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German Pages [600] Year 2009
E Maier, Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz
fTVC-i
Veröffentlichungen der Kommission des Landtages für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz Band 28
Im Auftrage der Kommission des Landtages herausgegeben bei der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz von Heinz-Günther Borck unter Mitarbeit von Beate Dorfey und Andrea Grosche-Bulla
Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz
von Franz Maier
v. HASE & KOEHLER MAINZ/ZARRENTIN 2009
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Maier, Franz: Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz / von Franz Maier (Im Auftr. d. Kommission d. Landtages hrsg. bei der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz von Heinz-Günther Borck unter Mitarbeit von Beate Dorfey u. Andrea Grosche-Bulla.). - 2. (erg.) Aufl. - Mainz/Zarrentin: v. Hase & Koehler, 2009 (Veröffentlichungen der Kommission des Landtages für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz; Bd. 28) ISBN 978-3-7758-1408-9
ISBN 978-3-7758-1408-9 ©2009 by v. Hase & Köhler, Mainz/Zarrentin Alle Rechte Vorbehalten Herstellung: TMT Satzherstellung, 54340 Longuich, Weinstraße 23A
Geleitwort 75 Jahre nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Januar 1933 ist das Dritte Reich nach wie vor kein Forschungsgegenstand wie jeder andere. Davon zeugen auch die zahlreichen regionalhistorischen Studien in Rheinland-Pfalz zum Themen feld „Nationalsozialismus“. Dabei stößt man immer wieder auf die Funktionsträger der NSDAP und ihrer „Gliederungen“ sowie der ihr angeschlossenen Verbände. Eine biographische Zusammenschau dieses Personenkreises für das Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz stand jedoch bislang noch aus. Einer Anregung von Profes sor Dr. Franz-Josef Heyen folgend hat daher die Kommission des Landtags für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz Herrn Dr. Franz Maier mit der Erarbeitung des nun vorgelegten Handbuchs beauftragt. Diese nicht nur im Umfang, sondern auch im Inhalt gewichtige Arbeit gewährt einen fundierten Einblick in die Parteiorganisation der NSDAP und deren Funktionsträger im Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz und darüber hinaus. Der Zuschnitt der Parteigaue in unserem Raum bringt es mit sich, dass sich die vorliegende Dokumentation nicht auf die Grenzen unseres heutigen Bundeslandes beschränkt, sondern auch die Amtsträger der NSDAP in der Saarregion, in Lothringen und im Großherzogtum Luxemburg nachgewiesen werden. Die Frage von dem Verhältnis zwischen Geschichte, Erinnern und Vergessen beschäf tigt den Landtag und seine Mitglieder seit der ersten Stunde seines Zusammentritts vor mehr als sechzig Jahren. Gerade in den letzten beiden Jahrzehnten haben wir die Bemühungen um eine aktive Erinnerungskultur intensiviert - sowohl in der Verpflich tung gegenüber den Opfern des nationalsozialistischen Regimes als auch in der Verant wortung vor den nachwachsenden Generationen. Erinnert sei in diesem Zusammen hang etwa an die zahlreichen Veranstaltungen zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar oder den Schulbesuchstag der Abgeordneten am 9. November. Die Kommission für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz und ihre Mitglieder haben diese Bemühungen stets konstruktiv begleitet. Solches Erinnern kann auch schmerzlich sein, kann alte Wunden aufreißen oder neue schlagen. Es ist nicht auszuschließen, dass manche Leserin und mancher Leser nach der Durchsicht dieses Handbuchs ihnen vertraute Menschen oder Orte in einem ande ren Licht sehen werden. Es ist noch immer schwer zu akzeptieren, dass die Mehrheit
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der deutschen Bevölkerung Hitler hinnahm und allzu viele versuchten, vom neuen Regime zu profitieren. Die vertrauten Menschen und Orte zeigen uns aber auch, wie unspektakulär und verführerisch normal die Diktatur erscheinen konnte. Dieses Buch kann uns helfen, den Nationalsozialismus nicht einfach zu dämonisieren, sondern als Teil unserer Geschichte zu verstehen. Dr. Franz Maier gebührt daher Dank, dass er sich dieser in vielerlei Hinsicht nicht einfachen Aufgabe gestellt und in jahrlanger Arbeit das Material für dieses Handbuch zusammengetragen und ausgewertet hat. Dabei schöpfte er das Material für die einzelnen Biographien nicht allein aus der zeithistorischen Forschungsliteratur, sondern trug die auf viele Archive verstreuten Quellen mit großer Sorgsamkeit zusammen. Ihm und allen, die ihn dabei auf vielfältige Weise unterstützt haben, gebührt unser Dank. Namentlich nennen möchte ich stellvertretend für alle die Personen, die an diesem Handbuch Anteil genommen haben, Herrn Professor Dr. Rudolf Morsey, der seitens der Kommission für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz dieses Projekt begleitet hat. Dieses Handbuch soll ein viel und oft genutztes Nachschlagewerk und Ausgangsbasis für weitere Forschungen zur Zeit des Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz werden. Vor allem aber wünsche ich dieser Arbeit viele interessierte Leserinnen und Leser, die bereit sind, sich aus der historischen Erfahrung heraus der Politik der Gegenwart zu stellen. Die Politikverdrossenheit und Gleichgültigkeit, die der NSDAP den Weg zur Herrschaft ebneten, dürfen unser Land nie wieder befallen. Niemandem wird die Chance gegeben werden, nach der Befreiung von den Nazis noch einmal das Glück des demokratischen Aufbaus von der Geschichte zu erhalten.
(Joachim Mertes) fsident des Landtags Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Kommission des Landtags für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz
Dank des großen öffentlichen Interesses ist das Organisationshandbuch von Herrn Dr. Maier bereits nach einem Jahr vergriffen. Die Kommission des Landtages für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz hat deshalb zum ersten Mal in ihrer Geschichte den (ergänzten) Nachdruck einer Veröffentlichung aus ihrer Publikationsreihe veranlasst. Mainz, den 12.09.2008
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Joachim Mertes
Inhalt Einleitung...................................................................................
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Die politische Organisation der NSDAP.........................
9
A.
B.
C.
Der NSDAP-Gau Rheinpfalz....................................................................
12
Der NSDAP-Gau Koblenz-Trier..............................................................
22
Vergleich der Mitgliederstruktur in den Gauen Rheinpfalz und Koblenz-Trier (um 1935) ..........................................................................
30
Die westlichen Kreise der NSDAP-Gaue Hessen-Darmstadt und Hessen-Nassau-Süd (ab 1933 Hessen-Nassau).......................................
31
Gauämter.....................................................................................................
35
Kreisleiter....................................................................................................
42
Gauinspekteure ..........................................................................................
44
Gaugerichte.................................................................................................
46
Gaupresse....................................................................................................
50
Gliederungen der NSDAP................................................
51
SA ................................................................................................................
51
SS.................................................................................................................
60
NSKK .........................................................................................................
66
HJ.................................................................................................................
67
Nationalsozialistische Frauenschaft.........................................................
71
Angeschlossene Verbände der NSDAP.............................
73
NSBO...........................................................................................................
73
Deutsche Arbeitsfront (DAF)....................................................................
74
VII
NS-Hago..........................................................
75
Reichsbund der Deutschen Beamten (RDB)...........................................
76
Nationalsozialistischer Bund Deutscher Technik (NSBDT).................
76
Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung (NSKOV)......................
78
Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV).........................................
78
Nationalsozialistischer Lehrerbund (NSLB)...........................................
79
Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund (NSRB) ..............................
79
Deutsches Frauenwerk (DFW)..................................................................
79
Mitgliederzahlen der angeschlossenen Verbände der NSDAP (Januar 1935)...............................................................................................
80
Liste der Funktionsträger ................................................
82
Gau Koblenz-Trier (ab 9.2.1941 Moselland) ..........................................
82
Gau Rheinpfalz (ab 1.3.1935 Pfalz-Saar, ab 13.1.1936 Saarpfalz, ab 7.12.1940 Westmark).............................................................................
91
Bezirke (seit 1932 Kreise).........................................................................
96
Gau Hessen-Nassau (westliche Kreise)....................................................
104
SA ................................................................................................................
106
SS .................................................................................................................
108
NSKK...........................................................................................................
111
HJ.................................................................................................................
111
Biographischer Teil....................................................................
112
Quellen-und Literaturverzeichnis ...........................................
518
Abkürzungsverzeichnis..............................................................
531
Register........................................................................................
534
Ergänzungen und Korrekturen zu den Biographien..............
588
D.
VIII
Einleitung Das vorliegende Handbuch soll einen Überblick über die Organisation der Nationalso zialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und ihre Funktionsträger im Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz geben. Die Definition des Untersuchungsge bietes durch die Grenzen eines Staatswesens, das in seiner Existenz und in seinem geographischen Zuschnitt erst ein Produkt der Zeit nach 1945 ist, machte im Vorfeld einige grundsätzliche Überlegungen darüber notwendig, wie man diese Begrenzung möglichst sinnvoll auf die Zeit vor 1945 anwenden könnte. Die Gebietsteile, aus denen 1946/47 das Land Rheinland-Pfalz gebildet wurde, gehörten bis 1945 zu den deutschen Ländern Bayern, Hessen und Preußen. Diese Grenzziehung, die auf den Wiener Kon gress der Jahre 1814/15 zurückging, prägte in vielfacher Hinsicht das Bewusstsein der Bevölkerung und deren Beziehungen zu übergeordneten kulturellen, politischen und religiösen Zentren. Bei der Herausbildung ihrer inneren Organisation in den Zwan zigerjahren des 20. Jahrhunderts war es auch für eine Partei wie die NSDAP, die von ihrer Ideologie her dem föderativen Aufbau des Deutschen Reiches eigentlich ableh nend gegenüberstand, eine Notwendigkeit, sich an diesen damals aktuellen staatlichen Grenzen innerhalb des Deutschen Reiches zu orientieren. Eine grenzübergreifende Gemeinsamkeit des Untersuchungsgebietes bestand nur in der Zugehörigkeit zur alliierten Besatzungszone im Rheinland, die infolge der Bestim mungen des Versailler Vertrags von 1919 eingerichtet worden war. Eine identitätsstif tende Wirkung innerhalb der Bevölkerung hatte diese Maßnahme jedoch nicht, ganz im Gegenteil: Die Versuche der französischen Besatzungsmacht, das besetzte Rheinland aus den bisherigen politischen Zusammenhängen im Rahmen des Reichs herauszulösen, stießen bei der großen Mehrheit der Bevölkerung auf Widerstand und erwiesen sich letztendlich als kontraproduktiv. Für die Entwicklung der NSDAP in ihrer Frühzeit waren die Verhältnisse im Rheinland jedoch schwieriger als im unbesetzten rechtsrheinischen Deutschland, da sie bis 1930 ständig unter den wachsamen Augen der Besatzungsmacht
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operieren musste. Umgekehrt aber bezog die entstehende NSDAP in den rheinischen Gebieten gerade aus dem Widerstand gegen die französische Besatzungsmacht in den Zwanzigerjahren den Großteil ihres Potenzials, was vor allem für die besonders betrof fene Pfalz gilt. Dort bildete sich schon früh eine selbständige Organisation auf der Ebene eines Parteigaus heraus, während im nördlichen Landesteil des heutigen Rheinland-Pfalz eine vergleichbare Entwicklung nur mit zeitlicher Verzögerung einsetzte. Die Gründe hierfür lagen vor allem in der sozialen und religiösen Struktur der Bevölkerung, die es der NSDAP schwer machten, hier Fuß zu fassen. Ganz anders lagen die Verhältnisse in Rheinhessen: Einer für die NS-ldeologie in weiten Teilen durchaus empfänglichen Bevölkerung, die der Partei auch gute Wahlergebnisse bescherte, standen hier gravie rende organisatorische Probleme und Auseinandersetzungen innerhalb der hessischen NSDAP gegenüber, die bis 1933 nicht in den Griff zu bekommen waren und eine poli tische Schwerpunktbildung im Sinne der Partei verhinderten - ein Beleg dafür, wie hoch die Bedeutung einer fünktionierenden Parteiorganisation für den politischen Erfolg der NSDAP in der Zeit der Weimarer Republik veranschlagt werden muss. Das Hauptgewicht dieser Darstellung liegt also auf zwei Parteigauen, wie sie inner halb der politischen Organisation der NSDAP ab 1931 fertig ausgebildet bestanden haben: Pfalz (auch Rheinpfalz genannt) und Koblenz-Trier. Dazu kommen noch die westlichen Kreise des Gaus Hessen-Nassau in Rheinhessen und im westlichen Teil des Regierungsbezirks Wiesbaden (entsprechend der Grenzziehung von 1945 zwischen der französischen und der amerikanischen Besatzungszone, die ab 1946/47 auch zur Ländergrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen wurde). Mit einbezogen wurden auch diejenigen Gebiete, die nach 1933 an die genannten zwei Gaue angeschlossen wur den: im Jahr 1935 wurde das Saargebiet nach einer Volksabstimmung, in der sich die Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit für einen Anschluss an das Deutsche Reich entschied, zwar als staatsrechtlich weiterhin eigenständiges Gebilde ins Reich einge gliedert, in der Parteiorganisation wurde es aber mit der Pfalz zu einem einheitlichen Parteigau verschmolzen, der den Namen „Pfalz-Saar“ (ab 1936 „Saarpfalz“) erhielt. Tatsächlich handelte es sich um eine fast vollständige Übernahme des Saargebietes durch die pfälzische NSDAP, die alle wichtigen Positionen besetzte und nur in wenigen Ausnahmefällen einheimische Parteifünktionäre aus der Zeit vor 1935 auf ihren Posten beließ. Demzufolge musste die Parteiorganisation im Saargebiet ab 1935 ebenfalls Eingang in diese Darstellung finden.1 Gleiches gilt für die faktische Eingliederung von zwei im Jahr 1940 militärisch besetzten Grenzgebieten, auf die die NS-Regierung aus historischen oder ethnischen Gründen ein Recht zu haben glaubte: Der durch die deut sche Niederlage im Ersten Weltkrieg 1918 an Frankreich verlorene Regierungsbezirk
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2
Zur NSDAP im Saargebiet vor 1935 vgl. Paul 1987.
Metz, den die Franzosen in ein „Département Moselle“ umgewandelt hatten, wurde als „Lothringen“ unter deutsche Zivilverwaltung gestellt, ebenso erging es dem Großher zogtum Luxemburg. Das staatsrechtliche Verhältnis dieser beiden Gebiete blieb zwar ungeregelt (weswegen man von einer „verschleierten Annexion“ spricht), organisato risch wurden sie aber in die angrenzenden NSDAP-Gaue Saarpfalz und Koblenz-Trier eingegliedert, deren Gauleiter ab 1940 bis zum erneuten Verlust von Lothringen und Luxemburg im Herbst 1944 dort als „Chefs der Zivilverwaltung“ amtierten. Dieser fak tischen Ausdehnung der beiden Gaue über die alte deutsche Westgrenze hinweg wurde auch durch Umbenennungen Rechnung getragen: Der Gau Saarpfalz erhielt jetzt den Namen „Westmark“, der Gau Koblenz-Trier wurde in „Moselland“ umbenannt. Innerhalb dieser beiden Gaue Westmark und Moselland wird die politische Organisa tion der Partei bis hinunter auf die Ebene der Parteikreise betrachtet, und zwar in ihrer historischen Entwicklung von den Anfängen der NSDAP im (damals noch französisch besetzten ) Rheinland 1920/21 bis zum Zusammenbruch 1945. Ein besonderes Gewicht wurde dabei auf die möglichst vollständige biographische Erfassung der Funktionsträger gelegt, wobei in den untersuchten Personenkreis neben den Gau- und Kreisleitem der Par tei auch die Leiter der einzelnen Gauämter mit einbezogen wurden, somit also die obere Führungsschicht der politischen Funktionäre in den Gauen, deren Ernennung sich Hitler selbst vorbehielt.2 3Innerhalb dieser Führungsgruppe wurde durch spezielle Veranstaltun gen auch ein besonderer Korpsgeist gepflegt, so z. B. durch einen „Schulungslehrgang“ für alle Gauamtsleiter und Kreisleiter des Gaus Saarpfalz vom 15. bis 25. November 1937 auf der Ordensburg Sonthofen im Allgäu? Von dieser Gruppe ist der Begriff des „Hoheitsträgers“ zu unterscheiden: „Hoheitsträger der NSDAP“ waren hervorgehobene politische Leiter, die Vertreter der Partei für ein räumliches Gebiet nach innen und außen waren: Gauleiter und Kreisleiter, aber auch Ortsgruppen-, Zellen- und Blockleiter auf der unteren Ebene. Gauamtsleiter galten demzufolge nicht als „Hoheitsträger“. Neben der eigentlichen politischen Organisation der NSDAP finden auch ihre „Glie derungen“ Berücksichtigung: Sturmabteilung (SA), Schutzstaffeln (SS), Nationalso zialistisches Kraftfahrer-Korps (NSKK), Hitlerjugend (HJ) und Nationalsozialistische Frauenschaft.4 Definiert waren diese „Gliederungen“ durch § 4 der Verordnung vom 29. März 1935 zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933: Im Unterschied zu den „angeschlossenen Ver-
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Vgl. Anordnung des Reichsorganisationsleiters vom 28.12.1934 und Führerverfügung 79/1935: Ich habe mir die Ernennung aller Politischen Leiter bis zum Kreisleiter herab Vorbehalten (zit. nach Dorfey, S. 308). LA Sp Best. H 4 Nr. 5098. Der NS-Studentenbund und derNS-Dozentenbund, die ebenfalls als Gliederungen innerhalb der NSDAP galten, spielten mangels Universitäten im Untersuchungsgebiet keine Rolle. Auch eine weitere Gliederung, das 1937 gegründete Nationalsozialistische Fliegerkorps
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bänden“ Deutsche Arbeitsfront (DAF), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV), Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung (NSKOV), Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund (NSDÄB), Nationalsozialistischer Lehrerbund (NSLB), Natio nalsozialistischer Beamtenbund, Nationalsozialistischer Juristenbund und Deutsches Frauenwerk besaßen die Gliederungen als Organisationen der NSDAP keine eigene Rechtspersönlichkeit, sondern waren zivil- und vermögensrechtlich mit der Partei identisch. Innerhalb der Partei bildeten sie aber ihre eigene Organisation aus, die auf Gauebene unabhängig neben der politischen Organisation existierte und ihre eigenen Hierarchien innerhalb der Partei schuf. Vor allem im Fall von SA und SS führte dies zu mancherlei Konflikten mit den Gauleitern und deren politischer Organisation. Im Unterschied dazu waren die Leiter der „angeschlossenen Verbände“ auf Gauebene grundsätzlich mit den Leitern der entsprechenden Gauämter identisch, wodurch eine unmittelbare Einbindung und Kontrolle dieser Verbände durch die politische Leitung in den Gauen gewährleistet war. Ansonsten galt sowohl für die Gliederungen wie auch die angeschlossenen Verbände, dass eine Mitgliedschaft auch ohne gleichzeitige Mitgliedschaft in der NSDAP mög lich war. Gerade in der SA kam dies häufig vor: Vor 1933 traten viele erwerbslose NSDAP-Sympathisanten nur in die SA ein, weil sie sich den Mitgliedsbeitrag für die NSDAP nicht leisten konnten, nach der Machtergreifung verhängte die Reichsleitung der NSDAP ab Mai 1933 eine Sperre für die Neuaufnahme von Mitgliedern (bis 1937), die wiederum viele Sympathisanten veranlasste, auf die SA auszuweichen. Im Gegensatz dazu waren in der SS, die sich als elitäre Organisation innerhalb der Partei verstand, so gut wie alle Angehörigen zugleich auch Parteigenossen. Eine Beschreibung der Organisationsstruktur der NSDAP sieht sich besonderen Schwierigkeiten gegenüber, die sich zunächst einmal schon aus dem zeitgenössischen Selbstverständnis dieser Partei ergeben, wie es in einem einschlägigen Handbuch aus dem Jahr 1941 zum Ausdruck gebracht wurde: Die Parteigemeinschaft ist eine lebendige Ordnung im Sinne des Ordnungsdenkensf ihre Organisation ist der äußerliche Niederschlag dieser ungeschriebenen Grundord nung. Sie hat sich aus kleinsten Anfängen zu einem Riesenapparat entwickelt, ist aber stets ihren hohen Aufgaben entsprechend niemals starre Form gewesen, sondern hat sich immer aufs neue der Erfüllung ihrer Ziele angepaßt und ständig weiter ausgebaut. Sie ist auch heute noch nicht abgeschlossen, denn sie muß laufend der Entwicklung*
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4
(NSFK), das in seinem organisatorischen Aufbau weitgehend dem NSKK ähnelte, unterhielt im Untersuchungsgebiet keine übergeordneten Einheiten. Zuständig für das Untersuchungs gebiet war die NSFK-Gruppe 11 (Hessen-Westmark) mit Sitz in Frankfurt am Main. Die nationalsozialistische Ideologie verstand unter dieser lebendigen Ordnung die völkische Blutsgemeinschaft von Führer und Gefolgschaft, die das Fundament der nationalsozialisti schen Staats- und Rechtsauffassung bildete (Kluge/Krüger, S. 3).
folgen. Ist eines der Ziele erreicht, so wird die entsprechende Dienststelle entbehrlich undfällt weg.... neue Aufgaben dagegen fordern neue Ämter und Dienststellen... Die folgende Darstellung kann deshalb den Aufbau der Organisation nur in großen Zügen schildern, wie er gegenwärtig bekannt ist.6 Was schon im Jahr 1941 für Autoren galt, die sozusagen noch unmittelbar an den Quellen saßen und daraus schöpfen konnten, muss umso mehr eine heutige Arbeit beeinträchtigen, die sich mit einem bei Kriegsende 1945 erheblich reduzierten und zerstreuten Bestand von Quellen aus der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft begnügen muss. Insbesondere die Überlieferung der Gau- und Kreisleitungen muss als weitgehend verloren gelten, die noch vorhandenen Reste von Schriftgut mit NSDAPProvenienz im Landeshauptarchiv Koblenz (Bestand 662) und im Landesarchiv Speyer (Bestand T 65) bieten zur Geschichte der Organisation und ihrer Funktionsträger nur wenige Aufschlüsse. Zumindest für Rheinhessen und die ehemals nassauischen Kreise stellt sich die Situation insofern etwas besser dar, als die Abteilung 483 im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden noch einige Akten des ehemaligen Gauorganisations amtes Hessen-Nassau enthält. Ins Landesarchiv Speyer ist im Jahr 2005 eine Abgabe des französischen Besatzungsar chivs in Colmar gelangt, die insbesondere für die Biographien der Funktionäre einiges Material enthielt, das für diese Arbeit ausgewertet werden konnte. In Speyer sind außerdem noch die Einzelfallakten der Staatspolizeistelle Neustadt an der Weinstraße weitgehend erhalten (Bestand H 91) und konnten ebenfalls durch die französische Abgabe von 2005 weiter ergänzt werden. Die Akten betreffen zwar überwiegend die Verfolgung politischer Gegner der NSDAP, enthalten aber auch zahlreiche Informa tionen über Parteifunktionäre. Die erstrangige Quellengattung in dieser Hinsicht sind aber die Entnazifizierungsakten der Spruchkammern aus der Nachkriegszeit (Landes hauptarchiv Koblenz: Bestand 856, Landesarchiv Speyer: Bestand R 18, Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden: Abteilung 520, Landesarchiv Saarbrücken: Bestand Epurationsakten), doch sind solche Akten nicht für alle ehemaligen Funktionäre vor handen, sondern fehlen in der Regel, wenn die Betroffenen bei Kriegsende bereits nicht mehr am Leben waren. In Fällen, bei denen die Betroffenen nach 1945 in andere Län der Deutschlands verzogen und dann an ihren neuen Wohnorten entnazifiziert worden sind, ließen sich solche Akten nur schwer ermitteln, oft musste hier der Zufall zu Hilfe kommen. Außerdem ist bei dieser Quellengruppe immer damit zu rechnen, dass die Betroffenen ihre Aktivitäten in der Zeit des Dritten Reiches sehr geschönt darstellten, teilweise auch ganz verschwiegen, wenn sie darauf hoffen konnten, unentdeckt zu blei ben. Eine wichtige Ergänzung dazu sind deshalb die Ermittlungsakten der Staatsan
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Kluge/Krüger, S. 243.
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waltschaften gegen verschiedene ehemalige NS-Funktionäre wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Landeshauptarchiv Koblenz: Bestand 584, Landesarchiv Speyer: Bestände J 71-75), die in ihrem Materialreichtum über die Spruchkammerakten oft weit hinausgehen. Eine wesentliche (und für viele Funktionäre auch die einzige) Quelle bilden die Bestände aus dem ehemaligen Berlin Document Center (BDC), die heute im Bun desarchiv in Berlin-Lichterfelde eingesehen werden können. Während die Akten im Bestand „Parteikorrespondenz“ (PK) in der Mehrzahl der Fälle nur wenige Hinweise von größerem Wert liefern, sind die Personalunterlagen für SS- und SA-Angehörige (SSO bzw. SA) in der Regel aussagekräftiger. Insbesondere die Akten des Obersten Parteigerichts (OPG) gewähren oft bedeutende Einblicke in innerparteiliche Verhält nisse, auch aus der Zeit vor 1933. Von den NSDAP-Beständen des Bundesarchivs waren neben dem Bestand NS 22 (Reichsorganisationsleiter der NSDAP) auch noch die Bestände NS 6 (Partei-Kanzlei) und NS 51 (Kanzlei des Führers der NSDAP) einschlägig, außerdem die „Sammlung Schumacher“ (Bestand R 187). Insbesondere für die Frühzeit der NSDAP vor der Machtergreifung 1933 liefern auch Polizeiberichte wertvolle Informationen, wie sie vor allem im Bestand 403 (Oberprä sidium der Rheinprovinz) des Landeshauptarchivs Koblenz überliefert sind. Doch ist hier wiederum zu berücksichtigen, dass die Polizei einen Großteil ihrer Informationen von „V-Männem“ bezog, also von Mitgliedern der NSDAP, die - aus welchen Gründen auch immer - eigentlich geheimzuhaltende parteiinterne Informationen an die Polizei Weitergaben. So fallt etwa auf, dass in den Polizeiberichten von 1931 und 1932 für einige Parteikreise der NSDAP Namen von Kreisleitem genannt werden, die später keinerlei politische Rolle in der Partei mehr spielten (Emst Müller in Cochem, Rosenstock in Mayen, Johann Weber in Neuwied). Es ist durchaus möglich, dass die Polizei in diesen Fällen bewusst mit Fehlinformationen versorgt worden ist, um die eigentlichen Kreis leiter (Gewöhn in Cochem, Heiliger in Mayen, Dem in Neuwied) vor einem eventu ellen Zugriff zu schützen. Sichere Aussagen lassen sich hierzu aber wegen des Mangels an sonstigen Quellen nicht machen, weswegen auch diese nur in den Polizeiberichten genannten Kreisleiter in den biographischen Anhang aufgenommen worden sind. Als sehr hilfreich erwiesen sich auch einige Handbücher, die in den letzten Jahren erschienen sind: Zu nennen wären hier vor allem das „Handbuch der NSDAP-Gaue“ von Michael Rademacher (2000) sowie insbesondere das biographische Handbuch über die Reichstagsmitglieder 1933-1945 („Statisten in Uniform“) von Joachim Lilla (2004), das in seiner Informationsfülle die durch seinen Titel geweckten Erwartungen noch weit übertrifft.7 Neben solchen „deutschlandweit“ konzipierten Nachschlagewer
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Vgl. hierzu und zum Folgenden das Literaturverzeichnis.
ken hat es in der jüngeren Vergangenheit auch in Rheinland-Pfalz schon für einzelne Regionen Untersuchungen zur Organisationsstruktur der NSDAP auf Gau- und Kreise bene gegeben. In der Pfalz machte hierzu Karl-Heinz Rothenberger 1981 mit seinem Beitrag im „Pfalzatlas“ einen Anfang, kurz danach traten Lothar Meinzer und Hans Fenske mit grundlegenden Arbeiten zur pfälzischen NSDAP an die Öffentlichkeit. In den Neunzigerjahren war es insbesondere Hans-Joachim Heinz, der sich intensiver gerade auch mit der Organisationsgeschichte der pfälzischen NSDAP befasste. Mit dem Sammelwerk „Die Pfalz unterm Hakenkreuz“ (1993), das 1997 bereits in zwei ter Auflage erschienen ist, konnte die pfälzische NSDAP-Forschung ihre Ergebnisse bereits einem größeren Publikum weit über Fachkreise hinaus präsentieren. Schließlich sind aus dem Zeitraum gegen Ende der Neunzigerjahre die ungeheuer materialreichen Arbeiten von Michael Schepua zu erwähnen, dessen allzu früher Tod im Jahr 1999 einen herben und nicht zu ersetzenden Verlust für die pfälzische Forschung zum Nati onalsozialismus darstellt. Etwas später setzte die Beschäftigung mit dem Thema im nördlichen Teil des Landes Rheinland-Pfalz ein: Auch hier war es ein Atlasbeitrag, nämlich der von Reiner Pom merin zum „Geschichtlichen Atlas der Rheinlande“ aus dem Jahr 1992, der sich erst mals näher mit organisationsgeschichtlichen Aspekten der NSDAP in dieser Region beschäftigte. Von großer Bedeutung für die Erforschung der Geschichte des National sozialismus in ganz Rheinland-Pfalz war das 2000/01 in drei Bänden von Hans-Georg Meyer und Hans Berkessel herausgegebene Sammelwerk „Die Zeit des Nationalsozia lismus in Rheinland-Pfalz“, das unter anderem erstmals auch eine von Volker Schnei der verfasste biographische Annäherung an den moselländischen Gauleiter Gustav Simon enthält. Steckte die prosopographische Aufarbeitung des Nationalsozialismus ansonsten gerade im nördlichen Teil von Rheinland-Pfalz bis dahin gewissermaßen noch sehr „in den Kinderschuhen“, so stellte die 2003 erschienene Arbeit von Beate Dorfey über die Kreisleiter im Gau Koblenz-Trier („Goldfasane“ oder Hoheitsträger der Kreise?) einen gewaltigen Schritt nach vorn dar, der diese Region forschungsmäßig mit in dieser Hinsicht bereits bearbeiteten Nachbarregionen8 zumindest gleichziehen ließ. Es war für den Bearbeiter des vorliegenden Bandes sehr hilfreich, dass Frau Dr. Dorfey ihm dankenswerterweise schon vor Erscheinen ihres Beitrags die Druckfahnen zur Einsichtnahme zur Verfügung stellte. Gerade für den bis dahin noch kaum aufge arbeiteten nördlichen Landesteil wären ansonsten äußerst mühsame und zeitraubende Grundlagenarbeiten notwendig gewesen. Dank schuldet der Bearbeiter aber auch noch zahlreichen weiteren Personen: An erster Stelle Herrn Professor Franz-Josef Heyen (Koblenz), der als Mitglied der Kommis 8
Baden-Württemberg durch Kißener/Scholtysek 1997, das nördliche Rheinland durch Klefisch 2000.
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sion des Landtags für die Geschichte des Landes Rheinland-Pfalz die Initiative zu diesem Unternehmen gegeben und zusammen mit Herrn Professor Rudolf Morsey (Speyer) immer mit großem Interesse am Fortgang der Arbeiten Anteil genommen hat. Im Landeshauptarchiv Koblenz waren es vor allem die Kollegen Frank Neupert und Dr. Walter Rummel, die immer wieder Hinweise auf (teils abgelegene) Quellen gaben und für den Bearbeiter somit die Nachteile der räumlichen Entfernung nach Möglichkeit reduzierten. Angesichts des großen Interesses, das der Themenkomplex „Nationalsozialismus“ schon seit Jahrzehnten in der regionalhistorischen Forschung der Pfalz genießt, ist es nicht verwunderlich, dass von dort (und von Personen aus ande ren Teilen Deutschlands, die sich mit dem pfälzischen Nationalsozialismus befassen) besonders viele Hinweise kamen. Genannt seien hier die Herren Dr. Markwart Herzog (Kaufbeuren), Dr. Andreas Imhoff (Bad Bergzabern), Helmut Lauer (Zweibrücken), Matthias Plankensteiner (Dornbirn), Steffen Wagner (Callbach), Dr. Dieter Wolfan ger (St. Wendel) und Dr. Dr. Gerhard Wunder (Neustadt a. d. Weinstraße). Großen Dank schuldet der Bearbeiter aber auch vielen Kollegen in den benutzten Archiven innerhalb und außerhalb des Landes Rheinland-Pfalz, die ihm in einer teilweise weit über das „normale“ Maß hinausgehenden Art und Weise ihre Unterstützung mit Rat und Tat gewährt haben. Stellvertretend seien hier nur die Kollegen Dr. Gerold Bon nen vom Stadtarchiv Worms, Dr. Volker Eichler vom Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden, Dr. Peter Müller vom Staatsarchiv Ludwigsburg und Michael Sander vom Landesarchiv Saarbrücken genannt. Schließlich gilt ein großer Dank des Bear beiters auch den Mitarbeitern in den nicht mehr gezählten (es sind sicher weit über hundert) Standesämtern in ganz Deutschland, vereinzelt aber auch in Österreich und Luxemburg, die - von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen - auf Anfragen nach biographischen Daten von ehemaligen NS-Funktionären bereitwillig und umfassend Auskunft gewährt haben.
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A. Die politische Organisation der NSDAP Die organisatorische Gliederung der NSDAP wurde in den von Hitler am 15. Sep tember 1928 herausgegebenen Richtlinien für die Untergliederungen der NSDAP^ reichsweit einheitlich geregelt. Als Urzellen der Partei galten die Ortsgruppen, die so zu Gauen zusammengefasst waren, dass die innerhalb eines Reichstagswahlkreises liegenden Ortsgruppen einen Gau der NSDAP bildeten, der den Namen des Reichs tagswahlkreises trug. Die Unterteilung von Gauen in Bezirke und Kreise war den Gauen damals noch freigestellt, musste jedoch der Reichsleitung mitgeteilt werden. Als Mindestgröße für eine Ortsgruppe wurden anfangs nur 15 Mitglieder festgesetzt, später galt eine Mitgliederzahl zwischen 300 und 1000 als verbindlich. Sie wurde geleitet vom Ortsgruppenführer, der seinen Stellvertreter sowie einen Kassenwart und einen Schriftführer bestimmte und außerdem einen Untersuchungs- und Schlich tungsausschuss aus drei älteren Parteigenossen bestellte, dessen Vorsitzender zum erweiterten Vorstand der Ortsgruppe gehörte. Im Gegensatz zur späteren Praxis war in den Richtlinien von 1928 noch die Wahl des Ortsgruppenführers durch eine ordent liche Mitgliederversammlung der Ortsgruppe vorgesehen, die durch Zuruf erfolgen sollte. Der gewählte Ortsgruppenführer musste vom zuständigen Gauleiter bestätigt werden. Mit dem zunehmenden Wachstum der Partei in den Jahren nach 1928 erfolgte eine weitere Durchbildung der Organisationsstruktur nach unten durch Einteilung der Ortsgruppen in Zellen, die wiederum aus jeweils 4 bis 8 Blöcken bestanden. Der Block als unterste Einheit der Organisationsstruktur bestand anfangs aus je 10 Mitgliedern, später in der Zeit des Dritten Reiches dann aus 40 bis 60 Haushaltungen. Blockleiter, Zellenleiter, Ortsgruppenleiter, Kreisleiter und Gauleiter waren die „Hoheitsträger“ der Partei, die die NSDAP in ihren jeweiligen „Hoheitsgebieten“ nach innen und außen vertraten.910 Um die Einheit der politischen Organisation auch äußerlich zum Ausdruck zu bringen, trugen alle „Amtswalter“ eine braune Uniform, die sich bei den einzelnen Dienst graden durch bestimmte Abzeichen auf den Kragenspiegeln sowie durch Schnüre an Kragen und Mützen folgendermaßen unterschied: Blockwart: l silberner Winkel auf den Spiegeln, der Kragen mit Silberschnur einge fasst, statt Sturmriemen Silberschnur an der Mütze. Zellen wart: 2 silberne Winkel auf den Spiegeln, Mütze und Kragen wie beim Block wart.
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LHA Ko Best. 403 Nr. 16746, S. 195-203.
10 Pommerin, S. 4; Espe, Anhang S. 6.
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Ortsgruppenleiter: Einfache silberne Litze auf den Spiegeln, silberne Achselschnüre mit einem Knoten auf der Schulter, Silberschnur mit einem Knoten an der Mütze, Kragen mit Silberschnur. Kreisleiter: Doppelte Silberlitze auf den Spiegeln, silberne Achselschnüre mit zwei Knoten, Silberschnur mit zwei Knoten an der Mütze, Kragen mit Silberschnur einge faßt. Gauleiter: Aufden Spiegeln einfache Goldlitze auf hellrotem Grund: goldene Achsel schnüre mit einem Knoten, an der Mütze ebenso Goldschnur mit einem Knoten, am Kragen Goldschnur.11 Der Gauleiter wurde vom Vorsitzenden der Partei ernannt und bestimmte seinerseits seinen Stellvertreter (der von der Reichsleitung bestätigt werden musste), einen Kas senwart und einen Schriftführer. Der Gauleiter war ehrenamtlich, nur in Ausnahme fallen durch den Gau besoldet. An die Stelle des Schriftführers konnte ein besoldeter Geschäftsführer treten, sofern der Gau infolge seiner Größe einen solchen erforderte und bezahlen konnte. Als Untersuchungs- und Schlichtungsausschuss des Gaus fun gierte derjenige der Ortsgruppe am Gausitz. Der Eintritt in die NSDAP erfolgte in zwei Schritten: Durch Abgabe des Aufnahmean trags und die damit einsetzende Bezahlung des Mitgliedsbeitrags wurde man zunächst „Parteianwärter“. Die Bestätigung der Aufnahme musste durch die Reichsleitung in München erfolgen, die an die aufnehmende Ortsgruppe eine Mitgliedskarte für den Parteianwärter schickte. Erst mit Aushändigung dieser Mitgliedskarte und gleichzei tiger eidlicher Verpflichtung wurde der Parteianwärter zum „Parteigenossen“. Zwi schen diesen beiden Terminen konnten mehrere Monate liegen, was die Diskrepanzen erklärt, die bei Angaben über den Parteieintritt einzelner Personen oft auftreten. Mit der Mitgliedskarte erhielt der neue Parteigenosse eine Mitglieds-Nummer. Soweit diese unter 100.000 lag, war später damit automatisch die Verleihung eines „Goldenen Parteiabzeichens“ („Ehrenzeichen der NSDAP“, eingeführt zum 9. November 1933) verbunden.12 Übertroffen wurde diese Auszeichnung nur noch vom „Blutorden“, einer silbernen Medaille am roten Band mit weißer Einfassung, die im März 1934 gestiftet und an die ca. 1500 Teilnehmer des Hitlerputsches vom 9. November 1923 in Mün chen verliehen wurde, sowie auch an andere Nationalsozialisten, die im Kampf gegen politische Gegner vor 1933 schwer verwundet oder mit längeren Freiheitsstrafen belegt worden waren.13 Nach der Machtergreifung beschloss die NSDAP-geführte Reichsregierung am 1. Dezember 1933 das „Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ (RGBl
11 Espe, Anhang S. 7. 12 LA Sp Best. T 65 Nr. 132. 13 LA Sp Best. T 65 Nr. 268.
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I S. 1016), das die NSDAP als Trägerin des deutschen Staatsgedankens und mit dem Staat unlöslich verbunden definierte. Ein im Wortlaut dieses Gesetzes noch ange legter Dualismus zwischen der Partei auf der einen Seite und der SA (einschließlich der ihr unterstellten Gliederungen) auf der anderen, institutionell zusammengehalten nur durch die Person des Führers der NSDAP und Obersten SA-Führers Adolf Hitler, wurde durch die gewaltsame Beseitigung wesentlicher Teile der SA-Führung unter Stabschef Ernst Rohm am 30. Juni 1934, die man der Öffentlichkeit gegenüber als Niederschlagung eines angeblichen „Röhm-Putsches“ rechtfertigte, im Sinne einer eindeutigen Dominanz der Partei gelöst. Die neuen Verhältnisse fanden ihren Nieder schlag in der am 29. März 1935 von Hitler erlassenen „Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ (RGBl I S. 502), die bis zum Ende des Dritten Reiches die „gesetzliche“ Grundlage für den organisatorischen Aufbau der NSDAP blieb. Die SA war jetzt - neben den ihr ehemals unterstellten Gliederungen SS, NSKK und HJ - nur noch eine Gliederung der NSDAP, die mit ihren Gliederungen zusammen eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und ver mögensrechtlich eine Einheit bildete (als Gliederungen der NSDAP nennt die Verord nung außerdem noch den NS-Deutschen Studentenbund und die NS-Frauenschaft). Daneben sind in der Verordnung „angeschlossene Verbände“ der NSDAP aufgeführt, mit eigener Rechtspersönlichkeit, aber unter Finanzaufsicht des Reichsschatzmeisters der NSDAP: NS-Deutscher Ärztebund e.V. (gegründet 1929), Bund Nationalsozia listischer Deutscher Juristen e.V (gegründet 1928, später umbenannt in „NS-Rechtswahrerbund“), NS-Lehrerbund e.V. (gegründet 1927), NS-Volkswohlfahrt e.V (NSV), NS-Kriegsopferversorgung e.V. (NSKOV), Reichsbund der Deutschen Beamten e.V, NS-Bund Deutscher Techniker (gegründet 1934), Deutsche Arbeitsfront (einschließ lich der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, gegründet 1933). Abgesehen von NSV und NSKOV zählten diese angeschlossenen Verbände zum „ständischen Auf bau“, für den das Reichswirtschaftsministerium zuständig war und zu dem als weitere Organisationen außerhalb der Partei noch der Reichsnährstand, die Reichsstände der deutschen Industrie, des deutschen Handels und des deutschen Handwerks sowie die Reichskulturkammer gehörten. Die „weltanschaulich-politische Führung“ der Partei über die angeschlossenen Verbände war insbesondere dadurch gewährleistet, dass deren Leiter auf allen Ebe nen der Organisationsstruktur zugleich Leiter von entsprechenden Parteiämtern waren (Hauptämter in der Reichsleitung der NSDAP, Gauämter, Kreisämter), die politisch ihrem „Hoheitsträger“ (Gauleiter, Kreisleiter), fachlich dem nächstvorge setzten Leiter ihres Verbandes unterstanden. Im Prinzip fand zwar die Ämterstruktur der NSDAP-Reichsleitung ihre spiegelbildliche Fortsetzung auf den nachfolgenden Ebenen der Organisationsstruktur, da die Ämter jedoch überall nur „nach Bedarf1 eingerichtet wurden, verkleinerte sich ihre Anzahl nach unten hin immer mehr. Aus
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diesem Grund wiesen verschiedene Gaue auch eine jeweils verschiedene Anzahl von Parteiämtern auf.14 Bestimmend für den organisatorischen Aufbau der NSDAP waren einige Grundsätze, unter denen der „Führergrundsatz“ an erster Stelle stand. Er kam schon in der Sat zung des „Nationalsozialistischen Deutschen Arbeitervereins“ vom 22. Mai 1926 zum Ausdruck und besagte, dass die Verantwortung für Entscheidungen immer nur bei einem Mann lag. Kollegiale oder Mehrheitsbeschlüsse wurden abgelehnt. Ein weiteres Prinzip war das der „Trennung von Führung und Verwaltung“, wodurch die Führung beweglich bleiben und nicht durch Verwaltungsgeschäfte gehemmt werden sollte. Die Amtsleiter und Mitarbeiter der Verwaltung in der Partei waren deshalb regelmäßig „politisch“ ihrem zuständigen „Hoheitsträger“, sachlich aber dem zuständigen Verwaltungsführer unterstellt (z.B. der Gauschatzmeister politisch dem Gauleiter, sachlich unmittelbar dem Reichsschatzmeister; der Kassenleiter der Kreisleitung politisch dem Kreisleiter, sachlich dem Gauschatzmeister etc.).15
Der NSDAP-Gau Rheinpfalz Die Anfänge der NSDAP in der Pfalz reichen zurück bis in die Gründungszeit der Partei, als diese in München noch eine unter zahlreichen rechtsradikalen Splittergrup pen war.16 Im Jahr 1920 entschloss sich Karl Simon, ein aus Zweibrücken stammen der ehemaliger Offizier des 1. Bayerischen Ulanen-Regiments, der soeben infolge der Bestimmungen des Versailler Friedensvertrags aus dem Heer entlassen worden war und damit vor einer ungewissen beruflichen Zukunft stand, zum Eintritt in diese kleine Partei. Schon bald wurde er von der Parteiführung zu „Organisationsarbeiten“ in seine pfälzische Heimat geschickt, doch traten irgendwelche Auswirkungen seiner dortigen Tätigkeit zunächst nicht deutlicher in Erscheinung. Die Gründung der ersten Ortsgruppe der NSDAP in der Pfalz (und damit im gesamten Gebiet des heutigen Landes Rheinland-Pfalz) erfolgte am 12. November 1921 in Odernheim am Glan, einer kleinen Stadt im äußersten Norden der bayerischen Pfalz, unmittelbar an den Grenzen zur preußischen Rheinprovinz und zu Rheinhessen, ohne erkennbare Betei ligung Simons.17 Dieser gründete erst im September 1922 eine eigene Ortsgruppe der NSDAP in Ludwigshafen (bis dahin waren die wenigen dortigen Mitglieder bei
14 15 16 17
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Kluge/Krüger, S. 250. Kluge/Krüger, S. 243. Zur frühen Phase der pfälzischen NSDAP am ausführlichsten Fenske 1997. Antrag an den Delegierten der Interalliierten Rheinlandkommission in Rockenhausen auf Genehmigung der Gründungsversammlung vom 5.11.1921, geschrieben und unterzeichnet von Karl Schworm, mitunterzeichnet von Hermann Wagner. Die Gründungsversammlung fand in der Wirtschaft von Friedrich Blaesy in Odernheim statt (LA Sp Best. H 43 Nr.
der Ortsgruppe Mannheim eingeschrieben gewesen), weitere Ortsgruppen entstanden in Zweibrücken (Anfang September 1922), Pirmasens (von Zweibrücken aus) und Frankenthal (Anfang Dezember 1922) sowie am 17. Januar 1923 in Landau. Die Rolle, die Simon bei diesen Gründungen spielte, ist unklar, jedenfalls geriet er schon bald in Konflikt mit der französischen Besatzungsmacht, wurde am 2. März 1923 verhaftet und im Mai aus dem linksrheinischen Besatzungsgebiet ausgewiesen. Der Gründer der Landauer Ortsgruppe, Karl Weinrich, erscheint ab diesem Zeit punkt als führende Persönlichkeit in der pfälzischen NSDAP (faktisch als Gaulei ter) 18, musste aber ebenfalls schon am 14. Mai 1923 über den Rhein fliehen, um einer französischen Gefängnisstrafe zu entgehen. Die beiden frühesten Führungspersonen der pfälzischen NSDAP machten in späteren Jahren noch Karriere in Parteidiensten, Simon als Arbeitsgauführer des Reichsarbeitsdienstes in Merseburg, Weinrich als Gau leiter in Kurhessen, mit der Pfalz kamen sie jedoch politisch nicht mehr intensiver in Berührung. Das von der Interalliierten Rheinlandkommission am 12. Juli 1923 aus gesprochene Verbot der NSDAP für das besetzte Gebiet behinderte zwar den weiteren Ausbau der Parteiorganisation und schwächte sie durch Verhaftungen und Auswei sungen führender Funktionäre, konnte die Partei aber nicht in ihrem Bestand treffen. Die Teilnahme an Wahlen war im Rahmen des „Völkischen Blocks“ auch weiterhin möglich, größere Veranstaltungen wurden im rechtsrheinischen Gebiet abgehalten, so etwa ein parteitagsähnliches Treffen im November 1924 in Mannheim. Schon kurz vor der offiziellen Aufhebung des Verbotes am 27. März 1925 trafen sich Vertreter der pfälzischen Ortsgruppen im 22. März 1925 im Gasthaus Marhoffer in Kaiserslautern zu einer Konferenz, auf der die Auflösung des Völkischen Blockes in der Pfalz und gleichzeitig die Gründung einer „NSDAP der Pfalz“ beschlossen wurde, die organi satorisch von der NSDAP-Reichsleitung in München unabhängig sein sollte, um so Schwierigkeiten mit der französischen Bcsatzungsmacht zu vermeiden. Zum Gaufüh rer wurde der Volksschullehrer Fritz Wambsganß aus Kaiserslautern gewählt.19 Mit der Neu- bzw. Wiedergründung von Ortsgruppen wurde das Fundament für eine Neuorganisation der Partei in der Pfalz gelegt. Bereits im Februar 1925 entstand in Queichheim bei Landau eine erste Ortsgruppe, im März 1925 erfolgten die Neu gründungen der Ortsgruppen Zweibrücken und Landau, Mitte Mai in Neustadt und Mitte Juni in Ludwigshafen.20 Auf einer im September 1925 abgehaltenen Gauver tretertagung in Gimmeldingen bei Neustadt an der Haardt wurde der Anschluss an 1305). Ungeachtet des tatsächlichen Gründungsdatums beging die Ortsgruppe die Feier ihres siebzehnjährigen Bestehens, zu der sie auch eine Einladung an Hitler schickte, bereits am 19. und 20.3.1938 (vgl. Fenske 1987, S. 350). 18 Fenske 1997, S. 16. 19 Fenske 1987, S. 352 f. 21) Fenske 1997, S. 17.
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die Reichsleitung vollzogen und die pfälzische NSDAP damit auch organisatorisch in die Gesamtpartei integriert. Die Anzahl der Ortsgruppen in der Pfalz war um diese Zeit bereits auf 19 gestiegen.21 Bei der am 14. März 1926 in Kaiserslautern abgehal tenen Jahreshauptversammlung des Gaus wurde der Volksschullehrer Josef Bürckel aus Rodalben zum neuen Gauführer gewählt. Damit scheint seine Stellung aber noch nicht so gefestigt gewesen zu sein, wie es die parteiamtliche Historiographie nach 1933 glauben machen wollte. Vielmehr erscheint ab 30. März 1927 als neuer Gauleiter Fritz Heß, Landwirt aus Dannenfels, während Bürckel sich mit dem Posten des Stellver treters begnügen musste. Erst nach seiner Versetzung von der Volksschule Rodalben an die Volksschule Mußbach im August 1927, die ihn auch räumlich in die Nähe der Gaugeschäftsstelle brachte, konnte Bürckel den Machtkampf für sich entscheiden: Am 19. November 1927 übernahm er wieder das Amt des Gauleiters. Heß sollte zwar sein Stellvertreter bleiben, wurde aber von Bürckel offensichtlich zugunsten von Ernst Ludwig Leyser kaltgestellt und mit seiner Wahl in den bayerischen Landtag 1928 gewissermaßen für den Verlust seines Führungsanspruchs in der pfälzischen NSDAP entschädigt. Zugleich mit Heß wurde auch der bisherige Gaugeschäftsführer Emil Streb aus seinem Amt entfernt und durch den Bürckel-Vertrauten Josef Weinschenk ersetzt. Die näheren Umstände dieses Machtwechsels innerhalb der Führungsspitze der pfälzischen NSDAP sind aber ungeklärt.22 Der erste Gauparteitag der pfälzischen NSDAP wurde im Mai 1928 zwar in Pirmasens abgehalten,23 der Sitz der Gauleitung und der Gaugeschäftsstelle befand sich jedoch ab 1927 bis 1945 in Neustadt an der Haardt (am 12. November 1936 umbenannt in „Neustadt an der Weinstraße“), obwohl Gauleiter Bürckel am 18. Januar 1939 Kaiserslautern zur „Gauhauptstadt“ erklärte und im September 1940 die ihm in Personalunion als „Reichskommissar für die Saarpfalz“ unterstehende staatliche Dienststelle nach Saarbrücken verlegte.24 Dem Namen nach wurde der Gau Rheinpfalz (später wurde die Kurzform „Gau Pfalz“ üblich) von 1928 bis 1931 wie die übrigen bayerischen Gaue als selbständiger Unter gau unter Führung Adolf Hitlers bezeichnet, woraus sich jedoch in der Praxis keine
21 Vgl. NSDAP Parteistatistik 3, S. 175. Nach einer Aufstellung des Geschäftsführers der
NSDAP-Reichsleitung in München waren dort im März 1926 lediglich 14 pfälzische Orts gruppen bekannt (vgl. Heinz 1994, S. 25). 22 Vgl. Fenske 1987, S. 364. In der Amtszeit von Emil Streb 1927 ist wohl auch die Existenz der ersten Gaugeschäftsstelle in Lambrecht anzusetzen, die Rothenberger dort für 1926 vermutet (Pfalzatlas, S. 1645). Innerhalb der pfälzischen NSDAP kursierten Gerüchte, dass Bürckel von einem außerehelichen Verhältnis des Heß Kenntnis erlangt und diesen damit zu politischem Wohlverhalten erpresst haben soll (vgl. S. 12 f. eines „Berichts über die Besichtigung des Gaues Rheinpfalz“ vom 19.1.1932 in BA NS 22 Nr. 270). 23 Max Gräbel: Geschichte der Standarte 22 der SA von ihrer Entstehung, Manuskript im LA Sp Best. R 18 Nr. A 26749. 24 Pfalzatlas, S. 1645.
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Konsequenzen oder organisatorischen Unterschiede zu anderen außerbayerischen Gauen ergaben. Bis Mitte des Jahres 1928 erhöhte sich die Zahl der pfälzischen Orts gruppen auf 75 mit insgesamt etwa 600 Mitgliedern, 1930 gab es in der Pfalz über 2800 Mitglieder in 135 Ortsgruppen.25 Um diese Zeit begann auch die Herausbildung von organisatorischen Strukturen auf der mittleren Ebene zwischen Gauleitung und Orts gruppen, die in der Pfalz (offensichtlich in Anlehnung an die bayerische Verwaltungs praxis) als „Bezirke“ bezeichnet wurden. Die Bezirksleiter waren in den Anfängen meist identisch mit den Ortsgruppenleitern der größeren Städte. Aus dem Rahmen fällt hierbei der „Bezirk Südpfalz“, der in der Zeit von 1925 bis 1930 unter der Leitung des Forstdienst-Anwärters Wilfried Lämmel, Gründer und Leiter der Ortsgruppe in dem kleinen Dorf Schaidt direkt an der französischen Grenze, bestand. Was den noch sehr jugendlichen Lämmel zu dieser herausgehobenen Position innerhalb der Parteihierar chie qualifizierte, ist nicht ganz klar, vermutlich war es sein früher Parteieintritt 1923 in München und seine Teilnahme am dortigen Hitlerputsch am 9. November desselben Jahres. Die räumliche Ausdehnung dieses Bezirks Südpfalz ist ebenso unklar, mögli cherweise handelte es sich nur um eine Art Ehrentitel. Für das Jahr 1925 ist ebenfalls bereits die Existenz der Bezirke Frankenthal, Pirmasens und Zweibrücken überliefert, für 1926 die des Bezirks Waldmohr und für 1928 die der Bezirke Kaiserslautern und Ludwigshafen. Doch sind diese Angaben, die meist aus wesentlich späterer Zeit stam men, mit Vorsicht zu genießen. Zu einer durchgehenden Einteilung des Gaus Pfalz in Parteibezirke scheint es nicht vor Ende 1930 gekommen zu sein. Am 1. Juli 1931 existierten nach einem Verzeichnis der Gauorganisationsleitung folgende Bezirke im Gau Pfalz: Alsenz, Bergzabern, Dahn, Dürkheim, Edenkoben, Frankenthal, Kaiserslautern, Kandel, Kirchheimbolanden, Kusel, Landau, Landstuhl, Lauterecken, Ludwigshafen, Neustadt, Pirmasens, Rockenhausen, Speyer und Zwei brücken. Der Bezirk Waldfischbach war zu diesem Zeitpunkt unbesetzt und dem Bezirk Pirmasens zugeordnet.26 In einer anderen Auflistung aus demselben Zeitraum erscheinen zusätzlich noch die Bezirke Grünstadt und Waldmohr, der dort genannte Bezirk Weidenthal dürfte mit dem Bezirk Dahn identisch sein, während der Bezirk Waldfischbach fehlt.27 Die NSDAP-Bezirke waren also nicht durchgehend identisch mit den Bezirksämtern der bayerischen Staatsverwaltung. Vielmehr bildeten dort, wo die Parteiorganisation bereits weiter fortgeschritten war, offensichtlich die kleineren Amtsgerichtssprengel 25 Heinz 1994, S. 27 f.; Rothenberger 1986, S. 201 spricht für den September 1930 von etwa
4000 bis 6000 Mitgliedern im Gau Pfalz, während Fenske 1997, S. 18 mit seiner Schätzung von wenig über 3000 für diesen Zeitraum der Realität wohl näherkommt. 26 Heinz 1994, S. 29 f. 27 Auflistung aus der „NSZ-Rheinfront“, wiedergegeben bei Karl-Heinz Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1644.
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die Grundlage für deren Zuschnitt: Alsenz (Amtsgericht Obermoschel) im Bezirksamt Rockenhausen, Dahn und Waldfischbach im Bezirksamt Pirmasens, Edenkoben im Bezirksamt Landau, Grünstadt im Bezirksamt Frankenthal, Lautcrecken im Bezirks amt Kusel. Einen besonderen Fall stellten die Amtsgerichte Landstuhl und Waldmohr dar, die bis zur Abtrennung des Saargebiets 1920 zum Bezirksamt Homburg gehört hatten, dann aber den Bezirksämtern Kaiserslautern bzw. Kusel zugeteilt worden waren. Der bayerische Staat betrachtete dies nur als vorübergehenden Zustand bis zu einer zu erwartenden Wiederangliederung des Saargebietes an das Deutsche Reich, was äußerlich dadurch zum Ausdruck kam, dass in Landstuhl und Waldmohr eigene „Bezirksamtsaußenstellen “ unterhalten wurden. Die pfälzische NSDAP betonte in ihrer Organisation diese alten Zugehörigkeiten noch einmal besonders dadurch, dass sie anlässlich einer im Jahr 1931 eingetretenen Vakanz in ihrem Bezirk Waldmohr diesen mit Landstuhl zu einem „Bezirk Landstuhl-Waldmohr“ zusammenschloss. Relativ kompliziert war die Organisationsstruktur im äußersten Südosten der Pfalz: Zum Bezirk Speyer gehörten zunächst auch die nördlichen Orte des Bezirksamts Germersheim bis Lingenfeld, Westheim, Lustadt und Zeiskam, während der südliche Teil dieses Bezirksamts einen eigenen NSDAP-Unterbezirk Germersheim-Süd (auch „Speyer-Süd“ genannt) innerhalb des Bezirks Speyer bildete. Mitverwaltct wurde die ser Unterbezirk vom Leiter des Bezirks Kandel. Kandel wiederum war eigentlich nur ein Unterbezirk des Bezirks Landau, doch scheint die grenzübergreifende Zuständig keit des Kandeler Unterbezirksleiters auch für Germersheim zu einer Verselbständi gung dieses Unterbezirks vom Parteibezirk Landau geführt zu haben, die später auch in der Einrichtung eines eigenen Kreises Kandel zum Ausdruck kam.28 Aus den von der Parteipresse des Jahres 1931 überlieferten Informationen wird aber deutlich, dass es zwischen den Parteibezirken und der Gauleitung noch eine weitere organisatorische Ebene gegeben haben muss, nämlich in Gestalt von „Kreisen“, die für Kaiserslautern, Landau, Rockenhausen und Zweibrücken genannt werden. Während die Leiter der Bezirke Kaiserslautern und Landau als Kreisleiter eine hcrausgehobene Stellung hatten, lagen die Dinge in Zweibrücken etwas komplizierter: Hier amtierte neben (bzw. unter) dem Kreisleiter Richard Imbt als Bezirksleiter Wilfried Lämmel, seit er beruflich im September 1930 vom Forstamt Schaidt ans Forstamt Zweibrücken versetzt worden war. Offensichtlich hatte man diese Regelung getroffen, um dem bisherigen „Bezirksleiter der Südpfalz“ an seiner neuen beruflichen Wirkungsstätte einen gleichwertigen Parteiposten anbieten zu können, ohne den bisherigen Leiter der Zweibrücker NSDAP zu desavouieren. Die Kompetenzen und die geographische Ausdehnung dieser pfälzischen Parteikreise des Jahres 1931 sind unklar. Lediglich für
28 NSZ-Rheinfront vom 18.6. und 25.7.1931.
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den Kreis Rockenhausen ist bekannt, dass er die Bezirke Rockenhausen und Alsenz umfasst hat, auch hier unter einem eigenen Kreisleiter, der den beiden Bezirksleitern übergeordnet war.29 Für das nordöstliche Gebiet der Pfalz ist die Existenz eines sol chen Kreises nicht überliefert, die dortigen Parteibezirke unterstanden allem Anschein nach direkt dem in Neustadt ansässigen Gauleiter. Insgesamt wird diese frühe Kreiseinteilung des Gaus Pfalz allerdings nur in Umrissen erkennbar, zumal sie auch nur für kurze Zeit Bestand hatte: Aufgrund der im Juni 1932 von der Parteileitung erlassenen Organisationsbestimmungen30 erfolgte eine Neuein teilung, die sich nach den Grenzen der staatlichen Bezirksämter ausrichtete.31 Die verbleibenden Parteibezirke wurden jetzt im Interesse einer reichsweit einheitlichen Nomenklatur innerhalb der NSDAP in „Kreise“ umbenannt. Demzufolge mussten nun mehrere Parteibezirke aufgelöst und in die neuen Kreise eingegliedert werden: Dahn in den Kreis Pirmasens, Dürkheim in den Kreis Neustadt (das staatliche Bezirk samt Dürkheim war am 1. Februar 1931 aufgelöst und in das Bezirksamt Neustadt eingegliedert worden) und Grünstadt in den Kreis Frankenthal; in drei der insgesamt acht kreisunmittelbaren Städte der Pfalz (Kaiserslautern, Ludwigshafen und Pirma sens) wurden jeweils unterschiedliche Parteikreise für die Stadt und das umliegende Landgebiet geschaffen, während dies in den übrigen (Frankenthal, Landau, Neustadt, Speyer und Zweibrücken) nicht der Fall war. In einigen Fällen, wo man die bisherigen Bezirksleiter nicht sofort auf adäquaten Posten innerhalb der Parteihierarchie oder (ab 1933) im Staats- bzw. Kommunaldienst unterbringen konnte, zog sich die Auflösung der alten Bezirke bis Ende 1933 hin, so dass diese für kurze Zeit noch als Kreise inner halb der Parteiorganisation erscheinen: Edenkoben (April 1933 zum Kreis Landau), Alsenz (in der zweiten Jahreshälfte 1933 zum Kreis Rockenhausen), Lauterecken (am 31. Dezember 1933 zum Kreis Kusel). Auch in Germersheim wurde 1932 ein eigener Kreis eingerichtet, der im Zuschnitt dem staatlichen Bezirksamt entsprach. Kreisleiter wurde der bisherige Bezirksleiter von Kandel, der aus beruflichen Gründen dort seinen Sitz beibehielt, so dass der Kreis Germersheim in der Folgezeit als Kreis „Germersheim-Kandel“ geführt wurde und gelegentlich sogar unter der Bezeichnung „Kreis Kandel“ erscheint.32 Damit war die Einteilung der Pfalz in Parteikreise im wesentlichen festgelegt. Nur in Einzelfällen kam es nach 1933 noch zu dauerhaften Änderungen, die meist personal bedingt waren: Die 1932 erfolgte Einrichtung von getrennten Kreisen für Stadt und Land in Kaiserslautern, Ludwigshafen und Pirmasens wurde bereits in den Jahren
29 NSZ-Rheinfront vom 4.12.1931. 30 S. Kapitel „Kreisleiter“.
31 LA Sp Best. R 18 Nr. E 10259, Bl. 9. 32 Heinz 1994, S. 99.
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1934/35 wieder rückgängig gemacht. Im Mai 1937 erfolgte die Zusammenlegung von Landau und Bergzabern und am 1. Januar 1938 die Zusammenlegung von Speyer und Germersheim. Eine Zusammenlegung der Kreise Frankenthal und Kirchheim bolanden um dieselbe Zeit hatte nur wenige Monate Bestand und trat in der Praxis wohl überhaupt nicht in Kraft. Ebenfalls zum 1. Januar 1938 wurde der bisherige Kreis Landstuhl-Waldmohr aufgelöst, der bis dahin noch als einziger von der Grenz ziehung der staatlichen Verwaltungsbezirke abgewichen war. Nach der bereits 1935 vollzogenen Vereinigung des Saargebiets mit dem Deutschen Reich waren die staat lichen Verwaltungseinheiten unverändert geblieben, weswegen es auch nicht zu der ursprünglich geplanten Wiederherstellung des Bezirksamtes Elomburg in seinen alten Grenzen gekommen war. Zumindest in der Einteilung der Parteikreise konnte man aber jetzt hier eine Neuregelung treffen, die jedoch ebenfalls nicht die alten Verhältnisse wiederherstellte: Zum Kreis Homburg (der zugleich mit dem bisherigen Kreis Zwei brücken zusammengeschlossen wurde) kam nur die Bezirksamtsaußenstelle Wald mohr, wohingegen die Bezirksamtsaußenstelle Landstuhl dem Kreis Kaiserslautern zugeteilt wurde.33 Im 1935 angegliederten Saargebiet wurde die dort bestehende Einteilung in Partei kreise der NSDAP, die sich ebenfalls an der staatlichen Kreiseinteilung orientierte, im wesentlichen beibehalten, bis auf zwei Ausnahmen: Die Kreise Ottweiler und St. Wendel wurden am 22. Oktober 1936 zu einem einheitlichen Kreis Ottweiler-St. Wen del mit Sitz der Kreisleitung in Neunkirchen zusammengeschlossen. Die am 1. Januar 1938 vollzogene Vereinigung der Kreise Homburg und Zweibrücken wurde bereits am 8. August 1938 wieder rückgängig gemacht, zum 1. Januar 1939 wurde auch das Gebiet der Bezirksamtsaußenstelle Landstuhl an den Kreis Homburg angeschlossen und dafür wohl die ehemals westlichen Gemeinden des Bezirksamts Zweibrücken, die 1920 dem Saargebiet zugeschlagen worden waren, dem Parteikreis Zweibrücken zuge teilt. Damit hatte man wenigstens im Bereich der Parteiorganisation die durch den Ver sailler Vertrag gezogene und deshalb bei den Nationalsozialisten besonders verhasste Grenze zwischen der Pfalz und dem Saargebiet beseitigt und die alten Verhältnisse wiederhergestellt; im staatlichen Bereich sollte dies ja erst im Rahmen einer umfas senden Reichsreform geschehen, die von Hitler auf einen Zeitpunkt in der Zukunft (nach der siegreichen Beendigung des damals bereits geplanten Krieges) verlegt wor den war. Die beiden Parteikreise Homburg und Zweibrücken wurden ungeachtet ihrer Trennung 1938 auch später zeitweise in Personalunion verwaltet und offensichtlich 1941/42 wieder miteinander vereinigt. Eine letztgültige Klarheit lässt sich in diese Vor gänge allerdings nicht mehr bringen.34 Ab dem 1. Mai 1939 war jedenfalls durch eine 33 Heinz 1994, S. 102; vgl. auch Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1644. 34 Vgl. Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1644.
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Verfügung des Reichsorganisationsleiters der NSDAP für territoriale Veränderungen in der Parteiorganisation bis auf weiteres eine Sperre eingelegt, womit der Bestand der Parteikreise bis 1945 festgeschrieben war.35 Die Anzahl der Ortsgruppen im Gau Pfalz stieg vor allem im Herbst 1931 und um die Jahreswende 1931/32 stark an und lag im Jahr 1932 bei 224, womit die horizontale Organisation der Partei weitgehend abgeschlossen war.36 In den darauffolgenden zwei Jahren nach der Machtergreifung kamen nur noch 30 weitere Ortsgruppen hinzu, den Schlusspunkt erreichte die Entwicklung Ende 1938 mit ca. 300 Ortsgruppen. Die Mitgliederzahl im Gau Pfalz betrug zum Zeitpunkt der Machtergreifung am 30. Januar 1933 etwa 17000, bis zum Aufnahmestopp am 1. Mai 1933 kamen noch einmal etwa 18000 dazu, so dass die Gesamtzahl am 1. Januar 1935 bei 35213 lag.37 38 Die NSDAP besaß also in der Pfalz bereits vor 1933 und bedeutend früher als in den meisten anderen Parteigauen ein gut funktionierendes Organisationssystem und war darum auch mühelos in der Lage, die nach dem 30. Januar 1933 überfallartig in die Partei einströmenden Neumitglieder zu integrieren. Nach dem Aufnahmestopp lenkte sie den Großteil der Bewerber in ihre „ Gliederungen “ (SA, SS, NSKK) um, wovon vor allem die SA profitierte, die in der Pfalz auf 65000 Mitglieder anwuchs. Der hohe Anteil an Nicht-Parteigenossen (76,3%) in der pfälzischen SA erklärt sich u. a. aus diesem Umstand.^ Nach der Eingliederung des Saargebietes in den Gau Pfalz am 1. März 1935 führte dieser zunächst die Bezeichnung „Pfalz-Saar“, die am 13. Januar 1936 in „Saarpfalz“ umgeändert wurde. Als nach dem siegreichen Frankreich-Feldzug von 1940 der saarpfälzische Gauleiter Bürckel zum Chef der Zivilverwaltung in Lothringen ernannt wurde, gründete er dort als Sammelbewegung für Lothringer, die eine Angliederung ans Deutsche Reich befürworteten, die „Deutsche Volksgemeinschaft“ (DVG), deren Gliederung in Kreise, Ortsgruppen, Zellen und Blocks mit den entsprechenden poli tischen Leitern an der Spitze der Organisation der NSDAP angepasst war. Sie folgte der Einteilung in staatliche Kreise aus der Zeit des alten Reichslandes Elsass-Lothringen vor 1918 (Stadtkreis Metz und Landkreise Bolchen, Château-Salins, Diedenhofen-
35 HStA Wi Abt. 483 Nr. 10431. 36 Von Mitte Dezember 1931 bis zum März 1932 erfolgten 75 Neugründungen von Ortsgrup
pen, allein im Zeitraum von Mitte Dezember 1931 bis Anfang Januar 1932 traten ca. 2800 Personen in die pfälzische NSDAP ein. Die Partei konnte es sich sogar leisten, von Mitte August bis Mitte September 1931 einen Aufnahmestopp zu verhängen und im Februar 1932 die Aufnahmegebühr von 2 RM auf 3 RM zu erhöhen (Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1643). Ein vom 10.4.1932 datiertes Verzeichnis aller pfälzischen Ortsgruppen und Stützpunkte (insgesamt 347) mit Angabe der Leiter befindet sich im LA Sp Best. H 91 Nr. 26405. 37 NSDAP Partei-Statistik 1, S. 26. 38 Rothenberger 1986, S. 200.
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Ost und -West, Forbach, Metz, Saarburg und Saargemünd), die nach der deutschen Besetzung umgehend wieder ins Leben gerufen worden war. Zum 1. Dezember 1940 wurden die Landkreise Diedenhofen-Ost ynd -West zu einem Landkreis Diedenhofen und die Landkreise Forbach und Bolchen zu einem Landkreis St. Avold zusammen gelegt.39 Den so neu gegliederten staatlichen Landkreisen entsprachen im Zuschnitt die Kreise der DVG: Diedenhofen, Metz-Stadt, Metz-Land, Saarburg, Saargemünd, Salzburgen (Château-Salins) und St. Avold. Diese sieben Kreise umfassten insgesamt 234 Ortsgruppen. Zum „Stellvertretenden Landesleiter der DVG“ ernannte Bürckel den Lothringer Eugen Foulé, ohne ihm aber damit irgendeinen politischen Einfluss ein zuräumen. Auch unter den Kreisleitern der sieben Kreise war kein einziger Lothringer, nur die Posten der stellvertretenden Kreisleiter sowie der Ortsgruppen-, Zellen- und Blockleiter wurden in der Regel Einheimischen überlassen. Bei seinem offiziellen Amtsantritt als Chef der Zivilverwaltung am 21. September 1940 in Metz verkündete Bürckel, dass die DVG bereits 217300 Mitglieder zähle.40 Unmittelbar nach Gründung der DVG wurde auch ein „Ordnungsdienst der DVG“ aufgestellt, der als „Sammelbecken für die künftig aufzustellenden Gliederungen (SA, SS, NSKK, NSFK)“ betrachtet wurde. Bereits zum 1. Oktober 1940 geneh migte die OSAF in München die Aufstellung der SA-Brigade 250 (Lothringen) mit Standort in Metz, die fünf Fußstandarten mit den Standorten Metz, Diedenhofen, St. Avold, Saarburg und Saargemünd, eine Reiterstandarte in Metz sowie einen MarineSturmbann mit drei Marine-Stürmen umfassen sollte.41 Bei der SS wurde am 9. Juli 1940 ein Oberabschnitt Saar-Lothringen eingerichtet, der schon bald darauf zu einem Oberabschnitt Lothringen-Saarpfalz erweitert und im Februar 1941 in „Oberabschnitt Westmark“ umbenannt wurde. Dessen FührerTheodor Berkelmann leitete seit dem 10. Dezember 1941 in Personalunion auch den SS-Oberabschnitt Rhein als „Höherer SSund Polizeiführer Rhein-Westmark“, desgleichen ab 9. November 1943 Berkelmanns Nachfolger Jürgen Stroop.42
39 Anordnung des Chefs der Zivilverwaltung Bürckel vom 2.11.1940 (Verordnungsblatt für
Lothringen 1940, S. 161). Mit dieser Anordnung wurden außerdem der Kanton GroßMövern (Grand-Moyeuvre) und die Gemeinde Mondelingen vom bisherigen Landkreis Diedenhofen-West in den Landkreis Metz und der Kanton Saaralben vom bisherigen Land kreis Forbach in den Landkreis Saargemünd überwiesen. Als mit Wirkung vom 1. Januar 1943 die Stadt Forbach und die Gemeinden Kleinrossein, Spichern und Alstingen aus dem Landkreis St. Avold ausgegliedert und die Aufgaben des Landkreises von der Stadt Saar brücken übernommen wurden (Wolfanger 1977, S. 64), dürfte eine entsprechende Regelung auch für die Parteikreise getroffen worden sein. 40 Wolfanger 1977, S. 81 f. 41 Wolfanger 1977, S. 84 f. 42 Wolfanger 1977, S. 87.
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Ebenfalls in die Anfangszeit der deutschen Besatzung geht die Bildung der HJ und des BdM in Lothringen zurück, die erstmals beim „Bekenntnismarsch der deutschen Lothringer vor Gauleiter Bürckel“ am 22. September 1940 offiziell in Erscheinung traten. Im März 1941 meldete der HJ-GebietsführerKröcher bereits eine 75-prozentige Erfassung der lothringischen Jugend, im August 1942 übertrug Bürckel das Reichsge setz über die HJ vom 1.12.1936 auf Lothringen und machte damit die Zugehörigkeit zur HJ für die entsprechenden Jahrgänge zur Pflicht.43 Die DAF setzte bereits im Juli 1940 Kreisobmänner in Lothringen ein, die ihre Tätigkeit zunächst bei den Kreisleitern der DVG aufnahmen. Seit dem 14. September 1940 war in Metz unter der Aufsicht des Gauobmanns Stahl der „Aufbaustab Lothringen“ tätig, der bis Ende 1941 ca. 100000 Lothringer zum Eintritt in die DAF bewegen konnte.44 Die offizielle Gründung der NSDAP in Lothringen erfolgte erst am 30. August 1942, nachdem Bürckel am Tag zuvor bereits die Verleihung der deutschen Staatsangehörig keit und damit verbunden die Einführung der Wehrpflicht in Lothringen proklamiert hatte. Der tatsächliche Aufbau der Partei in Lothringen begann jedoch erst Anfang 1943, absichtlich erst nach dem Fall von Stalingrad, wie Bürckel im April 1943 in einer privaten Unterhaltung äußerte. Die Zahl der Parteieintritte in Lothringen gab er bei dieser Gelegenheit mit 12000 an.45 Eine eindeutige parteiamtliche Aussage über die Gauzugehörigkeit Lothringens ist aber offensichtlich nie veröffentlicht worden, was mit dem unklaren staatsrechtlichen Status des Gebietes zusammenhängt (Annexion durch das Deutsche Reich de facto, aber nicht de jure), obwohl Bürckel dies anders sah und in einer Rede am 30. November 1940 im Wartburgsaal in Saarbrücken auch zum Ausdruck brachte: Deshalb gibt es keinen politischen „Gau Saarpfalz“ und keinen politischen „ Gau Lothringen “ mehr, und dieser Gau wird auch künftig keine Bezeich nungführen, die eine Zwei- oder Dreiteilung erkennen läßt. Dieser Gau heißt von heute an für alle Zukunft „ Westmark“. So will es unser Führer! Die offizielle Umbenennung des Gaus Saarpfalz in „Gau Westmark“ erfolgte durch eine Anordnung Hitlers am 7. Dezember 1940, doch war in dieser Anordnung von einer Zuteilung Lothringens oder einer sonstigen Grenzveränderung keine Rede. Als das Reichspropagandaministerium im Jahr 1943 eine Karte des Reichsgebiets herausgab, in der das Eisass und Lothringen schraffiert hervorgehoben waren mit der Unterschrift Staatsrechtlich nicht deutsches Reichsgebiet, ließ Bürckel 52000 Exemplare davon in seinem Gau beschlagnahmen. Im „Organisationsbuch der NSDAP“ aus demselben Jahr war bei der kartographischen
43 Wolfanger 1977, S. 88-90. 44 Wolfanger 1977, S. 90 f. 45 Wolfanger 1977, S. 93 f.
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Darstellung des Gaus Westmark Lothringen diesem zwar zugeschlagen, aber immer noch durch eine dünn punktierte Linie vom alten Gaugebiet abgetrennt.46
Der NSDAP-Gau Koblenz-Trier
Das Gebiet der preußischen Regierungsbezirke Koblenz und Trier bildete bei der Neuorganisation der NSDAP-Gaue nach Wiederzulassung der Partei im Jahr 1925 zunächst noch keinen eigenen Gau, sondern war Bestandteil des von Köln aus geführ ten Gaus Rheinland-Süd, für den ein frühes Organisationsstatut bereits aus dem Jahr 1926 überliefert ist: Ein Rundschreiben der Gauleitung Rheinland-Süd vom 28. August 1926 bestimmte die Einsetzung von Bezirksführern durch den Gauleiter, die direkt dem ebenfalls vom Gauleiter eingesetzten Gau-Organisator unterstehen sollten. Jeder Bezirksfiihrer hatte mindestens vierteljährlich eine Bezirksvertreter-Tagung einzube rufen, zu der sämtliche Ortsgruppen-Vorsitzenden des Bezirks und der Bezirksführer selbst zu erscheinen hatten. Die Termine dieser Tagungen mussten mindestens 14 Tage vorher der Gauleitung mitgeteilt werden, damit diese Gelegenheit hatte, einen Vertreter zu senden.47 Allerdings war zum Zeitpunkt des Erlasses dieser Bestimmungen die vorgesehene Bezirksorganisation noch nicht auf die südlichen Teile des Gaus (Regierungsbezirke Koblenz und Trier) ausgedehnt. Zwar führten schon seit 1925 der Ortsgruppenführer Georg Schmidt in Arenberg bei Koblenz und der SA-Führer Karl Zenner in Burgbrohl den Titel eines „Bezirksleiters“, doch war dies zumindest im Fall von Schmidt nur ein Ehrentitel ohne genaue Definition, während Zenner seinen Titel auf einen (damals noch reichlich imaginären) „Parteibezirk Koblenz-Trier“ bezog. Erst im März 1928 erscheinen im südlichen Teil des Gaus erstmals als Parteibezirke Neuwied, Koblenz und Unterlahn (Nassau).48 Der Regierungsbezirk Trier und der oldenburgische Lan desteil Birkenfeld waren zu diesem Zeitpunkt organisatorisch noch gar nicht erfasst. Die einzige damals dort schon existierende Ortsgruppe der NSDAP war diejenige in Hermeskeil, die 1926 von Gustav Simon gegründet worden war. Simon wurde dann im September 1928 von Gauleiter Robert Ley mit der Leitung des neu eingerichte ten NSDAP-Bezirks Trier-Birkenfeld betraut. In dieser Ernennung sah Simon später den Beginn einer planmäßigen Organisation der NSDAP im Reichstagswahlkreis 21 (Koblenz-Trier).49 Die Anzahl der Ortsgruppen wird für diese Zeit mit 28 angege-
46 Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1645. 47 BA Best. NS 51 Nr. 202. 48 LHA Ko Best. 403 Nr. 13383, S. 261; die Ortsgruppen des Bezirks Unterlahn wurden mit
der Bildung eines neuen Bezirks Rhein-Lahneck im Juni 1928 in den Gau Hessen-NassauSüd eingegliedert, vgl. Seibert, S. 300. 49 BA Best. NS 22 Nr. 1056.
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ben.50 Etwa um dieselbe Zeit (am 29. September 1928) erfolgte die Umbenennung des Gaus Rheinland-Süd in „Gau Rheinland“. In den am 1. Dezember 1929 in Kraft tretenden „Richtlinien für die NSDAP Gau Rheinland“51 wurde eine Einteilung des Gaus in fünf Bezirke festgesetzt, die in ihrem Zuschnitt den staatlichen Verwaltungsgrenzen entsprechen sollten. Neben den preu ßischen Regierungsbezirken Köln, Koblenz, Aachen und Trier bildete das oldenburgische Land Birkenfeld den fünften Bezirk. Den Bezirken standen vom Gauleiter ernannte Bezirksleiter vor, die in ihrem Bereich als Vertreter des Gauleiters galten. Die Bezirke sollten wiederum „nach Möglichkeit“ in Kreise unterteilt werden, die eben falls den staatlichen Verwaltungsgrenzen entsprechen sollten. Die Bezirksleiter waren berechtigt, Ortsgruppenleiter zu ernennen, die jedoch vom Gauleiter bestätigt werden mussten. Auch sonst waren die Befugnisse der Bezirksleiter beschränkt. So konnten sie z.B. keinen Parteiausschluss eines Mitglieds verfugen. Allerdings musste der gesamte Schriftverkehr der Ortsgruppen über die Bezirksleitungen laufen. Die Ortsgruppen galten mit dem Tag der Bestätigung des Ortsgruppenleiters durch den Gauleiter als satzungsgemäß gegründet. Die Ortsgruppenleiter konnten ihre Mitarbeiter (Kassierer, Schriftführer, Vorsitzender des Untersuchungs- und Schlichtungsausschusses) selbst bestimmen. Soweit in bestimmten Orten nur einzelne Mitglieder der NSDAP vorhanden waren, wurden diese als Einzelmitglieder beim Gau geführt und erhielten ihre Weisungen direkt von dort. Waren an einem Ort zwei bis fünf Mitglieder vorhanden, so bildeten diese eine Zelle mit einem Zellenobmann, der von der Organisations-Abteilung bei der Gauleitung bestellt wurde. Dieser Zellenobmann sorgte für gemeinsame Arbeit und lieferte am Monatsende die Beiträge einschließlich eines Mitgliederstands- und eines Beschaffenheitsberichts an die Organisations-Abteilung des Gaus ab. Ab fünf Mitgliedern konnte ein Stützpunkt gebildet werden, der von 15 Mitgliedern an zur Ortsgruppe erhoben werden konnte. In organisatorischer Hinsicht unterstanden die Stützpunkte wie die Ortsgruppen den Bezirksleitern, auch die Stützpunktleiter wurden vom zuständigen Bezirksleiter bestellt und vom Gauleiter bestätigt.52
50 NSDAP Partei-Statistik 3, S. 175. Für das Jahr 1925 wird dort die Anzahl der Ortsgruppen
im späteren Gau Koblenz-Trier mit 4 angegeben. 51 LHA Ko Best. 403 Nr. 16748, S. 127 f. 52 LHA Ko Best. 403 Nr. 16748, S. 527-529. Die erforderliche Stärke einer Ortsgruppe wurde von der Reichsleitung am 2. November 1935 mit mindestens 50, aber nicht mehr als 500 Parteigenossen neu festgelegt. Eine weitere Verfügung, die am 15. Mai 1938 erlassen wurde, bestimmte, dass eine Ortsgruppe künftig nicht mehr als 1500 Haushaltungen umfassen sollte, womit der Funktionswandel des Ortsgruppenleiters von einem Organisationsleiter der Partei zu einer Kontrollinstanz in der Bevölkerung angedeutet wird (Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1643).
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Die von den Ortsgruppen entworfenen Flugschriften mussten vor Drucklegung vom Bezirksleiter genehmigt werden. Außerdem mussten die Ortsgruppen bis zum 20. eines jeden Monats genaue Arbeitspläne für den kommenden Monat an den Bezirks leiter einsenden, der dann bis zum 25. einen Bezirksarbeitsplan an die Gauleitung weiterzuleiten hatte. Daneben mussten die Bezirksleiter bis zum 5. eines jeden Monats Arbeitsberichte des Vormonats an die Gauleitung übersenden. Die organisatorische Gliederung des Gaus Rheinland der NSDAP orientierte sich in der Anfangszeit trotz der anderslautenden Richtlinien nur bedingt an den staatli chen Verwaltungsgrenzen, wie aus einem Gliederungsschema ersichtlich wird, das den Stand zum 1. April 1930 widerspiegelt.53 Danach war der Gau in die fünf in den Richtlinien von 1929 genannten Bezirke eingeteilt, deren Leiter bei der Sektion „Gauleitung“ als Mitglieder geführt wurden, außerdem in zehn Kreise. Von den fünf Bezirken entfielen drei auf den südlichen Teil des Gaus: Der Bezirk II unter der Leitung von Gustav Simon in Koblenz umfasste im wesent lichen die Ortsgruppen im Regierungsbezirk Koblenz (ausgenommen den Kreis Simmern), dazu kamen noch die zwei Ortsgruppen in Ober- und Niederlahnstein (Reg.Bez. Wiesbaden), insgesamt 26 Ortsgruppen mit 3702 Mitgliedern (davon 1602 allein in der Ortsgruppe Koblenz). Eine weitere Unterteilung in Kreise gab es in diesem Bezirk nicht, mit einer Ausnahme: Der Kreis VI unter Leitung von Ernst Schmitt in Staudernheim umfasste die Ortsgruppen in den staatlichen Kreisen Kreuznach, Mei senheim und St. Goar, dazu die Ortsgruppen in Braubach und St. Goarshausen (Reg.Bez. Wiesbaden). Auch die Ortsgruppe in Bullay unterstand dem Kreis VI, obwohl dieser Ort zum staatlichen Kreis Zell (Mosel) gehörte. Der Kreis VI zählte somit 12 Ortsgruppen mit 942 Mitgliedern, die dem Mitgliedsbestand des Bezirks Koblenz noch hinzugerechnet werden müssen. Der Bezirk IV, dessen Leitung in Kürze Willy Struve antreten sollte, umfasste den Regierungsbezirk Trier und dazu noch den staatlichen Kreis Simmern. Im Gegensatz zum Bezirk II (Koblenz) war dieser Bezirk in seinem ganzen Umfang auf zwei Kreise aufgeteilt: Der Kreis VII (Simmern) unter Ludwig Grohe in Gemünden umfasste nur 53 LHA Ko Best. 403 Nr. 16733, S. 231-267. Die Angaben beruhen auf Polizei informationen, die im Oberpräsidium der Rheinprovinz in Koblenz gesammelt und zusammengestellt
wurden. Insgesamt ergibt sich daraus für das Stichdatum 1. April 1930 eine Anzahl von 6377 NSDAP-Mitgliedern im Gebiet des späteren Gaus Koblenz-Trier. Andererseits nennt später die zum 1. Januar 1935 erstellte offizielle Partei-Statistik der NSDAP eine Zahl von nur 1785 Parteieintritten bis zum 14.9.1930 im Gebiet von Koblenz-Trier (Partei-Statistik 1, S. 26). Über eine Erklärung für diese erhebliche Diskrepanz kann man nur spekulieren. Die Zahlen aus dem Polizeibericht vom 1.4.1930 dürften auf jeden Fall erheblich zu hoch gegriffen sein, da der Koblenzer Bezirksleiter Simon selbst im Oktober 1930 die Mitglie derzahl der beiden südlichen Bezirke des Gaus Rheinland auf ca. 3000 bezifferte, davon ca. 750 in der Ortsgruppe Koblenz, ca. 2500 im Bezirk Koblenz (Tyrell 1975, S. 262).
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die zwei Ortsgruppen Simmern und Gemünden mit insgesamt 207 Mitgliedern, den Kreis VIII unter Leitung von Peter Schmitt in Hermeskeil bildeten die Ortsgruppen im Regierungsbezirk Trier, insgesamt acht an der Zahl mit zusammen 991 Mitgliedern (davon 528 allein in der Ortsgruppe Trier). Das oldenburgische Land Birkenfeld bildete in der NSDAP-Organisation innerhalb des Gaus Rheinland den eigenen Bezirk V unter der Leitung von Herbert Wild in Idar, mit 19 Ortsgruppen und 535 Mitgliedern. Verglichen mit dem viel größeren Regie rungsbezirk Trier war der Organisationsgrad der NSDAP in Birkenfeld also wesentlich weiter fortgeschritten. Im Gegensatz dazu waren die Verhältnisse in den Bezirken Koblenz und Trier aus Sicht der Partei durchaus unbefriedigend. Größere Erfolge hatte man bis dahin nur in den protestantisch geprägten Gebieten im Hunsrück erzielt, die deswegen bereits 1930 in eigenen Kreisen organisiert waren. Vor allem in Trier war die Parteiarbeit durch innere Auseinandersetzungen weitgehend gelähmt - ein Zustand, der durch die Einsetzung von Willy Struve als neuem Bezirksleiter gebessert werden sollte. Im März 1931 wurde die Gliederung der südlichen Teile des Gaus Rheinland an die staatlichen Kreise angepasst.54 Nach wie vor gab es die Bezirke Koblenz und Trier, jetzt aber in ihrem geographischen Zuschnitt den staatlichen Regierungsbezirken ent sprechend und jeweils in ihrer ganzen Ausdehnung in Kreise gegliedert, die sich an der Grenzziehung der staatlichen Kreise orientierten. So umfasste der Bezirk Koblenz jetzt 7658 Mitglieder in 12 Kreisen (Stadt- und Landkreis Koblenz bildeten zusam men einen Parteikreis mit 2992 Mitgliedern), von denen jedoch die Kreise Ahrweiler, Kreuznach, Adenau und Zell noch nicht organisiert waren.55 Im Fall der Kreise Kreuz nach und Adenau löste sich dieses Problem durch eine staatliche Verwaltungsreform zum 1. Oktober 1932, die den bisherigen Kreis Adenau auf die benachbarten Kreise Ahrweiler und Mayen aufteilte und den bisherigen Kreis Meisenheim in den Kreis Kreuznach eingliederte. Den NSDAP-Kreis Kreuznach übernahm nun der bisherige Kreisleiter von Meisenheim. Die NSDAP-Kreise Ahrweilerund Zell bekamen erst im Verlauf des Jahres 1932 eigene Kreisleiter. Zum Bezirk Trier gehörten 2122 Mitglieder in 9 Kreisen (auch hier waren Stadt- und Landkreis Trier in einem Parteikreis mit 1050 Mitgliedern zusammengefasst). Der
54 LHA Ko Best. 403 Nr. 16735, S. 653-697. 55 So nach Aussage des Polizeiberichts ebd.; nicht ganz im Einklang damit steht die Angabe
in einem Gutachten des Koblenzer Bezirksleiters Gustav Simon vom 12.3.1931, nach der die 22 Kreise des Wahlkreises Koblenz-Trier zu diesem Zeitpunkt schon fast sämtlich mit Kreisleitern besetzt gewesen wären (zit. nach Dorfey, S. 306). Da Simons Gutachten den Zweck hatte, bei der Reichsleitung für die Gründung eines eigenen Gaues Koblenz-Trier zu werben, hatte er natürlich ein Interesse daran, den Organisationsgrad der NSDAP in diesem Gebiet in möglichst leuchtenden Farben darzustellen.
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weitaus geringere Organisationsgrad kommt darin zum Ausdruck, dass nur im Kreis Trier bereits ein Kreisleiter eingesetzt war, während die Ortsgruppen in den übrigen acht Kreisen noch direkt dem Bezirksleiter Struve unterstanden. Das oldenburgische Land Birkenfeld bildete nach wie vor einen eigenen Parteibezirk Idar-Oberstein mit 1133 Mitgliedern in 23 Ortsgruppen unter dem Bezirksleiter Her bert Wild. Noch in der ersten Jahreshälfte 1931 waren Mitgliederstand und Organisationsgrad der Partei auch im Bezirk Koblenz unbefriedigend, die mangelnden Beitragszahlungen hat ten ein chronisches Kassendefizit zur Folge, das von der Gauleitung in Köln getragen werden musste.56 Dazu kamen Zersetzungs- und Spaltungserscheinungen innerhalb der Ortsgruppe Koblenz, die auf Gegensätze zwischen der politischen Leitung unter Gustav Simon und der SA- und SS-Leitung unter Fritz Haltern sowie auf Meinungs verschiedenheiten zwischen einer radikalen und einer gemäßigten Richtung innerhalb der Ortsgruppe zurückzufiihren waren.57 Nachdem der Koblenzer Bezirksleiter Gustav Simon sich bei der Reichsleitung in München mit seinen diesbezüglichen Bestrebungen gegen Gauleiter Ley durchge setzt hatte, erfolgte die offizielle Gründung eines neuen Gaus Koblenz-Trier auf einer Parteitagung am 31. Mai 1931 in Koblenz-Lützel, zu der unter Leitung von Ley etwa 500 Delegierte zusammenkamen. Der bisherige Gau Rheinland wurde in die neuen Gaue Köln-Aachen unter Gauleiter Josef Grohe und Koblenz-Trier unter Gustav Simon aufgeteilt. Beide Gaue zusammen sollten künftig eine neue Einheit innerhalb der Organisation der NSDAP bilden, die „Gruppe Nord-West“, mit deren Leitung der bisherige Gauleiter Robert Ley als „politischer Inspekteur“ beauftragt wurde.58 Dieses Vorhaben wurde später allerdings nicht in die Tat umgesetzt, sondern scheint nur auf der Tagung verkündet worden zu sein, damit Ley sein Gesicht vor den Parteigenossen wahren konnte. Bei der wenig später vorgenommenen Einteilung des Reichsgebietes in „Politische Inspektionen“ wurde die organisatorische Verbindung zwischen den beiden Gauen zunächst einmal gekappt: Während Köln-Aachen zusammen mit den Gauen Essen, Düsseldorf und Westfalen-Nord und -Süd der Politischen Inspektion NordWest mit Sitz in Düsseldorf zugeschlagen wurde, bildete Koblenz-Trier zusammen mit den Gauen Hessen-Nassau-Süd und Hessen die Politische Inspektion West, als
56 Bericht des Regierungspräsidenten in Koblenz vom 14.2.1931, LHA Ko Best. 403 Nr.
16740, S. 393. 57 Bericht des Regierungspräsidenten in Koblenz vom 23.4.1931, LHA Ko Best. 403 Nr.
16740, S. 504. 58 LHA Ko Best. 403 Nr. 16751, S. 57.
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deren Inspekteur der Gaukommissar von Hessen-Nassau-Süd in Frankfurt am Main, Walter Heyse, fungierte.59 In der ebenfalls noch am 31. Mai 1931 stattfindenden Gründungsversammlung des neuen Gaus Koblenz-Trier wurde der bisherige Geschäftsführer des Bezirks Koblenz, Friedrich Reckmann, zum Gaugeschäftsführer ernannt. Die bis dahin bestehenden Bezirke Koblenz und Trier wurden aufgelöst und direkt der Gauleitung unterstellt. Der Bezirksleiter von Trier, Willy Struve, wurde dafür mit dem Titel eines „Gaukommis sars“ entschädigt.60 Als selbständiger Bezirk blieb lediglich Birkenfeld unter Leitung von Herbert Wild bestehen. Wegen seiner geringen Größe war dieser Bezirk jedoch faktisch den übrigen Kreisen innerhalb des Gaus gleichgestellt. In den Kreisen des Regierungsbezirks Trier musste eine Parteiorganisation erst noch geschaffen werden, was von einigen Geburtswehen begleitet war. Zentrum der Konflikte war Paul Simon in Trier, der dort zwar weder als Bezirks- noch als Kreisleiter amtierte, jedoch seine Stellung als SA-Führer und jüngerer Bruder von Gustav Simon dazu nutzte, immer wieder in die Tätigkeit derTrierer Funktionäre „hineinzuregieren“, wobei er ein beson ders fanatisches Verhalten an den Tag legte, das ihn vielfach in Konflikt mit Polizei und Justiz brachte. Mit seiner Ernennung zum „Bezirksleiter“ der Eifelkreise Bitburg, Daun und Prüm im Januar 1932, die bis dahin von der NSDAP organisatorisch noch kaum erfasst worden waren, sollte seine überschüssige Energie offensichtlich von Trier (wo er aber weiterhin residierte) abgelenkt werden. Paul Simon amtierte als solcher bis zum Dezember 1932 und wurde dann zum Gauinspekteur für den Regierungsbezirk Trier ernannt. Die drei Eifelkreise unterstanden danach eigenen Kreisleitern, die jedoch zum Teil auch schon während des Jahres 1932 oder sogar schon 1931 (Walther Kölle in Daun) als solche erscheinen. Überhaupt ist es in den meisten Fällen schwierig, wenn nicht unmöglich, genaue Gründungsdaten für die NSDAP-Kreise anzugeben. In der Regel war es so, dass der Leiter der NSDAP-Ortsgruppe in der Kreisstadt allmählich in die Funktion eines Kreisleiters „hineinwuchs“, die formelle Ernennung zum Kreisleiter konnte unter Umständen erst Jahre später erfolgen. Dies gilt auch für die übrigen Kreise im Regierungsbezirk Trier: Für Saarburg lässt sich bereits 1931 ein eigener Kreisleiter nachweisen, dagegen dürften die Kreise Baumholder, Bernkastel, Wadern
59 LHA Ko Best. 403 Nr. 16737, S. 357 und 378. Schon im Jahr 1933 war die Inspektions-Ein
teilung allerdings wieder dahingehend geändert worden, dass die Gaue Essen, Düsseldorf, Köln-Aachen, Koblenz-Trier und Saar zusammen die „Landesinspektion West“ bildeten (Espe, Anhang S. 5). 60 Im Februar 1932 taucht Struve noch einmal als Leiter des Bezirks Trier auf, neben ihm Johann Weinzierl, der ehemalige Kreisleiter von Simmern, als Leiter des Bezirks Koblenz, doch kann diese Regelung nur für kurze Zeit Bestand gehabt haben. Weinzierl verschwindet danach völlig aus den Reihen der politischen Funktionäre der NSDAP.
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und Wittlich erst im Verlauf des Jahres 1932 organisiert worden sein. Komplizierter waren die Verhältnisse in Trier, wo man (als einziger Fall im Gau Koblenz-Trier) dauerhaft von der Grenzziehung der staatlichen Kreise abwich: Hier erscheint ab Juli 1931 neben dem bisherigen Kreis Trier (jetzt Trier-Stadt) ein Kreis Trier-Land, von dem 1932 ein eigener Kreis Trier-Land-Ost (Sitz in Hermeskeil) abgetrennt wurde. Der bisherige Kreis Trier-Land führte seitdem konsequenterweise die Bezeichnung Trier-Land-West (Sitz in Trier). An den Kreis Trier-Land-Ost wurde im August 1934 der Kreis Wadern angeschlossen, nachdem sich der dortige Kreisleiter als für sein Amt ungeeignet erwiesen hatte. Der Kreis Trier-Land-West wiederum wurde zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt in den Jahren 1935/36 mit dem Kreis Trier-Stadt zu einem Großkreis Trier zusammengelegt.61 Nach dem Anschluss des oldenburgischen Landes Birkenfeld an Preußen wurde im Jahr 1937 der Kreis Baumholder mit dem bisherigen Parteibezirk Birkenfeld zum neuen Kreis Birkenfcld-Baumholder (Sitz in Idar-Oberstein) zusammengelegt. Als letzte Änderung der Kreiseinteilung im Gau Koblenz-Trier erfolgte im Januar 1938 der Zusammenschluss der Kreise Daun und Wittlich zum Kreis Daun-Wittlich (Sitz in Wittlich). Wesentlich weniger Änderungen gab es in der Kreisorganisation im Regierungsbezirk Koblenz: Die Abtrennung eines Kreises „Neuwied-Nord“ vom Kreis Neuwied war im November 1931 nur deswegen erfolgt, weil Dr. Rudolf Reppert, der diesen neuen Kreis übernahm und von seinem Wohnort Rheinbreitbach aus leitete, im Gegensatz zum Neuwieder Kreisleiter Dem über ein Auto verfügte, mit dem er die teils abgelegenen Ortsgruppen im Westerwald besser bereisen konnte. Als Reppert das Landratsamt in Neuwied übernahm und deswegen am 20. Mai 1933 von seinem Amt als Kreisleiter entbunden wurde, hörte auch sein bisheriger „Kreis Neuwied-Nord“ auf zu existieren und wurde wieder an den Kreis Neuwied angeschlossen. Danach gab es nur noch eine weitere Änderung mit dem Zusammenschluss der Kreise Koblenz-Stadt und KoblenzLand zum Großkreis Koblenz im August 1936. Als nach dem Westfeldzug von 1940 das Großherzogtum Luxemburg an den Gau Koblenz-Trier angegliedert wurde, richtete man dort vier Parteikreise ein, die in ihrem Zuschnitt den staatlichen Kreisen entsprachen: Diekirch, Esch, Grevenmacher und Luxemburg.62 Die formelle Übernahme der „Landesgruppe Luxemburg der Auslandsor ganisation der NSDAP“ in die Parteiorganisation des Gaus Moselland (wie der bisherige Gau Koblenz-Trier ab jetzt genannt wurde) erfolgte am 9. Februar 1941 im Rahmen einer 61 Vielleicht zeitgleich mit der Bildung eines Großkreises Koblenz im August 1936. 62 Die luxemburgischen Distrikte waren unter deutscher Verwaltung in Kreise umgewandelt
worden, wobei am 14.11.1940 die Stadt Luxemburg als Stadtkreis aus dem bisherigen Distrikt Luxemburg herausgelöst und dieser in „Landkreis Esch“ umbenannt worden war. 1943 wurden die Gemeinden Walferdingen, Strassen und Hesperingen in die Stadt Luxem burg eingemeindet (Dostert, S. 82).
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Großkundgebung auf dem Limpertsberg zu Luxemburg in Anwesenheit des Gauleiters Simon und des Chefs der Auslandsorganisation, Gauleiter Bohle.63 Ab April 1941 began nen die Gliederungen der NSDAP mit ihrem Aufbau, eine eigene Jugendorganisation wurde unter der Bezeichnung Luxemburger Volksjugend (LVJ) aufgezogen und am 1. Juni 1941 im Rahmen der Feiern zum zehnjährigen Bestehen des Gaus Moselland in die HJ übergeleitet.64 Am 16. Juni 1941 wurden die neuen NSDAP-Kreisleiter feierlich in ihre Ämter eingeführt, wobei man nur in einem Fall auf einen einheimischen Luxem burger zurückgriff (Rüdiger Cresto in Grevenmacher). In einer weiteren Großkundge bung am selben Ort vollzog man, wieder in Anwesenheit von Gauleiter Simon, am 21. September 1941 die offizielle Gründung der NSDAP in Luxemburg durch Übernahme von 500 Mitgliedern der „Volksdeutschen Bewegung“ (VdB) in die NSDAP, womit ein Anfang/irr die restlose Beseitigung der Trennungswände zwischen dem Deutschtum in Luxemburg und dem des Altreichs gemacht werden sollte. Nach den von Simon in seiner Rede vor 4000 Amtsträgem der VdB gemachten Angaben zählte diese damals insgesamt 69045 Mitglieder. Für die Gliederungen und angeschlossenen Verbände der NSDAP in Luxemburg nannte er folgende Mitgliederzahlen: SA 286, SS 110, NSKK 1475, NSFK 210 (450 fordernde Mitglieder), HJ 9547, BdM 7133, NS-Frauenschaft 12117 und DAF 5 7 6 66.65 Aufnahmen von Luxemburgern in die NSDAP waren bereits seit dem 14. Januar 1941 möglich, allerdings nur mit Sondergenehmigung des Reichsschatzmeisters, da die Luxemburger nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besaßen. Für eine Aufnahme kamen nur „Politische Leiter“ in Frage. Daran änderte sich auch nicht viel, nachdem Gauleiter Simon am 30. August 1942 die Verleihung der deutschen Staatsangehörigkeit an die Luxemburger (verbunden mit Einführung der Wehrpflicht) proklamiert hatte. Insgesamt traten bis zum Ende der deutschen Besatzung im September 1944 ca. 4000 Luxemburger in die NSDAP ein. Daneben blieb die VdB weiter bestehen, allerdings wurden ab 1942 dort keine neuen Mitglieder mehr aufgenommen.66 Während die Kreisleiter in Luxemburg bis auf eine Ausnahme (Cresto) alle Reichs deutsche waren, sollten zumindest die Kreisamtsleiter nach Möglichkeit aus der luxem burgischen Bevölkerung rekrutiert werden, doch auch hier waren die wichtigen Ämter (Personal, Kasse, Schulung) von Anfang an in deutscher Hand. Die Ortsgruppenleiter jedoch waren fast ausschließlich Luxemburger.67
63 64 65 66 67
LuxemburgerWort vom 10.2.1941. Dostert, S. 241 f. Luxemburger Wort vom 22.9.1941. Dostert, S. 175, 242-244. Dostert, S. 221.
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Vergleich der Mitgliederstruktur in den Gauen Rheinpfalz und Koblenz-Trier (um 1935)
Der Mitgliederbestand des Gaus Koblenz-Trier war bis zum Zeitpunkt der Macht ergreifung auf knapp 10000 in 303 Ortsgruppen angewachsen. In den drei Monaten von Februar bis April 1933 wurde der Gau Koblenz-Trier von Neueintritten geradezu überschwemmt, es kamen 43478 neue Parteigenossen hinzu, die den Mitgliederstand des Gaus auf 53210 mehr als verfünffachten. Auch die Zahl der Ortsgruppen stieg bis 1935 auf 776.68 Mit diesen Zahlen zog der Gau Koblenz-Trier am benachbarten Gau Pfalz weit vorbei. Erst mit der Angliederung des Saargebiets 1935 an den Gau Pfalz wurde in etwa wieder ein Gleichgewicht zwischen den beiden Gauen hergestellt. In der Mitgliederstruktur bedingte dies erhebliche Unterschiede: In der Pfalz war fast die Hälfte der Parteimitglieder (47,8%) schon vor 1933 eingetreten, womit die Pfalz unter den 32 Parteigauen im Deutschen Reich an zweiter Stelle rangierte, ln Koblenz-Trier dagegen belief sich der Anteil der Altgenossen nur auf ca. 18%, was nur den 30. Platz innerhalb der 32 Gaue bedeutete. Noch deutlicher wurde dieses Missverhältnis bei den Politischen Leitern innerhalb der Partei: In der Pfalz waren 66% der Politischen Leiter bereits vor 1933 eingetreten (1. Stelle unter allen Gauen), in Koblenz-Trier dagegen nur 20,6% (31. und damit vorletzte Stelle unter allen Gauen).69 95,6% der pfälzischen Ortsgruppenleiter waren Altgenossen, dagegen nur 58,9% der Ortsgruppenleiter in Koblenz-Trier.70 Bei den Zellen- und Blockleitern waren in der Pfalz 64,9% Altge nossen, in Koblenz-Trier nur 15,8% (auch mit diesen Werten lagen die Gaue jeweils ganz am oberen bzw. unteren Ende der Rangfolge innerhalb der Gaue).71 Von den Leitern der staatlichen und kommunalen Dienststellen im Gau Pfalz waren 85,1% Parteimitglieder (3. Stelle im Gauvergleich), in Koblenz-Trier lag der entsprechende Anteil nur bei 49,1% (28. Stelle).72 Bemerkenswerte Unterschiede gab es zwischen den beiden Gauen aber auch im Anteil der Politischen Leiter an der Gesamtzahl der Parteigenossen (Stand 1.1.1935): In Koblenz-Trier betrug dieser 27,6%, womit der Gau die erste Stelle im ganzen Reich einnahm, in der Pfalz nur 17,3% (25.Stelle). Diskrepanzen zeigen sich dabei vor allem im Anteil der Politischen Leiter in den Stäben (gegenüber den Hoheitsträgern), der im Gau Koblenz-Trier 50,4% (gegenüber nur 36,3% in der Pfalz) betrug. Von diesen waren wiederum in Koblenz-Trier 78,1% erst nach der Machtergreifung eingetreten,
68 NSDAP Partei-Statistik 1, S. 26, und 3, S. 175. 69 NSDAP Partei-Statistik 1, S. 22 f., und 2, S. 46. 70 71 72
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NSDAP Partei-Statistik 2, S. 52. NSDAP Partei-Statistik 2, S. 62. NSDAP Partei-Statistik 1, S. 246.
in der Pfalz nur 35,9%.73 Auch im Anteil der Erwerbslosen unterschied sich die Mit gliedschaft der beiden Gaue stark voneinander: Im Gau Koblenz-Trier waren etwa 17% der Parteimitglieder erwerbslos (höchster Anteil reichsweit), in der Pfalz nur etwa 9% (NSDAP insgesamt 8,2%). Von diesen erwerbslosen Parteimitgliedern in Koblenz-Trier waren 83,7% erst nach der Machtergreifung eingetreten, in der Pfalz lag der entsprechende Anteil nur bei 58,8%.74 In der sehr jugendlichen Altersstruktur ihrer Mitglieder hingegen wiesen die beiden Gaue weitgehende Ähnlichkeiten auf. Sowohl in Koblenz-Trier wie auch in der Pfalz waren die Anteile der Mitglieder mit einem Alter unter 31 Jahren sehr hoch (43,3% bzw. 45,1 %), unter 41 Jahre alt waren 70,6% bzw. 71,5%. Entsprechend gering war der Anteil der älteren Parteimitglieder über 50 Jahre (11,8% bzw. 12,6%).75 Ähnlich stellte sich die Situation bei den Ortsgruppenleitern dar: Von diesen waren in Koblenz-Trier 65,9% unter 41 Jahre alt, in der Pfalz lag der entsprechende Anteil bei 67,2%. Im Gau Koblenz-Trier gab es im Jahr 1934 kurioserweise sogar zwei Ortsgruppenleiter, die noch nicht einmal 21 Jahre alt und damit noch minderjährig waren.76 In der Sozial struktur unterschied sich Koblenz-Trier von der Pfalz im Jahr 1930 noch durch relativ höhere Anteile von Arbeitern (33,5% gegenüber 29,4%), Angestellten (24,5% gegen über 20%) und Selbständigen (Handwerker, Kaufleute, freie Berufe: 19,8% gegenüber 16%), während in der Pfalz die Anteile der Bauern (17% gegenüber 7,6%) und Beam ten (10,8% gegenüber 6,6%) in der NSDAP besonders hoch waren. Bis zum Zeitpunkt der Machtergreifung 1933 waren die Verhältnisse in etwa gleich geblieben, wobei in beiden Gauen eine Erhöhung des Arbeiteranteils (auf 39,2% in Koblenz-Trier und 35,2% in der Pfalz) und des Bauernanteils (12,4% in Koblenz-Trier und 19,8% in der Pfalz) auf Kosten vor allem des Anteils der Angestellten (nur noch 16,8% bzw. 15,8%) eingetreten war. In den drei Monaten nach der Machtergreifung 1933 fallt vor allem eine Erhöhung des Beamtenanteils in der Partei auf, die in Koblenz-Trier (von 5,7% auf 15%) noch wesentlich stärker ausfiel als in der Pfalz (von 7,6% auf 11,2%).77
Die westlichen Kreise der NSDAP-Gaue Hessen-Darmstadt und Hessen-NassauSüd (ab 1933 Hessen-Nassau) Im Volksstaat Hessen stieß die NSDAP von Anfang an auf größeren Widerstand von Seiten der staatlichen Autorität als in den meisten anderen deutschen Ländern. Vom 26.
73 74 75 76 77
NSDAP Partei-Statistik 2, NSDAP Partei-Statistik 1, NSDAP Partei-Statistik 1. NSDAP Partei-Statistik 2. NSDAP Partei-Statistik 1 202-208.
S. 31,38 und 73. S. 302-304. S. 206. Vgl. dazu Rothenberger 1986, S. 202. S. 398. S. 146-150. Vgl. dazu Rothenberger: NSDAP in der Pfalz, S.
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April 1923 bis zum 8. Mai 1925 war die Partei dort von der Staatsregierung verboten.78 Dieser Umstand erschwerte offensichtlich auch den kontinuierlichen Aufbau einer Par teiorganisation. Nach dem Rücktritt des NSDAP-Gauführers von Hessen und HessenNassau-Süd, Anton Haselmayer, im September 1926 übernahm dort vorübergehend der Gauleiter von Hessen-Nassau-Nord, Dr. Walter Schultz, die Geschäftsführung. Am 1. März 1927 wurde dann das Gebiet des Volksstaats Hessen zum selbständigen NSDAP-Gau („Gau Hessen“) erklärt und seine bis dahin bestehende organisatorische Verbindung mit dem Gau Hessen-Nassau-Süd gelöst.79 In Rheinhessen sorgte der Druck der französischen Besatzungsmacht noch für zusätzliche Probleme. Dies wird auch als Hauptgrund dafür angegeben, dass sich die im September 1925 gegründete NSDAP-Ortsgruppe in Mainz nur sehr langsam entwickelte und kaum politische Akti vitäten an den Tag legte.80 Mit der schon im Februar 1926 erfolgten Ernennung des Mainzer Richters Dr. Hugo Wolf zum Provinzialleiter von Rheinhessen, dem am 31. Oktober 1926 auch noch die Verantwortung für die Ortsgruppen in der rechtsrheinischen Provinz Starkenburg bis zur Bergstraße sowie in Wiesbaden und Umgebung (bis zur Trennung der beiden Gaue im März 1927) übertragen wurde, schien sich die Partei hier zwar zunächst auf einem erfolgversprechenden Weg zu befinden, doch Wolf trat kurz vor der hes sischen Landtagswahl am 13. November 1927 aus der NSDAP aus, da diese die Wahl boykottierte und Wolf sich wegen dieses Boykotts seine Chancen auf ein Landtags mandat nicht entgehen lassen wollte. Mit dem Weggang Wolfs traten in der Mainzer NSDAP chaotische Verhältnisse ein, die trotz vielfältiger Bemühungen von Seiten der Gau- und Reichsleitung bis 1933 nicht mehr in den Griff zu bekommen waren. Die Mainzer Parteigenossen übten sich in gegenseitiger politischer Selbstzerfleischung und standen nur dann gelegentlich zusammen, wenn es darum ging, gegen von außen eingesetzte Ortsgruppen- und Kreisleiter gemeinsam Front zu machen. Die Mainzer NSDAP konnte unter diesen Umständen nur als Krawalltruppe ins Bewusstsein der Öffentlichkeit dringen und keinerlei politische Wirksamkeit entfalten. Einige bezeich nende Beispiele: Bei einer Versammlung der NSDAP-Ortsgruppe Mainz am 4. Mai 1928 kam es zu einer Schlägerei zwischen den Parteigenossen, so dass die Polizei einschreiten und die Versammlung auflösen musste.81 Als die Ortsgruppe am 21. Okto ber 1929 einen Sprechabend abhalten wollte, hatte sie große Schwierigkeiten, dafür einen geeigneten Saal zu bekommen. Sie konnte nur dadurch einen kleinen Saal in
78 Hessische Polizeiberichte im Staatsarchiv Bremen, fol. 4 und 97 der Kopie im Staatsarchiv
Darmstadt, Best. G 12A/Nr. 19/1 und2. 79 Ebd. fol. 299 und 405. 80 Neliba, Reaktionen, S. 38. 81 Hess. Polizeiber., Darmstädter Kopie fol. 604.
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einer Wirtschaft anmieten, dass sie gegenüber dem Wirt als „Sportverein“ auftrat und diesen so täuschte.82 Einen zweiten frühen Schwerpunkt der NSDAP in Rheinhessen bildete die Stadt Worms, wo am 10. Oktober 1925 eine Ortsgruppe der NSDAP gegründet worden war.83 Ab März 1927 trat dort der SA-Führer Claus Selzner mit seiner Wochenzeit schrift „Die Faust“ an die Öffentlichkeit, deren übelste antisemitische Hetze ihn zwar in zahlreiche Gerichtsverfahren verwickelte, zugleich aber für das Amt eines NSDAPBezirksleiters von Worms nach dem Ausscheiden von Wolf qualifizierte. Er geriet jedoch bald in Konflikt mit dem in Offenbach am Main residierenden hessischen Gau leiter Friedrich Ringshausen, da er infolge der Selbstlähmung der Mainzer Ortsgruppe Anstalten machte, an die Spitze der gesamten rheinhessischen NSDAP zu treten und am 11. Februar 1928 bei der Reichsleitung sogar die Abtrennung Rheinhessens vom Gau Hessen forderte. Der daraufhin von Ringshausen gegen ihn verhängte Partei ausschluss wurde zwar von der Reichsleitung wieder rückgängig gemacht, da jedoch ansonsten in der hessischen NSDAP alles beim Alten blieb, verlagerte Selzner ab 1930 sein politisches Betätigungsfeld in die Pfalz. Nachdem auf diese Weise auch die Wormser Ortsgruppe politisch weitgehend ausge schaltet worden war, konnte in Rheinhessen eine dritte Kraft innerhalb der NSDAP aufsteigen, die sich schon früh im ländlichen Raum zwischen den zwei größeren Städ ten gebildet hatte. Dort hatte sich bereits 1924 der Kaufmann Heinrich Ritter in GauOdernheim mit den Ärzten Dr. Reinhold Daum in Oppenheim und Dr. Karl Schilling in Alzey zu einer „festen Kameradschaft“ zusammengeschlossen, als deren Exponent Ritter im Jahr 1929 die Provinzialleitung der NSDAP in Rheinhessen übernahm. Daum und Schilling wurden Kreisleiter der NSDAP in ihren Heimatstädten, während in Mainz und Worms die innerparteilichen Verhältnisse weiterhin unklar blieben. Der Kreis Bingen scheint von der NSDAP vor 1931 überhaupt noch nicht organisatorisch erfasst gewesen zu sein. Durch ein Rundschreiben des Gauleiters Ringshausen vom 16.10.1930 wurde eine Ein teilung des Gaus Hessen in Kreise, die in Namensbezeichnung und geographischem Zuschnitt den staatlichen Kreisen entsprachen und von Kreisleitern geführt werden sollten, angeordnet.84 Bezirke sollte es zwar auch weiterhin geben, künftig jedoch als weitere Unterteilung der Kreise mit nicht mehr als 10 Orten pro Bezirk. Die Anord nungen Ringshausens scheinen allerdings weitgehend ins Leere gelaufen zu sein. Wie es rückblickend im Jahresbericht der Organisationsabteilung und des Personalamtes des Gaus Hessen für das Jahr 1931 heißt, war die Organisation des Gaus zum Zeitpunkt
82 Ebd. fol. 1150. 83 StadtA Worms Abt. 13 Nr. 978. 84 BA Best. NS 22 Nr. 1053, Bl. 23-25.
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der Absetzung Ringshausens am 9.1.1931 in einem geradezu chaotischen Zustand. Nirgends bestand ein engerer Kontakt der Kreisleiter zur Gauleitung, jeder Kreis leiter regierte nahezu selbstherrlich, die Gauleitung ihrerseits hatte den Überblick und fast jeglichen Einfluß auf die Entwicklung und Gestaltung des Gaues verloren. Im Verlauf der Reorganisation wurde im März 1931 in jeder der drei hessischen Pro vinzen (und somit auch in Rheinhessen mit dem bisherigen Bezirksleiter Ritter) ein Provinzleiter eingesetzt, dem die Kreisleiter der betreffenden Provinz unterstanden. Generelle Durchsetzung fand nun das Prinzip, dass der Kreisleiter zugleich Leiter der Ortsgruppe seines Wohnortes bzw. der größten Ortsgruppe seines Kreises war, womit er gleichsam eine Hausmacht, auf die er sich jederzeit stützen kann, besaß. Auf der Ebene unterhalb der Kreise wurde die Möglichkeit der Errichtung von Orts gruppenverbänden geschaffen, die neben den Orten, in denen die Partei bisher noch überhaupt nicht präsent gewesen war, auch kleinere Gruppen oder Einzelmitglieder in organisatorisch noch ungenügend erfassten Orten einbinden sollten.85 Zugleich ging man daran, die Zustände in Mainz und Worms zu klären, was jedoch nur in Worms einigermaßen gelang: Der dortige Kreis wurde bis November 1931 unmittelbar der Gauleitung unterstellt und von einem „Vertrauensmann des Gauleiters“ geführt. Der in Mainz von der Gauleitung eingesetzte Kreisleiter Erich Berger scheiterte bereits im Dezember 1931, woraufhin der Provinzleiter Ritter dort selbst die Kreisleitung über nahm und die kommissarische Leitung der Ortsgruppe dem neuen Wormser Kreisleiter Jean Bullmann sozusagen im Nebenamt übertragen wurde. Nach dem Wechsel Ritters zur Gauleitung im Jahr 1932 übernahm der von der hessischen Regierung zwangsweise beurlaubte Richter Dr. Werner Best die Mainzer Kreisleitung, ein Provinzleiter für Rheinhessen wurde nicht mehr ernannt. Zum 1. Januar 1933 erfolgte die Vereinigung des bisherigen Gaus Hessen mit dem Gau Hessen-Nassau-Süd unter dessen Gauleiter Jakob Sprenger (Sitz in Frankfurt am Main). Die westlichen Landkreise des Regierungsbezirks Wiesbaden, deren NSDAP-Ortsgruppen zunächst den Bezirk Unterlahn des Gaus Rheinland-Süd gebildet hatten (mit unklarer Abgrenzung zu den benachbarten Gebieten), wurden bei der neuen Bezirks einteilung des Gaus Hessen-Nassau-Süd im Juni 1928 als Bezirke Rhein-Lahneck und Nassau diesem Gau zugeschlagen.86 Während der Bezirk Nassau in der Folgezeit nicht mehr erscheint (und deshalb vielleicht gar nicht in der vorgesehenen Form realisiert wurde), bestand der Bezirk Rhein-Lahneck, gebildet aus den Kreisen Unterwester
85 BA Best. N 22 Nr, 1053, Bl. 325-329.
86 Schön, S. 79 f. Vgl. auch Seibert, S. 300. Eine Ausnahme hiervon bildeten allerdings die Ortsgruppen in Ober-und Niederlahnstein, die im April 1930 immernoch zum Gau Rhein land gehörten und erst zu einem späteren, nicht mehr genau fixierbaren Zeitpunkt vor 1933 in den Gau Hessen-Nassau eingegliedert wurden (s.o.).
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wald, Limburg, Unterlahn und St. Goarshausen, unter der Leitung von Gustav Staebe in Nastätten bis zum 14. September 1930, dann wurde er aufgelöst und für jeden der genannten Kreise ein eigener Kreisleiter bestimmt.87 Für den Kreis Oberwesterwald (Sitz in Marienberg) lässt sich bereits für das Jahr 1929 ein eigener Kreisleiter nachweisen, während dies im benachbarten Kreis Westerburg allem Anschein nach erst ab 1932 der Fall war. Am 16. Mai 1933 wurden die Gaue Hessen und Hessen-Nassau-Süd nun auch offiziell wieder zu einem Gau Hessen-Nassau zusammengefasst, der Gau Hessen-NassauNord erhielt jetzt die Bezeichnung „Kurhessen“. Die bisherige Gauleitung Hessen in Darmstadt wurde zum 1. August 1933 aufgelöst.88 Damit waren die Parteikreise in Rheinhessen und im westlichen Regierungsbezirk Wiesbaden wieder in einem Gau zusammengeschlossen. In der Folgezeit kam es noch zu einigen Änderungen in der Kreiseinteilung: Am 1. August 1935 wurden die Kreise Oberwesterwald und Wes terburg zu einem Kreis Oberwesterwald mit Sitz in Westerburg zusammengeschlos sen, womit man sich einer in der staatlichen Verwaltung getroffenen Änderung der Kreisgrenzen anpasste. Dies war nicht der Fall bei zwei weiteren Zusammenschlüssen von Parteikreisen: Am 1. November 1937 kam es zur Vereinigung der Parteikreise Limburg und Unterlahn zu einem Kreis Limburg-Unterlahn (Sitz in Limburg), zu einem nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt in den Jahren 1937/38 (vielleicht eben falls zum 1. November 1937) wurden außerdem die Parteikreise Rheingau und St. Goarshausen zu einem Kreis Rheingau-St. Goarshausen (Sitz in Rüdesheim a. Rh.) zusammengeschlossen. Damit waren zwei Parteikreise entstanden, die nicht nur die heutige Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen überschnitten, sondern auch die Grenze zwischen den SA-Gruppen Westmark und Kurpfalz - ein Zustand, der damals schon als problematisch empfunden, dessen Änderung aber auf die Zeit nach dem Krieg aufgeschoben wurde.89 Zu einer letzten Änderung in der Kreisein teilung, die ihre Entsprechung wiederum im staatlichen Bereich hatte, kam es am 1. November 1938 mit der Auflösung des Kreises Oppenheim, der auf die benachbarten Kreise Mainz und Alzey aufgeteilt wurde, wobei einige Ortsgruppen auch an den Kreis Bingen kamen. Gauämter Im Gegensatz zum Gau Koblenz-Trier, der mit seiner Herauslösung aus dem Gau Rheinland am 1. Juni 1931 sozusagen schon „fertig“ in die Welt trat, zu einem Zeit punkt, als die Parteiorganisation der NSDAP im wesentlichen schon herausgebildet
87 HStA Wi Abt. 408 Nr. 103 und 105. 88 BA Best. NS 22 Nr. 260. 89 HStA Wi Abt. 483 Nr. 10434.
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war, hat sich der Gau Pfalz im Verlauf der Zwanzigerjahre aus kleinen Anfängen her aus organisch und weitgehend selbständig entwickelt, da die Einflussmöglichkeiten der Reichsleitung in München, der er als „Untergau“ eigentlich direkt unterstellt war, wegen der weiten Entfernung und bedingt durch die französische Besatzung relativ begrenzt waren. So lässt sich hier auch die Entwicklung der Gauleitung von einem kleinen Vereinsvorstand zu einem umfangreichen Apparat einigermaßen gut beobach ten. In den Jahren 1925/26 erscheinen neben den Ämtern des Gauleiters und seines Stellvertreters nur noch ein Geschäftsführer und ein Schatzmeister, was damals ange sichts der geringen Mitgliederzahlen ohne weiteres ausreichte. Im Jahr 1927 kam das Amt eines Propagandaleiters hinzu, was angesichts der zahlreichen Wahlkämpfe in der Weimarer Republik von besonderer Bedeutung schien, zunächst aber noch vom Geschäftsführer mit wahrgenommen und erst im folgenden Jahr 1928 mit einer eigenen Person besetzt wurde. Jetzt erlaubte und erforderte der gestiegene Mitgliederstand auch die Einrichtung des Amtes eines Personalreferenten sowie eines innerparteilichen Gerichts, eines „Untersuchungs- und Schlichtungsausschusses“ für die häufig vorkom menden Streitigkeiten zwischen Parteimitgliedern des Gaus. In den Jahren 1930/31 bildeten sich dann schnell die übrigen Gauämter heraus, wie sie für die NSDAP-Gauleitungen im ganzen Reich üblich waren. Anlässlich der Verschmelzung des Saargebietes mit der Pfalz zum neuen NSDAP-Gau Pfalz-Saar am 1. März 1935 gab Gauorganisationsleiter Hans Dietrich einen „Gliede rungsplan der Gauleitung der NSDAP Pfalz-Saar“ heraus, der insgesamt 26 Gäuämter bzw. Personen im Rang von Gauamtsleitern auflistet, wobei zwischen „inneren“ und „äußeren“ Gauämtern unterschieden wird.90 Zu den inneren Gauämtern gehörten: - Gaukassenverwaltung - Gauorganisationsamt - Gaupersonalamt - Gaugericht - Gaupropagandaleitung - Gaupresseamt (Diese sechs Ämter sind auf dem Plan graphisch herausgehoben, es dürfte sich dabei um die andernorts erwähnten sechs politischen Gauämter handeln) - Gauwirtschaftsberater - Gauschulungsamt - Gauinspektion - Amt für Kommunalpolitik 90 BA Best. R 187 Nr. 310.
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-
Geschäftsführung Gauhilfskassenobmann (vom Gaugeschäftsfuhrer mitbetreut) Gausiedlungsamt Amt für ständischen Aufbau (vom Gauorganisationsleiter mitbetreut) Gauausbilder (innerhalb des Gauorganisationsamtes, aber mit dem Rang eines Gau amtsleiters)
Bei den äußeren Gauämtern waren die Amtsleiter jeweils zugleich Führer der entspre chenden „angeschlossenen Verbände“ auf Gauebene: - Amtsleiter der NSBO (Betriebszellen-Organisation), ab 1935 DAF (Deutsche Arbeitsfront) - Amtsleiter der NS-Hago (Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation) - Amt für Volkswohlfahrt (NSV und WHW) - Amt für Kriegsopfer (NSKOV) - Landwirtschaftlicher Gaufachberater (Reichsnährstand) - NS-Frauenschaft (Deutsches Frauenwerk) - Amt für Beamte (RDB) - Amt für Erzieher (NSLB) - Amt für Volksgesundheit (NSDÄB) - Amt für Technik (NSBDT) - Gaurechtsamt (BNSDJ) Daneben existierten im Gaugebiet noch folgende „Gliederungen besonderer Art“ der NSDAP, die nicht der Gauleitung unterstellt waren: - Sturmabteilung (SA) - Schutzstaffeln (SS, 1934 organisatorisch von der SA getrennt) - Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps (NSKK, 1934 organisatorisch von der SA getrennt) - Hitlerjugend (HJ, 1932 organisatorisch von der SA getrennt) - Bund Deutscher Mädel (BDM, Teilorganisation der HJ) - Nationalsozialistische Frauenschaft (NSF)
Eine Aufstellung der Ämter in der Gauleitung Saarpfalz aus dem Jahr 1938 verzeichnet folgende Änderungen gegenüber dem Stand von 1935:91 Weggefallen waren das Amt des Gauhilfskassenobmanns, das Amt für ständischen Aufbau und das Gausiedlungsamt, die Ämter für NSBO und Hago waren zu einem Amt für die DAF zusammengefasst worden, neu hinzugekommen war ein „Rassenpoli-
91 LA Sp Best. T 65 Nr. 266.
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tisches Amt“. Die Gaukassenverwaltung trug jetzt den Namen „Gauschatzamt“, anstatt eines Gauinspekteurs amtierten nun deren fünf. Ansonsten war der organisatorische Zuschnitt der Gauleitung der gleiche geblieben.
Von diesen Gauämtern wurden durch mehrere Verfügungen der Reichsleitung in den Jahren 1941/42 folgende zu „Hauptämtern“ erhoben:92 1. Gaustabsamt (ehern. Geschäftsführung), 2. Gauschatzamt, 3. Gauorganisationsamt, 4. Gaupersonalamt, 5. Gauschulungsamt, 6. Gaupropagandaamt, 7. Gaugericht, 8. Gauinspekteur, 9. Gauwirtschaftsberater, 10. Amt des Gauobmanns der DAF, 11. Gauamtsleitung NSV, 12. Gaupresseamt, 13. Gauamt für Technik. Durch Verfügung vom 18. April 1935 (präzisiert durch eine Anordnung des Reichs organisationsleiters vom 15. Mai 1935) bestimmte Hitler, dass die Ernennung bzw. Absetzung aller politischen Leiter innerhalb der NSDAP bis hinunter zum Kreisleiter ihm Vorbehalten sein sollte. Auf Gauebene waren in diesen Personenkreis neben dem Gauleiter auch der stellvertretende Gauleiter und die Gauamtsleiter eingeschlossen. Einstweilige Beurlaubungen bzw. kommissarische Betrauungen innerhalb dieses Per sonenkreises konnten dagegen auch vom Gauleiter vorgenommen werden, in Bezug auf Gaurichter und Gauschatzmeister auch vom Obersten Parteirichter bzw. Reichs schatzmeister (nach Fühlungnahme mit dem Gauleiter). Derartige Maßnahmen waren innerhalb von acht Tagen über das Hauptpersonalamt der Reichsorganisationsleitung an Hitler zu melden. Kommissarische Betrauungen sollten nur erfolgen bei dem ernst haften Vorhaben, den betreffenden Parteigenossen nach einer Probezeit zur endgültigen Ernennung vorzuschlagen. Bei Beurlaubung auf Verlangen eines Parteigerichtes war die kommissarische Betrauung eines Nachfolgers bis zum endgültigen Urteilsspruch zurückzustellen. Bis dahin waren die Geschäfte eines Beurlaubten vertretungsweise zu versehen. Spätestens drei Monate nach kommissarischer Betrauung musste bei Hitler über seinen Stellvertreter Antrag auf endgültige Ernennung gestellt bzw. schriftlich
92 BA Best. R 187 Nr. 375.
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begründet werden, warum eine endgültige Ernennung nicht beantragt werden könne. Bei Versetzungen in gleicher Eigenschaft genügte eine Mitteilung an Hitler.93
Organisationsamt, Personalamt und Schulungsamt in den Gauen unterstanden fachlich dem Stab des Reichsorganisationsleiters der NSDAP, der auch denjenigen Ämtern übergeordnet war, die angeschlossene Verbände betreuten (NSBO, Hago, Beamte, Erzieher, Kriegsopfer, Volksgesundheit, Technik, Frauenschaft), darüber hinaus noch dem Amt für Kommunalpolitik. Im Gegensatz dazu waren in fachlicher Hinsicht die Gauschatzämter dem Reichsschatzmeister, die Gaugerichte dem Obersten Parteige richt, die Gaupropagandaämter dem Reichspropagandaleiter, die Gaupresseämter dem Reichsleiter für die Presse, die Gaurechtsämter dem Reichsrechtsamt und die landwirtschaftlichen Gaufachberater (bzw. Gauämter für Agrarpolitik) dem Amt für Agrarpolitik bei der Reichsleitung unterstellt. Für die einzelnen Gauämter stellte sich die Situation folgendermaßen dar:
Rassenpolitisches Amt Fachlich dem Rassenpolitischen Amt bei der Reichsleitung der NSDAP unterstellt, das wiederum dem Sachbearbeiter für alle Fragen der Volksgesundheit beim Stellvertreter des Führers (ab 12. Mai 1941 bei der Partei-Kanzlei) unterstand. Hatte für die Einheit lichkeit der rassen- und bevölkerungspolitischen Schulungs- und Erziehungsarbeit zu sorgen. Betreute Organisation: Reichsbund der Kinderreichen e.V Amt für Kommunalpolitik Fachlich dem Hauptamt für Kommunalpolitik unterstellt, das wiederum dem Reichs organisationsleiter der NSDAP unterstand. Aufgaben: Beratung in allen kommunal politischen Fragen, insbesondere der Beauftragten der NSDAP für die Gemeinden, weltanschauliche Ausrichtung der Gemeindepolitik, Schulung und Erziehung der gemeindepolitisch tätigen Partei- und Volksgenossen. Betreute Organisation: Deut scher Gemeindetag. Amt für Beamte Fachlich dem Hauptamt für Beamte unterstellt, das wiederum dem Reichsorganisati onsleiter der NSDAP unterstand. Aufgaben: Mitwirkung bei Ernennung, Beförderung und Versetzung von Beamten in leitenden Stellen, insbesondere politische Begutach tung. Betreute Organisation: Reichsbund der Deutschen Beamten (RDB). Der Leiter des Gauamts für Beamte war in Personalunion Gauwalter des RDB, ebenso der Leiter
93 BA Best. R 187 Nr. 372.
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des Kreisamts für Beamte Kreiswalter des RDB. Die Kreiswaltung war die unterste organisatorische Einheit des RDB, bei besonders großen Kreisen bestanden darunter noch Kreisabschnitte mit Kreisabschnittswaltern.
Amt für Erzieher Fachlich dem Hauptamt für Erzieher unterstellt, das wiederum dem Reichsorganisati onsleiter der NSDAP unterstand. Aufgaben: Betreuung der Lehrkräfte an Hochschu len, höheren Schulen, Mittel-, Volks- und Sonderschulen, an Berufs- und Fachschu len sowie der Sozialpädagogischen Berufe. Betreute Organisation: NS-Lehrerbund (NSLB). Die gebietliche Gliederung des NSLB entsprach derjenigen des RDB. Amt für Kriegsopfer Fachlich dem Hauptamt für Kriegsopfer unterstellt, das wiederum dem Reichsorga nisationsleiter der NSDAP unterstand. Aufgabe: Betreuung der Kriegsopfer. Betreute Organisation: NS-Kriegsopferversorgung (NSKOV). Amt für Volksgesundheit Fachlich dem Hauptamt für Volksgesundheit unterstellt, das wiederum dem Reichsor ganisationsleiter der NSDAP unterstand. Aufgaben: Zusammenfassung des gesamten Gesundheitswesens, zuständig für die gesundheitlichen und gesundheitspolitischen Maßnahmen der Partei, Betreuung der gesundheitlichen Belange sämtlicher Partei genossen (außer SA, SS, NSKK und HJ). Betreute Organisation: NSD-Ärztebund (NSDÄB), der die in die NSDAP eingetretenen Ärzte, Apotheker, Zahnärzte und Tier ärzte umfasste.
Amt für Technik Fachlich dem Hauptamt für Technik unterstellt, das wiederum dem Reichsorganisati onsleiter der NSDAP unterstand. Betreute Organisation: NS-Bund Deutscher Technik (NSBDT). NS-Frauenschaft Fachlich der Reichsfrauenführerin unterstellt, die wiederum dem Reichsorganisati onsleiter der NSDAP unterstand. Aufgaben: Zusammenfassung sämtlicher deutscher Frauenverbände zur einheitlichen Arbeit. Der Nationalsozialismus wollte die deutsche Frau wieder ihrem eigentlichen Berufe als Frau und Mutter zurückgeben, berufliche Tätigkeit sollte sie nur insoweit ausüben, als diese der weiblichen Wesensart ent spricht.94 Betreute Organisation: Deutsches Frauenwerk.
94 Kluge/Krüger, S. 256.
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Amt für Volkswohlfahrt Fachlich dem Hauptamt für Volkswohlfahrt unterstellt, das wiederum dem Reichsorga nisationsleiter der NSDAP unterstand. Aufgaben: Lenkung aller wohlfahrtspolitischen Arbeit außerhalb der öffentlichen Fürsorge, Ergänzung der gesetzlichen Leistungen der öffentlichen Fürsorge, v. a. durch das „Hilfswerk Mutter und Kind“, Zusammen arbeit mit der öffentlichen Fürsorge im „Reichszusammenschluss für öffentliche und freie Wohlfahrtspflege und Jugendhilfe“ unter Führung des Leiters des Hauptamtes für Volkswohlfahrt. Betreute Organisation: NS-Volkswohlfahrt (NSV).
Gauschatzmeister Fachlich unmittelbar dem Reichsschatzmeister der NSDAP unterstellt. Ihm unter standen wiederum in fachlicher Hinsicht unmittelbar die Kassenleiter der Kreise und Ortsgruppen. Der Gauschatzmeister hatte den Haushaltsvoranschlag für seinen Gau auszuarbeiten. Die Finanzierung der Partei erfolgte durch die Beiträge der Mit glieder, die Gebühren für Aufnahme und Ausstellung des Mitgliedsbuches sowie die Lizenzgebühren für Herstellung und Vertrieb „parteiamtlicher Bekleidungs- und Aus rüstungsgegenstände“. Außerdem erstattete das Reich der Partei gewisse Ausgaben, die durch die Erfüllung von Aufgaben im Rahmen der Tätigkeit der Partei für die gesamte Volksgemeinschaft entstanden. In die Zuständigkeit des Gauschatzmeisters fiel auch die „Hilfskasse“ der NSDAP, die Parteigenossen oder deren Hinterbliebenen bei Unglücks- oder Todesfällen im Parteidienst Unterstützung gewährte. Sie verstand sich jedoch nicht als Unfallversicherung, sondern als eine auf Gemeinschaftsgrund sätzen aufgebaute parteieigene Einrichtung mit Beitragspflicht, aber ohne Rechtsan spruch auf Unterstützung. Im Gau Rheinpfalz wurde das Amt des Gauhilfskassenob manns in den ersten Jahren nach 1933 als eines der Gauämter angesehen, was sonst normalerweise nicht der Fall war. 95 Gaupropagandaamt Fachlich unmittelbar dem Reichspropagandaleiter der NSDAP Joseph Goebbels unterstellt. Ebenso wie dieser ab 1933 in Personalunion zugleich Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda war, so fungierten ab diesem Zeitpunkt die Gaupro pagandaleiter der NSDAP auch als Leiter der neu eingerichteten Landesstellen dieses Reichsministeriums, die am 9. September 1937 unter der Bezeichnung „Reichspro pagandaämter“ die Eigenschaft von Reichsbehörden erhielten. Zu ihrem Zuständig keitsbereich gehörten auch die Landeskulturkammern und die Gaubeauftragten der Spendensammelorganisation „Winterhilfswerk des deutschen Volkes“ (WHW).
95 Kluge/Krüger, S. 260.
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Gaupresseamt Fachlich unmittelbar dem Reichsleiter für die Presse der NSDAP unterstellt. Aufgabe: Betreuung der NS-Gauverlage (in Privateigentum befindliche, anerkannte Parteiver lage) und der gleichgeschalteten Presse im Gaugebiet. Gaurechtsamt Fachlich unmittelbar der Rechtsabteilung der Reichsleitung der NSDAP (ab 1. Januar 1935: Reichsrechtsamt der NSDAP) unterstellt. Betreute Organisation: Bund Natio nalsozialistischer Deutscher Juristen (BNSDJ, ab Mai 1936: NS-Rechtswahrerbund, NSRB), der alle in die NSDAP eingetretenen Arbeiter am deutschen Recht umfasste (Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte, Notare, Rechtspfleger, Verwaltungsjuristen, juristische Hochschullehrer).
Gauamt für Agrarpolitik Fachlich unmittelbar dem Amt für Agrarpolitik der NSDAP unterstellt. Betreute Orga nisation: Reichsnährstand. Kreisleiter Eine reichsweit einheitliche organisatorische Gliederung der NSDAP in Parteikreise wurde erst relativ spät, im Juni 1932, von der Reichsleitung offiziell angeordnet: Die Gaue werden in Kreise aufgeteilt... Der Politische Leiter eines solchen Organisa tionsgebietes heißt von nun ab im gesamten Organisationsgebiet der NSDAP: der Kreisleiter. Alle übrigen Organisationen zwischen Gau und Ortsgruppe wie Bezirks leiter, Gaukommissar usw. fallen hiermitfort?6 Weitere Einzelheiten regelte eine am 15. Juli 1932 erlassene „Dienstvorschrift für die PO. der NSDAP“: Der Kreis umfaßt die in seinem Bereich vorhandenen Gliederungen der PO. Eine Höchstzahl von Mit gliedern ist dem Kreis nicht gesetzt. Dagegen paßt sich der Kreis an die bestehenden staatlichen und städtischen Verwaltungen an ... Damit ist erreicht, daß im gesamten Organisationsgebiet der NSDAP an der Spitze eines selbständigen Verwaltungsge bietes ein verantwortlicher Amtsleiter der Partei die Politik garantiert. Der Kreisleiter überwacht die Gliederungen seines Gebietes und ist der Vorgesetzte sämtlicher Amts walter derselben. Er erschließt sein Gebiet. In Stadtkreisen mit mehreren Ortsgruppen veranstaltet der Kreisleiter die großen Versammlungen. Aufseinen Vorschlag werden alle Ortsgruppenleiter vom Gauleiter eingesetzt oder abberufen. Ihm ist von allen Anordnungen der Gauleitung Mitteilung zu machen.^ Nach den Ausführungen zur* *
96 Verordnungsblatt der Reichsleitung der NSDAP, Folge 25, 2. Jg. vom 17.6.1932 (zit. nach
Dorfey, S. 304). 97 Dienstvorschrift für die PO der NSDAP, 1932, S. 21 (zit. nach Dorfey, S. 305 und 321).
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Entstehung der Parteiorganisation der untersuchten Gaue in den vorangegangenen Kapiteln dürfte jedoch klar sein, dass es sich bei diesen Anordnungen des Jahres 1932 nur um die institutionelle Verankerung von Verhältnissen handelte, die sich bereits seit Jahren etabliert hatten. Das „Organisationsbuch der NSDAP“ von 1936 bezeichnete die Kreisleitung als die unterste hauptamtlich geleitete Hoheitsdienststelle der Partei.^ Die Praxis sah jedoch etwas anders aus: Im Jahr 1936 amtierten im Gau Koblenz-Trier 21 Kreisleiter, im Gau Saarpfalz 20. Von den 21 Kreisleitern in Koblenz-Trier waren 12 hauptamtlich und 9 ehrenamtlich (3 Landräte, 5 Bürgermeister und ein Regierungspräsident"). Noch auffälliger stellte sich dieses Verhältnis im Gau Saarpfalz dar: Hier waren von den 20 Kreisleitern nur 3 hauptamtlich, 17 dagegen ehrenamtlich (davon 4 Oberbürgermeis ter und 2 Bürgermeister). Auch im benachbarten Gau Hessen-Nassau waren von den dortigen 36 Kreisleitern nur 6 hauptamtlich und 30 ehrenamtlich (davon 8 Landräte, 4 Oberbürgermeister, 9 Bürgermeister und 3 Kreisdirektoren).100 98 99 Innerhalb seines Hoheitsbereiches war der Kreisleiter für die gesamte politische, kul turelle und wirtschaftliche Gestaltung aller Lebensäußerungen nach nationalsozialis tischen Grundsätzen verantwortlich. Ihm unterstanden disziplinär sämtliche Politische Leiter seines Stabes und die Ortsgruppen- und Stützpunktleiter seines Hoheitsbe reiches, die er ebenso wie die Kreisamtsleiter ernannte und in ihr Amt einsetzte. Außer dem war er für die politische und weltanschauliche Erziehung undAusrichtung seines Kreises verantwortlich, musste sich regelmäßig Aufschluss über die Verhältnisse in den einzelnen Dienstbereichen verschaffen und hatte das Recht und die Pflicht, öffentliche und nicht-öffentliche Veranstaltungen und Handlungen, die der Zielsetzung der Partei zuwiderlaufen, zu unterbinden.101 Die Bezeichnung Stellvertreter des Kreisleiters oder stellvertretender Kreisleiter wurde in einer Anordnung des Führer-Stellvertreters Heß 1936 untersagt. Da dies zu Irritationen führte, präzisierte Heß' Stabsleiter Bormann diese Anordnung am 6. November 1937 dahingehend, dass sich dieses Verbot nur auf die Bezeichnung an sich bezog; für den Fall seiner Abwesenheit sollte ein Kreislei ter einen allgemeinen Vertreter mit der Wahrung seiner Geschäfte beauftragen, nach Möglichkeit den Kreisgeschäftsführer.102 Ab 1935 fungierte der Kreisleiter für die Gemeinden seines Kreises in der Regel auch als Beauftragter der NSDAP zur Sicherung des Einklangs der Gemeindever-
98 Organisationsbuch 1936, S. 130 ff. (zit. nach Dorfey, S. 319). 99 Herbert Wild, oldenburgischer Regierungspräsident von Birkenfeld bis zu dessen Einglie
derung in Preußen 1937. 100 BA Best. NS 22 Nr. 714 (Hessen-Nassau), Nr. 715 (Koblenz-Trier) und Nr. 728 (Saar
pfalz). 101 Organisationsbuch 1936, S. 130 ff. (zit. nach Dorfey, S. 319). 102 LA Sp Best. T 65 Nr. 132.
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waltung mit der Partei, wie er in der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 vorgesehen war. Personalunionen von parteiamtlichen Kreisleitern und staat lichen Landräten, wie sie nach 1933 häufiger vorkamen, mussten auf Anordnung des Hitler-Stellvertreters Heß vom 19. Februar 1937 bis zum 10. Oktober 1937 im ganzen Reichsgebiet aufgelöst werden,103 wobei die Betroffenen, als sie vor die Wahl gestellt wurden, sich mehrheitlich für die Beibehaltung des Staatsamts und gegen das Parteiamt entschieden, was in Einzelfällen zu Konflikten mit dem Gauleiter führte. In der Praxis kam es allerdings auch danach, vor allem nach dem Kriegsausbruch 1939, wieder zu solchen Personalunionen. Am 14. Juli 1942 wurde die Entscheidung über die Neuaufnahme von Mitgliedern in die NSDAP von den Ortsgruppenleitern auf die Kreisleiter übertragen.104
Gauinspekteure Inspektionen als Kontrollinstanz zwischen der Reichsorganisationsleitung der NSDAP und den Gauen bestanden seit 1931. Der (nun auch offiziell selbständige und nicht mehr nur als „Untergau“ des Gaus Bayern geführte) Gau Rheinpfalz gehörte zusam men mit den anderen bayerischen NSDAP-Gauen zur Landesinspektion Bayern (unter vorläufiger Leitung von Ley), die Gaue Koblenz-Trier und Saar zur Landesinspektion West (Leitung: Heinz Haake in Köln), die Gaue Hessen-Darmstadt und Hessen-Nassau-Süd zur Landesinspektion Südwest (Leitung: Jakob Sprenger in Frankfurt).105 Am 28. September 1933 erfolgte eine Neueinteilung des ganzen Reichsgebietes in sechs Gebietsinspektionen, deren Inspekteure als Beauftragte der Reichsleitung die Organi sation überwachen sollten. Bayern, Baden und Württemberg (und somit auch die Pfalz) bildeten die Inspektion 1 unter der Leitung des Kreisleiters Robert Oexle in Nußdorf am Bodensee, während Hessen-Nassau, Kurhessen, das Rheinland und Westfalen die Inspektion II unter der Aufsicht des Gauinspekteurs Richard Manderbach in Siegen bildeten.106 Im Jahr 1936 wurden die Dienststellen der Beauftragten der Reichsleitung wieder aufgehoben und ihre Aufgaben den Gauinspekteuren übertragen. Ein Erlass des Reichsorganisationsleiters vom 1. Juni 1937 bestimmte, dass in den Gauen für jede Million Einwohner ein hauptamtlicher Gauinspekteur ernannt werden konnte.107 Der Gauinspekteur sollte als Bindeglied zwischen der Gauleitung und den unteren Ebenen der Parteiorganisation fungieren und zu diesem Zweck mindestens einmal monatlich an einer Tagung in jedem der ihm zugewiesenen Kreise teilnehmen. Die
103 104 105 106 107
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Muskalla, S. 276. Verfügung V7/42, in: BA Best. R 187 Nr. 374. BA Best. R 187 Nr. 374; Espe, Anhang S. 5. BA Best. RI 87 Nr. 375. BA Best. R 187 Nr. 372.
dabei gesammelten Erkenntnisse sollte er dem Gauleiter in regelmäßigen monatlichen Berichten übermitteln, über eventuell anfallende Wünsche und Beschwerden war der Gauleiter sofort zu unterrichten. Wenn sich der Gauleiter in parteiamtlicher Funktion im Gebiet des Gauinspekteurs aufhielt, hatte dieser ihn ständig zu begleiten, seine Weisungen entgegenzunehmen und das notwendige Material für einzeln auftretende Fragen zu beschaffen. Gleiches galt für Besuche von Reichsleitern der NSDAP oder deren Beauftragten, worüber der Gauinspekteur dann dem Gauleiter zu berichten hatte. Ansonsten vertrat der Gauinspekteur den Gauleiter grundsätzlich bei Veranstaltungen im Gaugebiet, bei denen ein Vertreter des Gauleiters erforderlich oder erwünscht war. Über diese regulären Aufgaben hinaus stand der Gauinspekteur auch für die zeitlich begrenzte Durchführung von Sonderaufgaben, die sich auf das gesamte Gaugebiet erstrecken konnten, zur Verfügung, ebenso für die kommissarische Führung eines Kreises oder eines Gauamtes. Bei Verhandlungen des Gaugerichts nahm der Gauin spekteur in seinem Gebiet grundsätzlich als Vertreter des Gauleiters teil. Allerdings war es ihm untersagt, Beschwerden direkt unter Übergehung der zuständigen Kreis leiter zu behandeln. In solchen Fällen sollte er nur als Berufungsinstanz im Auftrag des Gauleiters fungieren, womit verhindert werden sollte, dass der Gauinspekteur als Spitzl oder Schnüffler von seiten der Kreisleiter angesehen wirdffl^ Überdies sollte er als Beauftragter des Gauleiters für Unterstützungs- und Darlehensgesuche fungieren (hierbei im Einvernehmen mit dem Gauwirtschaftsberater).108 109 Die vielseitigen, oft nur ungenau definierten Aufgaben, die häufig wechselnde Anzahl seiner Inhaber sowie die Tatsache, dass es im Gegensatz zu den anderen Gauämtem nicht in ein alle Instanzen der politischen Organisation der NSDAP durchlaufendes Amt eingegliedert war, verliehen dem Amt des Gauinspekteurs ein seltsam schil lerndes Gepräge. Ab 1932 ist eine Einteilung des Gaugebietes von Koblenz-Trier in die drei Inspektionen Nord (Robert Claussen in Koblenz), Süd (Ernst Schmitt in Idar-Oberstein) und West (Albert Müller in Trier) erkennbar.110 Als auf Veranlassung des Gauleiters Simon im Juni 1936 die drei Gauinspekteure vom Führer-Stellver treter Rudolf Heß vor die Wahl gestellt wurden, entweder ihre Kreisleiter- oder ihre Gauinspekteurs-Posten aufzugeben, entschieden sich alle drei für die Beibehaltung ihrer Kreisleiter-Posten und traten als Gauinspekteure zurück.111 Zu ihrem Nachfol ger wurde Josef Ackermann ernannt, der bis 1945 als einziger Gauinspekteur im Gau Koblenz-Trier amtierte. Die Personalunion von Gauinspekteur und Kreisleiter war seitdem ausgeschlossen.
108 BA Best. R 187 Nr. 372. 109 Rang- und Organisationsliste, S. 18.
110BA Best. NS 22 Nr. 261. 111 BA Best. NS 22 Nr. 715.
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Nur sehr schwer zu überblicken ist die Situation bei den Gauinspekteuren in der Pfalz. Ab 1933 amtierten dort allem Anschein nach zwei, ab 1934 dann drei Gauinspek teure, für das Jahr 1936 sind als solche genannt: ehrenamtlich Heinrich Nietmann und Fritz Schwitzgebel, außerdem Otto Angerer als hauptamtlicher Gauinspekteur.112 Die weitere Entwicklung dieses Amtes im Gau Saarpfalz bzw. Westmark war von häufigem Personalwechsel geprägt und ist aus den vorhandenen Quellen kaum mehr nachzuvollziehen. Gaugerichte
Für die innerparteiliche Gerichtsbarkeit der NSDAP waren sogenannte „Untersuchungs- und Schlichtungsausschüsse“ (USchlA) zuständig, deren Zusammensetzung und Arbeit in einem umfangreichen Richtlinienkatalog vom 15. April 1931 geregelt wurde.113 Hauptaufgaben der USchlA waren Parteiausschlussverfahren und Vermittlung bei Streitigkeiten von Parteimitgliedern untereinander. Für SA- und SS-Angelegenheiten (Disziplinarsachen, Konflikte zwischen SA- und SS-Angehörigen untereinander) waren sie nicht zuständig. Neben dem USchlA bei der Reichsleitung in München wurde auch bei jeder Gauleitung ein USchlA eingerichtet. Außerdem musste jede Orts gruppe mit einer Stärke von 50 Mitgliedern aufwärts einen eigenen USchlA einrichten. Innerhalb eines Bezirks konnte für die kleineren Ortsgruppen (unter 50 Mitglieder) ein gemeinsamer USchlA gebildet werden, wenn der Gauleiter dies wünschte. Bei den Bezirksleitungen selbst waren jedoch keine USchlA vorgesehen. Die Ortsgruppen- bzw. Gauleiter schlugen zum Vorsitzenden ihres USchlA ein geeig netes Parteimitglied dem Gau bzw. der Reichsleitung zur Ernennung vor. Der Ernannte hatte dann seinerseits zwei Mitglieder als Beisitzer und weitere zwei Mitglieder als Ersatzmänner zu präsentieren, die vom Ortsgruppen- bzw. Gauleiter bestätigt werden mussten. Das Gericht bestand also immer aus drei Mitgliedern, von denen grundsätz lich eines ein SA- oder SS-Mann sein musste. Die USchlA-Vorsitzenden durften zu keinem anderen Parteiamt herangezogen werden. Die Vorsitzenden der übergeordneten USchlA wurden in Verfahrensangelegenheiten als Vorgesetzte der untergeordneten USchlA betrachtet. Zur Wahrung des innerparteilichen Friedens wurde ein striktes Verbot erlassen, per sönliche Angriffe oder Aussprachen über solche in Mitgliederversammlungen vorzu bringen oder zu dulden. Für solche Dinge waren ausschließlich die UschlA zuständig, deren Mitglieder in Verfahrensangelegenheiten zu unbedingtem Schweigen gegenüber
112 BA Best. NS 22 Nr. 715, Best. NS 51 Nr. 210.
113 Unterzeichnet von Hitler, Rohm und Walter Buch, dem Vorsitzenden des USchlA bei der Reichsleitung (LHA Ko Best. 403 Nr. 16735, S. 313-331 ).
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jedermann verpflichtet waren. Die Entscheidung über die Zuständigkeit der Orts- bzw. Gau-USchlA in bestimmten Fällen lag beim jeweiligen Ortsgruppen- bzw. Gauleiter. Wenn wegen eines zur Verhandlung anstehenden Delikts zugleich schon ein gericht liches Strafverfahren eingeleitet war, sollte der USchlA erst nach dessen Beendigung einschreiten. Wenn allerdings durch ein staatliches Gerichtsverfahren gegen ein Par teimitglied eine „Schädigung der Partei“ zu befurchten war, konnte der zuständige USchlA auch einen sofortigen Parteiausschluss des Betreffenden beantragen. Dagegen hatte der Ausgang eines staatlichen Gerichtsverfahrens keinen zwingenden Einfluss auf die Weiterführung des Verfahrens vor dem USchlA. Für Verfahren gegen Parteimitglieder in den einzelnen Ortsgruppen waren grundsätz lich in erster Instanz die Orts-USchlA zuständig. Die Gau-USchlA waren in erster Instanz zuständig für Verfahren gegen Bezirks- und Ortsgruppenleiter, gegen Mitar beiter des Gauleiters und Gauredner, gegen Abgeordnete der Kreis- und Provinzial landtage, gegen Sturmführer und Sturmbannführer der SA und SS, gegen Mitglieder des NSDStB, gegen die im Gaugebiet wohnhaften Mitglieder, die keiner Ortsgruppe angehörten, sowie gegen die übrigen als „Sektion Gauleitung“ zusammengefassten Mitglieder. Außerdem diente der Gau-USchlA als Beschwerdeinstanz gegen OrtsUSchlA und Ortsgruppenleiter. In derTätigkeit der USchlA standen an erster Stelle die gütlichen Ausgleichsversuche im Wege von Besprechungen. Erst wenn diese erfolglos blieben, war unter Mittei lung an den politischen Leiter und eventuell an den SA- oder SS-Vorgesetzten der Beteiligten das Verfahren zu eröffnen. Die USchlA sollten in ihren Entscheidungen unabhängig nach Satzung und Richtlinien verfahren. Bindend waren lediglich vom übergeordneten USchlA gegebene Anweisungen allgemeiner Natur und Sprüche. Urteile staatlicher Gerichte konnten für den USchlA zwar wichtige Anhalte geben, jedoch war dieser nicht gezwungen, sich für sein Verfahren und insbesondere seine Spruchfallung daran zu klammern. Wenn ein USchlA-Mitglied von „ehrenrührigen“ Handlungen oder Unterlassungen eines Parteimitglieds Kenntnis erhielt, musste es davon dem politischen Leiter (bei S Aund SS-Leuten auch dem SA- oder SS-Vorgesetzten) Meldung erstatten. Der politische Leiter hatte dann, wenn er es für angebracht hielt, ein Verfahren durch den USchlA anzuordnen. Ohne Kenntnis des politischen Leiters (und bei SA- und SS-Leuten auch des Vorgesetzten) durfte kein USchlA-Verfahren eröffnet werden. Weigerte sich der politische Leiter, ein USchlA-Verfahren anzuordnen, so hatte der Meldende das Recht zur Beschwerde bei dessen politischem Vorgesetzten. Das endgültige Entscheidungs recht in solchen Fällen lag beim USchlA der Reichsleitung. Sobald ein Verfahren eröffnet war, durfte es ohne abschließenden Spruch des USchlA nicht wieder eingestellt werden. Mit den nötigen Erhebungen und Zeugenverneh mungen konnte der USchlA-Vorsitzende im Fall seiner Verhinderung einen Beisitzer
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beauftragen. Der USchlA benachrichtigte zunächst den politischen Leiter (bzw. auch den SA- oder SS-Vorgesetzten) vom Beginn der Voruntersuchung, ln Führerstellen tätige Parteimitglieder mussten für die Dauer eines gegen sie gerichteten Verfahrens beurlaubt werden. Der Anschuldiger musste seine Aussagen unter Angabe von Zeu gen schriftlich niederlegen und unterzeichnen. Dann war der Beschuldigte mit dem Eröffnungsbeschluss und dem Inhalt der Beschuldigungen bekanntzumachen und zur mündlichen Einvernahme vor den USchlA zu laden. Diese hatte durch den USchlAVorsitzenden oder in dessen Vertretung durch einen Beisitzer zu erfolgen, wobei der Beschuldigte seine Darstellung des Sachverhalts unter Angabe seiner Zeugen zu Protokoll gab. Danach wurden die Zeugen zur mündlichen Einvernahme in gleicher Weise geladen, wobei auswärtige Zeugen zum schriftlichen Bericht aufgefordert wer den konnten. Wenn sich dann nach Auffassung des USchlA eine Hauptverhandlung erübrigte, so wurde die Voruntersuchung mit einem entsprechenden Beschluss, der den Beteiligten bekanntgegeben wurde, abgeschlossen. Im anderen Fall erfolgte die Ladung der Beteiligten zur Hauptverhandlung. Die Hauptverhandlung fand im Beisein des gesamten USchlA (Vorsitzender und zwei Beisitzer) statt. Außer diesen hatten nur die Ersatzbeisitzer als Zuhörer Zutritt. Einer der Beisitzer führte das Protokoll, das am Ende der Verhandlung vom Vorsitzenden und dem anderen Beisitzer unterzeichnet wurde. Auf Antrag eines beschuldigten SAoder SS-Mannes musste auch der Sturmführer hinzugezogen werden. Der Gang der Verhandlung war folgender: 1. Aufruf der Beteiligten, 2. Bekanntgabe der Beschuldigung, 3. Beurlaubung der Zeugen, 4. Vernehmung des Beschuldigten, 5. Vernehmung der Zeugen, 6. Aussage des Beschuldigten, 7. Schlusswort des Beschuldigten, 8. Entlassung der Parteien mit Zeugen, 9. Beschlussfassung des USchlA. In der Beratung über die Beschlussfassung gab zunächst das mit der Untersuchung beauftragte USchlA-Mitglied sein Urteil ab, danach der andere Beisitzer und der Vor sitzende, dessen Stimme bei der Abfassung des Spruches den Ausschlag gab. Wurde ein Spruch nicht einstimmig gefällt, so wurde die abweichende Ansicht des Betref fenden, mit dessen Unterschrift versehen, in einem besonderen Spruchprotokoll nie dergelegt und auf dem Dienstweg dem USchlA bei der Reichsleitung eingereicht. Der Spruch des USchlA konnte lauten: 1. Auf Unzuständigkeit (Privatangelegenheiten, Gründe einer „höheren Parteiräson“, Zuständigkeit eines anderen USchlA),
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2. auf Vervollständigung der Untersuchung, 3. auf Freisprechung, 4. auf „Schuldig“ unter Beantragung der Erteilung einer Verwarnung, 5. auf „Schuldig“ unter Beantragung des Ausschlusses aus der Partei. Neben der Verwarnung konnte der USchlA außerdem auf zeitliche Aberkennung der Fähigkeit zur Ausübung eines Parteiamts sowie zum öffentlichen Auftreten als Redner erkennen. Bei persönlichen Kränkungen konnte der USchlA vom Beschuldigten die Unterschrift unter eine vom USchlA entworfene und dem Gekränkten zu übermittelnde schriftliche Entschuldigung verlangen. Der Spruch des USchlA-Vorsitzenden musste dem politischen Leiter (bzw. auch dem SA- oder SS-Vorgesetzten) möglichst unmittelbar nach der Hauptverhandlung mit eingehender Begründung schriftlich mitgeteilt werden. Dieser hatte den Spruch dann innerhalb von vierzehn Tagen den Parteien mitzuteilen und demgemäß zu verfugen. Auf Wunsch war den Beteiligten Einsicht in den Beschluss nebst Begründung zu gewähren. Wenn sich ein Parteiausschluss gegen ein parteiamtlich in der Öffentlichkeit stehendes oder ein mit einerführenden Rolle innerhalb der Bewegung betrautes Mitglied (vom Ortsgruppenleiter aufwärts) richtete, so war für das Inkrafttreten des Auschlusses das Einverständnis des übergeordneten USchlA erforderlich. Eine Beschwerde gegen einen Parteiausschluss stand nur denjenigen zu, die durch mindestens einjährige unun terbrochene Mitgliedschaft sich als Nationalsozialisten bewährt hatten. Die Beschwerde gegen einen Parteiausschluss war ausschließlich beim Gau einzurei chen und vom Gauleiter dem Vorsitzenden seines USchlA zur Prüfung zu überweisen. Der Spruch der Beschwerdeinstanz konnte lauten: 1. Ablehnung der Beschwerde wegen Fristversäumnis, 2. Verstoß gegen die Verfahrensrichtlinien, Rückgabe der Akten an den untergeord neten USchlA zur Vervollständigung der Untersuchung, 3. der Beschwerde wird stattgegeben, die Voraussetzungen für einen Ausschluss sind nicht gegeben, 4. die Beschwerde wird zurückgewiesen, der USchlA macht sich die Begründung der Vorinstanz zu eigen. Wenn sich ein politischer Leiter weigerte, den Spruch seines USchlA zu vollziehen, so hatte der USchlA-Vorsitzende die Möglichkeit zur Beschwerde an den ihm vor gesetzten USchlA. Zur Verfügung eines Parteiausschlusses waren nur die von der Reichsleitung und den Gauleitungen eingesetzten politischen Leiter ermächtigt, nicht aber deren Stellvertreter. Zur Veröffentlichung eines Parteiauschlusses in der Presse war die Genehmigung der Reichsleitung erforderlich.
Die Untersuchungs- und Schlichtungsausschüsse wurden am 1. Januar 1934 in „Partei gerichte“ umgewandelt (Orts-, Kreis- Gaugerichte und Oberstes Parteigericht bei der
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Reichsleitung in München) und erhielten dabei die zusätzliche Kompetenz, Arrest- und Haftstrafen zu verhängen. Gaupresse Die NSDAP der Pfalz fasste bereits bei ihrer ersten Gauvertretertagung am 22. März 1925 in Kaiserslautern aufAntrag von Fritz Heß den Beschluss, in Verbindung mit den hessischen Nationalsozialisten eine eigene Parteizeitung für Hessen und die Pfalz zu gründen. In den folgenden Monaten wurden mit dem in Frage kommenden Verleger Karl d’Angelo in Osthofen Verhandlungen über dieses Thema geführt, doch als der pfälzische Gauleiter Wambsganß Ende September 1925 die Reichsleitung um eine Stellungnahme zu diesem Punkt ersuchte, riet man ihm angesichts der Kosten dringend davon ab, zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein solches Projekt in Angriff zu nehmen. Voraussetzung hierfür wäre eine restlose Durchführung der Neuorganisation in der Pfalz, bis dahin sollte man sich auf den „Völkischen Beobachter“ beschränken.114 Ab 1926 erschien als eigenes publizistisches Organ der pfälzischen NSDAP zweimal wöchentlich die Zeitschrift „Der Eisenhammer“, zunächst unter Schriftleitung und Finanzierung von Fritz Heß, später innerhalb des „Fränkischen Volksverlags“ des NS-Wirtschaftstheoretikers Gottfried Feder. Im Sommer 1929 übernahm Gauleiter Bürckel die Zeitung vertragsbrüchig in eigene Regie, was zu einem Rechtsstreit mit Feder führte, der das Blatt in schwere finanzielle Schwierigkeiten brachte, ebenso wie zahlreiche Beleidigungsprozesse gegen Bürckel und den Parteijournalisten Heinrich Foerster wegen der dauernden Angriffe gegen Juden und missliebige Politiker. Ende Oktober 1930 gründete Bürckel die Tageszeitung „NSZ (Nationalsozialistische Zei tung) Rheinfront“, die mit ihren Lokalausgaben 1932 zum auflagenstärksten pfälzi schen Presseorgan avancierte.115 Im südlichen Teil des Gaus Rheinland erschienen seit dem 1. Juni 1930 im Westmark verlag in Koblenz unter der Herausgeberschaft von Ley das „Koblenzer Nationalblatt“ sowie als dessen Kopfblätter für den Bezirk Trier das ebenfalls in Koblenz herausge gebene „Trierer Nationalblatt“ und für Birkenfeld, Nahe- und Glangebiet, Hunsrück und Hochwald in Idar-Oberstein die „Westwacht“. Im Rahmen einer umfangreichen Werbeaktion für diese neuen Tageszeitungen, die von Ostern bis zum 25. Juli 1930 lief, war jedes Parteimitglied verpflichtet, mindestens einen Abonnenten zu werben.116 Am 10. Januar 1931 übernahm die Herausgabe dieser Tageszeitungen der Verlag des „Westdeutschen Beobachters“ in Köln, als dessen Kopfblätter sie nun erschienen. Ein
114 BA Best. NS 51 Nr. 210. 115 Schepua 1999, S. 559. 116 LHA Ko Best. 403 Nr. 16732, S. 689.
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weiteres NS-Blatt mit regionaler Verbreitung war die seit dem 1. Dezember 1930 in Wissen erscheinende und in Waldbröl gedruckte „Volkswacht für Sieg und Umge gend“.1 17 Wichtigstes NSDAP-Presseorgan der „Kampfzeit“ in Rheinhessen war die seit März 1927 in Worms von Claus Selzner herausgegebene Wochenschrift „Die Faust“, die ab 1. Juni 1929 mit dem in Darmstadt erscheinenden NS-Kampfblatt „Hessenhammer“ vereint wurde.117 118 Daneben gab die Ortsgruppe Mainz seit dem 21. März 1929 vorü bergehend eine Wochenschrift unter dem Titel „Mainzer Beobachter“ heraus, bei der es sich um einen Ableger des in Wiesbaden erscheinenden „Nassauer Beobachters“ handelte. Dieser „Mainzer Beobachter“ war jedoch weder von der Reichsleitung noch von der Gauleitung Hessen offiziell anerkannt.119
B. Gliederungen der NSDAP SA Bereits in der Münchner Anfangsphase der NSDAP hatte sich im Verlauf des Jahres 1921 ein paramilitärischer Verband der Partei unter der Bezeichnung „Sturmabteilung“ (SA) gebildet, der auch beim Hitlerputsch am 9. November 1923 eine wesentliche Rolle spielte und infolgedessen verboten wurde. Mit der Reorganisation der NSDAP nach ihrer Wiederzulassung 1925 begann auch der Neuaufbau von SA-Verbänden, die am 1. November 1926 unter einer Obersten SA-Führung (OSAF) organisatorisch zusammengefasst wurden. Als Oberster SA-Führer amtierte zunächst bis zum 29. August 1930 Franz Pfeffer von Salomon, dann übernahm Hitler selbst dieses Amt und übertrug die tatsächliche Leitung seinem Stabschef Ernst Rohm. Die Einheiten der SA wurden im Bereich jeder Ortsgruppe der NSDAP aus besonders zuverlässigen und geeigneten Parteimitgliedern errichtet und waren von der Politischen Organisation (Ortsgruppe, Gau) losgelöst, mit eigenen, den lokalen Parteifunktionären gegenüber selbständigen Führern, die direkt der Befehlsgewalt der OSAF in München unterstanden. Von Anfang an problematisch war dabei das Verhältnis zwischen SA und politischen Leitern. Während es in den „Allgemeinen Richtlinien der SA - Gau Rhein-
117 Bericht des Regierungspräsidenten in Koblenz vom 14.2.1931, LHA Ko Best. 403 Nr.
16740, S. 395 f. 118 Ebd. fol. 1028 f. 119 Hess. Polizeiber., Darmstädter Kopie fol. 943.
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land“ vom 6. August 1926120 noch hieß, dass die SA der „politischen Ortsgruppen leitung“ unterstehe, in Organisationsfragen jedoch völlig selbständig sei, versuchten die am 3. Juni 1927 vom OSAF herausgegebenen „Grundsätzlichen Anordnungen der SA“ (Grusa III)121 eine genauere Regelung: Die politischen Leiter sollten der SA die Aufgaben zuweisen, die sie von ihr erfüllt haben wollten, doch durften sie sich in die Ausführung dieser Aufgaben in keiner Weise mehr einmischen. Mit ihren Wünschen durften sie sich nur an die SA-Führer wenden, gegenüber einzelnen SA-Abteilungen oder einzelnen SA-Männern hatten sie (in SA-Sachen) keinerlei Befehlsbefugnis oder Vorgesetztenstellung. Ein Eintritt in die SA war politischen Leitern verboten. Bei Konflikten zwischen SA oder SS und politischen Leitern, wie sie angesichts dieser immer noch weitgehend unklaren Regelung an der Tagesordnung waren, sollten sich die Kontrahenten an ihre jeweiligen nächsthöheren Dienststellen wenden, womit der Konflikt allerdings oft nur auf eine höhere Ebene verlagert, aber nicht entschieden wurde. Erst am 19. März 1930 erfolgte eine Klarstellung dahingehend, dass in solchen Konfliktfällen der zuständige höhere SA-Führer zu entscheiden hatte, dessen Spruch für beide Teile bindend war.122 Bezeichnend für die Situation in Koblenz-Trier war der im Herbst 1931 eskalierende Konflikt zwischen Gauleiter Simon und dem Koblenzer SA-Gruppenführer Fritz Haltern, wohingegen in der Pfalz die anders verlaufene Ent wicklung der Partei von Anfang an eine faktische Unterordnung der Gau-SA unter die politische Leitung ermöglicht hatte. Eine erste Einteilung der SA des Gaus Rheinland datiert vom 9. August 1926. Danach war die Gau-SA in die zwei Bezirke Köln und Koblenz eingeteilt. Zum Bezirk Koblenz unter der Leitung des Bezirks-SA-Führers Karl Zenner gehörten die SA-Sektionen Koblenz, Trier und Birkenfeld. Die SA-Sektion Betzdorf gehörte zu keinem der beiden Bezirke, sondern war als selbständige Sektion direkt dem Gau-SA-Führer Dr. Friedrich Hans in Wiesdorf unterstellt. Die Sektionen sollten wiederum in Hundertschaften, Züge und Gruppen gegliedert werden.123 Die Gliederung der SA wurde reichsweit einheitlich durch die am 4. Juni 1927 vom OSAF erlassenen „Grusa IV“ geregelt.124 Kleinste Einheit der SA war die aus 3 bis 13 Mann bestehende Gruppe, aufsteigend gab es dann als übergeordnete Einheiten den Trupp, den Sturm und die Standarte, die etwa einem Regiment beim Militär ent sprach. Sturmführer und Standartenführer wurden durch den OSAF ernannt. Sämtliche Standarten eines Gaus bildeten den Gausturm. In besonders großen und starken Gauen
120 121 122 123 124
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LHA Ko Best. LHA Ko Best. LHA Ko Best. LHA Ko Best. LHA Ko Best.
403 403 403 403 403
Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.
13382, 16746, 16732, 13382, 16746,
S. S. S. S. S.
301 f. 815. 203. 303. 817 f.
konnte eine Unterteilung des Gausturms in Brigaden erfolgen, die dann ihrerseits mehrere Standarten umfassten. Innerhalb jeder Standarte gab es eine eigene Sanitäts abteilung und einen Spielmannszug, oft auch einen Musikzug. An der Spitze eines Gausturms stand der Gau-SA-Führer (GAUSAF). Die „Grusa IV“ machten eine Neuorganisation der SA im Gau Rheinland erforderlich, die im November 1927 erfolgte.'25 Die SA des Gaus bildete nun den Gausturm Rhein (Gaust Rhein) mit einer Gausturmfuhrung an der Spitze, die sich aus dem Gau-SSFührer (GAUSUF, zugleich Verbindungsmann zur OSAF) und dem Gau-SA-Führer (GAUSAF) zusammensetzte. Unterteilt war der Gausturm in die drei Standarten I (Reg.-Bez. Köln), II (Reg.-Bez. Koblenz) und III (Reg.-Bez. Trier). Führer der Stan darte II (STAFII) war Erich Liese, die entsprechende Position bei der Trierer Standarte III bekleidete ein gewisser Fr. Kunz. Zur Standarte II gehörten 15 Trupps, die über verschiedene Orte des Regierungsbezirks Koblenz verteilt waren, unter denen sich aber auch die SA-Trupps in Braubach, St. Goarshausen, Ober- und Niederlahnstein (Reg.Bez. Wiesbaden) befanden. Dagegen gehörte der in Betzdorf bestehende SA-Trupp zur Kölner Standarte I. Die Standarte III umfasste 8 SA-Trupps, von denen drei in Orten des Regierungsbezirks Koblenz angesiedelt waren (Bullay, Traben-Trarbach und Cochem). Eine weitere Unterteilung dieser Trupps in Gruppen war zwar vorgesehen, wurde aber zumindest im südlichen Teil des Gaus 1927 noch nicht praktiziert. Ebenso fehlten noch die zwischen Trupps und Standarten vorgesehenen Stürme. Bemerkenswert ist die von den „Grusa“ abweichende Bestimmung, dass außer den Gruppen- und Truppführern auch die Standartenführer von den SA-Leuten im freien Wahlgang vorgeschlagen und offen gewählt werden sollten. Nur die Gausturmführung wurde von der OSAF ernannt und musste ihrerseits die gewählten unteren SA-Führer bestätigen. Die Gausturmführung konnte Gruppen und Trupps auflösen, während eine Standarte nur auf Vorschlag der Gausturmführung von der OSAF aufgelöst werden konnte. Die Bezeichnungen „Führer“ und „Führung“ waren ab jetzt der SA und SS Vorbehalten, während in der politischen Organisation der NSDAP künftig stattdessen die Begriffe „Leiter“ bzw. „Leitung“ verwendet werden mussten (also „Ortsgruppen leiter“ statt „Ortsgruppenführer“). Am 1. Januar 1929 wurden jeweils mehrere Gaustürme unter einem OSAF-Stellvertreter zusammengefasst und auf diese Weise fünf solcher Oberbezirke in Deutsch land gebildet. Zuständig für die Gaustürme Rhein, Pfalz, Hessen und Saar war als OSAF-Stellvertreter West der Oberstleutnant a.D. Curt von Ulrich in Kassel („SAF Ober-West“).125 126
125 LHA Ko Best. 403 Nr. 13382, S. 487-493. 126 LHA Ko Best. 403 Nr. 16742, S. 330 f.; Nr. 16744, S. 425; Nr. 16747, S. 513 f.
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SA in den Bezirken Koblenz und Trier (Stand: 1. April 1930):127 Standarte II des Gausturms Rhein unter Standartenführer Willy Struve in Neuwied, Stärke: 400-450 Mann. Zur Standarte II gehörten die Stürme 2 in Koblenz (90 Mann), 3 in Neuwied, 10 in Trier (35 Mann) und 33 in Bad Kreuznach. Der SA-Sturm 22 in Idar-Oberstein war (offensichtlich aufgrund der politischen Sonderstellung des Landes Birkenfeld) nicht der Standarte II, sondern direkt dem Gausturm Rhein in Köln unter stellt. Außerdem gab es im Regierungsbezirk Koblenz noch die SA-Stürme 12 in Betzdorf (30-35 Mann) und 17 in Altenkirchen (30 Mann), die der Standarte III des Gausturms Rhein in Waldbröl (Reg.-Bez. Köln) unterstellt waren. Berittene SA-Abteilungen sollten nach polizeilichen Informationen bei den Stürmen 3 (Neuwied), 17 (Altenkirchen) und 22 (Idar-Oberstein) bestehen, waren bis zum April 1930 jedoch noch nicht in Erscheinung getreten. Mit der Ablösung des OSAF-Stellvertreters West Curt von Ulrich durch seinen bishe rigen Adjutanten Werner von Fichte im Juni 1930 erfolgte auch eine Umgruppierung der SA in Westdeutschland: Fichte verlegte seinen Sitz als neuer OSAF-Stellvertreter West von Kassel nach Düsseldorf, aus seinem Bereich wurde der Gausturm Pfalz ausgegliedert und dafür der Gausturm Ruhr eingegliedert. SA in den Bezirken Koblenz und Trier (Stand: 1. September 1930):128 Durch den Umzug des Standartenführers Willy Struve von Neuwied nach Trier im Mai 1930 hatten sich einige organisatorische Änderungen ergeben. Neben der bishe rigen Standarte II wurden die neuen Standarten V in Trier und VI in Idar-Oberstein errichtet. Während die Führung der Trierer Standarte V Struve übernommen hatte, waren die Führungspositionen der zwei anderen Standarten im September 1930 noch unbesetzt. Zur Standarte II in Koblenz (etwa 500 Mann) gehörten die Stürme 2 in Koblenz (95 Mann), 3 in Neuwied (79 Mann), neu hinzugekommen waren die Stürme 14 in Ander nach (40 Mann), 19 in Arenberg (42 Mann), 20 in Ehrenbreitstein (35 Mann), 36 in Meisenheim (37 Mann) sowie ein SA-Trupp in Bacharach (14 Mann). Die neugebildete Standarte V (etwa 320 Mann) unter Struve bestand nur aus dem Sturm 10 in Trier (55 Mann), der aus der alten Standarte II ausgegliedert worden war, wozu noch Trupps in Bullay, Traben-Trarbach, Bernkastel und Bitburg kamen.129
127 LHA Ko Best. 403 Nr. 16740, S. 121-175. 128 LHA Ko Best. 403 Nr. 16740, S. 289-337. 129 Angesichts dessen muss man wohl an der Stärkeangabe von 320 Mann für die Standarte V
Zweifel anmelden.
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Zur ebenfalls neugebildeten Standarte VI in Idar-Oberstein (etwa 210 Mann) gehörte der alte Sturm 22 in Idar-Oberstein (52 Mann) und der neue Sturm 24 in Birkenfeld (42 Mann), außerdem hatte sie von der Standarte II den Sturm 33 in Bad Kreuznach (47 Mann) übernommen. Die einzige in dieser Standarte besetzte Führungsposition war die des Sturmführers von Sturm 33 in Bad Kreuznach. Hinsichtlich der Stürme 12 in Betzdorf (50 Mann) und 17 in Altenkirchen (40 Mann), die nach wie vor der Standarte III in Waldbröl untergeordnet waren, sowie berittenen SA-Abteilungen war gegenüber April 1930 keine Änderung eingetreten. Die Führung der Gaustelle der SA und SS für den Gau Rheinland (OberführungRhein) in Koblenz hatte am 1. Februar 1931 der Führer der S A-Standarte VI in Idar-Oberstein, Fritz Haltern, übernommen. Ab 2. April 1931 war Haltern Führer der neugeschaf fenen SA-Gruppe Südwest in Koblenz, die am 10. Juli 1931 in „SA-Gruppe West“ umbenannt wurde. Nach 1933 gehörte die SA im Gau Koblenz-Trier zur SA-Gruppe Westmark mit Sitz in Koblenz, der wiederum die Brigade 52 in Koblenz und die Standarte 261 in Montabaur unterstellt waren.130 Später kam noch die Brigade 152 in Trier dazu.
In der Pfalz war der Organisationsgrad der SA, vor allem bedingt durch die lange französische Besatzungszeit bis 1930, zunächst hinter den rechtsrheinischen Gebie ten zurückgeblieben. Die ersten SA-Stürme entstanden 1926 in Ludwigshafen, Neu stadt, Pirmasens und Zweibrücken.131 Den Aufbau leitete der Zweibrücker Lehrer Fritz Schwitzgebel. Auf dem ersten Gauparteitag in Pirmasens 1928 konnte die SA bereits mit 800 Mann aufmarschieren. Unter Schwitzgebeis Führung steigerte die 1931 gebildete SA-Untergruppe Pfalz-Saar ihre Stärke bis zum Januar 1932 auf 6277 Mann. Organisatorisch unterstand sie ab dem 2. April 1931 der SA-Gruppe Südwest (Untergruppen: Württemberg, Baden, Pfalz-Saar) mit Sitz in Stuttgart, die wiederum am 15. September 1932 zusammen mit den SA-Gruppen Thüringen und West einer neugeschaffenen SA-Obergruppe III mit Sitz in Koblenz unterstellt wurde.132
Der starke Zustrom nach der Machtergreifung machte eine Neugliederung der SAVerbände notwendig: Am 1. Juli 1933 entstand die SA-Obergruppe V (SA-Gruppen Thüringen, Hessen, Südwest und Westmark) mit Sitz in Stuttgart, später in Frankfurt am Main. Die bisherigen SA-Untergruppen Pfalz-Saar und Koblenz-Trier wurden am 15. September 1933 in die SA-Brigaden 51 (Pfalz-Saar) und 52 (Koblenz-Trier)
130 HStA Wi Abt. 483 Nr. 10434.
131 Zur Frühgeschichte der pfälzischen SA vgl. Max Gräbel: Geschichte der Standarte 22 der SA von ihrer Entstehung, Manuskript im LA Sp Best. R 18 Nr. A 26749. 132 Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1648; Lilla 2004, S. 581.
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umgewandelt, die zusammen mit der Brigade 50 (Darmstadt) die neue SA-Gruppe Westmark bildeten. Am 15. März 1934 kam es zu einer Neugliederung der SA-Gruppen: Neu gebildet wurde die SA-Gruppe Kurpfalz, zu der außer der bayerischen Pfalz auch Rheinhessen und die rechtsrheinische Pfalz (und ab 1935 auch das Saargebiet) gehörten (Sitz in Mannheim, während des Krieges nach Saarbrücken verlegt),133 die Gruppe Westmark (Sitz in Koblenz) wurde im wesentlichen auf das Gebiet von Koblenz-Trier beschränkt. Diese beiden S A-Gruppen wurden im Mai 1934 einer eige nen SA-Obergruppe IX unter der Führung von Eugen Plorin mit Sitz in Koblenz unter stellt, aber schon am 30. Juni 1934 kam es als Konsequenz aus dem „Röhm-Putsch“ zu einer Auflösung der SA-Obergruppen.134 In der Folgezeit existierten bis 1945 die SA-Gruppen Kurpfalz und Westmark als selbständige S A-Gruppen unter der Obersten SA-Führung (OSAF). Von der Brigade 51 (Pfalz-Saar, am 20. April 1934 umbenannt in „Ostpfalz“, Sitz in Neustadt) wurde zum 1. Januar 1934 eine eigene Brigade 151 (Westpfalz) abgetrennt, doch unterstanden beide Brigaden noch bis zum 31. März 1935 der gemeinsamen Führung von Schwitzgebel. Erst nach der Angliederung des Saargebietes erhielt die Brigade 151 eine eigene Führung mit Sitz in Saarbrücken.135 Außerdem zählten zur Gruppe Kurpfalz die Brigaden 50 (Starkenburg, Sitz in Darmstadt), 150 (Rheinhes sen, Sitz in Mainz), 153 (Unterbaden, Sitz in Heidelberg) und 250 (Offenbach am Main). Bei der Gebietseinteilung der Brigaden untereinander, die manchem Wechsel unterlag, wich man vielfach von den staatlichen Grenzen ab. So umfasste die Bri gade 150 (Rheinhessen) später zeitweise auch die SA-Standarte in Rockenhausen (und vielleicht auch die in Kusel) und diejenigen in den rechtsrheinischen Kreisen Rheingau und Untertaunus; die Grenzziehung zwischen den Brigaden 51 (Ostpfalz) und 151 (Westpfalz) verlief zunächst so, dass die Standarte in Rockenhausen zur Brigade 51 gehörte, diejenige in Ludwigshafen aber eigenartigerweise zur Brigade 151 (später zur Brigade 153). Nach der Eingliederung des Saargebietes scheint die Brigade 151 dann vorübergehend ganz auf dieses beschränkt worden zu sein, während ihr im Jahr 1942 wieder die Standarten in Pirmasens und Zweibrücken zugeschlagen waren.136 Die Brigade 250 wurde Ende der 30er Jahre aus der Gruppe Kurpfalz aus gegliedert; die Brigade-Ziffer ging später auf die am 1. Oktober 1940 in Lothringen neu aufgestellte SA-Brigade 250 über, die der Gruppe Kurpfalz unterstellt wurde.137
133 Auf das vom S A-Stabschef Emst Rohm am 26.2.1934 per Telegramm übermittelte Angebot,
die neuzubildende SA-Gruppe Kurpfalz zu übernehmen, ging Gauleiter Bürckel nicht ein (BA Best. N 22 Nr. 270). 134 Lilla 2004, S. 277 und S. 470. 135 Lilla 2004, S. 608. 136 Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1649; Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, Karte V3. 137 Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1648 f.
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Außerdem existierte im Gebiet der Gruppe Kurpfalz noch eine SA-Marine-Brigade 7 mit Sitz in Mannheim. Im Jahr 1943 umfasste die SA-Gruppe Kurpfalz 30 Standarten mit insgesamt 686 Stürmen (Friedensstärke: 77808 SA-Männer). Am 15. Dezember 1943 wurden die im Gau Hessen-Nassau liegenden Standarten von der SA-Gruppe Kurpfalz abgetrennt und in die Gruppe Hessen eingegliedert,138 wodurch sich die Gruppe Kurpfalz auf 15 Standarten mit einer Friedensstärke von 47591 Mann redu zierte, zu denen noch die inzwischen in Lothringen neu aufgestellten fünf Standarten mit 7650 Mann kamen. 36408 Männer dieser 20 Standarten waren am 31. Dezember 1943 zur Wehrmacht, Polizei oder anderen Formationen eingezogen, so dass mit den Neuaufnahmen die effektive Stärke der Gruppe Kurpfalz zu diesem Zeitpunkt 20150 Mann betrug.139
Die SA-Gruppe Westmark (1941 umbenannt in „Gruppe Mittelrhein“) bestand ab März 1934 nur noch aus den Brigaden 52 (Koblenz) und 152 (Trier). Auch hier wich die Grenzziehung von der staatlichen insofern ab, als die zum Regierungsbezirk Koblenz gehörenden Kreise Zell und Bad Kreuznach in das Gebiet derTrierer Brigade 152 ein bezogen waren. Zur Brigade 52 (Koblenz) gehörten außerdem noch die nassauischen Kreise Ober- und Unterwesterwald, Unterlahn und St. Goarshausen, so dass deren Ostgrenze genau der heutigen Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen in ihrem nördlichen Abschnitt entsprach. Nach der Besetzung von Luxemburg stellte die SA-Gruppe Mittelrhein dort im Jahr 1941 zwei SA-Standarten auf.140 Das Gebiet des Volksstaates Hessen bildete zunächst den Zuständigkeitsbereich der SAStandarte VI, die Anfang 1929 mit der Standarte II (Hessen-Nassau-Süd) zur SA-Brigade II (Sitz in Frankfurt) zusammengefasst wurde.141 Innerhalb dieser Brigade war für Rheinhessen die Standarte XI mit Sitz in Gau-Odemheim zuständig, der wiederum Stürme in Worms, Mainz, Westhofen, Oppenheim und Udenheim unterstellt waren.142 Als SA-Führer von Worms-Rheinhessen erscheint von 1927 bis 1932 Franz Bock.143 Wie in den anderen Gauen wurden 1931/32 die Gaustürme in SA-Untergruppen umgewandelt: Seit 1. Juli 1931 existierte die SA-Untergruppe Hessen-Nassau-Süd (Sitz in Frankfurt), seit 1. Juli 1932 die SA-Untergruppe Hessen-Darmstadt (am 15. September 1933 in die 138 Möglicherweise waren von dieser Maßnahme auch die zur SA-Gruppe Mittelrhein gehö
rigen Standarten im westlichen Regierungsbezirk Wiesbaden betroffen, doch ließ sich Genaueres hierzu nicht ermitteln. 139 Muskalla, S. 365; detaillierte Informationen zur Organisation und Stärke der pfälzischen SA bei Heinz 1993, S. 95-103. 140 Dosiert, S. 243. 141 Hess. Polizeiber., Darmstädter Kopie fol. 853. 142 Organisationsplan vom Oktober 1930 (Schön, S. 141). 143 Lilla 2004, S. 46 f.
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SA-Brigade 50 umgewandelt). Diese beiden Untergruppen wurden am 15. September 1933 zur SA-Gruppe Hessen (Sitz in Frankfurt) zusammengefasst, der anfangs auch die neu aufgestellte Brigade 150 mit Sitz in Mainz unterstellt war. Zu dieser Brigade gehörten die Standarten 117 (Mainz), 118 (Worms), 224 (Alzey) und 365 (Westerburg).144 Mit der Bildung der neuen SA-Obergruppe IX im Mai 1934 wurden die Brigaden 50 (in Darmstadt) und 150 (und dazu noch die zwei SA-Standarten in Wiesbaden) der Gruppe Kurpfalz angegliedert, die Standarte in Westerburg der Gruppe Westmark. Die so entstan dene Ostgrenze der Gruppe Westmark orientierte sich damit nicht mehr an der staatlichen Grenze zwischen der Rheinprovinz und der Provinz Hessen-Nassau (und damit auch zwischen den NSDAP-Gauen), sondern beinhaltete auch die westlichen Kreise des Regie rungsbezirks Wiesbaden und entsprach damit in diesem Gebiet exakt der Grenzziehung von 1945 zwischen der französischen und der amerikanischen Besatzungszone, die bis heute in der Landesgrenze zwischen Rheinland-Pfalz und Hessen weiterlebt. Von Seiten der SA wurde diese Grenzziehung jedoch als problematisch empfunden, nachdem im Jahr 1938 die NSDAP-Kreise St. Goarshausen und Unterlahn mit den Kreisen Rheingau bzw. Limburg vereinigt worden waren, womit die neu geschaffenen Kreise auf beiden Seiten der SA-Gruppengrenze lagen. Eine Änderung der Gruppengrenze in diesen Bereichen wurde zwar kurz vor Biriegsausbruch 1939 noch in Erwägung gezogen, dann aber von der OSAF vorläufig bis zum Biriegsende zurückgestellt.145
Die SA im Untersuchungsgebiet war damit ab 1934 ausschließlich auf die zwei Grup pen Kurpfalz (Pfalz, Saargebiet und Rheinhessen) und Westmark (1940 in „Mittelrhein“ umbenannt; Koblenz-Trier und Westnassau) aufgeteilt. Am 1. Januar 1935 zählte die SA im Gau Koblenz-Trier 67669 Mitglieder (davon 28717 SA-Reserve II und 7954 SAReserve I), von denen 25,2% zugleich NSDAP-Mitglieder waren. Im Gau Pfalz wichen die entsprechenden Zahlen nur unwesentlich davon ab (65212 Mitglieder, davon 27824 SA-Reserve II, 7994 SA-Reserve I und 23,7% Parteimitglieder). Der Anteil der Partei mitglieder in der SA entsprach etwa dem reichsweiten Durchschnitt von 23,8%.146 Die Einteilung der Dienstgrade bei SA und SS wurde durch einen Erlass des OSAF vom 28. November 1931 neu festgelegt.147 Es wurde nun unterschieden zwischen höheren Führern (Standartenführer, Oberführer, Gruppenführer, Obergruppenführer), mittleren Führern (Sturmfuhrer, Sturmbannführer) und unteren Führern (Scharführer, 144 HStA Wi Abt. 483 Nr. 10422; als Besonderheit existierte im Jahr 1933 noch ein SA-Flieger
sturm III in Gonsenheim bei Mainz unter Führung des Autohändlers Franz Peter Schienger, der jedoch im November 1933 aufgelöst und dem Deutschen Luftsport-Verband ange schlossen wurde, da innerhalb der SA jede Flugtätigkeit verboten war (LA Sp Best. H 79 Nr. 978). 145 HStA Wi Abt. 483 Nr. 10434. 146 NSDAP Partei-Statistik 3, S. 75-93. 147 LHA Ko Best. 403 Nr. 16751, S. 343-353.
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Truppführer).148 Dienstgrad und Dienststellung brauchten nun nicht mehr übereinzu stimmen, d.h. ein Führer beispielsweise einer Standarte musste nicht mehr den Dienst grad eines Standartenführers besitzen, sondern konnte auch ein Sturmbannführer sein (und umgekehrt). Bei der anstehenden Besetzung einer Dienststelle konnte ein Führer zunächst mit der Führung beauftragt werden (m.d.F.b.) - eine Möglichkeit, von der in der Folgezeit sehr häufig Gebrauch gemacht wurde. Die Beförderung war vom Dienstalter unabhängig und sollte ausschließlich nach Leis tung und Eignung erfolgen, wobei auch das Überspringen von Dienstgraden zulässig war. Für die Beförderung zu den unteren Dienstgraden (Schar- und Truppführer) waren die Sturmbannführer zuständig, für die Beförderung zu den mittleren und höheren Dienstgraden der OSAF (Hitler selbst) bzw. dessen Stabschef. Die SA war jetzt von oben nach unten gegliedert in: Obergruppen (Zusammenfassung von mehreren Gruppen, nur in besonderen Fällen), Gruppen, Untergruppen (bzw. bei der SS „Abschnitte“), Standarten, Sturmbanne, Stürme, Trupps und Scharen. Neben dieser „SA-dienstlichen“ Gliederung kannte die SA noch eine Einteilung nach „ört lichen Gesichtspunkten“ in Standorte und Gaustürme. Ein „Standort“ umfasste die Einheiten innerhalb einer größeren Stadt. Kleinere Städte und Orte wurden nicht als „Standorte“ bezeichnet, wenn sie nur einen Sturm oder Teile eines solchen umfass ten. Sämtliche Einheiten innerhalb eines politischen Gaus der NSDAP bildeten den „Gausturm“. Die Gruppen und Obergruppen hingegen umfassten über der Gau-Ebene die ihnen nach der SA-dienstlichen Gliederung unterstellten Gebiete, abweichend von der politischen Organisation der NSDAP. Die Standortführer und Gausturmführer durften nur bei besonderen Gelegenheiten mit den entsprechenden Titeln auftreten und waren immer gleichzeitig Inhaber einer SA-Dienststelle (Sturmführer, Sturmbannfüh rer etc.). Die Bezeichnung „Gausturm“ durfte nur noch „aus Gründen der Tradition“ den eigentlichen Bezeichnungen der Einheiten in Klammern hinzugefügt werden. Die „aktive SA“ bestand aus den 18- bis 35-jährigen SA-Angehörigen, die SA-Reserve aus den 35- bis 45-Jährigen und der SA-Landsturm aus den über 45-Jährigen. Ein besonderes Anliegen der SA-Führung war die Motorisierung ihrer Einheiten, da größtmögliche Mobilität insbesondere im ländlichen Raum eine wichtige Vorausset zung für die Erfüllung ihrer Aufgaben war. Der OSAF bestimmte am 1. April 1930, dass zu jedem SA-Sturm ein Motortrupp gehören sollte. Diesem gehörten alle Mit glieder des Sturms an, die im Besitz eines Motorrads oder eines kleinen PKW waren. Die Motortrupps innerhalb einer Standarte wurden zu einem Motorsturm zusammen geschlossen, der einem Motorsturmführer im Standartenstab unterstand. Dementspre chend gab es auch auf der nächsthöheren Ebene der Brigade- bzw. Oberführer einen 148 Höhere und mittlere Führer erhielten später die gemeinsame Bezeichnung „SA-Führer“ (Espe, Anhang S. 16).
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Motor-Standartenführer. Die Motortrupps unterstanden im allgemeinen Dienst ihrem SA-Sturmführer, zu besonderen Aufgaben konnte der Standartenführer jedoch seinen ganzen Motorsturm unter dem Motorsturmführer zusammenziehen.149 Die Aufstellung und Ausbildung der „SA- und SS-Motor-Verbände“ wurde in einer vom SA-StabschefRöhmam 18. Oktober 1931 erlassenen Dienstvorschrift geregelt.150 Danach waren diese Verbände so stark auszubauen, dass sie ohne Zuhilfenahme von Privatfahrzeugen den Transport ihrer SA- und SS-Verbände durchführen konnten. Ihre Hauptaufgaben waren der Verbindungs-, Nachrichten- und Aufklärungsdienst. Als all gemeine Regel galt, dass bei jedem Sturmbann ein Motorsturm aufgestellt werden sollte. Innerhalb der Standarte wurden diese Motorstürme zur Motorstaffel zusam mengefasst. Größere Motoreinheiten gab es nicht. Den Stamm für einen Motorsturm bildeten dabei diejenigen SA- und SS-Männer eines Sturmbanns, die sich im Besitz eines Kraftfahrzeugs befanden. Die SA- und SS-Führer waren verpflichtet, diese Kraft fahrer für die Bildung von Motorstürmen freizugeben. Jedes Mitglied eines SA- und SS-Motorverbandes sollte gleichzeitig Mitglied des NSKK sein (bei Ermäßigung der Beiträge um 50%). Selbständige Motorstürme sollten bei den Sturmbannen jedoch erst dann gebildet werden, wenn eine genügende Anzahl von Kraftfahrern vorhanden war. Der „Dienstanzug“ des SA-Mannes unterschied sich von dem des „gewöhnlichen“ Parteigenossen durch farbige Kragenspiegel und einen Schulterriemen sowie durch einen braunen Schlips und einen Ledergurt mit Koppel (im Gegensatz zum schwar zen Schlips und einfachen Ledergurt des Parteigenossen). Abzeichen und Farben der SA-Gruppe Westmark waren: Kragenspiegel, Mützenkopf und Achselstückunterlage = dunkelbraun; Nummern = weiß; Schnüre = schwarz-weiß; Dienstgradabzeichen = silber; Dienstgradlitze = weiß-schwarz. Die SA-Gruppe Kurpfalz unterschied sich davon durch stahlgrünc Kragenspiegel, Mützenköpfe und Achselstückunterlagen.151
SS Die SS wurde im Jahr 1925 als erste zentrale Ordnungsorganisation der neu gegründe ten Partei aufgestellt und 1926 der neu errichteten OSAF unterstellt.152 Die SS-Schar Hessen, zu deren Scharführer am 1. Mai 1928 Fritz Weitzel ernannt wurde, umfasste zu diesem Zeitpunkt die Staffeln Bechtheim (in Rheinhessen), Frankfurt und Offen bach. Soweit zu diesem Zeitpunkt bereits SS-Staffeln in der Pfalz und im Rheinland bestanden, waren sie noch keinen Scharen zugeordnet, sondern verkehrten direkt mit der SS-Oberleitung in München.153 149 150 151 152 153
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LHA Ko Best. 403 Nr. LHA Ko Best. 403 Nr. Espe, Anhang S. 12. LHA Ko Best. 403 Nr. LHA Ko Best. 403 Nr.
16740, S 173. 16751, S 823-831. 16746, S. 721. 16744, S. 609.
Analog zur SA wurde zum 1. Januar 1929 auch innerhalb der SS ein Dienstbereich „Ober-West“ unter der Führung von Fritz Weitzel in Frankfurt eingerichtet,154 der
jedoch schon am 20. Januar 1929 wieder aufgehoben wurde, nachdem Heinrich Himm ler die Führung der SS übernommen hatte.155 Zugleich wurde der Scharführer Hessen auch mit der Führung der Schar Rheinland beauftragt.156 Am 12. April 1929 wurde die SS als Sonderformation der SA ordnungsmäßig eingegliedert und bildete seitdem (und formell noch bis zum 20. Juli 1934) - wie auch das NSKK und (bis 1932) die HJ - - eine Einheit innerhalb der SA, die im Rang den SA-Gruppen entsprach.157 Angesichts des starken Anwachsens der SA schien es erforderlich, dass aus derselben langsam ein kleinerer Verband von besonderer Güte, besonderer Verwendbarkeit, besonderem Men schenmaterial, besonders hohen Dienstanforderungen herausgezogen würde, wozu die SS ausersehen war. Als Elitetruppe sollte sie sich aus besonders kräftigem und geistig beweglichem Material rekrutieren.158 Die Aufstellung der SS-Verbände, für die nur Männer mit einem Mindestalter von 23 Jahren und einer Mindestgröße von 1,70 m (Ausnahme für Kriegsteilnehmer), die bereits ein Jahr Parteimitglieder waren, in Frage kamen, erfolgte durch Abstellung von 5 bis 10 Männern aus den SA-Stürmen und eines dafür fähig erscheinenden Führers. Diese Leute bildeten den Kern des neuen SS-Verbandes, der danach außerhalb der SA bis zu seiner vom OSAF festgelegten Stärke neue Mitglieder werben sollte. Bei der Neueinteilung der SS in Standarten am 29. Juli 1929 wurde die hessische SS unter Weitzels Führung in der Standarte III zusammengefasst (Sitz in Frankfurt). Im Dezember 1929 übernahm Weitzel dazu noch die Führung der neu gebildeten Brigade West (Sitz in Frankfurt am Main), der auch die rheinische Standarte V unterstellt war.159 Führer der SS-Standarte III war seit Juli 1930 der Spediteur Hans Döring aus Darmstadt. Am 30. Januar 1931 wurde die bisherige Standarte III in die Brigaden 2 („Hessen-Nassau“) und 33 („Rheinhessen“, zuständig für die Provinzen Rheinhessen und Starkenburg, Sitz in Darmstadt) aufgeteilt, doch behielt Döring bis zum Juni 1932 die gemeinsame Führung dieser beiden Brigaden, die am 1. Januar 1932 in „Standarten“ umbenannt wurden. Bis zum April 1932 wurde die neue Standarte 33 in vier Sturmbanne gegliedert, wobei der Sturmbann 11/33 die Gebiete Rheinhessen und Bergstraße umfasste.160
154 155 156 157 158 159 160
LHA Ko Best. 403 Nr. 16744, S. 425. LHA Ko Best. 403 Nr. 16744, S. 611. LHA Ko Best. 403 Nr. 16744, S. 611. LHA Ko Best. 403 Nr. 16751, S. 349. Espe, Anhang S. 12. Lilla 2004, S. 721. Lilla 2004, S. 106; Schön, S. 143.
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Der Sitz der Standarte 33 wurde im November 1933 von Darmstadt nach Mainz ver legt.161 Nach der Einrichtung eines neuen SS-Abschnitts XXIX mit Sitz in Mannheim am 17. April 1934 gehörte die Standarte 33 zeitweise offensichtlich zu diesem,162 kam aber noch im selben Jahr wieder zum SS-Abschnitt XI (Sitz Juli 1932 bis Oktober 1933 in Frankfurt, dann in Wiesbaden, ab 1937 in Koblenz), der wiederum dem 1934 eingerichteten SS-Oberabschnitt Rhein (Sitz in Koblenz) unterstand. Im September 1938 wurde der Sitz der Standarte 33 wieder von Mainz nach Darmstadt verlegt, die westnassauischen Kreise wurden von der SS-Standarte 78 in Wiesbaden erfasst, die ebenfalls dem Abschnitt XI unterstellt war.163
Führendes Mitglied der SS im südlichen Rheinland war ab 1926 Karl Zenner, der als Führer der Koblenzer SS-Standarte stellvertretender Gau-SS-Führer unter dem Gau-SS-Führer des Gaus Rheinland in Köln, Karl Schumacher, war. Neben Zenner erscheint im Jahr 1929 für kurze Zeit Rudolf Janicke als Führer einer eigenen SSStandarte in Trier. Seit der Neuorganisation am 29. Juli 1929 (Umwandlung der bisherigen SS-Abschnitte in Standarten und der bisherigen SS-Bezirke in Gruppen) bildete die SS im Gau Rhein land die Standarte V innerhalb der am 1. Dezember 1929 eingerichteten Brigade West (Sitz in Frankfurt). Im südlichen Teil des Gaus bestanden zu diesem Zeitpunkt SSGruppen in Arenberg, Koblenz, Trier und Perl; auch die in St. Goarshausen bestehende SS-Gruppe unterstand der rheinischen Standarte V164 Zum 1. Dezember 1929 wurden die bisherigen SS-Bereiche in Brigaden umgewandelt, die den zuständigen OSAFStellvertretern unterstanden. Die Standarte V (Anfang 1930 umbenannt in Standarte VII) gehörte jetzt zur SS-Brigade West, die wiederum dem OSAF-Stellvertreter West in Kassel unterstellt war. Mit Neugründungen von SS-Gruppen in Linz a. Rh. und in Boppard hatte sich deren Zahl im südlichen Teil des Gaus auf sieben vermehrt.165 SS in den Bezirken Koblenz und Trier (Stand: 1. April 1930):166 Zugehörig zur SS-Standarte VII (Rhein) unter Standartenführer Karl Schumacher in Köln, die wiederum der SS-Brigade West in Frankfurt (Brigadeführer Fritz Weitzel) unterstellt war. SS-Gruppen in Arenberg, Koblenz, Trier, St. Goarshausen, Perl, Linz a. Rh und Boppard.
Lilla 2004, S. 230. HStA Wi Abt. 483 Nr. 10422. HStA Wi Abt. 483 Nr. 10434. LHA Ko Best. 403 Nr. 16748, S. 215 f. Die ebenfalls 1929 gegründete SS-Staffel in Bad Ems gehörte jedoch nicht mehr zur rheinischen Standarte V (ebd. S. 223), sondern zur Standarte III (Hessen). 165 LHA Ko Best. 403 Nr. 16748, S. 223 f. 166 LHA Ko Best. 403 Nr. 16740, S. 161-165.
161 162 163 164
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SS in den Bezirken Koblenz und Trier (Stand: 1. September 1930):167 Ab 1. Juli 1930 war die gesamte SS der Brigade West außer dem OSAF-Stellvertreter „Ober-West“ (Werner von Fichte in Düsseldorf) auch den einzelnen Führern der SAGaustürme unterstellt. Die Führung der SS-Standarte VII (Rhein) hatte am 4. Juni 1930 Karl Zenner in Brohl übernommen. Zuständigkeitsbereich dieser Standarte mit einer Gesamtstärke von etwa 350 Mann waren die Regierungsbezirke Köln, Aachen, Koblenz und Trier, das Land Birkenfeld sowie vom Regierungsbezirk Düsseldorf der Stadtkreis Leverkusen und vom Regierungsbezirk Wiesbaden der Kreis St. Goarshausen. Am 1. August 1930 wurde die Standarte VII in mehrere Stürme untergliedert, von denen einer in Koblenz (SS-Sturm 22 mit 100 Mann, SS-Gruppen in Koblenz, Arenberg, Linz a. Rh., Boppard und St. Goarshausen) und ein weiterer in Trier (60 Mann, SS-Gruppen in Trier, Perl und Bullay) seinen Standort hatte. Die rheinische Standarte VII wurde am 17. Februar 1931 zu einer Brigade erhoben (SS-Brigade 5 „Rheinland“), mit deren Führung ebenfalls Zenner betraut wurde.168 SS in den Bezirken Koblenz und Trier (Stand: 1. April 1931):169 Zugehörig zur SS-Gruppe West (SS-Gruppenführer Fritz Weitzel, Düsseldorf). SS-Brigade 5 (Rhein) unter Brigadeführer Karl Zenner in Brohl (Bereich: Regie rungsbezirke Köln, Aachen, Koblenz, Trier und Land Birkenfeld), gegliedert in die SS-Standarten I (Koblenz), II (Trier) und III (Aachen). Gesamtstärke: etwa 1000 Mann. SS-Standarte I (später SS-Standarte 93) Standort: Koblenz Bereich: Regierungsbezirk Koblenz Stärke: etwa 250 Mann Formationen: SS-Sturm Koblenz, SS-Scharen Arenberg, Linz a.Rh., Boppard, St. Goar, Traben-Trarbach SS-Standarte II (später SS-Standarte 5 in Traben-Trarbach) Standort: Trier Bereich: Regierungsbezirk Trier und Land Birkenfeld Stärke: etwa 160 Mann Formationen: SS-Sturm Trier, SS-Scharen Bullay und Perl
167 LHA Ko Best. 403 Nr. 16740, S. 339-349. 168 Lilla 2004, S. 749. 169 LHA Ko Best. 403 Nr. 16752, S. 19-25.
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Zenners Nachfolge trat am 5. April 1934 August Heißmeyer an, der zum Führer eines neuen SS-Oberabschnitts Rhein mit Sitz in Koblenz ernannt wurde.170 Der Sitz des SSOberabschnitts Rhein wurde am 1. Dezember 1935 von Koblenz nach Arolsen verlegt, nachdem der Erbprinz Josias von Waldeck-Pyrmont dessen Führung übernommen hatte. Dessen Oberabschnitt wurde am 1. Januar 1937 in „Fulda-Werra“ umbenannt und dafür ein neuer Oberabschnitt Rhein unter Führung von Richard Hildebrandt mit Sitz in Wiesbaden eingerichtet.171 Nach der Besetzung von Luxemburg wurde dort im Jahr 1941 ein eigener SS-Sturmbann „Lützelburg“ errichtet, der im Jahr 1943 ca. 300 Mann umfasste (ein Großteil davon allerdings in Luxemburg stationierte Reichsdeutsche).172
In der Pfalz wurde der erste SS-Sturm am 28. September 1925 von Ernst Ludwig Leyser in Neustadt gegründet. Am 10. August 1926 entstand der SS-Sturm in Pirmasens, dessen Gründer Fritz Bemi später als dienstältester SS-Standartenfiihrer Deutschlands bezeichnet wurde. Danach wurde die Weiterentwicklung für längere Zeit durch Verbote von Seiten der französischen Besatzungsmacht behindert. Erst 1929 erhielt Berni von der Reichsleitung der NSDAP den Auftrag zur Bildung weiterer SS-Stürme in der Pfalz, nachdem Leyser Beisitzer des GauUSchlA geworden war und deshalb aus der SS ausscheiden musste. Am 2. Juli 1930 wurden die pfälzischen SS-Stürme in der Standarte XXXII (später umbenannt in Standarte 10) zusammengefasst und Berni mit deren Führung beauftragt. Seine Ablösung durch den Ludwigshafener SS-Führer Theodor Eicke im November 1931 erfolgte im Zusammenhang mit innerparteilichen Streitigkeiten. Unter Eickes Führung stieg die Zahl der aktiven Mitglieder sprunghaft von 290 (Ende 1931) auf 890 (März 1932), zusammengefasst in drei Stürmen in Pir masens, Ludwigshafen und Kaiserslautern.173 Die SS im Gau Saarpfalz war ab März 1932 dem SS-Abschnitt X (Sitz in Stuttgart), ab 15. Juli 1933 dem Abschnitt XIX (Sitz in Karlsruhe) und ab 17. April 1934 dem Abschnitt XXIX (Sitz in Mannheim) unterstellt, die wiederum zur SS-Gruppe (ab November 1933 „Oberabschnitt“) Südwest mit Sitz in Stuttgart gehörten. Am 1. Januar 1937 wurde anstelle des bisherigen Abschnitts XXIX ein neuer Abschnitt XXXIV (Sitz in Neustadt a. d. Weinstraße, während des Krieges nach Saarbrücken verlegt) unter Führung von Adolf Katz gebildet, dem die Standarten 10 (Kaiserslautern) und
170 Lilla 2004, S. 220. Lillas Angabe „Wiesbaden“ ist in „Koblenz“ zu berichtigen. Der neue
Oberabschnitt Rhein wurde aus dem von Fritz Weitzel in Düsseldorf geführten Oberab schnitt West (hervorgegangen im November 1933 aus der SS-Gruppe West) ausgegliedert (vgl. Lilla 2004, S. 721). 171 Lilla 2004, S. 242. 172 Dostert, S. 243. 173 Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1650; Schepua 1999, S. 572.
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85 (Saarbrücken) unterstellt waren, dazu noch außerhalb des Gaugebiets die Standarte 32 (Heidelberg). Dieser neue Abschnitt wurde mit dem Abschnitt XI (Standarten 5 in Traben-Trarbach, 78 in Wiesbaden und 33 in Mainz) im ebenfalls neu gruppierten Oberabschnitt Rhein mit Sitz in Wiesbaden zusammengefasst.174 Einige SS-Sondereinheiten waren direkt dem SS-Oberabschnitt Rhein unterstellt: die SS-Reiterstandarte R 13 (Heidelberg, später Mannheim), die SS-Nachrichteneinheit Na 13 (Wiesbaden/ Mannheim), die SS-Pioniereinheit Pi 13 (Ludwigshafen/Mannheim) und die SS-Motoreinheit Mot 14 (Bingen/Kaiserslautern).175 Im Jahr 1939 wurde in Pirmasens eine weitere SS-Reiterstandarte (R 23) aufgestellt.176 Nach der Besetzung von Lothringen wurde am 9. Juli 1940 ein neuer SS-Oberabschnitt Saar-Lothringen eingerichtet, dessen Führung Theodor Berkelmann übernahm (Sitz in Metz, Name am 2. Oktober 1940 umgeändert in „Lothringen-Saarpfalz“). Auch eine neue SS-Standarte, die 125. mit Sitz in Metz, wurde in Lothringen aufgestellt. Am 3. Februar 1941 wurde der Sitz des Oberabschnitts nach Saarbrücken verlegt und seine Bezeichnung noch einmal in „Oberabschnitt Westmark“ umgeändert. Am 10. Dezember 1941 übernahm Berkelmann in Personalunion auch den Oberabschnitt Rhein, doch erst am 21. Mai 1943 erfolgte der offizielle Zusammenschluss dieser beiden Oberabschnitte zu einem Oberabschnitt „Rhein-Westmark“ unter Berkelmanns Führung (Sitz in Wiesbaden).177 Mit der Ernennung des Reichsfuhrers SS Heinrich Himmler zum Chef der deutschen Polizei am 17. Juni 1936 begann eine Zentralisierung der Polizeigewalt im Deutschen Reich in einem eng mit der SS verflochtenen System. Im Jahr 1938 ernannte Himm ler die Führer der SS-Oberabschnitte zu „Höheren SS- und Polizeiführern“ in ihren Zuständigkeitsgebieten, die zunächst den jeweiligen Reichsstatthaltern der Länder und Oberpräsidenten der preußischen Provinzen zugeteilt waren. Der Führer des Oberab schnitts Rhein erhielt so die Dienstbezeichnung: „Der Höhere SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten der Rheinprovinz, in Hessen, in der Provinz Hessen-Nassau, in Baden, beim Bayerischen Staatsminister des Innern und dem Reichskommissar für das Saarland im Wehrkreis XII“. Nachdem ab 1943 nur noch die Gaue und Wehrkreise Aufnahme in die Dienstbezeichnung fanden, lautete der Titel schließlich ab 20. Februar 1944: „Der Höhere SS- und Polizeiführer Rhein in den Zivilverwaltungsbereichen Lothringen, Luxemburg, in den Gauen Hessen-Nassau, Moselland, Westmark und im Wehrkreis XII“.178 174 175 176 177 178
Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1650. Der Hoheitsträger, Folge 111, 2. Jg., März 1938, S. 36; Lilla 2004, S. 297. Wendel. Lilla 2004, S. 36. Pommerin, S. 9.
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Am 1. Januar 1935 zählte die SS im Gau Koblenz-Trier 1810 Mitglieder, im Gau Pfalz 2779 Mitglieder. Überdurchschnittlich hoch war in beiden Gauen der Anteil an SS-Leuten, die zugleich Parteimitglieder waren (67,6% in Koblenz-Trier und 59,5% in der Pfalz gegenüber 48,9% im Reichsdurchschnitt).179 Neben der allgemeinen SS entstand 1934 eine kasernierte „SS-Verfugungstruppe“, die nach Kriegsausbruch 1939 mit den aus den KZ-Wachmannschaften hervorgegangenen „SS-Totenkopfverbänden“ und einer neu aufgestellten Polizeidivision zur „WaffenSS“ zusammengeschlossen wurde, die neben den regulären Einheiten der Wehrmacht bis 1945 auf zahlreichen Kriegsschauplätzen zum Einsatz kam. NSKK Am 1. April 1930 verkündete Hitler die Gründung des Nationalsozialistischen Auto mobilkorps (NSAK) als Fahrbereitschaft der Partei. Es unterstand der Führung des OSAF und war in sechs Bereiche gegliedert, die den Bereichen der OSAF-Stellvertreter entsprachen. Das NSAK wurde am 20. April 1931 in Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps (NSKK) umbenannt. Obwohl es in die SA eingegliedert war, muss man davon die eigentliche „Motor-SA“ unterscheiden. Die Aufstellung und Ausbildung dieser „SA- und SS-Motor-Verbände“ wurde in einer vom SA-Stabschef Rohm am 18. Oktober 1931 erlassenen Dienstvorschrift geregelt.180 Darin wurde das National sozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) als das Reserve- und Sammelbecken für alle nationalsozialistischen Kraftfahrer bezeichnet, das als Träger der politischen Propa ganda die wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder betreuen und als machtvolles Glied des Ringes der nationalen Kraftfahr- und Luftfahrtbewegungfür den deutschen Gedanken auf allen Gebieten des Motorwesens kämpfen sollte. Die , jungen und aktiven Kräfte“ dagegen sollten in die SA- und SS-Motorverbände eintreten. Nach dem „Röhm-Putsch“ vom 30. Juni 1934 wurde das NSKK aus der SA herausgelöst und eine eigene Gliederung der Partei, mit der am 23. August 1934 auch die Motor-SA verschmolzen wurde.181 Die Dienstgrade innerhalb des NSKK waren die gleichen wie in der SA, in der Gebiets einteilung entsprachen in territorialer Hinsicht die NSKK-Motorbrigade Westmark (Sitz in Koblenz) der gleichnamigen SA-Gruppe, die NSKK-Motorbrigade KurpfalzSaar (Sitz in Kaiserslautern) dem NSDAP-Gau Pfalz-Saar. Für die Provinz Rhein hessen war die NSKK-Standarte M 150 in Mainz zuständig, die der Motorbrigade Darmstadt unterstellt war (Stand: Mai 193 5).182 Bei der kurz darauf erfolgten Umglie
179 NSDAP Partei-Statistik 3, S. 89. 180 LHAKoBest. 403 Nr. 16751, S. 821-831. 181 Zentner/Bedürftig, S. 411; LHA Ko Best. 403 Nr. 16740, S. 321. 182 StA Da Best. G 24 Nr. 310; NSDAP Partei-Statistik 3, S. 100.
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derung des NSKK, die sich an den Grenzen der Wehrkreise orientierte, wurde die Motorstandarte 150 von der Motorgruppe Hessen an die benachbarte Motorgruppe Westmark (ab 1940 „Motorgruppe Rhein-Mosel“) abgetreten. Zu dieser Gruppe gehörten jetzt nicht nur das gesamte Gebiet des Gaus Koblenz-Trier und die Kreise Ober- und Unterwesterwald, Limburg-Unterlahn, Rheingau-St. Goarshausen, sondern zumindest zeitweise auch noch die Kreise Untertaunus, Wiesbaden und Obertaunus, Groß-Gerau und Darmstadt. Im Süden schloss sich die Motorgruppe Kurpfalz-Saar (ab 1940 „Motorgruppe Westmark“, Sitz in Kaiserslautern) an, zu der auch der hessische Kreis Bergstraße und das Gebiet am unteren Neckar um Heidelberg und Mannheim gehörten.183 Das Gebiet der Motorgruppe Rhein-Mosel entsprach in seinem Zuschnitt später wieder dem der SA-Gruppe Westmark bzw. Mittelrhein (Gau Moselland und ein Teil des Gaus Hessen-Nassau).184 Ähnlich wie im Fall der SS hatte am 1. Januar 1935 auch das NSKK in der Pfalz einen wesentlich höheren Mitgliederstand aufzuweisen als in Koblenz-Trier (4103 gegenü ber 3101). Allerdings waren von den pfälzischen NSKK-Mitgliedern nur 26,4% auch in der Partei, während in Koblenz-Trier der Anteil an Parteimitgliedern im NSKK mit 30,9% in etwa dem Reichsdurchschnitt entsprach.185 Das NSKK unterhielt auch Motorsportschulen, in denen der Nachwuchs für den Kraftfahrsport herangebildet werden sollte. HJ
Als Jugendorganisation der NSDAP konstituierte sich im Dezember 1926 die Hitler jugend (HJ). Zunächst war die HJ nur für männliche Jugendliche vorgesehen, die ver einzelt daneben bestehenden nationalsozialistisch orientierten Mädchengruppen wur den im Dezember 1928 als „Schwesternschaften“ in die HJ aufgenommen und im Juni 1930 in „Bund Deutscher Mädel“ (BDM) umbenannt. Als selbständige Organisation wurde am 17. November 1929 der NS-Schülerbund gegründet, dessen Leiter der HJ angehören mussten.186 Am 1. Mai 1931 wurde die HJ der SA unterstellt, doch konnte der seit dem 30. Oktober 1931 amtierende „Reichsjugendführer der NSDAP“ Baldur von Schirach im September 1932 die Weisungsunabhängigkeit der HJ von der SA und anderen Parteidienststellen durchsetzen. Nach der Machtergreifung besetzte die HJ am 5. April 1933 die Zentrale des Reichsausschusses der deutschen Jugendverbände, die Reichsjugendführung unter Schirach erhielt nun staatlichen Rang durch Überord nung über alle deutschen Jugendorganisationen. Durch Gesetz vom 1. Dezember 1936
183 HStA Wi Abt. 483 Nr. 10434; Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1650. 184 Boberach 1997, S. 145. 185 NSDAP Partei-Statistik 3, S. 97.
186 LHA Ko Best. 403 Nr. 16754, S. 59.
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(RGBl I S. 993) wurde die gesamte deutsche Jugend in der HJ zusammengefasst, die am 25. März 1939 dazu erlassene Jugenddienstverordnung (RGBl I S. 710) bestimmte, dass jeder junge Deutsche beiderlei Geschlechts mit Eintritt in das 10. Lebensjahr auto matisch in die HJ eingegliedert wurde. Der Eintritt erfolgte für jeden neuen Jahrgang geschlossen am 20. April jeden Jahres („Führers Geburtstag“). Neben der eigentlichen Hitler-Jugend für die 15- bis 18-jährigen männlichen Jugend lichen umfasste die Organisation das Deutsche Jungvolk (10- bis 14-jährige Jungen) und parallel dazu für die weiblichen Jugendlichen neben dem BDM (15- bis 18-jäh rige Mädchen) die Jungmädel (10- bis 14-Jährige). HJ und Jungvolk gliederten sich in 40 Gebiete (bis zu 75000 Mitglieder), die wiederum in Oberbanne (bis zu 15000 Mitglieder), Banne (bzw. beim Jungvolk „Jungbanne“, bis zu 3000 Mitglieder), Unter banne (bzw. „Stämme“, bis zu 600 Mitglieder), Gefolgschaften (bzw. „Fähnlein“, bis zu 150 Mitglieder), Scharen (bzw. Jungzüge“, bis zu 50 Mitglieder) und Kameradschaften (bzw. „Jungenschaften“, bis zu 15 Mitglieder) unterteilt waren. Bei den Organisati onen für die weibliche Jugend hießen die entsprechenden Untergliederungen Obergau (entsprechend den Gebieten bei der HJ), Gau, Untergau (bzw. Jungmädel-Untergau), Mädelring (bzw. Jungmädel-Ring), Mädelgruppe (bzw. Jungmädel-Gruppe), Mädel schar (bzw. Jungmädel-Schar) und Mädelschaft (bzw. Jungmädelschaft). Mehrere Gebiete der HJ waren jeweils zu einem Obergebiet zusammengefasst, bzw. mehrere Obergaue des BDM zu einem Gauverband (bis zu 375000 Mitglieder).187 Einmal im Jahr, jeweils am 9. November, wurden die 18-jährigen HJ-Angehörigen in die SA übernommen, wobei allerdings darauf geachtet werden musste, dass führende HJ-Angehörige, die entscheidende Stützen ihrer Ortsgruppen darstellten, nicht mit übertraten. Ebenso mussten bei kleinen HJ-Ortsgruppen Übertritte in die SA unter bleiben, sofern dadurch der Bestand der Ortsgruppen gefährdet gewesen wäre. Für HJ-Angehörige über 18 Jahre war die Mitgliedschaft in der NSDAP obligatorisch.188 Das „Gesetz über die Hitler-Jugend“ vom 3. Dezember 1936 übertrug die Aufgabe der Erziehung der gesamten deutschen Jugend der HJ und dem „Reichsjugendführer der NSDAP“, der seitdem die Stellung einer Obersten Reichsbehörde mit Sitz in Berlin hatte. Damit war die HJ von einer Parteijugend zu einer „Staatsjugend“ des Dritten Reiches geworden. Der im Juli 1930 gegründete BDM wurde am 7. Juli 1932 zur einzigen Mädchenor ganisation der NSDAP erklärt. Die Gliederung innerhalb des BDM wurde zusammen mit der Neuorganisation am 1. April 1933 festgelegt. Den HJ-Gebieten entsprachen seitdem die BDM-Obergaue.189
187 Zentner/Bedürftig, S. 264; LHA Ko Best. 403 Nr. 16756, S. 387. 188 LHA Ko Best. 403 Nr. 16747, S. 167.
189 Pommerin, S. 11 f.
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Innerhalb der HJ des Gaus Rheinland wurden im südlichen Teil des Gaus zum 1. Mai 1928 die Bezirke 12 (Unterlahn), 17 (Groß-Trier) und 21 (Betzdorf-Sieg) neu geschaffen.190 HJ in den Bezirken Koblenz und Trier (Stand: 10. Mai 1930):191 Sie gehörte zur HJ des Gaus Rheinland unter Gauführer Hugo Maas in Wiesdorf (der übrigens das für einen HJ-Führer sehr fortgeschrittene Alter von 53 Jahren hatte). Von den fünf Bezirken der HJ im Gau Rheinland entfielen zwei auf den südlichen Teil des Gaus: Bezirk II (Reg.-Bez. Koblenz und Land Birkenfeld) unter Bezirksführer Walter Huwig in Kreuznach mit Ortsgruppen in Koblenz, Kreuznach, Meisenheim, Neuwied, Linz a. Rh., Bullay, Winningen, Traben-Trarbach und Idar-Oberstein. Bezirk IV in Trier (Reg.-Bez. Trier) unter Bezirksführcr Krämer in Trier mit Ortsgrup pen in Trier und Bernkastel.
Ab Juni 1931 gehörte die HJ im Gau Koblenz-Trier unter Führung des Ingenieurs Rolf Karbach zum Obergebiet III (West) und bildete das Gebiet 12 (Westmark) mit Sitz in Koblenz. Zu diesem Gebiet gehörten die Banne 28 (Koblenz), 29 (Bitburg), 68 (Mayen), 69 (Trier), 243 (Neuwied), 244 (Wittlich), 245 (Traben-Trarbach), 246 (Idar-Oberstein), 247 (Betzdorf), 248 (Simmern), 258 (Saarburg), 354 (Bad Kreuz nach) und 355 (Ahrweiler).192
Das ebenfalls dem Obergebiet III unterstehende HJ-Gebiet 13 (Hessen-Nassau, Gebietsführer Walter Kramer in Wiesbaden) umfasste ab 1934 auch die Pfalz. Das Gebiet war in mehrere Oberbanne unterteilt: Zum Oberbann II (Sitz Montabaur) gehörten die Kreise Westerburg, Unter- und Obcrwesterwald, Biedenkopf, Dillenburg, Wetzlar, Unterlahn, Limburg und Weilburg. Der Kreis St. Goarshausen gehörte zum Oberbann I mit Sitz in Frankfurt. Der Oberbann III (Sitz Darmstadt) war für die Provinzen Starkenburg und Rheinhessen zuständig, der Oberbann V (Sitz Landau) für die Pfalz. In gleicher Weise war der BDM gegliedert, nur die Bezeichnungen für die Organisationseinheiten unterschieden sich: Dem „Gebiet“ der HJ entsprach hier der Obergau 13 (Hessen-Nassau), der wiederum in „Gaue“ unterteilt war mit einer den Oberbannen der HJ entsprechenden Numerierung. Der Sitz des BDM-Gaus II befand sich in Limburg, derjenige des Gaus V in Ludwigshafen, ansonsten entsprachen die Sitze denen der HJ-Oberbanne.193
190 191 192 193
LHA Ko Best. 403 Nr. 16743, S. 125. LHA Ko Best. 403 Nr. 16740, S. 225-235. Pommerin, S. 10-12. HStA Wi Abt. 483 Nr. 10422.
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Die Oberbanne der HJ wurden im Jahr 1934 aufgelöst. In Rheinhessen bestanden seitdem nur noch die Banne 117 in Mainz (Amtsgerichtsbezirke Bingen, Ober-Ingelheim, Wörrstadt, Mainz und Oppenheim) und 118 in Worms (Amtsgerichtsbezirke Alzey, Wöllstein, Osthofen und Worms).194 Daneben bestand noch der Bann 87 in Höhr (Kreise Ober- und Unterwesterwald und Westerburg, die übrigen Kreise des westlichen Nassau gehörten zu den angrenzenden HJ-Bannen in Wetzlar, Limburg und Wiesbaden).195 Die Pfalz wurde 1935 als eigenes HJ-Gebiet organisiert, dem auch noch das Saargebiet angeschlossen wurde, womit hier die Deckungsgleichheit mit der politischen Gauorganisation hergestellt wurde. In der Folgezeit kamen in den westlichen Kreisen von Hessen-Nassau noch die HJ-Banne 253 (Lahntal, Sitz in Lim burg) und 288 (Niederwald, Sitz in Eltville) hinzu, der Bann 87 (Westerwald) verlegte seinen Sitz von Höhr nach Westerburg. Im Rahmen einer Umorganisation der H J zum 1. Januar 1941 wurden zudem noch die Banne 769 (Alzey) und 771 (Unterwesterwald, Sitz Montabaur) neu gegründet.196 In der Pfalz gab es erste Ansätze einer nationalsozialistischen Jugendorganisation bereits im Jahr 1925. In der Zeit bis 1928 erscheint der Pirmasenser Schlosser August Anschütz als Leiter der NS-Jugendbewegung in der Pfalz, doch liegen diese Anfänge weitgehend im Dunkeln. Im Sommer 1928 gründete der Buchhändler Karl Hofmann in Erfenstein mit 38 Jungen die pfälzische HJ, die im Jahr 1932 insgesamt 725 Mitglieder zählte, davon 642 Hitlerjungen, 41 Angehörige des Jungvolks und 42 Mädchen. Nach der Machtergreifung 1933 steigerte sich diese Zahl gewaltig, bedingt vor allem durch die von Reichsbischof Ludwig Müller am 2. März 1934 verfügte Eingliederung des größten Teils der evangelischen Jugendverbände in die HJ: Die „Partei-Statistik“ vom 1. Januar 1935 verzeichnete in der Pfalz 62021 Mitglieder der HJ (15181 Jungen der Hitler-Jugend, 22831 Jungen des Jungvolks, 9992 Mädchen des Bundes Deutscher Mädel, 14017 Mädchen des Jungmädelbundes).197 Seit Unterstellung der HJ unter die SA im Mai 1931 richtete sich die territoriale Orga nisation nach deren Vorbild. Die pfälzische HJ unterstand der HJ-Gruppe „Südwest“ (Württemberg, Baden, Pfalz und Saar). Durch eine Neuorganisation im Sommer 1933 kam sie zum HJ-Obergebiet V mit den Gebieten 18 (Franken), 19 (Hochland, Sitz in München), 20 (Württemberg) und 21 (Baden), wobei die Pfalz zum Gebiet 19 gehörte. Bei einer Umgliederung im Jahr 1934 wurde der HJ-Oberbann Rheinpfalz dem HJGebiet Hessen-Nassau im HJ-Obergebiet III West zugeteilt. 1935 wurde dann ein eige nes HJ-Gebiet Pfalz-Saar gebildet, das 1936 in „Saarpfalz“ und 1941 in „Westmark“ 194 195 196 197
70
StA Da Best. G 24 Nr. 310. HStA Wi Abt. 483 Nr. 10422. HStA Wi Abt. 483 Nr. 10434. Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1650.
umbenannt wurde. Zu diesem Gebiet gehörten die Banne 30 (Merzig), 70 (Saarbrü cken), 146 (Völklingen), 174 (Ottweiler), 317 (Ludwigshafen), 318 (Landau), 322 (Pirmasens), 323 (Kaiserslautern), 343 (Frankenthal), 344 (St. Ingbert), hinzu kamen später noch weitere, mit den Nummern 702 bis 708 bezeichnete Banne in Homburg, Zweibrücken, Kusel, Rockenhausen, Kirchheimbolanden, Neustadt und Speyer. Die territoriale Organisation des BDM war vermutlich mit der der HJ identisch. 1934 war der BDM-Gau Rheinpfalz dem BDM-Obergau Hessen-Nassau im BDM-Gauverband West unterstellt. 1935 wurde er in den Rang eines eigenen Obergaus erhoben, der 1936 bzw. 1941 ebenfalls in „Saarpfalz“ bzw. „Westmark“ umbenannt wurde.198 Mitgliederzahlen der HJ am 1. Januar 1935: Im Gau Koblenz-Trier 115306 (davon 19,2% eigentliche HJ, 39,4% Jungvolk, 14,7% BDM und 26,7% Jungmädel), im Gau Pfalz 62021 (davon 24,5% eigentliche HJ, 36,8% Jungvolk, 16,1% BDM und 22,6% Jungmädel).199
Nationalsozialistische Frauenschaft Für nationalsozialistisch eingestellte Frauen ab 18 Jahren bestand seit 1926 die Mög lichkeit zum Eintritt in den „Deutschen Frauenorden“, der sich selbst als die völkische Frauenbewegung verstand. Gemäß seiner Satzung betrieb der Orden keine Parteipo litik, stand aber im Hilfsdienst der NSDAP. Getreu dem nationalsozialistischen Frau enbild sah er seine erste Aufgabe darin, die Frau aus den Wirren der Parteipolitik herauszuziehen, damit sie sich umso mehr ihrer vaterländischen Aufgabe widmen konnte, die auf sozialem Gebiet liegen sollte.200 Am 1. März 1928 wurde der Deutsche Frauenorden unter der Bezeichnung „Rotes Hakenkreuz“ (RH) als Frauenbewegung der Partei in die NSDAP aufgenommen. Die im Gau Rheinland-Süd bestehenden Ortsgruppendes RH wurden ab 14. April 1928 in Anlehnung an die Bezirkseinteilung der NSDAP den zuständigen Parteibezirken unterstellt und von einer am 15. März 1928 eingerichteten „Gauleitung (RH)“ in Köln im Auftrag des Gauleiters der NSDAP verwaltet.201 Dem „Roten Hakenkreuz“ war eine „Jungmädchengruppe“ für die Mit glieder unter 18 Jahren angeschlossen, deren Reichsführerin auch die Anordnungen für die „Schwesternschaften“ der HJ herausgab.202 Seit Anfang des Jahres 1931 bestand in Trier eine Frauen- und Mädchengruppe der NSDAP, die vornehmlich mit der Sammlung von finanziellen und sonstigen Unter-
198 199 200 201 202
Rothenberger, Pfalzatlas, S. 1650 f. NSDAP Partei-Statistik 3, S. 110-113. LHA Ko Best. 403 Nr. 13382, S. 309. LHA Ko Best. 403 Nr. 13383, S. 249, 293 f.; Nr. 16743, S. 95 f. LHA Ko Best. 403 Nr. 16746, S. 657.
71
Stützungen für arbeitslose und bedürftige Parteiangehörige befasst war.203 Im Zuge der zum 1. Oktober 1931 verfügten Neuorganisation der Frauenarbeit in der Partei durch Gründung der NS-Frauenschaft204 wurde diese Gruppierung des „Deutschen Frauenordens“ wieder aufgelöst, ihre Mitglieder wurden in der Ortsgruppe Trier wei tergeführt und direkt dem Ortsgruppenleiter unterstellt, der sie weiterhin in karitativen Einrichtungen verwendete.205 Fortan bildeten die weiblichen Parteimitglieder automa tisch innerhalb einer Ortsgruppe die NS-Frauenschaft, ohne eigene Organisation und ohne Beitragsrecht. Diese Frauenschaften unterstanden den Ortsgruppenieitem, die ein weibliches Parteimitglied als „Sachbearbeiterin für Frauenfragen“ bei der Ortsgruppe mit der Durchführung bestimmter Aufgaben für die Frauenschaft beauftragen konnten. Die „geistige Leitungsarbeit“ für die nationalsozialistischen Frauen sollte durch die Aufstellung eines Sachbearbeiterinnenstabs von der Reichsleitung über den Gau bis zu den Ortsgruppen durchgeführt werden. Eingeteilt waren deren Aufgaben in die drei Bereiche „geistig-kulturelle Erziehung“, „nationalwirtschaftliche, hausfrauliche Erzie hung“ und „karitative Arbeit“. Der Deutsche Frauenorden war damit als eigenständige Organisation aufgelöst, sein Name durfte von der NS-Frauenschaft nur noch aus tra ditionellen Gründen in Klammern hinter der neuen Bezeichnung geführt werden. Seit 1933 konnten auch Frauen, die nicht Mitglied der NSDAP waren, in die NSFrauenschaft eintreten. Die NS-Frauenschaft wurde am 29. März 1935 zu einer eige nen Gliederung innerhalb der Partei erhoben, mit dem Anspruch auf Führung und Ausrichtung aller übrigen Frauenverbände im Reich. In der Praxis beschränkte sich allerdings ihre Arbeit weitgehend auf die Schulung von Haus- und Landfrauen, da die weiblichen Erwerbstätigen in der DAF organisiert waren. In politischer Hinsicht blieb die NS-Frauenschaft völlig bedeutungslos.206 Ende 1934 betrug ihre Mitglie derzahl im Gau Koblenz-Trier 33285, im Gau Pfalz 43598. Daneben existierte noch als „angeschlossener Verband“ das Deutsche Frauenwerk mit 19347 Mitgliedern im Gau Koblenz-Trier und 27371 im Gau Pfalz.207 Generell konnte also die NSDAP bei der organisatorischen Einbindung von Frauen in der Pfalz auffallend größere Erfolge verzeichnen als in Koblenz-Trier, wenn auch die Frauenanteile in der Partei und ihren Gliederungen wie in allen anderen NSDAP-Gauen sehr gering blieben.
203 Bericht des Regierungspräsidenten in Trier vom 2.2.1931, LHA Ko Best. 403 Nr. 16740,
S.491. 204 Verordnung des Reichsorganisationsleiters Straßer vom 13. Juli 1931 (LHA Ko Best. 403
Nr. 16734, S. 583-585). 205 Bericht des Regierungspräsidenten in Trier vom 14.1.1932, LHA Ko Best. 403 Nr. 16741,
S. 187. 206 Zentner/Bedürftig, S. 190. 207 NSDAP Partei-Statistik 3, S. 58.
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C. Angeschlossene Verbände der NSDAP NSBO
Die Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation (NSBO) war ein gewerkschafts ähnlicher Zusammenschluss nationalsozialistischer Arbeiter nach kommunistischem Muster. Ihre Anfänge lagen in Berlin, wo es zunächst zu spontanen Gruppenbildungen in einigen Betrieben kam („Nationalsozialistischer Arbeiterkampfbund“ 1927/28). Mit der Einrichtung eines „Sekretariats für Arbeiterangelegenheiten“ beim Gau Berlin am 30. Juli 1928 (ab 1. Mai 1930 „Gaubetriebszellenabteilung“) sollte die Arbeit dieser einzelnen Betriebszellen koordiniert werden. Die NSDAP-Reichsleitung in München sträubte sich lange Zeit, diese Sonderorganisation zu akzeptieren, richtete aber schließ lich doch am 15. Januar 1931 eine „Reichsbetriebszellenabteilung“ ein (ab 8. März 1931: NSBO), um die Kontrolle über die betriebliche Bewegung zu behalten.208 Die diesbezüglichen Direktiven der Reichsleitung wurden im Gau Rheinland auf einer Parteiversammlung in Koblenz am 26. Januar 1931 bekanntgegeben. Danach sollten die gewerkschaftlich organisierten Mitglieder der NSDAP nicht aus ihren Gewerkschaften austreten, sondern in diesen für den Nationalsozialismus wirken und sie durch Zellenbildung allmählich von innen her zersetzen. Erst wenn eine entspre chende Anzahl von Arbeitern für den Nationalsozialismus gewonnen war, sollte man mit diesen in eine „nationale Gewerkschaft“ übertreten. Bis zum vollständigen Ausbau einer eigenen nationalsozialistischen Gewerkschaftsorganisation übernahmen deren Aufgaben neu gebildete Wirtschaftsämter der NSDAP, die danach trachten sollten, in jeder freiwerdenden Arbeitsstelle einen Nationalsozialisten unterzubringen. Auch für den Bezirk Koblenz wurde ein solches Wirtschaftsamt gebildet, dessen Leitung der Architekt Nikolaus Eiden aus Metternich übernahm.209 Am 1. Oktober 1931 wurde die nun auf ganz Deutschland ausgedehnte NSBO in sechs Inspektionsgebiete aufgeteilt. Die Gaue Pfalz, Koblenz-Trier und Saar gehörten zur Inspektion II (West), die außerdem noch die Gaue Köln-Aachen, Düsseldorf, Essen sowie Westfalen-Nord und -Süd umfasste. Leiter dieser Inspektion (NSBO-Inspekteur) war Wilhelm Börger in Neuß. Dagegen waren die Gaue Hessen, Hessen-Nassau-Nord und -Süd mit den Gauen Thüringen, Sachsen und Halle-Merseburg zur Inspektion IV (Mitte) zusammengefasst, die der Leitung von Friedrich Triebei in Gotha unterstand. Die NSBO-Inspekteure hatten die Entwicklung der NSBO in ihren Gebieten ständig zu überwachen, die Propaganda in den Betrieben zu leiten und Streitigkeiten innerhalb
208 Zentner/Bedürftig, S. 407. 209 Bericht des Regierungspräsidenten in Koblenz vom 14.2.1931, LHA Ko Best. 403 Nr.
16740, S. 394.
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ihrer Gebiete zu schlichten. Sie unterstanden der Reichsbetriebszellen-Abteilung bei der Reichsleitung der NSDAP und waren gegenüber den Gaubetriebszellenleitern mit einer gewissen Befehlsgewalt ausgestattet. Diese waren verpflichtet, den NSBOInspekteuren auf deren Verlangen alle notwendigen Angaben über Organisation, Pro paganda, Kassen- und Personalangelegenheiten usw. zu machen. Im Geschäftsverkehr zwischen den Gaubetriebszellenabteilungen und der Reichsbetriebszellenabteilung trat durch diese Zwischenschaltung der Inspektionen jedoch keine Änderung ein.210 Die NSBO verstand sich als „SA der Betriebe“ mit dem Auftrag der „geistig-poli tischen Gewinnung der Arbeitnehmerschaft“, nicht aber als Gewerkschaft. Trotzdem übernahm die NSBO für ihre Mitglieder vor 1933 immer mehr die Funktionen einer solchen (z.B. Unterstützung bei Streiks und Arbeitslosigkeit), wurde nach der Machter greifung im April 1933 den traditionellen Gewerkschaften gleichgestellt und übernahm nach deren Zerschlagung am 2. Mai 1933 einige ihrer Funktionen. Die Organisation von Streiks war in den Augen der nationalsozialistischen Machthaber ab 1933 natürlich nicht mehr legitim, doch blieb die NSBO neben der SA ein Hort der Unzufriedenheit mit den neuen Verhältnissen und der Forderung nach einer „Zweiten Revolution“. Nach dem „Röhm-Putsch“ von 1934 wurde die NSBO zunehmend entmachtet und schließlich im Januar 1935 als Hauptamt in die Deutsche Arbeitsfront (DAF) einge gliedert. Sie zählte zu diesem Zeitpunkt im Gau Koblenz-Trier 13566 Mitglieder, im Gau Pfalz 9905.211
Deutsche Arbeitsfront (DAF)
Die Gründung der Deutschen Arbeitsfront (DAF) erfolgte nach der Zerschlagung der Gewerkschaften am 10. Mai 1933. Mit ihr wurde eine Organisation geschaffen, die anstelle der bisherigen Gewerkschaften die Interessen der Arbeiter durch Bildung einer wirklichen Volks- und Leistungsgemeinschaft, die dem Klassenkampfgedanken abge schworen hat, wahmehmen sollte. Anfangs noch nach dem Vorbild der alten Gewerk schaften gegliedert, wurde die DAF Anfang 1934 in eine analog der NSDAP rein zentralistisch aufgebaute Organisation umgestaltet, mit Gau-, Kreis- und Ortsgruppen, die von „Waltern“ geleitet wurden. Ende März 1935 erhielt die DAF den Status eines angeschlossenen Verbandes der NSDAP. Ihr tatsächlicher Wirkungskreis war schon am 20. Januar 1934 durch das Arbeitsordnungsgesetz stark eingeschränkt worden, das den 1933 eingesetzten und dem Reichsarbeitsministerium unterstellten „Reichstreu händern der Arbeit“ alle entscheidenden Regelungsfunktionen im Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusprach und damit die Tarifautonomie aufhob. Die Arbeit der DAF beschränkte sich seitdem auf rein propagandistische Tätigkeiten. 210 LHA Ko Best. 403 Nr. 16756, S. 191-196. 211 NSDAP Partei-Statistik 4, S. 68.
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Im Gau Koblenz-Trier konnte die DAF ihre Mitgliederzahl von 205646 im Jahr 1935 auf 265727 im Jahr 1939 steigern. Im Gau Pfalz hatte sie am 1. Januar 1935 noch 191367 Mitglieder zu verzeichnen, doch stieg deren Zahl noch im selben Jahr durch die Überführung der Saarverbände nach der Angliederung des Saargebietes an den Gau auf435628 und lag im Jahr 1939 bei 497832.212 Ursprünglich hatte man geplant, im Saargebiet die vollkommen neue Regelung einzuführen, dass die „Hoheitsträger“ der NSDAP (Kreis- bzw. Ortsgruppenleiter) zugleich in Personalunion als Kreis- bzw. Ortsgruppenwalter der DAF eingesetzt werden sollten. Die Parteileitung nahm jedoch schon Ende März 1935 von dieser Regelung wieder Abstand, jetzt beschränkte man sich darauf, die stellvertretenden Kreis- bzw. Ortsgruppenleiter mit diesen Funktionen innerhalb der DAF des Saargebiets zu betrauen.213
NS-Hago
Ein besonderes Anliegen der NSDAP war von Anfang an erklärtermaßen der Schutz und die Förderung der mittelständischen Gewerbetreibenden und „kleinen’“ Hand werker gegen die Großkonzerne, was in hohem Maß zu den Wahlerfolgen der Partei beitrug. Zu diesem Zweck bildeten sich innerhalb der Partei um 1930 mehrere Orga nisationen, wie die „Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Handwerker und Gewerbetreibender“ (gegründet im November 1930 in Berlin), die „Nationalsozialis tische Berufsverbindung für Industrie, Handwerk, Handel und Gewerbe“ (gegründet am 1. Januar 1932 in Berlin) oder die „Kampfgemeinschaft gegen Warenhaus und Konsumvereine“ in München, die alle am 15. Dezember 1932 zum „Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes“ zusammengefasst wurden. Dieser wurde am 8. August 1933 umgebildet in die „Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbe organisation“ (NS-Hago). Mitglieder der NS-Hago waren die Parteigenossen aus den entsprechenden Berufssparten und diejenigen Nicht-Parteimitglieder, die vor dem 30. Mai 1933 in den „Kampfbund“ eingetreten waren. Für die später Eingetretenen und alle sonstigen selbständigen Handwerker und Gewerbetreibenden wurde der „Gesamt verband Deutscher Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibender in der Deutschen Arbeitsfront“ (GHG) gegründet, aus dem am 26. Januar 1934 die beiden Betriebsgrup pen Handwerk und Handel in der DAF gebildet wurden. Die NS-Hago blieb daneben als die das Führerkorps für den GHG aushildende Parteiorganisation noch bis zum 20. Januar 1936 bestehen. Am 1. Januar 1935 zählte sie im Gau Koblenz-Trier 9644 Mitglieder, im Gau Pfalz 5898.214
212 NSDAP Partei-Statistik 4, S. 82-86. 213 Muskalla, S. 342. 214 NSDAP Partei-Statistik 4, S. 69-72.
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Reichsbund der Deutschen Beamten (RDB)
Die bei Staats- und Kommunalbehörden beschäftigten Mitglieder und Anhänger der NSDAP waren innerhalb der Betriebszellen-Organisation in „Betriebsgemein schaften Nationaler Sozialisten“ zusammengefasst, zu denen anfangs auch die Beam ten gehörten. Aufgrund einer Anweisung des Reichsorganisationsleiters der NSDAP vom 15. Juli 1931 mussten die Beamten bis spätestens zum 31. August 1931 aus den Betriebszeilen ausscheiden, die damit allein den Angestellten und Arbeitern Vorbe halten blieben. Für die Erfassung und Betreuung der Beamten waren nunmehr die nationalsozialistischen „Beamtenvertrauensmänner“ bei den einzelnen Behörden zuständig, die den Gausachbearbeitern für Beamtenfragen unterstanden.215 Aus deren Dienststellen entwickelten sich bis zum Jahr 1933 die „Gauämter für Beamte“. Als Einheitsorganisation für die Beamtenschaft wurde in diesem Jahr der „Reichsbund der Deutschen Beamten“ gegründet, betreut vom „Hauptamt für Beamte“ in der Reichs leitung der NSDAP. Der RDB hatte die Aufgabe, seine Mitglieder (die nicht zugleich Parteimitglieder sein mussten) zu „vorbildlichen Nationalsozialisten“ zu erziehen und beamtenpolitische Maßnahmen der Reichsregierung mitzutragen. Nationalsozialistischer Bund Deutscher Technik (NSBDT) Am 22. Oktober 1931 wurde bei der Reichsleitung der NSDAP eine „Ingenieur-tech nische Abteilung“ (ITA) unter der Leitung von Gottfried Feder eingerichtet. Feder ordnete am 2. November 1931 an, dass bei sämtlichen Gauleitungen ebenfalls „Inge nieur-technische Abteilungen“ eingerichtet werden sollten, die sich in ihrem Aufbau an der entsprechenden Abteilung bei der Reichsleitung zu orientieren hatten (Unterab teilungen: „Technische Lehranstalten“, „Technik im Staatsdienst“, „Technik in Indus trie, Handwerk und Gewerbe“, „Patentwesen und Erfindungen“).216 Die Leiter dieser Abteilungen erhielten die Bezeichnung „Technische Gaufachberater“. Ihre Aufgabe war es, einen Mitarbeiterstab heranzuziehen, der in innigster Fühlung mit den orts ansässigen technischen oder chemischen Betrieben oder Lehranstalten stand, wobei sie ihre Tätigkeit vor allem mit den wirtschaftspolitischen Referenten der Gaue zu koordinieren hatten. Insbesondere sollten sie sich bemühen, prominente Vertreter aus den einzelnen technischen Gebieten zur Mitarbeit heranzuziehen und sie mit national sozialistischem Geiste zu erfüllen. Nicht zuletzt ging es auch darum, technische Erfin dungen und Neuerungen zu beobachten, die Möglichkeit der Errichtung von Energie versorgungsanlagen und der Ausnutzung von Bodenschätzen im Auge zu behalten und diesbezügliche Projekte rechtzeitig der Ingenieur-technischen Abteilung bei der
215 LHA Ko Best. 403 Nr. 16735, S. 235. 216 LHA Ko Best. 403 Nr. 16736, S. 315-319.
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Reichsleitung zu melden, damit nach technischer Überprüfung die Abgeordneten der NSDAP in den Landes- und Kommunalparlamenten in ihrem Abstimmungsverhalten entsprechend koordiniert werden konnten. Im Gau Koblenz-Trier übernahm Dr. Rudolf Reppert die Funktion des Technischen Gaufachberaters und behielt sie (später als Gauamtsleiter für Technik) bis 1939. Die Position blieb auch nach 1933 ehrenamtlich, da Koblenz-Trier größtenteils ein „Win zer- und Bauerngau“ war. Repperts eigenen Angaben zufolge musste er in dieser Funktion Vorschläge zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit wie Wege- und Straßenbau, Brückenbau, Meliorationen, Siedlungsbau etc. machen; da dies seit 1933 Aufgabe der Kreis-, Stadt- und Provinzialbauämter war, übte Reppert in dem Parteiamt, das zudem weder über ein Büro noch über Angestellte verfugte, keine Tätigkeit mehr aus. Im Jahr 1935 wurden die bestehenden technischen Verbände wie Verein deutscher Ingenieure, Verein deutscher Chemiker usw. zum Nationalsozialistischen Bund Deutscher Tech nik (NSBDT) zusammengeschlossen, die Gauamtsleiter für Technik zu Gauwaltern dieses Bundes für ihre Gaue. Zu Kriegsbeginn 1939 wurden die Ämter für Technik infolge eines Erlasses von Rudolf Heß vorübergehend stillgelegt, im Frühjahr 1940 mit beschränktem Arbeitsbereich wieder eröffnet und den Dienststellen des Wehrkreisbe auftragten des Reichsministers für Bewaffnung und Munition angegliedert. Als nach dem Tod von Fritz Todt am 8. Februar 1942 Albert Speer Reichsminister wurde, erhob man die nominell noch bestehenden Ämter für Technik politisch zu Hauptämtern, um dessen Ansehen zu stärken. Nachfolger Repperts als Gauamtsleiter für Technik in Koblenz waren 1940-1942 Erich Binder, der Leiter des Gauwirtschaftsamtes, und 1942-1945 Dr. Hess. Auch im Gau Saarpfalz bzw. Westmark war das Gauamt für Technik nur ehrenamtlich besetzt. Dessen Leiter, der Ingenieur Heinrich Kelchner, wurde sogar erst im Frühjahr 1943 offiziell zum (ehrenamtlichen) Gauamtsleiter für Technik ernannt.217 218 Sein bis 1938 amtierender Vorgänger Walter Kantner bezeichnete das Amt einmal als Schutt abladeplatz der politischen Aemter und Dienststellen. Die Situation des Amtes unter seiner Leitung beschrieb Kelchner folgendermaßen: Die Dienststelle... war in einem in Untermiete abgetretenen einzigen Raum, und zwar ein ziemlich kleiner Raum, schät zungsweise 3-4 Meter. Für die Gauleitung schien es auch ziemlich bedeutungslos; denn es war im wesentlichen ein Berufsinstrument für Chemiker, Ingenieure und die in den Betrieben praktisch arbeitenden Naturwissenschaftler. So kam es, dass das Amt für Technik auch in jeder Beziehung von der Gauleitung am Rande liegend behandelt wurde. Vielleicht waren die darin konzentrierten Leute zu akademisch, wie man öfter sagen hörte. ... Der zur Verfügung stehende Monatsetat betrug etwa 350,- RM.2^ 217 LHA Ko Best. 856 Nr. 160497, BL 9, 73, 79; LA Sp Best. R 18 Nr. A 36089. 218 LA Sp Best. R 18 Nr. A 36089.
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Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung (NSKOV)
Die NSKOV wurde im Juni 1931 als Hauptabteilung IX innerhalb der Reichsleitung der NSDAP gegründet. In den Richtlinien, die der Leiter Hanns Oberlindober im Juli 1932 für die Organisation dieser Hauptabteilung herausgab, wurde bestimmt, dass bei den zuständigen Gau- und Kreisleitungen Sachbearbeiter für die Kriegsopfer versorgung eingesetzt werden sollten. Nach der Machtergreifung kam es im Februar 1933 zum Zusammenschluss aller bis dahin bestehenden Kriegsopferverbände des Deutschen Reiches in der aus der bisherigen Hauptabteilung IX entstehenden neuen Organisation, die am 1. Juni 1933 den Namen „Nationalsozialistischer Reichsverband deutscher Kriegsopfer“ erhielt, aber bereits am 15. Juli 1933 in NSKOV umbenannt wurde. Bis zum Oktober 1933 war die organisatorische Gliederung der NSKOV in Reichsleitung, Landesverbände, Bezirksgeschäftsstellen (entsprechend den staatlichen Versorgungsämtern), Ortsgruppen und Stützpunkte abgeschlossen. Die Landesver bände wurden bereits im März 1934 wieder aufgelöst, die Bezirksgeschäftsstellen am Sitz von Gauleitungen der NSDAP im Oktober 1936 in „Gaudienststellen“ umbenannt. Mit der Eingliederung der noch bestehenden Bezirksgeschäftsstellen als „Betreuungs abteilungen“ in die jeweils zuständigen Gaudienststellen im April 1937 wurde die Angleichung der NSKOV-Organisation an die Gaustruktur der Partei abgeschlossen. Die bisherigen Ortsgruppen wurden in „Kameradschaften“, die bisherigen Stützpunkte in „Abteilungen“ umbenannt.219 Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
Verschiedene sozialfürsorgerische Initiativen, wie sie innerhalb der NSDAP schon vor 1933 bestanden, wurden durch Verfügung Hitlers vom 3. Mai 1933 in der NSV orga nisatorisch zusammengefasst. Im März 1934 wurden die Verbände der freien Wohl fahrtspflege (Caritas, Innere Mission, Deutsches Rotes Kreuz u. a.) gleichgeschaltet und mit der NSV in einer von dieser geführten Reichsgemeinschaft zwangsvereinigt. Seit 29. März 1935 galt die NSV als angeschlossener Verband der NSDAP, zuständig für alle Fragen nationalsozialistischer Wohlfahrtspflege und Fürsorge und gelenkt vom Hauptamt für Volkswohlfahrt in der Reichsleitung der NSDAP, dessen Leiter Erich Hilgenfeldt in Personalunion Reichswalter der NSV und Reichsbeauftragter für das Winterhilfswerk war. Die regionale Gliederung entsprach derjenigen der Partei (Gau-, Kreis-, Ortsgruppenwaltungen). Im weiteren Verlauf der nationalsozialistischen Herrschaft kam es zu einer zunehmenden Kompetenzverlagerung von den staatlichen Sozialbehörden zur NSV, die auch personell die meisten Positionen im staatlichen Fürsorgebereich besetzte.
219 HStA Wi Abt. 483 Nr. 10433.
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Die NSV betreute - parallel zu den staatlichen Sozialbehörden - bedürftige Volks genossen, allerdings nur, sofern sie politisch, rassisch und erbbiologisch „würdig“ waren. Ziel war nicht vorrangig die Linderung der Not des Einzelnen, sondern die Erreichung eines möglichst hohen Leistungsstandes des deutschen Volkes. Scheinbar hoffnungslose Fälle wie Alkoholiker oder entlassene Sträflinge fielen daher meist durch das Raster der NSV Nationalsozialistischer Lehrerbund (NSLB)
DerNSLB wurde bereits im Jahr 1929 vom Volksschullehrer Hans Schemm, NSDAPGauleiter in Oberfranken, gegründet (Sitz in Bayreuth). Nach der Machtergreifung 1933 hatte er als angeschlossener Verband der NSDAP insbesondere die Aufgabe, alle Lehrer weltanschaulich im Sinne des Nationalsozialismus „auszurichten“. Durch den relativ hohen Anteil von Lehrern unter den NSDAP-Funktionären der Frühzeit (vor allem in der Pfalz) kam dem NSLB im Untersuchungsgebiet eine gewisse Bedeutung zu. Seit 1938 unterhielt er eine eigene Reichsschule bei Bayreuth, an der die Funkti onäre geschult wurden, die auf Gau- und Kreisebene bei der Lehrerschaft mit Hilfe von Kursen, Freizeiten, Lehrerlagern etc. für Linientreue im Sinn der NSDAP sorgen sollten. Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund (NSRB) Im Jahr 1928 gründete der Münchner Rechtsanwalt Hans Frank, enger Hitler-Vertrauter und NSDAP-Mitglied der ersten Stunde, den „Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen“ (BNSDJ) als Fachorganisation innerhalb der NSDAP und Rechtsschutz organisation der Parteimitglieder. Parallel dazu wurde 1930 bei der Reichsleitung der NSDAP ein „Reichsrechtsamt“ - ebenfalls unter Leitung von Frank - eingerich tet. Nach der Machtergreifung 1933 mussten die Richter- und Anwaltsvereinigungen im Deutschen Reich zunächst korporativ dem BNSDJ beitreten, wurden dann aber bis Ende 1934 unter Überführung ihrer Mitglieder in denselben aufgelöst. Die im Jahr 1936 erfolgte Umbenennung in NSRB sollte die Einbeziehung auch nichtakade mischer Berufe aus dem Bereich der Rechtspflege in die Organisation zum Ausdruck bringen. Deutsches Frauenwerk (DFW)
Das DFW wurde im Jahr 1933 als Dachverband der gleichgeschalteten Frauenvereine gegründet, stand aber auch Einzelmitgliedern offen. Als „angeschlossener Verband“ der NSDAP war es zwar organisatorisch und finanziell eigenständig, personell und in der Praxis aber mit der NSDAP-Gliederung „NS-Frauenschaft“ (s. dort) derart intensiv verflochten, dass eine Trennung der Aktivitäten im Nachhinein kaum mehr möglich scheint.
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Mitgliederzahlen der angeschlossenen Verbände der NSDAP (Januar 1935) Deutsches Frauenwerk im Gau Koblenz-Trier 19347, im Gau Pfalz 27371 Reichsschaft der Studierenden im Gau Koblenz-Trier 123, im Gau Pfalz 0 Deutsche Arbeitsfront (DAF) im Gau Koblenz-Trier 213509, im Gau Pfalz 198545 Reichsbund der Deutschen Beamten (RDB) im Gau Koblenz-Trier 19450, im Gau Pfalz 13810 Nationalsozialistischer Lehrerbund (NSLB) im Gau Koblenz-Trier 4778, im Gau Pfalz 3182 Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund im Gau Koblenz-Trier 968, im Gau Pfalz 1313 Nationalsozialistischer Bund Deutscher Technik im Gau Koblenz-Trier 167, im Gau Pfalz 137 Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund (NSDÄB) im Gau Koblenz-Trier 181, im Gau Pfalz 100 Reichsnährstand im Gau Koblenz-Trier 112456, im Gau Pfalz 63886 Nationalsozialistische Volkswohlfahrt im Gau Koblenz-Trier 70433, im Gau Pfalz 38305 Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung im Gau Koblenz-Trier 27322, im Gau Pfalz 17333 Gesamtmitgliederzahl der angeschlossenen Verbände: Gau Koblenz-Trier 468734, Gau Pfalz 363982
Amtsbezeichnungen und Ränge (entsprechend dem gehobenen und höheren Staats dienst) Wehrmacht
SA, SS, NSKK
HJ
Leutnant
Sturmfiihrer (SS: Untersturmführer) Obersturmführer Hauptsturmführer
Gefolgschaftsführer
Oberleutnant Hauptmann
Major
Oberstleutnant Oberst
Generalmajor Generalleutnant General
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Sturmbannführer (NSKK: Staffelführer) Obersturmbannführer (NSKK: Oberstaffelführer) Standartenführer Oberführer Brigadeführer Gruppenführer Obergruppenführer
Obergefolgschaftsführer Hauptgefolgschaftsführer
Stammführer Oberstammführer Bannführer Oberbannführer Hauptbannführer Gebietsführer Obergeb ietsführer
Dienstrangbezeichnungen der Politischen Leiter innerhalb der NSDAP entsprechend dem gehobenen und höheren Staatsdienst (aufsteigend)
Einsatzleiter Obereinsatzleiter Haupteinsatzleiter Gemeinschaftsleiter Obergemeinschaftsleiter Hauptgemeinschaftsleiter
Abschnittsleiter Oberabschnittsleiter Hauptabschnittsleiter Bereichsleiter Oberbereichsleiter Hauptbereichsleiter Dienstleiter Oberdienstleiter Hauptdienstleiter Befehlsleiter Oberbefehlsleiter Hauptbefehlsleiter Gauleiter Reichsleiter Für Kreisleiter war als niedrigste Stufe die eines Hauptabschnittsleiters und als höchste die eines Dienstleiters vorgesehen.
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D. Liste der Funktionsträger Gau Koblenz-Trier (ab 9.2.1941 Moselland) Gauleiter 1.6.1931-1945
Gustav Simon
Stellvertretender Gauleiter 1931-1945 Fritz Reckmann
Kanzlei des Gauleiters (seit 1941 Gaustabsamt) 1931(?)-1.2.1936 Claus Jakobs 1.2.1936-1945 Josef Neumann
Geschäftsführung 1931-1933 1933-1934 1.4.1934-31.12.1943 1944-1945
Fritz Reckmann Robert Claussen Andreas Bang Walter Sammler
Organisationsamt 1931 1932 1932 1932(?)-Mai 1942
Willy Struve Dr. K. Joseph Helle Kuno Freiherr von Eltz-Rübenach Mathias Anell
Adjutant des Gauleiters und Gauausbildungsleiter 1.3.1934-1940 Arnold Lewalder 1941 Heß (?)-1944 Arthur Rumpel (Adjutant des Gauleiters) Personalamt 1931(?)-1945(?)
Wilhelm König
Schulungsamt 1.8.1935- 1.2.1936 1.2.1936- (?) 1941
Josef Neumann Claus Jakobs Otto Weiß
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Gauinspekteure 1931 Dez. 1932-Mai 1933 1932- 1936 1933- 1936 1933-1936 1936-1945
Fritz Reckmann Paul Simon (Trier) Robert Claussen (Koblenz) Ernst Schmitt (Süd) Albert Müller (West) Josef Ackermann
Gaugericht Dez. 1931-1933 1934 1.5.1935-25.9.1939 1941
Albert Müller Jakob Klein Dr. Paul Brauer Ludwig
Gauschatzmeister Juli 1931 Okt. 1931 1931-1.6.1932 1.6.1932-1933 13.1.1934-30.4.1939 1.6.1939-1945
Fritz Reckmann Heß Robert Claussen Ludwig Christ Ludwig Lambert (bis 1.5.1934 komm.) Walter Sammler (bis 1.9.1939 komm.)
Propagandaleiter Juni 1931-1932 1932 1.4.1932-30.4.1933 Mai 1933-1.4.1937 1.4.1937-1945
Rolf Karbach Willi Michels Dr. Felix Meyer Willi Michels Albert Urmes
Presseamt 1931-31.5.1933 1.6.1933-Feb. 1935 Feb. 1935-1941 1941-1945
Oskar Peter Hildebrandt Paul Simon Albert Urmes Georg Schmidt
Amt für Volkstumsfragen 1.1.1944-1945 Andreas Bang
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NSBO, ab 1935 DAF 1931 1933 1934 1937,1941
Heinrich Balzer Karl Carius Andreas Bang Hugo Dörner
Amt für Volkswohlfahrt Juli 1933-März 1944
Christian Ackermann
Amt für Kriegsopfer 1.6. 1931-31.3.1932 1934-1939 1.5.1939-1945 1940-1945
Albert Müller Johann Schmidt Karl Koehler Willi Michels (komm.)
NS-Frauenschaft 1937 1939, 1941
Frl. Gerling Else Schrimpf
Amt für Kommunalpolitik 1931-19.11.1942 Willy Struve 19.11.1942-3.5.1944 Josef Ackermann (komm.) 3.5.1944-1945 Dr. Hermann Unger
Amt für Beamte 1931 1936-1943
Günther August Wilhelm Wetter
Amt für Erzieher 1931-1933(7) 1934-1945
Gustav Simon Heinrich Siekmeier
Amt für Volksgesundheit 1931-1939 Dr. Gustav Kreglinger 1941-1945(7) Dr. Reinhold Daum
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Rassenpolitisches Amt 1931 1932
1937, 1939 1941 1937-1945
Horn Theo Offergeld (Leiter der Abteilung für Rasse und Kultur) Dr. Walter Thiem Dr. Reinhold Daum Heinrich Siekmeier (komm.)
Rechtsamt Juni-Okt. 1931 1931-2.11.1937 1937-1945
Karl Britten Walter Hackenbroich Dr. Friedrich Münzei
Amt für Technik Nov. 1931-1940 1940-Jan. 1941 1942-1945
Dr. Rudolf Reppert Erich Binder (komm.) Dr. Hess
Amt für Agrarpolitik (ab 1942 Amt für das Landvolk) 1933-1945 Otto Dreyer
Wirtschaftsberater 1.1.1934-1935(?) Feb.-Nov. 1935 1939 Nov. 1939-Jan. 1941 1944
Rudolf Schmidt Dr. Nikolaus Simmer (komm., Trier) Dr. Wolfschlag (komm.) Erich Binder (komm.) vom Hövel (Trier)
Bezirke im südlichen Teil des Gaus Rheinland (bis 31.5.1931) Bezirk Koblenz-Trier 1925-1928
Karl Zenner220
Bezirk Koblenz 1.4.1929-31.5.1931
Gustav Simon
220 Als Bezirksleiter im Raum Koblenz amtierte von 1925 bis 1927 auch Georg Schmidt. Über
eine Abgrenzung der Kompetenzen zwischen Schmidt und Zenner ist nichts bekannt.
85
Bezirk Trier-Birkenfeld Sept. 1928-31.3.1929
Gustav Simon
Bezirk Trier 1.4.1929- 1.3.1930 1.3.-3.5.1930 3.5.1930- 31.5.1931 Jan.-Dez. 1932
Rudolf Janicke Gustav Simon (vertreten durch Karl Lintz) Willy Struve Paul Simon221
Bezirk Birkenfeld 1.12.1929-31.5.1931
HerbertWild
Kreise im Gau Koblenz-Trier (ab 1941 Moselland) Ahrweiler 1932 1933-1934 16.2.1934-1938 23.4.1938-1943 1938-1942 9.4.(8.6.)1943-7.3.1945
Karl Brinkmann Paul Quednow Dr. Peter Simmer Hermann Meinck Jakob Fülber (stellv., 1940 auch M-Kreisleiter)222 Ewald Schlieker (M-Kreisleiter)
Altenkirchen (Sitz in Betzdorf) Juni 1930-April 1933 August Wetter Mai 1933-30.10.1934 Heinrich Sieler 16.10.1934-26.3.1945 Karl August Venter Baumholder (1937 zusammengelegt mit Birkenfeld zu Birkenfeld-Baumholder) 1933 Otto Bottler 13.8.1934-30.9.1937 Johann Jakobs
221 Paul Simon amtierte in Trier als Bezirksleiter für die drei Eifelkreise Bitburg, Daun und
Prüm. 222 Zumindest im September 1940 wurde der Kreis durch den Mayener Kreisleiter Heiliger
mitverwaltet (Dorfey, S. 378).
86
Bernkastel (Sitz in Bernkastel-Kues) Dr. Felix Meyer 1932 Ewald Dienhart März 1932-Sept. 1934 10.10.1934-? Karl Kulimann 7-16.3.1936 Hans Walter Kölle (komm.) Willi Mühlenbach 16.3.1936-1943 1.4.1940-25.8.1940 Wilhelm Diehl (M-Kreisleiter) Sept. 1940-Mai 1941 Alois Elsen (M-Kreisleiter) 1941-1943 Matthias Dany (M-Kreisleiter) 1944 Erwin Genth (M-Kreisleiter) 15.9.1944-16.3.1945 Wilhelm Diehl (M-Kreisleiter) Birkenfeld (1937 zusammengelegt mit Baumholder zum Kreis Birkenfeld-Baumholder, Sitz in Idar-Oberstein) 1.6.1931-Sept. 1937 Herbert Wild Sept. 1937-9.4.1943 Ernst Diedenhofen 1942 Hermann Hillebrand (komm.) Herbert Wild 9.4.1943-1945
Bitburg 1932 1933-Aug. 1934 Aug. 1934-Sept. 1937 Sept. 1937-1943 6.4.-5.7.1940 12.4.1943-1945
Dr. Fritz Reichertz Franz Duhr (komm.) Ernst Diedenhofen Johann Jakobs Valentin Eibes (M-Kreisleiter) Hermann Meinck
Cochem 1931-1932 1.1.1931-30.9.1935 Okt. 1935-Jan. 1936 Jan. 1936-1945 Jan. 1940-20.5.1943
Ernst Müller Karl Gewöhn Füllroth (komm.) Paul Wipper Peter Antz (M-Kreisleiter)
Daun (1938 zusammengelegt mit Wittlich zum Kreis Daun-Wittlich, Sitz in Wittlich) 1931-1945 Hans Walther Kölle 1940 (bis 20.6.) Nikolaus Arnoldi (M-Kreisleiter) 20.6.1940-11.4.1944 Jakob Brandenburger (M-Kreisleiter)
87
Diekirch (Luxemburg) 8.8.1940-15.4.1942 1942-1944
Karl August Venter Johann Jakobs
Esch (Luxemburg) Aug.-Sept. 1940 1.10.1940-1.9.1944
Ernst Schmitt Wilhelm Diehl223
Grevenmacher (Luxemburg) Aug. 1940-1.6.1941 Dr. Adolf Schreder 1.6.1941-19.5.1943 Rüdiger Cresto (M-Kreisleiter) 1943-1944 Valentin Eibes (komm.) Koblenz-Stadt (1936 zusammengelegt mit Koblenz-Land zum Großkreis Koblenz) 1930 Aloys Fölbach (Kreisleiter in Stadt- und Landkreis Koblenz) 1931 Hans Joachim Graf von Reischach (Kreisleiter in Stadtund Landkreis) 1932-1933 Fritz Reckmann 1932 Albert Müller 1.6.1932 (1.7.1934)-3.8.1941 Robert Claussen (offizielle Ernennung 20.4.1937) 15.3.1940-März 1945 Willi Cattepoel (M-Kreisleiter) Koblenz-Land (1936 zusammengelegt mit Koblenz-Stadt zum Großkreis Koblenz) (1929) 1932-31.7.1936 Paul Haupt
Kreuznach224 1927-März 1945
Ernst Schmitt
Luxemburg Aug. 1940-1.6.1941 1.6.1941-Sept. 1944
Albert Müller Dr. Adolf Schreder
223 Zum 1.1.1943 als „Kreisamtsleiter und M-Kreisleiter“ in Esch bezeichnet (LHA Ko Best.
662/5 Nr. 132). 224 Ein Kreisleiter für Kreuznach war im Oktober 1930, im März 1931 und im Februar 1932
noch nicht bestimmt, Schmitt fungierte damals als Kreisleiter des Kreises Meisenheim (Best. 403 Nr. 16737, S. 177, 268 und 384), erst ab 1.10.1932 als Kreisleiter des Kreises Kreuznach, in den Meisenheim nach dem Vorbild der staatlichen Verwaltungsreform inte griert wurde (Best. 403 Nr. 16739, S. 3).
88
Mayen 1.9.1930-1931 Sept. 1931-1932 (1.6.1931) 1932-6.3.1945 ab 6.3.1945
Neuwied 1930-15.8.1941 Nov. 1931-20.5.1933 1932 1942 1.12.1940-8.4.1943 9.4.1943-März 1945
Willi Görres Rosenstock Edgar Heiliger Hermann Meinck (Amt nicht angetreten)
Detlev Dem Dr. Rudolf Reppert (nur Neuwied-Nord, Sitz Rheinbreit bach) Johann Weber Gustav Schill (M-Kreisleiter) Heinrich Hörster (stellv., 1943 auch M-Kreisleiter) Ernst Diedenhofen
Prüm (Aug. 1933)30.1.1936-1943 Dr. Walter Müller
Saarburg 1930 Juni 1931-1945
Paul Wipper Valentin Eibes
Simmern 1930 1931 Herbst 1932-3.5.1938 1.5.1938-1945
Ludwig Grohe Johann Weinzierl Heinrich Nadig Gustav Alt
St. Goar (Sitz in Boppard) 1931-Juni 1934 Juni 1934-Anf. 1937 Anf. 193 7-Aug. 1938 Aug. 1938-(1941) 1943 1.1.1944-März 1945
Philipp Bach Dr. Willi Gottwald Anton Silbernagel Dr. Adolf Schreder Ernst Eberhard (M-Kreisleiter) Willi Mühlenbach
89
Trier-Stadt (nach 1935 zusammengelegt mit Trier-Land-West zum Großkreis Trier) 1930 Peter Hermesdorf Alfred Cullmann 1931 Jakob Recktenwald225 1.4.1932-Nov. 1932 Dr. Nikolaus Simmer (komm.) Nov. 1932-Mai 1933 Albert Müller 1.5.1933- 1.3.1945
Trier-Land-Ost (Sitz in Hermeskeil) Nov. 1932-1933 Johann Jakobs Peter Schmitt 1933-1945 Friedrich Wilhelm (M-Kreisleiter) 26.8.1939-1941 Ewald Schlieker (M-Kreisleiter) März 1941-9.4.1943 Trier Land-West (Sitz inTrier, nach 1935 zusammengelegt mit Trier-Stadt zum Großkreis Trier) Paul Wipper (komm.) Juli 1931-Jan. 1935 Moritz Müller 1935-1936(7) Albert Müller (komm.) 1936 Wadern (31.7.1934 zum Kreis Trier-Land Ost) (4.1.1930) 1932-31.7.1934 Josef Jost Wittlich (1938 mit Daun zusammengelegt) 1932-31.12.1937 Fritz Loosen 1.1.1938-1945 Hans Walther Kölle Zell (Sitz in Traben-Trarbach) (1930) 1932-11.8.1934 Willi Mühlenbach 11.8.1934-2.5.1944 Dr. Hermann Unger Valentin Eibes (M-Kreisleiter) 6.4.-5.7.1940 Philipp Armbrüster (M-Kreisleiter) (?)-30.4.1944 Arthur Rumpel 2.5.1944-1945
225 Die Ortsgruppe Trier wurde am 1.4.1932 in 5 Ortsgruppen aufgeteilt, die dem bisherigen Ortsgruppenleiter Recktenwald als Kreisleiter unterstanden (LH A Ko Best. 403 Nr. 16741, S. 208).
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Gau Rheinpfalz (ab 1.3.1935 Pfalz-Saar, ab 13.1.1936 Saarpfalz, ab 7.12.1940 Westmark)
Gauleiter März 1925-13.3.1926 13.3.1926- 30.3.1927 30.3.1927- 19.11.1927 19.11.1927- 28.9.1944 28.9.1944-1945
Fritz Wambsganß Josef Bürckel Fritz Heß Josef Bürckel Willi Stöhr (bis 31.1.1945 komm.)
Stellvertretender Gauleiter Mai 1925-März 1927 Fritz Heß 30.3.1927- 19.11.1927 Josef Bürckel 19.11.1927- 1.12.1928 Ernst Ludwig Leyser 1.12.1928-1.8.1934 Fritz Schwitzgebel 1.8.1934-1945 Ernst Ludwig Leyser (ab 17.7.1941 nur noch nominell) Gaustabsamt 13.7.1934-22.4.1935 Juli 1941-Okt. 1944 1.11.1944-19.3.1945
Karl Kleemann (Stabsleiter) Richard Imbt (komm.) Karl Kleemann (komm.)
Geschäftsführung 9.8.1926-12.2.1927 12.2.1927- 19.11.1927 19.11.1927- 23.3.1930 1930-1938 1938-1940 1940-1942 1942-27.7.1944 27.7.1944-1945
Richard Mann Emil Streb JosefWeinschenk Klemens Glas Dr. Eduard Kern Hermann Drum Jakob Sieben Otto Freyler
Organisationsamt 9.9.1931-1933 10.4.1934-31.7.1937 1.8.1937-1945 1.9.1941- (?) 1.3.1942- (?) 1945
Claus Selzner (ab 1932 auch Adjutant des Gauleiters) Hans Dietrich Adolf Roth (bis 1.10.1937 komm.) Otto Becker (komm.) Toni Plankensteiner (komm.) Matthäus (komm.)
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Gauausbildungsleiter (dem Organisationsamt unterstellt, ab 1.6.1937 Gauamt für Sport) Mai 1934-31.3.1941 Philipp Klein 1.6.1937-1.9.1941 Otto Becker (bis 31.3.1941 „hauptamtlicher Stellver treter“ Kleins) Personalamt 1928-1934 1934-1936 1936-1938 1938-1945 1940-31.12.1944 1.1.-März 1945
Ernst Ludwig Leyser Wilhelm Wagner Otto Deyerling (bis 1.5.1937 komm.) Karl Hofmann August Bohrer (komm.) Lutwin Zimmer (komm.)
Schulungsamt 1933 1933-1934(7) 16.4.-31.8.1934 31.8.1934-1935 1935-1936 15.2.1936-1945
Georg Stahl Georg Rieder Andreas Graßl (komm.) Dr. Eduard Kern (bis März 1935 komm.) Hans Dietrich Rudolf Röhrig
Gauinspekteure 1930-1934 4.6.1933-15.2.1935(7) 15.3.1934-1.6.1937 Juni 1934-Mai 1936 1935-(?) März 1935-1945 Mai 1936-(?) 1937, 1939 Sept.-Okt. 1937 1938-1940(7) Jan. 1941-Juni 1941 15.12.1942-1945 30.4.1943-3.4.1944 Mai 1943-31.10.1944 Sept. 1944
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Richard Imbt Georg Stahl Philipp Klein Otto Angerer Wilhelm Bösing Heinrich Nietmann (Saarbrücken) Fritz Schwitzgebel (Saarbrücken) Eduard Ziehmer (Neustadt) Adolf Roth Dr. Eduard Kern Wilfried Lämmel (Saarbrücken und Metz) Otto Angerer Hermann Knapp (Saar und Lothringen) Karl Kleemann (komm., Neustadt und Metz) Emst Ludwig Leyser (bei den Schanzarbeiten in Lothringen/Saargebiet)
Gaugericht 1928-3.7.1931 3.7.1931-1.8.1934 1.8.1934-30.4.1937 15.4.1937-(?) 1937-1.1.1938 1.1.1938-1945
Willy Schmeicher Ernst Ludwig Leyser Emil Gauer (komm.) Dr. Eduard Kern (komm.) Rudolf Brodmann Hans Horn (bis 1.4.1938 komm.)
Gauschatzmeister März-Nov. 1925 März 1926-30.3.1927 30.3.-19.11.1927 19.11.1927-1928 1928-23.3.1930 1.5.1930-1945 1938-27.7.1944
Hans Schall Richard Mann Emil Streb Erich Kiefer Josef Weinschenk Otto Freyler Jakob Sieben (i.V)
Propagandaleiter 19.11.1927-1928 1928-1930 25.1.1931-1.2.1943 1.2.1943-1945
Josef Weinschenk Rudolf Röhrig RudolfTrampler Horst Slesina
Presseamt Juni 1931-5.5.1933 Juli 1934-1945
Hans Eberhard Siebert (komm.) Heinrich Foerster
Amt für Ständischen Aufbau 1934-1936 Hans Dietrich
Gauheimstättenamt (Gausiedlungsamt) 1934-Feb. 1937 Richard Imbt
Amt für Arbeitsbeschaffung März 1935-1945 Heinrich Nietmann (bis 8.3.1937 komm.)
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NSBO, ab 1935 DAF 1.10.1931-6.10.1933 1934 1934(?) 1935 15.2.1935-20.3.1945 31.12.1937-1.4.1939
Claus Selzner Robert Budell226 Georg Rieder Johannes Kuhn Georg Stahl Wilhelm Weiter (i.V.)
NS-Hago 1935
Wacker
Amt für Volkswohlfahrt 21.7.1933-1945 5.11.1937-(?)
Emil Lamb Otto Theilmann (komm.)
Amt für Kriegsopfer 1932 1.7.1934-1.7.1937 1.7.1937-1945
Ernst Dürrfeld (Fachberater für Kriegsbeschädigte) Karl Fink Hans Dietrich
NS-Frauenschaft Feb. 1934-1.5.1935 1.10.1935-1.2.1941 1.2.1941-1945
Pauline Schwitzgebel Gertrud Dauber Else Weicker
Amt für Kommunalpolitik 1.1.1930-1933 Richard Imbt (Leiter der Kommunalpolitischen Ab teilung) Mai 1933-4.5.1937 Jakob Knissel 19.5.1937-Juli 1939 Richard Imbt (bis 29.8.1937 komm.) 1940-1945 Karl Barth (bis 1943 komm.) Amt für Beamte 1930-31.1.1934 Dez. 1933-März 1943
Ludwig Liebei Hermann Knapp
226 Bei Starcke, S. 51, wird für das Jahr 1934 Gauleiter Bürckel selbst als Gaubetriebszellenob mann genannt. Budell und evtl, auch Rieder nahmen diese Funktion also offensichtlich nur vertretungsweise wahr.
94
Amt für Erzieher 1931 Juli-Okt. 1931 1.11.1931-1945
W. Theiß (Gauleiter des NSLB) Ludwig Liebei Fritz Wambsganß
Amt für Volksgesundheit Dr. Rudolf Ramm 1934-1945 Dr. Horst Friedei (i.V) 30.9.1939-1945 1.12.1941-1945 Prof. Dr. Wilhelm Ewig (Gaugesundheitsführer) Rassenpolitisches Amt 1933- 1945 30.9.1939-1945
Gaurechtsamt 1931 1931-1934
Dr. Rudolf Ramm Dr. Horst Friedei (i.V)
1934- 1941 1941-1945(7)
Walther Klug (juristischer Gauobmann) Dr. Philipp Jakob Webler (Gaufachberater für Rechts fragen) Dr. Erich Stolleis Dr. Eduard Kern
Amt für Technik 1931-1933 1933-1938 Juni 1938-1945
Heinz Glückert Walter Kantner Heinrich Kelchner (offiziell ab Frühjahr 1943)
Amt für Agrarpolitik 1930-1932 Juli 1932-Juli 1934 14.4.1935-1.8.1942 1.8.1942-1945
Heinrich Nietmann Ludwig Schickert Hans Bonnet Julius Scheu (komm.)
Wirtschaftsberater 1929-1945
Wilhelm Bösing
Kreise im Jahr 1931 Kreis 2 (Landau) Kreisleiter Karl Kleemann
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Kreis 3 (Zweibrücken) Kreisleiter Richard Imbt Kreis 3 (Kaiserslautern)227 Kreisleiter Ernst Dürrfeld Kreis 4 (Bezirke Rockenhausen und Alsenz) Kreisleiter Robert Budell Bezirke (seit 1932 Kreise) Alsenz (1933 zusammengelegt mit Rockenhausen) 1931 -Mai 1932 Georg Baum 1932-20.4.1933 Emil Gauer (nicht offiziell) ab Mai 1933 Rudolf Schwendel Bergzabern (Mai 1937 zusammengelegt mit Landau) 1931-April 1935 Emil Mayer April 1935-31.1.1936 Karl Kleemann April 1935-17.8.1935 Karl Delobelle (komm.) 1936-Mai 1937 Heinrich Bachmann
Dahn (auch „Bezirk Weidenthal“ genannt, 1932 zusammengelegt mit Pirmasens) 16.6.1931-1.12.1932 Erwin Hepp
Diedenhofen (Thionville, 1940-15.1.1942 März 1942-März 1943 1.9.1942- 31.3.1943 1.4.1943- Sept. 1944
Lothringen) Julius Weber Karl Schäfer (seit Sept. 1941 komm.) Wilfried Lämmel (komm.) Fritz Kipp
Dürkheim (am 1.5.1931 zusammengelegt mit Neustadt a. d. Haardt) 24.11.1930-15.4.1931 Karl Kleemann
Edenkoben (1931 zeitweise „Bezirk Edenkoben-Landau“ innerhalb des Kreises Lan dau,228 April 1933 zusammengelegt mit Landau) 1931-April 1933 Augustin Acker 227 In der Numerierung der Kreise erscheint in der Parteipresse des Jahres 1931 die Bezeich
nung „Kreis 3” sowohl für Kaiserslautern wie auch für Zweibrücken, ein „Kreis 1 ” kommt dagegen überhaupt nicht vor. Gegen Ende des Jahres erscheinen wiederum die Bezirke Kai serslautern und Lauterecken in einem „Kreis 4“ zusammengefasst (NSZ vom 21.12.1931), was auf eine hochgradige Instabilität dieser Kreiseinteilung hindeutet. 228 NSZ vom 23.12.1931.
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Frankenthal 1925-15.2.1935 Feb. 1935-17.9.1941 Mai-14.9.1938 17.9.1941-1942 bis 28.2.1942 15.3.-31.8.1942 1.9.1942-1945
Georg Stahl Theo Gauweiler Julius Henn (i.V.) Wilhelm Bösing (komm.) August Lehn (komm.) Hans Scholl (komm.) Hieronymus Merkle (komm.)
Germersheini (bis 1931 zum Bezirk Speyer gehörig, 1932-1935 eigener Kreis mit Sitz in Kandel, April 1935-Juli 1936 zusammengelegt mit Bergzabern, seit 1.1.1938 mit Speyer) Karl Guckert Mai 1932-10.4.1935 Karl Delobelle (komm.) April-Aug. 1935 Karl Kleemann 17.8.1935-31.1.1936 Heinrich Bachmann Feb.-Juli 1936 August Ochßner 1.8.1936- 31.12.1937 Fritz Multer (komm.) 1.8.1936- 16.10.1936 Germersheim-Süd (auch „Unterbezirk Speyer-Süd“ genannt, dem Bezirk Speyer unterstellt)229 1931 Fritz Welsch
Grünstadt (1932 zusammengelegt mit Frankenthal) 1931-1932 Alfred Ludwig230 Homburg (am 1.1.1938 zusammengelegt mit Zweibrücken, nur die Stadt Homburg unterstand vorerst noch dem Kreisleiter Knissel; ab 8.8.1938 wieder selbständiger Kreis Homburg, 1941-1942 wieder mit Zweibrücken zusammengelegt) Kurt Eichner März-30.11.1935 Jakob Knissel 30.11.1935-10.4.1938 Dr. Otto Reisei 1.2.-13.6.1939 Ewald Backe 17.9.1941-20.3.1945
229 NSZ vom 18.6.1931. 230 Ludwig erscheint zwar nur als Leiter der Ortsgruppe Grünstadt, dürfte aber in dieser Eigen
schaft zugleich auch die Leitung des Parteibezirks Grünstadt wahrgenommen haben, wie dies in den anderen Bezirken üblich war.
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Kaiserslautern (-Stadt) Okt. 1928-28.2.1935 22.2.-6.6.1935 10.4.1935-1.2.1936 1.2.1936- 2.9.1937 2.9.1937- 14.1.1938 14.1.1938-9.7.1939 9.7.1939-6.3.1945 6.3.1945-20.3.1945
Ernst Dürrfeld (bis 7.7.1929 komm.) Fritz Schwitzgebel Fritz Köhler (komm.) Fritz Schwitzgebel Georg Rieder (ab 1936 komm.) Jakob Knissel Richard Imbt (ab Mai 1938 komm.) Karl Blum (komm.)
Kaiserslautern-Land ( 1932 vom Kreis Kaiserslautern abgetrennt, 1935-1939 und ab 1940 mit wieder mit Kaiserslautern-Stadt zusammengelegt) 1932-1935 Fritz Köhler 9.7.1939-9.6.1940 Jakob Knissel
Kandel (1931 Unterbezirk des Bezirks Landau,231 im Mai 1932 in den Kreis Ger mersheim eingegliedert, dessen Sitz sich jedoch bis 1935 in Kandel befand und der deswegen gelegentlich auch als „Kreis Kandel“ bezeichnet wurde) 1.3.-Okt. 1931 Fritz Welsch Okt. 1931-1932 Karl Guckert
Kirchheimbolanden (Anfang 1938 für wenige Wochen zusammengelegt mit Frank enthal?)232 Jan.-Mai 1928 Karl Kleemann (?)-1931 Friedei Thüring 1932 Leonhard Weiß 5.10.1932-Sept. 1934 Hermann Frckmann (komm.) 3.1.1935-1945 Albrecht Knieriemen 1941 Peter Knippei (komm.) 1943 Richard Mann (komm.) 1943 Karl Graf (komm.)
231 NSZ vom 25.7.1931. 232 Die im Verordnungsblatt der NSDAP-Reichsleitung vom April 1938 enthaltene Notiz über
die Zusammenlegung wurde sofort nach Erhalt des Blattes durch eine entsprechende Mit teilung des Gauorganisationsleiters an die Reichsleitung dementiert und um Richtigstellung in der folgenden Ausgabe gebeten (Heinz, die Reihen fest geschlossen“, S. 109).
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Kusel Juni 1931-April 1934 1.1.1934-16.10.1936 22.10.1936-1937 14.1.1938-Okt. 1941 1.10.1941-31.10.1942 Nov. 1942-März 1943 1942-19.3.1945
Helmut Seyler August Ochßner Ernst Fey Georg Rieder Fritz Kipp (komm) Christian Bach (komm.) Otto Kettenring (komm.)
Landau 16.4.1931-14.8.1935 1934 14.8.1935-Mai 1937 Mai 1937-9.6.1939 1938-1942 1.9.1939-30.6.1940 Mai-Nov. 1941 Nov. 1941-31.10.1942 1.11.1942-1945
Karl Kleemann Otto Wunderer (komm.) Dr. Erich Stolleis Heinrich Bachmann Wilfried Lämmel (bis 9.6.1939 komm.) Josef Schimmel (komm.) August Ochßner (komm.) Georg Rieder (komm.) August Ochßner (komm.)
Landstuhl (am 1.7.1931 mit Waldmohr zum Bezirk, ab 1932 Kreis Landstuhl-Waldmohr zusammengelegt, am 1.1.1938 aufgelöst, die Bezirksamts-Außenstelle Wald mohr dem Kreis Homburg und die Bezirksamts-Außenstelle Landstuhl dem Kreis Kaiserslautern zugeteilt, Landstuhl ab 1.1.1939 ebenfalls dem Kreis Homburg) 1931 Robert Budell 1.7.1931-1.1.1938 Jakob Knissel
Lauterecken (am 31.12.1933 zusammengelegt mit Kusel) 1931-31.12.1933 August Ochßner
Ludwigshafen (seit Sept 1932 eigener Kreis Ludwigshafen-Stadt) Kurt Frey 1928-1930 Claus Selzner 20.11.1930-Sept. 1931 Wilhelm Bader Jan.-Sept. 1932 Dr. Wilhelm Wittwer 1.10.1932-Jan. 1936 Karl Kleemann 1.2.1936-1941 Dr. Erich Stolleis (komm.) 1.6.1939-März 1940
99
1.9.1941- 31.8.1942 1.9.1942- 3.2.1943 3.2.1943- 5.3.1945 6.-23.3.1945
Franz Schubert (komm.) Dr. Ludwig Holzer (komm.) Hans Horn (komm.) Franz Schubert
Ludwigshafen-Land (1934 zusammengelegt mit Ludwigshafen-Stadt zum Kreis Ludwigshafen) Jan. 1932-Aug. 1933 Wilhelm Bader 11.8.1933-1934 Emil Gauer Merzig 1.3.1935-Mai 1938 1938-1941(7) 1940 17.9.1941-1945 15.1.-März 1945
Dr. Otto Reisei Franz Schubert Jakob Sicks (komm.) Hubert Nelles (komm.) Ernst Koch (komm.)
Metz-Land (4.1.1941 vom Kreis Metz-Stadt getrennt, Okt. 1942-1943 wieder zusammengelegt) 4.1.1941-6.1.1942 Lothar Thiel Sept. 1941-Jan. 1942 Hieronymus Merkle (komm.) Jan.-Okt. 1942 August Ochßner Mai 1943-Sept. 1944 Karl Kleemann Metz-Stadt 17.10.1940-Sept. 1944 Sept. 1941-31.8.1942 1.9.1942-Sept. 1944
Karl Kleemann Hieronymus Merkle (komm.) Franz Schubert (komm.)
Neustadt a. d. Haardt (ab 1930-1931 1.5.1931-31.12.1932 1933-1942 1938-1940 Sept. 1941-März 1942 1.3.1942-März 1945
1936 Neustadt a. d. Weinstraße) Philipp Wittmann Adam Durein Hieronymus Merkle Karl Schlee (komm.) Otto Theilmann (komm.) Toni Plankensteiner
100
Ottweiler (Sitz in Neunkirchen, ab 1936 mit dem Kreis St. Wendel zusammen verwaltet) Julius Weber (bis 1.3.1935 Kreisleiter der Deutschen 8.1.1934-22.10.1936 Front) Karl Schäfer (seit Dez. 1935 komm.) 22.10.1936-16.4.1943 1938 Friedrich Sick (i.V) 15.9. 1941-März 1942 Christian Bach (komm.) März 1942-Okt. 1942 Willi Walch (komm.) Nikolaus Woll (komm.) 1942(?)-16.2.1945 16.2.-März 1945 Dr. Rudolf Hammann (komm.)
Pirmasens (-Stadt) 1925-1.7.1931 1.7.1931-30.4.1935 1.5.1935-21.3.1945
Richard Mann Dr. Rudolf Ramm Richard Mann
Pirmasens-Land (1932 errichtet, 1934 wieder mit Pirmasens-Stadt zusammengelegt) Georg Döring 3.9.1932-1.3.1934 Rockenhausen 1930-1.2.1936 1.2.1936-31.1.1941 1.2.1941-19.3.1945
Karl Reidel Karl Graf Peter Knippei (bis 1.9.1941 komm.)
Saarbrücken-Stadt (ab 19.1.1941 Kreis Saarbrücken I) 1.3.1935-1.9.1937 Ernst Dürrfeld Julius Weber April 1937-19.1.1941 Franz Schubert 19.1.1941- Sept. 1941 Fritz Schwitzgebel (komm.) 17.9.1941- 1.7.1944 Walter Volbehr (komm.) 1.7.1944-6.3.1945 Kurt König (komm.) 6.-20.3.1945 Saarbrücken-Land (1937-1941 zusammengelegt mit Saarbrücken-Stadt, ab 19.1.1941 Kreis Saarbrücken II, faktisch weiterhin zusammen verwaltet) 1.2.1933-6.12.1935 Wilhelm Weiter (bis 1.3.1935 Kreisleiter der Deutschen Front) Julius Weber Dez. 1935-19.1.1941 Heinrich Foerster 1.2.1941-Juni 1943
101
17.9.1941-1.7.1944 1.7.1944-6.3.1945 6.-20.3.1945
Fritz Schwitzgebel (komm.) Walter Volbehr (komm.) Kurt König (komm.)
Saarburg (Sarrebourg, Lothringen) 1940-1944 Willi Walch März 1942-Okt. 1942 Hermann Drum (komm.?) 1944 Hans Rothacker
Saargemünd (Sarreguemines, Lothringen) bis 4.9.1940 Hubert Nelles 4.9.1940-1944 Dr. Eduard Kern 1.10.1941-Juli 1944 Walter Isemann (komm.) Juli-Okt. 1944 Karl Blum (komm.)
Saarlouis (ab 1936 Saarlautern): März 1935-14.12.1935 Peter Schaub 15.12.1935-1941 Franz Schubert 1940 Lutwin Zimmer (komm.) 1941-1945 Theo Hesse 17.9.1941-10.12.1943 Waldemar Miers (komm.) Dez. 1943-25.11.1944 Eduard Jung (komm.)
Salzburgen (Château-Salins, Lothringen) 1940-1.3.1941 Theo Gauweiler 10.7.1940-20.11.1940 Ludwig Schäfer (komm.) 1.3.1941-31.3.1942 Karl Graf (komm.) 1.4. -0kt. 1942 Christian Bach (komm.) 1.11.1942-31.3.1943 Fritz Kipp (komm.) April-20.12.1943 Christian Bach (komm.) 3.4. -13.10.1944 Hermann Knapp (komm.)
St. Avoid 1940-31.8.1942 16.9.1941-12.10.1942 Okt. 1942-1944
102
Hieronymus Merkle Ludwig Schäfer (komm.) Lutwin Zimmer
St. Ingbert 1.3.1934-14.12.1935
Jan.-Okt. 1936 Dez. 1935-1945 17.9.1941-1945
Franz Schubert (bis 1.3.1935 Kreisleiter der Deutschen Front) Karl Graf (Amt nicht angetreten) Willi Walch (bis Okt. 1936 komm.) Gerhard Voit (komm.)
St. Wendel (ab 1936 in Personalunion mit dem Kreis Ottweiler verwaltet, später wieder getrennt) 1.3.1935-April 1936 Peter Zewen April-22.10.1936 Ernst Fey Karl Schäfer 22.10.1936-16.4.1943
Speyer 1930 1931 Sept. 1932-5.2.1935 1.3.1935-31.12.1937 1.1.1938-1942 ab 29.3.1940 ab 1.9.1941 Nov. 1941-1945
Karl Delobelle Kurt Mayer Hans Heber (komm.) Hans Horn August Ochßner Hieronymus Merkle (komm.) Hermann Heider (komm.)233 Adolf Schmitt (komm.)
Bezirk Südpfalz (Sitz in Schaidt) 1925-1.9.1930 Wilfried Lämmel
Waldfischbach (1931 in den Bezirk Pirmasens eingegliedert) (kein Bezirksleiter bekannt) Waldmohr (1931 in den Bezirk Landstuhl eingegliedert) 1926-März 1931 Lothar Thiel 1930-1931 Eduard Jung
233 Ein Pg. Willenbacher, der laut einer Meldung in der NSZ-Westmark vom 17.9.1941 mit der Leitung des Kreises Speyer beauftragt worden sein soll, tritt sonst nicht in Erscheinung und ließ sich nicht identifizieren.
103
Zweibrücken 1925-5.10.1932 1.9.1930-18.2.1934 6.2.1934-31.12.1937 1.1.1938-30.8.1941 1940 Aug. 1941-Okt. 1941 17.9.1941- 30.11.1942 1.12.1942- 16.4.1943 5.5.1943-6.1.1945 6.1.1945-19.3.1945
Richard Imbt (Kreisleiter)234 Wilfried Lämmel (zunächst Bezirksleiter, bis 5.10.1932 komm.) Heinrich Kaspar Erwin Hepp (zunächst komm.) Richard Imbt (komm.) Richard Mann (komm.) Ewald Backe Karl Schäfer Emil Gauer (komm.) Fritz Kipp
Gau Hessen-Nassau (westliche Kreise)
Provinz Rheinhessen (Mai 1931 Einrichtung von Bezirksleitungen in den drei Provinzen Hessens) Feb. 1926-Okt. 1927 Dr. Hugo Wolf (Provinzialleiter) 1929-1932 Heinrich Ritter (Provinzialleiter, ab Mai 1931 vorläufiger Bezirksleiter) Alzey (1938 kurzzeitig vereinigt mit dem Kreis Oppenheim zum Kreis Alzey-Oppen heim, der östliche Teil des ehemaligen Kreises Oppenheim wird am 1.11.1938 dem Kreis Mainz eingegliedert) 3.1.1929-30.9.1937 Dr. Karl Schilling 1938-1945 Dr. Friedei Wirth Bingen (1.1 1.1938 Übernahme von mehreren Ortsgruppen des Kreises AlzeyOppenheim) 1931 Brosy Juli 1931-1932 Karl Wilhelm Trefz (komm.) 1932-Mai 1933 Robert Stawinoga Mai-1.10.1933 Fritz Eitel 1.10.1933-15.5.1934 Heinrich Ritter 1934-1937 Theo Peters (komm.) 1938-1945 Johannes Zehfuß 234 Für die Zeit vom 1.12.1928 bis 31.1.1932 wird auch Ludwig Liebei als Kreisleiter von Zwei
brücken genannt (Schepua, Entwicklung und Besonderheiten, S. 564). Die tatsächlichen Verhältnisse innerhalb der Zweibrücker NSDAP zu dieser Zeit sind weitgehend unklar.
104
Mainz (1.11.1938 Übernahme von 19 Ortsgruppen des Kreises AlzeyOppenheim)235 ab Sept. 1927 Görtz (Bezirksleiter) 1.1.-31.10.1930 Ludwig Zerbes 1930-Juni 1931 Jakob Berg 9.6.-Dez. 1931 Erich Berger Dez. 1931-Mai 1932 Heinrich Ritter Mai 1932-Sept. 1933 Dr. Werner Best Dr. Robert Barth Sept. 1933-1937 1.10.1937-2.8.1940 Fritz Fuchs 1.9.1941-18.10.1943 August Lampas (bis 20.4.1942 komm.) Fritz Fuchs 18.10.1943-21.3.1945
Oppenheim (Sitz in Nierstein, 1938 zusammengelegt mit Alzey und am 1.11.1938 auf die Kreise Alzey und Mainz aufgeteilt) Dr. Reinhold Daum 1930-Juli 1932 Juli 1932-25.11.1932 Friedrich Strub (komm.) 25.11.1932-1934 Paul Großmann Adam Biedert 1935-1938
Worms (Sept.)-l 1.11.1927 Dez. 1928-5.3.1931 5.3,-Noy. 1931 Nov. 1931-Sept. 1932 15.9.1932-30.9.1937 1.10.1937-26.10.1941 26.10.1941-16.7.1942
16.7.1942-1.6.1943 15.10.1943-Aug. 1944 1.9.1944-25.3.1945
Claus Selzner (Bezirksleiter) Paul Schloimann unmittelbar der Gauleitung unterstellt (Vertrauensmann des Gauleiters für Worms: Philipp Wilhelm Jung) Jean Bullmann Otto Schwebei Oskar Wilhelm Koch Georg Brückmann (komm., bereits ab 30.5.1940 vertre tungsweise für Koch) Heinrich Holländer (komm.) Hans Gerdts (komm.) Heinrich Bartholomäus (komm.)
Bezirk Rhein-Lahneck (Sitz in Nastätten) Nov. 1929-14.9.1930 Gustav Staebe
235 HStA Wi Abt. 483 Nr. 10430 I.
105
Oberwesterwald (Sitz in Marienberg, seit 1.8.1935 zusammengelegt mit dem Kreis Westerburg unter Beibehaltung des Namens „Kreis Oberwesterwald“, Sitz in Wes terburg) 10.12.1929-31.7.1935 Karl Scheyer 1.8.1935-Feb. 1944 Oskar Fischer St. Goarshausen (1938 zusammengelegt mit dem Kreis Rheingau zum Kreis Rheingau-St. Goarshausen, Sitz in Rüdesheim a. Rh.) 14.9.1930- 1931 Karl Rinklef 1.11.1931- 10.3.1934 Georg Hinterwälder 1.5.1933-1937 Dr. Franz Brunnträger 1938-26.4.1942 Adam Biedert 1.6.1942-1945 Josef Wagner (seit 15.6.1940 komm.)
Unterlahn (Sitz in Diez, am 1.11.1937 zusammengelegt mit dem Kreis Limburg zum Kreis Limburg-Unterlahn, Sitz in Limburg) 1929-1931 Franz Schüttkäcker 15.5.1933-1.5.1945 Karl Ohl Unterwesterwald (Sitz in Montabaur) 14.9.1930-(?) Josef Rademacher (?)-1932 Wilhelm Zimmermann 21.3.1932-10.3.1934 Oskar Wilhelm Koch 11.3.1934-30.9.1937 Georg Hinterwälder 1.10.1937-1945 Moritz Cramer
Westerburg (seit 1.8.1935 zusammengelegt mit dem Kreis Oberwesterwald) 1930-(?) Leininger 1932-31.7.1935 Oskar Fischer
SA SA im Gau Rheinland (südlicher Teil) bis 1931 SA-Bezirk Koblenz 9.8.1926-1927
106
Karl Zenner
SA-Standarte 11 (Koblenz) 1927 1927-27.11.1928 21.1.1929-3.5.1930 1930-1.12.1931
Erich Liese Karl Zenner Willy Struve (Neuwied) Karl Lintz
SA-Standarte 111 (Trier, vor 1930 in die Standarte II eingegliedert) Nov. 1927-(?) Fr. Kunz Standarte V (Trier) 3.5.1930-31.5.1931
Willy Struve
Standarte VI (Idar) 1930-1.2.1931
Dr. Fritz Haltern
SA-Oberführung Rhein (Koblenz) 1.2.-2.4.1931 Dr. Fritz Haltern
SA-Gaustürme bzw. Untergruppen SA-Gausturm Pfalz (ab 1931 SA-Untergruppe Pfalz-Saar, ab 15.9.1933 SA-Brigade 51, Sitz in Neustadt) 1926- 31.3.1935 Fritz Schwitzgebel
SA-Untergruppe Koblenz-Trier (ab 15.9.1933 SA-Brigade 52, Sitz in Koblenz) 1.7.1932-14.7.1935 August Wetter SA Worms-Rheinhessen (am 1.7.1932 der SA-Untergruppe Hessen-Darmstadt unter stellt, 15.9.1933 Neuaufstellung der SA-Brigade 150 mit Sitz in Mainz) 1927- 1.7.1932 Franz Bock
SA-Gruppe Südwest (ab 10.7.1931 SA-Gruppe West, ab 1.7.1933 SA-Gruppe Westmark, ab 1940 SA-Gruppe Mittelrhein, Sitz in Koblenz) Dr. Fritz Haltern 2.4.-12.9.1931 12.9.1931-14.9.1932 August Schneidhuber (bis 14.10.1931 komm.) 1932-1934(7) Emil Steinhoff 15.3.-30.6.1934 Hans Karl Koch (komm.) Eugen Plorin (bis 15.9.1935 komm.) 26.7.1934-30.11.1936 1.10.1936-31.1.1942 Günther Gräntz (bis 1.4.1937 komm.) 1943-1945 Josef Ackermann
107
SA-Gruppe Kurpfalz (Sitz in Mannheim, ab 1942 in Saarbrücken, 1945 in Neustadt a. d. Weinstraße236) 15.3.1934- 18.7.1934 Richard Wagenbauer 10.7.1934- 31.12.1936 Max Luyken 1.1.1937- 31.10.1937 Friedrich Fenz 1.11.1937- 31.1.1942 Herbert Fust Dr. Carl Caspary 1.2.1942-1945 SA-Obergruppen 1932-1934 SA-Obergruppe III (Gruppen West, Thüringen und Südwest, Sitz in Koblenz) 15.9.1932-31.3.1933 August Schneidhuber 20.3.-30.6.1933 Dietrich von Jagow
SA-Obergruppe V (Gruppen Thüringen, Hessen, Südwest, Westmark und Kurpfalz, Sitz in Stuttgart) 1.7.1933-30.6.1934 Dietrich von Jagow SA-Obergruppe IX (Gruppen Westmark und Kurpfalz, Sitz in Koblenz) 1.4.-30.6.1934 Eugen Plorin
SS SS-Standarten SS-Schar Hessen (ab Juli 1929 SS-Standarte III, ab 30.1.1931 SS-Brigade 2, ab 1.1.1932 2. SS-Standarte „Hessen“, Sitz in Frankfurt am Main) I. 5.1928-11.7.1930 Fritz Weitzel II. 7.1930-Juni 1932 Hans Döring 25.1.1932- 1.4.1933 Willy Herbert 1.4.-12.6.1933 Dr. Eugen Mohr 12.6.1933- 7.7.1935 Franz Schwarz 7.7.1935-21.5.1936 Johannes Schäfer 21.5.-Aug. 1936 Tom Kirchstein Walter Moreth Aug. 1936-8.5.1945
236 Der letzte Sitz der SA-Gruppe Kurpfalz befand sich in der Böckingstraße 1 a in Neustadt
(LA Sp Best. H 4 Nr. 3135, fol. 264).
108
SS-Standarte V„Rheinland" (ab Januar 1930 SS-Standarte VII, ab 17.2.1931 SS-Brigade 5, ab 24.8.1931 5. SS-Standarte „Mosel", Sitz in Köln, ab 4.6.1930 in Brohl, ab Sept. 1934 in Koblenz, ab Dez. 1936 in Traben-Trarbach, ab Jan. 1938 in Trier) 29.7.1929-4.6.1930 Karl Schumacher (Köln) 4.6.1930-5.4.1934 Karl Zenner (Brohl) 5.4.1934-10.4.1935 Karl Otto 10.4.1935-31.12.1936 Horst Schmischke 31.12.1936-20.10.1938 Norbert Scharfe 20.10.1938-Mai 1945 Kurt Kubat
SS-Standarte XXXII „Pfalz" (ab 1932 10. SS-Standarte „Pfalz“, Sitz in Neustadt a. d. Weinstraße, ab Juni 1938 in Kaiserslautern) 2.7.1930-4.11.1931 Fritz Berni 7.11.1931-3.4.1933 Theodor Eicke März-10.9.1932 Ludwig Gaab (i.V) 10.9.1932-10.7.1935 Willy Schmelcher (bis 24.4.1933 komm.) 10.7.1935-17.10.1938 Arno Dressier 17.10.1938-1.7.1941 Herbert Straub 1.5.1942-Mai 1945 Otto Leiner SS-Brigade 33 „ Rheinhessen “ (ab 1.1.1932 33. SS-Standarte „ Rheinhessen ", Sitz in Darmstadt, Nov. 1933 bis Sept. 1938 in Mainz) 30.1.1931-1.7.1932 Hans Döring 1.7.1932- 1.4.1933 Paul Brinkmann 1.4.1933- 15.5.1935 Willy Herbert 15.5.1935-13.1.1937 Reinhold Schulze 13.1.-31.3.1937 Georg Ebrecht 1.1.1939-1944 Walter Johst Jan. 1943 Bodo von Gerdtell (i.V.) 78. SS-Standarte (Sitz in Wiesbaden) 1.4.-15.5.1934 Franz Kersten 15.5.1934-31.12.1936 Hans Kühtz 1.1.1937-1943 Heinz Sawatzki 1943-Mai 1945 Emil Schulz
85. SS-Standarte (Sitz in Saarbrücken) Mai 1935-1.1.1939 Johann Burkhart 1.1.1939-1.2.1942 Willy Stemmier 1942-1.2.1943 Friedrich Paulus 19.2.1943-Mai 1945 Gustav Sulzer
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93. SS-Standarte (Sitz in Koblenz) 1.1.1938-Mai 1945 Johannes Kleinow 125. SS-Standarte (Sitz in Metz) 1940 Wilhelm Hiller 12.11.1940-Aug. 1944 Willy Stemmier
SS-Abschnitte SS-Abschnitt XI (Sitz in Frankfurt am Main, ab Okt. 1933 in Wiesbaden, ab 1.1.1937 in Koblenz) 12.7.1932-15.3.1934 Wilhelm Redieß 15.3.-19.9.1934 Alfred Bigier Hermann Behme 19.9.1934- 15.4.1935 15.4.1935- 31.12.1936 Richard Hildebrandt 1.1.-22.9.1937 Kurt Brasack 22.9.1937-1.2.1940 Kurt Hintze Friedrich Hauser 1.10.1940-15.3.1943 15.3.1943-8.5.1945 Dr. Gerhard Mischke SS-Abschnitt XXIX(Sitz in Mannheim, ab April 1936 in Konstanz) 17.4.1934-7.1.1935 Wilhelm Starck 7.1.1935-15.3.1936 RudolfWeiß SS-Abschnitt XXXIV(Sitz i 1.1.1937-31.10.1938 1.11.1938-1.2.1940 1.2.1940-22.1.1944 22.1.1944-Mai 1945
i Neustadt a. d. Weinstraße) Dr. Adolf Katz Wilhelm Ihle Karl Wichmann Emanuel Sladek
SS-Oberabschnitte
SS-Oberabschnitt Rhein (Sitz in Koblenz, ab 1.12.1935 in Arolsen, ab 1.1.1937 in Wiesbaden) 5.4.1934-14.5.1935 August Heißmeyer 20.6.1935-31.12.1936 Josias Erbprinz zu Waldeck und Pyrmont 1.1.1937-26.10.1939 Richard Hildebrandt 25.9.1939- 19.6.1940 Jakob Sporrenberg 21.6.1940- 16.12.1941 Erwin Rösener 10.12.1941-21.5.1943 Theodor Berkelmann
110
SS-Oberabschnitt Saar-Lothringen (ab 2.10.1940 SS-OberabschnittLothringen-Saar pfalz, ab 3.2.1941 SS-Oberabschnitt Westmark, Sitz in Saarbrücken) 9.7.1940-21.5.1943 Theodor Berkelmann
SS-Oberabschnitt Rhein-Westmark (Sitz in Wiesbaden) 21.5.-9.11.1943 Theodor Berkelmann 9.11.1943-24.3.1945 Jürgen Stroop
NSKK NSKK-Motorgruppe Westmark (ab 1940 NSKK-Motorgruppe Rhein-Mosel, Sitz in Koblenz) 20.4.1935-31.7.1942 Nikolaus Eiden
NSKK-Motorgruppe Kurpfalz-Saar (ab 1940 NSKK-Motorgruppe Westmark, Sitz in Kaiserslautern) 1931 Jakob Faber (Untergruppenfuhrer des NSKK im Gau Pfalz) 15.1.1932-1943 Rudolf Rees 1943 Georg Wagener 9.11.1943-1945 Heinrich Nietmann
HJ HJ-Gebiet 12 Westmark (ab 1933 HJ-Gebiet Koblenz-Trier, ab 1942 HJ-Gebiet Mosel land, Sitz in Koblenz) Juni 1931-1945 RolfKarbach
HJ im Gau Pfalz (1933-1934 zum HJ-Gebiet 19 Hochland, 1934-1935 zum HJ-Gebiet 13 Hessen-Nassau) 1925-1928 August Anschütz 1928-1934 Karl Hofmann 1934-1935 Gustav Staebe HJ-Gebiet 25 Pfalz-Saar (ab 1936 HJ-Gebiet Saarpfalz, ab 1941 HJ-Gebiet Westmark, Sitz in Neustadt) 1935-1938 Friedrich Thimel Juli 1938-Mai 1943 Walter Kröcher 1941 Otto Trautvetter (komm.) Wilhelm Keller (?)
111
Biographischer Teil Vorbemerkung: Die Biographien sind (ohne weitere Gliederung nach regionalen o. ä. Gesichtspunkten) alphabetisch nach Familiennamen aufgelistet und tabellenartig nach einem einheitlichen Schema aufgebaut, mit den Punkten „Geburtsdatum und -ort“, „Familienstand“, „Religion“, „Ausbildung“, „Beruf*, „Partei“, „Nachkriegszeit“ und „Gestorben“. Für die Zeit vor 1945 wurde also durch die Trennung von „Beruf* und „Partei“ von einer streng chronologischen Auflistung der Lebensstationen abgegan gen. In einzelnen Fällen ließ sich diese Trennung sicher nicht in befriedigender Weise durchfuhren, etwa bei SS-Angehörigen, die zugleich Funktionen in der Polizei (also unter dem Punkt „Beruf*) ausübten, oder im Fall der Reichskommissare in den besetz ten Ostgebieten (formal Beamte des Reichs, also unter dem Punkt „Beruf* aufgeführt). Die zunehmende Verflechtung von staatlichen und Parteifunktionen war ja ein Cha rakteristikum für die nationalsozialistische Herrschaft. Trotzdem erschien es sinnvoll, die Trennung zwischen „Beruf* und „Partei“ in den einzelnen Biographien soweit wie möglich durchgehend aufrechtzuerhalten, da eine optische Gegenüberstellung dieser beiden Tätigkeitsfelder durchaus aufschlussreich sein kann.
I
Acker, Augustin
Geburtsdatum und-orf. 17.2.1878 in Edenkoben (B.-A. Landau) als Sohn des Maklers Augustin Acker.
Familienstand-, verheiratet seit 21.3.1903 (Edenkoben) mit Rosa Holzinger, 1 Tochter; zweite Verehelichung 11.6.1912 (Ludwigshafen) mit Luise Schwender, 1 Sohn. Religion-, katholisch. Beruf. Lagerist, später Winzer in Edenkoben; seit 1929 Stadtrat in Edenkoben;
1.4.1933-16.6.1937 Erster Bürgermeister von Edenkoben (bis 29.10.1933 kommissa risch, seit 7.5.1937 hauptamtlich). Partei-. 1.3.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 118778), Gründer der Ortsgruppe Eden koben; 1931-April 1933 Bezirks- bzw. Kreisleiter der NSDAP in Edenkoben.
Gestorben-, 16.6.1937 in Edenkoben an den Folgen eines Unfalls. (Q: LA Sp Best. H 39 Nr. 638, Best. H 91 Nr. 26405, Best. T 65 Nr. 271, Best. U 284 II Nr. 33 und 34; Heinz 1994; Kuby)
112
2
Ackermann, Christian Hugo
Geburtsdatum und -ort: 22.7.1896 in Hof als Sohn des Webereiobermeisters Martin Hugo Ackermann. Familienstand: verheiratet seit 1938 mit Auguste Flock, geb. Nobel (katholisch, geschiedene Ehefrau des Josef Flock, bei dem Ackermann in Koblenz 1927-1933 gewohnt hatte), seit 14.8.1946 verwitwet (Ehefrau starb im Krankenhaus Traben-Trar bach an Tuberkulose). Religion: evangelisch, 1937 Kirchenaustritt, nach 1945 Wiedereintritt.
Ausbildung: 1902-1907 Volksschule in Hof, 1907-1914 Realschule in Hof; 1914-1920 Wehrdienst als Kriegsfreiwilliger (1916 EKII); 1920-1924 Staatliche Gewerbeakademie in Chemnitz, Prüfung als Bauingenieur.
Beruf: Architekt, seit 1925 in Düsseldorf tätig, 1926-1930 bei der Rheinischen Woh nungsfürsorge GmbH in Trier, 1930-1932 arbeitslos, 1932-1933 Hilfskraft beim Hoch bauamt Koblenz;
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1938-1945 ehrenamtlicher Vorsitzender des Zweckverbandes der Krankenhäuser am Mittelrhein; 1939 Bau eines Hauses in Arzheim, das er 1943 wieder verkauft, da seine Frau dort krank geworden ist;
Sommer 1944-April 1945 evakuiert nach Köditz bei Hof.
Partei: 1.1.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 435076); 1931-1934 Ortsgruppenleiter in Koblenz-Mosel (Rauenthal), wegen Vernachlässigung der Ortsgruppe abgesetzt; Ende Mai 1933 von Gauleiter -» Simon mit der Leitung und dem Aufbau der NSV im Gau beauftragt;
Juli 1933-1944 Gauamtsleiter des Amts für Volkswohlfahrt im Gau Koblenz-Trier (ab 1942 Moselland), März 1944 Entlassung (Gehaltszahlung noch bis Ende 1944) nach Erkrankung (Lungenentzündung und totaler Nervenzusammenbruch) und Stellung nahme gegen Tendenzen, die ihm unsittlich erschienen (Propaganda der NSDAP für das außereheliche Kind; nach eigener Darstellung wurde Ackermann, nachdem er in einer Ansprache an sein Personal das sittliche Verhalten der Frauen besonders scharf gerügt hatte, mit der Einlieferung ins KZ bedroht, in Berlin auf seinen Geisteszustand untersucht und für nicht normal erklärt, wodurch er der Verhaftung entgangen sei).
113
Nachkriegszeit'. Flucht aus Köditz beim Einzug der Amerikaner, 25.5.1945-22.5.1948 Internierung in Hersbruck, Regensburg und Diez, danach wohnhaft in Tellig bei Zell a.d. Mosel (bei der Familie einer früheren Hausangestellten), seit Aug. 1949 in Buden heim und als Maurer in Mainz tätig; 29.7.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Koblenz: Minderbe lasteter.
Bei jeder Gelegenheit schrie und schnauzte er die Untergebenen an, die nicht seines Willens waren (Aussage des Peter Becker, Koblenz, am 1.9.1948), wurde der brüllende Löwe genannt; Ackermann legte den größten Teil seiner Ersparnisse in seine Wohnung und Bücher über Architektur, Malerei und Bildhauerei an (Büchersammlung nach eigener Einschätzung im Wert von ca. 60.000 RM); vor allem ihm war das Verbleiben der Schwestern in den konfessionellen Krankenhäusern zuzuschreiben.
Gestorben'. 24.2.1993 in Weilerbei Bingen. (Q: LHA Ko Best. 584/1 Nr. 1172 und Nr. 1190, Best. 856 Nr. 134671; Lilla 2004; Stockhorst)
3
Ackermann, Josef
Geburtsdatum und -ort: 26.4.1905 in Arenberg (Lkr. Koblenz)237 als Sohn des Land wirts Moritz Ackermann. Familienstand', verheiratet seit 29.7.1930 (Ehrenbreitstein) mit Johanna Lonz.
Religion', gottgläubig.
Ausbildung-, Volksschule, kaufmännische Handelsschule. Beruf. Kaufmann;
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1940-1944 Leiter der Abteilung IV (Juden- und Emigrantenvermögen) beim Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg; 9.12.1941-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier).
Partei'. 1925 Eintritt in die NSDAP;
Gauredner, seit 1933 Schulungsredner;
237 Irrtümlich manchmal als Bruder von Christian Ackermann angesehen (LHA Ko Best. 856 Nr. 134671, Bl. 62).
114
1936-1945 Gauinspekteur der Gauleitung Koblenz-Trier (1942 Moselland), Gauhaupt amtsleiter; 9.11.1938 SA-Oberführer, SA-Führer z. V der SA-Gruppe Westmark, 9.11.1943 SABrigadeführer (SA-Gruppe Mittelrhein);
19.11.1942-3.5.1944 kommissarischer Leiter des Gauamts für Kommunalpolitik des Gaus Moselland. Nachkriegszeit'. 1949 in Luxemburg.
Gestorben'. 5.3.1997 in Vallendar (Lkr. Mayen-Koblenz). Ackermann galt als fanatischer Nazi.
(Q: BA PK/A 5 Ackermann, Josef; LHA Ko Best. 856 Nr. 134671; Dostert; Lilla 2004; Stockhorst)
4
Alt, Gustav Erich
Geburtsdatum und -ort: 19.12.1890 in Oberemmel (Lkr. Trier) als Sohn des Guts verwalters Jakob Ludwig Alt (katholisch) und der Sophia Alt geb. Weissert (evange lisch). Familienstand', verheiratet seit 18.4.1922 (Stuttgart) mit Gertrud Schmid, früh ver witwet, 4 Kinder. Ausbildung'. Volksschule, Weinbauschule Trier.
Beruf. Volontär auf dem Schönfelder Hof bei Trier, danach Gutsverwalter in SüdUngarn;
1914-1918 Kriegsdienst, danach Aufseher beim Grafen Kesselstadt bis zu seiner Ent lassung 1932. Partei'. 1.4.1932 Eintritt in die NSDAP;
Frühjahr 1932 Aufbau des agrarpolitischen Apparates des Kreises Trier; 1935 Vorsitzender des Weinwirtschaftsverbandes Rheinland;
1.5.1938-1945 Kreisleiter von Simmern, offizielles Einstellungsdatum: 1.6.1938;
1.9.1941 Kreisjägermeister. Gestorben'. 24.9.1963 in Ludwigsburg.
(Q: Dorfey)
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5
Anell, Mathias
Geburtsdatum und -ort: 21.11.1902 in Schillingen (Lkr. Trier)238 als Sohn des Tage löhners Peter Anell. Familienstand', verheiratet seit 1936 (Koblenz). Religion', katholisch, später gottgläubig.
Partei'. NSDAP (Nr. 131628); bis Mai 1942 Gauorganisationsleiter des Gaus Koblenz-Trier, danach Reichsamtsleiter in München; 29.6.1943 Versetzung ans Oberste Parteigericht.
(Q: BA PK/A 60 Anell; LHA Ko Best. 584/6 Nr. 58; Standesamt Keil am See)
6
Angerer, Georg Otto
Geburtsdatum und -ort: 15.2.1893 in Seebach (B.-A. Neustadt a. d. Haardt) als Sohn des Forstverwalters Anton Angerer, 1913 Umzug mit seinen Eltern nach Germersheim. Familienstand: ledig.
Religion: katholisch, 1939 Kirchenaus tritt.
Ausbildung: Volksschule, Gymnasium; 1912 Eintritt als Fahnenjunker in das 9. Württembergische Infanterie-Regiment (Ulm);
1914 Reifeprüfung als Offizier an der Kriegsschule Hannover; 1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg, zuletzt 1. Ordonnanzoffizier und stellvertre tender Brigadeadjutant der 5. Bayerischen Ersatzbrigade (März 1918 Oberleutnant).
238 Das Todesdatum ist beim Geburtseintrag nicht vermerkt (Auskunft des Standesamts Keil am See vom 18.1.2006).
116
Beruf. Nach 1918 zuerst als Gutsverwalter in der Landwirtschaft tätig, übernimmt 1927 die Wild- und Fischhandlung seiner Stiefmutter in Germersheim; 9.6.1933 Stadtrat in Germersheim; Juni 1936-1945 (ehrenamtlicher) Bürgermeister von Germersheim (auch von Lingenfeld und Westheim); Kreisjägermeister, Kreisobmann des Deutschen Gemeindetages;
Sept. 1940-Mai 1942 Stadtkommissar (Bürgermeister) von Saargemünd (muss dieses Amt wegen Schwierigkeiten mit Gestapo und SD verlassen, weil er eine Lothringerin vor der Ausweisung schützen wollte), Leiter der Prüfungskommission für lothringische Flüchtlinge;
1941-1945 geschäftsführender Gaujägermeister in Lothringen. Partei: 1.4.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 463866); 1.3.1931-Juli 1934 Mitglied der SA (Sturmführer, später Standartenführer z.V der Brigade 51); 1933 Sonderkommissar der SA beim Bezirksamt Germersheim; Juni 1934-Mai 1936 Gauinspekteur des Gaus Rheinpfalz und Beauftragter der NSDAP für die Städte Neustadt und Landstuhl;
seit 15.12.1942 erneut Gauinspekteur des Gaus Westmark. Nachkriegszeit: 20.7.1945 Verhaftung in Germersheim durch die französische Gen darmerie, Internierung in Wörth; 17.3.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer I Neustadt: Belasteter
28.3.1950 nach Berufung Angerers Aufhebung dieser Entscheidung und Einstellung des Verfahrens durch Beschluss der Spruchkammer II Neustadt, da nur als Minder belasteter einzustufen. Spezieller Freund von Gauleiter
Bürckel.
Gestorben: 28.3.1951 in Speyer.
(Q: BA PK/A 62 Angerer, Otto; LA Sp Best. H 91 Nr. 27131, Best. R 18 Nr. A 26766, Best. T 65 Nr. 270; Heinz 1994)
117
7 Anschütz, August Johannes Geburtsdatum und -ort: 25.8.1903 in Pirmasens als Sohn des Sattlers Eduard Anschütz. Familienstand', verheiratet seit 15.9.1936 (Pirmasens) mit Franziska Heidenreich, 1 Kind.
Religion', evangelisch, später gottgläubig.
Beruf. Schlosser, Angestellter der Stadt Pirmasens (Leiter der Straßenreinigung). Partei'. 1924 Eintritt in die SA (1938 Obersturmbannführer);
1925-1928 Leiter der NS-Jugendbewegung bzw. HJ-Gauführer in der Rheinpfalz; 30.5.1925 Verhaftung durch die Franzosen im Bahnhof Landau während einer „Pfingstfahrt“ der Pirmasenser NS-Jugendgruppe ins Rechtsrheinische, 9.7.1925 Verurteilung durch das französische Kriegsgericht in Landau zu einer Geldstrafe (Begründung: Das Tragen von Skimützen, Windjacken und schwarz-weiß-roten Bändchen sei als militä rische Vorbereitungfür den Krieg anzusehenf2y) 7.11.1925 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 23280);
1926 Führer der SA in Pirmasens;
seit 1933 Ortsgruppenleiter von Pirmasens-Ost (besonders hervorgetreten 1933 bei der Festnahme von SPD- und KPD-Funktionären).
Nachkriegszeit'. 1947 Spruch der Säuberungsbehörde in Hannover: Ausschluss aus allen öffentlichen oder privaten Stellungen leitenden oder aufsichtsführenden Cha rakters, Vermögenssperre; der Kreisuntersuchungsausschuss in Pirmasens erwägt eine Anfechtung dieses Spruchs, da, falls dieser Spruch durch die Säuberungsbehörden im Lande Rheinland-Pfalz anerkannt würde, man im Kreise Pirmasens keinen Natio nalsozialisten mehr bestrafen dürfte. Gestorben'. 6.8.1970 in Pirmasens. (Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 733 und Karteikarte „Anschütz, August“, Best. R 18 Nr. A 1047 und Nr. A 26749, Best. T 65 Nr. 266 und 270; LHA Ko Best. 403 Nr. 16743; BayHStA Best. MInn Nr. 81618)
239 Die Pfalz unter französischer Besatzung von 1918 bis 1930, S. 272 f. und 279.
118
8
Antz, Peter
Geburtsdatum und-orf. 12.12.1888.
Familienstand’, verheiratet, 6 Kinder. Beruf. Rektor der Volksschule Cochem.
Partei’. NSDAP-Ortsgruppenleiter von Cochem, Kreisamtsleiter;
Jan. 1940-20.5.1943 M-Kreisleiter von Cochem. (Q: BA PK/A 68 Antz; LHA Ko Best. 856 Nr. 80172; Dorfey)
9
Armbrüster, Philipp
Beruf. Seit 1.5.1944 Amtsbürgermeister vonPetingen (Kr. Esch, Luxemburg).
Partei’. Bis 30.4.1944 Kreisstabsamtsleiter und M-Kreisleiter von Zell. (Q: BA PK/A 75 Armbrüster; LHA Ko Best. 662/5 Nr. 132; Dorfey) 10
Arnoldi, Nikolaus
Geburtsdatum und -orf. 6.7.1901 als Sohn des Bauunternehmers Nikolaus Arnoldi. Beruf. Baugewerksmeister in Gerolstein;
Juni 1940 Einziehung zur Wehrmacht. Partei’. Seit Aug. 1932 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Gerolstein, seit 20.9.1932 Kreisfachberater für Mittelstandsfragen bei der Kreisleitung Daun;
1.5.1933 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 2016079); Kreisamtsleiter der NS-Hago im Kreis Daun (ab 1938 Daun-Wittlich), 1940 vorüber gehend M-Kreisleiter des Kreises Daun-Wittlich.
(BA PK/A 81 Arnoldi, PK B/33 Brandenburger) 11
Bach, Christian Johann
Geburtsdatum und -orf. 14.2.1898 in Sinnerthal (Kr. Ottweiler) als Sohn des Berg manns Christian Bach.
Familienstand’, verheiratet seit 24.12.1928 (Wiebelskirchen) mit Emilie Müller, 2 Kinder. Religion’, evangelisch.240 240 Angabe in einem Fragebogen vom 16.2.1940 in seiner SS-Führerakte (BA SSO/1068 Bach):
Seit 20 Jahren keine Bindung zur Kirche. Aus politischen Gründen noch Mitglied der evgl. Kirche.
119
Ausbildung-, Volksschule, Realschule in Friedrichsthal, 2 Jahre Forstlehre, 1 Jahr Forst schule;
15.5.1916-10.2.1919 Wehrdienst als Kriegsfreiwilliger im 14. Jäger-Bataillon und Garde-Schützen-Bataillon (Flandern, Mazedonien, Elsass-Lothringen), 1919-1920 Zeitfreiwilliger in der Brigade IV der Reichswehr.
Beruf-, 1919 Hilfsfbrsterprüfung, 1920-1927 forstlicher Vorbereitungsdienst, 1927 Revierförsterprüfung; 1927-1929 außerplanmäßiger Beamter (staatlicher Förster), ab 1.1.1930 staatlicher Revierförster in Ludweiler (1.7.1938 Oberförster, 1.4.1940 Forstamtmann), 3.10.19391.4.1940 Leiter des Forstamts Zwakow (Ostoberschlesien), 1.4.-Juli 1940 Leiter des Forstamts Schirpitz, 14.1.1941-April 1944 Leiter des Forstamts Salzburgen, Mai-Juni 1944 Leiter des (neu einzurichtenden) Forstamts Busendorf (Strafversetzung wegen seiner guten Zusammenarbeit mit der französischen Bevölkerung), Juli 1944 Abord nung ans Regierungsforstamt Wiesbaden und am 27.9.1944 zur Leitung des Forstamts Johannisburg bei Weilburg an der Lahn;
1933 Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Gemeinderat von Ludweiler, Erster Bei geordneter; 24.11.1944 Eröffnung eines Disziplinarverfahrens wegen Sabotage etc. durch den Reichsforstmeister aufAntrag des Landesforstamts Saarbrücken, Dienststelle Lothrin gen.
Partei-, Feb. 1923 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Amorbach der NSDAP; 20.9.1923 Eintritt in die NSDAP (Nr. 44232);
1924 Hauptvertrauensmann des Völkischen Blocks; 1.6.1933 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 2690302); 1933/34 Bezirksleiter der illegalen SA und SS im Saargebiet;
1933-1935 stellvertretender Ortsgruppenleiter von Ludweiler; März 1934-1.3.1935 Mitglied der Deutschen Front;
1.6.1935-1.9.1939 und 1.8.-15.12.1940 Ortsgruppenleiter von Ludweiler;
1935-1936 Kreisfachschaftsleiter des Reichsbundes der deutschen Beamten; 1.1.1936 Eintritt in die SS (Nr. 280080), seit 1.9.1935 Leiter der Außenstelle Ludweiler des SD, 11.9.1938 Oberscharführer, Sept 1939 Abordnung nach Oberschlesien (Tichau bei Kattowitz), 20.4.1940 Untersturmführer im Reichssicherheitshauptamt, 20.4.1942 Obersturmführer;
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15.9.1941-März 1942 kommissarischer Kreisleiter von Ottweiler-St. Wendel; 1.4.-Okt. 1942 und April-20.12.1943 kommissarischer Kreisleiter von Salzburgen (Lothringen), Nov. 1942-März 1943 kommissarischer Kreisleiter von Kusel, ab 30.4.1943 vorübergehend von Gauleiter -» Bürckel zur Wiederherstellung seiner Gesundheit und Wehrfähigkeit beurlaubt;241 242 Dez. 1943 Entlassung aus dem Parteidienst {seine Absetzung als Vertreter des Kreislei ters in Salzburgen erfolgte in einer Art und Weise, die den ganzen Hass des Gauleiters Bürckel gegen Herrn Bach offenbarte)?4,2 Nachkriegszeit: 4.4.1945 Festnahme durch die Amerikaner in Johannisburg, bis 25.6.1948 Internierung in Theley, danach wohnhaft in Wiebelskirchen;
18.6.1948 Säuberungsbeschluss des Untersuchungsausschusses Ottweiler: Minderbe lasteter, Zurückstufung zum Oberförster, 60.000 Francs Geldbuße (abgegolten durch Internierung); 15.10.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Saarbrücken: Minderbelasteter, Zurückstufung zum Revierförster; 31.10.1948 Wiedereinstellung als Revierförster durch das Landesforstamt Saarbrü cken; 25.11.1949 Verurteilung durch das Oberlandesgericht Saarbrücken zu 2 Monaten Gefängnis auf Bewährung wegen seines Verhaltens während des Judenpogroms 1938.
Gestorben: 12.12.1967 in Neunkirchen (Kr. Ottweiler).
(Q: BA PK/G 51 Knapp, Hermann, SSO/1068 Bach; LA Sb Best. StKpolS Nr. 35; Standesamt Neunkirchen)
241 Schreiben Bachs an den Leiter des SS-Personalhauptamtes vom 24.8.1944 (ebd.): Nach
dem Vorangegangenen nehme ich an dass der Gauleiter Bürkel (!) auf meine Dienste als Kreisleiter verzichten wird. Ich werde voraussichtlich nach einer 3 'A jährigen hauptamt lichen Parteiiätigkeit in meinen Berufzurückkehren. 242 Zeugenaussage von Adolf Ott, ehern. Führer des SD-Abschnitts Saarbrücken, vom Juni 1947 (LA Sb Best. StKpolS Nr. 35, Bl. 10).
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12
Bach, Philipp
Geburtsdatum und-ort: 22.10.1877 in Hirzenach. Beruf. Maler, Ingenieur, Invalide. Partei'. 1.2.1930 Eintritt in die NSDAP;
1931-Anf. Juni 1934 Kreisleiter von St. Goar und Ortsgruppenleiter von Hirzenach, dann Niederlegung aller Ämter. Bach soll in einem Schreiben an den Regierungspräsidenten von Koblenz vom 30.4.1933 die Absetzung des Landrats Dr. Statz gefordert haben, der jedoch ungeachtet dessen bis 1945 im Amt blieb. (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16737; Dorfey)
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Baehmann, Heinrich Johann Otto
Geburtsdatum und -ort: 12.9.1902 in Koblenz als Sohn des Straßenbahnschaffners Otto Bachmann.
Familienstand', verheiratet seit 19.4.1924 (Pöcking, B.-A. Starnberg) mit Maria Simon, 3 Kinder. Religion', evangelisch.
Beruf. Bankbeamter bei der Volksbank Neustadt a.d. Haardt;
1929 Kandidatur für den Stadtrat von Neustadt;
1933 Stadtrat in Neustadt;
Stadtrat in Landau bis Mai 1937; seit November 1935 Leiter des Polizeiamtes in Landau, Polizeioberinspektor;
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagcn. Partei'. Mitglied des Jungdeutschen Ordens; seit 1925 Mitglied der SA
1.7.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 93875);
1928/29 Ortsgruppenleiter;
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seit 1930 Standartenführer, Führer(m.d.F.b.) der SA-Standarte 18 und Stabsleiterder SA-Untergruppe Pfalz; 1936-9.6.1939 Kreisleiter von Bergzabern, ab Mai 1937 auch von Landau;
1938-1940 mit Gauleiter -» Bürckel in Österreich (wohnhaft in Hafendorf in der Steiermark);
26.2.1940 einstweilige Verfügung des stellvertretenden Gauleiters der Steiermark Dr. Tobias Portschy gegen Bachmann, dagegen Einspruch Bachmanns am 2.3.1940 (Hin tergründe unbekannt); 31.3.1941 Aufhebung der einstweiligen Verfügung durch das Oberste Parteigericht der NSDAP, Verwarnung für Bachmann; seit 28.8.1941 SA-Oberführer in Berlin;
1941 mit -» Selzner (Generalkommissar von Dnjepropetrowsk) in der Ukraine, später auf einer anderen Dienststelle im baltischen Raum. Gestorben'. 15.12.1944 in Heidelberg an einer Krankheit, die er sich im Osteinsatz zugezogen hatf^
(Q: BA PK/A 116 Bachmann, Heinrich; LA Sp Best. T 65 Nr. 270; Saarbrücker Zei tung vom 10./11.1.1945; Heinz 1994; Lilla 2004; Muskalla; Stockhorst; Wunder)
14
Backe, Ewald
Geburtsdatum und -ort: 5.7.1897 in Chicago (USA) als Sohn des Wächters Adam Backe aus Kirchenarnbach (B.A. Homburg) und seiner Ehefrau Emma Mantzke aus Polzin (Pommern), Rück wanderung nach Deutschland 1899. Familienstand', verheiratet seit 14.10.1925 mit Anna Arens (verwitwet), geb. Emrich (evangelisch, 1936/37 Kir chenaustritt) aus Kottweiler-Schwanden, 2 Stiefsöhne (der ältere 1944 gefallen, eigene Tochter 1936 gestorben).
243 Todesnachricht in der Saarbrücker Zeitung vom 10./11.1.1945.
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Religion-, katholisch, 1936/37 Kirchenaustritt. Ausbildung-. 1904-1909 Volksschule, 1909-1913 humanistisches Gymnasium in Pir masens und Zweibrücken, 1913-1916 Präparandenschule in Blieskastel und Speyer;
2.6.1916-21.11.1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg im 23. und 8. Bayerischen Infan terie-Regiment (Frankreich und Russland, zweimal verwundet, EK II, entlassen als Unteroffizier und Offiziersaspirant); 1918-Feb. 1920 Lehrerbildungsanstalt Speyer, Sept. 1923 Anstellungsprüfung für den Volksschuldienst. Beruf. Mai 1920-1.9.1925 Aushilfs- bzw. Hilfslehrer;
1.9.1925-30.6.1935 Volksschullehrer in Schauernheim, 1.7.1935-31.3.1937 in Mut terstadt;
1928-1935 Rechner der Spar- und Darlehenskasse Schauernheim; Mai 1933-Okt. 1935 ehrenamtlicher Bürgermeister von Schauernheim;
1.2.1935 Verbandsleiter des Zweckverbandes für Wasserversorgung Pfälzische Mit telrheingruppe;
1.4.1937- 1.8.1939 Bürgermeister von Mutterstadt; 1.8.1939 Leiter des städtischen Kulturamts in Ludwigshafen, Betriebsführer des PfalzOrchesters;
26.8.-15.9.1939 Kriegsdienst; 23.5.-30.9.1940 Beauftragter der Stadt Ludwigshafen mit den Befugnissen des Ober bürgermeisters; 1.7.1940-31.3.1945 Beigeordneterder Stadt Ludwigshafen (ab 1.10.1940 Dezernent der Kultur- und Schulverwaltung); 20.3.1945 zur Wehrmacht eingezogen.
Partei'. 1923 Verbindungsmann für den Abwehrbezirk IX im Auftrag der Abwehrstelle in Heidelberg;
1.1.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 401102), Schulungsleiter, Geschäftsführer und Kassenwart der Ortsgruppe Schauernheim; 1933- 1934 Ortsamtsleiter der NSV in Schauernheim; 1934- 1935 Ortsgruppenleiter von Schauernheim; 1.7.1935-31.3.1937 Ortsgruppenleiter von Mutterstadt; 1.10.1937- 1945 Vorsitzender des Kreisgerichts Ludwigshafen der NSDAP;
1.9.1941 Beauftragter der NSDAP für alle Gemeinden des Kreisbereiches Ludwigs hafen (ausgenommen die Stadt Ludwigshafen);
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17.9.1941 -20.3.1945 kommissarischer Kreisleiter von Homburg (bis 30.11.1942 auch von Zweibrücken). Nachkriegszeit-. 4.5.-15.6.1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft in Moosburg, dann bis 24.12.1948 Internierung in Moosburg, Dachau, Kornwestheim und (seit 10.12.1947) in Landau, danach wohnhaft in Kottweiler-Schwanden;
1947 Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankenthal wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit und Brandstiftung (Inbrandsetzung der Synagoge in Mut terstadt am 10.11.1938), eingestellt;
5.8.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers im Säuberungsverfahren: Belasteter;
8.12.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Neustadt: Minder belasteter; 1.3.1950 Säuberungsverfahren von der Spruchkammer II Neustadt eingestellt; seit 5.6.1950 Gewerbelehrer an der Berufsschule Ludwigshafen, 31.1.1953 Gewer beoberlehrer, seit Feb. 1954 kommissarischer Leiter der Allgemeinen Abteilung der Berufsschule Ludwigshafen;
1.9.1954 Gesellenprüfung im Bäckerhandwerk in Landstuhl;
20.2.1956 Berufsschul-Abteilungsleiter an der Berufsschule Ludwigshafen; 31.7.1962 Eintritt in den Ruhestand.
Gestorben'. 21.8.1968 in Ludwigshafen.
(Q: LA Sp Best. H 14 Nr. 2795, Best. R 18 Nr. A 25839, Best. Y 7 Nr. 14; Muskalla; Mitteilung Helmut Lauer; Mitteilung Dr. Wolfanger)
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Bader, Joseph Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 9.9.1895 in Germersheim als Sohn des Schriftsetzers Peter Joseph Bader. Familienstand', verheiratet, 1 Kind, zweite Verehelichung 17.8.1960 (LudwigshafenOggersheim). Religion-, katholisch (1933 demonstrative Teilnahme an der Fronleichnamsprozession in NS-Uniform, Nov. 1933 Wahl in den Kirchenrat der Pfarrei Oggersheim).
Beruf. 1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg; nach 1918 Stromrechnungsprüfer bei den Pfalzwerken in Ludwigshafen; März-Juli 1933 kommissarischer Bürgermeister von Oggersheim.
Partei'. Nov. 1930 Eintritt in die NSDAP;
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seit 1931 Mitglied derNSBO;
1931-1932 Mitglied der SA, Führer der SA des Kreises Ludwigshafen;
193 l-Aug. 1933 Ortsgruppenleiter von Oggersheim; Anfang 1932-Aug. 1933 Bezirks- bzw. Kreisleiter von Ludwigshafen (Amtsenthebung durch Gauleiter -» Bürckel wegen seiner ausgleichenden Haltung), danach völliger Rückzug aus der Partei.
Nachkriegszeit. 28.5.1947 Veröffentlichung der ZSK-Entscheidung: Entlassung, Ver wendung als einfacher Arbeiter beim Wiederaufbau, Beschlagnahmung des Vermö gens; 9.8.1949 im Wiederaufnahmeverfahren Antrag des Öffentlichen Klägers bei der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter; 26.9.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Nichtschuldiger.
Gestorben'. 9.1.1974 in Ludwigshafen-Oggersheim.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 270; LA Sp Best. R 18 Nr. E 10259)
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Baltz, Heinrich
Geburtsdatum und -ort: 26.3.1905 in Worms als Sohn des Fabrikarbeiters Peter Baltz. Familienstand', verheiratet seit 16.9.1933 (Worms) mit Erna Schäfer.
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1911-1919 Volksschule in Worms, Installateurlehre. Beruf. Bis 1929 als Installateur tätig, dann arbeitslos;
1933 Mitglied des Kreistags und des Stadtrats in Worms; April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
Partei'. 1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 97795) und SA; 1.10.1930 SA-Sturmfiührer, Führer des Wormser SA-Sturms, Mitte 1932 Sturmbann führer, Aug. 1933 Obersturmbannführer;
Jan. 1934 Führer der rheinhessischen SA-Standarte 21 (Gau-Odernheim);
15.8.1934-31.7.1938 Führer der SA-Standarte 117 (Mainz), seit 1937 SA-Oberfuhrer.
Gefallen'. 14.6.1940 beim Sturm auf die Festung Verdun. (Q: BA PK/A 105 Baltz, Heinrich; Rademacher; Stockhorst)
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Balzer, Heinrich
Geburtsdatum und -ort: 27.1.1893. Ausbildung'. Volksschule, Schlosserlehre.
Beruf. 1920-1934 Arbeiter bei der Reichsbahn in Trier, 1934 Übernahme ins Beamten verhältnis als Reichsbahntelegrafenwerkmeister (unter Befreiung von der Prüfung und Schaffung einer besonderen Planstelle wegen seiner Verdienste als bewährter Kämpfer für die nationalsozialistische Erhebung), 1.3.1938 Übertritt in den hauptamtlichen Dienst der NSDAP.
Partei: 1.10.1930 Eintritt in die NSDAP; Kreisbetriebszellenleiter (im Okt. 1931 zuständig für die NSBO im Gau KoblenzTrier), Gauabteilungsleiter, Kreiswalter und Kreisobmann. Nachkriegszeit: 2 Jahre Internierung;
13.7.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Belasteter (überaus aktiver Kämpfer für den Nationalsozialismus in gehobener Stellung, ... gehässige Haltung gegenüber Gegnern der NSDAP); 18.10.1951 Ablehnung eines Gnadengesuchs durch den rheinland-pfälzischen Minis
terpräsidenten Altmeier
(Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16735, Best. 860 Nr. 748)
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Bang, Andreas
Geburtsdatum und -ort: 26.5.1903 in Oberlahnstein (Kr. St. Goarshausen) als Sohn des Landwirts Andreas Bang.
Familienstand: verheiratet seit 18.9.1937 mit Maria Wirges, 2 Kinder. Religion: katholisch.
Beruf: 1917-1929 Landwirt und Arbei ter im elterlichen Betrieb; 1933 Mitglied des Kreisausschusses in St. Goarshausen;
Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vor geschlagen;
Wehrdienst im 2. Weltkrieg.
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Partei'. NSDAP (Nr. 61892), seit Mai 1927 ehrenamtlich als Redner im Parteidienst;
Jan. 1929-März 1933 Gauredner in Hessen-Nassau, seit 1.4.1933 im hauptamtlichen Parteidienst; 1.4.-31.5.1933 Gaupropagandaleiter des Gaus Hessen-Nassau;
1.6.1933- 31.3.1934 Gauobmann der DAF undNSBO im Gau Hessen-Nassau, danach vorübergehend im Gau Koblenz-Trier; 1.4.1934- 31.12.1943 Gaugeschäftsführer des Gaus Koblenz-Trier (ab 1940 Mosel land);
ab 1.1.1944 Leiter des Gauamtes für Volkstumsfragen des Gaus Moselland. Gestorben'. 8.1.1970 in Lahnstein. (Q: BA PK7A 183 Bang; Lilla 2004; Rademacher; Starcke; Standesamt Lahnstein)
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Barth, Karl
Geburtsdatum und -ort: 23.3.1896 in St. Ingbert als Sohn des Volksschullehrers Karl Barth. Familienstand', verheiratet seit 1924 mit Liselotte Barthelmä, 4 Kinder.
Religion', evangelisch. Ausbildung'. Volksschule und Progymnasium in St. Ingbert, Gymnasium in Zweibrü cken, 1915 Abitur, danach Jurastudium an der Universität Heidelberg; Jan. 1916-1918 Militärdienst, Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Pionier (EK II und I, 1918 Leutnant d.R.,Aug. 1918 Verletzung durch Gasangriff, 1.10.1918 schwer ver wundet);
Jan. 1919-1920 Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft an der Univer sität Heidelberg, Juli 1920 Referendarexamen in Würzburg, Nov. 1922 zweite juris tische Staatsprüfung. Beruf'. Dez. 1922-März 1930 Regierungsassessor und Regierungsrat beim Bezirksamt St. Ingbert, Vorsitzender des Gewerbe- und Kaufmannsgerichts in St. Ingbert, Mitglied des Verwaltungsausschusses des Saargebiets;
1.4.1930-1.4.1933 Kommunaldezernent in der Direktion des Innern der Regierungs kommission des Saargebiets, 1.4.1931 Oberregierungsrat; Mai 1932 vergebliche Bewerbung um die Stelle des Oberbürgermeisters von Kaisers lautern;
1.4.1933-1.3.1935 Oberkirchenrat beim Protestantischen Landeskirchenrat der Pfalz in Speyer, bis Herbst 1934 Mitglied der „Glaubensbewegung Deutsche Christen“;
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1.3.1935 in den Dienst des Reichskommissars für das Saarland übernommen, Leiter der Abteilung I b (Gemeindeaufsicht, Bauten und Wirtschaft), 1.4.1935 Regierungs direktor; März 1938-April 1940 Abordnung zum Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich (Leiter der Abteilung Verwaltung und Wirt schaft), 1.5.1938 Regierungsvizepräsident, 1.9.1939 Regierungspräsident, Vertreter des Reichsstatthalters in Wien;
1.5.1940-1945 Regierungspräsident beim Reichsstatthalter in der Westmark und Chef der Zivilverwaltung in Lothringen in Saarbrücken (Vertreter des Reichsstatthalters). Partei'. 1919/20 Mitglied der Freideutschen Jugend, Vertreter der Demokratischen Studentenschaft im AStA der Universität Heidelberg;
1.5.1935 Eintritt in die NSDAP (Nr. 3588333);244 1936 Gauhauptstellenleiter im Gauamt für Kommunalpolitik des Gaus Saarpfalz;
1939-1945 (bis 1943 kommissarisch) Leiter des Gauamts für Kommunalpolitik des Gaus Saarpfalz (ab 1940 Westmark). Nachkriegszeit'. 26.4.1945 Festnahme durch die Amerikaner in Würzburg, 26.4.194521.2.1948 Internierung in Böhl-Iggelheim, Garmisch, Asperg und Ludwigsburg;
27.8.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Heidelberg: Mitläufer (Anerkennung dieses Urteils am 17.12.1948 für Rheinland-Pfalz, am 1.12.1949 für das Saarland);
1949 wohnhaft in Obermohr (Kr. Kaiserslautern); Mitglied des Verwaltungsrates der Evangelischen Diakonissenanstalt Speyer, Lan desobmann der pfälzischen Männerarbeit der Protestantischen Landeskirche der Pfalz;
Herbst 1956 von der saarländischen Regierung als Vertreter des Saarlands in Bonn vorgesehen, aber wegen der Vorbehalte der Bundesregierung nicht ernannt;
1956-Dez. 1961 Landrat des Landkreises Saarbrücken; Jan.-2.8.1962 Vorsitzender des Sparkassen- und Giroverbands des Saarlandes.
Gestorben'. 2.8.1962. (Q: LA Sp Best. T 65 Nr. 267; Bonkhoff; Schineller) 244 Trotz der hohen Mitgliedsnummer wurde ihm von Hitler das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP verliehen (LA Sp Best. T 65 Nr. 267).
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Barth, Dr. Robert
Geburtsdatum und -orf. 25.1.1900 in Goddelau (Kr. Groß-Gerau) als Sohn des Arztes Dr. Wilhelm Barth. Familienstand', verheiratet seit 1930 (Worms) mit Grete Küchel.
Ausbildung'. 1921-1923 Studium der Rechtswissenschaften in Gießen und Münster, 1923 Referendar, 1926 Asses sor, 1928 Promotion. Beruf. 1926-1931 Assessor an den Amts gerichten Offenbach, Wald-Michelbach und Zwingenberg und am Landgericht Mainz;
1931- 1933 Amtsgerichtsrat in Offen bach am Main;
1932- 1933 MdL (Hessen);
9.3.1933 Vorstand des Polizeiamtes Worms;
11.-31.3.1933 mit der Leitung des Polizeiamtes Mainz beauftragt; 1.4.-24.5.1933 kommissarischer Oberbürgermeister von Darmstadt; 24.5.1933-15.5.1942 Oberbürgermeister von Mainz (bis 2.1.1934 kommissarisch);
1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1.9.1939 freiwillige Meldung zur Wehrmacht (Leutnant und Kompanieführer).
Partei'. 1920 Teilnahme am Kapp-Putsch;
1.12.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 768101);
1933- 1936 Kreisleiter von Mainz; 4.11.1933 Eintritt in die SA, 30.1.1938 Sturmfuhrer.
Korrekter und fähiger Verwaltungsbeamter, der bisweilen auch unabhängig denken konnte, wenn er wollte (Schütz).
Gefallen'. 15.5.1942 an der Ostfront. (Q: BA PK/A 162 Barth, Robert; LA Sp Best. H 91 Nr. 24181; Lilla 2004; Ruppel/ Groß; Schütz)
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Bartholomäus, Johann Heinrich
Geburtsdatum und -orf. 1.4.1900 in Eschwege als Sohn des Schuhmachers Karl Bartholomäus. Familienstand', verheiratet seit 20.9.1921 mit Pauline Müller, 4 Kinder; Verwandt schaft mit dem hessischen Gauleiter Jakob -» Sprenger. Religion', evangelisch, 1938 Kirchen austritt.
Beruf'. Kupferschmied, 25.2.1922 Prü fung als Maschinenschlosser- und Dre hermeister in Gießen;
Selbststudium und Besuch der Volks hochschule; 1927-1930 Werkmeister bei der Maschi nenfabrik Heiligenstädt in Gießen, danach arbeitslos; 1933 Mitglied des Provinziallandtags von Oberhessen; Juli 1933-25.8.1934 (bis 30.8.1933 ehrenamtlich, bis 1.5.1934 kommissarisch) Beige ordneter der Stadt Gießen (verdrängt den Oberbürgermeister Dr. Keller, der in Ruhe stand geht; das von Bartholomäus verfasste Schauspiel Arbeit, Dienst, Pflicht! wird im Gießener Stadttheater wiederholt aufgeführt);
3.9.1934-20.3.1945 Oberbürgermeister von Worms.
Partei'. Feb. 1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 501257); März 1931-Juli 1933 Gauredner in Hessen; 2.5.1933-1.11.1933 Kreisführerder DAF in Gießen (leitet als Beauftragterder NSBO den Sturm der SA auf das Gewerkschaftshaus in Gießen am 2.5.1933);
1939-1943 Gaustellenleiter im kommunalpolitischen Dienst, Kreisamtsleiter für Beamte des Kreises Worms; 1.9.1944-25.3.1945 kommissarischer Kreisleiter von Worms;
Bartholomäus befiehlt die Verteidigung von Worms bis zum letzten Augenblick, verlegt seinen Arbeitsplatz 1945 kurz vor der Sprengung der Wormser Brücke ins Bürstädter Rathaus und richtet nach dem 19.3.1945 in den Räumen des Wasserwerks
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im Lorscher Wald eine provisorische Kreisleitung ein; er bildet um den 20.3.1945 in Bobstadt ein Standgericht, das die Bevölkerung mit Todesdrohungen zu Schanzar beiten zwingt {Sonderbeauftragte der Kreisleitung in Worms, Standrichter Amtsanwalt Fritz Schäfer aus Worms; Bartholomäus befiehlt dabei am 24.3.1945 die Erschießung des Kommunisten Josef Martin aus Worms, die jedoch unterbleibt); die Kreisleitung veranstaltet währenddessen im Wasserwerk Fress- und Saufgelage, flieht am 25.3.1945 mit zwei Dienstwägen und mehreren Motorrädern in Richtung Weinheim. Nachkriegszeit’. Stellt sich am 10.11.1946 freiwillig im Interniertenlager Darmstadt, Internierung bis 10.11.1949 in Diez und Trier-Petrisberg; 18.10.1949 Säuberungsspruch der Spruchkammer Trier: Belasteter, Internierungshaft von 3 Jahren, bestätigt durch die Militärregierung am 7.11.1949; 12.12.1950 nach Widerspruch B.s Säuberungsspruch der Spruchkammer Koblenz: Belasteter, Aufhebung des Berufsverbotes zum 31.12.1950.
In der kleinen Stadt voll akademischen und industriellen Hochmutes [Gießen] war B. ein ausgesprochener Selfmademan und ein Gegenstand allgemeiner Beachtung (Aussage des Generalstaatsanwalts Dr. Eckert, Darmstadt, vom 31.1.1950). 23.5.1951 Ablehnung eines Gnadenerweises durch den rheinland-pfälzischen Minis terpräsidenten Altmeier;
seit Okt. 1950 Lagerverwalter bei der Firma Oculus Optikgeräte in Dutenhofen (seit 1951 in Gießen wohnhaft). Gestorben’. 2.1.1960 in Gießen. (Q: BA PK/A 198 Bartholomäus, Heinrich; LHA Ko Best. 856 Nr. 135812, Best. 856 ANr. 25; Bonk)
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Baum, Georg
Geburtsdatum und -ort: 2.12.1898 in Böchingen (B.-A. Landau) als Sohn des Post assistenten Jakob Baum.
Familienstand’, verheiratet seit 27.12.1928 mit Laura Eicher, 2 Kinder.
Religion’, evangelisch, später Kirchenaustritt. Ausbildung’. Volksschule in Landau;
1916-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg; 1918-1922 Lehrerseminar in Kaiserslautern. Beruf. 1.5.1922-1923 Schulpraxis in Landau;
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1923 an der Separatisten-Abwehr in Landau beteiligt, deswegen am 9.11.1923 Flucht über den Rhein;
1.1.1924-30.9.1927 Verwendung als Aushilfslehrer im rechtsrheinischen Bayern (Oberfranken); I. 9.1927-16.4.1934 Aushilfslehrer (1.1.1928 Hilfslehrer, 1.2.1930 Lehrer) in Stahl berg, 16.4.1934-1.4.1937 Lehrer in Rockenhausen, seit 1.4.1937 in LudwigshafenMundenheim (seit 12.12.1939 Hauptlehrer);
II. 3.1933-17.7.1934 als Lehrer beurlaubt für den Dienst als Sonderkommissar der OSAF, danach wegen Krankheit vom Dienst freigestellt, seit 1.4.1935 beurlaubt ohne Bezüge; 1943-Jan. 1945 auf Wunsch des Gauleiters von Niederschlesien in der Rüstungsindus trie bei VDM Luftfahrtwerke Breslau als Personalchef eingesetzt;
Jan.-7.5.1945 im Volkssturm bei der Verteidigung von Breslau, gerät in russische Gefangenschaft. Partei'. 1.5.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 133678);
1929-1942 Mitglied der SA, zuletzt Oberführer;
1931 -Mai 1932 Bezirksleiter der NSDAP von Alsenz, Aufbau der nordpfälzischen SA; 23.12.1931 Anklageerhebung durch die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern zum Amts gericht Obermoschel wegen Abhaltens einer nicht genehmigten politischen Versamm lung, verurteilt am 21.1.1932 zu 3 Monaten Gefängnis, in der Berufung vom Landge richt Kaiserslautern am 16.2.1932 freigesprochen;
18.2.1932 Baum erklärt bei einer Versammlung der Eisernen Front in Schiersfeld als Diskussionsredner, dass die Nationalsozialisten nach ihrer Machtergreifung politische Gegner aufhängen würden; daraufhin Redeverbot durch die Regierung der Pfalz bis I. 6.1932;
II. 3.1933-17.7.1934 Beauftragter des Sonderkommissars der OSAF bei der Regierung der Pfalz für den Bereich der Bezirksämter Rockenhausen und Kirchheimbolanden (wegen Differenzen mit den dortigen Kreisleitern wünscht Gauleiter -> Bürckel im Oktober 1934 Baums Versetzung ins rechtsrheinische Bayern); 1933/34 Führer der SA-Standarte 4 (Nordpfalz; Standartenbereich: Bezirksämter Rockenhausen und Kirchheimbolanden und Kreisamt Alzey, untersteht der SA-Brigade 150 Rheinhessen in Mainz),
1934/35 Strafverfahren der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern wegen falscher Anschul digung (Hintergründe unbekannt);
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Juni 1936-Juli 1938 Führerder SA-Standarte 110 (Heidelberg), 1937 SA-Oberführer, 1.2.1939 Leiter der Führungsabteilung der SA-Gruppe Schlesien (Breslau), 1940 Füh rer der oberschlesischen SA (Kattowitz), seit 31.12.1941 hauptamtlich in der SA;
Nov. 1942 Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung (Hintergründe unbekannt); 15.3.1943 strenge Verwarnung durch das Gaugericht Oberschlesien; April 1943 von SA-Stabschef Lutze wegen Ungeeignetheit aus der SA entlassen (m.W.v. 1.6.1943). Gestorben'. Angeblich im Sommer 1947 im sowjetischen Internierungslager Mühlberg an der Elbe; für tot erklärt durch das Amtsgericht Rockenhausen am 10.11.1950, als Todeszeitpunkt wurde der 1.7.1947 festgesetzt.
(Q: BA PK/A 245 Baum, Georg; LA Sp Best. H 3 Nr. 9499, Best. H 4 Nr. 3135, Best. R 18 Nr. A 17373; Heinz 1994) 23
Becker, Otto
Geburtsdatum und -ort: 20.12.1891 in Elschbach (B.-A. Homburg), aus einer kin derreichen Lehrerfamilie (12 Kinder, Vater SPD-Mitglied, Bruder Helmut Führer im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold). Familienstand', verheiratet, 5 Söhne (davon 3 gefallen).
Religion', evangelisch, Kirchenaustritt 1938/39.
Beruf. Dekorateur, ab Ende 1930 arbeitslos;
bis 1935 in Speyer, 1935-1937 in Germersheim, seit 1937 in Edesheim wohnhaft; März 1945 Einziehung zur Wehrmacht. Partei'. 1.4.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 464633) und SA;
1.10.1932 SA-Sturmführer, 9.11.1933 SA-Hauptsturmführer, seit Okt. 1933 Sportleh rer an den SA-Sportschulen Münsingen und Babenhausen (1934 aufgelöst); 1934-1945 Führer des SA-Sturmbanns 11/18 Speyer und Germersheim (hauptamt lich bis 1936, dann ehrenamtlich nach Umwandlung der hauptamtlichen Sturmbanne in ehrenamtliche Stellen, nur die Dienststellen der Standarte bleiben), 1.5.1937 SASturmbannfuhrer;
seit 1.6.1936 hauptamtlich bei der Gauleitung in Neustadt als Gauhauptstellenleiter im Organisationsamt angestellt (sportliche Ertüchtigung der politischen Leiter zum Erwerb des SA-Sportabzeichens), seit 1937 Gauausbildungsleiter und stellvertretender Leiter des Gauorganisationsamtes (Leiter der Hauptstelle Marsch-, Schieß- und Sport ausbildung);
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1.9.1941-1945 zum Gaustabsamt als Sachbearbeiter für Wehrmachtsfragen {MobAngelegenheiten) abgestellt.
Nachkriegszeit'. 28.4.1945-Jan. 1948 französische Kriegsgefangenschaft, danach land wirtschaftlicher Hilfsarbeiter; 28.3.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter (gewährte wiederholt der Halbjüdin Charlotte Fritzsche aus München, die am 30.8.1945 seinen Bruder Helmut heiratete, wochenlang Unterschlupf bei seiner Familie).
(Q: BA PK/A 139 Becker; LA Sp Best. H 37 Nr. 1911, H 91 Nr. 26505, 27298 und Karte „Becker, Otto“, Best. R 18 Nr. A 19787, Best. T 65 Nr. 263)
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Behme, Hermann
Geburtsdatum und -ort: 10.3.1900 in Schönebeck (Elbe). Religion: evangelisch, 16.11.1936 Kirchenaustritt. Ausbildung: 1906-1914 Mittelschule in Bad Salzelmen bei Magdeburg, April 1914März 1917 Elektrotechnikerlehre bei der Firma Hoye in Schönebeck, zugleich als Hilfsdienstpflichtiger in Munitionsfabriken;
1.6.1917 Eintritt in die Kaiserliche Marine als Kriegsfreiwilliger bei der 1. TorpedoDivision (Kiel), Juni-Aug. 1917 militärische Grundausbildung, 1.8.1917 Maschinen anwärter, Okt. 1917-Jan. 1918 Teilnahme am „Öseiunternehmen“ als Heizer auf dem TorpedobootT 145, Nov. 1918-16.1.1919 Heizer auf dem Torpedoboot S 133.
Beruf: Mai 1919-Jan. 1924 Obermonteur bei der Überlandzentrale (AEG) Rostock, April-Nov. 1924 Werkmeister in einem Werk der Firma Junkers in Warnemünde, Feb. 1925-April 1932 Elektromeister und Techniker bei der Firma W. Löffelbier in Wismar, April 1932 infolge Zugehörigkeit zur NSDAP entlassen; 5.6.-1.8.1932 MdL (Mecklenburg-Schwerin); Juli 1932-März 1938 MdR, Wahlkreis 35 (Mecklenburg) ab 1936 Wahlkreis 8 (Liegnitz);
25.10.-22.12.1937 militärische Übung bei der Wehrmacht;
ab 1938 als Elektromeister in Wismar tätig; 1939 Einberufung zur Wehrmacht. Partei: 1925-1927 Mitglied der Deutschvölkischen Freiheitsbewegung;
Nov. 1929 Anmeldung bei der NSDAP in Wismar unter gleichzeitigem Eintritt in die SA; 1.1.1930 Aufnahme in die NSDAP (Nr. 183081);
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l. 2.1930 SA-Scharführer, 1.4.1930 SA-Truppführer, 15.2.1931 SA-Sturmführer, 15.2.1931 beauftragt mit der Führung des Sturms 266 der SA-Standarte II PM (Wis mar), Sept. 1931 Lehrgangsteilnehmer an der Reichsführerschule der SA in Mün chen, 29.9.1931 SA-Standartenführer, 29.9.1931-10.8.1932 Führer der SA-Standarte 89 (Wismar);
10.8.1932 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 45770) als hauptamtlicher SS-Führer, 10.8.1932 SS-Standartenführer, 10.8.1932-19.9.1934 Führer der 22. SS-Standarte „Mecklenburg-Lübeck“ (Schwerin), 19.9.1934-15.4.1935 Führer (bis 25.11.1934 m. d.F.b.) des SS-Abschnitts XI (Wiesbaden), 27.11.1934 SS-Oberführer (mit Wirkung vom 25.11.1934), 15.4.1935-15.1.1938 Führer des SS-Abschnitts XXI (Schweidnitz);
26.4.-15.5.1937 Teilnahme am Lehrgang 12 (Sonderlehrgang) im NS-Lager für Ver waltungsbeamte in Tutzing;
15.1.1938 wegen Unterschlagung als Führer des SS-Abschnitts XXI enthoben, 24.1.1938 vom Reichsführer SS zum SS-Mann degradiert und mit sofortiger Wir kung wegen Unterschlagung aus der SS entlassen, 10.10.1938 Eröffnung eines Par teigerichtsverfahrens vor der I. Kammer des Obersten Parteigerichts der NSDAP, 17.12.1938 durch Beschluss des OPG aus der NSDAP ausgeschlossen, 11.5.1939 Strafanzeige durch den Reichskassenverwalter der SS bei der Staatsanwaltschaft Hirschberg wegen fortgesetzter Untreue und Unterschlagung von Spenden in der festgestellten Höhe von etwa RM 1.650, 3.11.1939 Einstellung des Strafverfahrens durch das Landgericht Hirschberg aufgrund des Gnadenerlasses des Führers und Reichskanzlers für die Wehrmacht vom 1. September 1939, weil eine höhere Strafe als 6 Monate Gefängnis oder Geldstrafe, bei der die Ersatzfreiheitsstrafe 6 Monate nicht übersteigt, allein oder nebeneinander nicht zu erwarten ist und der Angeschuldigte zum Heeresdienst eingezogen ist. Gestorben'. 27.5.1969 in Lieh (Kr. Gießen). (Q: Lilla 2004)
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Berg, Jakob
Geburtsdatum und -ort: 16.2.1901 in Budenheim (Kr. Mainz). Familienstand', verheiratet.
Religion', katholisch. Beruf. Kaufmännischer Angestellter in der Kohlen- und Holzhandlung Jakob Berg KG, Budenheim;
vom Wehrdienst wegen Untauglichkeit zurückgestellt.
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Partei'. 1930 Eintritt in die NSDAP; bis Juni 1931 Kreisleiter von Mainz, dann Absetzung wegen großer Unterschlagungen (Minus von 8200 RM in der Parteikasse), Parteiausschluss;245
seit 1933 Mitglied der DAF, seit 1935 derNSV; 1942 Wiederaufnahme in die NSDAP.
Nachkriegszeit'. 14.7.1948 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Oppenheim: Mitläufer, 500 DM Geldbuße; 13.1.1949 Ablehnung eines Gnadenerweises durch die französische Militärregierung;
22.6.1949 Säuberungsbescheid des Untersuchungsausschusses Mainz: 80 DM Geld buße; 15.7.1949 Zurückziehung des Säuberungsbescheids, nachdem die gemischte Kom mission am 1.7.1949 Berg als Mitläufer eingestuft hat.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 1053, Bl. 70; LHA Ko Best. 856 Nr. 136277) 26
Berger, Erich
Geburtsdatum und -ort: 4.8.1907 in Mannheim als Sohn des Kaufmanns Fridolin Berger. Familienstand', verheiratet seit 1945 (Schäftlarn), zweite Eheschließung 25.3.1959 (Hamburg-Fuhlsbüttel) mit Marianne Thors. Religion', katholisch. Ausbildung'. Gymnasium.
Beruf'. Schlosser und Schriftleiter in Darmstadt. Partei'. 1931/32 Gaupressewart des Gaus Hessen-Darmstadt der NSDAP (Leiter der Gaupressestelle in Offenbach);
1.6.1931 Verurteilung durch das Schwurgericht Darmstadt zu 300 RM Geldstrafe wegen fortgesetzter Beleidigung des Mainzer Caritasdirektors Strempel durch Artikel in der NS-Zeitschrift „Hessenhammer“; 245 BA Best. NS 22 Nr. 1053, Bl. 70. In seinem Säuberungsverfahren begründete Berg seinen
Parteiaustritt 1931 mix Ablehnung der Politik der NSDAP, aufGrund einiger Beobachtungen der zu ihr gehörenden Persönlichkeiten und der Art ihrer Politik. Austritt war freiwillig. Seine Kreisleiterfunktion in Mainz verschwieg er. Sein Wiedereintritt 1942 erfolgte angeb lich, um eine eventl. Anzeige wegen verbotenen Umgangs mit Kriegsgefangenen und wegen aktiver Unterstützung von offenen Gegnern der NSDAP zu entkräften (Fragebogen vom 25.10.1948, LHA Ko Best. 856 Nr. 136277, Bl. 27).
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9.6.-Dez. 1931 Kreisleiter und Ortsgruppenleiter von Mainz; 19.11.1931 in einem anonymen Schreiben eines Mainzer Parteigenossen an Reichs organisationsleiter Strasser als der schwule Berger von der Presse, der viel zu jung ist um in Mainz alte Kämpfer beschimpfen zu dürfen, bezeichnet; bei einer Inspektion des Gaus Hessen-Darmstadt durch Reichsorganisationsleiter Ley im Dez. 1931 für untauglich erachtet und seines Amtes enthoben; mit der kommissarischen Leitung der Ortsgruppe Mainz wird der Kreisleiter -+ Bullmann von Worms beauftragt;
14.4.1932 Verurteilung durch das Amtsgericht Mainz zu 100 RM Geldstrafe, ersatz weise 10 Tage Gefängnis, wegen Beamtenbeleidigung (Berger hatte bei der Trauer feier für den verstorbenen NSDAP-Gauleiter Gemeinder am 16.9.1931 in der Mainzer Stadthalle die Maßnahmen der Polizei zur Einhaltung des Uni form Verbots als Anpö belung bezeichnet), dagegen Berufung Bergers; 16.4.1932 wegen Umsiedlung Bergers von Darmstadt nach Linz (Österreich) steck briefliche Ausschreibung zur Festnahme; 28.12.1932 Einstellung des Verfahrens durch das Landgericht Mainz infolge Amnes tie. Gestorben'. AJ5.2A916 in München. (Q: BA Best. NS 22 Nr. 1053; LA Sp Best. H 18 Nr. 271, Best. J 44 Nr. 357; Standes amt Mannheim)
27 Berkelmann, Theodor Friedrich Wilhelm Hermann
Geburtsdatum und -orf. 17.4.1894 in Ban-St. Martin (Lkr. Metz) als Sohn des Zollbe amten Fritz Otto Berkelmann aus Evessen (Hzm. Braunschweig). Familienstand', verheiratet seit 1923 mit Gertrud Paul, 27.3.1942 schuldig geschieden, zweite Ehe 8.4.1942 mit Gabriele Freifrau von Finck, geb. von Wolfersdorff; keine Kinder.
Religion', evangelisch, 1938 gottgläubig.
Ausbildung'. 1900-1905 Volksschule in Pfetterhausen (Eisass), 1905-1906 Gymnasium in Pruntrut (Schweiz), 1906-1910 Realschule in Münster (Eisass), 1910-1913 Ober realschule in Colmar, 1913 Abitur. Beruf. Okt. 1913 Eintritt in das Jägerbataillon Nr. 11 als Einjährig-Freiwilliger, Aug. 1914-1918 Kriegsdienst im Reserve-Jägerbataillon 11, Reserve-Infanterie-Regiment 83 und Reserve-Infanterie-Regiment 94, zuletzt als Regimentsadjutant (Ost-, Süd ost- und Westfront; EK I und II, zweimal verwundet, Verwundetenabzeichen), 1914
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Leutnant d.R., März-Okt. 1919 Freikorps Hülsen, Sept. 1919 mit dem Charakter als Oberleutnant verabschiedet; zunächst ohne Beschäftigung (nach Ausweisung seiner Eltern aus dem Eisass), 18.1.1920-Aug. 1922 Bergarbeiter im Kalibergwerk, Aug. 1922-Feb. 1923 Steinbruch arbeiter, Feb. 1923-Nov. 1923 Angestellter einer Versicherungsgesellschaft, Dez. 19231.4.1925 Geschäftsführer einer landwirtschaftlichen Ein- und Verkaufsgenossenschaft, 1.4.1925-1.4.1926 Generalagent für Versicherungen, 1.4.1926-1.2.1930 Sportlehrer und Ausbildungsleiter beim Landesschützenverband in Oberschlesien, 1.2.19301.3.1931 Farmarbeiter in Kanada; März 1936-27.12.1943 MdR, Wahlkreis 28 (Dresden-Bautzen);
22.9.1939-20.4.1940 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises IV, 20.4.-9.7.1940 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises VI. Partei'. 1.4.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 128245); 6.3.1931 SS-Anwärter, 6.3.-15.6.1931 Aufstellungsführer und Assistent des Führers der 23. SS-Standarte (Oppeln);
15.6.1931 zur OSAF versetzt, 15.6.1931 SA-Standartenführer, 15.6.1931-6.3.1932 Lehrer und Stellvertreter des Leiters an der Reichsführerschule der SA; 6.3.1932 Übernahme in die SS (Nr. 6019) als SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 15.6.1931), 6.3.-30.9.1932 Adjutant des Reichsführers SS, 1.10.1932-1.4.1933 Führer z.b. V der SS-Gruppe Nord (Altona), 1.4.-11.12.1933 Führer der 24. SS-Standarte „Ost friesland“ (Oldenburg), 11.12.1933-1.4.1936 Führer des SS-Abschnittes VI (Brieg, ab Juni 1934 Breslau), 1.4.1936-20.4.1940 Führer des SS-Oberabschnitts Elbe (Dresden), 13.9.1936 SS-Gruppenführer, 28.6.1938-20.4.1940 Höherer SS- und Polizeiführer Elbe (Dresden), 20.4.-9.7.1940 Führer des SS-Oberabschnitts West und Höherer SSund Polizeifuhrer bei den Oberpräsidenten von Westfalen, Hannover, der Rheinpro vinz und beim Reichsstatthalter in Lippe und Schaumburg-Lippe im Wehrkreis VI (Düsseldorf), 9.7.-2.10.1940 Höherer SS- und Polizeiführer für Saar-Lothringen und Führer des SS-Oberabschnitts Saar-Lothringen, 9.7.1940-9.11.1943 Stellvertretender Beauftragter des RKF für die Westmark, 2.10.1940-3.2.1941 Höherer SS- und Poli zeiführer beim Reichskommissar für die Saarpfalz und Chef der Zivilverwaltung in Lothringen und Führer des SS-Oberabschnitts Lothringen-Saarpfalz (Metz), 3.2.194121.5.1943 Höherer SS- und Polizeifuhrer beim Reichsstatthalter in der Westmark und Chef der Zivil verwaltung in Lothringen und Führer des SS-Oberabschnitts Westmark (Saarbrücken), 15.4.1941 Generalleutnant der Polizei, 10.12.1941-21.5.1943 Führer des SS-Oberabschnitts Rhein, 10.12.1941-21.5.1943 Höherer SS- und Polizeifüh rer Rhein, 30.1.1942 SS-Obergruppenführer und General der Polizei, 18.5.1942 in
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die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 1.1.1942), 21.5.-9.11.1943 Höherer SS- und Polizeifuhrer Rhein-Westmark beim Reichsstatthal ter für die Westmark und Chef der Zivil verwaltung in Lothringen (Saarbrücken) und Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten der Rheinprovinz, in Hessen, in der Provinz Hessen-Nassau und in Baden im Wehrkreis XII und dem Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg (Wiesbaden), 21.5.-9.11.1943 Führer des SS-Oberabschnitts Rhein-Westmark, 9.11 .-27.12.1943 Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichsstatthalter in Posen im Wehrkreis XXI und Führer des SSOberabschnitts Warthe, als solcher auch Ständiger Vertreter des Beauftragten des RKF im Warthegau.
Gestorben'. 27.12.1943 in Posen an den Folgen eines Gehirntumors.
(Q: BA RS/A 417 Berkelmann, Theodor; Klee; Lilla 2004; Muskalla)
28
Berni, Friedrich Georg (Fritz)
Geburtsdatum und-ort: 5.3.1900 in Pir masens als Sohn des Elektrotechnikers Georg Berni. Familienstand', verheiratet seit 18.6.1927 (Pirmasens) mit Karolina Hollinger, 2 Kinder.
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1906-1913 Volksschule in Pirmasens, 1913-1916 Bauschlosser lehre, 1916-1918 Elektrikerlehre.
Beruf'. 1918-1923 in verschiedenen Betrieben als Handwerker tätig;
Mechaniker, Kraftwagenführer beim Bezirksamt Pirmasens; seit Ende 1933 Oberwerkmeister (Werkinspektor) des Autoparks der Stadt Pirmasens, 1.4.1937 Entlassung;
1940/41 in Saarbrücken wohnhaft und bei der Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal AG als Betriebsleiter tätig; 1942 in Metz wohnhaft. Partei'. Seit 1922 in der NS-Bewegung und Mitglied der NSDAP-Ortsgruppe Pirma sens;
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Nov. 1923 Flucht vor einer drohenden Verhaftung durch Franzosen und Separatisten ins rechtsrheinische Gebiet, Nov. 1924 Rückkehr nach Pirmasens; 7.11.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 23270);
10.8.1926 Eintritt in die SS (Nr. 178), Gründer des SS-Sturms Pirmasens (dienstältester SS-Standartenführer Deutschlands), 1.4.1927 Führer des SS-Sturms 10 Pirmasens, 1929 von der Reichsleitung mit der Bildung weiterer SS-Stürme in der Pfalz beauf tragt, 2.7.1930-7.11.1931 Führer der SS-Standarte XXXII bzw. 10 (Rheinpfalz, bis 8.10.1930 m.d.F.b.); seit 1930 Konflikt mit dem Pirmasenser NSDAP-Bezirksleiter -> Mann;
4.11.1931 vorübergehender Ausschluss aus der NSDAP (nach Verhaftung wegen eines Sprengstoffanschlags auf das Haus des Pirmasenser NSDAP-Bezirksleiters Dr. -» Ramm) durch den mit der Untersuchung der innerparteilichen Streitigkeiten in Pir masens beauftragten Stabsfuhrer der SS-Brigade Süd, -* Hildebrandt; 7.11.1931 Ausschluss aus der SS (wegen eines groben Verstosses gegen einen Partei befehl), 16.2.1932 Wiederaufnahme mit alter Nummer, 18.2.1932 SS-Standartenfuhrer (m.W.v. 30.1.1931), bis 26.10.1934 z.b.V Oberstab Süd; 15.7.1932 vom Schwurgericht Pirmasens wegen Sprengstoffvergehens zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt (Anschlag auf das Haus von Dr. -» Ramm zusammen mit -» Eicke);
10.3.1933 Haftentlassung aus dem Zuchthaus Ebrach, anschließend Führer der Hilfs polizei in Pirmasens; 26.10.1934 z.V SS-Abschnitt XXIX, 12.5.1935 z.b.V SS-Standarte 10, 1.4.1936 SSStandartenfuhrer im Oberabschnitt Südwest, Standarte 10 (Standortfuhrer der SS in Pirmasens);
19.12.1936: Bei einer Weihnachtsfeier in der Werkstätte des städtischen Autoparks in Pirmasens erschießt Berni den Beifahrer (und SS-Mann) Georg Haus beim Versuch, ihm eine Bierflasche vom Kopf zu schießen (alle Beteiligten waren alkoholisiert), deswegen am 20.12.1936 Ausschluss aus der NSDAP, am 21.12.1936 aus der SS, 23.12.1936-2.1.1937 auf Befehl Himmlers „Schutzhaft“ im KZ Dachau;
12.1.1937 wegen fahrlässiger Tötung vom Landgericht Zweibrücken zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt (Vorstrafen: 1923 wegen Sachbeschädigung, 1926 und 1931 wegen Körperverletzung, 1931 wegen fahrlässiger Tötung, 1932 wegen gefährlicher Körperverletzung, 1934 wegen Sachbeschädigung und Beamtennötigung); 8.7.1937 Ablehnung eines von Gauleiter -» Bürckel unterstützten Gnadengesuchs Bernis durch den Reichsjustizminister Gürtner;
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3.9.1937 Gewährung einer Strafaussetzung auf Bewährung ab 20.9.1937 durch den Reichsjustizminister;
25.5.1941 Wiederaufnahme in die NSDAP durch Hitler unter gleichzeitiger Verwar nung; Ende 1942 durch Intervention -» Bürckels bei Reichsschatzmeister Schwarz Wieder verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der NSDAP trotz des Tötungsdelikts und einer viereinhalbjährigen Unterbrechung der Parteimitgliedschaft (-» Bürckel an Schwarz: Das, was Berni getan hat, war nicht ehrenrührig, sondern eine Lausbuberei). Gestorben'. 20.2.1946 in Altenglan (Kr. Kusel). (Q: BA PK/A 309 Berni, Friedrich, SSO/Berni, Friedrich; LA Sp Best. J 75 Nr. 1826; Heinz 1994; Schepua 1999; Mitteilung Dr. Wolfanger)
29 Best, Dr. Karl Rudolf Werner Geburtsdatum und -orf. 10.7.1903 in Darmstadt als Sohn des höheren Postbeamten Georg Konrad Best (gefallen 1914 in Frankreich). Familienstand', verheiratet seit 24.12.1930 mit Hildegard Regner, 5 Kinder.
Ausbildung'. Volksschule, humanistisches Gymnasium in Dortmund und Mainz, 1921 Abitur, 1921-1924 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Frankfurt am Main, Freiburg und Gießen;
1925 Referendar-Examen, 1925-1928 Referendariat in Mainz, 1927 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Heidelberg, 1928 Assessor-Examen. Strafverfahren'. Okt. 1923 und 23.4.-12.9.1924 in Mainz in französischer Haft, 9.7.1924 Verurteilung zu 3 Jahren Gefängnis und 1000 RM Geldstrafe wegen Teilnahme am Kampf gegen die französische Besatzungsmacht im Dienst der Hessischen Abwehr stelle der Reichswehr, Sept. 1924 aufgrund der mit der Annahme des Dawes-Planes verbundenen Amnestie auf freien Fuß gesetzt. Beruf. 1929-28.11.1931 Amtsrichterin Gernsheim;
28.11.1931 als hessischer Beamter suspendiert (wegen Vorbereitungen zum Umsturz in Hessen, die in seinen der Polizei zugespielten „Boxheimer Dokumenten“ offen kundig geworden waren); Nov. 1931-1933 MdL (Hessen), Vorsitzender der NSDAP-Fraktion;
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13.3.1933 Regierungsrat und Staatskommissar für das Polizeiwesen in Hessen, Ein richtung des KZs in Osthofen und des Staatspolizeiamts in Darmstadt, 10.7.1933 Landespolizeipräsident in Hessen;
9.9.1933 aufgrund von Auseinandersetzungen mit Gauleiter -* Sprenger erneute Beur laubung in Hessen; 1.1.1935-Juni 1940 stellvertretender Leiter des Geheimen Staatspolizeiamts in Berlin (17.6.1936 Stellvertreter des Chefs der Sicherheitspolizei, 27.9.1939 Stellvertreter des Chefs des Reichssicherheitshauptamtes), Chef der Abwehrpolizei und der Aus länderpolizei, Leiter der (Haupt)-Abteilung bzw. des Amtes „Verwaltung und Recht“ der Gestapo, der Sipo und des RSHA, 1939 Ministerialdirigent;
1940 Veröffentlichung des Lehrbuchs „Die deutsche Polizei“; Juni 1940 Eintritt in die Wehrmacht als Kriegsfreiwilliger (nach Zerwürfnis mit seinem Chef Reinhard Heydrich), Infanterie-Ausbildung;
Aug. 1940-Okt. 1942 Kriegsverwaltungschef im Verwaltungsstab des Militärbefehls habers in Frankreich, Generalleutnant der Heeresverwaltung; 5.11.1942-5.5.1945 Bevollmächtigter des Deutschen Reiches in Dänemark.
Partei: 1920 Gründungsmitglied des Jugendverbandes der DNVP in Mainz, während der Studienzeit Leiter des Rheinlandamts des völkisch orientierten Deutschen Hoch schulrings (Berlin); 1925 zusammen mit Georg Friedrich Graf zu Solms-Laubach in Mainz Gründung des überparteilichen „Nationalblocks in Hessen“;
1927 Austritt aus der DNVP; 1.11.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 341338), Leiter der Rechtsabteilung bei der Gauleitung Hessen-Darmstadt;
13.11.1931 Eintritt in die SS (Nr. 23377); Mai 1932-1933 Kreisleiter der NSDAP in Mainz; Sept. 1933-März 1934 Leiter des SD-Oberabschnitts Südwest (Stuttgart), 9.11.1933 SS-Obersturmfuhrer, 15.12.1933 SS-Hauptsturmführer, März-Dez. 1934 Leiter des SD-Oberabschnitts Süd (München), für Organisationsfragen im SD-Hauptamt zustän dig, 15.6.1934 SS-Sturmbannführer, 4.7.1934 SS-Obersturmbannführer, 1939 SS-Brigadeführer, 9.11.1942 SS-Gruppenführer, 20.4.1944 SS-Obergruppenführer.
Nachkriegszeit: 21.5.1945-29.8.1951 Haft im Gefängnis Horsens (Dänemark), 1948 zum Tod, 1949 zu fünf, 1950 zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt, 1951 begnadigt;
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danach bis 1953 bei der Anwaltskanzlei Ernst Achenbach in Essen angestellt, Rechts berater des nordrhein-westfälischen Landesverbandes der FDP, ab 1956 Justitiar und Mitglied des Direktoriums beim Hugo-Stinnes-Konzern (Mülheim);
1969-1972 Untersuchungshaft in Berlin-Moabit, 10.7.1972 Anklage beim Kammer gericht Berlin wegen Mordes an mindestens 8723 Menschen in Polen während der ersten Wochen nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, 2.8.1972 vorläufige Einstellung des Verfahrens wegen Haft- und Verhandlungsunfähigkeit, 1982 Ablehnung einer Wiederaufnahme wegen dauernder Verhandlungsunfähigkeit, 5.7.1989 auf Antrag der Staatsanwaltschaft Düsseldorf neuer Termin für Eröffnung eines Hauptverfahrens in dieser Sache. Gestorben'. 23.6.1989 in Mülheim (Ruhr).
(Q: Wer ist’s? X, Berlin 1935; Herbert; Petrick; Werner)
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Biedert, Adam
Geburtsdatum und -ort: 1.11.1906 in Nierstein (Kr. Oppenheim) als Sohn des Winzers Adam Biedert. Familienstand: verheiratet, 3 Kinder.
Religion: evangelisch, später gottgläubig. Ausbildung: Volksschule, kaufmännische Handelsschule. Beruf: Kaufmann; 1933 Mitglied des Provinziallandtags von Rheinhessen;
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
14.6.1940 Einziehung zur Wehrmacht (1.12.1940 Unteroffizier d.R.).
Partei: 1.4.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 236313) und SA; Ortsgruppenleiter von Nierstein; bis 1935 stellvertretender Kreisleiter, 1935-1938 Kreisleiter von Oppenheim; 1938-26.4.1942 Kreisleiter des Kreises Rheingau-St. Goarshausen;
30.1.1941 SA-Obersturmbannführer in der SA-Standarte 224 (SA-Gruppe Kur pfalz).
Gefallen: 26.4.1942 in Bjeloi (Russland). (Q: BA PK/A 332 Biedert, Adam; HStA Wi Abt. 483 Nr. 10422 und 10432; LHA Ko Best. 856 Nr. 100545; LA Sp Best. H 91 Nr. 24271; Stockhorst)
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Bigier, Alfred
Geburtsdatum und -ort: 10.10.1898 in München. Partei: NSDAP (Nr. 1075131); Okt. 1931-23.8.1933 Stabsführerdes SS-Abschnitts VIII (Linz), 1932 Ausweisungaus Österreich nach einem Bombenanschlag auf die Polizeistation in Krems;
1932 offizieller Eintritt in die SS (Nr. 29516), 1.3.1932 SS-Mann, 24.8.1932 Trupp führer, 9.9.1932 Untersturmführer, 7.10.1932 Sturmbannführer, 9.3.1933 Standar tenführer, 2.12.1933 Oberführer, 2.12.1933-15.3.1934 Stabsführer des SS-Oberabschnitts Nord (Hamburg), 15.3.-19.9.1934 Führer des SS-Abschnitts XI (Wiesbaden), 23.10.1934-23.3.1935 Stabsführer (m.d.F.d.G.b.) des SS-Oberabschnitts Mitte (Dres den), 1935 SS-Führerz.V des SS-Oberabschnitts Süd (München), 7.11.1936 auf eige nen Antrag aus der SS entlassen (m.W.v. 31.10.1936). (Q: Axis History Forum)
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Binder, Erich
Geburtsdatum und -ort: 27.5.1897 in Boppard (Kr. St. Goar) als Sohn des Oberstleut nants Bernhard Binder. Familienstand: verheiratet seit 1939 (Mülheim a. d. Ruhr) mit Ursula Bindernagel.
Religion: evangelisch, 1934 Kirchenaustritt, Eintritt in die Deutsche Glaubensbewe gung, nach 1945 Wiedereintritt in die evangelische Kirche. Ausbildung: Gymnasium in Boppard (Abitur);
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg, 1920 Entlassung aus der Reichswehr als Offi zier. Beruf: Kaufmann, bis 1.2.1935 Prokurist und Betriebsleiter bei der Firma William Prym GmbH in Stolberg (Rheinland), ausgeschieden wegen persönlicher Differenzen mit dem Vorsitzenden des Vertrauensrats;
1.5.1935-31.10.1938 Vertreter der Handelskammern Koblenz, Trier und Birkenfeld in Berlin;
1.11.1938-1945 Mitinhaber und Betriebsfuhrer der „arisierten“ Briefumschlagfabrik M. Mayer (jetzt Kiefer & Co.) in Koblenz-Lützel;
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Aug. 1939-1945 Kriegsdienst bei der Wehrmacht (Hauptmann d.R.,Aug. 1943 Major d.R. bei der Flak); Juli 1940-Jan. 1941 Leiter der Wirtschaftsabteilung beim CdZ in Luxemburg (von der Wehrmacht abkommandiert). Partei'. Nov. 1931 Eintritt in die NSDAP;
März 1933-Feb. 1935 Ortsgruppenfiihrer des Reichsluftschutzbundes in Stolberg;
Mitte 1934-Jan. 1935 Zellenleiter, Okt. 1934-Jan. 1935 Ortsgruppenpersonalamtsleiter in Stolberg;
I. 5.1935-31.10.1938 Vertreter des Gauwirtschaftsamtes Koblenz-Trier in Berlin (seit Ende 1935 ehrenamtlicher Gauhauptstellenleiter); seit Jan. 1939 stellvertretender Gauwirtschaftsberater im Gau Koblenz-Trier;
Nov. 1939-Jan. 1941 kommissarischer Gauwirtschaftsberater und Leiter des Gauamtes für Technik des Gaus Koblenz-Trier. Nachkriegszeit'. 16.4.1945-Sept. 1946 Kriegsgefangenschaft, Sept. 1946-28.7.1947 Internierung in Garmisch-Partenkirchen (entlassen als Kriegsversehrter), danach als Landarbeiter bei seinen Schwiegereltern in Hannoversch-Münden tätig;
II. 3.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Koblenz: Belasteter; 8.6.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Koblenz: Minderbe lasteter, 500 DM Buße (abgegolten durch Internierung); 24.11.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Mitläufer, 200 DM Buße (abgegolten durch Internierung). Gestorben'. 2.12.1978 in Boppard. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 110601 und Nr. 160497; Standesamt Boppard)
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Blum, Karl246
Geburtsdatum und -ort: 30.6.1906 in Jägersburg (B.-A. Homburg) als Sohn des Bergmanns Karl Blum.
Familienstand', verheiratet mit Katha rina Kaufmann, keine Kinder.
Religion: evangelisch. Beruf: Verwaltungsassistent bei der Gemeinde Jägersburg (15.4.1930 Ver waltungssekretär, Okt. 1931 Verwal tungsinspektor), ab 1.5.1933 bei der Gemeinde Haardt;
23.8.1939-8.10.1941 Kriegsdienst bei der Wehrmacht (Sanitäts-Offizier beim Infanterie-Regiment 485, Leutnant d.R.), wegen Kriegsbeschädigung (Verlust des lin ken Arms) Juni 1941 nach Lothringen abgeordnet;
1.6.1941-Nov. 1944 Bürgermeister von Saaralben.
Partei: 1.5.1933 Eintritt in die NSDAP (Nr. 3265506); 9.3.1935-1939 Kassenleiter der Ortsgruppe Haardt; 1941-1944 Ortsgruppenleiter von Saaralben;
Juli-Okt. 1944 kommissarischer Kreisleiter von Saargemünd (nachdem der dafür vor gesehene Kreisleiter Adolf Schmitt wegen Krankheit seinen Dienst nicht antreten konnte); 6.3.-20.3.1945 kommissarischer Kreisleiter von Kaiserslautern.
Flieht zwei Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner aus Haardt ins rechtsrheinische Gebiet.
Nachkriegszeit: 18.10.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch den Landes kommissar für die politische Säuberung in Rheinland-Pfalz. Gestorben: 17.3.1968 in Neustadt a. d. Weinstraße.
(Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 12631 und Karte „Blum, Karl“, Best. R 18 Nr. A 31027; Standesamt Waldmohr; Wolfanger 1977)
246 Nicht zu verwechseln mit Karl Blum, geb. 5.4.1906 in Hettenleidelheim, 1938 Leiter der
Abteilung Finanzrechtssachen im Amt für Volkswohlfahrt des Gaus Saarpfalz, und Karl Blum,geb. 16.2.1890 in Waldmohr, 1941/42 Leiterder Abteilung Wiederaufbau beim Land ratsamt Saargemünd (Hinweise von Dr. Wolfanger, St. Wendel).
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Bock, Franz
Geburtsdatum und -ort: 28.5.1905 in Kaltenbrunn (B.-A. Neustadt a. d. Waldnaab) als Sohn des Türmers Karl Bock. Familienstand', verheiratet seit 1933 (Worms). Religion', katholisch, 1938 gottgläubig.
Ausbildung'. Volksschule, humanistisches Gymnasium, kaufmännische Lehre. Beruf'. Bankbeamter;
1922-1927 kaufmännischer Angestellter in der Tabakindustrie in München; 1927-1932 kaufmännischer Angestellter in der keramischen Industrie in Worms;
1935-Jan. 1937 Ratsherr der Stadt Düsseldorf;
März 1936-1945 MdR, Wahlkreis 22 (Düsseldorf Ost); 1943 preußischer Provinzialrat der Rheinprovinz;
Kriegseinsatz als Oberleutnant d.R. in einem Infanterie-Regiment; Okt. 1944 Gaustabsführer des Volkssturms im Gau Düsseldorf. Partei'. 1922 Eintritt in die SA, 1923 Teilnahme am Hitler-Putsch; 1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 33014);
1927-1932 SA-Führer Worms-Rheinhessen, 1929 SA-Truppführer, 1930 SA-Sturmffihrer, 1931 SA-Sturmbannfuhrer, 1932 Übernahme als hauptamtlicher SA-Führer, 1.7.1932 Adjutant der SA-Gruppe West (Koblenz), 17.12.1932 SA-Standartenführer, 1933 (bis 14. April) Adjutant der SA-Obergruppe III (SA-Gruppen West, Thü ringen und Südwest, Dienstsitz: Koblenz), 15.4.-30.6.1933 Adjutant der SA-Ober gruppe IV (SA-Gruppen Bayerische Ostmark, Franken und Hochland, Dienstsitz: Ingolstadt), 1.7.1933 SA-Oberfiihrer, 1.7.1933-4.10.1934 Stabsfiihrer der SA-Gruppe Bayerische Ostmark, 1933/34 Sonderbevollmächtigter bei der Regierung OberpfalzNiederbayern, 5.10.1934-28.2.1935 Führer der SA-Jägerstandarte 3 (Traunstein), 1.3.1935-31.12.1936 Führerder SA-Brigade 75 (Gladbach-Rheydt), 20.4.1935 SABrigadeführer, 1.3.-31.3.1937 m.d.W.d.G. eines Abteilungschefs im Personalamt der OSAF beauftragt, 1.4.1937 Abteilungsleiter im Personalamt der OSAF, 1.11.193730.11.1938 Amtschef und Chef des Amtes Soziale Fürsorge der OSAF, 9.11.1938 SA-Gruppenführer, 1.12.1938-1.2.1942 Chef des Amtes Gruppenschulen im Stab der OSAF, 1.2.1942-1945 Führer der SA-Gruppe Niederrhein (Düsseldorf), 9.11.1944 SA-Obergruppenfuhrer. Gestorben'. 10.5.1974 in Köln. (Q: Lilla 2004)
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Bösing, Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 3.11.1902 in Ludwigshafen. Familienstand', verheiratet, 2 Kinder.
Religion', katholisch.
Ausbildung: Volks- und Realschule, Lehrerseminar in Speyer. Beruf: 1922-1933 Hilfslehrerin Rox heim und Frankenthal, zuletzt Haupt lehrer in Frankenthal, 10.3.1933 vom Schuldienst beurlaubt zur Dienstleis tung bei der Gauleitung Rheinpfalz; 1933 Mitglied des Pfälzischen Kreis tages;
Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vor geschlagen; 12.7.1934-1945 MdR, Wahlkreis 30 (Chemnitz-Zwickau), ab 1936 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar); 1.3.1935-20.4.1936 Leiter der Abteilung Wirtschaft beim Reichskommissar für die Rückgliederung des Saargebietes, 20.4.1936-20.4.1941 Leiter des Landwirtschaft lichen Amtes beim Reichskommissar für die Rückgliederung des Saargebietes (ab 17.6.1936 Reichskommissar für das Saarland), 6.5.1936 Regierungsrat, 22.2.1941 Oberregierungsrat; 1936 Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Saarpfalz;
Sept. 1939 Leiter des Bezirkswirtschaftsamtes Saarpfalz in Kaiserslautern;
24.3.1941 Präsident der IHK Saarbrücken, Leiter der Wirtschaftskammer Saarpfalz (später Westmark); seit 20.4.1941 Vorstandsmitglied der Westmark-Werke, der Vereinigten Saarländischen Elektrizitätswerke (VSE) und der Saar-Ferngas AG, scheidet im Juli 1943 aus den VSE und aus der Saar-Ferngas aus, da die geplante Fusion mit den Westmark-Werken nicht realisierbar war.
Partei: \92.\921 Eintritt in die NSDAP (Nr. 56957), Ortsgruppentuhrer von Bobenheim-Roxheim; 1927-1930 Gauredner im Gau Rheinpfalz;
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Juni 1929 Verletzung durch einen Messerstich bei Auseinandersetzungen mit poli tischen Gegnern anlässlich einer NSDAP-Kundgebung in Contwig;
seit Einrichtung des Wirtschaftspolitischen Referates in der Gauleitung Rheinpfalz 1929/30 dessen Leiter; März 1933 Sonderkommissar der OSAF beim Bezirksamt Frankenthal;
10.3.1933-1945 Gauwirtschaftsberater der Gauleitung Rheinpfalz (ab 13.1.1936 Saar pfalz, ab 7.12.1940 Westmark); ab 1935 Gauinspekteur der Gauleitung Saarpfalz; März/April 1938 stellvertretender Gauwahlleiter im Gau Kärnten;
17.9.1941-1942 mit der Führung des Kreises Frankenthal beauftragt;
1.6.1943 auf Veranlassung des Gauleiters Übernahme in das hauptamtliche Dienst verhältnis der NSDAR Gestorben'. 10.4.1949 in Neustadt a. d. Weinstraße. (Q: BA PK/A 425 Bösing, Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 33 Nr. 201, Best. R 18 Nr. A 26749, Best. T 65 Nr. 270; NSZ 25.3.1941; Heinz 1994; Keim; Lilla 2004; Schepua 1999; Mitteilung Dr. Wolfanger)
36
Bottler, Otto
Geburtsdatum und -ort: 11.9.1898 in Waldmohr (B.-A. Homburg) als Sohn des Webers Karl Bottler. Familienstand', verheiratet.
Religion', evangelisch. Beruf. Kaufmann bzw. Gelegenheitsarbeiter in Offenbach am Glan (Kr. Baumhol der). Partei'. 1930 Eintritt in die NSDAP;
1930-1932 Mitglied der SA; 1932 Ortsgruppenleiter von Offenbach am Glan;
1933 Kreisleiter von Baumholder; 1937 Abteilungsleiter bei der Gauleitung Koblenz; 1938 Ausschluss aus der NSDAP, weil er wegen Fahnenflucht zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Neigung zum Alkohol.
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Gestorben'. 21.1.1941 in Dessau,247 Witwe 1948 in Dessau wohnhaft. (Q: BA PK/A 429 Bottler, Otto; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737 und Nr. 16739, Best. 856 Nr. 10815 und Nr. 64097)
37
Bohrer, August
Geburtsdatum und -ort: 25.6.1898 in Haßloch (B.-A. Neustadt a. d. Haardt) als Sohn eines Fabrikanten. Familienstand', verheiratet. Religion', evangelisch, später gottgläu big (Dissident).
Ausbildung'. 4 Jahre Volksschule, Mit telschule < Primareife), 2 Semester Han delshochschule; 1916-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (EK II);
2 Semester Technische Hochschule in München, 2 Jahre kaufmännische Lehre. Beruf. 1.1.1923-31.5.1935 selbständiger Industriekaufmann, Mitinhaber und Betriebsführer im elterlichen Betrieb in Haßloch (eine der bedeutendsten Kartonagefabriken Süddeutschlands mit einer Beleg schaft von ca. 150 Personen, Verkauf 1935, nachdem ein beantragter Betriebskredit wegen Absatzschwierigkeiten 1933 vom Gauwirtschaftsamt mit der Begründung abge lehnt worden war, dass das Geschäft zu sehr mit jüdischen Lieferanten und Kunden operiere);
1944-1945 Mitglied des Gemeinderats von Haßloch. Partei'. Seit 1926 Mitglied des Kyffhäuserbundes; Nov. 1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 214368), Mitbegründer der Ortsgruppe Haß loch;
247 Lt. einer beiläufigen Zeugenaussage im Säuberungsverfahren gegen Ewald Schlieker soll Böttler kläglich umgekommen sein (LHA Ko Best. 856 Nr. 10815, Bl. 40‘).
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1.3.1930-24.1.1931 Ortsgruppen-Amtsleiter und stellvertretender Ortsgruppenleiter, 25.1.1931-30.1.1933 Amtsleiter für Kommunalpolitik, Schriftführer und Propagan daleiter der Ortsgruppe Haßloch; 1933 vorübergehender Ausschluss aus der NSDAP (im Zusammenhang mit der Ver weigerung des Betriebskredits); seit 1934 hauptamtlich bei der Gauleitung Rheinpfalz tätig, seit 1.8.1935 Gaurevisor (Leiter der neu eingerichteten Gaurevisionsabteilung beim Kassen- und Schatzamt der Gauleitung);
1940-31.12.1944 kommissarischer Leiter des Gaupersonalamtes des Gaus Westmark, zugleich Leiter des Personalamtes der Landesleitung der DVG in Metz.
Nachkriegszeit. 1945-1949 Verpflichtung als Hilfsarbeiter bei der Spielwarenfabrik Adolf Bielefeld in Haßloch; 9.9.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter; nach 1949 in Neustadt a. d. Weinstraße wohnhaft.
(Q: BA PK/A 437 Bohrer; LA Sp Best. R 18 Nr. A 20897, Best. T 65 Nr. 263 und 270)
38 Bonnet, Hans Geburtsdatum und -ort: 28.3.1902 in Friedelsheim (B.-A. Neustadt a. d. Haardt) als Sohn des Landwirts Johann (Jean) Bonnet.
Familienstand: verheiratet seit 14.11.1934 mit Ruth Haberer, 4 Kinder. Religion: evangelisch. Ausbildung: Volksschule, Oberreal schule bis zur 7. Klasse.
Beruf: Arbeit im elterlichen Betrieb; Okt. 1920-April 1923 Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim;
1923 Ausweisung durch die französische Besatzungsmacht, Kauf eines landwirt schaftlichen Betriebs in Niederbayern;
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Ende 1924 Veräußerung seines Hofs in Niederbayern, Rückkehr in die Pfalz, Arbeit im elterlichen Betrieb; 1927 Diplom-Examen in Hohenheim (Diplom-Landwirt);
1.1.1930- 1.2.1935 Bürgermeister von Friedelsheim; seit 1931 Mitglied des Bezirkstags in Neustadt;
1932-1937/38 Mitglied des Kreistags der Pfalz; Feb. 1935 Umzug nach Oggersheim; 14.4.1935-1.8.1942 Landesbauernführer in der Pfalz; seit Dez. 1935 Mitglied des Deutschen Reichsbauernrates;
Mitglied des Verwaltungsrates der Reichsnährstand-Verlags-GmbH in Berlin, Beirat der Wirtschaftskammer für den Bezirk Saarland-Pfalz, Vorsitzender des Gebrauchs hundevereins Saarpfalz; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
24.5.1939 Kauf des Ludwigshofes bei Speyer.
Als Landesbauernführer lehnt Bonnet die Aussiedlung der französischen Bauern aus Lothringen aus menschlichen und sachlichen Gründen ab; mit der Besiedlung wird - obwohl solche Angelegenheiten ausschließlich der Sachbearbeitung der Landesbau ernschaft zugestanden hätten - die Partei beauftragt; im Dez. 1941 bedroht Gauleiter -» Bürckel Bonnet mit einem Sondergerichtsverfahren und verlangt wegen schlechter Zusammenarbeit mit der Partei beim Reichsbauernführer Darré seine sofortige Enthe bung, was abgelehnt wird; am 27.6.1942 legt Bonnet sein Amt wegen der Differenzen mit -» Bürckel freiwillig nieder.
Partei: 1.11.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 330107); 1931-1933 Bezirksbauernführer des Bezirks Neustadt, Gauredner; 1.11.1930- 31.7.1931 Mitglied der SA; 1.8.1931 -1.2.1936 NSKK, kommissarischer Führer der Motorstaffel der SA-Standarte 18, 1.7.1932 der Motorstaffel der SA-Standarte 17 (Ernennung 29.11.1932), 15.5.1934 kommissarischer Führer der NSKK-Motorstandarte 51 (29.11.1932 Staffelführer, 9.11.1934 Oberstaffelführer, 20.4.1935 Standartenführer);
14.4.1935-1.8.1942 Leiter des Amtes für Agrarpolitik des Gaus Pfalz-Saar (ab 1936 Saarpfalz, ab 1940 Westmark);
1.2.1936 Übertritt zur SS (Nr. 276293), 20.4.1936 Standartenführer beim Stab Rasseund Siedlungshauptamt, 1.6.1936 Standartenführer im Rasse- und Siedlungshauptamt, 1.5.1944 im SS-Abschnitt XXXIV (Bauernreferent).
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Nachkriegszeit'. 14.6.45-16.4.49 Internierung in Landau; 22.2.1950 Säuberungsverfahren von der Spruchkammer Neustadt eingestellt, da Bon net nicht als Belasteter eingestuft werden kann.
Gestorben'. 1963. (Q: BA RS/A 5082 Bonnet, SSO/4252 Bonnet; LA Sp Best. R 18 Nr. A 26275, Best. T 65 Nr. 270; Stockhorst; Mitteilung Steffen Wagner, Callbach)
39 Brandenburger, Jakob Geburtsdatum und -ort: 24.6.1900 in Waldalgesheim (Kr. Kreuznach) als Sohn des Jakob Brandenburger.
Familienstand', verheiratet mit Elfriede Pampus, 1 Kind. Religion', evangelisch, später Kirchenaustritt. Ausbildung'. Volksschule, Lehre, 1918 bei der Auto-Union Diel tätig, danach Kriegs dienst;
1918-April 1919 Rheinisches Technikum in Bingen (Ingenieur-Prüfung).
Beruf. Ingenieur bei verschiedenen Firmen, zuletzt bis 1930 bei der Firma Opel, Ent lassung wegen Arbeitsmangels, danach arbeitslos (Erteilung von Nachhilfestunden); seit 1933 Bürgermeister von Bingerbrück, Leiter der Gasversorgung von Binger brück;
März 1945 Einberufung zum Landesschützen-Bataillon. Partei'. Bis 1932 Mitglied des „Stahlhelm“;
I. 4.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1045127); Okt. 1933-Mai 1940 Ortsgruppenleiter von Bingerbrück; 15.3.1937-20.6.1940 Kreisgeschäftsführer des Kreises Kreuznach;
20.6.1940-11.4.1944 Kreisgeschäftsführer und M-Kreisleiter des Kreises Daun-Wittlich (für den im Heeresdienst befindlichen -» Kölle, nachdem der bisherige M-Kreisleiter Arnoldi ebenfalls zum Heeresdienst einberufen worden ist); II. 4.1944-März 1945 Mitarbeiter im Gaustabsamt des Gaus Moselland (Gauhaupt stellenleiter).
Nachkriegszeit'. 6.6.1945-7.6.1948 Internierung in Sandbostel (Niedersachsen); 8.4.1948 Säuberungsurteil des Spruchgerichts Stade: Minderbelasteter, 3 Jahre Gefängnis (durch Internierung verbüßt);
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22.11.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Koblenz: Belasteter (Nazi übelster Sorte)', 17.1.1950 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Koblenz: Minderbe lasteter;
8.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Koblenz;
seit 1950 bei der Baufirma Franz Josef Diez in Bingerbrück beschäftigt. (Q: BA PK/B 33 Brandenburger; LHA Koblenz Best. 662/5 Nr. 132, Best. 856 Nr. 120579)
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Brasack, Kurt
Geburtsdatum und -ort: 6.4.1892 in Schönebeck (Elbe). Beruf'. 1.10.1913 Eintritt in das Fußartillerie-Regiment Nr. 4 „Enke“ (Magdeburg) als Einjährig-Freiwilliger, 1.5.1914 Gefreiter, 1.6.1914 Unteroffizier;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (EKII und I, Ungarische Tapferkeitsmedaille), 27.1.1915 Vizefeldwebel, 11.1.1916 Leutnant d.R., 1916-1917 Ordonnanz-Offizier im Feldartillerie-Regiment Nr. 21, 1917-1918 im Feldartillerie-Regiment Nr. 27 (1918 Batteriechef), 1918 Adjutant im Pommerschen Fußartillerie-Regiment Nr. 2 „von Heindersin“, 30.11.1918 Entlassung aus dem Heer;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1.12.1938 Oberleutnant d.R.
Partei'. Mai 1921-1.7.1930 Mitglied des „Stahlhelm“; 1.7.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 267498); 1.3.1931 Eintritt in die SS (Nr. 8216), II./21. SS-Standarte (Magdeburg), 4.8.1931 Truppführer, 18.10.1931 Sturmführer, 18.10.1931-3.3.1932 Verwaltungsoffizier, 3.3.1932 Sturmhauptführer, 3.3.1932-20.4.1934 Führer des II. Sturmbanns der 21. SS-Standarte, 20.4.1933 Sturmbannführer, 9.11.1933 Obersturmbannführer, 20.4.7.5.1934 Führer des Reservesturmbanns der 21. SS-Standarte, 7.5.1934-1.1.1937 Führer der 91. SS-Standarte (Torgau, ab Nov. 1934 Wittenberg), 9.9.1934 Standar tenführer, 1.1.-22.9.1937 Führer des SS-Abschnitts XI (Koblenz), 22.9.1937-8.5.1945 Führer des SS-Abschnitts XXX (Kassel), 30.1.1938 Oberführer;
1.12.1939 Obersturmbannführer d.R. der Waffen-SS, 1.12.1939-1.4.1941 Kom mandeur der I. Abteilung des SS-Totenkopf-Artillerie-Regiments, 1.4.-30.5.1941 Kommandeur der I. Abteilung, 30.5.1941-10.1.1942 der IV Abteilung des SS-Artil-
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lerie-Regiments der SS-Division „Wiking“, 10.1.1942-18.3.1943 Kommandeur des Artillerie-Regiments der SS-Division „Das Reich“, 30.1.1942 Standartenführer d.R. der Waffen-SS, Juli-7.10.1942 Artillerie-Kommandeur beim SS-Panzer-Korps, 18.3.3.4.1943 Kommandeur der SS-Panzergrenadier-Division „Das Reich“, 3.4.-Juni 1943 in Reserve, 20.4.1943 Oberführer d.R. der Waffen-SS, 29.6.-10.11.1943 Führer des Nachschub-Kommandos Russland Nord (Riga), 10.11.1943-20.5.1944 Kommandeur des Artillerie-Regiments der 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade „Neder land“, 20.5.1944-1.3.1945 Artillerie-Kommandeur beim VII., später IV SS-PanzerKorps, 30.1.1945 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS.
Gestorben'. 28.9.1978 in Hamburg. (Q: Croisier/McCanliss; Lilla 2004)
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Brauer, Dr. Paul Johannes
Geburtsdatum und -ort: 4.6.1905 in Karden (Kr. Cochem) als Sohn des Warenhaus besitzers Paul Brauer. Familienstand', verheiratet seit Aug. 1934 mit Ellen Lauffs, 1 Sohn; nach Scheidung 1949 zweite Eheschließung mit Alma Schenk, 1 Kind. Religion', katholisch, 1934 Kirchenaustritt.
Ausbildung: 1912-1916 Volksschule Karden, 1916-1923 Konvikt in Prüm (Abitur); 1926-1929 Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Köln, Mitglied in einer schlagenden Studentenverbindung, 1929 Unterbrechung des Studi ums wegen Übernahme des Geschäfts nach dem Tod seines Vaters (Bankrott 1930);
4.12.1930 Verurteilung zu 6 Wochen Gefängnis wegen Widerstands gegen die Polizei auf der Kirmes in Karden (durch Amnestie erlassen); 3.3.1931 Zulassung zum Referendarsexamen, von der Ladung wird jedoch abgese hen, nachdem er sich am 2./3.7.1931 an Unruhen in der Universität Köln beteiligt hat (deswegen Strafverfahren wegen Körperverletzung, Land- und Hausfriedensbruch), 1.10.1931 Rücktritt von der Prüfung; 9.9.1931 Verurteilung zu 8 Wochen Gefängnis durch das Amtsgericht Köln wegen Widerstandsleistung, Beleidigung und Sachbeschädigung, weitere Verurteilungen wegen ähnlicher Delikte am 8. und 9.10.1931; 7.12.1933 nach neuem Antrag Referendarsexamen (in abgekürzter Form) in Köln ;
Aug. 1934 Umzug von Köln nach Koblenz;
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1935-1939 Gerichtsreferendar an verschiedenen Gerichten und Verwaltungen in Koblenz, 21.6.1939 Assessorexamen in Berlin;
1.9.1939 Einberufung zur Wehrmacht (Feldwebel d.R.), 24.10.1939 Verurteilung zu 3 Wochen Gefängnis durch das Gericht der 34. Infanterie-Division wegen Beleidigung von Offizieren in Volltrunkenheit, 25.3.1943-1944 Uk-Stellung wegen Krankheit. Beruf. 1943-1944 Regierungsrat beim Landesarbeitsamt Rheinland-Hessen-Nassau in Koblenz, Leiter der Hauptabteilung Reichstreuhänderverwaltung (Stellvertreter des Reichstreuhänders der Arbeit).
Partei'. 1.2.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 190827) und SA (Mitglied bis 1937, zuletzt Sturmbannführer z. V), Mitbegründer der Ortsgruppe Karden, Kassenleiter und Geschäftsführer der Ortsgruppe Karden und des Kreises Cochem; bis 1.10.1930 stellvertretender Kreisleiter des Kreises Cochem, dann Übersiedlung nach Köln;
ab Okt. 1931 beisitzender Richter beim Gaugericht Köln-Aachen; 1.2.1932 Truppführer und Sturmverwalter in der Kölner SA, Aug. 1932 Sturmführer, 18.9.1932 in Köln bei einer Schlägerei mit politischen Gegnern verletzt;
1934-1939 Beisitzer, ab 1.5.1935 hauptamtlicher Vorsitzender des Gaugerichts des Gaus Koblenz-Trier (offizielle Ernennung 30.1.1939), 25.9.1939 Aberkennung seines Parteirichteramts wegen seines Militärgerichtsverfahrens; 1.12.1940 Austritt aus dem Parteidienst.
Nachkriegszeit'. Ende April 1945 bei Augsburg von den Amerikanern gefangenge nommen, 1.6.1945-14.2.1948 Internierung in Heilbronn und Kornwestheim (dort als Rechtsberater und Verteidiger bei den Lagerspruchkammern tätig), danach wohnhaft in Karden und als landwirtschaftlicher Arbeiter, Hilfsarbeiter in einer Weberei und Bauhilfsarbeiter in Koblenz beschäftigt; 5.8.1947 Säuberungsurteil der Spruchkammer des Internierungslagers Kornwestheim: Belasteter, dagegen Widerspruch Brauers wegen Nichtzuständigkeit; 19.8.1947 Aufhebung des Spruchkammerentscheids durch das württemberg-badische Ministerium für die politische Befreiung, 20.1.1948 Zurücknahme der Aufhebungsan ordnung, 22.11.1948 Ablehnung eines Gnadengesuchs Brauers durch das Ministerium für politische Befreiung;
29.9.1949 Antrag Brauers auf Durchführung eines Säuberungsverfahrens in Rhein land-Pfalz; 12.10.1950 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Koblenz: Einstellung des Verfahrens;
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20.10.1950 Antrag des Öffentlichen Klägers bei der Spruchkammer Koblenz: Belas teter; 5.12.1950 Säuberungsspruch der Spruchkammer Koblenz: Belasteter, Entlassung aus dem Amt ohne Pension;
28.8.1951 Aufhebung des verhängten Berufsverbots durch den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier auf dem Gnadenweg; 4.6.1952 Niederlassung als Rechtsanwalt in Daun (Eifel).
(Q: BA PK/B 41 Brauer; LHA Ko Best. 856 Nr. 80247)
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Brinkmann, Karl
Geburtsdatum und -ort: 18.10.1865 in Hombruch (Kr. Hörde, bei Dortmund). Familienstand: verheiratet in erster Ehe mit Auguste Baumeister, in zweiter Ehe seit 2.11.1926 mit der Pensionsbesitzerin Anna Maria Magdalena Hagemann.
Religion', evangelisch. Beruf'. Verwaltungsdirektor;
1933 Führer der NSDAP-Fraktion im Gemeinderat von Bad Neuenahr; 29.3.1933-14.12.1937 Erster Beigeordneter der Stadt Bad Neuenahr, als solcher 1.4.6.4.1933 und 23.6.1934-1.4.1935 kommissarischer Bürgermeister; Leiter der AOK Ahrweiler, stellvertretender Vorsitzender beim Kreisverwaltungsge richt, Ehrenbürger von Bad Neuenahr. Partei'. 1.11.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 534170), Gründer und Geschäftsführer der Ortsgruppe Bad Neuenahr, 6.12.1931 Ortsgruppenleiter von Bad Neuenahr (kom missarisch, am 15.6.1931 durch Gauleiter -» Simon bestätigt); 1932 Kreisleiter von Ahrweiler;
25.12.1932 Erlaubnis durch den Kommissar-West der NSDAP Heinz Haake, auch weiterhin die NSDAP-Kreisleiter-Uniform tragen zu dürfen. Gestorben'. 22.3.1938 in Bad Neuenahr.248 (Q: Stadtarchiv Bad Neuenahr-Ahrweiler Best. Neuenahr Nr. 32, Nr. 108, Nr. 1066; Standesamt Bad Neuenahr-Ahrweiler) 248 Am 25.3.1938 große Beerdigung mit Halbmast im Beisein von Gauleiter Gustav Simon
und Karl Zenner als engem Freund des Verstorbenen (Ahrweiler Zeitung vom 26.3.1938).
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Britten, Friedrich Karl Joachim
Geburtsdatum und -ort: 19.8.1901 in Mariahütte (Lkr. Trier) als Sohn des Hüttenbe amten und Betriebsleiters Christian Peter Britten.
Familienstand’. Sept. 1925 Verlobung mit der Witwe Klara Mennen geb. Scholl (geb. 1887) in Trier, mit der er bis 1935 zusammenlebt, 2 Stiefkinder; verheiratet seit 31.5.1943 (Zuchthaus Rheinbach) mit Elise Braun (Französin), 5 Stiefkinder; zweite Eheschließung 13.2.1953 (Köln), dritte Eheschließung 11.4.1957 (Heidelberg). Religion’, katholisch.
Ausbildung’. Jurastudium an der Universität Marburg, 15.7.1924 Referendarsexamen, juristischer Vorbereitungsdienst in Trier, 27.9.1929 große juristische Staatsprüfung (nach Wiederholung).
Beruf’. 25.10.1929 Zulassung als Rechtsanwalt beim Amtsgericht und Landgericht Trier, in der Folgezeit immer wieder durch alkoholische und sexuelle Exzesse und infolgedessen unseriöses Geschäftsgebaren aufgefallen (Ausstellung ungedeckter Schecks, Veruntreuung von Klientengeldern), deswegen 1931/32 mehrere Verweise durch die Rechtsanwaltskammer Köln; 30.9.1930-Okt. 1931 Stadtverordneter in Trier (Vorsitzender der NSDAP-Fraktion), Mitglied des Vorstands der Städtischen Sparkasse Trier und des Steuerausschusses beim Finanzamt Trier;
1932-1935 mehrfach Verteidiger von Kommunisten in Straf- und Zivilprozessen; 15.7.1933 aufAntrag des General Staatsanwalts Eröffnung einer Voruntersuchung gegen Britten durch das Ehrengericht der Rechtsanwaltskammer Köln, 13.3.-18.9.1934 vor übergehende Aussetzung des Verfahrens, 12.3.1935 Eröffnung des Hauptverfahrens; 14.11.1935 Festnahme Brittens in Koblenz aufgrund eines Haftbefehls des Amtsge richts Trier wegen Untreue und Betrugs, Inhaftierung im Gefängnis Rheinbach; 22.11.1935 Eröffnung einer weiteren Voruntersuchung gegen Britten durch das Ehren gericht;
2./4.12.1935 auf eigenen Antrag hin Löschung Brittens aus der Liste der Rechtsan wälte beim Landgericht und Amtsgericht Trier, deshalb am 3.9.1937 Einstellung der Ehrengerichtsverfahren als gegenstandslos;
11.1.1937 Verurteilung durch das Schwurgericht Trier wegen fortgesetzter schwerer Untreue in Tateinheit mit Unterschlagung, schwerer Urkundenfälschung und Betrug sowie Anstiftung zum Meineid zu 8 Jahren Zuchthaus und 5100 RM Geldstrafe, bis
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10.7.1943 Strafhaft im Zuchthaus Rheinbach, Nov. 1943 Begnadigung durch den Reichsjustizminister Thierack;
10.7.1943-27.10.1944 nach freiwilliger Meldung Kriegsdienst als Schütze beim Festungs-Infanterie-Regiment Nr. 999 (Strafregiment) im Militär-Konzentrationslager Heuberg, 18.12.1943-24.3.1944 Einsatz in Griechenland in der Partisanenbekämpfung und im Festungsbau, danach im Kriegslazarett, ab 27.10.1944 Rentenempfänger (80% kriegsbeschädigt), wohnhaft bei seiner ausgebombten Familie in Beierfeld (Erzgebirge), Nichtbefolgung von Einberufungen zum Volkssturm (9.11.1944) und zur Wehrmacht (28.3.1945), deswegen vorübergehende Einlieferung ins KZ Johanngeorgenstadt. Partei: 1925-1926 Mitglied der DNVP; April 1930 Eintritt in die NSDAP, Ortsgruppe Trier;
1931 Leiter des Gaurechtsamts des Gaus Koblenz-Trier der NSDAP ; Okt. 1931 Niederlegung seines Stadtratsmandats, angeblich wegen Arbeitsüberlastung (wirklicher Grund Zwistigkeiten zwischen ihm und der Ortsgruppenleitung, dazu die Unregelmäßigkeiten in seiner Anwaltspraxis, undiszipliniertes und undiplomatisches Auftreten und allgemeine Missstimmung gegen ihn in der Partei), Austritt aus der NSDAP (jedoch noch bis Nov. 1935 als Mitglied geführt). Nachkriegszeit: Wohnhaft in Bad Münster am Stein;
15.9.1947 Anerkennung als politisch Verfolgter des Nazi-Regimes durch das KreisSekretariat Kreuznach der Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Regimes (VVN);
27.10.1950 Verurteilung durch das Amtsgericht Bad Kreuznach wegen unbefugter Bezeichnung als Rechtsanwalt zu 150 DM Geldstrafe; 1950-1955 Strafverfahren vor dem Amtsgericht Köln wegen Nötigung und Untreue (2 Js 1252/50); 1956 Strafverfahren vor dem Schöffengericht Stuttgart (63 Ms 100/56);
1956 Verurteilung durch das Amtsgericht Mannheim wegen Betrugs (1 Ns 20/56). Gestorben: 16.7.1972 in Heidelberg.
(Q: BA DS/A 186 Britten; LHA Ko Best. 403 Nr. 16735, Best. 584/2 Nr. 572 und 596, Best. 856 Nr. 127299/022; Standesamt Nonnweiler)
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Brodmann, Rudolf
Partei: 1935 Beisitzer des Obersten Parteigerichts der NSDAP;
1937 Gaurichter des Gaus Saarpfalz, ab 1.1.1938 nach Nürnberg berufen; 1939 Gauinspekteur im Gau Württemberg-Hohenzollern;
1941 Gaurichter des Gaus Württemberg-Hohenzollern. (Q: BA Best. OPG/C 92 Eitel; LA Sp Best. H 14 Nr. 184; Rademacher)
45
Brückmann, Johann Georg
Geburtsdatum und -ort: 13.1.1896 in Auerbach (Kr. Bensheim) als Sohn des Schuh machermeisters Johann Georg Brückmann II.
Familienstand: verheiratet mit Emma Eisenmenger, 4 Kinder; in zweiter Ehe seit 29.2.1944 (Lorsch) mit Karola Ahlheim. Religion: evangelisch. Beruf: Kaufmann in Bensheim;
1931-1933 MdL (Hessen); 1.6.1933- 30.9.1937 Bürgermeister von Bensheim und Auerbach;
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen. Partei: NSDAP (Nr. 34683);
20.11.1933- 1945 Kreisleiter des Kreises Bensheim (ab 1.10.1937 hauptamtlich); 26.10.1941-16.7.1942 zugleich kommissarischer Kreisleiter von Worms (wohl mit Unterbrechungen, bereits ab 1940 vertretungsweise für Oskar -» Koch). Gestorben: 26.6.1973 in Bensheim-Auerbach.
(Q: BA PK/B 94 Brückmann; StadtA Worms Abt. 204 Nr. 4; Bonk; Lilla 2004; Rade macher; Ruppel/Groß)
46
Brunnträger, Dr. Franz Michael
Geburtsdatum und -ort: 8.1.1893 in Kleinsteinheim (Kr. Offenbach) als Sohn des Bäckermeisters Franz Brunnträger. Familienstand: verheiratet mit Sigrid Lenzfeld (Niederländerin), 1 Tochter. Religion: katholisch, 1927 Kirchenaustritt (lässt aber seine Tochter 1938 in St. Goars hausen konfirmieren und 1943 in Hofheim kirchlich trauen).
161
Ausbildung-, 1899-1903 Volksschule in Steinheim, 1903-1912 Oberrealschule in Hanau; 1912 Studium der Rechtswissenschaft an der Universität München; 1.10.1912-30.9.1913 Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger beim 2. Bayerischen JägerBataillon; 1913- 1914 Studium der Naturwissenschaften an den Universitäten Würzburg und Frankfurt;
1914- 1918 Kriegsdienst beim deutschen Alpenkorps (zuletzt Oberleutnant); 1919-1922 Studium an der Universität Frankfurt, 1922 Promotion. Beruf-, 1922-1.5.1933 Chemiker bei IG Farben Höchst;
1.5.1933- 31.5.1939 Landrat von St. Goarshausen (auf Wunsch des Gauleiters -» Sprenger);
1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1.6.1939-1.4.1945 Landrat des Main-Taunus-Kreises (in Hofheim). Partei-, 1.10.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 324175);
1931 Ortsgruppenleiter in Höchst;
1932-1.5.1933 Kreisleiter des Main-Taunus-Kreises;
1.5.1933- Mitte 1937 Kreisleiter von St. Goarshausen (entscheidet sich bei der ange ordneten Aufhebung der Personalunionen für den Landratsposten und lehnt 1938 die ihm angebotene Kreisleiter-Stelle in Gießen ab, seitdem Schwierigkeiten mit der Par tei);
seit 1943 Mitglied der SA (Hauptsturmführer ehrenhalber). Nachkriegszeit. 1.4.1945-23.7.1948 Internierung in Darmstadt, danach als Tiefbauar beiter in Idstein beschäftigt;
10.8.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Main-Taunus in Hochheim: Minder belasteter; 19.8.1949 Berufung des Öffentlichen Klägers von der Berufungskammer Frankfurt verworfen; 9.12.1949 nach Ablauf der Bewährungsfrist Einreihung als Mitläufer.
Gestorben-, 29.8.1953 in Frankfurt am Main-Höchst. (Q: BA PK/B 111 Brunnträger; HStA Wi Abt. 520/DZ Nr. 519590, Abt. 520/FZ Nr. 670; Lilla 2004)
162
47
ßudell, Robert
Geburtsdatum und -ort: 7.8.1907 in Landstuhl (B.-A. Homburg). Beruf. Kaufmann.
Partei'. 1923 Eintritt in die NSDAP (Nr. 47271); 1931 Bezirksleiter von Landstuhl;
1934 Gaubetriebszellenobmann des Gaus Rheinpfalz, später Reichshauptstellenleiter der NSDAP in Berlin, Kreisleiter des Gaus Westmark;
Gestorberr. 3.1 1.1994 in Saarbrücken. (Q: LA Sp Best. H 91 Karteikarte „Budell, Robert“, Best. T 65 Nr. 263; Heinz 1994; Schepua 1992; Mitteilung Dr. Wolfanger)
48 Bürckel, Josef Geburtsdatum und -ort: 30.3.1895 in Lingenfeld (B.-A. Germersheim) als Sohn des Bäckermeisters Michael Bür ckel; seine ältere Schwester Anna Maria heiratete 1909 Petrus Wendel, den Onkel von Joseph Wendel (1901-1960, 1941 Koadjutor, 1943 Bischof von Speyer, 1952 Erzbischof von München und Freising).
Familienstand: verheiratet seit 11.6.1920 mit Hilda Spies, 2 Söhne (einer davon gefallen 1943). Religion: katholisch, 1.6.1942 Kirchen austritt.249
Ausbildung: 1900-1909 Volks- und Realschule in Karlsruhe, 1909-2.11.1914 Lehrerausbildungsanstalt (ohne Abschluss) in Speyer;
2.11.1914 Kriegsfreiwilliger bei einem Landauer Artillerie-Regiment, danach Front einsatz im 17. Bayerischen Infanterie-Regiment; 1915 Seminarabschlussprüfung in Speyer; 249 Als der Pfarrer Ludwig Bauer von Neustadt Bürckels Kirchenaustritt öffentlich bekanntgab, ließ Bürckel ihn am 15.8.1942 von der Gestapo in „Schutzhaft“ nehmen. Bauer kam am 30.9.1942 ins KZ Dachau, wo er bis zum Kriegsende gefangengehalten wurde (Schwaiger/ Heim, S. 34 und 97).
163
15.4.1916 wegen Verwundung als nicht mehr verwendungsfähig aus dem Heer ent lassen;
1.5.1916-28.2.1919 Schulpraxis in Lingenfeld (währenddessen als Aushilfslehrer ab 16.5.1917 in Ramberg, ab 1.8.1918 in Bellheim und ab 1.10.1918 in Minfeld einge setzt), Anfang 1919 Anstellungsprüfung in Speyer. Beruf. 1.3.1919-31.1.1920 Hilfslehrer in Roxheim, 1.2.1920-31.3.1921 Hilfslehrerin Rodalben, 1.4.1921-31.7.1927 Lehrer in Rodalben (7.1.-7.2. und 13.2.-9.5.1924 ins Rechtsrheinische beurlaubt), 1.8.1927 Lehrer (ab 1.11.1934 Hauptlehrer) in Mußbach (seit Sept. 1930 als MdR beurlaubt, am 27.11.1934 auf unbestimmte Zeit beurlaubt); Sept. 1930-28.9.1944 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz);250
10.8.1934-28.2.1935 Saarbevollmächtigter für die Reichsregierung (als Nachfolger von Papens);
30.1.-1.3.1935 Oberster Repräsentant der Reichsaufsicht und Regierungschef im Saargebiet, 1.3.1935-17.6.1936 Reichskommissar für die Rückgliederung des Saar gebietes, 17.6.1936-8.4.1940 Reichskommissar für das Saarland (Saarbrücken); 13.3.-Mai 1938 Beauftragter des Führers für die Volksabstimmung in Österreich;
23.4.1938-31.3.1940 Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich;
15.-18.3.1939 Chef der Zivilverwaltung in Mähren; 1.5.1939- 31.3.1940 Führer des Reichsgaus Wien, 4.5.1939 Übernahme der Geschäfte des Reichsstatthalters für die Ostmark;
1.9.1939- 2.8.1940 Reichsverteidigungskommissar für den Wehrkreis XVII, 22.9.1939- 2.8.1940 Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises XVII, 22.9.1939- 16.11.1942 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises XII (Wiesbaden); 8.2.-2.8.1940 Präsident der Südosteuropa-Gesellschaft (SOEG); I. 4.-2.8.1940 Reichsstatthalter des Reichsgaus Wien;
8.4.1940-11.3.1941 Reichskommissar für die Saarpfalz; Mai-Aug. 1940 Chef der Zivilverwaltung beim Stab des AOK 1, 7.8.1940-28.9.1944 Chef der Zivilverwaltung in Lothringen (Amtsantritt 21.9.1940);
II. 3.1941-28.9.1944 Reichsstatthalter in der Westmark; 250 Posthumer Wahlkreiswechsel mit Willi Stöhr am 19.12.1944 (Lilla 71).
164
6.4.1942- 28.9.1944 Beauftragter des GBA für die Westmark; 16.11.1942- 28.9.1944 Reichsverteidigungskommissar im Reichsverteidigungsbezirk Westmark, außerdem Beauftragter des RKF in der Westmark und in Lothringen.
Strafverfahren’. 1. Am 11.5.1927 vom Schwurgericht Frankenthal wegen übler Nach rede durch die Presse gegen den Landgerichtsrat Kahn in Landau zu einer Geldstrafe von 3000 RM, ersatzweise 3 Monate Gefängnis verurteilt (angeklagt war auch Fritz -» Heß, Dannenfels), dagegen Revision; 2. Am 14.10.1929 von den Franzosen zur Verbüßung einer lOtägigen Strafe verhaftet.
Partei’. 1921 Eintritt in die NSDAP;
1923/24 Teilnahme an Aktionen gegen die separatistische Bewegung in der Pfalz (12.2.1924 Sturm auf das Bezirksamt in Pirmasens); April 1926 offizieller Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 33979);251
13.3.1926-30.3.1927 (zunächst gewählter) Gauleiter des Gaus Rheinpfalz, 30.3.19.11.1927 stellvertretender Gauleiter des Gaus Rheinpfalz, seit 19.11.1927 wieder Gauleiter des Gaus Rheinpfalz (ab 1.3.1935 Pfalz-Saar, ab 13.1.1936 Saarpfalz, ab 7.12.1940 Westmark); 1929/30 Herausgeber der Gau-Zeitung „Eisenhammer“, 1930-28.9.1944 Herausgeber der Gau-Zeitung „NSZ-Rheinfront“ (1.12.1940 umbenannt in „NSZ-Westmark“);
seit 1931 Sachbearbeiter für besetzte Gebiete in der Reichsleitung der NSDAP;
31.1.1933-28.2.1935 (kommissarischer) Gauleiter des Gaus Saarland der NSDAP (der amtierende Gauleiter Brück bleibt formal im Amt) und Beauftragter der NSDAP im Saargebiet; 1933 Gründer der Josef-Bürckel-Stiftung und der Volkssozialistischen Selbsthilfe (ab April 1934 Volkssozialistische Gemeinschaft e.V);
25.9.1933 SA-Gruppenführer,252 1 934 Ehrenführer des NSKK (im Rang eines Grup penführers), 9.11.1936 SA-Obergruppenführer; 251 Nach seiner Wahl zum Gauleiter bat Bürckel am 24.3.1926 die Reichsleitung der NSDAP
um Bestätigung, wobei sich herausstellte, dass er zu diesem Zeitpunkt dort noch nicht als Parteimitglied geführt wurde (BA Best. NS 51 Nr. 210). Seine Aufnahme in die Partei erfolgte unter der Mitglieds-Nummer 33979, eine ebenfalls vorliegende Mitgliedskarte mit der Nr. 23979, datiert auf August 1925, dürfte nachträglich „geschönt“ sein (Fenske, Aufmarsch unterm Hakenkreuz, S. 20). 252 Am 26.2.1934 machte SA-Stabschef Ernst Rohm per Telegramm Bürckel das Angebot, in den aktiven SA-Dienst überzutreten und die neuzubildende SA-Gruppe Kurpfalz zu übernehmen (BA Best. N 22 Nr. 270).
165
9.11.1937 Eintritt in die Allgemeine SS (Nr. 289230), 9.11.1937 SS-Gruppenführer im Stab des Reichsführers SS; 13.3.-Mai 1938 Kommissarischer Leiter der NSDAP-Österreich;
20.4.1938 NSKK-Obergruppenführer;
30.1.1939-2.8.1940 Gauleiter des Gaus Wien der NSDAP;
15.11.1940-28.9.1944 Gauwohnungskommissar für die Westmark (bis 7.12.1940 Saarpfalz); 30.1.1942 SS-Obergruppenführer.
Gestorberv. 28.9.1944 in Neustadt a. d. Weinstraße unter unklaren Umständen.253 (Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 14 Nr. 2114, Best. H 41 Nr. 870, Best. O 46 Z 4472 Nr. 6; Fenske 1993; Heinz 1994; Lilla 2004; Muskalla; Rothenberger, Pfalzatlas; Schepua; Wolfanger 1997; Wunder)
49 Bullmann, Johann Wilhelm Theodor (Jean)
Geburtsdatum und -ort: 10.12.1889 in Wiesbaden als Sohn des Tapezierers Wilhelm Bullmann.
Familienstand-, verheiratet seit 4.11.1915 (Wiesbaden) mit Katharina Nehring, 2 Kin der.
Religion-, evangelisch. Beruf. Kaufmann, bis Okt. 1931 wohnhaft in Wiesbaden-Bierstadt.
Partei'. NSDAP; 1930 Gauredner; Nov. 1931-Sept. 1932 Ortsgruppen- und Kreisleiter von Worms, ab Dez. 1931 außer dem kommissarischer Ortsgruppenleiter von Mainz; 253 „Bürckel erregte in der NS-Führung zunehmend Unmut aufgrund seines stark ausgepräg
ten Macht- und Autonomiestrebens. Als er bei herannahender Front im Sept. 1944 nur zögernd an die befohlenen Verteidigungsmaßnahmen ging, legte ihm der persönliche Adju tant Hitlers, Martin Bormann, den Freitod nahe.“ Die Leichenschau ergab als Todesursache Kreislaufversagen durch toxischen Gefäßkollaps infolge Lungenentzündung und Dysen terie. „Bürckel kränkelte acht Tage, vernachlässigte aber seine Pflege und starb trotz der Bemühungen zweier Ärzte sehr rasch. Ein Freitod ist jedoch nicht auszuschließen. Sein Tod wurde dann als Unfall deklariert und mit einem Staatsbegräbnis kaschiert.“ (Lilla 71). Als Sterbeort ist sein Haus in Neustadt, Haltweg 11, angegeben (LA Sp O 46 Z 4472 Nr. 6).
166
13.9.1933 Umzug von Worms nach Gießen; 1939 Kreisgeschäftsführer in Büdingen; 1941 Kreisobmann der DAF in Oberlahn-Usingen.
Gestorben'. 10.5.1978 in Roding (Lkr. Cham).
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 1053; StadtA Worms Abt. 13 Nr. 632; HStA Wi Abt. 408 Nr. 105; Standesamt Wiesbaden; Rademacher)
50
Carius, Karl
Partei-, NSDAP, 1933 Leiter der NSBO des Gaus Koblenz-Trier. (Q:BABest. NS 22 Nr. 261)
51
Caspary, Dr. Carl
Geburtsdatum und -ort: 21.8.1898 in Illingen (Kr. Ottweiler) als Sohn des Apothe kers Carl Caspary und der Wilhelmine, geb. Ramm (Schwester des Dr. Rudolf -> Ramm). Familienstand-, verheiratet seit 21.3.1940 (Wien) mit Ilse Bauer. Religion-, evangelisch.
Ausbildung: Realgymnasium in Völklingen;
Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger im Infanterie-Regiment 70, 19181920 im Berliner Freikorps „Lumspange“; ab 1920 Studium der Medizin an den Universitäten München und Erlangen. Beruf: Beim Didier-Konzern in Berlin tätig, 1928/29 wegen der Weltwirtschaftskrise ausgeschieden; 27.8.1935 Ratsherr der Stadt Saarbrücken;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1.8.1939-1942 Wehrdienst bei einer Fernaufklärertruppe als Major, aus gesundheit lichen Gründen ausgeschieden.
Partei: 1921 Eintritt in die NSDAP (Nr. 21538) in Erlangen;
1921 SA-Sturmführer in Erlangen;
Jan. 1930 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 180713);
167
Ende 1931 von Gauleiter -* Bürckel bei einem Besuch in Berlin hauptberuflich für die SA engagiert und von der Reichsleitung nach Pirmasens abkommandiert, um in der zerstrittenen dortigen Ortsgruppe die Parteidisziplin wiederherzustellen; 1931-1933 stellvertretender Führer der SA-Untergruppe Pfalz-Saar, 15.3.193315.7.1934 Sonderbeauftragter der Obersten SA-Führung beim Bezirksamt Pirmasens, seit 1.1.1934 gleichzeitig beim Bezirksamt Zweibrücken, 1.10.1933-20.4.1935 Führer der SA-Standarte 5 in Pirmasens, 20.4.1935-31.7.1938 SA-Brigadeführer in Saarbrü cken, ab April 1935 für den Wiederaufbau der saarländischen SA zuständig, Nov. 1935Aug. 1938 Führer der SA-Brigade 151 (Saarbrücken), SA-Oberführer, 1938-1939 Leiter der neugegründeten SA-Reichsführerschule in Wien, 1.2.1942-1945 Führerder SA-Gruppe Kurpfalz (Mannheim, später Saarbrücken), baut aus Resten der SA die schwere Heimatflak auf (Ludwigshafen, Frankenthal, Darmstadt), wird ab Herbst 1944 von Gauleiter Bürckel mit der Aufstellung von Volkssturmbataillonen beauftragt.
Frühjahr 1945 werden auf seine Anweisung alle Akten der Kreisleitung Saarbrücken und der SA-Brigade 151 in Hochöfen der Brebacher Hütte verbrannt (einschl. Perso nalakten); die restlichen Akten werden nach Casparys Rückzug nach Schliersee dort ebenfalls verbrannt. Nachkriegszeit'. Internierung.
Gestorben'. 18.2.1977 in Saarbrücken.
(Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 2059, Best. R 18 Nr. A 4379; Heinz 1994; Muskalla; Rothen berger, Pfalzatlas; Schepua 1999; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
52
Cattepoel, Karl Wilhelm {Willi)
Geburtsdatum und -ort: 18.8.1898 in Bendorf (Kr. Koblenz) als Sohn des Gärtners Hugo Cattepoel. Familienstand: verheiratet seit 18.5.1923 mit Emma Brost, 2 Kinder.
Religion: evangelisch, 1935/36 Kirchenaustritt. Ausbildung: 1904-1906 Volksschule, 1906-1912 höhere Bürgerschule in Bendorf, Apr. 1912-Apr. 1915 kaufmännische Lehre bei der Firma Albert Martz Mal- und Zeichen artikel in Stuttgart;
seit 17.4.1915 Teilnahme am 1. Weltkrieg in Frankreich als Kriegsfreiwilliger (zuletzt Vize-Feldwebel), Verwundung im Okt. 1918, Entlassung März 1919 in Tübingen.
Beruf: Bilanzbuchhalter, Mai 1919-1923 bei der Firma Friedrich Wilhelm Remy (Remynolwerk) in Bendorf, März 1923-Okt. 1938 bei der Concordia-Hütte Bendorf
168
(Mitglied des Betriebsrates, seit 1919 Mitglied des Deutschnationalen Handlungsge hilfen-Verbands, christlich-gewerkschaftlich tätig); nach 1933 Erster Beigeordneter der Stadt Bendorf und Vorstandsmitglied bei der Kreissparkasse Koblenz; Okt. 1939-März 1940 Wehrdienst als Oberfeldwebel beim Heimat-Kraftfahrpark in Koblenz. Partei: Vor 1930 kurzzeitig Mitglied des „Stahlhelm“;
1.4.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 229329); 1.5.1930-1933 SA (Oberscharführer);
April 1930-Jan. 1933 Kassenleiter und Ortsgruppengeschäftsführer in Bendorf; Jan.-Okt. 1933 Zellenleiter in Bendorf;
Okt. 1933-März 1938 Ortsgruppenleiter von Bendorf;
16.10.1938-28.2.1939 Abstellung zum Westwall als Kantinen-Einkäufer in der Dienst stellung eines Oberlagerleiters; 1.3.1939 Eintritt in den hauptamtlichen Dienst der NSDAP als Kreisgeschäftsführer bei der Kreisleitung Koblenz; 15.3.1940-März 1945 kommissarischer Kreisleiter von Koblenz;
5.5.1942 Ernennung zum Kreisstabsamtsleiter des Kreises Koblenz. Im März 1945 verlässt Cattepoel kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner Koblenz, zunächst nach Montabaur ins Gelbachtal (Standquartier der Kreisleitung), nach 2 bis 3 Tagen über Diez und Camberg nach Wetzlar.
Im April 1945 geht Cattepoel zur Gauleitung Moselland nach Eschwege, wird von dort zur Parteikanzlei nach München verwiesen, die ihn zur Gauleitung Wien abstellt, bei der er zwischen dem 10. und 15.4.1945 in Krems eintrifft. Diese beordert ihn zur Unterstützung des Kreisleiters nach Korneuburg, der ihn als Verbindungsmann zum Stab eines Wehrmachtskorps nach Stranzendorf abstellt, wo er für Evakuierungsfragen zur Verfügung stehen soll.
Nachkriegszeit: Nach der Kapitulation wandert Cattepoel in wochenlangen Fußmär schen nach Dirlammen (Kr. Lauterbach); Juni 1945-April 1949 Landarbeiter bei verschiedenen Arbeitgebern in Oberhessen, Schleswig-Holstein und Württemberg, dann freiwillige Gestellung bei der Heimat behörde; 22.4.1949-23.12.1949 Internierung in Trier-Petrisberg;
169
20.1.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Minderbelasteter (nicht in die Reihe vieler anderer Kreisleiter oder hoher politischer Funktionäre einzureihen .... die ihren Einfluss zu Gewalttätigkeiten, Zwang und Drohungen oder sonst zu unge rechtfertigten Massnahmen ausgenutzt haben). (Q: BA PK/B 183 Cattepoel, Wilhelm; LHA Ko Best. 662/5 Nr. 132, Best. 856 Nr. 110707, Best. 856 A Nr. 25; Dorfey)
53
Christ, Ludwig
Geburtsdatum und -ort: 5.9.1900 in Winterburg (Kr. Kreuznach). Familienstand', verheiratet seit 1926 mit Johanna Micheli. Beruf. 1914-1932 Handlungsgehilfe; 1917/18 Kriegsfreiwilliger;
1924-1932 in verschiedenen Koblenzer Gaststätten tätig (nach eigenen Angaben als Buchhalter);
1929-1933 Stadtverordneter in Koblenz (stellvertr. bzw. Vorsitzender der NSDAPFraktion); März 1932 MdL (Preußen);
1933 Ernennung zum preußischen Staatsrat; 22.6.1933 ehrenamtlicher Beigeordneter in Koblenz; 20.10.1933-13.3.1938 Oberbürgermeister von Trier (Amtseinführung am 25.10.1933).
Partei'. 1.9.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 97695);
1929-1930 Kassenwalter der NSDAP im Kreis Koblenz; Sept. 1930-1931 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Koblenz (Konflikte mit der Koblen zer SS, die unter ihrem Sturmführer Kamm am 8.12.1930 die Ortsgruppen-Geschäftsstelle besetzt, daraufhin Ausschluss Kamms aus der SS);
1.6.1932-1933 Gauschatzmeister des Gaus Koblenz-Trier; 1933 Kreiskommunalfachberater.
Gestorben'. 13.3.1938 in Trier. Christ wollte aus dem „schwarzen Trier“ ein „braunes Trier“ machen, was er u. a. durch konsequente Einstellung von „Altkämpfern“ der NSDAP auf freie Stellen der Stadtver waltung zu verwirklichen versuchte. Durch seine Amtsführung hatte er die Mehrheit der Einheimischen gegen sich aufgebracht, so dass nach seinem Tod selbst Gauleiter
170
Simon bemerkt haben soll, dass die Zustände in Trier die Ernennung eines Fachbeamten als Bürgermeister erforderlich machten. Als Person andererseits oft nicht ganz ernst genommen und z. B. nach einer Wirtshausschlägerei im Dezember 1933, an der er sich unter Einsatz von Stuhlbeinen beteiligt hatte, als „Meister vom Stuhle“ verspottet. (Q: BA PK/B 190 Christ, OPG/I 138 Christ; Grundriß; Monz; Stockhorst)
54
Claussen, Robert
Geburtsdatum und -ort: 10.5.1909 in Boppard (Kr. St. Goar) als Sohn des Kaufmanns Thomas Claussen. Familienstand', verheiratet seit 1936, 2 Kinder.
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1916-1924 Volksschule, 1924-1927 kaufmännische Lehre und Handelsschule.
Beruf. 1927-1931 kaufmännischer Angestellter (u.a. Architekturbüro, Zigarrenfabrik); 15.1 1.1934-3.8.1941 Ratsherr der Stadt Koblenz; 1.3.1935-3.8.1941 preußischer Provinzialrat der Rheinprovinz und Schriftführer des Rheinischen Provinzialrates, Beisitzer im Stadtverwaltungsgericht Koblenz; März 1936-3.8.1941 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier);
20.2.1940 Einberufung zur Wehrmacht.
Partei'. 1931-1932 NSDAP-Ortsgruppenleiter von Boppard; 1931 Übernahme in den hauptamtlichen Dienst der NSDAP; 1.6.1931- 1.6.1932 Gauschatzmeister des Gaus Koblenz-Trier der NSDAP, Gau redner;
1.6.1932- 1936 Gauamtsleiter (Gaugeschäftsführer) und Gauinspekteur der Gauleitung Koblenz-Trier; 1.6.1932- 3.8.1941 Kreisleiter des Kreises Koblenz-Stadt (ab 1936 des Großkreises Koblenz, offizielle Ernennung am 20.4.1937);
171
April 1935-3.8.1941 Beauftragter der NSDAP für Koblenz.
Gefallen-, 3.8.1941 bei Pawlowka (Ukraine). (Q: BA Best. NS 22 Nr. 261; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737, Best. 856 Nr. 110707; Dorfey; Lilla 2004)
55
Cramer, Moritz Christian Peter Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 11.7.1897 in Wiesbaden als Sohn des Kohlenhändlers Niko laus Cramer.
Familienstand-, verheiratet seit 1925 mit Rosa Wolf, 2 Kinder.
Religion-, evangelisch, Kirchenaustritt 1937.
Ausbildung-, Banklehre; 1915-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (Leutnant d.R.). Beruf. Nach 1918 Bankbeamter in Wiesbaden, Verlust des Arbeitsplatzes durch Stel lenreduzierung;
Mai 1925 Umzug nach Stadecken zu seinem Schwiegervater, einem sehr vermögenden Weinhändler, Mitarbeit in dessen Geschäft; 1933-1934 Bürgermeister von Stadecken, Mitglied des Kreistags von Mainz und des Provinziallandtags von Rheinhessen;
1935-1937 Bürgermeister von Hechtsheim; 1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
Partei-, 23.6.1923 Eintritt in die NSDAP und SA; 1924 vom Schöffengericht Frankfurt am Main wegen Zugehörigkeit zur SA zu 1 Monat Gefängnis verurteilt;
1.7.1928 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 93192); 1929 Wiedereintritt in die SA; 1929-Ende 1934 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Stadecken (Anfang 1930 ist die Bevölkerung von Stadecken als einziger Gemeinde im Kreis zu etwa 90% nationalso zialistisch gesinnt, die Ortsgruppe besteht aus etwa 40 Mitgliedern);254
1935-1937 Ortsgruppenleiter von Hechtsheim; 1.10.1937-1945 Kreisleiter des Unterwesterwaldkreises (Sitz Montabaur); 254 StA Da Hess. Polizeiber., Darmstädter Kopie fol. 1163.
172
Sturmbannführer, 9.11.1937 Obersturmbannführer z.V. der SA (kommissarischer Sachbearbeiter für Fürsorge und Siedlung der Brigade 150), 15.11.1937 Versetzung zur SA-Gruppe Westmark, später Standartenführer. Nachkriegszeit'. 20.6.1945-Dez. 1949 Internierung in Diez und Trier-Petrisberg;
16.3.1949/11.4.1949 Säuberungsvorschläge der Untersuchungsausschüsse Montabaur und Selters: Hauptschuldiger; 29.9.1949 Säuberungsspruch der Spruchkammer Internierten-Lager Trier-Petrisberg: Belasteter, 4 Jahre Internierungshaft (bereits getilgt), Berufsverbot. Fanatischer Anhänger der Hitler-Doktrin, beteiligt an Gewaltaktionen, verantwortlich für viele Verhaftungen, v.a. von Juden und Katholiken; als Kreisleiter ungekrönter König von Montabaur und Umgebung', häufige Geldprobleme wegen seiner Lebens weise mit den vielen nächtlichen Gelagen.
Gestorben'. 19.8.1952 in Nastätten. (Q: BA PK/G 229 Cramer; LHA Ko Best. 856 Nr. 134483 und Nr. 153438, Best. 856 A Nr. 25; LA Sp Best. H 53 Nr. 314, Best. T 65 Nr. 34; Standesamt Wiesbaden; Lilla 2004; Rademacher)
56
Cresto, Rüdiger
Geburtsdatum und -ort: 29.7.1913 in Esch an der Alzette (Ghzm. Luxemburg)255 als Sohn des Hotelbesitzers Jean Cresto. Familienstand', verheiratet seit 11.6.1942 (Esch) mit Margarete Thill.
Religion', katholisch. Beruf. Volksschullehrer; seit Ende Sept. 1940 Distriktsleiter des Kreises Esch; Mai 1943 „freiwillige“ Meldung zur Wehrmacht.
Partei'. Mitglied der Volksdeutschen Bewegung (VDB) in Luxemburg (Nr. 316), Dis triktsleiter von Grevenmacher;
1.6.1941-19.5.1943 M-Kreisleiter der NSDAP von Grevenmacher. Gefallen'. 15.11.1943 in Kirigewa-Orschau (Weißrussland).256
(Q: BA PK/B 207 Cresto; LHA Ko Best. 662/5 Nr. 132; Standesamt Esch; Dorfey; Do stert) 255 Die Vornamen des Kindes lauteten Jean Joseph Roger. Sie wurden am 19.8.1941 gemäß
Genehmigungsurkunde des Landrates des Kreises Esch/Alzig in Rüdiger umgewandelt (Auskunft des Zivilstandsbeamten der Stadt Esch vom 18.1.2006). 256 Festsetzung des Todesdatums durch Urteil des Bezirksgerichts Luxemburg.
173
Cullmann, Alfred Ludwig
57
Geburtsdatum und -ort: 21.5.1900 in Schatthausen (Kr. Heidelberg) als Sohn des Eisenbahnarbeiters Ludwig Cullmann257 und der Katharina geh. Recktenwald. Familienstand', verheiratet seit 1924 (Hermeskeil)258; zweite Eheschließung 25.1.1963 (Saarbrücken) mit Agatha Zimmerer. Religion', katholisch. Beruf'. Lokomotivheizer und Reichsbahnsekretär, wohnhaft bis 1936 in Hermeskeil, danach in Saarbrücken;
1932-1933 MdL (Preußen).
Partei'. 24.10.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 49181); Ortsgruppenleiter von Hermeskeil; 1931 Kreisleiter in Stadt- und Landkreis Trier;
März 1935-1936 Kreisinspekteur des Kreises Trier-Land-Ost. Gestorben'. 6.10.1970 in Hermeskeil.
(Q: BA PK/G 375 Cullmann; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737; Standesamt Wiesloch)
Dany, Mathias Ambrosius
58
Geburtsdatum und -ort'. 12.12.1902 in Riol (Lkr. Trier) als Sohn des Metzgers Mathias Dany. Familienstand', verheiratet seit 14.9.1943 (Trier).
Religion', katholisch.
Partei'. 1.7.1931 Eintritt in die NSDAP; 1933 bis mindestens 1935 Adjutant des Kreisleiters, dann Kreisamtsleiter in Trier-Land-West;
spätestens ab 1940 Mitglied des Korps der Politischen Leiter;
257 Der Familienname erscheint in den Standesamtsregistern gelegentlich auch in der Schreib
weise Kulimann (Auskunft des Standesamts Wiesloch vom 19.1.2006). 258 Standesamt Hermeskeil Nr. 22/1924.
174
1939 Kreisorganisationsleiter in Trier-Land West; 1940 zusätzlich Kreisgeschäftsführer in Trier-Land West und stellvertretender Kreis leiter bis Feb. 1941;
ab spätestens Nov. 1941-1943 M-Kreisleiter von Bernkastel.
Gestorben'. 14.9.1944 in Trier. (Q: Dorfey; Standesamt Schweich)
59
Dauber, Gertrud
Geburtsdatum und -ort: 22.6.1902 in Finkenbach (B.-A. Rockenhausen). Familienstand', ledig.
Religion: evangelisch.
Beruf: Praktikantin; seit 10.7.1934 Mitglied des Kreisausschusses des Roten Kreuzes der Pfalz.
Partei: 1.4.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 464319); seit 1.7.1932 Mitglied derNS-Frauenschaft;
1.10.1935-1.2.1941 Leiterin derNS-Frauenschaft des Gaus Pfalz-Saar (ab 1936 Saar pfalz).
Gestorben: 1.3.1984 in Zweibrücken.
(Q: BA PK/B239 Dauber; LA Sp Best. H 14 Nr. 184, Best. T 65 Nr. 270; Mitteilung Dr. Wolfanger)
60
Daum, Dr. Reinhold
Geburtsdatum und -ort: 13.10.1892 in Nieder-Moos (Kr. Lauterbach, Oberhessen) als Sohn des Lehrers Johannes Daum. Familienstand: verheiratet seit 15.2.1921 (Framersheim) mit Viktoria Hoffmann.
Religion: evangelisch. Ausbildung: Studium der Medizin an den Universitäten Gießen und Freiburg, 1920 Staatsexamen. 1914-1918 Kriegsdienst in den Reserve-Infanterie-Regimentern 221 und 118 und als Feldarzt im 107. Feldlazarett.
175
Beruf. Arzt, praktizierend in Framersheim und Oppenheim, 1933 hauptamtlicher Geschäftsführer der Kassenärztlichen Vereinigung Deutschlands, Bezirksstelle Mainz; 1931-1933 MdL (Hessen).
Partei-, 31.7.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 41461), 1929-Juli 1932 Kreisleiter des Kreises Oppenheim der NSDAP;
18.12.1930 Aufforderung Daums an den Reichsorganisationsleiter Strasser zur Abset zung des hessischen Gauleiters Ringshausen (ein armseliges, kleines Männchen ... Unfähigkeit und maßlose Selbstüberschätzung in der dritten Potenz!)'^
Juli 1932 vom hessischen Gauleiter Lenz infolge aufgetretener Differenzen seines Amtes enthoben; 11.1.1933 Eintritt in die SS, Feb. 1933 SS-Sturmbannarzt 11/33 im KZ Osthofen, 3.9.1933 SS-Sturmfuhrer, 12.5.1935 SS-Obersturmfuhrer, 13.9.1936 SS-Hauptsturmführer, 20.4.1938 SS-Sturmbannfiihrer, 10.9.1939 SS-Obersturmbannfiihrer seit 1940 Leiter des Amtes für Volksgesundheit und des Rassenpolitischen Amtes des Gaus Moselland.
(Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 132458; NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz, Osthofen; Rademacher; Ruppel/Groß)
61 Delobelle, Karl Geburtsdatum und -ort: 3.3.1904 in Rieschweiler (B.-A. Zweibrücken) als Sohn des Stationsverwalters Georg Delobelle. Familienstand-, verheiratet, 2 Kinder.
Religion-, evangelisch. Ausbildung: Volksschule, dann 5 Klassen humanistisches Gymnasium;
1919-1920 Praktikant bei der Städtischen Gutsverwaltung Speyer, 1920-1921 Land wirtschaftliche Winterschule Speyer, 1921 Praktikant bei der Gutsverwaltung Kirsch bacherhof (bei Zweibrücken); 1922-1923 kaufmännische Lehre bei Heinrich Mülberger & Co., Kohlengroßhandlung, Reederei und Spedition in Speyer (unterbrochen durch seine Ausweisung im passiven Widerstand), vollendet bei der Bayerischen Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG, Zweigniederlassung Augsburg. 259 BA Best. NS 22 Nr. 1053, Bl. 1 f.; die Absetzung Ringshausens durch Hitler erfolgte am 9.1.1931.
176
Beruf'. 1923-1926 Kontorist bei der Bayerischen Warenvermittlung landwirtschaft licher Genossenschaften AG, Zweigniederlassung Augsburg (Entlassung infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse);
1927-1933 kaufmännischer Angestellter in der Düngemittelabteilung der Rheinpfalzischen Kohlenkontor GmbH, Ludwigshafen (im Besitz des preußischen Staates); 1929-1934 Stadtrat in Speyer, Fraktionsvorsitzender der NSDAP;
seit 1.1.1934 Oberinspektor (1.4.1937 Amtmann, 1.4.1939 Verwaltungsdirektor) beim Stiftungskrankenhaus und Waisenhaus der Stadt Speyer;
1939-1944 Kriegsdienst (Leutnant d.R., NS-Führungsoffizier einer Armee). Partei'. 13.2.1924 Eintritt in die SA;
17.6.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 9829); 1928 Gauredner;
13.3.1928 Gründer der Ortsgruppe Speyer;
1.1.1930 Bezirksleiter von Speyer-Germersheim; März 1933-1935 als Beauftragter der OS AF Stadtkommissar von Speyer und Kommis sar für das Bezirksamt Speyer, dem Vorstand des Stadtpolizeiamtes beigeordnet; 1934 SA-Standartenführer;
April-Aug. 1935 kommissarischer Kreisleiter von Germersheim und Bergzabern.
Gefallen-. 5.6.1944 in Italien. Nachkriegszeit. 1946 Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankenthal wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit und Brandstiftung (Inbrandsetzung der Syna goge in Speyer am 10.11.1938), eingestellt.
(Q: LA Sp Best. R 18 Nr. A 32017, Best.T 65 Nr. 271, Best. Y 7 Nr. 14;NSZNr. 153 vom 3.7.1944; Heinz 1994; Ohler 1982; NSZ v. 24.6.1944; Die Rheinpfalz v. 12.4.2003)
177
62
Dem, Christoph Detlef
Geburtsdatum und -ort: 26.1.1905 in Neuwied als Sohn des Buchdruckers Johannes Dem (evangelisch) und der Elisabethe Dem geb. Winterscheidt (katholisch). Familienstand', verheiratet seit 1929 (Weißenthurm), zweite Verehelichung 20.4.1937 (Köln-Sülz) mit Anna Maria Hillesheim, 5 Kinder.
Religion', katholisch, später gottgläubig. Ausbildung'. 1911-1919 Volksschule in Niederdollendorf und Neuwied sowie Gewerbliche Berufsschule, 1921-1923 Lehrling bei einem Vermessungs- und Kulturingenieur in Neuwied. Beruf. 1923/24 Hilfskraft im Stadtbauamt Neuwied;
1924- 1927 Vermessungstechnikerbei der Firma Wooge in Neuwied, 1927 wegen poli tischer Betätigung für die NSDAP entlassen; Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1934 Erster Kreisdeputierter und Mitglied des Kreisausschusses in Neuwied;
29.8.1935-15.8.1941260 MdR, Wahlkreis 10 (Magdeburg), ab 1936 Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier);
Mitglied des Aufsichtsrates der Gemeinnützigen Siedlungs-Gesellschaft, Neuwied, und der Kraftversorgung Rhein-Wied AG, Neuwied; 1939-1941 Wehrdienst (Gefreiter).
Partei'. Vor 1925 Mitglied des Stahlhelm und des Wehrwolf;
15.8.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 21699); 1925- 1929 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Neuwied;
1925-1932 Mitarbeiter der NS-Zeitungen „Westdeutscher Beobachter“ und „Natio nalblatt“; (erster) SS-Sturmführer von Neuwied;
260 Nachgerückt: Josef Ackermann (Lilla 96).
178
März-Mai 1928 Bei sitzer im Wahlpropaganda-Ausschuss der NSDAP Gau Rheinland zur Reichstagswahl;
1929- 1931 Führer des SA-Sturms 3 (Kreis Neuwied) und Gauredner der NSDAP, zeitweilig Bezirksführer der HJ;
1930- 1.4.1933 Kreisleiter des Kreises Neuwied-Süd derNSDAP;
1931 Gehilfe des Gaukassenwarts Reckmann; 1.4.1933-15.8.1941 Kreisleiter des Kreises Neuwied der NSDAP (offizielle Ernen nung am 1.7.1938), Gauredner der NSDAP im Gau Koblenz-Trier.
Strafverfahren'. 1. 1923/24 Teilnahme am „passiven Widerstand“ gegen die franzö sische Besatzungsmacht, deshalb von den Franzosen zu Gefängnis verurteilt; 2. Am 26.5.1930 wegen fortgesetzter übler Nachrede zur Zahlung von 150 RM oder ersatzweise 15 Tagen Haft verurteilt, die Strafe wird am 12.4.1931 auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt; 3. Verfahren vor dem Gaugericht in Koblenz 1934 aufgrund der Anzeige eines Pg des Kreises Neuwied. Das Urteil vom 20.11.1934 lautete auf Freispruch wegen nicht erwiesener Vorwürfe. Anklagepunkte waren unsittliches und parteizersetzendes Ver halten, Anstiftung zur Urkundenfälschung und Unterschlagung, Unterbindung von Bemühungen des Pg zum Erhalt von Arbeit, ehrenrührige Verleundungen gegen den Pg sowie der Vorwurf, ein Gauner, Lump sowie Spitzbube zu sein. Gefallen'. 15.8.1941 bei Rshischtschew (Ukraine).
(Q: LHA Ko 403 Nr. 13383, 856 Nr. 160102 und 160497; Dorfey; Lilla 2004) 63
Deyerling, Otto
Geburtsdatum und -ort: 10.2.1905 in Speyer. Familienstand', verheiratet.
Religion', evangelisch. Beruf. Kaufmann in Speyer;
13.11.1935-15.1.1936 Ausbildung bei einer Pionier-Kompanie in der Wehrmacht (Unteroffiziersanwärter). Partei'. Seit 24.7.1931 Mitglied der SA;
1.8.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 565040);
Hauptstellenleiter im Gaupersonalamt des Gaus Rheinpfalz;
179
1936-1938 Leiter des Gaupersonalamts des Gaus Saarpfalz (bis 1.5.1937 kommis sarisch); seit 1938 Gauamtsleiter z.b.V. im Gau Saarpfalz.
(Q: LA Sp Best. H 14 Nr. 2144, Best. H 91 Nr. 20942, Best. T 65 Nr. 266 und Nr. 270)
64 Diedenhofen, Ernst
Geburtsdatum und -ort'. 22.12.1898 in Mayen261 als Sohn des Bäckermeisters und Hoteliers Johann Josef Diedenhofen aus einer alteingesessenen Mayener Bür gerfamilie. Familienstand', verheiratet seit 1923 mit Thea Geib, 3 Kinder.
Religion', katholisch, Kirchenaustritt 1933.
Ausbildung'. Volksschule, Gymnasium bis zur Obersekundareife;
1916-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (zuletzt Feldwebel);
danach kaufmännische Lehre. Beruf. Zunächst im elterlichen Geschäft, übernimmt 1923 das Konfektionshaus seiner Ehefrau in Mayen, verpachtet es 1931 wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten, um dann wieder im väterlichen Geschäft zu arbeiten; 12.3.1933 Stadtverordneter im Stadtrat Mayen, Wahl zum 1. Beigeordneten, als solcher Führung der Geschäfte des Bürgermeisters bis Sept. 1933;
Aug. 1934-Sept. 1937 Stadtbürgermeister von Bitburg; März 1945 als Feldwebel zu einem Pionier-Bataillon eingezogen, 28.4.1945 Gefan gennahme in Friedrichshafen.
Partei'. Seit 1930 NSDAP-Sympathisant; 1.1.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 840376); 261 Im Geburtenregister des Standesamts Mayen ist er mit den Vornamen A/oys Nikolaus einge tragen. Eine Vornamensänderung ist dort nicht beigeschrieben (Auskünfte des Standesamts Mayen vom 16./17.1.2006).
180
Herbst 1932 vorübergehende Führung der Geschäfte des Ortsgruppenleiters in Mayen, SA-Führer in Mayen;
Herbst 1933 als hauptamtlicher Angestellter in das Amt für Kommunalpolitik bei der Gauleitung in Koblenz versetzt, stellvertretender Abteilungsleiter im Kreisamt für Kommunalpolitik Koblenz-Stadt;
Anfang 1934 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe „Schenkendorf' in Koblenz; Aug. 1934-Sept. 1937 Kreisleiter von Bitburg;
Sept. 1937-9.4.1943 Kreisleiter des Kreises Birkenfeld-Baumholder (Sitz in IdarOberstein); 9.4.1943-März 1945 Kreisleiter in Neuwied (scharfe Differenzen mit dem dortigen Landrat Dr. -» Reppert).
Nachkriegszeit'. Bis Okt. 1945 Kriegsgefangenschaft, erneute Verhaftung nach sei ner Rückkehr, Okt. 1945-19.3.1948 Internierung in Darmstadt und Diez, 19.3.4828.4.1950 U-Haft im Gefängnis Saarbrücken und im Gefängnis Koblenz-Karthause wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Judenpogrome 1938 in Idar-Oberstein, Hoppstädten, Bosen und Sötern) 28.4.1950 Urteil des Schwurgerichts Bad Kreuznach: 3 Jahre Gefängnis, durch Inter nierung und U-Haft verbüßt (Aufhebung des Urteils durch das Oberlandesgericht Koblenz am 8.3.1951 und Zurückverweisung an das Landgericht Bad Kreuznach, dort neues Urteil am 27.3.1952: 10 Monate Gefängnis, durch U-Haft verbüßt);
Säuberungsspruch der Spruchkammer Koblenz vom 16.1.1951: Belasteter. Relativ gemäßigter Kreisleiter, der nach eigener Darstellung v.a. aus wirtschaftlichen Gründen Nationalsozialist geworden war (Zurückdrängung des angeblich übermäch tigen jüdischen Einflusses in der Wirtschaft, dem er die Schuld an der schlechten Situ ation seines Geschäfts gab), andererseits aber zahlreiche schlechte Beurteilungen im Spruchkammerverfahren. In seiner Heimatstadt Mayen scheint er sich zurückgehalten zu haben, dagegen in Bitburg mehrere Versetzungen von „politisch unzuverlässigen“ Beamten. Vom Neuwieder Bürgermeister Haupt wird Diedenhofen als ein vom Caesarenwahnsinn Befallener bezeichnet.262
Gestorben'. 11.9.1983 in Gerolstein (Kr. Daun). (Q: BA PK/B 297 Diedenhofen; LHA Ko Best. 584/6 Nr. 4-13, Best. 856 Nr. 90208, Nr. 160477, Nr. 160497, Nr. 160786, Best. 856 A Nr. 25; Standesamt Mayen; Dorfey) 262 LHA Ko Best. 856 Nr. 160477, Bl. 10.
181
65
Diehl, Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 20.12.1889 in Ausweiler (Kr. St. Wendel) als Sohn des Lehrers Johann Peter Friedrich Diehl.
Familienstand', verheiratet seit 1918 (Brebach), 2. Eheschließung 1939 (Bayreuth), 3. Eheschließung am 9.6.1943 in Esch (Luxemburg), 2 Kinder.
Religion', katholisch. Ausbildung'. Gymnasium, Studium, Lehrerseminar.
Beruf. Oberregierungsrat und Schulrat;
9.11.1938-31.8.1939 Abordnung nach Aussig zum Aufbau des Schulwesens im Sudetenland.
Partei'. 1.11.1932 Eintritt in die NSDAP; 15.3.1933-1945 Kreisamtsleiter für Erziehung bei der Kreisleitung Trier; 1.4.1940- 25.8.1940 M-Kreisleiter in Bernkastel; 1.10.1940- 1.9.1944 Kreisleiter von Esch (Luxemburg);263
15.9.1944-16.3.1945 M-Kreisleiter in Bernkastel.
Nachkriegszeit'. Seit 7.5.1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, von dort über stellt nach Luxemburg; 22.6.1950 Urteil des Gerichtshofes für Kriegsverbrechen in Luxemburg: 17 Jahre Zwangsarbeit; 20.8.1952 Säuberungsurteil: Einstufung als Belasteter;
26.9.1952 Beschluss der Rechtsmittelabteilung der Spruchkammer: Einstellung des Verfahrens.
Gestorben'. 1.2.1965 in Trier. (Q: Dorfey; Standesamt Baumholder)
66
Dienhart, Johann Peter Maria Ewald
Geburtsdatum und -ort: 14.4.1902 in Wehlen (Kr. Bernkastel) als Sohn des Weinguts besitzers und ehemaligen Lehrers Johann Peter Dienhart. Familienstand: verheiratet seit 1934 mit Maria Prösch aus Mülheim (Mosel), 8 Kinder (weitere 4 Kinder nach 1945 geboren). 263 Zum 1.1.1943 als „Kreisamtsleiterund M-Kreisleiter“ in Esch bezeichnet (LHA Ko Best.
662/5 Nr. 132).
182
Religion', katholisch. Ausbildung'. 1908-1912 Volksschule in Wehlen, dann Gymnasium in Bern kastel, Realschule in Kemperhof bei Koblenz und Reismann‘sches Institut in Paderborn, in der Untersekunda wegen Krankheit abgegangen, 1920/21 Wein-, Obst- und Gartenbauhochschule in Gei senheim. Beruf'. Winzer und Weinhändler, ab 1921 im elterlichen Weingut tätig, das er 1935 übernimmt.
Partei'. 1.3.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 220431) in Ürzig a. d. Mosel (wegen schlechter Lage des Winzerstandes); 1.10.1930 Parteimitgliedschaft wegen Nichtbezahlung der Beiträge wieder gestrichen (nicht vor Juli 1931 wieder als Parteimitglied geführt);
März 1932-Sept. 1934 Kreisleiter von Bernkastel, abgesetzt auf Anweisung des Gau leiters Simon mit dem Verbot des Tragens der Uniform des ehemaligen Kreislei ters (nach eigener Darstellung hatte er sich wegen seiner Hochzeitsvorbereitungen geweigert, am Reichsparteitag in Nürnberg teilzunehmen, woraufhin -» Simon ihn schriftlich von seiner Absetzung unterrichtete; ein ihm von -> Simon angebotenes Amt in der Gauleitung habe er abgelehnt).264 Strafverfahren'. 1933 und 1934 insgesamt 12 Strafverfahren (Körperverletzung, Frei heitsberaubung, Vergewaltigung, Nötigung, Amtsanmaßung, Meineid, Verleitung zum Meineid, Anstiftung zum Mord, Beleidigung), durch Hitler selbst niedergeschlagen bzw. wegen Amnestie eingestellt (Dienhart vergewaltigte im Sept. 1932 ein 16-jäh riges Mädchen während einer gemeinsamen Autofahrt in den Hunsrück; am 26.9.1932 versuchte er, eine bevorstehende Zwangsvollstreckung bei seinem Vater dadurch zu verhindern, dass er dem Gerichtsvollzieher drohte, er werde mit einer „Staffel Selbst schutz“ bereitstehen, um diese zu verhindern);
264 LHA Ko Best. 856 Nr. 40709, Bl. 93; bei der Volksbefragung zum “Gesetz über das Ober
haupt des Deutschen Reichs” vom 19.8.1934 gab es in Bernkastel-Kues nur relativ wenig Zustimmung wegen der Abneigung der Bevölkerung gegen Dienhart; auf vielen Stimm zetteln fanden sich Bemerkungen wie: Wir würden mit Ja stimmen, wenn Dienhart, dieser Lump, nicht wäre (BA PK/B 302 Dienhart).
183
1936 in Trier Verfahren wegen Meineids, eingestellt (Dienhart hatte als Nebenkläger in einem Prozess unwahre Angaben gemacht; Bestrafung erfolgte nicht, da Aussagen des Nebenklägers nicht als Zeugenaussage galten).
Nachkriegszeit'. Noch am 9.3.1945 in Veldenz zur Wehrmacht eingezogen, gerät am 26.4.1945 bei Ingolstadt in amerikanische Gefangenschaft, kommt ins Gefangenenla ger Bretzenheim bei Bad Kreuznach, dort am 15.5.1945 in die Abteilung für politische Häftlinge; 3.8.1945-7.3.1947 in den britischen Internierungslagern Recklinghausen, Velen, Hemer bei Iserlohn und Eselheide bei Paderborn, danach wohnhaft in DüsseldorfDerendorf;
13.12.1946 Zwangsräumung seines Hauses in Wehlen auf Veranlassung der franzö sischen Sûreté, seine Ehefrau muss zu ihren Eltern nach Mülheim ziehen; Dienhart selbst kehrt am 22.5.1947 dorthin zurück und wird tags darauf von der Sûreté verhaftet (aufgrund einer Anzeige seines Mieters in Wehlen wegen angeblicher Misshandlung und Tötung von abgestürzten kanadischen Fliegern), kann aber vor seiner Überführung ins Internierungslager Diez in der Nacht zum 7.6.1947 aus dem Militärgefängnis in Bernkastel-Kues entweichen und wieder in die britische Zone fliehen; 4.7.1947 Entscheid des British Review Board: Mitläufer;
10.10.1947 Verhaftung in Düsseldorf, am 18.11.1947 Überführung ins Gerichtsge fängnis Bernkastel-Kues (U-Haft); 13.1.1948-15.12.1948 zur Verfügung der französischen Militärregierung gestellt (in Koblenz), ab 15.4.1948 Prozess vor dem Militärgericht in Bad Ems, dort am 12.8.1948 vom Vorwurf der Kriegsverbrechen (Tötung eines kanadischen Fliegers) freigespro chen, aber wegen seiner Flucht im Juni 1947 mit 13 Monaten Gefängnis bestraft; in der Revisionsverhandlung vor dem Tribunal général in Rastatt am 15.12.1948 auch davon freigesprochen; 6.7.1948 Verurteilung durch das Landgericht Trier wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit in 4 Fällen, in 3 Fällen in Tateinheit mit Amtsanmaßung und Frei heitsberaubung, in 2 Fällen mit Nötigung und in einem Fall mit gefährlicher Körper verletzung zu 2 Jahren Gefängnis (Freiheitsberaubung durch Schutzhaft im Juli 1933: Dienhart hatte 4 Personen inhaftieren lassen, die Gerüchte über seine Vergewaltigung und die infolgedessen angeblich bevorstehende Geburt eines „kleinen Kreisleiters“ in Umlauf gebracht hatten; im Urteil wird zu seinen Gunsten berücksichtigt, dass er zur Zeit der Taten verhältnismässigjung war und ihm eine Stellung übertragen wurde, der er geistig nicht gewachsen war, die ihn aber andererseits überheblich machte)', Haft im Gefängnis Wittlich, vorläufige Haftentlassung im Dezember 1948;
184
die am 4.5.1949 von der Abwicklungsstelle für die politische Säuberung in RheinlandPfalz ausgesprochene Anerkennung der Entscheidung des British Review Board vom 4.7.1947 wird am 23.4.1951 wegen der zwischenzeitlich ergangenen Verurteilung wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit widerrufen, ein neues Säuberungsver fahren eingeleitet; Säuberungsspruch vom 17.7.1951: Belasteter.
Dienhart verband eine persönliche Freundschaft mit Gauleiter -+ Simon. Angeblich war sein Weingut 1932 mit über 100.000 RM überschuldet und konnte durch die NS-Gesetze gerettet werden (landwirtschaftlicher Vollstreckungsschutz, Erbhofge setz, Entschuldungsgesetz). Während seiner Amtszeit als Kreisleiter von Bernkastel galt er als ein Schrecken der Gemeinde, ältester und fanatischer Parteigenosse der Gemeinde (charakteristischer Ausspruch: wer nicht mit uns ist, wird zermalmt), nach seiner Absetzung als Kreisleiter wurde er ruhiger.265 266 Eigene Darstellung: Vor der Machtergreifung hat man mich nicht ernst genommen ... nach der Machtergreifung 1933 waren meine schlimmsten Gegner in der NSDAP ... Ich war hier als Kreisleiter nicht mehr salonfähig, weil ich den Doktortitel nicht hattet
Nach einem Autounfall (als Passagier eines Postautos) am 8.2.1950 gehbehindert und zu 100% erwerbsbeschränkt. Im Juli 1950 kann er nach vertraglicher Einigung mit seinem Mieter wieder in sein Haus in Wehlen einziehen. Ein geplanter Umzug nach Blaubeuren, wo er sich 1954 bereits ein Haus gekauft hat, scheitert 1955 daran, dass er den Restpreis dafür nicht bezahlen kann sowie am Widerstand seiner Frau. Gestorben-, 21.6.1987 in Morbach (Kr. Bernkastel-Wittlich). (Q: BA PK/B 302 Dienhart; LHA Ko Best. 584/2 Nr. 273, Best. 655/213 Nr. 1718, Best. 856 Nr. 40709; Dorfey) 67
Dietrich, Hans
Geburtsdatum und -ort: 19.9.1898 in Seugast (B.-A. Amberg) als Sohn des Haltestel lenleiters /(Haltestellers) Wolfgang Dietrich (katholisch) und der Lisette, geb. Schmidt (evangelisch). Familienstand', verheiratet seit 1932 (evangelisch getraut) mit Anni Albrecht, 2 Kinder (Ehe geschieden am 14.1.1944 durch das Landgericht Frankenthal).267 Religion', evangelisch. 265 Sehr, des Ortsbürgermeisters von Wehlen vom 15.5.1949 (LHA Ko Best. 856 Nr. 40709,
Bl. 32). 266 Sehr. Dienharts vom 13.7.1951 an den Öffentlichen Kläger bei der Spruchkammer Koblenz,
LHA Ko Best. 856 Nr. 40709, Bl. 118 f.). 267 Die Ehefrau hatte am 7.8.1943 ein uneheliches Mädchen geboren (StA M Best. Spruch
kammern Karton 284, Dietrich Hans).
185
Ausbildung'. 1904-1909 Volksschule in Pfreimd (Oberpfalz), 1909-1916 humanistisches Gymnasium in Regensburg, 1916-1918 humanistisches Gymnasium in Würzburg;
2.11.1916 Eintritt in das Bayerische 9. Infanterie-Regiment (Schweinfurt) als Fah nenjunker, 2.11.1916-27.3.1917 militärische Ausbildung beim 2. Ersatzbataillon des 9. Infanterie-Regiments, 28.3.-3.6.1917 Fronteinsatz beim Feldrekrutendepot 3 der 1. Bayerischen Infanterie-Division und bei der 6. Kompanie des 9. Infanterie-Regiments, 3.6.1917 in Flandern schwer verwundet (Amputation des rechten Oberschenkels), 30.4.1918 Unteroffizier und aus dem Heer entlassen;
1918/19 Studium an den Universitäten Würzburg und Erlangen; 28.4.-21.6.1919 Freikorpskämpferin der 1. Kompanie des 3. Bayerischen InfanterieRegiments Nr. 45 und im Freiwilligen-Bataillon Dittmar (Würzburg); 1919/20 Lehrerbildungsanstalt in Bayreuth.
Beruf. 1920 Aushilfslehrer in Forchheim, 1920-1933 Volksschullehrer an der Rückertschule in Coburg
1923-1925 Studium an der Universität Erlangen; Mai-Aug. 1924 und 1932-1933 MdL (Bayern);
Mai 1924-Mai 1928 (1930 erfolglose Kandidatur) und Nov. 1933-11.4.1945 MdR, Wahlkreis 26 (Franken), ab 1936 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar), Feb.-Okt. 1933 Leiter der Kanzlei der Reichstags- und Landtagsabgeordneten des Gaus Bayerische Ostmark;
1929-April 1934 Mitglied und Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Coburger Stadtrat; 1933/34 Stadtschulreferent und Bürgermeister-Stellvertreter in Coburg;
1933-1935 Beauftragter des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus; seit 1.3.1935 vom Schuldienst beurlaubt (1937 Beförderung zum Oberlehrer).
Partei'. 1919 Eintritt in die völkische Bewegung; 1920-1922 Kreisleiter des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes in Oberfranken;
1922-1923 Gauwart des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes in Nordbayern, Großmeister der Bruderschaft Coburg des Jungdeutschen Ordens;
14.10.1922 Teilnahme am Einmarsch Hitlers und der Münchner SA in Coburg (gegen polizeiliches Verbot); Frühjahr 1923 Eintritt in die NSDAP (bis 1933 ca. 40 Vorstrafen wegen NS-Betätigung);
186
Nov. 1923 während der 1. nationalen Erhebung 1923 Dienst unter Pg. Major Kühme an derfränk.-thür. Grenze als Propagandachefim Stab des Jungdeutschen Regiments (Sitz Coburg); 1923/24 Zweiter Komtur der Ballei Franken des Jungdeutschen Ordens;
1924 Völkisch-Sozialer Block in Bayern;
Aug. 1924-Anfang 1925 verantwortlicher Schriftleiter der völkischen Tageszeitung „Coburger Warte“; Sept. 1924 Gründer des Gaus Franken des Bundes völkischer Lehrer Deutschlands;
24.6.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 8454), Gründer der Ortsgruppe Lichtenfels, Mitorganisator der Ortsgruppen Coburg, Kronach und Forchheim; Sept. 1926-Mai 1927 (während der Inhaftierung von Julius Streicher) Herausgeber und Schriftleiter des NS-Blattes „Der Stürmer“;
1927 Herausgeber und verantwortlicher Schriftleiter der Erlanger Wochenzeitung „Die Fackel für Recht und Freiheit“, verantwortlicher Schriftleiter der Wochenzeitungen „Hessenhammer“ und (1928-1929) „Die Faust“ (Worms); 1929 Vorsitzender des NSDAP-Wahlausschusses zum Volksentscheid und zur Stadt ratswahl in Coburg; 1930 SS (Nr. 3397), Herbst 1930 Berufung in den Stab des RFSS zur besonderen Verwendung in Kriegsopferfragen, 10.1.1931 SS-Sturmführer;
1931 Referent des SA-Obergruppenführers Ost in Berlin; 19.7.1932 SS-Sturmhauptführer (mit Wirkung vom 7.4.1932), 15.10.1932-5.3.1936 SS-Führer z.b.V des RFSS (Kriegsbeschädigtenfragen);
Juli 1933-1934 Landesobmann derNSKOV in Bayern; 9.11.1933 SS-Sturmbannführer, 20.4.1934 SS-Obersturmbannführer;
10.4.1934-31.7.1937 Gauorganisationsleiter der Gauleitung Pfalz-Saar (ab 1935 Saar pfalz) der NSDAP, zugleich 1934-1936 Gauamtsleiter des Amtes für Ständischen Auf bau und 1935-15.2.1936 Gauschulungsleiter; 20.4.1935 SS-Standartenführer;
1.7.1937-1945 Gauobmann der NSKOV und Gauamtsleiter des Amtes für Kriegsopfer des Gaus Saarpfalz (ab 1940 Westmark) der NSDAP (seit 12.1.1944 hauptamtlich); 16.3.-10.4.1938 stellvertretender Gauwahlleiter im Gau Salzburg; 1938 Gauamtsleiter des Amtes für Kriegsopfer des Gaus Tirol der NSDAP.
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Leidet seit 1941 an offener Lungen-Tuberkulose, deswegen Aug. 1942-Sept. 1943 Kur im Krieger-Kurhaus Davos-Dorf (Schweiz).
Gestorben'. 11.4.1945 in Donauwörth bei einem Luftangriff ums Leben gekommen (auf der Suche nach seinem ältesten Sohn, von dem er seit vier Monaten keine Nach richt hatte). 22.4.1955 Säuberungsspruch der Hauptkammer München: Einziehung von 20% seines in Bayern gelegenen Nachlasses (da er bei Lebzeiten in die Gruppe der Belasteten eingereiht worden wäre).
(Q: StA M Best. SpkaNr. 284; BA Berlin PK/B 293 Dietrich, Best. NS 51 Nr. 210; NSZNr. 90 vom 18.4.1934; Lilla 2004)
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Döring, Georg Karl
Geburtsdatum und -orf. 22.2.1900 in Pirmasens als Sohn des Fabrikarbeiters Georg Döring. Familienstand', verheiratet seit 3.11.1923 (Pirmasens) mit Karolina Kirchhoff. Religion', evangelisch, Kirchenaustritt 1936/37.
Ausbildung'. Volksschule, Berufsschule, kaufmännische Lehre; Vater stirbt 1923 an den Folgen eines Kriegsleidens, Mutter ist erwerbsunfähig.
Beruf'. Kaufmann (Kassenbote), in der Schuhbranche, dann in der Maschinenindustrie tätig, zeitweise arbeitslos, seit Mai 1923 zeitweise, dann 1933-1936 dauerhaft beim Arbeitsamt Pirmasens als Arbeitsvermittler beschäftigt; seit Dez. 1929 Stadtrat in Pirmasens (Mitglied des Fürsorge- und Jugendausschusses);
1932-1936 Mitglied des Bezirkstages von Pirmasens (seit 1933 Fraktionsführer der NSDAP); 1936 von der Stadtverwaltung Pirmasens übernommen (seit 1.10.1938 Beamtenver hältnis als Siedlungs-Inspektor);
Dez. 1939 als Stadtobersekretär zum Regierungspräsidenten in Lodz abgeordnet, muss aber die Reise wegen Krankheit in Breslau unterbrechen und kehrt dann wieder nach Pirmasens zurück; später zur Preisprüfungsstelle beim Reichsstatthalter der Westmark in Saarbrücken abge stellt, arbeitet seit 1942 als Kanzlei-Obersekretär bei dieser Stelle in St. Ingbert, nachdem sie in Saarbrücken ausgebombt worden ist (wohnhaft in Dudweiler, steht dort dem Nati onalsozialismus ablehnend gegenüber, weil er bei der Partei in Ungnade gefallen war);
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28.6.1944 zur Wehrmacht eingezogen, Kriegsgefangenschaft. Partei'. 1923 Eintritt in die NSDAP, Kreisamtsleiter;
12.2.1924 aktiv beim Angriff auf das Bezirksamt in Pirmasens gegen die Separatisten beteiligt; 7.11.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 23263);
1925 beauftragt mit der Wahrung der Interessen der NSDAP beim Arbeitsamt Pirma sens und Mitarbeiter im Ortsgruppenstab;
1929- 1934 HJ-Unterbannführer; 1930- 1932 stellvertretender Bezirksleiter, Organisations- und Propagandaleiter und Leiter des Nachrichtendienstes der NSDAP von Pirmasens, Ortsgruppenleiter von Rodalben;
3.9.1932-1.3.1934 Kreisleiter des neu errichteten Kreises Pirmasens-Land (in Wirk lichkeit beherrscht aber der Kreisleiter von Pirmasens-Stadt, Dr. -» Ramm, das Feld), dann kaltgestellt wegen Konflikten mit übergeordneten Parteigenossen (Kreis Pirmasens-Land wieder aufgelöst); 1933 Hauptstellenleiterbei der DAF;
Sept. 1933-1.6.1935 Kreisamtsleiter der NSV in Pirmasens. Nachkriegszeit'. 8.5.1945-16.4.1949 Internierung, u.a. in Kornwestheim und Lan dau;
23.8.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer im Internicrtenlager Landau: Minder belasteter (dagegen zunächst Einspruch des Landeskommissars in Neustadt, der das Urteil dann doch akzeptiert); nach 1949 wohnhaft in Höheinöd (Kr. Pirmasens).
Gestorben'. 12.12.1960 in Pirmasens.
(Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 26405 und Nr. 27036, Best. R 18 Nr. A 19864)
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Dreyer, Otto
Geburtsdatum und -ort: 15.10.1903 in Gollenberg (Fsm. Birkenfeld) als Sohn des Ackerers und Schreiners Karl Dreyer. Familienstand', verheiratet seit 1.8.1931 mit Lydia Bruch.
Religion', evangelisch, 1944-1952 gottgläubig.
Ausbildung: 1910-1918 Volksschule, Landwirtschaftsschule.
Beruf: Bauer in Gollenberg, 1930 Übernahme des elterlichen Hofes (12 ha);
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1932- 1933 MdL und Schriftführer des oldenburgischen Landtags; Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier);
19.4.-Dez. 1933 beauftragter Leiter des landwirtschaftlichen Genossenschaftswesens im Rheinland;
Herbst 1933 Leiter des Milchversorgungsverbandes der rheinischen Höhengebiete in Koblenz;
Dez. 1933-Nov. 1939 Landeshauptabteilungsleiter III der Landesbauernschaft Rhein land (Leiter der Abteilung III des Reichsnährstandes in Bonn, Aufgabe: Zusammen fassung der bisherigen landwirtschaftlichen Organisationen im Reichsnährstand); 20.2.1934 ordentliches Mitglied des Deutschen Reichsbauernrates und des Landesbau ernrates Rheinland, Leiter des rheinischen landwirtschaftlichen Genossenschaftswe sens, zugleich Leiter der beiden genossenschaftlichen Revisionsverbände in Koblenz und Köln;
ab 1935 mehrere militärische Übungen, 2.3.1937 Gefreiter d.R., Sept. 1937 Unterof fizier d.R. und Reserve-Offizier-Anwärter; Nov. 1939-31.3.1942 Landesobmann der Landesbauernschaft Rheinland; 1939 Leiter des Provinzialernährungsamtes Rheinprovinz;
14.6.1940 als Feldwebel zur Wehrmacht einberufen;
27.6.1941 Kriegsverwaltungsvizechef im Einsatzstab Ost, Leiter der Chefgruppe Landwirtschaft der Wirtschaftsinspektion Kaukasus; Präsident des Raiffeisenverbandes Westmark e. V, Koblenz, Mitglied des Ausschusses der Deutschen Zentralgenossenschaftskasse, Berlin;
1.4.1942-1945 Landesbauernfuhrer der Landesbauernschaft Moselland (Luxemburg, zeitweise Koblenz);
Nov. 1943-1945 Leiter der Dienststelle des Landesernährungsamtes Rheinprovinz für die Ernährungswirtschaft im Moselland.
Partei: 16.10.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 456718); Okt. 1930 Landwirtschaftlicher Kreisfachberater der NSDAP in Birkenfeld;
1931-1933 Landwirtschaftlicher Gaufachberater der Gauleitung Koblenz-Trier der NSDAP, Gauredner; 1.3.1931 Eintritt in die SA (zuletzt Sturmfuhrer);
1933- 1945 Gauamtsleiter (später Gauhauptamtsleiter) des Amtes für Agrarpolitik (ab 1942 Amt für das Landvolk) des Gaus Koblenz-Trier der NSDAP;
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14.5.1936 Eintritt in die SS (Nr. 276594), 14.5.1936 SS-Hauptsturmführer, 11.9.1938 SS-Sturmbannführer, 20.4.1939 SS-Obersturmbannführer, 15.6.1940 als SS-Oberscharführer d.R. zum Dienst in der Waffen-SS einberufen und der 14. Kompanie des SS-Regiments „Der Führer“ zugeteilt, 2.9.1940 versetzt zur Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“, 4.9.1940 SS-Untersturmfuhrer d.R. der Waffen-SS (mit Wirkung vom 2.9.1940), 27.6.1941 zwecks Uk.-Stellung für das Oberkommando der Wehrmacht/ WiRüAmt zum SS-lnfanterie-Ersatzbataillon der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ versetzt, 1.5.1944 unter Beibehaltung seiner Dienststellung als Bauernreferent des Abschnitts XI zum nebenamtlichen Führer im Stab des SS-Abschnitts XI ernannt. Nachkriegszeit'. 29.5.1945-8.8.1947 Internierung durch die französische Besatzungs macht; am 18.3.1949 vom Untersuchungsausschuss Birkenfeld und am 23.11.1949 von der Spruchkammer Koblenz in die Gruppe der Minderbelasteten eingereiht.
Gestorben'. 23.8.1986 in Gollenberg. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 60166 und 65340; Lilla 2004)
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Drum, Hermann
Geburtsdatum und -ort: 3.11.1911 in Montigny (Kr. Metz). Familienstand', verheiratet, 1 Kind.
Religion', evangelisch.268
Ausbildung: Volksschule, Berufsschule.
Beruf Bei der BASF in Ludwigshafen beschäftigt. Partei: 1.11.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 632969); Kreisamtsleiter;
1938/41 Adjutant des Gauleiters und (1938 stellvertretender) Gaugeschäftsführer;
März-Okt. 1942 Kreisleiter von Saarburg (Lothringen).
Gefallen: 7.2.1945 bei Porschkeim (Kr. Preußisch Eylau, Ostpreußen). (Q: BA SA/D 54 Durein; LA Sp Best. H 91 Nr. 27510, Best. J 73 Nr. 342; Wolfanger 1977; Mitteilung Dr. Wolfanger) 268 Wegen seines Verbleibens in der evangelischen Kirche wurde er von der Parteikanzlei ange mahnt (als Kreisleiter, also wohl im Jahr 1942, LA Sp Best. R 18 Nr. A 26749, Bl. 240).
191
71
Dürrfeld. Ernst
Geburtsdatum und -ort: 19.10.1898 in Heiligenwald (Kr. Ottweiler) als Sohn des Bergmanns Christian Dürrfeld. Familienstand', verheiratet mit Else Brunn aus Dannstadt. Religion: evangelisch.
Ausbildung: Volksschule.
Beruf: 26.5.1913-1.11.1914 Schlepper auf der Grube Reden;
anschließend Militär-Vorbereitungs anstalt, Militärdienst als Frontsoldat, zuletzt Unteroffizier, bis 19.3.1919, Kriegsversehrter (60%), EK 11; März 1919-April 1923 Hilfsgruben wächter auf der Grube Itzenplitz bei Reden;
18.4.1923-30.9.1925 Geldzähler bei der Nebenstelle Saarbrücken der Reichsbank; 1926 Ausweisung aus dem Saargebiet (wegen seiner NS-Aktivitäten);
1.7.1926 Angestellter der Stadtverwaltung Kaiserslautern (Kanzleiassistent); 8.12.1929 Stadtverordneter in Kaiserslautern;
1.1.1930-1933 Fraktionsführer der NSDAP im Stadtrat von Kaiserslautern;
1.5.1933- 1.5.1934 Kanzleisekretär der Stadtverwaltung Kaiserslautern;
1.5.1934- März 1935 hauptamtlicher Zweiter Bürgermeister der Stadt Kaiserslautern; 1.3.1935- 1945 MdR, Wahlkreis Saarland, ab 1936 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar); 8.3.-16.5.1935 besoldeter Erster Beigeordneter (Dienstbezeichnung Bürgermeister) der Stadt Saarbrücken;
17.5.1935- 2.9.1937 Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken (wegen Unfähigkeit am 2.9.1937 mit Wirkung zum 31.12.1937 entlassen und pensioniert); 5.7.1935- 21.12.1937 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Ferngasgesellschaft Saar;
ab Okt. 1938 „Leiter der Umschulungslager für Nichtarier“ beim Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich; 1.8.1940-1944 Wirtschaftsberater des Gouvernements Warschau und Dezernent (Lei ter des Finanzwesens) in der Stadtverwaltung Warschau;
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Dez. 1942-Okt. 1944 Generalbevollmächtigter der städtischen Werke und Verkehrs betriebe in Warschau; Okt. 1944-1945 beim Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion („Arbeitsstab Gewehrmunition“) in Berlin tätig.
Partei'. 1922 Eintritt in die NSDAP, Mitbegründer der NS-Parteizeitung „Saardeutsche Volksstimme“;
1.4.1925 Saardeutscher Volksbund (Tarnorganisation der 1924-1926 verbotenen NSDAP); 1.6.1926 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Kaiserslautern; Okt. 1928 kommissarischer Leiter des Kreises Kaiserslautern der NSDAP;
1.5.1929 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 133743);269 7.7.1929-1931 Bezirksleiter der NSDAP in Kaiserslautern, 1931 -28.2.1935 Kreisleiter der NSDAP in Kaiserslautern 1932 Fachberater für Kriegsbeschädigte der Gauleitung Rheinpfalz;
März 1933 Sonderkommissar der OSAF in der Stadt Kaiserslautern;
1.3.1935-1.9.1937 Kreisleiter des Kreises Saarbrücken-Stadt der NSDAP;
Mitglied der SA (Sturmbannführer, 9.11.1937 Obersturmbannführer z.V der Brigade 151); März/April 1938 stellvertretender Gauwahlleiter im Gau Wien; 20.4.1942 NSKK-Standartenführer (Motorgruppe Wartheland), 30.1.1944 NSKKOberführer (Motorgruppe Wartheland).
Gestorben'. 24.4.1945 in Tübingen. (Q; BA PK/B 409 Dürrfeld; LA Sp Best. R 18 Nr. A 7183, Best. T 65 Nr. 34; Klein; Kosthorst; Krämer; Lilla 2004; Muskalla; Paul 1987; Schepua 1999) 269 Sein spätes Parteieintrittsdatum erklärte Dürrfeld mit der Tatsache, dass der damalige Gauschatzmeister -* Weinschenk Mitgliedsbeiträge unterschlagen und nicht an die Reichs leitung abgeführt hatte (Heinz 366).
193
72 Duhr, Franz Aloys Walther Friedrich Ludwig
Geburtsdatum und -ort: 19.4.1886 in Dusemond270 (Kr. Bernkastel) als Sohn des Kaufmanns Franz Aloys Wilhelm Duhr (katholisch) und der Christina Duhr geh. Conrad (evangelisch).
Familienstand', verheiratet seit 2.6.1924 (München) mit Elisabeth von der Pfordten (Tochter des beim Hitlerputsch 1923 an der Feldherrnhalle getöteten Land gerichtsrats Theodor von der Pfordten, fanatische Anhängerin Hitlers)271, 1 Sohn. Religion: k.A.
Ausbildung: 1896-1902 Gymnasium.
Beruf: Kaufmann und Fabrikant (ab 1910 alleiniger Inhaber der Firma Duhr-ConradFehres, Weingroßhandlung in Trier; Haupteigentümer der Saar-Sektkellerei Duhr KG; seit 1938 Teilhaber der „arisierten“ Firma Insel-Textilhaus, ehemals Hermann Haas, in Trier); seit 1917 selbständiger Landwirt auf dem Gut Hungerberg (Gde. Birtlingen), größter landwirtschaftlicher Betrieb im Kreis Bitburg; kauft 1926 auch den Altenhof (Gde. Bettingen);
1933-1934 Mitglied des Kreistags und Kreisausschusses in Bitburg; 1933-1.4.1943 Präsident der IHK Trier.
Partei: 1.5.1932 Eintritt in die NSDAP (wegen der Wirtschaftskrise und deren Aus wirkungen auf die Landwirtschaft) als landwirtschaftlicher Fachberater; 1933-Aug 1934 kommissarischer Kreisleiter von Bitburg, bereits im Mai 1934 münd liche Niederlegung des Amtes bei Gauleiter -> Simon.
Der „Röhm-Putsch“ am 30.6.1934 veranlasst ihn zur Einstellung jeder politischen Arbeit für die NSDAP. Sein Nachfolger Ernst -* Diedenhofen entfernt ihn aus dem Kreistag und Kreisausschuss, seine Eigenjagd wird beschnitten, seine Frischmilchab lieferung nach Trier wird verweigert, weswegen er auf Ackerbau umstellen muss. 270 Seit 1925 „Brauneberg“. 271 LHA Ko Best. 856 Nr. 70704, Bl. 22.
194
Ende 1939 wird Duhr mit den beiden Geschäftsführern des Insel-Textilhauses wegen Nichteinzahlung in die Pensionskasse des Betriebes auf Betreiben der DAF für kurze Zeit von der Gestapo verhaftet, jedoch gegen das Versprechen einer sofortigen Einzah lung von 80.000 RM wieder auf freien Fuß gesetzt, da der Trierer Kreisleiter Albert Müller eine Schädigung des Parteiansehens durch diesen Fall befürchtet. Die von Duhr versprochene Zuwendung (laut Satzung der Pensionskasse ohnehin freiwillig) erfolgt dann doch nicht..
17.8.1943 Parteiausschluss wegen defätistischer und zersetzender Äußerungen. Des wegen am 16.9.1943 Schutzhaftbefehl der Gestapo Berlin gegen Duhr, Festnahme auch seines 18-jährigen Sohnes Franz (sechsmonatige Zwangsarbeit in den GlöcknerWerken in Quint bei Trier, danach Einziehung zur Luftwaffe). Ein Gnadengesuch, das seine Ehefrau am 6.9.1943 an Emmy Göring richtet, wird am 28.9. von der Kanzlei Hitlers abgelehnt. Duhr sitzt Aug. 1943-Feb. 1944 in Trier und in Berlin-Moabit im Gefängnis (Nervenschock mit Fußlähmung während der dortigen Bombenangriffe). Im Prozess vor dem Volksgerichtshof entgeht er nur knapp der Todesstrafe, da er bestreitet und der Belastungszeuge Dr. -» Reichertz aus Speicher wegen einer began genen Wehrpassfälschung als unglaubwürdig angesehen wird (er hatte sich selbst das EK I von 1914 zuerkannt, Duhrs Rechtsanwälte fanden dies heraus und verwerteten es vor Gericht). Er bleibt aber im Visier der Gestapo. Nachkriegszeit'. Im April 1946 von der französischen Militärregierung im Zuge einer allgemeinen Aktion gegen die alten Amtsleiter der NSDAP vom Ortsgruppenleiter aufwärts verhaftet und im Gefängnis Wittlich inhaftiert, aber nach kurzer Zeit wieder freigelassen;
7.5.1947 Urteil der Wirtschaftsbereinigungskommission des Kreises Bitburg: Auswei sung aus dem Kreis Bitburg und Einziehung seines gesamten dortigen Vermögens;
14.1.1948 Urteil der Wirtschaftsbereinigungskommission des Bezirks Trier: Berei cherung an jüdischem Vermögen; 4.5.1948 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Bitburg: Belasteter, Einziehung seines gesamten Vermögens im Kreis Bitburg (zwei der sechs Beisitzer unterschreiben nicht, da ihnen der Vorschlag zu hart erscheint);
Restitutionsverfahren gegen Duhr wegen der Erwerbung des jüdischen Kaufhauses Haas 1938 vordem Landgericht Trier (Urteil vom 22.12.1948) und vor dem Oberlan desgericht Koblenz (Urteil vom 24.1.1950); 19.7.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Nichtschuldiger;
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Widerspruch des Landeskommissars für die politische Säuberung vom 12.10.1950 (wegen des Restitutionsverfahrens gegen Duhr) am 22.3.1951 von der Spruchkammer als unbegründet zurückgewiesen.
Duhr gab sein jährliches Einkommen für die Jahre 1938 bis 1944 zwischen 400.000 und (1940) 683.000 RM an, aber auch den Verlust des Jahres 1945 mit 325.000 RM. Gestorben'. 24.1.1961 auf seinem Gut Hungerberg. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 70704; Dorfey)
73 Durein, Adam
Geburtsdatum und -ort: 22.9.1893 in Mechtersheim (B.-A. Speyer) als Sohn des Klein bauern Ludwig Durein.
Familienstand: verheiratet seit 2.4.1921 mit Maria Anslinger, 1 Sohn.
Religion', katholisch, nach 1933 Kirchenaustritt.
Ausbildung'. Volksschule in Mechtersheim, bis 1913 Lehrerbildungsanstalt in Speyer. 4.8.1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger im 17. Bayerischen Infanterie-Regiment (1915 Leutnant d.R., ab Nov. 1916 Kompanieführer), viermal verwundet (EK I und II), kurz vor Kriegsende noch einige Wochen Ausbildung als Flugzeugführer bei der Flieger-Ersatz-Abteilung in Fürth, Mitte Nov. 1918 Entlassung aus dem Heeresdienst; Beruf'. Dez. 1918-Feb. 1919 Lehrerin Homburg, 1.3.1919-Dez. 1922 in Ludwigshafen;
seit 1923 Geschäftsführerin der Weinhandlung seines Schwiegervaters in Deidesheim {ohne dabei das Glück zu erjagen)', seit März 1931 Mitglied des Bezirkstages in Neustadt a.d. Haardt; seit 1937 Mitglied des Kreistages der Pfalz;
Mitglied des Aufsichtsrats der Westmark-Werke (Ludwigshafen); April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen. Partei'. 1.11.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 400120) und SA; 1.11.1930-1.3.1934 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Deidesheim; 1.5.1931-31.12.1932 Bezirksleiter von Neustadt-Bad Dürkheim bzw. Kreisleiter von Neustadt; April 1931 Adjutant und stellvertretender Führer der SA-Standarte 9 (später 18), Aug. 1932 Teilung der SA-Standarte 18 und Neuaufstellung der Standarte 17 (Sitz: Deides heim) mit Durein als Führer, 22.9.1932 SA-Standartenführer;
196
März-Juni 1933 Leiter des Konzentrationslagers Neustadt a. d. Haardt (Nachrichten kaserne), Führer von drei Hundertschaften Hilfspolizei in Neustadt; 15.5.1934 Führer (m.d.F.b.) der SA-Standarte 31 (Ludwigshafen, 1935 in Standarte 17 umbenannt); 20.12.1934 Beschluss des SA-Sondergerichts der OSAF: Verfahren gegen Durein wegen dessen kritikartiger Auslassungen aus Anlaß des 30.6. (1934, „Röhm-Putsch“) wird an die SA-Gruppe Kurpfalz abgegeben zur eigenen diziplinarischen Regelung, von dort am 27.3.1935 strenger Verweis gegen Durein; seit 1.3.1935 hauptamtlicher SA-Führcr;
1.10.1936-1945 (bis 1.5.1937 vertretungsweise) Führerder SA-Brigade 51 (Pfalz), 1.5.1937 SA-Oberführer, 30.1.1939 SA-Brigadeführer;
8.1.1940-17.5.1942 zugleich vertretungsweise als Führer zur SA-Gruppe Oder (Frank furt a.d. Oder) kommandiert, Kommandierung wegen seines schlechten Gesundheits zustands (Autounfall im Nov. 1941) aufgehoben; ab 1.11.1942 vom SA-Gruppenführer Kurpfalz mit Sonderaufgaben betraut. Nachkriegszeit'. Wohnhaft in Deidesheim;
6.3.1950 Einstellung eines Strafverfahrens wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit und gefährlicher Körperverletzung durch das Landgericht Frankenthal infolge Todes.
Gestorben: 14.1.1948 in Mainz. (Q: BA SA/D 54 Durein; LA Sp Best. H 91 Nr. 26405, Best. R 18 Nr. E 13216, Best. T 65 Nr. 271, Best. Y 7 Nr. 14; Heinz 1994; Wunder)
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Eberhard, Ernst
Geburtsdatum und -ort: 1.7.1898 in Steeg (Hunsrück). Familienstand: verheiratet.
Religion: evangelisch. Ausbildung: Ackerbauschule Simmern. Beruf: Ab Feb. 1934 Ehrenbürgermeis ter von Bacharach-Steeg. Partei: 1.5.1931 Eintritt in die NSDAP; 1931 Ortsgruppenführer in Steeg;
197
1932 landwirtschaftlicher Kreisfachberater in St. Goar; 1933 Kreiskommunalfachberater; 1943 M-Kreisleiter in St. Goar.
(Q: Dorfey)
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Eibes, Valentin
Geburtsdatum und -orf. 26.12.1897 in Saarbrücken, aufgewachsen in Morbach (Kr. Bernkastel) als Sohn des Landwirts Josef Eibes. Familienstand', verheiratet seit 1922 mit Magdalena Jung, 4 Kinder. Religion', katholisch.
Ausbildung'. Volksschule in Morbach. Beruf. Arbeit in der kleinen elterlichen Landwirtschaft in Morbach;
1916-1918 Teilnahme am I. Weltkrieg, Verwundung im Sommer 1918 (50% kriegsbeschädigt); nach dem Krieg Eintritt in den Eisenbahndienst in Simmern, seit 1920 Reichsbahnas sistent, Dienst bei den Eisenbahndirektionen in Saarbrücken und Trier auf dem Sozi albüro, 1930 auf dem Bahnhof Perl tätig, Jan. 1933 vom Zollbahnhof Nennig als Ober-Gütervorsteher zur Güterabfertigung Saarburg versetzt, Ende 1934 aus dem Eisenbahndienst ausgeschieden;
1932 MdL (Preußen);
Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 12.1.1934-1945 Stadt- und Amtsbürgermei ster von Saarburg; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
Aug. 1941 kommissarischer Landrat von Daun, ab 17.1.1942 vertretungsweise Landrat von Saarburg;
Anfang 1945 nach der Räumung des Kreises Saarburg Landrat in Birkenfeld, flüchtet von dort mit seinen Mitarbeitern über den Rhein nach Bayern. Partei'. 1.10.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 323710);
198
Ortsgruppenleiter von Besch-Perl-Nennig, ab 1931 nur noch von Nennig; Juni 1931-1945 Kreisleiter von Saarburg (offizielle Ernennung am 31.7.1937), dane ben 6.4.-5.7.1940 vertretungsweise Kreisleiter von Zell und Bitburg und 1943/44 neun Monate lang vertretungsweise Kreisleiter von Grevenmacher (Luxemburg). Nachkriegszeit'. Zunächst unter falschem Namen im Ruhrgebiet, 1946 von den Briten verhaftet, Internierung in den Lagern Recklinghausen und Darmstadt, seit 12.11.1947 im Kriegsverbrecherlager Dachau, 16.1.1948-28.6.1948 im Gefangenenlazarett Gar misch; 30.1.1948 von der französischen Militärregierung an Luxemburg ausgeliefert, dort seit 28.6.1948 in U-Haft wegen drohendem Prozess als Kriegsverbrecher;
7.4.1949 Entlassung aus der Haft auf sein Ehrenwort hin wegen Krankheit (Juli 1949 Nierenstein-Operation in Bad Wildungen), danach in Obergrenzebach (Kr. Ziegen hain) wohnhaft;
17.4.1950 Abgabe der Säuberungsakten von Koblenz an die Spruchkammer Marburg, von dort 1950 an die Zentral-Spruchkammer Frankfurt; 1950 Einleitung eines Strafverfahrens gegen Eibes durch die Staatsanwaltschaft Trier wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (systematische Zerstörung der Synago genjüdischen Wohnungen und Friedhöfe im Kreis Saarburg unter seiner persönlicher Leitung in der „Reichskristallnacht“ 1938, wobei er selbst in Nennig einen 80-jährigen Juden mit Fußtritten misshandelt haben soll; Denunziation von Gegnern der NSDAP im Kreis Saarburg 1944), vorläufig eingestellt wegen Prozessunfähigkeit; am 12.12.1950 entscheidet die Alliierte Hohe Kommission, Justizdienststelle, das luxemburgische Verfahren sei abgetrennt und es sei nun Aufgabe der deutschen Justiz, alle erforderlichen Maßnahmen zur Verurteilung von Eibes zu treffen, weil dieser sich noch nicht wieder in Luxemburg gestellt habe und von dort bisher keine Entscheidung wegen des Fortgangs eingetroffen sei;
Eibes wird bis zu seinem Tod 1964 auf Anforderung der Staatsanwaltschaft Trier jähr lich vom Gesundheitsamt Ziegenhain auf seine Prozessfähigkeit hin untersucht, bleibt jedoch reise- und verhandlungsunfähig.
Eibes stand äußerst intim mit dem Gauleiter Simon ... Nirgendwo war die Parteiwill kür so frivol und hemmungslos wie im Gau Koblenz-Trier, und nirgendwo gelangten so geistig und fachlich minderwertige und unzulängliche Leute nur auf Grund ihrer Parteizugehörigkeit in Ämter und Stellungen, für die sie in keiner Weise qualifiziert waren, oder nach ihrer sittlichen Führung passten. Was solche Leute und ihr Verhalten in der Grenznähe dem deutschen Ansehen geschadet haben, ist nicht zu ermessen ... Ich muss bei ernstlicher und gewissenhafter Überschau erklären, dass ich nirgendwo
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so üble Elemente am Werk gesehen habe, wie den Kreisleiter Eibes und den Gauleiter Simon Gestorben'. 18.5.1964 in Ziegenhain. (Q: BA PK/C 24 Eibes; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737, Best. 584/2 Nr. 226 und 758760; Dorfey; Lilla 2004; Monz; Stockhorst)
Eichner, Kurt August
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Geburtsdatum und -ort: 13.4.1898 in Waldmohr (B.-A. Homburg) als Sohn des Berg manns Eugen Eichner. Familienstand', verheiratet, zweite Eheschließung 18.5.1957 (Iggelheim).
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. Volks- und Berufsschule, 12.4.1916-31.1.1917 Lehrling bei der Stadt kasse Homburg;
1.2.1917-1.4.1919 Soldat im 2. Bayerischen Ulanen-Regiment (Ansbach), zuletzt Unteroffizier. Beruf. 1.5.1919-1935 wieder bei der Stadtverwaltung Homburg tätig, 1920 Prüfung für den mittleren Staats- und Gemeindeverwaltungsdienst, Stadtsekretär, dann Ver waltungsoberinspektor;
1.3.1935- 1936 MdR, Wahlkreis Saarland; 1.12.1935- 31.3.1945 Bürgermeister von St. Wendel;
März 1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
26.8.1944-1945 bei der Wehrmacht, bis 10.6.1945 in Kriegsgefangenschaft. Partei'. 1.2.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 199186), Mitbegründer der Ortsgruppe Homburg; 1933 Kreisleiter von Homburg; 1933-28.2.1935 bei der Landesleitung der Deutschen Front im Saarland tätig (ab 1.3.1934 Geschäftsführer);
März-30.11.1935 Kreisleiterder NSDAP in Homburg;
4.1.-7.1.1936 vorübergehend aus derNSDAP ausgeschlossen; 272
Zeugenaussage des Verwaltungsgerichtspräsidenten Paul Braschoss, Minden, vom 22.12.1949, in: LHA Ko Best. 584/2 Nr. 758, Bl. 103).
200
1936 Abteilungsleiter im Gauamt für Kommunalpolitik Saarpfalz; 18.3.-1.4.1938 bei der Gauleitung der Steiermark in Graz.
Gestorben'. 27.3.1969 in Kirkel (Lkr. Homburg). (Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 41 Nr. 1105; Lilla 2004; Muskalla; Paul 1987)
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Eicke, Theodor
Geburtsdatum und -ort: 17.10.1892 in Hampont (Kr. Château-Salins) als elftes Kind des aus Gittelde (Hzm. Braunschweig) stammenden Bahnhofsvorstehers Heinrich Eicke (evangelisch) und seiner elsässischen Frau Josefine Henninger (katholisch). Familienstand', verheiratet seit 26.12.1914 mit Berta Schwebei aus Ilmenau.
Religion', evangelisch, 1938 gottgläubig.
Ausbildung'. 1899-1909 Volksschule in Keskastel (Kr. Zabern) und Realschule in Saar gemünd (ohne Abschluss).
Beruf'. 1909 Eintritt als Freiwilliger in das 23. Bayerische Infanterie-Regiment „König Ferdinand der Bulgaren“ (Landau), 1.10.1913-1.8.1914 Zahlmeisteraspirant beim 3. Bayerischen Cheveaulegers-Regiment „Herzog Karl Theodor“ (Dieuze), 2.8.19141916 Zahlmeister beim 22. Bayerischen Infanterie-Regiment „Fürst Wilhelm von Hohenzollern“, 1916/17 Zahlmeister im 2. Bayerischen Fußartillerie-Regiment, 1917Jan. 1919 Zahlmeister in der 6. Ersatz-MG-Kompanie des II. Armeekorps, EK II, 1.3.1919 aus dem Heeresdienst ausgeschieden; 1919 Beamtenanwärter beim Finanzamt und Studium am Technikum in Ilmenau (aus finanziellen Gründen abgebrochen);
Dez. 1919-Juni 1920 Polizeipraktikant und „Informant“ bei der Polizeiverwaltung Ilmenau (entlassen wegen regierungsfeindlicher Agitation), Juli 1920-Juli 1921 Aus bildung an der Polizeischule Cottbus, Juli 1921 Kommissar-Prüfung, 1921 zeitweise Offiziersanwärter bei der Schutzpolizei in Weimar, Herbst 1921 Kriminalhilfsbeamter bei der Polizeiverwaltung Sorau (Anstellung verweigert), 1921-1.2.1923 Polizeihilfs meister bei der Polizeiverwaltung Ludwigshafen; 1.2.1923-1925 kaufmännischer Angestellter in verschiedenen Verwaltungsabteilungen der IG Farben (BASF) in Ludwigshafen, 1925-6.3.1932 stellvertretender Leiter des Sicherheitsdienstes („Sicherheitskommissar“) bei der BASF in Ludwigshafen, auf grund seiner Verhaftung am 6.3.1932 entlassen;
März 1936-26.2.1943 MdR, Wahlkreis 30 (Chemnitz-Zwickau).
201
Partei'. 28.8.1928 Eintritt in die SA, 28.8.1928 SA-Truppfuhrer, Aug. 1928-1929 im SA-Sturm Frankenthal;
1.12.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 114901), Mitbegründer der Ortsgruppe Eppstein der NSDAP; 1929-29.7.1930 im SA-Sturm Ludwigshafen;
29.7.1930 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 2921), 29.7.1930 SS-Mann, 20.8.1930 SS-Truppführer, 30.8.1930-15.2.1931 im SS-Sturm 147 (Ludwigshafen), 27.11.1930 SS-Sturmführerund Führer des SS-Sturms 147 (Ludwigshafen), 15.2.1931 SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 30.1.1931), 15.2.-7.11.1931 Führer des SS-Sturmbanns II der 10. SS-Brigade (Ludwigshafen), 7.11.-21.12.1931 Verwalter der 10. SS-Standarte „Pfalz“, 15.11.1931 SS-Standartenführer, 21.12.1931-3.4.1933 Führer der 10. SS-Standarte (ab 10.9.1932 durch SS-Standartenführer Willy -» Schmeicher vertre ten);
6.3.1932 wegen Verbrechens gegen das Sprengstoffgesetz verhaftet und in das Gefäng nis Pirmasens eingewiesen; 15.7.1932 wegen terroristischer Anschläge (Herstellung von etwa 80 Bomben) vom Schwurgericht Pirmasens zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt, 16.7.1932 wegen (vorge täuschter) Krankheit (Störungen im Nervensystem) zur Wiederherstellung der Gesund heit auf 6 Wochen von der Haft beurlaubt, nach Widerruf des Hafturlaubs Flucht über Landau nach München und von dort auf Befehl des RESS am 18.9.1932 nach Italien; 21.10.1932 SS-Oberführer, 1932-Feb. 1933 Führer des SS-Flüchtlingslagers Malcesine am Gardasee, zugleich Kommandant der SA- und SS-Flüchtlinge in Bozen-Gries, 26.10.1932 Führer der SS-Standarte „I“ (= Italien), als solcher Teilnahme an den Feier lichkeiten zum 10. Jahrestag des faschistischen Regimes am Bozener Siegesdenkmal (28.10.1932);273 30.1.1933 schriftliche Morddrohungen an pfälzische Nationalsozialisten (Schweine in den eigenen Reihen), von denen er sich verraten fühlt;
16.2.1933 Rückkehr nach Deutschland, 18.2.-3.4.1933 der 46. SS-Standarte (Dresden) zugeteilt;
10.3.1933 Rückkehr nach Ludwigshafen, Führer eines gewaltsamen Putschversuchs gegen den Ludwigshafener NSDAP-Kreisleiter -* Wittwer (auf Veranlassung des Gau 273 Österreichische Nationalsozialisten sowie der USchlA des Gaus Rheinpfalz forderten des
wegen ein Verfahren wegen parteischädigenden Verhaltens, beide Anträge blieben jedoch erfolglos (Schepua, Entwicklung und Besonderheiten, S. 574).
202
leiters -* Bürckel von der Schutzpolizei am 17.3. niedergeschlagen), daraufhin am 21.3. auf Betreiben -> Bürckels in Schutzhaft genommen und am 24.3. zur Beobach tung seines Geisteszustandes in die Universitätsklinik Würzburg überfuhrt;
3.4.1933 auf Befehl des RFSS unter Verlust seines Ranges aus den Listen der SS gestrichen; 3.6.1933 aus der Universitätsklinik Würzburg entlassen, 26.6.1933 Wiederaufnahme in die SS (alte Mitgliedsnr.) als Oberführer, 26.6.1933-9.3.1934 SS-Führer z.b.V der SS-Gruppe (ab 16.11.1933 SS-Oberabschnitt) Süd (München), zugleich kommandiert zum KZ Dachau, 30.1.1934 SS-Brigadeführer, 9.3.-20.6.1934 Kommandant des KZ Dachau, 23.5.-4.7.1934 Beauftragter für die Reorganisation der Konzentrationslager, 20.6.-4.7.1934 SS-Führer im Stab des RFSS, 30.6./1.7.1934 im Zusammenhang mit dem sog. „Röhm-Putsch“ Führer des SS-Exekutionskommandos im Zuchthaus Sta delheim und in Dachau, 4.7.1934 Übernahme in den aktiven Dienst der kasernierten SS-Verbände, 4.7.1934-15.11.1939 Inspekteur der Konzentrationslager, 4.7.193429.3.1936 Inspekteur der SS-Wachverbände, 11.7.1934 SS-Gruppenführer, 17.2.1936 (mit Wirkung vom 4.7.1936) zum Inspekteur der Konzentrationslager und zum Führer der SS-Wachverbände ernannt, 29.3.1936-15.11.1939 Führer der SS-Totenkopfverbände, 10.9.-1.10.1939 Höherer SS- und Polizeifuhrer Ost im Bereich der Armeeober kommandos 8 und 10 (Krakau), 16.10.1939 mit der Aufstellung der SS-TotenkopfDivision beauftragt, 14.11.1939-7.7.1941 Kommandeur der SS-Totenkopf-Division (ab 1940 im Rahmen der Waffen-SS), 19.9.1941-9.11.1942 Kommandeur der SSDivision „Totenkopf', 14.4.-27.4.1942 Führerder SS-Totenkopf-Kampfgruppe Eicke, 20.4.1942 SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS, 5.5.-Juni 1942 Führer der Kampfgruppe Eicke (Demjansk), Juni-Okt. 1942 Genesungsurlaub, 9.11.194226.2.1943 Kommandeur der SS-Panzergrenadier-Division „Totenkopf'. Gefallen'. 26.2.1943 bei Artelnoje (Russland) durch sowjetische Flak bei einem Aufklärungsflug abgeschossen. (Q: BA RS/B 149 Eicke; LA Sp Best. H 91 Nr. 1450; Heinz 1994; Klee; Lilla 2004; Meinzer 1983; Schepua 1999; Sydnor)
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Eiden, Nikolaus Eberhard
Geburtsdatum und -ort: 2.2.1901 in Metternich (Lkr. Koblenz) als Sohn des Bauun ternehmers Nikolaus Eiden. Familienstand', verheiratet seit 9.2.1929 (Mannheim) mit Elisabeth Pfeuffer. Religion', katholisch, später gottgläubig.
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Ausbildung-, Volksschule, Gymnasium, praktische Tätigkeit als Schlosser, Ingenieur schule, Handelshochschule. Beruf-, 1922 Technische Nothilfe, dort als Lokomotivführer und Landhelfer eingesetzt, dann bis 1933 als Ingenieur in verschiedenen Firmen tätig;
Ratsherr der Stadt Koblenz, preußischer Provinzialrat für die Rheinprovinz; 1936 militärische Übung bei der Wehrmacht;
März 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 20.7.1942-1945 MdR, Wahlkreis 25 (Niederbayern).
Partei-, NSDAP (Nr. 356879);
Jan. 1931 Leiter des Wirtschaftsamtes der NSDAP für den Bezirk Koblenz; 17.11.1932 SA-Standartenführer, 17.11.1932-30.6.1933 Gruppenstaffelführer der Gruppenstaffel (Motor-SA) West, 1.7.1933-Sept. 1934 Gruppenstaffelführer der Gruppenstaffel (Motor-SA) Westmark, 1.8.1933 SA-Oberführer; 20.4.1935 NSKK-Brigadeführer;
Gauredner, Beisitzer des Gaugerichts Koblenz-Trier der NSDAP;
Mitglied der Arbeitskammer der DAF; Führer der NSKK-Motorgruppe Westmark, 30.1.1937 NSKK-Gruppenführer, bis 31.7.1942 Führer der NSKK-Motorgruppe Rhein-Mosel, zugleich Führer derNSKKTransportbrigade Todt, 30.1.1940 NSKK-Obergruppenführer, 1.8.1942-1945 Füh rer der NSKK-Motor-Obergruppe West und Inspekteur der Transporteinheiten des NSKK. Nachkriegszeit', wohnhaft in Koblenz.
Gestorben-, 15.12.1956 in Koblenz.
(Q: BA PK/C 34 Eiden; LHA Ko 403 Nr. 16740; LHA Ko 856 Nr. 20789; Lilla 2004)
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Eitel, Friedrich Philipp Otto (Fritz)
Geburtsdatum und -ort: 9.3.1899 in Ernsthofen (Kr. Dieburg) als Sohn des Lehrers Friedrich Eitel.
Familienstand', verheiratet seit 1925 mit Rosa Bauer, 3 Kinder.
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Religion', evangelisch.274 Ausbildung'. Gymnasium; 1914 (!) Meldung als Kriegsfreiwilliger, 1918 infolge Gasvergiftung als Schwerkriegs beschädigter aus dem Heer entlassen, danach Freikorpsmitglied und Zeitfreiwilliger der Reichswehr, zuletzt 1921 in Oberschlesien.
Beruf'. Ingenieur und Bauunternehmer in Mainz-Ginsheim, seit 1.1.1931 erwerbslos (Wohlfahrtsempfanger);
seit 1.4.1933 kommissarischer Ortsvorsteher von Ginsheim (später auch von Bischofs heim und Gustavsburg, 30.1.1936 Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit);
Mitglied des Kreistags und Stadtrats in Mainz sowie des Provinzialausschusses von Rheinhessen; März und Nov. 1933 erfolglose Kandidatur zum Reichstag;
seit 1939 Kriegsdienst bei der Wehrmacht (Oberleutnant).
Partei'. 1921 nach Auflösung der Frontformationen (Bund Oberland) Eintritt in die NSDAP; SA-Mann, dann Zugführer und Hundertschaftsführer, 14./15.10.1922 Teilnahme am Aufmarsch der NSDAP in Coburg; 1923 Organisator der NSDAP im Steigerwald, ab 14.11.1923 in Hof (Zusammenfas sung der verbotenen SA unter dem Namen „Sport- und Wanderverein“);
1923-1926 Versammlungsredner für den Völkischen Block und Führer des Rollkom mandos der Gruppe Katschmarek, kann bei Neugründung der NSDAP zunächst nicht eintreten, da er als Betriebsleiter vertraglich verpflichtet ist, keiner Partei anzugehö ren; 1927 Rückkehr nach Hessen, 14.11.1927 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 70434);
Gauredner, Reichsredner, SS-Mann;
5.7.1931 Eitel sorgt bei der Einweihung des Stresemann-Ehrenmals in Mainz für einen öffentlichen Eklat, indem er sich des Mikrofons bemächtigt und Deutschland erwache! ruft; 17.7.1932 auf dem Weg zu einer Versammlung in Wertingen bei Augsburg, wo er als Redner auftreten soll, wird Eitel am Bahnhof von ca. 150 Kommunisten erwartet, 274 Eitels Bruder Bertold (geb. 14.8.1895, seit 1926 Pfarrer in Wald-Michelbach, vgl. Diehl,
S. 330) war nach Aussage des Gauleiters Sprenger vom 9.8.1939 einer der wütendsten Bekenntnispfarrer im Gau Hessen-Nassau und zeitweise verhaftet (BA OPG/C 92 Eitel).
205
zusammengeschlagen und schwer verletzt (Bauchstich, Kopfverletzungen durch Hiebe und Fußtritte, einmonatige Behandlung im Krankenhaus Augsburg); 1932-Mai 1933 stellvertretender Kreisleiter, dann bis 1.10.1933 Kreisleiter von Bin gen (Herausgabe des Hetzblattes „Stürmer“, das von seinem Nachfolger Heinrich -» Ritter verboten wird; nach Aussage des damaligen katholischen Pfarrers von Bingen wütete Eitel dort als Kreisleiter, die Übernahme des Amtes durch -» Ritter sei von der Bevölkerung als Wohltat empfunden worden);275
9.4.1934 Verhandlung des Gaugerichts Hessen-Nassau gegen Eitel wegen Beleidi gung des Kreisleiters -» Stawinoga (Eitel hatte das Gerücht verbreitet, dieser habe als sein Vorgänger in Bingen Spendengelder unterschlagen): Eitel muss seine Beschuldi gungen schriftlich zurücknehmen; 23.8.1934 bei einer „Schulungsrede“, die er vor der Fachschaft Versorgungsamt, Zoll und Finanz in Mainz hält, ergeht Eitel sich in wüsten Beschimpfungen gegen die anwesenden Beamten (gebraucht mindestens 23mal den Ausdruck Arschlöcher)-,
20.10.1934 Antrag auf Parteiausschluss Eitels durch das Gaugericht Hessen-Nassau (Gründe: Verleumdung des Gauleiters -* Sprenger, falsche Anschuldigung gegen Kreisleiter -» Stawinoga, herabsetzende Äußerungen über Kreisleiter -» Ritter), dage gen Beschwerde Eitels; 25.9.1935 das Oberste Parteigericht hebt den Beschluss des Gaugerichts auf und erteilt Eitel eine Verwarnung;
3.1.1938 auf Antrag des Gauleiters -» Sprenger Gaugerichtsverfahren gegen Eitel wegen angeblicher dienstlicher Verfehlungen als Ortsvorsteher von Mainz-Bischofs heim; 20.3.1939 Einstellung, nachdem das gleichzeitig von der hessischen Landesregie rung durchgeführte Disziplinarverfahren ein strafbares Verhalten nicht erwiesen hat; 31.7.1939 Verleihung des Blutordens an Eitel (wegen seiner Verletzung 1932 in Wer tingen);
9.8.1939 Gauleiter -* Sprenger verweigert die Aushändigung des Ordens an Eitel, da er diesen für charakterlich nicht würdig hält. Nachkriegszeit. 23.7.1945 Suspendierung vom Dienst als Ortsvorsteher von MainzGinsheim (wegen NSDAP-Mitgliedschaft vor 1933); 1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Darmstadt: Aktivist; 275 HStA Wi Abt. 520/FZ Nr. 852).
206
22.10.1954 Abweisung von Versorgungsansprüchen Eitels aus seiner Verbeamtung durch Urteil des Bezirksverwaltungsgerichts Mainz (Nutznießertum in besonders krasser Form).
Gestorben'. 10.10.1985 in Uslar. (Q: BA PK/C 48 Eitel, OPG/C 92 Eitel, OPG/I 62 Schreiber, Ernst; HStA Wi Abt. 520/FZ Nr. 852; LHA Ko Best. 856 Nr. 130903, Best. 860 Z Nr. 270; LA Sp Best. .1 44 Nr. 419; Standesamt Modautal; Lilla 2004; Rademacher; Storre)
80
Elsen, Aloysius Josef (Alois)
Geburtsdatum und -ort: 18.3.1899 in Velbert276 als Sohn des Kaufmanns Julius Elsen. Familienstand', verheiratet seit 11.8.1922 (Neviges), 1 Kind; in zweiter Ehe seit 1927 (Bad Ems) mit Helene Baedorf, 1 Kind.
Religion-, katholisch.
Beruf: Seit 1914 im Kommunal-Verwaltungsdienst tätig, 1921 Stadtsekretär in Koblenz, 1924-31.3.1934 Stadtoberins pektor in Bendorf;
Jan. 1933-Sept. 1933 Fachschaftsleiter und Ortsamtsleiter im Reichsbund der deutschen Beamten; 1.4.1934-15.3.1945 Stadtbürgermeister von Cochem (Elsen in einem Schreiben an das Landesfinanzamt Köln vom 29.9.1938; Die Stadt Cochem hat von der IFitwe Isaak Hein III in Cochem ein Anwesen zum Preise von 36.000.- RM gekauft, um endlich einmal diesen ekelhaften Judenbetrieb zu beseitigen -, Bitte um schnelle Genehmigung des Verkaufs);277 seit 1.7.1943 Kreisdeputierter und bis 1.12.1944 Vertreter des Landrats von Cochem.
276 Sterbedatum lt. Mitteilung des Standesamts Velbert dort nicht festzustellen. 277 LHA Ko Best. 856 Nr. 80172, Bl. 149.
207
Partei'. 1.10.1931 Eintritt in die NSDAP (nach eigener Darstellung nicht selbst einge treten, sondern vom Arzt Dr. Obladen ohne sein Vorwissen als Mitglied angemeldet, der dies tat, um die Partei finanziell zu unterstützen, und der bis zur Machtübernahme auch die Beiträge für ihn entrichtete und nach derselben ihm den Mitgliedsausweis aushändigte);
seit 15.4.1934 Vorsitzender des Kreisgerichts Cochem der NSDAP; Sept. 1940-Mai 1941 geschäftsfiihrender Kreisleiter in Bernkastel als Vertreter des zum Heer einberufenen Amtsinhabers, auf seinen Wunsch auf 2 bis 3 Tage pro Woche beschränkt, damit er sein Bürgermeisteramt in Cochem weiter ausüben kann (lehnt deshalb 1941 auch eine Berufung nach Luxemburg ab);
Konflikte mit NSDAP-Stellen; der Cochemer Ortsgruppenleiter und stellvertretende Kreisleiter -* Antz erklärt offen, dass Elsen längst als Bürgermeister entlassen wäre, wenn die Kriegsverhältnisse dies zuließen; als er beim Einmarsch der Amerikaner 1945 in Cochem bleibt, äußert Gauleiter -» Simon die Absicht, ihn hängen zu lassen. Nachkriegszeit. 15.3.1945-22.11.1948 Internierung in Idar-Oberstein und Diez, danach wohnhaft in Lütz (Kr. Cochem);
1946 Beschluss der Bereinigungskommission Koblenz: Entlassung ohne Pension; 18.11.1948 Klageschrift des Öffentlichen Klägers im Spruchkammerverfahren: Min derbelasteter.
Dann wird jedoch ein Schreiben von Elsen an die Gestapo aus dem Jahr 1939 bekannt, in dem er den Pfarrer Jakob Ziegler von Cond anzeigt, um Geldforderungen von dessen Seite an die Stadt Cochem abzuwenden. Im Sommer 1941 veranlasste Elsen eine Haussuchung bei dem Pfarrer, wobei politisch belastendes Material entdeckt wurde. Der Pfarrer wurde von der Gestapo im Aug. 1941 verhaftet und kam ins KZ Dachau, wo er am 12.5.1944 starb.278 Am 6.12.1948 zieht deshalb der Öffentliche Kläger seinen Klageantrag zurück und beantragt die Einstufung in die Gruppe der Hauptschuldigen. Säuberungsvorschlag vom 22.12.1948: Belasteter;
Säuberungsspruch vom 15.9.1949: Minderbelasteter; die Spruchkammer erkennt in dem Schreiben an die Gestapo keine Denunziation, da der Pfarrer schon zuvor ins Blickfeld der Gestapo gelangt war und Elsen nur erneut deren Aufmerksamkeit auf jenen gelenkt habe. Sein positives Verhalten beim Kreisgericht wird strafmildernd gewertet. (Q: BA PK/C 56 Elsen; LHA Ko Best. 856 Nr. 80172; Dorfey) 278 Zu Pfarrer Ziegler vgl. Moll, S. 581-583.
208
81 Eltz-Rübenach, Kuno Heinrich Franziskus Maria Hubertus Reichsfreiherr und Edler Herr von und zu Geburtsdatum und -orv. 20.11.1904 auf Burg Wahn (Kr. Mülheim) als Sohn des Cle mens Reichsfreiherrn und Edlen Herrn von und zu Eltz-Rübenach.
Religion', katholisch (Ehrenritter des souveränen Malteserordens), 15.11.1939 Kir chenaustritt. Ausbildung'. 1923 Abitur am Humanistischen Gymnasium in Bedburg, 1924-1929 (mit Unterbrechungen) Studium der Geschichte, Philosophie, Volks- und Landwirtschaft an den Universitäten Rostock, München, Berlin, Marburg und Bonn (ohne Abschluss);
1926-Okt. 1927 Flugzeugführerausbildung bei der Sportflug-Stettin und an der deut schen Verkehrsfliegerschule Schleißheim, 4.10.1927 Flugzeugführerschein A;
Auslandsreisen und -aufenthalt;
1929-1932 praktische Ausbildung in der landwirtschaftlichen Gutsverwaltung. Beruf'. Okt. 1932 Übernahme der Familiengüter in Wahn (Herr auf Rübenach/Lkr. Koblenz, Herr auf Wahn und Merheim/Kr. Mülheim, Herr auf Kühlseggen/Kr. Eus kirchen);
1932- 1933 MdL (Preußen); 1933- 1942 Erster Beigeordneter der Großgemeinde Porz-Wahn; 21.7.1933-30.1.1945 Landesbauernführer der Landesbauernschaft Rheinland (Bonn), 15.4.1937-Jan. 1938 zugleich kommissarischer Landesbauernfiihrer der Landesbau ernschaft Westfalen;
1933- April 1941 Mitglied des Deutschen Reichsbauernrates;
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 20 (Köln-Aachen);
1934- 1945 preußischer Provinzialrat der Rheinprovinz; nach 1935 mehrere militärische Übungen, 2.8.1936 Gefreiter d.R., 1939 Feldwebel d.R.; Sept. 1939-1943 Leiter des Ernährungsamtes der Rheinprovinz, April 1941-1945 Mit glied des Reichsbeirats für Ernährung und Landwirtschaft;
Okt. 1943-Jan. 1944 Militärverwaltungsvizechef und Leiter der Abteilung Ernährung und Landwirtschaft beim Bevollmächtigten General der Deutschen Wehrmacht in Italien;
12.2.1944 Einberufung als Leutnant d.R. zur Führerreserve des stellvertretenden Generalkommandos VI. Armeekorps (Münster), 29.2.1944 Entlassung aus dem Reserveoffizierskorps des Heeres als Leutnant d.R.
209
Partei'. 1922 Angehöriger von nationalen Jugendverbänden, 1923 Angehöriger von nationalsozialistischen Kampfbünden;
1.7.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 92775);
Aug. 1928-Sept. 1929 Mitglied der SA, Sturmfiihrer in Marburg; NSDStB-Führer in Marburg und Bonn, 1928 Gauführer des N SDStB im Gau HessenNassau-Nord;
1931 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Bonn-Stadt der NSDAP, Bezirksleiter des Kreises Bonn-Land, landwirtschaftlicher Gaufachberater der Gauleitung Köln-Aachen, Reichsredner der NSDAP; 1932 Organisationsleiter des Gaus Koblenz-Trier;
ab 1932 Leiter der Agrarpolitischen Abteilung des Gaus Köln-Aachen, 21.7.193330.1.1945 Gauamtsleiter des Amtes für Agrarpolitik (ab 1942 Amt für das Landvolk) des Gaus Köln-Aachen;
8.6.1936 (mit Wirkung vom 14.5.1936) Übernahme in die SS (Nr. 276592) und Ernen nung zum SS-Obersturmbannführer, 30.1.1937 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 13.9.1936), 26.11.1937 Ehrenverfahren vor dem Großen Schiedhofbeim Reichs führer SS (22.3.1938 eingestellt), 13.11.1939 der Infanterie-Geschützkompanie der SS-Standarte „Germania“ als SS-Oberscharführerd.R. zugeteilt, 28.11.1939-1.6.1940 Zugführer in der SS-Standarte „Germania“ (Niederlande, Belgien, Frankreich), 12.4.1940 SS-Untersturmführer d.R. der Waffen-SS (mit Wirkung vom 30.1.1940), 6.6.1940 Versetzung zum Stab des Kommandos der Waffen-SS, 8.6.1940 Entlassung aus der Waffen-SS, 10.6.1940 SS-Obersturmführer d.R. der Waffen-SS (mit Wirkung vom 1.6.1940); 28.2.1943 vom Reichsführer SS in einem Schreiben an Reichsleiter Bormann für eine spätere Verwendung als Gauleiter vorgeschlagen;
8.11.1943 Ernennung zum SS-Oberführer (mit Wirkung vom 9.11.1942) und SSBrigadeführer (mit Wirkung vom 9.11.1943, Beförderungsurkunde am 21.11.1943 ausgestellt); 1.3.1944 erneute Einberufung zur Waffen-SS als SS-Obersturmführer d.R., 10.5.1944 Versetzung von der SS-Sturm-Geschütz-Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung zur SSSturm-Geschütz-Abteilung der 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf1 als Zugführer.
Gefallen'. 30.1.1945 bei Värpalota (Ungarn). (Q: BA PK/C 59 Eltz-Rübenach; Lilla 2004; Rademacher)
210
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Endlich, Erich Leonhard
Geburtsdatum und -orf. 21.12.1908 in Mainz als Sohn des Eisenbahn-Magazinarbei ters Wilhelm Endlich. Familienstand', verheiratet seit 14.12.1935 (Wiesbaden) mit Margot Rögner (katho lisch).
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1915-1923 Volksschule in Mainz, 1923 kaufmännische Lehre in Mainz (Abbruch wegen Ausweisung der Eltern durch die Franzosen), 1924 Schreinerlehre, 1925-1926 Kunstgewerbeschule in Mainz (abgebrochen). Beruf. Kaufmännischer Angestellter, 1926-1928 im elterlichen Geschäft, 1929-1931 verschiedene Tätigkeiten als Kraftfahrer, Automechaniker und Hochbaumonteur, 1932 kurzzeitig als kaufmännischer Reisender, danach erwerbslos;
1.6.-31.10.1933 Vertragsangestellter bei der Politischen Polizei des Polizeiamts Mainz (15.7.-9.9.1933 vorübergehende Versetzung zum Polizeipräsidenten von Darmstadt); seit 1939 Kriegsdienst bei der Wehrmacht.
Partei'. NSDAP (Nr. 948452);
seit 1929 bzw. Sept. 1931 Mitglied der SS (Nr. 19491 bzw. 36215); März-Juli 1933 Führer des Mainzer Sonderkommandos, 1.7.-1.10.1933 Inspekteur der hessischen Sonderkommandos im Staatsministerium; Mai-Sept. 1933 Führer des Sturms II der 33. SS-Standarte in Mainz, Juli-Sept. 1933 der Motorstaffel der 33. SS-Standarte;
1.10.1933 Eintritt in den SD des RFSS, 15.10.1933 kommissarischer Adjutant beim SD-Oberabschnitt Südwest, 1.5.1934-Sept. 1937 Führer des SD-Abschnitts IX in Würzburg.
Gestorben'. 18.5.1990 in Johannesberg (Kr. Aschaffenburg). (Q: BA PK/C 65 Endlich; LA Sp Best. H 79 Nr. 432, Best. J 44 Nr. 791)
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Erckmann, Hermann
Geburtsdatum und -ort: 10.3.1894 in Alzey als Sohn des Wilhelm Jakob Erckmann. Familienstand', verheiratet seit 1929 mit Johanna Gürtelmann (lt. Ehevertrag vom 23.3.1929 zahnärztliche Einrichtung Eigentum der Ehefrau), seine älteste Tochter hei ratet den „Bekenntnispfarrer“ Walter Wollweber in Bornheim.
Religion', evangelisch. Ausbildung'. Bis 1913 Gymnasium in Darmstadt;
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1913/14 Studium an der Universität Gießen;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg, entlassen am 4.1.1919 als Leutnant d.R.; 1919-1921 Studium an der Universität Marburg, Burschenschaftsmitgl ied der Arminia und Sigambria, Mitglied des Allgemeinen Deutschen Burschenbundes.
Beruf. 1921 Zahnarzt;
1930-1932 Mitglied des Kreistags von Alzey; 26.8.1939 Einziehung zur Wehrmacht, ab 16.2.1940 wegen Erkrankung dienstbefreit, 13.6.1940 auf Antrag entlassen;
1945 Volkssturmführer in Alzey, sabotiert jedoch die Aufstellung des Volkssturms. Partei'. 1.9.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 150906);
1929-1932 Ortsgruppenleiter von Alzey (von Kreisleiter -> Schilling wegen seiner sozialistischen Grundhaltung aus dem politischen Leben Alzeys entfernt und mit Redeverbot im Kreis Alzey belegt; Erckmann war Anhänger des Strasser-Flügels der NSDAP; der hessische Gauleiter Sprenger forderte von ihm 1932 Verantwortung dafür, dass er in Frankfurt auf einer Strasser-Versammlung war und dem Redner auf offener Bühne die Hand gedrückt hatte); 5.10.1932 -Sept. 1934 kommissarischer Kreisleiter von Kirchheimbolanden (auf Vor schlag seines wegen Krankheit zurückgetretenen Vorgängers -> Weiß; nach eigener Darstellung muss Erckmann das Amt wegen eines Konflikts mit führenden Männern der Gauleitung, u.a. Fritz -» Heß, niederlegen, da er eine von diesen beabsichtigte kapi talistische Schiebung um die Nordpfalzischen Hartsteinwerke in Kirchheimbolanden nicht mitmachen will; ein gegen ihn eingeleitetes Parteigerichtsverfahren wird nach seiner Amtsniederlegung eingestellt);
8.5.1933-1937 Mitglied der SS (Sturmschulungsmann im SS-Sturm 6/33, Zahnarzt in der Sanitätsstaffel des SS-Sturmbanns 11/33);
nach seinem Rücktritt als Kreisleiter 1934 innerliche Abwendung vom Nationalsozi alismus (v.a. auch wegen der Ermordung Strassers am 30.6.1934). Nachkriegszeit'. 10.10.1945 Beschluss der Prüfungskommission zur Bereinigung der Ärzteschaft in Rheinhessen: Der Regierungspräsident wird gebeten, dem Erckmann die Ausübung einer zahnärztlichen Praxis zu verbieten (ebenso Vorschlag des Unter suchungsausschusses im Landkreis Alzey vom 27.2.1946);
28.3.1946-29.8.1949 Internierung in Landau, seit Feb. 1948 in Diez, danach in TrierPetri sberg; 24.6.1949 Säuberungsspruch der Spruchkammer des Interniertenlagers Trier: Min derbelasteter;
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30.6.1949 vom Landgericht Kaiserslautern wegen Verbrechen gegen die Menschlich keit in Tateinheit mit Freiheitsberaubung und Amtsanmaßung (Hausdurchsuchung beim Reichsbanner-Vorstand von Orbis, Valentin Geibel, und Verhängung von „Schutzhaft“ über denselben am 28.6.1933) zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, Vollstreckung am 13.2.1950 aufgrund des Straffreiheitsgesetzes vom 31.12.1949 erlassen.
Er [Erckmann] ist etwas kritisch veranlagt und hat überall seine eigenen Ansichten, die jedoch nicht immer zutreffend sind. Aus diesem Grunde kommt es öfters vor, dass er mit vorgesetzten Dienststellen in Meinungsverschiedenheiten gerät. A/feines] £[rachtens] ist er sehr ehrlich und ist mir auch bekannt, dass erjedem vertraut. Es mag dieses viel leicht der Hauptgrund seines etwas kantigen Wesens sein. Durch seine Tätigkeit in der Partei ist er wirtschaftlich stark zurückgekommen, auch mag seine Radio-Basteltätig keit mit dazu beigetragen haben. Ein weiterer Grund seiner wirtschaftlichen Schwäche liegt darin, dass Erckmann grosse Ausgaben für Krankenhaus, Operationen etc. zu leisten hatte. Seine Frau wurde im Jahre 1936 von einem Kinde entbunden und war mit einigen Gnterbrechungen nahezu ‘A Jahr im Krankenhaus (SS-Oberscharfuhrer Braun, SS-Sturm 8/33 Alzey, in einem Sehr, an SS-Sturmbann 11/33 vom 13.3.1937). Erckmann bezeichnet in einem Bericht Ende 1945 seine Kreisleiter-Tätigkeit in Kirch heimbolanden als eine sehr, sehr schwere Aufgabe, da dort eine sehr sanguinisch veran lagte Bevölkerung vorhanden war, die ständig revolutionäre Massnahmen verlangte.
Schreiben Erckmanns an den Öffentlichen Kläger bei der Lagerspruchkammer Trier vom 16.6.1949: Sympatischtf.) an dem Gauleiter [-» Bürckel] war mir seine sozialisti sche Ader, sein wirklich volksverbundenes Wesen, das jedenlf) Byzantinismus undjeder Heuchelei abhold war. Wenn ersieh später in anderer Richtung entwickelt hat, so lag dies an dem allgemeinen Entwicklungsgang, den die Partei genommen hat. Jedenfalls waren mein seitheriger Kreisleiter [Dr. -» Schilling], der über mich ein Redeverbot verhängte, und Bürkelf. ) zwei grundverschiedene Charaktere. Zu Bürkel hat es mich hingezogen. Gestorben: 12.4.1973 in Gladbeck.
(Q: BA PK/C 91 Erckmann; LHA Ko Best. 856 Nr. 134708; LA Sp Best. J 73 Nr. 294; Best. R 18 Nr. A 17818 und Nr. A 23011; Heinz 1994; Mitteilung Dr. Wolfanger) 84
Ewig, Prof. Dr. Wilhelm Christoph
Geburtsdatum und -ort: 24.8.1893 in Uslar (Reg.-Bez. Hildesheim) als Sohn des Gerichtsassistenten Wilhelm Ewig. Religion: evangelisch-lutherisch.
Beruf: 5 Jahre Arzt an der Universitäts-Poliklinik Königsberg, Distriktarmenarzt, nach der Ernennung zum Dozenten an der Königsberger Universitätsklinik Besuch des Kai
213
ser-Wilhelm-Instituts in Berlin-Dahlem, von dort Berufung an die Universitätskliniken Freiburg und Köln-Lindenburg; seit 1933 am Städtischen Krankenhaus Ludwigshafen, Chefarzt der Inneren Abtei lung;
Leibarzt des Gauleiters Bürckel, 1940 Leiter der ärztlichen Fortbildung des Gaus Westmark und Beauftragter des Chefs der Zivilverwaltung für die Krankenhäuser in Lothringen.
Partei'. 29.11.1941 Ernennung (mit Wirkung vom 1.12.1941) zum Gaugesundheitsfuhrer des Gaus Westmark (neugeschaffene Stelle, erstmals in einem Gau, übernimmt das Amt für Volksgesundheit in der NSDAP, die Abteilung Gesundheit und Volksschutz in der DAF, die Hauptstelle Gesundheit in der NSV, die Leitung der Reichsärztekammer Westmark, die Leitung des NS-Deutschen Ärztebundes, persönlicher Referent Bürckels in allen Fragen des Gesundheitswesens sowie der Jugend- und Wohlfahrtspflege in Partei und Staat und ihm in seiner Eigenschaft als Gauleiter und Reichsstatthalter direkt unterstellt). Nachkriegszeit'. Seit 1948 Leiter der Inneren Abteilung des Krankenhauses Stift NeuBethlehem, seit 1950 der Inneren Abteilung des Evangelischen Krankenhauses in Weende (einer der bekanntesten Göttinger Ärzte).2™
Gestorben'. 16.4.1962 in Göttingen. (Q: NSZ vom 29. und 30.11.1941; Wolfanger 1977; Mitteilung Dr. Wolfanger)
Faber, Jakob
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Geburtsdatum und -ort: 25.7.1890 in Neustadt a. d. Haardt als Sohn des Winzers Christian Faber. Familienstand', verheiratet seit 7.2.1920 (Gommersheim) mit Pauline Heraucourt, 1 Tochter.
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg. Beruf. Kraftwagen- und Fahrradhändler in Neustadt. Partei'. Mitglied der NSDAP-Ortsgruppe Neustadt;
1931 Untergruppenfuhrer des NSKK im Gau Rheinpfalz. Gestorben'. 22.6.1931 in Gommersheim. (Q: NSZ vom 23.6.1931; Koerner; Standesamt Edenkoben) 279 Chronik des Stadtarchivs Göttingen für das Jahr 1962 (www.stadtarchiv.goettingen.de/chro-
nik/1962_04.htm, 12.1.2006). In Göttingen ist heute ein „Wilhelm-Ewig-Weg“ nach ihm benannt.
214
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Fenz, Friedrich Josef
Geburtsdatum'. 5.12.1892.
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg in der k. u. k. Armee, nach 1918 an Freikorps kämpfen;
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen. Partei'. 1.2.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 81622), Ortsgruppe Graz;
bis Ende 1933 Führer der SA-Gruppenbefehlsstelle Südmark in Österreich, nach mehr monatigem Aufenthalt 1934 in Jugoslawien (an der steirischen Grenze) dort verhaftet und abgeschoben, seit April 1934 in München, Mitglied des „Hilfswerkes Nordwest“ (aus der ehern. „Österreichischen Legion“ der NSDAP gebildet);
1936 SA-Brigadeführer, stellvertretender Führer und Stabsführer der SA-Gruppe Kur pfalz (Mannheim); 1.1.-31.10.1937 Führerder SA-Gruppe Kurpfalz;
seit 1.12.1939 wieder in Graz, Einberufung zur Wehrmacht (Hauptmann);
1941-1943 Hauptkommissar in Baranowitschi (Weißrussland). Gefallen'. 17.2.1943 in der Sowjetunion.
(BA PK/C 165 Fenz; LA Sp Best. T 65 Nr. 34; Axis History Forum; Lilla 2004; Rothenberger, Pfalzatlas) 87
Fey, Ernst
Geburtsdatum und -ort: 14.4.1902 in Abstäberhof (B.-A. Homburg) als Sohn des Bergmanns Otto Fey. Familienstand', verheiratet seit 22.1.1937 (Niederkirchen im Ostertal) mit Käthe Pies. Religion', evangelisch. Beruf. Knappschaftssekretär. Partei'. 9.3.1927 Gründer und bis März 1933 Leiter der NSDAP-Ortsgruppe KirkelNeuhäusel;
März 1933-1.3.1934 Kreisleiter der NSDAP in den Kreisen Homburg-St. Ingbert (Sitz: Kirkel); 1.3.1934-1.3.1935 Kreisleiter des Kreises Homburg der Deutschen Front (Geschäfts stelle bis Anf. Mai 1934 in Kirkel, dann in Homburg);
1935-1936 Hauptabteilungsleiter im Gauorganisationsamt des Gaus Pfalz-Saar; 1936 Kreisleiter von St. Wendel;
215
22.10.1936-1937 Kreisleiter von Kusel. Gestorben'. 27.5.1983 in St. Wendel. (Q: BABest. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best.T 65 Nr. 271; Ecker; Heinz 1994; Muskalla; Mitteilung Dr. Wolfanger)
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Fink, Karl
Geburtsdatum und-ort: 13.8.1894 in Offenbach a. d. Queich (B.-A. Landau) als Sohn des Maurers Georg Fink. Familienstand', verheiratet mit Christine Geis, 2 Kinder (Sohn gefallen).
Religion', katholisch, 1938 Kirchenaustritt, 1943-1944 Mitglied der Deutschen Glau bensbewegung, 1946 Wiedereintritt in die katholische Kirche. Ausbildung'. 1900-1907 Volksschule in Offenbach, Maurerlehre;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (EK II), 60% kriegsbeschädigt (Amputation des rechten Unterschenkels), 1918-1919 Invalidenkurse auf der Bauschule in Kai serslautern; Beruf. 17.1.1920 Eintritt bei der bayerischen Staatseisenbahn (ab 1.4.1920 Reichs bahn), 1.5.1928 Betriebsassistent (1.9.1933-1.10.1937 beurlaubt für den Dienst in der NSDAP), 1.7.1934 Sekretär, seit 1937 Kassenverwalter bei der Güterabfertigung in Kaiserslautern, 1.1.1942 Obersekretär. Partei'. 1.4.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 289598);
1932 kurzzeitig Mitglied der SA-Reserve;
1.6.1933- 1.7.1934 Bezirksobmann der NSKOV in Kaiserslautern; 1.7.1934- 1.7.1937 Leiter des Gauamtes für Kriegsopfer des Gaus Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz) derNSDAP und Gauobmann der NSKOV, Entlassung wegen Verdachts der Veruntreuung und Unterschlagung von ca. 30.000 RM, Ausschluss aus der NSDAP;
20.9.1938 Einstellung eines diesbezüglichen Strafverfahrens und Freispruch durch Urteil des Landgerichts Kaiserslautern (mit der Begründung, dass er durch die vielen Ämter, die er in der NSDAP innegehabt hatte, die Übersicht verloren hätte und infol gedessen nicht bestraft werden könne)', 25.11.1938 Aufhebung des Parteiausschlusses durch Führeramnestie.
Nachkriegszeit'. 15.8.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsaus schuss Kaiserslautern: Belasteter; 17.9.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Kaiserslautern: Min derbelasteter, Zurückstufung zum Reichsbahn-Sekretär;
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22.11.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer der Eisenbahndirektion Mainz: Min derbelasteter, Zurückstufung zum Reichsbahn-Sekretär.
Gestorben-, 20.1.1986 in Kaiserslautern. (Q: BA Best. R 187 Nr. 310; LA Sp Best. H 91 Karte „Fink, Karl“, Best. R 18 Nr. A 25004; Kreisarchiv Südliche Weinstraße)
89
Fischer, Oskar
Geburtsdatum und -ort: 1.4.1894 in Stuttgart als Sohn des Hafners Friedrich Fischer.
Familienstand-, verheiratet seit April 1920, verwitwet Okt. 1926, zweite Eheschließung Dez. 1929 mit Minna Menges, 1 Sohn. Religion: evangelisch, später konfessionslos.
Ausbildung: 1900-1908 Bürgerschule Stuttgart, 1908-1912 Graphikerlehre, 2 Semester Volkshochschule, Chemigraph; Sept. 1914-8.12.1918 Wehrdienst im Infanterie-Regiment 124 (Unteroffizier, EK II und I);
1919-1920 Ausbildung bei der Polizei. Beruf: 1920-1.4.1933 Angestellterbei einer Überlandzentrale (Kassierer);
1933-1938 Bürgermeister von Westerburg, Kreisdeputierter im Kreistag Oberwes terwald; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
Partei: 1.3.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 215540), Gauredner;
April-Okt. 1930 Mitglied der SA;
Ende 1930 zusammen mit Sturmbannführer Wolf in Emmerichenhain Gründer der SS in den Westerwaldkreisen und im Oberlahnkreis, Mitglied der SS (Nr. 13990); 1932-Feb. 1944 Kreisleiter von Westerburg (seit 1935 Oberwesterwaldkreis), ab 1.4.1933 hauptamtlich;
seit 1.7.1939 Mitglied des NSFK;
9.11.1940 SS-Obersturmfuhrer und Führer in der 78. Standarte;
Feb. 1944 Versetzung zur Bezirksleitung der NSDAP in Riga; 15.3.1944 Führer beim Stab des SS-Oberabschnitts Ostland. Gestorben: 24.3.1963 in Montabaur. (Q: BA PK/C 216 Fischer, SSO/210 Fischer; Lilla 2004; Rademacher; Stockhorst; Standesamt Montabaur)
217
90
Föllbach (Fölbach) 28°, Aloys
Geburtsdatum und-ort: 31.12.1898 in Caan (Kr. Montabaur) als Sohn des Kaufmanns Heinrich Föllbach. Familienstand', verheiratet seit 29.7.1941 (Berlin-Schöneberg).
Religion', katholisch.
Ausbildung'. Volksschule, Gymnasium (Abitur); 1917-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (EK II);
Studium der Rechts- und Staatswissenschaften. Beruf. Selbständiger Kaufmann in Bendorf (ständig auf Reisen). Partei'. 14.3.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 64683), Ortsgruppe Koblenz; 1930 Kreisleiter in Stadt- und Landkreis Koblenz;
1931-1933 Ortsgruppenleiter von Bendorf;
Amtsleiter und Unterabteilungsleiter in der DAF; seit Sept. 1933 Mitglied der Ortsgruppe Torgau, später nebenamtlicher Lektor bei der Reichsschrifttumsstelle im Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda in Berlin.
Gestorben'. 16.8.1979 in Hamburg.
(Q: BA PK/C 243 Fölbach; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737; Standesamt RansbachBaumbach)
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Foerster, Heinrich
Geburtsdatum und -ort: 12.6.1902 in Gemmingen (Kr. Heidelberg) als Sohn des Mannheimer Hafenmeistergehilfen Heinrich Foerster und der Pfarrerstochter Henriette Foerster geb. Fritsch (zur Zeit der Geburt wohnhaft in Gemmingen bei ihren Eltern), aufgewachsen in Mannheim. Familienstand', verheiratet.
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. Gymnasium in Mannheim, Nov. 1918 Einjährigen-Examen.
Beruf: Bankangestellter;
280
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Schreibweise des Familiennamens mit Doppel-l lt. Auskunft des Standesamts RansbachBaumbach; in der Mitgliederkartei der NSDAP wurde er ausdrücklich als Fölbach (nicht Föllbach) geführt.
Dez. 1929-1933 Stadtrat in Ludwigshafen (Einzug als jüngstes Mitglied, ab 1930 Vorsitzender der NSDAP-Fraktion); April 1933-31.12.1934 Zweiter Bürgermeister (Beigeordneter) von Ludwigshafen;
Juli 1934-Jan. 1941 Pressereferent in der Landesstelle Rheinpfalz des Reichspropa gandaamtes. Partei'. 1919 Eintritt in den Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund;
Frühjahr 1921 zusammen mit wenigen Gesinnungsfreunden Gründung der NSDAPOrtsgruppe Mannheim (eine der ersten außerbayerischen Ortsgruppen);
1922-1923 Mitglied der SA; seit Juni 1925 Leiter der wiedergegründeten NSDAP-Ortsgruppe Ludwigshafen;
im Sommer 1925 erreicht er nach eigener Darstellung in langwierigen Verhandlungen mit der Interalliierten Rheinlandkommission in Koblenz die Aufhebung der Verbote der NSDAP und des „Völkischen Beobachters“ im besetzten Gebiet;
1.1.1926 offizieller Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 29174); 5.5.1926-30.11.1932 Schriftleiter der Gauzeitung „Der Eisenhammer“ (1927/28 auch des „Rheinischen Volksrufs“ in Ludwigshafen), in dieser Funktion mehrere Verurtei lungen durch französische Militärgerichte in Landau und Mainz; 24.11.1931 Verurteilung zu 4 Monaten Gefängnis wegen eines fortgesetzten Vergehens teils der üblen Nachrede, teils der verleumderischen Beleidigung (Foerster machte dem Bürgermeister Römer aus Dirmstein den Vorwurf, er habe mit dem Separatistenfuhrer Heinz-Orbis in Verbindung gestanden und sich separatistisch betätigt; Foerster behauptete, der BVP-Führer Georg Heim sei diejenige Person gewesen, die von der bevorstehenden Erschießung des Heinz-Orbis 1924 in Speyer orientiert war und die sen habe warnen lassen; Foerster bezichtigte den Rechtsanwalt Dr. Mattinger einer ungerechten Dienstausübung während seines daraus erwachsenen Prozesses gegen Heim zum Schaden der NSDAP, wodurch dieser die Ehre und das Ansehen der Partei untergraben habe); Jan. 1933 Bevollmächtigter des Kommissars der NSDAP für das Saarland in Saar brücken;
Juli 1934-1945 Leiter des Gaupresseamtes Rheinpfalz; 1.2.1941-Juni 1943 hauptamtlicher Kreisleiter des Kreises Saarbrücken II. Alter Kämpfer mit Wildwestmanieren 281 Lothar Meinzer: Stationen und Strukturen der nationalsozialistischen Machtergreifung. Ludwigshafen am Rhein und die Pfalz in den ersten Jahren des Dritten Reiches, Ludwigs hafen 1983, S. 87.
219
Nachkriegszeit. Wohnhaft in Neckarsteinach (Kr. Bergstraße); 1950 Einstellung eines Ermittlungsverfahrens wegen Verbrechens gegen die Mensch lichkeit282 durch die Staatsanwaltschaft Frankenthal.
Gestorben: 28.8.1964 in Mannheim. (Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 22486, Nr. 26505, Best. T 65 Nr. 270, Best. Y 7 Nr. 14; NSZv. 20.1.1941; Standesamt Gemmingen; Fenske 1993; Heinz 1994; Schepua 1999; Mitteilung Dr. Wolfanger)
92
Frey, Kurt Adolf
Geburtsdatum und -ort: 28.4.1902 in Ludwigshafen. Religion: katholisch, Juni 1941 Kirchenaustritt. Ausbildung: 1908-1920 Volks-und Oberrealschule, 1921 Reifeprüfung an der Kreis oberrealschule Ludwigshafen;
Okt./Nov. 1923 Zeitfreiwilliger bei der Reichswehr (München); 1922-1928 (mit Unterbrechungen) Studium der Volkswirtschaft an der TH München und Universität Heidelberg, daneben als Automonteur, Hilfsschlosser, Bauarbeiter, kaufmännischer Angestellter, Plattenleger, technische Hilfskraft und Motorführer tätig; 1928 Examen als Diplom-Volkswirt an der Universität Heidelberg.
Beruf: Juli 1932 erfolglose Kandidatur zum Reichstag; März 1933-19.1.1945 MdR, Wahlkreis 24 (Oberbayern-Schwaben); 1933-31.3.1934 Abteilungsleiter im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Reichskommissar für die Orts- und Landeskrankenkassen in Bayern, Mitglied des Verwaltungsausschusses des Landesarbeitsamts Bayern, 30.6.1934 ehrenamtlicher Fachberater für das Bayerische Wirtschaftsministerium, Mitglied des Beirats der Reichswirtschaftskammer (Berlin), Leiter der Industrieabteilung der Wirtschaftskam mer Bayern (München), Mitglied des Aufsichtsrates der Berliner Maschinenbau-AG vorm. L. Schwartzkopff, Berlin;
282 Zerstörung und Ausplünderung der Inneneinrichtung des Gebäudes der sozialdemokrati
schen Zeitung „Pfälzische Post“ und Misshandlung sowie Verbringung von Funktionären sogenannter Linksparteien ins KZ Dachau im März 1933 (LA Sp Best. Y 7 Nr. 14, S. 20).
220
6.9.1939 zum Artillerie-Regiment 227 einberufen, 10.5.1940 als Zugführer in einer Sturmgeschützbatterie an die Front gerückt, 1.1.1943 Oberleutnant d.R.;
1.9.1943-19.1.1945 Präsident des Gauarbeitsamtes München-Oberbayern. Partei'. Nov. 1922 Eintritt in die NSDAP;
März-Okt. 1923 Ortsgruppenfuhrer in Ludwigshafen, Okt. 1923 aus dem besetzten Gebiet nach München geflohen; Juli 1924 Großdeutsche Volksgemeinschaft;
1.1.1926 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 29148); 1927 SA-Sturmführer und Führer der SA-Standarte 5 (Vorderpfalz);
1928-1930 Ortsgruppenleiter und Bezirksleiter in Ludwigshafen; 1929 Mitglied der SS (Nr. 1688), Mai 1929 SS-Mann;
Okt. 1930 Gründer der NSBO im Gau München-Oberbayern, Nov. 1930-31.3.1934 Gaubetriebszellenleiter und Gauobmann der NSBO im Gau München-Oberbayern, 1932-31.3.1934 Landesobmann Bayern derNSBO;
1.5.1933- 31.3.1934 Bezirksleiter der DAF in Bayern;
8.6.1933 SS-Sturmführer (mit Patent vom 24.4.1933), 18.1.1934 SS-Sturmbannführer (mit Patent vom 30.1.1934), 26.1.1934 im Rang eines Abteilungsleiters der Obersten Leitung der PO, 2.3.1934 SS-Obersturmbannführer;
1.4.1934- 1.9.1943 Treuhänder (ab 1.4.1937 Reichstreuhänder) der Arbeit für das Wirt schaftsgebiet Bayern; 21.4.1934 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 20.4.1934), 22.4.1936 SS-Oberführer (mit Patent vom 20.4.1936); 1.1.1937 ehrenamtlicher Reichsfachamtsleiter des Fachamtes Schwerathletik im NSRL.
Gestorben'. 19.1.1945 in Heidelberg an den Folgen einer Kriegsverwundung.283 (Q: Lilla 2004)
283 Lt. Mitteilung des Standesamts Heidelberg ist der Sterbeeintrag nicht zu ermitteln.
221
93
Freyler, Otto
Geburtsdatum und -orf. 5.5.1902 in Zweibrücken als Sohn des Bildhauers Philipp Freyler. Familienstand', verheiratet seit 8.9.1927 (Ixheim) mit Helene Decker, 4 Kinder; zweite Eheschließung 6.4.1950 (Neu stadt a. d. Weinstraße). Religion', katholisch, 1937 gottgläubig.
Ausbildung'. 5 Klassen Volksschule, 3 Klassen höhere Schule;
8.1.-5.11.1921 Reichswehr (InfanterieRegiment 20). Beruf. Kaufmann;
Stadtrat in Neustadt a. d. Haardt; 1940-1944 Kriegsdienst, 27.7.1944 Entlassung aus der Wehrmacht.
Partei'. 1.11.1925 Eintritt in die NSDAP (28423); 1925-1930 Mitglied der SA; 1.5.1930-1945 Gauschatzmeister des Gaus Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz, ab 1940 Westmark), am 9.11.1932 von der Reichsleitung bestätigt;
10.6.1934 Eintritt in die SS (Nr. 244669), 10.9.1939 Untersturmführer beim Stab des SS-Abschnitts XXXIV (Neustadt). Nachkriegszeit'. 1947 im Säuberungsverfahren als Minderbelasteter eingestuft. Gestorben'. 27.4.1993 in Neustadt a. d. Weinstraße. (Q: BA PK/C 297 Freyler, SSO/221 Freyler; LA Sp Best. T 65 Nr. 263, Nr. 270, Best. H 91 Nr. 22533; Mitteilung Dr. Wolfanger; Wunder)
94
Friedei, Dr. Horst
Geburtsdatum und -orf. 10.12.1903 in Leipzig als Sohn des Kaufmanns Max Eugen Friedei. Religion', evangelisch-lutherisch. Beruf. Arzt, Approbation 1927,1929-1932 Assistenzarzt in Rabenstein (Sachsen) und Berlin, 1933 Medizinalrat am Medizinaluntersuchungsamt Saarbrücken, 1936-1938
222
Amtsarzt Saarbrücken-Land, 1938 Amtsarzt Saarbrücken-Stadt, 1942 Leiter der Ärz tekammer und der KVD-Landesstelle Westmark.
Partei: NSDAP (Nr. 236927); 1935-1939 Kreisamtsleiter des Rassenpolitschen Amtes in Saarbrücken;
30.9.1939-1945 in Vertretung Leiter des Gauamtes für Volksgesundheit des Gaus Saar pfalz (ab 1940 Westmark);
Mitglied der SA (Sanitäts-Obersturmführer). Gestorben: 1969 in Salzgitter.284 (Q: BA PK/C 303 Friedei; LA Sp Best. T 65 Nr. 266; Standesamt Salzgitter-Bad; Süß; Mitteilung Dr. Wolfanger)
95
Fuchs, Fritz
Geburtsdatum und -ort: 14.9.1894 in Bad Soden am Taunus (Kr. Wiesbaden). Religion: gottgläubig.285
Ausbildung: 1900-1908 Volksschule in BadSoden, 1908-1911 Banklehre.
Beruf: 1911-1923 Bankbeamter in Bad Soden;
1914-1918 Kriegsdienst, zuletzt als Vizefeldwebel; 1923-1933 stellvertretender Leiterund 1933-30.9.1937 Leiter einer städtischen Kre ditgenossenschaft in Bad Soden, Bankdirektor beim Bankverein zu Offenbach am Main; 1927-1937 Beigeordneter in Bad Soden, 1933-1937 Kreisdeputierter im Kreistag Main-Taunus
Vorsitzender der Turngemeinde Bad Soden (starker propagandistischer Druck aufVer einsmitglieder und Spieler); 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
28.1.1943-1945 MdR, Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau); 1944-1945 Führer des Volkssturms im Kreis Mainz. 284 Standesamt Salzgitter-Bad Nr. 374/1969. 285 Grund für seinen Kirchenaustritt war die landesverräterische Haltung der Geistlichkeit,
wie er 1945 im Fragebogen der US-Militärregierung angab (HStA Wi Abt. 520/DZ Nr. 519590).
223
Partei'. Nach eigenem Bekunden seit 1920 Interesse am Nationalsozialismus;
6.5.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 999);286
Mai 1925-Mai 1933 Gründer und Leiter der Ortsgruppe in Bad Soden, Kreiskommu nalfachberater in Bad Soden; seit 1925 Mitglied der SS;
seit 1930 Mitglied der SA (1940 Sturmbannführer);
1.5.1933-1.10.1937 Kreisleiter des Main-Taunus-Kreises (Sitz in Bad Soden), 1.10.1937 Übernahme in den hauptamtlichen Parteidienst; 1.10.1937-2.8.1940 Kreisleiter von Mainz;287
2.8.1940-Okt. 1943 Gauamtsleiter (1943 Gauhauptamtsleiter) des Amtes für Volks wohlfahrt des Gaus Hessen-Nassau, Beauftragter für Obdachlosenbetreuung und Großverpflegung im Gau Hessen-Nassau;
18.10.1943-21.3.1945 Kreisleiter von Mainz; 23.3.-29.3.1945 Kreisleiter von Büdingen. Nachkriegszeit'. Beim Herannahen der Amerikaner Flucht von Büdingen über Thü ringen und Oberfranken nach München zur Parteikanzlei, von dort nach dem Gau Salzburg abgestellt und zur Kreisamtsleitung der NSV nach Zell am See abkomman diert;
9.5.-15.6.1945 Fußmarsch von Zell am See nach Frankfurt am Main; seit 18.6.1945 Internierung in Dachau, dann in Darmstadt; fabuliert noch 1946 im Internierungslager von vergrabenen „Schwarzen Listen“ mit den Namen von Leu ten, die nach einer erneuten Machtübernahme der Nationalsozialisten in 5 Jahren zur Rechenschaft gezogen werden sollen; 6.11.1947 Säuberungsurteil der Lagerspruchkammer Darmstadt: Hauptschuldiger, 10 Jahre Arbeitslager, Einziehung des Vermögens.
Fuchs war der typische Vertreter nationalsozialistischer Ueberheblichkeit, Anmassung und Eitelkeit, in seinem Auftreten und seiner Gesamthaltung ein kleiner Göring! (Ört licher Prüfungsausschuss Bad Soden am 18.11.1946); 286 Fuchs schrieb persönlich an Hitler nach dessen Entlassung aus der Landsberger Festungs
haft, um in die Partei aufgenommen zu werden (ebd.). 287 Bei seiner Amtseinführung als Kreisleiter hielt Fuchs in Mainz eine brutale und gemeine
Antrittsrede mit Ausfällen vor allem gegen die katholische Kirche, während sein Vorgänger Dr. Barth wie ein begossener Pudel danebenstand (Aussage des Mainzer OB Dr. Kraus vom 14.7.1947 im Säuberungsverfahren, HStA Abt. 520/DZ Nr. 519590).
224
Fritz Fuchs war ein begeisterter, rabiater und gemeiner Nazi-Anhänger (Politischer Ausschuss Weilbach/Ts. am 12.1.1947);
Fritz Fuchs ist ein fanatischer, rücksichtsloser, brutaler und in seiner gemeinen Aus drucksweise nicht zu übertreffender Nationalsozialist (Polizeidirektion Mainz am 23.1.1947); 22.11.1947 Verlegung in das Arbeitslager Wetzlar;
20.7.1948 Zurückweisung von Fuchs’ Berufung durch die Berufungskammer Frank furt; 25.2.1950 Aufhebung des Urteils durch den hessischen Minister für politische Befrei ung, Anordnung der erneuten Durchführung des Verfahrens;
27.7.1950 Aufhebung des Haftbefehls durch die Zentralberufungskammer Hessen;
25.1.1951 Säuberungsurteil der Zentralberufungskammer Hessen: Belasteter. Gestorben-, 10.10.1977 in Bad Soden.
(Q: HStA Wi Abt. 483 Nr. 10430 1 und 10434, Abt. 520/DZ Nr. 519590; LA Sp Best. H 53 Nr. 1892; Lilla 2004)
96
Fülber, Jakob
Geburtsdatum'. 11.10.1904. Partei'. 1938-1942 Kreisgeschäftsführer in Ahrweiler und Stellvertreter des Kreislei ters, nach eigenen Aussagen vom 16.7.1947 nur mit der Korrespondenz und geschäfts technischen Aufgaben betraut, da der Kreisleiter sehr autoritär war;
wird in der Korrespondenz mit dem Gaupropagandaamt aber 1940 auch als M-Kreisleiter angesprochen.
(Q: Dorfey)
97
Füllroth
Beruf. Erster Beisitzer der Stadtverwaltung Koblenz. Partei'. NSDAP; 1935 stellvertretender Kreisleiter von Cochem, von der Gauleitung mit der Abwicklung und Bereinigung der Angelegenheit Gewöhn beauftragt.
(Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 80333)
225
98
Fust, Herbert Robert Gerhard
Geburtsdatum und -ort: 1.6.1899 in Langenfelde (Kr. Grimmen, Pommern). Religion-, evangelisch, 1938 gottgläubig. Ausbildung-, 1906-1917 Volksschule in Glewitz und Demmin, Gymnasium in Demmin und Landwirtschaftsschule in Eldena (Pommern);
1917/18 Kriegsfreiwilliger in einer MG-Kompanie, 1918 Unteroffizier, Dez. 1918-Mai 1919 Angehöriger des Freiwilligen-Bataillons Graf Kanitz der „Eisernen Division“ (Kurland), Mai 1919 Rückkehr nach Deutschland und Entlassung aus dem Militär als Vizefeldwebel;
1919-1921 landwirtschaftliche Ausbildung, 1921/22 Studium der Landwirtschaft (zwei Semester) in München.
Beruf-, Seit 1922 Gutsverwalter und später selbständiger Landwirt in Warrenzin bei Dargun (Mecklenburg-Schwerin); 1.1.1932- 1933 Mitglied der Amtsversammlung und Amtsvertreter des Amtes Malchin sowie Stellvertretender Gemeindevorsteher in Warrenzin;
1932- 1933 MdL (Mecklenburg-Schwerin);
März 1933-1945 MdR, Wahlkreis 35 (Mecklenburg), ab 1936 Wahlkreis 34 (Ham burg), ab 1938 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar); 26.8.1939 zur Wehrmacht einberufen, Sept. 1939-1942 Kriegsdienst (Frankreich, Afrika), 1940 Leutnant d.R., zuletzt (um 1943) Oberleutnant d.R. in einem PanzerPionierbataillon;
1942-1945 hamburgischer Staatsrat.
Partei: 1923/24 Stahlhelm, 1923-1927 DVFP, 1924-1927 Frontbann, 1927-1930 Frei korps Roßbach; 15.11.1930 Meldung bei der NSDAP und Eintritt in die SA als SA-Mann; 1.12.1930 Aufnahme in die NSDAP; Feb. 1931 SA-Sturmführer, Sept. 1931-Dez. 1932 Führer einer SA-Standarte, 1.7.1932- 30.6.1933 Führer (m.d.F.b.) der (selbständigen) SA-Untergruppe Meck lenburg (Schwerin); 1.1.1933 Übernahme in den hauptamtlichen SA-Dienst, 15.4.1933 SA-Oberführer, 1933- Juli 1934 Sonderbevollmächtigter der OSAF in Hamburg und Mecklenburg, 1.7.-14.9.1933 Führer der SA-Brigade 11 „Mecklenburg“ (Schwerin), 15.9.193331.10.1937 Führer (bis 24.12.1933 m.d.F.b.) der SA-Gruppe Hansa (Hamburg),
226
24.12.1933 SA-Brigadeführer, 20.4.1936 SA-Gruppenführer, wegen Trunkenheit und sexueller Affären verwarnt, 1.11.1937-31.1.1942 Führer der SA-Gruppe Kurpfalz (Mannheim), 30.1.1941 SA-Obergruppenführer, 21.1.-31.1.1942 vertretungsweise mit der Führung der SA-Gruppe Hansa beauftragt, 1.2.1942-1945 Führer der SA-Gruppe Hansa.
Nachkriegszeit'. Internierung.
Gestorben'. 11.11.1974 in Buchholz in der Nordheide. (Q: Lilla 2004)
99
Gaab, Ludwig
Geburtsdatum und -ort: 9.9.1883 in Winzingen (B.-A. Neustadt a.d. Haardt) als Sohn des Josef Gaab. Familienstand', verheiratet seit 10.3.1905 mit Helene Hess, 3 Kinder.
Religion-, katholisch, später konfes sionslos. Ausbildung'. Volksschule, Fortbildungs schule, Küferlehre;
1903-1905 und 1914-1918 Wehrdienst beim 2. Bayerischen Pionier-Bataillon in Speyer (EK II).
Beruf'. 1911-1935 Lademeister bei der Speditionsfirma Merikofer in Mann heim als Leiter des gesamten Werftbe triebs (infolge Liquidation der Firma ausgeschieden), wohnhaft in Ludwigshafen. Partei'. 1929 Abschnittsleiter bei der NSDAP-Ortsgruppe Ludwigshafen; 10.1.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 225715);
Juni 1930 Eintritt in die SS (Nr. 2926), Mitbegründer der SS in Ludwigshafen, Okt. 1930 SS-Oberscharführer, Motorsturmgruppenführer und stellvertretender Truppflihrer; 30.11.1930 auf der Rückfahrt vom Versammlungsschutz in Edigheim-Oppau bei einem Überfall durch Kommunisten schwer verletzt (7 Beilhiebe auf den Kopf), bis 2.3.1931 arbeitsunfähig;
227
Jan. 1931 SS-Untersturmführer und Führer des SS-Sturms 1/11/10, 15.11.1931-März 1932 Führer des SS-Sturmbanns II/1O, seit der Verhaftung von -» Eicke März 1932 kommissarischer Führer der SS-Standarte 10 (Pfalz), Juli-17.8.1932 wieder Führer des Sturmbanns II/10;
7.9.1932 Ausschluss aus der SS {wegen familiärer Angelegenheit)-, 25.11.1933 Beschluss des Gaugerichts Rheinpfalz: Freispruch von allen Beschul digungen, die sein Adjutant, SS-Oberscharführer Hayna, gegen ihn und seine Frau erhoben hat;
18.12.1934 Wiederaufnahme in die SS, z.V. des SS-Abschnitts XXIX, 15.12.1934 Sturmbannführer, 14.2.1935-2.7.1935 Ausbildungsreferent der 10. Standarte (bis 20.6.1935 kommissarisch), 2.7.1935-2.9.1937 Führer des Sturmbanns 11/10 (bis 2.6.1936 kommissarisch), ab 2.9.1937 Führer beim Stab des SS-Abschnitts XXXIV (Neustadt), 12.9.1937 Obersturmbannführer; seit Juli 1935 Informations-Referent in der Gauwaltung der DAF Saarpfalz, Gaube auftragter der DAF, Mitglied der Arbeitskammer Saarpfalz, Beisitzer im Ehren- und Disziplinargericht der DAF im Gau Saarpfalz.
Strafverfahren: Vor 1933 viermal wegen Körperverletzung, darunter mit I Jahr 3 Monaten und nochmals mit 1 Jahr Gefängnis bestraft, außerdem wegen Diebstahlversuchs Gefängnisstrafe von 5 Tagen.
(Q: BA PK/C 364 Gaab; LA Sp Best. H 91 Karteikarte „Gaab, Ludwig“ und Nr. 1450, Best. T 65 Nr. 266)
100
Gauer, Emil Friedrich Karl
Geburtsdatum und -ort: 12.11.1905 in Becherbach (B.-A. Kusel) als Sohn des Bäckermeisters Karl Gauer.
Familienstand', verheiratet seit 15.9.1934 mit Klärchen Schießer, 3 Kinder. Religion: evangelisch. Ausbildung: 1912-1919 Volksschule; seit landwirtschaftlichem Unfall im Juni 1915 Versteifung des linken Knies, deshalb nach Entlassung aus der Volks schule Präparandenschule in Kusel, um Lehrer zu werden; 1922 nimmt ihn sein
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Vater aus der Schule, da er befurchtet, sie wegen der Inflation nicht mehr finanzieren zu können;
1922-1925 Lehre bei der Volksbank Zweibrücken; 1925 kaufmännischer Angestellter bei der Kolonialwarengroßhandlung Wilhelm Deh ler in Trier, 1926-1927 bei der Schokoladenfabrig Gebr. Spoer in Frankfurt;
1927/28 Besuch der 6. Klasse des Realgymnasiums in Meisenheim, um sich auf den Besuch der Handelshochschule vorzubereiten; 1928-1932 Studium an der Handelshochschule in Mannheim, 1930 kaufmännische Fachprüfung, 1931 Ergänzungsreifeprüfung in Nürnberg, 1932 Studium aus finan ziellen Gründen abgebrochen;
8.10.1933 Autounfall (schwere Fuß- und Beinbeschädigung), kann deshalb eine Stelle bei der Raiffeisenbank Ludwigshafen zum 1.11.1933 nicht antreten;
I. 5.1937-29.3.1945 Oberbürgermeister von Pirmasens (von der Gauleitung eingesetzt, um der radikalen Richtung der Partei, die dort unter dem Vorgänger Dr. -* Ramm zur Herrschaft gelangt war, Herr zu werden; Gauer tritt dem Kreisleiter -» Mann und dessen Anhängern energisch entgegen);
Niederlegung des Amtes infolge eines Konflikts mit Gauleiter -» Stöhr; geplante Sit zung eines Standgerichts gegen Gauer wegen Defaitismus am 19.3.1945 von -» Stöhr abgesagt, nachdem der Regierungspräsident in der Saarpfalz, Karl Barth, für Gauer eingetreten ist. Partei'. 15.11.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 70491), gründet bereits am 23.10.1927 die Ortsgruppe Becherbach (bis 20.4.1933 Ortsgruppenleiter) und in der Folgezeit weitere Ortsgruppen im Alsenztal;
1928-1933 Mitglied der SA;
1928-1932 Hochschulgruppenführer des NSDStB in Mannheim und Nürnberg; 1932-20.4.1933 Bezirksleiter von Alsenz (nicht offiziell, Teil des Kreises Rockenhau sen, Sitz in Becherbach); seit Mai 1933 stellvertretender Vorsitzender des Gau-Untersuchungs- und Schlich tungs-Ausschusses, 1.8.1934-30.4.1937 kommissarischer Gaurichter des Gaus Rhein pfalz (von -» Leyser zu seinem Nachfolger bestellt); II. 8.1933-1934 Kreisleiter von Ludwigshafen-Land;
Feb. 1941 Gauer lehnt die Berufung zum Kreisleiter und Oberbürgermeister von Lud wigshafen ab und verärgert damit Gauleiter -» Bürckel;
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5.5.1943-26.12.1944 kommissarischer Kreisleiter von Zweibrücken (abberufen, damit er sich seinem Amt als Oberbürgermeister von Pirmasens voll widmen kann);
Okt. 1944 Inspektionsauftrag bei der DVG Saarburg, um dort bis zur Ernennung eines neuen Kreisleiters Gegensätze, die zwischen den einheimischen Behörden und Par teiorganen und den Beauftragten für den Schanzeinsatz (Organisation -» Rothacker aus Baden-Elsass) aufgetreten waren, zu regeln; -» Rothacker bezichtigt Gauer der Sabotage, dieser muss daraufhin zurückberufen werden.
Nachkriegszeit'. 16.5.1945 Festnahme durch die Amerikaner in Stetten bei Heilbronn, bis Dez. 1949 Internierung in Ludwigsburg, Asperg, Landau und Trier-Petrisberg; 18.1.1950 Säuberungsspruch der Spruchkammer I Neustadt: Belasteter; nach 1950 kaufmännischer Angestellter in Becherbach.
Gestorben-, 10.11.1991 in Enkenbach. (Q: BA PK/C 401 Gauer; LHA Ko Best. 856 A Nr. 25; LA Sp Best. R 18 Nr. A 21607 und Nr. A 26688, Best. T 65 Nr. 265, Nr. 270 und Nr. 271; Heinz 1994; Muskalla; Mitteilung Helmut Lauer; Mitteilung Dr. Wolfanger)
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Gauweiler, Karl Theobald (Theo)
Geburtsdatum und -orf. 31.8.1909 in Cottbus als Sohn des Predigers Fried rich Gauweiler. Familienstand', verheiratet seit 1.7.1933 mit Emmi Schmitt, 2 Kinder. Religion', evangelisch.
Ausbildung'. Oberrealschule in Cottbus, Eberswalde und Kaiserslautern;
seit 1927 Ausbildung als Dentist, 19321933 Lehrinstitut für Dentisten in Frank furt am Main. Beruf. April 1933-1.5.1934 Assistent am Lehrinstitut für Dentisten in Frankfurt am Main;
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1936 und 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1941-1942 Landrat des Kreises Salzburgen (Lothringen). Partei'. 1922 (!) Mitglied im Völkischen Bund Eberswalde; 1925 Mitglied der HJ in Kaiserslautern;
1.9.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 69103) und SA; 1928 Gauredner; 1929 Verurteilung zu 30 Tagen Gefängnis durch ein französisches Kriegsgericht in Landau;
2.9.1931 Verurteilung zu 1 Monat Gefängnis wegen Körperverletzung durch die Straf kammer Darmstadt; 8.1.1933 SA-Sturmführer, 9.11.1934 Obersturmführer, 30.1.1937 Sturmhauptführer, 30.1.1939 Sturmbannführer;
seit 1.5.1934 Gauamtsinspekteur der NSBO und DAF im Gau Rheinpfalz, Leiter des Gaupresse- und Propagandaamtes der DAF; 1.5.1934-17.9.1941 Kreisleiter von Frankenthal;
Mai-Sept. 1938 mit Gauleiter -» Bürckel in Österreich; 1940-1.3.1941 Kreisleiter von Salzburgen (Château-Salins, Lothringen), dort als ein ganz gehässiger Kirchenstürmer und Pfaffenfresser aufgetreten;288
7.11.1941 durch Feldurteil des Gerichts der Kommandantur Berlin (das in Mannheim tagte) u.a. wegen fortgesetzten Betrugs zweimal zum Tode verurteilt (Gauweiler hatte in der Zeit 1937-1940 mehrfach zu Spenden, u.a. für die „alten Kämpfer“ in Österreich und für Rückwanderer aus der evakuierten „Roten Zone“, aufgerufen und insgesamt 90.000 RM Spendengelder unterschlagen, die er für seine Geliebte, eine aus dem Gefängnis entlassene Bardame, ausgab; im März 1941 erhält die Staatsanwaltschaft Frankenthal einen vertraulichen Hinweis darauf; durch Einrücken in die Wehrmacht wollte Gauweiler sich der Strafverfolgung entziehen, das Verfahren wurde aber an das für ihn zuständige Kriegsgericht in Berlin abgegeben, das ihn als „Volksschädling“ zum Tode verurteilte); 20.12.1941 Beurlaubung vom Dienst in der SA durch die Standarte 17 in Ludwigs hafen ( 17.3.1942 posthumer Ausschluss aus der SA durch das Gericht des OSAF); 288 Dieter Wolfanger: Die nationalsozialistische Politik in Lothringen (1940-1945), Saar brücken 1977. S. 83 f.
231
21.1.1942 Bestätigung des Todesurteils durch Hitler;
1.3.1942 posthumer Ausschluss aus der NSDAP. Gestorben'. Jan. 1942 im Standortlazarett Berlin erschossen.
(Q: BA SA/D 80, Gauweiler; LA Sp Best. H 91 Nr. 3131, Best. R 18 Nr. 26499, Best. T 65 Nr. 28, 267 und 270; Grundriß; Heinz 1994; Stockhorst; Wunder)
102
Genth, Erwin
Partei'. 1944 M-Kreisleiter des Kreises Bernkastel der NSDAP.
(Q: LHA Koblenz Best. 662/5 Nr. 132)
103
Gerdts, Hans Otto Karl
Geburtsdatum und -ort: 8.6.1914 in Braunschweig als Sohn des Kaufmanns Otto Gerdts. Familienstand', verheiratet seit 23.9.1937 (Bad Essen) mit Grete Kories, 3 Söhne; zweite Eheschließung 27.6.1958 (Königslutter am Elm). Religion: evangelisch, später gottgläubig. 1940 in Oldenburg wohnhaft, 1942 in Berlin;
10.11.1943 Zuzug von Berlin-Weißensee nach Worms; 4.10.1944 Wegzug aus Worms nach Wachenheim (Kr. Worms).
Partei: 1942 kommissarischer Gauschulungsleiter im Gau Weser-Ems der NSDAP; Okt. 1943-Aug. 1944 kommissarischer Kreisleiter des Kreises Worms der NSDAP; als er in dieser Position 1943 eine Eisenbahnschaffnerin, die ihm als Schwerkriegs beschädigtem angeblich die Hilfe verweigert hatte, 6 Stunden lang mit einem umge hängten Schild (Ich habe einem schwerbeschädigten Frontsoldaten meine Hilfe verwei gert und ihn beleidigt) in Worms herumführen ließ, führte dies zu einer Untersuchung des Falles durch die Reichsbahndirektion Mainz, die schließlich seine Amtsenthebung durch den Gauleiter zur Folge hatte. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 135341; StadtA Worms Abt. 12; Bonk/Bönnen; Radema cher; Standesamt Braunschweig)
232
104
Gewöhn, Heinrich Karl
Geburtsdatum und -ort: 11.2.1895 in Treis (Kr. Cochem) als Sohn des Bäckers Paul Gewöhn.
Familienstand', verheiratet seit 22.5.1923 (Klotten) mit Helene Schmidt (später in Trennung lebend), 1 Kind.
Religion', katholisch, 1936 Kirchenaustritt. Beruf. Obst- und Weinbauer, seit 1913 bei der Eisenbahn;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg, Kopfverletzung durch Granatsplitter, rechtes Auge blind; 6.2.1919-30.9.1931 Betriebsassistent bei der Reichsbahn in Karden, danach als Kriegs beschädigter pensioniert;
Jan. 1933-30.9.1935 Bürgermeistereiratsmitglied und Fraktionsvorsitzender in Treis; März 1933-Mai 1934 Gemeindevorsteher von Treis; März 1933-30.9.1935 Mitglied des Kreistags von Cochem, Kreisdeputierter, Kreis ausschussmitglied, Fraktionsvorsitzender; 26.8.1939-28.2.1940 und 3.6.1940-24.7.1940 Militärdienst als Landesschütze (Unter offizier) in Saarburg, dazwischen vom Kriegsdienst befreit; Ende 1944 am Westwall bei Saarburg eingesetzt. Partei'. 1.9.1930 Eintritt in die NSDAP (schon sehr früh mit dem späteren Gauleiter -» Simon befreundet);
1930- Mai 1933 Ortsgruppenleiter von Treis; 1931- 30.9.1935 Kreisleiter von Cochem289 (ab 1.5.1933 besoldet), abgesetzt wegen parteischädigendem Verhalten (Frauengeschichten, Alkoholismus).
In der Nacht vom 28. auf den 29.8.1934 Zusammenstoß mit dem Polizei-Hauptwacht meister Matthias Jung bei der Kardener Kirmes im Hotel Brauer, als dieser die Ein haltung der Sperrstunde durchsetzen will. Der betrunkene Gewöhn schlägt sich mit Jung und fordert seine SA auf, den Polizisten niederzuschießen, kommt mit anderen Nationalsozialisten vor dessen Haus und randaliert dort über eine Stunde lang bis zum Erscheinen der Gendarmerie. Gewöhn leitet am Tag darauf ein Disziplinarverfahren 289 Nach seinen eigenen Angaben im Entnazifizierungsverfahren will Gewöhn bereits seit 1931 als Kreisleiter amtiert haben, tatsächlich wohl erst ab 1932, da bis zum Februar dieses Jahres noch Ernst Müller als Kreisleiter von Cochem erscheint.
233
gegen Jung mit dem Ziel der Dienstenthebung ein (als Kreisdeputierter in Abwe senheit des Landrats). Jung erstattet daraufhin Anzeige gegen Gewöhn (deswegen Todesdrohungen Gewohns gegen Jung, Verfahren anhängig beim Sondergericht Köln, dann bei der Staatsanwaltschaft Koblenz, auf Weisung Hitlers eingestellt), die mit zu dessen Entlassung als Kreisleiter führt. Der 59-jährige Jung kehrt am 3.4.1937 nicht von seinem Dienstgang zurück und wird am 4.4.1937 mit Würgemalen tot aus der Mosel geborgen. 16.1.1936-31.7.1943 Gauhauptstellenleiter bei der Gauwaltung der DAF in Koblenz, als solcher in den Jahren 1941/42 nach Bedarf zum Zweck der Regelung von Arheiterund Angestelltenfragen, Löhnen und Gehältern nach Luxemburg abkommandiert, soll dann nach dem Osten versetzt werden, weigert sich und muss den Dienst quittieren; Rückkehr nach Treis. Nachkriegszeit-. 18.3.1945-Dez. 1949 Internierung in Diez und Trier-Petrisberg;
16.9.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer des Internierungslagers Trier-Petris berg: Minderbelasteter, dagegen Widerspruch des Landeskommissars für die politische Säuberung vom 5.12.1949; 10.11.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Belasteter, ohne Rechts ansprüche auf Ruhegehalt, Gnadengesuch vom rheinland-pfälzischen Ministerpräsi denten Altmeier abgelehnt. Ständiges Leitwort von Gewöhn auf Versammlungen: Wer nicht mit uns geht, wird von der Walze des Nationalsozialismus zermalmt; häufig alkoholisiert, dann erhöhte Neigung zur Gewalttätigkeit.
Gestorben; 18.10.1960 in Treis. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 80333, Best. 856 A Nr. 25; Dorfey)
105
Glas, Klemens
Geburtsdatum und -ort; 4.2.1904 in Diedesfeld (B.-A. Landau).
Ausbildung; 4 Jahre Volksschule, 5 Jahre humanistisches Gymnasium, kaufmännische Lehre. Beruf Bis 1926 Kaufmann, 1927-1929 Kanzleigehilfe.
Partei; 9.10.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 20588);
1930-1938 Gaugeschäftsführerder Gauleitung Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz), Gau hilfskassenobmann;
234
29.11 .-Dez. 1932 Geldverwalter der SA-Untergruppe Pfalz-Saar;
SA-Obertruppführer im Sturm 4/18;
nach 1938 Hauptstellenleiter im Gauschulungsamt des Gaus Westmark. Gestorben'. 1951 (Grab auf dem Friedhof Diedesfeld).
(Q: BA PK/D 61 Glas, SA/D 85 Glas, Best. NS 51 Nr. 210, Best. R 187 Nr. 310; Mitteilung Dr. Wolfanger)
106
Glückert, Heinrich {Heinz)
Geburtsdatum und -ort: 8.3.1893 in Eltmann (B.-A. Hassfurt, Unterfranken) als unehelicher Sohn des Eisenbahnadjunkten Georg Glückert (Ebelsbach) und der Mül lerstochter Katharina Held (Heirat der Eltern 3.5.1893 in Eltmann).
Religion-, katholisch.
Beruf'. Diplom-Ingenieur, seit 1928 Stadtbaurat in Neustadt a. d. Haardt, 30.1.1936 Oberbaurat;
seit 23.5.1933 berufsmäßiges Mitglied des Stadtrats (Beigeordneter) von Neustadt; 1.3.1936 unter Fortzahlung seines Gehalts des Dienstes enthoben, Antrag des Oberbür germeisters auf Ruhestandsversetzung (Begründung: mangelnde fachliche Eignung, unhöfliches und unsoziales Verhalten). Partei'. 27.4.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 2397), Ortsgruppe Lindau;
30.4.1927 Austritt aus der NSDAP; 1.1.1931 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 401307); Leiter der Ingenieur-technischen Abteilung der Gauleitung Rheinpfalz; 1933 Parteiausschluss, angeblich wegen Unterschlagung (guter Freund von Gauleiter Bürckel).290
Gestorben: 1.1.1966 in Rothenburg ob der Tauber.
(Q: BA PK/D 77 Glückert, OPG/J 112 Weintz, Best. NS 22 Nr. 270; LA Sp Best. H 91 Nr. 27232; Standesamt Eltmann)
290 BA OPG/J 112 Weintz, Karl.
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107
Görres, Wilhelm (Willi)
Geburtsdatum und -orf. 18.5.1883 in Trier.291 Familienstand', verheiratet, 1 Kind.
Beruf'. Kaufmann, bis 1932 Buchhändler in Koblenz. Partei: 1.6.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 263770); 1.9.1930-1931 Kreisleiter von Mayen;
1.1.1931 Reichsredner, 1.1.1932 Reichsfachredner;
seit Mai 1932 Mitglied der Ortsgruppe Braunschweig; Mitglied der SA, 1933 SA-Obertruppfuhrer, 1933-1935 Schulungsleiter der SA-Standarte 13 (Münster), ab 1936 Schulungsführer des SA-Regiments 231; 1936 in Hannover wohnhaft, Gau-Unterabteilungsleiter, Gaufachschaftslciter der Fach schaft Artistik des Gaus Südhannover-Braunschweig in der Reichstheaterkammer.
(BA PK/D 96 Görres, RK/A 8 Görres; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737)
108 Gottwald, Dr. Wilhelm Karl Michael {Willi)
Geburtsdatum und -orf. 11.12.1892 in Bünde (Westfalen) als Sohn des Kauf manns Aloys Gottwald.
Familienstand', 27.5.1950.
verheiratet
seit
Religion', katholisch.
Beruf. Bürgermeister.
Partei'. 1.12.1930 Eintritt in die NSDAP;
Juni 1934-Anfang 1937 Kreisleiter von St. Goar, das offizielle Schreiben mit der Niederlegung aller kommunalen Ämter erfolgte am 25.3.1937 von Düs seldorf aus; 20.4.1937 von Hitler des Amts enthoben aufAntrag des Gauleiters, weil er in den sozialmedizinischen Dienst der Landesversicherungsanstalt in Düsseldorf übergetreten ist; 291 Lt. Mitteilung des Standesamts Trier ist der Geburtseintrag nicht zu ermitteln.
236
9.9.1937 Verleihung des Rechts, die Uniform mit dem Abzeichen eines ehemaligen Kreisleiters zu tragen, durch Hitler.
Gestorben-, 21.5.1962 in Bochum. (Q: Dorfey; Standesamt Bünde)
109
Gräntz, Günther
Geburtsdatum und -ort: 26.7.1905 in Frankfurt am Main als Sohn des Oberlehrers Dr. Fritz Gräntz. Familienstand: verheiratet seit 2.8.1944 (Bad Homburg v. d. H.).
Religion: evangelisch. Ausbildung: Reifeprüfung, zwei Jahre kaufmännische Lehre, Studium der Volkswirt schaft und Rechtswissenschaften an den Universitäten Frankfurt am Main und Münster (1930 abgebrochen).
Beruf: 12.3.1933 Mitglied des Kommunallandtags Wiesbaden und des Provinzialland tags Hessen-Nassau; 1933 MdL (Preußen);
Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; Feb.-April 1934 Ratsherr der Stadt Frankfurt am Main; 1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
April 1938-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier); Kriegsdienst als Offizier in einem Infanterie-Regiment, 1.7.1944 als Major d.R. aus der Wehrmacht entlassen; Okt. 1944-30.4.1945 Gaustabsführer des Volkssturms im Gau Groß-Berlin.
Partei: Nov. 1922 Eintritt in die SA;
1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 5274); 15.9.1932 SA-Standartenführer (SA-Gruppe West), 1933 Adjutant der SA-Untergruppe Hessen-Nassau-Süd, 15.9.1933-31.3.1934 Führer (bis 15.1 1.1933 m.d.F.b.) der SA-Brigade 49 (Frankfurt am Main), zugleich Stabsführer der SA-Gruppe Hes sen (Frankfurt am Main), 15.11.1933 SA-Oberführer, 9.6.1934-30.1 1.1935 Abtei lungschef im Personalamt der Obersten SA-Führung (München), 9.11.1934 SA-Brigadeführer, 1.12.1935-30.9.1936 Führer der SA-Brigade 162 „Minden-Nienburg“, 1.10.1936-31.1.1942 Führer (bis 1.4.1937 m.d.F.b.) der SA-Gruppe Westmark (ab 1.7.1941: SA-Gruppe Mittelrhein) in Koblenz, 1.5.1937 SA-Gruppenfuhrer, 30.1.1941
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SA-Obergruppenführer, 1.2.1942-31.12.1943 Führer der SA-Gruppe Niedersachsen, 1.1.1944-30.4.1945 Führer der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg.
Gefallen'. 30.4.1945 in Berlin-Zehlendorf. (Q: Lilla 2004)
110
Graf, Karl Josef
Geburtsdatum und-orf. 13.3.1895 in Frankenthal (Pfalz) als Sohn des Gastwirts Georg Anton Graf. Familienstand', verheiratet seit 31.10.1918 mit Lina Marschall (evangelisch), 2 Kinder (Sohn im März 1945 vermisst).
Religion', katholisch.
Ausbildung'. Lehrerseminar in Speyer, 1915 Scminarschlussprüfung;
8.8.1914 Kriegsfreiwilliger, 23.3.1915 zum 5. Bayerischen Feldartillerie-Regiment ins Feld, 10.4.1915 wegen Verwundung in Kurland aus dem Feld zurück und bis Aug. 1915 im Lazarett, 4.10.1915 vom Heeresdienst entlassen und zurückgestellt. Beruf. Ab 1.11.1915 Schulpraxis in Heßheim, ab 23.3.1916 in Bobenheim, ab 1.5.1916 in Heßheim, ab 1.5.1918 in Reipoltskirchen, ab 1.10.1918 in Erbach-Reiskirchen, dort ab 1.5.1919 Hilfslehrer, ab 16.10.1919 in Hettenleidelheim, dort ab 1.7.1921 Lehrer (ab 1931 auch Leiter der dortigen Berufsschule für Knaben), ab 1.4.1934 Schullei ter der katholischen Volksschule in Hettenleidelheim, ab 1.2.1936 Hauptlehrer, ab 1.4.1940 Rektor (seit 1.2.1936 beurlaubt);
Mai 1933-1936 Bürgermeister von Hettenleidelheim;
1.2.1936-31.1.1941 Bürgermeister von Rockenhausen;
Feb. 1941-April 1942 Landrat von Salzburgen (Château-Salins); 1942 Zerwürfnis mit seinem Duzfreund Gauleiter -» Bürckel in der „LothringerFrage“ (Aussiedlung der französischsprachigen Bevölkerung); das ihm angebotene Bürgermeister-Amt in Merlenbach (Lothringen) lehnt er als „Schmach“ ab; 30.4.1942- 30.4.1943 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des zur Wehrmacht eingezogenen Bürgermeisters von Völklingen beauftragt;
1.12.1943- Sept. 1944 Sozialreferent bei einem Schwesterwerk der Röchling GmbH (Völklingen) in Blaesweiler bei Aachen;
1.10.1944 Rückkehr in den Schuldienst an die Volksschule in Hertlingshausen;
238
1.3.1945 als Rektor an die Volksschule in Pirmasens versetzt und gleichzeitig zur Dienstleistung an die Volksschule in Hertlingshausen abgeordnet, tritt den Posten jedoch nicht mehr an, sondern geht zu seiner Familie in die Oberpfalz. Partei'. 1.7.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1348993) und SA (Obertruppführer, 1938 Obersturmführer) ; 1932-1936 Ortsgruppenleiter von Hettenleidelheim;
Jan.-Okt. 1936 Kreisleiter von St. Ingbert (Amt nicht angetreten); 1.2.1936-31.1.1941 Kreisleiter von Rockenhausen; 1.3.1941-31.3.1942 kommissarischer Kreisleiter von Salzburgen (Château-Salins); 1943 kommissarischer Kreisleiter von Kirchheimbolanden (für drei Monate). Nachkriegszeit'. 25.5.1945-15.8.1948 Internierung in Landau, danach in Carlsberg wohnhaft, wo er einen Hausierhandel mit Textilien betreibt; 7.10.1948 Säuberungsspruch der Spruchkammer des Interniertenlagers Landau: Min derbelasteter;
18.5.1949 Säuberungsspruch der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter, Verset zung in den Ruhestand; 22.12.1950 der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Altmeier bewilligt ihm auf dem Gnadenweg 90% der erdienten Versorgungsbezüge, jedoch nicht die Wiederverwen dung im Schuldienst; 1952 Umzug nach Alsenz zur Tochter;
1953 Wiedereintritt in den Schuldienst als Lehrer i. A., ab 1.12.1954 als Lehrer an der katholischen Volksschule in Eppstein; 1960 Eintritt in den Ruhestand.
Gemäßigter Diplomat.^
Gestorben: 5.6.1964 in Eppstein (Kr. Frankenthal). (Q: BA PK/D 129 Graf; LA Sp Best. H 14 Nr. 1098, Best. R 18 Nr. A 19003, Best. T 65 Nr. 266 und Nr. 270; Heinz 1994; Muskalla)
292 Dieter Wolfanger: Die nationalsozialistische Politik in Lothringen (1940-1945), Saar brücken 1977, S. 84.
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111
Gral.ll, Andreas
Geburtsdatum und -ort: 20.8.1890 in Brandloh (B.-A. Freising) als Sohn des Zimmerergesellen und Gütlers Korbi nian Graßl. Familienstand', verheiratet mit Juliana Matthei (NSDAP-Mitglied seit 1.4.1932), 4 Kinder.
Religion-, katholisch.
Ausbildung'. Volksschule, humanisti sches Gymnasium, Studium der Klas sischen Philologie, Lehrbefähigung für höhere Schulen in Deutsch, Latein, Griechisch, Geschichte und Erdkunde (Bayerisches Staatsexamen); 1914-1918 Teilnahme am I. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger im 2. Schweren Reiter-Regiment.
Beruf. Okt. 1922-Sept. 1934 Studienrat in Landstuhl, Sept. 1934-Mai 1938 Leiter des humanistischen Gymnasiums und Realgymnasiums in Ludwigshafen (1.11.1936 Oberstudiendirektor), Mai 1938-19.6.1945 Leiter des humanistischen Wilhelmsgym nasiums in München.
Partei: 1920 während eines kurzen Aufenthalts in Donauwörth Betätigung für die Bayerische Mittelpartei; 1928-1930 Ortsverbandsvorsitzender des Pfälzischen Beamtenbundes in Landstuhl, DVP-Wähler;
1.4.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 464321), Gauredner; 1932- 1934 Ortsgruppenleiter von Landstuhl, Kulturwart des Kreises Landstuhl, Kreis schulungsleiter, Vorsitzender des Kreis-USchlA, Kreisamtsleiter des NSLB, Kreisob mann für Beamte, Kreispersonalamtsleiter, stellvertretender Kreisleiter; 1933- 1935 Gaufachschaftsleiter für höhere Schulen in der Pfalz;
16.4.-31.8.1934 kommissarischer Leiter des Gauschulungsamtes Rheinpfalz; 1936 Abteilungsleiter im Gauamt für Erzieher des Gaus Saarpfalz;
Mai 1938-1940 kommissarischer Gauhauptstellenleiter des NSLB im Gau MünchenOberbayern.
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Nachkriegszeit'. 19.6.1945 auf Weisung der US-Militärregierung vom bayerischen Kultusministerium seines Dienstes enthoben;
15.11.1945-3.10.1947 Internierung in Moosburg; 20.10.1948 Säuberungsspruch der Spruchkammer München: Minderbelasteter.
Gestorben'. 5.4.1980 in München. (Q: BA PK/D 145 Graßl, Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 91 Nr. 3463; StA M Best. Spka Nr. 548; Heinz 1994)
112
Grobe, Ludwig
Geburtsdatum und -ort: 30.4.1900 in Gemünden (Kr. Simmern) als Sohn des Krämers Friedrich Jakob Grohe. Familienstand', verheiratet seit 30.4.1930 (Gemünden) mit Maria Peitz. Religion: katholisch.
Beruf: Kraftwagenführer. Partei: NSDAP (Nr. 106819), Ortsgruppe Gemünden;
1930 Kreisleiter von Simmern; seit 1940 Kreisobmann der DAF im Kreis Esch (Luxemburg).
Gestorben: 3.7.1994 in Gemünden. (Q: BA PK/D 185 Grohe; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737; Standesamt Kirchberg/Hunsrück)
113
Großmann, Paul
Beruf: 1933 Erster Vorsitzender und Kreisauschussmitglied im Kreistag Oppenheim.
Partei: 25.11.1932-1934 Kreisleiter des Kreises Oppenheim der NSDAP. (Q: LHA Ko 856 Nr. 132458; HStA Wi Abt. 483 Nr. 10422; Rademacher)
114
Guckert, Karl Georg Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 4.3.1888 in Pirmasens als Sohn des Forstwarts Rudolf Guckert. Familienstand: verheiratet seit 17.1.1915 mit Rosa Dudenhöffer, 2 Kinder.
Religion: katholisch.
241
Ausbildung-, 1894-1898 Volksschule in Steinfeld, 1898-1904 Progymnasium in Bad Dürkheim (sein Vater war in der Nähe auf dem Forsthaus Weilach stationiert). Beruf. Übernimmt nach dem Tod des Vaters 1907 dessen kleine Landwirtschaft und ver dient mit dem Pferdefuhrwerk der Mutter in einem Steinbruch als Fuhrmann dazu;
1909-1912 Wehrdienst; 1912 Waldarbeiter im Forstamts-Bezirk Kandel-Süd;
1913 Anwärter für den Waldwärterdienst, Verweser der Försterstelle in Hochspeyer, dann der Waldwärterstellen in Börrstadt, Langenberg, Dahn, Pirmasens-Nord und Waldfischbach-Süd;
2.8.1914-24.11.1918 Kriegsdienst als Artilleriemaat in der Marine (EKII);
1919-1921 nichtetatsmäßiger Waldwärter in Schönau, 1921-1922 Forstaufseher in Schönau, seit 1922 in Minfeld (1931 Forstwart, 1.2.1935 Oberforstwart als bevorzugte Beförderung von Beamten, die sich um die nationale Erhebung besonders verdient gemacht haben)-,
seit 8.12.1929 Gemeinderat in Minfeld; 29.12.1944 wegen der Räumung des Forstamts Kandel-Süd an das Forstamt Germers heim beordert.
Partei'. 1.5.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 133722);
Mai 1929-Mai 1932 Ortsgruppenleiter von Kandel und Minfeld; Okt. 1931-10.4.1935 Bezirksleiter von Kandel, seit Mai 1932 zugleich Kreisleiter von Germersheim (Sitz: Kandel), Kreiswalter der NSV;
10.4.1935 bei Verlegung der Kreisleitung von Kandel nach Germersheim wird Guckert von seinem Amt entbunden, weil er in Minfeld ein Haus gebaut hat und deshalb nicht nach Germersheim umziehen will; die beabsichtigte Berufung in den Gaustab und Bestimmung zum Bürgermeister von Kandel (bereits in der örtlichen Presse angekün digt) kommen nicht zustande; daraufhin völliger Rückzug Guckerts aus der NSDAP, er nimmt nicht mehr an Parteiveranstaltungen teil, trägt kein Parteiabzeichen mehr, wendet den Deutschen Gruß nicht mehr an, tritt aus der NSV aus, wird wegen Belei digung und übler Nachrede gegen Parteigenossen aus Kandel und Umgebung zu 50 RM Geldstrafe verurteilt;
9.8.1944 durch Urteil des Obersten Parteigerichts Ausschluss aus der NSDAP (zunächst Ausschluss durch das Kreisgericht, dann strenge Verwarnung durch das Gaugericht, nicht bestätigt durch Gauleiter -» Bürckel, der Ausschluss für notwendig hält).
Gestorben-, 12.5.1945 in Germersheim. (Q: LA Sp Best. H 6 Nr. 1452, Best. H 91 Nr. 26405; Heinz 1994)
242
115
Günther
Beruf. Postinspektor in Koblenz. Parier. 1931 Leiter des Amts für Beamte im Gau Koblenz-Trier der NSDAP.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 1056; Best. 403 Nr. 16735)
116
Hackenbroich, Hans Heinrich Walter
Geburtsdatum und -ort: 29.1.1894 in Koblenz als Sohn des Reichsbahnobersekretärs Josef Hackenbroich. Familienstand', verheiratet seit 28.11.1934 mit Hella Bolgiano, keine Kinder.
Religion: katholisch, 1935 Kirchenaustritt. Ausbildung: Volksschule, Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Koblenz (1914 Not abitur); 6.8.-27.10.1914 und 2.8.1915-2.12.1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegs freiwilliger (Russland und Frankreich, Leutnant d.R. im Feldartillerie-Regiment 266, EKII);
ab Jan. 1919 Jurastudium, 15.7.1920 Referendarsprüfung in Köln, 10.9.1923 zweite große Staatsprüfung in Berlin. Beruf: Tätigkeit als Assessor bei verschiedenen Justizbehörden (15.10.192330.11.1924 Amtsgericht Cochem, 1.2.1925-15.9.1926 Amtsgericht Koblenz, 16.9.14.10.1926 Amtsgericht Trier, 15.10.1926-31.5.1927 Amtsgericht Bernkastel-Kues, 1.6.-3.9.1927 Staatsanwaltschaft Koblenz, 5.9.-4.10.1927 Amtsgericht Bad Kreuz nach, 5.11.1927-31.3.1928 Staatsanwaltschaft Koblenz), 1.9.1927 Ernennung zum ständigen Hilfsarbeiter; 1.4.1928 Niederlassung als Rechtsanwalt in Koblenz (auf eigenen Antrag aus dem Staatsdienst ausgeschieden; Grund des Ausscheidens: meine Einstellung zur N.S.D.A.P); Mitglied der Akademie für Deutsches Recht;
1.1.1938 Leutnant der Landwehr; 26.8.1939-17.1.1945 Kriegsdienst, Teilnahme am Frankreichfeldzug, danach bei der Kraftfahrzeugersatzabteilung 12 in Mannheim (Gerichtsoffizier, zuletzt Hauptmann d.R., 1.12.1943-1.12.1944 wegen Krankheit zurückgestellt).
Partei: 1919-1920 Mitglied der DNVP;
243
1.10.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 672203);
1932- 1933 Mitglied des NSKK; seit 1931 Gaufachberater für Rechtsfragen der Gauleitung Koblenz-Trier, 1931-1932 Gauobmann des Bundes nationalsozialistischer deutscher Juristen in Koblenz-Trier; 1933- 2.11.1937 Leiter des Gaurechtsamts des Gaus Koblenz-Trier, 1935-2.11.1937 Gauführer des NS-Rechtswahrerbundes in Koblenz-Trier (bei Gauleiter -» Simon wegen mangelnder Linientreue in Ungnade gefallen und abgesetzt); 9.11.1938 Bestätigung im Rang eines Gauamtsleiters durch Hitler.
Nachkriegszeit'. 1.9.1945-6.4.1948 Internierung, danach wohnhaft in Winningen;
12.8.1948 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss KoblenzStadt: Belasteter;
1.12.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Minderbelasteter, 1000 DM Sühne (getilgt durch Internierung), später zum Mitläufer herabgestuft;
6.12.1949 Wiederzulassung als Rechtsanwalt in Koblenz (1950 Verteidiger von Dr. Paul -» Brauer im Säuberungsverfahren).293 Gestorben'. 13.2.1960 in Koblenz.
(Q: BA PK/D 282 Hackenbroich, Best. NS 22 Nr. 1056; LHA Ko Best. 583/1 Nr. 1631, Best. 856 Nr. 110134; Rademacher)
117
Haltern, Dr. Heinrich Friedrich Wilhelm Paul {Fritz)
Geburtsdatum und -orf. 22.2.1898 in Gelsenkirchen als Sohn des Verwaltungs-Volon tärs und späteren Bürgermeisters Friedrich Wilhelm Haltern. Familienstand', verheiratet mit N. Platte, 1 Sohn; nach Scheidung im Jan. 1934 zweite Verehelichung am 7.12.1934 (Goting auf Föhr) mit Sibylle Thullen, 1 Sohn.
Religion', evangelisch, später Kirchenaustritt (1938 Mitglied des „Bundes für Deutsche Gotterkenntnis, Haus Ludendorff1).
Ausbildung'. Bis 1916 Gymnasium in Hamm (Westfalen); Frühjahr 1916 Eintritt als Fahnenjunker ins Infanterie-Regiment 130, seit 8.9.1917 als Fähnrich in französischer Kriegsgefangenschaft, Feb. 1920 entlassen als Leutnant d.R.;
1920-1923 Studium der Zahnheilkunde und Volkswirtschaft an der Universität Würz burg, 1923 zahnärztliches Staatsexamen in Würzburg, 1924 Promotion in Würzburg. 293 LHA Ko Best. 856 Nr. 80247, Bl. 147.
244
Beruf. Zahnarzt in Idar, seit 28.1.1931 in Koblenz, 19.2.1932 Aufgabe der Praxis wegen Überschuldung, 18.5.1932 Offenbarungseid gegenüber seinen Gläubigern (Schulden in Höhe von ca. 60.000 RM, die zum Ruin seiner Schwiegereltern führen);
1930/31 Stadtrat in Idar;
1.12.1931 -30.6.1932 Bevollmächtigter der „Sturm“-Zigaretten-Speditionsgesellschaft (Dresden) in Koblenz; seit 1932 Schriftsteller auf der Insel Föhr (Nordfriesland), 30.12.1933 Eintritt in den Reichsverband deutscher Schriftsteller (Pseudonyme: „Gunnar Erksen“ und „Jan Timm“);
1939 wieder als Zahnarzt in Wyk auf Föhr praktizierend, ständig in Unterhaltsprozesse mit seiner geschiedenen Frau verwickelt (als Prahlhans bezeichnet)^ Partei'. Herbst 1929 Eintritt in die NSDAP;
1930/31 S A-Standartenführer in Idar und Führer des SA-Gausturms Rhein, übernimmt am 1.2.1931 die Führung der Gaustelle der SA und SS für den Gau Rheinland („Ober führung Rhein“) in Koblenz;
2.4.-12.9.1931 Führer der SA-Gruppe Südwest (ab 10.7.1931 umbenannt in SAGruppe West) in Koblenz; Juni 1931 zur Beilegung seines Konflikts mit dem zum Gauleiter erhobenen Gustav -» Simon ernennt Haltern August -* Wetter zum SA-Führer beim Stab mit Befehlsgewalt über die Gau-SA, verweigert aber die von diesem geforderte Entlassung des Koblenzer SA-Standartenverwalters und Simon-Gegners Karl -» Lintz, woraufhin -» Wetter im Aug. 1931 wieder zurücktritt;
28.8.1931 Gauleiter -» Simon beantragt beim Reichs-USchlA ein ParteiausschlussVerfahren gegen Haltern (dieser habe ihm vorgeworfen, Parteigenossen zu dulden, die Unterschlagungen begehen, und geäußert, er werde Simon moralisch den Schädel einschlagen) und bittet um einen Personalwechsel in der SA-Gruppenführung;
7.12.1931 Eröffnung des Verfahrens gegen Haltern beim Reichs-USchlA (am selben Tag beantragt auch die Ortsgruppe Idar ein Parteiausschluss-Verfahren gegen Haltern wegen Einbehaltung von 330 RM Spendengeldern im Jahr 1930);
25.1.1932 Beurlaubung Halterns als Gruppenstaffelführer West des NSKK, 1.2.1932 auch in seiner SA-Dienststellung als Gruppenführer z.V, 9.3.1932 Antrag des ReichsUSchlA auf Parteiausschluss (wegen der in Idar einbehaltenen Spendengelder); 294 Er soll sich seine Zulassung dadurch erschlichen haben, dass er beim Reichsverband der Zahnärzte den bis dahin in Wyk zugelassenen Zahnarzt Dr. Clausen beschuldigte, einen Meineid geleistet zu haben, um sich so vom Verdacht eines Diebstahls zu reinigen (BA RK/B 64 Haltern).
245
9.7.1932 Ausschluss aus der NSDAP (seine schriftliche Bitte an Hitler vom 23.11.1932 um Wiederaufnahme bleibt unbeantwortet). (Q: BA OPG/D 102 Haltern, RK/B 64 Haltern; LHA Ko Best. 403 Nr. 16740)
118
Hammann, Dr. Rudolf
Geburtsdatum und -ort: 17.4.1898 in Meckenheim (B.-A. Neustadt a. d. Haardt) als Sohn des Pflasterers und späteren Bauunternehmers Peter Hammann. Familienstand', verheiratet seit 1926 mit Helene Brehm, 2 Söhne, 1935 geschieden; 1936 zweite Eheschließung mit Hildegard Rauchecker, 2 Kinder.
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1904-1908 Volksschule in Straßburg und Pforzheim, 1908-1914 Gymna sien in Kleve und Waldshut; 1914 Kriegsfreiwilliger beim 5. Bayerischen Feldartillerie-Regiment in Landau, 1915 ins Feld, 1917 in Flandern der rechte Arm abgeschossen, 1920 Entlassung aus dem Lazarett als Leutnant d.R.;
1920 Abitur in München, Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Mün chen, 1924 Referendarexamen in Würzburg, Ende 1926 große Staatsprüfung in Kai serslautern, Promotion an der Universität Würzburg. Beruf. 1927 Niederlassung als Rechtsanwalt in Kaiserslautern;
Vorsitzender des Turnvereins 1861 Kaiserslautern;
seit 13.3.1933 für einige Monate kommissarischer Oberbürgermeister von Neustadt a. d. Haardt, danach bis Juni 1934 Leiter der Rechtsanwaltskammer in Zweibrücken. Partei: 1930-1931 Mitglied der DVP (Vorsitzender der Ortsgruppe Kaiserslautern), als solches in den Stadtrat für die Wahlperiode 1930-34 gewählt, wechselt 1931 über den Stahlhelm zur NSDAP, 15.9.1931 Eintritt in die SA;
1.3.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1031426), Gauredner, Schulungsredner für die Kreisleitung Kaiserslautern; 1932-1935 SA-Rechtsberater bei der Brigade 151, seit Feb. 1933 Sturmbannführer im Stab der SA-Standarte 23; Ende 1932 parteiamtliche Ermittlungen durch Hammann wegen der in der Presse gegen Gauleiter Bürckel erhobenen Vorwürfe wegen angeblicher früherer separa tistischer Betätigung;
246
Jan.-Dez.1944 kommissarischer Kreiswalter des NSBDJ und Kreisrechtsberater in Kaiserslautern;
ab 1.1.1945 zur Gauleitung notdienstverpflichtet; 16.2.-März 1945 kommissarischer Kreisleiter von Ottweiler-St. Wendel. Nachkriegszeit'. Juni 1945 Entlassung aus dem amerikanischen Kriegsgefangenenla zarett Fürstenfeldbruck, danach bis 1947 bei Verwandten im Rechtsrheinischen unter getaucht, dann vorübergehend für den französischen Geheimdienst tätig (Anwerbung von deutschen Spezialisten und Wissenschaftlern für die französische Wirtschaft);
Nov. 1947 Übersiedlung ins Saarland, seit 1948 in der Lebensmittel-Großhandlung Eduard Schneider in Sulzbach tätig; März-Aug. 1949 wegen Verdachts auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhaf tet, Nov. 1949 Ausweisung aus dem Saarland, Aufenthalt bei den Schwiegereltern in Kaiserslautern;
2.3.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens, Wiederaufnahme des Verfahrens auf Antrag des Vorstands der Pfälzischen Anwaltskammer; seit Jan. 1951 wieder als Rechtsanwalt beim Landgericht Kaiserslautern tätig, Ein leitung eines ehrengerichtlichen Ermittlungsverfahrens auf Antrag der Pfälzischen Anwaltskammer; 29.3.1951 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Belasteter, 3 Jahre Berufs beschränkung; Einspruch Hammanns von der Berufungsspruchkammer Koblenz am 19.9.1952 verworfen; 28.6.1951 Freispruch von der Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Verhaftung des jüdischen Rechtsanwaltes Dr. Paul Tuteur in Kaiserslautern im März 1933) durch das Landgericht Kaiserslautern, Revision der Staatsanwaltschaft und des Nebenklägers Tuteur am 23.9.1952 vom Bundesgerichtshof verworfen; 8.5.1953 Aufhebung der Sühnemaßnahmen des Säuberungsspruchs durch Gnadener lass des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier;
2.9.1953 Strafbefehl des Amtsgerichts Kaiserslautern gegen Hammann (100 DM, ersatzweise 10 Tage Gefängnis), da er während seines Berufsverbots als Rechtsanwalt aufgetreten ist; das Verfahren wird auf Hammanns Einspruch hin mit Beschluss vom 9.9.1953 bis zur Entscheidung in seinem Verwaltungsrechtsstreit gegen das Innenmi nisterium wegen der Spruchkammerentscheidungen ausgesetzt;
12.10.1956 Einstellung des ehrengerichtlichen Ermittlungsverfahrens gegen Ham mann durch die Generalstaatsanwaltschaft Zweibrücken in 8 von 10 Fällen, in 2 Fällen
247
nur vorläufig bis zum Inkrafttreten der neuen Bundesrechtsanwaltsordnung (endgül tige Einstellung am 21.10.1959); 16.2.1957: Bei einer Tagung der Pfälzischen Anwaltskammer in Neustadt ist Hammann als Referent über die kommende Bundesrechtsanwaltsordnung vorgesehen, was für negatives Presseecho sorgt.295
Gestorben-. 3.2.1971 in Dreisen (Lkr. Kirchheimbolanden). (Q: BA SA/D 99 Hammann; LA Sp Best. H 91 Nr. 3602, Best. J 71 Nr. 428-429, Best. J 73 Nr. 359-364, Best. R 18 Karte „Hammann, Rudolf1, Best. T 65 Nr. 265; Standesamt Deidesheim)
119
Haupt, Paul Walter
Geburtsdatum und -ort: 6.4.1887 in Neiße (Reg.-Bez. Oppeln) als Sohn des Festungs bau-Majors Ernst August Haupt (1891 nach Mainz versetzt).
Familienstand-, verheiratet mit Josefa Becker (katholisch, gestorben 29.4.1948), 1 Sohn; in 2. Ehe seit 9.12.1949 (Neuwied) mit Anna Petry. Religion: evangelisch, Kirchenaustritt 18.7.1939, Wiedereintritt 1946 (sein Bruder ist Pfarrer).
Ausbildung: 1893-1897 Volksschule, 1897-1904 Oberrealschule in Mainz bis Ober sekunda, Volontär bei der Fortifikation Mainz. Beruf: 2.10.1905 als Einjährig Freiwilliger Eintritt in das 1. Nassauische PionierBataillon 21;
1908-1910 Festungsbauschule Charlottenburg, 1910 als Festungsbau-Feldwebel zur Fortifikation Mainz versetzt, März 1913 in gleicher Eigenschaft zur Fortifikation Graudenz kommandiert, 1914 Festungsbau-Offizier-Examen, kurz danach bei Kriegs ausbruch zur Fortifikation Metz-Ost beordert
1914-1918 während des Krieges in der Festung Metz als Posten- und Stellungsoffizier tätig; nach dem Krieg bei Abwicklungsstäben in Köthen, Dessau und Berlin;
Nov. 1919 zum Brückenkopfoffizier in Koblenz (Fortifikation Koblenz) zur Entfesti gung der Stadt kommandiert; letzter Militärdienstgrad Oberleutnant a.D.;
April 1920-Juni 1933 technischer Stadtsekretär, zuletzt Stadtinspektor bei der Stadt verwaltung Koblenz (fertigt den Entwurf des Oberwerther Strandbades); 295 „Die Freiheit“ - Ausgabe Vorderpfalz vom 15.2.1957.
248
1929-1933 Gemeinde- und Amtsvertreter der Gemeinde Pfaffendorf; seit März 1933 Erster Kreisdeputierter des Landkreises Koblenz und Mitglied des Provinziallandtags der Rheinprovinz;
Juni 1933-Juli 1936 Amtsbürgermeister von Winningen; Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
seit Juni 1935 Vorstandsmitglied des Versicherungsverbandes für Gemeinden und Gemeindeverbände;
1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1.8.1936-28.3.1945 Bürgermeister der Stadt Neuwied;
19.9.1939 vergebliche Bewerbung um die Stelle des Oberbürgermeisters von Graudenz (Westpreußen). Partei'. 1.9.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 151244), dazu bewogen durch die Not der Arbeitslosen (wird durch den Baumeister Scherer aus Ehrenbreitstein mit Gustav -» Simon bekanntgemacht, der ihn in die Partei aufnimmt);
1927-1930 Amtsvertreter der NSDAP in Ehrenbreitstein; 1929-31.7.1936 ehrenamtlicher Kreisleiter des Kreises Koblenz-Land, von Gauleiter Ley mit der Organisation des Kreises beauftragt, nach 1936 Titel „Kreisleiter z.b.V“ ehrenhalber; 28.8.1943 Haupt muss sich vor dem Gaugericht in Koblenz (Vorsitzender Gauleiter -» Simon, Beisitzer Polizeigeneral -» Berkelmann aus Wiesbaden und Dr. -» Mischke, Schriftführer Gauinspekteur -» Ackermann) wegen Aufwiegelung der Polizei gegen die Partei und wegen Begünstigung von Gefangenen verantworten; danach keinerlei Zusammenarbeit mehr zwischen staatlichen bzw. kommunalen und Parteidienststellen in Neuwied;
Nov. 1944 Berufung als Richter in den Volksgerichtshof, jedoch weder vereidigt noch in Funktion getreten;
28.3.1945 von den Amerikanern aus dem Dienst heraus verhaftet. Nachkriegszeit'. 28.3.1945-28.3.1947 Internierung zunächst in Rheinbach, ab 6.5.1945 in Wuppertal, ab Nov. 1945 in Hemer bei Iserlohn, ab Sept. 1946 in Eselheide bei Paderborn;
vom Entnazifizierungs-Hauptausschuss bei der Kreisverwaltung des Ennepe-RuhrKreises in Schwelm am 30.4.1948 für politisch tragbar erklärt und in die Kategorie IV (ohne Berufs- und Vermögensbeschränkung) eingestuft;
249
11.5.1949 Aufhebung dieser Entscheidung durch den Sonderbeauftragten für die Ent nazifizierung im Lande Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf; 26.4.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Belasteter, Berufsverbot auf 5 Jahre; Gnadengesuch vom 28.9.1950 an den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alt meier wird am 7.2.1951 abgelehnt. Gestorben'. 25.5.1964 in Neuwied. (Q: BA PK/E 23 Haupt, Best. NS 22 Nr. 1056; LH A Ko Best. 856 Nr. 160477; Stadt archiv Neuwied, Meldekarteien; Dorfey; Lilla 2004)
120
Hauser, Friedrich
Geburtsdatum'. 28.12.1898.
Partei'. 1.1.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 401 141); 22.12.1930 Eintritt in die SS (Nr. 4488), 20.4.1937 SS-Oberführer, April 1937Sept. 1940 im Statistischen Büro des SS-Hauptamtes, 1.8.1940 SS-Brigadeführer 1.10.1940-15.3.1943 Führer des SS-Abschnitts XI (Koblenz). Gestorben'. 15.3.1943.
(Q: Albouy)
121
Heber, Hans
Geburtsdatum und -ort: 28.10.1900 in Speyer als Sohn des Hoteliers Karl Heber.
Familienstand', verheiratet seit 12.4.1938 (katholische kirchliche Trauung im Kloster Neuburg bei Heidelberg) mit der Tochter des Landwirts Peter Lickteig, Burgalbcn. Religion: evangelisch. Ausbildung: Volksschule, 1911-1916 Realschule Weierhof, Pensionat Bad Dürkheim und Realschule Speyer;
250
1916 freiwillige Meldungen bei verschiedenen Truppenteilen, wegen seines jugend lichen Alters abgelehnt;
1916- 1930 Mitglied der freiwilligen Sanitätskolonne Speyer des Roten Kreuzes; 1917- 1919 Dentistenausbildung beim Zahntechniker Karl Müller in Speyer. Beruf. 1920 Assistent beim Dentisten Josef Müller in Speyer;
1920-1922 angestellt in der Zahnklinik der Allgemeinen Ortskrankenkasse Speyer, dort Austritt wegen Zusammenstößen mit dem parteipolitischen Verwaltungsausschuss', 1922-Ende 1932 selbständiger Handelsvertreter mit ärztlichen und zahnärztlichen Instrumenten und Medikamenten, muss sein Geschäft wegen seiner politischen Ein stellung aufgeben;
11.6.1937-31.7.1939 Geschäftsführer des Sportfeldbauvereins e.V Ludwigshafen;
1.8.1939 Übernahme durch die Stadtverwaltung Ludwigshafen (Amt für Stadtver schönerung, bei Kriegsausbruch aufgehoben, dann Leiter der Abteilung „Technische Erzeugnisse“ beim Wirtschaftsamt);
4.5.1944 Einziehung zur Wehrmacht. Strafverfahren'. 1923 Verurteilung zu 9 Monaten Gefängnis durch ein französisches Militärgericht.
Partei'. 1925 Teilnahme an einem Ausmarsch der SA nach Schönau zum Grab Schlageters;
1.12.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 174133); 1.10.1930 Eintritt in die SA, 30.10.1930 Truppführer (Gründer der SA in Speyer), 1.7.1931 Sturmführer, 1.10.1932 Adjutant des Sturmbanns III/18,1.9.1934 SA-Obersturmführer, Führer des Sturmbanns I/R 18;
Sept. 1932-5.2.1935 kommissarischer Kreisleiter von Speyer;296 Mai 1933-30.6.1935 Gauwalter Rheinpfalz-Saar der Deutschen Arbeitsopferversor gung (1935 in die DAF eingegliedert), beauftragt mit der Gleichschaltung der drei Invalidenverbände in der Pfalz;
Sept. 1934 in alkoholisiertem Zustand Schlägerei in Speyer mit dem als Praktikant bei der Kurpfalz-Sektkellerei beschäftigten amerikanischen Staatsbürger Dolfi Heck (Sohn des Präsidenten der American Wine Compagnie in St. Louis) und dem Haus meister der Kurpfalz-Sektkellerei Otto Kannegießer, wofür er sich auf Veranlassung 296 Während der Machtübernahme 1933 befand er sich auf der Reichsführerschule der SA in
München, was er in seinem Parteigerichtsverfahren von 1935 entschuldigend als Grund dafür anführte, dass er damals in Speyer nicht die erforderlichen Bereinigungen vornehmen konnte (BA OPG/D 121 Heber).
251
des Speyerer Bezirksamtmanns Dohm in voller Uniform entschuldigen muss (von Heber bezeichnet als nächtliche Palgerei, der keine politischen Motive zugrunde lagen), deswegen 25.1.1935 Beurlaubung durch den stellvertretenden Gauleiter -» Leyser;
5.2.1935 von sämtlichen Beauftragungen enthoben, 23.3.1935 Urteil des Gaugerichts mit Antrag auf Aberkennung der Ehrenämter und Parteiausschluss wegen partei schädigenden Verhaltens (veranlasst vom Bezirksamtmann Dohm und vom S A-Stadtkommissar -» Delobelle), dagegen Beschwerde Hebers; 14.8.1935 Urteil des obersten Parteigerichts: Verwarnung unter Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung eines Parteiamtes auf 3 Jahre (es ergibt sich das Bild eines charakterlich haltlosen brutalen und zu Rüpeleien neigenden Menschen)',297
17.1.1936 Entlassung aus der SA durch Beschluss des Disziplinargerichts der OSAF; 3.12.1936 Straferlass im Gnadenweg (Gnadengesuch auch von der Gauleitung befür wortet);
10.4.1937 auf sein Gnadengesuch hin erneute Aufnahme in die SA, 1939 SAHauptsturmführer, 1942 SA-Sturmbannführer;
30.6.1942-April 1944 Kreisbeauftragter des Kreises Ludwigshafen zur Führung der Luftschutzeinsatzkräfte („Einsatzstürme“ oder „Hundertschaften“) der Partei, seit 15.6.1943 Inspekteur der „Einsatzstürme“ für die Vorderpfalz, außerdem Führer der 8 Kompanien Stadtwacht von Ludwigshafen, die aufgrund einer Verfügung Himmlers aufgestellt wurden. Nachkriegszeit'. Ende Mai 1945 Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft, danach wohnhaft in Burgalben;
25.7.1945- Ende Juli 1946 Inhaftierung durch die französische Besatzungsmacht;
24.8.1946- 30.11.1948 zum Arbeitseinsatz verpflichtet beim Minensuchkommando Firma Reineke & Co. im Gebiet des Westwalls;
12.5.1950 Beschluss der Spruchkammer Neustadt: Einstellung des Säuberungsver fahrens. (Q: BA OPG/D 121 Heber, SA/D 103 Heber; LA Sp Best. R 18 Nr. A 29020, Best. T 65 Nr. 242; Heinz 1994) 297 Der stellvertretende Gauleiter Leyser drückte am 10.9.1935 gegenüber dem obersten Partei gericht sein Unverständnis für die Belassung Hebers in der Partei aus und bekräftigte dabei seine Ansicht, dass das Verhalten Hebers der Grund für die schlechte Position der NSDAP in Speyer sei (ebd.).
252
122
Heider, Hermann
Geburtsdatum und -ort: 17.10.1894 in Bergisch-Gladbach. Familienstand', ledig.
Religion', katholisch, später gottgläubig.
Partei'. 1.7.1933 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1781232), Ortsgruppe Bern (Schweiz), seit Okt. 1934 Ortsgruppe Freiburg im Breisgau;
1936-31.12.1937 Kreisgeschäftsführer und Kreispresseamtsleiter in Germersheim; ab 1.1.1938 Kreisgeschäftsfuhrer und stellvertretender Kreisleiter in Speyer.
(Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 3390 und Karte „Heider, Hermann“; Rademacher)
123
Heiliger, Edgar
Geburtsdatum und -ort: 18.10.1887 in Gent (Belgien) als Sohn des Fritz Heiliger. Familienstand: verheiratet mit Elisabeth Joosten (praktizierende Katholikin), keine Kinder.
Religion: evangelisch, Kirchenaustritt 1944 (angeblich aus Verärgerung über eine Ver doppelung der Kirchensteuer).298 Ausbildung: Schule in Ostflandern bis 1903, dann Gymnasium in Andernach bis Ober sekunda (kommt nach Deutschland, da sein Vater Direktor eines Andernacher Betriebs wird).
Beruf: Ab ca. 1905 Tätigkeit als Dreher und Schlosser in England; Studium an der Universität Brüssel, anschließend bis 1914 Tätigkeit als Geschäfts führer in England;
2.8.1914-30.11.1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Soldat im deutschen Heer (dadurch Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit), dann Rückkehr nach Andernach zu seiner Mutter;
1919 für drei Jahre Dolmetscher für die amerikanische Besatzungsbehörde, dann Ver sicherungsvertreter; ab 1929 Stadtverordneter von Andernach, Verkehrsdezernent, außerdem Generalver treter einer Versicherung und Vorsitzender des Verbandes der gewerblichen Wirtschaft in Andernach; 298 LHA Ko Best. 856 Nr. 160786, Bl. 136.
253
1932- 1933 Erster Beigeordneter in Andernach, Kreistagsabgeordneterund Kreisaus schussmitglied des Kreises Mayen;
14.4.1933- 31.7.1934 Bürgermeister der Stadt Mayen;
20.11.1933- 12.3.1945 Landrat von Mayen (bis 31.7.1934 kommissarisch); 1933- 1945 Kreisführer des Roten Kreuzes.
Partei: Vor 1931 Mitglied der Bürgerpartei (später auch „Volksblock“ genannt), DNVP und des Stahlhelm; 1.7.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 576972), Ortsgruppenführer von Andernach;
1.7.1931-6.3.1945 Kreisleiter von Mayen, Kreiskommunalfachberater;
1931 Gaufachberater für den Mittelstand des Gaus Koblenz-Trier; 1932 Versuche von SA und SS, ihn als Kreisleiter abzusetzen, da ihm vorgeworfen wird, ein Reaktionär zu sein;
Feb. 1935 Heiliger lässt den mit ihm verfeindeten SS-Führer Anton Fröhlig aus Ander nach in die dortige Heil- und Pflegeanstalt einweisen; dieser wird Ende März 1935 wieder entlassen, nach dem er als nicht völlig unzurechnungsfähig begutachtet worden ist;299 1939 vorübergehende Einsetzung eines anderen Kreisleiters in Mayen durch die Gauleitung, was aber rückgängig gemacht wird, als Heiliger mit seinem Rücktritt als Landrat droht;300 27.5.1940 Heiliger veranlasst auf Befehl Hermann Görings die Verhaftung der katho lischen Pfarrer Johannes Schulz von Nickenich und Josef Zilliken von Wassenach, nachdem diese auf der Terrasse des Hotels Waldfrieden am Laacher See Göring nicht gegrüßt hatten (die beiden Pfarrer sterben 1942 im KZ Dachau);301
6.3.1945 Amtsenthebung als Kreisleiter durch den Gauleiter -» Simon (nach eigener Darstellung u.a. weil er keine Liste der zu verhaftenden Gegner des Nazi-Regimes eingereicht hatte; angeblich hatte ihn schon vorher Gauinspekteur -» Ackermann mit Einweisung ins KZ bedroht, nachdem er in einer Rede einen für Deutschland ungüns tigen Kriegsverlauf angedeutet und gewisse Anordnungen nicht ausgeführt hatte; ver hindert den Einsatz des Volkssturms in Mayen);
8.3.1945: Heiliger befiehlt angeblich (einen Tag vor dem Einmarsch der Amerikaner) die Erschießung des Andernacher Kaufmanns Jakob Scherhag, da dieser angesichts 299 Ebd. Bl. 233. 300 Ebd. Bl. 137. 301 Ebd. Bl. 235; zu den Pfarrern Schulz und Zilliken vgl. Moll, S. 577-580 und 584-587.
254
einer Kolonne von Nationalsozialisten (mit Heiliger) geäußert hatte, es sei fünf vor zwölf die braunen Horden ziehen aus (von Heiliger geleugnet; die Erschießung Scher hags unterbleibt).
Nachkriegszeit'. Heiliger wird bei seiner Rückkehr nach Mayen, wo er sich stellt, sofort von den Amerikanern festgenommen, in einem Wagen durch die Stadt gefahren und muss sich dann zur allgemeinen Besichtigung in das Schaufenster des Amtssitzes des amerikanischen Kreisdelegierten setzen; kommt danach ins Krankenhaus Nie dermendig; 29.5.1945-23.11.1948 Internierung in Idar-Oberstein und Diez, danach wohnhaft im Kloster des Johannesbundes (Christkönigshaus) in Leutesdorf (macht dort Überset zungen für die Schwestern); 12.12.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer I Koblenz: Minderbelasteter, 3 Jahre Bewährung;
3.11.1950 Säuberungsurteil der Rechtsmittelabteilung der Spruchkammer Koblenz: Belasteter, 2 Jahre Internierungshaft (bereits abgegolten);
Ruhegehalt von 120 DM monatlich, durch Gnadenerweis des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier vom 11.9.1951 auf 200 DM erhöht.
Heiliger galt als ausgezeichneter Verwaltungsbeamter mit Interesse an Kunst und fran zösischer Literatur. Er ließ keine Kirchen und Klöster schließen, verhinderte 1938 das Judenpogrom in Mayen und zögerte die Deportation der Juden lange hinaus. Anderer seits sollen bei seinem Amtsantritt im Landratsamt Mayen 1933 die dortigen Kruzifixe in der Zentralheizung verbrannt worden sein. Er soll während des Krieges zusammen mit seiner Frau lange Zeit im Hotel Reuter am Laacher See gewohnt, dort ein schwel gerisches Leben geführt, Schulden von 1600 RM zurückgelassen und 1945 bei seiner Flucht auf das rechte Rheinufer eine Million RM mitgenommen haben.302
Gestorben'. 22.3.1957 in Neuwied. (Q: BA PK/E 76 Heiliger, Best. NS 22 Nr. 1056; LHA Ko Best. 856 Nr. 160786; Stadtmuseum Andernach; Dorfey)
302 Karl Wind, Andernacher Kriegschronik, Stadtmuseum Andernach o. Sign., zum 27.4.1945.
255
124
Helle, Dr. K. Joseph
Geburtsdatum'. 23.1.1889. Beruf. Jurist;
seit 1933 Geschäftsführer der IHK Trier. Partei'. NSDAP (Nr. 264067); 1932 Leiter der Organisationsabteilung des Gaus Koblenz-Trier;
1932-1933 MdL (Preußen); 18.10.1934 Anzeige Helles (unter dem Briefkopf der Kreisleitung Trier-Stadt) gegen den Stadtrechtsrat Karl Schreiner in Trier wegen Beleidigung und Nichtachtung der Fahne des Dritten Reiches (Verfahren von der Staatsanwaltschaft Trier am 7.12.1934 eingestellt). Intelligent, geistig und politisch sehr rege, ... aber ... dem Trünke ergeben ... „ver krachte Existenz der mit Lohnbuchfiihrung und wirtschaftlicher Beratung schlecht und recht sein Leben fristete. Er wurde dann 1933 Geschäftsführer bei der IHK Trier, starb bald. Man behauptete, er habe sich in Trier, nachdem er zu Geld gekommen sei, zu „ Tode gesoffen “.303 (Q: BA PK/E 114 Helle; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737)
125
Henn, Julius
Geburtsdatum und -ort: 16.2.1893 in Hirschhorn (B.-A. Kaiserslautern) als Sohn des Schmieds Johannes Henn. Familienstand', verheiratet seit 30.5.1914 mit Caroline Neckerauer aus Weisenheim am Sand, 1 Sohn (gestorben 1939, Aufnahme von dessen Witwe und der beiden hinterlassenen Kinder in Henns Haushalt); in zweiter Ehe seit 1948 (Ludwigshafen) mit Jenny Schreiber.
Religion', evangelisch. Ausbildung'. Bis 1912 Lehrerseminar.
Beruf. 29.10.1912-31.8.1913 Aushilfslehrer in Weisenheim am Sand und Homburg, 1.10.1913-15.10.1914 Hilfslehrer in Brücken und Oberwiesen (Strafversetzung am 1.5.1914 wegen „sittlicher Verfehlung“ mit seiner Braut, Heiratsbewilligung durch die Regierung der Pfalz am 21.4.1914); 303 Aussage des Landgerichtsdirektors Dr. Jäckel, Koblenz, vom 18.8.1948 (LHA Ko Best. 856
Nr. 110134, Bl. 9).
256
1914-1918 freiwilliger Eintritt in den Heeresdienst, Teilnahme am 1. Weltkrieg im 23. und 25. Bayerischen Infanterie-Regiment (EKII, Leutnant d.R.); 1.12.1918-1945 Lehrer in Edigheim (Hilfslehrer, 1.1.1919 Schulverweser, 1.11.1919 Volksschullehrer, 1.10.1933 Hauptlehrer, 1.1.1935 Oberlehrer, 7.5.1942 Rektor);
Juli 1925 Anklage vor dem französischen Militärgericht wegen Installation eines Radios in seiner Wohnung;
22.4.1933 Mitglied des Bezirkstages von Frankenthal (Fraktionsfiihrer der NSDAP);
April 1933-1938 Stadtrat in Oppau (Fraktionsführer der NSDAP), dann (nach der Eingemeindung Oppaus) in Ludwigshafen bis 1945;
seit Aug. 1939 Wehrdienst (Hauptmann d.R., Kompanieführer), 24.6.1943 Uk-Stellung, aber noch vor der geplanten Entlassung Beckenbruch durch Fahrradunfall am 10.7.1943 mit anschließendem Aufenthalt im Kriegslazarett Mons (Belgien), 4.1.1944 Entlassung aus dem aktiven Wehrdienst. Partei-. 1.1.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 401350);
Okt. 1930-1.8.1932 stellvertretender Ortsgruppenleiter, Propagandaleiter, Geschäfts führer, Kassen- und Pressewart der Ortsgruppe Oppau;
1.9.1931- 1.5.1932 Kreispropagandaleiter für die Bezirke Ludwigshafen-Stadt und -Land, Frankenthal, Speyer, Neustadt und Kirchheimbolanden, ab 1.5.1932 nur für den Kreis Frankenthal; 22.10.1931 Eintritt in die SA, 1.6.1932 SA-Truppführer;
1.8.1932- 18.8.1939 Ortsgruppenleiter von Oppau; 1.8.1932- 1.4.1933 Kreisorganisationsleiter, Geschäftsführer und Kassenverwalter des Kreises Frankenthal, seit 17.9.1932 stellvertretender Kreisleiter von Frankenthal;
Sept. 1933-1945 Leiter des Kreisamts für Volkswohlfahrt in Frankenthal; 1.3.1934 SA-Obertruppführer, 15.2.-18.5.1934 Führer des SA-Sturms 43a/17, seit 18.5.1934 Führer des SA-Sturms 24/9, 1937 Sturmführer und Fürsorgereferent im Stab der Standarte 17;
Mai-14.9.1938 Kreisleiter von Frankenthal als Vertreter für den nach Österreich abgeordneten Kreisleiter Gauweiler. Nachkriegszeit'. 6.9.1945-14.7.1948 Internierung in Frankenthal, Wörth und Lan dau; 20.5.1949-27.8.1949 Untersuchungshaft im Landgerichtsgefängnis Frankenthal wegen Verdachts der Beteiligung an einer Synagogenschändung;
257
28.6.1950 Freispruch von dieser Anklage durch das Landgericht Frankenthal; 24.8.1950 Säuberungsvorschlag der Spruchkammer Neustadt: Belasteter;
14.11.1950 Beschluss der Spruchkammer Neustadt: Einstellung des SäuberungsVer fahrens; 8.2.1951 Wiederaufnahme des Verfahrens infolge Widerspruchs des Landeskommis sars für die politische Säuberung nach Bekanntwerden weiterer Belastungsmomente durch die Spruchkammer II Koblenz; 22.6.1951 Beschluss der Rechtsmittelabteilung der Spruchkammer Koblenz: Zurück weisung des Widerspruchs.
Zwischen Henn und dem Frankenthaler Kreisleiter -* Gauweiler bestand eine persön liche Feindschaft; Gauweiler ließ sich von Henn am 10.11.1938 nach Kirchheim а. d. Eck fahren, um dort das Auto eines Juden zu holen, einer der Vorgänge, die zu seinem Todführten.
б. 2.1952 Anerkennung der dauernden Dienstunfähigkeit Henns durch das rheinlandpfälzische Ministerium für Unterricht und Kultus, Ruhestand ab 17.9.1951. Gestorben'. 1.11.1967 in Ludwigshafen. (Q: LA Sp Best. H 14 Nr. 162, Best. H 91 Nr. 26496 und Karteikarte „Henn, Julius“, Best. R 18 Nr. A 36458, Best. T 65 Nr. 270)
126
Hepp, Erwin
Geburtsdatum und -ort: 21.6.1906 in Waldfischbach (B.-A. Pirmasens) als Sohn des Schneidermeisters Otto Hepp. Familienstand', verheiratet seit 22.12.1938 mit Karolina Vollmer (katholisch), 2 Kin der.
Religion', evangelisch, seit 1938 gottgläubig.
Ausbildung'. 1920-1926 Lehrerseminar in Kaiserslautern. Beruf. 15.4.1926-31.1.1931 Aushilfslehrer in Waldfischbach, Nünschweiler, Nußdorf, Windsberg, Thalfröschen, Hütschenhausen, Pirmasens und Ludwigswinkel, 1930 Anstellungsprüfung, 1.2.1931-31.10.1934 Hilfslehrerin Ludwigswinkel, 1.11.1934 Volksschullehrer in Ludwigswinkel, seit 1.10.1935 in Waldfischbach, seit 1.1.1938 beurlaubt (ohne Dienstbezüge) als Kreisleiter von Zweibrücken.
Partei'. 1.6.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 139686) und SA;
258
Nov. 1930-31.1.1938 Ortsgruppenleiter von Ludwigswinkel, Ortswalter des NSLB, Ortsamtsleiter der NSV, Ortsbeauftragter des WHW; 16.6.1931 -1.12.1932 Bezirksleiter von Dahn;
1.1.1931-Ende 1933 SA-Sturmführer, bis 15.3.1935 Führer (m.d.F.b.) des (bei Neu organisation der SA aufgelösten) SA-Sturmbanns II/5 (Ludwigswinkel), 15.3.193531.12.1937 Führer (m.d.F.b.) des neuen SA-Sturmbanns II/5 (Waldfischbach), Ober sturmbannführer;
1.1.1938-30.8.1941 Kreisleiter von Zweibrücken. Gefallen'. 30.8.1941 bei Stoigino (Russland).
(Q: LA Sp Best. H 4 Nr. 3396, Best. H 42 Nr. 987d, Best. H 91 Nr. 20757, Nr. 20944, Nr. 26500 und Karteikarte „Hepp, Erwin“ , Best. T 65 Nr. 270; Heinz 1994; Mus kalla)
127
Herbert, Wilhelm (Willy) Ludwig
Geburtsdatum und -orf. 28.5.1904 in Frankfurt am Main als Sohn des Fuhrmanns Wilhelm Herbert. Familienstand', verheiratet seit 1956 (München).
Religion-, katholisch. Ausbildung-, 1911-1919 Volksschule in Frankfurt am Main, 1919-1922 Friseurlehrling in Frankfurt am Main. Beruf. 1922-1931 Friseurgeselle; März 1933 Mitglied des Kommunallandtags Wiesbaden und des Provinziallandtags Hessen-Nassau; 1933 MdL (Hessen);
Sept. 1933 kommissarischer Polizeidirektor in Darmstadt;
1.10.1933-15.5.1935 (bis April 1934 kommissarischer) Polizeidirektor in Mainz;
Nov. 1933-1936 MdR, Wahlkreis 33 (Hessen-Darmstadt); April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1940-1945 Ratsherr der Stadt Köln. Partei-, 25.8.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 43222) und SA; Juni 1927 Übertritt von der SA in die SS (Nr. 1031), 11.7.1929 SS-Truppführer, 20.7.1930 SS-Sturmführer, 20.7.1930-4.9.1931 Führer des SS-Sturms 2, 4.9.1931 SS-Sturmbannführer, 4.9.1931 -25.1.1932 Führer (m.d.F.b.) des III. Sturmbanns der 2.
259
SS-Standarte (Frankfurt am Main), 25.1.1932-1.4.1933 Führer (bis 29.7.1932 m.d.F.b.) der 2. SS-Standarte, 29.7.1932 SS-Standartenfuhrer, 1.4.1933-15.5.1935 Führerder 33. SS-Standarte (Darmstadt, ab Nov. 1933 Mainz); 15.5.1935 Übernahme als hauptamtlicher SS-Führer, 15.5.1935-15.1.1936 Führer der 36. SS-Standarte (Danzig), 15.1.-1 1.3.1936 SS-Führer im Stab des SS-Oberabschnitts Nordost (Königsberg), 11.3.1936-1.10.1937 Führer des SS-Sturmbanns 1/30, 1.10.1937-1945 Führer der 58. SS-Standarte (Köln), 12.4.1940 als Sturmmann d.R. zur Waffen-SS einberufen (bis 5.7.1940), SS-Unterscharführer d.R. der Waffen-SS, 13.6.1941 erneut zur Waffen-SS einberufen, SS-Oberscharführerd.R. der Waffen-SS, 1.9.1942 SS-Untersturmführer d.R. der Waffen-SS, 1.9.1942-5.2.1943 Reservefuhrer im SS-Artillerie-Ersatzbataillon, 20.10.1942-23.1.1943 kommandiert zur Stabs kompanie der Waffen-SS beim SS-Personalamt/Volksdeutsche Mittelstelle, 5.2.1943 versetzt zum Artillerie-Regiment der 10. SS-Panzergrenadier-Division (aufgehoben), 5.3.-9.12.1943 Reserveführer der Waffen-SS in der Volksdeutschen Mittelstelle, 9.12.1943 zum SS-Fachführer der Waffen-SS - Fachgruppe Volkstumsarbeit - im Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle ernannt, 9.12.1943 SS-Sturmbannführer (F) der Waffen-SS, 1.3.1944 in die Stabskompanie des Hauptamts Volksdeutsche Mittelstelle versetzt, 21.6.1944 SS-Obersturmführer d.R. der Waffen-SS.
Gestorben: 27.9.1969 in München. (Q: Lilla 2004)
128 Hermesdorf, Peter Geburtsdatum: 11.4.1892.
Beruf: Bausekretär beim städtischen Tiefbauamt in Trier.
Partei: NSDAP (Nr. 80980); Mai 1930 Kreisleiter von Trier;
1933 Kreiskommunalfachberater des Kreises Trier-Stadt. (Q: BA PK/E 163 Hermesdorf)
129 Heß Wohnhaft in Koblenz. Partei: Okt. 1931 Kassierer bei der Gauleitung Koblenz-Trier der NSDAP. (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16735)
260
130 Heß
Partei: 1941 Gauausbildungsleiter im Gau Moselland. (Q: Andernach)
131
Hess, Dr.
Beruf. Direktor der Koblenzer Straßenbahn- und Verkehrsgesellschaft, wohnhaft in Koblenz-Oberwerth.
Partei: 1942-1945 Gauamtsleiter für Technik in Koblenz. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 160497)
132
Heß, Fritz
Geburtsdatum und -ort: 27.2.1879 in Dannenfels (B.-A. Kirchheimbolanden) als Sohn des Ackerers Jakob Heß (aus reicher Großbauernfamilie).
Familienstand: verheiratet mit Philip pine Kolter, 1 Kind.
Religion: evangelisch. Ausbildung: 1885-1893 Volksschule in Dannenfels, landwirtschaftliche Winter schule in Kirchheimbolanden. Beruf: Bis 1904 im väterlichen Betrieb tätig;
Okt. 1899-Sept. 1901 Militärdienst beim 18. Bayerischen Infanterie-Regi ment (Landau); 1904 selbständiger Landwirt in Dan nenfels;
1914-1922 stellvertretender Bürgermeister in Dannenfels; 1914-Aug. 1916 Kompanie-Feldwebel beim 8. Bayerischen Armierungs-Bataillon, Aug. 1916-1918 wegen Felddienstuntauglichkeit dem Reserve-Lazarett Ludwigshafen zugeteilt;
261
11.6.1922-4.6.1938 (hauptamtlicher) Erster Bürgermeister in Dannenfels (erster NSBürgermeister in Deutschland)', Dez. 1924 erfolglose Kandidatur zum Reichstag (NSFP); 1925 Bezirkstagsabgeordneter (Pfalz);
Mai 1928 erfolglose Kandidatur zum Reichstag;
1928-1933 MdL (Bayern), Mitglied des Ausschusses für Aufgaben wirtschaftlicher Art des Bayerischen Landtages (bis 1932 einziges MdL der pfälzischen NSDAP); 1928-4.6.1938 Mitglied des Kreistags Kirchheimbolanden; 13.10.1933-4.6.1938 Kreisbauernfuhrer der Kreisbauernschaft Kirchheimbolanden;
Nov. 1933-4.6.1938 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz);304 1934-4.6.1938 Landeshauptabteilungsleiter I der Landesbauernschaft Bayern (ab 1935 der Landesbauernschaft Saarpfalz);
1934-4.6.1938 Mitglied des deutschen Reichsbauernrats;
1934-4.6.1938 Mitglied des Vorstands des Deutschen Gemeindetages, Vorsitzender der Landgemeinden im Bayerischen Gemeindetag, Mitglied des Verwaltungsrats der Pfäl zischen Landesgewerbeanstalt, Vorsitzender der elektrotechnischen Beratungsstelle bei der Pfälzischen Landesgewerbeanstalt, Mitglied des Aufsichtsrats der Bayerischen Gemeindebank. Partei'. Seit 1910 Bund der Landwirte (BdL);
seit 1920 Anhänger und seit 1922 Mitglied der NSDAP; 1923 Teilnahme am Kampf gegen die Separatisten;
1924/25 Großdeutsche Volksgemeinschaft; Mai 1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 23814), zweiter Vorsitzender der NSDAP der Pfalz;
1926 Herausgeber und Hauptschriftleiter der Wochenschrift „Der Eisenhammer“; mehrere Bestrafungen wegen Angriffen gegen separatistisch eingestellte Beamte und jüdische Richter sowie wegen Nichtbefolgung von Anordnungen der französischen Besatzungsmacht als Bürgermeister;
304 Nachgerückt: Richard Mann (Lilla 233).
262
30.3.-19.11.1927 Gauleiter des Gaus Rheinpfalz der NSDAP;305
20.1.1938 Aufnahmegesuch in die SS. Gestorben'. 4.6.1938 in Dannenfels. (Q: BA RS/C 318 Heß; LA Sp Best. H 91 Nr. 23194; Fenske 1987; Heinz 1994; Lilla 2004; Schepua 1999)
133
Hesse, Franz Theodor (Theo)
Geburtsdatum und -ort: 29.3.1903 in Saarlouis als Sohn des praktischen Arztes Dr. Ernst Hesse. Familienstand', verheiratet seit 11.12.1931 (Saarlouis) mit Herta Klante.
Religion', katholisch. Sept. 1941 -25.11.1944 Kriegsdienst bei der Wehrmacht.
Partei'. NSDAP (Nr. 322929);
1.4.1933 Gründung der Ortsgruppe Schwalbach (Kr. Saarlouis);
1935-1941 Kreisamtsleiter der NSV in Saarlautern (Saarlouis);
1941-1945 Kreisleiter von Saarlautern. Gestorben: 24.7.1959 in Saarlouis.
(Q: BA PK7E 181 Hesse; LA Sp Best. T 65 Nr. 265, 266, 271; Mitteilung Dr. Wolf anger)
305 ln einem Verzeichnis der neuen Gauleitung von Rheinpfalz vom 19.11.1927 erscheint Heß
als stellvertretender Gauleiter hinter Bürckel (BA Best. H 51 Nr. 210, Bl. 86), doch wurde dieses Amt in der Folgezeit nicht von ihm, sondern von Bürckels Vertrautem Leyser wahr genommen. Hintergrund waren wohl die Konflikte zwischen Bürckel und Heß um die Führung im Gau. Vgl. hierzu auch BA Best. NS 22 Nr. 270, Bericht über die Besichtigung des Gaues Rheinpfalz vom 19.1.1932, S. 13 f.
263
134
Hildebrandt, Peter Oskar306
Geburtsdatum und -ort: 23.6.1902 in Aachen als Sohn des Gastwirts August Hildebrandt.
Familienstand', verheiratet seit 22.2.1924 mit Cläre Kreutz, 1 Tochter (geb. 1922). Religion', katholisch.
Ausbildung: Bis 1916 Realgymnasium in Aachen, 1916/17 Oberrealschule in Gie ßen (Einjährig-Frei willigen-Zeugnis). Beruf: 15.9.1920-30.6.1923 Büro hilfsarbeiter bei der Stadt Aachen, 15.7.1923-15.12.1924 bei der Regie rung Aachen (17.12.1923 Prüfung für mittlere Gemeindebürobeamte), 8.5.15.8.1925 wieder bei der Stadt Aachen, 1.2.1926-8.12.1927 beim Wasserwerk des Landkreises Aachen;
1928-1930 freier Journalist (tätig u.a. für den „Völkischen Beobachter“ und den „Angriff Berlin“); 15.9.1930-28.2.1931 Schriftleiter des „Westdeutschen Beobachters“ in Köln, 1.3.193131.5.1933 des „Koblenzer Nationalblattes“ (seit 1.10.1931 Hauptschriftleiter); 29.2.1932 Verurteilung durch das Schöffengericht Köln wegen öffentlicher Beleidi gung zu 100 RM Geldstrafe;
seit März 1933 Stadtverordneter in Koblenz; 9.10.1933 Eintritt als Informant bei der Kreisverwaltung Koblenz-Land;
18.11.1933-28.8.1937 Amtsbürgermeister von Münstermaifeld (bis 1.10.1934 kom missarisch); 23.9.1935 Verlängerung der Probezeit, 25.-28.1.1936 vorübergehende Beurlaubung aufgrund einer Anklage vor dem Landgericht Koblenz wegen fortgesetzter Untreue (nach Freispruch Hildebrandts am 27.1.1936 wieder aufgehoben), 13.5.1936 zweite 306 Vornamen lt. Geburtsurkunde Friedrich Wilhelm August Peter (LHA Ko Best 469 Nr 596 BL 25).
264
Verlängerung der Probezeit wegen einer tätlichen Auseinandersetzung in Koblenz (deswegen auch Disziplinarstrafe von 50 RM), mit Androhung der endgültigen Abbe rufung als Bürgermeister durch den Regierungspräsidenten; seit 18.11.1933 Vorsitzender der Verwaltungskommission des St.-Joseph-Hospitals in Münstermaifeld, Geschäftsführer der Provinzial-Feuerversicherungs-Anstalt, bis 20.7.1936 Leiter der Bezirksabteilung der Ämter des Regierungsbezirks Koblenz im Deutschen Gemeindetag, seit 1.1.1936 Beisitzer des Oberversicherungsamts Koblenz. Partei’. 1.7.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 321884) und SA; Ortsgruppenleiter, Gauredner;
1931-1933 kommissarischer Gaupresseamtsleiter im Gau Koblenz-Trier; 1.6.-15.11.1933 stellvertretender Gaupresseamtsleiter im Gau Koblenz-Trier;
Nov. 1933 stellvertretender Gauführer der NS-Hago des Gaus Koblenz-Trier;
1.1.1934-28.8.1937 Ortsgruppenleiter von Münstermaifeld, zugleich Kreisschulungs leiter und stellvertretender Kreisleiter des Kreises Mayen. Gestorben’. 28.8.1937 in Münstermaifeld an den Folgen einer Gehirnblutung, die am Tag vorher während einer Rede in Kattenes (Kr. Mayen) aufgetreten war. (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16735, Best. 463 Nr. 1020, Best. 469 Nr. 596; „Der Hoheits träger“, Folge X/2, Oktober 1938)
135
Hildebrandt, Richard Hermann
Geburtsdatum und -ort: 13.3.1897 in Worms als vierter von sechs Söhnen des Kera mikfabrikanten Albert Hildebrandt.
Familienstand’, verheiratet seit 1928 (Eheschließung in den USA). Religion’, evangelisch, 1938 gottgläubig.
Ausbildung’, humanistisches Gymnasium in Worms, Frankfurt am Main und Dorsten, Mai 1915 Abitur.
Beruf. 15.5.1915 Kriegsfreiwilliger beim (Westfälischen) Feldartillerie-Regiment Nr. 22 (Münster), Nov. 1915-Nov. 1918 Kriegseinsatz im Feldartillerie-Regiment 22 und im Fußartillerie-Regiment 18 (Russland, Frankreich), zunächst Artillerie-Beobachter, Feb. 1918 Leutnant d.R., zuletzt Batterieführer, Nov. 1918 aus dem Heer entlassen, danach vorübergehend in der Keramikfabrik seines Vaters tätig;
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1919-1921 Studium der Volkswirtschaft, Philologie, Geschichte und Kunstgeschichte (ohne Abschluss) an den Universitäten Köln und München;
1921-1928 Korrespondent im Handel und in der keramischen Industrie sowie im Bank fach in Trier, Köln, Münster, Augsburg, Worms, Frankfurt am Main und Hannover; März 1928-Mai 1930 Aufenthalt in den USA als Farmer, Gärtner, Handwerker und Angestellter im Büro eines New Yorker Baugeschäfts, Mai 1930 Rückkehr nach Deutschland; 1933 preußischer Provinzialrat;
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 7 (Breslau), ab 1936 Wahlkreis 19 (Hessen-Nas sau); 1936 Mitglied des Landesbauernrats und des Landesbauernthings der Landesbauern schaft der Rheinprovinz, Mitglied des Reichsbauernthings;
Mai 1939 Gründung des Deutschen Reichsvereins für Volkspflege und Siedlungshilfe (Ziel: Zerschlagung des Kirchenbesitzes);
23.4.1940 ehrenamtliches Mitglied des Volksgerichtshofes, Juli 1942 wegen Arbeits überlastung auf eigenen Antrag von seiner Aufgabe als Beisitzer am Volksgerichtshof entbunden.
Partei'. Aug. 1922 Eintritt in die NSDAP in Windsheim (Mittelfranken); Mai 1923-1928 Bezirksführer des Bundes Oberland;
Juni 1923 Eintritt in die SA;
Sept. 1923 Teilnahme am „Deutschen Tag“ in Nürnberg; 9.11.1923 Teilnahme am Marsch der SA auf Nürnberg;
1.6. 1928 Wiedereintritt in die NSDAP (Ortsgruppe New York, Nr. 89221); 1930 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Windsheim; 1930-Jan. 1931 Bezirksleiter des Bezirks Windsheim;
Jan. 1931 Wiedereintritt in die SA; Feb. 1931 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 7088), 24.6.1931 SS-Sturmführer, 24.6.1931 als Sturmführer im Stabe des SS-Abschnitts ¡zur Dienstleistung beauftragt (München), 17.8.1931-1.7.1932 (zugleich) Stabsführer und Adjutant der SS-Brigade Süd (Mün chen), als solcher Mitglied des Stabs der OSAF, 17.8.1931 SS-Sturmbannführer (mit Patent vom 18.10.1931), 15.10.1931 SS-Standartenführer (mit Patent vom 18.10.1931), 31.3.1932 SS-Oberführer (mit Patent vom 1.1.1932), 1.7.-1.10.1932 Stabsführer und Adjutant der SS-Gruppe Süd (München), 14.10.1932-30.1.1933 Führer (m.d.F.b.)
266
der SS-Gruppe Süd (München), 30.1.1933 zur SS-Gruppe West kommandiert (nach Zusammenstoß mit dem Gauleiter von Franken, Julius Streicher), 12.1.1934-15.4.1935 Führer des SS-Abschnitts XXI „Görlitz“ (mit Wirkung vom 13.11.1933), 22.11.1933 SS-Brigadeführer (mit Patent vom 9.11.1933), 15.4.1935-31.12.1936 Führer des SS-Abschnitts XI (Wiesbaden), 13.9.1936 SS-Gruppenführer, 1.1.1937-26.10.1939 Führer des SS-Oberabschnitts Rhein (Wiesbaden), 1.4.-26.10.1939 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten der Rheinprovinz, in Hessen, in der Provinz Hessen-Nassau, in Baden, beim Bayerischen Staatsminister des Innern und dem Reichskommissar für das Saarland (Wiesbaden), 21.9.-26.10.1939 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Höheren SS- und Polizeifuhrers für Danzig und Westpreußen beauftragt, 26.10.1939-20.4.1943 Führer des SS-Oberabschnitts Weichsel und Höherer SS- und Polizeiführer beim Reichsstatthalter in Danzig-West preußen im Wehrkreis XX (Danzig), zugleich Gerichtsherr des SS- und Polizeigerichts IV Dez. 1939-20.4.1943 Beauftragter des RKF im Reichsgau Danzig-Westpreußen, 20.-27.5.1940 kommandiert zur Ausbildung und Information bei der I./SS-Ausbildungs- und Ersatzabteilung des SS-Artillerieregiments (Berlin-Lichterfelde), 14.6.25.6.1940 Kriegseinsatz, 10.4.1941 Generalleutnant der Polizei, 30.1.1942 SS-Obergruppenführer und General der Polizei, 18.5.1942 in die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 1.1.1942), 20.4.1943-1945 Chef des Rasseund Siedlungshauptamtes der SS (25.12.1943-5.9.1944 durch SS-Gruppenführer Harald Turner vertreten), zugleich Mitglied des Kuratoriums des Lebensborn e.V, München (25.12.1943-5.9.1944 durch SS-Gruppenführer Harald Turner vertreten), Mitglied des Obersten Prüfungshofes für Volkszugehörigkeitsfragen in den einge gliederten Ostgebieten beim RKF-Stabshauptamt, 16.12.1943 vom RFSS mit einem Sonderauftrag in Süd-Rußland beauftragt, 25.12.1943-5.9.1944 vertretungsweise mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Höheren SS- und Polizeiführers im Gebiet der Heeresgruppe A und des SS- und Polizei Führers Krim beauftragt (Höherer SS- und Polizeifuhrer Schwarzes Meer), 25.8.-5.9.1944 Höherer SS- und Polizeifuhrer Sieben bürgen (offenbar nicht angetreten), 15.12.1944 General der Waffen-SS und Polizei (mit Wirkung vom 1.12.1944), 26.2.1945 als Höherer SS- und Polizeiführer Südost zum Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Mitte abgeordnet, 26.2.1945 Verbindungsführer des RFSS zur Heeresgruppe Mitte, 10.3.1945 Höherer SS- und Polizeiführer Südost in den Gauen Niederschlesien, Oberschlesien und im Wehrkreis VIII und Führer des SS-Oberabschnitts Südost(mit Wirkung vom 23.2.1945), April 1945 Höherer SS-und Polizeiführer Böhmen-Mähren (Prag). Nachkriegszeit'. Mai 1945 zunächst untergetaucht, 24.12.1945 unter falschem Namen in Wiesbaden-Biebrich von den Amerikanern festgenommen, zunächst in Regensburg interniert, dann an Polen ausgeliefert;
267
1.7.1947 nach Nürnberg zurückgebracht und im Nürnberger RuSHA-Prozess (Fall VIII) angeklagt;
10.3.1948 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Mitgliedschaft in verbreche rischen Organisationen und Kriegs verbrechen durch den Militärgerichtshof in Nürn berg zu 25 Jahren Haft verurteilt, später erneut nach Polen ausgeliefert; 8.10.-4.11.1949 Prozess in Bromberg (zusammen mit dem SS-Brigadeführer Max Henze);
4.11.1949 durch den 1. Strafsenat des Oberlandesgerichts Bromberg wegen seiner Tätigkeit in Danzig-Westpreußen zum Tode verurteilt, 25.11.1950 durch Urteil des obersten polnischen Gerichts in Warschau bestätigt, 3.12.1950 vergebliches Gnaden gesuch an den polnischen Staatspräsidenten Bierut. Gestorben'. 10.3.1952 in Bromberg (zusammen mit Henze hingerichtet). (Q: Grill; Lilla 2004)
136
Hillebrand, Hermann Jakob Adam
Geburtsdatum und-ort: 15.5.1907 in Münstereifel (Kr. Rheinbach) als Sohn des Hotel besitzers Johann Wilhelm Hillebrand.
Familienstand', verheiratet seit 7.9.1942 (Bernkastel-Kues) mit N. Steinborn, 1 Sohn.
Religion', katholisch, 1934 Kirchenaustritt. Beruf. 1928-31.3.1935 Kassensekretär beim Bürgermeisteramt Kuchenheim (Kr. Eus kirchen);
1.4.1935- 31.10.1938 Rentmeister (Leiter der Kreiskommunalkasse) in Cochem, 1.11.1938-31.3.1939 beurlaubt für Verwaltungsausbildung in der Beamtenschule Rehnitz (Neumark), seit 1.4.1939 für den Dienst in der NSDAP;
16.12.1939- 28.10.1940 freiwilliger Kriegsdienst beim Infanterie-Regiment 107 (Gefreiter, Feldzug im Westen);
März-8.5.1945 zum Volks sturm eingezogen. Partei'. 1.8.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1241582), Ortsgruppe Idar-Oberstein;
1.5.-31.10.1935 stellvertretender Kreiswalter des RDB in Cochem; 1.11.1935- 30.10.1938 Ortsgruppenleiter von Cochem ;
1.4.1939amtlich);
268
30.6.1943 Kreisgeschäftsführer des Kreises Birkenfeld-Baumholder (haupt
Nov. 1940-1.3.1942 Kreisgeschäftsfuhrer in Diekirch (Luxemburg);
1942 zeitweise kommissarischer Kreisleiter des Kreises Birkenfeld-Baumholder, Aug. 1942-30.6.1943 kommissarischer Ortsgruppenleiter von Oberstein;
1.7.1943-März 1945 Kreisstabsamtsleiterin Mayen. Nachkriegszeit. Ab 8.5.1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft, ab 10.6.1945 Inter nierung in Fürstenfeldbruck, Bad Aibling, Altenstadt, Augsburg-Göggingen, Ludwigs burg, 5.12.1947-24.9.1948 in Diez, danach wohnhaft in Bernkastel-Kues; 29.3.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Trier: Minderbelasteter, 1000 DM Sühne (abgegolten durch Internierung), Entlassung aus dem Dienst der Amtskasse Cochem. Gestorben-. 15.1.1996 in Bernkastel-Kues.
(BA PK/E 205 Hillebrand, PK/B 183 Cattepoel; LHA Ko Best. 856 Nr. 40171; Stan desamt Bad Münstereifel)
137
Hinterwälder, Georg
Geburtsdatum und -ort: 18.4.1904 in Kaub (Kr. St. Goarshausen) als Sohn des Post boten Wilhelm Hinterwälder.
Familienstand-, verheiratet seit 18.4.1934 mit Anne Niss, 2 Töchter.
Religion-, evangelisch, später gottgläubig.
Beruf-, Maschinenschlosser, ab 1927 Bauingenieur; bis 1934 Stadtverordneter in Kaub; 1934-1.8.1943 Bürgermeister von Montabaur und Kreisdeputierter des Unterwester waldkreises;
1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; ab 1.8.1943 Landrat in Gelnhausen. Partei-, vor 1926 Mitglied im evangelischen „Bund Deutscher Jugend“; 1.7.1928-1.7.1929 Dienst in der SA (Scharführer);
1.8.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 95899);
1,8.1928-Dez. 1932 Ortsgruppenleiter von Kaub; I. 1 1.1931-10.3.1934 Kreisleiter von St. Goarshausen;
II. 3.1934-30.9.1937 Kreisleiter des Unterwesterwaldkreises;
269
1.1.1938-1.8.1943 kommissarischer Kreisamtsleiter des Amts für Beamte im Unterwes terwaldkreis (Dienstrang: „Kreisleiter ehrenhalber“), Beisitzer im Kreisparteigericht;
ab 31.12.1943 kommissarischer Leiter des Kreisgerichts Gelnhausen. Gestorben'. 27.9.1944 in Heidelberg.
(Q: BA PK/E 228 Hinterwälder; HStA Wi Abt. 408 Nr. 105 und 130; Standesamt Loreley; Lilla 2004)
138
Hintze307, Kurt Gustav Ernst
Geburtsdatum und -ort: 8.10.1901 in Fehrbellin (Lkr. Osthavelland) als Sohn des Kraftwagenfahrers Friedrich Hintze. Religion', evangelisch, 26.5.1937 Kirchenaustritt.
Ausbildung'. 1907-1915 Volksschule. Beruf'. 1915-1918 als ungelernter Arbeiter in Munitionsfabriken tätig, 1918-Aug. 1932 Landarbeiter in Brüsenhagen (Lkr. Ostprignitz); 1922 Arbeitsgemeinschaft Roßbach (Freikorps, Mecklenburg), Juni/Juli 1923 Schwarze Reichswehr (Fort Haneberg), 1.12.1923-1.4.1925 erneut Arbeitsgemein schaft Roßbach, später Frontbann Ostsee;
1929-Aug. 1932 Deputatarbeiter auf dem Bauerngut Walter Reeder in Brüsenhagen; 1929/30 Mitglied des Grundvermögenssteuer-Ausschusses für den Bezirk Witt stock;
Juli 1932-Nov. 1933 MdR, Wahlkreis 4 (Potsdam I);
März 1936-13.11.1944 MdR, Wahlkreis 6 (Pommern), ab 1938 Wahlkreis 20 (KölnAachen);
29.5.1936 ordentliches Mitglied des Landesbauernrats der Landesbauernschaft Pom mern und des Reichsbauernthings; 1937 Mitglied der Arbeitskammer des Gaus Koblenz-Trier, Mitglied des Landesbau ernrats der Landesbauernschaft Rheinland.
Partei'. 1921/22 Deutschsoziale Partei;
1924/25 Redner der NSFP; 1.9.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 98200) und SA; 307 Führte bis 30.11.1909 den Mädchennamen seiner Mutter, Penter (Lilla 249).
270
1.9.1928 SA-Mann im Sturm 8 der SA-Standarte 7, Gausturm Berlin-Brandenburg, 1.10.1928 SA-Scharführer; Mai 1929-Juli 1930 Ortsgruppenleiter der Ortsgruppe Dossow (Lkr. Ostprignitz), spä ter zeitweise auch Bezirksleiter der NSDAP der Ostprignitz;
1.10.1929 SA-Truppführer, 18.6.1931 SA-Sturmführer, 18.6.-15.12.1931 Sturmführer des 8. Sturms der SA-Standarte 7, 15.12.1931-1.7.1932 Sturmbannführer des Sturm banns V der SA-Standarte 39 (Kyritz), 1.7.1932-24.4.1933 beauftragt mit der kommis sarischen Führung der SA-Standarte 39 „Ostpriegnitz“, 9.9.1932 SA-Sturmbannführer, 24.4.-20.8.1933 beauftragt mit der kommissarischen Führung der SA-Standarte 224 „Brandenburg-West“; 20.8.1933 Übernahme in den hauptamtlichen Dienst der SA, 20.8.-1.12.1933 in den Stab der Reichsführerschule München kommandiert, 1.12.1933 zur Reichsführer schule versetzt, 1.12.1933-15.9.1934 Abteilungsleiter (Hausverwaltung) und Referent im Stab der Reichsführerschule München, 15.9.1934 zur SA-Gruppe Pommern zur Einteilung versetzt, 30.9.1934-30.11.1936 (bis 20.4.1935 kommissarischer) Führer der SA-Brigade 7 „Grenzland-Mitte“ (Neustettin/Pomm.), 9.11.1934 SA-Obersturmbannführer, 20.4.1935 SA-Standartenführer, 7.8.1935-18.4.1936 zugleich beauftragt mit der kommissarischen Führung der SA-Brigade 107 (Stolp), 9.11.1935 SA-Oberführer, 30.11.1936 auf eigenen Antrag aus gesundheitlichen Gründen aus dem hauptamtlichen SA-Dienst ausgeschieden; 1.12.1936-18.3.1937 SA-Führerz.V der SA-Gruppe Pommern;
15.1.-31.7.1937 (hauptamtlicher) Reichsfachgruppenwalter der Fachgruppe Obst, Gemüse, Konserven der Reichsbetriebsgemeinschaft I „Nahrung und Genuß“ der DAF; 18.3.1937 versetzt zur SA-Gruppe Berlin-Brandenburg, 18.3.-30.6.1937 SA-Führer z.V der SA-Brigade 30;
1.7.1937 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 282066) als SS-Anwärter, 1.7.1937 SS-Mann, 1.7.1937 SS-Oberführer (mit Patent vom 9.11.1935), 1.8.-1.10.1937 kommandiert zum SS-Oberabschnitt Nordost (Königsberg), 1.10.1937-1.2.1940 Führer des SS-Abschnitts XI (Koblenz), 2.11.1939-1.2.1940 abkommandiert als SS- und Selbstschutzführer im Generalgouvernement, zugleich SS-Führer für Flüchtlingsaufgaben beim Höheren SSund Polizeiführer Ost (Krakau), 1.2.1940-1.4.1941 Führer des SS-Abschnitts XXXXI (Thorn), 5.9.1940 zur Waffen-SS einberufen, 5.9.1940 SS-Untersturmführer d.R. der Waffen-SS, 5.9.-1.11.1940 Führer der 1. Nachschub-Kolonne der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“, 1.11.1940 SS-Obersturmführer d.R. der Waffen-SS, 1.11.1940 aus der Waffen-SS entlassen und in die Reserve I der Waffen-SS überführt;
271
10.11.4.1941 kommandiert zum RKF (13.1.1941 Dienstantritt), 21.11.4.1941 Leiter des Ansiedlungsstabs Altreich/Ostmark beim RKF, 1.4.1941 -8.4.1944 Chef des Amtes II (Arbeitseinsatz) im Stabshauptamt RKF, Okt.-Dez. 1941 Leiter der Aussiedlung der Slowenen aus dem Ranner Dreieck, 30.1.1942 SS-Brigadefuhrer, 13.11.1943-21.2.1944 abkommandiert als Sonderbeauftragter des RFSS für den Truppenübungsplatz Kur mark bei Lü\dben,2\.2.-^,AA'jAA zur Durchführung einer großen Aushebungsaktion in Litauen zum Höheren SS- und Polizeiführer Ostland kommandiert, zeitweise dessen Vertreter, 21.2.1944 Berechtigung, die Achselstücke eines Generalmajors der Polizei zu tragen, 8.4.-15.9.1944 SS- und Polizeiführerin Litauen (Kauen), 15.9.-13.1 1.1944 abkommandiert als Beauftragter des Reichsverteidigungskommissars Oberschlesien beim Festungsbaustab Oberschlesien (Kattowitz), als solcher Führer im Stab des SSOberabschnitts Südost (Breslau) und Verbindungsführer des Höheren SS- und Polizeifuhrers Südost zu Gauleiter Fritz Bracht. GestorbenAl A 1.1944 in Kattowitz (bei einem Bombenangriff ums Leben gekommen).
(Q: Lilla2004)
139
Hörster, Heinrich
Geburtsdatum und -ort: 26.9.1901 in Opsen (Kr. Altenkirchen).
Familienstand', verheiratet, 2 Kinder. Religion: evangelisch. Ausbildung: Volksschule, landwirt schaftliche Schule.
Beruf: 1924-1934 kaufmännischer Ange stellter im Lebensmittelgroßhandel;
1934-1940 Geschäftsführer in verschie denen Betrieben der Viehwirtschaft. Partei: 1.2.1930 Eintritt in die NSDAP;
1.2.1930-1.1.1931 Mitglied der SS; 23.8.1933-1.12.1940 Ortsgruppenleiter von Opsen;
1.6.1934-1945 stellvertretender Gauobmann der DAF; 1938-1939 Abschnittsleiter der DAF am Westwall;
1.12.1940-8.4.1943 stellvertretender Kreisleiter von Neuwied (1943 auch M-Kreisleiter);
272
Juli 1944-März 1945 Sachbearbeiter bei der Gauleitung Koblenz-Trier. Nachkriegszeit-, 29.4.1945-11.8.1945 Kriegsgefangenschaft, 11.8.1945-30.11.1948 Internierung;
Säuberungsspruch vom 31.3.1950: Belasteter. (Q: Dorfey)
140
vom Hövel
Beruß vor 1944 Reichsbankinspektor.
Partei'. 1944 Gauwirtschaftsberater in Trier.
(Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 90202)
141
Hofmann, Karl Isidor Gottlieb
Geburtsdatum und -ort: 24.2.1903 in Neuburg a.d. Donau als Sohn des Buchhändlers Gottlieb Hofmann. Familienstand-, verheiratet seit 12.10.1933 mit Elisabeth Röhrig, 2 Kinder.
Religion-, evangelisch-lutherisch.
Ausbildung-, 1909-1913 Volksschule in Neuburg, 1913-1919 Realschule in Neuburg. Beruf. Buchhändler, vor 1933 arbeitslos, wohnhaft in Lambrecht;
1939-1945 Kriegsdienst in der Wehrmacht. Partei-, 1920/21 Mitglied der bayerischen Einwohnerwehr; 14.12.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 48585); 1928-1934 Führer der HJ im Gau Rheinpfalz (Sitz in Erfenstein bei Lambrecht), seit 1933 hauptamtlicher Bannführer in der Reichsjugendführung;
1934-1938 Gauwart der KdF in der DAF des Gaus Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz); 1938-1945 Leiter des Gaupersonalamts des Gaus Saaprfalz (ab 1940 Westmark). Nachkriegszeit-, 18.11.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Donauwörth: Min derbelasteter.
Gestorben-, 20.6.1984 in Neuburg a. d. Donau.
(Q: LA Sp Best. R 18 Nr. A 35210; NSZ vom 24.2.1932 und vom 7.2.1941)
273
142
Holländer, Heinrich (Heinz)
Geburtsdatum und -ort: 16.5.1896 in Fünfkirchen (Ungarn) als Sohn des Kaufmanns Heinrich Holländer aus Stockheim (Rheinland). Familienstand', verheiratet seit 25.8.1923 (Breitscheid) mit Ella Schumann, 3 Kin der.
Religion', evangelisch, später gottgläu big.
Ausbildung', deutsche Volksschule, ungarische Schulen, kaufmännische Lehre; 15.9.1914-10.4.1919 in der deutschen Kriegsmarine (Obermaat, EK II). Beruf'. Kaufmann, 1921 Prokurist im Thyssen-Konzern.
Partei'. Seit Sept. 1919 Mitglied der Thule-Gesellschaft in München (bis zu deren Auflösung 1930); 1923-1930 Mitglied des Jungdeutschen Ordens;
1.5.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 169008), Gauredner; 1.1.1930-1.7.1931 Ortsgruppenleiter von Limburg a. d. Lahn;
1931-1935 Kreisgeschäftsführer, kommissarischer Kreisleiter in Gießen; seit 1.4.1937 im hauptamtlichen Parteidienst, Gauhauptstellenleiter im Gaupersonal amt, später Gaupersonalamtsleiter des Gaus Hessen-Nassau;
Schulungsleiter der SS beim Stab III/83 (Aschaffenburg); 16.7.1942-Juni 1943 kommissarischer Kreisleiter von Worms. (Q: BA PK7F 7 Holländer, RS/C 500 Holländer; HStA Wi Abt. 520/Gi-Z Nr. 206; StadtA Worms Abt. 204 Nr. 4; Bonk/Bönnen; Rademacher)
274
143
Holzer, Dr. Ludwig
Geburtsdatum und -orf. 5.9.1900 in Zweibrücken. Ausbildung-, Studium der Volkswirtschaft und Rechtswissenschaft; 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg.
Beruf. Gerichtsassessor in München, danach Rechtsanwalt;
seit 1933 im bayerischen Staatsdienst, seit 1937 Regierungsrat I. Klasse bei der Regie rung der Pfalz in Speyer; 1936 Präsident des TSV 1860 München;
5.7.1939-1.9.1942 Beigeordneter der Stadt Kaiserslautern; 1939-Aug. 1942 Kriegsdienst in der Wehrmacht;
1.9.1942-3.2.1943 kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Ludwigshafen;
ab Feb. 1943 wieder Kriegsdienst in der Wehrmacht (1943 Oberleutnant).
Partei'. 1922 Eintritt in die NSDAP; 9.11.1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in München (Träger des „Blutordens“);
vor 1933 Führer eines SA-Sturms in München; 1937-1939 Leiter des Kreispresseamts und des Kreisrechtsamts, ab 23.12.1937 zugleich kommissarischer Leiter des Kreisamts für Beamte in Speyer, Kreisgruppenführer des Nationalsozialistischen Rechtswahrerbundes (NSRB) in Speyer;
1941 Kreisgruppenführer des NSRB in Kaiserslautern;
1.9.1942-3.2.1943 kommissarischer Kreisleiter von Ludwigshafen. (Q: LHA Sp Best. H 91 Nr. 7079, Nr. 26067, Nr. 26499; StadtA Kl; Mörz; Radema cher; Mitteilung Dr. Herzog)
144
Horn
Wohnhaft in Koblenz. Partei-, Okt. 1931 Leiter der Abteilung für Rasse und Kultur bei der Gauleitung Koblenz-Trier. (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16735)
275
145
Horn, Johann Michael (Hans)
Geburtsdatum und -ort: 26.5.1895 in Merlach (B.-A. Staffelstein, Oberfranken) als Sohn des Oberlehrers August Horn. Familienstand', verheiratet seit 21.8.1920 mit Katharina Wagner, keine Kinder.
Religion', evangelisch. Ausbildung'. 1901-1905 Volksschule in Hof a. d. Saale, 1905-1910 humanistisches Gymnasium in Hof a. d. Saale, 1.9.1910-25.8.1914 Lehrerseminar in Bayreuth;
26.8.1914-März 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger im 23. Baye rischen Infanterie-Regiment in Flandern und Frankreich, 31.3.1918 verwundet (Schä delverletzung), 50 % kriegsbeschädigt (Verlust des linken Auges), 28.1.1919 Entlas sung aus dem Heer als Leutnant d.R. (EKI und II); 15.2.-1.5.1919 Kriegsteilnehmersonderkurs am Lehrerseminar in Bayreuth, 15.7.1919 Notreifezeugnis; 2.5.-30.9.1919 Leutnant d.R. beim Freikorps Epp in Ulm und Landshut;
Okt. 1919 Ausbildungskurs für Kriegsteilnehmer an der Schillerschule in Hof a. d. Saale. Beruf. 1.11.1919 Hilfslehrer in Wunsiedel, seit 1.9.1920 in Reichsthal, 1921 Anstel lungsprüfung, 1.10.1922 Volksschullehrer, seit 1.11.1922 in Frankelbach, 1,5.192430.4.1934 in Kaiserslautern;
1.5.1934 Kreisschulrat, 1.3.1936 Regierungsschulrat, 12.1.1943 Regierungs- und Schulrat bei der Regierung der Pfalz (seit 1.1.1938 beurlaubt); 10.7.1934 stellvertretender Vorsitzender des Kreisvereins vom Roten Kreuz der Pfalz; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
26.8.1939-15.11.1940 zur Wehrmacht eingezogen (Oberleutnant, Hauptmann, Kom panieführer in der Luftverkehrszone West); 5.3.1943-5.3.1945 kommissarischer Oberbürgermeister von Ludwigshafen. Partei'. Nov. 1924-Okt. 1926 stellvertretender Ortsgruppenleiter und Führer der Jugend der NSDAP in Kaiserslautern;
19.11.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 23802);
1925-1927 und wieder ab 1930 Mitglied der SA; Okt. 1926-30.6.1930 Vorsitzender des Orts-USchlA Kaiserslautern;
30.6.1930 SA-Sturmführer;
276
Juli 1930-24.9.1931 Vorsitzender des Bezirks-USchlA in Kaiserslautern;
24.9.1931-31.1.1933 Beisitzer im Gau-USchlA Rheinpfalz;
24.9.1931 SA-Sturmbannführer 1/23, 1.2.1933 SA-Obersturmbannfiihrer 1/23; 1.2.1933-31.12.1937 Beisitzer des Gaugerichts des Gaus Rheinpfalz;
9.3.-10.10.1933 SA-Verbindungsoffizier bei der Polizeidirektion Kaiserslautern und Leiter der Hilfspolizeikurse in Kaiserslautern; 1.5.1934 SA-Standartenführer, Führer der Standarte R 18 (Speyer), 1.3.1935 SAStandartenführer z. V Brigade 51;
1.3.1935-31.12.1937 Kreisleiter von Speyer; 1.1.1938-1945 (bis 1.4.1938 kommissarischer) Gaurichter des Gaus Saarpfalz (ab 1940 Westmark);
28.6.1938 zum Verbindungsmann des Gaus Saarpfalz zum I C-Offizier des XII. Armeekorps bestellt;
9.11.1938 SA-Oberführer z.V Brigade 51; 3.2.1943-5.3.1945 kommissarischer Kreisleiter von Ludwigshafen. Nachkriegszeit'. 3.4.1945-8.5.1948 Internierung (davon 9 Monate wegen Namens gleichheit im Kriegsverbrecherlager Dachau), danach wohnhaft in Ludwigshafen, ab 14.7.1948 in Kaiserslautern bei den Schwiegereltern;
8.2.1950 Beschluss der Spruchkammer Neustadt: Säuberungsverfahren eingestellt; 23.8.1950 Versetzung in den Ruhestand als Hauptlehrer.
Gestorben'. 24.12.1969 in Mannheim. (Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 1514, Best. R 18 Nr. A 3701, Best. T 65 Nr. 265; Heinz 1994; Lilla 2004; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
146
Ihle, Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 23.10.1889 in Meschede.
Partei: NSDAP (Nr. 67958);
Mitglied der SS (Nr. 2036), 24.6.1931 SS-Untersturm führer, 24.8.1932 SS-Hauptsturmfuhrer, 9.11.1932 SS-Sturmbannführer, 20.4.-16.12.1933 Führerder 18. SS-Standarte (Königsberg), 31.7.1933 SS-Obersturmbannführer, 24.12.1933 SS-Standartenfuhrer, 1.1.-10.3.1934 Führer der 65. SS-Standarte (Freiburg), 10.3.1934-15.3.1936 Führer der 32. SS-Standarte (Heidelberg), 15.3.1936-1.1.1938 Führer der 13. SS-Standarte
277
(Stuttgart), April 1936-Aug. 1941 Führerder 82. SS-Standarte (Bielefeld), 1.11.19381.2.1940 Führer des SS-Abschnitts XXXIV (Neustadt a. d. Weinstraße), 1.2.19407.3.1942 Führer des SS-Abschnitts XXXX (Bromberg);
1.2.1942 Eintritt in die Waffen-SS, Obersturmführer d.R. in der SS-Division „Das Reich“; 21.2.1942 Einleitung eines SS-Disziplinarverfahrens wegen Veruntreuung von zweck bestimmten Geldern und SS-schädigenden Verhaltens, zugleich unter Verbot des Tra gens des SS-Dienstanzuges beurlaubt; Ablegung eines umfassenden Geständnisses durch Ihle.
Gestorben'. 7.3.1942 in Bromberg an den Folgen eines zwei Tage zuvor verübten Selbstmordversuchs (Kopfschuss). (Q: Axis History Forum)
147
Imbt, Richard
Geburtsdatum und -ort: 26.4.1900 in Kusel als Sohn des Progymnasiums pedells Jakob Imbt, aus kinderreicher Familie. Familienstand', verheiratet seit 28.6.1931 mit Elisabeth Baßler (evangelische Leh rerin), 3 Töchter.
Religion', evangelisch.308
Ausbildung'. Volksschule, Gymnasium bis zur mittleren Reife, Ausbildung als Beamtenanwärter bei der Stadtverwal tung Kusel, 1918-1921 Bayerische Ver waltungsschule, 1921 Prüfung für den gehobenen mittleren Verwaltungsdienst, Bayerische Akademie für Verwaltungs wissenschaft. Beruf. 1922 Stadtsekretär in Zweibrücken, 1.3.1924-1933 Verwaltungsbeamter in Ixheim (Gemeindeobersekretär, zuletzt Oberinspektor); 308 Kein Kirchenaustritt trotz entsprechender Forderung der Parteikanzlei in einem Brief an Gauleiter Bürckel (LA Sp Best. R 18 Nr. A 26749, Bl. 145).
278
1932- 1933 MdL (Bayern);
20.3.-1.11.1933 Bürgermeister von Kusel; seit Mai 1933 Präsident des Kreistags der Pfalz;
1.11.1933-1.3.1936 Bürgermeister von Bad Dürkheim;
3.5.-Juni 1934 kommissarischer Regierungsdirektor und Leiter der Regierung der Pfalz in Speyer; 1.3.1936-1938 Oberbürgermeister von Neustadt a. d. Weinstraße;
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1933- 21.12.1937 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Pfälzischen Gas AG, seit 21.12.1937 der Saar-Ferngasgesellschaft AG; Vorsitzender des Aufsichtsrates der Elektrowerbung AG in Ludwigshafen, der Gasan stalt AG in Kaiserslautern, der Gemeinnützigen Baugesellschaft Kaiserslautern AG; 16.5.1938-1945 Oberbürgermeister von Kaiserslautern; 17.6.-17.10.1940 kommissarischer Oberbürgermeister (Stadtkommissar) von Metz;
vom Wehrdienst zurückgestellt (untauglich wegen Lähmung beider Beine seit dem ersten Lebensjahr infolge Kinderlähmung).
Partei'. 8.3.1925-1929 Leiter der wiedergegründeten NSDAP-Ortsgruppe Zweibrü cken;
1925- 5.10.1932 Kreisleiter von Zweibrücken, Gauredner; 16.1.1926 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 28438);
1926- 1928 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Ixheim; 1.1.1930-1933 Leiter der Kommunalpolitischen Abteilung der Gauleitung Rheinpfalz, Gauredner und Gauinspekteur der NSDAP; 1934- Feb. 1937 Leiter des Amts für Siedlungsfragen der Gauleitung Rheinpfalz;
19.5.1937-Juli 1939 (bis 29.8.1937 kommissarischer) Leiter des Gauamts für Kom munalpolitik der Gauleitung Saarpfalz;
Mai 1938 Vertreter des nach Wien abgeordneten Kreisleiters von Kaiserslautern, Jakob -> Knissel; 3.7.1939-6.3.1945 Kreisleiter von Kaiserslautern-Stadt, 1940 zugleich kommissa rischer Kreisleiter von Zweibrücken; Juli 1941 -Okt. 1944 kommissarischer Leiter des Gaustabsamtes der Gauleitung West mark in Neustadt a. d. Weinstraße (nach Abgang des stellvertretenden Gauleiters Leyser, dessen Stelle nicht mehr besetzt wurde).
279
Nachkriegszeit'. März 1945 Flucht über Heidelberg nach Bayern, nach Rückkehr am 17.5.1945 Verhaftung in Kaiserslautern, Internierung in Idar-Oberstein, 19.1.194616.4.1949 in Landau;
18.1.1950 Säuberungsspruch der Spruchkammer Neustadt: Belasteter; nach 1949 wohnhaft in Kaiserslautern, ab 1.6.1950 Ruhestand mit halbierter Pension.
Gestorben'. 10.10.1987 in München. (Q: BA PK/F 111 Imbt; LA Sp Best. H 91 Nr. 740 und Nr. 27082, Best. R 18 Nr. A 26749, Best. T 65 Nr. 265; Heinz 1994; Krämer; Lilla2004; Muskalla; Schepua 1999; Stockhorst; Mitteilung Helmut Lauer; Mitteilung Dr. Wolfanger)
148
Isemann, Walter
Geburtsdatum und -ort: 24.4.1909 in Pirmasens als Sohn des Kaufmanns Erich Ise mann. Familienstand', verheiratet seit 12.4.1941 (Pirmasens) mit Elisabeth Landau, 1 Kind.
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. Oberrealschule Pirmasens, 1928 Reifeprüfung. Beruf. 7.8.1928-30.3.1934 Buchhalter und Abteilungsleiter bei der Park- und Bürger bräu AG, Pirmasens; 1.10.1941 -Juli 1944 Stadtkommissar in Bitsch (Lothringen);
Juli 1944 zur Wehrmacht eingezogen. Partei'. Seit 1929 Mitglied der SA (zuletzt Sturmfuhrer);
1.5.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 252939);
seit 1.4.1934 hauptamtlich im Parteidienst, bis 14.10.1934 bei der HJ; 15.10.1934-30.4.1937 Adjutant des Gauleiters -» Bürckel (Gau-Abteilungsleiter in der Kanzlei des Gauleiters von Rheinpfalz); 1.5.1937- 31.7.1938 wieder bei der HJ, Stabsleiter des Gebietes 25 (Neustadt) und Verbindungsmann zwischen der Gebietsführung und der Gauleitung;
1.8.1938- 30.9.1941 Leiter der Hauptstelle Rechtsangelegenheiten im Gauschatzamt des Gaus Saarpfalz;
280
1.10.1941-Juli 1944 kommissarischer Kreisleiter von Saargemünd.
Gestorben'. 1945.309 (Q: BA PK/F 119 Isemann, Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 37 Nr. 1911, H 91 Karte „Isemann, Walter“, Best. T 65 Nr. 270; Wolfanger 1977)
149
Jagow, Dietrich Wilhelm Bernardt von
Geburtsdatum und -ort: 29.2.1892 in Frankfurt a. d. Oder als Sohn des Obersten Eduard von Jagow. Familienstand', verheiratet seit 21.9.1926 mit Hedwig Sinner, 6 Kinder.
Religion', evangelisch, 1938 konfessionslos. Ausbildung'. Gymnasien in Ballenstedt und Blankenburg (Harz), 1909/10 Unterse kunda im Gymnasium in Blankenburg, Primareife. Beruf'. 1.4.1912 Eintritt in die Kaiserliche Marine, 1.4.1912-1914 Marineschule Mür wik, Aug. 1914 Leutnant zur See, 1914-1918 Wachoffizier auf den kleinen Kreuzern „Wettin“ und „Arkona“ und auf dem U-Boot UB 77, Dez. 1917 Oberleutnant zur See, 1919 Kommandant bei den Minensuch-Flottillen, 1919 nach der Weigerung, sich auf die Weimarer Verfassung vereidigen zu lassen, aus dem aktiven Dienst verabschiedet, Sept. 1919-Sept. 1920 Angehöriger der Marinebrigade Ehrhardt, März 1920 Teilnahme am Kapp-Putsch, 1.10.1920 endgültig aus der Marine verabschiedet;
Sept. 192Q Organisation Consul (OC), 1920/21 Forst- und Landarbeiterbei der Baye rischen Holzverarbeitungsgesellschaft (Tarnfirma der Organisation Consul);
1921 als Handelsreisender (Seife, Waschpulver, Hygieneartikel) und Volontär an der Osianderschen Buchhandlung in Tübingen tätig;
Sommersemester 1922 außerordentlicher Hörer der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen; 9.5.1932-1945 MdR, Wahlkreis 31 (Württemberg), ab 1936 Wahlkreis 3 (Berlin Ost); 8.3.-15.3.1933 Reichskommissar für die Polizei in Württemberg, 15.3.-31.3.1933 ehrenamtlicher Polizeikommissar für das Land Württemberg; 11.7.1933 preußischer Staatsrat, 1934 preußischer Provinzialrat der Provinz HessenNassau; 309 Lt. Mitteilung des Standesamts Pirmasens wurde der Todeszeitpunkt durch Beschluss des Amtsgerichts Pirmasens vom 28.12.1964 auf den 31.12.1945 festgesetzt.
281
Juli 1934 Mitglied des Volksgerichtshofs, preußischer Provinzialrat der Provinz Bran denburg; 1935 Ratsherr der Reichshauptstadt Berlin, Mitglied des Vorstands Deutscher Adels genossenschaften;
1.9.1939 als Korvettenkapitän d.R. zum Kriegsdienst einberufen, 1.9.1939-Mai 1940 Kommandant des Minensuchschiffes „Tannenberg“, Mai-Okt. 1940 bei der MarineStation Ostsee, Okt. 1940-30.4.1941 Flottillenchef der 18. Vorpostenflottille bzw. Ver wendung im OKM, 1.5.1941 aus der Kriegsmarine entlassen;
29.6.1941-19.3.1944 Gesandter I. Klasse in Budapest (24.7.1941 Dienstantritt), 8.5.1944 in das Auswärtige Amt einberufen (1.6.1944 Dienstantritt); Sept. 1944-20.1.1945 Führer des Volkssturmbataillons 35 (Schlesien), 20.1.1945 schwere Kopfverletzung (Verlust eines Auges), 20.1.1945-März 1945 im Lazarett in Leipzig, danach Reise als NS-Kurier nach Meran. Partei'. Herbst 1920 Eintritt in die NSDAP;
Winter 1920 Eintritt in die SA, Mai/Juni 1921 Führer des 1. Sturmzugs der Sturmkom panie von Killinger (Oberschlesien), Herbst 1921 Führer der 1. SA-Sturmabteilung (unter dem Namen „Oberleutnant Dietrich“), Jan. 1922 Ausbilder des Tübinger Stu dentenbataillons, Jan. 1922-Nov. 1923 Inspekteur der württembergischen SA; 1922-1928 Bezirksführer des Bundes Wiking in Württemberg und Baden; 1923 Austritt aus der NSDAP;
1927/28 Stahlhelm;
1.1.1929 Wiedereintritt in die NSDAP; 1929-1931 Gaugeschäftsführer der Gauleitung Württemberg-Hohenzollern;
1929-April 1930 Gau-SA-Führer Württemberg, Ortsgruppenleiter der NSDAP in Esslingen; April 1930-1.4.1931 Führer der SA-Brigade III der Untergruppe Württemberg bzw. Führer der SA-Untergruppe Württemberg, 2.4.1931-13.4.1932 Führer (bis 14.10.1931 m.d.F.b.) der SA-Gruppe Südwest (Stuttgart), 14.10.1931 SA-Gruppenführer, 1.7.1932-19.3.1933 Führer der SA-Gruppe Südwest, 20.3.-30.6.1933 Führer der SA-Obergruppe III (SAGruppen West, Thüringen und Südwest, Dienstsitz: Koblenz), 27.6.1933 SA-Obergruppenführer, 1.7.1933-30.6.1934 Führerder SA-Obergruppe V (SA-GruppenThüringen, Hessen, Südwest, Westmark und Kurpfalz31 Dienstsitz: Stuttgart), 20.7.1934-31.1.1942 Führer (bis 15.9.1935 m.d.F.b.) der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg; 310 Die SA-Gruppen Westmark und Kurpfalz gingen im Mai 1934 in den Befehlsbereich der SA-Obergruppe IX über (Lilla 277).
282
April 1936 ehrenamtlicher Richter beim Obersten Ehren- und Disziplinarhof der DAF. Gestorben'. 26.4.1945 in Meran (Freitod). 13.2.1950 von der Spruchkammer Freiburg posthum als „Minderbelasteter“ einge stuft.
(Q: Keiper/Kröger 2005; Klee; Lilla 2004)
150
Jakobs, Johann
Geburtsdatum und -ort: 25.11.1900 in Gusenburg (Kr. Trier) als Sohn des Ackerers Nicolaus Jakobs.
Familienstand', verheiratet seit 10.5.1924 mit Maria Schmitt, 2 Kinder. Religion', katholisch.
Ausbildung: Elementarschule, Land wirtschaftsschule.
Beruf: 1917-1924 Industriearbeiter im Saargebiet, danach Kaufmann in Her meskeil; seit 23.3.1933 Gemeindevorsteher von Hermeskeil (offizielles Einstellungsda tum 1.4.1936);
Amtsbürgermeister von Baumholder, Mitglied des Kreisausschusses des Landkreises Trier;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 28.4.1940-25.11.1940 Militärdienst.
Partei: 1.2.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 112443), Ortsgruppenleiter von Her meskeil; 1.10.1931 -1.2.1933 Geschäftsführer des Nationalblatts, Ausgabe Trier; Nov. 1932-1933 Kreisleiter von Trier-Land-Ost;
Kreiskommunalfachberater des Kreises Trier-Land-Ost;
13.8.1934-30.9.1937 Kreisleiter von Baumholder;
Sept. 1937-1943 Kreisleiter von Bitburg;
283
1942-1944 Kreisleiter von Diekirch (Luxemburg).
Gestorben’. 30.3.1971 in Heilbronn. (Q: BA PK/F 130 Jakobs, Best. N 22 Nr. 261; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737, Best. 662/5 Nr. 132; Dorfey; Stockhorst)
151
Jakobs, Nikolaus Wilhelm (Claus)
Geburtsdatum und -ort: 29.10.1901 in Hausbach (Kr. Merzig) als Sohn des Fabrikar beiters Nikolaus Jakobs.311 Familienstand’, verheiratet seit 1934 (Koblenz).
Religion’, katholisch.
Partei’. 1.3.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1014654), Gau Saar, seit Mai 1933 Orts gruppe Saarbrücken; bis 1.2.1936 Leiter der Kanzlei des Gauleiters von Koblenz-Trier, Gustav -» Simon;
ab 1.2.1936 Gauschulungsleiter des Gaus Koblenz-Trier. Gestorben’. 1.1.1984 in Saarbrücken. (Q: BA PK/F 130, Best. NS 22 Nr. 715; Standesamt Losheim)
152
Janicke, Rudolf
Geburtsdatum’. 2.6.1897. Beruf’. Versicherungsangestellter in Hamburg, 1930 erwerbslos;
bis 1930 Stadtverordneter in Trier (stellvertretender Führer der NSDAP-Fraktion);
nach 1930 wieder in Hamburg wohnhaft. Partei’. Seit 1921 in Hamburg für die „Bewegung“ aktiv, seit 16.8.1924 Mitglied des vorläufigen Vorstands des Landesverbandes der bisherigen NSDAP (Deutsche Volksgemeinschaft) und der Deutschvölkischen Freiheitspartei in Hamburg, von der Reichsführerschaft der Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung Großdeutschlands auf deren Tagung in Weimar mit der Vorbereitung des Zusammenschlusses dieser beiden Parteien beauftragt;
1.9.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 97726), Ortsgruppe Trier; 1929 Führer der SS-Standarte IV in Trier; 311 Der Familienname erscheint in den Standesamtsregistern gelegentlich auch in der Schreib weise Jacobs (Mitteilung des Standesamts Losheim vom 19.1.2006).
284
1.4.1929-1.3.1930 Leiter des Bezirks und der Ortsgruppe Trier;
7.12.1929 Antrag Janickes beim USchlA der Ortsgruppe Trier auf Parteiausschluss des Trierer S A-Führers Brixius, nachdem dieser ihn auf einer Versammlung der Trierer NSDAP wüst beschimpft hatte; 1.10.1930 Ausschluss Janickes aus der NSDAP durch Beschluss des USchlA der Ortsgruppe Trier auf Betreiben seines Nachfolgers -» Struve (wegen persönlicher Gegensätze), dagegen Berufung Janickes am 20.11.1930;
12.10.1930 Denkschrift Janickes an die Reichsleitung, in der er sich über kleine Mus solinis im Gau Rheinland und v.a. im Wahlkreis Koblenz-Trier beklagt, die alles mund tot machen und unterdrücken, was ihnen persönlich nicht genehm und willfährig ist', Kritik v.a. an Bezirksleiter Willy Struve und SA-Führer Paul -» Simon, die an einer gewissen einseitigen autokratischen, um nicht zu sagen: bonzokratischen, Selbstüber hebung leiden-, Forderung nach einer Verwarnung -» Struves und Abberufung Paul -+ Simons sowie nach Wahl der Unterführer durch die Parteimitglieder anstatt deren bloßer Ernennung; 30.10.1930 Antrag Janickes an den USchlA der Reichsleitung auf eine Untersuchung gegen Paul -> Simon und -» Struve mit dem Ziel eines Ausschlusses aus der NSDAP wegen parteischädigenden Verhaltens;
14.11.1930 Struve fordert Janicke auf offener Straße in Trier zur Niederlegung seines Stadtratsmandats auf, die Unterredung artet in Tätlichkeiten aus (Angriff -> Struves auf den durch ein Beinleiden behinderten Janicke, Schlimmeres wird durch das Dazwischentreten -» Kölles verhindert);
Nov. 1930 Wegzug Janickes nach Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein).
(Q: BA PK/F 154 Janicke, OPG/E 87 Janicke, Best. NS 22 Nr. 1056; LHA Ko Best. 403 Nr. 16740)
153
Jost, Peter Josef12
Geburtsdatum und -ort: 29.8.1893 in Wadern (Kr. Merzig) als Sohn des Kaufmanns Jacob Jost. Familienstand-, verheiratet seit 1920 mit Anny Wolff (Elsässerin aus Straßburg, deren Vater 1870 für Frankreich optiert hatte), 3 Kinder (Sohn am 8.8.1944 gefallen).* 312 Zur Unterscheidung von seinem Namensvetter und politischen Gegenspieler in Wadern, Josef Jost-Haas, erscheint er oft auch als „Josef Jost-Wolff' (unter Hinzufügung der Geburtsnamen der jeweiligen Ehefrauen).
285
Religion', katholisch. Ausbildung'. Gymnasium in Trier (1913 Abitur), 1913-Aug. 1914 Studium der Rechts und Staatswissenschaften an den Universitäten Freiburg und Straßburg;
Aug. 1914-Nov. 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger (1916 Leutnant d.R.);
Nov. 1918-1920 Fortsetzung des Studiums an der Universität Bonn, Abbruch ohne Prüfung.
Beruf. 1920 Übernahme des elterlichen Textilwarengeschäfts in Wadern, 1922-1931 Mitglied der IHK Trier, Kreisvorsitzender des Schutzvereins für Handel und Gewerbe in Wadern;
1933-1935 Erster Kreisdeputierter und Mitglied des Kreisausschusses in Wadern, Ers ter Amtsbeigeordneter in Wadern;
1.1.1936-Jan. 1938 Amtsbürgermeister von Dudeldorf (Eifel);
Jan. 1938-1945 Amtsbürgermeister von Waldrach (Sitz in Ruwer).313
Partei'. 1923 Teilnahme an einer Beamtenversammlung zur Ausrufung der Rheinischen Republik; Sept. 1928 Eintritt in die NSDAP;
1.10.1928-4.1.1930 Ortsgruppenamtsleiter in Wadern; 4.1.1930-31.7.1934 Kreisleiter von Wadern, Amtsenthebung wegen Unfähigkeit und mangelnder politischer Zuverlässigkeit (französische Abstammung der Ehefrau und Kontakte zur französischen Besatzungsmacht und zu Separatisten vor 1930); 24.7.1934 Verurteilung durch das Amtsgericht Wadern wegen Beleidigung und Nöti gung des ehemaligen Zentrumspolitikers Josef Jost-Haas314 in Wadern zu 3 Wochen Gefängnis und 100 RM Geldstrafe; dagegen Berufung Josts, Einstellung des Verfah rens aufgrund des Straffreiheitsgesetzes vom 7.8.1934;
313 Aus einem Schreiben des Trierer Regierungspräsidenten Siekmeier an Gauleiter Simon vom 31.5.1943: fViralle waren uns darüber klar. daß.lost weder in dienstlicher noch in mensch lich-charakterlicher Hinsicht ein Vorbild sei... Es fehlen ihm... die Fähigkeiten, die Führung der Verwaltung in die Hand zu bekommen (LA Sb Best. StKpolS Nr. 4221, Bl. 96). 314 Jost hatte nach Separatismus-Vorwürfen, die Jost-Haas (nicht verwandt oder verschwägert mit ihm) gegen ihn erhoben hatte, diesen am 19.3.1934 von einer Gastwirtschaft aus tele fonisch aufgefordert, sofort dorthin zu kommen, um sich zu verantworten. Dann schickte er einige anwesende SA-Leute, darunter den Sohn von Jost-Haas, zu dessen Haus, um ihn im Falle der Weigerung tot oder lebendig zu bringen. Die SA-Leute trafen Jost-Haas an, kehrten aber ohne ihn wieder zu Jost zurück mit der Erklärung, Jost-Haas sei nicht zu Hause. Zu Josef Jost-Haas vgl. LHA Ko Best. 442 Nr. 17042.
286
20.4.1937 Verleihung des Rechts, die Uniform eines Kreisleiters mit den für ausgeschiedene politische Leiter vorgeschriebenen Abzeichen zu tragen, durch Rudolf Heß;
März 1944 Anschuldigungen gegen Jost wegen separatistischer Aktivitäten 1923, auf Wunsch des Gauleiters -» Simon findet keine Untersuchung deswegen statt. Nachkriegszeit'. 1.7.1945 Verhaftung durch die Amerikaner, Internierung in Idar-Oberstein, seit Feb. 1946 in Diez und 8.9.1946-Juni 1948 in Theley, danach wohnhaft in Büschfeld (Saar);
14.5.1948 Säuberungsbeschluss des Untersuchungsausschusses Merzig-Wadern: Min derbelasteter; 22.6.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Saarbrücken: Schuldiger, 2 Jahre Internierung (bereits verbüßt), nach Berufung Josts bestätigt am 5.10.1948. Dem Trünke sehr ergeben und durch seine Trunksucht ein haltloser Mensch mit einem großen Geltungsbedürfnis... Anstifter sämtlicher Vorkommnisse in den Jahren 1933/34, die gegen Nichtparteigenossen durchgeführt wurden.
Gestorben'. 8.10.1966 in Ruwer (Lkr. Trier).
(Q: LA Sb Best. StKpolS Nr. 4221; LHA KO Best. 403 Nr. 16739; Standesamt Wadern)
154
Jung, August Eduard
Geburtsdatum und -ort: 14.1.1905 in Niedermiesau (B.-A. Homburg) als Sohn des Schuhmachermeisters und Straßenwärters Karl Jung. Familienstand', verheiratet seit 10.3.1928 (Niedermiesau) mit Klara Dreißigacker, 3 Kinder.
Religion: evangelisch, 1938 Kirchen austritt. Ausbildung: 1911-1918 Volksschule in Miesau .
Beruf: 1919-1921 Hüttenarbeiter, 19211924 Bergmann (1924 Betriebsunfall, seitdem 40% körperbehindert infolge Kniegelenk Versteifung);
287
1925 Umschulung an der kaufmännischen Handelsschule in Kaiserslautern;
1925-1930 Bürogehilfe, danach bis 1933 erwerbslos und gelegentlich in der Gemeinde mit Notstandsarbeiten beschäftigt; 1933-1935 Mitglied des Gemeinderats in Miesau und des Bezirkstags in Waldmohr (Führer der NSDAP-Fraktionen). Partei'. 1.11.1928 Eintritt in die NSDAP;
1.11.1928-Aug. 1935 Ortsgruppenleiter von Miesau; 1928-1935 Mitglied der SA (Obertruppführer); 1.1.1930-1931 Bezirksleiter von Waldmohr; 1933 für die Gleichschaltung der Kriegsbeschädigtenorganisationen im Kreis Landstuhl-Waldmohr zuständig; 1.3.1934- 1.8.1935 Kreiswalter (ab 1.10.1934 zusätzlich Kreisamtsleiter) der NS-Hago in Landstuhl-Waldmohr;
1.8.1935- 1945 Gaufachabteilungswalter Gruppe Bergbau bei der DAF in Saarbrücken (hauptamtlich, Dienstsitz bei der Grubenverwaltung in Camphausen); Dez. 1943-25.11.1944 kommissarischer Kreisleiter von Saarlautern.
Nachkriegszeit'. 1.6.1945-16.12.1948 Internierung in Idar-Oberstein und Landau, danach arbeitslos, ab 1949 Bauhilfsarbeiter;
Beschlagnahmung seines Hauses in Saarbrücken durch die französische Militär regierung;
4.3.1948 Verurteilung durch das Landgericht Zweibrücken zu 6 Monaten Gefängnis wegen Freiheitsberaubung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung (Misshand lung des Hüttenarbeiters Johann Krauss in Bechhofen durch die Miesauer SA im März 1933, da dieser ein Jahr zuvor mit seinem Motorrad mehrere SA-Leute angefahren und den Schaden nicht bezahlt hatte); nach Revision berichtigt das Oberlandesgericht Zweibrücken am 27.10.1948 das Urteil dahingehend, dass die Verurteilung auch wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erfolgt; Strafe am 9.2.1950 erlassen infolge Amnestie. (Q: BA PK/F 208 Jung; LA Sp Best. J 75 Nr. 1558, Best. R 18 Nr. A 17930, Best. T 65 Nr. 265 und 271)
288
155
Jung, Philipp Wilhelm
Geburtsdatum und -orf. 16.9.1884 in Nieder-Flörsheim (Kr. Worms) als Sohn des Lehrers Adam Jung. Familienstand', verheiratet seit 30.9.1911 mit Stefanie Muxel. Ausbildung'. Volksschule, Gymnasium in Worms;
Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Heidelberg, München und Gie ßen, Referendarexamen in Gießen; Referendariat am Amtsgericht Pfeddersheim, am Landgericht Mainz, bei einem Rechtsanwalt in Mainz und am Kreisamt Bensheim, 1912 juristisches Staatsexamen in Darmstadt.
Beruf. 1913-März 1933 Rechtsanwalt in Worms;
Aug. 1914-Nov. 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg; 1926-1933 Stadtrat in Worms (DNVP, ab 5.11.1930 NSDAP); Dez. 1931-1933 MdL (Hessen), 13.3.1933 Landtagspräsident;
13.3.1933 Staatskommissarder Stadt Mainz;
15.5.1933 hessischer Staatssekretär;
18.9.1933-1.3.1935 hessischer Staatsminister und Regierungschef (Ablösung wegen eines Konflikts mit Gauleiter -» Sprenger); Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1.3.1935-März 1940 Regierungspräsident des Saarlandes in Saarbrücken (auf Betrei ben von Gauleiter -» Bürckel); März 1940-1945 (bis Dez. 1940 stellvertretender) Bürgermeister von Wien.
Partei'. Vor 1930 Mitglied der DNVP;
ab 1927 ständiger Verteidiger des pfälzischen Gauleiters -» Bürckel; 16.9.1930 Eintritt in die NSDAP und SA; 1931 Vertrauensmann des hessischen Gauleiters Gemeinder für den der Gauleitung unmittelbar unterstellten Kreis Worms;
12.9.1931 Jung befürwortet nach dem unerwarteten Tod des Gauleiters Gemeinder (am 30.8.1931) in einem Schreiben an Reichsorganisationsleiter Strasser einen Anschluss Rheinhessens an den Gau Pfalz;315 315 BA Best. N 22 Nr. 1053, Bl. 434 f; Strasser lehnte den Vorschlag mit der Begründung ab,
dass dieser dem Organisationsprinzip widersprechen würde.
289
Dez. 1940 Ehrenbrigadeführer der SA;
1940-1943 Gauamtsleiter für Kommunalpolitik des Reichsgaus Wien.
Nachkriegszeit. 38 Monate interniert, im Säuberungsverfahren in erster Instanz als Minderbelasteter eingestuft, 22.5.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Zentralberufungskammer Hessen; 16.11.1950 Ablehnung von Jungs Gesuch um Wiederzulassung als Rechtsanwalt durch das hessische Justizministerium, dagegen Berufung Jungs beim Ehrengericht der Rechtsanwaltskammer Frankfurt;
16.5.1951 Urteil des Ehrengerichts: der vom Justizministerium angegebene Versa gungsgrund ist nicht zutreffend; dagegen Berufung des Generalstaatsanwalts in Frank furt; 23.2.1952 Zurückweisung der Berufung des Generalstaatsanwalts durch den Ehren gerichtshof für Rechtsanwälte in Hessen;
nach 1952 Notar in Waldmichelbach. Gestorben'. 9.9.1965 in Worms.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 1053; StA Da Landgericht Darmstadt Nr. Ic J 6; Bönnen; Gallé; Klee; Lilla 2004; Reuter; Ruppel/Groß)
156
Kantner, Kurt Walter
Geburtsdatum und -ort: 28.2.1891 in Löwen (Kr. Brieg, Niederschlesien) als Sohn des Rentiers Julius Kantner. Familienstand: verheiratet mit Johanna Ehlers.
Religion: gottgläubig.
Beruf: Diplom-Ingenieur, Papierchemiker der Firma Hoffmann und Engelmann, Neu stadt a. d. Haardt (dort seit 9.4.1927 wohnhaft); 1.12.1938 Umzug nach Berlin. Partei: 1.6.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 252826);
1933-1938 Leiter des Gauamtes für Technik des Gaus Rheinpfalz (ab 1936 Saar pfalz). (Q: BA Best. R 187 Nr. 310; LA Sp Best. H 91 Nr. 4694)
290
157
Karbach, Rolf
Geburtsdatum und -ort: 9.4.1908 in Bad Ems. Religion-, „überkonfessionell“, 1938 gottgläubig.
Ausbildung-, Maurerlehre in Koblenz, Berufsschule. Beruf: Maurergeselle, 1925-1928 Besuch der Höheren Bauschule in Bingen, 1928 Hochbau-Ingenieur, 1929-1931 Bauführer in Darmstadt;
15.11.1934 Ratsherr der Stadt Koblenz; März 1936-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier); nach 1935 Gefreiter d.R. bei der 16. Kompanie des Infanterie-Regiments 116, 1940 im Kriegseinsatz als Leutnant d.R. in einem Grenadier-Regiment (Westfront), 1940 verwundet. Partei'. Juni 1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 13213) und SA;
SA-Pressewart, zeitweilig Führer des SA-Sturms 115 (Darmstadt);
Juni 1931-1932 Gaupropagandaleiter der Gauleitung Koblenz-Trier der NSDAP; Juni 1931-1933 HJ-Gauführer Koblenz-Trier-Birkenfeld (Gebiet Westmark), 19331945 Führer des Gebiets Koblenz-Trier (ab 1942 Gebiet 12 „Moselland“) der HJ (Koblenz),316 1933-1935 Beauftragter für die HJ im Saargebiet; 5.10.1944 Nach dem von Gauleiter -» Simon am 31.8./1.9.1944 veranlassten Rückzug der NSDAP-Funktionäre aus Luxemburg richtet Karbach ein 16-seitiges Schreiben mit heftigen Angriffen gegen den Gauleiter an Hitler, Bormann, Himmler, Ley, von Schirach und Reichsjugendführer Axmann.317
Nachkriegszeit-, 1949-1974 Geschäftsführer und Gesellschafter der Firma Holzindus trie Hunsrück GmbH Mathias Tenhaeff in Ellern, danach im Ruhestand Betätigung als Heimatschriftsteller („Interessanter Hunsrück“ 1979, Aufsätze über Burg Hunolstein, Kloster Ravengiersburg und Schinderhannes 1988).
Gestorben-, 15.3.1992 in Ellern (Hunsrück). (Q: Lilla 2004; Monz) 316 Bei den großen Jugendsportveranstaltungen jener Jahre (z. B. Gebietssportnieisterschaften
1938 in Trier) trat K. als aktiver Sportler und als Hauptredner regelmäßig in Erscheinung, -wodurch er in der Region Trier als einer der wichtigsten Führungspersönlichkeiten der NS-Sportpropaganda galt (Monz 209). 317 BA PK./F 276 (Karbach).
291
158
Kaspar, Heinrich Maximilian
Geburtsdatum und -orf. 6.10.1882 in München als Sohn des Polizeibüro dieners Maximilian Kaspar. Familienstand', verheiratet.
Religion', katholisch, Kirchenaustritt 1938. Beruß Kommt 1920 von Rumänien nach Zweibrücken, dort als Hauslehrer tätig;
beim „Zweibrücker Merkur“ und bei der „Pfälzischen Rundschau“ (Lud wigshafen) als Musik- und Theaterkri tiker tätig, gibt 1924 den Gedichtband Aufklang im Selbstverlag heraus, veröf fentlicht 1929 Verschiedenes in der sozi aldemokratischen Wochenbeilage „Bei uns daheim“, Aufsätze im „Hamburger Fremdenblatt“, Übersetzungen aus dem Bulgarischen; nach 1933 nicht mehr schriftstellerisch tätig; Hilfslehrer, seit 1926 Studienrat, zuletzt Studienprofessor an der Oberrealschule Zweibrücken; 1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1.5.1938 Direktor der Gauoberschule Donnersberg in Weierhof bei Marnheim;
1.4.1942-1.4.1945 Schulleiter an der Wirtschafts-Oberschule in Ludwigshafen, zeit weise in Metz als Dolmetscher eingesetzt. Partei'. Vor 1933 Mitglied der Loge „Schlaraffia“ (von der NS-Regierung aufgelöst); 1.3.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1030355);
Jan. 1933-6.2.1934 Adjutant des Kreisleiters von Zweibrücken, Wilfried -» Lämmel; 1.2.1933 Eintritt in die SA (Obersturmführer); 6.2.1934-31.12.1937 Kreisleiter von Zweibrücken (will kein hauptberuflicher Kreis leiter werden, entscheidet sich daher für den Schuldienst), danach Stellenleiter im Gauamt für Erzieher des Gaus Saarpfalz.
292
Nachkriegszeit'. 23.8.1945-28.10.1945 Internierung, 19.3.1946-20.5.1946 Haft im Gefängnis Kirchheimbolanden, danach wohnhaft in Göllheim; 24.11.1948 und 4.7.1949 Säuberungsurteile der Spruchkammer Neustadt: Minderbe lasteter, Versetzung in den Ruhestand. Gestorben'. 1951 (oder 1952 oder 1957?) in Ludwigshafen. (Q: BA PK/F 293 Kaspar, Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. R 18 Nr. A 19176, Best. T 65 Nr. 266; Heinz 1994; Lilla 2004; Moser)
159
Katz, Dr. AdolfAugust Friedrich Heinrich
Geburtsdatum und -ort: 9.3.1899 in Hannover als Sohn des Lehrers Adolf Karl Wil helm Katz. Religion', evangelisch, später Kirchenaustritt. Ausbildung: 1917 Reifeprüfung am Goethe-Gymnasium in Hannover;
Juni 1917 Einberufung zum Reserve-Feldartillerie-Regiment 10, Jan.-Nov. 1918 Reserve-Feldartillerie-Regiment47 (Westfront), 13.11.1918-1.3.1919 als Angehöriger der Freiwilligen Truppenabteilung Haase im Grenzschutz Ost, Vizewachtmeister;
1919-1923 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Göttingen; 15.3.-20.4.1920 Zeitfreiwilliger im Zeitfreiwilligenbataillon Göttingen (Ruhr kämpfe).
Beruf: 1923-April 1925 juristischer Vorbereitungsdienst als Gerichtsreferendar; April 1925-31.3.1932 bei der Colonia Kölnische Feuer- und Kölnische Unfallversicherungs AG beschäftigt;
6.8.1925 Promotion zum Dr. jur. in Göttingen; 1928-31.3.1932 Prokurist der Bezirksdirektion Berlin der Colonia;
April 1932-1933 Bezirksbeamter der Karlsruher Lebensversicherungsbank AG in Essen; 21.7.-17.10.1933 stellvertretender Polizeipräsident in Aachen, zugleich mit der Wahr nehmung der Geschäfte des Polizeipräsidenten beauftragt, 18.10.1933-15.3.1937 (bis 1.11.1933 kommissarischer) Polizeipräsident in Aachen;
März 1936-1945 MdR, Wahlkreis 20 (Köln-Aachen), ab 1938 Wahlkreis 4 (Pots dam); 15.3.1937 als Polizeipräsident in den einstweiligen Ruhestand versetzt;
293
1938 Oberleutnant d.R., 28.8.1939 zur Wehrmacht einberufen.
Partei: 1.9.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 149075); 1.5.1930 Amtswalter der N S DA P; 1.6.1930 Mitglied der SS (Nr. 3199); 1.6.-31.8.1931 Sektionsführer der Sektion Arminius im Gau Berlin der NSDAP;
1.10.1931 SS-Sturmführer, 1.10.-6.12.1931 SS-Führer z.b.V. im I. Sturmbann der 25. SS-Standarte (Essen), 6.12.1931-20.4.1933 Führer (m.d.F.b.) des SS-Sturms 3/V/6, 20.4.1933 SS-Sturmhauptführer, 20.4.1933-21.7.1933 Führer (m.d.F.b.) des SS-Sturmbanns 1/25 (Essen), 21.7.1933-1.2.1934 Führer (m.d.F.b.) des SS-Sturmbanns IV/58 (Aachen), 1.2.1934-1.1.1937 Führer (bis 12.5.1934 m.d.F.b.) der 58. SS-Standarte (Aachen), 28.2.1934 SS-Sturmbannführer, 12.5.1934 SS-Standartenführer, 1.1.1937 Übernahme als hauptamtlicher SS-Führer, 1.1.1937-1.11.1938 Füh rer des SS-Abschnitts XXXIV (Neustadt a. d. Weinstraße), 9.11.1937 SS-Oberführer, 1.11.1938-1.6.1939 SS-Führer im Stab des SS-Hauptamts, 1.6.1939-12.9.1942 Amtschef und Chef des Personalamtes-SS/Zentralkartei im SS-Hauptamt, 15.12.1939 Kommandeur der II./SS-Totenkopf-Artillerie-Ersatzabteilung (Oranienburg), 1.3.1940 Übernahme in die Waffen-SS als Reserveführer, 1.3.1940 SS-Sturmbannführer d.R. der Waffen-SS, 1.3.-9.11.1940 Kommandeur der Leichten Artillerie-Abteilung des SSTotenkopf-Artillerie-Regiments, 9.11.1940 SS-Obersturmbannführerd.R. der WaffenSS, 9.11.1940-30.5.1941 Kommandeur der I. (Schweren) Artillerie-Abteilung der SSTotenkopf-Division, 30.5.1941-12.9.1942 Führer des SS-Ersatz-Artillerie-Regiments, 1.9.1942 SS-Standartenführerd.R. der Waffen-SS, 12.9.1942 aus dem Reserveverhält nis der Waffen-SS entlassen, 12.9.-15.11.1942 SS-Führer im SS-Personalhauptamt, 15.11.1942-1.3.1945 Chef der Amtsgruppe II (Führernachwuchs) im SS-Personal hauptamt, 15.11.1942-1945 Stellvertreter des Chefs des SS-Personalhauptamtes; 20.4.1943 Übernahme in das aktive Dienstverhältnis der Waffen-SS, 20.4.1943 SSOberführer der Waffen-SS, 30.1.1944 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waf fen-SS, 1.3.1945 Chef der Amtsgruppe C (Personalamt Waffen-SS) im SS-Personal hauptamt.
Nachkriegszeit: Als Vertreter in der freien Wirtschaft tätig. Gestorben: 7.5.1980 in Bad Honnef.
(Q: Lilla 2004)
294
160
Kelchner, Heinrich
Geburtsdatum und -orf. 17.1.1900 in Ludwigshafen als Sohn des Schreiners Andreas Kelchner. Familienstand'. verheiratet seit 1925 mit Amalie Sauer aus Bellheim.
Religion', evangelisch, Kirchenaustritt nach 1933.
Ausbildung'. 1914-1916 Schlosserlehre bei der BASF in Ludwigshafen; 1916-Sept. 1921 Ingenieurschule in Mannheim, ermöglicht durch eisernen Fleiß und mehrere Stipendien, auch Erteilung von Musikunterricht und Tätigkeit als Kaffee hausgeiger (großes musikalisches Talent, musiziert vor 1932 auch im Arbeiter-Gesang verein Oppau-Edigheim, gibt 1932/33 einige Male Konzerte in der evangelischen Kirche in Bellheim);
Juni-Nov. 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (50% kriegsbeschädigt); Nov. 1918-Mai 1919 Konstrukteur bei der BASF, danach beim Institut Sigmund in Mannheim Ausbildung zur Real-Abschlussprüfung, die er Juli/Aug. 1920 in Karlsruhe ablegt;
Aug./Sept. 1921 Abschlussprüfung an der Ingenieurschule Mannheim mit bestem Erfolg als jüngster Teilnehmer;
ab 1921 neben der Berufstätigkeit Studium der französischen (1922 Diplom) und englischen Sprache, Mathematik und Chemie; 1924-1928 Handelshochschule in Mannheim (neben der beruflichen Tätigkeit). Beruf. Seit 15.9.1921 Ingenieurbei den Pfalzwerken; 1924-1930 wegen seiner sehr guten Französisch-Kenntnisse (die Großmutter mütter licherseits stammte aus der welschen Schweiz) Geschäftsträger zwischen den Pfalz werken und den französischen Besatzungsbehörden (nach 1930 deswegen angefeindet, angeblich deshalb Beitritt zur NSDAP); 26.5.1925 Umzug von Ludwigshafen nach Bellheim;
24.7.1939 Einziehung zur Wehrmacht (Brückenwach-Kompanie 15 in Germers heim);
Nov. 1939 Berufung in den engeren Mitarbeiterstab von Todt (Generalbevollmächtigter für die Regelung der Bauwirtschaft);
Feb. 1940 Wehrkreisbeauftragter XII des Generalinspekteurs für Sonderaufgaben im Vierteljahresplan;
April 1941 Wehrkreisbeauftragter XII des Reichsministers für Bewaffnung und Muni tion;
295
Juli 1941 Leiter der Arbeitsgemeinschaft des Planungsbezirks 15 beim General inspekteur für die deutsche Energiewirtschaft; seit Juli 1941 Oberingenieur und Prokurist bei den Pfalzwerken;
Aug. 1941 nach Übernahme der Energieversorgung Lothringens durch die Pfalzwerke (jetzt „Westmarkwerke“) als Betriebsleiter nach Metz versetzt; Aug. 1943 Vorstandsmitglied der Westmarkwerke (aufVorschlag des Generaldirektors Bayer, zunächst Einspruch, dann Zustimmung des Gauleiters -» Bürckel); 8.2.1944 in seiner Eigenschaft als Direktor und Vorstandsmitglied der Pfalzwerke zum Wehrwirtschaftsführer ernannt. Partei'. 1930 zweiter Platz auf der Liste der NSBO für die Betriebsratswahlen bei den Pfalzwerken;
Juli 1931 Eintritt in die NSBO; Nov. 1931-13.7.1936 Betriebszellenobmann der NSBO bei den Pfalzwerken; März 1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1120154);
Kreisschulungs walter der DAF;
März 1934-19.1.1938 Kreisschulungsleiter der NSDAP und Kreisfachberater für Technik; Gauschulungsobmann beim NSBDT, Kreisamtsleiter für Siedlungswesen;
Juni 1934-April 1936 politischer Lehrer an der Gauführerschule in Annweiler (Ent fernung wegen franzosenfreundlicher Einstellung)',
Jan. 1935 Eintritt in die SS (z.b.V); Nov. 1935-Juli 1936 Gaugerichtsverfahren wegen angeblich frankophiler Einstel lung (Landesverrat), eingestellt (anlässlich einer ersten Rechtfertigung wegen dieser Anklage vor der Kreisleitung Ludwigshafen im Jahr 1934 hatte Kelchner aus Angst seine französische Bibliothek und sein Französisch-Diplom vernichtet);
1935-1938 Hauptstellenleiter im Gauamt für Technik des Gaus Saarpfalz, Sachbear beiter für Energiewirtschaft; Juni 1938-1945 (offiziell ab Frühjahr 1943) Leiter des Gauamts für Technik des Gaus Saarpfalz (ab 1940 Westmark);
Aug. 1941 militärischer und politisch-polizeilicher Verbindungsmann bei den West markwerken in Metz; Sept, (wohl 23.9.) 1944 nach offenen Aussprüchen bei einer Sitzung (Ausheben von Panzergräben durch Leute aus den Betrieben usw. sei purer Blödsinn) von Gauleiter -> Bürckel in Neustadt wegen politischer Unzuverlässigkeit und franzosenfreundlicher
296
Einstellung in tobsuchtsähnlichem Schreiton mit der Einweisung ins KZ bedroht, kann jedoch aus dem Büro fliehen, während -» Bürckel die Gestapo antelefoniert; versteckt sich einige Tage bei Freunden, bis er durch den Tod -» Bürckels gerettet wird; Feb. 1945 verhindert Kelchner die befohlene Sprengung der lothringischen und saar ländischen Kraftwerke.
Nachkriegszeit'. 1945-29.3.1947 Internierung in Moosburg, Dachau und Hammelburg (wegen Krankheit entlassen), danach vorübergehend wohnhaft in Zirndorf;
19.8.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer des Landkreises Fürth: Minderbelas teter (Urteil durch den Minister für politische Befreiung in Bayern aufgehoben und Sache an den Landeskommissar für politische Säuberung in Koblenz abgegeben); 13.2.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Mindcrbclasteter. 70% schwerbeschädigt (1918 mit 50% Erwerbsminderung vom Militär entlassen, drei schwere berufsbedingte Autounfälle 1938, 1941 und 1944, zwei Schädelbrüche).
Kelchner distanzierte sich nach eigener Darstellung bereits ab 1935 von der NS-Ideologie, wurde jedoch durch seine Vorgesetzten Todt und Speer gedeckt, die im Gegensatz zu Gauleiter Bürckel standen; in Lothringen genoss er die Sympathie der Bevölke rung und nahm sich auch politisch Verfolgter an. (Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 37 Nr. 1911, H 91 Nr. 11725, Nr. 25930, Nr. 26499, Best. R 18 Nr. A 36089)
161
Kern, Dr. Eduard
Geburtsdatum und -ort: 1.11.1908 in Knöringen (B.-A. Landau) als Sohn des Notariatsoberinspektors Ludwig Kern.
Familienstand', verheiratet seit 20.3.1937 mit Anna Feldbausch, 2 Kinder. Religion', evangelisch. Ausbildung'. 1916-1920 Volksschule, 1920-1929 Oberrealschule Kaiserslau tern, 1929-1933 Studium der Rechts wissenschaften an den Universitäten München, Berlin, Frankfurt am Main und Würzburg;
Feb. 1933 Referendarprüfung in Würz burg, Promotion (Dissertation über Industriespionage).
297
Beruf. Vorbereitungsdienst beim Amtsgericht, Landgericht und Bezirksamt Landau, beim Rechtsanwalt Dr. Hoffmann in Landau und beim Oberlandesgericht Zweibrü cken; 1933/34 angeklagt in einem Separatistenprozess, Freispruch (die Kläger und einige Zeugen kommen in „Schutzhaft“);
April 1936 Prüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst in Berlin; 1.8.1936 juristischer Hilfsarbeiter, 4.9.1936 Assessor, 16.5.1939 Regierungsassessor, 29.5.1941 Regierungsrat bei der Regierung der Pfalz in Speyer (ab 15.4.1937 zum Gaugericht der NSDAP beurlaubt, soll nach zweimonatiger Probezeit die Geschäfte des Gaurichters übernehmen); März 1938-März 1940 zum Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich (-» Bürckel) abgeordnet, Generalreferent für die staatlichen Kunst- und Kultureinrichtungen in Wien; März 1940 für das Landratsamt Landau in Aussicht genommen;
April-Aug. 1940 Wehrdienst als Kanonier beim Artillerie-Regiment 11 (Allenstein); seit 12.8.1940 zum CdZ für Lothringen abgeordnet als Landkommissar (kommissa rischer Landrat) in Saargemünd und Beauftragter des CdZ für die Untersuchung von Beschwerden ausgesiedelter Lothringer, 9.11.1943 Ernennung zum Landrat; seit 11.8.1941 wieder bei der Wehrmacht (Unteroffizier, Leutnant), gerät 1943 in Nordafrika in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Partei'. 1930 Eintritt in die SA;
1.4.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 463794), Ortsgruppe Essingen, seit Winter 1931 Mitglied des NSDStB in Frankfurt am Main; Obmann für Kriegsopferversorgung, Stützpunktleiter, Ortsgruppenamtsleiter, April 1933 Ortsgruppenleiter in Landau;
März 1934 Kreisschulungsleiter, danach Kreisinspekteur, Kreiskulturwart, Kreisge richtsvorsitzender, Okt. 1935 stellvertretender Kreisleiter von Landau; 1934 Leiter der Abteilung für Rechtspolitik im Gaurechtsamt Saarpfalz, Geschäfts führer des Gaurechtsamtes;
Aug. 1934 Beauftragter von Alfred Rosenberg {Beauftragter des Führers für die gesamte geistige und weltanschauliche Überwachung und Erziehung der NSDAP) für die Pfalz; Aug. 1934 kommissarischer, März 1935 hauptamtlicher Leiter des Gauschulungsamtes Rheinpfalz;
298
1936 kommissarischer Leiter des Gaurechtsamts und Gauführer des NS-Rechtswahrerbundes des Gaus Saarpfalz; seit 15.4.1937 vorübergehend kommissarischer Leiter des Gaugerichts des Gaus Saar pfalz;
1938/39 Gaugeschäftsführer und Gauinspekteur des Gaus Saarpfalz;
4.9.1940-1944 Kreisleiter von Saargemünd;
Schulungsleiter im BNSDJ, stellvertretender Kreisleiter im Kampfbund für deutsche Kultur. Nachkriegszeit'. Rechtsanwalt in Bonn.
Gestorben'. 7.4.1988 in Bonn.
(Q: BA PK/F 346 Kern; LA Sp Best. H 14 Nr. 2144, Best. H 91 Nr. 27151, Best. T 65; Heinz 1994; Wolfanger 1977; Mitteilung Dr. Wolfanger)
162
Kettenring, Otto
Geburtsdatum und -ort: 5.6.1910 in Altenglan (B.-A. Kusel) als Sohn des Oberlade schaffners Karl Kettenring. Familienstand', verheiratet seit 1939 (kirchliche Trauung) mit Käthe Lind (versieht 1933- 1939 den Organistendienst der evangelischen Kirchengemeinde Kusel, seit 1944 NSDAP-Mitglied), 3 Kinder. Religion', evangelisch, Kirchenaustritt Okt. 1944.
Ausbildung'. 1917-1921 Volksschule Altenglan, 1921-1923 Progymnasium Kusel (muss Besuch wegen Ausweisung seines Vaters aufgeben); kaufmännische Lehre bei der Firma Ernst Kalkbrenner in Altenglan.
Beruf'. Kaufmännischer Angestellter, wird Ende 1928 arbeitslos und gründet 1929 ein kleines Lebensmittelgeschäft, das aber keinen Gewinn abwirft; 1935-1938 Kanzleiangestellter beim Finanzamt Lauterecken (durch Vermittlung der Kreisleitung Kusel);
1938 Beginn einer Ausbildung als Steueranwärter beim Finanzamt Pirmasens, dann (wegen wirtschaftlicher Notlage) nach Zweibrücken zur NSV versetzt; Sept. 1939-1940 Wehrdienst (Polenfeldzug, wegen Magenleidens entlassen, 70% kriegsbeschädigt). Partei'. 1.3.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1032679) und SA (zuletzt Obertruppführer, seit 1934 kein Dienst mehr);
1934- 1935 Ortsgruppenleiter von Altenglan;
299
1938-1939 Ortsgruppen-Hauptstellenleiter in Zweibrücken;
2.1.1939-8.10.1939 Kassenleiterauf der NSV-Ortsamtsleitung Zweibrücken; Aug. 1939-19.3.1945 Angestellter der Kreisleitung Kusel (kommissarischer Kreisper sonalamtsleiter, seit 1942 kommissarischer Kreisleiter); 1945 beim Einmarsch der Amerikaner geflüchtet.
Nachkriegszeit'. 1945-1948 Internierung in Ludwigsburg;
18.10.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter. Sein Verhalten als Kreisleiter wird nicht ungünstig beschrieben; 1944 hat er abgesprun genen amerikanischen Fliegern geholfen und sie mit seinem Auto ins Krankenhaus Kusel gefahren. Obwohl sich Kettenring sehr rege für das Nazi-Regim (!) eingesetzt hatte, wurde er aber andererseits in politischer Hinsicht von niemanden (!) für voll angesehen. Von ehemaligen Parteigenossen wird erzählt, dass Kettenring in keiner Weise fähig war, die Stelle eines Kreisleiters zu vertreten und es gut verstanden hatte, seine Schwä chen durch Angeben zu verdecken (Aussage der Gendarmerie-Station Altenglan vom 11.1.1949). 1949 in ärmlichen Verhältnissen, als Hilfsarbeiter beim Wiederaufbau in Mainz beschäftigt. Gestorben'. 15.10.1976 in Altenglan.
(Q: LA Sp Best. R 18 Nr. A 21512; Mitteilung Dr. Wolfanger)
163
Kiefer, Erich
Geburtsdatum und -ort: 11.11.1906 in Neuhemsbach (B.-A. Rockenhausen) als Sohn des Eisenbahn-Inspektors und Stationsverwalters Ernst Kiefer. Familienstand', verheiratet seit 19.6.1935 mit Anna Keller (katholisch). Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1913-1916 Volksschule in Altenglan und Kirchheimbolanden, 1916-1922 Progymnasium und huma nistisches Gymnasium in Neustadt a. d. Haardt (Einjährig-Freiwilligen-Examen);
300
1922-1924 Banklehre bei der Rheinischen Creditbank, Filiale Neustadt, nach der Aus weisung des Vaters aus dem besetzten Gebiet 1923 bei der Deutschen Bank, Filialen München und Würzburg. Beruf. 1924-1925 Bankbeamter bei der Deutschen Bank Würzburg;
1925-1926 in der Propaganda-Abteilung der Akzidenz-Druckerei Beriet & Cie. in Neustadt a. d. Haardt beschäftigt; 1.5.1926-1944 Vermessungstechniker beim Flurbereinigungsamt Neustadt (Beam tenanwärter, 1.8.1933 Assistent, 1.2.1934 Sekretär, zuletzt Verwaltungs-Inspektor), wohnhaft in Hambach. Partei'. NSDAP (Nr. 20585);
19.11.1927-1928 Gaukassier des Gaus Rheinpfalz;
5.8.1930 Eintritt in die SS (Nr. 2920), SS-Mann im Sturm IV/10, 1935 Untersturm führer, 1937 Obersturmführer im Sturmbann 111/10. Gefallen'. 1944.
(Q: BA RS/C 5396 Kiefer, Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 91 Nr. 1450 und Karte „Kiefer, Erich“; Standesamt Neustadt a.d. Weinstraße)
164
Kipp, Friedrich Peter (Fritz)
Geburtsdatum und -orf. 10.4.1897 in Kaiserslautern als Sohn des Schreiners Peter Kipp (SPD-Mitglied). Familienstand', verheiratet seit 14.5.1921 mit Alice Hellriegel, 2 Kinder.
Religion', evangelisch, Kirchenaustritt 1942.
Ausbildung'. 1903-1910 Volksschule, 1910-1916 Lehrerbildungsanstalt Kai serslautern, 1916 erste Lehrerprüfung; 2.6.1916-20.11.1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg im 22. Bayerischen ReserveInfanterie-Regiment, im Schallmess trupp 104 und im Fußartillerie-Regi ment 3b in Rumänien und Frankreich (EK II).
301
Beruf. 1.5.1919-31.7.1926 Hilfslehrer in Schnappach, Wiesbach, Nünschweiler und Relsberg, 1921 zweite Lehrerprüfung für den Volksschuldienst (außerordentliche Anstellungsprüfung für Kriegsteilnehmer), 1.1.1923 Ernennung zum Lehrer, 1.8.192616.7.1933 Lehrer in Neukirchen bei Kaiserslautern; 1929 Dirigent des Arbeiter-Gesangvereins Vorwärts in Mehlingen;
16.7.1933- 1939 Lehrer (seit 1.11.1933 Schulleiter) an der Volksschule in Kusel, 1.2.1936 Hauptlehrer; 16.10.1933- 16.6.1936 Fortbildungsleiter in Kusel; 29.1.1934-31.5.1934 Stellvertretung für den Bezirksschulrat in Kusel;
seit 1935 Mitglied der Prüfungskommission in Speyer; 16.6.1936- 1939 Bezirks-Oberlehrer und Fortbildungsleiter in Kaiserslautern;
18.9.1939-24.9.1940 Wehrdienst (Oberfeldwebel);
1.10.1940 kommissarischer Bezirksschulrat von Ludwigshafen-Land, ab Nov. 1940 auch von Speyer, 1.8.1941 Ernennung zum Bezirksschulrat, 1.4.1942 Schulrat (ab 16.9.1941 als Kreisleiter vom Schuldienst beurlaubt);
1.11.1942-31.3.1943 Landrat des Kreises Salzburgen;
1.4.1943-Sept. 1944 Landrat des Kreises Diedenhofen. Partei'. Anschluss an die NSDAP auf einer Versammlung in Mehlingen mit dem Redner Liebei; 9.11.1929 Eintritt in den NS-Lehrerbund;
Anfang 1930-1933 kommissarischer Ortsgruppenleiter von Neukirchen-Mehlingen; 1.10.1930 Eintritt in die SA (zuletzt seit 9.11.1933 Obersturmführer z.b.V); 1.11.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 329999);
1933-1934 Kreiskulturwart und 1934-1936 Kreisschulungsleiter in Kusel, Kreisamts leiter im NSLB; 1.12.1936- 1939 Kreiskulturwart in Kaiserslautern;
15.8.1941 vom Gauleiter -» Bürckel mit dem Aufbau des Gesangs- und Musikwesens in Lothringen beauftragt; 1.10.1941- 31.10.1942 kommissarischer Kreisleiter von Kusel; 1.11.1942- 31.3.1943 kommissarischer Kreisleiter von Salzburgen;
1.4.1943-Sept. 1944 kommissarischer Kreisleiter von Diedenhofen (verhindert am 6.9.1944 die von der Wehrmacht angeordnete und von der Polizei bereits begonnene Räumung des Fenschtales); Nov. 1944 in St. Avoid;
302
6.1.1945-19.3.1945 kommissarischer Kreisleiter von Zweibrücken;
Gausängerführer im Gau 13 des Deutschen Sängerbundes und Kreismusikbeauftragter im Kreis Kaiserslautern. Nachkriegszeit'. 2.7.1945-14.7.1948 Internierung in Landau;
17.10.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter;
vorübergehend als Vertreter für den Tonos-Verlag in Reutlingen tätig, seit 1.6.1952 für die Buchdruckerei Arbogast in Otterbach und für die Firma Hans Schmidt, plastische Lehrmittel, in Walldürn; 16.1.1950 Gesuch um Wiedereinstellung in den Volksschuldienst, genehmigt am 13.4.1950;
1.9.1952 Lehrer an der Volksschule Olsbrücken;
26.1.1953 Wiederzuerkennung der Rechte als Schulrat durch das Kultusministe rium;
1.11.1953 Versetzung zur Volksschule Kaiserslautern, dort seit 1.9.1958 Rektor; 1.5.1960 Eintritt in den Ruhestand. Gestorben'. 21.3.1983 in Kaiserslautern. (Q: BA PK/F 390 Kipp; LA Sp Best. H 14 Nr. 1204, Best. R 18 Nr. A 21607; Grundriß)
165
Kleemann, Karl
Geburtsdatum und -orf. 15.6.1904 in Kollweiler (B.-A. Kusel) als Sohn des Mühlenbauers Jakob Kleemann.
Familienstand', verheiratet seit 17.7.1930 mit Hertha Beck, keine Kinder. Religion', evangelisch, 1939/40 Kirchen austritt.
Ausbildung'. 1911-1918 Volksschule in Kollweiler, 1918-1921 Präparandenschule Kusel, 1921-1924 Lehrerseminar in Kaiserslautern, 1.5.1924-31.5.1928 Vorbereitungsdienst an den Volksschu len Kollweiler, Rothselberg und Jettenbach (Aushilfsdienste in Albersbach,
303
Oberohmbach, Frankenthal, Annweiler, Eisenberg und Boianden), 1928 Anstellungs prüfung.
Beruf. 1.6.1928-15.4.1931 Hilfslehrer in Alsheim-Gronau, 16.4.1931-15.10.1934 Hilfslehrer (seit 1.5.1932 Lehrer) in Steinweiler, 16.10.1934-15.1.1937 Lehrer in Landau, 16.1.1937-15.10.1940 Lehrer(seit 1.12.1939 Hauptlehrer) in Ludwigshafen (beurlaubt seit 14.7.1934, seit 16.1.1935 ohne Bezüge); März 1936-1945 MdR, Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar), Mitglied des Deutschen Gemeindetages; 1936-1938 wirtschaftspolitischer Beauftragter des Reichskommissars für das Saarland in Berlin; März 1938-März 1940 Sonderreferent beim Reichskommissar für die Wiederverei nigung Österreichs mit dem Deutschen Reich (bearbeitet auf der Dienststelle des Reichskommissars im Parlament in Wien Beschwerden von politisch Gemaßregelten, v.a. Beamten);
März 1940 für das Landratsamt Ludwigshafen in Aussicht genommen; 17.10.1940-Feb. 1941 Stadtkommissar des Stadtkreises Metz, 16.10.1940-22.11.1944 Oberbürgermeister von Metz;
Jan. 1941-Mai 1943 Kriegsdienst bei der Wehrmacht (freiwillige Meldung), Einsatz an der Ostfront, entlassen als Leutnant d.R. einer Panzer-Nachrichteneinheit. Partei'. 17.4.1926 Gründer der Ortsgruppe Kollweiler der NSDAP, 17.4.1926-Dez. 1927 Ortsgruppenführer und Kassenleiter der Ortsgruppe Kollweiler; 12.8.1926 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 42316);
Anf. (bis Mai) 1928 Bezirksleiter in Kirchheimbolanden; 1.10.1928-Okt. 1930 Ortsgruppenleiter in Alsheim-Gronau; 24.11.1930-15.4.1931 Bezirksleiter in Bad Dürkheim, Gründer der Ortsgruppen Assenheim, Friedelsheim, Deidesheim, Wachenheim, Leistadt, Weisenheim am Berg, Erpolzheim, Ellerstadt;
1931 Gauredner;
16.4.1931-14.8.1935 Bezirks-bzw. Kreisleiter (bis Juli 1933 auch Ortsgruppenleiter) von Landau, Kandidat der NSDAP bei den Reichstagswahlen am 31.7. und 6.11.1932 und am 5.3.1933; 12.3.-17.10.1933 Beauftragter des Sonderkommissars der OSAF beim Bezirksamt Landau;
304
13.7.1934- 22.4.1935 Stabsleiter der Gauleitung Pfalz (Neustadt a. d. Haardt);
April 1935-31.1.1936 Kreisleiter von Bergzabern; 17.8.1935- 31.1.1936 zugleich Kreisleiter von Germersheim; 1.2.1936-April 1940 Kreisleiter von Ludwigshafen;
1936-1945 SA (ehrenhalber, zuletzt Obersturmbannführer); März/April 1938 stellvertretender Gauwahlleiter im Gau Wien;
März 1938-März 1940 Beauftragter der NSDAP für die Stadt Wien beim Reichskom missar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich; 17.10.1940-4.1.1941 Kreisleiter von Metz;
Mai 1943-Sept. 1944 Kreisleiter von Metz-Land; Mai 1943-31.10.1944 kommissarischer Gauinspekteur des Gaus Westmark (Neustadt a. d. Weinstraße, Metz);
1.11.1944-19.3.1945 kommissarischer Gaustabsamtsleiter des Gaus Westmark (Saar brücken, Landstuhl). Nachkriegszeit'. Flucht im Frühjahr 1945, stellt sich aber dann den Besatzungsbehör den, 12.6.1946-18.3.1948 Internierung in Landau, danach in Friedelsheim wohnhaft und als Landarbeiter beim Weingut Dr. Senft in Bad Dürkheim beschäftigt;
17.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neustadt (da nur als Minderbelasteter einzustufen);
Dez. 1950-29.2.1968 als Handelsvertreter in Friedelsheim tätig. Gestorben'. 6.5.1969 in Bad Dürkheim.
(Q: LHA Ko Best. 714 Nr. 3476; LA Sp Best. H 14 Nr. 1210, Best. H 41 Nr. 1105, Best. H 91 Karteikarte „Kleemann, Karl“, Best. R 18 Nr. A 7223 und A 25272; Heinz 1994; Lilla 2004; Schepua 1999)
166
Klein, Jakob
Geburtsdatum und -ort: 28.8.1887 in Sien (Kr. St. Wendel). Familienstand', verheiratet.
Religion', evangelisch, 1942 Kirchenaustritt, Mai 1945 Wiedereintritt in die evange lische Kirche. Beruf'. Volksschullehrer, seit 1928 in Heddesheim (Nahe), 1.4.1936 Schulleiter, 1.8.1939 Hauptlehrer, Schulrat.
305
Partei'. 1.5.1933 Eintritt in die NSDAP;
10.4.1933 Zellenleiter, 1.5.1933-1945 Ortsgruppenleiter von Heddesheim (Nahe); 1934 Gaugerichtsvorsitzender des Gaus Koblenz-Trier.
Nachkriegszeit'. Bis 1947 Internierung in Diez;
12.7.1946 Säuberungsurteil der Bereinigungskommission Koblenz: Entlassung ohne Pension;
8.6.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers bei der Spruchkammer Koblenz: Minder belasteter, dagegen Widerspruch Kleins; 1949 Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Aktionen gegen Juden), 2.6.1950 Einstellung aus Mangel an Beweisen;
26.6.1950 Antrag des Öffentlichen Klägers bei der Spruchkammer Koblenz: Auf hebung des Spruchs der Bereinigungskommission, Einstellung des Säuberungsver fahrens (26.7.1950 entsprechendes Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz).
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 261; LH A Ko Best. 584/2 Nr. 165, Best. 584/6 Nr. 115, Best. 856 Nr. 120715)
167
Klein, Philipp Maria
Geburtsdatum und -ort: 26.3.1892 in Speyer als Sohn des AmtsgerichtsSekretärs Johannes Klein (1895 Umzug nach Landstuhl). Familienstand', verheiratet seit 19.8.1919 mit Martha Mund, I Sohn (gefallen am 28.4.1945).
Religion', katholisch. Ausbildung'. 1899-1903 Volksschule in Landstuhl, Lateinschule bzw. Gymna sium in Landstuhl bzw. Kaiserslautern (1912 Abitur);
1911 Mitbegründer des VfB Landstuhl, Sportwart;
306
1912-1914 Bayerische Landesturnanstalt und Universität in München, 7.7.1914 Anstellungsprüfung als Turnlehrer; aktives Mitglied der Turngemeinschaft München (1917 vorübergehend Leiter der Damenabteilung);
1.11.1914-1.6.1917 Kriegsdienst beim 12. und 20. Bayerischen Feldartillerie-Regiment (verwundet in der Schlacht an der Somme, 4.7.-26.11.1916 Lazarett, ab 18.5.1917 Flugwachkommando Karlsruhe, Unteroffizier); 8.10.1918 Umzug von München nach Ludwigshafen, 1918-1921 Trainer der Leicht athletikabteilung des SC Pfalz, 1919-1921 Meister im 110-m-Hürdenlauf im besetz ten Gebiet, 1922 Trainer bei der Mannheimer Turngesellschaft, 1924-1926 Leiter der Leichtathletikabteilung des TFC Ludwigshafen, gibt bis 1933 weitere Sportkurse.
Beruf. 4.6.1917-1.1.1919 Aushilfsassistent an der Ludwigs-Kreisrealschule und Luit pold-Kreisoberrealschule in München, ab 8.10.1918 an der Oberrealschule Ludwigs hafen, 1.1.1919-1.4.1920 Assistent, seit 1.4.1920 Turnlehrer (Studienrat, ab 15.1.1940 Amtsbezeichnung Studienprofessor), Entlassung Juni 1945;
10.-15.2.1941 Abordnung ans Gymnasium Metz, auf seine Bitte an den Chef der Zivil verwaltung wieder aufgehoben (unter den Verhältnissen wie ich sie hier angetroffen habe, würde ich seelisch zusammenbrechen)',
Sept. 1943 infolge Zerstörung seiner Wohnung in Ludwigshafen Umzug nach Land stuhl; 29.9.1943-29.8.1944 Abordnung als Lehrer und Lagerleiter der Kinderlandverschi ckung nach Erlen (Aulnois-sur-la-Seille) in Lothringen (vom Wehrdienst zurückge stellt), nach Evakuierung des Lagers nach Thüringen dort tätig bis zu dessen Auflösung im Juni 1945. Partei'. 1.2.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 836607); seit 1932 Mitglied der SA (9.11.1933 Scharführer beim SA-Nachrichtensturm 17);
März 1933 Gründer der Ortsgruppe Frankenholz (Saargebiet); 15.3.1934-1.6.1937 Gauinspekteur im Gau Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz);
März 1933-Mai 1934 ehrenamtlicher Sportlehrer in der SA (Sturm führer); Mai 1934-1.6.1937 Gauausbildungsleiter des Gaus Saarpfalz (dem Gauorganisations amt unterstellt, aber eigenes Gauamt);
1.6.1937-31.3.1941 Gauamtsleiter für Sport; das Ansinnen der Gauleitung, eine haupt amtliche Tätigkeit zu übernehmen, lehnt er ab, deswegen Ernennung eines hauptamt lichen Stellvertreters (Otto -» Becker);
307
31.3.1941 Entlassung durch die Gauleitung ohne Angabe der Gründe. Nachkriegszeit’. Juni 1945-1.4.1946 arbeitslos, 1.4.1946-26.7.1947 Gartenhilfsarbeiter bei der Firma Ludwig Dengel, Landstuhl, 4.8.1947-7.1.1950 als Minensucher bei der Firma Reineke & Co. in Kandel tätig, danach wieder arbeitslos, wohnhaft in Land stuhl;
29.11.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Mitläufer;
3.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neustadt; ab 1.3.1950 Zahlung eines Unterhaltsbeitrags durch das Land Rheinland-Pfalz;
12.5.1950 Bitte Kleins um Wiederverwendung im öffentlichen Dienst, am 15.11.1950 vom rheinland-pfälzischen Kultusministerium wegen politischer Belastung abge lehnt;
7.1.1952 Anerkennung der dauernden Dienstunfähigkeit durch das rheinland-pfälzi sche Kultusministerium ab 13.9.1951. (Q: BA Best. R 187 Nr. 310; LHA Ko Best. 910 Nr. 294; LA Sp Best. H 14 Nr. 747, Best. H 91 Nr. 4957 und Nr. 27271, Best. R 18 Nr. A 23527, Best. T 65 Nr. 270 und Nr. 271)
168
Klug, Walter
Geburtsdatum’. 9.5.1903.
Beruf. 1927-1929 Rechtsreferendar (u.a. in Landstuhl), danach Rechtsanwalt in Pir masens.
Partei’. 1922 Eintritt in die NSDAP; Ortsgruppenführer in Landstuhl und Kaiserslautern; seit 1927 Führer des SA-Sturms 15 (Westpfalz);
1931 juristischer Gau-Obmann für Rheinpfalz und Saargebiet. (Q: BA PK/G46 Klug; NSZ 3.6.1931)
169
Knapp, Adolf Hermann
Geburtsdatum und -ort: 21.12.1899 in Niederalben (Kr. St. Wendel) als Sohn des Bauern Karl Knapp. Familienstand’, verheiratet seit 28.6.1923 (Kaiserslautern) mit Emma Diehl.
Religion’, evangelisch, 1937 Kirchenaustritt.
308
Ausbildung-. 1906-1911 Volksschule in Niederalben, 1911-1917 Progymnasium in Kusel (Mittlere Reife); Nov. 1917-Dez. 1918 Kriegsdienst (EK II), Dez. 1918-April 1919 Einsatz im Grenz schutz gegen Polen.
Beruf. Seit Sommer 1919 im Eisenbahndienst, 1923 Prüfung für den gehobenen nicht technischen Eisenbahndienst in Nürnberg und München, 1925 Reichsbahn-Obersekre tär, 1934 Reichsbahn-Oberinspektor, 1938 Reichsbahn-Amtmann, 1941 ReichsbahnRat (seit 1934 beurlaubt für den Parteidienst);
1932- 1933 Gruppenführer im Bahnschutz; 27.8.-28.11.1939 Kriegsdienst beim Bau-Bataillon 157 (Unteroffizier); 20.1 .-9.2.1945 Vertreter des Landrats von Saargemünd in Bitsch. Partei'. 1.7.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 144466);
1929-Ende 1930 Mitglied der SA;
Jan. 1929-Dez. 1930 USchlA-Vorsitzender in Lauterecken; Sommer 1929-Dez. 1930 Schriftführer und Geldverwalter der Ortsgruppe Lauter ecken; 1931-1932 Kreisnachrichtendienstleiter in Pirmasens;
1931-Feb. 1934 Kreiswalter in der Beamtenabteilung des Kreises Pirmasens; 1933- März 1943 Leiter des Gauamts für Beamte des Gaus Rheinpfalz (ab 1936 Saar pfalz, ab 1940 Westmark) bis zu dessen Stilllegung (hauptamtlich ab Feb. 1934), anschließend Sachbearbeiter für Beamtenfragen bei der Gauleitung Westmark;
11.5.-31.7.1940 Unterscharführer in einer SS-Totenkopfstandarte (freiwillige Mel dung, um von der Gauleitung -wegzukommen wegen seines schlechten Verhältnisses zu Gauleiter -» Bürckel); Herbst 1941-Frühjahr 1942 Leiter der Gaukanzlei des Gaus Westmark; 30.4.1943-3.4.1944 (bis 1.6.1943 kommissarisch) Gauinspekteur für das Gebiet Saar und Lothringen;
3.4.-13.10.1944 kommissarischer Kreisleiter von Salzburgen (Lothringen);
13.10.-18.11.1944 Stabsleiter im Volkssturm-Sonderstab Lothringen in St. Avold (Ver wundung). Nachkriegszeit'. Seit März 1945 wohnhaft in Hochberg ü. Aulendorf (Württemberg); 1948 Fachprüfung für Maurer in Riedlingen;
26.10.1950 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Neustadt: Belasteter;
309
5.12.1950 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Neustadt: Einstellung des Verfahrens;
30.1.1951 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Belasteter, Berufsverbot, Versetzung in den Ruhestand mit dem vollen Ruhegehalt eines Reichsbahn-Amt manns, dagegen Widerspruch Knapps;
22.6.1951 Aufhebung des Urteils und Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Koblenz. Gestorben'. 2.6.1982 in Saulgau-Hochberg (Kr. Sigmaringen). (Q: BA PK/G 51 Knapp; LHA Ko Best. 856 Nr. 112313; LA Sp Best. R 18 Nr. A 36477; Standesamt Lauterecken; Rademacher)
170
Knieriemen, Albrecht
Geburtsdatum und-ort: 19.11.1904 in Rodalben (B.-A. Pirmasens) als Sohn des Gast wirts Georg Knieriemen. Familienstand', verheiratet mit Mathilde Bernhard, 2 Kinder.
Religion', katholisch.
Beruf'. Kaufmann; 12.9.1934-6.3.1945 Bürgermeister von Kirchheimbolanden; 1943 zur Wehrmacht eingezogen. Partei'. 1.3.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1030581);
3.1.1935-1945 Kreisleiter von Kirchheimbolanden. Nachkriegszeit'. 26.5.1945-16.4.1949 Internierung in Landau; 26.8.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter, Urteil von der Militärregierung jedoch nicht bestätigt; 27.1.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer des Interniertenlagers Landau: Min derbelasteter; 27.4.1950 vom Landgericht Kaiserslautern wegen Verbrechen gegen die Menschlich keit in Tateinheit mit schwerem Landfriedensbruch (Angriff auf eine jüdische Woh nung in Kirchheimbolanden am 9.11.1938) zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt (durch die Internierungshaft verbüßt).
Gestorben'. 10.6.1972 in Rodalben. (Q: LA Sp Best. J 73 Nr. 342, Best. R 18 Nr. A 9050, Nr. A 19003, Best. T 65 Nr. 265; Heinz 1994; Mitteilung Dr. Wolfanger)
310
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Knippei, Peter
Geburtsdatum und -ort: 29.9.1887 in Geisfeld (Lkr. Trier) als Sohn des Schreiners Nicolaus Knippei. Familienstand', verheiratet, 9 Kinder (die 2 ältesten Söhne im 2. Weltkrieg gefallen).
Religion', katholisch, Kirchenaustritt 1920 (nach eigener Darstellung wegen der evan gelischen Konfession seiner Ehefrau).
Ausbildung'. 1893-1901 Volksschule in Geisfeld;
1915-1916 Teilnahme am 1. Weltkrieg (80% kriegsbeschädigt durch Amputation des linken Beines 1916, rechtes Auge blind);
1918-1919 höhere Handelsschule in Saarbrücken; 1925-1926 Kurse in Staatswissenschaft und Verwaltung an der Volkshochschule Saar brücken. Beruf. 1926-1932 selbständiger Gastwirt der „Hirschberg-Alm“ in Scheidt (Verkauf der Gastwirtschaft 1932, dafür Erwerb eines Einfamilienhauses in Scheidt);
1932- Juli 1933 arbeitslos; 1933- 1936 Gemeinderat in Scheidt; Juli 1933-1934 Organisationsleiter des Zentralverbandes für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene; 1935- 1936 Organisationsleiter der Deutschen Kriegsopferversorgung e.V. in Saar brücken;
1936- 1941 Kreisverwaltungsdirektor beim Landratsamt Saarbrücken (1940/41 für 3 Monate an den CdZ für Lothringen abgeordnet);
1943 Kauf eines früheren Steinbruchs in Rockenhausen, wo er sich ein behelfsmäßiges Eigenheim erstellt.
Partei'. 1.2.1925-1.6.1926 Mitglied des „Wanderbundes Edelweiß“ (Tarnorganisation der verbotenen NSDAP im Saargebiet), 1.6.1926-1.2.1931 Mitglied der SA im Saar gebiet (Standarte 70), Hauptsturmführer; 7.4.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 59233); 2.2.1931-10.6.1933 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Scheidt;
10.6.1933-31.3.1934 Kreisamtsleiter des Amtes für Kriegsopfer im Kreis SaarbrückenLand;
1.4.1934- 30.4.1935 Redner der Deutschen Front; 1.5.1935- 21.1.1936 Kreisgeschäftsführer derNSKOV im Kreis Saarbrücken-Land; 22.1.1936-31.12.1936 Kreisgeschäftsführer der Kreisleitung Saarbrücken-Land;
311
1936 Wiedereintritt in die SA (seit 1944 Sturmbannführer);
1.1.1937-1940 Kreisschulungsleiter und Kreispersonalamtsleiter im Kreis Saar brücken-Land, Gauredner; 1.2.1941-19.3.1945 (bis 1.9.1941 kommissarischer, dann hauptamtlicher) Kreisleiter von Rockenhausen (für die Dauer des Krieges; spielte sich dort als wahrer Diktator auf), 1941 auch kommissarischer Kreisleiter von Kirchheimbolanden;
März 1945 Flucht zu seiner nach Nagold evakuierten Familie.
Nachkriegszeit'. Ab 18.6.1945 Internierung; bis 19.3.1947 im Internierten-Krankenhaus Karlsruhe (hat sich im Internierungslager ein schweres Herzleiden zugezogen), danach vorübergehend wohnhaft in Marbach am Neckar bei seiner dort verheirateten Tochter (Ehefrau wohnt in Saarbrücken bei Verwandten);
1.12.1947 Antrag des Öffentlichen Klägers: Hauptschuldiger; 11.5.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Ludwigsburg: Belasteter, 1 Jahr Son derarbeit für die Allgemeinheit, Einzug von 40% seines Vermögens zum Wiedergut machungsfonds;
26.7.1950 Sühnebescheid des Obersten Säuberungsrats in Saarbrücken: Minderbe lasteter (in Württemberg nicht anerkannt); 8.12.1950 Wiederaufnahme des Säuberungsverfahrens auf Antrag Knippeis bei der Zentralspruchkammer Nord-Württemberg in Stuttgart, Einstellung.
Gestorben-, 30.4.1963 in Scheidt (Kr. Saarbrücken). (Q: BA PK/G 62 Knippei; LA Sp Best. H 41 Nr. 1105, Best. R 18 Nr. A 5744, Nr. A 19003, Best. T 65 Nr. 271, Nr. 274; Mitteilung Dr. Wolfanger)
172
Knissel, Jakob Philipp
Geburtsdatum und -ort: 6.11.1905 in Neunkirchen (Kr. Ottweiler) als Sohn des Hüt tenarbeiters Jakob Knissel. Familienstand-, verheiratet seit 1929 (Niedermiesau).
Religion-, evangelisch. Beruf. 1930-1934 Sparkassenangestellter in Landstuhl; 3.5.-Juni 1934 Leiter des kommunalpolitischen Referats bei der Regierung der Pfalz in Speyer;
1934-1936 Stadteinnehmer (städtischer Finanzbeamter) in Landstuhl; 30.11.1935-9.6.1940 Bürgermeister von Homburg (seit 1936 hauptamtlich); 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
312
1938-1940 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Stadtkämmerers der Stadt Wien beauftragt. Partei: 15.11.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 47243);
seit 1.2.1927 Ortsgruppenleiter von Landstuhl;
1.7.1931 -Jan. 1938 Kreisleiter von Landstuhl-Waldmohr (im Juli 1934 schmäht und beleidigt er den Bezirksamtsverwalter Richard Binder von Waldmohr in öffentlicher Versammlung in gemeinster Weise, weil dieser es gewagt hatte, seine polizeilichen Übergriffe zu kritisieren);318 Mai 1933-4.5.1937 Leiter des Amtes für Kommunalpolitik bei der Gauleitung Rhein pfalz; 30.11.1935-10.4.1938 Kreisleiter von Homburg (zum 1.1.1938 Vereinigung der NSDAP-Kreise Homburg und Zweibrücken, Sitz der Kreisleitung wird Zweibrücken; ausgenommen von dieser Regelung wird vorerst die Stadt Homburg, die dem Kreislei ter Knissel zur Durchführung seiner in Homburg begonnenen besonderen Aufgaben bis auf weiteres untersteht; der Kreis Homburg wird am 8.8.1938 wieder selbständig);
14.1.1938-9.6.1940 Kreisleiter von Kaiserslautern, seit 3.7.1939 nur noch von Kaiserslautern-Land; 1938-1940 mit Gauleiter -» Bürckel in Österreich, Wahlleiter im Burgenland.
Gefallen: 9.6.1940 bei Oches (Dep. Ardennes, Frankreich).
(Q: BA PK/G 63 Knissel; LA Sp Best. R 18 Nr. A 19176, Nr. A 26499; Standesamt Neunkirchen; NSZ vom 4.5.1934 und 10.8.1938; Heinz 1994; Lilla 2004; Muskalla; Stockhorst)
173
Koch, Ernst
Partei: HJ-Oberbannführer in Pirmasens; 15. L-März 1945 kommissarischer Kreisleiter von Merzig in Vertretung des erkrankten Kreisleiters -» Nelles.
(Q: LA Sp Best. T 65 Nr. 265) 174
Koch, Hans Karl
Geburtsdatum und -ort: 14.10.1897 in Potsdam. Religion: evangelisch.
Ausbildung: Gymnasium; 318 LA Sp Best. R 18 Nr. A 26499, Bl. 19; zu Binder vgl. BonkhoffS. 208, Anm. 42.
313
1.9.1914-1.4.1920 Militärdienst, zuletzt Leutnant d.R., an der Westfront durch Gra natsplitter schwer verwundet; Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin, Diplom-Landwirt.
Beruf. Als Landwirt tätig;
1932-1933 MdL (Preußen); Nov. 1933-1.7.1934 MdR, Wahlkreis 8 (Liegnitz).
Partei'. Mitglied der NSDAP und SA; 18.11.1931 SA-Standartenführer, 1.7.1932 SA-Oberfuhrer, 1.7.1932-14.9.1933 Füh rer der SA-Untergruppe Niederschlesien (Liegnitz), März 1933-14.3.1934 Sonder kommissar bzw. Sonderbevollmächtigter der OSAF für die Provinz Niederschlesien, 1.7.1933 SA-Brigadeführer, 15.9.1933-14.3.1934 Führerder SA-Brigade21 „Nie derschlesien“ (Liegnitz), 15.3.-30.6.1934 Führer (m.d.F.b.) der SA-Gruppe Westmark (Koblenz); 30.6.1934 im Zusammenhang mit dem sog. „Röhm-Putsch“ verhaftet.
Gestorben'. 1.7.1934 in Berlin-Lichtenberg (von der SS ermordet).
(Q: Lilla 2004)
175
Koch, Oskar Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 9.6.1907 in Langenscheid (Unterlahnkreis) als Sohn des Maurermeisters und Landwirts Wil helm Koch.
Familienstand', verheiratet seit 28.4.1934 (Maxsain) mit Elisabeth Weber, 5 Kin der. Religion: evangelisch, 1937 gottgläu big. Ausbildung: 1914-1921 Volksschule in Langenscheid (mit 2jähriger Unterbre chung wegen Krankheit; leidet seit dem 10. Lebensjahr an Wasserharnruhr, die ständig medikamentös behandelt wer den muss);
Aug. 1921 kaufmännische Lehrstelle, im Feb. 1922 infolge mangelnder Ausbildung aufgegeben;
314
1922-1923 Dr. Zimmermann’sehe Handelsschule in Koblenz;
Mai 1923-Mai 1925 Lehrling in der Marmorindustrie. Beruf. Seit 1925 kaufmännischer Angestellter in der Marmorindustrie, am 31.12.1929 infolge der schlechten Wirtschaftslage entlassen, seitdem arbeitslos und fast nur für die NSDAP tätig;
21.5.1933-Anf. Nov. 1933 als gewählter Kreisdeputierter und Erster Vorsitzender des Kreistags Verwalter des Landratsamts in Montabaur (tatsächlich wohl schon seit März/April 1933, ziemlich frech und arrogant aufgetreten', der seit 1924 amtierende Landrat Collet wird auf Kochs maßgebliche Veranlassung im Mai 1933 seines Dienstes enthoben und verunglückt am 1.9.1933 tödlich, angeblich Jagdunfall); April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
30.5.1940-15.9.1941 auf mehrfaches Drängen endlich Soldat (freiwillige Meldung zum Kriegseinsatz, 15.9.1940 Gefreiter bei Artillerie und Luftwaffe in Allenstein, UK-Stellung wegen seiner Krankheit). Partei'. 1921 noch Anhänger der Monarchie, Eintritt in die Bismarckjugend, die 1923 von der französischen Besatzungsmacht aufgelöst wird;
1923 Beteiligung an der Niederwerfung des Separatisten-Aufstands in Koblenz, Diez und Limburg; 1928 in einem Marmorwerk in Großkunzendorf (Oberschlesien) beschäftigt, wo er unter dem Eindruck des starken Volkstumskampf f der Deutschen gegen ihre Tscheschischen (!) Verfolger in den Bund Oberland eintritt (Mitglied 1.12.1928-30.7.1929);
1.11.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 169009) auf einer Kundgebung mit dem spä teren hessischen Gauleiter Peter Gemeinder in Limburg; hält im Nov. 1929 die erste NSDAP-Versammlung in Langenscheid ab;
1.11.1929-31.3.1932 Mitglied der SA;
Feb. 1930-1932 Leiter des Ortsgruppen-Verbandes in Langenscheid (17 Orte, spätere Ortsgruppen Langenscheid, Eppenrod, Isselbach, Holzappel, Laurenburg und Guten acker); 1.11.1930 Gauredner, Schulungs- und Rasseredner;
21.3.1932-10.3.1934 hauptamtlicher Kreisleiter des Unterwesterwaldkreises (Sitz in Montabaur), nach scharfer Kritik über die dortigen Verhältnisse in der Partei; 15.4.1932 Eintritt in die SS (Nr. 39671), Gründung eines SS-Trupps mit 17 Mann in Höhr, dessen Führung er nach der Machtergreifung 1933 abgibt;
315
1932 Eintritt in die HJ, Aug. 1933-März 1934 Führer des Oberbanns II der HJ (Lahnund Westerwaldkreise bis Biedenkopf, Sitz Limburg a. d. Lahn);
März 1934 Erkrankung infolge Arbeitsüberlastung, Erholung im Schwarzwald (10.3.1934-15.10.1935 „Kreisleiter im Gaustab“); 1.5.1934-30.6.1935 Besuch der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin, Diplom (in den Semesterferien im Gaustab, Gauinspektion, Gauschulungsamt und Gauorga nisationsamt tätig);
27.7.1935- 30.9.1935 Vertretung des Kreisleiters von Büdingen, danach auf eigenen Wunsch Rückkehr in die Jugendarbeit; 15.10.1935- 20.10.1936 Gebietsschulungsleiter 13 der HJ in Wiesbaden;
Sept./Okt. 1936 Reise nach Österreich, Ungarn, Jugoslawien, Bulgarien und in die Türkei (Besuch deutscher Dienststellen und Volkstumsgruppen mit einer Gruppe von HJ-Führern);
20.10.1936- 31.10.1937 Bannführer des HJ-Bannes 80 in Wiesbaden; 1.10.1937-26.10.1941 Kreisleiter von Worms (schickt 1937-1939 ohne Wissen seines Gauleiters Berichte an eine Verbindungsstelle der SS zum Vierjahresplan, in denen er ungeschminkt aufalle Mißwirtschaften und wirtschaftliche Notwendigkeiten hinweist; lässt 1940 den Bürgermeister Hobel von Mörstadt absetzen, da dieser einen polnischen Kriegsgefangenen am Gesindetisch mit dem übrigen Personal essen ließ);
12.9.1937 SS-Untersturmführer in der 78. Standarte (15.1.1938-1.8.1942 in der 33. Standarte); 26.10.1941-27.3.1945 Kreisleiter des Untertaunuskreises (Sitz in Bad Schwalbach);
30.1.1943 Verleihung des Goldenen Parteiabzeichens wegen besonderer Verdienste um die Rückführung der saarländischen Bevölkerung bei Beginn des Krieges (aus diesem Anlass Beförderung zum SS-Obersturmführer); 27.3.1945 Flucht über Weimar und München nach Niederösterreich, wo er Einsatz und Organisation des Volkssturms bearbeitet und als Bataillonsführer beim Kreisstabsfüh rer des Volkssturms in Zwettl und als Verbindungsmann zum dortigen Wehrbereichs kommando und Truppenübungsplatz bis zum 8.5.1945 tätig ist.
Nachkriegszeit'. 9.5.1945 Kriegsgefangenschaft, u.a. im amerikanischen Lager Ziegen hain, 12.12.1945 in das Kriegsverbrecherlager Kornwestheim überführt; 16.3.1946 an die Engländer als Kriegsverbrecher ausgeliefert, KriegsverbrecherGefängnis in Minden, 3.9.1946 ins Internierten-Hospital Schloss Velen überführt;
316
11.6.1947 von den Amerikanern abgeholt und am 13.6.1947 als Kriegsverbrecher ins Lager Dachau eingeliefert, Anklage wegen Erschießung eines englischen Fliegers am 3.2.1945 in Bad Schwalbach und eines amerikanischen Fliegers am 10.2.1945 in Nauroth; 1.10.1947 Urteil des amerikanischen Militärgerichts in Dachau in einem sog. „Flie gerprozess“ (insgesamt über 400 Verurteilte, davon 13 zum Tode) wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit: 10 Jahre Freiheitsstrafe, verbüßt seit 4.10.1947 im War Criminal Prison der US-Armee in Landsberg am Lech;
21.12.1951 Entlassung wegen guter Führung; 28.2.1952 Beschluss des Untersuchungsausschusses Koblenz: Einstellung des Säube rungsverfahrens, da nur als Mitläufer einzustufen; 1974 Veröffentlichung des Buches „Dachau - Landsberg, Justizmord oder Mordjus tiz?“ im Refo-Verlag, Witten.
(Q: BA PK7G91 Koch, RS/D 33 Koch; LHA Ko Best. 856 Nr. 100934; StadtA Worms Abt. 12)
176
Köhler, Friedrich Karl (Fritz)
Geburtsdatum und -ort: 3.6.1900 in Lautzkirchen (B.-A. Zweibrücken) als Sohn des Bahnwarts Karl Köhler.
Familienstand’, verheiratet mit Friederike Bohner, 2 Kinder.
Religion’, evangelisch (seit 1935 Kirchenarchitekt der evangelischen Gemeinde Kai serslautern, 1938-1945 Mitglied des Diakonissenvereins Kaiserslautern).
Ausbildung’. 1907-1914 Volksschule in Kusel und Kaiserslautern, 1914-1917 prak tische Tätigkeit im Baugewerbe, 1917-1927 Kreisbauschule in Kaiserslautern, 1927 Abschlussprüfung als Bauingenieur; 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg beim Eisenbahn-Ersatzbataillon München. Beruf. 1920-1927 Techniker in einem Baugeschäft in Homburg, 1927-1934 angestellt beim Architekten Paul Klostermann in Kaiserslautern, 1934-Okt. 1941 selbständiger Architekt in Kaiserslautern; 1933-1936 Stadtrat in Kaiserslautern; 1933-1939 Mitglied des Kreistags von Kaiserslautern und des Verwaltungsrates der Kreissparkasse Kaiserslautern;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
317
9.5.-24.9.1940 Wehrdienst als Gefreiter bei der Frontleitstelle 72 in Luxemburg; 3.10.1941-30.6.1943 Leiter der Abteilung Bauwesen bei der Distriktverwaltung War schau;
1.7.-26.8.1943 Leiter der Abteilung Hochbau beim Technischen Hauptamt Reichs hof;
27.8.1943-Nov. 1944 Referent beim Bevollmächtigten für die Bauwirtschaft im Tech nischen Zentralamt Krakau; Nov. 1944-16.1.1945 Leiter der Abteilung Hochbau im Technischen Hauptamt Tschenstochau. Partei-. 1.11.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 329758);
1931- 1932 kommissarischer Kreispropagandaleiter in Kaiserslautern; 1932- 10.4.1935 kommissarischer Kreisleiter von Kaiserslautern-Land;
10.4.1935-1.2.1936 kommissarischer Kreisleiter von Kaiserslautern (ausgeschieden wegen Ablehnung eines Übertritts in den hauptamtlichen Parteidienst); 1936 Ernennung zum Gauhauptstellenleiter im Gauamt für Technik des Gaus Saar pfalz, Übernahme des Amtes jedoch von Köhler abgelehnt, völliger Rückzug aus der Partei. Nachkriegszeit-, 19.4.1945-21.8.1947 Internierung in Moosburg; Sept. 1947 bei den Vereinigten Buntsandsteinbrüchen in Heigenbrücken (Kr. Aschaf fenburg) beschäftigt, ab 3.10.1947 wohnhaft in Kaiserslautern;
9.8.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Kaiserslau tern: Minderbelasteter; 13.9.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Kaiserslautern: Mit läufer; 30.1.1950 Antrag des Öffentlichen Klägers bei der Spruchkammer Neustadt: Min derbelasteter; 4.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neustadt. Gestorben-, 5.3.1962 in Kaiserslautern.
(Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. R 18 Nr. A 24243; Heinz 1994; Lilla 2004)
318
177
Köhler, Karl Hermann
Geburtsdatum und -orf. 23.12.1883 in Barmen (Reg.-Bez. Düsseldorf) als Sohn des Bäckers August Köhler.
Familienstand', verheiratet, keine Kinder. Religion', evangelisch, später konfessionslos. Ausbildung'. 1902-1904 Lehrerseminar in Neuwied.
Beruf. Volksschullehrer;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Offizier (kriegsversehrt, verzichtet 1919 bei seinem Ausscheiden aus dem Heer auf seine Rente); seit 1928 Volksschullehrer in Fahr (Kr. Neuwied), beurlaubt ab 1.5.1939;
26.8.1939-1945 Kriegsdienst, zuletzt Major (NS-Führungsoffizier)beim OKW-OKH im Bereich Kriegsgefangenenwesen (seit 1.4.1944).
Partei'. 1.4.1933 Eintritt in die NSDAP; 1.4.-15.8.1933 kommissarischer Ortsgruppenleiter von Wollendorf;
15.8.1933-1.4.1939 Kreisausbildungsleiter in Neuwied (körperliche und sportliche Ausbildung der Parteifunktionäre), 1938 auch stellvertretender Kreisleiter; 1.5.1939 (nach einmonatiger Ausbildung) kommissarischer Leiter des Gauamts für Kriegsopfer und Obmann der NSKOV des Gaus Koblenz-Trier. Nachkriegszeit'. 12.5.1945-Juni 1948 Internierung in Ulm, Ludwigsburg, Karlsruhe, Heilbronn, Kornwestheim und (ab 15.3.1946) in Diez;
31.8.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Minderbelasteter. Sehr als Mensch beliebt, macht 1938 den Befehl rückgängig, die Wohnungen der jüdischen Familien in Fahr zu demolieren.319
Gestorben -, 1961 in Niederbieber-Segendorf (Kr. Neuwied).320 (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 160361)
319 Erklärung der SPD in Fahr vom 20.8.1948 (LHA Ko Best. 856 Nr. 160361, Bl. 10). 320 Standesamt Niederbieber-Segendorf Nr. 144/1961.
319
178
Kölle, Hans Walther
Geburtsdatum und -ort: 8.2.1897 in Köln.
Familienstand: verheiratet, keine Kinder. Beruf. Kaufmann, aktiver Offizier, 1914-1920 Leutnant der Luftwaffe, Kriegsteil nahme;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1939 zunächst als Kreisleiter vom Kriegsdienst befreit, ab 1940 bis 1944 als Major der Luftwaffe eingezogen.
Partei'. 1.11.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 102200); vor 1931 Adjutant beim SS-Standartenführer „Rheinland“ Karl -» Zenner, Entlassung aus der SS;321
Mitglied der Ortsgruppe Trier, wo er zusammen mit -» Janicke und -» Britten zu den Gegnern von -* Struve und Paul -» Simon gehört;
1931-1945 Kreisleiter von Daun (ab 1938: Daun-Wittlich); bis 16.3.1936 mit der Verwaltung des Kreisleiteramtes des Kreises Bernkastel beauf tragt;
1.1.1938-1945 zusätzlich Kreisleiter von Wittlich (Kreis Daun-Wittlich). Nachkriegszeit'. Zunächst unter falschem Namen „Hans Graf ‘ untergetaucht, durch Illustrierte enttarnt; 18.8.1952 Säuberungsspruch der Spruchkammer Koblenz: Belasteter, Verlust des Ruhegehalts;
29.9.1952 Säuberungsspruch der Rechtsmittelabteilung bei der Spruchkammer Koblenz: Pensionsansprüche aus der Zeit als aktiver Offizier des Weltkriegs 1914/18 werden anerkannt und sind nicht vom Verlust des Rechtsanspruchs auf Ruhegeld betroffen.
(Q: BA PK/G 118 Kölle, Best. N 22 Nr. 261; Dorfey; Stockhorst)
321 Gauleiter Ley an Reichsorganisationsleiter Strasser am 20.11.1930: Kölle wurde seinerzeit aus der SS hinausgeworfen und nur die grösste Nachsicht bewahrte ihn vor dem gleichen Schicksal, aus der Partei ausgeschlossen zu werden (BA OPG/E 87 Janicke).
320
179
König, Kurt
Partei'. NSDAP, 1938 Ortsgruppenleiter von Reppersberg;
ab 6.3.1945 kommissarischer Kreisleiter von Saarbrücken-Stadt. (Q: LA Sp Best. T 65 Nr. 265 und 266)
180
König, Wilhelm
Beruf'. 1934 Ratsherr der Stadt Koblenz. Partei'. Gaupersonalamtsleiter des Gaus Koblenz-Trier der NSDAP.
(Q: LHA Best. 584/6 Nr. 60, Best. 856 Nr. 10815; Bücher)
181
Kreglinger, Dr. Gustav Albert
Geburtsdatum und-ort: 12.5.1882 (wahrscheinlich als Sohn des Sanitätsrates Dr. Gus tav Kreglinger in Koblenz). Beruf. Facharzt in Koblenz. Partei'. 1.7.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 141441);
1931-1939 Leiter des Gauamts für Volksgesundheit des Gaus Koblenz-Trier; 1933 Mitverfasser der Schrift Körper-Ertüchtigung im Dritten Reich (erschienen im Selbstverlag); 1937 Verfasser des Buches Haltung und Marschleistung (bis 1944 in drei Auflagen erschienen).
(Q: BA PK/G 267 Kreglinger; Rademacher)
182
Kröcher, Walter Karl Joseph
Geburtsdatum und -ort: 16.8.1909 in Saarburg (Reg.-Bez. Trier) als Sohn des Kreis wegemeisters Albert Kröcher.
Familienstand: verheiratet.
Religion: evangelisch.
Partei: 1.12.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 383056), Ortsgruppe Kiel; Jan. 1932 Abmeldung durch die Gauleitung Schleswig-Holstein wegen unbekannten Aufenthalts;
321
1.5.1933 Wiederaufnahme in die NSDAP (Nr. 3087058, seit 18.2.1936 wieder unter der alten Nr. 383056), Ortsgruppe Sondershausen;
Sept. 1933 Umzug nach Kassel; 26.9.1934 Überweisung von der Ortsgruppe Sondershausen zur Ortsgruppe MünsterMitte;
Juli 1938-Mai 1943 HJ-Gebietsführer im Gau Saarpfalz bzw. Westmark.
(Q: BA PK/G 299 Kröeher, Best. NS 6 Nr. 799; Standesamt Saarburg; Mitteilung Dr. Wolfanger)
183
Kuhn, Johannes
Geburtsdatum und -orf. 21.9.1904 in Mußbach (B.-A. Neustadt a. d. Haardt); eine Urgroßmutter war Jüdin. Beruf. Kellerküfer;
1933 Stadtrat in Neustadt a. d. Haardt.
Partei-, 1.4.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 464445); 1.8.1931 Eintritt in die NSBO; 1935 Gaubetriebsgemeinschaftswalter des Gaus Rheinpfalz.
(Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 25651; Wunder)
184
Kullmann, Karl
Geburtsdatum und -orf. 1897 in Mainz.
Partei-, 1924 Eintritt in die NSDAP; 1925-1932 Ortsgruppenleiter von Betz dorf; Sept. 1932-27.6.1934 Ortsgruppenleiter von Herborn; 27.6.1934 Ernennung zum Kreisleiter von Bernkastel (Ende unklar).
(Q: Dorfey)
322
185
Kunz, Fr.
Wohnhaft in Trier.
Partei'. Nov. 1927 Führer der SA-Standarte III in Trier. (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 13382)
186
Lämmel, Wilfried
Geburtsdatum und -ort: 29.11.1904 in Sanddorf (B.-A. Homburg) als Sohn des Oberforstverwalters Heinrich Läm mel (später NSDAP-Kreisamtsleiter in Rockenhausen, N SDAP-Ortsgruppenleiter und Bürgermeister von Dielkirchen). Familienstand', verheiratet seit 14.4.1928 mit Lydia Brunck (evangelisch), 2 Kin der.
Religion: katholisch, Kirchenaustritt 1934 (nach eigener Darstellung wegen der evangelischen Konfesssion seiner Ehefrau).
Ausbildung: 191 I-1913 Volksschule in Elmstein, 1913-1915 Volksschule in Ranswei ler, 1915-1917 Realanstalt Donnersberg in Weierhof, 1917-1921 Kreisoberrealschule in Kaiserslautern; 1.9.1921 -31.5.1924 Lehrling bei der Dresdner Bank in Bad Kreuznach und München.
Beruf: 26.1.1925-30.4.1927 Geschäftsaushilfe bei den Forstämtern Bergzabern und Schaidt;
1.5.1927 Anwärter für den forstamtlichen Kanzleidienst beim Forstamt Schaidt (1.5.1929 Anstellung als Hilfsschreiber); 1.9.1930 Versetzung als Kanzleiassistent vom Forstamt Schaidt ans Forstamt Zweibrückcn, beurlaubt seit 13.3.1933, 1.2.1935 Verwaltungsassistent (bevorzugte Beför derung wegen Verdienste um die nationale Erhebung), 1.1.1938 Entlassung aus dem bayerischen Forstdienst auf eigenen Antrag; Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; seit Mai 1934 Stadtrat in Zweibrücken;
1936-1938 Angestellter bei der Reichsrundfunkgesellschaft, Personalreferent beim Radio Saarbrücken;
323
Jan.-Juli 1940 zur Wehrmacht eingezogen. Partei'. 15.7.1923 Eintritt in die SA;
8.10.1923 Eintritt in die NSDAP (Nr. 46494); 9.11.1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in München (deswegen Träger des Blutordens seit 9.11.1933);
20.9.1925 Gründer der Ortsgruppe Neubau und Umgebung (bei Rockenhausen, später geleitet von seinem Vater);
1925-1.9.1930 Gründer und Leiterder Ortsgruppe Schaidt, Bezirksleiter derNSDAP in der Südpfalz;
2.1.1926 offizieller Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 27161);
1927-1929 Mitglied der SS; 1.9.1930- Sept. 1932 Ortsgruppenleiter von Zweibrücken, Battweiler, Großsteinhau sen, Krähenberg und Mittelbach, Bezirksleiter (Kreiskommissar) von Zweibrücken;
5.3.1931- 24.8.1934 SA-Führer in Zweibrücken (Sturmbann 1/1, ab 1.4.1931 Sturm bann III/8, ab 1.10.1931 Sturmbann III/22, ab 1.7.1933 Standarte 22); 29.12.1931 Strafbefehl des Amtsgerichts Birkenfeld: 3 Monate Gefängnis, ausgesetzt zur Bewährung (wegen Veranstaltung einer nicht angemeldeten Lkw-Fahrt, auf der Zweibrü cker Nationalsozialisten zu einem Gautag nach Oberstein transportiert wurden);
5.10.1932-18.2.1934 Kreisleiter von Zweibrücken (auf eigenen Wunsch zurückge treten); 13.3.1933 Beauftragter des Sonderkommissars der OSAF beim Bezirksamt Zwei brücken; seit Mai 1935 Führer der SA-Standarte 70 (Saarbrücken), später strafweise aus der SA entlassen (vermutlich wegen der verbotenen Saar-Kontakte der Zweibrücker SA vor 1935, vgl. Anm. 362); ein Gnadengesuch des Gauleiters -» Bürckel zur Milderung des Diszipli narurteils gegen Lämmel lehnt die SA-Gruppe Kurpfalz am 20.9.1935 ab; SA-Stabschef Lutze gibt Bürckel in der Angelegenheit den Rat, in Würdigung der Verdienste des Läm mel um die Bewegung, ihm die Parteimitgliedschaft dadurch zu erhalten, dass -> Bürckel den SA-Spruch akzeptiere, damit Stille um sie eintritt (...), damit nicht durch irgendeine Stelle noch das Ziel durch Ausschluss des L. aus der Partei verfolgt würde;
1936 Amtswalter in der Gaupropagandaleitung des Gaus Saarpfalz (Saarbrücken); 1938 Kreisgeschäftsführer, Kreispersonalamtsleiter und stellvertretender Kreisleiter im Kreis Landau-Bergzabern;
9.6.1939-1942 Kreisleiter von Landau-Bergzabern;
seit 10.4.1940 Mitglied der Waffen-SS, Standartenjunker d.R.;
324
Jan.-Juni 1941 Gauinspekteur in Saarbrücken und Metz, mit sozialen Fragen befasst;
Juli 1941-Feb. 1942 bei der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ im Russland-Feldzug; 1.9.1942-31.3.1943 Kreisleiter von Diedenhofen (beantragt am 26.9.1942 beim Reichsstatthalter -» Bürckel eine Massenausweisung von politisch unzuverlässigen Lothringern, die er u.a. als Schlawiner und politisches Gesocks bezeichnet; im Winter 1942/43 Aussiedlung von ca. 200 Familien aus dem Kreis Diedenhofen ins Altreich, die größtenteils im Frühjahr 1943 nach Einstellung des Widerstands gegen die Wehr pflicht wieder zurückgeholt werden);
1943-1945 in einem Reservebataillon der Waffen-SS bei der SS-Panzergrenadierschule, 1.9.1944 Standartenoberjunker d.R., 19.10.1944 Kommandierung zum SSGebirgsjäger-Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon 6,9.11.1944 Untersturmführer d.R., 13.11.1944 Kommandierung zum SS-Panzergrenadier-Ausbildungs- und ErsatzBataillon 1 (EK II). Nachkriegszeit-. 24.1.1946-16.4.1949 Internierung in Landau, danach als Versiche rungskaufmann in Landau tätig; 21.11.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Belasteter; 21.6.1953 Eintritt in die „Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit (HIAG) der Soldaten der ehemaligen Waffen-SS“;
in den 1970erjahren bei der NPD tätig. Gestorben'. 29.3.1974 in Landau. (Q: BA SSO/235 A Lämmel; LA Sp Best. H 6 Nr. 1645, Best. H 91 Nr. 26405, Nr. 26496, Nr. 28409, Best. R 18 Nr. A 35570, Best. T 65 Nr. 271, Nr. 275; Heinz 1994; Lilla 2004; Muskalla; Mitteilung Helmut Lauer; Mitteilung Dr. Wolfanger)
187
Lamb, Emil
Geburtsdatum und -ort: 25.10.1892 in Hochstätten (B.-A. Rockenhausen) als Sohn des Ackerers Friedrich Lamb II.
Familienstand-, verheiratet seit 15.4.1924 mit der katholischen Hilfslehrerin Maria Kneipp, 1 Kind.
Religion-, evangelisch, 1939/40 Kirchenaustritt, 29.5.1950 Wiedereintritt. Ausbildung-, 1899-1906 Volksschule Hochstätten, 1906-1911 Lehrerbildungsanstalt Kaiserslautern.
Beruf-, Aug. 1911 -Mai 1912 Vorbereitungsdienst an der Volksschule Hochstätten, Mai15.7.1912 Aushilfslehrer in Insheim und Böhl, 21.10.1912-8.8.1914 Hilfslehrer in Freckenfeld und Altenbamberg;
325
8.8.1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg beim 5. und 6. Bayerischen FeldartillerieRegiment und bei verschiedenen Gebirgs-Artillerie-Abteilungen (Belgien, Frankreich, Tirol, Serbien, Karpaten, Italien, Finnland, verwundet, EK II), 15.11.1918 aus dem Heeresdienst entlassen als Vizewachtmeister;
April 1919 Anstellungsprüfung in Speyer, 1.5.1918-30.9.1919 Schulverweser, 1.10.1919-1.7.1923 Volksschullehrer in Thaleischweiler, 1.7.1923-31.1.1934 in Muß bach (1.2.1930 Hauptlehrer), ab 1.2.1934 in Neustadt a. d. Haardt (1.1.1935 Oberleh rer, ab 23.10.1933 vom Schuldienst beurlaubt);
1933-1934 Bürgermeister von Mußbach, Mitglied des Kreistags der Pfalz; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bad- und Salinenverein Dürkheim AG in Bad Dürkheim.
Partei’. Als Nationalsozialist bekannt seit 1923; Nov. 1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 70620) und SA (zuletzt Obersturmbannführer ehrenhalber), Sozialreferent der Standarte;
1928-1934 Kreisobmann des NSLB in Neustadt a. d. Haardt; 21.7.1933-1945 Leiter des Gauamts für Volkswohlfahrt des Gaus Rheinpfalz (bzw. später Saarpfalz, Westmark);
6.4.1945 Kommandierung zum Hauptamt der NSV in Berlin durch die Partei kanzlei. Nachkriegszeit’. Juli 1945-14.6.1947 Internierung in Moosburg (Bayern), danach wohnhaft in Hochstätten;
27.4.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Rocken hausen auf Einreihung in die Gruppe der Belasteten; 16.5.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Kaiserslautern: Min derbelasteter; 14.11.1949 Säuberungsspruch der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter, Ver setzung in den Ruhestand; 1.9.1950 Wiedereinstellung als Volksschullehrer in Würzweiler, ab 1.5.1951 in Ung stein, ab 24.8.1951 in Gimmeldingen, 31.10.1957 Versetzung in den Ruhestand.
Gestorben’. 6.4.1960 in Neustadt a. d. Weinstraße.
(Q: BA PK/H 3 Lamb; LA Sp Best. H 14 Nr. 1248, Best. H 91 Nr. 22600, Best. R 18 Nr. A 21751; Lilla 2004; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
326
188
Lambert, Ludwig
Geburtsdatum und -orf. 9.8.1904 in Metz.
Familienstand', verheiratet ( 1952 Ehe scheidung), 1 Kind. Religion', katholisch.
Ausbildung'. Volksschule, Realschule (Obersekunda); 1921-1925 kaufmännische Lehre. Beruf'. 1925-1932 kaufmännischer Angestellter, 1.9.1932-30.4.1939 im hauptamtlichen Dienst der NSDAP;
Arbeitsrichter, Aufsichtsrat bei der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft in Koblenz; 22.6.1939-1945 dienstverpflichtet für die Organisation Todt (Oberstfrontfüh rer, Einsätze in Frankreich, Jugoslawien, Russland und Norwegen). Partei'. 1.9.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 622426); seit 1931 Mitglied des NSKK (seit 1937 Standartenführer e.h.) wegen seiner motor sportlichen Aktivitäten (Lizenzfahrer bei Mercedes-Benz);
1.9.1932-13.1.1934 Buchhalter bei der Gauleitung Koblenz-Trier; 13.1.1934-30.4.1939 Gauschatzmeister des Gaus Koblenz-Trier (bis 1.5.1934 kom missarisch); 24.4.1939 Einstellung der Tätigkeit auf Anweisung des Reichsschatzmeisters der NSDAP; 30.4.1939 Ausscheiden aus dem Parteidienst wegen nachgewiesener Veruntreuungen (Lambert muss das Gebiet des Gaus Koblenz-Trier umgehend verlassen, Umzug nach Bingen).
Nachkriegszeit'. Wohnhaft in Bingen als Innenarchitekt;
12.4.1948 Festnahme,322 29.4.1948-24.5.1949 Internierung in Diez und Trier-Petrisberg;
322 Lambert vermutete als Grund für seine Festnahme eine Denunzierung von Seiten seiner
Ehefrau (LHA Ko Best. 856 Nr. 132228).
327
24.5.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Mainz: Minderbelasteter, 500 DM Geldbuße (davon 200 DM durch Internierung verbüßt).
(Q: BA PK/H 3 Lambert; LHA Ko Best. 856 Nr. 132228)
189
Lampas, Friedrich Ludwig August
Geburtsdatum und -ort: 8.3.1907 in Nidda (Kr. Büdingen). Familienstand', verheiratet, 3 Kinder. Religion-, evangelisch, später gott gläubig. Ausbildung'. 1913-1915 Volksschule in Nidda, 1915-1918 Realschule in Nidda, 1918-1925 Gymnasium in Büdingen;
1925-1930 Studium der Neuphilologie (Latein, Französisch, Geschichte) an den Universitäten Gießen und Berlin, 1930 Referendarprüfung in Gießen.
Beruf'. 1930-1932 Vorbereitungs dienst an den Gymnasien Büdingen und Darmstadt, 1932 Studienassessor, später Oberstudienrat in Mainz, 193514.1.1943 Leiter der Oberrealschule in Rüsselsheim (seit 1.9.1941 ohne Bezüge für den Parteidienst beurlaubt, 24.11.1941 Oberstudiendirektor), 14.1.1943 aus dem Staatsdienst ausgeschieden; Mitglied des Vorstands des Geschichtsvereins Büdingen;
Aug. 1939-Nov. 1940 und ab 18.6.1942 Kriegsdienst in der Wehrmacht (1.3.1943 Leutnant d.R., Aug. 1943 Verwundung mit bleibender Gehbehinderung, Nov. 1943Juni 1944 im Lazarett, ab 15.7.1944 beurlaubt), Anfang April 1945 erneute Meldung zur Wehrmacht, Anfang Mai 1945 Gefangennahme durch die Amerikaner. Partei'. 1.1 1.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 692081), Pressewart der Ortsgruppe Nidda;
seit 1.1.1933 Mitglied des NSLB;
16.8.1933 Kreisredner, Reichseinsatzredner im Stab der Reichspropagadaleitung;
328
kommissarischer Leiter des Gauamtes für Erziehung der Gauleitung Hessen-Nassau, Kreisschulungsleiter im Kreis Büdingen, Ortsgruppenleiter in Rüsselsheim;
1941-1942 und 1944-1945 Beauftragter für Schulfragen und stellvertretender Gau walter des NSLB im Gau Hessen-Nassau; 1.9.1941 -18.10.1943 (bis 20.4.1942 kommissarischer) Kreisleiter von Mainz; 18.10.1943-März 1945 Kreisleiter von Wiesbaden (Dienstantritt 23.7.1944).
Nachkriegszeit'. Mai 1945-17.6.1948 Internierung in Darmstadt, danach als freier Han delsvertreter in Nidda tätig;
15.6.1948 Säuberungsurteil der Lagerspruchkammer Darmstadt: Belasteter, 2 !4 Jahre Arbeitslager (durch Internierung verbüßt), Zahlung von 300 RM an einen Wiedergut machungsfonds; 8.9.1950 Ablehnung eines Wiederaufnahmeantrags Lampas’ durch die Zentralspruch kammer Hessen; 20.8.1953 Einreihung als Mitläufer durch den hessischen Ministerpräsidenten Zinn auf dem Gnadenweg.
(Q: BA PK/H 6 Lampas; HStA Wi Abt. 520/Gi Nr. DLg 1319/48)
190
Lehn, August
Geburtsdatum und -orf. 31.5.1906 in Grünstadt (B.-A. Frankenthal) als Sohn des Kühlers August Lehn.
Familienstand', verheiratet seit 2.8.1932 (Annweiler) mit Karolina Lorenz, 3 Kinder. Religion', evangelisch. Beruf'. 1937-1942 Bürgermeister von Grünstadt. Partei'. 1923 Beteiligung am Kampf gegen die französische Besatzung in der Pfalz, 1.9.1923-Juli 1924 in franzö sischer Haft;
3.8.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 65355);
329
1934 Eintritt in die SA (zuletzt Sturmfuhrer);
1937- 1942 Ortsgruppenleiter von Grünstadt; 1938- 1942 Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik in Frankenthal; 1942 kommissarischer Kreisleiter von Frankenthal. Gefallen'. 28.2.1942 auf der Halbinsel Kertsch (Russland).
(Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 26501, Nr. 26512; NSZ 20.4.1942; Lampert)
191
Leininger
Partei'. Mitte 1930 Kreisleiter des Kreises Westerburg der NSDAP. (Q: AK Spurensuche NS im Westerwald)
192
Lewalder, Hans TlrnoW
Geburtsdatum und-orf. 17.8.1906 in Koblenz als unehelicher Sohn des Wirts Hermann Pretsch. Familienstand-, verheiratet seit 1.5.1940 (Koblenz) mit Maria Maas.
Religion-, katholisch, später gott gläubig. Ausbildung-, Volksschule, 3 Jahre Real schule, kaufmännische Berufsschule.
Beruf 15.10.1928-1.3.1934 Berufssol dat in der Reichswehr (zuletzt beim 15. Preußischen Reiter-Regiment in Müns ter, ausgeschieden auf Veranlassung des Gauleiters -» Simon). Partei'. 1922 Eintritt in die NSDAP;
27.11.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 22566); 29.8.1928-1.3.1934 aus derNSDAP-Mitgliederliste gestrichen (wegen Zugehörigkeit zur Reichswehr);
330
1.3.1934-1940 Adjutant des Gauleiters und Gauausbilder (Gauamtsleiter) der Gau leitung Koblenz-Trier, Sportlehrer an der Gauschulungsburg Koblenz-Metternich, 1.3.1938 Ernennung zum Gauausbildungsleiter. Gefallen'. 1940.
(Q: BA PK/H 119 Lewalder; Standesamt Koblenz; Rademacher)
193
Leyser, Ernst Ludwig
Geburtsdatum und -ort: 10.9.1896 in Homburg als Sohn des Reichsbahn inspektors Ludwig Leyser (ältestes von acht Kindern). Familienstand', verheiratet seit 2.10.1920 mit Wilhelmine Pfeiffer, 2 Kinder(Sohn 1941 in Russland gefallen).
Religion', evangelisch (aufgewachsen in einer Pietistenfamilie, Eltern Mitglieder der Inneren Mission). Ausbildung'. 1903-1907 Volksschule in Hettenleidelheim, 1907-1913 huma nistisches Progymnasium Grünstadt (Abgang aus finanziellen Gründen), 1913 Zeugnis über die wissenschaft liche Befähigung für den einjährig-frei willigen Dienst im Heer.
Beruf. 1.10.1913 Eintritt in das Infante rie-Regiment 118 (Worms) als Einjährig-Freiwilliger, 2.8.1914-6.11.1918 Kriegsdienst (zuletzt Unteroffizier und Offiziersaspirant, fünfmal verwundet, EK II), 6.11.1918 wegen einer Gasvergiftung in die Heimat zurückverlegt, 22.11.1918 aus dem Heeres dienst entlassen, danach zunächst beschäftigungslos; 20.6.1919-1.12.1929 Bürogehilfe und Lohnarbeiter bei der Reichsbahn, dazwischen 1.1.-7.8.1920 vorübergehend bei einer Versicherungsgesellschaft tätig, 1.7.1928 Hilfsbetriebsassistent, 1.12.1928-1931 von der Reichsbahn in die Westpfalz versetzt, 1.12.1929 Reichsbahn-Betriebsassistent, ab 1931 wieder in Neustadt a. d. Haardt;
April 1932-1933 MdL (Bayern);
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz);
331
1.7.1934 Reichsbahn-Inspektor, 1.9.1936 Reichsbahn-Oberinspektor, 1.12.1936 Reichsbahn-Amtmann, 1.10.1938 Reichsbahn-Rat, 29.8.1941 Reichsbahn-Oberrat (seit 1932 beurlaubt, seit 1934 ohne Bezüge); 20.5.1935 Ehrenbürger von Neustadt a. d. Haardt;
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Elektrowerbung AG in Ludwigshafen, der Pfalz werke AG, (ab 21.12.1937) der Saar-Ferngasgesellschaft AG und der Vereinigten SaarElektrizitäts-AG sowie stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der Großkraft werk Mannheim AG;
30.9.1941 Ernennung zum Generalkommissar in Tschernigow (wird dort aber nicht tätig, da der Bezirk im Verwaltungsbereich der Wehrmacht bleibt); 29.10.1942-21.9.1943 Generalkommissar in Shitomir (Durchführung von Aussied lungsaktionen, Teilnahme an der rasseideologischen Vernichtungspolitik), nach kri tischen Berichten über die Partisanenbekämpfung in der Ukraine abberufen und aus der SS verabschiedet; Sept. 1943-Sept. 1944 beschäftigungslos in Neustadt a. d. Weinstraße;323
1.12.-21.12.1944 Generalkommissar (mit besonderer Vollmacht von Goebbels als Reichsbevollmächtigtem für den totalen Kriegseinsatz) bei der deutschen Heeres gruppe C in Italien; 16.1.1945-22.3.1945 Landeshauptmann des preußischen Provinzial verbandes Nassau in Wiesbaden (Ernennung auf Vorschlag des Gauleiters -» Sprenger).
Partei: 8.10.1920 Eintritt in die NSDAP (Nr. 5418);
1923 von den französischen Besatzungsbehörden wegen Teilnahme am passiven Widerstand der Reichsbahn gegen die Ruhrbesetzung aus dem besetzten Gebiet aus gewiesen und an den Bahnhof Starnberg versetzt;
28.10.1923 Mitglied der Ortsgruppe Starnberg der NSDAP; 9.11.1923 geplante Teilnahme am Hitler-Putsch in München durch Zugverspätung verhindert (trotzdem später Verleihung des Blutordens);
1924/25 Großdeutsche Volksgemeinschaft (Bezirksdelegierter), Schützen- und Wan derbund (Tarnorganisation der NSDAP) und Deutschvölkischer Offiziersbund; 17.1.1925 Rückkehr in die Pfalz nach Neustadt a. d. Haardt; 323 Gauleiter Bürckel äußerte im Juni 1944 den Wunsch nach einer Verwendung Leysers als Regierungspräsident oder Oberbürgermeister, allerdings nicht in seinem Gau. Als ihm dar aufhin vom Reichsinnenministerium ein Landratsposten angeboten wurde, reagierte Leyser darauf ungehalten und meldete sich zur Wehrmacht (BA PK/H 123 Leyser).
332
April 1925 Mitglied des Führerstabs der Gauleitung Rheinpfalz der NSDAP; 12.5.1925-1927 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Neustadt a. d. Haardt; 1925 Gründer des SA-Sturms Neustadt a. d. Haardt; 28.9.1925 Mitglied der SS (Nr. 153), 28.9.1925 Gründer der SS in der Pfalz; 9.10.1925 offizielle Wiederaufnahme in die NSDAP (Nr. 20603);
26.4.1926 SS-Sturmführer, 26.4.1926-1928 „Führer der Schutzstaffel Neustadt/ Haardt“;
1926 Vereinbarung eines „Burgfriedens“ mit dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Neustadt;
1.11.1927-1945 stellvertretender Gauleiter des Gaus Rheinpfalz (1935: Pfalz-Saar, 1936: Saarpfalz, 1940: Westmark; seit 1.1.1939 hauptamtlich, ab 17.7.1941 nur noch nominell); Anf. 1928-1934 Personalreferent und Beauftragter für Kirchenfragen der Gauleitung des Gaus Rheinpfalz;
Anf. 1928-3.7.1931 Beisitzer, 3.7.1931-Aug. 1934 Vorsitzender des Gau-USchlAbzw. des Gaugerichts Rheinpfalz, infolgedessen aus der SS ausgeschieden; um 1932 vorübergehend (für 8 Monate) kommissarischer Vorsitzender der II. Kammer des Obersten Parteigerichts der NSDAP in München; ab 15.1.1934 Leiter der „Josef-Bürckel-Stiftung“; 28.9.1934 SS-Anwärter, 1.1.1935 Wiederaufnahme in die SS (Nr. 219077, 3.2.1942 Wiedererteilung der alten SS-Nr. 153), 22.1.1935 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 1.1.1935), 9.11.1936 SS-Oberführer; 1.3.1935 Organisator des NSDAP-Aufmarsches bei den Feierlichkeiten zur Rückglie derung des Saargebietes in Saarbrücken;
März 1938-April 1940 (während -» Bürckels Aufenthalt in Österreich) mit der Wahr nehmung der laufenden Geschäfte des Gauleiters des Gaus Saarpfalz der NSDAP beauftragt;
nach der Rückkehr -» Bürckels im Aug. 1940 zunehmende Entfremdung, deshalb im Feb. 1941 Bitte an Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß um Genehmigung zum Aus scheiden aus dem Parteidienst und um Vormerkung für Verwendung im Staats- oder Kommunaldienst;
17.7.1941 auf die Nachricht seiner bevorstehenden Verwendung in den besetzten Ostgebieten Niederlegung des Amtes als stellvertretender Gauleiter (wird aber auch weiterhin als solcher geführt);
333
4.2.1942 SS-Brigadefiihrer (mit Wirkung vom 30.1.1942) beim Stab des SS-Oberabschnitts Westmark (Metz) Sept. 1943 aus der SS verabschiedet;
30.11.1943 Stellungnahme der NS-Parteikanzlei: Leyser hat im Osten versagt, er ist auch als Stellv. Gauleiter ungeeignet. Man sollte ihm nahelegen, möglichst schnell aus dem hauptberuflichen Parteidienst auszuscheiden', 27.6.1944 Vermerk der NS-Parteikanzlei: Aufetwas willkürliche Art und Weise wurden nach langer Dienstzeit in der Partei u. a. folgende Parteigenossen abgehalftert: ... Pg. Leyser nach mehr als 10-jähriger Tätigkeit als Stellvertretender Gauleiter durch Gauleiter Bürckek,
Sept. 1944 Gauinspekteur bei den Schanzarbeiten in Lothringen/Saargebiet;
7.2.1945 Beurlaubung durch die Partei. Nachkriegszeit'. 1945-1948 in Bayern wohnhaft (wohl unter falschem Namen); 1948 nach Aufbrauchen seiner finanziellen Reserven Rückkehr nach Wiesbaden und Meldung bei den US-Besatzungsbehörden, Internierung in Darmstadt;
4.10.1948 Auslieferung an die Franzosen und Internierung in Landau, 8.6.-20.12.1949 in Trier-Petrisberg; 31.8.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter, dagegen Einspruch des Landeskommissars für die Säuberung und des französischen Gouver neurs der Pfalz;
29.3.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neu stadt;
27.9.1951 Außerverfolgungsetzung in einem Strafverfahren wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit, schweren Hausfriedensbruchs und Landfriedensbruchs-524 durch das Landgericht Frankenthal mangels Beweises; Beschäftigung zunächst bei der Protestantischen Landeskirche der Pfalz in Speyer, anschließend bei der Deutschen Bundesbahn in Neustadt a. d. Weinstraße und Lud wigshafen; 1956 Versetzung in den Ruhestand;
Gründung der „Wählergruppe Leyser“ in Bad Bergzabern;
324 Öffentliche Zusammenrottung, Eindringen in Wohn- und Diensträume, Misshandlung von
Personen und Beschädigung von Gebäudeteilen am 8.7.1935 in Rheingönheim aus politi schen Gründen (LA Sp Best. Y 7 Nr. 14, S. 17).
334
11.11.1956-1964 Stadtrat in Bad Bergzabern („Wählergruppe Leyser“, später FDP), 1956-1960 zugleich ehrenamtlicher Zweiter Beigeordneter der Stadt Bad Bergzabern, 1956-1971 Leiter der Volksbildungsstätte bzw. Volkshochschule Bad Bergzabern, 1961-1969 auch Mitglied der Synode der Protestantischen Landeskirche der Pfalz.
Gestorben'. 6.12.1973 in Bad Bergzabern. (Q: BA PK./H 123 Leyser, Best. NS 6 Nr. 799; LHA Ko Best. 856 A Nr. 25; LA Sp Best. H 4 Nr. 3800, Best. H 91 Nr. 331, Best. R 18 Nr. A 26499, Best. T 65 Nr. 268, Best. Y 7 Nr. 14; Heinz 1994; Krämer; Lilla 2003; Lilla 2004; Muskalla; Schepua 1999; Wolfanger 1988; Wunder)
194
Liebei, Ludwig
Geburtsdatum und-ort: 23.3.1887 in Pirmasens als Sohn des AmtsgerichtsSekretärs und Gerichtsvollziehers Valentin Liebei.
Familienstand', verheiratet seit 24.6.1910 mit Emmy Heintz, Sohn 1940 gefallen. Religion', katholisch, März 1935 Kir chenaustritt. Ausbildung: 1893-1900 Volksschule in Landstuhl, 1900-1905 Lehrerausbil dungsanstalt Speyer.
Beruf: Anstellungen als Hilfslehrer in der Pfalz, 1909 Anstellungsprüfung, 1909-1933 Volksschullehrer (zuletzt Hauptlehrer) in Fockenberg-Limbach, dann in Contwig; 2.8.1914-23.12.1918 Kriegsdienst im 22. Bayerischen Infanterie-Regiment (ver wundet, EK 1 und II, zuletzt Leutnant d.R.); 1932-1933 MdL (Bayern);
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz); 1.10.1940-12.9.1944 Oberbürgermeister von Diedenhofen (Lothringen); 19.12.1944-22.3.1945 Major im Volkssturm.
335
Partei'. Zunächst angeblich SPD-Sympathisant und nach 1918 deutscher Delegierter einer internationalen Frontkämpferorganisation; Nov. 1920 Eintritt in die NSDAP (als er anlässlich der Beerdigung seines Schwagers in München zufällig einer Versammlung der NSDAP beiwohnt);325
Okt. 1926 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 48829), Ortsgruppe Contwig;
seit 1927 Gauredner, seit 1.1.1931 auch Reichsredner der NSDAP; 1.12.1928-31.1.1932 Kreisleiter der NSDAP in Zweibrücken;
1930-31.1.1934 Gauamtsleiter des Amts für Beamte des Gaus Rheinpfalz (offiziell ab 1.2.1932); Juli-Okt. 1931 zugleich Gauamtsleiter des Amtes für Erzieher des Gaus Rheinpfalz; 15.12.1933-1.10.1940 (offiziell ab 1.2.1934) Hauptgeschäftsführer der NSKOV und Stellvertreter des Reichskriegsopferführers Hanns Oberlindober in Berlin, quittiert den Dienst, als zwei der Unterschlagung verdächtige Funktionäre trotz seiner Forderung nicht entfernt werden;
20.4.1944 SA-Standartenführer. Nachkriegszeit'. 22.3.1945-8.8.1947 Internierung in Vichy und Landau, als unheilbar krank entlassen (Arthritis), danach wohnhaft in Langwieden (Kr. Zweibrücken); 16.8.1949 von der Spruchkammer Neustadt in die Gruppe der Minderbelasteten ein gereiht. Gestorben'. 12.9.1962 in Kaiserslautern. (Q: BA PK/H 131 Liebei; LA Sp Best. H 91 Nr. 5139, Best. R 18 Nr. A 21808; Heinz 1994; Lilla 2004; Schepua 1999; Wunder)
195
Liese, Erich Ernst Gottfried
Geburtsdatum und -ort: 5.4.1902 in Trier als Sohn des Trompeters Ernst Liese (evan gelisch) und der Anna, geb. Flosange (katholisch). Familienstand', verheiratet seit 1929 (Kelsterbach) mit Clara Zadow. Religion'. Deutsche Glaubensbewegung. Beruf. Kaufmann;
325 Nach eigenen Angaben im Entnazifizierungsverfahren. Laut SA-Personalfragebogen vom
1.3.1944 soll der erste Parteieintritt bereits am 20.11.1919 erfolgt sein (Schepua, „Sozia lismus der Tat“, S. 564).
336
1.6.-20.12.1925 auf der Baustelle Kanalbau Velten bei Berlin im Büro und als persön liche Bauordonnanz des Leiters Kurt Daluege tätig;
1926- Juli 1933 in Koblenz (arbeitslos), danach wieder in Berlin wohnhaft, Angestellter der Stadt Berlin (Haupt-Tiefbauverwaltung), Amtsträger in der Deutschen Glaubens bewegung; 6.1.1936 Kurt Daluege (inzwischen Generalleutnant der Preußischen Landespolizei) überweist auf Lieses Bitten zur Verhinderung einer drohenden Zwangsräumung wegen Mietschulden den rückständigen Betrag von 207,98 RM an dessen Vermieter in Ber lin. Partei'. 1924-1925 Mitglied des Frontbanns in Berlin;
23.8.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 17156), Ortsgruppe Lichtenberg; Ende 1925-Jan. 1932 Mitglied der SA (zuletzt Sturmfiihrer), mehrere Verletzungen im Kampf mit politischen Gegnern (Sept. 1925 in Velten, Okt. 1926 in Koblenz, Sept. 1928 in Kelsterbach, Juni 1930 in Koblenz, Jan. 1932 in Bad Neuenahr); 1927 Führer der SA-Standarte II in Koblenz, dann vorübergehend aus der NSDAP ausgeschlossen (im Zusammenhang mit seiner Beteiligung an den Ausschreitungen in Nastätten am 6.3.1927);
1927- 1930 mehrere Geld- und Gefängnisstrafen wegen Beleidigung, Pressevergehen (Hetzartikel im „Westdeutschen Beobachter“), Körperverletzung und Unfug; 26.9.1930 Verurteilung zu 1 Jahr Gefängnis wegen fahrlässiger Tötung (Erstechung des kommunistischen Arbeitersportlers Müller in Koblenz, das Gericht erkennt auf „Putativnotwehr“);
Jan.-Dez. 1932 Mitglied der SS in Koblenz (Sturm 1/5); 1932 Verurteilung zu 14 Tagen Gefängnis wegen Beleidigung und Misshandlung des Reichsbannermannes Simon aus Bad Neuenahr;
Ende 1932 erneuter Parteiausschluss wegen Disziplinlosigkeit, zwangsweise Beur laubung aus der SS;
2.5.1934 Ablehnung seines Wiederaufnahmegesuchs vom 15.3.1934 durch die Reichs leitung der NSDAP, ein weiterer Wiederaufnahmeantrag im März 1935 bleibt unbe antwortet. Gestorben'. 1940 in Berlin.326
(Q: BA PK/H 137 Liese; LHA Ko Best. 403 Nr. 13382)
326 Standesamt Berlin-Mitte Nr. 2814/1940.
337
196
Lintz, Karl
Beruf-, Kaufmann.
Partei-, 1930 Eintritt in die NSDAP; 1.3.-3.5.1930 Vertreter des Leiters des Bezirks Trier (Gustav -» Simon), geht dann nach Koblenz, um dort die Druckerei der Partei neu einzurichten und die Redaktion der Trierer Nationalzeitung zu übernehmen;
1930-1931 Führer der SA-Standarte in Koblenz (Standartenverwalter), 1931 mit Befehlsgewalt über die gesamte SA des Gaus Rheinland (im Stab von -» Haltern); 1.12.1931 Versetzung nach Wiesbaden. (Q: BA Best. NS 22 Nr. 1056, OPG/D 102 Haltern)
197
Loosen, Friedrich Wilhelm (Fritz)
Geburtsdatum und-ort. 10.10.1885 in Ürzig (Kr. Wittlich) als Sohn des Winzers Peter Loosen. Familienstand-, verheiratet seit 11.4.1921 (Kröv) mit Gertrud Lenz, 1 Kind.
Religion-, katholisch. Beruf. Weingutsbesitzer in Ürzig, Amtsbürgermeister von Kröv.
Partei-, 1.10.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 324263); 1.11.1930-1.4.1933 Ortsgruppenleiter in Ürzig;
1932-31.12.1937 Kreisleiter von Wittlich; 8.3.1938 offizielle Enthebung aus dem Amt des Kreisleiters durch Hitler, weil er sich für das Amt eines Bürgermeisters entschieden hat; 20.4.1938 Verleihung des Rechts zum Tragen der Uniform mit dem Abzeichen eines ehemaligen Kreisleiters durch Hitler.
Nachkriegszeit-, 26.5.1945-20.11.1948 Internierung in Diez; Säuberungsspruch vom 11.5.1949: Minderbelasteter. Gestorben-, 17.11.1964 in Bernkastel-Kues. (Q: BA PK/H 205 Loosen; Dorfey)
338
198
Ludwig, Alfred Richard Wilhelm
Geburtsdatum und-ort: 30.11.1888 in Unterheinriet (O.-A. Weinsberg, Württemberg) als Sohn des Pfarrers Wilhelm Ludwig. Familienstand', verheiratet seit 9.3.1928 mit Gertrud Stützei, 1 Sohn.
Religion', evangelisch, seit 30.11.1936 gottgläubig. Ausbildung'. 1895-1897 Volksschule in Musberg, 1897-1903 humanistisches Karls gymnasium in Stuttgart, 1903-1905 theologisches Seminar in Maulbronn, 1905-1907 theologisches Seminar in Blaubeuren (Abitur);
1.10.1907-30.9.1908 Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger beim Infanterie-Regiment 125, 1.8.1908 Unteroffizier;
1908-1912 Studium der Theologie an der Universität Tübingen, 1912 erstes theolo gisches Staatsexamen, 1917 zweites theologisches Staatsexamen
Beruf'. 1912-1914 evangelischer Pfarrvikar in Vaihingen auf den Fildern; 1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg im Infanterie-Regiment 125 (Ablehnung einer Verwendung als Lazarettgeistlicher, stattdessen freiwillige Meldung zur Front, 17.10.1914 Leutnant d. R., Kompanieführer, 1914/15 zweimal verwundet, u. a. Kopf schuss, EKII und EKI), 30.12.1918 Entlassung aus dem Heer, danach beschäftigungs los, 19.3.1921 Oberleutnant d. R.;
1.4.1919-6.11.1925 Teilhaber einer Filtriersteinfabrik in Isny im Allgäu;
6.11.1925-1.4.1931 kaufmännischer Direktor eines Chamott- und Tonwerkes in Grün stadt;
1.4.1931 Entlassung aufgrund eines politischen Streits mit dem Firmeninhaber (DVPMitglied); 1.10.1943-1945 ehrenamtlicher Bürgermeister von Grünstadt. Partei'. 1924-1927 Deutschvölkischer Offiziersbund (Tannenbergbund);
1.3.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 214353) und SA; 17.10.1930-Dez. 1932 Leiter der Ortsgruppe Grünstadt der NSDAP;
1931 Sturmführer, 1932 Sturmbannführer in der SA-Standarte 18;
5.12.1932 Eintritt in den NSAD; 1932-1935 als Gruppenführer am Aufbau des RAD in Neustadt, Landau, Grünstadt und Bad Dürkheim beteiligt; 1936 Versetzung nach Schwerin, 1937 nach Kiel, 1939 Führer eines Baubataillons auf Sylt, 1939-1942 für den RAD im Wehrmachtseinsatz in Kiel, Schleswig und Lützen;
339
Frühjahr 1942 mit der stellvertretenden Führung des Arbeitsgaus XIV (Halle-Mer seburg) beauftragt, Jan. 1943 als Führer z.b.V. zum Arbeitsgau XIV kommandiert (Oberstarbeitsführer).
Nachkriegszeit'. Internierung, 1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter. Gestorben'. 22.10.1963 in Grünstadt. (Q: LA Sp Best. H 14 Nr. 2152/3, Best. R 18 Nr. A 21825; Standesamt Untergrup penbach)
199
Luyken, Max Otto
Geburtsdatum und -ort: 16.10.1885 in Wesel als Sohn des Kaufmanns Chris tian Luyken. Familienstand', verheiratet seit 2.5.1921 (Wesel) mit Johanna Hehle.
Religion', evangelisch, 1938 gottgläu big.
Ausbildung: Gymnasium in Wesel und Moers. Beruf: Feb. 1906 Leutnant im Feldartil lerie-Regiment 31, 1916-1920 Haupt mann im Generalstab, 1920 verabschie det;
danach kaufmännische Ausbildung und Tätigkeit, Bauer und Gutsbesitzer auf Hof Voßhövel (Gde. Weselerwald);
Sept. 1930-30.4.1945 MdR, Wahlkreis 23 (Düsseldorf-West), ab Nov. 1933 Wahl kreis 6 (Pommern), ab 1936 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar), ab 1938 Wahlkreis 34 (Hamburg);
Juni-21.7.1933 Landesbauernführer und Vorsitzender der Landwirtschaftskammer Rheinland, 1933 Mitglied des Reichsbauernrats; 1934 preußischer Provinzialrat der Rheinprovinz..
Partei: 1920/21 Landesgeschäftsführer der Organisation Escherich (Orgesch) in Sachsen;
Kreisleiter der NSDAP;
340
1.1.1931 SA-Oberführer, 1.1.1931-13.4.1932 Führerder SA-Untergruppe Essen, 1.7.1932-30.6.1933 Führer (bis 15.10.1932 m.d.F.b.) der SA-Gruppe Niederrhein (Düsseldorf), 15.10.1932 SA-Gruppenführer, 1.7.1933-31.1.1934 Führer der SAObergruppe II (SA-Gruppen Hansa, Pommern und Nordmark, Dienstsitz: Stettin), 1.2.30.6.1934 Inspekteur West der OSAF (Koblenz), 10.7.1934-31.12.1936 Führer (bis 15.9.1935 m.d.F.b.) der SA-Gruppe Kurpfalz (Mannheim), 1.1 .-31.10.1937 Führer (bis 1.4.1937 m.d.F.b.) der Reichsführerschule der SA (München), 1.11.1937-31.1.1942 Chef des Erziehungshauptamts der OSAF (München), 9.11.1937 SA-Obergruppenfuhrer, 1.9.1941 -30.4.1945 Verbindungsführer der OSAF zum Reichsernährungsminister und Reichsbauernführer, 1.2.1942-30.4.1945 Inspekteur der Inspektion „Erziehung und Führerausbildung“ der SA, 1.2.1942-30.4.1945 zugleich Inspekteur der Inspektion „Neubauerntum und Volkstumspflege in der SA und den SA-Wehrmannschaften“. Gefallen'. 30.4.1945 in Steinhagen (Pommern).
(Q: Lilla 2004; Rademacher)
200
Mann, Richard Johannes
Geburtsdatum und -orf. 27.4.1893 in Apostelmühle (B.-A. Pirmasens) als Sohn des Leistenfabrikanten Ernst Mann. Familienstand', verheiratet seit 1920, 5 Kinder. Religion', evangelisch, 1943 Kirchenaustritt (Eltern waren Mitglieder der methodistischen Freikirche).
Ausbildung'. 1899-1904 Volksschule in Rodalben, 1904-1909 Mittelschule in Pirma sens, kaufmännische Lehre. Beruf. Kaufmännischer Angestellter und Handlungsgehilfe in der Schuhindustrie;
1914 freiwillige Meldung zum Kriegseinsatz, 4.12.1914-7.11.1918 Fronteinsatz (u.a. auf dem Balkan) als Unteroffizier bei der Artillerie (Richtkanonier und Geschützfüh rer, zweimalige Verwundung); längere Erwerbslosigkeit, dann bis 1.1.1938 selbständiger Handelsvertreter in Pirma sens (verdient kaum den Lebensunterhalt, geht aber auch grundsätzlich jeder geregel ten Arbeit aus dem Weg; vor 1933 wird seine Miete von der Partei bezahlt, da er selbst nicht dazu imstande ist; verkrachte Existenz... seine Spezialarbeit war Saufen);
Juli 1925 durch ein französisches Kriegsgericht wegen NS-Betätigung zu 500 RM Geldstrafe oder ersatzweise 1 Jahr Gefängnis verurteilt; 1928-1934 Mitglied des Bezirkstags von Pirmasens;
341
Okt. 1929 durch ein französisches Kriegsgericht wegen NS-Betätigung zu 250 RM Geldstrafe oder ersatzweise 5 Monaten Gefängnis verurteilt; Okt. und Dez. 1929 durch deutsche Gerichte wegen NS-Betätigung zu 25 bzw. 20 RM Geldstrafe verurteilt; 1929-1935 Zweiter Bürgermeister von Pirmasens;
März 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen, 13.6.1938-1945 MdR, Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar).327 Partei'. Nach 1918 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund;
Okt. 1922 Eintritt in die NSDAP;
12.2.1924 Teilnahme an der Erstürmung des von Separatisten besetzten Bezirksamtes in Pirmasens, Flucht über den Rhein nach München;
März 1924 Rückkehr nach Pirmasens, bis 1928 Ortsgruppenleiter von Pirmasens; 1.6.1924 Eintritt in die SA; 7.10.1925 offizieller Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 23216) nach Aufhebung des Verbotes;
März 1926-30.3.1927 Gaukassier des Gaus Rheinpfalz;
9.8.1926-12.2.1927 Gaugeschäftsführer des Gaus Rheinpfalz; 1925-1.7.1931 Bezirksleiter von Pirmasens, wegen unwürdigen Verhaltens von der Gauleitung abgesetzt (Zechschulden in empfindlicher Höhe, Unterschlagung von 800 RM Parteigeldern);
12.1.1932 Mann verhindert einen drohenden Parteiausschluss durch die ehrenwört liche Erklärung, dass er seine bisherige gegensätzliche Einstellung zur Gauleitung aufgeben und seine Schulden regeln werde; 1.7.1933 SA-Truppführer, 9.11.1933 Führer des SA-Sturms 8/5 („Grenadiersturm“) in Pirmasens, 1935 SA-Obersturmbannführer; 1.5.1935-1945 Kreisleiter von Pirmasens;
ab 1.10.1936 hauptamtlich im Dienst der NSDAP; Aug.-Okt. 1941 vorübergehend vertretungsweise Kreisleiter von Zweibrücken; 1943 vorübergehend vertretungsweise Kreisleiter von Kirchheimbolanden; 9.11.1943 SA-Standartenführer. 327 Nachgerückt für Fritz Heß.
342
Nachkriegszeit'. 21.3.1945 Verhaftung, 2.5.-18.10.1945 französische Gefangenschaft in Tuttlingen und Immenstadt, danach US-Internierung in Frankfurt, Bruchsal, Lud wigsburg und Kornwestheim, dann seit 1948 französische Internierung in Landau, 8.6.-Dez. 1949 in Trier-Petrisberg;
6.7.1948 und 22.11.1949 vom Landgericht Zweibrücken wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Misshandlung von Juden in Pirmasens am 9.11.1938) zu 3 bzw. 2 Jahren Gefängnis verurteilt, verbüßt durch Internierungshaft; 19.10.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter, dagegen Widerspruch des Landeskommissars;
19.1.1950 Einstellung des Spruchkammerverfahrens; 24.8.1950 Urteil des Landgerichts Zweibrücken: Freispruch vom Vorwurf, die Ver treibung von Juden über die französische Grenze am 10.11.1938 geleitet zu haben, aus Mangel an Beweisen. Gestorben'. 15.10.1960 in Pirmasens.
(Q: BA PK/H 368 Mann, Best. NS 51 Nr. 210; LHA Ko Best. 856 A Nr. 25; LA Sp Best. H 91 Nr. 1450, Best. R 18 Nr. A 19003, Nr. A 25827, Best. T 65 Nr. 275, Best. Y 7 Nr. 16; Heinz 1994; Lilla 2004)
201
Matthäus (Mathäus)
Partei'. 1945 kommissarischer Gauorganisationsleiter des Gaus Westmark der NSDAP, vorher an einer Ordensburg. (Q: LA Sp Best. T 65 Nr. 263)
202
Mayer, Emil
Geburtsdatum und -ort: 2.4.1889 in Bergzabern als Sohn des Gastwirts Michael Mayer.
Familienstand', verheiratet seit 24.12.1920 mit Katharina Hölger. Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1897-1901 Volksschule in Bergzabern und Pirmasens, 1901-1908 Real schule in Pirmasens und Landau. Beruf. 1908-1914 Seefahrer;
343
1914-1918 Soldat bei der Kriegsmarine; 1922-1935 Leiter der Bezirksfursorgestelle beim Bezirksamt Bergzabern; 1935 Strafverfahren wegen Sittlichkeitsvergehens (sexueller Missbrauch der Stieftoch ter), deshalb im Juli 1935 vom Landgericht Landau zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt und vom Bezirksamt entlassen; Sept. 1936-Feb. 1937 Wachtposten (Bunkerwache) beim Pionierstab 20 Landau;
15.2.1937-30.6.1942 Lohnbuchhalter beim Tiefbauunternehmen W. Odrich, Rohrbach b. Landau; 1.7.1942-Nov. 1944 Karteileiter bei der NSZ-Westmark in Metz. Partei'. 15.6.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 63474);
1927-1931 Gründungsmitglied und Leiter der Ortsgruppe Bergzabern;
193l-April 1935 Kreisleiter von Bergzabern; April 1935 aus der NSDAP ausgeschlossen (wegen seines Strafverfahrens, nach eige ner Darstellung für die Partei willkommener Anlass für die Absetzung).
Nachkriegszeit'. 5.9.1945-10.3.1948 Internierung (seit Jan. 1946 in Landau); 1948-6.8.1949 in einem Brillengeschäft in Bergzabern tätig, danach arbeitslos; 2.6.1949 Urteil des Landgerichts Landau: Freispruch vom Vorwurf der Festnahme von etwa 20 Personen, die im Jahr 1933 der Inbrandsetzung eines NSDAP-Parteilokals verdächtigt worden waren, aus Mangel an Beweisen;
19.12.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Neustadt: Minder belasteter;
1.3.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neustadt. Mayer galt als gemäßigter Kreilseiter, lehnte die SS in seinem Kreis ab und war 1933 bei den Verfahren zur Verhängung von Schutzhaftbefehlen durch den SA-Bezirkskommissar Fritz Daemrich ausgeschaltet (Stiefbruder Mayers, aber mit diesem ver feindet). Gestorben-, 26.5.1973 in Klingenmünster.
(Q: LA Sp Best. R 18 Nr. A 25304, Best. Y 7 Nr. 15; Heinz; Mitteilung Dr. Wolf anger)
344
203
Mayer, Dr. Kurt
Geburtsdatum und -orf. 27.6.1903 in Otterberg (B.-A. Kaiserslautern) als Sohn des Pfarrers Eugen Mayer (seit 1896 Pfarrer in Otterberg, ab 27.7.1903 in Kaiserslau tern). Familienstand'. verheiratet seit Mai 1932 mit Ella Sambraus aus Bad Oldesloe, 4 Kin der.
Religion', evangelisch. Ausbildung'. 1913-1922 humanistisches Gymnasium in Kaiserslautern, 1922 Abitur;
1922-1927 Studium der Geschichte, der Historischen Hilfswissenschaften sowie der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten München, Hamburg und Würz burg, 1929 Promotion in München (Dissertation: Genealogisch-heraldische Untersu chungen zur Geschichte des alten Königreichs Burgund). Beruf. 1928 wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Historischen Museum der Pfalz in Speyer;328 16.6.1930- 1931 Angestellter (zeitlich befristet) beim Archiv der Evangelischen Lan deskirche der Pfalz; 1.12.1931- 1933 Geschäftsführer des Evangelischen Bundes in Halle a. d. Saale; Nov. 1934 Erster Vorsitzender des familien- und wappenkundlichen Vereins „Der Herold“, Berlin;
18.3.1935-1945 Leiter der Reichsstelle für Sippenforschung (ab 1940 Reichssippen amt) in Berlin. Partei'. 1923 Eintritt in die NSDAP (Nr. 47537), Mitglied des „Studenten-Stoßtrupps Kaiserslautern“ (Aktionen gegen Separatisten in der Pfalz); 1929 Wiedereintritt in die NSDAP;
1.12.1930 HJ-Führer im Bezirk Speyer-Germersheim;
Feb. 1931 Gauredner;
1931 Bezirksleiter der NSDAP in Speyer; 16.3.1932 bei einer Auseinandersetzung mit Kommunisten in Halle verletzt;
328 Bericht über Bestandsaufnahme der Siegelmatrizen im Historischen Museum der Pfalz, in: Pfälzisches Museum 45, 1928, S. 273.
345
15.11.1933-1945 Leiter der „Wappenkundlichen Abteilung“ des Bereiches „Sippen buch“ im Rasse- und Siedlungsamt (ab 1935 Rasse- und Siedlungshauptamt) der SS in Berlin;
1944 SS-Standartenfiihrer.
Gestorben-, 3.6.1945 in Bad Oldesloe (Schleswig-Holstein).329 (Q: Heinz 1994; Schulle)
204
Meinck, Hermann Rudolf
Geburtsdatum und -orf. 9.3.1901 in Bingerbrück (Kr. Kreuznach) als Sohn des Werkmeister-Diätars Friedrich Meinck. Familienstand-, verheiratet, 5 Kinder.
Religion-, evangelisch. Ausbildung-, höhere Schule in Saarbrücken. Beruf-, Industriekaufmann, zuletzt Abteilungsleiter in Trierer Industrieunternehmen;
bis 15.6.1942 Kriegsdienst. Partei-, 1.8.1930 Eintritt in die NSDAP;
ab 1930 hauptamtliche Tätigkeit für die NSDAP, zunächst bei Paul -» Simon, Bruder des Gauleiters, in der Schriftleitung des Trierer Nationalblatts; 1.9.1933-14.5.1938 Gauwaltung DAF; 23.4.1938-1943 Kreisleiter von Ahrweiler;330
12.4.1943-1945 Kreisleiter von Bitburg;
6.3.1945 zum Kreisleiter von Mayen ernannt (an Stelle des abgesetzten -» Heiliger), Amt jedoch ncht mehr angetreten.
Gestorben-, 9.5.1985 in Bad Kissingen. (Q: LHA Koblenz Best. 856 Nr. 160786, Best. 662/5 Nr. 132; Dorfey) 329 Standesamt Bad Oldesloe 765/1945; lt. Schulle, S. 383: Selbstmord am 8.6.1945; in die
Suizidaktion war offensichtlich die ganze Familie einbezogen, da für Mayers vier Kinder ebenfalls der 8.6.1945 als Todesdatum angegeben sei; die Ehefrau Ella Mayer soll diesen Suizidversuch überlebt haben und in ein Militärgefängnis in Lübeck eingeliefert worden sein, wo sie sich zu einem späteren Zeitpunkt das Leben nahm. 330 Nach Darstellung seines Nachfolgers Ewald Schlieker wurde Meinck in Ahrweiler abgelöst, weil unter ihm Unregelmäßigkeiten vorgekommen waren (LHA Ko Best. 856 Nr. 10815, Bl. 28).
346
205
Melsheimer, Rudolf Georg Max
Geburtsdatum und -ort: 8.3.1896 in Neunkirchen (Kr. Ottweiler) als Sohn des Hütten beamten Karl Wilhelm Melsheimer. Familienstand', verheiratet vor 1933 mit N. Bottler; zweite Eheschließung 3.7.1950 (Zeltingen).
Religion', evangelisch, 1933-1934 Mitglied der Deutschen Christenbewegung, 1935/36 Kirchenaustritt. Ausbildung'. Landwirtschaftshochschule, Diplom- und Staatsprüfung.
Beruf. 1921-1923 Kreislandwirtschaftslehrer;
1922-1930 Gutsverwalter bei Bottler in Veldenz; 1929- 20.6.1932 Kreis- und Provinzial-Landtagsabgeordneter für die NSDAP in Bern kastel und Düsseldorf;
1930- 1934 selbständiger Winzer in Wolf (Mosel) auf dem Betrieb seiner Ehefrau; 1934-1937 Ausbildung für die preußische Domänenverwaltung im Landwirtschafts ministerium in Berlin; 1938-1944 Sachbearbeiter für die staatlichen Weinbaudomänen bei den Regierungen in Koblenz und Trier (1.9.1938 Regierungs- und Landwirtschaftsrat);
26.8.-12.12.1939 und 26.1.1942-30.9.1944 Kriegsdienst (zuletzt Hauptmann d.R.), 1942/43 zeitweise Beisitzer des Divisionskriegsgerichts in Koblenz, ab 30.9.1944 Volkssturm in Koblenz; 1944-1945 Oberregierungs- und Oberlandwirtschaftsrat bei der Regierung in Koblenz, am 19.3.1945 nach Arnsberg, am 31.3.1945 nach Hildesheim abgeordnet. Partei'. Bis 1.6.1929 Mitglied derDNVP;
1.6.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 136891), Ortsgruppenleiter von Wolf;
1929-20.6.1932 (stellvertretender) landwirtschaftlicher Fachberater und Sachverstän diger, Gauredner der NSDAP, erster Kreisleiter in Bernkastel (so hat er sich selbst im Dritten Reich bezeichnet, tatsächlich war es aber Dr. Felix -» Meyer); Melsheimer war befreundet mit Gauleiter -» Simon und gehörte auch zur politischen Gruppe des als übler Naziaktivist bekannten Ortsgruppenleiters und stellvertretenden Kreisleiters Walter Bottler in Veldenz (der außerdem sein Schwager war); 20.6.1932 Niederlegung seiner Ämter in der NSDAP (Abwendung von den NS-Methoden, v.a. Antisemitismus);
1933 wird ihm vom NSDAP-Kreisinspekteur Studert in Zeltingen der Parteiausschluss angedroht, weil er sich mit Erfolg gegen die Entlassung des Bürgermeisters Salzmann von Zeltingen eingesetzt hat (aus Opposition gegen den Kreisleiter -* Dienhart).
347
Nachkriegszeit'. 21A.VM5 Verhaftung durch die Engländer in Hildesheim, bis 10.12.1946 Internierung in Staumühle bei Paderborn; 15.6.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Trier: Minderbelasteter, Rückgän gigmachung der dienstlichen Berufungen und Beförderungen während des Dritten Reiches;
15.11.1949 Säuberungsurteil der Rechtsmittelabteilung der Spruchkammer Koblenz: Minderbelasteter, Zurückstufung zum Landwirtschafts- und Regierungsrat.
Zeugenaussage des ehern. Bernkasteier Landrats Heinrich Salzmann in der Verhand lung des Untersuchungsausschusses der Spruchkammer Trier vom 13.7.1948: Er (Melsheimer) hat den damaligen Kreisleiter Dienhardt zur Strecke gebracht. Die Gemeindebürger von Wolf erheben am 23.7.1948 beim Anklagevertreter der Spruchkammer Trier schwere Anschuldigungen gegen Melsheimer.
Besonders talentierter Intellektueller, vorzüglicher Fachmann.
Wird als Phantast geschildert, gilt aber als eifriger Agitator {Bericht der Kripo Köln aus dem Kreis Zell vom 9.4.1930). Gestorben: 17.11.1962 in Pfalzel (Lkr. Trier). (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16732, Best. 856 Nr. 40218; Standesamt Neunkirchen)
206
Merkle, Hieronymus
Geburtsdatum und -ort: 28.9.1887 in Schrezheim (O.-A. Ellwangen, Würt temberg) als Sohn des Bauern Konrad Merkle. Familienstand: verheiratet mit Katharina Hauss, 2 Kinder (Tochter Kriegerwitwe, Sohn seit 1944 im Westen vermisst). Religion: katholisch, später gottgläubig.
Ausbildung: 1893-1900 Volksschule in Schrezheim und Gaishardt, bis 1903 Sonntagsschule in Gaishardt, 1903-1905 Fortbildungsschule in Ellwangen, 19031906 Bäckerlehre in Ellwangen. Beruf: Bis Okt. 1907 in verschiedenen Städten Süddeutschlands als Gehilfe tätig;
348
Okt. 1907 Eintritt in das 12. Bayerische Feldartillerie-Regiment (Landau) als Soldat, 1.5.1908 Unteroffizier (Verpflichtung auf 12 Jahre im Heer), Sept. 1914 als Sergeant ins Feld gerückt, 1915 Vizewachtmeister, 1917 Offiziersstellvertreter, 31.3.1920 aus der Reichswehr entlassen, Leutnant d.R., 80% kriegsbeschädigt (1914 schwere Bauch- und Hüftverwundung, 1917 Verlust des linken Armes, Schädelverletzung mit Hirnsteckschuss und Durchschuss des rechten Oberschenkels);
Jan. 1921 Eintritt in den Eisenbahndienst, Reichsbahnbetriebsassistent, 1932 Reichs bahnassistent, 1933 Reichsbahnsekretär, 1935 Reichsbahninspektor, zuletzt Reichs bahnamtmann (seit 1933 für den Parteidienst beurlaubt ohne Bezüge, Herbst 1943 auf Anordnung des Gauleiters Austritt aus dem Eisenbahndienst); 1923 von den Franzosen vorübergehend aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen;
1930 Stadtrat in Bad Dürkheim; 1930-1933 Stadtrat in Neustadt a. d. Haardt;
Frühjahr 1933-18.3.1936 Erster Beigeordneterder Stadt Neustadt a. d. Haardt; März 1936-1.7.1937 Bürgermeister der Stadt Bad Dürkheim (hauptamtlich); 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1.9.1942- März 1945 Oberbürgermeister (m.d.W.d.G.b.) der Stadt Frankenthal;
6.11.1942- 1945 MdR, Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar).331 Partei'. 1923-1924 Völkisch-Sozialer Block;
1.3.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 118768);332
1930-1932 Ortsgruppenleiter von Bad Dürkheim; Herbst 1931 Eintritt in die SA (seit 1939/40 Obersturmbannführer ehrenhalber);
1932 Ortsgruppenleiter von Neustadt a. d. Haardt; 1933-1942 Kreisleiter von Neustadt a. d. Haardt;
April 1938-Jan. 1939 als Berater für den Aufbau der Parteiorganisation zum Gau Niederdonau kommandiert;
ab 29.3.1940 kommissarischer Kreisleiter von Speyer; Juli 1940-31.8.1942 Kreisleiter von St. Avold; 331 Nachgerückt für Julius Weber. 332 Trotz der Mitgliedsnummer über 100.000 wurde ihm von Hitler das Goldene Ehrenzeichen
der NSDAP verliehen (LA Sp Best. T 65 Nr. 267).
349
1.9.1941- 31.8.1942 zugleich kommissarischer Kreisleiter von Metz-Stadt (bis Jan. 1942 auch von Metz-Land); 1.9.1942- März 1945 Bireisleiter von Frankenthal.
Nachkriegszeit'. Beim Einmarsch der Amerikaner Flucht aus Frankenthal, danach wohnhaft in Kleinsorheim (Kr. Nördlingen), wo er am 21.7.1945 verhaftet wird; 21.7.1945-18.9.1948 Internierung in Lagern der US-Zone, ab Jan. 1948 in der bri tischen Zone, dort am 1.6.1948 in Hamburg Freispruch durch ein britisches Militär gericht von der Anklage wegen Kriegsverbrechen,333 danach im Lager Ludwigsburg (Entlassung am 18.9.1948 zu seinen Geschwistern nach Fellbach); 17.9.1948 von der Spruchkammer der Interniertenlager Ludwigsburg als Hauptschul diger eingestuft, nach Widerspruch der Zentralberufungskammer 8 Nord-Württemberg in Ludwigsburg vom 10.11.1949 als Belasteter (1 Jahr Arbeitslager unter Anrechnung der erlittenen Internierung, Einzug von 10% des Vermögens zum Wiedergutmachungs fonds im Gnadenweg erlassen); 6.5.1954 Ablehnung eines weiteren Gnadengesuchs Merkles vom 15.2.1954 auf Umstufung durch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Müller.
Gestorben’. 24.2.1970 in Neustadt a. d. Weinstraße. (Q: StA Lb Best. EL 903/5 Bü. 375; LA Sp Best. H 41 Nr. 1105, Best. H 91 Nr. 26405, Best. R 18 Nr. A 29731, Best. T 65 Nr. 265 und Nr. 275; Heinz 1994; Lilla 2004; Muskalla; Mitt. Dr. Wolfanger)
207
Meyer, Dr. Felix
Geburtsdatum und -ort: 1.5.1896 in Rachtig (Kr. Bernkastel) als Sohn des Bäckers und Winzers Adam Meyer.
Familienstand’, verheiratet seit 22.1.1924 mit Katharina Becker (13.7.1929 geschie den), 1 Tochter (Vollwaise 1935). Religion’, katholisch.
Ausbildung’. Abitur am Realgymnasium Trier, 1914 Verwaltungsvolontär beim Land ratsamt Bernkastel; 333 Der Ortsgruppenleiter von Dirmstein hatte am 21.2.1945 den englischen Flieger Cyril William Sibley erschossen, angeblich auf Drängen des Frankenthaler Kreisleiters Merkle.
350
1914-1918 Kriegsfreiwilliger beim Fußartillerie-Regiment Nr. 9 Ehrenbreitstein (9 Monate Verdun, Sommeschlacht, Flandernschlacht, Ostfront und Serbien, EKII und I), zuletzt Leutnant und Batterieführer im Fußartillerie-Bataillon Nr. 54; 1919-1922 Handelshochschule und Verwaltungshochschule Köln, Studium der Staats und Rechtswissenschaften an den Universitäten Freiburg und Köln, 1922 Promotion in Köln. Beruf. 1923-1924 stellvertretender Bürgermeister in Kröv;
1925 wissenschaftlicher Leiter der Reichsausstellung „Deutscher Wein“ in Koblenz; 1926-1927 stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes, Schriftführer des Reichsausschusses für Reblausbekämpfung;
1927 wissenschaftlicher Leiter der Verkehrs- und Weinausstellung „Deutscher Rhein - Deutscher Wein“, danach Kaufmann (jedoch 1932 mittellos bei den Eltern woh nend); 26.11.1926 Verurteilung durch das Schöffengericht Trier wegen Widerstandsleistung und Beleidigung zu 200 RM Geldstrafe; 6.4.1933-23.6.1934 Bürgermeister von Bad Neuenahr; 28.4.1933 Vorsitzender der Bürgermeister des Kreises Ahrweiler und des Bürgermeis terbundes Bezirk Koblenz, Vorstandsmitglied des Landgemeindetages West Bezirk Koblenz; 28.5.1934 Mitglied des Kreisausschusses Ahrweiler;
Vorstandsmitglied der Provinzialdienststelle des Deutschen Gemeindetages Rhein land, des Deutschen Gemeindetages Berlin und des Landesfremdenverkehrsverbandes Rheinland, beratendes Mitglied des Weinbauverbandes. Partei'. 1.12.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 391546), Mitgründer der Ortsgruppe Bernkastel-Kues, Ortsgruppenleiter von Rachtig, Kreispressewart und landwirtschaft licher Kreisfachberater in Bernkastel;
bis Feb. 1932 Kreisleiter von Bernkastel (bestimmt -» Dienhart zu seinem Nachfol ger);
1.4.1932-30.4.1933 Gaupropagandaleiter des Gaus Koblenz-Trier; Mitarbeiter der kommunalpolitischen Abteilung des Gaus Koblenz-Trier, Vorsitzender des Ausschusses für Propaganda des Kreises Ahrweiler.
Gestorben'. 23.6.1934 in Bad Neuenahr an einer Blinddarmoperation. (Q: Kreisarchiv Ahrweiler Best. 01 Nr. 92; Stadtarchiv Bad Neuenahr-Ahrweiler Best. Neuenahr Nr. 32,400 und 416; BA PK/H 297 Meyer; LHA Ko Best. 584/2 Nr. 2, Best. 856 Nr. 40709)
351
208
Michels, Wilhelm (Willi)
Geburtsdatum und -ort: 12.8.1894 in Düsseldorf. Familienstand', verheiratet, 2 Söhne (Ehefrau und Kinder evangelisch, der jüngere Sohn 1943 in Russland gefallen). Religion', katholisch, 1936 Kirchenaustritt.
Ausbildung'. Volksschule, kaufmännische Lehre, Unteroffiziersschule;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (Vizefeldwebel). Beruf. Kaufmann, seit 1919 in Koblenz wohnhaft, 1920-1925 Besitzer der Nasa-Drogerie in Ehrenbreitstein, 1923 Einrichtung der Tanksteilen-Organisation „Olex“ in Ehrenbreitstein und Vallendar, nach 1925 Gründer und Teilhaber eines kleinen Plakat anschlag-Unternehmens in Koblenz („Plakatanschlag am Mittelrhein“, seit 21.2.1935 „Plakatanschlag an Mittelrhein und Mosel GmbH“, seit 21.12.1938 „Plakatanschlag an Mittelrhein und Mosel Michels & Co.“);
1934-1945 Mitglied im Werberat der deutschen Wirtschaft; 1934 Ratsherr der Stadt Koblenz; 1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
seit 3.11.1944 Stabs- und Bataillonsführer im Volkssturm des Kreises Koblenz, bei Kriegsende im Landesschützen-Bataillon 212 in Eberndorf/Kärnten (7.5.1945 Feld webel d.R.). Partei'. Bis 1931 Mitglied des Stahlhelm;
1.8.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 600436);
1932 und 1.6.1933-31.3.1937 Gaupropagandaleiter des Gaus Koblenz-Trier, ab 1.8.1933 zugleich Landesstellenleiter des Reichspropagandaministeriums und ab 12.11.1933 Landeskulturwalter im Gau Koblenz-Trier (ehrenamtlich), Entlassung wegen Disziplinlosigkeit (Differenzen mit Gauleiter -» Simon); 1.4.1937-1939 Hauptstellenleiter bei der Reichspropagandaleitung in München (hauptamtlich);
5.5.1939 Entlassung aus dem Parteidienst wegen Disziplinlosigkeit (Differenzen mit dem Stabsleiter der Reichspropagandaleitung Hugo Fischer);
10.11.1939-1945 stellvertretender Gauobmann der NSKOV und seit 1940 kommissa rischer Leiter des Gauamts für Kriegsopfer des Gaus Koblenz-Trier (kriegsverpflich tet); Okt. 1943-1945 Gaubeauftragter für die Kriegerkameradschaften im Gau Mosel land.
352
Nachkriegszeit'. 10.5.1945 Festnahme durch die Amerikaner in Dettendorf (Kr. Bad Aibling), Internierung in Moosburg und Dachau, 20.12.1947-31.8.1948 in Darm stadt; seit 1948 wohnhaft in Marburg a. d. Lahn (dorthin Evakuierung der Familie bereits im März 1945);
11.8.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Belasteter.
(Q: BA PK/I 75 Michels, Best. NS 22 Nr. 261; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737, Best. 856 Nr. 111415; Bücher; Lilla 2004; Rademacher) 209
Miers, Waldemar
Geburtsdatum und -ort: 1.6.1899 in Radebeul (Kr. Dresden) als Sohn des Schriftset zers Paul Miers. Partei'. 17.9.1941 von Gauleiter -» Bürckel für die Dauer des Krieges zum Kreisleiter von Saarlautern ernannt (wohnhaft in Schafbrücke);
SA-Obersturmführer.
Gestorben: 10.12.1943 in Bischmisheim (Kr. Saarbrücken).
(Q: LA Sp Best. T 65 Nr. 274; Muskalla; Mitteilung Dr. Wolfanger) 210
Mischke, Dr. Gerhard
Geburtsdatum: 25.12.1898.
Beruf: Marineoffizier, 1918 verabschiedet; große juristische Staatsprüfung, danach zu Sprachstudien beurlaubt, kommissarische Beschäftigungen bei verschiedenen Gerichten und dem Landratsamt Westerburg; Juni 1933-30.11.1936 Regierungsvizepräsident in Wiesbaden;
1.12.1936-1945 Regierungspräsident in Koblenz (16.6.1937 Ernennung); 1.9.1939-30.6.1940 Vertreter des Chefs der Zivilverwaltung im westlichen Operati onsgebiet des Heeres.
Partei: NSDAP (Nr. 239888);
Mitglied der SS (Nr. 289212), 20.4.1939 SS-Oberführer, 15.3.1943-8.5.1945 Führer des SS-Abschnitts XI (Koblenz), 21.6.1943 SS-Brigadeführer. Gestorben: 4.9.1987 (Q: Albouy; Axis History Forum; Romeyk)
353
211
Mühlenbach, Willi
Geburtsdatum und -orf. 25.4.1909 in Traben-Trarbach (Kr. Zell). Familienstand', verheiratet, 2 Kinder. Religion', evangelisch.
Ausbildung'. Volksschule, Gymnasium, kaufmännische Lehre.
Beruf'. Kaufmann; 1941-30.11.1943 Kriegsdienst.
Partei'. 1.4.1930 Eintritt in die NSDAP, Ortsgruppenleiter von Traben-Trarbach; Nov. 1930-11.8.1934 Kreisleiter von Zell (Sitz in Traben-Trarbach, seit 1.4.1933 hauptamtlich);
1.5.1934-22.2.1936 Studium an der Deutschen Hochschule für Politik, Berlin, auf Wunsch des Gauleiters -» Simon; 16.3.1936-1943 Kreisleiter von Bernkastel (24.12.1936 offizielle Ernennung);
1.1,1944-März 1945 Kreisleiter von St. Goar. Nachkriegszeit'. Seit 1945 Internierung in Darmstadt, 2.11.1947 Flucht aus dem Inter nierungslager, Aufenthalt in der amerikanischen Zone, stellt sich am 13.6.1949 selbst der Sûreté;
bis Dez. 1949 Internierung in Trier-Petrisberg; 27.8.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers: Belasteter;
9.3.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Koblenz;
10.1.1951 Wiederaufnahmeantrag des Landeskommissars wegen neuer Beweise; Auf hebung des Säuberungsbeschlusses vom 9.3.1950; 1.2.1951 Säuberungsspruch der Rechtsmittelabteilung der Spruchkammer Koblenz: Belasteter. (Q: BA Best. R 187 Nr. 372; LH A Ko Best. 856 A Nr. 25; Dorfey)
354
212
Müller, Sebastian Albert
Geburtsdatum und -ort: 22.10.1895 in Arzheim (Lkr. Koblenz) als Sohn des Anstrei chers Joseph Müller. Familienstand', verheiratet mit Maria Steinebach, 5 Kinder.
Religion', katholisch. Ausbildung: Volksschule in Arzheim, Handelsschule in Koblenz. Beruf: 1914-1918 Kriegsdienst in den Fußartillerie-Regimentern Nr. 9 und Nr. 2 (Ostund Westfront);
1919-1.5.1933 Prokurist in der Saatenbranche; April-Juli 1933 stellvertretendes Mitglied des preußischen Staatsrates (Rheinprovinz); Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier);
1940-1941 Stadtkommissarin Luxemburg. Partei: 10.9.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 18468); 16.8.1926 Austritt aus der NSDAP;
14.7.1927 Wiedereintritt in die NSDAP; 1.6.1931 -31.3.1932 Gaufachberater für Kriegsbeschädigtenfragen (Gauamtsleiter) des Gaus Koblenz-Trier;
Dez. 1931-1933 Vorsitzender des Gau-USchlA Koblenz-Trier; 1932 Kreisleiter von Koblenz-Stadt;
1.5.1933-1935 Kreisleiter von Trier-Stadt (hauptamtlich); 1933-1936 zugleich Gauinspekteur West der Gauleitung Koblenz-Trier;
1935-1945 Kreisleiter des Großkreises Trier (1.5.1937 offizielle Ernennung), zugleich Gemeindebeauftragter der NSDAP im Großkreis Trier; 1940-1.6.1941 Kreisleiter von Luxemburg;
bei Kriegsende setzt sich Müller wahrscheinlich am 1.3.1945, also unmittelbar vor der Einnahme der Stadt Trier durch US-Truppen, ab, eventuell wird er noch einem Polizeibataillon zugeteilt; gerät in russische Gefangenschaft, dort wohl auch verstorben.334 Müller war neben dem schwächlichen Oberbürgermeister -> Christ der eigentliche Machthaber in Trier, der sich überwiegend durch radikale Handlungen im Sinne der Partei hervortat, so etwa schon zur Jahreswende 1933/34 mit versuchter Nötigung durch Androhung von KZ-Haft gegenüber Trierer Bürgern (sog. „Kaiserhof-Zwischen334 Zeitpunkt des Todes gern. Beschluss des Amtsgerichts Koblenz vom 8.4.1952,14II125/51: 31.12.1945 (Lilla 426).
355
fall“), 1942 durch besondere Schikanen gegen die wenigen noch in Trier verbliebenen jüdischen Bürger; er war regelrecht verrufen und mitverantwortlich für zahlreiche personelle und sachliche Fehlentscheidungen in der Kommunalpolitik.335 (Q: BA PK/I 159 Müller, OPG/I 138 Christ; LHA Ko 403; Dorfey; Dostert; Lilla 2004; Monz) 213
Müller, Ernst Erich
Geburtsdatum und -ort: 17.9.1904 in Westick (Lkr. Hamm) als Sohn des Bergmanns Ferdinand Müller. Familienstand', verheiratet seit 17.10.1947 (Hilter).
Religion: evangelisch.
Beruf: Metzger in Müden (Kr. Cochem), später in Koblenz wohnhaft.
Partei: 1931-1932 Kreisleiter von Cochem; Mai 1935 Müller verlässt Koblenz, weil er sich durch Anschaffung von Wohnungs gegenständen verschuldet hat, geht nach Metz, um in die Fremdenlegion einzutreten; nachdem er dort in Marseille wegen Krankheit für dienstuntauglich erklärt worden ist, lässt er sich in Metz vom französischen Geheimdienst für die Auskundschaftung von Polizei, SA und SS in Kreuznach, Pirmasens, Kaiserslautern und Ludwigshafen anwerben;
15.11.1935 Festnahme durch den SD in Ludwigshafen.
Gestorben: 10.2.1982 in Osnabrück. (Q: BA DS/A 225 Müller, Ernst; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737; LA Sp Best. H 91 Nr. 26410; Standesamt Kamen)
214
Müller, Moritz
Geburtsdatum und -ort: 15.11.1904 in Trier als Sohn des Maurers Philipp Müller. Familienstand: verheiratet seit 5.11.1939 (Andernach) mit Gertrud Schmelzeisen, 1 Kind; zweite Eheschließung 5.11.1957 (Trier) mit Ursula Müller.
Religion: katholisch.
Partei: NSDAP (Nr. 1408685); seit 1.5.1933 hauptamtlich im Parteidienst, Kreisgeschäftsführer und Kreisleiter-Stell vertreter im Kreis Trier-Land-West; 335 Monz 310.
356
Feb. 1937 im Kasino in Trier bei einem vom KdF veranstalteten „Strandfest auf Nor derney“ in eine Schlägerei mit Kellnern, die das Lokal spät nachts als Gäste aufsuchen, verwickelt;336 nach 1937 Kreispropagandaleiter in Mayen;
ab 15.9.1943 abgestellt als Leiter der Nebenstelle Luxemburg der Gaupropaganda leitung Moselland. Nachkriegszeit-, 1952 wohnhaft in Schierbrok (Oldenburg).
Gestorben'. 2.1.1982 in Trier.
(Q: BA PK/I 201 Müller, Moritz; LHA Ko Best. 700/193 Nr. 321; Standesamt Trier; Andernach) 215
Müller, Dr. Walter
Geburtsdatum und -ort: 29.9.1896 in Straßburg. Familienstand', verheiratet, 2 Kinder.
Beruf. Zahnarzt. Partei'. 1.4.1932 Eintritt in die NSDAP;
ab 1933 Kreisleiter von Prüm (30.1.1936 offizielle Ernennung), seit 1.4.1936 haupt amtlich bis mindestens 1943.
(Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16739; Dorfey) 216
Münzei, Dr. Friedrich
Geburtsdatum: 21.12.1901. Beruf. Regierungsdirektor;
Juni 1939 Ernennung zum Mitglied der Akademie für Deutsches Recht; 1942 Abordnung zum Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg, dort als Vertreter des Gauleiters Simon tätig, Leiter der Hauptabteilung und der Abteilungen I (Allge meine Abteilung) und II (Erziehung und Volksbildung);
20.4.1942 Ernennung zum Regierungsvizepräsidenten und Einweisung in eine Plan stelle bei der Regierung Bromberg zum 1.5.1942 (unter Aufrechterhaltung seiner Abordnung zum CdZ in Luxemburg). Partei'. 16.1.1933 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1796395), Ortsgruppe Pfaffendorf;
1.10.1933-Juli 1935 Zellenleiterin der Ortsgruppe Koblenz-Schenkendorf; 336 LHA Ko Best. 584/2 Nr. 301, Bl. 9.
357
Kreisfachberater für Rechtsfragen des Kreises Koblenz-Stadt, Vorsitzender des Gau sozialamts der NS-Hago, Propaganda- und Schulungsleiter beim BNSDJ; seit Juli 1935 Mitglied der Ortsgruppe Trier; seit 1937 Leiter des Gaurechtsamtes des Gaus Koblenz-Trier und Gauwalter des NSRechtswahrerbundes.
Gestorben'. 1945. (Q: BA PK/I 222 Münzei; LHA Ko Best. 856 Nr. 110134; Dostert; Rademacher)
217
Multer, Fritz Heinrich
Geburtsdatum und -ort: 27.7.1909 in Landau als Sohn des Depot-Vizefeldwebels Heinrich Multer. Familienstand', verheiratet seit 14.10.1933 (Landau) mit Elisabeth Henky (Scheidung 1941), zweite Eheschließung 4.8.1941 (München), dritte Eheschließung 30.4.1959 (München), 1 Kind(geb. 1946).
Religion', evangelisch. Ausbildung-, 1916-1920 Volksschule in Landau, 1920-1926 Realschule in Landau, Mittlere Reife;
1934 juristische Fachprüfung für den gehobenen mittleren Dienst der bayerischen Notariatsbeamten in Zweibrücken.
Beruf. 1926-1932 Notariatsassistent in Landau, Dorfen, Würzburg, Ansbach, Her rieden, Memmingen und Nördlingen, 1933-1936 Notariats-Sekretär bzw. NotariatsInspektor in Landau (ab 1936 beurlaubt, 31.8.1938 auf eigenen Antrag aus dem Nota riatsdienst ausgeschieden); 1.11.1935- Mai 1941 Bürgermeister der Gemeinde (seit 1937 Stadt) Kandel;
1937-1941 Mitglied des Kreistags in Germersheim;
1.5.-Sept. 1940 und 1.6.1941-3.5.1945 Kriegsdienst, u.a. im Afrikakorps (zuletzt Leut nant und Zugführer, 33% kriegsbeschädigt, EK II). Partei'. 1.2.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 434167); 1934 kommissarischer Zellenleiter der Zelle Weißenburger Straße in Landau;
1.1.1935- 1936 kommissarischer Ortsgruppenleiter von Landau-Südost;
Aug.-Okt. 1935 Kreisamtsleiter in Landau; 1936-Mai 1941 Ortsgruppenleiter von Kandel, 1936-1937 stellvertretender Kreisleiter von Germersheim;
358
1.8.1936-16.10.1936 kommissarischer Kreisleiter von Germersheim; Juli 1941 Nach einem Streit Multers mit Gauleiter Bürckel wegen seiner Eheschei dung verbietet ihm dieser, die Stadt Kandel (Heimatstadt seiner zweiten Ehefrau) noch einmal zu betreten, deswegen 24.8.1941 Austrittaus der NSDAP. Nachkriegszeit'. Amerikanische Kriegsgefangenschaft, danach bis 14.7.1948 Inter nierung;
Juli-Sept. 1948 Straßenhilfsarbeiter;
6.10.-27.11.1948 und 25.4.1949-1950 im freiwilligen Minensuchdienst bei der Bau unternehmung Reineke tätig;
13.10.1948 vom Landgericht Landau von einer Anklage wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (Judenpogrom am 10.11.1938 in Kandel) mangels Beweises freigesprochen; 22.4.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Speyer; Belasteter;
20.10.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Neustadt: Mitläufer, dagegen am 5.11.1949 Widerspruch des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungs ausschuss Neustadt; 9.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neustadt. Gestorben'. 1.2.1977 in Deisenhofen (Lkr. München). (Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 2328, Nr. 26514, Nr. 28382, Best. R 18 Nr. A 25290, Best. T 65 Nr. 266, Nr. 271; Heinz 1994; Mitteilung Dr. Wolfanger)
218
Nadig, Heinrich Jakob
Geburtsdatum und -ort: 30.8.1901 in Gemünden (Kr. Simmem) als Sohn des Ackerers Christian Nadig.
Familienstand', verheiratet seit 6.2.1938 mit Marta Begemann, 2 Kinder. Religion', evangelisch, später „Dissident“. Beruf. Landwirt und ab 1938 Amtsbürgermeister von Gemünden; 193 8 Erwerb von zwei Grundstücken mit landwirtschaftlicher Nutzfläche aus jüdischem Besitz im Rahmen der „Entjudung“ landwirtschaftlichen Grundbesitzes.
Partei'. Seit 1920 Anhänger der Völkischen Bewegung, als solcher 1928/29 mehrfach Teilnahme an Saalschlachten;
359
1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 106804);
Mitglied der SA; Herbst 1932 bis 3.5.1938 Kreisleiter von Simmern (musste angeblich sein Amt wegen seiner menschlichen Einstellung auch gegenüber politischen Gegnern niederlegen), Aufbau eines agrarpolitischen Apparates im Kreis; 27.7.1938 Entlassung durch Hitler aus dem Amt des Kreisleiters auf eigenen Antrag, weil er sich seinem Beruf widmen will', 20.4.1939 Verleihung des Rechts zum Tragen der Uniform mit dem Abzeichen eines ehemaligen Kreisleiters durch Hitler.
Nachkriegszeit'. 1944-1948 Kriegsgefangenschaft in England, anschließend noch bis Mai 1951 als Zivilarbeiter (Gärtner) in Altrincham (England) tätig, um der Internie rung zu entgehen; 1951 Ermittlungsverfahren des Landgerichts Bad Kreuznach gegen Nadig wegen Ver brechen gegen die Menschlichkeit, Freiheitsberaubung und Körperverletzung gegen Separatisten in Simmern und Umgebung am 18.7.1933, aus Mangel an Beweisen eingestellt.
Gestorben: 27.1.1975 in Gemünden.
(Q: BA PK/1239 Nadig; LHA Ko Best. 584/6 Nr. 78; Dorfey)
219
Nelles, Julius Hubert
Geburtsdatum und -ort: 14.4.1894 in Wadern (Kr. Merzig) als Sohn des Ackerers Joseph Hubert Nelles. Religion: katholisch.
Beruf: ab Sept. 1940 Bürgermeister von Merzig. Partei: 1940 (bis 4.9.) Kreisleiter von Saargemünd;
17.9.1941 von -» Bürckel für die Dauer des Krieges zum Kreisleiter von Merzig ernannt. Gestorben: 12.9.1946, beerdigt in Hollenstedt.
(Q: Muskalla; Wolfanger 1977; Mitteilung Dr. Wolfanger)
360
220
Neubaur, Heinrich
Geburtsdatum und -ort: 30.4.1889 in Krosigk (Saalkreis, Reg.-Bez. Merseburg). Beruf: 1933 Polizeipräsident in Weißenfels (Reg.-Bez. Merseburg), März 1934 Ver Setzung zur Polizeiabteilung im Preußischen Innenministerium, Juli 1934 Polizeiprä sident in Gleiwitz, Dez. 1937 Versetzung zur Regierung in Münster. Partei: 1932 Leiter der Innenpolitischen Abteilung der NSDAP im Gau Koblenz Trier.
(Q: Stockhorst)
221
Neumann, Jose/Johann
Geburtsdatum und -ort: 15.3.1896 in Wien. Familienstand: verheiratet mit Maria Buresch, 4 Kinder.
Ausbildung: Abitur am humanistischen Leopold-Salvator-Gymnasium in Wien, Abschlussprüfung des Abiturientenkursus der Neuen Wiener Handelsakademie; 15.3.1915-Nov. 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (Oberleutnant d.R.). Beruf: Juli 1919-31.1.1922 Sekretär und Hauptbuchhalter bei der Österreichischen Druck- und Verlagsgesellschaft, Wien;
1.2.1922-31.12.1929 Bankbeamter bei der Ersten Allgemeinen Österreichischen Boden-Credit-Anstalt, Wien; 1.1.1930-30.6.1931 Buchhalter bei der Pelzveredlung KG, Wien; Sept.-31.12.1931 Vertragsbeamter bei der Österreichischen Nationalbank;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
Partei: Seit 1919 Mitglied des Deutschen Turnerbundes; 26.9.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 115934); Blockleiter, Zellenleiter, Bezirkspropagandaleiter;
6.5.-31.12.1931 Bezirksleiter (Kreisleiter) in Wien, Gauinspekteur, Gauschulungs leiter;
1.1.1932-31.7.1934 Gaugeschäftsfuhrer (bis 1.2.1932) und stellvertretender Gauleiter des Gaus Wien; Dez. 1933-April 1934 Internierung im KZ Wollersdorf, danach auf Befehl der Lan desleitung Österreich der NSDAP Ausreise nach Deutschland (von wo aus er bis Juli 1934 den Gau Wien leitet), Einbürgerung am 31.8.1935 in München;
361
1.8.1935-1.2.1936 Leiter des Gauschulungsamtes des Gaus Koblenz-Trier (stellver tretender Gauleiter z. F);
ab 1.2.1936 Leiter der Kanzlei des Gauleiters von Koblenz-Trier (kommissarischer Gaustabsamtsleiter);
März 1940, 17.7.1941 und 15.6.1942 auf „Vorschlagslisten Tür stellvertretende Gau leiter“ bei der NSDAP-Reichsleitung;
M-Beauftragter für den Gau Koblenz-Trier, Gausaehbearbeiter für Gnadensachen, Gaubeauftragter der Volksdeutschen Mittelstelle, Gaubeauftragter des Auswärtigen Amtes - Referat Partei. (Q: BA PK/I 286 Neumann, Best. NS 22 Nr. 715; Lilla 2003; Lilla 2004)
222
Nietmann, Heinrich
Geburtsdatum und-ort'. 13.7.1901 in Aachen. Familienstand', verheiratet, 3 Kinder.
Religion', evangelisch, 1943 Kirchen austritt. Ausbildung'. Volksschule und Ober realschule in Saarbrücken, bis 1924 Studium an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim, Ende 1924 Diplom-Landwirt. Beruf'. Ende 1924-1932 Geschäftsführer des Pfälzer Bauernbundes (wohnhaft in Deidesheim);
1932/33 Hauptgeschäftsführer des Pfäl zer Bauernbundes;
1933 Übernahme in die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversi cherung; Nov. 1933-1.3.1934 stellvertretender Direktor des Arbeitsamtes Kaiserslautern;
1.3.1935-1940 Leiterder Abteilung I c (Arbeit, Erwerbslosenfürsorge, Handel, Indus trie, Gewerbe) in der Regierung des Reichskommissars für die Rückgliederung des Saarlandes (Saarbrücken, ab 17.6.1936 Reichskommissar für das Saarland), zugleich Leiter der Zweigstelle des Landesarbeitsamtes Rheinland in Saarbrücken;
362
März 1935 Regierungsdirektor;
1.3.1935-1945 MdR, Wahlkreis Saarland, ab 1936 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar); 19.7.-18.9.1937 Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 53;
1940-1.9.1943 Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Westmark; März 1941-1.9.1943 Präsident des (neugeschaffenen) Landesarbeitsamts Westmark;
1.9.1943-1945 Präsident des Gauarbeitsamts Westmark; April 1945 Einziehung zur Wehrmacht. Partei'. Bis 1922 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund, dann Mitglied der DVP;
1.10.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 100203);337 1928 SA-Truppführer; 1930-1932 Landwirtschaftlicher Gaufachberater der NSDAP;
1.3.1934- 1.3.1935 Propagandaleiter der Deutschen Front (im Saargebiet);
14.9.1934- 1.3.1935 Stellvertreter des Landesleiters der Deutschen Front, zugleich beauftragt mit der Führung der Geschäfte des Landesleiters der Deutschen Front; März 1935-1945 Gauamtsleiter des Amtes für Arbeitsbeschaffung (offizielle Ernen nung am 8.3.1937) und Gauinspekteur der Gauleitung Saarpfalz (ab 7.12.1940 West mark);
1936-1938 Beauftragter für die Preisbildung der Gauleitung Saarpfalz; März/April 1938 stellvertretender Gauwahlleiter im Gau Steiermark;
30.1.1939 NSKK-Standartenführer, 9.11.1943 NSKK-Oberführer (Motorgruppe Westmark). Nachkriegszeit', nach 1945 zwei Jahre Internierung.
Gestorben'. 1961 in Homburg (Beisetzung 18.9.1961 in Saarbrücken).
(Q: BA PK/I314 Nietmann; LA Sp Best. H 31 Nr. 201, Best. T 65 Nr. 275; Lilla 2004; Muskalla)
337 Am 24.7.1935 bat Gauleiter Bürckel den Hitler-Stellvertreter Heß, Nietmann für seine
Verdienste im Saar-Abstimmungskampf (der einzige Mann, dem ich wirklich ab und zu selbständiges Handeln zumuten konnte) ausnahmsweise die Goldene Ehrennadel der Partei zu verleihen, die eigentlich Mitgliedern mit Nummern unter 100.000 Vorbehalten war. Niet manns Nummer läge allerdings weit unter 100.000, wenn ich nicht selbst seine Nichtauf nahmefrüher befürwortet hätte. Erstand damals in der pfälzischen Bauernschaft (Deutsche Volkspartei) und hat in enger Verbindung mit mir diese Organisation innerhalb eines Jahres in die Partei überführt. Die Bitte wurde vom Reichsschatzmeister zunächst abgelehnt, am 30.1.1938 erhielt Nietmann dann doch das Ehrenzeichen (BA PK/I 314 Nietmann).
363
223
OchIJner, August
Geburtsdalum und -ort: 1.1.1901 in Harxheim (B.-A. Kirchheimbolanden) als Sohn des Landwirts Johannes Ochßner.
Familienstand’, verheiratet seit 29.12.1934 mit Nelli Laub, 2 Kinder. Religion: evangelisch.
Ausbildung: 1907-1914 Volksschule in Harxheim, 1914-1917 Präparandenschule Kirchheimbolanden, 1917-1920 Lehrerseminar Kaiserslautern, 1920 erste Lehrerprüfung in Kaiserslautern. Beruf: Aug. 1920-April 1921 Aushilfs lehrer in Harxheim und Altleiningen, April 1921-1.11.1927 Hilfslehrer in Boianden, Frankenthal, Niederhorbach, Haschbach am Remigiusberg und Rels berg, 1.11.1927-16.10.1936 planmäßiger Volksschullehrer in Relsberg, 1935 Haupt lehrer, 16.10.1936-16.9.1943 Hauptlehrer in Germersheim (ab 7.11.1936 beurlaubt), 16.9.1943 Entlassung aus dem Volksschuldienst auf eigenen Wunsch;
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 19.7.-18.9.1937 Wehrdienst beim Infanterie-Regiment 53; Jan. 1940-April 1942 Kriegsdienst in der Wehrmacht (1.4.1940 Gefreiter, 1.7.1940 Unteroffizier); 1943-März 1945 kommissarischer Oberbürgermeister von Landau.
Partei: 1919 und 1923/24 aktiver Kampf gegen die Separatisten; 1924-1927 Mitglied des Völkischen Bundes;
1.4.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 84199); seit 1.4.1928 Mitglied der SA (Sturm Kusel), 19.6.1931 Sturmführer des Motorsturms 4/23, 9.11.1933 Sturmhauptführer z.V. der Standarte 8,9.11.1934 Sturmbannführer und Führer der Standarte 23 (Kaiserslautern), 1.8.1937 Führer der Standarte 18 (Lan dau), zuletzt Obersturmbannführer;
1928-1931 Ortsgruppenleiter von Wolfstein;
364
1931-31.12.1933 Bezirks- bzw. Kreisleiter von Lauterecken;
1.1.1934-16.10.1936 Kreisleiter von Kusel (nach Zusammenlegung mit dem Kreis Lauterecken); 1.8.1936-31.12.1937 Kreisleiter von Germersheim;
1.1.1938-1942 Kreisleiter von Speyer (nach Zusammenlegung mit dem Kreis Ger mersheim); Mai 1941-1945 kommissarischer Kreisleiter von Landau; Jan.-Okt. 1942 Kreisleiter von Metz-Land.
Nachkriegszeit. 3.6.1945-11.3.1949 Internierung, danach Handelsvertreter in Rels berg; 31.1.1950 Einstellung eines Strafverfahrens (Anklage: Denunziation eines Deutschen wegen nazifeindlicher Äußerungen im Jahr 1940) durch das Landgericht Landau gemäß Straffreiheitsgesetz vom 31.12.1949; 24.8.1950 durch das Landgericht Frankenthal von der Anklage wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (Judenpogrom 1938 in Speyer) freigesprochen;
12.12.1950 Säuberungsspruch der Spruchkammer Neustadt: Belasteter, Berufsverbot im Volksschuldienst; 12.2.1954 Aufhebung des Berufsverbots durch Gnadenerweis des rheinland-pfälzi schen Ministerpräsidenten Altmeier; 16.4.1954-31.3.1966 Volksschullehrer in Relsberg (15.11.1965 Oberlehrer);
1.4.1966 Versetzung in den Ruhestand.
Gestorben'. 8.3.1985 in Relsberg (Kr. Kusel). (Q: BA PK/I 396 Ochßner; LA Sp Best. H 14 Nr. 3793, Best. J 72 Nr. 329, Best. R 18 Nr. A 8945, Best. T 65 Nr. 264, 265, 275, Best. Y 7 Nr. 15; Heinz 1994; Lilla 2004; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
224
Offergeld, Theo
Beruf. Kaufmann und Fabrikant; nach 1933 Beigeordneter der Stadt Andernach.
Partei'. Juli 1931 als Gaufachberater für Kultur und Rasse des Gaus Koblenz-Trier der NSDAP vorgeschlagen;
Feb. 1932 Leiter der Abteilung für Rasse und Kultur des Gaus Koblenz-Trier.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 1056; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737, Best. 612 Nr. 8380; Andernach)
365
225
Ohl, Robert Karl
Geburtsdatum und -ort: 7.9.1904 in Birlenbach (Unterlahnkreis) als Sohn des Land wirts Wilhelm Ohl. Familienstand', verheiratet seit 27.10.1937 (Diez) mit Helga Kokowski, 2 Kinder.
Religion', evangelisch (später Kirchenaustritt).
Beruf'. Landwirt in Birlenbach; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1.6.1940-4.8.1943 Kriegsdienst in der Wehrmacht (April 1943 Oberleutnant). Partei'. 1.10.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 318231), Gauredner;
Aug. 1930-Mai 1934 Ortsgruppenleiter von Birlenbach; 15.5.1933-1.5.1945 Kreisleiter des Kreises Unterlahn (ab 1.7.1934 hauptamtlich; auch für Bad Ems zuständig; ab 1.11.1937 Kreis Limburg-Unterlahn mit Sitz in Limburg). Nachkriegszeit'. 1945-Mai 1949 Aufenthalt in der sowjetischen Zone, danach Hilfs arbeiter in Staffel (Lahn);
3.7.1950 Anklage der Staatsanwaltschaft Koblenz wegen Verbrechen gegen die Mensch lichkeit (Teilnahme an der Zerstörung jüdischer Wohnungen in Bad Ems 1938);
18.12.1950 Freispruch durch das Landgericht Koblenz aus Mangel an Beweisen; 21.3.1952 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Zentralspruchkammer Hessen. Gestorben'. 3.1.1977 in Diez (Rhein-Lahn-Kreis). (Q: BA PK/1409 Ohl, Best. R 187 Nr. 372; LHA Ko Best. 584/1 Nr. 1318-1328; Lilla 2004)
226
Peters, Theo
Geburtsdatum'. 3.11.1902.
Beruf. 1928 Gerichtsreferendar in Worms (wohnhaft in Bechtheim), später Kreis direktor in Alzey, seit 1934 in Bingen; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
Partei'. 29.11.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 70973), Ortsgruppe Alzey;
1934-1937 kommissarischer Kreisleiter von Bingen.
Gefallen'. Okt. 1942. (Q: BA OPG/I 108 Selzner; HStA Wi Abt. 483 Nr. 10422; Lilla 2004; Rademacher; Stockhorst)
366
227
Plankensteiner, Anton Josef (Toni)
Geburtsdatum und -ort: 16.3.1890 in Bregenz als Sohn des Briefträgers Tobias Plan kensteiner. Familienstand-, verheiratet seit 3.1.1916 (Dornbirn) mit Luise Meingassner, 1 Tochter und 3 Söhne.
Religion', katholisch. Ausbildung'. 1896-1904 Volksschule, danach kurzzeitig bischöfliches Konvikt Cassianeum in Brixen, 1905-1909 Oberrealschule in Dornbirn, 1909 Matura. Beruf. 1909/10 Militärdienst als Einjahrig-Freiwilliger beim 4. Regiment der Tiroler Kaiserjäger (Bregenz und Innsbruck);
1.2.1911-10.3.1938 Bankkassierer und Korrespondent in Dornbirn sowie zeitweise auch in den Filialen Bregenz und Bludenz und in der Zentralstelle Innsbruck der Bank für Tirol und Vorarlberg (nur unterbrochen durch Kriegsjahre und politische Arrest strafen und Anhaltung in Wollersdorf Suspendierung vom Dienste)', 1.8.1914-17.11.1918 Kriegsdienst bei den Kaiserjägern (Galizien, Tirol, ausgeschie den als Oberleutnant, EK II und Eiserner Kronenorden III); 14.3.1938-31.1.1940 Landeshauptmann von Vorarlberg (nach Liquidierung der Lan deshauptmannschaft durch Anschluss von Vorarlberg an Tirol seit 1.1.1941 im haupt beruflichen Parteidienst);
April 1938-1945 MdR, Wahlkreis Land Österreich; ehrenamtlicher Richter am Volksgerichtshof;
März-Mai 1945 Oberleutnant in der Wehrmacht, Ortskommandant von Dornbirn unter dem Generalkommando Innsbruck. Partei. Nach dem Krieg in der Heimatbewegung und im Vorarlberger Turngau bzw. im deutschvölkischen Turnverein Dornbirn 1862 aktiv;
6.11.1930 öffentlicher Übertritt von der Heimwehr in die NSDAP (Nr. 364255); Nov. 1930-Juni 1933 Bezirksverbandsführer der NSDAP in Vorarlberg;
Juni 1933 aufgrund des Verbots der NSDAP in Österreich illegal tätig, zeitweilig Gauleiter der (illegalen) NSDAP in Vorarlberg;
Jan.-Juli 1934 Haft im Anhaltelager Wollersdorf; 16.3.-April 1938 Gauwahlleiter für Vorarlberg;
1940-1941 Kreisleiter von Dornbirn, zugleich Gauinspekteur II der Gauleitung TirolVorarlberg;
367
30.1.1941 SA-Standartenführer (SA-Gruppe Alpenland); 1.3.1942 nach Differenzen mit Gauleiter Franz Hofer von Dornbirn nach Neustadt a. d. Weinstraße versetzt;
1.3.1942-März 1945 Kreisleiter von Neustadt a. d. Weinstraße. Nachkriegszeit'. 1945 nach Flucht in den Bregenzerwald von französischen Einheiten verhaftet, zunächst in den Anhaltelagern Dornbirn und Brederis interniert, dann in das Gefangenenhaus Innsbruck überwiesen;
3.6.1949vom Volksgericht Innsbruck als Kriegsverbrecher zu 11 Jahren verschärftem Kerker verurteilt, aber am selben Tag begnadigt, 1950 aus der Haft entlassen; Juni-Sept. 1950 Angestellter der Export- und Mustermesse in Dornbirn; Okt. 1950-März 1956 Angestellter der Eisengroßhandlung Gebr. Ulmer, Dornbirn;
16.3.1956 Pensionist;
21.4.1958 aufgrund der Vermögensverfallamnestie laut Erlass des österreichischen Bundesministeriums für Finanzen Rückgabe des beschlagnahmten Vermögens (eige nes Elternhaus und Elternhaus der Ehefrau in Dornbirn). Gestorben'. 30.10.1969 in Dornbirn. (Q: BA PK/J 116 Plankensteiner; NSZ 21.3.1942; Lilla 2004; Stoppel; Mitteilung Matthias Plankensteiner)
228
Plorin, Eugen
Geburtsdatum und -ort: 8.10.1901 in Königsberg. Familienstand', verheiratet, 1 Sohn.
Religion', evangelisch, 1938 gottgläubig.
Ausbildung'. Hufengymnasium (bis Primareife) in Königsberg.
Beruf-, Freiwilliger im Feldartillerie-Regiment 16, danach als Automobilkaufmann in Königsberg tätig; Juli 1932-19.11.1943 MdR, Wahlkreis 1 (Ostpreußen), ab 1936 Wahlkreis 21 (KoblenzTrier), ab 1938 Wahlkreis 12 (Thüringen);
ab 1939 Kriegseinsatz, zuletzt Oberleutnant d.R. und Führer einer Panzerjäger-Kom panie, 1943 am Volturno schwer verwundet. Partei'. Adjutant der SA-Gruppe Ostland, 15.9.1932 SA-Standartenführer, 1.9.193331.1.1934 Führer (bis 1.1.1934 m.d.F.b.) der SA-Brigade 3 „Altpreußen“, 1.11.1933
368
SA-Oberführer, 1.4.-30.6.1934 beauftragter Stabsführer der SA-Obergruppe IX (SAGruppen Westmark und Kurpfalz, Dienstsitz: Koblenz), 26.7.1934-30.11.1936 Stabs führer (bis 15.9.1935 m.d.W.d.G.b.) der SA-Gruppe Westmark (Koblenz), 9.11.1935 SA-Brigadefuhrer, 1.12.1936-30.4.1939 FührerderSA-Brigade43 „Thüringen-Nord“ (Rudolstadt), 1.5.1939 in den Stab der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg versetzt und zur Verfügung der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg gestellt, später Stabsführer (m.d.W.d.G.b.) der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg.
Gestorben'. 19.11.1943 im Luftwaffenlazarett Rom. (Q: LHA Ko Best. 469 Nr. 496; Lilla 2004)
229
Quednow, Paul Matthias
Geburtsdatum und -ort: 16.10.1900 in Ahrweiler als Sohn des Weingutsbesit zers und Weinhändlers Gustav Quednow (evangelisch, aus begüterten Verhältnis sen, Vater Mitglied der IHK) und der Maria Anna geb. Maxrath (katholisch).
Familienstand', verheiratet seit 1938 (Trier) mit Maria verw. Boost geb. Schreier (trotz Eheverbots des Medi zinalamtes Trier), 4 Stiefkinder und 2 leibliche Söhne. Religion', katholisch, später Kirchenaus tritt, 1935-1941 Mitglied und Gebiets ringleiter des südlichen Rheinlandes im Kampfring Deutscher Glaube („Hauer bewegung“), April 1945 Wiedereintritt in die katholische Kirche.
Ausbildung: 4 Jahre Volksschule, höhere Privatschule Schloss Brohleck bei Ahrwei ler, 1917-1918 Realgymnasium in Uerdingen, Mittlere Reife (Einjährig-FreiwilligenZeugnis);
1918 Beschäftigung bei der Rheinischen Kräuterverwertungs-GmbH in Bad Neuenahr, dann Kriegsdienst; 1918-1921 kaufmännische Lehre bei der Ahrtal-Industrie für ehern, metallurgische Produkte GmbH, Bad Neuenahr.
369
Beruf. Ab Ende 1921 (Tod des Vaters) Tätigkeit als Weinkommissionär im elterlichen Geschäft (kommt durch Verluste in der Inflation338 zur Abwicklung und wird als Verkaufsorganisationsbetrieb weitergeführt, Löschung des Geschäfts beim Notariat Ahrweiler am 28.3.1930), danach beschäftigungslos; 11.4.-Dez. 1933 Mitglied des Kreisausschusses von Ahrweiler;
1.2.1934-1945 angestellt bei der Stadtverwaltung Trier (Arbeitsbeschaffungsamt, Standesamt, Wohlfahrtsamt, Steueramt, Verwaltungspolizei), 1.1.1936 Stadtassistent, 1.4.1938 Stadtsekretär;
1941 Einberufung zum Sonderstab R, später zur Infanterie-Nachrichten-Abteilung Koblenz, Zurückstellung vom Wehrdienst wegen eines Knieleidens; 29.11.1941-16.11.1944 Abordnung (auf eigenen Wunsch) als Referatsleiter (Wirt schaft) beim Gebietskommissariat Reval (seit 20.4.1942 Gebietsinspektor), dort Mit glied in der Bruderschaft der Schwarzenhäupter; 12.12.1944 Schreiben an Himmler, in dem er sich für den kommenden Einsatz in der Zivilverwaltung der wiederbesetzten Gebiete zur Verfügung stellt.
Partei-. 28.8.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 574174);
1930-1932 Kreisamtsleiter im Kreis Ahrweiler, 1933 Kreisinspekteur des Kreises Ahrweiler; 1933-1934 kommissarischer Kreisleiter von Ahrweiler; Sept. 1934-20.10.1940 Ortsgruppenleiter von Trier-Ost (Amtsenthebung auf eigenen Antrag vom 29.6.1939 infolge eines Zerwürfnisses mit derTrierer Parteileitung wegen seiner Eheschließung);
ab Nov. 1944 notdienstverpflichtet bei der Kreisleitung Bernkastel.
Nachkriegszeit'. 16.5.1945 Festnahme in Bemkastel, bis 8.5.1947 Internierung in Diez, dann bis Dez. 1947 Arbeiter im Tonbergbau in Siershahn;
15.8.1947 Absendung eines anonymen Schreibens an die Polizei, in dem er den Bür germeister von Siershahn der Mitwisserschaft mit Schwarzbrennern bezichtigt (deswe gen Gefängnisstrafe von 100 Tagen wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung, verbüßt 28.1.-8.5.1949 im Gefängnis Bernkastel-Kues);
seit 15.12.1947 Weinbergsarbeiter in Mülheim (Mosel); 338 Nach Quednows Angaben im Säuberungsverfahren sollen seine Eltern durch die Inflation
über eine Million Goldmark verloren haben (LHA Ko Best. 856 Nr. 40226, Bl. 126).
370
22.1.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Trier: Hauptschuldiger;
29.11.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Trier: Belasteter, 5 Jahre Berufsver bot, Verlust der Rentenansprüche (sehr rühriger Aktivist, Propagandist und Denunzi ant, der besonders bestrebt war, die glaubenstreue Bevölkerung zu bekämpfen), Wider spruch Quednows am 12.12.1950 von der Spruchkammer Koblenz verworfen;
23.5.1951 Verkürzung des Berufsverbots (Ende zum 31.5.1951), 30.6.1951 Wiederge währung der Rentenansprüche durch den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier auf dem Gnadenweg; 4.11.1951 Antrag auf Wiederaufnahme des Spruchkammerverfahrens durch Quednow am 15.2.1952 von der Spruchkammer Koblenz verworfen.
Gestorben'. 7.4.1980 in Trier. (Q: BA PK/J 233 Quednow; LHA Ko Best. 403 Nr. 16739, Best. 587 A Rep. 276 Nr. 697/1930, Best. 856 Nr. 40226)
230
Rademacher, Josef
Geburtsdatum'. 1883.
Beruf. Justizinspektor in Usingen. Partei'. Vor 1929 für die SPD engagiert;
Vorsitzender der NSDAP-Ortsgruppe Montabaur; 15.5.1929 Gründer der SA im Westerwald;
seit 14.9.1930 Kreisleiter des Kreises Unterwesterwald; 8.11.1930 bei einer Auseinandersetzung mit Kommuni sten auf der Straße MogendorfSiershahn erheblich verletzt.
(Q: HStA Wi Abt. 408 Nr. 103 und 130; AK Spurensuche NS im Westerwald)
231
Ramm, Dr. Rudolf
Geburtsdatum und -ort: 23.11.1887 in Löttringhausen (Kr. Hörde, bei Dortmund) als Sohn des Bauunternehmers Heinrich Ramm. Familienstand', verheiratet mit Mathilde Feldmann, 4 Kinder.
Religion', evangelisch, 1937 gottgläubig. Ausbildung'. Realgymnasium in Witten, Reifeprüfung am Realgymnasium in Mann heim;
371
Studium der Pharmazie und Medizin an den Universitäten Straßburg, München und Köln, Approbation als Apotheker und Arzt; 1913/14 Militärdienst als EinjährigFreiwilliger beim Kgl. Bayerischen Infanterie-Leibregiment (München).
Beruf. 17.3.1921-31.3.1937 praktischer Arzt, seit 1924 zugleich Reichsbahnarzt in Pirmasens;
1929-1931 Stadtrat (Fraktionsführer der NSDAP) in Pirmasens; Juli-Nov. 1932 und März-Nov. 1933 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz);
1933-31.3.1937 Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens (wegen Misswirtschaft amts enthoben); 1.4.1937-30.9.1939 praktischer Arzt in Neustadt a. d. Weinstraße, Leiter der Ärzte kammer Saarpfalz, Amtsleiter der Landesstelle Saarpfalz der Kassenärztlichen Ver einigung Deutschlands;
1938/39 Leiter der Akademie für ärztliche Fortbildung Wien (Ramm im Mai 1938 auf einer Ärztetagung in Wien über die Aufgabe des Arztes: daß wir die erbuntauglichen oder erbuntüchtigen Elemente in unserem Volke ausmerzen); nach 1939 Lehrbeauftragter an der Universität Berlin, ab Jan. 1940 Schriftleiter des „Deutschen Ärzteblatts“, 1942 Herausgeber von „Ärztliche Rechts- und Standes kunde“, Sanitätsrat am Kaiser-Wilhelm-Institut in Berlin (beauftragt mit der Beauf sichtigung des ärztlichen Fortbildungswesens). Partei'. 1929 Gauredner der NSDAP;
1.2.1930 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 188829); 1930 SS-Standartenarzt der Standarte 10;
ab Juni 1931 Ortsgruppenleiter in Pirmasens; 22.6.1931 Sprengstoffanschlag durch SS-Angehörige (-» Berni, -» Eicke) auf sein Haus in Pirmasens; 1.7.1931-30.4.1935 Kreisleiter von Pirmasens; 1933/34-1945 Gauamtsleiter des Amtes für Volksgesundheit sowie Gauamtsleiter des Rassenpolitischen Amtes des Gaus Saarpfalz (ab 7.12.1940 Westmark);
372
1.4.1937-1945 Gauobmann des NSDÄB im Gau Saarpfalz (ab 7.12.1940 Gau West mark), Beauftragter des Reichsärzteführers für das ärztliche Fortbildungswesen im Stab des Reichskommissars -» Bürckel;
ab 1.10.1939 Reichsschulungsbeauftragter des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP und des NSDÄB, 20.4.1942 Reichshauptstellenleiter im Hauptamt für Volks gesundheit.
Gestorben’. 9.8.1945 in Berlin. (Q: BA PK/O 9 Ramm, RK./I 465 Ramm; LA Sp Best. H 91 Nr. 1450; Heinz 1994; Klee; Lilla 2004)
232
Reckmann, Friedrich Ludwig (Fritz)
Geburtsdatum und -ort: 18.10.1907 in Steele (Lkr. Essen) als Sohn des Gerichtsse kretärs Josef Reckmann. Familienstand: ledig.
Religion: katholisch, 1943 gottgläubig. Ausbildung: Volksschule und Gymnasium in Essen-Steele (Obertertia), ab Sept. 1921 Lehre bei der Kreissparkasse Köln.
Beruf: Sparkassenangestellter in Köln, seit 1930 in St. Goar; Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier);
preußischer Provinzialrat der Rheinprovinz;
24.6.-24.7.1940 Militärdienst. Partei: Juli 1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 22560) und SA (in Frechen bei Köln); Nov. 1930-30.6.1931 Bezirksgeschäftsführer der Bezirksleitung Koblenz der NSDAP;
1.7.1931- 1945 stellvertretender Gauleiter des Gaus Koblenz-Trier (ab 1942 Mosel land);339
1.7.1931 zugleich Gauinspekteur der Gauleitung Koblenz-Trier; 1.7.1931- 1933 Gaugeschäftsführer (1931 auch Kassenwart) der Gauleitung KoblenzTrier; 339 Beurteilung durch Gauleiter Simon 1936: Pg. Reckmann ist entwicklungsfähig. Er wächst mit der Größe der gestellten Aufgaben (BA PK/O 45 Reckmann).
373
1932-1933 Kreisleiter von Koblenz-Stadt;
SA-Sturmführer z.b.V; 9.11.1936 Dienstgrad eines NSKK-Oberführers, zugeteilt zum Stab der NSKKMotorbrigade Westmark, 30.1.1941 N SKK-Brigadeführer (Motorgruppe Westmark), 30.1.1944 NSKK-Gruppenführer (Motorobergruppe West);
23.2.1939 Vermerk der NS-Parteikanzlei: Pg. Reckmann ist sehr viel krank. Sollte sein Gesundheitszustand sich bessern, muß er versetzt werden, er ist der schlechteste sicher nicht', 1940/41 Aufbau der Volksdeutschen Bewegung in Luxemburg im Auftrag des Gau leiters -* Simon; 17.7.1941 in einer „Vorschlagsliste für Gauleiter“ der NS-Parteikanzlei genannt: Reck mann hat sich in den letzten Jahren sehr gut entwickelt und käme m. E. als Gauleiter für einen kleinen Gau in Frage',
15.6.1942 Reckmann erscheint (mit 4 anderen Personen) auf einer bei der NS-Parteikanzlei erstellten Liste der Männer, die für höchste Stellen in Partei und Staat in Betracht kommen', 1.2.1943 als ständiger Vertreter (Stabsleiter) des Leiters des Obersten Parteigerichts Walter Buch nach München abkommandiert;
30.11.1943 in der NS-Parteikanzlei als kommissarischer Gauleiter der Gaue Salzburg oder Weser-Ems vorgeschlagen;
20.12.1943 Vermerk Bormanns: Der Vorschlag Reckmann ist künftig zu unterlassen. R. ist beim OPG. nicht zu entbehren. Dort muß eine ganz stetige Linie angehalten werden.
Nachkriegszeit'. Zunächst unbestimmter Aufenthalt, 1946 von den Briten verhaftet und an Luxemburg ausgeliefert, 23.12.1949 Verurteilung zu 4 Jahren Gefängnis durch den Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg;
1950 wohnhaft in Krefeld-Verberg.340 Gestorben'. 26.9.1984 in Bad Homburg.341 (Q: BA PK/O 45 Reckmann, Best. NS 6 Nr. 799, Best. NS 22 Nr. 1056; LHA Ko Best. 856 Nr. 112311-VI; Dorfey; Lilla 2003; Lilla 2004) 340 LHA Ko Best. 856 Nr. 112311-111, BL 105. 341 Nach einem Hinweis (aus unsicherer Quelle) des StadtA Koblenz soll Reckmann hingegen im November 1984 in Meran verstorben sein (Lilla 494).
374
233
Recktenwald, Jakob
Geburtsdatum und -ort: 26.1.1892 in St. Wendel-Breiten als Sohn des Eisenbahn Schlossers Nikolaus Recktenwald (gest. 1901). Familienstand', verheiratet seit 27.10.1918 mit Margarete Schmidt, 2 Töchter.
Religion-, katholisch. Ausbildung'. Bis 1906 Volksschule in St. Wendel, Schlosserlehre in der Eisenbahn werkstätte St. Wendel. Beruf. Bis 1912 Schlosser in der Eisenbahnwerkstätte St. Wendel;
Herbst 1912 Einziehung zum Infanterie-Regiment Nr. 65 in Köln, dort Ausbildung zum Waffenmeister (1913 Gefreiter, Juli 1914 Unteroffizier), Teilnahme am 1. Welt krieg (Sept. 1914 EKII), 1915 Verwundung an der Westfront, danach bis 1918 Waffen meister beim Kommando der Ersatzmaschinengewehrtruppen des VIII. Armeekorps in Köln, Nov. 1918 Entlassung;
Nov. 1918 Heizer, dann bis 1921 Lokomotivführer, dann Werkstättenvorsteher beim Eisenbahnbetriebswerk in Trier, 1923 auf Wartegeld gesetzt; Eröffnung eines Ofengeschäfts in Trier, das im Juni 1930 eingeht (angeblich wegen seiner NSDAP-Mitgliedschaft), danach Mitarbeit im Lebensmittelgeschäft seiner Frau (bis 1933 Ansammlung von 78000 RM Privatschulden); Aug. 1930-1933 Stadtverordneter in Trier;
1932-1933 MdL (Preußen). Partei'. 1.6.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 251733), Ortsgruppe Trier;
Okt. 1930-1.4.1932 Ortsgruppenleiter von Trier;
1.4.-Nov. 1932 Kreisleiter von Trier-Stadt; Nov. 1932-11.12.1933 Ortsgruppenleiter von Trier-Mitte; 19.12.1933 wegen Unregelmäßigkeiten in der Ortsgruppenkasse Austritt aus der NSDAP auf Druck des Kreisleiters Albert -> Müller, Einlieferung in Schutzhaft (Gefängnis Trier), 11.1.1934 Überführung ins KZ Papenburg, 24.2.1934 Einlieferung ins Bezirkskrankenhaus des Gefängnisses Düsseldorf-Derendorf;
26.1.1934 Einleitung eines Ermittlungsverfahrens durch die Staatsanwaltschaft Trier wegen Verdachts der Unterschlagung von 2500 RM Parteigeldern (nach Recktenwalds eigenem Eingeständnis 700 RM); 3.3.1934 Haftbefehl des Landgerichts Trier, am 23.3.1934 aufgehoben, 19.11.1934 Nie derschlagung des Verfahrens durch den preußischen Ministerpräsidenten Göring;
375
1.5.1937 Wiederaufnahme in die NSDAP (Nr. 4750844), Ortsgruppe Rothenburg (Oder); nach 1937 Ortsgruppenleiter von Rothenburg (Oder), Kreisredner des Kreises Grün berg (Niederschlesien).
Gestorberv. 30.1.1968 in Dorchheim (Kr. Limburg a. d. Lahn). (Q: BA PK/O 45 Recktenwald; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737, Best. 584/2 Nr. 115; Mitteilung des Stadtarchivs St. Wendel)
234
Redieß (Rediess), Friedrich Wilhelm Otto
Geburtsdatum und -ort: 10.10.1900 in Heinsberg (Rheinland). Religion-, katholisch, später konfessionslos. Ausbildung-, 1906-1914 Volksschule, 1914-Juni 1918 Elektrikerlehre;
22.6.1918 Einberufung zur 1. Kompanie des Ersatzbataillons des Infanterie-Regiments 135, bis 20.11.1918 im Feld-Rekrutendepot Mons der 7. Infanterie-Division (ohne Fronteinsatz), 20.1.1919 in Nienburg aus dem Heeresdienst entlassen.
Beruf. 1919 kurzzeitig als Elektromonteur, dann als Eleve in der Landwirtschaft tätig, 1920 Besuch einer Fachschule für Elektrotechnik, 1924-1929 leitender Monteur bei verschiedenen Firmen; Mai 1928 erfolglose Kandidatur zum preußischen Landtag;
1929 kurzzeitig arbeitslos, dann wieder (bis 1932) als Elektrotechniker tätig;
1932-1933 MdL (Preußen); Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 22 (Düsseldorf-Ost), ab 1936 Wahlkreis 1 (Ost preußen);
17.4.1935 Feldwebel d.R. und Reserve-Offizier-Anwärter; 1936 preußischer Provinzialrat der Provinz Ostpreußen;
17.3.1937 Landesreiterführer der ländlichen Reitervereine der Landesbauernschaft Ostpreußen; Sept. 1939-18.6.1940 Beauftragter des RKF im Gau Ostpreußen.
Partei-, 25.5.1924 Eintritt in den Völkisch-Sozialen Block;
15.7.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 25574); 1.12.1926-1.2.1932 Ortsgruppenleiter von Düsseldorf;
1.1.1927 Eintritt in die SA, SA-Sturmführer, 1.1.1927-30.4.1929 Führer des SASturms 88 (Düsseldorf);
376
22.7.1929 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 2839), 22.7.1929 SS-Mann, 15.8.1930 SS-Scharführer, 15.8.-18.11.1930 Führer eines SS-Trupps, 18.9.1930 SS-Sturmführer, 18.11.-21.11.1930 Führer des SS-Sturms 54 (Düsseldorf), 21.11.1930-1.1.1931 beauftragter Verwalter der SS-Standarte XI (Essen), 1.1.1931 SS-Sturmbannführer, 1.1.-30.1.1931 Führerder SS-Standarte XI, 30.1.-30.3.1931 beauftragter Verwalter der SS-Brigaden 20 (Düsseldorf) und 25 (Essen), 30.3.1931 SS-Standartenführer (mit Wirkung vom 8.3.1931), 30.3.1931-4.7.1932 Führer der 20. SS-Standarte, zugleich Verwalter der 25. SS-Standarte, 4.7.-12.7.1932 Führer (m.d.F.b.) des SS-Abschnitts XII (Frankfurt a. d. Oder), 12.7.1932-15.3.1934 Führer (bis 6.10.1932 m.d.F.b.) des SS-Abschnitts XI (Frankfurt am Main, ab Okt. 1933 Wiesbaden);
1932 Übernahme in den hauptamtlichen Parteidienst der NSDAP;
15.3.1934-19.1.1935 Führer des SS-Abschnitts XVI (Magdeburg), 15.3.1934 SSBrigadeführer, 19.1.1935-15.2.1936 Führer (bis 20.4.1935 m.d.F.b.) des SS-Oberabschnitts Südost (Brieg, ab 1.1.1936 Breslau), 20.4.1935 SS-Gruppenführer, 15.2.193619.6.1940 Führer des SS-Oberabschnitts Nordost (Königsberg), März/April 1938 Füh rer des Sicherungsstabs für die Volksabstimmung am 10.4.1938 im SS-Oberabschnitt Nordost, 28.6.1938-18.6.1940 Höherer SS- und Polizeiführer beim Oberpräsidenten von Ostpreußen im Wehrkreis I (Königsberg), Okt./Nov. 1939 Führer zweier SS-Totenkopf-Einheiten (abgestellt zur Aussiedlung von Juden), 19.6.1940-1945 Höherer SSund Polizeiführer beim Reichskommissar für die besetzten norwegischen Gebiete und Führer des SS-Oberabschnitts Nord (Oslo), 9.4.1941 Generalleutnant der Polizei, 9.11.1941 SS-Obergruppenführer und General der Polizei, 18.5.1942 in die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 1.1.1942), 1.-31.10.1943 kommandiert in den Stab des Höheren SS- und Polizeiführers Ukraine-Russland-Süd zur Führung von Kampfgruppen im Bandenkampf, 1.7.1944 General der Waffen-SS und Polizei.
Gestorben'. 8.5.1945 in Oslo (Selbstmord nach einem Zechgelage mit Reichskom missar Terboven). (Q: Lilla 2004)
235
Rees, Rudolf
Geburtsdatum und -ort: 28.1.1892 in Ludwigsburg. Familienstand', verheiratet seit 12.5.1949 (Gadderbaum) mit Elfriede Schmitz.
Beruf: Kaufmann; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
377
Partei'. 15.1.1932-1943 Führerder NSKK-Motorgruppe Kurpfalz-Saar (Sitz in Kai serslautern). Nachkriegszeit'. Wohnhaft in Gadderbaum (Kr. Bielefeld);
30.12.1948 vom Entnazifizierungsausschuss Landkreis Bielefeld in die Gruppe der Mitläufer eingereiht.
Gestorben'. 29.12.1976 in Kassel.
(Q: LA Sp Best. R 18 Nr. A 34671; Lilia 2004; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
236
Reichertz, Dr. Friedrich {Fritz)
Geburtsdatum und -ort: 30.12.1894 in Orenhofen (Lkr. Trier) als Sohn des Ackerers Peter Reichertz. Familienstand', verheiratet seit 5.6.1920 (Wernigerode) mit Margarethe Kahle.
Religion', katholisch.
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Freiwilliger, 1919/20 Mitglied des Freikorps Epp.
Beruf'. Arzt, seit 1924 Praxis in Speicher (Eifel).
Partei'. 1923 Vertrauensmann des Separatistenfuhrers Josef Smeets in Köln; 1928/29 Antrag auf Aufnahme in die SPD, von der SPD-Ortsgruppe Orenhofen abge lehnt;
später Eintritt in die NSDAP, 1932 Kreisleiter von Bitburg;
Mitglied der SA, Sanitätsstandartenfiihrer (SA-Standarte 34), Brigadearzt in der SAGruppe Westmark; 17.5.1940 Einstellung eines Parteigerichtsverfahrens gegen Reichertz wegen unbe rechtigten Tragens des EKI aufgrund Amnestie;
23.10.1940 Entlassung aus der SA wegen Ungeeignetheit durch die OSAF auf Antrag der SA-Gruppe Westmark vom 1.7.1940 (wegen noch laufender Ermittlungen in bezug auf die frühere separatistische Betätigung Reichertz’ vorerst noch zurückgestellt); 11.6.1941 endgültige Entlassung aus der SA; 1943/44 Belastungszeuge im Prozess gegen Franz -> Duhr. Gestorben'. 20.11.1977 in Bitburg. (Q: BA SA/D 217 Reichertz; LHA Ko Best. 856 Nr. 70704; Standesamt Trier-Land)
378
237
Reidel, Jakob Karl
Geburtsdatum und -ort: 30.11.1905 in Rockenhausen als Sohn des Postboten Ludwig Reidel. Familienstand: verheiratet seit 1934 mit Johanna Keller (evangelisch).
Religion: katholisch, Kirchenaustritt 1936 angeblich nicht politisch motiviert, sondern wegen Heirat mit einer evangelischen Frau (seine Mutter war Mitglied im Vorstand des katholischen Frauenbundes und ist auf seine Beeinflussung hin ausgetreten), 1936-1939 Mitglied der Deutschen Glaubensbewegung (seit 1938 Vertrauensmann für Kaiserslautern). Ausbildung: 1911-1916 Volksschule in Rockenhausen, 1916-1919 Realschule in Winnweiler, 1919-1922 Oberrealschule in Kaiserslautern, 1922-1925 Handelsschule in Kaiserslautern. Beruf: 1925-1929 Laborant beim Guss- und Armaturwerk, Kaiserslautern;
1929- Juni 1933 meist arbeitslos, gelegentlich bei verschiedenen Firmen als kaufmän nischer Angestellter tätig; 1.6.1933-Dez. 1935 Leiter der Nebenstelle Rockenhausen des Arbeitsamtes Kaisers lautern;
1933-1935 ehrenamtlicher Bürgermeister von Rockenhausen;
1.2.1937- 1.2.1938 Geschäftsführer des Mittelmarktes Kaiserslautern (Viehwirtschafts verband Saarpfalz, Zuteilung von Schlachtvieh an Metzger und Haushalte); 1.2.1938- 1.5.1945 Sachbearbeiter (1940-1944 als Leiter der Abteilung Ernährungs wirtschaft nach Metz abgeordnet) der Landesbauernschaft Westmark in Kaiserslau tern, wegen chronischen Nierenleidens vom Wehrdienst zurückgestellt.
Partei: Kommt Ende 1925 als Mitglied der Wandervogelgruppe „Adler und Falke“ mit einem Nationalsozialisten in Berührung, der ihn für die Partei interessiert; 22.11.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 27160); 2.1.1926- 1929 Mitglied der SA (zuletzt Sturmführer, freiwillig ausgeschieden); 2.1.1926- 1930 Mitbegründer und Leiter der Ortsgruppe Rockenhausen, Kreisamts leiter des Amtes für Arbeitsbeschaffung der NSDAP;
1928/29 wegen NSDAP-Mitgliedschaft aus dem katholischen Gesellenverein gestri chen; 1930- 1.2.1936 Bezirksleiter bzw. Kreisleiter von Rockenhausen (bittet schon 1934 wegen Differenzen mit Gauleiter -» Bürckel infolge seiner gemäßigten Haltung um seine Entlassung);
379
seit 1936 Hauptstellenleiter im Gauamt für Arbeitsbeschaffung des Gaus Saarpfalz. Nachkriegszeit: Mai 1945-April 1949 Internierung in Diez und Trier-Petrisberg;
18.8.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter, 3 Jahre Bewährung, 3000 DM Geldbuße, davon 2700 DM durch Internierung abgegolten; nach 1949 in Kaiserslautern wohnhaft. Gestorben: 1953 in Kaiserslautern.342
(Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. R 18 Nr. A 22018; Heinz 1994; Mitteilung Dr. Wolfanger)
238
Reischach, Hans Joachim Graf von
Geburtsdatum und -ort\ 8.11.1908 in Stuttgart als Sohn des Hauptmanns Karl August Graf von Reischach. Familienstand’, verheiratet mit Gabriele Seeger. Religion’, evangelisch.
Ausbildung’. Abitur in Breslau;
Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft. Beruf’. Journalist.
Partei’. 1923 (!) Mitglied des Bundes Oberland, 9.11.1923 Teilnahme am Hitler-Putsch in einer nach Freilassing (Oberbayern) marschierenden Kompanie; Mitglied der NSDAP (Nr. 232245); Mitglied der SA, Truppführer und Standartenadjutant;
Gauredner; seit 1929 Chefredakteur der NSDAP-Zeitung „Oberbergischer Bote“ in Waldbröl, seit Jan. 1930 Chefredakteur der NSDAP-Zeitung „Koblenzer Nationalblatt“;
1931 Kreisleiter in Stadt- und Landkreis Koblenz; 1931 politischer Schriftleiter des „Westdeutschen Beobachters“ in Köln, ab Frühjahr 1931 in Berlin Aufbau des Zeitungsdienstes GrafReischach GmbH, Berliner Schrift leitung für NS-Tageszeitungen (Berliner Informationsdienst, eigene Auslandsvertre tungen, Fernschreib- und Telefondienst);
342 Standesamt Kaiserslautern Nr. 882/1953.
380
seit 1933 Stabswalter in der Reichsorganisationsleitung der NSDAP, Leiter des Pro pagandaamtes der DAR Gestorben'. 4.2.1966 in Stuttgart. (Q: BA PK/O 97 Reischach; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737; Starcke)
239
Reisei, Dr. Otto
Geburtsdatum und -ort: 17.9.1896 in Nieder-Jeutz (Kr. Diedenhofen-Ost, Lothringen). 1914 freiwillige Meldung zum Heer, seit 27.2.1915 in russischer Kriegs gefangenschaft, 29.1.1918 Flucht aus Sibirien, 23.3.1918 Ankunft bei Hun gerburg (Bez. Petrograd) vor den deut schen Linien, 15.11.1918 Ausscheiden aus dem Heeresdienst; Studium des höheren Handelsfaches. Beruf. 1.12.1925-1.3.1935 an der Städ tischen Handelsschule in Saarbrücken tätig (Handelsstudienrat);
29.10.1935- Mai 1938 Bürgermeister von Merzig; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen. Partei'. 1.4.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1042167); 1.6.1933-1935 Ortsgruppenleiter von Saarbrücken-St. Johann-West; 1.3.1935-
Mai 1938 Kreisleiter von Merzig;
Juni 1938-Jan. 1939 in Wien;
1.2.-13.6.1939 Kreisleiter von Homburg. Gestorben'. 13.6.1939 in Merzig an den Folgen eines am 4.6.1939 erlittenen Auto unfalls. (Q: „Der Hoheitsträger“, Folge IX/3, September 1939; BA PK/O 98 Reisei; LA Sp Best. T 65 Nr. 271; Lilla 2004; Muskalla; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
381
240
Reppert, Dr. RudolfArtur
Geburtsdatum und-orf. 1.6.1881 in St. Johann (Kr. Saarbrücken) als Sohn des Glas fabrikanten Eduard Reppert; die Familie betrieb seit Generationen Glashütten, bis 1680 im Eisass, dann in Friedrichsthal (Kr. Saarbrücken). Familienstand', verheiratet, 1 Kind.
Religion-, evangelisch, 1936 Kirchenaustritt (eigene Begründung: Als Hugenotten seit Generationen keine innere Bindung zur Landeskirche),343
Ausbildung'. Volksschule, Oberrealschule Saarbrücken; Studium der Chemie, Hüttenkunde, Geologie, Volkswirtschaft und Philosophie an den Technischen Hochschulen in München und Berlin und an den Universitäten München und Halle (Mitglied in der Studentenverbindung „Corps Isaria“, München), 1907 Pro motion in Halle. Beruf. 1907-1908 Assistent an der Technischen Hochschule Berlin;
1909 Eintritt in das Syndikat der Vereinigten Flaschenhütten Saarbrücken, dort 1910 Prokurist, 1912 Direktor der Glashütte L. Reppert Sohn, Friedrichsthal, 1913 Vor standsmitglied der Oldenburgischen Glashütte AG (über 2000 Arbeiter in 4 Werken), in deren Besitz die Glashütte L. Reppert Sohn übergegangen war; 1914 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Offizier in der 2. Garde-Division, am 11.11.1914 bei Ypern schwere Verwundung (Zertrümmerung des rechten Oberarms, 60% kriegs beschädigt);
1915-1918 Referent der Abteilung für Handel und Gewerbe bei der deutschen Zivil verwaltung in Belgien; 1919 Ausscheiden aus der Oldenburgischen Glashütte AG (nach eigener Darstellung wegen seiner Kriegsverletzung), Umzug nach Rheinbreitbach (Kr. Neuwied), wo seine Frau vom Rest ihres Vermögens das „Haus Hubertus“ erwirbt;
ab 1921 Verbindung zu Hugo Stinnes, Mitarbeit bei Aufbau und Organisation der modernsten Hohlglashütte Europas (April 1924-April 1933 Generalvertreter der Glas werke Ruhr AG, Essen-Karnap, für den Verkauf von Flaschen sowie Wirtschaftsglas und Verpackungsglas für die südliche Rheinprovinz, das Saargebiet und den Bezirk Frankfurt am Main); am 27.4.1933 vom Koblenzer Regierungspräsidenten Sybel vertretungsweise für den beurlaubten Landrat Dr. Grossmann von Neuwied berufen, Okt. 1933-1945 Landrat 343 Im Fragebogen der französischen Militärregierung vom 7.5.1948 (LHA Ko Best. 856 Nr.
160497).
382
von Neuwied (zunächst kommissarisch, zum 1.12.1933 definitive Ernennung mit ent sprechendem Gehalt);
als Landrat erbaut sich Reppert im Berggelände bei Rheinbreitbach die Villa „Reppertsberg“, die auf Kosten der Gemeinde mit einem langen Verbindungsweg und einer Wasserleitung erschlossen werden muss;
1933-1945 Oberfeldfiihrer im Deutschen Roten Kreuz. Partei'. 1.8.1930 Eintritt in die NSDAP (nach persönlichem Gespräch mit Gottfried Feder MdR im Frühjahr 1930), erster Nationalsozialist in Rheinbreitbach;
seit Aug. 1930 Stützpunktleiter, dann Ortsgruppenleiter in Rheinbreitbach; Nov. 1931-20.5.1933 Kreisleiter von Neuwied-Nord mit Sitz in Rheinbreitbach, weil der Neuwieder Kreisleiter Dem kein Auto hatte, um den nördlichen Teil des Kreises zu betreuen (Anfang 1933 etwa 75 Pg in 30 Ortschaften; Reppert rühmt sich in einem Schreiben vom 13.5.1933, seinen Kreis aus einer Zentrumshochburg schon vor dem Januar ¡933 zu einem nationalsozialistischen Bollwerk gemacht zu haben); Gaulei ter -> Simon entbindet ihn auf seinen Antrag am 20.5.1933 vom Amt als Leiter des Kreises Neuwied-Nord, er bleibt Kreisleiter z.b.V. mit dem Recht, seinen bisherigen Dienstanzug weiter zu tragen; Nov. 1931-1940 Gaufachberater, dann Gauamtsleiter für Technik344 bei der Gauleitung Koblenz-Trier;
1940 für die Nachfolge von Josef -» Ackermann als Gauinspekteur vorgesehen, was aber nicht zustandekommt, da Ackermann dann doch nicht, wie ursprünglich geplant, in die Wehrmacht einrücken muss; Vorsitzender des Ehrenhofes der NSKOV in Koblenz-Trier. Nachkriegszeit'. 9.5.1945-8.6.1949 Internierung in Ludwigsburg und Trier-Petrisberg;
27.12.1948 SäuberungsVorschlag des Untersuchungsausschusses Neuwied: Belaste ter;
8.4.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer im Interniertenlager Trier-Petrisberg: Minderbelasteter; 18.7.1949 Einspruch Repperts (zurückgenommen am 28.7.1949), 24.8.1949 Wider spruch des Landeskommissars; 28.10.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Minderbelasteter, Kürzung des Ruhegehalts um 10% bei Erhaltung des Rechts auf den Titel Landrat a.D.; 344 Im März 1933 erscheint er unter dem Titel Gaukommissar für Wirtschaftstechnik und
Arbeitsbeschaffung (BA Best. N 22 Nr. 261).
383
17.1.1950 Einspruch des öffentlichen Klägers: Einstufung als Aktivist; auch der Land rat von Neuwied protestiert am 30.1.1950 gegen dieses seiner Ansicht nach zu milde Urteil; 4.5.1950 Säuberungsurteil der Rechtsmittelabteilung Koblenz: Einstellung des Ver fahrens.
Reppert vermittelte den Eindruck eines herrschsüchtigen Menschen, der plump und brutal seine eigenen Interessen überall in den Vordergrund stellte und dabei über Leichen gehen konnte Gestorben'. 24.4.1968 in Bad Honnef.
(Q: BA PK/O 127 Reppert; LHA Ko Best. 856 Nr. 160497; Dorfey)
241
Rieder, Georg Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 28.12.1906 in Landau als Sohn des Sergeanten Georg Rieder. Familienstand', verheiratet, I Kind.
Religion: katholisch. Ausbildung: Volksschule, Oberreal schule;
Studium der Volkswirtschaft.
Beruf: seit 12.11.1941 kommissarischer Bürgermeister von Landau auf Kriegs dauer; 1.11.1942 Einberufung zur Wehr macht. Partei: NSDAP (Nr. 1120564);
seit Feb. 1932 Mitglied der SA (Adjutant und Sturm führer, dann Sturmführer z.b.V, 9.11.1937 Obersturmführer in der SA-Standarte 23);
1933/34 (?) Kreisbetriebszellenobmann, Kreisschulungsleiter, Gauabteilungsleiter, Gauschulungswalter der Gauleitung Rheinpfalz, Gaubetriebsgemeinschaftswalter der Gauleitung Rheinpfalz, 1935 Gauabteilungsleiter (Gauschulungswalter) in der Gauwaltung Rheinpfalz der DAF;*
345 Zeugenaussage des Kreisoberinspektors Hans Weber, Neuwied, vom 24.6.1948 (LHA Ko
Best. 856 Nr. 160497, Bl. 2).
384
2.9.1937-14.1.1938 Kreisleiter von Kaiserslautern; 14.1.1938-Okt. 1941 Kreisleiter von Kusel;
Nov. 1941 -31.10.1942 kommissarischer Kreisleiter von Landau. Gefallen-. 1945.346
Vom ehern. Bürgermeister von Kaiserslautern (1932-1938), Dr. Hans Weisbrod, als fanatisch und unfähig bezeichnet.347 (Q: BA PK/O 176 Rieder; LA Sp Best. T 65 Nr. 34; NSZ vom 16.11.1941 und vom 3.11.1942; Heinz 1994; Rothenberger, Pfalzatlas)
242
Rinklef, Philipp Karl Christian
Geburtsdatum und -ort: 26.10.1892 in Miehlen (Kr. St. Goarshausen) als Sohn des Müllers Karl Rinklef. Familienstand-, verheiratet seit 27.7.1918 mit Lisette Braun, 2 Kinder. Religion-, evangelisch, später gottgläubig. Beruf. Mühlenbesitzer in Miehlen.
Partei: NSDAP (Nr. 107919);
Ortsgruppenleiter von Miehlen;
14.9.1930-1931 Kreisleiter von St. Goarshausen, „Bauernredner“; 15.7.1933-30.6.1934 Angestellter in der Kreisbetriebsgemeinschaft 6 Eisen und Metall (Verbands-Kreisleitung Groß-Berlin) des Deutschen Metallarbeiter-Verbands inner halb der DAF;
ab 10.10.1941 aushilfsweise als Sachbearbeiterbei der Reichspropagandaleitung in Berlin beschäftigt. Gestorben: 10.2.1976 in Miehlen. (Q: BA PK/O 204 Rinklef, Best. N 22 Nr. 260; HStA Wi Abt. 408 Nr. 105 und 127; Standesamt Nastätten)
346 Durch Todeserklärung des Amtsgerichts Kusel vom 12.5.1955 wurde der Todeszeitpunkt
auf den 22.2.1945 festgelegt (schriftl. Auskunft des Standesamts Landau an Dr. Wolfanger, St. Wendel, vom 12.2.2001). 347 LA Sp Best. R 18 Nr. A 26499, Bl. 52.
385
243
Ritter, Heinrich
Geburtsdatum und-orf. 18.2.1891 in Gau-Odernheim (Kr. Alzey) als Sohn des Kaufmanns Jakob Ritter. Familienstand', verheiratet seit 25.8.1927 (Gau-Odernheim) mit Katharina Ebling, 1 Sohn.
Religion-, evangelisch, später gott gläubig.
Ausbildung'. 1896-1899 Volksschule und 1899-1904 Höhere Bürgerschule in Gau-Odernheim, 1904-1907 kaufmän nische Schule in Worms, Kurs an der Fernhochschule für volkswirtschaftliche Staatskunde und Politik „Athenäum“ in Füssen. Beruf'. 18.8.1914-23.12.1918 Kriegsdienst beim Infanterie-Regiment 118 und beim Feldartillerie-Regiment 10 (Westfront, zuletzt Unteroffizier, EK II);
1919-1933 Leiter der elterlichen Gemischtwarenhandlung in Gau-Odernheim (1932 Zusammenbruch seines Geschäfts wegen Überschuldung); seit 1922 ehrenamtlich in der Gemeindeverwaltung Gau-Odernheim tätig;
6.11.1930-1.7.1933 ehrenamtlicher Bürgermeister in Gau-Odernheim (erster NS-Bürgermeister in Hessen);
1931-1933 MdL (Hessen); 1931 Mitglied des Aufsichtsrates der Hessischen Staatsbank und des Verwaltungsrates der Landeshypothekenbank;
1933 Mitglied des Verwaltungsrates der Hessischen Versicherungsanstalt für gemeind liche Beamte und der Hessischen Kommunalen Landesbank; Mai 1933-1945 Vorsitzenderder Landesdienststelle Hessen bzw. Stellvertretender Vorsitzender der Landesdienststelle Hessen-Nassau des Deutschen Gemeindetags, zugleich Mitglied des Vorstandes des Deutschen Gemeindetags, 1.7.1933- 1.2.1934 (hauptamtlicher) Bürgermeister der Stadt Bingen;
Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1.2.-31.3.1934 Kreisdirektor des Kreises Bingen;
1.4.1934- 20.8.1942 Oberbürgermeister der Stadt Gießen;
386
1934 Mitglied des kommunalen Elektro-Zweckverbandes Kassel; März 1936-1945 MdR, Wahlkreis 33 (Hessen-Darmstadt); seit 13.6.1936 Leiter des Landesfremdenverkehrsverbandes Rhein-Main;
1939 Vorsitzender des Energieausschusses Rhein-Main; 1940 Vorsitzender der Sparkassen- und Verwaltungsschulen, Vorsitzender des Prü fungsausschusses für gemeindliche Beamte;
29.5.1941- 24.2.1943 Präsident der Hessischen Brandversicherungskammer Darm stadt; 20.8.1942- 1945 Oberbürgermeister der Stadt Mainz; 20.3.1945 vor den amerikanischen Truppen geflohen;
Partei'. Seit 1920 im völkischen Sinn tätig, 1922 Beginn der kommunalpolitischen Tätigkeit für die NS-Bewegung (Ortsgruppenleiter in Gau-Odernheim, offizielle Gründung der Ortsgruppe jedoch erst 1928);
um. 1924 Bildung einer „festen Kameradschaft“ mit Dr. Schilling und Dr. Daum, die führend in der NSDAP Mittelrheinhessens ist; Ende 1925 Gründung einer NS-Sparkasse in Gau-Odernheim („Landwirtschaftlicher Spar- und Kreditverein Gau-Köngernheim“), deren Aufsichtsratsvorsitzender er wird; 1.9.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 99069), Gauredner;
1929-1932 Provinzialleiter (ab Mai 1931 Bezirksleiter) und Gauinspekteur der NSDAP in der Provinz Rheinhessen; 1931- 1932 kommissarischer Kreisleiter von Mainz; 1932- 1934 Gauamtsleiter für Kommunalpolitik der Gauleitung Hessen-Nassau(Süd);
1.10.1933-15.5.1934 Kreisleiter von Bingen, danach Kreisleiter z.b.V; 1934-1935 Kreisinspekteur in Gießen; 1935 stellvertretender Kreisleiter von Gießen;
16.9.1942- 1945 Gauamtsleiter für Kommunalpolitik der Gauleitung Hessen-Nassau (für die Dauer des Krieges) ', seit 1944 Mitglied der SA (Hauptsturmführer ehrenhalber).
Nachkriegszeit'. 20.3.1945 Flucht nach Burg in die sowjetische Zone, Sommer 1945 Übersiedlung in die britische Zone, Aug. 1945 nach Deggendorf (Niederbayern), wo er unter falschem Namen („Heinz Möller“) als Industrievertreter lebt;
387
30.7.1945 Gutachten der Prüfungskommission Mainz befürwortet die Entlassung Rit ters als Oberbürgermeister (11.8.1945 Suspendierung vom Dienst);
4.1.1950 unter dem Schutz einer Amnestie Anmeldung unter seinem richtigen Namen in Kelsterbach, wo er bei seiner Mutter lebt;
6.12.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Zentralspruchkammer Hessen; nach 1950 Prozess gegen die Stadt Mainz wegen Anspruch auf Zahlung von Gehalt und Pension.
Gestorben'. 15.3.1966 in Rüsselsheim. (Q: BA PK/O 211 Ritter; LHA Ko Best. 852; Lilla 2004; Ruppel/Groß)
244
56 Nr. 130964; HStA Wi Abt. 520/FZ Nr.
Rührig, Rudolf
Geburtsdatum und -ort: 22.5.1903 in Lambrecht (B.-A. Neustadt a.d. Haardt) als Sohn des Unternehmers Konrad Rührig.
Familienstand', verheiratet seit 10.10.1934 mit Margarethe Fenner, 1 Kind.
ff
Religion', evangelisch, seit 1944 gott gläubig.
Ausbildung: Volksschule in Lambrecht, Realschule in Neustadt a.d. Haardt, 1920 Reifeprüfung („Einjährig-Freiwilligen“-Berechtigung), landwirtschaft liche Lehre, staatliche Lehranstalt für Landwirtschaft. Beruf: Bis 1926 in verschiedenen landwirtschaftlichen Volontär- und Verwalterstellen tätig, danach ohne laufende feste Tätigkeit; Dez. 1929-1931 Stadtrat in Lambrecht;
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz); 19.10.-23.12.1937 Wehrdienst (Flak);
388
Mai 1938-30.4.1939 Leiter der Abteilung IV (Schulungsamt) beim Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich;
19.8.1939-1945 Luftwaffe (seit 1942 Leutnant d.R.), u.a. Teilnahme am RusslandFeldzug, 1943/44 Chef einer Flakbatterie in Hagendingen (Lothringen). Partei'. Zunächst Mitglied der DVP;
seit 16.5.1925 Mitglied der SA in Lambrecht; 16.1.1926 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 28474), Gauredner, Gründer und Führer der NSDAP-Jugendgruppe und SA-Führer in Lambrecht; 1927 Eintritt in die HJ;
1928-1931 SA-Standartenführer und Adjutant des Gau-SA-Führers Rheinpfalz;
1928-1930 Gaupropagandaleiter der Gauleitung Rheinpfalz der NSDAP; 1929/30 Schriftleiter der Gau-Zeitung „Eisenhammer“ (Verurteilung zu 15 Tagen Gefängnis und 300 RM Geldstrafe durch die französischen Besatzungsbehörden), 1.10.1930 Schriftleiter der Gau-Zeitung „NSZ-Rheinfront“; 10.4.1931 Adjutant der SA-Brigade Pfalz-Saar;
15.8.1931 Schriftleiter der NS-Bauernzeitung „Grüne Woche“, 15.6.1932 Schriftleiter des „Pfälzer Bundschuh“; 10.4.1933- Juli 1934 Stellvertreter des Sonderbevollmächtigten der OSAF für die Pfalz (-» Schwitzgebel), 10.5.-14.9.1933 Adjutant der SA-Untergruppe Pfalz-Saar, 15.9.1933- 30.4.1935 Adjutant der SA-Brigade 51 „Ostpfalz“, 1.5.1935-15.1.1936 beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Stabsführers der SA-Brigade 151 „Westpfalz“ (Saarbrücken);
15.2.1936-1945 Gauschulungsleiter der Gauleitung Saarpfalz (ab 7.12.1940 West mark);
9.11.1937 SA-Oberführer (SA-Gruppe Kurpfalz); Mitglied der Reichserziehungsgemeinschaft der NSDAP, agrarpolitischer Fach berater; 1938-1940 mit Gauleiter -» Bürckel in Österreich, März/April 1938 stellvertretender Gauwahlleiter in Vorarlberg;
20.4.1944 SA-Brigadeführer (SA-Gruppe Kurpfalz). Nachkriegszeit'. 1945-12.4.1948 französische Kriegsgefangenschaft, danach bis 16.4.1949 Internierung in Landau;
389
5.5.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Belasteter; nach 1949 Landwirt in Lambrecht.
Gestorben'. 10.11.1970 in Lambrecht. (Q: BA PK/K 8 Röhrig; LA Sp Best. H 91 Nr. 21960, Best. R 18 Nr. A 22249 und Nr. A 26448, Best. T 65 Nr. 275; Heinz 1994; Lilla 2004; Wunder)
245
Rösener, Erwin Friedrich Karl
Geburtsdatum und -ort: 2.2.1902 in Schwerte (Lkr. Dortmund). Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1908-1913 Volksschule in Buer, 1913-1916 Realschule (bis Quarta) in Buer, 1917-1921 Elektrolehre bei der Firma Gebr. Raacke in Aachen, zudem Besuch der Fortbildungsschule in Aachen. Beruf. 1921 Prüfung als Elektromonteur, danach in mittleren und größeren Firmen und später bei den Deutschen Elektrizitäts-Werken (DEW) in Aachen tätig; Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 22 (Düsseldorf-Ost), ab 1936 Wahlkreis 1 (Ost preußen);
ab 1934 mehrere militärische Übungen, 15.12.1934 Gefreiter d.R. und Reserve-Offizier-Anwärter, 1.1.1936 Unteroffizier d.R., 11.5.-13.8.1936 Ausbildung zum Flug zeugführer an der Militärflugzeugführerschule des Luftkreiskommandos I in Devau (Ostpreußen); Mai-Okt. 1938 (ehrenamtlicher) Ratsherr der Stadt Berlin. Partei'. 6.11.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 46771) und SA;
1927/28 Ortsgruppenleiter in Aachen;
1928-1930 Abschnittsleiter und Versicherungsobmann der Gauleitung Rheinland;
1928-Dez. 1929 Führer des SA-Sturms 16 (Bezirk Aachen), 1929 SA-Sturmführer; Okt. 1929 Antrag auf Aufnahme in die SS, Dez. 1929 Austritt aus der SA, 4.11.1930 Aufnahme in die SS (Nr. 3575) als SS-Anwärter, 6.11.1930 SS-Truppführer (mit Wir kung vom 4.11.1930) im SS-Sturm 73 (Aachen), 18.2.1931 SS-Sturmführer, 18.2.21.12.1931 Führer des SS-Sturms 3/III/5 (Aachen), 21.12.1931 SS-Sturmhauptfüh rer, 21.12.1931-21.7.1933 Führer (bis 30.1.1933 m.d.F.b.) des SS-Sturmbanns IV/5 (später IV/58), 13.2.-30.11.1932 kommissarischer Führerder 58. SS-Standarte (Köln), 30.1.1933 SS-Sturmbannführer, 21.7.1933-10.9.1934 Führer (bis 12.5.1933 m.d.F.b.) der 20. SS-Standarte (Düsseldorf), 9.11.1933 SS-Obersturmbannführer, 12.5.1934 SS-
390
Standartenführer, 10.9.1934-20.9.1936 Führer der SS-Standarte 61 „Masuren“ (Allen stein), 15.1.1935-20.9.1936 SS-Standortführer des SS-Standorts Allenstein, 13.9.1936 SS-Oberführer, 16.9.1936-1.11.1938 Stabsführer des SS-Oberabschnitts Ost (Berlin), 20.9.1936 Führer des SD-Oberabschnitts Elbe (Dresden), 1.11.1938-19.6.1940 Stabsfuh rer des SS-Oberabschnitts Rhein (Wiesbaden), 1939-1944 Mitglied des Freundeskreises des Reichsführers SS Heinrich Himmler, 9.11.1939 SS-Brigadeführer, 19.2.-21.3.1940 informatorisch abgeordnet als Stellvertreter des Befehlshabers der Ordnungspolizei im WehrkreisXll (Wiesbaden), 1.3.-31.3.1940 zur Einarbeitung dem SS-Personalhauptamt zugeteilt, 2.4.-17.5.1940 informatorisch abgeordnet als Stellvertreter des Inspekteurs der Sicherheitspolizei und des SD in Wiesbaden, 21.6.1940-16.12.1941 Führer des SSOberabschnitts Rhein, 24.7.-2.10.1940 Höherer SS- und Polizeiführerbei den Reichs statthaltern und Oberpräsidenten der Rheinprovinz, in Hessen, in der Provinz HessenNassau und in Baden im Wehrkreis XII (Wiesbaden), 2.10.1940-16.12.1941 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten der Rheinpro vinz, in Hessen, in der Provinz Hessen-Nassau und in Baden und dem Chef der Zivil verwaltung in Luxemburg (Wiesbaden), 12.3.-21.3.1941 auf Kommando beim RSHA, 15.4.1941 Generalmajor der Polizei, 9.11.1941 SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei, 16.12.1941-20.2.1944 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatt haltern in Salzburg, in Kärnten, in Steiermark und in Tirol und Vorarlberg im Wehrkreis XVIII, 16.12.1941-1945 Führer des SS-Oberabschnitts Alpenland (Salzburg), 18.5.1942 in die für den Höheren SS- und Polizeiführer Alpenland im Wehrkreis XVIII vorhan dene Generalleutnantsstelle eingewiesen (mit Wirkung vom 1.1.1942), 10.12.1942 als Höherer SS- und Polizeifuhrer Donau vorgesehen, 20.2.1044-1945 Höherer SS- und Polizeiführer Alpenland in den Gauen Kärnten, Salzburg, Steiermark, Tirol-Vorarlberg und im Wehrkreis XVIII, Feb./März 1944 „Bandenbekämpfung“ in Jugoslawien (Kom mandeur der SS- und Polizeiabteilung des 18. militärischen Bereichs), 1.7.1944 Gene ral der Waffen-SS und der Polizei, 1.8.1944 SS-Obergruppenfuhrer, 1.10.1944-1945 Höherer Kommandeur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis XVIII, Okt. 1944-1945 Chef des Führungsstabs Bandenbekämpfung in Laibach, April/Mai 1945 Kommandeur des rückwärtigen Gebiets der Heeresgruppe E.
Nachkriegszeit’. 1945 Verhaftung durch britische Truppen, später an Jugoslawien aus geliefert, seit März 1946 in Laibach inhaftiert, 21.8.1946 vor dem jugoslawischen Militärgerichtshof in Belgrad zum Tode verurteilt.
Gestorben’. 31.8.1946 in Belgrad hingerichtet.348
(Q: Albouy; Lilla 2004) 348 Nach Albouy am 4.9.1946 in Laibach hingerichtet.
391
246
Rosenstock
Partei'. Sept. 1931-1932 Kreisleiter des Kreises Mayen der NSDAP. (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16737)
247
Roth, AdolfAndreas Otto
Geburtsdatum und -ort: 8.2.1891 in Ludwigshafen als Sohn des Christian Roth. Familienstand', verheiratet, 1 Kind.
Religion', katholisch, Kirchenaustritt 1936 auf Druck der Partei (seine Familie tritt nicht aus), Wiedereintritt 1948; Ausbildung'. 1906-1913 und 1917-1920 Abendschule in Mannheim (Schattenkon struktion, praktisches Maschinenzeichnen);
1.9.1913 Eintritt in ein bayerisches Infanterie-Regiment, Unteroffizier; 1914-März 1917 Teilnahme am 1. Weltkrieg (durch Verwundung ausgeschieden). Beruf. Maschinenbauer, spezialisiert auf Dampfmaschinen;
1.12.1920-1.9.1937 im Werk Oppau der BASF tätig (1.12.1920 Hilfsmeister, 1.10.1922 Fachmeister im Turbinen-Kraftwerk, seit ca. 1930 Meister der Betriebswerkstatt 99, 1.5.1934 Obermeister);349
Mitglied im Deutschen Werkmeisterverband, 1930 ausgetreten; April 1933-Juli 1935 Angehöriger des Vertrauensrates in der BASF (von der Arbeit freigestellt);
Ratsherr der Stadt Ludwigshafen und Mitglied des Kreistags in Ludwigshafen; 1.9.1941 -Jan. 1944 Abordnung zum Generalkommissar von Tschernigow (eine seiner bisherigen Parteistellung entsprechende Verwendung verbietet der Gauleiter von Ost preußen und Reichskommissar der Ukraine Erich Koch, der nach Roths Darstellung 1943 alles, was nach Pfalz roch, ausmerzen [wollte], um Ostpreussen im besetzten Gebiet einzusetzen)',
seit Okt. 1943 bei der Stadtverwaltung Ludwigshafen tätig, wo ihm das Amt für Arbeitsbeschaffung zugeteilt wird (Gauleiter -» Bürckel verlangt von Oberbürger 349 Sein Vorgesetzter in der Betriebswerkstatt 99 war Dr. Wittwer, der spätere NSDAP-Kreislei-
ter von Ludwigshafen; die Betriebswerkstatt war die Zentrale der NSDAP-Aktivisten und Kern der Ludwigshafener NSBO, innerhalb der BASF als das braune Haus bezeichnet, wo schon vor 1933 an den Türen Hinweise für die obligatorische Anwendung des Hitlergrußes angebracht wurden.
392
meister -> Horn, dass Roth nur die kleinste Schreiberstelle erhalten soll; seit Dez. 1944 wegen Krankheit arbeitsunfähig; seine Bezahlung erfolgt immer noch durch das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete). Partei'. Juli 1931-1933 Mitglied der NSBO in Ludwigshafen;
1.10.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 60368l);350
1.5.1932 Eintritt in die SA (1944 Obersturmführer ehrenhalber); Okt. 1932-März 1933 Ortsgruppenleiter von Ludwigshafen-Süd;
März 1933-Sept. 1937 Kreisorganisationsleiter in Ludwigshafen (rechte Hand des Kreisleiters Dr. -» Wittwer, Vertreter des Kreisleiters bei Sprechstunden);
1934-1936 zugleich Kreispersonalamtsleiter in Ludwigshafen 1936 Ablehnung des Angebots von Gauleiter -» Bürckel, die Kreisleiter-Stelle von Speyer-Germersheim zu übernehmen;
1.8.1937-1.9.1941 (bis 1.10.1937 kommissarisch, offiziell bis 1945) Gauorganisati onsleiter des Gaus Saarpfalz (ab 1940 Westmark);
Sept.-Okt. 1937 Gauinspekteur des Gaus Saarpfalz; 1939/40 Mobilmachungs-Beauftragter der Gauleitung Saarpfalz; 1.9.1941 Abkommandierung zum Generalkommissar für den Generalbezirk Tschernigow, Ernst Ludwig -» Leyser.351
Nachkriegszeit'. 29.8.-Okt. 1945 Haft im Gefängnis Ludwigsburg, anschließend Inter nierung im Lager Kornwestheim, 10.12.1947-1948 in Landau;
350 Nach eigener Darstellung in seinem Säuberungsverfahren nach 1945 hatte er zunächst ein
Aufnahmegesuch an die BVP gerichtet, das jedoch unbeantwortet geblieben war; erst nach seiner Entscheidung für die NSDAP sei jemand von der BVP zu ihm gekommen (LA Sp Best. R 18 Nr. 22060, Bl. 45). 351 Nach eigener Darstellung in seinem Säuberungsverfahren nach 1945 will Roth 1940 in große Differenzen mit Gauleiter Bürckel geraten sein, da dieser ihn zum Aufbau der DVG nach Lothringen versetzen wollte, was Roth verweigerte; er sei deshalb auf Wunsch des stellvertretenden Gauleiters Leyser mit diesem nach dem Osten gegangen, wo er Beschaf fungsaufträge durchzuführen hatte und fast ständig auf Reisen zwischen Deutschland und den besetzten Ostgebieten war (LA Sp Best. R 18 Nr. A 22060). Mit dieser Darstellung ist aber eine Beurteilung Roths durch die Gauleitung Westmark vom 27.8.1942 nur schwer in Einklang zu bringen: Pg. Roth ist es zu verdanken, dass innerhalb eines kurzen Zeitraums dasfür die Deutsche Volksgemeinschaft errichtete Ortsgruppen- und Zellensystem in diesem Neuland (sc. Lothringen) aufgebaut werden konnte (BA PK/K 35 Roth).
393
18.10.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter;
7.3.1949 nach weiteren Ermittlungen gleichlautendes Urteil der Spruchkammer Neu stadt (soziale Einstellung, anfangs sehr aktiver Nazi, hat sich nach 1933 allmählich umgestellt); 1949-1961 in Bad Dürkheim wohnhaft, danach wieder in Ludwigshafen. (Q: BA PK/K 35 Roth; LA Sp Best. R 18 Nr. A 22060, Best. T 65 Nr. 275)
248
Rothacker, Hans
Geburtsdatum'. 22.3.1904.
Beruf. Kaufmann, 1934 wohnhaft in Kleinkems (Kr. Lörrach). Partei'. 1.10.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 333729);
1939-1944 Kreisleiter von Bühl (Baden); 1944 Kreisleiter von Saarburg (Lothringen), Leiter des Verteidigungsabschnitts A in Finstingen.
Nachkriegszeit'. Vom US-Militärgericht in Dachau wegen Kriegsverbrechen zu 3 Jah ren Gefängnis verurteilt (angebliche Beteiligung an der Misshandlung und Ermordung von gefangenen amerikanischen Fliegern), Urteil in der Revision aufgehoben; 25.5.1948 in Frankreich zum Tode verurteilt.
Gestorben'. 18.11.1948 in Metz hingerichtet.
(Q: BA PK/K 70 Rothacker; NA Washington „Dachau Trials“ Nr. US 181; Maier; Rademacher; Wolfanger 1977; Mitteilung Dr. Wolfanger)
249
Rumpel, Arthur
Partei'. NSDAP, vor 1944 HJ-Oberbannführer und Adjutant des Gauleiters Simon;
2.5.1944 nach der Genesung von seinen Kriegsverletzungen in sein Amt als Kreisleiter von Zell eingeführt, erhält Anfang 1945 die Leitung des technischen Einsatzes der dortigen Kriegsgefangenen. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 90202; Dorfey)
394
250
Sammler, Julius Robert Walter
Geburtsdatum und -orf. 25.6.1899 in Plauen. Familienstand', verheiratet, I Kind.
Religion', gottgläubig.
Ausbildung'. 1905-1909 Höhere Bür gerschule Plauen, 1909-1915 Oberre alschule (Einjährig-Frei willigen-Zeugnis); 1.3.1915-21.6.1917 Banklehre bei der Vogtländischen Credit-Anstalt, Plauen; 21.6.1917-5.2.1920 Kriegsdienst an der russischen und französischen Front (zuletzt Gefreiter, ab Juli 1918 in fran zösischer Kriegsgefangenschaft).
Beruf'. 15.2.1920-31.12.1923 Bankbe amter bei der Vogtländischen CreditAnstalt bzw. der Commerz- und Privat bank, Filiale Plauen; 1.1.1924-31.3.1930 Bankprokurist bei der neu gegründeten Vogtländischen CreditBank, Plauen;
1.4.-31.5.1930 infolge Liquidation der Bank arbeitslos;
1.6.1930-30.6.1935 Kassierer und kaufmännischer Angestellter bei der Firma Säch sischer Telefunken-Vertrieb, Plauen. Partei'. 10.6.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 7292);
1933-1935 Blockleiter und Ortswart der NSV in Plauen;
1.7.1935-19.5.1937 Gaurevisor der Gauleitung Sachsen (hauptamtlich); 19.5.1937-1.6.1939 Vertreter des Gauschatzmeisters von Sachsen;
1.6.1939-1945 (bis 1.9.1939 kommissarisch) Gauschatzmeister des Gaus KoblenzTrier (ab 1940 Moselland). (Q: BA PK/K 148 Sammler)
395
251
Schäfer, Karl Wilhelm
Geburtsdatum'. 26.1.1899 in Neunkirchen (Kr. Ottweiler) als Sohn des Bergmanns Jakob Schäfer. Familienstand', verheiratet mit Hilda, 2 Kinder (Sohn gefallen, Tochter behindert).
Religion', evangelisch, 1936 Kirchenaustritt.
Beruf'. Volksschullehrer in Neunkirchen, seit 18.4.1936 Rektor (beurlaubt für den Par teidienst unter Belassung der Bezüge); April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1939 wegen Krankheit vom Militärdienst zurückgestellt;
1942-1943 Regierungs- und Schulrat in Lothringen, Landrat des Kreises Diedenhofen. Partei'. 1932 Eintritt in die NSDAP;
NSDAP-Zellenleiter in Oberhausen bei Zweibrücken, Kreisamtsleiter (Kreisschu lungsleiter und Leiter des Kreisamts für Erzieher) im Kreis Ottweiler, Kreisredner; 13.12.1935- 22.10.1936 stellvertretender Kreisleiter von Ottweiler;
22.10.1936- 16.4.1943 Kreisleiter von Ottweiler-St. Wendel;
1938 vorübergehend nach Österreich abgeordnet;
Nov. 1938 Teilnahme an den Ausschreitungen gegen Juden in Neunkirchen, Ottweiler und Illingen; Sept. 1941-März 1943 Kreisleiter von Diedenhofen (bis März 1942 kommissarisch);
1.12.1942-16.4.1943 Kreisleiter von Zweibrücken (1943 erkrankt, vertreten durch Emil Gauer);
Mitglied der SA (Sturmführer). Gestorben: 16.4.1943 in Saarbrücken (nach fast zweijährigem Nierenleiden, erblin det). 17.9.1947 Säuberungsbeschluss des Untersuchungsausschusses Ottweiler: Schäfer wäre als Minderbelasteter einzustufen, Rückversetzung zum Lehrer bei Zahlung der Witwenpension; 16.4.1948 Epurationsbescheid des saarländischen Kultusministeriums: Entzug der Witwenpension;
396
30.9.1949 Spruch des Obersten Säuberungsrates in Saarbrücken: Schäfer wäre als Schuldiger eingestuft worden, Einziehung seines hinterlassenen Vermögens.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 270; LA Sb StKpolS Nr. 1031; LA Sp Best. H 41 Nr. 1105, Best. R 18 Nr. 26688, Best. T 65 Nr. 266; Standesamt Neunkirchen; Grundriß; Mus kalla; Stockhorst; Wolfanger 1977; Mitteilung Dr. Wolfanger)
252
Schäfer, Philipp Ludwig
Geburtsdatum und -ort: 29.7.1895 in Baalborn (B.-A. Kaiserslautern) als Sohn des Wagnermeisters Jakob Schäfer. Familienstand', verheiratet seit 5.2.1921 mit Luise Ernst, 2 Söhne (der ältere 1937 gest.), seit 25.6.1934 verwitwet, wiederverheiratet 9.8.1941 mit Waldtraut Fischer, 3 Töchter.
Religion', evangelisch (Kirchenaustritt 1937, Gehaltspfandung durch die Kirche wegen rückständiger Steuern, Wiedereintritt 1946). Ausbildung'. 1902-1909 Volksschule in Baalborn, 1909-1914 Lehrerbildungsanstalt Kaiserslautern, Juli 1914 erste Lehrerprüfung;
4.8.1914-7.3.1916 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger beim 18. Bay erischen Infanterie-Regiment (Nov. 1915 Verlust beider Füße durch Erfrieren und Amputation bis zur Ferse, EKII). Beruf. 8.3.-31.12.1916 Aushilfslehrer an der Lehrerbildungsanstalt Kaiserslautern, 1.1.-30.4.1917 Hilfslehrer an der Volksschule Niederkirchen, 1.5.1917-31.1.1921 an der Volksschule Godramstein, Sept. 1919 Staatsexamen in Speyer, 1.2.1921-30.4.1925 Lehrer an der Volksschule Insheim, 1.5.1925-30.4.1938 an der Volksschule Godram stein, 7.2.1935 Hauptlehrer, 1.5.1938-20.10.1942 an der Volksschule Landau (seit 6.11.1939 beurlaubt unter Belassung der Dienstbezüge), 21.10.1942-31.3.1945 als Dozent an die Lehrerbildungsanstalt Kaiserslautern abgeordnet (seit 11.12.1944 beur laubt); 1922-1934 (Auflösung) Vorsitzender des Bezirkslehrervereins Landau-Annweiler, Mitglied des Ausschusses der Pfälzischen Lehrervereine; 1927-1934 nebenamtlicher Unterricht an der Landwirtschaftsschule Landau;
1933-April 1934 Gemeinderat in Godramstein (Amtsenthebung wegen früherer Mit gliedschaft im Odd-Fellow-Orden). 20.11.1942-13.7.1944 bei der Lehrerbildungsanstalt in Kaiserslautern tätig (bis zu deren Zerstörung durch Luftangriff).
397
Partei'. Zunächst Anhänger der SPD, 1921-1924 Mitglied des Odd-Fellow-Ordens (freimaurerähnliche Loge) in Landau; 1925-1940 Mitglied des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland (VDA); 1.4.1933 Eintritt in den NSLB (Kreisfachschaftsleiter in Landau); 1.5.1933 Eintritt in die NSDAP (Nr. 3274270); seit 1.9.1934 Ortsgruppen-Schulungsleiter und stellvertretender Ortsgruppenleiter in Godramstein, stellvertretender Kreisführer der NSKOV in Landau;
1937-1938 Kulturwart in Godramstein; Krei sreferent des Deutschen Volksbildungswerkes bei der DAF, 15.7. -31.12.193 8 Sonderbeauftragter der DAF für die kulturelle Betreuung des Westwalls vom Wieslautertal bis zum Rhein; seit 20.10.1938 Kreiskulturwart des Kreises Landau; seit Nov. 1939 Sachbearbeiter für Mob- und Abwehrangelegenheiten in der Kreislei tung Landau-Bergzabern;
1.5.1940-12.10.1942 kommissarischer Kreisamtsleiter in Landau (Betreuung des geräumten Gebiets des Kreises Bergzabern);
10.7.-20.11.1940 kommissarischer Kreisleiter von Salzburgen;
20.11.1940 zum Chef der Zivilverwaltung, Abt. Ernährung und Landwirtschaft in Metz zur Überwachung der Umsiedlung in Lothringen berufen (Gaubeauftragter für die Umsiedlung)', 16.9.1941-12.10.1942 kommissarischer Kreisleiter von St. Avold;
12.10.1942 wegen politischer Unzuverlässigkeit (Widerstand gegen Gestapo-Metho den) seines Ranges enthoben; ab 11.12.1944 zur Arbeitsvermittlung bei der Kreisleitung in Kaiserslautern verwen det, ab 28.12.1944 Geschäftsführer der Kreisleitung. Nachkriegszeit'. 25.6.1945-9.8.1947 Internierung in Idar-Oberstein und Landau, danach in Baalborn wohnhaft; 25.10.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter.
Fanatischer Aktivist... mit antichristlichen Affekten. 1.12.1950-30.6.1953 Lehrer und Schulleiter an der evangelischen Volksschule in Wörsbach, seit 1.7.1953 an der evangelischen Volksschule in Kallstadt, 17.12.1953 Hauptlehrer, 1.4.1961 Eintritt in den Ruhestand, aber weiterbeschäftigt als Lehrer im Angestelltenverhältnis;
398
Mitglied des Landesvorstands Rheinland-Pfalz und des Bezirksvorstands Pfalz der Gewerkschaft Wissenschaft und Erziehung (Pressereferent), Leiter der berufspoli tischen Bezirksstelle und des Presseamtes des Pfälzischen Lehrervereins; seit 1954 Mitglied des Presbyteriums in Kallstadt und der Bezirkssynode Bad Dürk heim der Protestantischen Landeskirche (stellvertretender Obmann der evangelischen Männerarbeit).
Gestorben'. 1.1.1962 in Kallstadt. (Q: LA Sp Best. H 14 Nr. 2656, Best. H 91 Nr. 20887, Nr. 26101 und Nr. 26503, Best. P 21 Nr. 133, Best. R 18 Nr. A 22098, Best. T 65 Nr. 275)
253
Schall, Hans Alphons Heinrich
Geburtsdatum und-orf. 26.4.1902 in Landau als Sohn des Kaufmanns Heinrich Schall (Teilhaber der Tabakfabrik Mayr & Co., Landau). Familienstand', verheiratet.
Religion', katholisch.
Beruf. Kaufmann in Landau (selbständiger Vertreter); 1.10.1941 -1943 Wehrdienst bei den Panzerjägem und im Heimat-Kraftfahrpark Mainz, zuletzt Feldwebel (kriegsbeschädigt).
1.1 .-6.10.1944 Leiter der Gruppenfahrbereitschaft des Bezirks Trier. Partei'. 1920 Eintritt in die NSDAP (Nr. 3733);352
1.5.1925-31.7.1927 Ortsgruppen-Schriftführer in Landau; 1925 zugleich Schatzmeister der NSDAP der Pfalz, bei der vorübergehenden Auflö sung der Ortsgruppe Landau durch Gauleiter -» Wambsganß am 15.11.1925 schwer belastet;
1933-1934 Kreisamtsleiter und Kreisadjutant in Landau; 1934 Eintritt in das NSKK, 1937 Obersturmführer;
7.10.1944 Ausschluss aus der NSDAP durch den Kreisleiter von Trier Albert -» Müller, da er als Fahrbereitschaftsleiter des Bezirks Trier die Stadt ohne Erlaubnis verlassen hatte, als sie vorübergehend unter amerikanischem Beschuss lag; dagegen Einspruch Schalls. 352 In dem „Meldebogen auf Grund des Gesetzes zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“, den er am 28.8.1946 im Internierungslager Moosburg ausfüllte, gab Schall als Eintrittsdatum „1931“ an, seine Migliedsnummer war ihm angeblich nicht mehr bekannt (LA Sp Best. R 18 Nr. A 111, Bl. 2).
399
Nachkriegszeit'. 15.5.1945-17.6.1947 Internierung in Moosburg, wegen Haftunfähig keit entlassen, danach wohnhaft in Hambach;
11.11.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter. Gestorben'. 2.1A976 in Neustadt a. d. Weinstraße.
(Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 91 Karteikarten „Schall, Hans“ und „Dittmar, Fritz“, Best. R 18 Nr. A 111)
254
Schaub, Peter
Geburtsdatum und -ort: 31.5.1897 in Neunkirchen (Kr. Ottweiler) als Sohn des Hüt tenarbeiters Peter Schaub. Religion', katholisch. Ausbildung'. Volksschule.
Beruf. 1912-1914 Unteroffizier in der Unteroffiziervorschule in Weilburg (Lahn);
4.8.1914-11.11.1918 Kriegseinsatz, zuletzt als Kampfflieger (Westfront), März 1920 als Feldwebel d.R. aus der Reichswehr entlassen;
1.10.1920-1.2.1933 Zollsekretär bei der Zollverwaltung (Steuer) des Saargebiets, 1.2.1933 wegen NS-Betätigung aus dem Zolldienst entfernt, 1935 wieder eingestellt und zum Zollinspektor befördert; 1.3.1935-1936 MdR, Wahlkreis Saarland; 1935-20.3.1945 Amtsbürgermeister in Quierschied (Krs. Saarbrücken); März 1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
Partei'. 1932 Eintritt in die NSDAP; aktiv als Blockwart, Zellenwart und ab 1.6.1933 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Saarbrücken-St. Johann-Süd, Kreispropagandaleiter, Funktionär der nationalsozialis tischen Arbeitsgemeinschaft der Beamten im Saargebiet;
1934 Landesgeschäftsführer der Deutschen Front in Saarbrücken; 1934 Kreisleiter der Deutschen Front in Saarbrücken; Okt. 1934-Feb. 1935 Kreisleiter der Deutschen Front in Merzig;
März-Dez. 1935 Kreisleiter der NSDAP in Saarlouis;
400
1936-1941 Leiter der Hauptstelle „Soziale Einrichtung“ im Gauamt für Beamte des Gaus Saarpfalz; Feb. 1941-20.3.1945 Kreisamtsleiter des Amts für Beamte des Kreises SaarbrückenLand.
Gestorben: 20.3.1945. (Q: LA Sp Best. H 37 Nr. 1911, Best. H 41 Nr. 1105, T 65 Nr. 271; Standesamt Neun kirchen; Lilla 2004; Muskalla)
255
Scheu, Julius
Geburtsdatum und -ort: 26.2.1895 in Kerzweilerhof (B.-A. Kirchheimbolanden) als Sohn des Bauern Georg Scheu. Familienstand', verheiratet seit 10.7.1924 mit Lina Würz, 4 Kinder.
Religion', evangelisch.
1914-Sept. 1917 Kriegsdienst beim 2. Bayerischen Reserve-Jäger-Bataillon (Ober jäger, Gefreiter). Beruf. Seit 1922 Landwirt auf dem elterlichen Betrieb in Kerzweilerhof (nach 1933 Erbhofbauer); seit 1.1.1936 Vorsitzender des Milch-, Fett- und Eierwirtschaftsverbandes in Kaisers lautern und Leiter des Landesernährungsamtes bzw. der Hauptabteilung III der Lan desbauernschaft Saarpfalz (ab 1940 Westmark); Hauptabteilungsleiter des Reichsnährstandes im Gau Saarpfalz;
seit 1937 Vorstandsvorsitzender der Vieh- und Pferdezentrale in Kaiserslautern;
1.8.1942-1945 kommissarischer Führer der Landesbauernschaft Westmark, Vorsitzen der des Gartenbauwirtschaftsverbandes Westmark; Leiter der Abteilung „Ernährung und Landwirtschaft“ beim Chef der Zivilverwaltung in Lothringen. Partei'. 12.12.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 868574); seit 1932 Mitglied der SA (zuletzt Obersturmführer, 1938 beurlaubt);
1933-1937 kommissarischer landwirtschaftlicher Kreisfachberater (Kreisamtsleiter) in Kirchheimbolanden; 1.8.1942-1945 Leiter des Gauamts für Agrarpoltik des Gaus Westmark. Nachkriegszeit'. 17.5.1945-15.7.1948 Internierung in Landau;
401
2.5.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter (ließ pol nische Arbeiter auf seinem Hof entgegen den Bestimmungen am Familientisch mit essen). Gestorben'. 23.9.1971 in Kerzweilerhof.
(Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 26510 und Karte „Scheu, Julius“, Best. R 18 Nr. A 1689 und Nr. E 14366, Best. T 65 Nr. 275)
256
Scheyer, Karl
Geburtsdatum und -ort: 20.9.1901 in Wahlrod (Oberwesterwaldkreis) als Sohn des Landwirts Gustav Scheyer. Familienstand', verheiratet, 2 Kinder; zweite Eheschließung 22.10.1965 (Gebhards hain).
Religion', evangelisch. Beruf. Maurer; 1933 Mitglied des Kreisausschusses im Oberwesterwaldkreis, kommissarischer Bür germeister von Hachenburg; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1.7.1941-19.12.1944 Kriegsdienst in der Wehrmacht.
Partei'. 1.10.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 156661);
10.12.1929-31.7.1935 Kreisleiter des Kreises Oberwesterwald (ehrenamtlich); 1.8.1935-1.10.1937 Kreisleiter des Kreises Dillenburg (hauptamtlich); 1.10.1937-1945 Kreisleiter des Kreises Main-Taunus (ab 1939 Maintaunus-Obertaunus, Sitz in Bad Soden).
Gestorben'. 31.3.1971 in Altenkirchen (Westerwald). (Q: BA PK/P 40 Scheyer; Standesamt Hachenburg; Lilla 2004; Rademacher)
257
Schickert, Ludwig Alfred
Geburtsdatum und-ort: 8.8.1901 in Schniftenbergerhof (Gde. Kriegsfeld, B.-A. Kirch heimbolanden) als Sohn des Landwirts Ludwig Schickert.
Familienstand', verheiratet mit Berta Priester, 2 Kinder.
Religion', evangelisch.
402
Ausbildung: Bis 1910 Volksschule in Nieder-Wiesen, danach Realschule in Bonn, bis 1918 Landwirtschaftsrealschule in Bitburg, danach bis 1923 Studium an der Land wirtschaftlichen Hochschule Hohenheim.
Beruf: 1924 Übernahme des väterlichen Betriebs, Landwirt und Saatzüchter in Schniftenbergerhof (ca. 300 Morgen Land);
1932 MdL (Bayern); Juli 1932-31.1.1935 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz), Mandat auf Betreiben des Gauleiters -» Bürckel für ungültig erklärt;353 März 1933-Ende 1934 Erster Vorsitzender der Landwirtschaftlichen Hauptgenossen schaft Ludwigshafen und des Landwirtschaftlichen Kreisausschusses der Pfalz;
1936-1939 aufgrund Haftbefehls des Sondergerichts Frankenthal wegen fortgesetzten Vergehens gegen das Heimtückegesetz flüchtig, u.a. in den Niederlanden und 1937/38 ein halbes Jahr bei seinem Schwager in Friedrichroda (Thüringen); Schickert hatte den Rechtsanwalt Dr. Rudolf -» Hammann mit der Wahrnehmung seiner Interessen beauftragt, der jedoch das ihm von Schickert übergebene Belastungsmaterial an -» Bürckel aushändigte; 11.5.1939 Aufhebung des Haftbefehls durch das Sondergericht Kaiserslautern nach Wegfall der Haftgründe (Schickert wird davon durch den Reichsbauernfuhrer Darré persönlich informiert);
1939-1945 wieder Landwirt in Schniftenbergerhof.
Partei: 1.4.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 60807), Mitglied der SA; Aug. 1930-Juli 1932 landwirtschaftlicher Kreisfachberater der NSDAP in Kirchheim bolanden; Gründer der NS-Bauernzellen und treibende Kraft bei der nationalsozialistischen Unterwanderung der Pfälzischen Bauernschaft, die im Aug. 1932 mit den NS-Zellen fusioniert;
Juli 1932-Juli 1934 landwirtschaftlicher Gaufachberater der NSDAP in der Pfalz, Landesbauernführer;
Anfang 1933 Gründer der pfälzischen NS-Bauernorganisation „Bundschuh“; 1933 Kreisbauernführer in Kaiserslautern;
1933-Juli 1934 Leiter des Gauamts für Landwirtschaft der Gauleitung Rheinpfalz;
1933-Juli 1934 Mitglied des Reichsbauernrats; 353 Nachgerückt: Leonhard Wüchner, Zweiter Bürgermeister von Germersheim.
403
Juli 1934 Ausschluss aus der NSDAP wegen parteischädigenden Verhaltens (schon seit Ende 1932 Konflikt mit Gauleiter -» Bürckel, den er separatistischer Aktivitäten bezichtigt; -» Bürckel unterstellt ihm eigene Ambitionen auf den Gauleiterposten), 12.2.1935 Bestätigung des Ausschlusses durch Hitler. Nachkriegszeit'. Dez. 1945-9.8.1947 Internierung in Landau, danach vorübergehend wohnhaft in Neustadt a. d. Haardt, da er für den Kreis Kirchheimbolanden Aufent haltsverbot erhält;
1.9.1949 erneute Übernahme seines landwirtschaftlichen Betriebs auf dem Schniftenbergerhof (1945-1949 von der Besatzungsmacht unter Zwangsverwaltung gestellt);
3.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neustadt, da nur als Minderbelasteter einzustufen. Auskunft des Bürgermeisters von Kriegsfeld 1948: Seine angebliche Verfolgung war mehr theatralischer Art... Als er nach seiner angeblichen Verfolgung zum !. mal wieder nach hier kam, stieg er aus dem Auto und schrie mit beiden erhobenen Armen in die Ortsstrasse:,, Und dennoch Heil Hitler". Ferner war er ein großer Judenfeind.
Auskunft der CDU Kirchheimbolanden 1948: Radikal und rücksichtslos; erstklassiger Propagandist. Schade, dass er nicht schon 1902 gestorben ist. Er hat viel Unheil angerichtet und musste während der Nazizeit etwa 2 Jahre sich in Holland aufhalten, sonst wäre es ihm hier schlecht ergangen. Schickert war schwerbehindert (Vollamputation des linken Beines). Gestorben: 14.11.1951 in Schniftenbergerhof. (Q: LA Sp Best. J 71 Nr. 428, Best. R 18 Nr. A 24266; Lilla 2004; Schepua 1999)
258
Schill, Gustav
Geburtsdatum und -ort: 22.7.1899 in Hagenau. Familienstand: verheiratet, 2 Kinder (Sohn vermisst). Religion: katholisch.
Ausbildung: Volksschule und Gymnasium in Hagenau bis Obersekunda, anschließend Ingenieurschule in Mannheim;
1917-1919 Militärdienst. Beruf: Nach abgeschlossenem Studium Betriebsingenieur in Rheinbrohl; 1925 kurzfristig Autovertretung aus wirtschaftlicher Not; bis 1.11.1942 Betriebsingenieur der Mannesmann Röhrenwerke Hönningen;
404
1.11.1942-1.5.1945 Ingenieur bei Steine und Erden GmbH, Goslar;
Nov. 1942-Mai 1944 Militärdienst (Einsatzgebiet Ukraine), ab Mai 1944 im Interesse der Rüstungsindustrie vom Militärdienst zurückgestellt. Partei'. 1.8.1932 Eintritt in die NSDAP;
Dez. 1932-Nov. 1942 Ortsgruppenleiter von Hönningen;
1942 M-Kreisleiter von Neuwied. Nachkriegszeit'. 1945 untergetaucht;
21.7.1945-31.8.1948 Tätigkeit auf einem Bauernhof in Niedersachsen;
27.8.1949 Klageschrift des Landeskommissars für die politische Säuberung: Haupt schuldiger; 16.6.1950 Säuberungsspruch: Belasteter.
(Q: Dorfey)
259
Schilling, Dr. Karl
Geburtsdatum und -ort: 4.6.1889 in Armsheim (Kr. Oppenheim) als Sohn des Guts besitzers Julius Schilling. Familienstand', verheiratet 1930 (Bremen) mit Dorothee Beeck, 2 Kinder. Religion', evangelisch, 1943 gottgläubig.
Ausbildung'. Volksschule in Armsheim, Gymnasium in Worms, Studium der Medizin an den Universitäten Gießen, Leipzig, Straßburg, München und Freiburg.
Beruf'. Assistent an der Staatlichen Frauenklinik in Dresden;
2.8.1914-Nov. 1918 Kriegseinsatz als Regiments- und Bataillonsarzt im Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 (dreimal verwundet, EKII und I, Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern, Oberarzt d.R.); 1920-30.9.1937 Arzt in Gau-Odernheim;
1924 von den französischen Besatzungsbehörden verhaftet und von einem franzö sischen Kriegsgericht in Wiesbaden verurteilt, aber aufgrund des Londoner Abkom mens von 1924 amnestiert;
1931-1932 MdL (Hessen);
März 1933-1937 Mitglied des Provinzialausschusses Rheinhessen; Sommer 1933 Entziehungskur (laut Angaben von Dr. Konrad -» Sochatzy Morphi nist)',
405
1937 Eintritt in die Wehrmacht als Reserveoffizier, zuletzt Stabsarzt d.R.; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
2.4.1941-1945 MdR, Wahlkreis 33 (Hessen-Darmstadt).
Partei: 1922 Eintritt in die NSDAP, Aufbau der Partei in Rheinhessen von Gau-Odernheim aus; 1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 99070);
3.1.1929-30.9.1937 ehrenamtlicher Kreisleiter von Alzey;
1934-1937 Leiter des Amts für Volksgesundheit der Verwaltungsstelle 13 (Alzey);
1.10.1937 Übernahme in das hauptamtliche Dienstverhältnis der NSDAP;
1.10.1937-1945 Kreisleiter von Groß-Darmstadt. Gestorben: 19.3.1973 in Göttingen. (Q: BA PK/P 63 Schilling; LHA Ko 856 Nr. 133443; Lilla 2004; Ruppel/Groß)
260
Schimmel, Josef
Geburtsdatum und -ort: 29.8.1878 in Bärnest (B.-A. Kemnath, Oberpfalz) als Sohn des Maurers Johann Schimmel. Familienstand: verheiratet mit Johanna Cornulius, 1 Kind. Religion: katholisch, Kirchenaustritt nach 1939.
Ausbildung: 1884-1891 Volksschule in Poppenreuth, danach in der Landwirtschaft tätig;
ab 1894 Maurerlehre bei seinem Onkel. Beruf: Ab 1898 Militärdienst (8. Bayerisches Infanterie-Regiment “Großherzog Fried rich II. von Baden” in Metz, 1907 Vizefeldwebel);
Ende 1911 Eintritt in die Zollverwaltung als Grenzaufseher beim Hauptzollamt Emme rich; seit 27.1.1915 Offizierstellvertreter;
April 1915-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg in Polen, Baltikum und Finnland als Führer einer Maschinengewehr-Kompanie (1.8.1915 EK II, 1.12.1915 Leutnant der Landwehr, 1.12.1917 EK I, Kopfschuss; durch nachträgliche Verfügung des Reichs wehrministers 1922 Oberleutnant); 1918-1920 Zolldienst an der Grenze;
406
1.9.1920-31.5.1934 im Finanzamt Höchst tätig (Steuerassistent, 1.1.1923 Steuersek retär, 1.12.1926 Obersteuersekretär, 1.1.1934 Obersteuerinspektor);
1.3.1931-1934 Stadtverordneter in Höchst; 1.6.1934- 17.7.1935 Bürgermeister von Dillenburg (enthoben auf eigenen Wunsch aus Rücksicht auf seine angegriffene Gesundheit, bis 1.9.1935 arbeitsunfähig); 1.9.1935- 31.10.1938 im Finanzamt Saarbrücken tätig;
1.11.1938-31.8.1943 Steueramtmann im Finanzamt Landau;
1.9.1943 Eintritt in den Ruhestand.
Partei'. 5.5.1923 Eintritt in die NSDAP;
Ende April 1923 von den Franzosen aus Höchst ausgewiesen, geht nach Schlüchtern, wo er im Wahlkampf 1924 für den Völkisch-Sozialen Block arbeitet und dann den Bund Oberland organisiert; Okt. 1924 Rückkehr nach Höchst;
25.10.1927 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 69295); seit 9.12.1931 Ortsgruppenleiter von Groß-Höchst (1933 zahlreiche Ausschreitungen gegen politische Gegner), Kreis-Kommunal-Fachberater im Main-Taunus-Kreis der NSDAP;
1933 NSDAP-lnspekteur der westlichen Vororte Frankfurts;
1.6.1934-17.7.1935 Kreisleiter von Dillenburg; 1.9.1939-30.6.1940 Kreisleiter ehrenhalber in Landau, Vertretung des Kreisleiters -» Lämmel während dessen Abwesenheit. Nachkriegszeit'. 22.5.1945-11.3.1948 Internierung in Regensburg (bis 19.4.1947, dort entlassen als Schwerversehrter) und Landau; 2.3.1948 Antrag des Öffentlichen Klägers in Landau: Hauptschuldiger.
Schimmel war ein Trunkenbold, Zeschpreller (!) und der gefurchteste (!) Nazi in Höchst a.M. und Umgebung (Zeugenaussage des Matthias Gier, Frankfurt-Nied, vom 8.8.1948 im Säuberungsverfahren);
Sch. ist ein notorischer Säufer zu dieser Zeit [1933] gewesen, prellte die Gastwirte, belästigte die Gäste in Lokalitäten, mit seiner Horde überfiel er Gaststätten u. ver prügelte dort die Gäste (Zeugenaussage des Peter Fischer, Frankfurt-Höchst, vom 19.8.1948 im Säuberungsverfahren); 14.10.1948 Strafanzeige des Öffentlichen Klägers in Landau gegen Schimmel bei der Staatsanwaltschaft Landau wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Amtsan-
407
maßung, Freiheitsberaubung, Landfriedensbruchs, schweren Hausfriedensbruchs und schwerer Körperverletzung bzw. Raufhandel. Gestorben'. 7.5.1949 in Landau. (Q: LA Sp Best. R 18 Nr. A 16394, Best. T 65) 261
Schlee, Karl Ludwig
Geburtsdatum und -ort: 16.5.1902 in Eisenberg (Pfalz) als Sohn des Gast wirts Ludwig Schlee. Familienstand', verheiratet seit 16.12.1927 mit Johanna Drescher, 3 Kinder.
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1908-1913 und 1915 Volks schule in Carlsberg; 1913-1914 Mittel schule in Elberfeld (die er wegen Kriegs ausbruch verlassen muss), 1916-1919 kaufmännische Lehre bei der Firma Luis Hubing, Kolonialwarengroßhandlung in Lambsheim, 1916-1917 Fortbildungs schule in Lambsheim, 1917-1923 Fort bildungsschule und verschiedene Fort bildungsabendkurse in Frankenthal. Beruf'. 1919-1923 bei der Firma Luis Hubing beschäftigt;
1923-1925 Geschäftsführer bei der Großhandlung Wilhelm Kuch in Neustadt; 1926-1938 kaufmännischer Reisevertreter bei der Kolonialwarengroßhandlung Gebr. Mann, Neustadt;
Schlee muss nach dem Krieg für seine Eltern und Geschwister sorgen, da sein Vater krank aus dem Krieg zurückgekommen war; nach dem Tod des Vaters 1928 muss die Mutter Anwesen und Feld verkaufen, um die Schulden zu begleichen;
1.4.1933-31.3.1936 Stadtrat und Fraktionsführer der NSDAP in Neustadt; 1.4.1936-1938 ehrenamtlicher Bürgermeister von Neustadt; 28.4.1938-1.3.1944 Oberbürgermeister von Neustadt (seit I 1.6.1938 hauptamtlich);
1.8.1940-1.3.1941 Abordnung nach St. Dizier (Frankreich) durch Reichsstatthalter -» Bürckel;
408
1.8.-15.11.1941 freiwilliger Kriegsdienst;
ab 1.3.1944 wieder zur Wehrmacht einberufen, schwer verwundet (Kopfverletzung). Partei: 25.5.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 20597); 1925- 1933 abwechselnd Ortsgruppenleiter und Kreispropagandaleiter in Neustadt a. d. Haardt, 1926 am Abschluss des „Burgfriedens“ zwischen Leyser und dem Reichsbanner-Führer in Neustadt, Hans Koller, beteiligt; 1926- 1932 SA (zuletzt Scharführer), 1933-1943 SA-Reserve (zuletzt Hauptsturm führer);
Juli 1933-Mai 1938 Ortsgruppenleiter von Neustadt-West (nach Aufteilung der Orts gruppe Neustadt in drei Ortsgruppen); 1933-1941 stellvertretender Kreisleiter von Neustadt a. d. Haardt, 1938-1943 zugleich Kreisorganisationsleiter, 1938-1940 während der Abwesenheit des Kreisleiters -» Merkle in Wien kommissarischer Kreisleiter; 1943 für ca. 3 Wochen zu den Kreisleitungen Saarburg und Metz-Land abgeordnet.
Nachkriegszeit: 28.4.1945-Juni 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft, dann Inter nierung in Kornwestheim (bis 1947) und Landau bis 23.12.1948 (auch die Ehefrau ist 1946/47 für 13 Monate in Wörth und Landau interniert);
30.1.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch Beschluss der Spruchkammer Neustadt.
Gestorben: 1.7.1988 in Neustadt a. d. Weinstraße. (Q: BA PK/P 87 Schlee; LA Sp Best. R 18 Nr. A 26021; Heinz 1994; Wunder)
262 Schlieker, Ewald
Geburtsdatum und -ort: 24.3.1911 in Lügde (Kr. Höxter) als Sohn eines städtischen Beamten. Familienstand: verheiratet seit 20.10.1940.
Religion: katholisch (streng religiöse Erziehung, mehrere Priester in der Verwandt schaft, darunter der 1942 im Vernichtungslager Schloss Hartheim bei Linz an der Donau vergaste Pfarrer Otto Günnewich von Niedersalwey).354
Ausbildung: Jungarbeiter in der Landwirtschaft, dann Verwaltungsausbildung; 1931 Sekretärsprüfung in Minden, 1936 Inspektorenprüfung in Trier. 354 Zu Günnewich vgl. Helmut Moll (Hrsg.), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Bd. 1, Paderborn 1999 (3. Aufl. 2001), S. 482-484.
409
Beruf'. Bis 31.10.1937 Verwaltungs beamter (Sekretär und Inspektor) in Lügde, Brakei, Höxter, Hannover, Mül heim und Bitburg;
26.8.1939- 11.8.1940 Kriegsdienst als Infanterist im Westen, Beförderung zum Unteroffizier, EK II. Partei'. Ab 1929 als katholischer Jugendbündler in politischen Versammlungen, Opposition zur NSDAP;
1.12.1931 Eintritt in die NSDAP (auf einer NSDAP-Versammlung mit Prinz August Wilhelm von Preußen); seit 1.11.1937 hauptberuflich bei der Gauleitung Koblenz in der Kanzlei beschäftigt (nachdem ihm angeblich für den Fall einer Weigerung berufliche Nachteile angedroht worden sind); 1.1.1938-1.9.1940 Leiter der Hauptstelle Angelegenheiten des inneren Geschäfts ganges beim Gaustabsamt Koblenz-Trier, im Aug. 1940 für 3 bis 4 Tage beim Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg; 1.9.-1.10.1940 Kreisstabsamtsleiter des Kreises Saarburg;
1.10.1940- 9.4.1943 Kreisgeschäftsfuhrer bei der Kreisleitung von Trier-Land-Ost in Hermeskeil, seit März 1941 M-Kreisleiter von Trier-Land-Ost;355
9.4.1943-7.3.1945 Kreisstabsamtsleiter und M-Kreisleiter von Ahrweiler; Jan. 1944 Eintritt in die katholische St.-Sebastianus-Schützengesellschaft in Ahrweiler;
7.3.1945 Flucht über den Rhein. Nachkriegszeit'. 1946-1947 Internierung beim Arbeitskommando 116 in Frankfurt am Main, Wohnort der Ehefrau: Friedrichsdorf (Taunus).
(Q: BA PK/P 100 Schlieker; LHA Ko Best. 662/5 Nr. 132, Best. 856 Nr. 10815; Dorfey)
355 Nach Schliekers eigener Darstellung vor der Spruchkammer nach 1945 war der Kreisleiter von
Trier-Land-Ost (Peter Schmitt) zur Wehrmacht einberufen, sein erster Vertreter wurde wegen beträchtlicher Unterschlagungen in seinem Zivilberuf eingesperrt, der eingesetzte zweite Vertreter aus Trier kümmerte sich nicht um den Nachbarkreis, der dritte Vertreter erkrankte im März 1941 (LHA Ko Best. 856 Nr. 10815, Bl. 28).
410
263 Schloimann, Paul
Geburtsdatum und -orf. 4.5.1898 in Osnabrück als Sohn des Kaufmanns Carl Schloi mann. Familienstand', verheiratet, 1 Sohn.
Religion', evangelisch-lutherisch, später gottgläubig. Ausbildung'. Volksschule, höhere Schule;
1916-1919 Wehrdienst, Teilnahme am 1. Weltkrieg (EKII); Jurastudium, 1922 Referendarsprüfung, 1926 zweites juristisches Staatsexamen.
Beruf'. 1927-1.7.1933 Rechtsanwalt in Worms; 1933 Stadtrat in Worms (Vorsitzender der NSDAP-Fraktion), Mitglied des Provin ziallandtags von Rheinhessen;
3.7.1933-31.3.1938 Erster Beigeordneter der Stadt Mainz (ab 2.1.1934 hauptamt lich);
1.4.1938-24.3.1939 Stadtrat und Beigeordneter der Stadt München (Fürsorgewesen), Berufung am 22.3.1939 durch den Reichsstatthalter in Bayern zurückgenommen {da „ ich es nicht verstanden habe, mich in Bayern einzuleben und da man erwartet habe, daß ich als Beigeordneter der Hauptstadt der Bewegung mich mehr für nationalso zialistische Belange einsetze “), seitdem auf Wartegeld gesetzt (je zur Hälfte von den Städten Mainz und München getragen), bis 1941 wohnhaft in Klais (Lkr. GarmischPartenkirchen); Okt. 1939-Juli 1940 Stadtkommissar in Jaroslau (Generalgouvernement);
17.10.1941 -10.8.1942 Abordnung als Leiter des Referats Aufklärung beim General kommissar von Estland in Reval, seitdem ohne Verwendung (Bemühungen des Reichs innenministeriums, für ihn eine Verwendung zu finden, bleiben bis zum Kriegsende erfolglos), wohnhaft in München. Partei'. 1.10.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 100966), aktiv tätig seit Juni 1928;
Juni-Dez. 1928 Ortsgruppenleiter von Worms, Gauredner; Dez. 1928-5.3.1931 Kreisleiter von Worms {ist nicht in der Lage, sich durchzusetzen und muss, auch nach seinem eigenen Vorschlag, verschwinden, Bericht des hessischen Gauleiters Gemeinder über die Prüfung der Verhältnisse in der Ortsgruppe Worms am 25.2.1931);356 März 1931-3.7.1933 Kreiskommunalamtsleiter in Worms; 356 BA Best. NS 22 Nr. 1053, Bl. 189-192).
411
3.7.1933-1.4.1938 Gauabteilungsleiter bei der Gauleitung Hessen-Nassau; ab 1.4.1938 Gauabteilungsleiter und Gauredner bei der Gauleitung München-Ober bayern, seit 1.6.1939 Gauredner z.V.d. Reichspropagandaleitung;
1939 SA-Obertruppführer, Rechtsberaterbei der SA; 1941/42 in Reval Mitglied der SS als ehrenamtlicher juristischer Berater.
Nachkriegszeit’. Bis 1952 wohnhaft in Chieming (Lkr. Traunstein), danach wieder in Worms; 10.9.1947 Säuberungsurteil der Spruchkammer Traunstein: Belasteter, dagegen Wider spruch Schloimanns;
10.5.1949 Säuberungsurteil der Berufungskammer München - Senat Traunstein: Mit läufer, 200 DM Sühne; seit 1951 mehrere Zivilprozesse gegen die Stadt Mainz wegen Anspruch auf die Zah lung von Gehalt und Wartegeld (15.6.1960 vom Oberlandesgericht Koblenz abge wiesen), zugleich Klage gegen die Stadt Mainz wegen Nichtberücksichtigung seiner Ernennung zum Beigeordneten (14.5.1958 vom Bezirksverwaltungsgericht Neustadt a. d. Weinstraße abgewiesen);
1958,1960 und 1962 vergebliche Gnadengesuche an den rheinland-pfälzischen Minis terpräsidenten Altmeier um Gewährung eines Unterhaltsbeitrages aus seinem früheren Beamtenverhältnis. Gestorben’. 4.3.1992 in Worms. (Q: BA PK/P 105 Schloimann, DS/B 97 Schloimann, Best. NS 22 Nr. 1053; LHA Ko Best. 860 Nr. 801; Standesamt Osnabrück; Rademacher)
264 Schmeicher, Willy
Geburtsdatum und -ort: 25.10.1894 in Eppingen (Kr. Heidelberg) als Sohn des Gla sermeisters Jakob Schmeicher. Familienstand’, verheiratet seit 1934 mit Hilde Berg.
Religion’, evangelisch, 1943 gottgläubig. Ausbildung’. 1901-1911 Volksschule und Realschule in Eppingen, 1911 EinjährigenExamen an der Realschule in Eppingen;
191 l-Aug. 1914 Studium an der Kgl. Baugewerbschule Stuttgart, Abteilung Bau technik;
412
3.8.1914 Kriegsfreiwilliger beim 1. Rekrutendepot des badischen ErsatzPionier-Bataillons Nr. 14 (Westfront), 17.7.1915 Unteroffizier, 1.3.1916 Offiziersaspirant, 14.3.-9.6.1916 Offi ziersaspirantenkursus beim Ersatz-Pio nierbataillon Nr. 9, 17.8.1916 etatmä ßiger Vizefeldwebel, 12.7.1917 Leut nant, 27.9.1918-1.2.1920 in englischer Kriegsgefangenschaft, 1.2.1920 aus dem Heeresdienst entlassen (dreimal verwundet, EK II und 1); Juli 1920 Abitur (Kriegsreifeprüfung) an der Oberrealschule in Stuttgart; Okt. 1920-1925 Studium der Bauinge nieurwissenschaft an der Technischen Hochschule Stuttgart;
1.9.1923-1.2.1924 Zeitfreiwilliger bei der Fahr-Abteilung 5 (Ludwigsburg) der Reichs wehr, 1.10.1924 Oberleutnant d.R.; 1925 Diplom-Ingenieur-Examen.
1925-1927 Vorbereitungsdienst bei der württembergischen Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau in Stuttgart; 1927 Staatsprüfung zum Regierungsbaumeister des Bauingenieurfachs;
Beruf. 1927-1931 Vorstand des technischen Büros der Wasser- und Abwasservereini gung Neustadt a. d. Haardt; 1929-1.1.1934 Mitglied und Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Stadtrat Neu stadt;
1931 wegen Beleidigung eines Juden zu 50 RM Geldstrafe verurteilt;
April 1932-1933 Bauingenieur bei der Internationalen Baumaschinenfabrik Neustadt a. d. Haardt; März 1933-1937 Mitglied des Pfälzischen Kreistags (Fraktionsführer der NSDAP) in Speyer;
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz);
1933-21.12.1937 Vorsitzender des Aufsiehtsrats der Pfälzischen Gas AG;
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1.3.1935- Jan. 1942 (bis 12.2.1936 kommissarischer) Polizeipräsident in Saar brücken; 24.9.1935- 15.10.1935 militärische Übung in der 13. Kompanie des III. Bataillons des Infanterie-Regiments 57 (Ohrdruf), 1.3.1938 Hauptmann d.R.; 1940 Kriegsdienst im Infanterie-Regiment 70 der 36. Infanterie-Division, 1940 Leiter der Zivilverwaltung im Bereich der 1. Armee;
Dez. 1940-Jan. 1942 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Polizeipräsidenten in Metz beauftragt; 15.10.1943-1945 Chef der Technischen Nothilfe (Reichsamt Technische Nothilfe) in Berlin; 1945 Leiter des Arbeitsstabs Süd der Technischen Nothilfe. Partei'. 1920-1928 Wikingbund;
1.6.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 90783) und SA; 1928-1.8.1930 Gau-SA-Führer Baden;
1928-3.7.1931 Vorsitzender des Gau-USchlA Rheinpfalz;
17.6.1930 Eintritt in die SS (Nr. 2648), 17.6.1930 SS-Anwärter, 27.7.1930 SS-Truppführer (mit Wirkung vom 25.7.1930), 27.7.1930-30.1.1931 Führer des SS-Trupps Neu stadt a. d. Haardt im SS-Sturm 103; 1.8.1930 als Standartenführer aus der SA ausgetreten;
30.1.1931 -10.9.1932 Führer des SS-Sturms 4/11/10,30.1.1931 SS-Sturmführer; 1932 Fachberater für Arbeitsdienstpflicht der Gauleitung Rheinpfalz; 9.9.1932 SS-Sturmhauptfuhrer, 10.9.1932-24.4.1933 beauftragter Führer der 10. SSStandarte (Neustadt a. d. Haardt), 24.12.1932 SS-Sturmbannfuhrer (mit Wirkung vom 10.9.1932), 24.4.1933 SS-Standartenführer(mit Wirkung vom 20.4.1933), 24.4.193310.7.1935 Führer der 10. SS-Standarte (mit Wirkung vom 20.4.1933), 20.9.1935 SSOberführer (mit Wirkung vom 15.9.1935);
1938-1940 mit Gauleiter -» Bürckel in Österreich, März-10.4.1938 stellvertretender Gauwahlleiter der NSDAP in Niederösterreich;
19.11.1941 -1.7.1943 SS- und Polizeiführer im Generalbezirk Tschernigow (Ukraine), zugleich SS- und Polizei-Standortführer in Tschernigow; 31.12.1941 Berechtigung zum Anlegen der Achselstücke eines Oberst der Polizei',
16.9.1942 SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei;
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19.5.-8.9.1943 SS- und Polizeifiihrer in Schitomir (Ukraine); 9.11.1943 SS-Gruppenfuhrer und Generalleutnant der Polizei;
11.-30.12.1944 Höherer SS- und Polizeiführer (i.V.) Warthe im Wehrkreis XXI (30.12.1944 aufgehoben). Nachkriegszeit', in Scheidterberg (Kr. Saarbrücken) wohnhaft; 1954-1962 im Saarländischen Ministerium des Innern, Abteilung für Zivilschutz und Zivilverteidigung.
Gestorben-, 15.2.1974 in Saarbrücken. (Q: BA RS/F 378 Schmeicher, Best. NS 22 Nr. 270; LA Sp Best. H 91 Nr. 1450, Best. R 18 Nr. A 26499; NSZ Nr. 71 vom 25.3.1931; Krämer; Lilla 2004; Wunder)
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Schmidt, Georg Sebastian
Geburtsdatum und -ort: 5.1.1901 in Arenberg (Lkr. Koblenz) als Sohn des Land- und Gastwirts Georg Maria Schmidt (gest. 1902). Familienstand', verheiratet seit 31.8.1934 (Ehrenbreitstein) mit Theresia Noll, 2 Kin der.
Religion', katholisch, 1937 Kirchenaustritt. Ausbildung: 4 Jahre Volksschule, Gymnasium bis zur Primareife, höhere Handels schule;
1921 Eintritt als kaufmännischer Lehrling bei der Raiffeisen-Organisation, Koblenz. Beruf: Bis 7.8.1931 Buchhalter bei der Raiffeisen-Bank Koblenz (Entlassung wegen Arbeitsmangels);
8.8.1931-1945 Geschäftsführer (kaufmännischer Direktor) der Nationalverlag GmbH in Koblenz (Steigerung des Jahreseinkommens von 3000 RM 1933 auf 21000 RM 1943);
1932- 1933 MdL (Preußen); 1933- 1945 Vertrauensmann in der Reichspressekammer;
1933-1945 Bezirksleiter im Reichsverband der deutschen Zeitungsverleger;
Nov. 1933, 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 20.6.1940-20.1.1941 Wehrdienst bei der Kraftfahr-Ersatz-Abteilung 12 in Krotoschin und Lorsch (Oberkraftfahrer);
415
28.12.1944 Zerstörung seines Wohnhauses in Koblenz-Pfaffendorf durch einen Luft angriff (Tod der Mutter), Evakuierung der Familie nach Seifertshausen (Kr. Rotenburg a. d. Fulda). Partei'. Bis 1925 führendes Mitglied des katholischen Jünglingsvereins in Arenberg, Zentrumswähler;
7.8.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 13214) und SA (Sturmführer);
1925-31.12.1930 Ortsgruppenfuhrer von Arenberg (erster und ältester Ortsgruppen leiter des Gaues)', 1925-1927 Bezirksleiter (Vertrauensmann für ein nicht näher umgrenztes Gebiet);^
1925-1930 SA-Truppführer, 1930-Sommer 1931 Führer des SA-Sturms 19 KoblenzLand (m.d.F.b.), Ende 1931 Ausschluss aus der SA wegen Disziplinlosigkeit, 1933 Ernennung zum Gauamtsleiter (ohne Funktion) im Gau Koblenz-Trier;
1941-1945 Gaupresseamtsleiter des Gaus Moselland, Leiter des Aufbaus der deutschen Presse in Luxemburg.
Nachkriegszeit. 26.6.1945 Festnahme durch die Amerikaner in Seifertshausen, Fol terung durch den US-Geheimdienst in Bad Hersfeld, 27.6.1945-22.12.1948 Internie rung in Ziegenhain, Darmstadt, Ludwigsburg, Heilbronn, Kornwestheim, Diez und Trier-Petrisberg; 7.9.129.11.1948 Anträge der Öffentlichen Kläger beim Untersuchungsausschuss Monta baur und bei der Spruchkammer des Internierten-Lagers Trier-Petrisberg: Belasteter; 22.12.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Internierten-Lager Trier-Petrisberg: Minderbelasteter, 5000 DM Geldbuße (abgegolten durch Internierungshaft);
seit 1948 wohnhaft in Hübingen (Unterwesterwald). Gestorben'. 10.12.1984 in Koblenz. (Q: BA PK/Q 10 Schmidt, PK/F 276 Karbach, Best. NS 51 Nr. 202; LHA Ko Best. 856 Nr. 150119; Standesamt Koblenz; Lilla 2004)
266
Schmidt, Johann
Partei'. 1934-1939 Leiter des Gauamts für Kriegsopfer des Gaus Koblenz-Trier der NSDAP.
(Q: LHA Ko Best. 584/2 Nr. 165; Rademacher) 357 Eigene Angabe Schmidts in seinem Entnazifizierungs-Fragebogen vom 9.3.1948 (LHA Ko
Best. 856 Nr. 150119, Bl. 1).
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Schmitt, Adolf
Geburtsdatum und -ort: 15.5.1909 in Niedermiesau (B.-A. Homburg). Familienstand', verheiratet mit Elsa Neuper, 1 Kind. Religion', evangelisch. Ausbildung'. 1916-1923 Volksschule in Miesau, 1923-1926 Fortbildungsschule in Mie sau, 1927-1931 Bayerische Verwaltungsschule (Fernschule), 1931 Prüfung für den mittleren Staats- und Gemeinde-Verwaltungsdienst in Speyer;
1936-1940 Verwaltungsakademie in Ludwigshafen (Diplom). Beruf'. 1.7.1923-30.6.1933 Verwaltungsangestellter (Lehrling, dann Assistent und Sekretär) bei der Gemeinde Miesau, 1933-1935 beamteter Verwaltungssekretär bei der Gemeinde Ramstein; 1935 vorübergehend (ca. 6 Monate) kommissarischer Bürgermeister von Brücken;
1935- 1936 Verwaltungsinspektor bei der Stadt Bad Dürkheim; 15.4.1936- März 1945 hauptamtlicher Bürgermeister von Schifferstadt;
wehruntauglich infolge Körperbehinderung. Partei'. 10.8.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 65809);
1.9.1928- 1.10.1932 Vorsitzender des USchlA der Ortsgruppe Miesau; 10.10.1928- 1.10.1932 Schriftführer und Kassenwart der Ortsgruppe Miesau; 1.9.1931 -30.9.1932 Sektionsleiter in der Kreisleitung von Landstuhl-Waldmohr;
1.10.1932- 30.4.1933 Ortsgruppenleiter von Gries; 1.10.1932- 10.4.1935 Hauptabteilungsleiter für Kommunalpolitik des Kreises Land stuhl-Waldmohr;
1.5.1933-10.4.1935 Ortsgruppenleiter von Ramstein; 10.7.1934-10.4.1935 Vorsitzender des Kreisgerichts Landstuhl-Waldmohr; 1935 Ablehnung der ihm angebotenen Position als Adjutant des Gauleiters Bürckel; 9.9.1936- 1945 Ortsgruppenleiter von Schififerstadt;
1936- Okt. 1937 Sachbearbeiter für Sparkassenfragen im Gauamt für Kommunalpolitik des Gaus Saarpfalz; Nov. 1937-1945 kommissarischer Gaustellenleiter (Leiter der Hauptstelle Fürsorge und Wohlfahrt im Gauamt für Kommunalpolitik) des Gaus Saarpfalz (ab 1940 Westmark);
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1940-1941 Vertrauensmann des SD (Berichterstatter für kommunale Fragen);
Nov. 1941-1945 kommissarischer Kreisleiter von Speyer-Germersheim.
Nachkriegszeit'. 21.5.1945-18.8.1947 amerikanische Internierung in Regensburg, Ent lassung als Schwerversehrter',
1949 beschäftigt als kaufmännischer Angestellter bei Firma Theiss & Weber in GlanMünchweiler; 11.8.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Kusel: Mitläufer; 3.5.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neustadt.
(Q: BA PK/Q 2 Schmitt, LA Sp Best. R 18 Nr. A 29014, Best. T 65 Nr. 265 und Nr. 271)
268
Schmitt, Friedrich Ernst
Geburtsdatum und -ort: 5.4.1896 in Staudernheim (Kr. Meisenheim) als Sohn des Schmieds Johann Schmitt. Familienstand', verheiratet seit 16.10.1920 (Meddersheim) mit Helene Schmidt, 3 Kinder. Religion', evangelisch, 1938 Kirchenaustritt. Ausbildung'. 1902-1910 Volksschule in Staudernheim; 1910-1913 Lehre als Schmied und Schlosser, 1913 Schmiedgesellenprüfung; 1914-Nov. 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger (EK II, kriegsbe schädigt);
Nov. 1918-März 1919 bei der Eisenbahn beschäftigt; April 1919-1921 Ausbildung als Werkstudent zum Ingenieur (Technikum Bingen). Beruf-, 1921-1933 Gießerei-Ingenieur (ab 1925 in den Borsig-Werken);
Mai 1928 erfolglose Kandidatur zum Preußischen Landtag; 1929 Mitglied des Kreistags Meisenheim (Fraktionsführer der NSDAP);
1932-1933 MdL (Preußen);
Nov. 1932-1933 Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags; Mitglied des Kreisausschusses, 1933 Erster Kreisdeputierter des Kreises Kreuznach, versieht März-Juni 1933 zugleich die Geschäfte des Landrats (auch danach der unum-
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schränkte Machthaber im Kreise Kreuznach, dessen Anordnungen und Befehlen sich angesichts des ihm eigenen herrischen Wesens niemand zu widersetzen wagte'y}^
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier); Aug.-Sept. 1940 Landkommissar im Distrikt Luxemburg;
März 1945 Flucht aus Bad Kreuznach und Eintritt in die Wehrmacht. Partei'. 1923 Eintritt in die NSDAP (Nr. 5864);
1923 vorübergehend von den französischen Besatzungsbehörden ausgewiesen; 26.5.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 8560);
30.11.1926 Austritt aus der NSDAP, da er mit dem Gauleiter von Hannover-Ost, Bernhard Rust, über soziale Fragen in Gegensatz geraten war (Rust sprach sich gegen die Befugnisse der Betriebsräte aus);
5.4.1928 Wiedereintritt in die NSDAP (nach Aussprache über die Arbeiterfrage mit Gauleiter Ley in Staudernheim); 1927-1945 Kreisleiter von Meisenheim bzw. (ab 1932) Kreuznach (1930 von Bezirks leiter Gustav -» Simon als ehrenamtlicher Kreisleiter eingesetzt, ab 1933 hauptamtlich, 20.4.1937 offizielle Ernennung), Ortsgruppenleiter der NSDAP in Bad Kreuznach;
Beauftragter der NSDAP für das Amt Baumholder und die Kreise Birkenfeld, Kreuz nach und Zell; 1933-1936 Gauinspekteur Süd der Gauleitung Koblenz-Trier (Amt angeblich wegen Differenzen mit Gauleiter -» Simon niedergelegt, wegen solcher auch mehrere Par teigerichtsverfahren) ;
Juni 1933 Verhängung von Schutzhaft über Sozialdemokraten; 10.11.1938 Leiter des Pogroms gegen die Juden im Kreis Kreuznach, persönliche Beteiligung an der Zerstörung jüdischer Wohnungen in Bad Kreuznach (schon 1929 als Judenfresser bezeichnet).358 359
Nachkriegszeit'. Ab 8.5.1945 in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, ab 11.6.1945 Internierung in Ludwigsburg, Juni 1947 auf eigenen Wunsch nach Fallingbostel ver legt, da er hofft, in der britischen Zone schneller entlassen zu werden, seit Juli 1947 im Lazarett Rotenburg (Wümme); 358 Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach vom 19.2.1951, LHA Ko 584/6 Nr.
60, Bl. 13. 359 LHA Ko 403 Nr. 16748, S. 467.
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23.6.1948 von der Spruchkammer in Benefeld-Bomlitz (Niedersachsen) wegen poli tischer Betätigung für die NSDAP zu 1 '/z Jahren Gefängnis und 300 DM Geldstrafe verurteilt, verbüßt durch die Internierungshaft;
25.6.1948 Entlassung aus der Internierungshaft, danach Aufenthalt in Plettenberg bei einer befreundeten Familie, da er befürchtet, bei einer Rückkehr nach Staudernheim gleich wieder (diesmal von den Franzosen) in Haft genommen zu werden; ab 1949 in Mühlheim am Main wohnhaft als Handelsvertreter für Gießereimaschinen und Gießereibedarf; 13.3.1951 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Belasteter;
1.12.1951 vom Landgericht Bad Kreuznach wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 2 ‘/2 Jahren Gefängnis verurteilt (Internierungshaft seit 12.12.1946 angerechnet); 27.8.1953 Aufhebung dieses Urteils durch den Bundesgerichtshof, Neuverhandlung vor dem Landgericht Bad Kreuznach;
7.4.1954 zu 1 !4 Jahren Gefängnis verurteilt (durch Internierungshaft abgegolten).
Gestorben-, 17.10.1972 in Staudernheim. (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16737 und Nr. 16748, Best. 584/6 Nr. 58-60, 84, 87, 102, 103, Best. 856 Nr. 120970; Standesamt Bad Sobernheim; Dorfey; Lilla 2004) 269 Schmitt, Peter
Geburtsdatum und -ort: 11.9.1901 in Ottweiler als Sohn des Müllers Peter Schmitt.
Familienstand', verheiratet seit 12.4.1941 (München) mit Adelheid Zolla. Religion: katholisch, 1943 gottgläubig. Ausbildung: Volksschule, Ausbildung im Schlosser- und Dreherhandwerk.
Beruf-, Bis April 1934 Eisenbahn schlosser (zuletzt Werkmeister in Her meskeil); Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier); 1.4.1934-1.12.1935 Beauftragter und Vertrauensmann des Verbindungsstabs
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der Reichsbahn an der Reichsbahndirektion Trier-Saarbrücken, Inhaber verschiedener Ehrenämter der kommunalen Körperschaften; Kriegseinsatz als Leutnant d.R. in einem Pionierbataillon. Partei'. 27.12.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 49177);
1926-1933 für die NSDAP aktiv als Kassierer, Organisations- und Propagandaleiter sowie Ortsgruppenleiter; Mitglied von SA und SS;
1932-1945 Kreisleiter von Trier-Land (später Trier-Land-Ost, Sitz in Hermeskeil). Gestorben-, 15.12.1985 in Saarbrücken-Altenkessel.
(Q: LHA Ko 403 Nr. 16737, Best. 856 Nr. 90202; Standesamt Ottweiler; Dorfey; Lilla 2004) 270 Schneidhuber, August
Geburtsdatum und -orf. 8.5.1887 in Traunstein als Sohn des Landgerichtsrats Johann Baptist Schneidhuber (zuletzt um 1900 Landgerichtspräsident in Memmingen). Religion: katholisch.
Ausbildung: Bayerisches Kadettenkorps.
Beruf: März 1907 Leutnant, Jan. 1914 Oberleutnant, Aug. 1914-Nov. 1918 Kriegsein satz, 1916 Hauptmann, nach dem Krieg als Major aus dem aktiven Dienst ausgeschie den; danach als Landwirt tätig;
Juli 1932-30.6.1934 MdR, Wahlkreis 33 (Hessen-Darmstadt);
7.4.1933-30.6.1934 (bis 16.4.1933 kommissarischer) Polizeipräsident der Polizeidi rektion München;
10.4.-30.6.1934 ständiger Stellvertreter des Staatsministers Ernst Rohm im Baye rischen Ministerrat. Partei: 1924/25 Führer des Bezirksverbands Rosenheim des Deutschvölkischen Offi ziersbundes;
NSDAP-Mitglied; 1928 SA-Führer, 1928/29 SA-Oberführer Süd (München), 8.2.1929 in den Stab des OSAF berufen, 8.2.1929-1.4.1931 Oberster SA-Führer Süd, 2.4.-Juli 1931 Führer (m.d.F.b.) der SA-Gruppe Süd (München), 12.9.1931-14.9.1932 (bis 14.10.1931 kommissarischer)Führer der SA-Gruppe West (Koblenz), 14.10.1931 SA-Gruppenführer, 15.9.1932-31.3.1933
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Führer der SA-Obergruppe III360 (SA-Gruppen West, Thüringen und Südwest, Dienstsitz: Koblenz), 1.1.1933 SA-Obergruppenführer, 1.4.-30.6.1933 Führer der SA-Obergruppe IV (München), 1.7.1933-30.6.1934 Führer der (neuen) SA-Obergruppe VII (SA-Gruppen Bayerische Ostmark, Franken und Hochland, Dienstsitz: München).
Gestorben-, 30.6.1934 in München-Stadelheim im Zusammenhang mit dem sog. „Röhm-Putsch“ von der SS ermordet.
(Q: Lilla 2004; Standesamt Traunstein) 271 Scholl, Hans
Geburtsdatum und-orf. 13.3.1902 in Framersheim (Kr. Alzey) als Sohn des Metzgers Friedrich Scholl. Familienstand', verheiratet seit 1.5.1926 mit Eva Altfelix, keine Kinder.
Religion', evangelisch.
Ausbildung'. 1908-1916 Volksschule in Framersheim, 1916-1919 Handels schule in Leipzig, 1919-1922 kaufmän nische Lehre. Beruf'. 1922-1923 kaufmännischer Angestellter in verschiedenen Handels häusern;
1923-1933 selbständiger Reisevertreter in der Lebensmittelbranche, wohnhaft in Frankenthal; 1.8.1933-1.9.1942 zunächst zweiter, ab 23.12.1936 kommissarischer Oberbürgermeis ter von Frankenthal;
1.9.1942- 1.4.1943 als kommissarischer Bürgermeister nach Neunkirchen abgeordnet (zuvor am 31.8.1942 von Gauleiter Bürckel persönlich gemaßregelt, da zu weich und nachgiebig)', 1.4.1943- 1945 Kriegsdienst in der Wehrmacht (Fähnrich).
Partei'. 21.8.1922 Eintritt in die NSDAP (Nr. 6045) und SA; 360 Wahrscheinlich führte Schneidhuber auch nach seiner Ernennung zum Führerder SA-Obergruppe III die Geschäfte der SA-Gruppe West bis zur Beauftragung seines Nachfolgers, Emil Steinhoff, weiter (Lilla 581).
422
1.7.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 29550), Mitbegründer der Ortsgruppe Frankenthal; 1926-1931 Mitglied der SA (zuletzt Hauptsturmfuhrer) in Frankenthal;
1931-1942 Ortsgruppenleiter in Frankenthal, Kreiswirtschaftsberater; 15.3.-31.8.1942 kommissarischer Kreisleiter von Frankenthal.
Nachkriegszeit'. Juni 1945-Juli 1948 Internierung in Landau; 16.5.1946 durch ZSK-Entscheidung ohne Pension aus dem Amt als Bürgermeister entlassen.
Gestorben'. 19.5.1949 in Frankenthal. (Q: BA PK/L 8 Scholl; LA Sp Best. R 18 Nr. A 27745, Best. T 65 Nr. 275; Mitteilung Dr. Wolfanger)
272
Schreder, Dr. AdolfPaul
Geburtsdatum und -ort: 12.2.1899 in Mayen als Sohn des Buchdruckereibe sitzers Louis Schreder.
Familienstand', verheiratet seit 1933 (Niedermendig), 2 Kinder. Religion: katholisch. Ausbildung: Volksschule, Gymnasium, anschließend Jura-Studium an den Uni versitäten Freiburg, Bonn und Frankfurt, 1931 Promotion.
Beruf: 1928-1930 Redakteurin Mayen;
Ende 1932 wissenschaftlicher Mitarbei ter bei der Handwerkskammer Koblenz, später Geschäftsführer. Partei: 1.1.1932 Eintritt in die NSDAP;
Aug. 1938-1940 Kreisleiter von St. Goar; Aug. 1940-1.6.1941 Kreisleiter von Grevenmacher (Luxemburg); 1.6.1941-Sept. 1944 Kreisleiter von Luxemburg;
423
als einziger der Kreisleiter des Gaus als möglicher Nachfolger für freiwerdende Stellen der Gauleiter und ihrer Stellvertreter vorgesehen. Gestorben'. 20.5.1969 in Krefeld-Uerdingen.
(Q: Dorfey; Standesamt Mayen)
273
Schubert, Franz Heinrich
Geburtsdatum und -ort: 5.12.1905 in Maroldsweisach (B.-A. Ebern, Unter franken) als Sohn des Zimmermanns Ludwig Schubert. Familienstand', verheiratet seit 4.4.1936 mit Hedwig Best, 3 Kinder.
Religion-, evangelisch, 1943 gottgläubig. Ausbildung'. 1911-1919 Volksschule, 1919-1923 staatliche Forstschule in Lohr am Main, 1923-1926 forstliche Lehre. Beruf'. 1926-1934 staatlicher Revierförster;
I. 3.1935-1945 MdR, Wahlkreis Saar land, ab 1936 Wahlkreis 27 (RheinpfalzSaar); II. 1.1936-19.1.1941 Bürgermeister der Stadt Saarlautern;
Sept. 1939-25.4.1940 Kriegsdienst als Freiwilliger (Norwegen, dort schwer verwun det, EK II);
Sept. 1941-31.8.1942 kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Ludwigshafen;
1.9.1942-Herbst 1944 kommissarischer Oberbürgermeister der Stadt Metz.
Partei'. 1923 Eintritt in die völkische Bewegung; 27.9.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 44488), Mitbegründer der Ortsgruppe Landau;
1.1.1927 von der NSDAP ins Saargebiet versetzt; 1.6.1933 Übernahme der Ortsgruppe St. Ingbert der NSDAP; 1.8. 1933-28.2.1934 Ortsgruppenleiter der NSDAP von St. Ingbert;
424
1.3.1934- 1.3.1935 Kreisleiterder Deutschen Front im Kreis St. Ingbert; 1.3.1935- 14.12.1935 Kreisleiter des Kreises St. Ingbert der NSDAP (wohnhaft in Saarlouis); 1.3.1935 Eintritt in die SA (Hauptsturmführer); 15.12.1935- 1941 Kreisleiter von Saarlautern;
1936-1939 Mitglied der SS; 1938-1939 mit Gauleiter -* Bürckel in Österreich, März/April 1938 Gauberater und Stellvertretender Gauwahlleiter im Gau Tirol und im Gau Salzburg; 19.1.-Sept. 1941 Kreisleiter des Kreises Saarbrücken I; Sept. 1941 -31.8.1942 kommissarischer Kreisleiter von Ludwigshafen;
1.9.1942-Herbst 1944 Kreisleiter von Metz-Stadt; 6.-24.3.1945 Kreisleiter von Ludwigshafen.
Gestorben'. 4.8.1992 in Koblenz. (Q: BA PK/L 66 Schubert; LA Sp Best. T 65 Nr. 265; NSZ 20.1.1941; Lilla 2004; Muskalla; Wunder) 274
Schüttkäcker, Franz
Geburtsdatum und -ort: 23.6.1881 in Roggats (Kr. Stolp) als Sohn eines Hofgängers (Landarbeiters). Beruf: 1901-1919 Soldat, seit 1920 Reichsbahn-Sekretär, 1.7.1932-1.3.1941 Pensio nierung wegen geistiger Schwäche, danach kriegsbedingt wieder in den Dienst aufge nommen, beschäftigt am Bahnhof Nassau, 1943 Reichsbahn-Obersekretär. Partei: 29.12.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 49193);
1926-1929 Ortsgruppen-Propagandaleiter in Nassau; 1929-1931 stellvertretender Kreisleiter des Kreises Unterlahn, mit dem Aufbau des Kreises beauftragt (es fehlte ihm die Begabung zu einer aktivistischen Ausnutzung dieses Postens)'?^
Ende 1930-1.3.1932 Ortsgruppenleiter von Nassau (durch Parteigerichtsurteil seines Postens enthoben);
1931-1939 Mitglied des RDB (1934-1939 Kreiswalter im Kreis Unterlahn); 1931-1939 Leiter des Amts für Beamte des Kreises Unterlahn. 361 LHA Ko Best. 856 Nr. 100131, Bl. 3.
425
Nachkriegszeit'. 15.6.1945-29.5.1946 Internierung in Theley (Saarland), 14.6.1946Juni 1948 in Diez, danach wohnhaft in Konz;
21.9.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer bei der Eisenbahndirektion Mainz: Minderbelasteter, Rückstufung zum Reichsbahn-Sekretär. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 100131)
275
Schwebei, Otto Gottfried Konrad
Geburtsdatum und -ort: 30.7.1903 in Frankfurt am Main als Sohn des Oberpostse kretärs Otto Schwebei. Familienstand: verheiratet seit 16.9.1933 (Worms) mit Alma Rhein (katholisch), 2 Kinder (evangelisch). Religion: evangelisch, nach 1937 gottgläubig.
Ausbildung: 1909-1921 Volksschule und höhere Schule in Michelstadt und Darm stadt; 1921-1925 Studium der Forstwissenschaft an der Universität Gießen;
1925-1928 Forstreferendar bei den Forstämtern Michelstadt und Fampertheim und im hessischen Finanzministerium, Feb. 1928 Prüfung für den höheren Forstverwal tungsdienst. Beruf: 1.4.1928-31.12.1932 Forstassessor im Forstamt Erbach und beim Gräflichen Forstamt Wildenstein;
6.3.1933 Staatskommissar für die Stadt Worms; 24.4.-16.8.1933 kommissarischer Beigeordneter der Stadt Worms;
16.8.1933-31.1.1934 Oberbürgermeister der Stadt Worms;
1.2.1934-30.9.1937 Kreisdirektor von Worms; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
10.11.1939-1945 MdR, Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau);
1939/40 Kriegsdienst (Westfront);
1.7.1943-8.5.1945 vertretungsweise mit der Verwaltung der Stelle des Regierungsprä sidenten in Wiesbaden beauftragt; 25.3.1945 Flucht aus Wiesbaden (drei Tage vor dem Einrücken der US-Truppen).
Partei: 1920 Teilnahme am Kapp-Putsch; 1.3.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 202189) und SA;
Gründer der Ortsgruppe Michelstadt, Gauredner, Kreisleiter von Groß-Gerau, Gau geschäftsführer der Gauleitung Hessen-Nassau-Süd;
426
1932 Gauinspekteur z.b.V der Gauleitung Hessen-Nassau-Süd;
Okt. 1932-30.9.1937 Kreisleiter von Worms;
20.4.1933 Schwebei versucht, mit einem Trupp bewaffneter Nationalsozialisten den SPD-Politiker Heinrich Ritzel (MdR, ehern. Bürgermeister von Michelstadt, stell vertretender Regierungspräsident von Oberhessen) aus einem Hospital in Wiesbaden ins KZ Osthofen abzutransportieren, was am Widerstand des Krankenhauschefarztes scheitert; 1.10.1937-30.6.1943 Kreisleiter von Groß-Frankfurt (hauptamtlich).
Nachkriegszeit'. 15.10.1945-14.5.1948 Internierung in Moosburg;
9.4.1948 Antrag des Öffentlichen Klägers bei der Lagerspruchkammer MoosburgDachau: Hauptschuldiger; 13.5.1948 Säuberungsurteil der Lagerspruchkammer Moosburg-Dachau: Belasteter, 2 Jahre Arbeitslager, Einzug von 30% des Vermögens; dagegen Berufung von beiden Seiten;
3.3.1950 Zurückweisung der Berufung Schwebeis durch die Berufungskammer Nürn berg, Beschränkung des Vermögenseinzugs auf den 10.000 DM überschreitenden Anteil; 7.3.1951 Bestätigung dieses Spruches durch den Kassationshof München; seit Okt. 1951 als Vertreter für die Ernst-Würfelzucker-Fabriken in Frankfurt tätig, wohnhaft in Aschaffenburg; 29.3.1955 Wiederaufnahme des Säuberungsverfahrens aufAntrag Schwebeis, Aufhe bung der vorangegangenen Urteile, Einstellung des Verfahrens.
Gestorben'. 3.12.1976 in Gauting (Kr. Starnberg).
(Q: BA PK/L 168 Schwebei; StA M Best. Spka Nr. 1736; HStA Wi Abt. 527/III Nr. 1358; StadtA Worms Abt. 12; Bonk/Bönnen; Lilla 2004)
276
Schwendel, Johannes Rudolf
Geburtsdatum und -ort: 21.10.1880 in Germersheim als Sohn des Eichmeisters Fried rich Schwendel (katholisch) und der Margarete geb. Fortmüller (evangelisch). Familienstand', verheiratet seit 16.1.1904 (Nürnberg) mit Luise Eichner, keine Kinder. Religion', evangelisch.
Beruf. Kaufmann, 1904 wohnhaft in Erlangen.
427
Partei'. 1.4.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1119222);
10.4.1932 Eintritt in die SA; seit Mai 1933 Kreisleiter von Alsenz (Kreis Alsenz kurz darauf aufgelöst);
später hauptamtlicher SA-Führer (zuletzt Oberführer) und Zweiter Hauptsachbear beiter bei der SA-Gruppe Franken in Nürnberg, zeitweise kommandiert zur OSAF nach München.
Gestorben: 15.8.1943 in Weiherhaus (Lkr. Schwabach, Mittelfranken). (Q: BAPK/L 179 Schwendel, SA/D257 Schwendel; Standesamt Germersheim; Stan desamt Nürnberg; Heinz 1994)
277
Schwitzgebel, Friedrich (Fritz)
Geburtsdatum und -ort: 19.9.1888 in Waldmohr (B.-A. Homburg) als Sohn des Volksschullehrers Eduard Schwitz gebel.
Familienstand: verheiratet seit 24.12.1920 mit Pauline Kurz, 1 Adop tivsohn. Religion: evangelisch.
Ausbildung: Volksschule in Mittelbach (B.-A. Zweibrücken), humanistisches Gymnasium in Zweibrücken, 1908 Abitur; Studium der neueren Sprachen und der Geschichte an den Universitäten Mün chen, ab 1910 Nancy und Straßburg;
Sommer 1912 bis Frühjahr 1914 in Folkestone (England) als Hauslehrer tätig; 3.8.1914-Nov. 1918 Kriegsdienst als Freiwilliger im 22. und 17. Bayerischen Infan terie-Regiment, 2.11.1914 bei Ypern schwer verwundet, bis Juli 1915 im Lazarett, meldet sich nach seiner Entlassung zurück an die Front und wird zuletzt als Leutnant d.R. mit der Führung einer Kompanie betraut, EK II und EK I, 24.1 1.1918 Entlassung aus dem Heeresdienst;
428
Nov. 1918-Mai 1919 Gemeindeschreiber in Mittelbach; ab Mai 1919 Studium der Anglistik, Romanistik und Geographie an der Universität Bonn;
1921-1923 zugleich als Ausländskorrespondent in verschiedenen Betrieben tätig; 14.7.1923 Prüfung für das Lehramt an höheren Schulen (Englisch und Französisch). Beruß 1.9.1923 Anstellung als Studienrat an der Oberrealschule Zweibrücken schei tert am Einspruch der Interalliierten Rheinlandkommission (wegen Verweigerung der Unterschrift unter eine Verpflichtungserklärung); Sept.-19.11.1923 Arbeiter bei den Chamottewerken in Homburg, wegen politischer Umtriebe aus dem Saargebiet abgeschoben;
Jan.-Mai 1924 Arbeiter und Büroangestellter in Gleuel (Lkr. Köln); 30.5.1924 Ergänzungsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen im Fach Erdkunde an der Universität Bonn; Sept.-24.10.1924 beim Stadtbauamt Zweibrücken tätig;
1 .-30.11.1924 Unterrichtsaushilfe an der Oberrealschule Zweibrücken, ab 8.12.1924 pädagogisch-didaktisches Seminar an der Oberrealschule Kaiserslautern, 20.6.1925 zweite Lehramtsprüfung, ab 4.9.1925 Unterrichtsaushilfe, 1.7.1928-28.2.1935 Anstel lung als Studienassessor (ab 1.9.1934 Studienrat) an der Oberrealschule Zweibrücken (beurlaubt seit 11.4.1932, ohne Bezüge ab 1.7.1934);
1932-1933 MdL (Bayern);
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz); 1.3.1935-1.10.1937 in der Schulabteilung des Reichskommissariats für die Rückgliede rung des Saargebietes (Saarbrücken) tätig, 20.4.1935-25.10.1937 Oberregierungsrat;
1.10.1937- 19.3.1945 Oberbürgermeister der Stadt Saarbrücken;
21.12.1937- 1945 stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Saar-Ferngas gesellschaft AG;
ab 1937 Vorsitzender des Deutschen Gemeindetages Saarpfalz (später Reichsgau dienststelle Westmark des Deutschen Gemeindetages); 19.9.1938 Ehrenbürger der Stadt Zweibrücken; 1938/39 Kommunalbeauftragter des Reichskommissars Josef -» Bürckel in Wien;
Sept. 1939-21.4.1940 während der Evakuierung Saarbrückens Stadthauptmann in Radom (Polen); 1940-1944 zugleich Leiter (Bürgermeister) der Stadtverwaltung Forbach und des Ver waltungsbezirks Forbach.
429
Partei’. 1923/24 aktiver Gegner der pfälzischen Separatisten; 16.1.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 28464) und SA; 1926 Führer der SA in der Pfalz, 1929 SA-Standartenführer, 1.5.1931 SA-Oberfuhrer, bis 14.9.1933 Führerder SA-Untergruppe Pfalz-Saar, 30.1.1933-30.6.1934 Sonderbe vollmächtigter der OSAF für die Pfalz, 1.7.1933 SA-Brigadeführer, 15.9.1933 Füh rer der SA-Brigade 51 „Pfalz-Saar“ (ab 20.4.1934 „Ostpfalz“), 1.1.1934-31.3.1935 zugleich kommissarisch mit der Führung der SA-Brigade 151 „Westpfalz“ (Saarbrü cken) beauftragt, 1.4.1935 SA-Führer z.b.V der Gruppe Kurpfalz;362
1.12.1928-1.8.1934 stellvertretender Gauleiter des Gaus Rheinpfalz;
22.2.-6.6.1935 und Feb. 1936-2.9.1937 Kreisleiter von Kaiserslautern; ab 1936 Kreis- und Gausportführer im NS-Reichsbund für Leibeserziehung, Gau inspekteur der Gauleitung Saarpfalz der NSDAP (Saarbrücken); 9.11.1937 SA-Gruppenführer ehrenhalber;
April/Mai 1938 stellvertretender Gauwahlleiter in Oberösterreich; 17.9.1941-1.7.1944 kommissarischer (für die Dauer des Krieges) Kreisleiter der Kreise Saarbrücken-Stadt und -Land (auf eigenen Wunsch entbunden).
Nachkriegszeit’. 13.7.1945-14.4.1949 Internierung in Theley (Saarland); 22.10.1948 Säuberungsspruch der Spruchkammer Saarbrücken: Schuldiger, 4 Jahre Haft (in seiner Amtsführung als Oberbürgermeister von Saarbrücken hob sich der Betroffene vorteilhaft von seinem Vorgänger, dem nazistischen Oberbürgermeister Dürrfeld, ab, er ist in Einzelfällen vielfach Übergriffen von Partei und Gestapo ent gegengetreten)’,
14.4.1949 vorzeitige Entlassung aus der Haft mit der Auflage, das Saarland zu ver lassen. Gestorben’. 19.6.1957 in Zweibrücken. (Q: BA PK/L 189 Schwitzgebel, SA/D 258 Schwitzgebel; LA Sp Best. H 4 Nr. 3929, Best. H 91 Nr. 27155, Best. R 18 Nr. A 26499 und Nr. A 26749; Heinz 1994; Klein; Krämer; Lilla 2003; Lilla 2004; Schepua 1999; Mitteilung Helmut Lauer) 362 Nach dem Verbot der SA im Saargebiet am 8.11.1932 hatten Zweibrücker SA-Führer mit
Wissen und Billigung ihres Vorgesetzten Schwitzgebel dort die Bildung von illegalen SAFormationen betrieben. Kriminalpolizeiliche Ermittlungen im Saargebiet und Proteste der SA-Gruppe Westmark in Koblenz, die den ehemals preußischen Anteil des Saargebiets für sich beanspruchte, führten in der angespannten Situation vor der Saar-Abstimmung zu einer Untersuchung gegen Schwitzgebel wegen dieser Affäre, der deshalb seine Beurlaubung aus der SA und seine Rückkehr in den Schuldienst zum 1.4.1935 beantragte (BA SA/D 258 Schwitzgebel).
430
278
Schwitzgebel, Pauline (geb. Kurz)
Geburtsdatum und-orf. 6.4.1889 in Hütschenhausen (B.-A. Homburg) als Tochter des Kaufmanns Karl Kurz. Familienstand', verheiratet seit 24.12.1920 mit Fritz Schwitzgebel, 1 Sohn (adoptiert). Religion', evangelisch.
Beruf'. Handarbeitslehrerin; 10.7.1934 Mitglied des Kreisausschusses des Roten Kreuzes der Pfalz. Partei'. 1923-Herbst 1932 Führerin der NS-Frauenorganisation in der Pfalz;
Feb. 1934-1.5.1935 Gauamtsleiterin der NS-Frauenschaft Pfalz, später Kreisrednerin der NSF in Saarbrücken.
Gestorben'. 3.7.1963 in Zweibrücken.
(Q: LA Sp Best. H 14 Nr. 184, Best.T 65 Nr. 274; Heinz 1993; Mitteilung Dr. Wolfanger) 279
Selzner, Nikolaus {Claus)
Geburtsdatum und -ort: 20.2.1899 in Groß-Moyeuvre (Kr. DiedenhofenWest, Lothringen) als Sohn eines Berg manns. Familienstand', verheiratet, 1 Kind.
Religion', katholisch, 1938 gottgläubig.
Ausbildung'. Volksschule in GroßMoyeuvre, Seminarübungsschule am Kaiserlichen Lehrerseminar in Metz, 1913-1916 Schlosserlehre, 1916 Gesel lenprüfung.
Beruf'. 1914 Hilfsdienst als Maschinist der Fortifikation Metz-West, 29.7.1914-Juli 1915 Verwendung im Operationsgebiet Metz im Ordonnanzdienst, Juni 1917-Nov. 1918 Schütze in der Ersatz-MG-Kompanie Brieg, in der Facharbeiterbatterie Luckenwalde, Flugzeugschlosser bei der Luftver kehrsgesellschaft Berlin-Johannisthal, Herbst 1918 bei der Ersatz-MG-Kompanie des X. Armeekorps, Feldtransport Infanterie-Regiment 42, Nov. 1918 in Metz von den Franzosen gefangengenommen, aber noch am gleichen Tag entflohen, danach untergetaucht;
431
Frühjahr 1919 Übersiedlung nach Bayern, zunächst in der Waffenmeisterei des 2. Bayerischen Ulanen-Regiments in Ansbach tätig, nach Auflösung des Regiments bei verschiedenen Firmen als Schlosser, Techniker und technischer Betriebsassistent; Okt. 1924 Übersiedlung von Ansbach nach Worms, dort vorübergehend als Techni ker bei einer Installationsfirma tätig, 1925/26 Handlungsreisender, vorübergehend in Berlin wohnhaft; Sept. 1927-Sept. 1931 Stadtverordneter (Fraktionsführer der NSDAP) in Worms;
1929 Mitglied des Provinziallandtags Rheinhessen;
April 1931 Umzug nach Ludwigshafen, Betriebsschlosser bei der BASF; Juli 1932-21.6.1944 MdR, Wahlkreis 27 (Pfalz);
1.9.1935 Mitglied der Reichsarbeitskammer; 1936 Vizepräsident des Internationalen Zentralbüros „Freude und Arbeit“ (Berlin), Sprecher des Reichsarbeits- und -wirtschaftsrats und der Reichsarbeitskammer;
April 1938-März 1940 Leiter der Abteilung V (NSBO, DAF) beim Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich; 30.9.1941-21.6.1944 Generalkommissar des Generalbezirks Dnjepropetrowsk (Ukraine), nach sowjetischen Angaben für die Ermordung von 17.000 Juden Ende 1941 verantwortlich.
Partei’. 1909 Großdeutsche Jugendbewegung, 1909-1917 beim Pfadfinderkorps in Metz, zuletzt als Kompanieführer der 2. Feldkompanie; 7.12.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 24137);
1925-1929 Mitglied der SA, bis 1927 Führer der SA in Worms;
ab März 1927 Redakteur der Wochenzeitschrift „Die Faust“, Kampfblatt der NSDAP (Worms),363 am 11.11.1927 vorübergehend von der NSDAP-Reichsleitung für Par teigenossen als Privatunternehmen der Firma Selzner verboten; 1927 zum Bezirksleiter von Worms ernannt, aber schon am 11.11.1927 von der Reichs leitung wieder des Postens enthoben, dann bis 1929 Verwalter der SA-Stürme 58 (Worms) und 59 (Oppenheim) und Adjutant der SA-Standarte VI (Darmstadt); 363 Wegen der darin betriebenen antisemitischen Hetze waren gegen Selzner bis zum Dezem ber 1927 bereits 15 Beleidigungsklagen eingegangen, er war in drei Prozessen jeweils zu höheren Geld- und Gefängnisstrafen verurteilt worden (Eberhart Schön: Die Entstehung des Nationalsozialismus in Hessen, Meisenheim 1972, S. 85).
432
15.2.1928 Ausschluss aus der NSDAP durch den hessischen Gauleiter Ringshausen, nachdem Selzner in einer Denkschrift vom 11.2.1928 die Abtrennung Rheinhessens vom Gau Hessen gefordert hat; von der Reichsleitung nach heftigen Protesten aus Rheinhessen am 21.3.1928 rückgängig gemacht; 1928 Ausscheiden Selzners als verantwortlicher Redakteur der „Faust“ (Nachfolger Hans Dietrich);
seit 1929 Reichsredner, Versammlungsredner im Raum Ludwigshafen;
20.11.1930-Sept. 1931 Bezirksleiter und Ortsgruppenleiter der NSDAP in Ludwigshafen; 9.9.1931- 1933 Gauorganisationsleiter der Gauleitung Rheinpfalz der NSDAP; 1.10.1931- 1933 Gaubetriebszellenleiter und Gauobmann der NSBO im Gau Rhein pfalz (als Gauleiter der NSBO in der Rheinpfalz stellte er vor der Machtergreifung die größte und mustergültigste Betriebszellenorganisation der Partei in Deutschland auf die Beine),^M Zellenleiter der NSDAP in Haardt; 20.2. -1.4.1932 Redeverbot in Bayern;364 365
1932-1933 Adjutant des Gauleiters -» Bürckel; 6.10.1933- 1936 stellvertretender Reichsobmann der NSBO und stellvertretender Lei ter des Hauptamts NSBO; 6.10.1933- 21.6.1944 Reichsorganisationswalter und Leiter des Organisationsamts der DAF;
27.11.1933- 21.6.1944 Leiter des Organisationsamts der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“; 30.3. -Nov. 1934 Leiter des Organisationsamts der PO der NSDAP (seit 1.6.1934 im hauptamtlichen Parteidienst), Nov. 1934 -(9.3.1943?) Leiter des Hauptorganisa tionsamts in der Reichsorganisationsleitung der NSDAP, Leiter des Arbeitsgebiets „Hebung des Lebensstandards“ der DAF, Leiter des Hauptarbeitsgebiets 3 der DAF, Leiter der Hauptarbeitsgebiete 6 („Sicherung des sozialen Friedens“) und 7 („Hebung des Lebensstandards“) des Zentralbüros der DAF; 1935 Beauftragter für die Durchführung der Leipziger Vereinbarung;366 364 BA PK/L 227 Selzner. 365 Das Redeverbot wurde von der Regierung der Pfalz verhängt, nachdem Selzner in einer
öffentlichen Versammlung in Kaiserslautern am 14.2.1932 angekündigt hatte: ln der Bar tholomäusnacht des deutschen Volkes werden Hälse abgeschnitten werden (BayHStA Best. MInn Nr. 81618, Bl. 403). 366 Die Leipziger Vereinbarung vom 21.3.1935 zwischen Ley (Reichsleiter der DAF), Reichs wirtschaftsminister Hjalmar Schacht und Reichsarbeitsminister Franz Seldte sollte die Zuständigkeiten zwischen der DAF und den Ministerien regeln.
433
1936 kommissarischer Reichsobmann der NSBO und Reichshauptamtsleiter des Hauptamts NSBO;
2.12.1936 Eintritt in die Allgemeine SS (Nr. 277988) als SS-Mann, 2.12.1936 SSOberführer;
13.4.1938-März 1940 Bevollmächtigter des Reichsorganisationsleiters und Reichslei ters der DAF Robert Ley in Österreich; Okt. 1938-31.3.1939 gemeinsam mit Hubert Birke und Theo Hupfauer mit dem Auf bau der DAF im Sudetengau beauftragt; Reichsamtsleiter im Amt Ordensburgen;
28.5.1942 SS-Brigadefuhrer (mit Patent vom 20.4.1942).
Gestorben'. 21.6.1944 in Kaiserslautern, angeblich an Fischvergiftung.367 (Q: BA PK/L 227 Selzner, OPG/I 108 Selzner, Best. NS 22 Nr. 270; LA Sp Best. H 91 Nr. 6962; StA Da Best. G 12 A; Axis History Forum; Bonk/Bönnen; Heinz 1994; Klee; Lilia 2004; Reuter; Schepua 1999; Starcke)
280
Seyler, Helmut Oskar
Geburtsdatum und -ort: 23.9.1900 in Albessen (B.-A. Kusel) als Sohn des Landwirts Hermann Seyler. Familienstand'Aedig. Religion', evangelisch.
Ausbildung: 1906-1911 Volksschule in Albessen, 1911-1916 Realschule in Frankenthal; 1916-1918 an Genickstarre (Meningitis) erkrankt;
Frühjahr-Nov. 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg; 1919-1920 Kreisackerbauschule in Kaiserslautern.
Beruf: Seit 1921 auf dem elterlichen Gut in Albessen tätig, das er mit seiner Schwester 1930 nach dem Tod der Eltern übernimmt (ca. 50 ha, 25 Stück Großvieh, 15 Stück Kleinvieh, 6 Pferde);
Mitglied der 1933 aufgelösten Pfälzischen Bauernschaft; 367 Kaiserslautern als Sterbeort angegeben von Phil Nix im Axis History Forum unter dem 5.8.2003. Die dort ebenfalls und auch bei Lilla 2004 (S. 613) erscheinende Angabe von Dnjepropetrowsk als Sterbeort Selzners dürfte nicht zutreffen, da diese Stadt schon im Oktober 1943 von der deutschen Wehrmacht geräumt werden musste.
434
Dez. 1933 zum Bürgermeister von Kusel gewählt, verzichtet jedoch; 1934-1939 Mitglied des Kreistags von Kusel;
1934-1935 Bezirksbauernftihrer für den Amtsgerichtsbezirk Kusel, 1935-1939 Kreis obmann der Kreisbauernschaft Kusel; Vorsitzender des Eierwirtschaftsverbandes Saarpfalz (Kaiserslautern), Vorstand der Molkereigenossenschaft Kusel;
Aug. 1939-Sept. 1940 (in Polen und den Niederlanden) und 12.1.1942-30.4.1945 Wehrdienst (Obergefreiter, seit Okt. 1944 Unteroffizier), Jan.-Juni 1942 in Norwegen, Aug. 1942-Jan. 1944 als landwirtschaftlicher Sachbearbeiter bzw. Stützpunktleiter in Russland (Petrowskoje, Nowaja Wodolaga, Bobrinez, dort Sept. 1943-Jan. 1944 landwirtschaftlicher Stützpunktleiter), März 1944-April 1945 in Genua. Partei'. 1.8.1930 Eintritt in die NSDAP und SA-Reserve (seit 1942 SA-Haupttruppführer z.b.V);
1.4.1931 -Okt. 1932 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Albessen; Juni 1931-April 1934 Kreisleiter von Kusel;
Jan.-Okt. 1932 und April 1933-April 1934 kommissarischer Ortsgruppenleiter von Kusel; nach 1934 landwirtschaftlicher Kreisfachberater (Kreisamtsleiter) des Kreises Kusel. Nachkriegszeit'. 1.5.1945-Juli 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft, danach Internierung in Garmisch und Moosburg, Dez. 1947-Juni 1949 in Landau;
22.5.1949 Säuberungsvorschlag des Kreisuntersuchungsausschusses Kusel: Minder belasteter; 3.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neustadt (setzte sich 1933 dafür ein, dass alle Schutzhäftlinge nach kurzer Zeit wieder frei kamen und keiner ins KZ eingeliefert wurde; verhinderte 1933 die Entlassung von Beamten des Bezirksamts Kusel; betrieb noch nach 1933 durch seine Schwester mit dem Juden Sender in Konken Viehhandel; ließ 1933 auf eigene Verantwortung die SA-Posten von den jüdischen Geschäften entfernen). Gestorben'. 3.2.1974 in Albessen. (Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 26405 und Nr. 26509, Best. R 18 Nr. A 9064 und Nr. A 23292, Best. T 65 Nr. 271 und Nr. 275; Heinz 1994; Mitteilung Dr. Wolfanger)
435
281
Sick, Friedrich
Geburtsdatum und -ort: 22.9.1900 in Ottweiler.
Religion', gottgläubig.
Ausbildung: Volksschule, Präparandenanstalt, Lehrerseminar, 1. und 2. Leh rerprüfung.
Beruf: Volksschullehrer, Rektor. Partei: 1.11.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 570735), Ortsgruppe Neunkir chen;
Ortsgruppen-Propagandaleiter, Orts gruppenleiter der Deutschen Front bzw. seit 1935 der NSDAP von Neunkir chen; seit 1935 Kreisamtsleiter für Schulung und Erzieher im Kreis Ottweiler; 1938 Vertreter des nach Österreich abgeordneten Kreisleiters -» Schäfer von Ottweilcr-St. Wendel. (Q: BA PK/L 260; LA Sp Best. T 65 Nr. 266)
282
Sieben, Jakob
Geburtsdatum und -ort: 16.8.1902 in Weisenau (Kr. Mainz) als Sohn des Glasers Johann Baptist Sieben. Familienstand: verheiratet seit 28.8.1926 mit Marguerita Ohlenschläger, 3 Kinder.
Religion: katholisch. Beruf: Kaufmann. Partei: 9.11.1933 Eintritt in die SA (zuletzt Obersturmführer);
1934- 1935 Ortsgruppenkassenleiter der Deutschen Front in Saarbrücken;
1.11.1935 Eintritt in die NSDAP (Nr. 2698673);
1935- 1936 Ortsgruppenkassenleiter der NSDAP in Saarbrücken; 1936 Kreisrevisor des Kreises Saarbrücken-Land der NSDAP;
1936- 1938 Gauhauptstellenleiter Buchhaltung im Gauschatzamt des Gaus Saar pfalz;
436
1938-27.7.1944 Vertreter im Amt des Gauschatzmeisters des Gaus Saarpfalz (ab 1940 Westmark). Nachkriegszeit-, Bankkaufmann in Mainz.
Gestorben-, 24.3.1969 in Mainz-Weisenau. (Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 29247, Best. R 18 Nr. A 22060, Best. T 65 Nr. 275; Wunder)
283
Siebert, Hans Eberhard
Geburtsdatum und -ort: 13.3.1903 in Frankfurt am Main als Sohn des Kaufmanns Hermann Siebert.
Familienstand-, verheiratet seit 15.10.1938 (Bischofsheim, Kr. Hanau). Religion-, evangelisch. Beruf-, Volksschullehrer, wegen seiner NS-Betätigung aus dem hessischen Schuldienst entlassen;
bis März 1932 Lehrer an der Realanstalt Weierhof am Donnersberg (Pfalz); 1933-1934 Rektor und Schulrat im hessischen Kultusministerium in Darmstadt (7.12.1934 beurlaubt); seit 1935 Kreisschulrat in Heppenheim.
Partei-, 1.9.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 146919), Ortsgruppe Auerbach (Hessen); 1.1.1930 Ausschluss aus der NSDAP, am 3.11.1930 zurückgenommen; 25.2.1931 Versammlung in Schwabsburg, bei der er den Reichsfinanzminister Hilfer ding als Giftblüte bezeichnet und dem Reichskanzler Müller vorwirft, sich beim Vorsit zenden der internationalen Reparationskommission Young winselnd dafür bedankt zu haben, dass er dem deutschen Volk Ketten angelegt habe, deswegen am 7.1.1932 vom Amtsgericht Oppenheim wegen Vergehens gegen das Republikschutzgesetz zu einer Gefängnisstrafe von 2 Wochen verurteilt (Strafe verbüßt im Gefängnis Frankenthal 26.9.-3.10.1932, Straftest auf Bewährung erlassen); Juni 1931-5.5.1933 Gauredner im Gau Rheinpfalz, zugleich mit der Leitung der Gaupressestelle und des Büros der Abgeordneten beauftragt;368 368 Die für Weierhof zuständige Gendarmeriestation Marnheim teilte dem Amtsanwalt in Worms auf Anfrage im März 1932 mit, dass Siebert nach seinem bevorstehenden Aus scheiden aus der Reälanstalt Weierhof anstelle des Bürkel Gauleiter in Neustadt a.d.H. werden sollte (J 46 Nr. 145).
437
1933 Führer des HJ-Jungbanns l/l 15 in Darmstadt, 14.9.1934 durch HJ-Gebietsführer Kramer seines Amts enthoben, 2.11.1934 Ausschluss aus der HJ (Begründung: Beschwerden an Ministerien wegen HJ- und parteiinterner Angelegenheiten); 5.12.1934 Ausschluss aus der NSDAP durch einstweilige Verfügung des Gauleiters -» Sprenger wegen Auflehnung gegen das Führerprinzip (Demonstration von Hitlerjun gen gegen seine Absetzung als Jungvolk-Führer am 14.9.1934), auf Sieberts Einspruch dagegen am 6.4.1935 Beschluss des Gaugerichts Hessen-Nassau: Verwarnung und Aberkennung der Ämterfähigkeit auf 1 Jahr, dagegen Beschwerde Sieberts;
1.8.1935 Rehabilitierung Sieberts durch die Reichsjugendführung, Bestätigung als HJ-Stammführer; 30.8.1935 Beschluss des Obersten Parteigerichts: Verweis gegen Siebert wegen der Form seines Vergehens (in der Begründung wird anerkannt, dass die Aufdeckung der Machenschaften des HJ-Führers Kramer zum großen Teil ihm zu verdanken war); Jan.-Aug. 1936 Führer des HJ-Jungbanns 249 (Odenwald) als Stammführer;
Jan. 1937 auf eigenen Antrag ehrenvoll aus der HJ entlassen; Schulungsredner, stellvertretender Gauhauptstellenleiter für Erziehung und Unterricht der Gauwaltung Hessen-Nassau des NSLB. Gestorben'. 29.8.1986 in Filzmoos (Salzburg). (Q: BA PK/L 265 Siebert, OPG /I 113 Siebert, Best. NS 22 Nr. 270; LA Sp Best. J 46 Nr. 145)
284
Siekmeier, Heinrich Christian369
Geburtsdatum und-orf. 10.1.1901 in Mettmann (Reg.-Bez. Düsseldorf) als Sohn des Besteckgießers Simon Siekmeier. Familienstand', verheiratet seit 4.6.1927 mit Amalie Hecklau, 4 Kinder. Religion', evangelisch, 1932-1934 Mitglied der Glaubensbewegung Deutsche Christen, Juli 1939 Kirchenaustritt.
Ausbildung'. Volksschule, Präparandenanstalt und Lehrerseminar in Mettmann, 26.2.1921 erste Lehrerprüfung; 1.4.1921-31.3.1922 Lehrer an der privaten höheren Knabenschule Schloss Reichen berg bei Reichelsheim (Odenwald); 369 Nicht zu verwechseln mit Heinrich Siekmeier, stellvertretender Gauleiter von Thüringen (1936-1945), geh. 15.12.1903 in Berenbusch (vgl. Lilla, 2003, S. 86-88).
438
1922-1924 Studium der Philologie an den Universitäten Köln und Bonn, abge brochen wegen Tod des Vaters; 1.10.1923-1925 Aushilfslehrer an der Realschule in Mettmann, 1926 zweite Lehrerprüfung. Beruf'. Frühjahr 1926-Aug. 1933 Volks schullehrer, seit 1.4.1928 Leiter der Landschule Obmettmann bei Mett mann;
Nov. 1929-1933 Stadtverordneter, Bei geordneter und Kreistagsabgeordneter in Mettmann, Mitglied des Provinzial landtages der Rheinprovinz; 1933 MdL (Preußen); 1933 Mitglied einer Kommission zur Anwendung des Berufsbeamtengesetzes bei der Regierung in Düsseldorf;
23.8.1933 Ernennung zum Regierungs- und Schulrat, Hilfsarbeiter im preußischen Kultusministerium in Berlin; 1934-1941 Gründer und Herausgeber der Zeitschrift „Reichselternwarte“ (im Auftrag des NSLB, Auflage bis zu 200.000);
1.4.1934-31.3.1938 Regierungsdirektor, Leiterder Abteilung II (Kirchen und Schulen) bei der Regierung in Koblenz;
März 1936-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier); 1.4.1938-1945 (bis 1.1.1939 kommissarisch) Regierungspräsident in Trier; 29.7.1940-1.9.1944 ständiger Vertreter des Chefs der Zivilverwaltung in Luxemburg (jedoch meist in Trier tätig).370
Partei'. 15.2.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 30536); 370 Die Ernennung Siekmeiers zum Vertreter erfolgte durch den Reichsinnenminister gegen den ausdrücklichen Wunsch von Gauleiter Simon, mit dem sich Siekmeier 1939 wegen Diffe renzen bezüglich der Neubesetzung des Landratsamtes Saarburg überworfen hatte. Simon veranlasste deshalb die Abordnung des ihm treu ergebenen Koblenzer Regierungsdirektors Dr. Münzei nach Luxemburg, der dort als sein tatsächlicher Vertreter fungierte (LHA Ko Best. 856 Nr. 1 1231 1-111, BL 105).
439
Jan. 1926-Sept. 1927 Mitglied der HJ, Jan. 1926-30.11.1928 Mitglied der SA, Führer der SA in Mettmann, Ortsgruppenkassenwart, HJ-Führer, Propagandaleiter, USchlABeisitzer in der Ortsgruppe Mettmann;
1927-1928 Ortsgruppenleiter von Mettmann;
Frühjahr-Ende 1930 Kreisleiter von Düsseldorf-Mettmann; 1930-Sommer 1934 Gründer und Gauwalter des NSLB im Gau Düsseldorf, Jan. 19311933 Leiter der Abteilung für Bildungs-, Erziehungs- und Kulturfragen in der Gau leitung Düsseldorf;
Anfang 1934 Zerwürfnis mit dem Düsseldorfer Gauleiter Florian, der ihn aller Ämter im Gau Düsseldorf enthebt; 1934-1945 Gauamtsleiter des Amtes für Erzieher und Gauwalter des NSLB im Gau Koblenz-Trier; 1937-1945 kommissarischer Leiter des Rassenpolitischen Gauamts und Landesleiter des Reichsbundes der Kinderreichen (später: Reichsbund Deutsche Familie) im Gau Koblenz-Trier;
seit 1.7.1938 Mitglied der SS, 1.7.1938 Hauptsturmführer, 11.9.1938 Sturmbannfüh rer, 2.3.1939 Beförderung zum Obersturmbannführer (mit Wirkung vom 9.11.1938), Standartenführer (mit Wirkung vom 31.12.1938) und Oberführer (mit Wirkung vom 21.3.1939), 21.6.1943 Brigadeführer, 10.1.1945 Genehmigung zum Tragen der Schulterstücke eines Generalmajors der Polizei, 19.4.1945 Untersturmführer der Waffen-SS. Nachkriegszeit: 1946 Inhaftierung in Luxemburg, 23.12.1949 Verurteilung zu 7 Jah ren Zuchthaus durch den Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg, 16.3.1951 Entlassung aus luxemburgischer Haft;
9.1.1951 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Koblenz: Belasteter; 3.7.1951 Übergabe des Säuberungsverfahrens vom Untersuchungsausschuss Koblenz an den Sonderbeauftragten für die Entnazifizierung in Nordrhein-Westfalen, 27.9.1951 Zurückverweisung an den Untersuchungsausschuss Koblenz; 5.2.1952 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Koblenz. Gestorben: 16.12.1982 in Hilden (Kr. Mettmann).
(Q: BA PK/L 275 Siekmeier, SSO/136 B Siekmeier; LHA Ko Best. 856 Nr. 112311II; Monz)
440
285
Sieler, Heinrich
Geburtsdatum und -orf. 26.11.1893 in Ottweiler (?).371 1914-1918 Kriegsdienst.
Ausbildung'. Nach dem 1. Weltkrieg Fortsetzung des Studiums zum Wärme- und Betriebsingenieur. Beruf. Ingenieur in Herdorf (Kr. Altenkirchen);
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
Partei'. Aug. 1931 Eintritt in die NSDAP;
Mai 1933-30.10.1934 Kreisleiter von Altenkirchen; ab 1937 NSFK-Gruppenfuhrer der Guppe 10 (Westfalen) in Dortmund. (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16739; Dorfey; Lilla 2004; Miller/Collins)
286
Silbernagel, Anton
Geburtsdatum'. 25.8.1900.
Beruf. Ingenieur.
Partei'. Anf. 1937-Aug. 1938 Kreisleiter von St. Goar (30.1.1938 offizielle Ernen nung);
Grund für Ausscheiden: Versetzung nach Bruck a.d. Leitha (Niederösterreich), wo er ebenfalls Kreisleiter war.
(Q: Dorfey; Rademacher)
287
Simmer372, Dr. Nikolaus
Geburtsdatum und -orf. 11.11.1902 in Besch (Kr. Saarburg) als Sohn des Landwirts Johann Simmer (aus Luxemburg gebürtig, gest. 1916), aus alteingesessener Bauern familie. Familienstand', verheiratet seit 1935 mit Hedwig Dujardin (Jungmädelführerin des Obergaus Westmark, aber nicht Pg), 3 Töchter.
371 Angabe des Geburtsdatums bei Miller/Collins, des Geburtsortes bei Dorfey (S. 416) nach
Nationalblatt 30.10.1934. Lt. Auskunft des Standesamts Ottweiler ist Sieler dort in den Geburts-Decennaltabellen 1891-1900, in den Eheschließungs-Decennaltabellen 1901-1950 und in den Sterbe-Decennaltabellen nicht zu ermitteln. 372 Bruder von Dr. Peter Simmer.
441
Religion', katholisch, 1937 Kirchenaus tritt, 1947 Wiedereintritt. Ausbildung'. 1909-1917 Volksschule in Besch, 1917-1923 Präparandenanstalt und Lehrerseminar in Wittlich, 1923 Lehrerexamen, 1923-1925 kaufmän nische Tätigkeit, dann als Werkstudent Studium der Rechts- und Wirtschafts wissenschaften in Berlin und ab 1926 in Frankfurt am Main, das er unter Nach holung der Reifeprüfung als DiplomKaufmann, Diplom-Handelslehrer und 1931 mit der Promotion zum Dr. rer. pol. zum Abschluss („sehr gut“) bringt.
Beruf'. 1929-1930 als Diplom-Handels lehrer an der Höheren Handelsschule bei der Stadt Frankfurt angestellt;
von der Universität Frankfurt für die wissenschaftliche Laufbahn mit dem Ziel einer Hochschul-Professur angeregt, 1930-1931 an der Universität London, 1931Nov. 1932 Studienaufenthalt an der Universität Philadelphia (Stipendium des Institute of International Education, New York; dort zusammen mit einem Sohn von Konrad Adenauer); 1932 Veröffentlichung „Die amerikanische Wirtschaftskrise, eine Kredit- und Finanz krise“; er sieht im Nationalsozialismus eine Möglichkeit für Deutschland, einen Mit telweg zwischen den versagenden Wirtschaftsordnungen des Liberalismus und des Kommunismus einzuschlagen; 1932 Vorsitzender der NSDAP-Fraktion im Stadtrat von Trier;
1932/33 MdL (Preußen); seit 1933 Kreisfuhrer des DRK in Trier;
13.4.1933 vertretungsweise Verwaltung des Landratsamtes Trier, 11.11.1933 defini tive Ernennung, zum 31.12.1935 in den einstweiligen Ruhestand versetzt (im Zusam menhang mit dem Machtkampf zwischen der Partei und dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz, Terboven); Nov. 1933 und 1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
442
22.1.1936 vertretungsweise Verwaltung des Landratsamtes Kreuznach;
26.1.1937-31.12.1939 kommissarischer Landrat von Kreuznach (dort in ständiger Fehde mit den örtlichen Parteigrößen, v.a. Kreisleiter Ernst -> Schmitt); April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
6.1.1940-1945 Oberbürgermeister der Stadt Koblenz (Gauleiter -» Simon hoffte, Simmers Haltung würde sich dort ändern);
1940-Sept. 1944 Leiter der Wirtschaftsabteilung beim Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg;
1940-1944 Staatskommissar in Bad Mondorf (Luxemburg), kommissarischer Leiter des Staatsbades Mondorf;
Veröffentlichungen: „Die Lösung der Winzerfrage“ und „Das Arbeitsbeschaffungspro gramm des Kreises Koblenz-Trier als Beispiel einer Planungsarbeit im neuen Staat“; Jan. 1945 als Oberbürgermeister von Koblenz abberufen und im Mannschaftsdienst grad zum Militär eingezogen (nach einer Auseinandersetzung mit Regierungspräsident Dr. -» Mischke und Polizeipräsident -> Wetter wegen seiner Weigerung, die Stadt zu evakuieren);
23.3.1945 bei Oppenheim in amerikanische Kriegsgefangenschaft geraten. Partei'. 12.2.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 56310);
1927-1928 Mitglied der NS-Studentengruppe an der Universität Frankfurt, persönliche Freundschaft zu Gauleiter Gustav -» Simon aus gemeinsamer Studienzeit seit 1926 in Frankfurt, später jedoch völlige Entfremdung; ab 1.11.1932 Gauredner; Nov. 1932-Mai 1933 vertretungsweise vorübergehend mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Kreisleiters der Stadt Trier beauftragt;
Feb.-Nov. 1935 kommissarischer und ehrenamtlicher Gauwirtschaftsberater in Trier (Amtsaufgabe, da Oberpräsident Terboven ihn vor die Alternative gestellt hatte: Land rat oder Gauwirtschaftsberater); Standartenführer im NSKK; erhält 1943 Redeverbot, nachdem er an zwei Plätzen, darunter in Mayen, gesprochen hatte. Nachkriegszeit'. Bis Okt. 1945 amerikanische Kriegsgefangenschaft, Nov. 1945-Feb. 1947 Internierung in Saarbrücken; Feb. 1947-Juli 1948 luxemburgische Untersuchungshaft wegen Verdachts des Kriegs verbrechens (Verfahren vom luxemburgischen Untersuchungsrichter eingestellt);
443
18.10.1949 widerrufliche Zustimmung des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsaus schuss Trier zur vorläufigen Zulassung Simmers als Steuerhelfer beim Finanzamt Daun; 15.11.1949 Klageschrift bei der Spruchkammer Trier: Minderbelasteter;
16.3.1950 Beschluss der Spruchkammer Trier: Säuberungsverfahren wird wegen Ein stufung als Mitläufer eingestellt, Kosten trägt der Betroffene; nach 1948 als Versicherungsvertreter in Gerolstein tätig. Gestorben'. 17.3.1968 in Perl-Besch. (Q: BA PK/L 287 Simmer; LHA Ko Best. 856 Nr. 90202; Dorfey; Lilla 2004; Monz; Simmer-Jochen; Stockhorst)
288
Simmer373, Dr. Peter
Geburtsdatum und -orf. 18.9.1905 in Besch (Kr. Saarburg) als Sohn des Land wirts Johann Simmer (aus Luxemburg gebürtig, gest. 1916), aus alteingeses sener Bauernfamilie. Familienstand', verheiratet.
Religion', katholisch.
Ausbildung'. 1925 Lehrerexamen, anschlie ßend Versicherungsbranche, wirtschafts wissenschaftliches Studium in Frankfurt am Main, Aug. 1932 Diplom-Kaufmann, 1933 Promotion in Frankfurt. Beruf. 1.4.1933 kommissarischer Bür germeister von Engers;
16.2.1934 vertretungsweise Verwaltung des Landratsamtes Ahrweiler;
13.1.1936 kommissarischer Landrat von Ahrweiler (14.5.1936 definitive Ernennung), 1945 entlassen.
Partei'. 1.4.1928 Eintritt in die NSDAP; 1.12.1928 Ausschluss aus der NSDAP; 1.5.1932 Wiedereintritt in die NSDAP; 1.4.1933-15.2.1934 Ortsgruppenleiter von Engers;
373 Bruder von Dr. Nikolaus Simmer.
444
16.2.1934-1938 Kreisleiter von Ahrweiler (24.2.1937 offizielle Ernennung). Nachkriegszeit'. 14.5.1948 von der Spruchkammer Saarbrücken als Belasteter einge stuft, Säuberungsspruch am 16.2.1949 für Rheinland-Pfalz anerkannt;
31.8.1950 Revision: Einstufung als Minderbelasteter, am 9.10.1950 für RheinlandPfalz anerkannt.
Gestorben'. 27.1.1971. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 90202; Dorfey) 289
Simon374, Gustav Johannes
Geburtsdatum und -ort: 2.8.1900 in Malstatt-Burbach (Kr. Saarbrücken) als Sohn des Reichsbahnamtmanns Adam Simon.
Familienstand', verheiratet seit 1926 (Hermeskeil) mit Frieda Margaretha Henning, 1942 geschieden, 1 Sohn (dazu ein weiterer Sohn aus einem außereheli chen Verhältnis). Religion', katholisch.
Ausbildung'. 1906-1914 Volksschule in Saarbrücken, 1914-1917 Präparandenanstalt in Merzig, 1917-1920 Lehrer seminar in Merzig, 1920 erste Volksschullehrer-Prüfung, danach zwei Jahre Eisenbahnaushelfer in Hermeskeil, neun Monate Zolldeklarant im Saargebiet; 6.1 1.1924 Abitur, 1922-9.5.1927 als Werkstudent Studium der Volkswirtschaft, ab 5.5.1925 der Rechtswissenschaften an der Universität Frankfurt am Main, 1927 Vor sitzender des AStA an der Universität Frankfurt, Abbruch des Studiums aus Geld mangel; 1927 Prüfung zum Diplom-Handelslehrer. Beruf'. 1927 Aushilfslehrer, 1927-1929 Handelsstudienreferendar und Gewerbelehrer an der Handelsschule in Völklingen;
374 Bruder von Paul Simon.
445
März 1929 auf Wunsch von Gauleiter Robert Ley aus dem Schuldienst ausgeschieden (2 Monate vor dem Assessorexamen) und in den hauptamtlichen Dienst der NSDAP übernommen;
Nov. 1929-1933 Stadtverordneter in Koblenz (Vorsitzender der NSDAP-Fraktion) und Mitglied des Provinziallandtags der Rheinprovinz; Sept. 1930-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier);
1932 MdL (Preußen); April 1933 Vorsitzender des Rheinischen Provinziallandtags; 28.6.1933 Bundesführer der Saarvereine Deutschlands (auf Initiative saarländischer Nationalsozialisten um Heinrich Schneider, Saar-Referent im Reichsinnenmini sterium);
11.7.1933 preußischer Staatsrat; 1933-1944 Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (München), preußischer Pro vinzialrat der Rheinprovinz;
22.9.1939-16.11.1942 Beauftragter des Reichsverteidigungskommissars für den Wehr kreis XII im Gau-Koblenz-Trier, zugleich Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises XII;
1.8.1940-Sept. 1944 Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg (2.8.1940 Amtseinfüh rung); 16.11.1942-1945 Reichsverteidigungskommissar für den Gau Moselland;
31.8./1.9.1944 Räumung Luxemburgs durch Simon, woraufhin die Wehrmacht, die Simons Rückzug für überstürzt hält, am 3.9. dessen Rückkehr nach Luxemburg erzwingt (endgültige Räumung beim Anmarsch der Amerikaner am 9.9.1944); 25.9.1944-1945 Führer des Deutschen Volkssturms im Gau Moselland;
April 1945 bei der Besetzung des Gaus durch die Amerikaner über den Rhein geflohen. Partei'. Ab 1922 in der völkischen Bewegung aktiv, 1923 Zweiter Vorsitzender der völkischen Hochschulgruppe in Frankfurt;
1924/25 Mitglied der NSFP; 14.8.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 17017); 1925 Gründer der Ortsgruppe Frankfurt am Main des NSDStB;
26.10.1926 Gründer der Ortsgruppe Hermeskeil der NSDAP;
16.9.1928 Mitunterzeichner eines Beschwerdeschreibens von Walter Jung, Presse wart der Saar-NSDAP, an die NSDAP-Reichsleitung gegen die Gauleitung der SaarNSDAP;
446
Sept. 1928-31.3.1929 Bezirksleiter des Bezirks Trier-Birkenfeld;
1.4.1929- Sept. 1930 Ortsgruppenleiter in Koblenz und Neuwied; 1.4.1929- 31.5.1931 Bezirksleiter des Bezirks Koblenz, 1.3.-3.5.1930 auch des Bezirks Trier (dort vertreten durch Karl Lintz);
ab 1.6. 1930 Herausgeber und bis 1933 Hauptschriftleiter der Zeitung „Koblenzer Nationalblatt“;
I. 6.1931 -1945 Gauleiter des Gaus Koblenz-Trier (ab 30.8.1942 Gau Moselland); 9.11.1935 NSKK-Gruppenführer, 30.1.1939 NSKK-Obergruppenführer;
15.11.1940-1945 Gauwohnungskommissar des Gaus Koblenz-Trier (ab 30.8.1942 Gau Moselland); 6.4.1942-1945 Beauftragter des GBA für den Gau Koblenz-Trier (ab 30.8.1942 Gau Moselland).
Nachkriegszeit'. Mai 1945 nach der Kapitulation unter falschem Namen {Hans Wöffler) in Einbeck (Hannover) untergetaucht;
II. 12.1945 in Upsprunge bei Paderborn von den Briten verhaftet. Gestorben'. 18.12.1945 in Paderborn (Freitod).375 (Q: BA PK/L 289 Simon, OPG/E 100 Jung, Best. N 22 Nr. 261 und Nr. 1056; Dostert; Lilla 2004; Monz; Muskalla; Paul 1987; Raths, Schneider, Simon, Spang 1992) 290
Simon, Karl
Geburtsdatum und-ort'. 25.3.1885 in Zweibrücken als Sohn des Beschälwärters Karl Simon (evangelisch). Familienstand', verheiratet seit 4.1.1958 (Garmisch-Partenkirchen) mit Lina Rasche.
Religion', katholisch, 1938 konfessionslos.
Ausbildung'. Volks- und Realschule. Beruf'. 1.10.1905 Eintritt in das 1. Bayerische Ulanen-Regiment, Aug. 1914-Nov. 1918 Kriegseinsatz, 22.2.1920 aus dem aktiven Dienst als Leutnant ausgeschieden;
danach als Bankbeamter und kaufmännischer Angestellter tätig; 1932-1933 MdL (Preußen); 375 Simon erhängte sich in seiner Zelle in Paderborner Gefängnis, seine sterblichen Überreste
wurden auf Veranlassung des luxemburgischen Justizministers Victor Bodson nach Luxem burg gebracht und am 20.12.1945 im dortigen Gefängnis der Öffentlichkeit präsentiert, danach im Kasernengelände auf dem Heilig-Geist-Plateau und 1947 auf dem Friedhof Fetschendorf begraben (Spang 1992, S. 307-310).
447
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 11 (Merseburg). Partei'. 1920 Eintritt in die NSDAP (Nr. 5917);
1920-1923 mit den Organisationsarbeiten der NSDAP in der Pfalz beauftragt; Sept. 1922 Gründer der Ortsgruppe Ludwigshafen der NSDAP;
2.3.1923 Verhaftung, Mai 1923 Ausweisung aus der Pfalz durch die französischen Besatzungsbehörden; l.ö.-Nov. 1923 Bezirksführer der NSDAP für das Gebiet Mitteldeutschland, später Gründer der Ortsgruppe Leuna, Kreisleiter in Merseburg, Leiter der wirtschaftlichen Abteilung, Gauwirtschaftsreferent und Mitglied der Gauleitung Halle-Merseburg, zeit weilig (vor 1932?) stellvertretender Gauleiter des Gaus Halle-Merseburg; 1929 Mitarbeiter verschiedener NS-Zeitungen (unter dem Pseudonym „Spektator“); 5.10.1933-1945 Arbeitsgauführer des Arbeitsgaus XIV (Merseburg), 5.10.1933 Gau arbeitsführer, Oberstarbeitsführer, 20.4.1937 Generalarbeitsführer (mit Wirkung vom 1.4.1937), Dozent der Gauführerschule Seeburg, 20.4.1945 Obergeneralarbeitsführer. Gestorben'. 16.3.1961 in Iserlohn. (Q: Standesamt Zweibrücken; Fenske 1993; Lilla 2003; Lilla 2004)
291
Simon376, Paul
Geburtsdatum und-ort: 18.2.1908 in Saarbrücken als Sohn des Reichsbahnamtmanns Adam Simon. Familienstand', verheiratet seit 3.9.1937 mit Eleonore Bretag (geb. 1920, BDM-Führerin in Stettin).
Religion', katholisch, 1938 gottgläubig.
Ausbildung'. 1914-1917 Volksschule, 1917-1926 Realgymnasium, 1926 Abitur in Trier. Strafverfahren'. 18.2.1928 wegen Beleidigung vom Amtsgericht Hermeskeil zu 50 RM Geldstrafe bzw. 10 Tagen Haft verurteilt;
1930-1932 mehrere Strafen wegen Beleidigung und Widerstands gegen die Staatsge walt (ca. 30 Prozesse), 10.3.1932 wegen Beleidigung vom Amtsgericht Bernkastel zu 200 RM Geldstrafe bzw. 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Beruf. 1929 Zivil-Supernumerar bei der Deutschen Reichsbahn in Türkismühle; 376 Bruder von Gustav Simon.
448
April 1930 von der Reichsbahn-Direktion Trier auf Grund einer Sammelbeschwerde der gesamten Judenschaft des Hochwaldes und der Nahe wegen NS-Betätigung nach Gerolstein (Eifel) strafversetzt;
31.5.1930 auf Wunsch des Gauleiters Robert Ley aus dem Dienst der Reichsbahn ausgeschieden;
März 1933-Feb. 1935 Stadtverordneter in Trier; 15.2.1935-1945 Leiter des Landesverbands Pommern im Reichsverband der deutschen Presse;
1.10.1935 Ratsherr der Stadt Stettin;
1937- 1945 preußischer Provinzialrat der Provinz Pommern; 1938- 1945 MdR, Wahlkreis 6 (Pommern), ehrenamtlicher Richter am Volksgerichts hof; Kriegseinsatz, 1.9.1941 Leutnant d.R.;
20.7.1944 nach ersten Staatsstreichgerüchten Kontaktaufnahme zum Militär, soll 1945 mit seiner Sekretärin und Geliebten in einem Unterschlupf auf Rügen gelebt haben, wurde nach Abfahrt des letzten Schiffes von Saßnitz am 5.5.1945 erkannt, aufgegriffen und in das Rathaus von Saßnitz gesperrt, nach Ankunft der Russen aber freigelassen. Partei'. 24.10.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 49185) und SA;
1926-1928 Ortsgruppen-Propagandaleiter, 1928-1930 Ortsgruppenleiter, 1930 Kreisorgani sationsleiter; 1.6.1930-Feb. 1935 hauptamtlicher Schriftleiter der Lokalschriftleitung der NS-Tageszeitung „Trierer Nationalblatt“;
Aug. 1930 SA-Sturmführer; Aug. 1930-1932 politischer Leiter von Trier, 13.7.1931 Eintritt in die SS (Nr. 9504) als SS-Anwärter, 13.7.1931-1932 SS-Mann im SS-Sturm 2/II/5 (Trier);
Jan.-Dez. 1932 Bezirksleiter der Eifelkreise Bitburg, Daun und Prüm der NSDAP (Gau Koblenz-Trier); 1932 Austritt aus der SS aufgrund des Verbots der Doppeltätigkeit durch den RFSS;
Dez. 1932-Mai 1933 Gauinspekteur der Gauleitung Koblenz-Trier für den Regie rungsbezirk Trier; 1.6.1933-Feb. 1935 Hauptschriftleiter der Gaupresse („Nationalblatt“) in Koblenz und Gaupresseamtsleiter der Gauleitung Koblenz-Trier der NSDAP;
449
15.2.1935-1945 Hauptschriftleiter der „Pommerschen Zeitung“ sowie der gesamten NS-Presse des Gaus Pommern der NSDAP (Stettin); 1935-Aug. 1937 Gauamtsleiter z.b.V der Gauleitung Pommern, 1935 Gauredner;
7.1.1936 Wiederaufnahme in die SS (mit der alten Nr. 9504), 20.4.1936 SS-Untersturmführer, 20.4.1936-15.9.1937 Pressereferent des SS-Oberabschnitts Nord (Stet tin), 30.1.1937 SS-Obersturmfuhrer;
April 1937 Kreisleiter des Kreises Groß-Stettin; 1.7.1937-1945 Stellvertretender Gauleiter des Gaus Pommern;
12.9.1937 SS-Hauptsturmführer, 9.11.1937 SS-Sturmbannführer, 20.4.1938 SS-Obersturmbannführer, 11.9.1938 SS-Standartenführer, 20.4.1939 SS-Oberfuhrer; 23.2.1939 Vermerk der NS-Parteikanzlei: Pg. Simon muß eines Tages fort, er ist erst eineinhalb Jahre im Amt. Meines Erachtens muß er noch 2-3 Jahre in seinem jetzigen Amt bleiben', Sept. 1940 als nicht zum Gauleiter befähigt eingestuft;
17.7.1941 in einer „Vorschlagsliste für Gauleiter“ der NS-Parteikanzlei genannt; um 1941 Vertreter des (zur Wehrmacht einberufenen) Gauobmanns der Gauwaltung Pommern der DAF; 15.6.1942 in einer „Liste der Männer, die für höchste Aufgaben in Partei und Staat in Betracht kommen“ aufgeführt; soll 1944 einen Putsch gegen Gauleiter Franz Schwede-Coburg versucht haben.
Nachkriegszeit'. Mai 1945 Verhaftung durch die Russen, Überstellung in das Internie rungslager Fünfeichen bei Neubrandenburg. Gestorben'. 27.2.1947 in Hamburg.
(Q: BA PK/L 292 Simon, RS/F 5333 Simon; Lilla 2003; Lilla 2004)
292
Sladek, Emanuel
Partei'. SS-Standartenführer, 2.3.1941-1.7.1943 Führer des SS-Abschnitts XXXIX (Prag), 22.1.1944-Mai 1945 Führer des SS-Abschnitts XXXIV (Neustadt a. d. Wein straße), 1.4.1944-8.5.1945 Führer des SS-Abschnitts XXXIX (Prag), 2.2.1945-8.5.1945 vertretungsweise Führer des SS-Oberabschnitts Böhmen-Mähren (SS-Oberführer). Gestorben'. 1946 in der Tschechoslowakei hingerichtet. (Q: Croisier/McCanliss)
450
293
Slesina, Horst
Geburtsdatum und -ort: 29.7.1911 in Bielefeld als Sohn des Ingenieurs Leo Slesina (1913-1925 Geschäftsführer eines Erdölkonzerns in Java, wo er sich mit seiner Familie aufhält). Familienstand', verheiratet seit 1936 mit Maria Schlapp, 3 Kinder.
Religion', evangelisch, 1933 Dissident, 1936 konfessionslos. Ausbildung'. Realgymnasium in Köln (Abitur), Studium der Staatswissenschaft und Kunstgeschichte, Mitglied des Instituts für internationale Presseforschung.
Beruf. Schriftsteller, Journalist;
1933-1934 beim Westdeutschen Rundfunk in Köln tätig; 1.12.1934-31.1.1943 Angestellter der Reichsrundfunkgesellschaft, zunächst in Stutt gart, seit 1.8.1935 Abteilungsleiter für Zeitfunk und stellvertretender Dienststellen leiter im Reichssender Saarbrücken (zahlreiche Sportreportagen, 1936 Hörspiel „Rak 1 startet zum Mond“); 26.8.1939-Sept. 1942 Kriegsdienst als Kriegsberichterstatter (Leutnant, EKII und I), zuletzt an der Front im Kaukasus; 1942 Veröffentlichung seines Buches „Soldaten gegen Tod und Teufel. Unser Kampf in der Sowjetunion. Eine soldatische Deutung“ (Düsseldorf, Völkischer Verlag).
Partei'. Seit Juli 1933 Mitglied der SA, 9.11.1938 Sturmführer;
1.4.1937 Eintritt in die NSDAP (Nr. 5173951); seit 5.1.1943 Dienst im Reichspropagandaministerium zur Vorbereitung für seine Auf gaben als künftiger Leiter des Reichspropagandaamtes Westmark;
1.2.1943-1945 Gaupropagandaleiter und Landeskulturwalter des Gaus Westmark. Nachkriegszeit'. Seit 1951 Werbekaufmann in Frankfurt am Main, 1954 bei der Agentur Heumann, 1970 geschäftsführender Gesellschafter der Horst Slesina Werbe-GmbH & Co. KG, 1974 Chairman und geschäftsführender Gesellschafter der Slesina-Bates Werbe-GmbH, 1981 geschäftsführender Gesellschafter der HS Consulting GmbH Horst Slesina Unternehmensberatung und Kommunikation, 1984-1992 der Horst Slesina und Partner Kommunikation GmbH;
1952 Mitbegründer und 6 Jahre Vorsitzender der Gesellschaft Werbeagenturen (GWA); 1993 Veröffentlichung einer Autobiographie unter dem Titel „Die Fährte des Löwen. Roman eines Lebens“ im Universitas-Verlag, München.
451
Gestorben'. 22.10.1999 in Frankfurt am Main. (Q: BA PK/L 308 Slesina, RK/1 502 Slesina, DS/B 47 Slesina; LA Sp Best. H 41 Nr. 1105; Mitteilung des Stadtarchivs Bielefeld; „Wer ist wer?“ 1971-2001)
294
Sochatzy, Dr. Konrad Paul
Geburtsdatum und -ort: 10.8.1893 in Finsterwaide (Nieder-Lausitz).
Familienstand', verheiratet seit 1926 mit Helene Grundmann. Religion', evangelisch, 1934/35 Kirchenaustritt, 1936-1937 Mitglied der Deutschen Glaubensbewegung, danach unitarisch-freiprotestantisch; bis 1931 Freimaurer.
Ausbildung'. Studium der Medizin an der Universität Marburg;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (kriegsbeschädigt); 1920 Promotion an der Universität Marburg Beruf. Arzt, seit 1928 in Alzey und Flomborn;
1933 Stadtrat in Alzey (Hospitalverwaltung und Wohlfahrt, Verwaltung der Klein kinderbewahranstalt, Kurator des Lyzeums), Vorsitzender der Kommission zur Berei nigung des Berufsbeamtentums;
Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
seit 1939 Wehrdienst als Sanitäts-Offizier, dabei mehrere schwere Erkrankungen und Verletzungen (Lebererkrankung, Wirbelsäulen-, Becken- und Rippenbrüche, Granat splittersteckschüsse). Partei'. 1.5.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 501025, Antrag auf Parteiaufnahme bereits im Nov. 1930);
1.5.1931 -1932 Ortsgruppenleiter von Alzey; 1931-25.10.1933 Kreispressewart und Kreisschulungsleiter des Kreises Alzey;
1.7.1931 Eintritt in die SA (1931 -1933 Standartenarzt 1931-1933, 1.7.1932-1933 und 1938-1945 Sanitäts-Standartenführer); Aug.-Sept. 1933 stellvertretender Kreisleiter von Alzey (während der Entziehungskur des Kreisleiters Dr. Karl -* Schilling); 25.10.1933 werden ihm alle Ämter durch die Kreis- bzw. Gauleitung abgesprochen, nachdem er sie (bei der Rückkehr des Kreisleiters) aus Protest gegen das persönliche und dienstliche Verhalten des Kreisleiters Dr. -» Schilling selbst niedergelegt hat;
452
1934 Als ehemaligem Freimaurer wird ihm durch das Kreisgericht Alzey der NSDAP das Recht, Ämter in der Partei zu bekleiden, auf Lebenszeit aberkannt;
1938 Rehabilitierung (nach dem Weggang -» Schillings aus Alzey); das Angebot, seine Ämter wieder zu bekleiden, schlägt er aus; behandelt trotz Verbotes in seiner Arztpraxis jüdische Patienten.
Nachkriegszeit'. 22.5.1945-1948 Internierung in Dachau, Moosburg, Ludwigsburg, Hohenasperg, Landau und Diez; 15.9.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Mainz: Minderbelasteter, 2000 DM Buße.
Gestorben'. 28.8.1957. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 133443; Lilla 2004; Unitarische Religionsgemeinschaft)
295 Sporrenberg, Jakob
Geburtsdatum und -orf. 16.9.1902 in Düsseldorf als Sohn eines Gärtners.377 Religion', katholisch, ab 1936 konfessionslos. Ausbildung'. 1908-1919 Volksschule und Fortbildungsschule in Düsseldorf, April 1916-9.11.1918 zugleich Mechanikerlehre bei der Zweigniederlassung der Firma Opel in Düsseldorf;
5.1.1919 Freiwilliger beim Grenzschutz Ost, 1.3.1919-21.5.1920 Freiwilliger in der 9. Kompanie der 2. Landesschützenbrigade, 21.10.1920-30.1.1921 Freiwilliger im Reiter-Regiment 15.
Beruf. 15.3.-17.5.1921 Armaturenschlosserbei der Firma Rheinmetall in Düsseldorf, 18.5.1921 -Aug. 1929 im Telegraphen-Bauamt Düsseldorf beschäftigt, danach arbeits los; März 1933-1945 MdR, Wahlkreis 22 (Düsseldorf-Ost), ab 1936 Wahlkreis 13 (Schles wig-Holstein), ab 1938 Wahlkreis 1 (Ostpreußen);
30.1.1935-1936 preußischer Provinzialrat für die Provinz Schleswig-Holstein;
1.3.1936 Leutnant d.R. (im Infanterie-Regiment 26, Flensburg).
Partei'. 1921-1922 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund; 1922 Eintritt in die NSDAP, Mitbegründer der SA in Düsseldorf; 377 Sein älterer Bruder Paul (geb. 27.3.1896) war 1942-1945 Kommandant des SS-Sonderlagers
Hinzert (vgl. dazu Schneider, Sporrenberg).
453
7.12.1923 wegen Geheimbündelei und Sabotage von den Franzosen im Ruhrgebiet verhaftet, 14.5.1924 durch ein französisches Kriegsgericht zu 2 Jahren Haft und 1000 Goldmark Geldstrafe verurteilt, Aug. 1925 vorzeitig aus der Haft entlassen;
1924 Mitglied im Schlageter-Gedächtnisbund; 25.8.1925 Wiedereintritt in die SA, Aug. 1925-30.9.1930 SA-Truppführer in der SAStandarte 39 (Düsseldorf);
15.12.1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 25585), Mitbegründer der Ortsgruppe Düsseldorf, politischer Stadtteilleiter in Düsseldorf; 1.8.1929-1.1.1930 kommissarischer Standortfuhrer der HJ in Düsseldorf; 1.10.1930 Übertritt von der SA zur SS (Nr. 3809), 1.10.1930 SS-Anwärter, Nov. 1930 SS-Mann, 15.12.1930 SS-Sturmführer, 15.12.1930-27.11.1931 Führer des SSSturms 54 (Düsseldorf), 21.11.1931 SS-Sturmbannführer, 27.11.1931-4.7.1932 Füh rer (m.d.F.b.) des SS-Sturmbanns 1/20 (Düsseldorf), 4.7.1932-20.7.1933 Führer (bis 9.11.1932 m.d.F.b.) der 20. SS-Standarte (Düsseldorf); 9.11.1932 Übernahme als hauptamtlicher SS-Führer, 9.11.1932 SS-Standartenführer, 20.7.1933-20.9.1936 Führer (bis 9.11.1933 m.d.F.b.) des SS-Abschnitts XX (Kiel), Nov. 1933-20.9.1936 zugleich Kommandeur der SS-Kaserne Kiel, 9.11.1933 SS-Oberführer, 30.1.1936 SS-Brigadeführer, 20.9.1936-9.10.1939 SS-Führer im SD-Hauptamt, 20.9.1936-25.9.1939 Führer des SD-Oberabschnitts Nordost (Königsberg), 1.9.193825.9.1939 Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD im Wehrkreis I (Königsberg), 25.9.1939- 19.6.1940 Führer (m.d.F.b.) des SS-Oberabschnitts Rhein (Wiesbaden), 1.10.1939- 19.6.1940 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten der Rheinprovinz, in Hessen, in der Provinz Hessen-Nassau, in Baden, beim Bayerischen Staatsminister des Innern und dem Reichskommissar für das Saarland im Wehrkreis XII (Wiesbaden), zugleich Mitglied des Verteidigungsaus schusses des Wehrkreises XII, 1.1.1940 SS-Gruppenführer;
15.6.-4.7.1940 Einberufung zur Waffen-SS (SS-V-Division, Regiment „Germania“);
19.6.1940- 1.5.1941 Führer des SS-Oberabschnitts Nordost (Königsberg), 21.6.19401.5.1941 Höherer SS- und Polizeiführer beim Oberpräsidenten von Ostpreußen im Wehrkreis I (Königsberg), zugleich Beauftragter des RKF in Ostpreußen und Mit glied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises I, 2.5.-25.5.1941 kommandiert zur Einweisung in die Arbeitsgebiete des Höheren SS- und Polizeiführers im Hauptamt Ordnungspolizei, 26.5.-14.6.1941 kommandiert zur Einweisung in die Arbeitsgebiete des Höheren SS- und Polizeiführers im RSHA, 21.7.-14.8.1941 SS- und Polizeifüh rer Minsk (14.8.1941 vom RFSS zurückgezogen), 14.8.1941-7.7.1943 dem Gaulei ter Koch zwecks Verwendung im Reichskommissariat Ukraine zur Verfügung gestellt,
454
1941/42 Leiter des Aufbaustabs für das Generalkommissariat Saratow (Russland), 15.3.1943 kommandiert zum Höheren SS- und Polizeiführer Russland-Mitte (Mogilew) als Truppenführer, 19.3.-30.6.1943 zur Dienstleistung zum SS-Polizei-Regiment 2 kommandiert, 7.7.1943 Generalleutnant der Polizei, 7.7.1943-25.11.1944 SS- und Polizeiführer im Distrikt Lublin, 3.11.1943 Leiter der „Aktion Erntefest“ (Massenver nichtung von über 40000 Juden an einem Tag in den Lagern Majdanek, Poniatowa und Trawniki), 25.11.1944-1945 SS- und Polizeiführer Süd-Norwegen (Oslo). Nachkriegszeit'. 11.5.1945 in Oslo in britische Kriegsgefangenschaft geraten, 1946 an Polen ausgeliefert, 1950 vom Appellationsgericht Lublin zum Tode verurteilt.
Gestorben'. 6.12.1952 in Warschau hingerichtet.
(Q: Klee; Lilla 2004; Schneider, Sporrenberg)
296 Staebe, Gustav Louis Erich
Geburtsdatum und -ort: 22.8.1906 in Zabrze (Oberschlesien) als Sohn des Oberpolizeiinspektors Erich Staebe.
Familienstand', verheiratet seit 23.12.1931 (München) mit Ilse Refardt, 2 Kinder. Religion', evangelisch, später gottgläu big.
Ausbildung'. 1917-1919 Kadettenanstalt Wahlstatt (Schlesien). Beruf. Kaufmann, bis 1929 Eisengroß händler, dann Schriftleiter;
Juli 1932 erfolglose Kandidatur zum Reichstag; nach 1935 Mitglied des Landesbauernrats Hessen-Nassau, Leiter des Landesverbandes Rhein-Main im Reichsverband der deutschen Presse; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
seit 1939 Kriegsdienst in der Wehrmacht, 1.12.1941 Gefreiter, 24.12.1941 „Sonderführer Z“, seit 1.1.1942 Hauptschriftleiter einer Frontzeitung, 22.3.1943 entlassen als „Sonderführer Z“ (Unteroffizier).
455
Partei'. April 1923 Eintritt in die NSDAP;
Herbst 1923-Frühjahr 1926 Mitglied des Jungdeutschen Ordens;
9.5.1926 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 36247), Ortsgruppe Braunschweig; Juli 1926-Frühjahr 1929 Mitglied der SA;
1926- 1927 Kreisleiter (Kreisgeschäftsführer) von Braunschweig-Land; 1927 Ortsgruppenleiter von Rathenow;
1927- 1928 Bezirksleiter von Barnim-Uckermark, SA-Mann in der Standarte Gotting (Berlin); 1928- März 1929 Bezirksleiter von Braunschweig-Land, Geschäftsführer der Orts gruppe Braunschweig, seit 1.2.1929 der Ortsgruppe Eschershausen, Geschäftsführer des Kreises Holzminden; März 1929: Auf ein Stellengesuch Staebes im „Völkischen Beobachter“, in dem er sich als Redner und Organisator anbietet, nimmt ihn der NSDAP-Gau Saar (Gauleiter Jakob Jung) in seine Dienste; 1.4. -1.6.1929 Mitglied der Ortsgruppe Neunkirchen;
21.4. -31.7.1929 kommissarischer Gauleiter der NSDAP des Saargebietes (nach dem von der Ortsgruppe Neunkirchen veranlassten Rücktritt Jungs); 1.6.1929 Mitglied der Ortsgruppe Wiesbaden, seit 17.11.1929 der Ortsgruppe Nastätten;
Nov. 1929-14.9.1930 Bezirksleiter des Bezirks Rhein-Lahneck;
1929- 1931 Schriftleiter beim „Nassauer Beobachter“ in Nastätten und beim „Frank furter Volksblatt“; 1930- 1931 Gaupropagandaleiter des Gaus Hessen-Nassau-Süd, Gründung der Bau ernzeitschrift „Freiheit und Scholle“; 1.4.1931 -1932 agrarpolitischer Pressechef der Reichsleitung in München, Chefredak teur der „NS-Landpost“, Reichsredner;
1932-1933 Schriftleiter für Politik beim „Völkischen Beobachter“ in München, dann Hauptschriftleiter der „Bremer Nationalsozialistischen Zeitung“, ab 1.11.1933 Presse chef der „Deutschen Sendergruppe West“ (Büro beim WDR in Köln); seit 1.1.1934 Mitglied der HJ, 1934 Leiter der Abteilung S (Schulung und Kultur) und Pressechef der Reichsjugendführung, 1934-1935 Gebietsführer der HJ im Gau Rheinpfalz;
seit 1.10.1935 Leiter der Zentralschriftleitung für alle Parteizeitungen in Hessen-Nas sau, insbesondere Hauptschriftleiter des „Frankfurter Volksblatts“ und des „Mainzer Anzeigers“;
456
1.7.1933 Aufnahme in die SS (Nr. 36140), 15.7.1933 Sturmführer, zugleich Leiter des SD im Gebiet Bremen, 15.9.1935 Obersturmführer, 9.11.1935 Sturmhauptfüh rer, 9.11.1936 Sturmbannführer, 30.1.1939 Obersturmbannführer und Führer im SDHauptamt.
Gestorben'. 27.9.1983 in Bad Segeberg (Schleswig-Holstein). (Q: BA PK/L 386 Staebe, RS/F 5441 Staebe, RK/I 553 Staebe, SSO/148 B Staebe, Best. R 187 Nr. 310; HStA Wi Abt. 408 Nr. 105; Lilla 2004; Paul 1987; NSZ vom 15.5.1934; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
297 Stahl, Georg
Geburtsdatum und -ort: I 1.4.1 895 in Freudenbach (O.-A. Mergentheim, Württemberg) als unehelicher Sohn der Anna Margaretha Stahl. Familienstand', verheiratet seit 1921 mit Franziska Petry (NSDAP-Ortsfrauenschaftsleiterin in Lambsheim).
Religion: evangelisch, 1943 Kirchen austritt (nach eigener Darstellung auf Druck seiner vorgesetzten Stellen). Ausbildung: 1902-1909 Volksschule in Freudenbach, 1909-1912 Fortbildungs schule in Freudenbach und Creglingen, 1910-1913 kaufmännische Lehre in Creglingen.
Beruf: 1913-1915 Lagerist und Reisender bei der Kolonialwarengroßhandlung Emil Wanner in Freinsheim;
ApriI 1915-1918 Teilnahme am I. Weltkrieg (Gefreiter), 8.11.1918-1920 französische Kriegsgefangenschaft; seit 1920 in Lambsheim wohnhaft, 1920-1932 Handelsvertreter verschiedener Lebens mittelgroßfirmen und Fabriken;
1932-1933 MdL (Bayern); 1.10.1933-15.2.1935 Geschäftsführer bei der „Neuen Abendzeitung“ (ehemals „Pfäl zische Rundschau“), Ludwigshafen;
457
1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; um 1937-1945 Aufsichtsratsvorsitzender der Neuen Heimat Saarbrücken;
1940-1945 Aufsichtsratsmitglied bei der Schnellpressenfabrik Frankenthal Albert & Cie.; 19./20.3.1945: Stahl führt den Volkssturm Lambsheim-Maxdorf über den Rhein; 22.3.1945-5.5.1945 Wehrdienst als Gefreiter, dann Gefangenschaft in Henndorf am Wallersee (Österreich). Partei'. Seit 1922 Nationalsozialist, ab 1924 Völkischer Block und NS-Freiheitsbewegung;
1925-1926 NSDAP der Pfalz; 1925-1931 Ortsgruppenleiter von Frankenthal;
1925-15.2.1935 ehrenamtlicher Bezirks- bzw. Kreisleiter von Frankenthal;
5.2.1926 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 29553); 1931-1933 Ortsgruppenleiter von Lambsheim; März 1933 Sonderkommissar der OSAF für den Landbezirk Ludwigshafen; 10.-17.3.1933 zusammen mit dem Ludwigshafener Kreisleiter Dr. -» Wittwer von revoltierenden SS-Leuten unter der Führung von Theodor -» Eicke vorübergehend im Gebäude der „Pfälzischen Post“ in Ludwigshafen festgehalten;
ab 4.6.1933 Gauinspekteur für das gesamte Gaugebiet Pfalz (unter Beibehaltung seiner provisorischen geschäftsführenden Tätigkeit bei der Kreisleitung Frankenthal); 1933 zeitweise auch Gauschulungsleiter;
ab 1933 Gauobmann, ab 1934 Gauwalter (ab 15.2.1935 hauptamtlich) und Gauamts leiter (Ernennung am 10.8.1936) der DAF des Gaus Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz, ab 1940 Westmark);
1938-1939 mit Gauleiter -» Bürckel in Österreich, Berater zum Aufbau der DAF für den Gau Niederdonau; 1943 setzt sich Stahl erfolgreich für die Entlassung des ehemaligen KPD-Ortsgruppenleiters von Lambsheim, Georg Knoll, aus dem KZ ein.
Nachkriegszeit'. 1.10.1945-16.4.1949 Internierung in Hammelburg, Ludwigsburg, Dachau, Nürnberg-Langwasser, seit 1948 in Landau, danach wohnhaft in Lambs heim; 6.6.1950 Säuberungsspruch der Spruchkammer Neustadt: Belasteter;
458
28.5.1951 Aufhebung des Berufsverbots und des Verbots, einen Kraftwagen zu besit zen, durch den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier auf dem Gnaden weg.
Gestorben: 27.10.1971 in Ludwigshafen. (Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 21569, Nr. 27957, Best. R 18 Nr. A 30787; Heinz 1994; Lilla 2004; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
298
Starck, Friedrich Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 20.5.1891 in Germersheim als Sohn des Stadteinnehmers Konrad Starck.
Beruf: Seit 1910 Soldat im 22. Bayerischen Infanterie-Regiment;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (EKII und I, KVKII und I, Verwundetenabzei chen), 1918 Ausbilder des Rekruten Heinrich Himmler, Okt. 1918 Hauptmann, 1919 Entlassung aus der Armee; 1920 Eintritt in die Bayerische Landespolizei, 1923 Entlassung nach dem Hitler-Putsch in München;
April-Sept. 1933 Reaktivierung als Major der Landespolizei, März 1936-Mai 1945 Polizeidirektor und Chef der Kripo in Augsburg, April 1937-Mai 1941 Chef der Gestapo-Leitstelle Augsburg, Mai 1938-1945 Polizeipräsident von Augsburg, 27.4.1945 Flucht aus Augsburg; Jan.-Mai 1945 Vorsitzender Richter beim Befehlshaber des Ersatzheeres (Himmler).
Partei: 1923 Eintritt in die NSDAP; Aug. 1929 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 144016); 22.8.1929 Eintritt in die SS (Nr. 1707), 22.8.1929 SS-Sturmbannfuhrer, Aug. 1929-Jan. 1932 Chefadjutant des Reichsführers SS Heinrich Himmler, Jan.-Juli 1932 Adjutant des SA-GruppenFührers Franz Ritter von Epp, Juli 1932-Mai 1933 wieder Chefadju tant Himmlers, 2.5.1933-17.4.1934 Führer des SS-Abschnitts I (München), 9.11.1933 SS-Oberführer, 17.4.1934-7.1.1935 Führer des SS-Abschnitts XXIX (Mannheim), 20.4.1934 SS-Brigadeführer, 7.1.-1.4.1935 Führer des SS-Abschnitts IX (Würzburg), April 1936 (?)-Mai 1938 SS-Führer im Stab des SS-Abschnitts XXXII (Augsburg), Mai 1938-Jan. 1943 SS-Führer im SD-Hauptamt (ab 27.9.1939 RSHA), 1.1.1943-Mai 1945 Führer des SS-Abschnitts XXXII;
459
9.11.1933 Verleihung des Blutordens.
Nachkriegszeit'. 20.12.1948 Verurteilung zu 4 Jahren Gefängnis durch das Landgericht Augsburg wegen Totschlags (gab als Vorsitzender eines Standgerichts in Steinach b. Mering am 28.4.1945 den Befehl zur Erschießung eines festgenommenen Zivilis ten);
7.7.1949 Bestätigung des Urteils durch das Oberlandesgericht München. Gestorben'. 21.2.1968 in Regensburg. (Q: Croisier/McCanliss, Standesamt Germersheim)
299
Stawinoga, Robert
Geburtsdatum und -ort: 15.11.1901 in Neustadt (Oberschlesien). Ausbildung'. Schulzeit in der Niederlausitz;
1919-1921 in Posen zum Dienst im polnischen Heer gezwungen, zweimal desertiert;
seit 1921 in Deutschland. Beruf'. Ingenieur in Groß-Gerau; 1933 kommissarischer Bürgermeister von Groß-Gerau und Erster Vorsitzender des Kreistags von Groß-Gerau;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen. Partei'. Seit 1926 Mitglied der nationalen Vereinigung Olympia in Berlin;
15.8.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 325648);
1932- 1933 Kreisleiter von Bingen (übernimmt das Amt nur auf äußerstes Betreiben von Gauleiter Lenz)'™ 1933- 1937 Kreisleiter von Groß-Gerau; 1938-1943 Kreisleiter von Wiesbaden.
(Q: BA PK/L 416 Stawinoga, PK/I 62 Schreiber, Ernst; Lilla 2004; Rademacher)
378 BA PK/I 62 Schreiber, Ernst.
460
300
Stöhr, Willi
Geburtsdatum und -ort: 6.11.1903 in Elberfeld379 als Sohn des Schreibers Wilhelm Stöhr.
Familienstand', verheiratet seit 1943 (Frankfurt am Main).380 Religion', evangelisch-lutherisch Ausbildung'. Volksschule, Mittelschule, Oberrealschule, bis 1932 Studium der Volkswirtschaft und Staatswissenschaft (abgebrochen) an den Universitäten Köln und Frankfurt am Main, 1932 Exmatri kulation durch die Universität Frankfurt (nach Teilnahme an Krawallen).
Beruf'. Kaufmännischer Angestellter; 12.3.1933 Stadtverordneter in Frankfurt am Main; Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1935-1937 preußischer Provinzialrat der Provinz Hessen-Nassau;
21.2.1935-1945 MdR, Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau), ab 19.12.1944 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar);381
1.7.1937-1.1.1944 Landeskulturwalter und Leiter des Reichspropagandaamts HessenNassau (Frankfurt am Main); 1940 Kriegsdienst in einer Propagandakompanie (Frankreich);
4.10.1944-1945 Chef der Zivil Verwaltung in Lothringen, 4.10.1944 mit der Wahrneh mung der Geschäfte des Reichsverteidigungskommissars im Reichsverteidigungsbe zirk Westmark und mit der Wahrnehmung der Aufgaben und Befugnisse des Reichs statthalters in der Westmark beauftragt, Feb. 1945 Reichsverteidigungskommissar für Lothringen und das Saarland.
Partei'. Ab 1922 für die NSDAP aktiv; 1923 Eintritt in die NSDAP (Ortsgruppe Wuppertal); 379 Sterbedatum lt. Mitteilung StadtA Wuppertal beim dortigen Standesamt nicht festzustellen
(Lilla 650). 380 Standesamt Frankfurt Nr. 193/1943. 381 Wahlkreiswechsel mit dem am 28.9.1944 (!) verstorbenen Josef Bürckel (Lilla 650).
461
1929 Wiedereintritt in die NSDAP, 1929 SA, Mitglied und Redner des NSDStB;
1932/33 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Frankfurt am Main, Gauredner;
1933 HJ-Oberbannfuhrer (im Stab der Gebietsführung XIII „Hessen-Nassau“); 1933-1937 Gauinspekteur und Adjutant des Gauleiters von Hessen-Nassau (Jakob Sprenger); 1.7.1937-1.1.1944 Gaupropagandaleiter der Gauleitung Hessen-Nassau;
16.7.1943 Berufung in die Parteikanzlei (München); 30.11.1943 Vermerk der Parteikanzlei: Die inzwischen zur Partei-Kanzlei berufenen, von den Gauleitern als Stellv. Gauleiter vorgeschlagenen Parteigenossen ... Stöhr ... haben gute Anlagen. Unter ihnen treten die Parteigenossen... Stöhr am meisten hervor ... Ich persönlich bin der Meinung, dass alle mindestens 2 Jahre als Sachbearbeiter in der Partei-Kanzlei tätig sein müssen, damit sie sich die nötigen Erfahrungen auf der Reichsebene aneignen und richtige Partei-Kanzlei-Männer werden',
1.1.1944 zur Ausbildung für höhere Parteiaufgaben in die Parteikanzlei (München) als Dienstleiter der NSDAP versetzt;
1944 auf Grund der Verfügung vom 9.11.1942 ehrenvoll aus seinem Dienstrang als HJ-Oberbannführer entlassen; 8.9.-29.9.1944 Bevollmächtigter des Gauleiters und Reichsverteidigungskommissars für den Stellungsbau im Gau Westmark (Josef -» Bürckel);
29.9.1944-31.1.1945 Stellvertretender Gauleiter und mit der Führung des Gaus West mark beauftragt (in Saarbrücken, seit Dez. 1944 in Landstuhl); 31.1.1945 Gauleiter des Gaus Westmark (in Landstuhl, 19.-21.3.1945 in Speyer, 21.23.3.1945 in Mechtersheim).
Nachkriegszeit'. Ende März 1945 Flucht mit der Gauleitung nach Süddeutschland, trennt sich in Donauwörth von seiner Begleitung, vermutlich zeitweise mit falschem Namen untergetaucht, galt lange Zeit als verschollen, verzog später nach Kanada und soll dort noch im Okt. 1994 gelebt haben. (Q: Lilla 2003; Lilla 2004; Muskalla; Schepua 1999; Wolfanger 1997)
301
Stolleis, Dr. Erich
Geburtsdatum und -ort: 7.6.1906 in Gimmeldingen (B.-A. Neustadt a. d. Haardt) als Sohn des Weingutsbesitzers Heinrich Stolleis. Familienstand', verheiratet seit 14.11.1938 mit Sigrid Weidlich, 1 Sohn. Religion: evangelisch.
462
Ausbildung: Humanistisches Gym nasium in Neustadt, Studium der Rechts- und Staatswissenschaft an der Universität Erlangen, 1929 Universi tätsabschlussprüfung, 1931 Promotion zum Dr.jur., 1932 Staatsprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst.
Beruf: 1932 Rechtsanwalt in Neustadt; Frühjahr 1935 Regierungsrat beim Poli zeipräsidium Saarbrücken;
26.9.1935-April 1937 Oberbürgermeis ter von Landau; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
8.5.1937-1941 /45 Oberbürgermeister von Ludwigshafen (wegen seiner nach giebigen Haltung zunehmende Konflikte mit der örtlichen Partei und Gauleiter -» Bürckel, der ihn zuletzt als Parteifeind Nummer l bezeichnet);
Mitglied der Akademie des Deutschen Rechts; 1939 und 1940 freiwillige Meldung zur Wehrmacht, gerät am 15.6.1941 in Nordafrika in britische Kriegsgefangenschaft.
Partei: Seit 1929 aktiv für die NSDAP tätig; 1.5.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 519227);
1932 Eintritt in die SA (Sturmbannführer, 2.3.1933 Sturmführer, 9.11.1934 Ober sturmführer); 1932-1934 Abteilungsleiter im Gaurechtsamt des Gaus Rheinpfalz;
1934-1941 Amtsleiter des Gaurechtsamts und Gauführer des NS-Rechtswahrerbundes des Gaus Rheinpfalz (ab 1935 Saarpfalz); 14.8.1935-Mai 1937 Kreisleiter von Landau; 1.6.1939-März 1940 Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik des Kreises Ludwigshafen und Vertreter für den nach Österreich abgeordneten Kreisleiter -» Kleemann.
Nachkriegszeit: 15.6.1941-1947 britische Kriegsgefangenschaft im australischen Bun desstaat Victoria;
463
seit 1947 auf dem väterlichen Carl-Theodor-Hof in Gimmeldingen wohnhaft und als Rechtsanwalt tätig.
Gestorben-, 24.7.1986 in Neustadt a. d. Weinstraße. (Q: BA PK/M 40 Stolleis; LA Sp Best. H 91 Nr. 26505, Nr. 27604, Nr. 27724; Heinz 1994; Lilla 2004; Mörz, Stolleis; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
302
Streb, Emil
Geburtsdatum und-ort: 25.4.1893 in Speyer als Sohn des Oberpostmeisters Sebastian Streb. Familienstand-, verheiratet seit 10.8.1920 mit Gertrud Marschall (in Ludwigshafen katholisch getraut), keine Kinder.
Religion-, evangelisch, 1925 Kirchenaustritt, Mitglied der Deutschen Glaubensbewe gung. Ausbildung-, 1899-1903 Volksschule in Lambrecht, 1903-1910 humanistisches Gym nasium in Neustadt a. d. Haardt bis zur Berechtigung zum Dienst als Einjährig-Frei williger;
Okt. 1910-Okt. 1913 kaufmännische Lehre bei der Papierfabrik Julius Glatz in Neidenfels.
Beruf-, Okt. 1913-März 1914 Kaufmannsgehilfe bei der Papierfabrik Julius Glatz, April-Juli 1914 bei der Papierfabrik Otto Jagenberg in Solingen; 2.8.1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg im 18. Bayerischen Infanterie-Regiment (Dez. 1916 Leutnant d.R., mehrfach verwundet, 30% kriegsbeschädigt), 28.9.1918 französische Kriegsgefangenschaft, im Dez. 1919 als Verwundeter über die Schweiz in die Heimat entlassen, bis April 1920 Lazarettbehandlung; Mai 1920-15.2.1922 Beamtenanwärter beim Postamt Lambrecht;
16.2.1922-20.9.1945 kaufmännischer Angestellter in der Abteilung Soziale Betreuung der BASF in Ludwigshafen; 1.3.1928 Umzug nach Ludwigshafen;
März 1933-1945 Stadtrat in Ludwigshafen; 7.8.-30.9.1939 Wehrdienst als Kraftfahroffizier (Oberleutnant) auf dem Fliegerhorst Mannheim-Sandhofen; 10.5.1940-5.5.1945 Wehrdienst als Gruppenleiter der Luftwaffe (1.10.1940 Haupt mann, 1.8.1944 Major) beim Rüstungskommando Mannheim-Ludwigshafen, ab
464
19.11.1944 im Wehrmachts-Streifendienst beim AOK 14 in Italien, 5.5.1945 ameri kanische Kriegsgefangenschaft.
Partei’. 1.3.1925 Eintritt in die SA; 1.9.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 18938, Anmeldung bereits am 1.10.1923);
7.11.1925 Mitbegründer und bis Ende 1927 Leiter der Ortsgruppe Lambrecht;
12.2.-19.11.1927 Gaugeschäftsführer und 30.3.-19.11.1927 Gaukassier des Gaus Rheinpfalz, wegen Differenzen mit Gauleiter -» Bürckel seiner Posten enthoben; 31.5.1931 SA-Sturmführer, Führer des Sturms 25 der Standarte 17, 1.10.1932 SASturmbannführer, Führer des Sturmbanns IV der Standarte 17, 28.3.1933 Stadtkom missar der SA für Polizei und Hilfspolizei in Ludwigshafen, Mai 1934-April 1935 mit der Führung der SA-Standarte 9 (Frankenthal) beauftragt, 9.11.1935 SA-Obersturmbannfuhrer z.V;
Okt. 1939-10.5.1940 kommissarischer Ortsgruppenleiter von Ludwigshafen-Garten stadt.
Nachkriegszeit’. 30.6.1945-20.5.1948 Internierung in Moosburg und Landau (als unheilbar krank entlassen, 70% kriegsbeschädigt), danach wohnhaft in Lambrecht als Kassierer des Münchener Versicherungsvereins; 15.9.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter; 1950 Einstellung eines Ermittlungsverfahrens wegen Verbrechens gegen die Mensch lichkeit382 durch die Staatsanwaltschaft Frankenthal.
Gestorben’. 9.10.1955 in Lambrecht.
(Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 91 Nr. 22173 und Karteikarte „Streb, Emil“, Best. R 18 Nr. A 22249, Best. Y 7 Nr. 14; Mitteilung Dr. Wolfanger)
303
Stroop, Jürgen (bis 1941 Joseph)383
Geburtsdatum und -ort: 26.9.1895 in Detmold als Sohn eines Polizeioberwacht meisters. Familienstand: verheiratet, 1 Kind.
Ausbildung: Volksschule in Detmold, Ausbildung am Katasteramt Detmold. 382 Zerstörung und Ausplünderung der Inneneinrichtung des Gebäudes der sozialdemokrati
schen Zeitung „Pfälzische Post“ und Misshandlung sowie Verbringung von Funktionären sogenannter Linksparteien ins KZ Dachau im März 1933 (LA Sp Best. Y 7 Nr. 14, S. 20). 383 Vorname aufgrund weltanschaulicher Einstellung und in Erinnerung an seinen verstorbenen Sohn geändert.
465
Beruf. Katasteramtsgehilfe in Detmold;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Kriegsfreiwilliger (zuletzt Vizefeldwe bel); März 1933 Führer der Hilfspolizei des Landes Lippe. Partei'. Juli 1932 Eintritt in die SS;
Sept. 1932 Eintritt in die NSDAP;
März 1934 SS-Hauptsturmführer, in der SS-Verwaltung in Münster und Hamburg tätig, Herbst 1938 SS-Standartenführer, 1939 SS-Oberführer, 6.3.1940-1.11.1942 Befehlshaber des SS-Abschnitts XXXXII (Gnesen), Selbstschutz-Führer in Polen, Leiter eines Sonderkommandos zur Ermordung der Patienten der Anstalt Tiegenhof in Gnesen, Feb. 1943 beim SS- und Polizeiführer in Lemberg, SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS, April/Mai 1943 SS- und Polizeiführer in Warschau, verantwortlich für die Niederschlagung des dortigen Ghetto-Aufstandes, Sept. 1943 Höherer SS- und Polizeiführer in Griechenland, ab 9.11.1943 Höherer SS- und Polizeiführer Rhein-Westmark (Wiesbaden).
Nachkriegszeit'. 8.5.1945 Festnahme durch die Amerikaner; 21.3.1947 durch ein US-Militärgericht in Dachau wegen Ermordung alliierter Flieger zum Tode verurteilt, Auslieferung an Polen, dort am 23.7.1951 ebenfalls zum Tode verurteilt.
Gestorben'. 6.3.1952 in Warschau hingerichtet. (Q: Axis History; Klee)
304
Strub, Friedrich
Geburtsdatum und -ort: 22.11.1899 in Nierstein (Kr. Oppenheim) als Sohn des Land wirts und Winzers Adam Strub III. Familienstand', verheiratet seit 23.3.1935 (Nierstein) mit Anna Kropp, 5 Kinder.
Religion: evangelisch, 1937-1941 Mitglied der Glaubensbewegung Deutsche Christen, 1941 Kirchenaustritt. Beruf: Landwirt und Winzer, bis 1934 im Betrieb der Eltern tätig; 1932 Erster Beigeordneter, 1.1.1935-24.4.1944 Bürgermeister der Gemeinde Nier stein;
1936-1941 Beisitzer des Verwaltungsgerichts Mainz; 1944 freiwillige Meldung zur Wehrmacht.
466
Partei-. 1.3.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 202221);
1.3.1930-14.1.1931 Ortsgruppenleiter von Nierstein; 15.1.1931 Eintritt in die SA, 9.11.1933 Obersturmbannführer z.b.V, Aug. 1934-Feb. 1935 Führer der SA-Standarte 21 in Nierstein; Juli- 25.11.1932 kommissarischer Kreisleiter von Oppenheim;
24.4.1944 Aufnahme in die Waffen-SS (Sturmmann).
Nachkriegszeit'. Mai 1945-Juni 1946 amerikanische Kriegsgefangenschaft, 1.7.194623.9.1948 Internierung in Regensburg, Kornwestheim, Biesingen, Balingen und seit 6.5.1948 in Diez; 26.7.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Mainz: Minderbelasteter, 5000 DM Geldstrafe (davon 4800 DM durch Internierung abgegolten). Auffallendfanatisch war er nicht und war gegen jeden Andersdenkenden gerecht (Aus sage der CDU Nierstein vom 25.9.1948).
Gestorben-. 12.10.1990 in Nierstein. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 132458 und Nr. 139056)
305
Struve, Adam Wilhelm {Willy')
Geburtsdatum und -ort: 21.12.1895 in Kassel als Sohn des Wilhelm Struve.
Familienstand-, verheiratet.
Beruf. Seit 1929 Fraktionsführer der NSDAP im Kreistag Neuwied, Stadtrat in Neu wied;
1932- 1933 MdL (Preußen); 1933- 1942 Landrat in Koblenz (bis 1934 kommissarisch); Nov. 1933, 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
seit 1.3.1940 Präsident des Landesarbeitsamtes Rheinland in Köln (Ernennung am 31.7.1940);
Nov. 1942 als Leiter des Arbeitseinsatzes im Generalgouvernement nach Krakau abkommandiert. Partei: 1.11.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 72587);
21.1.1929-3.5.1930 Führer der SA-Standarte II, Neuwied; 3.5.1930-31.5.1931 Bezirksleiter der NSDAP in Trier und Führer der SA-Standarte V, Trier;
467
seit 31.5.1931 Gaukommissar und Gaufachberater für Mittelstand und Handwerk des Gaus Koblenz-Trier; 1931 Gauorganisationsleiter des Gaus Koblenz-Trier; 1931-19.11.1942 Leiter des Gauamts für Kommunalpolitik des Gaus Koblenz-Trier.
Gestorben'. 2A.6A91[ in Hamburg. (Q; BA PK/M 87 Struve; Best. NS 22 Nr. 1056; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737, Nr. 16740, Nr. 16744, Nr. 16751, Best. 714 Nr. 1275; Lilla 2004; Stockhorst)
306
Theilmann, Otto
Geburtsdatum und -ort: 11.9.1893 in Neustadt a. d. Haardt. Familienstand', verheiratet, 3 Kinder.
Religion', evangelisch, 1941 Kirchenaustritt.
Ausbildung: 1900-1905 Volksschule in Neustadt, 1905-1909 Realschule in Neustadt.
Beruf: Kaufmann; bis 1933 selbständiger Handelsvertreter, 1.1.-31.3.1933 Außen dienstmitarbeiter des Rheinfront-Verlags in Neustadt, 1.4.1933-31.10.1936 Außen dienstmitarbeiter der Leipziger Feuerversicherungsanstalt; bis 1945 Stadtrat in Neustadt.
Partei: 1.11.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 329978): 6.12.1931-1932 SA, 1932-1937 SA-Reserve (zuletzt Obertruppführer):
Nov. 1932-1933 Ortsgruppenleiter von Neustadt a. d. Haardt;
1933-1939 Ortsgruppenleiter von Neustadt-Mitte; 1.11.1936-31.8.1937 hauptamtlicher Geschäftsführer der NSV für die drei Ortsgrup pen in Neustadt;
1.9.1937-17.3.1945 hauptamtlicher Kreisamtsleiter der NSV in Neustadt, ab 5.11.1937 zeitweise auch kommissarischer Leiter des Gauamts für Volkswohlfahrt des Gaus Saarpfalz; Sept. 1941-März 1942 stellvertretender (amtierender) Kreisleiter von Neustadt;
zeitweise als Fachkraft zur Einrichtung von Kindergärten nach St. Avold (Lothringen) abgeordnet.
Nachkriegszeit: 26.7.1945-14.7.1948 Internierung in Haardt und Landau, danach Han delsvertreter in Neustadt;
468
13.5.1949 Antrag des Öffentlichen Klägers in Neustadt auf Einstufung als Aktivist;
15.12.1949 Säuberungsspruch der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter; 4.2.1950 Säuberungsverfahren von der Spruchkammer Neustadt eingestellt.
(Q: LA Sp Best. H 91 Nr. 21575, Nr. 26052, Nr. 26494, Best. R 18 Nr. A 22863, Best. T 65 Nr. 275)
307
Thiel, Lothar
Geburtsdatum und -ort: 25.1.1905 in Quirnbach (B.-A. Kusel) als Sohn des Oberleh rers Ludwig Thiel. Familienstand', verheiratet seit 22.8.1931 mit Johanna Brodhag, 2 Söhne.
Religion-, evangelisch, vor 1940 Kirchenaustritt.
Ausbildung'. Bis 1926 Lehrerbildungsanstalt Kaiserslautern, 8.4.1926-1931 Schul amtsbewerber an der Volksschule in Waldmohr, 1930 Anstellungsprüfung. Beruf'. 1.4.1931-6.11.1934 Hilfslehrer an der Volksschule in Carlsberg (1.11.1934 zum Lehrer ernannt); 11.4.1933-6.11.1934 Erster Bürgermeister von Carlsberg;
21.1.1935 vom Landgericht Frankenthal wegen Sittlichkeitsverbrechens (versuchte Vergewaltigung eines 18-jährigen Mädchens in Carlsberg am 2.11.1934) zu 8 Mona ten Gefängnis verurteilt, Revision Thiels dagegen vom Reichsgericht Leipzig am 15.3.1935 verworfen (Urteil von der Gauleitung Pfalz-Saar als nicht gerechtfertigt angesehen); 3 Monate der Strafe verbüßt (Haft 5.11.1934-7.2.1935), der Rest am 12.8.1935 zur Bewährung ausgesetzt; deswegen 6.11.1934 vorläufige Amtsenthebung als Lehrer, 10.8.1936 Lösung des Dienstverhältnisses als Lehrer im Dienststrafwege', 1935 Umzug nach Mußbach;
1.7.1937 Wiederanstellung als Lehrer an der Volksschule Oppau-Edigheim, jedoch ohne Dienstbezüge beurlaubt für Zwecke der NSDAP; 30.5.-6.8.1940 Kriegsdienst. Partei'. Nationalsozialist seit 1923, an der Niederschlagung des Separatistenaufstands in der Pfalz beteiligt, seit 14.12.1924 aktiv in der NSDAP;
1.3.1925 Eintritt in die SA (Sturmführer);
19.11.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 23806), Ortsgruppenleiter von Kaiserslau tern;
469
Aug. 1926-1931 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Waldmohr, Bezirksleiter von Waldmohr; April 1932-1935 Ortsgruppenleiter von Carlsberg;
18.3.-11.4.1933 politischer Beauftragter der NSDAP bei der Bezirksamtsaußenstelle Waldmohr; 1.10.1935-4.1.1941 hauptamtlich beim Gauamt für Volkswohlfahrt als Leiter der Abteilung „Werbung und Schulung“;
4.1.1941-6.1.1942 Kreisleiter von Metz-Land.
Gefallen'. 6.1.1942 bei Bjelgorod (Russland). (Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 4 Nr. 3800, Best. H 91 Nr. 26405, Best. T 65 Nr. 271; NSZ 1.2.1942; Wolfanger 1977)
308
Thimel, Eitel Friedrich Karl
Geburtsdatum und -orf. 27.8.1909 in Elberfeld384 als Sohn des Polizei-Sergeanten August Thimel.
Religion-, katholisch.
Ausbildung-, 1915-1919 Volksschule in Elberfeld, 1919-1928 Realgymnasium in Elberfeld (Abitur), 1928-1932 Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und Geschichte an der Universität Köln; 1.12.1932-25.7.1933 Teilnahme am freiwilligen Arbeitsdienst; 1935 von Münster nach Neustadt a. d. Haardt zugezogen; 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
Aug. 1938 nach Bayreuth verzogen.
Partei-, 1.7.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 266027);
seit 26.7.1933 hauptamtlich in der HJ, Führer des Jungvolkes im Gebiet Westfalen, seit der Rückgliederung des Saargebietes 1935-1938 Gebietsführer der HJ im Gebiet 25 Pfalz-Saar, 1939-20.4.1942 Gebietsführer der HJ im Gebiet Bayerische Ostmark; 1939-1942 Teilnahme am 2. Weltkrieg als Panzerjäger in der Waffen-SS (30.1.1941 SS-Untersturmführer der Waffen-SS, EK II und I); 20.4.1942 SS-Standartenführer (SS-Nr. 420780); 384 Das Todesdatum ist beim Geburtseintrag nicht vermerkt (Auskunft des Standesamts Wup pertal vom 18.1.2006).
470
20.4.1942-1945 Stellvertretender Gauleiter von Kärnten, Gauobmann der DAF in Kärnten; 16.11.1943 Vermerk der NS-Parteikanzlei: ... wurde dann auch [von Bormann?] erwähnt, dass der Gebietsführer Thiemel [!], wenn heute noch einmal darüber zu entscheiden wäre, nicht sofort Stellvertretender Gauleiter geworden wäre, sondern erst einmal in der Partei-Kanzlei gründlich hätte überprüft werden müssen. In diesem Zusammenhang weise ich gleich daraufhin, dass Thiemel sowieso noch längere Zeit zur Partei-Kanzlei abkommandiert werden muß. Diese Frage muß mit Gauleiter Dr. Rainer noch einmal besprochen werden',
30.11.1943 Stellungnahme der NS-Parteikanzlei: Er macht auf mich den Eindruck eines Pimpfenführers. Ob er endgültig Stellv. Gauleiter und damit später als Gauleiter geeignet ist, dürfte erst zu beurteilen sein, wenn er längere Zeit in der Partei-Kanzlei tätig war,
vor Nov. 1944 Wahrnehmung wesentlicher Teile der Aufgaben des Reichsverteidi gungskommissars Kärnten (Gauleiter Rainer), Nov. 1944 mit den Volkssturmangele genheiten betraut. Nachkriegszeit'. 1947 als Zeuge vor dem Volksgericht in Graz einvernommen. (Q: BA PK/R 4 Thimel, Best. NS 6 Nr. 799; Standesamt Wuppertal; Lilla 2003; Lilla 2004)
309
Thüring, Friedolin (Friedei)
Geburtsdatum und -orf. 12.9.1899 in Wiesau (B.-A. Tirschenreuth, Oberpfalz) als Sohn des Bahnadjunkten Johann Thüring.
Religion', evangelisch. Beruf. Amtsanwalt. Partei'. 7.8.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 65780) und SA;
Aug. 1927-Mai 1928 SA-Mann im Gausturm Franken, Mai 1928-Dez. 1929 im Sturm 1 und 10 Nürnberg, Jan. 1930-April 1932 Truppführer im SA-Sturm 30/23 Kirch heimbolanden;
1931 zugleich Bezirksleiter der NSDAP in Kirchheimbolanden; April 1932-Okt. 1933 Führer des SA-Sturms 17/11 Parsberg (30.1.1933 Ernennung zum Sturmführer), Okt. 1933-Juni 1934 Führer des SA-Sturmbanns 11/13 Parsberg (Obersturmführer), Juni 1934-März 1937 Sturmbannadjutant, dann Führer eines Sturmbanns in der SA-Standarte RS 1 München (Sturmhauptführer), 1.4.1937-
471
1.7.1938 Sachbearbeiter in der Abteilung F der SA-Gruppe Hochland (Sturmbann führer), ab 1.7.1938 Obersturmbannführer, Erzieher an der Gruppenschule der SA Gruppe Hochland in Schliersee.
Gestorben'. 14.6.1958 in München. (Q: BA PK/R 16 Thüring, Best. NS 51 Nr. 210; Standesamt Wiesau; Heinz 1994)
310
Trampier, Rudolf
Geburtsdatum und -ort: 27.11.1898 in Speyer als Sohn eines Polizeibeamten. Familienstand', verheiratet seit 6.8.1927 mit Paula Neubert, keine Kinder. Religion', evangelisch, später gottgläu big.
Ausbildung'. Volksschule, Mittelschule (Obersekundareife); bis zum Eintritt ins Heer beim Bezirks amt Speyer tätig; 11.12.1917-10.11.1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg als Gefreiter in einem Infanterie-Regiment (zweimal verwun det durch Kopfstreifschuss und Bein schuss, EK II);
1921-1925 Studium an der Hochschule für Landwirtschaft und Brauerei Weihen stephan, 1925 Abschluss als landwirtschaftlicher Diplomingenieur. Beruf. 1929-1931 Stadtrat in Speyer;
21.8.1933-1.2.1943 Leiterder Reichspropagandastelle Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz, ab 1940 Westmark), „Landeskulturwart“;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
13.4.1943-23.3.1945 Oberbürgermeister der Stadt Speyer; 23.3.1945 Flucht nach München. Partei: Dez. 1921 Eintritt in die NSDAP und SA in Freising;
Mai 1928 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 104695), Mitbegründer der Ortsgruppe Speyer;
472
1.1.1929-25.1.1931 Ortsgruppenleiter von Speyer;
25.1.1931 -1.2.1943 Gaupropagandaleiter im Gau Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz, ab 1940 Westmark), Landeskulturwalter.
Nachkriegszeit'. Internierung in Landau;
4.10.1948 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Belasteter; April 1949 Rückkehr nach Speyer;
13.3.1957 Beschluss des Stadtrats von Speyer, den bisherigen Unterhaltsbeitrag für Trampier in Ruhestandsbezüge zu überführen.
Gestorben'. 7.8.1974. (Q: BA PK/R 52 Trampier; LA Sp Best. H 41 Nr. 1105, Best. R 18 Nr. A 12737, Best. T 65 Nr. 275; Heinz 1994; Lilla 2004; Schepua 1999)
311
Trautvetter, Otto Peter
Geburtsdatum und -ort: 5.10.1905 in Trier als Sohn des Installateurs Otto Trautvettcr (evangelisch, Mutter katho lisch).
Familienstand', verheiratet seit 1935 (Saarbrücken). Beruf'. Kaufmann in Fraulautern (Kr. Saarlouis), seit 1937 in Saarbrücken.
Partei'. 1.11.1932 Eintritt in die NSDAP, seit 13.2.1937 Mitglied der Ortsgruppe Saarbrücken, Gauredner; HJ-Oberbannführer, 1937 Führer des HJ-Banns 70 (Saarbrücken), 1941 kommissarischer Führer des HJ-Gebiets Westmark. Gefallen'. 10.1 1.1942.
(Q: BA PK/R 58 Trautvetter; LA Sp Best. H 37 Nr. 1911; NSZ v. 28.7.1941)
473
312
Trefz, Karl Wilhelm
1931 wohnhaft in Wiesbaden.
Partei'. 1931 Gaupropagandaleiter des Gaus Hessen-Darmstadt der NSDAP;
Juli 1931-1932 kommissarischer Kreisleiter von Bingen; 1936 Propagandawart in Berlin.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 1053, PK/I 62 Schreiber, Ernst; LA Sp Best. Y 24 Nr. 3688)
313
Unger, Dr. Hermann Fritz Johannes
Geburtsdatum und -ort: 24.3.1905 in Koblenz als Sohn des Unteroffiziers August Unger. Familienstand', verheiratet seit 1934 (Frankfurt am Main), 1 Kind.
Religion', katholisch. Ausbildung-, Oberrealschule bis Reifezeugnis 1923,3.4.1923-2.4.1926 kaufmännische Lehre;
Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Frankfurt am Main, Promotion 1930. Beruf. 1.10.1930-20.4.1944 Leiter der Organisationsabteilung der Deutschen Bau- und Siedlungsgemeinschaft in Darmstadt;
April 1933 kommissarischer Bürgermeister von Traben-Trarbach (1.3.1934 definitive Ernennung);
5.1.1935 vertretungsweise Verwaltung des Landratsamtes in Zell, März 1936-1944 Landrat von Zell (29.7.1936 definitive Ernennung zum 1.8.1936);
1940-1943 Leiter der Sonderstelle für Personalangelegenheiten beim Chef der Zivil verwaltung in Luxemburg. I. 4.1943 kommissarischer Präsident des Landesarbeitsamtes (bzw. ab 1.9.1943 Gau arbeitsamtes) Moselland;
Partei'. 2.6.1925 Eintritt in die NSDAP (nach einem Vermerk des Hauptamtes für Kommunalpolitik vom 26.5.1944 sogar schon 1922 Parteimitglied geworden, tritt 1925 nach Neubegründung der NSDAP sofort wieder ein, Ehrenzeichen als der dienstälteste Parteigenosse des Gaus Moselland)',
II. 8.1934-30.4.1944 Kreisleiter von Zell;
474
1.11.1940-31.11.1943 Abkommandierung zum Chef der Zivilverwaltung in Luxem burg als Beauftragter für den Aufbau des Personalamtes für die Landesleitung der Volksdeutschen Bewegung in Luxemburg;
3.5.1944 Gauamtsleiter für Kommunalpolitik, Bestätigung im Amt durch den Chef des Hauptamts für Kommunalpolitik Karl Fiehler am 30.5.1944. Nachkriegszeit'. 23.12.1949 Verurteilung zu 20 Jahren Zwangsarbeit durch den Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg (Unger forderte durch blindwütige Terrormaßnahmen die Germanisierungspolitik in Luxemburg). Gestorben-, 16.4.1980 in Ratingen (Kr. Düsseldorf-Mettmann).
(Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 112311-VI; Dorfey; Dostert; Grundriß)
314
Urmes, Albert Theodor
Geburtsdatum und -ort: 25.9.1910 in Trier als Sohn des Staatsanwaltschaftssekretärs Johann Baptist Urmes (katholisch) und der Josephine geb. Knappstein (evangelisch).
Religion', gottgläubig.
Ausbildung-, Abitur, Studium an den Universitäten Bonn und München. Beruf. Journalist; 1.4.1937-1945 Leiter des Reichspropagandaamts Koblenz-Trier; April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; 1939 Ratsherr der Stadt Koblenz;
28.11.1939-1.8.1942 Kriegsdienst;
April 1940-1945 Präsident des Kulturverbandes des Gaus Moselland; 1940-1944 Leiter der Abteilung V (Volksaufklärung und Propaganda) beim Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg;
29.9.1941-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier).
Partei'. Dez. 1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 123368), Funktionär im NSDStB an den Universitäten Bonn und München;
1931 Gauredner der NSDAP im Gau Koblenz-Trier; Okt. 1933-1.1.1935 Abteilungsleiter in der Gauleitung Koblenz-Trier;
1.1.193 5-1941 Gaupresseamtsleiter der Gauleitung Koblenz-Trier; 1.4.1937-1945 Gaupropagandaleiter der Gauleitung Koblenz-Trier;
475
1.4.1937 Gauobmann derNS-Kulturgemeinde im Gau Koblenz-Trier. Nachkriegszeit'. Bei Kriegsende unter falschem Namen (Franz-Josef Meyer) unterge taucht, am 4.10.1946 ins Luxemburger Grundgefängnis eingeliefert; 23.12.1949 Verurtei lung zu 3 Jahren Gefängnis durch den Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg. Gestorben'. 7.9.1985 in Bonn. (Q: BA PK/S 7 Urmes; LHA Ko Best. 856 Nr. 112311 -VI; Dosiert; Lilla 2004; Spang 1982; Stockhorst) 315
Venter, Karl August
Geburtsdatum und -ort: 10.11.1899 in Desloch (Kr. Kreuznach) als Sohn des Land wirts Philipp August Venter. Familienstand: verheiratet nach 1934 mit Margarethe Ochsenfeld, Tochter des Kauf manns und Gastwirts Julius Ochsenfeld aus Pracht (Kr. Altenkirchen), 3 Kinder.
Religion: evangelisch.
Beruf: Landwirt, bis 22.10.1934 Mitarbeit auf dem landwirtschaftlichen Hof der Eltern;385 seit 1934 Landwirt in Betzdorf, Mitglied des Landesbauernrats und des Reichsbau ernrats;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen. Partei: 1927 durch den Rechtsanwalt Albert mit den Ideen des Nationalsozialismus bekanntgeworden;
1.11.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 190678);
1.11.1929-1931 SA (zuletzt Sturmfiihrer); 1929-1943 Gauredner;
1933-1934 stellvertretender Kreisleiter von Kreuznach; 16.10.1934-26.3.1945 Kreisleiter von Altenkirchen (Sitz in Betzdorf); 27.3.1939 aufAntrag Bormanns (Stabsleiter des Führer-Stellvertreters Heß) Vorunter suchung des Gaugerichts im Auftrag des Obersten Parteigerichts gegen Venter wegen Unregelmäßigkeiten bei „Arisierungsgeschäften“;386 385 Venter deutet 1938 an, dass er in der „Kampfzeit“ einen Erbhof verspielt habe (LHA Ko
Best. 856 Nr. 21130, Bl. 87). 386 Der Beauftragte des Reichsschatzmeisters für Revisionsangelegenheiten für den Gau Kob
lenz-Trier, Singerhoff, hatte festgestellt, dass Venter sich nach dem Judenpogrom vom November 1938 in die Abwicklung von „Arisierungsgeschäften“ eingeschaltet und dabei
476
31.5.1939 Mitteilung des OPG an Bormann, dass es bei Berücksichtigung der unklaren Verhältnisse nach dem 10. November 1938 für ein Verfahren gegen Venter keinen Anlass sieht; es handelte sich lediglich um von ihm vorgenommene einstweilige Maß nahmen, die den Zweck erfüllen sollten, Bereicherungen einzelner Volksgenossen an den Arisierungen zu vermeiden; 8.8.1940-15.4.1942 Kreisleiter von Diekirch (Luxemburg).
Nachkriegszeit: Stellt sich nach Rückkehr von der italienischen Front am 16.6.1945 dem amerikanischen Kommandanten in Altenkirchen und wird ins Interniertenlager Algenroth bei Idar-Oberstein eingeliefert, nach dessen Auflösung am 22.2.1946 nach Diez überführt;
6.12.1946- 26.5.1947 Haft in Germersheim, Verfahren vor dem französischen Mili tärgericht in Rastatt wegen Tötung von Ostarbeiterinnen (Beschuldigung unbegrün det); 10.9.1947- 30.8.1951 im Gewahrsam der luxemburgischen Regierung in Lagern und Gefängnissen;
10.10.1950 Urteil des luxemburgischen Gerichtshofes für Kriegsverbrechen: 10 Jahre Zwangsarbeit (das Urteil stützte sich nach Venters Meinung auf 21 Meineide und 18 Urkundenfälschungen)', Säuberungsverfahren erst 1952 auf Veranlassung des stellvertretenden Sozialministers Junglas (auf Hinweis von Dr. Wuermeling MdB und Dr. KJeberg vom Bundesminis terium für Vertriebene) eingeleitet; 12.8.1952 Säuberungsspruch der Spruchkammer Koblenz: Belasteter; Vorwürfe: Judenpogrom 1938 in Hamm und Altenkirchen, Synagogenbrand in Hamm (Kr. Altenkirchen), Demolierung des Geschäfts des Juden Leo Abraham in Altenkirchen, Brutalität und Terror des Betroffenen bei Schanzarbeiten am Westwall 1944 in Nittel und als Leiter des „Abschnitts Wilsecker“, Strafkompanie („Bewährungshundert schaft“) Venters am Westwall in der Ruine Kyllburg, Missbrauch von unrichtigen Steuermessbescheiden zu politischen Zwecken; Peter Düber in Sassenroth hatte am 22.2.1944 einen abgeschossenen amerikanischen Flieger mit in sein Haus genommen für die Kreisleitung Altenkirchen 44132 RM an Barbeträgen und 5000 RM an Wertpapie ren sichergestellt hatte; darüber hinaus waren auf seine Veranlassung notariell abgefasste vollstreckbare Schuldurkunden zugunsten der Kreisleitung in Höhe von 117930 RM erstellt worden. Die Gelder mussten auf Anweisung der Reichsleitung vom 13.4.1939 an das Reichswirtschaftsministerium überwiesen werden. Als Singerhoff im Oktober 1939 den Untersuchungsbericht des Gaugerichts einsehen wollte, wurde ihm dies von der Gau leitung im Hinblick auf die Besonderheit des Falles verwehrt (BA OPG/J 61 Venter, PK/S 22 Venter).
477
und ihn dort bewirtet, wurde von Venter dafür bis zum 6.3.1944 im Gerichtsgefängnis Altenkirchen inhaftiert; seit 20.8.1952 Versicherungsvertreter (Bezirksvertreter der Colonia, 1954 der Nord stern-Versicherungs-AG) in Hausweiler (Kr. Birkenfeld);
16.10.1952 Urteil des Landgerichts Koblenz: 1 Jahr Zuchthaus wegen Inbrandsetzung der Synagoge in Hamm, Revision vom Bundesgerichtshof am 6.8.1953 verworfen (Vollstreckung vom Justizminister Becher am 14.6.1954 gegen Bewährung ausgesetzt, Strafe von der Staatsanwaltschaft Koblenz am 27.4.1959 im Gnadenweg erlassen). Aussage des Amtsbürgermeisters von Hamm vom 6.1.1954 im Begnadigungsverfah ren: Ich glaube kaum, dassjemand dem Verurteilten hinsichtlich seiner ehern. Tätigkeit als Kreisleiter ein gutes Zeugnis ausstellen wird.
(Q: BA PK/S 22 Venter, OPG/J 61 Venter; LHA Ko Best. 584/1 Nr. 1304, Best. 856 Nr. 21130; Dorfey; Lilla 2004)
316
Voit, Gerhard Bernhard
Geburtsdatum und-orf. 14.5.1895 in Zweibrücken als Sohn des Gefangenenaufsehers Konrad Voit. Familienstand-, verheiratet seit 19.5.1917 (Niederauerbach) mit Mathilde Lawall, 7 Kinder.
Religion', evangelisch, Kirchenaustritt 1936. Ausbildung'. 4 Jahre Volksschule, Untersekunda; 1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (kriegsbeschädigt).
Beruf. Lohnbuchhalter, seit 21.4.1933 Hilfsarbeiter bei der AOK Zweibrücken, seit 23.1.1935 Kanzleiassistent, Gehaltszahlung am 31.12.1944 eingestellt, da ersieh wei gert, weiterhin seine Dienste zur Verfügung zu stellen;
1935-1945 Stadtrat in Zweibrücken.
Partei'. 16.12.1926 Eintritt in die NSDAP (Nr. 48770); Feb. 1927-17.10.1930 Mitglied der SA; 1928 vorübergehend (ca. 2 Monate) aushilfsweise Zellenleiter in Zweibrücken;
17.10.1930-1945 Mitglied der SS (Nr. 3767), 1931 Truppgeldverwalter im Sturm 2 des SS-Sturmbanns 1/10, seit 1932 kommissarischer Sturmbannverwaltungsführer, 9.11.1934 Untersturmführer, 11.5.1935 Obersturmführer, 20.4.1939 Hauptsturmfüh rer, Träger des Totenkopfringes;
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17.9.1941 Kreisleiter von St. Ingbert {für die Dauer des Krieges). Nachkriegszeit'. 25.6.1945-16.4.1949 Internierung in Landau;
1.8.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Neustadt: Minderbelasteter, 3 Jahre Bewährung, 600 DM Buße (durch Internierungshaft abgegolten).
Gestorben'. 1.11.1951 in Pirmasens. (Q: BA SSO/210 B Voit; LA Sp Best. H 91 Nr. 1450, Best. R 18 Nr. A 22528 und Karteikarte Voit, Gerhard; Muskalla)
317
Volbehr, Walter Klaus Karl
Geburtsdatum und -ort: 8.11.1904 in Kronshagen (Lkr. Kiel) als Sohn des Landwirts Claus Friedrich Karl Volbehr. Familienstand', verheiratet seit 1931 mit Charlotte Feldt, 2 adoptierte Kinder.
Religion: evangelisch.
Ausbildung: Buchhändlerlehre.
Beruf: Buchhändler, ehrenamtliche Mitarbeit im Deutschnationalen Handlungsgehilfen-Verband (DHV), seit Ende 1928 hauptamtlich in der Gewerkschaftsarbeit; 1939-Herbst 1940 Kriegsdienst; 7.12.1940 Eröffnung einer Buchhandlung in Metz zusammen mit seiner Frau;
Juni 1941-1943 wieder Kriegsdienst; Spätsommer 1943-Juni 1944 im Reichspropagandaministerium in Berlin tätig.
Partei: Anfang 1932 Eintritt in die NSDAP;
seit Herbst 1933 Kreisgeschäftsführer der Angestelltenschaft für die Pfalz, im Früh jahr 1935 bei deren Aufgehen in der DAF als Gauberufswalter der DAF in Neustadt eingesetzt; seit 1935 Gaupropagandawart der DAF Saarpfalz; 1938 Veröffentlichung der Schrift Gemeinschaft und Betrieb. Die Deutsche Arbeits front im Jahre l bis 5 bei der Pfälzischen Verlagsanstalt in Neustadt;
Herbst 1940-Juni 1941 von der Wehrmacht für die Propagandaarbeit beim Aufbaustab der DAF in Metz beurlaubt;
ab 1.7.1944 Kreisleiter von Saarbrücken;
479
8.9.1944 für kurze Zeit Oberabschnittsleiter des Stellungsbaus „Westwall“ (noch im Sept, von Kreisleiter -» Schubert abgelöst). Nachkriegszeit: 1945-Juni 1948 Internierung, dann Entlassung in die britische Zone;
im Spruchkammerverfahren als Minderbelasteter eingestuft; 1949 in Kiel wohnhaft, beschäftigt als Altlehrling in einer Gärtnerei seiner Heimat gemeinde Kronshagen;
ab 1958 Veröffentlichung von Geschichtensammlungen in niederdeutscher Sprache (Kieler Sprotten 1958, Frisch ut’n Rook 1963, De Wiespahl 1964, Dat Poggenkonzert 1967, De ole Schimmel 1971, Uns Heimat un Tohuus 1979; Schallplatten Snack leever Plattdütsch und Rund üm den Rathuustorn). Gestorben: 25.9.1985 in Kiel. (Q: LA Sp Best. R 18 Nr. A 19609, Best. T 65 Nr. 266; NSZ-Westmark v. 8./9.7.1944; Wolfanger 1977; Mitteilung Dr. Wolfanger)
318
Wacker
Partei: 1935 Gauamtsleiter der NS-Hago im Gau Pfalz-Saar. (Q: BA Best. R 187 Nr. 310)
319
Wagenbauer, Richard
Geburtsdatum und-ort: 30.6.1896 in Germersheim als Sohn des Offiziers Maximilian Wagenbauer. Ausbildung: Volksschule, Realgymnasium, Bayerische Kadettenschule. Beruf: Aug. 1914 Eintritt in das 1. Bayerische Fußartillerie-Regiment als Fahnenjunker, Kriegsdienst im 1. und 2. Bayerischen Fußartillerie-Regiment, 1919 Freikorps Epp und Detachement Hierl, 1921 als Oberleutnant aus dem aktiven Dienst verabschiedet;
nach 1933 Reichstreuhänder der Arbeit in Baden;
Mitte(?) 1933 Polizeipräsident in Karlsruhe (Jan. 1934 rückwirkend zum 1.12.1933 in eine Planstelle der Besoldungsgruppe A2b eingewiesen);
Frühjahr/Mitte(?) 1934 als Polizeipräsident beurlaubt; April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen; Sept. 1939 Kriegsfreiwilliger, zuletzt Major d.R. und Abteilungskommandeur;
6.2.-20.10.1942 MdR, Wahlkreis 26 (Franken).
480
Partei: 1.10.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 52919) und SS; l. 10.1932 Übertritt zur SA, 1.1.1933 SA-Standartenführer (SA-Gruppe Südwest), 1933/34 Sonderbevollmächtigter der OSAF im Land Baden, 1.5.1933 SA-Oberführer, 1.5.-31.7.1933 Führer der SA-Untergruppe Baden, 1.8.1933-14.3.1934 Führer der SA-Brigade 53 „Baden-Nord“, 15.3.-18.7.1934 Führer (m.d.F.b.) der SA-Gruppe Kurpfalz (Mannheim), 20.4.1934 SA-Brigadeführer, 19.7.1934-19.3.1936 Führer (bis 15.9.1935 m.d.F.b.) der SA-Brigade 55 „Württemberg-Nord“, 20.3.1936-14.5.1937 Führerder SA-Brigade 61 (Hannover), 15.5.1937-31.1.1942 Führer (bis 1.12.1937 m. d.F.b.) der SA-Gruppe Bayerische Ostmark (Bayreuth), 9.11.1937 SA-Gruppenführer, 1.2.1942 Führer der SA-Gruppe Hochland (München).
Gestorben: 20.10.1942 in Coburg tödlich verunglückt.
(Q: Lilla 2004)
320
Wagener, Georg
Geburtsdatum und -ort: 3.5.1898 in Paris. Religion: evangelisch-lutherisch.
Ausbildung: Volksschule, humanistisches Gymnasium, kaufmännische Lehre;
1916-1919 Kriegsdienst.
Beruf: kaufmännischer Angestellter, Feuilletonschriftleiter; 1933/34 stellvertretender Bürgervorsteher in Hannover; März 1936-1945 MdR, Wahlkreis 16 (Südhannover-Braunschweig).
Partei: 29.7.1933 SA-Standartenführer (SA-Gruppe Nordsee), 1.10.1933 beauftragt mit der Führung der SA-Gruppenstaffel Niedersachsen (Hannover), 15.4.-Sept. 1934 GruppenstaffelFührer der SA-Gruppenstaffel Niedersachsen (Hannover); NSKK-Brigadeführer, Führer der NSKK-Motorbrigade Niedersachsen, 30.1.1937 NSKK-Gruppenführer, 1.4.1939-1.8.1942 Führer der NSKK-Motorgruppe Südwest (Stuttgart), 20.4.1939 NSKK-Obergruppenführer (m.W.v. 1.4.1939), 1.8.1942-1945 Führer der NSKK-Motorobergruppe Südwest, 1943 zugleich zeitweise Führer der NSKK-Motorgruppe Westmark. (Q: LA Sp Best. T 65; Lilla 2004)
481
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Wagner, Josef
Geburtsdatum und-orf. 14.12.1888 in Schönferchen (B.-A. Cham) als Sohn des Häuslers Georg Wagner.387 Familienstand', verheiratet, keine Kin der.
Religion', katholisch, seit 1940 gottgläu big. Beruf'. 30.12.1905-1.4.1920 Berufs soldat (Eintritt in das Heer als Unter offiziersschüler), 1905-1907 Unterof fiziersschule Fürstenfeldbruck, 19141918 Teilnahme am 1. Weltkrieg, zuletzt Leutnant;
April-Juli 1920 Vertragsangestellter bei der Abwicklungsstelle der Reichswehr, dann vorübergehend arbeitslos;
1.5.1921 Eintritt beim Finanzamt Bad Kreuznach zur informatorischen Beschäfti gung; 1.8.1921-30.9.1941 in der Zollverwaltung beschäftigt, 1924 Prüfung für den mittleren Dienst, 1931 Zollinspektor beim Hauptzollamt Bad Kreuznach, 1934 beim Hauptzoll amt Lahnstein (ab 1936 beurlaubt für den Parteidienst), 1940 Bezirkszollkommissar in Oberlahnstein, ab 1.7.1940 beurlaubt ohne Bezüge, zum 30.9.1941 auf eigenen Antrag entlassen;
1933-1934 Ratsherr und Fraktionsvorsitzender der NSDAP im Stadtrat von Bad Kreuznach, ab 1934 im Stadtrat von Oberlahnstein. Partei'. 1.1.1931 Eintritt in die NSDAP (Nr. 609950);388 1932-1934 Ortsgruppenleiter in Bad Kreuznach;
1936-1940 Leiter des Kreisamts für Beamte des Kreises Rheingau-St. Goarshausen; 1.2.1938-1.10.1941 Ortsgruppenleiter von Oberlahnstein;
387 Sterbedatum lt. Mitteilung des Standesamts Cham dort nicht festzustellen. 388 Bei dem von Rummel (S. 425) für das Jahr 1929 erwähnten Führer des Rheingaus Josef Wagner handelt es sieh tatsächlich um Wagners bekannteren Namensvetter, den Führer des Ruhrgaus und späteren Gauleiter von Westfalen-Süd und Schlesien (geh. 12.1.1899 in Algringen/Lothri ngen).
482
15.6.1940-1.6.1942 Kreispropagandaleiter und kommissarischer Kreisleiter des Kreises Rheingau-St. Goarshausen;
1.10.1941 Ernennung zum hauptamtlichen Kreisleiter von Gelnhausen (Amt nicht angetreten); 1.6.1942-1945 hauptamtlicher Kreisleiter des Kreises Rheingau-St. Goarshausen. Nachkriegszeit'. Flucht nach Bayern, 13.8.1945 Festnahme durch die Amerikaner bei Luttenwang (Lkr. Fürstenfeldbruck), 1945-1948 Internierung in Fürstenfeldbruck und Hammelburg, danach Umzug in die Nähe von Bad Kreuznach;
4.11.1949 Säuberungsurteil der Spruchkammer Montabaur: Belasteter, dagegen Ein spruch des Landeskommissars für die politische Säuberung; 24.5.1950 Säuberungsurteil der Spruchkammer Koblenz: Hauptschuldiger, 3 Jahre Gefängnis (verbüßt durch Internierung), Aberkennung des Anspruchs auf Ruhege halt; 27.10.1951 Ablehnung eines Gnadengesuchs Wagners durch den rheinland-pfälzi schen Ministerpräsidenten Altmeier.
Belastungspunkte: Einschüchterungen und Drohungen gegen die Bevölkerung, insbe sondere die Juden (bis hin zu Verhaftungen) im Kreis St. Goarshausen, v.a. in Lahn stein; antisemitische Haltung (u.a. Judenpogrom in Oberlahnstein, Ghettoisierung der Juden des Kreises in Friedrichssegen/Tagschacht); Maßnahmen gegen die Kirchen und ihre Mitglieder (u.a. Verhinderung diverser Anstellungen von Oberlahnsteiner Bürgern bzw. wirtschaftliche Schädigung wegen deren christlicher Einstellung); Terrorisierung der Bevölkerung, wie z.B. Abschneiden der Haare bei Frauen und Verhaftung eines 14jährigen Jungen wegen Kontakts mit französischen Zwangsarbeitern, Anzeige gegen einen Hotelbesitzer wegen humaner Behandlung von Kriegsgefangenen, Benutzung von Aussagen der Kinder zur Anzeige gegen deren Eltern. (Q: BA PK/S 110 Wagner; LHA Ko Best. 856 Nr. 120700; Rummel; Seibert)
322
Wagner, Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 5.8.1900 in Remscheid als Sohn des Maurers Wilhelm Wag ner. Familienstand', verheiratet, 1 Kind.
Religion', katholisch.
Ausbildung-, 1906-1910 Volksschule in Remscheid, 1910-1916 Oberrealschule in Remscheid.
483
Beruf. Kaufmännischer Angestellter, bis Aug. 1931 arbeitslos, danach bis 1933 land wirtschaftlicher Arbeiter auf dem Ringweilerhof bei Hornbach; 18.3.1936-16.8.1937 Ratsherr und Zweiter Beigeordneter der Stadt Neustadt a. d. Weinstraße, Sachbearbeiter des Wohlfahrtswesens und des Verkehrsvereins (ausge schieden wegen Streitigkeiten mit Oberbürgermeister -» Imbt);
1938-1940 Angestellter bei der Wohnungsbaugesellschaft GAG in Ludwigshafen; 1940-1944 Kriegsdienst als Kraftfahrer, Bautruppführer und Dolmetscher (1942 Dol metscherprüfung für Französisch in Wiesbaden), Aug. 1944 Oberleutnant. Partei'. 1.2.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 836043);
1932- 1934 Mitglied der SA; 1933- 1934 hauptamtlicher Registraturschreiber bei der SA-Brigade 51 in Neustadt (Rang: Obersturmführer); 1934- 1936 Leiter des Gaupersonalamts Rheinpfalz (ausgeschieden wegen Streitig keiten mit dem stellvertretenden Gauleiter -» Leyser); 1937-1938 Leiter der Heimstättenabteilung beim Gauobmann der DAF Saarpfalz (aus geschieden wegen fortdauernder Differenzen mit -» Imbt und -» Leyser);
1938 kommissarischer Gauverbandsleiter Saarpfalz des Reichskolonialbundes; 1.4.1939 Einstellung eines Parteigerichtsverfahrens gegen Wagner infolge Amnestie; 30.1.1940 Austritt aus der NSDAP.
Nachkriegszeit'. 1944-Sept. 1946 Kriegsgefangenschaft in Dermott (USA), dort 1945 Dolmetscherprüfung für Englisch;
ab 1946 freiwillige Tätigkeit als Bauarbeiter beim Wiederaufbau von Mainz;
17.11.1949 Klageschrift des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Neu stadt: Minderbelasteter; 15.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Neu stadt.
Gestorben'. 11.11.1952 in Neustadt a. d. Weinstraße. (Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. R 18 Nr. A 24286)
484
323
Walch, Wilhelm Georg (Willi)
Geburtsdatum und -ort: 9.11.1903 in Lautzkirchen (B.-A. Zweibrücken) als Sohn des Bergmanns Jacob Walch. Familienstand’, verheiratet seit 14.5.1926 (Blieskastel) mit Klara Kreutz, zweite Ehe schließung 5.11.1986 (Eppelborn) mit Anna Thieser geb. Schmitz. Beruf. Seit 1940 Landkommissar des Kreises Saarburg (Lothringen).
Partei’. 10.12.1932 Gründer und bis 1936 Leiter der NSDAP-Ortsgruppe Alschbach (vorher zur Ortsgruppe St. Ingbert gehörig), Kreisamtsleiter in St. Ingbert; 1.3.1933 offizieller Eintritt in die NSDAP; seit Dez. 1935 kommissarischer Kreisleiter von St. Ingbert;
Okt. 1936-1945 Kreisleiter von St. Ingbert, zugleich seit 1940 von Saarburg (Lothrin gen) und März-Okt. 1942 von Ottweiler-St. Wendel;
1937-1945 SA-Obersturmführer ehrenhalber.
Nachkriegszeit’. Juni 1945-3.12.1947 Internierung; 8.11.1949 Sühnebescheid des Obersten Säuberungsrats Saarbrücken: Minderbelas teter. Gestorben’. 6.3.1988 in Zweibrücken, beerdigt auf dem Friedhof seines Wohnorts Alschbach (Stadtteil von Blieskastel). (Q: LA Sb Best. Epurationsakten V OSR 362/49; LA Sp Best. H 41 Nr. 1105, Best. T 65 Nr. 271; Grundriß; Muskalla; Wolfanger 1977; Standesamt Blieskastel; Mitteilung Dr. Wolfanger)
324
Waldeck und Pyrmont, Josias Erbprinz zu
Geburtsdatum und -ort: 13.5.1896 in Arolsen als Sohn des bis Nov. 1918 regierenden Fürsten Friedrich zu Waldeck und Pyrmont, Neffe der niederländischen Königin Emma.
Familienstand: verheiratet seit 25.8.1922 mit Herzogin Altburg von Oldenburg (Toch ter des letzten regierenden Großherzogs Friedrich August von Oldenburg), 3 Kinder. Religion: evangelisch.
Ausbildung: 1902-1912 Privatunterricht, 1912-1914 Wilhelmsgymnasium in Kassel, Aug. 1914 Kriegsabitur;
485
Aug. 1914-Nov. 1918 Kriegsdienst beim III. Bataillon des Infanterie-Regiments Nr. 83 „von Wittich“ (3. Kurhess.), im Stab der 22. Infanterie-Division, Generalkommando z.b.V. 65, Nov. 1917 Oberleutnant, Dez. 1918-Mai 1919 im Freikorps Hasse (Berlin und Grenzschutz Oberschlesien), Mai 1919 aus dem Militärdienst entlassen; Mai 1919-1921 Ausbildung in der elterlichen Landwirtschaft und in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben (u.a. in Oldenburg), 1921-1923 Studium der Land wirtschaft, Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften an der Universität München (ohne Abschluss);
Okt./Nov. 1923 Zeitfreiwilliger bei der Reichswehr (Niederschlagung des Kommunis tenaufstandes in Thüringen und Sachsen);
1927 Wiederaufnahme des Landwirtschaftsstudiums in München; 19.6.1932 zusammen mit Friedrich Karl Freiherr von Eberstein als Anführer einer nicht genehmigten Kundgebung von rund 6000 SA- und SS-Männern in München festgenommen und zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt, jedoch schon nach einigen Tagen wieder auf freien Fuß gesetzt. Beruf. März 1933-1945 MdR (Reichswahlvorschlag), ab Nov. 1933 Wahlkreis 23 (Düsseldorf-West); Juni 1933-Juni 1934 kommandiert zum Auswärtigen Amt (Berlin) und stellvertretender Leiter des Referats „Personalien der höheren Beamten“, Juni 1933 Legationsrat;
Ordentliches Mitglied der Akademie für Deutsches Recht (München); 4.12.1934 ehrenamtlicher Richter am 2. Senat des Volksgerichtshofs; 1936 Eintritt in den Lebensborn e.V;
11.8.1936- Jan. 1939 Leiter der Obersten Behörde des Deutschen Reitsports;
Mitglied des Reichsbauernrats, preußischer Provinzialrat der Provinz HessenNassau; 9.3.-19.4.1937 stellvertretender Leiter der Obersten Behörde für Vollblutzucht und Rennen, 19.4.1937 Leiter der Obersten Behörde für Traberzucht und Rennen, 19.4.1937- Jan. 1939 Leiter der Obersten Behörde für die Prüfungen von Warm- und Kaltblutpferden; 22.9.1939 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises IX;
Okt. 1939 Beauftragter des Reichskommissars für die Festigung des deutschen Volks tums; 8.4.1941 General der Polizei, 18.5.1942 in die Planstelle eines Generals der Polizei eingewiesen (mit Wirkung vom 1.1.1942);
486
Leiter des Büros für die Germanisierung der Ostvölker (Kassel).
Partei'. 1919 (a.A.: 1923) Eintritt in den Jungdeutschen Orden; Jan. 1923 Teilnahme am NSDAP-Parteitag in München;
1925/26 Leiter des Amts VIII (Revisionsamt) der Ordensleitung des Jungdeutschen Ordens; 1926/27 außenpolitischer Leiter in der Ordensleitung des Jungdeutschen Ordens;
1927 Austritt aus dem Jungdeutschen Orden, bis 1929 Mitglied des Stahlhelm; 19.11.1929 Eintritt in die NSDAP (Aufnahme mit Wirkung vom 1.11.1929, Nr. 160025);
2.3.1930 Eintritt in die SS (Nr. 2139), 2.3.-6.4.1930 im SS-Sturm München bzw. in der SS-Standarte I (München), 6.4.1930 SS-Sturmbannführer, 8.4.-11.7.1930 Adju tant der SS-Standarte I (mit Wirkung vom 6.4.1930), 11.5.-15.9.1930 Brigadeadjutant der SS-Brigade Bayern, 11.5.1930 SS-Standartenführer, 11.7.-15.9.1930 Adjutant des SS-Oberführers Süd, 24.9.1930-15.9.1931 Adjutant des Reichsführers SS (mit Wir kung vom 15.9.1930), 15.9.1931 SS-Oberführer, 15.9.1931-10.6.1933 Stabsführer des Reichsführers SS, 15.3.1932 SS-Gruppenführer, 28.2.1933-1936 kommandiert zum Verbindungsstab des Führers (Berlin), 1.6.1934-20.6.1935 Führer des Gruppenstabs z.b.V des RFSS (Berlin); 30.6.1934 an der Niederschlagung des „Röhm-Putsches“ beteiligt, u.a. Zeuge bei den Erschießungen von SA-Führern im Gefängnis München-Stadelheim;
20.6.1935-31.12.1936 Führer des SS-Oberabschnitts Rhein (Koblenz, ab 1.12.1935 Arolsen), 30.1.1936 SS-Obergruppenführer; 1936-5.1.1939 Richter am Obersten Ehren- und Disziplinarhof der DAF; 1.1.1937-1945 Führer des SS-Oberabschnitts Fulda-Werra (Arolsen, ab 29.3.1945 Weimar), März/April 1938 Führer des Sicherungsstabs für die Volksabstimmung am 10.4.1938 im SS-Oberabschnitt Fulda-Werra, 6.10.1938-20.2.1944 Höherer SS- und Polizeiführer bei den Reichsstatthaltern und Oberpräsidenten der Provinz HessenNassau, in Hannover, in Hessen, der Provinz Sachsen, in Thüringen und in Westfalen und beim Bayerischen Staatsminister des Innern im Wehrkreis IX, 17.10.1939-1945 Oberster Gerichtsherr des SS- und Polizeigerichts XXII (Kassel), Mai-4.6.1940 Übung bei der SS-Totenkopf-Division (Frankreich), 20.2.1944-1945 Höherer SS- und Poli zeiführer Fulda-Werra in den Gauen Kurhessen, Thüringen und im Wehrkreis IX, 1.7.1944 General der Waffen-SS und der Polizei, 1.10.1944-1945 Höherer Komman deur der Kriegsgefangenen im Wehrkreis IX.
487
Nachkriegszeit. 13.4.1945 von den Amerikanern festgenommen, anschließend inter niert; 7.3.1947 wegen Verletzung der Gesetze und Gebräuche des Krieges im „Buchenwald prozess“ in Dachau angeklagt;
4.8.1947 zur eigenen Entlastung und Verteidigung als Zeuge aufgerufen; 14.8.1947 von einem amerikanischen Gericht zu lebenslanger Haft verurteilt;
8.6.1948 Reduzierung der Strafe auf 20 Jahre Haft; 24.2.1949 Einleitung eines Entnazifizierungsverfahrens vor der Spruchkammer Fritz lar-Homberg;
10.9.1949 erneute Reduzierung der Strafe auf 5 Jahre Haft; 17.9.1949 Urteil der Spruchkammer Fritzlar-Homberg; 29.11.1950 aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassen, lebte danach in Arolsen;
17.7.1953 Erlass der verbliebenen Vermögenssühne durch Gnadenakt des hessischen Ministerpräsidenten Zinn; 1959-1961 Einleitung mehrerer Ermittlungsverfahren durch die Staatsanwaltschaft Kassel wegen Mordes, Totschlags und Beihilfe zum Mord, jedoch stets Verfahrensein stellung wegen Verjährung oder nicht nachweisbarer Schuld. Gestorben'. 30.11.1967 auf Schloss Schaumburg (Rhein-Lahn-Kreis).
(Q: Lilla 2004)
325
Wambsganß, Friedrich (Fritz)
Geburtsdatum und-ort: 25.6.1886 in Rehau (Oberfranken) als Sohn des Oberzollsek retärs Valentin Wambsganß aus Nußdorf (Pfalz). Familienstand: verheiratet seit 27.12.1912 mit Hermine Bernhard, 2 Kinder.
Religion: evangelisch, 1933-1937 Mitglied der Deutschen Christenbewegung; sein Bruder Georg Wambsganß, Pfarrer in Dammheim (B.-A. Landau), war vor 1933 Mit glied im Bund der Religiösen Sozialisten Deutschlands.
Ausbildung: 1892-1896 Volksschule in Dahn und Grünstadt, 1896-1899 Lateinschule in Grünstadt; 1899-1904 Lehrerbildungsanstalt in Kaiserslautern, 1.8.1904-30.9.1908 Hilfslehrer an den Volksschulen Steinweiler, Mehlbach und Pirmasens, 1908 Anstel lungsprüfung als Volksschullehrer in Speyer;
488
1.10.1908-30.9.1909 Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger beim 23. Bayerischen Infanterie-Regiment. Beruf. 1.19.1909 Volksschullehrer in Sitters, 1.10.1912 in Münsterappel; 9.8.1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg in Frankreich, Belgien und Russland (zuletzt Oberleutnant, EKI und II), am 23.11.1918 entlassen als Hauptmann d.R., Mitglied der Kriegerkameradschaft des 8. Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiments (1933-1934 Kameradschaftsfdhrer);
1.5.1918-31.12.1922 Volksschullehrer in Kaiserslautern 1.1.1923-1.12.1933 Haupt lehrer in Kaiserslautern (ab 10.3.1933 beurlaubt); 13.12.1918 Kauf des Einfamilienhauses Flurstraße 5 in Kaiserslautern (durch Luftan griff im 2. Weltkrieg total zerstört); 1.8.1923-25.8.1924 von der französischen Besatzungsmacht wegen Beteiligung an der Separatistenabwehr ausgewiesen, an der Volksschule in Nürnberg tätig;
16.3.1933- 1.3.1935 Stadtschulrat in Kaiserslautern (zunächst kommissarisch, seit 1.12.1933 hauptamtlicher Stadtrat); 1933-1934 Mitglied des Aufsichtsrats der Vereinsbank Kaiserslautern;
5.3.1934- 1945 Mitglied der Landessynode der Vereinigten Protestantisch-Evange lisch-Christlichen Kirche der Pfalz und der Nationalsynode der Evangelischen Reichs kirche; 19.12.1934- 12.1.1935 im Auftrag des Reichspropagandaministeriums in den USA zur Abholung der Saarabstimmungsberechtigten;
23.7.1933- 1945 Leiter der Abteilung für Kultus- und Schulwesen als Oberregierungs rat (1937 Regierungsdirektor, 1943 Leitender Regierungsdirektor) in der Behörde des Reichskommissars für die Rückgliederung des Saarlandes (ab 1936 Reichskommissar für das Saarland, ab 1940 Reichskommissar für die Saarpfalz, ab 1941 Reichsstatt halter in der Westmark und Chef der Zivil verwaltung in Lothringen), in dieser Eigen schaft 1.8.1940-1944 einen Tag wöchentlich nach Metz abgeordnet (damit als Chef der Obersten Schulbehörde für die saarländischen und lothringischen Schulen zuständig, nicht aber für die Pfalz, die nach wie vor dem bayerischen Unterrichtsministerium untersteht); der SD fordert im Winter 1940/41 von Gauleiter -» Bürckel vergeblich Wambsganß1 Enthebung von diesem Posten, da bei der Schulabteilung nicht der rechte NS-Geist herrsche; April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen.
Partei'. Feb. 1925 Gründer der NSDAP-Ortsgruppe Kaiserslautern;
489
März 1925: Wambsganß versucht auf dem ersten Gauvertretertag der NSDAP der Pfalz in Kaiserslautern, die bis dahin entstandenen pfälzischen Ortsgruppen organisatorisch zusammenzufassen; Wahl zum Gauleiter;
März 1925-13.3.1926 Gauleiter der NSDAP der Pfalz;389 390 19.11.1925 offizieller Eintritt in die NSDAP (Nr. 23796); 1931 Vorsitzender der Ortsgruppe Kaiserslautern des Kampfbundes für deutsche Kul tur;
1.5.1931 Mitglied der SA, Sturmführer, 1.4.1933 Sturmbannführer, 9.11.1933 Ober sturmbannführer, 1.4.1934 Standartenfuhrerim Stab der SA-Brigade 151, seit 1.3.1935 z.b.V., 9.11.1937 Oberführer z.b.V; 1.11.1931 -1945 Gauamtsleiter im Amt für Erzieher bei der Gauleitung Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz, ab 1940 Westmark); 1932-1943 Gauwalter im NS-Lehrerbund für den Gau Rheinpfalz (ab 1936 Saarpfalz, ab 1940 Westmark). Nachkriegszeit'. 18.6.1945-Juli 1948 Internierung in Idar-Oberstein und (ab 19.1.1946) in Landau, danach ein halbes Jahr Hilfsarbeiter, dann arbeitslos;
17.11.1949 Säuberungsspruch der Spruchkammer I Neustadt: Minderbelasteter; 3.3.1950 Säuberungsspruch von der Spruchkammer II Neustadt aufgehoben, Verfah ren eingestellt;
22.12.1950 Versetzung in den Ruhestand zum 31.12.1950. Sozial eingestellt, mit außergewöhnlichen geistigen Fähigkeiten.™
Gestorben'. 1979 in Rodalben, Beisetzung 12.1.1979 in Kaiserslautern. (Q: LA Sp Best. H 4 Nr. 5098, Best. H 91 Nr. 27180, Best. R 18 Nr. A 1625, Best. T 65 Nr. 271; Heinz 1994; Muskalla; Rothenberger, Pfalzatlas; Stockhorst; Mitteilung Dr. Wolfanger)
389 Wambsganß bat die NSDAP-Reichsleitung schon am 27.11.1925 um eine Neubesetzung
des pfälzischen Gauleiterpostens, da in seiner Person wohl von dem größten Teile derpfälz. Parteigenossen das Haupthindernis einer aufsteigenden Entwicklung gesehen wird (BA Best. NS 51 Nr. 210). 390 LA Sp Best. R 18 Nr. A 1625, Bl. 42.
490
326
Weber, Johann
Geburtsdatum und-ort: 26.9.1898 in Irlich (Kr. Neuwied) als Sohn des Hilfsweichen stellers Wilhelm Weber. Religion', katholisch.
Beruf'. Kaufmann. Partei'. 1.2.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 190711), Ortsgruppe Neuwied;
1932 Kreisleiter von Neuwied; 1934 kommissarischer Ortsgruppenleiter von Honnef. Gestorben'. 26.9.1947 im Internierungslager Mühlberg a. d. Elbe.
(BA PK/N 46 Weber; LHA Ko Best. 403 Nr. 16737; Standesamt Neuwied)
327
Weber, Julius
Geburtsdatum und-orf. 18.7.1904 in Neunkirchen (Kr. Ottweiler) als siebtes Kind des Hüttenarbeiters Julius Weber. Familienstand', verheiratet seit 23.5.1931 (Wiebelskirchen) mit Frieda Weichsel.
Religion', evangelisch. Ausbildung'. Volksschule, Jungarbeiter, dann Lehrling im Neunkirchener Eisen werk.
Beruf. Hüttenarbeiter, 1922-1924 arbeitslos, 1924-8.1.1934 Magazinar beiter im Neunkirchener Eisenwerk; 1932 Kreistagsabgeordneter in Ott weiler;
1.3.1935-15.1.1942 MdR, Wahlkreis Saarland, ab 1936 Wahlkreis 27 (RheinpfalzSaar);
13.1 .-7.4.1937 Bürgermeister der Stadt Völklingen; ab April 1937 Erster Kreisdeputierter des Landkreises Saarbrücken, führt vertretungs weise die Geschäfte des Landrats; 1941 zum Kriegsdienst einberufen;
491
1942 Landrat des Kreises Diedenhofen. Partei-. 1.8.1932 Eintritt in die NSDAP (Nr. 1571238); 8.1.1934- 1.3.1935 Kreisleiter der Deutschen Front in Ottweiler;
1.3.1935- 22.10.1936 Kreisleiter des Kreises Ottweiler (Sitz: Neunkirchen); Dez. 1935-19.1.1941 Kreisleiter von Saarbrücken-Land; April 1937-19.1.1941 zugleich Kreisleiter von Saarbrücken-Stadt;
1940-15.1.1942 Kreisleiter von Diedenhofen.
Gefallen-. 15.1.1942 bei Nowo Pokrowka (Russland). (Q: BA PK/N 47 Weber, Best. N 51 Nr. 210; NSZ v. 20.1.1941 und 10.3.1942; Grund riß; Lilla 2004; Muskalla)
328
Webler, Dr. Philipp Jakob
Geburtsdatum und-ort: 14.5.1865 in Einselthum (B.-A. Kirchheimbolanden) als Sohn des Landwirts und Bäckers Jakob Webler. Familienstand', verheiratet seit 1896 mit Anna Kuhn, 1 Sohn.
Religion', evangelisch.
Ausbildung-, 1871-1877 Volksschule in Einselthum, 1878-1885 Gymnasien in Kaisers lautern und Neustadt a. d. Haardt, 1885 Abitur, 1886-1890 Jurastudium an den Univer sitäten Würzburg (Mitglied des Corps Hubertia) und Erlangen, 1891 Promotion; 31.10.1890-31.10.1893 juristischer Vorbereitungsdienst beim Bezirksamt und Amts gericht Kirchheimbolanden, beim Landgericht Kaiserslautern und beim Rechtsanwalt Hörner in Kaiserslautern, Staatsexamen in Speyer. Beruf. 5.1.-20.8.1894 Hilfsarbeiter beim Rechtsanwalt Lurz in Zabern (Eisass); 23.8.-30.11.1894 Vorbereitungspraxis beim Rentamt Kirchheimbolanden;
1.12.1894-1.7.1895 Rechnungskommissariats-Akzessist bei der Regierung der Pfalz, Kammer der Finanzen; 1.7.1895-30.9.1898 Amtsanwalt beim Amtsgericht Grünstadt; 1.10.1898-1.11.1902 Amtsrichter beim Amtsgericht Grünstadt
1.11.1902-31.5.1917 Landgerichtsrat in Zweibrücken; 1.6.1917-15.10.1918 Amtsgerichtsdirektor in Speyer;
16.10.1918-31.8.1930 Amtsgerichtsdirektor in Neustadt a. d. Haardt;
492
1.9.1930 Versetzung in den Ruhestand; 1929-1945 Mitbegründer und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Bausparkasse Mainz AG; Dez. 1929-1932 Stadtrat in Neustadt (Fraktionsführer der NSDAP).
Partei'. 1925-Sept. 1929 Mitglied der DN VP, Vorsitzender der DNVP-Ortsgruppe Neu stadt und Mitglied des Landesausschusses der Pfalz; 1.11.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 160123);
1931-1934 Führer des Bundes Nationalsozialistischer Deutscher Juristen im Gau Rheinpfalz, Gaufachberater für Rechtsfragen des Gaus Rheinpfalz; 10.6.1932 Ausschluss aus der NSDAP durch den Ortsgruppenleiter von Neustadt, Hieronymus Merkle, wegen parteischädigenden Verhaltens (Dr. Webler hatte im Besoldungsausschuss des Neustadter Stadtrats gegen eine Absenkung der Gehälter der städtischen Beamten durch Angleichung an diejenigen der Staatsbeamten gestimmt, obwohl die NSDAP für eine solche Angleichung eintrat), jedoch Fortsetzung der ehrenamtlichen Tätigkeit für den BNSDJ bis 1934 (erhält kurz vor seiner Enthebung vom Führer des BNSDJ, Dr. Hans Frank, das Recht zur Führung des Titels „Amtsleiter ehrenhalber“).
Nachkriegszeit'. 8.1.1946 Sperrung der Versorgungsbezüge ab 31.3.1945 durch das Oberregierungspräsidium Hessen-Pfalz; 25.8.1948 Säuberungsentscheid des Untersuchungsausschusses Neustadt: keine Süh nemaßnahmen;
1.9.1948 Gewährung von Versorgungsbezügen ab 15.7.1948 durch die Landesregie rung Rheinland-Pfalz. Gestorben-, 26.2.1956 in Neustadt a. d. Weinstraße. (Q: LA Sp Best. H 2 Nr. 821, Best. H 91 Nr. 25793, Best. J 3 Nr. 207 und Nr. 590, Best. R 18 Nr. E 8455)
329
Weinrich, Karl Otto Paul
Geburtsdatum und -ort: 2.12.1887 in Molmeck (Mansfelder Gebirgskreis) als Sohn eines Schuhfabrikanten.
Religion', evangelisch, 1938 gottgläubig.
493
Ausbildung'. 1894-1901 Volksschule in Molmeck, 1901-1906 Bergfachschule Brunner-Brehmer in Hettstedt, zugleich Bergpraktikant in verschiedenen Kupfer-, Silber- und Braunkohlebergwerken.
Beruf. 1906 freiwilliger Eintritt in die militärische Verwaltungslaufbahn beim Heer, später Proviantamtmann, 19141918 Proviantamtsbeamter in einem Heeresproviantamt in Westfalen, Jan. 1920 aus dem Militärdienst verabschie det;
I. 7.1920-Mai 1923 Beamter beim Reichsverpflegungsamt in Landau (Pfalz); 14.5.1923 Flucht über den Rhein ins unbesetzte Gebiet, als Gelegenheitsar beiter tätig; Jan. 1924 Hilfsarbeiter (zuletzt Obersteuersekretär) bei der Reichsentschädigungs stelle in Kassel;
Mai 1928 erfolglose Kandidatur zum Preußischen Landtag;
Okt. 1929 Mitglied des Landesausschusses Hessen-Nassau;
17.11.1929- 1933 Stadtverordneter in Kassel; 17.11.1929- 1930 Mitglied des Kommunallandtags Kassel und des Provinziallandtags Hessen-Nassau;
Okt. 1930-1933 MdL (Preußen);
Mai 1932-März 1933 Beisitzer des Vorstands des Preußischen Landtags;
März-Okt. 1933 Mitglied des Kommunallandtags Kassel; II. 7.1933 preußischer Staatsrat, preußischer Provinzialrat der Provinz HessenNassau;
Nov. 1933-1945 MdR, Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau); 1933-1934 stellvertretender Bevollmächtigter der Provinz Hessen-Nassau im Reichs rat; 22.9.1939-Nov. 1943 Mitglied des Verteidigungsausschusses des Wehrkreises IX;
494
1942-1944 Beauftragter des GBA für den Gau Kurhessen (ab Dez. 1943 beurlaubt);
16.11.1942 Reichsverteidigungskommissar im Gau Kurhessen; 1944 Landwirt. Partei'. 1920-1922 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund;
Feb. 1922 Eintritt in die NSDAP;
1922/23 Gründer verschiedener Ortsgruppen der NSDAP im Raum Landau; 1923 im Widerstand gegen die französische Besatzung in der Pfalz, 9.5.1923 von einem französischen Kriegsgericht zu 4 Monaten Gefängnis und anschließender Aus weisung verurteilt;
1925 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 24291); 27.2.1925 Mitbegründer der Ortsgruppe Kassel;
1925-31.8.1927 Stellvertretender Gauleiter und Gaukassenwart des Gaus HessenNassau-Nord;
1.9.1927-31.12.1933 Gauleiter (bis 1.2.1928 kommissarisch) des Gaus Hessen-Nassau-Nord;
1928 vorübergehend Ortsgruppenleiter von Kassel; 1.1.1934-Nov. 1943 Gauleiter des Gaus Kurhessen; 9.11.1935 NSKK-Gruppenführer, 30.1.1939 NSKK-Obergruppenführer (Motorober gruppe West);
15.11.1940 Gauwohnungskommissar des Gaus Kurhessen; Nov. 1943 nach dem Luftangriff auf Kassel vom 22.10.1943 und einem entsprechend ungünstigen Bericht von Goebbels bei Hitler in Ungnade gefallen, auf Befehl von Bormann beurlaubt, 1944 endgültig abgesetzt, aber auf Vorschlag Bormanns für die Verdienste in der „Kampfzeit“ mit einem Bauernhof entschädigt. Nachkriegszeit'. 1945 verhaftet, 1945-1950 Internierung in Eselheide bei Paderborn;
1949 in einem Säuberungsverfahren zu 6 Jahren Haft verurteilt, Nov. 1950 aus der Haft entlassen; April 1953 Beleidigungsklage gegen den Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Kassel, der aus Protest gegen Weinrichs Anwesenheit bei einer Sportveranstaltung diese ver lassen hatte;
später wohnhaft in Trendelburg, dann in Hausen bei Offenbach, ab Anfang der 1960er Jahre wieder in Kassel. Gestorben'. 22.7.1973 in Hausen (Kr. Offenbach).
(Q: Klee; Lilla 2004)
495
330 Weinschenk, Josef Geburtsdatum'. 19.3.1896.
Beruf'. Bankbeamter in Neustadt a. d. Haardt. Partei'. NSDAP (Nr. 20577);
19.11.1927-23.3.1930 Geschäftsführer der Gauleitung Rheinpfalz, 1927-1928 auch Propagandaleiterund 1928-1930 Gauschatzmeister, Mitglied des Gau-USchlA;
21.1.1930: Weinschenk kritisiert in einem Schreiben an die Reichsleitung die Zustände im Gau Rheinpfalz und bittet, Gauleiter -> Bürckel zunächst nicht von seinem Schrei ben zu informieren, da hierdurch mein Leben aufs Spiel gesetzt würde', 27.2.1930 Beschwerde Weinschenks gegen Gauleiter -» Bürckel bei der Reichslei tung; 23.3.1930 Besprechung der Reichsleitung in München zur Klärung der Pfälzer Frage in Anwesenheit von Weinschenk, dabei Kündigung Weinschenks als Geschäftsführer und Gauschatzmeister;
5.6.1930 Beschluss des USchlA der Ortsgruppe Neustadt a. d. Haardt: Ausschluss Weinschenks aus der NSDAP, weil er für schuldig befunden wurde, seit geraumer Zeit,, Material “gegen den Gauleiter Bürckel und den Pg. Förster zusammengetragen zu haben (er bezichtigte Foerster des Meineids, -» Bürckel der Anstiftung hierzu, außerdem Separatismus-Vorwürfe gegen -» Bürckel); in seiner Beschwerde gegen den Ausschlussbescheid vom 12.6.1930 erhält Weinschenk seine Anschuldigungen gegen -» Bürckel aufrecht; 1.8.1930 Zurückweisung der Beschwerde Weinschenks durch den Gau-USchlA Rhein pfalz, woraufhin er sein Material der sozialdemokratischen Presse übergibt, die es in großer Aufmachung veröffentlicht;
17.2.1939 Ablehnung eines Gnadengesuchs Weinschenks durch den Chef der Kanzlei Hitlers, Bouhler, da er im Jahre 1930 der Partei in hinterhältiger Weise in den Rücken gefallen ist; sein damaliges Verhalten schließt die Wiederaufnahme selbstverständlich für alle Zeiten aus.
Nachkriegszeit'. Wohnhaft in Königsbach, Angestellter bei der BASF in Ludwigsha fen; 27.2.1947 politische Säuberung durch Beschluss der französischen Militärregierung: Belassung Weinschenks in seiner Stellung.
(Q: BA OPG/J 112 Weinschenk, Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. R 18 Karte „Wein schenk, Josef1; Heinz 1994)
496
331
Weinzierl, Johann
Geburtsdatum und -ort: 4.8.1903 in Irschenberg (B.-A. Miesbach) als Sohn des Lud wig Weinzierl. Familienstand-, verheiratet seit 10.1.1933 (Gemünden) mit Gertrud Schmitt. Religion', katholisch.
Beruf. Diplom-Braumeister in Koblenz. Partei'. 1931 Kreisleiter des Kreises Simmern der NSDAP;
1932 Bezirksleiter des Bezirks Koblenz, Gauredner. Gestorben'. 20.6.1989 in Kirn (Kr. Bad Kreuznach). (Q: LHA Ko Best. 403 Nr. 16737; Standesamt Irschenberg)
332
Weiß, Leonhard
Beruf. Gutspächter auf dem Boianderhof bei Kirchheimbolanden. Partei'. NSDAP; 1932 Kreisleiter und Ortsgruppenleiter von Kirchheimbolanden, Ende 1932 wegen Krankheit zurückgetreten, schlägt -» Erckmann als seinen Nachfolger vor.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 270; LHA Ko Best. 856 Nr. 134708; LA Sp Best. H 91 Nr. 26405)
333
Weiß, RudolfAugust Vinzent
Geburtsdatum und -ort: 31.5.1899 in Berlin. Religion: evangelisch. Ausbildung: 1905-1.10.1915 Volksschule in Berlin-Niederschönhausen und Real schule (bis Obersekundareife) in Berlin-Steglitz, 1.10.1915 Reifezeugnis;
1.10.1915 Kriegsfreiwilliger beim Grenadier-Regiment 2 (Stettin), 1.3.1916 in das Infanterie-Regiment 140 versetzt, 1918 Vizefeldwebel und Reserveoffizieraspirant, 23.12.1918 aus dem Militärdienst entlassen, 7.1.1919 Freikorps von Klewitz (später Reichswehr-Regiment 6), 1919-1930 in den Organisationen Rossbach und Werwolf.
Beruf: Nov. 1919 Eintritt in den Reichspostdienst als Supernumerar, 23.6.1922 Tele graphensekretär-Prüfung in Berlin, 5.7.1927 Obertelegraphensekretär (mit Wirkung vom 1.7.1927) bei der Hauptfunkempfangsstelle in Berlin-Zehlendorf, dann Ober telegrapheninspektor; März-Dez. 1933 Stadtverordneter in Berlin, 1934 Ratsherr der Stadt Berlin;
497
Nov. 1933-März 1945 MdR, Wahlkreis 2 (Berlin), ab 1938 Wahlkreis 6 (Pommern); 28.3.1934 Übernahme in das Preußische Ministerium des Innern als Ministerialamtmann, 10.7.1935 Amtsrat (1.1.1935-1.4.1939 zur Verwendung in der SS, 1.4.193931.7.1940 zur Wahrnehmung eines Führeramts im Reichsluftschutzbund beurlaubt);
21.12.1936 Leutnant d.R.; 1.8.1938-Nov. 1944 (bis 1.11.1938 kommissarischer) Landesgruppenführer der Lan desgruppe Westfalen des Reichsluftschutzbundes (Münster), 24.7.1939 Generalluft schutzführer;
1.12.1942 Einberufung zum Kriegsdienst, 31.8.1943 Entlassung aus dem Reserveof fizierskorps des Heeres. Partei'. 1.5.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 237711) und SS (Nr. 4299);
1.5.1930 SS-Anwärter im SS-Sturm 34, 1.7.1930 SS-Mann, 17.2.1931 SS-Truppführer (mit Wirkung vom 11.2.1931) z.b.V. im Unterstab des Oberführers Ost, 10.7.1931-24.8.1932 Führer (m.d.F.b.) des SS-Sturmbanns II/6 (Berlin-Charlotten burg), 15.10.1931 SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 13.10.1931), 24.8.1932 SS-Standartenführer, 24.8.1932-23.8.1934 Führer der 42. SS-Standarte (Berlin), 23.8.1934-7.1.1935 Führer (m.d.F.b.) des SS-Abschnitts XXIII (Berlin), 9.9.1934 SS-Oberführer;
12.9.1934 wegen Auflehnung gegen die Staatsgewalt (er hatte eine polizeiliche Anord nung während eines Aufmarsches am 3.6.1934 ignoriert) vom RFSS mit einem ein fachen Verweis bestraft, 2.10.1934 vom SS-Oberabschnittsführer Ost wegen SS-schädigenden Verhaltens mit einem strengen Verweis bestraft; 7.1.1935-15.3.1936 hauptamtlicher Führer des SS-Abschnitts XXIX (Mannheim), 15.3.1936-1.7.1938 hauptamtlicher Führer des SS-Abschnitts XIII (Stettin), als sol cher Vertreter des Führers des SS-Oberabschnitts Nord, 30.1.1939 SS-Brigadeführer, 1.9.1943 Übernahme in die Waffen-SS als Reservefuhrer, 1.9.1943 SS-Untersturmführer d.R. der Waffen-SS, 9.10.1943-21.3.1944 Vertreter des SS- und Polizeiführers in Nikolajew, 12.10.1943 zum Hauptamt Ordnungspolizei kommandiert, Jan.-April 1944 Polizeipräsident in Saarbrücken, Jan.-1.9.1944 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Polizeipräsidenten in Metz beauftragt, 11.4.1944 zur Führerreserve beim SS-Personalhauptamt versetzt, 1.9.1944 Flucht aus Metz beim Anrücken der Amerikaner, 9.10.1944 deswegen als SS-Unterscharführer d.R. zum SS-Regiment Dirlewanger (Warschau) strafversetzt, 11.12.1944 Einleitung eines Ermittlungsverfahrens beim Obersten SSund Parteigericht wegen Dienstpflichtverletzung (bis zum Kriegsende ausgesetzt).
Gefallen'. 22.2.1945 bei Lieberose (Brandenburg) (Q: Lilla 2004)
498
334
Welcker, Else, geb. Woll
Geburtsdatum und -ort: 3.9.1907 in St. Ingbert als Tochter des Hüttenbeamten Karl Woll. Familienstand', verheiratet mit Robert Welcker. Ausbildung'. 4 Jahre Volksschule, 6 Jahre Lyzeum, 1 Jahr Frauenschule, 1 Jahr Ober klasse Lyzeum (Pensionat in Arlon, Belgien).
Beruf. 1931-1933 Erzieherin, 1934 wirtschaftliche Leiterin von zwei Sanatorien und der HJ-Führerschule der Saar; Okt. 1935-Feb. 1937 Volontariat bei den Zeitungen „Der Vorposten“ und „NSZ-Westmark“, nach Abschlussprüfung als Schriftleiterin am 10.10.1937 Eintragung in die Berufsliste des Kreisverbandes der deutschen Presse. Partei'. Seit April 1934 ehrenamtliche Tätigkeit beim BDM-Untergau in St. Ingbert;
1935-1937 Leiterin der Abteilung Presse-Propaganda im BDM-Obergau Saarpfalz; 1.6.1936 Eintritt in die NSDAP (Nr. 6933764); 1937-1941 Leiterin der Abteilung Presse-Propaganda in der Gaufrauenschaftsleitung Württemberg;
1.4.1941-1945 Gaufrauenschaftsleiterin des Gaus Westmark. Gestorben'. Juli 1989 (zwischen 8. und 12.) in Unterschleißheim (Lkr. München). (Q: BA RK/I 607 Welcker; Standesamt St. Ingbert)
335
Welsch, Fritz
Geburtsdatum'. 20.5.1899. Beruf. Ingenieur in Maximiliansau.
Partei'. Leiter der NSDAP-Ortsgruppe „Rhein-Lautereck“; 1.3.-Okt. 1931 Bezirks leiter der NSDAP in Kandel.
Nachkriegszeit', wohnhaft in Minfeld; 26.2.1946 Säuberungsbescheid: Belassung im Dienst.
(Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. H 34 Nr. 3165, Best. R 18 Karteikarte „Welsch, Fritz“; NSZ v. 20.3.1931; Heinz 1994)
499
336
Weiter, Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 4.6.1898 in Jägersfreude (Stadt Saarbrücken) als Sohn des Metzgermeisters Wilhelm Weiter. Religion', katholisch, 1943 gottgläubig.
Ausbildung'. 1905-1913 Volksschule in Saarbrücken, 1913-Feb. 1915 Former lehre in Saarbrücken, 15.2.-9.6.1915 Militärvorbereitungsanstalt Sobernheim, 10.6.1915-9.4.1917 Unteroffi zierschule Potsdam, 10.4.1917 Unterof fizier in der 9. Kompanie des InfanterieRegiments Nr. 23 (Russland, Flandern, Isonzo, Frankreich), 1.10.1918 schwer verwundet (Amputierung des linken Beines), EK II. Beruf'. 1.10.1919-30.4.1926 Büroangestellter in Saarbrücken (a.A.: zunächst arbeits los, dann 1924-1926 als Sandformer tätig);
1.5.1926- 1937 Justizsekretär in Saarbrücken; 1.3.1935-1945 MdR, Wahlkreis Saarland, ab 1936 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar); 1.1.1938 Stadtamtmann in Saarbrücken; Sept. 1940-1945 Amtsbürgermeister der Gemeinde Schiffweiler.
Partei'. Okt. 1922-März 1923 NSDAP (Nr. 16400) und SA, Mitbegründer der Orts gruppe Saarbrücken der NSDAP; 1.2.1927 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 55978); 1927- Juni 1929 SA; 1.6.1927- 1.2.1933 Gaugeschäftsführer und Gaukassenmeister der Gauleitung Saar der NSDAP;
1928- Juni 1929 Standarten-Adjutant der SA-Standarte II (Saarbrücken); 1929 Gauredner der NSDAP im Saargebiet;
1930-31.3.1933 Gauschatzmeister der Gauleitung Saar der NSDAP, Sachbearbeiter für Kriegsbeschädigte; 1.2.1933-6.12.1935 Kreisleiter des Kreises Saarbrücken-Land der NSDAP;
500
1.3.1936-31.12.1937 Stellvertretender Gauwalter und Personalwalter der Gauwaltung Saarpfalz der DAF; 31.12.1937-1.4.1939 Stellvertretender Gauamtsleiter und Gauobmann der Gauwaltung Saarpfalz der DAF;
1.1.1938 Kreisleiter der NSDAP ehrenhalber;
30.1.1939 Wiederaufnahme in die SA, Hauptsturmftihrer; 1.4.1939- 1945 Gaureferent für die Sammelaktionen in der Saarpfalz;
23.9.1939- 31.7.1940 Leiter der Betreuung der evakuierten Saarländer im Gau Magde burg-Anhalt;
1.4.1944 SA-Sturmbannführer z.b.V. Gestorben'. 10.11.1966 in Lörrach.
(Q: Lilla2004; Muskalla; Paul 1987)
337
Wetter, August Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 25.9.1890 im Forsthaus Giebelhardt bei Wissen (Sieg) als Sohn des Försters August Friedrich Wetter. Familienstand', verheiratet, 1 Sohn (gefallen).
Religion', evangelisch, 1937 Kirchenaustritt.
Ausbildung'. Volksschule, Landwirtschaftsschule; 1906-1909 Forstlehre, anschließend Forstdienst; 1914-1918 Kriegsdienst beim Ulanen-Regiment 5.
Beruf'. 1921 Forstexamen, übernimmt 1920 als Förster das fürstlich hatzfeldische Revier Buchen (Gde. Hövels), 1928-1931 fürstlich hatzfeldischer Revierförster;
1932-1933 MdL (Preußen); 15.4.1933-1945 (bis 10.6.1933 kommissarischer) Polizeipräsident in Koblenz (19.4.1933 Amtseinführung); Nov. 1933-1938 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier);
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
5.8.1940-Sept. 1941 Abordnung nach Luxemburg als Polize¡Verwalter der Stadt Luxemburg beim Chef der Zivilverwaltung. Partei'. 1.4.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 229616), Ortsgruppenleiter von Wissen;
Juni 1930-April 1933 Kreisleiter von Altenkirchen (von den im Kreis bestehenden Ortsgruppen gewählt);
501
Juni-Aug. 1931 SA-Führer beim Stab der SA-Gruppe West in Koblenz (Rücktritt wegen Konflikts mit Gruppenführer -♦ Haltern);
Nov. 1931-April 1933 hauptamtlicher SA-Führer, SA-Standartenführer, 1.1.1932 SAOberfuhrer, 1.7.1932-14.9.1933 Führer der SA-Untergruppe Koblenz-Trier, 1.7.1933 SA-Brigadeführer, 15.9.1933-14.7.1935 Führerder SA-Brigade 52 (Koblenz);
1935- 1945 Gaujägermeister für den Jagdgau Rheinland-Süd;
1936- Anf. 1943 Gauwalter im RDB und Leiter des Gauamts für Beamte des Gaus Koblenz-Trier (bis zur Stillegung des RDB Anf. 1943). Nachkriegszeit'. 6.5.1945 Gefangennahme durch die Amerikaner im Sudetengau; Mai 1945-28.6.1948 Internierung in Auerbach, Grafenwöhr, Dachau und Luxem burg;
26.6.1948 Einstellung des Verfahrens vor dem Gerichtshof für Kriegsverbrechen in Luxemburg, gleich nach Entlassung erneute Verhaftung durch die Franzosen in Bad Ems; 28.9.1948 vom französischen Militärtribunal in Bad Ems wegen Kriegsverbrechen (Beschäftigung von Ausländern in einer bombengefährdeten Stadt) zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, Haftstrafe im Gefängnis Wittlich bis 1.7.1950; 7.6.1950 von der Spruchkammer Koblenz in die Gruppe der Belasteten eingereiht (Stellungnahme der CDU Altenkirchen vom 1.2.1950: Bei der Machtergreifung durch die NSDAP sah der damalige Kreisleiter Wetter seine Hauptaufgabe darin, die Macht mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen, wobei es ihm auf die schärfstenAndrohungen, wie .Aufhängen ‘ usf. nicht ankam.... Seine weitere politische Tätigkeit lag dann in Koblenz ...Als Redner trat er während dieser Zeit wiederholt hier auf wobei er seine mangelnde Intelligenz durch grosspuriges Gebrüll auszugleichen versuchte)}91 Gestorben'. 22.8.1970 in Siegen.
(Q: BA PK/T 55 Wetter; LHA Ko 856 Nr. 20789; Dorfey; Lilla 2004)
338
Wichmann, Karl Franz Max
Geburtsdatum und -ort: 30.3.1900 in Plauen.
Partei: NSDAP (Nr. 87495); Mitglied der SS (Nr. 59774), 20.4.1934 SS-Untersturmführer, Okt. 1934 Führer des I. Sturmbanns der 46. SS-Standarte (Dresden), 9.11.1934 SS-Obersturmführer, 391 LHA Ko 856 Nr. 20789, Bl. 52.
502
4.12.1934-Nov. 1936 Führerder7. SS-Standarte (Plauen), 20.4.1935 SS-Hauptsturm führer, 20.4.1936 SS-Sturmbannführer, 1.11.1936-April 1937 Führer der 46. SS-Stan darte (Dresden), 20.4.1938 SS-Obersturmbannführer, April 1937-22.1.1944 Führer der 26. SS-Standarte „Paul Berck“ (Halle), 10.9.1939 SS-Standartenfuhrer, 1.2.194022.1.1944 Führer des SS-Abschnitts XXXIV (Neustadt a. d. Weinstraße); 2.11.1939 Eintritt in die Waffen-SS, Kompanieführer in der 4. SS-Totenkopfstandarte, 1942 SS-Hauptsturmführer d.R. in der Waffen-SS, Bataillons-Kommandeur im SSPanzer-Grenadier-Regiment 24 „Danmark“. Gefallen'. 22.1.1944 bei Witino (Russland).
(Q: Miller/Collins)
339
Wild, Wilhelm Herbert
Geburtsdatum und-ort: 26.3.1886 in Idar (Fsm. Birkenfeld) als Sohn des Kaufmanns Karl August Wild (seine Mutter, die bis 1945 in seinem Haus wohnt, ist Mitglied der Neuapostolischen Kirche). Familienstand: verheiratet mit Christine Gänz.
Religion: evangelisch, 1919/21 Kirchenaustritt, 1933 Wiedereintritt, weil er sich von der evangelischen Kirche eine „aufbauende Kraft“ verspricht, 1938 wieder Austritt wegen deren Zersplitterung.
Ausbildung: Evangelisches Pädagogicum Bad Godesberg, 1902 Aufenthalt in Frank reich und England zur Vervollkommnung der Sprachkenntnisse, 1903 Mittlere Reife, anschließend kaufmännische Lehre, 1904 Aufenthalt in Frankreich zur praktischen Erlernung der Edelsteinschleiferei. Beruf: Herbst 1905-1909 Aufenthalt in den USA, dort selbständiger Kaufmann im Edelstein- und Perlengewerbe, 1909-1914 in Brasilien;
1914-1918 freiwilliger Kriegsdienst, Leutnant der Landwehr; 1918-1932 Edelsteinfabrikant in Idar-Oberstein; 1923 Autounfall mit doppeltem Schädelbruch, Wirbelsäulenverletzung, Rippenbrü chen und Lungenverletzung;
1931-1933 MdL (Oldenburg); 26.11.1932-1.12.1933 oldenburgischer Staatskommissar für Birkenfeld (lässt den abgesetzten Regierungspräsidenten Dörr, DDP, bis 1.4.1933 in der Dienstwohnung im Regierungsgebäude wohnen);
503
1.12.1933-1.4.1937 oldenburgischer Regierungspräsident, am 1.4.1937 in den einst weiligen Ruhestand versetzt (Angliederung von Birkenfeld an Preußen), danach preu ßischer kommissarischer Landrat von Birkenfeld (2.12.1937 definitive Ernennung zum 16.12.1937), 1945 entlassen; Nov. 1933, 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
1934 und 1943 mehrwöchige Kuraufenthalte in Bad Reichenhall wegen Lungenkrank heit; 1944 Autounfall mit Brustquetschung. Partei: 1.10.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 100388), Gründer der NSDAP im Land Birkenfeld (Eintritt auf der ersten NSDAP-Versammlung des Landes im Saalbau von Göttschied);
1933-Sept. 1937 und 9.4.1943-1945 (ehrenamtlicher) Kreisleiter von BirkenfeldBaumholder;
20.1.1938 von Hitler zunächst des Amtes enthoben, weil er sich für die Beibehal tung des Landratsamtes entschieden hat (12.8.1938 wird ihm von Hitler das Recht verliehen, die Uniform mit dem Abzeichen eines ehemaligen Kreisleiters zu tragen); Gegenspieler seines Nachfolgers als Kreisleiter, Ernst -* Diedenhofen, später auf eigenen Wunsch wieder selbst zum Kreisleiter ernannt (Wild konnte... die Beseitigung des Kreisleiters Diedenhofen, unter dem die Bevölkerung schwer litt, nur dadurch beim Gauleiter erreichen, daß er diesen davon überzeugte, daß in den Kriegsjahren hier ein Mann polit. Exponent sein müsse, der mit der Bevölkerung so verwachsen war, wie er).392 Nachkriegszeit: Internierung 29.4.1945-1949 in Ludwigsburg, Diez und Trier-Petrisberg; 10.7.1951 Säuberungsspruch der Spruchkammer Koblenz: Belasteter; 5.7.1957 Gnadengesuch an den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier;
Verfahren vor dem Landgericht Koblenz wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit (der Studienrat Georg Maus in Idar-Oberstein hatte als evangelischer Religionslehrer im Frühjahr 1944 das Bibelzitat „Liebet Eure Feinde“ behandelt, wobei er auf Nach frage von Schülern präzisierte, dass darunter auch die Engländer zu verstehen seien. Daraufhin wurde er auf Betreiben von Mitgliedern der Kreisleitung vom Volksge richtshof mit Urteil vom 23.11.1944 zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Er starb am 16.2.1945 bei einem Gefangenentransport in Hochstadt am Main. Der Anzeiger gab
392 LHA Ko Best. 856 Nr. 60373, Bl. 10.
504
zwar an, auf Anweisung des Kreisleiters Wild gehandelt zu haben, dies war Wild aber nicht nachzuweisen, deswegen Freispruch).
Wild genoss allenthalben in Idar-Oberstein Wertschätzung durch ein gewisses volks tümliches Auftreten ehern. Stadtbürgermeister Berger von Idar-Oberstein am 27.4.1947: Wild war populär wegen seiner rauhen, derben Art, mit der erjedermann begegnete.
SPD Birkenfeld am 6.10.1948: Herbert Wild ist der Agitatorfür den Nationalsozia lismus im Birkenfelder Land gewesen. Mit zäher Verbissenheit ist er Tagfür Tag in den Dörfern des damals oldenburgischen Landesteils umhergereist, um seine Hitlerparolen unter die Bauern zu tragen. Gestorben: 17.12.1969 in Idar-Oberstein.
(Q: BA PK/T 96 Wild; LHA Ko Best. 584/6 Nr. 35, Best. 856 Nr. 60373; Dorfey; Lilla 2004; Stockhorst)
340
Wilhelm, Friedrich
Geburtsdatum'. 23.5.1892.
Familienstand', verheiratet, 3 Kinder.
Religion', konfessionslos.
Beruf, kaufmännischer Prokurist. Partei'. Vor 1932 Mitglied des Stahlhelm;
1.8.1932 Eintritt in die NSDAP; 26.8.1939-1941 Kreisleiter von Trier-Land-Ost (zunächst kommissarisch, 1.8.1939 offizielle Ernennung);
Kreisgerichtsvorsitzender. Nachkriegszeit'. Bankkaufmann in Reichenbach;
1948 im Säuberungsverfahren vordem Untersuchungsausschuss des Kreises Birken feld Amnestie nach VO 133/165. (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 64455; Dorfey) 393 LHA Ko Best. 584/6 Nr. 35, Bl. 105‘.
505
Wipper, Paul
341
Geburtsdatum und -ort: 30.10.1906 in Bochum.394 Familienstand', verheiratet mit Mar
garethe Otto (katholisch), 2 Kinder. Religion', evangelisch, 1938 k.A.
Ausbildung'. 1913-1921 Volksschule, 1921-1924 Ausbildung zum Zahntech
niker. Beruf'. 1924-1930 Zahntechniker in
verschiedenen deutschen Städten, 1930 wegen politischer Betätigung in der NSDAP als Zahntechniker entlassen (trotz vorübergehendem Parteiaustritt, um dies zu verhindern);
1931 selbständiger Buchhändler („Groß deutsche Buchhandlung“) in Trier, außerdem Verkauf von NS-Bekleidung und -Aus rüstungsgegenständen;
Mai 1933-1935 Mitglied des Kreistags Trier-Land;
Mai 1933-1935 Erster Kreisdeputierter des Landkreises Trier; Nov. 1933 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
März 1936-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier);
Jan. 1940 Kriegsfreiwilliger in einem Grenadier-Regiment, Nov. 1940 Leutnant d.R., Feb. 1943 Hauptmann d.R., dreimal verwundet. Partei'. 1.7.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 93499), 6.5.-1.12.1930 vorübergehend
ausgetreten (um seine Entlassung zu verhindern);
1930-Okt. 1931 Gründer und Leiter der Ortsgruppe Saarburg der NSDAP;395
1930 Parteiredner der NSDAP; Juli 1931-Jan. 1935 Kreisleiter des Kreises Trier-Land-West (ab Mitte 1933 haupt amtlich);
394 Lt. Mitteilung des Standesamts Bochum ist der Geburtseintrag nicht zu ermitteln (Lilla 732). 395 Einmal auch als „Kreisleiter von Saarburg“ bezeichnet (LHA Ko Best. 584/2 Nr. 115, Bl.
22); laut Aussage des Gauleiters Simon vom 3.7.1939 gehörte Wipper zu den dienstältesten Kreisleitern des Gaus (Dorfey 423).
506
29.9.1931 Eintritt in die SS (Nr. 13433), 29.9.1931-13.4.1932 im SS-Sturm 2/11/5 (Trier), Aug. 1932 aus den Listen der SS gestrichen (da er sich nach der Aufhebung des SA- und SS-Verbots nicht wieder zum SS-Dienst gemeldet hatte); Jan. 1935 wegen disziplinlosen, unkameradschaftlichen und parteischädigenden Ver haltens dem Gauinspekteur Albert -» Müller gegenüber durch Gauleiter -* Simon als Kreisleiter beurlaubt, Sept. 1935 nach persönlicher Intervention bei Rudolf Heß („Stellvertreter des Führers“) rehabilitiert;396
Jan. 1936-1945 Kreisleiter von Cochem (20.4.1937 offizielle Ernennung), zugleich Beauftragter der NSDAP im Kreis Cochem; 1.9.1939 mit Sondergenehmigung Himmlers Wiederaufnahme in die SS (mit der alten Nr. 13433), 1.9.1939 SS-Hauptsturmführer beim Stab des SS-Abschnitts XI;
1943/44 in Rom Vorbereitung auf die Übernahme der Leitung der Landesgruppe Ita lien der NSDAP;
17.7.1944 Beförderung zum SS-Sturmbannführer (mit Wirkung vom 20.4.1944) und SS-Obersturmbannführer (mit Wirkung vom 25.5.1944) durch Himmler anlässlich von dessen Besuch auf der Reichsschulungsburg in Cochem. Nachkriegszeit'. 1945 russische Kriegsgefangenschaft, jedoch Flucht noch auf deut schem Gebiet, nach mehrjähriger Existenz in der Illegalität von deutscher Polizei aufgegriffen und den Engländern übergeben, Internierung in Esterwegen; 14.3.1950 vom Entnazifizierungsausschuss Hagen als Minderbelasteter eingestuft, am 29.9.1950 für Rheinland-Pfalz anerkannt;
1952-1992 Handelsvertreter in Trier; Wipper bezeichnete sich 1984 als ehemaliger Anhänger Gregor Strassers (sog. „lin ker Flügel“ der NSDAP); Mitbegründer der Trierer Ortsgruppe der „Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner“, 1979 eines der ersten Mitglieder der neugegründeten Trierer „Arbeitsgemeinschaft Frieden e. V“ (AGF);
8.5.1985 gemeinsamer Auftritt mit dem Trierer Kommunisten Willy Torgau auf einer Demonstration gegen „Faschismus und Nachrüstung“ in Trier.
Wippers Beurteilung seiner Vergangenheit: Sühne wird notwendig sein ... Wir haben nicht nur Hitler auszuschwitzen, sondern den Geist, der dem militärischen Wahn hörig ist... Ich schäme mich der Verbrechen, die im Namen des deutschen Volkes begangen wurden ,397 396 Wipper hatte sich dagegen gewandt, dass Müller im Einvernehmen mit dem Gauleiter einen aufsehenerregenden Betrugsfall in der Trierer NSV vertuschen wollte (Monz 511). 397 Monz 511.
507
Gestorben'. 11.1.1992 in Trier. (Q: BA SSO/250 B Wipper, Best. N 22 Nr. 261; LHA Ko 403 Nr. 16737; Dorfey; Lilla 2004; Monz)
342
Wirth, Dr. Friedei
Geburtsdatum und -ort: 22.6.1883 in Wörrstadt (Kr. Oppenheim). Familienstand', verheiratet. Religion', evangelisch.
Beruf. Tierarzt in Wörrstadt, Vorsitzender der Tierärztekammer Hessen;
1933 Mitglied des Kreistags in Oppenheim;
April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen. Partei'. 1.9.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 293805); bis 1938 Ortsgruppenleiter von Wörrstadt;
1938-1945 Kreisleiter von Alzey. Gestorben'. 1945 bei Kriegsende durch Selbstmord auf rechtsrheinischem Gebiet.
Beteiligung am Judenpogrom in Alzey im Nov. 1938; ein Gewaltmensch und Des pot, der es verstand durch seine Brutalität die Gesamtbevölkerung vom Kreis Alzey stets in Aufregung zu halten (Zeugenaussage des Bürgermeisters von Wörrstadt vom 20.9.1948); die einzige halbwegs positive Beurteilung stammt vom Vorsitzenden der KPD in Wörrstadt, Friedrich Karl Haas (vom 7.9.1948). (Q: LHA Ko Best. 856 Nr. 32179 und Nr. 133291; Stockhorst)
343
Wittmann, Philipp
Geburtsdatum und -ort: 27.2.1892 in Haßloch (B.-A. Neustadt a. d. Haardt). Familienstand: verheiratet mit Herta Scharewski (katholisch), 4 Kinder.
Religion: evangelisch.
Beruf: Oberstfeldmeister, seit 1937 Arbeitsführer im RAD (in Neustadt, seit 1935 in Bad Dürkheim, später in Bad Kreuznach, seit Aug. 1942 in Metz).
Partei: 1.3.1929 Eintritt in die NSDAP (Nr. 114864);
1930- 1931 Ortsgruppenleiter und Bezirksleiter in Neustadt a. d. Haardt; 1931- 1933 Mitglied der SA (Sturmbann- und Standartenadjutant). Gestorben: 10.10.1982 in Bonn-Bad Godesberg.
(Q: BA PK/T 171 Wittmann; LA Sp Best. H 91 Nr. 23880; Mitteilung Dr. Wolfanger)
508
344
Wittwer, Dr. Wilhelm Josef Maria Antonius
Geburtsdatum und -ort: 8.7.1899 in Regensburg als Sohn des Oberarztes im 11. Bay erischen Infanterie-Regiment Dr. Max Wittwer. Familienstand', verheiratet, 9 Kinder.
Religion', katholisch. Beruf. Diplom-Ingenieur, seit Jan. 1927 Betriebsleiterbei der BASF in Ludwigshafen, 1930-1935 Leiter der Turbinen- und Gasmaschinen-Zentrale des Werks Oppau. Partei'. April 1919 Eintritt in das Freikorps Epp, Einsatz gegen die Räterepublik in München;
Feb. 1920 Eintritt in die NSDAP (Nr. 760); Okt. 1921 nach Auflösung des Freikorps Epp Eintritt in den Bund Oberland;
8./9.11.1923 Beteiligung am nationalsozialistischen Putsch im Bürgerbräukellerund am Marsch auf die Feldherrnhalle in München (Blutordensträger), danach (während des NSDAP-Verbots) Mitglied der Bundesleitung des Bundes Oberland, Bezirksleiter für Oberbayern; 1.1.1931 Wiedereintritt in die NSDAP (Nr. 401204); 1.1.-18.9.1931 Amtswalter der Ortsgruppe Ludwigshafen (aktiv beim Aufbau der Parteiorganisation v.a. im Stadtteil Friesenheim);
seit 1.3.1931 NSBO-Walter, Aufbau der Betriebszelle bei der BASF in Ludwigs hafen;
1.4.1931 Eintritt in die SS; 18.9.1931 -30.9.1932 Ortsgruppenleiter von Ludwigshafen-Stadt;
1.10.1932-Jan. 1936 Kreisleiter von Ludwigshafen-Stadt (bei der Ludwigshafener SS-Revolte im März 1933 vorübergehend von -» Eicke verhaftet); Jan. 1936 Versetzung ins rechtsrheinische Bayern wegen Ablehnung der Ferngaspläne des Gauleiters -» Bürckel im Interesse der Stadt Ludwigshafen;398
Nov. 1936-Nov. 1937 Kreiswerkscharführer in der DAF-Kreiswaltung Altötting, dann ehrenamtlicher Walter im Siedlungswesen der DAF und seit 14.3.1938 als Kreiswirt schaftsberater im Kreisstab der NSDAP Altötting tätig (wohnhaft in Untergarching).
Nachkriegszeit'. 1948 wohnhaft in Wald a. d. Alz.
398 Vgl. Krämer, S. 346.
509
Gestorben'. 16.12.1987 in Schleching (Kr. Traunstein).
(Q: BA PK/T 173 Wittwer; LA Sp Best. H 91 Nr. 473, Best. R 18 Nr. A 22060 und Nr. A 26499, Best. T 65 Nr. 275; Heinz 1994; Mitteilung Dr. Wolfanger)
345
Wolf, Dr. Hugo
Geburtsdatum und -orf. 2.7.1896 in Mainz als Sohn des Briefträgers Johannes Wolf. Familienstand', verheiratet seit 31.3.1923
(Mainz) mit Johanna Frey. Religion', evangelisch. Beruf'. Gerichtsassessor in Mainz, 1926/27 Amtsgerichtsrat am Amtsge richt Osthofen, 1928 Staatsanwalt in
Mainz. Partei'. Feb. 1926 Ernennung zum NSProvinzialleiter in Rheinhessen; am
31.10.1926 wird ihm auf einer Ortsgruppenführertagung in Frankfurt vom Beauftragten Hitlers bis auf weiteres auch die Führung Starkenburgs bis zur Bergstraße und des Wiesbaden umge benden Teiles von Hessen-Nassau übertragen (befähigter, besonnener Führer, der für die Partei zweifellos einen Gewinn bedeutet)',™
1927 Gründer der Ortsgruppe Mainz; Wolf tritt vor der hessischen Landtagswahl am 13.11.1927 (die von der NSDAP boy kottiert wird) aus der NSDAP aus und schließt sich der Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung an, für die er in den Landtag gewählt wird;
1927-1931 MdL (Hessen), Volksrechtspartei bis 14.4.1931, dann 17.9.1931 Wechsel zur Deutschnationalen Gruppe, 1931-1933 Führer des Stahlhelms in Mainz. Nachkriegszeit'. Rechtsanwalt in Mainz;
399 Hess. Polizeiber., Darmstädter Kopie fol. 299.
510
1946/47 Mitinitiator bei der Wiedergründung der Mainzer Ranzengarde. Gestorben'. 4.9.1960 in Mainz.
(Q: BA OPG/I 108 Selzner; StA Da Best. Landgericht Darmstadt I W 2; Hess. Polizeiber., Darmstädter Kopie; Ruppel/Groß; Fastnacht in Mainz)
346
Woll, Nikolaus
Geburtsdatum und -ort: 1.7.1891 in
Hülzweiler (Kr. Saarlouis) als Sohn des Bergmanns Nikolaus Woll. Familienstand', verheiratet seit 14.5.1918 (Fraulautern) mit Mathilde Lessel, 3
Söhne; zweite Eheschließung 9.2.1941 (Neunkirchen). Religion', katholisch.
Ausbildung: 1897-1905 Volksschule. Beruf: 1907-1928 Bergmann;
1914-1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg in einem Infanterie-Regiment; 1928-1935 Angestellter der Deutschen Gewerkschaftsfront Saar in St. Wendel. Partei: 1934/35 Redner der Deutschen Front in St. Wendel während des Saarabstim
mungskampfes; ab 30.3.1935 Kreiswalter der DAF im Kreis Ottweiler;
1942(?)-16.2.1945 kommissarischer Kreisleiter von Ottweiler-St. Wendel; ab 16.2.1945 Oberabschnittsleiter im Stellungsbau Westmark. Gestorben: 15.6.1959 in Neunkirchen (Kr. Ottweiler).
(Q: BA PK/U 29 Woll; LA Sp Best. T 65 Nr. 265 und 266; Standesamt Saarlouis)
511
347
Zehfuß, Johannes
Geburtsdatum und -ort: 1.10.1902 in Groß-Hausen (Kr. Bensheim) als Sohn des Land wirts Johannes Zehfuß.
Familienstand-, verheiratet seit 5.1.1927 mit Martha Uhl, 7 Kinder. Religion: evangelisch.
Beruf: Bis 1933 Lehrer in Knoden, 1933-1935 Rektor in Mainz, seit 1935 Rektor der Berufsschule in Bingen, bis 1.2.1942 Kreisschulrat in Bingen, dann für den Partei dienst beurlaubt; 1933 Mitglied des Kreisausschusses von Bensheim und des Provinziallandtags von Starkenburg;
Nov. 1933, 1936 und April 1938 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen;
Ende Mai 1940 freiwilliger Eintritt in die Wehrmacht, Entlassung im Aug. 1943 nach Verwundung 1941 (50% kriegsbeschädigt, rechte Hand steif).
Partei: Ursprünglich Sozialist-, 1.7.1928 Eintritt in die NSDAP (Nr. 91658), Ortsgruppenleiter; 1938-1945 Kreisleiter von Bingen (seit 1.2.1942 hauptamtlich);
30.1.1939 Eintritt in die SA und Beförderung zum Sturmbannführer ehrenhalber. Nachkriegszeit: Bis März 1950 Aufenthalt in Wohnbach (Oberhessen) unter falschem Namen (Jacob Müller), 27.3.1950 Anmeldung in Fränkisch-Crumbach, wo seit 1945 seine Familie lebt, daraufhin 3 Monate Haft in Mainz;
28.5.1951 Einstellung eines Ermittlungsverfahrens wegen der Hinrichtung des Wein händlers und Volkssturmführers Berndes am 18.3.1945 in Ingelheim (bei der Zehfuß anwesend war) durch die Staatsanwaltschaft Mainz aus Mangel an Beweisen;
30.6.1952 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Zentralspruchkammer Hessen. Gestorben: 16.3.1983 in Langen (Kr. Offenbach). (Q: HStA Wi Abt. 520/FZ Nr. 660; LA Sp Best. H 79 Nr. 708, Best. H 91 Nr. 24130; Lilla 2004; Stockhorst)
512
348
Zenner, Karl Peter
Geburtsdatum und -ort: 11.6.1899 in Oberlimberg (Kr. Saarlouis) als Sohn des Stein bruchverwalters Peter Zenner. Familienstand-, verheiratet seit 1933 (Niederbreisig). Religion', katholisch, ab 1936 k.A. Ausbildung'. Volksschule in Oberlimberg und Brohl, Gymnasium in Andernach, 1917 Primareife; 1917 Eintritt in das Fußartillerie-Regiment 9 (Ehrenbreitstein), ab 15.5.1917 Frontein satz bei der 7. Batterie des Fußartillerie-Regiments 9 (Türkei), Dez. 1918 Gefreiter, 2.1.1919 aus dem Fußartillerie-Regiment 9 entlassen, 17.1 .-30.9.1919 Freiwilliger bei der Brigade Nordlitauen (AOK Nord), 13.4.-16.7.1919 nach Hamburg abkommandiert (Einsatz gegen Spartakus), 30.9.1919 auf eigenen Wunsch als Gefreiter entlassen;
Okt. 1920-Dez. 1921 Studium der Volks-und Betriebswirtschaft an der Handelshoch schule und Universität Köln, 3.12.1921 Diplom-Kaufmann. Beruf'. 1.1.1922-31.12.1931 kaufmännischer Angestellter (zuletzt Abteilungsleiter) bei der Brohltal AG in Burgbrohl;
1923 an der Niederschlagung des Separatistenaufstands im Rheinland beteiligt; März 1927 wegen Landfriedensbruchs in Koblenz für 8 Tage in Untersuchungshaft (nach einem Tumult in Nastätten am 6.3.1927), 22.4.1927 vom französischen Kriegs gericht in Koblenz freigesprochen;
1.6.1927 wegen NS-Betätigung vom französischen Kriegsgericht in Mainz zu einer Geldstrafe verurteilt;
Mai 1928 erfolglose Kandidatur zum Preußischen Landtag und zum Reichstag; 17.11.1929-1933 Mitglied des Kreistags Ahrweiler und Vertreter des Bürgermeisters der Stadt Ahrweiler;
1.1 .-31.7.1932 „freiwillig“ erwerbslos; Juli-Nov. 1932 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier), März 1933-1945 MdR, Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier); 10.5.1937 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Polizeipräsidenten in Aachen beauftragt (27.5.1937 Amtseinführung);
Juli 1937-20.7.1942 ehrenamtlicher Richter am Volksgerichtshof; April 1938-Jan. 1943 Polizeipräsident in Aachen (ab Aug. 1941 beurlaubt), 26.9.1941 Generalmajor der Polizei;
4.5.1943 als Gefreiter zur Landwehr I einberufen. Partei'. Feb. 1925 für die NSDAP aktiv;
7.8.1925 Eintritt in die NSDAP (Nr. 13539);
513
1925-1928 politischer Bezirksleiter des Bezirks Koblenz-Trier der NSDAP, Ortsgrup penleiter von Koblenz;
1925-1933 Gau- und Reichsredner der NSDAP; 16.4.1926 SS-Anwärter, 1.8.1926 Aufnahme in die SS (Nr. 176), 1.8.1926 SS-Mann, 9.8.1926 Bezirks-SA-Führer Koblenz, 1926 stellvertretender Gau-SS-Führer Gau Rhein land, 1926-27.11.1928 Führer des SS-Abschnitts II (Koblenz), 1927-27.11.1928 SA-Standartenführer II („besetztes Gebiet, Rheinland“), 2.4.1930 SS-Sturm führer, 2.4.-4.6.1930 Führer des SS-Sturms 22 (Koblenz), 4.6.1930-17.2.1931 Führer der SS-Standarte VII „Rheinland“ (mit Wirkung vom 2.4.1930), 17.2.-24.8.1931 beauftragter Verwalter der SS-Brigade 5 „Rheinland“, 1.7.-31.12.1931 Führer des SS-Gausturms Rhein und Ver treter des Führers des SS-Abschnitts West, 24.8.1931 SS-Standartenführer (mit Wir kung vom 8.8.1931), 24.8.1931-5.4.1934 Führerder 5. SS-Standarte (Brohl), 5.4.1934 SS-Oberführer, 5.4.1934-21.1.1935 Führer des SS-Abschnitts IV (Braunschweig), 21.1.1935-15.1.1937 Stabsführer des SS-Oberabschnitts Süd (München), 22.3.1937 Verwarnung (Missbilligung) durch RFSS, 21.6.1941 SS-Brigadeführer, 16.7.1941 als SS- und Polizeiführer im Distrikt Warschau vorgesehen, 14.8.1941 -21.7.1942 SS- und Polizeiführer im rückwärtigen Heeresgebiet 102 Weißruthenien (Minsk) und beauftrag ter SS- und Polizei-Standortführer in Minsk (24.8.1941 Dienstantritt); 21.7.1942 als SS- und Polizeiführer abgelöst, nachdem ihm SS-Obergruppenführer Erich von dem Bach Inaktivität bei der Partisanenbekämpfung vorgeworfen hatte, 21.7.1942 zur Dienstleistung zum Ergänzungsamt des SS-Hauptamts abgeordnet, 21.7.1942-1945 Chef des Erfassungsamts (Amt B II) im SS-Hauptamt; 28.9.1942 SS-Verfahren wegen Pflichtvergessenheit, 5.10.1942 Dienstantritt als Amts chef im SS-Hauptamt, 15.10.1942 Einleitung eines SS-Verfahrens wegen Versäumung der Aufsichtspflicht, 28.12.1943 Einstellung des SS-Verfahrens durch das Oberste SS- und Polizeigericht. Nachkriegszeit'. 29.5.1945 Gefangennahme durch die Franzosen;
6.1.1947 Überführung vom Gefangenenlager Balingen nach Aachen, später in Anrath in britischer Untersuchungshaft;
12.6.1947 Verurteilung durch das Britische Obere Militärgericht zu 5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5000 Mark wegen Mitwirkung an der „Reichskristallnacht“; 13.6.1950 Haftentlassung, danach Geschäftsführer in Brohl;
12.6.1961 wegen Beihilfe zum Mord (Massaker an 6624 Juden in Minsk im Nov. 1941) durch das Schwurgericht beim Landgericht Koblenz zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, jedoch vor Strafablauf auf freien Fuß gesetzt. Gestorben'. 16.6.1969 in Andernach. (Q: BA Best. NS 51 Nr. 202; LHA Ko Best. 584/1 Nr. 3552-3572; Standesamt Reh lingen-Siersburg; Li 11a 2004)
514
349
Zerbes, Ludwig
Geburtsdatum und -ort: 12.7.1886 in Kastei (Kr. Mainz) als Sohn des Straßen- und Tiefbauunternehmers Peter Zerbes. Familienstand: verheiratet seit 23.12.1922 mit Annemarie Studemund, 1 Kind.
Religion-, katholisch, später gottgläubig. Ausbildung'. Bis 1904 Volksschule Kastei und Oberrealschule Mainz, 1904-1911 Stu dium der Erdkunde, Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule Darm stadt und an den Universitäten München, Berlin und Gießen, 1911-1913 Studienrefe rendar am Realgymnasium und am Alten Gymnasium in Mainz.
Beruf. 31.3.1913 Studienassessor, 1913-1915 Volontär am Alten Gymnasium und an der Höheren Mädchenschule in Mainz;
15.7.1915-25.11.1916 Kriegsdienst als Kanonier im Fußartillerie-Regiment 3 in Frank reich; 8.-31.12.1916 Lehrer an der Realschule Gernsheim, 16.1.1917-18.11.1919 am RealProgymnasium Dieburg, 11.12.1919-8.4.1923 an der Real- und Landwirtschaftsschule Groß-Umstadt, 1.4.1920 Studienrat, seit 9.4.1923 an der Oberrealschule (Gutenberg schule) Mainz; Sept. 1930 erfolglose Kandidatur zum Reichstag; seit 1933 Stadtrat in Mainz, Mitglied der Sonderkommission beim Kreisamt Mainz (bis 1935), des Provinzialausschusses Rheinhessen, des Bezirks-Verwaltungsgerichts Mainz und des Verwaltungsrats der Städtischen Sparkasse Mainz, 1. Schriftführer der Gutenberggesellschaft Mainz, Leiter der Blindenwerkstätte Mainz, seit Mai 1933 Führer des Mainzer Turnvereins von 1817;
4.1.-31.3.1943 informatorische Beschäftigung im gemeindlichen Verwaltungsdienst bei der Stadt Oppenheim. Partei'. 1925 Mitglied derDNVP; seit 1928 Mitarbeiter derNSDAP-Zeitung „Hessenhammer“;
1.1.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 184772);
1.1 .-31.10.1930 Kreisleiter und Ortsgruppenleiter von Mainz; 1931-1932 Leiter des Statistischen Amtes bei der Gauleitung Hessen; 24.4.1934-Sept. 1938 Ortsgruppenleiter von Mainz-Neustadt.
Gestorben-, 6.2.1961 in Bonn.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 1053; LA Sp Best. H 18 Nr. 271; Mitteilung der Ortsverwal tung Mainz-Kastel/Kostheim)
515
350
Zewen, Paul Peter
Geburtsdatum und -ort: 27.10.1892 in Zerf (Kr. Saarburg) als Sohn eines Eisenbahn
stationsaufsehers. Familienstand', verheiratet seit 1934 (St. Wendel).400
Beruf. Lehrer. Partei'. 1935 Eintritt in die NSDAP (Nr. 2698530);
1.3.1935-April 1936 Kreisleiter von St. Wendel, auf Antrag des Gauleiters -» Bürckel in Verbindung mit einem Gaugerichtsbeschluss am 27.8.1936 seines Amtes entho ben;
1936 erfolglos zum Reichstag vorgeschlagen. Gestorben'. 11.11.1972 in St. Wendel.
(Q: BA Best. NS 51 Nr. 210; Lilla 2004; Muskalla; Mitteilung Dr. Wolfanger)
351
Ziehmer, Eduard
Geburtsdatum und -ort: 12.4.1913 in
Kaiserslautern als Sohn des Schneiders Oskar Ziehmer. Familienstand: verheiratet mit Erna
Kögler, 1 Sohn. Religion: evangelisch. Beruf: Kaufmännischer Angestellter. Partei: 1.1.1931 Eintritt in die NSDAP
(Nr. 400635);
1935 Gaurevisor der Gauleitung Rhein pfalz;
1936 Hauptstellenleiter in der Kanzlei des Gauleiters -» Bürckel;
Gauinspekteur im Gau Saarpfalz. (Q: BA PK/U 121 Ziehmer, Best. NS 51 Nr. 210; LA Sp Best. T 65 Nr. 275)
400 Standesamt St. Wendel Nr. 41/1934.
516
352
Zimmer, Nikolaus Ludwin
Geburtsdatum und -orf. 3.7.1898 in Mettlach (Kr. Merzig) als Sohn des Fabrikbeamten Johann Zimmer. Religion', katholisch. Partei'. 1.4.1933 Gründer und Leiter der NSDAP-Ortsgruppe Bous (später Buss);
März 1935 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Schwalbach;
1938 Kreisgeschäftsführer und Kreiskassenleiter in Saarlautern; Okt. 1942-1944 Kreisleiter von St. Avold; 8.9.1944 Leiter des Stellungsbaus „Lothringen“ (zwingt als solcher im Nov. 1944 sämtliche Bauern seines Kreises mit ihren Knechten und Mägden zum Schanzeinsatz, obwohl die Kartoffelernte noch nicht abgeschlossen ist); 1945 kommissarischer Gaupersonalamtsleiter des Gaus Westmark.
Gestorben'. 9.9.1966 in Völklingen (beerdigt in Schwalbach).
(Q: LA Sp Best. R 18 Nr. A 1689, Best. T 65 Nr. 263, Nr. 266 und Nr. 271; Mitteilung Dr. Wolfanger)
353
Zimmermann, Wilhelm
Geburtsdatum und -ort: 12.11.1898 in Niederneisen (Unterlahnkreis). Familienstand', verheiratet, 5 Kinder.
Religion', evangelisch. Beruf'. Schreinermeister in Wirges; nach 1933 Verwaltungsangestellter bei der AOK Montabaur. Partei'. NSDAP, Mitbegründer der Ortsgruppe Wirges;
bis 1932 Kreisleiter des Kreises Unterwesterwald der NSDAP; Mitglied der SS (Oberscharführer).
Nachkriegszeit'. Seit 1945 vermisst. 4.3.1949 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Montabaur: Minder belasteter;
13.2.1950 Einstellung des Säuberungsverfahrens durch die Spruchkammer Koblenz.
(Q: BA Best. NS 22 Nr. 260; LHA Ko Best. 856 Nr. 150443 und 153066)
517
Quellen- und Literaturverzeichnis Quellen Bundesarchiv Berlin (BA): BDC-Bestände (DS, OPG, PK, RK, RS, SA, SSO), Bestände NS 6, NS 22, NS 51,R 187 Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (BayHStA): Bestand Ministerium des Innern (MInn) Staatsarchiv München (StA M): Bestand Spruchkammerakten (Spka) Landeshauptarchiv Koblenz (LHA Ko): Bestände 403, 463, 469, 583/1, 584/1, 584/2, 584/6, 587 A, 612, 655/213, 662/5, 700/193, 714, 856, 856 A, 860, 910
Landesarchiv Speyer (LA Sp): Bestände H 2, H 4, H 6, H 14, H 18, H 31, H 33, H 34, H 37, H 39, H 41, H 53, H 79, H 91, J 3, J44, J46, J 71, J 72, J 73, J 75, 0 46, P 21, R 18, T 65, U 284, Y 7, Y 24 Landesarchiv Saarbrücken (LA Sb): Bestände Epurationsakten, Staatskommissar für die politische Säuberung (StKpolS) Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden (HStA Wi): Abteilungen 408,483, 520, 527 Staatsarchiv Darmstadt (StA Da): Bestände G 12 A (Kopien der Hessischen Polizeiberichte im Staatsarchiv Bremen), H 12 (Landgericht Darmstadt) Staatsarchiv Ludwigsburg (StA Lb): Bestände EL 902/15, EL 903/5
Kreisarchiv Ahrweiler: Bestand 01 Stadtarchiv Bad Neuenahr-Ahrweiler: Bestand Neuenahr Stadtarchiv Kaiserslautern (StadtA Kl): Kriegs-Tagebuch 1942 und 1943, gesammelt und geführt von Gretel Wagner
518
Stadtarchiv Neuwied: Meldekarteien Stadtarchiv Worms: Abteilungen 12, 13,204
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Schneider, Volker: Der dritte Kommandant des ehemaligen SS-Sonderlagers/KZ Hin zert: Paul Sporrenberg, in: Die Zeit des Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz, hrsg. von Hans Georg Meyer und Hans Berkessel, Bd. 2, Mainz 2000, S. 182-224 Schneider, Volker: Gauleiter Gustav Simon, der „Moselgau“ und das ehemalige SSSonderlager/KZ Hinzert, in: Die Zeit des Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz, hrsg. von Hans Georg Meyer und Hans Berkessel, Bd. 2, Mainz 2000, S. 276-307 Schön, Eberhart: Die Entstehung des Nationalsozialismus in Hessen, Meisenheim am Glan 1972 Schütz, Friedrich: Vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg (1914-1945), in: Mainz. Die Geschichte der Stadt, hrsg. im Auftrag der Stadt Mainz von Franz Dumont u.a., Mainz 1998, S. 475-509 Schulle, Diana: Das Reichssippenamt. Eine Institution nationalsozialistischer Ras senpolitik, Berlin 2001 Schwaiger, Georg / Heim, Manfred: Kardinal Joseph Wendel 1901-1960. Zum Gedächtnis des Bischofs von Speyer und Erzbischofs von München und Freising, München 1992 Seibert, Hubertus: Der Aufstieg des Nationalsozialismus im Kreis St. Goarshausen, in: Nassauische Annalen 95, 1984, S. 299-307 Simmer-Jochen, Klaus (Hrsg.): „Generation ohne Hoffnung“. Aufzeichnungen des Robert Grenzmann aus den Jahren 1913-1933, Hannover 1968 Spang, Paul: Von der Zauberflöte zum Standgericht. Naziplakate in Luxemburg (19401944), Luxemburg 1982, 2., überarb. Auflage Luxemburg 1992 Spang, Paul: Gustav Simons Ende, in: Hemecht44, 1992, S. 303-316 Starcke, Gerhard: NSBO. und Deutsche Arbeitsfront, Berlin 1934 Stelbrink, Wolfgang: Die Kreisleiter der NSDAP in Westfalen und Lippe. Versuch einer Kollektivbiographie mit biographischem Anhang, Münster 2003 (= Veröffentli chungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen, Bd. C 48) Stockhorst, Erich: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich, Wiesbaden o. J. (1985) Stoppel, Manfred: Toni Plankensteiner (1890-1969). Eine biographische Bestandsauf nahme, in: Montfort 50, 1998, S. 294-328 Storre, Jan (Bearb.): Stadtführer - Auf den Spuren des Nationalsozialismus durch Mainz, hrsg. vom Verein für Sozialgeschichte Mainz e.V, Mainz 2002 Süß, Winfried: Der „Volkskörper“ im Krieg. Gesundheitspolitik, Gesundheitsver hältnisse und Krankenmord im nationalsozialistischen Deutschland 1939-1945, München 2003 (= Studien zur Zeitgeschichte, Bd. 65) Sydnor, Charles: Theodor Eicke - Organisator der Konzentrationslager, in: Die SS. Elite unter dem Totenkopf. 30 Lebensläufe, hrsg. von Ronald Smelser und Enrico Syring, 2. Auf!. Paderborn 2003, S. 147-159
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Tyrell, Albrecht: Führer befiehl... Selbstzeugnisse aus der „Kampfzeit“ der NSDAP. Dokumentation und Analyse, Düsseldorf 1969 Tyrell, Albrecht: Führergedanke und Gauleiterwechsel. Die Teilung des Gaues Rhein land der NSDAP 1931, in: Rheinische Vierteljahresblätter 39, 1975, S. 237-271 Unitarische Religionsgemeinschaft Freie Protestanten, Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Dem Andenken unseres Glaubensfreundes Konrad Sochatzy, geb. 10. Aug. 1893, gest. 28. Aug. 1957, Köln 1958 (= Lebendiges Wort, Bd. 7) Walser, Harald: Die illegale NSDAP in Tirol und Vorarlberg 1933-1938, Wien 1983 (= Materialien zur Arbeiterbewegung, Bd. 28) Wendel, Marcus: Axis History Factbook, URL: (11.4.2006) Wer ist’s?, Bd. 10, Berlin 1935 Werner, Sebastian: Werner Best - Der völkische Ideologe, in: Die braune Elite, hrsg. von Ronald Smelser, Enrico Syring und Rainer Zitelmann, Bd. 2, Darmstadt 1993 Wir sind Bollwerk im Westen. Rückblick und Ausblick, hrsg. von der Südwestdeut schen Verlagsgesellschaft im Auftrag der Gauleitung, Neustadt 1937 Wisotzky, Klaus (Bearb.): Das Schriftgut der NSDAP, ihrer Gliederungen und ange schlossenen Verbände in der Überlieferung staatlicher Behörden im Bereich des heutigen Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1981 (= Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen, Reihe C: Quellen und Forschungen, Bd. 8) Wolfanger, Dieter: Die nationalsozialistische Politik in Lothringen 1940-1945, Saar brücken 1977 Wolfanger, Dieter: Ernst Ludwig Leyser. Stellvertretender Gauleiter der NSDAP in der Saarpfalz. Eine biographische Skizze, in: Jahrbuch für westdeutsche Landes geschichte 14, 1988, S. 209-217 Wolfanger, Dieter: Josef Bürckel und Gustav Simon. Zwei Gauleiter der NSDAP und ihr Streit um die „Westmark“, in: Zwischen Saar und Mosel. Festschrift für HansWalter Herrmann zum 65. Geburtstag, hrsg. von Wolfgang Haubrichs u.a., Saar brücken 1995, S. 397-409 Wolfanger, Dieter: Populist und Machtpolitiker. Josef Bürckel: Vom Gauleiter der Pfalz zum Chef der Zivilverwaltung in Lothringen, in: Die Pfalz unterm Hakenkreuz, hrsg. von Gerhard Nestler und Hannes Ziegler, 2. Aufl. Landau 1997, S. 63-86 Zentner, Christian / Bedürftig, Friedemann (Hrsg.): Das große Lexikon des Dritten Reiches, München 1985 Ziegler, Hannes: Die Machtergreifung der NSDAP und die Gleichschaltung der städ tischen Gesellschaft, in: Frankenthal unterm Hakenkreuz. Eine pfälzische Stadt in derNS-Zeit, hrsg. von Gerhard Nestler, Ludwigshafen 2004, S. 47-67
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Ziegler, Walter: Die nationalsozialistischen Gauleiter in Bayern. Ein Beitrag zur Geschichte Bayerns im Dritten Reich, in: Zeitschrift für bayerische Landesge schichte 58, 1995, S. 427-460 Ziegler, Walter: Gaue und Gauleiter im Dritten Reich, in: Nationalsozialismus in der Region, hrsg. von Horst Möller u.a., München 1996
Abkürzungsverzeichnis a.A. a.D. AEG AK AOK AOK B.-A. BASF BDC BDM Bez. BNSDJ BVP CdZ DAF Dep. DFW DHV DM DNVP d.R. DRK DVG DVP EK e.V FDP Fsm. Gausaf Gaust Gausuf
andere Angabe außer Dienst Allgemeine Elekricitäts-Gesellschaft Arbeitskreis Allgemeine Orts- und Kreiskrankenkasse Armeeoberkommando Bezirksamt Badische Anilin- und Soda-Fabrik Berlin Document Center Bund Deutscher Mädel Bezirk Bund Nationalsozialistischer Deutscher Juristen Bayerische Volkspartei Chef der Zivil verwaltung Deutsche Arbeitsfront Departement Deutsches Frauenwerk Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Verband Deutsche Mark Deutschnationale Volkspartei der Reserve Deutsches Rotes Kreuz Deutsche Volksgemeinschaft Deutsche Volkspartei Eisernes Kreuz eingetragener Verein Freie Demokratische Partei Fürstentum Gau-SA-Führer (vor 1933) Gausturm (vor 1933) Gau-SS-Führer (vor 1933)
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GBA Generalbevollmächtigter fur den Arbeitseinsatz Gestapo Geheime Staatspolizei Ghzm. Großherzogtum Grusa Grundsätzliche Anordnungen (der OSAF) HJ Hitlerjugend Hzm. Herzogtum IHK Industrie- und Handelskammer i.V in Vertretung k.A. keine Angabe KdF NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ (Unterorganisation der DAF) Kr. Kreis KVD Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands KVK Kriegsverdienstkreuz KZ Konzentrationslager Lkr. Landkreis LVJ Luxemburger Volksjugend MMobilmachungs-(Kreisleiter, Beauftragter etc.) m.d.F.b. mit der Führung beauftragt MdL Mitglied des Landtags MdR Mitglied des Reichstags m.d.W.d.G.b. mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt m.W.v. mit Wirkung vom MG Maschinengewehr NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands NSAD Nationalsozialistischer Arbeitsdienst NSAK Nationalsozialistisches Automobilkorps NSBDT Nationalsozialistischer Bund Deutscher Technik NSBO Nationalsozialistische Betriebszellenorganisation NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei NSDÄB Nationalsozialistischer Deutscher Ärztebund NSDStB Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund NSF Nationalsozialistische Frauenschaft NSFK Nationalsozialistisches Flieger-Korps NSFP Nationalsozialistische Freiheitspartei NS-Hago Nationalsozialistische Handwerks-, Handels- und Gewerbeorganisation NSKK Nationalsozialistisches Kraftfahrer-Korps NSKOV Nationalsozialistische Kriegsopferversorgung NSLB Nationalsozialistischer Lehrerbund NSRB Nationalsozialistischer Rechtswahrerbund
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NSRL NSV NSZ O.-A. OKH OKM OKW OPG OSAF PO RDB Reg.-Bez. RFSS RGBl RH RKF RM RSHA RuSHA SA SAF SD Sipo SPD SS Staf TFC TH TSV USchlA VDA VdB VDM VfB WHW WiRüAmt z.b.V z.V
Nationalsozialistischer Reichsbund fur Leibesübungen Nationalsozialistische Volkswohlfahrt Nationalsozialistische Zeitung Oberamt Oberkommando des Heeres Oberkommando der Marine Oberkommando der Wehrmacht Oberstes Parteigericht Oberste SA-Führung (bzw. -Führer) Politische Organisation Reichsbund der Deutschen Beamten Regierungsbezirk Reichsführer-SS Reichsgesetzblatt Rotes Hakenkreuz Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums Reichsmark Reichssicherheitshauptamt Rasse- und Siedlungshauptamt der SS Sturmabteilung SA-Führer Sicherheitsdienst Sicherheitspolizei Sozialdemokratische Partei Deutschlands Schutzstaffeln Standartenführer Turn- und Fechtclub Technische Hochschule Turn- und Sportverein Untersuchungs- und Schlichtungsausschuss Volksbund für das Deutschtum im Ausland Volksdeutsche Bewegung Vereinigte Deutsche Metallwerke Verein für Bewegungsspiele Winterhilfswerk Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt zur besonderen Verwendung zur Verwendung
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Register Nicht ins Register aufgenommen wurden die Stichworte „NSDAP-Gau Koblenz-Trier (bzw. Moselland)“ und „NSDAP-Gau Pfalz (bzw. Saarpfalz bzw. Westmark)“ sowie die Seitenzahlen der Artikel im alphabetisch gegliederten biographischen Anhang.
A
Aachen 264,293,362,514 Bezirksregierung 264 Deutsche Elektrizitäts-Werke 390 Fa. Gebr. Raacke 390 Landkreis 264 Regierungsbezirk 23, 63 Abendschulen Mannheim 392 Abraham, Leo 477 Abstäberhof 215 Abwehrbezirke IX 124 Achenbach, Ernst 144 Acker, Augustin 112 Ackerbauschule Simmern 197 Ackermann, Josef 45, 178, 249, 254, 383 Ackermann, Martin Hugo 113 Ackermann, Moritz 114 Adenau Landkreis 25 Adenauer, Konrad 442 Afrika 226 Affikakorps 358 Ahlheim, Karola 161 Ahrweiler 369, 370 Landkreis 25,351,370,444,513 St.-Sebastianus-Schützengesellschaft 410 Akademie des Deutschen Rechts 463 Akademie für ärztliche Fortbildung (Wien) 372 Akademie für Deutsches Recht 243, 357, 446, 486 Albert, Rechtsanwalt 476 Albessen 434, 435 Albrecht, Anni 185 Allenstein 315,391
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Allgemeine Ortskrankenkassen Ahrweiler 158 Montabaur 517 Speyer 251 Zweibrücken 478 Allgemeiner Deutscher Burschenbund 212 Alpenkorps 162 Alschbach 485 Alsenz 239 Alsenztal 229 Alstingen 20 Alt, Jakob Ludwig 115 Alt, Sophia 115 Altenglan 142,299,300 Fa. Ernst Kalkbrenner 299 Altenhof 194 Altenkirchen 402, 477 Altfelix, Eva 422 Altmeier, Peter 127, 132, 158,234,239,247, 250, 255, 365, 371,412, 459, 483, 504 Altrincham 360 Alzey 211,212,452 Landkreis 212,366 Amtsgerichte Bad Kreuznach 160, 243 Bernkastel 243, 448 Birkenfeld 324 Cochem 243 Gernsheim 142 Grünstadt 492 Hermeskeil 448 Kaiserslautern 247 Kirchheimbolanden 492 Koblenz 243 Köln 156, 160 Landau 298 Landstuhl 16
Mainz 138 Mannheim 160 Neustadt a. d. Weinstrafle 492 Obermoschel 16, 133 Offenbach am Main 130 Oppenheim 437 Osthofen 510 Pfeddersheim 289 Pirmasens 281 Rockenhausen 134 Trier 159,243 Wadern 286 Wald-Michelbach 130 Waldmohr 16 Zwingenberg 130 Andernach 253,254,356,365,514 Heil- und Pflegeanstalt 254 Anei 1, Peter 116 Angerer, Anton 116 Angerer, Otto 46 Annweiler 329 Gauführerschule 296 Anrath 514 Ansbach 358, 432 Anschütz, August 70 Anschütz, Eduard 118 Anslinger, Maria 196 Antz, Peter 208 Apostelmühle 341 Arbeitsämter Gauarbeitsamt München-Oberbayern 221 Kaiserslautern 362, 379 Landesarbeitsamt Bayern 220 Landesarbeitsamt Moselland 474 Landesarbeitsamt Rheinland 362, 467 Landesarbeitsamt Rheinland-HessenNassau 157 Landesarbeitsamt Westmark 363 Pirmasens 188, 189 Arbeitsgaue XIV (Halle-Merseburg) 13, 340, 448 Arbeitsgemeinschaft Frieden e. V, Trier 507 Arbeitsgemeinschaft nationalsozialistischer Handwerker und Gewerbetreibender 75 Arbeitskammern Saarpfalz 228
Arbeitslager Wetzlar 225 Arenberg 22, 114,415,416 Arens, Anna 123 Arlon 499 Armsheim 405 Arnoldi, Nikolaus 119,154 Arnsberg Bezirksregierung 347 Arolsen 485, 488 Artelnoje 203 Arzheim 113,355 Ärztekammer Saarpfalz 372 Aschaffenburg 274, 427 Auerbach 161 Augsburg 176,206,266,459 Aulnois-sur-la-Seille. Siehe Erlen Aussig 182 Australien 463 Ausweiler 182 Auto-Union Diel 154 Axmann, Arthur 291
B Baalborn 397, 398 Bach, Christian 119 Bach, Erich von dem 514 Bachmann, Otto 122 Backe, Adam 123 Bad Bergzabern 334, 335, 343, 344 Bezirksamt 344 Bad Dürkheim 305, 339, 394, 399, 417, 508 Bad- und -Salinenverein 326 Bezirksamt 17 Pensionat 250 Weingut Dr. Senft 305 Bad Ems 62, 207, 291,366, 502 Baden 267,414,480,481 Baden-Württemberg 7 Bader, Peter Joseph 125 Bad Essen 232 Bad Hersfeld 416 Bad Homburg v. d. H. 237, 374 Bad Honnef 294, 384 Bad Kissingen 346
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Bad Kreuznach 323, 356, 419, 483, 508 Bad Mondorf 443 Bad Münster am Stein 160 Bad Neuenahr 158, 337,351 Ahrtal-Industrie für ehern, metallurgische Produkte 369 Rheinische Kräuterverwertungs-GmbH 369 Bad Oldesloe 285, 345, 346 Bad Reichenhall 504 Bad Schwalbach 317 Bad Segeberg 457 Bad Soden am Taunus 223, 224, 225 Bad Wildungen 199 Baedorf, Helene 207 Balingen 514 Balkan 341 Baltikum 123,406 Baltz, Peter 126 Ban-St. Martin 138 Bang, Andreas 127 Banken Bank für Tirol und Vorarlberg 367 Bayerische Gemeindebank 262 Commerz- und Privatbank 395 Deutsche Bank 301 Dresdner Bank 323 Hessische Kommunale Landesbank 386 Hessische Staatsbank 386 Raiffeisen-Bank Koblenz 415 Raiffeisenbank Ludwigshafen 229 Rheinische Creditbank 301 Spar- und Darlehenskasse Schauernheim 124 Vereinsbank Kaiserslautern 489 Vogtländische Credit-Anstalt (Plauen) 395 Vogtländische Credit-Bank (Plauen) 395 Volksbank Neustadt 122 Volksbank Zweibrücken 229 Baranowitschi 215 Barmen 319 Bärnest 406 Barth, Karl 128,229 Barth, Robert 224 Barth, Wilhelm 130
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Barthelmä, Liselotte 128 Bartholomäus, Karl 131 BASF 191, 201, 295, 392, 432, 464, 496, 509 Basse-Yutz. Siehe Nieder-Jeutz Baßler, Elisabeth 278 Bataillone 1. Nassauisches Pionier-Bataillon 21 248 14. Jäger-Bataillon 120 2. Bayerisches Jäger-Bataillon 162 2. Bayerisches Pionier-Bataillon 227 2. Bayerisches Reserve-Jäger-Bataillon 401 8. Bayerisches Armierungs-Bataillon 261 Eisenbahn-Ersatzbataillon (M.nchen) 317 Ersatz-Pionier-Bataillon Nr. 14 413 Fußartillerie-Bataillon Nr. 54 351 Garde-Schützen-Bataillon 120 Jägerbataillon Nr. 11 138 Bauer, Ilse 167 Bauer, Ludwig 163 Bauer, Rosa 204 Baugewerbschule Stuttgart 412 Baum, Jakob 132 Baumeister, Auguste 158 Baumholder 419 Bausparkasse Mainz AG 493 Bayer, Generaldirektor 296 Bayerische Akademie für Verwaltungswis senschaft 278 Bayerische Einwohnerwehr 273 Bayerische Holzverarbeitungsgesellschaft 281 Bayerische Kadettenschule 480 Bayerische Landespolizei 459 Bayerische Landesturnanstalt 307 Bayerische Mittelpartei 240 Bayerischer Gemeindetag 262 Bayerisches Kadettenkorps 421 Bayerische Verwaltungsschule 278, 417 Bayerische Warenvermittlung landwirtschaft licher Genossenschaften AG 176 Bayern 1, 44, 188, 198, 221, 280, 297, 334, 411,432,433,483 Bayreuth 79, 182, 470 Beamtenschule Rehnitz 268
Becher, Bruno 478 Becherbach 228, 230 Bechhofen 288 Beck, Hertha 303 Becker, Helmut 134, 135 Becker, Josefa 248 Becker, Katharina 350 Becker, Otto 307 Becker, Peter 114 Beeck, Dorothee 405 Begemann, Marta 359 Beierfeld 160 Belgien 210,326,382,489 Belgrad 391 Bellheim 295 Bendorf 168,207,218 Concordiahütte 168 Remynolwerk 168 Benefeld-Bomlitz 420 Bensheim 161,289, 512 Berg, Hilde 412 Berger, Erich 34 Berger, Fridolin 137 Berger, Ludwig 505 Bergfachschule Brunner-Brehmer (Hettstedt) 494 Bergisch-Gladbach 253 Bergstraße 32,510 Berkelmann, Fritz Otto 138 Berkelmann, Theodor 20, 65, 249 Berlin 68, 73, 75, 113, 145, 146, 157, 163, 168, 193, 195, 222, 231, 232, 243, 248, 290, 293, 298, 304, 326, 336, 337, 345, 347, 373, 380, 385, 432, 474, 479, 486, 497 Berli ner Maschinenbau-AG vorm. L. Schwartzkopff 220 Didier-Konzern 167 Reichsnährstand- Verlags-GmbH 153 Berlin-Johannisthal 431 Berlin-Lichtenberg 314 Berlin-Schöneberg 218 Berlin-Weißensee 232 Berlin-Zehlendorf 238 Hauptfunkempfangsstelle 497 Berndes, Hermann 512
Bernhard, Hermine 488 Bernhard, Mathilde 310 Berni, Fritz 64, 372 Berni, Georg 140 Bernkastel Landkreis 347, 350 Bernkastel-Kues 183, 268, 269, 338, 370 Berufe Ackerer 189,283,325,359,360,378 Amtsanwalt 471 Anstreicher 355 Apotheker 167 Arbeitsrichter 327 Architekt 113,317 Armaturenschlosser 453 Arzt 130, 176, 213, 222, 263, 321, 372, 378, 405, 452, 509 Automechaniker 211 Automobilkaufmann 368 Automonteur 220 Bäcker 125, 161, 163, 180, 228, 233, 319, 348, 350, 492 Bahnhofsvorsteher 201 Bankangestellter 218 Bankbeamter 122, 148, 172, 223, 273, 301,361,367, 395,447, 496 Bankkaufmann 437 Bauarbeiter 220 Baugewerksmeister 119 Bauingenieur 113,269,317,413 Bauschlosser 140 Bausekretär 260 Bauunternehmer 119, 203, 205, 246, 371, 515 Bergmann 119, 139, 147, 192, 200, 215, 287,356, 396, 431,485,511 Beschälwärter 447 Besteckgießer 438 Betriebsingenieur 404 Bildhauer 222 Braumeister 497 Briefträger 367,510 Buchdrucker 178 Buchdruckereibesitzer 423 Buchhalter 168,170,280,361,478 Buchhändler 236, 273, 479, 506
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Bürogehilfe 288 Chemigraph 217 Dekorateur 134 Dentist 230,251 Diplom-Ingenieur 235, 290 Dreher 131,253 Edelsteinfabrikant 503 Eichmeister 427 Eisenbahn-Magazinarbeiter 211 Eisenbahnarbeiter 127, 174 Eisenbahnbeamter 174, 198, 216, 233, 235, 243, 299, 300, 309, 317, 331, 349, 425,445, 448,471, 516 Eisenbahnschlosser 375, 420 Elektromonteur 376, 390 Elektrotechniker 135, 140 Erzieherin 499 Fabrikant 151, 194, 265, 341, 365, 382 Fabrikarbeiter 126,188,270,284 Fabrikbeamter 517 Fahrradhändler 214 Farmarbeiter 139 Farmer 266 Festungsbau-Major 248 Finanzbeamter 407 Forstbeamter 323, 426 Förster 120,242,424,501 Forstverwalter 116 Forstwart 241 Friseur 259 Fuhrmann 242, 259 Gärtner 168,266,360,453 Gastwirt 238, 264, 310, 311, 330, 343, 408,415,476 Gefangenenaufseher 478 Gerichtsassistent 213 Gewerbelehrer 125 Gießerei-Ingenieur 418 Glaser 412,436 GrubenWächter 192 Gutsbesitzer 405 Gutspächter 497 Gutsverwalter 115,117,226 Hafenmeistergehilfe 218 Hafner 217 Haltesteller 185
538
Handarbeitslehrerin 431 Handelslehrer 381,442,445 Handelsreisender 281 Handelsvertreter 305, 329, 341, 365, 408, 420, 422, 432, 457, 468, 507 Handlungsgehilfe 170 Hauslehrer 292 Häusler 482 Hilfsweichensteller 491 Hochbau-Ingenieur 291 Hochbaumonteur 211 Hotelbesitzer 173 Hotelier 180,250,268 Hüttenarbeiter 287,312,400,491 Hüttenbeamter 159, 347, 499 Industriearbeiter 283 Industriekaufmann 151, 346 Ingenieur 122, 154, 204, 205, 295, 441, 451,460, 499,509 Innenarchitekt 327 Installateur 126,473 Journalist 264,380,451 Justizbeamter 306, 335, 371, 373, 475, 500 Kanzleigehilfe 234 Kassierer 217,395,465 Katasterbeamter 466 Kaufmann 114, 137, 144, 145, 150, 161, 163, 166, 171, 179, 188, 194, 201,207, 218, 222, 232, 234, 236, 274, 280, 283, 285, 310, 320, 336, 338, 340, 351, 352, 354, 365, 377, 386, 394, 399, 411, 427, 431, 436, 437, 444, 455, 464, 468, 473, 476, 491,503,505 kaufmännischer Angestellter 136, 148, 171, 177, 211, 220, 229, 230, 272, 299, 315, 327, 341, 379, 395, 418, 422, 447, 461,464, 481,484,513,516 Kellerküfer 322 Knappschaftssekretär 215 Kohlenhändler 172 Korrespondent 266 Kraftfahrer 140,211,241,270 Kraftwagenhändler 214 Krämer 241 Kreisdirektor 366
Kübler 329 Kupferschmied 131 Laborant 379 Lademeister 227 Lagerist 112,457 Landarbeiter 270, 425 Landwirt 114, 127, 152, 189, 194, 196, 198, 226, 233, 242, 250, 261, 308, 314, 340, 348, 359, 362, 364, 366, 388, 390, 401, 402, 403, 415, 421, 434, 441, 444, 466, 476, 479, 492, 495, 512 Landwirtschaftlicher Diplomingenieur 472 Landwirtschaftslehrer 347 Lehrer 134 Lokomotivführer 204, 375 Lokomotivheizer 174 Makler 112 Maler 122 Maschinenbauer 392 Maschinenschlosser 131,269 Maschinist 431 Maurer 114, 216, 291,309, 314, 356, 402, 406, 483 Metzger 174,356,422,500 Motorführer 220 Mühlenbauer 303 Müller 385, 420 Notar 290 Notariatsbeamter 297, 358 Offizier 248, 281, 320, 340, 380, 421, 480 Papierchemiker 290 Pedell 278 Pensionsbesitzerin 158 Pfarrer 248, 339, 345 Pflasterer 246 Plattenleger 220 Polizeibeamter 122, 455, 465, 470, 472 Polizeibürodiener 292 Polizeidirektor 259 Polizeipräsident 361 Postbeamter 132, 142, 243, 426, 464, 497 Postbote 269, 379 Prediger 230
Rechtsanwalt 158, 159, 243, 244, 246, 247, 275, 289, 299, 308, 411,463, 510 Redakteur 423 Regierungsdirektor 357, 363 Regierungsrat 128, 275, 298, 463, 489 Reichsbahntelegrafenwerkmeister 127 Richter 130, 142,421,492,510 Sandformer 500 Sattler 118 Schlepper 192 Schlosser 118, 127, 137, 204, 220, 253, 432 Schmied 256,418 Schneider 258, 516 Schreiber 461 Schreiner 189,295,301,311,517 Schriftleiter 137,455,481,499 Schriftsetzer 125 Schriftsteller 245,292,451,480 Schuhfabrikant 493 Schuhmacher 131,161,287 Schulrat 276, 302, 305, 396, 437, 439, 512 Seefahrer 343 Soldat 145, 330, 358, 384, 400, 425, 459, 474, 482 Sparkassenangestellter 312 Sportlehrer 139 Stadtbaurat 235 Stadteinnehmer 459 Stationsverwalter 176 Steinbrucharbeiter 139 Steinbruchverwalter 513 Straßenbahnschaffher 122 Straßenhilfsarbeiter 359 Straßenwärter 287 Stromrechnungsprüfer 125 Studienrat 240, 292, 307, 328, 429, 515 Tagelöhner 116 Tapezierer 166 Technischer Beamter 248 Tiefbauarbeiter 162 Tierarzt 508 Trompeter 336 Türmer 148 Turnlehrer 307
539
Unternehmer 388 Vermessungstechniker 301 Versicherungsangestellter 139, 284, 293 Versicherungskaufmann 325 Versicherungsvertreter 444, 478 Verwaltungsangestellter 517 Verwaltungsbeamter 147, 188, 200, 207, 244, 264, 268, 278, 370, 409, 410, 417, 494 Verwaltungsdirektor 158, 177 Volksschullehrer 124, 128, 132, 149, 173, 175, 182, 186, 196, 204, 237, 256, 258, 276, 289, 293, 302, 304, 305, 319, 325, 335, 364, 396, 397, 428, 436, 437, 439, 469, 489,512,516 Wächter 123 Wagner 397 Warenhausbesitzer 156 Weber 150 Webereiobermeister 113 Wegemeister 321 Weingutsbesitzer 182,338,369,462 Weinhändler 172,183,369 Weinkommissionär 370 Werbekaufmann 451 Werkmeister 346 Wild- und Fischhändler 117 Winzer 112, 144, 183, 214, 338, 347, 350, 466 Zahnarzt 212,245,357 Zahntechniker 506 Zimmerer 240,424 Zollbeamter 138,400,406,482,48g Berufsschulen Bingen 512 Hettenleidelheim 238 Ludwigshafen 125 Besatzungszonen (nach 1945) amerikanische 2 britische 387,419,480 französische 2 sowjetische 366 Besch 441,444 Best, Georg Konrad 142 Best, Hedwig 424 Best, Werner 34
540
Betzdorf 476 Bezirkswirtschaftsamt Saarpfalz 149 Biedenkopf 316 Biedert, Adam 144 Bielefeld 451 Landkreis 378 Bierut, Boleslaw 268 Binder, Bernhard 145 Binder, Erich 77 Binder, Richard 313 Bindemagel, Ursula 145 Bingen 327 Landkreis 366,386,512 Bingerbrück 154,346 Baufirma Franz Josef Diez 155 Birke, Hubert 434 Birkenfeld 22, 23, 28, 43, 50, 54, 63, 503 Landkreis 198,419, 505 Birlenbach 366 Bischmisheim 353 Bischofsheim 205, 206, 437 Bismarckjugend 315 Bitburg 181, 194,378,410 Landkreis 27, 195 Bitsch 309 Bjelgorod 470 Bjeloi 144 Blaesweiler 238 Blaesy, Friedrich 12 Blaubeuren 185,339 Blieskastel 485 Blindenwerkstätte Mainz 515 Bludenz 367 Blum, Karl 147 Blutorden 10, 206, 275, 324, 332, 460, 509 Bobrinez 435 Bobstadt 132 Böchingen 132 Bochum 237, 506 Bock, Franz 57 Bock, Karl 148 Bohle, Ernst Wilhelm 29 Böhmen-Mähren 267 Bohner, Friederike 317 Boianderhof 497 Bolchen 19
Bolgiano, Hella 243 Bonn 129,210,299,476,515 Bonn-Bad Godesberg 508 Bonnet, Johann (Jean) 152 Boost, Maria 369 Boppard 145, 146, 171 Bormann, Martin 166, 210, 291, 374, 471, 476, 495 Bornheim 211 Börrstadt 242 Borsig-Werke 418 Bosen 181 Bottler, Karl 150 Bottler, N. (Ehefrau von Rudolf Melsheimer) 347 Bottler, Walter 347 Bouhler, Philipp 496 Boxheimer Dokumente 142 Bozen 202 Bozen-Gries 202 Bracht, Fritz 272 Brakei 410 Brandenburg Provinzialrat 282 Brandenburger, Jakob 154 Brandloh 240 Braschoss, Paul 200 Brasilien 503 Brauer, Paul 156, 244 Braun, Elise 159 Braun, Lisette 385 Braun, SS-Oberscharführer 213 Brauneberg. Siehe Dusemond Braunschweig 232 Brebach 168, 182 Bregenz 367 Bregenzerwald 368 Brehm, Helene 246 Breitscheid 274 Bremen 405, 457 Breslau 133, 188, 380 VDM Luftfahrtwerke 133 Bretag, Eleonore 448 Brieg 431 Brigade Nordlitauen 513
British Review Board 184 Britten, Christian Peter 159 Britten, Karl 320 Brixius, SA-Führer 285 Brodhag, Johanna 469 Brohl 63,514 Brohleck 369 Bromberg 268, 278 Bezirksregierung 357 Brost, Emma 168 Bruch, Lydia 189 Brückmann, Johann Georg 161 Brunck, Lydia 323 Brunn, Else 192 Brunnträger, Franz 161 Brüsenhagen 270 Buch, Walter 46, 374 Buchen 501 Buchenwaldprozess 488 Buchholz in der Nordheide 227 Budapest 282 Budenheim 114,136 Kohlen- und Holzhandlung Jakob Berg KG 136 Büdingen 224 Geschichtsverein 328 Bulgarien 316 Bullmann, Jean 34, 138 Bullmann, Wilhelm 166 Bund der Landwirte 262 Bund der Religiösen Sozialisten Deutsch lands 488 Bund Deutscher Jugend 269 Bünde 236 Bundesgerichtshof 247, 420, 478 Bundesregierung 129 Bund für Deutsche Gotterkenntnis, Haus Lu dendorff 244 Bund Oberland 205, 266, 315, 380, 407, 509 Bundschuh 403 Bund völkischer Lehrer Deutschlands 187 Bund Wiking 282 Bürckel, Anna Maria. Siehe Wendel, Anna Maria
541
Bürckel, Josef 14, 19, 21, 50, 56, 123, 126, 133,141, 142, 153, 213, 214, 229,231, 235, 238, 278, 280, 289,296, 297, 298, 313, 324, 325,332, 333, 353, 363, 373, 379,389, 392, 393, 408, 414, 417,422, 425, 429, 458, 461, 462,463, 465, 489, 516 Bürckel, Michael 163 Buresch, Maria 361 Burgalben 250, 252 Burg b. Magdeburg 387 Burgbrohl 22 Brohltal AG 513 Burgenland 313 Bürger, Wilhelm 73 Bürgermeister Ahrweiler 513 Auerbach 161 Bacharach-Steeg 197 Bad Dürkheim 279, 349 BadNeuenahr 158,351 Baumholder 283 Bensheim 161 Bingen 386 Bingerbrück 154 Bitburg 180 Bitsch 280 Brücken 417 Carlsberg 469 Coburg 186 Cochem 207,208 Dannenfels 261, 262 Darmstadt 130 Diedenhofen 335 Dielkirchen 323 Dillenburg 407 Dirmstein 219 Dudeldorf 286 Edenkoben 112 Engers 444 Forbach 429 Frankenthal 349, 422 Friedelsheim 153 Gau-Odernheim 386
542
117, 121, 168, 203, 242, 246, 302, 309, 359, 360, 403, 404, 433, 437, 496, 509,
Gemünden 359 Germersheim 117, 403 Gießen 131,386 Graudenz 249 Groß-Gerau 460 Grünstadt 329, 339 Hachenburg 402 Hamm (Kr. Altenkirchen) 478 Hechtsheim 172 Hermeskeil 283 Hettenleidelheim 238 Homburg 312 Idar-Oberstein 505 Jaroslau 411 Kaiserslautern 128,192,279,385 Kandel 242,358 Kirchheimbolanden 310 Koblenz 443 Kriegsfeld 404 Kröv 338,351 Kusel 279,435 Landau 364, 384, 463 Lingenfeld 117 Ludwigshafen 124, 219, 229, 275, 276, 424, 463 Luxemburg 355 Mainz 130,387 Mayen 180, 254 Merlenbach 238 Merzig 360,381 Metz 279, 304, 424 Michelstadt 427 Montabaur 269 Mörstadt 316 Münstermaifeld 264 Mußbach 326 Mutterstadt 124 Neunkirchen 422 Neustadt a. d. Weinstrafle 246, 279, 408 Neuwied 181,249 Nierstein 466 Oggersheim 125 Petingen 119 Pirmasens 229, 230, 342, 372 Quierschied 400 Rockenhausen 238, 379
Saaralben 147 Saarbrücken 192, 429, 430 Saarburg 198 Saargemünd 117 Saarlouis 424 Schauernheim 124 Schifferstadt 417 Schiffweiler 500 Siershahn 370 Speyer 472 St. Wendel 200 Stadecken 172 Traben-Trarbach 474 Treis 233 Trier 170 Völklingen 238,491 Waldrach 286 Warrenzin 226 Wehlen 185 Westerburg 217 Westheim 117 Wien 289 Winningen 249 Worms 131,426 Wörrstadt 508 Zeltingen 347 Bürgerpartei 254 Bürgerschulen Stuttgart 217 Burgund 345 Büro für die Germanisierung der Ostvölker 487 Burschenschaften Arminia 212 Sigambria 212 Bürstadt 131 Büschfeld 287 BVP 219, 393 C Caan 218 Camberg 169 Camphausen 288 Caritas 78 Carlsberg 239, 469
Caspary, Carl 167 Caspary, Wilhelmine 167 Cattepoel, Hugo 168 CDU 404,467,502 Château-Salins. Siehe Salzburgen Chef der Zivilverwaltung in Luxemburg 114, 410 Chemnitz Staatliche Gewerbeakademie 113 Chicago 123 Chieming 412 Christ, Ludwig 355 Clausen, Dr. 245 Claussen, Robert 45 Claussen, Thomas 171 Coburg 186, 187,205,481 CoburgerWarte 187 Cochem 207, 208 Landkreis 207, 233, 268 Reichsschulungsburg 507 Collet, Landrat 315 Colonia-Versicherung 293, 478 Cond 208 Conrad, Christina. Siehe Duhr, Christina Contwig 150 Cornulius, Johanna 406 Cottbus 230 Cramer, Nikolaus 172 Creglingen 457 Cresto, Jean 173 Cresto, Rüdiger 29 Cull mann, Katharina 174 Cullmann, Ludwig 174 D
d'Angelo, Karl 50 Dachau 488 Daemrich, Fritz 344 Dahn 242 Daluege, Kurt 337 Dammheim 488 Dänemark 143 Dannenfels 14, 261,263 Dannstadt 192 Dany, Mathias 174
543
Danzig 267 Danzig-Westpreußen 267, 268 Darmstadt 35, 51, 132, 137, 138, 142, 168, 259, 289, 291,438 Darré, Walther 153,403 Daum, Johannes 175 Daum, Reinhold 33, 387 Daun 158 Landkreis 27, 198 Davos 188 Dawes-Plan 142 DDP 503 Decker, Helene 222 Deggendorf 387 Deidesheim 196,197,362 Deisenhofen 359 Delobelle, Georg 176 Delobelle, Karl 252 Demjansk 203 Demokratische Studentenschaft 129 Dengel, Ludwig 308 Dermott (Arkansas, USA) 484 Dem, Detlef 6, 28, 383 Dem, Elisabethe 178 Dem, Johannes 178 Desloch 476 Dessau 151,248 Detmold 465 Katasteramt 465 Dettendorf 353 Deutsche Arbeitsopferversorgung 251 Deutsche Bau- und Siedlungsgemeinschaft 474 Deutsche Bundesbahn 334 Deutsche Christenbewegung 347, 488 Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte Kriegsdienstgegner 507 Deutsche Front 120, 200, 215, 311,363,400, 425,436, 492,511 Deutsche Gewerkschaftsfront Saar 511 Deutsche Glaubensbewegung 145, 216, 336, 379, 452, 464 Deutsche Hochschule für Politik 316, 354 Deutsche Kriegsopferversorgung 311 Deutscher Frauenorden 71, 72
544
Deutscher Gemeindetag 117, 262, 265, 304, 351,386, 429 Deutscher Hochschulring 143 Deutscher Luftsport-Verband 58 Deutscher Metallarbeiter-Verband 385 Deutscher Reichsverein für Volkspflege und Siedlungshilfe 266 Deutscher Sängerbund 303 Deutscher Turnerbund 361 Deutscher Weinbau verband 351 Deutscher Werkmeisterverband 392 Deutsche Sendergruppe West 456 Deutsches Reich 1,2,16,18,19,21 Auswärtiges Amt 282, 362, 486 Reichspropagandaministerium 21 Reichswirtschaftsministerium 11 Deutsches Volksbildungswerk 398 Deutsche Zentralgenossenschaftskasse 190 Deutschnationaler Handlungsgehilfen-Ver band 169,479 Deutschsoziale Partei 270 Deutschvölkische Freiheitsbewegung 135 Deutschvölkische Freiheitspartei 226, 284 Deutschvölkischer Offiziersbund 332, 339, 421 Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund 186,219, 342,363,453,495 Devau 390 Diedenhofen Landkreis 20, 302, 396, 492 Diedenhofen, Ernst 194, 504 Diedenhofen, Johann Josef 180 Diedenhofen-Ost Landkreis 20 Diedenhofen-West Landkreis 20 Diedesfeld 234, 235 Diehl, Emma 308 Diehl, Johann Peter Friedrich 182 Dienhart, Ewald 347, 351 Dienhart, Johann Peter 182 Dietrich, Hans 36, 433 Dietrich, Lisette 185 Dietrich, Oberleutnant. Siehe Jagow, Diet rich von Dietrich, Wolfgang 185
Diez 169,315,366 Dirlammen 169 Dirmstein 219 Divisionen 1. Bayerische Infanterie-Division 186 2. Garde-Division 382 7. Infanterie-Division 376 22. Infanterie-Division 486 34. Infanterie-Division 157 Dnjepropetrowsk 123,432 DNVP 143, 160, 243, 254, 289, 347, 493, 510,515 Dohm, Hans 252 Donauwörth 188,240,273,462 Dorchheim 376 Dorfen 358 Döring, Georg 188 Döring, Hans 61 Dornbirn 367, 368 Dörr, Walther 503 Dreisen 248 Dreißigacker, Klara 287 Drescher, Johanna 408 Dresden "Sturm"-Zigaretten-Speditionsgesellschaft 245 Staatliche Frauenklinik 405 Dreyer, Karl 189 Düber, Peter 477 Dudenhöffer, Rosa 241 Dudweiler 188 Duhr, Christina 194,195 Duhr, Franz 195,378 Duhr, Franz Aloys Wilhelm 194 Dujardin, Hedwig 441 Durein, Ludwig 196 Dürrfeld, Christian 192 Dürrfeld, Ernst 430 Dusemond 194 Düsseldorf 54, 63, 64, 113, 184, 236, 352, 453, 454 Bezirksregierung 439 Regierungsbezirk 63 Rheinmetall 453 Telegraphen-Bauamt 453 Völkischer Verlag 451
Düsseldorf-Derendorf 184 Dutenhofen Fa. Oculus Optikger%ote 132 DVP 240, 246, 339, 363, 389
E Ebelsbach 235 Eberndorf 352 Eberstein, Friedrich Karl Freiherr von 486 Ebling, Katharina 386 Eckert, Dr. 132 Edenkoben 112 Edesheim 134 Edigheim 227 Ehlers, Johanna 290 Ehrenbreitstein 114, 249, 351, 352, 415 Nasa-Drogerie 352 Eibes, Josef 198 Eicher, Laura 132 Eichner, Eugen 200 Eichner, Luise 427 Eicke, Heinrich 201 Eicke, Josefine 201 Eicke, Theodor 64, 141, 228, 372, 458, 509 Eiden, Nikolaus 73, 203 Eierwirtschaftsverband Saarpfalz 435 Einselthum 492 Eisenbahndirektionen Mainz 217,232,426 Saarbrücken 198 Trier 198,449 Trier-Saarbrücken 421 Eisenberg 408 Eisenmenger, Emma 161 Eiserne Division 226 Eitel, Friedrich 204 Elberfeld 461,470 Ellern 291 Fa. Holzindustrie Hunsrück GmbH 291 Eisass 139,382 Eisass-Lothringen 19,21,120 Elschbach 134 Elsen, Julius 207 Eltmann 235 Eltz-Rübenach, Clemens von und zu 209
545
Emma, Königin der Niederlande 485 Emmerich Hauptzollamt 406 Emmerichenhain 217 Emrich, Anna. Siehe Arens, Anna Endlich, Wilhelm 211 Energieausschuss Rhein-Main 387 England 253, 503 Enkenbach 230 Ennepe-Ruhr-Kreis 249 Epp, Franz Ritter von 459 Eppelborn 485 Eppingen 412 Eppstein 239 Erckmann, Hermann 497 Erckmann, Wilhelm Jakob 211 Erfenstein 70, 273 Erksen, Gunnar. Siehe Haltern, Fritz Erlangen 167,187,427 Erlen 307 Ernst, Luise 397 Ernsthofen 204 Esch Landkreis 28 Esch an der Alzette 173,182 Eschwege 131, 169 Essen 144, 293 Glaswerke Ruhr AG 382 Estland 411 Evangelische Diakonissenanstalt Speyer 129 Evangelischer Bund 345 Evangelische Reichskirche 489 Evangelisches Pädagogicum Bad Godesberg 503 Evessen 138 Ewig, Wilhelm 213
F Faber, Christian 214 Fahr 319 FDP 144 Feder, Gottfried 50, 76, 383 Fehrbellin 270
546
Feldbausch, Anna 297 Feldmann, Mathilde 371 Feldt, Charlotte 479 Fellbach 350 Fenetrange Siehe Finstingen Fenner, Margarethe 388 Fenschtal 302 Ferngasgesellschaft Saar 192 Festungsbauschule Charlottenburg 248 Fey, Otto 215 Fichte, Werner von 54, 63 Fiehler, Karl 475 Filzmoos 438 Finanzämter Bad Kreuznach 482 Daun 444 Höchst 407 Köln 207 Landau 407 Lauterecken 299 Pirmasens 299 Saarbrücken 407 Trier 159 Finck, Gabriele Freifrau von 138 Fink, Georg 216 Finkenbach 175 Finnland 326, 406 Finsterwaide 452 Finstingen 394 Fischer, Friedrich 217 Fischer, Hugo 352 Fischer, Peter 407 Fischer, Waldtraut 397 Flandern 120,186,246,276,500 Flandernschlacht 351 Fliegerprozess 317 Flock, Auguste 113 Flock, Josef 113 Flomborn 452 Florian, Friedrich Karl 440 Flosange, Anna. Siehe Liese, Anna Foerster, Heinrich 50, 218, 496 Foerster, Henriette 218 Föhr 245 Folkestone 428 Föllbach, Heinrich 218
Forbach Landkreis 20 Stadt 20 Forstämter Bad Bergzabern 323 Busendorf 120 Erbach 426 Germersheim 242 Johannisburg 120 Kandel-Süd 242 Lampertheim 426 Michelstadt 426 Saarbrücken 120, 121 Salzburgen 120 Schaidt 16,323 Schirpitz 120 Wiesbaden 120 Wildenstein 426 Zwakow 120 Zweibrücken 16, 323 Forstschulen Lohr am Main 424 Fortbildungsschulen Aachen 390 Creglingen 457 Düsseldorf 453 Ellwangen 348 Frankenthal 408 Freudenbach 457 Lambsheim 408 Miesau 417 Fort Haneberg 270 Fortmüller, Margarete. Siehe Schwendel, Margarete Foulé, Eugen 20 Framersheim 175,176,422 Frank, Hans 79,493 Frankenthal 168, 202, 238, 257, 350, 422, 423 Bezirksamt 16, 150 Schnellpressenfabrik Albert 458 Frankfurt-Nied 407 Frankfurt a. d. Oder 281 Frankfurt am Main 4, 27, 34, 44, 212, 224, 225, 230, 237, 259, 266, 298, 382, 426, 437, 446, 451,452, 461,474, 510
Agentur Heumann 451 Ernst-Würfelzucker-Fabriken 427 Horst Slesina und Partner Kommunikation GmbH 451 Horst Slesina Werbe-GmbH 451 HS Consulting GmbH 451 Schokoladenfabrik Gebr. Spoer 229 Slesina-Bates Werbe-GmbH 451 Fränkisch-Crumbach 512 Frankreich 2, 19, 124, 142, 168, 210, 226, 243, 265, 276, 285, 301, 326, 327, 394, 461,489, 500, 503,515 Geheimdienst 247, 356 Fraulautern 473,511 Frechen 373 Freiburg im Breisgau 283 Freideutsche Jugend 129 Freikorps 205,215 2. Landesschützenbrigade 453 Detachement Hierl 480 Epp 276, 378, 480, 509 Freiwilligen-Bataillon Dittmar 186 Freiwilligen-Bataillon Graf Kanitz 226 Freiwillige Truppenabteilung Haase 293 Frontbann Ostsee 270 Grenzschutz Ost 453 Hasse 486 Hülsen 139 Klewitz 497 Lumspange 167 Marinebrigade Ehrhardt 281 Organisation Consul 281 Roßbach 226,270 Zeitfreiwilligenbataillon Göttingen 293 Freilassing 380 Freimaurer 452, 453 Freinsheim 457 Freising 472 Fremdenlegion 356 Freudenbach 457 Frey, Johanna 510 Freyler, Philipp 222 Friedei, Max Eugen 222 Friedelsheim 152,305 Friedrichsdorf (Taunus) 410 Friedrichshafen 180
547
Friedrichssegen 483 Friedrichsthal 382 Glashütte L. Reppert Sohn 382 Fritsch, Henriette. Siehe Foerster, Henriette Fritzlar 488 Fritzsche, Charlotte 135 Fröhlig, Anton 254 Frontbann 226, 337 Fünfkirchen 274 Fürstenfeldbruck 247, 482 Fürth Flieger-Ersatz-Abteilung 196 Landkreis 297 Füssen Fernhochschule "Athenäum" 386
G Gaab, Josef 227 Gadderbaum 377, 378 Galizien 367 Gänz, Christine 503 Garmisch-Partenkirchen 199,447 Gartenbauwirtschaftsverband Westmark 401 Gau-Köngernheim Landwirtschaftlicher Spar- und Kreditver ein 387 Gau-Odernheim 33, 57, 386, 405, 406 Gauer, Emil 396 Gauer, Karl 228 Gauführerschule Seeburg 448 Gauredner 114, 128, 131, 149, 153, 166, 171, 177, 190, 204, 205, 217, 231, 240, 246, 265, 274, 279, 304, 312, 315, 336, 345, 366, 372, 380, 387, 389, 411, 437, 443, 450, 462, 473, 475, 476, 497, 500 Gauschulungsburg Koblenz-Metternich 331 Gauting 427 Gauweiler, Friedrich 230 Gauweiler, Theo 257, 258 Gebhardshain 402 Gebrauchshundeverein Saarpfalz 153 Gefängnisse Altenkirchen 478 Berlin-Moabit 144, 195
548
Bernkastel-Kues 184,370 Düsseldorf-Derendorf 375 Ebrach 141 Frankenthal 257, 437 Germersheim 477 Innsbruck 368 Kirchheimbolanden 293 Koblenz-Karthause 181 Landsberg am Lech 317 Lübeck 346 Ludwigsburg 393 Luxemburg 440 Mainz 512 Minden 316 München-Stadelheim 203, 422, 487 Pirmasens 202 Rheinbach 159 Saarbrücken 181 Trier 195,375 Wittlich 184,195,502 Geib, Thea 180 Geibel, Valentin 213 Geis, Christine 216 Geisenheim 183 Geisfeld 311 Gelbachtal 169 Gelnhausen Landkreis 269 Gelsenkirchen 244 Gemeinder, Peter 138,289,315,411 Gemeinderäte Bad Neuenahr 158 Godramstein 397 Haßloch 151 Ludweiler 120 Miesau 288 Minfeld 242 Scheidt 311 Treis 233 Gemmingen 218 Gemünden (Hunsrück) 24, 241, 359, 360, 497 Generalgouvernement 271,467 Gent 253 Genua 435 Gerdts, Otto 232
Germersheim 116, 117, 125, 134,242,295, 427, 459, 480 Bezirksamt 16, 117 Landkreis 358 Gerolstein 119,181,444,449 Gesamtverband Deutscher Handwerker, Kaufleute und Gewerbetreibender in der Deutschen Arbeitsfront 75 Gesellschaft Werbeagenturen 451 Gewerkschaft Wissenschaft und Erziehung 399 Gewöhn, Karl 6, 225 Gewöhn, Paul 233 Giebelhardt 501 Gier, Matthias 407 Gießen 131, 132, 167 Gewerkschaftshaus 131 Maschinenfabrik Heiligenstädt 131 Stadttheater 131 Gimmeldingen 13,462,464 Ginsheim 205, 206 Gittelde 201 Gladbeck 213 Glan-Münchweiler Fa. Theiss & Weber 418 Glatz, Julius 464 Glaubensbewegung Deutsche Christen 128, 438, 466 Gleiwitz 361 Gleuel 429 Glückert, Georg 235 Gnesen Anstalt Tiegenhof 466 Goddelau 130 Goebbels, Joseph 41,332,495 Gollenberg 189, 191 Göllheim 293 Gommersheim 214 Gonsenheim 58 Göring, Emmy 195 Göring, Hermann 224, 254, 375 Goslar Steine und Erden GmbH 405 Gotha 73 Goting 244 Göttingen 214,406
Göttschied 504 Gottwald, Aloys 236 Graf, Georg Anton 238 Graf, Hans. Siehe Kölle, Walther Gräntz, Fritz 237 Graßl, Korbinian 240 Graudenz 248 Graz 215,471 Griechenland 160,466 Grohe, Friedrich Jakob 241 Grohe, Josef 26 Grohe, Ludwig 24 Groß-Gerau 460 Landkreis 460 Groß-Hausen 512 Groß-Mövern 431 Kanton 20 Groß-Moyeuvre. Siehe Groß-Mövern Großdeutsche Jugendbewegung 432 Großdeutsche Volksgemeinschaft 221, 262, 332 Großkunzendorf 315 Grossmann, Robert Theodor 382 Grundmann, Helene 452 Grünstadt 329, 339 Gruppe Katschmarek 205 Guckert, Rudolf 241 Günnewich, Otto 409 Gürtelmann, Johanna 211 Gürtner, Franz 141 Gusenburg 283 Gustavsburg 205 Gutenberggesellschaft Mainz 515 Gymnasien Andernach 253,513 Ballenstedt 281 Bedburg 209 Bernkastel 183 Blankenburg 281 Boppard 145 Büdingen 328 Darmstadt 211,328,426 Demmin 226 Dorsten 265 Dortmund 142 Essen-Steele 373
549
Frankfurt am Main 265 Hagenau 404 Hamm 244 Hannover (Goethe-Gymnasium) 293 Hof 276 Kaiserslautern 306, 345, 492 Kassel (Wilhelmsgymnasium) 485 Kleve 246 Koblenz (Kaiserin-Augusta-Gymnasi um) 243 Königsberg (Hufengymnasium) 368 Ludwigshafen 240 Mainz 142,515 Mannheim 218 Metz 307 Moers 340 München (Wilhelmsgymnasium) 240 Neustadt a. d. Weinstrafle 300, 463, 464, 492 Pirmasens 124 Pruntrut 138 Regensburg 186 Stuttgart (Karlsgymnasium) 339 Trier 286 Waldshut 246 Wesel 340 Wien (Leopold-Salvator-Gymnasium) 361 Worms 265, 289, 405 Würzburg 186 Zweibrücken 124,128,428 H
Haake, Heinz 44, 158 Haardt 147, 433 Haas, Friedrich Karl 508 Haberer, Ruth 152 Hackenbroich, Josef 243 Hafendorf 123 Hagemann, Anna Maria Magdalena 158 Hagen 507 Hagenau 404 Hagendingen 389 Hagondange. Siehe Hagendingen Halle a. d. Saale 345
550
Haltern, Friedrich Wilhelm 244 Haltern, Fritz 26, 52, 55, 338, 502 Hambach 301,400 Hamburg 156,218, 226, 284, 450, 466, 468, 513 Staatsrat 226 Hamburg-Fuhlsbüttel 137 Hamm (Kr. Altenkirchen) 477, 478 Hammann, Peter 246 Hammann, Rudolf 403 Hampont 201 Handelsakademien Wien 361 Handelshochschulen Köln 351,513 Mannheim 229, 295 Handelskammern Birkenfeld 145 Koblenz 145 Trier 145 Handelsschulen Frankfurt am Main 442 Kaiserslautern 288, 379 Koblenz 315,355 Leipzig 422 Saarbrücken 311,381 Völklingen 445 Worms 386 Handwerkskammern Koblenz 423 Hannover 118,236,266,293,410 Kriegsschule 116 Hannoversch-Münden 146 Hans, Friedrich 52 Harxheim 364 Haselmayer, Anton 32 Haßloch 151,508 Spielwarenfabrik Adolf Bielefeld 152 Haupt, Bürgermeister von Neuwied 181 Haupt, Ernst August 248 Haus, Georg 141 Hausbach 284 Hausen bei Offenbach 495 Hauss, Katharina 348 Hausweiler 478 Hayna, Oskar 228
Heber, Karl 250 Heck, Dolfi 251 Hecklau, Amalie 438 Hehle, Johanna 340 Heidelberg 67, 123, 159, 160,221,270,280 Abwehrstelle 124 Heidenreich, Franziska 118 Heigenbrücken Vereinigte Buntsandsteinbrüche 318 Heilbronn 284 Heiligenwald 192 Heiliger, Edgar 6, 86, 346 Heiliger, Fritz 253 Heim, Georg 219 Heimwehr (Österreich) 367 Hein, Isaak 207 Heinsberg 376 Heintz, Emmy 335 Heinz, Franz Josef ("Heinz-Orbis") 219 Heißmeyer, August 64 Held, Katharina 235 Hellriegel, Alice 301 Henky, Elisabeth 358 Henn, Johannes 256 Henndorf am Wallersee 458 Henning, Frieda Margaretha 445 Henninger, Josefine. Siehe Eicke, Josefine Henze, Max 268 Hepp, Otto 258 Heppenheim 437 Heraucourt, Pauline 214 Herbert, Wilhelm 259 Herdorf 441 Hermeskeil 25,28,174,283,420,445 Herrieden 358 Hesperingen 28 Hess, Dr. 77 Heß, Fritz 14,50,165,212,342 Hess, Helene 227 Heß, Jakob 261 Heß, Rudolf 44, 45, 77, 287, 333, 363, 476, 507 Hesse, Ernst 263 Hessen 1, 2, 31, 35, 57, 58, 205, 225, 267, 386 Kultusministerium 437
Hessen-Nassau 58,267,494,510 Landesbauernrat 455 Provinziallandtag 237, 259, 494 Provinzialrat 281,461,486,494 Hessen-Pfalz Oberregierungspräsidium 493 Hessische Abwehrstelle 142 Hessische Brandversicherungskammer 387 Hessische Versicherungsanstalt für gemeind liche Beamte 386 Hettenleidelheim 238 Heydrich, Reinhard 143 Heyse, Walter 27 Hildebrandt, Albert 265 Hildebrandt, August 264 Hildebrandt, Richard 64, 141 Hilden 440 Hildesheim 348 Bezirksregierung 347 Hilferding, Rudolf 437 Hilfswerk Nordwest 215 Hilgenfeldt, Erich 78 Hillebrand, Johann Wilhelm 268 Hillesheim, Anna Maria 178 Hilter 356 Himmler, Heinrich 61, 65, 141, 252, 291, 370,391,459, 507 Hinterwälder, Wilhelm 269 Hintze, Friedrich 270 Hirschhorn 256 Hirzenach 122 Hitler, Adolf 3,9, 13, 14, 18,21,38,46,51, 59, 66, 78, 79, 142, 176, 183, 186, 194, 195, 224, 232, 234, 236, 237, 244, 246, 291, 338, 360, 404, 495, 504, 510 Hitler-Putsch 10, 15, 148, 194, 275, 324, 332, 380, 459, 509 HJ-Bezirke 12 (Unterlahn) 69 17 (Groß-Trier) 69 21 (Betzdorf-Sieg) 69 11 (Kreuznach) 69 IV (Trier) 69 HJ-Führerschule der Saar 499 HJ-Gebiete 12 (Westmark) 69
551
13 (Hessen-Nassau) 69, 70, 316 18 (Franken) 70 19 (Hochland) 70 20 (Württemberg) 70 21 (Baden) 70 22 (Bayerische Ostmark) 470 25 (Saarpfalz bzw. Westmark) 70, 280 HJ-Gruppen Südwest 70 HJ-Oberbanne I (Frankfurt am Main) 69 II (Montabaur) 69 III (Darmstadt) 69 V (Landau) 69, 70 HJ-Obergebiete III (West) 69,70 V (München) 70 HJ-Ortsgruppen Bernkastel 69 Bullay 69 Idar-Oberstein 69 Koblenz 69 Kreuznach 69 Linz am Rhein 69 Meisenheim 69 Neuwied 69 Traben-Trarbach 69 Trier 69 Winningen 69 Hobel, Bürgermeister 316 Hochberg ü. Aulendorf. Siehe SaulgauHochberg Hochheim 162 Hochspeyer 242 Höchst 407 IG Farben 162 Hochstadt am Main 504 Hochstätten 325, 326 Hochwald 50, 449 Hof 113,205 Hofer, Franz 368 Hoffmann, Paul 298 Hoffmann, Viktoria 175 Hofheim 161 Hofmann, Gottlieb 273 Hofmann, Karl 70
552
Höheinöd 189 Höhere Bauschule Bingen 291 Höhere Bürgerschulen Bendorf 168 Gau-Odernheim 386 Plauen 395 Höhere Knabenschule Schloss Reichenberg 438 Höhere SS- und Polizeiführer 65 Alpenland 391 Böhmen-Mähren 267 Danzig-Westpreußen 267 Donau 391 Elbe 139 Fulda-Werra 487 Griechenland 466 Norwegen 377 Ost 203,271 Ostland 272 Ostpreußen 377, 454 Posen 140 Rhein 139,267,391,454,487 Rhein-Westmark 20, 140, 466 Russland-Mitte 455 Saar-Lothringen 139 Schwarzes Meer 267 Siebenbürgen 267 Südost 267, 272 Ukraine-Russland-Süd 377 Warthe 415 West 139 Hölger, Katharina 343 Holländer, Heinrich 274 Hollenstedt 360 Hollinger, Karolina 140 Holzinger, Rosa 112 Homberg 488 Hombruch 158 Homburg 200, 313, 317, 331, 363 Bezirksamt 16, 18 Chamottewerke 429 Hönningen Mannesmann Röhrenwerke 404 Hoppstädten 181 Horn, August 276 Horn, Hans 393
Hörner, Rechtsanwalt 492 Horsens 143 Höxter 410 Hubing, Luis 408 Hübingen 416 Hugenotten 382 Hülzweiler 511 Hungerberg 194, 196 Hungerburg 381 Hunolstein 291 Hunsrück 25, 50, 183, 291 Hupfauer, Theo 434 Hütschenhausen 431 Huwig, Walter 69
Idar 25, 245, 503 Idar-Oberstein 28, 50, 181, 503, 504, 505 Idstein 162 Iggelheim 200 Illingen 167,396 Ilmenau 201 lmbt, Jakob 278 Imbt, Richard 16, 484 Immenstadt 343 Industrie- und Handelskammern Koblenz 369 Saarbrücken 149 Trier 194,256,286 Ingelheim 512 Ingenieurschulen Mannheim 295, 404 Ingolstadt 184 Innere Mission 78,331 Institut für internationale Presseforschung 451 Interalliierte Rheinlandkommission 12, 13, 219, 429 Internierungslager Algenroth 477 Altenstadt 269 Asperg 129,230 Auerbach 502 Augsburg-Göggingen 269 Bad Aibling 269
Balingen 467 Biesingen 467 Böhl-Iggelheim 129 Brederis 368 Bruchsal 343 Dachau 125, 199,224,277,297,317,353, 453, 458, 502 Darmstadt 132, 162, 181, 199, 224, 329, 334,353,354,416 Diez 114, 132, 173, 181, 184, 208, 212, 234, 255, 269, 287, 306, 319, 327, 338, 370, 380, 416, 426, 453, 467, 477, 504 Dornbirn 368 Eselheide 184,249,495 Esterwegen 507 Fallingbostel 419 Frankenthal 257 Frankfurt am Main 343, 410 Fünfeichen 450 Fürstenfeldbruck 269, 483 Garmisch 129,146,435 Grafenwöhr 502 Haardt 468 Hammelburg 297, 458, 483 Heilbronn 157,319,416 Hemer 184,249 Hersbruck 114 Hohenasperg 453 Idar-Oberstein 208, 255, 280, 287, 288, 398, 490 Karlsruhe 319 Kornwestheim 125, 157, 189, 316, 319, 343,393,409,416, 467 Landau 125, 154, 189, 212, 230, 239, 257, 280, 288, 303, 305, 310, 325, 334, 336, 343, 344, 389, 393, 398, 401, 404, 407, 409, 423, 435, 453, 458, 465, 468, 473, 490 Ludwigsburg 129, 230, 269, 300, 319, 343, 350, 383, 416, 419, 453, 458, 504 Moosburg 125, 241, 297, 318, 326, 353, 399, 400, 427, 435, 453, 465 Mühlberg a. d. Elbe 134,491 Nürnberg-Langwasser 458 Recklinghausen 184, 199 Regensburg 114, 267, 407, 418, 467
553
Rheinbach 249 Saarbrücken 443 Sandbostel 154 Staumühle 348 Theley 121,287,426,430 Trier-Petrisberg 132, 169, 173, 212, 213, 230, 234, 327, 334, 343, 354, 380, 383, 416, 504 Ulm 319 Velen 184 Vichy 336 Wörth 117,257 Wuppertal 249 Ziegenhain 416 Irlich 491 Irschenberg 497 Isemann, Erich 280 Iserlohn 448 lsny 339 Isonzo 500 Italien 177, 202, 209, 326, 332, 465, 507 Ixheim 222, 278
J
Jäckel, Dr. 256 Jagdgau Rheinland-Süd 502 Jagenberg, Otto 464 Jägersburg 147 Jägersfreude 500 Jagow, Eduard von 281 Jakobs, Nicolaus 283 Jakobs, Nikolaus 284 Janicke, Rudolf 62, 320 Java 451 Johannesberg 211 Johannisburg 121 Joosten, Elisabeth 253 Josef-Bürckel-Stiftung 165,333 Jost, Jacob 285 Jost-Haas, Josef 285, 286 Journalist 475 Juden 306, 413, 435, 449, 453, 455, 477, 483,514
554
Judenpogrom 1938 121, 181, 199,255,310, 319, 343, 359, 365, 366, 396, 419, 476, 477,483,508,514 Jugoslawien 215,316,327,391 Jung, Adam 289 Jung, Jakob 456 Jung, Karl 287 Jung, Magdalena 198 Jung, Matthias 233 Jung, Walter 446 Jungdeutscher Orden 122, 186, 274, 456, 487 Jungdeutsches Regiment 187 Junglas, Hans 477
K Kahle, Margarethe 378 Kahn, Hermann 165 Kaiser-Wilhelm-Institut 214,372 Kaiserslautern 13, 14, 50, 192, 193, 216, 217, 231, 246, 247, 275, 277, 280, 301, 302, 303, 308, 317, 318, 336, 345, 356, 379, 380, 401,433, 489, 490, 492, 516 Bauschule 216 Bezirksamt 16 Diakonissenverein 317 Gasanstalt AG 279 Gemeinnützige Baugesellschaft AG 279 Guss- und Armaturwerk 379 Mittelmarkt 379 Turnverein 1861 246 Kalkbrenner, Ernst 299 Kallstadt 399 Kaltenbrunn 148 Kamm, Georg 170 Kammergericht Berlin 144 Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes 75 Kampfbund für deutsche Kultur 299, 490 Kampfgemeinschaft gegen Warenhaus und Konsumvereine 75 Kampfring Deutscher Glaube ("Hauerbewe gung") 369 Kanada 139,462 Kanalbau Velten 337
Kandel 242,359 Kannegießer, Otto 251 Kantner, Julius 290 Kantner, Walter 77 Kapp-Putsch 130, 281,426 Karbach, Rolf 69 Karden 156,157,233 Hotel Brauer 233 Karlsruhe 295,312 Flugwachkommando 307 Karlsruher Lebensversicherungsbank AG 293 Karpaten 326 Kaspar, Maximilian 292 Kassel 53, 54, 62, 322, 378, 387, 467, 494, 495 Jüdische Gemeinde 495 Reichsentschädigungsstelle 494 Kassenärztliche Vereinigung Deutschlands 176,372 Kastei 515 Katholischer Frauenbund 379 Kattenes 265 Kattowitz 134,272 Katz, Adolf 64, 293 Kaub 269 Kaufmann, Katharina 147 Kaukasus 451 Kelchner, Andreas 295 Kelchner, Heinrich 77 Keller, Anna 300 Keller, Dr. 131 Keller, Johanna 379 Kelsterbach 336, 337, 388 Kern, Ludwig 297 Kertsch 330 Kerzweilerhof 401,402 Kesselstadt, Graf von 115 Kettenring, Karl 299 Kiefer, Ernst 300 Kiel 339,454,480 Kipp, Peter 301 Kirchenarnbach 123 Kirchheim a. d. Eck 258 Kirchheimbolanden 262,310,471 Bezirksamt 133,492
Landkreis 404 Nordpfälzische Hartsteinwerke 212 Rentamt 492 Kirchhoff, Karolina 188 Kirigewa-Orschau 173 Kirkel 201 Kirn 497 Kirschbacherhof 176 Klais 411 Klante, Herta 263 Kleberg, Dr. 477 Kleemann, Jakob 303 Kleemann, Karl 463 Klein, Johannes 306 Kleinkems 394 Kleinrossein 20 Kleinsorheim 350 Kleinsteinheim 161 Klingenmünster 344 Klostermann, Paul 317 Klotten 233 Knapp, Karl 308 Knappstein, Josephine. Siehe LIrmes, Jose phine Kneipp, Maria 325 Knieriemen, Georg 310 Knippei, Nicolaus 311 Knissel, Jakob 279,312 Knoll, Georg 458 Knöringen 297 Koblenz 73, 113, 116, 122, 156, 157, 159, 169, 170, 184, 204, 207, 225, 236, 243, 245, 248, 260, 265, 275, 284, 291, 315, 321, 330, 337, 338, 351, 352, 356, 370, 416, 425,474, 497, 513 Bezirksregierung 347, 353, 439 Briefumschlagfabrik M. Mayer 145 Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft 327 Hochbauamt 113 Landkreis 249, 264, 467 Nationalverlag GmbH 415 Oberversicherungsamt 265 Regierungsbezirk 22, 23, 24, 28, 53, 54, 57, 63,351,382 Regierungspräsident 122
555
Straßenbahn- und Verkehrsgesellschaft 261 Koblenz-Lützel 26 Koblenz-Oberwerth 248, 261 Koblenz-Pfaffendorf 416 Koch, Erich 392, 454 Koch, Oskar 161 Koch, Wilhelm 314 Köditz 113,114 Kögler, Erna 516 Köhler, August 319 Köhler, Karl 317 Kokowski, Helga 366 Kölle, Walther 27, 154,285 Koller, Hans 409 Kollweiler 303 Köln 22, 26, 44, 50, 54, 62, 148, 156, 157, 159, 243, 266, 320, 375, 378, 380 Regierungsbezirk 23, 63 Köln-Sülz 178 Kolter, Philippine 261 Königsbach 496 Königsberg 368 Königslutter am Elm 232 Konken 435 Konvikte Brixen (Cassianeum) 367 Prüm 156 Konz 426 Konzentrationslager Dachau 141, 163, 203, 208, 220, 254, 465 Hartheim bei Linz 409 Heuberg (Militär-KZ) 160 Johanngeorgenstadt 160 Majdanek 455 Neustadt a. d. Weinstrafle 197 Osthofen 427 Papenburg 375 Poniatowa 455 Trawniki 455 Wollersdorf 361,367 Kories, Grete 232 Korneuburg 169 Köthen 248 Kottweiler-Schwanden 123, 125 KPD 458, 508
556
Krakau 203, 318, 467 Krämer 69 Kramer, Walter 69, 438 Kraus, Emil 224 Krauss, Johann 288 Krefeld-Uerdingen 424 Krefeld-Verberg 374 Kreglinger, Gustav 321 Krems 145, 169 Kreutz, Cläre 264 Kreutz, Klara 485 Kreuznach Landkreis 24, 25, 57, 418, 419, 443 Kriegsgefangenenlager Bretzenheim 184 Kriegsgefangenschaft 244, 247, 273, 298, 316, 328, 359, 360, 381, 389, 395, 409, 413, 419, 435, 443, 455, 457, 463, 464, 465, 467, 484, 507 Kriegsmarine 242, 274, 281,282, 344, 353 1. Torpedo-Division (Kiel) 135 Krim 267 Kröcher, Albert 321 Kröcher, Walter 21 Kronshagen 479, 480 Kropp, Anna 466 Krosigk 361 Krotoschin 415 Kröv 338 Kuch, Wilhelm 408 Küchel, Grete 130 Kuchenheim 268 Kühlseggen 209 Kühme, Major 187 Kuhn, Anna 492 Kunstgewerbeschulen Mainz 211 Kunz, Fr. 53 Kurland 226, 238 Kurz, Karl 431 Kurz, Pauline. Siehe Schwitzgebel, Pauline Kusel 278, 299, 300, 302, 364 Bezirksamt 16,435 Landkreis 435 Kyffhäuserbund 151 Kyllburg 477
L
Landstuhl 117, 125, 163, 240, 306, 307, 308 312, 462 Laacher See 254, 255 Bezirksamtsauflenstelle 16, 18 Lahnstein 128,483 Fa. Ludwig Dengel 308 Laibach 391 Landtage Lamb, Friedrich 325 Bayern 14, 186, 262, 279, 331, 335, 429, Lambrecht 14, 273, 388, 389, 390, 464, 465 457 Lambsheim 408, 457, 458 Hessen 32, 130, 142, 161, 176, 259, 289, Lämmel, Heinrich 323 386, 405, 510 Lämmel, Wilfried 15,16,292,407 Mecklenburg-Schwerin 135,226 Landau 118, 202, 325, 339, 344, 358, 384, Oldenburg 190,503 398, 399, 408, 495 Preußen 170, 174, 198, 209, 237, 256, Bezirksamt 16,298,304 314, 375, 376, 415, 418, 439, 442, 446, Landkreis 298 447, 467, 494, 501 Reichsverpflegungsamt 494 Landwehr 243 Tabakfabrik Mayr & Co. 399 Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft Landau, Elisabeth 280 Ludwigshafen 403 Landesbauernrat Rheinland 476 Landwirtschaftliche Hochschulen Landesbauernschaften Berlin 314 Bayern 262 Hohenheim 152,362,403 Moselland 190 Weihenstephan 472 Ostpreußen 376 Landwirtschaftlicher Kreisausschuss der Pommern 270 Pfalz 403 Rheinland 190,209,266,270 Landwirtschaftliche Winterschulen Saarpfalz bzw. Westmark 262, 379, 401 Speyer 176 Westfalen 209 Landwirtschaftskammern Landesfremdenverkehrsverbände Rheinland 340 Rhein-Main 387 Landwirtschaftsschulen Rheinland 351 Eldena 226 Landesversicherungsanstalten Kaiserslautern 434 Düsseldorf 236 Kirchheimbolanden 261 Landgerichte Landau 397 Augsburg 460 Langen 512 Bad Kreuznach 181, 360, 420 Langenberg 242 Darm stadt 231 Langenfelde 226 Frankenthal 185, 197, 258, 334, 365, 469 Langenscheid 314, 315 Hirschberg 136 Langwieden 336 Kaiserslautern 133, 213, 216, 247, 310, Lateinschulen 492 Koblenz 264, 366, 478, 504, 514 Grünstadt 488 Landstuhl 306 Landau 165,298,344,359,365 Mainz 130, 138,289 Laub, Nelli 364 Memmingen 421 Lauffs, Ellen 156 Trier 159, 184, 195, 375 Lautzkirchen 317, 485 Zweibrücken 141,288,343,492 Lawall, Mathilde 478 Landshut 276 Lebensborn 267, 486
557
Lehn, August 329 Lehrerseminare Bayreuth 186,276 Kaiserslautern 132, 258, 301, 303, 325, 364, 397, 469, 488 Merzig 445 Mettmann 438 Metz 431 Neuwied 319 Speyer 124, 149, 163, 196, 238, 335 Wittlich 442 Leipzig 222, 282 Leipziger Feuerversicherungsanstalt 468 Leipziger Vereinbarung 433 Lemberg 466 Lenz, Gertrud 338 Lenz, Karl 176,460 Lenzfeld, Sigrid 161 Lessei, Mathilde 511 Leutesdorf 255 Leverkusen 63 Ley, Robert 22, 26, 44, 50, 138, 249, 291, 320,419, 434,446, 449 Leyser, Ernst Ludwig 14, 64, 229, 252, 279, 393, 409, 484 Leyser, Ludwig 331 Lieh 136 Lickteig, Peter 250 Liebei, Ludwig 104, 302 Liebei, Valentin 335 Lieberose 498 Liese, Anna 336 Liese, Erich 53 Liese, Ernst 336 Limburg a. d. Lahn 35,315,316 Landkreis 35 Lind, Käthe 299 Lingenfeld 16, 163 Lintz, Karl 245,447 Linz an der Donau 13 8 Lippe 466 Litauen 272 Ljubljana. Siehe Laibach Lodz 188 Loge Schlaraffia 292 Londoner Abkommen (1924) 405
558
Lonz, Johanna 114 Loosen, Peter 338 Lorenz, Karolina 329 Lörrach 501 Lorsch 161,415 Lorscher Wald 132 Lothringen 3, 19,22,65, 147, 153,238,297, 298, 302, 309, 325, 334, 396, 398, 401, 517 Löttringhausen 371 Löwen (Niederschlesien) 290 Lübben 272 Lublin 455 Luckenwalde 431 Ludweiler 120 Ludwig, Wilhelm 339 Ludwigsburg 115,312,350,377,413 Ludwigshafen 112, 125, 149, 202, 220, 227, 251, 252, 256, 258, 261, 277, 292, 293, 295, 307, 334, 356, 392, 393, 394, 432, 433, 457, 458, 459, 464, 465 Bezirksamt 458 Elektrowerbung AG 279,332 Kulturamt 124 Landkreis 302,304,392 Rheinpfälzische Kohlenkontor GmbH 177 Sportfeldbauverein 251 Städtisches Krankenhaus 214 Turn- und Fechtclub 307 Wirtschafts-Oberschule 292 Wohnungsbaugesellschaft GAG 484 Ludwigshafen-Friesenheim 509 Ludwigshof 153 Ludwigswinkel 259 Luftwaffe 389,464 Lügde 409,410 Lurz, Rechtsanwalt 492 Lustadt 16 Luttenwang 483 Lütz 208 Lutze, Viktor 134, 324 Lützen 339 Luxemburg 3,28,57,64, 115, 146, 182, 199, 208, 234, 291, 318, 357, 416, 439, 441, 443,444,446, 477, 501,502 Distrikt 419
Gerichtshof für Kriegsverbrechen 374, 440, 475, 476, 477, 502 Stadt 29 Luxemburger Volksjugend 29 Luyken, Christian 340
182,
Matthei, Juliana 240 Mattinger, Wilhelm 219 Maulbronn 339 Maus, Georg 504 Maxdorf 458 Maximiliansau 499 Maxrath, Maria Anna. Siehe Quednow, Ma M ria Anna Maxsain 314 Maas, Hugo 69 Maas, Maria 330 Mayen 180,181,255,423,443 Mähren 164 Landkreis 25, 254 Mayer, Eugen 345 Main-Taunus-Kreis 162,223 Mayer, Michael 343 Mainz 114, 142, 143, 197, 205, 206, 211, Mazedonien 120 248, 259, 289, 300, 322, 328, 388, 399, 411,412, 437, 484,510,511 Mechtersheim 196, 462 Meckenheim 246 Caritas 137 Mecklenburg 226 Landkreis 172, 515 Meddersheim 418 Mainz-Weisenau 437 Mehlingen 302 Mainzer Ranzengarde 511 Meinck, Friedrich 346 Mainzer Turnverein von 1817 515 Malcesine 202 Meingassner, Luise 367 Malchin 226 Meisenheim Malstatt-Burbach 445 Landkreis 24,25,418 Malteserorden 209 Melsheimer, Karl Wilhelm 347 Manderbach, Richard 44 Memmingen 358 Mann, Ernst 341 Menges, Minna 217 Mann, Richard 141,229,262 Mennen, Klara 159 Meran 282, 283, 374 Mannheim 13, 56, 67, 137, 203, 218, 220, 229, 231,243,277, 295 Mercedes-Benz 327 Großkraftwerk 332 Merheim 209 Spedition Merikofer 227 Merkle, Hieronymus 409, 493 Turngesellschaft 307 Merkle, Konrad 348 Mannheim-Sandhofen Merlach 276 Fliegerhorst 464 Merlenbach 238 Mantzke, Emma 123 Merzig 381,400 Marbach am Neckar 312 Meschede 277 Marburg 199,210,353 Methodisten 341 Mariahütte 159 Metternich (bei Koblenz) 73, 203 Marienberg 35 Mettlach 517 Marineschule Mürwik 281 Mettmann 438, 440 Marnheim 437 Metz 21, 140, 248, 292, 296, 325, 327, 344, Maroldsweisach 424 356, 379, 394, 406, 431, 432, 479, 489, Marschall, Gertrud 464 498, 508 Marschall, Lina 238 Landkreis 20 Marseille 356 Regierungsbezirk 3 Martin, Josef 132 Stadtkreis 19
559
Meyer, Adam 350 Meyer, Felix 347 Micheli, Johanna 170 Miehlen 385 Miers, Paul 353 Miesau 288,417 Milchversorgungsverband der rheinischen Höhengebiete 190 Militärbefehlshaber in Frankreich 143 Militärgerichte Bad Ems 184,502 Belgrad 391 Berlin 231 Britisches Oberes Militärgericht 514 Dachau 317,394,466 Hamburg 350 Koblenz 347, 513 Landau 219, 231 Mainz 219, 513 Nürnberg 268 Rastatt 184, 477 Wiesbaden 405 Minden 409 Minensuchkommando Fa. Reineke 252, 308, 359 Minfeld 242,499 Minsk 454,514 Mischke, Gerhard 249, 443 Mittelbach 429 Mitteldeutschland 448 Mogendorf 371 Mogilew 455 Möller, Heinz. Siehe Ritter, Heinrich Molmeck 493 Mondelingen 20 Mons 257, 376 Montabaur 169, 217, 315 Montigny 191 Morbach 185, 198 Mosel 234 Moselle (Departement) 3 Müden 356 Mühlheim am Main 420 Mülheim a. d. Mosel 182, 184, 370 Mülheim a. d. Ruhr 144, 145, 410 Hugo-Stinnes-Konzern 144
560
Müller, Albert 45, 195, 375, 399, 507 Müller, Arbeitersportler 337 Müller, Emilie 119 Müller, Ernst 6, 233 Müller, Ferdinand 356 Müller, Gebhard 350 Müller, Hermann 437 Müller, Jacob. Siehe Zehfuß, Johannes Müller, Josef 251 Müller, Joseph 355 Müller, Karl 251 Müller, Ludwig 70 Müller, Pauline 131 Müller, Philipp 356 Müller, Ursula 356 Multer, Heinrich 358 München 12, 14, 79, 135, 138, 145, 148, 169, 194, 202, 215, 220, 221, 224, 226, 241, 246, 259, 260, 275, 280, 292, 301, 307, 309, 316, 323, 336, 342, 358, 361, 374, 411, 420, 427, 455, 456, 459, 472, 486, 487 Räterepublik 509 TSV 1860 275 Turngemeinschaft 307 Universitas-Verlag 451 Münchener Versicherungsverein 465 Mund, Martha 306 Münster 266, 330, 466, 470 Bezirksregierung 361 Münstereifel 268 Münstermaifeld 265 Münzei, Friedrich 439 Mußbach 322, 469 Mutterstadt Synagoge 125 Muxel, Stefanie 289
N
Nachschub-Kommando Russland Nord 156 Nadig, Christian 359 Nahe 449 Nassau 425 Provinzialverband 332 Nastätten 35,173,337,456,513
Nationalblock in Hessen 143 Nationalsozialistische Berufsverbindung für Industrie, Handwerk, Handel und Gewer be 75 Nationalsozialistische Freiheitsbewegung Großdeutschlands 284 Nauroth 317 Neckarsteinach 220 Neckerauer, Caroline 256 Nehring, Katharina 166 Neidenfels Papierfabrik Julius Glatz 464 Neiße 248 Nelles, Hubert 313 Nelles, Joseph Hubert 360 Nennig 198, 199 Neu-Bethlehem 214 Neuapostolische Kirche 503 Neubert, Paula 472 Neuburg, Kloster bei Heidelberg 250 Neuburg a. d. Donau 273 Neue Heimat Saarbrücken 458 Neuhemsbach 300 Neunkirchen 18, 121, 312, 347, 396, 400, 491, 511 Eisenwerk 491 Neuper, Elsa 417 Neuß 73 Neustadt (Oberschlesien) 460 Neustadt a. d. Weinstraße 117, 147, 150, 152, 153, 166, 214, 222, 235, 248, 296, 301, 326, 331, 332, 334, 339, 350, 372, 400, 404, 408, 409, 413, 414, 463, 464, 468, 470, 479, 484, 493, 496, 508 Akzidenz-Druckerei Beriet & Cie. 301 Bezirksamt 17 Fa. Hoffmann und Engelmann 290 Flurbereinigungsamt 301 Hilfspolizei 197 Internationale Baumaschinenfabrik 413 Neuwied 54, 178,248,249,250,255 Fa. Wooge 178 Gemeinnützige Siedlungs-Gesellschaft 178 Kraftversorgung Rhein-Wied AG 178 Landkreis 28, 383, 467 Neviges 207
New York 266 Institute of International Education 442 Nickenich 254 Nidda 328,329 Nieder-Flörsheim 289 Nieder-Jeutz 381 Nieder-Moos 175 Niederalben 308 Niederauerbach 478 Niederbayern 152 Niederbieber-Segendorf 319 Niederbreisig 513 Niederkirchen im Ostertal 215 Niederlande 210,403,435 Niederlausitz 460 Niedermendig 255, 423 Niedermiesau 287,312,417 Niederneisen 517 Niederösterreich 316,414 Niedersachsen 405 Niedersalwey 409 Niederschlesien 314 Nienburg 376 Nierstein 144,466,467 Nietmann, Heinrich 46 Nikolajew 498 Niss, Anne 269 Nittel 477 Nobel, Auguste. Siehe Flock, Auguste Noll, Theresia 415 Nordafrika 298, 463 Nördlingen 358 Nordrhein-Westfalen 250, 440 Nordstern-Versicherungs-AG 478 Norwegen 327, 424, 435, 455 Nowaja Wodolaga 435 Nowo Pokrowka 492 NPD 325 NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude" 433 NS-Lager für Verwaltungsbeamte Tutzing 136 NS-Reichsbund für Leibeserziehung 430 NS-Schülerbund 67 NSBO-Inspektionen II (West) 73 IV (Mitte) 73
561
NSDAP-Auslandsorganisation 29 NSDAP-Bezirke Alsenz 15, 17, 133,229 Barnim-Uckermark 456 Bergzabern 15 Birkenfeld 25, 26, 27 Bonn-Land 210 Braunschweig-Land 456 Dahn 15, 17,259 Dürkheim 15,17,304 Edenkoben 15,17,112 Frankenthal 15, 257, 458 Grün Stadt 15, 17 Idar-Oberstein. Siehe Birkenfeld Kaiserslautern 15,16,193,277 Kandel 15, 17,242,499 Kirchheimbolanden 15,257,304,471 Koblenz 22, 24, 25, 26, 27, 373, 497 Koblenz-Trier 514 Kusel 15 Landau 15, 16 Landstuhl 15, 163 Landstuhl-Waldmohr 16 Lauterecken 15,17,365 Ludwigshafen 15, 221, 433 Ludwigshafen-Land 257 Ludwigshafen-Stadt 257 Nassau 22, 34 Neustadt-Bad Dürkheim 196 Neustadt a. d. Weinstraße 15, 153, 257, 508 Neuwied 22 Ostprignitz 271 Pirmasens 15, 141, 189, 342 Rhein-Lahneck 22, 34, 456 Rheinhessen 387 Riga 217 Rockenhausen 15, 17 Speyer 15, 16, 257, 345 Speyer-Germersheim 177, 345 Südpfalz 15, 16, 324 Trier 24, 25, 27, 285, 338, 447, 467 Trier-Birkenfeld 22, 447 Unterlahn 22, 34 Waldfischbach 15 Waldmohr 15,288,470
562
Weidenthal 15 Windsheim 266 Worms 432 Zweibrücken 15,324 NSDAP-Gaue Baden 44 Baden-Elsass 230 Bayerische Ostmark 186 Berlin 73,294 Berlin-Brandenburg 271 Düsseldorf 26, 27, 73, 440 Essen 26, 27, 73 Franken 267, 471 Groß-Berlin 237 Halle-Merseburg 73, 448 Hannover-Nord 419 Hessen 26, 32, 33, 35, 51, 73, 289, 433, 515 Hessen-Darmstadt 44, 137, 143,474 Hessen-Nassau 34, 35, 43, 44, 57, 128, 206, 224, 274, 329, 387, 412, 438, 456, 462 Hessen-Nassau-Nord 32, 35, 73, 210, 495 Hessen-Nassau-Süd 22, 26, 32, 34, 35, 44, 73, 426, 456 Kärnten 150, 471 Köln-Aachen 26, 27, 73, 157, 210 Kurhessen 13,35,44,495 Magdeburg-Anhalt 501 München-Oberbayern 221,240, 412 Niederdonau 349, 458 Niederschlesien 133,267 Oberfranken 79 Oberschlesien 134,267 Ostpreußen 376, 392 Pommern 450 Rheinland 23, 24, 34, 35, 50, 73, 245, 285, 390 Rheinland-Süd 22, 34, 71 Ruhr 482 Saar 27, 44, 73, 165, 284, 446, 456, 500 Sachsen 73, 395 Salzburg 187,224,374,425 Schlesien 482 Schleswig-Holstein 321 Steiermark 123,201,363
Südhannover-Braunschweig 236 Thüringen 73, 438 Tirol 187,425 Tirol-Vorarlberg 367 Vorarlberg 367, 389 Weser-Ems 374 Westfalen-Nord 26, 73 Westfalen-Süd 26, 73, 482 Wien 166, 169, 193, 290, 305, 361 Württemberg 44, 499 Württemberg-Hohenzollern 161,282 NSDAP-Gebietsinspektionen. Siehe NSDAP-Landesinspektionen NSDAP-Kreise Adenau 25 Ahrweiler 25, 158, 225, 346, 351, 370, 410,445 Alsenz 428 Altenkirchen 441,476,477 Altötting 509 Alzey 33,35,212,406,452,508 Baumholder 27, 150, 283 Bensheim 161 Bergstraße 67 Bergzabern 18, 123, 177, 305, 344 Bernkastel 27, 175, 182, 183, 185, 208, 232, 320, 322, 347, 351,354, 370 Bingen 33, 35, 206, 366, 387, 460, 474, 512 Birkenfeld 190 Birkenfeld-Baumholder 28, 181,268,504 Bitburg 181, 194, 199,283,346,378,449 Böhl 394 Braunschweig-Land 456 Bruck a. d. Leitha 441 Büdingen 167,224,316,329 Cochem 6, 119, 157, 208, 225, 233, 268, 356, 507 Darm stadt 67 Daun 28, 119,320,449 Daun-Wittlich 28, 119, 154, 320 Diedenhofen 302, 325, 396, 492 Diekirch 28, 269, 284, 477 Dillenburg 402, 407 Dornbirn 367 Düsseldorf-Mettmann 440
Esch 28, 182,241 Frankenthal 17, 150, 231, 257, 330, 350, 423, 458 Gelnhausen 270, 483 Germersheim 17, 177, 242, 253, 305, 358, 365 Germersheim-Kandel. Siehe Germers heim Gießen 162,274,387 Grevenmacher 28, 29, 173, 199, 423 Groß-Darmstadt 406 Groß-Frankfurt 427 Groß-Gerau 67,426,460 Groß-Stettin 450 Grünberg (Niederschlesien) 376 Holzminden 456 Homburg 18, 125,200,313,381 Homburg-St. Ingbert 215 Kaiserslautern 16, 18, 147, 193,246,275, 279, 302, 318, 385, 398, 403, 430 Kaiserslautern-Land 17,313,318 Kaiserslautern-Stadt 17, 279 Kandel 16. Siehe Germersheim Kirchheimbolanden 18, 212, 213, 239, 310, 342, 401,403,497 Koblenz 25, 28, 169, 170, 171,218, 380 Koblenz-Land 28, 249 Koblenz-Stadt 28, 181, 355, 358, 374 Kreuznach 25, 154,419,476 Kusel 17, 121, 216, 299, 300, 302, 365, 385,435 Landau 16, 17, 123, 298, 304, 358, 365, 385, 398, 399, 407 Landau-Bergzabern 324, 398 Landstuhl 240 Landstuhl-Waldmohr 18, 288, 313, 417 Lauterecken 365 Limburg 35, 58 Limburg-Unterlahn 35, 67, 366 Ludwigshafen 124, 126, 202, 229, 252, 275, 277, 296, 305, 393, 425, 458, 463 Ludwigshafen-Land 17, 229 Ludwigshafen-Stadt 17 Luxemburg 28, 355, 423 Main-Taunus 162,224,402,407 Maintaunus-Obertaunus 402
563
Mainz 34, 35, 130, 137, 138, 143, 224, 329,387,515 Mayen 6, 236, 254, 265, 269, 346, 357, 392 Meisenheim 419 Merseburg 448 Merzig 313,360,381 Metz 305 Metz-Land 305, 350, 365, 409, 470 Metz-Stadt 350, 425 Neustadt a. d. Weinstrafle 17, 196, 326, 349, 368, 409, 468 Neuwied 6, 28, 179, 181, 272, 319, 405, 491 Neuwied-Nord 28, 383 Neuwied-Süd 179 Oberl ahn-LI singen 167 Obertaunus 67 Oberwesterwald 35,67,217,402 Oppenheim 33,35, 144, 176,241,467 Ottweiler 18, 396, 436, 492, 511 Ottweiler-St. Wendel 18, 121, 247, 396, 436, 485, 511 Pirmasens 17,309,342,372 Pirmasens-Land 17, 189 Pirmasens-Stadt 17 Prüm 357,449 Rheingau 35, 58 Rheingau-St. Goarshausen 35, 67, 144, 482 Rockenhausen 16, 17, 229, 239, 312, 323, 379 Saarbrücken 168,223,400,431,479 Saarbrücken-Land 311, 401, 430, 436, 492, 500 Saarbrücken-Stadt 193,321,430,492 Saarbrücken I 425 Saarbrücken II 219 Saarburg 27, 199,410 Saarburg (Lothringen) 191, 230, 394, 409, 485 Saargemünd 147,281,299,360 Saarlautern 263, 288, 353, 400, 425, 517 Salzburgen 121, 231,239, 302, 309, 398 Simmern 24, 27, 115, 241, 360, 497 Speyer 17, 251, 253, 275, 277, 349, 365
564
Speyer-Germersheim 393,418 St.Avold 349,398,517 St. Goar 122, 198, 236, 354, 423, 441 St. Goarshausen 35, 58, 162, 269, 385 St. Ingbert 239, 425, 479, 485 St. Wendel 18,215,516 Trier 25, 28, 115, 174, 182, 260, 355, 399 Trier-Land 28,421 Trier-Land-Ost 28, 174, 283, 410, 421, 505 Trier-Land-West 28, 174,356,506 Trier-Stadt 28, 256, 260, 355, 375, 443 Unterlahn 35, 58, 366, 425 Untertaunus 67,316 Unterwesterwald 67, 172, 269, 315, 371, 517 Wadern 27, 286 Westerburg 35,217,330 Wien 361 Wiesbaden 67, 329, 460 Wittlich 28, 320, 338 Worms 34, 131, 138, 161, 166, 232, 274, 289,316,411,427 Zell a. d. Mosel 25, 119, 199, 354, 394, 474 Zell am See 224 Zweibrücken 16, 17, 18, 125, 230, 258, 259, 279, 292, 303, 313, 324, 336, 342 NSDAP-Landesinspektionen 44 West 27 N SDAP-Ortsgruppen Aachen 390 Albessen 435 Alschbach 485 Alsheim-Gronau 304 Altenglan 299 Alzey 212, 366, 452 Amorbach 120 Andernach 254 Arenberg 416 Assenheim 304 Auerbach 437 Bad Bergzabern 344 Bad Dürkheim 349 Bad Kreuznach 419, 482 Bad Neuenahr 158
Bad Soden am Taunus 224 Battweiler 324 Becherbach 229 Bendorf 169,218 Bern 253 Besch-Perl-Nennig 199 Betzdorf 322 Bingerbrück 154 Birlenbach 366 Bobenheim-Roxheim 149 Bonn-Stadt 210 Boppard 171 Bous 517 Braubach 24 Braunschweig 236, 456 Bullay 24 Carlsberg 470 Coburg 187 Cochem 119,208,268 Contwig 336 Deidesheim 196,304 Dielkirchen 323 Dirmstein 350 Dossow 271 Düsseldorf 376, 454 Edenkoben 112 Ellerstadt 304 Engers 444 Eppenrod 315 Eppstein 202 Erpolzheim 304 Eschershausen 456 Essingen 298 Esslingen 282 Forchheim 187 Frankenholz 307 Frankenthal 13,423,458 Freiburg im Breisgau 253 Friedelsheim 304 Gau-Odernheim 387 Gemünden 25,241 Gerolstein 119 Godramstein 398 Graz 215 Gries 417 Groß-Höchst 407
Großsteinhausen 324 Grünstadt 330, 339 Gutenacker 315 Haardt 147 Haßloch 151 Hechtsheim 172 Heddesheim (Nahe) 306 Herborn 322 Hermeskeil 22,174,283,446 Hettenleidelheim 239 Hirzenach 122 Höchst 162 Holzappel 315 Homburg 200 Honnef 491 Hönningen 405 Idar 245 Idar-Oberstein 268 Isselbach 315 Ixheim 279 Kaiserslautern 193, 276, 308, 469, 489 Kandel 242,358 Karden 157 Kassel 495 Kaub 269 Kiel 321 Kirchheimbolanden 497 Kirkel-Neuhäusel 215 Koblenz 24, 26, 170, 218, 447, 514 Koblenz-Mosel (Rauenthal) 113 Koblenz-Schenkendorf 181,357 Kollweiler 304 Krähenberg 324 Kronach 187 Kusel 435 Lambrecht 465 Lambsheim 457, 458 Landau 13,298,304,399,424 Landau-Südost 358 Landstuhl 240,308,312 Langenscheid 315 Laurenburg 315 Lauterecken 309 Leistadt 304 Leuna 448 Lichtenberg 337
565
Lichtenfels 187 Limburg a. d. Lahn 274 Lindau 235 Ludweiler 120 Ludwigshafen 12, 13,219,221,227,433, 448, 509 Ludwigshafen-Gartenstadt 465 Ludwigshafen-Süd 393 Ludwigswinkel 259 Mainz 32, 33, 51, 138, 166, 510, 515 Mainz-Neustadt 515 Mannheim 13,219 Mayen 181 Mettmann 440 Michelstadt 426 Miehlen 385 Miesau 288,417 Minfeld 242 Mittelbach 324 Montabaur 371 Münster-Mitte 322 Münstermaifeld 265 Mutterstadt 124 Nassau 425 Nastätten 456 Nennig 199 Neubau 324 Neukirchen-Mehlingen 302 Neunkirchen 436, 456 Neustadt-Mitte 468 Neustadt-West 409 Neustadt a. d. Weinstraße 13, 214, 333, 349, 409, 468, 496, 508 Neuwied 178,447,491 New York 266 Nidda 328 Niederlahnstein 24, 34 Nierstein 144, 467 Oberlahnstein 24, 34 Oberstein 269 Odernheim am Glan 12 Offenbach am Glan 150 Oggersheim 126 Oppau 257 Opsen 272 Pfaffendorf 357
566
Pirmasens 13,140,168,342,372 Pirmasens-Ost 118 Plauen 395 Queichheim 13 Rachtig 351 Ramstein 417 Rathenow 456 Reppersberg 321 Rhein-Lautereck 499 Rheinbreitbach 383 Rockenhausen 379 Rodalben 189 Rothenburg (Oder) 376 Rüsselsheim 329 Saaralben 147 Saarbrücken 284, 436, 473, 500 Saarbrücken-St. Johann-Süd 400 Saarbrücken-St. Johann-West 381 Saarburg 506 Schaidt 15,324 Schauernheim 124 Scheidt 311 Schiflferstadt 417 Schwalbach 263,517 Simmern 25 Sondershausen 322 Speyer 177,472 St. Goarshausen 24 St. Ingbert 424, 485 Stadecken 172 Starnberg 332 Steeg 197 Stolberg 146 Torgau 218 Traben-Trarbach 354 Treis 233 Trier 25, 160, 284, 285, 320, 358, 375 Trier-Mitte 375 Trier-Ost 370 Ürzig 338 Wachenheim 304 Wadern 286 Waldmohr 470 Weisenheim am Berg 304 Wiesbaden 456 Windsheim 266
Wirges 517 Wissen 501 Wolf 347 Wolfstein 364 Wollendorf 319 Worms 33, 166, 411 Wörrstadt 508 Wuppertal 461 Zweibrücken 13,279,300,324,478 NSDAP-Presse Angriff Berlin 264 Bremer Nationalsozialistische Zeitung 456 Der Eisenhammer 50,219,262,389 Der Stürmer 187,206 Der Vorposten 499 Die Fackel für Recht und Freiheit 187 Die Faust 33,51, 187,432 Eisenhammer 165 Frankfurter Volksblatt 456 Fränkischer Volksverlag 50 Freiheit und Scholle 456 Grüne Woche 389 Hessenhammer 51, 137, 187,515 Koblenzer Nationalblatt 50, 264, 380, 447 Mainzer Anzeiger 456 Mainzer Beobachter 51 Nassauer Beobachter 51,456 Nationalblatt 178 Neue Abendzeitung 457 NS-Landpost 456 NSZ-Rheinfront 50, 165,389,468 NSZ-Westmark 344, 499 Oberbergischer Bote 380 Pfälzer Bundschuh 389 Pommersche Zeitung 450 Reichselternwarte 439 Rheinischer Volksruf 219 Saardeutsche Volksstimme 193 Trierer Nationalblatt 50, 283, 346, 449 Trierer Nationalzeitung 338 Völkischer Beobachter 50, 219, 264, 456 Volkswacht für Sieg und Umgegend 51 Westdeutscher Beobachter 50, 178, 264, 337,380 Westmarkverlag 50 Westwacht 50
NSDAP-Reichsleitung 4, 9, 10, 11, 13, 14, 26, 33, 36, 42, 44, 49, 50, 51, 64, 73, 74, 76, 78, 141, 165, 168, 222, 285, 337, 362, 432, 446, 456, 496 NSDAP-Unterbezirke Germersheim-Süd 16 Kandel 16 Speyer-Süd. Siehe Germersheim-Süd NSFP 262, 270, 446 NSKK-Motorbrigaden Darmstadt 66 Kurpfalz-Saar (Kaiserslautern) 66 Westmark (Koblenz) 66, 374 N S KK-Motorgruppen Hessen 67 Kurpfalz-Saar 67, 378 Rhein-Mosel 67, 204 Wartheland 193 Westmark 67, 204, 363, 374 NSKK-Motorobergruppen West 204, 374, 495 NSKK-Motorstandarten 51 153 NSKK-Standarten M 150 (Mainz) 66 NSKK-Transportbrigade Todt 204 NSRL 221 Nußdorf (Pfalz) 488 Nußdorf am Bodensee 44 Nürnberg 161, 183, 229, 266, 268, 309, 427, 471
O Oberbayern 509 Oberemmel 115 Oberfranken 133,186,224 Obergrenzebach 199 Oberhausen bei Zweibrücken 396 Oberhessen 169 Bezirksregierung 427 Provinziallandtag 131 Oberlahnkreis 217 Oberlahnstein 127, 482, 483 Oberlandesgerichte Bromberg 268
567
Koblenz 181,195,412 München 460 Saarbrücken 121 Zweibrücken 288, 298 Oberlimberg 513 Oberlindober, Hanns 78, 336 Obermohr 129 Oberösterreich 430 Oberpfalz 239 Oberpfalz-Niederbayern Bezirksregierung 148 Oberrealschulen Colmar 138 Cottbus 230 Dornbirn 367 Eberswalde 230 Gießen 264 Hanau 162 Kaiserslautern 230, 297, 323, 379, 429 Ludwigshafen 220, 307 Mainz 248,515 München (Luitpold-Kreisoberrealschule) 307 Pirmasens 280 Remscheid 483 Rüsselsheim 328 Saarbrücken 362, 382 Stuttgart 413 Zweibrücken 292, 429 Oberschlesien 205, 272, 486 Landesschützenverband 139 Oberstein 324 Oberste SA-Führung (OSAF) 51, 52, 53, 56, 58, 59, 60,61,66, 139, 148, 197, 231,237, 252, 266, 341,378, 421,428 Oberstes Parteigericht der NSDAP 6, 116, 123, 136, 161, 206, 242, 245, 333, 374, 438, 476 Oberwesterwaldkreis 35,57,217,402 Obladen, Dr. 208 Oches 313 Ochsenfeld, Julius 476 Ochsenfeld, Margarethe 476 Ochßner, Johannes 364 Odd-Fellow-Orden 397 Odenwald 438
568
Odernheim am Glan NSDAP-Ortsgruppe 12 Oexle, Robert 44 Offenbach a. d. Queich 216 Offenbach am Glan 150 Offenbach am Main 33, 223 Oggersheim 125, 153 Ohl, Wilhelm 366 Ohlenschläger, Marguerita 436 Ohrdruf 414 Oldenburg 232, 486 Oldenburg, Großherzog Friedrich August von 485 Oldenburg, Herzogin Altburg von 485 Oldenburgische Glashütte AG 382 Olympia (nationale Vereinigung in Berlin) 460 Opel 453 Oppau 227, 509 Oppau-Edigheim Arbeiter-Gesangverein 295 Oppenheim 137,176,432,443,515 Landkreis 241,508 Opsen 272 Orbis 213 Orenhofen 378 Organisation Escherich 340 Organisation Rossbach 226, 270, 497 Organisation Todt 327 OSAF-Stellvertreter West 53, 54, 62 Ösei 135 Oslo 377,455 Osnabrück 356,411 Österreich 123, 145, 164, 231, 257, 313, 316, 333, 367, 389, 396, 414, 425, 434, 436, 458, 463 Österreichische Legion 215 Österreichische Nationalbank 361 Ostflandern 253 Osthofen 50 Ostmark 164 Ostpreußen 377, 454 Provinzialrat 376 Ott, Adolf 121
Otterbach Buchdruckerei Arbogast 303 Otterberg 345 Otto, Margarethe 506 Ottweiler 396,420,436,441 Landkreis 491
P Paderborn 447 Reismann'sches Institut 183 Pampus, Elfriede 154 Papen, Franz von 164 Paris 481 Parsberg 471 Paul, Gertrud 138 Pawlowka 172 Peitz, Maria 241 Perl 198 Perl-Besch 444 Petrowskoje 435 Petry, Anna 248 Petry, Franziska 457 Pfadfinder 432 Pfaffendorf 249 Pfalz Bezirksregierung 275, 279, 298, 312, 492 Pfalz-Orchester 124 Pfalzel 348 Pfälzer Bauernbund 362 Pfälzische Bauernschaft 363, 403, 434 Pfälzische Gas AG 279,413 Pfälzische Landesgewerbeanstalt 262 Pfälzische Lehrervereine 397 Pfälzischer Beamtenbund 240 Pfälzischer Lehrerverein 399 Pfälzische Verlagsanstalt 479 Pfalzwerke 125,295,296,332 Pfeffer von Salomon, Franz 51 Pfeiffer, Wilhelmine 331 Pfeuffer, Elisabeth 203 Pfordten, Elisabeth von der 194 Pfordten, Theodor von der 194 Pies, Käthe 215 Pietisten 331
Pirmasens 14, 55, 118, 140, 188, 189, 241, 242, 280, 308, 313, 335, 341, 343, 356, 372, 479 Bezirksamt 16, 140, 165, 168, 189,342 Hilfspolizei 141 Park- und Bürgerbräu AG 280 Straßenreinigung 118 Plankensteiner, Tobias 367 Platte, N. 244 Plauen 395,502 Sächsischer Telefunken-Vertrieb 395 Plettenberg 420 Plorin, Eugen 56 Pöcking 122 Polen 144, 267, 268, 299, 309, 406, 435, 455, 466 Politische Inspektion Nord-West 26 Politische Inspektion West 26 Polizeiämter Ilmenau 201 Landau 122 Ludwigshafen 201 Mainz 130,211 Sorau 201 Worms 130 Polizeidirektionen Kaiserslautern 277 Mainz 225 Polizeipräsidenten Aachen 293,513 Augsburg 459 Darmstadt 211 Karlsruhe 480 Koblenz 501 Metz 414,498 München 421 Saarbrücken 414,463,498 Polizeischulen Cottbus 201 Polzin 123 Pommern 449 Provinzialrat 449 Porschkeim 191 Portschy, Tobias 123 Porz-Wahn 209 Posen 140, 460
569
Potsdam 313,500 Pracht 476 Präparandenschulen Blieskastel 124 Kirchheimbolanden 364 Kusel 228, 303 Speyer 124 Presse Bei uns daheim 292 Hamburger Fremdenblatt 292 Pfälzische Post 220, 458, 465 Pfälzische Rundschau 292, 457 Zweibrücker Merkur 292 Pretsch, Hermann 330 Preußen, Prinz August Wilhelm von 410 Preußen 1 Kultusministerium 439 Staatsrat 170,281,355,446,494 Priester, Berta 402 Progymnasien Bad Dürkheim 242 Grünstadt 331 Kusel 299,309 Neustadt a. d. Weinstraße 300 St. Ingbert 128 Prösch, Maria 182 Protestantische Landeskirche der Pfalz 128, 129,334, 345,399, 489 Provinzial-Feuerversicherungs-Anstalt Rheinland 265 Prüfungskommission für lothringische Flücht linge 117 Prüm Landkreis 27
Q Quednow, Gustav 369 Quednow, Maria Anna 369 Quint Glöckner-Werke 195 Quirnbach 469
570
R Rabenstein 222 Rachtig 350 Radebeul 353 Radio Saarbrücken 323 Radom 429 Raiffeisenverband Westmark 190 Rainer, Friedrich 471 Ramm, Heinrich 371 Ramm, Rudolf 141, 167, 189, 229 Ramm, Wilhelmine. Siehe Caspary, Wilhel mine Ramstein 417 Ranner Dreieck 272 Rasche, Lina 447 Ratingen 475 Rauchecker, Hildegard 246 Ravengiersburg 291 Realgymnasien Aachen 264 Dieburg 515 Elberfeld 470 Köln 451 Mannheim 371 Meisenheim 229 Trier 350,448 Uerdingen 369 Völklingen 167 Witten 371 Realschulen Bad Salzeimen 135 Berlin-Steglitz 497 Bitburg (Landwirtschaftsrealschule) 403 Bonn 403 Buer 390 Elberfeld 408 Eppingen 412 Frankenthal 434 Friedrichsthal 120 Gernsheim 515 Groß-Umstadt 515 Hof 113 Karlsruhe 163 Koblenz-Kemperhof 183 Landau 343,358
Mettmann 439 München (Ludwigs-Kreisrealschule) 307 Münster (Eisass) 138 Neuburg a. d. Donau 273 Neustadt a. d. Weinstraße 388, 468 Nidda 328 Pirmasens 341,343 Saargemünd 201 Speyer 250 Weierhof 250, 323, 437 Winnweiler 379 Rechtsanwaltskammern Frankfurt am Main 290 Köln 159 Zweibrücken 246, 247, 248 Reckmann, Fritz 27, 179 Reckmann, Josef 373 Recktenwald, Katharina. Siehe Cullmann, Katharina Recktenwald, Nikolaus 375 Reden 192 Grube Itzenplitz 192 Refardt, Ilse 455 Regensburg 460, 509 Regimenter Kgl. Bayerisches Infanterie-Leibregiment 372 1. Bayerisches Fußartillerie-Regiment 480 1. Bayerisches Ulanen-Regiment 12, 447 2. Bayerisches Fußartillerie-Regiment 201, 480 2. Bayerisches Schweres Reiter-Regiment 240 2. Bayerisches Ulanen-Regiment 200, 432 3. Bayerisches Cheveaulegers-Regiment "Herzog Karl Theodor" 201 3. Bayerisches Infanterie-Regiment 186 5. Bayerische Ersatzbrigade 116 5. Bayerisches Feldartillerie-Regiment 238, 246, 326 6. Bayerisches Feldartillerie-Regiment 326 8. Bayerisches Infanterie-Regiment 124, 406 8. Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment 489
9. Bayerisches Infanterie-Regiment 186 11. Bayerisches Infanterie-Regiment 509 12. Bayerisches Feldartillerie-Regiment 307, 349 17. Bayerisches Infanterie-Regiment 163, 196, 428 18. Bayerisches Infanterie-Regiment 261, 397, 464 20. Bayerisches Feldartillerie-Regiment 307 22. Bayerisches Infanterie-Regiment 201, 335,428, 459 22. Bayerisches Reserve-Infanterie-Regiment 301 23. Bayerisches Infanterie-Regiment 124, 201,257, 276, 489 25. Bayerisches Infanterie-Regiment 257 9. Württembergisches Infanterie-Regiment (Ulm) 116 Artillerie-Regiment Nr. 11 298 Artillerie-Regiment Nr. 227 221 Feldartillerie-Regiment Nr. 10 293,386 Feldartillerie-Regiment Nr. 16 368 Feldartillerie-Regiment Nr. 21 155 Feldartillerie-Regiment Nr. 22 265 Feldartillerie-Regiment Nr. 27 155 Feldartillerie-Regiment Nr. 31 340 Feldartillerie-Regiment Nr. 266 243 Festungs-Infanterie-Regiment Nr. 999 (Strafregiment) 160 Fußartillerie-Regiment Nr. 2 155, 355 Fußartillerie-Regiment Nr. 3 515 Fußartillerie-Regiment Nr. 3b 301 Fußartillerie-Regiment Nr. 4 155 Fußartillerie-Regiment Nr. 9 351, 355, 513 Fußartillerie-Regiment Nr. 18 265 Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 405 Grenadier-Regiment Nr. 2 497
Infanterie-Regiment Nr. Infanterie-Regiment Nr. Infanterie-Regiment Nr. Infanterie-Regiment Nr. Infanterie-Regiment Nr. Infanterie-Regiment Nr.
20 23 26 42 53 57
222 500 453 431 363, 364 414
571
Infanterie-Regiment Nr. 65 375 Infanterie-Regiment Nr. 70 167,414 Infanterie-Regiment Nr. 83 486 Infanterie-Regiment Nr. 94 138 Infanterie-Regiment Nr. 107 268 Infanterie-Regiment Nr. 116 291 Infanterie-Regiment Nr. 118 331,386 Infanterie-Regiment Nr. 124 217 Infanterie-Regiment Nr. 125 339 Infanterie-Regiment Nr. 130 244 Infanterie-Regiment Nr. 135 376 Infanterie-Regiment Nr. 140 497 Infanterie-Regiment Nr. 485 147 Reichswehr-Regiment Nr. 6 497 Reiter-Regiment Nr. 15 330,453 Reserve-Feldartillerie-Regiment Nr. 47 293 Ulanen-Regiment Nr. 5 501 Regner, Hildegard 142 Rehau 488 Reichenbach (Kr. Birkenfeld) 505 Reichertz, Fritz 195 Reichertz, Peter 378 Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Ar beitslosenversicherung 362 Reichsarbeitskammer 432 Reichsausschuss der deutschen Jugendver bände 67 Reichsausschuss für Reblausbekämpfung 351 Reichsbank-Nebenstelle Saarbrücken 192 Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 134, 213, 333, 409 Reichsbauernrat 153, 190, 209, 262, 340, 403, 476, 486 Reichsbauernthing 266, 270 Reichsgericht Leipzig 469 Reichshof 318 Reichsjugendführer der NSDAP 67,68 Reichsjugendfuhrung 273, 456 Reichskolonialbund 484 Reichskommissar für das Saarland 129, 267, 304, 362 Reichskommissar für die besetzten norwegi schen Gebiete 377
572
Reichskommissar für die Rückgliederung des Saargebietes 149,164,429 Reichskommissar für die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich 129, 164, 192, 298, 304, 305, 389, 432 Reichskulturkammer 11 Reichsluftschutzbund 498 Reichsnährstand 11 Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung 510 Reichspressekammer 415 Reichspropagandaamt 219 Reichsrat 494 Reichsredner 205, 210, 236, 328, 336, 433, 456 Reichsrundfunkgesellschaft 323, 451 Reichsschrifttumsstelle 218 Reichssender Saarbrücken 451 Reichssicherheitshauptamt 143, 391,459 Reichssippenamt 345 Reichsstand der deutschen Industrie 11 Reichsstand des deutschen Handels 11 Reichsstand des deutschen Handwerks 11 Reichstag Wahlkreis 1 (Ostpreuflen) 368, 376, 390, 453 Wahlkreis 2 (Berlin) 498 Wahlkreis 3 (Berlin-Ost) 281 Wahlkreis 4 (Potsdam) 270, 293 Wahlkreis 6 (Pommern) 270, 340, 449, 498 Wahlkreis 7 (Breslau) 266 Wahlkreis 8 (Liegnitz) 135, 314 Wahlkreis 10 (Magdeburg) 178 Wahlkreis 11 (Merseburg) 448 Wahlkreis 12 (Thüringen) 368 Wahlkreis 13 (Schleswig-Holstein) 453 Wahlkreis 16 (SüdhannoverBraunschweig) 481 Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau) 223,266, 426, 461,494 Wahlkreis 20 (Köln-Aachen) 209, 270, 293 Wahlkreis 21 (Koblenz-Trier) 22,25, 114, 171, 178, 190, 237, 291, 355, 368, 373, 419, 420, 439, 446, 475, 501, 506, 513
Wahlkreis 22 (Düsseldorf-Ost) 148, 376, 390, 453 Wahlkreis 23 (Düsseldorf-West) 340, 486 Wahlkreis 24 (Oberbayern-Schwaben) 220 Wahlkreis 25 (Niederbayern) 204 Wahlkreis 26 (Franken) 186, 480 Wahlkreis 27 (Rheinpfalz-Saar) 149, 164, 186, 192, 226, 262, 304, 331,335, 340, 342, 349, 363, 372, 388, 403, 413, 424, 429, 432, 461,491,500 Wahlkreis 28 (Dresden-Bautzen) 139 Wahlkreis 30 (Chemnitz-Zwickau) 149, 201 Wahlkreis 31 (Württemberg) 281 Wahlkreis 33 (Hessen-Darmstadt) 259, 387, 406, 421 Wahlkreis 34 (Hamburg) 226, 340 Wahlkreis 35 (Mecklenburg) 135,226 Wahlkreis Land Österreich 367 Wahlkreis Saarland 192, 200, 363, 400, 424, 491, 500 Reichstheaterkammer 236 Reichsverband der deutschen Presse 449, 455 Reichsverband der deutschen Zeitungsverle ger 415 Reichsverband deutscher Schriftsteller 245 Reichswehr Brigade IV 120 Reichswirtschaftskammer 220 Reidel, Ludwig 379 Reischach, Karl August Graf von 380 Relsberg 365 Remscheid 483 Reppert, Eduard 382 Reppert, Rudolf 28, 77, 181 Reutlingen Tonos-Verlag 303 Reval 370,411,412 Rhein, Alma 426 Rheinbreitbach 28, 382, 383 Rheinbrohl 404 Rheingönheim 334 Rheinhessen 2, 5, 12, 32, 33, 34, 35, 51, 56, 212, 289, 406, 433,510
Provinzialausschuss 205,405,515 Provinziallandtag 144, 172,411,432 Rheinische Republik 286 Rheinland 1,3,7 alliierte Besatzungszone 1,13 Rheinland-Pfalz 1, 2, 7, 12, 35, 57, 58, 129, 157, 185,308,445,493,507 Rheinprovinz 12,24,58,267,382 Provinziallandtag 249, 347, 418, 439, 446 Provinzialrat 148, 171, 204, 209, 340, 373, 446 Rieder, Georg 384 Riedlingen 309 Rieschweiler 176 Ringshausen, Friedrich 33, 176, 433 Ringweilerhof 484 Rinklef, Karl 385 Riol 174 Ritter, Heinrich 33, 34, 206 Ritter, Jakob 386 Ritzel, Heinrich 427 Röchling GmbH 238 Rockenhausen 12, 238, 311, 379 Bezirksamt 16, 133 Rodalben 310,490 Roding 167 Roggats 425 Rögner, Margot 211 Rohm, Ernst 11, 46, 51, 56, 60, 66, 74, 165, 421 Röhm-Putsch 194, 197, 203, 314, 422, 487 Rohrbach b. Landau Tiefbauunternehmen W. Odrich 344 Röhrig, Elisabeth 273 Röhrig, Konrad 388 Rom 369,507 Römer, Bürgermeister 219 Rosenberg, Alfred 298 Rosenheim 421 Rosenstock 6 Rostock Überlandzentrale (AEG) 135 Rotenburg (Wümme) 419 Rotes Hakenkreuz 71 Rotes Kreuz 78, 175, 276, 383, 431, 442 Freiwillige Sanitätskolonne Speyer 251
573
Mayen 254 Rote Zone 231 Roth, Christian 392 Rothacker, Hans 230 Rothenburg ob der Tauber 235 Rshischtschew 179 Rübenach 209 Rüdesheim a. Rh. 35 Rügen 449 Ruhrbesetzung 332 Ruhrgebiet 199, 454 Ruhrkämpfe 293 Rumänien 292,301 Rüsselsheim 388 Russland 124, 243, 265, 325, 327, 331, 352, 377,389, 435,489, 500 Rust, Bernhard 419 Ruwer 287
SA Sturmkompanie von Killinger 282 SA-Brigaden 3 (Altpreußen) 368 7 (Grenzland-Mitte) 271 11 (Mecklenburg) 226 21 (Niederschlesien) 314 30 (Berlin) 271 43 (Thüringen-Nord) 369 49 (Frankfurt am Main) 237 50 (Darmstadt bzw. Starkenburg) 56, 58 51 (Pfalz-Saar bzw. Ostpfalz) 55, 56, 117, 197, 277,389, 430, 484 52 (Koblenz) 55,57,502 53 (Baden-Nord) 481 55 (Württemberg-Nord) 481 61 (Hannover) 481 75 (Gladbach-Rheydt) 148 107 (Stolp) 271 150 (Rheinhessen) 56,58, 133 151 (Westpfalz) 56, 168, 246, 389, 430, 490 152 (Trier) 55,57 153 (Unterbaden) 56
574
162 (Minden-Nienburg) 237 250 (Lothringen) 20, 56 250 (Offenbach am Main) 56 II (Frankfurt am Main) 57 SA-Fliegersturm III (Gonsenheim) 58 SA-Gaustürme Hessen 53 Pfalz 53,54 Rhein 53,54,245 Ruhr 54 Saar 53 SA-Gruppen Alpenland (Linz) 368 Bayerische Ostmark (Bayreuth) 148, 481 Berlin-Brandenburg 238, 271, 282, 369 Franken (Nürnberg) 428 Hansa (Hamburg) 226 Hessen (Frankfurt am Main) 55, 57, 58, 237 Hochland (München) 472,481 Kurpfalz (Mannheim) 35, 56, 58, 60, 165, 168, 197, 215, 227, 282, 324, 341, 389, 430, 481 Mittelrhein (Koblenz) 57, 58, 67, 115, 237 Niederrhein (Düsseldorf) 148,341 Niedersachsen (Hannover) 238 Oder (Frankfurt a. d. Oder) 197 Ostland (Königsberg) 368 Pommern (Stettin) 271 Schlesien (Breslau) 134 Süd (München) 421 Südmark (Graz) 215 Südwest (Koblenz) 55, 245 Südwest (Stuttgart) 55, 282, 481 Thüringen (Weimar) 55 West (Koblenz) 55, 148, 237, 245, 421, 502 Westmark (Koblenz) 35, 55, 56, 57, 58,60, 67, 115,237, 282,314,369,378,430 SA-Marine-Brigaden 7 (Mannheim) 57 SA-Obergruppen II (Stettin) 341 III (Koblenz) 55, 148, 282, 422 IV (München) 148, 422
V (Frankfurt am Main) 55 V (Stuttgart) 55, 282 VII (München) 422 IX (Koblenz) 56, 58, 282, 369 Ost (Berlin) 187 SA-Regimenter 231 236 SA-Reichsfiihrerschule (München) 136, 139, 251,271,341 SA-Reichsführerschule (Wien) 168 SA-Sportschulen Babenhausen 134 Münsingen 134 SA-Standarten 4 (Nordpfalz) 133 5 (Pirmasens) 168 5 (Vorderpfalz) 221 7 271 8 364 9 (Frankenthal) 196,465 13 (Münster) 236 17 (Deidesheim bzw. Ludwigshafen) 153, 196, 231,257, 465 18 (Landau) 123, 153, 196, 339, 364 21 (Gau-Odernheim) 126 21 (Nierstein) 467 22 (Zweibrücken) 14,324 23 (Kaiserslautern) 246, 364 31 (Ludwigshafen) 197 34 378 39 (Düsseldorf) 454 39 (Kyritz) 271 70 (Saarbrücken) 311,324 89 (Wismar) 136 110 (Heidelberg) 134 117 (Mainz) 58, 126 118 (Worms) 58 224 (Alzey) 58, 144 224 (Brandenburg-West) 271 261 (Montabaur) 55 365 (Westerburg) 58 I (Köln) 53 II (Hessen-Nassau-Süd) 57 II (Koblenz) 53, 54, 337 II (Neuwied) 467 II (Rheinland) 514
II (Saarbrücken) 500 II PM (Wismar) 136 III (Trier) 53, 323 III (Waldbröl) 54, 55 V (Trier) 54, 467 VI (Hessen-Darmstadt) 57, 432 VI (Idar-Oberstein) 54, 55 XI (Rheinhessen) 57 Gotting (Berlin) 456 Jägerstandarte 3 (Traunstein) 148 R 18 (Speyer) 277 RS 1 (München) 471 S A-U ntergruppen Baden 55,481 Essen 341 Hessen-Darmstadt 57 Hessen-Nassau-Süd 57, 237 Koblenz-Trier 55, 502 Mecklenburg 226 Niederschlesien 314 Pfalz-Saar 55, 123, 168,235,389,430 Württemberg 55, 282 Saar-Ferngasgesellschaft AG 149, 279, 332, 429 Saaralben Kanton 20 Saarbrücken-Altenkessel 421 Saarbrücken 14, 20, 21, 56, 163, 168, 174, 188, 198, 284, 288, 289, 311, 312, 325, 333, 346, 363, 396, 400, 415, 448, 462, 473, 500 Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal AG 140 Landkreis 129,311,491 Medizinaluntersuchungsamt 222 Vereinigte Flaschenhütten 382 Saarburg 198,233,321 Landkreis 198,199,439 Saarburg (Lothringen) Landkreis 20, 485 Saardeutscher Volksbund 193 Saargebiet 2, 16, 18, 19, 56, 75, 120, 164, 192, 283, 291, 308, 309, 311, 333, 334, 382, 400, 424, 429, 430, 445, 470 Regierungskommission 128 Verwaltungsausschuss 12 8
575
Saargemünd Landkreis 20, 298, 309 Saarland 129,219,247,289,415,430 Saarlouis 263 Saarvereine Deutschlands 446 Sachsen 340, 486 Salzburgen Landkreis 19,231,238,302 Salzgitter 223 Salzmann, Heinrich 347 Sambraus, Ella 345 Sanddorf 323 Saratow 455 Sassenroth 477 Saßnitz 449 Sauer, Amalie 295 Saulgau-Hochberg 310 Schacht, Hjalmar 433 Schafbrücke 353 Schäfer, Erna 126 Schäfer, Fritz 132 Schäfer, Jakob 396, 397 Schäfer, Karl 436 Schäftlarn 137 Schall, Heinrich 399 Scharewski, Herta 508 Schatthausen 174 Schaub, Peter 400 Schaumburg 488 Scheidt 311, 312 Scheidterberg 415 Schemm, Hans 79 Schenk, Alma 156 Scherer, Baumeister 249 Scherhag, Jakob 254 Scheu, Georg 401 Scheyer, Gustav 402 Schickert, Ludwig 402 Schierbrok 357 Schießer, Klärchen 228 Schilling, Julius 405 Schilling, Karl 33, 212, 213, 387, 452 Schillingen 116 Schimmel, Johann 406 Schinderhannes 291 Schirach, Baldur von 67, 291
576
Schitomir 415 Schlageter, Albert Leo 251 Schlageter-Gedächtnisbund 454 Schlapp, Maria 451 Schleching 510 Schlee, Ludwig 408 Schleißheim 209 Schienger, Franz Peter 58 Schleswig 339 Schleswig-Holstein 169 Provinzialrat 453 Schlieker, Ewald 151,346 Schliersee 168,472 Schloimann, Carl 411 Schlüchtern 407 Schmeicher, Jakob 412 Schmeicher, Willy 202 Schmelzeisen, Gertrud 356 Schmid, Gertrud 115 Schmidt, Georg 22, 85 Schmidt, Georg Maria 415 Schmidt, Helene 233,418 Schmidt, Lisette. Siehe Dietrich, Lisette Schmidt, Margarete 375 Schmitt, Adolf 147 Schmitt, Emmi 230 Schmitt, Ernst 24, 45, 443 Schmitt, Gertrud 497 Schmitt, Johann 418 Schmitt, Maria 283 Schmitt, Peter 25, 410, 420 Schmitz, Anna. Siehe Thieser, Anna Schmitz, Elfriede 377 Schneider, Heinrich 446 Schneidhuber, Johann Baptist 421 Schniftenbergerhof 402, 403, 404 Schöffengerichte Frankfurt am Main 172 Köln 264 Stuttgart 160 Trier 351 Scholl, Friedrich 422 Scholl, Klara. Siehe Mennen, Klara Schönau (Pfalz) 242 Schönau im Schwarzwald 251 Schönebeck 135, 155
Fa. Hoye 135 Schönfelder Hof 115 Schönferchen 482 Schreder, Louis 423 Schreiber, Jenny 256 Schreier, Maria. Siehe Boost, Maria Schreiner, Karl 256 Schrezheim 348 Schubert, Franz 480 Schubert, Ludwig 424 Schultz, Walter 32 Schulz, Johannes 254 Schumacher, Karl 62 Schumann, Ella 274 Schützen- und Wanderbund 332 Schwabsburg 437 Schwalbach 517 Schwarz, Franz Xaver 142 Schwarze Reichswehr 270 Schwarzes Meer 267 Schwarzwald 316 Schwebei, Berta 201 Schwebei, Otto 426 Schwede-Coburg, Franz 450 Schweiz 295, 464 Schwendel, Friedrich 427 Schwendel, Margarete 427 Schwender, Luise 112 Schwerin 339 Schwerte 390 Schwitzgebel, Eduard 428 Schwitzgebel, Fritz 46, 55, 56, 389, 431 Schwitzgebel, Pauline 428 Schworm, Karl 12 Schwurgerichte Bad Kreuznach 181 Darmstadt 137 Frankenthal 165 Pirmasens 141,202 Trier 159 SD-Abschnitte IX (Würzburg) 211 Saarbrücken 121 SD-Hauptamt 143, 454, 457, 459 SD-Oberabschnitte Elbe 391
Nordost 454 Süd 143 Südwest 143,211 Seebach 116 Seeger, Gabriele 380 Seifertshausen 416 Selbstschutz 466 Seldte, Franz 433 Selzner, Claus 33,51, 123 Sender, Sally 435 Separatisten 342, 345, 360, 364, 378, 430, 469, 489, 513 Serbien 326, 351 Seugast 185 Seyler, Hermann 434 Shitomir 332 Sibirien 381 Sibley, Cyril William 350 Sieben, Johann Baptist 436 Siebenbürgen 267 Sieben, Hermann 437 Siegen 44, 502 Siekmeier, Heinrich 286 Siekmeier, Simon 438 Sien 305 Siershahn 370, 371 Simmer, Johann 441,444 Simmem 198,360 Landkreis 24 Simon, Adam 445, 448 Simon, Gustav 7, 22, 24, 25, 26, 27, 29, 45, 52, 113, 158, 171, 183, 185, 194, 199, 200, 208, 233, 244, 245, 249, 254, 284, 286, 287, 291, 330, 338, 347, 352, 354, 357, 373, 374, 383, 394, 419, 439, 443, 506, 507 Simon, Karl 12, 13, 447 Simon, Maria 122 Simon, Paul 27, 86, 285, 320, 346 Simon, Reichsbannermann 337 Singerhoff, N. 476 Sinner, Hedwig 281 Sinnerthal 119 Slesina, Leo 451 Slowenen 272 Smeets, Josef 378
577
Sobernheim 500 Sochatzy, Konrad 405 Solingen Papierfabrik Otto Jagenberg 464 Solms-Laubach, Georg Friedrich Graf zu 143 Somme 307 Sommeschlacht 351 Sondergerichte Frankenthal 403 Kaiserslautern 403 Köln 234 Sonthofen 3 Sötern 181 Sowjetunion 215,451 Sparkassen Kaiserslautern 317 Koblenz 169 Köln 373 Mainz 515 St. Goar 373 Trier 159 Sparkassen- und Giroverband des Saarlandes 129 Sparkassen- und Verwaltungsschulen 387 Spartakusbund 513 SPD 134, 301, 336, 371, 378, 398, 419, 427, 505 Speer, Albert 77, 297 Speicher (Eifel) 195,378 Speyer 117, 134, 176, 179, 219, 250, 251, 302, 306, 326, 397, 417, 462, 464, 472, 473, 488, 492 Bezirksamt 177,472 Heinrich Mülberger & Co. 176 Historisches Museum der Pfalz 345 Kurpfalz-Sektkellerei 251 Stiftungskrankenhaus 177 Synagoge 177 Spichern 20 Spies, Hilda 163 Sporrenberg, Paul 453 Sprenger, Jakob 34, 44, 131, 143, 162, 205, 206,212, 289,332, 438, 462 SS-Abschnitte I (München) 266, 459
578
II (Koblenz) 514 IV (Braunschweig) 514 VI (Brieg bzw. Breslau) 139 VIII (Linz) 145 IX (Würzburg) 459 X (Stuttgart) 64 XI (Frankfurt, Wiesbaden, Koblenz) 62, 65, 136, 145, 155, 191, 250, 267, 271, 353, 377, 507 XII (Frankfurt a. d. Oder) 377 XIII (Stettin) 498 XVI (Magdeburg) 377 XIX (Karlsruhe) 64 XX (Kiel) 454 XXI (Görlitz bzw. Schweidnitz) 136, 267 XXIII (Berlin) 498 XXIX (Mannheim) 62,64,141,459,498 XXX (Kassel) 155 XXXII (Augsburg) 459 XXXIV (Neustadt) 64, 153, 222, 228, 278, 294, 450, 503 XXXIX (Prag) 450 XXXX (Bromberg) 278 XXXXI (Thorn) 271 XXXXII (Gnesen) 466 West 514 SS-Brigaden 2 (Hessen-Nassau) 61 5 (Rheinland) 63,514 10 (Ludwigshafen) 202 20 (Düsseldorf) 377 25 (Essen) 377 33 (Rheinhessen) 61 Bayern 487 Süd (München) 141,266 West (Frankfurt am Main) 61, 62, 63 SS-Gruppen Nord (Altona) 139 Süd (München) 203, 266 Süd west (Stuttgart) 64 West (Düsseldorf) 63, 64, 267 SS-Hauptamt 250 SS-Motoreinheit Mot 14 (Bingen/Kaiserslautern) 65 SS-Nachrichteneinheit Na 13 (Wiesbaden/ Mannheim) 65
SS-Oberabschnitte Alpenland 391 Böhmen-Mähren 450 Fulda-Werra 64, 487 Lothringen-Saarpfalz 65, 139 Mitte 145 Nord 145,377,450,498 Nordost 260,271,377 Ost 391,498 Ostland 217 Rhein 20, 62, 64, 65, 139, 267, 391, 454, 487 Rhein-Westmark 65, 140 Saar-Lothringen 20, 65, 139 Süd 145,203,514 Südost 272, 377 Südwest 64, 141 Warthe 140 Weichsel 267 West 64, 139 Westmark 20,65, 139,334 SS-Pioniereinheit Pi 13 (Ludwigshafen/ Mannheim) 65 SS-Rasse- und Siedlungshauptamt 153, 267, 346 SS-Reiterstandarte R 13 (Heidelberg, Mann heim) 65 SS-Reiterstandarte R 23 (Pirmasens) 65 SS-Scharen Hessen 60 Rheinland 61 SS-Sonderlager Hinzert 453 SS-Staffeln Bechtheim 60 Frankfurt am Main 60 Offenbach am Main 60 SS-Standarten 2 (Hessen-Nassau) 61,260 5 (Brohl bzw. Traben-Trarbach) 63, 65, 514 7 (Plauen) 503 10 (Pfalz) 64, 141, 202, 228, 372, 414 13 (Stuttgart) 277 18 (Königsberg) 277 20 (Düsseldorf) 377, 390, 454 21 (Magdeburg) 155
22 (Mecklenburg-Lübeck) 136 23 (Oppeln) 139 24 (Ostfriesland) 139 25 (Essen) 294, 377 26 "Paul Berck" (Halle) 503 32 (Heidelberg) 65,277 33 (Darmstadt bzw. Mainz) 61, 62, 65, 211,260,316 36 (Danzig) 260 42 (Berlin) 498 46 (Dresden) 202, 502 58 (Köln bzw. Aachen) 260, 294, 390 61 (Masuren) 391 65 (Freiburg) 277 78 (Wiesbaden) 62,65,217,316 82 (Bielefeld) 278 85 (Saarbrücken) 65 91 (Torgau bzw. Wittenberg) 155 93 (Koblenz) 63 125 (Metz) 65 Germania 210 1 (= Italien) 202 I (Koblenz) 63 I (München) 487 II (Trier) 63 III (Aachen) 63 III (Frankfurt am Main) 61 III (Hessen) 62 V (Rheinland) 61,62 VII (Rhein) 62,63,514 XI (Essen) 377 XXXII (Pfalz) 64, 141 SS-Stürme Kaiserslautern 64 Koblenz 63 Ludwigshafen 64 Neustadt an der Weinstraße 64 Pirmasens 64 Trier 63 SS-Totenkopfverbände 66, 203, 377 SS-Verfügungstruppe 66 St. Avoid 302, 309, 468 Landkreis 20 St. Dizier 408 St. Goar Landkreis 24
579
St. Goarshausen 127, 161, 162 Landkreis 35, 57, 63, 483 St. Ingbert 128, 188,499 Bezirksamt 128 Gewerbe-und Kaufmannsgericht 128 St. Johann 382 St. Louis (USA) American Wine Compagnie 251 St. Wendel 216,511,516 Eisenbahnwerkstätte 375 St. Wendel-Breiten 375 Staatsanwaltschaften Bad Kreuznach 306,419 Düsseldorf 144 Frankenthal 125,177,220,231,465 Frankfurt am Main 290 Hirschberg 136 Kaiserslautern 133, 247 Kassel 488 Koblenz 234, 243, 366, 478 Köln 159 Landau 407 Mainz 512 Trier 199,256,375 Zweibrücken 247 Staatspolizeiämter Berlin 143 Darmstadt 143 Staatspolizeistellen Neustadt a. d. Weinstrafle 5 Stade 154 Stadecken 172 Stadträte Alzey 452 Andernach 253 Bad Bergzabern 335 Bad Dürkheim 349 Bad Kreuznach 482 Berlin 282, 390, 497 Coburg 186 Düsseldorf 148 Edenkoben 112 Frankfurt am Main 237, 461 Germersheim 117 Höchst 407 Idar 245
580
Kaiserslautern 192, 246, 317, 489 Kassel 494 Kaub 269 Koblenz 170, 171, 204, 264, 291, 321, 352, 446, 475 Köln 259 Lambrecht 388 Landau 122 Ludwigshafen 219,257,392,464 Mainz 205,515 Mayen 180 Mettmann 439 Neustadt a. d. Weinstraße 122, 222, 235, 322, 349, 408, 413, 468, 484, 493 Neuwied 467 Oberlahnstein 482 Oppau 257 Pirmasens 188,372 Saarbrücken 167 Speyer 177,472 Stettin 449 Trier 159,284,375,442,449 Worms 126,289,411,432 Zweibrücken 323, 478 Staebe, Erich 455 Staebe, Gustav 35 Staffel (Lahn) 366 Stahl, Anna Margaretha 457 Stahl, Georg 21 Stahlhelm 154, 155, 169, 178,226,246,254, 282,352, 487, 505,510 Stalingrad 21 Starck, Konrad 459 Starkenburg 32,510 Provinziallandtag 512 Starnberg 332 Statz, Dr. 122 Staudernheim 24, 418, 419, 420 Stawinoga, Robert 206 Steeg 197 Steele 373 Steigerwald 205 Steinach b. Mering 460 Steinborn, N. 268 Steinebach, Maria 355 Steinhagen 341
Stetten 230 Stettin 209, 448 Stinnes, Hugo 382 Stockheim 274 Stöhr, Wilhelm 461 Stöhr, Willi 164,229 Stoigino 259 Stolberg 146 Fa. William Prym GmbH 145 Stolleis, Heinrich 462 Stranzendorf 169 Straßburg 285, 357 Strassen 28 Strasser, Gregor 138, 176, 212, 289, 320, 507 Streb, Emil 14 Streb, Sebastian 464 Streicher, Julius 187,267 Strempel, Aloys 137 Stresemann, Gustav 205 Stroop, Jürgen 20 Strub, Adam 466 Struve, Wilhelm 25, 467 Struve, Willy 24, 26, 27, 54, 285, 320 Studemund, Annemarie 515 Studenten-Stoßtrupp Kaiserslautern 345 Studentenverbindungen Corps Hubertia 492 Corps Isaria 382 Studert, Kreisinspekteur in Zeltingen 347 Stuttgart 115, 217, 380, 381,413, 451 Fa. Albert Martz Mal- und Zeichenartikel 168 Stützei, Gertrud 339 Sudetengau 434, 502 Sudetenland 182 Südosteuropa-Gesellschaft 164 Sulzbach Lebensmittel-Großhandlung Eduard Schneider 247 Sybel, Walther von 382 T
Tannenbergbund. Siehe Deutschvölkischer Offiziersbund
Technische Hochschulen Berlin 382 Bingen 154,418 Darmstadt 515 Ilmenau 201 München 151,220,382 Stuttgart 413 Technische Nothilfe 204,414 Tellig 114 Tenhaeff, Mathias 291 Terboven, Josef 377, 442, 443 Thiel, Ludwig 469 Thierack, Otto 160 Thieser, Anna 485 Thill, Margarete 173 Thimel, August 470 Thors, Marianne 137 Thule-Gesellschaft 274 Thullen, Sibylle 244 Thüring, Johann 471 Thüringen 224, 307, 486 Thyssen-Konzern 274 Tichau 120 Tierärztekammer Hessen 508 Timm, Jan. Siehe Haltern, Fritz Tirol 326,367 Tiroler Kaiserjäger 367 Todt, Fritz 77, 295, 297 Torgau, Willy 507 Traben-Trarbach 354 Krankenhaus 113 Traunstein 412,421 Trautvetter, Otto 473 Treis 233,234 Trendelburg 495 Triebei, Friedrich 73 Trier 54, 71, 127, 159, 170, 174, 175, 182, 184, 194, 236, 256, 260, 266, 273, 285’
323, 336, 355, 356, 357, 369, 370, 371, 409, 449, 473, 475, 506, 507 Bezirksregierung 347, 439 Eisenbahnbetriebswerk 375 lnsel-Textilhaus 194, 195 Kolonialwarengroßhandlung Wi lhelm Dehler 229 Landkreis 283, 442, 506
581
Regierungsbezirk 22, 23, 27, 63, 399, 449 Rheinische Wohnungsfürsorge GmbH 113 Saar-Sektkellerei Duhr KG 194 Weingroflhandlung Duhr-Conrad-Fehres 194 Tschechoslowakei 450 Tschenstochau 318 Tschernigow 332,392,393,414 Tübingen 168,193,282 Osiandersche Buchhandlung 281 Türkei 316 Türkismühle 448 Turner, Harald 267 Tuteur, Paul 247 Tuttlingen 343 U
Uhl, Martha 512 Ukraine 123,332,377,392,405,454 Ulm 276 Ulrich, Curt von 53, 54 Unfälle 112, 185, 197, 228, 257, 287, 297, 315,381,481,503 Ungarn 115,316 Unger, August 474 Universitäten Berlin 209, 297, 328, 372, 442, 515 Bonn 156,209,286,423,429,439,475 Brüssel 253 Erlangen 167,186,463,492 Frankfurt am Main 142, 162, 237, 297, 423, 442,443, 444, 445,461,474 Freiburg 142, 175, 214, 286, 351, 405, 423 Gießen 130, 142, 175, 212, 289, 328, 405, 426,515 Göttingen 293 Halle 382 Hamburg 345 Heidelberg 128,129,142,220,289 Köln 156, 214, 266, 351, 372, 439, 461, 470,513 Königsberg 213 Leipzig 405
582
London 442 Marburg 159,209,212,452 München 162, 167, 209, 246, 266, 289, 297, 307, 345, 372, 382, 405, 428, 475, 486,515 Münster 130,237 Nancy 428 Philadelphia 442 Rostock 209 Straßburg 286, 372, 405, 428 Tübingen 281,339 Würzburg 162, 186, 203, 244, 246, 297, 345, 492 Untergarching 509 Unterheinriet 339 Unterlahnkreis 35, 57 Unterschleißheim 499 Unterwesterwaldkreis 35, 57, 269 Urmes, Johann Baptist 475 Urmes, Josephine 475 Ürzig 183,338 US-Geheimdienst 416 USA 265, 266, 489, 503 Usingen 371 Uslar 207,213 V
Vaihingen auf den Fildern 339 Vallendar 115,352 Värpalota 210 Velbert 207 Veldenz 184,347 Weingut Bottler 347 Velen 316 Velten 337 Venter, Philipp August 476 Verdun 126,351 Vereinigte Saarländische Elektrizitätswerke 149,332 Vereinigung der Verfolgten des Nazi-Re gimes (VVN) 160 Verletzungen im Kampf mit politischen Geg nern 150, 157, 206, 227, 337, 345, 371 Versailler Vertrag 1, 12, 18 Verwaltungsakademie (Ludwigshafen) 417
Verwaltungsgerichte Mainz 207,466,515 Neustadt a. d. Weinstraße 412 Verwaltungshochschulen Köln 351 Viehwirtschaftsverband Saarpfalz 379 Voit, Konrad 478 Volbehr, Claus Friedrich Karl 479 Völkisch-Sozialer Block 187, 349, 376, 407 Völkischer Block 13,120,205,458 Völkischer Bund 364 Völkischer Bund Eberswalde 231 Völklingen 238,517 Volksblock. Siehe Bürgerpartei Volksbund für das Deutschtum im Ausland 398 Volksdeutsche Bewegung (Luxemburg) 29, 173,374, 475 Volksdeutsche Mittelstelle 260, 362 Volksgericht Innsbruck 368 Volksgerichtshof 195, 249, 266, 282, 367, 449, 486, 504,513 Volkshochschulen Bad Bergzabern 335 Saarbrücken 311 Volksschulen Albersbach 303 Albessen 434 Alsheim-Gronau 304 Altenbamberg 325 Altenglan 299, 300 Altleiningen 364 Annweiler 304 Armsheim 405 Arzheim 355 Baalbom 397 Bad Bergzabern 343 Bad Soden am Taunus 223 Bellheim 164 Bendorf 168 Berlin-Niederschönhausen 497 Besch 442 Bobenheim 238 Böhl 325 Boianden 304, 364 Brohl 513
Brücken 256 Buer 390 Carlsberg 408, 469 Coburg (Rückertschule) 186 Cochem 119 Contwig 335 Dahn 488 Dannenfels 261 Demmin 226 Detmold 465 Dornbirn 367 Düsseldorf 453 Edigheim 257 Einselthum 492 Eisenberg 304 Elberfeld 470 Elmstein 323 Eppingen 412 Eppstein 239 Erbach-Reiskirchen 238 Essen-Steele 373 Fahr 319 Fockenberg-Limbach 335 Forchheim 186 Framersheim 422 Frankelbach 276 Frankenthal 149, 304, 364 Frankfurt am Main 259 Freckenfeld 325 Freudenbach 457 Friedrichsthal 120 Gaishardt 348 Gau-Odernheim 386 Geisfeld 311 Germersheim 364 Gimmeldingen 326 Glewitz 226 Godramstein 397 Groß-Moyeuvre 431 Grünstadt 488 Hagenau 404 Harxheim 364 Haschbach am Remigiusberg 364 Heddesheim (Nahe) 305 Hertlingshausen 238 Heßheim 238
583
Hettenleidelheim 238,331 Hochstätten 325 Hof 113,276 Homburg 196, 256 Hütschenhausen 258 Insheim 325, 397 Jettenbach 303 Kaiserslautern 276, 301, 303, 317, 489 Kallstadt 398 Karden 156 Karlsruhe 163 Kastei 515 Keskastel 201 Kirchheimbolanden 300 Knoden 512 Kollweiler 303 Kusel 302,317 Lambrecht 388, 464 Landau 132,304,358,397 Landstuhl 306, 335 Langenscheid 314 Lingenfeld 164 Ludwigshafen 196,304 Ludwigshafen-Mundenheim 133 Ludwigswinkel 258 Mainz 211, 248, 512 Mechtersheim 196 Mehlbach 488 Mettmann 438 Michelstadt 426 Miesau 287,417 Minfeld 164 Mittelbach 428 Molmeck 494 Morbach 198 Mußbach 14,164,326 Münsterappel 489 Musberg 339 Mutterstadt 124 Neuburg a. d. Donau 273 Neukirchen 302 Neunkirchen 396 Neustadt a. d. Weinstrafle 326, 468 Neuwied 178 Nidda 328 Nieder-Wiesen 403
584
Niederalben 309 Niederdollendorf 178 Niederhorbach 364 Niederkirchen 397 Nünschweiler 258, 302 Nürnberg 489 Nußdorf 258 Oberlimberg 513 Oberohmbach 304 Oberwiesen 256 Obmettmann 439 Offenbach a. d. Queich 216 Olsbrücken 303 Oppau-Edigheim 469 Pfetterhausen 138 Pforzheim 246 Pfreimd 186 Pirmasens 140,239,258,343,488 Poppenreuth 406 Ramberg 164 Ransweiler 323 Reichsthal 276 Reipoltskirchen 238 Relsberg 302, 364, 365 Remscheid 483 Rockenhausen 133,379 Rodalben 14,164,341 Rothselberg 303 Roxheim 149, 164 Saarbrücken 362, 445, 500 Schauernheim 124 Schnappach 302 Schrezheim 348 Sitters 489 St. Ingbert 128 St. Wendel 375 Stahlberg 133 Staudernheim 418 Steinfeld 242 Steinheim 162 Steinweiler 304, 488 Straßburg 246 Thaleischweiler 326 Thalfröschen 258 Ungstein 326 Waldfischbach 258
Waldmohr 469 Wehlen 183 Weisenheim am Sand 256 Wiesbach 302 Windsberg 258 Worms 126 Wörsbach 398 Wunsiedel 276 Würzweiler 326 Volkssozialistische Selbsthilfe 165 Volkssturm 133, 148, 160, 168, 212, 223, 237, 254, 268, 309, 316, 335, 347, 352, 446, 458, 471,512 Bataillon 35 (Schlesien) 282 Vollmer, Karolina 258 Volturno 368 Vorarlberg 367 Vorstand Deutscher Adelsgenossenschaften 282 Voßhövel 340
W Wachenheim 232 Wadern 285, 286, 360 Landkreis 286 Waffen-SS 66, 210, 260, 267, 377, 391,440, 466, 467, 470, 498 4. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Brigade "Nederland" 156 4. SS-Totenkopf-Standarte 503 10. SS-Panzergrenadier-Division 260 11. SS-Panzer-Korps 156 IV. SS-Panzer-Korps 156 VII. SS-Panzer-Korps 156 Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" 191,271, 324 SS-Artillerie-Regiment 267 SS-Division "Das Reich" 156,278 SS-Ersatz-Artillerie-Regiment 294 SS-Gebirgsjäger-Ausbildungs- und ErsatzBataillon 6 325 SS-Panzergrenadier-Ausbildungs- und Er satzbataillon 1 325 SS-Panzergrenadier-Regiment 24 "Dan mark" 503
SS-Panzergrenadierschule 325 SS-Regiment "Der Führer" 191,454 SS-Regiment Dirlewanger 498 SS-Totenkopf-Artillerie-Ersatzabteilung 294 SS-Totenkopf-Artillerie-Regiment 155, 294 SS-Totenkopf-Division 203, 210, 294, 487 SS-Totenkopfstandarte 309 Wagenbauer, Maximilian 480 Wagner, Georg 482 Wagner, Hermann 12 Wagner, Katharina 276 Wagner, Wilhelm 483 Wählergruppe Leyser 334 Wahlrod 402 Wahlstatt 455 Wahn 209 Walch, Jacob 485 Wald a.d. Alz 509 Waldalgesheim 154 Waldbröl 51,380 Waldeck-Pyrmont, Erbprinz Josias von 64 Waldeck und Pyrmont, Fürst Friedrich zu 485 Waldfischbach 242, 258, 259 Waldmichelbach 290 Waldmohr 150,200,288,428 Bezirksamtsaußenstelle 16, 18,313, 470 Walferdingen 28 Walldürn Fa. Hans Schmidt 303 Wambsganß, Fritz 13,50,399 Wambsganß, Georg 488 Wambsganß, Valentin 488 Wanderbund Edelweiß 311 Wandervogel 379 Wanner, Emil 457 Warnemünde Fa. Junkers 135 Warrenzin 226 Warschau 192,268,318,455,466,514 Warthe 415 Warthegau 140 Wassenach 254
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Weber, Elisabeth 314 Weber, Hans 384 Weber, Johann 6 Weber, Julius 349,491 Weber, Wilhelm 491 Webler, Jakob 492 Weende 214 Wehlen 182, 184, 185 Wehrwolf 178,497 Weichsel, Frieda 491 Weidlich, Sigrid 462 Weierhof Gauoberschule Donnersberg 292 Weiherhaus 428 Weilach 242 Weilbach/Ts. 225 Weilburg 400 Weiler bei Bingen 114 Weimar 201,284,316 Weinbauschulen Trier 115 Weinheim 132 Weinrich, Karl 13 Weinschenk, Josef 14, 193 Weinwirtschaftsverband Rheinland 115 Weinzierl, Johann 27 Weinzierl, Ludwig 497 Weisbrod, Hans 385 Weisenau 436 Weisenheim am Sand 256 Weiß, Leonhard 212 Weißenfels 361 Weißenthurm 178 Weissert, Sophia. Siehe Alt, Sophia Weißruthenien 514 Weitzel, Fritz 60, 61, 62, 63, 64 Welcker, Robert 499 Weiter, Wilhelm 500 Wendel, Anna Maria 163 Wendel, Joseph 163 Werberat der deutschen Wirtschaft 352 Wernigerode 378 Wertingen 205, 206 Wesel 340 Westdeutscher Rundfunk 451, 456
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Westerburg 35 Landkreis 35, 353 Westerwald 28,371 Westfalen 470, 494, 498 Westheim (Pfalz) 16 Westick 356 Westmark-Werke 149, 196 Westpreußen 267 Westwall 169, 233, 252, 272, 398, 477, 480 Wetter, August 245, 443 Wetter, August Friedrich 501 Wetzlar 169 Wiebelskirchen 119,121,491 Wien 129, 167,279,298,304,305,312,361, 372,381,409, 429 Erste Allgemeine Österreichische BodenCredit-Anstalt 361 Österreichische Druck- und Verlagsgesell schaft 361 Reichsgau 164 Wiener Kongress 1 Wiesau 471 Wiesbaden 32, 51, 166, 172, 211, 237, 249, 259, 316, 334, 338, 391, 427, 466, 474, 484,510 Bezirksregierung 353, 426 Regierungsbezirk 2, 34, 35, 58, 63 Wiesbaden-Biebrich 267 Wiesbaden-Bierstadt 166 Wiesdorf 52, 69 Wikingbund 414 Wild, Herbert 25, 26, 27, 43 Wild, Karl August 503 Willenbacher, N. 103 Windsheim 266 Winningen 244 Winterburg 170 Winterscheidt, Elisabethe. Siehe Dem, Elisabethe Winzingen 227 Wirges 517 Wirges, Maria 127 Wirtschaftsinspektion Kaukasus 190 Wirtschaftskammern Bayern 220
Saarland-Pfalz 153 Saarpfalz bzw. Westmark 149 Wismar 135 Fa. W. Löffelbier 135 Wissen (Sieg) 51 Witino 503 Witten Refo-Verlag 317 Wittlich 28 Wittstock 270 Wittwer, Max 509 Wittwer, Wilhelm 202, 392, 393, 458 Wohnbach 512 Wolf (Mosel) 347,348 Wolf, Hugo 32,33 Wolf, Johannes 510 Wolf, Rosa 172 Wolf, SS-Sturmbannführer 217 Wolfersdorff, Gabriele von. Siehe Finck, Gabriele Freifrau von Wolff, Anny 285 Wölffler, Hans. Siehe Simon, Gustav Woll, Karl 499 Woll, Nikolaus 511 Wollweber, Walter 211 Worms 51, 126, 130, 148, 167, 232, 265, 266, 289, 290,411,412, 426, 432 Wörrstadt 508 Wüchner, Leonhard 403 Wuermeling, Franz-Josef 477 Württemberg 169, 281 Württemberg-Baden 157 Würz, Lina 401 Würzburg 128,129,246,301,358 Wyk auf Föhr 245
Y
Young, Owen D. 437 Ypern 382,428
Z Zabern 492 Zabrze 455 Zadow, Clara 336 Zehfuß, Johannes 512 Zeiskam 16 Zell a. d. Mosel Landkreis 24, 57, 348, 419, 474 Zell am See 224 Zeltingen 347 Zenner, Karl 22, 52, 62, 63, 64, 85, 158, 320 Zenner, Peter 513 Zentralverband für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene 311 Zentrum 286, 383, 416 Zerbes, Peter 515 Zerf 516 Ziegenhain 199, 200, 316 Ziegler, Jakob 208 Ziehmer, Oskar 516 Zilliken, Josef 254 Zimmer, Johann 517 Zimmerer, Agatha 174 Zinn, Georg August 329, 488 Zirndorf 297 Zolla, Adelheid 420 Zollämter Bad Kreuznach 482 Lahnstein 482 Zuchthäuser Rheinbach 159 Zweckverband der Krankenhäuser am Mit telrhein 113 Zweckverband für Wasserversorgung Pfälzi sche Mittelrheingruppe 124 Zweibrücken 12, 175, 222, 275, 278, 292, 299, 313, 324, 358, 429, 430, 431, 447, 478, 485 Bezirksamt 18,168,324 Zwettl 316
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Ergänzungen und Korrekturen zu den Biographien S. 84: Der Vorname von Frl. Gerling lautet „Käthe“ (Adressbücher Koblenz 1935/36 und 1937/38).
S. 97: Kreisamtsleiter August Lehn (Biographie Nr. 190) nimmt 1941 vorübergehend die Geschäftsführung des Kreises Frankenthal wahr (Bekanntmachung des Gauleiters über die vorläufige Regelung der Führungsfrage in den politischen Kreisen, NSZWestmark/Ausgabe Saarbrücken vom 31.5.1941).
Kreisleiter von Homburg war von Nov. 1940 bis Juli 1941 (danach wieder mit Zwei brücken zusammengelegt): Allgayer, Franz Xaver, geb. 4.7.1896 in Niederwürzbach (B.-A. St. Ingbert), gest. 20.5.1944 in Erbach (NSZ-Westmark/Ausgabe Saarbrücken vom 24.7.1941; LA Sb Best. Kultus/Personalakten).
S. 98: Geschäftsführung des Kreises Kirchheimbolanden ab Mai 1941 vorübergehend durch: Schneider, Ernst, geb. 31.1.1900 in Ludwigshafen, evang. (1943 Kirchenaus tritt), verheiratet seit 22.5.1924 (Kirchheimbolanden) mit Elisabeth Brandt, 1 Tochter; 1906-1911 Volksschule in Kirchheimbolanden, 1911-1917 Progymnasium in Kirch heimbolanden, 1917 mittlere Reife, 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg (Belgien), 1919 kaufmännische Prüfung in Kirchheimbolanden; 1917-1923 kaufmännischer Angestell ter bei der Decker-Mühle in Kirchheimbolanden, 1.2.1923-1944 Angestellter beim Finanzamt Kirchheimbolanden (seit 1937 beurlaubt); 15.4.1933 Eintritt in die SAReserve (zuletzt Truppführer), 1.5.1933 Eintritt in die NSDAP (Nr. 3274984), Nov. 1935-15.12.1944 Ratsherr und 1. Beigeordneter der Stadt Kirchheimbolanden, 1935 nebenamtlicher und ab 1937 hauptamtlicher Kassenleiter der NSV, ab 1939 kommis sarischer Kreisamtsleiter der NSV in Kirchheimbolanden, ab 1.9.1939 Kreiskassen leiter des Kreises Kirchheimbolanden; Dez. 1944-1945 Militärdienst als Oberkraft fahrer bei der Kraftfahr-Ersatzabteilung 12 des Landesschützenbataillons; 1.7.194516.8.1946 Internierung in Landau, wegen Krankheit entlassen; 17.6.1948 Antrag des Öffentlichen Klägers beim Untersuchungsausschuss Kirchheimbolanden: Belasteter; 29.10.1948 Säuberungsvorschlag des Untersuchungsausschusses Kirchheimbolanden: Minderbelasteter; am 22.3.1949 von der Spruchkammer Neustadt als Minderbelas teter eingestuft (Bekanntmachung des Gauleiters über die vorläufige Regelung der Führungsfrage in den politischen Kreisen, NSZ-Westmark/Ausgabe Saarbrücken vom 31.5.1941; LA Sp Best. H 91, Best. R 18 Nr. A 22370).
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S. 99: Mai-Nov. 1937 kommissarischer Kreisleiter von Kusel: Ludwig, Friedrich (Fritz), geb. 12.6.1902 in Rutsweiler am Glan (B.-A. Kusel), evang., verheiratet, 2 Kin der; Verwaltungsbeamter beim Bezirksamt Kusel; 1.3.1930 Eintritt in die NSDAP (Nr. 217097), 1.1.1934-Jan. 1941 und 1942-1943 hauptamtlicher Bürgermeister von Kusel, 24.2.1936-1940 Kreiswirtschaftsberater und 1936-1938 Kreisamtsleiter für Arbeits beschaffung des Kreises Kusel, Jan. 1941 Einberufung zur Wehrmacht; 10.5.19456.12.1947 französische Kriegsgefangenschaft, als Minensucher 2.7.1945-15.8.1946 in der Normandie, 23.8.1946-20.9.1947 in Lothringen eingesetzt; am 12.1.1949 von der Spruchkammer Neustadt als Minderbelasteter eingestuft, durch Gnadenerweis des rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Altmeier vom 11.12.1950 Wiederzulassung als Beamter ab 1.1.1951; gest. 7.10.1978 in Zweibrücken (Kuseler Anzeiger vom 6.11.1937: Der kommissarische Kreisleiter und 1. Bürgermeister der Stadt Kusel, Pg. Ludwig; LA Sp Best. H 91, Best. R 18 Nr. A 10573). Kreisamtsleiter Otto Kettenring (Biographie Nr. 162) nimmt 1941 vorübergehend die Geschäftsführung des Kreises Kusel wahr (Bekanntmachung des Gauleiters über die vorläufige Regelung der Führungsfrage in den politischen Kreisen, NSZ-Westmark/ Ausgabe Saarbrücken vom 31.5.1941).
Das Gebiet des „Restkreises“ Landstuhl wird im Juli 1941 „kriegsbedingt“ wieder der Kreisleitung Kaiserslautern angegliedert (NSZ-Westmark/Ausgabe Saarbrücken vom 24.7.1941). Kreisamtsleiter Ewald Backe (Biographie Nr. 14) nimmt 1941 vorübergehend die Geschäftsführung des Kreises Ludwigshafen wahr (Bekanntmachung des Gauleiters über die vorläufige Regelung der Führungsfrage in den politischen Kreisen, NSZWestmark/Ausgabe Saarbrücken vom 31.5.1941). S. 100: Kreisamtsleiter Karl Schlee (Biographie Nr. 261) nimmt auch noch 1941 die Geschäftsführung des Kreises Neustadt wahr (Bekanntmachung des Gauleiters über die vorläufige Regelung der Führungsfrage in den politischen Kreisen, NSZWestmark/Ausgabe Saarbrücken vom 31.5.1941). S. 101: Kreisamtsleiter Josef Voit (geb. 22.3.1897, gest. 15.3.1974 in St. Ingbert) nimmt 1941 vorübergehend die Geschäftsführung des Kreises Ottweiler-St. Wendel wahr (Bekanntmachung des Gauleiters über die vorläufige Regelung der Führungsfrage in den politischen Kreisen, NSZ-Westmark/Ausgabe Saarbrücken vom 31.5.1941).
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S. 102: Kreisleiter von Saarlautem war anscheinend ab März 1942 zeitweilig: Brück, Karl, geb. 12.5.1895 in Saarbrücken, evang.; Volksschule, Lehre als Sandformer, bei verschiedenen Firmen als Geselle tätig, 1912-1914 Führer des Pfadfinderkorps „Saar brücken“; 2.8.1914 Kriegsfreiwilliger, 25.9.1914-29.1.1915 Fronteinsatz in Frankreich, 2.2.1915 an die russische Front verlegt, zuletzt Gefreiter, Herbst 1915 schwer verwundet, ab 3.10.1916 zur Durchführung der Hilfsdienstpflicht an der Maschinenbauschule Köln, dann als Terminbeamter tätig; 1920-1922 Mitglied des Vorstandes bzw. Vorsitzender des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes im Saarland, Febr. 1922 Mitbegründer der NSDAP in Saarbrücken, 1922-1931 Zweiter Vorsitzender der NSDAP-Ortsgruppe Saarbrücken, 1926 Gründer der NSDAP des Saargebiets, 2.2.1927 Eintritt in die NSDAP (Nr. 55979), Sept. 1927-15.9.1931 stellvertretender Gauleiter, danach bis 28.2.1933 Gauleiter des NSDAP-Gaues Saar, 1.6.1933-1934 Leiter des Organisationsamtes der Obersten Leitung der PO der NSDAP, Nov. 1933-1936 MdR, Wahlkreis 21 (KoblenzTrier), 1934 Organisationsleiter der Deutschen Front im Saargebiet, Vorsitzender des „Gesamtverbandes deutscher Arbeitnehmer“ (Tarnorganisation der am 7.6.1933 von der Reko verbotenen NSBO im Saargebiet), ab 1935 Direktor der Sozialabteilung der Saargrubenverwaltung, März 1936 erfolglos zur Reichstagswahl vorgeschlagen, ab 17.9.1941 „für die Dauer des Krieges“ stellvertretender Kreisleiter von SaarbrückenStadt und -Land; gest. 9.6.1964 in Saarbrücken (NSZ-Westmark/Ausgabe Saarbrücken vom 4./5.4.1942: Am Dienstag [31.3.1942] besuchte der neue Kreisleiter des Kreises Saarlautem, Karl Brück, das Reservelazarett Lebach...; Lilla; Muskalla). S. 103 Anm. 233: Willenbacher, Eugen, geb. 28.3.1903 in Alsenborn (B.-A. Kaisers lautern), verheiratet, 3 Kinder; seit Juli 1922 Katastersekretär in Homburg, 1.9.1930 Eintritt in die NSDAP, Dez. 1935-Mai 1937 bei der Stadtverwaltung St. Wendel, Mai 1937-Sept. 1942 hauptamtlicher Bürgermeister in Rodalben, 10.9.1942 Einberufung zur Wehrmacht, 3.4.1949 Rückkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft, 27.5.1949 Sühnebescheid, danach wieder beschäftigt beim Katasteramt Homburg (LA Sb Best. Epurationsakten V OSR 179/1949). S. 167 (Nr. 50 Carius, Karl): geboren 20.6.1902 in Koblenz; evangelisch; Sekretär im Bund christlicher Arbeitsinvaliden; 1929-1933 Stadtverordneter in Koblenz; Mitte 1933 hauptamtlicher DAF-Funktionär in Hannover, später bis Kriegsende 1945 in Berlin Reichshauptstellenleiter und Reichsamtsleiter des Fachamtes Chemie der DAF; gestorben 18.1.1980 in Wiesbaden-Biebrich. S. 171 (Nr. 54 Claussen, Robert): Schreibweise des Familiennamens in Presse usw. „Claussen“, in Heiratsurkunde und Sterbeurkunde „Clausen“ (Standesamt Koblenz Heiratsurkunde Nr. 225/1936, Sterbeurkunde Nr. 1455/1941).
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S. 225 (Nr. 97 Füllroth): Der richtige Name lautet Fuhlrott, Hubert, Beigeordneter (Stadtrat) der Stadt Koblenz. S. 291 (Nr. 157 Karbach, Rolf): Sein ursprünglicher Vorname war „Jakob“, seine Kon fession katholisch (Standesamt Bad Ems Geburtsurkunde Nr. 40/1908). Die Änderung des Vornamens in „Rolf* erfolgte am 18.4.1936 (Stadtarchiv Koblenz, Aktive Melde kartei). Eheschließung am 17.6.1936 in Koblenz mit Elisabeth Tenhaeff (Standesamt Koblenz Heiratsurkunde Nr. 246/1936).
S. 321 (Nr. 180 König, Wilhelm): Schreibweise des Familiennamens im Adressbuch und Ratsherrenverzeichnis „Koenig“; ehrenamtlicher Ratsherr der Stadt Koblenz seit 23.6.1936. S. 321 (Nr. 181 Kreglinger, Dr. Gustav): „wahrscheinlich“ ist zu streichen (er war tatsächlich Sohn des Sanitätsrats Dr. med. Gustav Kreglinger sen.); Beruf: Facharzt für Chirurgie. S. 330 (Nr. 192 Lewalder, Arnold): Laut Geburtsurkunde war Lewalder ein eheliches Kind (Heirat der Eltern Hermann Pretsch und Anna Maria Lewalder am 20.6.1906). Laut Randvermerk vom 27.2.1940 auf der Geburtsurkunde Nr. 966/1906 wurde mit Genehmigung des Regierungspräsidenten vom 23.2.1940 der Familienname in „Lewalder“ (Mädchenname der Mutter) geändert.
S. 342: (Nr. 200 Mann, Richard) Mann wurde von Gauleiter Bürckel im Juli 1941 „kriegsbedingt“ mit der vorübergehenden Führung der Kreise Zweibrücken und Hom burg beauftragt (NSZ-Westmark/Ausgabe Saarbrücken vom 24.7.1941).
S. 374 (Nr. 232 Reckmann, Fritz): Anm. 341 ist ersatzlos zu streichen, Todesdatum 26.9.1984 Bad Homburg ist korrekt. S. 439 (Nr. 284 Siekmeier, Heinrich): Siekmeier war nicht MdR.
S. 445 (Nr. 289 Simon, Gustav): Eheschließung mit Frieda Henning am 12.8.1930 (nicht 1926, Standesamt Hermeskeil Nr. 36/1930).
Für die Hinweise bin ich vor allem Frau Petra Weiß (Koblenz) und Herrn Dr. Dieter Wolfanger (St. Wendel) zu Dank verpflichtet.
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