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German Pages 1468 [1458] Year 1992
Bibliographie der deutschen Übersetzungen aus dem Italienischen Bd. 1 / 1
Bibliographie der deutschen Übersetzungen aus dem Italienischen von den Anfängen bis zur Gegenwart Herausgegeben von Frank-Rutger Hausmann und Volker Kapp unter Mitarbeit von Elisabeth Arend-Schwarz, Stefani Arnold, Christine Dauner, Andrea Komes und Peter Zingraf
Band I Von den Anfängen bis 1730 Band II Vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart
FRANK-RUTGER H A U S M A N N
Bibliographie der deutschen Übersetzungen aus dem Italienischen von den Anfängen bis 1730 Bd. 1 / 1 A - Magini
Max Niemeyer Verlag Tübingen 1992
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Hausmann, Frank-Rutger: Bibliographie der deutschen Übersetzungen aus dem Italienischen / Frank-Rutger Hausmann. - Tübingen : Niemeyer. NE: HST Bd. I. Von den Anfangen bis 1730. l.A-Magini.-1992 ISBN 3-484-50328-9 (Band I)
ISBN 3-484-50333-5 (Gesamtwerk)
© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1992 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Satz: Peter Zingraf, Aachen. Druck: Weihert-Druck GmbH, Darmstadt. Einband: Heinr. Koch, Tübingen.
Inhalt des 1. Bandes
Vorwort Vorläufige Ergebnisse Hinweise für den Benutzer Abkürzungsverzeichnis
Bibliographie A-Magini [0001-0623]
VII IX XV XIX
1
Inhalt des 2. Bandes
Abkürzungsverzeichnis
VII
Bibliographie Magni-Z [0624-1194]
715
Literaturverzeichnis
1269
Register: Autoren Übersetzer Drucker . Namen Titel Chronologie
1321 1335 1345 1365 1401 1427
Vorwort Dann wer kart da läugnen/ da er änderst seiner fünff sinne nicht beraubt ist/ das in Welscher/ Französischer/ Spanischer/ Lateinischer/ vnnd Griechischer Sprach/ nicht vii Herrlicher sachen geschähen seyen worden/ deren erkandtnuß/ oder Wissenschaft wir warlich nymmermehr erlangt/ vnd bekommen hetten/ da nicht zu allen zeyten/ Getrewe/ Fromme/ Gäthertzige/ vnnd fleyssige Leüt gefunden werden worden/ welche/hindan gesetzt allerley Nachred/ vnnd schmachwort/ sich dannocht jrem Nächsten zu gättem diser arbyt bißweylen gutwillig/ vnnd sich vnderfangen/ vnnd sich hierinnen/ wie rechtschaffnen Biderleiiten gebürt/ vnd wol ansteht/ verhalten hetten. (Jeremias Martius, Ioannis Marinelli Vier Bücher von rechter vnuerfälschter eüsserlicher Zier der Weyher, Augsburg 1576; Vorrede)
Die Beschäftigung mit literarischen Übersetzungen ist in den vergangenen Jahren in Form von Übersetzungsgeschichte, -vergleich oder -kritik verstärkt ins Zentrum philologischer Arbeit gerückt. Dabei hat es sich gezeigt, daß es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, noch an geeigneten Hilfsmitteln mangelt, um zu einer definitiven Urteilsbildung über Anzahl und Bedeutung der Übersetzungen zu kommen. Insbesondere im Bereich der Romanistik fehlt eine Übersetzungsbibliographie für das Italienische, das seit dem Spätmittelalter eine der wichtigsten Rezeptionssprachen für die Deutschen war und zahlreiche Kulturbereiche befruchtete. Die vorliegenden Bände sind die ersten von mehreren, die diesen Mangel beheben sollen. Seit Beginn 1989 wird in Aachen (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule) und Erlangen (Friedrich-Alexander Universität ErlangenNürnberg) mit Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Bibliographie der deutschen Übersetzungen aus dem Italienischen erstellt, die von den Anfängen bis zur Gegenwart reicht. Ohne die großzügige Hilfe dieser Forschungsförderungsorganisation, die umfangreiche Mittel für Personal, Reisen, Datenbankprogramm und Arbeitsmaterialien bewilligte, könnte die Arbeit nicht durchgeführt werden. Dank gilt auch den beiden Hochschulen, die die Büround Rechnerausstattung zur Verfügung stellten. Alle Recherchen der hier vorliegenden Bände der Bibliographie wurden jedoch von mir alleine durchgeführt, ausgewertet und eingegeben. Für Recherche, Eingabe und Bibliotheksreisen VII
Vorwort
dieses Teils habe ich keine finanziellen Fördermittel in Anspruch genommen. Der Plan für dieses Unternehmen wurde von Volker Kapp und mir anläßlich gemeinsamer Tagungen zur italienischen Übersetzungsgeschichte in Erlangen, Aachen und Düsseldorf entwickelt und präzisiert, die Realisierung, insbesondere die Beschaffung der Software für eine EDV-gerechte Aufarbeitung des umfangreichen Materials, die Organisation der Korpuserstellung der diversen Übersetzungen sowie die Koordination der verschiedenen Arbeitsschritte verdankt Dr. Elisabeth Arend-Schwarz viel. Die Formatierung des Datenmaterials und die Erstellung der Druckvorlage wurden höchst sachkundig von Peter Zingraf, M.A. besorgt; Giorgetta Biccelli, M.A. erledigte unermüdlich die anfallenden Fernleihbestellungen. Die Last der Korrekturen haben ebenfalls Frau Arend-Schwarz, Frau Andrea Komes, M.A. und vor allem Herr Zingraf mit mir geteilt. Es ist eine selbstverständliche Pflicht, an dieser Stelle den Direktionen und Fachreferenten mehrerer deutscher wie ausländischer Bibliotheken zu danken, in denen ich arbeiten durfte. Sie haben mir nicht nur Laptop-gerechte Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt, mir außerhalb der Regularien die zügige Bearbeitung auch umfangreicher Buchmengen pro Arbeitstag erlaubt, mir pünktlich Mikrofilme und Kopien zugesandt, sondern mich auch mit mancherlei Anregungen und Hilfestellungen unterstützt: Augsburg (UB; SStB), Basel (UB), Berlin (SB; SBPrK), Dillingen (StudB), Düsseldorf (LB), Frankfurt a.M. (StUB), Freiburg (UB), Halle (UB), Göttingen (NSUB), Hannover (LB), Heidelberg (UB), Kiel (UB), Klagenfurt (UB), London (BL), Lyon (BM), Marburg (UB), München (BSB; UB; Dt. Museum), Paris (BN), Strasbourg (BNU), Stuttgart (LB), Wien (ÖNB; Theresian. Stiftung; Bibliothek des Kapuzinerklosters; UB), Wolfenbüttel (HAB) und Zürich (ZB). Besonders danken möchte ich stellvertretend für viele Bibliothekare und Bibliotheksmitarbeiter den Herren Dieter Blasenbrey (München), Günther Breuer (Aachen), Dr. Thomas Bürger (Wolfenbüttel), Dr. Martin Davies (London), Christian Hohgrebe (Wolfenbüttel) sowie Dr. Paul-Berthold Rupp (Augsburg). Ein besonderer Dank gilt abschließend dem Max Niemeyer-Verlag in Tübingen, insbesondere seinem Geschäftsführer Herrn Robert Harsch-Niemeyer, der diese Bibliographie ohne weitere Druckkostenzuschüsse in sein Verlagsprogramm aufgenommen hat. In Herrn Wolfgang Herbst stand stets ein hilfsbereiter Herstellungsleiter zur Verfügung, der alle auftretenden technischen Detailfragen geduldig lösen half. Für Spezialuntersuchungen kann interessierten Benutzern auf Anfrage auch eine EDV-Version aller Datenmaterialien zur Verfügung gestellt werden. Aachen, im April 1992
Frank-Rutger Hausmann
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Vorläufige Ergebnisse Wenn für die ursprüngliche Planung Hans Fromms Übersetzungsbibliographie aus dem Französischen als Modell diente [Fromm (1981)], mußte jedoch schon bald in wesentlichen Punkten davon abgewichen werden, da sich die Bibliothekswissenschaft seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, als Fromms hilfreiches Nachschlagewerk erschien, erheblich weiterentwickelt hat. Übersetzungen werden zudem von uns als Teil der Rezeptionsgeschichte begriffen und markieren die Schnittstelle zwischen Ausgangs- und Zieltext (Original und Übersetzung) besonders deutlich: Der italienische oder lateinische Basistext gehört zunächst zur italienischen Literatur, wird aber durch die Übersetzung auch ein Teil der deutschen. Dies gilt, weniger stark, sogar im umgekehrten Sinn. Um diese wichtige Interdependenz herauszuarbeiten, war der Wunsch nach zusätzlichen Informationen zu Autoren, Ausgangstexten, Übersetzern, Druckern, Verlegern usw. unabweislich. Auch erwähnt Fromm Übersetzungen vor 1700 nur in Ausnahmefällen und blendet damit die wichtige Anfangsphase der deutschfranzösischen Kulturbeziehungen, wie sie sich in Übersetzungen manifestieren, aus. Ein augenfälliger Unterschied zwischen der französischen und der italienischen Literatur besteht darin, daß das Latein in Italien neben der Volkssprache bis weit ins 18. Jahrhundert hinein literarisches Ausdrucksmittel ist, insbesondere in der Zeit des Renaissancehumanismus. Eine Vernachlässigung der Übersetzungen lateinischer Werke italienischer Autoren ins Deutsche wäre nicht zu verantworten gewesen. Ein Blick auf das Œuvre der drei großen Florentiner Dante, Petrarca und Boccaccio macht dies sinnfällig, denn es würden dann Übersetzungen der Monarchia, von De vulgari eloquentia, De remediis utriusque fortunae, De clans mulieribus, Secretum und anderer mehr unterschlagen. Insgesamt sind etwa ein Drittel aller erfaßten Texte aus dem Lateinischen, die übrigen aus dem Italienischen übersetzt. Es wurden aber auch Texte aus anderen Ausgangssprachen wie dem Spanischen und Portugiesischen aufgenommen, wenn sie über eine italienische Zwischenstufe ins Deutsche übersetzt wurden. Dies ist häufig der Fall, da die Kenntnis der iberischen Sprachen im Untersuchungszeitraum nur wenig verbreitet war [Schneider (1898)]. Erfaßt wurden aber auch Werke italienischer Autoren, die zunächst in eine andere Sprache als das Deutsche übersetzt wurden, z. B. Aretino. Da während Renaissance und Barock auch viele nichtliterarische Texte aus so unterschiedlichen Bereichen wie Theologie, Geo- und Kosmographie (Reiseund Entdeckungsliteratur), Geschichte, Philosophie, Naturwissenschaften unter Einschluß von Medizin und Alchemie, Architektur, Musik (Libretti), Militärwissenschaft usw. übersetzt wurden, wurde für die Literaturerfassung bis 1730, ein Datum, das üblicherweise die Grenze der deutschen Barockliteratur bildet, ein extensiver Begriff zugrunde gelegt. Die vorerwähnten Besonderheiten machten jedoch eine Herauslösung der Frühzeit aus dem Gesamtprojekt nötig. Kleinere
IX
Vorläufige Ergebnisse
Überschneidungen mit den Nachfolgebänden werden in Kauf genommen. Die untere chronologische Grenze der Bibliographie ist das 13. Jahrhundert, da es vorher keine nennenswerte volkssprachliche Literatur in Italien gibt. Ältere lateinische Werke, etwa der aus Italien stammenden Ordensgründer, Kirchenlehrer oder mittellateinischen Autoren, wurden nicht aufgenommen. Für die Anfangsphase wurden ca. 1200 Übersetzungen erfaßt. Vollständigkeit wurde zwar angestrebt, aber mangels systematischer Bibliographiermöglichkeiten sicherlich nicht erreicht. Immerhin wurden ca. 700 Nachschlagwerke, Allgemein- und Spezialbibliographien sowie Bibliotheksgeschichten ausgewertet, darunter die großen Nationalbibliographien (GK; BM; BN; NUC; Palau y Dulcet; BSB-AK; Autori italiani del '600; die genauen bibliographischen Angaben finden sich im Literaturverzeichnis, Bd. 2, S. 1269 ff.), VD 16 (Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts) bzw. Bircher/Bürger, DDB, die Wolfenbütteler Titelblattkataloge (Deutsche Drucke des Barock 1600-1720). Leider mußte unsere Arbeit vor Erscheinen der letzten Bände des VD 16 (aufgenommen bis Bd. 17) und der Wolfenbütteler Titelblattkataloge abgeschlossen werden. Ergiebig waren auch die Jesuitenbibliographie von Sommervogel und die Missionsbibliographie von Streit, weiterhin die Barockbibliographien von Dünnhaupt, Faber du Faur und Jantz, die zudem als »bibliographies raisonnees« auch zahlreiche formale Anregungen vermittelten. Insbesondere im Bereich der Flugschriften, Pamphlete, Reichstagsreden, Zeitungen, Missionsberichte und Libretti, dann generell der Folgeauflagen, dürften noch weitere Funde zu machen sein, zumal oft nur eine genaue Analyse klären kann, ob es sich im Einzelfall um eine Übersetzung handelt. Es wurden im allgemeinen nur eindeutig als Übersetzung nachweisbare Texte der vorgenannten Gattungen erfaßt. Päpstliche Enzykliken und Bullen, Ordensregeln, Einblattdrucke, Noten und allzu kleine Teilübersetzungen, z. B. einzelner Gedichte, Lieder oder Briefe, wurden mit Ausnahme der großen italienischen Dichter ausgeschieden. Ansonsten wurden alle auffindbaren Übersetzungen von ca. 1470 bis 1730 aus der Schönen Literatur und allen übrigen Wissensgebieten erfaßt. Für das Erlernen des Italienischen stehen seit dem 15. Jahrhundert zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung, nicht nur Wörterbücher in alphabetischer oder sächlicher Anordnung (sog. vocabulisti), sondern auch Sprachlehren, Konversationsschulen, Reiseführer und Grammatiken. Ihre Sichtung und Erforschung hat erst ansatzweise begonnen [Claes (1977); Tancke (1984); Giustiniani (1987); Bingen (1987)], wirft aber ein ganz neues Licht auf den Sprachunterricht, der effektiver und moderner war, als wir heute vielfach meinen. Natürlich lernten die Studenten, Kaufleute, Reisenden, Soldaten und Kleriker Italienisch im täglichen Umgang mit der Bevölkerung, doch schon seit dem 16. Jahrhundert sind in Deutschland Sprachmeister nachweisbar, die mittels der vorerwähnten systematischen Hilfsmittel gezielt das Italienische unterrichteten. Auch polyglotte Ausgaben, in denen dem Basistext eine oder mehrere Übersetzungen gegenübergestellt werden und die recht häufig sind, dienen didaktischen Zwekken. Die Auswahl der übersetzten Texte erscheint meist zufällig, eine Übersetzungsschulung ist, sieht man vom Programm der »Fruchtbringenden Gesellschaft« und anderen kleineren Akademien (»Pegnesischer Blumenorden«, X
Vorläufige Ergebnisse
»Elbschwanenorden«) einmal ab, nicht erkennbar. Einheitliche Übersetzungskriterien gibt es nicht, doch stehen sich schon früh zwei Richtungen - Wort zu Wort versus Sinn zu Sinn - gegenüber. Durch die meisten Übersetzungen zieht sich wie ein roter Faden der Hinweis, es werde »dem gemeinen teutschen Vaterland zu Nutzen« übersetzt, um den weniger Gebildeten, unter denen Frauen häufig an hervorgehobener Stelle genannt werden, die Wissensschätze des südlichen Nachbarn zugänglich zu machen. Die Erfindung des Buchdrucks und die Reformation, die wegen der Übersetzung von Bibel, Kirchenlied und Liturgie den Gedanken des Übersetzens im ganzen Volk verbreitete und verankerte, schufen die materiellen und geistigen Voraussetzungen für einen Aufschwung des Übersetzens ab dem Beginn des 16. Jahrhunderts. So entsteht langsam eine breite Laienbildung, denn die Reformation und später auch die Gegenreformation befördern das allgemeine Schulwesen, da jeder wenigstens lesen und schreiben können soll. Damit wächst nicht nur das Lesebedürfnis, sondern auch der Lesehunger, was alles wieder dem Übersetzen zugute kommt. Ein Kontrollvergleich mit Frankreich, wo die zwar veraltete, aber relativ vollständige Bibliographie von Blanc (Repr. 1972) zur Verfügung steht, die durch Ab61io, Arbour, Horn-Monval u. Lever (1976) ergänzt werden kann, lehrt, daß in Frankreich wesentlich mehr Werke der >Schönen Literatur^ in Deutschland mehr theologische und historische Schriften als im jeweiligen Nachbarland übersetzt wurden. Die relative Nähe des Französischen und Italienischen mag dafür verantwortlich sein, doch ist auch der Imitationsgedanke, der ein fester Bestandteil der >Doctrine classique< ist und das Italienische gleichrangig neben Griechisch und Latein stellt, ursächlich. So kann man das 16. Jahrhundert, als fast alle wichtigen Italiener, oft mehrfach, ins Französische übersetzt werden, das >Goldene Zeitalter< der französischen Übersetzungsgeschichte nennen. Dies ändert sich erst zur Zeit Richelieus, als nur noch wenige italienische Vorlagen übersetzt werden. Die Übersetzer sprechen jetzt den italienischen Barockautoren Klarheit ab und interessieren sich vorgeblich allein für die Inhalte. Das Französische hat sich von den klassischen Vorbildern, zu denen das Italienische gezählt wurde, emanzipiert. Die Autoren sind selbstbewußt geworden und sollen aus nationalen Erwägungen niemandem etwas schulden, vielmehr die anderen belehren. In Deutschland ist eine gleichmäßigere Entwicklung festzustellen, denn insgesamt betrachtet behaupten in Renaissance und Barock die Übersetzungen aus dem Italienischen und Französischen ihren Platz neben denen aus den klassischen Sprachen. Unter den Übersetzern finden sich nicht nur die Aristokraten der gelehrten Gesellschaften oder die deutschen Brüder bei Autoren, die den diversen Orden angehören, sondern Vertreter aus allen möglichen Berufen, was damit zusammenhängt, daß fachsprachliche Texte aus der Medizin, Pferdezucht, Kriegswissenschaft, Ingenieurswesen usw. nur sachgerecht von Fachleuten übersetzt werden können. Im literarischen Bereich werden vorzugsweise Werke aus als innovativ angesehenen Gattungen übersetzt, für die es in der deutschen Literatur kein Pendant gibt: Novellen, Epen, Pastoraldichtungen, Emblembücher, Reiseberichte, XI
Vorläufige Ergebnisse
Fürstenspiegel, Staatsschrifttum, Anstandsiehren und Universalgeschichten, weshalb die drei frühesten Übersetzungen aus dem Italienischen Boccaccio, Marco Polo und eine Rochus-Vita sind (vgl. Nr. 0142 ff., 0940 und 0564). Literarische Texte werden allerdings erst in größerem Umfang ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts ins Deutsche übertragen. Im Bereich der Einzelwissenschaften wird dort übersetzt, wo die Italiener einen erkennbaren Wissensvorsprung haben, und da sie die meisten und besten Universitäten Europas besitzen, ist ihre Vormachtstellung auf fast allen Gebieten lange Zeit beachtlich. Vieles wurde allerdings nicht übersetzt, da es nach wie vor allein den Gelehrten vorbehalten bleiben sollte, die Latein und Italienisch lesen konnten. Dies gilt zumal für Fachschrifttum. Übersetzt wurden deshalb besonders Kunst-und Architekturtraktate, Abhandlungen zu Landwirtschaft, Tierzucht und Militärwesen, also Werke mit praktischem Lebensbezug, dann Reiseberichte, Heiligenviten und Türkenschriften. Die Türkenfrage hat die Dimension des früheren Ost-WestGegensatzes, die Entdeckungen verändern das damalige Leben nicht minder als heute der technische Fortschritt. Die einschlägigen Werke wurden weniger als Fachtexte gelesen, sondern dienten der Unterhaltung, weshalb die Darstellungsform meist populär ist und auf das Exotische und Spektakuläre abhebt, wozu die Übersetzer durch Straffung und Fortlassen beitragen. Reformation und Gegenreformation begünstigen vielfach die Übersetzung von systematischen und erbaulichen Schriften des protestantischen oder katholischen Lagers. Das Medium Buch als wichtigstes Lesemedium muß lange alle die Funktionen des Erbauens und Belehrens übernehmen, die sich heute die audiovisuellen Medien teilen und ist vielgestaltiger als die aufkommenden Zeitungen. Diese überschreiten kaum je den Umfang eines Bogens, sind meist auf die Städte beschränkt und berichten selten mehr als ein spektakuläres Ereignis. Die Zeitungen mit ihren Prodigien erscheinen lange Zeit eher ephemere Sensationspublikationen. Politische Information, Bildung, Mode, Freizeitgestaltung, Unglücksfälle, Tourismus waren aber bereits damals wichtige Bereiche, mit deren Darstellung die Drucker Geld verdienen. Auffällig ist auch, wie viele der übersetzten Autoren heute selbst dem Fachmann unbekannt sind. Im Zuge der italienischen Einigungsbewegung des 19. Jahrhunderts fand offenkundig ein radikaler Paradigmawechsel der Literatur statt, der vorzugweise solche Autoren kanonisierte und in die Literaturgeschichten aufnahm, die mit der Risorgimento-Idee und der >ItalianitäEnzyklopädie< angelegt, die belegt, was die Deutschen den Italienern verdanken. Es entsteht ein Gesamttableau oder Mosaik von Informationen, in dem die einzelnen Wissensbereiche noch nicht getrennt sind. Wenn der Ausgangstext nicht spannend oder lustig erzählt ist, dann will der Übersetzer dies wenigstens nachholen, der nicht nur belehren, sondern stets auch erbauen will. Die immense Zahl von selbständigen Druckern und Verlegern, von denen es in jedem Städtchen einen oder mehrere gibt, legt Zeugnis ab von einer Bedeutung der Lesestoffe, von der wir heute nur noch träumen können. Bei dieser großen Konkurrenz waren die Gewinnspannen klein, mußte genau kalkuliert werden, um das verlegerische Risiko möglichst gering zu halten und durch Illustration und eingängige Darstellung ein großes Publikum anvisiert werden. Übersetzungen spielten dabei eine nicht geringe Rolle, wenngleich sie in den einzelnen Verlegerprogrammen nur einen geringen Anteil ausmachen. Dennoch muß man den Deutschen eine größere Öffnung zu fremden Kulturen als anderen Nationen bescheinigen, denn wenn Latein, Italienisch und Französisch die wichtigsten Ausgangssprachen der Übersetzungen sind, werden auch das Niederländische, Englische, Tschechische, Spanische, Polnische, Portugiesische, Armenische, Arabische und Persische nicht ausgespart. Genauere Nachweise müssen jedoch auch hier künftigen Arbeiten und anderen Disziplinen vorbehalten bleiben. Der Bearbeiter hat während der mehrjährigen Arbeit am vorliegenden Projekt die Diskussionen der Bibliothekswissenschaftler und Germanisten um VD 16, VD 17 und verwandte Projekte, vor allem die Kritik an den bisher veröffentlichten Katalogwerken, aufmerksam verfolgt [vgl. zuletzt Garber (1991)]. Sie haben ihn eher entmutigt als bestärkt, denn sie gehen aufgrund von HochXIII
Vorläufige Ergebnisse
rechnungen von bisher nicht erfaßten Titelmengen aus, die ein einzelner auch in Jahren nicht bewältigen kann. Sie schreiben ein Vollständigkeitsideal fest, das als Richtwert für übergreifende Erfassungsprojekte seinen statistischen und methodischen Sinn haben mag, aber in seinen Dimensionen kaum noch dem Lesevermögen eines Einzelnen Rechnung trägt und die Neugierde des Erkundens durch abschreckende Fülle erdrückt. Die formalen und materiellen Vorgaben sind zudem so gewaltig, daß in absehbarer Zeit wenig Hoffnung auf die gewünschte Erfassung regionaler Bestände besteht. Angesichts dieser Sachlage habe ich mich deshalb dafür entschieden, das Gefundene und Erarbeitete nach mehreren Jahren intensiver Arbeit bereits jetzt zu publizieren, das eine spezielle Gattung, die italienisch-deutsche Übersetzung, zu erfassen sucht und nicht nur Katalog und Nachschlagewerk, sondern ein kulturgeschichtliches Lesebuch sein will. Ich bin davon überzeugt, daß die Ergebnisse repräsentativ sind, auch wenn Ergänzungen und Verbesserungen nicht ausbleiben können. Die Ausgangslage ist natürlich eine andere, als wenn man lokale Kleinschriften, vielfach personalen oder universitären Charakters, sucht. Dennoch soll abschließend im Lichte der oben angesprochenen bibliothekswissenschaftlichen Projekte gefragt werden, ob für den Bereich der Übersetzungen umfangreiche neue Funde zu erwarten sind, wenn bisher nicht erschlossene regionale Sammlungen erfaßt sind. Recherchen in Wolfenbüttel, Augsburg, Stuttgart, München (UB) und Halle sprechen dagegen. Hier wurden tagelang von A bis Z die nicht gedruckten Altbestandskataloge durchsucht, da eine systematischere Recherche nicht möglich ist. Die wenigen neu entdeckten Übersetzungen standen nicht in Relation zur aufgewendeten Mühe. Es steht also zu vermuten, und der Vergleich mit den französischen Übersetzungen aus dem Italienischen, den deutschen aus dem Französischen und den italienisch-deutschen der Neuzeit legt dies nahe, daß die ausgewerteten gedruckten Kataloge die wichtigsten Übersetzungen enthalten.
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Hinweise für den Benutzer Die Beschreibung der einzelnen Übersetzungen folgt keinem bestimmten Vorbild, sondern ist ein pragmatischer Kompromiß: die Übersichtlichkeit der Präsentation, die Menge der Daten wie die Zielrichtung der Informationserschließung sind darin eingeflossen. Im Unterschied zu anderen Nachschlagewerken (z. B. VD 16, Jantz, NUC) wurden die Titel möglichst vollständig aufgenommen, einerseits der »Poesie« dieser Titel wegen, dann aber auch, weil im Untersuchungszeitraum Inhaltsverzeichnisse die Ausnahme sind und durch die ungekürzte Wiedergabe des Titels bereits wichtige Hinweise auf den Inhalt mitgeteilt werden. Die Identifizierung bestimmter Ausgaben ist überdies nur anhand einer präzisen Titelbeschreibung möglich. Die Zeilenbrechung wurde beachtet, der Wechsel von Rot- und Schwarzdruck bzw. von Fraktur und Antiqua wurde nicht gesondert gekennzeichnet, diakritische Sonderzeichen wurden wegen des typographischen Aufwands mit Ausnahme von »n« und »ü« aufgelöst oder transkribiert. Ansonsten wurde die Orthographie der Originale beibehalten, nur eindeutige Verschreibungen mit [sie] gekennzeichnet. Randleisten, Titelkupferstiche und Titeleinfassungen wurden mit »RL.«, »TK.« oder »TE.« gekennzeichnet; Holzschnitte, Stiche, Vignetten und Abbildungen im Titel wurden mit »(•)« markiert, im Werk selber mit »TH.«, »H.« oder »K.«, aber im allgemeinen nicht näher beschrieben. Bei der Zählung der nicht paginierten Blätter wurde die Titelseite bei gebundenen Exemplaren nicht mitgezählt; bei Verweisen wurden die Lagenzählungen vereinheitlicht und in arabische Ziffern umgesetzt, Recto mit »a«, Verso mit »b« benannt. Soweit für die Übersetzungen Fundorte nachgewiesen werden konnten, wurden die Titel persönlich autopsiert oder wenigstens in Kopie eingesehen - sie sind mit (*) oder (*micro) angegeben. Im zweiten Fall war es leider nicht immer möglich, eine vollständige Kollationierung zu erstellen, doch wird in jedem Fall das Format mitgeteilt. Häufig waren jedoch Titel nicht am Standort, erwiesen sich die in den älteren Repertorien mitgeteilten Signaturen als überholt oder erteilten Bibliotheken gar keine Auskunft. So mußten, auch aus Erwägungen der Arbeitsökonomie, die persönlichen Recherchen schwerpunktmäßig in München und Wolfenbüttel bzw. Bibliotheken mit größeren Beständen an Übersetzungen (Augsburg, Berlin, Freiburg, Halle, London, München, Paris und Stuttgart) durchgeführt werden. Gelegentlich konnte auch auf anastatische Nachdrucke älterer Ausgaben zurückgegriffen werden. Immerhin konnten ca. 940 Titel autopsiert werden. Dabei lag der Schwerpunkt auf namentlich gekennzeichneten Übersetzungen mit Widmungen oder Übersetzervorworten, die Hinweise zu Anlage und Qualität der Übersetzungen enthalten. Einschlägige Textauszüge werden im Wortlaut mitgeteilt. Die Germanistik hat diesen Bereich bisher allzu sehr vernachlässigt [vgl. Schottenloher (1953)] und die Übersetzungen nicht gebührend als Teil der Nationalliteratur gewürdigt, die Romanistik diesen wichtigen Aspekt der Rezeptionsgeschichte unterschätzt. Aussagen über die Qualität der jeweiligen ÜbersetXV
Hinweise ßr den Benutzer
zungen sind jedoch wegen des notwendigen Untersuchungsaufwandes [vgl. z. B. exempli gratia Bertelsmeier-Kirst (1988)] nur in Ausnahmefällen möglich. Hier kann und soll die Bibliographie Ausgangspunkt für zukünftige Detailstudien sein und muß sich mit der Formulierung von vorläufigen Ergebnissen oder Desideraten begnügen. Bei der Beschreibung des Inhalts einzelner Werke und ihrer literaturgeschichtlichen Würdigung war ich meist auf Aussagen aus zweiter Hand angewiesen, da bei den zahlreichen Bibliotheksbesuchen die Zeit allenfalls dazu reichte, nach der Autopsie die Bücher durchzublättern und anzulesen. Dennoch wurden diese Hinweise nicht unterschlagen, um dem Leser die Mühe des Suchens zu ersparen und ihn möglichst umfassend zu informieren. Auch heute verlorene oder nicht nachweisbare Titel wurden aufgenommen, weil sie das Gesamttableau der Übersetzungen wesentlich ergänzen. Die Erfahrung lehrt, daß dort, wo Titelblattkataloge oder zuverlässige moderne Nachschlagewerke zur Verfügung stehen, für die Zwecke dieser Bibliographie dann auf eine genaue Autopsie verzichtet werden konnte, wenn es sich um anonyme Übersetzungen handelte, deren Wert erst eine genaue Detailanalyse ermitteln kann. Anonyme Übersetzungen enthalten so gut wie nie Übersetzervorworte. Das gleiche gilt für Libretti, die vom übersetzungsgeschichtlichen Aspekt aus betrachtet eher unergiebig sind und weiterer musikund theaterwissenschaftlicher Spezialuntersuchungen bedürfen. Beschaffungsaufwand und Erkenntnisergebnis stehen hier nicht immer in einer vertretbaren Relation. Allerdings ist bei anderen gängigen Hilfsmitteln Vorsicht geboten: So dankbar der Benutzer z.B. für das im NUC oder Palau y Dulcet aufbereitete reichhaltige Material ist, ist bei der Wiedergabe deutscher Titel im allgemeinen wegen der Nichtbeachtung von Groß- und Kleinschreibung und evidenter Unkenntnis der deutschen Sprache seitens der Erfasser äußerste Zurückhaltung angebracht. Selten erwiesen sich auch andere Nachschlagewerke (Georgi; Sommervogel; Index Aureliensis; Streit u.a.) als absolut zuverlässig. Bereits in dieser ersten Abteilung der Bibliographie sollen nicht nur die selbständigen Übersetzungen mit ihren Folgeauflagen erfaßt, sondern auch die zugrunde liegenden Originale identifiziert werden. Es war jedoch nur selten möglich, die genaue Auflage des jeweiligen Originals zu ermitteln oder die Ausgangstexte einzusehen. Dies hätte, wie einschlägige übersetzungskritische und -vergleichende Monographien belegen, eine mühselige Einzelarbeit bedeutet, wie sie für das erfaßte Material kaum zu leisten ist; fast immer, sieht man von Mischtexten und Zeitungen einmal ab, konnte jedoch der früheste Titel des Ausgangstextes bestimmt werden, allerdings nur anhand von Nachschlagewerken. Die daraus entstehenden Ungenauigkeiten müssen in Kauf genommen werden. Ziel dieser Bibliographie ist es auch, die notwendigen Materialien für eine noch zu schreibende Geschichte der italienisch-deutschen Kulturbeziehungen zusammenzutragen und aufzubereiten. Aus diesem Grund werden in einem Kommentar (»Komm.«) die Autoren (»A«), Co-Autoren (»CoA«), Original(»OT«) und Übersetzungstitel (»ÜT«), Übersetzer (»Ü«), Drucker und Verleger (»DV«) identifiziert, eingeordnet und kurz gewürdigt. Die Co-Autoren werden dann vermerkt, wenn der Ausgangstext mehrere Verfasser hat oder der ÜberXVI
Hinweise für den Benutzer
Setzung mehrere Ausgangstexte zu Grunde liegen. Sie werden in eckige Klammern gesetzt, wenn sie nur für die Übersetzung beigezogen sind. Die Folgeauflagen (»FA«) werden, soweit erfaßbar, aufgeführt, wichtige bibliographische Angaben zum Übersetzungstext (»Bibl.«) mitgeteilt, im allgemeinen mindestens zwei Fundorte (»In«) nachgewiesen, wobei der Schwerpunkt wegen VD 16 und Bircher/Bürger auf München (BSB) und Wolfenbüttel (HAB) liegt, die sich in jeder Beziehung als die ergiebigsten deutschen Bibliotheken erwiesen. Ein Nachweis war leider nicht in allen Fällen möglich, insbesondere nicht bei Angaben, die aus Sommervogels Bibliographie de la Compagnie de Jésus übernommen wurden, der offenkundig zahlreiche wenig zugängliche Ordensbibliotheken benutzen konnte. Bei Werken, die nur in den USA nachgewiesen sind, liefert der N U C rasch Aufschluß über den Fundort; ähnliches gilt bei Inkunabelübersetzungen für den GW (Gesamtkatalog der Wiegendrucke). Hier wurde auf Belege verzichtet. Es gelang mir leider trotz wiederholter Anfragen nicht, aus amerikanischen Bibliotheken (z. B. Yale, UL), Mikrofilme zu erhalten. Die Namen der Drucker und Verleger wurden mit Hilfe von Borsa (1980), Autori italiani del '600, Benzing, Die Buchdrucker, Die deutschen Verleger, Lang (1972), Paisey (1988) und Bingen (1987) sowie den länderspezifischen Spezialbibliographien der British Library in London verifiziert und nach Möglichkeit standardisiert. Insgesamt sollte die Bibliographie leserfreundlich sein, d.h. eher zu viele als zu wenige Informationen liefern und häufiges Nachschlagen entbehrlich machen. Die Bibliographie ist alphabetisch nach den Namen der Verfasser, bei anonymen Schriften dem italienischen Titel, ist dieser nicht auszumachen, der deutschen Übersetzung angeordnet. Sind von einem Autor mehrere Werke übersetzt worden, gilt als weiteres Gliederungsprinzip eine alphabetische Abfolge der Originaltitel. Ist ein Werk wiederum mehrfach ins Deutsche übersetzt, werden die einzelnen Übersetzungen des weiteren chronologisch angeordnet. In diesem Fall werden die Originaltitel gekürzt; alle für mehrere Übersetzungen eines Werks gemeinsam geltenden Angaben finden sich beim Ersteintrag. Dies gilt auch für die Übersetzer, die Drucker und die Verleger. Ein abschließendes Deskribierungsverfahren (»Deskript.«), das sich schwerpunktmäßig auf die Übersetzungstitel bezieht, gibt Hinweise zur Veröffentlichungsform, zur Gattung, zum Wissensbereich und den Ausgangssprachen, wird aber vor allem für die Benutzer einer EDV-Version von Nutzen sein, da es rasch gezielte Nachfragen und statistische Auswertungen ermöglicht. Vier Namenregister für Autoren, Übersetzer, Drucker/Verleger bzw. Sonstige sollen ein zügiges Nachschlagen erleichtern und es ermöglichen, Querverbindungen herzustellen. Allerdings enthielten gerade viele Widmungen biographische Angaben, die nicht in allen Fällen aufgeschlüsselt werden konnten. Über die Namenregister hinaus werden die Übersetzungen zusätzlich durch ein Titelregister und ein chronologisches Register aufgeschlossen.
XVII
Abkürzungsverzeichnis Aufgenommen werden nur häufig vorkommende Abkürzungen. Titelabkürzungen finden sich in alphabetischer Reihenfolge auch in der Bibliographie. A Abb. ABI ADB AlthBibl Anm. AGB AT Ausg.
Autor Abbildung Archivio Biografico Italiano Allgemeine Deutsche Biographie Althusius-Bibliographie Anmerkung Archiv für die Geschichte des Buchwesens Altes Testament Ausgabe
b. bayer. Bd., Bde. Beibd. BelgTyp bes. Bf. Bibl. BiblCath BiblMag Bl. BL BM BN BSB BSB-AK BU
bei bayerisch Band, Bände Beiband Belgica Typographica besonders Bischof bibliographische Angabe; Bibliographie Bibliotheca Catholica Neerlandica Bibliotheca Magica et Pneumatica Blatt Britisch Library (London) British Museum (London) Bibliothèque Nationale (Paris) Bayerische Staatsbibliothek (München) Bayerische Staatsbibliothek, Alphabetbcher Katalog Bibliothèque Universitaire
CanAug CoA col. CR CRL
Canonici Augustiniani (Augustinerchorherren) Co-Autor columna (Spalte) Canonicus Regularis (Oratorianer) Congregatio Canonicorum Regularium Ss. Salvatoris Lateranensis (Chorherren des Lateran) Congregatio Clericorum Regularium Matris Dei Congregatio Clericorum Regularium S. Pauli Decollati (Barnabiten) Druckermarke
CRMD CRSP D.
XIX
Abkürzungsverzeichnis
d.A. dat. DBF DBI DBInd DDB DCLI DELI Deskript. DHGE DictScMSd DictSpir DizLett d.J. DLL Dt., dt. Dtl. DV DWB DWB QV
der Ältere datiert Dictionnaire de Biographie Française Dizionario Biografico degli Italiani Deutscher Biographischer Index Deutsche Drucke des Barock (Bircher/Biirger) Dizionario Critico della Letteratura Italiana Dizionario Enciclopedico della Letteratura Italiana Deskriptor Dictionnaire d'Histoire et de Géographie Ecclésiastique Dictionnaire des Sciences Médicales Dictionnaire de Spiritualité Dizionario Letterario Bompiani der Jüngere Deutsches Literaturlexikon (Kosch) (das) Deutsche, deutsch Deutschland Drucker, Verleger Grimm, Deutsches Wörterbuch Grimm, Deutsches Wörterbuch, Quellenverzeichnis
Ebf. Ed. EG EI Engl., engl. erw. Erzhg. etc. ev. EUI Expl.
Erzbischof Edition Ersch-Gruber Enciclopedia Italiana (das) Englische, englisch erweitert Erzherzog et cetera evangelisch Enciclopedia Universal Ilustrada (Espasa-Calpe) Explicit
f. FA folg. Franz., franz.
folium (Blatt) Folgeauflagen folgende(r) (das) Französische, französisch
GDE geb. gen. gest. Gf. Gft. GK
Grande Dizionario Enciclopedico geboren genannt gestorben Graf Grafschaft Gesamtkatalog der Preussischen Bibliotheken XX
Abkürzungsverzeichnis
GNM griech. GV GW
Germanisches Nationalmuseum (Nürnberg) griechisch Gesamtverzeichnis des deutschsprachigen Schrifttums Gesamtkatalog der Wiegendrucke
H (C, R) H. HAB hebr. Hg. Hl., hl. Hrsg. HofB hs. Hs„ Hss.
Hain (Copinger, Reichling), Repertorium bibliographicum Holzschnitt Herzog August Bibliothek (Wolfenbüttel) hebräisch Herzog Heilige(r), heilig Herausgeber Hofbibliothek handschriftlich Handschrift(en)
IBN Id. IGI Impl. It., it.
Index Bio-Bibliographicus notorum hominum Idem (Derselbe, Dieselbe) Indice Generale degli Incunaboli Italiani Implicit (das) Italienische, Italien; italienisch
Jb. Jh.
Jahrbuch Jahrhundert
K. kaiserl. kathol. KatLipp KB Kd. Kg. Kgn. KLL KNLL Komm. Kpm.
Kupferstich kaiserlich katholisch Katalog der Lipperheideschen Kostümbibliothek Kreisbibliothek; Königliche Bibliothek (Kopenhagen) Kardinal König Königin Kindlers Literatur Lexikon Kindlers Neues Literatur Lexikon Kommentar Kapellmeister
Lat., lat. LB LBG2 LCI LCon lit. lt.
Latein, (das) Lateinische, lateinisch Landesbibliothek Lexikon des gesamten Buchwesens Lexikon für Christliche Ikonographie Library of Congress (Washington) literarisch laut
XXI
Abkürzungsverzeichnis LThK luther.
Lexikon für Theologe und Kirche lutherisch
MA MGG mod. Ms.
Mittelalter Musik in Geschichte und Gegenwart modern Manuskript
n. nat. NB NBG NDB nhd. NN Nr. NSUB NT NUC
nach national Niederbayern Nouvelle Biographie Générale Neue Deutsche Biographie neuhochdeutsch nomen nominandum (Name unbekannt) Nummer Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (Göttingen) Neues Testament National Union Catalogue
ÖB OCarm OCart o.Dr. OESA OFM OFMCap OFMConv OFMRef o.J. OMD ÖNB o.O. OP op.cit. OPraem Or OSB OSBOliv OSM OT OTheat
Öffentliche Bibliothek Ordo Fratrum Carmelitarum (Karmeliten) Ordo Cart(h)usiensis (Karthäuser) ohne Drucker oder Verleger Ordo Eremitarum Sancti Augustini (Augustiner) Ordo Fratrum Minorum (Franziskaner) Ordo Fratrum Minorum Cappucinorum (Kapuziner) Ordo Fratrum Minorum Conventualium (Konventualen) Ordo Fratrum Minorum Reformatorum (Reformaten) ohne Jahr (Druckjahr) Ordo Matris Dei Österreichische Nationalbibliothek (Wien) ohne Ort (Druckort) Ordo Fratrum Praedicatorum (Dominikaner) opus citatum Ordo Praemonstratensis (Prämonstratenser) Congregatio Oratorii Jesu et Mariae (Oratorianer) Ordo Sancti Benedicti (Benediktiner) Ordo Sancti Benedicti Montis Oliveti (Olivetaner) Ordo Servorum Beatae Mariae Virginis (Serviten) Originaltitel Ordo Clericorum Regularium vulgo Theatinorum (Theatiner)
Ppäpstl.
pagina (Seite) päpstlich XXII
Abkürzungsverzeichnis
PL poln. portug. Prof. protest. Ps.
Migne, Patrologia Latina polnisch portugiesisch Professor protestantisch Pseudonym
Reg. Regt. RGG RL. RT
Register Regiment Religion in Geschichte und Gegenwart Randleiste Reichstag
s. S. SB SBPrKu s.g. SJ s.o. SOCist Span., span. SS SStB stud. StudB s. u. s.v.
siehe Seite Staatsbibliothek Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz (Berlin) so genannt Societas Jesu (Jesuiten) siehe oben Sacer Ordo Cisterciensis (Zisterzienser) (das) Spanische, spanisch Sommersemester Staats- und Stadtbibliothek studiert Studienbibliothek siehe unten sub voce (siehe unter dem Eintrag)
T.
TH. theol. TK. Teils. TOR
Teil; bei Kollationsangaben: Tabelle, Tafel (Falttafeln jeglicher Art im Inneren eines Werkes) Titeleinfassung (Randleiste, Holzschnitt oder Kupferstichrahmung im Inneren eines Werks) Titelholzschnitt (außer Titeleinfassung) theologisch Titelkupferstich Teilsammlung Tertius Ordo Regularis S. Francisci (Terziarier)
u. Ü u.a. UB Übers. UL ungar.
und; unten Übersetzer unten angegeben Universitätsbibliothek Übersetzer, Übersetzung University Library ungarisch
TE.
XXIII
Abkürzungsverzeichnis
u.ö. ÜT
und öfter Übersetzungstitel
v. V D 16 VerfLex verh. veröff. Vf. vgl.
vor; von (bei Titeln) Verzeichnis der Drucke des 16. Jahrhunderts Verfasserlexikon verheiratet veröffentlicht Verfasser vergleiche
WLB WS Wwe
Württembergische Landesbibliothek (Stuttgart) Wintersemester Witwe
ZB ZdA ZGO zit. Zs. zus.
Zentralbibliothek Zeitschrift für Deutsches Altertum Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins zitiert Zeitschrift zusammen
XXIV
Bibliographie A-Magini [0001-0623]
[0001] Abbatia, Antonius de: Epistolae Duae Scrutatoribus Artis Chymicae mandatae. [In: MAGNI Philosophorum arcani Revelator. Quo Hermetis discipuli, magnique scrutatores opens omnia ad suum laborem necessaria, clarissime explicata invenient. Genevae, Apud. S. de Tovmes, 1688, S. 421]. Genf: Samuel de Tournes, 1688.Send-Schreiben von dem Stein der Weisen und von Verwandlung der Metallen [Ein || Send = Brie)f/\\ Antonii de Abbatia, || Des Priesters von Verwandelung || der Metallen. ||/. [In:] Drey|| Vortreffliche und noch nie in Druck || gewesene || Chymische Bücher. || als|| I.|| Johannis Ticinensis eines Böhmischen || Priesters opusculum,|| genandt|| Processus de Lapide || Philosophorum. || II.|| Anthonij de Abbatia eines erfahren! Münches in der Kunst/1| außgefärtigtes|| Send = Schreiben. || III.|| Des Weltberühmten Engelländers|| Edoardi Kellaei|| ausführlicher Tractat|| dem Käyser Rudolpho zugeschrieben. || Allen der Geheimen und Hohen Kunst Lieb = || habern zu nutz und mercklichem Unterricht in Teut= || scher Sprach übergesetzet/ herauß gegeben/1| durch Einen der niemals gnug gepriesenen! Wissenschaft sonderbahren Beförderer.! Mit einer Warnungs = Vorrede wieder die || Sophisten und Betrieger.|| (Linie) || Hamburg/ Jn Verlegung Johan Nauman/ 1670. ||. Hamburg: Johann Naumann, 1670.- 8°, 160 S., S. 85-112.Ü: anonym Komm.: A: Geheimnisvolle Persönlichkeit: Die Nachschlagewerke schwanken zwischen einem Mönch aus Pavia u. Zeitgenossen des Raymundus Lullus (13. Jh.), andere verwechseln ihn mit dem Tolosaner Kleriker De Abbatia (16. Jh.) oder sehen in ihm einen dt. alchimistischen Schriftsteller des 17. Jh. [Ferguson (1954) 1,1-2; Ferchl-Mittenwald (1938), S. 1], OT: N U G - Figuriert meist unter dem Namen des Joannes Ticinensis, des böhmischen Priesters Johann v. Tetzen (14. Jh.).- »He is said to have devoted himself with great success to the art, and wrote these Epistles to explain his methods. The author of the preface to the >Drey ... Chymische Bücher< awards him the highest praise as an expounder of the mysteries of the art« [Ferguson (1954), S. 2], ÜT: Vorrede (S. 3-38): Lob der Alchemie durch den Übers./Hrsg., die von lauter Scharlatanen betrieben werde, weshalb er hier die wirklich wichtigen Werke ediere, mit denen man den Stein der Weisen finden könne. »Das ander Büchlein hat ein gelährter und in der Kunst erfahrner Münch geschrieben/ Antonius de Abbatia genand/ der ohngefähr nach Lullii Absterben gelebt/ und der Kunst mit stättigem Nachsinnen und laboriren obgelegen/ endlich auch dahin gelanget/ daß er durch stättiges beten/ meditiren und laboriren das gewünschete Ende seines suchens erreichet/ und darzu zugelangenden andern München seinen Conventualibus diese in seinem Buch enthaltene Nachricht/ dergleichen man in der wahren Philosophen scriptis allein finden kan/ und alhier insonderheit zu mercken ist/ wollen nachlassen. Ich meines theils halte es für eine solche Schrift/ derer wenig zu sehen/ 1
[0002]
Accolli,
Benedetto
weniger geschrieben/ am wenigsten verstanden oder gemercket können werden. Wie es mir von einem guten Freunde/ der in Lesung dieser Kunst = Bücher wolerfahren/ mitgetheilet worden/ hab ichs nicht allein für mich behalten/ sondern aus dem Latein verdeutschet/ andern der Kunstbeflissenen/ des Lateins aber unerfahrnen mittheilen/ und durch öffentlichen druck bekant machen wollen/ nicht zweifflend sie werden durch fleissiges Nachsinnen endlich mercken/ was der Zweck des Münches/ und das Ziel der Kunst in sich vermügen/ vnd beschlossen halten«. (S. 39-40): »Dem WolEhrenvesten/ GroßAchtbahren und Wolvornehmen Herrn E D I T O R I . . . Arnoldus Körner/ D. Der Chymischen Kunst beflissener: VJel wehrter Herr und Freund/ ich hab neulich vernommen/1 Daß euch nicht ohne Müh zu Händen sein gekommen/1 Drey alte Schrifften/ so noch nie im Druck gewest/1 Gemachet von der Kunst recht auff das allerbest. | Jhr habt mit gwisser Müh die drey zusamn gelesen/1 Sein nie unter der Preß noch Teutscher Sprach gewesen/1 Habt sie nicht/ wie jhr könt/ für euch allein begehrt/1 Habt wollen/ daß durch sie/ wer nur wolt/ würd gelehrt. | Aus Böhmen/ Ungarn/ und aus Englandt ihr sie bringet/1 Zu uns ins Teutsche Reich/ das euch denn wol gelinget/1 Jhr macht daß sie auff Teutsch/ uns Teutsche reden an/1 Daß wer ein Teutscher ist/ sie wol verstehen kan. | Wer Kunst=verständig ist/ sieht wer sie seyn gewesn/| Wer sie gehabt/ gewust/ gelehret und gelesen; | Wer Kunst erfahren ist/ sieht jhre Schrifften an/1 Als daraus Safft und Krafft man reichlich nehmen kan/1 Wer kan euch dancken gnug/ daß jhr habt außgegeben/|| Der nie in Teutscher Sprach gesehn bey MenschenLeben/1 ...« FA: Friedrich Roth-Scholz (1687-1736) verlegte die berühmtesten alchimistischen Schriften seiner Zeit (s.u.) [Ferchl-Mittenwald (1938), S. 456; Macphail (1968) 2,526-534], DV: 1627 in Grossenhain geb., brachte zus. mit seinem Sohn in Hamburg 283 Werke heraus. Er ließ auch in Frankfurt a.M., Wolfenbüttel u. an anderen Orten drucken [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1225]. FA: Hamburg, 1672; Johann v. Tetzen, Chymische Bücher, Hamburg, 1691; Friedrich Roth-Scholtz, Deutsches Theatrum Chemicum, 1728-1732, Bd. III, S. 651; Bericht von Verwandelung der Metallen, in: Zwey vortreffliche ... Chymische Bücher, 1759. Bibl.: GK 1.682-685; BM; BN; Ferguson (1954) 1,1-2; Ferchl-Mittenwald (1938), S. 1 In: London, BL 1034.f.25(l.) (*) Deskript.: Chemie; Alchemie; aus dem Lateinischen [0002] Accolti, Benedetto, gen. il Vecchio (1415-1464); Florido, Francesco (ca. 15001547): Benedicti de Acoltis Aretini de bello a Christianis contra barbaros gesto pro Christi sepulchro et Judcea recuperandis libri Uli. - Venetiis, per B. de Vitalibus. Venezia: Bernardino Vitali, 1532.Die wunderbarliche Histori/ von der Christen ausz = || zug/ vnder Kaiser Heinrichen 2
Accolti, Benedetto
[0002]
dem vierdten/ zu des heiligen lands/1| ... errettung/ Wie sie || Syriam/ Judeam vnd Jerusalem erobert/ vnd Hertzog Gott = ||friden aus Lothringen/ alda zu eim König erwölet vnd || eingesetzt haben/durch Benedictum Aretinum in vier bücher eingetheilt vnd ordentlich|| beschriben. || ( ... ins deutsch newlich|| verdolmetschet/ Durch Heinrichen v. Eppendorff\\). [In:] Florido, Francesco: Kriegsübung dess fürtrefflich = || sten vnd streitbarsten ersten Römischen Kaisers Ju||lij in drey bücher verfaßt/ durch|| Franciscum Floridum Sabinum. || Die wunderbarliche Histori... || Die belegerung vnd eroberung der Kaiserlichen! statt Constantinopolis M.cccc. vnd liij. durch Leonhardum den Ertzbischoff zu Mitylene|| ... dargegeben. || Jtem/ der schönen Jnsel vnd porten Rhodus ver= ||lust/ die Solimannus der türckische Kaiser im M.D.xxij. jar ...|| in seinen gwalt bracht/ Von Jacobo|| Fontano/ dem Babst Adriano... || übersendet || Alles aus Latinischer ... Eppendorff.|| Gedruckt zü Straßburg in Hans Knoblouchs druckerey/|| durch Georgen Messerschmidt/ des jars M.D.lj. ||. Straßburg: Johann Knobloch d.J. - Georg Messerschmidt, 1551.- 2°, [4], CLIII Bl.Ü: Eppendorff, Heinrich v. (1496-1553) Komm.: A: A. stammt aus Arezzo, stud. die Rechte in Florenz u. Bologna, danach bis zu seinem Tod Rechtsprofessor in Florenz [DBI 1,99-101 (A. Petrucci)]. OT: Ausg. Venedig, 1532 [Paris, BN J.5532]; Basel, 1544; Venedig, 1549; Florenz, 1623.- Das Werk ist Piero de' Medici gewidmet u. hat später Tassos >Gerusalemme liberata< beeinflußt.- Wie A. ausführt, wüßten die Leute nichts von den Kreuzzügen, die angesichts der Türkengefahr einen wichtigen Anschauungsunterricht liefern könnten. Die dazu vorliegenden Werke bezeichnet er als »inepte scriptos absque ornatu orationis«. Wie bei vielen Vorläufern ist auch seine Hauptquelle Wilhelm v. Tyrus (>Historia rerum in partibus transmarinis gestarumAcis et Galatée, pastorale heroique en musique, Représentée pour la premiere fois dans le Château d'Anet devant Monseigneur le Dauphin. Par l'Academie Royale de Musique< mit Musik von Jean Baptiste Lully u. Text von Jean Galbert de Campistron [Thiel/Rohr (1970), S. 4-5, Nr. 17-21], DV: 1699-1746 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 10], FA: Salzdahlum b. Wolfenbüttel, 1905. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 4 Nr. 16 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 612 (*micro) Deskript.: Libretto; pastoral; aus dem Italienischen [0004] Acquaviva, Claudio SJ (1543-1615): Epistola R.P.N. Claud. Aquavivae Praepositi Generalis Societatis Jesu, ad Patres et Fratres eiusdem Societatis. Cum facultate Superiorum. Dillingen: Johann Mayer, 1584.Sendschreiben\\ Vnsers inn|| Gott Ehrwürdigen^ Vatters Claudij Aqua-\\uiua, der Societet IESV furge= ||setzten Generals/ an die von der|| Societet gethan. || 4
Acquaviva, Claudio SJ
[0005]
|| Gedruckt zä Dilingen/ durch Johannem Mayer. ||. Dillingen: Johann Mayer, 1585.- 12°, [1] Bl., 89[=87] S., TE„ TH„ H.Ü: anonym Komm.: A: A. (auch: Aquaviva) war der 5. Ordensgeneral der SJ. Er stammte aus angesehener neapolitanischer Familie, trat 1567 dem Orden bei u. wurde Provinzial von Neapel, danach von Rom u. im Jahr 1581 zum General gewählt. Seine 34jährige Amtszeit war durch die Ausbreitung des Ordens in Europa geprägt sowie eine verstärkte überseeische Mission [Sommervogel 1,480-495; Ferrari, S. 4; DBI 1,168-178 (M. Rosa); Rachum, S. 14], OT: Eine andere Ausg. bei Keller (1970), S. 17 Nr. 90 [Epistola Claudii Aquavivae ad pp. Prouinciales, Praepositos & Rectores eiusdem Societatis. Graecii, apud Georgium Vuidmanstadium. MDLXXXVII].- Bei Sommervogel lautet der Titel: >De Renovatione Spiritus. 29 Septembris 1583. Epistola R.P.N. ...< - Es handelt sich um eine von mehreren Enzykliken, die der Jesuitengeneral versandte. DV: Sohn des Druckers Sebald M., hatte bei seinem Vater gelernt, machte sich 1576 selbständig u. entschuldete später den ererbten väterlichen Betrieb. Er druckte fast ausschließlich für die Jesuiten, dazu Schulbücher, bis 1600 330 Stück. Er starb 1615, seine Wwe druckte bis 1619 [Benzing, Dillingen Nr. 2, S. 83], FA: Hildesheim, 1630 [Georgi Suppl. I, S. 16], Bibl.: Sommervogel 1,482 Nr. 4b; Bucher (1960), Nr. 555; Index Aureliensis 106.663; VD 16 A 129 In: München, BSB Res. Jes.67 (*), & ö. Deskript.: Jesuitenorden; authentischer Briefwechsel; aus dem Lateinischen [0005] Acquaviva, Claudio SJ (1543-1615); [Perrelle (Perellius), Jean (16. Jh.)]: Regvlae sev ordinationes confraternitatis ... Mariae. Ingolstadt: Wolfgang Eder, 1578.Schatzbüchlein\\ Gottsäliger vnd Catho=\\lischer vnderweisungen/der|| Christlichen jugent: || Jnsonderhait aber der jenigen/1| welche sich in der Hochwürdigsten Junck=\\frawen MARI/E Bruderschafft begeben/1| anfangs in Latein zusammen getragen/ an\\jetzt aber in vnser Teutsche Sprach an vilen|| orten Corrigiert/ vnd gebessert/zum || andern mal außgangen. || (m) || M. D. LXXIX. || (Die Regeln vnd die|| Ordnungen der Bruder = ||schafft... || Mariae ... H). Ingolstadt: David Sartorius, 1579.- 12°, [12] Bl., 489, [1] S., [6] Bl, T H , H.Ü: anonym Komm.: OT: Der >Thesaurus< (»Schatzbüchlein«) stammt von Jean Perrelle aus Xivry (Meurthe-et-Moselle) [VD 16 P 1580-1583], den die einschlägigen Repertorien nicht kennen u. den Jöcher-Rotermund als dt. Theol. ausgibt. ÜT: »Allen Mitgesellen vnd Gebrüdern der Gesellschafft/ der säligsten Junckfrawen MARI/E/ Wünschet derselbigen Gesellschaft Vorsteher zu Cöln/ Hayl vnd Säligkait ... Geben zu Cöln/ Anno M.D.LXXVI. den 24. Sept.« Das Vorwort enthält nur Hinweise auf die beste Art, ein gottesfürchtiges Leben zu führen. 5
[0006]
Acta Consistorii Pvblice exhibiti
DV: S. (eigentlich: Schneider), geb. 1529 in Hof a.d. Saale, erhielt 1572 das akademische Bürgerrecht u. versuchte, Universitätsdrucker zu werden. Geschickt verstand er es, sich zahlreiche Aufträge auch von außerhalb zu besorgen u. zu Wohlstand zu gelangen; er ist 1596 gest. [Benzing, Ingolstadt Nr. 7, S. 214-215]. Bibl.: VD 16 A 134 In: München, BSB Asc.4325 (*micro) Deskript.: Mariologie; Aszetik; aus dem Lateinischen [0006] Acta Consistorii Pvblice exhibiti A S.D.N. Gregorio Papa XIII. Regvm Iaponiorvm Legatis Romae, Die XXIII. Martii. M.D.LXXXV. Ex Avctoritate Svperiorvm. Romae, Apud Franciscum Zannettum. M.D.L.XXXV. Roma: Francesco Zanetti, 1585.WArhafftige/ vnd E = || wiger Gedechtnuß würdige Ge = \\schichts Erzelung/ Welcher massen die new erfundene || Jnsulen/ Königreich vnd Fürstenthumb/ inn Japonien genandt/ zu || Christlichem Glauben bekert/ vnd dann von Bäpstlicher Heyligkait/\\ deren sie sich/ beneben der heyligen Kirchen vndterwürfßg gemacht/|| Derselben Abgesandte vnd Königliche Legaten auffgenommen || worden/Alles an öffentlichem Consistorio vorgenom = ||men vnd gehalten/inn Rom den 23. Martij/ Anno || M.D.LXXXV. || Auß sonderm Eyffer vnd dem gemai = || nen Mann zu guttem/ auß Lateinischer inn || Teutsche Sprach Vertiert. || Durch Christophen Virich den El = || lern von Nürnberg. || Gedruckt zä Augspurg/ durch || Michael Manger. ||. Augsburg: Michael Manger, 1585.- 4°, [12] Bl.Ü: Ulrich, Christoph d.Ä. Komm.: OT: Boscaro (1973), S. 4-5 Nr. 2.- Inhalt: 1. >Literae Francisci, regis BungiLiterae Protasii, regis ArimanorumLiterae Bartolomaei, principis OmurantorumGaspar Gonsalvus S. J., Oratio habita in legatorum Iaponiorum introitu< (S. 7-17).- 5. Ant. Buccapadulius; >Responsus nomine Pontificis< (S. 18).Der Gedanke einer japan. Gesandtschaftsreise nach Europa geht auf P. Alexander Valignani SJ zurück, der ihn 1582 den Fürsten Francisco v. Bungo, Protasio v. Arima u. Bartholomaeus v. Omura vorlegte. Der Plan fand Anklang, u. die Gesandtschaft wurde zusammengesetzt. Ihr Erscheinen an den Höfen von Madrid u. Rom bildete eines der größten Ereignisse der Zeit u. wurde von zustimmenden wie ablehnenden Flugschriften begleitet [Streit 4, 5. 439-440, Nr. 1619-1621], DV: M. ist von 1570-1603 nachweisbar [Benzing, Augsburg Nr. 28, S. 20]. Bibl.: Streit 4, S. 446 Nr. 1645; Trautz (1940), S. 10 Nr. 40; Boscaro (1979), S. 70-71 Nr. 32; VD 16 A 143 u. A 144 In: München, BSB 4° H.eccl.326; UB 4° H.eccl.ll38:14; Wolfenbüttel, HAB Tq Kapsel 2 (43) (?); T 1039.4° Helmst.(17) [Bl. 2 u.3 fehlen] (*) Deskript.: Kirchengeschichte; Missionsberichte; Jesuitenorden; Japonica, Sinica, Indica; aus dem Lateinischen
6
Acta Consistorii Pvblice exhibiti
[0007]
[0007] Acta Consistorii Pvblice exhibiti.... Roma: Francesco Zanetti, 1585.Zeitung/1| Welcher Gestallt/ im || Martio dieses fünffvndachtzigisten Jars/\\ etlich König vnd Fürsten auß Japonia jhre || Abgesandten/ deß Glaubens halben/gen Rom || geschickt haben: \\ Mit angeheffter kurtzer Beschreibung || derselben jetztgemeldten Land || vnnd Inseln || Auch eines Euangelischen Manns Censur vnd Vrtheil/ was von solcher Schickung\\ zuhalten sey. || (*) || Getruckt vnnd außgangen im Jar\\ als man zält M.D.LXXXV||. [o.O.]: [o.Dr.], 1585.- 4°, [1] Bl„ 48[=46] S., H.Ü: Rosenbusch (Roseffius), Christoph SJ (1538-1623) Komm.: OT: Boscaro (1973), S. 4-5 Nr. 2 (auch Nr. 2a). ÜT: Bericht über eine japanische Gesandtschaft der drei Fürsten Franciscus von Bungi, Prothasias von Arima u. Bartholomäus von Omura, die gemeinsam durch zwei Bevollmächtigte Ergebenheitsbriefe bei Papst Gregor XIII. überreichen ließen (s.o.). Auf S. 28 f. Sendschreiben eines Mansfeldischen (evangelischen) Prädikanten, dat. 26.4.1585. Dieser spricht von den Missionserfolgen der Jesuiten in Japan bei aller Feindschaft mit Achtung u. beklagt die Zerrissenheit der Evangelischen, die solche Erfolge unmöglich mache [Weller 631 (mit Jahreszahl 1586); Pagds 23-30 nennt etwa 30 Titel über diese japanische Gesandtschaft, ohne diesen dt. Bericht zu erwähnen], Ü: Stammte aus Landshut, 1559 Noviziat in der SJ, ab 1566 Vertreter von P. Canisius in Augsburg, 1599-1609 Provinzial. R. ist Vf. einer: >Antwort vnd Ehrerrettung auff die Ehrnruerig im Rechten vnnd Roemischen Reich verbottne Schmachschrifft Lucae Osiandri< (Ingolstadt: David Sartorius, 1586) [Kobolt (1795), S. 563-564; Sommervogel 3,135-138; Hutz (1977), Nr. 395], FA: [o.O.] : [o.Dr.], 1586 [Sommervogel 3,1603-1604; Boscaro (1973), S. 112113, Nr. 53]; [o.O.]: [o.Dr.], 1587 [Warhaffte|| vnerhörte Zeitung einer Bott= || schafft so ettliche König vnd Fürsten auß Ja= ||ponia/ deß Catholischen Römischen|| Apostolischen Glaubens halben/! vnlangst gen Rom ge= || schickt haben: || Mit kurtzer Beschreibung der =|| selben Landt vnd Inseln. || Sampt eines Lutherischen Vr=||theil vnd Bedencken/ was von solcher Schickung zu halten sey. || Darauß augenscheinlich abzu= ||nemen/ das der allein seligmachende Catho= || lische Apostolische Glaub/ den Heyden durch I die Lehrer der Römischen Kirchen verkün= ||digt/ vnd den alten Christen durch || die Ketzerische Predicanten|| abgenommen wirdt.|| Alles auffs new mit fleiss gebes=||sert vnd gemehret/ in diesen gefährlichen letzten || zeiten/ zur warnung gar nutzbarlich/ auch|| kurtzweilich vnd nötig zu lesen. || Regnum Dei auferetur ä vobis, & dabitur || genti facienti fructum. || Gedruckt im Jar. 1587.|| [Boscaro (1977), S. 118-119 Nr. 56: »Same text as Zeitung Welcher Gestallt ..., i.e. a German translation of the Acta ... to which are added a short description of Japan (pp. 32-37), the list of the gifts exchanged in Tuscany (p. 38), and a letter on Japan by a predicant from Mansfeld (pp. 39-67)«]. Bibl.: Dresler (1929), S. 140 Nr. 563; Hutz (1977), Nr. 385; Boscaro (1973), S. 7
[0008]
Ad Paulum V. Pontifìcem
72-73 Nr. 33; V D 16 A 142 u. A 145 In: Augsburg, StB 4° Th.H.; Göttingen, NSUB H.As.II 6370; München, BSB 4° Res. Eur.344(ll; 4° Res. Jes.298c [Ausg. 1586] (*); 4° H.eccl.ll38:9 (unvollst.); U B 4° Eccl. 1862 (*) Deskript.: Kirchengeschichte; Missionsberichte; Jesuitenorden; Japónica, Sinica, Indica; aus dem Lateinischen [0008] Ad Paulum V. Pontifìcem maximum Epistolae duorum clarissimorum Jtaliae iurisconsultorum. [o.O.]: [o.Dr.], 1606.An den Allerheiligsten Bapst zu Rom || Paulum den V. dieses Namens. || Scharffe/ wolgegründte\\ vermahnungs Schreiben/ zweyer hochbe= || rümbten Juristen in Jtalien/ in welchen die Justitien || vnd Gerechtigkeit der Venedischen sachen/ Bäpstlicher Censur || vnd Urtheils nichtigkeit/ vnd des Kriegs gefehrligkeit vnd || schaden entdecket vnd Proponiret wird. || Jn diesem gefehrlichen Streit zwischen den I Venedigem vnd Bäpstlicher Heiligkeit/\\ zu wissen nothwendig. || Aus dem Lateinischen in Hochteudsche Sprache ge= || trewlich vbersetzet/ vnd dem Historischen Leser zu gut in || öffentlichen Druck gegeben || Durch || Herrn THEODORVM FVN=\\CIVM, Vngar: Historicum.\\ (•) || Gedruckt im Jahr 1606. \\. [o.O.]: [o.Dr.], 1606.- 4°, [8] Bl.Ü: Funck (Funccius), Theodor (17. Jh.) Komm.: OT: München, BSB J.can.p.84a, Beibd. 1.- Vgl. auch die nicht identischen Ausführungen von Marco Antonio Pellegrini (1530-1618): >Responsa clarissimorvm iur: consvltorvm D.H. Antonij Peregrini equitis, D.M. Antonij Othelij, & D. Ioachini Scayni, ex primarijs gymnasij patauini in iure professoribus reddita pro decretis serenissimi principis Veneti. De non alienandis bonis immobilibus in personas ecclesiasticas. De non erigendis de nouo monasterijs, coetibus, & reductibus virorum, & mulierum, & de non aedificandis de nouo ecclesijs absque licentia serenissimi principis. De iudicandis, & puniendis clericis pro criminibus grauibus, & atrocibus. Cum subscriptione Sacri Collegij clarissimorum iur: consult. magnificae ciuitatis Paduae< (Venetiis, apud Euangelistam Deuchinum, 1606) [NUC], ÜT: »Wieder das Edict vnd verbott der Römischen Inquisition. La: Gu: Co: Cr: I.V.D.« Stellungnahme im Interdiktstreit, Einzelheiten s.v. Paolo Sarpi. Die Abkürzung ist vermutlich als Lorenzo Guidone Conte Cremasco aufzulösen [Cicogna, S. 126], Ü: Nicht weiter identifiziert, aber wohl Vf. von >Scanderbeg< (1606) [München, BSB 4° Turc.26 (verloren)]. FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1607 [An Bapst Paulum den Fünfften|| dieses Namens.|| Zweyll Erinnerungsschreiben/1 zweyer vornemer Rechtgelehrtn in J t a = ||lia: darinnen die gerechte Sache der Venediger/1| dagegen deß Bäpstlichen Banns nichtigkeit/ vnd || deß Krieges vngelegenheiten gehan = || delt werden. || Jtem:|| Zwey Schreiben zweyer Cardinälen/|| in welchen der Bapst zu Vollziehung deß II Banns wider die Venediger angerei = || tzet vnd getrieben wird. || Auß dem Lateinischen ins Deutsch || trewlich vbergesetzt. || (•) || Gedruckt im 8
Adimari,
Alessandro
[0009]
Jahr/II (Linie) || M D C V II. || ] Bircher, DDB A 3907; Wolfenbüttel, HAB 240.85 Quod.(6); K 348 4°.Helmst. (24)]. Bibl.: Bircher, DDB A 4623 In: Wolfenbüttel, HAB 222.5 Quod.(2) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Kirchengeschichte; aus dem Lateinischen [0009] Adimari, Alessandro (1579-1649): La Tersicore, o vero scherzi e paradossi poetici, sopra la beltà delle donne fra' difetti ancora ammirabili, e vaghe. Opera ridotta in 50 sonetti fondati principalmente sopra l'autorità d'A. Seneca il morale, & concatenati in un capitolo. I terzetti del quale servon per argomenti. In Fiorenza, nella nuova stamperia d'Amadore Massi e Lorenzo Landi. Firenze: Amadore Massi & Lorenzo Landi, 1637.ALEXANDRIADIMARI\\ übersezte || Schertz=Sonnette\\ oder\\ Kling = Gedichte || über die || auch bey ihren Mängeln vollkom = || mene und Lieb = würdige || Schönheit des Frauenzimmers. ||. [In:] Herrn II Hannß Aßmanns|| Freyherrn || von Abschatz/1| Weyl. gewesenen Landes = Bestellten im|| Fürstenthum Lignitz/ und bey den Pubi. Con-||ventibus in Breßlau Hochansehnl. Deputirten/1| Poetische || Übersetzungen || und II Gedichte. II Mit Königl. Poln. und Chur = Sächs. Privilegio. || Leipzig und Breßlau/1 bey Christian Bauch/ Buchhändl.|| ANNO MDCCIV ||. Leipzig: In Verl. Christian Bauch, 1704.- 8°, [8], 160 S., S. 177-244.Ü: Aßmann, Hans, Freiherr v. Abschatz (1646-1699) Komm.: A: Florentiner Gelehrter u. Humanist; von frühester Jugend an mit den Klassikern vertraut, die er vielfach übers., Sekretär der »Accademia Florentina« (1633) u. wahrscheinlich auch Mitglied der »Lincei« (1630/31); Beamter im Dienst der Medici [DELI 1,27; DBI 1,277-278 (A. D'Addario)]. OT: Autori italiani del '600 Nr. 2867; Michel I, S. 23 Nr. 23.- A. verfaßte insgesamt sechs den Musen gewidmete Sammlungen (Tersicore, Clio, Melpomene, Calliope, Urania, Polinnia) zu jeweils 50 Sonetten. Aßmann übers, den interessantesten Zyklus auf die weibliche Schönheit, >La TersicoreEtà BaroccaLeben Tugenden vnnd Wunderwerck deß Apostels von Peru. Nemblich Deß seeligen Vatters F. Francisci Solani< [Streit 2, S. 595-596 Nr. 2112; Schneider (1898), S. 71-72] aus dem Span, heißt es: »durch Johann Georg von Werndle zu Adelsriedt [d.i. Adelsried b. Augsburg] der Rom. Kays. Majest. Rath vnd Comitem Palatinum, wie
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[0013]
Alberti, Giovanni Andrea SJ
auch der churfl. Durchl. in Bayrn würcklichen Hoff=Rath in München«. DV: H. (auch: Han, Gallus) wirkte 1668-1705 in Straubing u. brachte dort ca. 80 Drucke heraus [Benzing, Straubing Nr. 4, S. 456]. FA: München: Johann Jäcklin, 1686 (s.u.). Bibl.: Sommervogel 1,125 Nr. 7 [ungenaue Titelaufnahme]; GK 2.9215 [ungenaue Titelaufnahme]; BSB-AK 1501-1840 58,308 In: Berlin, SB Dw 566 (*) Deskript.: hagiographische Biographie; Heiligenleben; aus dem Italienischen [0013] Alberti, Giovanni Andrea SJ (1610-1657): Adelaide, la Prouìdenza assistente alle disgrafie di lei, panegirica storia del P. Gio: Andrea Alberti della Compagnia di Giesù. In Genova, Sotto la direttione di Gio: Domenico Peri, M.DC.XLIX. Genova: Giovanni Domenico Peri, 1649.Historische || Lobs = || Beschreibung/W Der\\ JnJhren Widerwärtigen Be= ||gegnussen durch die Fürsichtigkeit\\ Gottes beglaitteten\\ ADELHEIT,\\ Von|| Dem Wohl=Ehrwürdigen Herrn\\ P. JOANN ALBERTI, der Societet JESU|| Priestern/ in Welscher Sprach beschriben/\\ vnd auß Churfiìrstl. Befelch/1| Durch || Den Wohl=Edel = Gebohrnen Herm\\ JOHANN GEORG von Werndle zu|| Adelsried etc. An. 1659. in die Teutsche sprach übersetzt/l anjetzo aber widerumb durch ihne revidirt, verbessert/1| vnd mit zwölff auß diser History herauß genommenen Kupffer=Figuren geziehrter/ von newem in Truck\\ gegeben/An. 1686. || Cum Licentia superiorum, & Privilegio. || (Zierleiste) || München || getruckt durch Johann Jäcklin/ Churfiirstlichen\\ Hoff=Buchtruckern vnd Buchhändlern. ||. München: Johann Jäcklin, 1686.- 8°, [3], 546 S.Ü: Werndle, Johann Georg v. (1625-1699) Komm.: ÜT: »Zueschrifft An Die Durchleuchtigiste Princessin VIOLANTA BEATRIX, Jn Ober= vnd Nidern Bayrn/ auch der Obern Pfaltz Hertzogin/ Pfaltzgräfin bey Rhein/ Landgräfin zu Leichtenberg«: Er habe diese Vita bereits vor 26 Jahren der Mutter der Adressatin, »Frawen Henrietta Adelheid, &c. &c. Gebornen Königlichen Princessin auß Savoya« zugeeignet, erneuere diese Dedikation aufgrund der ähnlichen Geneigtheit u. Frömmigkeit von Mutter u. Tochter (München den 28. Julij 1686 ... Johann Georg von Werndle/ &c: Churf. Revisions-Rath). »An den Gönstigen Leser. Es ist dises Werck zwar eben so wohl auß gnädigstem Churfürstl. Befelch/ beraits in An. 1658 vnd also vor meiner über ein Jahr hinnach/ nemblich Anno 1659. in offenen Truck gegebenen Version, durch eine vnbenannte = jedoch wohlbekannte Feder auß der Welschen = in die Hoch = Teutsche Sprach übersetzet worden. Zumahlen aber die alldort gebrauchte hoche Red = Art/ an viln Orthen nit recht angenemb wäre: Vnd noch darzue gewise Vmbständ/ gar vermuthlich deß Dollmetschers aigenen Intention, Will/ vnd Mainung zu wider/ mit zwey verständigen Worten darin eingeschlichen waren/ die nit allen Ohren haben anständig seyn wollen. Als ist von Jhro Churfürst. Durchl. der bald darauff in GOTT seeliglich ent14
Alberti, Leon Battista
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schlaffenen Churfürstin Henrietta Adlheit/ mild = seeligisten Angedenckens/ mir gnädigist anbefolchen worden/ ohne Verzug eine andere Version zu machen/ vnnd mich der gemainen Teutschen Sprach darinn zugebrauchen/ damit solche von neuem in Truck gegebene Historische Lobs = Beschreibung der heiligen Adelheit/ auch von denen nit Schrifft=gelehrten Weibsbildern verstanden werden möchte/ welchem gnädigisten Befelch ich alsobald ghorsamist nachgelebt/ eine neue Vesion [sie] gemacht/ vnd darbey verhoffentlich eine solche Teutsche Sprach vnd nidere Art zu reden gebraucht habe/ die jedermänniglich ohne weitters nachsinnen leicht verstehen kan/ vnd für klar Teutsch halten wirdt: Welche Erleiterung diser zweyen vnterschidlichen Editionen vnd respective Teutschen Versionen, ich dem gönstigen Leser allein darumben habe hinterbringen wollen/ dieweilen mir beraits zum öfftern vnd an verschidenen Orthen (allwo man gemeldte erste Version de An. 1658. welche in Hochteutscher Sprach gantz zierlich geschehen/ für mein Arbeit de Anno 1659. gehalten hat) gleichsamb Fragweiß ist vorgeworffen worden/ warumben ich doch bey Vbersetzung der H. Adlheit ihres Leben/ mich einer in disen Chur = Bayrischen Landen vngewohnten Art zu reden gebraucht habe/ welche mir eben sobald übel= als wol außgedeutet werden möchte: Wann aber beede gemeldte Versiones von Anno 1658. vnd von An. 1659 sambt diser meiner jetzigen Arbeit gegen einander gehalten vnd abgelesen werden/ so wirdt sich der Vnterschid aller dreyen Wercken gar bald von selbs eröffnen/ vnd ich hinnach wegen diser meiner gleichsamb nothwendigen Erleitterung/ bey der jetzigen Welt vmb so vil weniger in einen vngleichen Gedancken hineinsincken. Vale«.- »Absehen/ Warnach der Beschreiber deß heiligen Lebens der Adelheit gezahlet hat ...« Ü: Vgl. die erste Übers, dieses Werks durch den gleichen Übers. DV: J. (auch Giovanni Jeclino in it. Drucken), aus Hüflingen in Schwaben, kaufte 1656 das brachliegende Geschäft des Nikolaus Heinrich von dessen Tochter Jakobe Fesenmayr u. am 17.11.1665 ein Haus in der Fürstenfelderstr. für 2010 Gulden. Er war Buchhändler u. Verleger u. brachte auch zahlreiche Drucke in it. Sprache heraus. Er ist 1710 gest. [Benzing, München Nr. 11, S. 337], Bibl.: BSB-AK 1501-1840 58,308 In: München, BSB V.SS. 974f (*) Deskript.: hagiographische Biographie; Heiligenleben; aus dem Italienischen [0014] Alberti, Leon Battista (1404-1472): De pictvra praestantissima, et nvnquam satis laudata arte libri tres absolutissimi, Leonis Baptistae de Albertis uiri in omni scientiarum genere, & praeeipue mathematicarum diseiplinarum doctissimi ... (Edidit Thomas Venatorius) [Teils.]. Basel: [o.Dr.], 1540.Kurtze vnterrichtung des Geome = \\trischen grunds vnd fundaments/der Perspectiua/ von der || verkürtzung/ abstelung oder verlierung deren ding/ so vns in || mancherley distantz in das gesicht fallen mögen/ mit sonderlicher || erklerung der 15
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Alberti, Leon Battista
natur vtind eigenschafft/ der streimen des ge = \\sichts/ vnd was der gleichen von verenderung Hechts vn|| schattens sich in mancherley superficien nach Perspec\\tiuischer art zutragen mag. || Der .1. theil des andern buchs der newen Perspectiua. ||. [In:] Rivius, Walther H.: Der furnembsten/ notwendigsten/1| der gantzen Architectur angehörigen Mathematischen vnd|| Mechanischen künst/|| eygentlicher bericht/ vnd vast klare/1| verstendliche vnterrichtung/ Zu rechtem verstandt|| der lehr Vitruuij/ in drey furneme Bü = || eher abgetheilet. Als|| Der newen Perspectiua das .1. buch || Vom rechten gewissen Geometrischen grund/ alle Regulierten vnd Vnregulierte Cörperliche ding/ deßgleichen ein yeden Baw/ vnd desselbigen angehö = || rige glider/ vnd was vns im gesicht furkommen mag/ künstlichen durch mancherley vortheil || vnd gerechtigkeit Zirckels vnd Richtscheidts/ auff zureissen/ in grund zu legen/ vnd nach|| Perspectivischer art auff zu ziehen/ mit weiterem bericht des grundts der abkurtzung/ oder || vermerung aller ding nach verenderung der distantz/ mit erklerung der furnembsten puncten|| Künstlichs vnnd Perspectiuischen Reissens vnd Malens/ verstandt der Farben/ Mit ge= ||trewer vnterweisung/ der gantzen Sculptur oder Künstlicher Bildung/ ein yedes ding aus|| gewissem grund in rechter Proportion vnd Simmetria/ artlichen vn gerecht zu Formieren || vnd Bilden/ durch Schnitzen/ Hawen/ Graben/ Etzen/ Stechen/ Abformen/ Possieren/1| Abgiessen vn Abtrucken/ in aller Handt Zeug/ als Holtz/ Stein/ Marbel/ Metal/ Helffen||bein/ Gyps/ Wax/ Gießsandt/ vn dergleichen. Mit sonderlicher abtheilung/ der j| rechten proportion vnnd Simmetria Menschlichs Cörpers/ vnd was|| weiter zu der Kunst der Perspectiua erfordert werden mag/ alles || mit schönen Figuren für äugen gestellet. || Weiteren inhalt des II. vnd III. Buchs der Geometrischen Büxenmei= || sterey/ vnd Geometrischen Messung/ sampt den kurtzen Summarien/ || des gantzen begriffs/ der selbigen vnterschidnen theil/ findestu|| hernach nechst der Vorred verzeichnet. || Allen Künstlichen Handtwerckern/ Werckmeistern/ Steinmetzen/ Bawmeistern/ Zeug oder Büxenmeiste || r e n / malern/ Bildhaweren/ Goldtschmiden/1| vnd was sich des Zirckels vnd Richtscheidts || künstlichen gebraucht/ zu sonderlichem nutz vnd vilfeltigem vortheil in Truck verordnet/ Durch || Gualtherum H. Riuium Medi. & Math. || Dermassen klar vnd verstendlich/ bißher im Truck noch nit ausgangen/ oder gesehen worden. || Zu Nürnberg Truckts Johan Petreius. Anno 1547. || Mit Keiserlicher vnd Küniglicher Maiest. Priuilegio/ in vi.|| Jaren nit nach zu Trucken. ||. Nürnberg: Johann Petreius, 1547.- 2°, [I]: 42 Bl, [II]: 10 Bl., [III]: 52 Bl.; [IV]: 47 Bl. usw., K.- Buch 1, Teil 3, Bl. Ia-Xb; Eygentlicher bericht Künstlich Malens (Buch 2 u. 3), ibid. Buch 1, Teil 5, Bl. Ia-XVIb.Ü: Rivius (Ryff), Walther Hermann (Hermenius) (gest. 1548) Komm.: A: It. Architekt, Kunsthistoriker, Musiker, Schriftsteller u. Sozialkritiker. Er wurde in Genua als Sohn einer wohlhabenden aus Florenz verbannten Familie geb., stud. Jura in Bologna, kam 1428 nach Florenz u. trat 1431 in die Dienste der röm. Kurie. Hier nutzte er die Gelegenheit, die röm. Altertümer zu studieren u. wirkte schon bald als Architekt in Florenz, Rimini 16
Alberti, Leon Battista
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u. Mantua. In seinen Traktaten trat er u.a. für die Verwendung der Volkssprache ein [DBI 1,702-713 (G.C. Argan); Rachum, S. 16-17; Kruft (1985), S. 44-54], OT: Paris, BN Res. V.2308(l).- In Volgare (>Della PitturaDella statuaDell'architetturaVitruvius deutsch< (Nürnberg, 1584), wo es Würzburg 16. Feb. 1548 datiert ist!]: Lob Vitruvs u. der Architektur. »Wie dan noch heutigs tags dise herliche künstliche Bücher Vitruuij bey andren außlendischen Nationen mancherley sprachen tranßferirt worden/ furnemlichen in Jtalianischer/ auch hernach in Hispanischer/ vnd zum theil in Frantzösischer sprachen/ welche aber doch (wie gesagt) dem Teutschen kunstbegirigen Leser den mehrer theil frembd/ also das allein durch mangel der tranßlation/ oder verteutschung/ dise herliche Bücher vn kostbarlicher Schatz/ den Teutschen Künstneren vnbekant/ verborgen vnd bißher vnverstendig bliben. Dieweil aber auch diser zeit/ in welcher alle künst/ vn scharpfsinnige erfindungen/ von tag zu tag/ ye höher gebracht werden/ von souil herlichen/ trefflichen Jngenien/ Teutscher Nation/ dadurch die selbig allen andren außlendischen Nationen/ nit allein Conferirt/ sonder auch die selbigen in hohem verstandt/ weit übertreffen mag/ solcher nutzlichen/ vnd gemeinem nutz/ vn wolfart notwendiger arbeit vnd mühe/ noch keiner hat vnternemen wollen (souil mir dann zuwissen) ... Bin ich derhalben/ noch weiter verursacht worden/ zu müssigen zeiten/ bey neben meiner furhabenden profession/ der hochlöblichen kunst der Medicin/ zu sonderlicher ergetzung vnnd recreation/ nach dem herlichen Exempel/ anderer trefflicher Künstner/ als Lucae Paccioli, Caesaris Cassarini, Benedicti Iouij, Boni Mauri, Guilielmi Philandri, Sebastiani Serlij, Petri Nonij, Orontij Finei, Nicolai Tartaleae, vnd andre m e h r / der Architectur vnd derselbigen angehörigen kunst hochuerstendige/ deren schrifften ich mich furnemlichen in disem furhaben als getrewer Preceptoren gebraucht (wie die selbigen/ in frembden sprachen) auch dise Bücher Vitruuij/ durch sonderliche augenscheinliche Figuren/ vnd Teutsche Commentarien auszulegen/ vnd erkleren/ vnd in den selbigen/ weiter alle/ der Architectur angehörige/ Mathematische künst/ vnnd Mechanische erfindung vnnd Speculation/ auffs aller kurtzest zu handien ...« Zwischen Buch 1 u. Buch 2/3 steht die dt. Übersetzung von Sebastiano Serlio, >11 secondo libro di perspettiva< (s. dort). Ü: R. stammte vermutlich aus Straßburg, lernte den Apothekerberuf u. wurde nach einem Aufenthalt in Mecklenburg Stadtarzt in seiner Vaterstadt. Für verschiedene Drucker verfaßte er popularisierte medizinische Bücher. Später ist er in Frankfurt a.M., Mainz, Nürnberg u. Würzburg nachweisbar. Die vorliegende Übers, entstand nach 1546 in Nürnberg [Friedrich Wilhelm Emil 17
[0015]
Albizzi, Antonio
Roth, »Hieronymus Brunschwyg und Walther Ryff«, in: Zs. f. Naturwissenschaft 75, 1902, S. 102-123; Heinrich Röttinger, Die Holzschnitte zur Architektur und zum Vitruvius Teutsch des Walther Ryff, Straßburg 1914 ( = Studien z. deutschen Kunstgeschichte, Bd. 167); Benzing (1959), S. 53; Worstbrock (1976), S. 196; Kruft (1985), S. 186-187], DV: P., 1497 in Langendorf b. Hammelburg geb., stud. ab 1512 in Basel, wo er bei Adam Petri als Korrektor arbeitete. 1523 wurde er Nürnberger Bürger, kaufte 1533 ein Haus unter der Vesten, das er bis zu seinem Tod (1550) bewohnte. Nach Peypus' Tod war er der bedeutendste Drucker Nürnbergs u. druckte über 800 Werke (Neuigkeitsberichte, Musikdrucke, Lutherdrucke etc.) [Benzing, Nürnberg Nr. 19, S. 355]. FA: Nürnberg: Heyn (Hain) 1558 (wesentlich gegenüber der Übers, d. Ausg. 1547 gekürzt); Basel: Seb. Henricpetri 1582 [Text identisch mit der Ausg. 1558]; moderne dt. Ausg. in: L.B. Alberti, Kleinere kunsttheoretische Schriften. Im Originaltext hrsg., übers., erläutert, mit einer Einleitung u. Excursen versehen von Hubert Janitschek, Wien: Braumüller 1877, XLII u. S. 45-270; Reprint Hildesheim, 1981. Bibl.: Benzing (1959), S. 53 Nr. 180-183; Schüling (1973), S. 21ff.; VD 16 R 4001-4003 In: München, BSB 2° A.lat.b.804 (*); weitere Angaben Schüling a.a.O. Deskript.: Architekturtheorie; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0015] Albizzi (Allwitz v.), Antonio (1547-1626): Principum christianorum stemmata ab Antonio Albizio collecta. Cum brevibus eiusdem notationibus ... Adiecto stemmate Othomannico. Augsburg: In Verl. [Dominicus] Custodis, 1600.Christlicher\\ Potentaten vnnd|| Fürsten Stammenbäume. \\ Von || Herrn Antonio Albizio einem Flo= || rentiner vom Adel zusamen gebracht/ mit\\ beygefügten desselben kurtzen Historischen || Verzeichnussen. || Gutes theyls auß Fürstlichen || Archiuen genommen. || Sampt hinzugethanem Stammen der || Türckischen Keyser. || Jetzo alles auß dem Latein verteutscht. || Au f f anordnung vnd in Verlag \\ Dominici Custodis Burger vnd || Kupfferstechers in Augsburg. || Mit Rom. Kay. Mayest. auff zehen Jar. ||. Augsburg: (Chrysostomus Dabertzhofer), in Verl. Dominicus Custodis, (1612).- 2°, XLVI BLUT: anonym Komm.: A: A. wurde geb. »in praedio paterno non procul a Florentia«, stud. in Venedig, Padua, Bologna, Florenz u. Pisa, dort 1567 Reggente; Philosoph u. Rhetoriker, Gründer der »Accademia Fiorentina«, ihr Konsul 1574; ab 1576 im Dienst des Kd. Andreas v. Habsburg, Gf. v. Burgau (1558-1600), des Sohns von Erzhg. Ferdinand u. der Philippine Welser [Wurzbach 6,30-31]. A. wurde 1585 heimlich Lutheraner u. bekannte dies nach dem Tod seines Gönners Andreas. 1600 verkaufte er seinen Besitz u. zog nach Augsburg, wo er mit Markus Weiser Freundschaft schloß. Da als Lutheraner seines Bleibens nicht war, ließ er sich in Kempten nieder, wo er über 20 Jahre dem 18
Alciati, Andrea
[0016]
Studium widmete [Zedier 1,1028-1029; DBI 2,21-22 (D. Cantimori); DBInd 13,261]. ÜT: »Den Durchleuchtigsten Großmächtigsten Durchleuchtigsten ... Hochgebornen Teutscher Löbl. Nation vnd Herkommens. Königinnen/ Princessinen/ Chur/ Ertz/ Hertzoginnen vnd Fürstinen ... Geben zu Augspurg den ersten Aprilis/ ANNO M.DC.XII ... Dominicus Custodis ... Jch solche Verdolmetschung/ besonders auch darumb zuüberschreiben vnnd zuzueignen/ mich vndernemmen wollen/ Dieweil in den hochlöblichsten Stammhäusern offtmahls sich befindet/ das manche Königreich/ Fürstenthumb/ vnnd Lande/ besonders nach gäntzlichem abgang deß Mannßsnamens/ vermittelst Blut vnd nährer Sipp vnd Waagschafft von König/ Printz/ vnd Fürstlichen Frawen Personen/ herrührendt ... an jetzt regierende Häupter vnd Herrschafften gelangt vnnd kommen seind ...« DV: D. (auch: Daberius), war für die Verlagsgemeinschaft »Ad insigne Pinus« tätig, die von Marcus Welser protegiert wurde, u. druckte 1610-1614 Einzelzeitungen u. Missionsberichte der Jesuiten [Benzing, Augsburg Nr. 35, S. 21]. C. (meist: Custos) stammte aus Antwerpen u. ließ sich in Augsburg als Kupferstecher nieder, wo er 1583 die Wwe des Kupferstechers Bartholomäus Kilian d.Ä., in 2. Ehe 1588 Maria Pfeffelmann heiratete. Bis zu seinem Tod 1612 war er als Verleger tätig [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1118]. FA: Augsburg: Custodis, 1612 (»mit beyghefügten desselben kurtzen historischen Verzeichnussen biß auff itzt lauffendes 1612 Jahr vermehrt«); Straßburg: v.d. Heyden, 1624; 1627 [Wolfenbüttel, HAB Ff 2° 16]; 1632 [Christlicher|| Potentaten vnd || Fürsten Stammenbäume. || Von|| Herrn Anthonio Albizio ei = || nem Florentiner vom Adel zusammen ge = || bracht/ mit beygefügten desselben || kurtzen Historischen Ver = || zeichnußen. || Gutes theyls auß Fürstlichen || Archiven genommen. || An jetzo mit verwilligung deß Herrn Aulltoris auß den bewehrtesten Autoribus|| vermehret vnd gebessert zu || Straßburg/ || Mit Kupffer vnd Truck Christophori || von der Heyden Sei. Erben. || ] (Bearbeiter: Oseas Schadaeus; Vorrede: Isaak Föreisen). Bibl.: Graesse 1,58; GK 2.10547; 2.10548; 2.10549; Bircher, DDB B 8274 In: München, BSB 2° Geneal.6 (*micro) Deskript.: Genealogie; Turcica; aus dem Lateinischen [0016] Alciati, Andrea (1492-1550): Viri clarissimi D. Andreae Alciati Iurisconsultiss. Mediol. ad D. Chonradum Peutingerum Augustanum, Iurisconsultum Emblematum liber. MDXXXI. (Excusum Avgvstae Vindelicorum, per Henricum Steynerum die 28 Februarij). Augsburg: Heinrich Steiner, 1531.Clarissimi viri D. Andreae AI-1| ciati Emblematum libellus, uigilanter re-1| cognitus, & iam recens per Wolphgan = ||gum Hungerum Bauarum, rhyth = ||mü Germanicis uersus. PARISIIS. || Apud Christianum Wechelum, sub scu= ||io Basiliensi, in uico Iacobeo: & sub Pegaso, in uico Bellouacensi. || Anno: M.D.XLII\\. Paris: Christian Wechel, 1542.- 8°, 253 S., [1] Bl, 111.Ü: Hunger, Wolfgang d.Ä. (1507-1555) 19
[0016]
Alciatì, Andrea
Komm.: A: A. (auch: Alciato, Alciatus) wurde 1592 in Como geb., stud. die Rechte in Pavia u. Bologna u. ging 1518 als Rechtsgelehrter nach Frankreich, wo er sich in Avignon u. Bourges einen Namen machte. Später kehrte er nach Italien zurück u. lehrte an verschiedenen Orten, zuletzt in Pavia, wo er auch gest. ist. Trotz einer konservativen Rechtsauffassung, führte er eine dem Humanismus entlehnte kritische Methode ins Rechtsstudium ein [DBI 1,256258; Rachum, S. 18; LGB 2 1,54; DDL 11,2, S. 90-139 Nr. 136], OT: DLL 11,2, Nr. 136.1.01.01.- Die erste nachweisbare Ausg. erschien 1531 in Augsburg u. begründete eine neue fruchtbare Buchgattung. (Eine Ausg. Mailand, 1522, soll der Autor zurückgezogen haben). Allein das Werk A.s erlebte in verschiedenen Bearbeitungen u. Erweiterungen bis 1781 rund 125 Ausg., u. die Gesamtzahl der bis ins 18. Jh. erschienenen Emblembücher beläuft sich auf ca. 700 [Isphording/Arnim (1987), S. 80; Praz (1947), S. 248; H. Homann, Studien zur Emblematik des 16. Jhs., Utrecht 1971]. A. ist der Begründer der modischen Kunstform des sog. Emblems (griech. emblema, »das Eingesetzte, die Einlegearbeit«), einer bildlichen Darstellung (icon, pictura) eines Vorgangs oder Sachverhalts, einer menschlichen Situation oder Eigenschaft, einer historischen, mythologischen, biblischen Gestalt oder eines Gegenstandes, Tieres, Baumes usw. Als Motto ist ihr eine knappe Überschrift beigegeben (lemma, inscriptio). Auf den Sinn des Bildes weist abschließend ein mehr oder weniger umfangreiches Epigramm hin (subscriptio). Von Ausg. zu Ausg. wurde der Bestand der Embleme größer; sie beeinflußten das literarische u. künstlerische Schaffen Europas vom 16. bis weit ins 19. Jh. [KNLL 1,256-258], ÜT: Für die vorliegende zweisprachige Edition benutzte H. bei seiner Übers, ins Dt. die franz. Übertragung von Jean Le Fdvre (1493-1563) [Blanc 12141215], wie er in dem lat. Vorwort »nobiliß. iuuenibus Baldasari & Wernhero ä Seyboldsdorf, fratribus« ausführt (S. 3-13), das Biturigibus (Bourges), Calendis Maij M.D.XXXIX (1.5.1539) dat. ist: Die Brüder hätten ihn nach ihrer Rückkehr aus Frankreich brieflich gebeten, sie über literarische Neuheiten auf dem laufenden zu halten, u. mit der vorliegenden zweisprachigen Ausg. biete er ihnen eine solche. Er habe sich nach Beendigung seines Studiums in Frankreich - er hielt sich 1539 zu Studienzwecken in Bourges auf u. übers, hier die >Emblemata< - in beiden Sprachen üben wollen u. die franz. Verse ins Deutsche übers. Als er aufs neue nach Frankreich verschlagen worden sei, habe er die Arbeit abgebrochen. Da sei ihm von Georg Haushamer, einem gebildeten jungen Mann, mitgeteilt worden, daß der Verleger Christian Wechel in Paris eine 2. Ausg. der >Embleme< drucken wollte. Er habe daraufhin den fertigen Teil seiner Übers, an Haushamer mit der Bitte gesandt, sie Wechel zukommen zu lassen. Darauf sei ihm von Wechel selbst geantwortet worden, die Übers, habe ihm gut gefallen, er möge sie vollenden u. um den von Italien aus von Alciati gesandten neuen Teil erweitern. Auch der Holzschneider wäre für die beizugebenden Bilder zu belehren. Er, Hunger, habe nun die noch ausstehenden Bilder gezeichnet, den Rest der Verse übers, u. das Ganze vollendet. Gegen Schluß der Widmung weist H. auf die besondere Schwierigkeit der Übers, hin [Schottenloher 20
Alciati, Andrea
[0017]
(1953), S. 39-40 Nr. 73]. Der Pariser Ausg. von 1534 hatte Alciati 9 neue Embleme hinzugefügt. 1546 brachte er in Venedig bei Paulus Manutius ein 2. Buch mit 86 neuen Emblemen heraus. Der Drucker Wechel ließ für seinen Druck 113 neue Holzschnitte schneiden. Die Darstellungen, meist freie Nachbildungen der Augsburger Schnitte, schuf Jean Jollat (ca. 1490 - ca. 1550). Bei der vorliegenden Ausg. kamen nochmals zwei Holzschnitte auf den Seiten 250 u. 252 hinzu [Isphording/Arnim (1987), S. 86]. Ü: Prof., Kanzler, Rechtsgelehrter, Lexikograph u. Etymologe aus Kolbing b. Wasserburg a. Inn, stud. bei Zasius Jura in Freiburg, dann in Bourges; Prof. in Ingolstadt, Rektor der Univ. 1541, Assessor am Reichskammergericht Speyer, Gesandter beim Regensburger Reichtstag, beigesetzt im Dom zu Freising [Anton Ruland, »Wolfgang Hunger's teutsche, in Paris erschienene Uebersetzung von >Andreas Alciati EmblemataEmblemata< des Andrea Alciato (Paris: Chr. Wechel, 1542)«, in: Zeitschrift für Bücherfreunde 1, 1897/98, 601-602]; der Übers, von Antonio de Guevara ist sein Sohn (s. dort) [Kobolt (1795), S. 353-354; ADB 13,414-415; Schottenloher 9118-9124; DBInd 582,45-56; Kosch, DLL 8,296; Köhler (1986), S. 5661]. DV: St. (auch: Stayner, Siliceus), von 1522-1548 in den Augsburger Steuerlisten genannt, seit 1531 Bürger, druckte Klassiker (dt. Übers.), Volksbücher, Arzneibücher, Türkenschriften, zuerst auch Reformationsschriften. Er pflegte das schöne Holzschnittbuch, verausgabte sich aber zu sehr u. ging 1547 bankrott [Benzing, Augsburg Nr. 16, S. 17].- Zu Wechel vgl. Maclean (1988); R.W.J. Evans, The Wechel Presses: Humanism and Calvinism in Central Europe 1572-1627, Oxford 1975 (= Past and Present Society, Suppl. 2). FA: Reprint: Darmstadt, Wiss. Buchgesellschaft 1967; 1980; 1987. Bibl.: Goedeke 2,484.1; Graesse 1,62; GK 2.12032; Green (1965), S. 136-140 Nr. 20; Landwehr (1972), S. 23 Nr. 27/28; DLL 11,2 Nr. 136.1.01.14 In: Berlin, SB Nv 7355; München, BSB L.eleg.m.47 (*); L.eleg.m.35 Deskript.: Emblematik; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Lateinischen; aus dem Französischen [0017] Alciati, Andrea (1492-1550): Viri clarissimi D. Andreae Alciati... Emblematum Uber.... Augsburg: Heinrich Steiner, 1531.LIBEREMBLEMATVM\\ D. ANDREAEAL=\\CIATI, NVNCDENVO|| COLLATIS EXEMPLARIBVS\\ Multo castigatior quam vnquam || antehac editus. || Kunstbuch || Andree Alciati von Meyland bey = || der Rechten Doctorn/ allen liebhabem derfreyen Kunst/auch Malern Goldschmiden/Seiden = \\stickem vnd Bildhawern/ jetzund zu sondern nutz vnd || gebrauch verteutscht vnd an tag geben/ durch Jere = || miam Held von Nördlingen/ mit schönen lieb = || liehen neuwen Kunstreichen Figuren || geziert vnd gebessert. || (m) || Mit Rom. Keys. Mt. Freyheit in ze=\\hen jaren nicht nach-zudrucken.\\ Gedruckt zu Franckfurt\\
21
[0017]
Alciati,
Andrea
am || Mayn/ bey Georg Raben/ in Verlegung Sigmund Feyrabends vnd || Simon Hüters. M.D.LXVII||. Frankfurt a.M.: Georg Rab, in Verl. Sigmund Feyerabend u. Simon Hüter, 1567.- 8°, [12], 130, [7] Bl., H., D.Ü: Held, Jeremias (16. Jh.) Komm.: ÜT: DDL 11,2 Nr. 136.1.01.61 nennt Ausg. Frankfurt a.M., 1566.Vorrede »Dem Ehrnvesten/ Hochgelehrten/ Ehrnwirdigen vñ Wolweisen Raymundo Graff/ der Rechten Doctorn/ Nassauwischen Wißbadischen Raht/ meinem günstigen Herrn ... Geben zu Franckfurt am Mayn/ den 9. tag Septembris/ in dem jar vnser Erlösung 1566 ... Jeremias Held«. H. referiert die Entstehungsgeschichte der >Emblemata< u. beruft sich darauf, daß Alciati sie Peutinger gewidmet habe.- »Vorrede an den Günstigen Leser ... Datum Franckfurt am Mayn den 9. tag Septembris/ Anno 1566. Jn eyl/ ex Musaeo Sigismundi Feyerabent«. Held rechtfertigt sehr umständlich (13 Punkte) sein Unterfangen u. dessen Nützlichkeit. Er fährt fort: »Nach dem etlich vom Adel vnd andere ehrliche Leute der Lateinischen Sprach vnerfaren bey mir die Emblemata Alciati gesehen/ vnd etlicher Figuren bedeutnuß erfragt vñ von mir angehört hatten/ gefiele es jnen so wol/ daß sie wünschten vnd zum theil mich ansprachen/ die zuverdeutschen vñ in gebreuchliche Reymen zu bringen/ dieweil ich nun mit andern geschefften zur selben zeit beladen/ darzu nie vil von dem Latein in das Teutsch vertiert/ vñ fürnemlich was Reimen belangt hette/ darneben die Materi schwer/ dariñen vil verborgner alter Historien/ Geschieht/ Fabeln vñ Geticht/ sampt andern eyngeschlossen vnd verleibt waren/ die vns Teutschen vnbekañt/ vnd mit so wenig worten nit verstanden hetten werden köflen/ derhalben ichs selbmals mit obgesetzten vrsachen abschlug/ Nach dem aber ich hernach der geschefft etw[a]z erleichtert/ gedacht ich an diese ermanung/ vñ damit mich auch ein wenig exerciert/ vñ meine Studia Philosophiae vñ Artium, die ich ein gute zeit andrer geschefft halben ligen hett lassen müssen/ wider vbete/ darzu auch daß ich ein versuch thet/ obs müglich were hierinn etwas außzurichten/ vnderfieng ich mich deren etliche/ die mir ziemlich/ meines erachtens/ doch mit etw[a]z mühe von statt giengen ... Nach disem ... wañ die andern zum Wein giengen/ damit ich mein weil auch verkürtzt/ daß ichs alsonach vnd nach/ successiué wie mans nennt/ von tag zu tag/ vber die helfft brachte/ vnd war in dem anfang vnd hernach mein gedancken nie das ichs publicieren vnd in Druck außgehen lassen wölt/ biß daß ichs erstlich etlich Gelehrten Herren zeigete/ vñ von jnen anhörte jr Judicia/ vñ darnach an derer Bücher halber mit den Ehrenhafften Sigismundo Feyerabend vnd Georgio Raben in kundschafft käme/ denen ichs auff obgedachter Herren vnd Freundt raht approbierung vñ vermanung anböte/ die dann hernach Mündlich vnd Schrifftlich vilfeltig angehalten/ biß d[a]z ichs endtlich vnderhanden genommen/ wider vbersehen vñ verbessert/ vnd die ich noch nit vertiert vollend zu verteutschen mich vnderstunde ...« Neben den Emblemen enthält die Ausg. Original u. Übers. Ü: Mediziner, Vf. eines >Kreuterbuchs< (Frankfurt a.M., 1556) [Jöcher 505,254; VD 16 H 1553], 22
Aldrovandi,
Ulisse
[0018]
DV: R. kam aus Pforzheim, erwarb zur Fastenmesse 1561 das Haus des Weigand Han u. wurde Bürger in Frankfurt. Er arbeitete mit dem Verleger Sigmund Feyerabend zusammen u. wurde ein vermögender Mann. Seine bedeutendsten Verlagswerke sind eine Oktavbibel mit 197 Holzschnitten von Jost Amman u. eine von Johann Fichard besorgte Ausg. des Frankfurter Stadtrechts. Er ist 1580 gest. [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 11, S. 124], F., 1528 in Heidelberg geb., seit 1559 in Frankfurt a.M., wurde dort der bedeutendste Verleger, der sich oft mit anderen zu Verlagsgemeinschaften zusammenschloß. Er ist am 22.4.1590 gest. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1129-1130; LGB 2 2,579-580]. H. (auch: Hütter, Hüther) aus Zwickau, verlegte 1563-68 zus. mit S. Feyerabend in Frankfurt a.M., dann bis 1571 allein. Nach vergeblichen Versuchen, in Zwickau Fuß zu fassen, finden wir ihn 1581-83 in Leipzig [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1176]. FA: Frankfurt: Nikolaus Basse, 1580 (mit nur geringfügigen Veränderungen). Bibl.: Goedeke 2,242.1a; GK 2.12050; Index Aureliensis 103.012; Green (1872), Nr. 74, S. 189-190; Landwehr (1972), Nr. 29, S. 24; VD 16 A 1646; Green (1872) Nr. 96, Nr. 208 [Ausg. 1580]; Landwehr (1972) Nr. 31, S. 24; VD 16 A 1647; DLL 11,2 Nr. 136.1.01.61 In: Berlin, SB Nv 7279; München, BSB L.eleg.m.37; UB 8° P.lat.rec.9; Wolfenbüttel, HAB P 1911.8° Helmst.(?) [Titelblatt fehlt] (*) Deskript.: mehrsprachige Ausgabe; Emblematik; aus dem Lateinischen [0018] Aldrovandi, Ulisse (1527-1605): Omithologia. Ornithologiae hoc est de avibus historiae libri 12. Cum ind. 17 linguarum copiosissimo (1-3 Bde.). Bologna: Francesco de' Franceschi (Bd. 1); Giovanni Battista Bellagamba (Bd. 2-3), 1599-1600-1603.Vlyssis Aldovrandini Omithologia magna, das ist/ das grosse vnd vollkommene Vogelbuch/ mit eines jeden Vogels contrafaitischen Figur/ verteutscht durch Petrum Offenbach Medie, ordinarium zu Franckfurt bey den Basseischen Erben/ 1610. Frankfurt a.M.: Erben Nikolaus Basse, 1610.Ü: Uffenbach, Peter (1566-1635) Komm.: A: It. Naturforscher aus Bologna, Sohn eines Notars, unruhiges Multitalent, das nach einer Kaufmannslehre u. einer Pilgerreise nach Santiago in Bologna (ab 1539) u. Padua (ab 1548) Mathematik, die Artes, Jura u. Philosophie studierte. Auf seine Initiative gründete Bologna 1554 einen botanischen Garten, er selber legte ein Museum oder Kuriositätenkabinett mit umfangreichen Beständen an, das als Basis für seine Handbücher der Arzneien (1574), eine mehrbändige illustrierte Naturgeschichte, von der die ersten 4 Bde. über Vögel u. Insekten zu seinen Lebzeiten erschienen, diente. Seine Werke sind zwar materialreich, aber unkritisch [DBI 2,118-124 (G. Montalenti)]. OT: Graesse 1,65; GK 3.3497. 23
[0019]
Alessio Segala da Salò
OFMCap
ÜT: Außer bei Draut bisher nicht nachweisbar. Ü: In Frankfurt a.M. als Sohn eines Steindeckers aus Wetzler geb., stud. in Straßburg, dort 1592 Stadtarzt, danach 1595 stud. Padua; Dr. phil. Basel 1597 [ADB 39,134-135; DBInd 1292,325-327], U. übers, auch Birelli, Della Croce, Della Porta, Durante, Fioravanti u. Ruini (s. dort). DV: B. war 1601 gestorben u. hatte drei Jahre zuvor seine Druckerei verkauft. Sein Sohn Johann führte zusammen mit seinem Schwager Johann Traudt Buchhandel u. Verlag bis 1613 weiter [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 14, S. 125]. Bibl.: Draut (1611), S. 538 In: Nicht nachweisbar Deskript.: Naturwissenschaften; aus dem Lateinischen [0019] Alessio Segala da Salò OFMCap (1558-1628): Arte mirabile Per amare, Servire, & Honorare la gloriosa Verone Maria, con li esercitii praticabili, confirmati da lei nelle apparitioni fatte à suoi divoti; Con il modo di acquistare tutte le virtù con facilità. Et con le sette sue Affettuose Salutationi divise per li sette giorni della Settimana, del r.p. Humile Segala dell'Ordine di S. Francesco, in Brescia, Apresso Francesco Tebaldino. 1608. Con licenza de' Superiori. Brescia: Francesco Tebaldino, 1608.Wunderbarliche Kunst/\\ Wie man soll || Lieben/ Ehren/ vnd Dienen || der Glorwürdigen Junckfrauen || MARI Ai. || Beneben den vbungen/ wel = || che zugebrauchen seyn/ bestettigt von || ihr in den erscheinungen/ so gegen jhren || andächtigen geschehen. || Sambt der weiß/ alle Tugenten/\\ mit ringer [sie] mühe zuerlangen/ vnnd mit jhren || siben andächtigen Grüssen außgetheilt/\\ durch die siben Tag der || Wochen. || Anfängklich durch den Ehrwürdigen Vat=\\tem Humilem SECALAM S. Francisci Ordens/ inn || Welscher Sprach beschriben/ anjetzo aber\\ verteutscht.\\ Gedruckt zu München/bey Anna\\ Bergin Wittib. || Jn Verlegung Johann Hertzroy. || (Linie) || Jm Jahr/1618. ||. München: Anna Wwe Adam Berg, in Verl. Johannes Hertzroy, 1618.- 8°, [19] BL, 362 S.Ü: anonym Komm.: A: Stammte aus der Familie der Grafen v. Segala u. wurde in Salò geb., trat in den Kapuzinerorden ein, war ein bekannter Prediger u. Vf. aszetischer Schriften (253 Werke) mit quietistischem Einschlag. Seine >Opera omnia< wurden fünfmal aufgelegt [DBI 2,244-245 (A. Merola)]. OT: G. Brunati, Dizionarietto degli uomini illustri della Riviera di Salò, Milano 1837; ABI 902,201.- Ilarino da Milano (1937), Nr. 64. ÜT: Titelaufn. Ilarino da Milano (1937), Nr. 113. Er verzeichnet unter Nr. 112 eine frühere Ausg. Augsburg: Chrysostomus Dabertzhofer, [1612], die die gleiche Seitenzahl aufweist. Alle Werke wurden auch wenig später ins Lat. übers.- Die Widmung ist C.D. unterschrieben. Es folgt eine lange Vorrede. DV: B. (auch: Montanus), von auswärts zugezogen 1564, erwarb das Schobsersche Geschäft auf Veranlassung Hg. Albrechts V., der ihn zeitlebens stark 24
Alessio Segala da Salò
OFMCap
[0021]
förderte. Er starb 1610, seine Wwe führte das Geschäft bis 1629 fort [Benzing, München Nr. 3, S. 335].- H. aus Antwerpen, seit 1601 Buchhändler in Ingolstadt, 1609 Münchener Bürger, begründete hier einen recht bedeutenden Verlag u. arbeitete viel für die SJ. Er starb 1625; seine Wwe Anna Maria führte das Geschäft fort u. heiratete im gleichen Jahr den Druckerverleger Cornelius Leysser [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1167]. Bibl.: Ilarino da Milano (1937), Nr. 112-113; BSB-AK 1501-1840 46,146 In: München, BSB Asc.4461 (*micro); ÜB Asc.8° 1685-(167)-1 Deskript.: Mariologie; Aszetik; aus dem Italienischen [0020] Alessio Segala da Salò OFMCap (1558-1628): Corona celeste delle meditationi distribuite per tutti i giorni dell'anno sopra la vita e passione di Gesù Cristo e della beatissima sua Madre .... Brescia: Pietro M. Marchetti, 1611.Andächtige Ubung\\ Vnd|| Auffopfferung des bit=\\teren Leyden und Ster= ||bens unsers Hey = || lands || Jesu Christi/\\ vor die armen Seelen im || Fegfeuer. || A uff alle Tag in der Wochen || ausgetheilt. || Genommen aus denen geist=\\ liehen Übungen R.P.F. Alexij^ Segala de Salò/ Predigern/ Ca=\\puciner Ordens. || (Zierlinie) j| Straubing/Johann Gottlieb Radlmayr, 1707. \\. Straubing: Johann Gottlieb Rädlmayr, 1707.- 8°, 58 S., TH.Ü: anonym Komm.: OT: Ilarino da Milano (1937), Nr. 123ff. ÜT: Gebete, Meditationen u. Litaneien für den andächtigen Gläubigen. DV: Schwiegersohn von Johann Chrysostomus Haan (1668-1705) aus Straubing; stammte aus Linz u. heiratete 1705 in die Familie ein [Benzing, Straubing Nr. 4, S. 456]; gest. 1731 [Paisey (1988), S. 200], FA: Passau, 1774; 1777. Bibl.: Ilarino da Milano (1937), Nr. 150-154 In: München, UB 8° Asc.1043 (*) Deskript.: Christologie; Mariologie; aus dem Italienischen [0021] Alessio Segala da Salò OFMCap (1558-1628): Prattica singolare Per Quelli che desiderano di spiantare dall'anima gli habiti vitiosi, Et piantarvi quelli delle sante Virtù; Il tutto con molta facilità, & in breve tempo. In Brescia, Per Francesco Marchetti. MDCXI. Con licenza de' Superiori. Brescia: Francesco Marchetti, 1611.Nutzliche || Kurtze Practic. || vnnd || Sonderbahre Weiß || Die laster außzuereitten\\ vnnd tugendten in die || Seelen einzupflantzen. || dardurch man leichtlich || vnd baldt zue der volkhom = \\menheit gelangen khan|| Beschriben|| Durch den Ehrwürdigen || Valter Alexium von Segala. || Caputziner ordern prediger. || Anietzo || Auß welscher Sprach von || Einem Der gemelten ordenß treü=\\lich verteiltsehet. || Cum licentia Supe= ||riorum|| Bey Petter || 16 König 29 ||. München: Peter König, 1629.- 8°, [12] Bl., 280 S,TK.Ü: anonym 25
[0022]
Alessio Segala da Salò OFMCap
Komm.: OT: G. Brunati, Dizionarietto degli uomini illustri della Riviera di Salò, Milano 1837 (mit mehreren Folgeaufl.); ABI 902,201-202; Ilarino da Milano (1937), Nr. 211 ff. Später auch: >Pratica singolare per condurre con facilità l'uomo alla perfezione ...< (Brescia, pel Vendramino 1751). ÜT: Aufwendig gestaltetes Titelblatt; Widmung von Peter König »Bürger vnnd Kunstführer ... Datum in der churfiirstlichen Hauptstatt München, den 30. Augusti deß 1625. Jahrs«. Es folgt eine lange Vorrede über Entstehung u. Vermeidung der Sünde, sodann der eigentliche Text (Kap. 1: »Wie man den aignen Willen brechen und verlaugnen muß«; Kap. 2: »Daß zur erwerbung vnd vbung der Tugendt/ die öfftere Betrachtung deß mennigfaltigen Nutzens vnd Früchts so auß derselben entspringen/ erfodert werde« usw.).- Ilarione da Milano (1937), Nr. 226 weist eine frühere Ausg. >Gedruckt zu München, bey Anna Bergin, Wittib In Verlegung Peter Königs, Kunstführer. Im Iahr, M.DC.XXV< (1625) nach. DV: Aus Savoyen, Kunstführer u. Kunstverleger zu München, ca. 1619-25 erwähnt [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1191]. FA: Köln: Heinrich Crith, 1631; München: Wwe Maria Magdalena Schell, 1668; Feldkirch: Jos. Georg Larbisch, 1668; Konstanz: David Hauck d.J., 1669; Eichstätt, 1687; Köln: Sebastian Ketteier, 1681; 1715 [Nützliche kurtze Pracktick und sonderbare Weiß die Laster außzurotten, und Tugendten in die Seel einzupflanzen, aus dem Italiänischen ... Cölln bey Seb. Ketteier]; Eichstätt: Franz Strauß, 1687; Riedling, 1723; Augsburg: Jos. Ant. Labhart, 1748. Bibl.: Ilarino da Milano (1937), Nr. 226-236; BSB-AK 1501-1840 46,146; Heitjan (1963), S. 934 Nr. 82 In: München, BSB 8 o Asc.162/3; Asc.1566, Beibd.l ("micro) Deskript.: Moraltheologie; Aszetik; aus dem Italienischen [0022] Alessio Segala da Salò OFMCap (1558-1628): Via sicura del paradiso, insegnataci da Giesu Christo N. Sig. in quelle parole: si quis vult venire post me, abneget semetipsum, & follai Crucem suam, & sequatur me. Dove con Esempi si mostrano a tutti gli stati di persone li veri mezzi di annegare la propria volontà, Con diverse Pratiche, et Esercitij per raffrenare gli appetiti, regolare le passioni, e portare la sua croce con tranquillità di cuore, E si scuoprono i mirabili doni, che Dio darà si in questa vita, come nell'altra a quelli, che lo seguiranno per questa via. opera del r.p.f. Alessio Segala predicatore capuccino. Nuovamente posta in luce, e di vaghe figure ornata, in Brescia, Per Pietro M. Marchetti. 1617. Con Licenza de' Superiori. Brescia: Pietro M. Marchetti, 1617.Sichere Straßen \\ Deß || Paradeyses/\\ So Unser \\ HEyland CHristus JEsus \\ Uns gewisen durch die Wort deß || Heiligen Matthaei Cap. 16. Vers. 24. || Welcher^ Mir will nachfolgen/der verläugne sich selbst/ und || nehme sein Creutz auff sich und folge Mir nach. || Allwo || Man mit Exemplen erweiset/ daß nicht allein die Verläugnung deß || eigenen Willens vonnöhten/ sondern auch zugleich angezeigt wird/1 wie man die Passiones und Anmuhtungen deß Gemühts in dem Zaum halten/ und be= || zwingen solle/ damit man desto besser Christo dem HErm 26
Amati, Scipione
[0023]
nachfolgen/ und desto leichter || sein H. Creutz tragen könne. || Der Erstere Theil. || Durch den || r.p. Alexium von Segala Capuciner Prediger/ etc. in Jtaliä=\\nischer Sprach beschriben.\\ Anjetzo übersetzt ins Teutsch\\ Von|| r.p.f. Joanne Ludovico Uraniense Capucino/ der vor=Oesterreichischen || Provintz Praediger. || Geist = und Weltlichen zu gröstem Nutz. || Cum Gratia, & Privilegio Sacrae Caesareae Majestatis, & Facultate Superiorum. || Gedruckt zu Costantz/ in Verlag bey Johann Jacob Labhart, 1703. \\. ... Der Andere Theil Gedruckt zu Costantz/1| Jn Verlag und Druckerey bey Johann Jacob Labhart \\ Statt = Buchdrucker/1703. ||. Konstanz: In Verl. Johann Jakob Labhart, 1703.- 4°, [I]: [12] Bl., 222 S; [II]: 224 S., [2]B1; TK.Ü: Uraniensis, Johann Ludwig OFMCap Komm.: OT: G. Brunati, Dizionarietto degli uomini illustri della Riviera di Salò, Milano 1837; ABI 902,203; Titelaufn. nach Ilarino da Milano (1937), Nr. 271. Ü: Nicht identifiziert. DV: Nachfolger von Joseph Anton L., um 1687-1720 [Paisey (1988), S. 148], Bibl.: Georgi IV, S. 85; BSB-AK 1501-1840 46,146; Ilarino da Milano (1937), Nr. 300 In: München, BSB 4° Asc.977 m [nicht mehr vorhanden]; Rom, BCol. SL 31-F8; Stans, Bap. C-168; Wien, BCap [lt. schriftl. Auskunft nicht mehr vorhanden] Deskript.: Mystik; Aszetik; aus dem Italienischen [0023] Amati, Scipione (16./17. Jh.): Historia del regno di Voxv del Giapone, dell'antichità, nobilitò, e valore del svo re Idate Masamvne, delli favori, c'ha [sic] fatti alla Christianità, e desiderio che tiene d'esser christiano, e dell'aumento di nostra santa fede in quelle parti, e dell'ambasciata che ha inuiata alla S.u di N.S. Papa Paolo Ve delli suoi successi, con altre varie cose di edifìcatione e gusto spirituale de i lettori... fatta per il dottor Scipione Amati Romano, interprete, & historico dell'ambasciata. In Roma, appresso Giacomo Mascardi. Roma: Giacomo Mascardi, 1615.Histori deß Haydnischen König = \\reichs Voxv in Japonia/ wie selbiges von R.P. || F. Sotelo zu dem allerheiligsten Catho=\\lischen Glauben bekehrt. \\ Von der Elte/ Adel = || vnd vermöglichheit seines Königs || Idate Masamune. Auch vom Gunst/ welchen || er der Christenheit erwisen/ Begürd/ welche er hat ein || Christ zuwerden/ vnd mehrung vnsers H. Glaubens in || selbigen Orthen. Vnd dann auch von der bottschafft/ wel = || che er an ihr H. vnsern Herren Paulum 5. abgesandt/ vnd|| seinen fortschrit mit andern Sachen der aufferba=\\wung deß H. Christlichen Glaubens. || Jhr H. vnserm Herren Paulo V. dedicirt. || Durch Herren Doctor Scipionem Amati Roma- \\num Dolmetschen vnd Historicum der Japo = \\nischen Bottschafft. \\ Anjetzo aber von dem Ehrwürdigen Geistlichen Herren || Joanne Bürcken Pfarrern zu Böchingen/ Mr. Bur= \\gawischen Herrschafft am Vorwald/ auß der Italienischen in die || Teütsche sprach auffs schlechtes transferiert vnd vbergetra = ||gen. Vnd die gewonliche sitten vnd Gell
[0023]
Amati, Scipione
brauch der\\ Japonier dar zu gesetzt. || (n) || Cum licentia Superiorum. || Getruckt in deß Hl. Rom. Reichsstadtt Rott = || weil/ bey Johann Maximilian Helmlin. || M.DC.XVII. ||. Rottweil: Johann Maximilian Helmlin, 1617.- 4°, [11] Bl., 103 S., [2] Bl. Reg., TE.Ü: Bürcken, Johannes Komm.: A: A. lebte in Rom als politischer Schriftsteller u. Tacitus-Kommentator; vielfach im Dienst der Familie Colonna [DELI 1,116]. OT: Das Original ist Paul V. gewidmet [Trautz (1940), S. 14 Nr. 58; Autori italiani del '600 Nr. 1363; Michel I, S. 112 Nr. 2].- Bericht von der Missionierung Japans durch den Franziskanerorden. Japan wird noch Voxu genannt, »ein Königreich u. Stadt auf der Insel Niphon, in der Provintz Ochio in Japan, 140 tausend Schritte von der Haupt = Stadt Jeddo ... gelegen« [Zedier 50,1416]. Japan stand dem Westen im 16. Jh. relativ tolerant gegenüber. Sechs Jahre, nachdem Portugal Handelsbeziehungen mit Japan angeknüpft hatte, kam Franz Xavier mit seinen Jesuiten (1549) nach Kiuschu u. schuf die Grundlagen für das japanische Christentum. Die Fortschritte des Katholizismus waren so beeindruckend, daß Sixtus V. 1588 die erste Diözese gründete. Es kam jedoch zu heftigen nationalen Gegenreaktionen, u. mehrere Verfolgungswellen setzten ein, bei denen japan. Christen u. Missionare getötet wurden [Rachum, S. 239]. Die Darstellung umfaßt 31 Kap.: Größe des Reiches Voxu, Adel der königlichen Familie (Kap. 1-3); P. Ludwig Sotelo O.F.M., seine Arbeiten u. sein Einfluß (Kap. 4-11); Verfolgungen (Kap. 12-13); neue Arbeiten Sotelos (Kap. 14-15); Gesandtschaft nach Rom, Reise über Mexiko, Sevilla, Madrid, Monserrat, Genua, Rom (Kap. 16-27); Aufnahme in Rom; Taufe des Sekretärs der Gesandtschaft (Kap. 28-31); »Litterarum exempla Regis Voxu Iaponi ad Paulum V.«; Fendai: Pridie Nonas Octobris 1613 (S. 65-66); »Oratio Fratris Gregorii Petrochae Mantuani, Ord. Min. de Obser.« (S. 67-71); »Petri Strozae S. S. N. Secret. Apostol. Domestici responsio« (S. 72-73) [Streit 5, S. 401 Nr. 1126], ÜT: »Dem Wol Edlen/ Gestrengen Friderichen von Laubenberg/ vom Laubenbergerstein/ zu Werenwag. Meinem großgünstigen Junckern ... Datum Böchingen ahm Vorwald den 16. Septembris im Jahr vnsers Heils 1617 ... Johan Bürck/ ohnwürdiger Pfarrer daselbst« (Bl. +2a-+ +3a): Lobt zunächst die Japanmission der Jesuiten, Franziskaner, Dominikaner u. Augustiner. So sei es Pater Sotelo aus Sevilla gelungen, den Kg. Massamune v. Voxu zu bekehren, der auf sein Drängen hin in seinem Land mit allen heidnischen Bräuchen, insbesondere dem Harakiri, aufgeräumt habe. Der Kg. habe sich mit der Bitte um Schutz u. Unterstützung an den Hl. Vater gewandt. »Vnd wie es nun alles zuerzehlen ein langwiriges/ vnd dem Leser ein verdrüssiges Ding sein würde/ also hab ich mit diser kurtzen vnd kleinen erzehlung [gemeint ist das Vorwort] meiner meinung nach/ ein Frewd vnd belustigung/ insonderheit aber ein erkandtnuß deß anfangs/ vnd fortschrits diser Japonischen von R.P. Ludo. Sotel. alhero Glückhhafte ahn jhr Hailigkeit Pap. 28
Amati, Scipione
[0023]
V. im Namen deß Königs de Voxu angebrachte Bottschafft zu erwecken vermaint. Das die Sachen im grund also beschaffen/ hab ich nicht allein von vornemen .Italienischen Personen gehört vnd in der prefation diser Japonischen Histori gelesen/ sondern auch wolbesagten P.F. Ludovicum vnd Faxecura Rocuyemon den Edlen Rittern als bemelten Königs Legaten beyneben jhren zugethonen Consorten selbsten leiblichen gesehen. Dann als ich Anno 1615. den 12. Octobris mit dem Ehrnvesten Für= vnd Wolgeachten weisen Herren Anastasio Gebein/ Burgern vnd deß Rahts der hoch loblichen Keyserlichen Reichsstatt Rottweil/ von meiner inhabenden Pfarr zu Böchingen Margräffischen Burgawischen Flecken am Vorwald auß = vnd den 15. Novembris zu Rom ein gethones Gelübdt auffzulösen/ eingezogen/ hab ich sie eben ohn alle gefahr im Würdigen Gottshaus Ära coeli Franciscaner Ordens eingelosiert angetroffen« (es folgt die Beschreibung der fremdartigen Japaner). »Weilen das jhr bekörung zum Christli: Catholischen Glauben/ jhr vom König Idate Massamune an jhr hailigkeit Paulum Quintum absendung vnd so wol auff dem Meer als Landt biß in Hispaniam vnd Italiam volbrachte Raiß/ auch endtliche Verrichtung durch den Hochgelerten Herren Scipionem Amati Römern in Jtalianischer sprach in truck verfertiget/ hab ich die selben aldort erkaufft/ durchlesen/ vnd mir mit heraus geführt/ vnd bey mir selbsten aus lauter einfalt erwägen/ weilen der einfaltige Christ auß solchen verwunderlichen wercken Gottes vnd aufferbawung vnsers heiligen Glaubens vileicht wol ein vrsach nemen möchte/ Gott den Allmächtigen in seinen wercken mehr zuloben/ ihme eufferiger zudienen/ vnd sich zubesseren/ werde es mir als dem aller ohngeschicktesten vileicht auch nit in vblen vermerckt werden/ wann ich dieselbigen auß der Italienischen in vnser angeborne Teutsche sprach (zwar beim wenigsten nicht den Hochgelärten/ sondern nun den einfältigen gemeinen böfel) auffs aller schlechtischt verwendet/ vnd vnder die Bressen legete. Vnd ob ich gleichwol ein solches vorlengsten nach meiner widerankufft solte zu werckh gericht haben/ iedoch hat mich beyneben meiner obgelegnen Pfärlichen Seelsorg ein tägliches hitziges Fieber vnd andere widerständt behünderlich darvon abgehalten/ Welcher derowegen dise Japonische Histori vnd geschieht wirdt ablesen/ der wolle von mir gantz vnderthänig/ vnderdienstlich dienstlich vnd freündtlich Gebetten sein/ nit den groben vngeschickten vnd vngehobleten Stylum vnd graffei anzusehen/ sondern vil mehr derselben inhalt vnd mein trewhertzige wolmeinung zuvermercken ...« Ü: Nicht identifiziert; nicht mit DBInd 103,312 identisch.- Die Markgrafschaft Burgau zwischen Donau u. Lech gehörte den Habsburgern; Böchingen war Teil dieses Territoriums. DV: H. druckte 1604-1644 abwechselnd in Überlingen, Freiburg i. Br. u. Rottweil, und zwar vorzugsweise Gebet- u. Meßbücher [Benzing, Rottweil Nr. 1, S. 398], FA: Ingolstadt: Eder-Angermayer, 1617 [4°, [13], 359 S. ] mit Vorsatzblatt: Relation|| Von der Frewden= ¡reichen Bekehrung deß|| Königreichs Voxu|| in Japon.|| Von dem|| R.P.F. Thobia Hendschelio, SS. || Theol. D. ord. S. 29
[0024]
Amati,
Scipione
Francisci|| Verteutscht || Getruckt zu Jngolstatt/ durch Elisa = || beth Angermayrin/ Wittib. || Mit Römisch Keys. Majestät. ||; Rottweil: J.M. Helmlin, 1617; Neudruck in: Marcellino da Civezza, Storia universale delle missioni VII, Prato 1891. Bibl.: Trautz (1940), S. 16-17 Nr. 60; NUC In: Heidelberg, UB Q 4054 (»micro) Deskript.: Jesuitenorden; Entdeckerliteratur; Missionsberichte; Länderbeschreibungen; Japonica, Sinica, Indica; aus dem Italienischen [0024] Amati, Scipione (16./17. Jh.): Historia del regno di Voxv del Giapone .... Roma: Giacomo Mascardi, 1615.Relation || Vnd gründlicher Be = ||riehtvon deß Königreichs Voxu im Ja = ||ponischen Keyserthumb Gottseliger Bekehrung/|| vnd dessentwegen außgefertiger Ambsciada an Päbst. || Heil, gen Rom Paulum den fünfften/ vnd an die || Cathol. May. Philip: den dritten König || in Hispania etc. Anno 1615. || Durch || R.P.F. LVDOVICVM SOTELVM\\ S. Francisci Ordens der Discaltzen/ oder Parfüs= ||ier.' Vnd den beygeordneten Durchleuchtigen/ vnd Hoch= \\gebornen Don: Rocuyemen Farecur: deß könglichen || Geblüts/ einen hochedlen Ritter. || Anfangs in Italienischer Sprach verfasset/ von || dem hohen vnd hochgelehrten Scipione Amato Ro= ||mano V.I.D. als Interprete vnd Reißgefehrten diserAmbasciada. || An jetzo aber zu Teutsch verwendet durch\\ RP.F. THOBIAM HENDSCHELIVM D. || obbesagtes Francisc. Ordens Strenger Observantz/^ vnd dessen Convents S. Hochw. zu Wien in Oesterreich || Gymnasij sacrae Moralis Theologiae Professorem. || Mit Römisch. Keys. Mayest. Freyheit. || Getruckt zu Ingolstatt in der Ederischen Trucke = \\rey/bey Elisabeth Angermayerin/ Wittib. || ANNO M.D.C.XVII.\\. Ingolstadt: Wwe Wolfgang Eder, Ehefrau Andreas Angermaier, 1617.- 4°, [4], 292 S.Ü: Hendschel, Tobias OFM (gest. 1620) Komm.: ÜT: Vgl. ebenfalls den Bericht Francesco Gonzagas OFM (1546-1620), der mit dieser Ausg. zusammen verlegt u. von F. Valentin Fricius ins Deutsche übers, worden war.- Dedication »Der Allerdurchleuchtigisten/ Großmächtigisten Fürstin vnd Frawen/ Frawen Anne/ Römische Keyserin/ auch zu Hungeren/ vnnd Böhem Königin/ etc. ... Geben zu Wien in Oesterreich auß dem Conuent S. Hieronymi Anno 1616 ... Fr. Thobias Hendschelius ...« Bitte »mir wenigers nit als zu mercklicher Presumption interpretieren/ vnnd außlegen: Daß ich ein .Italienisches Werck in Teutsch zuuerfassen/ vnnd damit E.K. May. die ohn das vnnachlässig/ mit den höchst wichtigisten Geschäfften der gantzen Christenheit vberheufft/ vnnd beladen/ vnnd der .Italienischen Sprach selbst vnuergleichlich besser geübt/ vnd erfahren: zu behelligen mich vnderwunden. Bin ich getroster Hoffnung/ das Werck an jhme selbst werde sufficient sein/ mich vor solchen praesumptionis Nota zu saluieren/ vnd zu entschuldigen/ Alß nemblich die Histori/ vnd gründliche warhaffte Relation/ der unaußsprechlichen grundlosen Barmhertzigkeit 30
Ambrosio, Giocopo de, OP
[0025]
Gottes/ welche sich inn kurtzen Zeiten/ vber das gantze Königreich in Voxu vnder dem Japonischen Keyserthumb außgebreitet ...« Es folgt (S. 1-16) Widmung an Paul V., danach (S. 17-53) der Autor an den Leser [Ausg. 1617]. Ü: H. aus Landshut war später Prof. im Kloster seines Ordens in Freiburg, dann Wien; übers, auch das AT u. NT neu [Kobolt (1795), S. 317; DBInd 511,234-239], DV: E., ursprünglich Schreiber, arbeitete seit 1557 als Geselle bei den Brüdern Weissenhorn u. kam mit Unterstützung der Universität in den Besitz der Druckerei. Er war von 1578-1596 selbständig, doch ging sein Geschäft zuletzt bergab. Seine Witwe Elisabeth heiratete Andreas Angermaier (15991614), dessen Geschäft sie nach seinem Tod bis 1617 fortführte. Die Offizin führte den Namen ihres 1. Mannes [Benzing, Ingolstadt Nr. 8 u.10, S. 215]. Bibl.: Streit 5, S. 417-418 Nr. 1157; Trautz (1940), S. 15-16 Nr. 59; Bircher, DDB B 3960; NUC In: Göttingen NSUB H.As. 11,6379 [2. Ausg.] ("micro); Wolfenbüttel, HAB Tq 1174 [2. Ausg.] (*) Deskript.: Missionsberichte; Entdeckerliteratur; Jesuitenorden; Japónica, Sinica, Indica; aus dem Italienischen [0025] Ambrosio, Giacopo de, OP: Copia de una carta ...al Reverendíssimo Padre Fray Nicolás Ridolsi [sie], en la qual le haze relación de vn milagroso caso que le acontecio a él con los Moros y Turcos que habitan aquella tierra (Armenia). Madrid: En la Imp. del Reyno, 1630.COPIA || Eines Schreibens/so der || Ehrwürdige F. Iacobus de Ambrosio, Prediger || Ordens/Prouincial in Armenia, an den Hochwürdigen\\ P.F. Nicolaum Ridolfi, obgemelten gantzen Or= \\dens Generalen, den 15. Tag Aprilis 1630. || auß Chauioli in Armenia ab = ||gehn lassen. || Jn welchem erzehlt wirdt/ was für ein grosses || Wunder zu außbraitung vnd bestettigung/ deß heyligen || Christlichen Catholischen Glaubens/ vnd Bekehrung der Machometa= \\nischen Türcken vnd Mohren/ sich zu Aremoli in Armenia || begeben: || So erstlich in Armenischer Sprach geschriben/ hernach in die Jtalianische/ folgends in die Spanische ge= || bracht/ zu Madrid getruckt/ jetzt aber in die Teutsche\\ Sprach vbergesetzt worden. \\ (*) || Getruckt zu Augspurg/ durch Andream Aperger/ auffvn=\\ser lieben Frawen Thor.\\ M.D.C.XXXI. ||. Augsburg: Andreas Aperger, 1631.- 4°, [4] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Nicht identifiziert. OT: Palau y Dulcet Nr. 10926; Titelaufnahme nach Ausg. Barcelona, Estevan Liberós, 1631. Palau y Dulcet nennt auch Ausg. Palma u. Sevilla vom gleichen Jahr.- It. Ausgabe nicht identifiziert.- Zwischenstufe zwischen dem armenischen Original u. den span. u. dt. Übersetzungen.- Berichtet von einer wundersamen Bekehrung der Einwohner der Stadt Aremoli in Armenien, die vom Islam abfallen. 31
[0026]
Amori di Paride e d'Ennone
DV: A., 1598 geb., druckte ebenfalls für die von Markus Welser protegierte Druckergemeinschaft »Ad insigne Pinus«, zunächst Einzelzeitungen, Gelegenheitsschriften, Streitschriften, Naturwissenschaftliches, z.B. Johannes Kepler. Er starb 1658; seine Wwe Veronika druckte noch bis 1663 weiter [Benzing, Augsburg Nr. 37, S. 21-22], Bibl.: Bircher, DDB A 3903 In: Wolfenbüttel, HAB 516 Quod.(4); 202.79 Quod.(41) (*) Deskript.: Missionsberichte; Turcica; Entdeckerliteratur; aus dem Italienischen; aus dem Spanischen [0026] Gl'Amori di Paride e d'Ennone in Ida. [o.O.]: [o.Dr.], 1694.GL'AMORI\\ DI\\ PARIDE ed'ENNONE\\ inIDA,\\ Trattenimento Pastorale Per Musica|| da rappresentarsi\\ Nel Teatro di SalzthaL || Wechsel=Liebe|| des|| Paris und der Ennone\\ am Berge IDA|| Dem|| Durchl. Fürsten und Herrn/1| HERRN || Johann Wilhelm/\\ Herzog zu Sachsen/ Jülich/ Clev\\ und Berg.. / Landgrafen in Thürin-¡¡gen/Marggrafen in Meissen etc. || zu Ehren vorgestellet\\ auf dem kleinem Theatro\\ des Fürstlichen || Lust = Hauses zu Saltzthalen.\\ (Linie) || Wolffenbüttel/ Gedruckt bey Caspar Johann || Bißmarcks seel. nachgel. Wittben. ||. Wolfenbüttel: Kaspar Johann Bißmarck, [o.J. (=ca. 1697) ?].- 8°, [29] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Nicht identifiziert. OT: Aufgrund der Prophezeiungen des Aisakos u. der Alpträume seiner Mutter Hecuba wurde Paris bekanntlich zu Hirten auf den Berg Ida gegeben. Hier lernte er die Nymphe Oinone kennen, die Tochter des Flußgottes Kebren, die er heiratete, als er gegen seine Brüder ein Turnier gewonnen hatte u. am Altar des Zeus vor ihren Nachstellungen Zuflucht suchen mußte. ÜT: Personenverz., 3 Handlungen. Mit dt. Inhaltsang, vor den Szenen [Schmidt Nr. 124].- Stieger, Titelkatalog 1,68 nimmt als Datum der Uraufführung 1694 an. DV: 1681-1694, Wwe bis 1700 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 20 Nr. 96 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 28; Textb. Sammelbd 3(3) (»micro) Deskript.: Libretto; pastoral; aus dem Italienischen [0027] Anatomie || deß || Neides/\\ Oder/1| Genaue Besehung/ was || der Neid für ein schäd= und || schändliches Laster sey/ und wie\\ männiglich sich dafür für = || zusehen und zu hü = || ten hat. || Auß dem Jtaliänischen w«|| Hoch = deutsche übergesetzet || durch || Benjamin Knobloch || von Knoblochshausen. || (Zierlinie) || Breßlau/1| Bey Gottfried Jonischen. ||. Breslau: Gottfried Jonisch, [1665].- 12°, 75 Bl.Ü: Knobloch, Benjamin (17. Jh.) Komm.: OT: Nicht identifiziert. 32
Andreae, Johannes
[0028]
ÜT: »DERO Römischen Keyserl. auch zu Hungarn und Böhaimb Königl = Majest. Hoch=ansehnlichem und würcklichem Rath ... Hn. Benjamin Hell von Hellenfeld/ auff Hauendorff/ etc. Erbgesessen ... Breßlau den 30. Aug. am Tage Benjamin 1665« (Bl. A l a - B l l a ) : Lob der Frugalität, da aus Streben nach Wohlstand u. Reichtum nur Neid entstehe. Dies wird mit vielen Beispielen demonstriert. Die Quelle des Werks wird nicht genannt. »Wann dann nun dieses gegenwärtige Büchlein in frembden Landen und in Welschland mir zu Händen kommen/ worinnen der Neid gleichsam mit lebendigen Farben gar artig abgebildet wird; Als hab ich nicht unterlassen können/ noch sollen/ dasselbige in die Hoch = Deutsche Sprache zu übersetzen/ auch anderen Ehrliebenden und Hochwerthen Patrioten durch den Druck mit zutheilen/ der ungezweiffelten Hoffnung lebend/ es werde hierdurch die Boßheit deß Neides erkandt und abgeleget werden/ und die Zufriedenheit: und Vergnügsamkeit in uns desto kräftiger leben und herrschen können ... wie ich dann auch nicht genungsam rühmen kan die E. Gestreng, angeborne liebreiche und milde Affection, so Sie gegen mir/ gantz unbekandter weise/ blicken und spüren lassen/ in deme Sie das Principal Subjectum gewesen/ daß bey denen (respective) Hoch= und Wolgebornen deß Heil. Rom. Reichs Grafen zu Lissa Leszczynskyern, &c. &c. &c. ich für einen Hofmeister ad Exteros bestellet worden. Und als der Viel=güttige GOTT mir wiederumb gesund und glücklich nach Hause geholffen/ so haben E. Gestr. mich nicht allein mit freyer Bewirthung/ wiewol auch gantz unverschuldet/ eine geraume Zeit höchstgeneigt versehen/ sondern sind noch zum Uberfluß der eintzige Patron und Beförderer bey E. Hoch = Wohl = Edlen/ Gestr. Rathe dieser höchst = löblichen Kaiser = und Königlich. Stade Breßlau gewesen/ daß ich in dem ietzigen Orthe meinen (GOttlob) bequemen/ ruhigen und genungsamen Auffenhalt erlangen können ...« Ü: Stammte aus Jauer in Schlesien, von 1643-65 als Übers, nachweisbar; Vf. einer Geschichte von Helgoland; lebte vermutlich eine Zeitlang im Norden, da mehrere Werke in Schleswig gedruckt wurden [Jöcher 2,2125; DBI 671,384-385], DV: Zeitungsschreiber, Buchhändler u. Verleger zu Breslau (»unter dem Sandthor«) [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1180], Bibl.: Bircher/Bürger, DDB A 6724 In: Wolfenbüttel, HAB 602.32 Hist.(3) (»micro) Deskript.: Moral; Ethik; aus dem Italienischen
[0028] Andreae, Johannes (Giovanni di Andrea) (ca. 1270-1348): Super arboribus consanguinitatis et afßnitatis [GW 1676J. [Nürnberg]: [Friedrich Creußner], [1472 oder 1473].Arbor consanguinitatis, deutsch ... [Inc.]: Wie der hochgelerte doctor Johannes || Andree den bom dergesipten frünt/\\schafft in teütsch kurtz zu beschriben || will/ den er vormals jm latin völliger|| beschriben hat. Jst im anfang war\\ze nemen das gesipschaft ist ein züge\\hörung der person ... [Expl.]: die in ge/\\leichem grad als geleich erben/on all vnderschaid man/\\lichs vnd weiplichs geschlechts/ 33
[0029]
Androzi, Fulvio SJ
dann darynn allain || die nähin der sippschafft angesehen wirf. || Also endet sich der Bom der Sippschafft mit || der Regeln der vnuerschafften Erbschafft. ||. [Augsburg]: [Günther Zainer], [nicht nach 1474].- 2°, 6 Bl., 1 H . Ü: anonym Komm.: A: Um 1270 wahrscheinlich in Bologna geb., Lehrer des kanonischen Rechts zu Padua u. Bologna, »fons et tuba iuris«. OT: Zur Gattung allgemein vgl. LGB2 1,127. ÜT: Es ist möglich, daß die Augsburger u. die Knoblochtzerschen Versionen unterschiedliche Übers, haben, denn die zweite Gruppe beginnt u. endet anders: [Inc.]: Hie nach folget die vßlegung vber den boume der || sypschafft zü latine genant Arbor consangwinitatis. || Des ersten ist vmb eines vnderscheids willen|| der dryer böume vnd jre matterien zü wissen ... [Expl.]: Das kummt do von das ir ein lip genant sint Dis ist wol not|| zu mercken/ Et sie est finis. Deo GRATIAS. AMEN ||. DV: 1472-1523 [Geldner 1,132-137; Grimm (1965), S. 2793 Nr. 144], FA: Augsburg: Johann Bämler, [14]74 [Schramm 3, S. 9; GW 1718]; [Straßburg: Heinrich Knoblochtzer, nicht nach 1482] [GW 1719]; [Straßburg: Heinrich Knoblochtzer, um 1482/83] [GW 1720]; [Heidelberg: Heinrich Knoblochtzer, um 1494] [GW 1721], Bibl.: Stintzing (1867), S. 151-193; Schramm 2, S. 24; GW 1717-1721 In: München, BSB; Würzburg, UB Deskript.: Zivilrecht; Pandekten; aus dem Lateinischen [0029] Androzi, Fulvio SJ (1523-1575); [Borja, Francisco (1510-1572)]: Opere spirituali del Rev.d0 Padre Fulvio Androzio della Compagnia di Iesu. Prima parte, della meditazione della vita e morte del nostro salvatore Gesù Cristo. Cum privilegio. In Milano, per Pacifico Ponzio, M.D.LXXIX. Milano: Pacifico da Ponte, 1579.Seelen Speiß || vnnd Communìon = || Büchlein/\\ Deß Ehrwürdigen Herrns || Fuluij Androtij der So = || cietet IESV: || Darinn vii schöne Lehr/ vonn || dem o f f t Communicieren/ vnnd vii be = || wehrte Artzneyen/ wider allerley anfechtungen || der Sünd/ Scrupel/ vnd Kleynmütigkeit/ so den Gäthertzigen in empfahung dess H. Sacraments/ wie auch im Beichten und Gebett/ mögen fürkommen. || Jtem: || Was sich der Mensch in/ vor/ vnd\\ nach der H. Communion andächtig = \\klich hab zuerinnem. || Gezogen auß den Spanischen Schriften deß Hoch gebomen Fürsten vnd Herm/\\ Herrn Francisci Borgia, || weyland Herzogen zu Gandia, vnd der Societet || IESV General Obristen. || Mit Rom. Keys. Mayest. Freyheit. || Getruckt zü Dillingen/ durch || Johanem Mayer. || 1589. ||. Dillingen: Johann Mayer, 1589.- 8°, [8] Bl., 323 S, [1] S, [1] Bl, T E . Ü: [Tympius (Timpe), Matthäus (1566-1616) ?] Komm.: A: A. (auch: Androzzi, Androzio, Androtio) stammte aus Montecchio, trat 1555 in den Orden ein, wurde Rektor in Ferrara, wo er 1575 starb. Alle seine Werke erschienen postum [Sommervogel 1,381-384; DBI 3,164-165 (A. Merola)]. OT: Francisco Borja (Borgia; 1510-1572), der Sohn des 3. Herzogs v. Gandia, 34
Angeli, Francesco Maria OFMCon
[0030]
trat 1546 nach dem Tod seiner Frau in den Jesuitenorden ein u. wurde 1565 der 3. Ordensgeneral. Er ist als Schulgründer, Erzieher u. Vf. mehrerer aszetischer Werke bekannt geworden [Rachum, S. 68]. Hier handelt es sich besonders um seine Schrift >Come se han de preparar para recebir la s. communiónDella Frequenza della communione< [Palau y Dulcet Nr. 290607, erstmals in den >Seis Tratados muy deuotos y vtiles para qualquier fiel Christiano ... en Valencia en casa de loan de Mey, en el mes de Setiembre; del año 1548Drey außerlesene und lehrreiche Bücher des Fulvii Androtii. 1. Seelen Speis, oder Beicht und Communionbüchlin. 2. Passional Buchlin, wie man das Leben und Leiden Christi fruchtbarlich betrachten soll. 3. Spiegel der Witwen und jungfrawlichen Geschlechts. Theils nach dem lat. Text trewlich ubergesetzt, theils auch gemehrt und gebessert durch Matthaeum Tympium< (Munster in Westphalen: Raßfeld, 1604). Ü: T., der ebenfalls Vincenzo Bruni (s. dort u. DBInd 1290,312) übers., ist vermutlich auch der Vf. der ersten Übers. DV: M. druckte von 1576-1615 [Benzing, Dillingen Nr. 2, S. 83], FA: Dillingen: Johann Mayer, 1591; 1604 [Bucher (1970), col. 899 Nr. 43]; Köln: Johann Gymnich IV, 1603 [Güldene Kunst christliche Seelen zu waschen. Item Seelen Artzney und Communion Büchlein Fulvii Androtii]; Freiburg: Johann Strasser, 1610 [Catholische Charwochen, das ist, Handbüchlein, in welchem begriffen die Historien unnd Geschieht dess bittern Leidens und Sterbens Jesu Christi, mit angehengtem Gottseligen Bericht P. Fulvii Andreotii Soc. Jesu]; Ingolstadt: Gregor Hänlin, 1618 [Seelen Speiss ... der Societet Jesu. Einer löblichen Bruderschaft Mariä zu Victoria, zu sonderen Gebrauch wiederum getruckt, auch einer hochlöblichen Bruderschaft Mariae Annunciatae zu Eystätt dediciret]. Bibl.: Draut (1611), S. 298-299 [Ausg. Köln, 1607; zus. mit Schriften von Petrus Canisius: >Bett-Bericht u. Communion-Büchlein mererteils auß den Schriften Petri Canisii vnd Fulvii Androtii zusammengetragen^; Ders., S. 322 [Ausg. Freiburg, 1610]; GK 4.8479; 4.8480; 4.8481; 4.8475; 4.8478; 4.8486; VD 16 A 2814-2815 In: Wien, ÖNB 18 Y 24 Deskript.: Katechetik; Aszetik; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0030] Angelí, Francesco Maria OFMCon (1632-1697): Collis Paradisi Amoenitas, seu sacri conventus Assisiensis historíete libri II. Opus posthumum in lucem editum opera, & studio Francisci Antonii Felicis Carosi de Monte Leone Provinciae Sancti Francisci etc.- Montefalisco, ex typographia Seminarii.... Montefiascone: Tipografía del Seminario, 1704.Die Liebligkeit deß Paradeys-Hügls oder die Geschichten des H. Convenís zu Assis. 2 Bücher. Das nachgekommene Werk Francisci Mariae Angeli von Rivotort... 35
[0031]
Anghiera, Pietro Martire di
an das Licht gebracht durch angewendten Fleiß und Arbeit Francisci Antonii Felicis Carosi de Monte Leone.... Monte Falisco 1704. Aus d. Buch-Druckerey des Seminarii in d. Teutsche übers. 1721. Wiennerisch-Neustadt. Wiener Neustadt: Samuel Müller, 1722.- [I]; 189 S.; [II]: 127 S.Ü: anonym Komm.: A: Stammte aus Assisi, Mönch in Rivotorto, Provinzial seines Ordens, vier Jahre Superior zu Assisi [IBN 5,4546; ABI 50,214-220]. OT: GK 4.9188; Autori italiani del '600, Nr. 669.- Das Werk wurde von dem 1704-1752 nachweisbaren Drucker Caroso besorgt, »ein Jtaliäner, um den Anfang des gegenwärtigen Jahrhundertes, welcher des Franc. Mariä Angeli Collis paradisi amoenitatem, s. sacri Conventus Assisiensis historiam, zu Montefiaschone, 1704, 4 heraus gab, worauf sie zu Wien, 1752, 4 wieder aufgelegt ward« [Jöcher-Adelung 2,126], DV: 1717-1757 [Paisey (1988), S. 183]. FA: Wien, 1742. Bibl.: GV I; GK 4.9190; Jöcher-Adelung 2,126 In: Berlin, SB 4° Rr 308 Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Ordensgeschichte; aus dem Lateinischen [0031] Anghiera, Pietro Martire di (1459-1526): De orbe novo Decades ... Cura & diligentia uiri celebris Magistri Antonii Nebrissensis historici regii fuerunt hae tres protonotarii Petri Martyris decades Impresae in contubernio Arnaldi Guillelmi in Illustri oppido carpetance p[ro]uiciae compluto quod vulgariter dicitur Alcala p[er]fectu[m] est nonis Novembris. An 1516. Alcalá de Henares: A. Guillelmus, 1516.Von den dreyssig büchern\\ der Meerreysen/ vnd herfunden Inseln|| so Petrus Martyr der Meyländer von An = ||gleria beschrieben hat. Das erste Buch/ zu dem Cardinal Ascanio Sphortia geschrieben. || [Bl. 174a-228b]. Petrus Martyr von den || Jungst herfunden Jrtseln/ vnd von || den sitten der jnwoner der selben. || [Bl 229a-235b]. Das erst buch von der Babylonischen botschafft/ beschriben von Petro || Martyre von Angleria/ zu Ferdinando vnd Helizabethen || Königin jn Hispania/ die jn zu den Venedigern/ vnd zum Sol= || dan als eyn redner gesandt haben. || [Bl. 235b-248a]. [In:] Die New|| Welt, der Landschaf = || ten vnnd Jnsulen, so || bis hie her allen Altweltbeschrybern vnbekant/|| Jungst aber von den Portugalesern vnnd Hispaniern jm Nider= || genglichen Meer herfunden. "Sambt den sitten vnnd gebreuchen der Jnwonenden|| völcker. Auch was Gütter oder Waren man bey jnen funden/ vnd jnn|| vnsere Landt bracht hab. Do bey findt man auch hie den vrsprung vnd|| altherkummen der Fürnembsten Gwaltigsten Völcker der Alt= ||bekanten Welt/ als do seind die Tartern/ Moscouiten/1| Reussen/ Preussen/ Hungern/ Sschlafen. etc. || nach anzeygung vnd jnnhalt diß vmb= ||gewenten blats.|| (•) || Gedruckt zü Straßburg durch Georgen Vlricher || von Andla/ am viertzehenden tag des Mertzens.|| (Linie) || An. M.D.XXXIIII. ||. 36
Anghiera, Pietro Martire di
[0031]
Straßburg: Georg Ulricher, 1534.- 2o, [6], 242[=252] Bl. H . Ü: Herr, Michael (gest. ca. 1550) Komm.: A: It.-span. Humanist, Diplomat, Geistlicher u. Historiker, zunächst im Dienst der Sforza in Mailand, danach (seit 1486) von Königin Isabella v. Kastilien. Er lernte Kolumbus u. andere Seefahrer kennen, machte die Kämpfe um Granada mit u. unternahm eine Reise nach Ägypten [DBI 3,257260 (R. Almagià); Rachum, S. 25].- Nicht zu verwechseln mit Juan de Angliara (s. dort). OT: Sabin Nr. 1551 (dort viele weitere Ausg.); Palau y Dulcet Nr. 12589 u. 12592.- Die Ausg. Madrid, 1530 liegt vor als Reprint Graz: Akademische Verlagsanstalt, 1966.- Zweiter Teil: >Legatio Babylonica... in contubernio A. Guillelmi..., apud Michaelem de Egnia< (Compiuti 1530).- Seine >Decades de Orbe novo< haben eine äußerst komplizierte Entstehungs- u. Druckgeschichte: Sie sind letztlich aus seinen Briefen an die Sforza hervorgegangen, in denen er über seinen Aufenthalt am span. Hof berichtet (Opus epistolarum, Alcalá: Michael de Egnia, 1530; 813 Briefe von 1488-1515).- In drei Briefen aus dem Jahr 1493 an Giovanni Borromeo (14. Mai), den Gf. di Tendilla (13. Sept.) u. Ascanio Sforza (gleiches Datum) feiert er die glückliche Rückkehr Kolumbus' aus der Neuen Welt nach der ersten Ausfahrt. Von Kolumbus' weiteren Fahrten erzählt er in anderen Briefen, die auch die übrigen span. u. portug. Entdeckungsreisen berühren. Am span. Hof bekam A. Informationen aus erster Hand. Zehn dieser Briefe faßte er zur 1. Ausg. der >Decades< zusammen, einer Sammlung, die ohne seine Einwilligung erstmals 1511 in Sevilla gedruckt wurde [Opera scilicet legationis babylonicae libri tres; Oceani decas; Carmina, Janus, Inachus, Pluto furens, et reliqua poemata, hymni et epigrammata; cura Aelii Nebrissensis. Hispali per Jac. Crumberger], Diese 1. Ausg., erweitert um zwei neue Decaden, erschien 1516 offiziell in Alcalá de Henares [De orbe novo decades ... Cura & diligentia ... Antonii Nebrissensis fuerunt hae tres potonotarii Petri martyris decades impressae in contubernio Arnaldi Guillelmi in illustri oppido Carpetanae prouinciae compiuto quod uulgariter dicitur Alcala perfectum est nonis Nouembris An. 1516], Sie sind Papst Leo X. gewidmet; die 4. Decade (1519) ist ebenfalls diesem Papst zugeeignet; die 5. in Teilen Hadrian VI., in Teilen seinem Nachfolger Klemens VII. (1520-1522). Die 6. (1522-1523) ist an Giovanni Ruffo, Ebf. v. Cosenza, die 7. an Francesco Maria Sforza, Hg. v. Mailand (1525), die 8. an Klemens VII. gerichtet (1525). Sie erschienen vollständig erstmals 1530 im Druck [Nachdruck Amsterdam: Daniel Elzevier, 1670 (Willems (1880/1962), S. 367 Nr. 1670].- Nach dem Manuskript des Autors erstellte Angelo Trivigiano eine venez. Fassung [Libretto di tutta la navigazione dei Rei di Spagna delle isole e terreni nuovamente trovati. Stamp. in Venezia per Alberto Vercellese de Lisbona nel 1504], Sie wird später den 4.Teil der Sammlung von Montalboddo Fracan (Francanzio de Monte Alboddo; Vicenza, 1507; vgl. Alvise Da Mosto) umfassen. Das Werk hat einen hohen Quellenwert, doch fehlt eine kritische Ausg., die ein letztgültiges Urteil ermöglicht [Almagià, in: DBI, loc.cit.; Beccaria (1968), S. X X X I ] . - Vgl. die ausführlich kommentierte Neuübers.: Peter Martyr von 37
[0032]
Anghiera, Pietro Martire di
Anghiera, Acht Dekaden über die Neue Welt. Übers., eingeführt u. mit Anm. vers. von Hans Klingelhöfer, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 1972-1973 (= Texte zur Forschung, Bd. 5 u. 6), insbes. die Einführung S. 1-21 bzw. Gilly (1985), S. 246-254. ÜT: Erste vollständige Übers, aller Schriften Anghieras. Einzelheiten vgl. Übers. 1582-83 bzw. s.v. Da Mosto. Ü: Übers, auch Da Mosto, Colombo, Marco Polo, Vartema (s. dort). DV: U. (auch: Andlanus), aus Andlau im Unterelsaß, 1525 Bürger in Straßburg, hat etwa 15 Drucke, meist in lat. Sprache, herausgebracht. Seine Druckerei wurde von Crato Mylius übernommen [Benzing, Straßburg Nr. 22, S. 443]. Bibl.: Streit 1, S. 13 Nr. 33 (mit Bibl.); VD 16 G 3830 In: London, BL 601.1.5 (*) Deskript.: Anthologie; Entdeckerliteratur; Kosmographie; Reiseliteratur; aus dem Lateinischen [0032] Anghiera, Pietro Martire di (1459-1526): De orbe novo Decades .... Alcalá de Henares: Michael de Egnia, 1516.(Ander Theil/\\ Der Newen Welt vnd Indianischen Nidergängischen || Königreichs/ darinn nicht allein alle Nammhaffte Thaten vnd Ge= || schichten/ so sich von der ersten Erfindung an Ordentlich haben zugetra= ¡¡gen/ verzeichnet: Sonder auch alle Inseln/ Provintz/ Königreich/ Wilthnussen/1| Einöden/ Wäldt/ Berg/ Wässer/ Spelunken/ Reiche Goldtgruben/ Goldflüß/ Meerwunder/ Edelgestein/ Pärlein/ &c. Sambt derselbigen Völckem vnd Wilden Leuthfressern wunderbarlichen Sitten/ Re = ||giment/ Aberglauben/ Ceremonien/ Opffern/ Gottesdienst/ Gebrauch in Essen vnd\\ Trincken/ Häuser/ Handthierung/ Gewerb schafft/ vnd der= ||gleichen/ beschrieben werden, || Erstlich durch PETRVM MARTYREM in Lateinischer Spraach || Ordentlich vnd Wahrhafftig verzeichnet. || Jetz aber/\\ Alles mit sondern fleiß/ zu Nutz allen Regenten vnd Oberherrn: || Auch Liebhabern der Historien/ auß dem Latein in das\\ Teutsch gebracht/\\ Durch/\\ Nicolaum Höniger von Königshofen || an der Tauber. ||). [In:] Benzoni, Girolamo: Erste Theil/|| DER Newenn|| Weldt vnd In= ||dianischen Nidergängischen König = ||reiche ... (s. dort). Basel: Sebastian Henricpetri, 1582-1583.- 2°, [11] BL, S. ccxlv-dcij, [1] BL, D.Ü: Höniger (Honiger), Nikolaus (16. Jh.) Komm.: ÜT: Einzelheiten s.v. Benzoni; vgl. auch die frühere Übers, von Michael Herr. Ü: H. (auch: Honiger; Ps. Calonius Ghöneirus) aus Königshofen a.d. Tauber, Gelehrter in Rothenburg o.d. Tauber, ev. Pfarrer in Baden, Übers, (meist für Sebastian Henricpetri in Basel Kosmographen wie G. Benzoni u. C.A. Curione), Lexikograph am Ende des 16. Jh. [ADB 13,71; DBInd 548,328; Schottenloher 1,348; 4,681-682; Kosch, DLL 7,1338-1339], Bibl.: Graesse 1,129-130; Palau y Dulcet Nr. 12611; VD 16 A 2836-2844; Gilly 38
Angliara, Juan de
[0033]
(1985), S. 447 Nr. 61 In: Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Kp 394-394a (*) Deskript.: Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; Entdeckerliteratur; aus dem Lateinischen [0033] Angliara, Juan de: El viagio: col paese de lisola de loro trovato per el signor guan di angliara capitaneo del catholico re di spagnia cosa bellissima con tutto il viuer & costumi. [o.O.]: [o.Dr.], [1520 (?)].Die schiffung mitt\\ dem Lanndt der || Gulden Jnsel gefunden durch || Hem Johan von Angliara\\ Hawptman des Cristen\\lichen Kiinigs von His\\pania. gar hübsch || ding zu hören mit || allen yren leben || vnd sitten. ||. [Augsburg]: [Georg Nadler (?)], [1520 (?)].- 4°, [4] Bl„ TE.Ü: anonym Komm.: A: Juan de Angliara wird verschiedentlich mit Pietro Martire d'Anghiera (s. dort) verwechselt. Sein Name klingt span., doch vergleicht er die Eingeborenen mit Italienern (»vn waren hübsche männer vnd sind weyß wie wir inn Jtalia«) bzw. spricht von Lucca, weshalb es sich um einen Italiener in span. Diensten handeln könnte. Die Nachschlagewerke kennen ihn nicht. Aus dem Text geht allerdings nicht deutlich hervor, ob er der Autor ist, denn das erzählende Ich wechselt u. spricht später von dem Hauptmann in der 3. Person. Vielleicht ist der unten erwähnte »Giuseppe« der Vf. [Harrisse (1866), 102 u. App. 65; Weller 1265; Palau y Dulcet Nr. 12666]. OT: Am Ende: »Jo Josepo seruo del magnifico agustin gisi« [fehlt in der dt. Übers.]. Nicht datiert, doch es ist die Rede von der Entdeckung von Land »el sabado sancto M.CCCCC.XIX che fue adi XXIII marzo«. Es handelt sich um den (vielleicht fiktiven) Bericht der Entdeckung der »Isola de Oro«, die man mit Ceylon, Kuba bzw. Peru identifiziert hat, auf der Reise nach Kalkutta [NUC]. Es wird von der Begegnung mit einem König u. seinem Stamm berichtet, die in Steinhäusern wohnen u. den Ankömmlingen vier Goldgeschirre im Tausch mit »vnsern dingen oder warungen« geben. ÜT: [Inc.]: »Mit der hilff des Allergütigisten vnd grossn gottes/ zü ziehen an die end vns auff gelegt von dem Christenlichen vnnd aller Säligisten Carolo künig von Hispania. Jch aller getrewester diener Johan von Angliara vn vnwirdiger Hawptman als pin in Ordnung berait gewesen/ mit xx. nauen oder schiffn do schied wir vns von dannen auß beuelch vnsers Christenlichen Künigs von Caleße in Hispania auß züfarn in Galicut/ wo wir vom ongestämen mör oder fortune hin vn wider sind geworffen worden ... [Expl.]: Vnd aldo erzaigt wir vns dem Künig mit vnsern gewonlichen brauch vnd gehorsam vnd stigen ab auff das Landt. Vnd antwortten die schanckung auff das best/ Wie vns der ander auß der andern Jnsel gegebenn hett«. DV: N. druckte »bei den Barfüßern« zuerst zusammen mit Oeglin, dann allein, und zwar Reformationsschriften, vor allem von Luther [Benzing, Augsburg Nr. 7, S. 14], Bibl.: Graesse 1,130; Sabin Nr. 1560; GK 4.10100; Palau y Dulcet Nr. 12666 39
[0034]
Antonio di San Vincenzo, OCarm
[sehr fehlerhaft]; Index Aureliensis 105.841 u. 105.842 In: Berlin, SB Uo. 2020 [nicht auffindbar]; London, BL C.32.f.27 (*); München, BSB It.sing. 330.1 [nicht mehr vorhanden]; Wien, ÖNB *43.H.125 Deskript.: Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; Entdeckerliteratur; aus dem Italienischen [0034] Antonio di San Vincenzo, OCarm (1629-1700): Soliloqui della Serafica Verg. e Madre S. Teresa di Giesù, raccolti da diuersi luoghi de' suoi libri per opera d'un religioso Carmelitano Scalzo tra li suoi figli il minimo. In Ferrara, Per il Filoni. Ferrara: [Girolamo] Filoni, 1692.Soliloquia, oder einsame Gespräche der Seraphischen Heil-Jungfrau, und Mutter Theresia von Jesu ... von Antonio à S. Vincentio, in welscher Sprach mit besonderem Fleiß zusammengetragen; alsdan von einem dero mindesten Kind ins Teutsche übers. Wien: Johann Baptist Schönwetter, 1711.- 202 S.Ü: anonym Komm.: A: In Modena geb., lange Jahre Prior verschiedener Karmeliterkonvente, Vf. von aszetischen Traktaten [EUI 53,1175; IBN 6,5223]. OT: Palau y Dulcet Nr. 298817 [ohne Vf.-Namen].- Bedeutende span. Mystikerin u. Heilige [LCI 8,463-468; Palau y Dulcet 19,451-502], DV: 1701-47 [Paisey (1988), S. 233], FA: München: v. Collen, 1739; Augsburg: M. Rieger, 1739. Bibl.: GV I; GK 5.4499-4500 In: Wroclaw (lt. GK) Deskript.: Meditation; aus dem Italienischen [0035] Apolloni, Giovanni Apollonio (17. Jh.): LA DORI. Drama per musica Nel Famosissimo Teatro Grimano à SS. Gio: e Paolo, l'anno M.DC.LXXI. Venezia: Francesco Nicolini, 1671.DORIS || Oder II Der Königliche^ Sclave || in einem || Sing=Spiel || vorgesteilet. ||. [Hamburg]: [o.Dr.], [1680].- 8°, [34] B i ll: Förtsch, Johann Philipp (1652-1732) Komm.: A: Stammte aus adeliger Familie in Arezzo, Nachfolger Cicogninis als Librettist u. Beförderer der it. Oper; die Druckdaten seiner Stücke liegen zwischen 1655 u. 1677 [ABI 61,417-419]. OT: Thiel/Rohr (1970), S. 120 Nr. 592; Stieger, Librettisten 1,21 nimmt an, die Oper sei mit Musik von M.A. Cesti 1661 in Florenz uraufgeführt worden; Cairo/Quilici (1981), Nr. 1394: »Tre atti, balli. Venezia, Teatro Grimani dei SS. Giovanni e Paolo, 1671. [Musica di Marcantonio Cesti; precedente rappr. Teatro di S. Salvatore, 1663]«.- Mazzuchelli u. Jöcher nennen als Datum des Erstdrucks Venedig, 1663 [La Dori ovvero lo Schiavo Regio]; Brockpähler (1964), S. 236 sagt, die Erstaufführung habe 1661 in Florenz stattgefunden. 40
Aprile, Silvio
[0036]
ÜT: Musik: Nikolaus Adam Strunck.- Personenverz., Inhalt, Prologus, 3 Handlungen [MGG 12,1623]. Ü: Stammte aus Wertheim/M., stud. 1671-74 Medizin, Phil. u. Jura in Jena u. Erfurt, 1678 Kontrapunkt bei J. Theile in Hamburg u. 1691 Komposition aus J. Ph. Kriegers Werken. 1678-79 Tenorist in der Hamburger Ratskapelle u. Oper, für die er Libretti verfaßte u. übers.; 1679-82 formell Hofkapellmeister seines Gönners, Hg. Christian Albrecht v. Schleswig; 1680 studienhalber in Italien, 1681 Dr. med. Kiel, danach Leibarzt des Hg. Später arbeitete er für die vom Hg. geförderte Hamburger Bühne; danach im Dienst des Bf. v. Lübeck in Eutin [DBInd 331,262; MGG 4,460-463; NDB 5,282-283]. BibL: Thiel/Rohr (1970), S. 120 Nr. 594 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. Sammelbd 10(7) (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0036] Aprile, Silvio: II Dorispillo. Venezia: [o.Dr.], 1670.Dorispillo: von Herrn Silvio Aprile in welscher Sprach beschrieben, und aus derselben in die Teutsche übersetzet von Capigliato Ancorano. Nürnberg, In Verlegung Paulus Fürsten ... Gedruckt bey Christoph Gerhard, Im Jahr 1666. Nürnberg: Christoph Gerhard, in Verl. Paul Fürst u. Erben, 1666.- 12°, [5] Bl„ 468 S.Ü: Ancorano, Capigliato [=Oelhafen v. Schöllenbach, Tobias ?] Komm.: A: In keinem Handbuch erwähnt, Ps.? OT: Fehlt in Michel. ÜT: Mit einleitenden Gedichten von Chr. Ludw. Diether u. Sigmund v. Birken [Dünnhaupt 1,354], Ü: Wenn die Auflösung des Ps. stimmt, ist der Übers, einer der bekanntesten Gelehrten Nürnbergs. Er stud. in Altdorf, Tübingen u. Straßburg, war Dr. iur. utr., Prokanzler von Altdorf, Berater mehrerer Reichsstände u. hatte sich auf Reisen in Frankreich u. Italien gute Sprachkenntnisse angeeignet [ADB 24,298; Von Imhoff (1989), S. 180]. DV: G., geb. 1624 als Sohn eines Schreiners Jobst G. zu Sudeck (Gft. Waldeck), kaufte 1654 die Druckerei von Heinrich Pillenhofer u. führte sie weiter. Nach seinem Tod 1681 kam die Offizin an Johann Michael Spörlin [Benzing, Nürnberg Nr. 74, S. 367].- F., in Nürnberg als Sohn des Barchentwebers Hans F. 1608 geb., heiratete 1637 in den Caimoxschen Kunstverlag ein u. verlegte viele Kunstblätter. Gerhard druckte für ihn das Sibmachersche Wappenbuch [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1138]. Bibl.: Hayn-Gotendorf 1,103; 2,59; Tenner (1957), S. 63 Nr. 522; Faber du Faur 1,163 Nr. 601 In: Yale [Unicum] Deskript.: Roman; aus dem Italienischen
41
[0037]
Aresi, Paolo OTheat
[0037] Aresi, Paolo OTheat (1574-1644): Imprese sacre con triplicati discorsi illustrate & arrichite. A' Predicatori, a gli studiosi della Scrittura Sacra, et a tutti quelli, che si dilettano d'Imprese, di belle lettere, e di dottrina non volgare, non men utili, che diletevoli. Del P.D. Paolo Aresi chierico Regolare. In Milano, Per l'herede di Pacifico Pondo et Gio. Battista Piccaglia [2 Bde.] (Teils.). Milano: Erben Pacifio da Ponte u. Giovanni Battista Piccaglia, 1621.Höchsterbaulich = Catholische || Lob = Reden/1| Uber die/ Siegreiche Auferstehung/ || Und || Triumphirliche\\ Himmelfahrt Jesu Christi. \\ Ferner \\ über die höchstnutzliche \\ Sendung des H. Geistes/1| Oder das || Heilige Pfingst=Fest/\\ Und dann endlich über das unerforschliche Geheimruis\\ Der\\ Allerheiligsten Dreyfaltigkeit, || Mit wohlersonnenen Emblematen oder Sinn =Bildern/\\ erbaulichen Lehren/ nachdrücklichen Gleichnissen/ trefflichen Alle = ||gorien/ und heilsamen Sprüchen aus H. Schrift und denen H. Vättem || allenthalben ausgezieret/ allen sowohl Geist = als Weltlichen/ absonder= \\lich denen Hru Predigern sehr nützlich. || Von dem weyland Hochwürdigsten Bischof zu Tortona || Hn Paulo Aresio/H Und nunmehr aus dem Jtaliänischen/ nach dem wahren Sinn || und Meinung des H. Autoris/ in unsere Teutsche Mutter=Sprach \\ übersetzt von || Johann Michael Fux von Herrnau. || Sultzbach/ verlegts Joh. Leonhard Buggel/ Buchh. in Nürnberg A. 1695. ||. Sulzbach: Johann Leonhard Buggel, 1695.- 4°, [4] Bl, 132 S., K.Ü: Fux (Fuchs) v. Herrnau, Johann Michael Komm.: A: Cesare A. (auch: Arese) stammte aus einer Cremonenser Grafenfamilie, trat 1589 unter den Namen Paolo in den Theatinerorden ein (S. Antonio di Milano) u. wirkte ab 1598 in Neapel. Die Zeitgenossen nannten ihn »Trismegisto«, weil er »oratore, filosofo, teologo« in einem sei [EI 4,160; DBI 4,84-85 (F. Andreu)]. OT: Die >Imprese Sacre con triplicati discorsi illustrate ed arrichite< erschienen erstmals 1613-1615 bei Angelo Tamo in Verona u. wurden immer wieder erweitert u. neu aufgelegt, bis sie in der Ausg. 1624-1640 auf 7 Bde. angewachsen waren [Michel I, S. 217 Nr. 9-15]. Hier wie bei dem folgenden handelt es sich bloß um Auszüge.- Jede >Impresa< besteht aus einer allg. Figur (Sonne = Gott; Wolke = Jungfrau Maria; Panter = Eucharistie etc.) sowie drei >DiscorsiImpresaDoctrina< und ihrem >Motto< gewidmet sind. Das manieristisch-konzeptistische Werk hat die Barockliteratur ganz Europas stark beeinflußt. ÜT: Vier Embleme, und zwar zu Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten u. Trinitatis.- »Kurtze Vorrede« (S. *3a-b): »Die Geist=eifferige Predigen über das Heilige Oster=und Himmelfahrts=Fest JEsu Christi ... in Jtaliänischer Sprache ehedessen gehalten/ werden ihm hiermit zu seiner nützlichsten Seelen = Erbauung/ in Teutscher Sprache mitgetheilet/ und zwar als ein Vortrag vieler andern/ welche künfftig ebenfalls/ mit GOttes Beyhülffe/ folgen werden/ sonderlich diejenigen/ welche zu Ehren der seeligsten Jungfrauen und GOttes=Gebährerin Mariä/ von dem gedachten Hn. Autore jenesmahls in erwähnter Sprache sind ans Liecht gegeben worden. Selbige 42
Aresi, Paolo OTheat
[0038]
sind nunmehr und allbereit ins Teutsche übersetzet unter der Presse/ und werden in kurtzem/ wie gemeldet/ mit ihren zierlich und wolersonnenen Emblematibus oder Sinn = Bildern zum Vorschein kommen. Die erbauliche Lehren/ nachdrückliche Gleichnissen/ heylsame Sprüche aus Heiliger Schrifft Altes und Neues Testaments/ und denen Heiligen Vättern/ werden dem GOtt = liebenden Leser verhoffentlich höchst = annehmlich seyn/ als welche zum dienlichen Zweck trefflich appliciret sind. Er bediene sich dieses Werckleins zu seinem Seelen=Nutzen/ der Gnade GOttes getreulichst empfohlen.« Ü: Kirchenhistoriker, den die Nachschlagewerke nicht kennen; er publizierte 1683-1696, z.B. >Aquila Romana: seu viva Romanorum Caesarum idea< (Innsbruck, 1683); >Das Leben der Bischöff, Ertz-Bischöff u. Chur Fürsten von Cöllen< (München, 1691). DV: B. (auch: Büggel, Buckel), 1650 als Sohn des Pfarrers Johann B. zu Leinburg geb., ging als Buchbinder auf Wanderschaft u. heiratete 1675 nach Nürnberg, wo er 1674-1714 als Buchführer im Ämterbüchlein aufgeführt wird. Er starb 1721 u. verlegte 92 Werke, vielfach in Sulzbach hergestellt [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1110-1111]. FA: Die Ausgabe Sulzbach, 1696 [»Eyfer-schallende und andacht-funcklende marianische Lob-Trompeten«] ist nicht identisch (s.u.). Bibl.: Georgi I, S. 57; GK 6.3714; Praz (1964), S. 259; Landwehr (1972), Nr. 41, A.27; Bircher, DDB B 370 In: Wolfenbüttel, HAB Lk 44 ( ' ) Deskript.: Emblematik; Katechetik; aus dem Italienischen [0038] Aresi, Paolo OTheat (1574-1644): Imprese sacre con triplici discorsi... [Teils.]. Milano: Erben Pacifico da Ponte u. Giovanni Battista Piccaglia, 1621.Eyfer=schallende und Andacht =funcklende\\ Marianische\\ Lob=Trompeten/\\ Oder || Uber der Glorwürdigsten Himmels = Königin || MARIAS vornemste Feste/\\ Als Dero || Heilwärtige Empfängnuß/ erfreuliche Geburt/ löbliche \\ Opferung/ wunderwürdige Verkündigung/dienstfertige Heim = \\suchung/sehnliche Erwartung/ tröstliche Entbindung/ willfährige || Reinigung/ und triumphirliche Himmelfarth/W verfertigte/ auch mit so viel || Sinn = Bildern || gezierte || Lob =Reden/\\ Mit beygefügten zweyen andern Lob =Predigten/\\ Deren eine die in der Beschneidung Christi vergossene Bluts = || Tropfen/ die andere/der H. Maria Magdalena Busse zum Jnhalt hat;\\ vorgestellt/\\ Von dem weiland Hochwürdigsten Bischoff zu Terdona || Herrn Paulo Aresio/\\ Nunmehr aber\\ Aus dem Jtaliänischen in unsere Teutsche Mutter=Sprach treulich übersetzet \\ von || Johann Michael Fux von Hernau. || Permissu Superiorum. || (Linie) || Sultzbach/1| Verlegts Johann Leonhard Buggel/ Buchhändler in Nürnberg. 1696. ||. Sulzbach: In Verl. Johann Leonhard Buggel, 1696.- 4°, 403 S., TK„ zahlreiche Gravuren.Ü: Fux (Fuchs) v. Herrnau, Johann Michael Komm.: ÜT: Lange Vorrede, die eigentlich einen selbständigen Traktat zum Thema darstellt, von Johann Hieronymus im Hof von Merlach [Bl. )(3a-i4a]: 43
[0039]
Aretino, Pietro
»Dieser allhier in guter Anzahl beygebrachter Sanctorum Patrum Primitivae Ecclesiae, so wol Griechischer als Lateinischer Zungen/ H. Exempel und Anweisung/ hat nicht allein sehr fleissig/ und mit grossem Acumine, Judicio, Verstand/ und in sonderlicher Gab des H. Geists/ von oben herab nachgefolgt: Der in GOtt allbereit selig entschlaffene Preiß= und hoch=werth geachte . Herr Paulus Aresius ... Weil nun die fürtreffliche Sermones und Predigten/ in der Jtaliänischen Sprach abgelegt und gehalten worden/ und jetzo mit denen auf den Text und Abhandlung der Predigten abzielenden sinnreichen Emblematibus oder Sinn = Bildern/ dem GOtt und seines heiligen Worts liebhabenden Leser/ in öffentlichen Druck vor Augen gelegt worden/ und zwar das in hochteutscher Sprach/ durch hohes Studium und Fleiß/ (Titul) Herrn Johann Michael Fuxen von Hernau/ gar nett/ zierlich/ deutlich/ und Wohllauten/ auch sehr verständlich/ deme deßwegen hoher gebürender Danck zu erstatten/ vertirt und übersetzt: Also hat der Verleger dieses Wercks/ die Kosten und Mühe auf sich genommen/ und allhier zu öffentlichem Druck der Lehr=begierigen Welt wollen kommen lassen/ auch die obgedachte Emblemata in gestochne Kupfer = Bilder/ jedes Orts/ wo sie der selige Herr Autor beygebracht/ diesem teutschen Werck beygesetzt...« Ü: S.o. DV: [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1110-1111]. FA: 1697 [Georgi I, S. 57], Bibl.: GK 6.3715; Praz (1964), S. 259; Jantz 1,131 Nr. 1060 In: München, BSB 4° Hom.123.2 (*) Deskript.: Emblematik; Mariologie; Christologie; aus dem Italienischen [0039] Aretino, Pietro (1492-1556): [I]: Ragionamento della Nanna, et della Antonia, fatto in Roma sotto una ficaia, composto dal divino Aretino per suo capricio, a corretione de i tre stati delle donne. [II]: Dialogo, nel quale la Nanna il primo giorno insegna a la Pippa sua figliuola a esser puttana, nel secondo gli conta i tradimenti che fanno gli huomini a le meschine che gli credano, nel terzo et ultimo la Nanna et la Pippa sedendo nel orto ascoltano la comare et la balia che ragionano de la ruffiania. Paris [I]; Torino/Venezia [II]: 1534-1536.Italiänischer Huren-Spiegel, Petri Aretini von Florentz. Innhaltend ein überaus lustig Gespräch zweyer Alten, weiterfahmen, wohlversuchten Putanen von Bononien. Darinn dieser Bestien abscheuliche Laster, Gottlosigkeit, Unfläterey, Leichtfertigkeit, mit lebendigen Farben abgemahlet... werden. Allen Teutschen jungen von Adel, Studenten, Kauff- und Wanders-Leuten ... zur Lehr und Warnung: Menniglich aber aus der Hispanischen Sprach in unser Sprach übergesetzt, und zum ersten mal in Truck verfertigt. Gedruckt in diesem Jahr. [o.O.]: [o.J.], [ca. 1655].- 8°, 300 S.Ü: anonym Komm.: A: It. Schriftsteller; sein Name leitet sich von seiner Geburtsstadt Arezzo ab. Er lebte meist an der Kurie, wo er von Leo X. u. Giovanni de' Medici gefördert wurde. Er schrieb Lob- u. Schmähgedichte, je nachdem, was 44
Aretino, Pietro
[0039]
seine Mäzene forderten, machte sich aber dadurch bei vielen Zeitgenossen verhaßt. Er verfaßte Komödien, Briefe u. Sonette, doch sind seine >Ragionamenti< sein berühmtestes Werk, das ihn zum »enfant terrible« der it. Literatur der Zeit machte. Zu Beginn der Gegenreformation kamen seine Schriften auf den Index [EI 5,166-168; DBI 4,89-104 (G. Inamorati)]. OT: Dialogsammlung in 2 Teilen. Die lebenskundige Ex-Kurtisane Nanna aus Rom erzählt im 1. Teil ihrer Gevatterin Antonia, welches Leben die Nonnen führen, denn Nanna war zunächst Nonne; wie sich die verheirateten Frauen durchschlagen u. was die Kurtisanen treiben. Somit sind die drei wichtigsten »Stände« der Frau beschrieben. Im 2. Teil belehrt Nanna ihre Tochter Pippa, die im heiratsfähigen Alter ist, welchen Stand sie wählen soll. Auch Pippa soll dem ältesten Gewerbe nachgehen. Sie belauschen zwei alte Vetteln, die sich über das diffizile Gewerbe der Kuppelei unterhalten.- Das Werk war lange als Pornographie verschrien, bis man seine zeitkritische Tendenz feststellte, die ein Gegenmodell zur Welt des Humanismus liefert [KNLL 1,644; G. Petrocchi, P.A. tra Rinascimento e Controriforma, Milano 1948, S. 343-380]. Original der span. Übers. (Fernán Xuárez): >Coloquio de las damas< (Sevilla: de León, 1547) [Dennis E. Rhodes, »Pietro Aretino in Spain«, in: GutenbergJahrbuch 64, 1989, 136-141; Palau y Dulcet Nr. 15998 (gibt als Datum 1548 an)]. Danach lat. Übers. (München, BSB Rem.IV 402): >Pornodidascalus, seu colloquium muliebre Petri Aretini. De astu nefario horrendisque dolis, quibus impudicae mulieres iuventuti incautae insidiantur, dialogus. Ex Itálico in Hispanicum sermonem versus ä Ferdinando Xuaresio Seviliensi. De Hispánico in Latinum traducebat Caspar Barthius. Addita Expugnatio urbis Romae ab exercitu Caroli Quinti historia paucis nota & in dialogo memorata; eodem ex Itálico interprete< (Francofurti: Aubry & Schleich 1623: Wechel) [Palau y Dulcet Nr. 16011].- Der neulat. Dichter Caspar v. Barth (1587-1658), gleichfalls in den alten wie den neuen Sprachen bewandert, hatte auf seinen vielen Reisen auch Italien (1618) kennengelernt u. sich für seine Sitten u. Gebräuche interessiert [NDB 1,605; Dünnhaupt 2 1,401-421, hier Nr. 24.1-2], Ü: Sollte Barth auch der Übers, ins Dt. sein? Er nennt Aretino einmal »ingeniosissimus et fere incomparabilis virtutum et vitiorum demonstrator«, so daß dies nicht ausgeschlossen werden kann. FA: Nürnberg, 1672; Nachdruck d. Übers, v. er. 1655, Vorwort von Walther Petry, Berlin: K. Voegels, 1926 (= Klassiker der erotischen Literatur, Bd. 3); Pietro Aretino, Italiänischer Hurenspiegel. Ferrante Pallavicino, Der geplünderte Postreuter, Berlin: Verlag Die Schmiede, (1925) [ = Klassiker der Erotischen Literatur, Bd. 3]. Hayn-Gotendorf 6,274 nennt noch: >PRAXIS MERETRICVM Italia:, Angliae, & aliorum locorum, Das ist: Arglistige Huren-Practic, oder entdeckte Courtisanin, und von glücklichen Heurathen. Reisenden Jungen Leuten zur Warnung. (Zierleiste). Gedruckt Zu Warnemunde (!), Im Jahr 1660»Historia vom rasenden RolandStratonica< habe Deutschland jetzt auch ein Anrecht auf Assarinos >DemetriusDeutsche GedichteWortzuchtpeitschenDeß Autoris Nam ist hierbey verborgen/ weil er noch eigne E h r e / noch ihm selbsten durch gewinnsüchtiges zuschreiben/ sondern nur andern zu nutzen suchetDer Grosse Schau-Platz jämmerlicher Mord-GeschichteThue also Ewer Hochfürstl. u. Bischoffliche Genaden diß gegenwärtige in gemein Teutsch einfältig vertiertes und versetztes Leben St. Philippi Nerii in aller Unterthänigkeit demüthigist offeriren und dediciren .. .«< Ü: Nicht identifiziert. DV: Fürstbischöfl. St. Emmeramischer Drucker, druckte in Stadtamhof u. dann in R. Er ist 1676-1708 nachweisb. [Benzing, Regensburg Nr. 13, S. 388]. Bibl.: GK 9.1927 In: München, BSB 4° V.SS. 489 (*) Deskript.: hagiographische Biographie; Ordensgeschichte; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0062] Bacci, Pietro Giacomo (17. Jh.): Vita del B. Filippo Neri fiorentino, fondatore della Congregatane dell'Oratorio. Roma: Andrea Brugiotti, 1622.Geistvolle || Florentiner =Blum/\\ Das ¿ri|| Der Heilige \\ Philippus Nerius\\ von Fiorenti/1| Stiffter der Versamblung Oratori]'/ Lebendig\\ und tod vorgestellet.\\ Oder|| Das Leben|| Dises groß = und Wunderthätigen\\ Heiligen. || Welches in latein und wälsch beschriben\\ PETRUS JACOBUS BACCIUS,\\ Der Rom. Congregation Oratori] Priester. || Anjetzo aber || Jn vnser rein=deutsche Mutter =Sprach || umbgesetzet || GREGORJUS Fritz/der Wiennerischen Con=\\gregation Oratori]' bey der Heil. Dreyfaltigkeit\\ Priester. || Wegen Geistreichen Lehren/ angenehmen Beyspillen/sittlichen || Ermahnungen/so darin enthalten/ allen Christ=eyfrigen Seelen || sehr nutzlich und vorträglich. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Jgnatio Dominico Voigt/\\ Universitätischer Buchdrucker/1714. ||. Wien: Leopold Voigt, 1714.- 8°, 495 S., [8] Bl. Reg., TK.Ü: Fritz, Gregor (17./18. Jh.) 68
Bocci, Pietro Giacomo
[0062]
Komm.: ÜT: »Dem Wohlgebohrnen Herrn/ Herrn Ferdinand Frantz von Waffenberg/ Freyherrn zu Mödling/ Herrn der Herrschafften Mödling und Vesten = Liechtenstein/ etc. Weiland der in GOtt ruhenden Römischen Kayserl. Majestät Joseph deß Ersten Höchst=seeliger Gedächtnuß/ hinderlassenen Hoff=Cammer = Rath/ und Lands = Vicedom in Oesterreich unter der Enns ... P. Gregorius Fritz/Congr. Orat. [Bl. )(2a-)(4b]: »... Es werden mit diser Verschwärtzung die bißhero denen Deutschen nur dunckel bekante Tugenden dises grossen Heiligen nicht minder/ als die durch den Schatten in das Liecht gebrachte Farben ihren Glantz erreichen/ dann die Tugend stehet niemahl heller/ als in denen schwärzten Lob=Schrifften. Doch wurden die Tugend = Funcken unsers Heil. Vatters auß den bleichen Kohlen meiner blöden Ubersetzung wenig Schein von sich strallen/ wann sie nicht auff einen Berg zu stehen überkommen hätten/ nemblich auff so genanten Waffen = Berg/ das ist unter Euer Gnaden Hochadelichen Nahmen und Schutz. Es ist Philippus Nerius dise edle Blume allzeit in seinem Leben auff Bergen gestanden. 20 Jahr auff dem Florentinischen Gebürge/ und 60. Jahr auff dem sieben = Bergigen Rom. Wohin solte dann dise durch die deutsche Sprach in Deutschland überbrachte Florentiner=Blum gesetzet werden/ als eben auff einen Berg/ und zwar/ damit dieselbe von allen feindseeligen Anblasern und widersinnigen Winden beschützet werde ...« »Dem geneigten Leser« [Bl. )(5a-b]: »Weilen der H. Philippus Nerius sich bißhero durch sehr viel und grosse Wunderthaten unsern Teutschland bekannt/ und dises ihm dardurch verbindlich gemacht hat/ seynd sehr vil Gutgeneigte/ welche umb einen vollkommen=gründlichen Bericht seines Wunder=vollen Lebens=Wandel beständig anhalten/ Welchen Verlangen ein Genügen zulaisten/ hab ich gegenwärtige Lebens = Beschreibung auß dem Latein = und Wällischen ins Teutsche zu übersetzen vorgenommen/ und bereith zu End gerichtet: Habe mich so vil möglich beflüssen/ obwohl nicht hoch/ doch recht deutsch zu reden/ mithin alle halb = latein/ und dergleichen Worte einzumengen unterlassen; weil unser teutsche Sprach noch so reich ist/ daß die nicht nöthig hat etwas anderstwoher außzuborgen/ doch die Dunckelheit zuvermeyden/ müssen etwelche Wort verbleiben/ als: Sacrament/ Litaney/ Bischoff/ Student/ und dergleichen/ welche sich ... in unser teutsche Sprach gleichsam als mitländer Wörter eingeschoben/ und der Alletags = Kündigkeit also eingewurtzlet; daß sie fast teutsches Stadt = Recht erlanget/ und ohne Dunckelheit nicht können umbgangen werden. Damit aber niemand etwa ein Declinations = Aergernuß nehme/ wann er leset: deß Philippus/ dem Philippus/ von Philippus/ und dergleichen undeclinirte nomina propria; ist zuwissen/ daß in unser reinen Mutter = Sprach dergleichen nomina zu decliniren ein teutscher Barbarismus seye. Jst es nicht allerdings mit zierlicher Schreib=Arth beschmucket/ so schreibe mans der eingeschenckten Zeit/ und denen seltenen Neben = Stunden zue/ oder auch weilen die Ubersetzungen wie die umbgewendten Kleider ihren Glantz einbüssen; Meistens aber weilen der durch das gantze Leben dises Heil. Manns leichtende Demuth = Glantz dergleichen eitlen Firneiß nicht bedarff...« - Biographie in 6 Büchern. 69
[0063]
Baglivi, Giorgio
Ü: Nicht identifiziert, aber BSB-AK 1501-1840 13,369 nennt mehrere aszetische Schriften aus seiner Feder, die alle von 1714-30 in Wien erschienen sind. DV: 1670-1706, Wwe A n n a Franziska bis 1711; Nachf. Sohn Ignaz Dominik Voigt [Paisey (1988), S. 271], Bibl.: G K 9.1927 In: Düsseldorf, LB Bint. (4°) 561 (*micro); Wien, Ö N B 21 T 38 Deskript.: hagiographische Biographie; Ordensgeschichte; aus dem Italienischen; aus d e m Lateinischen [0063] Baglivi, Giorgio (1668-1707):
De Praxi medica ad priscam observandi rationem revocando libri duo. Acc. Dissertationes novce. Romas: Ccesaretti... Hercules. R o m a : Ercole Cesaretti, 1696.-
Des vortrefflichen || Herrn GEORGII BAGLIVI, || Medicince Doctoris, Anatomice Professoris, || und höchstberühmten itztlebenden Practici || in Rom/1| Zwey Bücher || De || Praxi Medica, || Wie solche in klugen Observiren/ wieder = || um auf den alten Fuß unserer fleißigen || Vorfahren möge gestellet werden. || Worinnen ein ieder nicht nur die Theoriam || der edlen Medicince studiren/ sondern auch nebst vie= \\len schönen Experimentis, die herrlichsten Artzney=Mit = \\tei finden/ und welches das vornehmste einen Medicum unsterblich || zu machen/sich in Prognosi dergestalt perfectioniren kan/ daß er den || Ruhm eines klugen und erfahrnen Medici davon tragen wird. Und || weil sonderlich bißher viel Fehler in Curirung der Gemüths=Kranck = || heilen vorgegangen/ als wird eine neue gantz leichte und || kluge Manier gewiesen solche citò, tutò & || jucunde zu heben; || Sammt || Einigen gantz neuen Dissertationibus. || Dieser Tractat ist wegen Abgang der Exemplarien || zum fünfftenmal gedruckt/ itzo aber aus dem || Lateinischen ins Deutsche übersetzet \\ durch || F. N. || (Linie) || Lübeck und Franckfurth/\\ Jn Verlegung Johann Wiedemeyers/1| 1705. ||. Lübeck: 1705, In Verl. Johann Wiedemeyer.- 8°, 674 S., [27] R e g . Ü: N., F. Komm.: A: W u r d e 1668 oder 69 in Ragusa (Dubrovnik) geb.; der eigentliche Familienname lautete Armenus; erst von einer kroatischen Bäuerin, d a n n von den Jesuiten erzogen; von ihnen nach Lecce zu dem Arzt Pietro Angelo Baglivi geschickt, der ihn adoptierte. Er stud. in Neapel u. Salerno, wo er 1688 in Medizin u. Philosophie promovierte. Es schließen sich Reisen nach Florenz, Bologna, Padua, den Niederlanden u. England an. A b 1692 ließ er sich in R o m nieder; Leibarzt Innozenz' XII.; 1696 Prof. an der Sapienza, ein Amt, das er bis zu seinem Tod bekleidete [DictScMéd 1,489-495; Ferrari, S. 62; D B I 5,250-252 (M. Crespi)]. - Vom gleichen Autor gibt es noch in dt. Übers, des 18. Jh.: >Georgii Baglivii Abhandlung vom E r d b e b e n ... Als ein Auszug aus e. Tractat dieses grundgelehrten Schriftstellers bei Gelegenheit des jetzo so erschrecklichen u. fast allgemeinen Erdbebens ... übers, von Friedrich G e r h a r d Constantini< (Stadthagen: Althans, 1756) sowie eine Übers, der >Dissertatio de progressione terraemotus< [GK 9.10565]. 70
Bagnali, Simone SJ
[0064]
OT: GK 9.10571 (dort mehrere Folgeauflagen).- »Nella sua opera >De praxi medica< il B. dette pregevoli descrizioni di alcune malattie, come il tifo, la podagra, la sifilide, le elmintiasi dei bambini; descrisse la sintomatologia prodotta dalla puntura delle tarantole; distinse le pleuriti in flemmonose, resipilacee o secche e spurie, e dette preziose regole per individuarne le forme latenti; sostenne l'efficacia terapeutica dell'ipecacuana nelle dissenterie e nelle emorragie; affermò che le febbri maligne non debbono considerarsi primitive, ma derivanti da alterazione manifeste [sic] della linfa e del sangue; indagò scrupulosamente i fenomeni naturali e coltivò con passione l'anatomia comparata« [Crespi, in: DBI 5, S. 251]. ÜT: Die 1.-4. Aufl. sind in Deutschland nicht nachgewiesen, aber vermutlich sind lat. Ausg. gemeint; sie fehlen ebenfalls in NUC, BM u. BN. Später gedruckt zusammen mit Ramazzinis Untersuchung ...< (s. dort).- »Die Ordnung der DISSERTATIONUM«.- »INNOCENTIO dem Zwölfften ... wünschet Georgius Baglivus Glück und Heyl« (Bl. a2a-a4b).- »Vorrede ... Rom den 29. Februarii, 1696« (Bl. a5a-a8b). Ü: Nicht identifiziert. DV: W. verlegt 1692-1709 91 Werke in Lübeck [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1299]; andere Daten: 1681-1710(-?), Erben (-7)1718-24 [Paisey (1988), S. 286]. FA: Leipzig: Gleditsch, 1705 [>Zwey Bücher von der Praxi medica ... sambt etlichen neuen DissertationibusDer dem menschlichen Geschlechte, wie auch der Artzney-Kunst sorgfältig-helffende und gelehrte Medicus< (GK 9.10578)] (s.v. Ramazzini); Leipzig: Kloss, 1718; Leipzig: Weidmann, 1718 [Georgii Baglivi Praxis medica, wie solche nach der besten Art soll angestellet werden, samt etlichen curieusen Dissertationen ... Endlich Die Historie von der sehr curieusen Kranckheit u. Auffschneidung des Hn. Marcelli Malpighii (GK 9.10580)]. Bibl.: Georgi I, S. 85; GK 9.10577-10580; Schwann (1977), S. VII In: Berlin, SB; Kiel, UB Kd 3295 (»micro) Deskript.: Handbuch; Medizin; Anatomie; Chirurgie; Diätetik und Hygiene; aus dem Lateinischen [0064] Bagnati, Simone SJ (1651-1727): Vita del Servo di Dio P. Francesco di Geronimo nuovamente scritta libri III. In Napoli per Felice Mosca. Napoli: Felice Mosca, 1725.Leben || Des frommen Diener GOttes|| P. FRANCISCI\\ DE\\ HIERONYMO, || Auß der Gesellschaft JEsu. || Jn Wälscher Sprach verfasset/ und || in drey Bücher abgetheilet/\\ Von || SIMONE BAGNATI^ Erwehnter Societät JEsu Priestern: \\ Nachgehends || Jn die Teutsche Sprach übertragen/1| Von || Einem andern Priester obbemeldter\\ Gesellschaft JEsu. || Zu finden in der Catechetischen Bibliothec SJ. || bey S. Anna in Wienn. || (Zierlinie) || Gedruckt/ bey Johann Baptist Schilgen/\\ Universitäts = Buchdruckern. ||. Wien: Johann Baptist Schiig, 1728.- 8°, [8] Bl., 547 S.71
[0064]
Bagnati, Simone SJ
Ü: [F.X.M.S.J.] Komm.: A: In Neapel geb., 1666 Novize in der SJ, später Missionar in Parma, Bologna u. anderswo [ABI 93,40-46]. OT: Span. Übers. 1734.- Der Hl. wurde 1642 in Grottaglie geb., wirkte seit 1675 als unermüdlicher Volksprediger in Neapel u. Umgebung, gest. 1716, 1806 Seligsprechung, 1839 Kanonisierung [LCI 6,318], Ü: Nicht identifiziert. ÜT: »Vorrede An dem günstigen Leser. NAch den GOtt = seeligen Hinscheiden des frommen Diener GOttes P. Francisci de Hieronymo, wäre noch kein Jahr verflossen/ da dessen kurtzer Lebens = Begrif von P. Carolo Stradiotti, in Wälscher Sprach verfasset/ durch öffentlichen Druck kündig worden; welche Kundschaft so viel vermöget/ das man nicht allein oberwehnten Lebens = Begrif in das teutsche übersetzet/ sondern es hat sich auch wegen täglich einlauffenden neuen Kundschaften/ von denen hohen Tugenden dieses Diner GOttes/ und durch dessen Fürbitt verliehenen Gnaden/ ein sehnliches Verlangen in unterschiedlichen Landschaften geeüssert/ eine weitläufigere Lebens=Beschreibung von bemeltem P. Francisco de Hieronymo zu überkommen. Demnach die Ehre GOttes/ der so vielfältige Gnaden/ durch diesen seinen Grossen Diener in verschiedenen Ländern verliehen/ zu befördern/ hat P. Simon Bagnati, nach eingeholten zahlreichen Urkunden/ und eigener Wissenschaft/ dero er sich als langwüriger Beicht = Vatter/ und Priesterlicher Zeug des GOtt = seeligen Hinscheydens P. Francisci gebrauchen können/ gegenwärtige Lebens = Verfassung mit Genehmhaltung der hierzu erforderlichen Obrigkeit/ in Wälscher Sprach beschriben/ und zu grossen Vergnügen der Leser durch öffentlichen Druck kund gemacht. Damit aber unser wehrtes Teutschland/ so mit vielfältigen/ recht wundersamben Gnaden/ durch P. de Hieronymo begäbet worden/ dieser trostreichen Erzehlung/ nach welcher sie mehr Jahr geseuftzet/ nicht beraubet seye/ hab ich auß sonderbahren geistlichen Antrib/ und mich der vielmögenden Fürbitt P. Francisci, im Leben und Todt theilhaftig zu machen/ dise Ubersetzung auß der Wälschen in die teutsche Sprach übernommen/ und mit geziemender Aufrichtigkeit/ dieses Vorhaben erfüllet...« [Bl. )(2a-3b].- Imprimatur Neap. 15. Settemb. 1725.- Approbatio Universitatis Viennensis Imprimatur Joan. Georg Kees Vienn. Univ. p.t. Rector 20. Martii 1728.- Facultas Prev. Patris Provincialis Joan. Bapt. Thullner, Graecii 10. Martii, Anno 1728.- Biographie in drei Büchern. DV: Sch. (auch: Schiigen), 1720-43, Wwe 1743-59. Sch. heiratete 1720 die Wwe seines Vorgängers Simon Schmid, die ihrerseits 1741 die Druckerei von Johann Baptista Alexander Schönwetter kaufte u. sie 1743 nach dem Tod ihres Mannes ihrem Schwiegersohn Johann Jakob Jahn übergab [Paisey (1988), S. 224], Bibl.: GV I; GK 9.10608 In: Amberg, Vitae 258; München, UB 8° H.eccl. 353 (*); Weimar, LB Deskript.: hagiographische Biographie; aus dem Italienischen
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Balbani, Niccolò
10065]
[0065] Balbani, Niccolò (1522-1587): Il Catechismo di messer Giovn. Calvino con una brìeve dichiaratione et allegatione delle autorità della Santa Scrittura, e con un brìeve sommario di quella dottrina che si crede sotto il Papato [Teils.]. Genf: Giovanni Battista Pinerollo, 1566.Catechismus|| Herrn \\ JOHANNIS\\ CALVINI\\ Erkleret vnd mit Sprüchen || Heiliger Schrift bewiesen/ sampt kur= || tzem begriff der lehr so im Bapsthumb || geführet wirdt|| durch NICOLAUM BALBANI\\ weiland dieneren der Italiänischen kir=\\chen zu Genff. || Itzt mit fleiß aus der Italiänischen vnsere Teutsche sprach übergesetzt. || Cum gratia & Privilegio. || Gedruckt zu Cassel durch Wilhelm Wessel/1| ANNO 1606. ||. Kassel: Wilhelm Wessel, 1606.- 8°, [23] Bl., 776 S.Ü: anonym Komm.: A: B. stammte aus Lucca; bereits sein Vater neigte der Reformation zu. Ab 1540 studierte er Jura in Bologna, Padua u. Ferrara u. promovierte 1548 zum Dr. iur. utr. Im Auftrag der Familie reiste er nach Antwerpen u. Lyon u. arbeitete in den dortigen Handelsunternehmen. 1556 bekannte er sich zum Protestantismus, 10 Jahre später wurde er seiner Güter für verlustig erklärt. Er ging nach Genf, heiratete in 2. Ehe die Tochter des ebenfalls protestantisch gewordenen Grafen v. Thiene u. wurde 1561 als ref. Pfarrer ordiniert [DBI 5,336-342 (C. Ginzburg)]. OT: Moeckli (1966), S. 63.- Teilübers. u. Kommentierung von Calvins Katechismus, der in zwei verschiedenen Schriften niedergelegt ist. Meist versteht man darunter: >Christianae religionis institutio totam fere pietatis summam et quicquid est in doctrina salutis cognitu necessarium compIectens< (Basel 1536; franz. Genf 1541), die erste alle Lebens- u. Glaubensbereiche umfassende Dogmatik der Reformierten [zum »Genfer Katechismus« vgl. RGG 2,1384], ÜT: »Ein sendbrieff Herren Johannis Calvini an die Kirchendiener/ so in Ostfreißland die reine lehr des Evangelions predigen...« (Bl. a2a-a8b) [Genf, 28. November 1545]; Brief Balbanis »Dem Christlichen Leser« (Bl. bla-b2a); »Den Gläubigen in Jtalien Gnad und Fried von Gott dem HErren Jesu Christo« (Bl. b2a-c7a) [Genf, 1. August 1566]. DV: W. (1564/65-1626), aus Bremen, hatte zunächst den Beruf des Formschneiders erlernt u. erhielt 1594 von Landgraf Moritz ein Privileg als Drukker. Er verlegte vor allem Schulbücher für das Collegium Mauritianum [Benzing, Kassel Nr. 1, S. 226]. Bibl.: Draut (1611), S. 229; Georgi I, S. 86; Bircher, DDB B 2231 In: Wolfenbüttel, HAB Th 395 (») Deskript.: Reformation; Dogmatik; aus dem Italienischen
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[0066]
Balbani,
Niccolò
[0066] Balbani, Niccolò (1522-1587); [Crespin, Jean (ca. 1520-1572)]: Historìa della vita di Galeazzo Caracciolo chiamato il signor Marchese, nella quale si contiene un raro e singolare esempio di constanza e perseveranza nella pietà e nella vera religione. Genf: [o.Dr.], 1587.(Berìcht von dem leben und sterben des Galeacii Caraccioli). [In:] Jean Crespin: Märtyrbuch: || Darinen merck= || liehe/ denckwürdige Reden|| vnd Thaten viler heiligen Märtyrer || beschriben werden/ welche nach den zeiten der |J Apostel/ biß auffs jar Christi M.D.LXXIIII. hin vnd|| wider in Teutschland/ Franckreich/ Engelland/ Schott = ¡land/ Flandern/ Braband/ Jtalien/ Hispanien/ Portugall/ etc. vmb|| der Euangelischen warheit willen jämmerlich verfolget/1| gemartert/ vnnd endlich auch auff allerleyl weise entleibt seyn worden.|| Alles nun erst auß den Frantzösischen Actis Martyrum|| ... außgezogen|| vnd verteutschet.|| Gedruckt zu Herborn/ 1590. ||. Herborn: [Christoph Rab], 1590.- 8°, [12] Bl„ 734 S., [9] Bl.Ü: [Rab, Christoph (1552-1620) ?] Komm.: CoA: Jean Crespin (ca. 1520-1572), aus Arras, ging nach einem Rechtsstudium nach Paris, wo er in Kontakt zur Reformation trat u. durch die Verfolgung der Protestanten in seinem Wunsch zum Glaubenswechsel bestärkt wurde. Über Straßburg kam er nach Genf, wo er eine Druckerei gründete, um den Protestantismus publizistisch in Frankreich zu verbreiten. Neben lexikographischen Arbeiten wurde er durch seine protestant. Märtyrergeschichte berühmt: >Le Livre des martyrs depuis Jean Hus jusqu'en 1554< (Genf 1554), die immer wieder (z.T. unter anderem Titel) aufgelegt wurde [DBF 3,1222-1223], OT: Moeckli (1966), S. 118: »Reg. du Cons. du 28 mars 1587: Balbani obtient la permission d'imprimer la vie du marquis Caracciolo, qu'il a mise en italien, M. Hotman en latin, et M. Goulard en françois. L'ex, du BM est in-16«.Mod. Ausg. (Nachdruck): >Historia della vita di Galeazzo Caracciolo chiamato il signor Marchese nella quale si contiene un raro e singolare essempio di costanza e di perseveranza nella pietà e nella vera religione. Scritta da Nicolao Balbani, stampata la prima volta a Ginevra nel 1587 or ripubblicata con prefazione e note di Emilio Comba< (Roma-Firenze: Tipogr. Claudiana, 1875). Eine zeitgenöss. lat. Übers, stammt von Théodore de Bèze [>Galeacii Caraccioli Vici Marchionis vita< (o.O., 1596)], eine andere franz. von Antoine Teissier [>La vie de Galéas Caraciol, Marquis de Vico; et l'histoire de la fin tragique de François Spiere. Mises en françois par le Sieur de Lesta< (Amsterdam: Elzevir, 1681) u.ö.].- Nicht identifiziert werden konnte die von Draut (1611), S. 528 erwähnte Biographie [>Joan. Franck. Castillionei, herrliche Vergleichung deß Lebens vnd Todts: darinn durch schöne Gleichnuß der Todt dem zeitlichen Leben weit fürgezogen wirdt/ sampt deß Galeacii Caraccioli Marggraffen zu Vico Leben/ auß Latein ins Teutsch verbracht/ durch Zachariam Setznerum< (Basel/ Sebast. Henric Petri, 1596)]. 74
Balbani, Niccolò
[0066]
Galeazzo Caracciola (1517-1586), aus einem bedeutenden neapolitanischen Grafengeschlecht, wurde bereits mit 15 Jahren Kammerherr Karls V. Seine Mutter war eine Schwester des Kd. Gian Pietro Carafa, des späteren (ab 1555) Papstes Pauls IV. C. lebte abwechselnd in Brüssel u. Neapel u. übernahm diplomatische Aufgaben für den Kaiser, u.a. auch in Deutschland. 1537 heiratete er Vittoria Carafa, Nichte des Kd. Gian Pietro. Frühzeitig trat er in Kontakt mit Reformierten, z.B. dem im Exil lebenden Pietro Martire Vermigli, aber auch Schülern von Juan de Valdés. Einen Augsburg-Aufenthalt nutzte er 1551 zur Flucht nach Genf zu Calvin u. ließ seine Familie zurück. Er erwarb das Bürgerrecht von Genf u. Graubünden u. baute die protestantische it. Kirche in Genf auf. Als eine Aussöhnung mit der Familie scheiterte u. seine Ehefrau ihm nicht ins Exil folgte, beantragte er die Scheidung, in die Calvin einwilligte. Sein päpstlicher Onkel setzte alles darein, um ihn nach Italien zurückzuholen, jedoch vergebens. 1560 heiratete C. in 2. Ehe eine franz. Protestantin. Mit Calvin verband ihn große Wertschätzung; der Reformator widmete ihm sogar seinen Kommentar zu den Korinther-Briefen.- C. ist der einzige it. Hocharistokrat, Verwandter des Papstes u. Höfling des Kaisers, der Kalvinist wurde u. in Genf wirklich Fuß fassen konnte. Sein Leben war wegen seiner vornehmen Abkunft eine »cause célèbre« [DBI 19,363-366 (E.W. Monter)]. ÜT: Die Biographie Caracciolos bildet einen Teil des Märtyrerbuchs [GK 10.2398-10.2401], Als Übers, kommt möglicherweise der hochgebildete Drucker selber in Frage.- Sie findet sich nicht in allen Ausg. u. ist gelegentlich als 2. Teil angebunden. Ü/DV: R. (auch: Corvinus), 1552 in Zürich als Sohn des Druckers Georg R. geb., stud. 1567-1574 in Heidelberg, Wittenberg u. Wien. Danach wurde er von seinem Vater zur Unterstützung nach Frankfurt zurückgerufen, wo er 1580 die Wwe des Germersheimer Pfarrers Jakob Hagen ehelichte. Im gleichen Jahr übernahm er die Druckerei des Vaters u. schloß mit seinem Bruder Paul, einem Schriftgießer, sowie Andreas u. Johann Wechel, Sigmund Feyerabend u. Robert Graneveldy eine Geschäftsgemeinschaft. 1585 folgte er einem Ruf des Grafen Johann VI. d.Ä. nach Herborn, wo er einen großen u. erfolgreichen Druckbetrieb errichtete, der universitäre Gelegenheitsschriften, Dissertationen u.a., aber auch Bibeln, Gebet- u. Gesangbücher, z.T. in ungarischer Sprache, verlegte [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 26, S. 127; Herborn Nr. 1, S. 203]. FA: Herborn: [Christoph Rab], 1 5 9 1 . - - - Basel: [Ludwig König], 1 5 9 7 . - - Siegen: [Christoph Rab], 1597. Paul Crocius, >Groß Martyrbuch vnd kirchen-historien ... anfänglich in französischer spraach beschrieben ... nunmehr trewlich vbergesetzt vnd in teutsche spraache gebracht... jetzo auffs new vbersehen, geändert vnd verbessert (Hanau 1617). Herborn: Christoph Rab, 1617 [Bericht von dem|| leben vnd sterben des H e r = ||ren Galeacii Caraccioli, ei = || nes Marggraven von Vico || in Jtalien. || Darinnen ein fürtreflich vnd mercklich ex=||empel einer wahren Christlichen bestendigkeit || in bekantnus der erkanten götlichen|| warheit zu sehen. || (•) ||], Jan Utenhove, >Kurtzer, einfältiger und waarhafter historischer Bericht 75
[0067]
Balbi, Gasparo
[Simplex et fidelis Narratio]< (1608). Bibl.: GK 10.2397-10.2400; VD 16, C 5784-5788; Bircher/Bürger, DDB A 63756376 In: München, BSB H.eccl.717; Wolfenbütte], HAB ALVENSLEBEN Ba 155 (*); 355.2 Hist.(l) Deskript.: authentische Biographie; Reformation; aus dem Italienischen [0067] Balbi, Gasparo (16. Jh.): Viaggio dell'Indie Orientali di G.B., gioielliere venetiano. Nel quale si contiene quanto egli in detto viaggio hà veduto per lo spatio di 9. anni consumati in esso dal 1579. fino al 1588. Con la relatione de i datij, pesi, & misure di tutte le città di tal viaggio, & del gouerno del Rè del Pegù & delle guerre fatte da lui con altri Rè d'Annà & di Sion. Con la tauola delle cose più notabili... Venetia, Appresso C. Borgominieri. Venezia: Camillo Borgominieri (Borgominero), 1590.Siebender Theil der Orientalischen Indien/ darinnen zwo || vnterschiedliche Schiffarten begrieffen. || Erstlich || Eine Dreyjährige Reyse Georgij von || Spielbergen Admirals vber drey Schiffe/ welche || An. 1601. auß Seeland nach den Orientalischen Indien ab = ||gefahren/ vnd nach viel widerwertigkeiten An. 1604. wider in Seelandt || ankommen/ darinnen seine gantze Reyse/vnd was jm für Abentheuer auff || derselben begegnet/ wie dann auch die mächtige Königreich Matecalo || vnrtd Candy, sampt jhren prächtigen Königen/ Sitten || vnd Ceremonien/ verzeichnet vnd || beschrieben. || Zum andern ein Neunjärige Reyse eines Venetianischen Ju=\\bilirers/ Casparus Balby genannt/ sampt allem/ was jme auff dersel= || ben von 1579. biß in 1588. begegnet vnd widerfahren/ neben Anweisung aller || Zöllen/ Gewichten/ Massen vnd Müntzen deren man sich von Alleppo auß biß || ins Königlich Pegu zu gebrauchen/ wie dann auß deß Handels vnd Wandels || Lebens Sitten/ Ceremonien vnd Gebräuchen der Völcker vnd Eynwohner || deß mächtigen Königreichs Pegu. || Auß Niderländischer vnd Jtalianischer Spraach beschrieben || Durch || M. Gotthardt Arthus vnd andere der Historien Liebhaber. || Alles mit zierlichen Kupfferstücken gezieret vnd an Tag gegeben/ durch || lohann Theodor vnd lohann Israel de Bry Gebrüder. || Gedruckt zu Franckfort am Mayn/ durch Matthias Beckern/\\ Im Jahr/1605. ||. Frankfurt a.M.: Matthäus Becker d.Ä., in Verl. Johann Theodor u. Israel de Bry, 1605.- 2°, TE.Ü: Arthus, Gotthardt (1568-1628/30) Komm.: A: Die Lebensdaten des Juweliers, Kaufmanns u. Seefahrers B. sind nicht genau zu ermitteln. Er trat seine Reise wohl als erwachsener Mann an u. dürfte ca. 1550 geboren sein [EI V,904; Pinto (1931)]. OT: Trautz (1940), S. 33 Nr. 135.- Mod. Ausg. >Viaggio dell'Indie orientali, in: Il nuovo Ramusio IV, Viaggi di C. Federici e G. Balbi, a cura di O. Pinto, Roma 1962.- Motiv von B.s Reise war es, die Lager- u. Produktionsstätten der von ihm verarbeiteten Edelsteine bzw. ihre Umschlagplätze persönlich kennenzulernen. Deshalb brach er 1579 mit einer Karawane von Aleppo nach Bagdad auf, schiffte sich auf dem Tigris ein u. kam nach Bassora u. Hormus, 76
Balbi,
Gasparo
[0067]
wo Perlen gehandelt wurden. Von da setzte er nach Diu u. Goa über. Über Cochinchina (Vietnam) reiste er bis Ceylon, wo er die Kokospalme u. den Zimtstrauch beschrieb u. eine Witwenverbrennung beobachtete. Im Jahr 1583 schiffte er sich erneut an der Malabar-Küste nach Pegü (Burma) ein u. kehrte 1586 wieder nach Ceylon zurück. Auf dem gleichen Weg wie auf der Hinfahrt reiste er nach Venedig zurück.- Seine literarischen oder kulturgeschichtl. Interessen sind eher gering; ihn bewegen praktische Fragen, weshalb er auch alle Münzsorten, die unterwegs Verwendung finden, angibt. Sein Werk ist jedoch für die Geschichte der Kartographie nicht ohne Interesse u. wurde von dem Engländer Ralph Fitch, der die gleiche Gegend bereiste (1586-1591), plagiiert [Amat di S. Filippo (1875), S. 171-173; Pinto (1931), mit Textabdruck]. ÜT: Abgedruckt zusammen mit dem Reisebericht des seeländischen Weltumseglers Joris (Georg) van Spilberghen oder Spielbergen [ADB 35,185-196], der 1620 verstarb.- »An den günstigen Leser. WJr haben ... biß daher in den Orientalischen Jndien 6. Theil an Tag gegeben/ darinnen wir vnserm vermögen nach/ so viel die Auetores zu vnserm vornemen dienstlich a u f g e zeichnet vnnd beschrieben/ weder Mühe noch Kosten gesparet haben/ solches männiglich in Druck mitzutheilen. Dieweil es aber nit genug ist/ in einer Sachen wol anfangen/ sondern man muß dieselbige auch wol continuiren ... als haben wir solchem vnserm versprechen nachsetzen wollen/ vnd nicht gefeyret/ biß wir nun mit grosser Mühe noch einen Theil hinzu gethan/ welcher ist von relation einer Schiffahrt/ so von Anno 1601. biß in Anno 1604. durch einen/ Jörg von Spielberg genant/ als Oberster oder Admiral vber dreyen Schiffen in die Orientalische Jndien verrichtet... Dieweil aber/ wie gemeld/ die Histori an jhr selbst etwas klein/ vnd nicht füglich hätte einen gantzen Theil geben mögen/ vnd wir ohne das die Beschreibung der Schiffahrt eines Venetianischen Jubilierers in die Orientalischen Jndien gethan vnter Händen hatten/ als haben wir für gut angesehen/ dieselbige zu der vorigen zuthun/ vnd einen Tomum darauß zu machen/ doch daß eines jeden Auctoris Beschreibung vnd Historia besonders gelassen werde ... Die andere Reyse ist verrichtet von einem Venetianischen Jubilierer/ wie hieroben gemeldt/ so man Caspar Balbi nennet/ welcher im Jahr 79. außgereyset/ vnd Anno 1589. wieder anheimo kommen/ da denn gemelter Auetor in dieser Reyse viel Gefahr vnnd Vngemach hat außstehen müssen/ vnnd seynd wir sonderlich bewogen worden/ diese Historiam an Tag zugeben/ dieweil sie schon für 14. Jahren in Jtalianischer Sprach in Truck außgangen/ vnnd aber von niemand/ so viel uns bewust/ in vnserer Teutschen Sprach nachgedruckt worden/ ohn angesehen es eine nutzliche vnd lustige Historia ist. Nutzlich für diejenigen/ so diese Reyse etwan selber/ oder durch andere begeren zuverrichten/ oder jr Gewerb dahin zutreiben/ dieweil der Auetor nicht allein seine gantze Reyse von Alleppo auß biß gen Pegu beschreibet/ darinen er vermeldet vnd anzeiget alle gefährliche Oerter deß Euphratis, vnd anderer Wasser/ so er beschiffet/ vnd in welchen er offtermals in Schiffbruchs Gefahr gestanden/ auch die dieselbe zumeyden: jtem an welchen Oertern man sich für den Arabischen Strassen vnd Meerräubern hat zu 77
[0068]
Balsamo, Ignazio SJ
befahren/ sonder er zeiget auch an alle Zoll der gantzen Gegend von allen Landen/ Stätten vnd Festungen biß gen Pegu, deren ein zimbliche Anzahl ist. Jtem alle Müntzen/ Gewicht vnd Massen/ so an einem jeden Ort gebräuchlich/ vnnd wie man sich an denselben Oertern/ da man mit guter Freundschafft abscheiden will/ zu verhalten habe. Lustig aber ist sie in dem/ darinnen nicht allein alles/ so hie obgemeld/ zu erfahren/ sondern es wird in dieser Histori auch außgeführet das Königreich Pegu mit jrem fürtreflichen vnnd mächtigen König/ von seiner Hoffhaltung/ Religion/ Kriegen vnd Policey Ordnungen/ sampt alles deß jenigen/ so der Auetor in den neun Jharen darinnen erfahren hat ...« - Es folgt eine Abgrenzung gegen das Werk des Johann Hugo v. Lindtschotten. Ü: A. (auch: Dantiscus, Domtiiscus), aus Danzig, stud. in Jena u. wurde 1595 an die Stadtschule Frankfurt a.M. berufen, wo er bis zum Konrektor aufstieg (1618) [ADB 1,613; DBInd 35,302], Er übers, meist aus dem Niederl.; ob er im vorliegenden Teil auch die it. Reisebeschreibung übertrug oder ob einer der Gebrüder Bry dies leistete, muß offen bleiben.- Erwähnenswert ist eine niederl. Ausg. Leiden: P. van der Aa, 1706 [Aanmerklyke zee en land-reysen, gedaan door Caspar Balby ... naar Oost-Indien, van 't jaar 1579 tot het jaar 1588 ... Nu aldereerst uyt 't Italiaansch vertaald], DV: B. (auch: Beck), aus Magdeburg, wurde 1573 Frankfurter Bürger u. erwarb die Offizin Caesar, wo er für Bry vor allem die großen oriental. Reisen, für Egenolff die ungarischen und siebenbürgischen Kriegshändel u.a. druckte. Er wurde 1602 wegen Ehebruch aus der Stadt vertrieben; an seine Stelle trat sein gleichnamiger Sohn. Seine Wwe druckte noch bis 1614 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 37, S. 130].- Zur Familie Bry vgl. Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1109-1110. FA: 1628; 1629. Bibl.: GK 10.2514; Pinto (1931), S. 670; BM; NUC In: London, BL 568.i.l.(7.) (*micro) Deskript.: Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; Münzwesen; aus dem Italienischen [0068] Balsamo, Ignazio SJ (1543-1618): Instructio Ignatii Balsamonis de perfectione religiosa, et de vera recte orandi & meditandi methodo, in gratiam perfectionis et pietatis amantium.- Coloniae Agr.: Kinckius. Köln: Johann Kinckius, 1612.Kurtzer bericht || Deß Ehrwürdigen P. IGNA TII || Balsamonis der Societet Iesu || theologen. || Von der Geistlichen || Vollkommen = || heit/ vnd ordenlichen || weiß recht vnd wol zubet= ||fe/i vnd zubetrachten. || Allen Liebhabern der Voll= \\kommenheit vnd Gottseligkeit zu || gut in vnsere Teutsche sprach || versetzt. || Getruckt zu München/ durch \\ Nicolaum Henricum.\\ Jm Jahr/1| (Linie) || M.DC.XXIII. ||. München: Nikolaus Heinrich, 1623.- 8°, 273 S.Ü: anonym 78
Banchieri, Adriano OSBOliv
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Komm.: A: B. (auch: Balsamone), geb. als Ercole B. in Trani, trat 1561 als Novize in Neapel in die SJ ein, lehrte zunächst dort u. in Rom Philosophie, wurde dann nach Frankreich gesandt, war Prof. in Avignon, Toulouse u. Limoges, wo er auch starb [DHGE 6,419; DictSpir 1,1209-1210; DBI 5,615616 (C. Ginzburg)]. OT: Sommervogel 1,852-853 Nr. 1; GK 10.6992-6994 [weitere Aufl. Brunsbergae: Schönfels, 1614; Coloniae Agr.: Kinckius, 1626]. Original zunächst franz.: instruction pour bien prier et méditer. Distinguée en trente-six chapitres. Avec les enseignements pour estre bon Religieux< (Douai, 1601 u. 1606); 1607 flämisch in Antwerpen, danach lat.: »I due scritti del B., destinati all'edificazione dei novizi, contengono liste di autori di spiritualità, di origine diversa, tra i quali predominano gli italiani ... La loro diffusione testimonia il successo dell'innesto tentato dal B. di correnti di spiritualità estranee alle tradizioni dei gesuiti francesi« [Ginzburg, DBI 5, S. 615]. »Rien que de très traditionnel dans ces traités qui s'adressent à des commençants. On remarquera les listes d'auteurs spirituels qu'il dresse dans chacun d'eux ..., ainsi que les jugements qu'il porte à leur endroit dans les premières pages du De perfectione religiosa. Il est instructif de lui voir recommander parmi beaucoup d'auteurs classiques d'origines diverses, mais où les Italiens prédominent, l'ouvrage d'un anonyme espagnol paru sous le nom de Desiderius (trad. lat. 1617) et celui d'une Religieuse de Crémone: Essercitii particolari d'una Serva del Signor (1577): petits livres qui présentent sous une forme un peu étrange (le premier est tout allégorique) et personnelle, une spiritualité active, très méthodique; qui préconisent des moyens pratiques d'union de volonté avec Dieu. Le P. Balsamo a servi de trait d'union entre les spiritualités diverses dont il a fait bénéficier les Jésuites français qu'il a formés« [M. Olphe-Galliard, in: DictSpir 1, col. 1210]. ÜT: Werk in 60 Kap. DV: 1605-1656 [Benzing, Köln Nr. 98, S. 251]. Bibl.: G K 10.6995; BSB-AK 1501-1840 3,270 In: Augsburg, U B XIII.6.8°.131 (*); München, BSB Asc.303; U B 8° sc.106 Deskript.: Aszetik; Meditation; Jesuitenorden; aus dem Lat.; aus dem Franz. [0069] Banchieri, Adriano OSBOliv (1568-1634); Croce, Giulio Cesare (1550-1609): La Nobiltà dell'asino di Attabalippa del Perù, nella quale, preferendo a tutte le bestie l'asino, con sì faceto discorso si raccontano tutte le sue eccellenze (di Adriano Banchieri, monaco olivetano, bolognese). Pavia: Andrea Viani, 1598.Von II Deß Esels Adel. || Vnd\\ Der Saw Triumph. || Ein sehr Artige Lustige vnd Liebliche be = \\schreibung Attabalippe deß Peruanischen Esels|| Adel: vnd der Saw von Corfu: Vorzugs vnd Excellentzien/\\ ihrer aller beschaffenheit/ Nutz/ Artzney: vnd andere schöne Tugenten/mit\\ anmütigen Bossen/denckwürdigen schönen Historien gleichsam in einem || Spiegel darinnen vorgestellt/ auch welches vnder ihnen vor || das Adelichste zu achten vnnd zuhalten/ trefflich\\ erstlich dargethan wird. || (m) || Zu menrüglichs kurtzweil vnd belustigung an tag 79
[0069]
Banchieri, Adriano OSBOliv
gegeben/1| Durch Grìphangno Fabro-Miranda. || (Linie) || M.DC.XVII\\. [o.O.]: [o.Dr.], 1617.- 8°, 183 S., 10 Gravuren. Ü: Messerschmidt, Georg Friedrich (17. Jh.) Komm.: A: Tommaso B. trat mit 19 Jahren in den Benediktinerorden ein u. nahm den Namen Adriano an. Er war ein bedeutender Musiker u. Schriftsteller [Ps. Camillo Scaligeri della Fratta] u. verbrachte mehrere Jahre seines Lebens in Klöstern in Lucca, Siena u. Bologna [EI VI,66-67; DELI 1,238; MGG 2,1206-1212; DBI 5,649-654 (O. Mischiati)]. OT: Michel I, S. 368-269 Nr. 28-33 [früheste Ausg. In Venetia, appresso Barezzo Barezzi], Die Ausg. 1588 u. 1592 (Ebert, Brunet, Graesse) konnten nicht nachgewiesen werden. Die erweiterte Folgeaufl. lautet: >La nobiltà dell'asino di Attabalippa del Peru, riformata da Griffagno delli Impacci, et accresciuta di molte cose non solo piaceuoli curiose, et di diletto: ma notabili et degni d'ogni Asinina lode: Dedicata alla sublime Altezza, la Sig.ra Torre delli Asinelli. Et in ultimo aggiuntoui di nuovo la Nobile & Honorata Compagnia delli Briganti della Bastina, compositione di Camillo Scaligeri della Fratta< (Venezia, appresso Barezzo Barezzi 1599) [Melzi 2,235; 3,33]. »Negli esemplari dell'edizione del 1599 da noi esaminati manca la seconda opera annunziata nel frontispizio, cioè la Compagnia delli briganti della Bastina: nè pare che debba esservi. Questa era stata stampata l'anno avanti col titolo della Nobilissima anzi asinissima Compagnia delli Briganti, di Camillo Scaligeri della Fratta. Milano, per gli eredi del Pontio, in-12°. Ignoriamo chi sia quel finto Grifagno degli Impacci, seppure non è lo stesso Banchieri« [Melzi 2,235]. Satirisches Werk nach Art der satirischen Eulogien: »La même traduction allemande de George Frédéric Messerschmid de Strassbourg se trouve insérée dans Dornav. Amphitheatrum sapientiae Socrat. joco-seriae Vol. I. p. 564-599. Elle comprend aussi la version d'un opuscule semblable sur les cochons, intitulé: Salvatio Miranda, L'eccellenza et Trionfo del Porco, discorso piaceuole diuiso in cinque capi con un capitolo alle Muse, invitandole al detto Trionfo, Ferr. 1594. in-8°. Pour d'autres éloges de l'âne voyez: Graesse, Lehrb. d. allg. Lit. Gesch. Vol. III. P. I. p. llOsq.« [Graesse 1,247], In Wirklichkeit nennt sich der Vf. Salustio M., ein Pseudonym für den burlesken Bologneser Schriftsteller Giulio Cesare Croce (s. dort).- Attabalippa ist übrigens der letzte Herrscher der Inka, Atahualpa (1500-1533), den Pizarro trotz eines gewaltigen Lösegelds erdrosseln ließ [Zedier 2,1992-1993]. Auf den Inhalt des Werks hat dies jedoch ersichtlich keinen Einfluß. ÜT: Werk in 2 Teilen: [I]: Prooemium, Anekdoten u. Zitate über Hund, Pferd, Löwe, Affe, Elefant u. Esel als vornehmstes Tier (S. 1-64). [II]: Geschichte des Esels, seine geographische Verbreitung, seine medizinische Verwertbarkeit (S. 65-105) [vgl. auch Autori italiani del '600, Nr. 3332-3334], Danach folgt S. 106 ff. »Macht platz vnd laßt herein Tretten. ECCELENTZ TRI-umph, vnnd Herrligkeit deß Schweins« (s. Croce). Vorrede Bl. 2a-4b. Der Übers, nennt seine Quellen nicht; als Grund für die Übers, gibt er die Ähnlichkeit zwischen Mensch u. Tier an.- Vgl. auch Van Gemert (1991), S. 280-288. 80
Baratti, Giacomo
[0070]
Ü: M. (Ps. G[riphango] F[abro] M[iranda]), humoristischer Schriftsteller aus Straßburg, wo er Ende des 16. Jh. geb. wurde u. die Rechte stud.; später kaiserl. Notar in Heilbronn; Übers, von Banchieri, Garzoni, Malespini, Querini u. Spelta (s. dort); sicherlich mit der Familie des Druckers verwandt [ADB 21,499-500; Schneider (1898), S. 122; Messerschmidt/Knape (1988), passim]. Bibl.: Goedeke 2,506.25; Graesse 1,247; Bircher, DDB A 228 In: Wolfenbüttel, HAB 67.7 Eth.(2) ('); 107.41 Eth.(5) Deskript.: Satire; aus dem Italienischen [0070] Baratti, Giacomo (17. Jh.); Goes, Damiano (1502-1574); Scaliger, Joseph J. (1540-1609): The late travels of S. Giacomo Baratti an italian gentleman Into the remote Countries of the Abissins, or of Ethiopia Interior. Wherein you Shall find an exact account of the Laws, Government, Religion, Discipline, Customs, etc., of the Cristian people that do Inhabit there with many observations which some may improve to the advantage and increase of Trade with them. Together with a confirmation of this relation drawn from the Writings of Damianus de Goes, and Jo. Scaliger, who agree with the author in many particulars. Translated by G.D. London: For Benjamin Billingsley, 1650.Reis= Beschreibung \\ Sig. Giacomo Baratti, eines Edlen Jtaliäners/\\ Jn die || Entlegenen Länder der Abyssiner oder Innere || Aethiopia. || Jn welcher enthalten || Eine umständige Erzehlung der Gesetz/ Re = \\gierung/ Religion/ Policey/ und Gebräuchen dieses || Christlichen Volcks/ so darinnen wohnen/ neben vielen || merckwürdigen Anweisungen/ welche zu Beförderung \\ der Handlung mit diesen Völker die=\\nen können. || Hiebey ist angefüget || Was Damianus de Goes, und Jos. Scaliger von || diesen Ländern geschrieben/ welche in vielen Particularien mit dem Autore über= \\einkommen. ||. [In:] Asiatische und Africanische || Denckwürdigkeiten dieser Zeit/ jj Das ist/|| Beschreibung der Königreiche/ Herrschafften und Länder|| Deß|| Grossen Mogols/|| Deß grossen Neguz, oder so genannten Priester || Johannis, deß Königreichs von Argier, und der|| Länder Barbariae und Mauritanias, || Neben dem Africanischen|| Judenthum. || Worinnen nicht nur die jetzige Beschaffenheit der || Länder/ nach ihrer Gelegenheit/ Flüssen/ Gebürgen/ Land = || und Städtbau/ Fruchtbarkeit/ und was ober und unter der |) Erden schätzbar zu finden: || Sondern es wird auch eigentlich berichtet/ wie die || Regierung jedes Orts im Geist = und Weltlichem Stande an= || geordnet; Was in Staats=Sachen allenthalben zu beobachten;! Wie in Kriegs = und Friedens=Zeiten nach Erforderung die Anstalt ge=|| macht werde; Absonderlich wie sie ihre Gräntzen/ vor dem Einfall ihrer || Benachbarten/ versichern/ und in was Stand die Commercien aller || Orten zu befinden. || Neben Anfügung allerhand Glück = und Unglücks = || Fälle/ auch m e r k würdiger Begebenheiten zu Wasser || und Land/ welche zu lesen sehr annehmlich vorkommen || werden.|| (Linie) || Nürnberg/! Jn Verlegung Wolff81
[0070]
Baratti,
Giacomo
gang Moritz Endter/ und Johann Andreaefl Endter Seligen Erben. || ANNO M. DC. LXXVI. Il. Nürnberg: In Veri. Wolfgang Moritz Endter u. Johann Andreas Endters Erben, 1676.- 4°, 728 S., [12] Bl. Reg., TK„ S. 406-480.Ü: anonym Komm.: A: Reisender u. Reiseschriftsteller [DBI 6,4 (A. Codazzi); EI 6,110 (datiert ed. Nürnberg auf 1666 u. London auf 1650); Amat di S. Filippo (1875), S. 211-213]. OT: Das it. Original ist verloren, die dt. Übers, erfolgte nach dem Engl.»Anche del Baratti manca ogni ragguaglio. Recatosi al Cairo, vi strinse amicizia con un Abuna, o prete abissino, che seco lo condusse in Etiopia e lo presentò al Negus. La descrizione lasciata dal Baratti dell'Abissinia e delle regioni adiacenti, e i ragguagli sugli usi, e costumi e storia di quei paesi sono abbastanza esatti: e in parte riposano su documenti indigeni« [Fumagalli (1893), Nr. 104 u. 105].- »II Ludolf [Leutholf] nella sua Historia Aethiopica [Francof. 1681] deride il Baratti come un cantafavole od un rapsòdo; non sono del suo avviso però i traduttori della relazione che prodigano al gentiluomo italiano nelle loro prefazioni i più grandi elogi« [Amat di S. Filippo (1875), S. 211], Original von Damiäo de Goes: >Damiani a Goes eqvitis Lvsitani aliqvot opvscvla. Fides, religio, moresque Aethiopum. Epistolae aliquot Preciosi Ioannis, Paulo Iouio & ipso Damiano interpretibus. Deploratio Lappianae gentis. Lappiae descriptio. Bellum Cambaicum. De rebus & imperio Lusitanorum ad Paulum Iouium disceptatiuncula. Hispaniae ubertas & potentis Pro Hispania aduersus Munsterum defensio ... Item aliquot epistolae Sadoleti, Bembi & aliorum clarissimorum uirorum cum Farragine carminum ad ipsum Damianum< (Lovanii, R. Rescii, 1544) [NUC].- Scaligers Teil ist Buch VII von: >Opvs de emendatione temporvm< (Lvgdvni Batavorum, ex officina Plantiniana, Francisci Raphelengij, 1598). Es kommt wohl auch folgende engl. Ausg. als Vorlage in Frage: >The manners, lawes, and cvstomes of all nations. Collected out of the best writers by Ioannes Boemvs Avbanvs, a Dutch-man. With many other things of the same argument, gathered out of the historie of Nicholas Damascen. The like also out of the history of America, or Brasili, written by lohn Lerius. The faith, religion and manners of the Aethiopians, and the deploration of the people of Lappia, compiled by Damianus à Goes. With a short discourse of the Aethiopians, taken out of Ioseph Scaliger his seuenth booke de Emendatione temporum. Written in Latin, and now newly translated into English. By Ed. Aston< (London, Printed by G. Eld, 1611) [NUC]. ÜT: »Welt = erfahrner/ Geschieht = liebender Leser« [Bl. ):(3a-):():(2b]: »Mit nicht geringerm Contento wird ihme auch zu vernehmen seyn/ was Herr Baratti in dem Dritten Theil dieser Reis = Geschichten berichten wird/ wie wunderlich er nemlich/ und wider sein eigen Vermuten/ durch göttliche Schickung zu dieser Reis in der Abyssiner Land/ sey angeleitet worden/ wie ihme durch vornehme Leute GOtt die Mittel an die Hand gegeben/ solche fortzusetzen/ ungeachtet er keinen Landsmann noch sonst bekannten Freund 82
Barbarigo,
Giustiniano
[0071]
um sich hatte/ deme er sich vertrauen/ und in besorglichen Nohtfällen versichern und getrösten kunte. Wie veränderlich und besorglich es sich mit dieser Reis angelassen. Wie schwer/ kostbar und gefährlich/ er dieselbe angetretten. Was Ungemach er dabey ausgestanden/ indem er durch der Türcken besetzte Pässe und Wachten durchkommen. Wie nahe er dem Tod gewesen/ indem er die Sand = Hügel/ welche bey entstehendem Winde/ offt gantze Armeen verwehet daß weder Menschen noch Thier davon kommen/ durchreiset...« (es folgen weitere Einzelheiten).- Streit 16, S. 659 zit. nach einer Endter'schen Ausg. Nürnberg, 1671. DV: Die Druckerdynastie E. in Nürnberg war von ca. 1615 bis zur Mitte des 18. Jh. tätig u. hat Tausende von Büchern gedruckt u. verlegt [Benzing, Nürnberg, Nr. 67, S. 365-366; Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1127]. Bibl.: Paulitschke (1882/1962), S. 112 Nr. 1126 (nennt ebenfalls Ausg. London 1650 u. sagt, Ed. 1676 sei in Hamburg u. Nürnberg gleichzeitig verlegt); Streit 16, S. 659 Nr. 4484; BSB-AK 1501-1840 3,290; BM In: Berlin, SB; London, BL 790.f.l9; München, BSB 4° H.e.e.14 [Ausg. 1676] (*) Deskript.: Sammlung; Entdeckerliteratur; Länderbeschreibungen; Reiseliteratur; Turcica; aus dem Italienischen; aus dem Englischen [0071] Barbarigo, Giustiniano (17. Jh.): Discursus brevis Justiniani Barbariqui Veneti senatoris, debello [sie] cumAustriacis. Ex Italica lingua in Latinam translatus. Anno M.DC.XVIII. [o.O.]: [o.Dr.], 1618.Kurtzer vnpartheyischer/ doch wolgegründeter\\ Discurs vnd Bedencken. || H. JUSTINIANI\\ BARBARIQVE eines Venetiani=\\sehen Rathsverwanten:|| Von jetztschwebendem Kriegswesen/^ vnd Feldtzug der Herrschaft Venedig/ gegen Herrn || Ferdinanten/ König in Böhmen/ vnd Ertzhertzogen || in Oesterreich. || Darinnen was auff selten der Herrschafft Venedig|| nicht allein anfangs/zu unwidertreiblichem Schaden versehen/\\ nachmals auch in weiterer Volckswerbung in acht zu nemen/ sondern || auch so wol der angemasten berümten Türckischen/ Frantzösischen/\\ Holländischen/ vnd Teutscher Fürsten Hülffe/ als auch Bestallung || der General vnd andern Obersten/ dieser seits || zu hoffen. Beneben Endeckung deren jederzeit von dieser Herr= \\schafft verübten heimlichen Rahtschlägen/ vnnd auffsetzlichen || Practicken/ dadurch sie jre Regimenten zuerweitern sich || befliessen. || Zur Nachrichtung an jetzo auß dem Jtalianischen in die La=\\tein/ vnd entlich ins Teutsch vbersetzt. |] (m) || Gedruckt im Jahr nach Christi vnsers HErrn Geburt. || (Linie) || M.DC.XVII. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1617.- 8°, 28 S.Ü: anonym Komm.: A: Keine näheren Angaben, doch gehörte er zu einer der einflußreichsten Familien Venedigs.- Er sagt zu Beginn, daß er vor 60 Jahren als venezianischer Botschafter in Asien u. Ägypten gewesen sei u. danach immer Ämter in der Rechtsprechung u. Verwaltung (Rat der Pregadi, Rat der 10 Weisen, Botschafter in Konstantinopel, England, Deutschland, Frankreich u. Spanien) bekleidet habe. 83
[0072]
Barbaro, Francesco
OT: It. Fassung nicht identifiziert, lat. GK 11.1581-1585; Hohenemser (1977), S. 42; Wolfenbüttel, HAB 43.6.1 Pol.(7). Vgl. jedoch: >Transcorso politico di Fisonio Livido desinteressato, circa gli affari per gl'Uscocchi infra la Signoria, e l'Arciduca. Oltre gl'addotti dal Borone, Tordisiglia Urbani Minucio, ed altri< (um 1615) [Dresler (1929), S. 171 Nr. 758].- Gegenstand ist u.a. die sog. »Guerra degli Uscocchi« (zu serbo-kroat. uskok / »der Flüchtling«). Es handelt sich um vor den Türken seit 1526 vor allem aus Ungarn geflohene Balkanesen, die längs der austro-ungarischen Militärgrenze siedelten u. als Piraten den Kampf gegen die Osmanen fortsetzten. Sie machten die Adria unsicher u. kamen dadurch den Venezianern in die Quere, die zudem Repressalien seitens der Hohen Pforte befürchteten u. in Graz u. Prag vorstellig wurden, der Kaiser solle etwas unternehmen. Um 1605 kam es zu offenen Feindseligkeiten, die ihren Höhepunkt erreichten, als die Uscocchi am 12. Mai 1613 die venezianische Galeere von Cristoforo Veniero angriffen u. ihren Kapitän ermordeten. Im Jahr 1615 brach auf Betreiben von Erzherzog Ferdinand II. gegen den Willen Kaiser Maximilians II. ein offener Krieg aus, der zu einem venezianischen Einfall in der Gegend von Görz führte u. erst auf Intervention Frankreichs u. Spaniens im September 1617 beigelegt wurde. Österreich verpflichtete sich, die Uscocchi im Inneren Kroatiens anzusiedeln [EI 34, 840-841], ÜT: B.s Schrift wird offenkundig ins Dt. übers., weil er mit der offiziellen venezianischen Politik nicht einverstanden ist. FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1617 [Kurtzer Discurs von jetztschwebendem Kriegswesen vnd Feldtzug der Herrschafft Venedig gegen Ferdinanten, König in Böhmen] [Dresler (1929), S. 173 Nr. 771]; [o.O.]: [o.Dr.], 1618; [o.O.]: [o.Dr.], [um 1665]; 1668 [Kurtzer, aus dem Ital. translatirter Discurs ..., in: Die kriegerische unersättige Regiersucht]: [o.O.]: [o.Dr.], 1668. Bibl.: Dresler (1929), S. 173 Nr. 771; Hohenemser (1966), Nr. 4775 u. (1977), S. 42; Bircher, DDB A 4013 u. 2177; BSB-AK 1501-1840 3,291; BM; NUC In: München, BSB 4° Eur.348,46; Wolfenbüttel, HAB 182 Quod.(17) (*); QuN 810(2) [Ausg. 1668] (*) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0072] Barbara, Francesco (1390-1454): Francisci Barbari patricii Veneti oratorisque clarissimi de Re vxoria libelli duo. Venundantur in cedibus Ascensianis. Paris: Josse Bade d'Asch [Jodocus Badius Ascensius], 1513.Eyn gut buch von der Ehe was die || Ehe sei/ was sie guts mit sich bringe/ Wie eyn || weib geschickt sein soll/ die eyner zu der Ehe || nehmen will/ wie alt/ waß sie dem Mann || zubringen solle/ Vom kosten vnnd ge = || breng der hochzeit/ Von dreien Tu \\genden des weibs. || Von der kley- \\dung vnd schmück des weibs || Wie mann Kinder ziehen \\ solle, weiland zu Latin || gemacht durch den\\ Wolgelehrten Franciscum Barbarum/\\ Rahthernzu Venedig/Nun aber\\ verdeutscht durch \\ Erasmum || Alberum. || Zäm Leser. || Wer yetz nichts mher kan dann ab || Dem 84
Barbaro, Francesco
[0072]
thut der bauch da von so we ... || So kauff mich frei/ vnd lese mich|| Das wirt gerewen nymer dich. || M. D.XXXVj || (Getruckt Zu Hagnaw, Durch || Valentinum Kobian\\). Hagenau: Valentin Kobian, 1536.- 4°, [32] Bl.Ü: Alber, Erasmus (ca. 1500-1553) Komm.: A: Venezianischer Humanist, stud. bei Barzizza u. Guarino, übernahm ab 1419 wichtige Staatsämter [EI 6,132-133; DBI 6,101-103 (G. Gualdo); Gregor Müller, Mensch und Bildung im italienischen Renaissance-Humanismus, Baden-Baden 1984, S. 296 ff.]. OT: Renouard II, S. 144.- Das in flüssigem u. gut lesbarem Lat. geschriebene Werk (entstanden um 1415/1416) war in It. u. Dtl. äußerst populär. Behandelt werden Fragen der Gattenwahl u. der Kindererziehung. Der Autor liefert kein rhetorisches Exerzitium, sondern behandelt ein für den venezian. Staat u. die dort herrschende Aristokratie zentrales Thema, da man die Familie als Keimzelle des Gemeinwesens ansah. Im übrigen werden die wichtigsten antiken Quellen einbezogen. ÜT: »Dem Edlen vnnd Ernuesten Herma Riedesel von Eysenbach/ meinem lieben Junckern . . . . Datum VIII. Laurentij Anno Domini M.D.XXXIIII Erasmus Alber/ pastor zü Sprendlingen in der drei Eych« (i.e. im IsenburgBüdingenschen) [Goedeke 2,443,7 u. Hayn-Gotendorf 1,172-173].- Keine wort- oder sinngetreue Wiedergabe, denn A. zieht die 16 Kap. des Originals auf sechs zusammen u. fügt Zusätze aus Luthers Werken hinzu, nimmt Bezug auf die deutschen Verhältnisse seiner Zeit, läßt aber auch Dinge, die ihn weniger interessieren, fort, z.B. Bezüge zur antiken Literatur, Anstößiges usw. Das letzte Kap., »Wie man Kinder ziehen soll«, nutzt er zu einer Verherrlichung der Verdienste der sächsischen Kurfürsten Friedrich, Johann u. Johann Friedrich, die das Evangelium u. Kunst u. Wissenschaft in Wittenberg zur Blüte geführt hätten. Er flicht Reime u. kurze Sentenzen in seine Übers, ein, die später separat publiziert wurden [Schnorr v. Carolsfeld (1893), S. 2527; 31 f.], »Es hatt für lxxx. jähren eyn gelerter man/ mit namen Franciscus Barbarus eyn Radther zü Venedig gewest/ eyn büchlin gemachtt/ wie man zur Ehe greiffen/ wie sich das weib im Ehstandt halten/ wie man kinder ziehen solle, etc. Jch bin aber gebetten worden/ dasselbig büchlin zuuerteutschen/ vnd diewiel ich sähe/ das darinnen fein vnd wol vom Ehstandt geschriben war/ habe ich mich nit beschwert/ das büchlin meines geringen Vermögens zuuerteutschen hinzugesetzt/ zwar nit auß meinem kopff/ sonder wie ichs gelert habe/ von dem Hochwirdigen vnd allertrefflichsten man/ doctor Martin Luther meinem allerliebsten vatter in Cchristo [sie]. Dann zu der zeit/ alß d[a]z büchlin geschriben ist/ hatt man nit so fein von der Ehe künden reden/ wie yetzundt/ das machte der Bäpstische grewel/ der sich alle gute ordenunge zu uerwüsten bevlissen hat/ vnd dem Göttlichen Ehstand für eyn fleyschlichen/ das ist/ für eyn vngöttlichen standt außgeschrien ... Nun hab ich ye billich vnd gern diß büchlin zuuerteutschen für mich genumen/ dieweil es vom Ehlichen leben redet...« Er sei als ev. Pfarrer verheiratet, u. dies sei dem »hurnstand« der Papisten vorzuziehen. 85
[0073]
Barchi, Giuseppe Maria
Ü: A. (auch: Alberus), ev. Theologe u. Schriftsteller, stud. in Wittenberg u. war ein Schüler Luthers. Später wirkte er, ein rechtes Wanderleben führend, als Pfarrer in Sprendlingen, Küstrin, Brandenburg, Rothenburg o.d. Tauber, der Wetterau, Neubrandenburg. Er hat Fabeln u. Kirchenlieder hinterlassen, die, z.T. in dt. Übers., sogar als Schullektüre verbreitet waren [ADB 1,219220; Wolf (1922/1965), S. 10; DBInd 13,3-60; NDB 1,123; Henkel (1988), S. 217-220; DDL 11,1, S. 919-960 Nr. 119]. DV: K. hatte vor seiner Durlach-Ettlinger Zeit mehrere Jahre in Hagenau als Druckergeselle gearbeitet u. eröffnete hier 1532 eine eigene Offizin, die bis zu seinem Tod 1543 florierte. Er brachte Drucke von Johann Brenz, Kaspar Schwenckfeld, Desiderius Erasmus, Savonarola, Melchior Hoffmann u.a. heraus [Benzing, Hagenau Nr. 7, S. 173].- Auch eine lat. Ausgabe [De re uxoria libri duo] wurde 1533 bei ihm gedruckt. FA: Erfurt: Georg Baumann, 1561 [Vom H. Ehestand. Sechs Gottseliger Lehr ... durch D. Erasmum Alberum verdeutscht vnd gebessert. M.D.LXI. Zu Erffurd truckts Georgius Bawman zum bunten Lawen bey S. Paul.]; DDL 11,1 Nr. 110.3.1.01.01.- Mod. Ausg.: Das Buch von der Ehe. De re uxoria, dt. von Percy Gothein, Berlin 1933. Bibl.: Schnorr v. Carolsfeld (1893), S. 224-225 Nr. 7 u. 9; Index Aureliensis 112.873 u. 112 875; VD 16 B 357 u. 358 In: Wolfenbüttel, HAB 24.7 Eth.(2) (•); 751 Theol.5 8°(10) [Ausg. 1561] Deskript.: Ehezuchten; aus dem Lateinischen [0073] Barchi, Giuseppe Maria (17. Jh.): Breve Compendio della vita e morte della Ser.ma et Rev.ma Suor Anna Giuliana Gonzaga, Arciduchessa d Austria, Servita del Terzo Ordine. Innsbruck: [Daniel Paur gen. Agricola], 1622.Das Leben vnd|| Ableiben/\\ Der Hochwür=\\digisten/ Durchleüchtigi = \\sten/ Gottseligisten Fürstin vnnd\\ Frawen/FrawenAnnce Iuliance, || Ertzhertzogin zu Oesterreich/ etc. || deß Dritten Ordens vnser\\ Frawen Die = \\nerin. || Wie solches/ anfangs durch|| P. Iosephum Mariam, derselben ge=\\westen Beichtuatter/vnd berührtes Ordens || Vicarium generalem im Teütschland/\\ Jtalianisch beschriben: vnd her= || nach ins Teütsch ver= || setzt worden. || Gedruckt zu Ynsprugg/durch || Daniel Paur. || Anno M.DC.XXII. ||. Innsbruck: Daniel Paur, gen. Agricola, 1622.- 8°, 218 S., K.Ü: anonym Komm.: A: B., über den sonst Angaben fehlen, war Beichtvater der Großherzogin Anna Caterina Gonzaga (1567-1621), Tochter des Hg. Wilhelm I. v. Mantua u. zweiter Gemahlin des Erzherzogs Ferdinand v. Tirol [Autori italiani del '600 Nr. 5026], OT: Michel I, S. 389 Nr. 2 nennt >Vita et morte della Reverendiss.raa ...< (In Mantova, appresso Aurelio & Lodovico Osanna fratelli, stampatori ducali, 1623). Vgl. auch >Ristretto della vita dell'arciduchessa d'Austria Anna Giuliana Gonzaga del Terz'Ordine de Servi di Maria Vergine. Cavato da quello, che della sua vita più diffusamente hà scritto il P. Gioseppe Maria Barchi suo 86
Barezzi, Barezzo
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confessore nel libro già ristampato in Mantova & in Bologna l'anno 1643< (Milano: Filippo Ghisolfi, 1652) [Umarbeitung durch Giuseppe Maria Cignardi]. ÜT: »Der Hochwürdigisten/ Durchleüchtigisten Fürstin/ vnd Frawen... Anna Catharina Ertzhertzogin zu Oesterreich/ etc. Deß Dritten Ordens vnser Frawen Dienerin ... Geben zu Ynßprugg/ den 9. Junij/ Anno 1622 ... F. Iosephus Maria Vicarius generalis Seruorum per Germaniam«: Die Adressatin, die Tochter der Verstorbenen, eifere ihr in allem nach u. verdiene deshalb höchstes Lob. Die Widmung der vorliegenden Schrift sei nur eine geringe Anerkennung. DV: Sohn des Druckers Hans P., führte 1602-1639 das väterl. Geschäft weiter [Lang (1972), Innsbruck Nr. 5, S. 22; Benzing, Innsbruck Nr. 5, S. 218], FA: Innsbruck: v. Trattner, 1770 [Lebenswandel der hochwürdigsten... Fürstinn, und Frau Frau Anna Juliana Erzherzoginn zu Oesterreich etc.]. Bibl.: GK 11.3680 u. 3681; BSB-AK 1501-1840 3,299 In: München, BSB Biogr.40 d (*) Deskript.: hagiographische Biographie; Ordensgeschichte; aus dem Italienischen [0074] Barezzi, Barezzo (1560-1643/44): Lazarillo de Tormes: Il Picariglio Castiglione», Cioè la vita di Lazariglio di Tormes Nell'Academia Picaresca lo Ingegnoso Sfortunato, Composta, et hora accresciuta dallo stesso Lazariglio, et trasportata dalla Spagnuola nell'Italiana fauella, da Barezzo Barezzi. Nella quale con viuace [sic] Discorsi, e gratiosi Trattenimenti si celebrano le Virtù e si manifestano le di lui, et altrui, miserie, e infelicitadi e leggiadramente si spiegano ... Ornata di due copiosissime Tauole. Dedicata Al Molto Magnifico Signor Pietro Zerbino. Seconda (Dios pro nobis, qui contra nos.) Impressione In Venetia, Presso il Barezzi MDCXXII. Con Licenza de' Superiori, e Priuilegi. Il Picariglio Castigliano, Seconda Parte, Che contìnua la Narratione della Vita del Cattiuello Lazariglio di Tormes, Tradotta dal Spagnuolo nell'Italiano, et Hora accresciuta di Spiritosi, e Nobilissimi Pensieri da Barezzo Barezzi..., In Venetia, Presso il Barezzi, MDCXXXV. Venezia: Barezzo Barezzi, 1622-1635.Lebens=\\Beschreibung\\ Des\\ LAZARILI\\ von TORMES, || Oder\\ Einige artliche Erzehlun= \\gen und Begebenheiten etlicher || Welt = Händel/ so sich /m|| itzigen 1700 Seculo |[ begeben; \\ Aus dem Jtaliänischen übersetzet \\ von || ARaldo. || (Linie) || Freyburg A. 1701. ||. Freiburg i.Br. [ = Leipzig (?)]: [o.Dr.], 1701.- 8°, 427 S.Ü: Araldo [ = Hahn, P. Fr. ?] Komm.: A: B. stammte aus Cremona, lernte ab 1578 in Venedig bei Francesco Ziletti das Druckerhandwerk u. machte sich 1591 selbständig. Er assoziierte sich mit verschiedenen Druckern u. verlegte vor allem die persönlich aus dem Span, übers. Picaro-Romane [DBI 6,336-340 (A. Cioni - C. Mutini); Aragone (1961), u. Rez. Rassegna della letteratura italiana, s.6, LXVII, 1963,158-191], OT: Michel I, S. 397; Laurenti (1973), S. 86 Nr. 813-816.- >La vida de Lazarillo de Tormes y de sus fortunas y adversidades< erschien 1554 anonym fast 87
[0074]
Barezzi, Barezzo
gleichzeitig dreimal (Alcalá de Henares/ Antwerpen/ Burgos). >La gitanilla de MadridNovelas ejemplares< von Cervantes, ist in das 3. Kap. eingefügt u. wird auch v. Araldo übers.- Zur Übers. Barezzis vgl. Aragone (1961), S. 295 u. 297. Das anonyme Werk bezeichnet den Beginn des span. Schelmenromans, einer der originellsten Schöpfungen des Siglo de oro. Es handelt sich um die fiktive Autobiographie eines Müllersohnes, der nacheinander einem Blinden, einem Geistlichen, einem Hidalgo, einem weltlich gesinnten Mönch, einem Tamburinspieler u. einem Kaplan dient u. dabei in die Schule des Lebens geht, bis er am Schluß die Konkubine des Kaplans heiratet [KLL 9926-9928].- B.s Übers, ins Ital. verfolgt moralisierende Absichten u. schwellt einerseits das Original durch Einschübe (35 Kapitel!), Volksweisheiten, Motti u.a. mehr auf, läßt andererseits Anstößiges fort, so daß sie eher Umarbeitung als getreue Wiedergabe ist: »La lessi, e ritrovai essere lettione da non essere sprezzata; perché scrivendo egli la sua vita ci avvisa a guardarsi da' molti errori, che corrono nella veloce corrente di questo mondo ... e mentre discorre, e ragiona sovente colpisce tal'uno, che non se ne avede, poscia dà ricordi utili per ben vivere; et ammaestra ciascuno a fuggire i vitij, et ad abbracciare la virtù: laonde lo giudicai degno d'esser trasportato nell'idioma nostro ...« ÜT: Die Beziehungen zu den frühen dt. Übers, aus dem Span. [Laurenti (1973), S. 71-72 Nr. 683-691] müßten geklärt werden [Nielas Ulenhart, >Zwo kurtzweilige, lustige, vnd lächerliche Historien, die erste von Lazarillo de Tormes ... die ander, von Isaac Winckelfelder, vnd Jobst von der Schneid< (Augsburg 1617); >Leben vnd Wandel Lazaril von Tormes: Vnd beschreibung, Waß derselbe für vnglück vnd widerwertigkeit außgestanden hat. Verdeutzscht 1614Leben Lazarilli von Tormes< (Leipzig: Emrich 1701) [Laurenti (1973), S. 72 Nr. 693, nennt als Autor »Hahns«, weil er wohl eine dt. Genetivform nicht unterscheiden kann]. Wer dieser Hahn sein soll, wird nicht gesagt. Der geheimnisvolle Araldo hat übrigens noch andere Werke übers, (s. >Curieuse Garten-GesprächeAnnales ecclesiastici: Das ist Kirchen Historien Caesaris Baronii, in welchem die aller fürnembste Geschieht, so sich in Geistlichen und weltlichen Sachen in dem Ersten hundert Jahr von der Geburt Christi zugetragen beschrieben. Von Marx Fuggern mit fleiß vertirt: jetzundt aber von newem durchlesen und ... etwas kürtzer verfasset: durch Valentinum Leuchthium< (s. dort). [II]: Jetzundt... vertirt, und ... etwas kürtzer verfasset: durch Valentinum LeuchtiumItzt in die hohe teutsche Sprach vertirt, und kurtz in ein Epitomen verfastViridiarium 98
Baronio, Cesare Or Kd
[0082]
Regivm Illustrium miraculorum et historiarum. Das ist/ Königlicher LustgartVon dem Ursprung der Teutschen Nation und deß römischen Reichsgrosse Mühseligkeit der schwären Arbeite Nur das >vielfältige Ersuchen, in der nutzlichen Arbeit fortzufahrendas Verlangen der begierlichen Leser< noch in seinem hohen Alter zu erfüllen« [Schulte (1910), S. 133], In der Vorrede zum 1. Bd. legt C. seine Übersetzungskriterien dar: »Mit was für Mühe ich diß Buch auß dem Baronio gezogen und in dise Ordnung 99
[0083]
Barozzi, Francesco
zusammengebracht hab, wird derjenige, so gemelten Authoren durchblättert, einiger massen erachten. Mit weit grösserer Pein, als man die Rosen auß denen Dörnern abbricht, hab ich dise fünffzig Historien auß den siben ersten Büchern Baronii herauß geklaubt ... [Mühselig habe ich] die harte Schalen und bittern Rinden [entfernt und dem] begierigen Leser nur den süssen und wolschmeckenden Kern zu verkosten vorgelegt... Vile so dise meine Version mit dem Baronio conferiren wollen, werden vermeinen, ich hab manche Ding auß meinem eigenen Kopff zugesetzt... Daß ich zu Zeiten einige Geschichten etwas dilatiert und außführlicher, als sie von dem Authore beschrieben worden, gesetzt habe, wird mir verhoffentlich kein verständiger Mensch verdencken, vii weniger meine Historische Beschreibung für eine Falschheit halten ..., sonsten müssen alle Historici, wie auch alle Prediger, welche zu mehrerem Nachtruck eine History oder Exempel dilatieren, für Verfälscher der Geschichten gehalten und außgeruffen werden«. Da er nicht für die des Lateins kundigen Gelehrten schreibe, sondern für »die Teutsche und Unstudierte«, habe er »das gewaltige Werck des Baronii« bearbeitet u. die »Außschwaiff und Beweißthumen Baronii, wie auch die absonderliche Geschichten und Begebenheiten, an deren Wissenschaft wenig gelegen, und welche das Haupt und Hirn nur schwächen und verwirren«, ausgelassen [zit. nach Schulte (1910), S. 133-134], Ü: Volksschriftsteller u. Theologe, lebte die meiste Zeit in Cochem/Mosel, daher der Name [ADB 20,480-481; Schulte (1910); Werke Benziger (1912), passim]. DV: B. (1649-1720), Sohn des Würzburger Buchhändlers Nikolaus B„ war selber kein gelernter Buchhändler. 1675 kaufte er für die beträchtliche Summe von 10000 Gulden die Druckerei der Jesuiten in Dillingen. Die Druckgeschäfte wurden von Faktoren besorgt; er war viermal verheiratet u. siedelte 1694 nach Augsburg über [Benzing, Dilligen Nr. 12, S. 85-86; Heitjan (1961)]. FA: Augsburg-Mainz: Bencard-J.Mayer, 1706 [>1. Nach der Weiß und Ordnung Caesaris Baronii beschriben, und aus dessen ersten 7 Tomis heraus genommen.- 2. Nach der Weiß und Ordnung Baronii, Bzovii, und Raynaldi beschriben, und auß deren Büchern außgeklaubtInvención liberal y Arte del juego del Axedrez< (Alcalá 1561) (München, BSB 4° Gymn.24L), auch: Juego de Salto de Ruy Lopez< bzw. >Partida española11 giuoco degli Scacchi di Rui Lopez, Spagnuolo; Nuovamente tradotto in lingua Italiana da M. Gio. Domenico Tarsia< (In Venetia 1584)] [Bilguer (1843), S. 21-22; EUI 31,257]. Selenus wurde zwar erst 1634 als »der Befreyende« in die Fruchtbringende Gesellschaft aufgenommen, doch gelten auch seine vorher erschienenen Schriften als »Früchte des Palmbaums« [Pyritz Nr. 381-386]. Bilguer, a.a.O, urteilt: »Uebrigens ist dieses Werk in einer so schwerfälligen, veralteten Sprache und in einer so unbequemen Bezeichnungsart abgefaßt, daß wohl nicht leicht ein Schachspieler Lust behalten möchte, danach die Spiele desselben durchzuspielen«. DV: K. (auch: Cober), aus Weida, seit 1595 Bürger zu Leipzig, hatte nur eine Druckerei gepachtet. Im WS 1619/20 wird er als Buchbinder in die Matrikel von Frankfurt/O eingetragen. Er ist 1611-1619 nachweisbar [Benzing, Leipzig Nr. 33, S. 284].- Gr. (1582-1622), Sohn von Henning I aus Halberstadt, seit 1605 in Leipzig, kauft für 1400 Gulden nach seiner Verheiratung 1622 den Buchhandel seines Bruders Friedrich u. bringt 389 Werke heraus [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1150]. FA: Ulm: Christoph Barth, 1722 (?) [Georgi IV, S. 89], Bibl.: Graesse 1,297; BiblMag Nr. 7294-7297; GK 11, S. 607; Bulling (1965), S. 19; Faber du Faur 11,33 Nr. 422a; Bircher, DDB A 55a u. b; DWB QV 850 In: Wolfenbüttel, HAB 14.9 Eth.2° («micro); Hn 4° 2 Deskript.: Spiele; Arithmetik; aus dem Italienischen [0084] Barozzi, Giacomo, gen. il Vignola (1507-1573); Buonarroti, Michelangelo (14751564): Regola delli cinque ordini d'architettura. [Roma]: [o.Dr.], [1562].REGOLA II delli cinque Ordini\\ D'ARCHITETTVRA || DI M. GIACOMO BAROZZIO DA VIGNOLA. || Con la nuova aggiunta di Michel-Angelo Buonaroti. II Regel van de vijf Ordens der Architecture/\\ Ghelleit by M. Iacob Barozzio van Vignola || Met niuwen byvoeght van Michel Angelo Buonaroti. || Reigle des cinq Ordres || D'ARCHITECTVRE, || De M. Jacques Barozzio de Vignola. || Avec une augmentation de Michel Angelo Bonaroti. || Regel der funff orden von Architectur/\\ Gestelt durch M. Iacob Barozzio von Vignola. || Auffs neue vermehrt mit etlichen herlichen Gebäwen von Michel Angelo Bonaroti. || (m) || T'AMSTERDAM, || By IOHANen CORNELIS BLAEV. || MDCXL ||. Amsterdam: Jan Cornelis Blaeuw, 1640.- 2°, 95 S.Ü: anonym Komm.: A: It. Architekt aus dem Ort Vignola b. Modena. Er lernte seit ca. 1520 bei einem Maler in Bologna, kam 1530 zu Antonio da Sangallo nach Rom, kehrte aber zurück u. wurde Architekt, wobei ihm seine malerische Aus102
Barozzi, Giacomo
[0085]
bildung zugute kam. Betrieb in Rom im Auftrag der »Accademia Vitruviana« Antikenstudien u. wurde 1541 nach kurzem Frankreichaufenthalt zum Architekten von San Petronio (1543-1550) gewählt. Danach in Rom, wo sein bekanntestes Werk die Jesuitenkirche II Gesù ist, mit der er 1568 begann. In den letzten Lebensjahren (1567-73) war er für den Petersdom verantwortlich. Seine beiden Lehrbücher wurden sehr erfolgreich. Er ist im Pantheon beigesetzt [Thieme-Becker 34,353-356; DBI 6,502-508 (S. Bottari); Germann (1980), S. 115-117], OT: Der Traktat, dessen Autograph in den Uffizien aufbewahrt wird, wurde erstmalig 1562 in Rom veröff. Das Datum findet sich nicht in der Ausg., sondern erhellt aus einem Brief des Sohnes Giacinto. Es hat 32 Tafeln u. wurde sofort ein Erfolg. Die Zahl der Ausg. u. Übers, im 16. u. 17. Jh. ist umfangreich: »II successo della Regola si deve alla sua semplicità e alla sua efficacia didattica, per cui essa divenne il manuale scolastico per eccellenza. Il V. offre il modo di comporre i vari ordini architettonici fondandosi non solo sulla sua esperienza di misuratore degli antichi monumenti o chiarendo aspetti della opera vitruviana, ma traendo dal complesso delle sue esperienze dirette e indirette un sistema numerico-proporzionale >che gli consente di stabilire una assoluta armonia di rapporti (M. Walcher Casotti, Il Vignola, Trieste 1960) tra le singole membrature e il complesso architettonico. In altri termini il V. enuclea un >modulo< e lo pone a fondamento di un sistema che, pur nella sua astrattezza, ebbe una enorme efficacia« [DBI 6, S. 507]. ÜT: Aufnahme nach der Ausg. Wolfenbüttel; GK 11.8634 nennt die gleiche Ausg. Amstelredam: Janssz., 1617. Viersprachig (it., niederl., franz., dt.); die Ausg. 1642 ist eine fünfsprachige, um das Engl, erweiterte Ausg. DV: Bruder des berühmten Amsterdamer Druckers Jan Bl., mit dem er bis 1641 in Sozietät druckte [Willems (1880/1962), S. 426-427]. FA: Arnheim: Janssen, 1620; Amsterdam: Blaeuw, 1640; Amsterdam: Jansz., 1642; Amsterdam: Dancker Danckerszon, 1660 [Regeln || Der funff orden van|| ARCHITECTUR, || gesteh durch || M. Iacob Barozzio von Vignola. || Auff newe vermehrt mit etiliche herliche Ge= ||bäwen von Michiel Angelo Bonaroti. || an der Her von Muet.|| (•) || t'AMSTERDAM. || Voor Dancker Danckersz, Boeck-ver = || kooper in de Kalver-straet. || MDCLX]; Amsterdam: Justus Danckers, 1669 [Bruckner (1971), Nr. 383], BibL: Willems (1880/1962), S. 242 Nr. 962; GK 11, S. 610ff.; Bircher, DDB A 4019 In: Wolfenbüttel, HAB 355.12.1 Quod. (2) [nicht am Standort] Deskript.: Architekturtheorie; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0085] Barozzi, Giacomo, gen. il Vignola (1507-1573); [Vitruv, Marcus V. Pollio (Ende 1. Jh. v. Chr.); Palladio, Andrea (1508-1580); Serlio, Sebastiano (1475-1554); Scamozzi, Vincenzo (1552-1616)]: COMPENDIVMW ARCHITECTVRAE|| CIVILIS, || Erster TheyL || Das ist|| Kurtze vnnd gründtliche\\ Verfassung oder Bericht von der Bawkunst/1| darinnen nicht allein die notwendigste Observationes || eines Bawplatzes/ sondern auch die 103
I0085]
Barozzi, Giacomo
Steine/ Sand/ Kalck/ Maw=\\ren/ Fundamenta vnd Holtzwerck betreffend/ neben den Fünff\\ Ordinibus deren Säulen/ in solcher Maaß vnd Proportion, wie || dieselbige von Vitruvio, Iac. Baroz. von Vignola, Palladio, Seb. || Serlio vnd Vinc. Scamozzi, inventirt vnd gebraucht wor= || den/ auch was noch heutiges Tages femer dabey\\ solle in Acht genommen werden/ alles auffs\\ getrewlichste beschrieben vnd ge = || wiesen wird. || Allen verständigen Liebhabern dieser hochnutzlichen || Kunst/ vnd den angehenden derselben zum besten/zu sonderbahren || Gefallen colligirt, vnd mit darzu gehörigen Figuren an den || Tag gegeben/1| Durch || Georg Artdream Böckler. || Franckfurt am Mayn/ bey Thoma Matthia Götzen/1| Im Jahr M.DC. XL VIII. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Thomas Matthäus Götze, 1648.- 4°, [5] Bl„ 67 S., 29 T . Ü: Böckler, Georg Andreas (ca. 1617/20-1687) Komm.: ÜT: Der 2. Teil ist das >Compendium architecturae militarisReigies [sie] des cinq ordres d'architecture de Vignolle. Rev., augm. et réduittes de grand en petit, par le MuetRègles des cinq ordres d'architecture de VignolleQuinque Columnarum Exacta descriptio atque delineatio cum symmetria earum distributione< [Zürich 1550 (dt. 1555)] mit einbezogen. »Vorrede an den geneigten und Kunst=liebenden Leser ... Nürnberg den 6. Decemb. Anno 1666. Verbleibend desselben Dienstgefl. M. Georg = Caspar Erasmus/ Schreiner und Burger daselbst«: E. hat nicht übers., sondern nur die Abb. gerissen. »Weiln dann solche fünff Termes in Kupffer nicht wohl mehr zu finden oder zu bekommen seyn/ und eben der Verleger dieses Wercks/ als er deß Blumen fünff Seulen (daran ich zwar nichts gearbeitet/ mich auch nicht darfür außgebe) in einen geschmeidigen Format und aufs Kupffer bringen lassen/ sich unterstanden/ hat er auch zum öfftern bey mir 106
Barozzi, Giacomo
[OOSS]
eingekehret/ und sich hierinnen meines wenigen Raths und Gutachten bedienet ...« Ü: E. war angeblich Schreiner in Nürnberg u. wird zwischen 1672 u. 1688 erwähnt [DBInd 287,125].- Über C. fehlen weitere Unterlagen.- Kruft (1985) S. 192 sagt, das >Säulenbuch< Erasmus' sei bereits anonym 1672 in Nürnberg erschienen. DV: D. aus Nürnberg, 1662 in Altdorf immatrikuliert als von Schwarzwald b. Straßburg stammend, druckte 1682-1691 u. ging dann nach Schweinfurt [Benzing, Neustadt a.d. Aisch Nr. 2, S. 345].- H. (1629-1698) aus Frankenberg i.S., war seit 1663 Kunst- u. Buchführer zu Nürnberg, wurde 1675 als Buchhändler angenommen, kaufte 1678 das Haus zur Goldenen Rose für 2000 Gulden. Er verlegt 1663-1698 369 Werke. In Wien hatte er eine Filiale, die der gleichnamige Sohn leitete [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1173]. Bibl.: Zachert 6, S. 544; Bircher, DDB C 44-48 In: München, BSB Res.4° A.civ.l34f; Wolfenbüttel, HAB N 165a.2° Helmst.(4) (*micro) Deskript.: Architekturtheorie; aus dem Italienischen [0088] Barozzi, Giacomo, gen. il Vignola (1507-1573); [Buonarroti, Michelangelo (1475-1564); D'Aviler, Augustin Charles (1653-1701)]: Regola delli cinque ordini d'architettura. [Roma]: [o.Dr.], [1562].Außführliche Anleitung/\\ zu der gantzen || CIVIL Baukunst/\\ Worinnen || Nebst denen fünff Ordnungen von || J. Bar. de VIGNOLA || Wie auch dessen und des Berühmten|| MICH. ANGELO || vornehmsten Gebäuden/\\ Alles was in der Baukunst/dem Bauzeuge/der Außthei= \\lung/und der Verziehrung nach/so wol bey der Bildhauer/ Mahler/\\ Steinmetzer/ Maurer und Zimmerleuthe/ als Dach = Decker/ Schlösser/ Tischler/\\ Gärtner u.d.gl. Arbeit/ an allerley Arten der Gebäuden vorkommen mag/ berühret/^ an deutlichen Beyspielen erklähret/ und mit schönen Rissen erläutert wird. || Erstlich in Französischer Sprache zusammengetragen und heraus gegeben/1| Von|| Sr. A.C. DAVILER, Königl. Frantzösis. Baumeister/\\ anjetzo aber in das Teutsche übersetzet/\\ Und mit vielen neuen Anmerckungen auch dazu gehörigen Rissen || vermehret von Leonhard Christoph Sturm/ Math. Prof. P. || in Wolfenbüttel. || (Linie) || Amsterdam/Ii Bey HUGUETAN, 1699\\. Amsterdam: Marc Huguetan, 1699.- 4°, [18] Bl., 344 S., [8] Bl„ [43] T.Ü: Sturm, Leonhard Christoph (1669-1719) Komm.: ÜT: Nach der französischen Version des Pariser Architekten u. Mansart-Schülers D'Aviler übersetzt: >Les cinq ordres d'architecture tirés du VIe livre de l'Idée générale de l'architecture< (1685) [DBF 4,877].- Ausführliche u. interessante »Vorrede des Ubersetzers« (Bl. **la-***lb): Von frühester Jugend an habe er sich für Mathematik u. Architektur interessiert, was er seinem Vater verdanke. Er habe sich zunächst mit Scamozzi, Palladio, Perrault, Vitruv, Serlio, Blondel und vielen anderen beschäftigt, um das Ver107
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Barozzi, Giacomo
fahren der fünf Ordnungen zu verstehen. Er könne sich nicht »einer vollkommenen Kundschafft der Frantzösischen Sprach ... rühmen« u. sei wegen anderer Übers, heftig angegriffen worden. »Nach fernem Uberlegen aber habe den Schluß gefasset/ daß ich hiebey nichts achtsames zu fürchten habe/ weil ich weder vor Grammaticos schreibe/ noch um die Ehre/ vor geschickt in der Sprach gehalten zu werden. Jm übrigen bin ich genugsam versichert/ daß ich die Intention des Auctoris ohnerachtet vieler vorgekommenen Schwehrigkeiten ziemlich werde getroffen haben ... Jch bin wenigstens versichert/ nichts ungereimtes/ oder wieder die Reguln der guten Bauarth gesetzet zu haben. Jch habe es auch an Behutsamkeit nicht ermangeln lassen/ bey allen Sätzen wol zu betrachten/ ob sie mit dem Vor= und nachgehenden zusammen hängen. Dieses ist meines Behalts die beste Arth/ anderer Schrifften außzulegen. Ja ich habe in vielen Ubersetzungen derjenigen Fehler beobachtet/ die beyder Sprachen vollkommen mächtig gewesen/ allein sie waren entweder fremde in der Sache selbst/ oder schienen doch die Logica von gar nahe nicht zu kennen. Wann einer die Reguln einer Sprach weiß/ die eben nicht zu viel in keiner sind/ gesetzt daß er die sonderbahre Außnahmen und noch viel weniger alle oder die meisten Wörter in fertiger Gedächtnüß nicht halte/ hat aber seinen Kopf durch eine unpedantische Logic und andere gute Wissenschafften wol auffgeräumet/ und sich übrigens in der Sache vornehmlich wol umgetummelt/ von der er ein Buch zu übersetzen willens; so halte mich genugsam versichert/ daß er weit besser außkommen würde/ als der beste Sprachmeister in beyderley Sprachen. Jch bin mit dem Anfang meines Studierens der Wort = Krähmerey feind gewesen/ weil ich beobachtet/ daß diejenigen allezeit ihre gantze Lebenszeit/ darauff anwenden müssen/ die damit handeln wollen/ ohne banckerotte zu spielen. Hingegen habe ich von meinen getreuen Lehrmeistern gelernet/ was ich jetzo mehr und mehr erfahre/ daß der nützlichen Sachen in einer jedweden Disciplin so viel seyn/ daß eines Menschen Alter nicht fähig sey/ auch mit Versäumung aller anderer Sachen/ dieselbe genugsam durchzugehen. So halte ich es auch mit den Kohl-Gärtnern/ welche jhren Garten zu vollkommener Schönheit gezogen haben/ wann nichts unnützliches/ und dieses alles in guter Ordnung auff ihren Feldern stehet. Ob aber ein beth schön grün sey/ oder eines mit röthlichen Kräutern an ein gelblichtes/ und dieses wieder an ein grünes/ und dieses wieder an ein leerscheinendes stosse/ und dadurch eine unangenehme Verwirrung der Farben/ und einem zärtlichen Auge ein Mißvergnügen entstehe/ ist er im geringsten nicht besorget. Jch halte mehr auff einen Mäurer/ der mir in seiner ob schon unangenehmen Mundarth einige gute Vortheil saget/ als auff einen guten R e d n e r / der mir eine Qualitatem occultam in einem Ciceronianischen Wamste verhandelt. Jch bemühe mich in den Künsten so zuverfahren/ daß ich meinem Gewissen/ wegen GOttes Ehre/ und wegen der edlen Zeit/ meinem Nächsten aber wegen der ihm schuldigen Beyhülffe davon könne Rechenschafft geben ...« Ü: Mathematiker, Architekt aus Altdorf, wo sein Vater Mathematikprofessor war. Er stud. in Altdorf u. Jena u. machte später Reisen nach Paris u. durch 108
Baroni,
Giacomo
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die Niederlande. Er war abwechselnd Prof. an der Ritterakademie in Wolfenbüttel u. Frankfurt/O. bzw. Baumeister in Berlin u. Schwerin [ADB 37,42-45; DBInd 1247,2-53], Er übers, auch Vauban [Fromm (1981), Nr. 26109, 26110, 26112], DV: Stammte aus Lyon, druckte u. verlegte zus. mit seinem Bruder Jean Henry 1683-1703. Er selber starb 1702 [Van Eeghen (1965) 111,167-178]. FA: Amsterdam, 1700; 1725 [Georgi IV, S. 259]. Bibl.: Van Eeghen (1965) III, S. 173; DWB QV 908; Bircher, DBB B 1825 In: Wolfenbüttel, HAB Uf 12 (*micro) Deskript.: Architekturtheorie; aus dem Italienischen; aus dem Französischen [0089] Barozzi, Giacomo, gen. il Vignola (1507-1573): Regola delli cinque ordini d'architettura. [Roma]: [o.Dr.], [1562].Des|| Jacobi Ba=\\rozzi\\ von|| Vignola|| Grund Re = \\geln|| über\\ die fünff Sau = || len. || Auffs neue || zum fleissigsten || übersehen, || Mit unterschiede = || nen nöthigen Re=\\geln vermehret, || und\\ Mit 50 Rissen || in Kupffer\\ erläutert | durch|| Johann Rudolph|| Fäsch. || Architectum. || S.T Königl. Maj: in || Pohlen und Chur= || Fürstl: Durchl: Zu\\ Sachsen || Ingenieur || Hauptmann. || Nürnberg Verlegt und zu finden || bey || Joh. Christoph Weigel || Kunsthändlern. ||. Nürnberg: Johann Christoph Weigel, [ca. 1750 (?)].- 8°, 28 S., 50 T.Ü: Fäsch, Johann Rudolph (1680-1749) Komm.: ÜT: Laut NDB sind »Vignolas Grundregeln über die fünf Säulen« von Fäsch zw. 1712-1715 in Nürnberg erschienen. Ein Nachweis gelang bisher nicht. Die frühste Angabe ist NUC »ca. 1740«, doch handelt es sich dabei um die gleiche Ausg. wie GK 11.8705.- Jb. d. Auktionspreise 27, 1976, S. 553 nennt sogar eine Nürnberger Ausg. v. Fäsch von ca. 1680, was wegen der Lebensdaten unmöglich ist! »Nun ist zwar erwehnter Vignola in allen Formaten, und bey uns gebräuchlichen Sprachen zu bekommen; Allein man hat in selbigem alle seine Dinge so blindlings behalten, daß es (den Daviler davon ausgenommen,) sich theils vor ein grosses Versehen gehalten hätten, auch das geringste zu verbessern oder zuzusetzen, als was Vignola vorgeschrieben hat. Wie man ein Exempel hiervon, an denen aus dem Vignola von ihnen noch behaltenen Portalen, sehen kan ... Anfänglich hatte ich dieses gantze Werck ins Grosse gezeichnet, damit man alles desto deutlicher erkennen mögte; so hatte ich auch zu einer jeden Ordnung, eine Thür, ein Fenster, und ein Portal verzeichnet, um den Nutzen dadurch desto besser zu zeigen; Wie man solches aus einer darvon ertheilten Specification, die meinem vor drei Jahren heraus gegebenen Mathematischen Vorschlage zu Ende angefüget ist, mit mehrerm ersehen kan. Nachdem es aber dem Verleger, wegen der grossen darzu erforderten Kupfer=Platten, etwas zu kostbar gefallen, so hat selbiger mich ersucht, solche Risse ins Kleine zu bringen, und zwar in dem Format, wie die von mir herausgegebenen Fenster sind. Worzu ich mich desto leichter entschlossen, weil der vom Herrn Professor Sturm verteutschte Daviler, welcher von denen 109
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Battoli, Baldassare
fünff Säulen, nach der von Vignola an die Hand gegebenen Methode, noch am deutlichsten und leichtesten handeln, gar schwer zu bekommen; Der von Muet herausgegebene Vignola aber, wegen seiner allzu sehr ins Kleine verzeichneten Risse viel zu undeutlich ist.- Bey solcher meiner Arbeit habe ich so viel Fleiß und Accuratesse gebraucht, als es der kleine Raum des Formats hat leiden wollen, auch hier und dort vieles verbessert, und mit unterschiedenen höchst = nöthigen Dingen vermehret«. Ü: Architekt, Architekturtheoretiker u. Festungsbauer aus Basel, trat früh in die kaiserl. Armee ein, wurde 1712 Ingenieur-Kapitän, wechselte in kursächsischen Dienst über, wo er bis zu seinem Tod in Dresden verblieb [NBG 4,741-742], DV: Laut Paisey (1988), S. 281 ist Johann Chr. Weigel bereits 1726 verstorben; das Datum des vorliegenden Drucks muß überprüft werden! Christoph II Weigel, der Sohn, lebt noch bis 1777. FA: Nürnberg: Weigel, 1782; 1795; 1815; 1822. Bibl.: G K 11.8705; Neidhardt (1977), S. 290 In: Augsburg, UB III.3.4°.4 (*); München, Dt. Mus. 1948 A 1013 [ca. 1740]; 1936 A 1824 [ca. 1750] Deskript.: Architekturtheorie; aus dem Italienischen [0090] Bartoli, Baldassare (17. Jh.): Le Glorie Maestose Del Santvario Di Loreto, Co'i Tesori Celesti, e Venerati Di Terra Santa, Divis'in Dve Libri. Opera Nvova Di Baldassare Bartoli Cappellano d'Honor Dell'Altezza Serenissima Elettorale Di Baviera. Dedicata All'Eminentissimo Prencipe II Sig. Cardinal Altieri. - In Macerata, per Carlo Zenobi. Macerata: Carlo Zenobi, 1673.Lauretanische\\ Schau = Bühne || Der || Göttlichen || Wunder/\\ Oder || Historische Beschreibung\\ Deß|| Lauretanischen Hauses. || Von\\ BALTHASAROBARTOLI, || Ehemahl geweßten Chur=Bayrischen\\ Hof = Caplan/\\ Jn Jtaliänischer Sprach verfaßt/1| Anjezo verteutscht/ und nachgedruckt || Zu Costantz/1| Jn der Fürstlich =Bischöffl: Druckerey/1| bey David Hautt/\\ (Linie) || Jm Jahr Christi 1689. ||. Konstanz: David Hautt d.J., 1689.- 8°, 224 S.Ü: [P„ J.C.] Komm.: A: Ehren-Kapellan des Kurfürsten v. Bayern; er lebte am Ende des 17. Jh. [ABI 113,421-423], OT: Michel I, S. 414-415 Nr. 1-16. Ausg. von 1675; 1681; 1684; 1690 u. 16901693; 1699 sind nachweisbar [Autori italiani del '600, Nr. 809]. Werk in 2 Teilen; der 1. behandelt das Heiligtum mit den Namen derjenigen, für die dort Messen gelesen werden, den Meilenangaben der verschiedenen Reiserouten nach Loreto, den Namen der Stifter sowie den kirchlichen Schriftstellern, die über Loreto geschrieben haben; im 2. wird die Geschichte von Jerusalem erzählt, die Stadt mit ihren Monumenten u. ihrer Umgebung beschrieben.- Der Legende nach soll am 2. Dez. 1295 das Haus der Jungfrau Maria im Hl. Land (Santa casa) von Engeln nach Loreto (Mark Ancona) 110
Battoli,
Daniele
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gebracht worden sein, u. seitdem ist die Stadt ein bekannter Wallfahrtsort, der sich insbesondere im Barock allergrößter Beliebtheit erfreute. Im Haus wird ein angeblich vom Evangelisten Lukas geschnitztes Gnadenbild der Mutter Gottes gezeigt. ÜT: Lat. Widmung an Leopold Wilhelm Gf. v. Königsegg u. Rotenfels, Herr in Aulendorf u. Staufen; »Tot inter ferventium animorum continuatas preces, Tot Indigentium reiterata vota & suspiria data mihi nescio, quo meo merito, ast certè immerito! facultas est, Lauretanam Historiam Italico Idiomate descriptam in vernaculam commutandi... Optatam quidem hanc mihi Provinciam non suscepissem, nisi sperassem, fore, ut inspecti Illustrissimi Nominis Tui Auctoritas strictas in rüdem pennam Zoilorum Cavillationes longé removeret...« Ausg. 1711: »DJse Beschreibung hat vorhin Baltasar Bartoli bestellter Bayrischer Hof=Capellan/ gantz neu beschriben/ vnd Pabst INNOCENTIUS der XII. ihme hierauff das Privilegium ertheilet/ allermassen solche zu Macerata Anno 1706. gedrucket/ anjetzo aber von einem Marianischen Liebhabern/ welcher vnlängst dises Heilige Hauß zu besuchen die Gnad gehabt/ in die Teutsche Sprach übersetzet/ vnd in etwas vermehret worden« (Bl. A l b ) . Werk in 22 Abt., beginnt bei der hl. Helena, behandelt die Kreuzzüge, die Transposition des Hauses, seine Geschichtsschreiber, seine Besucher usw. Ü: Abkürzung nicht aufgelöst. DV: H., Sohn des gleichnamigen Druckers, gelernter Schriftgießer, seit 1662 in Kempten tätig, danach bischöfl. Drucker in Luzern, 1669 Bürger v. Konstanz u. während der Zeit der Flucht der Univ. Freiburg nach dort auch Universitätsbuchdrucker. In zerrütteten Verhältnissen lebend, verlor er das Bürgerrecht u. machte Konkurs [Benzing, Konstanz Nr. 13, S. 267], FA: Grätz: Widmanstätter, 1711 [Eigentlichen Beschreibung|| Des|| Heiligen Hauß || LORETO, || Welches || Auff Göttliche Veran = || staltung durch die Engeln von|| dem Land Galilaîa mit Vorbeyge= ||hen Sirien/ Macédonien/ Albanien/1| vnd Dalmatien 1895. Wällische: oder|| 379. Teutsche Meil (fünff deren auff eine || gerechnet) nacher Tersat/ vnd von dan = || nen über das Adriatische Meer 145. || obige 29. Teutsche Meil aber/ nacher|| LORETO einer Stadt in der Anconita= flnischen March/ oder Gebiet in Jtalien j| übertragen worden ist.|| (Linie) || Gedruckt zu Grätz bey denen Widman = Istätterischen Erben/ 1711.||j; Franckfurt: Buchner, 1725 [Historische Beschreibung des Heil. Hauses zu Loreto]. Bibl.: GK 12.3120-12.3122 In: Berlin, SB Dv 10210 [Ausg. 1711] (*); Stuttgart, WLB Kirch.G.oct.483 (*) Deskript.: Aszetik; Mariologie; Länderbeschreibungen; aus dem Italienischen [0091] Bartoli, Daniele (Daniello) SJ (1608-1685): Deila vita e dell'Istitvto di S. Ignatio Fondatore délia Compagnia di Giesù libri cinqve, del P. Daniello Bartoli della medesima Compagnia. in Roma, per Domenico Manelfi, 1650. Roma: Domenico Manelfi, 1650.111
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Battoli, Daniele
Der Heilige || IGNATIUS\\ Von LOYOLA, || Stiffier der Societet JESU|| Vor/vnd nach dem Todt || An Wunderwercken Fürtrefflich || deren Hundert || Auß Bestätigung Jhro Päpstli= || chen Heiligkeit: auß gutt=achten der Rö = \\ mischen Kirch: vnd anderen zu dessen || Heilig=Sprechung wahrhafften Gezeu = || gnussen: auch auß sonderbahren in vn = \\terschiedlichen Orten gerechtlich be = \\kräfftigten vnd hangenden Gelü= \\bnuß = Tafflen verfasset/\\ Erstlich, zu Rom 1650. in Wel = || scher Sprach von dem Ehr: P. Danie-\\le Bartoli, demnach in die Lateinische zu || Lyon in Franckreich 1665. von dem || Ehr: P. Ludovico Janino beyden der || Societet JESU Priestern/\\ Vnd jüngst zu Wien in Osterreich 1673. || in die Teutsche Sprach übersetzet. || (Linie) || Gedruckt bey Michael Thurnmayer. ||. Wien: Michael Thurnmayer, 1673.- 12°, [8], 297 S.( TK.Ü: anonym Komm.: A: In Ferrara geb., trat er 1623 in die SJ ein u. verblieb als Lehrer u. Prediger des Ordens bis zu seinem Tod in Rom. Da ihm seine angegriffene Gesundheit weite Reisen untersagte, unternahm er sie im Geist u. beschrieb Asien, China u. Japan. Er ist ebenfalls Ordenshistoriker u. Vf. von rhetorischen u. literaturtheoretischen Abhandlungen [Sommervogel l,965ff.; DHGE 6,1043-1046; DBI 6,563-571 (A. Asor-Rosa); EUI 7,989]. OT: Calvi (1910), Nr. 2144-2148; Michel I, S. 425 Nr. 177-179. Eine der verbreitetsten, vor allem auf die Wunder abhebenden Biographien des Ordensgründers [Sommervogel 1,968-969 Nr. 5].- Es gibt eine eigenständige Teils.: >Cento miracoli operati da S. Ignatio Loiola, fondatore della Compagnia di Giesü, in vita, e doppo morte< (Roma: Viotti, 1653). Ignatius v. Loyola wurde 1491 oder 1493 im span. Baskenland auf Schloß Loyola geboren. Nach einer Verwundung bei der Belagerung von Pamplona hängt er seine Waffen auf dem Montserrat auf u. zieht sich als Bettler nach Manresa zurück. Dort schreibt er sein Exerzitienbüchlein u. studiert nach einer Pilgerfahrt ins Hl. Land 1524-26 in Barcelona, Alcalá u. Salamanca, 1528-35 in Paris, wo er zum Priester geweiht wird. Er schließt sich mit Gleichgesinnten zusammen u. gründet 1540 die »Gesellschaft Jesu«, deren Generaloberer er bis zu seinem Tod 1556 bleibt. Er wird 1609 seliggesprochen, 1622 erfolgt die Heiligsprechung [Keller (1987), S. 316-317; LCI 6, 568-573], DV: Th. (auch: Turnmayer, Thurmayer) leistete 1670 den Eid als Universitätsbuchdrucker u. hatte bis zu seinem Tod 1706 seine Offizin im Jesuitenhaus bei den Dominikanern [Lang (1972), Wien Nr. 66, S. 63-64; Benzing, Wien Nr. 37, S. 491]. FA: München: Lukas Straub, 1683 [Ausz.: >Deß heiligen Ignatii von Loyola Stiffters der Gesellschaft Jesu, hundert denckwürdige ... WunderwerckHermaphroditus< bekannt. Zunächst am Hof der Visconti, wechselte er 1434 zu Alfons V. v. Aragon (1396-1458) über [DBI 7,400-406 (G. Resta)]. OT: Apophthegmenwerk in 4 Büchern, das ab 1455 zirkulierte. Es besteht aus scheinbar willkürlich gewählten u. beliebig aneinander gereihten Anekdoten u. Apophthegmata, die jedoch insgesamt ein Porträt des Königs Alfons ergeben. Das Werk ist stark von Plutarch beeinflußt. B. verzichtet auf die Methode der Geschichtsschreibung, die eigenen Gesetzen gehorcht, aber seiner Meinung nach der »virtus« bzw. »probitas« des Königs nicht gerecht wird. Er vertraut stattdessen auf die deiktische Energie des Details. Dieses apologetische Werk, das statt Vollständigkeit u. Systematik an die imaginativen Kräfte des Lesers appelliert, versteht sich jedoch auch als Fürstenspiegel. Diese neuartige Biographie ist also nicht nur dargestelltes »exemplum virtutis«, sondern erhebt auch normativen Anspruch.- Enea Silvio Piccolomini hat 1456 während eines Aufenthalts in Neapel einen aus 4 Büchern bestehenden >Commentarius< dazu verfaßt, in dem er Aussprüche dt. Kaiser, Fürsten u. Politiker zusammenstellte u. somit eine dt. Apophthegmatik begründen half [Fueter, S. 40; Verweyen (1970), S. 93-96; 108-110; KNLL 2,355-356], ÜT: D e m Dänenkönig Christian III. (1503-1559) gewidmet, der in einer Zeit heftiger Wirren Dänemark regierte u. der Reformation zuführte. Die anonyme Widmung (Vorred) stattet dem König dafür Dank ab u. ist »Datum Wittemberg am Palmtag des jars nach des Herrn Christi geburt/ M.D.XLV.« Sie könnte dem Umkreis Luthers entstammen. DV: J. aus Obernburg/Main wurde 1533 Frankfurter Bürger u. wohnte seit 1536 im Haus »Zum Barth«, seit 1549 im Haus »Zum Bock«. Seine nicht besonders bedeutende Buchproduktion setzt 1539 ein u. endet 1551; seine Erben führen die Druckerei bis 1554 fort [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 3, S. 121-122], FA: Frankfurt a.M.: Cyriacus Jacob, 1546 [J. Benzing, »Der Drucker Cyriacus Jacob zu Frankfurt a.M. 1533 (1539)-1551«, in: Archiv f. Geschichte d. Buchwesens 4, 1963, 1-18, hier col. 12 Nr. 39].- Moderne Ausg.: Antonio Beccadelli/ Aus dem Leben König Alfonsos I., übers, u. eingel. v. Hermann Hefele, Jena 1912 (= Das Zeitalter der Renaissance. Ausgew. Quellen zur Geschichte der it. Kultur, I. Serie, 4. Bd.), S. 17-97. Bibl.: Goedeke 2,126.4; Kroker (1971) 1,487; Index Aureliensis 115.378 u. 115.379; VD 16 B 1320 u. B 1321 In: München, BSB 4° Hisp.48 u. 4°Hisp.l2/l; Wolfenbüttel, H A B Q u H 108(4) u. 264.4 Qu.4° (*) Deskript.: Exempel; Fürstenspiegel; aus dem Lateinischen
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Beccadellì, Antonio
[0104] Beccadelli, Antonio, gen. il Panormita (1394-1471); [Schotten, Hermann; Barlandus, Adrianus (1488-1542)]:
De dictis et factis Alphonsi regis Arragonum ... [GW 3752). Pisa: Gregorio de Gente (Gentis), 1485 [1. Februar],-
Item, Di = || cta & facta quaedam Alphonsi Regis Aragonum & Nea-1|polis, ex libris quatuor Antonij Panormitae. || Von einem Ehrlichen vnd Tu = \\gendreichen Leben/ wie ein jeglicher sich || verhalten sol/ in welchem Alter er sey/zu jeder || zeit/ vnd an einem jedem ort/ beydes gegen Gott vnd\\ den Menschen: \\ Zusammen verfasset vnd aus || dem Latein verdeutscht/\\ Von || Magistro Sebastian Leonhart. || Darbey ist auch zufinden eine vnterweisung eines || Christen vnd Gottsfürchtigen Menschen. Jtem/ Von || erlichen löblichen reden vnd thaten des || Königes Alphonsi. || Auff gnedigsten befehl Herrn Christians Hertzoges || vnd Churfürstens zu Sachssen. || LIPSI/E. || (Linie) || M.D.XCIII. ||. Leipzig: Michael Lantzenberger, 1592[1593].- 8°, [19], 201 Bl„ D . -
Ü: Leonhart, Sebastian (ca. 1540- n. 1613) Komm.: ÜT: Gedruckt im Anschluß (Bl. 145b; 190b) an: V I T A H O N E S T A || S I V E V I R T U T I S , || Q V O M O D O QVISQVE|| V I V E R E D E B E A T , OMNI|| aetate, omni tempore, & quolibet loco, || erga D E V M & homines: || A V T O R E || Herrn. Schoten. Hesso.|| CVI A D I E C T A E S T INSTITV||TIO C H R I STIANI HOMINIS, PER|| Adrianum Barlandum Aphorismis digesta.|| . . . ( B e c c a d e l l i ) . . . || LIPSIAE|| M.D.XCIII. || (Bey Michael Lantzen = || berger. || J n Verlegung Valentini || Vögelini Buchhendlers. || ANNO|| M.D.XCII.||).Zweisprachige Ausg., links lat., rechts dt. Text. Ü: L. stammte aus Dresden, war Hofmeister der beiden sächs. Prinzen Kasimir u. Johann Ernst, 1569 Rektor v. Schulpforta, bis 1613 als Magister Philosophiae tätig [DBInd 755,122; Jöcher 2381-2382; Jöcher-Adelung 1533], DV: L. aus Scheibenberg pachtete Michaelis 1590 von Hieronymus Brehm die Druckerei Vögelins u. verwandte öfters dessen Signet. Meist druckte er Leichenpredigen; er ist 1612 verstorben [Benzing, Leipzig Nr. 27, S. 283]. Bibl.: V D 16 B 1318 u. 1319 In: München, B S B A.lat.a.66/1; Wolfenbüttel, HAB Tg 149 ( * ) Deskript.: Exempel; Fürstenspiegel; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Lat. [0105] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621):
Controversia prima, de verbo Dei scripto et non scripto, qvatvor libris explicata [Disputationes ... de controversiis christianae fidei adversus huius temporis haereticos, tribus libris comprehensae; Teils.]. Ingolstadt: David Sartorius, 1586-1593.-
Gründtlicher Bericht zweyer diser|| Zeit strittiger Articuln/\\ Als\ Ob die heilige Schlifft || so hell vnd klar sey/ daß man alle fürfallende || Religionsstritt leichtlich auß derselbigen || allein entscheiden möge: || Vnd || Wer doch könne vnd solle dieselbigen an || strittigen Oerthem erkleren vnd|| aufliegen?|| Auß dem ersten Theil Controuersiarum || deß Ehrwirdigen vnnd Hochgelehrten Herren || ROBERTI BELLARMINI, Societatis IESVTheologi, || allen einfeltigen Christen/welche 126
Bellarmino, Roberto SJ HI
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sich allein mit dem blossen Büch = ||Stäben der Schrifft beschlagen vnnd feischlich bereden las=\\sen/ zu guthertzigem Vnterricht trewlich /m|| Teutsch gebracht/W Durch || M. IOANNEM SARTORIVM Arensper- \\gensem, der heiligen Schrifft Baccalaureum || Formatum, Pfarrern zu Gerolfingen. || Getruckt zu Ingolstadt/ durch || Dauid Sartorium || Anno M.D.XC. ||. Ingolstadt: David Sartorius, 1590.- 4°, [4] Bl., 89[ = 98] S., [1] Bl., TE.Ü: Sartorius, Johannes (16./17. Jh.) Komm.: A: Robertus Franciscus Romulus B. aus Montepulciano trat 1560 in Rom in die SJ ein, 1564-67 Besuch des Kollegs zu Mondovi in Piemont, stud. theol. in Padua 1567-68,1569-76 Löwen, 1577 Prof. am Collegium Romanum in Rom. 1590 begleitete er den Legaten Cajetan nach Frankreich, wurde 1592 Rektor des Collegium Romanum, indessen bald Konsultor des Hl. Offiziums, 1598 Examinator der Bischöfe, 1599 Kd. u. Mitglied der Indexkongregation, in welcher Eigenschaft er am Prozeß gegen Giordano Bruno teilnahm, 1602 Ebf. v. Capua; 1923 Seligspr., 1930 Kanonisierung, 1931 Kirchenlehrer wegen seiner umfassend gelehrten gegenreformatorischen Schriften [DHGE 7,798824; LCI 8,273; Totok (1980), S. 272-275], OT: B. handelt im ersten Teil seiner Widerlegung der Lehren Luthers u. Calvins vom geschriebenen u. ungeschriebenen Wort Gottes u. wendet sich gegen die Ausschließlichkeit, mit der die beiden Reformatoren sich auf die Bibel berufen. B.s Methode ist dialektisch, d.h. er geht in Frage u. Antwort vor u. sucht seine Antworten in der Hl. Schrift, der Väterlehre u. der allgemeinen Vernunft. Seine Polemik ist maßvoll, der Tonfall akkomodierend [Sommervogel 1,1166; Brunet 1,743; Krebs (1890), S. 122-126; KNLL 2,430-432], ÜT: »Dem Ehrwirdigen vn Edlen Herren/ Johanni Georgio von Leonrod/ eines Ehrwirdigen Thumbcapituls zu Eystet Seniori, Capellano honoris, vnd Probsten zu Herrieden ... Datum Gerolfingen/ den 8. Januarij/ deß 1590. Jars. E.G. Vntertheniger vnd gehorsamer Caplan/ M. IOANNES SARTORIVS Pfarrer daselbst.« (Bl. A2a-A4b): Die Meinung, man könne alle Glaubensfragen mit Hilfe der Bibel lösen, sei irrig, wie schon die Diskussionen der Kirchenväter lehrten. »Dieweil aber diser Streit gar herrlich vnd wol von dem Ehrwirdigen vn Hochgelehrten Herrn Roberto Bellarmino der Societet Jesu/ in dem Römischen Collegio Doctore vn Professore in seinem Lateinischen Opere controuersiarum pertractirt vnnd abgehandelt worden/ hat mich für gut angesehen/ solche Controuersiam auß vorermeltem seinem P. Roberti Bellarmini ersten Tomo, so wol den Catholischen zur Warnung/ als den Verführten zur Lehr vnnd Vnterricht inn das Teutsch zubringen/ vnd inn Track zuuerfertigen ...« Ü: Dechant u. Pfarrer in (8821) Gerolfingen u. (8360) Deggendorf/NB; stammt aus Arnperg (Arnsberg Post Gungolding, b. Kipfenberg ?) [Kobolt (1824), zit. DBInd 1081,249; vielleicht ein Verwandter des Druckers? In BSB (s.u.) mehrere theologische Werke]. DV: 1571-1596 [Benzing, Ingolstadt Nr. 7, S. 214-215], Bibl.: Index Aureliensis 115.993; BSB-AK 1501-1840 44,283; VD 16 B 1611 In: München, BSB 4° Polem.46/7 ("micro); 4° Polem.337; 4° Polem.2579 Deskript.: Gegenreformation; Dogmatik; aus dem Lateinischen 127
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Bellarmino, Roberto SJ HI
[0106] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): De aeterno felicitate sanctorvm libri qvinqve: ad illvst. et rev. d. cardinalem Farnesivm: avctore Roberto card. Bellarmino e Societate Iesv. Coloniae, sumptibus Bernardi Gualtheri, M.DC.XVI. Köln: Bernhard Wolter, 1616.Von der E= ||wigen Freud vnnd|| Seligkeit der Hey=\\ligen. || Erstlich durch den || Hochwürdigisten der Rom: \\ Kirchen Cardinalen/ ROBERT-1| TVM BELLARMINVM, der || Societet JEsu/ in Latein || beschriben. || Vnd\\ Jn fünff Bücher getheylt. || An jetzo aber auß sondern || eyffer in Teutsche Sprach ver= || setzt vnd in Truck gebracht. || Gedruckt zu Augspurg/ bey || Christoff Mang/ Jn verlag Jo=\\hann Krugers. 1617. ||. Augsburg: Christoph Mang, in Verl. Johann Krüger, 1617.- 8°, 695[1] S., [4] . Bl. [Reg.].Ü: anonym Komm.: OT: NUC; dort auch gleichzeitige Ausg. Antverpiae, Ex Officina Plantiniana.- »Und im letzten Büchlein endlich ... führt er uns auf die höchste und letzte Stufe der Himmelsleiter und eröffnet uns dort einen klaren, weitreichenden und wonnevollen Blick in unser Himmlisches Vaterland; er entfernt gleichsam den Schleier des Glaubens, und wie in dem Lichte klarster Erkenntniß läßt er uns schon im Voraus mit heiliger Wonne an jenen seligen Stätten weilen und im beglückenden Vorgefühl das unendliche Maß von Wonne und Glückseligkeit ahnen, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben« [Hense (1868), S. X-XI], ÜT: Keine Übers.-Hinweise. Die »Vorred« stammt von B. selber. DV: M. war Geselle bei Michael Manger u. machte sich nach dessen Tod 1603 selbständig. Er hat u.a. mehrere Drucke für den Verlag »Ad insigne pinus« u. einige Einzelzeitungen gedruckt. Seine Wwe setzt das Geschäft 1617-1624 in diesem Sinne fort [Benzing, Augsburg Nr. 33, S. 21].- Kr. ist 1610-1620 als Verleger in Augsburg nachweisbar u. hat bei den Kölner Quentels hohe Schulden [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1195]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 4,36 In: München, BSB Asc.436 (*); UB 8° Asc.149 Deskript.: Aszetik; aus dem Lateinischen [0107] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): De arte bene moriendi libri dvo. Avctore Roberto S.R.E. Card. Bellarmino e Societate Iesv. Ad Illustriss. et Reuerendiss. D. Franciscvm S.R.E. Card. Sfortiam Episcopum Albanensem. Romce, ex typographia Bartholomcei Zannetti, M.DC.XX. Roma: Bartolomeo Zanetti, 1620.Sterbkunst/\\ Das ist/1| Wie man sich recht vnd || wol zum Todt schicken vnd be=\\ reiten solle: || Erstlich durch den Hochwürdigsten Herrn RO- \\BERTVM BELLARMINVM, der Heiligen^ Römischen Kirchen Cardinalem in La=\\tein beschriben/\\ Jetzundt aber ins Teutsch vbergesetzt. || (m) || Gedruckt zu Cölln/1| 128
Bellarmino, Roberto SJ HI
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Bey Bernhardt Gualther/ Anno || M. DC. XX. || (Linie) || Mit verwilligung des Autors vnd Kays. Ma= || iest. sonderlich hierüber gegebnen Priuilegy. ||. Köln: Bernhard Wolter, 1620.- 8°, 524 S„ [2] Bl.Ü: Wolter, Bernhard (gest. 1636) Komm.: OT: »Im ersten Schriftchen ... zeigt er uns im ersten Theile den übernatürlichen christlichen Lebensweg, den wir wandeln müssen, um nach einem f r o m m e n Leben und durch einen seligen Tod zur glücklichen Erreichung unseres letzten übernatürlichen Zieles zu gelangen, und macht uns dann im zweiten Theile des Büchleins auf die großen G e f a h r e n der letzten entscheidenden Stunde aufmerksam, indem er uns zugleich mit sicheren W a f f e n gegen den gefährlichen Feind rüstet ... so könnte man durch den Titel des Büchleins versucht werden, zu glauben, daß es nur für solche geschrieben sei, die entweder schon hoch bejahrt oder von schwerer Krankheit heimgesucht d e m T o d e nahe seien. Das hieße jedoch den Zweck des Büchleins ganz verkennen. Es ist ein Buch für Alle geschrieben, in jedem Lebensalter und j e d e r Lebenslage von großem Nutzen ...« [Hense (1868), S. VIII u. XIII], ÜT: Titelrücks. Privileg.- »Dem Ehrwürdigen/ Hochgelehrten H. Francisco Agricolae/ der Heillig. Schrifft Lic. Pfarherren zu Sittart/ auch Dechand des Capitels vnnd Christianitet zu Süsteren/ etc. meinem großgunstigen H e r r n Patron vnd lieben Schwageren ... Datum Cölln am letzten tag Aug. An. 1620 . . . Bernhardt Wolters Bürger vnd Buechhandler zu Cölln«: Der Christ solle sich auch im Leben auf den Tod vorbereiten. »Dieweil nun vndter a n d e r e n Gottseligen in drück außgegangnen Buechern/ der Hochwürdigster H e r r R O B E R T V S BELLARMINVS, der Heilligen Kirch Cardinal/ auch dises Buechlein in Latein anfangs beschriben/ nun aber ins Teutsch vbergesetzt w o r d e n / auß welchem man einen kurtzen/ aber wolaußgefuerten Extract haben k a n / wie einer sein Leben anstellen/ damit Er auch ein desto besseren abscheid auß disem zergenglichen Leben vnnd Jammerthal n e m m e n m ö g e / vnd bey mir noch in frischer Gedechtnuß welcher massen E. Ehrw. die gemeine Andacht im Teutschen Christenthumb z u u e r m e h r e n / diß Tractätlein auß Lateinischer lengst gern in vnsere Sprach transferiert hette g e s e h e n / alß habe Jch in trefflicher betrachtung der mir von Ewer Ehrw. villfeltig erzeigten F a u o r vnd erwißner Freundschafft nicht vmbgehen können dasselbig also vbergesetzt E. Ehrw. meinem großgunstigen Herrn vnnd Patron wolmeinendt zu dedicieren ...« Ü / D V : W. (auch: Walter, Gualtherus) aus den Niederlanden, dreimal in Köln verh., tätigte Verlagsgeschäfte mit Anton Hierat, Peter Henning, H e r m a n n Mylius u. ließ auch in Antwerpen u. Mainz drucken. Er starb 1636, doch wurde das U n t e r n e h m e n von den Erben bis 1640 fortgeführt [Benzing, Köln Nr. 92, S. 249-250], FA: Mod. Ausg.: München: Lentner, 1822-1823 [Kunst, selig zu sterben, aus d e m Latein von B. Euperg]; Augsburg: Herzog u.a., 1837. Bibl.: Sommervogel 2,1244-1245 Nr. 40; Jantz 1,5 Nr. 31; BSB-AK 1501-1840 4,36 In: München, BSB Asc.454 (*) Deskript.: Aszetik; Ars moriendi; aus dem Lateinischen 129
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Bellarmino, Roberto SJ HI
[0108] Bellarmino, Roberto SJ HI (1542-1621): De Ascensione mentis in Devm per scalas rervm creatarvm opvscvlvm Roberti Cardinalis Bellarmini e Societate Iesv. Ad Illustrìss. et Reuerendiss. D. Card. Aldobrandinvm S.R.E. Camerarìvm. Romae, Apud Iacobum Mascardum, MDCXV. Roma: Giacomo Mascardi, 1615.Seelen Leyter: || Deß Hochw. Card. || BELLARMINI\\ Oder\\ Auffsteigung\\ deß Gemüths zu Gott/1| durch die Leyter der erschaf = \\fenen Creaturen dieser|| Welt. || Allen/ so hohes/ so niedriges Stands Perso = || nen/zu gemeinem Nutzen vor jetzo erstlich auß || dem Lateinischen in die Teutsche || Sprach gezogen. || Durch || loan. Scheubelium Fridberg. Wedderau. || deß Hochlöbl. Thumbstiffts zuMeyntz\\ Vicarium vnd Sacristam. || (*) || Gedruckt in der Statt Meyntz/\\ Bey Balthasar Lippen. || Jn Verlegung Johan Kinckhes. || Anno M.DC.XV. ||. Mainz: Balthasar Lipp, in Verl. Johann Kinckius, 1615.- 8°, 543 S.Ü: Scheubel, Johann Komm.: OT: N U C . ÜT: Die Seelenleiter besteht aus 15 Sprossen, die hierarchisch geordnet schließlich zur Schau Gottes führen. Mit Vorrede Bellarmins, der den Gläubigen zur Gottsuche auffordert. Ü: Nicht weiter identifiziert. DV: 1598-1622 [Benzing, Mainz Nr. 11, S. 318].- K. (1579-1656) aus Heinsberg, verlegte in Köln über 560 Druckwerke u. ließ bei auswärtigen Druckern arbeiten [Benzing, Köln Nr. 98, S. 251], Bibl.: B S B - A K 1501-1840 4,36 In: München, BSB Asc.453 ( * ) Deskript.: Aszetik; Mystik; aus dem Lateinischen [0109] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): De Ascensione mentis in Devm .... Roma: Giacomo Mascardi, 1615.Von Aufsteigung des Gemüets zu Gott durch mittel der erschaffen dingen Leiter. Erstlichen in Lateinischer Sprach zusamb gefast und an Tag geben durch Herrn Robertum Bellarminum Römischer Kirchen Weiland Cardinalem, ins Teutsch übersetzt zu Bookhenem im Jaar 1627. Bockenem b. Hildesheim: 1627.- 4°.Ü: Kalckheim (Calchum), Wilhelm v., gen. Lohausen (1584-1640) Komm.: OT: Auch it.: >Scala di salire con la mente a Dio per mezo delle cose create. Comp, dall Card. Bellarmino,... volgarizzata dal Abbate Angelo della Ciaia< (Roma: Zanetti, 1616).- »Bellarmin lehrt uns in demselben, wie wir uns üben sollen, von den geschaffenen Dingen durch Betrachtung zu Gott, ihrem Schöpfer und zu klarer Erkenntniß und inniger Liebe Gottes uns zu erheben« [Hense (1868), S. X], ÜT: Sommervogel 1,1233 hat diesen Hinweis aus David Clément, >Bibl. curieuse< übernommen. Es ist nicht sicher, ob es sich nicht um ein Ms. aus 130
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dem Besitz von Herrn Büneman handelt. Dafür spricht auch der Ort, die niedersächs. Kreisstadt, wo der Oberst v. Lohausen stationiert war. Ü: Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, übers, auch Malvezzi (s. dort). In der kaiserlichen Gefangenschaft zu Bockenem verfaßte der Übers, vor allem seine >Zusamfassung Etlicher Geometrischer Angaben: So Durch die Rechenkunst allein aufzulösen, Benebenst kurtzem bericht von zehendzahlen< [Conermann (1985), S. 173-175 Nr. 172], Bibl.: Sommervogel 1,1231-1233 In: Kein Nachweis Deskript.: Mystik; Aszetik; aus dem Lateinischen [0110] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): De Ascensione mentis in Devm .... Roma: Giacomo Mascardi, 1615.De Ascensione Mentis \\ in DEUM\\ per scalas rerum creatarum\\ Opusculum\\ Rob. Card. Bellarmini, e Soc. Jesu, || ad Illustriss. & Reverendiss. D. || Card. Aldobrandinum, S.R.E. Camerce || oder: || ROBERTI BELLARMINI\\ Tractätlein || Von dem || Auffsteigen zu GOtt || durch die Leitern derer Geschöpffe/\\ ins Teutsche übersetzet || und mit einer Vorrede/ einigen Anmerckun = ||gen/ auch richtiger Allegation der Schriffi = \\stellen nach der teutschen Bibel|| versehen || von M. Johann Paul Gumprechten || Lyc. Laub. Patr. Con-R. || (Linie) || Görlitz/W bey Jacob Rohrlachen/1705. ||. Görlitz: Jacques (Jakob) Rohrlach, 1705.- 8°, 480 S., TK.Ü: Gumprecht, Johann Paul (1678-1743) Komm.: OT: Himmelsleiter, Himmelstreppe u. Himmelsweg sind Sinnbilder des christl. Lebensweges zur Vollkommenheit. Aus der Vision Jakobs (Genesis 28,12ff.) leitet sich das Bild der Himmelsleiter her. Die allegorische Deutung ins Moralische erfolgte durch Benedikt v. Nursia u. das östliche Mönchstum [LCI 2,283-284], ÜT: Georgi I, S. 121 nennt als früheste Ausg. München, 1696.- »Vorrede/ Die Ubersetzung des Tractätchens betreffend/ darinne die Veranlassung/ die Beschaffenheit/ das Absehen der Ubersetzung/ Bellarmini Leben und Schrifften/und die Einwürffe wieder solche Arbeit/ mit beygefügter Antwort darauff/ gemeldet werden« (Bl. ala-d4b). Sehr ausführlich u. interessant, in 19 §§ unterteilt. G. sagt z.B. in § 4: »Als ich nun umb ietztgedachter Ursachen mich täglich mehr und mehr darein verliebte/ laß ich es nicht nur allein einmahl und zweymahl vor mich durch/ sondern ich trug auch kein Bedencken/ in einem privat-Collegio Latinitatis, worinne ich ein Spicilegium Syntacticum gehalten hatte/ und nun Exercitia compositionis mit denen Untergebenen vornehmen wolte/ ihnen ein Pensum nach dem andern ex tempore deutsch vertirt in die Feder zu dictiren/ und hierauff die andere Hälffte der Stunde mit denen Discentibus zu elaboriren ... § 6: Jch habe bey dieser Ubersetzung/ so viel möglich/ alle Worte behalten/ und nichts übergangen/ was zu Ausdrückung des Sinnes Bellarmini nöthig 131
[Olli]
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und nützlich gewesen ist. Dannenhero habe ich nicht nur die Lateinischen Redens=Arten durch gleichgültige Deutsche erstattet/ sondern auch die so genanndten Figuras Dictionis und Sententiae, die von dem Affecte des Scribenten zeugen/ und der Rede das Leben geben/ sattsam zu compensiren/ und entweder im Deutschen zu behalten/ oder durch eine andere anständige Zierath zu vertauschen gesucht. Ohne dringende Noth einer grossen Undeutligkeit bin ich nicht gerne von dem Lateine weit abgegangen; habe demnach manchmahl im Deutschen Substantiva behalten/ die sich sonst besser und fliessender durch Verba hätten vertauschen lassen«. Ü: Schulmann u. Komponist aus Lauban/Niederschlesien, 1700 dort Magister, danach Konrektor u. Rektor. Vf. griech., hebr. u. dt. Grammatiken u. historischer Schriften. Erlitt großen Kummer, weil sein einziger Sohn als 14jähriger mit dem Brotmesser einen Kameraden erstach [DBInd 439,136-145; Gottlob F. Otto, Lexikon d. Oberlausizschen Schriftsteller 1, 1801 u. Suppl. 1821], DV: Vielleicht Sohn von Michael R. aus Schönau bei Brieg, der 1690-95 als Verleger in Liegnitz nachweisbar ist u. dessen Verlag dort noch bis 1725 bestand [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1246]; 1699-1711 [Paisey (1988), S. 212], FA: Konstanz: In Verl. Johann Christoph Bäurlein, Görlinischer Erb und Buchhändler in Ulm, 1730 [Roberti Bellarmini, S.R.E. Cardinalis, e Societ. Jesu Lesens-würdiger Tractat, Von dem Aufsteigen der Seele zu Gott, Durch die Leitern der Geschöpffe. In welchem gar schön gezeiget wird, Die Natur und Eigenschafft derer Geschöpffen Gottes, und wie durch deroselben geistliche Betrachtung, die Seele dess Menschen zu Vereinigung mit Gott gelangen kan. Wegen seiner Vortrefflich- und Nutzbarkeit auss dem Lateinischen in das Teutsche übersetzt]; Wien: Thomas Trattner, 1756 [Des Ehrwürdigen Diener Gottes Roberti Bellarmini Cardinalen aus der Gesellschaft Jesu, Erhebungen des Gemüthes zu Gott, aus Betrachtung der Geschöpfe: Erstlich in Lateinischer Sprache verfasset, hernach in das Deutsche übersetzet, anjetzo aber von einem andren Liebhaber des Werkes ins Kürzere gebracht]; Würzburg, 1820 [Die Schöpfungsfeier. Erhebung des Geistes zu Gott...]; Köln: J.M. Heberle, 1850 [Himmelstiege oder Erhebung der Seele zu Gott durch die Betrachtung der erschaffenen Dinge]. Bibl.: Georgi I, S. 121; Sommervogel 2,1231-1233 Nr. 34; GV I; GK 15.*»** In: Erlangen, UB Kr.385 (*micro); Stuttgart, WLB Theol.oct.1336 (*) Deskript.: Aszetik; Mystik; aus dem Lateinischen [Olli] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): De Ecclesia, quce est in Eucharistia [pisputationes ...de Controversiis Christiance Fidei, adversvs hujus temporis Hcereticos, Teils, (s.o.)]. Ingolstadt: David Sartorius, 1586.Auszführlicher Bericht/ vnd\\ gründliche Warheit || Von einer vnd beyder=\\ley gestalten desz allerheiligsten vnd || hochwirdigsten Sacraments deß Altars/ auß deß || Ehrwirdigen Herrn ROBERTI BELLAR/\\ MINI der Societet Jesu Schritten meistes theils ge = \\zogen/ vnnd newlich in vnser teutsche Sprach || trans132
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ioni]
feriret vnnd vbersetzet/1| Durch || MATTHAEVM KIENING|| Neagorensem Bauarum Priestern vnd Vica = || rien in vnser lieben Frawen Stifft ad || Gradus zu Meyntz. || Allen unnd jeden so Catholischen, als uncatholischen einfältigen Christen so in diesem Artikul etwas zweiffelig, und darinnen nicht gnugsamen Bericht haben, nicht allein tröstlich, sondern auch gants nützlich zu lesen. || Gedruckt zu Meyntz/ bey Henrich Breem/1596. ||. Mainz: Heinrich Brehm, 1596.- 4°, [8] BL, 140 S„ TE., H . Ü: Kiening, Matthäus Komm.: ÜT: » D e m Ehrwürdigen/ Edlen/ Gnädigen Herrn Eberharden Wolffgangen von Heussenstamm/ deß Hochlöblichen Ertz Thumb Stiffts Meyntz Thumb Capitular = Herrn/ vnd deß Adelichen RitterStiffts S. Albani ausser Meyntz Dechant/ etc. meinem gnädigen vnnd großgünstigen Herrn . . . G e b e n zu Meyntz den 5. J u n i j / auff welchen Tag das Fest deß heiligen Bonifacij Meyntzischen Ertzbischoffen/ teutschen Apostels/ vnd grossen Märterers Christi in der Kirchen Gottes celebriret vnd feyerlich begangen wird. Anno 1596 . . . Matthaeus Kiening Vicar ad Grad.« [Bl. )(2a-)()(]: Die Heiden hätten Sallust zufolge den literarischen Ruhm höher geschätzt als körperliche Taten. Sie hätten das Christentum noch nicht gekannt. Ein Christ erwerbe sich höchsten Ruhm, wenn er der Kirche u. dem gemeinen unwissenden Leser zugleich diene. Der ehrwürdige Bellarmin habe sein Leben lang Irrlehren u. Ketzerei bekämpft u. verdiene höchstes Lob. - »Weil derowegen die Ketzer vnnd Secten = Meister jetziger zeit den gemeinen Mann mit jrem schreyen vnnd schreiben in diesem Articul fast dahin bracht vnnd beredt haben/ daß er gäntzlichen gläubt/ vnnd auch nicht änderst vermeinet/ bey vns Catholischen werde dem Leyen das heilige Sacrament deß Altars (den Kelch belangendt) betrieglicher weiß entzogen/ vnd vollkommentlich mitgetheilet/ habe ich hierauff von ehegemelter Matery auß offtberürtes Bellarmini schrifften etwas für den gemeinen Mann zu tranßferiren/ vnnd ins Teutsch zubringen/ mir gäntzlichen fürgenommen/ vnnd auch also bey mir im Nahmen GOttes beschlossen/ bevorab weil ich deßwegen freundtlichen ersuchet/ vnnd guter Meinung darzu erbeten worden. Dann zweiffels ohne auß solcher ins teutsch vbersetzten matery zu verhoffen/ der gemeine Mann/ vnd einfeltige Leye werde hierauß einen solchen Bericht vnnd Verstand fassen/ daß er hinfüro mit der Ordnung/ wie es die Catholische Kirche in diesem Articul gemacht/ werde content vnnd wol zu frieden seyn ...« Ü: Nicht identifiziert; übers, auch >Vom Fegfewr< (s.u.); andere theol. Schriften V D 16 K 886-891. DV: Br. (auch: Brehem, Breem), Sohn des gleichnamigen Mainzer Goldschmieds u. Münzwardeins, lernte bei seinem Stiefvater Kaspar Behem u. heiratete dessen Tochter Maria. 1592 übernahm er dessen Druckerei, 1594 erteilte ihm Kaiser Rudolf II. das gleiche Druckprivileg wie seinem V o r gänger. E r starb 1598 [Benzing, Mainz Nr. 9, S. 317-318]. Bibl.: Sommervogel 2,1173; V D 16 B 1593 I n : Freiburg, U B N 6514,b; München, B S B 4° H.mon.660/1 ("micro); Wien, Ö N B 19.F.57 Deskript.: Dogmatik; Gegenreformation; aus dem Lateinischen
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Bellarmino, Roberto SJ HI
[0112] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): De Ecclesia, quce est in Purgatorio, libri II [Disputationes ...de Controversiis Christiance Fiedei, adversvs hujus temporis Hcereticos; (Teils., s.o.)]. Ingolstadt: David Sartorius, 1586.Vom Fegfewr|| Ausführlicher Tra = ||etat in zween Theyl/oder\\ zwey Bücher abge||theylet. || Auß deß Ehrwürdigen/ Hochge= \\lehrten Herrn Roberti Bellarmini der So = || cietet IESV Tractat de Purgatorio meistes theyls || gezogen/ vnd in Teutsche Sprach ver/\\tieret/vnd vbersetzet|| Durch || MATTHAEVMKIENING || NEAGORENSEM Priestern vnd Vica- \\rien in vnser lieben Frawen Stifft ad || Gradus zu Meyntz. || (2. Machab. 12.) || Gedruckt zu Meyntz/ bey Bal = || thasar Lippen || Anno M.DC. ||. Mainz: Balthasar Lipp, 1600.- 8°, [12] Bl., 350S., [1] Bl.Ü: Kiening, Matthaeus Komm.: OT: Vermutlich Ausg. Ingolstadt: D. Sartorius, 1587 Bd. 1,6 (155 S.). ÜT: »Dem Ehrwürdigen ... Herrn Wienandt von Rauschenberg/ deß Hochlöblichen Thumbstiffts Meyntz Thumb = Herrn/ vnd deß Adelichen Ritterstiffts zu S. Alban Capitular ... Datum Meyntz auff den Tag der Beschneidung deß Newgebornen Christkindleins vnsers Herrn Jesu Christi im Jahr seiner Geburt 1600... Matthasus Kiening Neagor. Vicarius ad Gradus B.M. V. zu Meyntz« [Bl. )(2a-)(8a]: Das Werk sei das beste seiner Art über das Fegefeuer. »Daher ich dann nicht allein von viel Catholischen/ sondern auch von etlichen Widersächern bewegt vnnd angetrieben worden/ ich solle mich guter Meynung so viel vnterstehen/ vnnd mehrgemeltes Bellarmini Tractat >de Purgatorio< dem gemeinen Man zu Nutzen in vnser Teutsche Sprach vertieren/ traducieren vnd vbersetzen. Weil derwegen solch jhr begehren ehrlich vnnd billich/ habe ich mich letzlichen auff jhr embsiges Anhalten vnd fleissiges Begehren vberreden lassen/ das Wercklein für die Handt genommen/ vnnd solches/ so viel müglich gewesen/ schlechtlich ins Teutsch vertieret vnnd vbersetzet/ doch also vnnd der gestalt/ daß der meiste theyl auß viel gedachtem Herrn Bellarmino, das vbrige aber auß Gregorio de Valentía genommen vnnd transferieret worden ...« - Über Gregorio de Valencia vgl. Palau y Dulcet Nr. 348052ff. Ü: Nicht identifiziert; übers, auch Ausführlicher Bericht< (s.o.). DV: L., aus Hitzleried b. Segg in der Pflegschaft Füssen/Allgäu, heiratete 1590 nach Frankfurt. Er arbeitete für den Feyerabendschen Verlag, lernte Valentin Leucht kennen, welcher ihn mit Nikolaus Stein aus Mainz bekannt machte, der einige seiner Bücher in Kommission nahm. 1601 wurde er Mainzer Bürger u. wohnte 1602 in der Marktgasse mit seiner Druckerei am Flachsmarkt im Haus »Zur Wetterschellen«. Er war auch Mainzer Stadtrat u. hatte für kurze Zeit eine Zweigdruckerei in Höchst/M. u. Aschaffenburg. Er starb 1623 ohne Nachkommen [Benzing, Mainz Nr. 11, S. 318]. Bibl.: Index Aureliensis 116.035 In: München, BSB Dogm.76 (*) Deskript.: Dogmatik; Gegenreformation; aus dem Lateinischen
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Bellarmino, Roberto SJ HI
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[0113] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): De gemitu Columbce; sive de bono lacrymarum libri tres Auetore Roberto S.R.E. Card. Bellarmino e Societate Jesu, Ad ipsam eamdem religionem suam. Roma*, Barthol. Zannettus. Roma: Bartolomeo Zanetti, 1617.DE GEMITV COLVMBAE, || Das ist/1| Vom Seuff=\\tzen der Dauben|| Oder\\ Von grosser Nutzbarkeit der|| Zeher/1| Drey Bücher. || Durch den Hochwür= || digisten der Rom: Kirchen\\ Cardinal/ ROBERTVM BEL-\\LARMINVM, der Societet IESV, || in Latein beschriben. || An jetzo aber auß gutem eyfer|| ins Teutsch versetzt/ vnndin Truck || gebracht. || 16 (m) 18. || (Getruckt zu Augspurg/ bey David Francken/1618) ||. Augsburg: David Franck, 1618.- 8°, [7] BL, 589 S.Ü: [Rechlinger, Johann Sebastian] Komm.: OT: »Hier entwirft er uns ein Bild des mannigfachen Elendes, wie es hier auf Erden den Einzelnen, wie Alle heimsucht; er geht auch bis zu den Quellen der Leiden, und führt uns dann zu dem reichen Segens = und Gnaden = Born, der sich uns in der geduldigen Ertragung der Leiden eröffnet und zeigt uns im Geheimniß des Kreuzes und Leidens den sichersten Weg zum Himmel« [Hense (1868), S. IX]. ÜT: Von Pater Cleophas Distelmayr, Cathedralis Chrosi Augustani Caerimoniarius am 24. März 1618 »Der Ehrwürdigen in Gott Andächtigen vnd Geistlichen Frawen Anna Rechlingerin/ Aptissin deß Würdigen Gottshauß zum Holtz/ Meiner Gnädigen Frawen ...« zugeeignet: Die Klosterleute glichen den Tauben, von denen Salomon im Hohelied sagt, sie säßen in Ritzen u. Felslöchern. Ebenso ruhten sie in den Wunden Christi. »Hab ich auß sonderer Zuneigung vnd liebe gegen dieser vnser heiligen Sodalitet... dises Büchlin Vom seufftzen der Dauben/ welches nächstverwichnen Jahrs der Hochwürdige in Gott Vatter vnd Herr/ Herr ROBERTVS BELLARMINVS ... erstlich in Latein/ vnd dan der Edel Gottliebend Herr Johan Sebastian Rechlinger alhie/ in vnser teutsche Sprach versetzt/ aber auß sonderbarem bedencken/ vnder seinem Namen (wie er vor disem mit andern nit wenig geistlichen Tractätlin vnnd Büchern auch gethan) nit wollen außkommen lassen: in meinem vnnd der gantzen Sodalitet Namen nit allein in Truck zu verfärtigen/ sondern auch vn fürnemlich E. Gnaden vnderthänig zu dediciern ...« Ü: Ein Verwandter der Adressatin. DV: Sohn des Druckers Matthäus Fr. u. Stiefsohn Michael Mangers, nach dessen Tod er 1604 die Druckerei übernahm u. bis 1625 fortsetzte [Benzing, Augsburg Nr. 34, S. 21]. FA: Aschaffenburg, 1621 [Geistliche Taubengeschrey, deutsch durch Jo. Scheubel (eigenständige Übers. ?)].- Moderne Übers. Wien: Armbruster, 1837 [Die seufzende Taube; oder: Die Frucht der Thränen. Buss- und Trostbüchlein für Kathol. Christen. Zum ersten Male aus dem Lateinischen übers, von Joseph A. Moshamer]; auch in: Bellarmin's ascetische Schriften Bearbeitet von Dr. Friedrich Hense, Repetent im bischöflichen Collegium Borromaeum in Münster. Mit Bischöfl. Approbation, Paderborn: Jungfermann, 1869. 135
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Bellarmino, Roberto SJ HI
Bibl.: Georgi I, S. 121 [Ausg. 1620 u. 1621]; Sommervogel 2,1238-1239 Nr. 37; BSB-AK 1501-1840 4,36 In: Freiburg, UB N 8431,h (*); München, BSB Asc.439 Deskript.: Aszetik; Meditation; aus dem Lateinischen [0114] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): De Septem Verbis a Christo in Crvce prolatis libri II. Auetore Roberto S.R.E. Card. Bellarmino E Societate Iesv. Roma: [o.Dr.], 1618.Von den siben Wörtern/1| Welche Christus vtiser HErr am || H. Creutz geredt. || Jn zwey Bücher getheilt.\\ Erstlich durch || den Hochwürdigisten der || Römischen Kirchen Cardinal/\\ ROBERTVM BELLARMINUM, der\\ Societet IESV, in Latein be= \\schriben. || an jetzo in Teutscher Sprach in || Truckgebracht. || (m) || Gedruckt zu Augspurg/ durch An=\\dream Aperger/ Jn Verlegung Niclas\\ Heinrich. || (Linie) || ANNO M.DC.XIX. ||. Augsburg: Andreas Aperger, in Verl. Nikolaus Heinrich, 1619.- 4°, [11] BL, 352 S.Ü: anonym Komm.: OT: Immer wieder (1618, 1626, 1627, 1634, 1636, 1662, 1668, 1676, 1720, 1740 usw.) aufgelegt u. in alle wichtigen Sprachen übers.- Die vier Evangelien überliefern zusammen sieben letzte Worte Jesu am Kreuz (»Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen«; »Vater vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun«; »Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein«; »Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!«; »Frau, siehe, das ist dein Sohn!«; »Mich dürstet«; »Es ist vollbracht«), die Jesus zwar in der tiefsten Not seines Leidens zeigen, jedoch zugleich als Ruf des leidenden Gottesknechts an den Vater in höchster Bedrängnis verstanden werden müssen [A. Grabner-Haider, Praktisches Bibel-Lexikon, Freiburg: Herder 1987, col. 688].- »Im zweiten Büchlein ... stellt uns der Verfasser das erhabenste Muster und Vorbild in der Kunst, gut zu sterben, an dem sterbenden Heilande am Kreuze vor Augen. Die letzten erhabenen Worte, die der göttliche Lehrmeister vom hohen Kreuzesstamm predigt, werden durch heilige Betrachtung tief in unsre Seele eingesenkt, und es wird uns der wunderbare Trost und Segen erschlossen, der in diesen Leidens = und Scheide = Worten des göttlichen Heilands enthalten ist, auf daß auch wir lernen, in dieser letzten bitteren Stunde unsere Seele mit Vertrauen in die Hände des himmlischen Vaters zu befehlen« [Hense (1868), S. VIII-IX], ÜT: Epistola dedicatoria (Bl. A2a-A6b) Apergers »Dem Hochehrwürdigen in GOTT Vatter vnd Herrn/ Herrn Ioanni Abten deß Lobwürdigen Gottshauß zu S. Virich/ vnd S. Affra in Augspurg ...« Lobt den gekreuzigten Christus als das Muster aller Vollkommenheit, desgleichen den Stadtpatron Ulrich, der ihm in allem nachgefolgt sei. »Weil dann dem nun also ist/ werd ich dises Büchlein von den siben Worten/ so Christus am Creutz geredt/ vn von dem Hochehrwürdigen Herrn Roberto Bellarmino, der Römischen Kirchen Cardinal in Latein beschriben/ vnd an jetzo von einem Edlen Gottseligen 136
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Herren ins Teutsch gebracht/ niemand billicher dediciren vnd zuschreiben/ als E. Gnaden ...« DV: 1617-1658 [Benzing, Augsburg Nr. 37, S. 21-22].- H. ist 1597-1654 Drucker in München; eine Verlegertätigkeit ist bei Benzing nicht nachgewiesen [Benzing, München Nr. 4, S. 335-336]. FA: Magdeburg u. Helmstedt: J. u. F. Lüderwald, 1676 [>Geistreiche Andachten über die sieben Worte Christi am Kreutz, ins Teutsche übersetzet^ NUC; Wolfenbüttel, HAB C 49.12° Heimst.; QuN 879(4), 119 S., 24 Kap. (*), eigenständige Übers. (?)].- Mod. Übers.: Augsburg-Wien, MechitaristenCongreg. Buchh., 1837 [Die Sieben Worte Jesu Christi am Kreuze. In zwei Büchern abgehandelt von Kardinal Robert Bellarmin, aus der Gesellschaft Jesu. Aus dem Lateinischen übersetzt von einem Priester der Diözese Augsburg]; Augsburg: Verlag der K. Kollmann'schen Buchh.; zugleich Wien: G. Gerold, den pp. Mechitaristen; Luzern: Gebrüder Räber, 1838. Bibl.: Georgi I, S. 121 [Ausg. 1676]; Sommervogel 2,1241-1242 Nr. 38; Bircher, DDB C 1314; BSB-AK 1501-1840 4,37 In: München, BSB Asc.458 (*); ÜB 8° Asc.2514 Deskript.: Aszetik; Ars moriendi; aus dem Lateinischen [0115] Bellarmino, Roberto SJ HI (1542-1621): Dichiarazione più copiosa della dottrina cristiana. [o.O.]: [o.Dr.], [1598].Außführli= \\che Erklärung Christ = \\licher Catholischer Lehr. || Erstlichen durch den II Hochwürdigisten der Rom. || Kirchen/ Cardinalem Robertum || Bellarminum, Societatis Iesu Theo-\\logum in Welscher sprach|| beschriben.\\ An jetzo aber trewlich ver =\\teutscht worden. \\ (*) || Gedruckt zu Augspurg/bey Christoff Mang/1607. ||. Augsburg: Christoph Mang, [in Verl. Georg Willer d.J. (?)], 1607.- 12°, [11] BL, 328 S.Ü: [Kiening, Matthäus (?)] Komm.: OT: It., danach die lat. Übers.: >Christianae doctrinae copiosa explication »La l rc édition doit être de 1598, car Clément VIII approuva, le 15 juillet de cette année, cet ouvrage qui a eu un grand nombre d'éditions et de traductions.- >M. Guadagnini dans son examen de ce Catéchisme (Pavie, 1768, 8°), prouve que nous ne l'avons pas tel qu'il est sorti de la plume de son auteur: chose aisée à vérifier par l'exemplaire manuscrit qui se trouve aux Archives Impériales et qui nous paraît être l'autographe< (Biograph, univers.). Ce Catéchisme fut supprimé à Vienne en 1775, par ordre de l'impératrice, comme contenant des maximes contraires aux droits de la puissance temporelle« [Sommervogel 2,1182].- Erste nachweisbare Ausg.: >Dichiaratione più copiosa della Dottrina Christiana: composta per ordine di Clemente Vili dal Cardinal Roberto Bellarmino< (In Roma, Luigi Zannetti, 1603). ÜT: In der gegenwärtigen Zeit sei ein Katechismus für die Jugend besonders wichtig, die leicht auf eine falsche Bahn geraten könnte. »Solches dann zuuerhüten/ seynd bißhero inn wenig Jaren vil vnderschiedliche Catecheses 137
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schier inn allerley Sprachen an tag geben worden/ vnder welchen auch diser Catechismus billich zu rechnen/ den der Hochwürdigiste vnd hocherleuchte Robertus Bellarminus ... newlich inn Welscher sprach beschriben hat. Vnnd weil die göttliche Geheymnussen deß wahren Catholischen Glaubens darinnen nit alleyn gar kurtz vnnd deutlich/ sondern auch mit schönen Exemplen vnd Gleichnussen/ für die Eynfältigen erklärt werden/ ist von etlichen Hochuerständigen nit für vnthunlich gehalten worden/ solchen inn vnser Teutsch zuuersetzen/ vnnd der lieben Catholischen Jugendt/ vnd andern Eynfältigen Christen zu dedicieren ...« - Katechismus in Frage u. Antwort zwischen D. u. M. (Discipulus u. Meister oder Magister ?). DV: Über Mang vgl. Benzing, Augsburg Nr. 33, S. 21.- W. verlegt nach dem Tod seines Vaters Georg W. d.Ä. 1592 zunächst mit seinem Bruder, dann bis 1631 alleine [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1301]. FA: Augsburg: Christoff Mang, 1609; Köln: Konrad Büttgen, 1616 [Catechismus: Das ist außführliche Erklärung christlicher catholischer Lehr. Erstlich durch Robertum Bellarminum in ital. Sprach beschrieben. Jetzo aber durch ein andechtige der Carmeliten Discalceaten Ordens Person in teutsche Sprach ubers.]; Augsburg: Veith, 1737.- Moderne Ausg.: Breslau: Goerlich u. Coch, 1873 [Des Ehrw. Kard. Rob. Bellarmin kleiner Katechismus. Verfaßt im Auftrage Sr. Heiligkeit Papst Clement VIII. Deutscher Text mit katechetischkritischem Kommentar und einem Vorbericht über die Katechismusfrage auf dem Vatic. Conc. Von Dr. Krawitzky, Subregens des Klerikal-Seminars und Privat-Docent an der Universität Breslau]. Bibl.: Draut (1611), S. 278; Sommervogel 2,1188; BSB-AK 1501-1840 4,37 In: Freiburg, UB O 631,k [Ausg. 1616]; München, BSB Catech.25 (*) u. 26; Stuttgart, WLB Theol.oct. 1339 [Ausg. 1609] (*); Wien, ÖNB 21.H.44 Deskript.: Katechetik; Dogmatik; aus dem Italienischen [0116]
Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): Illustrissimi et Reverendissimi D. Roberti Bellannini S.R.E. Cardinalis, Conciones habitce Lovanii ante annos circiter quadraginta. Nunc Consensu Auctoris publicatce. Colonice Agrippince apud Joannem Crithium, anno M.DC.XV. Köln: In Verl. Johann Crith, 1615.Postill/\\ Oder || A Vßlegung mehrentheyls || Episteln vnd Evangelien/ so auff Son = vnd Feyerta= ||gen in der Christlichen Catholischen Kirchen gepre=\\digt werden. || Neben andern dieser Zeit sehr nützlichen Predigen/ von || den vier letzten Dingen deß Menschen/ vom Creutz vnd Trübsal/ von || rechten Kennzeichen deß wahren Catholischen Glaubens: Jtem/ Super Mis- ||st« est, vnd vber den Neunzigsten Psalmen || Dauids. || Alle für etlichen Jahren gehalten zu Löwen/ von dem || Hochwördigsten Herrn/ Herrn || ROBERTO BELLARMINO, \\ der H. Römischen Kirchen Cardinaln/ etc. || Jetzo GOtt dem Allmächtigsten zu Ehren/ seiner Kirchen zu Nutz/\\ Teutscher Nation/ und allen Pfarherrn zum besten/ durch den Ehrw. || M. PHJLIPPVM KISSING Bingensem Sacellanum || zu Vrsel/ auß dem Latein in Teutsch versetzt/ vnd || in Druck ausgeben. || (m) || Gedruckt zu Cöln/ durch Ioannem Crithium, vor|| Sant Paulus im Hanen. || (Linie) || Jm 138
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Roberto SJ HI
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Jahr M.DC.XVI.\\. Köln: Johannes Crith, 1616.- 4°, 600 S„ 16 Bl.Ü: Kissing, Philipp (16./17. Jh.) Komm.: OT: B. war mit dieser Ausg. seiner Predigten nicht zufrieden (>Epistolae familiares< 63, 94, 118, 185).- Nach Abschluß seines Theologiestudiums in Padua kam er 1570 nach Löwen, wo er bis 1576 als Prof. Theologie lehrte u. wichtige Arbeiten über den Freien Willen, die Gnadenwahl u. die Prädestination verfaßte. ÜT: »Dem Ehrwürdigen vnd Andächtigen Herrn PETRO RODENKIRCHEN, Abbten deß berühmbten Gotteshauß vnser L. Frawen/ Cistercienser Ordens zum Aldenberg ... Geben Cölln im Jahr sechszehenhundert sechszehen/ den 18. Martij ...« [Bl. ):(2a-3a]: Es würden gegenwärtig derart viel ketzerische Predigten gedruckt, daß das vorliegende Werk durchaus eine wohlwollende Aufnahme verdiene. »Demnach nun im nechst verlauffnen Jahr/ ich diese dermassen nützliche auch weniger nicht nach Gelegenheit gegenwertiger Zeit nothwendige Predigen/ zur Ehren Gottes vnd Aufferbawung Christlicher Catholischer Kirchen/ auff Gutachten vnd sonderlichen Wolgefallen vieler Gelehrten mit außdrucklicher hochgedachtes Herrn Auctoris Bewilligung zu Latein in Druck geben: Jst folgends vor Raht= vnnd Heylsam erachtet/ daß selbige dem einfaltigen vnnd gemeinen Mann zum besten/ auch in teutsche Sprach transferirt wurden/ dieweil neben Außlegung etlicher Son= vnd Feyertäglichen Episteln vnnd Euangelien/ auch vom Creutz vnd Trübsal/ von den vier letzten dingen deß Menschen/ von rechten Kennzeichen deß wahren Catholischen Glaubens/ vnnd anderen dieser zeit nützlichen Puncten schöne Predigen dabey zufinden«. Ü: Pfarrer in Bingen u. Rydderach (?), übers, auch Francisco de Ribera u. Alonso Rodriguez aus dem Span. [>Das Leben der Seligsten Mutter Theresae de Jesv ...< (Köln: Konrad Büttgen, 1621) bzw. >Vbungen Christlicher Tugendten und Geistlicher Vollkommenheit.. .< (Mainz: Johann Kinckius 1629)] u. wird im letzten Fall »Pfarrherr zu Rydderach« genannt [Schneider (1898), S. 42-44; 69-70], DV: Von 1606-1621 als Verleger u., entgegen Benzing, auch als Drucker nachweisbar [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1117]. FA: Mod. Übers.: Augsburg: Doli, 1796 [Gründliche Beweise für die Wahrheit der katholischen und allein-seeligmachenden Religion in zwölf Reden]; Frankfurt a.M., 1830 [Zwölf Homelien aus dem Latein Roberti Bellarmini frei übers., u. für unsere Zeit bearbeitet von W. Frank], BibL: Sommervogel 2,1228-1229 Nr. 33 [sehr fehlerhaft!] In: Dillingen, StudB XIV 1218 ('micro) Deskript.: Homiletik; aus dem Lateinischen
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Bellarmino, Roberto SJ HI
[0117] Bellarmino, Roberto SJ HI (1542-1621): Ivdicivm Roberti Bellarmini Politiani, Societatis Iesu Theologi, de Libro, quem Lutherani vocant, Concordice. Ingolstadtii, Apud Davidum Sartorium. Anno MDLXXXV. Cum Gratia et Privilegio Cces. Maiest. [Teils.]. Ingolstadt: David Sartorius, 1585.Censurvnd Vrtheil/\\ Deß Ehrwirdi =gen Herren Roberti Bellarmini \\ Politiani, der Societet IESV Theolo = ||gen/ vber das Concordi Büch/1| wie es die Lutherischen || nennen. || Darinnen kürtzlich/ doch gründtlich/\\ außgeführt wird/ was von demselben zuhal=\\ten/ vnd waserley grobe vnd greiffliche Jrrthumb wi= || der die drey Symbola, das Apostolische/ Nicenische/ vnd Athanasische/ fiirnemblich aber wider die heilige || Geschrifft/ vnd deren gemeinen Verstandt/\\ sambt andern Vnwarheiten be = ||griffen sein. || Auß dem Latein trewlich ins Teutsch gebracht: || Durch || Hans Christoff Hüber/ sambt desselben an = ||gehenckter Vorred. || (Jes. 28 ... ) || Ingolstadt/ durch Dauid Sartorium/\\ Anno M.D.LXXXVI\\. Ingolstadt: David Sartorius, 1586.- 8°, [1] Bl„ 283,[1] S., H.Ü: Huber, Hans Christoph Komm.: OT: Das >Konkordienbuch< (1581) [Dresden: Mathes Stockei u. Gimel Bergen], eine Sammlung der luther. Bekenntnisschriften, ist aus der Konkordienformel (1577) hervorgegangen, zu der sich der Großteil der dt.-luther. Staatskirchen bekannte. Es handelt sich um einen Kompromiß der Gemäßigten, die auf diese Weise das zersplitterte luther. Lager vereinen wollten [Rachum, S. 267-268]. B. versucht vom Standpunkt der Gegenreformation aus eine Widerlegung. ÜT: Widerlegung von 67 Unwahrheiten: »Das vnlängst von den Lutheranern außgangen Concordi Büch/ begreifft meines Gedunckens inn sich dise drey Stuck/ als nemblich ausser der gemeinen bekannten Lutherischen Jrrthumb ein thümbsichtigen/ vppigen/ vnd vermäßnen Hochmüt/ grobe vnnd greifliche Ketzerey/ wider das Apostolische Symbolum, vnnd vnzeliche/ wissentliche vnnd wider sich selbst streitende Lugen/ von wellichen allen ordenlich nacheinander soll gehandlet werden« (S. 36).- Langes Vorwort Hubers (S. 1-35). Ü: Priester u. Übers., Daten fehlen [DBInd 82,20], DV: 1571-1596 [Benzing, Ingolstadt Nr. 7, S. 214-215]. Bibl.: Sommervogel 2,1155 Nr. 7; Index Aureliensis 115.970; VD 16 B 1622 In: Augsburg, UB XIII.5.8°.224 (•); München, BSB Polem.218; Wien, ÖNB 13.M.11 Deskript.: Gegenreformation; aus dem Lateinischen [0118]
Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): Ivdicivm Roberti Bellarmini Politiani... [Teils.]. Ingolstadt: David Sartorius, 1585.Endeckung [sic]\\ DEr grossen Thor=\\heit/ abschewlichen Irrthumben/ vnnd|| greifflichen Lugen/so in dem Schmidelinischen || zusamen geschwaisten Concor140
Bellarmino, Roberto SJ HI
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di= \\buch begriffen. || Anfängklich durch Herrn Robertum Bei- \\larminwn kurtz vnd Summarischer weiß || in Latein beschriben: || Jetzt aber allen Liebhabern der Warheit zu gutem || von newem paraphrastice verteutscht/ vnd|| vmb vil gemehrt/\\ Durch || Petrum Hansonium Saxonem. || Auff Schmähen/ Lugen/ vnd Jrrthumb/\\ Gegründet ist das Lutherthumb.\\ (m) || |[ Gedruckt zu Ingolstadt/ durch || DAVID SARTORIVM. || Anno M.D.LXXXVI. ||. Ingolstadt: David Sartorius, 1586.- 4°, [3] Bl., 264 S., D . Ü: H a n s o n (Hansen), Petrus SJ Komm.: ÜT: »Vorred zum güthertzigen Leser ... Dieweil dann solcher boßhafftigen Verführung vnd Betrugs ein recht lebendig Exempel in dem Concord i b ü c h / so nechst verflossens 81. Jahrs mit grossem Jubel vnd Feldgeschray/ eines gantzen Regiments Predicanten vnnd Nachbenanten vber acht tausent starck in Druck außgangen/ zubefinden ist/ dessen Thorheit/ Jrrthumb vnd Lugen hieuor der Ehrwürdig/ Hochgelehrt Herr Robertus Bellarminus der Societet IESV Theologus, zü R o m in Lateinischer Sprach zusammen bracht vnnd entdeckt h a t / So aber vil mehr den Teutschen/ als Welschen vnd Lateinern zuwissen nötig/ Also ist mehrer theils auß demselben Büch diser Summarischer Extract/ darinn allein 14. vanitates/ sechs newer Ketzerischer J r r t h u m b / wider den Apostolischen G l a u b e n / vnd ein hundert L u g e n / deß bemelten Concordibüchs auffs kürtzt erzehlet w e r d e n / in Teutscher Sprach vbersetzet/ vnnd zu dem End in Druck gegeben w o r d e n / daß sich menigklich vor o b b e r i e r t e r / vnnd aller anderer diser zeit entstandener jrriger vnd lugenhafftiger Propheten (Sie haben gleich namen wie sie wollen) verführischem Geschray vnd Wegweiß wisse zu hüten ...« Die Übers, von H a n s Christoph Huber wurde im gleichen Jahr beim gleichen Verleger gedruckt (s. dort). Vgl. auch die Widerlegung: A b f e r t i g u n g und warhafftige grundtliche Widerlegung zweier Iesuitischen schmachlichen Lästerschriften, ... Eines durch Robertum Bellarminum, under dem Tittel: Judicium de libro, quem Lutherani vocant Concordiae. Das ander durch P e t r u m Hansonium, des Tittel: Entdeckung der grossen Thorheit ... des Lutherischen Concordibüchs. Z u Warnung aller frommen christlichen H e r t zen im Teutschland gestellt durch die wuertembergische Theologen< (Tübingen: G. Gruppenbach, 1587) [Index Aureliensis 115.980; Schottenloher 39229; Sommervogel 1,1155, Nr. 7]. Ü: Nicht weiter identifiziert. DV: 1571-1596 [Benzing, Ingolstadt Nr. 7, S. 214-215], Bibl.: Index Aureliensis 115.969; Stalla (1977), S. 454 Nr. 1543; V D 16 B 1623 In: München, BSB 4° Polem.342 (*); Stuttgart, WLB Theol.qt.652 (*); Wien, Ö N B 12.H.20 Deskript.: Gegenreformation; aus dem Lateinischen
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Bellarmino, Roberto SJ HI
[0119] Bellarmino, Roberto SJ HI (1542-1621): Risposta del Card. Bellarmino a due libretti; uno de'quali s'intitola: Risposta d'un Dottore di Teologia ad una Lettera scrittagli da un reverendo suo amico sopra il Breve di Censure della Santità di Paolo V. publicate contra li Signori Venezziani, e l'altro Trattato e resoluzione sopra la validità delle scomuniche di Gio. Gersone Teologo e Cancellier Parisino tradotto dalla lingua latina nella volgare con ogni fedeltà in opusculi due. In Roma, appresso Guglielmo Facciotto, M.DC.VI. Roma: Guglielmo Faccioni, 1606.Wolgegründte Verantwortung\\ Deß Hochwürdigisten || Fürsten vnd Herrn/ Herrn Roberti Bellar-\\mini, der H. Römischen Kirchen Cardinalen/ etc. || zwayer schreiben/ so wider Paulum V. under volgenden Titteln auß = ||gesprengt worden. || Das Erste. || Antwort aines Doctors der H. Schrifft auffain/1| jhme durch einen gleicher massen der H. Schrifft Gelehrten/ seinem || gar vertrawten guten Freunde/ zugethanes Sendtschreiben/ vber der || Bäbstl: Hail: Paulsen deß Fünfften/ wider die Herrschafft || zu Venedig/ publicierten Bann. || Das ander Tractätlein:\\ Tractat vnd endlicher Beschluß/ ob deß Herrens Johan=\\sen Gersons/ der H. Schrifft Doctors vnd Cantzlers zu || Pariß excommunicationen gültig seyen. || Erstlich auß Lateinischer Sprach in die Jtalianisch/ vnd volgends || auß Jtalianischer in die Hochteutsch Sprach auff das getrewest || vnd fleissigst verdolmetscht: Durch || Albrechten Fürsten zu Herbsthaim Fürstl: Bay= || tischen Regiments Raht zu Landshut. || (m) || Cum licentia Superiorum. || Gedruckt zu München durch Nicolaum Henricum. || (Linie) || Jm Jahr 1607. ||. München: Nikolaus Heinrich, 1607.- 4°, 69 Bl.Ü: Fürst, Albrecht (1547-1629) Komm.: OT: Dillingen, StudB XVI 1277,3; Bigazzi Martini (1978) 1,254-257 (19 Ausg.).- Auch lat.: >Responsio ad librum inscriptum, triplici modo, triplex cuneus. Sive apologia pro iuramento fidelitatis: adversus duo brevia Papae Pauli V. ...< (Coloniae Agrippinae: Hemmerden, 1610).- Die lat. Fassung stammt von P.J. Busée SJ (nicht identifiziert).- Es handelt sich um B.s Stellungnahmen im Interdiktionsstreit (s. Sarpi, Paolo).- Die widerlegten Werke sind: >Risposta d'vn dottore in theologia ad vna lettera scrittagli da vn Reverendo suo amico, Sopra il Breue di Censure dalla Santità di Papa Paolo V. publicate contro li Signori Venetiani, Et sopra la nullità di dette Censure, cauata dalla Sacra Scrittura, dalli Santi Padri, et da altri Cattolici Doctori< [o.O., o.J.], dessen Verfasser J. Marsilio ist, bzw. >Trattato et resolvtione Sopra la validità delle scommuniche di Gio. Gersone Theologo, et Cancelliero Parisino, cognominato il Dottore Christianissimo. Tradotto dalla lingua Latina nella volgare con ogni fedeltà In Opusculi due< [o.O., o.J.]. Bei dieser Schrift Gersons handelt es sich wohl um >De modo excommunicationum et irregularitatum< [GW 10713-10717], Ü: F. (auch: Fyrst; Albert F.), gab 1589 eine Übers, von G. Conestagio (s. dort) u. 1593 einen >Agon gloriosus beatae Virginis et Martyris Cath. Aegyptiacae, Carmine heroico scriptus< heraus [DBInd 359,2], Über seine Beamtentätigkeit vgl. Ferchl, Behörden, S. 443. 142
Bellannino, Roberto SJ Hl
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DV: 1597-1654 [Benzing, München Nr. 4, S. 335]. FA: München: Willer, 1607. Bibl.: Sommervogel 2,1208-1209 Nr. 22 In: Dillingen, StudB XVII 1716,1 (*micro); Wien, ÖNB 14.G.20 Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Politik; Papsttum; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0120] Bellarmino, Roberto SJ Hl (1542-1621): Tractatus de Potestate Summi Pontificis in rebus temporalibus. Adversus Gulielmum Barclaium. Auetore Roberto S.R.E. Card. Bellarmino. Romce, Ex Typographia Bartholomœi Zannetti, MDCX. Superiorum Permissu. Roma: Bartolomeo Zanetti, 1610.[Übersetzungstitel nicht identifiziert], Würzburg: [Fleischmann-Schwindtlauf (?)], 1611.Ü: anonym Komm.: OT: William Barclays Werk, gegen das sich Bellarmin wendet, lautet: >De Potestate Papas, an et quatenus in Reges et Principes seculares jus et Imperium habeat< (Londini, 1609).- Bellarmin benutzte die Ausg. Pont-àMousson (Mussiponti): François Dubois et François Garnich, 1609.- Der Schotte Barclay (1546-1608) hatte in Aberdeen stud. u. wanderte 1573 nach Frankreich aus, wo er in Paris als Prof. der Rechte lehrte. Obwohl strenggläubiger Katholik, sprach er dem Papst in >De regno et regali potestate< (Titel variiert in den einzelnen Ausg.) die Vorherrschaft über die Könige ab [Rachum, S. 41].- B.s Lehre vom Verhältnis von Kirche u. Staat wurde nach anfänglichem Widerstand für die Kurie bis heute maßgebend. Nach ihm ist der Papst der gesamten Kirche als ihr Hüter u. Oberhaupt unmittelbar von Gott selbst eingesetzt (»Summus pontifex simpliciter et absolute est supra ecclesiam universam et supra concilium generale, ita ut nullum in terris se iudicium agnoscat«). Die Bischöfe erhalten daher vom Papst, nicht von Christus, ihre Jurisdiktion. In Fragen des Glaubens u. der Moral hat er allein die endgültige Entscheidung. Diese ist unfehlbar u. irrtumsfrei, soweit sie von ihm als Papst u. nicht als »doctor privatus« ergeht. Er kann von keiner Macht auf Erden gerichtet werden, es sei denn, daß er sich zu offener Häresie bekenne. In diesem Fall stellt er sich außerhalb der Kirche u. kann von der Kirche abgesetzt werden. Über die Regierungsform entscheidet die Zweckmäßigkeit; als zweckmäßigste dünkt B. die Monarchie als Mischung aus Aristokratie u. Demokratie. Den christlichen Fürsten gegenüber hat der Papst zwar keine weltliche, jedoch eine indirekte Macht, da er für ihr Seelenheil verantwortlich ist (»Asserimus, pontificem ut pontificem, etsi non habeat ullam meram temporalem potestatem, tarnen habere in ordine ad bonum spirituale summam potestatem disponendi de temporalibus rebus omnium Christianorum«), B.s Theorie soll zwischen den Extrempositionen vermitteln, denen zufolge der Papst die absolute Herrschaft über den Erdkreis bzw. überhaupt keine weltliche Gewalt habe [Frischeisen-Köhler/Moog (1963), S. 69-70], Differenzierte Darstellung u. Kritik bei Krebs (1890), S. 152-155. 143
[0121]
Bellori, Giovanni Pietro
DV: Schw. (auch: Schindtlauff) war Faktor bei Georg Fleischmann, dessen Witwe er 1609 heiratete. Er gab das Geschäft 1617 an seinen Stiefsohn ab. Wenn Sommervogels Angaben stimmen, kommt kein anderer Drucker in Frage [Benzing, Würzburg Nr. 11, S. 515]. FA: München: Joseph Aloys Grätz, 1768 [Robert Bellarmins der heil, römisch. Kirche Cardinais Abhandlung von der Macht des Papstes in zeitlichen Dingen] (München, BSB 4° J.can.p.113 u.ö.). Bibl.: Sommervogel 2,1216 Nr. 28 In: Kein Nachweis Deskript.: Papsttum; Dogmatik; Kirchenrecht; aus dem Lateinischen [0121] Bellori, Giovanni Pietro (1613-1696); [Bartoli, Pietro Santi (1635-1700); Testelin, Henri (1616-1695)]: Admiranda romanarum antiquitatum ac veteris sculpturae vestigia, a P. Sante Bartolo delineata et incisa notis J.P. Bellorìi illustrata. Roma: [o.Dr.], [o.J. ( = ca. 1692)].Übrig gebliebene Merckzeichen von den römischen Antiquitäten und der BildHauer-Kunst der Alten in Basso-relievo, nach den marmolsteinern Originalien, so zu Rom in den Triumphbögen und altverfallenen Gebäuen, ingleichen im Capitolio, Palatien und Lustgärten groser [sie] Herren anzutreffen sind und viel herrliche zur Erläuterung der röm: Historie, wie auch der Sitten und Gebräuche der Alten gehörige Sachen vor Augen stellen, nach ihrer eigentlichen Vollkommenheit in LXXX grossen Figuren abgezeichnet von Petro Sancto Bartolo, und mit nützlichen Anweisungen erkläret von Io. Petro Bellorio. Diesen sind beygefüget: Anmerckungen der fürtrefflichsten Mahlern unserer Zeit von der Mahlerey, zusammen getragen und in VI.Tabellen von der Delineation, Proportion, Expression, Liecht und Schatten, Ordinanz, zu Gebrauch der Farben gebracht von Henrico Testelino ... Welche stattliche, auss dem italien: und französi: Exemplarien in das Teutsche übersetzte Monumenten, der alt römischen Herrlichkeit dem Studio der Antiquitäten ... verlegt und herausgeben Johann Jacob von Sandrart. Nürnberg 1692. Nürnberg: In Verl. Johann Jakob v. Sandrart, 1692.- 2°, 8, 20 S., 136 Bl.Ü: anonym Komm.: A: B., Schüler u. nicht Neffe von F. Angeloni, ist einer der bedeutendsten Kunstgelehrten, Theoretiker u. Vf. von Künstlerbiographien seiner Zeit [Germann (1980), S. 169-173; DBI 7,781-789 (K. Donahue); Kruft (1985), S. 113-114], OT: GK 12.3466.- B. wurde am 31.5.1670 von Klemens X. zum »Commissario delle antichità di Roma« ernannt u. übte dieses Amt de facto auch noch unter Alexander VII. aus. Er wurde bei seiner Inventarisierung von dem Maler Pietro Sante Bartolo (1635-1700) unterstützt, der die Monumente abzeichnete [DBI 6,586-588 (Alfr. Petrucci)]. Lange vor Giovanni Battista Piranesis >Vedute di Roma< (1756) erfreuten sich die römischen Stadtansichten nicht nur bei Archäologen, Historikern u. Kunstwissenschaftlern großen Interesses, sondern bei allen Italienreisenden.- Henri Testelin d.J. ist zu144
Benaglia, Giovanni
[0122]
sammen mit seinem Bruder Louis Mitbegründer, Mitglied u. Sekretär der »Académie Royale« (1648). Als Protestant mußte er Frankreich 1681 verlassen, kurz nachdem er (1680) seine >Sentiments des plus habiles peintres ... mis en tables de préceptes< vorgelegt hatte, in denen er die Ideen Le Bruns resümiert. DV: S. (1655-1697) ist der Sohn des bekannteren Nürnberger Stichverlegers u. Kunsthändlers Jakob v. Sandrart u. war von 1681-87 tätig. Er könnte selber der Übers, sein [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1253]. FA: [Nürnberg, 1699]: Petr. Sanct. Bartoli Römische Antiquitäten, in Bassorilievo und Henr. Testelini Anmerckungen von der mahlerey [GK 12.3469]. Bibl.: Graesse 1,330 [mit falschem Datum 1642]; GK 12.3468; NUC In: Berlin, SB 2° Nw 4442 [14 weitere Nachweise] Deskript.: Architekturtheorie; Architekturgeschichte; aus dem Lateinischen [0122] Benaglia, Giovanni (17. Jh.): Relatione del viaggio fatto a Constantinopoli e ritorno in Germania del Conte Alberto Caprara, gentilhuomo della Camera dell'Imperatore, e da esso mandato corne internuntio straordinario e plenipotentiario per trattare la continuatione della tregua, descritta da Giovanni Benaglia ... - In Roma, per Dom. Ant. Ercole, si vendano in Piazza Madama, in bottega di Francesco Leone. Roma: Domenico Antonio Ercole, 1684.Außfuhrliche \\ Reiß=Beschreibung/\\ Von || Wien nach Constantinopel/ und\\ wieder zurück in Teutschland/ auch\\ was sich Merckwürdiges dabey || zugetragen.-|| Deß || Hoch=Gebohmen Grafen || und Herrn/1| Herrn Albrecht \\ Caprara/ etc. etc. || Welches Er als || Ihro Römisch =Keyserl. Maj. || Extraordinari-Gesandter und || Gevollmächtigter/\\ Den || Stillstand mit der Ottomannis Pforten || zu verlängern/ verrichtet. || Beschrieben vorc|| JOHANNE BENAGLIA, Gesandtschaffts= || SECRETARIO. || Anjetzo auf vielfaltiges Begehren/ auß dem Italiani= \\schen/getreulich in die Hoch = Teutsche Sprache übersetzt. || Franckfurt/ zu finden bey Matth. Wagnern/ A. 1687\\. Frankfurt a.M.-Ulm: Matthäus Wagner, 1687.- 8°, 174 S., TK.Ü: anonym Komm.: A: Diplomat u. Reisender aus Mailand; genaue Daten sind nicht überliefert. Er trat in den Dienst des Hauses Habsburg u. begleitete den Gf. Caprara als »segretario della cifra« auf dessen Botschaftsreise zur Hohen Pforte, um im Auftrag Leopolds I. den auslaufenden Waffenstillstand zu verlängern [Amat di S. Filippo (1875), S. 227-28; GDE 2,877-878; IBN 15,5314], Über Caprara vgl. DBI 19,165-168. OT: Michel II, S. 36 Nr. 1-5; 3. Ausg. Venedig: Stefano Curti, 1685 bei Apponyi 2, S. 227 Nr. 1175; NUC. ÜT: Übers, beginnt »medias in res«. Sehr genauer u. lebhafter Bericht. DV: W„ (1648-1694), heiratete 1648 die Tochter des Ulmer Buchbinders Christian Lommer u. druckte somit in beiden Städten. Die Wwe führte die Druckerei mit Unterstützung des Faktors Demmel aus Annaberg bis nach 1700 weiter, als sie der Sohn Christian Ulrich W. übernehmen konnte [Ben145
[0123]
Benzoni, Girolamo
zing, Ulm Nr. 17, S. 472; Elmar Schmitt, Die Drucke der Wagnerschen Buchdruckerei in Ulm 1677-1804. Bd. I: Bibliographie der Drucke, Konstanz 1984, S. 97 Nr. 53], Bibl.: Georgi I, S. 123; Bircher, DDB B 124-125; BSB-AK 1501-1840 4,72; NUC In: Wolfenbüttel, HAB Lo 2594:4(2); Gv 997 (*) Deskript.: Reiseliteratur; Turcica; aus dem Italienischen [0123] Benzoni, Girolamo (1519 - n. 1572): Novae Novi Orbis Historiae, Id Est, Rerum ab Hispanis in India Occidentali hactenus gestarum, & acerbo illorum in eas gentes dominatu, Libri Tres, Urbani Calvetonis opera industriaque ex Italicis Hieronymi Benzonis Mediolanesis, qui eas terras XIIII. annorum peregrinatione obijt, commentarijs descrìpti, Latini facti, ac perpetuis notis argumentis & locupleti memorabilium rerum accessione, illustrati. His ab eodem adiuncta est, De Gallorum in Floridam expeditione, & insigni Hispanorum in eos saeuitiae exemplo, Breuis Historia. Apud Evstachivm Vignon M.D.LXXVIII. [Genf]: Eustache Vignon, 1578.DER|| Newenn|| Weldt vnd Jn = \\dianischen Königreichs/newe vnnd|| wahrhafte Historie/von allen Geschichten/ Handlungen/^ Thaten/ Strengem vnnd Ernstlichem Regiment der Spanier gegen den || Indianern/ vngläublichen grossen Gut von Goldt/ Sylber/ Edelgestein/\\ Peerlin/ Schmaragdt/ vnnd andern Reichtumb/ so die Spanier darinn erobert: sambt von den || sorglichen Schiffarthen/ Kriegen/ Schlachten vnnd Streit/ Eroberung vnd verher= ||gung vieler Prouintz\\ Landtschafften/ vnd Königreich/ so sich bey || vnser Gedächtnuß haben darinn verloffen || vnd zugetragen. || Deßgleichen/1| Von der Indianer wunderbarlichen Sitten/ Statuten/ Glauben/1| Religion/ Gottesdienst/ Ceremonien/ Gebrauch/1| in Essen vnd Trin=\\cken/Kleidung/Handthierung vnnd Gewerbschafft/&c. Jtem von jhrer Eygenschafft/\\ Natur/ seltzamen Gewächß der Früchten/ Bäwmen/Metallen/ Specerey vnd andere || vnbekandtliche Ding mehr/ so von jhnen in vnsere landt = \\ schafft geführt werden. \\ Erstlich/1| Durch Hieronymum Bentzon von Meyland in Welscher Spraach || wahrhafftig beschrieben vnnd selbs persönlich in XIIII/ Jaren durchwanderet. || Vorhin nie in Teutscher Spraach deßgleichen gesehen: Erst jetzt mit sonderem Fleiß || allen Regenten vnd Oberherm/ sambt liebhabem der Historien || zu nutz auß dem Latein in das Teutsch gebracht. || Durch/\\ Nicolaum Höniger von Königshofen an der Tauber. || Getruckt zu Basel/ durch Sebastian || Henricpetri. || (Getruckt/\\ Zu Basel/durch Sebastian Henricpetri/ im || jhar nach vnser Erlösung vnd Selig = || machung Jesu Christi/\\ M.D.LXXIX.) ||. Basel: Sebastian Henricpetri, 1579.- 2°, [4] Bl„ ccxix, [1] S., D.Ü: Höniger (Honiger), Nikolaus (16. Jh.) Komm.: A: It. Reisender u. Historiker, Sohn eines Mailänder Kaufmanns, lernte auf Geschäftsreisen Dtl. u. Spanien kennen, schloß sich 1541/42 span. Entdeckungsfahrten in die Neue Welt an u. kehrte 1556 nach Spanien zurück. Seine >Historia< trägt stark autobiographische Züge [DBI 8,732-733 (A. Lo146
Benzoni, Girolamo
[0123]
dazzi); Rachum, S. 50]. OT: Moeckli (1966), S. 91.- It. Original: >La Historia Del Mondo Nvovo Di M. Girolamo Benzoni Milanese. La Qval Tratta Dell'Isole, & Mari nuouamente ritrouati, & delle nuoue Città da lui proprio vedute, per acqua & per terra in quattordeci anni. Con Priuilegio della Illustrissima Signoria di venetia, Per anni XX< (In Venetia, Appresso Francesco Rampazetto MDLXV) [Amat di S. Filippo (1875), S. 157-159].- Alle dt. Übers, gehen von der lat. Übers. Chauvetons (Calvetos) [s.u.] aus.- B. hatte seine Reise 1541/42 begonnen u. besaß ein offenes Auge für die Schwächen der span. Kolonisation. Er besuchte Peru u. die westindischen Inseln. Wiederholt kommt er auch auf die Missionstätigkeit zu sprechen. Sein Urteil über Bartolomé de Las Casas (1484-1566), den Bf. v. Chapas u. Vf. der >Historia de las IndiasBrief discours et histoire d'un voyage de quelques François en FlorideIL GENSERICO. Melodrama Da Rappresentarsi nel Famoso Theatro Gio: e Paolo, L'Anno 1669. Consacrato all'Altezza serenissima di Madama Benedetta ... Duchessa di Bransvich [sic], e Luneburgo, &c.GensericusRaccolta di tutte le sentenze, detti e discorsi 162
Biondi, Gian Francesco
[0136]
morali, filosofici politici che si contengono ... [sc. in allen drei Romanen]Tutta l'Istoria di Eromena.< Daß B. wegen seiner Trilogie aus England ausgewiesen wurde, stimmt nicht, aber einem Zeitzeugen zufolge versetzten seine Romane die Leser in Raserei, »fecere impazzire più d'un ingegno«.- Die Zeitgenossen sahen in der Trilogie Schlüsselromane, die die Peripetien des unglücklichen böhmischen Winterkönigs Friedrichs V. (15961632) u. seiner Frau Elisabeth, der Tochter Jakobs I., mit nahezu quellenmäßiger Genauigkeit behandelten [Christiani Griphii >Apparatus sive dissertatio isagogica de scriptoribus historiarum saeculi XVII illustrantibus< (Lipsiae: Fritsch, 1710), S. 166], Der Roman spielt in Sardinien, hat jedoch mit der Realität nichts zu tun. Polimero, Fürst v. Mauretanien, kommt nach schwerem Streit mit seinem älteren Bruder Metanone zu Kg. Aruto v. Sardinien, der sich mit Kg. Epicamedo v. Korsika im Krieg befindet. Der Admiral v. Sassari hat den sardischen Königssohn Perosfilo aus Eifersucht getötet. Dies ist der Grund für den Krieg, da der Admiral auf Korsika Asyl gefunden hat. Im Zentrum des Geschehens steht jedoch Eromilia, die Verlobte des toten Perosfilo, die Polimero heiratet, bzw. die Liebesgeschichte von Kg. Metanone u. Eromena [Albertazzi (1891), S. 225-233; Albertazzi (1902), S. 88-89; Getto (1962), 177203; F. Croce, in: Cecchi-Sapegno (1967), S. 639-647], ÜT: Dt. Übers, des frühesten ital. höfisch-galanten Staatsromans in der Barclay-Nachfolge. Eine weitere dt. Übertragung von Hofmannswaldau erlebte keinen zeitgenössischen Druck u. ist nur im Ms. überliefert [Albertazzi (1902), S. 88].- Mit Vorrede von G.Ph. Harsdörffer sowie Widmungsgedichten von S. Birken, Harsdörffer, W.H. v. Hohberg, J.M. Moscherosch, Joh. Rist, Ferdinand d.Ä., R. v. Dietrichstein, Christoph Kulmer zum Rosenbühl und Hohenstein u.a. »Deß Spielenden Vorrede. Den Jnhalt/ und die Dolmetschung dieses ersten Theils der Eromena betreffend: Ein solches Meisterstuck hat alhier auch der Vnglückselige geleistet: an wenig Orten wird man vermercken/ das dieses Buch Jtalianisch gewesen/ und wer es nicht weiß/ wird urtheilen/ daß solches ursprünglich aus seiner wolgeschnittnen Feder geflossen. Damit aber die ungebundne Rede dem Leser nicht verdrüßlich falle/ sind solche Verse und Gedichte/ hin und wider/ wo es die Erzehlung leiden wollen/ von einem liebhaber der Poeterey/ eingefüget worden. Der Teutschliebende Leser/ geruhe solche rühmliche Bemühung mit danckbarer Gewogenheit zu erkennen/ und erwarte förderlichst auch die nachgehenden Theile ... Nicht zweifflend/ daß die Hochlöblichen Fruchtbringenden sich jederzeit/ ungesparten Fleisses/ bemühen werden/ alles/ was in andren Sprachen leßwürdig ist/ nach und nach zu dolmetschen/ und an das Liecht zu bringen«. Ü: Der aus B. vertriebene Stubenberg interessierte sich sehr für das Schicksal des Winterkönigs [Bircher (1968), S. 314-315; Dünnhaupt 3,1784; vgl. Assarino, >DemetrioHistoria della divisione del regno di Portogallo della corona di Castiglia. Scritta dal dottore Gio. Bat. Birago Avogaro ... novamente corretta, emendata & illustrata. Con l'aggionta di molte cose notabili dal molto R.do P. Maestro Fra Ferdinando Helevo dell'Ordine de' Predicatori. Con l'Appendice di una scrittura d'un ministro di Spagna< [Autori italiani del '600, Nr. 548; Beccaria (1968), S. XVI sagt: >Istoria della disunione del regno di Portogallo dalla corona di CastigliaEtliche Historien vnnd fabulen gantz lustig zu lesen ... züsammen getragen/ vnnd inn das Teütsche gebracht ...< (Augsburg: Heinrich Steiner, 1541) [Shaaber (1976), Nr. B 733].- Häuserbuch der Stadt München (1977) 5,42 nennt ihn 1551 jur. utr. lic., fürstl. Rat, verh. mit Felicitas. Die Ingolstädter Matrikel erwähnt 1514 einen Christoph Bruno de Lör als »famulus« v. Sigmundus Truchsess de Wetzhausen canonicus Bambergensis, doch ist es fraglich, ob Identität besteht, da dieser B. aus Lohr a.M. stammt [Matrikel 1,1, S. 374], DV: St. (auch: Stayner, Siliceus), von 1522-1548 in den Steuerlisten genannt, druckte Klassiker in deutscher Übers., Volksbücher (>Fortunatus, Melusine, MageloneRagguagli< u. Teofilo Folengos >BaldusRagguagliDeß Apolinis Neuer Probier-Ofen wie die bisherige Europaeische Kriegs-Consilia auf der Waag der Gerechtigkeit und Klugheit bestehen möchten/ Aus d. Parnasso hervorgegeben durch Trajanum Bocalini< (o.O., 1678 bzw. Nürnberg, 1678) [München, BSB 4° Eur.l015r u. 4° Eur.375,26; London, BL 8026. bbb. 35].- >Die wohl-gewehlte Wahl eines Königes unter den menschlichen Gliedern, welche auf dem Parnaß von denen Priestern der Natur preißlich erwogen u. von Apollo weißlich vollzogen worden, getreulich mitgetheilet von des Parnassus Secretario, Trajano Boccalini (1715) [Hayn-Gotendorf 1,490], Ü: M. (auch: Mackle) ist 1660-1667 als Übers, aus dem It. u. Franz. nachgewiesen u. übers. Boccaccios >Corbaccio< (s. dort) [Jöcher 3,16]. DV: 1652-1678 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1222], Bibl.: Stötzner (1899), S. 140 (gibt Werk als nicht gesichert an); Bircher, DDB B 883; BSB-AK 1501-1840 4,34; BM In: London, BL 8632.aa.9; Wolfenbüttel, HAB Lk 900 (»micro) Deskript.: Satire; politisch; aus dem Italienischen [0160] Boccone, Paolo SOCist, gen. Frate Silvio (1633-1703): Museo di piante rare della Sicilia, Malta, Corsica, Italia, Piemonte e Germania [Teils.]. Venezia: [o.Dr.], 1674.D. SYLVII BOCCONIS || Cistercienser Ordens. || Der Kays. Leopoldinischen Reichs = || ACADEMINATVRAZ CVRIOSORVM|| Mitgliedes und Groß =Hertzoglich || Toßkanischen BOTANICI. || Curiose || Anmerckungen || Uber || Ein un ander natürliche Dinge. || Aus seinem || noch nie im Druck gewesenen || MVSEO, EXPERIMENTALI-PHYSICO || zusammen gezogen || Und im Durchreisen durch Teutschland/|| zum Andencken Seiner in Teutscher Sprach || zum Druck hinterlassen. || (Linie) || Franckfurt und Leipzig/1| Jn Verlegung Michael Rohrlachs seel. Wittib || und Erben. 1697.\\ [Jena, Gedr. bei Paul Ehrich]. [Jena] (Frankfurt a.M.-Leipzig): Paul Ehrich, in Verl. Wwe Michael Rohrlach, 1697.- 4°, [9] Bl., 501[1] S., [1] Bl„ TK.Ü: anonym Komm.: A: Arzt u. Iatrochemiker aus Palermo, arbeitete in Messina am Botanischen Garten des röm. Arztes P. Castello, unternahm weite Reisen durch Sizilien u. Europa, trat 1682 in Florenz in den Cistercienserorden ein u. verbrachte die letzten Jahre im Konvent Santa Maria d'Altofonte in Parco [Ferchl-Mittenwald (1938), S. 52; DBI 11,98-99 (I. Sermonti Spada); DictCist 121-122], OT: Mira 2,111-112; Michel II, S. 229 Nr. 2 nennt nur >... con 1'Appendix ad libros de Plantis Andrea Caesalpini... - In Venetia, per Io. Baptista Zuccata, e si trova in botega di Giacomo Combi, libraro in Merzaria, & in casa del 191
[0161]
Bona, Giovanni SOCist Kd
dottor Io. Bohem, medico tedesco, ä Santa Marina in borgo all'Occx, vielleicht die Übers.-Vorlage.- Auch lat.: >Icones et Descriptiones rariorum plantarum Siciliae Melitae Galliae et Italiae< (Oxford, 1674).- B. beschreibt in Briefform 494 Pflanzen. ÜT: Widmung Bocconis dat. 15. Nov.1696 an Kaiser Leopold I., den Begründer der Akademie [Bl. )(3a-)(6b]: »Wenn sie aber denenjenigen/ so die verborgensten Heimligkeiten der Natur trachten auf das Taxat zubringen/ einen gnädigen Blick ertheilen/ so beklettern sie auf derer Schultern umb so viel ehe dieselbe/ umb so viel mächtiger der Vergessenheit gelehrte Federn widerstehen. Jch zinse anjetzt nur die nackte Keyme meiner Blut = sauern Arbeit/ nachdem gewiß die Ergründung Natürlicher Dinge in einem so tiefen Schachte/ als die Schätze Potosi, verborgen lieget. Es wird aber G O t t / der Vater der Natur/ Mir hoffentlich so viel Zeit meines Lebens noch vergönnen/ daß ich auch die Blüthe nebst der reiffen Frucht jhro Käyserl. Majestät werde aufopffern können/ weil/ ohne eitelen Ruhm/ es doch unmöglich ist/ daß so vieler Jahre Schweiß ein unglückseliges Unkraut und taube Nesseln betauen solte ...« Es folgen griech. u. Iat. Gedichte von Rosana Seichel, Melitensis Monacha, Gottfried Schultz, Acad. Adjunctus, u. Carolus Oehmb, Ejusdem Acad. Sirius II.- Die dt. Übers, enthält nur 24 Kap. über alle möglichen Gegenstände, nämlich Pflanzen, Tiere, Erdbeben, Eigenarten der Sizilianer etc. DV: E. aus Halle, war in Leipzig 1686 Geselle, ließ sich 1696 in Jena nieder, wo er 1723 starb [Benzing, Jena Nr. 31, S. 225].- R. (auch: Rolachius) aus Schönau b.Brieg, ist v. 1643-1695 nachweisbar, z.T. in Liegnitz. Das Geschäft besteht jedoch noch bis 1725 unter Leitung der Wwe u. der Erben [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1246], Bibl.: BiblMag Nr. 4834; BSB-AK 1501-1840 5,35; NUC; BM In: München, BSB H.nat.50 (»); H.med.128 Deskript.: Botanik; aus dem Italienischen [0161] Bona, Giovanni SOCist Kd (1609-1674): De discretione spirituum in vita spirituali deducendorum. Brüssel: [o.Dr.], 1671.JOHANNIS BONAE, || S.RE. || Tit. S. Bemardi ad Ther= ||wai Presbyteri Cardinalis, || Ordinis Cisterciensis\\ Unterscheidung || der\\ Geister. || Aus dem Lateinischen || übersetzt. || Cum Facultate Superiorum. || (Doppellinie) || Cölln/\\ verlegts Ignatius Müller/ bey || den Augustinern/\\ M.DCC.XIII. ||. Köln: In Verl. Ignaz Müller, 1713.- 8°, [5] Bl, 491 S.Ü: anonym Komm.: A: Stammte aus Mondovi in Piemont, wurde dort von den Jesuiten erzogen, trat aber 1625 in den Feuillantenorden ein (S. Maria de Pignerol). Stud. Theologie in Rom, 1636 Theologieprofessor; 1639 Abt von Mondovi, 1647 von Vico, 1651-64 Generalabt der it. Feuillanten, 1669 Kd, Freund u. Berater Alexanders VII, angesehener geistlicher Schriftsteller u. Liturgiespezialist, dessen Werke auch noch im 19. Jh. übers, wurden. Auch Klemens IX. 192
Bona, Giovanni SOCist Kd
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konsultierte ihn in schwierigen Fragen [LThK 2,579; DBI 11,442-445 (L. Creyssens); DHEG 9,706-708; DictCist 124-125; DictSpir 1,1762-1766]. OT: Geistliche Verhaltensregeln, die aus den Werken der großen Mystiker u. Seelenlehrer der Kirche gezogen sind. Eine franz. Übers, stammt von Guillaume Le Roye, Abt v. Haute-Fontaine, einem bekannten Jansenisten [DictSpir 1, col. 1765]. ÜT: Beginnt mit »Vorbericht An den Leser«, danach ausführliches Reg. der 20 Kap. Die Übers, sei notwendig, weil viele fälschlich behaupteten, den Geist der Wahrheit zu besitzen. DV: Nicht in Benzing u. Paisey (1988). Bibl.: Georgi I, S. 181; Bircher, DDB B 184 In: Wolfenbüttel, HAB Li 740 (*) Deskript.: Aszetik; Mystik; aus dem Lateinischen [0162] Bona, Giovanni SOCist Kd (1609-1674): Manuductio ad coelum continens medullam sanctorum Patrum et veterum philosophorum. Roma: Angelo Bernabò, 1658.Der\\ ANFANG || und die Lehr\\ deß wahren || Christlichen Lebens/1| Schriftlich verfast und\\ hinderlassen\\ Von dem Ehrwürdigsten Herrn|| H. JOHANNE BONA, II der H. Römischen Kirchen Cardinal || S. Bernardi Cistercienser=Ordens. II Nach dem zu Rom und auch zu || Cölln in Latein getruckten Exem = II piar jetzt treulich verteutscht || von || A. V.P. ACHILLEO STEINECKAM?|| deß Mindern Ordens deren Capuci=\\nern Prediger/ und Jubilario|| Sacerdote. || Mit Venvilligung seiner Oberen. || Cum Grat. & PriviL S. Caes. Maj. || Mayntz || Jn Verlegung Johann Peter Zubrodts. || (Linie) || Anno M.DC.LXXVII. II. Mainz: In Verl. Johann Peter Zubrodt, 1677.- 8°, [8] BL, 373 S., [5] Bl.Ü: Steineck, Achilles OFMCap (ca. 1600 - n. 1677) Komm.: OT: N U G - Zwei Teile zu je 50 Kap. Kurze Darlegung der Kontemplation u. praktischer Leitfaden der »via mystica«. Zweite Schrift B.s, die ihm die Sympathie Papst Alexanders VII. (Fabio Chigi) eintrug. Zu Lebzeiten des Autors erschienen mindestens 17 Ausg. »C'est un traité méthodique, un peu serré, mais d'une solidité à toute épreuve. Après deux chapitres préliminaires sur la fin dernière de l'homme (ch. 1), sur la nécessité d'un directeur et les qualités qu'il doit posséder (ch. 2), l'auteur s'étend sur les trois voies. La voie purgative (ch. 3-18) comprend, avec un traité des sept péchés capitaux, des chapitres sur la lutte contre le péché, sur la garde du corps, sur les sens extérieurs et sur les sens intérieurs, sur les passions et sur les puissances de l'âme. L'état des progressants (ch. 19-34), qui débute par un chapitre sur le progrès et un autre sur le bien de la solitude, est un bon traité des vertus, où la pratique n'est jamais perdue de vue. Le dernier chapitre de l'ouvrage décrit l'homme parfait, parvenu avec le secours de la grâce jusqu'à l'union avec Dieu (ch. 35)« [DictSpir 1, col. 1764], ÜT: Laut »EPISTOLA DEDICATORIA. Dem Hochwürdigen in Gott Geist193
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Bona, Giovanni SOCist Kd
lichen Herren ALBERICO Krauß/ Abbten der weitberühmten hochlöblichen Abbtey Eberbach im Ringgau/ auch Visitatori über underschiedliche Clöster S. Bernardi Cistercienser Ordens/ Seinem Hochgeehrten grossen Patronen ...« als Neujahrsgeschenk zugeeignet. Er sei vor 30 Jahren Guardian seines Klosters gewesen u. habe vom Orden des Adressaten »viel Almusen und Gutthaten empfangen/ da hat sich niemahl einige Gelegenheit zutragen wollen/ mein danckbahres Gemüth recht zu erzeigen/ all denen hochlöblichen Clösteren ihres Ordens/ als allein mit meinem täglichen Priesterlichen Gebett/ und jetzt sonderlich mit Verteutschung dieses gegenwertigen Geistlichen Büchleins/ welches uns vor einem Jahr von Cölln in Latein ist zugeschickt/ und mir von meiner Obrigkeit zu verteutschen ist anpräsentirt worden. Diese Arbeit ist mir zwar in meinem so hohen Alter/ etwas schwer gefallen/ jedoch hab ich ebenwohl zu höchsten Ehren GOttes auch ihro Hochwürden und allen ihren undergebenen anvertrauten beyder Geschlechts andächtigen Geistlichen Kindern zu Lieb und Ehren solche Arbeit willig und gern auff mich genommen/ und solches verteutschte Büchlein Jhro Hochwürden wollen mit gebührendem Respect dediciren und verehren/ zu diesem angehenden glückseeligen neuen Jahr pro Anno 1677 ... In Verteutschung aber dieses geistlichen Büchleins/ hab ich mich sonderlich beflissen der gemeinen einfältigen und schlechten Worten/ damit die einfältigen ungelehrte Closterfrawen/ und geistliche Kinder/ alles wohl fassen/ begreiffen und einen Nutzen für ihrer Seelen Seeligkeit darauß schöpffen könten. Derowegen bitte ich ... mir Jubelalten Priester verzeihen/ wann ichs vielleicht etwas zu schlecht verteutscht hätte ...« In der folgenden Approbatio wird als Titel genannt: >Principia & documenta vita? Christian^.- Werk in 2 Teilen zu je 50 Kap. Ü: Nicht in den Nachschlagewerken; müßte wegen des Hinweises auf sein Priesterjubiläum ca. 1600 geb. sein. DV: Heiratete 1673 die Wwe Johann Baptist Schönwetters aus Frankfurt a.M. u. vereinigte beide Geschäfte. 1679 wurde er zum Unterbibliothekar des Kurfürsten v. Mainz ernannt, um das erzkanzlerische Interesse am Buchhandel wahrzunehmen. Die Wwe druckte nach seinem Tod 1682 noch kurze Zeit weiter. Er selber pflegte einen regen Sortimentsbuchhandel u. verlegte vor allem theologische, medizinische u. juristische Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1310]. FA: Nürnberg: Endter, 1670 [Ex. Wolfenbüttel; Titelblatt fehlt] 12°, [24] Bl„ 662 S„ [4] Bl. Bibl.: Bircher, DDB B 1261; BSB-AK 1501-1840 5,93 In: München, BSB Asc.652; UB 8° Asc.211; Wolfenbüttel, HAB Li 738.1 (*) Deskript.: Aszetik; aus dem Lateinischen [0163] Bona, Giovanni SOCist Kd (1609-1674): Manuductio ad coelum .... Roma: Angelo Bernabò, 1658.Handleytung || zum Himmel/\\ Jn sich begreiffend den Kern der || H. Vätter und 194
Bona, Giovanni SOCist Kd
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Alten Phi= \\losophen. || Durch || Johannem Bonam || hiebevor in Lateinischer || Sprach verfasset. \\ Nunmehr in die Teutsche\\ übersetzet und in Track || verfertiget. || Franckfurt/1| Jn Verlegung Wilhelm || Serlins. || (Linie) || M.DC.LXIII\\. Frankfurt a.M.: In Verl. Wilhelm Serlin, 1663.- 8°, [8] Bl., 362 S., [6] Bl. Reg., K.Ü: [Becher, Johann Joachim (1635-1682) ?]; [P., J.A. (?)] Komm.: ÜT: Wilhelm Serlin »Dedicatio Dem Ehrnvesten/ Vorachtbahrn und Wohlfürnehmen Herrn Matthias Bansae/ Fürnehmen Materialisten. Meinem Großgünstigen/ vielgeliebt = und geehrten Herrn und Freund« (Bl. 2a-4b): »Es ist unter den Heidnischen Philosophis und weltweisen Leuthen je und allweg viel Disputirens und Fragens gewesen/ was deß Menschen höchstes Gut/ und endliches Ziel sey/ wornach er all sein Thun und Lassen richten und anstellen/ und wie und welcher gestalt er darzu gelangen möge/ da denn theils auß der Natur ziemlich nahe kommen/ keiner aber den rechten Zweck getroffen hat. Viel änderst und besser ist es mit uns Christen bewandt/ als die wir auß GOttes H. Wort nicht allein wissen/ was unser höchstes und gröstes Gut sey/ und worinnen unsere Seeligkeit bestehe/ sondern auch Wege und Mittel an Hand gegeben werden/ wie wir dasselbige überkommen. Wann nun unter andern Gelehrten Männern auch Iohannes Bona gewesener Bernhardiner OrdensGeneral hiebevor eine Manuduction oder Handleitung zum Himmel auß der Heil. Kirchen = Vätter und alten Philosophen Schrifften zusammen getragen/ in Lateinischer Sprach zierlich und anmüthig verfasset: Sothanes Büchlein aber (welches zwar an unterschiedlichen Orten und Stellen einer Correction und verbesserter Redens = Art nach der reinen Glaubensregel deß Worts Gottes bedürft hätte/ aber umb gewisser Ursachen Willen/ und weil der rechtgläubige Leser solche Stellen selbst leichtlich in acht nehmen/ und sich dardurch in seinen Glauben nicht irr machen lassen wird/ als/ wie es der Author gesetzet/ gelassen) umb seines guten Jnnhalts und Zwecks Willen würdig geachtet worden/ daß es in unsere teutsche Muttersprach übersetzet würde ...« - Werk in 35 Kap. Ü: Vielleicht ist Becher der Übers., denn sein >Bona Becheri< ist eine metrische Umarbeitung mit Komm. (s. dort); jedenfalls verlegte Becher um 1663 in Frankfurt a.M.- Schillernde Persönlichkeit, Multitalent, Begründer der chemischen Phlogistontheorie. B. war Sohn eines Pfarrers aus Speyer, der nach einer schwierigen Jugend u. Wanderjahren in Schweden, Italien u. Holland in Mainz zum Katholizismus konvertierte. Dort ca. 1660 kurfürstlicher Leibarzt, obwohl Autodidakt, 1664 bayerischer, 1670 habsburgischer Dienst. Kommerzienrat u. alchemistischer Berater Kaiser Leopolds I., dem er die erste Seidenmanufaktur am Wiener Hof aufbauen wollte; Schulreformer u. Kameralist. Später Flucht vor Zinzendorf nach England, wo er in London stirbt. Über diese Übers, findet sich keine Nachricht, doch war B. äußerst sprachbegabt [ADB 2,201-203; NDB 1,689-690; Dünnhaupt 2 1,428-457], DV: Sohn des Chorschreibers Leonhard S., 1625 in Nürnberg geb., seit 1649 Buchhändler in Frankfurt a.M., verlegt 1655-1656 mit Georg Fickwirth, 16581661 mit Johann Wilhelm Ammon, danach bis zu seinem Tod 1684 allein, 195
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u.a. politische Zeitschriften [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1268], FA: München, 1667 [Bona Becheri ...] (s.u.); [Nürnberg: Johannes Andreas Endter, 1670 - wohl eigenständige u. wesentlich erweiterte Bearbeitung Endters, die er in einer >Zuschrifft< »Meiner allerseits Hochgehrten Frauen Schwägerinnen/ Gevatterin und Schwester« widmet; er sagt, es gebe mehrere dt. Vorläufer]; Köln: Metternich, 1675; Frankfurt a.M.: Benckard, 1675; Köln: Friessem, 1675; Köln: [o.Dr.], 1690; 1708; Nürnberg: Endter, 1702; 1722 [mit Creutzbergs Vorrede].- Mod. Übers.: Augsburg: Bölling, 1824. Bibl.: Georgi I, S. 180; Bircher, DDB B 182 u. 183; BN [Ausg. 1665] In: München, BSB 4° V.SS. 140, Beibd.3 [Verwechselung mit >Bona BecheriLegenda maiorLegenda minon. Die Biographie soll Konventuale u. Spirituale, Vertreter zweier diametral gegengesetzter Richtungen des Ordens, miteinander versöhnen. Das Leben des Heiligen wird als ein Ausgleich zwischen diesen beiden Extremen, die auf Weltverneinung u. Weltanpassung zielen, gedeutet. B.s Version wurde 1266 offizieller Bestandteil des franziskanischen Kanons u. hat wegen ihres eleganten Lateins auch noch die Humanisten interessiert [KNLL 2,894-895], ÜT: Nähere Hinweise, vor allem zu den Holzschnitten, die früher sogar Dürer zugeschrieben wurden, bei Panzer, Annalen 1,341 Nr. 717: »Vorran stehet eine kurze Vorrede des Uebersetzers, der sich aber nicht nennet. D a ß sie sehr schlecht gerathen sey, kann ich jeden überzeugen, der sich die Mühe geben wird, nur etliche Zeilen zu lesen«. Ruh (1956) urteilt jedoch, daß es sich um die genaueste aller >Legenda maiorDas Leben unseres erledigers Jesu Christi< (Nürnberg, 1514). R. ist 1542 gestorben [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1247]. FA: Andere Übers, in moderner Ausg.: Bonaventuras >Legenda Sancti Francisco in der Übers, der Sibilla von Bondorf, Hrsg. D. Brett-Evans, Berlin 1960 ( = Texte des späten Mittelalters, H. 12). Bibl.: Fr. Hummel, Neue Bibl. von seltenen u. sehr seltenen Büchern I, Nürnberg 1776, 1-7; Panzer, Annalen 1,341 Nr. 717; Quaritch (1908), S. 67 Nr. 143*; Ruh (1956), S. 248; V D 16 B 6559 In: München, BSB 4° P.lat.228; Wolfenbüttel, H A B 163.45 Theol.4° (3) (*); Zürich, Z B KK 698 Deskript.: hagiographische Biographie; aus dem Lateinischen
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[0173] Bonaventura (Giovanni di Fidanza), OFM Hl (1221-1274): Breviloquium [Opuscula, T. I, Sig. 2aa-h(5)aa Z. 22] (GW 4644). [Köln]: B.D.V. [ = Bartholomäus von Unckel und Johann Koelhoff d.Ä.], 1484/1485.Breuiloquium || SANCTI BONA VENTVRAE: || Das ist/1| Ein Exemplar vnd Vor= ||bild deß Menschlichen Lebens/1| in welchem vns fürgestellt/ wie vnd\\ was Gestallt der Mensch/so sich blinder\\ Weisz von Gott dem höchsten Güt/ zu den Creatu = || ren gewend/ sich wider mit demselben vereinigen/ vnd || also auß eim Sünder ein Büsser werden/]] vnnd entlich die ewige Seligkeit || erlangen khünde. || Durch den obgenannten hocher = \\leuchten Kirchenlehrer/ in Form eines Ge = || sprächs zwischen dem Menschen vnd der ff beschwerten Seel gestellt/ vnnd auß || dem Lateinischen in daß Teutsch || gebracht: || Durch weylandt den wolgelehrten M. Jo=\\hann Huber/Fürstlichen Augspurgischen\\ Secretarien. || Mit Rom. Kay. May. Freyheit. || Getrucki zu Ingolstadt/ bey Adam || Sartorio. || Anno Domini 1599. ||. Ingolstadt: Adam Sartorius, 1599.- 12°, [12] Bl., 440 S., [1]B1, H . Ü: Huber, Johann (gest. v. 1599) Komm.: OT: [Inc.]: »Incipit breuiloquium sancti bonauenture de ordine minorum. lecto genua mea ad patrem dominum nostri Jhesu Christi«. ÜT: Vorrede »Dem Hochwürdigisten Fürsten vnd Herrn/ Herrn Johanni Conrado Bischoffen zu Eychstett... M. Wolffgangus Schober ...« [Bl. (:)2a (:)lla]: »Vnnd ob gleichwol anfängklich vnbewust/ wer der Author dises Büchleins/ so von weylandt dem wolgelehrten Herrn M. Johann H u b e r / Fürstlichen Augspurgischen Secretarien in das Teutsch transferirt/ bin ich jedoch hernach von gelehrten/ vnnd wolberümbten geistlichen Männern gäntzlich bericht worden/ es sey von dem heiligen hocherleuchten Kirchenlehrer Bonauentura geschriben: welche dann auch judiciret vnnd für gut gehalten/ solches Büchlein/ vilen Kleinmütigen vnnd im sündlichen Leben verirrten Hertzen zu Trost vnnd Erquickung/ in truck zubringen. Hab ich derhalben alle Mittel vnd Weg gesucht/ solches zu volziehen/ vnnd/ damit die grosse Mühe vnd Arbeit/ so obgemelter Herr in Verteutschung dises Büchleins angewendt/ nit vmb sonst wäre/ noch Jhme allein/ sonder allen gut Catholischen Christen zu Nutz vnd Gutem käme/ in den Truck geben...« - »Zeugknuß von dem Auetore dises Büchleins/ deß hochgelehrten vnnd weitberümbten Parisischen Cantzlers Ioannis Gersonis, in tractatu de Examinatione doctrinarum«. Ü: Nicht identifiziert. DV: Sohn des Druckers David S., übernahm nach dem Studium (ab 1574) in Ingolstadt die Druckerei, die jedoch 1611 zum Erliegen kam. Er starb 1627 [Benzing, Ingolstadt Nr. 9, S. 215], Bibl.: Index Aureliensis 121.887; VD 16 B 6557 In: München, BSB Asc. 1843/1 (*); P.lat.352g; Wien, ÖNB 16.L.21 Deskript.: Moraltheologie; aus dem Lateinischen
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[0174] Bonaventura (Giovanni di Fidanza), OFM Hl (1221-1274): De praeparatione ad missam. [Daran: Meditatio de Ss. sacramento altaris] [HCR 1161]. [Roma]: [Bartholomäus Guldinbeck], [ca. 1475].Von dem ambt der heiligen mess, so man das singen und lesen ist, am anderen sonntag in der vasten mit sinniger Betrachtung. München: Andreas Schobser, 1521.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: G W 4666-4685 verzeichnet nur spätere Ausg. ÜT: Nicht in V D 16. DV: 1530-1564 [Benzing, München Nr. 1, S. 335], In: Freiburg, U B K 4403 (Rara) (*) Deskript.: Liturgie; aus dem Lateinischen [0175] Bonaventura (Giovanni di Fidanza), OFM Hl (1221-1274); Pinelli, Luca SJ (1542-1607); Borromeo, Carlo Hl (1538-1584); [Peter v. Blois (ca. 1130 - ca. 1204)]: De sex alis Seraphim [Opuscula, T. II: Sig. D d d l b a / [GW 4648]. Straßburg: [Drucker des Jordanus ( = Georg Husner)], 1495.Der Geistliche Seraphin. |j Darinn erstlich deß heili-\]gen Bonauenturae sechs Flügl/ mit de-\\nen die Praelaten geziert jmmerdar vor || Gott stehen müssen. || Am andern/ etliche schöne vnd ernstliche\\ erinnerungen Weilandt Thomae Blesensis|| Archidiaconi Bothoniensis an die Bischo-\\ue vnd Praelaten. || Drittens/ ein fürtrefliche Predig/ welche der || Gottselig Cardinal Boromaeus seinen Geist-1| liehen fürgehalten. || Viertens/ ein Extract auß dem sehr schönen Buch/1| welches der Ehrwürdig Lucas Pinellus, der Societet || IE SV Priester/ von der Volkommenheit der Reli- \\giosen gemacht hat/begriffen/\\ vnd durch || Egidium Albertinum, Bayerischen Secre-\\tarium verteutscht. || (m) || Mit Rom. Key: Mayest: Freyheit. || Gedruckt zu München/beyAdam Berg. || Jm Jahr 1608. Cum Licentia Superiorum ||. München: Adam Berg d.Ä., 1608.- 4°, [5]1., 317[1] S., 1 Bl. vakat.Ü: Albertinus, Aegidius (1560-1620) Komm.: OT: Sammelband von 4 kleineren Übersetzungen, bei denen A. gelegentlich umstellt u. ausläßt - [I]: S. 1-90 beruht auf dem Traktat >De sex alis Seraphim< des hl. Bonaventura. [II]: S. 91-142 enthält einen Traktat des Ebf. v. Bath, Pierre de Blois (für >Thomae< lies >Petri< Blesensis, und für lies ; im Zwischentitel korrekt zit.) sowie Briefschaften. [III]: S. 143-180 eine Rede des Kd. Karl Borromäus (1538-1584) an den Klerus. [IV]: S. 181-317 Albertinus' Übers, des >Gersone della perfettione religiosa< (1601) von Luca Pinelli SJ (1542-1607) (s. dort): Es folgen >Fürtreffliche schöne Erinnerung: vnd vnderweisungen an die Religiösen oder Ordensleuth, so auss dess Ehrwürdigen Hochgelehrten Herrn Lucas Pinelli, der Societet Iesv Priesters Buch, welches er von der Perfection oder Volkom-
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menheit der Religiösen, in Italienischer Sprach geschriben, extrahirt und gezogen worden< [Sommervogel 6,809-810]. ÜT: »Dedicatio. Dem Hoch vnnd Ehrwürdigen in Gott Vatter vnd H e r r n / Herrn Hieronimo/ Abbte vnd Herrn/ Stiffts zu Sanct Heymeran in Regenspurg/ etc.« (Bl. A2a-A4b). König Midas habe lange Ohren gehabt u. alles, was er anrührte, in Gold verwandelt. So sollten auch Könige, Fürsten u. Herren den Büchern ihre Ohren leihen, dann würden sie aus allen ihren Taten goldenen Gewinn schöpfen. »Die Bücher seynd die aller warhafftigste/ redlichste/ auffrichtigste/ geheimbste vnd bescheideniste Prediger vnnd Rahtgeber/ Dann was vns kein Beichtuatter noch Rahtgeb sagen darff/ das sagen vns die Bücher/ sie tergiuersiren, bemänteln/ noch verklüglen nichts/ sie fuxschwentzlen noch liebkosen vns nit/ sondern sagen vnd reden vns ins Gewissen: Sie seynd auch nit vngestüm noch verdrießlich/ sonder heisset man sie schweigen/ so schweigen sie/ heisset man sie reden/ oder ein ding repetiren vnd widerholen/ so thun sie es. Sie werden auch nicht vngedultig/ obschon der Zuhörer müd vnnd verdrossen wird ... Vnder andern guten vnnd nutzlichen Büchern aber/ die ich vertirt vnd außgehen hab lassen/ ist diser Geistliche Seraphin, verhoffentlich nit das schlechtiste vnnd vndienstlichste/ seytmal die Bischoue/ Prelaten/ Pfarrer vnd Religiösen wol etwas darin zu obseruiren, zu speculiren, vnd nachzufolgen/ finden werden ...« - Er wolle mit der Übers, dem Adressaten zur Erlangung seines Amts u. der Prälatur gratulieren. Ü: A. stammte aus Deventer in Holland u. wurde in München als bereits arrivierter Literat 1593 kurfürstlicher Bibliothekar u. Sekretär. Seine überdurchschnittlichen Sprachkenntnisse muß er sich auf längeren Auslandsaufenthalten erworben haben. Sein dt. Stil ist urwüchsig u. farbig u. erinnert in vielem an Fischart. Er hat über 50 Schriften hinterlassen, meist Übers. (Botero, Frigerio, Gallonio, Pantoja) oder Kompilationen, u. den span. Schelmenroman durch Guzmán de Alfaraches Bearbeitung in Deutschland heimisch gemacht. Die Vorlagen zu seinen Übers, holte sich A. oft aus der reichen herzoglichen Bibliothek, zu deren Bibliothekar ihn Maximilian um 1600 eingesetzt hatte: »Nachdem ich vor disem/ ein tractätel in Truck ausgehen lassen/ welches der auch Ehrwirdig vñ Hochgelert Herr Franciscus de Ossuna in Hispanischer Sprachen componirt, vnd der Trost der armen vnd warnung der Reichen intituliert worden/ hab ich seythero auff meines genedigisten Fürsten vnd Hertzogs Maximiliani in Bayrn/ etc. mir anuertrawten ansehenlichen vft weitberümbten Bibliotec, noch ein anders Tractätel gefund e n / welches dem vorbemelten anhängig/ vnd der Spiegel der Reichen intitulirt ist« (Francisco de Osuna, >Spiegel der Reichern, 1603, Dedicatio) [Giel van Gemert, »Ein Niederländer am Münchner Hof. Zwei Berichte des Aegidius Albertinus über den Regensburger Reichstag 1594«, in: Pörnbacher (1974), S. 60-74; Van Gemert (1979); Dünnhaupt 1,141-142], DV: 1564-1610 [Benzing, München Nr. 3, S. 335]. FA: 1609.- Mod. Ausg.: >Die sechs Flügel des Seraphs. Ein Büchlein für Vorgesetzte und Untergebene im Ordensstande. Übers, von Ewald Fahle. Hrsg. von Salesius Elsner< [Freiburg: Herder, 2(1914)]. 208
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Bibl.: Goedeke 2,581,23; Faber du Faur 11,109, Nr. 896b; Van Gemert (1979), S. 453-460; 797-800 Nr. 4.2.31; Dünnhaupt 1,168 In: Freiburg, UB N 8823 (*); München, BSB 4°P.lat.220 u. 220a Deskript.: Sammlung; Homiletik; Aszetik; aus dem Lateinischen [0176] Bonaventura (Giovanni di Fidanza), OFM Hl (1221-1274): Epistola continens XXV memorialia [In: Opuscula, T. I: Sig. P3aa/ [GW 4648], [Köln]: B.D.V. [ = Bartholomäus von Unckel und Johann Koelhoff d.Ä.], 1484/1485.Epistola continens XXV memorialia, deutsch ([Inc.]: Ein sendbrieff des brinnen = \\den lerers Bonauenture, ein|| regel vnnd Satzung/ aller der die do miltiglich vnd\ geistlich begeren zu leben ... [Expl.]: der do ist dryfeltig vnd ein Jn den weiten der || weit gebenedyet Amen || (C Hist von S||). S[peyer]: C[onrad] Hist, [ca. 1498].- 4°, 10 Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Brief an seine Ordensbrüder mit der Aufforderung zum Weltverzicht u. der verstärkten Hinwendung zu Christus. DV: H. (auch: Hyst, Heyst, Hysch) aus Hipoltsstein b. Nürnberg oder aus Hilpoltsheim/Franken, spätestens seit 1483 zusammen mit seinem Bruder Johann als Buchführer u. sporadischer Drucker nachweisbar, seit 1515 Bürger von Speyer, danach nur noch als Verleger u. Buchhändler tätig. Stand mit Speyerer u. Heidelberger Gelehrten in Kontakt; gest. 1531 [Benzing, Speyer Nr. 2, S. 423; Grimm (1965), S. 347-349 Nr. 427; H. Engel/ G. Stalla, »Die Brüder Johann und Conrad Hist und ihre Drucke«, in: Archiv für Geschichte d. Buchwesens 16, 1976, 1649-1680, col. 1669]. Bibl.: GW 4660; Ruh (1956), S. 257-258 In: Berlin, SB; Rastatt, Gymn.; Trier, StB Deskript.: Aszetik; aus dem Lateinischen [0177] Bonaventura (Giovanni di Fidanza), OFM Hl (1221-1274): Lignum vitae, Teils. [In: Opuscula, T. II, Sig. Ccclaa] [GW 4648]. Straßburg: [Drucker des Jordanus ( = Georg Husner)], 1495.Lignum vitae, Auszug, deutsch ([Inc.]: Der bäum des lebendigen holtz nach der beschreibung des heyligen lerer Bonauenture Cardinal der romischen kirchen Barfusen orden mit einer kurtzen auslegung || gesetzet auff punckten zu weitter betrachtung nach inhaltung und laut der artickel... [Expl.]: O krütz heylsamer bäum mit dem lebendigen brun begossen des bluem ist wol riechen vnd frucht begirlich. ||) [GW 4665]. [Nürnberg]: [Peter Wagner], [ca. 1495].- 1 Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Bereits in GW 4644; 4646-4649. ÜT: Einblattdruck; hier ausnahmsweise der Vollständigkeit halber aufgenommen; enthält die als Kapitelüberschriften dienenden Memorierverse in interpolierter Fassung. 209
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DV: W. (auch: Currifex), 1483-1500 in Nürnberg als Drucker nachweisbar [Geldner (1968) 1,174-176]. Bibl.: GW 4665; Ruh (1956), S. 172 In: Nürnberg, GNM Deskript.: Mystik; aus dem Lateinischen [0178] Bonaventura (Giovanni di Fidanza), OFM Hl (1221-1274): Opuscula [GW 4648]. Straßburg: [Drucker des Jordanus ( = Georg Husner)], 1495.[I]: Marie Spiegel von|| sant Bonauentura beschrieben Salue regina|| Pater noster|| Aue maria || Ein süß gesprech sant Bern = \\harts/zu Mariam der muter got\\tes/ als getütscht von Ludwigen Moser\\ Cartüser ... || (Gedruckt\\ zu Basel durch Michael\\ Furter. Thusent Fünff= \\hundert vnd Sechß Jar/\\). [II]: Sant Bonauentura^ von den fünff hochziten des || kynds Jhesus. || Über den tractat genant der || wegwiser oder die wegfart. || Von der ewigen selikeyt || sant Thomarts von Aquino... || So der mensch zu dem || heiligen Sacrament wil gan || das gebett gen Carthusa.\\ (Getütscht durch Ludwicum|| Moser Cartüser ordernzeBasel\\ jn santMargretenthal/\\ Tusentfünffhundert vnd\\ siben jar/\\). Basel: Michael Furter, 1506-1507.- [I]: 8°, [242] Bl., TE„ H., D. [4 Teile]; [II]: 8°, [170] Bl., TH„ H., D. [4 Teile], Ü: Moser, Ludwig OCarth (gest. 1510) Komm.: ÜT: [I]: 2r-6r Vorrede des Übersetzers (»alle dise stuck synd getruwlich on alle verenderung uß latin in tütsch gezogen«. Erst wiederholtes Lesen gestattet ein volles Begreifen, »so wirt es [das Buch] vch ye lenger ye lieber vnnd verstentlicher«), 1. a lr-r 9r (193 Bl.) >Vnser frowen Spiegel, gefront von dem demütigen heyligen vatter sant Bonauentura< = Conradus a Saxonia, >Speculum beatae Mariae virginis< (Bibl. Franc. Ascet., tom.II, Quaracchi 1904). 2. A lr-B 6r (14 Bl.) >Vber das Salue regina der heilig lerer Bonauentura< = »Stimulus amoris< III, c. 19 (Ed. Peltier XII, 699a-702b). 3. C lr-D 3v (11 Bl.) >Der lerer sant Bonauentura Vber den Engeischen gruß< = »Stimulus amoris< III, c.16 (Pelt. 691a-694a). 4. D 3v-D 5v (3 Bl.) >Zwo kurtz vßlegungen Bonaventura vber das Pater noster< = »Stimulus amoris< III, c.18 (Pelt. 698a-699a). 5. D 6r-8v (3 Bl.) >Von dem stat der seligen in der hymelschen Stat Jherusalem Bonaventura< = »Stimulus amoris< III, c.20 (Pelt. 702b-703b). 6. E 2r-F 4v (12 Bl.) »Eyn süß sunder gesprech zu der Jungfrowen Marie Sant BernhartzSoliloquiumSant Bonauentura von den fünff hochziten des kynds Jhesus< = >De V festivitatibus pueri IesuSant Bonauentura tractat genant der wegwiser oder die wegfart< = >ItinerariumVon der ewigen selikeyt sant Thomas von Aquino tractat< = >De beatitudine< (Opusc. LVI, Op. om. Frettl, vol. 28, Parisiis 1875, S. 404-425). 10. lr- 8r (8 Bl.) >So der mensch zu dem heiligen sacrament wil gan, das gebet genant Carthusia< [Ruh (1956), S. 186-191].- Die Beschreibung Ruhs paßt schlecht zu VD 16 B 6586 u. 6568, es sei denn, diese wären nicht vollständig, da Ruhs Inhaltsangabe wesentlich mehr Texte aufnimmt. Nicht erwähnt wird H 3573, Graesse 1,485, offenbar eine frühere Ausg.: >Salue regina Bonauentura. Eyn sunderlich süß gesprech zu der Jungfrowen Maria. Sant Bernhartz. Sant Augustins Tractat von diser weit üppikeit. Sant Bernhartz predige von der menschlichen hartselikeyt. Sant Augustins Tractat von den dryen wonungen. Sant Augustins büchly genant des paradiß leittern. Hie hept an das kleyn gut oder das regiment der gewißne sant Bonaventaur [sie] das genat [sie] ist der Brunn des lebens. Sant Augustins buchly genant das Manuale von dem wort Gottes. Bonauentura von den vier Übungen des gemüts genant die Eynigredung. Vß latein zu tütsch gezogen Durch den andechtigen wirdigen vatter Ludwicum Moser Cartuser ordens ze Basel jn sant Margretental< [o.O., o J . = Basel, Michael Furter]. Neben echten u. unechten Schriften B.s stehen Augustin zugeschriebene Traktate in vorderster Linie. Interessant ist der zu Unrecht Thomas v. Aquin zugewiesene Traktat >De beatitudineItinerariumDe beatitudine< ist eher fragwürdig. Aber er hat wie kaum sonst jemand einem des Lateins unkundigen Lesepublikum das geistliche Schrifttum von Kirchenvätern u. -lehrern zugänglich gemacht, »da mitt sich andere menschen, die das latin nit verstanden noch lesen können, sich deren ouch fröwen vnd gegen gott zu heyl vnd behaltnüsße ir seien genyssen mögen« (Guldin Spiegel). In der Vorrede zum >Marienspiegel< schreibt er, er sei »von vil andechtigen personen offt gebetten worden, inen solich trostlich lieplich geschrifften mit vnd vß ze teilen«, wobei es sich um bildungsbeflißne Basler Bürger handelt [Ruh (1956), S. 188]. Ü: M. stammte aus Zürich u. war vor seinem Eintritt in den Kartäuserorden Stadtschreiber in Rheinfelden. Er trat unter dem Priorat Heinrichs v. Ahlfeld in die Basler Kartause St. Margarethental ein, die damals im Mittelpunkt der Basler z.T. schon humanistisch gefärbten Bildung stand. 1482-1486 ist er Prior der Kartause in Ittingen/Thurgau. Als die Pest dort sämtliche Mitbrüder hinwegrafft, kehrt er nach Basel zurück. DV: F. aus Augsburg war auch Buchbinder u. Buchführer; er ist 1494 (1489 ?)-1517 nachweisbar u. hat ca. 30 Werke gedruckt [Benzing, Basel Nr. 6, S. 33; Grimm (1965), S. 287 Nr. 292], FA: Basel: Michael Furter, 1506 [Speculum marie|| Marie Spiegel Sant || Bona211
[0179]
Bonaventura [Ps.-Bonaventura]
uenture.|| (Jn tütsch gezogen Durch den|| ... wirdigen vatter Ludo||wicum Moser. Carthuser ordens ze|| Basel jn sant Margreten thal.|| Getruckt|| zu Basel durch Michael || Furter. Thusent Fünff= || hundert. vnd Sechß Jar/1[)] [Davies (1962) 1,152-153; VD 16 B 6583]. Interessant die folgende Neubearbeitung: VITA CHRISTI. || Das Leben vn= || sers Erlösers vnd Seligma= || chers JESU Christi/ auch seiner || gebenedeyten Mütter/ vnd reinen Junck = || frawen Marie/ von beyder Kindheit an/1| biß zü jhren Herlichen vnd frölichen|| Himmelfahrten. || Ein gar nutzlichs Büch = || lein/ voll hönigsüsser Lehr vnnd || Geistlicher betrachtung. || Vor zeiten durch || einen andächtigen vnd Geystlichen Lehrer/ auß || Beschreibung deß heyligen Euangelij/ vnd der|| alten bewerten Kirchen Lehrer zusamen gezo=||gen/ fein in vnderschidliche Capitel ge=||theylt/ vnd durch Adam Walasser|| ernewert/ gebessert/ vnd|| gemehret. || (•) || Mit Rom. Kay. May. Freyheit. || Gedruckt zü Dilingen/durch Johann Mayer. || M.D.XCIII.|| [6]B1., 356 S., [4] Bl. Reg.]. Walasser widmet die Schrift »Dem Edlen vnd Vesten Juncker Hans Vlrichen von Schellenberg/ zü Kielegg/ etc. Meinem günstigen Junckern ... Nun ist mir aber ein altes Büchlein zuhanden kommen/ welliches vor zeiten von einem Gelerten vnd Geystlichen Barfüsser gemacht/ desselben Nam doch nicht darbey außgetruckt/ von vilen nit vnbillich commendiert vn gelobt/ darinnen beyde Christi vnd Marie Leben dermassen begriffen vnd außgefüret wirdt/ daß es nit allein von mir ernewert/ sonder auch vilen Catholischen Christen zü wolfart durch den Truck publicieret vnd außbraitet mog vnd soll werden. Zü demselbigen hab ich auch ein lust vn liebe gewunnen/ dieweil es voller geistlicher Lehr vnd Betrachtung ist/ vnd darumb alles von newem abgeschriben/ auch an vilen orten gebessert vnnd gemehret auß dem Gottseligen berümpten Lehrer Ludolpho Cartheuser/ vn nach gütem raht gelehrter Leut/ daß zuuerhoffen/ es werde menniglich vil anmütiger/ dann zuuor zulesen vnd zuuerstehen sein. Wolt Gott aber im Himmel/ es wäre jetzunder die zeit/ wie bey vnsern lieben andächtigen Vorältern in disem Teutschen Land/ daß ein jeder Haußvater ein solliches Büchlein in seinem Hauß läse/ oder ihm darauß alle Feirtag Nachmittag oder sost [sie] nach dem Nachtessen/ lesen ließ ein History oder zwo/ vnnd dasselbige betrachtete mit seinem Haußgesind/ dann das were ja ein recht geistliche/ kräfftige vnnd hailsame Speiß/ für junge vnd alte/ auch ein Euangelische kurtze Predig vnd erinnerung ...« (Bl. 3a-4a). Bibl.: Index Aureliensis 121.725; VD 16 B 6586 In: Freiburg, UB RA 78/17 [Basel, 1507]; K 4389 da [Ausg. 1593] (*); [I]: München, BSB P.lat.365; [II]: P.lat.364 Deskript.: Sammlung; Mystik; Aszetik; aus dem Lateinischen [0179] Bonaventura [Ps.-Bonaventura]: Meditationes vitae Christi [In: Opuscula T. II, Sign. II8ba] [GW 4648; Teils.}. Straßburg: [Drucker des Jordanus (=Georg Husner)], 1495.Dise nachvolgent|| materi ist von dem|| grossen mit leyden\\ der Jungkfrawen\\ Mariae nach dem Tod || ires lieben Kindes. || das beschreibt der heylig Cardinal 212
Bonaventura
[Ps.-Bonaventura]
[0180]
v/t || lerer Bonauentura.\\ im büchlein von dem || leben vnsers herrn || Jhesu Christi. || (Bl. 2a) [Inc.]: ALs vrtser herrJe\\sus Christus auff-\\gab sein heilige sei... [Expl.]: DArnach sahen sy aber|| ...|| vn|| von yn darnach schaidest\\ auch an dein räw. Amen. || Gedruckt zu Ulm || von Conrat Dinck || mut Jm iar als man || zalt nach Christi vn=\\seres herren geburt.\\ M.cccc.lxxxviii\\ (GW 4762). Ulm: Konrad Dinckmut, 1488.- 4°, 28 Bl., 4 H.Ü: anonym Komm.: ÜT: Enthält Kap. 84-86 des Textes. DV: D., zweiter Ulmer Buchdrucker nach Johannes Zainer. Er wird erstmals 1476 im Steuerbuch erwähnt; seine frühesten Drucke sind undatiert. Die meist deutschsprachigen Drucke gingen ca. 1480-90 aus seiner Druckerei hervor. Nach 1487 geriet er in eine finanzielle Krise, von der er sich nie wieder erholte. Er mußte wegen Überschuldung 1499 die Stadt verlassen, u. danach verlieren sich seine Spuren [LGB2 2,318]. Bibl.: GW 4762 Deskript.: Christologie; Mariologie; aus dem Lateinischen [0180] Bonaventura [Ps.-Bonaventura]: Psalterium maius Beatae Mariae Virginis [In: Opuscula, T. II Sig. mm5bß] [GW 4648]. Straßburg: [Drucker des Jordanus ( = Georg Husner)], 1495.Psalterium maius Beatae Mariae Virginis, deutsch. Daran: Andächtige Betrachtung des Leidens Jesu Christi nach Psalm 30 Vers 1-6.- Eine schöne Predigt von dem hl. Sakrament ([Inc.]: Dye vorred sand Bonauentura\\ vber den psalter virginis Marie. || Aripe illam et exaltabit te = || Erwisch sye so wirt sye || dich erhöhen ... [Expl.]: Auffanregen vnd von beth wegen ande = || chtiger vnd gaistlister lewt hat ein er||bereperson diß büchlein lassen dru = ||cken... Vnd ist volendt zu Nürnberg auff\\ Donerstag nach vnserfrauen Liecht\\meßtag in den fünftzehenhundersten iar\\) [GW 4800], Nürnberg: [Ambrosius Huber (?)], 1500, Donnerstag nach U.L.F. Lichtmeß [6. Februar].- 8°, 136 Bl.Ü: anonym Komm.: OT: GW 4798 nennt als erste Ausg. Basel: Martin Flach, ca. 1473/75.In diesem sehr verbreiteten Büchlein, von dem es noch andere Aufl. geben muß, werden alle 150 Psalmen nacheinander vorgetragen, und alles, was darin von Gott gesagt wurde, wird jetzt der Gottesmutter Maria zugeschrieben. Die Nürnberger Ausg. von Gutknecht, deren Wortlaut mit den übrigen Ausg. verglichen werden müßte, haben als Anhang: >Das Geystiich artzet büchlein von den V. psalmen Marie aus dem Psalter Bonauenture mit andern gebetten von Maria der junckfraw für die pestilentzPsalterium Beatae Mariae virginis ...< (1725) nennt.- Vermutlich identisch mit der vorangehenden Übers. DV: K. (ca. 1650-1730), aus einer Kölner Buchhändlerfamilie, gründete 1680 ein eigenes Geschäft, das 1695 mit dem seines verstorbenen Bruders Peter vereinigt wurde. 103 Werke sind nachgewiesen [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1183; Paisey (1988), S. 130]. 214
Bonaventura
[Ps.-Bonaventura]
[0183]
Bibl.: Jantz 1,6 Nr. 38 In: Kein deutscher Nachweis Deskript.: Mariologie; Katechetik; aus dem Lateinischen [0183] Bonaventura [Ps.-Bonaventura]; [Bernardus a Bessa (13. Jh.)]: Speculum disciplinae ad novitios [In: Opuscula, T. II, Sig. ddlbß] [GW 4648]. Straßburg: [Drucker des Jordanus (=Georg Husner)], 1495.DEr spygel der || tzucht voll treflicher lere vnnd || spruche/ des heiligen Bonauenture/ der do mit || tapffem kurtzen wortten/ sagt vn handelt/ von || einem erlichen leben. Nicht alleine allen geistlichn || den er/ tzu einem anschawn yres lebens/ gemacht || not. Sondern auch allen den/ die ein recht syt= || lieh/ vnd got angenemes leben/ füren wollen/1| gut/ lustlich/ vnd nutzlich tzu leszenn. Als auch || das/ das register/ des selbenn spygels antzeygt. || Au ff sonderliche begere vnnd kost/ weylendt/\\ der durchleuchten hochgebomen Fürstin vnnd || frawen/frawen Zdene, geborn von königlichem || stamm tzu Behem/ Hertzogin tzu Sachsszenn/1| Lantgrauin zu Doringen/vn Margrauin zu || Meysszen/ Witwen/hochloblicher/ vnd seliger\\ gedechtnus/ tzu besserunge geistlicher vnd aride\\chtiger menschen vordeutzscht vnd gedruckt. || (Vordeutzscht vnd vollendet/ tzu lobe/ got/ durch einenn brüder prediger ordens/ des klosters tzu Leyptzk). (Leyptzk 1510, am tage Agathe der heyigen iunckfrawenn vnd merterin, gedruckt durch Melcher Lotter) ||. (Leipzig): (Melchior Lotter), (1510).- 8°, [4] Bl., 95 Bl.Ü: anonym Komm.: A: Lange fälschlich dem hl. Bonaventura zugeschrieben; in Wirklichkeit aber wohl von seinem Sekretär Bernard de Besse (Bernardus a Bessa) aus dem gleichnamigen südfranz. Ort (Dordogne) [DHGE 8,594-595; LThK 2, col. 238], OT: St. Bonaventura, Opera omnia VIII, ed. Quaracchi, 1881, XCV-XCVI u. S. 593-622.- Eine Lehre zur Lebensführung mit 32 u. 6 Kapiteln. Darunter mehrere (z.B. 1,25), die vom Essen, Trinken, Kleidung u.a. handeln u. wichtig für die Geschichte der Diätetik u. Hygiene sind. Auf Veranlassung der Herzogin Sidonie (Zedena) v. Sachsen, der Gemahlin Albrechts I., von einem Dominikanermönch aus dem Leipziger Konvent ins Dt. übertragen [Ruh (1956), S. 283-284; Schöne alte Kochbücher (1982), S. 39ff.]. DV: Melchior Lotter d.Ä., vor 1470 zu Aue/Erzgebirge geboren, Geselle bei Konrad Kachelofen, dessen Tocher er ehelichte u. dessen Druckerei er später übernahm. Bedeutsamer Lutherdrucker, druckte auch (85 Titel) Frühhumanisten, Klassikerausgaben für den Lehrbetrieb u. kathol. Universitätsschrifttum [Benzing, Leipzig Nr. 3, S. 276-277], FA: Leipzig: Melchior Lotter, 1511; Köln, 1676 [Georgi Suppl. I, S. 49]. Bibl.: Ludwig (1917/1966), S. 31 Nr. 123; Shaaber (1976), Nr. B 601; Schöne alte Kochbücher (1982), S. 39-40 Nr. 18; Index Aureliensis 121.739; VD 16 B 6580-6581 In: München, BSB 4° P.lat.232 (*); Nürnberg, GNM 8° Gs.2028 Deskript.: Aszetik; Diätetik und Hygiene; aus dem Lateinischen 215
[0184]
Bonfini, Antonio
[0184] Bonfini, Antonio (ca. 1427/31-1502/05): Antonii Bonfinii Rerum hungaricarum decades quatuor, cum dimidia Quorum Tres priores, ante annos XX. Martini Brenneri Bistriciensis industria editae ... multis in locis emendatiores: Quarta uerö Decas, cum Quinta dimidia, nunquam antea excusae, Ioann. Sambuci Timauiensis, Caes. Malest. Historici, &c. opera ac studio nunc demum in lucem proferuntur: Vnä cum rerum ad nostra usque tempora gestarum Appendicibus aliquot ... Basileae, ex Officina Oporiniana. 1568. Per Bartholomaeum Franconem, et Paulum Quecum, sumptibus partim successorum Oporini, partim Sigismundi Feirabent... Mense Martio. Basel: Johann Oporinus, 1568.Vngerische Chro = || nica. || Das ist Ein || grundtliche beschreibung || deß aller mäch tigsten vnd gewaltigsten Königreichs Vngem: || Darinn nicht allein dieses weitberühmbten Lands Könige/Hertzogen/Pfaltz = \\graffen/Graffen/Ertzbischoffen/ Geschlecht/ Herkommen/ Stamm vnd Geschichte/|| sondern auch der vralten Scythier/ ab der Vngem Vorfahren/ Vrsprung/ Sitten/ Gebrauch/ Religion/ Krieg/Steg || Triumph/ Gebäuw/Erbauwunggrosser herrlicher Statt/Schlösser/ Castell/ Thumbstifft vnd Klöster/zu vnd abnem = || mung ihres Reichs/ desselbigen vnfäll vnd anfechtungen von anstossenden Nationen vnd Völckem erlitten. Hergegen\\ aber alles jres vberfalls gewaltige vnd mannliche Gegenwehr vnd ableihnung/ Tapffere vnd Ritterliche Thaten/\\ die sie lang vor Christi vnsers Seligmachers Geburt/ nicht allein in Asia vnd Africa/ sondern auch || in Europa/ vnd bevorab zu vnsern Zeiten wider die Türcken/ als der gantzen || Christenheit abgesagte Feinde/ vollbracht/zum fleis= \\sigsten an tag gegeben. || Erstlich durch den hochgelehrten Herrn Antonium Bonfi- \\nium in 45. Büchern in Latein beschrieben: Jetztund aber dem gemeinen Vat = || terland/ Teutscher Nation/zum besten/1| in gut gemein Hochteutsch gebracht (Dabey || denn auch eines jeden Buchs kurtzer Jnnhalt oder Argument begriffen) vnd || mit schönen Figuren/ sampt einem nützlichen Re = \\gister gezieret/1| Durch einen der freyen Künste, Historien vnd alter Geschichten Liebhabern || P.F.N. || Mit Römischer Keyserlicher Maiestatt Freyheit nicht nachzudrucken. || (m) || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Peter Schmidt/\\ Jn Verlegung Sigmund Feyerabendts. || M.D.LXXXI. ||. Frankfurt a.M.: Peter Schmidt, in Verl. Sigmund Feyerabend, 1581.- 2°, [6], 382, [7] Bl., TH., H.Ü: Frisius Nagoldanus, Paul Komm.: A: Aus Partignone (Ascoli Piceno), Erzieher in Florenz, Padua, Ferrara u. Rom, 1478-1486 Prof. in Recanati, Übers., u.a. für Kg. Matthias Corvinus, der ihn 1487 an seinen Hof nach Buda holte. In der Folgezeit pendelte er zwischen Ungarn u. Italien hin u. her u. diente auch Kg. Ladislaus II., in dessen Auftrag er eine ungar. Geschichte verfaßte. Bei dieser Arbeit traf ihn der Schlag, von dem er sich nicht mehr erholte [NBG 6,566; EI 7,400; G. Amadio, La vita e I'opera di Antonio Bonfini, Montalto Marche 1930; DBI 12,28-30 (G. Rill)]. OT: VD 16 B 6594.- Die Ausg. 1543 wurde durch die Ausg. Basel, 1568 vervollständigt.- Nach livianischem Muster ist das Werk in 5 Dekaden 216
Bonfini, Antonio
[0184]
unterteilt. Diese behandeln [I]: Die Ursprünge der Goten, Hunnen u. Ungarn; [II]: Christianisierung u. Geschichte Ungarns von 1001-1382; [III]: bis 1463; [IV]: bis 1490; [V]: (Buch I-V) bis 1496. Ohne großen Quellenwert, da aus antiken u. mittelalterl. Historikern kompiliert. Für die ungar. Geschichte benutzte Bonfinio J. Thröczy, >Chronica Hungarorum< (1488). ÜT: Während die Bonersche Übersetzung von 1545 (s.u.) nur 30 Bücher Bonfinis enthält, ist die vorliegende vollständig. Das Prachtwerk ist von dem Verleger Feyerabend dem Grafen Georg Zrinyi aus dem bekannten ungarisch-kroatischen Adelsgeschlecht, gewidmet: »Dem Wolgebornen Herrn/ Herrn Georgen/ Graffen zu Serin/ etc. Vnnd Herrn zu Schackenthurn/ etc. Römischer Keyserlicher Maiestet Raht/ vnd General Oberster in Vngern ... Geben in Franckfurt am Mayn/ auff Palmarum/ Anno 1581 ... Sigmundt Feyerabendt/ Bürger vnd Buchhändler daselbst«: Handelt zuerst vom Nutzen der Historie u. gibt einen Abriß der Geschichte der Historiographie bis auf Bonfini. »Endtlich vn zum letzten/ damit wir zu vnserm vornemmen schreiten mögen/ hat deß aller hoch vnd weitberühmpten/ fürtrefflichsten/ großmechtigsten/ vn streitbarsten Königrichs Hungern Historien/ Ritterlicher vn Manlichen Thaten/ dessen Völcker/ Länder/ Stätt/ Vestüngen/ Sitten/ Satzung/ etc. Bonfinius in lateinischer Sprach (dann vns anderer Sprachen Bücher davon vnkündig) Kunstreicher weiß/ gantz Europas/ vn sonderlich der Christenheit/ zum Exempel stattlichen vn Ritterlichen Widerstands/ wider den Erbfeind Christliches Namens/ verfasset/ welche Historien ich mich auß Lateinischer in vnser Teutsche Sprach/ geringes Vermögens/ zu bringen/ hab vndernommen [i.e. Frisius; er wird als Übers, nicht genannt u. erscheint nur mit den Initialen auf dem Titel]/ gemeinem Vatterland Teutscher Nation/ vn sonderlich vnsern Kriegßleuten/ Fürstmessigen/ Rittermessigen vn Adels Personen/ auch Obersten/ Rittmeistern/ etc. vn andern Befehlhabern hoches vn nidriges Stands/ auch andern Teutschen/ so Lateinischer Sprach vnerfahrn/ zum besten/ nit allein kurtzweil vnd belustigung darinnen zu suchen/ Sondern viel mehr sich in Verwunderung solcher Mannlichheit vnnd Tugenden/ dieses weitberühmpten vnnd streitbarn Volcks/ zu gleichen Tugenden vnnd Thaten zu erwecken/ dann es henget dem Menschen ohne das die vnart/ vnnd eygenliebe an/ daß er nur gegen seines Vatterlandts genossen affectioniert/ vnnd neygung trägt/ sich vber dieselbige verwundert/ Dargegen aber ander Außländische verachtet/ vnd geringschätzig reputiert...« Ü: Von Jöcher 2,766 u.a. mit dem ev. Theologen Paulus Frisius Laubanensis (1552-1614) verwechselt. Von Fries aus Nagold stammt >Deß Teuffels Nebelkappen Das ist Kurzter Begriff den gantzen Handel von der Zauberey belangend zusammen gelesen. Durch Paulum Frisium Nagoldanum, der H. Schrifft Studenten< (Frankfurt a.M.: Wendel Hum, 1583) [VD 16 F 3023]. Der Vf. wurde demnach um 1560 in Nagold geboren, stud. Theologie u. übers, aus dem Lat. DV: Sch. (auch: Faber, Fabricius), kam aus Mülhausen/Elsaß nach Frankfurt a.M. u. geriet immer mehr in die Abhängigkeit Feyerabends. Um seine Schulden in Mülhausen zu tilgen, mußte er seine Druckerei 1578 für 320 fl. 217
[0185]
Bonfìni, Antonio
an F. zwangsversteigern, durfte aber weiterhin für ihn arbeiten [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 16, S. 125].- F. aus Heidelberg (1528-1590), gelernter Formschneider, seit 1559 in Frankfurt a.M., wo er der bedeutendste Verleger wurde [NDB 5,119; Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1130; LGB 2 2,579580], Bibl.: Kertbeny, Ungarn, Nr. 923; Index Aureliensis 121.930; DWB QV 241-242 (mit falschem Übers.); VD 16 B 6598 In: München, BSB Res.2° Austr.29 (*) Deskript.: Länderbeschreibungen; Turcica; aus dem Lateinischen [0185] Bonflni, Antonio (ca. 1427/31-1502/05): Rerum hungaricarum decades tres, nunc demum industria Martini Brennen Bistricensis Transsylvani in lucem editae, antehac nunquam excusae. Basel: Robert (Ruprecht) Winter, 1543.Des Aller\\Mechtigsten Künig=\\reichs inn Vngern/ warhafftige|| Chronick vnnd anzeigung/ wie das anfang/ auff || vnd abgang genummen/ wie auch das vilfaltig an = \\fechtung vnd vberfall gelitten/ vnnd andern Nationen schwerlich zugefügt || vnd sich den Türckischen angriff/ so lang biß zu vnsem zeytten || so ritterlich erwert hat. || Durch Anthonium Bonfinium inn dreyßsig Büchern imm Latin beschryben/ vnd yetzt durch Hieronymum Boner, Schultheiß zu Colmar, inn diß volgendt Tütsch bracht, auch aller Bücher innhalt || mitt lustigen flguren anzeigt vnd für ougen gestelt. ||. Bern: Matthias Apiarius, in Verl. Ruprecht Winter zu Basel, 1545.- 2°, [6], CCCLXXX Bl., H , D.Ü: Boner, Hieronymus (gest. 1555/56) Komm.: ÜT: Werk in 3 Teilen; Widmung Boners: »Dem Hochwürdigenn Fürsten vn herren/ Herrn Hansen Rüdolff Stör Abt der Fürstlichen Gotshüser/ Mörbach vnnd Luder etc. meinem gnädigen Herren/ embüt ich Hieronimus Boner/ Schultheis zü Colmar mein vndertänig allzeyt willig dienst ... Dwyl ich denn in kurtz verugktem zeyt/ dem fürnemen vnnd achtparn Herrn Rüprechten Wynthern Büchdruckern zü Basel/ die Latinisch Vngerisch Chronick in das volgend Teutsch pracht vn wol gewist/ das er Euwer Gnad vor andern damitt zü verehren sonders dienstlichen willenn gehabt/ hab ich inn dem Euwer Gnad ouch erkennt billich sein vor anderen zü erwölen/ vnd als vnsem Gnädigen Herren anzüsüchen vnd zü bitten/ diß werck (wie das ist) mit Gnädiger vnd frölicher stirnnen anzenemmen ... Datum Colmar den dritten Martij im Tausent fünffhundert vnd fünffvndviertzigsten jar.« Abt Hans Rudolf Stör ist mehrfach Empfänger von Widmungen. B. rühmt ihn als eifrigen Gönner von Kunst u. Wissenschaft, der öfters Novizen seines Klosters zur besseren Ausbildung nach Colmar sende u. dort auf seine Kosten vom Augustinerprovinzial Johann Hoffmeister unterrichten lasse [Schottenloher (1953), S. 49 Nr. 95], VD 16 u. Index Aureliensis liefern unterschiedliche Titelbeschreibungen. Die Bonersche Übers, enthält nur 30 Bücher Bonfini, die von Paul Frisius Nagoldanus von 1581 (s.o.) alle 45 Bücher. 218
Bonini, Girolamo
[0186]
Ü: B., 1527-52 Stadtschultheiß (Oberstmeister v. Colmar), hat mehrere Klassiker u. Neulateiner übers., um das allgemeine Bildungsniveau zu heben [Gustav Wethly, Hieronymus Boner. Leben, Werke u. Sprache. Ein Beitrag zur elsässischen Litteraturgeschichte, Straßburg 1892 (= Alsatische Studien, Bd. 4); Rez. Max Herrmann, Archiv f. deutsches Altertum 22, 1896, 290-296; Luzian Sittler, »Hieronymus Boner, Obristmeister von Kolmar u. Humanist«, in: Mein Heimatland, Badische Blätter f. Volkskunde 29, 1942, 273-276; Heitz (1938), S. 133; Worstbrock (1976), S. 185], DV: A. ist 1537-1554 nachweisbar, kam von Straßburg u. druckte u.a. für seinen Schwager R. Winter in Basel, und zwar Kalender, Lieder, Praktiken, Musikdrucke [Benzing, Bern Nr. 1, S. 52-53].- Robert oder Ruprecht W. d.J. (auch: Robert Chemerinus), Sohn des gleichnamigen Krämers, 1518 in der Safranzunft, 1521 in der Schlüsselzunft, hatte mit Lasius, Platter u. Oporinus eine Verlagsgemeinschaft (1533-ca. 1546). Da er kein guter Geschäftsmann war, übernahm Oporinus seine Druckerei [Benzing, Basel Nr. 22, S. 37]. FA: Basel: R. Winter, 1555. Bibl.: Georgi Suppl. I, S. 50 [Ausg. 1545 u. 1551]; Kertbeny Nr. 598, 599 u. 923; Apponyi 1, S. 332-333 Nr. 481-482; 3, S. 175 Nr. 1734 [Titel wie VD 16; in fine Bl. CCCLXXXa: »Gedruckt inn der loblichen Stat Bern inn Vechtlandt, bey Mathia Apiario, inn kosten vnd Verlegung des Ersammen vnd wolgeachten Rüprechten Winther Burger vnnd Truckerherren zu Basel, imm jar M.D.XLV. vnd vollendet auff den fünfften tag Martij«]; Shaaber (1976), Nr. B 603; Index Aureliensis 121.926 u. 121.927; VD 16 B 6596 u. 6597 In: Augsburg, UB IV.19.2M6 (*); München, BSB 2° Austr.28; Deskript.: Länderbeschreibungen; aus dem Lateinischen [0186] Bonini, Girolamo (17. Jh.): Gedämfftes || Ehren-Gifft/\\ Oder|| Deß in dem || Neu = eröffneten Staat=Zimmer/W und dessen dritten Theil/\\ Wie auch || Unter dem in Trauer=Cypressen verkleideten/1| Chur=Sächsischen Rauten=Krantz/\\ Wider^ Jhro Kays. Maj. Geheimen und Hof=/Criegs=Rahts/\\ Kämmerern/ General=Feld = Marschallens/ und bestellten Obri = || stens über ein Regiment Courassier/ auch Generalen der || Windisch = und Petrinischen Gräntzen/\\ Deß || Hoch= und Wohlgebohrnen Herrn/\\ Herrn /ENEJE, || Grafens von Caprara Excellentz/\\ Enthalten = und eingemengten Ehren =rührisch = Gall=und = Gifft = ^süchtigen Lugen = Gedichts || Warhafftig an Tag gelegte und gründlich erwiesene \\ Vermessene Lästerung/ und lästerliche Vermessenheit. || Durch || Jhro Käyserl. Majestät Ehren = Hof= Caplan/\\ Herrn HIERONYMVM BONINI, I.V.D. || (Linie) || Esslingen/ zu finden bey Gabriel Pflicken/ Buchdr. ||. Eßlingen: Gabriel Pflicke, 1692.- 8°.Ü: anonym Komm.: A: Girolamo F. Bonini, Dr. iur. utr., Historiograph Leopolds I. u. Ehrenkaplan. Daten fehlen, da die Repertorien ihn nicht kennen. OT: Nicht identifiziert, aber vielleicht eine dt. Originalschrift? Von B. stammt auch: >Racconto dell'operationi dell'armi Cesaree fatte nella Chiavonia< 219
[0187]
Bonomi, Giovanni
Francesco
(Vienna d'Austria, 1689) [BSB-AK 1501-1840 5,110; Michel II, S. 290 (einziges Werk)]. ÜT: Erwiderung auf eine Schmähschrift gegen Gf. Enea Silvio Caprara (1631-1701), K. u. K. Feldmarschall [ADB 3,776-777; DBI 19,169-177 (G. Benzoni)], der insgesamt 44 Feldzüge mitmachte, wegen seiner Zanksucht aber äußerst umstritten war u. später Prinz Eugen weichen mußte. Er kämpfte ab 1690 in der westl. Armee unter dem Hg. v. Lothringen bei Wimpfen, Sinzheim u. Brüssel u. wurde für den Verlust von Möns verantwortlich gemacht: Vgl. Neueröffnetes Staats-Zimmer/ worinnen aller Potentaten und Republiquen in Europa/ theils auch in Asia/ gegenwärtige Alliantzen/ Conjuncturen/ Staats- und Kriegs-Affairen/ ungleiches Interesse/ weitaussehende Desseins und Armaturen/ Praetensionen, Mariagen/ Staats-Maximes und frantzösischen Intriqven/ sampt andern notablen Particularitäten/ in vielen curiösen Fragen/ zur Conversation und Discurs nöthig und nützlich vorgestellt werden< (Leipzig: Lanckisch, 1691-1692). >Dritter Theil, worinnen enthalten welcher Gestalt und durch was herrschsüchtige Intriquen Franckreich von mehr als anderthalbhundert Jahren her die meisten Kriege in Europa entweder selbst angefangen/ oder durch andere angesponnen habe< (MDCXCII) [NUC].- Der 2. Titel, auf den die Schrift Bezug nimmt, konnte nicht identifiziert werden, da >Des Chur-Sächs. Rauten Krantzes Glücksvermehrung und Bezierung mit einer Königs-Krone< (1697) zu spät liegt [München, BSB J.publ.e.422].- Der Haß des Kurfürsten v. Sachsen auf ihn ist bezeugt [Rinck (1709) 3,1121], DV: Von 1687-1702 nachweisbar [Benzing, Eßlingen Nr. 2, S. 117]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 5,109 In: München, BSB 4° Biogr.281,4 (*micro) Deskript.: Kriegsgeschichte; Genealogie; Satire; aus dem Italienischen [0187] Bonomi (Bonhomini), Giovanni Francesco (1536-1587): Hauß Spiegel/\\ Das isi:|| Christenliche || Hauszordnung/ vnd || Vnderricht zur Gotts = ||forcht. || Allen frommen Haußvättem || vnd Mütem/ welches Stands sie seyen/1| zu einem Gottseligen Wandel/ vasi|| nutzlich zulesen. || Durch den Ehrwürdigen Wolge=\\ lehrt. Herrn Sebastianum Vverro, j| Pfarrhem zu Freyburg in Vchtland/\\ auß dem Italienischen wis|| Teutsch gebracht. || Getruckt zä Dilingen/ durch || Johannem Mayer. || 1585. ||. Dillingen: Johann Mayer, 1585.- 8°, [4] Bl., 62 S., [1] Bl.Ü: Werro, Sebastian (1555-1614) Komm.: A: B. (auch: Buonhomo, Bonhominus, Bonomi, Bonomio), in Cremona geb., stud. iur. in Bologna, Pavia, Schüler Alciatis, Freund von Carlo Borromeo, folgt ihm (1560) nach Rom u. wird, zum Priester geweiht, sein Mitarbeiter. Ab 1572 ist er Bf. v. Vercelli u. reformiert dieses Bistum im Sinne des Tridentinums; 1579 wird er der erste Nuntius in der Schweiz u. sorgt für die Niederlassung der Jesuiten in den katholischen Kantonen; 1581 Nuntius in Wien, 1583 in Köln (ab 1585 Nuntius), wo Ebf. Gebhart Truchseß v. Waldburg protestantisch geworden ist. Er starb in der Abtei Saint Jacques b. 220
Bonomi, Giovanni
Francesco
[0187]
Lüttich [DBI 12,309-314 (G. Rill); D H G E 9,872-875], OT: Nicht identifiziert. ÜT: »Dem günstigen Leser ... wie du in deinem Hauß etliche köstliche Geschirr habst/ darneben auch andere höltzene vnd jrdene/ so werde dir diß Büchlein neben andern hochwichtigem auch angenem sein könden/ Besonder dieweil es new/ vn erstlich von dem Italienischen zü Teutsch in Track gegeben worden/ Dann als der Hochwürdige Bischoff von Verzell/ Ioannes Franciscus/ Bäpstlicher Heyligkeit Legat/ vns etliche Kirchische Ordnungen verlassen/ mit hindenangehenckter fremmder Sprach Memorial/ gegenwertiger nutzlicher Lehrstucken/ hat es sich gezimmen wollen/ sie inn gemeiner Sprach dir auch mitzutheilen/ dich derselben in der Haußhaltung vnnd allem Wandel deines Lebens zubehelffen/ Würdest dich dardurch auch erinneren mögen der Gottsforcht/ vnnd lehrnen wie in der Haußhaltung die Gedancken nit allein auff zeytliche Sorg/ sonderen auch auff andere Christliche Übungen gerichtet ... Geben zü Freyburg inn der Eydtgnoschafft/ Anno 1585« (Bl. A2a-A4b). Schnürer (1944), S. 66 über die Freiburger Ausg.: »Dieser Titel findet sich im Catalogus novus nundinarum autumnalium Francoforti ad Moenum anno MDLXXXV; der Druck selbst war unauffindbar. >Eine entsprechende Handschrift Werros, datiert von 1583, liegt in der Bibliothek des Franziskanerklosters Freiburg vor.< Hausordnungen dieser Art wurden öfters den Kirchenordnungen der Reformzeit beigefügt, von denen Bonhomini mehrere Vorlagen in Freiburg hinterlassen hatte«. Ü: Aus Freiburger Patrizierfamilie; 1577 Priester, Mitglied der Schulherrenkammer, Chorherr, Sekretär des bischöflichen Offizialrats, Katechet, Pfarrer von Freiburg 1580, Dr. theol. in Rom (1593), Propst von St. Nikolaus 1597; Generalvikar u. Administrator der Diözese Lausanne 1598-1600; feuriger Verteidiger des alten Glaubens; mit Bonomi, Borromäus, Petrus Canisius, Franz von Sales u. v. anderen bekannt; er übers, auch Bernardino Tarugi (s. dort) u. gab 1598 in Freiburg i.Ue. >Communion Gebett/ vor vnnd nach empfahung deß H. Abendmals zu sprechen< heraus [Draut (1611), S. 269; Historisch-biographisches Lexikon der Schweiz 7 (1934), S. 496-497; S. Werro, Die Aufzeichnungen des Stadtpfarrers Sebastian Werro v. Freiburg über die klassischen Altertümer von Rom im Jahre 1581, hrsg. v. Eduard Wymann, Stans: Matt, 1928 (Separatdruck aus der Jubiläumsschrift v. Dr. Robert Durrer) [NUC]; Schnürer (1944), S. 64-66; Horodisch (1945), Ad Indicem], DV: 1576-1615, Wwe bis 1619 [Benzing, Dillingen Nr. 2, S. 83]. FA: Freiburg i.Ue. (Fribourg): Abraham Gemperlin, 1585 [leicht geänderter Titel], Bibl.: Draut (1611), S. 303; Bucher (1960), S. 213 Nr. 556 [unter Werro]; Schnürer (1944), S. 66 Nr. 3; Index Aureliensis 122.160; VD 16 B 6643 In: München, BSB Asc.5107/2 (*micro); V.SS. 165 Deskript.: Aszetik; Moraltheologie; Civilitäten; aus dem Italienischen
221
[0188]
Bontempi-Angelini, Giovanni Andrea
[0188] Bontempi-Angelini, Giovanni Andrea (1624-1705): Historia dell'orione de' Sassoni. Perugia: Girolamo Costantini, 1697.Historien des durchlauchtigsten hauses Sachsen. Dressden, Gedruckt bey M. Bergen. Dresden: Melchior Bergen, 1660.- 12°, [9] Bl„ 277 S.Ü: Richter, Johann Georg (1620-1683) Komm.: A: Stammte aus Perugia, änderte nach seinem Vormund seinen Familiennamen A. in B. Kam als Kastrat nach Rom, stud. bei Virginio Mazzocchi; 1643 Sänger der Cappella di S. Marco in Venedig; von einem Faktotum Kurfürst Johann Georgs I. v. Sachsen beobachtet u. nach Dresden geholt; dort von Schütz gelobt u. von Johann Georg II. (1613-1680) gefördert, aber von Rivalen ausgestochen; deshalb seit 1664 auch Architekt u. Hofmusiker, Inspektor des Komödienhauses; ging wieder nach Italien zurück, da er nicht Protestant werden wollte u. deshalb keine Karriere machen konnte. Er starb auf seinem Landgut Brufa b. Perugia.- Die dt. Opern >Apollon und Daphne< (1671) bzw. >Iupiter und Io< (1673) konnten nicht nachgewiesen werden [Eitner 2,127-128; MGG 2,127-132], OT: Autori italiani del '600 Nr. 457; enthält genealogische Tafeln u. Widmungen an Gf. Niccolò Monte Meilini bzw. die »Accademici Insensati«; zwei Antwortsonette Mellinis bzw. eines unbekannten Akademikers.- Nur das 1. Buch ist fertiggestellt, da der Autor wegen seines kathol. Glaubens u. anderer Konkurrenten die Gunst von Kurfürst Johann Georg II. verlor. Somit blieb die Darstellung beim Beginn der sächsischen Dynastie stecken; die it. Ausg. erfolgte erst 30 Jahre später, als der Vf. längst in die Heimat zurückgekehrt war. Ü: Sohn eines Nürnberger Juristen, stud. iur. in Leiden, Bourges, Altdorf, Dr. iur., 1645 Sekretär des Nürnberger Großen Rats, 1669 Nürnberger Gesandter in Wien, 1670 Mitglied des Appellationsgerichts. Über Übers.-Tätigkeit ist sonst nichts bekannt, aber ein Irrtum scheint wegen der passenden Daten ausgeschlossen [Jöcher-Rotermund 6,2081; DBInd 1033, 103-106 u. 108]. DV: 1643-1688 [Benzing, Dresden Nr. 12, S. 90], Bibl.: MGG 2,131; NUC In: Kein deutscher Nachweis Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Genealogie; aus dem Italienischen [0189] Bontempi-Angelini, Giovanni Andrea (1624-1705): IL PARIDE, || Opera Musicale, || dedicala\\ Alle|| SERENISSIME ALTEZZE\\ di\\ CHRISTIANO ERNESTO, || Marggrauio di Brandenburgo, Duca di Magdebur||go, Prussia, Stetino, Pomerania, de' Casubii, e Vandali, di Crosna, || & Jegemdorf in Silesia, Burggrauio di Norimberga, || Prencipe di Halberstadio, Minda, || e Camino. || Et || ERDMUDE SOFIA, || Principessa di Sassonia, Julia, Cliuia, e de' Monti, || Landgrauia della Turìngia, Marggrauia della Misnia, e della supe|| riore, e inferior Lusatia, Contessa della Marca, e di || Rauensberga, Signora in || Rauenstein, || nella celebratione\\ delle\\ LORO NOZZE\\ di\\ GIO: ANDREA 222
Bontempi-Angelini,
Giovanni
Andrea
[0189]
BONTEMPI || Perugino. || In Dresda appresso Melchior Bergen, Stampator di Corte, || 7662. ||. PARIS/1| Ein Gedicht zur Musica/1| Zugeschrieben || Beyden || Durchlauchtigsten Hoheiten/\\ Als || Herrn Christian ERnsten/\\ Markgrafen zu Brandenburgk/ zu Magde- \\burg/ in Preussen/ Stetin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/\\ auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorff Hertzogen/ Burggra = \\fen zu Nürnberg/ Fürsten zu Halberstadt/ Münden || und Camin/ etc. || Und || Fräul. ERdmuth SOphien/\\ Prinzessin zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und || Berg/ Landgräfin in Thüringen/ Markgräfin zu Meissen/1| auch Ober= und Nieder=Lausitz/ Gräfin zu der Mark und || Ravensberg/Fräulein zu Raven =\\stein/ etc. \\ Bey\\ Angestelletem\\ Ihrem Beylager/1| von || Johann Andrea Bontempo, || von Perugia. || In Dresden bey Melchior Bergen/ Hoff=Buchdruckker/\\ 1662. ||. Dresden: Melchior Bergen, 1662.- 4°, 99 B i ll: [Dedekind, Constantin Christian (1628-1716) ?] Komm.: OT: Der Komponist, Librettist und Musiktheoretiker führt als erster it. Opern in Sachsen ein. Im vorliegenden Fall schrieb er selber das Libretto.Zweisprachige Ausgabe [EI 7,438; M. Fürstenau, Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe zu Dresden, Dresden 1861].- Vorrede, A chi Legge, Argomento, Personenverz., 5 Akte, Geneiger Leser (= Bemerkungen des Übers.), Errori.- Zum Stoff Frenzel, Stoffe, S. 301-306. ÜT: »Durchlauchtigste Hoheiten ... Dreßden/ den 3. Novembr. 1662 ...« (Bl. ab-ba): Der gewählte Stoff sei eine »allegorische Abbildung Euerer süssesten Vergnügungen ...« - »Dem Leser ... Mein Poetisieren erstrekket sich nicht weiter/ als etwann ein Werklein zur Musica gehörend/ zu verfertigen; und welches mehr zum gebrauch meiner eigenen/ als Fremder Sätze; mehr wegen Mangels anderer Poeten/ als wegen profession. Und sofern die hohen Befehle der Durchlauchtigsten Herrschafft/ mir das Ingenium nicht angefrischet hätten/ so würde es/ wie sonsten mehrmahlen/ auch bey dieser Begebenheit/ geblieben seyn bey der Betrachtung seines gewohnten Stilleschweigens; Sintemal wohin es mit Verdiensten nicht gelangen kan/ es auch billich mit dem Verlangen sich nicht sehnen/ viel weniger mit dem Fluge dahin sich zu erheben trachten soll/ alldieweil es unfähig der Flügel des Daedalus, sich versichern kan/ es werde mit dem Icarus, in das Meer seiner eigenen Schwachheiten entfallen ... Etliche Poetische Anstriche (so fern es solche sind) aus welchen mit langer Reihe der Verse/ entstehet die Länge der Reden/ welche mich mehr der Poesia, als der Musica, zur Unterscheidung der Handlungen dienlich/ theils auch/ weil es hat sollen ins Deutsche übersetzet werden/ zum Verständnuß deren/ so der Welschen Sprache unerfahren; daher zu vermuhten/ daß das Lesen der fürnehmste Zwekk seyn werde: zumal wo der gleichen Gedichte noch niemahlen ein Schauspiel worden/ bey dem scheinbahren Glantze des Schauplatzes. Daher denn folget/ das/ dafern dieses Werk nicht hat/ künstliche Verwirrung/ unversehene Zufälle/ Abwechselungen der Reim-Arten/ Mänge der Einfälle/ Kürtze der Reden/ Vielheit der Lieder/ Betrüge/ Verwikkelungen/ Aufflösungen/ Scharffsinnigkeiten/ Possen/ Schwänke/ Allegorien, Metaphoren, Sprüche/ Verblümungen/ und kurtzlich/ alle dieje223
[0190]
Borelli, Giovanni Alfonso
nigen Schönheiten/ welche zur Musica gerichteten Dramata haben sollen/ so zur Ergötzlichkeit/ und dem Genio dieser Zeiten zu schmeicheln/ gemacht werden ... Aber indem ich im Gemühte erwege die Materia und Forma dieses Werks/ so unterschieden von allen andern/ die ich iemahlen gehöret/ gelesen/ oder mit gemacht/ unter dem Himmel der berühmtesten Schauplätze in Italien: Und die Kräffte meines schwachen Ingenii anwende/ einige Generische oder specifische differenz zu finden/ welche es unter einen Nahmen/ so nicht mißhellig mit seiner Eigenschafft/ zu bringen vermöge/ so besorge ich/ es habe vielleicht meine Feder ein Ungeheur des Horatii gebohren; denn/ in dem ich es betrachte/ eintheile/ und gegen einander halte/ von Stück zu Stück/ so weiß ich es weder unter einiges Genus, oder einige Speciem zu ordnen ... Jch wolte es Erotopaegnion Musicum (quod est, Ludus de Amore, ad Musicam pertinens) nennen ...« (Bl. ca-da). Ü: Da er des Dt. nicht wirklich mächtig war, dürfte das Libretto übers, sein. Dedekind, Dichter u. Musiker, kommt in Frage, da eine Zusammenarbeit mit B.-A. belegt ist [MGG 3,84-88], DV: 1643-1688 [Benzing, Dresden Nr. 12, S. 90], Bibl.: Kroker (1970) 1,81/82; Thiel/Rohr (1970), S. 250 Nr. 1224; Eitner 2,128; Bircher, DDB C 367-368; BSB-AK 1501-1840 5,457 In: Leipzig, UB B.S. T.Fol.31; München, BSB 2° L.eleg.us.140 (*micro); Wolffnbüttel, HAB P 500.2° Heimst.; Textb.4° 9 (it. Fassung) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; Genealogie; aus dem Italienischen [0190] Borelli, Giovanni Alfonso (1608-1679): De motv animalivm Io. Alphonsi Borelli napolitani matheseos professori. Opus posthumum ... Romae, ex typographia Angeli Bernabò. M.DC.LXXXMDC.LXXXI. Roma: Angelo Bernabò, 1680-1681.Vonder|| Wundersamen Macht|| der Muskuln/\\ Welche\ Auf Gnädigst-ergangenen Befehl\\ Jhro Königlichen Hoheiten/\\ Frauen/1| Frauen Elisabethen|| Sophien/\\ Respectivè gebohmen und vermählten Prinzessin || aus Königl. Preussischen und Churfürstl. Stamme \\ der Marggrafen zu Brandenburg || etc. etc. || Aus des Boreil seinem vortrefflichen Werck || Von || Bewegung der Thiere/\\ i/i|| einem kurtzen Auszug\\ fürstellet/\\ und zugleich des unendlichen Gottes allgegenwärtige Regierung\\ aus solchen gantz besonderen || Mechanischen Würckungen || erweiset \\ Silvester Heinrich Schmidt/^ Bey der alten Fürsten = Schule Heilsbronn Rector.\\ (Linie) || Gedruckt im Jahr Christi 1706. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1706.- 4°, 44 S., 13 T.Ü: Schmidt, Silvester Heinrich (1660-1738) Komm.: A: Philosoph, Arzt u. Mathematiker aus Neapel, in Rom von Campanella gefördert; Prof. in Messina u. Pisa (1656-1667); weil er sich an der Revolte von Messina 1671 beteiligte, mußte er nach Rom fliehen, wo er von Königin Christine v. Schweden gefördert wurde; er schloß sich später den Regularkanonikern von St. Pantaleon an, wo er auch starb [DictScMéd 2,405407; DBI 12,543-551 (U. Baldini); ABI 185,178-295], 224
Borelli, Giovanni Alfonso
[0190]
OT: BM; NUC; DictScMéd [>De motu animalium. Pars prima, in quà copiosè disceptatur de motionibus conspicuis animalium, nempè de externarum partium et artuum flexionibus, extensionibus et tandem de gressu, volatu, natatu et ejus annexis< (Roma, 1680)].- Das Werk ist das Ergebnis eines langdauernden Forschungsprozesses: »Egli ebbe in mente sin dall'inizio come punto focale del suo lavoro il tema de motu animalium, inteso non più, come in precedenza, quale indagine sul moto degli animali rispetto all'ambiente esterno, ma come esame di tutti i moti organici, esterni ed interni, macroscopici e microscopici; in breve, un'intera fisiologia matematizzante basata sugli assiomi del carattere corpuscolare della materia e della coincidenza di vita e moto« [DBI 12, S. 545-546].- »B. machte eine sehr bündige und deutliche Anwendung der höheren Mathematik auf die Theorie der Medicin und wurde dadurch der Stifter der jatromathematischen Schule. In seinem Hauptwerke: >Ueber die Bewegung der ThiereDe motu animaliumLa chiave del gabinetto. Col favor della quale si vedono varie lettere scientifiche, chimiche, e curiosissime con varie istruzioni politiche, ed altre cose degne di curiosità, e molti segreti bellissimi. Aggiuntavi una relazione esatta della sua vita< (Colonia: Pietro del Martello, 1681) [so auch: Autori italiani del '600 Nr. 348]. 227
[0193]
Borromeo, Carlo Hl
ÜT: Die vorliegende Schrift baut auf einer früheren Fassung auf: >Kurzer Lebenslauf des Herrn Burii, abgefaßt in einer Missive aus Rom am 17. Jun. 1662De tribus ImpostoribusRicordi per il vivere christiano ad ogni stato di persone< (Firenze: Samartelli, 1589) [Wien, ÖNB 24.M.13].- Eines der vielen aszetisch-mystischen Werke des Hl. ÜT: Erste bekannte Übers, dieses aszetisch-mystischen Werks. Auf S. 3-7: »Kurtze Erinnerung Deß Teutschen Tranßlatorn«, der darauf abhebt, B.s Regeln seien zunächst für Geistliche in Italien erstellt worden, doch leisteten sie auch in Deutschland Menschen aller Stände vorzügliche Hilfestellung, insbesondere christl. Hausvätern u. Handwerksleuten. Dementsprechend ist das Werk dann auch gegliedert. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 5,137 229
[0195]
Borromeo, Carlo Hl
In: München, BSB Asc.716 (*) Deskript.: Aszetik; Civilitäten; aus dem Italienischen; aus dem Französischen [0195] Borromeo, Carlo Hl (1538-1584): Ricordi overo Ammaestramenti generali per il vivere christiano. Venezia: [o.Dr.], 1587.Erinnerungen\\ Deß heiligen CAROLI\\ BOROM/EI, der H. Römischen || Kirchen Cardinais/ &c. || Wie man Christlich vnnd || Gottselig leben könde. || Für allerley Standspersonen/\\ Insonderheit für die Haußvätter vtwd^ Haußmütter/ Oberherren/ Handelsgut/ Handwercken/ vnnd andere || Personen/ jhnen Vnderthon/ fast || nutzlich zu lesen. || Auß dem zu Rom gedruckten Jta = ||lianischen Exemplar ins Teutsch || gebracht. ||. [o.O.]: [o.Dr.], [o.J. (=vor 1648)].- 12°, 25 S., TK„ RL.Ü: anonym Komm.: ÜT: Das Münchner Ex. hat zwei Besitzeinträge, die einen terminus ante quem für den Druck liefern: »H.E. 1648« bzw. »Collegij S. J. Monachij 1663«. Voraus geht eine 62 S. umfassende undatierte »Außlegung vnnd Bedeutung« von Figuren, die »Das Leben vnnd die Wunderzeichen deß H. Caroli Borromei« betreffen.- Der 2. Teil der Vita umfaßt »Relation/ Von der fürtrefflichen Procession/ so zu Rom den 22. Junij/ Anno 1614. mit dem kostbarlichen Heylthumb deß Hertzens S. Caroli Borromaei Cardinais vnd Meyländischen Ertzbischoffs gehalten worden«. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 5,137 In: München, BSB V.SS. 164 (*) u. Past.42 Deskript.: Aszetik; Civilitäten; aus dem Italienischen [0196] Bosio, Antonio (1575-1629): Historia passionis B. Caeciliae virginis, Valeriani, Tiburtii et Maximi, martyrum, necnon Urbani et Lucii, pontiftcum et martyrum, vitae, atque Paschalis papae I litterae de eorundem sanctorum corporum inventione et in Urbem translatione ...ex manuscriptis ...ab Antonio Bosio, ... in lucem edita. Accedit Relatio eorumdem [sie] sanctorum corporum novae inventionis et repositionis sub Clemente VII... - Romae, apud S. Paulinum ... [Teils.]. Roma: 1600.Histori vom Leyden der\ heiligen Jungfrawen vh Martyrin Ceecilice,\\ vnnd jhrer heiligen Mitgesellen vnnd Mar= || tyrer/ Valeriani, Tiburtij vnd Maximi. || Jtem/ Vom leben der heiligen Bäpst vnd || Märtyrer Vrbani vnd Luci]. || Ein schreiben Bapsts Paschalis des Ersten dises Namens/\\ von der etfindung der Cörper diser Heyligen/ vnnd derosel=\\ben erhebung vnd einbringung in die|| Statt Rom. || Alles auß vralten geschriebenen Exemplam der für =\\nembsten Bibliothecken der Statt Rom/ trewlich/ vnd mit allem || fleiß genommen/ vnd jetzo in druck verfertigt/1| von Antonio Bosio I. V.D. || Letztlich wird erzehlet die newliche erßndung vii wi= \\derhinlegung der Cörper eben diser Heyligen vnder Bapst|| Clemente dem Achten/vnnd Paulo Sfondrato, der heiligen || Römischen Kirchen 230
Bosio, Antonio
10196]
T.S. Ccecilix || Presb. Card. || Zu vnderthenigistem gehorsamb/ der Durch = \\ leuchtigisten Fürstin vn Frawen/ Frawen MARIA, || Ertzliertzogin zu Osterreich/ etc. Wittib/etc. verteutschet/1| Durch|| BLASIVMLAVBICHS.T.D. \\ (Linie) || Gedruckt zu Grätz in Steyr/ bey Georg\\ Widmannstetter/ im Jahr 1604. ||. Graz: Georg Widmanstetter, 1604.- 8°, 69 Bl.Ü: Laubich, Blasius Komm.: A: B. wurde zwar in Malta geb., studierte u. lebte aber in Rom, wo er Dr. iur. utr. wurde. Er war Antiquar u. Archäologe u. der erste Erforscher der römischen Katakomben (>Roma subterraneaHistoria von dem heiligen Stanislav: auch andern Heiligen, sowohl des Kön. Polen, als etlicher nechstgelegenen Königreich (Grätz, 1594) heraus [BSB-AK 1501-1840 21,311], DV: Die Familie W., ursprünglich Widman, später Widmanstadt, stammte aus Nellingen b. Ulm. Georg war der Sohn eines Sebastian W., eines Bruders des Astronomen u. Orientalisten Johann Albrecht W. Er kam ca. 1564 nach Bayern u. war ab 1568 18 Jahre lang Setzer u. Korrektor bei dem Münchener Drucker Adam Berg. Im Jahre 1585 berief ihn Erzherzog Karl nach Graz als Hofbuchdrucker, wo er am 20.5.1618 starb. Er war der erste strengkatholische Drucker in Graz u. stellte seine Offizin der 1585 gegründeten Jesuitenuniversität im Kampf gegen die Protestanten zur Verfügung [Lang, Graz Nr. 6, S. 14; Benzing, Graz Nr. 5, S. 164], Bibl.: Keller (1970), S. 30 Nr. 192; BSB-AK 1501-1840 5,143 In: München, BSB 4° V.SS. C.105L u. 4° V.SS. c.260,1 (*); OFM Graz A 11/81 [Mit 1 H. Bl. 2-3 fehlen]; Admont, StB 5,239; Rein, StB 662-XI2 F 39 Deskript.: Heiligenleben; Papsttum; aus dem Lateinischen 231
[0197]
Bosio, Antonio
[0197] Bosio, Antonio (1575-1629): Roma sotterranea, opera postuma di Antonio Bosio, ... compita, disposta & accresciuta dal M.R.P. Giovanni Severani da S. Severino, nella quäle si tratta de' sacri cimiteri di Roma, del rito, forma et uso antico di essi e riconosciuti dal sig. Ottavio Pico;pubblicata dal commendatore Fr. Carlo Aldobrandino,... (In Roma, per Guglielmo Facciotti, 1632). (Roma): (Guglielmo Facciotti), [1632].[I]: Abgebildetes || ALTES ROMM. || Darinn || die weyland gewesenen Kir-1|chen/ Schawbürge/ Runden-Schaw-\\biirge/ Ren-Kreisse/ Schiffgefecht-Plätze/\\ Triumph-Bogen/ Rahthäuser/ Palläste/ Säu-\\len/ Triumphs-Proceß, Kriegsund Bürger-Digni-1| täten/ Gebräuche/ Ceremonien, und dergleichen || denckwürdige Sachen dero Stadt Romm/\\ Allen Liebhabern der Antiquität zu dienst/1| Nicht nur mit Worten gründlich beschrie-1| ben/ sondern auch mit 128 zierlichen/wol- \\getroffenen/und recht lebendigen Kupferstück-1| ken gleichsamd [sie] gegenwertig vor äugen ge-1|stellet werden. || Sampt einem Appendice\\ Von der Grösse des Römischen || Gebietes. || Auß dem Italienischen ins Hochteutsche || mit Fleiß übergesetzet von|| ALBERTO REIMARO Lubecense. || Gedruckt zu Aernhem/\\ In Verlegung Johan Friedrich Haagen/\\ Buchhändlers. || Anno MDCLXII. ||. [II]: Abgebildetes\\ Neues Romm/1| Darinnen\\ Die heute verhandene Kirchen/\\ H. Leiber/ Reliquien/ Ablaß/ Klöster/1| Hospitale/ BehtCapellen/ Societäten der || Weldt-Personen/ Collegia, Hohe-Schulen/ Pal||laste/ Gebäwe/ Gemähide oder Schildereyen/ Ge-\\hawene und geschnitzte Bilder/ Bibliothecen/ Studir-\\Kammem/ Gärten/ Brunnen/ Forwercke oder Meyer-\\höfe/ auch Bäpste/ Cardinäle/ Fürsten/ und derglei-\\chen merckwürdige Herrligkeiten dero || Stadt Rom/1| Allen Liebhabern abgelegener für|| treflicher Oerter zu gefallen/|| Nicht nur mit Worten/gründlich beschrie-1| ben/ sondern auch mit 82. zierlichen/ wolgetröffe- \\nen/ und recht lebendigen Kupfferstücken || gleichsam gegenwärtig vor Augen || gestellet werden. || Auß dem Italiennischen ins Hoch-\\teudsche mit fleiß übergesetzet von|| ALBERTO REIMARO, || Lubecense. \\ (n) || Gedruckt zu Aemhem/1| In Verlegung Johann Friedrich Haagen, || Buchhändlers/ An. 16621|. Arnheim: Johann Friedrich Haagen, 1662.- 12°, [I]: [128] Bl., 128 K.; [II]: [357] BL, 54 K.Ü: Reimarus, Albert (17. Jh.) Komm.: OT: Diese postume 1. Ausg. nach Graesse 1,500 u. Michel II, S. 325326 Nr. 1-3.- Teil III, eine dt. Übers, der >Roma subterranea novissima< von Paolo Aringhi, erschien 1668 (s. dort). Ü: Als Übers. 1662-1667 erwähnt, lebte in Lübeck [DBInd 1013,183-184], DV: 1662-1680 in Arnheim, 1666 auch Duisburg [Gruys/de Wolf (1989), S. 80], Bibl.: Bruckner (1971), Nr. 314; Bircher/Bürger, DDB A 6984; DWB QV 733 In: Wolfenbüttel, HAB 597.17 Hist.; Gh 57 [2.Teil] Deskript.: Archäologie; Städtebeschreibung; Architekturgeschichte; Papsttum; aus dem Lateinischen
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Botallo, Leonardo
[0198]
[0198] Botallo, Leonardo (1530-1587); Tassin, Léonard (gest. 1687): Luis venereae curandae ratio ... Parisiis, Apud Joannem Foucherium, 1563. Paris: Jean Foucher; Guillaume Roville, 1563.Zwey chirurgische Bücher: handlertde, das I. Von der Frantzosen-Kranckheit, und ihrer Cur. Das II. Von den Schuss-Wunden, und wie dieselben zu heilen. Mit zweyen Registern ... versehen, und allen Wund-Aertzten zu grossen Nutzen, aus der lateinischen in die teutsche Sprach übersetzet. Samt einem Anhang einer kurtzen Kriegs- Wund-Artzney. Nürnberg: In Verl. Johann Daniel Tauber, 1676.- 8°, 3 Bde. in 1 Bd. Ü: anonym Komm.: A: In Asti aus adeliger Familie geb., stud. u. Dr. med. in Pavia, Schüler Falloppios in Padua, franz. Militärarzt, 1560 Leibarzt der Königin Caterina de' Medici, deren Söhne u. Verwandten er betreute. Er bereiste England u. Belgien u. verteidigte sich in zahlreichen Schriften gegen seine Widersacher, die neidisch waren, daß er die Königin täglich zur Ader lassen durfte. Er starb an Malaria, bis zuletzt von der Königin unterstützt [DictScMéd 2,433435; EI 7,566; DBI 13,350-351 (E. Taccari)]. OT: Das 2. Werk lautet: >De curandis vulneribus sclopettorum .. .< (Lugduni, Apud Gulielmum Rovillum, 1560).- Proksch (1889) 1,18; Index Aureliensis 122.670 u. 122.671.- Auch in der von J. van Hörne in Leiden, Ex officina Danielis & Abrahami à Gaasbeeck, 1660 hrsg. Gesamtausg. [Opera omnia medica & chirurgica. Hac postrema editione à mendis repurgata, methodicè disposita, paragraphis distincta, notis marginalibus, & authorum testimoniis aucta, hinc inde annotationibus illustrata]. - Das Buch über die Lues oder Syphilis geht entsprechend der herrschenden Lehre davon aus, die Syphilis sei eine Hautkrankheit u. schlägt für die Behandlung der Initialsklerose Waschungen, des indurierten Schankers Quecksilbersublimat vor.Das Buch über Schußverletzungen ist sein erstes u. beschreibt erstmalig systematisch die Behandlung von durch Projektile verursachten Kopfverletzungen nebst allen notwendigen chirurgischen Techniken. B. »richtet sich gegen Vigo und Ferri, die hauptsächlichsten Verteidiger der giftigen Beschaffenheit der Schußwunden, verwirft die bis dahin gebräuchlichen Kugelzieher ...; die Schußverletzungen des Schädels, des Brustkorbes, des Unterleibes und der Gliedmaßen handelt er in erschöpfender Weise ab« [Hamburger Antiquariat, Katalog 207, S. 8 Nr. 20], ÜT: Jeder Bd. hat eigene Titel; der dritte enthält Léonard Tassins >Chirurgie militaire< (Paris: Michel Vaugon, 1688). DV: T., 1641 in Nürnberg als Sohn des Verlegers Johann T. geb., setzte ab 1670 das väterliche Geschäft bis zu seinem Tod 1716 fort u. verlegte zahlreiche Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1280]. FA: Nürnberg, 1678. Bibl.: Georgi 1,188; Proksch (1889) 1,18; Jb. d. Auktionspreise 29, 1978, S. 93; Katalog Tauber (in: Benjamin Roth-Scholtz, Das Eröffnete Philosophische Vatter=Hertz, Nürnberg: Johann Daniel Tauber, 1717); NUC
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[0199]
Botero, Giovanni
In: Kein Nachweis Deskript.: Kriegstechnik; Syphilisschriften; Chirurgie; aus dem Lateinischen [0199] Botero, Giovanni (1544-1617): Aggiunte di Gio. Botero,... alla sua Ragion di stato, nelle quali si tratta dell'eccellenze degli antichi capitani, della neutralità, della riputazione, dell'agilità delle forze, della fortifìcatione, con una relatione del mare, ... [Teils.]. Pavia: Andrea Viani, 1598.Vonder\\ NEUTRA-\\LITET, || Dosisi || Unpartheyligkeit/\\ kurtzer Bericht. \\. [o.O.]: [o.Dr.], [um 1600].- 4°, [8] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Aus Bene Vagienna, Provinz Cuneo - daher der Name der »Beneser« - , von den Jesuiten erzogen, in deren Kollegien er selber lange unterrichtete. 1579 wurde er wegen Kritik am Papst entlassen, fand jedoch die Unterstützung Kd. Carlo Borromeos, dessen Sekretär er 1582 wurde. 1598 wurde er Lehrer des Sohnes des Hg. v. Savoyen u. begleitete ihn nach Spanien. In seinem Hauptwerk >Della ragion di Stato< (1598) wies er Machiavellis Anschauungen zurück. Er gilt als der Begründer der politischen Geographie u. Statistik. Die von Graesse 1,504 genannten dt. Übers, der >Ragion< konnten nicht nachgewiesen werden, von der aber auch Fischer (1952), S. 268 spricht, der eine Übers, durch Grase (Verwechslung mit Gräße ?) 1664 nennt [die älteren Arbeiten, z.B. Cavalli (1872), S. 23-34; Pietro Orsi, Saggio biografico e bibliografico su G.B., Mondovi 1882 u.a. sind unbrauchbar u. überholt durch DBI 13,352-362 (L. Firpo); sonst noch Fischer (1952), passim; EI 7,567-568; DELI 1,455-456; LThK 2,265; Rachum, S. 69], OT: Im Jahr 1596 war in Mailand die 3. Ausg. der >Ragion di stato< erschienen; im März 1598 folgt ein Bd. mit fünf militärwissenschaftlichen Abhandlungen (>Dell'eccellenza de' capitani antichiDella neutralitàDella riputazione^ >Dell'agilità delle forzeDella fortificazioneDiscorso della neutralità«SpiegeI Hoher Fürstlicher Personen .. .Facetie: fabule: e motti: del piouano Arlotto prete fiorentino: ... Opera dilettevole vulgare in lingua toscha hystoriata ... nouamente stampate< (Vinegia: F. Bindoni & M. Pasini, 1548). ÜT: Die 1. Centurie »ist auß der Floresta Espagnola, wie sie zu Brüssel im Niderland außgangen/ genommen« (Vf. Melchor Santacruz de Duefias); »Diese dritte Centuria ist auß vnterschiedlichen Büchern: fürnämblich aber auß den Facetiis Florentini, vnd del Piovano Arlotto, Fuggilozio di Tomaso Costo (s. dort), des contes du Sieurs Gaulard, vnd Silva Curiosa de Julian de Medrano, etc. vnd ettlich wenig andern genommen«; 4. Centurie »Diese Hundert Apophthegmata, seynd mit einander/ auß Boteri vor angezognem Tractat/ d. detti memorabili/ auß dessen letztem Buch gezogen«; 6. Centurie »Hienächst vorgehende Centurien seynd auß dem bekandten Hebräischen Buch/ Pirke Avot, vnd Proverbiis Ben-Sirae. Jtem auß den Apophthegmatibus Ebraeorum & Arabum, von Herrn Jano Drusio colligirt. Auch auß den 236
Botero, Giovanni
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Adagiis Arabicis in 8. edirt/ vnd den Fabulis Locmanni beygefügt; Sodann endtlich/ auß ettlich andern Frantzösischen vnd Jtalianischen Scribenten gezogen«; 7. Centurie »Diese Centuri ist samptlich genommen auß den Predigten Bruder Heinrich Eckhardten/ wie sie der alten Taulerianischen Postill angehängt. Und zu Basel/ Anno 1522 in fol. getgruckt«.- Die 1.-3 Centurie ist »dem Edlen... Herrn Niclaß Ochsenbach/ Fürstlichem Würtembergischen Hauptmann auff hohen Tübingen ...«, die 4.-6. »dem Edlen ... Herrn Johan Hermann Ochsenbach/ Vniversitäts Verwandten zu Tübingen ...« dediziert. Die letzte Centurie hat keine Widmung u. umfaßt 125 Anekdoten. Beide Dedikationen sind C.B. unterzeichnet, den Anfangsbuchstaben des Vor- u. Zunamens des Übers. Ü: Nicht aufgelöst. DV: C. wurde 1578 als Sohn des Prof. Erhard C. in Tübingen geboren, stud. 1594 selber in Tübingen u. führte das Geschäft des Vaters weiter, der einen Schweizer Drucker aus Glarn namens Johann Kaspar Sigler beschäftigt hatte. Er ist 1625 gest., die Wwe führte das Geschäft fort [Benzing, Tübingen Nr. 9, S. 466], FA: Sieben Hundert/1 ALLerhandt theils|| Vernünfftig= vnd Kurtz= ||weiliger: theils auch Eiferig = || vnd Gottseeliger Antwort oder Re= ||den. So zuvor in der Teutschen|| Sprach nie an Tag kommen. || Nun zum drittenmal nach= ¡getruckt/ auch gemehrt vnd || in viel Weg ver= || bessert. || (•) || A.C. 1630. | [bey Philibert Brunnen/ Buchtruckern zu Tübingen zu finden] ||. Bibl.: Schneider (1898), S. 133-139; Bircher, DDB A 327 In: Wolfenbüttel, HAB 141.2 Eth.(2) [Ausg. 1630] Deskript.: Sammlung; Exempel; aus dem Italienischen [0202] Botero, Giovanni (1544-1617): I prencipi di Giovanni Botero Benese, con le Aggionte alla Ragion di stato nuovamente poste in luce. - In Torino, appresso Gio. Domenico Tarino (per Pantaleone Goffi 1 Prencipi... - Aggiunte di Gio. Botero Benese alla sua Ragion di stato, nelle quali si tratta dell'eccellenze de gli antichi capitani, 237
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Bolero,
Giovanni
della neutralità, della riputatione, dell'agilità delle forze, della fortificatione, con una Relatione del mare ...< (In Venetia, appresso Gio. Battista Ciotti, all'Aurora, 1600).- Auftragsarbeit für den Hg. v. Savoyen, der ihn bat, für Schulen u. militärische Bildungseinrichtungen Lehrwerke zu verfassen. »Primo frutto di quest'attività fu la raccolta de I prencipi, biografie convenzionali di Alessandro Magno, Cesare e Scipione, dedicate nel settembre-ottobre 1600 ai tre principi sabaudi« [DBI 13, S. 359]. Später schließen sich, Carlo Emanuele I gewidmet, Biographien der >prencipi cristiani an. ÜT: »Dem Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ H E R R N Georg Friderichen Marggraven zu Baden vnd Hochberg/ Landgraffen zu Sausenberg/ Herren zu Röteln vnd Badenweiler/ etc.... Geben in Straßburg den 20. Novemb. Anno 1602 ... Lazarus Zetzner Buchhändler vnd Burger daselbst« (Bl. 2a-4a): »Demnach ich vor wenig vergangenen Jaren ein Tractätlin vom Herrn stand/ so Johannes Boterus ein Beneser in Jtalianischer Sprach an tag gegeben/ verteutschen lassen/ vnd auch durch den Truck publicirt/ so hab ich gleichwol seither im Werck gefunden/ daß solchs büchlein/ wegen seiner nutzbaren Materien/ angenem vnd werth worden bey jederman/ sonderlichen vornemen vnd Politischen Leuten. Als aber eben gemeldter Author Joannes Boterus seither nach ein anders tractätlein/ so nicht weniger/ sonder gleich so grosser nutzbarkeit als d[a]z vorige ist abermaln inn Jtalianischer Sprach publicirt/ d[a]z als es mir zuhanden kommen/ mir nicht vbel gefallen/ hab ich es dafür gehalten/ es solte bey vns Teutschen nicht weniger/ sonder ja so lieb vn werth vnd angenem sein vnd werden als es bey seinen Landsleuten den Jtaliänern geacht vnd gehalten. Vnd derhalben solches in teutsche Sprach bringen vnd dem truck befehlen lassen ...« Das Werk zerfällt in folgende Teile: >Alexander d. Große< (S. 1-99); >Kaiser Julius< (S. 100-216); >Scipio Africanus< (S. 217-274); >Von Vortrefflicheit der Feld = Obersten bey den Alten, 2 Bücher< (S. 1-186); >Von der Neutralitet/ Das ist/ Vnpartheilichkeit/ kurtzer Bericht, 2 Bücher< (S. 187-285; s.o.); >Von der Ringfertigkeit oder Behendigkeit der Macht eines Fürsten oder Herrn, 2 Bücher< (S. 286-381); >Von Bevestigungen/ Kurtzer Bericht« (S. 382-402); >Kurtzer/ doch grundlicher Bericht/ Von dem Meere. Welches grösser seye/ die Erden/ oder das Wasser* (S. 403-463). Vorwort Ausg. 1603: »An den günstigen Leser... Es ist dieses Buch/ dessen Titel/ Spiegel Hoher Personen/ etc. Von Joanne Botero, Jn Jtaliänischer sprach beschrieben/ im abgelauffenem 1602. jar/ in Straßburg/ Teutsch: Gleichwol an vielen örtern dunckel vnnd nicht wol zuuerstehen: gedrucket worden. Damit aber solch Buch/ wegen vieler trefflicher Sachen vnd Händel/ so es tradieret: Auch allhie in Sachsen/ vnd angräntzenden Königreichen/ Fürstenthümen vnd Ländern/ in vieler Leute Hände zu lesen/ kommen möchte/ vn man die Straßbürger Exemplaria uff grossen vnkosten/ von Franckfurt an Mayn nicht dürffte herein führen/ hab ich solches Buch in viele wege/ in etwas verständlicher Teutsch/ zum andern mal auffleggen lassen. Den günstigen Leser vnd mich hiermit dem gnedigen Schutz vnd Segen GOttes getrewlich befehlend. Datum Lübeck/ den 27. Augusti, Anno Christi 1603. Laurentz Albrecht Buchhändler daselbst.« 238
Botero, Giovanni
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DV: 1585-1616 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1308]. FA: Lübeck: [Lorenz Albrecht], 1603 [Augsburg, SStB LA 604 (*)]. Bibl.: Draut (1611), S. 478 [nennt auch eine Ausg. Straßburg: Lazarus Zetzner, 1600 >Speculum hoher Fürstlicher Personen< (?)]; Georgi I, S. 188; Bircher, DDB A 2022 u. 2025 In: Wolfenbüttel, HAB 110 Pol. (*); 127.1 Pol Deskript.: Kriegsgeschichte; Fürstenspiegel; Militaria und Jagd; Pädagogik; aus dem Italienischen [0203] Botero, Giovanni (1544-1617): La Prima Parte delle Relationi Vniversali Di Giovanni Botero Senese [sic]: Nella qual si contiene la Descrittione di tutta la Terra: I Monti, Loghi, Fiumi, Minere, & opere marauigliose in essa dalla Natura prodotte: L'Isole, & Penisole de L'Oceano, & del Mediterraneo: Le Prouincie, le Città, i costumi de' Popoli, & le conditioni de' Paesi. In Bergamo, Per Comin Ventura. MDXCIHI. Con licenza de' Superiori. Ad instanza di M. Tomaso Bozzolo. Bergamo: Cornino Ventura u. Tommaso Bozzola, 1594.Allgemeine Weltbeschreibung/\\ Das ist:|| Eigentliche vn warhaff = \\tige Erzehlung/ aller der gantzen Welt vor= || nembster Landschafften/ Stätten vnnd Völckern/ sampt || derselben sonderbaren Gebräuchen vnd Eigenschafften: Also auch aller || Gebirgen/ Bergwercken/ fliessender vnd stehender Wassern/ namhaff= || tiger Jnsuln vnd Halbinsuln deß Grossen vnd Mittelländischen || Meeres/ vnd anderer der Natur Wunderwercken: In deß || Ersten Theils sechs Bücher begriffen. || Wie in gleichem auch/ der mechtigsten Fürsten || vnd Herrn der gantzen Welt/ vnd ihrer Herrschafften Ge=legenheiten vnnd Zuständen: Derselbe Regiment/ Macht/ An =\\stösse/ Einkommen/ Reichthumb/ vnd andere Umb = \\stände belangend: Jm Andern Theil verfasset. Durch || Den hoch vnd wolgelehrtn Herrn IOANNEM BOTERVM|| den Beneser/ erstlich in Jtalianischer Spraache beschrieben/ vnnd in || zwey Theile verfasset: Nun aber/ zu grösserem Nutz allgemeiner Teutscher\\ Nation/ in Hochteutsch vbergesetzt/ vnd jetzt erstmals im || Truck außgangen. || Mit künstlichen Kupfferstücken vnd eigentlichen Landtafflen geziert. || 15(m)96. || Gedruckt zu Cölln/1| Durch Johan Gymnici=Erben/ zum Einhorn || Mit Rom. Kays. May. Gnaden und Freyheit. || Ander Theyl/\\ Der|| Allgemeinen vnd eygenlli=\\chen Weltbeschreybung. || Darinnen außführlich gehandelt wirdt: || Von den mechtigen Fürsten vnd Herrn/ der || gantzen Welt: Vnd von jhrer Fürstenthumben vnd Herr= || schafften gelegenheit vnd zustand/ derselben Regiment/ Macht/\\ Anstössen/ Eynkommen/ Reichthumb/ vnd andre || Vmbstände/ belangend ... ||. Köln: Erben Johannes Gymnich, 1596.- 4°, [I]: [2] Bl, 356 S., [2] Bl., H.; [II]: [5], 93 Bl., H.Ü: anonym Komm.: OT: 2. Ausg.; wegen einer Stelle, die im II. Teil gegen Frankreich gerichtet war, wurden laut Brunet u. Streit die Ausg. von 1591/92 [Delle relationi vniversali di Giovanni Botero Benese, prima parte. All'illvstrissimo et reverendissimo Signore Monsignor Carlo Cardinale di Lorena, Roma 1591: 239
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Botero, Giovanni
appresso Georgio Ferrari (Index Aureliensis 122.701)], laut Chabod die von 1601, eingezogen u. dürften heute kaum aufzutreiben sein. Allerdings richtete sich die Index-Kongregation nicht nach der Unterscheidung der einzelnen Ausg. u. zog wahllos alle ein, derer sie habhaft werden konnte [Fischer (1952), S. 14-15 Anm. 26], Angeblich hat Botero im Auftrag der »Congregatio de Propaganda Fide« große Reisen unternommen, um Nachrichten über den Zustand der christlichen Religion in den verschiedenen Ländern zu sammeln. Er starb jedoch (1617) fünf Jahre vor der Gründung der Congregatio, so daß es sich nur um Vorarbeiten gehandelt haben kann. ÜT: Erste anonyme dt. Übers, von Botero, die nur die zwei ersten Teile umfaßt. Albertinus kannte sie, ließ sich aber nicht von ihr beeinflussen.- Das Werk wurde häufig übers., doch wurden beim Einbinden die verschiedensten Ausg., je nach Vorrat, zusammengebunden [Übersicht bei Streit 1, S. 88]. »An den Leser« (Bl. a2a). Der anonyme Übers, betont zunächst, gestützt auf Cicero, den Wert der Geschichte, ohne deren Kenntnis man in ewiger Kindheit verharre. Boteros Geschichte könne darüber hinaus Exempel-Charakter beanspruchen u. lehren, das Laster zu verabscheuen u. die Tugend zu lieben. »Weil denn nun diesem also/ ist man vngezweiffelter hoffnung/ es solle mit dieser description/ so mit viel mühe vnd grossen vnkosten auß dem Jtalico in Deutsche Spraach transferirt/ dem günstigen Leser gedienet vnd gewilfahret seyn ... wie es dann zu mehrer nutz vnd besserem gebrauch in zwey theil gefast/ vnd mit schönen Kupffern Figurn vn Landtaffeln gezieret/ durch welche ein jeder orth dem Leser gleichsam in re praesenti für äugen gestellt wird ...« - Da die vorliegende Ausg. wie die meisten nachweisbaren kein Kartenmaterial u. keine Kupferstiche enthält, ist nicht sicher, ob das Vorwort nicht für eine andere Ausg. verfaßt wurde. DV: Johann Gymnich III, Sohn von J.G. II, ist Eigentümer des Verlags »Zum Einhorn« u. der Druckoffizin, zugleich Mitglied der Goldschmiedegaffel u. gehört von 1572 bis zu seinem Tod 1596 zu den bedeutendsten Druckerverlegern Kölns, der auch Pressen in Antwerpen, Mainz, Frankfurt a.M. usw. beschäftigt [Benzing, Köln Nr. 65, S. 245-246], FA: 1602; 1611. Bibl.: Draut (1611), S. 540; Georgi I, S. 188; Graesse 1,504; Streit 1, S. 94 Nr. 216; Index Aureliensis 122.717; Van Gemert (1979), S. 807-808; VD 16 B 6801; BSB-AK 5,154 In: Göttingen, NSUB Statist. 1166; München, BSB 4° Geo.U.19(1.2. [ohne Kupferstiche]; ÜB 4° H.aux.574(1.2. [ohne Kupferstiche]; Stuttgart, WLB HBb 91; Wolfenbüttel, HAB T 244.4° Heimst, [ohne Kupferstiche] (*) Deskript.: Kosmographie; Rechtswissenschaft und Ökonomie; aus dem Italienischen
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Botero, Giovanni
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[0204] Botero, Giovanni (1544-1617): Le relatiotii universali. Venezia: 1591-1594.AllgemeineW Historische Weltbeschreibung/\\ IOANNISBOTERJ, || deßBenesers. || Jtt vier Bücher abgetheilt: || Jm ersten wirdt Europa, Asia, Affrica, vnd die Sitten/W Reichthumb || Gewerb vnd embsigkeiten aller Nationen vnd Völcker/1| deßgleichen die beschaffenheit der Newen Welt/ vnd biß dato erfundenen || halb: vnd gantzen Jnseln beschriberu || Jm andern wirdt die Macht vnd gelegenheit der aller fiimembsten\\ Potentaten der Welt entdeckt. || Jm dritten wirdt gehandlet von dem Standt deß Glaubens/ aller || vnd jeder Völcker. || Jm vierten von den Aberglauben der Völcker der Newen Welt/ vnd durch was be- \\schwerliche mittel die wahre Christliche Religion daselbst || eingeführt worden. || Durch || AEGIDIVM ALBERTINVM, || Der Fürstl: Durchl: Hertzog Maximilians in Baym/etc. Hof-1| Raths Secretarium, Auß dem Jtalianischen in die Hoch- ||feutsche Sprach vbersetzt. || Mit künstlichen Kupfferstücken vnd eigentlichen Landtafelen geziert. || [Signet] || Getruckt zu München/ durch Nicolaum Henricum/ Jn\\ Verlegung Anthonij Hierats. || Jm Jahr M. DC. XI. ||. München: Nikolaus Heinrich, in Verl. Anton Hierat, 1611.- 2°, [10] Bl„ 471 S., [1], 5 gest. Faltkarten.Ü: Albertinus, Aegidius (1560-1620) Komm.: OT: S.o. >La Prima Parte ...< - Es gibt verschiedene, jeweils überarbeitete u. erweiterte Ausg.: >Delle relationi vniversali di Giovanni Botero Benese, prima parte. All illvstrissimo et reverendissimo Signore Monsignor Carlo Cardinal di Lorena< (Roma: appresso Georgio Ferrari 1591) [Index Aureliensis 122.701]; >Delle Relationi vniuersali di Giovanni Botero, ... Da lui corrette & ampliate< (Ferrara: appresso Benedetto Mammarelli, 1592/93) [Index Aureliensis 122.702]; >Delle relationi universale (Bergamo: C. Ventura 1592) [Index Aureliensis 122.707]. ÜT: Topographisch-historische Beschreibung der gesamten bekannten Welt. Der bereits 1507 von Waldseemüller geprägte Name »America« hat bei Albertinus ein Jahrhundert später den Ausdruck »Newe Welt« offenbar noch immer nicht verdrängt. Es gibt bereits vor Albertinus eine anon. dt. Übers. (Köln, 1596) mit dem Titel >Theatrum, oder Schauwspiegel< (s.u.), die aber nur einen Auszug darstellt.- A. gibt die Vorlage verhältnismäßig getreu wieder, nimmt keine Änderungen in der Anordnung vor u. läßt nur den Anfang des IV. Teils unübersetzt. Im dt. II. Buch werden einige Abschnitte grundlegend gekürzt.- In der »Vorred« erfahren wir die Widmung an den herzoglichen Rat u. Kämmerer Johann Warmund v. Preysing (1575-1648) vom 25. Februar 1611. - »... Wofern nun jemalen ein Historischreiber gewest/ der den verlauf vnd beschaffenheit der Welt ordenlich/ eigentlich vn nutzlich beschriben/ so ist meines erachtens der vilbemelte Botterus ein solcher/ seytemal er vns in disem seinem Buch gleichsam ein Ideam, Spiegel vnd Abriß der gantzen Welt/ vn was in derselben empor gehet/ vermassen vor Augen gestellt/ daß ich darfür gehalten/ es könne der löblichen teutschen Nation nit baldt ein besserer Dienst erwisen werden/ als wann eben 241
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Botero, Giovanni
dises Buch in die teutsche Sprach gebracht/ vn allen vnd jeden Standts = Personen gemein gemacht würde ...« Ü: A. übers, auch Bonaventura, >De sex alis Seraphim< (s. dort). DV: H., Sohn des gleichnamigen Oberurseler Druckers, heiratete 1597 die verwitwete Tochter des Druckers Adam Berg, Susanna, u. erwarb das Münchener Bürgerrecht. Seine Druckerei ist von 1597-1654 nachweisbar [Benzing, München Nr. 4, S. 335-336].- Anton Hierat ist von 1597, dem Jahr seiner Eheschließung mit der Wwe von Johann Gymnich III, bis zu seinem Tod 1627 auf der Reise zur Frankfurter Messe, als Drucker in Köln nachweisbar. Er druckte »sub signo Gryphi« in der Straße »Unter Fettenhennen«, u. zwar meist Theologie u. Kirchenväter [Benzing, Köln, Nr. 89, S. 249]. FA: München: Nikolaus Heinrich, in Verl. Anton Hierat, 1612. Bibl.: Trautz (1940), S. 53 Nr. 225; Van Gemert (1979), S. 472-481 u. 805-810; Dünnhaupt 1,170; BSB-AK 1501-1840 5,154; Bircher, DDB A 6240-6241 In: Augsburg, UB IV.2.2°.22 (*); München, BSB Res.2° Geo.u.ll; 2° Geo.u.12 [ohne Karten]; 2° Geo.u.l2a; Wolfenbüttel, HAB 257.4 Hist.2° Deskript.: Kosmographie; aus dem Italienischen [0205] Botero, Giovanni (1544-1617): Le relationi universali [Teils.]. Venezia: 1591-1594.Theatrum, oder Schawspiegel: || Darinn alle Fürsten der Welt/1| so Kräffte vnd Reichthumb halben namhafft seind/ vor= ||gestellt werden: Mit erzehlung/ wieuiel Einkommens ein jeder habe: || Was sie an Kräfften vermögen: Wie sie Regieren: Was für benach= || parte Fürsten sie haben: Vnd werden andern/ mit Macht vnnd || Reichthumb/oblige vnd vbertreffe. || Vnnd ist die = ¡sei Theatrum/ in vier Theil vn= \\derscheiden. || Jm ersten Theil/ werden erzehlet die Fürsten/ so in Europa grosse Herr= || schafften haben: Nemlich die Königen von Franckreich/ Engelandt/ Dennemarck/\\ Schweden/ Polen: Der Groß Fürst von der Moßkaw: Das Hochlöblich || Hauß Oesterreich: Das Römische Keyserthumb/\\ Der Bapst zu Rom. || Das ander theil/ vermeldet die Herrn in Asia: Nemlich den Grossen Cham: Den\\ Grossen Mogor: Die Königen von China/Siam/Narsinga/ Calecut/\\ Persia/ vnnd Japonia. || Jm dritten theil/ werden begriffen die Vornembste Herrn in Africa: Priester Johan || oder der Keyser von Abissinia/ Monomotapa/ vnd der Xeriff || König von Fez vnd Marocco. || Das vierte theil/ beschreibt die Herrschafft deß Groß Türcken/ der vnter seine Tyran = \\ney hat ein groß theil von Europa/ Asia vnd Africa: Es stellet auch vor Augen/ die vberauß || viel vnnd grosse Landtschafften/ Philippi Königs zu Hispania/ Jndia/ etc. || Der aller Monarchen/ so bißher geherrschet/ mit Macht \\ vnd Reichthumb weit vbertrifft. || (m) || Gedruckt zu Cölln/1| Durch Lambertum Andree. || Jm jähr M.D.LXXXXVJ. ||. Köln: Lambert Andreae, 1596.- 2°, [56], K.Ü: [Johann v. Brüssel (?)] Komm.: ÜT: »An den Christlichen Leser. Es ist... vor wenig jähren/ in Jtalianischer spraach/ in Truck außgangen vn an tag geben ein Buch/ dessen titul 242
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auff Teutsch lautet/ Allgemeine ... Boteri: Jn welchem sehr ordentlich erzehlet werden/ die Reichthumbe/ Kräffte vnnd weise von Regierung/ der Vornembster Fürsten vnd Herrn von Europa/ Asia vn Africa ... Solch Buch ist von vielen Liebhaber der Historien in vnser gemeine Teutsche sprach gewünschet worden: Jst also endlich durch einen sonderlichen Liebhaber allerley Historischer Beschreibungen ins Teusch transfertiert [sie] vnnd vbergesetzt/ auch in Truck verfertigt/ damit jhnen solches kündte mitgetheilt werden. Es seind hierzu gethan worden etliche Mappen der Landschafften/ derer in dieser Historia gedacht wird ...« Es folgt ein Gedicht: »So du wirst kauffen mich/ Vnd lesen thust/ sag ich/ Werd ich berichten dich/ Die Kräfft der Königrich. | Macht der Fürstenthumm/ Darzu auch jhr Reichtumm/ Findstu in einer Summ/ So du nichts schlagest vmm. | Hast auch die Landtschafft fein/ Jn Kupfferstücken rein/ Wie sie an sich selbst sein/ Vmb Geld gering vnd klein. | Gleiches Vorwort wie >Mundus imperiorum< (s. dort), das als Übers. Johann v. Brüssel zugeschrieben wird. Das Münchner Ex. trägt auf dem Rückendeckel innen den Kaufvermerk: »Khaufft zu Landshut. 18. Octobris/ Anno. etc. 96. per ... .21. patz. Casper Rueland«.- Die Kölner Ausg. hängen alle zusammen (vgl. auch Ausg. Oberursel 1602, s.o.), Einzelheiten sind noch zu untersuchen. Im vorliegenden Fall gibt es eine gleichzeitige lat. Fassung beim gleichen Verleger: >Theatrum prineipum orbis universi in quo omnes, quotquot sunt in orbe terrarum prineipes, opibus et viribus conspicui representantur, cum uniuseuiusque regali censu, potentia, regendi forma et prineipibus ipsis finitimis. Quod theatrum, perspieuitatis gratia, divisum est in quatuor partes< [VD 16 B 6802].- Eine Ausgabe Cölln: Lambert Andree 1592 >Theatrum oder Schawspiegel: darin alle Fürsten der Welt vorgestellt werden< [(VD 16 B 6799 (nach Benz)] ist nicht nachweisbar.- Die 1. Ausg. vom 25. Mai 1591 ist dem Kd. Karl v. Lothringen gewidmet. Ursprünglich als statistische Untersuchung über die ökumenische Verbreitung des Christentums gedacht, weitete sich das Werk sukzessive zu einem organischen anthropogeographischen Repertorium aus u. enthält systematische Notizen über die physische Beschaffenheit, die demographische Dichte, die ökonomischen Ressourcen, die militärische Macht, die politische Verfassung aller Staten der Erde. Ü: S. u. Botero, >Mundus ImperiorumTheatrum oder Schauspiegel< (s.u.). Ein Teil des Titels stimmt mit der Übers. Köln, 1599 überein (s.u.). Die Abhängigkeit der einzelnen Übers, voneinander bedarf einer Spezialuntersuchung. Ü: Nur das vorliegende Werk ist bekannt, wird jedoch fälschlich als in Wesel gedruckt ausgewiesen [Jöcher-Adelung 1,2319]. Von einigen Bibliotheken (z.B. Stuttgart, WLB) mit dem Übers. Boterus ins Lat., Guido DuBruecqs, über den aber auch keine Nachrichten vorliegen, identifiziert. DV: S., eigentl. Schuster, mit dem Beinamen Klumpen, war Nachfolger von Nikolaus Henricus u. ist 1597-1605/06 nachweisbar. Im Jahr 1604 wurde Oberursel rekatholisiert [Benzing, Oberursel Nr. 2, S. 370]. Bibl.: Bircher, DDB A 6709 In: Stuttgart, WLB allg.G.2°24; Wolfenbüttel, HAB 289.2 Hist.2° (*micro) Deskript.: Kosmographie; aus dem Italienischen
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Bolero, Giovanni
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[0207] Botero, Giovanni (1544-1617): Le relationi universali [Teils.]. Köln: Lambert Andreae, [1594]; 1596.Geographische Landtaf= \\feldeß Gebiets/des grossen Türcken/ dessen Ti= \\ranney grosse theyle von Europa/ Asia/ vnd Africa vnter= \\worffen seindt. || Mit sampt vollkommen vnd eigentliche be = \\ Schreibung seines Einkommens/ Kräfften/ vnd weise von Re = ||gierung/ auch der Fürsten derer Landtschafften mit jm || Grentzen/ deren Einkommen vndKräffte/gegen || des Türcken gehalten vnd confe=\\rirt werden. || Vnd\\ Geographische Landtaffel/ darinn das vberauß|| grosse Reich vnd\ Gebiet/ deß Großmechtigen Königs zu|| Hispanien/ etc. Philippi von Oesterreich/für äugen gestalt wirt. Auch || eigentliche beschreibung/ deß Einkommen Kräffte/ vnd weise von Regie =\\rung desselben Königs. Darin augenscheinlich bewisen wirt/daß desselben || Königs Einkommen vnd Kräffte/ deß Türcken weit vbertreffen: || Wirt auch klärlich dargethan/ daß derselb König Philips/\\ alle Monarchen/ so bißher gewesen seindt/\\ mit grosse vnnd weite seins Reichs || weit vbertrifft. \\ (m) || Gedruckt zu Cölln/1| Bey Lambrecht Andree/1| Jm Jahr M.D.XCVJ. ||. Köln: Lambert Andreae, 1596.- 2°, [16] Bl„ T.Ü: anonym Komm.: OT: Lat. Teils., die unter dem folgenden Titel in Köln erschien: >Tabula geographica imperii magni Turcae, qui magnas Europae, Asiae et Africae provincias tyrannide premitTheatrum, oder Schauwspiegel< (1596) bzw. mit >Eynkommen/ Reichthumb/1| vnd Schätze aller Keyser...< (Kölln: Johann Christoffel, 1599).- Der Verleger brachte gezielt aus verkaufsstrategischen Erwägungen Teile des beliebten Werks auf den Markt. »An den guthertzigen Leser ... Da nun kurtz verlauffen zeit/ in Jtalianischer sprach/ an tag gegeben/ daß buch Johans Boteri Benesij/ darin vnter ander/ deß Türcken Einkommen/ Krafft ... gar eigentlich beschrieben werden/ ist für gut angesehen worden/ dasselbe Teutsch zu machen/ denen zu dienst vnd gefallen/ die der Jtalianischer sprachen vnerfahren seindt. Darzu ist auch gethan die Landtaffel/ darin deß Türcken Gebiett beschrieben/ vnd für äugen gesteh wirt. Auff daß aber der Leser/ wen er solch groß Einkommen/ Krafft vnd weite von seim Gebiet sehe/ sich nicht entsätze/ vn gantz an der Christen sachen verzagte/ ist auß obgemelten Authoren/ hier zugethan ein klare vnd volkommene beschreibung/ deß vberauß reichen Einkommens/ vnd grosse Kräfften/ deß Großmechtigsten Königs Philippus zu Hispanien ...« DV: 1589-1597 [Benzing, Köln Nr. 81, S. 248], Bibl.: Index Aureliensis 122.716; VD 16 B 6803; BSB-AK 1501-1840 5,154; BM In: München, BSB 2° Geo.U.38 n [jetzt Kartensammlung Hbks E 80] (*) Deskript.: Länderbeschreibungen; Turcica; aus dem Italienischen
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Botero, Giovanni
[0208] Botero, Giovanni (1544-1617): Le relationi universali [Teils.]. Venezia: [o.Dr.], 1591-1594.Eynkommen/ Reichthumb/\\ vnd Schätz aller Keyser/Könige/ vnd vornembster\\ Fürsten der gantzer weiten Welt. || Neben obermelter Keyser/ Könige/ vnd Fürsten Eyn= \\kommen wirt auch gemeldt/ wo von sie solches nehmen vnd auffheben. || Femer wirdt auch angezeigt jre Macht/ Vermögen vnd Gewalt: Jhre || Regiment: Jhre benachbarte Fürsten/ wie sie sich mit denselbigen || halten: Vnd welcher den andern mit Macht vnd Reichthumb || Vbertrejfe. Zur besserer Erklärung ist dieses Buch || in Vier Theil vnderscheiden. || Jm ersten Theil/ werden erzehlet die Fürsten/ so in || Europa grosse Herrschafften haben: Nemlich die Königen von Franck= ¡¡reich/Engellandt/Dennemarck/Schweden/Polen/Der GroßFürst || von der Moßkow: Hochlöblich Hauß Oesterreich: || Das Römische Keyerthumb: £>er|| Bapst zu Rom. || Das ander Theil/ vermeldet die Herrn von Asia: Nemlich den Gros= || sen Cham: Den Grossen Mogor. Die Königen von China/ Siam/1| Narsinga/ Calecut/ Persia/ vnd Japonia. || Jm dritten Theil/ werden begriffen die vornembste Herrn in Africa: Priester || Johan/ oder der Keyser von Abyssinia: Monomatapa/ vnd der Xeriff/1| König von Fez vnd Marocco. || Das vierdte Theil/ beschreibt die Herrschaft deß Groß Türcken/ der vnder seiner Tyranney || hat einen grossen theil von Europa/Asia vnd Africa: Es stellet auch vor äugen/ die vberauß || v/7 vnd grosse Landschafften/ Philippi Königs von Hispania/ Jndia/ etc. || Der aller Monarchen/ so bißher geherrschet/ mit Macht ü vnd Reichthumb weit vbertrifft. || (m) || Gedrückt zu Cölln/1| Durch Johann Christoffel/ auff Marcellnstraß. || Jm jähr M.D.XCVJJJJ. ||. Köln: Johann Christoffel, 1599.- 2°, [55] Bl., K.Ü: anonym Komm.: ÜT: Möglicherweise Auszug der Kölner Ausg. 1596 [>Theatrum, oder Schawspiegel ...Geographische Landtaffel deß Gebiets des grossen Türcken< (Köln: Lambert Andreae, 1596); das Vorwort »An den Christlichen vnd guthertzigen Leser« scheint identisch zu sein. DV: Chr. »auff S. Marcellen Straß« ist in Köln 1598-1619 nachweisbar [Benzing, Köln Nr. 91, S. 249]. Bibl.: Index Aureliensis 122.745; BM; VD 16 B 6805 In: London, BL 10660.i.6.(2) (*) Deskript.: Länderbeschreibungen; Turcica; aus dem Italienischen [0209] Botero, Giovanni (1544-1617): Le relationi universali [Teils.]. Venezia: [o.Dr.], 1591-1594.Macht/ Reichthumb/ vn || Einkomen aller Keyser/ Könige/ vnd fur= ¡¡nembsten Fürsten der gantzen Welt. || Daraus erlernet werden mag/ in welchem || theil der Welt ein jeder gesessen/ wie weit sich seine Land = ¡¡schafft erstrecke: in was gestalt er vber seine vndersassen zu regiren || pflege/ oder gewalt habe: was er zu wasser vnd zu land/ an Reuterey vnd fuß = || volck/ in Kriegs vnd anderen ge246
Botero, Giovanni
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schefften vermöge: wie viel oder wenig sich || die benachbarte Fürsten einer gegen den andern zu befdrehten habe: || vnd dergleichen sachen mehr/ gantz lustig vnd || nutzlich zu lesen. \\ Erstlich durch den Hochgelerten Herrn Johannem Boterum den || Beneser in Italischer Sprach ausführlich vnd der lenge nach beschrieben: || jetznutz aber aus der verdolmetschung desselben die furnembste/ nutzlichste/ vnd\ notigste materien ausgezogen/ vnd in gegenwertiges Hand= || büchlein verfasset durch Matthis Qua =\\denformschneider.\\ (m) || Gedruckt zu Collen/Durch Wilhelm Lützenkirchen/\\ Jm Jahr MDCIII\\. Köln: Wilhelm Lützenkirchen, 1603.- 4°.Ü: anonym Komm.: ÜT: Auszug aus der Übers. 1596, den der Kölner Kupferstecher Matthias Quad (1557/59- n. 1609) [ADB 27,1-2; DBInd 30,989-999] zusammengestellt hat. Wir zit. aus der Ausg. 1606, die 119 S. umfaßt: »Vorred Den Erenthafften/ vornehmen/ vnd Achtbaren/ Johan Kyuen/ Ruprechten Frejaldenhouen/ vnd Stephano LeSpieren/ Burgeren vnd Kauffherren binnen der Löblichen Statt Cölln am Rhein ... Jn Collen den 7. Augusti dieses 1606. jahrs. ... Mattheis Quad Kupfferschneider« (Bl. *2a-*4a): »DEmnach vor etlichen wenig jähren in Jtalianischer sprach ein Buch in Track außgangen/ welches der hochgelehrter Herr Johannes Boterus der Beneser von den mechtigsten Fürsten vnnd Potentaten der gantzen weit beschrieben: solches auch grundlich vnnd wol durch einen guten Jnterpreten in vnsere allgemeine Teutsche Sprach transferiert worden: vnnd aber der tractatus derselben materien sich etwas weitleufftiger erstrecket/ dan das jn jederman ohne merckliche zeit Verletzung hette mögen außlesen/ Jch geschweig das es jhm ein Enchiridion oder Handbuch hette sein künnen. Als bin Jch von einem Liebhaber der Historien angesucht werden/ das Jch meiner täglichen arbeit so viel zeits abziehen wolte/ vnd aus demselben Opere Boteri einen Extract oder auzug machen/ welcher in ebenmässigem format dem Enchiridio Cosmographico möcht beygefügt werden/ welchen wir vor jähren zum theil aus mehrgemeltem Botero/ meist theils aber aus anderen Geographis vnnd Historicis zusamen gesucht vnd concinniert haben.« Dem habe er sich nicht verschließen wollen, habe sich aber auf das Haus Habsburg in Spanien u. die Türken konzentriert. »Es ist aber die lesung dieses Buchleins vnseren Europischen/ sonderlich aber des Teutschen lands/ Einwohneren fast nutzlich vnd bey nahe auch nötig/ damit wan sie erkleren/ in was grobheit/ vnwissenheit eigenthumb vnd knechtschafft die Völcker der Barbarischen Nationen aufferzogen/ vnnd von jhren Fürsten gehalten werden: die Europischen sag ich/ voraus aber wir Teutschen/ desto fleissiger GOtt zudancken vrsach finden/ das wir nit allein Politisch vnd in guten diseiplinen/ künsten/ vnd handtirungen erzogen: sonder auch vnder vnseren Fürsten/ Herren/ vnnd Oberkeiten gantz frey vnd sicher wonen kunnen; vnnd auch in solchem freiem wesen stetig vnd vnuerendert bleiben/ wofern wir keine degeneres animi die edle vnd köstliche freiheit/ welche vnsere Vorfaren mit jrem leib vnd blut so thewr erworben/ durch blödigkeit vnd trägheit der gemuter wider auß die hend reissen lassen vnd also vns vnd vnser algemeines Vatterland frembden völekeren vnd Barbaren zu spot vnd nachtheil machen ... Weiters kan auß 247
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Botero, Giovanni
diesem Buchlein auch dieses erlernet werden/ das die seruilia ingenia/ vnd manicipialis conditio nimmer mehr zu einem löblichen werck/ gutter disciplin/ policej/ vnd künsten/ Jch geschweig zu einer waren Religion/ vnd rechtschaffenen Gottes dienst gerathen kunnen: die weil an der aufferziehung vnd regierung der menschen/ auch jhre complexion zum grösten theil mit gelegen/ wie an den Janisseren zusehen/ welche weil sie in dem Alcorano erzogen worden/ der Christen eusserste feind seind/ da sonst ohne zweiffei aus der naturen noch wol manch fromb vnnd ehrlich hertz vnder denselben gewest were, das aber auch dieselbe hertzhaffter/ manlicher vnnd streitbarer seind dan andere geborne Türcken/ thut nixt dan die eitle freyheit vnd prerogatiuen so sie vor andern Türcken haben welche mehr vor schlauen dan vor Einwohner vnd Bürger jhrer Landschafften zu rechnen seindt.« Die Fürsten möchten am Beispiel fremder Potentaten lernen, auf welche Weise man die Untertanen am besten regiere. Die Adressaten verreisten viel, »dieweil mir nit vnbewust/ wan Ew. Eh. vnnd Gunsten (welches sich dan offtmals begibt) jhrer handtirung nach zu Schiff oder zu Wagen vff frembde orter verreisen/ vnd bißweilen die sorgen vnnd gedancken wichtiger gescheffte ein Zeitlang ruhen lassen/ vnd sich entweder mit einem lustigen gesprech/ oder frembder Sachen lesung ergetzen: Ew. Eh. vn Gunsten alß dan an diesem buchlein auch ein erneuwerung vnnd ergetzung finden möchten/ welches dan gemeinlich guten Herren vn freunden desto angenehmer pflegt zu sein/ wan es entweder jhnen oder jhrer handtirung mitgenossen zu ehren vnd zugefallen an tag geben«. DV: 1586-1634, Buchladen u. Offizin in der Mariengasse, dort zusammen mit seinem Bruder Eigentümer zweier Häuser, Mitglied der Goldschmiedegaffel, druckte geographische u. historische Werke sowie Erbauungsbücher [Benzing, Köln Nr. 78, S. 247], FA: Köln: Wilhelm Lützenkirchen, 1606 [... Dabey nach gefügt ein kurtzes doch volkomlich Succession vnd Stam= ¡Register fast aller fürnemster Potentaten der gantzen Christenheit/1| wie auch der Türckischen Keysern].- Das in Köln bei Wilhelm Lützenkirchen, 1604 erschienene >ENCHIRIDION COSMOGRAPHICVM: || Daß ist/|j Ein Handbüchlein/der || gantzen Welt gelegenheit/ also kurtz vnd|| nach notturfft volkommentlich begreiffende/ wie solches andere be = ||rhümbte Cosmographi/ als Munsterus, Ortelius, Wagener/ Boterus || etc. vor dieser zeit der lenge nach beschrieben. || ... || Jetzt zum andernmahl von newem gedruckt/ vermehrt/ vnd|| gebessert/ durch Mattheis Quad Kupfferstecher< ist eine Wiederaufnahme zus. mit Schriften anderer Kosmographen. Bibl.: Bircher, DDB A 1374-1375 u. A 5453; BSB-AK 1501-1840 5,154 In: München, BSB 4° Geo.u.8; 4° H.un.20; Wolfenbüttel, HAB 6.7 Geogr.; 237.16 Quod.(9) [Ausg. 1606] (*) Deskript.: Rechtswissenschaft und Ökonomie; Länderbeschreibungen; Kosmographie; aus dem Italienischen
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Braccioli, Grazio
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[0210] Braccioli, Grazio (1682-1752): Calfumia. Drama per musica. Da rappresentarsi nel Teatro di Sant'Angelo il carnovale dell'anno 1713. Venezia: Marino Rossetti, 1713.Die Römische Großmuht/\\ Oder\\ CALPURNIA.\\ Jn einem || Musicalischen Schau-Spiele. || (m) || Jm Monath Februar. 1716.\\ Auf dem Hamburgischen Theatro aufgeführet. || (Linie) || HAMBURG/ gedruckt bey Friederich Conrad Greflingern. ||. Hamburg: Friedrich Conrad Greilinger, [1716].- 8°, [23] B i ll: König, Johann Ulrich v. (1688-1744) Komm.: A: Librettist aus Ferrara [Ferrari, S. 142;. U. Luigi, Dizionario storico degli uomini illustri Ferraresi, Ferrara: Eredi Gius. Rinaldi, 1804,1,87]. ÜT: »Scenario« u. »Vorbericht« des Übers., in dem er Heinichen als den Komponisten nennt. Die Übers, wurde vom Probenexemplar (score) gemacht. Er habe außerdem »als nebst der Uebersetzung hin und wieder einige Stellen den hiesigen Liebhabern zu Gefallen, geändert und hin und wieder etliche Täntze, Arien, Decorationen oder Auftritte eingerückt...« [Sonneck 1,247]. Ü: Hofrat, Poet, Opernschreiber aus Eßlingen, selber Vf. von Libretti: »... ließ sich in Hamburg nieder, stiftete mit Brockes und Richey die >teutschübende Gesellschaft, versah 1715 Brockes' Bearbeitung des >Bethlehemitischen Kindermords< mit einem Vorbericht über das >Leben des Ritters MarinoPorta salutis poenitenti animae. Patefacta ä Bartholomaeo Salutio. Opusculum aureum, quo omnia, quae ad poenitentiae sacramentum pertinent... explicantur, a Joachimo Meichelio ex Italico latine redditum< ([München]: Hertzroy & Leysser, 1627). Ü: Joachim Meychel oder Meichel aus Braunau gehört einer alten Beamtenfamilie an, denn »die Meychlischen« sind über 100 Jahre bei wichtigen Ämtern gewesen [Ferchl, Behörden, S. 1257]. Er ist jedoch nicht mit anderen Zeitgenossen gleichen Namens zu verwechseln, z.B. dem Kölner Jesuiten Joachim M., oder seinem Sohn Johann Georg, die sich ebenfalls literarisch betätigten. Er übers, vor allem Sisto da Bergamo ins Dt. (s. dort) [DBInd 834,26; F. Stoks, »Joachim Meichels Büchlein >Templa FrisingensiaLobred und Gratulation der glücklichen ankunfft Deß ... Herrn Maximiliani hertzog in Obern und Nidern Bayern ...< (München, 1621) [Hohenemser (1977), S. 75]. DV: Sohn von Raphael d.Ä., 1623 Hausbesitzer, 1625 Bürger zu München, Kupferstecher, zwischenzeitlich in Innsbruck tätig, gest. München 1665 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1250]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 26,269 In: München, BSB Asc.4273 ("micro) Deskript.: religiöse Lyrik; Mystik; christlicher Stoff; aus dem Italienischen [0237] Campanella, Tommaso (1568-1639): Discorsi ai principi d'Italia [Teils.]. [o.O.]: [o.Dr.], 1628.Compendium librorum Politicorum de Papanä & || Hispanica Monarchie || Zwey Discurs Bruder \\ Thomas Campanellen/\\ Von des Bapsts/ vnd Spaniers vermeinter || rechtmessiger gewalt/ vnd deroselbigen mit dem Rö=\\mischen und Türckischen Keyser vergleichungen/\\ ja Vorzüge. || Darinne er die sonst von ihme gerichtete Bäpstliche vnd§ Spanische Monarchie von newest kürtzlich zu stützen/ vnd vermittels der || erdichteten Constantinischen vbergabe/ vnd anderer Status rationum zuerwei= || sen gedenckt/ (1. das es die Welschen/ vnd andere vnter 277
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Campanella, Tommaso
dem [sie] Bäpsten/ als || vnter den Keysern besser gehabt. Im (2.) das es vnter dem Spanier \\ erträglicher vor allerhand Leute sey/ als vnter den Türcken. || Allererst aus einem Welschen Mscr. verdeutscht/ vnd || mit einer Widerlegung apostillirt von einem || Mannlichen Rivalem [sie] der Klugheit. || Sich selbst/ vnd allen denjenigen/so von des Bapsts vnd^ des Spanis = Oesterreichischen Hauses gewaltthätiger verfolgunge ge = \\truckt werden/ zum Trost: Weil von Babylon bessers nicht zu hoffen/ vnd || aber bey solchen Trangsal die Kirche Gottes/ vnd seine Genade mehr/ als\\ bey der falschen Kirchen Gutem/ vnd guten Tagen zu spüren sey. Andern || aber/ die sich den eusserlichen schein/ Gewalt/ Glück/ vnd falsche Wort bethö = || ren/ vnd entweder zum abfall oder durch die Finger müssig zuzusehen/ vnd gleichsam auff die böse seite zu hincken bewegen lassen/ zur Warnung, daß || wann sie gleich noch so Bäpstisch/ vnd noch so gut Spanisch seyen/ Vntrew || doch noch ihren eigenen Herren schlagen werde/ sie es auch nicht wolfeiler/\\ als die andern vermeinten Ketzer kriegen können: Da sie dann zugleich mit || den Niederländischen Patrioten erst werden sagen müssen: || Ehe Türckisch/ als Bäpstisch. || Datum, || Vbl nos oDIo Papce, HIspanIqVe, & AMore Christi nostrl|| perseqVentes InVngebant. ||. [o.O.]: [o.Dr.], [o.J.; (Chronogr.: 1628)].- 4°, [72] Bl.; auf S. 2 u. 5 oben RL.Ü: anonym Komm.: A: Der aus armer Familie stammende Dominikanermönch C. aus Stilo in Kalabrien wurde wegen seiner Verteidigung der Naturphilosophie Telesios, Giordano Brunos u. Galileis von der Inquisition verfolgt u. später wegen des antispan. Befreiungskampfes, den er in Kalabrien anführte (1599), eingekerkert. Wegen Ketzerei, Aufruhr u. Hochverrat zunächst zum Tode verurteilt, dann wegen seiner juridischen Zugehörigkeit zur Kurie zu lebenslanger Haft begnadigt, verbrachte er 27 Jahre im Kerker [DBI 17,372-401 (L. Firpo); Totok (1980), S. 210-222], ÜT: Die Erläuterungen u. Ergänzungen des Hrsg. oder Übers, sind eine antispan. protestantische Kampfschrift; es handelt sich um eine Übers, der beiden ersten >DiscorsiDiscorsi< folgt ab Bl. Ca ein gelehrter Kommentarteil: »Intrada der Widerlegung vnd Jnhalt des gantzen Wercks«, »Des ersten Campanellischen Discurs erörterung«, »Connexio alterius dissertationis cum priore. Oder Gattirunge/ wie sich der nachfolgende Discurs auff den ersten schicke vnd reime«, »Censur von dem andern Discurs«. Bibl.: Georgi, Suppl. I, S. 65; Hohenemser (1977), S. 104; Bircher, DDB A 2917 u. A 4187; BN 278
Campanella,
Tommaso
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In: Wolfenbüttel, HAB 43.7.1 Pol.(25); 232.1 Quod.(34); QuN 290 (4) (*) Deskript.: Politik; Völkerrecht; Diplomatie; Papsttum; Fürstenspiegel; aus dem Italienischen [0238] Campanella, Tommaso (1568-1639): Discursus Fr. Campanellae De Belgio sub Hispanorum potestatem redigendo [auch: Discursus de Belgio subiugando]. Spanisch Angel=Hacken. || Das ist: || Discours. || Fr. Campanelice, \\ Darinnen er dem König || von Hispanien Mittel vnd Wege zeiget/ wie er Deutsch = \\land/ Franckreich/ Insonderheit aber Nieder=Land\\ Angeln vnd in seine Gewalt bringen || könne. \\ Allen Evangelischen Hoch= vnd Nieder=Deutschen zw|| trewer Warnung wolmeinend in Deutsche || Sprache versetzet. || [Quadrat, in das in Kreuzform JESVS eingeschrieben ist, so daß das S beiden Zeilen gemeinsam ist.] || Matth. 10, v.16. || Seyd klug wie die Schlangen. \\ Gedruckt im Jahr\\ M.DC.XXX. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1630.- 4°, [8] Bl., TH„ auf Bl. A2a oben RL.Ü: anonym Komm.: OT: In das >Speculum consiliorum Hispanicorum in quo regis Hispaniarum machinationes variae contra Evangélicos repraesentantur< (Lugduni, 1617) aufgenommen [München, BSB Pol.g.853, Beibd.3; Pol.g.911, Beibd. 4.]. Inhaltlich deckt sich der Text fast Satz für Satz mit dem 27. Kap. von >De Hispanica MonarchiaDe monarchia hispanica discursus< (Amsterdam: Ludovicus Elzevier, 1640, 1641 u. 1653); Willems (1880/1962) Nr. 967, 971 u. 1159] (s. folgenden Eintrag). Die dt. Version ist die erste Veröffentlichtung des Textes, denn das it. Original erschien erst 1854. Das Buch wurde 1607 unter Beifügung eines Briefes mit Hinweisen u. Empfehlungen Kaspar Schoppe (Scioppio) anvertraut, der es nach Deutschland brachte. Campanella prophezeit aus politischer Berechnung u. innerer Überzeugung 280
Campanella, Tommaso
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eine theokratische Erneuerung der Welt unter dem Papst als Alleinherrscher u. geistlichem Führer, dem der spanische König als weltlicher Arm zur Seite tritt. Er nimmt, wenngleich wenig systematisch, wichtige Gedanken seiner berühmtesten Schrift >La Città del Sole< zu Recht, Demographie, Ökonomie etc. vorweg [Heinisch (1960), S. 224-227; DLB 4,793-794]. C. steht ganz auf dem Boden der biblischen Weissagungen von den verschiedenen Weltmonarchien. Es verdient Beachtung, daß C., der den deutschen Protestanten als der kühnste Vorkämpfer der span. Weltherrschaft erschien, einige Jahre später seine >Civitas solis< aus Haß gegen die militärische Gewaltherrschaft der Spanier geschrieben hat [Krebs (1890), S. 105-106]. Spätere Forscher [R. De Mattei, »La >Monarchia di Spagna< di C. e la >Ragion di Stato< di B.«, in: Reale Accademia Nazionale dei Lincei, estr. dai Rend. Class, se. mor., stor., e filolog., serie VI, vol.HI, fase. 5-6] haben schon bald Übernahmen u. Plagiate aus Boteros >Ragion di stato< namhaft gemacht, ohne genau klären zu können, ob sie auf C. selber oder auf Schoppe zurückgehen [Fischer (1952), S. 26-27]. ÜT: Enthält das Fragment einer Rede von Caesar Branchedaurius ([Inc.]: Est Frater Thomas Campanella, Dominicanus etiamnum in vivis ... [Expl.]: superatque Africae Principatum, Austriacis pollicetur).- »Mit was hohem Verstandt/ auch wunderbarer Erfahrenheit in allerhand Scientiis vnd Künsten/ der Author gegenwärtigen Discurß/ Thomas Campanella, Prediger Mönch/ (vnnd welcher noch heutigs tags zu Neapoli gefänglich auffenthalten wirt) begäbet sey/ ist vnzweiffenlich keinem Gelehrten dieser Zeit verborgen: angesehen bereyt etlich seiner Philosophischen Schrifften/ durch den Trnck [sie] außgebreytet/ vnd noch dero mehr verhofft werden: auch vermittelst selbiger/ etlich hochvernünfftige Personen/ der getrösten Hoffnung geleben/ es werde durch solche/ als durch ein helle Sonn/ die dicke Finsternuß der Aristotelischen Philosophy ... illustrili oder erleuchtet werden mögen ... Derohalb/ vnd noch mehr anderer Ursach wegen (die der verständige Leser/ selbsten bey sich gnugsam ermessen wirt) will man gar nicht zweifflen/ dann es werde männiglich/ oder doch dem mehrern Theyl/ mit Publicierung dieses Discurß, wol gedienet seyn. Damit Göttlichen Gnaden alle fromme Hertzen trewlich empfehlendt« [Vorrede Ausg. 1623, Bl. 2a-2b]. Ü: Auch der Hrsg. u. Übers, dieser wie der folgenden Ausgabe könnte der Tübinger Jurist Christoph Besold sein, der später Katholik wurde u. in habsburgische Dienste überwechselte [NDB 2,178-179; Pyritz Nr. 683-687], FA: [o.O.: o.Dr.], 1623, 4°, [6] Bl., 166-60 S. [(Thomas Campanella, || von der|| Spannischen Monarchy/|| Ersatz vnnd ander Theyl. ||) mit 60 S. Anhang, wahrscheinlich nicht von Campanella, über die Frage der christlichen Universalmonarchie] [NUC; BN]; Amsterdam, 1641 [=1653]; Frankfurt a.O., 1686. Bibl.: Krebs (1890), S. 105-106 Nr. 1; Prys (1913), S. 28-29; Firpo (1940), S. 63 u. 64 [fehlerhaft]; Hohenemser (1966), Nr. 4926 (4°, 174 S.); Bircher, D D B A 2407 u. 2789 In: Augsburg, UB IV.22.4M3 (*); Frankfurt a.M., StUB XXIII,1620,15 [Kriegsverlust]; Wolfenbüttel, HAB 40 Pol.(l) u. 21.1 Pol.(3) Deskript.: Politik; Fürstenspiegel; Völkerrecht; aus dem Italienischen 281
[0240]
Campanella, Tommaso
[0240] Campanella, Tommaso (1568-1639): Monarchia di Spagna [auch: Deila Monarchia di Spagna; Teils.]. DISCURSUS || Eines weitberiembten/ hochvernünfftigen Jtalianers/\\ so etwan Königlicher Mayest. z>z|| Hispanien praesentiert, || Vnnd || Jn dem von Allerhand || Mitteln gehandelt würdt || mit welcher Vorschub das ganze Teutschlandt/ vnd Franck=\\reich vnder das Hispanische Joch gebracht: vnnd also ein sattes|| Fundament/ deren so lang gesuchten fünfften\\ Monarchy/ gelegt werden möchte. || Newlich von dem Jtalianischen/ nach anleitung jetziger\\ zeit vnnd leuffe beschaffenheit/ in vnser Teutsche || Sprach vbergesetzt. || (*) || Jm Jahr Anno 1620. ||.
[o.O.]: [o.Dr.], 1620.- 4°, 16, [2] Bl.; 2. u. die zwei letzten s. leer; Titelvignette; auf S. 1 oben RL.Ü: anonym Komm.: OT: Zu Lebzeiten C.s wurde die >Monarchia< nie publiziert; die dt. Übers, muß nach einem Ms. erfolgt sein. Wie L. Firpo, »Un'opera che C. non scrisse«, in: Giornale critico d. filosofia italiana XXXI, 1952, S. 331-343 nachgewiesen hat, handelt es sich bei dem >Discursus< um eine lat. Rückübersetzung des 28. Kap. der >MonarchiaMonarchia< durch A. D'Ancona (in: T.C., Opere II, Turin 1854) benutzt Hss., die stark mit Gedanken G. Boteros kontaminiert sind u. ist damit überholt [Firpo, in: DBI 17,398]. C. verteidigt die weltliche Gewalt des Papstes u. unterstreicht dessen universellen Führungsanspruch gegen Machiavelli, der für die Errichtung eines unabhängigen Kirchenstaats eingetreten war. FA: [o.O.[: [o.Dr.[, 1620 [andere Ausg., identischer Titel mit leichten Varianten]. Bibl.: Hohenemser (1977), S. 58; Jantz 1,7 Nr. 48; Bircher, DDB A 2406 u. A 4188 In: Frankfurt a.M, StUB XVII,25 [Kriegsverlust]; Wolfenbüttel, HAB 43.6.1 Pol.(20) (*); 58 Pol.(3); 217.7; Quod.(33); 263.3 Quod.(15); 258.17 Quod.(16) Deskript.: Politik; Fürstenspiegel; Völkerrecht; aus dem Italienischen [0241] Campanella, Tommaso (1568-1639); [Andreae, Johann Valentin (1586-1654)]: Poesie. [o.O.]: [o.Dr.], [1622].Geistliche || Kurtzweil || J. V. A. || Zu Ergetzligkeit einfältiger || Christen mitgetheilt. || [Verse] || Straßburg/1| Jn Verlegung Lazari Zetzners Erben/1| Anno 1619. ||. Straßburg: Erben Lazarus Zetzner, 1619.- 12°.Ü: Andreae, Johann Valentin (1586-1654) Komm.: OT: Die sechs Sonette waren noch nicht publiziert, als Andreae sie in sein Werk aufnahm, u. wurden erst drei Jahre später von dem gemeinsamen Freund Tobias Adami (gest. 1643) it. gedruckt, der Campanella 1613 oder 1615 in Neapel im Kerker aufgesucht hatte. Adami datiert »Parigi, l'anno 282
Campeggi, Lorenzo Kd
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1621« u. widmet das Werk den deutschen Campanello-Freunden »A' miei signori ed amici osservandissimi il signor Guilielmo De La Wense ecc., don Cristoforo Besoldo e Giovan Valentino Andrea quest'opera d'un raro ingegno ed amico offero e raccomando io Tobia Adami«. ÜT: »Etliche Welsche Sonetten Tomae Campanellj verteutschet«; diese Übers, der Gedichte Campanellos findet sich S. 95ff. [Battafarano (1977); Conermann (1985), S. 560-564 Nr. 464], DV: Der bekannte Drucker u. Fischart-Freund war 1616 gest.; die Erben betrieben das Geschäft noch bis 1648 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1308], Bibl.: Firpo (1940), S. 45; Battafarano (1977); Bircher, DDB A 3930 In: Wolfenbüttel, HAB 588 Quod.(2) («) Deskript.: Sonett; Philosophie; aus dem Italienischen [0242] Campeggi, Lorenzo Kd (1474-1539): Constitutio ad removendos abusus et ordinatio ad cleri vitam reformandam per Reverendissimum in Christo Patrem et Dominum D. Laurentium Tituli Sanctae Anastasiae S.R.E. PreSbyterum Cardinalem et ad Germaniam etc. de latere Legatum nuper Ratisponae edita. (Impressum Ratispone per Paulum Khol). Regensburg; Köln: Paul Khol, 1524.(Der Römischen || Kayserlichen Mayestat Edict || wider Martin Luther Büecher vnd Lere/ seine An = || hennger/ Enthalter/ vnd nachuolger/ vnd etlich ander H schmeliche schrifften/ Auch Gesetz der Truckerey. || Fürstlicher Durchleüchtighayt || General verkhündt vnd GepotsbrieffW betreffend den || Christenlichen verstandt/ des sich etlich Fürsten auf || den Tag/ zä Regenspurg/ mitainander vergleicht. ||) Ordnung vnnd Reformation/ zu || abstellung der Mißbreüch/ vnd Aufrichtung aines || erbarn weserts vnd wandels/ in der geistlichait/ durch || Päbstlicher heiligkhait Legaten etc. zä Regnspurg || auffgericht. ||. [Wien]: [Johann Singriener d.Ä.], 1524.- 4°, [26] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Aus Mailand, dort Prof. der Rechte; nach dem Tod seiner Frau Priester, 1511 Auditor der Rota, Nuntius bei Maximilian I., 1512 Bf. v. Feltre, 1518-19 u. 1528-29 Legat in England wegen der Ehescheidung Heinrichs VIII., Reformgutachter für Hadrian VI., 1524 Legat in Nürnberg u. Regensburg; 1525 in Ungarn wegen der Türkenfrage; diente fünf Päpsten, administrierte fünf Bistümer in England, Deutschland, Spanien u. auf Kreta; bedeutender Diplomat u. Kirchenfürst [DHEG 11,633-640; LThK 9,909-910; Hubert Jedin, Tommaso Campeggio (1483-1564). Tridentinische Reform und kuriale Tradition, Münster: Aschendorff, 1958 ( = Katholisches Leben u. Kämpfen im Zeitalter der Glaubensspaltung, Bd. 15), S. 5-26 (enthält auch wichtige Nachrichten über den berühmteren Bruder)]. OT: Index Aureliensis 130.793.- C. reiste am 1.2.1524 aus Rom ab u. erreichte Nürnberg am 14. März. Die anwesenden Protestanten verhinderten einen feierlichen Einzug u. lachten ihn aus. Seine Mission, für einen Türkenfeldzug zu werben u. gegen das Luthertum zu wirken, konnte er nicht durchführen. 283
[0243]
Campeggjt, Lorenzo Kd
Er wich nach Regensburg aus, wohin ihn aber nur Erzhg. Ferdinand, der Bruder des Kaisers, u. die bayer. Herzöge Wilhelm u. Ludwig sowie mehrere katholische Bischöfe begleiteten. Hier verlas er seine Rede [E.A. Richter, Der Reichstag zu Nürnberg 1524, Diss. Leipzig 1888]. DV: S. (auch: Singre, Singryener, Singrüner, Singrenius) aus Otting in Bayern, der bedeutendste Drucker Wiens dieser Zeit, arbeitete von 1510-1514 mit H. Vietor zusammen u. druckte von Dezember 1514 bis zu seinem Tod 1545 allein. Seine Erben führten die Offizin weiter [Benzing, Wien Nr. 3, S. 485486; Lang, Wien Nr. 6, S. 49]. FA: Es gibt aus dem gleichen Jahr mehrere Ausg. u. Auszüge, die durch Kaiser Karl V., den Ebf. Matthäus Lang v. Salzburg, Erzhg. Ferdinand I. für die Niederöster. Lande usw. veranlaßt wurden, ohne daß sich genau feststellen läßt, welche Ausg. zuerst erschien: Wien: Johann Singriener d.Ä. 1524, 4°, [16] Bl.; Augsburg: Heinrich Steiner, 1524, 4°, [10] Bl.; [o.O. ( = München)]: [o.Dr.], 1524; Augsburg: Silvan Otmar, 1525, 2°, [18] Bl. Bibl.: Index Aureliensis 130.802; VD 16 C 621-625 In: München, BSB 4° Res. J.pract.l54(l (*); 4° J.publ.g. 1246,24; 4° Polem. 1350/4 Deskript.: Reichstagsreden; Gegenreformation; Kirchenrecht; Kirchengeschichte; aus dem Lateinischen [0243] Campeggi, Lorenzo Kd (1474-1539): Constitutio ad removendos abusus et ordinatio ad cleri vitam reformandam ... [Teils.]. Regensburg; Köln: Paul Khol, 1524.Ain kurczer auszzug/1| ainer Reformation/ wye\\ es hynßrtter dye Priester \\ halten sollenn/ zu Regen =\\spurgk nechster versam=\\lung betracht/ beradt ||schlagt/ vnnd be- ^schlössen/imm\\ Jar: M:D:\\XXiiij: ||. [Augsburg]: [Heinrich Steiner], 1524.- 4°, [4] Bl., TE.Ü: anonym Komm.: ÜT: In einigen dem Protestantismus zuneigenden Städten wurden Kurzfassungen der dt. Übers, der >Constitutio< gedruckt, die voneinander abhängen u. im Titel Übersteinstimmen. DV: 1522-1547 [Benzing, Augsburg Nr. 16, S. 17], FA: [Basel: Andreas Cratander, 1524]; [Nürnberg: Hieronymus Höltzel 1524], Bibl.: VD 16 C 626-628 In: München, BSB 4° Res. J.can.P.77 (*); 4° J.can.P 76; 4° J.pract.88/2 Deskript.: Reichstagsreden; Gegenreformation; Kirchenrecht; Kirchengeschichte; aus dem Lateinischen [0244] Capece, Carlo Sigismondo (1652-1728): II figlio delle Selve, dramma per musica, rappresentato ... nel presente camevale del 1688. Roma: Giovanni Giacomo Komarek, 1687.284
Capelluti, Rolando
[0245]
IL || FIGLIO|| DELLE SELVE\\ Drama per Musica\\ da recitarsi\\ Nel Teatro di Wolfemb. || Der|| in der Wildniß || Erwachsene und erzogene || Sohn/1| Jn || einem Sing=Spiel/\\ vorgestellet || Auf dem Fürstl. Braunschweig = || Wolffenb. Theatro. || (Linie) || ... ||. (Wolfenbüttel): Kaspar Johann Bißmarck, 1700.- 8°, 78 S.Ü: anonym Komm.: A: C. (auch: Capeci) wurde in Rom als Sohn eines Diplomaten geb., verlebte seine Jugend (ab 1664) in Spanien, stud. in Alcalá u. Valencia; Dr. iur. utr. in Rom; später im Dienst des Kd. Girolamo Casanate; danach päpstl. Diplomat u. Verwaltungsbeamter; nach dem Tod des Vaters (1695) wieder in Rom, widmete er sich ganz literarischen Aktivitäten. Er wurde Mitglied der »Arcadia« unter dem Namen Metisto Olbiano, danach auch Mitglied anderer Akademien. Er trat ins Gefolge der Königinwitwe Maria Casimira von Polen ein u. begleitete sie für mehrere Jahre nach Frankreich. Die letzten Lebensjahre verbrachte er in Kalabrien. C. ist vor allem als Librettist u. Übers, hervorgetreten [DBI 18,408-411 (A. Lanfranchi)]. OT: Cairo/Quilici (1981), Nr. 1755; BN (Ausg. Ancona: Stamperia camerale, 1688).- Tre atti, prologo. Dedica dell'A. all'arcid. d'Austria [M. Antonia] elettrice di Baviera, 18 gennaio 1687«.- Über das lit. Motiv Frenzel, Motive S. 340-358 (»Die unbekannte Herkunft«). ÜT: Personenverz., 3 Akte. It. Text mit dt. Inhaltsang, vor den Szenen. Dem 1. Exemplar ist vorgeheftet: »Die sich erfreuende Jahrs-Zeiten In einem Ballet vorgestellet« (Wolfenbüttel, 1700) [Schmidt Nr. 152, der Alessandro Scarlatti als Komponisten vermutet], DV: 1681-1694, Wwe bis 1701 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 19], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 146 Nr. 720 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 682(2); Textb. Sammelbd 3(5) (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0245] Capelluti, Rolando, gen. il Giovane (ca. 1430 - n. 1480); [Clodius, Balduinus od. Bartholomäus (17. Jh.); Burggrave, Johann Ernst (17. Jh.); Paracelsus (Theophrastus Bombastus v. Hohenheim) (1493-1541); Widemann, KA.]: Tractatus de curatione pestiferorum apostematum [GW 6017-6020], Roma: Ulrich Han, [ca. 1475].Das Vierdte || ROLANDICAPELLVTII CHRYSO- \\politani Philosophi Parmensis, || Von Curir/ vnd Heylung der Pestilentischen Beulen || vnd Geschwären/\\ So beynahe vor 200. Jahren von dem Authore zusammen || getragen/ vnd vor diesem von niemandem gesehen worden/1| Jetzo aber an Tag gegeben durch Herrn || Hermannum Conringium Med. D. vnd Professoren zu || Helmstatt/\\ Verdeutschet vnd an vielen Orten corrigiret von Joh. Nicoiao Baumanno Med. D. ||. [In:] Fünff vnderschiedliche Tractätlein/1| Das Erste/1| BALDUINI CLODII, || ... von künstli = || chen vnd Spagyrischen Zubereitungen allerhand distillirten köstlichen|| Oelen vnd Medicamenten ...|| Das Ander/1| Johann Ernst Burggraffens Med. D. ... Tractätlein|| Von der Vngarischen Haupt = 285
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Cappello, Carlo
Schwachheit Das Dritte/1| Aureoli Teophrasti Paracelsi,|| von der Pest/ cum Commentariis Iobi Kornthaueri.|| ... Das Fünffte/|| CAROLI WIDEM A N N I . . . Bewehrt Mittel zur Pest ... || Getruckt zu Franckfurt am Mayn/ bey Caspar Röteln/1| Jn Verlegung Johann Beyers. || (Linie) || ANNO M. DC. XL. ||. Frankfurt a.M.: Kaspar Rötel, in Verl. Johann Beyer, 1640.- 4° in 3, [I]: [3] Bl„ 110 S„ [3] Bl.; [II]: 110 S.; [III]: 136 S.Ü: Baumann, Johann Nikolaus (17. Jh.) Komm.: A: Aus Parma (auch: Rolandus Capellutus Chrysopolitanus, um sich von dem Arzt Rolando da Parma aus dem 13. Jh. zu unterscheiden), Arzt u. Philosoph, der durch die Pest 1468 seine Lebensaufgabe fand u. der Behandlung der Seuche hinfort seine Kraft widmete [DBI 18,509-510 (F. Di Trocchio); G. Keil, in: VerfLex 8,140-153]. OT: Eine hs. Frühfassung in Ms. Parmense 1065. Im Druck [IGI Nr. 24282431] ein Brieftraktat, der auch in der vorerwähnten Hs. enthalten u. dort einem Petrus de Gualandis gewidmet ist. ÜT: In 3 unterschiedliche Teile gebunden; der 3. enthält die drei Pesttraktate.- »Vorrede« (S. 3-6) des Buchhändlers Beyer: »Demnach zum andern Rolandus Capellutus, Chrysopolitanus, Philosophus, Medicus ac Chyrurgus Parmensis vor vngefehr 200. Jahren ein schönes Tractätlein von Curier = vnnd Heylung der Pestilentzialischen Beulen/ Geschwären/ vnd andern gifftigen Pestilentzialischen Zufällen geschrieben/ so vor diesem noch nie nicht weder in Jtalianischer noch Lateinischer Sprach in dem Truck gewesen/ vnd mir aber von einem vornehmen gelehrten Medico communiciret worden/ daß ich solches Tractätlein wolte verteutschen lassen: Als hab ich solchem zur Folg/ dieses güldenes Büchlein/ so vor diesem von der Sonnen noch nie beschienen gewesen/ auch dem gemeinen Nutzen zu gutem/ von einem Medico durchsehen vnd verteutschen/ vnd diesem Tractätlein wolen anhäncken lassen/ Auß welchem der günstige Leser gleichfalls auch jhme grossen Nutzen wird schaffen können.« Ü: Lebensumstände unbekannt [DBInd 63,144].- Der Hrsg. der Pestsammlung, Hermann Conring (1606-1681), war Jurist, Mediziner, Historiker u. Humanist [DBInd. 200,308-337, 297, 130], DV: 1623-1656 (?) [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 54, S. 133-134].- 1626-1665 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1098], Bibl.: Bircher, DDB A 1624-1626 [ungenaue Aufnahme!] In: Wolfenbüttel, HAB 20.2.Med.(5)-(7) (*) Deskript.: Pestschriften; Briefliteratur; aus dem Italienischen; aus dem Lat. [0246] Cappello, Carlo (1492-1546): Caroli Capelli, apud serenissi. Romanorum, Hungariae, Bohemiaeque &c. Regem Ferdinandum, Reipublicae Venetae oratoris Sermones duo, de iusta Dei contra nos indignatione et ira. Ad Hieronymum Pisaurium et Laurentium Bragandinium. Sermo secundus. Pragae apud Ioannem Colubrum [Teils.; 2. Rede], Prag: Johannes Coluber, 1537.286
Capra, Galeazzo Flavio
[0247]
Des Edlen vnd hoch = || berümpten Herrn/ Caroli Capellij/\\ Orators vnd Botschafft der Venedi = ||ger/Bey dem Allerdurchleuchtig = \\sten vnd Grosmechtigsten Rö = || mischen/ Vngarischen vnd || Behemischen etc. Kö= \\nig Ferdinando\\ Die Ander Oratio. || Zu Zweyen Herrn von Venedig/ HIE= \\RONYMVM Pisaurium, vnd LAVRENTI = \\VM Bragadinium, geschrieben. \\ Gedruckt zu Leiptzigk/ durch Nicolaum Wolrab. || (Linie) || M.D.XXXVII. ||. Leizpig: Nikolaus Wolrab, 1537.- 4°, 7, [1] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Aus wohlhabender Familie in Venedig, zusammen mit seinem Bruder Bernardo, dem Dichter, humanistisch erzogen; Politiker, Diplomat u. Literat; mehrfach Botschafter, so 1529-30 in Florenz, 1531-34 in England, 1535-35 in Innsbruck, außerdem wichtige Verwaltungsämter (1531 Savio di Terraferma, 1540 Duca di Candia, 1545 Luogotenente di Cipro) [DBI 18,767772 (A. Ventura)]. OT: Index Aureliensis 131.520.- C. wurde am 9.10.1535 zum Botschafter bei Kg. Ferdinand ernannt u. reiste am 7.3.1536 ab. Er sollte die Beziehungen beider Länder im Hinblick auf die Türkengefahr stärken. Er traf am 30. März in Innsbruck ein u. begleitete den Kaiser von dort nach Prag, wo er in den Ritterstand erhoben wurde.- Die Reden, sein wichtigstes Werk (Drucke im gleichen Jahr in Wien, Prag u. Rom), sind Girolamo Pesaro u. dem Humanisten Lorenzo Bragadin, seinem Lehrer, z.Zt. Botschafter in Rom, gewidmet. Sie spiegeln die Diskussionen mit dem Kontroverstheologen Johann Fabri (1478-1541), dem Bf. v. Wien, mit dem sich C. angefreundet hatte u. der auch die Wiener u. Prager Drucke wohlwollend veranlaßte [NDB 4,728-729].- Die Reden stellen einen leidenschaftlichen Appell zur Kirchenreform dar, um die Einheit der Christenheit wiederherzustellen, u. kennen noch keine gegenreformatorischen Ängste. DV: W., angeheirateter Neffe des Luthergegners Cochläus, der ihm mit Hilfe des Wiener Bischofs Fabri eine Druckerei einrichtete, wirkte von 1536-47 u. noch einmal 1551 in Leipzig. Zwischenzeitlich war er wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten in Untersuchungshaft [Benzing, Leipzig Nr. 9, S. 279]. Bibl.: Kertbenyi S. 115 Nr. 509; Maitzahn, Deutscher Bücherschatz 1,50 Nr. 329; Index Aureliensis 131.518 In: Wien, UB I 187.740,17 (*micro) Deskript.: Reden; Reformation; aus dem Lateinischen [0247] Capra, Galeazzo Flavio, gen. Capeila (1487-1537): De Bello Mediolanensi, et rebus in Italia gestis ab anno MDXXI usque ad annum MDXXX, inter Pontificem, Gallum regem, Venetos, et Caesarem pro restitutione Francisci Sfortiae II Mediolanensium ducis. Milano: [o.Dr.], 1531.(Römischer Historien || Bekürtzung. || Jn welcher alle fürtreffliche händel/ beyd Fridens vnd\\ Kryegs/ so in dem Römischen Reich von Romulo\\ vnd den anderen .vj. Kiinigen... || begriffen seind. Vß den sichersten || Geschichtsschreibern || Lucio Floro/ Sexto Ruffo/ Eutropio/ vnd Baptista || Egnatio verdolmetscht vnd 287
[0247]
Capro, Galeazzo Flavio
gezogen. ||J Mit weiterem Anhangk/ der Kryegßhändel/so vnder\\ Keyser Carolo dem Fünfften/W in Italien verloffen/ vnd vom Galeatio Capello beschriben. || Durch Heinrich von Eppendorff.\\ Zu Strasszburg\\ bey Hans Schotten. M.D.XXXV). || (am. v. Mar= \\tij ... ||j. Straßburg: Hans Schott, 1536.- 2°, [4] Bl., xxlvj S, [1] Bl., xc S., [3] Bl., cxxx S„ [2] BL, TH.Ü: Eppendorff, Heinrich v. (1496-1553) Komm.: A: Wurde in Mailand aus wohlhabender Familie geb., die aus Verona stammte. Wegen seiner überragenden humanist. Bildung u. seiner Charakterstärke wurde er von Hg. Francesco II. (um 1530) als Botschafter nach Venedig entsandt u. stand als Sekretär der Kanzlei vor. Nach dem Tod des Hg. bediente sich auch Karl V. seiner Dienste. C. hinterließ lat. Verse u. historische Werke u. verfaßte in Volgare >Della eccellenza ... delle donne< [NBG VIII,563; DBI 19,123-126 (R. Ricciardi)]. OT: Titel auch: >Commentarii Galeacii Capellae de rebus gestis pro restitutione Francisci Sfortiae II, ab ipsomet authore postremo recognitk- Index Aureliensis 131.485.- C. will die wechselhafte Geschichte der Kondottierenfamilie beschreiben: Hg. Francesco II. (1495-1535), zweiter Sohn von Lodovico il Moro, verbrachte, von den Franzosen vertrieben u. von Papst Leo X. u. Kaiser Karl V. wieder eingesetzt, mehrere Jahre im Exil: nach seinem Tod ging das Herzogtum an Karl V. über.- Das Werk in 8 Büchern geht auf seine Kanzleitätigkeit zurück, wo er zahlreiche Quellen über die relativ undurchschaubaren Vorgänge einsehen konnte. Wie er im Vorwort zu den Commentario sagt, will er objektiv berichten. Sein Vorbild ist Thukydides, weshalb er oft direkte Reden einflicht u. auch die Gegner zu Wort kommen läßt. In den ersten 4 Büchern behandelt er den Krieg zwischen den Franzosen u. Leo X. bis zur Eroberung Mailands (1522-1525) durch die Kaiserlichen; in den restlichen Büchern wird die Wiedereinsetzung Francescos II. (1526-1530) berichtet. Das Werk war 1530 beendet u. wurde zunächst 1531 gedruckt, bis 1535 in Venedig die überarbeitete Fassung der >Commentarii< erschien. Nach der Fertigstellung wandte er sich mit der Bitte um Anregungen u. Verbesserungsvorschläge an Paolo Giovio, der ihm schrieb, »orationis filum (non) variare«, aber einige Passagen zu straffen [Ricciardi, S. 124-125]. ÜT: »Beschluß der Acht Bücher Galeatij Capelle. Galeatius Capeila beschleüsßt sein Historia mit der restitution oder ynsetzung des Hertzogen Francisci Sfortie in Meylandt/ gedenckt nit weiter der belägerung vor Florentz/ die er ein wenig anzeücht/ in der abredung zwischen Keyserlicher Maiestat vn Bäbstlicher heyligkeit zu Bononia. Dieweil aber die genannte belägerung langwyrig/ mit kämpffen/ vnd scharmützlen/ die sich wol kleinen Schlachten vergleichen möchten/ nammhafftig ist/ haben wir durch gütte freünd in Jtaliam geschriben/ ob sye in ein gewisße vnd sichere schrifft begriffen/ das sye vns zu gestellet würde, als dann soltu freüntlicher Leser/ der selbigen auch nit beraubt sein. Dan allein vß dem gerucht zù schreiben/ ist truglich/ vnd gehört meer zu Sagmären/ dann zù einer Historia«. Mit dem schönen Holzschnittporträt Karls V. von Hans Baidung Grien, einer figürlichen Bordüre, mehreren Vignetten u. Zierleisten sowie mit vielen 288
Capra, Galeazzo Flavio
[0248]
Bildinitialen von Hans Weiditz u. Hans Holbein. Die Vorzeichnungen zu dem Titelporträt finden sich in Baidungs Karlsruher Skizzenbuch. Das Buch enthält außerdem die geistvollen Initialen D.N.S. u. V. mit biblischen Darstellungen ohne Umrahmung von Weiditz [Neufforge (1940), S. 405-406]. Ü: Humanist mit dubiosem Charakter, mal mit Erasmus, mal mit Hutten eng verbunden, der aber als Übers, bedeutend ist u. insbesondere die antike Prosa in Deutschland heimisch machte [ADB 6,158; NDB 4,548-549; Kosch, DLL 4,361-362; Worstbrock (1976), S. 187], E. übers, auch Accolti (s. dort). DV: Als Sohn des Straßburger Druckers Martin Sch. 1490 in Freiburg geb., stud. in Heidelberg u. Basel, übernahm nach dem Tod des Vaters 1500 dessen Geschäft, ging zwischenzeitlich aber auch nach Basel u. Freiburg. Erst 1509 setzt seine richtige Tätigkeit ein. Er druckte u.a. für Knobloch, Paul Goetz u. Alantsee in Wien. Seine Autoren waren Ulrich v. Hutten, Martin Luther u. Otto Brunfels. Wächtelin, Hans Baidung Grien u. Hans Weiditz besorgten seinen Buchschmuck. Nach seinem 1548 erfolgten Tod heiratete seine Witwe Georg Grüninger [Benzing, Freiburg Nr. 1, S. 148; Straßburg Nr. 8, S. 439]. FA: NUC erwähnt: >Von den geschichten Italiens in Wellschland unter dem Keyser Carolo dem fuenfften fuergangen< (Straßburg 1536), in: Justinian I. >Instituta einleytung fundamentLa Duchesse de Palliano< (>Chroniques ItaliennesLamento qual fece il rever. Cardinal Caraffa con l'oratione quando li fu nontiata la morte insieme con il duca di Paliano e suo nepote narrando dal principio ch'el fu eletto cardinale fino l'hora dila sua morte< [BN], OT: Nicht identifiziert; vermutlich 1561. DV: Relativ wenig bekannt, Zeitungsdrucker, 1554-1562(7) in Nürnberg tätig [Benzing, Nürnberg Nr. 60, S. 361]. Bibl.: VD 16 C 4613 Deskript.: Papsttum; Genealogie; Pädagogik; authentischer Briefwechsel; aus dem Italienischen [0251] Caraffa, Vincenzo SJ (1585-1649): Fascette di mirra, ouero considerationi sopra le piaghe di Christo Composto dal M.R.P. Luigi Sidereo della Compagnia di Giesv. In Roma, Per il Corbelletti. Roma: Francesco Corbelletti, 1635.Myrrhenbüschele/\\ Das ùf?|| Allerley nutzliche|| Lehr= vnd Geistreiche|| Betrachtungen von den heili=\\gen Wunden vnd Leyden Chrì=\\sti vnsers Seeligmachers. || Verfasset || Durch den HochEhrwürdi= \\gen P. Vincentium Caraffam, || der Societet JESV Ge=\\neraln. || Jetzo auß dem Lateinischen in das\\ Teutsch vbersetzet. || Cum licentia Superiorum.\\ Gedruckt zu München/ bey || Lucas Straub/1| Jn Verlegung Johann Wagners/\\ Buchhändlers/\\ (Linie) || Anno M.DC.XLVIII. ||. München: Lukas Straub, in Verl. Johann Wagner, 1648.- 8°, TK.Ü: anonym Komm.: A: C. (Ps. Luigi Sidereo) wurde in Neapel geboren, trat 1604 als Novize in die SJ ein, lehrte Philosophie in Neapel, wurde Novizenmeister, dann Rektor des Collegium Maximum in Neapel u. Provinzial. Am 7.1.1646 wurde er zum 7. General des Jesuitenordens gewählt; Daniele Bartoli schrieb seine Biographie [Sommervogel 2,708-712; EUI 11,683; DHGE 11,994-995; DictSpir 2,131-134]. OT: Verbreiteter ist eine Ausg. Rom, 1638, von der in Wien bei Gregor Gelbhaar im gleichen Jahr ein Abdruck erfolgte. Hier kommt vermutlich die lat. Ausg. München 1646 (>Fasciculus Myrhae11 Peregrino della terra ouero apparechio per la Buona morte< (Augsburg, 1747) u. >Camino del Cielo ouero Pratiche spiritvali< (Augsburg, 1747).- Der vorliegende Titel erscheint am 20.6.1651 auf dem Index [Hilgers (1904), S. 424]. ÜT: Es gibt neben der dt. eine franz., lat. u. poln. Übersetzung. DictSpir 2, S. 134 nennt eine nicht nachgewiesene dt. Übers, von 1643.- [Vorrede]: »Damit aber ihr so heiliger Vbung mit würcket/ wird euch gegenwärtiges Büchle dargebotten/ als ein zusammengetragnes Büschlein von allerley Blumen der Betrachtungen/ so auff die Wunden vnd das Leyden Christi gerichtet seyn. 292
Caraffa, Vincenzo SJ
[0252]
Welches angesehen ist zuerhalten das Fewer Göttlicher Lieb/ damit dises Fewr seye immerwehrend/ vnd niemals erlösche auff dem Altar deß Hertzens. Weil aber die Materi der Betrachtung nit erspriessen mag/ wann nit Gott das Gedeyen/ vnd den Segen darzu gibt/ bitte ich den HErrn/ daß er erleuchte vnd entzünde ewre Hertzen/ vnd ewren Verstandt in Christo Jesu/ damit selber/ welcher jetzo ist ein Myrrhenbüschlein durch Bitterkeit deß Leydens in gegenwertigem Leben/ werde zu einem Weintrauben Cypri/ so in sich haltet den Safft der Frewd vnd Süssigkeit/ in dem ewigen Leben«. DV: Str. druckte von 1645-1692, vor allem Landschaftsdrucke [Benzing, München Nr. 9, S. 336].- [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1289-1290], FA: Mod. Übers.: Regensburg: Manz, 1843 [P.V. Caraffa, Myrrenblüthen oder Betrachtungen über die fünf Wunden unsers Herrn Jesu Christi. Nach der Bearbeitung von J. Nouet, neu hrsg. v. einem katholischen Geistlichen. Mit 1 Stahlst.]. Bibl.: Sommervogel 2,710-711 Nr. 7; BSB-AK 1501-1840 6,125 In: München, BSB Asc.962m (*micro) Deskript.: Gebetbuch; Aszetik; Christologie; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0252] Caraffa, Vincenzo SJ (1585-1649): II Serafino, ouero Scvola del Santo Amore del Padre Luigi Sidereo della Compagnia di Giesü. In Napoli, per Honofrio Savio, 1646. Napoli: Onofrio Savio, 1646.Seraphin oder Schuel der Heiligen Lieb erstlich in Italienischer Sprach beschriben von dem Hochwurdigen P. Vincentio Carafa der Societet Jesu Vorgesetzten Sibendten General hernach durch einen Priester gemelter Societet in die Teutsche Sprach Vbersetzt. Der Erste Theil. Getruckt zu Freyburg im Breysgaw bey Theodoro Meyer im Jahr MDCLVIII. Freiburg i.Br.: Theodor Meyer, 1658.- 12°, [I]: [10] Bl., 263 S.; [II]: 289 S., [11] Bl.Ü: Lan(n)ser, Sigismund SJ (1621-1689) Komm.: ÜT: Das it. Werk wurde schon bald ins Lat. übers, u. dann verdeutscht, z.B. die Ausgabe Köln: Servas Nöthen, 1723. Die Ausg. Augsburg: Labhart, 1735 nennt Lanser als Übersetzer.- Vorrede »Durchleuchtigiste/ Durchleuchtig Hoch = Gebohrne/ Auch Hoch= Hochwohl = und Hoch = Edelgebohrne/ Hoch = Wohl = und Edele/ Ehr= und Tugendreiche/ forderist aber alle SERAPHISCHE, unter Lehr und Anführung der Grossen/ Jungfräulichen MUTTER der SCHÖNEN LIEBE/ vor allem der unerschaffenen Göttlichen Lieb geflissene/ gantz zu= und eigenhörige Seelen«. Das Werk enthält in 3 Büchern 132 Betrachtungen zur Gottesliebe. Ü: Aus Bozen, lange Jahre Professor u. Prediger [Sommervogel 4,1491-1493]. DV: Theodor oder Dietrich M., Sohn des Druckers Sebastian M., ab 1618 in der Krämerzunft zum Falkenberg, druckt ab 1622 bis zu seinem Tod 1670, auch Dissertationen [Benzing, Freiburg i.Br. Nr. 15, S. 150]. FA: Köln: Servas Nöthen, 1723 [Seraph oder Schul der Heiligen Liebe, durch 293
[0253]
Corani, Lelio
den Wohl-Ehrwürdigen Pater Vincentium Carafa der Societät Jesu vorgestellten General vorlängst auffgerichtet, nun aber auss dem Lateinischen ins Teutsche übersetzt. Allen Geistlichen beyden Geschlechts Personen zum güldenen Neu-Jahr, und unaussetzlichem Lebens-langen Gebrauch auss wohlmeinenden Hertzen Zugewidmet durch einen Priester der Gesellschaft Jesu. Cölln, bey Servas Nöthen]; Augsburg: In Verl. Joh. Jacob Lotters Seel. Erben, 1748.- Mod. Übers.: Regensburg: Verlags-Anstalt, 1888 [Erhebungen des Herzens zu Gott, oder Schule der göttlichen Liebe, in: Perlen katholischer Ascetik], Bibl.: Georgi, Suppl. I, S. 67 [Ausg. 1728]; Sommervogel 4,1491-1492 Nr. 2; BSB-AK 1501-1840 6,124-125 [Verwechslung mit Placido Caraffa]; NUC [Ausg. 1723] In: München, BSB Asc.965m [Ausg. 1723] (*); Asc.965n; Asc.5518r; UB 8° Asc.358 [Ausg. Augsburg, 1748] Deskript.: Meditation; Aszetik; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0253] Carani, Lelio (gest. n. 1552); [Makrembolites, Eustathios bzw. Eumathios (2. Hälfte 12. Jh.)]: Gli amori d'Ismenio, composti per Evstathio philosopho et di greco tradotti per Lelio Carani, Fiorenza 1550. Firenze: (Lorenzo Torrentino Sen.), 1550.ISMENIVS || Oder/ ein vorbild Stüter Liebe. || Das ist. || Die History von der || stäten liebe deß Jünglings Jsmenij vn || der Jungfrauwen Jsmene gegeneinander || wie sie beide || nach langwiriger Übung Cupidinis || widerwertigkeit zu Land vnd Meer letztlich widerumb bei göttlicher gute vnd aller Welt ihrer bestendigkeit halben gnad gefunden || vnd sich als ein Exempel aller standhafften Liebhaber vorgestellt haben. || Erstlich durch Eustachium Philosophum in Grie = || chischer sprach beschriben/ nachmals durch Lelium || Carani in Jtaliano transferiert/ jetzo aber von Joh. Christ. || Artopeo/ genant Wolckenstern in Teutsch gefertigt. || Zu dienstlichem wolgefallen vnd ergetzung allen || Frawen vnd jungfrauwen/ Liebergebenen jungen || Leuten .../ mit schönen nutzlichen Figuren gezieret ... || 1573. || (Getruckt zu Straßburg/durch\\ Bernhard Jobin. Anno\\ MDLXIII. ||j. (Straßburg): (Bernhard Jobin), 1573.- 8°, [8], 189[ = 187], [1] Bl., H., D.Ü: Artopeo gen. Wolckenstern, Johann Christoph [ = Fischart, J. ?] Komm.: A/CoA: Eustathios Makrembolites ist der Vf. eines Prosaromans >Hysmine und Hysminias< in 11 Büchern, der eine breite, schwülstige u. vergröberte Nachahmung der Erzählung des Achilles Tatios (Ende 2. Jh. n. Chr.), >Leukippe u. KleitophonDe vita propria< ist ein wichtiges Selbstzeugnis u. Zeitdokument, zudem literarisch innovativ [DBI 19,758-763. (G. Ghiozzi); Totok (1980), S. 204-206; Stevelinck (1970), S. 6-9], OT: Paris, BN R.781 u. V.1540.- Es geht in dieser Schrift vor allem um die Lösung von Gleichungen 3. Grades, welche mittels Cardan's Regel erfolgt [EG 1,15, S. 174], »Cardan erfuhr, daß Tartalea (oder, wie er auch genant wird, Tartaglia) bei Gelegenheit einer solchen Herausforderung die Auflösung der Gleichungen des dritten Grades gefunden habe, und sogleich empfand er die heftigste Begierde dieselbe mitgetheilt zu erhalten. Da seine ersten Auffoderungen hiezu kein Gehör fanden, so schrieb er an Tartalea, daß der Marchese del Vasto ihn kennen zu lernen und sich mit ihm über seine Entdeckungen zu unterhalten wünsche. Tartalea glaubte der dringenden Einladung eines vornehmen Mannes, dessen Protection er zu erlangen hoffte, folgen zu müssen. Als er aber zu Mailand ankam, fand er im Hause des Marchese Niemanden als Cardan, der sich indessen zu den heiligsten Betheuerungen, selbst zum Schwur auf das Evangelium erbot, das Geheimniß zu bewahren, wenn er ihm dasselbe mittheilen wolle. Durch so viele Bitten bewogen, und um das Empfehlungschreiben, welches ihm beim Marchese del Vasto Eingang verschaffen sollte zu erlangen, lehrte Tartalea am 25. März 1539 dem Cardan seine Methoden kennen, der sie einige Jahre darauf, im J. 1545 in seiner >ars magnaDe subtilitateDe rerum varietateHIERONYMI Cardani Medici Mediolanensis DE SVBTILITATE Libri XXI. Ad illustriss. Principem Ferrandum Gonzagam, Mediolanesis prouinciae Praefectum ...< (Norimbergae apud loh. Petreium, iam primo impressum ... Anno M.D.L).- Die vorliegende umfangreiche Übers, enthält den gesamten Text von >De rerum varietate< sowie (BI. dclxxvii-Ende) einen Auszug der zentralen Gedanken aus den XXI Büchern von >De SubtilitateDer uralten Stadt Zürich LobspruchDer hochloblichen und weitberümpten Statt Basel kurtze, aber nutzliche BeschreibungPodagrischen|| Meßkram.|| Darinn des ...< u. datiert 1567. Sollte sich Index Aureliensis verlesen haben? - Keine Hinweise auf den Übers. Bibl.: Index Aureliensis 132.072; VD 16 C 917 In: Berlin, SB Kg.7379; Wien, ÖNB '69.E.53; Wolfenbüttel, HAB 310 Theol.4°(14) (*) Deskript.: Medizin; aus dem Lateinischen [0258] Cardano, Girolamo (1501-1576): Somniorum synesiorum, omnis generis insomnia explicantes libri IIII; De minimis et propinquis Uber unus. Basel: Heinrich Petri, 1562.Traumbuch Cardani. || Warhafftige/gewüsse vnd \\ vnbetrügliche vnderweisung/ wie aller-1| handt Träum/ Erscheinungen vnnd Nächtliche || gesicht/ welche vns von der seelen/ wann sich der leib zu ruwen || begeben/ eingebildet vnd fürbracht werden/ wie solche natürlich vnnd recht erklärt vnnd außgelegt werden sollen/ 301
[0258]
Cardano, Girolamo
dardurch künfftige zufäl glucks vnnd Unglücks erfaren || vnd erlernet werden mögen/ on einige entzie = || hung/ oder abbruch des gewalts || vnnd der krafft Gottes. II Auch von den Kleinsten vnd Nächsten dingen. || Vnd vom aller Besten vnd Säligsten laben. || Durch den Hochgelerten Hieronymum Carda =\\num/ Doctorn der Artzney/ neüwlich in Latin auß = \\gangen vnd beschriben. || Jetzunder zu gutem Teütscher nation/ gantz fleis = \\sig vnd auff das treüwlichst verteütscht.\\ (m) y Getruckt zü Basel. || (durch Henrich \\ Petri/ im Mertzen/ nach Christi ge=\\burt M.D.LXiij. HJ. Basel: Heinrich Petri, 1563.- 4°, [48] Bl., dcclxxxv, [1] S., [1] Bl., D . Ü: Huggelin (Hugkel), Johannes Jakob (gest. 1564) Komm.: OT: Während MA u. Renaissance erfreuten sich Traumbücher allergrößter Beliebtheit [François Berriot, Exposicions et significations des songes et Les songes Daniel, Genève 1989 (= Travaux d'Humanisme et de la Renaissance CCXXXIV)].- Es schließt sich ein moralphilosophischer Traktat an, der erörtert, daß nicht die Größe der Reichtümer, sondern allein der Besitz der Tugend glücklich machen können. Dabei könne die Traumdeutung behilflich sein. ÜT: »Vorred Dem Hochwürdigen Fürsten vnd herren/ herrn Johan Rûdolphen/ Abte der Stifft Mörbach vnd Luders/ seinem gnädigen Herrn ... Geben zü Basel den vj. tag Hornungs. Anno M.D.lviij ... Johann Jacob Huggelin/ der Artzney Doctor zu Basel« (Bl. a2a-b4b). Bringt eine Fülle von Beispielen, wie die Menschen von Alters her die Zukunft hätten erforschen wollen. »Solche mein müh vnnd arbeit/ hab E.F.G. ich/ nach altem brauch vnnd harkommen/ vor allen anderen wollen zûeignen/ vnnd E.F.G. zu einem Patronen erwöllen. Dieweil E.F.G. wie menigklichem bekannt/ ein sondere liebe/ gegen allen gûten künsten pflegt zutragen. Mit vndertheniger bitt/ E.F.G. wolle solchem Traumbüch/ so ich mit gantzem fleiß zü gütem Teütscher nation verdolmetscht hab/ inn E.F.G. Bibliotheck vnnd Liberey/ welche nach Ptolomeischer weiß angericht/ platz vii räum geben ...« »Dem Hochwürdigsten Fürsten vnd Herren/ Herren Carolo Bonromeo [sie]/ Cardinal vnd Ertzbischoff zü Meilandt/ Gubernator zü Bononien vnd Romandiola ... Hieronymus Cardanus Docter der Artzney zü Meilandt...« (Bl. cla-d2b).- »Ein kürzte Tafell vnd Jnnhalte der Büchern vnd Capitlen von Träumen« (Bl. d2a-ela).- »Von Nutzbarkeit vnd Brauch der oberen Tafel« (Bl. elb-e2b).- »Register der Träumen« (Bl. c3a-m4b). Ab Bl. dccxxix folgt bis Ende: »Von den aller Geringesten/ kleinsten vnd nechsten dingen/ Auch Von dem aller besten vnd säligesten läben. Durch den Hochgelerten Hieronymum Cardanum/ Doctorn der Artzney zu Meylandt beschriben. Nachmalens verteütscht durch Joannem Jacobum Huggelium der Freyen Künsten vnnd Artzney Doctorn/ zu Basel«.- Dieser Teil ist gewidmet: »Dem Ehrnuesten/ Weisen vnd wolgeachten Herrn/ H. Peter Sagey/ Mürbachischem Rath vnnd diener/ vnnd Berguogt zu Plantscheim...« Man solle stets Gutes mit Gutem vergelten wie ein Acker, der für eine geringe Saat reiche Frucht bringe. So widme er diesen Traktat dem Adressaten, der in den Freien Künsten bestens ausgewiesen sei u. dem er sich sehr verpflichtet fühle. 302
Carissimi,
Giacomo
[0259]
Ü: H. aus Basel, dort 1550 Baccalaureus, 1552 Magister, 1558 Prof. des Griech., 1564 an der Pest gest. [DBInd 579,350]. DV: Heinrich Petri (1508-1579), der sich später nach der Nobilitierung durch Karl V. Henric-Petri nannte, war ein einflußreicher Ratsherr u. bedeutender Drucker (1527-79), vor allem medizinischen u. mathematisch-astronomischen Schrifttums, dessen Geschäft von den Söhnen Sixtus u. Sebastian fortgesetzt wurde [Benzing, Basel Nr. 16, S. 35], FA: Basel: Heinrich Petri, 1564. Bibl.: Maitzahn, Deutscher Bücherschatz 1,210 Nr. 1290; Index Aureliensis 132.085 u. 132.095; VD 16 C 912 = C 930 In: München, BSB 4° Phys.m.24; Wolfenbüttel, HAB 24.Phys. (*) Deskript.: Medizin; Traumbücher; Prodigien; aus dem Lateinischen [0259] Carissimi, Giacomo (1605-1674): Ars cantaridi; das ist: Richtiger und ausführlicher Weg/ die Jugend aus dem rechten Grund in der Sing=Kunst zu unterrichten, durch Weiland den Welt=berühmten Musicum in welscher Sprach aufgesetzt; nunmehro aus derselben aber von einem Music-freund in unsere Mutter=Sprach gebracht/ und/ so vii möglich deutlich gegeben ... Augspurg, J. Koppmayer. Augsburg: Jakob Koppmayer, 1693.- 4°, 16 S.Ü: anonym Komm.: A: Komponist u. Musiklehrer von Rang; als jüngstes von zahlreichen Kindern des Böttchers Amico in Marino b. Rom geb., mit 18 Jahren Sänger in der Kapelle des Doms von Tivoli, 1625-1627 dort Organist; 1628-1629 Kapellmeister an der Kathedrale San Rufino in Assisi; 1630 im gleichen Amt an der zum Collegium Germanicum-Hungaricum gehörenden Kirche San Apollinare, welches er bis zu seinem Tod bekleidete. Er hinterließ Oratorien, Kantaten, Messen, Motetten u. weltliche Gesänge [Eitner (1979); Eitner I/II, S. 332-335; MGG 2,842-845 (F. Ghisi); DBI 20,121-126 (C. Casellato)]. OT: Verloren; hat vielleicht nur im Ms. existiert: »Una lontana traccia dell'importanza annessa all'insegnamento del C. si ritrova anche nel suo breve trattato, Ars cantandi, das ist richtiger und ausführlicher Weg, die Jugend aus dem Grund in der Singkunst ... (quella del 1669 [richtig: 1696, Anm. d. Vf.] pervenutaci è la terza; si ignorano le date relative alle precedenti; le successive sono del 1708, 1731, 1753). Non conosciamo l'originale, che circolava forse manoscritto, redatto in italiano o in latino, probabilmente a uso esclusivo degli allievi e da qualche allievo tradotto in tedesco« [Casellato, op. cit., S. 124], ÜT: Über das Datum des Erstdrucks herrscht keine Einigkeit. Die früheste Ausg. im NUC ist Augspurg, J. Koppmayer, 1636 datiert, was wegen der Lebensdaten des Druckers unmöglich ist [richtig: 1696]. Ghisi op. cit. nennt (S. 844) als Datum der Erstausg. 1639, was ebenfalls ausscheidet. In jedem Fall werden C. zwei theoretische Schriften - eine Sing- u. eine Orgelschule - zugeschrieben, die erst in den späteren Ausg. zusammen publiziert werden (s. den folgenden Eintrag). 303
[0260]
Carissimi, Giacomo
DV: 1669-1703 [Benzing, Augsburg Nr. 48, S. 23], FA: Augsburg: J. Koppmayer, 1696; Augsburg: D. Walder, 1708 [alle NUC]; 1718; Augsburg: Erben Johann Jakob Lotter, 1753 [Herrn GIACOMO CARISSIMI || leichte|| Grund = Regeln || zur|| Sing = Kunst/1| nach welchen alles was zu dem Gregorianischen Choral = Gesang erfordert wird/1| erlernet werden kann.|| Samt einer || nöthigen Anweisung die Orgel recht zu schlagen/ || besonders || was den General=Baß || betrift. || Mit beygefügten Exemplen/ von Praeambulis, Interambulis, Versetten/|| Toccaten, Variationen, Fugen, und dergleiche, den Music = Liebenden || zum sechstenmal herausgegeben. || (Linie) || AUGSPURG/II bey Johann Jacob Lotters seel. Erben. 1753]. Bibl.: NUC; BSB-AK 1501-1840 6,136 [Ausg. 1708 u. 1718] In: München, B S B 4° Mus.th. 1653, Beibd. 1; 4° Mus.th.1654, Beibd.l Deskript.: Musik, Tanz; aus dem Italienischen
[0260]
Carissimi, Giacomo (1605-1674):
Guida fondamentale e breve, per cui mezzo sipud aforza di studio non solamente apprendere e perfezionarsi nell'arte di ben sonar l'organo ... Augusta: Dan. Walder. Augsburg: Daniel Walder, 1708.-
Vermehrter, und nun zum drittenmal in Druck beförderter || kurtzer, jedoch gründlicher|| Wegweiser, || Vermittelst welches man nicht nur allein aus dem Grund\\ die Kunst, die Orgel recht zu schlagen, || sowol was den General-Baß, als auch was zu dem Gregorianischen Choral-Gesang er- \\fordert wird, erlernen, und durch fleißiges üben zu Vollkommenheit bringen: || Sondern auch || Weiland Herrn Giacomo Carissimi\\ Sing-Kunst, und leichte Grund-Regeln, || Vermittelst welcher man die Jugend ohne grosse Mühe in der Music || perfectioniren kan, zu finden seyn. || Wobey auch die eigendliche Unterweisung, den Choral-Gesang zu begreiffen, alle des-1|selben Thon zuerkennen, und sich nach demselben in den Introitibus, Kyrie, Hymnis, Psalmis, || Benedictus, Magnificat, &c. wissen auf der Orgel mit den Praeambulis zu richten. \\ Derne hinzu gefugt ein in Kupffer verfertiger Uebungs-Plan, bestehend in allerhand Prae-\\ambulis, Interambulis, Versen, Toccaten, Tastaten, Variationen, Fugen, und dergleichen, || alle nach Ordnung der so wol regulär, als Weltlichen, welche nothwendig den ChoralGesang verstehen sollen, meistens \\ aber den in der Music unterweisenden Meistern und lernenden Jugend, absonderlich denen, so der || Lateinischen Sprch unerfahren, zu lieb in Teutsch hervor gegeben, und in Truck verfertiget. || Augspurg, druckts und verlegts Jacob Koppmayer, Stadt-Buchdrucker, 1698. ||.
Augsburg: Jakob Koppmayer, 1698.- 4° (quer), 48 u. 55 S.Ü: anonym Komm.: ÜT: Angeblich existieren bereits Ausg. Augsburg, 1692; 1693; 1695; 1696.- Genaue Inhaltsangabe bei Eitner (1979). Auf S. 3: »Das in der 2. Auflage beigefügte Tractätlein, der [sie] Arte canendi, wie man die Jugend im Singen instruiren soll, betreffend, ist zwar nicht ohne, dass schon etliche dergleichen hervorgekommen, so ist doch vor nutzlich befunden worden, dieses von weyland Herrn Giacomo Carissimi Seel. in italiänischer Sprach 304
Carli, Dionigi
[0261]
verfertigte, numehro aber ins Teutsche übersetzte Werklein hinbei zu fügen ... Schließlich dient zur Nachricht, dass sich niemand dieses Werks Erfindung anmaßet, indem alle darin enthaltene Sachen schon längsten von vielen beschriben worden, nur allein ist zu wissen, dass solches von etlichen guten Freunden und Liebhabern der Music zusammen getragen, denjenigen, absonderlich der Jugend, so der lateinischen Sprach unerfahren, zu Lieb und Dienst in unserer Mutter-Sprach vorgestellt, und nicht mit geringen Unkosten in Druck und Kupfer (respective der Tonsätze) verfertigt worden« [Eitner (1979), S. 17-19; Eitner I/II, S. 335]. Es ist möglich, daß die it. Übers, nach der Dt. erstellt worden ist. Die Autorschaft Carissimis bezüglich der >Orgelkunst< wird also von Eitner bestritten. DV: 1669-1703 [Benzing, Augsburg Nr. 48, S. 23]. FA: Augsburg, 1700, 1708; 1718; 1731; 1753. Bibl.: Georgi I, S. 254 [Giaconis (sic) Carisini (sie), Weg=Weiser die Orgel zu schlagen (1700)]; Eitner I/II, S. 335 In: Berlin, StB u. Bibliothek des Instituts für Kirchenmusik [so Eitner] Deskript.: Musik, Tanz; aus dem Italienischen [0261] Carli, Dionigi (Dionisio di Piacenza) OFMCap (ca. 1637-1694): [Vortitel]: Le Quattro Parti Del Mondo. - [Titel]: Il Moro Trasportato Nell'Inclita Città Di Venetia, Overo Curioso racconto de Costumi, Riti, e Religione de Popoli dell'Africa, America, Asia & Europa. Rauisati dal Molto Reuerendo Padre Dionigio Carli Da Piacenza Predicatore Capuccino Consacrato All'Avgusta, Et Immortai Repvblica Principe Serenissimo, Et Eccellentissimo Senato Di Venetia. In Bassano, M.DC.LXXXVII. Appresso Gio: Antonio Remondinj. Con Licenza De' Svperiori, E Privilegio. Bassano: Giovanni Antonio Remondini, 1687.Der nach Venedig überbrachte || Mohr/1| Oder: Curiose und warhaffte\\ Erzehlung und Beschreibung || aller Curiositäten und Denckwürdigkeiten/\\ Welche dem Wohl=Ehrwürdigen || P. Dionysio Carli von Placenz,\\ Capuciner=Ordens Prediger/und berühmten Missio-1|nano Apostolico, || Jn seiner etlich=jährigen Mission || Jn allen Vier Welt = Theilen/ Africa, America, \\ Asia, und Europa, unter tausendfältigen Leib = und Lebens = || Gefahren/ in Bekehrung der ungläubigen und barbari = || sehen in specie Aethiopischen Völcker aufgestossen;\\ Worbey zugleich dieser letztern || Barbarische Sitten und unmenschliche Grausamkeiten/|| Nicht weniger die dem Authori in allen vier Welt = Theilen vor = || kommende Länder/ Königreiche/ Jnseln/ Provintzen und Städte/ mit \\ ihren Situationen und Seltzamkeiten/ verwundems = würdig beschrieben/ und || der curiosen Welt mitgetheilet werden. || Erstlich von dem Authore in Welscher Sprach beschrieben/|| Anjetzo aber dem Geist = und Weltl. Teutschen Leser zu einem nutzlichen Zeit = || Vertreib in die Hoch = Teutsche Sprache übersetzet. || (Linie) || Augspurg/\\ Auf Unkosten Lorentz Kronigers/und Gotti. Göbels seel. Erben/ Buchh. daselbst. || Druckts loh. Jacob Schönig/1692. ||. Augsburg: Johann Jakob Schönig, in Verl. Lorenz Kroniger u. Erben Gottlieb Göbel, 1692.- 4°, [4] Bl., 342 S, [5] Bl.305
[0262]
Cartari, Vincenzo
Ü: anonym Komm.: A: Missionar, 1668-71 in den Kongo entsandt, 1678-84 Vizepräfekt der Mission in Georgien; kehrt nach Venedig zurück, wo er seine Werke verfaßt [EI 9,29; Guglielminetti (1967), S. 39-41)]. OT: Das Werk schildert zwei Reisen: Libro I (S. 1-158) Reise von Bologna über Lissabon nach Brasilien, u. nach dem Kongo u. zurück (25.XI.166625.1.1671); Libro II (S. 159-402) Reise von Rom nach Malta, Nazareth, Aleppo, Diarbekir, Babilonien, Bassoria, Tehiran, Ispahan, Tiflis, Erzerum, Trapezunt, Konstantinopel u. Venedig (1678-1685). Auf S. 69 >La Salve Regina in lingua manicongasicut decet sanctos11 Libro del Cortegiano del Conte Baldessar Castiglione. (In Venetia nelle case d'Aldo Romano, et d'Andrea d'Asola suo suoccero, nell'anno M.D.XXVIII. del mese d'Aprile)DEr Aller Durchleuchtigisten ... Kayser ... warhafftige Bildtnusse< erscheint [DBInd 906,23; Ley (1990), S. 60ff.]. DV: 1576-1615 [Benzing, Dillingen Nr. 2, S. 83], Bibl.: Bucher (1960), Nr. 690 [sehr fehlerhaft]; Index Aureliensis 133.648; Ley (1990), S. 60-68 In: Berlin, SB Fa.9288 [nicht auffindbar] Deskript.: Civilitäten; Fürstenspiegel; dialogisch; aus dem Italienischen
313
[0267]
Castiglione, Baldassare
[0267] Castiglione, Baldassare (1478-1529): II libro del cortegiano. Venezia: Aldo Manuzio, 1528.Der Vollkommene|| Hofmann || Und|| Hof=Dame.\\ Von dem Graf || BALTHASAR de CASTILLON\\ Vormahls || Jn Jtaliänischer Sprach beschrieben/\\ Anjetzo || Wegen seiner von dem Thuano; || Rutg. Rulando; Mr. de Wicque-1| fort, und andern berühmten Scribenten/ || belobten Vortreßchkeit. || Zum erstenmahl Verteutscht\\ Durch I.C.L.L.I. || (Zierlinie) || Franckfurt am Mäyn/1| Auff Kosten deß Ubersetzers/1| Und zufinden bey Carl Schäffern. || (Linie) || M.DC.LXXXIV. ||. Frankfurt a.M.: Karl Scheffer, [in Verl. Johann Georg Schiele], 1684.- 8°, [8] BL, 754 S., [14] Bl.Ü: I.C.L.L.I. Komm.: ÜT: »An den Leser« [Bl. )2(a-)6(b]: Der anonyme Übers, beginnt mit einer Eloge C.s u. einem kurzen Lebensbericht. »Diese Betrachtungen haben bey mir so viel gewürcket/ daß ich mich unterfangen/ dieses Buch hervorzusuchen/und theils etlichen Freunden zugefallen/ theils mir zu einem nützlichen Zeitvertreib/ mich in der Jtaliänischen Sprach zu üben/ solches in die Teutsche Sprach zu übersetzen; Nicht aber in den Gedancken/ daß ich diesen vortreflichen Jtaliänischen Autorem, mit einiger angemasten Vollkommenheit der Teutschen Sprach wolte reden machen/ und diese Vbersetzung von allen Fehlern loßsprechen; dann über das/ daß jede Sprache ihren eigenen Genium hat/ und durch denselben von den andern weit oder wenig abgehet/ einfolglich das vertiren nicht so eine geringschätzige un leichtthunliche Sache ist; So ist auch nicht weniger gefährlich sich einzubilden/ daß man etwas mit einer solchen Vollkommenheit machen oder schreiben könne/ an welchem ein oder anderer nichts solte zu tadeln finden. Damit ich nun eine grosse Mühe nicht mit Belohnung einer geringem vergolten sehen möge/ so habe ich meiner Feder ihren freyen Lauf gelassen/ un meinen Gedancken die Folter nicht applicirt/ nur solche Worte darzubiethen/ welche von aller Verbesserung frey wären; sondern also geschrieben/ wie ich vermeyne/ daß diejenige vor welche dieses Buch gemacht/ jedoch aber der Jtaliänischen Sprch unerfahren/ in Teutsch lesen un verstehen könen/ was ein so herrliches Jtaliänisches Ingenium ruhmwürdig concipiret hat ...« Übers, aus zweiter Hand nach franz. Vorlagen u. ohne Kenntnis Kratzers u. Noyses mit zahlreichen Fehlern. »Ohne weitere Diskussion des Problems der >bella sembianza< wird der Cortegiano zur Richtschnur öffentlichen Auftretens gemacht. Die Autorität des Buchs gründet sich darauf, daß es die >Reguln der Höflich = und Ehrbarkeit< ... enthält. Damit hat sich das ursprüngliche Interesse, das noch in Noyses Versuch, die Hofkritik durch den Verweis auf den Vollkommenheitsanspruch des Cortegiano zu neutralisieren, lebendig war, auf den Kanon der äußeren Formen verschoben, der von Castiglione nur als Mittel zum Zweck eingesetzt worden war« [Ley (1990), S. 81]. Ü: Das Kryptonym des Übers, ist nicht aufzulösen (die letzten beiden Buchstaben bedeuten wohl Licent. Iuris); er hat den Druck selber finanziert. 314
Caterina Fieschi Adorno, HI
[0268]
DV: Sch. ist nur von 1686 (?)-1739 in Hanau nachgewiesen, wo er 1739 im Alter von 98 Jahren starb [Benzing, Hanau Nr. 14, S. 191].- Bei der Dresdner Folgeauflage handelt es sich um einen nur ganz leicht veränderten Nachdruck. Weggelassen wurden lediglich die »Lettera dedicatoria« (S. 1-15) u. das unpaginierte Vorwort des Übers. (S. 1-8). Eine neue Vorrede (S. 7-15) ist so eingesetzt, daß sie bruchlos zu dem nun mit dem neuen Titel versehenen Haupttext überleitet (S. 16). FA: Dresden: in Verl. Michael Günther, 1685 [Galante Nacht = Gespräche/ in welchen Sehr viel artige und zu wissen höchst nöthige Sachen enthalten; und An einem vornehmen Hofe in Europa passiret. Dreszden/ Verlegts Michael Günther. M.DC. L X X X V . ] . Bibl.: Georgi I, S. 265 [mit Verlegerangabe]; Zaehle (1933), S. 212 Anm. 63; Faber du Faur 1,426 Nr. 1674; Bircher, D D B B 659; B S B - A K 1501-1840 6,220; Ley (1990), S. 74-83 In: Halle, U L B A B 40 20/ h,5 ( ' ) ; München, B S B Ph.Pr.261 [Ausg. 1685]; Wolfenbüttel, H A B Lk 231 ( * ) Deskript.: Civilitäten; Fürstenspiegel; Abhandlung; dialogisch; aus dem Italienischen; aus dem Französischen [0268] Caterina Fieschi Adorno, Hl (1447-1510); [Vernazza, Ettore; Marabotto, Cattaneo]:
Libro de la vita mirabile & dottrina Santa, de la beata Caterinetta da Genoa, Nel quäle si contiene vna vtile & catholica dimostratione & dechiaratione del purgatorio. Genova: Antonio Bellone, 1551.-
Göttlicher Liebes = Weg unter dem Kreuz. Halle; Leipzig: Druckerei des Waisenhauses; Walther, 1701.- 12°, 23 Bogen; 18°, 18 Bogen. Ü: anonym Komm.: A: C. (auch: Catharina da Genova; C. Fieschi; Katharina Fieschi von Genua) stammte aus der bedeutenden genuesischen Aristokratenfamilie Fieschi u. zählte die Päpste Innozenz IV. u. Hadrian V. zu ihren Vorfahren. Trotz ihrer ausgesprochenen Neigung zum Klosterleben wurde sie aus politischen Gründen 1463 mit Giuliano Adorno verheiratet u. führte eine Zeitlang mit ihrem Gatten ein mondänes Leben. Aus Anlaß einer Beichte hatte sie 1474 erste mystische Erfahrungen u. gestaltete ihr Leben hinfort radikal um. Sie übernahm die Leitung eines Frauenspitals u. widmete sich insbesondere der Pflege der Pestkranken. Ihr Leichnam wird unverwest in S. Caterina e S.ma Annunziata in Portoria in Genua aufbewahrt. 1684 wurde sie offizielle Stadtpatronin von Genua, 1944 erklärte Pius XII. sie zur Sekundärpatronin der it. Krankenhäuser [DBI 22,342-345 (S. Pezzella); F. Ratte, Die heilige Katerine von Genua und ihre wunderbaren Kenntnisse von den armen Seelen im Fegfeuer, Dülmen 1880; DictSpir 2,290-325; LThK 6,62; LCI 7,298]. OT: Ihre Schriften (>Libro de la Vita mirabile et Dottrina ...Opus Catharinianum< bezeichnet u. setzen sich aus drei Teilen zusammen: 315
[0269]
Caterina Fieschi Adorno, HI
>Vita et Dottrinai >Dialogo tra anima, corpo, amor proprio, spirito, umanità e DioTrattato del PurgatorioVita< hat ihn sowie E. Vernazza zum Vf. DV: Das Waisenhaus druckt seit 1699 [Paisey (1988), S. 276]. FA: Lili Sertorius (Hrsg.), Katharina von Genua. Lebensbild u. geistige Gestalt. Ihre Werke, 1939. Bibl.: Georgi II, S. 127 (einziger Beleg) In: Kein Nachweis Deskript.: Heiligenleben; hagiographische Biographie; aus dem Italienischen [0269] Caterina Fieschi Adorno, Hl (1447-1510); [Vernazza, Ettore; Marabotto, Cattaneo]: Libro de la vita mirabile & dottrina santa, de la beata Caterinetta da Genoa ... (darin: Trattato del Purgatorio) [Teils.]. Genova: Antonio Bellone, 1551.Der\\ Heiligen || CATHARINAU von\\ GENUA || Tractätlein\\ vom || Fegfeuer. \\ Welches im teutschen Druck ihrer\\ Wercke ausgelassen worden. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1711.- 8°, 12 Bl„ 222 S.Ü: anonym Komm.: OT: F. v. Hügel, The Mystical Element of Religion as studied in Saint Catherine of Genua and her Friends, London 1908, 2 Bde., hat zuerst Entstehungsgeschichte u. Niederschrift des >Opus Catherinianum< kritisch beleuchtet. Er kommt zu dem Schluß, daß das Werk zwischen 1495 u. 1551 als Werk ihrer Schüler entstanden ist, die insbesondere mündliche Berichte zusammentrugen. Der Vf. der >Vita< wie auch des >Trattato del Purgatorio< sei Ettore Vernazza. Umile da Genova, »L'Opus Catharinianum et ses auteurs: étude critique sur la biographie et les écrits de s. C. de G.«, in: Revue d'ascét. et de myst. 16, 1935, 351-370 vertritt hingegen die These, Cattaneo Marabotto sei der Autor u. habe ein ursprüngliches Kapitel der >Vita< ausgeweitet [S. Pezzella, in: DBI 22,345]. ÜT: Gedruckt zusammen mit Pierre Poiret, >Die Reinigung der Seelen/ Vor oder nach dem Tode/ Unpartheylich bezeuget und bewähret in zweyen kurtzen Tractätlein. So von Evangelischer als Römisch = catholischer Seiten< (Gedruckt im Jahr 1711). BibL: Bircher/Bürger, DDB B 14098-14099 In: Wolfenbüttel, HAB Mt 230(2) (*) Deskript.: Dogmatik; Heiligenleben; aus dem Italienischen
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Catharina Senensis
[0270]
[0270] Catharina Senensis S. (Katherina von Siena HI; ca. 1347-1380); [Robertus de Licio (Caracciolo da Lecce) (1425-1495)]: Leggenda della mirabile vergine Beata Catherìna di Sienna suora della penitentia di santo Dominicho. (Estata questa legenda inprontata in fìrence almonisterrio disancto iacopo dirìpoli dellordine de fratri predicatori per mano di dua religiosi frate domenico dapistoia et frate piero dapisa) [?] [H 4695], Firenze: Monasterio di S. Giacopo da Ripoli, 1477.Hystorì vnd wun= \\derbarlich legend Katharìne von || Senis/ der hailigen junckfraw/\\en mit sampt zwayen predi/\\gen/die ain von diser hai/\\ligen Katarina/ die an\\der von sant Vin/\\centio prediger|| ordens (Allso ist säligklich geendet diß loblich buch, das da gedruckt vnd fleyßlich geordnet ist || in der Kayser\\lichen statt Augspurg/durch Mai-\\ster Hannsen Otmar/ wonend bey || sanct Vrsulen closter am Lech/ Jn || Verlegung des fürsichtigen herren/]\ Johan Rynman von dringen/ des || iars do man zalt von Christi geburt || Tausent/ Fünffhundert/ vnd fiinff\\tzehen etc. Got sey lob) ||. Augsburg: Johann Otmar, in Verl. Johann Rynmann, 1515.- 2°, LXXXIX BI., TE., TH„ H.Ü: anonym Komm.: A: Catharina Benincasa, Färberstochter aus Siena, war seit ihrer Jugend für mystische Visionen u. frommen Lebenswandel bekannt. 1360 trat sie dem dritten Orden der Bußschwestern vom hl. Dominikus bei u. widmete sich der Kranken- u. Armenpflege. 1376 reiste sie nach Avignon, um den Papst zur Rückkehr nach Rom zu bewegen. Im Großen Abendländischen Schisma unterstüzte sie Urban VI.- Neben 381 Briefen sind ihre Visionen u. Auditionen im >Libro della divina dottrina erhalten< [DBI 22,361-379 (E. Dupré-Theseider); Grabois, S. 338; DictSpir 2,327-348; LCI 7,300-306; Keller (1987), S. 354]. OT: Mischtext, der sich aus einer Vita der Hl. (vermutlich der von Raimundus de Vineis, s. dort) u. zwei Predigten zusammensetzt. Neben der o.a. >Leggenda< bietet sich noch eine >Istoria e vita di santa Caterina< (Rom 1489) [HC 4703] als Ausgangstext an, die jedoch in Ottava rima verfaßt ist. Ihr Zusammenhang mit der >Vita< des Raimundus de Vineis wäre zu prüfen, desgleichen das Verhältnis der lat. u. volkssprachl. Versionen seiner Vita.Die in It. gehaltenen Predigten der Hl. sind meist nicht überliefert, jedoch die in Avignon, Genua u. Rom gehaltenen, z.B. in der lat. Ausg. des >Libro della divina dottrina< von Raimundus de Vineis (Brescia: Bernardinus Misinta, 1496) [GW 6226], wo die Reden von Marcus Civilis Brixianus hrsg. sind. Aldo Manuzio druckte später 26 in Volgare.- Für Vincenz Ferrer OP (ca. 1350-1419) [LCI 7,561-565] kommt das >Opusculum de fine mundi< in Frage, das in einer anonymen Übertragung in einem Augsburger Druck (München, BSB 4° Inc.c.a.454) vorliegt u. Leipzig: Petrus Sylvius, 1524 u.ö. nachgedruckt wurde [VerfLex 2,726-727], VD 16 R 2679-2680 nennt Robertus de Licio (Caracciolo da Lecce) als Autor, den Vf. des >Sermo de sancto Vincentio, doctore eximio ac celeberrimo famosissimo praedicatore ordinis praedicatorum< [über den Autor DBI 317
[0271]
Cattaneo della Volta, Filippo
19,446-452 (Z. Zafarana); GW 6039-6115; der Titel ist nicht eigens ausgewiesen; sollte er sich in den >Sermones de laudibus sanctorum< [GW 6051-6060] finden? DV: O. kam aus Tübingen u. richtete »bei St. Ursula Kloster am Lech (apud cenobium S. Ursulae eis Licum)« seine letzte Druckerei ein (1502-1514). Er druckte für Johann Rynmann, Joh. Schönsperger d.J., Jodokus Pirlin, Georg Diemer, Sixtus Schlegel, Jakob Wacker aus Salzburg u.a. Wenn Benzings Daten stimmen, handelt es sich um einen postumen Druck, den vielleicht der Sohn u. Nachfolger Silvan betreute [Benzing, Augsburg Nr. 5, S. 14 u. 10, S. 15].- R. aus Öhringen, ist 1490-1522 als kapitalkräftiger u. weitblickender Verleger mit weitgespannten internationalen Verbindungen in Augsburg nachgewiesen [Grimm (1965), S. 2798-2801 Nr. 164; Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1250], FA: Wien, 1716 [Lehr u. Exempelbuch, worinnen GOtt, mit dieser Jungfrau ein geheimes Gespräch führet] [Georgi IV, S. 102 (eigenständige Ausg. ?)]. Bibl.: Panzer, Dt. Annalen 810b; Neufforge (1940), S. 240; VD 16 R 134 = R 2679/2680 In: München, BSB Rar.2171 ( ' ) Deskript.: Heiligenleben; Aszetik; aus dem Italienischen [0271] Cattaneo della Volta, Filippo (16. Jh.): Iudicium Magistri Phi = || lippi Catanei/ Anno || 1531. auff die nechtsvolgenden vier iar || verlautent/ Herrn Don Roderigo Higin || Kay. May. Rath vnd Oratom/ bei || der Herrschafft zu Venedig/in\\ Welsch zugeschriben/vnd|| yetzo verteutscht. || 22. Maij. 7535.||. [o.O.]: [o.Dr.], 1535.- 4°, [4] Bl.Ü: Scheurl, Christoph (1481-1542) Komm.: A: Sohn des genuesischen Botschafters Cristoforo (gest. ca. 1519) [DBI 22,487-489 (M. Cavanna Ciappina)], stand ebenfalls im Dienst seiner Vaterstadt, unternahm Botschaften zu Karl V. u. Philipp II. [A. Oldoini, Athenaeum Ligusticum, Perugia 1680; ABI 274,305]. OT: Nicht identifiziert. ÜT: Am Ende M.C.S.D. 22. Maij. 1535. Prognostikation vom 10. März 1532 bis Ende 1535. Es werden vor allem Siege über die Türken u. die Rückeroberung des Hl. Grabs vorausgesagt. Ü: Die Abkürzung M.C.S.D. ist als M(agister) C(hristoph) S(cheurl) D(octor) aufzulösen; Sch. übersetzte insbesondere Zeitungstexte (vgl. Ferrando Gonzaga, conte di Guastalla). Bibl.: Index Aureliensis 133.953; VD 16 C 1725 In: Berlin, SB Diez 4:1856,29; Wolfenbüttel, HAB Nx 34(1) (*) Deskript.: Prophezeiungen; aus dem Italienischen
318
Cavalcabò,
Girolamo
[0272]
[0272] Cavalcabô, Girolamo (gest. ca. 1611); [Villamont, Jacques de]: Traité ou instruction pour tirer des armes .... Rouen: Claude Le Villain, 1609.NEVES KVNSTLICHES FECHT- \\BVCH\\ Des Weitberümbten vnd viel erfahrnen Italieni= \\ sehen Fechtmeisters Hieronymi Cavalcabô von || Bononien || Hievom aus dem geschrieben Welschen Exemplar || durch Monsieur de Villamont Ritter des Ordens zu Jeru= \\salem und König. Ms. in Frankreich Cammeriunc= \\ker in Französische Sprach transferiert, Dann aber ff allen löblichen Fechtkunst Liebhabern zu|| gefallen aus gemelter Frantzösischer Sprach || verdeutscht Durch || Conrad von Einsiedell\\ Mens in consilijs vales in certamine dextra. || Jnpertsis Heningi 761| Grossy Junioris 12. || [Leipzig/ Jn Verlegung Henning Großn des jüngern/ Buchh: || Typis Beerwaldin: Druckts Jacob Popporeich/\\ (Linie) || Anno, M.DC.XI.]. [Leipzig (?)]: [Jakob Popperich, Zacharias Bärwald, in Verl. Henning Große d.J.], 1612 [1611].- 4°, [9] Bl., 59 S„ [2] Bl.; TE., K.Ü: Einsiedell, Konrad v. (1597-1668) Komm.: A: C. stammte aus Bologna, wurde als »maître d'armes« von Heinrich IV. an den franz. Hof gerufen u. scheint um 1611 gest., als ihm sein Sohn Cesare in diesem Amt folgte [Gelli (1890), S. 53-55], OT: Kein Nachweis der it. Ausg., aber der franz. Zwischenstufe: Jacques de Villamont, >Traité ou instruction pour tirer des armes, de l'excellent scrimeur Hyéronime Cavalcabô, bolognois. Avec un Discours pour tirer de l'espée seule, fait par le deffunt Patenostrier, de Rome. Traduit d'italien au françois par le seigneur de Villamont< (Rouen: C. Le Villain, 1609; 1610; 1617) [BN 25,212; 209,791]. ÜT: Vorrede »Den Durchlauchtigen vnnd Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Johan Philipsen/ Herrn Friedrichen/ vnd Herrn Johan Wilhelmen/ Hertzogen zu Sachsen/ Gülich/ Cleve vnd Bergk/ Landgrafen in Düringen/ Marggrafen zu Meissen/ Grafen zu der Marek vnd Ravenspurgk/ vnd Herren zu Ravenstein/ Herrn Gebrüdern/ Meinen gnedigen Fürsten vnd Herren ... Geben in E.E.E. F.F.F. G.G.G. Vniversitet Jena/ den 10. Tag Augusti/ nach Christi vnsers Seligmachers geburt/ Tausendt/ Sechsehenhundert vnd Eilffe ... Conradus von Einsiedell«: Nach langer Bildungsreise durch Frankreich, England u. die Niederlande sei er zum Jurastudium nach Jena zurückgekehrt. »Weil aber mein lieber Vater mir mit ernst anbefohlen/ das jenige/ was ich in Frantzösischer spräche/ bey Verrichtung ermelter Reyse/ erlernet vnd geschöpffet/ durch fleissige Übung zu behalten vnd zuvermehren: So hab ich ein Tyrocinium analyseos meines wenigen Profects/ aus obberürter Sprachen an den tag zu geben/ gegenwertiges Fechtbüchlein in vnsere Deutzsche Muttersprache verfertigen vnd umbsetzen wollen: Vnd solchs vmb so viel desto mehr/ weil der Edle vnd Vheste Monsieur Daniel Cachedenier de Nicey, mein günstiger Freund vnd Tischwirt/ hierzu gerahten/ vnd berürtes Fechtbüchlein mir höchlich gelobet/ so wol wegen des Auctoris vn Paraphrastis, deren jener ein Jtaliener vnd vortrefflichste Fechter/ so vor wenig Jahren in Jtalien hat mögen gefunden werden/ Dieser aber ein Frantzoß/ 319
[0273]
Cavazzi, Giovanni Antonio OFMCap
vnd des Auctorn zehenjähriger Discipel gewesen/ vnd hernacher wegen seiner devotion zum Ritter des heiligen Grabes geschlagen/ vnd ferner seiner erfahrung vnd Adelichen Tugenden halber/ von jüngst verstorbenem Könige in Franckreich/ zu ansehnlichem Dienste erfordert worden/ alß auch wegen Nutz dieses vornehmen Büchleins an jhm selber«. Es werden die vier Hauptlager (gantze Sterck, halbe Sterck, halbe Schwech, ganze Schwech) des Rapierfechtens beschrieben; dem Werk gehen 3 doppelseitige Tafeln mit den Fechtpositionen voraus. Ü: E. war Jurist in Magdeburg, wo er am 2.4.1668 starb [Oettinger, S. 47; DBInd 274,151-152]. Bisher fehlt in den Repertorien sein Geburtsdatum, das er hier angibt, weil ihn die sächsische Herzogin Anna-Maria »vnd ohngefehr den 10. Maij/ Anno 1597. durch persönliche Verrichtung des Christlichen wercks der H. Tauffe/ dem HErrn Christo/ vnser aller Erlöser vnd Seligmacher/ mich vorgetragen/ vnd seiner heiligen Christlichen Kirchen einverleiben helffen«. Er wäre bei Erscheinen der Übers, allerdings erst 15 Jahre alt gewesen, doch könnte ihm sein Vater gehofen haben! DV: P. (auch: Poporeich) kam aus Torgau u. wurde Besitzer der Druckerei des Zacharias Bärwald (1606); die Zahl seiner Drucke (1603-1612) ist nicht groß [Benzing, Leipzig Nr. 32, S. 283-284].- B. führte die Offizin seines Vaters Jakob fort (1585-1598); nach seinem Tod leitete der Faktor Jakob Gaubisch das Unternehmen [Benzing, Leipzig Nr. 25, S. 282].- Gr. verlegte 1605-1622 389 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1150]. Bibl.: Gelli (1890), S. 239 (fehlerhaft); Bircher, DDB A 2104 In: Wolfenbüttel, HAB 135.10 Pol.(4) (*) Deskript.: Fechtlehren; aus dem Italienischen; aus dem Französischen [0273] Cavazzi, Giovanni Antonio OFMCap (1621-1678); Alamandini, Fabio (Fortunato da Bologna) (1636-1692): Istorica Descrizione De' Tre Regni Congo, Matamba, Et Angola Sitvati Nell'Etiopia Inferiore Occidentale. E Delle Missioni Apostoliche Esercitateui da Religiosi Capuccini, Accuratamente compilata dal P. Gio. Antonio Cavazzi Da Montecvccolo, Sacerdote Capvccino II Qvale Vi Fv' Prefetto E nel presente stile ridotta dal P. Fortvnato Alamandini Da Bologna Predicatore dell'istesso Ordine. All'Illvstrissimo Signor Conte Giacomo Isolani In Bologna MDCLXXXVII. Per Giacomo Monti. Con licenza de' Superiori. Bologna: Giacomo Monti, 1687.Historische || Beschreibung^ der\\ Jn dem vntern Occidentalischen Moh= ||renland ligenden drey Königreichen/ Congo, || Matamba, vnd Angola. || Vnd der jenigen Apostolischen Missionen/ so von de=\\nen pp. Capucinem daselbst verrichtet worden. || Von P. loanne Antonio Cavazzi \\ von Montecuculo Capuciner Ordens Priester/ der alidori|| Mission = Vorsteher gewesen/ mit grossem Fleiß zusammen || getragen/ vnd nachmals || Durch P. Fortunatum Alamandini von || Bononien/ auch desselben Ordens/ in gegenwärtiger Form || gerichtet/ anietzo aber auß dem Welschen in die Teutsche || Sprach übersetzet. || Cum Facultate Superiorum. || (Zierlinie) || München/1| Gedruckt vnd verlegt durch Johann Jäcklin/ 320
Cavazzi, Giovanni Antonio
OFMCap
[0273]
Churfürstl. Hofbuechdrucker/ vnd Buechhandler/ Anno 1694. ||. München: Johann Jäcklin, 1694.- 4°, [6] Bl„ 1030 S., [9] Bl., K.Ü: anonym Komm.: A: C. wurde 1621 in Montecuccoli, Prov. Modena, geb., weshalb er auch den Beinamen »da Montecucculo« führt. Mit 18 Jahren trat er dem Kapuzinerorden bei u. missionierte von 1654-67 im Kongo. Sein nach der Rückkehr (1668) den Ordensoberen vorgelegter Bericht war so wirr - der Obere taxierte ihn in seiner Jugend »di pochissima intelligenza« - , daß er von einem Mitbruder, Fortunato Alamandini, der nicht in der Mission gewesen war, überarbeitet werden mußte [IBN 2,1544], Doch 1673 kehrte C. in den Kongo zurück, wurde Präfekt der Mission u. starb 1678 später in Genua (nicht 1680, wie mehrere Autoren behaupten) [EI 9,559; C. da Terzorio, Le missioni dei Minori Cappuccini, Roma 1938, Bd. 10, S. 13; P. Paladini, G.C. missionario al Congo, Modena 1940; Streit 16, S. 764 (ausf. Bibl.); Guglielminetti (1967), S. 519-538], OT: Folgeaufl. Milano, 1690 [Becaria (1968), S. XVIII].- Das Werk M.s umfaßt 7 Bücher. Das 1. Buch beschreibt Land u. Leute (S. 1-180). Das 2. Buch erzählt die politische Geschichte u. die Anfänge des Christentums am Kongo (S. 181-299). Das 3. behandelt den Kg. Alvarez u. die Kapuzinermission 1643 bzw. 1650 (S. 301-420). Das 4. berichtet den Verlauf dieser Mission sowie die Tätigkeit einzelner Missionare (S. 421-528). Das 5. Buch handelt von der Mission durch P. Giovanni Francesco da Roma u. P. Angelo da Valenza. Das 6. berichtet von der Taufe der Königin Zingha (S. 630-742), das 7. von den Missionen 1660 u. 1667 (S. 743-886).- Neuaufl. erschienen 1690 u. Tivoli: Stabilimento Tipografico Mantero, 1931.- Der Autor verbindet die Geschichte der Kapuzinermission auch mit einer geographischen Beschreibung der Landschaften, Flüsse, Berge, des Klimas, der Fauna, Flora, Kulturpflanzen usw. Die beigefügte Karte ist eine Kopie der Sansonschen vom Jahr 1656. ÜT: Widmung »Demütige ... FF. Capucini der Bayr. Provintz« für Gf. Franz Ferdinand v. Haimbhausen, München 25. Juli 1694.- »Vorred«. DV: 1656-1710 [Benzing, München Nr. 11, S. 337]. FA: Köln: Sebastian Ketteier, 1694 [Reisebüchlein. Cölln bey Sebast. Ketteier. 1694] [Georgi I, S. 270; Heitjan (1963), S. 931 Nr. 44], Bibl.: Georgi I, S. 270; Paulitschke (1882/1962), S. 86 Nr. 862; Maximilian Poeckl, Die Kapuziner in Bayern, Sulzbach 1826, S. 107; Streit 16, S. 798 Nr. 4882; BM; NUC In: London, BL 4765.b.l6 (*); München, BSB 4° H.Afr.326 (*) Deskript.: Missionsberichte; Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; Entdeckerliteratur; aus dem Italienischen
321
[0274]
Ceffino, Zanobio
[0274] Ceffino, Zanobio (1499 - n. 1543): La trìomphante entrata di Carlo .V. Imperadore Augusto: in Lalma Città di Roma: con il significato delti Archi Triomphali: e delle Figure Antiche in prosa e versi Latini (pubblicato da Zanobio Ceffino). Di Roma, alti vi. d Aprile MDXXXVI. Roma [?]: [o.Dr.], 1536.Ein Sendbrieff/ So der Edel Herr\\ Zanobio Ceffino/ dem Durchleüchtigen Fürsten vnnd^ Herrn/Hertzogen zu Fiorenti/dem Triumphlichen ein= \\zug deß aller durchleüchtigisten/ Großmechtigisten Rö = || mischen Keysers/ Caroli des Fünfften/ merer des Reichs/\\ inn die Hochlobliche Statt Rom mit anzeygung der tri =\\umph/ bogen/ antiquiteten/ alten figuren/gedichten/ vnd\\ lateinischen verschen/ zierlich vnd ordenlich zägeschriben. || Mit allem fleiß auß Welsch ins Teütsch gebracht. || (Getruckt zu Straßburg/1| bey Jacob Frölich. ||j (Anno xxxvj.W?). (Straßburg): (Jakob Frölich), (1536).- 4°, [8] Bl„ TH.Ü: anonym Komm.: A: C. stammte aus Florenz, war päpstl. Statthalter, wurde nach dem Tod seiner Frau Mönch u. betätigte sich auch als geistlicher Lyriker. Datum u. Ort seines Todes sind unbekannt [DBI 23,321-323 (C. Mutini)]. OT: Mitchell (1979), S. 126; Cruciani (1983), S. 639; BM.- Karl V. führte 1535 persönlich einen Feldzug gegen Tunis, dessen harterkämpfter Sieg nicht von Dauer war. Danach begab er sich zu Paul III., um ihn zur Einberufung eines Konzils zu bewegen u. Fragen der Kirchenreform u. -Vereinigung zu besprechen. Dieser Besuch in Rom bildet den Gegenstand der vorliegenden Schrift, die aber auch an die römische Sitte, einen siegreichen Heerführer mit einem Ehrenzug u. Triumphbögen zu feiern, anknüpft. Hier sind Petrarcas >Trionfi< (um 1350), Mantegna (Julius Caesar), Dürer (Triumph Maximilians) u.a. zu nennen. Der Hg. v. Florenz, dem die Schrift gewidmet ist, ist Alessandro de' Medici (ca. 1510-1537), der mit Hilfe Karls V. nach seiner Vertreibung wieder eingesetzt u. zum ersten Herzog ernannt wurde u. die uneheliche Tochter des Kaisers, Margarete v. Parma, heiratete. Wenn Mutini, op.cit., S. 321-322 schreibt: »La prima opera del C., l'unica che fosse stata destinata alla stampa, è una descrizione di Roma in occasione delle feste allestite in città per l'ingresso di Carlo V e la sua solenne incoronazione imperiale (1530). Si tratta de >La Triumphante ...alla Eccellenzia del Duca di Fiorenza< e datata >Di Roma alla VI d'Aprile MDXXXVIOrdine, pompe/ Einrit Keyser CarlenVita beati Aloysii Gonzagae: Libri tres< (Colonia Agrippina, 1608; 1627; Antverpia, 1609; Valencia, 1609) [BSBAK 1501-1840 6,377].- »Le P. Cepari commença à écrire cette vie du vivant de S. Louis de Gonzague, dont il fut le condisciple en théologie à Rome. Cette Vie resta plusieurs années manuscrite et fut lue par beaucoup de personnes. En 1630, il y apporta de grands changements. L'histoire de la rédaction de cette vie est exposée par le P. Janninck, dans les Acta SS. au 21 Juin, pag. 891. Dans la première rédaction de Cépari restée manuscrite, S. 324
Cesi, Carlo
[0277]
Louis de Gonzague est appelé Aluigi au lieu de Luigi« [Sommervogel 2, S. 957].- Aloysius (Luigi) Gonzaga wurde 1568 in Castiglione delle Stiviere geb., war 1581-83 Page am Hof Philipps II. Frömmigkeit u. Bußgesinnung führten zum Verzicht auf sein Erbe u. 1585 zum Eintritt in das röm. Noviziat der SJ. Bei der Pflege von Pestkranken steckte er sich an u. starb mit 23 Jahren [LCI 5,100-101], ÜT: »DEDICATIO Dem Hochwürdigsten ... Fürsten vnd Herren ... Maximilian/ Ertzherzogen zu Oesterreich ... Geben Hagenaw/ den 20. Martij des Tausendt/ Sechshunderten vnd Dreyzehenden Jahrs/ etc. ... Die Residens der Societet IESV zu Hagenaw« (Bl. a2a-a4a): »Vor wenig Jahren ist in die Lateinische Sprach auß der Jtalianischen transferirt worden/ vnnd in Track außgangen/ das schön vnd leßwürdige Leben des seligen Jünglings Aloysij auß dem Durchleuchtigen Geschlecht vn Geblüt der Gonzagen/ eines newen noch angehenden Baum oder Pfläntzlins vnserer Societet IESV. Welches Leben ist nachmahln kurtz verrückter zeit in dieser Hagenawischen Residentz von einem vnserer Patrum auß dem Latein ins Teutsch/ Gott zu grössern Ehren/ auch vielen guthertzigen zu Heyl/ Wolfahrth vnd Trost/ gebracht worden/ vnd soll nuhn mehr mit Licentz vnd günstiger Verwilligung vnserer Oberen durch den truck auch gemein gemacht vnd vnsern Teutschen mitgetheilt werden«. DV: 1598-1620, Wwe bis 1621 [Benzing, Mainz Nr. 10, S. 318]. FA: Mod. Übers.: Augsburg, 1770; Münster: Fr. Theissing, 1798; 1820 [Lebensgeschichte des heil. Aloysius. Zur Belehrung u. Erbauung vorzüglich für die Jugend, von Heinrich Brockmann]; Regensburg, 1849; 1862; 1890 [Leben des hl. Aloysius von Gonzaga, aus der Gesellschaft Jesu. Von P. Virgil Cepari. Neue, mit Andachtsübungen zu diesem englischen Jünglinge vermehrete Ausgabe von Michael Sintzel]. Bibl.: Sommervogel 2,958-959 Nr. 1; BSB-AK 1501-1840 6,377 In: München, BSB 4° V.SS. 22 (*) Deskript.: Heiligenleben; Jesuitenorden; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0277] Cesi, Carlo (1626-1686): Cognizione de mvscoli del corpo hvmano per il disegno; opera di Carlo Cesio.... Roma: F. Collignon, 1679.Eine herrliche|| Anweisung und wolgegründete Fürsteilung\\ von der || Anatomie || deß gantzen || Menschlichen Cörpers/1| Nebst denen Benahmungen aller Gebeine/W Musculorum, Stellungen/ Anfängen \\ und Enden/ wie solche nach ihren Verrichtungen/\ Bewegungen und Actionen zu erkennen/ anzusehen || und fürzubilden/\\ so weit solche höchst nöthig und ungemein nützlich || Denen rechte Kunst=erfahmen \\ Mahlem/Kunst=Zeichnern/^ Bildhauern/Kupfferstechern/ Silber = Ar = || beitern/ ja andern der gleichen fürtefflichen Künstlern/|| Die von der Mahlerey und von denen davon dependirenden Künsten || absonderlich Profession machen/1| Welche zu erst in Jtaliänischer Sprache heraus gekommen || von dem || sehr Kunst=erfahrnen Jtalianischen Meister || Carolo Cesio, || Anietzo 325
[0277]
Cesi, Carlo
aber aus Liebe gegen die Edle Mahler = und Zeichner=Kunst \\ mit grossem Fleiß in der Teutschen Sprache heraus gegeben und verleget || vom || Joseph Friderich Leopold\\ in Augspurg\\ Anno 1708. ||. Augsburg: In Verl. Joseph Friedrich Leopold, 1708.- 2°, [3] Bl„ 16 T . Ü: Leopold, Joseph Friedrich (1668-1726) Komm.: A: C. (auch: Cesio), in Antrodoco b. Rieto geb., fiel früh als Zeichner auf u. lernte in Rom bei Pietro da Cortona. Im Quirinal sind noch heute seine Fresken zu bewundern, aber sein Ruhm wurde vor allem durch seine Kupferstiche begründet; er hatte viele Schüler u. wurde 1675 »Principe dell'Accademia di S. Luca« [DBI 24,250-252 (G. Tamanti)]. OT: NUC. ÜT: GV I nennt eine Ausg. Nürnberg, 1706, die mit unseren Folgeausgaben identisch ist, so daß Zweifel an diesem frühen Datum angebracht sind (s.u.). »Dem Hoch Edlem ... Albert Anthonio Söffing, der Artzney berühmtem Doctori, wie auch hochansehnlichem Stad= und Land = Physico Ordinario zu Culmbach/ übergiebt dieses kleine Wercklein aus schuldigster Pflicht/ als seinem Hochgeehrtem Herrn Schwager ... Joseph Friderich Leopold«. »Hochgeneigter Leser!«: Der menschliche Leib sei ein lebendiges Zeugnis, daß der Mensch die Krone der Schöpfung genannt werden könne. Aus dem vorliegenden Werk könnten außer den Ärzten Maler, Zeichner, Bildhauer, Kupferstecher, Silberarbeiter u.a. lernen, insbesondere die Anfänger. »Diesen allen Anfängern zu benehmen/ habe ich in Teutscher Sprache dieses nützliche Wercklein aufs neue verlegen wollen/ wol wissende/ daß ein jeder Liebhaber hierinnen seinen Nutzen und seine Vergnügung finden werde/ wo Er anders die rechten Kunst = Stücke seiner Kunst zu lernen vermeynet/ ohne welche gewiß sonst keiner wird Ruhm und Ehre vor der Welt überkommen/ es sey denn/ daß Er nach Anatomischer Weise von denen Medicis seine Kunst zuvor lernet...« Ü: Kupferstecher u. Verleger zu Augsburg in der Kohler Gasse; mehrere Verlagskataloge sind erhalten; das Todesdatum ist nicht bekannt [DBInd 755,398; Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1201]. DV: [Paisey (1988), S. 154], FA: Nürnberg, 1732; 1743; 1769; 1780; 1780-1783 [L'anatomia dei pittori del Signore Carlo Cesio, das ist, Deutliche Anweisung und gründliche Vorstellung von der Anatomie der Mahler ... anfänglich von dem Kunst-berühmten Meister Carolo Cesio in netten und deutlichen Tabellen, auch kurtzen, doch gründlichen in italiänischer Sprache beygefügten Erklärungen an das Licht geben: nun aber zu mehrern Aufnahm der Mahler- und Zeichen-Kunst in das teutsche getreulich übersetzet mitgetheilet von Johann Daniel Preisslern ... Andere Auflage ... ] [alle Folgeaufl. NUC]. Bibl.: Wolfenbüttel, DDB B 1766 In: Wolfenbüttel, HAB Ug 2° 7 (*micro) Deskript.: Kunsttheorie; Anatomie; aus dem Italienischen
326
Cessolis, Jacobus de OP
[0278]
[0278] Cessolis, Jacobus de OP (13./14. Jh.): De ludo scachorum [GW 6523]. [Utrecht]: [Drucker der Gesta Romanorum], [ca. 1475].Das spil das do heysset schachzabel ... [Inc.]: Ich brüder Jacob von Cassalis prediger ordens bin || überwunden worden von der brüder gebet wegen vnd\ der weltlichen Studenten vnd ander edler leüt die mich || haben hören predigen das spil das do heysset schach- \\zabel. das ich douon gemacht hab ditz buch, vnd hab || das pracht zenutz menschlichs geschlechts. Vnd hab || es geheyssen das bäch menschlicher sitten vnnd der|| ampt der edlen ... [Expl.]: do ward er erkannt in aller weit. || Hie endet sich das buch menschlicher sitten || vnd der ampt der edeln. || 1477. || [GW 6527]. [Augsburg]: [Günther Zainer], 1477.- 2°, 40 BL, 15 H.Ü: anonym Komm.: A: Der Dominikanermönch Jacobus aus Cessole oder Cassale Monferrato in der Lombardei lebte in der 2. Hälfte des 13. Jh. Zu seinen erfolgreichsten Predigten gehörte offenbar die allegorisch-didaktische Auslegung des Schachspiels, die er auf Wunsch seiner Mitbrüder um 1274 niederschrieb [Isphording/Arnim (1987), S. 48; E. Meissenburg, »Das lateinische Schachzabelbuch des Jacobus de Cessolis. Eine Bibliographie«, in: Aus dem Antiquariat. Beilage zum Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 1981, Heft 8, S. A 337-340: Schmidt (1961), passim], OT: Titel auch: >Liber de moribus hominum et officiis nobilium sive super ludo scacchorumLegenda aurea< etc. hervortrat. Gegen Ende seines Lebens machte er Bankrott u. starb 1478 [Geldner 1,132-137; Grimm (1965), col. 2793 Nr. 144], FA: [Straßburg: Heinrich Knoblochtzer, um 1478]; Augsburg: [Johann Schönsperger], am Osterabend [29. März] 1483 [Davies (1962) 1,209-211 Nr. 107]; Straßburg: Heinrich Knoblochtzer, S. Aegidius' Tag [1. September 14]83 [Davies (1962) 1,211-213 Nr. 108]. Bibl.: Schramm 2, S. 21-22; GW 6527-6530; Schmidt (1961), S. 16-17; Katalog der Bibliothek Otto Schäfer 1,245 Nr. 98 In: Göttingen, NSUB (*micro); München, BSB (2 Ex.) Deskript.: Abhandlung; Spiele; allegorisch; aus dem Lateinischen
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[0279]
Chieregati, Francesco
[0279] Chieregati, Francesco (1479-1539): Francisci Chaeregati electi Episcopi Aprutini, Principis Therami, et Oratoris apostolici Oratio habita Nurimbergae in senatu Principum Germaniae XIII. Cal. Decembris 1522. Nürnberg: Friedrich Peypus, 1522.Des pabstlichen rhed= || ners potschaft Francisci Chere/\\gati erweiten Bischofs zu Apru/1| tin/ Fürsten von Teram/zü Nü || remberg in der theutschen Für || sten rhat Am xix tag des|| wintermonents be/\\schehen/ An/\\no i v xxij. || [ = 1522] ||. Nürnberg: Friedrich Peypus, 1522.- 4°, [6] Bl., TE.Ü: anonym Komm.: A: Ch. (auch: Chiericati) aus Vicenza, Bf. v. Teramo in den Abruzzen, päpstl. Legat für Deutschland [DHGE 12,676-678; DBI 24,674-681 (A. Foa)]. OT: Apponyi 1, S. 129 Nr. 158-159.- Die Rede ist Kg. Ludwig II. v. Ungarn gewidmet, der sich an Kaiser Karl V. wegen Hilfe gegen die Türken gewandt hatte, u. wurde am 19.11. gehalten. Der Legat war am 1.9.1522 in Nürnberg eingetroffen u. machte am 28.9. Erzherzog Ferdinand seine Aufwartung, der den abwesenden Kaiser vertrat. Ch. unterstützt das ungarische Ansinnen, versucht aber, alle Lasten auf die deutschen Fürsten abzuwälzen, da der Papst zu arm sei. Der Legat wurde gebeten, die Rede schriftlich einzureichen, da nicht alle Fürsten beim Reichstag zugegen gewesen seien. Dies läßt auf ein geringes Interesse der Fürsten, nicht jedoch der Öffentlichkeit, schließen. ÜT: Die Türkenfrage beschäftigte Volk u. Reich beständig; mehrere deutsche Übers, dieser Rede bekräftigen dies. DV: P. (1483-1534) aus Forchheim ist von 1512-1534 nachweisbar [Benzing, Nürnberg Nr. 15, S. 354], FA: [Augsburg: Jörg Nadler, 1522]; [o.O.]: [o.Dr.], 1522; [o.O.]: [o.Dr.], [o.J. ( = 1522)]: [Die verteutscht Oration und Werbung so Bäpst- j| lieh heiligkeit, durch iren Legaten, und Ora-||tor vor K.M. unsers aller gnedigsten|| herren Statthalter, Churfürsten || Fürsten, und gemeinen Stenden || des heiligen Römischen || Reichs zu Nürn-||berg auff den neün|| zehenden || tag Nouembris, Anno. xxij. || hat thun lassen. || ]- (Dieser Text enthält nicht nur den Inhalt des Berichts Chieregatis, sondern den vollen Wortlaut der gesamten Rede sowie die Marginalien eines Protestanten, die die unterschiedlichen Standpunkte der Konfessionen zur Türkenfrage erkennen läßt); Basel: Adam Petri, 1522 [Die verteutscht Oration vn Werbung ...]. Bibl.: Kuczynski (1960), S. 40 Nr. 441; Apponyi 1, S. 129-130 Nr. 160; Deutsche Reichstagsakten J.R. III, S. 321-323; 338-346 u. Index S. 943; Göllner I,90ff. Nr. 139-143; VD 16 C 2239-2241 In: München, BSB 4° Res. Eur.332(8 (*) Deskript.: Reichstagsreden; Diplomatie; Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Lateinischen
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Chiodino, Giovanni Ballista
[0280]
[0280] Chiodino, Giovanni Battista (17. Jh.): Arte practica latina et volgare di far contrapunto ä mente, & ä penna: Divisi in diece libretti, brevisimi, ordinatissimi, & facilissimi. Nel decimo trattisi [sie] dello genero della musica, diatonico, cromatico & enarmonico: materia utile, & necessaria per le compositioni musicali. Venezia: Ricciardo Amadino, 1610.Arte Prattica & Poetica, || Das ist: || Ein kurtzer Unterricht/ wie || man einen Kontrapunet machen und componiren jo/|| lernen (in zehen Bücher abgetheilet) sehr kürtz- und leichtlich z«|| begreiffen: So vor diesem von Giov. Chiodino Latein = || und Italienisch beschrieben wor- \\den. || Deßgleichen:|| II. Ein kurtzer Tractat und Vnterricht/ wie man ei= || nen Contrapunkt ä mente, non ä penna, Das ist: Jm || Sinn/ und nicht mit der Feder Componiren und\\ setzen soll: || Vnd letztlichen: || III. Corollarii loco: Eine Instruction und Vnterweisung\\ zum General-Bass. || Allen Liebhabern dieser Edlen und Himmlischen Kunst zum be=\\sten/ und dienlichem Wolgefallen/ in die hochteutsche Sprach || versetzt/ dergleichen zwar niemals gesehen || worden/\\ Anjetzo publiciret und zum Truck verfertiget/1| Durch JOHANN-ANDREAM Herbst/ p.t. der Keyserlichen\\ Frey = Reichs = und Wahl=Statt Franckfurt am Mayn || Capellmeistern.\\ Getruckt zu Franckfurt/\\ Bey Anthonis Hummen. || Jn Verlegung/ Thomae Mathiae Goetzens. || (Linie) \\M DC L///.||. Frankfurt a.M.: Anton Humm, in Verl. Thomas Matthias (Matthäus) Goetze, 1653.- 4°, 4, [1], 48 S.Ü: Herbst, Johann-Andreas (1588-1666) Komm.: A: Soll aus Bologna stammen, Lebensdaten sind nicht zu ermitteln, meist wohl mit dem Astronomen Giovanni Battista Chiodino OFM verwechselt [Zedier 5,2147; Eitner 1,427; MGG 2,87; 821; 6,1106ff.; 7,1445], OT: NUC 107,394.- Der »improvisierte Kontrapunkt« (it. alla mente), die Kunst mehrere Stimmen melodisch selbständig aus dem Stegreif zu führen, wird in der theoretischen Lit. der 2. Hälfte des 15. Jh. bis über die Mitte des 17. Jh. hinaus wiederholt behandelt, wenn auch nicht immer mit wünschenswerter Ausführlichkeit u. Klarheit. Die Italiener befassen sich hauptsächlich damit, da sie ihn als Vorschule der Komposition betrachten u. beim Kanonsingen benötigen [MGG 6,1106f.]. ÜT: »Denen Wohl = Edelgebohrnen vnd Gestrengen/ DOMINICO von Bodeck/ auff Marwiz und Hirschfeld Erbsassen/ ... CAROLO ALEXANDRO vom Berg/ zum Heiligen Berg... HENRICO-JULIO von Hynßberg/ Patricio in Franckfurt Meinen allerseits großgünstigen Junckern/ wolgeneigten Patronen/ und mächtigen Beförderern ... Franckfurt am Mayn/ Dominica Palmarum, Anno Christi 1653 ... JOHANN ANDREAS Herbst von Nürnberg/ [sie] p.t. Capellmeister zu Franckfurt am Mayn ...« Zunächst wird die Harmonie als Weltprinzip gelobt. »Als habe ich gegenwärtiges Tractätlein von dem Contrapunct/ wie man nemlich eine liebliche/ anmuhtige Harmoniam, oder Composition und Gesang fingiren und machen könne erstlichen auß dem Latein = und Jtalienischen vom Giov. Chiodino beschrieben/ allen Liebhabern aber dieser Edlen Kunst zum besten/ in das Hoch Teutsche versetzet...« 329
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Cipolla,
Bartolomeo
Ü: Stammte aus Nürnberg, 1614 mit der Tochter des Orgelbauers Grünewald vermählt, ging im gleichen Jahr nach Hessen als Leiter der Hofkapelle des Landgf. Philipp v. Butzbach. 1619 ist er Kapellmeister von Landgf. Ludwig V. v. Darmstadt. Seine Heimatstadt ruft ihn in ein ehrenvolles Amt zurück, aber wegen der Wirren des Dreißigjährigen Kriegs kehrt er 1644 nach Frankfurt zurück. Neben der Übers, enthält die Schrift zwei eigene Arbeiten [MGG 6,197-203 (mit Abb. der Titelseite Tafel 12)]. DV: H., Sohn von Wendel, druckte von 1615-1659, seine Erben bis 1668 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 49, S. 133].- G. (1585-1662), hatte in Leipzig gelernt, wurde durch Eheschließung Mitbesitzer des Schürerschen Geschäfts [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1145]. Bibl.: Schmieder/Hartwieg (1967), S. 673-674 Nr. 1167 [Verfasserschaft Chiodinos nicht kenntlich gemacht]; Bircher, DDB A 4808 In: Wolfenbüttel, HAB 125.30 Quod.(l) (*); 236.4 Quodl.(5) Deskript.: Musiktheorie; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen [0281] Cipolla, Bartolomeo (ca. 1420-1475): De servitutibus praediorum [GW 6474-6512]. Roma; Perugia: [o.Dr.], [ca. 1473/74].Dienstbarkhaiten, || Stättlicher vnnd Bäwrischer Erbai = ||gen/ gutter vnnd gründtlicher Bericht/ wie die jrrungen/ so sich in || den Stätten/ vnnd Märckten/ von wegen Schidmäür/ Wänd/ Dachtropffen/\\ Aussehens/ Tagliechts/ Fürgebäw/ Außgiessens/ Höher bawens/ Burdttragens/ Haim = || lichs gesüchs/ Pachofen/ Härdstät/ Hauß oder hoffstät/ Eingefalner gebäwen/ Erdkel\\ =lers vnd anders etc. Auch auff dem Lande/ von wegen Gangsteigs/ Straß/ Viechtrib/\\ Tränck/ Wasserlaitung/ Waid oder Blämgesächs/ Wasserschöpffens/ Sandgrabens/1| Stainprächens/ Kalchbrännens/ vnd derogleichen/ vor Gerichten gütlich oder Rechtlich || züendtschaiden zutragen/ vnnd durch die Partheyen/ auff der Beschaw oder sonst/1| fürgebracht/ auch durch die oberkait berathschlagt vnnd volgendt hingelegt/\\ oder mit erörterung verabschidet mügen werden. Allen denen so Gerichts = || uerwaltungen vnder banden zäuerrichten/Auch den Jungen Bur=\\gern/ Rathmannen/ Stattschreibern/ Gerichtschreibem/\\ Aduocaten/ Procuratorn/ vnd denen so vor Ge=\\richten zühandeln haben/ nutzlich zule = || sen/ in die Teiitsch sprach gericht/1| vnd in drey vnderschidlich\\ Bücher gestelt. || Hierinnen werden in disem Büch letztlich die Recht vnd || Freyhaiten der Heüratgüter/auch Bawrecht/so man sunst Erb = \\recht nendt/mit jren sundem Titteln begriffen. || Sampt ainem nutzlichen vnd gutten || Register versehen. || Solliches alles mit sunderm fleiß verteütscht/1| Durch den Hochgelerten Herren Martinum Pe = \\gium/ baider Rechten Doctorn etc. || Gedruckt zä Jngolstat durch Alexander vnd\\ Samuel Weyssenhomgebrüder. || Mit KaiserlicherMaystat Freyhaiten || nach zu trucken verbotten. || M.D.LVIII. ||. DE IVRE EMPHY= ||teutico. || Baurecht die man\\ sonst nendt|| Erbrecht. || Darin angezaigt wirdet/ wie es zwischen dem Grünt =\\herrn/ vnd dem Bawrecht er/ oder Erbrechter/ mit auffrichtung/ ver=\\anlaittung/ verkauffung/ Veränderung/ verwürckung/ entsetzung/1| vnd anderen züstendigen fällen der Erbrecht/ vnd 330
Cipolla, Bartolomeo
[0281]
Bawrecht\\ nach gelegenhait der Sachen gehandelt/ vnnd gehalten^ solle werden/ in Teütsch sprach gegeben/ vnnd\\ in drey bücher vnderschaiden/ allen Grundt = \\herm/ derselben vnderthanen/ holden\\ vnd Rathgebem zulesen nutz = || lieh/ vnd dienstlich. || Durch Martinum Pegium || beeder Rechten Doctom. || Gedruckt zu Jngolstat durch Alexan = ||der vnnd Samuel Weyssen = \\horn gebrüder. ||... M.D.LVIII. || .---DE IVRE ET PRTVILE = \\gijs Dotium. || Recht vnd Freyhaiten || der Heüratgüter. || Für die Edeleüt/ auch ander personen/ so der heü=\\ratgüter/ Widerlegung/ morgengaben/ fertigung/\\ Paraphemalien/ vnd anderer Heürats = \\geding halben/ vor gericht/ oder|| ausser gerichts zehandlen\\ habend/ beschriberu\\ Durch Martinum Pegium/ beeder|| Rechten Doctom/ Saltzburgeri=\\schen Thumbsindicum. || Jetz erstmal in Truck|| außgangen. || Gedruckt zu Jngolstat durch Alexan = \\der vnd Samuel Weissenhorn. || Mit Kaiserlicher freyhait auff sechs || jar nit nach zudrucken. || M.D.LVIII. ||. Ingolstadt: Alexander u. Samuel Weissenhorn, 1558.- 2°, [I]: [18], C X V I I Bl.; [II]: [1], X X V I I Bl.; [III]: [7], X L I I Bl.Ü: Pegius (Pegie), Martin (gest. 1560) Komm.: A: C. (auch: Caepolla, Cepolla, Cepola, Cevola, Zevola), aus Verona, war Rechtslehrer in Padua. Er darf als einer der Begründer der Lehre von den Grunddienstbarkeiten gelten, d.h. den Belastungen von Grundstücken zu Gunsten eines Dritten (Geh-, Fahrt-, Bebauungs-, Nutzungsrechte usw.), die vielfach zu Prozessen führten. Dies erklärt die vielen dt. Aufl. [DBI 25,709713 (D. Ruffino)]. O T : Späterer Titel: >Tractatus de servitutibus tarn urbanorum quam rusticorum praediorumDe iure emphyteuticoDe iure et privilegiis dotiumTeuerdankGilgengart< usw. Über 100 Drucke sind bekannt [Benzing, Augsburg Nr. 1, S. 13], FA: Straßburg: Mathis Hüpfuff, 1511; Augsburg: Hans Schönsperger d.J., 1512; 1513; 1514; 1515; 1516 (?); Straßburg: Johann Knobloch, 1516; Augsburg: Johann Schönsperger d.J., 1517; Straßburg: Martin Flach, 1519; unter dem Titel >Physionomei. Eins jeden Menschen Art, Natur und Complexion< mehrere Folgeaufl. (s.u.). Bibl.: Index Aureliensis 142.274-281; 142.283-285; 142.289-300; 142.306-307; 142.311-313; 142.330; VD 16 C 4436-4445; 4449-4450 In: Wien, ÖNB *70 C 59; Wolfenbüttel, HAB 218.20 Quod.(3) (?) Deskript.: Physiognomik; aus dem Lateinischen
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[0285]
Cocles, Bartolomeo
[0285] Cocles, Bartolomeo [della Rocca] (1467-1504): Bartholomaei Coclitis chyromantie ac physionomie anastasis .... Bologna: Giovanni Antonio de' Benedetti, 1504.Phisonomei: Complexion\\ vnd Art eines ieden menschen/auszgestalt\\ vnd Form des Angesichts/ Glider/ vnnd allen geberden/\\ zu erlernen. Wie auff soliche in der HeydnischafftW von dem Leutkäuffem vnd verlcäuffern/\\ gehalten würdt. || Von den innerlichen Qualiteten vnd\\ Natur des Menschen. ||. Straßburg: Christian Egenolff, [ca. 1529].- 4°, [15] Bl., TH„ H.Ü: anonym Komm.: ÜT: Die Filiationen der einzelnen Ausg. bedürfen einer Spezialuntersuchung. FA: Straßburg: Christian Egenolff, 1530; Zwickau: Wolfgang Meierpeck, 1530; Frankfurt a.M.: Christian Egenolff, 1541. Blbl.: VD 16 C 4446-4448; C 4456 In: München, BSB Rar. 1502/7; Wolfenbüttel, HAB 23.1 Med.(4) Deskript.: Physiognomik; aus dem Lateinischen [0286] Colombo, Cristoforo (1451-1506): Epístola de insulis nuper inventis [GW 7173]. [Roma]: [Stephan Planck], 1493 [nach dem 29. April],Epístola de insulis nuper inventis, dt. ... [Inc.:] Eyn schön hübsch lesen von etlichen inßlen || die do in kurtzen zyten funden synd durch den || künig von hispania. vnd sagt von großen wun\\derlichen dingen die in den selben inßlen synd. || (Bl. 2a Sign, a ij) DEr houptman der schiffung des mors Cristoferus co = || Ion von hispania schribt dem künig von hispania von || den inßlen des landes Jndie vff dem fluß gangen ge || nant. der do flösset am mitten durch das lande india || in das indisch mör. Die er neulichen erfunden hat. vñ || die zu finden geschickt ist mit hilff vñ groser schiffung. Und || ouch etlich vorsagung von den inßlen. Des großmechtigisten || künigs Fernando genant von hispania. Nach dem vnnd ich || gefaren bin von dem gestadt des lands von hispania ... [Expl.]: (Bl. za Z.3) Des nit allein || kompt dem künig von hispania sunder der gantzen cristenheit. || Und ist das geschehen nach datum diser geschrifft. Geben an || fünffzehensten tag des Homungs ym .xciij. iare. || Getüetschet vß der katilonischen zungen vnd vß dem latin|| zu Ulm.... (Z. 13:) Getruckt zu straßburg vff grüneck von meister Bartlomeß\\ küstler ym iar .M.CCCC.xcvij. vff sant Jeronymustag. ||. Straßburg: Bartholomäus Kistler, 1497, Hieronymustag [ = 30. September],4°, 8 Bl.Ü: anonym Komm.: A: C. (span. Cristóbal Colón; port. Colom; dt. Kolumbus), wurde als Sohn eines Wollwebers in Genua geb. u. kam früh als Matrose oder Handelsagent mit dem Meer in Kontakt. Seine Reisen führten ihn bis England u. Grönland. Er lebte eine Zeitlang in Portugal (Lissabon, Madeira), wo sein Bruder Bartolomé als Kartenmaler arbeitete. Um diese Zeit faßte er den 336
Colombo, Cristoforo
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Plan, auf dem Seeweg nach Westen Indien zu erreichen u. versuchte, verschiedene Monarchen dafür zu gewinnen, die diese Reise finanzieren sollten. Nach langem Bitten ernannte ihn Königin Isabella zum Admiral u. königl. Verwalter aller Gebiete, die er entdecken würde. Am 3. August 1492 stach er von Palos an Bord der Santa Maria in See u. wurde von zwei weiteren Schiffen begleitet. Am 12. Oktober sichtete er Land (San Salvador, WatlingsInsel der Bahamas). Er segelte die Küsten von Kuba u. Haiti entlang u. nahm die Inseln für die span. Krone in Besitz. Er kehrte am 2. Januar 1493 heim, um von diesen Erfolgen zu berichten. Ein Sturm trieb ihn zu den Azoren, u. er wandte sich nach Lissabon zu seinem alten Gönner Johann II., der ärgerlich war, daß nicht er die Reise unterstützt hatte. Von hier aus sandte C. seinen Bericht, den wir nur noch in der Kopie an Santangel kennen. C. wurde hoch geehrt, reiste noch drei weitere Male in die Neue Welt, aus der er 1504 krank nach Spanien zurückkehrte, wo er vereinsamt starb [Rachum, S. 266267; DBI 27,168-183 (M. Mahn-Lot)]. OT: Beste Übersicht, vor allem über die zahlreichen Faksimilia, in NUC.Die >Epistola de insulis nuper inventis< in der lat. Fassung des Leandro di Cosco ist der erste erhaltene Bericht des C. über seine Entdeckung. Das Original ist verloren; am nächsten steht ihm eine im Königlichen Archiv von Simanca gefundene Handschrift. Frühste Druckfassung ist der span. Brief an den »Escrivano de racion« Luis de Santangel [GW 7171 (Barcelona: Pedro Posa, nach dem 4. März 1493)]. Dagegen wird in der lat. Übers, als Empfänger der »Tesorero Gabriel Sanchez« genannt. Die span. u. lat. Fassung werden trotz weitgehender Übereinstimmung als Briefe an Santangel u. an Sanchez unterschieden. Die beiden span. Ausgaben werden nach dem Format als der »Foliobrief« [GW 7171] u. der »Quartobrief« [GW 7172 (Valladolid: Petro Giraldi u. Miguel de Planes, nach dem 4. März 1493)] bezeichnet.»Questa lettera fu pubblicata subito a Barcellona, poi tradotta in latino e riprodotta in seguito molte volte: è un compendio entusiasta della scoperta delle >IndieDe Orbe Novo< le >Decades< che cominciò a redigere sulla scoperta: fu così il primo ad impiegare la denominazione di >Nuovo MondoSCELETA oder Contrafacturen von Gebeinen Vnderschiedtlicher ThiereLebendige Contrafacturn aller deß Menschlichen Leibs vnd Cörpers Gliedmassen/ Gefäß vnd Zugaab .. .< (M.DC.VIII). Ü: Sch. ist in den einschlägigen Repertorien nicht verzeichnet, doch hat er auch Vesals >De humani corporis fabrica< ediert u. übers. DV: 1598-1612(7) [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 37, S. 130].- [Ders., Die deutschen Verleger, col. 1109-1110]. Bibl.: Draut (1611), S. 375 [nennt Ausg. 1608]; Vierordt (1916), S. 59; Bircher, DDB A 1978-1980; NUC In: Wolfenbüttel, HAB 38.9 Phys.2°(l) Deskript.: Anatomie; aus dem Lateinischen [0289] Comazzi, Giovanni Battista (1654-1711): Istoria di Leopoldo I. Wien: [o.Dr.], 1686; 1688.Jmmer grünender Käyserlicher\\ Lorbeer=Krantz/\\ Oder: || Grundrichtige Erzehlung || Der Fürtrefflichsten Staats = Verrich = \\tungen/und Glonvürdigsten\\ Heldenthaten || Des ietzo Regierenden Unüber= || windlichsten || Römischen Käysers || Leopold || des Grossen; \\ Anfangs in Jtaliänischer Sprach verfasset \\ von Cavaliere\\ JOHANN BAPTISTA COMAZZI, || Käyserlichen Historiographo;\\ Anietzo aber wegen gantz ungemeiner Be=\\schreibung solcher Denckwürdigsten Begebenhei= ||ten mit Bewilligung des AUTHORIS\\ Jn das Teutsche übersetzet. || Mit Rom. Käyserl. Allergn. Freyheit. || (Linie) || Augspurg/ in Verlegung Lorentz 340
Comazzi, Giovanni Battista
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Kronigers und || Gottlieb Göbels sei. Erben/ Buchhändl. 1690. ||. Augsburg: Lorenz Kroniger u. Gottlieb Göbels Erben, 1690.- 8°, [I]: [6] Bl., 306 S.; [II]: 314 S.Ü: anonym Komm.: A: C. aus Mantua oder Casale Monferrato war Diplomat, ab 1683 mantuanischer Botschafter in Wien für die Gonzaga, trat dann in habsburgische Dienste u. wurde als Nachfolger von Galeazzo Gualdo Priorato (16061678; s. dort) kaiserl. Hofhistoriograph [DBI 27,528-529 (F. Vittori)]. OT: München, BSB Germ.g.77.- Die Ausg. Augsburg, 1691 lautet: >Istoria di Leopoldo primo imperadore de romani CXXII, descritta da Gio. Battista Comazzi< (Vienna Per M.A.P. Malatesta) [NUC Suppl.].- Leopold I. (16401705), Sohn Ferdinands III., wurde 1658 Kaiser u. machte Österreich zur Großmacht [J.P. Spielman, Leopold I of Austria, London 1977]. ÜT: »DEDICATIO Dem Hochwürdigsten Fürsten... HERRN Johann Hugo/ Ertz = Bischoffen zu Trier/ Deß Heil. Römischen Reichs durch Gallien und das Königreich Arelaten Ertz = Cantzlern und Chur = Fürsten/ Bischoffen zu Speyer/ Administratorn zu Prüm/ und Probst zu Weissenburg ... Lorentz Kroniger«: Der Kurfürst werde demnächst nach Augsburg kommen, wo man ihn schon mit Spannung erwarte. Er widme ihm das Werk, weil Kaiser Leopold die Westgrenze des Reichs gegen die Franzosen verteidigt habe »und eine dergestalt tapffere Teutsche Treue zu erweisen/ Jhro angelegen seyn lassen/ daß sich der Frantzösische Hochmut an Dero Coblentz= und Ehrenbreitsteinischen Mauern erstmals stossen müssen«. Setzt Gualdo Priorato fort; Werk in annalistischer Anlage. DV: 1688-1708 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1195]. Bibl.: Georgi I, S. 313; Mayer (1883), 11,8 Anm.24; Jantz 1,91 Nr. 762a (3551); BSB-AK 1501-1840 7,273 In: München, BSB Germ.g.79 (*); Wien, ÖNB 38.Z.9 Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Politik; Verwaltung; Genealogie; authentische Biographie; aus dem Italienischen [0290] Comazzi, Giovanni Battista (1654-1711): La morale dei principi osservata nell'istoria di tutti gl'imperadori, che regnarono in Roma In Vienna d'Austria, appresso Matthia Sischowitz, 1699. Wien: Matthias Sischowitz, 1699.Staats = Klugheit oder Staats = Regeln für hohe Potentaten. Tübingen-Ulm: 1719.Ü: anonym Komm.: OT: Das it. Original ist Fürst Karl Theodor Otto v. Salm, »principe del sacro Romano Impero, Wildgravio in Thaun e Kirchberg, de' Conti del Reno in Stein, Signore in Vinstinghen ed Anhalt ecc.« gewidmet. »In questa operetta l'A. fa seguire una morale ad ogni avvenimento o fatto notevole degli imperatori romani, da Cesare a Costanzo Cloro« [Autori italiani del '600, Nr. 369], ÜT: DBI 27,529 nennt nur engl. u. franz. Übers. 341
[0291]
Conestagio de Franchi,
Girolamo
Bibl.: Georgi I, S. 313; Jocher 1,2033 sagt Ulm, 1720 [keine weiteren Nachweise] Deskript.: Fürstenspiegel; aus dem Italienischen [0291] Conestagio de Franchi, Girolamo (ca. 1530-1616/1618); [Silva, Juan de, Conde de Portalegre (1528-1601)]: Dell'vnione del regno di Portogallo. Alla Corona di Castiglia. Istoria del Sig. Ieronimo de Franchi Conestagio .... Genova: Girolamo Bartoli, 1585.Historien || Der Königkreich/ Hispanien/\\ Portugal vnd Aphrica/ darauß dann zusehen/ in welcher || Zeit/ sonderlich Portugal/ seinen Anfang genommen/ von weme dassel= || big zum Königreich erhoben/ was dieselbigen Könige für Krieg vnnd Gewerb/ zu Wasser \\ vnnd Land geführet. Auch von dem vbel angeordneten Kriegszug/ König Sebastians in || Aphrica/ in welchem er selbst erbärmlich/ sampt noch zweyen Moren Königen/ auch || bey 18000. Mannen/ erschlagen vnnd zugrundt gangen/ dardurch er dann || sein Königreich an Erben/ Reichthumb vnd bestem Adel entblößt hat. || Dannenher allerley Vnrhu in dem Königreich || Portugal erwachsen. || Wie Don Anthonio/ der auch vermeynte König in Por=\\tugal zu werden/ auß der Gefängknuß in Aphrica vnnd zu Lißbona sich || für ein König außruffen lassen. Was er auch für Gefahr darüber außgestanden/ vnd wie || er wunderbarlich/ auß der Spanier Händen entrunnen. Auch wie das Königreich || Portugal widerumb zur Cron Spanien gebracht worden. || Darauß (weil in diesem Handel fast die fürnembsten Potentaten der || gantzen Christenheit begriffen) allerhand List vnnd Vortheyl zuspüren/ der Welt || Art/ KriegsPractic vnd Fürsichtigkeit zulernen. Deßgleichen auch was ein wol/ mit zeittigem || Raht vnd guter Fürsichtigkeit/ oder aber vbel angeordnete Kriegsrüstung für Lohn mit || sich bringe/zu sehen ist. || Auß dem Jtalianischen/ durch Albrecht Fürsten i'n|| das Hochteutsch gebracht. || M.D. (m) LXXXIX|| Mit Rom: Key: May: Freyheit/ nit nachzudrucken || (Gedruckt in der Fürstlichen^ Hauptstatt München/ bey Adam Berg. An S. An= || nen Tag/ auff welchen tag auch die Spanische Armada Año 82. den Don Anthonien vnd die Frantzosen/ in den Jnseln Tertzeras geschlagen/ vnd dieses Werck in Teutsche Spraach gefertigt vnd vollendet worden. || Den 26. Julij. Anno M.D.LXXXIX || j. München: Adam Berg d.Ä., 1589.- 2°, [8], 126[ = 217], [19] Bl., TH„ H„ D., T.Ü: Fürst, Albrecht (1547-1629) Komm.: A: C. (Connestagio) de Fr. (Franci) wurde in Genua geb., wo die Familie zu den führenden Geschlechtern gehörte. Er selber war Dichter u. Historiker, zugleich aber Großkaufmann mit internat. Verbindungen u. Diplomat. Mehrere Auslandsaufenthalte sind bezeugt: 1552 Antwerpen, Lissabon (1576-1580), Venedig (1590), Flandern (um 1616). Entsprechend verfaßte er historische Werke über die Unabhängigkeitsbestrebungen der besuchten Länder [DBI 27,770-772 (M. Cavanna Ciappina)]. OT: Shaaber (1976), Nr. C 626; Palau y Dulcet Nr. 313372: »Primera edición rarísima. Libro importante. Adquirió tanta celebridad que fué traducido al 342
Conestagio de Franchi, Girolamo
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castellano, alemán, francés e inglés, imprimiéndose durante los últimos años del siglo X V I y primera mitad del X V I I numerosas veces. Toda y Güell no la conoce limitándose a decir que existe edición de 1585. El autor, no es Conestaggio como figura en la portada. Haym, en su Biblioteca Italiana, 1803 págs. 167 dice: >Libro assai curioso falsamente attribuito al Conestaggio, essendone Autore Giovanni de Silva, che andò Ambasciatore del R e di Spagna per seguitare Emanuello R e di Portogallo in Africa.< Por otra parte Francisco Manuel de Melo, en sus Apologos dialogàes, pág. 341, dice: >A Historia da Uniào de Portugal e Castella que escreveu Hieronymo Franchi de Conestaggio, d'elle só tem o nome, mas o espirito e arte é de D. J o à o da Silva, conde de Portalegre.< Jose Teixeira conocio a C O N E S T A G I O del que dice que fué un gran embustero al servicio de mercaderes lisboetas. Almirante en cambio dice que fue obispo de Nardo y Arzobispo de Capua y murió en 1635.« - Über Juan de Silva, den 4. Gf. v. Portalegre, vgl. E U I 56,246f. Der portug. Kg. Sebastian I. (1554-1578) war von Jesuiten erzogen worden u. sehr religiös. Es war sein Ehrgeiz, den großen Kreuzzug gegen die Moslems Nordafrikas zu organisieren. Als 1578 in Marokko ein Erbfolgekrieg ausbrach, beschloß S., einen der Bewerber zu unterstützen u. seinen Kreuzzug dadurch beginnen zu können. Er stellte ein Heer auf u. segelte nach Marokko. In der Schlacht bei Alcacerquivir oder Alcázarquivir (4. August 1578) wurden seine Truppen jedoch besiegt u. aufgerieben, er selber getötet. 1580 machte sich Spanien diese Situation zu Nutze, um in Portugal einzufallen u. das Land anzugliedern. Die span. Herrschaft dauerte bis 1640 [Rachum, S. 481-482].- Das Werk ist in 10 Bücher unterteilt u. dem Dogen sowie den Governatori der Republik Genua gewidmet. Zunächst entwickelt C. eine dynamische Sicht der Geschichte: Jeder Bürger müsse die anderen Völker beobachten u. dies den eigenen Regenten zur Kenntnis bringen, damit sie ihre Herrschaft entsprechend einrichteten. Es schließt sich Geschichte u. Geographie Portugals an, doch liegt der Schwerpunkt auf dem marokkanischen Feldzug Sebastians I. Das Werk wurde schnell berühmt, von Justus Lipsius gelobt u. in England von Edward Blount übers. ÜT: Lange Widmungsvorrede des Druckers Adam Berg an Kaiser Rudolf II., »Datum München/ den 26. Julij/ Anno 1589«: Bei aller Hochachtung vor dem Haus Habsburg gelte doch das »Dominus mutat Regna«. So wird diese Geschichte Portugals zu einem Menetekel. Keine Übers.-Vorrede.- Interessant folgender Eintrag über den Kaufpreis: »Erkhaufft zu Win aufm (?)andlmarkht anno 1669 p. 4 fi.- Emit me Joannes Philippus Praepositus Vorau: 1698« [Hutz (1977), Nr. 426]. Ü: F., Vetter des Landrichters Balthasar F. in Landau, Rentamt Landshut, war wie sein gleichnamiger verstorbener Vater ein bayrisches Landeskind, das seinem Landesherrn als Beamter diente. Er war zunächst bischöflicher Rat in Passau u. bat 1598 um das Landgericht Landau. Er leistete 1600 Ratspflicht in Landshut, wo er als Regierungsrat starb [Ferchl, Behörden, S. 443]. E r betätigte sich wissenschaftlich u. übers, ebenfalls Bellarmino, >Risposta... a due libretti< (s. dort) [DBInd 359,2], DV: 1564-1610, Wwe bis 1629 [Benzing, München Nr. 3, S. 335], 343
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Contarini, Gasparo
FA: München: Adam Berg d.J., 1639 (NUC). Bibl.: VD 16 C 4701; Index Aureliensis 143.713; Shaaber (1976), Nr. C 628; Hutz (1977), Nr. 426 In: München, BSB 2° Port.7 m; Würzburg, UB H.p.f.251 (?); Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Lb 33(1) [Tafeln fehlen] ( ' ) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Völkerrecht; Kriegsgeschichte; Genealogie; aus dem Italienischen [0292] Contarini, Gasparo (1483/84-1542): Gasparis Contareni Cardinalis De sacramentis christianae legis, et catholicae Ecclesiae libri quatuor. Eiusdem KATHXHXIX siue Christiana instructio. Eiusdem de Potestate Pontificis quöd diuinitus sit tradita Commentariolus ad Nicolaum Teupolum. Eiusdem Conciliorum magis illustrium Summa ad Paulum Tertium Pontificem Maximum. Florentiae apud Laurentium Torrentinum M.DLIII. [Teils.]. Firenze: Lorenzo Torrentino Senior, 1553.CATECHESIS/\\ Oder|| Kurtze Sum = \\ma der Lehre der heiligen|| Christlichen Kirchen/für || die Kinder vnd ein = \\feltigen. || Gestellet in Lateinischer || Sprach/ durch den Hochwür=\\digsten in Gott, Vatter\\ und Herrn/ Herrn \\ Gaspar: Contarenum/der heiligen Römi= || sehen Kirchen Cardinal etc. Der Catho = || tischen jugent/ vnd den einfeltigen || zu nutz verdeutscht. || Durch || M. Stephanum Agricolam\\ Augustanum.\\ Anno M.D.LX. || (Gedruckt zä Dilingen/\\ durch Sebaldum Mayer. ||,). Dillingen: Sebald Mayer, 1560.- 8°, [48] Bl.Ü: Agricola (Kastenbauer bzw. Ackerman), Stephan d.J. (gest. n. 1560) Komm.: A: C. stammte aus einer berühmten venezianischen Familie u. versuchte als Sprecher einer von Paul III. eingesetzten Reformkommission bzw. als Legat auf dem Regensburger Reichstag 1541 eine Aussöhnung zwischen Katholiken u. Protestanten herzustellen [LThK 3,49/50; Schottenloher Nr. 3093-3104; EI 11,228; DBI 28,172-192 (G. Fragnito); Bietenholz (1959), S. 91f.; Totok (1980), S. 196-197]. OT: Laudiert (1912), S. 376. Die uns interessierende Schrift ist dort auf S. 181-213 enthalten. Sie wurde im Juni 1542 in Bologna geschrieben, veranlaßt durch die Bitte Morones, der, durch die Umtriebe der protestantischen Akademiker in seiner Bischofsstadt Modena verunsichert, eine solche Zusammenfassung des katholischen Bekenntnisses gewünscht hatte, die jenen entgegengestellt werden könnte. In der Form u. Fassung eines allgemeinen Katechismus handelt es sich eigentlich nur um eine Zurückweisung lutherischer Irrtümer [Laudiert (1912), S. 379-380], ÜT: Zweiter Teil des lat. Originals.- »Den Wolgebornen Herren/ Herrn Antonio/ Herrn Hans Jacob/ vnnd Herrn Georgen/ Geuettern vnd Gebrüdern/ Fuggern/ Freyherrn zu Kirchberg vnnd Weissenhorn etc. Römischer Kayserlicher Maiestat Räthen/ meinen gnedigen Herren ... M. Stephanus Agricola Augustanus« (Bl. A2a-A5b): Die Darlegung der Glaubenssätze für die Jugend sei wegen der evangelischen Ketzereien dringend nötig. »Damit 344
Contarini, Gasparo
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es nun auch denen/ so Lateinische Sprach nit verstehen/ könte nutz sein/ hab ich es auß derselben inn Teutsche sprach bracht/ der hoffnung/ es solle solche meine arbeyt ohne frucht nicht abgehen. Dieweil ich aber mit solcher ärbeit am fürnembsten den einfeltigen vnnd der Christenlichen Jugend in der löblichen Statt Augspurg/ als meinem lieben Vatterland/ nach meinem geringen vermögen/ gern wolt gedienet haben/ dieselbig aber E.H. vnd derselben geliebten Herrn Vettern/ nit allein mit bestendigkeyt bey der alten warhaftigen Catholischen Christlichen Religion/ sondern auch darinnen/ da sie mit Christlicher zucht jre wolgeborne Söne vnd Töchter zu derselben halten/ zum herrlichen Exempel haben/ hab ich solche mein geringe ärbeyt E.H. dedicirn vnnd zuschreiben wollen/ der hoffnung/ es solle solchs nutzlichs Büchlein bey der Christlichen Jugendt inn meinem Vatterlandt/ desto mehr frucht schaffen ...« Der Katechismus beschränkt sich auf den Unterricht in der Sakramentenlehre u. auf Ausführungen zu den Zeremonien u. der Kirchenverfassung. Er ist in Frage-Antwort-Form (40 Fragen) gehalten u. behandelt besonders das Christsein, die sieben Sakramente, Christus als Haupt der Kirche, den Mönchsstand, die Anrufung der Heiligen, Bilderbücher für die Ungelehrten sowie Gebete für die Laien [Brüggemann/Brunken (1987), Nr. 111]. Ü: Der Übers, ist der Sohn des gleichnamigen lutherischen Predigers in Augsburg u. Eisleben u. war Schüler Melanchthons. Er trat um 1557 zum Katholizismus über u. zog sich in ein Kloster zurück [ADB 1,156; DBInd 9,58-63 (falsche Datumsangabe); Moufang (1881/1964), S. 539f.; Schottenloher (1953), S. 77 Nr. 165; DDL 11,1, S. 764-767]. DV: 1550-1576 [Benzing, Dillingen Nr. 1, S. 82-83], FA: Hünermann (1923) [moderne Ausgabe]. BibL: Laudiert (1912), S. 380; Bucher (1960), Nr. 133, S. 88/89; VD 16 C 4961; Brüggemann/Brunken (1987), Nr. 111; Index Aureliensis 143.952; DDL 11,1 Nr. 100.3.1.14.01 In: Berlin, SBPrKu Ep 3581 (*); München, BSB Catech.184/2; Catech.251 Deskript.: Gegenreformation; Katechetik; aus dem Lateinischen [0293] Contarini, Gasparo (1483/84-1542): Gasparis Contareni Cardinalt De sacramentis christianae legis, et catholicae Ecclesiae libri quatuor. Eiusdem KATHXHXIX siue Christiana instructio. Eiusdem de Potestate Pontificis ... [Teils.]. Firenze: Lorenzo Torrentino Senior, 1553.Von des Bap = || stes zu Rom gewalt. || Kurtzer vnd wolgegründ = || ter vnderricht/auß Gottes || wort vnnd einhelligkeit der Ca = || tholischen Kirchen. Jn Lateini = || scher sprach gestellet/ durch den || Hochwirdigsten inn Got Vat = || ter vnnd Herrn/ Herrn Gaspar:|| Contarenum der Heiligen Rö=\\mischen Kirchen Cardi= ||nal etc. Verteutscht\\ Durch || M. Stephanum Agricolam Augustanum.\\ (Mathei 16. ...) || Anno DominiM.D. LX. || (Getruckt zu Dilingen/\\ bey Sebaldo Mayer. Dillingen: Sebald Mayer, 1560.- 8°, [40] Bl.Ü: Agricola (Kastenbauer bzw. Ackerman), Stephan d.J. (gest. n. 1560) 345
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Contarini, Giovanni Pietro
Komm.: OT: Ausg. Florenz 1553, S. 215-232 (s.o. >CatechesisDe potestate pontificis< di Gasparo Contarini«, in: Rivista di storia della Chiesa in Italia 13, 1959, S. 391-396. ÜT: Dritter Teil des lat. Originals.- Widmung: »Herrn Michaeln Ertzbischouen des Stiffts Saltzburg« [Hünermann (1923), S. XXXVIII f.], »Durch Debatten, die auch im Senat von Venedig über die durch die lutherischen Angriffe auf die Tagesordnung gebrachte Streitfrage geführt wurden, ob der Primat göttlichen oder menschlichen Rechtes sei, wurde Contarini veranlaßt, sich darüber auszusprechen, und auf Bitten seines Freundes Niccolò Tiepolo stellte er in dem vorliegenden kurzen Traktat die Gründe für dessen göttliche Einsetzung aus der Heiligen Schrift, der Vernunft und der Geschichte zusammen« [Laudiert (1912), S. 376-377], Agricola fügte dem Traktat Contarinis einen Anhang von Zeugnissen der Väter lat. u. dt. bei (Bl. D5b-E8). »Dem Hochwürdigsten in Gott Fürsten vnd Herrn/ Herrn Michaeln Ertzbischouen des Stiffts Saltzburg/ Legaten des Heiligen Stüls zu Rom ... M. Stephanus Agricola Augustanus« (Bl. A2a-A6a): Wendet sich zunächst gegen die Ketzer u. zählt diverse Gruppen (Manichäer, Donatisten, Novatianer, Arianer usw.) auf. »Hab ich nachfolgenden kurtzen vnderricht/ welcher vor vilen Jahren/ durch disen Authoren/ der seines hohen Verstands vnd erfarung halben/ auch bey den Ketzern in grossem ansehen gewest/ in Lateinischer sprach gestellet/ verteutscht. Der hoffnung/ do etliche auß den Ketzern sich diser fürtrefflichen person gewaltigs ansehen bewögen lassen wurden/ disen kurtzen Vnderricht zu lesen/ es soll bey etlichen/ mit Gottes hülff/ zur erkendtnus/ wie iemerlich sie verfürt/ nicht ohne frucht abgehn ... Solche meine geringe darangewante arbeit/ hab ich E.F.G. vnderthenigst dediciern/ vnnd zuschreiben wollen ... dieweil ich vernummen d[a]z E.F.G. etliche hiebeuorn durch mich verteutschte/ vn in truck gefertigte büchlein/ zu fürderung der alten Catholischen Christenlichen Religion/ jnen gnediglichen gefallen lassen ...« Ü: Vgl. Contarini, >Catechesis (Rouen: Gueroud Sebire, 1539) [Blanc 1343], FA: 1539 [Göllner 1,310 Nr. 649], Bibl.: Göllner Nr. 653, 654, 648, 649, 677; VD 16 C 5015 [Newe zeyttung. Abschrifft eines Brieffs, von Constantinopel, aus welchem man zuvernemen hat, welcher gestalt der Gros Türkk, seyne Priester und Doctores hatt lassen umbbringen, aus Ursachen, das sie bestendiger weyss bekand und mit Ursachen bekrefftiget haben, Das Christliche Gsetz und Glaube warhafftig, das machometisch aber falsch sey ... M.D.XL] In: München, BSB 4° Turc.28(41) [Kriegsverlust!] Deskript.: Zeitung; Turcica; Prodigien; aus dem Italienischen [0302] Copia di una lettera della partita del Turcho particolare da giornata in giornata insino a Belgrado .... [o.O.]: [o.Dr.], 1532.Copey und lautter|| Abschrifft eines warhafftigen\\ Sendbrieffs, wie der Türckisch Kayser\ Solyman, disen sein yetzt gegenwärtigen An ||zug wider die Christenhait geordnet, von || Constantinopel außgezogen, vnd gen || kriechischen Weyssenburg ankomm = || en ist, wie volgt. || Auß frembder sprach in Hoch || tewtsch Tranßferirt. ||. [o.O.]: [o.Dr.], [1532].- 4°, [8] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Anderer Titel: >Copia De una lettera de la Partita del Turcho Particolare de giornata in giornata insino a Belgrado. La licentia presa de la madre in Constantinopoli. Le audienze datte a diuersi Oratori nel suo maggio. L'ordine de le carete ch'conducono el suo thesoro, & le sue damisele del Seraglio. L'ordine de li cauali che son menati a mano, & de i Vestimenti de i schiaui, & paggi de la sua persona, & di Cameli che portano i pavaglioni de la sua corte L'ordine de tutto el suo Esercito da cauallo, & da piedi, & de suoi Gianiceri e Spaghi, et suoi palafreneri l'ordine de guastadori, & uiuanderi & tutta l'altra gente del suo Campo. El numero particolare de tutto lo esercito è de li Christani che uengono con lui. El numero particolare de tutta l'Artegliaria. (Data in Belgrado nelli Eserciti Solimano a li 7. de Iulio M.DXXXII)Hygiasticon, sev Vera ratio valetvdinis bonae et vitae vnä cum senswm, ivdicii, & memoriae integritate ad extremam senectutem conseruandae: auctore Leonardo Lessio ... Subiungitur tractatus Lvdovici Cornari Veneti, eödem pertinens, ex italico in latinum sermonem ab ipso Lessio translatus< (Antverpiae, ex officina Plantiniana apud viduam & filios I.Moreti, 1613) [NUC], ÜT: Imprimatur von Bf. Ulrich v. Chur 5. Februar 1664.- Widmung für Paul Ulmann, ehem. Pfarrherr in Appenzell, jetzt Propst zu Lindau; Wolfgang Abbissegger, Pfarrherr in Appenzell; Franz Grunder, Pfarrherr in Bünden; Rudolf Hüler, Dr. theol. in Appenzell; Johann Neffen, Pfarrherr zu Thal u. Kapitelsekr. in St. Gallen, Johann Martin Suter, Cand. Phil, et Theol.; Bartholomäus Neffen, Pfarrer zu Appenzell, »Ranckweil auff unser Lieben Frawen Berg/ Anno 1664 ... Frantz Buecher«. »Deren grosse Freundlichkeit/ Liebe/ Wolthaten unnd allerseits bester Affection unnd Willen/ so wol in Welt= als Geistlichen Sachen jederzeit in die fünf Jahr vilfältig Jhr Vnwürdiger Mit=Priester verspürt und genossen hab/ diser meiner Teutscher Version ein Gehülff/ und Ansehen zumachen. Euch sag ich/ eben auch Meyländern/ von dannen sie hochgelehrt/ Edel und fromb/ jetzo Appenzell ein Zierd/ desselbigen wahren Catholischen Glaubens/ unnd Tugenden Fuhrwagen/ Ernehrer/ veste Säulen und Eckstein seynd/ dises in Truck verfaßte Büchlein zueigne/ hoffend/ damit mein häfftiges Angedencken/ beständige Lieb/ danckbarlich unnd genaigtestem Willen ... allda zu verspüren geben« (Bl. A2a-A3b). »An den Günstigen Leser« (Bl. A4a-A4b): »... Weilen dann mir weder dises Exemplar/ sambt dem Tractätlein Cornari Veneti hab aignen mögen/ unnd benebens gesehen/ daß noch vil Bekandte solches verlangen/ bin ich theils meiner/ und theils wegen anderer bewögt und beredt worden/ dises Leonardi Lessij Hygiasticon auch den Gemeinen und Einfältigen zu nutz und gutem ins Teutsch versetzen/ unnd widerumben in Truck kommen lassen ...« Ü: Nicht identifiziert. DV: W. hat nur wenige Drucke von 1662-1670(7) erstellt; danach ging er nach Rottweil [Benzing, Ravensburg Nr. 3, S. 386], Bibl.: BSB-AK 1501-1840 22,300 In: München, BSB 4° Path.741 (*) Deskript.: Diätetik und Hygiene; aus dem Italienischen [0307] Cornaro, Luigi (ca. 1484-1566); [Lessius, Leonardus SJ (1554-1623)]: Deila vita sobria.... Padova: Grazioso Perchacino, 1558.HYGIASTICON, || Das ist/1| Warhaffte Weiß || und eigentlicher Be=\\richt/ das Leben in völliger || Gesundheit/zugleich in bester Be= || heglichkeit der leiblichen Sinn/ Urtheils/\\ und Gedächtnuß biß auffs höchste || Alter zu bringen; || Jn 359
[0308]
Comoro, Luigi
Lateinischer Sprach erstlich be=\\schrieben/\\ Durch || KP. Leonardum Lessium, Socie-1| tatis Jesu Theologum. || Derne beygefügt worden/deß Hoch = \\Edlen Venetianers H. Ludovici Cornaro || Erinnerung von der Massigkeit und Nutzbarkeiten || eines nüchtern Lebens/ welches Tractätlein auß dem || Jtaliänischen durch erstgemeldten Lessium in La = || fei«/nachgehends durch einen Unbenamsten in die || teutsche Sprach übersetzt/ und nun wieder || auffgelegt worden. || (Linie) || Molßheim/\\ Jn Verlegung Caspari Rößlers/Buch = \\händlers daselbsten/Jm Jahr 1670. ||. Molsheim: In Verl. Kaspar Rößler, 1670.- 8°, [11] Bl„ 189 S.Ü: anonym Komm.: ÜT: Widmung des Druckers den 7 elsässischen Benediktineräbten von Ettenheimmünster, Schuttern, Maursmünster, Altorf, Ebersmünster, Gengenbach u. Schwarzach; dat. Molsheim, den 1. Mai 1670. Rößler lobt die Benediktiner u. ihre Leistungen für die Bevölkerung in den verlaufenen Kriegszeiten, weshalb er ihnen diese Schrift widme.- In der »Vorred an den Leser« heißt es, das »Tractätlein« sei »vor wenig Jahren so berühmt und werth gewesen/ daß es zu Pariß umb eine halbe Duplon durchgehends verkaufft worden«. Sollte R. eine franz. Übers, zugrunde gelegt haben? [Blanc 1392 nennt die Übers. Paris, 1647, von Jean Martin].- Lessius, S. 1-129; Cornaro S. 130-Ende. DV: Katholischer Verleger in Molsheim 1670-1675, der bereits um 1659 seine Tätigkeit begonnen hatte [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1245]. Als Drucker käme u.U. Johann Heinrich Straubhaar aus Pruntrut in Frage [Benzing, Molsheim Nr. 2, S. 332], In: Wolfenbüttel, HAB 990 QuN (1) (») Deskript.: Diätetik und Hygiene; aus dem Italienischen [0308] Cornaro, Luigi (ca. 1484-1566); [Lessius, Leonardus SJ (1554-1623)]: Deila vita sobria.... Padova: Grazioso Perchacino, 1558.Kunst lang zu leben/1| Oder ein || Bewehrtes Mittel/1| Den Menschlichen Leib in || Gesundheit/auch ohne Verle = \\tzung der Sinnen/ Verstands und Ge= \\dächtnuß biß auffs höchste Alter\\ zu erhalten. || Durch den Ehrwürdigen || P. LEONARDUM LESSIUM, || Soc. JESU Theologum in Lateinischer Sprach beschrieben/W Sampteinen Tractätlein\\ LUDOVICICORNARI\\ eines Venedigers/von Nutzbarkeiten || eines mäßigen Lebens. \\ Verteutschet durch Herrn || P.A. V. || (Zierlinie) || Augspurg/\\ Gedruckt bey Sebastian Hauser/1| Jm Jahr 1697. ||. Augsburg: Sebastian Hauser, 1697.- 8°, 66[ = 90] S; 38 S.Ü: P.A.V. Komm.: ÜT: »Approbation oder Bewährung deß hoch=gelehrten und erfahrnen Gerardi de Vileers der Artzneyen Doctoris, und in der hohen Schulen zu Löven in Brabant Professoris Ord.« bzw. »Approbation oder Bewährung deß hoch=gelehrten und erfahrnen Joannis W a l t e r i Viringi, der Artzney Doctorn«. Es folgen unmittelbar L.' Schrift in 66 u. C.s in 26 Kap. Ü: Nicht identifiziert. 360
Comoro, Luigi
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DV: 1694-1742(?) [Benzing, Augsburg Nr. 53, S. 24], Bibl.: München, BSB-AK 1501-1840 22,300; NUC In: München, BSB Path.742 (*) Deskript.: Diätetik und Hygiene; aus dem Italienischen [0309] Cornare, Luigi (ca. 1484-1566); [Lower, Richard (1631-1691); Domergue; Radcliffe, John (1650-1714)]: Della vita sobria.... Padova: Gregorio Percaccino, 1558.Des Englischen || Artzney= Büchleins \\ Zweyter Theil. || das ist: || CONSILIA und Mittel/ über hundert || Jahr in vollkommener Gesundheit \\ zu leben; || SIEUR DOMERGUE'S leichte und gewis = ||ie Mittel die Gesundheit zu erhalten, und die meisten ... Kranckheiten ohne eintzige Artzney=Mittel\\ und Unkosten, zu allen Zeiten des Jahres, so wohl auf\\ dem Lande als in der Stadt, leicht und sicher \\ zu curiren. || Eines ANONYMI Tractätlein vom war = || men Geträncke und vom Wasser=Trincken;\\ Ein Anhang von allerhand Haus = Mit =\\teln, welche in der Medicin und Chirurgie be = || währt befunden worden. || Aus der Jtaliänischen/ Frantzöiischen und Engli=\\schen Sprache übersetzt || Von || M. Christian LUDOVICI. || (m) || Leipzigern Verlag M.G. Weidmanns, || Sr. Kong. Ma], in Pol. und Churfl. Durchl. zu Sachs. || Buchhändler, Anno 1723. ||. Leipzig: Moritz Georg Weidmann II, 1723.- 8°, 318 S.Ü: Ludovici, M. Christian (1663-1732) Komm.: OT: >Dr. Lower's and several other eminent physicians receipts: containing the best and safest method for curing most diseases in human bodies. Very useful for all sorts of people, especially those who live remote from physicians< (London, Printed for John Nutt, 1700) [NUC] bildet den 1. Bd. dieser populären medizinischen Hausapotheke. - Der nicht weiter identifizierte Domergue hat ein Werk hinterlassen: >Moyens faciles et asseurez pour conserver la santé et se garantir et guérir de beaucoup de maladies sans prendre aucun remède, accompagnez d'un raisonnement sur l'oeconomie naturelle des esprits et sur les conversions qui se font dans les élémens de l'air en eau et de l'eau en air, comme dans les corps animez, par le sieur Domergue< (Paris: D. Thierry, 1687) [Paris, BN 8° Te 11.144A].- Weiterhin sind aufgenommen: >Pharmacopoeia Radcliffeana; or, Dr. Radcliffe's prescriptions, ... gather'd from his original recipe's< (London, 1716) [London, BL 547.C.21.& 777.b.l4.]. ÜT: Cornaros Traktat S. 1-120. Ü: Luth. Theologe aus Landshut in Schlesien, stud, in Breslau u. Leipzig, Prof. dort für oriental. Sprachen, Übers. [DBInd 786,113-139]. DV: 1708-1743, zeitweise zus. mit seinem Stiefvater Johann Ludwig Gleditsch [Paisey (1988), S. 281], FA: Leipzig, 1753. In: Freiburg, UB T 3497,b ("micro) Deskript.: Sammlung; Diätetik und Hygiene; aus dem Englischen; aus dem Französischen; aus dem Italienischen 361
[0310]
Coronelli, Marco Vincenzo OFMConv
[0310] Coronelli, Marco Vincenzo OFMConv (1650-1718): Conquiste della Ser. Rep. di Venezia nella Dalmazia, Epiro e Morea. Venezia: [o.Dr.], 1685.Historische|| Beschreibung|| Der\\ Sieghafften Waffen|| Der Durchleuchtigsten\\ Republ. Venedig || Was solche in Dalmatien/ Epiro || und Königreich Morea, zeitwährender\\ jetzigen wider den Türckischen KayserMa-1| homet IV. geführten Kriegs erobert || und eingenommen. \\ Von || P.M. Comelli [sie], || berühmten Cosmogr. || Jtaliänisch beschrieben/ und mit vielen schö = || nen und bewehrten Kupfferstücken und Grund = \\Rissen ausgezieret.\\ Verteutschet und an Tag gegeben/1| (u) || Franckfurt/\\ Jn Verlegung Johann Balthasar Nieß. || (Linie) || Jm Jahr 1686. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Johann Balthasar Nieß, 1686.- 8°, [4] Bl. Reg., 96, TK., ICiì: anonym Komm.: A: C. war Kosmograph, Landkarten- u. Globenhersteller in Venedig u. begründete dort 1684 die »Accademia cosmografica degli Argonauti« [NBG 11,906-907; DBI 29,305-309 (A. de Ferrari)]. OT: Cicogna, S. 139.- Gelegentlich mit den >Memorie storiografiche delli regni della Morea, e Negroponte e luoghi adiacenti vom folgenden Jahr zusammengefaßt oder doch zusammengebunden, z.B. in der franz. Version description géographique et historique de la Morée, reconquise par les Vénetiens: Du royaume de Negropont, des lieux circonvoisins, et de ceux qu'ils ont soumis dans la Dalmatie, et dans l'Epire depuis la Guerre qu'ils ont déclarée aux Turcs en 1684 jusqu'en 1687 enrichie de plusieurs plans, et vues des mêmes pays< (Paris: Langlois, 1687) u. in der in NUC nachgewiesenen Ausg. [E. Armao, Vincenzo Coronelli. Cenni sull'uomo e la sua vita - catalogo ragionato delle sue opere, Firenze 1944 (= Biblioteca di bibliografia italiana, Bd. 17). ÜT: NUC nennt als Verl. Johann David Zunner d.J.; das Ex. München, BSB nennt Nieß.- Das Werk behandelt die kroatischen Besitzungen der Serenissima.- Angebunden: Gründlicher und genauer || Bericht || Aller merckwürdigen Sa = ||chen/ welche bey Beläger = und|| Eroberung der Vestungen|| in Morea NAVARINO|| und|| MODON|| täglich vorgelauffen. Bestehend! Jn zweyen Send = Schreiben/ welche || auß den Lägern ermeldter Plätze an|| unterschiedliche Freund nach Teutsch = || land abgelassen worden. || (Linie) || Gedruckt im Jahr 1686. || Das ist: »Schreiben eines Chur=Sächsischen Volunteurs an einen guten Freund Auß dem Feld = Lager vor Navarino vom 7./17. Junij/1686« bzw. »EXTRACT Deß Journals vom 14./24. Junii biß inclusivè den 28. ejusdem, und Bericht von dem/ was vor und bey der Ubergab von Modon in Morea passirt.« DV: N., in Frankfurt a.M. als Sohn des Ratsverwandten Johann N. geb., ist 1686-1694 als Verleger tätig u. 1701 gest. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1227].- Z., ab 1675 Verlagsbuchhändler in Frankfurt a.M., brachte bis zu seinem Tod 1704 ca. 842 Werke heraus, darunter zahlreiche Orientalia. Die Erben führten den Verl. bis 1733 resp. 1736 weiter [Benzing, op.cit., col. 1311], 362
CoroneUi, Marco Vincenzo OFMConv
¡0311]
FA: Nürnberg: L. Loschge, 1687 [Neu=vermehrte Beschreibung || der trefflichen Halb=Jnsel|| Morea/|| Mit den || Angrentzenden Jnseln|| und Provintzen/1| Nach derselben Alt= und jetziger Be = || schaffenheit/ wie auch denen in ersagtem|| Morea bishero glücklich gehabten || Successen|| Der|| Venetianischen Waffen/1| Aus des || CORONELLI, || Und andern Italienischen Schrifften|| zusamm gezogen/ und nebst versicherten Abrissen/1| der Vornehmsten solcher Provintzen/ Jnseln/|| Städt und Vestungen/|| Dergleichen Zweyen accuraten|| Landkarten zum Druck || befördert. || (Linie) || Nürnberg/1| Jn Verlegung Leonhard Loschge || Buchhändlers daselbst/ A. 1687. || ] [Bircher/ Bürger, DDB B 9585, Wolfenbüttel, HAB Gh 739(1); vgl. auch Morosini, Francesco]. Bibl.: Georgi I, S. 327 [mit völlig in die Irre führenden Angaben]; NUC; BSBAK 1501-1840 8,129 In: München, BSB Hbks F.114 [Ital.107 Mit 2 Beibd.] (*); Hbks Eur.107, Beibd.l Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Politik; Kriegsgeschichte; Turcica; Länderbeschreibungen; aus dem Italienischen [0311] Coronelli, Marco Vincenzo OFMConv (1650-1718): Memorie istoriografiche del Regno di Morea e Negroponte .... Venezia: [o.Dr.], 1685.Historische|| und|| Topographische ausßhrliche|| Beschreibung^ Der Reiche|| MOREA\\ und\\ NEGROPONTE, || Wie auch\\ Der Jnsulen und Hafen\\ selbigen Meeres || biß an|| SALONICH, || Jtaliänisch verfertigt/ und mit vielen schönen || Kupffem und Grund=Rissen außgezieret\\ von\\ M. CORONELLI, || Der Durchleuchtigsten Herschafft^ zu Venedig bestellten Cosmographum, || verteutschet und an Tag gegeben. || (m) || Franckfurt am Mayn. || Jn Verlegung Johann Balthasar Nieß. || (Linie) || An. M DC LXXXVII. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Johann Balthasar Nieß [u. Johann David Zunner d.J.], 1687.- 8°, [4] Bl. Reg, 254 S., [2] Bl., LK.Ü: anonym Komm.: OT: Titel auch: >Memorie istoriografiche delli regni della Morea, e Negroponte e luoghi adiacenti< - Vgl. oben seine >Conquiste della Ser. Rep. di Venezia nella Dalmazia, Epiro e Morea< (Venedig 1685). Im gleichen Jahr erschienen beim gleichen Verleger ähnliche Werke von Morosini bzw. >Die vortreffliche Halb-Jnsul Morea< (s. dort). ÜT: »Der Verleger an den geneigten Leser ... D(avid) Z(unner)« [Bl. ):(2a-b]: »DEmnach ein guter Theil von Europa das Schwerd auff den Türckischen Nacken gezücket/ und nach dem Hause Oestereich die Republic von Venedig mit diesem erbitterten Feinde hauptsächlich in den Haaren lieget; denen Teutschen aber/ welche einen gründlichen Entwurff der Venetianischen Krieges = Händel verlangen/ durch eingelauffene Zeitungen bißdahero nicht allerdings genung geschehen/ so habe ich mich entschlossen dem Verlangen vieler hohen Personen ein Genügen zu thun/ vnd folgende Schrifften aus der Jtaliänischen Sprache in unsere mütterliche übersetzen zu 363
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Coronelli, Marco Vincenzo OFMConv
lassen. Unser Coronelli zeiget dir nicht allein/ wie binnen etlich Jahren das blutige Hand = Gemenge mit den Barbaren abgelauffen/ und wieweit das tapffere Venedig seine Lorbeern/ und Siegs=Palmen in das feindliche gepflanzet; sondern er weiset dir auch mit gelehrter Feder in der beschreibung des Königreichs Morea, wo vor Alters in diesem Theil Griechen = Landes die Wohnstädte hoher und edler Seelen gestanden/ welche nach der Hand durch das allweise Verhängnüß Gottes zu Höhlen der Tieger/ wil sagen/ Wohnungen der wilden Scythen worden ...« DV: 1686-1694; 1675-1704 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1227-1311], FA: Nürnberg: Leonh. Loschge, 1687 [Neu=vermehrte Beschreibung || der trefflichen Halb = Insel/1| Morea/1| Mit den|| Angrentzenden Inseln || und Provintzen/1| Nach derselben Alt= u. jetziger Be= ||schaffenheit/ wie auch denen ... gehabten|| Successen|| Der|| Venetianischen Waffen/1| Aus des Coronelli/1| u.a. Ital. Schrifften || zusammengezogen/ u. nebst versicherten Abrissen/1| ... || Dergleichen Zweyen accuraten|| Landkarten zum Druck befördert. ||] [Neidhardt (1977), S. 075], Bibl.: Georgi I, S. 327 [nennt Ausg. 1681]; NUC; BSB-AK 1501-1840 8,129 In: München, BSB Hbks F. 114 [Ital. 107] (*); Eur.197; München, Dt. Mus. 1953 A 17 [Ausg. Nürnberg: Loschge, 1687]; Wien, ÖNB 393.743-A.K Deskript.: Länderbeschreibungen; Turcica; aus dem Italienischen [0312] Coronelli, Marco Vincenzo OFMConv (1650-1718): The Royal Almanack: containing a succinct account of the most memorable actions of K William III. with the year and day of the month when they happened. [Translated from the original MS. of F. Colsoni (?)]. London: E. Whitlock, 1696.Curieuser || Geschichts = Calender\\ und || Beschreibung || Der Glorwürdigsten Thaten || Seiner geheiligten Majestät || Willhelms des III. || Königs in Groß=Britanien/H Franckreich und Jrrland/\\ Vorgestellet\\ durch || P. CORONELLI, || Cosmographum der Durchlaucht. || Republiq zu Venedig/ und Geo- \\graphice Professorem;\\ und überreichet || den berühmten Universitäten z«|| Oxford und Cambridge. || Aus dem Jtaliänischen ins Englische/ und || aus dem Englischen nunmehr ins|| Deutsche übersetzet\\ von\ J.G.P. || (Linie) ||. LEJPZJG/\\ Zu finden bey Friedrich Groschuffen. 1696. ||. Leipzig: In Verl. Friedrich Groschuff, 1697.- 8°, 70 S., TK.Ü: J.G.P. [= Johann Georg Pritz (?)] Komm.: OT: BM.- Wer der engl. Übers. Colson ist u. woher er das Originalmanuskript Coronellis hatte, konnte nicht festgestellt werden.- Wilhelm III. v. Oranien (1650-1702) war seit 1674 Erbstatthalter der Niederlande u. wurde nach der Glorious Revolution (1688) aufgrund seiner Ehe mit Maria, der Tochter des letzten Stuartkönigs Jakob II., Kg. v. Großbritannien. ÜT: »Geehrter Leser/ Es wird demselben hiermit eine kurtze Vorstellung der berühmtesten Thaten Seiner Majestät in Groß=Britannien/ des unvergleichlichen Königs Willhelm des III. überreichet; wie solche anfänglich durch den berühmten Pater Coronelli, Cosmograph. und Geograph, im Jtaliänischen ist 364
Corradi, Giulio Cesare
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abgefasset/ und hierauff von F. Colsoni, einem auch berühmten Dolmetscher an dem Engl. Hofe in das Englische/ nunmehro aber auch dem Deutschen Leser zu Gefallen in unsere Mutter=Sprache übersetzet worden. Wir haben aber für gut befunden/ dem Englischen Text gegen über stehen zu lassen/ wenn etwan sich etliche Liebhaber der Engl. Sprache finden solten/ so die Beschreibung lieber in derselben zu lesen verlangten. Solte dieser wenige Auffsatz dem geneigten Leser nicht mißfallen/ so könte künfftig eine etwas weitläufftigere Ausführung desselben nachfolgen. Er lebe wohl/ und wündsche mit uns/ daß dieser Sommer Gelegenheit gebe/ viel tapffere Helden =Thaten vom König Willhelm hinten beyzufügen.« - Werk z.T. in zweisprachiger Tabellenform. Ü: Pr. (auch: Pritius), Theologe u. Dichter aus Leipzig, Hrsg. des griech. NT, Übers, aus dem Engl., später Prof. in Greifswald [DBInd 982,184-208; ADB 26,602-604]. DV: Verleger in Leipzig von 1691-1717, danach die Wwe. Er verlegte vor allem Theologisches, benutzte aber auch für andere Titel Ps. wie Johann Georg Freymund zu Wahrenberg, Johann Georg Wahrmund zu Freyburg u. Hermann v.d. Linden zu Liebenthal [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1148], FA: Leipzig: Friedrich Groschuff, 1697; 1698 [leicht erweiterte Ausg.; verändertes Titelblatt]. Bibl.: Bircher/Bürger, DDB B 8370-8371; NUC In: Halle, ULB II 174 (*); Wolfenbüttel, HAB Gl Sammelbd.38(3) (*); Ge 911 (2) [Ausg. 1698] Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Genealogie; Biographien; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen; aus dem Englischen [0313] Corradi, Giulio Cesare (ca. 1640/50-1702): Diocleziano. DIOCLETIANUS, Aus dem Italiänischen ins Teutsche übersetzet und In die Music gebracht von Joh. Wolffgang Francken. [Hamburg]: [o.Dr.], [1682].- 8°, [26] Bl.Ü: Borstel, Lukas v. (1649-1716) Komm.: A: Musiker u. Librettist aus Parma, ab 1674 abwechselnd in Venedig, Mantua, Modena u. Dresden tätig, Vf. von 22 Libretti, u.a. für Albinoni u. Carlo Pallavicino [DBI 29,316-318; EncSpett 3,1514; ABI 321,342-349], OT: Nicht in Stieger. Dort (Titelkatalog 1,329) nur eine gleichnamige Oper von Matteo Noris mit Musik von Carlo Pallavicini, die am 10.12.1674 in Venedig uraufgeführt wurde. ÜT: Text: Lukas v. Borstel nach Corradi. Inhalt, Personenverz., 3 Handlungen. Ü: Operndichter, Jurist u. Bürgermeister aus Hamburg. Er hatte in Heidelberg u. Leiden die Rechte stud. u. den Dr. iur. erworben. Er ließ sich in Hamburg als Anwalt nieder u. verfaßte nach it. u. franz. Vorbild Singspiele aus der antiken Gesch. u. Sage, die von Wolfgang Franck u. Nikolaus Adam 365
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Corradi, Giulio Cesare
Strungk vertont wurden. Durchschlagenden Erfolg erzielte 1686 seine Oper >Der glückliche u. unglückliche Cara mustaphaestremo Occaso delle sue Glorie«< [DBI a.a.O.], Ü: Übers, auch Corradi, >Diocletianus< (s.o.). In: Wien, ÖNB 625.224-A.Th Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0318] Corsali, Andrea (15./16. Jh.); [Alvarez, Francisco (gest. n. 1540)]: Lettera di Andrea Corsali allo Illustrissimo Signore Duca Iuliano de Medici, Venuta Dellindia del Mese di òctobre Nel M.D.XVI. Firenze: Giovanni Stefano di Carlo da Pavia, 1516.(Warhafftiger\\ Bericht Von den Landen/ auch\\ Geistlichem vnd Weltlichem Regiment/ des Mech= || tigen Königs in Ethiopien/ den wir Priester Jo/\\han nennen/ wie solches durch die Krön Portugal || mit besondern vleis erkündiget worden/ Beschrieben || durch Herrn Franciscum Aluares/ so derhalben || sechs Jahr lang an gedachts Priester Johans || Hoffe verharren müssen/ Aus der Portu = ¡¡gallischen vnd Jtalianischen Sprach || in das Deutsche gebracht/ vnd || zuuorn nie im Druck || ausgangen. || Copey des Brieffs den die || Königin Helena/ des Königs Dauids Priester|| Johan vnd Keysers in Ethiopien Mutter/an Königü Emanuel in Portugal/ Jm 1509. 7or|| geschrieben hat. || j Ein schreiben Andree CorsaliII von Florentz an den durchleuchtigen fürsten || Herrn Julianum den andern/ ausgangen zu Cochin/ Weichs ein statt in Indien || den 6 Januarij im || 1515. Jhar. || M.D.LXVI. || (Gedruckt zu Eißleben\\ Durch M. Joachim Heller/1| Mannßfeldischen Astronomum/\\). Eisleben: Joachim Heller, 1566.- 2°, [5], 444[=436] S., [1] Bl., H.Ü: anonym Komm.: A: Kosmograph, Astronom u. Entdeckungsreisender aus Florenz, der in einem Brief von Giovanni da Empoli an den Bf. v. Pistoia, Antonio Pucci, 1518 noch als lebend erwähnt wird. Seine Briefe an Giuliano de' Medici (1478-1516), Hg. v. Nemours, u. Lorenzo de' Medici (1492-1519), Hg. u. Sohn Pietros II., werden oft zusammen mit dem Bericht des portug. Missionars u. Reisenden Francisco Alvarez [NBG 2,247-256] abgedruckt [Amat di S. Filippo (1875), S. 134-135; DBI 29,536-538 (G. Corsi)]. OT: Alvarez' Werk lautet: >Historia de las cosas de Etiopía, en la qval se eventa copiosamente el estado y potencia del Emperador della ... Agora nuevamente traduzido del Portugués ... por el P.Fr. Tomás de Padilla< (Anvers, En casa de Juan Steelsto M.D.LVII.) [Späte Ausg. Palau y Dulcet Nr. 9249; GK 3.3802].- Von den portug. u. span. Eroberungen angespornt, schiffte sich C. 1514 oder 1515 von Lissabon aus nach Indien ein. Er kam nach Goa, Cacha, Batticala u.a. Städten. Danach fuhr er die afrikan. Küste 368
Corsali, Andrea
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mit einem portug. Schiff entlang u. besuchte die Städte Dalasia, Mansuak, Arkiko sowie Kamerun. Da der portug. Botschafter, der ihn nach Innerabessinien mitnehmen wollte, verstarb, segelte er durch den Persischen Golf (Calajat, Maskat, Orfassung, Hormuz).- Er erweist sich in seinen Briefen als scharfsichtiger Beobachter u. Mann guter wissenschaftlicher Bildung. Er ist einer der ersten Europäer, die über das Kreuz des Südens u. die Magellanschen Wolken, zwei mit bloßem Auge sichtbare intergalaktische Sternsysteme am Südhimmel, berichtet, Entdeckungen, die man irrtümlich Pigafetta oder Magellan zuschreibt. Im 2. Brief kündigt er eine Reise nach Zentralindien an, über die es jedoch keine Berichte gibt [Amat di S. Filippo (1875), S. 134135]. ÜT: Der Priesterkönig Johannes ist ein legendärer christlicher Priester u. König eines reichen Landes im Osten, der angeblich die Moslems besiegte. Die Legende vom Priesterkönig entstand in der christlichen Welt zu Beginn der Kreuzzüge u. hielt sich bis ins 16. Jh., als portug. Quellen Johannes mit dem schon früh christianisierten Äthiopien in Verbindung brachten [D. Huschenbett, in: VerfLex 6,828-842], »Vorrede vnd Historischer Bericht/ von herkomen des Namens Priester Johan« (Bl. 2a-4a). Danach wichtige »Vorrede vnd Bericht/ wie vnd aus was vrsachen des Priester Johans Königreich in Ethiopien/ Erstlichen erkündiget vnd an den tag gebracht worden« (Bl. 4b-5b), die von dem it. Herausgeber stammt u. hier ins Dt. übers, wird: »WJe mir erstlichen die zwey schreiben von Andrea Corsali behendiget worden/ darinne nach der lenge beschrieben ist/ wie der König zu Portugal/ des Priester Johan potschafften Matheum genant/ sampt seinem Gesanten einem Odoardo Galuan nach dem Land Ethiopien abgefertiget/ war ich des willens solche Schrifften dem gemeinen nutz zum besten im Truck ausgehen zu lassen/ Dieweil ich aber zu allem glück/ dieselben gar einen treflichen gelerten vnd erfarnen Edelman zu Padua Herren Julium Speronem zuuorn besichtigen Hesse/ zeigte er mir an/ Er wer vor der zeit von einem seer gelerten Edelman aus Portugal Damianus von Goes genant/ wie der zu Padua damals studirt gehabt/ berichtet worden/ das derselben zweien gesanten gantze Reise bis an des Priester Johans Hoff/ wer von einem Franciscus Aluares genant/ der selbst neben denselben potschafften die Reise Volbringen helffen/ gar vleissig beschrieben/ Derhalben so ich bedacht were/ diese des Andreae Corsali beide schreiben in den Druck zu geben/ solte ich nicht vnterlassen dieselben gantzen Reise daran zuhencken/ denn eines würde dem andern viel leichts vnd Verstandes geben/ vnd eins erfüllen was etwan in dem andern vorblieben wer/ ich könte auch diese zwey kurtze schreiben gleich wie ein Vorrede vnd Eingang des bemelten Francisci Aluares grössern vnd lengern Buchs sein lassen. Von diesem Buch könte ich von bemeltem Herrn Damian von Goes/ welcher sich damals in Holland enthielte gar leichtlich abschrifft bekomen/ denn er were eines solchen erlichen vnd gutwilligen gemüts/ das er mir dieselben auff mein ansuchen nicht versagen würde/ Derhalben dann Herr Thomas Junta/ der on das/ allen Kunstbegirigen zu gutem/ kein mühe oder vnkpst zu sparen pflegt/ kein rüge haben köndte/ bis er dasselbige Buch bekomen möchte/ 369
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Corsali, Andrea
Nach dem wir aber solch Buch bereit bekomen vnd durchlesen hetten/ kamen wir erst in erfahrung/ das es bereit zu Lisbona aus befehl des Königs zu Portugall im Druck ausgangen wer/ Demnach musten wir die weg suchen/ das wir denselben Druck auch zu handen brachten/ daraus grosse vnterscheid zwischen beiden Exemplaren zubefinden/ denn in dem Portugallesischen Druck/ nicht allein des Herrn Francisci Aluares Vorrede/ sondern auch offt hin vnd wider gantze Zeilen ausgelassen/ also das man in viel vornemen stücken/ zu keinem rechten verstandt komen kondte/ Zu dem das auch an den Namen der ort vnd Personen die darinnen angezogen oft gröblich geirret worden/ wie ein jeder dem das Portugallesische/ vn dis vnser in Jtalianischer sprach gedruckt Exemplar vorkomen/ wird leichtlich zuerkennen haben/ damit auch die gantze Histori so viel desto vollkomener zusammen gebracht würde/ hat gedachter Herr Thomas Junta/ nicht allein diese zwo des Corsali Schrifften/ als ein Vorrede vnd den Rechten eingang/ des gantzen Wercks zu förderst setzen/ sondern auch des Priester Johans Huldigung/ die er dem Bapst Clementi dem vij. zu Bononia im M.D.xxxij. Jar durch vielgedachten Herrn Franciscum Aluares öffentlich leisten/ sampt etlichen Schrifften ... zu ende vnd einem Beschluß dis Buchs anhencken wollen ...« - Vgl. auch >Legation overo ambasceria/ Botschaft des groß mechtigsten Königs Dauid< (1533). DV: H. aus Weißenfels lebte als Astronom u. Drucker 1552-1563 in Nürnberg u. ist 1564-1572 in Eisleben nachweisbar. Er hat zahlreiche astronomische Drucke herausgebracht [Benzing, Nürnberg Nr. 40, S. 360; Eisleben, Nr. 3, S. 101].
FA: Eisleben: Joachim Heller, 1566 [leicht verändert]; Eisleben: Joachim Heller, 1567; 1572; 1573.- Erweitert Frankfurt a.M., 1576 u. 1581. BibL: Sabin Nr. 974; GK 3.8297-38299; Index Aureliensis 104.038-104.041; VD 16 A 2063-2065 In: München, BSB 2° It.sing.l; Wolfenbüttel, HAB T 1066.2° Helmst.(2) (*) Deskript.: Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; Entdeckerliteratur; aus dem Italienischen [0319] Corsali, Andrea (15./16. Jh.); [Alvarez, Francisco (gest. n. 1540)]: Lettera di Andrea Corsali allo Illustrissimo Signore Duca Iuliano de Medici, Venuta Dellindia del Mese di Octobre Nel M.D.XVI. Firenze: Giovanni Stefano di Carlo da Pavia, 1516.General Chronicen/1| Das i$i:|| Warhaffte eigent= \\liche vnd kurtze Beschreibung/\\ vieler namhaffter/ vnd zum theil biß daher vnbekannter Landtschaff = \\ten/ Erstlich deß Großmechtigen vnd gewaltigen Herrn Priester Johanns/ Königs in Mo=\\renlandts/ Königreichen vnd Herrschafften/ auch derselbigen beyde Geistliche vnd Weltliche Regiment. || Zum andern ein gemeine Beschreibung deß gantzen Erdbodems/in drey Büchergetheilt/nemlich/ Asiam/\\ Aphricam/ vnd Europam/ vnd was sich fürnemlich darinnen für guts vnd böses/ zu Wasser vnd Landt/ mit || Krieg/ Brunst/ Hunger vnd dergleichen/ von anfang der Welt/biß vff erbauwung der Statt Rom/ vnd von || dannen biß zu der zeit Honorij vnd 370
Corsali, Andrea
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Theodosij/ begeben vnd zugetragen hat. Zum dritten vnd letzten/ ein || kurtzer Summarischer doch verstendtlicher Außzug vnd Beschreibung der neuw erfun = || denen Jnseln/ Americe vnd Magellane/ so man die neuwe || Welt pflegt zu nennen. || Darinnen alle Völcker vnd Nationen/ die in der gantzen Welt (als viel || deren jetziger zeit bekannt sind) wohnen/ sampt jhrer Ankunfft vnd Herkom = || men/ auch Art vnd Natur/ Jtem Ceremonien vnd Gebräuchen in Geistlichen vnd\\ Weltlichen Sachen/ treuwlich beschrieben/ vnd gleich als in einer Tafel || abgemalt/ für die Augen gestelt werden. || Jetzt auffs neuw mit sonderm grossen fleiß/ besser als zuvor/ beschrieben vnd ver= \\teutscht/ auch mehrer richtigkeit halben in drey vnderschiedliche Bücher\\ getheilt/ dergleichen noch niemals außgangen.\\ (m) || Getruckt zu Franckfurt am Mayn/M.D.LXXVI.\\ (in ver=\\legung Sigmund Feyerabends/).\\. [T. I]: Ein schreiben Andree Corsali von Florentz/ an den Durchleuchtigen Fürsten/ Herrn Julianum den andern/ außgangen zu Cochin/ welchs ein Statt in Indien/ den 6. Januarij im 1515. Jhar. ||. Das ander Schreiben Andree Corsali von Florentz/ an den Durchleuchtigen Fürsten vnd Herren Hertzogen Lorentzen de Medici/ von dem Rotenmeer vnd Sinu Persico/ biß gen Cochin ein Statt in Indien/ deß Datum stehet den achtzehenden Septembris/ Tausend Fünff hundert Siebentzehen. Die Reiß zu deß Christlichen Königs in hohen Ethiopien/ den wir Priester Johann nennen/ Hoffläger/ darinnen alle seine Königreich/ Land vnd Leute/ Stätte vnnd Gewonheiten/ vnterschiedlich beschrieben werden/ durch Herrn Franciscum Aluarez/ so als ein Priester vnnd Capellan/ deß Königs in Portugal Bottschafften zugeordnet worden/ vnnd bey sechß Jahren alle diese Land durchwandert ist/ sampt den Werbungen/ so derselbige König auß Ethiopien an den Bapst dementem den vij. vnd an den König zu Portugall/ gelangen lassen .... Frankfurt a.M.: Johann Schmidt, in Verl. Sigmund Feyerabend, 1576.- [I]: 2°, [4], 201 Bl„ H. D.; [II]: 2°, 71, [2]B1, TH„ H„ D.; [III]: 2°, 131, [3] Bl., D . Ü: anonym Komm.: OT: Der 2. Brief ist in Florenz [o.Dr.] erschienen: >Lettera allo ill.mo principe Laurentio de Medici duca di Urbino ex India qvinto decimo kal. octobris M D X V I I < . - Amat di S. Filippo (1875), S. 135. ÜT: »Vorrede Den Wolgbornen Herren/ Herrn Marxen/ Herren Hansen/ Herrn J a c o b e n / Allen Fuckhern gebrüdern/ Herrn zu Kirchbergk/ Vnd Weissenborn/ etc. . . . Geben zu Franckfurt am Mayn/ den 22. Martij/ M . D . L X X V I . . . . Sigmund! Feyrabendt Buchhändler« [Bl. )(2a-)(3b].: F. beginnt mit einem Lob der Seefahrt, die göttlichen Ursprungs sei. Wie Odysseus lehre, werde dadurch das menschliche Streben nach Erkenntnis befriedigt. »Derhalben hab ich grossen lust vnd gefallen gehabt/ zu denen Büchern/ Welche von Schiffungen vnd Schiffarten geschrieben sind/ Vnd sonderlich zu denen/ so die an tag zu bringen sich bemühet haben/ Was bey vnd kurtz vor vnsern Zeiten vor Landtschafften vnd Jnseln erfunden/ vnd bekannt gemacht worden seyen/ Deren dann (Gott lob) nicht wenig sind/ Dermassen daß jnnerhalb vngefehrlich neuntzig J a r e n / von anfang der ersten Schiffung Christophori Columbi (So er >ad Insulas FortunatasWarhaffte/ eigentliche vnd kurtze Beschreibung deß gantzen Erdbodems< separat numeriert u. gebunden. Von wem der kosmographische Teil stammt, konnte nicht festgestellt werden.- Vgl. auch >Legation overo ambasceria/ Botschafft des großmechtigen Königs David< (1533). DV: Schm., »von der Newstat auf der Heydt bei Coburg«, hatte 1567 die Klebitzsche Nachtigall gedruckt u. war deshalb verhaftet u. an Ketten geschmiedet auf einem Wagen nach Wien gebracht worden, wo er zwei Jahre Haft abbüßen mußte. Nach seiner Rückkehr heiratete er 1569 Elisabeth, die Tochter des Druckers Hans Lechler, u. erhielt 1571 Bürgerrecht. Er ist 1596 gest. [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 12, S. 124].- F., tätig 1528-1590, seit 1559 bedeutendster Verleger Frankfurts [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1129-1130]. FA: Frankfurt: Sigmund Feyerabend, 1581. Bibl.: VD 16 A 2066 u. 2067; NUC In: München, BSB 2° H.misc.ll(1.2; Wolfenbüttel, HAB T 319 2° Heimst. (*); Würzburg, UB H.p.f.449 Deskript.: Sammlung; Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; Entdeckerliteratur; aus dem Portugiesischen; aus dem Französischen; aus dem Italienischen
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Cortese, Isabella
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[0320] Cortese, Isabella (16. Jh.): I Secreti de la Signora Isabella Cortese. Ne' quali si contengono cose minerali, medicinali, arteficiose et alchimiche et molte de l'arteprofumatoria, appartenenti a ogni gran Signora. Venetia, appresso Giovanni Bariletto. Venezia: Giovanni Bariletto, 1561.Verborgene Heimliche Künste vnnd Wunderwerck Frawen ISABELLAE CORTESE. (Gedruckt zu Hamburgk|| durch Henrich Binder/ tn|| Verlegung|| PAVLI KREtzeri. || Anno 1593. \\). Hamburg: Heinrich Binder, in Verl. Paul Kretzer, 1593.- 8°, 224 Bl., H., RL.Ü: anonym Komm.: A: Angaben fehlen [Ferchl-Mittenwald (1938), S. 105; Ferrari, S. 230; Leopoldo Pietro Ferri, Biblioteca femminile italiana, raccolta posseduta e descritta da L.P.F., Padova 1842, S. 134], OT: Kat.Lipp. (1965) 1,419 vermutet, die it. Originalausgabe sei bei Giacomo Cornetti, 1584 gedruckt; Duveen (1965), S. 146.- Das Werk wurde bei Carlo Conzatti in Venedig 1665 u. noch einmal bei Benedetto Miloco in Venedig 1677 aufgelegt [Oberlé (1989), Nr. 1065], DV: B. druckte 1587-97 [Benzing, Hamburg Nr. 12, S. 181].- Kr. (auch: Cretzer), 1593-97 Kunde von S. Feyerabend zu Frankfurt a.M., seit ca. 1590 Buchfiihrer u. von 1591-93 Verleger in Hamburg [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1194]. FA: Hamburg: Heinrich Binder, 1596 [Verborgene! Heimliche|| Künste vnnd Wunder = || werck Frawen || ISABELLAE CORTESE || Jn der|| Alchimia, || Medicina vnd|| Chyrurgia.|| Sampt 42 Oliteten, vile herli = || eher Wasser/ Pomambre, Zibeth vnd|| allerley wolrichende Seiffen/ auch vber|| 400 Secreta vnd heimligkeiten|| in allerley Künsten.|| ... || Hamburgk|| Gedruckt bey Henrich Binder. || M.D.XCVI.|| (in|| Verlegung || Hans Scherenbergs || ) 8°, 337(=373), (1)S., (13)]. Bibl.: VD 16 C 5311 u. 5313 In: Kein Nachweis Deskript.: Chemie; Kosmetik; Pharmakologie; Gynäkologie; aus dem Italienischen [0321] Cortese, Isabella (16. Jh.): I Secreti de la Signora Isabella Cortese .... Venezia: Giovanni Bariletto, 1561.Frawen ISABELLAE CORTESE ver-\\borgene vnd heimliche|| Künste vnd wun = \\derwerck/ in der Alchimia/ Me=\\dicina/ Chirurgia/ vnd allerley Kün= || sten: Fiirnemlich aber/ wie man ein vngestal= || ten Leib an/ Mann vnd Frawen || außwendig mach Jta = || liànischer Manien zieren vnd jung geschaffen/ deßglei=\\chen die Angesichter schön roth vnnd weiß machen/ die|| Haar zierlich ferben/ auch sonsten allerley War= \\tzen vnnd Flecken im Angesicht vnd\\ Händen vertreiben soll. || Sampt || Entdeckung etlicher schweren Zufälle \\ 373
[0322]
Corvo, Andrea
vnd heimlicher Schäden/ so ehrbarn Frawen/\\ vor vnd in der Geburt begegnen ... II Alles auß Jtaliänischer Spraach... in || vnser Teutsch gebracht/ vnd in vier\\ Bücher abgetheilet. || Getruckt zu Franckfort am Mayn/\\ Bey Christ. Egen. Erben. \\ 1596\\. Frankfurt a.M.: Erben Christian Egenolff, 1596.- 8°, [3] Bl., 290 S., [11] Bl., H.Ü: anonym Komm.: ÜT: Vorrede von Paul Kretzer, Buchführer, an Heinrich Rantzau, Statthalter des Kg. v. Dänemark: Hamburg, 18.9.1592.- Die Frankfurter Ausg. hängt mit den Hamburger Ausg. von 1593 u. 1596 zusammen, da der programmatische »Bericht«, der der Fassung Hamburg, 1596 beigegeben ist, sich größtenteils mit dem Titel der Frankfurter Ausg. deckt [vgl. Schwedt (1991), S. 52], DV: 1530-1555, Erben bis 1602 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 2, S. 120-121], FA: Hamburg: Heinrich Binder, 1596. BibL: Ferguson 1,179; Richter (1967), col. 1037-1038 Nr. 616; VD 16 C 5312; Schwedt (1991), S. 52 Nr. 49 [Ausg. Hamburg] In: Nürnberg, Landeskirchl. Archiv; Wolfenbüttel, HAB Med. 127 [Ausg. Hamburg] Deskript.: Chemie; Kosmetik; Pharmakologie; Gynäkologie; aus dem Italienischen [0322] Corvo, Andrea (15. Jh.): Excellentissimi et singularis viri in Chiromantia exercitatissimi magistri Andreae Corvi Mirandulensis opus rarissimum de eadem chiromantiae facúltate, ad Iohannem Franciscum Mantue Marchionem benemeritum. [o.O.]: [o.Dr.], [o.J. (=Ende 15. Jh. ?)].Ein schönes Büchlin Der kunst || Chiromantia/deß wolgelerten Ma = \\gistri Andree corui von Mirandula. || (getrucket || durch Joannem Grüningem/ zun Straßburg || vßgangen vff Montag nach vnser lieben frau\\wen der geburt tag. Jm iar. 15.14. HJ. (Straßburg): (Johann Grüninger), (1514).- 8°, [104] Bl., TH., H.Ü: anonym Komm.: A: C. (auch: Corvi, Corum), geb. in Carpi um die Mitte des 15. Jh. Sein Beiname »Mirandulensis« geht darauf zurück, daß er sich um 1470 in Mirandula niederließ, wo sein Verwandter Antonio de' Corvi, vielleicht sein Schwager, »prevosto della città« geworden war. Er übte sein Leben lang den Beruf eines Handlesers aus u. wurde durch eine entsprechende Schrift in ganz Europa berühmt [DBI 29,835-836 (A. De Ferrari)]. OT: Das Werk wurde gelegentlich unter dem Namen seines Widersachers Bartolomeo Codes (Cocleso Coclite) [s. dort], einem bekannten Astrologen aus Bologna, veröffentlicht u. behandelt die Prinzipien der Chiromantie, der Chiroskopie u. der Chirognomie, d.h. der Kunst, aus den Linien der linken bzw. rechten Hand die Zukunft vorauszusagen. DV: 1482-1531 [Benzing, Straßburg Nr. 3, S. 437], 374
Costanza sforzata
[0323]
FA: Straßburg: Johann Grüninger, 1515 »vff Montag nach vnser lieben frawen der Liechtmes tag«; Ein schönes Büchlin der kunst chiromantia dess wolgelerten Magistri Andree Corvi von Mirandula. [Fotomechan. Nachdr. d. Ausg. Strassburg, Grüninger, 1515.] (Strasbourg: Heitz [1964].) 103 Bl. mit Abb. 8° (= Société bibliophile d'Alsace. Publication, N° 4) [GV II, S. 262], Bibl.: DBI 29,836; VD 16 C 5542 - 5543 In: München, BSB Res. Anthr. 22c Deskript.: Magie; Horoskop; aus dem Lateinischen [0323] La costanza sforzata. [o.O.]: [o.Dr.], 1706.LA\\ COSTANZA SFORZATA\\ Die|| Bezwungene Beständigkeit/1| Oder\\ Die listige Rache\\ Des\\ SUENO. || An dem frohen\\ Gebuhrts-Tage\\ Des Allerdurchlauchtigsten/\\ Großmächtigsten\\ Fürsten und Herrn/ Herrn || FRIDERICI IV. || Königs zu Dennemarck und Norwegen/\\ der Gothen und Wenden etc. etc. etc. || Zu unterthänigster Freuden- Bezeugung^ auf dem Hamburgischen Schau Platz || Jn einem Sing-spiel aufgefiihret/\\ den 11. Octobr. 1706. ||. [o.O. ( = Hamburg)]: [o.Dr.], 1706.- 4°, [31] Bl.Ü: Feind, Barthold (1678-1721) Komm.: OT: Stieger, Titelkatalog 1,280 (Balthasar [sie] Feind !).- Von F. möglicherweise selber verfaßt [Dünnhaupt 2 2,1445 Nr. 18]. Daß Feind it. schrieb, bezeugen auch sein bekannteres Libretto >Masagniello furioso Oder: Die Neapolitanische Fischer-Empörung< (Hamburg, 1706) bzw. andere it. Libretti [Dünnhaupt 2 2,1443-1444 Nr. 14.1-6], ÜT: Musik: Reinhard Keiser. Personenverz., Vorbericht, 3 Handlungen; einige Arien mit dt. u. it. Text.- Wichtiges Vorwort, in dem Feind für eine selbständige deutsche Opernkunst eintritt. Er wendet sich gegen das Prinzip der Übers, fremdsprachiger Operntexte u. plädiert für die Behandlung deutscher Stoffe: »Wir dürffen also hinkünftig den Römern keine Materie zu den Schauspielen mehr abborgen, und Sueno, Sueino, auch Suenotho von den Geschicht-Schreibern benahmt, tritt hauptsächlich aus der Ursache heute mit auf den Schau = Platz, um zu zeigen, wie unser polites Seculum die rohe Lebens=Art der Alten gantz verworffen, und wie groß die Glückseeligkeit der heutigen dänischen Unterthanen für die vorige zu achten ...« Sueno, Kg. v. Dänemark, trägt die Züge eines verbrecherischen Tyrannen, wie ihn die Venezianische Oper liebte. Er hintertreibt eine Heirat durch die hinterhältigsten Mittel. Feind verteidigt sich im Vorwort gegen die »längst vermoderten grauen Bärte«, die ihm ankreiden möchten, daß er immer wieder Personen »von sträflicher Gemühts = Beschaffenheit« in seinen Operntexten verwende. Er schließt sich jedoch nicht der Ansicht an, daß man das Laster immer nur als abscheulich u. die Tugend als löblich darstelle u. will zeigen, daß auch herausragende Personen oft große Schwächen u. Fehler haben, wobei er sich auf Homer beruft [Wolff (1957), S. 44], Ü: Stammte aus Hamburg, stud. iur. in Wittenberg (1699) u. Halle (1703); Lie. iur. u. Anwalt in Hamburg; Literat u. Opernlibrettist. In seinen >Gedan375
[0324]
Costanza vìnce l'inganno
ken von der Opera< (1708) proklamiert er das Libretto als eigene Kunstgattung. Zeitweise aus seiner Heimatstadt vertrieben, lebt er als Hauslehrer in Stade. Später wird er völlig rehabilitiert, aber von den Dänen gefangengesetzt [NDB 5,60-61; Dünnhaupt 2 2,1437-1456]. FA: Wieder abgedruckt: Barth. Feindes Deutsche Gedichte. Stade: Brummer, 1708, S. 321-392, 8°. Bibl.: Goedeke 3,336,14.6; Sonneck 1,328; Thiel/Rohr (1970), S. 100 Nr. 494; Dünnhaupt 2 2,1445 Nr. 18 In: Kiel, UB; Washington, LCon Sch; Weimar, ZB; Wien, ÖNB 1433 A (*micro); Wolfenbüttel, HAB Lo 1380 ('micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0324] La costanza vince l'inganno. Drama pastorale da representarsi nel Theatro di Sua Altezza Serenissima del landgravio di Hassia à Darmstadio. [o.O.]: [o.Dr.], 1719.LA COSTANZA VINCE L'INGANNO. Drama pastorale da representarsi nel theatro di Sua Altezza Serenissima del Landgravio di Hassia a Darmstadio. Die Beständigkeit besieget den Betrug. [o.O.]: [o.Dr.], [1719].- 8°, 111 S.Ü: anonym Komm.: ÜT: Musik: Christoph Graupner. Personenverz., 2 Akte. Text it. u. dt. [Stieger, Titelkatalog 1,280], Sonneck 1,329 spricht von 3 Akten. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 100 Nr. 496; Sonneck 1,329 In: Washington, LCon Schatz 4121; Wolfenbüttel, HAB Textb. 638 Deskript.: Libretto; pastoral; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0325] Costo, Tommaso (ca. 1545 - ca. 1618): II fuggilozio ... nelle quali da otto gentilhuomini, e da due donne si raccontano diuersi, e non meno esemplari, che piaceuoli auuenimenti ...In Napoli, Per Gio. Iacopo Carlino, & Ant. Pace. Napoli: Giovanni Giacomo Carlino u. Antonio Pace, 1596.Müssiggang-Meider|| vo«|| Tommaso Costo|| ... in acht Büchern ||. Frankfurt a.M.: [o.Dr.], 1661.- 12°, 251 S., [1] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Neapolitanischer Schriftsteller u. Polyhistor, bekannt vor allem durch sein Gedicht auf die Schlacht von Lepanto (>La vittoria della LegaLe otto giornate del Fuggilozio ... ove da otto gentilhuomini e due donne si raggiona delle malizie di femine, e trascuragini di mariti: dotti arguti: fatti piacevoli, e ridicoli: malvagità punite: inganni maravigliosi: detti notabili: fatti notabili et essemplari con molte bellissime sentenze di gravissimi autori, che tirano il lor senso a moralitàGeoponikaDescrittione della vita del Croce; con una esortatione fatta ad esso da varij animali ne' lor linguaggi, à dover lasciare da parte la poesia< (Bologna, 1608) [Guerrini (1969); DELI 2,174; DCLI 2,78-81 (M.L. Doglio); DBI 31,214-219 (L. Strappini)]. OT: Das Werk ist unter dem Ps. Salustio Miranda erschienen [BM]; Guerrini (1969), S. 390-393 Nr. 101 zit. eine identische undatierte Ausg., bei der das Ps. Mirando durch den Namen Giulio Cesare Croce ersetzt ist.- Es handelt sich um ein für das Cinquecento typisches satirisches Eulogium: Das unreine Schwein, das unedelste Tier, wird in karnevalesker Manier gelobt. Der Titel erklärt sich allerdings aus der Tradition des Trionfo, des Triumphzugs: Es zieht den Wagen des Karnevals als Zeichen von Fettlebe u. Wohlstand [Abb. in: Cecchi/Sapegno (1967), S. 732-739, hier S. 735]. Außerdem wurde an Bartholomäus (24.8.) in Bologna di »festa della porchetta« gefeiert, die auf einen Brauch des späten 13. Jh. zurückgeht [Guerrini (1969), S. 345ff.; 416].»Comincia con un proemio al quale fan seguito due sonetti, uno d'invocazione alle muse e l'altro ai poeti perchè cessino di cantare l'asino e cantino il porco. Seguono poi i capi annunciati nel frontispizio, i quali sono in prosa, lardellati di terzine e di versi che l'autore finge di citare. Si capisce facilmente dal frontispizio la tessitura del lavoro. L'etimologia intanto della parola >porco< viene secondo il Croce da questo, che avendo madre natura create molte cose magre ed avvedutasene, disse: cercherò di >porci< rimedio: e creò i porci. Le qualità e le virtù del nero animale sono analizzate ed esaltate, non ultima quella di fornir colle setole i pennelli ai pittori. Tutti i nomi che 385
[0333]
Crova, Martino
hanno qualche analogia con quello dell'eroe vi sono citati, da Marco Porcio Catone a Tomaso Porcacchi, letterato notissimo...« [Guerrini (1969), S. 391]. ÜT: Doppelübers., enthält auch Adriano Banchieris >Attabalippa< (s. dort). Genaue Beschreibung Van Gemert (1991), S. 280-288. Ü: M. übers, auch Banchieri, Garzoni, Malespini, Querini u.a. (s. dort). Bibl.: Graesse 1,247; Bircher, DDB A 228 In: Wolfenbüttel, HAB 67.7 Eth.(2) (*); 107.41 Eth.(5) Deskript.: Fazetien; satirisch; eulogisch; aus dem Italienischen [0333] Crova, Martino: Compendio della stona di quanto e successo nella impresa di Malta. Kurtzer außzug derge- ¡¡schichten/so sich zugetragen haben mit || kriegsübung vnnd belegerung der Insul Malta/\\ mit benennung aller schiff/ des Türckischen kriegs-1| volcks/ der Scharmützel/ der Stürm von tag zu || tag/ biss auf der Feind abzug/ Auch wie der Herr || Don Garzia mit der hülf ankommen/ vnnd was || sich mit des Dragut vnd anderer namhaften per= || sonen tödlichem abgang zugetragen/ Alles m|| disem 1565. Jar verloffen/ aus dem Wel= ||sehen in das Teutsch gebracht. \\ (») || Getruckt zu Nürnberg/ bey || Hans Wolf Glaser. || [1565]. Nürnberg: In Verl. Hans Wolf Glaser, 1565.- 4°, [7] Bl.Ü: anonym Komm.: A/OT: Nicht identifiziert.- Die gleichzeitige franz. Übers, lautet: >Brief discours du siege et oppugnation de l'Ile de Malte. Contenant l'Histoire de ce qui s'est fait depuis l'arriuée iusque à la retraite & fuyte de l'armée du grand Ture Soliman en l'an MDLXV< (De l'Imprimerie de Christofle Plantin MDLXV); BM nennt einen ähnlich lautenden Titel: >11 particolare annoiamento del assedio di Malta con li nome et cognome di Cavaglieri che sono morti in questo horendo assedio. Con il numero de nostri soldate, murte [morti] & de Turchi< (Neapel; 1565).- Torghud (Dragud) war einer der bedeutendsten Befehlshaber der türkischen Flotte im 16. Jh. [N. Iorga, Geschichte des Osmanischen Reiches, Gotha 1910, 3,100-102]. Weitere Hinweise s.v. N. Conti; Picot (1968) 11,71-79 zum >Trattato del Successo della potentissima armata del Gran Turcho Ottoman Solimano. Venuta sopra l'Isola di Malta l'Anno MDLXV< (In Roma per Antonio Biado) [1565] von Pierre Gentil. ÜT. »Geschriben auß Malta/ den 24. Septemb. deß 1565. Jars.« DV: Gl. war seit ca. 1562 Briefmaler, später auch Verleger zu Nürnberg u. ist wohl 1576 gest. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1142], Er ist nicht mit dem Formschneider Hans Gl. zu verwechseln. Bibl.: Benario, S. 12 (mit Faksimile); Göllner 11,108 Nr. 1064 u. 1065; VD 16 C 6079 In: München, BSB 4° Turc.83(33 m (*) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Strategie; Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Italienischen
386
Cupeda, Donato
[0335]
[0334] Cupeda, Donato (1633-1704): L'Adalberto overo la forza dell'astuzia femminile. Drama per musica all'Augustissime Maestà Cesaree nel Camouale. - Vienna 1697. Wien: [o.Dr.], 1697.Adalbert/\\ Oder || Die Macht der Weiber=List.\\ Denen ¡1 Römisch =Kayserlichen\\ Mayestätten\\ Zur || Faßnachts = Kurtzweil || Wälsch = gesungener vorgestellt || Jm Jahr 1697. || Mit der Music \\ Zu denen Worten/ Herrn Antoni Draghy/1| der Römischen Kaiserlichen Mayest. || Capell= Meistern. || Zu denen Dänzen/ Herrn Johann Joseph || Hofer/ der Rom. Kayserl. Mayest. || Cammer=Musici. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/\\ Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Rom. || Kays. Maj. Hof=Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1697.- 8°.Ü: anonym Komm.: A: C. ging 30jährig nach Wien, um als Hofdichter Minato zu unterstützten. Sein erstes Libretto stammt von 1663 [EncSpett 111,1804; Ferrari, S. 238; DBInd 213,279; Stieger, Opernlexikon 111,1, S. 209-210]. OT: Wien, ÖNB 407.380-A.M.Adi.- Stieger 111,1, S. 209 Nr. 8 (Wien, 15.11.1695 bzw. Karneval 1697). DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 407.402-A.M.Adl ("micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0335] Cupeda, Donato (1633-1704): Gli affetti più grandi vinti dal più giusto. Drama per musica nel felicissimo giorno natalizio della S.R.M.^ di Giuseppe I., rè de' Romani... l'anno MDCCI. Posto in musica dal Sig.' Giovanni Romani Bononcini... con l'arie per li balletti del Sigr Gio. Gioseffo Hoff er ... Vienna d'Austria, Susanna Cristina, vedova di Matteo Cosmerovio. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1701.Die von der || Gerechtesten Gemüths= Neigung \\ überwundene stärckste\\ BEGIERDEN. || An dem Gbrwürdigsten\\ Geburts = Tag\\ Jh. KönigL Majest. || JOSEPHI\\ Deß Ersten/\\ Römischen Königs. || Auff allergnädigsten Befelch || Jhrer Majest. der Rom. Königin || AMALIJE\\ WILHELM IN JE. || Gesungener vorgestellt. || Mit der Music || Zu denen Worten/ Herrn Johann Bononcini/\\ der Römis. Kays. Majest. Compositoren. || Zu denen Täntzen/ Herrn Johann Joseph Hoffer/\\ der Römis. Kayserl. Majest. Cammer=Musici\\ (Linie) || Wienn in Oesterreich/|| Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kayserl. || Hoff=Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, (1701).- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Sonneck 1,42; Wien, ÖNB 407.363-A.M.Adl.- Stieger 111,1, S. 210 Nr. 20 (Wien, 26.7.1700) [Gli effetti...], Musik von Giovanni Battista Bononcini. ÜT: Mit Vorsatzblatt, das ein Wappen und das Monogramm C.W.G.V.N. zeigt. 387
[0336]
Cupeda, Donato
DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 407.370-A.M ("micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0336] Cupeda, Donato (1633-1704): L'Alceste. Drama per Musica in applauso del natale dell'Arciduchessa Maria ... Per Comando di Leopoldo I Posto in Musica da Antonio Draghi. - Vienna 1699. Wien: [o.Dr.], 1699.Die Alceste. Zu Befrolockung deß Geburts-Tags der Ertz-Hertzogin Maria Auff Befelch Leopold deß Ersten Wälsch-gesungener vorgestellt. Mit Music zu deren Worten Antoni Draghi. - Wienn 1700. Wien: [o.Dr.], 1700.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.371-A.M.Adl.- Stieger 111,1, S. 209 Nr. 13 (Wien, 8.12.1699).- Alkestis opfert sich für ihren Gatten Admet, der bei der Hochzeit vergessen hat, der Artemis zu opfern. Herakles, der gleich nach ihrem Tod in das Haus des Gatten kommt, nimmt dem Tod die Beute im Zweikampf wieder ab [Frenzel, Stoffe (Alkestis), S. 34-37], In: Wien, ÖNB 407.371-A.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0337] Cupeda, Donato (1633-1704): L'amare per virtù. Drama per Musica nel felicissimo di natalizo dell'Imperatore Leopoldo I Per Comando dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa Posto in Musica da Antonio Draghi. - Vienna 1697. Wien: [o.Dr.], 1697.Lieben auß Tugend. || An den Glorwürdigsten || Geburts = Tag\\ Der|| Rom. Kayserl. Mayestät|| LEOPOLD\\ DeßErsten/\\ AuffAllergnädigstenBefelch\\ JhrerRom. Kayserl. Mayestät\\ ELEONORA \\ MAGDALENA || THERESIA || Wälsch-gesungener vorgestellt || Im Jahr 1697. || Mit der Music || Zu denen Worten/ Herrn Antoni Draghy/ der || Rom. Kayserl. Mayest. Capellmeisters. || Zu denen Däntzen/ Herrn Johann Joseph Hoffer/\\ der Rom. Kays. Mayest. Cammer=Musici. || (Linie) || Wienn in Oesterreich/1| Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kayserl. Hoff=Buchdr.\\. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1697.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.402-A.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 209 Nr. 10 (Wien, 9.6.1697); Sonneck 1,80 [Ausg. 1699], DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 407.402-A.M.Adl ('micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen
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Cupeda, Donato
[0339]
[0338] Cupeda, Donato (1633-1704): Amore dà senno overo le sciocchezze d'Hippoclide. Drama musicale alla Mta dell'Imperatore Leopoldo I nel Carnovale. Vienna 1695. Wien: Matteo Cosmerovio, 1695.Die Lieb macht gescheit. || Oder\\ Die Thorheiten\\ Deß|| Hippoclide. || Denen|| Römisch =Kayserlichen|| Majestätten|| Zu einer\\ Faßnachts=Kurtzweil\\ Wällsch gesungener vorgestellt || Jm Jahr 1695. || Jn die Music gesetzt/1| Von || Herrn Antonio Draghy/ der Rom: Kays: || Majest. Cappell = Meistern. || Mit der Music || Zu denen Däntzen/ Herrn Johann Joseph || Hofer/ der Rom: Kayserl: Majestät || Cammer=Musici. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Susanna Christina Cosmerovin/ Rom: || Kays: Maj: Hoff = Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1695.- 8°, 71 S.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.380-A.M.Adi.- Stieger 111,1, S. 209 Nr. 5 (Wien, Karneval 1695); Cairo/Quilici (1981), Nr. 267. Über Antonio Draghi (ca. 1635-1700) vgl. MGG 3,734-739 u. Minato. DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], Bibl.: NUC [fehlerhaft] In: Wien, ÖNB 407.380-A.M.Adl. (»micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0339] Cupeda, Donato (1633-1704): L'Arsace, fondatore dell'imperio de' Parti. Dramma per musica nel di natalizio dell'Imperatore Leopoldo I Per Commando dall'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. - Vienna 1698. Wien: [o.Dr.], 1698.ARSACE/\\ Stiffter deß Partischen Reichs. || An den Glorwürdigsten\\ Geburts = Tag/\\ Der Rom. Kayserl. Mayestät\\ LEOPOLD\\ Deß Ersten/1| A uff Allergnädigsten Befelch\\ Der\\ Rom. Kayserl. Mayestät\\ ELEONORA|| MAGDALENA || THERESJA || Wälsch = gesungener vorgestellt \\ Jm Jahr 1698. || Mit der Music || Zu denen Worten/ Herrn Antoni Draghy/ der || Rom. Kayserl. Mayest. Capellmeistem. || Zu denen Däntzen/ Herrn Johann Joseph Hoffer/\\ der Rom. Kays. Mayest. Cammer=Musici. || (Linie) || Wienn in Oesterreich/|| Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kayserl. Hoff = Buchdr. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1698.- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.371-A.M.Adl.- Stieger 111,1, S. 209 Nr. 6 (Wien, 9.6.1695) [L'Arsace fondatore del regno de' Parti].- Über den Stifter des Partherreichs vgl. Sallust hist. fr. 4,61(19). DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 407.371-A.M (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen
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[0340]
Cupeda, Donato
[0340] Cupeda, Donato (1633-1704): I vari) effetti d'amore. Scherzo musicale rappresentato in Vienna l'anno 1685 ... replicato in Neustatt. Posto in Musica da Gio. Bononcini.- Vienna 1700. Wien: [o.Dr.], 1700.Die vnterschiedliche Wirckungen der Liebe (Musicalischer Schertz) Vorgestellt in WiennAnno 1685.- Wienn 1700. Wien: [o.Dr.], 1700.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.744-B.M.Adl.- Stieger 111,1, S. 210 Nr. 18 (Wiener Neustdadt, 1700). Musik von Giovanni Battista Bononcini [MGG 2,120-126]. In: Wien, ÖNB 406.744-B.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0341] Cupeda, Donato (1633-1704): La finta cecità d'Antioco il grande. Drama per Musica nel felicissimo dì natalizio dell'Imperatore Leopoldo IPer Comando dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa l'anno MDCXCV. Posto in Musica dal Sr. Antonio Draghi maestro di Cap. di S.M.C, con l'arie per li balletti del Sr. Gio. Gioseffo Hoffer, violinista di S.M.C.- Vienna d'Austria, Susanna Cristina, vedova di Matteo Cosmerovio. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1695.Die erdichtete Blindheit Antiochi deß Grossen. An dem Geburts- Tag Leopold deß Ersten ... Wällisch gesungener vorgestellt. Wienn 1695. Wien: 1695.Ü: anonym Komm.: OT: Sonneck 1,509; Wien, ÖNB 407.380-A.M.Adl.- Stieger 111,1, S. 209 Nr. 7 (Wien, 9.6.1695); Cairo/Öuilici (1981), Nr. 1792: »Tre atti, balli, licenza. Dedica dell'A. all'imp. Eleonora, 9 giugno 1695. 1695, compleanno dell'imp. Leopoldo I. Musica di Antonio Draghi, musica dei balli di Johann Joseph Hoffer, scenogr. Ludovico Burnacini, coreogr. Domenico Ventura. Committente l'imp. Eleonora«.- Über den Stoff Frenzel, Stoffe, S. 90-92 (mit Hinweis auf 15 andere Opern). ÜT: »Antiochus der Große, an dem Geburtstage der Römischen Kaiserinn, als ein Trauerspiel aufgeführt. Wien, 1695, 8; in ungebundener Rede mit untermischten Arien« [Jöcher-Adelung 2,585]. Bibl.: Jöcher-Adelung 2,586 In: Wien, ÖNB 407.380.-A.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0342] Cupeda, Donato (1633-1704): La forza dell'amor filiale. Dramma per musica nel giorno del nome dell'Imperatore Leopoldo I Per Commando dell'Imperatrice Eleonore, Maddalena, Teresa. Posto in Musica da Antonio Draghi. - Vienna, 1698. Wien: [o.Dr.], 1698.390
Cupeda, Donato
[0344]
Die Macht der Kindlichen Lieb. An dem Nahmens-Tag Leopold deß Ersten ... Wälsch-gesungener vorgestellt. - Wienn 1698. Wien: [o.Dr.], 1698.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.371-A.M.Adl.- Stieger 111,1, S. 209 Nr. 2 (Wien, 19.3.1689); 1698 erneut aufgenommen. In: Wien, ÖNB 407.371-A.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0343] Cupeda, Donato (1633-1704): Il Gordiano pio. Drama per musica nel giorno natalizio di Giuseppe Iper Comando di Amalia Wilhelmina ... rappresentato nella città di Neustadt. Posto in Musica da Marc'Antonio Ziani.- Vienna 1700. Wien: 1700.Gordianus der Fromme. An dem Geburts-Tag Joseph deß Ersten ... Wälsch gesungener vorgestellt In der Wiennerischen Neustadt.- Wienn 1700. Wiener Neustadt: [o.Dr.], 1700.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 111,1, S. 210 Nr. 19 (Wien, 26.7.1700). Musik von Marc'Antonio Ziani [MGG 14,1257-1262].- Über den Märtyrer Gordian vgl. LCI 6,418. In: Wien, ÖNB 407.371-A.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0344] Cupeda, Donato (1633-1704): La magnanimità di Marco Fabrigio. Nel giorno del nome di Leopoldo I Per Comando dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. Posto in Musica da Antonio Draghi. Vienna 1695. Wien: Susanna Cristina vedova di Matteo Cosmerovio, 1695.Die Großmüthigkeit Deß Marcus Fabrìcius. An dem Nahmens-Tag Leopold deß Ersten ... Wälsch gesungener vorgestellt. Wienn 1695. Wien: Erben Johann Christoph Cosmerovius, 1695.Ü: anonym Komm.: OT: Cairo/Quilici (1981), Nr. 2536: »Dedica dell'A. a Leopoldo d'Austria, 15 novembre 1695. Vienna, 1695, onomastico dell'imp. Leopoldo I. Musica di Antonio Draghi, musica dei balletti di Johann Joseph Hoffer, scenogr. Ludovico Burnacini, coreogr. Francesco Torti. Committente l'imp. Eleonora«. ÜT: Die Oper wurde auf Befehl der Kaiserin Eleonore Magdalena Theresia, geb. Pfalzgräfin bei Rhein zu Neuburg (1655-1720), aufgeführt [Woods/Fürstenwald (1985), S. 77], DV: C. hatte die väterliche Offizin mit 18 Jahren übernommen u. wirkte 1674-1785; seine Erben führten das Geschäft bis 1715 fort [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], 391
[0345]
Cupeda, Donato
Bibl.: Jantz 1,95 Nr. 794a In: Wien, ÖNB 407.380-A.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0345] Cupeda, Donato (1633-1704): Il mistico Giobbe. Rappresentazione Sacra al S.mo Sepolcro Nella Cesarea Cappella dell'Imperatore Leopoldo I. Nella Sera del Venerdì Santo. Musica di Marc'Antonio ZianL- Vienna 1704. Wien: [o.Dr.], 1704.Der || Geheimbnuß=reicheJob.\\ Bey dem || Heiligen Grab || /n|| Der Rom. Kayserl. vnd Königl. || Mayestätt\\ LEOPOLD|| Deß Ersten\\ Hoff=Capellen\\ Am H. Charfreytags =Abend || Wälsch= gesungener vorgestellt || Jm Jahr 1704. || Mit der Music|| Deß Herrn Marc' Antonij Ziani/ der Rom. Kayserl. || Majest. Vice-Capellmeistern. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/1| Bey den Cosmerovischen Erben/ der Rom. Kayserl. \\ Majest. Hof=Buchdruckerey. ||. Wien: Erben Cosmerovius, 1704.- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.747-B.M.Adl.- Stieger 111,1, S. 210 Nr. 27 (Wien, 21.3.1704), Musik von Marc'Antonio Ziani.- Bearbeitung des Buchs Hiob (Frenzel, Stoffe, S. 323-326). DV: 1702-1715 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 406.747-B.M.Adl. (*micro) Deskript.: Libretto; sacre rappresentazioni; aus dem Italienischen [0346] Cupeda, Donato (1633-1704): L'offendere per amare: overo La Telesilla. Drama per musica nel felicessimo giorno natalizio della S.RM* di Amalia Wilhelmina Regina de' Romani. Per Comando della S.R.M.* di Giuseppe I Rè de Romani. Posto in Musica dal Sig.' Gio: Giuseppe Fux ... con l'arie per li balletti del Sig.' Gio: Gioseffo Hoff er. Vienna, Susanna Cristina, Vedoua di Matteo Cosmerouio. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1702.Die Verfolgung auß Lieb || Oder aber die || TELESJLLA || An dem Glorwürdigsten || Geburts = Tag || Jhro Königlichen Majestätt || AMALLE || WILHELMIN/E. || Auf Allergnädigsten Befehl \\ JOSEPHI|| Deß Ersten/\\ Römischen Königs. || Wällisch gesungener vorgestellt. || Mit der Music. || Zu denen Worten/ Herrn Johann Joseph Fux/1 der Römischen Kayserl. Majest. Compositorn. || Zu denen Täntzen/Herrn Johann Joseph Hoffer/\\ der Rom. Kays. Majest. Cammer=Musici. || Jn das Teutsche übersetzet/ durch Herrn Joseph || Triller beeder Rechten Doctom/ vnd der Röm.\\ Kayserl. Majest. Hoff=Poeten. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn in Oesterreich/ bey Susanna Christina || Cosmerovin/ der Rom. Kayserl. Majest. Hoff=Buchdruckern. \\. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1702.- 8°.Ü: Triller, Joseph Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.363-A.M.Adl; NUC (79 S.).- Stieger 111,1, S. 210 392
Cupeda, Donalo
[0348]
(Wien, 21.4.1702), Titel auch >La TelesillaPauli Jovii Geschichte ab anno 1495 ad 1547 ins Deutsche< übertrug (s. dort) [Jöcher 2,1337], DV: Da O. die lat. Ausg. verlegte, kommt er auch für die Übers, als Verleger in Frage.- Er wurde 1507 als Sohn des Malers Hans Herbster geb., lernte in Straßburg, war in Luzern u. Basel tätig, zuletzt als Korrektor Frobens, stud. Medizin u. wurde Famulus von Paracelsus. Um 1536 ging er mit Platter, Lasius u. Winter eine Druckergemeinschaft ein, die sich bald wieder auflöste. Seit 1540 brachte er einige Werke zusammen mit Brylinger heraus. Er ließ auch bei Messerschmidt in Straßburg, bei den Apiarius in Bern, bei Ludwig Lucius, M.M. Stella, Paul Queck u.a. in Basel drucken. O. war fünfmal verheiratet, verkaufte seine Offizin 1567 u. starb 1568 [Benzing, Basel Nr. 27, S. 38-39], Bibl.: Draut (1611), S. 497; BSB-AK 1501-1840 8,287 In: München, BSB Chrlg.90, Beibd.l [nicht mehr vorhanden] Deskript.: Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Lateinischen [0353] Curione, Celio Secondo (1503-1569): Pasquillus exstaticus et Marphorius. Eleutheropoli [recte: Basel]: [Johannes Oporinus (?)], 1544.Gesprech: So Pasquinus mit dem Marphorio zu Rom ... gehabt, vber der Handlung vom Herrn Conrad Rothen, auss dem Italienischen ... Transferirt. Dürnaw bey Andres Franck, 1580. Dürnau: Andreas Franck, 1580.Ü: anonym Komm.: OT: Andere Ausg.: >Pasquilli extatici seu nuper e coelo reversi de rebus partim superis, partim inter homines in christiana religione, passim hodie controversis, cum Marphorio colloquium, multa pietate, elegantia, ac festivitate refertumPasquinus< im Haus von Roth übers, worden wäre. FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1580. Bibl.: Weller, Druckorte, S. 7 In: Kein Nachweis Deskript.: Satire; Kirchengeschichte; aus dem Lateinischen [0354] Curione, Celio Secondo (1503-1569): Pasquillus exstoticus et Marphorius. Eleutheropoli [ = Basel (?)]: [Johannes Oporinus (?)], 1544.Meister Paßquins, deß alten Römers Entzückung, Vermittels dero er, so wol die abgescheidete Rom. Braut, sampt jhren Buhlen und Gespielen, als die rechte Himmels Königin ... gesehen hat. Auß einem Uhralten Italiänischen Exemplar in das Teutsche ubergesetzt. Gedruckt im Jahr 1644. [o.O.]: [o.Dr.], 1644.- 4°, 100 S., H.Ü: anonym Komm.: ÜT: Auf S. 3 u. 7 oben RL; S. 98 Vignette; S. 2 zwei Holzschnitte (Pasquino u. Marforius); S. 99 H. (Denkmal). FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1667; Rom, 1704 [PASQUINI|| Poetischer|| Gedancken/|| Uber || Allerhand merckwürdige|| Begebenheiten/1| Die sich || Jn diesem itzlauffenden 1704. || Jahre zugetragen/1| Erste Eröffnung. || (•) || CUM LICENTIA POETICA|| Außgegeben in Rom 1704.] [eigenständige Übers, oder Nachahmung (?)]. Bibl.: Holzmann-Bohatta 2,31 Nr. 1014; Hohenemser (1977), S. 226; Bircher, DDB B 1018 In: Frankfurt a.M., StUB CIV,2 [Kriegsverlust]; Wolfenbüttel, HAB QuN 789(4) [Ausg. 1667]; Lo 5884(1-6) [Ausg. 1704] Deskript.: Satire; Kirchengeschichte; aus dem Lateinischen 398
Curione, Celio Secondo
[0355]
[0355] Curione, Celio Secondo (1503-1569): Pasquino in estasi nuovo, e molto più pieno che il primo; insieme col viaggio del inferno, aggiunte le propositioni del medesimo da disputare nel concilio di Trento. In Roma, nella botega di Pasquino, a l'istanza da Papa Paulo Farnese. [Roma]: [o.Dr.], [ca. 1543].Der ver= \\zucket Pasqui/\\nus/ Auß Welscher\\ sprach inn das\\ Teütsch ge= || bracht. || M.D.XLIII. || (Gedrucktzu Rom/auff\\ anhalten Maister\\ Pasquini. ||). [Augsburg]: [Philipp Ulhart d.Ä. (?)], 1543.- 8°, [79] Bl., TE.Ü: anonym Komm.: OT: Flögel (1785) 2,171 (dort alle weiteren Angaben). Einzige nachweisbare it. Ausg. Es ist aber nicht sicher, ob sie wirklich die Vorlage ist.— Das Werk scheint von Dantes >Divina Commedia< beeinflußt u. weist auf Utopien wie Cyrano de Bergeracs >Voyage de la lune< voraus: »Curio erzählt in der Dedication an die Burgemeister zu Bern Jacob Watwil und Joh. Franz Negelin, seine Beförderer in der Schweitz, als er einst zu Venedig gewesen und einen vornehmen Mann daselbst besucht hätte, so wären zwei Fremde aus Rom Joannes Jullieus und Alexander Cellerinus bei demselben abgetreten, welche unter andere Neuigkeiten auch ein Gespräch des Pasquino und Marforio erzählt hätten, in dem eine Entzückung oder ein wunderbares Gesicht des Pasquini wäre enthalten gewesen, welches er hiermit der Welt bekannt machen wollte. Es kommen in diesem entzückten Pasquin sehr heftige Anfälle gegen die Römische Geistlichkeit vor; und es wäre zu wünschen, daß sich Curio in demselben auch der Zoten enthalten hätte. Pasquillus erzählt dem Marforio seine Zweifel über die Verschiedenheit der alten und neuen Heiligen, und wie er gern hätte im Himmel sehen mögen, ob sie etwan dort eine andre Natur bekämen; der natürliche Weg durch den Tod habe ihm nicht gefallen, daher hätte er den künstlichen Weg der Entzückung gewählt, welches er von den Mönchen erlernt hätte und sehr lächerlich beschreibt. Jn dieser Entzückung kam er erstlich durch Hülfe seines Genius in den Himmel des Pabsts, vor dem die Mönche Schildwache stunden, wo er viel merkwürdiges sah. Endlich reiste er in den wirklichen Himmel, den er ganz anders fand; und zuletzt langte er wieder auf der Erde an. Sein Führer erboth sich, ihn auch in die Hölle zu führen, welches er aber so lange aufschiebet, bis Paulus III. dahin würde vorangegangen seyn.- Als er über die Region des Monds in den Kreiß des Mercurs kam, fand er viele Seelen, welche gepeinigt wurden. Unter andern sähe er einen zwischen zwei Säulen an einem Seile hängen, welches mitten um seinen Leib gebunden war. Er hatte auf dem Kopfe zwei Hirschhörner, und an den Füßen einen ledernen Sack hängen, und wurde immer hin und her geschwenkt; denn zwischen seinen Hörnern war ein Seegel aufgespannt. Wenn der Wind gut war, so wurde das Seegel aufgeblasen, und er im Kreise herumgedreht, so daß es schien, als wolle er mit den Füßen den Himmel eintreten: ließ aber der Wind nach, so kam er vermöge der Schwere des ledernen Sackes wieder auf die Füße, und wurde also bald in die Höhe bald unterwärts hin und her bewegt.
399
[0356]
Da Mosto, Alvise
Der Schutzgeist, der Pasquin begleitete, sagte ihm, dieses wäre Erasmus von Rotterdam, der es mit keiner Parthei hätte verderben, und der mit einem Fuße die Erde und mit dem andern den Himmel hätte berühren wollen« [Flögel (1785) 2,164-165]. ÜT: »Typographus/ Lectori salutem. GVetiger leser/ es wäre diser Pasquinus wol wert/ das er allenthalb mit Scholien vnd außlegungen durchspickt/ vnd erkläret wurd/ von wegen der vilfältigen schrifften/ Historien/ vn verborgnen andeütungen/ deren er allenthalb so vol steckt/ das man nicht vergebens in jme findet. Weil aber die vrtail der menschen/ auch die zeyt diser weit gar gefahrlich/ hab ich solche vnderlassen/ vnd aim yetlichen sein aigen erkennen haimsetzen wollen. Darmit ermanen/ weil hie vil ernst/ doch schimpflich vnd verdeckt fürgetragen/ das auff sollichs dest mehr acht gehabt. Alßdann wirt on zweifei/ ain yetlicher ain Pasquinum finden/ der jm angenem«. Bibl.: Flögel (1785) 2,171; VD 16 C 432 In: Coburg, LB Sehe 261:4 (?); München, BSB Exeg.10/3 (*) Deskript.: Satire; Papsttum; aus dem Italienischen [0356] Da Mosto (Ca' Da Mosto), Alvise (ca. 1429-1483): Itinerarium Portugallensium e Lusitania in Indiam & inde in occidentem & demum ad aquilonem. Milano: Giovanni Angelo Schinzenzeler, 1508.Die Schiffart Aloysij Cadamusti zu den frembden vnd vnerfarnen Landen. [In:] Die New|| Welt, der Landschaf = || ten vnnd Jnsulen, so || bis hie her allen Altweltbeschrybern vnbekant/|| Jungst aber von den Portugalesern vnnd Hispaniern jm Nider= || genglichen Meer herfunden. Sambt den sitten vnnd gebreuchen der Jnwonenden|| völeker. Auch was Gütter oder Waren man bey jnen funden/ vnd jnn|| vnsere Landt bracht hab. Do bey findt man auch hie den vrsprung vnd || altherkummen der Fürnembsten Gwaltigsten Völeker der Alt= ||bekanten Welt/ als do seind die Tartern/ Moscouiten/1| Reussen/ Preussen/ Hungern/ Sschlafen. etc. || nach anzeygung vnd jnnhalt diß vmb = || gewenten blats. || (•) || Gedruckt zu Straßburg durch Georgen Vlricher || von Andla/ am viertzehenden tag des Mertzens.|| (Linie) || An. M.D.XXXIIII. || [Bl. 1-27], Straßburg: Georg Ulricher, 1534.- 4°, [6] Bl., 252 Bl., H.Ü: Herr, Michael (gest. ca. 1550) Komm.: A: D. (auch: Alvise Ca' Da Mosto, Aloysius de Cadamosto), venezianischer Seefahrer in portug. Diensten, Afrikaumrunder; ca. 1429 in Venedig geb., ab 1454 von Heinrich d. Seefahrer angeworben, für den er als Erkundungsreisender u. Diplomat tätig ist [NBG 8,55; EI 12,278; Caddeo (1928); DBI 32,369-373 (U. Tucci)]. OT: Lat. Übers, der >Paesi novamente ritrovati< (s. dort).- Aus dem It. ins Lat. übers, v. Arcangelo Madrignano. ÜT: Es handelt sich laut BM 193, 662 um eine Übers, von Simon Grynäus (1493-1541) [ADB 10, 72-73; NDB 7, 241-242], >Novus orbis regionum et insularum veteribus incognitarum una cum tabula cosmographica et aliquot 400
Da Mosto, Alvise
[0356]
aliis consimilis argumenti libellis< (Basel: Herwagen, 1532). Das Inhaltsverzeichnis dieses wichtigen Sammelbandes lautet: »Anzeygung vnd Jnhalt disses Büchs der Newen Welt. Eyn vorrede zu dem Wolgebornen Herrn/ Herrn Reynharten Graffen zu Hanaw/ vnd Herrn zu Liechtenberg. etc. Die Schiffart Aloysij Cadamusti zu den frembden Landen. Blat. 1.- Die farten Christophori Columbi/ die er aus beuelh des Königs von Hispania gethon hat/ zu vilen vor vnbekanten Jnseln. am Blat. 28.- Die Schiffart Petri Alonsy. 37.Die Schiffart Pinzoni. 38.- Bekürtzung der Schiffarten Albericj Vesputij. 38.Eyn Büchlin der Schiffarten Petri Aliaris/ sambt etlicher Kaufleut Missiuen. 41.- Die Schiffarten Josephi des Indianers. 45.- Vier Schiffarten Americj Vesputij. 49.- Eyn Sendbrieff König Emanuels aus Portugal/ Babst Leoni dem zehenden zügeschriben/ von den sigen jnn Jndia/ vnd Malacha herlangt. 57.- Die reysen Ludwig Vartomans des Römischen Radtsherm/ so er zu den Morgenlendischen völckern gethon hat. 58.- Eygentliche beschreybung des Heyligen lands durch den Münch Burcardum beschriben. 93.- Drey Bücher von den Morgenlendern Marx Paul von Venedig. 103.- Eyn Büch Haythons von den Tartern. 134.- Zwey Büchlin Mathis von Michaw/ von beden Sarmatijs jnn Asia vnd Europa gelegen. 153.- Paulus Jouius von der Moscouiten bottschafft. 169.- Dreissig Bücher/ jnn drey zehenden getheylt Petri Martyris von Angleria/ darin aller handel von den New herfundenen Jnseln/ begriffen ist. 174.- Aber eyn Büchlin desselben Petri Martyris von den Jungst herfundenen Jnseln. 229.- Zwey Büchlin Erasmi Stelle/ von dem alten herkomen der Breussen. 248.« - Es ist festzuhalten, daß Da Mosto nur von Afrika (Cabo Verde, Senegal, Gambia) berichtet, da er aber auch Madeira u. die Kanaren besuchte, wird sein Bericht oft mit der Neuentdeckung Amerikas zusammengefaßt [Gilly (1985), S. 246-254], »Vorred Dem Wolgebornen Herrn/ Herrn Reynharten Graffen zu Hanaw/ Herrn zü Liechtenberg/ des Hohen Stiffts zü Straßburg Thümcuster seinem Gnedigen Herrn, etc. ... Ewer Gnaden williger diener. Michael H e r r / Der Freyen kunst vnd Artzney liebhaber« (Bl. *2a-*6b): »Ob mir vilicht wolgeborner Gnediger H e r r / yemants verargen wolt/ oder zu einem freuel rechn e n / das ich E.G. mit grössern vnd wich tigern geschäfften beladen/ mit disem Büch bemüh/ das von der Newen Welt oder jungst herfundenen Jnseln gemacht ist/ welches ich durch bit vnnd vermögen willen etlicher meiner güten fründ disse langen winternächt aus dem Latin jn Teutsche sprach verdolmetscht h a b / den selben will ich ein mal für alle geantwurt haben/ es geschehe aus keinem freuel/ ja aus wolbedachtem Vorsatz vnd willen.« Lob des Adressaten, dessen Name »Rein + hart« ein Programm sei, denn die beschriebenen Völkerschaften dienten dem Teufel u. müßten erst noch bekehrt werden; das gemeine Volk könne »reine Tugend« aus seinem Buch lernen. Dieses sei aber auch nützlich für Kaufleute, Reisende, Krieger, Regenten, Historiker u.a. mehr. »Vff das ich aber auch etwas von meiner arbeit sag/ die ich an d[a]z Büch gelegt h a b / so wolt ich das es yederman zuuor Ewer Gnad so nutzlich wurd sein/ als mühelich michs an ist kommen/ das wirdt keiner glauben/ er hab dann auch jn disem sand gefochten. Dann es ist yhemeyn gröster fleyß gewe401
[0357]
Da Mosto, Alvise
sen/ das es auff das verstentlichst dem Leser furgetragen wurd/ dar zu hab ich mein besten fleyß gethon/ als mir müglich ist gewesen. Das ichs aber mit vil zierlichen worten oder reden der Rethoricken geziert hab/ das kan ich selbs nicht sagen/ dann wer meyn etwas gewont ist von alter her/ der weyßt wol das ich lenger jn der schul Pythagore/ dann Demosthenis oder Ciceronis gewont hab/ darumb mir allweg auch jnn gemeynen gesprech wort gebresten. Wie wol ich hoff es soll nichts bey dem güthertzigen Leser funden werden/ das aus mangel der wort dem Buch vnd seynem verstand abzuchlich sein sol. Jch hab offtermals etlich sententz mit fleyß bekürtzt/ doch vnabbrüchlich dem verstand/ dann es wollen die newen ding nicht mit vil vnnutz geschwetz verdunckelt sein/ so war das buch auch täglich vnder der hand zu gros/ das es nit von nötten war/ das man vil vnnutzer wort darzu thet/ domit der Leser die kostlich zeyt vbel anlegt. Es seind auch diser büchlin etlich vor jnn Teutsch gedruckt/ als der Ludwig Varthoman vnd villeycht auch andere/ wo mir die selben vor vnd ehe ich sye verteutschet zü handen kommen werend/ wolt ich gern der arbeyt entladen sein gewesen/ vnd einem anderen seiner eheren gegundt haben/ die ich jm auch darmit vnabgestrickt haben will. Jch hoff auch mir sol niemants verargen mögen/ das ich nit so aposteutzlerisch auff den worten gelegen bin/ das auch eim guten dolmetschen nicht gezimmen will/ dan ich hab mich durch das gantz Büch aus/ eyner freyen reden gebraucht/ mehr dem verstand/ dann den worten nach. So habend sich auch viel Wörter hin vnd her zu tragen/ die kein eygen Teutsch haben/ die hab ich müssen außsprechen wie ich gemocht hab/ als zü eim exempel das wort Gosippium/ oder wie es etlich nennen/ Gosampium/ das hab ich für vnd für baumwollen verteutscht/ wie wol ich weis/ das es etwas kostlichers dan baumwollen ist ... [Es folgen andere Beispiele] ... Bey welchen Ewer Gnad dises vnd anderer fählen des Büchs leichtlich als ein herfarner diser ding entschuldigen mag ...« - Wie stark die Abhängigkeit von Jobst Rukhammer ist, bedürfte einer eigenen Untersuchung. Ü: Arzt u. Übers, aus Straßurg; übers, auch Anghiera, Colombo, Giovio, Marco Polo, Vartema, Vespucci (s. dort) [DBInd 523, 446-450; NDB 8, 679]. DV: 1529-1536 [Benzing, Straßburg Nr. 22, S. 443]. Bibl.: Graesse 2,4; Streit 1, S. 13 Nr. 33; VD 16 G 3830; BM; Caddeo (1928), S. 127 In: London, BL 601.1.5 (*); Wolfenbüttel, HAB QuH 20.4 (2) (*micro) Deskript.: Anthologie; Länderbeschreibungen; Kosmographie; Entdeckerliteratur; aus dem Lateinischen [0357] Da Mosto (Ca' Da Mosto), Alvise (ca. 1429-1483): Paesi novamente retrovati, et Novo Mondo da Alberico Vesputio Florentino intitulato.... Vicenza: Henrico Vicentino & Zammaria suo fiol. (Enrico di Ca' Zeno), 1507.Newe || vnbekanthe || landte || Vnd || ein || newe || weldte || ;rc|| kurtz || verganger || zey402
Da Mosto, Alvise
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the || erfunden || (Also hat ein endte dieses Büchlein, welches auß wellischer sprach in die dewtschen || gebrachte und gemachte ist worden, durch || den wirdigen vnd hochgelarthen herren Job= || sten Ruchamer der freyen künste/ vnd artz= ||enneien Doctoren ... ||) (Vnd durch mich Geor= ||gen Stüchßen zu Nüreinbergk/ Gedrückte || vnd volendte nach Christi vnsers lieben herren || geburdte. M.ccccc.viij. Jare/ am Mit= \\woch sancti Mathei/des heiligen apostols abenthe/\\ der do was der zweyntzigiste tage || des Monadts Septembris. ||). (Nürnberg): (Georg Stuchs), (1508).- 2°, [68] Bl. [Zweispaltendruck], TH.Ü: Rukhammer, Jobst (vor 1488-1549) Komm.: OT: Caddeo (1928), S. 125-126.- Enthält Reiseberichte von Ca' Da Mosto, Kolumbus, Vespucci u.a., übers, u. hrsg. von Montalboddo Fracan.Mod. Ausg.: >Le navigazioni atlantiche del veneziano Alvise Da Mosto, a cura di T. Gasparrini Leporace< (Roma 1966).- Da Mostos Teil (3 Bücher, 83 Kap.) beginnt: »Incomenza el libro da la prima Navigatione per loceano ale terre de nigri de la Bassa Ethiopia per comandamento deH'Illust. Signor Infante Don Hurich, fratello de Don Dourth, Re de Portogallo Mondo Novo« [Amat di S. Filippo (1875), S. 65-67], Heinrich der Seefahrer (1394-1460) war der Sohn des portug. Königs Johann I., der die erste See-Expedition organisierte, deren Ziel die Inbesitznahme der Kanarischen Inseln bzw. die Erforschung der afrikanischen Küste war. Ab 1438 ließ er sich in dem südportug. Sagres nieder u. scharte Seefahrer u. Kartographen um sich. Es werden die Reisen zu den Flüssen Senega, Sanaga (Senegal), Gambra oder Gambia u. Riogrande geschildert, nach der afrikanischen Küste »vnd den Eylanden des grünen Vorgebürges«. Mit dem 4. Buch, Kap. 84 beginnen die Seefahrten des Kolumbus, den der Übers., den Namen wörtlich nehmend, »Christoffel Dawber von Jenua« nennt. Es folgen Kap. 109-111 die Reisen Petri Alonsi, der hier »Alonsus Schwartz, ein gesel Christoffel Dawbers«, heißt; Kap. 112-113 die Reisen Vincenzo Pinzonis, Buch V, Kap. 114-124 ein Auszug aus Amerigo (hier: Alberto) Vespucci (s. dort). Buch VI fängt mit Peter Aliaers Reisen an (Kap. 125-128), in Kap. 129-142 folgt die Fahrt Josephs von India. Kap. 143 ist ein Brief Kg. Emanuels v. Portugal an Papst Julius II. (12.3.1502).- Die übrigen Schriften haben vorwiegend mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus zu tun, der von den drei Brüdern Martin Alonso, Francisco u. Vicente Yanez Pinzón begleitet wurde, bzw. durch Amerigo Vespucci (1454-1512) u.a. ÜT: Erster selbständiger dt. Bericht über die Bestrebungen Heinrichs des Seefahrers. Da Mostos Teil ist überschrieben: »... Buchlein von der ersten schyffahrte/ vber das Mere Occeanum/ in die Landschaffte der Moren/ in dem nidern Mornlandt/ auß gebiete und beuelhe/ des Durchleuchten Furstenn vnd Herren/ Herren Hürich/ der ein bruder was/ herren Dourth/ des kunigs zu Porthogal«.- »Die Vorrede dyses Büchleines ... NAch dem mir etwan in kurtz vergangen tagen einer meiner guten fründe/ dyses buch]ein (in wellischer spräche gemachte) vberantworte/ an mich begerende suiches in deutsche spräche zu bryngen/ der maynunge vnd wyllens dasselbyge darnach myt schryfften auff zu drücken/ als dañ beschehen/ wurde ich 403
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Da Mosto, Alvise
ytzgemeltes büchlein zum tayle verlessen/ vnd in den vinden so wunderbarliche vnd byßhere vnerhörte dinge/ welche auch an etlichen orten den geschrifften der alten Natürlichen Mayster vnd hochgelerten wyderwertige sein/ in deme/ das ist/ so sie geschryben haben vnther etlichen kraissen des hymels (auff den erdtriche) kain wonunge der menschen zu sein. Welches dyse rayße ader schyeffarthe so gethan ist worden auß geschicke ader beuelhe der allerdurchleuchtigsten klingen zu Porthugal vnd Hispania/ klerlichen anders anzaigte/ nach inhalte dyses büchleins/ dan sie an den selbigen orthen gefunden haben/ wunderbarliche schöne vnd lustige jnseln/ mit nackenden schwartzen lewten seltzamer vnd vnerhörten sitten vnd weyse/ auch seltzamen wunderlichen thyeren/ geflügeln köstlichen bawmen/ spetzereyen/ mancherley edeln gestayne/ berlen vnd golde/ welche bey vns hoch geacht/ vnd daselbste bey jnen gemayn sein. Als ich aber sulches in dysem büchlein befunde gedachte ich dysem obgemelthen meynem guten frunde zu gefallen zu werden/ vnd dyses büchlein in dewtsche spräche zu bringen/ vnd also etwan zu meinen müessigen zeyten/ so ich mochte gehaben/ dewtschte ich dyses büchlein myt der zeyte/ byß zu dem ende. Auff das meniglich erkennen vnd erkündigen mochte/ die grossen wunderbarlichen wunder gottes des almechtigen/ der die weite mit so mancherley geschlechten der menschen/ landen/ jnseln vnd seltzamen creaturen (wie oben angezaygt ist) erschaffen vnd gezyerthe hat/ welches alles vor dyser zeite/ bey der Christenhayte vnd vnser natione ist vnbekante gewesen. Vnd auch welches vast wunderbarlich ist/ das die Christen sulche weythe/ verliehe/ vnbekanthe vnd wunderbarliche rayße ader schieffarthe gethan haben. Welches nach der ordenung dyses Büchleyn/ das do genandte wyrt/ Dye newe weldte/ alles in nach volgenden klerlychen wyrt anzaygen«. Ü: R. (auch: Ruckheimer, Ruchammer, Rugheimer), Arzt in Nürnberg [G.A. Will, Nürnberg. Gelehrten Lexikon, Bd. 7, 1866; DBInd 1066,457-458], DV: St. aus Sulzbach oder Nürnberg war 1484-1520 als Drucker bzw. Buchhändler tätig, zwischenzeitlich (1506) auch in Schneeberg, wohin ihn die Pest zwang. Meist druckte er Noten u. Liturgica. Der vorliegende Reisebericht erschien gleichzeitig hoch- u. niederdt., was die Beliebtheit derartiger Werke bezeugt [Benzing, Nürnberg Nr. 2, S. 351-352; Schneeberg Nr. 1, S. 412], FA: Nürnberg: Georg Stuchs, 1508, niederdt. Ausg. [Nye|| vnbekande|| lande. || Unde|| eine|| nye|| Werldt|| in|| korter|| vorgangener|| tyd|| gefunden.! (dorch Henningum Ghetelen|| ... desse sine Moderliken Sprake vorwandelt. ||) (dörch my Jürgen Stüchßen to Nü || reinberch Gedrücket vnd Vulendet na Christi|| vnses leuen heren gebort. M.ccccc.viij. jare || am Auende Elizabeth der hilligen Wedewen|| dede dar was am achteyenden dage Nouem= || bris des Wyntermaens.||)]. >Reise des Aluise da Cada Mosto, im Jahre 1455, längst der africanischen Küste bis Rio Grande, etc.- Die zweyte Reise ... nach der Küste von Africa, im Jahre 1456, auf welcher die Jnseln des grünen Vorgebirges entdeckt worden, etc.- Reise des Hauptmanns Piedro de Cintra ... nach Sierra Leona. Beschrieben durch A. da Cada Mosto.< (Übers, aus dem Engl., der »New General Collection of Voyages« in J.J. Schwabes >Allgemeine Historie der ReisenDivina CommediaAllgemeiner Schawplatz oder Marckt und Zusammenkunft aller Professionen ... in unsere Muttersprache versetzt< (Frankfurt a.M.: Nie. Hoffmann, 1619), S. 628; 511; 152; 685 (s. dort); Inf. XX,115-117; Purg. X,121-129 in: Antonio Maria Spelta, >Sapiens stultitia. Die kluge Narrheit. Ein Brunn deß Wollustes: ein Mutter der Frewden: ein Herrscherin aller guten Humoren< (Straßburg: Johann Carolo, 1615), S. 88 u. 201 (s. dort); Inf. XXVIII,37-39, übers, von Johannes Rist [Allg. Ztg. 1892, Beil. Nr. 292, S. 3] (s. Tasso); Inf. XII,46-48, 100-102 [It. Text u. dt. Übers, in Versen von Andreas Gryphius, in: Ders., >Großmüttiger Rechts-Gelehrter, Oder Sterbender Aemilius Paulus Papinianus. Trauerspil< (Breszlaw: G. Gründern, 1659), S. G Via (s. Razzi); Purg. 111,34-39, übers, von Christian Brehme, in: Ders., >Allerhandt Lustige, Trawrige, vnd nach gelegenheit der zeit vorgekommene Gedichte. Zu Passierung der Weyle mit dero Melodeyen mehrentheils aufgesatzt< (Leipzig: Friedrich Lanckische Erben, 1637), Bl. Oa. Bibl.: Ostermann (1929), Nr. 85+*-89 + * Deskript.: Epos; christlicher Stoff; aus dem Italienischen
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[0359]
Dante Alighieri
[0359] Dante Alighieri (1265-1321): De Monarchia libri tres. Basel: Johannes Oporinus, 1559.Monarchey Oder Dasz das Keyserthumb || zuo der wolfart diser Welt von nöten: Den Römern billich zugehört \\ vnnd allein Gott dem Herren || sonst niemands hafft seye || auch dem Bapst nit. Herren Dantis Aligherij des Florentiners || ein zierlichs büchlein || in drey teyl außgetheilt. Vnd vor zweihundert dreyßig jaren || zu vertädigung der Würdin des Reychs Teutscher Nation Lateinisch beschriben || vormals nie gesehen || auch neüwes verdolmetscht. Durch Basilium Joannem Heroldt. || Basel/ Getruckt durch Niclaus Bischoff den jüngeren, i559||. Basel: Nikolaus Episcopius d.J„ 1559.- 8°, [16] Bl., 207 S.Ü: Herold(t), Basilius Johannes (1514-1567) Komm.: OT: Dantes Schrift entstand um 1310 u. enthält seine Stellungnahme zum Machtstreit zwischen Kaiser u. Papst. Sie ist in 3 Bücher gegliedert, deren erstes die Vorzüge der Einzelherrschaft schildert, die beiden übrigen den Nachweis erbringen, daß das Sacrum Imperium Romanum ein von der göttlichen Vorsehung gewolltes Recht auf Vorherrschaft hat [KNLL 1,319-321], ÜT: Dantes Monarchie wurde erstmals um die Mitte des 14. Jh. ins Italienische übers., aber wichtiger ist Marsilio Ficinos it. Version von 1476-86, zu einer Zeit, als Paul II. u. Florenz ernsthafte Spannungen hatten. Fast 100 Jahre später wurde in Basel die erste dt. Übers, gedruckt, die Herold, ein Mann ohne akademische Stellung oder eigene Druckerei, besorgt hatte, dessen unermüdlicher Eifer den Basler Verlegern sehr zugute kam. Seine Übers, hängt mit dem Erlaß des ersten päpstlichen Index durch Paul IV. 1559 zusammen, der auch Dantes >Monarchia< traf, bzw. der Weigerung des gleichen Papstes 1558, die Wahl Ferdinands als Nachfolger Karls V. anzuerkennen, womit er direkt die protestantischen Kurfürsten u. den Augsburger Religionsfrieden angriff [Bietenholz (1959), S. 106-107; Imbach/Flüeler a.a.O.].- Der lat. Text wurde dann im Oktober erstmals von Oporinus zusammen mit verfassungsgeschichtlichen Texten Andrea Alciatis gedruckt, die ihm Hieronymus Fricker, der Sohn des bekannten Berner Staatsmannes u. ehemaliger Schüler Oporins aus Mendrisio, mitgebracht hatte. Er hatte dort als Landvogt nicht nur it. Glaubensflüchtlingen geholfen, sondern auch eine Hs. Alciatis erworben [Andreae Alciati ... de formula Romani imperii libellus ..., Dantis Florentini de monarchia libri tres, Radulphi Carnotensis de translatione imperii libellus, Chronica M. Iordanis, qualiter Romanum Imperium translatum sit ad Germanos, omnia nunc primum in lucem edita]. Ü: H. führte den Beinamen Acropolita, da er aus Höchstädt a.d. Donau stammte. Er hatte als Scholar Deutschland, Italien u. Sizilien bereist u. lebte später als Korrektor u. Publizist in Basel. Der Basler Rat entsandte ihn als Beobachter zum Reichstag u. zum Kaiserhof. Er war Amanuensis von Wilhelm Werner v. Zimmern, dem Vf. der berühmten Chronik [DBInd 523,262; 257,196-197; NDB 8,678; Dante Alighieri Monarchia. Studienausgabe Lateinisch/Deutsch. Einl., Übers, u. Komm, von Ruedi Imbach u. Christoph 406
Del Borro, Alessandro
[0361]
Flüeler, Stuttgart: Reclams UB 1989, S. 341f.].- Er übers, auch Nobili (s. dort). DV: E. aus Rittershofen/Elsaß, hatte in Basel stud. u. erwarb dort 1529 Bürgerrecht. Er war zuvor Korrektor bei Froben, seit 1529 in Geschäftsverbindung mit Joh. Herwagen d.Ä. u. Hieronymus Froben. Er verstarb 1564 [Benzing, Basel Nr. 19, S. 36], FA: Anast. Nachdruck Basel-Stuttgart: Benno Schwabe, 1965; Ostermann (1929), Nr. 581-585. Bibl.: Ostermann (1929), Nr. 580+; VD 16 D 107 In: München, BSB Pol.g.213b; Wolfenbüttel, HAB Lk 298(?) Deskript.: Fürstenspiegel; Politik; Völkerrecht; Papsttum; aus dem Lateinischen [0360] David, Domenico (gest. 1669): La forza della virtù, drama per musica da rappresentarsi nel Teatro di S. Gio. Grisostomo. L'anno MDCXCIII. Di Domenico David. Seconda impressione.... Venezia: Francesco Nicolini, 1693.LA FORZA I DELLA || VIRTÙ. || Oder\\ Die Macht|| Der Tugend. \\ Jn einem\\ Sing-Spiel || vorgestellet/\\ Und aus dem Jtaliänischen ins Teutsche übersetzet. || (Zierleiste) || Jm Jahr/1700. ||. [o.O. (=Braunschweig)]: [o.Dr.], 1700.- 4°, [35] Bl.Ü: [Bressand, Friedrich Christian (ca. 1670-1699)] Komm.: A: Stammte aus Venedig; Lebensdaten unsicher; Dichter u. Mitglied der »Accademia degli Animosi«; Freund von Apostolo Zeno [ABI 346, 178-180], OT: Sonneck 1,526; Paris, BN Yth.50938; 51931; Stieger, Librettisten 1,217. ÜT: Opernlibretto in 3 Akten auf Basis des it. Librettos von David, vertont von Carlo Francesco Pollaroli. FA: Hamburg: Zacharias Hertel (Druck: Nicolaus Spieringk), 1701 [Die auserlesensten Arien der Opera, || genannt: || La Forza della Virtù, || oder|| Die Macht der Tugend || Wie solche auff dem Hamburgischen Schau-Platz vorgestellet ...||]. Bibl.: Weller, Annalen 2,286; Goedeke 3,334,8.9; Dünnhaupt2 2,814, Nr. 38.1-2 In: Hamburg, UB; Weimar, ZB; Wien, ÖNB Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0361] Del Borro, Alessandro (1600-1656): Il carro di cerere o vero i tre problemi di balistica. Proposti in Firenze ad Alessandro del Borro, E da esso Sciolti... Opera Consacrata all'Impareggiabil Merito ... Lamberto Blackwell. Lucca: Domenico Ciuffetti, 1660.Ausfiihrliche Beschreibung|| des so genannten grossen Oeconomischen Acker=Messers/1| oder nützlichen]] Pflug=Schaars/]] Weichender|| Marchese Don Alessandro dell Borro || erfunden/ u. zur]] Verbesserung d. Ackerbaues|| appliciret\\ ...|| Aus d. Italiänischen zu Meylandgedruckten Original ins Teut407
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Del Borro,
Alessandro
sehe über= || setzet auch mit dazu dienlich = und behörigen Kupffer-Figuren... ||. Leipzig: [o.Dr.], 1731.- 8°, 94, 11 S., 8 T.Ü: anonym Komm.: A: Entweder Marco Alessandro (1626-1701) oder sein Sohn Alessandro (1672-1760). Gegen den zweiten spricht das Datum der Erstausg. von 1660. Beide waren Soldaten u. Mechaniker [DBI 36,360-367 (G. Benzoni)]. Alle Nachschlagewerke plädieren für den zweiten, weil sie nur eine Originalausg. Lucca: Domenico Ciuffetti, 1699 kennen [Autori italiani del '600, Nr. 16461647]. Über ihn heißt es, er sei ein Freund Muratoris in Mailand gewesen u. habe sich neben seinen poetischen u. wissenschaftlichen Arbeiten vor allem um die Veröffentlichung der >Rerum Italicarum Scriptores< gekümmert. OT: München, Dt. Mus. 1929 A 2951; Autori italiani del '600, Nr. 1646 [Ausg. Lucca: Domenico Ciuffetti, 1699]: >11 Carro di Cerere, ovvero i tre Problemi di Balistica proposti in Firenze ad Alessandro del Borro, e da esso sciolti per la costruzione di un nuovo Instrumento facilissimo, e di poca spesa, con cui si potranno seminare le Campagne secondo qualsivoglia data proporzione, ed ordine con poca fatica, con gran risparmio di seme, e con duplicato multiplico nelle Raccolte< (In Lucca per Domenico Ciuffetti, 1699).- Der Adressat ist »gentiluomo di camera del re d'Inghilterra e suo inviato straordinario a Firenze e a Genova«. »Ackermesser, ist eine zur Oeconomie sehr dienliche Machine, welche in dem Mayländischen Staat der Marquis del Borro ohngefehr 1713 erfunden, mit welcher ein Mensch, indem er dieselbige vor sich hereschiebet, das Feld viel vortheilhaffter, als mit einem Pflug umwenden, und dadurch das Akker = Vieh erspahren kan. Sie bestehet aus drey Haupt = Stücken, 1) aus einem Gestelle, oder dem Unterwagen, der hinten auf zwey mäßigen Rädern gehet, vornen aber auf zwey beweglichen Füssen ruhet, die unten mit Eisen beschuhet, und zwey Spitzen haben, vermittelst welchen der Wagen leichter fortgeschoben werden kan, indem solche Spitzen in den Boden einstechen, und durch dergleichen Stemmung das vor sich Hinschieben des Wagens starck befördern. 2) Aus der Rüstung, welches zwey grosse Keulen oder Schlegel mit ihrem Zugehör, wodurch man die Spaten und scharffen Eisen, mit welchen das Erdreich von Stoß zu Stoß zerstücket wird, in die Erde hineintreibet. 3) Aus dem Geschirr oder Eisen = Geräthe, in dessen Anordnung das Haupt = Kunst = Stück der gantzen Machine beruhet. Wer von dem Gebrauch dieser Machine, und deren Zubereitung Nachricht verlanget, der schlage nach die ausführliche Beschreibung des grossen Oeconomischen Acker = Messers des Marchese Don Alessandro dell Borro, welche an. 1721 in 4to herausgekommen« [Zedier 1, 357]. Bibl.: Georgi 1,6 [(sonst nicht nachgewiesene Ausg. Leipzig: Boetius, 1721]; Neidhardt (1977), S. 047 In: München, Dt. Mus. 1927 A 50 ('mikro) Deskript.: Mechanik; aus dem Italienischen
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Del Monte, Guido Ubaldo
[0363]
[0362] Del Duca, Giovanni Domenico: Warhafftige ab- \\schafft einer Missiua/so Mysuor\\ Joann. Dominico del Duca von Bisson II Lowissers thals/zu Bary inn Sicilia/ v/|| nünvndzwentzigsten Brachmonats/ diss Tu- II sent fünf/hundert vnd sechsvndviertzig-1| sten Jars/ an einen von Bisson/\\ mit nammen Mafio del || Duca geschähen || Wie ouch solichs vnseren G.H. von Bernn in ücht-\\land/durch einen fümehmen/ jrer Gnaden Amptman/\\ eigentlich verschriben vnd vberschickt worden. || M.D.XLVI. ||. [Bern]: [Matthias Apiarius], 1546.- 4°, [4] B i lí: anonym Komm.: A/OT: Nicht identifiziert. Die Namen konnten ebenfalls nicht nachgewiesen werden. Sollte es sich um Bitonto b. Bari im Königreich beider Sizilien handeln? DV: Matthias Apiarius, der erste Berner Drucker, kam von Straßburg u. erwarb 1537 Bürgerrecht. Bis 1554 druckte er Musikalia, Lieder, Kalender, Praktiken etc. [Benzing, Bern Nr. 1, S. 52], Bibl.: VD 16 D 2834 In: Kein Nachweis Deskript.: authentischer Briefwechsel; aus dem Italienischen [0363] Del Monte, Guido Ubaldo, Márchese (1545-1607): Mechanicorum liber. [Pesaro]: [Girolamo Concordia], 1577.Mechanischer Kunst = || Kammer \\ Erster Theil/\\ Von || Waag/ Hebel/ Scheiben/ Ha= ¡I spei/ Keyl/ vnd Schrauffen:\\ Begreiffend die wahre Fundamenta aller || MACHINATION. || Den Teutschen Künstlern zum besten/ vff inständiges Ansu = II chen vnderschiedlicher Liebhaber/ auß bewehrten Authoribus deutlich || verfaßt/ vnd mit außführlichen KupfferFiguren erkläret || Durch || DANIELEM MÖGLING, D. II Medicum & Mathematicum Hassiacum. || Getruckt zu Franckfurt am Mayn/ bey Caspar Röteln/\\ Jn Verlegung MATTHAEI MERIANI. || M.DC.XXIX. II. Frankfurt a.M.: Kaspar Rotel, in Verl. Matthäus Merian d.Ä., 1629.- 2°, 184, [3] S., T. [nur dieser Bd. erschienen], Ü: Mögling, Daniel (1546-1596) Komm.: A: Schon früh der Wissenschaft zugewandt u. von seinem Lehrer Federigo Commandin angeleitet, führte er auf seinem Schloß Monte-Barroccio ein ruhiges, der Forschung u. den Entdeckungen gewidmetes Leben [NBG 22,562], OT: Auch it. >Le mecaniche dell'illustriss. Sign. Gvuido Vbaldo de' Marchesi del Monte. Tradotte in volgareMechanica< zugänglich gemacht, von der er Stücke einer it. Fassung bereits übers, habe. »Weiln ich dann kurtz zuvor auß einem Italienischen (zwar zimlich vitiosen) inscripto etliche fragmenta gedachter Mechanicorum, vff inständiges Anhalten vnderschiedlicher Teutscher Künstler/ in vnser Muttersprach/ zu nützlicher Vertreibung müssiger Zeit/ vnd damit ich die wenige Wissenschafft dieser Sprach nicht gar vergesse/ transferirt hatte/ sähe mich für gut a n / solche mein zerstückte Dolmetschung/ mit vorerwehntem Lateinischem/ getrucktem vnd completem Exemplar zu collationieren/ vnd zu ergäntzen. Nambs also fürhanden vnd brachts in gegenwertige F o r m / deß endlichen willens/ solches nützliche Büchlein (welches meines wissens in Teutscher Sprach noch vnbekant ist) wegen vnnachlässiger obangedeuter Antreibung/ für sich selbsten allein in Truck zufertigen. Demnach aber Kunstliebende verstanden/ daß ich auch vor diesem/ als ich noch zu Altorff studiert/ die Pneumatica loh. Bapt. Portas (so gleichmässig ein sehr nützliche Materien) in gratiam alicuius insignis Artificis, der nunmehr in Gott ruhet, vertirt; beneben so wol erstgedachte Pneumatica, als auch die vortreffliche Spiritalia fundamenta Heronis Alexandrini mit leichten Teutschen Commentariolis, vnd vnderschiedlichen newen Figuren vermehrt vnd erklärt hätte; hat es ein new Ansuchens geben/ ich solte mich die Mühe nicht dawren lassen/ sonder dem Teutschen Künstler zum besten ... solche Mechanische Schrifften ... durch öffentlichen Truck mittheilen. ...« Er habe den Text aus Cardano, Rivius u. Aristoteles ergänzt u. hoffe, dem kunstliebenden Leser damit zu dienen. Er wolle sich nicht mit fremden Federn schmücken, wisse auch, daß er noch jung u. damit Irrtümern unterworfen sei, hoffe aber doch, möglichst vielen Lesern zu nützen.- Sechs Theile, von denen Teil 1 vom Übers, stammt: »MECHANICA Von Wag/ Hebel/ Scheiben/ Haspel/ Keyl vnd Schrauffen« (S. 1-41); »Das Buch MECHANICORVM Guidibaldi, Von Waag = Hebel = Scheiben = Haspel = Keyl = vnnd Schrauffen=Werck etc.« (S. 42-184) bildet die Bücher 2-6.- 40 Abb. Ü: Arzt u. Prof. in Tübingen [DBInd 850,86-87], DV: 1623-1656(?) [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 54, S. 133-134].- M. (15931650) kam aus Basel u. kaufte zusammen mit W. Fitzer den de Bryschen Verlag, der große Verlagsobjekte herausbrachte [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1214], Bibl.: Bircher, DDB A 5222; NUC In: Wolfenbüttel, HAB 95.22 Quod.2° (4) (•) Deskript.: Mechanik; Technik; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen 410
Della Casa, Giovanni
[0364]
[0364] Della Casa, Giovanni (1503-1556): Trattato di Messer Giovanni Della Casa nel quale, sotto la persona d'un vecchio idiota ammaestrante un suo giovinetto, si ragiona de modi, che si debbono o tenere, o schifare nella comune conversatione, cognominato Galatheo ovvero de' costumi. Venezia: Erasmo Gemini de Cesis, 1558.IO. CASAE\\ GALATEVS\\ Das ist/\\ DAsBüchlein \\ Von erbam/höflichen vnd\\ holdseligen Sitten. || Jnn welchem vnter der Person || eines alten wolerfahmen Hofmannes/ein Edler|| Jüngling vnterweiset wird/wie ersieh in seinen Sitten/1| Geberden/ Kleydung/ Reden/ Schweigen/ Thun/ Las=\\sen vnnd gantzem Leben also fürsichtiglich verhalten solle/ daß || er bey jedermenniglich möge lieb vnd werth gehalten werden. || Neuwlich auß Jtalianischer Sprach || verteutschet von || NATHANE CHYTRAEO. || Gedruckt zu Franckfurt/Anno 1597. ||. Frankfurt a.M.: Claude de Marne, 1597.- 8°, [3] Bl., 146 S., D.Ü: Chytraeus (Kochhafe), Nathan (1543-1598) Komm.: A: It. Schriftsteller (La Casa, Mugello, Arezzo ?), der nach bewegter Jugend Geistlicher wurde u. zum Erzbf. v. Benevento aufstieg. Er war päpstl. Gesandter in Venedig u. wirkte kurz vor seinem Tod am Rom. Hof. Er starb in Montepulciano oder Siena [Rachum, S. 123; Santosuosso (1979), S. 119124; DBI 36,699-719 (C. Mutini)]. OT: Der Drucker ist bei Brown (1969), S. 397ff. nicht nachgewiesen.- Deila Casa schrieb sein Werk zw. 1551 u. 1555. Der Titel ist eine Huldigung an den Bf. v. Sessa, Galeazzo Florimonte, dessen Name latinisiert »Galatheus« lautete u. der ihn vielleicht zu der Schrift angeregt hatte. Diese ist eine umfassende Anstandslehre u. regelt das Benehmen in Gesellschaft, bei Tisch, für Kleidung u. Konversation usw. Wenn Della Casa einen Ungebildeten als Lehrmeister einführt, will er sich von der Gelehrsamkeit anderer Anstandsbücher absetzen u. Lebensnähe u. Erfahrung betonen [KNLL 4,523-524; Klaus Ley, Giovanni della Casa (1503-1556) in der Kritik. Ein Beitrag zur Erforschung von Manierismus und Gegenreformation, Heidelberg 1984; Giovanni della Casa, Galateus. Das Büchlein von erbarn/höflichen und holdseligen Sitten verdeutscht von Nathan Chytraeus 1597. Nachdruck d. Ausg. Franckfurt, 1607/ hrsg. von Klaus Ley, Tübingen, 1984 ( = Deutsche Neudrucke, Reihe Barock, 34); Emilio Bonfatti, Rez. dieser Ausg. in: GRM 36, 1986, S. 354-359]. ÜT: Die Vorrede (Bl. A2a-A3a) ist datiert »Bremen inn den heiligen Pfingsten. Anno 1597« u. »Deß weilandt Erbarn vnnd Ehrnvesten Herrn Dethmari Kenkels Bürgermeisters vnnd Schulherrns zu Bremen Kindskindern vnd Neuen Dethmaro Haueman/ Elardo Esyg/ Conrado Eden/ vnd Elardo Meiern/ Meinen liben Discipeln vnd Schulkindern/ wünsch ich Nathan Chytraeus R.S.B, alle ewige vnnd zeitliche Wolfahrt durch Jesum CHristum vnsern einigen Seligmacher« betitelt. »DIweil in wolbestelleten Schulen erfordert wird/ daß man die liebe Jugendt nicht allein inn guter Lehr/ sondern auch in bonis moribus oder guten Sitten vnterrichten sol: Als hab ich obligenden Ampts halben im vergangenen Jahr nebenst andern/ auch das 411
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Dello Casa, Giovanni
schöne Büchlein von erbarn Sitten/ Galateus genant/ wie es für etlichen Jahren auß Jtalianischer Sprach ins Latein von mir transferirt ist/ in secunda vn tertia Classe proponiren wollen. Dadurch mir dan auch allerley anlaß vnd gelegenheit gegeben ist worden/ der lieben Jugend von solcher Materi gute vnnd nützliche erinnerung zuthun. Wolte Gott/ wie es gut gemeynet/ es hette solche Lection bey vnsern Zuhörern auch viel frucht geschafft. Daß aber auch den andern Classibus mit dieser Arbeit möchte gedienet werden/ hab ich jetztgemeldten Galateum/ wie vor zeiten auß dem Jtalianischen (in welcher Sprach er anfänglich von dem Autore verfasset ist worden) ins Latein/ also auch jetzundt ins Teutsch vbersetzen wollen/ auff daß er also auch von andern der Lateinischen Sprach vnerfahrnen möchte gelesen vnnd mit nutz gebraucht werden ...« Ü: Chytraeus bzw. Chyträus (it. Citreo) entstammte einer bedeutenden Gelehrtenfamilie aus Menzingen/Pfalz, stud. in Rostock u. Tübingen u. wurde Professor u. Rektor der Gelehrtenschule in Rostock [ADB 4,256; Kosch, DLL 2,631-632; DBInd 190,400-422], DV: Claude de Marne stammte aus Paris und war ein Schwiegersohn des bekannten Pariser Druckers Christian Wechel, der wegen seines kalvinistischen Glaubens kurz vor der Bartholomäusnacht aus Paris geflohen war. Er wirkte von 1582-1602 zusammen mit seinem Schwager Johann Aubry aus Angliers, u. beide hatten eines der bedeutendsten Geschäfte in Frankfurt, welches die Erben 1614-1638(7) fortführten [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 29, S. 128], FA: Frankfurt a.M.: [o.Dr.], 1607 [Bircher, DDB A 4217; Wolfenbüttel, HAB 516 Quod.(3)]; [o.O.]: Iean de Tournes, 1609; laut Santosuosso, Nr. 95-97 ist diese Polyglotte in einzelnen Bibliotheken mal Köln, dann Lyon, Paris/ Sorbonne bzw. Genf ausgewiesen [Le Galatée/|| premièrement composé en Italien par I.|| de la Casa/ & depuis mis en François/1| Latin/ Allemand/ & Espagnol. || Traicté très utile pour bien dresser une jeunesse en toutes manières et façons|| de faire louables/ bien receuës et approuvées par|| toutes gens d'honneur et de vertu: et propre || pour ceux/ qui non seulement prennent plaisir || en la langue Latine/ mais aussi aux vulgaires || qui pour ce iourd'huy sont les plus prisés. || Par Iean de Tournes. || M.DCIX.||]; Montbéliard: Jakob Foillet (Feuillet), 1615 [Nachdruck der Polyglotte 1609 mit der dt. Übers, von Chytraeus]. Bibl.: Draut (1611), S. 544 [nennt als Drucker Wechel]; Zaehle (1933), S. 213 Anm. 77; Index Aureliensis 132.835; VD 16 C 1221; Santosuosso (1979), Nr. 84, 93, 95-97, 101; Schöne alte Kochbücher S. 99, Nr. 115 In: Gotha, LB Poes.8: 2783; Wien, ÖNB 35.H.22; Wolfenbüttel, HAB Gr Mischbd.41(2) (*) Deskript.: Civilitäten; aus dem Italienischen
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Della Croce, Giovanni Andrea
[0365]
[0365] Della Croce, Giovanni Andrea (ca. 1509-1575): Della cirurgia ... libri sette: ne' quali si contiene la theorìca et la vera prattica, & si vedono ... moltissime figure di stromenti necessarij in questa professione .... Venezia: Giordano Ziletti, 1573.OFFICINA AVREA. || Das ist/1| Güldene Werck=\\statt der Chirurgey oder\\ WundtArtzney/1| Von allen Gliedtmassen deß gantzen Menschlichen || Leibs vnd derselbigen eusserlichen Gebrechen. Als/ den viel vnd\\ mancherley vnnatürlichen Geschwülsten/ Wunden/Geschwüm/\\ Frantzosen/Beinbrüchen || Verrenckungen/ vermischten vnnd || vnvermischten Artzneyen vnd allen nohtwendigen In=\\strumenten ganz conterfätisch vorgestellt: || Erstlich || von IOANNE ANDREA DE CRVCE|| einem erfahrenen Wundtartzt zu Venedig beschrieben/|| Nun mehr aber || Allen Wundartzten vnnd Liebhabern solcher Kunst/ die der || frembden Sprachen vnerfahren\\ zum besten auß dem Italianischen als sei= ||nem Original in vnsere hochTeutsche Sprach versetzt/\\ Durch PETRVM VFFENBACHIVM der Artzneyen D. vnd|| bestalten Medicum zu Franckfort. || Gedruckt zu Franckfort am Mayn bey loh. Saum || in Verlegung Jonae Rhodii/\\ MDCVII. ||. Frankfurt a.M.: Johann Saur, in Verl. Jonas Rosa (Rhodius), 1607.- 4°, [9] Bl., 716 S„ [5] Bl„ TE, K.Ü: Uffenbach, Peter (1566-1635) Komm.: A: D. (auch: De Cruce, A Cruce, Cruceius), bekannter Arzt u. Chirurg aus Venedig; dort 1509 oder 1515 geb.; vom Vater unterrichtet; stud. in Padua, dort Dr. med.; 1532 ins »Collegio chirurgico« di Venezia aufgenommen; 1538-1546 im Auftrag der Signorie in Feltre; danach Flottenarzt in Venedig; ab 1559 im Ruhestand; zusammen mit der gesamten Familie vermutlich an der Pest getorben [EI 12,546; DBI 36,796-798 (A. de Ferrari)]. OT: Anderer Titel: >Cirurgia universale e perfetta di tutte le parti pertinenti all'ottimo chirurgoChirvrgiae Ioannis Andreae a Crvce ... libri septem, quamplurimis instrumentorum imaginibus arti chirurgicae opportunis suis locis exornati, theoricam, practicam, ac uerissimam experimentiam continentes. In quibus ea omnia, quae optimo chirurgo in curandis vulneribus conuenire videntur, ordine quodam amplissimo concerni possunt: nvnc primvm in lvcem editi ...< (Venetiis, Apud I. Zilettum, 1573) [NUC]. Diese Version wurde sogleich ins It. übers., 1583, 1603, 1605 etc. wieder aufgelegt u. begründete Deila Cr. Weltruhm. »Questo ampio trattato ... è diviso in sette libri: nel primo si trattano gli ascessi e i tumori; nel secondo sono riportati tali e quali i trattati già pubblicati sulle ferite d'arma da fuoco e sui metodi per evitare emorragie; nel terzo si parla delle ulcere, in cinque parti; nel quarto il D. utilizza la sua pratica chirurgica per lo studio delle fratture ossee; nel quinto, suddiviso in dodici parti, analizza una serie di interventi, dalla cauterizzazione alla flebotomia alla litotrizia; il sesto è un antidotario che spiega i rimedi chirurgici proposti negli altri libri; il settimo reca una serie di incisioni in legno relative allo strumentario per le operazioni trattate. A parte la sua prolissità, l'opera fu molto apprezzata, soprattutto per la parte relativa agli strumenti chirurgici, 413
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Della Croce, Giovanni Andrea
ove sono descritti ferri di ogni genere, alcuni di nuova invenzione (come una siringa per estrarre il sangue dal petto dopo averlo reso liquido con un topico adatto), altri giudicati superflui, ma che comunque fanno di questa opera la più vasta e la più analitica del genere. Si veda, ad esempio, la descrizione dei trapani, dei tipi più vari (ad albero, ad archetto, a corda, a frizione ecc.) e con tutti gli accessori (punte cannulate, torcolate ecc.)« [De Ferrari, a.a.O.]. Wichtig ist bereits die frühere Schrift: >Dve trattati nvovi. Nell'uno de quali si contien la cura delle ferite del ventre inferiore con le sue parti. Nell'altro, si ha il modo di cauar fuori della carne l'arme, le saette, & le palle de gli archibusi. Con i disegni di molti instrumenti antichi & moderni< (Venetia, Appresso Andrea Ravenoldo, 1568). ÜT: Vorrede »Dem Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnnd Herrn/ Herrn Ludovico/ Landtgraven zu Hessen/ Graven zu Catzenelnbogen/ Dietz/ Ziegenhayn vnnd Nidda/ meinem gnedigen Fürsten vnnd Herrn . . . Geben Franckfurt am Meyn/ am Tag Ludovici/ welches war der fünff vnd zwantzigste Monats Augusti/ im Jahr vnsers Erlösers vnnd Seligmachers ein Tausendt/ sechs Hundert vnd sechs ... Peter Vffenbach der Artzney D. vnd bestalter Medicus in Franckfort«. Lob der praktischen Chirurgie u. ihres Alters; die Mutter des Fürsten betätige sich selber darin u. tue ihren Untertanen viel Gutes. Dies sei eine löbliche Ausnahme, denn ansonsten tummelten sich nur Dilettanten in diesem Gebiet u. richteten vielen Schaden an, z.B. Scharfrichter, Zauberer, Wunderheiler, Quacksalber u.a. Das vorliegende Werk, dessen detaillierte Abb. bestechen, wolle die Wundarznei auf eine wissenschaftliche Basis stellen: »Ob aber wol solcher Mißbrauch/ wie jetzt erzehlt/ vii noch weitleufftiger zu erzehlen wer/ viel vn vber viel sind/ haben sie doch mich dieses Werck IOANNIS A N D R E J D E C R V C E , eines wolerfahrnen vnnd fast geübten Wundtartztes von Venedig vor die Handt zu nemen/ abzuschrecken mit nichten vermögt/ sondern hab es/ solches alles vngeachtet/ nicht allein dem vielfaltigen Bitten vnd Anhalten deß Verlegers genug zu thun vnd zu wilfahren/ sondern viel mehr allen liebhabern solcher Kunst vn die der frembden Sprachen vnerfahrn/ vnnd sonderlich den jungen angehenden Barbierern/ die ferneres Vnterrrichts bedörffen/ (denn die vberwitzige vnd welche sich selbsten alles besser wissen/ lassen bedüncken/ geht es nicht an) zum besten/ auß dem Jtalianischen/ als seinem Original/ in vnsere hoch Teutsche Sprach versetzt/ nit zweyfflendt/ es werden dieselbige seinen vielfaltigen Nutzen im Werck selbst gnugsam befinden/ vnd mein wolmeynendt Gemüht erkenen ...« Ü: Bedeutender Arzt, der in Straßburg, Padua u. Basel studiert u. in Basel den Dr. phil. et med. erworben hatte. E r übers, u.a. Aldrovandi, Birelli, Deila Porta, Durante, Fioravanti, Ruini (s. dort) u.a. Italiener, da er sich vorgenommen hatte, it. Wissenschaft in Deutschland zu verbreiten [ADB 39,134; Ferguson 11,481-482; DBInd 1292,325-327], DV: S., aus Wetter in Hessen, war zunächst Druckergeselle in Mainz, von 1591-1608 u. noch einmal 1611-1613 Drucker in Frankfurt [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 32, S. 129]. R . aus Dorneck in Flandern ließ viel in Heidelberg drucken u. ist 1619/20 in 414
Della Porta, Giovanni Battista
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Frankfurt gestorben, wo seine Wwe das Geschäft bis 1662 weiterführte [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1246], Bibl.: Georgi I, S. 343; Zachert 5, S. 250; Bircher, DDB 1600-1720 A 1770 In: Wolfenbüttel, HAB 20.6 Med.2° ( ' ) Deskript.: Chirurgie; Anatomie; Pharmakologie; aus dem Italienischen [0366] Deila Porta, Giovanni Battista (ca. 1535-1615): Io. Bap. Portae Neapolitani De destillatione libri IX. Quibus certa methodo, multiplicique artificio, penitioribus naturae arcanis detectis, cujuslibet mixti in propria elementa resolutio, perfecte docetur. Romae, MDCVIII, Ex Tip. Rev. Camerae Apostolicae. Roma: Camera Apostolica, 1608.Ars destillatoria; das ist, Die edele und in aller Welt geliebte Kunst zu destilliem. Welche nicht allein einen newen und zuvor unbekannten Methodum und Weg allerley Kräuter, Wurtzeln, Blumen, Samen, Metall, Edelgestein und dergleichen ...zu destilliem... in sich begreifft: sondern auch alle Heimlichkeiten der Natur zuerkündigen, und alle vermischte Sachen in ihre ... Elementen zu resolviren, verständtlich und in einer feinen Kürtze unterweist ...In lateinischer Sprach ... beschrieben: folgents in unsere hochteutsche Sprach übersetzt... Franckfurt am Mayn, Getruckt bey Johann Bringem, in Verlegung Anthoni Hummen, 1611. Frankfurt a.M.: Johann Bringer, in Verl. Anton Humm, 1611.- 4°, [12] Bl., 174 S., [8], 111.Ü: Uffenbach, Peter (1566-1635) Komm.: A: Arzt, Dramatiker u. wiss. Schriftsteller aus Neapel, der bereits in jungen Jahren durch seine >Magia naturalis< bekannt wurde. Als echter »uomo universale« befaßt er sich mit Optik, Astronomie, Geheimschrift, Geometrie, Befestigungsanlagen u.a. Seine Komödien, von denen keine ins Dt. übers, ist, gehören zum Stil der »commedia erudita« u. fußen auf antiken Themen. Sie sind in einem lebendigen It. geschrieben [Gabrieli (1932), Bibl. S. 208-211; DBI 37,170-182 (G. Romei)]. OT: Macphail (1968) 1,213-215 (zur 2. Ausg. Straßburg: Lazarus Zetzner, 1609) u. der vorliegenden.- Auf den ersten Seiten dieses beliebten Destillierbuchs Epigramme zu Ehren Portas in hebr., griech., lat., syrischer, persischer, illyrischer, armenischer Sprache ohne Autorangabe, aber mit lat. Übers., sowie ein Porträt Deila P.s »anno aetatis suae LXIIII« u. der Widmung »Ill.mo D.D. Federico Caesio Montis Coelii Marchioni etc. Quo me munere (macte virtute nova, et maiore spe Adolescens Illustrissime a tot tantisque beneficijs, et amore redimam, quibus me quotidie nectis)«, dat. Neapel, 20.7.1604, weshalb man auch auf eine verlorene Erstausg. Neapel, 1604 geschlossen hat.- Im Exemplar der Corsiniana 140.H.22 hat Gf. Federico Cesi mit eigener Hand vermerkt: »Ego Semper genio fui, ut ea studia me magnopere delectarent, in quibus admiranda Naturae secreta complecterentur humano generi necessaria fuissent, et gloriam parerent potuissent [sie]«. Ü: Vgl. s.v. Aldrovandi, Birelli, Deila Croce, Durante, Fioravante, Ruini u.a. DV: Br. kaufte 1608 die drei Pressen des bankrotten Saur u. 1611 die Hand415
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Della Porta, Giovanni Battista
lung des Hans Henckel auf. Er hat viele offizielle Drucke für die Stadt Frankfurt a.M. hergestellt, aber auch medizinisch-naturwissenschaftliche Schriften publiziert. Seine Tätigkeit endet um 1621.- H. war bis 1615 nur als Verleger tätig, danach (bis 1659) als Drucker; seine Erben arbeiteten bis 1668 [Benzing, Frankfurt a.M, Nr. 44 u. 49, S. 131-132 u. 133]. Bibl.: Gabrieli (1932), S. 251; NUC In: Kein deutscher Nachweis Deskript.: Alchemie; Pharmakologie; aus dem Lateinischen [0367] Deila Porta, Giovanni Battista (ca. 1535-1615): De Humana Physognomonia Jo. Baptistae Portae Neapolitani De humana physiognomonia libri IIII. Vici Aequensi, Apud Josephum Cacchium .... Vico Equense: Giuseppe Cacchi, 1586.Menschliche Physiognomy/\\ daß ist/1| Ein gewisse Weiß || vnd Regel/ wie man auß der eus=\\serlichen Gestalt/ Statur/ vnnd Form deß || Menschenlieben Leibs/ vnd dessen Gliedmassen ab = || nemen/ vertheilen vnd schliessen könne/ wie dersel= || bige auch jnnerlich von Gemüt geschaffen/\\ gesinnet vnd geartet sey/1| Jn vier vnterschiedene Bücher abgetheilet/\\ ein jedes mit seinen schönen vnd gleichsam lebendigen || Figuren: Jn welchen fast allwegen ein Menschen Angesicht || gegen eines Thiers gesetzt/ vnd mit demsel=\\bigen verglichen wird. || Erstlich von IOANNE BAPT1STA || PORTA einem Neapolitaner in Lateini= || scher Sprach beschrieben. || Nun aber durch einen Liebhaber der Kunst in vnsere hoch/\\teutsche Sprach verbracht/vnd allen denen/so der Lateinischen^ vnerfahren sind/ zu gutem in Truck verfärtiget, || Jedermänniglich/ er sey wes Stands er wolle/ sehr\\ lieblich vnd nützlich zu lesen. || M.D. (m) CI. || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch || Romani Beati Erben. ||. Frankfurt a.M.: Erben Romanus Beatus, 1601.- 8°, [20] Bl, 608 S , [7] Bl. Reg., K.Ü: anonym Komm.: OT: Erweiterte Ausg. von 1602 [so auch 1603; 1618; 1655]: >Portae Io. Batis. Neap. De Humana Physiognomia li. VI, in quibus docetur, quomodo animi propentiones naturalibus remediis compesci possint< (Neapoli, Apud Longum. MDCII) [Paris, BN R.415].- Die 3. in Dtl. gedruckte Ausg. Hanau: Wilhelm Antonius, 1593 lautet: >De humana Physognomonia [sie] Joannis Baptistae Portae Napolitani libri IIII, qui ab extimis, quae in hominum corporibus conspiciuntur signis, ita eorum naturas, mores et Consilia (egregiis ad vivum expressis Iconibus) demonstrant, ut intimos animi recessus penetrare videantur. Omnibus omnium ordinum studiosis lectu utiles, maximeque iueundi. Nunc ab innumeris mendis quibus passim Neapolitana scatebat editio, primumque in Germania in lucem editi. Cum duplici Rerum et Verborum Indice longe locupletissimi< (Hanoviae. Apud Guilielmum Antonium, impensis Petri Fischeri Fr.). Das Werk reiht sich in eine lange Tradition physiognomischer Schriften ein, die von Aristoteles über hellenistische wie arabische Fachautoren bis ins 16. Jh. reicht. Der Autor bietet eine kritische Auswahl des verfügbaren physio416
Della Porta, Giovanni Battista
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gnomischen Wissens in systematischer Zusammenschau. Im I. Buch stellt er den Gesamtkomplex vor, im II. liefert er eine Analyse der Körperteile, im III. das Auge, im IV. skizziert Deila P. eine menschliche Typenlehre [KLL 10601-10602], ÜT: Auf der Titelrückseite ein nicht sehr schmeichelhaftes Porträt des Autors; Zahlreiche Abb. im II. Buch, die die Ähnlichkeit von Mensch u. Tier beweisen sollen. Keine Hinweise auf den Übers. DV: B. (eigentl. Seliger), aus Bernstatt, 1567 Bürger, zuerst Druckergeselle, dann Ladendiener bei S. Feyerabend u. Zinserheber. Er kauft von diesem 1582 das Haus »Zum Rendel« u. ist von 1599 bis zu seinem Tod 1600 als Drucker nachweisbar. Er druckte vorzugsweise Kunstbücher u. historische Schriften [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 40, S. 130-131], FA: Nachdruck Radebeul: Madaus, 1929. Bibl.: Draut (1611), S. 432; Gabrieli (1932), S. 244-245; DWB QV 699; Bircher, DDB A 1844 In: Wolfenbüttel, HAB 54 Phys (*) Deskript.: Kunstphilosophie; Physiognomik; aus dem Lateinischen [0368] Deila Porta, Giovanni Battista (ca. 1535-1615): Jo. Bapt. Portae Neapolitani Magiae naturalis libri XX. Ab ipso authore expurgati, et superaucti, in quibus scientiarum Naturalium divitiae, et delitiae demonstrantur. I. De mirabilium rerum causis. II. De variis animalibus gignendis. III. De nouis plantis producendis. IIII. De augenda supellectili. V. De metallorum transmutatione. VI. De gemmarum adulterijs. VII. De miraculis magnetis. VIII. De portentosis medelis. IX. De mulierum cosmetice. X. De extraendis rerum essentijs. XI. De myropoeia. XII. De incendiariis ignibus. XIII. De raris verni temperaturis. XIIII. De miro conuiuiorum apparatu. XV. De capiendis manu feris. XVI. De inuisibilibus literarum notis. XVII. De catoptricis imaginibus. XVIII. De staticis experimentis. XIX. De pneumaticis. XX. Chaos. Cum privilegio Neapoli, Apud Horatium Salvianum CD.D.LXXXVIIII. [sie}. Napoli: Orazio Salviani, 1589.Des\\ Vortrefflichen Herren\\ JOHANN BAPTISTA PORTAL, || von Neapolis\\ Magia naturalis, || oder|| Haus- Kunst- und|| Wunder-Buch. || Zu erst von demselben Lateinisch beschrie = || ben; hemach von Ihm selbst vermehret; nun = || mehr aber allen Liebhabern der natürlichen Wissenschafften zum besten, nicht nach dem alten Druck, der frantzösischen und teutschen Ed., darinnen nur 4 Bücher; sondern durch alle 20 Bücher gantz aufs neu in die hochteutsche Sprache übersetzet; von allen Fehlem, so in dem lateinischen Druck, mit grossem Hauffen übriggeblieben, und aufs neue eingeschlichen, aufs fleissigste gereiniget; in gewisse mit Zahlen unterschiedene Absätze abgetheilet; mit deutlichen teutschen Kunstreimen gezieret; an Figuren gebessert, mit schönen Kupfern geschmücket; mit nothwendigen Anmerkungen und Auflösungen derdarinn enthaltenen Ratzel, wie auch vielen neuen ungemeinen guten chymischen und andern Stücken vermehret, auch mit guten Registern versehen, und in zweyen Theilen, deren das erste, die ersten 7; das andre die letzten 13 Bücher in sich enthält, 417
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Della Porta, Giovanni Battista
herausgegeben durch Christian Peganium ||, sonst Rautner || genannt. || (Linie) || Nürnberg/ In Verlegung J. Ziegers || Buchhändlers. || Gedruckt zu Sultzbach durch Abraham Lichtenthaler/\\ Jm Jahr Christi 1680. ||. Nürnberg: [o.Dr.], in Verl. Johann Zieger, 1680.- 8°; 2 Bde; [I]: [5] Bl., 990 S., [38], 19 Bl., 7 K.; [II]: ?.Ü: Rautner (Ps. Peganius), Abraham Christian (gest. 1714) Komm.: O T : Manzi 6, S. 139-140 Nr. 132; Ferguson (1954) 11,216; Schöne alte Kochbücher S. 101, Nr. 118. W i e der Ü T lehrt, basiert diese Übers, auf der Ausg. in 20 Büchern (s.u.). Ü T : Es müßte genauer untersucht werden, inwieweit Rautner die anonyme Übers, von 1612 einbezieht.- Der 2. Teil scheint in Sulzbach bei Abraham Lichtenthaler erschienen zu sein.- Die Nachfolgeausg. von 1713 soll laut N U C von Christian Knorr v. Rosenroth hrsg. worden sein. »Vorbericht. Hochgeneigter Leser! DJe allzu öfftere Nachfrage nach dem Wercklein des hochberühmten Philosophi von Neapolis, Baptistae Portae, so Wir mit grossen Unkosten vor etlichen Jahren in das Hoch=Teutsche übersetzen lassen/ zwinget uns/ solches wiederum (zwar im veränderten Format) zum Vorschein zu bringen. Die vortrefflichen Materien/ so hierinen allerhand Wissenschafften enthalten/ brauchen keiner geschminckten Lob = Rede/ weil fast alles vom itztgedachten Auetore selbst/ als einem hochverständigen Physico, und Naturkündiger/ was hierinnen beschrieben/ in seiner eigenen Experience und Erfahrung wahr befunden worden. Wir können versichern/ daß mit Warheit dasjenige darinnen enthalten/ was auf dem Titul stehet/ und derohalben von curieusen Gemüthern höchst nützlich zu lesen/ zumahl da bey genauer Betrachtung ein verständiger Leser hierinne mehr/ als in andern dergleichen Natur = Büchern Occasion und Gelegenheit finden wird/ die sonst in dieser Wissenschafft häuffig vorkomende Jrrthümer zu vermeiden«.- Werk in 20 Büchern. Ü: Erstmals 1680 erwähnt, gest. 1714 [DBInd 938,72-73]; Schöne alte Kochbücher S. 100, Nr. 117 will, vermutlich wegen des Druckorts, Rautner mit Christian Knorr v. Rosenroth (1636-1689), dem Dichter, Komponisten, Bibelforscher, Staatsmann, Alchemisten, Kanzler u. Kabbalisten identifizieren (s.o.). DV: Z. (1646-1711), aus Schieitz, verlegte von 1677-1711 353 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1308]. FA: Nürnberg: o.Dr., in Verl. Johann Ziegers Wwe, 1713-1714 [I: Des|| vortrefflichen Herrn|| J O H A N N B A P T I S T A P O R T ^ || von Neapolis || M A G I A N A T U R A L I S , ! Oder: || Hauß = Kunst = || und|| Wunder = Buch. || Welches || Zuerst von demselben Lateinisch beschrieben; hernach von Jhm|| selbst vermehret; nunmehro aber allen Liebhabern der natürlichen Wis = || senschafften zum besten/ nicht nach dem alten Druck der Französischen Edition, darin = ||nen nur vier Bücher; sondern durch alle zwantzig Bücher gantz aufs neu in die hochteutsche Sprach || übersetzet; von allen Fehlern/ so in dem Lateinischen Druck/ mit grossem Hauffen übrig geblieben/ und|| aufs neue eingeschlichen/ aufs fleissigste gereiniget; in gewisse mit Zahlen unterschiedene Absätze abge = || theilet; mit deutlichen teutschen Kunst = Reimen 418
Della Porta, Giovanni Battista
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beehret, an Figuren gebessert, mit schönen Kupfern || gezieret; mit n o t w e n digen Anmerckungen und Auflösungen der darinn enthaltenen Rätzel/ wie|| auch vielen neuen ungemeinen guten chymischen und andern Stücken vermehret; || nebst einem ausführlichen Register versehen/ und in zweyen Theilen/|| heraus gegeben durch || Christian PEGANIUM, sonst Rauter genannt. II (Linie) || NÜRNBERG/1| Bey Johann Ziegers seel. Wittwe/ 1713.11], Bibl.: Gabrieli (1932), S. 237; Schöne alte Kochbücher S. 100-101, Nr. 117 [nur Teil I]; Neidhardt (1977), S. 224; NUC; Dünnhaupt2 4,2379-2380 Nr. 15.1-2 [Titel nur teilweise wiedergegeben] In: München, Dt. Mus. 1927 A 495 [Ausg. 1713] (*micro) Deskript.: Alchemie; Heilpflanzenbücher; Magie; Physik; aus dem Lateinischen [0369] Deila Porta, Giovanni Battista (ca. 1535-1615): Magiae naturalis sive de miraculis rerum naturalium libri IIII. Io. Baptista Porta Neapolitano auctore. Neapoli apud Matthiam Cancer MDLVIII cum grafia et privilegio per decennium. [Jo. Bapt. Portae Neapolitani Magiae naturalis libri XX. Ab ipso authore expurgati, et superaucti, in quibus scientiarum Naturalium divitiae, et delitiae demonstrantur ... cum privilegio Neapoli, Apud Horatium Salvianum D (sic) DLXXXVIIII]. Napoli: Mattia Cancer, 1558 [erw. 1589].Natürliche MAGIA, || Das üi|| Ein außßrli= \\cher vnd gründtlicher Be= ||rieht/ von den Wunderwercken\\ Natürlicher Dinge/ in vier\\ Bücher abgetheilet. || Erstlich von || JOANNE BAPTISTA Porta, || einem Neapolitaner/ in Lateinischer || Sprache beschrieben/|| Nun aber durch einen besondem Liebha= || ber der Philosophiae, Jn vnser Hochteutsche || Sprach verbracht/ vnd allen denen/ so der II Lateinischen vnerfahren seyn/ zu\\ gutem in Druck ver= \\fertiget. || Jedermenniglich/ er sey weß Standes er wolle/1| sehr lieblich vnd nützlich zu lesen. || Cum Gratia & privilegio, &c. || Gedruckt zu Magdeburgk/ Bey || Martin Rauschern/\\ Anno M.DC.XII. ||. Magdeburg: Martin Rauscher, in Verl. Johann Francke, 1612.- 8°, [70] Bl., 460 S.Ü: anonym Komm.: OT: Manzi 4, S. 127-128 Nr. 101.- Erstes gedrucktes Werk des Autors, im Abstand von 30 Jahren von 4 auf 20 Bücher erweitert: »En, lectores candidi, Magiae opus fere absolutum, quod si ab adolescente vix tum quintum et deeimum annum agente, vix ex ephebis egresso excusum, tanto omnium plausu et animi alacritate exceptum est, ut in plures linguas translatum, Italicam nempe, Gallicam, Hispanicam, et Arabicam ijsdemque locis saepenumero typis mandatum, per multorum manus, et ora uolitauerit, nunc a quinquagenario prodiens spero charius, et plausibilius exceptum iri. Etenim quum vidissem operis primitias tarn grato animo exceptas, hisce motus auspicijs enixus sum, ut auetius, locupletius, et nobilius exeuderetur. Ab eo igitur, quo primum editum est tempore (iam quintus et trigesimus agitur annus) si ulli unquam grauior ineubuit cura, ut Naturae secreta patefaceret: ego eum 419
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Della Valle, Pietro
me esse plane possum profiteri. Toto enim animo, totisque viribus maiorum nostrorum monumenta peruolui, et si quid arcani, si quid reconditi scripsissent, defloraui, dein quum Italiam, Galliam, et Hispaniam peragrassem, bibliothecas, et doctissimos quosque adij, artifices etiam conveni, ut si quid noui, curiosique nacti essent, ediscerem quae longo usu verissima, et utilissima comprobassent, agnoscerem ...« Die >Magia< ist für Della P.s Denken grundlegend, denn alle seine Arbeiten zu Physik, Mathematik u. Botanik basieren darauf [Gabrieli (1932), S. 228229].- Das Werk, eines der wichtigsten naturwissenschaftlichen Bücher des 16. Jh., ist nicht nur eine Abhandlung über die Magie, sondern verzeichnet auch Heilmittel, befaßt sich mit Magnetismus u. ist berühmt wegen der ersten Beschreibung der Camera obscura. Man vgl. Goethes ausführliche Würdigung in der >Farbenlehre< (Bd. 4,1, S. 174-178): »Die natürliche Magie hofft mit demjenigen, was wir für tätig erkennen, weiter als billig ist zu wirken, und mit dem, was spezifiziert vor uns liegt, mehr als tunlich ist zu schalten. Und warum sollten wir nicht hoffen, daß ein solches Unternehmen gelingen könne. Metaschematismen und Metamorphosen gehen vor unsern Augen vor, ohne daß sie von uns begriffen werden; mehrere und andere lassen sich vermuten und erwarten, wie ihrer denn auch täglich neue entdeckt und bemerkt werden« (S. 174-175). ÜT: »PR/EFATION Des AVTORIS, An den günstigen Läser« (Bl. A2aA8b).- Das erste Buch ist nicht paginiert. Keine Hinweise auf den Übersetzer. DV: R. ist 1612-1617(7) nachweisbar [Benzing, Magdeburg Nr. 29, S. 312].Johann Francke, Buchhändler u. Verleger in Magdeburg, bekam wegen seiner zahlreichen Nachdrucke mit anderen Verlegern häufig Streit. Von 1578-1625 brachte er ungefähr 500 Werke heraus [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1135]. FA: Magdeburg, 1617 (DWB QV 699). Bibl.: Gabrieli (1932), S. 229; 234; 237; Bircher, DDB A 1845 In: Wolfenbüttel, HAB 115.2 Phys. ( ' ) Deskript.: Alchemie; Heilpflanzenbücher; Physik; Chemie; Magie; aus dem Lateinischen [0370] Della Valle, Pietro (1586-1652): Viaggi di Pietro della Valle il Pellegrino Con minuto ragguaglio Di tutte le cose notabili osseruate in essi, Descritti da lui medesimo in 54 Lettere familiari, Da diuersi luoghi della intrapresa peregrinatione, Mandate in Napoli All'erudito e fra'più cari, di molti anni suo Amico Mario Schipano, Diuisi in tre parti, cioè la Tvrchia, la Persia, e l'India Le quali hauran per Aggiunta, Se Dio gli darà vita, la quarta Parte, Che conterrà le figure di molte cose memorabili, Sparse per tutta l'Opera, e la loro esplicatione [{!): La Turchia, Rom: Vitale Mascardi, 1650; (II): La Persia, Rom: A spese di B. Deversin, 1658, 2 Bde., (III): L'India, co'l ritorno alla patria, Rom: A spese di B. Deversin e F. Cesaretti, 1663], Roma: Vitale Mascardi; B.Deversin u. Felice Cesaretti, 1650-1663.420
Della Valle, Pietro
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PETRIH DELLA VALLE, || Eines vornehmen Römischen Patritii\\ Reiß-Beschreibung || in unterschiedliche Theile\\ der Welt/1| Nemlich || Jn Türckey/ Egypten/ Palestina/ Persien/ Ost =Jndien/\\ und andere weit entlegene Landschafften/\\ Samt || Einer außfiihrlichen Erzehlung aller Denck= und Merckwürdigster Sachen/1| so darinnen zu finden und anzutreffen; Nebenst den Sitten/ und Gebräuchen dieser || Nationen und anderen Dingen/ dergleichen zuvor niemals von anderen || angemercket und beschrieben worden. || Erstlich von dem Authore selbst/ der diese Reisen gethan/1| in Jtalianischer Sprach beschrieben/ und in vier= undfünfftzig Send=Schreiben \\ in vier Theile verfasset: Nachgehends auß dieser in die Frantzösische und Holländische; Anjetzo || aber auß dem Original in die Hoch = Teutsche Sprach übersetzet/ mit schönen Kupfferen geziert/1| und vieren wohlanständigen Registern versehen. \\ Erster Theil. || (m) || Getruckt zu Genff/\\ (Linie) || Jn Verlegung Johann =Herman Widerholds/\\ M. DC. LXXIV. ||. - - - Fernerer Verfolg || Der Reisen/1| PETRI DELLA VALLE, || Eines Römischen Patritii,\\ zugenandt\\ Der berühmte Walfahrter. || Nebenst einer Außführlichen Beschreibung aller Oerter und\\ Plätze/ durch welche er gezogen: Was für hohes Ansehen er sich an dem || Persischen Hoff erworben; Jngleichen/ was er den Christen/und seiner Ge = || mahlin Maoni Blutsfreunden zum besten/ an demselben verhandlet: Sambt dem Präch= || tigen Einzug des Spanischen/ Moscowitischen/ Türckischen/ Indianischen/ und des\\ Groß=Moghols Gesandten zu Cazuin, und || Ardebil. || Zweyter Theil.\ (u) || Genff/\\ (Linie) || Jn Verlegung Johann =Herman Widerholds/\\ Jm Jahr\\ M. DC. LXXIV. ||. PETRI \ DELLA VALLE, || Reiß-Beschreibung in die Orientalische Länder/\\ Dritter Theil/\\ Jn sich begreiffend || Den prächtigen Einzug deß Königs in Persien in seine Haupt = und || Residentz=Statt Hisphahan, und die Audientz, so er unterschiedlichen hohen\\ Gesandten daselbst gegeben/samt jhren mitgebrachten kostbahren Presenten. Jngleichen den || Ursprung derer zwischen den Türcken und Persianern entstandenen Streitigkeiten/ und darauff erfolg = || ten öffentlichen Kriegs: Jtem den Zustand der Georgianischen Fürsten/ und jhrer wider einander geführtte Kriege/\\ die ein Ursach jhres Untergangs sind: Wie auch eine Beschreibung unterschiedlicher Ceremonien der || Orientalischen Christen/ und der Alten Statt Persepolis; || Benebenst || Vielen Politischen/Moralischen und Astronomischen Anmerckungen/über verschiedene Anmerckens = würdige Dinge. || (m) II Genff/\\ (Linie) || Jn Verlegung Johann =Herman Widerholds/\\ Jm Jahr || M. DC. LXXIV. ||. PETRI\\ DELLA VALLE;\\ Reiß-Beschreibung\\ in die Orientalische Länder/1| Vierter Theil/\\ Jn sich haltend\\ Eine Beschreibung der anmercklichsten Städte/ und Oerter in Jn=\\dien/ und denen Höfen jhrer Fürsten/ an welchen er sich eine Zeitlang auffgehalten/ und was || an denselben denckwürdiges zu sehen/ nebenst vielen anderen raren und ungemeinen || Umbständen und Begebenheiten. || Und endlich || Seine Ruck=Reise durch das wüste Arabien/ Cypern/ Sicilien/ Corsica || und Maltha/ und glückliche Widerkunft nach Rom || Nebenst || Der Leich =Begängnuß der Sitti Maoni, seiner Gemahlin/ die er in dem || Capitolio daselbst zur Erden bestatten lassen. || (m) || Genff/\\ (Linie) || Jn Verlegung Johann-Herman Widerholds/\\ Jm Jahr\\ M. DC. LXXIV. ||. Genf: Johann Hermann Widerhold, 1674.- 2°, 4 Bde. in 3, Abb. [(I): 11 Bl., 421
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Della Valle, Pietro
218 S., 6 B1., 10 T.; (II): 2 B1., 236 S., 6 B1, 7 T.; (III): 2 BL, 244 S., 7 B1., 6 T.; (IV): 3 B1., 231 S., 13 B1, 8 T.].Ü: anonym Komm.: A: Reisender, Abenteurer, Militär im Kampf gegen die maurischen Seeräuber, ab 1614 Palästinapilger aus Liebeskummer. Er besuchte 16141626 u.a. Kairo, Jerusalem, Bagdad, Damaskus, Aleppo, Persien, wo er in den Dienst des Sultans Abbas d. Gr. trat u. mehrere Feldzüge mitmachte. Er verehelichte sich auch zweimal auf diesen Reisen [NBG 45,884-885; Ciampi (1880); Blunt (1953); Bietenholz (1962); Guglielminetti (1967), S. 327-406; DBI 37,764-771 (S. La Via)]. OT: DBI 37, S. 765 (leicht abweichende Titelaufnahme).- Reisebericht in Briefform, die jedoch eher Kapitelfunktion hat. Die Briefe sind an seinen Freund Mario Schipano, einen neapolit. Arzt u. Naturforscher, gerichtet, der über gute Arabischkenntnisse verfügte u. ihn zu seinen Reisen ermuntert hatte. Die Biographie Deila Valles ist nach diesen Aufzeichnungen gestaltet. In seinen Berichten interessiert er sich auch für Details wie das Klima, die Eß- u. Trinkgewohnheiten der Einwohner, Bestattungsrituale u.ä., vgl. die neue engl. Übers.: >The Pilgrim: the Travels of Pietro Deila Valle translated, abridged and introduced by Gorge Bull< (London: Hutchinson, 1989). ÜT: »Die 1674 zu Genf erschienene deutsche Übersetzung konnte im Vergleich mit dem italienischen Text so wenig befriedigen, dass es richtig schien, alle Texte neu zu übersetzen« [Bietenholz (1962), S. VII; vgl. auch S. 80].DEDICATION »Denen Großmächtigen/ Hoch Edlen/ Gestrengen/ Vesten/ Frommen/ Fürsichtigen/ und Hochweisen HERREN/ HERREN Burgermeisteren/ Schultheissen/ Land=Amman/ Ständen/ und Rähten/ der dreyzehen/ und vier zugewandten Orten hochlöblicher Eidgnoßschafft/ Als Zürich/ Bern/ Lucern/ Vry/ Schweitz/ Vnderwalden/ Zug/ Glarus/ Basel/ Freyburg/ Solothurn/ Schaffhausen/ Appenzell/ wie auch Abbt/ und Statt St. Gallen/ Müllhausen und Biel... Genff den 1. Aprilis; 1674 ... Johann = Herman Widerhold/ Burger und Buchhändler zu Genff« [Bl. )(3a-4b]: Lobt den allgemeinbildenden Wert von Reisebeschreibungen. »Vnter solchen Reiß = Beschreibungen nun/ erscheinet anjetzo auch in unserer Teutschen Sprach/ der so genandte Pietro della Valle, ein vornehmer Römischer Patritius, dessen Reyßen in Türckey/ Egypten/ Palästina, Persien/ Jndien und anderer Orientalische Länder/ die er anfänglich selbst in Jtalienischer Sprach beschrieben/ wegen vieler darinnen enthaltener denckwürdigen Sachen/ ungemeiner Begebenheiten/ und anderer Curiositeten/ welche vielleicht noch keiner so wol vor/ alß nach jhm/ genauer in acht genommen/ und fleissiger auffgezeichnet/ für würdig geachtet worden sind/ dieselbe erstlich in die Frantzösische/ und auß dieser in die Niederländische Sprach zu übersetzen; welches mir dann nicht allein für mich selbst/ alß der ich dem gemeinen Wesen/ nach meinem geringen Vermögen/ in Verlegung nutzlicher Bücher/ zu dienen/ mich jederzeit pflicht schuldig erkenne/ Anlaß gegeben/ die besagte Reiß = Beschreibung/ der Teutschen Nation zu Liebe/ in rein und verständliches Teutsch auß dem Original übersetzen zu lassen/ und in meinem Verlag in öffentlichen Truck zu geben: sonderen auch/ weil ich von 422
Demetrio
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hohen O r t e n / und anderen hochverständigen/ gelehrten/ und wohlgereyßten M ä n n e r n / welche dieses Werck in f r e m b d e r / als Italienisch/ Frantzösisch = und Niderländischer Sprach theils gelesen/ theils dessen sonderbahren R u h m / und häuffigen vertrieb von anderen v e r n o m m e n / hierzu animirt, und inständig ersucht w o r d e n / damit auch die/ welche obangeregter Sprachen nicht kundig/ jhren ergetzlichen Antheil an einem so nutzlichen Werck haben möchten ...« - E r lebe schon über 20 Jahre in der Schweiz, habe sich dort verheiratet u. nur Gutes empfangen, so daß die Widmung dieses Werks durchaus angemessen u. geboten sei. DV: W. ist 1664-1674 in Genf, 1677-1683 in Basel nachgewiesen [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1299]. Er stammte aus Franken u. erwarb 1668 das G e n f e r Bürgerrecht [Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz 7 (1934), S. 511]. FA: Nürnberg: In Verl. Johann Hoffmann, 1694 [Allgemeine Weltbeschreibung] [Georgi IV, S. 243]; Reisebeschreibungen in Persien und Indien. Nach d. 1. dt. Ausg. v. 1674 zusammengestellt und bearb. v. Friedhelm Kemp, mit J o h a n n Wolfgang von Goethes Essay über Pietro della Valle aus dem Westöstl. Divan [Ausz.] u. e. farbig gedruckten arab. Alphabet v. Josua Reichert, Hamburg: Maximilian-Gesellschaft, 1981 ( = Jahresgabe der MaximilianGesellschaft, 1980). Bibl.: Georgi IV, S. 243 (Amsterdam: Sommern, 1674); D W B Q V 957; Ciampi (1880), S. 183; Paulitschke (1882/1962), Nr. 533, S. 57; Tobler (1867/1964), S. 95-96; Trautz (1940), S. 105 Nr. 456; BSB-AK 1501-1840 9,380; Bircher/ Bürger, D D B A 6387-6390; N U C ; BM In: München, BSB Res.2° It.sing.16 w (*); Wolfenbüttel, H A B 98.3 Hist.2° (1) Deskript.: Turcica; Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; Briefliteratur; aus d e m Italienischen [0371]
IL || DEMETRIO || Drama per Musica\\ da rappresentarsi\\ nel famosissimo Teatro di Brunsviga\\ l'anno 1717.\\ (Zierlinie) || DEMETRIUS\\ In\\ einer OPERA vorgestellet || auf dem || grossen Braunschweigischen Theatro || Im Jahr 1717. || (Zierlinie) || WOLFFENBUTTTEL/\\ Druckts Christian Bartsch/ Hertzogl. privil. Hof= und Cantzley= ||Buchdrucker. ||. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, 1717.- 8°, [66] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger, Titelkatalog 1,306 (ohne weitere Angaben). ÜT: Vorbericht u. Inhalt, Personenverz., Szenarium, 3 Akte, 3 Intermezzi. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 225], DV: 1699-1746 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 10], Bibl.: T h i e l / R o h r (1970), S. 106 Nr. 525 In: Wolfenbüttel, H A B Textb. 640 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen
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Denzi, Antonio
[0372] Denzi, Antonio (18. Jh.): La caduta di Baiazetto imperadore de' Turchi. Prag: [o.Dr.], 1728.LA || CADUTA || DI\\ BAIAZETTO\\ IMPERADORE\\ DE TURCHI. || TRAGEDIA PER MUSICAI DI\\ ANTONIO DENZIO.\\ DA RAPPRESENTARSI|| NEL TEATROW DI SUA ECCELLENZA|| IL SIGNOR|| FRANCESCO ANTONIO\\ CONTE DI SPORCK. || LA PRIMAUERA DELL'ANNO 1728. || CON LICENZA DEI SUPERIORI. || (Zierlinie) || Stampato in Praga, da Mattia Adamo Hoeger, Stampatore dellArciuescouo. || [Der Fall Bajazethis Deß Türckischen Kaysers]. ||. Prag: Mathias Adam Höger, (1728).- 8°, [48] B I LI: anonym Komm.: A: Sänger u. Komponist aus Venedig, kam um 1724 nach Prag, wo er die Direktion des Theaters übernahm. Er komponierte u.a. das Nationalstück >Praga nascente da Libussa è Primislao< [Brockpähler (1964), S. 319-323; DBInd 230,171]. OT: Nicht in Stieger.- Zum Inhalt Frenzel, Stoffe, S. 728-730. ÜT: Musik: Matteo Luchini. Vorrede, Argomento, Rollenbesetzung, Szenarium, 3 Akte. Text it. u. dt. DV: H. ist 1728-1739 in Prag in der erzbischöflichen Druckerei zu St. Benedikt im Kolleg d. hl. Norbert nachweisbar [Volf (1928), S. 103; 128], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 78 Nr. 383 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 302 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0373] Dialogus vere elegans et lepidus apud inferos Habitus inter papas Leonem et dementem, atque Card. Spinolam, in quo luget praesentem ecclesiae statum. Ratisbona .... Regensburg: [o.Dr.], 1538.Ein kleglich gesprech\\ Babst Leonis vnd Babst Clemen=\\ten/mit irem Kemmerer/ Cardinaln Spi || noia/ in der Helle gehalten/|| den yetzi = ||gen Kirchen standt belangend. || Kurtzlich in Italien außgangen/ vnd\\ Getruckt den xxiij. Augusti. || 1538. ||. [o.O. ( = Nürnberg)]: [Johann Petreius], 1538.- 4°, [6] B i li: anonym Komm.: OT: It. Ausg. nicht identifiziert. Vielleicht keine Übers.? Lat. Ausg. vorhanden BSB-AK 1501-1840 10,78; München, BSB Res. H.eccl.286m; VD 16, D 1373 nennt noch eine weitere Ausg.: >DIALOGVS uere elegans et Lepidus apud inferos habitus, inter Papas, Leonem et d e m e n t e m , atque Cardinalem Spinnolam, Quaestorem camerae papalis, In quo lugent presentem Ecclesiae statum. In Mense Iulio. An. M.D.XXXVIIII. è Bononia in Germaniam missus ... haud dubie lusus à Pasquillo et per totam Italiani sparsus. Adiecta huic est Duplex oratio monitoria et deprecatoria Ecclesiae pro Concilio Mature celebrando a superioris seculi quodam pio et Docto uiro 424
Dino da Mugello
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... Heroico carmine composita. M.D.XXXVIII.< [Ulm: Hans Varnier d.Ä.].Dieses Dialogbüchlein aus einem in der Hölle gehaltenen Gespräch zwischen den Päpsten Leo X., Klemens VII. u. Kd. Spinola behandelt die Lage des Kirchenregiments in Italien unter Paul III., dessen Politik gegen Kaiser Karl V. u. schließlich den Fortschritt der protestantischen Sache in Italien (»... Vber d[a]z/ ist nun mer gantz Italia Lutherisch/ der gestalt/ wo auch die Lutherischen nit weren/ dannoch würden die Italianer selbst/ vnd vnser Predicanten tringen zwingen vnd die Kirchen reformieren wollen« [fol. blv]). FA: Nürnberg: Johann Petreius, 1538. Bibl.: Goedeke 2,273.65; Hohenemser (1925), Nr. 4007; Gose (1972), S. 56-57 Nr. 192 S 3; VD 16 D 1374-1375 In: Coburg, LB 62,65 (?); München, BSG 4° H.eccl.328; Wolfenbüttel, HAB 256.15 Quod.(19) (•) Deskript.: Dialog; Reformation; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0374] Dino da Mugello (gest. 1298); [Cipolla, Bartolomeo (ca. 1420-1475); Pegius, Martinus (gest. 1560)]: De praescriptionibus [GW 8353]. [Poitiers]: [Jean Bouyer], [ca. 1486].DE PRAESCRIPTIONIBUS, || Das ist: || Ein Nützliches \\ kurtzes vnd sehr notwendiges|| Tractätlein/ von Verjärungen/ hiebevor || in Latein/ durch den weitberümbten vnd Hochge= \\lehrten Herrn Dynum de Muxello, der Rechten Do= || ctor/ zusammen bracht vnd beschrieben: Jtzo aber auß dem = || selbigen mit kurtzen Additionibus, vnd außlegungen/\\ vmb des gemeinen Manns willen/ so täglich von || Prcescriptionibus hören/ vnd damit || vmbgehen muß/ etc. transferirt\\ vnd verteutscht/\\ Durch || M. Abraham Sawr/ von Franckenberg/\\ Hessischen verordneten Procuratorem, || Notariümque publ. || (Zitat) || Cum gratia & priuilegio Cces. Maiest. || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn. || (Linie) || M.D.LXXIX. || (durch Nicolaum Basseum) ||. Frankfurt a.M.: Nikolaus Basse, 1579.- 8°, [11] Bl., 58 S., [4] Bl.Ü: Saur, Abraham (1545-1593) Komm.: A: Bekannter Jurist des 13. Jh., 1279 Prof. in Siena, 1297 von Bonifaz VIII. nach Rom geholt, gest. 1298 in Bologna [GW 8349-8367], OT: Die Schrift behandelt insbes. die strafrechtliche Verjährung. ÜT: Vorrede »Den Erbarn/ Fürsichtigen vnd Weysen/ Herrn Bürgermeister vnd Rath der Statt Franckenberg in Hessen ... Datum Marburg/ den 6. Januarij'/ im Jahr 1579.... M. Abraham Sawr/ Hofgerichts Procurator zu Marpurg« (Bl. A2a-A8b). Bevor er ausführlich auf die jetzt gültigen Verjährungsvorschriften nach kaiserlichem Recht eingeht, sagt er: »... ob ich schon keinen sonderlichen rühm auß dieser meiner geringen arbeit erlangen werde/ dieweils ein ander auch also gut/ wo nicht besser/ het vertieren vnd zusammenschreiben können/ So ist es doch wenig daran gelegen/ sintemal ichs vmb keins ruhms willen hab angefangen: Sondern allein/ als ich gesehen/ daß das vnachtsam rohe Volck/ sonderlichen der gemeine Mann/ durch jhre eigen schuld vnnd nachlessigkeit der zeit (als wann sie vber Tisch gesessen/ 425
[0375]
Diotallevi, Alessandro SJ
vnd selbst muthwillig das essen verschlaffen wolten) offermals grossen verlust an jrem eigen zeitlichen Gut/ heyl vnd wolfahrt spüren vnd erfahren müssen/ Auch manchmal nit wissen/ wie sie sich dariñ halten oder schicken sollen/ hat mich bewegt/ diesen Tractatum ex Dyno ins Teutsch zu bringen ...« »Vorrede an den frommen Leser/ vnd bericht der Lateinischen Allegation/ auß dem Buch Doctoris Martini Pegij, De Iure Emphyteutico, gezogen, welche den Einfeltigen auch in dieser Materi/ De Prasscriptionibus zu jhrem besten anhero gesetzt vnd nachgedruckt worden ist« (vgl. s.v. Cipolla). Ü: Marburger Hofgerichtsanwalt [ADB 30,419-420; DBInd 1082,413-422], DV: B. (auch: Bassaeus, Bassée), aus Valenciennes, erhielt 1561 das Frankfurter Bürgerrecht u. wurde nach Feyerabends Tod der erfolgreichste Drukker der Stadt. Er druckte zahlreiche Werke Saurs [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 14, S. 124-125], FA: Frankfurt a.M.: Nikolaus Basse, 1582 [... vermehrt/ Durch|| M. Abraham Sawr/ von Franckenberg/ verordneten || Hessischen Hoffgerichts Procuratoren, &c.||]; Frankfurt a.M.: Johann Lechler, in Verl. Nikolaus Basse, 1599 [... vermehrt. Durch || M. Abraham Saurn von Franckenberg/ weiland deß Hessi = II sehen Hoffgerichts aduocatum... || Jetzund aber auffs new von vielen mendis|| repurgirt/ Durch || M. Cunradum Gerhardum Saurium, Iuris studiosum. II ]. Bibl.: VD 16 D 1789-1791 In: Wolfenbüttel, HAB 157.17 Jur. 8°(2) (*) Deskript.: Strafrecht; Rechtswesen; aus dem Lateinischen [0375] Diotallevi, Alessandro SJ (1648-1721): Il cuore addolorato di Maria, meditazioni sopra i suoi sette dolori, proposte a chi desidera di compatirla ed imitarla, dal Padre Alessandro Diotallevi della Compagnia di Gesù. E dedicate alle sacre Verini dell'illustre Monistero di E. Eufemia dell'Ordine de' Servi in Rimini. Venezia, MDCCXVI, presso Andrea Potetti. Venezia: Andrea Poletti, 1716.Das II Schmertzn-volle Hertz || MA RI AI\\ Jn siben Betrachtungen|| Von ihren siben || Schmertzen/1| vorbestellet || Zur Nachfolg und\\ Mitleyden || Von || ALEXANDRO DIOTALLEVI^ der Gesellschaft JESU. || Auß dem Welschen\\ in das Teutsche übersetzt. || Cum Facúltate Superiorum. || Verlegt vom güldenen Allmosen S. II Joannis Baptistce zu || München. || (Linie) || Getruckt bey Maria Magdalena Riedling/\\ Wittib/1728. ||. München: Maria Magdalena Riedling, 1728.- 8°, 117 S.Ü: anonym Komm.: A: D. stammte aus Rimini, trat 1663 in die SJ ein, war Rektor der Kollegien in Reggio u. Forlì u. starb in Rimini. Seine aszetischen Schriften wurden häufig übers. [Sommervogel 3,87-91; DictSpir 3,997-999 (Pierre Pirri)]. OT: Sommervogel 3,90 Nr. 4. ÜT: Vom gleichen Autor wurden ebenfalls übers., allerdings außerhalb der chronologischen Grenzen dieser Bibl.: >Abriss eines wahrhafftig Büssenden 426
Diotallevi, Alessandro SJ
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Herzens< (Fridberg 1735); >Vollkommener Bußspiegel< (Burghausen 1735); >Erwägungen über die Gutthaten Gottes< (Augsburg u.a. 1737).- >Sieben Meditationen über die Schmerzen der Gottesmutter, mit angehängten Gebeten u. Liedern< [o.O., o.J.] DV: In den Repertorien nicht nachweisbar. FA: München, 1733. Bibl.: BSB-AK 10,178 In: München, BSB Asc.3452, Beibd.2 ( ' ) Deskript.: Mariologie; aus dem Italienischen [0376] Diotallevi, Alessandro SJ (1648-1721): Stimoli Alla vera Divozione presi dalle insinuazioni della Divina Pietà fatte à S. Gertrude, E proposti à chi desidera d'avanzarsi nella Cristiana Perfezione. In Venezia, MDCCXIII, presso Andrea Poletti. Venezia: Andrea Poletti, 1713.Antrieb zur wahren andacht, gezogen aus den Offenbarungen der H. Gertrud. München: [o.Dr.], 1717.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: DictSpir 3,997-998: 25 Betrachtungen über Lebensregeln oder Revelationen der Heiligen, die zur vertieften Betrachtung der Geheimnisse der Passion, der Gnade u. der Erlösung führen.- Gertrud v. Helfta, begnadet u. berühmt durch ihre mystischen Schriften, kommt 1256 ins Kloster Helfta, wo sie von der Äbtissin Gertrud v. Hackeborn erzogen u. selbst Nonne wird [LCI 6,404-406; Keller (1987), S. 261], FA: Dillingen, 1731 [München, BSB Asc.1421]; Ingolstadt, 1734 [Antrieb zur wahren Andacht, gezogen aus den Liebesbeweisungen der göttl. Gütigkeit gegen die heil. Gertraud], Bibl.: Sommervogel 3,88; BSB-AK 1501-1840 10,178 In: München, BSB Asc.1421 [Ausg. 1731; nicht mehr vorhanden] Deskript.: Heiligenleben; Aszetik; hagiographische Biographie; aus dem It. [0377] Diotallevi, Alessandro SJ (1648-1721): Trattenimenti spirituali per chi desidera d'avanzarsi nella Servitù, e nell'Amore della Santissima Vergine: Dove si ragiona sopra le sue Feste, e sopra gli Evangelij delle Domeniche dell'Anno, applicandoli alla medesima Vergine con rari Avvenimenti. Opera del Padre Alessandro Diotallevi della Compagnia di Gesù divisa in tre parti, e dedicata alli Signori della Congregazione de' Nobili eretta in Rimini nel Collegio della medesima Compagnia. In Venezia, presso Andrea Poletti, MDCCXVI. Venezia: Andrea Poletti, 1716.Marianische || Kirchen = Gespräch/\\ Zu Beförderung || der Lieb und des Diensts || Der allerseeligisten Jungfrauen und Göttlichen Mutter || MARIA, || Eingerichtet auf ihre Fest = Tag und alle Sonn = || tägliche Evangelia des Jahrs/ mit Auslegung derselben zu |[ ihrem Lob und Einfuhrung rarer Geschichten. || Erstlich in Wel427
Diotallevi,
[0377]
Alessandro
SJ
scher Sprach in drey Theilen verfaßt|| Von\\ R.P. ALEXANDRO DIOTALEVI\\ Priestern der Gesellschafft JESU, || Und zugeschriben den Hn. Hn. der Congregation der Edlen in || dem Collegio S. J. zu Rimini. || Zu Venedig aber/ und in anderen Orthen in Welschland wegen || bekandtem grossen Nutzen öffters verlegt. || Jetzt ins Hochteutsch übersetzt/ und zu besserem Behuff der Prediger mit Marginalien/ und einem doppelten Indice || der Heil. Schrifft nehmlich/ und der denckwürdigsten || Sachen versehen. ]| Der Erste Theil. || Mit Jhro Rom. Kayserl. Cathol. Majest. Gnad vnd Freyheit. || (Doppellinie) || Augspurg und Dillingen/\\ Jn Verlag Johann Caspar Bencards seel. Wittib und Consorten. || (Linie) || Anno 1729.
||.
Augsburg u. Dillingen: Erben Bencard, 1729.- 4°, [I]: [13] BL, 279 S., TK.; [II]: [4] BL, 298 S.; [III]: [3] Bl, 286 S.Ü: Schneider, Johann Ulrich; Gailer, Franciscus Salesius Komm.: OT: Ausg. Venezia 1719; 1723 u. 1734 in München, BSB; 1729 Paris, BN D.32540 [3 vol. in-12].- Inhalt DictSpir 3,998. ÜT: »Dem Hochgeborhnen Reichs = Grafen... JOSEPHO MARL-B JOANNI JACOBO ANTONIO EUSEBIO ADAMO Fugger/ Grafen von Kirchberg und Weissenhorn ... Joseph Bencard/ der Zeit Cooperator in Merching« [Bl. )(2a-)(2b]: Er widme dem Adressaten das Werk, das ihm als Erbe zugefallen sei, als Dank für erwiesene Wohltaten.- Diverse Vorreden des Autors.- »An den Leser Jm Nahmen des Dolmetschs ... MARCUS FRIDL, Parochus in Mariaweis ... P. Alexander Diotalevius in seinen dem Bund nach zwar kleinen drey Büchlein/ seinem Eyffer und Gelehrtheit nach aber ein sehr grosser Lehrer der Marianischen Andacht und Verehrung hätte schon um ein und anderes Jahr ehender Teutsch reden sollen/ wie unser viel gewunschen haben; allein dises haben insgemein unsere menschliche Sachen/ daß die gute Wünsch den guten Wercken weit vor/ die gute Gedancken aber gemeiniglich weit nach zu lauffen pflegen. Der Verweilung wegen wird jedoch der günstige Leser zuversichtlich kein Rechenschafft begehren; bevorab weilen der Tod/ welcher grossen Theil daran schuldig/ sich zu einer Abrechnung bekennen will ... Es hatte der Marianische Dollmetsch Herr Johann Ulrich Schneider der Heil. Schrifft Licentiat weyland Pfarrer in Fürgenfeld vor mehr als 3. Wochen vor seinem Tod ein sehr grosses Verlangen dises Werck in Teutscher Sprach hervor zugeben/ wie er dann mit dem ersten Theil allerdings vor zwei Jahren fertig gewesen ... Mithin aber ist geschehen/ daß auch der dritte Theil von einem neuen Dolmetsch/ (dessen Arbeit in dem Lateinischen Barzia der gelehrten Welt schon wohl bekannt ist) Herrn Francisco Salesio Gailer nehmlich der Heil. Schrifft Licentiaten/ und der Zeit Pfarrern in Raisting muste ausgemacht werden. Jch Endes = benannter aber habe unterdessen des Herrn Licentiaten Schneiders Dolmetschung als Executor seines Testaments an mich bekommen/ mit der Obgelegenheit/ selbe/ so bald möglich zum Druck zu befördern ...« Ü: Nicht identifiziert. DV: 1726-30 [Paisey (1988), S. 13], FA: Augsburg: Wolff, 1766. BibL: Georgi 1,380; Sommervogel 3,90-91 Nr. 6 428
Dominis, Marc'Antonio de SJ
[0379]
In: München, BSB 4°Hom.450 (*) Deskript.: Mariologie; aus dem Italienischen [0378] Distinto ragguaglio di tutta la Morea, ove di presente sono applicate le armi della ... República di Venezia. Milano: [o.Dr.], [1685].Die vortreffliche \\ Halb =Jnsul || Morea/\\ Das ist: || Eine kurtzgefasste und klärliche II Beschreibung|| Der vornehmsten Oerter/1| Stadt und Fästungen/ Flüssen und I Gebürgen/ in um und neben besagter || Jnsul und dem Archipelago, || Samt einer Historischen Erzählung aller || Eroberungen/ Schlachten/ und Scharmützeln/ so II sich bey diesem und jenem Ort ereignet || und begeben haben. || Worinnen insonderheit die jetzigen herrlichen || Sieg und Eroberungen der Sieg=\\prahlenden\\ Venetianischen Waffen|| entworffen worden/\\ Mit deutlichen Kupffern der vornehmsten Oerter \\ und einer accuraten Land = Charten versehen || und ans Licht gegeben^ Durch || Eine unpartheyliehe Feder. || (Linie) II NURNBERG/\\ VerlegtsJoh. Hoffmafi/Buch = und Kunsthändler\\ Jm Jahr 16874. Nürnberg: In Verl. Johann Hoffmann, 1687.- 8°, 210 S.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht mit Sicherheit festzustellen (s.u.); vgl. auch: >Esatta Notitia del Peloponneso, volgarmente Penisola della Morea,... dove si legge l'origine de' primi habitanti, con li nomi, che diedero alle Provincie, Città, e altro con sue istorie, e acquisti fatti dalla ... república di Venetia dall'anno 1684 fino al dì presente. Adornato di ... figure< (Venetia, 1687) [BM], ÜT: Das Werk hat zweifellos eine ungenannte it. Quelle, wie die it. Legenden auf den Karten belegen. Im gleichen Jahr erschienen beim gleichen Verleger Morosinis u. Coronellis ähnliche Werke (s. dort). DV: 1663-1698 in Nürnberg nachweisbar [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1173], Bibl.: BSB-AK 1501-1840 57,171 In: Wolfenbüttel, HAB QuN 891(2) [nicht vollständig] (*); München, BSB H.gr.788 Deskript.: Länderbeschreibungen; Länder- und Regionengeschichte; Turcica; aus dem Italienischen [0379] Dominis, Marc'Antonio de SJ (1560/66-1624): Causae profectionis suae ex Italia. [London]: [Billium], 1616.Wahrhafte vnd gründliche || Relation, || Oder Bericht vnd Artzeig der Vrsachen/1| vmb welcher willen^ Herr Marcus Antonius de Dominis, || Ertzbischoff zu Spalato, II Angedeut sein ErtzBißthum frey willig zu verlas = || sen/ vnd sich in verliehenem Herbst nechstabgeflos = \\senen 1616. Jahrs auß ITALIA zubegeben/bewogen worden. || Auß dem Lateynischen gedruckten Exemplar Í/IÍ || HochTeutsch übergesetzet/ vnd || Nachgedruckt. || Sampt einer kurtzen Vorrede an den Gott429
[0380]
Dominis, Marc'Anlonio de SJ
liebenden Leser. || (•) || JmJahr/\\ (Linie) || MDCXVII. ||. [o.O. (Hanau ?)]: [o.Dr.], 1617.- 4°.Ü: anonym Komm.: A: Prof. der Philosophie, Rhetorik u. Theologie in Brescia, 1600 Ebf. v. Zengg, 1602 Spalato (Split), Konvertit, lebte ab 1616 kurze Zeit in Deutschland, dann in England. Hier übers, er, ohne Wissen des Autors, Paolo Sarpis >Istoria del concilio tridentino< ins Lat.; 1622 Rückkehr nach Rom u. Reversion, danach jedoch wegen Häresie von der Inquisition verhaftet u. eingekerkert, wenig später in Rom gestorben [Zedier 7,1212-1215; NBG 14,504-506; EI 12,477-478; Rachum, S. 127].- Opera omnia durch Index Leos XIII. mehrfach verboten, z.B. 28.11.1617; 3.7.1618; 9.10.1618; 1.5.1620 [Hilgers (1904), S. 420-421], OT: Auch: >M.A. de Dominis suae profectionis consilium exponitMarcus Antonius de Dominis sui reditus ex Anglia consilium exponitAußschreiben Warumb er auß Italien gewichen. Erstmals in Latein beschrieben, numehr in das Teutsche versetzet< (Im Jahr 1617) [o.O., 28 S.; 2. u. d. zwei letzten S. leer. Titelvignette. Auf S. 3 oben RE.]. Ob sie vom gleichen Übers, stammt, müßte untersucht werden.- 33 kurze Kap. in Ich-Form. Ü: F., in Luzern geb., begann 1600 sein Noviziat in der SJ, wurde später Prof. in Ingolstadt u. Dillingen, dort auch Kanzler der Univ. 27 Jahre lang war er Beichtvater des Bf. v. Augsburg. Er starb in Regensburg [Sommervogel 3,129130]. Der Jesuit Forer war ein tüchtiger Kontroverstheologe u. wollte den dt. Lesern die zunächst triumphal erscheinende Reversion De Dominis nicht vorenthalten [ADB 7,155; DBInd 333,27-30]. DV: R. hatte von 1621-1625 wie sein Vorgänger Melchior Algeyer die akademische Druckerei der Jesuiten in Pacht; 19 Drucke sind bekannt geworden [Benzing, Dillingen Nr. 6, S. 84], Bibl.: Hohenemser (1977), S. 39 [Ausg. 1617]; Graesse 7,254; Bircher, DDB 1600-1720 A 4576 In: Augsburg, UB XIII.5.4°.202 (*); Frankfurt a.M., StUB Sign. XXXI,IIb [Kriegsverl.]; Freiburg, UB K 8091,d; Wolfenbüttel, HAB 171.36 Quod.(4) (*) Deskript.: Kirchengeschichte; Reformation; Gegenreformation; aus dem Lateinischen [0383] Dominis, Marc'Antonio de SJ (1560/66-1624): Scogli del christiano navfragio, qvali va scoprendo la santa chiesa di Christo. Alti svoi diletti figlivuoli, perchè da quelli possano allontanarsi. [London]: [o.Dr.], 1618.Steinklippe dess christlichen Schiffbruchs, welche die heilige Kirche Christi ihren vielgeliebten söhnen entdeckt ... aus dem Italianischen in das Teutsche ... gebracht... Franckfurt, Rosen, 1618. Frankfurt a.M.: In Verl. Jonas Rosa, 1618.- 4°, 99 S.Ü: anonym Komm.: OT: BN.- Antipäpstliche Schrift des Apostaten, die die Suprematie des Hl. Stuhls wie auch die kathol. Abendmahlslehre bekämpft.- Es gibt eine engl. bzw. eine französ. Übers.: >The rockes of Christian shipwracke ...< (London: Bill, 1618); >Les Ecueils du naufrage chrestien ...< (La Rochelle: J. Habert, 1618). 433
[0384]
Donato, Leonardo
DV: 1596-1620, Erben bis 1662 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1246], Bibl.: Georgi I, S. 385; NUC Deskript.: Kirchengeschichte; Reformation; Gegenreformation; aus dem Italienischen [0384] Donato (Donä), Leonardo (1536-1612): Litterae ad Patriarcham, Archiepiscop .... Venezia: [o.Dr.], 1607.Deß Durchleuch = || tigsten Fürsten vnd Herrn Leon = || hardi Donati Hertzogen zu Venedig/ vnd al= \\ler desselbigen Staadts Jnseln/ Stätten/ Herrschafften\\ vnd Landen/ erwölten Großmächtigen Herrn denckwürdig auß = ||schreiben/ vnd Proclama Ane alle Geistliche Stände/ vorgedach = || ter Landschafften/ wegen dessen zwischen der Bäbstlichen || Heyligkeyt vnd seiner Hochfürstlichen Durchleuch =\\tigkeyt Newlich geschlossener Friedens \\ Tractation. || Sambt eyner kurtzen Erinnerung an Alle || Christliche/ Geistliche/ vnd Weltliche Stände der || Kirchen/ was sie auß solcher Publicirter Friedenschluß || trefflich zuerwegen/ vnd in vemünfftige Con = || sideration zuziehen haben. || Psalm 34. vers. 14. 15. || (...) || Gedruckt in dem Jar\\ 1607. || (Gedruckt zu Saltzburg durch || Hansen Bawman. ||). (Salzburg): (Hans Baumann), 1607.- 4°, 6 Bl.Ü: anonym Komm.: A: Wegen seiner Rhetorik berühmt, mehrfach von der Republik als Diplomat entsandt, 1605-1612 Doge von Venedig [Zedier 7, 1259-1260], OT: Vgl. auch seinen Brief >Alli Reverendiss.™ Patriarchi, Arcivescovi, Vescovi di tutto il Dominio nostro di Venetia ...< [London, BL 4051.bb.49 (1.); Tab. 1216.a.; 175 f,13.(l.)]. Weitere Einzelheiten s. Interdiktsstreit (s.v. Paolo Sarpi); hier geht es um die Mitteilung des Vergleichs, den der franz. Gesandte, der Kd. Joyeuse, zuwege gebracht hatte. ÜT: »Kurtze Vorrede ane den Christlichen Leser« (Bl. A2a-A3a): Der Interdiktsstreit sei ein schlimmes Mißverständnis u. für die gesamte Christenheit sehr schädlich. Der Kompromiß, dessen Modalitäten mitgeteilt werden, sei daher besonders zu begrüßen. DV: Nicht nachweisbar; der bekannte Salzburger Drucker gleichen Namens ist bereits 1557 verstorben [Benzing, Salzburg Nr. 1, S. 402], Sollte es sich um einen Nachfahren oder einen Irrtum handeln? Auch eine Camouflage wäre denkbar. Bibl.: Bircher/Bürger, DDB A 6513 In: Wolfenbüttel, HAB 288.2. Hist.(8) (*micro) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Papsttum; Kirchengeschichte; aus dem Lateinischen
434
Doria, Andrea
[0385]
[0385] Doria, Andrea, Prinz v. Melfl (1466-1560): Copia de una lettera ... delle fattioni contra la armata Turchesca. [o.O.]: [o.Dr.], 1537.Newe zeitung vnd Kriegshandlung. || DEs aller durchleuch = || tigsten Großmechtigsten Vnüber= \\windtlichsten Römischen Keysers. Karol || des Fünfften etc. Was sich in disem si = || ben vnnd dreissigsten jar/ Key. || Mai. Krieg halber/ auff\\ Wasser vnd Landt || zutragen/ inn || Jtalia zu || Neapolis in Bickardia/ im land zu Vngern vnd Kern\\ten/Key. Mai. öbrister Gubemator des Meres.\\ (m) || (Durch Iohann Haselberg von Reychenow. || Costanzer Bischtums in truck || verordnet. || 1537. || j. [o.O. ( = Konstanz)]: [o.Dr. ( = in Verl. Johann Haselberg)], [1537].- 4°, [8] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Andrea Doria, 1460 oder 1468 in Oneglia geb., war Stadtherrscher v. Genua, Kondottiere u. Flottenkommandant. Er diente als Berufssoldat u.a. unter Innozenz VIII., Ferdinand v. Neapel, Alfons II. v. Neapel, Franz I., lief aber nach dessen Gefangennahme (1525) 1528 zu Karl V. über, der ihn zum kaiserl. Admiral im Mittelmeer machte. 1535 befehligte er die kaiserl. Flotte gegen Tunis u. rettete 1541 Karl V. vor dem völligen Zusammenbruch bei Algier. Daraufhin wurde er auch mit dem Kommando über die kaiserl. Landstreitkräfte betraut [NBG 14,615-620; Rachum, S. 130-132; ABI 373, 177-217]. Ob der Admiral selber der Vf. ist, ist fraglich. OT: Nicht mit Sicherheit zu identifizieren, vgl. auch Angeleri (1956), S. 62-64 Nr. 52 [o.J.]: >Historia de la presa nouamente facta deli turchi & mori per lo Magnifico Misere Andrea Doria Genouese nel mari Tireno< bzw. eine niederl. Übers, von 1532: >Nieuwe tijdinghen van Andries Doria der key. Ma. Ouersten hooftmans, nu ierst gehoort, hoe hij sommige Steden in Turckien ingenomen heeft. Item wat in der Stadt van Anconen geschiet is< (Tanwerpen: Jan Grapheus, 1532). ÜT: Sammelschrift: Zu Beginn ohne Überschrift Bericht über die Taten Dorias, dann Bl. A3a-Bla »Von der handlung vnd dem Keyserischen kriegs volck in Bickardei vnd Orthoys«; danach Bl. Blb-2a »Von der wolfart vnnd Victoria des theuren sighafften Andrea Dorea/ Römischer Keyserlichr Maiestat öberister Gubernator auff dem Mer etc.«; sodann bis Ende »Die handlung Keyserlicher Maiestat in Vngern vnnd Kerntenn/ wider den Türckenn vnd den Weyda etc.« DV: H. (auch: Monteleporis), von Reichenau in der Diöz. Konstanz, zuerst in Augsburg, dann ohne festen Wohnsitz; verl. 1515-38 ca. 36 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1160], Bibl.: BM In: London, BL 1315.b.2b. (*) Deskript.: Zeitung; Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Italienischen
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[0386]
Dorispillo
[0386] Dorispillo. Nürnberg: 1666.- 12°.Ü: anonym Komm.: A/OT: Alle Repertorien versagen. Bibl.: Hayn-Gotendorf 2,99 (Roman, aus d. Italien. - Sehr selten!) Deskript.: Roman; aus dem Italienischen [0387] Drey newe Relationes || Erste/ auß Japon/1| was sich darinn/ so wol in Geist- als || Weltlichen Sachen im Jahr 16061| Denkwürdigs zugetragen. || Andere/ von Missionibus oder Rei-1|sen/so etliche Priester der Sozietet Jesu/ im Jahr\\ 1607. in das Königreich Mexiko angestelt. || Dritte von ableiben deß mächtigen Königs Mo-1|ger/ vnd wie nach selbigem in seinem Reich das Reli- \\gion vnd Politisch wesen beschaffen. |[ Auß vnderschidlichen der Societet Jesu Lateinischen/ Italianischen vnd Portugesischen Schreiben verteutscht. || M.DC.Xl. || Gedruckt zu Augspurg/ bey Chrysostomo || Dabertzhofer. ||. Augsburg: Chrysostomus Dabertzhofer, 1611.- 4°, [4] Bl., 170 S., [1] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert; Trautz (1940), S. 312 Nr. 1303 nennt Giovanni Rodriguez Girams >Lettera di Giappone dell'Anno M.DC.VI. del P. Giovanni Rodriguez della Compagnia di Giesv. AI Molto R.P. Clavdio Acqvaviva Generale della medesima Religione< (In Milano, Per l'her. di Pacifico Pontio, & Gio. Battista Piccaglia Stampatori Archiep. 1610). ÜT: Widmung: »Den Hoch Ehrwürdigen ... Herrn Veiten Freyherren von Rechberg vom hohen Rechberg/ Thumbprobsten/ Herren Hieronymo Stor von Ostrach/ Dechant/ vnd gantzem Capitel/ deß hochen unser lieben Frawen Thumstiffts in Augspurg... Datum Augspurg/ den 30. Januarij/ 1611 ... Chrysostomus Dabertzofer Buchdrucker« [Bl. (:)2a-4a]: Er habe in seiner noch jungen Druckerei einen Bericht aus China publiziert u. dem Bf. v. Augsburg gewidmet. Er möchte nun nicht zögern, auch den Adressaten ein Präsent zu überreichen. »Dan noch vor end dises Jenners/ sein mir drey vnderschidliche Relationes/ nemblich von Japon/ Mexiko vnnd Mogor zu handen kommen/ welche von fürnemmen vnnd in Sprachen wol geyebten Herren/ auß Lateinischen/ Jtalianischen etc. glaubwürdigen schreiben (wie dann newlich zu Rom zwey Tractätl von China vnd Japon inn Jtalianischer Sprach außgangen) auß gottseligem Eyfer ins Teutsch gebracht/ also daß ich wegen erstgemelter Herren Autoritet genügsame vrsach hab/ mich zugetrösten/ daß weder an der Version/ noch an der Materi selbs was zu finden/ so von recht verstendigen Leuten billich künde gedadtlet werden«. Er schließt die Vorrede mit einem Lob auf das Domkapitel. Inhalt: I. »Relation auß Japon von Anno 1606. 1. P. Joannis Rodriguez der Societet JESV Priesters an den Hochwürdigen Herrn Claudium Aquauiuam besagter Societet Generalem. Vom weltlichen Stand in Japon (S. 1-52).- 2. Außführlicher Bericht von der ersten Bischöflichen Visitation in Japon Anno 1606 angestellt. Auß einem Sendtschreiben R.P. Emmanuelis Baneti der 436
Durante, Castore
[0388]
Societet Jesu. Auß Nangasaco: den 14. Octobris im Jahre 1606 (S. 53-65).3. An den gutherzigen Leser (S. 66-67).- 4. Sendschreiben R.P. Alexandri Valignani an R.P. Ricardum Haller. Auß dem Collegio zu Amacan: den 15. Januar Anno 1605 (S. 68-78).- II. Relation von Missionibus oder Raisen so etliche Priester der Societet JESV in das Königreich Mexico im Jahre 1607 angestellt (S. 79-124).- III. Relation vom Abieiben deß Mächtigen Königs Mogor vnd wie nach desselbigen in seinem Reich das Religion- vnd Politisch wesen beschaffen. Auß Goa, den 20. December. Im Jahr 1607 (S. 125-170)«. DV: D. (auch: Daberius) hat 1610-1614 für die Druckerei »Ad insigne Pinus« Missionsberichte der Jesuiten gedruckt [Benzing, Augsburg Nr. 35, S. 21]. FA: Piccaglia, Giovanni Battista; Pontio, Pacifico. BibL: Sommervogel 6,1972; Streit 2, Nr. 1417; 5, S. 62-63 Nr. 160; Trautz (1940), S. 313 Nr. 1305-1306 [mehrere Ausg.] In: München, BSB Jes.30 (*micro); Tübingen, UB Gh 415 Deskript.: Länderbeschreibungen; Japonica, Sinica, Indica; Jesuitenorden; Missionsberichte; aus dem Portugiesischen; aus dem Italienischen [0388] Durante, Castore (1529-1590): Herbario nuovo, ove son figure che rappresentano le vive plante che nascono in tutta Europa, e nell'Indie orientali e occidentali, con le loro facolta, in versi latini.... Venezia: [Melchiorre Sessa (?)], 1584.HORTULUS SANITATIS. || Das ist/1| EJn heylsamm\\ vnd nützliches Gährtlin\\ der Gesundtheit. || Jn welchem alle fürnehme Kräutter/1| die so wol in den beyderley Indien/ als an al= || len andern Orten der Welt zu finden/ /ra|| einer wunderbaren Kilrtze werden || beschrieben. || Erstlich von || CASTORE DURANTE, || einem Römischen Artzt vnd Simplicisten in || Jtalianischer Sprach verfertigt/W Nunmehr aber in vnsere hochTeutsche Sprach || versetzt/ Durch || Petrum Uffenbaehium, || der Artzeney D. vnd bestellten Medicum in || Franckfurt. || Getruckt zu Franckfurt am Mäyn durch Nicolaum || Hoffmann/ in Verlegung Ionae Rhodij. || Jm Jahr M D CIX. ||. Frankfurt a.M.: Nikolaus Hoffmann d.Ä., in Verl. Jonas Rosa (Rhodius), 1609.- 4°, [7] Bl., 1081 S., [25] Bl. Reg., TE., K.Ü: Uffenbach, Peter (1566-1635) Komm.: A: Bekannter Arzt aus Gualdo, Leibarzt Sixtus' V., starb 1590 in Viterbo [DictScMéd 3,559-560; NBG 15,437-438; Ferchl-Mittenwald (1938), S. 137; Golden Bitting (1939/1971), S. 137; Schöne alte Kochbücher S. 103, Nr. 123 (Il Tesoro della Sanità); Oberlé (1989), Nr. 73-74], OT: Mehrere Aufl., mit 847 Tafeln ausgestattet [in den meisten späteren Titelaufnahmen: >Herbario novo di Castore Dvrante ... con figure, che rappresentano le viue piante, che nascono in tutta Europa & nell'Indie Orientali, & Occidentali. Con versi latini che comprendono le facoltà de i semplici medicamenti. Con discorsi, che dimostrano i nomi, le spetie la forma, il loco, il tempo, le qualità, & le virtù mirabili dell'herbe, insieme col peso, & ordine da vsarle, scoprendosi rari secreti, & singolari infirmità del 437
[0389]
Durchleuchtigsten großmächtigen Herrschaft Venedig
corpo humano. Con dve tavole copiosissime, l'vna delle herbe, & l'altra dell'infirmitä & di tutto quello che nell'opera si contiene. Con aggionta in quell'vltima impressione de discorsi ä quelle figure che erano nell'appendice, fatti da Gio: Maria Ferro ...< (In Venetia, presso Gio: Giacomo Hertz, 1667)] [NUC]. ÜT: Vorrede »Dem Wolgebornen Herrn/ Herrn Paulo Kheuenhüller von Aichelberg/ Freyherrn in LandtsCron vnd Wernberg/ Erbherrn in Hohen = Osterwitz vnd Carlsberg: deß Ertzhertzogthumbs Cärnthen ErbStallmeistern/ etc. meinem gnädigen Herrn ... Geben zu Franckfurt am Mayn/ am Tag der beyden Apostel Petri vnnd Pauli/ welches war der neun vnd zwantzigste deß Monats Junij/ im Jahr nach Christi vnsers Erlösers vnd Seligmachers Geburt ein tausent/ sechshundert vnd neun ... Peter Uffenbach der Artzney Doctor vnd bestellter Medicus daselbst« [Bl. )(2a-)(2b]. Nach dem Lob Durantes erfolgen die von Uffenbach u.a. (vgl. z.B. Jeremias Martius zu Gabriele Falloppio, >KunstbuchOfficina aureaThesaurus chirurgiae< des Peter Uffenbach (1610) mit vielen Holzschnitten, >De humana physiognomia< von G.B. Deila Porta (1618) u.a. [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 43, S. 131].- R. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1246]. Bibl.: Zachert 5, S. 262; Bircher, DDB A 1771; Bepler (1988), S. 174-175 Nr. 168 In: Wolfenbüttel, HAB 3.1 Med. (*) Deskript.: Heilpflanzenbücher; Pharmakologie; aus dem Italienischen [0389] Der Durchleuchtigsten/groß = \\mächtigen Herrschaft Venedig Außschreiben/ An die || Geistliche vnd Weltliche Ständt jhrer Herrschafft/ Wider Bapst Pauli deß Fünfften dieses Namens/Publicirt vnd || außgesprengt interdict/ »Exkommunication« vnd Bannbrief: \\ Deßgleichen ein Theologischer Rathschlag/ vber vor438
Ein Summari der Türckischen Botschafft
[0390]
gemeltes || Bapstliches »Interdicts« vnd Einstellung deß Römischen Catholischen Got=\\tesdiensts/ Nullitet vnd Nichtigkeit/ auß der Italianischen || Sprach zusammen getragen vnd getrewlich || verteutscht. || Jn den Sprüchen Salomonis am 3. Cap. vers. 15. 16. ... || (*) || Erstlich gedruckt zu Basel/Anno 1606\\. Basel: [o.Dr.], 1606.- 4°, [13] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifizierte Sammelschrift, die 1606 in Venedig bei Rampazetto erschienen sein muß (s.u.); BM 247,389 nennt einige einschlägige Texte unter dem Namen des Dogen Leonardo Donato (1606-12).- Einzelheiten zum Interdiktsstreit s.v. Sarpi. ÜT: Die Schrift enthält im einzelnen: »Deß Durchleuchtigsten Fürsten vnd Herrn/ Herrn Leonhardi Donati/ Hertzogen zu Venedig Protestation/ wider Bapst Paulum den Fünfften/ wegen außgesprengter Excommunication, Jnterdict/ Einstellung vnd Versperrung/ deß Römischen Catholischen Gottesdienst ... Geben in vnserm Hertzoglichen Palast den 6. May. in der vierdten Jndiction. 1606. Jacob Gerardt Secretarius. Gedruckt durch Rampazetto Hertzoglichen Buchdrucker zu Venedig«; »Ein Außschreiben der Durchleuchtigsten Herrschafft/ Rhat vnd Statt Venedig/ an alle dero Ländern/ Stätt/ Gemeinschafften vnd Vnderthanen«; »Ein Rhatschlag von einem Doctor in der Theologia. Auff einen Sendbrieff eines Ehrwürdigen seines Freundes. Von dem Bäpstlichen Censur, Breve vnd Bannbrieff/ Pauli deß Fünfften Publiciert/ wider die Herren von Venedig. Vnd vber derselbigen Censur Nullitet, auß der heiligen Geschrifft/ Kirchenlerern vnd Catholischen Doctorn zusammen getragen«. FA: Straßburg: Konrad Scher, 1606 [12 Bl.]. Bibl.: Bircher, DDB A 4350; Bircher/Bürger, DDB A 7393 In: Wolfenbüttel, HAB 222.5 Quod.(3) (*); QuN 192.1(1) [Ausg. Straßburg] (*); 64.1 Jur.(10) [Ausg. Straßburg] Deskript.: Kirchengeschichte; Papsttum; aus dem Italienischen [0390] Ein Summari der || Türckischen Botschafft, wer\\bung, an die Herrschaft zu Venedig, in Welscher\\ sprach beschehen, sampt des Venedischen\\ Senats gegebene antwort. || Copia eines brieffs dem Cardinal von || Neapolis zugeschickt, inhaltend die anzal der Tür\\ckischen Armada und kriegssuolcks zu ross|| und fuss wider Italien. || Zu Venedig gedruckt || und yetzt von wort zu || wort verteutscht Anno 1537. ||. Venedig: [o.Dr.], 1537.- 4°, [4] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifizierte Sammelschrift.- Der erste Brief ist von Tarent den 16. Februar 1537, der zweite von Ragusa den 26. Februar datiert. Sie enthalten Nachrichten über die türkisch-venezianischen Verhandlungen bzw. die türkischen Kriegsrüstungen, zu denen der Sultan vor allem durch Chaireddin Barbarossa u. die Venezianer durch ihren Admiral Girolamo Pesaro gedrängt wurden. Der Sultan entsandte den Pfortendolmetsch Junis nach Venedig, um die Republik aufzufordern, auf Seiten Franz' I. gegen Karl V. 439
[0391]
Eine Nothwendige Trewhertzige Erinnerung
in den Krieg einzugreifen u. Neapel, Sizilien u. Sardinien für Frankreich zu erobern [Göllner 1,294; Kretschmayr (1934/1964), S. 25 ff.]. FA: Nürnberg: Georg Rottmaier, 1537 [Benzing, Rottmaier S. 151, Nr. 23]. Bibl.: Kuczynski Nr. 2597; Hohenemser (1966), Nr. 1676; Göllner 1,294 Nr. 613; BSB-AK 1501-1840 49,334 [Ain Summari der Türckischen Bottschafft Werbung an die Herrschafft zu Venedig] In: München, BSB Res.4° Turc.28(28 (*); Berlin, SB Flugschriften 1537(4); Bamberg, SB Deskript.: Turcica; authentischer Briefwechsel; aus dem Italienischen [0391] Eine Nothwendige/]] Trewhertzige Erinnerung vnnd || Handtgreiffliche Warnung: || An || Dem allerheiligsten Herrn/ Herrn Pau = || lum den Fünfflen dieses Namens/ Bapsten vnnd Bi=\\schoffen der Stadt Rom/ In Namen deß Durchleuchtig =\\sten Staadts vnnd Herrschafft Venedig. \\ Durch || Der Christlichen Einigkeit/ Policey vnnd Patrioti = || sehe Freyheit Liebhabende/auß der Jtalianischen || Sprach getrewlich verdeutscht. Als man || zählt 1606. || (m) || Erstlich Gedruckt zu Basel/1| Anno 1606.\\. Basel: [o.Dr.], 1606.- 4°, [4] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: Stellungnahme im Interdiktsstreit; Einzelheiten s.v. Paolo Sarpi. Bibl.: Bircher, DDB A 5310 u. C 913 In: Wolfenbüttel, HAB 222.5 Quod. (1) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Papsttum; aus dem Italienischen [0392] Eliano, Lodovico: Risposta in difesa delle ragioni del Ser.mo arcidvca Ferdinando contra il manifesto publicato per la Republica di Venetia, per occasione della presente Guerra Con l'Oratione di Lodovico Eliano oratore di Lodovico XII. re di Francia, hawta da lui contro la medesima Republica, in Augusta, nel conuento de Prencipi di Germania, alla presenza dell'Imperatore Massimilian I. l'anno 1510. [o.O.]: [o.Dr.], 1617.Verantwortung|| So zu behauptung der\\ Ursachen/derentwegen deß Ertzhertzogs\\ Ferdinandi Durchleuchtigkeit/ etc. zu gegen || wärtigem Krieg bewogen worden/ fümemblich || gestellt/1| Vnd der Herrschafft zu Venedig publicirten || Schafft IL MANIFESTO intitulirt, entge = ||gen gesetzt wird. || Jetzo erst auß der Jtalianischen in Teutsche\\ Sprach gebracht/]] Sampt einer auß dem Latein verteutschten || ORATION, || Welche Ludwig/Elianus, Weyland Ludovici]] deß 12. Königs in Franckreich Gesandter || Wider jetztgemeldte Herrschafft auff dem Reichs = || tage zu Augspurg vor Kayser Maximiliano dem Ersten || im Jahr 1510 gehalten. || (m) || Gedruckt im Jahr/]] (Linie) || MDCXVIII. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1618.- 4°, 39 S.Ü: anonym Komm.: A: E. (Elianus, Helianus; meist franz. Hélian) war Ratsherr in Vercelli 440
Emili, Paolo
[0393]
u. humanist. Dichter, trat aber später in den Dienst des Kg. v. Frankreich [Jöcher 3,1465; Chevalier, Répertoire ... Bio-Bibl. 1, col. 2046], OT: Lat. Original der Rede Elianos: >Ludovici Heliani vercellensis, christianissimi Francorum regis senatoris ac oratoris, de Bello suscipiendo adversus Venetianos et Turcas oratio, Maximiliano Augusto, in conventu praesulum, principum, electorum et civitatum romani imperii dieta, in Augusta Vindelica, IUI. idus aprilis, anno a partu Virginis milesimo quingentesimo decimo [Edidit Jacobus Bannicius]< (Impressum Auguste Vindelicorum, per M. Joannem Othmar, apud cenobium Sanctae Ursulae eis Licum, anno salutis humanae M.D.X., die XII. maii) [BN], Dort bereits eine gleichzeitige it. Version: >Arringa di Luigi Hélian, ambasciatore di francia, contro i Veneziani, pronunziata alla dieta di Ausburgo, l'anno 1510< (Venezia, dalle stampe del cittadino Zatta, anno I della libertà italiana) [vgl. auch Hohenemser (1977), S. 40]. Eigentlicher Anlaß dieser Schrift ist der Uskokenkrieg (Guerra degli Uscocchi; vgl. s.v. G. Barbarigo) zwischen Venedig u. Habsburg unter Führung von Erzhg. Ferdinand II. (1578-1637).- Da Frankreich eine vermittelnde Position einnahm, wurde auf eine über hundert Jahre alte Rede Elianos zurückgegriffen, in der dieser seinerzeit auf dem Reichstag zu Augsburg für ein dt.-franz. Bündnis gegen Venedig geworben hatte. Die Gründe dafür lagen in der franz. Italienpolitik. Ludwig XII. hatte sich in der Liga von Cambrai (1508) mit dem Papst gegen Venedig verschworen u. 1509 bei Agnadel die Venetianer besiegen helfen, um seine Position in Oberitalien zu festigen, wohingegen der Papst nur im Sinn hatte, die Franzosen aus Italien zu vertreiben. ÜT: Die Übers, von >11 Manifesto< auf S. 3-16, die Rede S. 17-38, danach >Fernere Erinnerung von dieser in lateinischer Sprach gehaltener Oration, auß dem Italiänischen< (S. 38-39). Bibl.: Hohenemser (1977), S. 45; Bircher, DDB A 2259; BN; BM In: Frankfurt a.M., StUB LXXXII,20 [Kriegsverlust]; London, BL 8032.C.35 (*); Wolfenbüttel, HAB 43.6.1 Pol.(6) u. 61.4 Pol.(16) Deskript.: Reichstagsreden; Länder- und Regionengeschichte; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0393] Emili, Paolo (ca. 1460-ca.I529); Le Ferron, Arnoul (1515-1563); Freige, Thomas: Pavli Aemilii Veronensis De Rebvs Gestis Francorvm Libri .IUI. Regio priuilegio cautum est ne quis intra triennium in Regno Francice hoc opus rursus imprimat aut alibi impressum vendat. (Vcenundantur in cedibus Iodoci Badii Ascensii). Paris: Josse Bade d'Asch [Jodocus Badius Ascensius], 1516-1517; 1519; 15391544.Paulj AemilijW vndArnoldj Ferronj. || Der Kön. May. in Franckreich/\\ Parlament Rahts/ Französischer vnd anderer Nationen || mit einlauffender Historien/ das ist/gedechtnuß wirdiger Geschichten/\\ Kriegen/ Thaten/ Worten vnd wercken/ etc. welche sich von anfang der || Frantzosen Reich/ nach Ordnung der Zeiten vnd Königen/ Nämlich/ von || Pharamundo dem Ersten König/ biß auffCaro441
[0393]
Emili, Paolo
lum diß Nammens den || Achten/ vnd forthin biß auff Henricum den Anderen/ in Franckreich/ En = ||gelland/ Hispanien/ Teutschen vnd Welschen Landen/ auch femer inn || Asia vnd Africa/ zugetragen vnd verloffen/ eigentliche vnd war= ||haffte beschreibung/ in Neuntzehen Bücher|| verfasset. || Darzu ist kommen/ ein || Außfürliche Histori/ deren Sachen/ so vnder den drey leisten Königen/ Henrico dem || Anderen/ Francisco seinem Sohn/ vnnd Carolo dem Neundten/ fürgangen/ durch || Johan Thomas Frey/ der Rechten Doctom zä Freiburg im Breiß = \\gouw/mit fleiß zusammen getragen/ vnd dißmals biß auff\\ das gegenwirtig M.D.LXXII. || jar verlengeret. || Sampt aller Königen Bildtnussen/ vnd zwey vollkomnen Registern. || Dergleichen in Teutscher spräche nie gesehen/ vnd|| neuwlich auß der Lateinischen zung\\ vertolmetschet/\\ Durch || Christian Wurstisen/ der Mathematick\\ Professor zu Basel. || Mit Rom. Key. May. Gnad vnd Freiheit. || Getruckt zu Basel. || (Getruckt zä Basel/ durch || Sebastian Henne = \\Petri/1| Jm Jar/M.D.LXXII.) ||. Arnoldi Ferroni von Burdeaux/1| der Kön. May. in Franckreich Parlament Rahts/ ei = \\gentliche beschreibung/ Frantzösischer vnd anderer mit einlauf= \\fender Historien/ welche sich von den zeiten der regierung König Ca = || roli des Achten/ seit dem tausend/ vierhundert vnd neuntzigisten jar/1| biß auff Henricum den Anderen/ in Franckreich vnd vberigen || Landen verloffen/ in Neun Bücher || verfasset. || Darzu ist kommen... verlengeret. || Alles auß Lateinischer spräche/ in das rechte Hochteutsch || erst jetzt vertolmetschet/\\ Durch \\ Christian Wurstisen/ der Mathematick || Professor zä Basel. || Mit Rom. Key. May. Gnad vnd Freiheit. || (m) || Getruckt zu Basel/ im Jar} (Linie) || M.D.LXXII. \\. Basel: (Sebastian Henricpetri), 1572.- 2°, [I]: [10] Bl., dcxiij, [1] S.; [II]: [7] Bl., cccclxxvij, [1] S., [1] Bl., H., D.Ü: Wurstisen, Christian (1544-1588) Komm.: A: E. (auch: Emilio; in Frankreich Paul fenile) wurde in Verona geb. u. kam unter der Herrschaft Karls VIII. nach Frankreich. Der Kg. machte ihn zum Hofchronisten u. setzte ihm (ca. 1489) eine stattliche Pension von 120 Livres pro Jahr aus. Auch ernannte er ihn zum Kanonikus von Notre Dame. Dafür sollte er in antikem Stil die Annalen Frankreichs verfassen. Auch Ludwig XII. gewährte ihm seine Gunst. So wurde er der erste moderne Historiker Frankreichs u. führte das Werk der Mönche von Saint Denis fort. Sein Schüler Zavarizzi vollendete seine Arbeit [NBG 15,948]. OT: Des weiteren: >De iisdem libri sex< u. >De Rebus gestis Francorum, usque ad annum 1488, libri decem< (Paris: Michel de Vascosan), vgl. Renouard II, S. 2-3; 427.- Mischtext, der außerdem noch von Arnoul Le Ferron >De Rebus gestis Gallorum libri IX ad historiam Pauli yEmilii additi, perducta historia usque ad adventum Henrici II, Francorum RegisEpitome Historiae Basiliensis< (s. dort). DV: 1569-16527(7) [Benzing, Basel Nr. 47, S. 43], FA: Basel: Sebastian Henricpetri, 1572 (leicht geänderter Titel); Dass. in: Antoine Geuffroy, >Aulae turcicae othomannicique imperii descriptio< (Basel: Sebastian Henricpetri, 1573) [VD 16 G 1913]. Bibl.: VD 16 E 1059-1061 = L 937-938 In: Aschaffenburg, SB A-744; München, BSB 2° Gall.g.3 (*); Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Mn 353 Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; aus dem Lateinischen [0394] Epístola Missa ex alexandria Egipti vrbe ad Venetos quosdam mercatores et deinde ex Venecijs ad Augustenses quosdam mercatores vemacula vel materna lingua Folckart nuncupatus. et tándem ex augusta ad Reuerendissimum Cardianalem [sie] Dum. Legatum Reymundum. (N.D.) Anno. M.ccccc. scd'o .... [Mainz]: [o.Dr.], 1502.Eyn Missiue oder sandtbryf gesent von alexa = || ndria den venedigern kauffluten vn wesslem Damoch gen Auß = || burck auch etlichen kaffluten vn wessiern genant die Fucker von eym || andern nuwen Propheten Der in persya vff gestanden ist vñ dar || nach gesant den Hochwirdigen vatter vñ hem Raymundo Cardi || nal vñ legat in thutz nación zu erkenen syn gesetz vun Reygiment || (Gedruckt zu Mentz von N.D. von E. II) (Jn den Jar. xv hundert vñ ij. || ?). (Mainz): N.D. von E , 1502.- 4°, [4] Bl„ TH., H.Ü: anonym Komm.: OT: VD 16 E 1703.- Die dt. Bankiersfamilie der F. hatte den Mittelpunkt ihrer Aktivitäten in Augsburg, wo sie sich in der 2. Hälfte des 14. Jh. niedergelassen hatte. Sie wurden die einflußreichsten Geldverleiher des 16. Jh., was Jakob F. (1459-1525) ins Werk setzte. Er knüpfte die Verbindungen zu den Habsburgern, erst zu Maximilian I., dann Karl V., dessen Wahl zum Kaiser sie hauptsächlich finanzierten. Unter Jakobs Führung erwarben die Fugger Kupfer- u. Silberminen, unterhielten in wichtigen ausländ. Handelszentren Agenturen u. engagierten sich verstärkt im Handel [Rachum, S. 175]. 443
[0395]
Erico, Martino:
ÜT: Der vorliegende Brief scheint ein solcher, ursprünglich für Venedig bestimmter Agentenbericht zu sein, der die kriegerischen Aktivitäten der Türken im östlichen Mittelmeer bespricht u. deshalb an den päpstl. Legaten in Deutschland, Kd. Raimond Peraut (1435-1505), weitergeleitet wird. Alle militärischen Operationen haben (negative) Auswirkungen auf den Handel, und das ist für die Fugger wichtig zu wissen: »Auch so wist mir sagt des Michel fastchary [gem. Foscari (?)] factor der jetz von Alexandria ist komen das der soldan hat gesant syner hern einen mit viiij hundert mamallichen vnd vil puchsen zu dem Indianischen morren vß vrsachen da mit die Portagalesy die gen chalicut faren wollen anden selb orten nit vß syn vff das landt vn beuestigung da buwent im zu nachteil. Gesant vß Ausperg zu dem Hochwirdigen Hern Cardinal vn Legat Raymundo. Jm xi dag Julij In dem Jar xv hundert vn ij. Gedruckt zu Mentz von N.D. von E.« DV: Wer sich unter den Initialen verbirgt, ist bis heute nicht festzustellen. Er hatte Zugang zu dem Typenmaterial des Druckers der (Darmstädter) >Prognosticatio< (Mainz, 1476-1482) u. dem Peter Schöffers d.Ä. Bis heute sind nur zwei Drucke von ihm bekannt [J. Benzing, »>Gedruckt zu Mentz von N.D. von E.< (1502)«, in: Gutenberg-Jb. 1966, S. 137-139; Ders., Mainz Nr. la, S. 314], Bibl.: Benzing, a.a.O., S. 137 (mit Abb.); VD 16 E 1704 In: [Privatbesitz Benzing] Deskript.: authentischer Briefwechsel; Turcica; Münzwesen; aus dem Lateinischen [0395] Erico, Martino: Mit was Cere:\\monien. weisen, vnd ge- \\berden/Anthonius Pratelluspfar= ||herr zu Jgamon einen Franciscaner\\ Münch Johann Femellgenant öffentlich in der || kirch inn bey sein der gemeindt die gugel/ vnd die || kut auss gethon/ vnd in wider in die heilig Chri= || stlich Kirch angenomen hat/ erstlich in welsch = || scher sprach von Martino Ericho beschriben/\\ nachmals von Othmaro Maienbad/1| aus dem welschen inn latein verdol= \\metsch/ vnnd newlich von|| einem guthertzigen || inns teutsch || gebracht. || Getruckt zu Tübingen/ durch || Virich MorhartAnno\\ MDL Vij\\. Tübingen: Ulrich Morhart d.J., 1557.- 8°, [11] BLUT: Maienbad, Otmar (?) Komm.: A/OT: Nicht identifiziert; möglicherweise Schreibart »Igamon« für Ilanz (roman. Glion) im Kt. Graubünden? In diesem kleinen Städtchen wurden 1524 u. 1526 mit den Ilanzer Artikeln die zwei wichtigsten Bundestagsbeschlüsse aus der Reformationszeit in Graubünden besiegelt [HistorischBiographisches Lexikon der Schweiz 4 (1927), S. 331-332; 3 (1926), S. 648ff.; das Lex. kennt keinen der in diesem Text angegebenen Namen!]. ÜT: Martinus Ericho »Dem Gottseligen Christenlichen Petro Cornelio meinem sondern lieben freundt. ec.... Mein Petre/ ich hab nit künden vnderlassen/ dir die weis vnd maß zuschreiben/ wie der liebe vnd wolgelerte Anthonius Pratelius Pfarher zu Jgamon/ neulich den Franciscanr Münch/ den 444
Este, Ercole d'
[0396]
o r d e n / vnd Kutten außgezogen/ vnnd jnn die wäre heilig Christlich kirch angenomen h a t / dieweil ich selbs ein zuseher des spils gewesen/ vnnd ich dich auch also gesinnet e r k e n n / das du solchs nit on sundern lust lesen w u r d e s t / vnnd on zweiffei/ dich nit wenig f r e u w e n / vnd d e m guetigen Gott dancken wirst/ das d e m Teuffei abermals ein seel auß dem rächen gerissen ist/ dieweil sich nach der lehre Christi vnsers einigen Mittlers vnnd heilands/ die Engel ihm himel f r e w e n / wen ein sunder bekert wirt/ du magst dise schrifft/ auch meinem Vetter Blasio Aplemio zulesen mittheilen/ ghab dich w o l / G e b e n zu Jgamano den 14. Augusti/ Anno 1554«.- Es folgt die Beschreibung der Zeremonie, z.T. in Wechselrede zwischen Mönch u. Pfarrer. Ü: Nicht identifiziert; fraglich, ob Übers, oder Hrsg. DV: M. druckte von 1557-1568 als Nachfolger seines gleichnamigen Vaters, der zuletzt in erster Linie kathol. Streitschriften gedruckt hatte [Benzing, Tübingen Nr. 4, S. 465]. Bibl.: V D 16 E 3765 In: München, BSB Polem.2099/8; Wolfenbüttel, H A B 917.103 Theol. (*) Deskript.: authentischer Briefwechsel; Reformation; aus dem Italienischen; aus d e m Lateinischen [0396] Este, Ercole d' (1431-1505):
Spiritualium personarum feminei sexus facta admiratione digna. [o.O.]: [o.Dr.], 1501.-
Wunderperliche geschihten von || geystlichen Weibßpersonen. || (1501 jar...\\?). [Nürnberg]: [Hieronymus Höltzel], [1501 (?)].- 4°, [8] Bl„ H . Ü: anonym Komm.: A: Hercules I. d'Este, Hg. v. Ferrara (1431-1505), der dieses Sendschreiben jedoch kaum persönlich verfaßt hat [NBG 16,470], OT: Original München, BSB Res. 4° H.mon.212 n; 4° H.mon.212 o; 4° Inc.c.a. 1723, Beibd.5. ÜT: Auf der Rückseite von Bl. I wird der Inhalt wie folgt angezeigt: »Dy Nachfolgende schrifft sagt von der geystlichen iuncfrawen, schwester Lucia von Narnia des dritten klaides des hailigen vatirs. Dominici. stiffters prediger orden, wie sie vnd welchir moß auß gnad vnd Schickung gotis, eyn besunder hailig vn beschaulich leben iczunt bey dizer czyeten czu ftrrar in waischen landen fuerth«. Es handelt sich also um Briefzeugnisse, die die Heiligkeit der Sei. Lucia v. Narni T O S D (ca. 1486-1544) [LCI 7,415], einer dominikanischen Tertiarierin, belegen soll. »Das erste hat: der durchlauchte fürste vnd herr herr Hercules herczog zu Ferrar - aus-yesent - vornemlich den weissen vnd fürtreffenlichsten m a n n e n lybesten frunden Ratgeber der edeln stat Neuremberg vnd anderen vilen. Das zweyte von e b e n demselben ist an den Bischof von Breslau gerichtet; das dritte hat der Cardinal Hypolitus Estensis ausgefertigt«. Die damals etwa 14jährige Lucia wies angeblich die fünf Wunden Jesu an Leib, H ä n d e n und Füßen auf u. ist einer der immer wieder vorkommenden Fälle von Stigmatisierung [Panzer, Annalen 1,94], 445
[0397]
Estella, Diego
de
DV: 1500-1523 [Benzing, Nürnberg Nr. 4, S. 352], FA: [Olmiitz]: Konrad Baumgarten, 1501 [»off Sánete Matheus abunt«]; [Straßburg: Bartholomaeus Kistler, 1502 (Wunderbarliche geschichten. die do|| geschehen synt von geystlichen wybs|| personen in disen Joren.|| Getruckt vff Grüneck jm. xv c. vnd.ij. jor.||)]; laut Panzer soll es noch eine Ausgabe von 1505 geben. Bibl.: Panzer, Annalen Nr. 512c 1,94; VD 16 E 3981-3983 In: München, BSB 4° H.mon. 249 k (*) u. 4° Inc.s.a.1381/1; Nürnberg, GNM 8° R1.2952 w (?) Deskript.: authentischer Briefwechsel; Heiligenleben; aus dem Lateinischen [0397] Estella, Diego de (1524-1578); Peruschi, Giovanni Battista SJ (1525-1598): Dispregio della vanità del mondo. Composto dal molto Reverend. P.F. Diego Stella Dell'ordine di San Francesco, diviso in tre parti. Aggiuntoli di nuovo le Meditationi dell'Amor di Dio del medesimo Auttore. Il tutto tradotto dalla Lingua Spagnuola nella Italiana, dal molto Rever. Padre Giov. Battista Peruschi della Compagnia di Giesù. Con tré Tavole. Firenze 1585. Firenze: Giorgio Marescotti, 1585.Drey Bücher \\ Von Verach = \\tung der Welt: || Durch |¡ Den Ehrwirdigen Patrem, Fr. I Didacum Stellam, S. Francisci Mino \\riten Ordens/ erstlich in Hispanischer II Sprach beschriben:|| Nachmals auß der Hispanni= \\schen in die Welsche/ vnd auß derselben || in die Lateinische versetzet: || Vnd jetzt von neuwem vnd zum || andern mal/ durch einen guthertzigen || Christliebenden/ den frommen Teutschen || zum besten/ in jhr Sprach verdol = || metschet. || Cum gratia & priuil. Caes. Maiest. || Getruckt zu Jngolstatt/ durch || Wolf gang Eder. || Im Jahr || M.D.LXXIX. I). Ingolstadt: Wolfgang Eder, 1579.- 8°, [3] Bl, 559,[1] S., [4] Bl.Ü: Eder, Wolfgang (gest. 1596) Komm.: A: Diego de Estella (Didacus Stella) aus Estella in Navarra, gehörte dem Franziskanerorden an, zog sich in das Kloster seines Ordens in Salamanca zurück, um schriftstellerisch arbeiten zu können [Schneider (1898), S. 3-5; DictSpir 4,1366-1370 (Donat de Monleras)]. OT: >De la vanidad del mundo divisa in tres partes con los assuntos predicables< (Salamanca, 1574; 1581; Barcelona, 1582; Alcalá de Henares, 1597). Der span. Wortlaut wurde von dem Jesuiten Pierre Bourguignon (1522-1598) über die it. Fassung Peruschis ins Lat übers.: >R.P. Didaci Stellae Hispani, Ordinis Minorum regularis observantiae de contemnendis Mvndi vanitatibus, Libri tres. In Latinam linguam translati, à R.P. Petro Burgvndo Societatis Jesv Coloniae Agrippinae 1585 ... Libri tres. Recenter ex Hispanica lingua in Italicam translati a reverendo Patre Petro Burgundo, Societatis Jesu; nunc recogniti et emendati Accesserunt ob similitudinem materiae Petri Haedi Sacerdotis Portusnaensis, de contemnendis Amoribus, Libri tres< (Coloniae 1587) u.ö. [Sommervogel 2,40-41]. Der Untertitel stellt richtig: >Contemptvs vanitatvm mvndi, in tres partes divisus, Authore R.P. Fr. Didaco Stella, Hispano, Ordinis Minorum, lingua quidem vernacula ab authore conscriptus, 446
Ettori, Camillo SJ
[0398ì
sed recens ex Hispanica lingua in Italicam traductus per Hieremiam Foresti, nunc denique ex Italico in linguam latinam conuersus à reuerendo P. Petro Bvrgvndo Societatis JesvLibro della vanità del mondo ... Nuovamente tradotto di Spagnuolo in lingua Toscana, da Gieremia Forestk In Fiorenza. Appresso Giorgio Marescotti, M.D.LXXIII (1573). ÜT: »Jnhalt dises Büchleins/ von Verachtung der Welt. Das erste buch handelt von den Eytel vnd Vppigkeiten der Welt. Das ander von dem verkehrten Wandel/ Sitten vnd Betrug der Welt. Das dritte/ welchermassen man dises alles verychten vnd Gott dienen soll.« Jedes Buch ist in 40 Kap. eingeteilt.- Aus der Vorrede von Wolfgang Eder geht deutlich hervor, daß er, u. nicht ein gewisser Johann Hubert, wie Sommervogel (s.u.) meint, der Übers, ist: »Dem Ehrwirdigen vnd Edlen Herrn Casparn vonn Wildungen/ Capitularen deß Stifftes Fuldt/ der Clöster Blanckenaw vnd S. Michel Probsten ... Als mir ohn gefehr vor dreyen Jaren die Büchlin Didaci Stellae de contemptu mundi, wie sie auß Italianischer inn die Lateinische sprach durch den wirdigen Herrn P. Petrum Burgundum Societatis Iesu sacerdotem bracht worden/ zuhanden kommen/ Hab ich sie fürwahr mit sonderlicher Begird zu etlich mahlen durchlesen/ vnd endtlich mir fürgenomen dieselbigen auch inn vnser gewönliche teutsche Sprach zu bringen ... Wie nun einer solch wiewol geringer Arbeit/ etliche meiner Herren vnd guten Freunden bey mir innen worden Haben sie dieselbe von mir begert/ selbst abgeschrieben vnd abschreiben lassen (vnd trewlichen/ wie ichs nicht änderst verstehe) gerahten/ ich solt es den eynfältigen frommen Teutschen Christen zum besten in Truck verfertigen lassen ... Datum Ingolstatt den 24. Februarij/ Anno 1589. Am Tage deß heiligen Apostels Matthie ...« Der Titel deutet darauf darauf hin, daß Eder die in Köln bei Quentel 1586 erschienene Übers, von Jodok Lorich (gest. 1613) gekannt hat. Ü/DV: 1578-1596 [Benzing, Ingolstadt Nr. 8, S. 215], FA: Köln, 1586; Ingolstadt: Wolfgang Eder, 1589; Ingolstadt: Elisabeth Eder, Erben Wolfgang Eder, 1599; Ingolstadt, 1602; Ingolstadt: Elisabeth Eder geb. Angermayer, 1618; Köln, 1705; Mindelheim: Adolph Joseph Ebel, in Verl. Frantz Joseph Baur, 1726. Bibl.: Schneider (1898), S. 3-5; Palau y Dulcet Nr. 83985-83988; Sommervogel 2,41 [Ausg. 1589]; VD 16 E 3986 u. 3988 In: München, BSB Asc.4713 [Reserve: Einbandsammlung] (*) Deskript.: Aszetik; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen; aus dem Lat. [0398] Ettori, Camillo SJ (1631-1700): Ritiramento spirìtvale Per impiegare in bene dell'Anima Otto, ouero Dieci giorni Nella Consideratione delle Verità Eteme All'Ideai de gli Esercita Spirituali di Sant'Ignatio Loiola. Reso facilissimo alle persone tanto secolari, quanto religiose. Dedicato a Gesù, Ed Maria da Andrea Caviali Sacerdote Veronese. Venetia, MDCLXXXVI. Appresso Nicolò Pezzana. Venezia: Nicolò Pezzana, 1686.447
[0399]
Ettori, Camillo SJ
Heilige Einöde \\ in welcher || binnen \\ Acht oder zehen Tägen || Durch Betrachtung der ewigen \\ Wahrheiten/|| und^ Grund = Sätzen unsers Glauben \\ Nach Anweisung der Geistl. Übungen || Des H. IGNA TII de Lojola || Das Heyl der Seelen || Höchst nutzlich kan befördert werden/1| Erstlich || Vor alle/ so wohl Geistliche ab Weltliche be = ¡¡schrieben in Wällischer Sprach || Von || R.P. CAMILLO HECTOREO Soc. JESU, || und schon zum siebendenmalgedruckt/1| Nachmahls ins Lateinische übersetzet \\ durch R.P. HENRJCUM HEINSBERG ex eadem Soc. || Nun aber absonderlich || Vor jene/ welche in vorigen Sprachen uner= || fahren/so viel sie brauchen/ auch in Teütscher\\ Sprach an Tag gegeben/1| wiederum durch || Einen Priester aus gemeldter Soc. JESU. || (Linie) || Gedruckt zu Prag in der Clementinischen Buchdrucke = || rey der Societät JEsu/Anno 17221|. Prag: Clementinische Buchdruckerei der SJ, 1722.- 8°, 652 S., (230) S.; (220) S.Ü: anonym Komm.: A: Aus der Ordensprovinz Venedig; über sein Leben ist nur wenig bekannt. Er starb in Bologna, wo er 21 Jahre lang Literatur unterrichtet hatte [Sommervogel 3,477 ff.; Ferrari, S. 288]. OT: Lat. Zwischenversion: >Solitudo sacra ad dies octo, vel decem animae saluti utiliter impendendos In Meditationibus aeternarum Veritatum juxta Ideam Exercitiorum S. P. Ignatii, accommodata Personis Secularibus, Ecclesiasticis et Religiosis. Authore R.P. Camillo Hectoreo S.J. Nunc post septimam editionem Italicam translata in latinam a R.P. Henrico Heinsberg Ex eadem Societate. Constans quinque Partibus, et Concionatoribus etiam Imprimis utilis< (Colonias Agrippinae, Sumptibus Wilhelmi Metternich, Anno M.D.CC.XV).- Heinrich Heinsberg SJ (1673-1717) hat viele it. Jesuitenschriften ins Dt. oder Lat. übers. (z.B. Pinamonti, s. dort) [Sommervogel 4,224-225], DV: Die Akademische Presse zu St. Clemens nächst der Brücke, oft einfach jesuitische Buchdruckerei genannt, errang nach der Schlacht am Weißen Berg u. dem Aufschwung der Jesuiten, der dadurch bedingt wurde, eine wichtige Stellung, zumal die Kaiser Matthias u. Ferdinand sie reichlich mit Privilegien ausstatteten. Später kam es zu Streit mit dem Magistrat, u. die Druckerei gelangte, wenigstens dem Namen nach, in die Hände der Univ., die jedoch jesuitisch war. Sie ging 1776 in den Besitz der Normalschule über [Volf (1928), S. 99-101], FA: Cölln, 1723 [Zehn-Tägige geistliche Einöde ...]; Prag, 1728. Bibl.: Sommervogel 3,478 Nr. 2 u. 4,224-225 Nr. 5; BSB-AK 1501-1840 12,169 In: München, BSB Asc.2352 ( ' ) Deskript.: Gebetbuch; Aszetik; Meditation; Jesuitenorden; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0399] Ettori, Camillo SJ (1631-1700): Ritiramento spiritvale.... Venezia: Niccolò Pezzana, 1686.Zehn = Tägige || Geistliche Einöde || Mit || Zusammen Stimmenden/ 448
und || zu eines
Excidii urbis Romae
[0400]
jeden Überhebung weitläuffig\\ außgeführten\\ Betrachtungen/ Le=\\sungen/ Durchsuchungen seinen selbsten. || Erstlich || Vor alle so wohl Geist = als Weltliche in || Jtaliänischer Sprache beschrieben || von dem Wohl=Ehrw. P. Camillo Hectoreo, || auß der Gesellschafft Jesu, und zum siebendten= || mal gedrucket; Nachgehends in die Lateinische/ Nun aber absonderlich || Vor die Ordens Geistliche beydes Ge = \\schlechts eingerichtet/ und in die Hoch = \\Teutsche Sprach an Tag gegeben || Durch einen Priester auß dem Closter des || Ordens der Diener unser Lieben Frawen auff\\ dem H. Creutz =Berg bey Bonn. || Zweyter Druck. || (m) || Collen am Rhein/\\ (Linie) || Bey Wilhelm Metternich Buchhandler || im Vogel Greiff/ im Jahr 1723. || Cum permissu Superiorum & Privilegio. ||. Köln: Paul Wilhelm Metternich, 1723.- 8°, 640 S., TK.Ü: Partinger, P. [?] Komm.: OT: Autori italiani del '600, Nr. 4755 führt unter dem Namen Andrea Caviari eine gleichlautende Ausg. von 1685 auf. ÜT: Vermutlich ist die gekürzte Ausg. Wien, 1712 [Gute Gedanken aus Ablesung ritterlichen Thaten der heiligen Kriegsleuth ... Übers, v. P. Partinger] die 1. Ausg. Ü: Nicht identifiziert; wenn das P. die Abkürzung von Pater ist, käme der Jesuit Franz Partinger (1675-1727), Vf. ähnlich klingender Titel, als Übers, in Frage [DBInd 932,355], DV: M., 1656 als Sohn des Kölner Druckers Paul geb., besuchte seit 1674 das Gymnasium Tricoronatum, heiratete 1690 u. wurde 1692 in die SchwarzhausGaffel aufgenommen; er brachte, z.T. in Gemeinschaft mit seinem Bruder Franz, von 1680-1730 ungefähr 150 Werke heraus [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1215; Paisey (1988), S. 171]. FA: Köln, 1720 [Kleiner Seelen-Wecker, in IX Betrachtungen auss denen Exercitiis Hectoreis genommen, bestehend]; Köln: Wilhelm Metternich, 1737. Bibl.: Sommervogel 3, S. 479 Nr. 2 (sehr fehlerhafte Titelaufnahme); BSB-AK 1501-1840 12,169 In: München, BSB Asc.2354 («) Deskript.: Gebetbuch; Aszetik; Jesuitenorden; Meditation; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0400] Excidii urbis Romae sub annum Christi 1527 causa, oratio ad Rotae auditores habita per... Joan. Staphileum, ... XV maii... 1528 .... [o.O.]: [o.Dr.], 1528.Außführlicher Bericht/1| Und || Gründliche Histori= || sehe Beschreibung/ welcher gestalt die || Statt Rom den sechsten Tag Mayens/ im Jahr || Christi Tausentfünffhundert zwantzig sieben/ von Keyser Ca= || roli deß fünfften Kriegshöen/ Bestürmet/ Erobert/1| Geplündert/ und Verberget worden. || Niemals hiebevom mit dergleichen|| umbständen und particulariteten an Tagge= \\ben oder öffentlich gesehen. || Auß denen hiebevorpublicirten Italienisch/Spa = || nisch und Lateinischen Exemplarien verteuscht. Und wird der || Leser sonder zweiffei in dieser Geschieht handgreiffliche Exempel\\ der Wunder Gottes finden und zu449
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Excidii urbis Romae
be= \\dencken haben. || Am ende ist hiebey gefügt ein Discurs/ eines Römi= || sehen Hoffverwanden/ des Bischoffen von Siburcea/ von den || Ursachen der Verwüstung der Statt Rom/ fast vor hundert \\ Jahren in offenen Truck außgangen/ und hiehero widerholet. || Franckfurt/ In Verlegung Johannis Ammonij/\\ Anno M.DC.XXV.\\. Frankfurt a.M.: In Verl. Johann Ammon, 1625.- 4°, 54 S.Ü: anonym Komm.: OT: Erster Teil nicht identifiziert, wahrscheinlich Mischtext. Die span. Quellen sind im Sachindex von Palau y Dulcet 6,185 aufgelistet.- Es wird zunächst der »Sacco di Roma« beschrieben, die Eroberung der Stadt Rom durch dt. u. span. Söldner. Diese Tat war eine Verletzung des Friedensabkommens von 1526 zwischen Papst Klemens VII. u. Karl V., der jedoch die Verantwortung für den Angriff ablehnte. Die Plünderung dauerte 8 Tage; etwa 30.000 Bürger wurden getötet u. Kirchen u. Paläste zerstört. Der Papst selber wurde gefangengesetzt, viele Künstler u. Schriftsteller aus der Stadt durch die Plünderung vertrieben. Diese barbarische Tat gilt als das historische Ende der Hochrenaissance [Rachum, S. 454].- Der 2. Teil hat Giovanni Stafileo, den Bf. v. Sibenic (Sebenico) in Dalmatien [Jöcher 4,777; Picot (1968) 1,83], zum Vf., dessen Sitz hier fälschlich »Siburcea, Siburicea« genannt wird, ein Name, den die Nachschlagwerke (Gams; Eubel; Graesse/ Benedikt/Plechl usw.) nicht kennen. Kuczynski Nr. 2669, Hohenemser (1966), Nr. 1642 = 1922 u. NUC nennen noch das folgende, zur gleichen Zeit entstandene Werk: >Ursach der Statt Rom eroberung und Zerstörung, durch Keyserlich Maiestat Kriegsvolck. Anno im. 1527. am 6. Maij beschehen. Ein Oration, an die hoffverwandten der Römischen Audientz, gethon, durch den Hochwirdigen Jo. Staphileum Bischoff zu Siburicea, am 15. tag, Maij. 1528. Das Rom die recht Babilon seyOratio reverendi ac sapientissimi patris domini Joannis Staphilei, episcopi Sibinicensis, in sacro Rotae auditorio locumtenentis, die Veneris XV. maii anno 1528 habita, lectorem candidum haud dubie docens priscos prophetas teterrimam ac lachrymabilem Urbis direptionem signanter sub nomine Babylonis vaticinatos fuisse< ([o.O.]: [o.Dr.]) [BN] zum Vorbild. Zu verweisen ist auch auf die Neuauflage >Oratio de causis devastatae ... Urbis, quam ... habuit deeimo quinto die maii, 1528Alosis Romae, sive narratio ... quo pacto Urbs Roma ... duce Carolo Burbonico ... direpta vastataque sit.. .< (Francofurti, 1625). Die Tendenz dieser Schrift ist, mitten im 30jährigen Krieg, deutlich anti-römisch u. soll ein früheres Menetekel warnend beschwören. DV: A. aus Amberg/Oberpfalz, heiratete 1623 die Tochter des Johann Theodor de Bry u. wirkte bis 1656 als Verleger, später wohl in Heidelberg [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1086]. Bibl.: Kroker (1971) 1,54-55 In: Leipzig, UB B.S. T. 4°.96/ll Deskript.: Reden; Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen
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Fabris, Salvatore
¡0402]
[0401] Eyn Rede. || der gesandten Botschaff = || ter der Venediger, an Herren Maximilianum Römischen kayser, ge\\thane zu Memmingen a. di. 30. Decembr. 1508. || Die antworthe darauff, vnsers allergenedigsten herren, herren || Maximiliani Römischen kaysers. || Item ein sandtbriefe vnsers allerhayligsten vatters des Babstes, || an vnsem allergenedigsten herren, herren Maximilianum Römischen || kayser, geben zu Rome a. di. 10. Aprilis. || Item vnsers allerhayligsten vatters, des babstes Julij des an = || dem, vermanunge, vnd banne, wider die vngehorsamkaythe, vnd || vberdrettunge der Venediger, Verkündthe vnd anngeschlagen zu || Rome, a. di. 27. Aprilis. || Jtem die Handellunge zwyschen vnserm allergenedigsten herren || dem kayser Maximiliano, vnd den Fürsten vnd Stendten des hay= || ligen Römischen reychs, so ytzt auf dem negst=erschynen Reychß = || tage zu Wormbs gehandelt ist worden. ||. [o.O.]: [o.Dr.], [1509].- 4°, 26 Bl. [a8-d4].Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: Sammelwerk mit verschiedenen Schreiben aus Venedig u. Rom wegen der Türkenhilfe. Die Briefe des Papstes sind dat. Rom, den 10. April bzw. 27. April 1509; vgl. auch Antonio Giustiniani. Bibl.: Panzer/Weller, S. 59/60 Nr. 509; BM 338,142 In: London, BL 1315.b.41 (*) u. 1315 c.7 Deskript.: Reichstagsreden; Diplomatie; aus dem Lateinischen [0402] Fabris, Salvatore (gest. 1617): Sienza [sic] e pratica d'arme, di Salvator Fabris, divisa in dui libri: nel primo si dismotra [sic] le suttilita, sopra le quali è fondata la professione. Nel secondo, alcune raggioni, non più da altri intese .... Kopenhagen: Heinrich Waltkirch, 1606.Des Kunstreichen vnd weitberümeten\\ Fechtmeisters || SALVATO RIS FABRI || Italiänische || FECHTKVNST. || Das ist: || Gründeliche vnd außfürliche vnterrichtung von dem fechten: Wie man || diselbe Kunst auß jren rechten Fundamenten schöpffen/ vnd || zu einer gewissen Vollkommenheit er= || lernen solle. || Erstlich in Italiänischer spräche beschriben: || Jetzt aber algemeyner Teutschen nation zu gefallen vnd nutze in vnsere || algemeyne Hochdeutsche spräche verdolmetschet/ vnd\\ in öffentlichen druck verfärtiget.\\ (•) || LEIDEN, \\ Bey ISACK ELZEVIER. || Anno MDC XIX. ||. Leiden: Isaak Elzevier, 1619.- 2°, [8], 102 BL, 190 H.Ü: anonym Komm.: A: F. lebte die meiste Zeit als Fechtmeister am Hof Christians IV. v. Dänemark (1588-1648). Er starb jedoch in seiner Heimatstadt Padua, wo er als berühmter Mann mit feierlichem Pomp beigesetzt wurde. Im Jahr 1676 wurde ihm ein Denkmal errichtet [Thimm, Fencing and duelling, 1896, S. 97; Gelli (1890), S. 75-80], OT: Andere, vielleicht ältere Ausg., Kopenhagen, 1606: >De lo Schermo overo scienza d'arme di Salvator Fabris, Capo dell'Ordine dei Sette Coriprima, seconda, terza e quartaDarinnen 500. Stück im einfachen Rappier/|| wie auch etliche im Rappier vnd Dolchen/ deß weit= ||berühmbten Fecht= und Lehrmeisters || SIGN. SALVATOR FABRI DE|| Padua/ so wol auch anderer Jtalianischen vnd Frantzö = || sischen Fechter beste Kunststück/ nach rechter Lini vnd Funda = || mentalischer Ordnung/ auffs fleissigste colligirt vnd zusammen || getragen/ auch mit schönen Kupfferstücken gezieret/ dergleichen || vor nie gesehen worden/ vnd derowegen Teutscher Nation/ vnd || der Kunstliebhabern zum dritten mal in Druck gegeben/1| vnnd mit 50. Stücken/ so allererst auß Jtalia|| kommen/ gemehret vnd verbessert/ || Durch Sebastian Heußlern/ Kriegsmann vnd Frey= ¡fechtern von Nürnberg/ etc. || Jn Verlegung Balthasar Caymoxen/ 1630. ||< - BiblMag Nr. 7347 nennt eine Ausg. Heusslers von 1616.- Knappe Texte, die die Abb. einführen. Ü: Soldat u. Kriegsmann [DBInd 532,370], DV: H. ist 1614(?)-1632 nachweisbar [Benzing, Nürnberg Nr. 66, S. 364].-B. Caimox oder Caymox aus Bersse(?) in Brabant (1561-1635) war seit 1590 Bürger in Nürnberg u. betätigte sich als Kunst- u. Buchhändler [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1112]. Bibl.: BM In: London, BL 7905.aaa.30.(l.) u. 7918.a.70.(l.) (*) Deskript.: Fechtlehren; aus dem Italienischen [0404] Fabris, Salvatore (gest. 1617): Sienza [sie] epratica d'arme ... [Teils.]. Kopenhagen: Heinrich Waltkirch, 1606.SC1ENZA || E PRATICA D'ARME|| DI SALVATORE FABRIS, || CAPO SALVATORE DELL'ORDINE\\ DEI SETTE CUORI. || Das üi. || HERRN|| FABRIS || Obristen des Ritter=Ordens || der Sieben Hertzen/\\ Jtaliänische Fecht Kunst. || Wie solche in zweyen Büchern ordentlich und deutlich verfasset/ und || mit Figuren dargestellet worden/\\ Zu welchen noch kommen ¿yf|| Das dritte Buch || Welches einen Tractat vom Ringen/ deßgleichen/ wie man sich mit\\ bloßen Fäusten wider einen beschirmen solle/ in sich hält/1| Jn das Teutsche übersetzet und heraus gegeben || Von || Johann Joachim Hynitzschen/\\ Exercitien= Meister. \\ (Linie) || LEJPZJG/\\ Zufinden bey Johann Herbord Klößen/ 1713. LIBRO SECONDO\\ DOVE SIDISMO-\\STRAN'ALCVNERE||GOLE, CON LEQVALI S/|| POTRA ANDARE A FERIRE IL NIMICO\\ SUBBITO POSTO MANO ALLA SPADA, SENZA || FERMARSI; NE ASPETTARE ALTRO TEMPO; || ragioni non piü trattate da niun professore, ne || scrittore. || Das Zweite Buch || Darinnen etliche Regulen gewiesen || werden/ mit welchen einer/so bald er die Hand || an den Degen geleget hat/ ohne sich in ein gewißes Lager || zulegen/ auch außer daß er einiges Tempo envartte/ auf seinen || Feind loßgehen/ sich beschützen und denselben verletzen kan. || Welche Regulen 453
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Fabris, Salvatore
dann zuvor von keinem Fecht = Meister wedergewiesen noch || beschriben worden seind/ und ins gemein || Das Caminiren genennet || werden ||. LIBRO TERZO, & ULTIMO. || TRATTATO\\ DI LOTTE, PRESE|| DI SPADA, GIETTI\\ DI CAPPA E RAGIONI\\ DI PVGNALE. ||./. || Das dritte und letzte Buch. || Ein Tractat vom || Ringen. || Jtem: || wie einer seinem Feinde soll \\ den Degen nehmen/\\ wie man einen Mantel werffen soll/1| auch etliche Regalen betreffend|| den Dolchen/1| Wie man sich nehmlich mit bloßen Fäu=\\sten wieder einen solchen beschirmen || soll und kan. ||. Leipzig: [In Verl. Johann Herbort Kloß], 1713.- 2°, 246 S., [2] Bl„ Abb.Ü: Hynitzsch, Johann Joachim (17./18. Jh.) Komm.: ÜT: »Vorrede an den Leser. Hochgeneigter/ Standes = Gebühr nach Hochzuehrender Lieber Leser/ ...« [Bl. )(2a-)(4b]. Legt die Gründe dar, warum er das Werk neu übersetzt u. verlegt; jedenfalls sei es nicht Gewinnstreben gewesen. - »Es hätte mich zwar von solchem Vorsatz abhalten können/ daß obbemeldtes Jtaliänisches Fecht = Buch schon zu unterschiedenen mahlen verteutschet und gedruckt worden/ wie es denn Isack Elzevier in Leiden im Jahr MDCXIX. teutsch gedrucket/ und es Jhr. Königl. Majest. Gustaven dem andern/ Könige in Schweden etc. zugeschrieben/ welches auch noch in etlichen Buchladen zufinden und zuerkauffen ist. Solches Buch aber kan ich sagen/ daß es kein Fecht = Erfahrner verteutschet/ wannenhero es denen Fechtliebenden und solcher Kunst Erfahrnen manchesmahl bey Lesung dessen ein Lachen oder Maulrümpfen verursachet/ zugeschweigen daß die Figuren nur in Holtz/ und die meisten gantz falsch geschnitten seynd/ weßwegen denn dem Herrn Salvator, als dessen Nähme voran stehet/ kein geringer Schimpf bey denenjenigen/ welchen das Jtaliänische Exemplar niemahls vor Augen gekommen (denn die das Jtaliänische Exemplar darneben halten/ sehen leicht den Unterscheid) zuwachsen können; Solchen aber wieder abzuwischen soll hoffentlich dieses gegenwärtige zur Genüge dienen/ maßen solches nicht allein nach dem eigentlichen Jtaliänischen Texte Fecht = Kunst = mäßig verteutschet zu seyn ich vermeine/ sondern es stehet auch der Jtalianische Text allemahl an der Seiten dabey/ auf daß es beydes denen Ausländern/ und unsern Teutschen nach meinem Verlangen zu allerseits vergnüglichem Nutzen dienen könne«. - Er verweist dann auf S. 130, wo er anführt, daß er die Teile über Dolch- u. Degen bzw. über Mantel- u. Degenfechten ausgelassen habe, da dies aus der Mode gekommen sei. Er kommt dann auf frühere Ausg. u. andere Fechtmeister zu sprechen. »Es hat ingleichen Hans Wilhelm Schäffer erstmahls in Marburg und nachgehends auf Sora Fecht=Meister die Salvatorische Fecht=Kunst seinen Landes=Leuten denen Teutschen und übrigen Scolaren durch den Druck bekandt zu machen gar wohl gethan/ und es recht treu gemeint/ weil er aber selbst nicht vom Herrn Salvator an der Hand als ein Scolar unterwiesen gewesen/ sondern nur als ein Vorfechter auf des Herrn Salvators Fecht=Boden durch fleißiges Contra-Fechten von dessen Scolaren etwas erlernen müssen/ hat er sein Buch nicht Regulmäßig in eine Fecht = Ordnung verfasset/ auch nicht allein solche Ordnung nicht inacht genommen/ sondern von der gantzen Fecht = Kunst nur ein hauffen Lectiones zusammen geschrieben/ und bißwei454
Fabrizi, Girolamo
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len das hinderst zuvörderst gekehret/ wie solches der Edle Herr von und zum Velde/ mein gewesener niemahls zur Gnüge geprießner Lehr = Meister/ in einer sonderlichen Schrifft genugsam/ und das Fecht = Buch an sich selbst beweiset: Daß auch also daher des Herren Salvators Ruhm zwar vergrössert/ nicht aber mit gebührendem Glantz gezieret werden können. Vielweniger aber hat durch Sebastian Heußlers/ dieses vorigen Schäffers gewesenen Scolar und Vorfechters sein Anno 1616. in Nürnberg herausgegebenes Fecht = Buch des Herrn Salvators Ruhm nach Würden können ausgebreitet werden/ maßen derselbe nur eben wie sein Lehr = Herr eine sonderliche Anzahl Lectiones zusammen zutragen sich bemühet/ dadann wohl nicht geleugnet werden kan/ daß nicht Salvatorische darunter zufinden; Es ist aber weder Misur/ noch vielmahls auch das rechte Tempo, worinnen solch eine Lection angebracht werden muß/ angezeiget ...« - Der Hrsg. sagt, daß die Kupferstiche von Heinrich von und zum Velde entworfen worden seien. Ü: Druckergeschlecht in Nordhausen im Harz u. Halberstadt. Johann Erasmus H. war um 1632 aus Bamberg gekommen. Johann Joachim, vermutlich sein Enkel, erwarb die Druckerei von Daniel Sumpf in Erfurt. Über seine Leipziger Zeit fehlen Unterlagen [Benzing, Erfurt Nr. 57, S. 115 u. 350]. DV: Kl. (auch: Klose), geb. 1657, kaufte 1697 den Verlag des Veit Jakob Trescher zu Breslau, verlegte aber zu Leipzig 1685-1730 ca. 1000 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1187; Paisey (1988), S. 133], Bibl.: Georgi I, S. 48 u. Suppl. I, S. 117; BM; NUC In: London, BL 7905.h.l. (*) Deskript.: mehrsprachige Ausgabe; Fechtlehren; aus dem Italienischen [0405] Fabrizi, Girolamo (1537-1619): Opera chirurgica Hieronymi Fabritii ab Aquapendente in 2. p. divisa .... Frankfurt a.M.: Jonas Rosa, 1620.Hieronymi Fabricii von Aquapendente ... Wund-artznei. In II. theile abgetheilet. Der 1. theil erkläret in fünff unterschiedlichen büchem, alle geschwulsten wunden, geschwähr und fisteln bräche und verrenckungen. Der II. theil eröffnet alle übliche und bequeme handgriffe, der gantzen wund-artznei, welche von dem haupt biss auf diefüsse anzubringen nothwendig. Mit sonderbahren anmerckungen neuen chirurgischen handgriffen und kurtzgefasten erfindungen, sambt einen anhang vom missbrauch des schrepffens, auch einem dreyfachen register der capitel instrumenten und merckwürdigen sachen ...In die teutsche sprach übersetzet durch Johannem Scultetum ... Nürnberg, in Verlegung Johann Daniel Taubers, buchhändlers; druckts Johann-Philipp Miltenberger. Im jähr M DC LXXIII. Nürnberg: Johann Daniel Tauber, 1673.- 4°.Ü: Scultetus (Schultetus), Johann (1621-1680) Komm.: A: F. (auch: Fabricius, Fabrice bzw. Girolamo Fabrizio d'Aquapendente; Hieronymus Fabricius ab Aquapendente) aus Aquapendente b. Orvieto; Anatom u. Chirurg, der in Padua ab 1562 beide Lehrstühle bekleidete; war weltberühmt u. zog Schüler aus ganz Europa an; errichtete das bedeutendste 455
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Fabrizi, Girolamo
»Theatrum anatomicum« der Zeit u. wurde bei allen seinen Plänen vom venezianischen Senat gefördert; er starb, vermutlich von Verwandten vergiftet, die sein Erbe haben wollten [DictScMed 4,99-103; NBG 16,949], OT: DictScMed a.a.O. nennt bereits >Opera chirurgica in duos partes divisa< (Padova, 1617).- Wichtig sind die Kupfertafeln; F. ist ein Neuerer, der z.B. die für die künstliche Ernährung wichtige Schlundsonde (fistula argentea) kennt u. für die Einführung die Nase oder die Lücke hinter den letzten Mahlzähnen vorschlägt. ÜT: »Vorrede« [Bl. )(2a-)()(lb]. Lobt das Werk vor allem wegen seiner Instrumenten-Tafeln, das »in Welschland sechs und zwantzig mal aufgelegt und gedruckt worden ... Nachdem nun dieses Werck von unsern Teutschen Wund = Artzten/ in unserer Mutter = Sprach so sehnlich verlanget worden/ sich auch Herrn Johann Daniel Taubers/ berühmten Buchhändlers Seel. Erben/ in unsern Nürnberg zu Verlegern desselben anerbotten: Als habe ich/ so auf eines als andern Theils Antreiben/ solches fürtreffliche Werck zu verteutschen/ mich unternommen/ in Erwegung ziehend/ daß gleichwie dieses Werck bey denen ausländischen Chirurgis, in Lateinischer Sprach grossen Nutzen geschafft/ es auch bey denen Teutschen in solcher Ubersetzung/ gleiche Würckung zu haben/ nicht fehlen könte/ zumahlen solcher Author/ so in Theoria als Praxi mit seinen erfundenen und bequemen Hand Griffen und Operationen/ nicht allein denen alten Authoren es weit bevor gethan/ sondern auch denen itzigen Wund = Aertzten ein solches Licht gegeben/ daß sie ihme deswegen nicht genugsam dancken können ... Geben in meiner Studier = Cammer/ den 12. September/ im Jahr 1672. JOHANNES SCULTETUS, Noribergensis, Ph. & Med. D.« [zit. nach Ausg. 1716], Buch I handelt von Geschwulsten u. Beulen, II von Wunden, III von Geschwüren u. Eiter, IV von Beinbrüchen, V von Verrenkungen; der 2. T. bespricht die chirurgischen Handgriffe u. die dazu notwendigen Instrumente. Es folgt eine Lebensbeschreibung des Autors. Ü: Sch. (auch: Scholz), Arzt aus Nürnberg, 1652 Dr. med. in Altdorf; Stadtarzt in Nürnberg; übers, vor allem Joh. de Vigos >Wund = Artzney< [DBInd 1166,414-417], DV: T. wird seit 1671 als Buchführer erwähnt [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1280], FA: Nürnberg u. Frankfurt: Johann Daniel Tauber, 1684; Nürnberg: Johann Daniel Tauber, 1716; [I]: 381[1] S., [6] Bl. Reg.; [II]: [8] Bl., 358 S.; [III]: 21 [ 1] S., [9] Bl. [HIERONYMI FABRICII ab Aquapendente, || Weyland berühmten Professors in Padua/1| Chirurgische! Schrifften/1| Darinnen|| Nicht allein alle Chirurgische Hand = Griffe/1| sondern auch die Ursachen der Kranckheiten des Mensch = || liehen Leibes auf das deutlichste angewiesen werden. || Samt einem Anhang von Schrepffen/1| Jn Zweyen Theilen|| vorgetragen; || Nun aber aus dem Lateinischen ins Teutsche übersetzet/1| Durch || JOHANNEM SCULTETUM, Phil. & Med. D.|| (•) || Nürnberg/1| Bey Johann Daniel Taubers Seel. Erben. 1716. ||]. Bibl.: Georgi 1,55 [Ausg. 1623 u. 1684]; Vierordt (1916), S. 82; Zachert 2,516517 [Ausg. 1716]; NUC [Ausg. 1673 u. 1684] 456
Fabrizi, Girolamo
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In: Wolfenbüttel, HAB Mk 72 (*) Deskript.: Handbuch; Chirurgie; Diätetik und Hygiene; aus dem Lateinischen [0406] Fabrizi, Girolamo (1537-1619); [Wirsung, Christoph (1500-1571)]: Pentateuchos chirurgicum Hieronymi Fabrici ab Aquapendente, ... publicis in Academia patavina lectionibus ab auctore propositum: iam verö, contractiore paullö forma, capitibus distinctum, lucique datum, opera Iohannis Hartmanni Beyeri, ... Indices novo operi ubique adiecti sunt marginales locupletissimi: ... Impressum Francofurti ad Maenum [Zacharias Palthenius] 1592; De morbis puerorum; Observationum et curationum medicinalium Uber XXIX [Observado XXIX]; Diexodicarum exercitationum Uber de scorbuto. Frankfurt a.M.: Zacharias Palthenius oder Martin Lechler u. Peter Fischer, 1592.Ein neuwes Artzney Buch darinn fast alle eusserliche und innerliche unnatürliche Geschwülste alle dess gantzen menschlichen Leibs und dessen gliedmassen Wunden, alle Geschwür und Fisteln aller und jeder Glieder: endlich auch die Beinbrüche selbst beschrieben und wie dieselbe nechst der Hülff Gottes curiert werden mögen ergezeigt wird. Dameben auch drey newer Tractat darvon ... Christoff Wirsung nicht geschrieben: I. Von den Schwachheiten und Gebrechen der jungen Kinder und ihrer cur. II. Von der Kunst die todten Cörper zu balsamiren. III. Von dem Schorbock und seiner Cur. Alles zu Ehren und Wolgefallen den löblichen Chirurgen, Balbierem und Wundärtzten verteutscht und an Tag geben. Durch ... Petrum Uffenbach ... Franckfort am Mayn, Durch Zachariam Palthenium, 1605. Frankfurt: Zacharias Palthenius, 1605.- 2°, [12] Bl„ 222, 261 S., [3] Bl„ K.Ü: Uffenbach, Peter (1566-1635) Komm.: OT: >Pentateuchos< VD 16 F 498; sagt im Unterschied zu NUC, er sei von Martin Lechler u. Peter Fischer gedruckt [München, BSB Chir.92 d]. ÜT: Eine relativ vollständige Übersicht über dieses beliebte medizinische Handbuch, das meist unter dem Namen von Christoph Wirsung (s. Ochino, >Apologi< u. Rojas, >CalistoLiber de mortificatione nostrarum passionum, pravorumque affectuum. Nunc primum ex italica lingua in latinam translata< (Ingolstadt: Adam Sartorius, 1598) [NUC].- Jöchers Angaben a.a.O. sind verwirrend, denn sie mischen 2 unterschiedliche Titel: »... schrieb il mortorio della mortificatione delle nostre passioni e de' pravi affetti, welches Buch hernach in die lateinische Sprache gebracht worden; mortorium s. libellum de juvandis moribundis ...« ÜT: Vorred »Der Ehrwirdigen ... Frawen Apolonias/ Abbtißin deß löblichen Gottshauß Kirchheim ... Geben inn der Reichsstatt Augspurg den 12. Martij/ Anno 1599 ... E.E. vnd G. Gehorsamer Cappellan/ Martin Huber/ Chorherr vnd Custor S. Mauritzen Stiffts daselbsten«: Die Speise dieses Buchs sei bitter u. nicht für jedermann geeignet. »Damit nun ein so außerlesens/ vnnd zu aller Menschen Heyl vberauß dienstliches Werck/ bey mehren Landen vnnd Leuten/ so vil menschlich vnnd möglich/ bekandt würde/ vnd grössere Frucht schaffen möchte/ haben die nicht unweißlich gehandlet/ die es auß der Welschen Sprach in die Lateinische gebracht: Der einigen Vrsach halben ich mich dan auch darüber gemacht/ vn meinem besten Vermögen nach verteutscht habe/ gantz vrbütig allen denen lieb= vnd lobreichen Danck zuerweysen/ die es in diser vnd andern Sprachen noch hernach verbessern vnnd weitter befördern werden ...« [Die Adressatin ist Apollonia Schrötl, erw. 1584, res. 1631, vgl. Lindner (1913), S. 126 Nr. 213].- Vorrede deß Authors von der Mortification. Ü: Nicht identifiziert; übers, auch Piatti u. Torsellino (s. dort); nicht identisch mit DBInd 574,409, einem Schweizer protestant. Pfarrer. Wohl identisch mit »D. Martinus Hueber Augustanus philos. Baccal.«, 14. Juni 1573 [Matrikel Dillingen 1, S. 867]. DV: A. heiratete 1599 die Witwe Wolfang Eders u. erhielt damit die Drucke464
Federici, Domenico
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rei. Unter seiner Leitung blühte das Geschäft auf u. arbeitete vor allem für die Jesuiten. Angermaier starb Anfang 1614, woraufhin sein Stiefsohn Wilhelm Eder das Geschäft übernahm [Benzing, Ingolstadt Nr. 8, 10 u. 11, S. 215]. FA: Augsburg, 1695 [Seelen nützliches Mortifications-Büchlein], Bibl.: Stalla (1977), S. 366 Nr. 1265; VD 16 F 675 In: München, BSB Asc.1842 (*); UB 8° Asc.656 [Ausg. 1695] Deskript.: Moraltheologie; Aszetik; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0413] Federici, Domenico (17. Jh.): La verità vendicata de i sofismi di Francia; resposta allo scrittore delle pretensioni christianissime contra i principati del Rè catolico. [o.O.]: [o.Dr.], 1617.LA VERJTÉ\\ DEFENDUE|| D£S|| SOFISMES DE LA FRANCE|| ET\\ L'AUTHEUR II Des Pretensions du Roy Tres-Chrestien sur les Estais || du Roy-Catholique. H I. PARTIE. ! Traduit de l'Italien. || (Zierlinie) || Die\\ Beschützte Warheit/\\ Von || Franckreichs unerfindlichen Aufflagen/\\ Und || Beantwortung \\ deß II Authors/\\ Der Pretensionen deß Aller=Christlichsten Königs/ auff die\\ Länder deß Catholischen Königs || Das Erste Theil. || Auß dem Jtaliänischen übersetzt. || (Zierlinie) || M DC LXVIII. ||. [Franckfurt a.M.]: [In Verl. Wilhelm Serlin], 1668.- 4°, 25 S.Ü: anonym Komm.: A: Keine Daten überliefert; Abt in seiner Vaterstadt Fano [Ferrari, S. 277; Jöcher-Adelung 2,1035]: »Gegen die Ansprüche auf die Niederlande«. OT: Paris, BN 4° 0c.501; Autori italiani del '600, Nr. 371-372: »Sono due parti ed in esse mostra [l'A.] la sua gran perizia nella legge, nell'istoria e nell'erudizione. Sono anche scritte elegantemente e con molte vivezze«.- Der franz. Parlamentsadvokat Antoine Bilain (gest. 1672) [DBF 6,456] war während der Sukzessionskriege beauftragt worden, die Ansprüche von Königin Marie-Thérèse von Frankreich auf die Niederlande darzulegen. Er tat dies mit einem >Traité des droits de la reine Très Chrétienne sur divers États de la monarchie d'EspagneDiarium EuropaeumSyphilis sive de morbo gallico< (1530) [Girolamo Fracastoro, Lehrgedicht über die Syphilis. Hrsg. u. übers, von Georg Wöhrle, Bamberg 1988 (Gratia, Bd. 18), S. 6-22].- Das Holz des Guajakbaums (Pockholz, Guaiacum), Gattung der Jochblattgewächse, wurde erstmals 1514 von F. Oviedo y Valdes als Syphilisheilmittel aus Mittelamerika nach Europa gebracht u. oft beschrieben, zumal sich Ulrich v. Hutten 1518 in Augsburg einer Guajakkur unterzog, die er selber genau beschrieb. ÜT: »Kurtzer begriff vnnd iñhalt dises büchlins« gibt den Inhalt der 4 Bücher, die von Zubereitung u. Anwendung des Medikaments handeln.- »Vorred zum Leser« (Bl. A2a-A3b): R. berichtet die Geschichte der Syphilis u. die sich daraus ergebende Notwendigkeit, das beste Medikament, eben das Pockholz, zu beschreiben. Den Vf. der Schrift nennt er nicht. Ü: Ryff (Rivius) übers, auch L.B. Alberti u. P. Gaurico (s. dort) [Benzing (1959), S. 5-8], DV: B. (auch: Pistor), aus Kirchheim a.d. Eck, heiratet 1527 nach Straßburg u. erhält die Druckerei von Johannes Schwan; ist bis zu seinem Tod 1551 nachweisbar [Benzing, Straßburg Nr. 19, S. 442], FA: [Straßburg: Samuel Emmel], 1559; Dresden [Gimel Bergen I], 1584. Bibl.: Durling (1967), S. 183-184 Nr. 1511-1513; VD 16 R 3974-3975; NUC In: München, BSB Phys.m.248/1 (*fiche); Zürich, ZB Z 18.2053 Deskript.: Syphilisschriften; Epidemologie; Medizin; aus dem Lateinischen [0416] Ficino, Marsilio (1433-1499): De triplici vita [GW 9882], Firenze: Antonio Miscomini, 1489, 3. Dezember.(Medicinarius. Das buch der Gesuntheit. || Líber de arte distillandi Simplicia et Composita. || Das nüw bäch der rechten kunst || zu distillieren. Ouch von Marsilio ficino vnd anderer hoch beröpmter [sie] Artzte natürliche vnd gute || künst zü behalten den gesunden Leib vnd zu vertreyben die kranckheit mit erlengerung des lebens) ... Marsilius ficinus von || florentz von dem gesunden vnd langen leben || 467
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Ficino, Marsilio
der rechten Artznyen von dem Latein erst nüw zu tütsch gemacht durch Johannem adelphi Argen. || (Vnd ist || das bäch in der keiserlichen fryen stat Straß || bürg getruckt durch den wol geachten Jo=\\hannem grüeninger in dem apprelen als man || zalt von der geburt Christi fiinffizehenhun= \\dert vnd v. Jar. (Straßburg): (Johann Grüninger), 1505.- 2°, CXXX[ = 134], [54] BL, TH„ H. [2 Teile]. Ü: Muling (Mülich), Johannes Adelphus (Adolf?) (ca. 1480/85 - n. 1522); Adelphus Komm.: A: Arzt, Philosoph u. Theologe, bedeutender Gräzist, Begründer der Platonischen Akademie [Wittschier (1977), S. 243 Nr. 161; GW 9871-9887], OT: Der von Ficino gegebene Titel ist, wie P.O. Kristeller, Supplementum Ficinianum, Florenz 1937, S. LXXXIII hervorgehoben hat, >De Vita libri tresDe triplici vita< wurde zw. 1490 u. 1647 26 mal nachgedruckt. Höhepunkte bilden dabei die Aufnahme des Werkes in die Gesamtausgaben von 1561, 1567 Basel u. 1641 Paris. Die Orte, wo das Werk am häufigsten nachgedruckt wurde, sind Florenz, Venedig, Paris u. Basel. Die it. Übers, datiert von 1548, die franz. des 1. Buchs von 1541 u. aller drei Bücher von 1582. Der Schwerpunkt der Rezeption in dt. Sprache liegt im ersten Drittel des 16. Jh. In dieser Zeit wurden Buch I u. II in der Übers, von Muling ca. 10 mal nachgedruckt [Benesch (1977), S. 109-114], ÜT: Muling läßt das 3. Buch aus: »Und das dritte buch von dem leben von himel herab als von hymelischen dingen zu uberkommen, das gar hoch zu verston/ ist hie usz gelon«. Er vertritt weiter die irrige Ansicht, Ficino sei über 100 Jahre alt geworden und lebe noch: »Zum dritten so seind gesetzt zwei bucher des hochgelerten philosophi Marsilii Ficini von Florenz das erst buch sagende von behaltung des gesunden lebens/ das ander sagende das leben zu erlengen und lang gesund uff zu halten/ das er dan im selber noch zu tag bewert in der stat Florentz da er uff diesen tag noch gesundem leib und leben ist/ in wol mögenden alter ob hundert zehen iaren in diesser zeit« [Benesch (1977), S. 115; vgl. auch Gotzkowsky (1972), S. 48], Ü: Muling-Adelphus wurde in Straßburg geboren, stud. in Heidelberg, dort ab 1505 Stadtarzt, seit 1514 in gleicher Funktion in Schaffhausen, dort gest. n. 1523 [J. Knepper, »Beiträge zur Würdigung des elsässischen Humanisten Adelphus Muling, mit besonderer Berücksichtigung seiner deutschen Übersetzungen u. Gedichte«, in: Alemannia N.F. 3, 1903, 143-192; Ders., in: Jb. des histor.-litterar. Zweigvereines des Vogesenklubs 17, 1901, 17ff.; W. Kahl, »Die älteste Hygiene der geistigen Arbeit«, in: Neue Jahrbücher f.d. Klass. Altertum, Geschichte u. dt. Litt. u. Pädagogik 17, 1906, 482-491; 525-546; 599-619; Gotzkowsky (1972); Worstbrock (1976), S. 184; Adelphus (1980), passim (beruht auf Ausg. 1508); DDL 11,1, S. 188-245].- Ficinos Werk folgt meist auf >Das buch der rechten kunst zu distilieren die eintzigen ding< von Hieronymus Brunschwig (ca. 1450-V.1512) [Nissen (1951), Nr. 262ff., S. 26:
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Ficino, Marsilio
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Straßburg: Joh. Grüninger, 8. Mai 1500; VerfLex 1,1073-1075; LGB 2 1,565; 2,256], DV: Gr. (auch: Grüniger, Groniger, Greiniger, Gryeninger), eigentl. Reinhard aus Markgröningen (Württemberg), zuerst Drucker in Basel, ab 1482 in Straßburg, wo er von 1501-1531 197 Drucke erstellte [Benzing, Straßburg Nr. з, S. 437-438]. FA: Straßburg: Johann Grüninger, 13. Januar 1508. Straßburg: Johann Grüninger, 1509 »vff sant Hylarius tag« [Benzing (1967), Nr. 1: »Es gibt also keine Ausgabe des Brunschwig allein von 1508, nur eine Ausgabe von 1509 zusammen mit dem Ficinus von 1508«]. Straßburg: Johann Grüninger, 17.9.1515. Straßburg: Johann Grüninger, 18. August/ 7. September 1521 »vff sant Adolffs tag« [Das buoch des lebens|| Marsilius Ficinus von Flo = || rentz zu dem gesunden und langen leben der rech = || ten artzneien. Von latin erst nüw zu tütsch gemacht, vnd anders emendiert vnd gebe = || sert, mit vil nüwen züsatzen der quinta essentia, vnd vil ander stück, leichtlich zu mach || en, vnd nützlich gesunden leib damit zu behalten, vnd lang in gesuntheit zü leben || ]. Straßburg: Johann Grüninger, 29. August 1528 »vff sant Adolff vnd Johans enthauptungs tag«. Straßburg: Johann Grüninger, 30. Januar 1531 »vff Montag nach sanct Pauls Bekerung tag«. Straßburg, 1537. Straßburg: Jakob Cammerlander, 1543 [Der kleyn Gart der Gesundtheit. Darinn ist begriffen, Regiment deß lebens Marsilij Ficinj, darinn er alt worden. 1000. und 16. jar] [Hohenemser (1966), Nr. 709], Bibl.: Schmidt, Grüninger (1893), Nr. 86, 111, 148, 184, 237, 250; BiblMag Nr. 8852 (interessante Sammelausg. Nürnberg, 1675); Schüling (1967), S. 119-120; Benzing, Aschaffenburg, S. 71 Nr. 229 [Ausg. 1521]; Benzing (1967), Nr. 1217; Zachert, Verzeichnis 5, S. 26 [Ausg. 1528]; Adelphus (1980), S. 315-410 [detaillierte Nachweise, allerdings wird die Existenz der Ausg. 1509 bestritten и. die Unsicherheit auf Grüningers leichtsinniges Arbeiten zurückgeführt]; VD 16 F 954-956; 958-959; 961; BM [1521; 1531]; DDL 11,1 Nr. 51.3.1.01.0107 In: Kahl, Die älteste Hygiene, benutzte die Erstausg. 1505 in der Stadtbibliothek Colmar, die jetzt auch in München aufgetaucht ist (BSB-AK 1501-1840 12,26 [Rar.2128, Beibd.l]) bzw. defekt Nürnberg, GNM u. Wolfenbüttel, HAB. Die von Benesch (1977), S. 114 erwähnte Ausg. Straßburg, 1507 ist nicht nachweisbar, desgl. nicht die von Kahl erwähnten Einzelausg. 1515; 1521; 1528 u. 1531; das Exemplar Erlangen, UB D 695 ist Ausg. 1509 (*micro) Deskript.: Kosmetik; Traumbücher; Astrologie; Diätetik und Hygiene; aus dem Lateinischen [0417] Ficino, Marsilio (1433-1499): De triplici vita [GW 9882]. Firenze: Antonio Miscomini, 1489, 3. Dezember.(COelum Philosophorum. || Von heymlicheyt der Natur/ das ist/ wie man || nit alleyn auß wein/ sonder auch auß allen metallen/ früchten/\\ fleysch/ ayem/ 469
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Ficino, Marsilio
wurtzlen/ kreuttern/ vnd auß vii anderen dingen mer/ sol distilliren || Aquam Vite/ zu erhaltung der gesundtheyt menschliches cörpers/ Eyn kurtz kla || res vnd nützliches Buch/durch fleiß Philippi Vlstadij von Norimberg auß Ray\\mundo/ Arnoldo de Villa Noua/ vnd Alberto Magno/ zusammen inns || Latin geschahen/ aber jetzunt von neuwem verteutscht/ vnd\\ die Capitel/ welch vorhin gemangelt/ hirzu gethon. ||) Jtem Marsilij Vicini Regiment desz le=\\bens/ mit essen/ trincken/ wonungen/ etc. || dadurch er mitt der hilff Gottes sein leben gesterckt || vnd in gesundheyt behalten || biß er alt geworden C vnd xvj Jar || hat noch gelebt inn Italia im Jahr M CCCC hxxxij. Darbei viel gutter recept fiir allerhandt kranckheyten || dem gemeynen Mann eyn wolfeyle vnnd gar nützliche Apoteck\\ Getruckt zu Straßburg durch M. Jacob Cammerlandem von Mentz. Anno M.D.XXXVI. ||. Straßurg: Jakob Cammerlander, 1536.- 2°, lv Bl., H„ [Bl. xlv recto - lv verso]. Ü: Ulstadt, Philipp (1. Hälfte 16. Jh.) Komm.: OT: Weiter Ausg. Oberlé (1989), Nr. 57-58. ÜT: »Dem strengen vnd edlen Felix von G. zü Valentz Herren etc. Wünscht Philippus Vlstadius sein grüß ... Auß Friburg in der Eydgnoschafft/ Am Montag nach deß heyligen Ritters S. Jörgen tag. Jm jar nach Christi geburt M.D.XXV.« (Bl. 2a): Das Buch sei ein Dank für erwiesene Wohltaten. »Wie wol es vast genaw vnd kurtz begriffen ist/ zweiffeit mir doch nit/ es werd dir etwas kurtz weil vnd wolgefallen mit jm bringen/ Eyns teyls/ das es gleich wie eyn behalter oder schrein der alten vnd newen medicinen oder artzneien ist/ Auch deßhalben/ so dieselben von Johanne de Rupescissa/ Raymundo Lullio/ Arnoldo de Noua villa/ vnd Alberto Magno/ als den höchsten aller heymlichen verborgenheyten der Natur erforscheren/ also verdunckelt/ eben alß wol der Philosophy/ als der Artznei vnd Alchemy beschriben seind/ Der gestalt/ das sie jren wenig oder gar nahe niemandts jetzundt zü vnseren zeitten hatt versthon mögen ... Darumb so eym solchen treflichen leerer nit Zoili oder neidische speikatzen gemangelt haben/ mag ich leichtlich abnemen/ das sie meins büchs oder mein mit jren hinderlistigen vnd neidischen zungen auch nit verschonen werden ...« . Die Ausg. Straßburg, 1536 wird im allgemeinen [Benesch (1977), S. 121f.] als Erstausg. angesehen. Eine Ausg. Straßburg: Johann Grüninger, 1527 enthält aber bereits Auszüge von Ficino in Ulstadts Übers. [(Celum philosopho ... . || Auch angehenkt/ etlich vßzüg vnd leren von Mar || silio vicino/ die er dan selber gebraucht/ vnd ... 120. iar alt worden. || Getruckt vnd volent... in der stat Straß || bürg von Johannes grienynger vff sant Ma = || this abent. Jm j a r . . . || tau= |] sent fünfhundert sibenundzwentzig.||)]. Ü: U. war Prof. der Medizin in Fribourg (Freiburg i.Ue.) [ADB 5,677; A. Hirsch (Hg.), Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker, Berlin 1929-1935, Bd. 54, Nachträge S. 732ff.; Erika Hickel/ Wolfgang Schneider, »Quellen zur Geschichte der pharmazeutischen Chemie im 16. Jh.«, 2. Mitteilung: Destillierbücher (Brunschwig und Ulstadt)«, in: Pharmazeutische Zeitung 2, 1964], DV: C. (auch Cammer Lander), Sohn eines Martin C. aus Mainz, war luthe470
Ficino, Marsilio
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risch gesinnt, verließ deshalb die Stadt u. ging nach Straßburg, wo er 15311548 ca. 140 Drucke herstellte [Benzing, Straßburg Nr. 28, S. 444], FA: Frankfurt a.M.: Hermann Gülfferich, 1551. Bibl.: VD 16 F 957; 960; Benesch (1977), S. 121ff. In: München, BSB 2° Alch.18/1 (*) u. 2° Alch.16 Deskript.: Kosmetik; Traumbücher; Astrologie; Diätetik und Hygiene; aus dem Lateinischen [0418] Ficino, Marsilio (1433-1499); [Hesteau, Clovis, Sieur de Nuisement (16. Jh.); Norton, Samuel (1548-1604 ?)]: De triplici vita [Teils. (?)] (GW 9882). Firenze: Antonio Miscomini, 1489, 3. Dezember. (Dreyfach.es Hermetisches || Kleeblat/\\ in welchem begriffen || dreyer vornehmen Philosophorum herrliche || Tractätlein.\\ Das erste || von dem geheimen waaren Saltz der Phi-\\losophorum, und allgemeinen Geist der Welt/\\ H. Nuysement aus Lothringen. || Das andere || Mercurius Redivivus || Unterricht von dem Philosophischen Stein || so wol den weisen als rohten aus dem Mercurio zu || machen/ Samuelis Nortoni sonsten Rinville. ||) Und das dritte || von dem Stein der Weisen || Marsilii Ficini Florentini, || (welche ehedessen von denen Authoribus //x|| Französischer und Lateinischer Sprach be= ¡¡schrieben/ nunmehro aber allen Liebhabern/ so der|| Lateinischen Sprach unkundig/ zum besten/ in un=\ser Teutsche Muttersprach übersetzet/ und || mit einem zweyfachen Register zum || Druck verfertiget. || Durch || Vigilantium de Monte Cubiti.) || (Linie) || Nürnberg/ Jn Verlegung Michael und Johann || Friderich Endtern/1667. ||. Nürnberg: In Verl. Michael u. Johann Friedrich Endter, 1667.- 8°, [24] Bl„ 448 S., [32] Bl. Reg., 16 Gravuren. Ü: Monte Cubiti, Vigilantius de Komm.: ÜT: Nuysement, S. 1-208; Norton, S. 209-327; Ficino, S. 373-448: »Marsilii Ficini|| Büchlein|| vom|| Stein der Weisen/! erstlich|| von dem Authore selbsten in || Lateinischer Sprach beschrieben/ an= ||jetzo aber allen Liebhabern und des Lateins || unkündigen zulieb in die Teutsche mut= ||tersprach übersetzet« [19 Kap.].- Vermutlich ist sein »Stein der Weisen« ein Teil von >De triplici vitaDas neunte Buch Marsilii Ficini vom Stein der Weisen Lapis Philosophorum genannt< wurde 1757 von C.G.H., »Eines wahren Adepti besondere Geheimnisse von der alchymieA.B.C. vom Stein der Weisen< (Berlin: Friedrich Maurer, 1782) [Bolton (1892/1966), S. 294-299], Bibl.: Bolton (1893/1966), S. 976-979; Ferguson (1954) II, S. 102-103; BSB-AK 1501-1840 56,101; BM In: London, BL 1033.g.20 (*); München, BSB Res.Alch.309 Deskript.: Alchemie; Astrologie; aus dem Lateinischen [0419] Ficino, Marsilio (1433-1499): Epistola veritatis: de institvtione principis ad cardinalem Riarivm. Oratio Christiani gregis ad Xistum Pontificem Romanum. Declamatiuncula ad genus humanuni de Vitae institutione. De Officijs. Oratio ad Deum Theologica [Teils. J. Basel: Thomas Wolff, 1519.Furstlichs|| Furpildt|| Componitur orbis:\\ Regis ad exemplum\\ [Titelblatt mit Wappen; das folgende Bl. A2a:J (Ein sendbrief von dem Hoch = || weisenn 472
Ficino, Marsilio
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Marsilio Ficino vonn Florentz Ainem || Cardinal/ Vnder dem namen der Warhait: in la=\\tein zügeschriben/ vnderweysend/ Wie sy ain Fürst \\ in seinem Regiment tugentlich soll halten/ durch || Michel Spylperger Stadtschreiber zum newen/1| marckt auff dem Norica. Dem durchleuchtigen Hochgebomen Fürsten hertzog Friderichen jnn || Baym etc. Zu vnderthenigem geuallen. in teutsche\\ sprach gezogen. Nit weniger nutzlich als lustig zu lesen. HJ. [Nürnberg]: [Friedrich Peypus], [1521 (Erichstag nach Martini Anno etc. xxi)].- 4°, [9] Bl., TH.Ü: Spylberger, Michael (Anfang 16. Jh.) Komm.: OT: Brief an Kd. Raphael Galeotto Riario (1451-1521), einen Neffen u. Günstling Sixtus' IV., der 1478 in die Pazzi-Verschwörung in Florenz verwickelt u. anschließend nach Frankreich ins Exil gezwungen wurde. Eine Gruppe unter Leitung von Jacopo Pazzi, dem Oberhaupt der bekannten u. mit den Medici rivalisierenden Familie, wollte mit Wissen des Papstes im April 1478 die Brüder Lorenzo u. Giuliano de' Medici beseitigen. Sie tötetenGiuliano, während Lorenzo nur verletzt wurde u. nach Ausschaltung seiner Feinde nur noch um so mächtiger wurde. Der Brief enthält eine Aufforderung zu tugendhaftem u. wahrheitsgemäßem Leben. ÜT: Holzschnitte von H.S. Behaim, vgl. Hollstein, German engravings 3, S. 289.- »Dem durchleüchtigen Hochgebornen Fürsten vn herren herrn Friderichn Pfaltzgrauen bey Rein vnd hertzogen in bayrn Rö. Kay. Mt. Regiments im heyligen reich Stathalter... Embeut Jch Michael Spylberger Statschreiber zum Newenmarck vff dem Norica mein vnderthennig gehorsam willig dienst ... Datum Erchtags nach Martinj. Anno etc. xxj.« (Bl. A2b-4a): Es sei ein alter Brauch, daß niemand zu einem Fürsten, der seine Regierung antrete, ohne ein Geschenk komme. Gold u. Edelstein habe er zwar nicht gefunden, doch dieses Buch. »Derhalben E.F.G. zu vnderthenigem gefallen/ benambt büchlin auß dem latein verteuschen/ Vnnd den selben zu schreyben wellen, mit vndertheniger bitte ditz mein erste frucht genedigs gemüts anzunemen/ vnd vberlesen/ das alt vnd rauch teusch nit scheuben/ So ye bey weylen jn alten vaßern güter wein vn vnder dem rauchen stain/ der süß mandel verborgen/ So d[a]z (daran nür nit zweyfelt) beschicht würde ich geraytzt meres furzunemenn vnnd/ E.F.G. hochtugenntsam gemüt noch inbrinstiger erflambt Euangelischen gebotten einlich zu regieren/ auff d[a]z alle menschen lob sprechen vnnd sagen/ Dilectus deo et hominibus etc./ Er ist geliebt von got vn den menschen ...« Ü: Stadtschreiber im Nordgau von Nürnberg [DBInd 1207,266]. DV: P. (auch: Beipus, Arthemisus), aus Forchheim (1485-1534), druckte ab 1512 Veröffentlichungen des Nürnberger Reichstags, der Stadt, Lutherschriften, eine Bibel usw. [Benzing, Nürnberg, Nr. 15, S. 354]. FA: [o.O.: o.Dr.], 1551. Bibl.: Panzer, Annalen 11,19 Nr. 1125; VD 16 F 937; BM; A.M. Kobolt, Baier. Gelehrten-Lexikon, Nachträge u. Ergänzungen 1824 [Ausg. 1551] In: München, BSB 4° Ph.Pr.51 ( ' ) Deskript.: Fürstenspiegel; Kirchengeschichte; aus dem Lateinischen
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[0420]
Fieschi, Stefano
[0420] Fieschi, Stefano (15. Jh.): Sententiarum variarum sive Synonyma, lat.-dt. ... [Inc.]: Stephanus fliscus de Sontino. Iuue || ni peritissimo Iohanni Meliorantio: || dui Vincentino: cancellano Padu = ||ano. P.D.S. Cum superiora verborum || sinonima... sentenciarum libellus subsequetur:\\ QVoniam mi studiosissime Johannes ... faciliter inuenire potis. || ... Sequuntur sentenciarum variationes || conuenientes Exordio. || De Suffragio || Got helffvns. Illud vulgare sic || latinizabitur. || Deus sit nobis adiuuento ||... [Expl.]: Ego vero ad compositionem || elimandam & imitationem perficiendam. iam || accedo, vale igitur & me mutuo fac diligas. || Finit hic Stephanus fliscus de Sontino VÌ>|| disertus est mira eloquij dignitate fulgens\\ [GW 10000]. [Augsburg]: [Günther Zainer], [ca. 1475].Ü: anonym Komm.: A: F. (auch: Stephanus Fliscus), aus Soncino, Grammatiker aus der Mitte des 15. Jh. Sein Werk muß schon um 1457/59 veröff. worden sein, da es Albrecht von Eyb für seine >Artis rhetoricae praecepta< [GW 9542ff.] benutzt hat [NBG 17,635; GW 9542f.; GW 10000]. Es gibt auch drei niederdt. Übers., GW 10010-10012. ÜT: Wie OT; zweisprachige Ausg. (4°, 136 Bl.). DV: 1467-1478 [Geldner 1,132-137; Grimm (1965), S. 2793 Nr. 144], FA: [Augsburg: Günther Zainer] 1477 [GW 10001].--- [Augsburg: Johann Bämler, ca. 1479 (?)] [GW 10002].--- [Straßburg: Heinrich Knoblochtzer, ca. 1480] [GW 10003].--- [Ulm: Konrad Dinckmut, ca. 1481] [GW 10004].--- [Speyer: Johann u. Konrad Hist ?, ca. 1483 ?] [GW 10005], [Speyer: Johann u. Konrad Hist ?, nach 1483 ?] [GW 10006].--- [Speyer: Peter Drach] 1484 [GW 10007].--- [Nürnberg: Friedrich Creussner] 1485 [GW 10008].--- Straßburg: Johann Prüss 1487] [GW 10009]. Bibl.: GW 10000-10009 In: Bamberg, SB; Bonn, UB; Freiburg i.Br., UB; München, BSB Deskript.: Sammlung; enzyklopädisch; rhetorisch; aus dem Lateinischen [0421] Figuera, Gaspar de la SJ (1579-1637): Somma spirituale nella quale si risoluono tutti li casi, e difficoltà, che occurono nel camino della perfettione. Con alcune meditationi, conforme l'ordine de gli eserciti]' di Sant'Ignatio. Composta dal Padre Gasparo della Figuera della Comp, di Giesu in lingua Castigliana E tradotta da un Religioso della medesima Compagnia. All'illustrissima Signora la Signora Ottavia Caprara Montecuccoli Marchesa di Guia, Montalbano, etc. In Bologna, per Carlo Zenero [Teils.]. Bologna: Carlo Zenero, 1650.Gespräch || Deß Himmlischen || Bräutigams || Mit der Seel. || Erstlich || Durch KP. CASPAR von || Fighera auß der Gesellschafft JESU|| in Spanischer Sprach hervor \\ gegeben. || Nachmahls || Von anderen auß gemelter Gesell = || schaft in die Welsche vnd Lateinische || Sprach übersetzet. || Nunmehro || Von einem anderen Ordens Geist = \\liehen verteutschet. || Jn Verlegung Joh. Herman von || Gelder 474
Figuero, Gaspar de la SJ
[0421]
Seel. Wittib vnd Erben. || Mit Bewilligung der Oberen. || (Linie) || Gedruckt zu München/ Maria Mag= || dalena Rauchin/ Wittib 1701. ||. München: Maria Magdalena Rauch, für Erben Johann Herrmann v. Geldern, 1701.- 12°, [2] Bl„ 113 S.Ü: anonym Komm.: A: F. wurde 1579 in Burgos geb., war Beichtvater des Vizekönigs v. Mexiko, Marquis Cerralbo, dann eine Zeitlang in holländischer Gefangenschaft, bis er Rektor in Salamanca u. Burgos wurde; er starb in Valladolid [EUI 23,1262], OT: Toda y Güell 2,99-100 Nr. 1748; Palau y Dulcet Nr. 91348.- Span. Original Madrid, 1634; Valladolid, 1635 bzw. Zaragoza, 21637: >Summa espiritual en que se resuelven todos los casos, y dificultades que ay en el Camino de la Perfeccion por el licenciado Toribio de Arenas, Cura de Peque, y Capellan del Conde de Benavente< [Palau y Dulcet Nr. 91340-41]; lat. >Dialogi sponsi Coelestis cum anima. E Hispano tr.< (Ingolstadium, 1663) [München, BSB Asc.1874 u.ö.].- Es handelt sich um den dritten aszetischen Traktat des Autors, der z.Zt. seiner Abfassung Prof. in Salamanca war. ÜT: »An den Leser (Bl. Ala-A2b): Werk in 3 Teilen (»Tractätlein«): »Deren erstes sendet vorauß einige Lehrstuck recht zu betten. Das andere haltet in sich etliche Betrachungen auf die drey Weeg deß geistlichen Lebens/ nemlich der Reinigung/ Erleuchtung/ vnd Vereinigung mit Gott eingerichtet. Vnd damit seine geistliche Vorschläg/ die er verschidens einmischet/ desto leichter in die Übung gebracht möchten werden/ hat er beygefügt daß dritte Tractätlein/ siben Gespräch zwischen Christum vnd seiner Braut in sich haltend/ auß denen ein wundersames Liecht herfür glantzet zu gründlicher Erkantnuß der verborgnen Geheimnussen/ die sich zwischen Gott vnd der Seel zuweilen begeben/ beynebens mit so vngemainen Lehrstucken erfüllet ist/ daß wer selbige recht beobachtet/ in Kürtze den höchsten Gipfl der Vollkommenheit erraichen wird. Dises Büchlein/ welches Anfangs von obbenambsten Auetor zu viler grossen geistlichen Nutzen in Spanischer Sprach ist herfür kommen/ hat ein anderer auß derselben Gesellschafft JESU in die welsche Sprach übersetzet. Nachmals ist es mit gleichen Fleiß eines auß vilberührter Gesellschafft Geistlichen in Latein gebracht worden/ doch nit gäntzlich. Er wolte allein disen dritten Tractat in latein verfassen/ als welcher etwas sonderbares vnd übermenschliches in sich zu halten scheinet/ auch denen/ so ihn bißhero gelesen/ grossen Nutzen geschafet/ vnd dahero dessen Ubersetzung in das Latein von vilen ist verlanget worden/ damit dessen Frucht mehreren gemein wurde ...« - Da auch die Übers, nur den 3. Teil umfaßt, ist eine Übers, nach dem Lat. wahrscheinlich. DV: Die Titelaufnahme ist möglicherweise nicht exakt, denn Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1140 nennt in München den Hofbuchhändler Johann Hermann (gelegentlich auch: Heinrich) von Geldern (1669-1691), dessen Wwe das Geschäft nach seinem Tod bis 1701 fortsetzt.- Sebastian Rauch 1668-1695, seine Wwe bis 1702 [Benzing, München Nr. 12, S. 337], FA: Köln, 1721 [Gründtliche und Bewährte Himmlische Lehr-Sätze. Für die Kleinmütigen auff dem weg der Christlichen und Geistlichen Vollkommen475
[0422]
Filamon auss Miseinen
heit... unter 7 geistlichen Gesprächen des himmlischen Bräutigams ... in die Italianische, Frantzösische und Lateinische Sprachen übersetzet. Collen, in Verlag Johan Everharden Fromart, 1721]. Bibl.: Palau y Dulcet Nr. 91356-57 [sehr fehlerhaft]; Deutsche Literatur der Barockzeit, Katalog Nr. 706, S. 71; BSB-AK 1501-1840 13,39 In: München, BSB Asc.2391 (*), Beibd. 1 u. Asc.3505 ca, Beibd. 1 Deskript.: Gebetbuch; Mystik; Aszetik; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0422] Filamon auss Miseinen; [Sturm, Samuel (gest. 1688)]: Der Geist|| Von\\ MONSIEUR\\ Cortesan/\\ Oder\\ Historischer Lust = Wald. || In || Welchem schöne lustige Ge = || schichte/klugsinnige Gedenck = || Sprüche/vornehmer Herrn/ nach = \\denckliche Schertz= Reden/ und] andere kurtzweilige be = ||gebenheiten. || Merentheils auß Italienischen/\\ Spannischen und Französischen || Schrifften zusammen ge =\\ tragen. \\ Von || Philamon auß Miseinen. \\ (Zierlinie) || Getruckt im Jahr 1666. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1666.- 8°, 100 S, TK.Ü: Sturm, Samuel (gest. 1688) Komm.: A/Ü: Hinter dem Ps. »Filamon (Philamon) auss Miseinen« verbirgt sich Samuel Sturm (gest. 1688) [Weiler, Pseudonyme S. 196; DBInd 1247,81], Ob er wirklich Texte aus fremden Sprachen übers, hat, kann nur eine genaue Analyse bestätigen, doch ist dies zweifelhaft. Von ihm stammen nämlich auch >Der Geist Von Monsieur Pickel-Hering Oder Historischer Blumenthal< bzw. >Der Geist des pussirlichen Möns. Pussenellen< (1666/1668). OT: 200 höchst unterschiedliche Geschichten, Schwänke, Scherz-Reden u. Gespräche. FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1670. Bibl.: Hayn-Gotendorf 2,257-258; Bircher, DDB B 1286 In: Wolfenbüttel, HAB Lo 5987 (*) Deskript.: Satire; aus dem Französischen; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0423] Filippo Neri, Or Hl (1515-1595): Detti, ricordi e documenti morali e spirituali di S. Filippo Neri, ... raccolti dalla vita scritta da Pietro Iacomo Bacci... da un religioso sacerdote. Roma; Bologna: Giovanni Battista Perroni, 1651.Denkwürdige || Lehr=Sprüch || Deß heiligen \\ Philippi Nerij\\ Stiffters\\ DerCongregation || Deß || Oratorij. ||. [Graz]: [o.Dr.], 1687.Ü: anonym Komm.: A: Religionsreformator aus Florenz, gründete 1564 das erste Oratorium, das 1575 von Gregor XIII. als eine Gemeinde »weltlicher Priester« anerkannt wurde. Die Oratorien als Lehreinrichtungen verbreiteten sich in allen romanischen Ländern, zumal in Frankreich. Filippo Neri wurde 1622 476
Fioravanti,
Leonardo
[0424]
heiliggesprochen [LThK 7,881-882; LCI 8,207-208; Rachum, S. 369-370], OT: Ob Neri selber der Autor ist, ist nicht mit absoluter Sicherheit zu ermitteln; vermutlich handelt es sich jedoch um eine von einem Anhänger Neris zusammengestellte Sammlung. FA: Graz, 1707 [Neu-abgebrockte May-Blümlein Auß dem Paradeyß-Garten... deß Heiligen Philippi Nerij] [Jb. d. Auktionspreise 15,250 (eigenständige Übers. ?)]; München, 1726 [Heilsame und denkwürdige Lehren. Aus d. Ital.]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 13,45 In: München, BSB V.SS. 762, Beibd. 1 (*micro) u. P.lat.1248 d, Beibd. 2 Deskript.: Katechetik; Aszetik; aus dem Italienischen [0424] Fioravanti, Leonardo (1518-1588): De' Capricci medicinali... libri tre... Di nuovo corretti, et in molti luoghi ampliati, & ristampati. Aggiuntovi il quarto libro non più stampato, nel quale altre bellissime materie si contengono. Venezia: Lodovico Avanzo, 1564.CORONA || Oder II Krön der Artz=\\ney deß ßrtrefflichen/ hoch\\ vnd weytberiimbten Medici|| vnd Wundt Artztes\\ LEONHARDI FIORAVANTI\\ von BONONLA. || In vier sonderbare Bücher vnterschieden: || In dem I. wirdt gehandelt von allerley vnterschiedt = \\ liehen Zeichen natürlicher Ding/ beneben vie=\\len schönen vnd bewehrten Secreten der Me= \\dicin vnd Chirurgy. || Das II. zeigt den Weg vnd Kunst allerley nützliche || vnd heyLsame Artzneyen zu componieren. || Das III. handelt von der Alchimy deß Menschen/1| vnd der Mineralien. || Das IV. vnd letzte hält und verfasset in sich viel schö = || ne Philosophische vnnd Medicinalische Dis = || curs/ so samptlicli einem Medico zu wissen/W hoch von nöhten. || Erstlich neuwlich in Jtaliänischer || Spraach von dem Autore in Truck verfär= || tiget. Nunmehr aber in vnsere hochdeutsche Spraach || mit allem Fleyß versetzt. || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn bey Nico= || laus Hoffmann/ Jn Verlegung Jo=\\hann Berrner. 16041|. Frankfurt a.M.: Nikolaus Hoffmann, in Verl. Johann Berner, 1604.- 8°, [8], 507 S„ [13] Reg.Ü: [Uffenbach, Peter (1566-1635) ?] Komm.: A: Arzt aus Bologna, praktizierte in Spanien, Sizilien u. Neapel [DictScMéd 4,149-150; NBG 17,722-723; Ferchl-Mittenwald (1938), S. 155; Ferguson (1954) 1,276-278; EI 15,422; D. Giordano, Leonardo Fioravanti bolognese, Bologna 1919]. OT: Die früheren Aufl. (Venedig: Lodovico Avanzo, 1561) gliedern in 3 Bücher u. kommen deshalb als Vorlage nicht in Frage. Unsere Aufn. erfolgt nach NUC; vgl. auch BiblMagCas Nr. 467 [Ausg. 1565]. Das Werk weist Ähnlichkeit mit dem folgenden auf. ÜT: Offenkundig ein Parallel- oder Konkurrenzunternehmen zur Ausg. des >Compendium< von Becker/Schönwetter (s.u.).- »Vorrede an den Großgünstigen Leser« (Bl. 2-4). Der Autor beruft sich darin auf Erfahrung u. Vernunft als Kategorien einer neuen, von ihm erfundenen Medizin. Ü: U. übers, auch U. Aldrovandi, G.A. Della Croce u.a. (s. dort). 477
[0425]
Fioravanti, Leonardo
DV: B. (auch: Börner), Schriftgießer u. Buchhändler, heiratete die Tochter des Arztes u. Übers. Peter Uffenbach, der vielleicht auch dieses Werk übers, hat, da er sich vorgenommen hatte, it. Medizin u. Wiss. in Deutschland bekannt zu machen. B. erhielt von seinem Oheim Konrad die EgenolffSabonsche Schriftgießerei u. verlegte viele Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1097]. FA: Frankfurt a.M.: Anton Humm, in Verl. Johann Berner, 1608; Frankfurt a.M., 1618 (Georgi II, S. 68). Bibl.: Graesse 2,581; BiblMag Nr. 302 [Ausg. 1618]; Bircher, DDB A 1612; NUC In: Augsburg, UB X.3.8M88 (*); Wolfenbüttel, HAB 106.Med.(2) (*) Deskript.: Alchemie; Pharmakologie; Chirurgie; Medizin; aus dem Italienischen [0425] Fioravanti, Leonardo (1518-1588): Del compendio de i secreti rationali intomo alla medicina, chirurgia e alchimia libri cinque. Venezia: Vincenzo Valgrisi, 1564.COMPENDIVM|| Oder|| Außzug der Se=\\creten/Gehaymnissen vnd|| verborgenen Künsten. || LEONHARDI FIORAVANTI. || I. Von Gehaymnissen der Medicin oder innerlichen || Artzney. || II. Von Secreten der Chirurgy vnd wie dieselbige zu = \\üben || III. Von wahrem Bericht/ Künsten vnd Proben der Alchimy. || IV. Von allerley Schmüncken/ deren sich die Weiber || zuvermehrung jhrer Schönheit zugebrauchen || pflegen. V. Von sonsten vielen bewehrten Stücken allerley || vnterschiedlichen Künsten. || Jetzund auß dem Jtalianischen von wegen seines vielfalti = ||gen Nutzens/ etc. Jns Teutsch versetzet. || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/1| Durch Matthias Becker/ Jn Verlegung || Johann Theobald Schönwetters. || (Linie) || Jm Jahr/1604. ||. Frankfurt a.M.: Matthias Becker, in Verl. Johann Theobald Schönwetter, 1604.- 8°, 399 S.Ü: anonym Komm.: ÜT: Es gibt eine gleichzeitige Ausg. der >Capricci medicinali< Frankfurt a.M. bei Nikolaus Hoffmann, in Verl. Johann Berner, dem Schwiegersohn von Peter Uffenbach, der auch die Folgeauflage der vorliegenden Übers, verlegt (s.o.).- Die vorlieg. Ausg. enthält keinerlei Hinweise auf den Übers. DV: B. (auch: Beck), aus Magdeburg, druckte 1598-1612 (?) in Kommission. Er wurde 1602 wegen Ehebruchs der Stadt verwiesen, so daß sein Sohn die Geschäfte fortführen mußte [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 37, S. 130.- Sch. (ca. 1575-1657) erhielt 1598 Frankfurter Bürgerrecht u. verlegte bis 1632 etwa 156 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1261]. FA: Darmstadt: Johann Leinhose, in Verl. Johann Berner, 1624 [Ausg. Wolfenbüttel, HAB 109.23 Med. (1)]. Bibl.: Bircher, DDB A 1610 u. 1611; BSB-AK 1501-1840 13,57; NUC In: München, BSB Path.411 Beibd.l; Wolfenbüttel, HAB 106.1 Med.(3) (*); 109.24 Med.(l) (*) Deskript.: Kosmetik; Alchemie; Pharmakologie; Magie; aus dem Italienischen 478
Fioravanti, Leonardo
[0426]
[0426] Fioravanti, Leonardo (1518-1588): Della Fisica ... Divisa in libri quattro. Nel primo si tratta della creatione de gli elementi, delle quattro stagioni dell'anno, della creatione de l'huomo ... Nel secondo si scrive un nuovo antidotario ... Nel terzo si discorre ... massime sopra diverse infermità, & suoi rimedii. Nel quarto si discorre sopra molte cose filosofiche, con bellissimi trattati di alchimia ... Di nuovo posta in luce .... Venezia: Erben Melchiorre Sessa [Gli Heredi di Melchior Sessa], 1582.LEONHARDI FIORAVANTI\\ MEDICI von BONONIA || PHYSICA, || Das ist: Experientz vnd\\ Naturkündigung. || I. Von Erschaffung deß Menschen auß den v/erII Elementen/dessen Complexión/Eygenschaff= ¡¡ten/Sinnen vndKräfften/ Gesundheit vnnd || Kranckheit/ vnd den vier Jahrzeiten. || II. Von geheymen niemals erhörten Experimen = ||ten der Chirurgy vnd Artzney.\\ III. Von mancherley Kranckheiten deß Men = \\schen vnd demselben Cur. || IV. Von allerhand Alchimistischen gewissen vnd || probierten verborgenen hohen Stücken. || Jetzund auß dem Jtaliänischen ob sei = || ner vnsäglichen Fürtrefflichkeit/ Hocheit vnd || Geheimnuß wegen ins Teutsch || versetzt. || Getruckt zu Franckfurt am Mayn/ Bey Nie = || las Hoffman/ Jn Verlegung Johann Berrner. || (Linie) || Jm Jahr MDCIV. II. Frankfurt a.M.: Nikolaus Hoffmann d.Ä., in Verl. Johann Berner, 1604.- 8°, [8], 462[=440] S„ [10]Reg.Ü: anonym Komm.: OT: Früheste belegbare Ausg. (BiblMag Nr. 303; NUC); es scheint jedoch noch eine frühere zu geben, die nicht nachgewiesen werden konnte. ÜT: Vorrede »Den Ehrwürdigen/ Gestrengen vnd Edlen Herrn Eberhardt von Karpffen/ Commendatori zu Franckfurt/ Teutschen Ordens/ etc. meinem großgünstigen Herrn ... Datum Franckfurt den 24. Montas Martij 1604 ... Johannes Berrner Bürger daselbst«. Lobt den Autor, der in vielen Ländern Europas berühmt sei. »Habe derohalben Gestrenger Herr dieses Tractätlein von einem fürnemmen Medico verdolmetschen lassen/ vñ E. Gest. als einem sondern Liebhaber herrlicher Künsten/ vmb seiner sondern Geheimnuß willen ... dediciren vnd zueygnen wölln ...« - Werk in 4 Büchern. Beruft sich auf Mattioli (s. dort) u. Vincenzo Canto. Es handele sich um sein 8. Werk, »da denn beschrieben vnd vermeldet wird von allen Elementen/ von der Composition und Mixtur der Welt/ von Qualitet vnd Eygenschafft deß Menschen/ von den vier Zeiten deß Jahrs/ von eusserlichen vnnd innerlichen Sinnen deß Menschlichen Leibs/ von viel vnnd mancherley Kranckheiten vnd der selbigen Cur«. Ü: Vielleicht kommt abermals Berners Schwiegervater Peter Uffenbach als Übers, in Frage, der sicherlich am Zustandekommen der Ausg. beteiligt ist. DV: 1603-1619(?) [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 43, S. 131].- [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1097]. FA: Frankfurt a.M.: Anton Humm, in Verl. Johann Berner, 1618. Bibl.: Georgi I, S. 67; Graesse 2,581; Bircher, DDB A 1613; BSB-AK 1501-1840 13,56; Ferguson (1954) 1,267-277; NUC In: München, BSB Phys.g.120; Wolfenbüttel, HAB 106.1 Med.(l) (*) 479
[0427]
Fioravanti, Leonardo
Deskript.: Alchemie; Pharmakologie; Pestschriften; Gynäkologie; Epidemologie; Chirurgie; aus dem Italienischen [0427] Fioravanti, Leonardo (1518-1588): Dello specchio discientia vniversale, dell'eccellente medico, & cirurgico M. Leonardo Fiorauanti bolognese, libri tre ... In Venetia, appresso Vincenzo Valgrisi. Venezia: Vincenzo Valgrisi, 1564.Allgemeyner || Kunst vnd Welt= \\ Spiegel/ in Drey schöne/1| nützliche/ vnd vnterschiedene || Bücher getheylt/\\ Darinnen gehandelt wirdt/\\ I. Von allen vnd jeden Freyen vnd Mechanischen || Künsten/sampt demselben fümemmsten Geheymnussen. || II. Von allerley vnderschiedtlichen Scientiis oder\\ Wissenschafften/ Wie in gleichem von vielen schönen || vnd wunderbarlichen Contemplationibus, oder Be=\\trachtungen der alten Philosophen. || III. Von etlichen desAutoris eygenen Inuentio-\\nibus, gantz nützlich vnd nothwendig zu wissen. || Erstlich || Von M. LEONARDO FIORA VANTO. Wey = || landt gewesenen Medico zu Bononien/ in Jtaliänischer\\ Spraach beschrieben/ vnd zu vnterschiedlichen mahlen || vermehret vnd gebessert/\\ Nunmehr aber nach der letzten Edition/ wegen jhrer grossen || Nutzbarkeit vnd Lust/den jenigen so gemeldter Spraach ohn = ¡[kündig/zu lieb auffs trewlichste vnd fleissigste\\ verteutscht. || (m) || Getruckt zu Franckfort am Meyn bey Nicoiao Hojf=\\ mann/Jn Verlegung Lucce Jennis. || (Linie) || ANNO M.DC.XVIII. ||. Frankfurt a.M.: Nikolaus Hoffmann d.Ä., in Verl. Lukas Jennis, 1618.- 12°.Ü: anonym Komm.: OT: NUC (mit Folgeaufl.); Graesse 2,581 nennt >Dello Specchio di Scienza universale libri tre< (Venedig, 1567) u. sagt, es gebe eine deutsche Übers, von 1615, die jedoch bisher nicht nachgewiesen werden konnte. ÜT: »Fioravanti ... ein Arzt des 16. Jahrh., dem es durch unverschämte Prahlereien und Aufschneidereien gelang, das Publicum zu täuschen und vorübergehend sich einen Namen in der medicinischen Literatur zu machen. Nach damaliger Sitte pries er mehre eigene arzneiliche Compositionen an, von denen der sehr zusammengesetzte Balsamus Fioravanti sich selbst noch bis auf die neuern Zeiten hin und wieder behauptet hat, und zwar bei Augenschwäche in Dampfform angewendet... Diese Schriften sind insgesammt ohne allen Werth; nichtsdestoweniger erlebten sie alle drei bis fünf Auflagen, und sie wurden daneben auch noch zum Theil ins Lateinische, ins Teutsche, Französische und Englische übersetzt« [EG 1,44, S. 292], DV: 1603-1619(?) [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 32, S. 131].- Jennis 1616-1631 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1180]. BibL: Bircher, DDB A 1930 In: Wolfenbüttel, HAB 150.5 Phys.(5) (*) Deskript.: Medizin; Naturwissenschaften; aus dem Italienischen
480
Fiore di virtù
[0429]
[0428] Fioravanti, Leonardo (1518-1588): Reggimento della peste ... Nel quale si tratta che cosa sia la peste, & da chi procede, & quello che doveriano fare i prencipi per conservare i suoi popoli da essa, & ultimamente, si mostrano mirabili secreti da curarla .... Venezia: Andrea Ravenoldo, 1565.Regiment vnd Ordnung der || Pestilentz/\\ Jn welcher beschrieben: Was die Pestilentz sey/ Woher || dieselbige fümemlich entspring/ Wie sich || ein jede Obrigkeit in solcher Zeit/ wann diese || Seuche regiert/ zu verhalten/ sich vnd jhre Vnter= \\thanen zu verwahren: vnd wie die jenige/ so all= || bereyt bey einem Menschen eingerissen/1| zu curiren. || Darbey dann viel schöne vnnd || bewehrte Secreten zu solcher Seuche/\\ verzeichnet. Sampt angehengten vielen nütz = || liehen Aphorismis, deren Wissenschafft zu || dieser/ vnd allen andern Kranckheiten/ sehr hoch von nähten. \\ Erstlich von\\ LEONARDO FIORAVANTI|| von BONONIA beschrieben: || Nunmehr aber in vnsere hochteutsche || Spraach versetzt. || Franckfurt am Mäyn/\\ Bey Johan =Nicol: Stoltzenbergern/ Jn verle= ||gung Johann Berners/ S. Wittib. || Jm Jahr M.DC.XXXII. ||. Frankfurt a.M.: Johann Nikolaus Stoltzenberger, in Verl. Wwe Johann Berner, 1632.- 8°, 364 S„ [10] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: BiblMagCas Nr. 470 [Ausg. In Venetia. Appresso Giacomo Zattoni], ÜT: Drei Vorreden (S. 3-21); die 1. behandelt die Rolle der Medizin im Verhältnis zur Pest; die 2. die Geschichte der Abbhandlungen über diese Seuche; die 3. stimmt den Leser auf den Gegenstand ein.- Werk in 3 Büchern, die die Ursache u. Behandlung der Seuche zum Gegenstand haben. DV: St. 1618-1646(7) [Benzing, Frankfurt a.M., Nr. 560, S. 133].- B. war der Schwiegersohn Uffenbachs; seine Wwe verlegte ab 1632 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1097], FA: Frankfurt, 1682 [Georgi I, S. 67], Bibl.: Graesse 2,581; Bircher, DDB A 1614; BSB-AK 13,56 In: München, BSB Path.411 (mit 1 Beibd.); Wolfenbüttel, HAB 109.24 Med. (2) (*) Deskript.: Pestschriften; Medizin; aus dem Italienischen [0429] Fiore di virtù [GW 9913]. [o.O.]: [Drucker des Fiore di virtù (IGI 3927)], [ca. 1471].Arigos Blumen der Tugend, Yhs .. .[Inc.]: Hie sich an hebet das puche der Qucht, ler/ vnd anweisung, genant die plumen der tugend genade vnd Qüchticheyt. Ich habe getan als der in dem chülen Meyen In der schönen und grünen praiten wissen abgesprochen hatt ... [Expl.]: Qu dissen hymlischn freünden (!) Vns neme der almechtig got Vnd Schöpfer aller geschöpfe, der da regirt Imer vnd Ewig an ende. - Am.E.N.— ~ A RIGO. - -.1468. - Opus perfeci An dem acht vn Qwaingigisten tage des Augsten. [Nürnberg (?)]: 1468.- Hs.481
¡0429]
Fiore di virtù
Ü: Arigo [ = Schlüsselfelder, Heinrich bzw. Österreicher (?)] Komm.: OT: Blütenlese von Sprüchen über Tugenden u. Laster nebst Beispielen u. Gleichnissen aus Antike u. Mittelalter. Das Werk wird verschiedenen Verfassern zugeschrieben (Cherubinus de Spoleto, Tommaso Gozzadino, Tommaso Leoni, Francesco Sachetti, Giovanni Antonio Traversagni) u. geht in seiner Ursprungsform anscheinend bis ins 13. Jh. zurück. Mit Ausnahme der ersten beiden Drucke [GW 9913 u. 9914 (Venedig, Philippus Petri, 29.4.1474]) folgen alle weiteren Ausg. des 15. Jh. mit nur geringen Abweichungen der in GW 9915 vorliegenden Überlieferung (40 bzw. 41 Kap., gereimter Prolog; 17 Gegensatzpaare und »Moderanza«, nach dem Schema Blütenlese: Exemplum) [GW 8, S. 430ff.]. Ü: Vielleicht identisch mit dem Übers, von Boccaccios >DecameroneNeu-eröffnete HofKriegs- und Reit-Schul< (Nürnberg, 1729) identifiziert werden [Georgi III, S. 68], aber ADB 19,133-135 sagt (S. 134): »In die >Cavalleria< hat L. auch den Inhalt jener ältesten Schrift: Gründlicher Bericht des Zäumens und ordentliche Austheilung der Mundstück und Stangen< (1588 anonym) sowie einer weiteren von der Complexion und Natur der Pferde aufgenommen, welche eben jener Frankfurter Buchhändler W. Hofmann 1609 unter dem Titel 483
[0431]
Fiorilli,
Tiberio
>Zwei gute und sehr nützliche .. .< nachgedruckt hat«. Dieses Werk ist VD 16 L 2286 nachgewiesen. DV: Sp. kam von Speyer (1602-1603) u. wurde markgräflich badischer Drukker, brachte aber 1606 nur zwei Drucke heraus, und zwar das Bißbuch Fiorentinis u. ein jurist. Werk über die Tortur [Benzing, Ettlingen Nr. 2, S. 117]. FA: (Frankfurt a.M.: Wolfgang Richter, 1608) [KatLipp (1965) 11,726 Tc 20; Bircher/Bürger, DDB B 13483]; Frankfurt a.M., 1609 [Zwey gute und sehr nutzliche Bücher von Stangen und Mundstücken etc. desgleichen ein bewerter Tractat von Rossartzney etc.], Bibl.: Georgi II, S. 68 [Ausg. 1609]; Bircher, DDB 1600-1720 A 1258; BSB-AK 1501-1840 13,57 In: Augsburg, UB IX. 1.2.7 [Ausg. 1608] (*); Wolfenbüttel, HAB 1.1 Bell.2° [Ausg. 1606]; Hn 2°(1) [Ausg. München, BSB 2° Gymn.9 [Ausg. 1609] Deskript.: Militaria und Jagd; Veterinärkunde; aus dem Italienischen [0431] Fiorilli, Tiberio (1608-1694); [Costantini, Angelo (ca. 1655-1730)]: Nascita Vita e Morte Del Famoso Scaramuzza, Comico Napolitano. Tradotta in Tedesco dall'Italiano da Giulio Carofani d'Ofenmerche. Geburth, Leben und Todt, des berühmten Scaramuzza, Neapolitanischen Comödianten. Ins Teutsche übersetzet, auf Begehren des Oratio Romantino, Sprach-Meisterru Zu finden auf Franckfurt- und Leipziger Messen. A. 1728. [Nürnberg]: [o.Dr.], 1728.- 12°, [5] Bl., 191, [1] S., [5]; Porträts v. Scaramuccia u. Marmetta.Ü: Carofani d'Ofenmerche, Giulio (Ps.?) Komm.: A: Faber du Faur 1,94 gibt an, Angelo Costantinis (1665-1757) >Vie de Scaramouche< (Paris 1695) sei die Vorlage der it. Version. Costantini, selber ein berühmter Schauspieler, habe Fiorilli gekannt u. als Lehrer verehrt. G. Romei [DBI 30,279-283] führt dazu aus: »A Parigi fu pubblicato nel 1695 a nome del C. un piccolo libro, >La vie de ScaramoucheThéàtre Italien< non solo accusò Mezzettino di aver falsato le vicende narrate, ma addirittura sostenne che l'opera fosse parto di un prestanome, e che quindi il C. se ne attribuisse abusivamente la paternità«. OT: Das Büchlein ist »A Sua Altezza Reale Madama la Duchessa d'Orléans« gewidmet u. lobt in der Vorrede Fiorillis schauspielerisches Talent. »I capitoli, trentanove, sono costruiti come brevi flashes e iniziano la narrazione dalla nascita di Scaramouche ...« - Das Werk gehört in die Tradition der pikaresken Romane (Lesage, Sorel), insbesondere der Schauspielerromane, z.B. eines Scarron (>Le Roman ComiqueDer Schnaack- und Geckhaffte, dabey doch ergetzende SCARAMUZA, Welcher Jn einer ganz ungewohn- und lächerlichen Verkleidung, verschiedene seltzame und wunderliche, sowohl lustige, als traurige Begebenheiten, von mancherley Standes-Persohnen, allen und jeden zu sonderbahrer und zulässiger Gemüths-Ergetzung herfür gibt. Mit Titelkpf.< (Leipzig, Verlegts Hieronymus Fried. Hoffman, Buchh. in Zell. Jm Jahr 1693) [München, BSB P.o.germ.1247; Dresden, SLB Lit.Germ.rec. D.371m], Ü: Nicht identifiziert. FA: G. Davico Bonino (Hrsg.), M. Bonfantini (Übers.): A. Costantini, La vita di Scaramuccia, Torino 1971 [moderne Ausg.]. Bibl.: Hayn-Gotendorf 7,102-103; Faber du Faur 1,94-95 Nr. 354; NUC In: Kein deutscher Nachweis Deskript.: mehrsprachige Ausgabe; Picaroroman; Commedia dell'arte; Biographien; aus dem Italienischen [0432] Florido, Francesco (ca. 1500-1547); [Accolti, Benedetto (1497-1549); Leonardus v. Chios (gest. 1458); Fontanus, Jacobus (16. Jh.)]: Francisci Floridi, ... In M. Actii Plauti aliorumque latinae linguae scriptorum calumniatores apologia, nunc primum ab autore aucta atque recognita. Ejusdem de juris civilis interpretibus Uber... Ejusdem de C. Julii Caesaris praestantia libri III... Ejusdem lectionum succisivarum libri ///...Basileae ... [Teils.]. Basel: [o.Dr.], 1540.Kriegsübung dess fürtrefflich = \\sten vnd streitbarsten ersten Römischen Kaisers Ju\\lij/ sampt anderer Römischen auch außlendigen Fürsten/ Veldtherm\\ vnd Hauptleuthen der gantzen wellt/ gegen Julio/ vergleichung. || Mit kurzter historischer erzahlung jhrer thaten/ Victorien/1| vnd Niderlagen/ in drey bücher verfaßt/ durch || Franciscum Floridum Sabinum. (Bl. Ia-LXXXa) || (Die wunderbarliche Histori/ von der Christen ausz= || zug/ vnder Kaiser Heinrichen dem vierdten/ zu des hailigen lands/\\... errettung... || durch Benedictum Aretinum || in vier bücher eingetheilt vnd ... || beschriben. || Die belegerrung vnd eroberung der Kaiserlichen^ statt Constantinopolis ...|| M.cccc.vnd liij. ... durch Leonardum den Ertzbischoff zu Mitylene ||... dargegeben. || Jtem/der schönen Insel vnd porten Rhodus ver= \\lust/ die Solimannus der Türckische Kaiser im M.D.xxij. jar... || in seinen gwalt bracht/ Von Jacobo|| Fontano/dem Babst Adriano... || übersendet. ||) Alles aus Latinischer sprachen/ ins deutsch newlich || verdolmetschet/ Durch Heinrichen von Eppendorff. || Gedruckt zu Straßburg in Hans Knoblouchs druckerey/1| durch Georgen Messerschmidt/ des jahrs\\ M.D.lj. ||. Straßburg: Johann Knobloch d. J., Georg Messerschmidt, 1551.- 2°, [4], CLIII Bl.Ü: Eppendorff, Heinrich v. (1496-1553) Komm.: A: Prof. d. Griech. u. Lat. in Bologna, von Franz I. nach Frankreich geholt, Übers, in seinem Auftrag die >Odyssee< ins Latein [NGB 17,956-957], OT: Paris, BN Z.415. 485
[0433]
Florio, Francesco
ÜT: Sammelwerk, das weiterhin Accoltis >De bello a christianis contra barbaros gesto pro Christi sepulchro et Iudaea recuperandis libri 4< (Bl. 81a139b), Leonardus v. Chios, >Historia captae a Turca Constantinopolis< (Nürnberg, 1544) [Bl. 140a-149b] sowie Jacobus Fontanus >De expugnatione Rhodi< (Basel, 1538) [Bl. 150-153] enthält [Dazu Jöcher 2,668 u. 2380].- »Dem Hochwirdigen Fürsten vnd herrn/ herrn Erasmo/ Bischoffen zu Straßburg vnd Landtgrauen in Elsas ...« E. lobt den Frieden als den Vater aller Dinge u. betont die Exempelhaftigkeit der von ihm übers. Schriften.- Floridos Werk in 3 Büchern ist ein Dialog, der in Bologna zwischen dem Autor, Arnoldus Arlenius, Richard Sceleius aus England u.a. im Garten des Sebastiano Landi aus Piacenza am 1. Juli 1537 stattfindet u. den Krieg zum Gegenstand hat. Ü: Einzelheiten s.v. Accolti. Er übers, auch Capra (s. dort). DV: Johann Knobloch d.J. arbeitete zuerst mit seinem Vater, dessen Offizin er weiterführte (1529-1557 ?). Dazwischen erscheinen Johann Albrecht u. Georg Messerschmidt mit dem Zusatz »ex officina Knoblochiana«, die die Pressen auf eigene Rechnung benutzt haben [Benzing, Straßburg Nr. 25, S. 416], Bibl.: GK 1.15515; VD 16 F 1674, vgl. auch A 77 u. 78, L 1220-1221 In: München, BSB 2° A.lat.b.789/1; Wolfenbüttel, HAB 16.3 Bell.2°(2) (*) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Lateinischen [0433] Florio, Francesco (ca. 1428 - n. 1461); [Bruni Aretino, Leonardo (1370-1444)]: Camillus et Emilia [GW 10078]. [Paris]: [Petrus Caesaris u. Johannes Stol], [ca. 1473].Historien vnd Geschieht Camilli vnd Aemiliae, vnd jhrer beyder brünstiger Liebe, vnd was sich in solcher Liebe zwischen jhnen beyden begeben. Frankfurt, bey Hartmann Han 1580. Frankfurt a.M.: In Verl. Hartmann Han, 1580.- 8°, H.Ü: anonym Komm.: A: Der Humanist Francesco Florio (Franciscus Florius) stammte aus Arezzo, war wahrscheinlich Dominikanermönch u. lebte abwechselnd in Rom, Paris u. Tours. Dort verfaßte er nach 1464 seine Novelle >Camillus et EmiliaDe duobus amantibus< (auch: >Guiscardus und SigismundaEuryalus et Lucretia< von Enea Silvio Piccolomini (Pius II.) [Gilbert Tournoy, »Historia trium amantium. Une contribution à l'étude de la nouvelle latine au Quattrocento«, in: Humanistica Lovaniensia 17, 1968, 53-82; Anneliese Schmitt, »Camillus und Emilia. Zur Entstehung und Tradition einer Renaissancenovelle in Deutschland«, in: Studien zur Buch- und Bibliotheksgeschichte. Hans Lülfing zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. Ursula Altmann u. Hans-Erich Teitge, Berlin 1976, 109-120], DV: H. (1556-ca.l587) war der Sohn des Druckers Weigand Han aus Frank486
Foglietta, Uberto
[0434]
furt a.M., verwaltete nach dem Weggang seines Bruders die Hansche Handlung u. verlegte 1579-80 10 Bücher. Am 1.12.1580 wurde er der Stadt verwiesen u. ließ sich als Gastwirt in Bockenheim, später in Mainz-Kastel nieder [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1157], FA: Frankfurt a.M., Sigmund Carl Feyerabend, bei Johann Feyerabend, 1587 [>Historien vnd Geschieht, Camilli vnd Emilie, von jhrer beyder hertzlicher brünstiger Liebe, damit eines gegen das ander ist entzündet gewest, Vnd was sich in solcher Liebe zwischen jhnen begeben vnd zugetragenDas Buch der Liebe/1| Herrliche Schöne || Historien Allerley Alten || vnd newen Exempel/ darausz mennig= ||lich zu vernemmmen/ beyde was recht ehrliche/ dargegen auch was|| vnordentliche Bulerische Lieb sey ...||], Bl. 107b-118a, 24 Kap. mit Holzschnitten [VD 16 B 8959].- Mod. Übers.: Riga: J.Fr. Hartknoch, 1780 [In: Reichhards Bibl. d. Romane Bd. 5, S. 91-110]; Geschichte v. Camillo u. Emilie, von ihrer beiderseitigen herzlichen Liebe, Leipzig 1850 (= Haydinger's Bibl.I, 1). Bibl.: Goedeke 2,479; Hayn-Gotendorf 1,522; Heitz/Ritter, Nr. 68-69, S. 17-18; VD 16 F 1681 [nach: Erhard Heinrich Georg Klöß, »Der Frankfurter Drukker-Verleger Weigand Han und seine Erben«, in: Archiv f. Gesch. d. Buchwesens 2, 1960, 309-374] In: Celle [Heitz/Ritter] Deskript.: Novelle; Humanismus; aus dem Lateinischen [0434] Foglietta, Uberto (ca. 1518-1581): De causis magnitudinis imperii Tvrcici, et virtvtis ac felicitatis Tvrcarum in bellis perpetuae: Vberti Folietae Genuensis, lucubratio. Cui adiuneta est Series impp. Tvrcicorum, & Narratio belli Cyprii inter Venetos & Turcas ... [Teils.]. Rostock: Augustin Ferber d.Ä., 1594.Des grewlichen Tyrannen/\\ Des Türcken Ord= || nung/ Listigkeit vnd Rahtschlag/ Dar= || durch er jmmer so groß Glück im Krieg hat/1| vnd vielen andern Völckem vber = || legen ist. || Genommen fümemlich aus dem Latei = || nischen Büchlein des Hochgelärten Mannes/ Vber = || ti Folietae Genuensis, welches Doct. David Chytraeus, || Professor der hohen Schuel zu Rostock/1| hat auff ein newes wider \\ drucken lassen. || (nj || Erstlich Gedruckt zu Erffurt/\\ bey Johann Beck ||. Erfurt: Johann Beck, [ca. 1595].- 8°, [4] Bl., TE, TH.Ü: anonym Komm.: A: Genues. Historiker, der in Rom u. Perugia stud. u. später aus seiner Heimatstadt verbannt wurde [NBG 18,36; EI 15,589; Fueter, S. 121-123], OT: Das Original ist Kd. Marc-Antonio Colonna gewidmet. David Kochhafe gen. Chyträus (1530-1600) war ein berühmter Theologe [DBInd 190,315-380; 1427,22-23] aus Rostock u. hatte 1594 bzw. 1595 Aufl. von Fogliettas Türkengeschichte (Rostock u. Leipzig) besorgt. Das ca. 59 S. umfassende Werk ist hier zu einem schmalen Auszug zusammengeschrumpft. ÜT: Schriftchen in 9 Kap., in denen die Bedürfnislosigkeit der Türken gelobt u. für ihre militärischen Siege verantwortlich gemacht wird. 487
[0435]
Folengo, Teofilo OSB
DV: B. (auch: Pistorius) wirkte 1576-1606 u. hat eine große Anzahl Drucke hinterlassen [Benzing, Erfurt Nr. 23, S. 112]. Bibl.: VD 16 F 1755 In: Wolfenbüttel, HAB Gl Sammelbd 59(9) (*) Deskript.: Turcica; Kriegsgeschichte; aus dem Lateinischen [0435] Folengo, Teofilo OSB (1491-1544): Merlini Coccaii Poete Mantuani opus Macaronicorum, totum in pristinam formam per magistrum Acquarium Lodolam optime redactum; in his infra notatis titulis divisum: Zanitonella, que de amore Tonelli erga Zaninam tractat, que constat ex tredecim sonolegiis, Septem ceclogis, in una strambottolegia: Phantasice Macaronicon, divisum in vigentiquinque macaronicis, tractans de gestis magnanimi, et prudentissimi Baldi: Moschcece facetus Uber in tribus partibus divisus, et tractans de cruento certamine muscarum et formicarum: Libellus epistolarum et epigrammatum, ad varias personas directarum. Tusculani apud Lacum Benacensem Alexander Paganinius. M.D.XXI. die V. lanuarii [Teils.]. Tolosa: Alessandro Paganini, 1521.Mückenkrieg: || Darin zu befinden/\\ Welcher gestalt die Mücken/ neben || jhren Mitverwandthen vnd Bundsgenossen/\\ sich wider die Ameissen/ vnd derselben Beistand/\\ in mercklicher anzal vn übergrossem Heer || zu Feld gelagert: \\ Auch entlich zu beiden theilen ein starckes tref= \\fen beschehen/ vnd ein überaus greuliche \\ vnd blutige Schlacht einander || geliefert haben. Alles mit sonderm fleiß verfasset in || vnterschiedliche || Drey Bücher. || Gantz kurtzweilig zu lesen. || (m) || Gedruckt zu || Muckenthal bey Ameißhofferu\\ (Linie) || Jm Jahr 1600. ||. [Amberg]: [Michael Forster], 1600.- 8°, 116 S„ TH.Ü: Fuchs d.Ä, Hans Christoph (15./16. Jh.) Komm.: A: It. Dichter aus Mantua, der durch den >Baldus< berühmt wurde, das Meisterwerk der it. makkaronischen Dichtung, eine Parodie der höfischen Epik in einer Mischung aus klassischem Latein u. diversen it. Dialekten. F., auch unter dem Namen Merlin Cocai bekannt, schloß sich 1508 den Benediktinern an, verließ aber 1524 den Orden mit päpstl. Erlaubnis, um 1530 erneut einzutreten [EI 15,602; Wilpert, S. 511-512], OT: Vermutlich früheste Ausg. [Brunet 2,1317-1318 (mit weiteren Angaben)]. Die Ausg. Mantua, 1517 u. Venedig, 1520 scheinen die >Moscheis< (>MoscaeaMoscheis< wurde später (ab Redazione Toscolana, Brescia, 1521) in die >Maccheronee< eingegliedert [KNLL 5,648-651], ÜT: Gereimte Vorrede an den Leser (S. 3-4): »DJser Krieg ist vor vilen Jharn | Anfangs von eim beschrieben worn | Der sich genant Cocalium/1 Mit einer art der Carminum/1 Darinn er vermischt Welsch mit Latein | Wie 488
Folengo, Teofilo OSB
[0436]
dieser Verß bey vns mag seyn: | (Htc jacet in Dreckis qui modö Reuter erat. | Oder: | Hei mihi Strassburgum quod non queo schauuere turnum, | Cumque bonis quod non possum zechare Gesellis.) | Den hab ich nach müglichem fleiß | Verändert/ vnd auff meine weiß| Jn teutscher sprach Reimen gebracht. | Hab ich jn nicht also gemacht | Daß er mög jederman gefallen/1 Hab ichs doch guter meinung allen | Zu angenemen dienst gethan/1 Die jren lust bißweilen han | Solche kurtzweilige gedieht | Zu lesen. Acht mich auch verpflicht/1 Das gering pfündlein/ welchs mir Gott | Genediglich verliehen hat/1 Mitzutheilen/ nicht zuvergraben/1 Damit man dessen nutz mög haben.« - Die Übers, oder besser freie Bearbeitung ist in Knittelversen. Ü: Über den Übers. Fuchs, Erbherr v. Wallenburg und Arnschwang in Franken, weiß man nichts weiter [DBInd 357,245; ADB 8,163-164], Dort [ADB 8, S. 163] heißt es: »Er ist Verfasser oder vielmehr Bearbeiter des aus Theofilos Folengos makaronischem Gedicht >Moscaea< übertragenen >MückenkriegLa missione fatta nell'Elvezia dai pp. Fulvio Fontana e Gio. Antonio Mariani della Compagnia di Gesù, rappresentata in figure. Con la copia d'una Lettera, in cui si dà succinto ragguaglio della suddetta Missione, scritta all'illustrissimo Sig. Gio. Corrado Pfeiffer d'Actishofen, Tenente della Guardia Svizzera della Santità di Nostro Signore Clemente XI< (In Fano, per gli eredi di Francesco Gaudenzi, M.DCC.VI)]. Vgl. auch: Quaresimale di Fulvio Fontana Sacerdote, e Missionario della Compagnia di Gesù. Dedicato All'Altezza Reverendissima di Monsignore Gasparo Ignazio Conte Kinigl in Ehrenburg, ed Warth, Vescovo, E del Sacro Romano Impero Prencipe di Bressanone ...< (In Venezia, MDCCXI. Presso Andrea Poletti) sowie die spätere Sammlung des Ordensbruders Paolo Segneri (16731723): >Pratica delle missioni ... continuata dal p. Fulvio FONTANA ... per lo spazio d'anni ventiquattro, per una gran parte d'Italia, e di là da monti, nella Elvezia, Rezia, Valesia, e Tirolo. Con l'aggiunta delle prediche, discorsi, e metodo distinto tenutosi nelle funzioni sacre. Parte prima [e seconda] < (Venezia: Andrea Poletti, 1714) [Autori Italiani del '600, Nr. 4871]. ÜT: (Fehlerhafte) Aufnahme nach Sommervogel; die 1. Aufl. EinsiedelnLuzern, 1705 [Ex. München]. Ex. Augsburg (s.u.) nennt den Übers. »Ceberg«.- Widmung Fontanas »Denen Großmächtigen/ Wohlgebohrnen/ 491
[0437]
Fontana, Fulvio SJ
Edlen/ Gestrengen/ Ehrenvesten/ Frommen/ Fürnehmen/ Fürsichtigen/ Ehrsamen/ und Weisen H E R R E N / Herren Schultheissen/ Land = Ammen/ und Räthen/ Hochlöblichen fünff Catholischer Orthen der Eydgnoßschafft/ benantlichen Lucern/ Ury/ Schweitz/ Underwalden/ O b = und Nit = dem Kernwald/ Zug. Meinen Gnädigen/ Hochehrenden/ Großgünstigen H E R R E N ... Ich befinde mich warhafftig genöthiget/ mit den Männern von Andria/ nicht zwey Götter vorzuschlagen/ sondern meine Armuth und Unvermöglichkeit offenhertzig zu bekennen/ demüthig bittend/ E.E. Hr.Hr. wollen so gnädig seyn/ dise in teutscher Sprach übersetzte eylff Predigen so ich armer Miedling in dem Weingarten deß Herrn durch das Taglöhnlein meines eignen Schweisses zusammen erspahrt/ als ein kleinen Tributs=Zins anzunehmen ...« Danach der Übers. »An den großgünstigen Leser... DAß die in Jtaliänischer Sprach außgangne Predigen deß Hochwürdigen weltberühmten P. Fulvii Fontana, voller Geist und Lebens/ hingegen aber die in diesem Wercklein von mir übersetzte Verteutschung ein todtes und entseeltes Concept seye/ ist sich eben so starck nicht darab zu verwundern/ die Ursach ist klar/ dann jenes ist das lebhaffte Original, dieses aber nichts als ein Copey; ja ein solche Copey/ wie man von einem/ der weder den Riß subtiler und wohl proportionierter R e d e n s = A r t h / noch die Lieblichkeit in Vermischung der Farben zierlich und außgesinnter Essential = Worten/ noch die Kunst das Liecht und den Schatten wahren Verstands deß Jtaliänischen Geistes auseinander zu bringen/ weder versteht/ noch bevor jemahlen einigen Bensei der Vertierung gebraucht/ noch die erforderliche Zeit darzu gehabt hat/ vernünfftig hoffen könte ...« Ü: Stammte aus altem Landleutengeschlecht des schwyzer. Artherviertels; war Hauptmann in span. Diensten, Statthalter 1700, später Landvogt in den freien Ämtern u. in Sargans; ist der Erbauer des Ceberg-Hauses im obern Feld (1686), war auch als Maler u. Dichter tätig [Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz 7 (1934), S. 628]. DV: Sch. (auch: Schäll), geb. 1664 in Zug, lernte bei Roos u. Muos, druckte 1694-1730 [Benzing, Zug Nr. 4, S. 530; Paisey (1988), S. 221], FA: Augsburg: Georg Schlüter, 1707; Bamberg: Georg Andr. Gertner, 1710 [Fontana, Oder: Ein mit eylff Wasser-Röhren hochsteigender Spring-Brun, Das ist: Predigen, Dess Wohl-Ehrwürdigen P. Fulvii Fontana Der Societät Jesu Priestern, Welche er Zeit-währender seiner Mission in der Catholischen Schweitz gepredigt. Allen eyffrigen Seelen-Sorgeren zu nutzlichem Gebrauch, denen Sündern aber zur rechtgeschaffener Bekehrung, aus dem Italiänischen ins Teutsche zum zweytenmahl übersetzt]. Bibl.: Sommervogel 3,849 Nr. 2; BSB-AK 1501-1840 13,147 In: Augsburg, UB XIII.8.8°.13 [Ausg. 1707] (*); München, BSB Hom.514 Deskript.: Missionsberichte; Homiletik; Gegenreformation; aus dem Italienischen
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Foresti, Antonio SJ
[0438]
[0438] Foresti, Antonio SJ (1625-1692): Mappamondo Isterico, cioè ordinata narrazione dei quatro Sommi Imperli del mondo, da Nino primo Imperator degli Assidi, sino al regnante Leopoldo Austriaco, e della monarchia di Christo da S. Pietro primo papa sino a' nostri dì, con le imprese più illustri dell'istoria antica, e moderna. Opera del P. Antonio Foresti, della Compagnia di Gesù. Dal medesimo dedicata all'Altezza Serenissima di Ranuccio II. Duca di Parma, Piacenza, etc. In Parma, nella tipografia di Galeazzo Rosati, M.DC.XC. Parma: Galeazzo Rosati, 1690.Historische Welt = Cart/jj Das ist: || Ordentliche Beschreibung \\ der vier grossesten || Reich der Welt/1| Von Nino/ dem ersten Assyrischen Kayser an/ biß auf die jetzt || glücklich aus dem Hauß Oesterreich regierende Kayserl. Majest. || Und der || Monarchie Christi, || Von S. Petro/ dem ersten Pabst an/ biß auf unsere Zeiten. || Denen beygefüget werden die Beschreibungen aller andern König = || reichen/ welche nach Zertheilung der Römischen Monarchie ihren || Ursprung genommen ec. ec. ec. || Erstlich in Jtaliänischer Sprach beschrieben || Durch || P. ANTONIUM FORESTI, || Der Gesellschaft JEsu/\\ Anjetzo aber dem Teutschen Vatterlandzu Lieb und nutz in die Teutsche\\ Sprach übersetzet|| Von Einem Liebhaber der Geschichten. || Erster Theil/\\ Begreiffend in sich die drey erste/ nemlich die Assyrische/Persische/\\ und Griechische Monarchien. || Mit Genehmhaltung der Obern. || (•) || AUGSPURG/1| In Verlag Georg Schlüter und Martin Happach/ 1716. ||. Der|| Historischen\\ Welt=Carten\\ Zweyter Theil;|| Jn sich enthaltend || die Leben deren Päbsten/\\ von dem Heiligen Petro an/ biß auf\\ dementem XI. || Wie auch die Beschreibung der Verfolgungen in der Kir= \\che/ der Affter=Päbste/ Spaltungen/ Ertz=Ketzer/ allgemeiner Kirchen = || Versammlungen/ und an Heiligkeit und Gelehrsamkeit fürtrejflicher\\ Männer/welche zu Beschützung und Fortpflantzung|| der Kirchen entstanden ... 1717. \\. Der|| Historischen || Welt-Carten | Dritter Theil: || Jn sich enthaltend || Die Beschreibung deren Königreichen der || Hunnen/ Wenden/ Gothen/und Longobarden; derer ¡1 Republicken Venedig und Genua; derer Königen in Franckreich/ Sici - || lien/ Neapel/ Spanien/ Portugal/ Böhmen/ und Pohlen; derer ¡1 Groß = Fürsten in Moscau/ Königen in Ungarn/\\ zu Jerusalem/ und in Cypem.... 1719. ||. ... Vierdter Theil/\\ Jn sich enthaltend || Die Leben derer Königen in Engelland/ Schott =\\land/ und Schweden/\\ .... 1720. - ... Fünffter Theil/\\ Jn sich enthaltend|| Die Leben derer Königen in Dännemarck || und Norwegen/ wie auch derer Hertzogen in Holstein || und in Geldern. || ... 1721. ||. ... Sechster Theil/1| Jn sich enthaltend|| die Leben der Mahometanischen Cali = \\fen/ wie auch der Ottomanischen und || Chinesischen Kaysem. || ... 1722. ||. Augsburg: In Verl. Georg Schlüter u. Martin Happach, 1716-1722.- 2°; [I]: [3] Bl„ 420 S., [6] Bl. Reg.; [II]: [3] Bl., 524 S., [6] Bl. Reg.; [III]: [7] Bl. Reg., 700 S., [6] Bl. Reg.; [IV]: [3] Bl. Reg., 457 S., [7] S. Reg.; [V]: [1] Bl. Reg., 463 S„ [4] S. Reg.; [VI]: [3], 720 S., [5] Bl. Reg.Ü: Schlüter, Georg (gest. 1731) Komm.: A: Historiker u. Theologe aus Carpi, lehrte in Ferrara, war Rektor in Brescia u. Mantua, Ordenslehrer u. Prediger, starb in Parma [NGB 18,172493
[0439]
Fortsetzung Der Zeytungen
173; Sommervogel 3,880-887; Ferrari, S. 315], OT: Titel auch: >Mappamondo istorico, owero descrizione di tutti imperi del mundo, delle vite de' pontefici e i fatti piü illustri dell'antica e moderna storiaDella Ragione di stato< (Urbino, 1623) zurück, doch ist dieses Werk mit dem ersten Diskurs der o.a. Schrift identisch [AlthBibl (1976) I, S. 194 Nr. 2950].- 27 Kap., behandeln nur die Rolle des Regenten im Krieg. In der Vorrede (S. 4-5) heißt es: »Nun wil ich einen Regenten oder Monarchen betrachten/ der der Herrschafft noch rechtmässig ist/ und der auch rechtmässig herrschet; wo ich gleichwol nicht unterlassen wil/ etwas von den Republiquen/ wie auch von den Tyrannen mit zu berühren/ damit man den Unterscheid desto besser begreiffe/ so sich in der Verwaltung des Staats/ und in der Fortsetzung des Kriegs zwischen diesem und jenem befindet...« DV: A. d.J. stammte aus Straßburg, arbeitete zunächst in Herborn, heiratete die Tochter des Druckers Philip Fievet aus Frankfurt, wo er als Lohndrucker für die Erben Merian, Johann Daniel [David ?] Zunner u. Caspar Wächtler tätig wurde. Er ist 1693 gest. [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 73, S. 137].- Der Verleger ist Benzing nicht bekannt, aber mehrfach in Bircher, DDB Reg., S. 218 in Frankfurt a.M. u. Kopenhagen belegt.
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Franciotti, Cesare OMD
[0442]
Bibl.: Graesse 2,624; Deutsche Literatur der Barockzeit, Katalog Nr. 706, Nr. 589, S. 135; Michael Philipp, »Die Fürstenspiegel in den Beständen der ÖWB«, in: Mühleisen/Stammen (1990), S. 287-311, hier S. 309; NUC In: Augsburg, UB XI.1.8°.160 (•); Wolfenbüttel, HAB QuN 428 (1) (•) Deskript.: Fürstenspiegel; Politik; Völkerrecht; aus dem Italienischen [0442] Franciotti, Cesare OMD (1557-1627): L'apparecchio al sacro convito per qvegli, che lo frequentano. Venezia: Sebastiano (Bastiano) Combi, 1615.Himmlischer Tischreden/\\ Oder || Deß grossen Com = \\munion Buchs/1| Das ist: || Der alleranmüthigsten Betrachtungen || vnd Hertzgesprächen/ vor und nach der aller =|| heiligsten Communion/\\ Erster Theil. || Durch den Ehrw. P. Ccesarem Franciotti Reli= || gionis B. Genit. DEI, in Jtaliänischer Spraach\\ componirt, || An jetzo aber durch den Ehrwürdigen Herrn Iohannem\\ Thirmair, Fürstl. Eystett. Hoff Caplan/ vnd Canonicum || ad S. Wilibaldum, verteutscht. || Jn diesem Ersten Theil werden begriffen || alle Evangelia/ vom Advent biß auff Ostern/ mit || sampt deß HERRN einfallenden Festen/zusampt et = || liehen auff das viertzigstündig Gebet in der \\ Fastnacht gericht. || (m) || Gedruckt zu Meintz/ Jn Verlegung^ deß Authors.\\ (Linie) || Anno M.DC.XXXII. ||. Mainz: Selbstverlag des Autors (Johann Thirmair), 1632.- 8°, [I]: [30] Bl. (Vorrede u. Reg.), 400 S., [16] Bl.; [II]: [21] Bl. (Reg.), 502 S., [16] Bl. (Reg. u. Errata).Ü: Thi(e)rmair, Johann (17. Jh.) Komm.: A: Stammte aus Lucca u. wurde Schüler von S. Giovanni Leonardi, dem Stifter der Regularkleriker der Mutter Gottes [LCI 7,148], in dessen Gemeinschaft er 1575 eintrat. Er wurde 1581 Priester u. diente der 1595 als Kongregation, 1621 als Orden anerkannten Genossenschaft als Prediger in Siena, Florenz, Rom u. Neapel. Er war mit Bellarmino, Filippo Neri u. Baronio befreundet [Ferrari, S. 323; DictSpir 5,1010-1111; DHGE 18,692; Autori italiani del '600, Nr. 811 über Franciottis >Viaggio alla S. Casa di LoretoBaepstlich Bullen vnd Brieff< (S. 1-19) umfaßt die Bullen von Leo X. an Joh. Clapion u. Francisco de Angelis (25.4.1521), ihre Ausreise nach Amerika betreffend; von Alexander VI. an den span. König Ferdinand (2.4.1493) u. von Hadrian VI. an Karl V. (10.3.1522).- Das 2. Kap. (S. 17-45) behandelt die Franziskanermärtyrer in Westindien; das 3. Kap. (S. 45-50) jene in Ostindien.- 4./5. Kap Franziskaner als Missionare (S. 50-96).- 6. Kap. (S. 96-99) Franziskaner-Missionare als Schriftsteller.- 7. Kap. (S. 99105) Zustand der heidnischen Indianer.- 8. Kap. (S. 105-113) Zustand der bekehrten Indianer.- 9. Kap. (S. 113-118) Lehre, Leben, Wandel, Sitten u. Gebräuche der Franziskanermissionare.- 10. Kap. (S. 118-142) >Von Orientalischen Insuln Bekehrung< (1497/1540).- Es folgt das Verzeichnis der Missionsniederlassungen in Ostindien (12. Kap., S. 142-143), Philippinen (13. Kap., S. 147-151); Malacca (14. Kap., S. 151-152); Brasilien (15. Kap., S. 152154); den Canarischen Inseln (16. Kap., S. 154-157); Mexico (17.-19. Kap., S. 157-174); Peru (20. Kap., S. 174-180); Guatemala (21. Kap., S. 180-196); 566
González de Mendoza, Juan OESA
[0503]
Chile (24. Kap., S. 196-192 [falsche Paginierung]); Liste der Ordensprovinzen (S. 192-199) [Streit 1, S. 75].- Dieser Teil ist in der 2. Aufl. mit Scipione Amati zusammengebunden u. als S. 203-359 weitergezählt (s. dort). Frick, Provinzial der Franziskaner in Österreich u. Beichtvater Erzherzog Matthias', widmet diesem [Ausg. 1617, S. 204-226] das Werk, weil er in ihm einen mustergültigen katholischen Fürsten verehre. Danach »Anmahnung an Christlichen Leser« (S. 227-229), worin die Glaubensspaltung beklagt wird. Ü: Nicht identifiziert, aber viele Titel bei Draut (1611), Ad Indicem. DV: E. ist 1578-1596 nachweisbar u. setzt das Geschäft seines Lehrherrn Weißenhorn fort. Da ihm kaufmännisches Geschick mangelte, war er 1593 ruiniert u. konnte nur durch den Einsatz des Herzogs bis zu seinem Tod 1596 weiterdrucken [Benzing, Ingolstadt Nr. 8, S. 215]. FA: [Ingolstadt: Wolfgang Eders Erben, Wwe Andreas Angermaier, 1617], Bibl.: Streit 1, S. 75 Nr. 169 [Ausg. 1588]; Stalla (1977), S. 294 Nr. 1025; VD 16 F 2735; Bircher, DDB B 3961 In: München, BSB H.eccl.P.392; Jes.572,1; Tübingen, UB Gh.87; Wolfenbüttel, HAB Tq 1174 [Ausg. 1617] (*) Deskript.: Länderbeschreibungen; Missionsberichte; Ordensgeschichte; aus dem Lateinischen [0503] González de Mendoza, Juan OESA (1545-1618): Dell'historia della China, descrìtta nella lingua spagnuola, dal P. Maestro Giouanni Gonzalez di Mendozza, dell'Ord. di S. Agostino. Et tradotta nell'italiana, dal Magn. M. Francesco Auanzo, cittadino originario di Venetia. Parti due, diuise in tre libri, & in tre viaggi, fatti in quei paesi, da i Padri Agostiniani, & Franciscani. Doue si descriue il sito, á lo stato di quel gran Regno, & si tratta della religione, de i costumi & della disposition de' suoi popoli, & d'altri luochi più conosciuti del mondo nuouo. Con due tauole, l'vna de' capitoli, & l'altra delle cose notabili. In Venetia, MDLXXXV1. Apresso Andrea Muschio [Teils.]. Venezia: Andrea Muschio, 1586.Ein Neuwe/Kurtze/1| doch warhafftige|| Beschreibung|| deß gar großmächtigen\\ weitbegriffenen/bishero vnbekanndten Kö = || nigreichs China: Seiner fiinffzehen gewaltigen Pro = || uincien: vnsägliger grosser vnd vieler Statt/ Fruchtbarkeit/ vber= \\schwenglichen grossen Reichthumbs an Perlen/ Edelgesteinen/ Goldt/ Sil = II ber vnd andern Metallen/ grosser vnerhörter Kriegsmacht/ zu Wasser vnnd II Landt/ auch fürtrefflichem/ wolangestelltem/ vernünfftigem Regiment vnnd II Policey/ vnd deß Volcks ingemein Geschick vnd Scharpjfsinnigkeit/ derglei = \\chen in keiner Historien/ weder bey Meden/ Persen/ Assyriern/ Inden/1| Griechen/ Römern/ noch einigen andern Völckem in || der weiten Welt jemals befunden. || Bey ganz neuwlichen Jahren erkündiget/ hemacher in || Hispanischer Sprach beschrieben/ auß derselbigen in die || Italianische/ vnnd nunmehr in Hoch = \\teutsch gebracht. || Den vbrigen Inhalt wirdt die Vorrede außweisen. || Mit Rom. Kayserlicher Maiestatt Gnad vnd || Freyheit nicht nachzudrucken. I Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ In Verlegung \\ Sigmund Feyrabends/ Im Jhar 1589. \\. 567
[0503]
González de Mendoza, Juan
OESA
Frankfurt a.M.: In Verl. Sigmund Feyerabend, 1589.- 4°, [8] Bl„ 181 S., [1].Ü: [Kellner, Johann] Komm.: A: González de Mendoza wurde 1545 zu Torrecilla de Cameros/ Spanien geb. u. trat ca. 1563 zu Mexico in den Augustinerorden ein. 1574 kehrte er in die Heimat zurück u. wurde 1580 mit Francisco de Ortega u. Jerónimo Marín OESA von Philipp II. dazu ausersehen, ein Schreiben an den Kaiser von China zu überbringen. Er erreichte 1581 Mexiko, begnügte sich mit den hier gewonnenen Kenntnissen über China u. kehrte 1582 nach Spanien zurück. In Rom schrieb er sein Werk, gestützt auf Quellen, die er in Mexiko gesammelt hatte. 1593 wurde er Bf. v. Lipari bei Sizilien, 1607 Bf. v. Chiappa u. 1608 v. Popayán (Kolumbien), wo er am 14. Februar 1618 starb [Streit 4, S. 533 (mit ausf. Bibl.)]. OT: Streit 4, S. 533.- Span. Original: >Historia de las cosas mas notables, ritos y costvmbres, del gran reyno de la China, sabidas assi por los libros de los mesmos Chinas, como por relación de religiosos y otras personas que an estado en el dicho Reyno. Hecha y ordenada por el mvy R.P. Maestro Fr. loan Gonzalez de Mendoza déla Orden de S. Agustin, y penitenciario Appostolico a quien la Magestad Catholica embio con su real carta y otras cosas para el Rey de aquel reyno el año 1580 ...< - Palau y Dulcet Nr. 105495 nennt eine andere Ausg.: En Roma, a costa de Bartholome Grassi, 1585, en la Stampa de Vincentio Accolti (1585).- Der Vf. war mit der 1. Ausg. nicht zufrieden u. veranstaltete im Jahr 1586 eine neue revidierte Ausg. mit erheblichen Verbesserungen u. Veränderungen [En Barcelona por Joan Pablo Manescal. Año del Señor 1586], Das Werk zerfällt in zwei Teile. Der I. Teil behandelt in 3 Büchern die geographische, religiöse u. die politisch-soziale Lage von China. Hier gibt der Vf. ein Verzeichnis der chinesischen Bücher an (ca. 100), welche der Augustiner Martin de Herrada aus China mitbrachte; ferner berichtet er (Kap. 24) über seine beabsichtigte Gesandtschaftsreise nach China.- Der II. Teil enthält drei Missionsberichte über China.- Obgleich der Vf. China nie gesehen hatte, war das Werk das erste, das in Europa ausführlich u. systematisch über die chinesischen Verhältnisse handelte u. wurde deshalb zu einem beachtlichen buchhändlerischen Erfolg. Es werden 1585-1596 acht span., 1586-1590 elf it., 1588-1614 acht franz., 1588-1593 zwei engl., drei lat., zwei dt. u. 3 niederl. Ausgaben verzeichnet. Die dt. Übers, erfolgte nach einer der acht it. Ausgaben von 1585. ÜT: Inhalt: Vorrede; »An den günstigen Leser«; Register [7]; Text S. 1-181.»Dem Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Georg Landtgrauen zu Hessen ... Datum den ersten Martij/ Anno 1589 ... Johann Kellner/ deß Heyligen Reichs Gerichts zu franckfurt Schultheiß« [Bl. )?(la(?)a]: Inkriminiert zunächst die span. Kolonisation in Südamerika, der viele Eingeborene zum Opfer gefallen seien. Allerdings seien die Ureinwohner Wilde. »Vnnd auff mein Fürnemmen vnnd Jntention wider zu kommen/ nemlich was grosser vngleichheit zwischen dieser gegenwertigen vnnd andern Historien sich befindet anzuzeigen: Sag ich/ daß gleich wie von der grossen Wildigkeit/ Vnart/ der mehrertheil solcher Völcker/ auch von der grossen 568
Gran rotta
[0504]
Grausamkeit vnnd vnmenschlicher vnaußsprechlicher Tyranney/ beyder der Hispanier vnd Wilden daselbst/ gehandelt wirdt: Also wirdt in dieser gegenwertigen Historien ein solch vernünfftig/ wolbedächtig/ klug vnnd weiß Regiment beschrieben vnd an Tag gegeben/ deßgleichen in keinen Historien bey keinen Völckern/ sie seyen Meden/ Persen/ Jnden/ Griechen/ Römer oder andere/ wie die Namen mögen/jemals befunden/ gelesen/ gehört oder erkandt worden. Dieweil denn solche Historien meines erachtens/ wol lesens wirdig ist/ als hab ich (dieweil sie noch biß daher in Teutscher Sprach vnbekandt) dieselbige (doch allein den ersten vnnd kürtzen Theil) in Teutsche Sprach zu vbersetzen nicht wollen vnterlassen. Die andere zwey theil aber hab ich von deßwegen vor dißmal bleiben lassen/ erstlich dieweil der Kern vnnd das fürnembst vnnd best in diesem ersten Theil begrieffen ist. Zum andern/ dieweil das Buch etwas groß vnd weitläufftig/ vnd dem Leser verdrießlichheit seyn mögen ...« Ü: Schultheiß des Reichsgerichts zu Frankfurt; Daten fehlen [Jöcher-Adelung 3,191], DV: F. war der bedeutendste, wenngleich auch umstrittenste Frankfurter Verleger (1528-1590) [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1129-1130]. FA: Ausz. in: Matthaeus Dresserus, >Historien und Bericht von dem Newlichen Zeit erfundenen Königreich China< (Leipzig: Frantz Schnelboltz, 1597), S. 1170 [Palau y Dulcet Nr. 105515; VD 16 G 2655-2657], Bibl.: Streit 4, S. 544 Nr. 2007; Traut (1940), S. 237; Palau y Dulcet Nr. 105514 [fehlerhaft]; VD 16 G 2654 In: Düsseldorf, UB Ge.u.St.453(?); Göttingen, NSUB H.As. 11,4877 (*micro); München, BSB 4°Belg.5/l (*micro); UB 4°H.eccl.ll38:10 Deskript.: Missionsberichte; Länderbeschreibungen; Japonica, Sinica, Indica; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0504] La gran rotta de lo esercito del sultano turco, fatta dalle gente del Sophi in Persia. [o.O.]: [o.Dr.], [1535].Auszug ettlicher Mey = \\lendischen vnd Genuesischen frischer Schreiben/ der Kai || serlichen vnd Christlichen Ar = || mata anzug vnd Kriegß = || rüstung in Affrica betreffend. || Getruckt. 15. Mai). 1535. ||. [Nürnberg]: [Johann Petreius], 1535.- 4°, [4] Bl.Ü: anonym Komm.: OT/ÜT: Vgl. die unter dem Titel >Grosse erlegunng des Türckischen heers< in Nürnberg erschienene Übers.; aber Göllners Ang., daß beide Texte Übers, der >Gran rotta< u. damit identisch seien, ist fraglich, denn der vorliegende Text ist dat. 25. Aprilis 1535 u. berichtet, daß in La Spezia 34 »grosse Nauen/ vnd xxiij. Galeen« versammelt seien, dazu »viertausend Jtalianisch kriegsknecht/ dero oberster sein/ der Margraff Del Final/ vnnd der Graff von Sarno«. Sie wollten, zusammen mit einem kaiserlichen Kontingent, gegen Barbarossa ziehen. Die Nachricht wurde in späteren Fassungen erweitert. 569
[0505]
Gran rotta
DV: 1524-1550 [Benzing, Nürnberg Nr. 19, S. 355], FA: Nürnberg: Johann Petreius, 1535 [2 unterschiedl. Ausg.]; Speyer: Jakob Schmidt, 1535. Bibl.: Paulitschke (1882/1962), Nr. 320, S. 41 [ungenau]; Göllner 1,527; VD 16 A 4427-4431 In: München, BSB 4° Turc.82(4 o; Wolfenbüttel, HAB 455.1 Theol (4) (*) Deskript.: authentischer Briefwechsel; Turcica; Kriegsgeschichte; aus dem Italienischen [0505] La gran rotta de lo esercito del sultano turco, fatta dalle gente del Sophi in Persia. [o.O.]: [o.Dr.], [1535].Die grosse erlegunng des || Türckischen heers/ Vom Sophi/ in Persien be= \\schehen. Von Constantinopel glaublich \\ zugeschriben/Ausz Jtalianischer\\ Sprach neuw verteutschet. || [v. (C. S.D. || )] Meylendische vnd Genue = || sische Schafften/ Der Kaiserlichen vnd\\ Christlichen Armata anzug vnd || Kriegs Rüstung in Affrica || betreffende. || Anno M.D.xxxv. ||. [Nürnberg]: Hans Guldenmund, 1535.- 4°, [4] Bl.Ü: C.S.D. [ = Scheurl, Christoph (1481-1542)] Komm.: OT: Datiert Konstantinopel, 18.2.1535.- Das Jahr 1535 wird von dem militärischen Erfolg Karls V. gegen die Türken überstrahlt, die dem genuesischen Admiral Andrea Doria gelingt u. zur Eroberung von Tunis u. Biserta führt. Dies ruft wiederum die Franzosen auf den Plan, die ihre Rechte im Mittelmeer gefährdet sehen, so daß Franz I., der »allerkatholischste König«, im Jahr 1536 mit dem Sultan Süleiman ein antihabsburgisches Bündnis schließt.- In Persien kämpft Tachmasp I. aus der Dynastie der Safawiden gegen die Osmanen, verliert aber 1534 Bagdad. Da er in der Folgezeit militärische Erfolge gegen die an mehreren Fronten kämpfenden Osmanen erzielen kann, kommt es 1554 nach langwierigen Kämpfen zum Frieden von Amasia.- Angeleri (1953), S. 96 Nr. 109 nennt als späteren Titel: >La gverra che novamente e occorsa tra il gran Turcho, & il Sophi suo Fratello, con il Figliolo, & la Rotta che il detto Sophi ha data al gran Turcho, alli sedeci di Luglio M.D.XLIV. Con il Testamento del Padre Selino. Nouamente composta per Girardo Bronchelo da LonigoArtis auriferae, quam chemiam vocant... [I]: Artis auriferae, qvam chemiam vocant, volvmen primvm: qvod continet Turbam philosophorvm, aliosque antiquiss. avtores. Cum indice rerum & verborum locupletissimo. [II]: Artis auriferae, qvam chemiam vocant, volvmen secundum. Qvod continet Morieni Romani scripta de re metallica, atque de occulta summaque antiquorum medicina, cum alijs authoribus .. .< Genaue Inhaltsangabe bei James Young, Bibliotheca chemica (1906) 1,5152.- Duveen (1965), S. 268 nennt >Verae Alchemiae Artisque Metallicae, Citra Aenigmata, Doctrina ...< (Basileae, Per Henricum Petri & Petrum Pernam, Anno salutis humanae 1561) bzw. >Alchemiae, Quam Vocant, Artisque Metallicae, Doctrina .. .< (Basileae, Apud Petrum Pernam, 1572). Über den it. Arzt Morienus Romanus, der um die Mitte des 16. Jh. lebte, vgl. Zedier 21,3667.- VD 16, M 6354-6355 nennt von ihm: >De Transfiguratione Metallorvm, et occvlta, svmmaqve antiqvorvm philosophorum medicina, Libellvs; Morieno Romano, quodam eremita Hierosolymitano, auctore. (quem Robertus Castrensis de Arabico in Latinum transtulit.). Accessit huic nunc primum XRYXOPPHMßN: Siue De arte Chymica, Dialogvs< (Hanoviae ad Moenvm Apud Guilielmum Antonium MDXCIII), das auch wenig später dt. erschien: >Alchimyspiegel: oder Kurtz entworffene Practick der gantzen Chimischen Kunst.. .< (Gedruckt zu Franckfort am Mayn bey Christ. Egen. Seel Erben, M.D.XCVII).- Wichtig die engl. Neuausg. >The turba philosophorum; or Assembly of the sages. Called also The book of truth in the art and The third Pythagorical synod An ancient alchemical treatise tr. into English, together with the chief readings of the shorter codex, parallels from the Greek alchemists and explanations of obscure terms< [Ed. by A.E. Waite], London, W. Rider & Son, 1914. Vgl. auch Macphail (1968) 1,159-162, der Morienus ins MA verlegt u. schreibt: »In his youth Morienus Romanus studies under the Alexandrian philosopher Adfar. When Adfar died Morienus became a hermit in Jerusalem. The Egyptian monarch Kalid engaged him to interpret hermetic writings. It is from the dialogues of Kalid and Morienus, written originally in Arabic, that the present work is translated, in February 1182, according to the colophon ...« 572
Grataroli, Guglielmo
[0508]
ÜT: »Vorrede/ An den Guthertzigen Leser ... Paulus Hildenbrandt v. Hildenbrandtseck« (Bl. A2a-A4b), der nicht identifiziert werden konnte. Er sagt, Perna habe ihm einige Chemiebücher geschenkt, darunter die 1572 gedruckte >TurbaAeterni Patris FiliusHistoria de qvodam (Franc. Spira) qvem hostes Euangelij in Italia coegerunt abijeere agnitam veritatem< [o.O., 1549, 4°, 12 Bl.]; bei Dresler (1929), S. 97-98 Nr. 309 die dazugehörige dt. Übers.: >Warhafftige Historia von einem Doctor in Jtalia welchen die feind des heiligen Euangelij gezwüngen die erkandte warheit zuuerleugnen< (Wittenberg: Joseph Klug, 1549).- Es handelt sich um eine der damals sehr verbreiteten »Spiera-Geschichten« [Hubert (1893), S. 264ff.; M'Crie (1829), S. 220ff.; Comba (1872), S. 4 (Bibl.); Ester Zille, Gli eretici a Cittadella nel Cinquecento, Cittadella 1971, S. 65-112; Welti (1985), S. 78]. Hubert [auch Comba (1872), S. 4)] nennt von Pier Paolo Vergerio: >La historia di M. Francesco Spiera, il qvale per hauere in varii modi negata la conosciuta verità dell'Euangelio, cascò in vna misera desperatione. Quanto questo esemplo sia in questi tempi vtile & necessario, ogni pio & prudente huomo potrà considerare. Meglio sarebbe stato non hauer intesa la via della verità, che dopo la cognitione ritirarsi indrieto da quello, che gli è insegnato con la santa parola di Dio ...< (1551).Zur dt. Übers, dieser Fassung s.u. (Vergerio). Francesco Spiera oder Spira aus Citadella bei Padua war ein einflußreicher Jurist, der sich zum Luthertum bekannte. Auf Drängen des Erzbischofs v. 575
[0510]
Gribaldi Moffa, Matteo
Benevent, Giovanni de la Casa, damals päpstlicher Nuntius in Venedig, mußte er öffentlich widerrufen. »Allein bald darauf fiel er in eine unbeschreibliche Schwermüthigkeit, welche zu gleicher Zeit seinen Leib so hart angriff; dannenhero man ihn, damit er besser curirt werden könnte, von Citadella nach Padua brachte. Anstatt der gehofften Besserung ward es täglich schlimmer mit ihm, und endlich seine Melancholie in eine vollkommene Verzweifelung verwandelt. Ungeachtet in solchem Zustande Peter Paul Vergerius, Bischoff zu Justinopel, ingleichen D. Gribaldus und andere Geistliche sehr grossen Fleiß anwendeten, ein Vertrauen auf die Barmhertzigkeit Gottes in ihm zu erwecken; so war doch alles umsonst, und gleichwie er schlechterdings an seiner Seelen Seligkeit zweifelte, also suchte er auch theils durch ein Messer, theils durch Hunger sein zeitliches Leben zu verkürtzen; welches man durch genaue Wahrnehmung seiner Person, und durch gewaltsame Eingiessung einiger Brühen nach Vermögen zu hindern bemühet war. Endlich führte man ihn zurück nach Citadella, allwo er wenig Tage hernach, 1548, in dem 50sten Jahre seines Alters, als ein äuserst Verzweifelter, auf eine erschreckliche Art gestorben« [Zedier 39,97-101]. Spieras Fall galt den Protestanten als abschreckendes Beispiel für alle Apostaten u. wurde publizistisch von Ammersbach, Sleidan, Flacius, Foxe u.a. ausgeschlachtet. So erklärt sich, daß Gribaldis Darstellung sogar ins Niederdt. übers, wurde.- Gose (1972), S. 58 Nr. 133 sagt, die Magdeburger Ausg. bei M. Lotter (s.u.) sei von Matthias Flacius Illyricus übers, u. mit einer Vorrede versehen worden u. verweist auf Fr. Hülße, »Beiträge z. Gesch. d. Buchdruckerkunst in Magdeburg 1500-1552«, in Geschichtsbl. f. Stadt u. Land Magdeburg 15, 1980, S. 322 bzw. Preger (1859-1861), S. 826. In diesem Fall hätten wir eine frühere eigenständige dt. Übers, vor uns. ÜT: Gribaldi Moffa bis Bl. Dl, Vergerio Bl. D2a-G2b [»Dem Ehrwürdigen in Gott vatter vnnd herren/ Herren Suffraganeo in Padua/ etc. Grüß vnnd heyl durch vnsern herren Jesum Christum ... Datum Padua/ den 30. Decembris/ 1548 ... Vergerius/ Bischoff zü Capo de Jstria«]. Ü: P. übers. G. Cardano, P. Giovio u. P.P. Vergerio (s. dort) [DBInd 930,183185].- Vgl. auch: SPIRA DESPERANS,|| Oder|| Die erschröckliche Geschieht || Vom || Franc. Spira/1| Wie derselbe aus Liebe des Zeitlichen und || Furcht für den Menschen das heilige Evangelium || verleugnet und darüber ein grausam Ende|| genommen/1| Mit angehängten kurtzen Erinnerungen || herausgegeben! Von|| HENr. Ammersbach/1| Pastore zu S. Paul.|| Halberstadt/ || Jm Jahr Christi 1675. || [Bürger/Bircher, DDB B 7531, Wolfenbüttel, HAB Db 4442].- Über den Theologen Heinrich Ammersbach (gest. 1691) vgl. ADB 1,403-404. FA: [Magdeburg: Michael Lotter], 1549 [Eine Erschreckliche || Historia von einem/ den die feinde || des Euangelij inn welsch Land.|| gezwungen haben/ den erkan= ||ten CHRJstum zu=|| vorleugnen.|| ...|| Anno 1549.||], (Wittenberg: Joseph Klug), 1549 [Warhaftige Historia || von einem Doctor in|| Jtalia welche die feind des || heiligen Euangelij gezwungen die|| erkandte warheit zuuer = ||leugnen.|| ...|| 1549]. [Lübeck]: Johan Balhorn, 1551 [Eine erschrecklicke || vnd warhafftige Historia vnd|| Geschichte/ so sick im 576
Grillando, Paolo
[0511]
jähre M.D.xlviij. || tho Padua in Welschlande/ mit einem hoch= flgelerten/ genant Franciscus Spiera/ wel=||cker in grüwsame vortwyelinge/ vnd|| erschrecklike vorstockinge|| geuallen is.|| ... vht dem Hochdüdeschen|| yn Sassischer sprake/ yn den Drück vorfer= ||diget. Vth den Schrifften des hochgeler = || den Hern Matthei Grybaldi/ Beyder|| Rechten Doctor vnd Professor to|| Padua...|| ... dörch Johan Balhorn|| gedrückt. Anno M.D.LXI.||]. Frankfurt a.M.: In Verl. Johann Schmidlin, 1622 [Historia von || Francisco Spiera: || Wie derselbige/ Nach dem|| er die erkandte Warheit deß heili = Ilgen Evangelij/ auß Forcht der Men=||sehen/ wiederumb verleugnet/ drüber inn|| grawsame vnd eusserste Verzweiflung || gerathen.|| Zu einem schrecklichen Exempel|| Gottes gerechten Zorns vnd Vrtheils/1| wider diejenigen/ so fürsetzlicher weise/ wider || jhr eigen Gewissen/ die Göttliche Warheit verleug= ||nen/ vnd von dem Glauben an Christum || abfallen.|| An jetzo auffs new vbersehen/ vnd mit|| fleiß nachgedruckt.! Matth. 16 V. 26.|| ... || Gedruckt zu Franckfurt durch Johann|| Friedrich Weiß. || Jn Verlegung Johann Schmidlins Buchh.|| (Linie) || M. DC. XXII. ||] [Bircher/Bürger, DDB C 4687-4691]. Bibl.: Hubert (1893), S. 267; VD 16 G 3302-3305 In: Wolfenbüttel, HAB Yv 1798. 8° Heimst. (*); 369 TheoI.(29) [Ausg. Klug] (*); 253.3 Theol.(27) (?) Deskript.: authentischer Briefwechsel; Reformation; Gegenreformation; authentische Biographie; aus dem Lateinischen [0511] Grillando, Paolo (16. Jh.); [Guido da Suzzara (13. Jh.)]: Tractatus ex variis iuris interpretationibus collecti IV... [Teils.];. Lyon: [o.Dr.], 1549.Von peinlichen Fragen, wie ein Richter, Vogt, Schulthaiss oder andere Amptspersonen, darinnen verfaren sollen, damit man ime nicht zuvil oder zu wenig thue, Guidonis de Susaria, item auss dem 4ten Buch Grillandi, auffs kürtzest verfast, und jetzo gemeinem Nutz und sonderlich den Gerichsheltern zum besten verdeutscht, durch Georgium Lauterbecken ... Getruckt zu Nurmberg, durch D. Gerlatzen, 1570. Nürnberg: Dietrich Gerlach, 1570.- 2°, Vorwort, [28] Bl.Ü: Lauterbeck, Georg (gest. 1578) Komm.: A: Über Paolo Grillando ist nur wenig bekannt [Ferrari, S. 377]. Zedier 11,919 nennt ihn einen Jctus. u. Theologus aus dem Neapolitanischen.Guido da Suzzara aus Mantua ist ab 1260 Lehrer in Modena, von 1279-1292 in Bologna [EI 18,256]. OT: Zweiter Teil: >P. Grillandi Tractatus de hereticis: & sortilegiis omnifariam coitu eorumque penis. Item de quaestionibus: & tortura: ac de relaxatione carceratorum ... ultima hac impressione summa cura castigatus ...< (Lugd[uni], 1536); auch: >Tractatus perutilis et quottidianus de indieiis quaestionibus et tortura< [Teils.]. Eine frühere Ausg. konnte nicht nachgewiesen werden.- Guido v. Suzzara ist einer der Begründer des modernen Strafprozeßrechts; seine Gedanken werden z.T. von Grillando aufgegriffen. Im Zentrum 577
[0511]
Grillando, Paolo
des mittelalt. Strafverfahrens steht die Folter, die in Dtl. erst im MA mit dem Inquisitionsprozeß aufkam. Das römische Recht sah sie zunächst nur für Sklaven, später auch für Freie vor. Sie mußte verfahrensrechtlich geregelt sein u. war nur bei schweren Verdachtsgründen anwendbar. Die »peinliche Frage« unterschied drei Grade; Folterwerkzeuge waren erst beim dritten Grad erlaubt. Die >Constitutio Criminalis Carolina< (CCC) von 1532, das erste Reichsstrafgesetzbuch, sah trotz aller Modernität noch die Folter vor.Die Auszüge aus Grillando u. Guido da Suzzara wurden immer wieder aufgelegt. Ü: Jurist, Kanzler u. Übers. [DBInd 745,75-77; Singer (1981), S. 106-112 Nr. 34; Michael Philipp, »Regierungskunst im Zeitalter der konfessionellen Spaltung. Politische Lehren des Mansfeldischen Kanzlers Georg Lauterbeck«, in: Mühleisen/Stammen (1990), S. 71-116], DV: G., gewöhnlich Gerlatz, aus Aerdingen (Erding b. München) druckte 1566-1575, vor allem Musikdrucke; danach führte seine Frau das Geschäft fort [Benzing, Nürnberg Nr. 50, S. 361-362], FA: Frankfurt a.M.: Peter Schmidt, in Verl. Sigmund Feyerabend u. Georg Fischer, 1579 [Regentenbuch des hochgelerten weitberümbten Herrn Georgen Lauterbecken, fürstlichen, brandenburgischen Rahts, &c. Darinn vil vnd mancherley nützlich anweisungen, herrliche Räht vnd anschläge, zu löblicher vnd glückhaffter Regirung, anrichtungen, besserung vnd erhaltung guter Policey, in Friedens vnd Kriegszeiten, auch auffbringung dess gemeinen nutzes bey den Unterthanen, vnd was sonst zu bestendigem Regiment dienlich seyn kan, auss den fürnembsten alten vnd newen Historien, auch sonster fürtrefflicher hochgelehrter Männer Schrifften vnnd Büchern, zusamen getragen, vnd zum fleissigsten in Truck verfertiget ... Dessgleichen sein Tractat vnd Büchlein vom Hoffleben. Weiters dess Herrn Claudij de Sisellijs, etwan Bischoffens zu Marsilien, zwey Bücher vom Ampt der Könige vnd Regierung dess gemeinen nutzens. Item, Guidonis de Susaria, vnd Pauli Grillandi castillionici, zween Tractat, von peinlichen sachen vnd Fragen. Dessgleichen dess Herrn Vlrichi Zasij Tractat vom Lehenrecht. Deren obernanter Author, das erst auss frantzösischer Sprache, dem gemeinen Vatterlandt teutscher Nation, zum besten, vffs trewlichst vnd fleissigst, verteutschet hat. Alles jetzundt widerumb von neuwem durchauss reuidirt, gemehret vnd gebessert, dergleichen zuvor niemals im Truck gesehen worden. Getruckt in der keyserlichen Reichsstatt, Franckfurt am Mayn, &c. M.D.LXXIX.]. Wittenberg: Hans Kraffts Erben, 1581 [»Regentenbuch«]. Frankfurt a.M.: E.Willers, 1600 [»Regentenbuch«]. Überarbeitungen von Lauterbecks Übers, durch Abraham Saur (1545-1593): Frankfurt a.M.: Nikolaus Basse, 1589; 1593 [TORTVRALIS QVAESTIO,|| Das ist:|| Gründtliche|| vnd rechte Vnderweysung|| von Peinlichen Fragen/ wie ein Rieh = || ter/ Vogt/ Schuldtheiß oder andere Amptspersonen darinn ver=|| fahren sollen/ damit man nicht zuviel oder zu wenig thue/ Guidonis de Susaria, || Jtem auß dem vierdten Buch Grillandi auffs kürtzst verfaßt/ vnd jetzo... || verteutscht/ hiebevor || Durch Georgium Lauterbecken weiland Brandeburgischem || Rath deß Gebirgs/|| Jetzo aber widerumb auffs neuw/|| corrigiert: Auch noch mit et578
Grillando, Paolo
[0512]
li = || chen andern dergleichen obseruationibus & Notatis vermehret/ Durch || ... M. Abraham Sawrn/1| Aduocaten vnd Hofgerichts Procuratorn zu Marpurg in Hessen. ...|| Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Nicolaum Bassaeum.|| M.D.LXXXIX.||]. Abdruck auch in: Johannes Arnold von Dorneck, >Practica und Prozeß peinlicher Gerichtshandlung< (Frankfurt a.M. 1576); 1579. Bibl.: BN; NUC; VD 16 G 3340; G 4068-4069; L 773-785 In: Paris, BN F.3555 Deskript.: Strafrecht; Rechtswesen; aus dem Lateinischen [0512] Grillando, Paolo (16. Jh.); [Guido da Suzzara (13. Jh.)]: Tractatus ex variis iuris interpretationibus collecti IV... [Teils.]. Lyon: [o.Dr.], 1549.TRACTATVS II. || perutiles & quotidiani\\ DE|| INDICIIS, QVAE-\\STIONIBUS ET TORTVRA: || Du GVI-\\DONIS DE SVZARIA MANTVANI, & D. || PAVLI GRILLANDI DE CASTILIONE, || vnà cum additionib. Dn. LUDOVICI BOLOGNINI Bononiens. V.I.D. cla-\\riss. equitisque dignissimi\\ Zween nützlicher Tractat || ... von gründt = || lieber Vnderweisung inn peinlicher scharpffer Frage/1| wie vnd wenn ein Obrigkeit gegen Vbelthätern/\\ ... verfahren soll. || ... verteutscht/vnd\\ beyde textus... || inn gewisse capita vnder= ||schiedlich distribuiti vnnd geordnet: Durch\\ 10ANN EM GVÖRNERVM DE VINECA Hanoi. S. S. L.L. || VRSELLIS. || Apud Nicolaum Henricum, sumptibus Comelij Sutorij. || Anno M.D.XCVII. ||. Oberursel: Nikolaus Henricus, in Verl. Cornelius Sutor, 1597.- 8°, [4] Bl., 201[=291], [1] S., [6] Bl.Ü: Gvörner (Wörner, Werner), Johann Komm.: OT: Lodovico Bolognini (1446-1508) war einer der bedeutendsten Rechtslehrer seiner Zeit in Bologna u. Ferrara, der auch administrative u. diplomatische Funktionen ausübte (Podestà v. Florenz; Senator in Bologna; päpstl. Gesandter). Da seine meisten Publikationen die Pandekten betreffen [GW 4622-4639] u. hier nicht präzisiert wird, worauf sich seine Ergänzungen beziehen, ist eine weitere Identifizierung ohne größere Recherchen nicht möglich [DBI 11,337-352 (L. Caprioli)]. Ü: Nicht identifiziert. DV: H. (auch: Heinrich, Henrich) wurde von Gf. Ludwig v. Stolberg u. Königstein berufen, der die Reformation in Oberursel eingeführt hatte. Er druckte viele Streitschriften gegen Melanchthon u. seine Anhänger, gegen die Kalvinisten, Zwinglianer u. Katholiken, auch einige jurist. u. hist. Schriften (1557-1597) [Benzing, Oberursel Nr. 1, S. 370].- S. war zuerst Verleger zu Oberursel (1596), ab 1598 dort auch Drucker [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1279], Bibl.: VD 16 G 3336 In: Aschaffenburg, SB R-375/1 Deskript.: Strafrecht; Rechtswesen; aus dem Lateinischen
579
[0513]
Grimaldi,
Giambattista
[0513] Grimaldi, Giambattista (16. Jh.): Copey eynes brieffes || so miser Johann Baptista de || Grimaldo/ seynem vettern Ansaldo\\ de Grimaldo/ vnnd andern Ed= \\len gen Genua auß Hyspa= \\nien zägeschribenn || Aaf.|| M.D.XXiX. || (,) ||. [Nürnberg]: [Kunigunde Hergot], 1529.- 4°, [4] Bl„ TH.Ü: anonym Komm.: A: [Ferrari, S. 378]. OT: Nicht identifiziert.- Die Grimaldi waren eine einflußreiche genuesische Adelsfamilie.- Im Jahr 1529 wurde im Frieden von Barcelona (29.6.) mit dem Papst ein Vergleich geschlossen; wenig später (3.8.) wird mit Frankreich der sog. »Damenfrieden« ausgehandelt, in dem Frankreich auf alle Ansprüche in Italien verzichtet. Der vorliegende Bericht müßte zwischen beiden Ereignissen verfaßt sein. Es werden der Plan eines erneuten Italienzugs u. die Möglichkeiten seiner Finanzierung beschrieben. ÜT: Keine Übersetzer-Hinweise. DV: H. setzte nach der Hinrichtung ihres Mannes in Leipzig wegen Ketzerei 1527 durch Hg. Georg die Druckerei unter dem alten Namen bis 1538 fort, obschon sie bald nach dem Tod ihres Mannes den Drucker Georg Wächter geheiratet hatte [Benzing, Nürnberg Nr. 20, S. 355-356]. FA: [Speyer: Jakob Schmidt], 1529.- Möglicherweise ist der folgende Text inhaltlich deckungsgleich: >Neue Zeitung wie Kayserliche Mayestat ... in dapfer rüstung stehe, sich in Hyspanien zuenheben, unnd über Meere in Italien zü raysenn< [o.O. 1529] [BM 92, Sp. 570]. BibL: Hohenemser (1966), Nr. 1645; VD 16 3350-3352; BM In: London, BL 805.C.32 (*); München, BSB 4° Eur.333(20 Deskript.: authentischer Briefwechsel; Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; aus dem Italienischen [0514] Grimaldi Robbio, Pelegro de (16. Jh.): Discorsi di Messer Pelegro de Grimaldi Robio, ne' quali si ragiona compiutamente, di quanto far debbono i gentilhuomini ne' servigi de' lor signori, per acquistarsi la gratia loro.... Genova: A. Bellono, 1543.CORDISSIANO, || Das ist || Der recht wol= ¡¡geziert Hofman/Darinn || vieler schönen Regel vnd anweisun = ¡¡gen/ wie sich ein jeder Adenlicher Hof= || man vnd Diener/ gegen seinen Herrn vnd des-1| selben Hofgesind... || verhalten solle... || Jn zwey Bücher verfaßt. || ... Jetzund aber trewlich || verdeutschet. Durch || Den Wolgelerten Herren Petrum || Colman jetziger zeyt der Statt || Augspurg Secretarium. || Getrucktzu Franckfurt. M.D.LXXI. || (durch Nicolaum Bassum/\\ Jn Verlegung Sigmund || Feyerabendt. ||). Frankfurt a.M.: Nikolaus Basse, in Verl. Sigmund Feyerabend, 1571.- 8°, [8], 298 BL, H . Ü: Leymann, Matthias; Colman, Petrus Komm.: A: Stammte aus Genua, veröffentlichte von 1543 bis 1585 [Ferrari, 580
Grimant,
Vincenzo
[0515]
S. 378; ABI 514,235]. OT: BM; dort auch Ausg. Venedig, o.Dr.: >Discorsi ne qvali si ragiona di qvanto far debbono i gentilhvomini ne' servigi de' lor signori, per acqvistare la grattia loro< (In Venetia, a instantia di M. Pelegro de Grimaldi, avthor de l'opera, 1544).- Einer der vielen Fürstenspiegel in der Nachfolge von Baldassare Castigliones >11 libro del cortegiano< (1528).- Der dt. Titel scheint dem it. Wort »Cortegiano« nachgebildet zu sein. ÜT: Vorrede »Dem Edelen vnd Hochgelerten Herrn Wiguleo Hund von Lauterbach/ zu Sultzenmoß/ der Rechten Doctorn/ Fürstlicher Beyrischer Rath vnd Pfleger zu Tachaw/ etc. ... Datum Sontags Letare den 5. Martij/ Anno 1570 ... Peter Collman der Statt Augspurg Secretarius« [Bl. )(2a-)(6a]: Lob des Hoftraktats. »Dieweil dann solch fürnem nutzlich werck vngefahr vor 16. Jaren durch den Ehrenvhesten vnnd Hochgelehrten Herren Matthiam Leyman/ der Rechten Doctorn/ vnserm geliebten Vatterland der gantzen Teutschen Nation zu gutem/ auß seiner der Welschen inn die Teudsche Sprach tranßferiert/ auch von E.H. wie ich gleublich berichtet/ nicht ohne sondere vrsachen/ fürnemlich aber/ daß sich jrer vil darnach richten/ hierinnen spiegeln/ vnd desto eher zu Ehrsamen/ löblichem leben vnnd Wesen begeben möchten/ zu mermaln begert worden/ dise nützliche schöne Lehren/ an das Hecht kommen/ vnd in Truck außgehen zulassen/ vnd mich aber der ermelt mein vertrawter lieber Herr vnd Freundt Doctor Leyman (der in dem vnd anderm E.H. zuwillfahren begierig) vor wenig verflossener zeyt/ ersucht vnnd gebeten/ ich wolte solche sein Versionem vnd verdolmetschung zuübersehen/ vnbeschwert seyn. Hab ich so wol E.H. als jme dienstlich zuwillfahren dises werck zu reuidieren/ auch vmb so viel eher/ vnd lieber vnder die Handt genommen/ Dieweil ich vermercke/ daß so vil treffenlicher ansehenlicher gebott/ die alle zu dem einigen Endt der Tugendt vnnd Erbarkeit gerichtet vnnd angestelt/ darinn begriffen seyn ...« - Werk in 2 Teilen, behandelt das rechte Verhalten der Adeligen gegenüber ihrem Fürsten. Ü: Nicht näher identifiziert, doch kennt die Ingolstädter Matrikel einen Peter Kollmann (Colman, Culman, Culmanus, Kolman, Kulman) aus Nördlingen, der sich im Juni 1542 imm. [Matrikel 1,1, S. 583], DV: 1562-1598 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 14, S. 124-125], Bibl.: DWB QV 164; VD 16 G 3353 In: München, BSB Ph.Pr.550 e; Wolfenbüttel, HAB 103.3 Pol. (*) Deskript.: Civilitäten; aus dem Italienischen [0515] Grimani, Vincenzo (17. Jh.): II Teodosio, drama per musica ... [Venezia, S. Cassiano, 1699}. - Venezia, per il Nicolini.... Venezia: Francesco Nicolini, 1699.TEODOSIO ed EUDOSSA || Drama per Musica\\ da rappresentarsi\\ NEL FELICISSIMO GIORNO DEL NOME|| DELL ALTEZZA SERENISSIMA || di\\ ELISABETA SOFIA MARIA, || DUCHESSA regnante di Brunsviga-Luneburgo, || nata PRINCIPESSA EREDITARIA di Nomegen, DUCHESSA di Sles581
[0516]
Grisone, Federico
|| vico-Holstein, Stormam e Ditmarsi, CONTESSA di Oldenburg e Delmenhorst &c. || Nel Teatro di Wolfenbüttel l'anno 1716. || (Linie) || THEODOSISUS und EUDOXIA\\ Jn einem Singe=Spiel vorbestellet \\ an dem höchst = glücklichen Nahmens = Tage || Der Durchlauchtigsten Hertzogin und Frauen/1| Frn. Elisabeth Sophie Marie/1| Regierenden Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg/1| gebohmen Erbin zu Norwegen/ Hertzogin zu Schleswig = Hol = || stein/ Stormam und der Dittmarschen/ Grafin zu || Oldenburg und Delmenhorst/ etc. || Auf dem Hertzogl. THEATROzu Wolffenbüttel/im Jahr 1716. || (Linie) || Wolffenbüttel/ druckts Christian Bartsch/ Hertzogl. privi. Hof= und Cantzley=Buchdr. ||. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, (1716).- 8°, [72] Bl.Ü: anonym Komm.: A: [Ferrari, S. 378; E.A. Cicogna, Delle iscrizioni veneziane, Venezia: G. Orlandelli, 1824 1,73 u. 356]. OT: Paris, BN Yth.51023 u. 52019; Stieger, Librettisten 11,387 Nr. 3; Cairo/ Quilici (1981), Nr. 3954: »Tre atti. Venezia, Teatro Tron di S. Cassiano, carnevale 1699. Musica di Marcantonio Ziani«.- Zur Person der Kaiserin Eudoxia II., Gemahlin von Theodosius II., vgl. LCI 6,175. ÜT: Musik: Johann Josef Fux; Carlo Francesco Gasparini; Antonio Caldara. Text it. u. dt.- Personenverz., Szenarium, Vorbericht, 3 Handlungen [Schmidt Nr. 221], DV: [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 323 Nr. 1574 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 748 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0516] Grisone, Federico (16. Jh.): Gli Ordini Di Cavalcare Di Federico Grisone, Gentil'huomo Napoletano. Con grafia e motu proprio di Papa Giulio Terzo: Et con priuileggio dell'Illustrìss. Vece Rè di Napoli, che per Anni Dieci non si debbiano stampare: & stampati in altri luoghi, non si possano uendere. Anno Domini, M.D.L. Napoli: Giovanni Paolo Suganappo, 1550.Des Edlen Hoch || berumbten vnd Rit || termessigen Friderici Grisonis Ne = || apolitani/ Künstliche beschreibung/ vnnd gründtliche ord= \\nung/ die Pferdt/ durch welche Ritterliche tugendten zu gutem || theil geübt/ vnnd in hohem lob erobert/ in alle behendigkait\\ zu ernst vnd kurtzweil geschickt vnd voi = \\kommen zumachen. || Jn fünff Bücher/ nach bester ord = || nung/ wie volgends auff der andern seyten dises || blats zuersehen/ geschicklich verfasset/ vnd auß Jtaliani= jj scher sprach/ nicht ohn sondere bemühung in || vnser best teütsch gebracht. || Durch Hansen Frölich/ vnd Veyt Tuffi/|| beyde Burger zu Augspurg. || Disen fünff Büchern volget das sechst vnd leiste Buch/ der || aller schönste bericht/ etzlicher weylandt des Durchleüchtigisten/\\ Hochmechtigisten Fürsten vnnd Herren/Herren Maximiliani/\\ Römischen Keysers/ hochloblichster gedechtnuß/ Ritterlicher Kampffstuck || vnd stechen/ wie dieselben von jrer Key. May. zum theil selbst erfun = \\den vii dargeben/ zum theil zu andren jre May. gelegen/ z«|| lust vnd kurtzweyl gebraucht worden. || Getruckt zu Augspurg/ bey Mattheo Francken/\\ 582
Grisone, Federico
[0516]
in Verlegung Hansen Frölich. || Cum gratia & priuilegio S.C. Maiestatis. || (Linie) || M.D.LXVJ.\\. Augsburg: Matthäus Franck, in Verl. Hans Frölich, 1566.- 2°, [7], LXXXV [LXXXVII] Bl., H., K.Ü: Frölich, Hans; Tufft, Veit Komm.: A: Grisones richtiger Name war vermutlich Grifoni; Hippologe aus Neapel [Nissen (1969), S. 179; Manzi 5, S. 45], OT: Vgl. Beccaria (1968), S. XXIV.- Späterer Titel: »Ordini di cavalcare e modi di conoscere le nature de' cavalli, di emendare i loro vitii e d'ammaestrargli per l'uso della guerra, et Giovamento de gli huomini. Con varie figure di morsi, secondo le bocche, et il maneggio che si vuol dar loro: Di nuovo migliorati et accresciuti di Postille et di Tavole. Scielta di notabili avertimenti, per far eccelenti razze et per rimediare alle infermità de' Cavalli< (Pesaro: Bartolomeo Cesano, 1555) [KatLipp (1965) 11,724 Ausg.1558: Cockle (1900), S. 182 Nr. 707], ÜT: Vorrede »Dem wolgebornen Herrn/ Herrn Marxen Fuggern/ Herr zu Kirchberg vnd Weissenhorn/ etc. vnserm gnedigen Herren ... Demnach auch wir ... auß guthertzigem fürnemmen/ vnnd menigklichen zu nutz/ dieses büch/ des Edlen hochberümbten Friderici Grisonis Neapolitanischen Edelmans/ die beschreibung vnd gründtliche Ordnung/ die pferd (durch welche die Ritterliche tugenden zu guten thail geübet/ vnd mit hochem lob erobert) in allerley behendigkait zu ernst vn kurtzweil geschickt vn volkommen zumachen/ auß Jtalianischer sprach in vnser hoch teutsch (nit ohn sondere bemühung/ doch auß Gottes gnediger Verleihung) endtlich gebracht/ absoluiert/ vn dasselb nach anzeig des vorangesetzten Tittels/ vn folgenden Jnhalts oder Registers/ in sechs Bücher ordenlich vnderschiden/ also/ das nach erforderung der natürlichen besten Ordnung im ersten büch anlaitung geben/ von erkandtnuß der mancherley vnderschaid/ vn wunderbaren aigenschafften oder naturen der Pferd. Jm andern/ wie die jungen pferd anfengklich zu reytten. Jm dritten/ wie man dieselben/ vnd andere hernachmals in Ringen reytten/ vnd im zaum gerecht machen solle/ mit sampt der arttigen abconterfetungen mancherley zugehöriger gebissen/ nach eines jetwedern Rosses mauls. Jm vierdten/ wie man die stöttigen pferd widerumb zu rechtbringen vnnd hertzhafft machen künde. Jm fünfften wirdt vermeldt/ ein gestüdt wol anzurichten/ vnd welchs die böste zeit zubeschehen/ vnnd in stellen zubehalten. Jm sechsten wirdt für gemahlet ein roß mit seinen Adern/ vnd außwendigen Schäden/ sampt derselbigen notwendigen Artzneyen ...« Ü: Hans Frölich ist nicht näher nachweisbar; Veit Tufft war Stallmeister bei Marx Fugger, danach Pferdezüchter [DBInd 1289,126], Von Fugger selber haben wir: >Von der Gestüterey/ Das ist Ein gründtliche beschreibung wie vnnd wo man ein Gestüt von guten edlen Kriegsrossen auffrichten/ vnderhalten/ vnd wie man die jungen von einem Jar zu dem andern erziehen soll ... gestellt vnd an tag geben/ durch ... Marxen Fuggeren ...< (Getruckt zu Franckfurt am Mayn/ in Verlegung Sigmund Feyrabends. Anno M.D. LXXXIII) [KatLipp (1965) 11,725 Tc 12]. DV: Fr. (auch: Francus), zuerst Kartenmacher u. Briefmaler, hatte seine 583
[0517]
Grisone, Federico
Druckerei im sog. Krughaus des Steuerbezirks »vom Newen Thor«. Er ist 1559-1568 nachweisbar [Benzing, Augsburg Nr. 26, S. 19]. FA: Augsburg: Michael Manger, in Verl. Georg Willer, 1570; 1573; 1580 [BiblMag Nr. 7633-7634; KatLipp (1965) 11,724 Tc 3], Bibl.: Nissen (1969), Nr. 1722; VD 16 G 3369-3370 In: München, BSB Res.2° Gymn.17 («) Deskript.: Militaria und Jagd; Veterinärkunde; aus dem Italienischen [0517] Grisone, Federico (16. Jh.): Gli Ordini Di Cavalcare .... Napoli: Giovanni Paolo Suganappo, 1550.innOKOMIKH.|| Künstlicher Bericht|| Vnd allerzierlichste beschrey= \\bung des Edlen/ Vhesten/ vnnd|| Hochberümbten Ehm [sic] Friderici Griso =\\nis Neapolitanischen ... Adels: Wie|| die Streitbarn Pferdt ...|| geschickt vnd volkommen || zumachen. || Jn sechs Bücher... || woluerstendlichem Teutsch/ vnd zierlichen Figuren || (mit Anhengung etzlicher Kampfstuck) || Durch Johann Fayser den Jüngern || von Amstain ... || (Getruckt zu Augspurg/ durch || Michael Manger/ in ver= || legung Georgen || Willers. || M.D.LXXIII.) ||. Augsburg: Michael Manger, in Verl. Georg Willer d.J., 1573.- 2°, [10] Bl, 235[1] S„ [21] Bl.Ü: Fayser, Johann (ca. 1520 - n. 1576) Komm.: OT: Cockle (1900), S. 182 Nr. 707; Hutz (1977), Nr. 245 nennt gleichlautende Ausg. 1570; Manzi 5,44-45 Nr. 23. »Quest'ultimo vanto (d'aver dato i più famosi scudieri e cavallerizzi d'Europa) ci venne attribuito anche dal Vitel coll'osservare, che gli Italiani, grandi cavallerizzi, ed amantissimi di bei cavalli, furono i primi a stabilire alcuni principii e regole precise intorno all'equitazione. Federico Grisone, egli dice, iniziò tale carriera, e dopo di lui comparvero Claudio Corte, Cesare Fiaschi, Pasquale Caracciolo, Giovanni Battista Pignatelli che fu il maestro del Signor Delabrone e dell'illustre de Pluvinel. II libro di Grisone venne tradotto in tutte le lingue d'Europa« [Notizie storiche degli scrittori italiani di veterinaria, premesse al 2° volume La Mascalcia di Lorenzo Rusio, Bologna 1867, zit. nach Manzi, loc.cit.]. ÜT/Ü: Fayser oder Fesser aus Arnstein im Bistum Würzburg nennt sich Prof. der Freien Künste [DBInd 309,106]. Er kritisiert die Übers. Tuffts als schlecht u. unverständlich u. erstellt im Auftrag des Verlegers Willer eine neue: »Daher nun die Exemplaria (deren doch nit mehr/ als in die vierhundert gedruckt worden) etlichen hohes vnd niders stands Personen zu handen kommen/ vn befunden/ d[a]z erstlich die Tolmetschung (in dem sie dem Welschen neher/ dann vnser Teutschen sprach leidlich vnd wolstendig) gantz dunckel vnd vnuerstendtlich: Demnach die rohe Materien auch dermassen vnordentlicher weis in ainander verstecket/ daß/ je weiter man hinein kommen/ je mehr vnnd tieffer (gleich als in einem Aegyptischen Labyrintho) man sich darinnen verwirret/ welches wir andren desto lieber beyfal geben vii glauben/ dieweils eben dasselbige/ mir/ als dem geringst verstendigen/ anfangs auch begegnet. Welche mengel vnd beschwerligkaiten/ nicht allein 584
Gründlicher Bericht
[0518]
auß der Jtalianischen Sprach sondrer aigenschafft vn affection Synonymie/ als daß sie aine mainung zu vil maln/ mehr zur ostentation vnd Verwirrung/ dann deutlicher erklerang setzet: dessen wir grob verstendige Teutschen (wie sie vns halten vnd nennen) nicht gewonet: sondern auch daher/ das ernante Authores/ das Original anders waher: Als nemlich von dem Erbarn vnd Weidkundigen Herren Joseph Höchstetter/ in diser Ritterlichen Kunst fürtreflich geübet/ vnd der Jtalianischen sprach erfaren/ bekommen«. DV: M. aus Opferbaum b. Würzburg druckte von 1570-1603 Hunderte von Drucken u. geriet wegen seiner Aktivitäten gegen Ende seines Lebens in finanzielle Schwierigkeiten [Benzing, Augsburg Nr. 28, S. 20].- Über Willer d.J. vgl. Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1301. FA: Augsburg: Michael Manger, in Verl. Georg Willer, 1573; 1580; 1599.Reprint Magstadt b. Stuttgart: Verl. f. Kultur u. Wissenschaft Bissinger, 1961; Reprint Hildesheim-New York: Georg Olms, 1972 ( = Documenta Hippologica. Darstellungen und Quellen zur Geschichte des Pferdes, hrsg. v. H.J. Köhler, Deutsches Pferdemuseum u.a.). Bibl.: Nissen (1969), Nr. 1723; Hutz (1977), Nr. 245; VD 16 G 3371-3374 In: Augsburg, UB IX.1.2°.38 (*) [unvollst.]; München, BSB 2° Gymn.18; Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Nn 395 (1) [unvollst.] Deskript.: Militaria und Jagd; Veterinärkunde; aus dem Italienischen [0518] Gründlicher Bericht || Auß der|| Stadt Moyland/ Wie || dasselbsten/ Der leydige Böse Feind der || Teuffei/ sich auff einem köstlichen Wagen/ darvor\\ sechs Pferd/ mit 16/ in Prächtiger Lieberey wolauß = \\staffirten/ jungen Trabanten/ von vilen tausenten/\\ sehen lassen/auch was mehrers mit jhme\\ begeben vnd zugetragen. || Apocal: loh: (m) Capit 12. || [hat. Zitat] || (Linie) || MDCXXX. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1630.- 4°, [4] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: »Copia Eine von Herrn Petro Cristeli (einem Maylender/ An Herrn Paleotum nacher Bononien abgangenem Schreibens/ etc.«). Berichtet von einem etwa 50jährigen Mann, der sich »Mammona, das ist ein Fürst oder Gott der Reichthumb nennet« u. über viele Personen Gewalt hat. Der Papst solle davon informiert werden. Bibl.: Bircher, DDB A 4732 In: Wolfenbüttel, HAB 202.79 Quodl(93) (*) Deskript.: authentischer Briefwechsel; aus dem Italienischen
585
[0519]
Guagnini,
Alessandro
[0519] Guagnini, Alessandro (1538-1614): Sarmatiae Europeae descriptio, quae regnum Polortiae, Lituaniam, Samogitiam, Russiam, Masoviam, Prussiam, Pomeraniam, Livoniam et Moschoviae Tartariaeque partem complectitur. Compendium chronicorum Poloniae... secundum seriem omnium Principum, Cracoviae 1578 [Teils.]. Krakau: [o.Dr.], 1578.Etliche Historien. || Von des ietzigen Groß \\fiirsten inn der Moscha Johan. || Basiliadis grawsamer Tyranney. || Auß der beschreibung Sarmatiae Europeae Alexandri Gua = ||gnini gezogen vnd verteutscht. || Mitt einer vorrede. || Getruckt in der Key: freyen Reichstatt Speir/1| Bey Bernhard Dalbin. || M.D.LXXXII. ||. Speyer: Bernhard Albin, 1582.- 4°, [4] Bl., 68 S., D.Ü: anonym Komm.: A: Historiker u. Geograph aus Verona; trat mit 23 Jahren 1561 ins polnische Heer ein u. wurde später Kommandant der Besatzung von Witebsk; bester Polenkenner seiner Epoche [C. Cipolla, »Un italiano nella Polonia«, in: Miscellanea di storia italiana XXIV, Turin 1887; EI 18,8]. OT: Der hier Johannes Basiliadis genannte Großfürst ist bekannter unter dem Namen Iwan IV. Wassiljewitsch (Grosnyj), gen. »der Schreckliche« (1530-1584), der nach Reformen 1547-60 eine rücksichtslose Herrschaft anschloß u. einen verlustreichen Krieg gegen Polen u. Schweden führte. ÜT: »Vorrede Ahn den Christlichen vnd guthertzigen Leser« (S. A2a-A4a) behandelt den Ursprung der Moskowiter.- Kein Hinweis auf den Übers. DV: A. war aus der Auvergne zugewandert, Calvinist, druckte 1581-1602(7) u. wurde der bedeutendste Drucker Speyers, der gute Beziehungen zu auswärtigen Gelehrten u. zum Reichskammergericht unterhielt [Benzing, Speyer Nr. 10, S. 425], Bibl.: VD 16 G 3846 In: Wolfenbüttel, HAB GU 131 (*) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Genealogie; aus dem Lateinischen [0520] Gualdo Priorato, Galeazzo, conte di Comazzo (1606-1678): Teatro del Belgio ossia descrittione delle XVII provincie del medes. .... Wien: Thurnmayer, 1673.Schau = Platz || Deß Niederlandes \\ Oder: || Es sey die Beschreibung || der siebenzehen || PRO VINCI EN || Desselben/^ Mit beygefügten Grundrissen der Stadt und vor= \\ nehmen Vestungen/ von wem sie de facto besessen/ || wie/ auff was Weiß/ vnd zu welcher Zeit sie || erworben worden. || Neben angehängter vnweitläufßger Erzehlung dessen/ was sich | in der letzten dess Königs in Franckreich wider die General Staaden || der vereinigten Provintzien vorgenommenen Auffruhr der || Waffen biss zu End dess 1672. Jahrs || zugetragen hat. || (m) || Wienn in Oesterreich/1| Gedruckt bey Michael Thurnmayer der Hochlöblichen Uni= || versität Buchdrucker/ Anno 1673. ||. Wien: Michael Thurnmayer, 1673.- 2°, [4] Bl., 157 S., [4] S., RL., Tafeln, 120 Pläne. 586
Gualdo Priorato, Galeazzo
[0520]
Ü: anonym Komm.: A: Stammte aus Vicenza, führte ein abenteuerliches Leben als Militär, Diplomat u. Historiograph. Mit 15 Jahren kämpfte er unter Moritz v. Nassau in den Niederlanden gegen die Spanier, dann unter Ernst v. Mansfeld u. Wallenstein, durch dessen Biographie er berühmt wurde. Ab 1652 arbeitete er als Historiker für Mazarin u. wurde 1653 Franzose. Später findet er sich im Hofstaat der Christine v. Schweden, die er vielleicht in Rom, wo ihn auch der Papst ehrte u. zum »Nobile romano« erhob, kennengelernt hatte. Um 1663 ernennt ihn Kaiser Leopold I. zum Hofhistoriographen, u. er zieht nach Wien, ohne jedoch den Kontakt zu Frankreich abzubrechen. In seinem letzten Lebensjahr kehrt er müde in seine Heimat zurück [NBG 22,305-308; EI 18,11; Argegni (1937), S. 54; DELI 3,208; Toso Rodinis (1968), S. 15-47; (Bibl. S. 215-221)]. OT: Andere Ausg.: >Teatro del Belgio, o sia Descrizione delle Diecisette Provincie del medesimo con le piante delle città, e fortezze principali; da chi al presente possesse; come in qual modo, et in qual tempo acquistate, aggiuntovi un succinto racconto di quanto è occorso dalla mossa d'armi del Re Cristianissimo contro gli stati generali delle provincie unite sin alfine del 1672< (Frankfurt a.M., 1683) [Toso Rodinis (1968), S. 22; sie kennt keine frühere Ausg.].- Zweiter Teil: >Relatione delle Provincie Unite del Paese Basso< (Köln [= Brüssel (?)]: P. de La Place, 1668). Neben einer Beschreibung der Nördlichen Niederlande wird der Holländische Krieg behandelt (1672-1678), in dem die Niederländer erfolgreich ihre Freiheit gegen Ludwig XIV. verteidigten.- »Gualdo Priorato risulta essere, in conclusione, l'anticipatore delle disincantate visioni moralistiche di La Rochefoucauld, dei solitari, degli amici di Port-Royal, ma anche l'anticipatore di una visione del mondo ove i rapporti tra l'uomo comune e il grande, pur mantenendosi entro i certi limiti dell'interesse dello stato, sono improntati ad [sic] una nuova forma di rispetto e di tolleranza« [Toso Rodinis (1968), S. 211], Dieser von Graciän u. Guicciardini vorgegebene Moralismus erhellt vor allem aus seiner >Historia della Vita d'Alberto Valstain Duca di Fritland< (Lyon: J.A. Candy, 1643), die allerdings erst spät ins Dt. übers, wurde [>Lebensgeschichte Albrechts von Waldstein, Herzogs zu Friedland ... aus dem Italienischen des Grafen Priorato, in das Deutsche übersetzt und mit Münzen erläutert« (Nürnberg, bei G.P. Monath, 1769); vgl. BN 65, col. 392-393], ÜT: Basiert z.T. auf der >Relatione delle Provincie Unite del Paese BassoTeatro del Belgio«.- »An den günstigen Leser« (Vorwort des Autors): Enthält das übliche Lob auf den Wert der Geschichte. DV: Th. (auch: Turnmayr, Thurnmeyer) ist 1670-1675 als Drucker in Wien nachgewiesen [Benzing, Wien Nr. 37, S. 491; Lang, Wien Nr. 66, S. 63-64], Bibl.: Georgi III, S. 247; Neidhardt (1977), S. 124; BM; NUC In: Essen, StB Hg II 11 (*); London, BL 798.cc.10; München, Dt. Mus. 1941 C 44 (*micro); Wien, ÖNB 47.Hm.38; 776.226-D.K Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; Fürstenspiegel; aus dem Italienischen
587
[0521]
Gualtieri, Guido
[0521] Gualtieri, Guido (16. Jh.): Relationi della venuta degli ambasciatori giaponesi a Roma sino alla partita di Lisbona. Con le accoglienze fatte loro da tutti ¡principi christiani, per doue sono passati. Raccolte da Guido Gualtieri. In Roma. Per Francesco Zannetti. M.D.LXXXVI. Con licentia dei Superiori. Roma: Francesco Zanetti, 1586.Newe/ warhaff= || te außführliche Beschreibung/\\ der Jüngstabgesandten Japoni = II sehen Legation gantzen Raiß/ auß Japon\\ biß gen Rom/ vnd widerumb von dan=\\nen in Portugal/ biß zu jhrem\\ abschid auß Liß=\\bona. || Auch vonn grossen Ehren/\\ JO|| jhnen allenthalben/ von Fürsten || vnnd Herrn erzaigt/vnd was sich II sunst mit jhnen ver= \\loffen. || Mit vorgehender Beschreibung der || Japonischen Landsart/ Gebrauch/\\ Sitten vnd Natur \ Jetzt auß dem Italianischen in Teut=\\sche Sprach gebracht. || Mit Rom. Kays. Mayestat Freyheit.\\ Gedruckt zu Dilingen/ durch || Joannem Mayer. || 1587. ||. Dillingen: Johann Mayer, 1587.- 8°, [9] Bl„ 337 S.Ü: anonym Komm.: A: Literat, von Pius V. nach Rom gerufen [Sommervogel 7,136 (verwechselt Guido G. mit Jacques Gaulthier-Gualterius); Ferrari, S. 381; Boscaro (1973), S. 102; F. Vecchietti/ T. Moro, Biblioteca Picena o sia notizie istoriche delle opere degli scrittori piceni, Osimo 1796, Bd. 5,162-165], OT: Tautz (1940), S. 301 Nr. 1266 nennt als Vorlage: >Relatione de gli honori et accoglienza Fatte dall'Illustrissima, & Serenissima Signoria di venetia alli Signori Ambasciatori Giapponesi. Con la copia d'vna scrittura data da detti Giapponesi à sua Serenità, scritta in lor lingua sopra vn foglio di scorzo d'albero, tradotta in nostra lingua. Con li doni fatti dall'Illustriss. Senato a' detti Sig. Giapponesi, & dalli detti all'Illustriss. Signoria< (In Cremona, Appresso Christoforo Draconi 1585. Con licenza de' Superiori. A istancia di Santo di Alessandri Fiorentino libraro). Der Gedanke einer japanischen Gesandtschaftsreise nach Europa geht auf P. Alexander Valignani SJ zurück u. wurde 1585 auch realisiert. Dieses einmalige exotische Ereignis wurde von zahlreichen Relationen u. Flugschriften publizistisch begleitet [Streit 4, S. 440].- »The most complete description of the envoy's journey followed by an Italian translation of the Acta ... and the text of the letters by Pope Sixtus V to the three Christian lords of Bungo, Arima and Omura« [Boscaro (1973), S. 102]. ÜT: »The work was widely known in German speaking countries and AJK [i.e. Bibliographischer Alt-Japan-Katalog ..., 1940- (32 von 78 Bdn.)] lists copies in Breslau, Heidelberg, Darmstadt, Hamburg, Würzburg, Tübingen, Jena and Nürnberg« [Boscaro (1973), S. 116].- »Dem Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Maximiliano/ Pfaltzgraffen bey Rhein/ Hertzogen in Obern vnd Nidern Bayrn ... Geben zü Dilingen am Tag der Heyligen Büsserin Mariae Magdalenae/ im Jahr nach Christi vnsers lieben Herren vnnd Seligmachers Geburt/ Tausent fünffhundert achtzig vnd siben ... Ioannes Mayer Büchtruckher« (Bl. A2a-ala): Die Ankunft einer japanischen Gesandtschaft u. die Nachricht von der Christianisierung des Landes 588
Guarirli, Giovanni
Battista
[0522]
habe alle katholischen Christen vor zwei Jahren erfreut. Diese Bekehrung solle den Protestanten ein Zeichen sein, daß sie sich auf dem falschen Weg befänden. »Nun ich laß es aber biß dahero also beruhen vnnd bleiben/ vnd komme widerumb auff angedeutte Japonische Raiß/ bey welcher sich Sachen/ beydes im herauß auß Japon/ vnnd im hinein ziehen biß auff Lißbona (dan weiter hat man noch bißher nichts verstehen könden) verloffen vnd zugetragen/ so nit allein lustig zulesen/ sondern auch allen frommen Catholischen Christen gantz tröstlich vnnd aufferbewlich sein mögen. Weil dann solche Sachen alle vor disem lengst/ in Jtalianischer Sprach/ weitleufftig vn außführlich beschriben/ vnnd aber anjetzo erst in vnser Teutsche sprach gebracht/ hab ich auff deß Interpretis meines insonders gönstigen Herrn vnd Freunds ansuchen vnd begern/ alßbald das Werck mit frewden vnder die Händ nemmen/ aufflegen/ vnd bestes fleiß trucken wollen ...« DV: 1576-1615, Wwe bis 1619 [Benzing, Dillingen Nr. 2, S. 83]. FA: Ingolstadt, 1587. Bibl.: Streit 4, S. 455-456 Nr. 1684; Trautz (1940), S. 302 Nr. 1268; Boscaro (1973), S. 116-117 Nr. 55; VD 16 N 598 [nicht unter dem Autornamen] In: Augsburg, SStB Th.H.; Göttingen, NSUB H.Eccl.89a (*micro); München, BSB Jes.116 (*); Würzburg, UB Horn 2858 (?) Deskript.: Missionsberichte; Japonica, Sinica, Indica; Jesuitenorden; aus dem Italienischen [0522] Guarini, Giovanni Battista (1538-1612): II pastor fido; tragicomedia pastorale di Battista Gvarini, dedicata al ser.mo D. Carlo Emanvele, dvca di Savoia, &c. nelle reali nozze di S. A. con la ser.ma infante D. Caterina d'AvStria ... Venetia, Presso G.B. Bonfadino .... Venezia: Giovanni Battista (Giambattista) Bonfadio, 1590.PASTOR FIDO. || Ein sehr schön/lustige vnd\\ nützliche TRAGICO\\ Comoedia. || Ersth in Jtalianischer Sprach auff\\ dem Fürstl. Beylager || CAROLI EMA\\NUELIS Hertzogen von|| Savoja, &c. mit Frewlein\\ CATHARINA || Infantin auß Oster = \\reich/&c. || Beschriben vnd Dedicirt/\\ Von\\ BAPTISTA GUARINO. || Jetzo aber in vnser Teudsche Sprach || mit fleiß vertirt vnd in Reimen || verfasset/ Durch || EILGERUM Mannlich. || Getruckt zu Mülhausen bey Johann || Stang. im 1619. Jahr. ||. Mülhausen in Thüringen: Johann Stange, 1619.- 12°, [215] Bl., TE.Ü: Mannlich, Eilger (17. Jh.) Komm.: A: G.B. Guarini wurde in Ferrara als Abkömmling des berühmten Humanisten Guarino da Verona geboren, trat 1567 in den Dienst des Hg. v. Ferrara u. diente später den Herrschern von Florenz u. Urbino. Freund u. Nachahmer Tassos, erzielte er mit seinem Hirtendrama einen nachhaltigen europäischen Erfolg [Olschki (1908); Schwarz (1972)]. OT: Andere gleichzeitige Ausg.: >In Ferrara, Ad instanza di Benedetto Mamarelli, con licenza de' superiori. M.D.XCAminta< u. die alles dominierende aristotelische Poetik mit ihrem Regelzwang. Der Vf. nennt es »tragicommedia«, da es sich um 589
[0523]
Guarirti, Giovanni Battista
eine Mischung aus komischen, tragischen, mythologischen u. dramatischen Elementen handelt. Die Uraufführung fand 1595 in Crema statt. Die Vorgeschichte geht auf Pausanias zurück. Im Zentrum stehen die Schäferpaare Mirtillo u. Amarilli bzw. Silvio u. Dorinda, deren Vereinigung ein Orakel außer Kraft setzt, der Göttin Diana regelmäßig eine Jungfrau zu opfern. Verschiedene Handlungsfäden u. Intrigen werden geschickt verknüpft, die Personen konsequent gezeichnet [KNLL 7,10-11]. ÜT: »Vorrede Dem Gestrengen/ Edlen vnd Ehrnvesten Eberhardt von Berlipsch/ vff Bula/ Rammelburg vnd grossen Bodungen/ etc. Meinen großgünstigen Junckern« (sehr holperig gereimt: »... Derhalben da mir kam zu handt | Dieß kegenwertige Gedicht/1 Vnd auch darneben würd Bericht | Wies hohe Leut so würdig gacht | Daß es durch sie würde gebracht | Jn vnser sprach/ welchs doch zur stund | Nicht jederman noch würden kundt: | Hat sich gleich ein begierd erregt | Jn mir/ vnd mich dahin bewegt/1 Daß Ichs zu müßger zeit vnd stundn | Jn teudsch Reimern mich vnterwundn | Zu bringen. Vnd weils dann gefiel | Nicht wengen/ daß es Lesen viel/1 Hab Jchs auch lahn geschehen ebn | Daß öffentlich in Truck würd geben | Der Meinung/ daß kein Buch so böß/1 Darauß man nicht was gutes leß. | ...« Ü: Es gibt keinerlei biogr. Anhaltspunkte noch mundartliche Besonderheiten, um Man(n)lich zu identifizieren. Vielleicht ist der Augsburger Maler Joh. Christian Mannlich, der Ende des 18. Jh. den >Pastor fido< illustrierte, ein Verwandter [Olschki (1908), S. 27-34; Kosch, DLL 10,373; Pyritz Nr. 5128]. DV: Druckte 1608(?)-1638 vor allem Leichenpredigten [Benzing, Mülhausen (Thüringen) Nr. 4, S. 333]. Möglicherweise gehört die G.-Ausg. Augsburg: Melchior Küsel, 1671 hierhin, die Isphording/Arnim (1987), S. 114 u. zuvor Jacob, Solleine 6, S. 61 Nr. 4341 beschreiben: »Die stark gekürzte Übersetzung ins Deutsche stammt von einem unbekannten Autor, der wahrscheinlich in Augsburg lebte.« Küsel (1626-1683), Schüler u. Schwiergersohn Merians, radierte die Titelvignette u. die 42 Textvignetten nach dem Vorbild des Wieners Johann Wilhelm Baur (1600-1640). Bibl.: Kroker, Büchersammlung der Dt. Ges. Leipzig 1,412; Bircher, DDB A 5143 In: Halle, ULB AB 134627 (•); Wolfenbüttel, HAB 588 Quod.(l) (*) Deskript.: Tragikomödie; pastoral; aus dem Italienischen [0523] Guarini, Giovanni Battista (1538-1612): II pastor fido .... Venezia: Giovanni Battista (Giambatista) Bonfadino, 1590.PASTOR FIDO\\ Oder\\ Die allerschönste\\ TRAGICOMOE-\\DIA.\\ Der Getrewe Hürte || genant/\\ So jemals auff dem grossen || Theatro der Welt gese = || hen worden/1| Hiebevor von dem fürtrefflichen Ferraresi-\\schen von Adel vnd Ritter\\ BAPTISTA GVARINO\\ Jn Jtaliänischer Sprachen|| beschrieben/1| Anjetzo aber in das HochTeutsche auffs || fleissigste versetzet/ vnd mit Kupfferstücken || zum Druck verfertiget. || Jn Verlegung Johan Birckners B. || Schleusingen/W Getruckt durch Peter Schmiden/^ Jm Jahr 1636. ||. 590
Guarini, Giovanni Battista
[0523]
Schleusingen: Peter Schmidt, in Verl. Johann Birckner, 1636.- 12°, [23] Bl., 408 S., TE., K.Ü: [Ackermann, Statius] (17. Jh.) Komm.: ÜT: Die Übers, ist Hg. Johann Georg v. Sachsen, der bis 1656 regiert, gewidmet (Bl. a3a-a5b).- »An wol affectionirten Leser« (Bl. a6a-allb). A. beginnt mit einem Lob Guarinis, der auf alle gegenwärtige Literatur in Europa großen Einfluß ausübe. »Welches alles mir dann Ursach gegeben/ daß zu besserer Erlernung der reinen Italianischen Sprachen/ ich hiebevor diese Tragicomoediam in währender meiner peregrination, bevorab durch Italien, bey müssigen Stunden vor mich genommen/ und zu meinem selbst eigenen Contento, in das Hochteutsche übersetzet/ welche Version aber gewißlich gantz unter der Banck were ligen blieben/ wenn sie nicht bey diesen noch anhaltenden bösen Martialischen Zeiten/ do ich zum andernmal die Flucht ergreiffen müssen/ von meinem liebsten Freund einem/ im ein = un außpacken were erblicket/ ich auch durch sein und anderer Umstehenden instendiges Anhalten dahin bewogen worden/ dieselbe wie sie nunmehr vor Augen/ durch den öffentlichen Druck an das TageLiecht kommen zu lassen. Damit sie aber nicht allein vor sich selbst zu lesen dienlich/ sondern auch denjenigen nützlich seyn möge/ welche der Italianischen Sprachen allerdings noch nicht mächtig/ gleichwol aber diesen Autoren vor andern gerne recht unnd wol zu penetriren begierig seyn. Als habe ich bey solcher Version vornemlich mein genaues Absehen auff diesenn Zweck gerichtet/ daß so viel müglich/ alle und jede Italianische Wörter/ ausser der Chor, so wegen der Verse, ihren freyen Lauff haben wollen/ nach ihrer rechten Eigenschafft verteutschet/ und zugleich den gewöhnlichen Arten zu reden in gute Obacht genommen seyn/ gestalt dann solche unverhoffte mühsame Arbeit/ beyder Sprachen recht Erfahrnen/ die fleissige Collationirung/ am besten zu erkennen geben würde. Und ob ich mir wohl anfänglich vorgesetzet/ die vielfältigen schönen Sententias und Dicteria, damit diese Tragicomoedia, als mit ihren mehrerm Schmuck durch und durch angefüllet un gezieret/ in kurtze Verßlein Reimweise zu übersetzen/ So habe ich mich doch folgends dieser Ursachen halber geendert/ daß weil sich anitzo die teutsche Poeterey zimlich hoch geschwungen/ ein jeglicher zu seinen vermeynten Intent über einen andern schönen Discurs, Sentenz und andere Emphatische nachdenckliche Conceptus nach eigenen Gutdüncken selber versificiren und ludiren könne/ wie ich dann zumal wünschen möchte/ daß wachsame Poetische Ingenia durch diese meine wenige Version bewogen/ daraus die schönsten Inventiones und Discursse in anmuthige Teutsche Madrigalen, Sonetten, oder andere kürtzere Strophen überbringen und singen möchte/ welche hernach die Teutschen Musici, nach Art der Jtalianischen/ sonder zweiffei/ unter ihre Compositiones zu legen/ desto begieriger seyn würden.« Die it. Namen u. lat. Begriffe seien aus reimtechnischen Gründen nicht in ihre korrekten Casus gesetzt. »Solte auch endlich einem und dem andern diese meine Version entweder an den Wörtern/ Arten zu reden/ oder vielleicht derowegen mißfallen/ daß ich darinnen den rechten Jtaliänischen Verstand nicht eigentlich und genau erreichet hette/ dem wird leichtlich zu verzeihen und mit dieser
591
[0524]
Guarirli, Giovanni Battista
Antwort zubegegnen seyn/ daß er entweder nicht mein rechter Landsmann/ oder dergleichen Arbeit zuvor nicht unter Händen gehabt ...« Ü: Einzelheiten zu seinem Leben fehlen [Olschki (1908), S. 35-42; Schwarz (1972), S. 97-152; Pyritz Nr. 27], DV: Schmidt (auch: Schmied) aus Stralsund, druckte 1634-1640, 1657/581678 u. besaß eine Druckerei mit griech., hebr. u. lat. Lettern [Benzing, Schleusingen Nr. 5, S. 409], FA: Erfurt u. Weimar: Thomas Eylickers Wwe, 1663. Bibl.: Bircher, DDB A 3 (Ausg. 1663) In: Berlin, SB Xq 4370.8°; Xq 4373.8° [Ausg. 1663]; Halle, ULB Di 3061 [Ausg. 1663] (*); Wien, ÖNB 29.158-A; Wolfenbüttel, HAB 149.2 Eth.(l) (*) Deskript.: Tragikomödie; pastoral; aus dem Italienischen [0524] Guarini, Giovanni Battista (1538-1612): II pastor fido.... Venezia: Giovanni Battista (Giambattista) Bonfadino, 1590.Der getreue Hürte. Arkadischer Hürtenaufzug als Herr Johann Georg, Herzog zu Sachsen, und Churfürst Herr Johann Georg, Herzog zu Sachsen Kuhrprinz, Herr Johann Georg, Herzog zu Sachsen, Dero allerseits Nahmenstag begingen, den 24sten Junii im Jahr (1653). Verfertiget von Ihrer Kuhrprinzl. Durchl. zu Sachsen Kammerschreibern, Ernst Geller. Dresden: [Christian u. Melchior Bergen (?)], 1653.- 2°, [20] Bl.Ü: Geller, Ernst (17. Jh.) Komm.: ÜT: »Jst eine Übersetzung oder Nachahmung des Guarinischen Pastor Fido« aus Anlaß eines dreifachen Namenstags [Jöcher/Adelung 2,1387; Alexander (1984), S. 46]. Diese Angaben sind so lange nicht zu überprüfen, wie kein Exemplar dieser Schrift gefunden wird. Ü: G. war Kammerschreiber des Kurprinzen; andere Angaben liegen nicht vor [DBInd 378,42-43], DV: Laut Benzing [Dresden, Nr. 12, S. 90] kommen zum angegebenen Zeitpunkt nur diese beiden Drucker in Frage, die von 1643-1688 die Offizin ihres Vaters Gimel Bergen II fortführten. Bibl.: Goedeke 3,220.28 [übernommen aus Jöcher/Adelung a.a.O.] In: Kein Nachweis Deskript.: Tragikomödie; pastoral; aus dem Italienischen [0525] Guarini, Giovanni Battista (1538-1612): II pastor fido .... Venezia: Giovanni Battista (Giambatista) Bonfadino, 1590.Der|| Teutsch-redende\\ Schäffer/\\ Des|| berühmten Welschen|| Guarini\\. [o.O.]: [o.Dr.], [1672 (?)].- 2°, [59] Bl.Ü: Aßmann, Hans, Freiherr v. Abschatz (1646-1699) Komm.: ÜT: Beste der insges. fünf dt. Übers, des 17. Jh.; Druckjahr nicht erwiesen (nicht vor 1672 u. nicht später als 1678); Aufl. von nur 100 Ex.592
Guarini,
Giovanni
Battista
[0526]
»WEnn der Teutsche treue Schäffer in der Welt so glücklich als der Welsche/ so darff ihn seines Vortritts nicht gereuen. Gvarini ist in die Fußstapffen des Tasso getreten/ und ihm weit zuvor kommen. Man hat den Amintas zeitlich bey seite gelegt/ und Mirtillo hingegen bleibt bey fast hundertjährigem Alter noch heutiges Tages unter seinen Lands = Leuten beliebt; ein Glücke so zu mahl bey der itzigen neubegierigen Welt in einer sich immer verändernden Sprach = und Schreibens = Art wenig seines gleichen wiederfähret. Er hat inmittest allerhand Sprachen gelernet/ und sich an unterschiedlichen Orten auff unsere Teutsche gelegt/ biß er endlich auch die Oder=Trifften besucht/ und die in Schlesien gewöhnliche Mund = Art an sich genommen. Zwey Lands = Leute daselbst haben ihn ohn vorhergehende Vernehmung unter sich auff zweyerley Weise ausgekleidet/ und auffgeführet. Man möchte die eine Tracht genauer auff den Jtaliänischen Schnitt gerichtet/ die andere nach Frantzösischem Stich gefertigt/ und nicht so gedrang anliegend nennen: Also bleibt dem Leser die Freyheit sich an beyden zu erlustigen/ und/ was seiner Neigung am besten anstehet/ zu erwehlen. Weil auch ein dritter Schlesier aus besonderem Wohlwollen/ was die andern beyde übersehen oder mit Fleiß unterlassen/ nachgeholet/ und dieses Schäffers Hirten = Tasche/ auff daß er bald zu Anfangs besser in die Augen leuchte/ mit einer dem welschen Muster genau und zierlich nachgemachten Gold = Schnur oder Borte geschmücket; so hat er ihm auch allhier damit zu erscheinen/ iedoch erwehnten Freund (ich will sagen den gelehrten Ubersetzer des Vor = Redners) dabey ausdrücklich zu melden die Freyheit genommen; ihm aber ist genung zu zeigen/ daß doch noch auff der Welt lebe mehr als Ein treuer Schäffer« (S. 4). Ü: Nach ausgedehnten Bildungsreisen durch Italien, Frankreich u. die Niederlande Landesbestallter u. Ständevertreter des Herzogtums Liegnitz, Mitglied der Zweiten Schlesischen Dichterschule, Übers. Adimaris (s. dort) u. Guarinis [Schwarz (1972), S. 205-262; Kosch, DLL 1,10-111; Pyritz Nr. 825; Ursula v. Rauchhaupt, »Abschatz-Petrarca: ein Quellennachweis«, in: Euphorion 47, 1953, 97; Hoffmeister (1970)]. FA: Dass., in: Ders., Poetische Übersetzungen und Gedichte. 4 Teile in 1 Bd., S. 1-176, Leipzig u. Breslau, bey Christian Bauch, 1704; Nachdruck Hrsg. von Erika Alma Metzger, Bern 1970 (= Nachdrucke dt. Lit. d. 17. Jh., Bd. 3). Bibl.: Goedeke 3,271,4,1; Faber du Faur 1,416-417 Nr. 1637; Kroker, Büchersammlung der Dt. Ges. Leipzig 1,6; Dünnhaupt 1,139; Hamburgisches Antiquariat September 1989, Nr. 32 In: Leipzig; Jena; Breslau Deskript.: Tragikomödie; pastoral; aus dem Italienischen [0526] Guarini, Giovanni Battista (1538-1612): II pastor fido.... Venezia: Giovanni Battista (Giambattista) Bonfadino, 1590.Des Sinnreichen Ritters\\ BAPTISTAE GVARINI\\ PASTOR FIDO,\\ Oder:|| Trauer- und Lust-Spiel/|| Der\\ Getreue Schäfer \\ genannt/1| von Jhme wey593
[0526]
Guarirli, Giovanni Battista
land || zu || Bedienung des Hochfürstlichen Savoyschen Beylagers/1| Jn Welscher Sprache auf den Schau-Platz gebracht; || Jtzo aber\\ Auf vielfältiges Ansinnen guter Freun-\\de/in zerstreueten Reimen/\\ Deutsch übersetzet. \\ (m) || (Linie) || Gedruckt im Jahr 1678\\. [Breslau]: [Esaias Fellgiebel (?)], 1678.- 8°, [6] B l , 170[ = 180] S.Ü: Hof(f)mannswaldau, Christian Ho(f)fmann v. (1616-1679) Komm.: ÜT: Unautorisierter Druck; einzig bekannter Einzeldruck der Hoffmannschen Übers., die sonst nur noch unter dem Titel >Der Getreue Schaffen in der Sammelausg. >Deutsche Übersetzungen und Gedichte< (1679ff.) enthalten ist. »An den geneigten Leser« [Bl. )(la-)()()(lb]: In diesem 17seitigen Vorwort legt H. u.a.dar, daß die schlechten dichterischen u. übersetzerischen Leistungen der Zeitgenossen ihn genötigt hätten, selber zur Feder zu greifen. Er schließt eine Geschichte der europäischen Poesie an, deren älteste Vertreter die Italiener seien u. nennt Petrarca, Ariosto, Tasso, Guarini, Marini, Fulvio Testi, Achillini, Granata u.a. Die Franzosen u. Deutschen seien ihre Erben. Sodann kommt er auf seine Übers, zu sprechen: »Ich habe mich erkühnet/ nachdem zwey Personen vor mir hand an denselben geleget auch meine Feder daran zuversuchen. Jch verachte nicht derselben Arbeit/ lobe aber auch nicht die meinige. Doch getröste ich mich/ daß ich nicht in allem werde geirret haben/ und etwan noch ein und der andere Reim dem Geneigten Leser gefallen werde. Jch muß bekennen/ daß es schwer ist/ etwas auß einer in andere Sprache zu übersetzen/ daß man auch keiner Gewalt thue/ die Kraft der Wörter nicht schwäche/ und den Jnhalt nicht dunckel mache. Jn dem Widerschall habe ich mich einer Freyheit unterstanden/ die ich nicht wol habe vermeiden können: Weil es unmöglich gewesen durch Gebrauch gleich = lautender Wörter/ solchen zu übersetzen/ und mir also anders nicht habe zu helffen gewust. Jch gedencke von meiner Arbeit nichts mehr/ und lasse Amarillen und Mirtillo jhr/ und auch mein Wort reden ...« Ü: Nach ausgedehnten Bildungsreisen durch die Niederlande, England u. Italien wurde er 1646 Mitglied, 1677 Präses des Rats seiner Vaterstadt. Er führte den Stil des it. Marinismus in Dtl. ein [Kosch, DLL 7,1405-1408; Pyritz Nr. 3893-3956. Einzelheiten bei Schwarz (1972), S. 153-204], Danach auch das Szenar zur Opernfassung, die am 4.11.1678 in Wolfenbüttel aufgeführt wurde. Der Komponist war vermutlich Nicolaus Adam Strungk: IL PASTOR FIDO || Oder || Der getreue Schäfer. || Aus dem Jtaliänischen deß Ritters B. Guarini durch einen berühmten Schlesischen Poeten verteutscht/ Und nun Zu sonderbahren hohen Ehren ... Frauen Louisen/1| Verwittibter Hertzogin in Schlesien ...|| Wie auch Frauen CHARLOTTEN/1| Hertzoginnen zu Schleßwig Hostein ... || Bey ... Durchl. ietzigem Anwesen zu Wolffenbüttel ][ Auf gnädigsten Befehl || Der Hochfürstlichen Herrschaft öffentlich vorgestellet.- Wolffenbüttel: Weiß, 1678 [Thiel/Rohr (1970), S. 253 Nr. 1237; Dünnhaupt 1,903: Wolfenbüttel, HAB Textb.4° 24], DV: F. (auch: Felgibel) war zuerst Diener bei Kaspar Klosemann d.J., dessen Buchhandlung er am 11.1.1656 kaufte. Er ist 1658-1690 in Breslau nachweisbar u. hat viele Werke von M. Opitz, A. Gryphius, Daniel Caspar v. Lohen594
Guarini, Giovanni Battista
[0527]
stein, Hoffmann v. Hoffmannswaldau u.a. verlegt [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1129], FA: Der Getreue || Schäffer. || C.H.V.H.||, in: Deutsche Vbersetzungen Und Getichte. Mit bewilligung deß Autors. Breslau, Esaias Fellgibel, ca. 1679; ca. 1680; ca. 1684-89; 1696; 1704; 1710. Bibl.: Jacob, Solleine 6, S. 61 Nr. 4342; Faber du Faur 11,132 Nr. 1280a; Nr. 1281,1,326-327; Dt. Lit. d. Barockzeit, Katalog Nr. 706, Nr. 432-437; Dünnhaupt 1,887-888; Dünnhaupt 2 ; BM 3,2127-2128 In: Göttingen, NSUB 8° Poet.Dram. 1.5979 ("micro); Halle, ULB AB 58141 [undatiert] (*); Weimar; Wolfenbüttel; Yale Deskript.: Tragikomödie; pastoral; aus dem Italienischen [0527] Guarini, Giovanni Battista (1538-1612): II pastor fido .... Venezia; Ferrara: Giovanni Battista (Giambatista) Bonfadino; Benedetto Mamarelli, 1590.Des|| sinnreichen und berühmten\\ BAPTISTA GVARINI\\ PASTOR FIDO\\ Oder: || Getreue Schäfer/\\ Zum Behuf derjenigen/^ So|| die Italiänische Sprache lernen/1| auch andern zu Dero|| Gemüths = Vergnügung\\ in || das Hoch = Teutsche || und zwar\\ in ungebundener Rede || übersezet || von || Talandem. || und mit angenehmen Kupfern gezieret. || (Linie) || Erffurth bey Joh. Caspar Bircknern. ||. Erfurt: Johann Birckner, 1697.- 12°, [5] BI, 392 S., TK, 8 K.Ü: Talander [ = Bohse, August ?]; [Bohse, August (1661-1742) ?] Komm.: ÜT: »Vorede an den Leser ... Erffurth den 25.Aprill 1699« (Bl. *2a*7b): »DAß ich mich zu Ubersezung des berühmten Gvarini seines Getreuen Schäfers überreden lassen/ und nunmehro den selben in ungebundener Teutschen Sprache an das Licht gebe/ deswegen will ich keine zu scharffe Censur befürchten/ wan ich mich mit der Aufrichtigkeit meiner Absicht schüze. Denn da die Italiänische Sprache wegen ihrer sonderbaren Anmuth und Vortrefflichkeit derer in selbiger heraus gekommenen Bücher und Schrifften in Teutschland viele findet/ welche in deren Erlernung beschäfftiget seynd: Und dann dieses sinnreiche Hirtenspiel des Gvarini annoch in der Achtbarkeit ist/ daß es/ ob es schon bey die hundert Jahr alt/ gleichwohl wegen seiner über die massen netten Redens=Arten meistens vor die Scholaren von denen Sprachmeistern zur Erklärung genommen wird: Diese aber gemeiniglich der Teutschen Sprache so mächtig nicht sind/ daß sie ihre Gedancken denen Lehrlingen deutlich mögen zu erkennen geben: So habe es vor nüzlich erachtet/ so wohl Lehrernden [sie] als Lernenden diesen Dienst zuleisten/ und zu beyder ihren Behuf und beßern Fortkommen mich an die Ubersezung eines so wohlabgefasten Werckchens zu wagen; Damit sie bey Entgegenhaltung des Teutschen gegen den Italiänischen Text sich desto besser können forthelffen/ und durch diese Anleitung ohne sonderbare Mühe zu einer baldigen Fähigkeit in solcher angenehmen Sprache gelangen. Zwar werden die/ so gerne anderer Leute Vornehmen tadeln/ mir vorwerffen/ 595
[0527]
Guarirti, Giovanni Battista
warum ich eben was Poetisches zur Ubersezung erwehlet/ und nicht vielmehr einen andern feinen Tractat, der in prosä geschrieben/ vor die Hand genommen/ wann ich ja denen in Erlernung der Welschen Sprache begriffenen einen Gefallen erweisen wollen. Allein es dienet darauf: daß die Reinlichkeit und Anmuth derer von Gvarini in diesen seinen getreuen Schäfer gebrauchten Expressionen keinem andern Italiänischen Autori, er mag in prosä oder ligatä geschrieben haben/ etwas nach giebet/ vielmehr die andern ihre Redens = Arten durch seine Autorität legitimiren; allermassen dann so gar in denen Italiänischen Lexicis derselben ihre Verfasser meistentheils die Phrases aus dem Pastor Fido zu Exempeln anführen/ umb dadurch deren gültige Richtigkeit zu erweisen: und also derselbe bey denen Welschen eben soviel/ als bey denen iezigen Lateinern die Autorität eines Autoris classici gilt. Demnach er wohl verdienet/ daß man denen andern in der Ubersezung selbigen vorgezogen hat. Hiernechst so ist auch die ganze Erfindung dieses Hirten = Spiels so anreizend/ un der affect der Liebe/ auf eine so verpflichtete und doch nicht ärgerliche Manier darinnen ausgedrücket/ daß es einen Lehrbegierigen viel bequehmer fallen wird/ aus dergleichen Blumen den Honig der Italiänischen Sprache zu sammlen/ als wenn er aus den bittern Wurzeln der ernsthafften Welt = Weisheit un aus vielen Catonischen Lehren sich einen Vorrath der Welschen Beredsamkeit anschaffen solte. Gibt man doch sonst denen in England und Franckreich Reisenden den Rath/ sie kernten die Sprachen dieser Königreiche nicht leichter und zierlicher lernen/ als wenn sie mit honeten Frauen = Zimmer fleißig conversireten: Dieweil die Absicht/ so man hätte/ diesen beliebten Volcke zu Gefallen/ und die von Natur gegen sie eingepflanzte Ehrerbiethung/ nebst der geheimen Liebes = Neigung/ einen desto aufmercksamer macheten/ dasjenige zu behalten/ was sie so wohl selbst redeten/ als auch in unsern Reden durch ihre Erinnerungen verbesserten: Da man in Welschland die Conversation mit denen Damen weit gefährlicher/ und so leicht nicht zu erlangen ist: Wird es denen Teutschen/ welche zu den Italiänischen Lust haben/ weit bequemer seyn/ un mit wenigem Unkosten geschehen können/ wann sie allhier der ihnen angetragenen süssen Conversation der schönen Amarillis und angenehmen Dorinda, auf diesen Blättern sich zu ihren Vortheil ohne alle Beisorge bedienen ...« Ü: B. wurde in Halle geboren, stud. Jura in Leipzig u. Jena, war 1685-1688 Hofmeister, eröffnete eine Praxis in Leipzig, hielt an verschiedenen Orten juristische Vorlesungen, war später Prof. an der Ritterakademie in Liegnitz [Kosch, DLL 1,740-741; Pyritz Nr. 993-999; Dünnhaupt 2 1,713-757], DV: Es handelt sich um die 2.Übers. des >Pastor fidoGrammaticale Bellum Nominis et Verbi Regum: de principalitate orationis inter se contendentium: nuper a Reuer. d. A n d r e a Salernitano Patricio Cremon.< (Excussum est hoc opusculum C r e m o n a e per Franciscum Ricardum de Luere Calcographum solertissimum. M.D.XI. Cal. April.).- Verschiedene Ausg. V D 16 G 3870-3893.- Erzählung im Chronikstil, die in durchsichtiger Allegorie über die Entstehung der Unregelmäßigkeiten in der lat. Sprache aufklären will. Einst gab es, berichtet Guarna, eine goldene Zeit, wo das blühende Reich der Grammatik von zwei Königen harmonisch regiert wurde: Arno, dem Herrscher der Verben, u. Poeta, d e m G e b i e t e r der Nomina. Beide gerieten bei einem Gastmahl in Rangstreit, der erst von den antiken Grammatikern Priscian, Servius u. Donatus im Verein mit den it. Humanisten Thomas Inghirami (Phaedrus), Pietro Marso u. Raffaello Brandolino beigelegt werden kann: das Nomen soll im Casus rectus über das Verb herrschen, in den Casus obliqui aber diesem Untertan sein. Ihre Entscheidung wird in allen gelehrten Schulen Italiens befolgt; barbarisch redende Ausländer des Landes verwiesen. ÜT: Bl. l b Lat. Widmung an den Danziger Bürgermeister Adrian v.d. Linde (Gedani prid. id. Sextil. M.DC.L.); Bl. 3a >An den günstigen LeserGrammatic-KriegDes Luciani ... Fabul oder Mährchen, Wie das S, als Kläger eines Theils wider das T, als Beklagten andern Theils, wegen zugefügter Gewalt und Diebstals für den Richtern den Vocalibus seine Klage anbringet^ S. 39-56 Aratus, >SternbilderDe sapientia veterum< u. >De augmentis scientiarum: Pan, Perseus, BacchusBellum grammaticale< u. wurde später fälschlich für seinen Vf. gehalten. Sp. hat aber den Stoff gestrafft, die Handlung klarer konturiert, den Satzbau vereinfacht u. Randnoten hinzugefügt. ÜT: A u f S. 12-120 links Spangenbergs Text, rechts Seybolds Verdeutschung; S. 2: >In B e l l u m hocce grammaticale Johannis Spangenbergii DodecastichonIndex capitum Belli huius grammaticalisCortegianoEuthanasia< [DWB QV 1023] (s.u.). DV: L. (auch: Lambert, Lamprecht; 1557-1629), Sohn eines Schneiders oder Barbiers aus Leipzig, mußte wegen fehlender Mittel das Studium aufgeben, ging auf Wanderschaft u. lernte bei den Erben Jakob Bärwalds. Er wurde der bedeutendste Leipziger Drucker-Verleger am Ende des 16. Jh. [Benzing, Leipzig Nr. 26, S. 282].- David Müller (1591-1636) war Verleger in Brieg/ Schlesien [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1221-1222]. FA: 1690. Bibl.: Hayn-Gotendorf 2,697; Bonfatti (1979),S. 263 (Q); Bircher, DDB A 2881 In: Wolfenbüttel, HAB 32.1 Pol.(5) (*) Deskript.: Dialog; Civilitäten; aus dem Italienischen [0532] Guazzo, Stefano (1530-1593): Dialoghi piaceuoli [Teils.: »II Giudice«]. Venezia: Giovanni Antonio Bertano, in Verl. Pietro Tini, 1586.Des hochberühmten Italiä = || nischen Scribenten || Herrn STEPHANI GUAZZI|| von Casall/\\ rechtschaffener|| Richter und Ambt=\\mann/\\ Vermittelsteines Sinnreichen und lustigen Ge = \\sprächs/ merckwürdig beschrieben/ wie sich derglei=\\chen Personen in ihren Verrichtungen/ Christlich und\\ unsträfflich verhalten sollen, etc. || Aus seiner Italiänischen Version vormahls übersetzet/1| ietzo aber II sonderbaren Nutzens halber/ genauer übersehen/ und || an vielen Orten verbessert von || Jacomo Castalucio von Siena. || Jm Jahr 1688^. [o.O.]: [o.Dr.], 1688.- 4°, 40 S.Ü: Castalucio, Giacomo Komm.: ÜT: »Si tratta di un libero adattamento, con nomi di altri interlocutori, della precedente traduzione del Dialogo >Del Giudice< contenuto in Q« [Bonfatti (1979), S. 264 (S)]. »An den Leser. DJeweil die Menschen von Natur mehrentheils diesen Mangel und Gebrechen an sich haben/ daß sie nicht gerne/ das Gesichte/ so wohl die Sinne und Vernunfft mit Büchern und Schrifften zu lesen lange bemühen. Als pflegen die fleißigen Scribenten sich angelegen seyn zu lassen/ 603
[0533]
Guazzo, Stefano
zweene Mittel und Geschickligkeiten zugebrauchen/ dadurch sie sothanen Mangel und Gebrechen/ wo nicht gäntzlich corrigiren/ dennoch etlicher massen den Verdruß zu lesen benehmen. Als nemlich/ wenn Sie solche Materie zuschreiben sich fürnehmen/ so da dienlich/ nütz und gut ist zu diesen unsern zeitlichen Leben/ als de Scientia morali, und dergleichen. Zum andern/ daß Sie sich im gantzen Werck/ und Gedichte einer lustigen und lieblichen Composition, mit allerhand kurtzweiligen Historien und andern Behägligkeiten untergemischet/ bescheidentlich gebrauchen/ dadurch Sie also schertzweise den Leser locken ... Diese Arten und Geschickligkeiten hat der Herr Stephano Guazzo von Casall ein Welscher Scribent mit sonderbaren Ernst und Fleiß sich angelegen seyn lassen/ in seinem Tractätlein/ so unter andern mehr/ er vom Ampt und Vollständigkeit eines Amptmanns und Richters geschrieben/ darinnen er mit sonderbaren kurtzweiligen Historischen Einführungen/ Fabeln und Exempeln/ die Untugend und Laster so iedweden Amptmann und Richter zu fliehen hat/ gar schön beschrieben und an den Tag gegeben. Weiln denn nun in solchen Tractätlein/ viel nützliche und nöthige Lehren zubefinden/ so billich einen ieglichen Ambtmann und Richter hochnöthig zu wissen/ als ist solches allen aufrichtigen und Rechtliebenden Amptleuten und Richtern zu gut/ und gemeinen Nutzen/ den andern aber zur treuen Warnung/ und Christlichen Erinnerung aus der Welschen in unsere Teutsche Sprache verdolmetzschet und transferiret worden ...« Ü: Nicht identifiziert, oder sollte er, wofür der it. Name spricht, der Bearbeiter sein? Bibl.: Bonfatti (1979), S. 264 (S) In: Mainz, StB; Marburg, UB XVIII a B 2325-951,19 (*micro) Deskript.: Dialog; Civilitäten; aus dem Italienischen [0533] Guazzo, Stefano (1530-1593): Dialoghipiacevoli... [Teils.]. Venezia: Giovanni Antonio Bertano, in Verl. Pietro Tini, 1586.EY0ANAXIA|| Das ist: Ein lehrreich/ nütz = vnd sehr || tröstliches Gespräche/ wie man nemlich || Christlich leben/ vnd seliglich || sterben solle/. || Erstlich in Italianischer Sprache/ von dem || Hochgelehrten Herrn Stephano Gvazzo beschrieben/W Jetzt aber\\ Von\\ MELCHIORE WIES/EO, der Zeit\\ Ludimoderatore zu Münsterberg in Schle = \\sien in Deutsche Sprach verdol= \\metschet. || Leipzig || Bey Abraham Lamberg/\\ Jn Vorlegung David Müllers/Buchhändlers^ in Breßlaw/ Im Jahr 1625. ||. Leipzig: Abraham Lamberg, in Verl. David Müllers aus Breslau, 1625.- 8°, 90 S.Ü: Wiese (Wiesaeus), Melchior (gest. 1631) Komm.: ÜT: Übers, des letzten der >Dialoghi piacevolk- »Vorrede Denen Edlen/ Gestrengen/ Ehrenvesten/ vnd wolbenambten Herren: Leonhard von Gellhorn vnd Petersdorff auff Schwengknigk vnd Prsiderwitz/ etc. Dann 604
Guevara, Francisco de
[0534]
Herren Christoffen von Gellhorn vnd Petersdorff/ auff Kittelaw/ Newalt Manßdorff/ vnd dem Fürstlichen Bürglehen zu Mönsterberg/ etc. Beyden Herren Gebrüdern ... Mönsterberg am Tage Conversionis Pauli 1625 ... Melchior VVisaeus Rector der Schul zu Mönsterberg« (Bl. A2a-A3b): Erinnert an die schrecklichen Kriegszeiten. »Dieser hochkümmerlichen Zeiten nun in welchen Krieg/ Pestilentz vnd Thewrung an vnsere gebrechliche vnnd bawfellige Leiber mit grossem Grimm vnd Eiffer ansetzen/ Betrachtung/ haben bey mir verursachet/ daß ich neben andern heilsamen Trostschrifften/ auch Herrn Stephani Gvazzi von menschlicher sterbligkeit lehr vnd trostreichen gestehen Dialogum/ welchen ich vor etlichen Jahren aus der Jtalianischen in vnsere hochdeutsche Muttersprache vbersetzet/ wieder auffgesucht/ von newem vbersehen/ vnnd mich vnd die meinen desto mehr wider des Todes Grimm auszurüsten mit dem Originali collationiret habe. Wiewol Jch aber allerley Bedencken gehabt diese oder andere meine geringe vnnd einfeltige Arbeit durch öffentlichen Druck an Tag zu geben vnd gemein zu machen: So habe ich doch anderweit eines oder des andern meiner günstigen Herrn vnd Freunde Christ = vnd Freundlich anmuthen vnd begehren/ zu Beförderung obberührten Werckleins etwas bey mir verfangen vnnd gelten lassen/ der tröstlichen Hoffnung vnd Vertrawens/ der Gott alles Trostes/ werde solche meine Arbeit im HErrn gethan/ nit ohne nutz vnd frucht geschehen seyn lassen ...« Dialogpartner sind »Ludovicus di Nemours & Gjacomo Bandrioni«; dieser Dialog ist unter den 7 früher übers, nicht enthalten u. stellt somit eine Erstpublikation dar. Ü: Rektor der Schule zu Goldberg/Schl. [DWB QV 1023] (s.o.). DV: 1587-1629 [Benzing, Leipzig Nr. 26, S. 282].- [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1221-1222], Bibl.: Bonfatti (1979), S. 263-264 (R); Bircher, DDB A 2880; DWB QV 1023 In: Wolfenbüttel, HAB 32.1 Pol.(6) (*) Deskript.: Dialog; Civilitäten; aus dem Italienischen [0534] Guevara, Francisco de (16. Jh.): Copia de una Lettera venuta ultimamente della Citta di Malta. Nella quale si narra, come quella Isola sia miracolosamente liberata dal potentissimo Assedio del Turco, col numero degl'assalti de Cauallierì, e de nemici morti, de l'artegliaria che hanno lasciato. Et di tutto quello, eh 'è seguito dopo il soccorso dato, e dopo la partita de l'Armata nemica. Bologna: Pellegrino Bonardo, [1565].Abschrifft Aines Brieffs/ so letztlich || vonn Malta kommen ist/ inn wellichem || angezaigt wirdt/ wie wunderbarlicher weiß dieselbig Jnsel|| vonn dem Allergweltigsten Vberlag/ deß Erbfeinds/ deß Türckens erlediget sey worden/ mit anzal der stürm/ vnnd || verzaichnuß ettlicher Ritter vnd Feindt/ so darvber ir le = || ben gelassen haben\\ sampt dem Geschütz/ so die Vngleu=\\bigen verloren/ vnd Jnhalt diß/ so sich nach dem man || den Vnsern zuhilff ist kommen/ vnd Abschid || der Türckischen Armada zugetragen hat. || (m) || Getruckt zu Augspurg/ 605
[0535]
Guevara, Antonio de, OFM
Durch Hans Zimmerman. || (Jm Jar... 1565. || ?). (Augsburg): (Hans Zimmermann), (1565).- 4°, 6 Bl.Ü: anonym Komm.: A: Nicht identifiziert. OT: Bericht des span. Söldners Francisco de Guevara (auch: Juvara), der selber an den Kämpfen teilgenommen hatte, mit einer genauen Aufstellung der Verluste: »Wisset darneben das heut die Armada die Segel aufgespannt hat ... Dieser brieff ist auch auf Neaples Geschickt worden dann, man nit zeit gehabt in abzuschreiben« (weitere Hinweise zum histor. Hintergrund beim Bericht des Natale Conti). ÜT: Brief an seinen Verwandten: »GVnstiger Herr guatter«. Wie wir hören, hat G. die Festung S. Elmo als »Oberster Fürer« verteidigt u. ist von einer steinernen Kugel am Schenkel u. von einem ersten Schuß an der Pulsader der rechten Hand getroffen worden. »Geben in der Burg zu Malta, den 13. Septembers || Jm Jar des Herren, 1565. || Herr Franciscus von Guevard« (Bl. 2a-4b).- Danach »Zeittung auß Siracusa|| auf 19. September|| welche zu Rom ankommen seind || auf 28. Dito« (Bl. 5a), die auch die Namen der Kämpfer auf der Burg zu Malta enthält.- Die zahlreichen dt. Parallelübers. sprechen für die Beliebtheit des Themas. DV: Z. (1549-1570) war vor allem Zeitungs- u. Liederdrucker [Benzing, Augsburg Nr. 24, S. 19]. FA: [o.O.], 1565; Augsburg: Matthäus Franck, (1565); Rothenburg o.d. Tauber: Albrecht Gros, (1565); Straßburg: Thiebold Berger, (1565). Bibl.: Dresler (1952), S. 27 Nr. 10 (mit anderer Titeleinteilung); Göllner II, Nr. 1069-1073; VD 16 G 4027-4040 In: Augsburg, SStB Türkenkriege Nr. 110; München, BSB 4° Turc.83(32 [Ausg. Augsburg; mit Holzschnitt »Belagerung von Malta«]; Wolfenbüttel, HAB Tq Kapsel 1 (1) (*) Deskript.: authentischer Briefwechsel; Turcica; Kriegsgeschichte; Kriegstechnik; aus dem Lateinischen [0535] Guevara, Antonio de, OFM (1480-1545): Aviso de Favoriti et Dottrina de Cortigiani con la commendatione de la uilla, opera non meno utile che deleteuole, tradotta nouamente di spagnolo in italiano per Vicenzo Bondi. Venetia, M. Tramezino. Venezia: Michele Tramezzino, 1544.Der Hofleut Wecker. || Darinn mit vi = ||len schönen Lehren vnd nutz || liehen Exempeln angezeyget würd/\\ welcher massen sich eyn Hofman gegen men= || niglich erzeygen soll/ Vnd durch was mittel er\\ seines Fürsten vnnd Herren gnade/ so er|| dieselbe erlangt/behalten möge. || Erstlich durch den Hoch\\würdigen Herren/ Herrn Antonium von || Gueuarra Bischofen zu Modogneto Wei || latid Rom: Keys: Ma: Caroli V. hochseligster || gedechtnuß gewesenen Raht vnd Hofpredi=^gem in Spanischer sprach beschriben. Fol = \\gends inn die Italienisch gebracht. || Jetzund aber von dem Ehrnvesten vnd Hochgelehrten Herrn Wolffgang Hun = ||ger beyder Rechten Doctoren/ vnd der zeit || Fürstlichen Marg606
Guevara, Antonio de, OFM
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gräuischen Raht/\\ mit höchsten fleiß verteutscht. || Getruckt zu Straßburg bei Bernhard Jobin || ANNO M.D.LXXXII. ||. Straßburg: Bernhard Jobin, 1582.- 8°, [156] Bl, H.Ü: Hunger, Wolfgang d.J. (16. Jh.) Komm.: A: G. wurde im Dorf Treceño b. Santander geboren, wuchs am Hof der Königin Isabella auf u. trat 1504 in den Franziskanerorden ein. Karl V., den er als Berater viele Jahre lang begleitete, machte ihn zum Hofprediger (1521), Mitglied des Inquisitionsrats (1521), Bf. v. Guadix (1528) u. Mondoftedo (1537). Er war Kontroverstheologe, Diplomat, Schriftsteller, Gelehrter u. Wohltäter in einem [Estudios acerca de Fray Antonio de Guevara en el IV centenario de su muerte. Archivo Ibero-Americano, Revista de estudios históricos, Madrid 1946; Rachum, S. 199-200; Turner (1951); EUI 27,204-205; Babilas (1963); Norbert Bayrle-Sick, »Gerechtigkeit als Grundlage des Friedens. Analyse zentraler politisch-moralischer Ideen in Antonio de Guevaras Fürstenspiegel. Nach der Übersetzung des Aegidius Albertinus«, in: Mühleisen/Stammen (1990), S. 9-70], OT: NUC; Palau y Dulcet Nr. 110314 [Ausg. In Venetia. M.D.XLIIII: Co'l Priuilegio del summo Pontefice Paolo III. et dello Illustriss. trios. (?) Senato Venetiano per anni dieci].- Span. Ausgangstext: >Libro llamado aviso de privados y doctrina de cortesanos< (Valladolid: Juan de Villaquirán, 1539) [Palau y Dulcet Nr. 110303].- Die 1. Ausg. Tramezzinos datiert bei ihm von 1549.- Es handelt sich um eine Art »Spiegel für Hofleute« in der Fortsetzung der mittelalterlichen politisch-moralischen Traktatliteratur, die hier allerdings in den pompösen u. rhetorischen Stil der Hofsprache gekleidet ist. Behandelt werden verschiedene Arten des Verhaltens eines Höflings, z.B. gegenüber dem Fürsten, den Damen, den Standesgenossen. Auch gute Manieren bzw. die religiösen Pflichten werden nicht vergessen, da der Autor als Kirchenmann immer das Seelenheil seines Publikums im Auge hat [KNLL 7,32], ÜT: Vorrede »Dem Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Philipsen Marggrauen zu Baden/ vnd Grauen zu Spanheym/ etc. ... Datum Baden den 12. Januarij/ Anno Tausent fünffhundert achtzig vñ zwey ... Wolffgang Hunger der Rechten D.«: H. beruft sich zunächst auf andere Traktate über das Hofleben, vor allem Enea Silvio, Hutten, Lukian, Erasmus. Seit langem gebe es aber außer Guevara keinen hervorragenden Autor dieser Richtung mehr. »Deswegen/ vnd damit ich der Jtalienischen Sprach nicht gar vergesse/ bin ich verursacht worden/ dieses Büchlein auß Toscanischer sprach inn die Teutsch zutransferiren vnd zuvertolmetschen. Vnd ob wol ich bekennen muß/ daß von diesen oder dergleichen Sachen zuschreiben/ gantz vñ gar nicht meiner Profession ist/ so bin ich doch tröstlicher Hofnung daß bei E.F.G. vnd menniglichs ich ... diser meiner arbeyt halben vmb so vil weniger Schimpffs zugewarten/ weil ich ... dieselbe so wol zu des Lesers als meiner selbst ergötzlichkeyt fürgenommen sein verhofft... Jch muß gleichwol bekennen/ daß deren vil/ so inn Jtalienischer sprach besser geübet dann ich/ vnd also diß Tractätlin zierlicher hetten verteutschen können/ denselbigen soll aber durch diß mein transferieren gar nichts benommen sein. Sonder mag wol leiden/ daß sie solch Büchlein mit jrer translation verbesseren ...« 607
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Guevara, Antonio de, OFM
Danach »An den günstigen Leser ... Freundlicher liber Leser. Daß ich zuzeiten etlich zeil des .Italienischen Texts nicht transferiert/ ist die vrsach/ sich vil malen die Spanische vnd Welsche Hofbräuch mit dem Teutschen Hofleben nicht vergleichen wollen/ derowegen ich dan dasjenige so inn Teutschland nicht gebräuchlich/ mit willen vnverteutschet gelassen«. »Der deutsche Text, der wie das Original in zwanzig numerierte Kapitel eingeteilt ist, folgt der italienischen Vorlage im allgemeinen recht genau. Er ist nur um etwa fünfzehn Seiten kürzer; so wurde z.B. im ersten Kapitel die Beschreibung des armen Edelmannes, der sich auf den kostspieligen Empfang eines auswärtigen Besuchers vorbereiten muß, um seinen Ruf zu wahren, von Hunger ausgelassen. Daß diese Übersetzung nach dem Erscheinen der Version von Albertinus nicht mehr aufgelegt wurde, liegt wohl einmal darin begründet, daß Albertinus als der Verdeutscher Guevaras galt. Dazu kommt, daß Hungers etwas farblose und umständliche Ausdrucksweise sich nicht mit der Frische des Albertinischen Stils messen kann« [Schweitzer (1960), S. 339]. Ü: Sohn des Alciati-Übers. Wolfgang H. d.Ä. (s. dort). Er selber, von dem keine Daten überliefert sind, war Dr. iur. utr. u. Rat des Markgrafen Philipp v. Baden u. publizierte von 1564-84 [DBInd 582,49-50 u.52; VD 16 H 5971], DV: 1570-1594 [Benzing, Straßburg Nr. 50, S. 449], FA: Straßburg: Bernhard Jobin, 1593; 1598. Bibl.: Schweitzer (1960), S. 338-339 Nr. B 1-3; VD 16 G 4008-4010 In: München, BSB Ph.Pr.617; Wolfenbüttel, HAB T 661.8° Helmst.(2) (*) Deskript.: Civilitäten; Fürstenspiegel; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0536] Guevara, Antonio de, OFM (1480-1545): Aviso de Favoriti et Dottrina de Cortigiani.... Venezia: Michele Tramezzino, 1544.Vom rechten || vollkommenen Hoffmanns Leben vnd Wesen || Ein sehr nützlich vnnd gar schön beschriebenes Büchlein || darinn viel warhafftige Historien || vnd merckliche Exempel angezeigt werden. Das ist: Der Hofleut Wecker bin ich genannt/1| Den Edlen Mannen soll seyn bekannt. || Dann wer mich mit lesen stätigs übt || Gewißlich ein rechten Hoffmann gibt. || Durch Antonivm de Gvevara, Jn Jtalianischer Sprach außgangen || an jetzund aber zu Teutsch verdolmetschet || vnd in Truck gegeben worden || von Johann Christoff Beyschlag Der Rechten Licentiaten || vnd offenbaren Kaiserlichen Notarien. || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn durch Johann Bringern 1612. ||. Frankfurt: Johann Bringer, 1612.- 8°.Ü: Beyschlag, Johann Christoff Komm.: ÜT: Nachgewiesen von Schneider (1898), S. 94-96.- Die Vorrede ist unterschrieben: »Johann Christoff Beyschlag, Licentiat ... von Oeringen/ in der Graffschafft Hohenlohe gelegen«. Das Ex. in der Hofbibliothek Darmstadt ist verschollen; Beyschlag scheint von Hunger abhängig zu sein [Schweitzer (1960), S. 340-341 Nr. B 8], Es heißt in der Vorrede: »... Und dieweil gerürtes büchlein oder Tractätlein/ 608
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in seine verschiedene vn sonderbare Capitel/ als welche sich in der zahl 20 befinden thun, nit allein abgetheilt/ sondern auch einem jedwede neben zuvorderst ingeführten stattlicher information vn gründlicher anweisung/ mit fürtreffliche vn lehrhafftigen Historische e x e m p e l n . . . außgeführt und gezieret ist/ als bin ich hierumben nicht vnbillich/ damit die Jtalianische Sprach bey mir so gar in keinen vergeß kommen m ö c h t / so weit bewegt/ vn endlich dahin verursacht w o r d e n / mehr angeregtes Tractätlein/ auß der Hetrurischen oder Toscanischer sprach in die teutsche nit allein transferiren vnd zu verdolmetschen/ sondern auch vff etlicher bey Fürsten vn grosser H e r r e n H ö f e n wolangesehenen von A d e l / vnd anderen ehrlichen Amtspersonen/ derer ein theils vor 20. J a h r e n / auch neben mir ohn einigen R u h m diß orts g e a n d e t / in Franckreich vnd Jtalien gewesen/ als welche diese meine jnen vor diesen communicirte Translation zimlicher massen durchlesen/ v n d / d[a]z solche getruckt werden m ö c h t / für würdig erkannt/ nach der h a n d / vnd noch kurtz verrückter Z e i t / beschehen instendiges vnnd anmahnendes b e g e h r e n / auff diß m a l / vnd bey der zu Franckfurt am Mayn fürgangener Königlicher K r ö n u n g / in erstbenandter Statt in Truck außgehen zu lassen. V n e r w o g e n / d[a]z es gleichwohl meiner Profession nit ist/ von dieser oder anderen d e r gleiche Sachen viel zu schreiben. Jedoch vn damit ob angedeuten p e r s o n e n / als meinen sonders wolgewogenen Junckern vn H e r r n / von mir hierinnen inetw[a]z/ vnd zwar schuldiger gebür a u c h / dienstlich willfahret/ auch die in vielen jaren hero gar wenig auß ermangleter gelegenheiten gebrauchte Jtalianische Sprach/ widerumm etzlicher massen exercirt vn recolirt w ü r d e / so h a b ich billig solche müh vn arbeit/ vmm so viel desto mehr vff mich g e n o m m e n / vn ein frembder sprach aedirtes Tractätlein in vnsere zu vertiren gern den versuch g e t h a n / der intention vnd meynung/ d[a]z wan solches glücklich/ wie mir von etliche hochverstendigen Leuten die starcke H o f f n u n g gemacht w o r d e n / abgehen/ vn bey männiglichen angenehm erscheinen w e r d e / mich zu f e r n e r e m / andere in ebenmüssiger Sprach geschriebene B ü c h e r / wo selbige änderst einer version vnd verdolmetschung recht würdig/ transferiren/ verursachen w e r d e n / der darbey geschöpffter tröstlichen Z u v e r sicht/ dannen hero bey vielen/ wo nicht allen/ einen D a n c k / vnnd keinen schimpff etwan haben zu gewarten/ vnd sich damit zu ergötzen ...« - D a die Vorrede der Hungers ähnelt u. die Inhaltsangaben der Kapitel wie die Texte beider Übers, nur wenig voneinander abweichen, dürfte B. Hunger benutzt haben. In j e d e m Fall haben beide eine identische it. Vorlage zugrunde gelegt. Ü: Nicht weiter identifiziert; der gleichnamige Porträtmaler aus Augsburg hat zwei G e n e r a t i o n e n später gelebt. DV: 1698-1621(?) [Benzing, Frankfurt, S. 131 Nr. 44], FA: Frankfurt, 1615. Bibl.: G o e d e k e 2,583 Nr. 19; Schneider (1898), S. 95-96 In: Nicht nachweisbar Deskript.: Civilitäten; Fürstenspiegel; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen
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Guevara, Antonio de, OFM
[0537] Guevara, Antonio de, OFM (1480-1545): Libro primo delle littere, dell'ill. signor Don Antonio di Gueuara ... oue contiensi detti notabili... con alcune lettere di Marco Aurelio non piu uedute, et finalemente sono tvtte le materie in queste qual sono scritte nel Marc Aurelio ... qual lettere sono nouamente tradotte di spagnuolo in questa lingua per m. Domenico Catzelu ...In Venetia M D XLV [Teils.]. Venezia: [Bernardino Bindoni, ed. Domenico Catzelu], 1545.Missiue/ oder Sendbrieffe. || Des Hochwürdigen/|| Hochgelerten Herrn/ Herrn/\\ Anthonij von Gueuara/ Bischoffen || zu Mondoneto/ an den Edlen/ Gestrengen || Herrn Moises Pusch von Valentz/ Rit = || tem &c. Jn welcher/ wie vnnd was gestalt/1| sich die Ehepersonen/ gegen einander ver= || halten sollen/ der länge nach/ tractiert vnd || angezeigt würt/Nicht allein lustig vnnd || kurtzweilig/sonder auch den Eheleuten/|| vnd ledigstandes Personen/sehr nutzlich || vnnd dienstlich zu lesen. Auß Tusca=\\nischer jetzmals inn Teütsche|| Spraach verdolmet= || sehet vnd trans = ||/en'erei/|| Durch den Edlen vnd Vesten || Johann Beat Graß ge= || nandt Vayen. || (Zu Straßburg/ Durch Bernhart || Jobin Formschneider. Straßburg: Bernhard Jobin, [ca. 1589].- 8°, [38] Bl, TE., H . Ü: Graß gen. Vayen, Johann Beat (1535 - n. 1617) Komm.: OT: Bigazzi Martini (1978) 1,40, 117 u.ö.; Toda y Güell 2.233-249 Nr. 2152-2196 [nicht immer auf dem neuesten Stand].- Der span. Originaltitel lautet: >Epistolas familiares< (Valladolid 1539, erw. 1541). Briefsammlung, die in zwei Serien 1539 u. 1541 erschien; insgesamt 92 Briefe in drei Büchern über familiär-persönliche, humanistische, didaktische u. religiöse Themen. Der vorliegende Brieftraktat (Brief Nr. 51) lautet: >Letra para mosen Puche, valenciano, en qual se toca largamente, como el marido con la mujer y la mucher con el marido se han de haber. Es letra para los recien casadosLibro llamado Relox de principes en el qual va encorporado el muy famoso libro de Marco Aurelio< (Valladolid, 1529) u. enthält bereits die Biographie Marc Aurels, die ein Jahr zuvor unter dem Titel: >Libro aureo de Marco Aurelio, emperador y eloquentisimo orador< (Sevilla: Juan Cromberger, 27. Februar 1528) unautorisiert als selbständiges Werk erschienen war [Turner (1951), S. 65].- Der wichtigste it. Übers, ist Alfonso Ulloa, der sich sehr um die Verbreitung span. Literatur in Italien bemühte, vgl. seine Werke [Vaganay (1915-1916), S. 341-342]. Seine Übers, könnte wegen des Titelworts »Wecker« die Vorlage gewesen sein. Während die meisten Werke Guevaras von Aegidius Albertinus (ca. 1560-1620) unmittelbar aus dem Span, übertragen wurden, erfolgte die erste Vermittlung des >Relox< ins Deutsche über it. Zwischenstufen. Neben der Fassung von Mambrino Roseo da Fabriano (s.u.) - das Ps. ist auch von Melzi, Dizionario II, 476 nicht gelöst - , gibt es eine weitere von Fausto da Longiano, ebenfalls einem ungelösten Ps.: >Vita, gesti, costvmi, discorsi, et lettere di M. Avrelio ... Con la giunta di moltissime cose, che nello spagnuolo none erano, & delle cose spagnuole, che mancauano nella tradottione italiana< (Vinegia, alla bottéga d'Erasmo; appresso Vincenzo Valgrisi< [1548]).- Die Ausg. 1543 - im gleichen Jahr gibt es drei weitere Ausg. in Venedig - scheint trotz des Zusatzes »nuouamente ristampata« die früheste nachweisbare zu sein [Vita di M.Aurelio imperadore, con le alte, & profonde sue sentenze, notabili documenti, ammirabili essempi, & 612
Guevara, Antonio de, OFM
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lodeuole norma di viuere, tradotta di spagnuolo in lingua toscana per M a m brino R o s e o da Fabriano. Nuouamente ristampata, & dal medesimo auttore riueduta. R o m a , B . de Cartolari Perugino].- Alle Ausg. bei Vaganay ( 1 9 1 5 1916); dort auch Abdruck der Vorworte. Vaganay kennt aber nur eine Ausg. Venedig, 1543 [o.Dr.]. Bei Melzi finden sich weitere Hinweise auf andere it. Ausgaben. Longiano, ein Freund Aretinos u. Hrsg. klassischer T e x t e [Mancini G i a n c a r l o ( 1 9 4 9 ) , S. 165-168], wollte R o s e o verbessern, dem er vorwirft: » . . . che in molti luoghi vi mancano capi poco meno, che intieri, lettere intiere, in altri confonde l'uno capo con l'altro, e non serua quasi in parte alcuna l'ordine nostro, oltra che egli ui trapone in molti luoghi parole, clausule, mezze colonne di suo, e toglie altrettanto in a l t r i . . . Dico però, che questo autore ha più tosto voluto per mio parere far mostra de la creanza, de la dottrina, de la eloquenza sua, che de la verità de l'historia«. Seine »gionta di moltissime cose che nello Spagnuolo non erano« sind eine getreue Übers, des >Marcus Antoninus Philosophus< von Julius Capitolinus, einem der sechs Autoren der >Scriptores Historiae Augustae< in der Fassung von 1517. M a m b r i n o R o s e o wirkte um die Mitte des 16. J h . als Historiker, denn er setzte die Geschichtswerke von Giovanni Tarcagnota ( 1 5 6 2 ) u. Pandolfo Collenuccio fort (1570). Die Vermittlung span. Literatur in Italien war auch ihm ein besonderes Anliegen, u. er übers, den >Palmerin< bzw. >Amadis de Gaula< [Mancini Giancarlo (1949), S. 162ff.]. E r ist jedoch eher Adaptor als Übers., wie er im Vorwort zu Marco Aurelio schreibt: »Confesso certamente essere io stato piuttosto in questa opera imitatore di senso, che tradottore di parole, perchè all'intento dell'Auttore più tosto che alla proprietà delle parole mi sono accostato. Non niego parimenti alcune clausole havere licenziosamente levate, le quali quantunque in quello idioma potessero haver gratia sarebbono state nondimeno insipide nel nostro«. Das W e r k selber ist eines der zahlreichen Regelbücher oder Civilitäten, das jedoch noch ganz mittelalterlichem Geist verpflichtet ist u. sich von den fast gleichzeitig e r schienenen it. Exemplaren erheblich unterscheidet. Guevara liefert V e r h a l tensregeln für den Fürsten anhand einer Pseudobiographie M a r c Aurels (48 Kap.), in die allerhand Anekdoten u. 19 erfundene Briefe eingeschmolzen sind. D a s W e r k zerfällt in drei Bücher, die den Fürsten als Christ, E h e m a n n u. R e g e n t e n zeigen sollen [ K N L L 7,33-34], Ü T : Vorwort von Mambrinus Roseus »An dem Durchlauchtigen vnd H o c h würdigen H e r r n / Herrn Rudolphum P i u m / Cardinalen zu Carpi«; »Klinggedicht über dem Christlichen Fürsten«, Gedicht D e r Vielgekörnte »An dem L e s e r / wegen verdeütschung deß Christlichen Fürstens«.- Schweitzer ( 1 9 6 0 ) , S. 3 3 6 Nr. 8 nennt mit überzeugenden Argumenten [gegen Bircher, D D B ] Christian II., Fürst zu Anhalt-Bernburg, den Übers.: » D i e beiden Klinggedichte oder Sonette, die in der obigen Übersicht über die Zusammensetzung der deutschen Version erwähnt werden, stammen von dem >VielgekörntenDer Vnveränderlich || E s ist/ der dieses Werck gab deütsch für mich vnd dichDeutsche Sprachlehre/ (die in kurtzen/ geliebet Gott/ an das Tageslicht kommen sol)< benutzt. Es handelt sich augenscheinlich um das Buch >Deutscher Sprachlehre Entwurf< (Cöthen 1641) von Christian Gueintz. Die Entstehungszeit dieser deutschen Version läßt sich durch das Tagebuch des Übersetzers festlegen. Die Eintragungen für Juni und Juli 1623 enthalten mehrere Hinweise auf die Übersetzungsarbeit am Prencipe Christiano (G. Krause, Tagebuch Christian des Jüngeren, Fürst zu Anhalt, Leipzig 1858). In der Korrespondenz Christians des Jüngeren mit seinem Onkel Ludwig läßt sich die Geschichte der Drucklegung verfolgen (G. Krause, Der Fruchtbringenden Gesellschaft ältester Ertzschrein, Leipzig 1855). Hiernach hat Ludwig auf Bitten seines Neffen das gesamte Manuskript auf Fehler hin durchgesehen und korrigiert. Es war Christians Wunsch gewesen, nicht auf dem Titelblatt genannt zu werden. Die Übersetzung war schon 1629 beendet, blieb dann aber bis 1637 liegen. Auf diesen Umstand weist auch die Titelseite hin. Zwischen 1637 und 1639 wurde der Text noch einmal revidiert, und Christian der Jüngere, sein Onkel Ludwig und Diederich von dem Werder fällen in diesem Zeitabschnitt die letzten Entscheidungen vor der endgültigen Drucklegung des Manuskriptes« [Schweitzer (1960), S. 336-337], Ü: Fürst Christian wurde in Amberg geb., dort in Dessau u. Genf erzogen, trat 1610 in den Dienst des Hg. v. Savoyen, wurde 1620 in der Schlacht am Weißen Berg verwundet u. bis 1622 gefangengesetzt; er trat 1630 die Regierung an [Kosch, DLL 2,614-615; Pyritz, Nr. 1183].- Fürst Ludwig übers, auch Gelli, Malvezzi, Petrarca u. Vermigli (s. dort) [Conermann (1985), S. 6-8 Nr. 2], DV: 1618-1650 [Benzing, Kothen, S. 262], Bibl.: Bircher, DDB A 3937 In: Wolfenbüttel, HAB 218.4 Quod(l) (*); QuN 199(2) (*) Deskript.: Civilitäten; Fürstenspiegel; Akademikerschriften; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0539] Guicciardini, Francesco (1483-1540): La historia di Italia di M. Francesco Gvicciardini, gentil'hvomo fiorentino ... Fiorenza, Appresso L. Torrentino, impressor ducale .... Firenze: Lorenzo Torrentino, 1561.Francisci|| Guicciardini\\ Gründtliche\\ Vnnd Warhafftige beschrei = ||bung aller Fürnemen historienn || die in viertzig jaren/ nemlich von dem 1493 bisz auff das 1533/1| vnter der regierung Keiser Maximilians des ersten/ vnd zum theil auch Kei= ¡.sers Carls des fünfften/ Geistlich vnd Weltlich/ zu frids vnd kriegs zeiten/ zu Wasser vnd || zu Lande/&c. allenthalben/ sonderlich aber in Jtalia/ doch des meisten theils || durch die Teutschen/geschehen sind: Allen Stenden/ zuuorauß aber Regenten vnd Kriegsrhäten/ sehr nutzlich vnnd || lustig zu lesen || Erstlich durch den obgemelten Edlen/gestrengen vnnd hochgelehrten || Herren/ Franciscum Guicciardinum von Florentz/ auß eigener erfahrung/ mit || vleiß zusammen 614
Guicciardini, Francesco
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getragen/ vnd in zwentzig Bücher getheilt. || Jetzund newlich aber Teutscher nation zu gut/ auß Jtaliänischer vnd || Lateinischer sprach in vnser gemein vnd breuchlich\\ Teutschgebracht/Durch\\ Magistrum Georgium Forbergervon der|| Mittweiden auß Meissen. || Mit Rom. Kay. May. sonderlicher Freyheit auff acht jar. || M.D.LXXIIII. || (Getruckt zu Basel/ bey Sa = \\muel Apiario inn Verlegung der achtbaren Herren|| Heinrich Petri vnd Peter Perna ... HJ. Basel: Samuel Apiarius, in Verl. Heinrich Petri u. Peter Perna, 1574.- 2°, [6], cccclxv, [19] Bl.Ü: Forberger, Georg (v.1533-1547) Komm.: A: It. Historiker, Diplomat u. Staatsmann aus angesehener florentinischer Familie. Nach dem Studium der Rechte in Ferrara u. Padua 1512 Gesandter am Hof Ferdinands v. Aragonien. Diener der Medici u. der Medici-Päpste. Nach der Ermordung Alessandro de' Medicis 1537 zog er sich auf seine Villa zurück u. widmete sich dem Schreiben [Fueter, S. 70-80; DCLI 2,462-469 (R. Belvederi); Wittschier Nr. 232, S. 88f], OT: NUC (dort auch Folgeaufl.).- Die Ausg. 1561 umfaßt 16 Bücher; die fehlenden vier finden sich erst in der Ausg. 1564 [>Dell'historia d'Italia, di M. Franco Gvicciardini... Gli vltimi qvattro libri non piv stampati.. .< (Vinegia, Appresso Gabriel Giolito de' Ferrari, 1564)].- Eines der bedeutendsten Geschichtswerke der it. Literatur. Es beginnt mit dem Einfall Karls VIII. in Italien (1494), endet im 16. Buch beim Sacco di Roma (1527) u. wird in den letzten Büchern bis zur Wahl Pauls III. weitergeführt. Hier wird statt Lokalgeschichte zum ersten Mal eine umfassende Darstellung der Innen- u. Außenpolitik geboten, die aus den Archiven gearbeitet ist. Guicciardini kann in der Geschichte keine ewigen Gesetze erkennen, sondern sieht als Moralist nur Egoismus u. Machthunger am Werk [KNLL 7,36-37].- Forberger könnte auch die folgende lat. Fassung mit benutzt haben: >Historiarum sui temporis libri viginti, ex Italico in Latinum sermonem conuersi< (Basel 1566). ÜT: In Basel wurde Guicciardini besonders geschätzt u. gedruckt. Seine Skepsis fiel zumal bei den protestantischen it. Emigranten auf fruchtbaren Boden. Curione versah eine Ausgabe, die dem jungen Karl IX. v. Frankreich gewidmet ist, mit dem bezeichnenden Satz: »Historiam testem esse temporum, lucem veritatis, vitam memoriae, magistram vitae«. Die Basler Ausg. zeichnen sich durch Vollständigkeit aus, wohingegen außerhalb oft, aus Rücksicht auf die Kurie, wichtige Details aus dem Leben der Päpste fortgelassen wurden [Bietenholz (1959), S. 89-91; Füssel (1987), S. 343], »Dem Durchleuchtigsten/ Hoch gebornen/ Fürsten vnnd herren/ herren Augusto/ Hertzogen zu Sachsen/ des heiligen Römischen Reichs ertzmarschalcken vnd Churfürsten/ Landgraffen in Türingen/ Marggraffen zu Meissen ... Geben zu Basel inn der Eydgnoschafft/ im Jar 1574. den 6. tag Hornungs/ an welchem tage vor hundert vnd einvndfünffzig jaren die Churfürstliche hoheit/ erstlich auff Ewerer Churfürstlichen Gnaden Anherr Marggraff Fridrich/ welcher auch Anno. 1409. die Vniuersitet zu Leiptzig gestifftet/ von Keiser Sigismundo/ zum Churfürsten von Sachsen ist erwölt worden ... M. Georgius Forberger (genant Sader) von der Mitweid auß Meissen« [Bl. ):(2a-):(4a]. »Dieweil denn nun die Historien so zunechst vor vns/ bey vnserer Eltern 615
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Guicciardini, Francesco
gedencken/ geschehen/ in vnserer Teutschen sprach/ nicht ordentlich noch vollkömlich ... seind beschrieben worden/ habe ich mir nicht allein leben/ sondern nach meinem geringen vermögen/ gutter meinung/ meinem lieben Vatterlandt hierin dienen wollen. Dieser vrsachen halben hab ich vor vier jaren/ den weitberümpten vnd trefflichen Historienschreiber/ Paulum Jouium von Com ... in vnsere Teutsche sprach gebracht/ vnd in Truck verfertiget: welche meine arbeit ich dem Hochgelehrten vnd weitberümpten Herren/ Doctor Johan Neffen/ E.C.G. lieben getrewen leibartzt/ meinem lieben Herren Vettern vnnd Patronen/ danckbarkeit halben/ zugeschrieben. Damit aber die welschen practiken vnd tückischen anschlege der außlendischen völcker/ vnseren Teutschen/ auff das sie die selben brechen lernen/ bekandter würden/ hab ich auff dißmal auch den andern fürnemsten vnd namhafftigsten Jtaliänischen Historienschreiber/ Franciscum Guicciardinum/ so ein Edelman von Florentz/ Doctor der Rechten/ vnd weilend Bäpstlicher Landtuogt im Lande Romandiola gewesen/ vnd alles was bey seinem gedencken in viertzig jaren/ nemlich von dem jar 1493. biß auff das 1533. geschehen/ in zwentzig Büchern verfasset/ inn vnsere Teutsche sprach bracht/ inn Truck verschaffet vnd E.C.G. vnterthenigst dediciert vnd zugeeignet. Den vber das/ das Guicciardinus/ so wol als Jouius (jedoch ist Jouius etwas prächtiger/ kurtzweiliger vnnd dem gemeinen man angenemer) die händel wie sie ergangen/ die Schlachten/ Belegerungen/ Heerzüge/ etc. gnugsamlich vorhelt/ vnnd anzeigt hat er ein sonderlichs an jhm/ darinn er denn Jouium weit vbertrifft/ vnnd welchs auch inn Historien am nützlichsten ist/ nemlich daß er der Leut anschlege vnd bedencken/ gelegenheiten vnd anlaß zu allen sachen/ aller ding vrsachen vnnd vrsprung/ auch die lehren so darauß zu nemmen/ etc. so fleissig vor äugen stellet/ daß sich hoch darüber zu verwundern/ vnd regenten vnd kriegsrhäte kaum dergleichen eine historien haben/ wie denn sonderlich auß den gantzen reden so im Rhat zu Venedig/ vnd an Keiser vnd Könige höfen/ im rhatschlagen sind gethan worden/ zu sehen ist ... Aber von dem sey gnug gesagt: so viel aber meine arbeit anlangt/ die ich Teutscher nation zu gutem/ in dieses Scribenten version angewendet/ ist so viel: Erstlich hab ich jn auß Jtaliänischer vnd Lateinischer sprach/ fast von wort zu wort/ damit seinen krefftigen worten vnd wolredenheit nichts abgienge/ in vnsere gemeine verstendtliche Teutsche sprach gebracht/ damit jn nicht allein die so gern halb welsch teutsch haben (da doch vnsere sprach für sich selbst reich gnug ist) sondern auch der gemeine man/ lesen köndte. Zum andern/ dieweil der Scribent seine reden gar weitleuffig vnd prächtig/ vnd mit langen/ zierlich in einander geschlossenen/ vmbgengen/ daher gehen ließ/ fast wie im Latein der Historienschreiber Liuius/ hab ich an vielen ohrten solche so gar lange reden/ mit bescheidenheit/ aber auch grosser mühe vnd nachsinnen/ zertheilt/ vnd verstendlicher vnd einfeltiger gemacht ... Zum dritten/ so habe ich den Text/ der gantz vnd gar aneinander hieng/ fein ordenlich inn seine stück vnnd materien/ mit grossen buchstaben vnd Spad e n / gleich als in Capitel vnterschiden/ vnd mit marginalien vnd andern zeichen/ auff dem rande durchzeichnet ... daß wir auch einmal in vnserer 616
Guicciardini, Francesco
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Muttersprach/ allerley gute künst volkömlich vn gründlich beschrieben hetten/ vnnd die jugent nicht allein im Latein/ etc. darüber sie das beste alter verschleisset/ sondern auch im Teutschen dieselben in sonderlichen schulen studieren vnnd lernen möchte/ wie denn andere Nationen schon vor langest/ mit vnaußsprächlichem nutz/ gethan/ vnd in vnserer sprach eben so wol möglich ist/ das wol zu ermessen ist/ denn weißheit vnd kunst ist an keine sprach nicht gebunden/ es ligt allein an der vbung«. - Vgl. auch Schottenloher (1953), S. 134-135 Nr. 294. Ü: F. hatte bereits Giovio übers, (s. dort) [Jöcher 2,670; DBInd 332,293; 466,5]. DV: A. aus Solothurn druckte 1566-1590 viele Lieder, volkstümliche Schriften, auch obrigkeitliche Mandate [Benzing, Basel Nr. 44, S. 42]. FA: Im Jahr 1767 erschien ein Auszug in J.H.D. Göbel, >Beiträge zur Staatsgeschichte von Europa unter Kaiser Karl dem Fünften: Des Guicciardini Geschichte von Plünderung der Stadt Rom in zweien Büchern beschrieben. Nebst dem zwischen dem Pabste Clemens dem Siebenten und den Bevollmächtigten Kaiser Karls des Fünften getroffenen Vergleiche. Aus dem Italiänischen übersetzt, der vielleicht auf eine 1664 in Paris erschienene Ausg. >11 Sacco di Roma, dal GuicciardiniMeinungen< zu >schimpfflichen Bossenschönen vnd nutzlichen Exempeln vnd beyspilen< oder >Lehrreichen Fablensich die Jugendt/ der gemeine Mann/ vnd meniglich in Tugende ersehen/ erüben/ erquicken vnd erlustigen/ es sey nach Tisch/ in Lustgärten/ vber Feidtr/ auff Rollwägen/ oder in Schiffern. Beim Überschreiten der deutschen Sprachgrenze veränderte sich das Feinsinnige, Grazile, in der Andeutung Facettenreiche ins Offenkundige und Eindeutige, Steife, Drastische. Die bürgerliche Tonart bestimmte Art und Grenzen der Rezeption« [Verweyen (1970), S. 115]. Ü: F. aus Memmingen war Geheimschreiber von G.S. Seid u. Vizekanzler Karls V. Er übers, aus dem Niederländischen u. Italienischen, u.a. Petrarcas >Trionfi< (s. dort) [Kosch, DLL 4,827; Verweyen (1970), S. 114-115], DV: 1558-1582 [Benzing, Basel Nr. 39, S. 41], FA: Basel: Samuel Apiarius, in Verl. Peter Perna, 1574; 1575; 1578. Bibl.: Hayn-Gotendorf 2,705-706; Verweyen (1970) B 14c, S. 244; VD 16 G 4047-4048 In: München, BSB L.eleg.m.420 Wolfenbüttel, HAB 57.12 Eth. [Ausg. 1575] (*) Deskript.: Sammlung; Exempel; aus dem Italienischen 622
Guicciardini,
Lodovico
[0543]
[0543] Guicciardini, Lodovico (1521-1589): L 'Höre di ricreatione, contenenti Detti e Fatti piacevoli. Venezia: Giorgio (de') Cavalli (Caballis), 1565.L'HORE\\ DI RECREATIONE\\ DI M. LODOVICO GVICCIARDINI\\ Patritio Florentino. || LES HEVRES DE RECREATIONDE\\ LOVYS GVICCIARDIN, CITOYEN ET\\ GENTILHOMME FLORENTIN. || Erquickstunden H. Ludwigs Guicciardini, || Bürgers vnd Edelmans von Florenz/ etc. || Denen so diese drey Sprachen zu lehnten begehren/ zu nutz || vnd lieb also bey vnd neben ein ander getruckt. || Durch Casparum Ens verteutscht. || (m) || Zu Cölln/ Bey Mathys Smitz/ vnder der Hachtpforten. 16221|. Köln: Matthäus Schmitz, 1622.- 8° (quer), [3] Bl, 760 S.Ü: Ens, Kaspar (Ende 16. Jh.) Komm.: ÜT: Ens verwandelte diese Facetien- u. Novellensammlung in ein zweisprachiges, später dreisprachiges polyglottes Fremdsprachenlehrbuch (Dreispaltendruck). Die obige Titelaufnahme erfolgt nach einer späteren Ausgabe; die erste, noch zweisprachige it.-dt. Ausgabe, ist vermutlich von 1609. Es gibt eine Ausg. Köln: M. Schmitz u. Frankfurt a.M.: Joh. Saur, 1608 unter dem Titel: >Lust Stündlein, darinnen viel herrliche Sprüche, schöne Gleichnüssen, kurtzweilige Possen etc. begriffen. Teutsch vnd ItaliänischRoman de Troye< (um 1165) u. wurde ein großer Erfolg, da sie den trojanischen Sagenkreis an Mittelalter u. Humanismus, einschließlich Boccaccio, Chaucer u. Shakespeare, weitervermittelte [Dunger (1869), S. 64ff.; R. Barth, Guido de Columna, Diss. Leipzig 1877; Frenzel, Stoffe S. 762-767; DizLett VI,375; KLL 95869596; moderne Ausg.: Guido de Columnis, Historia destructionis Troiae. Ed. Nathaniel Edward Griffin, Cambridge/Mass. (= MAA), 1936]. ÜT: GW 7233-7239 u. Schneider, in: VerfLex 1,1099-1104 unterscheiden drei Ausgaben: 1. (unvollständig; an die Stelle von Mairs Übers, des Anfangs tritt eine verkürzte u. durch Zusätze nach dem Gedicht des Konrad von Würzburg interpolierte Bearbeitung dieses Teils): Augsburg: Johann Bämler, [kurz] 624
Guido delle Colonne
[0545]
nach S. Georg [24. April] 1472 [GW 7233]; Augsburg: Anton Sorg, Freitag nach S. Georg [30. April] 1479 [GW 7234]; 2. (vollständig; der Anfang ist in der Übers. Mairs gegeben, doch sind die Interpolationen nach Konrad von Würzburg aus der unter 1. angezeigten Bearbeitung an entsprechender Stelle eingesetzt. Die Schlußkapitel sind erhalten): [Augsburg: Ambrosius Keller, um 1479] [GW 7235]; Augsburg: Johann Schönsperger 1488 [GW 7236]; 3. (Fehlredaktion, fehlerhafte Kontamination von 1. u. 2.): Augsburg: Anton Sorg, Mittwoch vor S. Veit [12. Juni] 1482 [GW 7237]; Straßburg: Martin Schott, Freitag nach S. Gregori [13. März] 1489 [GW 7238]; Straßburg: [Bartholomäus Kistler] Mitfasten [10. März] 1499 [GW 7239; Schramm 20, S. 16-17 Abb. 1837-1886; Davies (1962) 1,237-241 Nr. 123]; Rostock, Fratres domus horti viridis, o.J. (vor 1500) [niederdt.]. Ü: M. (Mair) aus Nördlingen, jüngerer zweier gleichnamiger Bürger, 1382 Mitglied des Rats, 1384-85 Spitalpfleger, 1393-97 Rechtsvertreter der Stadt vor auswärtigen Gerichten, 1394-97 als Stadtamtmann nachgewiesen, 1407 letztmalig als Ratsherr erwähnt, verfaßte 1391 seine Prosabearbeitung Guidos, die zur sittlichen Belehrung besonderen Wert auf die Schilderung der Vergänglichkeit der hohen Herren legt [ADB 20,113; Goedeke 1,372; G.P. Knapp, Hektor und Achill: Die Rezeption des Trojastoffes im deutschen Mittelalter, 1974; Schneider (1968), S. 9ff.; H.-H. Steinhoff, in: VerfLex 5,1180-1183.- Die hs. Vorlage ist Cgm 342], DV: ca. 1425/1430-1507 [LBG2 1,217], FA: Vgl. Kommentar, ÜT (s.o.); Schneider (1968), S. 102-108. Bibl.: Dünger (1869), S. 64ff.; Schramm 3, S. 4-5; 4, S. 11 u. 14; Heitz-Ritter, Nr. 668-678; GW 7233-7239; Schneider (1968), S. 102-108; Index Aureliensis 143.141-143.142; 143.147; 143.158; 143.160 In: London, BL I.B. 5577 [GW 7235] (*); Nürnberg, GNM [unvollst.]; Apelsche Bibl. in Ermlitz bei Leipzig [Heitz-Ritter] Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; antiker Stoff; aus dem Lateinischen [0545] Guido delle Colonne (ca. 1210 - n. 1287): Historia destructionis Troiae [GW 7224]. [Niederlande]: [ca. 1475].Historische/ Warhaffte/\ Vnd Eigentliche || Beschreibung/ von der Alten || vnndin aller Welt berühmpten Statt || Troia/ jrer ersten Zerstörung/ widerbawung/\\ vnd endtlichen Vntergangs/ auß des Daretis || Phrygij/ vnd Dictis Cretensis schriff|| ten zusammen gezogen. || Sampt einem anhang/ was nach der= || selben Zerstörung den Griechen in ¡rem abzug || vor Glück vnnd Vnglück zu gestanden/ vnnd || wie ein vbel nach dem andern ge = || strafft worden. || Alles zur notturfftigen Lehr vnnd erin=\\nerung/ auch sonsten sehr lustig vnd anmühtig\\ zu lesen/ Erstlich vor drey hundert Jahren|| in Latein beschrieben/\\ [Durch?] || Den hochgelehrten fiirtrefßichen Herrn Gui=\\donem de Columna, Richtern zu Messana/ vnd || hernach durch Dauid Förter verteutscht/ im tausent || fünffhundertacht vnd neuntzigsten Jahr. || Dergleichen vor niemals/ in Teutscher spraach || in Truck außgangen. || Getruckt zu Mömpelgart/ durch || Jacob Foil625
[0546]
Hauptmann
Schreck
let. || (Linie) || M D XCIX. ||. Montbeliard: Jakob Foillet, 1599.- 8°, [8] Bl., 499[1] S., [4] Bl. Reg., H . Ü: Förter, David (16./17. Jh.) Komm.: ÜT: »Vorrede Dem Durchleuchtigen/ Hochgebomen Fürsten... Herrn Johans Friderichen/ Hertzogen zu Württemberg vnd Teck/ Grauen zu Heidenheim ... Datum Stutgardt/ den 12. Martij/ Anno 1599. E.F.G. Vndertheniger Dauid Förter« [Bl. (?)2a-(?)5b]: Die Geschichte vom Untergang Trojas könne fast mit der Bibel auf eine Stufe gestellt werden u. jedem Leser als Beispiel dienen. »Jm Dolmetschen hab ich mich beflissen/ so viel müglich/ den Sinn vn Meinung zu treffen/ viel mehr/ als das ich mich an die Wort hette lassen binden/ vnd denselben zu sehr nachgehenget/ welches auch ohne das nicht hette sein können/ weil das Latein darinnen nicht so gar zierlich oder auch verstendlich/ vnnd auff den alten Schlag/ wie zur selben zeit vnter den Mönchen bräuchlich gewesen lauttet. Bißweilen auch da er in beschreibung etlicher Sachen/ als von Gelegenheit der zeit vnnd örter/ nach art der Poeten gar zu weitleufftig gewesen/ vnnd allerley vnnötig ding mit eingemenget/ hab ich solches mit gutem willen vbergangen/ Sonderlich/ wo es der Historien vnd Geschieht an jhr selbs nichts benommen/ Ja dieselben viel mehr verdunckelt hat ...« - Einteilung in 75 Kap.- Ex. München, UB mit Eintrag Vorderdeckel: »Sebastian Seltnreics Gehörig/ Khauft zu Deckhendorf Jm 1609. Jare«. Ü: F. (auch: Förster), Lehrer u. Übers, aus Stuttgart, erwähnt 1608 u. 1609 [DBInd 331,220], DV: F. (1554-1619), aus Tarare b. Lyon, ließ sich später in Basel zusammen mit seinem Kompagnon Exertier aus Arby/Savoyen nieder. Er ging dann 1587-1619 nach Montbeliard, während Exertier das Geschäft in Basel beibehielt [Benzing, Basel Nr. 49, S. 43 u. Mömpelgard, Nr. 1, S. 330-331]. Es ist daher zu vermuten, daß die von NUC nachgewiesene Basler Ausg. 1599 nicht schon bei Johann Schröter (Drucker 1595-1634), sondern bei Exertier/Foillet gedruckt wurde. FA: Basel: [J. Exertier (?)], 1599; Basel: Johann Schröter, 1612; Hamburg: [o.Dr.], [o.J. ( = 1680)]. Bibl.: VD 16 G 4053; BM; NUC; Bircher, DDB B 338 [Ausg. 1659] In: München, UB 8° A.gr.320 (*); Wolfenbüttel, HAB Li 3224 Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; antiker Stoff; aus dem Lateinischen [0546] Hauptmann || Schreck. || Auß Wellischer sprach in Hoch = || deutsch vbersetzt/1| Durch || Chim Haarlock von Vorhoff. \\ (Linie) || Zu Berckweis Vorlegts 5a«/|| KlanvicL || Jm Jahr/1| 16271|. [o.O.]: [o.Dr.], 1627.- 4°, [14] Bl., T H . Ü: Haarlock von Vorhoff, Chim [Ps.] Komm.: OT: Nicht identifiziert. Vgl. aber Johann Rists Übers, von Jacques Gautiers >Rodomontades espagnolles< [Dünnhaupt 2 5,3380 Nr. 7.1-7.3: >Capitan Spavento oder Rodomontades Espagnolles Das ist: Spanische Aufschneidereyen auß dem Frantzösischen in deutsche Verß gebracht. Gedruckt zu 626
Heldenmüthige
Doraura
[0547]
Hamburg bey H. Werner Jn Verlegung Tobiae Gundermans. 1653Stabat materTractatusDictaEin Copey des Babst schrifft an Romische Kayserliche Maiestat und könig Ferdinandum, von wegen des Turckenzugs< (o.O., 1532) [Hohenemser (1966), Nr. 1928]; >Ein tröstliche Epistel Bepstlicher heiligkeit, An die Grosmechtigsten Fürsten und Herrn, Keiser Carolo und König Ferdinando gebrüder, den Türckischen krieg betreffend. Geben zu Rom 18. Junij 1532< (Leipzig: Michael Blum, 1532) [Hohenemser, Nr. 1929] u.a. DV: 1528-1540 [Benzing, Augsburg Nr. 17, S. 17-19], FA: Leipzig: Michael Blum, 1532 [Ein tröstliche Epi-||stel Bepstlicher heiligkeit, || an die Grosmechtigen Fürsten und Herrn, Kei-1| ser Carolo und König Ferdinando gebrü-1| der; den Türcki-1| sehen krieg be-1| treffend. || Geben zu 634
Lacinio, Giano
[0557]
Rom XVIIj. II Juni. M.D.XXXII.|| (Gedruckt zu Leiptzigk, durch || Michael Blum. ||)]; Nürnberg: Friedrich Peypus, 1532 [Ein Copey des || Babst schrifft an R o = || mische Kayserliche Maiestet || vnd könig Ferdinandum/ von|| wegen des Turckenzugs. || ]. Bibl.: Kertbeny Nr. 190, S. 44/45 (sehr fehlerhaft); Göllner 1,240 Nr. 480; VD 16 K 353-355 In: München, BSB 4° Res. Turc.81(41 (*); 4° Res. Turc.98(ll; Wolfenbüttel, HAB G 14.4° Heimst. 10 Deskript.: Reden; Turcica; Kriegsgeschichte; aus dem Lateinischen [0557] Lacinio, Giano (= Giovanni da Crotone ?); [Bono, Pietro (14. Jh.)]: Pretiosa Margarita Novella De Thesauro, Ac Pretiosissimo Philosophorum Lapide. Artis huius diuinae Typus, & Methodus: Collectanea ex Amaldo, Rhaymundo, Rhasi, Alberto, & Michaele Scoto; per lanum Lacinium Calabrum nunc primum, cum lucupletissimo [sie] indice, in lucem edita. Cum priuilegio Pauli III. Pont. Max. & Senatus Veneti ad annos decem M.D.XLVI (Venetiis, Apud Aldi Filios, 1546). [Venezia]: [Aldo Manuzio], 1546.PRETIOSA MARGARITA, || Oder\\ Neu=erfundene\\ Köstliche Perle/\\ Von dem || Unvergleichlichen Schatz und höchst =kostbahren\\ Stein der Weisen/^ Jn sich haltend den eigendlichen Grund=Riß und Lehr=Arth dieser || Göttlichen Kunst: ingleichen andere aus dem Arnoldo, Rhaimundo, Rhasi, || Alberto und Michaele Scoto zusammen gelesene Schriften/^ Durch || JANUM LACINIUM auß Calabria || Zum erstenmahl in Lateinischer Sprache/ mit Freyheit Pabsts Pauli Tertii und || des Raths zu Venedig/ Anno 1546. heraus gegeben/1| Anietzo aber || Um seiner Fürtrefflichkeit Willen in das Teutsche übersetzet und ans Licht gestellet Von || Wolffgang Georg Stollen/ Liebhabern der edlen Chymie. || Nebst einem vollständigen Register. || (m) || Leipzig/1| verlegts Johann Friedrich Braun/ 1714.\\. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1714.- 4°, [11] Bl., 468 S„ [18] Bl. Reg., 23 III.; Vignette: Dies diem docet.Ü: Stolle, Wolfgang Georg (17./18. Jh.) Komm.: A: Ferrari, S. 396; hinter dem Hrsg. Giano Lacinio verbirgt sich angeblich der calabresische Franziskanermönch Giovanni da Crotone, vgl. C. Sbaralea, Supplementum ... ad scriptores trium Ordinum s. Francisci, II, Rom, 1921, S. 22. Der eigentliche Vf. ist Pietro Bono Lombardo (»magister Bonus Lombardus de Ferraria«) [DBI 12,287-289 (C. Vasoli)], der das Werk um 1330 in Pola/Istrien verfaßte u. um 1323 in Trau lehrte. OT: Duveen (1965),S. 332.- Lacinio bzw. Giovanni da Crotone gibt vor, daß sein Lehrbuch aus den Schriften von Albertus Magnus, Raimundus Lullus, Arnaldus da Villanova u.a. zusammengestellt wurde, die jedoch nicht zitiert werden. Es ist vielmehr sehr scholastisch u. stützt sich auf Aristoteles (>De mineralibusThe new pearl of great price ... The original Aldine ed. translated into English< (London: J. Elliot and Co., 1894; Übers. A.E. Walte). ÜT: Widmung »Dem Durchlauchtigsten Fürsten ... Anton Günthern ... Fürsten zu Schwartzburg/ der vier Grafen des Reichs/ Grafen zu Hohenstein/ Herrn zu Arnstadt/ Sondershausen/ Leutenberg/ Lahra und Klettenberg ... Leipzig/ den 16. April 1714 ... Wolfgang Georg Stolle« [Bl. )(2a-)(3b]. »Vorrede. Hochgeneigter Leser« [Bl. )()(la-)()(3b]: Die Alchemie mit dem Ziel der Goldmacherei sei meist Scharlatanerie, weshalb er sich der experimentellen reinen Chemie zugewandt habe. »Doch etwas näher zu meinem gegenwärtigen Vorhaben zu kommen/ als ich bey die 21. Jahr außer meinem Patria, als Leipzig/ gelebet/ so kam ich einsmahls auf der Reise mit einem Ordens = Mann in genaue Bekantschafft/ welcher auch ein grosser Liebhaber der Chymie war/ derselbe schenckte mir dieses schöne Buch Margaritam pretiosam zum Andencken. Jndem nun aber dieses Buch fast gar nicht mehr zu haben/ und dermassen rar ist/ daß es auch in etlichen sehr berühmten Bibliothequen selbsten nicht einmahl zu finden/ auch schon vor mehr als anderthalb Hundert Jahren/ unter hohen Privilegiis Pabsts Pauli des dritten und des Rahts zu Venedig heraus kommen/ so habe solches der Teutschen Nation zu liebe ins Teutsche vertiren lassen und wieder an Tag bringen/ auch den bißherigen Mangel der Lateinischen Exemplarien mit genügsamen Gegensatz dieser Teutschen ersetzen wollen/ damit diejenigen/ so der Lateinischen Sprache nicht kundig/ sich dessen ebenermaßen zu ihrem Nutzen bedienen können ...« Ü: »Ein berühmter Mechanicus und Künstler zu Leipzig, florirte zu Ende des 17 und zu Anfang des 18 Jahrhundert. Unter seinen verschiedenen Erfindungen ist auch eine gantz neue Art der Music, die aus gebrannten Kohlen bestehet, nebst einem Glockenspiel und Cymbeln. Der König von Schweden ließ ihn 1706 in sein Haupt = Quartier nach Alt = Ranstadt kommen, und bezeigte nicht nur eine grosse Vergnügung über seine Jnventionen, sondern gab ihm auch viele Merckmahle seiner Gnade, und ließ ihn, nebst seinen Söhnen, mit an der General = Tafel speisen. Es wird vermuthlich auch dieser Stolle der Verfertiger des Buches seyn, welches den Titel führet: >Pretiosa Margarita, oder köstliche Perle vom SteinLega del MDLXXXVII. Tra la Maestà del Re di Spagna, et li Cantoni Catholici de' Svizzeri. Con l'Aggiunta d'Appenzell fatta del 1597 .. .< (Milano, Per Pandolfo, et Marco Tullio Malatesti, Stampatori Regi Camerali, 1604) bzw. >Lega rinovata tra la Maestà del Re di Spagna et li Cantoni Cattolici Svizzeri, Abbate e Monastero di S. Gallo, Solennizzatta e giurata in Milano. Per il Serenissimo Cardinale Infante et Ambasciatori Svizzeri l'anno 1634, alli 20 di Giugno< (In Milano, per li fratelli Malatesta, Stampatori Regii, & Camerali, 1634) [Palau y Dulcet, Nr. 134297-134298]. »Jm Frühjahr 1587 traten die V Orte: Luzern, Uri, Schwiz, Unterwaiden und Zug in ein Bündnis mit Spanien ein. Auch das anfangs zögernde Freiburg erlärte nachträglich seine Zustimmung, während Solothurn mit Rücksicht auf Frankreich, dessen Gesandtschaft immer noch in seinen Mauern Wohnung nahm, sich zur Ablehnung entschließen mußte. Die für diesen Kanton durch das Pergament gezogene weiß = rote Seidenschnur blieb ohne Siegel.- Die Urkunde erhielt am 12. Mai durch Cysat ihre definitive Fassung und wurde ein Jahr später, am 16. Mai 1588, im Dom zu Mailand durch den Gouverneur und durch die wieder unter der Führung Ludwig Pfyffers - des »signor colonello Ludovico Fiffero« - stehenden Gesandten der VI Orte mit großem Gepränge beschworen. Die Ratifikation Philipps II. erfolgte am 31. Januar 1589, und hierauf, zu Anfang des Jahres 1590, unternahm der Landammann Melchior Lussy die weite Reise nach Spanien, um dem König persönlich den Dank der katholischen Eidgenossen für seine Gnade darzubringen und für genaue Vollziehung der Vertragsbestimmungen zu sorgen: Das Bündnis erschien zunächst als eine Erneuerung des alten Kapitulats, das die nachbarlichen Verhältnisse zwischen dem mailändischen Staat und den Eidgenossen geregelt hatte und das noch im Jahre 1552 unter Karl V., dem damaligen Herrn von Mailand, von allen dreizehn Kantonen bestätigt worden war ... Die übrigen Artikel aber hatten ausgesprochenen kriegspolitischen Charak643
10563]
Legation overo ambasciano
ter...« [Johannes Dierauer, Geschichte der Schweizer Eidgenossenschaft. Dritter Band. 1516-1648, Gotha: Fr. A. Perthes A.G., 1921, S. 421-422; weiterhin »Diplomatische Geschichte des Allianz-Vertrages zw. Sr. kathol. Majestät Philipp II., König von Spanien, und den VI katholischen Orten schweizerischer Eidgenossenschaft«, in: ASR 1, 1968, 667ff.; Handbuch der Schweizer Geschichte, Zürich: Verlag Berichthaus 1972, Bd. 1, S. 604ff. (»Allianz der katholischen Orte mit Spanien«)]. ÜT: Gilly (1985) nennt eine Ausg. Basel: K. Waldkirch, 1588, von der VD 16 eine Folgeaufl. zu sein scheint. Am Anfang steht »Meyländische Zeitung. Von der Bündnisse/ so die Sechs Catholischen Schweitzerischen Ortte ... auffgericht«; ab S. 4 folgt die Rede von »Vicegraff/ Ritter vn Doctor/ Tiburtius genannt« in dt. Übers.; auf S. 2 die Namen der Delegationsmitglieder: »Ludwig Pfeiffer/ Schultheiß zu Lucern/ Jodocus Krepsinger/ Sebastian Tanner/ Ambrosy Lyrer/ Johann Scherer/ Caspar Hiberg/ Melchior Schad/ Johan Rosacher/ Melchior Luß/ Jacob Brandenberg/ Johann Nußboumer/ Peter Krummenstoll/ Martin Guttroff/ Renard Zisat«. Da er sich als letzter nennt, könnte er der Übers, sein. Ü: Übers, auch >Lettera annale< u. Marso Ascanio (s. dort). DV: 1564-1610 [Benzing, München Nr. 3, S. 335].- Konrad v. Waldkirch (1549-1616) heirate in 1. Ehe Laura, die Tochter v. Peter Perna, in 2. Elisabeth Bart. Er war ein bekannter u. erfolgreicher Drucker [Benzing, Basel Nr. 51, S. 44], Bibl.: VD 16 K 532; Gilly (1985), S. 454 Nr. 138 In: Basel, ÜB VB J 81, Nr. 3 [Ausg. o.Dr, Basel (?)] (*); München, BSB 4°Eur.a402(29 Deskript.: Gegenreformation; Länder- und Regionengeschichte; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen [0563] La Legation overo ambasciarla dil serenissimo David, re di Etiopia sopra LXII reami, al Sommo Pontefice Clemente Papa VII, e la obedienza a lui data con ogni debita soggettione. Item, la risposta del Sommo Pontefice alle soe dimande per il suo secretorio, a Francesco Alvarezo, embasciatore del detto re. Item, le copie et essemplari delle lettere del Serenissimo Emanuel, re di Portugallo, portate al Sommo Pontefice. Item, la legation del suo figliuolo Giovanni, re di Portogallo, al medesimo Pontefice Clemente Papa VII, per Don Martino suo nipote. Item, alcuni costumi di esso Serenissimo David, e del suo paese e genti, tradotta di lingua ethiopica in portogalese, e diportogalese in latino per l'imbasciatore di detto re Giovanni, e di latino in volgar, per M.N.N.N. [o.O.]: [o.D.], 1533.Botschafft des Großmäch = \\tigsten Königs Dauvid, auß dem || grossen vii hohen Morenland, den man || gemeinlich nennet Priester Johan, an Babst || Clemens den Sibenden, zu Bononia || verhört in offnen Consistono am || XXIX. tagJanuarii Anno M.D.xxxiij. Dieses Büchleins jnhalt. || Erstlich, Ein kurtze beschreibung des Morenlands, || sampt der handlung im Consistono || Zum andern, ein Sendbrieff des Königs von Portu = ||gal an Babst Clement den Siebenden. || Zum 644
Legation overo ambasciano
[0563]
dritten, Ein Sendbrieff des Morenkonigs, an || König Emmanuel, König zu Portugal. || Zum Vierden Ein Sendbrieff des Morenkonigs, || an König von Portugal. || Zum fünfften, Zwey Sendbrieff des Morenkonigs \\ an Babst Clement. ||. Ein kurtz Sumarium von dissem Morenkonig, sei= \\nen Völckern, vnd iren Sitten am Ende dises Buchleins. Zu letzt, Ein Sendbrieff des Bischoffs der grossen || Stadt Temixtitan in der Newen erfundenen|| weit, gen Tolosa in Franck=\\reich geschriben ||. [Dresden]: [Wolfgang Stockei (?)], [ca.1533].- 4°, [19] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Andere Ausg. Bologna, 1533 [L'Ambasciaria di Dauid Re dell'Etiopia al Santissimo S. N. Clemente Papa VII insieme con la obbedienza Al prefato Santissimo S. N. resa. - L'Ambasciaria del medesmo Dauid Re dell'Etiopia ad Emanuel Re de Portugallo. Appresso, un'altra Ambasciarla del medesmo Dauid Re dell'Etiopia a Gioanne Re de Portugallo.- Alcune cose del Regno d'Etiopia, et del Populo, et de lor costumi. In Bologna per Giacobo Keymolen Alostese, nel mese de Martio, Anno 1533].- Andere Aufl. Basel, 1533; Bologna, 1538; Antwerpen: Wilhelm Vorstermann, 1533 (Vf. Damiäo de Goes) [Streit 15, S. 306-307], Auch in G.B. Ramusio, >Primo Volvme Delle Navigationi Et Viaggi Nel Qval Si contiene La Descrittione Dell'Africa, Et del paese del Prete Janni, con uarii uiaggi, dal mar Rosso à Calicut, & infin all'isole Molucche, doue nascono le Spetierie, Et la Nauigatione attorno il mondo .. .< (In Venetia Apresso Gli Heredi Di Lvcantonio Givnti L'Anno MDL) [Streit 1, S. 21-22 Nr. 55]: »Dieser 1. Band von Ramusios Reisesammlung enthält u.a.: >Viaggio fatto nell'Ethiopia per Don Francesco Alvarez Portughese< mit den Briefen des Königs Johann von Portugal und des äthiopischen Königs David an Klemens VII (f. 204a-280a); sie gehören zu den ersten Aktenstücken der neueren Missionsgeschichte von Abessinien. Ferner die >Ubedienza data a Papa d e m e n t e Settimo in nome del Prette Janni, per il prefato Don Francesco Alvarez< ...« (mit weiteren Literaturangaben). Der Priesterkönig Johannes, eine mittelalterliche Legendengestalt, wurde schon früh mit dem Christenreich in Äthiopien in Verbindung gebracht, was portug. Quellen des 15. Jh. nahelegten [Gustav Oppert, Der Presbyter Johannes in Sage und Geschichte. Ein Beitrag zur Völker- und Kirchenhistorie und zur Heldendichtung des Mittelalters, Berlin: Jul. Springer, 1864].- Klemens VII. (1478-1534), seit 1523 Papst, ermutigte die Jesuiten, die die koptische Kirche stärker an Rom binden wollten. In dem besagten Konsistorium waren u.a. der portug. Gesandte beim Hl. Stuhl, Martinho de Portugal, der Spezialgesandte Francisco Alvarez, Hofkaplan Kg. Manuels I., sowie Giovanni Battista Abissino, der 1565 zum Bf. der Aethiopier von S. Salvatore in Nicosia ernannt werden sollte, zugegen. Die Begegnung fand in Bologna statt, wo Klemens VII. u. Karl V. sich trafen (s. auch s.v. Corsali). Kg. Manuel (Emanuel) I., d.Gr., v. Portugal (1469-1521) hatte während seiner Herrschaft (ab 1495) den äthiopischen Negus (Lebna Denguel = David [1508-1540]) gestützt, der sich starkem muslimischem Druck ausgesetzt sah. Der portug. Kommandant Dom Cristoväo da Gama wurde 1542 ermordet, 645
[0564]
Leggenda di S. Rocco
doch konnte sich der neue Negus Claudius (Galaoudéos) halten.- Die vorliegende Sammlung bietet verschiedene Briefstücke, die z.T. aus dem Portug. übers, wurden. Es fällt auf, daß der Negus mit dem legendären Priesterkönig identifiziert wird. ÜT: Die dt. Übers, folgt dem it. Text, ohne daß hier auf die Ursprungssprache hingewiesen w ü r d e . - Der letzte Brief stammt von Juan de Z u m á r r a g a vom 12.VI. 1531 an das Kapitel der Franziskaner zu Toulouse im Jahr 1532. DV: St. kam aus Leipzig u. wurde in Dresden Hofdrucker. Er stellte sich schon bald der Reformation zur Verfügung; seine Drucke datieren von 15261540 [Benzing, Dresden Nr. 2, S. 88], FA: Hamburg, 1579 [Missiue, oder Ein warhafftiger Sendbrieff, des G r o ß m ä c h tigen Priester Johann, den er gesandt hat an den Bapst zu Rom, unnd seine Mitverwandten, damit er jn ladet, das er zu jm kommen soll, und wohnung und underhaltung bey jm zuhaben ... Nun erst newlich auß der Lateinischen, in die Teutsche sprach tranßferiert, und ist sehr kurtzweilig zu lesen] [Hohenemser (1966), Nr. 1744] (eigenständige Übers. ?). Bibl.: Panzer, Annales Typogr. XI,304; Harisse (1881) 5,177; Fumagalli (1893), S. 165; Streit 2, S. 83 Nr. 311 (durch ein Versehen unvollständig oder anderes Werk?); 15, S. 305 Nr. 952 [mit ausf. Bibl.]; Hohenemser (1966), Nr. 1661 In: Frankfurt a.M., StUB XII,1 [Kriegsverlust] Deskript.: Länderbeschreibungen; authentischer Briefwechsel; Missionsberichte; Papsttum; aus d e m Italienischen [0564] Leggenda di S. Rocco. Milano: Ulrich Scinzenzeler, [o.J. (Ende 15. Jh.)].Dy history von Sand Roccus ||... [Inc.]: O lobsame iunckfraw höchste kunigin ein mueter des hailand Jhe= ||SM Christi ...Es spricht ein maister der dy hyStöry beschreibt das || in franckreich das vol ist mit stetñ vnd castellñ vnd || do man lebet in triumpff glory vnd gnadñ ain Stat || ist dy man nennet infranczos Mompolier ... [Expl.]: Die Hystory Ist von wälsch auf Teutsch pracht. Jn der löblichen || Stat zu Wienn Jn Osterreich. Nach Christi gepurd. MCCCC = || LXXXII. Jar Und daselbs aufgedruckt dem heiligñ Sand Roccus || zu eren des heiligen leben vnd verdienen bey Got: noch wenig bis || auf dise zeit in den landen bechant was. || [C 5136], Wien: [o.Dr. ( = S t e f a n Koblinger ?)], 1482.- 4°, [8] BL, H . Ü: anonym Komm.: OT: Sander Nr. 6503 u. Abb. 24; die Beschreibung des Frühdrucks (es handelt sich um eine gereimte Fassung) entspricht unserer Übers., denn er beginnt mit dem gleichen Gebet »UErgine gloriosa alta regina ... Dice ilmaestro di tutta lhistoria«. Daher ist Barbara Fleith, VerfLex 8,118-121 mit Hinweis auf I. Vaslef, »The Earliest G e r m a n Version of the St. Roch Legend«, in: Classica et mediaevalia: Studies in honor of J. Szovérffy, ed. by I. V a s l e f / H. Buschhausen, Washington-Leyden 1986, S. 181-193 zu korrigieren: »In der Angabe des Kolophons Die hystory Ist von walsch auf Teutsch pracht (Melk, f.8v) sieht V A S L E F (1986) einen Hinweis auf die benutzte Quelle: 646
Leggenda di S. Rocco
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eine italienische AcBr-Übersetzung [i.e. Lat. Acta Breviora, BHL II 72757276]. Wegen der Gemeinsamkeiten von W (i.e. Wien) mit D [i.e. Vita sancti Rochi des Venezianers Francesco Diedo, GW 8329] gegenüber Leerstellen in AcBr und wegen des Sonderguts in W, steht die genaue Vorlagenbestimmung jedoch noch aus«. ÜT: Panzer, Annalen 1482, Nr. 199, S. 147 zit. nach Denis, Wiener Buchdr. Geschichte, S. 223 die folgende Stelle aus den Bollandisten (T. III August, die 16, p. 395): »Alia apud nos est historia ex Italico reddita Teutonice in urbe Viennensi in Austria, anno post Christi nativitatem MCDLXXXIV. Norimbergae impressa«, aber bisher hatte niemand diese it. Vorlage identifiziert. Rochus stammte aus Montpellier (am 16.8. Ende 13. Jh. geboren), schenkte nach dem Tod der Eltern 20jährig sein Vermögen den Armen u. begab sich nach Rom. Schon unterwegs wie dann auch in Rom nahm er sich der Pestkranken an, heilte einen Kardinal u. erkrankte selber in Piacenza an der Pest. Nach seiner wunderbaren Genesung kehrte er in die Heimat zurück, wo er als Spion bis zu seinem Tod eingekerkert wurde, als man ihn an einem Muttermal erkannte [Keller (1986), S. 494-495; LCI 8,275-278], ÜT: Aufgrund seiner Italienreise war Rochus dort noch populärer als in den anderen Ländern, was das Aufkommen einer it., dann aber auch ins Dt. u. Niederländ. übers. Legende erklärt, vgl. die niederl. Fassung: >Legende ende dat leven des confessoers S. Rochus< (Hasselt: Peregrinus Barmentlo, ca. 1488) [C 3535]. Neben Marco Polo u. Boccaccio der dritte bekannte Text des 15. Jh., welcher aus dem It. übers, wurde. Schöner Holzschnitt zu Beginn, der den zum Fenster hineinschauenden Spitalmeister Vincentius zu Aquapendente zeigt, welcher den wandernden Rochus aufnahm. Die Signatur »B« des Holzschneiders auf der Säule ist bis heute nicht aufgelöst; der Holzschnitt ist der einzige in Koblingers Drucken. Wäre er in Wien entstanden, wofür einiges spricht, würde er einen wichtigen Wendepunkt in der Wiener Buchillustration bedeuten.- Grund für den Druck könnte eine im Sommer 1482 in Wien herrschende Pestepidemie sein, die große Opfer, besonders unter den Professoren u. Studenten der Universität, forderte. DV: »Drucker des Vocabulista, 1482-1486 = Drucker der Historie von S. Rochus, = Stefan Koblinger? Dieser Typograph, der sich auf keinem seiner Drucke genannt hat, wurde von Proctor fälschlicherweise mit dem Buchhändler Johannes Cassis, von Schwarz mit dem 1479-1480 in Vicenza tätigen Wiener Stefan Koblinger und von Maschek mit dem Passauer Drucker Johann Petri identifiziert. Das Problem ist noch nicht endgültig geklärt, am wahrscheinlichsten ist die Annahme Schwarz'. 11 Kleindrucke, alle mit derselben Type hergestellt, zeugen von den bescheidenen Fähigkeiten des anonymen Meisters« [Lang (1972), Wien Nr. 2, S. 47]. FA: Wien, 1482 [2 leicht verschiedene Ausg., Ex. Brno; Ex. Melk u. Wien]; Nürnberg, 1484 [Ex. Panzer]; Wien: [Johann Singriener d.Ä.], 1521 [Das leben vnd legendt|| des heiigen hern sand|| Rochus: der ain b e = | | sunder grosser nothelf= || fer ist: für die graussam || plag der Pestilentz. || (Jn der 647
[0565]
Lemene, Francesco de
loblichn Sat [sie] Wien Jn Osterreich ... zu den ander mal gedruckt ... da man zeit Nach Christi gepurt. M.CCCCC.xxj. Jar.)]. Bibl.: Panzer, Annalen 1482 Nr. 142b, S. 46; Nr. 199, S. 147; Nr. 1020, Zusätze, S. 450; Nr. 1054, II, S. 7; Mayer (1883) 1,13-17 Abb. 9-13; Bibliographie der österreichischen Drucke d. 15. u. 16. Jh., hrsg. von E. Langer, 1. Bd., 1. Heft, bearb. von W. Dolch, Wien 1913, S. 8, 10; J. Schwarz, »Aus der ersten Zeit des Wiener Buchdrucks«, ibid. S. 132-143; H. Gollob, Der Wiener Holzschnitt in den Jahren 1490-1550, Wien 1926, S. 9; Josef Bick, »Die Rochuslegende, eines der ersten Wiener Druckererzeugnisse«, in: Österr. Frauen = Not = Dienst. Almanach 1938, hrsg. vom Österr. Frauen = Not = Dienst, Gedruckt von Gustav Gruber, Wien VII, S. 32-37 [alle, ohne auf die Nürnberger u. die Ausg. 1521 einzugehen]; VD 16 L 864 In: Benediktinerstift Melk; Bibl. Stift Rebdorf (?); Wien, ÖNB [Erwerbung 1935] Deskript.: Heiligenleben; hagiographische Biographie; aus dem Italienischen [0565] Lemene, Francesco de (1634-1704): Endimione. Favola per musica .... Lodi: Carlo Antonio Sevesi, 1692.ENDIMIONE. || Favola per Musica\\ da rappresentarsi \\ NEL TEATRO Di\\ SALTHAL [sie]. || Endymion || Jn || einem singenden || Schäffer=Spiel || vorgestellet || auf dem kleinem Theatro || des Fürstlichen || Lust=Hauses zu Saltzthalen. \\ (Zierlinie) || Wolfenbüttel/\\ Gedruckt bey Caspar Joh. Bißmarcks seel.\\ nachgel. Wittwen/1700. \\. Wolfenbüttel: Wwe Kaspar Johann Bißmarck, 1700.- 8°, [40] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Aus einem Grafengeschlecht aus Lodi, verbrachte dort beschaulich einen großen Teil seines Lebens u. widmete sich der Poesie, die er nur auf Drängen der Freunde veröffentlichte; in Mailand gest. [NBG 30,582-583]. OT: Stieger, Librettisten 11,529; Autori italiani del '600, Nr. 4258 [Endimione. Favola per musica rappresentata in Modona nel teatro di corte per divertimento di queste serenissime altezze nel carnevale dell'anno 1698.- Modona, Bartolomeo Soliani, 1698]: »Composizione per musica in 3 atti, con numerosi mutamenti di scena; sono indicati i movimenti dei personaggi e i nomi degli attori. La favola fu fatta rappresentare da Emanuele Fernandez di Vellasco in Lodi nel 1693, e, dopo aver ottenuto successo in altre città italiane, fu replicata a Vienna nel 1706 in occasione dell'onomastico dell'imperatrice Amalia Willelmina per comando dell'imper. Giuseppe I con musica di Giovanni Bononcini, ma, dice l'Allacci, >fu però molto riformato da altra mano< (Ediz. orig.: Lodi...; ristampe: Milano, Carlo Giuseppe Quinto, 1693; Bologna, Longhi, 1694, con altre poesie dell'A.; Ferrara, Pomatelli, 1698; Vienna, eredi Cosmeroviani, 1706; e nella raccolta delle poesie stamp. a Milano e a Parma da Alberto Pazzoni e Paolo Monti nel 1699-98)« [so auch Cairo/Quilici (1981), Nr. 1504).- Endymion, König von Elis, durfte sich als Gunstbeweis Zeus' sein eigenes Schicksal auswählen u. wählte, für immer zu 648
Leonardo da Vinci
[0566]
schlafen, ohne alt zu werden. ÜT: Musik: Georg Kaspar Schürmann. Personenverz., 3 Handlungen. Mit dt. Inhaltsangaben vor den Szenen [Schmidt Nr. 150].- Widmung Schürmanns an Hg. Christian Ludwig v. Mecklenburg: »... Es ist dieses Stück vor diesem zwar schon anderwärts vorgestellet worden, aber deswegen, sonderlich um der artigen Intriguen eben nicht unangenehm zu sehen. Die Music davon ist allhier eine Zeit hero wiewohl umsonst erwartet worden, daher ich unternehmen wollen, es von neuem in die music zu setzen, ob ich wohl billig fürchten sollen, ich werde darin nicht so reussiret haben, als etwan ein geübterer Componisi oder der Erste gethan hat...« [zit. nach Schmidt (1933), S. 177], DV: 1681-1694, Wwe bis 1700 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 19]. FA: Wolfenbüttel: Bißmarck, [o.J. (= ca. 1700)]; Wolfenbüttel: Bartsch, 1720. Bibl.: Schmidt (1933), S. 177-178 Nr. I; Thiel/Rohr (1970), S. 127 Nr. 626-628 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. Sammelb. 3(4); Textb. 291.1; Textb. 645 («micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; pastoral; aus dem Italienischen [0566] Leonardo da Vinci (1452-1519); [Trichet du Fresne, Raphaël (1611-1661); Alberti, Leon Battista (1404-1472)]: Trattato della pittura di Lionardo da Vinci, nouamente dato in luce, con la Vita dell'istesso autore, scritta da Rafaelle Du Fresne. Si sono giunti i tre libri della Pittura, e il trattato della Statua di Leon Battista Alberti, con la Vita del medesimo. - In Parigi, appresso G. Langlois. Paris: G. Langlois, 1651.Des vortrefflichen|| Florentinischen Mahlers\\ LIONARDO DA VINCI\\ höchstnützlicher\\ TRACTAT\\ von der|| Mahlerey. || Aus dem || Jtaliänischen und Frantzösischen || in das Teutsche übersetzet; || Auch nach dem Original mit vielen Kupfern und || saubem Holzschnitten versehen; || und mit || beygefügtem Leben des Auctoris || zum Druck befördert, || von || Johann Georg Böhm Sen. || (Doppellinie) II Nürnberg/\\ In Verlegung Johann Christian Weigel, Kunst = Händlers. || Druckts Lorentz Bieling 1724. ||. Nürnberg: Johann Christian Weigel, 1724.- 8°, [10] Bl„ 200 S„ [4] Bl. Reg., TK„ 23 K.Ü: Böhm, Johann Georg (1672/73-1746) Komm.: A: It. Maler, Bildhauer, Architekt, Kunsttheoretiker, Naturforscher u. Ingenieur aus Vinci b. Florenz. Arbeitete in Florenz, Mailand, Rom u. ab 1516, auf Einladung Franz' I. in Frankreich, wo er auf Schloß Cloux (heute: Clos-Lucé b. Amboise) starb [Rachum, S. 282-289]. OT: Paris, BN Fol.V.1474; Rés. V.472; die franz. Ausg. sind: >Traitté de la peinture, de Léonard de Vinci, donné au public et traduit d'italien en françois par R.F.S. D.C. [Roland Fréart, sieur de Chambray.]< A Paris, de l'impr. de J. Langlois, 1651 [Paris, BN V.2549]; >Traité de la peinture, par Léonard de Vinci, revu et corrigé. Nouvelle édition, augmentée de la Vie de l'autheur< (A Paris, chez P.-F. Giffart, 1716) [Paris, BN Rés. V.3229], 649
[0566]
Leonardo da Vinci
ÜT: »II pittore BÖHM ha il merito d'aver fatto conoscere in Germania il Trattato. La sua Vita di L., che occupa sedici pagine (le prime quattro contengono un >VorberichtObservatioM. Leti n'a plus ici qu'un reste de réputation qui ne se soutient qu'à peine. Son histoire de la reine Elizabette lui ä fait si grand tort que c'en estoit fait absolument, si son Cromwell n'eut un peu racomodé les choses«< [Fassò (1923), S. 246]. ÜT: »Vorrede. Hochgeneigter Leser... Hamburg den 16. April 1706 ...« [Bl. )(2a-7b]: Das Publikum habe sich schon seit langem eine Übers, des Porträts dieser umstrittenen engl. Königin gewünscht, »nachdem so viele/ die Delicatesse des Wercks in fremden Sprachen zwar rühmen hören/ aber nicht lesen können ... Jn der Ubersetzung nun ist der Herr Autor mit dem Italiasnischen/ wie mit kostbahren Essencen umgangen/ da man nicht gern was verliehret/ wenn man sie aus einem Gefäß in das andere thut. Er hat es also nach dem Original durchaus entworfen/ ausser daß in dem Andern Theil hier und dar eine überflüßige Weitläuftigkeit vermieden worden ...« [Ausg. 1707]. Ü: H. stud. in Jena die Rechte, floh wegen Schulden nach Hamburg, lebte dort als Schriftsteller (Ps. Menantes) u. Librettist, verfaßte einen skandalträchtigen Schlüsselroman, machte aber 1714 den Dr. iur. u. führte danach ein sedentäres Leben; als Dichter steht er der schlesischen Schule nahe 653
[0569/
Leti, Gregorio
[ADB 13,419-421; DBInd. 582,215-237; 825,308; NDB 10,69-70; Hans Wagener, Kompositionsprinzipien der Romane Ch. F. Hunolds, Berkeley and Los Angeles: Univ.of California Press, 1969 (ohne Nennung der Übers, oder Letis)]. H. Vogel, Ch. F. Hunold (Menantes), Phil. Diss. Leipzig, Luckau 1897, S. 55 sagt, die erste Übers, datiere von 1706 (s.u.). FA: Hamburg: Zacharias Hertel d.Ä., 1706 [Leben der Königin Elisabeth in Engelland, im Italienischen beschrieben durch Leti, übers, u. mit einer Vorrede von Menantes, 2 Thle.]; Hamburg, 1706 [Das|| Leben || Der|| Königin || Elisabeth. || Erster Theil.|| Wegen seiner || Vortreflichkeit aus dem Ita= || liänischen übersetzet; || Nebst vielen Kupfern und einer || Vorrede || von || Menantes. || HAMBURG, || In Verlegung || Joh. Sam. Heyls, und Joh. Gottfr. Liebezeits, || Buchhändl. in St. Johannis Kirche. || Gedruckt mit Spieringischen Schriften, 1706.||]; Hamburg: Heyl u. Liebezeit, 1707. Bibl.: Holzmann-Bohatta Nr. 1669; Goedeke 5,522,34; GV I; Barcia (1981), S. 432 Nr. 228 [Ausg. 1706]; Krivatsy (1982), S. 43-44 Nr. 113 [Ausg. 17061707]; Dünnhaupt 2 3,2198 [Ausg. 1706 u. 1707] In: Berlin, SB tr.7532; Innsbruck, UB R.214 [Bd. I]; Jena, UB 8° Angl.II.14 [Bd. I]; Stuttgart, WLB HBF 979 [Ausg. 1707] (*); Zürich, ZB Gal.Tz.745 Deskript.: authentische Biographie; Länder- und Regionengeschichte; Genealogie; aus dem Italienischen [0569] Leti, Gregorio (1630-1701): Historia, E Memorie recondite sopra alla Vita di Oliviero Cromvele, Detto il Tiranno Senza Vizi, II Prencipe Senza Virtü ... Amsterdamo, Appresso Pietro, e Giovanni Blaev, MDCXCll. Amsterdam: Pieter u. Jan Blaeuw, 1692.Geschichte und geheime Denkwürdigkeiten über das Leben des Olivier Cromwell. Hamburg: 1696.- 8°.Ü: Vischer, Ludwig Friedrich (gest. 1720 od. 1743) Komm.: OT: Barcia (1981), S. 388-408 Nr. 199-216. ÜT: Ausg. 1696 nicht nachweisbar. Das Vorwort der Ausg. 1710 spricht für eine eigenständige Übers.: »Denen Magnificis, Hoch = Edlen/ Hochweisen und Hochgelahrten Herren/ L U G E von BOSTEL, J.U.D. Und Hochverdienten Bürgermeister der löblichen Stadt HAMBURG, Und Herrn JOHANN WAGNER, J.U.L., Und Hochverdienten SYNDICO der Stadt Hamburg/ Unsern Hochgebietenden Gönnern ...« (von den Verlegern übergeben).- »Vorrede. Geneigter Leser! ENdlich kommt des Olivier Cromwels vollkommene Lebens = Historie/ auch in unsrer Mutter = Sprache zum Vorschein. Wäre es bey dem Ubersetzer gestanden/ würde die von dieser Version dem Publico gegebene Parole schon vor 2. Jahren erfüllet worden seyn. Doch hätte sie auch vielleicht nie gelegener ans Licht treten können/ als jetzo/ da die Sachevereische Affaire [i.e. Henry S.; er war ein aufrührerischer anglikanischer Prediger, dessen Auftritte die englische Öffentlichkeit bewegten; vgl. Zedier 33,231-232] fast bey jedermann nach den wahren Umständen des Groß = Brittannischen Regiments eine Curiosität erwecket. Jch nenne sie 654
Leti, Gregorio
10569}
eine vollkommene Historie/ in Vergleichung derjenigen kleinen Tractätgen/ Auszügen/ u.s.w. welche in allerhand Sprachen von diesem Ertz = Politico eine zulängliche Nachricht ertheilen: zumahlen des Jtaliänischen Authors, Herren Gregorio Leti berühmte Feder hierinne zweifeis ohne vor andern den Vorzug verdienet: deme man deswegen den gantzen I. Theil hindurch so zu reden auf dem Fuß/ in dem II. aber in so ferne nachgegangen/ daß derer Herrn Verlegern Ansinnen zu folge hier und dar noch aus mehreren beglaubten Scribenten/ so Engelländern und Frantzosen/ als Teutschen zu desto mehrer Perfectionirung einiger Zusatz beygefüget worden ...« [Bl. )(3a-)(7b], Ü: V., öfter fälschlich M. (oder sogar Martin) V. genannt (irrige Deutung von >MagisterTeatro gallico; o vero, La monarchia della real casa di Borbone in Francia, sotto i regni di Henrico IV., Luigi XIII. e Luigi XIV.: ma più in particolare, della vita, allevamento, progressi, natura del governo, cause d'accrescimento, fatti, gesti, successi, attioni, trattati, maneggi, artifici, disegni, amori, intrighi del gabinetto, e procediture, tanto in pace, che in guerra de regnante rè, detto Luigi il grande ... di Gregori Leti< (Amsterdamo: Apresso G. de Jonghe, 1691). Leti hatte lange in Frankreich gelebt u. galt als »gran Panegirista di Luigi XIV, pinsionario e venduto alla Francia«. Als im Jahr 1688 zwischen dem Sonnenkönig u. der Augsburger Allianz wegen des Überfalls auf die Pfalz der Krieg losbrach, mußte er eindeutig Stellung beziehen, was er mit dem vorliegenden Werk beabsichtigte. Es ist Gott persönlich, dem »rex regum, 656
Leti, Gregorio
[0570]
dominus dominantium« gewidmet; in der ausführlichen Vorrede (Introduzione o sia Prefatio die serve di giustificatione all'Autore toccante la sua condotta verso la Francia) klagt Leti die schlechten Berater Ludwigs XIV. an, nicht ihn selber, der nicht einmal an den Hugenottenverfolgungen Schuld trage. Man müsse zwischen der »Corona di Francia che deve essere riverita da tutti« u. der »Monarchia del re Luigi che deve essere aborrita da ogni uno« unterscheiden: »Questa Monarchia ha distrutto per satiar la sua avidità più di mezzo milione di sangue innocente; quella corona l'ha fatto versare a più d'un milione di Barbari, per salvar la vita e la fede a più di cento milioni di Cristiani«. Das Werk war den Niederländern zu frankreichfreundlich u. provozierte eine anonyme (J.D.M.D.R.) Antwort >L'Europe résuscitée du tombeau de M. Leti, ou Reponse a la monarchie Universelle de Louis XIV11 Nipotismo di Roma, o vero Relatione delle reggioni che muovono i Pontefici, all'aggrandimento de' Nipoti. Del bene e male che hanno portato alla Chiesa doppo Sisto IV sino al presente. Delle difficoltà che incontrano i Ministri de' Principi nel trattar con loro, et insieme col rimedio opportuno per liberarsi da tali difficoltà. E della causa perchè le famiglie de' Pontefici non sono durate lungo tempo in grandezza< [Fassò (1923), S. 29 Nr. 12].- Später wurde noch ein anderes anti-römisches Werk, die >Relatione della corte di RomaLettera annale< treten noch andere nicht identifizierte Texte hinzu. ÜT: Das Werk behandelt: »1. Sitten u. Gebräuche der Japaner (S. 1-107).2. Erklärung Japanischer Wörter (14 ppnc.).- 3. Beschluß der Japponischen Historie (5 S.).- 4. Wahre Geschichtserzählung Japponischer Inseln: Sendtbrieff deß Herrn Caspar Coeglij; Nangasache: 13. Tag Hornung 1582 (S. 1208).- 5. Japponischer Königen Legation gehn Rom gesandt (S. 209-276).6. Schreiben Herrn Alexandri Valignani; Goa: 28. Dee. 1583 (S. 277-284).7. Epistel von Petrus Diatz; Madera: 18. Aug. 1570 (S. 285-297).- 8. Epistel von Franciscus Henricus; Lissabon: 9. Sept. 1571 (S. 297-322).- 9. Sendbrief H. Quiritij Caxa; S. Salvator: 1575 (S. 323-393)«. Die 2. Aufl. 1592 ist »Dem Gestrengen/ Edlen/ Nothvesten/ Fürsichtigen/ Weysen/ Herren Ludwigen Pfyffer Rittern/ Schultheissen vnd Panerherren der Loblichen vnd Weytberümpten Statt Lucern in der Eydgnoschafft/ auch weylandt Obersten in Königlich. Mayest. zu Franckreich Dienst vber drey und dreyßig Fändlin Eydgnossen/ Meinem insonders hochehrenden vnd günstigen Herren Schwägern ... Lucern in der Eydgenoschafft/ den 12. Septembris Anno 1585 (Bl. A2a-A6b) gewidmet: Die Übers, sei eine Frucht geschuldeter Dankbarkeit. Auch könnten die Missionsleistungen der Jesuiten nicht genug gelobt werden. Den Bericht über die japanische Delegation habe er mit besonders großer Genugtuung in der it. Fassung gelesen. »Habe ich mir ein solchen Trost/ Erquickung vnd Belustigung darvon geschöpfft vnd empfangen/ das ich je nicht vnderlassen können/ vngeacht aller obligender Geschafften vnnd Verhindernissen/ dasselbig in vnsere teutsche Spraach zuvertieren vnd bringen/ damit E.St. vnd andere meine günstige Herren vnnd Freunde/ solcher güten Zeytungen auch theylhafft werden möchten/ sonderlich dieweyl herinn von heiligen/ Gottseligen vnd aufferbauwlichen Dingen gehandelt/ vnd ich wol wüßt/ jhnen dasselbig vii angenemmer sein wurde/ dann einige andere Zeytungen von gemeinen Weltsachen ...« Als weitere Quellen habe er andere Jesuitenberichte übers. »Gleichfalls haben etliche fürnemme hochverständige vnd vertrauwte Ehrenpersonen für gut angesehen/ daß von Verwandschafft wegen deß Arguments vnnd das eins dem andern so wol fügt/ hierinn gleich auch angehenckt wurden/ etliche 665
[0577]
Lettera annale delle cose del Giapone
sonderbare Geschichten zu disen Jndianischen oder der newen Welt Historien gehörig/ ob gleich allbereit etwas in Truck hievor außgangen/ insonderheit aber die Brasillische History [=gemeint ist die Aufl. 1586 ?] so ich vor etlichen Jahren auß dem Jtalianischen gleich also schlechts oben her/ verdolmetschet/ welchen Zusatz nun ich solcher vernünfftiger meynung nach/ auch zu klarer bestättigung der Warheit/ vnd zu mehrer belustigung deß guthertzigen Lesers gern bewilliget hab ...« Der Adressat habe sich soeben mit 8000 Reisläufern wacker in Frankreich für die katholische Sache geschlagen, die Truppen wohlbehalten nach Luzern zurückgeführt, so daß er diese Widmung erst recht verdiene. »Nun aber weiß ich wol vnd bekenn es frey/ daß dise mein Arbeit von wegen vilfältiger obligender Geschafften/ mit denen ich ohn vnderlaß beladen/ jhr gewündschte Vollkommenheit nicht erreicht/ ja auch für ein schlechte Compositz vnd Verdolmetschung (in welcher ist mehr dem warhafften/ rechten vnd natürlichen Verstandt der Worten nachgefolgt/ dann vii auff die zierlichheit oder Rhetorische Art der Rede geachtet) gehalten/ vnd von andern Gelehrten wol erfahrnen vii besser gestellt vnd zierlicher außgeführt werden möchte. Jch aber trag keinen zweyffel E.St. als mein sonders ehrender auch günstiger Herr vnnd Schwager/ werde neben andern guthertzigen Christen diß mein geringes vnd abgeeyltes Werck am besten auff vnd annemmen ...« Ü: C.s Familie stammte väterlicherseits aus Mailand u. stand in Verbindung mit Kd. Carlo Borromeo. Er selber, eher aus dürftigen Verhältnissen hervorgegangen, war 1559-1570 Apotheker, danach Stadtschreiber u. Mitglied des Hohen Rats von Luzern. Er setzte sich für die Aufnahme der Jesuiten in der Schweiz ein u. wirkte als Polyhistor, Volkserzieher, Lexikograph u. Theaterregisseur. Haller nennt ihn den »großen Cysat«, u. er war wirklich einer der bedeutendsten Schweizer seiner Zeit [ADB 4,669-670; DBInd 215,181; NDB 3,455-456; Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz 2 (1924), S. 658 (mit Porträt); Feller/Bonjour (1962) 1,336-338; Horodisch (1945), Ad Indicem; VerfLex 2,25-30], DV: G. wurde 1584 als Drucker vom Rat der Stadt angenommen, war aber auch Buchbinder, Wollwarenhändler, Gastwirt u. Schulmeister. Mit Unterbrechung druckte er bis 1596, darunter viele Werke der Jesuiten [Benzing, Freiburg (Schweiz) Nr. 1, S. 151]. FA: Freiburg i.Ue.: Abraham Gemperlin, 1586 [Warhafftiger Bericht ... aufwächst. || Neben dem allen erfindet || sich in dieser Edition gründliche anzeygung|| von der Japponischen Legation newlich gehn Rom|| ankörnen: von etlichen Blutzeugen deß wahren Christ-1| liehen Glaubens: von Brasilia/ vnd weytere beschrei = ||bung der Landschafften vnd Wesen der neuwerfund = || nen Völckern/ sampt anderen seltzamen Geschichten/ so || in dem folgendem Innhalt deß gantzen Buchs || mit kurtzem gemeldet || werden. || Durch Renwardum Cysatum Bur= ||gern zu Lucern/ auß dem Italianischen in das Teutsch|| gebracht/ vnd jetzt zum erstenmal im Truck || außgangen. || Getruckt zu Freyburg in der Eydgenoschafft bey Abraham Gemperlin/ 1586]; Freiburg i.Ue.: Abraham Gemperlin, 1592 [Cosmographische vnd|| Warhafftige Beschreibung/ der || Newerfundenen Orientalischen/ Jappo = || nischen 666
Lettera scrìtta da Roma
[0578]
Königreichen/ Landtschaften/ Inseln vnd|| Stätten/ samt andern bißher vnbekante Indianische || Länder/ darin deß newen erfundenen Volcks Sitten/ Ge = || bräuchen/ Gebäwen/ Gewechsen/ Kleydung/ Reichtumb/ Rechten/ Heydnische Gottesdiensten/ erklerung jrer Spra = || che vnd Buchstaben/ auch jr schreiben an die Legaten/ vnd || wie etliche Priester in diesem Lande sind gemartert vnnd|| vmbracht worden/ vnd welcher gestalt sie den Rö|| mischen Glauben angenomen haben/ sampt|| andere jrer gelegenheit/ gar lustig || vnd kurtz weilig zu lesen. || Auß der Italianischen Sprache ins Teutsch vertiert. || Durch Renwardvn Cysatvm, Lucernensem. || Von newem zugericht/ vnd zum erstenmal Getruckt durch || Abraham Gemperlin zu Freyburg im Vchtland/ 1592], Bibl.: Streit 2, S. 357-358 Nr. 1314, 1315, 1317; 4, S. 452-453, Nr. 1673-1674; S. 469 Nr. 1737; Trautz (1940), S. 88-89 Nr. 386-388; Schnürer (1944), S. 70-72 Nr. 8; Horodisch (1945), S. 27; Boscaro (1973), S. 108-109 Nr. 108 [Faksimilie der 2. Ausg.]; VD 16 C 6950-6951 In: Dillingen, StudB XIV,332 [Ausg. 1586] ('micro); XX 1687 [Ausg. 1592]; Göttingen, NSUB H.As. 11.6372; München, BSB Jes. 275; 275d [Ausg. 1592] Deskript.: Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; Japonica, Sinica, Indica; Jesuitenorden; aus dem Italienischen [0578] Lettera scrìtta da Roma al Signor N.N. in cui si dà notitia della vdienza data da N.S. Innocenzo XI. al Padre Guido Tasciard della Compagnia di Giesù. Inviato dal Rè di Siam, et alli Signori Mandarini venuti dal mede.m° Regno di Siam à di 23. Decembre 1688. In Roma, Per Domenico Antonio Ercole. 1688. Con licenza de' Svperìorì. Roma: Domenico Antonio Ercole, 1688.Sr. Heiligk. || Pabst Innocentii XI. || Audientz/\\ So dem P. Tachard, Jesuiten, und andern || Gesandten || des Königs in Siam\\ den 23. December 1688. verstattet || worden/1| Nebst Erzehlung/ was bey deren Ein = || holung in Rom färgegangen/\\ Wobey die wahre Abbildung der Audientz\\ in Kupffer gestochen/\\ Aus dem Römischen Exemplar ins Hoch = \\teutsche übersetzet. || (Zierleiste) || Prag/ 1689. ||. Prag: [o.Dr.], 1689.- 4°, 16 Bl, TK.Ü: anonym Komm.: OT: Der franz. Missionar Guy oder Gui T. trat mit 16 Jahren in die SJ ein u. wurde auf seinen Wunsch hin bald als Missionar zugelassen. Zunächst in Mittelamerika, bereitete er sich auf einen Aufenthalt in China vor. Als eine siamesische Gesandtschaft Ludwig XIV. um Beistand bat, schickte der König den Chevalier de Chaumont zusammen mit sechs Jesuiten in dieses Land, die einen genauen Situationsbericht erstellen sollten. Die Delegation brach am 3. März 1685 von Brest aus auf u. traf am 22. September des gleichen Jahres in Siam ein. Der siamesische König nahm die Delegation freundlich auf u. erlaubte ihr, ohne sich jedoch selber zu bekehren, eine intensive Missionstätigkeit. Tachard wurde nach Europa zurückgesandt, um weitere Missionare anzuwerben, die den Siamesen aber auch Unterricht in 667
[0579]
Lilio, Zaccaria
den Naturwissenschaften erteilen sollten. 1687 kehrte Tachard nach Siam zurück. Da er inzwischen die Landessprache erlernt hatte, wurde er einer siamesischen Delegation, die 1688 Europa bereiste, an den Hof von Versailles, aber auch nach Rom kam, beigegeben [NBG 44,762-764; vgl. auch Zedier 37,831-842], T. hat zwei Reiseberichte verfaßt: >Voyage de Siam des Pères jésuites envoyez par le Roi aux Indes et à la Chine, avec leurs observations .. .< (Paris, A. Seneuze et D. Horthemels, 1686) bzw. >Second voyage du Père Tachard et des jésuites envoyez par le Roi au royaume de Siam .. .< (Paris, D. Horthemels, 1689). ÜT: Der ausklappbare Kupferstich zeigt den Augenblick der Übergabe eines Schreibens an den Papst, das S. 11-12, sozusagen als Herzstück des Berichts, abgedruckt wird. Von ihm heißt es: »Es war aber selbiges auf ein Blech von dem besten Golde geschrieben/ ungefehr eine halbe Hand breit/ und dreye lang/ und in einander gewickelt/ wie in dem beygefügten Kupfer lit. A zu sehen/ und wug mit dem Gefässe drey Pfund. Das Becken aber war von gemahltem Holtz mit Indianischem Firnüß gezieret. J. Heil. Cammer=Prälaten nahmen darauf das Schreiben/ Gefäß und Becken/ und setzten es auf das Tischgen/ der Pater aber Übergabe dem Pabste die Ubersetzung des Briefes in Portugiesischer Sprache auf Chinesisch Papier geschrieben/ ingleichen noch eine andre in Jtaliänischer Sprache/ welche folgender massen lautet...« Den Rest des Textes bildet die Beschreibung der Zermonie in Briefform an einen nicht genannten Adressaten. DV: Clementinische Jesuitendruckerei (?). Bibl.: Streit 5, S. 665 Nr. 1967; Bircher, DDB B 6277 In: München, BSB Jes.315/25; Wolfenbüttel, HAB Tq Kapsel 6:14 (*) Deskript.: Briefliteratur; Reiseliteratur; Missionsberichte; Japonica, Sinica, Indica; Papsttum; Diplomatie; aus dem Italienischen [0579] Lilio, Zaccaria (gest. 1522): De fugacitate, miseria, et inconstantia vitae, et omnium rerum humanarum, Declamatio, authore Lilio Vicentino. Adiecta sunt eiusdem generis aliquot sapientum Apophtegmata, et Epigrammata graeca, una cum interpretatione latina .... Leipzig: Georg Hantzsch, 1553.Declamatio Lilij VicentinL Von dem Vergenglichen, Elenden, Menschlichen leben, ein Schön Rede, auß dem Latein gedeutschet. Welche nachfolgendts mit vielen Sprüchen vnd Exempeln ... auffs kiirtzte zusammen Colligirt vnd an tag geben. Durch Andream Hondorfßum, Pfarherrn zu Dreissig. Gedruckt zu Franckfurt am MaynM.D.LXXI... . Frankfurt a.M.: Anthony Corthois d.J., für Peter Braubach, 1571.- 8°, [8], 132, [4] Bl.Ü: Hondorf, Andreas (gest. 1572) Komm.: A: Canonicus regularis vicentinus [Zedier 17,1124]; bedeutender Geograph u. Theologe [NBG 31,227], Seine naturwiss. Werke bei Klebs, Incunabula 607-608; HC 10100-10103. 668
Lippomano, Luigi
[0580]
OT: VD 16 L 1737. ÜT: »Vorrede an den Christlichen Leser« [Bl. )(2a-)(5b], Erläutert den Sinn der Schrift, daß der Mensch sich der Hinfälligkeit des Lebens bewußt werde. Er habe weiterhin »auß anderer Scribenten gedancken vnd beschreibung in diß Büchlein zu hauff getragen«, die nach Lilio ab Bl. 41b als »Sprüche der Heyligen« angehängt werden. Ü: H., der mehrere aszetische Schriften übers., wurde 1553 Pfarrer zu Küstriz im Weißenfelsischen, danach in Droyssig oder Droisig [DBInd 565,329-331; DWB QV 406]; über Hondorff als Schriftsteller vgl. Heidemarie Schade, »Andreas Hondorffs Promptuarium Exemplorum«, in: Brückner (1974), S. 646-703. DV: C. d.J. (auch Kortois, Curthois), aus Augsburg, war Formschneider, Briefmaler, Buchhändler u. Drucker, wurde um 1537 zu Augsburg geboren u. ist 1569-1590 in Frankfurt nachweisbar. Er hat vor allem Einblattdrucke u. Lieder herausgebracht [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 22, S. 126]. Bibl.: Schade, a.a.O., S. 701 (Ex. Dresden, LB); VD 16 L 1738 In: Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Ba 143(6) [unvollst, an Anfang u. Ende] (*) Deskript.: Sammlung; Reden; Lebensphilosophie; Moral; aus dem Lateinischen [0580] Lippomano, Luigi (1500-1559): Duae Epistolae altera Aloysii Lipomani Veneti, Episcopi Veronae, Rom: Pontificis in Polonia Legati, ad Illustrissimum Principem D. Nicolaum Radiuilum Palatinum Vuilnensem, &c. Altera uero eiusdem Illustrissimi D. Radiuili ad Episcopum, et Legatum illum ... Regiomonti Borussiae excudebat Ioannes Daubmannus M.D.LVI. Königsberg: Johann Daubmann, 1556.Zwen Sendbrieff/\\ Einer vom Römischen Bäpst = || liehen Legaten inn Polen Aloysio Lipo=\\mano Bischoff zu Verona/an den Durchleuch= || tigen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Nicolaum || Radziwillen Vilnischen Woywoden. || Der ander des selben Fürsten/\\ Herrn Radziwillen/ an gemelten || Bischoff vnnd Legaten geschrieben. ||2. Thessa. 2. ... || Gedruckt zu Königsperg inn|| Preussen durch Johann || Daubman. || 1557. ||. Königsberg: Johann Daubmann, 1557.- 4°, [72] Bl.Ü: anonym Komm.: A: L. aus Venedig war Theologe u. Koadjutor bzw. Bf. v. Verona (1548) u. Bergamo (1558); päpstl. Nuntius in Portugal (1542), Dtl. u. vor allem Polen (1555-1557), um die Gegenreformation dort durchzuführen; 1551-52 war er einer der Präsidenten des Konzils von Trient [Zedier 17,15631564; LThK 6,1071-1072], OT: Über Nicolas Radzivil mit dem Beinamen »Der Schwarze«, Hg. in Olyka u. Nieswitz, Palatinus zu Wilna, Groß-Marschall u. Kanzler v. Litauen, heißt es bei Zedier 30,564-565: »Er nahm die Protestantische Religion an, ließ die Bibel zum ersten mahl in die Polnische Sprache übersetzen, und darauf zu Bezesty in Cujavien auf seine eigene Kosten 1563 drucken. Als auch der 669
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Lippomano, Luigi
Gesandte Lippoman ihm einen Brief schrieb, und ihm darinn seine Apostasie vorwarff, hat er sich in einer besondern Antwort wider denselbigen ernstlich vertheidiget. Unter ihm ist auch die erste Kirchen-Versammlung der Reformierten zu Wilna 1577, oder nach anderer Bericht 1567, gehalten worden. Seine Gemahlin Elisabeth Sidlowiesky, war von gleichem Eifer, aber seine 4 Söhne haben nach des Vaters Tode, ihre alt=väterliche Religion wieder angenommen«. ÜT: »Vorred VERGERIVS« (Bl. A2a-Blb): Die Verblendung des Papsttums werde jeden Tag manifester. Dies könne man gut dem vorliegenden Schreiben entnehmen, in dem sich der päpstliche Legat herausnehme, auf einen bedeutenden Fürsten geringschätzig herabzusehen. DV: D. kam 1554 aus Nürnberg, brachte seine eigene Druckerei mit u. erhielt von Hg. Albrecht jährlich 100 Gulden Sold nebst freier Wohnung. Ab 1558 ist er Universitätsbuchdrucker, seit 1564 setzt langsam der Niedergang der Offizin ein. Als D. 1573 starb, wurde die Druckerei von seinem Faktor Francke u. seinen Söhnen fortgeführt [Benzing, Königsberg Nr. 4, S. 260]. Bibh: VD 16 L 1982 In: München, BSB 4° Polem.32/3 (*) Deskript.: authentischer Briefwechsel; Missionsberichte; Gegenreformation; aus dem Lateinischen [0581] Lippomano, Luigi (1500-1559): Sanctorum priscorum Patrum vitae numero centum sexaginta tres perprobatissimos auctores conscriptae. Et nuper per R.P.D. Aloysium Lipomanum Ep. Ver. in unum volumen redactae. Venetiis, ad signum spei. M.D.LI. Venezia: 1551.Außzug || Bewerter Historien || Der Fürnemsten Hei = || ligen Gottes/durch die zwölff Mo = ||nai des gantzen Jars/ auß den sechs Tomis Herrn || Laurentij Surij Carthusiani seligen/ gezogen/ vnd zu erbawung\\ Christlicher andacht vnd Gottseligkeit in ein buch gebracht/\\ Nun recognosciert/ vnd mit etlichen || Historien gemehret/\\ Durch Henricum Fabricium Bischoffen zu Daualien || vnd Weybischoff en zu Speir. || (mj || Gedruckt zu Cölnn/durch Gerwinum Calenium vnd die Erben Johan || Quentels/ im Jahr M.D.XCII. || Mit Römischer Keyserlicher Majesttät Gnad vnd Freyheit. ||. Köln: Johann Quentel, in Verl. Gerwin Calenius, 1592.- 4°.Ü: Johannes Zumweg (a Via) (gest. ca. 1582); Fabricius, Heinrich (gest. 1585); Leucht, Valentin (ca. 1550-1619) Komm.: OT: Graesse 4,219; Laudiert (1912), S. 570; Shaaber (1976), Nr. L 213.- (Titel lautet auch: >Vitae sanctorum priscorum patrumDe probatis vitis SS. ab AI. Lippomano olim conscriptis nunc primum emendatis et auctis< (Colonia 1570-1576). Andere Ausg. NUC: >De probatis Sanctorvm historiis, partim ex tomis Aloysii Lipomani... partim etiam ex egregiis manvscriptis codicibus, quarum permultae antehäc numquam in lucem pro670
Lippomano, Luigi
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diere, nunc recöns optima fide collectis per F. Lavrentium Svrivm Carthvsianvm< (Coloniae Agrippinae, apud Geruinum Calenium & haredes Quentelos, 1570-1577, 6 Bde.).- Der Kölner Kartäusermönch Laurentius Surius (1522-1578) hatte ab 1570 sein Hauptwerk zu veröffentlichen begonnen, das von anderen Kartäusern (z.B. Jakob Mosander) hrsg., fortgesetzt, erweitert u. übers, wurde. S. stammte aus Lübeck, hatte beim Studium in Frankfurt a.d. Oder protestantische Neigungen entwickelt, war aber dann von seinem Freund Canisius wieder zum Katholizismus zurückgeführt worden. Er trat 1541 in den Kartäuserorden zu Köln ein, wurde zum Priester geweiht u. lebte bis zu seinem Tod in der Kölner Kartause, wo er historische Arbeiten in großer Zahl veröffentlichte [ADB 37,166; Holt (1922), S. 341 u. Airni. 1; DBInd 1250,428-430; LThK 9,1193-1194], In Italien war man wenig erbaut davon, daß Surius es wagte, die Sammlung unter seinem eigenen u. nicht dem Namen Lippomanos herauszubringen. In der Vorrede des 6. Bd. nimmt S. dazu Stellung u. erklärt, er verdanke Lippomano nur ein Drittel des Materials, und zwar die Übers, des >Menologion< des Symeon Metaphrastes [PG 114-116]. Wenn sich auch sonst noch manches gleiche, so liege das daran, daß sie identische Quellen benutzt hätten [Holt (1922), S. 343]. Im übrigen hat S. Lippomano gekürzt, um sein Ziel, die Katholiken zu erbauen u. zu belehren, nicht zu verfehlen. Surius wurde zu seiner Arbeit von dem Kölner Jesuiten Johann Rethius (1553-1574 Rektor der Dreikönigsschule) angeregt, der mit aller Welt korrespondierte, um S. Quellenmaterial zu besorgen. Er reiste herum u. ließ die Verbindungen seines Ordens spielen, während der Mönch in der Zelle saß u. arbeitete. Gerwin Calenius, der Inhaber des Verlags Quentel in Köln, sorgte für den Absatz der ausgedruckten Bände. ÜT: Um eine noch breitere Öffentlichkeit anzusprechen, kam früh der Plan einer Übers, der Kompilation von Surius auf. Sie wurde virulent, als die Protestanten 1571 mit einer eigenen Märtyrergeschichte herauskamen ^Historien der Märtyrer ... durch Ludovicum Rabum ...< (Straßburg 1571)]. So wählte man den Kölner Kartäuser Heinrich Fabricius aus [1569-73 Pfarrverweser bei Speier, 1575 Titularbf. v. Daulia u. Weihbf. v. Speier (DHGE 16,349)]. Er stellte aber seine Mitarbeit ein, als er hörte, daß auf Befehl des Herzogs Albert in München dessen Hofprediger Johann Zumweg (a Via) [Kobolt (1795), S. 712-713] das gesamte Werk übers, u. 1574-1580 im Druck erscheinen ließ [>Laur. Surii bewährte historien der lieben heiligen Gottes, auf Befehl Herzog Albrechts zu Bayern treulich verdeutsche (München, 1574-1580]. Dadurch veröffentlichte Fabricius seine Auswahl erst fast zehn Jahre später, d.h. 1583. Rethius hatte sich aber nicht zufrieden gegeben u. in München auf eine wirkliche Volksausg. gedrängt. Sie war am schnellsten durch Übers, eines vorliegenden lat. Auszugs zu erstellen, die der den Jesuiten befreundete Utrechter Theologe Franz Haraeus besorgte (Antwerpen: Plantin, 1590). Diesen übers, nun Valentin Leucht, u. er wurde stolz für 1591 im Meßkatalog angekündigt: >VITAE SANCTORVM Das ist, Leben der Fürnembsten Heiligen Gottes: Auff die zwölff Monat deß gantzen Jahrs ordentlich gerichtet: 671
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Lippomano, Luigi
Auß den aller bewehrtesten Authoren ... sonderlich aber Herren SVRIO, Durch den Herren FRANCISCVM HARAEVM Vltraiectinum S. Theologiae Licentiatum, in Latein fein kurtz ... in ein compendium gezogen. Nun mehr ... in die Hohe Teutscher Nation spraach ... vertiert und jetzt erstmahls außgangen Durch Herren VALENTINVM LEVCHTHIVM von Falckenberg ...< (Gedruckt zu Cölln Durch Johannem Gymnicum, im Einhorn Anno M.D.XCIII. Mit Rom. Kays. Mayest. Gnad vnd Freyheit auff fünff Jahr) [Brückner (1960), S. 941-942 u. 966 Nr. 12]. »Vorrede Dem Hochwirdigen in Gott Fürsten vnd Herrn/ Herrn Eberharden Bischouen zu Speir vnd Probsten zu Weissenburg etc. meinem gnedigen Fürsten vnd Herrn ... Geben am 4. tag Januarij Anni 1583 ... Henricus Fabricius« (Bl. a2a-a4a): Betont zunächst die Bedeutung der Beispiele der Heiligen für das Leben des Christen. »Vnder andern aber so zu vnsern zeiten der lieben Heiligen Historien zusamen gelesen/ hat seliger gedechtnuß Laurentius Surius mit grossem fleiß zum theil auß Aloysio Lipomanno/ zum theil auß alten geschriebenen Büchern/ die jm hin vnd her auß herrlichen Bibliothecken zugeschickt worden/ sechs grosse Bücher von leben vnd sterben der Heiligen/ durch öffentlichen Druck zu Latein außgehen lassen: welche auch/ ohn allen zweiffei/ mit schwerer langwiriger verdrießlicher mühe durch den Ehrwürdigen hochgelehrten Herrn Joannem ä Via, der H. Schrifft Doctorn etc. transferiert worden. Weil aber gedachte Tomi für den gemeinen Mann viel zu groß vnd zu thewr/ bin ich von etlichen guthertzigen/ auch hohen personen ersuchet worden/ ein kurtzen Außzug für allerley Stend zusamen zu lesen. Demnach dann ein solche arbeit von vielen für heilsam vnd nutz geachtet/ hab ich mir derselben vndernommen/ vnd durch die zwölff Monat des gantzen Jars solche Heiligen so viel müglich auffs kürtzest gesetzt/ deren gedechtnuß in der Kirchen etwas herrlicher/ vn deren Historien von bewerten Authorn/ oder sonst auch statlich vnd ansehenlich beschriben/ item die insonderheit treffen den Menschen zur gottseligkeit zu bewegen ... .Was mich belangt/ hab ich mit diser meiner arbeit (weiß Gott) anders nichts gesucht/ dan daß die Christlich Kirch in vnserm Deutschen land/ fürnemblich die einfaltigen/ jetzerzehlten vn andern nutzen dar auß möchten schöpffen ...« Ü: Zumweg u. Fabricius s.o.; Leucht übers, auch C. Barronio (s. dort) [NDB 14,368], DV: Sohn u. Geschäftsnachfolger von Peter Quentel, 1546-1551 nachweisbar, die Erben bis 1557 [Benzing, Köln Nr. 37, S. 241].- C., ca. 1525 in Lippstadt geb., stud. seit 1541 in Köln, Lizenziat der Rechte u. Senator, heiratete 1557 die Wwe Johann Quentels u. wurde Geschäftsführer des Verlages. Er ist der kapitalkräftigste Kölner Druckerverleger des 16. Jh. Er ist am 14.9.1660 gest. [Benzing, Köln Nr. 51, S. 244], FA: Köln: In Verl. Johann Busaeus, 1660 [Vitae Sanctorum. Leben, Geschieht, Marter und Todt der Fürnembsten Heyligen] [Siegel (1960), S. 82, Nr. 1081]. Bibl.: Holt (1922); BSB-AK 49,419 In: München, BSB 2° V.SS. c.124 (*micro); 2° V.SS. c.37 Deskript.: Heiligenleben; Gegenreformation; aus dem Lateinischen 672
Litterae S.D.N. Pii Papae V.
[0582]
[0582] Litterae S.D.N. Pii Papae V., super creatione Cosmi Medices in Magnum Ducem Provinciae Ethrurie ei subiectae [27. Aug.1569], Firenze: [o.Dr.], 1570.Freyheit vnnd Bulla || des Allerheiligsten in Gott Vat = || ters vnd Herren/ Herren || Pij/ des namens fünfften\\ Vber die Erhöhung vnd schöpffung/\\ des Durchleuchtigsten Fürsten || vnd Herren/ Herren || Cosmi Medices/ Hertzogen || zu Florentz/ etc. || Zu einem Großhertzogen vnd Königmäs = \\sigem/der Prouintz Ethrurien/ jme vn = || derworffen. || Geschehen zu Rom/ den 27. August. || Anno M.D.LXIX. || (m) || (Linie) || 1570.\\.-~- Newe Zeitung\\ Oder beschreibung/ von der Römi= || sehen Kaiserlichen Maiestat || Protestation/1| Vnd den Ceremonien/Eyden || vnd Gebeten/1| Jn erhöhung vnd krönung deß/ hieuor\\ Hertzogen Cosmi Medices/ zu || Florentz etc. | Zu einem newen Groß Fürsten oder Königmessi = ||gen in Tuscana oder Ethrurien/ vnd Beschir= \\mem des Bapstumbs etc. || Mit vbergab der besondem Kronen vnd || Sceptern/ vnd derselben Segen. || (m) || Geschehen zu Rom am 5. Martij diß 1570. Jars. || Auß dem Jtalianischen ins Teutsch || transferiert. ||. [o.O.]: [o.Dr.], [1570].- 4°, [1] BL, 9 S., TH.Ü: anonym Komm.: OT: BM; die zweite Vorlage konnte nicht identifiziert werden. Beide Pamphlete gehören zusammen u. sind auch vom selben Drucker gedruckt. Cosimo I. (1519-1574) war der Sohn von Giovanni dalle Bande Nere de' Medici u. wurde mit 18 Jahren (1537) im Zuge einer politischen Krise Herzog von Florenz, nachdem Hg. Alessandro de' Medici ermordet worden war. Trotz seiner Jugend u. beschränkter finanzieller Mittel gelang es ihm, den Versuch der Adelsoligarchie abzuwehren, wieder die Macht zu ergreifen. 1539 heiratete er die Tochter des span. Vizekönigs von Neapel u. sicherte sich so die span. Unterstützung, mit deren Hilfe er 1555 Siena einnehmen konnte. Durch weitere Gebietseroberungen arrondierte er sein Territorium u. formte das Großherzogtum Toscana, das ihm 1569 offiziell von Pius V. übertragen wurde. Die erste Zeitung teilt den Wortlaut der päpstlichen Ernennungsbulle mit; die zweite die kaiserliche Protestation, die Krönungszeremonie u. die Krone mit Inschrift, die der Papst dem Großherzog aufsetzt [Rachum, S. 113; V. Maffei, Dal titolo di duca di Firenze e Siena a granduca di Toscana. Contributo alla storia della politica di Cosimo I de'Medici, 1905; A. Rossi, La Elezione di Cosimo I Medici, 1890 (= Atti del Reale Istituto Veneto di Scienze ser. 7,1; Der Briefwechsel des Kaisers Maximilian II. mit Papst Pius V hrsg. von W.E. Schwarz (= Briefe u. Akten zur Geschichte Maximilians II., Th. I, 1889)]. Bibl.: Weiler, D. erst. dt. Zeitungen Nr. 362; Hohenemser (1966), Nr. 1161; VD 16 N 794 In: München, BSB 4° Gall.g.39/17; Wolfenbüttel, HAB 172 Hist.(2a) u. (2) (*) Deskript.: Zeitung; Länder- und Regionengeschichte; Genealogie; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen
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Loarte, Gaspar de SJ
[0583] Loarte, Gaspar de SJ (gest. 1578): Avisi di Sacerdoti e Confessori. Composti per il R.P. Gaspar Loarte. Dottor Theologo. Deila Compagnia di Giesv. In Parma, Nella stamperia di Erasmo Viotti, 1584. Con Licenza de' Superiori. Parma: Erasmo Viotti, 1584.Sehr fiirtreffliche/\\ heylsame/ kurtze vnd klare\\ Lehren oder Anleytungen/ für\\ die Priester vnd Beichtvätter (welli= \\cher massen sie sich inn jhrem Beruff\\ Gottselig/ löblich/ vnd mit großem|| jhrem vnd der Penitenten geist = glichen Nutz vnd Wolfart/1| verhalten sollen. || Weylund durch R.P. Ca=\\sparum Loartem Societatis\\ Jesu Doctorem Theologum der Prie = \sterschafft in Italia zu mehrer Vnder= \\richtung welsch beschriben: Nun aber|| einer ehrwürdigen Clerisey/ Teutscher\\ Nation zu Nutz vnd Dienst/ in || Teutsche Sprach || versetzet. || Mit Rom. Kays, freyheit. || Getruckt zu Dilingen/ durch || Johannem Mayer. || M.D.XCV. ||. Dillingen: Johann Mayer, 1595.- 8°, [12] Bl., 493 S.Ü: anonym Komm.: A: Das Geburtsdatum des aus Medina del Campo in Spanien stammenden Theologen ist nicht bekannt. Er begann 1552 sein Noviziat u. verbrachte danach die meiste Zeit seines Lebens in Italien (Genua, Messina). Er schrieb it. u. lat. Kurz vor seinem Tod kehrte er in die Heimat zurück u. starb in Valencia [Sommervogel 4,1879-1886; EUI 30,1230-1232], OT: Erste Ausg. dieses erfolgreichen Beichtspiegels: Parmae, apud Sethum Viottum, 1579 nicht nachgewiesen [Toda y Güell 2,473; Palau y Dulcet Nr. 139361], ÜT: Werk in 2 Teilen zu 12 bzw. 30 Kap. über die Aufgaben des Beichtvaters. »Dem Hochwürdigen Fürsten vnnd Herrn/ Herrn Johann Ottho/ Bischoffen zü Augspurg/ etc.« gewidmet. Er habe das Buch von einem Priester in dt. Übers, zu freier Verfügung erhalten, und da es noch kein Vorbild habe, übergebe er es dem Druck, zumal der Adressat Herr über etliche hundert Priester sei. Weiterhin sei es ihm »durch den Edlen/ Ehrwürdigsten vn Hochgelehrten Herrn Johan Hieronymum Storn von Ostrach/ Thumbdecan deß Hohen Stiffts Augspurg/ vnd Chorherrn zü Elwangen/ etc.« besonders empfohlen worden.- Auch ins Lat. [>Instrvctio Sacerdotvm et ConfessoriorumSpecvlum sev InstrvctioEnchiridivm sev InstruvctioPiae meditationes in quindecim mysteria rosarii beatissimae virginis Mariae Dominae nostrae. Auetore R. P. Gaspare Loarte Societatis Iesu Theologo. Accessit brevis Tractulus de Remedijs generalibus contra omnia peccata ... eodem Auetore. Omnia recens ex Italico idomate in Latinum conversa< (Moguntiae, Apud Ioannem Albinum M.D.IIC) [Übers. Jan Buys]. Ü: Übers, auch Cacciaguerra (s. dort). DV: 1564-1610 [Benzing, München Nr. 3, S. 335], FA: München: Adam Berg, 1581. Bibl.: VD 16 L 2161 u. 2162 In: München, BSB Asc.2913 (Reserve: Einbandsammlung) u. 2914 Deskript.: Gebetbuch; Mystik; aus dem Italienischen [0590] Loarte, Gaspar de SJ (gest. 1578): Istrutione e awertimenti per meditar i misterii del Rosario, della Santissima Vergine Madre.... Roma: Giustina de' Rossi, 1573.Andächtige || Betrachtungen/|| der Geheimnuß vnse = || rer Frawen Rosen = || krantzes/1| Durch || Den Ehrw. P. Gaspam || Loarten/ der Societet JE = ||su/ zusammen getragen. || (m) || 1599. || Gedruckt in der Churfiirstli=\\chen Statt Mayntz/ bey Jo = \\hann Albin. ||. Mainz: Johann Albin, 1599.- 12°, [18], 105 Bl., TE., TH.Ü: anonym Komm.: ÜT: Auch ins Engl., Franz., Portug. u. Lat. übers.- Der franz. Titel ist aufschlußreich: >Traite de la confrairie du tres saint nom de Dieu et de Jesus contre les jureurs et les blasphemateurs; et Instructions et avertissement pour mediter les 15 mysteres du Rosaire, traduits de l'Italien ...< (Douai: Jean Bernard, 1608).- Sommervogel 4,1880 nennt eine Ausg. Meintz, bey Steinio, 1599. Ein Drucker Stein ist in Mainz nicht nachgewiesen. Sollte es sich um den Frankfurter Verleger Nikolaus Stein [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1273-1274] handeln? »Der Edlen vnnd Tugentsamen Frawen Felicita Wolffing von Rosenbach/ deß Edlen vnnd Vesten Herrn Philipps Wolffen von Rosenbach/ Rom. Kay. May. Rahts/ vn Meyntzischen Cantzlers/ etc. Ehelichen Gemahl/ Meiner in ehren großgünstigen Frauwen ... Datum Meyntz den 1. Januarj/ Ano 1599 ... Johann Albin Buchtrucker« (Bl. *2a-*5b): »... So hab ich vnter andern diese 680
Lollio,
Alberto
[0591]
deß Rosenkrantz Geheimnussen/ die newlicher zeit der ehrwürdige Herr Gaspar Loartes der Societet Jesu auß der Lateinischen Sprach ins Teutsch vbersetzet/ den Christlichen Catholischen Leser/ zu nutz vn guten auff meinen kosten publiciren/ vn in den Truck außfertigen wollen: Vnd solches fürnemlicher auß dieser Vrsach/ weil in jetzt gedachten deß Rosenkrantz Geheimnussen viel Gottseliger Betrachtunge von Christo dem HErrn/ vn seiner geliebsten Mutter/ der seeligsten Jungfrawen Maria begrieffen seynd/ die verhoffentlich eim jeden lesenden Catholischen Christen allerley Anreitzungen zu einem andechtigen Leben/ vnd Göttseligen Wandel/ sonders zweiffei geben/ vn bringen werden ...« - Es folgt eine sehr lange Vorrede über den Nutzen des Werks. DV: A. aus Trier, 1598-1620, kam von Herborn u. heiratete nach Mainz ein. Seine Offizin stand ganz im Dienst der Gegenreformation; seine Wwe druckte bis 1621 [Benzing, Mainz Nr. 10, S. 318]. Bibl.: Draut (1611), S. 332; Sommervogel 4,1880 Nr. 2; VD 16 L 2163 In: München, BSB Asc.2906 ("micro) Deskript.: Gebetbuch; Mystik; aus dem Italienischen [0591] Lollio, Alberto (ca. 1508-1568): Lettera, nella quäle rispondendo ad una di M. Hercole Perinato, egli celebra la villa e lauda ... l'agricoltura. Venezia: Giovanni Giolito di Ferrari d.Ä., 1544.Wares Lob\\ des Feldtiebens vnd\\ Ackerbawes.\\ Durch\\ ALBERTVM\\ LOLIVM/ Einen Edlen/ für= \\ trefflichen Landtsassen in Italia/ in ei= || nem Sendbrieff/ an HERCVLEM|| PERINATVM/ gar artlich\\ vnd künstlich außgeßhret.\\ Dabey auch vrsachen angezeiget || werden/ Warumb er in seinem Landtsitz\\ vnd Forwerg/ vnd also zu Felde lieber/1| als in der Stadt/ die meiste Zeit des || Jahrs zubringe. || Zu Wolgefallen/\\ Allen Ehrliebenden vom Adel/ Landtsassen/\\ auch denen in Stedten/ so ob dem Feldtieben vnd || Ackerbaw/ jre ehrliche Lust vnd Ergetzung\\ haben/ Verdeutschet vnd in Druck || gegeben. || (Gedruckt zu Görlitz/durch\\ Ambrosium Fritsch. || Jm Jahr/\\ M.D.LXXXIX. ||j. Görlitz: Ambrosius Fritsch, 1589.- 8°, [30] Bl., H.Ü: H.R. [ = Heinrich Raetel ?] Komm.: A: L. stammte aus Florenz, lebte aber in Ferrara als geschätzter Dichter u. Literat. Neben einem Pastoraldrama hat er vor allem Reden hinterlassen [NBG 31,504-505; EI 21,414; Ferrari, S. 413]. OT: Eine lat. Übers, findet sich in: >Opuscula Joh. Camerarii de re rustica< (Nürnberg 1577).- Das Thema vom Gegensatz zwischen Stadt u. Land reicht bis in die Antike zurück. Wenn im MA die Stadt zunächst Schutz, Sicherheit u. Tuchfühlung mit anderen Menschen bedeutete, wird sie im Barock als Sitz der Höfe zum Inbegriff der Verderbtheit. Die meist in einer arkadischen Landschaft angesiedelte Pastoraldichtung bildet dazu einen starken Gegenpol.- Wir haben im vorliegenden Fall einen frühen Beleg für diese Polarisierung [Frenzel, Motive, S. 667-681]. Zu L.s Ideologie der >villeggiatura< u. seine Umdeutung der >unpolitischen Vita solitaria [Petrarcas]< in die hoch681
[0592]
Lombardelli,
Faustino
politische >Vita rustica< vgl. Lohmeier (1981), S. 122-123. Ü: Mit ziemlicher Sicherheit verbirgt sich hinter den Initialen der Bürgermeister v. Sagan, der sich als Übers, mehrerer historischer u. theologischer Werke hervortat u. auch zwei Dramen hinterließ, die z.T. beim gleichen Drucker in Görlitz publiziert wurden [ADB 27,343; DBInd 994,184-189]. DV: Fr. (auch: Fridericus), aus Oschatz, lernte bei Hans Lufft in Wittenberg, war Geselle bei Oporinus in Basel, später bei Hans Rambau in Leipzig, wurde 1565 Bürger von Görlitz, wo er bis zu seinem Tod 1593 druckte [Benzing, Görlitz Nr. 2, S. 159], Bibl.: VD 16 L 2353 In: München, BSB P.o.germ.472/2 (*) Deskript.: Abhandlung; Feldbau; Agronomie; aus dem Italienischen [0592] Lombardeiii, Faustino: Arte di viver contento delle Religiöse ne' sagri chiostri. Venezia: 1687.Kunst und Weiß/1| Wie eine Kloster = Jungfrau al=\\lezeit könne in der Zufrieden = \\heit und wohlgetröst || leben. || Jn etwelche ihrem Beruff gleichförmige Grundsatz^ gebracht\\ Von\\ FAUSTINOLOMBARDELLI:\\ Auß|| DerJtaliänischen Sprach in die || Teutsche übersetzt. || Durch || MARIAM THERESIAM ä S. Joseph, || Professin in dem hoch Adelichen Stifft\\ St. Catharina Thal bey Dies= \\senhoffen. || (m) || Einsidlen || (Linie) || Durch Höh. Heinrich Ebersbach. \\ Anno 1699. ||. Einsiedeln: Johann Heinrich Eberbach, 1699.- 8°.Ü: Maria Theresia á St. Joseph Komm.: A: Nicht identifiziert. Benziger (1912), Nr. 247 nennt vom gleichen Vf. aus dem gleichen Jahr noch >Das kleine Lustgärtlein< (ebenfalls 1713, 1719, 1737, 1751, 1768) bzw. >Tractätlein von Glauben, Hoffnung u. Liebe für eine Frau in UriHelden-Liebe< (1691) [Frenzel, Stoffe, S. 9ff.]. Es handelt sich um einen moralisch-allegorisierenden Roman, in dem Adam, Eva u. »Sua Divina Maestà« die Hauptpersonen darstellen. Loredano zeichnet, ähnlich den Zeitgenossen Pona u. Gaudenzio Brunacci, Adams fiktive Biographie von der Erschaffung bis zum Tod nach u. will vor Ehrgeiz, Leicht685
[0597]
Loredana, Giovanni Francesco
sinn u. Sinnlichkeit warnen [Albertazzi (1891), S. 190-191; Autori italiani del'600, Nr. 3241]. L. schrieb das Werk aus Anlaß seiner Vermählung mit Laura Veliera. ÜT: Frühste Übers., der die von Sturm bzw. eine anonyme folgen.- »Dem Durchleuchtigist: Hochgebohrnen Fürsten vnd Herrn/ Herrn LEOPOLDO IGNATIO, Ertz=Hertzogen zu Oesterreich...« gewidmet (Bl. A2a-A3b). Die Vorrede enthält nur Herrscherlob. Ü: Sonst nirgends erwähnter Übers., vermutlich it. Herkunft, da im 17. Jh. zwei Tanzmeister dieses Namens in der Steiermark bei Wurzbach nachgewiesen sind. DV: 1640-1674 [Benzing, Wien Nr. 32, S. 490], Bibl.: Mayer (1883) 1,242 Nr. 1342 In: Wien, Theresian. Stiftung (*micro) Deskript.: Roman; biblischer Stoff; aus dem Italienischen [0597] Loredano, Giovanni Francesco (1607-1661): L'Adamo. Venezia: Giacomo Sarzina gen. il Sarzina, 1640.Der Erste || Monarche/Patriar= \\che/ und Herscher der Welt || Adam || von || Dem Geist=und Sin= \\reichen edlen Venetianer Fran= \\ciscus Loredanus beschriebenund [sie] zum sie = || bendmahl Jtalianisch in Druck außgangen/\\ ruinmehro aber wegen des hohen Geistes und || vortreflichen Discurse gedeutschet || Von || Samuel Stürmen || J.C. Leiptzigern. || BREM EN \\ Gedruckt und verlegt bey Jacob Köhler/1| Jm Jahr 1666. ||. Bremen: Jakob Köhler, 1666.- 12°, 120 S.Ü: Sturm, Samuel (gest. 1688) Komm.: ÜT: Georgi II, S. 437 nennt Ausg. Bremen, 1660. DV: K. ist ca. 1640 - ca. 1680 nachweisbar, [Benzing, Bremen Nr. 9, S. 64], Bibl.: Bircher, DDB B 1285 In: Augsburg, UB XIII.5.8°.601 (*); Wolfenbüttel, HAB Lk 478 (*) Deskript.: Roman; biblischer Stoff; aus dem Italienischen [0598] Loredano, Giovanni Francesco (1607-1661): L'Adamo. Venezia: Giacomo Sarzina gen. il Sarzina, 1640.IDEA || STIRPIS HUMANAl. || Das ist: || Aigentliche Abbildung deß || Menschlichen Herkommens/\\ Durch || Das Leben vnsers ersten || Vatters || ADAM. || Von dem Hoch = vnd Wol-Edlen\\ Hem GIOANFRANCESCO LOREDANO. || Venedischen Edlen/ in Wälscher Sprach || beschrieben; || Anjetzo aber auß besondem Sprach =\\Eyfer ins Teutsch übersetzt vnd an || das Liecht gegeben/1| Cum Licentia Superiorum, || 1674. || Amberg/ druckts Johann Burger/1| Jn Verlegung Rudolph Wege/ Buchhänd = || lers in Passaw. ||. Amberg: Johann Bürger, in Verl. Rudolph Wege, 1674.- 12°, [3] Bl., 208 S.Ü: anonym 686
Loredano, Giovanni Francesco
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Komm.: ÜT: Dritte Übers, des Werks nach der von Carolo Alefante u. Samuel Sturm. Sie umfaßt insgesamt 3 Teile. In einem Schlußmonolog wird die moralische Nutzanwendung gezogen.- Am Anfang »Ad Lectorem. Deutscher vnd auffrichtiger lieber Leser! ES hat zwar der rechte Author dieses Buchs/ ermeldter Herr Loredano, die gantze Lebens = Beschreibung in Wälschem gantz vnzertheilt vnd nacheinander beschrieben in Druck gegeben/ weilen aber solches verteutscht/ hab ich es zu verhoffend annehmlichem Gebrauch/ mit des günstigen Lesers zuversichtlichen Erlaubnus/ die gantze Materia in gewisse Partes vii Capita verfasst/ vii selbige folgender Gestalt abgetheilet.« DV: B. druckte 1664-1695(7) vor allem Jesuitendramen in Amberg [Benzing, Amberg Nr. 7, S. 8].- W. (auch: Weege) ist 1681 als Verleger noch in Amberg tätig u. verlegte danach 1693-1696 in Passau [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1292], FA: Jena: Bielcke, 1703 [Geschichts-Calender. Adams, Uhr- und Stamm-Vaters aller Menschen auf der Welt. Von e. galanten Autore anfangs ital. geschrieben, ins Teutsche gebracht] (München, BSB Eph.pol.10, Beibd. 2) [eigenständige Übers. (?)]. Bibl.: Georgi II, S. 437; Bircher, DDB B 806 In: Wolfenbüttel, HAB Lk 479 (*) Deskript.: Roman; biblischer Stoff; aus dem Italienischen [0599] Loredano, Giovanni Francesco (1607-1661): Bizzarrie academiche. Venezia: Giacomo Sarzina gen. il Sarzina, 1638.Academische Schertz-Lust, oder Liebs-Beschreibung. Bremen: Jakob Köhler, 1665.Ü: anonym Komm.: OT: Durch den Drucker dem Zensor Zorzi Contarini gewidmet. Es handelt sich um Reden, die in der »Accademia degli Incogniti« gehalten wurden. »La maggior parte si riferiscono all'amore ed alle donne ed alcuni sono vere e proprie novelle, pubbl. poi a parte con aggiunte col tit. di >Novelle amoroseArgenis< abgeschaut [Cecchi/Sapegno (1967), S. 635ff.]. ÜT: Die Übers, wurde früher irrtümlich Harsdörffer zugeschrieben, vgl. aber jetzt Dünnhaupt, »Zur Klärung der umstrittenen Autorschaft der >DianeaNovelas ejemplares< wie auch Boccaccios ist nicht zu verkennen. Ü: Nicht aufgelöstes Pseudonym [Weller Ps. Lex. (1963), S. 136 mit fünf galanten Werken a.d. Zeit 1713-1746]; übers, auch von Catherine Bédacier, née Durand >La Comtesse de Mortane< ins Dt.: >Der Gräfin von Mortane Lebens-Geschicht in einem angenehmen Liebes-Roman< (o.O., 1719) [Fromm (1981), Nr. 2703], FA: Augsburg: Johann Jakob Lotters Erben, 1746 [Neu-eröffneter Schau-Platz der Liebe, Oder: Vier- und zwanzig merckwürdige Liebes-Geschichten, Nach der neuesten Art eingerichtet, Und der galanten Welt zu einer honetten Belustigung vorgestellt von Damiro. Augsburg, Druckts u. verlegts Joh. Jac. Lotters seel. Erb., Anno 1746]. Bibl.: Hayn-Gotendorf 3,7; BSB-AK 1501-1840 24,140 In: München, BSB P.o.it.553 d (*) Deskript.: Sammlung; Novelle; aus dem Italienischen [0606] Loredano, Giovanni Francesco (1607-1661); Gneo Falcidio Donaloro (Ps.): Ribellione e morte del Volestain, generale della Maestà Cesarea. Venetia, Presso il Sarzina, 1634. Venezia: Giacomo Sarzina gen. il Sarzina, 1634.Lebens Außgang|| Deß|| Wallensteiners/ Hertzogen zu Friedland und\ Sagan/ Kayserlichen Majestät\\ GeneralFeldmarschaln\\ Geschrieben Von|| Dem Edlen Venetianer\\ Franciscus Loredanus\\ Gedeutschet || Von || Samuel Sturm. || Jm Jahr 1664. ||. [o.O. (= Bremen) ?]: [o.Dr. (= Erben Berthold de Villiers, In Verl. Jost Köhler d.J.) ?], 1664.- 8°, 72 S.Ü: Sturm, Samuel (gest. 1688) Komm.: OT: Das 58 S. starke it. Original ist unter dem Ps. Gneo bzw. Gnejo Falcidio Donaloro [Melzi, Dizionario 1,466; Dresler (1929), S. 215-216 Nr. 1100] erschienen, das Loredano ebenfalls für eine dreiteilige Briefsammlung verwandte [Jöcher 2,2530], Es ist »All'... il Sig. Gualtier Vandervort« gewidmet." Bigazzi Martini (1978) 1,356 nennt eine Mailänder Ausg. vom gleichen Jahr: Esattissima relatione della ribellione e morte del Volestain, generale della Maestà Cesarea. Arricchita di bellissimi e curiosissimi documenti politici (In Milano, per Filippo Ghisolfi, et in Napoli, appresso Ottavio Beltrano, il primo d'agosto, ad instanza di Gio. Orlandi alla Pietà, MDCXXXIV). Albrecht Wallenstein (1583-1634), dem es fast gelungen wäre, kaiserliche Macht zu erringen, interessierte die Zeitgenossen sehr, so daß es nicht verwunderlich ist, wenn ihm auch Loredano eine Biographie widmet. Vor allem die sog. Wallenstein-Frage, die Ottavio Piccolomini zur Verschwörung veranlaßte, ob nämlich Wallenstein den Kaiser an die Schweden verraten habe oder nicht, ist bis heute ungelöst u. fasziniert Freund u. Feind [Frenzel, Stoffe, S. 780-783 (ohne Nennung Loredanos)]. Im vorliegenden Werk wird 693
[0607]
Loredano, Giovanni Francesco
vor allem die Geschichte der Ermordnung berichtet, die durch den kaiserlichen Befehl, welcher W. seines Kommandos enthebt, sowie andere Dokumente ergänzt wird [Georg Schmidt, »Die Wallenstein-Literatur (1626-1878). Bibliographische Studie«, in: Mittheilungen d. Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen 17. Jg., Prag (Leipzig u. Wien) 1879, S. 65-136, hier S. 74 Nr. 49-50]. ÜT: Zusammen gedruckt mit anderen Übers. Sturms, z.B. Malipiero (s. dort). Ü: Der Jurist St. hat mehrere Werke Loredanos übers. [DBInd 1247,81]. Bibl.: Schmid (1879), S. 74 Nr. 50; Bircher, DDB A 5817 In: Augsburg, UB IV. 13.8°. 11 (*); Berlin, SB Ry 10206; Wolfenbüttel, HAB 572.15 Quod.(3) (*) Deskript.: authentische Biographie; aus dem Italienischen
[0607] Loredano, Giovanni Francesco (1607-1661): Gli scherzi geniali. Milano: [o.Dr.], 1632.Geschicht = reden: || Das ist/1| Freywillige Gemüths=Schertze Herrn Johann Frantz Loredano hochgelehrten vornehmen Venetischen Edelmannes. || Zu löblichen Tugenden und Sitten/ auch zierlicher Wohl=redenheit aus italienischer in unsere geehrte hoch = deutsche Mutter=spräche übersetzt durch || Ein Mitglied der hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft den Unglückseligen || Nürnberg/1| Bey Michael Ertdter/ im Jahr 1652. ||. Nürnberg: Michael Endter, 1652.- 12°, [10] Bl., 275 S. [nur Teil I].Ü: Stubenberg, Johann Wilhelm v. (1619-1663) Komm.: OT: Seit der Gründung der »Accademia degli Incogniti«, in der vielfach allgemeine Themen, z.T. bewußt zugespitzt u. paradox, diskutiert wurden, hat Loredano mehrere Sammlungen von »bizzarrie«, »dubbi«, »scherzi« u.ä. herausgebracht, die der Vorliebe der Zeitgenossen für zugespitzte Concetti entgegenkamen. Das Werk wurde binnen kurzem 15mal in Italien aufgelegt, ins Franz., Griech. u. Lat. übers. »In un mese ne andaron vendute tremila copie, portando maggior concorso di quello che hebbe l'>Adone< del Marino nei primi giorni« [Albertazzi (1891), S. 236].- Zum Inhalt s. Ausg. 1712. Ü: Übers, auch Assarino, Biondi, Manzini, Marini, Pallavicino (s. dort). DV: [Benzing, Nürnberg Nr. 67, S. 365-366]. FA: Nürnberg: Michael Endter, 1661; Hamburg: Samuel Heyl, 1712 (anonyme, aber vollst. Übers.). Bibl.: Georgi III, S. 437 [Ausg. 1661]; Hayn-Gotendorf 4,259; Bircher (1968), S. 316; Bulling (1965), S. 43/44; Witkowski (1887), S. 97 Anm.l; Dünnhaupt 3,1784 In: Berlin, SB Xr 16240 u. an Pp 2060; Erlangen, UB Kr. 1753 [wiederholt nicht am Standort] Deskript.: Sammlung; Kleinformen; Akademikerschriften; aus dem Italienischen
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Loredano, Giovanni Francesco
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[0608] Loredano, Giovanni Francesco (1607-1661): Gli scherzi geniali. Milano: [o.Dr.], 1632.De GL/1| SCHERZI|| GENIALI\\ TRATTA TO BIPARTITO || DI|| GIO. FRANCESCO LOREDANO, || NOBILE VENETO. || (Linie) || Joh. FRANCISCI LOREDANO, || Edlen Venetianers/1| Sinnreiche || Vorstellungen/ Oder || Zur Lust = Übung des Verstandes || Entworffene Bewegungs = Gründe \\ Zur Erregung || Der menschlichen Neigungen. || Deutsch und Jtaliänisch. || (Linie) || Hamburg/ bey Samuel Heil/1712.\\. Hamburg: Samuel Heyl, 1712.- 8°, [4] Bl., 717 S., TK.Ü: anonym Komm.: ÜT: Polyglotte, die links den dt., rechts den it. Text abdruckt. Werk in 2 Teilen; je 13 Gestalten der Antike, denen Epitheta ornantia beigegeben werden, die sie zu »Typen« erheben: »Der rasende Achilles«, »Die verläumdete Agrippina«, »Der verliebte Caracalla«, »Der betrübte Cicero«, »Die eifersüchtige Enno«, »Die geschändete Lucretia«, »Der beredsame M. Antonius« usw.- »Vorbericht an den geneigten Leser ... Hamburg/ den 5. April. 1712. Der Verleger«: Beschreibt kurz Werk u. Leben Loredanos: »Wie sie (sc. seine Werke) denn auch in verschiedene Sprachen übersetzet/ und vielfältig hin und wieder/ auch noch zuletzt in Deutschland/ und zwar 1678. zu Leipzig von P.D. Kisarzewski, einem Pohlnischen Edelmann/ zum Druck befordert/ und dem damahligen Chur = Sächsischen Kriegs = Rath/ Kammer = Herrn und Obristen bey der Jnfanterie/ Hn. Christoph, Baron von Degenfeld/ Edelen und Panner=Herrn des Römischen Reichs ... dediciret worden. Weil sie aber nur Jtaliänisch/ so hat man anitzo eine Deutsche Übersetzung beygefüget/ damit so wohl die Anfänger der Jtaliänischen Sprache/ als auch andere/ die solcher nicht mächtig/ sich derselben bedienen können ...« DV: 1705-36 in Hamburg [Paisey (1988), S. 109], Bibl.: Georgi II, S. 437; Hayn-Gotendorf 4,260; GV I [nennen Ausg. 1711]; Bircher, DDB B 805 In: Halle, ULB Di 3176 (*); Wolfenbüttel, HAB Lk 492 (*) Deskript.: Sammlung; Biographien; Abecedarien und Sprachlehren; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0609] Loredano, Giovanni Francesco (1607-1661): Sensi di devotione sovra i sette salmi. Venezia: [o.Dr.], 1642.Joh: Francisci Loredani || Deß Edlen und Weltberühmten Venetianers || Andachten || über die || Sieben Busz-Psalm || deß\\ Königlichen Propheten || Davids. || Zu GOTTES Ehre aus dem Jtaliänischen gedolmetscht || Durch || Ein Mitglied der Hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschafft || Den Unglückseligen|| (m) || Ulm/1| Jn Verlegung Georg Wildeisens/\\ 1654. ||. Ulm: Georg Wildeisen, 1654.- 12°, [24] Bl., 191 S.695
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Loredano, Giovanni Francesco
Ü: Stubenberg, Johann Wilhelm v. (1619-1663) Komm.: OT: Bußpsalmen gehören zu den Klageliedern u. haben ihren Ort bei Fasten u. andern Bußriten. Die heute so bezeichnete Gruppe (Ps. 6; 32; 38; 51; 102; 130; 143) wird zum ersten Mal von Cassiodor (gest. ca. 580) erwähnt. ÜT: Laut Bircher (s.u.) eingangs der dt. Text der 7 Bußpsalmen (in Stubenbergs eigener Übertragung ?), gefolgt von einer ausführlichen Psalmenauslegung nach Loredano. Mit Widmungsgedichten an Margareta Maria Fräulein v. Buwinghausen u. Walmerode, Friedr. v. Rotter u. Kostenthal, Cath. Reg. v. Greiffenberg (?), G.Ph. Harsdörffer, Johann Beisser, Zacharias Mauß u. Carl Gottlieb Harsdörffer. Das Ex. Zürich beginnt mit einer gereimten »Erklärung deß Titels«; »Zuschrifft Zu unsterblichen Ehren Dem ewigen und unsterblichen GOTT« [Bl. ):(3ab]; »Vorrede über die VII. Buß = Psalm« [Bl. ):(4a-6b]: Nach Hinweisen auf den mehrfachen Schriftsinn folgt: »Wolbemelde Büß = Psalm hat der hochberedte und weltberühmte Venetianische Edelmann Joh. Francisc. Loredanus, mit hertzbeweglicher Wolredenheit beleuchtet/ erkläret und in seiner Sprache lobwürdigst vorgestellet/ welche auch einem wolgebornen/ und umb unsere Sprache hochverdienten Mitglied der hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschafft/ so sehr beliebt/ daß es die Mühe solcher Dolmetschung/ dem Christlichen Leser zu gefallen unternommen/ und durch Gottes Gnade unverzögert zu Ende gebracht; ob wol die tieffsinnige Gedancken sehr schwer/ mit teutschen Worten zu erheben/ und wegen ihrer Wichtigkeit auch in der Grundsprache nicht leichtlich gefasset werden können/ wenn man gleich sonsten derselbigen wol mächtig ist«. Ü: Übers, auch Assarino, Biondi, Loredano, Manzini, Marini, Pallavicino (s. dort). DV: W. wurde 1605 zu Dinkelsbühl geb., war 1645-1665 Verleger u. Buchbinder in Ulm, gest. 1665 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1300]. FA: Frankfurt-Regensburg: in Verl. Joh. Conrad Emmerich, 1669. Bibl.: Georgi II, S. 437; Bircher, Stubenberg, S. 317-318; Dünnhaupt 3,1786 In: Zürich, ZB 1.494/1 ('micro) Deskript.: Liturgie; religiöse Lyrik; Akademikerschriften; aus dem Italienischen [0610] Loredano, Giovanni Francesco (1607-1661): Vita di Alessandro III., Pontefice massimo. Venezia: [o.Dr.], 1646.JO. FRAN. LOREDANI\\ Leben || des berühmten Pabsts|| ALEXANDRI\\ des Dritten/\\ Aus denen glaubwürdigsten Jtaliäni= || sehen Scribenten und Diplomatibus zusammen getragen, || mit genauer Relation des damahligen grossen Schismatis, || wie auch derer Englischen Zwistigkeiten und Pro = || ceduren der Republic Venedig; Benebst galanten Moralischen Lehr=Sätzen auf die \\ merck würdigsten Historischen Begebenheiten. \\ (m) || Aus dem Jtaliänischen versetzet. \\ (Linie) || COELN/\\ bey Johann Friedrich Braun/1713. ||. Köln: Johann Friedrich Braun, 1713.- 8°, [2] Bl., 168 S., TK.Ü: anonym 696
Loredano, Giovanni Francesco d~À.
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Komm.: OT: Alexander III. (Orlando Bandinelli, ca. 1105-1181) war von 1159 bis 1181 Papst. Der Sohn einer Adelsfamilie aus Siena studierte Kirchenrecht u. war um 1140 einer der hervorragendsten Rechtsgelehrten in Bologna. Als Kd. (1150) übte er großen Einfluß auf Papst Hadrian IV. aus u. wurde nach dessen Tod von der Mehrheit der Kardinäle zum Papst gewählt, konnte sich aber gegen Friedrich Barbarossa u. seinen Gegenpapst Viktor IV. nicht in Italien halten. Er floh nach Frankreich, erhielt die Unterstützung der Könige von England u. Frankreich u. konnte 1166 nach Italien zurückkehren. Er wurde Anführer u. Oberhaupt des lombardischen Städtebundes im Kampf gegen die kaiserliche Herrschaft. Keine der Parteien erreichte ihr Ziel, aber die in Venedig ausgehandelte Kompromißlösung (sog. Frieden von Rialto, 1177) sicherte Alexander die Anerkennung als Papst. Er berief u. leitete das III. Laterankonzil (1179) u. verdeutlichte den Primat des Papstes [Grabois, S. 29-30], Loredano bekennt sich in dieser Papstbiographie zum Motto der »Historia magistra vitae«, denn er will einen vorbildlichen Papst beschreiben. »Chi scrive l'istorie ai nostri tempi è necessitato adulare o offender i grandi. Adularli è un confondere i premi e le pene; un mascherar il vizio e un tradire la posterità. Offenderli è un eccedere in temerità; un errare senza perdono; e un precipitare se medesimo«. Um dies zu vermeiden, übt sich L. in der für seine Zeit typischen Verstellungskunst oder Dissimulation. Will man die Geschichte darstellen, ist es daher besser, »ponderar l'azioni di qualche grande d'un altro secolo« [Cecchi/Sapegno (1967), S. 635]. ÜT: Die Vorrede beginnt zunächst mit dem Lob Loredanos u. seiner Schriftstellerkunst. »Spanien/ Franckreich und Teutschland haben bißhero durch mühsame Ubersetzungen daran Theil genommen/ und wir thun es anitzo durch Verdeutschung des Lebens Alexandri III.... Solte die Teutsche Ubersetzung bißweilen nach denen Blumen Jtaliänischer Gärten riechen/ so wisse/ daß man mit solcher als kostbaren Specereyen umgegangen/ von welchen/ wenn man sie aus einem Gefäße in das andere thut/ man nicht gerne etwas verliehret«. DV: 1707-21 in Leipzig, druckte aber wohl an verschiedenen Orten [Paisey (1988), S. 27]. Bibl.: Georgi II, S. 437; Bircher, DDB B 4710 In: Berlin, SB Cd 7063; Wolfenbüttel, HAB Tq 736 ('); Schulenburg T 50 Deskript.: authentische Biographie; Papsttum; aus dem Italienischen [0611] Loredano, Giovanni Francesco d.Ä. (ca. 1530 - ca. 1590): Li Vanì amori, comedia del S. Gio. Francesco Loredano, novamente posta in luce ... Venetia, all'insegna della Speranza, à S. Giuliano. Venezia: All'insegna della Speranza (auch: al Segno della Speranza; Ad Signum Spei), 1588.Die || Unglückselige || Liebe/\\ fìirgestellet || under der geschickt | Deß Pyramus und\\ der Thisbe:\\ auß dem Jtalianischen || deß hochgelehrten vnd welt-berüm = \\ten Herren/1| Johann-Franzen\\ Loredans/1| Venetischen ädel-manns/\\ in das 697
[0611]
Loredano, Giovanni Francesco dÀ.
Hoch-Teutsche\\ übergesezet/1| und|| getruket in Schaffhausen/\\ bei JohanKaspar Sutern/\\ in dem 1656. jaare. ||. Schaffhausen: Johann Kaspar Suter, 1656.- 8°, 103[1] S., [8] Bl.Ü: [Suter, Johann Kaspar (?)] Komm.: A: It. Dramatiker aus Venedig, mit dem jüngeren Loredano nicht verwandt, aber häufig verwechselt, verfaßte vor allem Komödien; 7 Stücke sind überliefert u. wurden von seinem Enkel Sebastiano herausgegeben [NBG 31,641], OT: NUC; BN; Clubb (1968), S. 145 Nr. 555: »Ded. to Giorgio Gradenico, Figliuolo del clarissimo Signor. Andrea. This comedy was intended as a companion piece to La malandrina«.- Cairo/Quilici (1981) Nr. 589.- Zum Stoff u. seiner Geschichte Frenzel, Stoffe, S. 630-633, die darauf verweist, daß rührselige Bearbeitungen im 17. Jh. Hochkonjunktur haben. Vorlage ist das 4. Buch der Metamorphosen Ovids, wo die Geschichte von Pyramus u. Thisbe erzählt wird, die in Babylon in benachbarten Häusern wohnen. Sie lernen sich lieben, doch die Familien verhindern diese Verbindung. Sie verabreden schließlich ein Stelldichein an einem Brunnen unter einem Maulbeerbaum. Thisbe kommt zuerst, wird aber von einem Löwen vertrieben, der ihren Schleier mit dem Blut geschlagener Rinder rot färbt. Pyramus kommt, glaubt sie tot u. ersticht sich. Sie folgt ihm in den Tod nach. In diesem Jh. wurde der Stoff u.a. von Tasso bearbeitet. ÜT: Von Hayn-Gotendorf 4,259 (»Ungemein rar!«) fälschlich Loredano d.J. zugewiesen, was allein schon wegen der Lebensdaten ausscheidet.- »Dem Wol-ädlen/ gestrengen/ und fästen Herren/ H.Johan-Georg Schneebergern; Wie auch dem Ehrenfästen/ fornemmen/ und wolgeachten Herren H. Johan Leonhart Werdmüllern: seinen ... Herren Fettern ... Johan-Kaspar Suter. Schaffhausen/ 27. Hornung/ 1656« (S. 3-7): Die Übers, sei ein Unterpfand ihrer von Jugend auf gepflegten Freundschaft. »Solle mir derowegen dise fon dem welt-berümten Loredan zierlich außgearbaitete liebes-beschreibung zu meinem forhaben dienlich sein: welche geschieht/ weil si in den mehesten sprachen gelesen wirdt/ auch der Teutschen redens-art wol-würdig ist geachtet worden. Die übersezung aber betreffend/ will ich gern gestehen/ daß die Jtalianische lieblichkait nicht so follkommlich seje außgetruket worden/ wie leichter zu wünschen wäre gewesen/ als in das werk zu richten: Dann man grössern lust gewinnet/1 Auß den kwällen selbst zu trinken: | Als dem wasser nachzusinken/1 So durch trübe bäche rinnet. | Doch lebe ich der hoffnung/ daß an dem fleiß/ wo nicht die Ordnung der Wörter/ doch deren rechtmässigen ferstand fürzubilden/ nicht fil ermanglen werde. Was aber die zum tail ungewonliche wort-schreibung anlanget/ welche one zweifei jre tadler mehr als überflüssig finden wirdt/ so ist zu wissen/ daß dieselbige nicht neu-gesucht/ sonder fernunft-mässiger weise aus dem altertum der Teutschen spräche härgelaitet werde: wie dann/ so es dem Höchsten gefallen wirdt/ hiefon ausfürlicher bericht und unforgreiffliche fertaidigung erfolgen solle/ andere diser unserer helden-sprache retter und beförderer/ so sich in dergleichen arbait zu belustigen pflegen/ wo nicht zu freigestelletem beifall/ doch zu undersuchung und erforschung mehrern gewißhait/ ferhoffentlich 698
Lorini,
Bonaiuto
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anzumanen und aufzumannen ...« Ein Johannes Ott aus Schaffhausen gibt auf 4 Seiten eine gereimte Inhaltsangabe u. weist auf Suter als den Verfertiger (Übers, oder nur Drucker ?) hin.In der Prosaübersetzung ist die dramatische Struktur des Stücks nur noch schwer erkennbar; am Ende ein 40 Str. umfassendes Liebeslied Thisbes mit Noten. Ü/DV: S., der 1655-1669(?) nachweisbar ist, kam von Zürich nach Sch. [Benzing, Schaffhausen Nr. 2, S. 405], Bibl.: Hayn-Gotendorf 4,259 In: Wien, ÖNB 457.744-A; Wolfenbüttel, HAB QuN 1048(2) ( ' ) Deskript.: Commedia erudita; aus dem Italienischen [0612] Lorini, Bonaiuto (ca. 1540 - ca. 1611): Delle fortificationi di Bvonaivto Lorini... libri cinque, ne' qvali si mostra con le più facili regole la scienza con la pratica di fortificare le città, & altri luoghi sopra diuersi siti. Con tvtti gli avvertimenti, che per intelligenza di tal materia possono occorrere ... Nvovamente dati in Ivce ... Venetia: G.A. Rampazetto, 1596. Venezia: Giovanni Antonio Rampazetto, 1596.Fiinff Biicher\\ Von Vestung Bauwen/1| BONAIVTI LORINI\\ Florentinischen vom Adel. || In welchen/ durch die allerleichtesten Reguln/ die Wissen-^schafft sampt der Practick/ gelehret wirdt/ wie man Städte vnd an=\\dere örter/ vff vnderschiedlicher Situs gelegenheit sol befestigen: Vnd || da insonderheit/\\ Jm ersten/ von der Wissenschaft sampt den Reguln vnnd Vrsachen/ wie man || alle Grundrisse der Vestungen auffreyssen || vnd zu einem vollkomlichen Ende || bringen sol/ gehandelt/|| ... || Auß Jtalianischer in die Hochdeutsche Sprach vbergesetzt || Durch \\ David Wormbser.\\ Alles mit schönen Kupjferstücken gezieret vnd an Taggeben\\ Durch|| THEODORIDE BRYSeeligen Witwe vnd deren Söhne || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ bey Matthiae Beckern || Jm Jahr 1607. ||. Das sechste Buch/\\ Von der Forti = \\fication/\\ BONAJUTI LORINI|| Florentinischen Edelmans/1| Jn welchem || Von Defension der Vestungen/ Gebrauch deß || Geschützes/sampt der Practic vnd Erfahrung/\\ welche die Canonier haben sollen/1| gehandelt wird. || Dergleichen || Wie man Grundriß machen/ vnd Distantzen wissen soll/1| beneben andern notwendigen Sachen mehr/\\ durch welche gemelle Defension recht zuwegen || zu bringen. || Auß der Jtalianischen in Hochdeutsche Sprach allen Liebhabern || solcher Kunst vnd Wissenschaft vbersetzt/ und mit || nohtwendigen Figuren erkläret. || Durch \\ JOHANN THEODOR de BRY: || Bürgern vnd Buchhändlern zu || Oppenheim || Gedruckt bey HIERONYMO Gollern 1616. ||. Frankfurt a.M.: Matthäus Becker, in Verl. Theodor de Brys d.Ä. Erben; Hieronymus Galler, in Verl. Johann Theodor de Bry d.J., 1607-1616.- 2°, [I]: 215 S., 36 Abb.; [II]: [6], 82 S., 9 Abb.Ü: Wormbser (Wurmser), David; Bry, Johann Theodor de d.J. (1561-1623) Komm.: A: Ingenieur u. Festungsbauer aus Florenz, später offizieller Baumeister der Republik Venedig [EI 21,507; Kruft (1985), S. 129], 699
[0613]
Machiavelli,
Niccolò
OT: Der Zusatz »Nuovamente dati in luce« weist die Ausg. Venedig, 1596 als 2. Aufl. nach 1592 aus, die jedoch nicht nachweisbar war. Die vorliegende Übers, scheint auf einer späteren Aufl. zu beruhen.- Mit der Einführung von Feuerwaffen erwiesen sich andere Befestigungstechniken anstelle von Türmen, Burgen, Wehrmauern etc. als zweckmäßig. Es wurde bastioniert, vorspringende Bollwerke angelegt, die es ermöglichten, eine Stadt rundum zu verteidigen u. gleichzeitig Schutz bei Angriffen zu bieten. Bis zu Vauban (1633-1707), dem Festungsbaumeister Ludwigs XIV., waren die Italiener auf dem Feld der Fortifikation führend, wie die entsprechenden dt. Begriffe zeigen, die alle it. Lehnwörter sind: Fort, Bastei, Bastion, Schanze, Faschine usw. Aber auch die Begriffe aus der Artillerie, wo die Italiener ebenfalls eine Spitzenstellung behaupteten, sind hier zu vermerken.- Bonaiuto weitet seine Festungslehre zur allgemeinen Architekturtheorie aus, da auch Topographie, Mechanik u. Geometrie mit behandelt werden. Das Werk ist streng systematisch, beginnt mit den Regeln der Geometrie u. beschreibt dann die im Festungsbau u. -krieg benötigten Werkzeuge, Maschinen u. Pumpen. Wichtig sind vor allem die Ansichten u. Kupferstiche, denen Maßstäbe beigegeben sind [Jähns (1889/1891), S. 844-848; Schütte (1984), S. 361 Nr. 307], Übrigens zählt ihn Tristram Shandys Onkel Toby, der als Steckenpferd die Lehre von der Fortifikation betreibt, zu seinen Lieblingsautoren [Laurence Sterne, Tristram Shandy, Buch 11,3]. Ü: W. könnte aus dem bekannten Straßburger Geschlecht dieses Namens stammen; sonst nicht weiter identifiziert.- Über Bry s.u. DV: Theodor Bry d.Ä. ging von Lüttich, wo er 1528 geboren wurde, wegen seines Glaubens nach Straßburg u. kam durch seine 2. Ehe mit Katharina Rölinger 1588 nach Frankfurt, wo er 1591 Bürgerrecht erwarb. Er war Goldschmied u. Kupferstecher u. starb 1598. Seine beiden Söhne Johann Theodor (1561-1623) u. Johann Israel (ca. 1565-1609) setzten den Verlag fort, u. Johann Theodor scheint den 6. Teil selber übers, zu haben [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1109-1110], FA: Frankfurt a.M.-Oppenheim: Johann Theodor de Bry, 1616-1621 [Nachdruck d. Ausg. 1607-1616], BibL: Jähns (1880), S. 1108; Benzing (1967), Nr. 76; Neidhardt (1977), S. 175; Bircher, DDB A 1352-1353 u. C 207; NUC In: Augsburg, UB IX.7.2°.38 (*); München, Dt. Mus. 1950 B 163 u. 1932 B 574; Wolfenbüttel, HAB 19 Bell.2°(2); 20 Bell.2°(l); N 181.2° Helmst.(l-2) Deskript.: Festungsbau; Architekturtheorie; einzelne Waffengattungen; aus dem Italienischen [0613] Machiavelli, Niccolò (1469-1527) [Ps.-Machiavelli (?); Fourquevaux, Raymond de Rouer, Baron de (ca. 1508-1574)]: Libro della Arte della Guerra di Niccolò Machiavegli cittadino et Segretario Fiorentino. Impresso in Firenze per li Heredi di Philippo di Giunta nelli anni del Signore .MD.XXI. a dì XVI d'Agosto Leone X. Pontefice [Teils.]. Firenze: Erben Filippo Giunti, 1521.700
Machiavelli, Niccolò
[0613]
Kriegs Regiment \\ Wie ein tapffer Volck zum || Krieg auffzubringen/ ins Feld || außzurüsten vnd anzuführen seye: vnd || wie sich ein Feld Oberster in allem fall zuver= || halten habe/ den Krieg vermittelst der Gnaden || Gottes/ glücklich zu führen vnd zu = || vollenden. || Alles auß bewärten Kriegs Hi= || storien vnnd langer selbst eigner Erfah = || rung zusamen getragen/ vnd Frantzö = || sisch ans Liecht gegeben. || Durch || Den Edlen/ Gestrengen vnnd Be=\\rhümpten Kriegs Obersten/ Wilhelm/ Beilay \\ Herrn von Langey/ weyland Königl: Mayt: Or= ||dens Rittern/ vnd Stathaltem zu Thu = ||rinin || Piedmont. || Nun aber trewlich vnd fleyßig j«|| Teutsch gebracht/durch\\ M. VLRICVMBVDRYM. || Allen Kriegsfürsten/ Befehls und Haupt = \\leuten/ deßgleichen auch allen ehrlichen redlichen Knechten/\\ zu lesen sehr lustig/ vnnd sich darnach zurich = \\ten uberauß nußlich. || Getruckt zu Mümpelgart/in Verlegung Petent Fischers. || M.D.XCÏV. ||. Mömpelgard [ = Montbéliard]: [Jakob Foillet], in Verl. Peter Fischer, 1594.8°, [8] Bl., 745, [1] S., [23] Bl„ H., T.Ü: Budrius, Ulrich (16. Jh.) Komm.: A: Staatsmann, Staatstheoretiker, Dichter u. Historiker, der 1494 sein erstes öffentl. Amt als Beamter im zweiten Kanzleigericht der Republik in Florenz erhielt. 1498 wurde er zum Zweiten Kanzler u. Sekretär des Zehnerrats für auswärtige Angelegenheiten ernannt u. mit diversen diplomatischen Missionen betraut. Als die Medici 1512 zurückkehrten, verlor er seine Ämter u. zog sich auf sein kleines Gut in der Nähe von San Casciano zurück, wo er im Lauf der erzwungenen Zurückgezogenheit seine verschiedenen Werke verfaßte [Fueter, S. 61-70; EI 21,778-790; DOLI 3,1-10; LThK 6,1258-1259; Totok (1980), S. 122-148 (Übers. S. 138); Rachum, S. 307-309]. OT: Silvestro Camerini (1978) I, S. 117 Nr. 154.- Militärtheoretische Abhandlung in 7 Büchern. Das Werk ist 1519/20 entstanden u. die einzige zu Lebzeiten erschienene politische Schrift, gestaltet in Dialogform. Im Garten der Rucellai in Florenz treffen sich der Condottiere Fabrizio Colonna, Cosimo Rucellai u.a. Ihm legt M. seine eigenen Gedanken in den Mund, die auf ein Bürgerheer hinauslaufen, das das Söldnerheer ersetzen soll. M. nimmt die »Ordoimanza«, die von der republikanischen Partei beschlossene Einführung der Wehrpflicht, zum Anlaß, alle militärtechnischen Probleme ausführlich zu behandeln (Truppenkörper, Organisationsstruktur, Bewaffnung, Strategie, Festungsbau, Logistik usw.). Man hat ihm später die Vernachlässigung der Artillerie u. die einseitige Bevorzugung der Infantrie vorgeworfen [KLL 5677-5678]. Hier eine Sammelausg., die allenfalls einen Teil Machiavellis enthalten kann; nur von Bertelli-Innocenti (1979) Machiavelli zugeschrieben. Das Original trägt den Titel: >Discipline militaire de Messire Guillaume Du Bellay, seigneur de Langey ... premièrement faite et compilée par l'auteur, tant de ce qu'il a leu des anciens et modernes, comme Polybe, Végèce, Frontin, Cornacan et autres, que de ce qu'il a veu et pratiqué ès armées et guerres de son temps, et nouvellement reveue et disposée< (Lyon: B. Rigaud, 1592). Die Verfasserschaft des franz. Diplomaten Guillaume Du Bellay (1491-1543) ist inzwischen nicht mehr zu halten [DBF 11,889-891]. Der wirkliche Autor ist Raymond de Rouer, Baron de Fourquevaux (ca. 1508-1574), auch Rai701
[0614]
Machiavelli,
Niccolò
mond de Beccarie de Pavie, Baron de F. genannt [DBF 14,878-881], ein bekannter Offizier u. Militärschriftsteller aus Toulouse [NUC]. Das Werk wurde auch ins It. übers.: >Della Disciplina militare di Möns, di Langè, libri III, tradotti dalla lingua francese nella italiana da Mambrino Roseo< (Veneria, appresso gli heredi di G.M. Bonelli, 1571). Dieses eigenartig frühe Datum, wenn man es mit der franz. Übers, von 1594 vergleicht, läßt sich nur dadurch erklären, daß es eine verlorene (?) frühere Fassung geben muß, wofür auch die Lebensdaten des Autors sprechen. ÜT: »Vorrede Dem Ehrenhafften vnnd Notfesten Herrn/ Herrn Onophrio Menzingern von Basel/ Fürstl. Würtembergischer Durchl. Hauptmann zu Mümpelgart... Geben zu Mümpelgart/ den 22. Feb. 1594 ... Jacob Foillet« [Bl. )(2a-)(7b]: Beklagt die Wankelmütigkeit des Kriegs u. das stets wechselnde Kriegsgeschick. »Darauff hat auch/ neben andern sonderbaren betrachtungen/ ohne zweyffel der Author dises Buches vom Kriegsregiment gesehen/ in dem er von den gemeldten Mitteln/ welche Gott einem Kriegsmann etwann zuhanden stossen leßt/ wie die jmmer mögen namen haben/ das jenige/ was er zum theil von andern vortrefflichen herrlichen Kriegsleuten/ bey welchen er/ neben seinen Studien/ seine tag mehrtheils zugebracht/ erlernet/ zum theil aber selberst erfahren hat/ beschrieben/ vii in drey Bücher zusammen gfasset hat wollen ans Liecht geben...« Das Werk spreche für sich selber u. bedürfe keines weiteren Lobes mehr, weshalb er es »auß dem Frantzösischen in Teutsch vertolmatschet lassen«.- Es ist bemerkenswert, daß beim gleichen Drucker 1619 die Wielandsche Übers, (s.u.) erschien, die ein franz. Vorbild hat. Ü: B., über den sonst nichts weiter bekannt ist, soll angeblich aus Mömpelgard stammen [Zedier 4,1801]. DV: F. kam von Basel, wo er sein Bürgerrecht u. die gemeinsame Druckerei mit seinem Schwager J. Exertier beibehielt, nach hier u. wurde 1586 als Drucker verpflichtet. Zunächst druckte er in Courcelles, zog dann aber 1588 in die Stadt M. selber u. erhielt 1602 Bürgerrecht. Er ist 1619 verstorben u. hat bis dahin 145 Drucke erstellt [Benzing, Mömpelgard Nr. 1, S. 330-331]. Fischer aus Straßburg erwarb 1575 Frankfurter Bürgerrecht, wo er eigentlich Apotheker war. Zusammen mit dem Belgier Heinrich Tack wurde er 1585 Gesellschafter des Feyerabendschen Verlags, 1591 selbständiger Verlagsbuchhändler. Er ist 1595 gest. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1132], BibL: Bertelli-Innocenti (1979) (Secolo XVI), Nr. 191 [ungenaue u. fehlerhafte Titelaufnahme, wenn es nicht zwei Ausg. gibt]; BM; VD 16 D 2810 In: London, BL ML.aaa.15; Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Jh 129(1) (*) Deskript.: Dialog; Strategie; aus dem Französischen; aus dem Italienischen [0614] Machiavelli, Niccolò (1469-1527): Libro della Arte della Guerra .... Firenze: Erben Filippo Giunti, 1521.Krìegskunst || Des Herren Nicolaj'\\ Machiauellj, Burgers und Secretori] \\ von Fiorenti. II Darinnen die heutigs Tags in vbung || stehende vornembste Kriegs Disci702
Machiavelli, Niccolò
[0614]
plin/ gegen der al-1| ten Römern/ Griechen und Lacedcemoniem Kriegs Sitten || verglichen/ und von beeden Ordnungen/ durch underschiedliche || Persohnen/ sehr lustige Gespräch gehalten. || Beuorab vnd insonderheit aber mit eygentlicher Auß-\\führung/ Erzehlung viler denckwürdiger auß glaubwürdi-\\gen Historien gezogner Exempeln/ auch schönen künstlichen Figurn/\\ gründtlich angedeüttet/ vnd augenscheinlich jürgestellet wird/ wie die heutige || Kriegs Disciplin/ mit wider annemmung etlicher alter Vörtheln unnd Ge-\\bräuchen/zu allgemeiner Christenheit sonderbarem grossem Nutz-\\en vnnd Vorstand/ leichtlich vnnd wohl möchte || reformirt vnnd verbessert werden. || Allen Obrigkeiten/ Befelchshabern vnnd andern || Kriegsleüten/ hohes unnd niders Standts/ sehr nutzlich zu|| lesen: Kurtzlich der allgemeinen Theütschen Nation zu son-\\derbarem Nutzen unnd besten/ in unser Muttersprach || versetzt unnd gebracht. || Durch || H.C.W.V.B. | Gedruckt zu Mümpelgart - Bey Jacob Foillet - In Verlegung Ludwig Königs. 1619. ||. Mömpelgard [ = Montbeliard]: Jakob Foillet, in Verl. Ludwig Königs, 1619.4°, [20], 419, [1].Ü: H.C.W.V.B. ( = Hans Conrad Wieland [d.J.] von Basel) Komm.: ÜT: Der anonym. Übers., den Initialen zufolge ein Basier Bürger, was gut dazu paßt, daß der Drucker Johann Jakob Foillet sein' Hauptgeschäft in Basel unterhielt, übers, wahrscheinlich aus dem Franz. Er rechtfertigt sein Unterfangen wie folgt: »Wiewohl jch nun ein solches zu vnderstehen/ mich offtermahls gewaigert/ so wohl/ wegen jch in Kriegssachen keine Erfahrung/ vnd mich darumb wenig verstehe/ als auch der vrsachen halben/ daß gedachtes Machiauelly Schrifften vnd Bücher insgemein/ wegen der seltzamen Regeln/ deren er sich in etlichen derselbigen gebrauchet/ fast bey meniglichen/ sehr verhaßt/ ja von vilen/ als ein böses hochschädliches Gifft deß Politischen Standts/ verdambt vnd verworffen werden/ Jedoch nach dem jhme auch hierdurch in mehr weg zuvil vnnd vnrecht beschicht/ wie ein solches die Praefationes der jenigen/ so etliche vnderschiedliche seiner büchern/ auß dem Italienischen ins Frantzösische vertirt/ vnnd in Truck verfertigt ... So dann/ weil mir auch von vilen guten Freünden die Anzaig gethan/ daß in Ansehung der seit etlich Jahren hero/ so wohl in: als ausserhalb dem Römischen Reich/ aller Enden vorgehender Kriegs Verfassungen/ gemeinem Vatterland Theütscher Nation/ hierdurch nicht vbel gedient sein würde/ vnnd jch mich solchem nach deß jenigen erinnert/ was vns die Heyden lehren, Dijs, Parentibus & Patriae deberi omnia, &c.... So hab jch/ in betrachtung dessen allen ... mich endtlich vermögen/ darauff das Werck in Gottes nahmen vor die Hand genommen«. Ü: Von W. stammt bei Foillet (1612) eine Übers, des »Fürstl. Würtemb. Jngenieurn vnd Bawmeistern zu Mümpelgardt, Claude Flamand«: >Gründtlicher Vnderricht/ Von ... Erbawung der VestungenRomulus< S. 1-58, des >Tarquinius< S. 59-135; laut Brändli (1964), S. 110 mit Hinweis auf Georgi III, S. 13 gibt es eine Zerbster Übers, des Romulus von 1638. »An die Leser dieser Verdeütschung« (Bl. A2a-b): Die Übers, des >David< sei beim Publikum so gut angekommen, daß »man auch Hand an dieser beyden Büchlein verdeütschung legen/ vnd sie/ so gut als sie gefallen/ heraus wollen kommen lassen/ der gäntzlichen Zuversicht/ es werde diese arbeit ihren nutzen haben/ und von männiglich/ der etwas erfarung in Weltsachen h a t / mit sonderbarer lust und beliebung könen gelesen/ und betrachtet werden: Solte man die ermangelnde lebengeschichte der Römischen Könige von diesem Herren Marggrafen verfasset/ ins künftige in Jtaliänisch auch noch überkommen/ wird man sie in gut deutsch zu verdolmetschen nichts weniger beflissen sein. Es ist die art des Verfassers dieser büchlein/ zu schreiben/ seiner Sprache nach/ kurtz/ doch sehr sinreich/ und darüm mit sonderlicher aufmercksamkeit und nachdencken/ üm bessern Verstandes willen zu lesen/ ja es wird die oftmalige Wiederholung/ und das nachdencken/ bey den gesetzten vielfaltigen guten lehren/ die erwegungen desto anmutiger machen/ wen man/ mit gutem bedachte und nachsinnen/ drinnen verfäret/ als wan 725
[0633]
Mondirola, Agostino
man nur gleich obenhin streichen und zugeschwinde fortgehen wolte. Und obwol die Übersetzung nicht allemal von Worten zu worten gefallen ist/ so wird doch deswegen keine entschuldigung nötig sein/ weil man auf den rechten verstand und die deütligkeit unserer Sprach sehen müssen«. Ü: Übers, auch Gelli u. Petrarca u.a. (s. dort) [Conermann (1985), S. 6-8 Nr. 2], DV: In diesem Jahr druckt in Zerbst allein B., der aus Magdeburg stammte u. von dort während der Belagerung der Stadt geflohen war. Er ist bis 1655, seine Erben bis 1659 nachweisbar [Benzing, Zerbst Nr. 4, S. 519]. Bibl.: Bulling (1965), S. 36; Dünnhaupt (1978), S. 528; Dünnhaupt 2,1114 In: Coburg, LB; Wolfenbüttel, HAB 180.7 Quod.(l); QuN 199(5) ( ' ) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Fürstenspiegel; Akademikerschriften; aus dem Italienischen [0633] Mandirola, Agostino: Manuale di giardinieri, diviso in tre libri, nelli quali brevemente s'insegna, nel primo il modo di conoscere e coltivare li fiori di bulbi più rari, nel secondo la cognitione, e cultura delti fiori di radiche più riguardevoli, nel terzo il modo di moltiplicare, cultivare e conservare gl'agrumi. Macerata: [o.Dr.], 1649.Der Neu = aufgesetzte|| Blumen = Garten/1| abgetheilt\\ Jn drey Bücher/\\ Jn welchen kürtzlich unterrichtet und || gelehret wird/1| Und zwar in dem Ersten/1| Wie und auf was Weiß das schön = \\ste und rareste Zwiefel=Blumen = oder|| Kiel =Werck zu erkennen/ und mit gebühr = || licher Wartung zu unterhalten;|| Jn dem Zweyten/1| Die Erkäntnis und Wartung de = || rer ansehnlichsten Blumen/1| so auf II Wurtzeln wachsen; || Jn dem Dritten/1| Die Art und Weiß/ die Citronen || und Pomeranzen zu vermehren/zu || bauen und zu erhalten. || Erstlich in Jtalienischen beschrieben|| Durch|| F. AUGUSTINUM MANDIROLAM, || Minoritene Ordens Francisci, der || H. Schrifft Doctorn. || Nunmehr durch einen Liebhaber einfäl=\\tig ins Teutsche übersetzet. || (Linie) || Nürnberg/ zu finden bey Johann Hoffmann/\\ Kunsthändlern/\\ Druckts Joh. Philipp Miltenberger/ 1670. II. Nürnberg: Johann Philipp Miltenberger, in Verl. Johann Hoffmann, 1670.12°, [13] Bl., 246 S., TK.Ü: anonym Komm.: A: Dr. theol., Franziskaner; Naturwissenschaftler u. Botaniker. Daten fehlen [Ferrari, S. 432]. OT: NUC (mit Folgeaufl., die »Per gl'Her. del Grisei, e Gioseppe Piccini« gedruckt wurden). ÜT: Das Werk erschien auf dem Höhepunkt der Gartenkunst, aber auch der Anlage von Orangerien u. Beeten mit Tulpen u. anderen Zwiebelpflanzen, worin die Franzosen, Niederländer u. Italiener Meister waren. Helmhard v. Hohberg (1612-1688) veröffentlichte in Nürnberg fast gleichzeitig seine >Georgica curiosaLa Prigione eterna Dell'Inferno disegnata in immagini et expressa in Essempij al Peccatore duro di cuore. Dal Padre Gio: Battista Manni della Compagnia di Giesù. Quarta Impressione< (Venetia, MDCLXIX. Presso Gio: Giacomo Hertz. Con Licenza de' Superiori, e Privilegio). ÜT: Zensurvermerk Constantiae, 15. Aug. 1669.- 27 Figuren mit Erläuterungen. DV: Geb. 1641, Kupferstecher u. Kunstverleger, ging 1675 von Konstanz nach Wien u. wurde hier Universitätsgraveur [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1161]. FA: Sulzbach: In Verl. Johann Hoffmann, 1676 [Ewige || Höllen Peyn|| Jn Figuren vorgestellt/1| und mit Exempel und Histo = || rien erklärt. || Erstlich durch || R.P. Joannem Baptistam|| Manni, der Societet JEsu Prie = || Stern/ in Welscher Sprach be = || schrieben. || Jetzo allen verstockten Sün = || dem zur Warnung/ und zu gemei = || nem Heil der Seelen/ ins Teut = || sehe gebracht. || Mit Rom. Kays. Privilegio, auf || keinerley Weiß und Art nicht nach ^ ¡ z u drücken. I Sultzbach/1| Jn Verlegung Johann Hoffmanns || Kunst und Buchhändler. || Jm Jahr 1676. ||]; Nürnberg, 1683 (BM). Bibl.: Bircher, DDB B 884 [Ausg. 1676] In: Freiburg, UB N 7541, b (*); Wien, ÖNB 18.J.61; Wolfenbüttel; HAB Lk 533 (•) Deskript.: Exempel; Katechetik; aus dem Italienischen [0636] Manni, Giovanni Battista SJ (1606-1682): Quattro Massime di Christiana Filosofìa. [o.O.]: [o.Dr.], 1643.Denck=Ring || Der || Ewigkeit/\\ Auß vier Haupt=Lehren \\ zusammen geflochten]] Durch || R.P. Johann Baptist Manni/\\ Societatis JESU. || Jn Welscher Sprach vier und zwaintzig mahl || nachgedruckt. || Jetzund zu gemeinem Heyl der \\ Seelen auß dem Lateinischen /m|| Teutsch übersetzt. \\ Permissu Superiorum.\\ (m) || Bey dem güldenen Allmosen S. Joan. || Bapt. im Collegio Soc. Jesu zu München/]] (Linie) || Getruckt bey Johann Lucas Straub/]] Jm Jahr Christi/1719. ||. München: Johann Lukas Straub, 1719.- 12°, [29] Bl„ TK.Ü: [Stoz, Johann SJ (1619-1696) (?)] Komm.: OT: Es sind nur spätere Ausg. bekannt, aber M. sagt im Vorwort zu der von 1669 [Quattro Massime di Christiana Filosofia cavate da quattro Considerazioni dell'Eternità del P.G.B. Manni della Compagnia di Gesù. In Bologna, per gli Eredi Benacci, 1669]: »Adorai le disposizioni della divina Previdenza, quando sono già quarantanni senza mio nome e senza mia saputa fu fatto stampare in Venetia da Madama Serenissima Maria Gonzaga 729
[0637]
Mannt, Giovanni Battista SJ
cui alloro io serviva di Predicatore ...« [Sommervogel 5, col. 494 Nr. 1 (mit weiteren Angaben) - er vermutet eine lat. Münchner Ausg. von 1665]. Sommervogel fährt fort (col. 495): »Le P. Jean Stoz, S.J., donna une traduction allemande d'après la latine du P. Offenhausen, S.J. (München, 1664).Le P. Jean Vietor, S.J., en aurait donné une autre d'après le latin: (Coin, 1668)«. Christoph Offenhausen SJ (1628-1674) aus Brixen, endete, wie Stoz, seine Tage in Amberg, wo sie sich haben kennenlernen können [Sommervogel 5,1873 Nr. 1], Der lat. Titel seiner Übers, lautet: >Indubitatae quatuor Maximae de asternitate ex Latino P. Joannis Manni< (Coloniaî, 1668).- Johann Vietor SJ (1619-1669), aus Speyer, wirkte für seinen Orden in Köln [Sommervogel 8,740-741 Nr. 3]. ÜT: Welches die älteste Übers, ist, ist nur schwer festzustellen. An >Hoch=Adeliche Vnd Gottseelige Versamblung« (s.u.) ist als S. 309-386 der Text der >Viererley Haubt=Lehren< angebunden, der mit dem der unten angezeigten Freiburger Ausg. identisch u. damit älter ist als der der hier benutzten Ausg. 1719.- Zunächst wird der Titel (»Denkring«) erklärt, der durch einen groben Kupferstich erläutert wird: C. Fabritius sei einst zu Pyrrhus v. Epirus wegen einer Anfrage gekommen. Als der Kg. diese hinauszögerte, habe er mit einem Stab einen Ring um ihn gemacht und gesagt: »Er soll nicht einen Fuß ausser deß Kreyß setzen/ ehe er dann die endlich Antwort gegeben habe. Hie stehe/ sprach Fabricius/ und besinne dich!« So solle der zögernde Leser durch Gebete u. Meditationen im Kreis der Ewigkeit eingefangen werden. Ü: St. stammte aus Mückhausen i. Schwaben, wurde 1638 Ordenspriester u. unterrichte viele Jahre in diversen Ordensschulen, bis er als Prediger in Amberg starb [Sommervogel 7,1602-1603]. DV: 1692-1733 [Benzing, München Nr. 13, S. 337; Paisey (1988), S. 255]. FA: Freiburg i. Br.: Johann Jakob Handler, [o.J.]; München: Johann Wilhelm Schell, 1665. In: Augsburg, ÜB XIII.6.8°.165 [Ausg. 1719] (*); Freiburg, ÜB N 8669,b (*); München, ÜB SB 8° Asc.1999/2 [Ausg. 1665] Deskript.: Moraltheologie; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0637] Manni, Giovanni Battista SJ (1606-1682): La radunanza nobile ... della crociera fondata dalla sacra maestà Eleonora .... Wien: [o.Dr.], [1668].Hoch =Adeliche|| Vnd\\ Gottseelige Versamblung\\ Konfl Stem = Creutz|| genandt. || So von Jhr Kayserlichen Mayestât || ELEONORA, || Verwittibten Römischen Käyserin || auffgerichtet/\\ Vnd erstlich zwar\\ Jhr Königl: Mayestât || ELEONORA?, II Regierenden Königin in Pohlen/\\ Ertz=Herztogin von Oesterreich/ in\\ Jtaliänischer Sprach zugeschriben || durch P. Joan: Bapt: Manni SOC. JESU. || Anjetzo aber|| Denen hierin einverleibten Hoch=Adelichen\\ Frawen-Zimmer zu sondern Nutzen in die Teut=\\sche Sprach versetzt worden || Durch einem gemelter SOC. JESV. || Priester. || (Linie) || Wienn in Oesterreich bey Leopold Voigt/ Vniversitat/\\ Buchdrucker/Anno 1671. ||. 730
Marmi, Giovanni Battista SJ
[0637]
Wien: Leopold Voigt, 1671.- 8°, [19] B l , 316 S.Ü: Häring, Joachim SJ (1630-1695) Komm.: OT: Mayer (1883) 1,93.- Da die Gemahlin Leopolds I., Claudia Felicitas de' Medici, schon bald starb, »blieb das Ansehen der Kaiserin Witwe Eleonore unerschüttert und übte sie durch mehr als dreissig Jahre grossen Einfluss aus. Sie bildete einen Haupt- und Mittelpunkt des Hofes ihres Stiefsohnes, des Kaisers Leopold, hielt in ihrer Residenz ... einen überaus stattlichen Hof und gab bis in ihr spätestes Alter die glänzendsten und angenehmsten Feste« [Landau (1879), S. 9ff.]. »Den Wissenschaften hold, rief sie zuerst in Teutschland Jnteresse an der italienischen Literatur hervor; von ihr selbst existiren nur einige geistliche Gedichte, wie sie denn überhaupt eine sehr fromme D a m e war und unter anderen 1662 ein Fräuleinstift >die Dienerinnen der Tugend< begründete. D e r Sternkreuzorden verdankt (1668) gleichfalls seine Entstehung dieser trefflichen Herrscherin, die allgemein und tief beklagt, am 3. Dec. 1687 in Wien starb« [EG 1,74, S. 160], BM nennt noch folgende Manni-Übers., bei der es sich aber wohl um eine Bearbeitung handelt: Paulin v. Chaltern, Capuchin. >Historischer Seelen Calender ... Gezogen auss einen Tractätlein J.B. Manni< (1693).- Über Kruzifixmirakel u. Kreuzeskult allgemein vgl. Rudolf Schenda, »Hieronymus Rauscher und die protestantisch-katholische Legendenpolemik«, in: Brückner (1974), S. 178-269, hier S. 235 ff. Der Anlaß zur Ordensstiftung war ein Brand in der kaiserlichen Burg in Wien am frühen Morgen des 13. Februar 1668, der einen Teil der Residenz in Schutt u. Asche legte. Aus den Ruinen wurde wundersamerweise ein Kästchen mit zwei Splittern vom hl. Kreuz unversehrt geborgen. »Dieses bewegte nachgehends die verwittibte käyserin/ Eleonora/ zu ehren des heiligen creutzes/ eine gesellschaft von hoch=adelichem [sie] frauenzimmer/ unter dem titel des Sternen = creutzes aufzurichten/ welche der pabst Gregorius IX in einer besondern bulle/ und der Käyser noch dieses jähr bekräfftigte/ wobey der bischoff von Wien/ von dem päbstlichen stuhl die aufsieht in geistlichen dingen darüber erhielt. Den nahmen des Sternen=creutzes bekam dieser orden von demjenigen creutz/ welches aus 4 hellen Sternen besteht/ und von Columbo gegen Süden zuerst am himmel wahrgenommen worden. Auf italiänisch wird es crociera genannt/ dahero auch diese dames den nahmen Crociere haben. Der orden steht unter der protection Mariä und Josephs/ das haupt davon muß allemahl eine durchlauchtige frau aus dem ertz = hause seyn. Das ordens = zeichen ist ein in einem oval eingeschränktes creutz/ welches auf der lincken brüst/ an einem schwartzen b a n d / getragen wird ...« [Rinck (1709) 2,55ff.]. ÜT: S. 300-386 ist der Text der >Viererley Haubt = Lehren< (s.o., >Denck-Ring der EwigkeitViererley Haubt-Lehren, Christlicher Weissheit Gezogen Aus viererley Betrachtungen Der Ewigkeit [Auszug aus Manni]Zodiacus vitas< verdiene wohl eifriges Studium; »... so hab ich auff viler guthertziger begern vnd anhalten/ bey mir selbs vermeint/ ich wende die zeit nicht vergebens an/ ließ auch müh vnd arbeit nit vmb sonst darüber gehn/ wann ich das herrlich vnd gewaltig Buch/ so voller geheimnuß/ darinn auch der Welt lauff/ als in einem klaren Spiegel/ ist dargestelt/ durch Teutsche Sprach an d[a]z Iiecht gebe/ auff daß sich menniglich/ so deß Lateins vnerfaren vn nicht bericht/ darinnen wol zu ersehen/ vn das arbeitselig leben diser weit ernstlich zu bedencken hett/ dan ich zweifei sehr bey mir/ ob auch nach der heiligen schrifft/ die in allem/ wie oben angeregt/ den vortritt hat/ mög ein Buch befunden werden/ darinnen vns dise vnter zergenglich vnd schattechtige Welt/ Hergegen auch das ober/ himmlisch/ ewig vnd warhafftig Reich/ so klar vnd eigentlich abgemahlet vnd fürgehalten wirt/ wiewol diß vnd anderß hierinnen angeborner finsternuß halben nicht einem jedwedem zu sehen vergünnet ist«. Der Adressat habe um der Wahrheit des göttlichen Worts willen mit Frau u. Kindern die Heimat verlassen u. verdiene die Widmung der Übers, deshalb besonders.- Es folgen die Vorrede des Autors u. ein Lobgedicht des Thomas Scauranus. Ü: Spreng war Meistersinger u. Übers., lebte in Augsburg als Notar u. anerkannter Bürger [ADB 35,288-291; DBInd 1206,80-81], DV: 1561-1580 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 11, S. 124], FA: Augsburg, 1590; Lauingen: Leonhart Reinmichel, 1599 [Draut (1611), S. 541; Brotherton Nr. 166].- Mod. Übers.: Halberstadt: Friedrich, 1743 [Versuch einer Übersetzung Marcelli Palingenii Thier-Craises des Lebens: oder desselben Abhandlung, von bester Einrichtung des Lebens, der Bemühung und Sitten der Menschen/ Aus d. lat. in gebundener Schreib-Art jedoch m. einiger Freyheit gelieffert von Phil. Wilhelm Machenau]; Leipzig, 1785 [Thierkreis des Lebens. Ein (didakt.-satyr.) Gedicht in 12 Gesängen, ins Deutsche übers, v. Fr. Schisling.]; Dass. Leipzig/Wien, 1788; München/ Straubing: bei dem Verf. u. Ignatz Heigl & Comp., [o.J.] [Marcelli Palingenii Stellati poetae Zodiacus Vitae. In deutsche (Knüttel-)Reime übersetzt von Joseph Pracht, vormals Tischlermeister in Schongau, und dermaligem Actuar 738
Marcello,
Pietro
[0645]
beym kurfürstl. Schul- u. Studien-Kommissariate in Straubing]; Dass., Freising, 1873. Bibl.: Georgi, Suppl. I, S. 281 [Ausg. 1743]; Flögel (1785) 2,116; Goedeke 2,571; Hayn-Gotendorf 6,5-6; Faber du Faur (1958), Nr. 30a; Klöss (1957), S. 353 Nr. 242; Bucher/Seitz (1967), S. 557 Nr. 306 [Ausg. 1599]; VD 16 M 863 u. 864 In: München, UB 8° P.lat.rec.328; Nürnberg, GNM 8° L.2544 phw (?); Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Cc 381 (•) Deskript.: Lehrgedicht; aus dem Lateinischen [0645] Marcello, Pietro (15./16. Jh.); [Giannotti, Donato (ca. 1492 - ca. 1573); Girello, Silvestro (gest. 1588); Kellner, Heinrich (16. Jh.)]: De uitis principum et gestis Venetorum compendium. [Venetiis, Impressum per C. de Pensis, 1502], [Venezia]: [Cristoforo de' Pensi (Cristofero da Mandelo da Pensa)], [1502].CHRONICA || Das ist: || Warhaffte eigent= || liehe vnd kurtze Beschreibung/\\ aller Hertzogen zu Venedig Leben/1| Was sich bey jhrer Regierung zugetragen/ Wann vnd wie dieselbigen regiert vnd abgestorben/ Weß Geschlechts vnd Wapens ein jeder gewesen/1| Sampt jhren Grabschrifften/so viel man deren bekom = \\men mögen/ von dem ersten biß auff den jetzt \\ regierenden: \\ Darinnen auch die Ankunfft vnd Erbauwung dieser Statt/Auch || wie sie von jarn zu jam zugenommen/ vnd biß zu der grossen Herrligkeit/ Macht vnd Ge= || walt/ darinn sie jetztundt vor allen andern Stätten vnd Communen/ nicht allein der Christenheit/ sondern auch || gantzen Welt glücklich erhöhet ist/ fleissig vnd mit allen Vmbstenden beschrieben vnd angezeigt wirt/ Also/ daß dieses Buch mit || warheit wol ein kurtzer Summarischer vnd schöner Außzug aller Venedischen Historien || vnd Geschichten genennt werden mag. || Allen Historien Liebhabern nützlich vnd lustig zu läsen. || Durch den Ehrnfesten vnd Hochgelahrten Heinrich Kellnern/ der || Rechten Doctorn/ Auß den Lateinischen vnd Jtalianischen Venediger Historien = \\schreibem/ sonderlich aber Petro Marcello vnd Syluestro Girello/ mit fleiß zu=\\sammen gezogen/ vnd in Teutsche Sprach bracht. || Mit Römischer Keyserlichen Mayestat Freyheit. || (•) || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ M. D. LXXIIII. || (Gedruckt zu Franckfurt am || Mayn/durch Paulum Reffeiern/ in verle = \\gung Sigmund Feyerabends. || (•) || M. D. LXXIIII.) ||. - - - RESPUBLICA || Das ¿sf:|| Warhaffte eigent=\\ liehe vnd kurtze Beschreibung/|| der herrlichen vnd weitberümpten Statt Venedig/ mit gründtlicher\\ erholung ihres Vrsprungs/ Anfangs/ Auffnemmung/ Erbauwung/ jhrer Herrschafften er - || Weiterung/ Regiment/ Justitien vnd Ordnung/ Rüstung/ Eynkommens vnd Außgebens/\\ Dameben auch/ wie sie sich von Anfang biß auff gegenwertige zeit || vnzertheilt in Einigkeit erhalten hat/1| vnd noch erhelt. || Sampt angehengter fermerer glaubwirdiger Vermeidung/ was sich || bey eines jeden Hertzogen Leben vnd Regierung denckwirdig zuge = || tragen vnd verlauffen hat. || Allen Hohes vnd Nidrigs Standts Personen/ nicht allein lieblich vnd lustig/\\ sondern auch nötig vnd nützlich zu lesen. || (m) || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ M. D. LXXIIII. \\. 739
[0645]
Marcello,
Pietro
Frankfurt a.M.: (Paul Reffeier, in Verl. Sigmund Feyerabend), (1574).- 2°, [4], 130, [10], 56 Bl., TH„ 103 H , D. [2 Teile].Ü: Kellner, Heinrich (16. Jh.) Komm.: A: M. war Historiker u. Biograph aus Venedig u. lebte an der Wende vom 15./16. Jh. [NBG 33,450; Casali (1861), S. 283-285 Nr. 116; S. 295-299 Nr. 123 (die it. Ausg., mit wichtigen Hinweisen)].- Girelli wird in den Repertorien nicht erwähnt. OT: Wichtig sind auch die folgenden Ausg.: >Petri Marcelli patritii veneti De vitis principvm et gestis Venetorvm liber. Hvc accesservnt vitae illorum principum, qui post Marcelli aetatem imperarunt. Per Syluestrum Girellum vrbinatem ...< (Venetiis [A. Arrivabene] M.D.LIIII); >Vite de' principi di Vinegia, di Pietro Marcello tradotte in volgare da Lodouico Domenichi. Con le vite di qvei prencipi, che fvrono dopo il Barbarigo, fin al doge Privli. Nelle qvali s'ha cognitione di tutte istorie venetiane sino all' anno MDLVII. Con una copiosissima tauola di tutte le cose memorabili, che si contengono in esse ...< (Venetia, P. Pietrasanta, 1557); >De vita, moribvs et rebvs gestis omnivm dvcvm venetorvm ... historia. Auctoribus Petro Marcello, Sylvestro Girello & Heinrico Kellnero< (Francofvrti ad Moenvm, impensis S. Feyerabent 1574) [alle nach NUC; die letzte Ausg. auch Paris, BN K.8955], ÜT: Kellner hat mehrere it. Vorlagen benutzt, übers, u. zu einer eigenständigen venezianischen Geschichte verschmolzen, an der jedoch Marcello den größten Anteil hat. Vgl. bei dem gleichen Verleger auch Giannottis >Libro (Dialogo) de la República de Vinitiank- Die Übers, ist dem Gf. Philipp d.J. v. Hanau-Lichtenberg gewidmet [Bl. )(la-2a]. Er, Kellner, habe nach seiner Rückkehr aus Italien, wo er eineinhalb Jahre gelebt habe, das aus Petrus Marcellus ins It. übers. Buch des Ludovicus Domenicus gelesen u. so großes Gefallen an ihm gefunden, daß er es mit einigen anderen Schriften ins Dt. übertragen u. im vorliegenden Werk zusammengefaßt habe. Er biete es dem Grafen dar, der selber eine Zeitlang in Frankreich u. Italien verweilt habe.Als K. wenig später den lat. Text der Vorlage kennenlernte, gab er auch ihn heraus (s.o.) u. berichtete in der Widmungsvorrede an den kaiserlichen Rat Gf. Ludwig v. Leonstein, Herrn zu Scharffeneck, am 1. September, vor elf Jahren sei er nach Italien gereist, um in Padua die Rechte zu hören. Von da aus habe er mit Freunden Rom, Genua, Florenz, Mailand, Bologna, Mantua, Cremona, Ferrara u. Venedig besucht. Das in Venedig Gesehene habe ihn zum Studium der Geschichte der Lagunenstadt veranlaßt u. auch nach der Rückkehr in die Heimat beschäftigt [Schottenloher (1952), S. 136-137, Nr. 299], »Als ich nu dieses Werck/ zu meiner kurtzweil vnd vbung (wie gemeldt) fast zu end gebracht/ vnd solches Herr Sigmundt Feyerabendt allhie (welcher warlich mit seinem einen Namen macht) sehen hab lassen/ als welcher auch lange zeit in Jtalien vnd sonderlich zu Venedig gewesen/ Hat er mich gebetten diß Buch nit zuvnderdrucken/ sondern an tag kommen zu lassen/ auch sich erbotten mit fleissiger Verfertigung der Figuren vnd was zur zierlicheit dienen möchte nichts zuvnderlassen/ wie ich denn im Werck befinde solches von jm beschehen zuseyn. Als hab ich mich (weil ich one das nit so gar 740
Marchese, Domenico Maria OP
[06471
vngeneigt dazu gewesen) desto leichtlicher vberreden vnnd bewegen lassen/ Vnd demnach den vleiß vnd die mühe vollendts drauff gewendet/ daß es biß auff diese (so zu reden) stund vnd zeit continuirt vnd beschrieben worden«. Ü: K., Patrizier, war Dr. iur. u. Syndikus in Frankfurt a.M. [DBInd 638,59-60], DV: R. stammte aus Freiburg u. ist 1563-1585 nachweisbar. Er druckte für S. Feyerabend z.B. eine Oktavbibel mit 280 Holzschnitten u. die vorliegende Chronik der Herzöge v. Venedig sowie zahlreiche andere Werke [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 15, S. 125]. Bibl.: Graesse 4,9; KatLipp 1,293-294 Jba 3; VD 16 K 695 In: Aschaffenburg, SB B-407(Bb.l [nur T.I.]; München, BSB 2° V.SS. C.53/1 («) u. Res. 2° Ital.93; Paris, BN K.738 u. Rés. K.164(l); Würzburg, UB H.p.f. 53(?) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Genealogie; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen [0646] Marchese, Domenico Maria OP (17. Jh.): Breve Compendio della vita della serva di Dio suor Maria Villani dell'Ordine de' Predicatori, fondatrice del monastero di Santa Maria del divino amore di Napoli. Napoli: [o.Dr.], 1670.Dom. Mar. Marchesii Wunderleben der Dienerinn GOttes Mariae Villani Stiffterin des Jungfer Ordens der göttlichen Liebe zu Neapolis. Frankfurt a.M.: Barthelm (?), 1718.- 8°.Ü: anonym Komm.: A: Sizilianer vornehmer Abstammung aus Palermo, trat 1649 ohne Wissen der Eltern in den Orden ein, stud. in Salamanca; Prior verschiedener Ordenshäuser; 1688 Bf. v. Pozzuoli [Quétif-Echard 11,2, S. 730b-731a; Jöcher 3,144; Ferrari, S. 438]. OT: Quétif-Echard 11,2, S. 730a. Eine Ergänzung erfolgte durch B.A. Sequino, >Aggiunta alla Vita della serva di Dio Maria Villani< (Napoli, 1717).[LThK 10,793 u. LCI 8,560-561 verwechseln Margaretha Villana de' Bothi OP u. Maria Villani; richtig: Zedier 48,1360 (ohne Daten)]. DV: Paisey (1988) kennt keinen Frankfurter Drucker oder Verleger mit einem vergleichbaren Namen. Bibl.: Georgi III, S. 20 In: Nicht nachweisbar Deskript.: hagiographische Biographie; Mariologie; aus dem Italienischen [0647] Marchese, Domenico Maria OP (17. Jh.): Sagro Diario Domenicano. Tomo Primo. Nel quale si contengono Le Vite De' Santi, Beati, E Venerabili Dell'Ordine Composto Dal M.R.P. Bacelliere Fr. Domenico Maria Marchese Dell'/stesso Ordine, Lettore di Teologia nel Collegio di S. Tommaso di Napoli. Dedicato Alla Serenissima Imperadrìce Del Cielo Singoiar Padrona, e Protettrice di questo sagro Ordine. In Napoli, Nella Stampe741
[0648]
Marchesi, Francesco Or
ria di Girolamo Fasulo 1668. Con licenza de' Superiori. Tomo Secondo. Marzo Et Aprile [ib. 1670]. Tomo Terzo. Maggio, E Givgno [In Napoli, Nella Stamperia di Giacinto Passaro. M.DC.LXXII]. Tomo Qvarto. Luglio, Et Agosto [ib. MDC.LXXVI). Tomo Quinto. Settembre, Et Ottobre [ib. M.DC.LXXIX]. Tomo Sesto. Novembre, E Decembre. In Napoli, Nella Stamperìa di Marc-Antonio Ferri M.DC.LXXXI]. Napoli: Girolamo Fasulo u.a., 1668-1681.Ephemerides\\ Domenicano-Sacrae,\\ Das ist/\\ HEILIGKEIT UND Tugend = || voller Geruch/\\ Der auß allen Enden der Welt zusammen getragenen Ehren = Blumen deß Himmlisch =fruchtbaren || Lust = Gartens || Prediger Ordens. || Mit täglich beigefügten Authentischen Historien || Uhr = || alten Monumenten/ Curiosen antiquitäten/ etc. außgezieret/ dem || Tugendt= Liebenden und Curiosen Leser theils zur Geistlichen Nach = \\folg/ theils zur Verwunderung fürgestellt/ mit allem Fleiß zusammen ¡¡getragen/ und mit einem dreyfachen Register versehen. || Durch || R.P.F. Fridericum Stetti, Bingensem || Ord. Praed. SS. Theologiae Professorem, und zur Zeit || Priorem zu Würtzburg. || Der Erste Theil/Ü Begreiffend in sich die erste sechs Monath. || Cum Gratia & Priuilegio Sac. Caes. Majestatis, & Permissu Superiorum. || Dillingen/\\ Bey Johann Caspar Bencard/ Academischen Buchhändlern. || Jm Jahr Christi 1691. ||. Der ander Theil. Begreiffend in sich die letztem sechs Monath || [ib. 1692] ||. Dillingen: Johan Kaspar Bencard, 1691-1692.- 4°, [I]: [63] BL, 719 S., 441 S.; [II]: [6] BL, 868 S., 405 S., [60] Bl.Ü: Steill, Friedrich OP (17. Jh.) Komm.: OT: Ähnlich wie Andrade für die SJ, hat M. sein Werk für den Dominikanerorden bearbeitet u. versucht, für jeden Tag des Jahres eine vorbildliche Dominkanerbiographie zu finden. ÜT: Es handelt sich in Teilen um eine Bearbeitung, in Teilen um eine Übers. Marcheses. Ü: Lebensdaten fehlen. Er stammte aus Bingen, trat jung in Mainz in den Orden ein, stud. in Deutschland, Italien u. Spanien (Salamanca) [QuétifEchard, Scriptores Ordinis Praedicatorum recensiti (Paris 1719-1723) 11,2, 731-732 (mit lat. Werknennung)]. DV: 1673-1720 [Benzing, Dillingen Nr. 12, S. 85-86]. FA: Köln, 1676 [Leben der Heiligen, Seligen ... aus dem Dominikanerorden] (Kurzfassung). Bibl.: Streit 1, S. 316-317 Nr. 718 In: Straßburg, BNU Eh.XV. Dominik, [lt. schriftl. Auskunft vom 14.11.1991 nicht mehr vorhanden] Deskript.: Ordensgeschichte; Missionsberichte; hagiographische Biographie; aus dem Italienischen [0648] Marchesi, Francesco Or (1623-1697): Diario sacro d'essercitii di devotione per honorare ogni giorno la beatissima Vergine. Venezia: Nicolò Pezzana, [1655-1658].742
Marchesi, Francesco Or
[0648]
Marianisches \\ Tag=Buch/\\ Worìnnen begriffen seynd auff alle Tag deß gantzen Jahrs II außbündig =nutzliche/ mit annemblichen Discursen, schönen Historien/ Sinn=\\und Lehr=reichen Concepten auß H. Schrifft/ H.H. Vättern/ und andern Geist = reichen. || Lehrern außgeführte/und bewehrte\\ Andacht = Übungen ! Zu der Allerseeligsten und Hoch =gebenedeytisten Jungfrau || und Mutter GOttes ! MARIA. || Herauß gezogen auß denen Lebens = Geschichten der Heiligen II Gottes/ dem Gedächtnuß die H. Kirchen täglich begehet/ theils anderer Gott = \\ seeliger und Ruhm = würdiger Persohnen/ dem eben auff jeden Tag bey bewehrten Authoribus Meldung|| geschieht/ wie auch auß anderen Begebenheiten/so sich umb gewisse Zeit und Tag\\ glaub = würdig ereignet haben/\\ Zur fleißigen Nachfolg allen beyder Geschlechts/ jedwedem Standts/1| Weltlichen und Geistlichen Marianischen Liebhaberen\\ Und zu nutzlichem Gebrauch denen Pfarr=Herren/ und Seel=\\ Sorgeren das Marianische Lob an Jhren Fest = Tägen/fürzutragen. || Auß Welscher Sprach/ in der es anfänglich verfasset hat\\ Rev. Don. FRANCISCUS MARCHESE, || Congregationis Oratorij Priester/ etc. I Anjetzo in das Teutsche übersetztet\\ Von R.D. AUGUSTINO Im Hoff, Regulirten Chor=Herm\\ S. AUGUSTINI und Dechant zum H Creutz inAugspurg. II Cum Gratia & Privilegio S. C. Maj. & Superiorum Permissu. || (Linie) || Augspurg/\\ In Verlag Johann Caspar Brandans/ Burgers und Buchbinders. || Druckts Sebastian Hauser/ Hoch = Fürstlich = Ellwangischer Buchdrucker. || Jm Jahr Christi 1695. \\. Augsburg: Sebastian Hauser, in Verl. Johann Kaspar Brandan, 1695.- 4°, [I]: 672 S.; [II]: 732 S„ [4] B i ll: Imhoff, Augustin CanAug (1658-1737) Komm.: A: M. stammte aus Rom u. war seit 1643 Oratorianer; er bezog im Quietismusstreit eine traditionalistische Position u. wurde deshalb von der Kurie mit zahlreichen Leitungsfunktionen betraut [Jöcher-Rotermund 4,659; Ferrari, S. 438; ABI 609,270-274; DictSpir 10,303-304], OT: Es gibt eine korrigierte Ausg. Venedig, 1666-1667 [DictSpir 10, col. 303].- »Chaque jour de l'année l'auteur rappelle les actes de dévotion manale de saints personnages, qu'il puise dans les textes des Pères, des hagiographes ou des recueils antérieurs (le plus récent est celui de Hippolyte Marracci t 1675 ... Ce >Diario< est un trésor, évidemment très inégal, de faits et de textes, de prières et de dévotions (le rosaire y est privilégié). On retiendra, entre autres, la dévotion au Cœur de Marie (mois de juin); chaque jour se termine par une prière extraite des Ménées grecques« [C. Gasbarri, in: DictSpir 10, col. 303-304], ÜT: »Der Hoch=Würdigen/ Hoch=Wohl = Gebohmen Frauen/ Frauen MARIA HILDEGARDIS CATHARINA Deß Hoch = Löblichen/ Hoch = Adelichen Closters S. IOANNIS BAPTIST^ Zum Holtz Deß Ordens deß H. BENEDICT!, Abbtißin/ etc. Gebohrner Freyin von Haßlang/ etc.« gewidmet. Ü: Angehöriger einer bedeutenden Augsburger Familie; er hatte in Rom stud. u. war Germaniker; er übers, andere Werke Marchesis u. Niccolò de Roncaglias (s. dort) [DBInd 588,74; P. Pirmin Lindner, Monasticon Episcopatus Augustani antiqui. Verzeichnisse der Aebte, Pröpste und Aebtissinnen der 743
[0649]
Marchesi, Francesco Or
Klöster der alten Diözese Augsburg, Bregenz 1913, S. 8 Nr. 76]. DV: H., 1688-1712 nachweisbar, kam von Ellwangen. Die Zahl seiner Drucke ist gering; 1706 bewarb er sich um die Stelle eines Universitätsdruckers in Innsbruck, was sich zerschlug; ab 1713 war er Faktor bei Jäcklin in München [Benzing, Augsburg Nr. 53, S. 24].- Br. (auch: Brandon), ist 1680-1698 in Augsburg als Verleger tätig [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1106]. Bibl.: Jöcher-Rotermund 4,659; BSB-AK 1501-1840 25,288 In: Augsburg, UB XIII.6.4°.231 (*); München, BSB 4° Asc.637 (*micro) Deskript.: Gebetbuch; Aszetik; Mariologie; aus dem Italienischen [0649] Marchesi, Francesco Or (1623-1697): Pane quotidiano, ossia divozioni da praticarsi ogni giorno verso il SS.mo Sacramento. Roma: [o.Dr.], 1661.Tägliches Brod, oder das zur täglichen Verehrung vorgestellte HH. Sacrament des Altars in erbaulichen Andachtsübungen. [Augsburg (?)]: [Lorenz Kroniger (?)], 1699.- 4°, 2 Bde.Ü: Imhoff, Augustin CanAug (1658-1737) Komm.: OT: DictSpir 10, col. 304. Ü: Übers, andere Werke von Fr. Marchese u. Marchesini (s. dort). DV: 1688-1708 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1195]. FA: Augsburg: In Verl. Lorenz Kroniger, 1700 [Täglich Brod; Andachten auf alle Tage im Jahr], Bibl.: Georgi III, S. 20; Jöcher-Rotermund 4,659 In: Kein Nachweis Deskript.: Meditation; Gebetbuch; aus dem Italienischen [0650] Marchesi, Francesco Or (1623-1697): Unica speranza del Peccatore, che consiste nel sangue di N.S. Giesù Cristo spiegata con alcune verità, con le quali s'insegna allAnima un modo facile d'applicar à se il frutto del medesimo sangue. Roma: Giacomo Dragondelli, 1670.Vergossenes Blut JEsu Christi, des Sünders einzige Hoffnung. Köln: 1711.- 12°.Ü: Imhoff, Augustin CanAug (1658-1737) Komm.: Ü: Übers, auch andere Werke von Fr. Marchese u. Marchesinis (s.o.). Bibl.: Georgi III, S. 20; Jöcher-Rotermund 4,659 In: Kein Nachweis Deskript.: Christologie; Aszetik; aus dem Italienischen
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Marchesini, Angelo Maria OFMCap
[0651]
[0651] Marchesini, Angelo Maria OFMCap (1615-1690): L'araldo evangelico che dalle Bandiere Infernali di Lucifero le Anime rubelli al cielo invita a ritornare sotto gli Stendardi gloriosi della soggettione alla Corona dell'Onnipotente. Cinque corsi di sermoni Per l'Oratione Santissima Delle Quarant'Hore, Che sono: Primo. Il Ritratto dell'Infelicità. Secondo. La Sferza delle Sceleratezze, Terzo. Il Convito della Verità. Quarto. L'Erario dei Tesori, e Quinto. Il Martello degl'ostinati. Ove, non solo ai Legati del Sacro Vangelo, ma alli Parochi ancora, alli confessori et a chi si sia studioso della Pietà Christiana si somministrano quasi per ogni materia predicabile discorsi utilissimi. Opera del Padre Angelo Maria Marchesini Da Vicenza Predicatore Cappuccino. Dedicata All'Illustriss. e Reverendiss. Signore Luigi Priuli Abbate di S. Zeno. In Venetia MDCLXXXVI. Appresso Andrea Poletti. Con Licenza de' Superiori, e Privilegio. Venezia: Andrea Poletti, 1686.Geistlicher || Herold/1| Welcher \\ Die von Gott abtrünnigen Seelen/ von || den Höllischen Fahnen des Lucifers/ wiederumb unter das Glor= \\reiche Creutz = Panier des Allgütigen Erlösers zur Buss zurück ruffet || Durch Zweyhundert in V. Ordnungen abgetheilte\\ kurtze vnd sehr bewegliche|| Büß = Predigen/1| Welche Erstlich von\\ R.P.F. ANGELO MARIA MARCHESINI, || von Vicentz/ Capuciner=Ordens Prediger/\\ Jn Welscher Sprache verfasset vnd vorgetragen/1| Anietzo aber || Zu allgemeinem Nutzen/ aller bußfertigen Seelen/ absonderlich || der Pfarrherren vnd Seelsorgern/ so hierinnen fast alle zu Bekehrung || der Sünderen vnd Verwaltung der ihnen anvertrauten Seelen erdenck=\\liche Materien zu finden haben/1| Jn die Teutsche Sprache übersetzet worden von|| R.P. AUGUSTINO im HOFF, Can. Reg. || ad S. Crucem Augusta: Vindel. Professo. &c. || Erster vnd Anderer Theil/\\ Sambt einem hierüber verfertigten Register/ wie die darinn begriffene \\ Predigen auf alle Sonn = vnd Fest = Tag der Heiligen Gottes durch das gantze || Jahr sehr füglich vnd nützlich können gebraucht werden. || Cum Permissu Superiorum. || (Linie) || Augspurg/1| Jn Verlegung Lorentz Kronigers vnd Gottlieb Göbels seel. Erben/ Buchhändl. || Gedruckt bey Johann Jacob Schönig. 1689. ||. Dritter/ Vierdter vnd Fünffter Theil/\\ Oder || Die letzte Hundert vnd Zwaintzig\\ kürzte vnd sehr bewegliche|| Büß = Predigen/1| ... 1689. ||. Augsburg: Johann Jakob Schönig, in Verl. Lorenz Kroniger u. Gottlieb Göbel, 1689.- 4°, 2 Bde. in 1; [I]: 54, 560, [8] Bl.; [II]: 36, 832, [12] Bl.Ü: Imhoff, Augustin CanAug (1658-1737) Komm.: A: M. (auch: Angelo-Maria Marchesini da Vicenza) war ein bedeutender Theologe u. Prediger, der sein Leben in seiner Vaterstadt verbrachte. Er schrieb sowohl lat. wie it., wobei bereits die sprechenden Titel Programm sind [DictSpir 1,567-568], OT: Cittadella (1944), S. 38 Nr. 222; BSB-AK 1501-1840 25,289.- M.s erbauliche Werke handeln meist von der Eucharistie. ÜT: 40 Predigten. Ü: Übers, auch Fr. Marchese (s. dort). DV: 1667(?)-1680 [Benzing, Augsburg Nr. 46, S. 23].- 1688-1708 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1195], 745
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Marchesini, Angelo Maria OFMCap
FA: Augsburg: J.J. Schönig, 1690 [Geistlicher Herold ... Zweyhundert Busspredigten]. Bibl.: Georgi III, S. 21; Cittadella (1944), S. 39 Nr. 225-226 (wegen zahlreicher unsinniger Lesefehler kaum verständlich); NUC In: Augsburg, UB XIII.8.4°.300 (*); Kapuzinerbibl. München; Gaesdonk; Feldkirch; Wien; Sterzing u.a.; Wien, Ehrenbreitstein [Ausg. 1690] Deskript.: Homiletik; Moraltheologie; aus dem Italienischen [0652] Marchesini, Angelo María OFMCap (1615-1690): Riflessi morali [Teils.]. Venezia: [o.Dr.], 1683.Geistlicher Buss-Zaum, den in sein Verderben Sporenstreichs rennenden Sünder zauffend und hergegen den Weg dess Lebens lauffend zu machen, durch achtzig in zwey Ordnungen abgetheilte sehr nöthige Gesetz-predigten. Vormahls in italiänischer Sprach vorgestellet. Anjetzo aber wegen sonderbahren Nutzens In das Teutsche übersetzet. Cum permissu Superiorum. Augspurg, in Verlegung Lorentz Kroniger, und Gottlieb Göbels Seel. Erben 1694. Augsburg: In Verl. Lorenz Kroniger u. Erben Gottlieb Göbel, 1694.- 4°, 558 Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht mit Sicherheit nachweisbar: »Pour les traités spirituels contenus dans l'œuvre: >Riflessi morali, Venezia, 16831. Le gemme di fondamentale sodezza, ove si dimostra la forza della fede cristiana; 2. Gli stimoli dell'Evangelica Perfezione, come motivi inducenti all'acquisto delle sante virtù; 3. La strage del Drago esterminatore; 4. La nascita dell'Eterno Sole; 5. Il carro dell'innocenza trionfatrice; 6. La città di santimonia; 7. L'antesignano dell'esercito porporato; 8. L'Aquila di sublimi preminenze; 9. Il palagio della filosofia celeste; 10. Il mare di abbattimenti ingannevoli; 11. La scala dell'amoroso incendio«< [E. D'Ascoli, in: DictSpir 1, col. 568], DV: [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1195]. Bibl.: Georgi III, S. 21; Cittadella (1944), S. 39 Nr. 227 [sehr fehlerhaft]; NUC In: Bibl. der Kapuziner in Gmunden; Varazdin; Knittelfeld; Mainz etc. Deskript.: Homiletik; Moraltheologie; aus dem Italienischen [0653] Marchetti, Pietro de (1593-1673): Observationum medico-chirvrgicarum rariorum sylloge, serenissimo Ferdinando II. magno Etrvriae dvci dicata. Patavii, Typis Matthaei de Cadorinis, MDCLXIV. Padova: Matteo Cadorino, 1664.PETRI\\ de MARCHETTIS, || Anatomice & Chirurgice Pro-\\fessoris zu Padoa/\\ Rare und außerlesene/\\ Chirurgische\\ OBSERVATIONES, || Sambt einem Anhang || Von Geschwüren/ Fisteln || und einer sonderbaren Kranckheit/\\ Spina 746
Marco d'Aviano OFMCap
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ventosa, oder Wind = ¡¡Dorn genannt/1| Wie auch || Eine Padoanische Chirurgie: || Auß dem Lateinischen übersetzet/ und\\ zum andernmahl gedruckt. || (») || Nürnberg/^ Verlegts Johann Daniel Tauber. || (Linie) || Jm Jahr 1676. ||. Nürnberg: In Verl. Johann Daniel Tauber, 1676.- 8°, [8] Bl, 240 S.Ü: anonym Komm.: A: Arzt aus Padua, später (1652) Prof. der Anatomie u. Chirurgie in seiner Vaterstadt; der venezian. Senat machte ihn wegen seiner Verdienste zum Ritter des St. Markusordens [DictScMed 6,184; ABI 611,131-134], OT: NUC. ÜT: Unsere Aufnahme nach der Ausg. 1676. Die Erstausg. scheint zu sein: >Seltzam-ausserlesen-medicinisch-chirurgische Observationes; sambt einem Anhang, von Geschwären und Fisteln dess Hindern, Mast-Darms, und der Rohres im männlichen Glied ... Aus der lateinischen in die teutsche Sprach übersetzet (Nürnberg, in Verlegung Johann Daniel Taubers, Druckts Christoff Gerhard, 1673) [NUC], »Vorrede an den günstigen Leser« [Bl. )(3a-)(4a] von M.; er legt dar, daß sein Buch aus der praktischen Arbeit erwachsen u. nur auf Bitten seiner Freunde verlegt worden sei. Im 1. Teil werden in 63 Kap. vor allem Kopfverletzungen, Brüche u. Banalverletzungen behandelt; sodann, wie im ursprünglichen Titel vermerkt, aber wohl dann in der 2. Aufl. abgemildert, »Von den Fisteln im Hindern und Affter = Darm« (ab S. 156 ff.) bzw. »Padoanische Chirurgie« (S. 214 ff.). DV: 1670-1682 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1280], Bibl.: Georgi 111,21 In: Wolfenbüttel, HAB QuN 984.4(1) (*) Deskript.: Handbuch; Anatomie; Chirurgie; aus dem Lateinischen [0654] Marco d'Aviano OFMCap (1631-1699): Seelen Kleinod/\\ Der || göttlichen Gnad/\\ Jn Welscher Sprach vorgestellt/1| Durch || Den Wol-Ehrwürdig: vnd Geistreichen|| Vattern || MARC UM D 'A VIA NO || Deß H. Capuciner Orden Priester/1| vnd Predigern. \\ Verteutscht || Von FA.G.V.B. || (m) | Cum Licentia Superiorum\\ (Linie) || München/\ Gedruckt bey Sebastian Rauch/\\ Jm Jahr Christi 1680. ||. München: Sebastian Rauch, 1680.- 4°, 14 S.Ü: F.A.G.V.B. [ = Brandis, Franz Adam Gf. v. (1639-1695)] Komm.: A: It. Kapuzinerpater aus Aviano/Friaul (eigentl. Carlo Cristofori); wurde bei den Jesuiten in Görz erzogen, entwich früh, um die Türken zu bekehren; der Pater Guardian der Kapuziner in Capodistria bewog ihn, nach Hause zurückzukehren, aber er trat 1648 in Cornegliano in diesen Orden ein; 1664 schloß er das Theologiestudium ab, ab 1676 sind die ersten Wunder bezeugt. Er ging dann im Auftrag von Papst Innozenz XI. wie seiner Ordensoberen nach Innsbruck, München, Linz, Salzburg u. ins Rheinland zur Mission. Von Ludwig XIV. nicht nach Frankreich hineingelassen, wandte er sich nach Belgien u. den Rheinlanden, danach wieder nach Italien. Im Jahr 1683 holte ihn Kaiser Leopold I. an den Wiener Hof, damit er gegen die Türken 747
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predige. Danach ist er ständig zwischen Italien u. Wien auf Reisen. Mehrere Mitglieder des Kaiserhauses standen ihm nahe, bes. Hg. Karl v. Lothringen; er sollte sogar in der kaiserl. Gruft begraben werden. Die Seligsprechung wurde 1912 eingeleitet [Zedier 2,2196; Ferrari, S. 439; M. Héyret (1931), passim; ABI 334,30-31; Cittadella (1944), S. 186-195; LCI 7,562-563; DictSpir 10,264-265; »Die gedruckten Schriften des Marcus von Aviano und deren Verbreitung«, in: Collectanea franciscana 10, 1940, S. 29-65, 219-238, 494509].- Seine Korrespondenz mit Kaiser Leopold I. erschien 1937 in München [ed. M. Héyret], OT: Nicht nachweisbar; vielleicht unmittelbar nach einem Manuskript übers.»Tous les écrits de Marco, publiés ou non, se trouvent au moins en photocopie à l'Archivio provinciale dei cappuccini à Venise. Les 78 sermons, avec les matériaux qui ont servi à leur préparation, se rapportent à l'avent, au carême et au temporal, groupés sous le titre: Prediche autografe« [DictSpir 10,264], Ü: Tiroler Historiker, Hrsg. der Schriften d'Avianos [Héyret (1931), ad Indicem] (s.u.). DV: 1658-1695, Wwe bis 1702 [Benzing, München Nr. 12, S. 337]. FA: Linz: Johann Jakob Mayr, 1680; Brixen: Paul Nicolaus Führer, 1680; München: Sebastian Rauch, 1681 [2 verschiedene Ausg.]. Bibl.: Cittadella (1944),S. 189 Nr. 1221-1223; 1230; 1232; BSB-AK 1501-1840 25,294 In: München, BSB 4o Hom.142 ("micro); 4o Hom.1901, V, 19; 4° Diss.961, Beibd.3; 4° Hom.1833, Beibd.12 Deskript.: Predigt; aus dem Italienischen [0655] Marco d'Aviano OFMCap (1631-1699): Zwo treuhertzig-Christliche Exhortationes und Ermahnungen des Gottseligen P. Marci de Aviano, Welche er den 23. Aug. dess 1681. ten Jahrs allhie zu Augspurg auff dem Platz genandt Fron-Hof, von einem Ercker der Hoch Fürstl. Pfaltz vor dem ganz Volke welches in grosser Menge und viel tausend Personen bestünde, erste in der Früche zwischen 10 und 11 Uhr, die andere Nachmittag Zwischen 4 und 5 Uhr. Aus Welscher in die Teutsche Sprach Versetzt. Baden: Johann Adam Baldinger, 1681.- 8°, [2] BI., 29 S.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht nachweisbar. ÜT: Bei Simon Utzschneider in Augsburg soll eine frühere Ausg. erschienen sein; unsere Aufnahme nach Cittadella. DV: Kein gelernter Drucker, der sich um 1670 eine Druckerei einrichtete, die von seinem Faktor Johann Oberlin bis 1685 geleitet wurde; druckte vor allem theologische Werke [Benzing, Baden Nr. 2, S. 25-26]. Bibl.: Cittadella (1944), S. 190 Nr. 1225; 1233 In: Augsburg, StSB; Luzern, Archiv OFMCap Deskript.: Predigt; aus dem Italienischen
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[0656] Marco d'Aviano OFMCap (1631-1699): Ewiger || Seelen Todt\\ Durch eine Todtsündt verursachet. || Von dem Wol=Ehrwürdi= \\gen und Gottseeligen P. Marco d'\\Aviano des Heiligen Capuciner Ordens weit = || bekanten Priester in Jtaliänischer Sprach || beschrieben/ mit bewerten Historien \\ bestettiget/ und mit schönen Kupfer = || stücklein gezieret. || Sambt inbrünstigen Gebett=\\lein und Übungen/so bey der|| Beicht/ Heiligen Communion, Meeß und\\ sonsten gar nützlich || seind. || Jetzo zur Höchsten Gottes || Ehr/ und aller Christlichen und jhr\\ Ewiges Heil liebenden Seelen Vortheil/\\ in unsere Teutsche Sprach über= || setzt Jn der Cartauß || zu Collen. || (») || Cölln/ bey Johan Schlebuch/\\ auff S. Marcellenstrassen in S. Peter \\ Anno 1683. || Permissu Superiorum, & Privilegio S.C. || Majestatis. ||. Köln: In Verl. Johann Schlebusch, 1683.- 8°, 282 S., K.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht nachweisbar. ÜT: Gebete, Meditationen u. Psalmen-Auslegungen. DV: Sohn eines Buchbinders Heinrich Sch., Besuch des Laurentianer Gymnasiums zu Köln, dann Buchhändler, Bibliopola am Hoff, im Kalten Berg (»prope arcam Summi Templi oder Summi Stellae notariorum novae«); Verleger von 85 Werken 1683-1719, 1683 auch zus. mit Sebastian Ketteier, gest. 1703 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1257], FA: Köln: Johann Schlebusch, 1684. Bibl.: Cittadella (1944), S. 192-193 Nr. 1254 [Ausg. 1684] In: Augsburg, UB XIII.6.8°.214 (*) Deskript.: Predigt; Homiletik; aus dem Italienischen [0657] Marco d'Aviano OFMCap (1631-1699): Flammen || Der\\ Liebe Gottes/1| Derjenigen Seel:|| So alles Gutes verklangt zu würcken/ vntid|| alles Böses zu verhin = ||dem. || Ein sehr fruchtbares Werck\\ Kon || R.P. Marco ab Aviano Conc. || Capucino in Welscher Sprach || außgangen/vnd auff dero Verlan = \\gen in die Teutsche übersetzt || worden. || (Linie) || Gedruckt zu München/ bey Lu = ||cas Straub/ Gern: Lobl. Land=\\schafft Buchtrucker/16831|. München: Lukas Straub, 1683.- 8°, 147 S., K.Ü: [Brandis, Franz Adam Gf. v. (1639-1695)] Komm.: OT: Nicht nachweisbar. ÜT: Unsere Aufnahme erfolgt nach einer späteren Ausg. Die früheste Aufl. von 1681 ist »von einem Gottliebenden Cavallier in das teutsche übersetzt, mit unterschiedlichen Kupfferen geziehret in einer grösseren Form in Truck gegeben, und der allerdurchlauchtigsten Königin, Fürstin und Frawen Eleonorae Königin in Polen, Herzogin zu Lothringen und Bär, Ertzherzogin zu Österreich dediciret worden«. Diese Ausg. war bald vergriffen u. wurde daher als Neuaufl. in kleinerem Format veranstaltet. Sie ist bei Cittadella (1944), S. 189 Nr. 1229 fehlerhaft beschrieben u. für Altdorf u. Kapuzinerkonv. Luzern vermerkt: >Flammen der Liebe Gottes derjenigen Seel, welche alles Gute 749
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verlangt zu würcken u. alles Böse zu verhinderen. Ein sehr fruchtbares Wercklein, von dem gottseligen ... u. auff dessen Verlangen in die Teutsche sprach übersetzt< (Baden: Johann Adam Baldinger durch Oberlin, 1681). Dort auch als Nr. 1248 eine 32°-Ausg. Luzern: Gottfried Haut, 1682 mit dat. Widmungsbrief Luzern, 12. August 1682 R.D. Io. Melchiori Im Hoff, commissario del Vescovo di Costanza.- Vgl. auch Héyret (1946), S. 196; Dies. (1931), S. 38. (Bl. a4-6): »Dem Hochwolgeborhnen Herrn/ herrn FRANCISCO Grafen von Haunsberg/ zu Fachenlueg/ vnnd/ Newfahren/ Herrn auff ObernCölnnbach/ Unholtzing vnd Aw/ etc. der Churfürstl. Durchl. in Bayrn/ etc. Cammerer/ Hofrath/ vnd der Hatschier Lautenant/ dann Gern: Hochlobl. Landschafft Mitverordneten Landsteuerern Renntambt Landshuet/ etc.« (Widmung von Lucas Straub zum 1. Januar 1683). Der Gf. habe Aviano oft begleitet u. sich von seinem Predigtfeuer »entzünden« lassen. »Die herrlichen Soliloquien des P. Markus, bekannt unter dem Namen >Flammen der göttlichen Liebe< hat P. Rufin Steimer zu einem wertvollen, vorwiegend eucharistischen Gebet = und Andachtsbüchlein umgearbeitet, das unter dem Titel: >Gottesliebe< im Verlage Benziger in Einsiedeln 1906 erschienen ist« [Héyret (1931), S. 38]. Ü: Br. (auch: Brandeis), aus der tirolischen Linie, Erblandsilberkämmerer von Tirol, Gerichtsherr zu Mayenburg u. Tifens, Freiherr zu Lanaberg u. Forst, Schriftsteller u. Historiker, meist der Heimatgeschichte u. Genealogie [DBInd 135,103-104; ADB 3,246], DV: 1645-1692 [Benzing, München Nr. 9, S. 336]. FA: Luzern: Gottfried Haut, 1682; Köln: Johann Schlebusch, 1683; Straßburg: Joh. Jakob Dolhopff, 1684. Bibl.: Cittadella (1944), S. 191 Nr. 1246; S. 192 Nr. 1248; 1250-1252; BSB-AK 1501-1840 25,294 In: Augsburg, UB XIII.6.8°.214 (*); München, BSB Asc.250 Deskript.: Predigt; aus dem Italienischen [0658] Marco d'Aviano OFMCap (1631-1699): Frühlings || Seelen =Artzney/\\ Auf den 3. 4. vnd 5. Tag Maij/1| lauffenden Jahrs 1684. || Von|| KP. MARCO\\ DAVIANO|| Capuciner=Prediger/\\ Und\\ MISSIONARIO APOSTOLICO, || Allhie zu Augspurg/\\ Durch Siben eiferig gehaltenen Büß = SERMONES \\ zugerichtet. \\ Mit einem wider alle Schlangen = Biß \\ angehängten guten Alexipharmaco, vnd\\ bewehrten Secreto. || Ex speciali Mandato Celsissimi, || & Reverendissimi. || (Linie) || Augspurg/ druckts Simon Utzschneider/\\ Jm Jahr 1684. ||. Augsburg: Simon Utzschneider, 1684.- 8°, [4] Bl., 44 S.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht nachweisbar. ÜT: Imprimatur des Generalvikars von Augsburg, Franciscus Ziegler, vom 5. Mai 1684.- Es ist nicht ganz sicher, ob es sich um die Übers, eines selbständigen Drucks oder eine Predigtmitschrift, die dann übers, u. sehr schnell 750
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gedruckt wurde, handelt: »An den günstig=andächtigen/ der Christlichen Büß begingen Leser.- Es wird dir allbereit/ trewhertziger Leser/ bekant seyn/ wie nächst=verwichenen Mitwoch/ als den 3. Maij/ Abends nach 4 V h r / R.P. MARCUS d'Aviano, Capuciner = Prediger/ vnd Missionarius Apostolicus, allhero nacher Augspurg kommen seye/ vnd innerhalb 36. Stund/ daß er sich allhie aufgehalten/ die H. Benediction oder Segen/ mit allezeit vorhero gehabter kurtzer Sermon, sibenmahl gegeben habe. Als zweymahl auf dem so genanten Fron = H o f / in Gegenwart Jhro Hoch = Fürstl: G n a d e n / vnd viler 1000. Persohnen. Einmahl bei S. Virich/ einmahl bey S. Catharina/ vnd dreymahl in der Patrum Capucinorum Kirchen. Damit du aber aller diser eiferigen Büß=Sermonen einen gar kurtzen Begriff haben mögest/ da wird dir solcher in gegenwärtiger Frühlings Seelen = Artzney/ von einem geringen Diener GOttes/ der sich bey allen disen Sermonen gegenwärtig befunden/ wohl=mainend vorgestellt. Vnd damit dise Seelen=Cur desto besser abgehe/ wird auch zu End auß dem H. Bernardo ein Alexipharmacum/ oder Gifft = Artzney/ samt einem guten wohl = bewehrten Secreto angehängt. Bediene dich beyder diser Artzneyen/ dann sie sollen dir ein frisches Geblüt/ das ist/ ein gutes Gewissen/ verursachen«. Hdyret (1931), S. 331ff. weiß nichts von einem erneuten Aufenthalt in Augsburg, wo P. Markus 1680 Triumphe gefeiert hatte [Dies., S. 114-122]. Über den ersten Besuch heißt es: »Endlich, es war Samstag, den 16. November, um 4 Uhr nachmittags, kam der heißersehnte Diener Gottes in Augsburg an. Der Bischof von Augsburg, Johann Christoph, Freiherr von Freiberg, mit sämtlichen Kanonikern des Domstiftes, sowie der Hochmeister des Deutschen Ordens, Johann Kaspar von Ampringen aus Ellwangen, zogen ihm bis zur >Lech Bruggen< entgegen und harrten dort seiner Ankunft; die Glocken der Stadt läuteten sämtlich beim Einzüge, während viele tausend Menschen den feierlichen Zug begleiteten. Überall auf Straßen und Plätzen wurden Bildnisse des Paters feilgeboten und gerne erstanden. Es war denselben der Wortlaut des Reueaktes meist beigegeben. Noch finden wir einzelne jener seltenen Drucke in großen Bibliotheken, wie ein solches Einblatt in der preußischen Staatsbibliothek zu Berlin ... Es führt den Titel >Hertz= Schmertzliche Buß= und Leyd=Thränen eines Reuigen Sünders über seine vielfältig begangene Sünden. Von einem Jtaliänischen Andächtigen Ordensmann in seiner Sprache vorgeschrieben und nunmehr ins Teutsche übersetzet^ [H6yret (1931), S. 117]. DV: U., 1663-1689 tätig, hochfürstl. bischöfl. Buchdrucker, kam in den Besitz der Apergerschen Offizin »auf unser Frawen Thor«. Seine Wwe Maria Magdalena führte die Offizin bis 1702 weiter [Benzing, Augsburg Nr. 45, S. 23]. Bibl.: Cittadella (1944), S. 193 Nr. 1255; BSB-AK 1501-1840 25,294 In: München, BSB Hom.1790,8 ('micro) Deskript.: Predigt; Homiletik; Aszetik; aus dem Italienischen
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[0659] Marco d'Aviano OFMCap (1631-1699): Gravità del peccato mortale. - Bolgiano [sic]: Führer. Bozen: Paul Nikolaus Führer, 1680.Schwäre || der || Todt=Sünd/\\ Beschriben von dem frommen \\ P. Marco von Aviano/\\ Capuciner Ordens Priestern || und Predigern. || Durch einen ebenfals andäch = \\tigen Seelen =Eyferer/ auß der|| Jtaliänischen/ in die Teutsche Sprach\\ übersetzt/ vnd in Druck gegeben\\ Jm Fürstl. Stifft Kempten. || (m) (Linie) || Erstlich gedruckt zu Kempten/|| durch Rudolff Dreher/ im Jahr || Christi/1681. ||. Kempten: Rudolf Dreherr (Fürststiftische Hofdruckerei), 1681.- 12°, 84 S.Ü: anonym Komm.: OT: Die it. Originale der Schriften Marco d'Avianos konnten im allgemeinen nicht identifiziert werden. Im vorliegenden Fall Wien, ÖNB 10.J.78. Über den Drucker Benzing, Bozen Nr. 2, S. 58.- Es gibt auch eine lat. Fassung: >Gravitas lethalis peccati< (Parisijs apud Cauterot, 1680) [Joannes a S. Antonio, Bibliotheca universa franciscana 11,316-317] bzw. eine franz.: >L'Enormité du Péché mortel< (Bruxelles, 1681). DV: Die Fürststiftische Hofdruckerei wurde von verschiedenen Druckern betrieben. Rudolf Dreherr (auch: Dreher, Dreer) ist 1661-1681, seinem Todesjahr, nachweisbar u. erstellte ca. 50 Drucke, darunter zahlreiche Musikdrucke [Benzing, Kempten, S. 228-229]. FA: München: Lukas Straub, o.J., 93 S. (1681); Kempten: Rudolf Dreherr (Fürststiftische Druckerei), 1681; Baden: Johann Adam Baldinger, 1681. Bibl.: Cittadella (1944), S. 189 Nr. 1224 [ungenau]; 1235; 1238; 1239; 1242; Bircher, DDB B 4797 In: Augsburg, UB XIII.6.8°.214 [Ausg. München 1681] ('); Wolfenbüttel, HAB Te 805(2) (*) Deskript.: Predigt; Homiletik; Aszetik; aus dem Italienischen [0660] Marcos de Lisboa OFM (1511-1591); Diola, Orazio (16. Jh.); [Barezzi, Barezzo (1560-1643/44)]: Chroniche De Gli ordini Institviti Dal Padre S. Francesco Che Contengono La Sva Vita La Sva morte, i suoi Miracoli, e di tutti i suoi santi Discepoli, & compagni. Composte Prima Dal Reverendo P.F. Marco Da Lisbona in lingua Portughese: Poi ridotte in Castigliana dal R.P.F. Diego Nauaro. Et hora nella nostra Italiana, da Horatio Diola Bolognese. L'Opera è diuisa in due Volumi, & in dieci Libri, con noue Tauole distinte, & copiose In Parma Nella Stamperìa di Erasmo Viotti. MDLXXXI. Parma: Erasmo Viotti, 1581.Der Cronicken der || Eingesetzten Orden deß Heyli = || gen Vatters Francisci. || Der erste Theyl. || Darinn begriffen sein Leben Todt/1| seine vnd Aller seiner Heyligen Discipel vnd ge = \\sellen Wunderzeichen. Zusammen getragen/ vnd in\\ Portugalischer Sprach Beschriben durch den Ehr = || würdigen Ehrw. Herren Marcum von Lißbona: vn || Hernach in die Hispanische sprach Transfer =\\iert Durch den 752
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Ehrwürdigen He. || Didacum Nauarum. || Volgens in dieJtalianische Transferiert || Durch Horatium Diolam von Bologna: || Vnd an ietzo in vnser Teütsche || Sprach gebracht/1| Durch den Edlen Gestrengen Herrn Carl Kurtzen von Senfftnaw/ Rom. Key. Maiest. vnd der|| Fürstl. Durchl. zu Oesterreich/& Raht\\ vnd Vogt der Herrschafft|| Feldkirch\\ Vnd ist diß Werk in zwen Theyl/ 10 büch=\\er getheylt Sambt einen Summarischen Re = ||gister was in iedem der selben bücher || Begriffen:/ Mit Rom. Keys. Maiest. Freyheit nit nachzutrucke/\\ Gedruckt zu Costantz am Bodensee || Bey Nicoiao Kalt. || M.DC.IIIII. ||. Dritter Thail\\ Der Cronicken der min=\\dem Brüder. || Jn zehen Bücher außgethailt.\\ Jn welchen wirdt begriffen/ so in der Re = || ligion sich verloffen von S. Francisco an/ in der || zeit vier vnd zwaintzig General Ministern/ in || hundert vnd fünfftzig Jahrn. || Erstens gesteh von dem Ehrwürdigen Vatter Mar-1| co von Lisabona/ in Portugesischer Sprach/ nachmals in die || Spannische/ Castiglianische vom Vatter Philippo || von Sosa, hernach in die Welsch/ letstens || in die Teutsche versteh vnnd\ gebracht/|| Durch einen deß heiligen Vatters Francisci,\\ vnd seines H. Ordens liebhaber. || Vnnd anjetzo zum ersten mal außgangen. || (*) || Getruckt zu München/ bey Anna Bergin/\\ Wittib. || (Linie) || M.DC.XX. || Jn Verlegung Johann Hertsroy Buchhändlers. ||. Konstanz; München: Nikolaus Kalt; Anna Berg u. Johannes Hertzroy, 160520.- 8°, [26], 672 B i ll: Kurtz v. Senfftnau, Karl Komm.: A: Marcos de L. (auch: de Betania), geb. in Lissabon, schloß sich mit 16 Jahren dem Franziskanerorden an, wurde 1581 Bf. v. Porto u. verfaßte im Dienst seines Ordens eine Geschichte desselben, und zwar die beiden ersten Teile in portug., den dritten König Philipp II. zu Gefallen in span. Sprache [Jöcher 3,154; DictSpir 10,272-274], Über Diola, der aus Florenz stammte u. in Bologna lebte, ist nur wenig bekannt [Ferrari, S. 275; Fantuzzi, Scrittori bolognesi 111,254], OT: Palau y Dulcet Nr. 151269. Portug. Original: >Primeira Parte Das Chronicas da ordern dos frades Menores do seraphico padre sam Francisco, seu instituidor & primeiro ministro geral< (Lissabon: Johannes Blawe, 1557; 1562; La tercera parte de las Chronicas de San Francisco, Salamanca 1570) [weitere Ausg. Anselmo (1926), Nr. 319-319a; 713; Palau y Dulcet Nr. 151268], Die it. Übers, wurde für die beiden ersten Teile nach der span. Fassung des aus Toledo stammenden Franziskanermönchs Diego de Navaro erstellt: >Primera parte de las Chronicas de la Orden de los Frayles Menores: Traduzida de lengua portuguesa en Castellana por el muy Reverendo padre fray Diego Navaro de la orden de Sant Francisco, Provincial de la provincia< (Alcala 1559). Umfangreiche Franziskanerchronik in 3 Teilen unter Einschluß der Missionsgeschichte. Da dem Vf. die ursprünglichen Quellen zur Verfügung standen, wurde das Werk später vielfach benutzt. Es gibt eine it. Fortsetzung von Barezzo Barezzi [>Delle Chroniche Dell'Ordine De' Frati Minori Institvito Dal Serafico P.S. Francesco. Parte Quarta Nuouamente datta in luce, & diuisa in dieci Libri ...< (In Venetia MDCVIII Appresso Barezzo Barezzi Libraro alla Madonna)] [Streit 1, S. 33-34; 135-136]. Von der it. Vorlage, aus 753
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der ins Dt. übers, wurde, liegen Teil I in 14 (1581-1680), II in 7 (1586-1680), III in 6 (1591-1680) u. IV in 2 Aufl. (1608-1680) vor [Streit 1, S. 59-60]. ÜT: »Kurz hat somit nur den ersten Teil (Buch 1-10) der italienischen Uebersetzung des Diola bezw. der spanischen des Navaro und des portugiesischen Originals verteutscht und diesen wieder in 2 Teile geteilt. Der 2. Teil des portugiesischen Originals nach der italienischen Uebersetzung eines Ungenannten nach der Vorlage der spanischen Uebersetzung des Felipe de Sosa erschien alsdann als 3. Teil München 1620; der spanische 3. Teil (Buch 1-9) von Fei. Reineccius Jnsbruck 1658« [Schneider (1898), S. 66], »Vorred. Dem Hochwürdigen Fürsten vnd Herren/ Herren Johan Bischoffen zu Chur/ meinem gnädigen Herren ... Datum in dem Schloß Feldkirch/ den 12. Aprillen/ Anno 1603. E. Fürst. Gn. Gehorsam = vnd dienstwilliger Carl Kurtz« (Bl.*2a-3a): »... Wiewol bey der Menig vii Vile/ vnderschiedlicher alter vnd newer teutschen Legenten/ vnd Beschreibungen von den außerwehlten Heyligen Gottes/ so vor/ vnd zu vnseren Zeiten öffentlich in Truck außgangen/ vnd noch täglich außgehen/ nit vnbillich für ein Vberfluß geachtet werden möchte/ einige newe Beschreibungen der lieben Heyligen Gottes herfür zu bringen/ so hab ich doch/ als mir durch die geistlichen vnd andächtigen Vätter deß Capuciner Ordens/ die Cronick der Minderen Brüder deß heyligen Francisci/ zu lesen vbergeben worden/ einen solchen Lust vnnd Gefallen darinnen geschöpfft/ daß ich mir fürgenommen/ solche (meiner liebsten Haußfrawen vnd Kinderen zu geistlicher Aufferbawung vnnd Trost) in vnser teutsche Sprach zu transferieren. Als nun gedachte Vätter sollich mein Fürnemmen in Erfahrung gebracht/ haben sie mich höchlich gebetten/ vnd ersucht/ ich wolte diß mein Werck/ gemeinen teutschen Catholischen/ vnnd dem Orden affectionierten Christen zu Nutz vnd Gutem/ an den Tag deß Liechts/ vnd inn Truck außgehen lassen. Wann ich aber die Vngeschickligkeit/ vnnd Vnzierligkeit meiner Translation betrachte/ vnnd dardurch von solchem meinem Fürnemmen abgehalten wurde/ vnnd hergegen die Nutzbarkeit deß Wercks erwäge/ so entschlusse ich mich doch irem eyfferigen Begeren zu willfahren/ vnnd E. Fürst. Gn. solches ... zu dedicieren ...« Zu Beginn des 3. Teils: »Vorred an den Christlichen Leser. GVthertziger Leser/ hie hast du den Dritten Thail der Cronicken deß Glorwürdigen vnd heiligisten Vatters S. Francisci eingestelter Orden/ in vnser hoch Teutsche Sprach von einer desselben H. Vatters Francisci andechtigister Person/ vnd seines Ordens eussersten Liebhabers versetzt/ treulich transponiert, ja gar zierlich in vnser beliebte Mutter Sprach vertiert, vnnd löblich vmbgesetzt: Jn welchem Dritten Thail (diser Dritte wirdt in dem Jtalianischen Exemplar der Ander Thail genambset/ vnd ist für gut angesehen worden jhne den Dritten Thail zu intitulieren) vnd das ist zu einer billichen Nachrichtung vnd information hie gemelt worden) nit ohne grosse aufferbawung (wie andächtig zuuerhoffen ist) vnzahlbarer frommen Seelen an tag liechts gebracht/ vnd außgebraitet werden die sonderer gedächtnuß vnnd Lobs würdige Geschichten: welcher erzehlung anfahen von dem Ersten General Capittel ...« (Bl. *3a-*4a). 754
María de Jesús de Agreda OSC
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Ü: Sohn des Diplomaten, Bankiers u. Silberhändlers Sebastian Kurtz von Senfftnau (gest. 1568), dem Faktor Anton Fuggers u. Vertrauten Karls V. [NBG 13,327-328], Zedier 15,2178 nennt ihn »Frey-Herr zu Senfftenau, Ertz=Herzogs Ferdinandi Rath, Truchseß und Landes=Haupt = Mann in der Graffschafft Veldkirchen« (ohne Daten). DV: K. (auch: Stöcklin), bereits 1590 als Buchhändler erwähnt, stand dem Konstanzer Domkapitel nahe, das den Bischof veranlaßte, seine seit 1611 bestehende Druckerei 1636 für 1350 Gulden zu kaufen [Benzing, Konstanz Nr. 6, S. 266].- Vgl. Benzing, München Nr. 3, S. 335 u. Ders., Die deutschen Verleger, col. 1167. FA: Augsburg: Johann Krüger, 1613; Ingolstadt: Hertzroy, 1619; München, 1620; Innsbruck, 1658; Prag, 1693-94. Bibl.: Schneider (1898), S. 65-66; Streit 1, S. 128 Nr. 274 In: München, Bibl. der OFM; Straßburg, BNU E 132 995 ('micro) Deskript.: hagiographische Biographie; Missionsberichte; Ordensgeschichte; aus dem Portugiesischen; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0661] Maria de Jesús de Agreda OSC (1602-1665); Ximénez [de] Samaniego, José: Mistica città di Dio Miracolo della sua Omnipotenza, et Abisso della Grazia: Istoria divina, e vita della Vergine Maria di Dio. In Palermo, per Gio: Batista D'Alcardo. MDCCIII, Imp. Giglio V.G.S. V. Imp. Guisinus. Palermo: Giovanni Battista Aiccardo, 1703.Geistliche || Stadt Gottes/1| Mirackul Seiner Allmacht/^ und Abgrund der Gnad.\\ Göttliche Histori und Leben/1| Der || Mutter Gottes unser Frauen und Königin || MARIA?; II Der Aller=seeligisten Jungfrauen/\\ Ergäntzerin der Schuld Evä/ und Mittlerin der Gnad/\\ Geoffenbahret in disen letzten Zeiten || Durch eben dise Göttliche Jungfrau ihrer mindisten Dienerin || Schwester Maria von JESU Abbtissin deß Convenís \\ der unbefleckten Empfängnuß in der Stadt AGREDA || Burgoensischer Provinz derRegularischen Observanzdeß heiligen\\ Seraphischen Vatters FRANCISCI, || Zu einem neuen Liecht der Welt/ Freud der CathoL Kirchen/\\ und Zuversicht der Menschen. || Erstlich in Spanischer Original =Sprach sechs = und in Welscher || zweymal aufgelegt. || Anjetzo wegen seines unaußsprechlichen Nutzens \\ Von einem andächtigen Diener Maria in die Hoch = Teutsche Sprach || sambt dem Lebens = Begriff besagter Closter-Frauen übersetzt. || Erster Theil || Mit Ihrer Rom: Kityserl: und Cathol. Majest: Gnad und Freyheit/\\ Wie auch der Erlaubnuß der Obern. || (Linie) || Gedruckt zu Augspurg/II Jn Verlag Johann Caspar Bencards. ||. Anderer Theil... Jm Jahr 7775.11. Augsburg: Johan Kaspar Bencard, 1715.- 4°, 2 Bde.Ü: anonym Komm.: A: In Agreda geb., gelobte bereits mit 8 Jahren ewige Keuschheit u. beeinflußte ihre ganze Familie so stark, daß Vater, Mutter u. Geschwister in den geistlichen Stand traten, als sie 12 Jahre alt war. Das Vermögen der Familie diente dazu, in Agreda das Ordenshaus der unbeschuhten Karmeliterinnen zu errichten, das durch die fromme Tochter berühmt werden sollte. 755
[0662]
Marinelli, Giovanni
Bereits in jungen Jahren wurde sie zur Äbtissin gewählt u. übte dieses Amt 35 Jahre aus. Die Sorbonne polemisierte unter der Federführung von Eusèbe Amort gegen ihre Schriften, konnte jedoch nicht den Beweis von Glaubensverstößen erbringen. Ihr Einfluß auf Kg. Philipp IV. war so groß, daß der Fall des Gf. Olivares ihrer Intervention zugeschrieben wird [EUI 3,430-431; Palau y Dulcet 1,93]. OT: Palau y Dulcet Nr. 3249-3252 [Ausg. 1703-1714]; NUC [Ausg. 1712 u. 1713]: >Mistica città di Dio, miracolo della sua omnipotenza, & abisso della grazia. Istoria divina, e vita della Vergine Madre di Dio, regina, e signora nostra Maria Santissima, riparatrice della colpa d'Eva, e mediatrice della grazia. Manifestata ... per mezzo dell'istessa Signora, alla sua serva Suor Maria di Giesu, Abbadessa del monistero della Immacolata Concezione, della villa d'Agrida ...< (In Trento, Per Giovanni Parone ...).- Das span. Originai lautet: >Mystica civdad de Dios, milagro de sv omnipotencia, y abismo de la gracia: historia divina, y vida de la Virgen, Madre de Dios, Reyna y Señora nuestra, Maria Santissima, restauradora de la culpa de Eua, y medianera de la gracia. Manifestada en estos últimos siglos por la misma Señora a su esclava sor Maria de Jesus .. .< (Madrid, por Bernardo de VillaDiego, 1670) [NUC]. Das Werk enthält neben der >Mistica città< eine >Vita della Ven. Madre Suor Maria di Gesù dal P. Giuseppe Ximenez Samaniego ... Con il Prologo Galeato ... et un compendio di tutta l'OperaEndimiro creduto Uranio11 Calloandro fidele smascheratofavola< essenziale ... Il giuoco dei travestimenti, degli scambi di persona, degli inganni e delle rivelazioni continua inarrestabile: si giungerà alla singolare situazione di Calloandro che deve combattere, perché finisca la guerra, contro sé stesso... Nelle avventure che seguono, Calloandro salva, difendendolo dagli assalitori, il giovane Uranio, che si scoprirà poi essere fratello di Leonilda, Endimiro, perduto bambino e creduto morto. Così 758
Marini, Giovanni Ambrogio
[0664]
il romanzo precipita verso lo scioglimento con una serie di matrimoni che però hanno diverse appendici e code«. Man hat den Roman auch einen narzißtischen Roman genannt [DizLett 2,20-21; Cecchi/Sapegno (1967), S. 626-632; Ausz.: Trattatisti e Narratori del Seicento. A cura di Ezio Raimondi, Milano-Napoli: Riccardo Ricciardi, 1960, S. 765-832]. ÜT: Das Werk beginnt mit der »Erklärung des Kupfer=Blats«, dann der Widmung: »Der Alleredelsten Tugendlichst = Schönst = und vollkommensten/ in seinen Augen/ Seiner Ihme allein bekanten Liebsten unter allen seinen Lieben« u. dem Gedicht: »Geh hin, mein Bücherkind, zur Liebsten meiner Lieben, | die ungezählet seyn: Geh hin, schwör Aydlich ihr, | Ich habe dich erzeugt bloß ihr zur Ehr und Zier«.- »Uber den zierlich = verdeutschten Kalloandro/ Zahl = und Buchstabwechsel. Johann Wilhelm Herr von Stubenberg/ 344. versetzt/ bringet diese Wort...« - Friedrich v. Rottern u. Kostenthal »Auf des Kalloandro Grund=Teutschen Ubersatz ...« Ü: Übers, auch Assarino, Biondi, Loredano, Manzini, Pallavicino (s. dort). DV: [Benzing, Nürnberg Nr. 67, S. 365-366]. FA: [I] u. [II]: Nürnberg: in Verl. Michael u. Johann Friedrich Endter, 1667.Mod. Übers.: Berlin: Reilstab, 1785 [Abenteuer des Prinzen Kalloandro. Nach d. Ital. von Chrn. Aug. Vulpius]. Bibl.: Goedeke 3,247.14,1; Hayn-Gotendorf 4,417-419; Faber du Faur (1958), Nr. 848 [nur Teil I]; Deutsche Literatur der Barockzeit, Katalog 706, Nr. 1007; Bircher (1968), S. 315; Dünnhaupt 3,1786/1787; Bircher, DDB B 12811282 In: Basel, UB; Coburg, LB; Göttingen, NSUB 8° Fab.Rom. 1.8355 (*micro) Deskript.: Abenteuerroman; Akademikerschriften; aus dem Italienischen [0664] Marini, Giovanni Ambrogio (ca. 1594 - ca. 1650): Le gare de' disperati. Storia favoleggiata. Milano: [o.Dr.], 1644.Wettstreit || Der Verzweifelten: \\ Ein sehr anmuhtiges und künstliches Liebs-Geschicht\\ Deß unübertrefflichen Hochberühmten Jtaliäners MARINI. || Auß dessen Wälschen/ in unsere prächtige Hochdeutsche Mutterspraache ubersetzet/ durch ein Mit-Glied der Hochlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft/\\ Den Unglückkseeligen. || Franckfurt/ Bey Johann Hüttnern. M.DC.LI. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Johann Hüttner, 1651.- 12°, 344 S., TK.Ü: Stubenberg, Johann Wilhelm v. (1619-1663) Komm.: OT: Eine Neuauflage des >Calloandro< mit anderen Namen (Radamantero, Fiorlindo, Cleonte, Fidalma, Ampuria) [Cecchi/Sapegno (1967), S. 632]. ÜT: »Erklärung des Kupffer-Titels«; »Zuschrifft An das Gesampte Hoch = Adeliche Frauen = Zimmer deß Löbl. Ertzhertzogthums Oesterreich Ob= und Unter der Ens« [Bl. ).(3a-).(5b]: An allen deutschen Flüssen, nur nicht am Donau-Strand, wohnten jetzt die Musen. »Als habe ich mich unterfangen/ euch zu Kürtzung etlicher verdrießlicher müssiger Stunden/ gegenwärtigen Wettstreit der Verzweifelten/ (der zwar in seiner Sprache/ als ein Werck deß Weltberühmten Marini/ vor eine schöne Schrifft gehalten wird) 759
[0665]
Marino,
Giambattista
mit rauher Stimme (in Ermanglung munterer Geister anderer lieblicherer Zeitkürtzungen) in unserer Muttersprache vorzulallen/ der tröstlichen Hoffnung/ ihr werdet beywohnender Vernunfft nach/ mehr den Willen als das Vermögen/ so bey Unglückseligen nicht änderst als schlecht seyn kan/ beobachten/ und selbigen mit mild geneigten Ohren anhören/ seyn schon die Wort schlecht/ und übel gegeben; so ist doch das Gedichte an ihme selbst gut/ künstlich/ und eurer schönen Augen nicht unwürdig ...« - Gedicht an die verwitwete Gräfin Susanna Eleonora Kevenhüller, geb. Gräfin zu Kolomitsch, u. Lobgedicht auf Marini. Ü: Übers, auch Assarino, Biondi, Loredano, Manzini, Pallavicino (s. dort). DV: War mit einer Tochter von Claude de Marne verheiratet u. hatte sein Geschäft in der alten Mainzer Gasse neben der Leonhardsdekanei; er ist 1647-1651 nachweisbar [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1176]. FA: Frankfurt: Johann Hüttner, 1652; Frankfurt: Christian Hermsdorff, 1663; 1676; Frankfurt: In Verl. Martin Hermsdorff, 1706. Bibl.: Georgi III, S. 24 (falsche Angaben; Ausg. 1670 [?]); Goedeke 3,247.14,1; Hayn-Gotendorf 4,418; Bulling (1969), S. 42; Bircher (1968), S. 315; Dünnhaupt 3,1783 In: Berlin, SB; Erlangen UB; Göttingen, NSUB 8° Fab.Rom. 1.8350; Wolfenbüttel, HAB QuN 1097(1) [Ausg. 1663] (*); Zürich, ZB Deskript.: Abenteuerroman; Akademikerschriften; aus dem Italienischen [0665] Marino, Giambattista (1569-1625): La sferza invettiva, a quattro ministri dell'iniquità. Con una lettera faceta del medesimo. Aggiuntovi un discorso in difesa dell'Adone.- Venetia, Giacomo Sarzina. Venezia: Giacomo Sarzina gen. il Sarzina, 1625.Wort =zucht || Peitschen/1| Deß Ritters Marino. || Vor die vier falsche \\ Schriffts = Diener. || Auß dem Welschen in die|| Hoch-teutsche Sprach || vbersetzt || Durch Heinrichen Schmidt. || Gedruckt zu Wien in Oesterreich || bey Matthaeo Rickhes/ im Jahr || 1658. ||. Wien: Matthaeus Rickhes, 1658.- 12°, [14] Bl., 148 S., TK.Ü: Schmidt, Heinrich Komm.: A: M. wurde in Neapel geboren, war später Sekretär des Kd. Pietro Aldobrandini in Rom, gewann 1608 in Turin die Gunst des Hg. v. Savoyen, ging 1615 nach Paris an den Hof Ludwigs XIII., wo er als Cavalier Marin bekannt wurde, u. kehrte 1623 nach Italien zurück. Sein Epos >Adone< (1623) machte ihn weltberühmt [EI 22,350-352; DCLI 3,86-96; Wittschier (1977), Nr. 277, S. 104 f.], OT: Autori italiani del '600, Nr. 3584 (12°, 248 S.); NUC. Das Werk ist 1617 in Paris entstanden, um den Due de Luynes gewogen zu machen, und soll postum in Paris (Tussin du Bray, 1625) erschienen sein (kein Nachweis). »Compromesso nelle vicende politiche francesi, egli volle riguadagnarsi fama e favore rispondendo al libello pubblicato in quell'anno sotto forma di lettera di quattro ministri di Charenton, nel quale si attaccava la religione cattolica; 760
Marino,
Giambattista
[0665]
alla polemica partecipava anche Richelieu« [Autori, loc.cit.]. Beigefügt ist in der it. Ausg. eine it. Übers, der >Lettre ou Discours de M. Chapelain a M. Favreau conseiller du Roy en sa Cour des Aydes portant son opinion sur le poeme d'Adonis du Chevalier MarinoPoema sacro< in vier Gesängen in Ottava rima, 1632 postum erschienen, behandelt Herodes' Kindermord (Matth. 2,16-18): Herodes will im Auftrag Satans den Messias töten, wird aber schrecklich bestraft, denn die Soldaten töten auch seinen Sohn u. seine Frau. Am Ende steigen die Seelen der unschuldigen Kinder in den Limbus ab, wo sie von den Santi Padri freudig begrüßt werden [DizLett VII,263-264], Das Thema war im 17./18. Jh. sehr beliebt u. wird ebenfalls von Sannazaro (>De partu Virginis< I), Girolamo Vida (>Christias< III) u. Aretino (>I quattro libri de la Umanità di CristoDer gemarterte und sterbende JesusKinder-Mord< mit zweisprachigem Paralleltext: ital.-deutsch ... Bandherausgeber war Johann Ulrich König. Mit Widmungsgedichten von Feind, König, Triller u.a. Kupferporträt gest. von J.M. Bernigeroth nach Denner.Holländ. Übers. u.d.T. >Herodes Kinder-Moordt< (Amsterdam 1740)... Vgl. Jacob Bidermanns Epos >Herodiados< (1622) zum gleichen Thema« [Dünnhaupt2 2,830]. Vgl. auch: Carlo Battisti, »B.H. Brockes >Bethl. KindermordCatalogus librorum< heraus. Er starb 1712 auf der Leipziger Ostermesse. Für die Wwe können noch 63 Werke bis 1721 angegeben werden; ab 1721 verlegte sie zusammen mit Johann Christoph Kißner [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1256; Paisey (1988), S. 224], FA: Hamburg: Kißner, 1725; 1727; 1734; Tübingen: Joh. Heinrich Schramm, 1739 [Brotherton Nr. 167]; Hamburg: Christian Herold, 1740; 1742; 1753; 1758. Bibl.: Goedeke 3,342; Kroker (1971) 1,91-92; Dünnhaupt2 2,830-831 Nr. 11.111.6
In: Halle, ULB Di 3235 [Ausg. 21725] ("); Wien, ÖNB +38.K.6; UB; Yale, UL Deskript.: Epos; christlicher Stoff; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0667] Marracci, Luigi OSM (1612-1700): Vita della Ven. madre Passitea Crogi senese, fondatrice del monasterio delle religiose Cappuccine nella città di Siena. Scritta da Lodovico Marracci Lvcchese. In Roma: Nella Stampa di Filippo Maria Mancini. Roma: Filippo Maria Mancini, 1669.Neues, fast unerhörtes Wunder der Gnaden ... in dem Leben ... Passiteae Crogi von Sienna. Aus dem Welsch übers, durch Eucharium von Stoxberg, Maynz. Mainz: [Johann Mayer (?)], 1707.Ü: Stoxberg (Stocksberg), Eucharius v., OFMCap (16./17. Jh.) Komm.: A: Bedeutender it. Orientalist aus Torcilliano b. Lucca, wirkte zusammen mit seinem Bruder Ippolito für seinen Orden in Rom als Professor u. Novizenmeister. Gehörte der Indexkongregation u. der »Congregatio de propaganda fide« an; Beichtvater Innozenz' XI. [Jöcher 3,205; NBG 33,945947; DictSpir 10,651-652], OT: Passitea Crogi (1564-1615) stammte aus Siena u. kümmerte sich bereits früh auf den Spuren der hl. Catharina um Findelkinder. Ihr geistiger Lehrer war der Kapuziner Matteo da Bascio. Nach dem Tod der Eltern 1590 gründete sie eine Kongregation, die jedoch erst 1598 offiziell anerkannt wurde u. in der Kirche S. Egidio einen Platz fand. Ihre Förderer waren die Medici u. Kd. Tarugi. Maria de' Medici, die Frau Heinrichs IV., ließ sie 1602 u. 1609 nach Paris kommen, wo sie sich mit dem Ehepaar Concini-Galigai zerstritt, die nach ihrem Tod ihre Seligsprechung verhinderten [DBI 31,227-229 (G. Formichetti) mit falschem Todesdatum 1655! Nennt zudem E. v. Stockberg [sie] den Vf. der Vita], ÜT: »DEDICATIO Der Hoch = Gebohrnen Gräffin und Frauen... SOPHL-E ... Gräffin von Schönborn und Reichelsberg/ Frauen zu Weyler/ Heussenstamm und Martinstein/ gebohrnen Gräffin von Boineburg/ etc. etc.«: Da die Gräfin eine Gönnerin seines Ordens sei, widme er ihr »dieses gegenwärtige Wercklein/ als einer wohlverdienten/ Hohen Patronin demüthigst .../ welches ich auß der Welschen Sprach in die Teutsche derentwegen übersetzt/ weil viel dieser Sprach unerfahren/ deß so wundersamen Lebens der grossen 764
Marsilius de Padua
[0668]
Dienerin GOttes Passiteas kein Erkandtnus und Wissenschafft hätten haben können/ damit also solches auch in Teutschland bekandt/ und etwann einiger nutz und aufferbauung darauß möge geschöpfft werden ...« Diverse Approbationen.- »Protestation deß Authoris, und deß Verteutschers« (Mayntz den 12. Augusti 1706): Solange die Glaubenskongregation ihre Arbeit noch nicht getan habe, »Protestire ich hiemit in Catholischer Form/ daß all und jede Miraclen/ Offenbahrungen und Göttliche Gnaden/ im geringsten kein Göttliche oder Kirchische Auctorität vom Päbstlichen Stuhl haben/ sonder nur auff Menschlichem Ansehen und Auctorität beruhen...« Ü: »Eucharius Stocksbergensis, Franconiae Provinciae proficuus filius, quippe qui in ea Lector Theologus, Guardianus, & Definitor extitit: proficuus quoque sasculo, cum conciones habuit, & omnibus in terrorem saluberrimum reliquit... tractatum Asceticum, nempe: >Infernus patensDefensor pacis< nieder [Grabois, S. 406], OT: VD 16 M 1131.- Um 1324 in Zusammenarbeit mit Johannes de Janduno (gest. 1378) entstanden. Äußerer Anlaß war der Streit zwischen Ludwig dem Bayern u. Papst Johannes XXII., der den Wittelsbacher exkommuniziert hatte. Das Werk stellt der Autorität des Papstes die auf die Volkssouveränität gegründete Autorität des Kaisers gegenüber. Marsilius geht von einem Staatsganzen aus, das beide Gewalten umfaßt [KLL 2420-2421], ÜT: In der Titelumrahmung sieht man oben Christus in den Wolken, mit der Rechten auf Kaiser u. Kurfürsten rechts, mit der Linken auf die evangelische Gemeinde mit Taufe, Abendmahl u. Predigt weisend. In der Leiste rechts der Kaiser, in der Leiste links der Papst. Unten das pfälzische Wappen mit den Anfangsbuchst, des Wahlspruchs Ottheinrichs: M(it) D(er) Z(eit). Die gleiche Einfassung wurde im folgenden Jahr für Hedios ebenfalls dem Pfalzgrafen gewidmete Übers, von Piatinas >Historia von der Päpste und Kaiser Leben< verwendet u. dem Straßburger Drucker Wendel Rihel geliehen (s. dort). (Bl. A2a-A2b): Widmungsvorrede des Übers, an Pfalzgf. Ottheinrich, Neuburg, den 5. September 1544. Der Pfalzgf. habe ihm Marsilius von Padua lat. zustellen lassen mit dem Befehl, die 3 Bücher in unsere hochdeutsche Sprache zu bringen. Trotz seiner Bedenken habe er aus Dankbarkeit u. Gehorsam die 3 Bücher verdeutscht u. den Kern veröffentlicht, damit der ganzen Welt bekannt werde, wie behend u. schnell das »antichristisch Gift die Glieder aller Potentaten u. Herrschaften vor 300 Jahren durchkrochen« habe: »Wievol ich nun bey mir selbst mit höchstem bedencken erwegen/ das mein geringer verstand solchem treffenlichen vnnd müeseligen werck vngeleich/ Das Jch auch Jrn vilen/ vnd sonderlich den Gottlosen Sophisten (welchen gar nichts/ dann Jr Gaifer vnd aigen gutduncken schmegkt) die nasen vber mich zukrimmen vrsach geben wurd. So hat doch E.F.G. beuelch/ vnnd das vnterthenig angedencken der vilfeltigen mir genedigklich bewisen guetthaten/ mich dahin vermögt/ das Jch vil über der gantzen weit vrtail vber mich erfaren/ auch der Hippenbüebischen Sophisten vnnütz maulspielen gedulden vnd Jnn wind schlagen/ dann gegen E.F.G. vngehorsam vnd vndanckbar erscheinen wellen. Demnach hab jch E.F.G. zu vntertheniger gehorsam dise mühe vnd arbait vber mich genommen/ Vnnd erstlich die drey Bücher Marsilij von Padua volkommenlich verteutscht. Dieweil aber dieselbigen Büecher etwas lang/ vnnd vil dar Jnn befunden/ des dem Christenlichen Leser mer verdruß weder lusst oder nutz gebern/ vnnd zu hinlegung oder lässigkait des gantzen wergks/ verursachen möchten/ So hat mich für nützlicher angesehen/ allain den kern heraus zuziehen/ das ist/ das Jenig daruon Jnn dem Tittel meidung geschieht (ydoch sonst vnuerenderter ding/ Sonnder wie es der Text vermelts Marsilij von Padua mitbringt) Jnn ain Summa zefassen/ vnd das vbrig/ als der Sachen nit sonders dinstlich/ zu abschneidung verdrieslicher leng/ auf ain ort zusetzen ... - Bl. A3a-B6b: Vorrede des 766
Morso, Ascanio
[0669]
Priesters »Licentii Evangeli« wider die Päpstlichen, 1522. Ü: Daten fehlen; er lebte 1. Hälfte 16. Jh., stammte aus Westendorf i. Schwaben; vor 1523 Lehrer in Ingolstadt als Nachfolger von Locher, dann Stadtschreiber in Neuburg a.d. Donau u. Syndicus in Augsburg [DBInd 872,292]. DV: 1544-1557 [Benzing, Neuburg a.d. Donau Nr. 1, S. 342-343], Bibl.: Schottenloher (1927), S. 72-73 Nr. 9; VD 16 M 1134 In: Kiel, UB R 2670(7); München, BSB 2° P.lat.l250(l; Nürnberg, GNM 4° R1.844(?); Wolfenbüttel, HAB 481.2 Theol.2° (*) Deskript.: Fürstenspiegel; Papsttum; Politik; aus dem Lateinischen [0669] Marso, Ascanio (ca. 1500 - ca. 1570): Discorso de i Sguizzeri. [o.O.]: [o.Dr.], 1557/58.Kurtze Beschrybung der Eydgnoßschafft durch Ascanium Morsum von Moyland, Keiser Caroli deß Fünfften Ambassadoren in der Eydgnoßschafft, wöllcher by... Jaren darum, meertheils aber zu Uri gewonet hatt, in italischer Sprach beschriben, jezt aber übersehen und von Fäl und Mänglen so vil möglich corrigiert, purgiert und in ein andre ähnlichere Form gebracht und umb vil wytters nützlich gemeeret und verbessert durch Renwardum Cysatum, Stattschrybem zu Luzem. Anno 1588. [Luzem]: handschriftlich, 1588.Ü: Cysatus, Rennward (Reinhard) (1545-1614) Komm.: A: In Bologna geb., aus adeligem begütertem Geschlecht, stud. die Rechte, trat 1533 in die kaiserl. Kanzlei zu Mailand ein, dort 1537 »Cancelliere del Consiglio segreto di Milano«; 1549 Geschäftsträger des Kaisers u. des Herzogtums bei der Eidgenossenschaft, dann Botschafter. Als solcher blieb er bis 1558 in der Schweiz [Feller/Bonjour (1962) 1,366-368]. OT: Das Werk wurde von dem Venezianer Padovino sowie von Nuntius Ranuto Scotti (1642) benutzt u. wirkte somit lange nach.- »Wir erfahren aus dem Discorso, was für Züge ein gebildeter Italiener damals an der Eidgenossenschaft erwähnenswert findet und wie er sie beurteilt. Die schroffe Gebirgswelt jagt ihm Schrecken ein, und gleich den anderen Ausländern vermag er nur der schweizerischen Ebene und ihren Städten, geschmückten Bürgerhäusern und gedeckten Brücken einigen Reiz abzugewinnen« [ibid.]. Der Autor hebt aber den Freiheitswillen der Schweizer hervor u. hat Verständnis für ihr hartes Leben [Leonhard Haas, Der Discorso de i Sguizzeri des Ascanio Marso von 1558, Basel: Birkäuser 1956 (= Quellen zur Schweizer Geschichte N.F. 111,7-8)]. ÜT/Ü: Übers, auch >Lettera annale« (s. dort).- Der Luzerner Stadtschreiber hat das Werk Marsos wahrscheinlich Mitte Mai 1588 in Mailand erhalten, als er die Abordnung der kath. Orte zur Beschwörung des Bündnisses mit Philipp II. v. Spanien als Sekretär u. Dolmetscher begleitete. Bei seiner Übers, u. Kommentierung kam er nicht über das erste Drittel des Textes hinaus, so daß die geplante Drucklegung unterblieb. Bibl.: Haas (1956), passim 767
[0670]
Martinengo, Nestore
In: Kein deutscher Nachweis Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; aus dem Italienischen [0670] Martinengo, Nestore (1548 - ca. 1630): L'assedio, et presa di Famagosta; doue s'intende minutissimamente tutte le scaramuccie, batterie, mine, & assalti dati ad essa fortezza ... Li nomi dei capitani, & numero delle genti morte, cosi de Cristiani, come de Turchi; & medesimamente di quelli che sono restati prigioni.... Brescia: [o.Dr.], 1571.Warhaftige Relation vn || Bericht/ Was massen die gewaltig Statt || vnnd Beuestigung Famagusta, in Cipro/ So von || mänigklich fürgantz vngewünlich gehalten/\\ von dem Tilrcken im August des || 1571.3ars/ mit vnerhörtem || gewallt erobert vnnd || eingenommen || worden. \\ Beschriben durch den Wolgebomen || Grauen und Herrn Nestor Martinengo/ So || mit seinen vndergebnen Knechten selbst || inn der Besatzung/ vom Anfang\\ biß zum End, bey allen dingen|| mit und darbey gewesen. || Mänigklichem zu ainergewarnung durch ain || guthertzigen auß Welscher Sprach in Teutsch || Transferiert und guter wolmainung\\ inn Truck gegeben. \\. [Augsburg]: [Melchior Kriegstein], [1572].- 4°, [18] Bl.Ü: anonym Komm.: A: M. wurde als Sohn des Gf. Alessandro di Barco in Brescia geb., nahm früh Waffendienst an, hatte mit einer venezianischen Abteilung an der Belagerung von Famagusta teilgenommen (18. September 1570 - 1. August 1571) u. erhielt mit den anderen Verteidigern auf 40 Schiffen freien Abzug. Auf der Rückfahrt wurde er gefangengenommen, kam in berberische Gefangenschaft u. wurde trotz Lösegeldzahlung nicht ausgelöst. Später gelang ihm die Flucht mit einem Schiff [EI 22,441; Ferrari, S. 447; ABI 623,214-222], OT: NUC.- Ältere Nachschlagewerke nennen z.T. andere Titel. ÜT: Lebhafter Bericht; die sechs Kapitel entsprechen den »sechs Stürmen« auf die Stadt. Im Anschluß erfolgt das »Verzaichnis der Grauen vnnd Herren/ Auch der Haupt vnd Befelchsleüt/ so in der Statt Famagosta seind vmbkommen«. DV: Kr. (auch: Kriesstein, Kriechenstainer [Cerasopyrenus]), aus Basel, ist 1527-1573 in den Steuerbüchern nachweisbar u. unterhielt seine Offizin 15401572. Die Zahl seiner Drucke dürfte nicht sehr hoch gewesen sein [Benzing, Augsburg Nr. 21, S. 18]. Bibl.: Göllner 11,238 Nr. 1347-1348; VD 16 M 1190; NUC In: Augsburg, UB IV. 13.4°. 142,18 (*); München, BSB 4° Eur.180 [Nicht mehr vorhanden]; 4° Turc.84(22); 4° H.eccl.551, Beibd.4 Deskript.: Zeitung; Turcica; Länder- und Regionengeschichte; aus dem Italienischen
768
Màrulo, Marco
[0672]
[0671] Märulo (Marulid), Marco (1450-1524): De Humilitate et gloria Christi Marci Maruli opus. - Impressit Venetiis Bernardinus de Vitalibus Venetus, anno Domini MDXIX, die xx julii. Venezia: Bernardino Vitali, 1519.Die Himmlische Weißheit/\\ Jn Christlich = ]| Gottseeligen Betrachtungen/\\ DE QUATUOR NOVISSIMIS, || Oder: || Vier letzten Dingen deß Menschen; || Als da seyn/1| Von dem Zustand der Seelen || in= vor= und nach || I. Dem Todte. || II. Vom Jüngsten Gerichte. || III. Von der Höllen und der|| Gottlosen Verdammnus. || IV. Von der ewigen Seeligkeit. || Als woraus || Gottes/ und sein selbst/ Erkantnus/1| ohne welche kein Mensch seelig werden kan/\\ zu erlernen und zu betrachten. || Aus denen in H. Göttlicher Schlifft ge = \\gründeten Scriptis unterschiedlicher Hocherleuchter\\ Gottes = Männer und Kirchen = Lehrer; Denen Frommen zum || Unterricht und Trost/ denen Gottlosen aber zu ihrer Bekehrung/W in diesen kurtzen Begriff verfasset/durch den Allerwür= \\digsten deren/ so auf das Heyl GOttes warten. || Welchem mit beygefüget || Marci Maruli Spalatensis schöner Tractat\\ von der Zukunfft Christi zum Gericht/ und wie alle || Element und Creaturen die Gottlosen anklagen werden. || Cum licentia Superiorum. || (Linie) || Augspurg/\\ Jn Verlegung Johannis Weh/ Buchhändlers. || Druckts Joh. Christoph Wagner/1697. ||. Augsburg: Johann Christoph Wagner, in Verl. Johann Wehe, 1697.- 8°, [10] Bl., 464 S., 17 T.Ü: anonym Komm.: A: Dalmatinischer Humanist aus Split (Spalato), der auch kroatisch schreibt u. das Bindeglied zwischen it. u. kroatischer Kultur im Humanismus herstellt. Er stud. in Padua, zog sich dann in seine Heimat zurück, wo er philosophische Studien betrieb u. religiöse Dichtungen verfaßte [EI 22,463; G D E 12,138; DictSpir 10,742-744], DV: W., aus Regensburg, heiratete die Wwe von J.J. Schönig, begann 1694 zu drucken, scheint 1724 gest. zu sein [Benzing, Augsburg Nr. 54, S. 24].- Wehe d.J. ist 1670-86 nachweisbar, müßte dem vorliegenden Werk zufolge aber noch länger gewirkt haben [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1292], Bibl.: Bircher/Bürger, DDB C 4685 In: Wolfenbüttel, HAB Yv 446.8° Heimst, (»micro) Deskript.: Christologie; aus dem Lateinischen [0672] Märulo (Marulid), Marco (1450-1524): Dictorum factorumque memorabilium libri VI, sive de Bene beateque vivendi institutione ad normam vitce Sanctorum ... repurgati... per Joan. Foulerum,... [cum ejusdem Maruli carmine de doctrina Domini nostri Jesu Christi]. Antverpiae, apudJ. Foulerum, 1577. Antwerpen: John Fowler, 1577.M. Marvli|| Spalatensis|| Sechs Bücher. || Von gedächtnuß wür= \\digen Reden vnd Thatten.\\ Oder: || Von Lehr vnd vnderweisung/ das Le-\\ben wol vnd selig anzustellen/ nach form der Hai-1| ligen lebens/ Altes vnd Newen Testaments. || 769
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Màrulo, Marco
Hochuonnöthen den gemainen Landpriestern/ dem || Völcklin darauß allerhand Materi Exempel fürzutraten: || Auch den Klosterpersonen/ vnd sonst allen gemainen Mans vnd Weibs- \\personen/ so die wolgebanete Straß zum Himmel wandten/ vnd selig werden wollen. || (m) || Jn Teutsche Spraach gebracht/\\ Durch Herman Baumgartern/ Burgern vnd\\ Bischofflichen Fiscal zu Augspurg. || Mit Rom. Kays. May. Freyhait. || Gedruckt zu Dilingen/ durch Johannem Mayer. || M.D.XCIV. ||. Dillingen: Johann Mayer, 1594.- 4°, [38] Bl„ 956 S.Ü: Baumgartner, Hermann (16. Jh.) Komm.: OT: BN u. München, BSB, mehrfach aufgelegt. Frühere Ausg. s.u. Es handelt sich um eine Bearbeitung seiner bekanntesten Schrift >De institutione bene beateque vivendi< von 1506 u.ö. (s. dort). ÜT: »Dem Hochwürdigen Fürsten vnnd Herrn/ Herrn Marquarden vom Berg/ Bischoffen zü Augspurg/ vnd Thumbprobsten zu Bamberg/ meinem Gnedigen Fürsten vnd Herrn« zugeeignet (dat. Augspurg auß E.F.G. Fiscalhauß/ den 14. tag Aprilis/ Anno 82). Der Augsburger Weihbischof Michael Dornvogel habe ihm das Buch empfohlen u. ihm den Vorschlag gemacht, es zu übersetzen, damit es in Frauenklöstern bei Tisch gelesen werden könnte. »Es haben auch die gemaine Landpfarrer vnd selbiger Helffer/ seines Wissens/ kein fügliches Teutsch Büch/ darauß sie zü allen fürfallenden Materien Exempel/ welche offt mehr/ dann starcke Argument/ lehren vnnd das Völcklin ziehen/ also bald nehmmen/ vnnd ihnen anbefohlnen Pfarrkindern fürtragen können ... Diß ansprechen hat mich/ Gnediger Fürst vnd H e r r / also bewögt/ daß ich M. Marulum von vornen biß zum ende durchlesen/ vnnd bey mir gefunden habe/ E.F.G. Suffraganeus vnnd Vicarius habe selbigs/ nicht ohne ein sonders hochs iudicium, (das dann in jme volkommen) andern Büchern fürgezogen/ vnd gewünscht/ es in Teutsch gebracht/ auch gemelten vnd dergleichen Personen mitgethailt würde: Habe auch nicht vnderlassen selbig Büch/ neben meinem Pflichtigen dienst/ mit grosser arbait/ vnd den mehrern thail bey nächtlicher weil/ Teutsch zümachen/ wie dann inn zeit eines Jars/ durch Göttlichen beystand/ obwohl nit Cantzleyisch/ doch (daß ich dann allain gesücht) verständtlich vnd trewlich beschehen ...« - Werk in 6 Büchern, Sammlung aus allen möglichen Schriftstellern mit Beispielen wahrhaft christlichen Lebens. Ü: B., 1582-1589 als bischöflicher Fiskal, kaiserlicher u. päpstlicher Notar in Augsburg erwähnt [Eduard Zimmermann, Augsburger Zeichen und Wappen, Textteil A-B, Stadtarchiv Augsburg, Unveröff. Ms., S. 76]. DV: 1576-1615, Wwe bis 1619 [Benzing, Dilligen Nr. 2, S. 83]. FA: Dillingen, 1614; 1694; 1602 bei Georg Wille [Draut (1611), S. 302; Bucher (1970), col. 894-895 Nr. 14 Ausg. Dillingen: Johannn Mayer, 1602]; 1614 [Bucher (1970), col. 922 Nr. 176]; Dillingen, 1694. Bibl.: Draut (1611), S. 313 [nennt Ausg. Dillingen, 1581]; Georgi III, S. 32; Bücher Nr. 700 [Ausg. 1594]; VD 16 M 1291; BSB-AK 1501-1840 26,28 [Ausg. 1583] In: Augsburg, UB XIII.6.4°.178 (*) München, BSB 4° Asc.644 Deskript.: Exempel; Heiligenleben; Aszetik; Biographien; aus dem Lateinischen 770
Mârulo, Marco
[0673]
[0673] Mârulo (Marulié), Marco (1450-1524): Opus de religiöse viuendi institutione per exempla, ex veteri nouoque testamento collecta, ex auctoribus quoque diuo Hieronymo presbytero, beato Gregorio ponti. max., Eusebio caesariensi epo., Ioanne Cassiano heremita, nonnullisque alijs, qui vitas conscripsere sanctorum. [E Basilica Vrbe, Adamque Petri de Langendorff, 1513]. Basel: Adam Petri, [1513].Der Catholischer\\ Christen Spiegel. || Darinnen... || Historien vndExempeln/Beide des Alten vnnd || Newen Testaments/ Vnd vieler Heiligen Got = || tes begriffen sein/ Auß welchen ein jheder\\ ... Christ/ ein ... vnterrich=\\tung schepffen mag/ eines Gott = \\seligen Wandels vnd|| Lebens. || Hiebeuorn/ durch Marcum Marulum Lateinisch beschrieben: Jhetzt... || verdeutscht/ Durch Christianum Kemmer/1| von Cronberg/ Canonicum zu S. || Stephan in Mentz ... || Collen/1| Durch Matemum Cholinum.\\ M.D.LXVUI.\\. Köln: Maternus Cholinus, 1568.- 8°, [200] BLÜ: Kemmer, Christian Komm.: OT: NUC; laut EI 22,463 u.a. stammt die erste Version von 1506: >De institutione bene beateque vivendi< [kein Nachweis]; Graesse 4,435 nennt: >Bene vivendi instituta typo sanctorum salutariumque doctrina congesta, littera jam pridem recentiore calcographata, et lima correctionis serventiori castigata< (Basil. 1513), das später unter dem Titel: >Mar. Spalat. dictorum factorumque memorabilium Libri VI.< (Antwerpen, 1540 u.ö.) erschienen sei (s. dort). »L'ouvrage le plus célèbre de Marulus est le >De institutione bene vivendi per exempla sanctorum< (rédigé à la fin du 15e siècle et imprimé à Venise en 1506; Bâle, 1513, etc.; 15 rééd. jusqu'à la fin du 17e siècle); il y expose la morale chrétienne, appliquée à la vie de tous les jours en se servant d'anecdotes. On en signale des traductions multiples. Saint François Xavier l'emportait avec lui en même temps que son bréviaire« [N. Del Ré, in: DictSpir 10, col. 743]. ÜT: Vorrede »DEm Hochwürdigsten in G o t t . . . Herrn Danieln/ des heiligen Stuls zu Mentz Ertzbischouen des heiligen Römischen Reichs/ durch Germanien Ertzcantzler/ vnnd Churfiirst... E.C.F.G. Vnderthenigster/ williger vnd gehorsamer Cappellan Christianus Kemmer«: In diesen ungewissen Zeiten gebe es viele Gegner der Kirche, was er weder verstehen noch billigen könne: »Derhalben ich auß inbrünstiger liebe/ so ich gegen der allgemeiner heiliger Catholischer vnd Apostolischer Kirchen trag/ diser vier Büchlein aus dem Hochgelehrten Marco Marulo zu verteutschen/ der Vndertheniger hoffnung/ Ewer Churfürstlichen gnaden werde dißselbige meine erste frucht meines studierens von mir als ewer Churfürstliche gnad Vntersaß gnediglich annehmen/ Denn in solchen viel schöner vnnd herrlicher exemplen beide Altes vnnd Newen Testaments/ wie man leben/ vnd Gott dem H E R R N dienen sol mit Demuth/ Fasten/ Beten/ gute vermanung/ Predig/ vnnd andere gute Werck/ kürtzlich begriffen sein/ einem frommen Christen wol zu behertzigen ...« - Kapiteleinteilung der 4 Bücher. 771
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Mascardi, Agostino SJ
Ü: Nicht weiter nachgewiesen; München, BSB Jes.713, Beibd.l nennt auch von Alcuinus presbyt. >Handbüchlein der Tugenden, worin sich ein Christ üben soll< (Mainz, 1577). DV: Ch. (auch: Colinus, Kolinus) aus Arlon i. Belgien, seit ca. 1550 Verleger, richtete sich 1557 eine Offizin im Haus »Zum goldenen Halsband« in der Straße »Unter Fettenhennen« ein; druckte bis zu seinem Tod 1588 z.T. mit kaiserlichem Privileg; stand in regem Geschäftsverkehr mit Plantin in Antwerpen, dem Kölner Drucker Peter Horst u. dem Jesuitenorden [Benzing, Köln Nr. 50, S. 228-229]. Bibl.: Draut (1611), S. 282; VD 16 M 1290; BSB-AK 1501-1840 26,28 In: München, BSB Polem.2615/1; Asc.3107 (*) Deskript.: Exempel; Moraltheologie; Katechetik; aus dem Italienischen [0674] Mascardi, Agostino SJ (1590-1640): Discorsi morali su la Tavola di Cebete Tebano. Venetia, ad istanza di Girolamo Pelegallo (Venetia: Antonio Pinelli, 1627). Venezia: Antonio Pinelli, 1627.Moralische || DISCURS, || über die Tafel deß CEBETIS, || eines Thebanischen Philosophi, || von H. AGOSTINO\\ MASCARDI\\ in Jtaliänischer Sprach beschrieben/II anjetzo || Der Hochdeutschen Nation ZM|| Nutzen und Dienst in demselben || Muttersprach übersetzt. || Franckfurt/\\ Jn Verlegung Johann Georg Schiele. || M DC LXXI. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Johann Georg Schiele, 1671.- 12°, 763 S.Ü: anonym Komm.: A: Gelehrter, Vielschreiber u. Übers, aus Sarzana, der wegen seines Lebenswandels aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen wurde, dann in den Dienst der Päpste trat u. Prof. für Eloquenz in Genua u. Rom wurde [Jöcher 3,252-253; Jöcher-Rotermund 4,900; EI 22,480; ABI 628,88-128; DELI 3,541]. OT: Autori italiani del '600, Nr. 2212-2215 (verschiedene Ausg.).- Kebes (Cebes) v. Theben, Name eines Sokratesschülers, ist das Ps. eines unbekannten Autors des 1. Jh. n.Chr., Vf. eines moralphilosophischen Dialogs >Pinax< (»Gemälde«), der nach einem allegorischen Bild die verschiedenen Lebenswege im platonisch-pythagoräischen Sinn erläutert [Wilpert, S. 844], Es gibt bereits eine it. Übers, des frühen 16. Jh. von Francesco Angelo Coccio [Cebete Thebano, che in vna tauola dipinta philosophicamente mostra le qualita de la vita humana. Dialogo ridotto di greco in volgare . . . . M D XXXVIIII. (Impresso in Venetia per Francesco Marcolini da Furli... Il mese di Settembre); vgl. Casali (1861), S. 72-78 Nr. 32], auf die wiederum eine franz. Übertragung zurückgeht [Le tableau de Cebes de Thebes ... exposé an Rythme Francoyse ... 1543. A Paris. On les uend ... en la boutique de Gilles Corrozet. (Imprimé ... par Denys Ianot ...)] [Shaaber (1976), Nr. C 304 u. 305]. »Opera divisa in quattro parti, la più importante delle quali è la terza, che tratta della poesia, della rettorica, della dialettica, e della musica (il cap. più interess.), dell'aritmetica, della geometria, dell'astrologia, degli Epicurei >ò sia 772
Mattioli, Pier Andrea
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della vita menata sotto la scorta de' piaceri del senso< e della critica. L'opera termina con considerazioni di carattere filosofico ed etico« [Autori italiani del '600, Nr. 2212].- »The Tablet of Human Life by the Greek philosopher Cebes, of which there were several editions in the Renaissance ... as well as several translations, is considered by some as an anticipation of the emblems ...« [Praz (1964), S. 302, mit Hinweis auf M. (falsches Druckdatum!) u. weiteren Literaturangaben]. ÜT: Keine Hinweise auf den Übers. DV: 1666-1689 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1256], Bibl.: Bircher, DDB B 266 In: Wolfenbüttel, HAB Lg 529 (*) Deskript.: Reden; Moral; aus dem Italienischen [0675] Massei, Giuseppe (1626-1698): Vita di S. Francesco Saverio Della Compagnia di Gesù Apostolo dell'Indie descritta dal P. Giuseppe Massei Della medesima Compagnia libri tre. - In Roma, M.DC.LXXXI. Alle spese d'Ignazio de' Lazzari. Roma: Ignazio de' Lazzeri, 1681.Lebens = BegrieffW Desz Heiligen || Francisci || Xaverli, || Ausz der Gesellschaft JESU\\ Grossen Indianer Apostels || und || Wunderthätigen Pest = Patrons. \\ Vormahlen in Wälscher Sprach beschrieben || Von || R.P. Josepho Massei || Ermeldter Gesellschaft|| Zu mehrer Ehr desz Heiligen^ und Trost al= \\lerJhme Zugethanen || wie auch zuschuldigster Danck = || sagung ob abermahl erhaltener Befreyung von dem \\ entsetzlichen Übel der grausamen Pestilentz\\ im Teutschen herauszgeben II Von dem Kaiserlichen und Königlichen || Collegio der Societät Jesu in Glatz. II ¿Veys|| gedruckt bey Joseph Schlägel || Stadt =\\ Buchdrucker || im Jahr 1714.1
Glatz: Joseph Schloegel, 1714.- 4°, [8] BL, 384 S.Ü: anonym Komm.: A: In Lucca geb., trat 1641 in die SJ, lehrte Grammatik, Philosophie u. Dogmatik, Rektor des Griechischen Kollegiums, in Rom gest. [Sommervogel 5,705-707], OT: Sommervogel 5,705-706 Nr. 1; Trautz (1940), S. 227-228 Nr. 968-977 [diverse Ausg.], DV: 1704-1739 [Paisey (1988), S. 227], Bibl.: Trautz (1940), S. 229 Nr. 978; NUC In: Berlin, SB Ci 1745 Deskript.: hagiographische Biographie; aus dem Italienischen [0676] Mattioli, Pier Andrea (1501-1577): Compendium de plantis omnibus una cum earum iconibus de quibus scripsit suis in commentariis in Dioscoridem editis. Venezia: Vincenzo Valgrisi, 1571.New Kreüterbuch\\ Mit den allerschönsten vnd artlich-\\sten Figuren aller Gern
[0676]
Mattioli, Pier Andrea
wechß/ dergleichen vor-1| mals in keiner sprach nie an tag kommen. || Von dem Hochgelerten vnd weit-\\berümbten Herrn Doctor Petro Andrea Matthiolo, Rö: Kay: || May: Rath/ auch derselben/ vnd Fürstlicher Durchleuchtigkeit Ertz\\hertzog Ferdinanden etc. Leibdoctor. Erstlich in Latein || gestellt. Folgendts durch Georgium Handsch/ der Artzney Doctorem verdeutscht/ vnnd entlich\\ zu gemeinem nutz vnd wolfart Deut-1| scher Nation in druck || verfertigt. || Gezieret mit vilen feinen newen experimenten/ künstlichen || Distillieröfen/ dreyen wolgeordneten Registern/ vnd anderer || nutzbarkheit/ wie auß der Vorred zuersehen. || Gedruckt zu Prag/ durch Georgen Melantrich von Auentin/ auff || sein vnd Vincenti Valgriß Buchdruckers zu Venedig uncosten. || M.D.LXIII. || Mit Rom: Kay: May: Freyheit vnd Priuilegien. ||. Prag: Georg Melantrich von Aventin; Vincenzo Valgrisi, 1563.- 2°, [38] Bl., 575 S„ [1]B1; H.Ü: Handsch, Georg (1529-1595) Komm.: A: M. stammte aus Siena, stud. in Padua, war der Reihe nach Arzt in Siena, Valle Anania b. Trient u. Görz, dort Chymikus 1542-55, von 1555-57 Leibarzt des Erzherzogs Ferdinand u. Kaiser Maximilians II. Er starb in Trient an der Pest [DictScMed 6,225-227; Ferchl-Mittenwald (1938), S. 346; Bohatcovä (1985)]. OT: M. machte sich um die botanische Wissenschaft sehr verdient durch Herausg. u. Erläuterung des Pedianus D. Dioscurides (1. Jh. n. Chr.) aus Kilikien, der in seiner Arzneikunde 600 Pflanzen u. fast 1000 Heilmittel behandelt hatte. M. schuf damit ein botanisch-medizinisches Kompendium, das ins It., Franz., Tschechische u. Dt. übers, wurde, zum beliebtesten Kräuterbuch des 16. Jh. avancierte u. noch bis tief ins 17. Jh. in Gebrauch war [Landau (1879), S. 5-6; Roth (1909), S. 317; Brooks, Tobacco 1,227 Nr. 11; Bohatcovä (1985), passim]. ÜT: Handsch äußert sich mit gehöriger Bescheidenheit über seine Arbeit: »Was die Dolmetschung antrifft/ hab ich mich zwar dieser mühseligen arbeit vnterwunden/ aber nicht auß eigenem willen oder vermessenheit/ dann ich mich allwegen vil zu gering dartzu geachtet/ sonder dieweil der Author solches von mir zum mehrermal begert/ vnd keines wegs wollen ablassen/ habe ich endtlich darein verwilligt/ vnd diß Buch auß dem Latein ins Deutsche bracht/ nach meinem höchsten fleiß und vermögen/ wiewol auffs schlechste vnd einfeltigste«. Mattioli war dann auch sehr zufrieden u. lobt Handsch in der lat. Widmung an Ferdinand I. u. seine drei Söhne: »Excellen. artium et medicinae doctor Georgius Handschius a Limuso, quippe qui in totius Germaniae utilitatem ac decus herbarium hoc a me nunc primum Latine scriptum tarn accurate diligenterque et ad sententiae nostrae aemulationem in Germanicam linguam transtulit, ut a compluribus Germaniae praeclaris medicis aliisque nonnullis linguae Germanicae peritis eius interpretatio approbata collaudataque fuerit. In quo conficiendo consummandoque opere nullis unquam pepercit laboribus, studiis et vigiliis, tarn in plantarum nomenclaturis conquirendis pervestigandisque et in opere ipsi vertendo, quam in triplici indice conficiendo, quinetiam in toto volumine castigando a typographorum erroribus eoque praesertim 774
Mattioli, Pier Andrea
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tempore, quo ingens pestis Pragae grassabatur, non sine magno sui ipsius vitae periculo. Sed tanta fuit illi iuvandae Germaniae cupiditas et promptitudo, ut omnibus vitae periculis potius sese exponendum putaverit, quam ab incepto opere desistendum« [zit. nach Bohatcovä (1985), S. 177; vgl. Schottenloher (1953), S. 91 Nr. 194], Ü: H. wurde in Leipa geboren, lebte meist in Prag; Dichter, Humanist u. Arzt [ADB 49,749-751; DBInd 468,313-342; Josef Hejnic-Jan Martinek, Enchiridion renatae poesis Latinae in Bohemia et Moravia cultae, Praha 1969, 2,255f.].- Da es in Prag zu viele Ärzte gab, »nahm er gern die Gelegenheit wahr, als im J. 1561 die Stelle eines Famulus bei dem berühmten Arzte Andrea Mattioli aus Siena, der seit 1554 Leibarzt des Erzherzogs Ferdinand von Tirol war, frei wurde und trat in seinen Dienst; er machte damit sein Glück. Vorerst ordnete er Mattioli's großes Herbar, übersetzte sein Kräuterbuch ins Deutsche und überwachte die Drucklegung des Werkes, das, reich illustrirt, 1563 bei Melantrich in Prag erschien. Als sein Herr 1568 sich vom Dienste zurückzog, wurde H. sein Nachfolger als Leibarzt des Erzherzogs und seiner Gemahlin Philippine Welser« [ADB 49, S. 750]. Über den späteren Bearbeiter, den Arzt Theodor Zwinger d.J. (1658-1724), vgl. ADB 45,547; DBInd 1421,208-225.- Die Ausg. Frankfurt a.M.: Jacob Fischers S. Erben, 1626 liegt in einem Nachdruck vor, Reprint bei KölblVerlag Konrad Kölbl, 8022 Grünwald [o.J.]. Wichtig die »Vorred an den günstigen Leser« von Camerarius: »Wiewol ich aber zu solchen teutschen Editionibus durchauß nicht sondern Lust habe/ vnd viel lieber mein eygene Sachen/ dann anderer Scripta, tanquam alienos partus, zu elaborirn bedacht gewesen/ weiß auch wol/ daß allerley Meynung vnd Vrtheil von diesem Buch werden fürlauffen/ jedoch/ dieweil ich solches nicht hab können andern Leuten wol abschlagen/ vnd jederman zu dienen vnnd willfaren mich schuldig erkenne/ bin ich guter Hoffnung/ es werden desto ehe diese newe edition, guthertzige Leut/ im besten auffnemmen/ vnnd jhnen gefallen lassen: Darumb auch für mein Person/ ich zum höchsten wil gebeten haben«. DV: M. v. A., Gelehrter u. Senator in Prag, publizierte ab 1549 in seiner Privatdruckerei Bohemica, u.a. eine tschechische Bibel. Er ist 1580 gest. [Jöcher-Rotermund 4,1335-1336; Bohatcovä (1985), S. 180ff.]. Er hatte in Wittenberg bei Melanchthon stud., dann in Basel, wo er mit Froben Bekanntschaft schloß, lernte in Proßnitz in Mähren das Buchdruckerhandwerk, kehrte 1546 nach Prag zurück u. wurde Gesellschafter Netolickys, dessen Druckerei er 1552 kaufte. Nach seinem Tod verwaltete M. Daniel die Druckerei [Volf (1928), S. 52-56], FA: Frankfurt a.M.: J. Feyerabend, P. Fischer, H. Dack 1586 [Kreutterbuch|| Deß Hochgelehrten vnnd || weitberühmten Herrn D. Petri Andreae || Matthioli, Jetzt widerumb mit viel schönen neuwen|| Figuren, auch nützlichen Artzeneyen, vnd andern guten || stücken, auss sonderm fleiss gemehret, vnd verfertigt || Durch Joachim Camerarium, || der löblichen Reichsstatt Nürm|| berg Medicum, Doct. || Sampt dreyen wolgeordneten nützlichen Registern, || Der Kreutter Lateinische vnd Deutsche Namen, vnd dann|| die Artzeneyen, 775
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Mauro, Ortensio
darzu dieselbigen zu gebrauchen, || jnnhaltendt. || Mit besonderem Rom. Kays. Maiest. Priuilegio,|| in keinerley Format nachzudrucken! Gedruckt zu Franckfort am Mayn,|| M.D.LXXXVI].--- Frankfurt a.M., 1590 [Teile (1988), S. 82 Nr. 64].- - - 1598; Frankfurt a.M.: Palthenius in Verlegung Jonae Rosen, 1600. Frankfurt a.M.: Nikolaus Hoffmann in Verlegung J. Fischers 1611. Fischers Erben 1626. Basel: Decker, 1678 [New vollkommenes Kräuter-Buch, von allerhand Gewächsen der Bäumen, Stauden und Kräutern ... jetzund aber als ein newes Werck ... vermehret von Bernhard Verzascha]. Basel: Bertsche 1696 [Theatrum Botanicum, das ist neu vollkommenes Kräuter-Buch... vermehrt und gebessert durch Theodor Zwinger], Basel: 1744 [ ... neu übersehen und vermehrt durch F. Zwinger], Bibl.: Roth (1909); BiblMag Nr. 8273; Nissen (1951), Nr. 1310-1311; Quinby (1985), Nr. 160; Durling (1967), Nr. 3007-3035; Neidhardt (1977), S. 185-186 [Ausg. 1586]; VD 16 M 1614-1616; Bircher, DDB A 1895 [Ausg. 1626]; NUC (alle Ausg.); Schreiber (1982), S. LXII; Bohatcovä (1985), S. 183 u.180-181 In: Frankfurt a.M.: Senckenberg'sche Bibliothek; München, BSB 2° Phyt.195 [Ausg. 1586] (*); 196 Deskript.: Botanik; Heilpflanzenbücher; Pharmakologie; aus dem Lateinischen [0677] Mauro, Ortensio (1633-1725): I Baccanali Celebrati nel Picciolo Teatro Elettorale d'Hannover l'Anno MDCXCV. Hannover: [o.Dr.], 1695.LA FESTA DI MINERVA, || celebrandosi || il felicissimo Giorno del Nome || Dell'ALTEZZA SERENISSIMA]] di DOROTEA SOFIA, || DUCHESSA vedoua di Schleswig-Holstein-Ploen &c. || nata DUCHESSA di Braunsuiga-Luneburgo, || di ELISABETA-SOFIA MARIA, || DUCHESSA Regnante di BraunsuigaLuneburgo, || nata DUCHESSA di Schleswig-Holstein-Norburg &c. || celebrata nel Teatro Ducal di Wolffenbiittel il 15. di Maggio l'anno 1719. |[ e dedicata Alle Medessime Altezze Serenissime. || (Linie) || Der MINERVA Fest/1| Wie solches an dem || Höchst = glücklichen Nahmens = Tage || Der Durchlauchtigsten Herzogin und Frauen/1| Frauen Dorotheen Sophien/]] Verwittibsten Hertzogin zu Schleswig=Holstein =Ploen/ etc. || Gebohmer Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg/ etc. || Wie auch || Der Durchlauchtigsten Hertzogin und Frauen/1| Frauen Elisabeth Sophien Marien/1| Regierenden Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg/1| Gebohrnen Hertzogin zu Schleswig=Holstein =Norburg/ etc. || Auf dem Hertzogl. Theatro zu Wolffenbüttel den 15 Mai 1719 gefeiert wurde/]] Höchstgedachten Durchlauchtigsten Hertzoginnen]] unterthänigst gewidmet.]] (Linie) || Druckts Christian Bartsch/ Hertzogl. privilegirter Hof= und Cantzley =Buchdr. ||. [Wolfenbüttel]: Christian Bartsch, 1719.- 8°, [28] Bl.Ü: Schürmann, Georg Kaspar (ca. 1672/73-1751) Komm.: A: Stammte aus Verona, 14.9.1725 in Hannover gest. OT: Stieger, Librettisten 11,596 Nr. 10, »Ballettdivertimento«.- Schmidt (1933), S. 243-244 Nr. XXVIII nennt eine Fassung, die ein Jahr älter ist (>Doppia festa d'HimeneoLa Costanza nelle selve< aufgeführt [Schmidt Nr. 210, 211; MGG 8,1563]. DV: 1699-1746 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 10]. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 100 Nr. 495 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 637 (*micro) Deskript.: Libretto; pastoral; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0679] Mauro, Ortensio (1633-1725): Enrico detto il Leone. Hannover: [o.Dr.], 1689.Hertzog\\ HENRICH\\ der Löwe/1| In einem\\ Sing=Spiel\\ Auf dem|| 111
Braun-
[0680]
Mauro, Ortensio
schweigischen\\ Schau =Platz|| vorbestellet. || (Zierlinie) || Braunschweig/\\ Verlegts Caspar Grubers sehl. Wittwe/\\ druckts Heinrich Keßler/1699. ||. Braunschweig: Heinrich Keßler, in Verl. Kaspar Gruber, 1699.- 8°, 54 S.Ü: Fiedler, Gottlieb Komm.: OT: Stieger, Librettisten 11,596 Nr. 4; Titel auch: >Henrico LeoneAlcibiadeBibliotheca Belgica. Bibliographie générale des Pays-BasReigles militaires du chevalier frère Luis Melzo, de l'ordre de Malte, sur le gouvernement et service particulier et propre de la cavalerie, traduits d'italien en françois par Paul Varroy< (En Anvers, I. Verdfussen, 1615) [KatLipp (1965) 1,523 Qb 28. Sollte Verwechslung mit dem Drucker Hieronymus Verdussen vorliegen?]. ÜT: Wir zit. aus der 2. Ausg., die in jedem Fall aus dem It. übers, wurde u. die »Dem Edlen vnd Vesten/ Marx Neumair von Ramßla/ Fürstlichen Braunschweigischen Hoffmeister/ vnd Erbsessen zu Ermßleben«, dem Bruder des Übers., gewidmet ist (Bl. 2a-3a). Sie ist datiert Ramsla - der Ort liegt bei Weimar - am 6. Aprilis Anno 1625: Die Kavallerie oder Reiterei stehe bei allen Völkern in hohem Ansehen, u. es gebe eine Fülle einschlägiger Abhandlungen dazu. Niemand werde jedoch von Melzo übertroffen, »als der selbst dem Kriegswesen eine lange Zeit beygewohnet/ Besonders aber in den Niderlanden/ allda er Hispanischer Königlicher Kriegsraht vnd General Leutenant vber die Cavalleria gewesen ... dahero Jch auch so viel mehr bewogen worden/ der löblichen Deutschen Ritterschafft zum besten/ welcher Lob/ Ehr/ dignitet vnd höchste Zier einig vnd allein auffm Kriegswesen zu Roß/ bestehet/ Jhn aus der Jtalienischen Sprach in vnsere Deutsche zuversetzen/ damit also denen/ welche der Welschen Sprach nicht kundig/ etlicher massen ein Dienst vnd Gefallen damit geleistet werde«. 786
Membre, Filippo
[0690]
Der Bruder sei der geeignete Adressat des Buchs, da er als fürstlicher Hofmeister auch die Tattersalle zu betreuen habe.- Werk in 4 Büchern, »Wie ein Corpus von Reuterey mit seinen Befehlichsleuten formiret werden soll«, »Von den Compagnien der Archibusierer, oder Schützen zu Roß«, »Wie man die Ordnungen (ordinantz) nimbt/ vnd außtheilet«, »Vom Streiten«, »Von Besatzungen«. Ü: Da Joh. Wilhelm Neumayr v. Ramßla als Übers, der 2. Ausg. feststeht, könnte er auch die erste, dt.-franz. Ausg. betreut haben. Er übers, weiterhin G.C. Brancati u. M. Savorgnano (s. dort). DV: R. ist 1623-1656(7) nachweisbar [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 54, S. 133134].- M., Sohn von Johann M., immatr. in Heidelberg 1591, führte das väterliche Geschäft als Universitätsbuchhändler weiter [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1210 (mit Erwähnung Melzis)]. FA: Jena, 1625 [Kriegs Regeln || von der Reütereij|| LUDOUICI MELZI Ritter || etc.|| Aus ITALIENISCHER! Sprach in die Ternsche|| versetzt]; 1643. Bibl.: Georgi III, S. 55; Graesse 4,474; Jähns (1880), S. 1067; DWB QV 644 (Ausg. 1625); Bircher, DDB C 138 u. A 1320 In: Wolfenbüttel, HAB N 194.2° Helmst.(3); 25.2 Bell. [Ausg. 1625] (*) Deskript.: Kriegstechnik; Strategie; einzelne Waffengattungen; aus dem Italienischen [0690] Membre, Filippo (Felipe): Warhafftige || vnd vnterschiedliche Beschreibung, || wie die Türcken anfengklich das treffliche Königreich || vnd Inseln Cypern, mit grosser Macht || vberfallen, vn darinnen die Haupt statt || Nicosia || mit gewalt erobert, Auch volgent solches || ausserhalb der eynigen Statt vnd Port Famagusta, || vnter jhren gewalt gebracht, || Erstlich, beschrieben in Italianischer\\ Sprache Durch Philippum Membre, gewesenen || Tolmetsch, in Türckischer vnd Arabischer Sprach, zw|| Nicosia, Vnd jetzt ins Teutsch verfertigt. \\ Sampt einer kurtzen Vorred vnd Summa- frische beschreibung, der Insel Cypern, sehr\\ nützlich zu lesen. || Anno Domini. || (Linie) \\M.D.LXXI. ||. [Nürnberg]: [In Verl. Joachim Lochner], 1571.- 4°, [18] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Nicht weiter identifiziert, doch klingt der Name eher span. als it. OT: Nicht identifiziert.- »Die Türcken eroberten sie (i.e. die Stadt Nicosia) 1570 nach einer 42tägigen Belagerung, und führten von dar 250 Feld = Stücke, nebst einer reichen Beute und vielen Gefangenen hinweg, unter welchen sich eine Weibs=Person befand, so das Schiff, darauf sie war, mit der gantzen Ladung, und allen übrigen in die Lufft sprengte« [Zedier 24,642], Zedier stützt sich auf die Türkengeschichten von A.M. Graziani [De bello Cypri libri quinque], Peter Pizarus [P. Bizarus, Cyprum bellum inter Venetos et Solymum Thurcarum Imperatorem gestum, 1573], Guarnerius [De bello cyprio libb. III, Bergomi: Ventura, 1597] u. Neumayer bzw. Maurocenus (Morosini). ÜT: Mit kurzer Vorrede, in der die Türken als Abkömmlinge der Skythen herausgestellt werden. 787
[0691]
Menavino, Giovanni Antonio
DV: L. (1524-1598), aus Ingolstadt gebürtig, veröffentlichte in Nürnberg 15541589 neben dt. u. lat. auch hebräische Drucke. E r arbeitete eng mit S. Feyerabend zusammen [Grimm, Die Buchführer, col. 2777 Nr. 85; Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1204]. FA: [Nürnberg: Joachim Lochner (?)] 1571; [Augsburg]: 1571 [NUC]. BibL: Göllner Nr. 1349-1350; V D 16 M 4481; B S B - A K 1501-1840 26,351; N U C In: München, B S B Res. 4° Turc.84(27) ( * ) Deskript.: Turcica; Kriegsgeschichte; aus dem Italienischen [0691] Menavino, Giovanni Antonio (ca. 1492 - n. 1551); [Diaz Tanco de Fregenal, Vasco (16. Jh.); Aventinus Turmair, Johann (1477-1534)]:
Trattato de costumi et vita de Turchi, Composto per Giouart Antonio Menauino Genouese da Vultri. Al Christianissimo Re di Francia. Con priuilegio, In Firenze M.D.XLVIII. Firenze: [o.Dr.], 1548.-
([Diaz Tanco de Fregenal, Vasco:] Türckische Historien. || Von der Türcken || Ankunfft/ Regierung/Königen/\\ vnd Keysern/Kriegen/ Schlachten/ Victorien vnd || Sigen/ wider Christen vnd Heiden. Von Emptem/ Befehlchs || vnd wie || man leuten der Türckischen Soldanen/ vnd wie || man wider den Türcken kriegen sol. || ) Jtem: || Von der Türcken Religion vnnd Gesotz/ von ¡rem Ge = || richts Proceß/ von der gemeinen Türcken Leben/ Wesen/ Handel vii Wan = || del. Von deß Türckischen Keysers Hof Ordnung vnd Hof gesind. Von der Auff= \\ rühr zwischen dem Keyser Baiatzeth vnd seinen Sönen. Sampt einer Türcki= ||sehen Prophecey: Vnd vom elend der armen ge= ||fangnen Christen/ etc. || Auß Italienischer Sprach in vnsere Teutsche verdol=\\metscht/ durch den Hochgelahrten Heinrich Müller/ der Rechten^ Licentiaten/ vnd freyenKünst Magister. || (Endtlich ist mit angehenckt von Vrsachen der Christen verderben/1| vnd wie man sich in solchen nöthen schicken soll. || Vorhin in Teutscher\\ Sprach nie an tag kommen/ vnd alles in drey Bücher eyngetheilt/\\ wie bald nach der Vorred zusehen. || (m) || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ mit Römischer\\ Keys, vnd Kön. Maiestet Freyheit.\\ (Linie) || M.D.LXIII. ||. Frankfurt a.M.: [Georg Rab u. Weigand Han], 1563.- 2°, [52], XCIII, [3] Bl., H . Ü: Müller, Heinrich Komm.: A: Aus Voltri/Ligurien, Seefahrer u. Kaufmann; aus dem Widmungsbrief an Franz I. wird wahrscheinlich, daß er 1548 in seinem Dienst stand; weitere Hinweise s.u. [Ferrari, S. 460; ABI 647,31-33]. OT: Andere Ausg. Apponyi 3, S. 186-187 Nr. 1746: >1 Cinqve Libri della Legge, Religione, et Vita de' Tvrchi: et della Corte, & d'alcune guerre del Gran Turco: di Giovan Antonio Menavino Genovese da Vvltri. Oltre cio,.vna Prophetia de' Mahomettani, et la miseria de' prigioni, et de' Christiani, che uiuono sotto'l Gran Turco, & altre cose Turchesche, non più uedute: Tradotte da M. Lodovico Domenichi ...< (In Vinegia, apresso Vincenzo Valgrisi; M D X L V I I I ) . - Menavino hoffte, Franz I. werde das Türkenbündnis kündigen u. zum Krieg rüsten. Diesem Kampf sollte auch der Traktat dienen.
788
Menavino, Giovanni Antonio
[0691]
M. wurde im Alter von 12 Jahren auf einem Handelsschiff seines Vaters von Piraten überfallen, gefangengenommen u. vom Sultan erzogen. Er blieb zehn Jahre in der Türkei u. konnte das Hofzeremoniell u. die Lebensweise studieren: »... essendo io stato schiavo del padre di lui [Bajazeth] & di lui medesimo [Selim] molti anni & da fanciullo allevato nelle più intime & più secreti parti ... della sua casa, dove mi e venuto fatto vedere, udire & imparare diverse cose, ho voluto delle più notabili in un volume descrivere ... accio quella per la sua lettura alquanto s'informi de' costumi di quel paese prima, che si metta a cosi glorioso passagio ... non come erudito scrittore ma come fedele interprete ovvero raccontatore delle cose vedute« [Apponyi 3, S. 187; Göllner I, Nr. 883], Vasco Diaz Tanco de Fregenal ist ein span. Reisender u. Schriftsteller des 16. Jh. [EUI 18,913], der Giovios >De Turcarum rebus Historia< ergänzte: P a linodia de la nefanda y fiera nación de los turcos, y de su engañosa arte y cruel modo de guerrear y de los imperios, reinos y provincias que han sujetado y poseen con inquieta ferocidad< (1547). Johann Thurmair aus Abensberg/Niederbayern - daher der lat. Name Aventinus - ist ein wichtiger bayrischer Geschichtsschreiber mit protestantischen Neigungen, der die bayrischen Herzogssöhne erzog [LThK 1,11421143], ÜT: »Dem Allerdurchleuchtigsten/ Großmechtigsten Fürsten vnnd H e r r e n . . . Maximilian/ Römischen ... König ... Geben in Franckfurt am Mayn/ den ersten Jenner/ im jar vnserer Erlösung/ M.D. LXIII. ... Heinrich Müller« (Bl. A2a-B6b): Seine Zueignung erfolge als Glückwunsch zur Kaiserwahl in Frankfurt. Maximilian werde sicher im Geist seiner Vorfahren regieren u. historische Werke als Informationsquelle u. Vorbild benutzen, insbesondere aber den türkischen Erbfeind bekämpfen. »Vnd das ist auch fast der fürnemsten vrsachen eine/ warumb ich dise Türckische Historien auß frembden Sprachen ins Teutsch verfertiget/ vnnd so bald außgehen hab lassen/ auff das der gemeine Mann auch so vil williger vnd gehertzer sey sich wieder disen Feind brauchen zulassen/ vnd das die Teutsche Kriegsleut/ den solches noch vnbewußt/ die art wider den Türcken zukriegen gleich wie andere Nationen gethan/ auch zuvor lehrnen vnd sehen möchten ...« »Vorrede vber diese Bücher/ an den Christlichen Leser« (Bl. Cal-J2b): Handelt ausführlich von der Rolle der Historiker u. würdigt die einzelnen Werke, die er übers, u. abdruckt [Menavino, Bl. H4a-b]: »Was aber dise meine Version insgemein belanget/ so hab ich vorhin all meine sachen einmal dem gütigen Leser vbergeben/ vnd zu vrtheilen heimgestelt/ derhalben ich mich/ wievol in vngleichem Werck/ doch wie der berümpte Maler Apelles hinder seine gemahlte Taffein/ auch also hinder diese Bücher verbergen vfl verstecken wil/ vñ den Sententz so von den vorhergehenden Schätzern darüber gefeit vnnd außgesprochen wirt/ gutwillig vnd stilschweigend anhören/ ist er billich vnnd vnpartheyisch/ wil ich jn mit dancksagung annemmen/ wo nit/ muß ich ergehen lassen was nicht kan geendert werden: Dañ ich weiß sehr wol/ das es so schlecht nicht abgehen/ es werden etliche jre Zungen scherpffen/ vnd alles (wie der jenigen art/ welche anderer Leut 789
[0692]
Menini, Ottavio
Werck vnd Arbeyt hönisch verlachen vnnd durchgrübeln/ aber für sich selbst nimmer nichts guts/ nützlichs/ oder tüchtiges zu Marek bringen/ vnd ans Liecht geben) neidisch vnnd spitzig durchgrübeln vnd vrtheilen. Deß hab ich mich aber zu trösten/ ob diß gleich meine erste außfahrt/ das ich derhalben der erste nit bin/ auch der letzte nit seyn werde dem solchs geschehen/ es muß jeder Speyvogel vii abgünstige einen Wäschlappen haben/ daran er seine vngewaschene Zungen trückne/ vii sol te es gleich deß armen Beuwerleins Waschmülen seyn/ darauff er sein Golt wüsche/ darumm auch solchen Afftermeulern offtmals jr hönisch gespött/ wie allhie von dem armen Beuwerlein geschehen/ vergolten/ vii gleich mit gleichem bezalt wirt...« Ü: Nicht identifiziert. DV: 1561-1580 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 11, S. 124].- H. 1556-1561 [Ders., Nr. 7, S. 123]. FA: Frankfurt a.M.: Georg Rab u. Weigand Hans Erben, 1563 (im Anhang: Vom Krieg wider den Türcken Doctor Martinus Luther); [o.O.]: 1565 [Das ander Buch. || Von dem Machometischen Glau = || ben, Gesetz, vnd Religion, Leben, Handtierun-1| gen, Wandel vnd wesen. Von deß Türckischen Keysers Hof-1| gesind, Hofläger, Kriegsßgewalt, Amptsverwaltern, Endtlich von Verfolgung vii etzlichen Schlach-1| ten zwischen dem Keyser Baiazeth vnd seinen Sönen. Auß Italiänischer Sprach verteutscht|| Durch M. Heinrich Müller]; Frankfurt a.M.: Paul Reffler, in Verl. Thomas Rebart u. Kilian Hans, 1570; Frankfurt a.M.: 1577. Bibl.: Apponyi 3, S. 186-187 Nr. 1746; Göllner Nr. 1042, 1077 u. 1264; VD 16 D 1381 = M 4502; D 1383 = M 4503; D 1382 In: München, UB 2° Hist.879(l (*) Deskript.: Turcica; Länderbeschreibungen; Autobiographie; aus dem Italienischen [0692] Menini, Ottavio (gest. 1617): Etlicher Franckreichischen || Stenden/ erbärmliche Klage vber jhren langwi = || rigen Kriegswesen/ an den Allerheiligsten Vater/ vnd Bapst\\ zu Rom/ dementen den Achten dieses Namens/ in La= \\teinischer sprach Orationweis gethan/durch \\ Octauianum Meninum I.C. Foroiuliertsen.\\ (m) || Vertiert auß dem Lateinischen/ so Gedruckt || war zu Venedig/ durch Dominico Nicolini || Jm Jahr 1593. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1593.- 4°, [4] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Jurist aus S. Vito in Friaul, neulat. Dichter, Prof. in Padua [Francesco Di Manzano, Cenni biografici dei letterati ed artisti friulani 1885; Ferrari, S. 461; ABI 648,181]. OT: Nicht identifiziert, aber 1593 bei Domenico Nicolini da Sabbio in Venedig gedruckt. Es sind nur andere lat. Reden Meninis an Klemens VIII. erhalten, z.B. >Ad dementem VIII. pont. max., de Ferraria reeepta Octavii Menini ratio< (1598).- Frankreich erscheint dem Redner im Traum u. klagt in der Ich-Form über die blutigen Religionskriege. 790
Menochio, Giovanni Stefano SJ
[0693]
Bibl.: Draut (1611), S. 476; VD 16 M 4522; BN In: München, BSB 4° Eur.346(6 (*) Deskript.: Reden; Papsttum; Kriegsgeschichte; aus dem Lateinischen [0693] Menochio, Giovanni Stefano SJ (1575-1655): Delle stuore del P. Gio. Stefano Menochio della Compagnia di Giesu Tessute di varia eruditione sacra, morale e profana. Nelle quale si dichiarano molti passi oscuri di Scrittura, e si risolvono varie questioni amene, e si riferiscono riti antichi, et historie curiose, e profittevoli. Parte prima. In Roma, appresso Manelfo Manelfii. MDCXLVIII. Con licenza de' Superiori. Parte prima Seconda edizione, riveduta e coretto. Dedicata all'illustrissimo e reverendissimo Signore Monsignor Rospigliosi, Arcivescovo di Tarso. In Roma, a spese di Gio. Casoni, MDCLIII. Parte seconda. In Roma, per Francesco Alberto Tatú, M.DC.LV, Parte terza. In Roma, appresso Domenico a spese di Giovanni Casoni. Manelfi, M.DC.L. Parte quarta. Le materie della quale non hanno dipendenza ne connessione alcuna necessaria con le materie delle tre parti precedenti. Dedicata all'illustriss. e reverendiss. Sig. Monsignore Giacomo Tassi, Referendario dell'una e l'altra Segnatura. Ibid., id., M.DC.LI. Parte quinta. Le materie ... delle quattro parti antecedenti. Dedicata all'illustriss. Sign, Cavagliere Cassiano del Pozzo, Abbate di S. Maria di Cavor ..., MDCLII. Parte sesta. Dedicata all'illustrissimo Signore Gualtiero Gualterio, Segretario Apostolico. In Roma, a spese di Gio. Casoni librajo, MDCLIV (In Roma, nella stamperìa d'Iganzio de' Lazzeri, M.DC.LIV). Roma: Manelfo Manelfi; Francesco Alberto Tani; Domenico Manelfi; in Veri. Giovanni Casoni, 1648-1654.Nutzliche und sehr Gelehrte|| Zeit = Vertreibung/\\ Von || Allerhand Unterweisungen/|| Geistlich/ Sittlich/ und Weltlich: || Worinnen viel Text der H. Schrifft erkläret/ lustige || Fragen erörtert/ alte Gebrauch erholet/grosse Wunder = || Ding undseltzame Historien erzehlet werden. || Allen Gelehrten/ Geistlich = und Weltlichen Stands sehr\\ nutzlich und annehmlich/ weilen solche mit ihrer MannigfaltigkeitII der Materien den fürwitzigen Leser locken/ nicht lang aufhalten/ nicht II leer von sich lassen/ sondern zu jedem Gespräch\\ fertig machen. || Erstlich II Von Joanne Stephano Menochio, Societ. JEsu, || in Jtalianischer Sprach zusammen getragen/ in 12. Centurien || abgetheilet/ und zu Venedig offtermahl gedruckt. || Nun aber bey S. Emmeran in Regenspurg ins Teutsche übersetzt/1| und das erste mahl in Druck gegeben. || Mit Rom. Käyserl. Maj. sonderbahrer Gnad und\\ Freyheit nich nachzudrucken. || Cum Permissu Superiorum. || (Linie) II Augspurg/\\ Jn Verlegung Quirini Heyl/ und Heinrich Streiter/1| bey unser lieben Frauen Thor. || Anno 1695. ||. Augsburg: In Verl. Quirin Heyl u. Heinrich Strötter, 1695-1700.- 4°, 12 Bde.: 439 S., 520 S., 554 S., 526 S., 472 S., 528 S., 624 S, 504 S., 412 S., 514 S„ 524 S., 463 S.Ü: anonym Komm.: A: M. aus Pavia, trat 1594 in die SJ ein u. hatte hohe Ämter als Superior u. Provinzial in Cremona, Mailand, Genua u. Rom inne; Vf. biblischer 791
[0694]
Metoposcopia
Werke, die wegen ihrer Klarheit berühmt waren [Sommervogel 5,948-955; EI 22,861; Ferrari, S. 461; DELI 3,582], OT: Die 1. Ausg. erschien unter dem Ps. Giovanni Corona, Anspielung auf M.s Vornamen Stephanus: >Le Stuore di Gio. Corona, tessute di varia erudizione sacra, morale, e profana. Dedicate aH'illustrissimo Sig. Cavaliere Cassiano dal Pozzo Abbate di S. Maria di Cavour< (In Roma, appresso Manelfo Manelfi).- »Stuore« ist ein Archaismus für »stoie, stuoie«/Strohmatten; das Werk will ein »Geflecht« von sakralen u. profanen Geschichten zur Belehrung u. Erbauung bieten u. ordnet sich ein in die barocke Überraschungsästhetik [vgl. die Neuausg. des 19. Jh.: Forschungen und Denkwürdigkeiten aus der alten und neuen Geschichte: Ein Buch für Wißbegierde und zur Belehrung< (Wien: Druck u. Verlag der Mechitaristen-KongregationsBuchhandlung 1833)]: »Pater Menochio, Priester der Gesellschaft Jesu in Jtalien, hinterließ der Nachwelt eine große Anzahl trefflicher Schriften, von welchen auch einige, ihres hohen Werthes wegen, in die deutsche Sprache übertragen wurden. Mit unermüdlichem Fleiße aber und besonderer Vorliebe sammelte dieser gelehrte Schriftsteller zumal historische Denkwürdigkeiten verschiedener Art, die nicht minder zur Belehrung als zur Erbauung frommen, und gab ein Werk in drei starken Quartbänden heraus, die einen wahren Schatz an manichfaltigen und seltenen Perlen der Vorzeit enthalten. Vorzüglich auch nahm er darin die Ansichten gelehrter Scholastiker über viele, schwer zu erklärenden Schriftstellen auf, die sich auf die Geschichte beziehen; und erörtert solche auf so anmuthige Weise, daß sie das Gemüth nicht minder erheitern als fromm und weise belehren« (Vorwort 1833). ÜT: Von den Verlegern »Dem Hochwürdigen/ Frey=Reichs Hochwohlgebohrnen Herrn/ Herrn EUSTACHIO EGOLPHO, Von Wösternach/ EPISCOPO Dioclensi, deß Hochwürdigen Domb = Stiffts SUFFRAGANEO, Domb=CUSTODI, Domb= und Capitular-Herrn« usw. gewidmet. DV: H., 1664 in Mainz als Sohn des Verlegers Johann Sibert H. geb., betrieb sein Geschäft in Würzburg (1685-86), Mergentheim (1691), Mainz, tat sich 1695 mit dem Augsburger Verleger Heinrich Stretter für den Druck Menochios zusammen; danach ist er in Regensburg nachweisbar [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1162-1163 u.1277]. FA: Augsburg: Mathias Meta, in Verl. Heinrich Stretter 1698-1700. Bibl.: Georgi III, S. 59; Sommervogel 5,951-953 Nr. 4; BSB-AK 1501-1840 27,160 In: Augsburg, UB I.34.4°.32,l-12 (*); München, BSB 4° Var.76a; 76; 76b; 77 Deskript.: Exempel; moderne Novelle; Kirchengeschichte; biblischer Stoff; aus dem Italienischen [0694] Herrn GRAN-PESCA TORIS, || von Chiaravelle Mathem. Italo. || METOPOSCOPIA || £r|| CHIROMANTIA || CVRIOSA. || Daß ist:|| Kurtze und deutliche\\ Anweisung]] Wie man aus dem Gesichte und Ge= \\stalt eines Menschen/ von dessen Verstand/1| Gedächtniß/ Sitten und seinen Verrichtung = \\gen/ wie auch Glück und Unglück/ so wohl Ver= ||gangenen/ als Zukünfftigen/ kan einige || 792
Micanzio, Fulgenzio OSM
[0695]
verniinfftige Muthmassung fällen. || Es wird der Edle Leser hierinnen fin = \\den so von keinen Teutschen Chiromantico || iemahls sind berühret worden/1| Aus dem Jtaliänischen ins Teutsche\\ übersetzet || Zum dritten mahl gedruckt/ und nunmehro mit\\ einen vollständigen Register versehen/Von\\ L. W.A. || (Linie) || Jena/ Verlegts Heim. Christ. Cröker/ Buchh. || ANNO 1705. ||. Jena: In Verl. Heinrich Christoph Cröcker, 1705.- 12°, 4 Bl., 250 S„ 28 Bl., 31 T.Ü: L.W.A. Komm.: A: Nicht aufgelöstes Pseudonym. Vf. von Metoposcopien sind Girolamo Cardano (Lutetia, 1658) bzw. Ciro Spontoni (Venetia, 1626) [>La metoposcopia overo commensuratione delle linee della fronte. Trattato< (Autori italiani del '600 Nr. 2262-3)].- Vgl. auch s.v. Spadoni.- Unter dem Namen Chiaravalle erscheinen >Precognizioni astrologiche< (Bologna, 1729) bzw. Pronostici astrologici dell'anno 1729< (München, BSB Astr.p.34 u. 34m [BSB-AK 6,465]. OT: Nicht identifiziert, aber vgl. die span. Ausg.: >E1 Gran piscatori italiano, pronostico, y lunario, diario de quartos luna, con los juizios elementales, naturales, y polyticos de la Europa, para el año 1737. También se contiene una geographia universal de los reynos, islas, mares, y rios de las quatro partes del mundo, y las edades de los principes, con otras muchas curiosidades. Traducido por Alejos de Torres< (Zaragoza, J. Fort 1736) [NUC; Palau y Dulcet 107279; hier ist aus der Physiognomik eine Prognostikation geworden], ÜT: NUC u. BSB-AK 15,114 nennen eine frühere Ausg.: >Approbirte KunstStücke der Menschen Gemüther zu erforschen, zur angenehmen Ergötzung entdecket von Grans-Pescatore Ehrenbreitstein, auff Kosten des Autoris< [Leipzig (?)], 1700 (?); BSB-AK ibid. Jena, 1698, >Metoposcopia et chiromantia curiosa: D.i. Anweisung aus dem Gesichte und Gestalt eines Menschen ... Muthmassungen zu fällen. A. d. Italienischem. Ü: Nicht identifiziert. DV: Kupferstecher, Sortimenter u. Verleger aus Erfurt (1690-1728), verlegt 351 Werke in Jena; sein Sohn Rudolf führte das väterliche Geschäft fort [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1117]. FA: Reprint. Ausg. 1705, »aufgefunden und im Urtext publicirt«, M. Eichler, Chicago 1891 [NUC], Bibl.: Bircher/Bürger B 13446 In: München, BSB Anthr.44t; Wolfenbüttel, HAB Hr 322 Deskript.: Physiognomik; aus dem Italienischen [0695] Micanzio, Fulgenzio OSM (1570-1654): Istruttione a' Prencipi della maniera con la quale si governano li Padri Giesuiti, fatta da persona religiosa, & totalmente spassionata. Poschiavo (Puschlav): Peter Landolfi u. Bonatto Minghino, 1617.Gründlicher Bericht || An alle vnd jede Fürst = || liches Stands Personen || Vom Leben/ Wandel vnd Practicken\\ der Jesuiten/1| Gestellet vnd ohne einige Parteiligkeit an\ tag gegeben durch eine Geistliche Person/\\ (m) || Erstlich auß 793
[0695]
Micanzio, Fulgenzio OSM
dem Jtalianischen Origi= \\nal/so Anno 1618. zu Rom bey Anthonio Brugi- \\otti mit erlaubnuß der Obern getruckt/ ins Frantzösisch || vnd hernach auß dem Französischen in || das Teutsche vbergesetzt. || Getruckt im Jahr/1| M.DC.XIX. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1619.- 4°, [14] BLÜ: anonym Komm.: A: Geb. in Passirano b. Brescia, trat in den Servitenorden ein, lehrte in Mantua u. Bologna, wurde im Interdiktsstreit Berater der Republik; Freund von Paolo Sarpi u. Galilei; mit vielen Protestanten u. Gallikanern befreundet, ohne jedoch dem Katholizismus den Rücken zu kehren [ABI 653,353-354; GDE 12,468]. OT: BM 116,198 (keine frühere Ausg. nachgewiesen); dort auch eine franz. Ausg.: instruction aux Princes de la Chrestienté de la manière de la quelle se gouvernent les Jesuites: faicte par un homme religieux . . . . Traduite de l'Italien en nostre langue Françoise de mot à mot l'an de grâce 1620. Par un gentilhomme Romain, mais François d'affection< [Paris (?)], 1620.- Das Val di Poschiavo im südöstl. Graubünden erstreckt sich vom Berninapaß bis zur it. Grenze im Veltlin u. war protestantisch, so daß der vorliegende Druck nicht verwundert. Zum Inhalt s. >Der Jesuiterischen RahtschlägeDer Jesuiterischen Rahtschläge .. .< an (s. dort). DV: Die Offizin L. war in Poschiavo seit 1549 etabliert; ihre Tätigkeit endet um 1615 [Strehler/Bornatico (1971), S. 40], FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1620. Bibl.: Krebs (1890), S. 227-228; Bircher, DDB B 3775, 3774, 3778 u. A 2306; BM [Ausg. 1620] In: Wolfenbüttel, HAB 391 Theol.(12); Ts 128(5); 63 Pol.(13) Deskript.: Satire; Jesuitenorden; Gegenreformation; aus dem Italienischen; aus dem Französischen [0696] Micanzio, Fulgenzio OSM (1570-1654): Instruttione a' prencipi della maniera con la quäle si govemano Ii Padri Gesuiti.... Poschiavo (Puschlav): Peter Landolfi u. Bonatto Minghino, 1617.Der Jesuiterischen || Rahtschläge || Entdeckte HaußHaltung: \\ Oder || Erinnerung an die Fürsten/ von || der Jesuiter Übung und || Anordnung/^ Durch || Einen Geistlichen erstlich Jtaliänisch || beschrieben/ hemach Lateinisch auß= \\geben; nunmehro aber || Der gantzen Christenheit zum gemei=\\nen besten Teutsch mitgetheilet. || Samt angefügter|| Jesuiter POLITICA, || Oder|| Geheimen Vermahnungen/ü Der also genanten || Gesellschafft JESU. || Jn dem Helicon gedruckt. || (Linie) || M DC LXIII. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1663.- 12°, 96 S.Ü: anonym Komm.: ÜT: Teil I (»Erinnerung an die Fürsten Von Der Jesuiter Übung und Anordnung/ Durch einen Geistlichen So keinen Eyfer = süchtigen Neigungen ergeben/ beschrieben«, die sog. Haushaltung, S. 3-58 [S. 3-11 »Vorrede«]) ist anonym, II (»Politica«) hat Hieronymus Zaorowski zum Vf.- Soll die Potentaten vor der Arglist der Jesuiten warnen. DV: Mit Dolfin Landolfi beginnt 1549 in Poschiavo der erste Vertreter dieser Druckerdynastie seine Arbeit. Sein Sohn Cornelio u. sein Neffe Antonio setzten die Arbeit fort. Laut Strehler/Bornatico (1971), S. 40, der keinen Peter L. kennt, hätte die Offizin 1615 ihre Arbeit eingestellt, was demnach so nicht stimmen kann. Bibl.: Bircher, DDB A 180; BSB-AK 1501-1840 18,389; BM In: London, BL T 489.(7.) (*); München, BSB Jes.419; Wolfenbüttel, HAB 144.31 Eth.(5); QuN 764(5) (*) Deskript.: Satire; Jesuitenorden; Gegenreformation; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen 795
[06971
Michelangelo
Veneto
[0697] Michelangelo Veneto (1557-1612): Fasciculus Myrrhce quadraginta meditationum de doloribus Jesu Christi, & B. Virginis Marice ejus Matris. Venezia: Marco Guarisco (Varisco), 1608.ViertzigW JnnbrünstigW vnnd Andächtige Be=\\trachtungen/ von dem bittern|| Leyden vnnd Sterben vn = ||jm HErren Jesu || Christi. || Zu allen Zeiten/ fürnemb = \\lich aber bey dem Viertzigstün=\\digen Gebett zuge = ||brauchen. || Erstlich durch F. Michaelem An-\\gelum Venetum, Cappuciner Or= ||dens/in Welscher Sprach j| beschriben. || Nun aber der Hochlobwürdig vrtd An = \\dächtigen Bruderschafft/ deß aller Heiligi=\\sten Fronleichnams Jesu Christi in Augspurg/\\ von einem derselben/gleichwol vnwür= \\digen Mitglid/zu sonderm ge = ||fallen in Teutsche Sprach || versetzet. || Getruckt zu Augspurg/ durch || Christoff Mang. || (Linie) || 1607. ||. Augsburg: Christoph Mang, 1607.- 8°, [15] Bl. Reg., 508 S.Ü: anonym Komm.: A: Begnadeter u. erfolgreicher Prediger in Venedig u. Rom [ABI 654,79; Bernardus a Bononia, Bibliotheca scriptorum ordinis Minorum S. Francisci Capuccinorum, 1747; Ferrari, S. 464], ÜT: »Vorred/ An die Hochlobwürdig/ vnd andächtige Bruderschafft deß allerheiligsten Fronleichnams JEsu Christi/ in Augspurg ... Datum Augspurg den 28. Augusti/ Anno 1607.« [Bl. )(2a-)()(2a]: Der ungenannte Übers, bekennt sich als Mitglied der vor wenigen Jahren gegründeten Bruderschaft, für die das Werkchen in erster Linie bestimmt sei: »Also wirdt mich verhoffenlich niemand verdencken können/ daß ich dises Andächtige vnnd nutzliche Büchlein/ als ein Myrrhen Büschelein auß dem Leyden Christi zusammen bunden/ ermeldter löblicher Bruderschafft/ zu der ich mich auch als ein/ gleichwol vnwürdig Mitglid/ bekenne/ vnnd allen derselben eynuerleibten dediciere vnnd zuschreibe ...« DV: 1603-1624 [Benzing, Augsburg Nr. 33, S. 21], In: München, UB 8° Asc.56 (*) Deskript.: Christologie; Gebetbuch; Meditation; aus dem Lateinischen [0698] Milesio, Francesco Giacomo OFMRef (gest. 1639): Avisi del Reverendo Padre Pontano, Hibernese, habitante nella Croce di Palazzo, di tutto quello ch'e successo in tutta la seconda settimana ... Napoli, per O. Beltrano. Napoli: Ottavio Beltrano, 1632.Warhaffte Relation|| Deß erbärmblichen vnd\\ erschröcklichen zustands/so sich in der Seyten|| deß weitberümbten Bergs Vesuuij, anderhalb Teutsche\\ Meyl von der Königl. Hauptstatt Neapoli in Welschland/ von || Afftermontag den 16. Monats Decembris, 1631. biß auffden\\ andern Afftermontag den 23. dito, alles von Tag || zu Tag/ Stund zu Stund/be=\\geben || Durch den Ehrwürdigen P. Fr. Iacobum Mile-\\sium ä Ponta, Hibernum, Reformierten Barfusser\\ Ordens/ in dem Königl. ClosterzumH. Creutz in Neapoli/\\ umbständigin Welscher Sprach 796
Minadoi, Giovanni
Tommaso
[0699]
beschrìben/ vnd || alida getruckt. || Anjetzt aber neben etlich glaubwürdigen Handschrifften/l particular Schreiben vnd extracten, allen Gottesförchtigen\\ Christen zu trost/ den Sündern aber zu hailsamber nachrich = || tung vnnd Spiegel trewlich ver= || teutscht. || (3 lat. Zitate aus Ps. 59, 82 u. 10) \\ München/1| Bey Melchiom Segen/ Buchhändlern. || (Linie) || M.DC.XXXII. ||. München: Melchior Segen, 1632.- 4°, 17 S.Ü: anonym Komm.: A: Irischer Mönch, der in Neapel u. der Terra di Lavoro, später im »Collegium Romanum S. Isidori Min. Hibern.«, wirkte. Er schrieb u.a. einen >Brevis Catechismus pro hereticis Anglicis, Scotis et aliis ad Fidem captolicam [sie] et Apostolicam reductis< (Neapel, 1635) [BM] bzw. it. theologische Traktate [Wadding, Scriptores Ordinis Minorum, S. 183-184], OT: Nach BN, wo es allerdings nur >La Seconda parte delli Avisi ...< gibt.Zum Inhalt u. parallelen Schriften s. A. Gerardi.- Es existiert ebenfalls eine gleichzeitige franz. Übers.: >Récit véritable du misérable et mémorable accident arrivé en la descente de la très renommée montagne de Somma, autrement le Vésuve, environ trois lieues loing de la ville de Naples, depuis le lundy 15 décembre 1631 sur les 9 heures du soir jusques au mardy suivant 23 du mesme: décrit jour par jour et heure par heure, par le P. Jacques Milesius .. .< (Lyon: J. Julliéron, 1632). ÜT: »An den Gottsfiirchtigen Leser«; »Relation, Was sich von Tag zu Tag mit dem Berg Vesuuio begeben«; »Copey zweyer Schreiben einer OrdensPerson von Neapoli/ den 18. Decembris, 1631«. Das Geschehen wird moralisiert. DV: S. aus Köln, seit 1623 Verleger in München, heiratete 1635 die Wwe Adams Bergs d.J. u. führte diese bekannte Offizin weiter [Benzing, München Nr. 8, S. 336]. FA: Köln: Heinrich Kraft, 1632 [Warhaffte Relation deß erbärmlichen trewlich verteutscht, sampt vorhergehender Relation, was sich zur Zeit deß Käysers Titi, Innocentii II Pabst und Konrad des III. Käysers begeben und zugetragen. Cölln, gedruckt bey H. Krafft, 1632. In-4°, 16 S. ] [BN], Bibl.: Bircher, DDB A 5214; BSB-AK 1501-1840 27,376 In: München, BSB 4° Phys.sp.301,17; Wolfenbüttel, HAB 202.63 Quod.(102) (*) Deskript.: Länderbeschreibungen; Erdbeben, Katastrophen; Prodigien; aus dem Italienischen [0699] Minadoi, Giovanni Tommaso (1545-1618): Historia Della Gverra Fra Tvrchi, et Persiani, Descritta In Qyattro Libri Da Gio. Tomaso Minadoi; Cominciando dall'anno MDLXXVII. nel quale furo li primi mouimenti di lei, seguendo per tutto l'anno MDLXXXV. Alla Santita Di N.S. Sisto V. Pontefice Ottimo Massimo. Con Privilegio. Con licentia de' Superiori. In Roma Nella Stamperia di Iacomo Tornerio, & Bernardino Donangeli MDLXXXVII. Roma: Giacomo Tornieri e Bernardino Donangeli, 1587.Persische Historia, || Das wi:|| Warhaffte Vnd\\ Auszführliche Beschreibung von 797
[0699]
Minadoi, Giovanni Tommaso
dem || langwirigen vnd erschröcklichen Krieg der Türcken/ wider die || Persier/ welcher sich im Jarnach Christi geburt 1577. angesponnen/\\ vnd bißanhero mit vielem Blutvergiessen ver= || halten hat. || Erstlich durch den hochgelehrten und weiterfahrnen Herrn Iohannem Thomann Minadoum in Italianischer Sprach beschrieben/\\ Jetzo aber zu nutz und treuwer warnung gemeinem Vatterlandt durch || einen Liebhaber derselben in die Hochteutsche trewlich || vbergesetzet. || Beneben einer sonderbaren verzeichnuß der... Namen vnd ör= || ter/ wie dieselbigen bey den Alten/ vnd dagegen jetziger zeit von den Barba = || tischen Völckern genennt werden. || Sampt einem vollkömmlichen Register. || Getruckt zu Franckfurt am Mayn im Jar || M.D.LXXXXII. || [durch Johann Feyrabendt/\\ in Verlegung Peter Fischers. ||/. Frankfurt a.M.: Johann Feyerabend, in Verl. Peter Fischer, 1592.- 2°, [16] BL, 294 S., [10] Bl., H„ D.Ü: anonym Komm.: A: Arzt aus Rovigo, der den Orient von einem siebenjährigen Aufenthalt gut kannte; nach seiner Rückkunft Leibarzt von Hg. Wilhelm v. Mantua; ab 1596 Prof. d. Medizin in Padua [Jöcher 3,542; Ferrari, S. 467; ABI 658,142-147], OT: NUC; dort auch Ausg. In Venetia, A. Muschio & B. Barezzi, 1588. ÜT: Minadoi hatte sich gut über die Kämpfe zwischen Türken u. Persern in den Jahren 1577-1585 dokumentiert u. »... desto fleissiger, nicht an einem ort, sondern bey jrer vielen, die man für die warhafftigsten gehalten, guten bericht eingenommen, und solchs hin vnd wider mit einander wol zu erwegen vnd vergleichen mich beflissen vnd darin kein Unkosten gesparet oder einige gefahr geschewet als ich lang in denselben Lendern gewesen bin« (Einl. Bl. 4b). Andere Historiker sollten das Werk fortsetzen [Göllner II, S. 465-466 Nr. 1884], Vorrede »Den Ehrwirdigen/ Edlen vnd Gestrengen Herrn/ Herrn Wilhelmen von Cronberg/ Commenthurn zu Meintz/ vnd Niderweissel: auch Herrn Hans Wilhelmen von Belderßheim/ Commenthurn zu Franckfurt vnnd Rüdelsheim/ beyd Rittern S. Johans Ordens/ Meinen insonders großgünstigen Herrn ... Datum Franckfurt am Mayn/ den ersten Monatstag Septembris, im 1592. Jar ... Peter Fischer/ Bürger vnd Buchhändler daselbst«. Lob der Historie, zumal in der gegenwärtigen Zeit, wo der Türke in Kärnten u. Kroatien stehe. Minadoi sei ein ausgewiesener Autor, deshalb »habe ich sie [sc. seine Historien]/ vmb mehrer anmutung willen/ vnd daß auch diejenigen/ so gedachter Sprache nicht kündig seind/ derselben wissenschafft haben möchten/ durch einen hochgelehrten beyder Sprachen erfahrnen Herren/ auß der Jtalianischen in vnser hohe Teutsche Sprache getrewlich transferieren, vnd nicht mit geringem Kosten vnd Vnstatten/ vermittelst meines Drucks an tag kommen lassen/ vnd gemein machen wollen«. Er widme sie den Adressaten, »dieweil dieselbe nicht allein der Jtalianischen Sprache/ sondern auch bey dem hochlöblichen Ritterlichen Johans Orden/ der Kriegssachen/ Fürnemlich aber deß Christlichen Namens Erbfeinds Macht vnd Kriegsgeschwindigkeit vor andern viel Jahr erfahren vnnd verstehen/ vnd dahero vernünnftiglich darvon vrtheilen können ...« 798
Minato, Niccolò
[0700]
DV: F., geb. 1550 zu Schwäbisch Hall, Verwandter von Sigmund Feyerabend, mit dem er eng zusammenarbeitete, ließ sich 1573 in Frankfurt a.M. als Drucker nieder, wurde 1576 Bürger. Er starb 1599 auf einer Reise nach Prag [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 25, S. 127], Fischer [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1132], Bibl.: Graesse 4,533; DWB GV 606; Göllner, Nr. 1810; 1884; VD 16 M 5416; NUC In: München, BSB 2° Turc.22(l; Stuttgart, WLB H Bb 490; Wolfenbüttel, HAB 145 Quod.2°(3) (*) Deskript.: Turcica; Kriegsgeschichte; Länderbeschreibungen; aus dem Italienischen [0700] Minato, Niccolò (17. Jh.): Adriano sul monte Casio. Drama per musica nel giorno natalizio dell'Imperatore Leopoldo Per Commando dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. Posto in Musica da Antonio Draghi. Con l'Arie per li Balletti di Gio. Henrico Schmelzer. - Vienna 1677. Wien: [o.Dr.], 1677.ADRJAN\\ Ob dem Berg Casius. || An den Geburts = Tag\\ Jhrer Kayserlichen Mayestätt\\ LEOPOLD\\ Deß Ersten/\\ Auff Allergnädigsten Befelch\\ Jhrer Mayestätt|| Der Regierenden Rom: Kayserin\\ ELEONORA|| MAGDALENA|| THERESIA || Gesungener vorgestelt. || Mit der Music zu den Worten/ Herrn Antoni || Draghi/ der Verwittibten Kayserlichen Mayestätt || Capellmeisters. || Zu den Dänzen/ Herrn Johann Heinrich Schmel=\\zer/ Allerhöchstgedachten Kayserlichen Mayestätt \\ angesetzten Capellmaisters.\\ (Linie) || Wienn in Oesterreich/ gedruckt bey Joh: Christoph Cosmero=\\vio/ Rom: Kayserl: Mayestätt Hoff=Buchdruckern/1677. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1677.- 8°.Ü: anonym Komm.: A: M. (auch: Nicola Conte Minato) stammte aus Bergamo, war zunächst Librettist in Venedig, ging dann nach Wien, wo er 1669-1698 kaiserlicher Hofdichter war [MGG 9,348-350; DELI 4,13-14; E.C. Salza, »Teatro italiano in Vienna barocca«, in: Riv. Ital. d. dramma 1938; F. Hadamowski, »Barocktheater am Wiener Kaiserhof«, in: Jb. d. Ges. f. Wiener Theaterforschung 1951/52; N. Hilte, Die Oper am Hofe Kaiser Leopolds I. mit besonderer Berücksichtigung der Tätigkeit von Minato u. Draghi, Diss. Wien 1974], Stieger, Opernlexikon/Librettisten 11,623-627 verzeichnet von ihm 150 Libretti. Häufig stammte die Musik von Antonio Draghi (ca. 1635-1700), den M. vermutlich bereits in Venedig kennengelernt hatte u. der 1673 Intendente delle Musiche teatrali Kaiser Leopolds I., 1682 Hofkapellmeister wurde [MGG 3,734-739], OT: Wien, ÖNB 407.381-A.M.Adl; Stieger 111,2, S. 624 Nr. 47 (Wien, 9.6.1677); 9. Juni. Zum Geburtstag Kaiser Leopolds I. [Weilen (1901), S. 21 Nr. 151]. DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], 799
[0701]
Minato, Niccolò
In: Wien, ÖNB 407.401-A.M.Adl. (*micro) Deskrìpt.: Libretto; aus dem Italienischen [0701] Minato, Niccolò (17. Jh.): L'amor della redentione. Oratorio sopra li sette maggiori Dolori della B:ma Vergine. Per comando della S.C.R. Maestà dell'imperatore Leopoldo ... - Vienna, Cosmerovio 1688. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1688.Die Lieb der Erlösung. Oratorio Über die siben Schmertzen der Seeligsten Jungfrauen Maria ... - Wienn 1693. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1693.- 8°, 12 Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.799-B.M.- Stieger 1,1, S. 59 (Wien, 1685). Nach Weilen (1901), S. 22 Nr. 163 u.ö. bereits 1677 entstanden u. dann mehrfach aufgeführt (1685, 1686 usw.). DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], FA: Wien, 1694; 1696 [Die Lieb|| Der|| Erlösung.|| ORATORIO! Uber die siben Schmertzen der Seeligsten || Jungfrauen || MARJA.|| Jn|| Der Rom: Kays: Majestät || LEOPOLD || Deß Ersten || Hof = Capellen || Mehrmal gesungen. || Vnd im Jahr 1696. widerholet. || (Zierlinie) || Gedruckt zu Wienn/1| Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Rom. Kayserl. || Majest. Hof=Buchdruckerin. ||]; 1698; 1708 [Die Lieb der Erlösung. Oratorio über die Sieben Schmertzen der Allerseeligsten Jungfrauen Maria. In der Rom. Kayserl. Majest. Joseph Deß Ersten Hof-Capellen Mehrmahlen gesungen und wiederholet. Im Jahr 1708. Wienn, Dr. Cosmerovische Erben]; 1710. In: Wien, ÖNB 406.743-B.M.Adl.; 406.741-B.M.Adl [Ausg. 1696] ('micro) Deskrìpt.: Libretto; sacre rappresentazioni; aus dem Italienischen [0702] Minato, Niccolò (17. Jh.): L'amore in sogno: ouero, le nozze d'Odati e Zoriadre. Dramma per musica nel di natalizio dell'Imperatore Leopoldo. Per Comando dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. Posto in Musica da Antonio Draghi. Con L'Arie per li Balletti di Andrea Antonio Schmelzer. - Vienna 1693. Wien: [o.Dr.], 1693.Die Lieb in Traum/\\ Oder || Die Vermählung || Der Odati/und deß Zoriadre. || An dem Glorwürdigsten\\ Geburts = Tag|| Der Rom: Kays: Majest. || LEOPOLD\\ Deß Ersten/\\ Auff Allergnädigsten Befelch || Jhrer May. der Rom: Kayserin || ELEONORA || MAGDALENA || THERESIA. || Wätch =gesungener vorgestellt. \\ Jm Jahr 1693. || Mit der Music \\ Zu denen Worten/ Herrn Antoni Draghy/ der || Rom. Kays. Maj. Capell=Meisters. || Zu denen Däntzen/ Herrn Andre Antoni Schmelzer || von Ehrenruff/ der Rom: Kays. Maj: Cammer=Musici. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn bey Susanna Christina Cosmerovin/ Rom: || Kays: Maj: Hoff=Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1693.- 4°.800
Minato, Niccolò
[0704]
Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.392-A.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 128 (Wien, 9.6.1683). Zum Geburtstag Leopolds I.; Ballettmusik v. Schmelzer [Weilen (1901), S. 45 Nr. 374], DV: 1685-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 407.392-A.M.Adl (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0703] Minato, Niccolò (17. Jh.): Aristomene Messenio. Drama per musica nel giorno natalitio della Sac. R.M." Mariana d'Austria ... l'anno MDCLXX. Posto in musica dal S.' Felice Sances ... Vienna d'Austria, Matteo Cosmerovio. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1670.ARJSTOMENE\\ Auß Messenien. || Gesungene Vorstellung || an dem Geburts = Tag der || Königlichen Mayestät || MARIANA \\ Königin in Hispanien/\\ Geborner Ertz=Hertzogin zu Oe = \\sterreich\\ Auff allergnädigsten Befelch|| Deren Kays. Mayestätten|| LEOPOLD|| Deß Ersten/ vnd\\ MARGARETEN\\ Gebomer Jnfantin auß Hispanien || Verfasset/l Vrtd auß dem Welschen in das Teutsch || übersetzet. ||. (Linie) || Gedruckt zu Wienn in Oesterreich bey Mattheo Cosmerovi'o/|| Rom. Kays. Mayest. Hoff=Buchdrucker/1670. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1670.Ü: anonym Komm.: OT: Sonneck 1,144; Stieger 111,2, S. 623 Nr. 15 (Wien, 22.12.1670).Giovanni Feiice Sances (auch: Sanci, irrig oft Sanes), wurde um 1600 in Rom geboren u. war der Reihe nach Sänger in Rom, Bologna, Venedig, Padua u. Wien, wo er 1649 bis zu seinem Tod 1679 Hofkapellmeister war [MGG 11,1346-1348].- Am 22. Dezember zum Geburtstag der Königin v. Spanien Marianna aufgeführt [Weilen (1901), S. 14 Nr. 92].- Aristomenes aus dem Geschlecht der Äpytiden aus Messenien, Heerführer der Messenier im zweiten messenischen Kriege, wurde vom delphischen Orakel für den trefflichsten Mann Griechenlands erklärt u. nach seinem Tod von seinen Landsleuten als Heros verehrt (Plin. 11,184; Val. Max. 1,8. ext. 15.). DV: 1640-1674 [Benzing, Wien Nr. 32, S. 490; Lang, Wien Nr. 54, S. 60-61], In: Wien, ÖNB 4603-A.M (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0704] Minato, Niccolò (17. Jh.): L Artemisia. Drama per musica nel Teatro a SS. Gio. e Paolo per l'anno MDCLVI ... Venetia .... Venezia: Andrea Giuliani, 1656.ARTEMJSJA || Denen Kaiserlichen Maye = \\steten || Zur Faßnachts Vnterhaltung\\ Auff gehaimer Schaubühne \\ Vorbestellet || Von Jhrer Mayestät der\\ Regirertden Kaiserin Hoff=Damen\\ Vbersetzt mit etwas Abkürtzung auß dem|| Wälschen deß Herrn Nicola Minato. || (Zierlinie) || Gedruckt zu Wienn bey Mattheo Cos801
[0705]
Minato, Niccolò
merovìo/1| Rom: Kayserl. Mayestät Hoff=Buchdrucker/^ 1673. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1673.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Sonneck 1,171; Stieger 111,2, S. 623 Nr. 3 (Venedig, 1656; Musik von Francesco Cavalli); Cairo/Quilici (1981), Nr. 512, Ausg. Milano, Stamperia archiepiscopale, 1662: »Tre atti, prologo. Dedica di Manuel Beltram de Mesquida a Giacomo M. Alfieri conte d'Azzarre«.- Artemisia, Königin in Karien, errichtete ihrem Gemahl Mausolus ein prächtiges Grabmal (Gell. 10,18,3 sqq.; Cic., Tusc. 3,75; Val. Max. 4,6 ext. 1). ÜT: Gespielt von Damen des Hofes in dt. Sprache [Weilen (1901), S. 17 Nr. 114], DV: 1640-1674 [Benzing, Wien Nr. 32, S. 490; Lang, Wien Nr. 54, S. 60-61], Bibl.: Mayer (1883), Nr. 1535 In: Wien, ÖNB 4651.-A.M ('micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0705] Minato, Niccolò (17. Jh.): Atalanta. Dramma per musica. Venezia: [o.Dr.], 1669.ATALANTA || Gesungenes Schau = Spill|| Zu Glorwürdigisten Geburths = Tag\\ Jhrer Kays: Mayest: Frawen Frawen || ELEONORA || Verwittibten Römischen Kayserin. || Auff Gnädigsten Befelch Jhrer\\ Durchleuchten|| Ertz= Herzoginnen || ELEONORA || Vnd\\ MARJA ANNA || Vorgesteilet/\\ Vnd in Sing = Kunst verfasset || Von || Antonio Draghi/Höchstgedachter\\ Kays: Mayest: Capell=Maistern. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn in Oesterreich/ bey\\ Mattheo Cosmerovio/ Rom: Kays: Mayest: || Hoff=Buchdruckern. 1669. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1669.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 111,2, S. 623 Nr. 13 (Wien, 18.11.1669). Zum Geburtsfest der Kaiserin-Witwe Eleonore. Zweisprachige Ausg. [Weilen (1901), S. 13 Nr. 86].- Atalante wurde von ihrem Vater Iasos, der nur Söhne haben wollte, im Wald ausgesetzt u. von einer Bärin gesäugt. Sie wollte jungfräulich bleiben u. der Jagd leben. Alle Freier mußten mit ihr um die Wette laufen, u. wenn sie gewann, was immer der Fall war, enthauptete sie sie. Der Böoter Hippomenes (nach anderen Milanion) besiegte sie mit Hilfe dreier goldener Äpfel der Aphrodite, die er auf dem Parcours immer dann fallen ließ, wenn Atalante ihn eingeholt hatte. Ihrer Ehe war kein langes Glück beschieden, da sie durch einen Liebesakt den Altar des Zeus entweihten u. in Löwen verwandelt wurden. DV: 1640-1674 [Benzing, Wien Nr. 32; Lang, Wien Nr. 54, S. 60-61], In: Wien, ÖNB 4605-A.M (»micro) Deskript.: Libretto; pastoral; aus dem Italienischen
802
Minato, Niccolò
[0706]
[0706] Minato, Niccolò (17. Jh.): Atalanta. Dramma per musica. Venezia: [o.Dr.], 1669.ATALANTA, || Oder|| Die verirrten Liebhaber/|| Singe-Spiel/1| Auf dem Braunschweigischen Schau-Platz || im Jahr 1698. vorbestellet. || Dem || ... || Herrn || Albrecht Ernsten/\\ Fürsten zu Oeningen/ &c. &c. || Unterthänigst gewidmet \\ von || F.C. Bressand. ||. [Braunschweig]: [o.Dr.], [1698].- 4°, [37] B i ll: Bressand, Friedrich Christian (ca. 1670-1699) Komm.: OT: Stieger, Titelkatalog 1,118 (Musik: Rüg. Fedeli).- Die Oper war schon 1669 mit anon. dt. Text u. Musik von A. Draghi in Wien aufgeführt worden (s. dort). ÜT: Musik vermutlich von Antonio Caldara.- Personenverz., 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 198; MGG 2,302].- Gottsched nennt eine Oper >Die vereinigten Mitbuhler o d e r . . . Attalanta< (Hamburg 1698) [Expl. Greifswald], vielleicht eine dritte Fassung. Im Vorbericht bemerkt Br.: »Es ist zwar die Geschichte der Atalanta in einer Italiänischen Opera unter dem Namen >Le rivali concordi auf einem andern Schauplatze vorgestellet worden; wie wenig Gleichheit aber die Erfindung dieser beiden Schauspiele mit einander hat, wird aus deren Gegeneinander-haltung leicht zu ersehen sein«. Er meint die Oper von Ortensio u. Steffani in Hannover 1692, die 1698 nach Hamburg kam [Bellermann (1966), S. 245-246]. Ü: Stieger, Librettisten 1,126 kennt nur >Der verirrte Liebhaben, Musik v. A. Strungk, eine Oper die 1695 in Leipzig aufgeführt u. Bressand fälschlich zugeschrieben wurde.- Br. stammte aus Durlach u. kam, durch den frühen Tod der Eltern u. die Zerstörung Durlachs durch franz. Truppen bedingt, mitten aus dem Studium an den Hof Anton Ulrichs v. Braunschweig-Wolfenbüttel. Er wurde schon bald Geh. Kammerschreiber u. vertrauter Berater des Fürsten in allen Kunstangelegenheiten, de facto Hofintendant, -librettist u. -poet. Er übers, u. anderem Corneille u. Racine aus dem Franz. [Fromm (1981), Nr. 5833, 5908, 5913, 5914, 21121] u. gilt als Vorläufer Gottscheds [DBInd 144,10-12; NDB 2,600; Dünnhaupt 2 2,795-815]. Er übers, auch Parisetti (s. dort). DV: [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510]. FA: Wolfenbüttel: Chr. Bartsch, o.J. [1711] [Attalanta|| owerò|| La Costanza in Amor vince l'inganno. || Dramma pastorale per Musica da rappresentarsi || Nel Teatro Ducale di Salzthal|| Per il felicissimo|| Giorno Natalizio ... di Madama Sofia, Prencipessa Hereditaria di Gran-Britannia ... || Attalanta|| oder || Die über alle List siegende Beständigkeit/1| Jn einem singenden Schäffer-Spiel auf dem Salzthalischen Theatro vorgestellet. ||], Bibl.: Goedeke 3,229,103.13; MGG 2,302; Dünnhaupt 2 2,813 Nr. 35.1-2 In: Wolfenbüttel, HAB; Wien, ÖNB; Berlin, SB; Wolfenbüttel, HAB Textb. 24 [Ausg. 1711] (*micro) Deskript.: Libretto; pastoral; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen
803
[0707]
Minato, Niccolò
[0707] Minato, Niccolò (17. Jh.): Gl'atomi d'Epicuro. Dramma per musica. [o.O.]: [o.Dr.], 1672.Die untheilbare Theill || Deß || Epicuruß/\\ Gesungener vorgestellet || Zu || Glorwürdigisten Geburts = || Tag der Römisch Kayserlichen || Mayestät || LEOPOLD || Deß Ersten/\\ Aus Gnädigisten Befelh || Der auch || Kayserlichen Mayestät || Frawen/ Frawen \ MARGARETEN|| Gebomer Jnfantin\\ auß Hispanien\\ (Linie) || Gedruckt zu Wienn in Oesterreich bey Matthceo Cosmerovio/\\ Rom. Kays. Mayest. Hoff=Buchdrucker/1671. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1672.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 111,2, S. 623 Nr. 23 (Wien, 9.6.1672; Musik von Antonio Draghi). Am 9. Juni zum Geburtstag Leopolds I. aufgeführt [Weilen (1901), S. 16 Nr. 107]. DV: 1640-1674 [Benzing, Wien Nr. 32, S. 490; Lang, Wien Nr. 54, S. 60-61]. In: Wien, ÖNB 4642-A (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0708] Minato, Niccolò (17. Jh.): Baldracca. Dramma per musica. [Wien]: [o.Dr.], 1678.Baldraka An dem Geburts-Tag Ihrer Mayestett/ Der Referenden Römischen Kayserin Eleonora Magdalena Theresia ... Gesungener vorgestellt... Wien, pr. Joh. Christoph Cosmerovius, 1679. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1679.- 8°, [8] Bl„ 59 S.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger sagt, das Werk sei am 8.4.1678 aufgeführt worden; Weilen (1901), S. 25 Nr. 183 gibt den Geburstag der Kaiserin Eleonora Magdalena am 6.1.1679 an; Jantz II, Nr. 1788a [3588] hingegen: »Opera of virtue triumphant, set in the time of Emperor Otto I & Edith. German text, for the music of Antonio Draghi & Joh. Heinrich Schmeltzer. Dedication signed by Minato«.- Editha oder Eadgyth, Tochter des engl. Königs Eduard d.Ä. (gest. 924), war seit 929 die erste Frau Ottos I.- Schmelzer (ca. 1623-1680), der Sohn eines Leutnants, der sich in der Schlacht am Weißen Berge ausgezeichnet hatte, wurde 1649 kaiserlicher Hofinstrumentalist, 1665 offizieller Ballettkomponist, 1679 Hofkapellmeister u. arbeitete oft mit Draghi zusammen [MGG 11,1829-1835]. DV: 1674-1685, Erben bis 1715 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], Bibl.: Jantz 1,239 Nr. 1788a In: Kein deutscher Nachweis. Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen
804
Minato, Niccolò
[0710]
[0709] Minato, Niccolò (17. Jh.): La Caduta di Elio Sejano, drama per musica [Venezia, S. Salvatore 1667]. Venezia, per gli heredi Leni. Venezia: Erben Leni, 1667.Der || Vnglücklig = \\fallende \\ SEJANUS. || vorbestellet || Jn einem || Sing Spiel. || (Text..., Bearb. Christian Richter, Musik von Johann Theile). [Hamburg]: [o.Dr.], 1678.- 8°, [31] Bl.Ü: Richter, Christian sen. (17. Jh.) Komm.: OT: Sonneck 1,242; BN; Stieger 111,2, S. 623 Nr. 11 (Venedig, 1667; Musik von Sartorio); Cairo/Quilici (1981), Nr. 698: »Tre atti, balli. Dedica dell'A. a Sofia Amalia di Brunswick-Liineburg regina di Danimarca e Norvegia, 3 febbraio 1667. Venezia, Teatro di S. Salvatore 1667. Musica di Antonio Sartorio«.- L. Aelius Seianus war der allvermögende praefectus praetorio des Tiberius u. ist früher Inbegriff eines Höflings (Suet. Tib. 55; Tacitus ann. 4,1 sqq.). ÜT: Musik: Nikolaus Adam Strungk.- Personenverz., Inhaltsang., 5 Handl. Ü: Vgl. Minato, La Prosperità. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 338 Nr. 1648 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. Sammelbd 10(6) [*micro]; Wien, ÖNB 625.326B.Th Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0710] Minato, Niccolò (17. Jh.): Chilonida; drama per musica. Posto in musica da Antonio Draghi- Vienna d'Austria, Cosmerovio (1676). Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1676.CHJLONJDA || Gesungene Vorstellung|| Zu Befrolockung\\ Deß im Winter=Monath verwichenen Jahrs || gewesten || Geburts = Tag || Der verwittibten Kayserlichen|| Mayestätt\\ ELEONORA|| Auff Gnädgisten [sie] Befelch\\ Jhrer ErtzfürstL Durchleuchte Ertz=Hertzogin\\ MARJA ANNA || Jn dem Homung lauffenden Jahrs || Auff geheimer Schau = Bühne gehalten/\\ Mit der Music \\ Zu den Worten/ Herrn Antoni Draghi/ höchstgedachter\\ verwittibten Kays: Mayest: Capei^ Meisters. || Zu dem Dantz/Herrn Johann Heinrich Schmeltzer/der\\ Rom: Kayserl: Mayest: angesetzten Capell=Meisters. 1677. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Johann Christoph Cos=\\merovio/ Rom. Kayserl. Mayest. Hoff= Buchdrucker. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1677.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 25.829-A.M; Wien, 1710 [Chilonida. Dramma per musica da rappresentarsi il Carnevale. Posto in Musica da Marc'Antonio Ziani.- Vienna 1710 (Sonneck 1,279)]; Stieger 111,2, S. 624 Nr. 46 (Wien, 21.2.1677). Im Karneval aufgeführt, vom Jahr 1676 übertragen. Im Ballett tanzte die Erzherzogin Maria Anna; mit Arien Leopolds I. [Weilen (1901), S. 21 Nr. 152]. 805
[0711]
Minato,
Niccolò
DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], FA: Wien: Cosmerovius, 1677 [Chilonida. Gesungene Vorstellung zu Befrolockung deß im Winter-Monath verwichenen Jahrs gewesten Geburts-Tag der verwittibten Kayserl. Mayestät Eleonora ... Mit der Music Zu den Worten Antoni Draghi, Zu den Dantz Johann Heinrich Schmelzer]; Wien, 1710. In: Wien, ÖNB 4647-A.M (*micro); 407.383-A.M; 407.982-A.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0711] Minato, Niccolò (17. Jh.): La Chimera. Drama fantastico musicale Alla S.C.K M.u dell'Imperatore Leopoldo. Nel Carnouale. Posto in musica da Antonio Draghi Con l'Arie per li Balletti del già Gio: Henrìco Schmelzer. - Vienna, Cosmerovio 1682. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1682.Die Chimera, gesungener vorgestellt; mit der Musik des Antoni Dragi; zu den Däntzen des Johann Heinrich Schmetzer [sie].- Wienn, Cosmerovius 1682. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1682.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.384-A.M; Wien: Cosmerovius, 1692 [La Chimera. Drama fantastico musicale rappresentato da dame e cavallieri, alle Augustissime Maestà Cesarea [sic] nel Carnovale. Posto in Musica da Antonio Draghi. Con l'Arie per li Balletti di (Andrea) Antonio Schmelzer.- Vienna, Cosmerovio 1692]; Stieger 111,2, S. 625 Nr. 75 [Il monte Chimera] (Wien, 9.7.1682 mit Musik von Pederzuoli). Im Karneval aufgeführt [Weilen (1901), S. 29 Nr. 223].- Die Chimaera ist ein fabelhaftes feuerspeiendes Ungeheuer in Lycien, vorn Löwe, in der Mitte Ziege, hinten Drache, u. wurde von Bellerophon erlegt (Lucr. 5,902[905], Tibull. 3,4,86; Hör. carm. 1,27,24; Sen. ep. 113,9). DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], FA: Wien: Cosmerovius, 1692 [Die Chimera/1| Denen Römisch || Kayserl: Majestätten|| Von|| Damen vnd Cavalliern|| Zur Faßnachts=Vnterhaltung|| Gesungener vorgestellt || Jm Jahr 1692. || Mit der Music. || Zu den Worten/ Herrn Antoni Dragi/ der|| Rom: Kays: Maj: Capellmeister. || Zu den Däntzen/ Herrn Andre Antoni Schmeltzer|| von Ehrenruff/ Allerhöchst = gedachter Rom: Kays: || Majest Cammer = Musici. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Susanna Christina || Cosmerovin/ Rom: Kayserl: Majestätt|| Hoff=Buchdruckerin. ||], In: Wien, ÖNB 4653-A; 4641-A; 407.392-A.M.Adl (Ausg. 1692) (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen
806
Minato, Niccolò
[0713]
[0712] Minato, Niccolò (17. Jh.): La chioma di Berenice. Festa Musicale in applauso del nome di Eleonora, Maddalena, Teresa per Comando di Leopoldo nel Cesareo Giardino alla Favorita. Posta in Musica da Alessandro [sic] Draghi. Con l'Aria del Balletto di Gio: Gioseffo Hoffer. - Vienna 1695. Wien: [o.Dr.], 1695.Die Haarlocken || DER BERENICE. || Zu Befrolockung\\ Deß Glorwürdigisten Nahmens = Tag || Jhrer Mayestät der Römischen \\ Kayserin || ELEONORA \\ MAGDALENA || THERESIA. || AuffAllergnädigsten Befehl} Der Rom: Kayserl: Mayest: || LEOPOLD || Deß Ersten/\\ Gesungener vorgestellt \\ Jn dem Kayserl. Lustgarten in der Favorita. || Mit der Music || Zu denen Worten/ Herrn Antoni Draghy/ der Rom. Kays. Mayest. || Capellmeistern. || Zu den Däntzen/ Herrn Johann Joseph Hofer/\\ der Rom: Kays. Mayest. Cammer=Musici. || Wienn in Oesterreich/\\ Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kays. Hoff=Buchdruckerin/\\ Anno 1695. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1695.- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 135 (Wien, 21.2.1695). Zum Namenstag der Kaiserin Eleonora Magdalena gespielt in der Favorita [Weilen (1901), S. 49 Nr. 403].- Über den Berenike-Stoff vgl. Frenze], Stoffe, S. 90-92 (die Opferung des Haupthaares durch Berenike v. Kyrene; das Haar gab dem gleichnamigen Sternbild den Namen). DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], FA: Wien, 1695. In: Wien, ÖNB 25.623-B ('micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0713] Minato, Niccolò (17. Jh.): Cidippe. Dramma per musica. [o.O.]: [o.Dr.], 1671.CJDJPPE|| Gesungener vorbestellet|| An dem Geburts = Tag\\ Jhrer Mayestät\\ Frauen Frauen || ELEONORA || Verwittibten Römischen || Kayserin || Au f f Gnädigsten Befelch\\ Jhrer|| Ertzfürstlichen Durchleücht\\ Ertzhertzogin\\ MAR]A ANNA || (Linie) || Gedruckt zu Wienn in Oesterreich/ bey Mattheo Cos = || merovio/Rom. Kayserl. Mayst. Hoff=\\Buchdrucker. 1671. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1671.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 111,2, S. 623 Nr. 21 (Wien, 18.11.1671); Musik von Antonio Draghi; Sonneck 1,283 u. Cairo/Quilici (1981), Nr. 872 [Ausg. Venezia, Francesco Nicolini, 1683]: »Tre atti, intermezzo. Venezia, Teatro a Cannaregio, 1683«. ÜT: Am 18. November zum Geburtstag der verwitweten Kaiserin Eleonore. Im Ballett tanzte Erzherzogin Maria Anna [Weilen (1901), S. 15 Nr. 101]. DV: 1640-1674 [Lang, Wien Nr. 54, S. 606-1; Benzing, Wien Nr. 32, S. 490], 807
[0714]
Minato,
Niccolò
In: Wien, ÖNB 407.401-A.M.Adl.; 407.381-A.M (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0714] Minato, Niccolò (17. Jh.): La conquista del vello d'oro. Festa tetrale Nelle felicissime Nozze d'Eleonora ...In Neustat. Posta in muscia da Antonio Draghi. Con l'Aria del Balletto di Gio: Henrico Schmelzer. - Vienna, Cosmerouio 1678. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1678.Die Erlangung\\ Deß || Güldenen Flusses. \\ Zur Befrolockung\\ Deß || Hochzeitlichen Bey=lagers\\ Jhrer Mayestett\\ ELEONORA|| Ertz=Hertzogin in Pohln/ etc. etc. || Mit|| Jhro Durchleuchte CARL\\ Hertzogen von Lothringen/\\ vnd Baar/ etc. etc. || Zu Neustatt gesungener vorgestelt. || Auß dem Welschen in das Teutsche übersezet. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Johann Christoph Cosmerovio/ Rom. || Kays. Mayestätt Hoff=Buchdruckern/1678. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1678.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.390-A.M.; Stieger 111,2, S. 624 Nr. 53 (Neustadt, 27.1.1678).- Zum Stoff des Goldenen Vlieses vgl. Frenzel, Stoffe (»Medea«), S. 482-486. ÜT: Zur Vermählung der Königin-Witwe von Polen Eleonora mit Karl v. Lothringen in Neustadt [Weilen (1901), S. 23 Nr. 168]. DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], In: Wien, ÖNB 4932-A.M (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0715] Minato, Niccolò (17. Jh.): Creso. Drama per Musica, nel felicissimo dì natalizio della S. C.R. Maestà dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa... l'anno MDCLXXVIII. Per Commando dell'Imperatore Leopoldo. Vienna 1678. Wien: [o.Dr.], 1678.Cresus|| Gesungene Vorstellung|| An dem Geburts = Tag\\ Jhrer Mayestett|| Der Regierenden Römischen Kaysenn|| ELEONORA|| MAGDALENA\\ THERESIA || AuffAllergnädigsten Befelch || Jhrer \\ Römischen Kayserlichen || Mayestett || LEOPOLD || Deß ersten || Jn zwey Tage abgetheilter gehalten. || Auß dem Welschen übersezet || Von || Johann Albrecht Rudolph. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Johann Christoph Cosmorovio/ Rom: || Kays. Mayestätt Hoff= Buchdruckern/1678. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1678.- 8°.Ü: Rudolph, Johann Albrecht Komm.: OT: Sonneck 1,334; Wien, ÖNB 407.399-A.M; 4615-A.M.; Stieger 111,2, S. 624 Nr. 52 (Wien 6.1.1678). Zum Geburtstag der Kaiserin Eleonora Magdalena [Weilen (1901), S. 23 Nr. 169].- Croesus oder Kroisos war der schwerreiche Kg. v. Lydien u. ist durch den Spruch Solons bekannt, »Niemand ist vor seinem Ende glücklich zu preisen« (lustin. 1,7,2 sqq.). 808
Minato, Niccolò
[0717]
Ü: Nicht identifiziert. DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], FA: Hamburg, 1692 [Der hochmüthige, gestürzte, und widererhobene Croesus. In einem Sing-Spiel vorgestellt, in Musik gesetzt von Johann Philipp Förtsch]; Hamburg: Greilinger, (1711) [Der hochmütige ... In einem Singe-Spiele vorgestellet (übersetzt und erneuert von Lucas von Bostel.) Musik von Reinhard Keiser], In: Wien, ÖNB 4933-A.M ('micro); 4342-B; 4321-B u. 625.225-B.Th Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0716] Minato, Niccolò (17. Jh.): Curzio. Dramma per musica. [o.O.]: [o.Dr.], 1679.Curtius|| An dem\\ Geburts = Tag\\ Ihrer Kayserl. Mayestätt\\ LEOPOLDI Deß Ersten || Auff Allergnädigisten Befelch || Jhrer Mayestätt der Regierenden || Römischen Kayserìn || ELEONORA || MAGDALENA || THERESJA || Zu Laxemberg gesungener vorgestellt. || Mit der Music/\\ Zu den Worten Herrn Antoni Dragi/ der Verwittibten Kays. || Mayestätt Capell=Meisters/\\ Zu den Däntzen Herrn Johann Heinrich Schmeltzers/Aller = {¡höchst gedachten Kays. May. angesetzten Capell=\\Maisters.\\ (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Johann Christoph Cosmerovio/ Rom. || Kays. Mayestätt Hoff = Buchdrucker/1679. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1679.- 8°, TK.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 111,2, S. 624 (Musik von Antonio Draghi; aufgeführt Laxenburg, den 9.6.1679). Zum Geburtstag Leopolds I. mit Ballettmusik von Joh. Heinr. Schmelzer [Weilen (1901), S. 25 Nr. 184].- M. Curtius, ein mutiger römischer Jüngling, stürtzte sich in eine Erdbebenspalte, um die erzürnten Götter zu versöhnen (Liv. 1,12). DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], In: Wien, ÖNB 25.835-A.M (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0717] Minato, Niccolò (17. Jh.): Enea in Italia. Dramma per musica. [o.O.]: [o.Dr.], 1678.ENEAS\\ Jn Jtalieru\\ Zu Befrolokung || Deß || Hochzeitlichen Beylagers || Jhrer Ertzfürstl. Durchl. || MARJA || ANNA || Ertz=Hertzogin zu Oesterreich etc. etc. || Mit\\ Jhro Durchleucht|| JOHANN\\ WJLHELM\\ Hertzogen zu Neuburg etc. etc. || Zu Neustatt gesungener vorgestelt.\\ Mit der Music \\ Zu den Worten/ Herrn Antoni Dragi/ der verwit=\\tibten Kayserl. May. Capellmaisters/\\ Zu den Dänzen/ Herrn Johan Heinrich Schmelzer/|| der Rom. Kays. May. angesetzten Capellmaisters. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Joh. Christoph Cosmerovio/1| der Rom. Kay. May. Hoff=Buchdrucker/1678. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1678.- 8°.809
[0718]
Minato, Niccolò
Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 111,2, S. 624 Nr. 57 (Neustadt, 25.10.1678, Musik von Antonio Draghi). Zur Vermählung der Erzherzogin Maria Anna mit dem Pfalzgrafen v. Neuburg [Weilen (1901), S. 23 Nr. 170].- Zum Stoff vgl. Frenzel, Stoffe (Dido), S. 150-153. DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], In: Wien, ÖNB 4649-A.M (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0718] Minato, Niccolò (17. Jh.): [Ercole aquisitator della immortalità], [Wien]: [1677].Hercules, denen k. Majestätten Leopold u. Claudia ... in dem k. Thiergarten zu Schönbrunn gesungener vorgestellt, auß dem Wälschen in das Teutsche übersetzet. Wienn, Matthäus Cosmerovius, 1674. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1674.- 8°, [10] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nach Stieger, Opernlexikon/Titel I, S. 397 kommt als Vorlage nur der am 12.7.1677 in Linz in it. Sprache aufgeführte oben genannte >Hercules< (Opus Nr. 48) in Frage. So nennt auch der Katalog der ÖNB: >Hercole acquistatore dell'immortalità. Drama per musica, posta in musica da Antonio Draghi< (Lintz, Freyschmidio 1677) [47.584-A].- Weiterhin Stieger 111,2, S. 624 Nr. 48.- Zum Stoff vgl. Frenzel, Stoffe (Herakles), S. 306-309. DV: 1640-1674 [Lang, Wien Nr. 54, S. 60-61; Benzing, Wien Nr. 32, S. 490]. FA: Wien: Cosmerovius, 1677 [HERCULES || Der Beewigte.|| Gesungene Vorstellung || An dem Geburts=Tag|| Jhrer Mayestätt|| Der Regierenden Römischen Kayserin|| ELEONORA || MAGDALENA || THERESIA/1| Auf allergnädigsten Befelch|| Jhrer || Kayserlichen Mayestätt|| LEOPOLD || Deß Ersten/1| Zu Linz gehalten. || Auß dem Welschen in das Teutsche übersetzet. || (Linie) || Wienn in Oesterreich/ gedruckt bey Johann Christoph Cos = || merovio/ R.K.M. Hoff=Buchdruckern/ 1677. ||]. Bibl.: Mayer (1883), Nr. 1541 In: Wien, ÖNB 4658-A [Ausg. 1677] (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0719] Minato, Niccolò (17. Jh.): L'Esclamar à gran voce e l'inchinar il capo di Christo Spirando. Rappresentatione Sacra al S.smo Sepolcro nella Cesarea Capello dell'Imperatore Leopoldo la sera del Venerdì Santo. Posta in Musica da Antonio Draghi. - Vienna 1689. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1689.Das Aufschreyen mit lauter]] Stimm/\\ Und das Hauptneigen\\ CHRJSTJ/\\ Als Er den Geist auffgab. || Bey dem Heiligen Grab/1| Jn || Der Römischen Kayserlichen|| Mayestätt\\ LEOPOLD|| DeßErsten\\ Hoff=Capellen\\ Welsch gesungener vorgestellt/1| Jm Jahr 1698. || Mit der Music || Herrn Antoni Draghy/ der 810
Minato,
Niccolò
[0720]
Rom. Kayserl. || Mayest. Capellmeistem. || (Linie) || Getruckt zu Wienn/\\ Bey Susanna Christina Cosmerovin/Rom. Kayserl. || Mayest. Hof=Buchdmckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1698.- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.746-B.M.Adl: 406.742-B.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 117,30a (Wien, 8.4.1689). Am Karfreitag aufgeführt [Weilen (1901), S. 41 Nr. 334 u. 453]. DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], FA: Wien, 1698. In: Wien, ÖNB 406.742-B.M.Adl (*micro) Deskript.: Libretto; sacre rappresentazioni; aus dem Italienischen [0720] Minato, Niccolò (17. Jh.): Fedeltà e generosità Festa teatrale nel di natalizio della S.C.R Maestà dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. ... Posta in musica da Antonio Draghi. Con l'aria del Balletto di Andrea Antonio Schmelzer. - Vienna 1692. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1692.TREU\\ und|| GROSMUTJGKEJT. || An dem\\ Geburths = Tag/\\ Jhrer Mayestät der Römischen || Kayserin || ELEONORA || MAGDALENA || THERESJA || Auff Allergnädigsten Befehl\\ Jhrer Rom. Kays. May. || LEOPOLD]] Deß Ersten/1| Gesungener vorgestellt. || Jn die Music gesetzt || Durch Herrn Antoni Draghy/ der Rom. Kays. Mayestät || Capellmeistem. || Mit der Music zu dem Dantz/ Herrn Andre Antoni Schmeltzer von || Ehrenruff/ der Rom. Kays. Mayest. Cammer= Musici. || (Linie) || Wienn/ bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kayserl. Hof= Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1692.- 8°, [23] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.748-B.M.Adl.; 792.410-B.Th.9 (28 Bl.); BM.Oper in einem Akt; Vorrede, Inhalt, Personenverz., Szenarium, 22 Eintritte, Einführung Zu einen königlichen Dantz.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 124b (Wien, 6.1.1692). Zum Geburtstag der Kaiserin [Weilen (1901), S. 44 Nr. 362], ÜT: Widmung Minatos für den Kaiser vom 6. Jenner im Jahr 1692.- »Jnnhalt« aus Valerius Maximus. Harmonia v. Syrakus weigert sich, das Opfer ihrer Dienerin Rosilla anzunehmen, die ihre Kleidung anzieht, um von den Aufrührern unter Mildone u. Oristeno getötet zu werden u. so die Nachstellungen ihrer Herrin zu enden. Stattdessen kommen beide ums Leben. DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 331 Nr. 1611 In: London, BL 11715.cc.9.(3.) ('); Wien, ÖNB 406.748-B.M.Adl.; Wolfenbüttel, HAB Textb. 126; 25.626-B Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen
811
[0721]
Minato, Niccolò
[0721] Minato, Niccolò (17. Jh.): Le fonti delle Beotia. Festa musicale. [o.O.]: [o.Dr.], 1682.Die Bronne In Beotien. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1682.- 8°, [4] Bl., 41 S.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 1,2, S. 476 (Schönbrunn b. Wien, 22.7.1682).- Musik von Battista Pederzuoli (auch: Peterzoli, Pederzoli, Perdezzuoli) aus Bergamo, wo er 1664-1665 Kpm. an S. Maria Maggiore war, bis er 1677-1692 Hofkpm. der Kaiserin Eleonora wurde [MGG 10,988-989]. »Opera presented at Schönbrunn on the name day of Empress Eleonora Magdalena Theresia, to music by Joh. Baptista Peterzoli. Stage designs & decorations by Lodovico Burnacini« [Jantz], MGG sagt, die Oper sei nur vorbereitet, aber nicht aufgeführt worden. DV: 1674-1685, Erben bis 1715 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], Bibl.: Jantz 1,239 Nr. 1788b [3589] Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0722] Minato, Niccolò (17. Jh.): La forza dell'amicitia. Drama per Musica nel di natalizio dell'Imperatrice Eleonora ... Posto in Musica da Antonio Draghi... - Vienna 1694. Wien: 1694, 1694.Macht|| Der|| Freundschafft. \\ Jhro Kays. Mayestätt|| LEOPOLD|| Dem Ersten\\ Zur Faßnachts = Vnterhaltung\\ Jn Lintz|| Gesungener vorgestellt. || Jn die Music gesetzt || Durch Herrn Anton Dragi der verwittibten || Kayserl. Mayestätt Capellmeistern.H (Zierlinie) | Gedruckt zu Wienn/bey Johann Christoff Cosmerovio/^ Rom. Kayserl. Mayestätt Hoff=Buchdrucker/ im Jahr 1681. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1681.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.392-A.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 625 Nr. 69 (Linz, Karneval 1681).- Zum Gegenstand vgl. Frenzel, Motive (Freundschaftsbeweis), S. 196-218. DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], In: Wien, ÖNB 4648-A (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0723] Minato, Niccolò (17. Jh.): Il Fvoco Eterno Cvstodito Dalle Vestali. Drama Musicale Per la Felicissima Nascita Della Sereniss. Archiduchessa Anna Maria Figlia. Delle S.S. C.C. R.R. M.M. Dell'Imperatore Leopoldo, E della Imperatrice Claudia Felice. Et alle medesime M.M. consecrato. Posto in musica del Antonio Draghi, Intendente delle Musiche Teatrali... con l'arie per li Balleti del Sr. Giovanni Enrico Smelzher. In Vienna 812
Minato, Niccolò
[0724]
d'Austria per Giovanni Christophero Cosmerovio Stampatore di S.M.C. Anno 1674. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1674.Das|| Vestalische|| Ewige Feür|| Zur|| Geburts=Befrolockung\\ Deren || Römischen Kaiserlichen Mayestätten|| LEOPOLD|| Vnd\\ CLAVDIA. || Durchleuchtigisten Prinzessin || ANNA MARIA || A uff der grossen Schau =Bühne || Gesungener vorgestellt. || Auß dem Wälschen in das Teutsche übersetzet. || (m) || Gedruckt zu Wienn/1| Bey Johann Christoph Cosmerovio/ Rom. Kayserl. Mayest. Hoff= ¡¡Buchdruckern/Anno 1674. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1674.- 2°, [9] Bl., 71 S., TK., 14 K.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 627.682-D.Th; +35.B.6.(Mus.-S.); 211.290-D.Th.; Wolfenbüttel, HAB Lk 4° 24a; Hn 4° 11; Stieger 111,2, S. 624 Nr. 36; Thiel/ Rohr (1970), S. 160 Nr. 787.- Die römische Göttin Hestia oder Vesta, das älteste Kind von Kronos u. Rhea, war die Göttin des Herdes, Hüterin seines Feuers u. deshalb Schutzgottheit aller häuslichen Tätigkeiten. Später wurde sie Hüterin des Hauses, der Familie u. des Gemeinwesens. Das Thema eignet sich gut für die Feier der Geburt der Kaisertochter.- 3 Akte mit Vorreden u. Argomento; Personenverz., Allegoria, Liste der »machine« u. »attioni et apparenze«. ÜT: »Celebrating the birth of Anna Maria, daughter of Emperor Leopold & Empress Claudia Felicia. The music was by Antonio Draghi & Joh. Erich Schmelzer, the stage sets & transformations by Ludovico Burnacini, the engravings after his designs by Matthaeus Küsel. This volume and the similar one for Francesco Sbarra's II Pomo d'Oro (1668) are among the most splendid of theatrical volumes & represent the high point of Baroque opera in Vienna« [Jantz I, 293-240 Nr. 1789/2], DV: 1674-1685, Erben bis 1715 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], Bibl.: Mayer (1883), Nr. 1963; Jantz 1,239-240 Nr. 1789; Thiel/Rohr (1970), S. 348 Nr. 1692; Bircher/Bürger, DDB B 13565 In: Wien, Bibl. der Gesellschaft der Musikfreunde; Wolfenbüttel, HAB Hn 4° 12 (Draghi) (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0724] Minato, Niccolò (17. Jh.): La Gemma Ceravnia d'Ulissipone hora Lisbona Drama musicale per li felicissimi sponsali della S.K Maesta di D. Pietro re di Portogallo, con la Serenissima Maria Sophia prencipessa elettorale palatina Eshibito, per commando del Serenissimo Filippo Guglielmo elettore palatino. Nella sua elettorale residenza di Heidelberga ... Heydelberga, Michaele Franz, 1687. Heidelberg: Michael Frantz, 1687.Das Kleinod Ceravnia von Ulissipone: zur Betrachtung der Vermählung Petri Königs von Portugall mit Maria Sophia Chur-Prinzessin zu Pfalz. Heydelberga, 1687. 813
[0725]
Minato, Niccolò
Heidelberg: [Michael Frantz], 1687.- 4°, [5] Bl., 161 S.Ü: anonym Komm.: OT: Sonneck 1,549: 3 Akte, Widmung, Argument. Musik von Sebastiano Moratelli, der nicht erwähnt wird. Dt. Untertitel: >Das Edelgestein Ceraunia von Ulissipone jetzo LisbonaEintritte< [MGG 3,736]. 822
Minato, Niccolò
[0741]
DV: 1640-1674 [Benzing, Wien Nr. 32, S. 490; Lang, Wien Nr. 54, S. 60-61]. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 162 Nr. 795 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 659 (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0740] Minato, Niccolò (17. Jh.): Jl nodo Gordiano. Festa teatrale nel felicissimo di natalizio della S.C.R. Maestà dell'Imperatore Leopoldo per comando della S.C.R. Maestà Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. Posta in musica da Antonio Draghi. Con l'arte del balletto di Andrea Antonio Schmelzer.- Vienna, Cosmerouio 1686. Wien: Erben Johann Christoph Cosmerovius, 1686.Der Gordische Knopff/\\ An dem || Geburts = Tag/\\ Der Rom: Kayserl. Majestätt || LEOPOLD\\ Deß Ersten/1| A uff allergnädigsten Befelch\\ Jhrer Majest. der Regierenden Rom: || Kayserin || ELEONORA || MAGDALENA || TERESJA. || Gesungener vorgestellt. || Mit der Music || Zu denen Worten/ Hm. Antoni Draghy/ der R.K.M. || Capellmeisters. || Zu denen Däntzen/ Herrn Andre Antoni Schmeltzer von Ehrenruff/der\\ Rom. Kayserl. Mayest. Cammer=Musici\\ Auß dem Wälschen in das Teutsche übersetzet von Carl Ignatio Langetl. || Wienn in Oesterreich/ bey Susanna Christina Cosmerovin/ R.KM. Hoff= \\Buchdruckerin/1686. ||. Wien: Erben Johann Christoph Cosmerovius (Susanna Christina Cosmerovius), 1686.- 4°.Ü: Langetl, Carl Ignaz Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.776-B.M; 792.410-B.Th.6 (22 Bl.).- Stieger 111,2, S. 625 Nr. 100 (Wien, 12.6.1686).- Curtius (Hist. Alexandri Magni 3,1,15 sqq.) u. Justin (11,7,13 sqq.) berichten von einem ungemein kunstvoll verschlungenen u. unentwirrbaren Knoten am Wagen des Königs Gordius im Jupitertempel der Stadt Gordium in Phrygien sowie dem Orakel, das demjenigen die Herrschaft über Asien versprach, der den Knoten lösen würde. Alexander soll den Knoten mit den Worten: »Es kommt nicht darauf an, wie er gelöst wird« mit dem Schwert durchhauen u. so das Orakel erfüllt haben. Ü: Lebensdaten fehlen; übers. Libretti von Minato u. Terzago (s. dort). DV: 1685-1702 [Lang, Wien Nr. 68, S. 64; Benzing, Wien Nr. 32, S. 490]. In: Wien, ÖNB 406.795-B.M ('micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0741] Minato, Niccolò (17. Jh.): L'ossequio nel fuggir l'otio. Compositione Musica nel giorno del nome di Leopoldo per Comando di Eleonora, Maddalena, Teresa. Posto in Musica da Antonio Draghi. - Vienna 1696. Wien: [o.Dr.], 1696.Die Dienstfertigkeit || Jn der Entfliehung des Miissiggangs. || An den Glorwürdigsten || Namens = Tag\\ Der Rom. Kayserl. Mayestät || LEOPOLD \\ Deß Ersten/} Auff Allergnädigsten Befelch\\ Der Rom. Kayserl. Mayestät\\ ELEONORA|| MAG823
[0742]
Minato, Niccolò
DALENA || THERESIA || Jn Wälscher Sprach gesungen || Jm Jahr/1696. || Jn die Music gesetzt \\ Durch Herrn Antoni Draghi/ der Rom. Kayserl. \\ Mayest. Capei^ Meistern. || (Linie) || Wienn in Oesterreich/\ Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kayserl. Hof=Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1696.- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl.- Stieger III,s, S. 626 Nr. 138 (Wien, 15.11.1696). DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl ("micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0742] Minato, Niccolò (17. Jh.): La pace trà i numi discordi nella rovina di Troja. Serenata. Per Comando di Leopoldo I. la sera del giorno natalizio di Eleonora regina di Polonia. Posta in Musica da Carlo Agostino Badia.- Vienna (1697). Wien: [o.Dr.], 1697.Der Frìd || Zwischen denen uneinigen Göttern \\ Bey den Untergang \\ Der Stadt Troja. || Abend = Music || Auß Allergnädigsten Befelch || Der Römischen Kayserl. || Mayestät || LEOPOLD || Deß Ersten\\ An dem Abend \\ Deß Glorwürdigsten Geburts = Tag\\ Der Königl. Mayestät|| ELEONORA || Königin in Pohlen/\\ Hertzogin von Lothringen und Baar/ etc. || Wällisch gesungen. || Mit der Music zu denen Worten || Herrn Carl Augustin Badia/für der Rom. Kayserl. Maj. || Capellen/ würcklich Unterhaltnen Verfassers der Music. || (Linie) || Wienn in Oesterreich/1| Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kayserl. Hof=Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, (1697).- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 140 (Wien, 21.5.1697), Musik von Carlo Agostino Badia (1671/72-1738) [MGG 1,10661067]. DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl (»micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0743] Minato, Niccolò (17. Jh.): Il Palladio in roma; drama per musica, nelle felicissime nozze... die Massimiliano Emanuele, Duca dell'una el'altra Baviera ... con ... Maria Antonia, Archiduchessa dAustria ... Vienna: Heredi di G.C. Cosmerouio. Wien: Erben Johann Christoph Cosmerovius, [1685].Das Palladium || Jn Rom. || Zu Befrolockung || Deß || Beglücktesten Beylagers || Jhrer Chur=Fürstl. Durchleucht\\ MAXJMJUAN\\ EMANUEL/^ Hertzogen in Ober= und Nider Bayren/l deß Heil. Rom. Reichs Ertz Truckses/ und\\ Churßrsten/ u.s.f. \\ Mit\\ Jhro Ertz=Fürsti. Durchleucht\\ MARJA || ANTONJA/\\ Ertz = Hertzogin zu Oesterreich/ Hertzo=\\gin zu Burgund/ u.s.f. || Gesungener 824
Minato, Niccolò
[0745]
vorgestellt. || Mit der Music || Zu denen Worten/ Herrn Antoni Dragi J.R.KM. Capelmeister. || Zu denen Dänzen von Herrn Andre Antoni Schmelzer/ von Ehrn = \\ruff/ der Rom Kays. Majest. Cammer=Musici. || (Linie) Wienn/ gedruckt bey Johann Christoph Cosmerouij/ R.K.M. Hof=Buchdruckers \\ seel. hinterlassenen Erben/1685. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1685.- 4°, [41] Bl. [A2a-L2b].Ü: Langetl, Carl Ignaz Komm.: OT: BM.- Stieger 111,2, S. 625 Nr. 89 (Wien, 17.7.1685). ÜT: »Churfürstlich = Erz = Herzoglich = und Herzogliche Durchleuchten ... Wienn den 17. Heumonaths... Carl Jgnatius Langetl«; »Jnnhalt«; »Sinn = Bedeutnuß«. Aus Anlaß der bayrisch-österreich. Hochzeit mythologisches Stück über L. Metellus u. seine karthagische Gefangene Alfirea, gleichzeitig aber auch über das im Tempel der Vesta verwahrte Palladium (Pallas-Bild), das Metellus vor einem Brand rettet. Ü: Übers, aus dem gleichen Anlaß eine Oper von Terzago (s. dort) u. andere Libretti Minatos. DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], Bibl.: BM In: London, BL 11747.ee.8 (*) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0744] Minato, Niccolò (17. Jh.): La passione di Christo, oggetto di maraviglia. Rappresentatione sacra al S.smo Sepolcro nella Cesarea Cappella di Leopoldo. Posta in musica da Antonio Draghi. - Vienna 1696. Wien: [o.Dr.], 1696.Das|| Leiden Christi\\ Ein Gegenstand der Verwunderung. || Bey dem || Heiligen Graft || In || Der Rom: Kayserl: \\ Mayest: || LEOPOLD || Deß Ersten || Hof=Capellen\ Wälsch gesungener vorgestellt|| Jm Jahr/1696. || Mit der Music/1| Herrn Antoni Draghy/ der Rom. Kays. Maj. || Capell= Meistern. || (Zierlinie) || Gedruckt zu Wienn/1| Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Rom. Kayserl. || Majest. Hof=Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1696.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.741-B.M.Adi.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 138,40a (Wien, 20.4.1696). DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 406.741-B.M.Adl (*micro) Deskript.: Libretto; sacre rappresentazioni; aus dem Italienischen [0745] Minato, Niccolò (17. Jh.): Penelopa (La casta Penelopa. Drama per musica ...). Venezia: 1670.PENELOPE|| Gesungene Vorstellung\\ Zu Glorwürdigisten\\ Geburths = Tag\\ Jhrer 825
[0746]
Minato, Niccolò
Mayestät Frawen || Frawen || ELEONORA || Verwittibten Römischen || Kayserin/\\ Auff Gnädigsten Befelch || JhrerDurchleucht\\ MAR]A ANNA || Ertzhertzogin zu Oesterreich || Jn Sing = Kunst verfasset || Ko«|| Antonio Draghi/ Höchstgedachter Kay=\\serlichen Mayestät Capellmeistem.]] (Linie) || Gedruckt zu Wien in Oesterreich/ bey Mattheo Cosmerovio/\\ Rom: Kays: Mayestät Hoff=Buchdruckern. 1670. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1670.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 111,2, S. 623 Nr. 18 (Wien, 18.11.1670; Musik von Antonio Draghi); spätere Ausg. Venezia: Marino Rossetti, 1716 bei Cairo/Quilici (1981), Nr. 3150: »Tre atti, coro. Dedica dell'edit. N.N. a Domenico Grillo. Venezia, Teatro di S. Angelo, carnevale 1716. Musica di Fortunato Chelleri. Nomi degli attori. Prima rappr. Venezia, Teatro di S. Giovanni Grisostomo, 1685«.- Vgl. Frenzel, Stoffe (Odysseus), S. 558-565. DV: 1640-1674 [Benzing, Wien Nr. 32, S. 490; Lang, Wien Nr. 54, S. 60-61]. In: Wien, ÖNB 4645-A (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0746] Minato, Niccolò (17. Jh.): Le piramidi d'Egitto. Trattenimento Musicale in Camera nel di natalizio dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. Per Comando di Leopoldo I Posta in Musica da Antonio Draghi. - Vienna 1697. Wien: [o.Dr.], 1697.Die Egyptischen Piramiden oder Feuer-Säulen. An dem Glorwürdigsten GeburtsTag der Mayestät Eleonora Magdalena Theresia Auff Befelch Leopold deß Ersten Gesungener vorgestellt. In die Music gesetzt durch Antoni Draghi. - Wienn 1697. Wien: [o.Dr.], 1697.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 139 (Wien, 6.1.1697). In: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0747] Minato, Niccolò (17. Jh.): Pirro. Drama per Musica. Nel giorno Natalizio ... Dell'Imperatrice Claudia, Per Commando ... Dell'Imperatore Leopoldo. L'Annno M.DC.LXXV. Posto in Musica dal S.r Antonio Draghi. Con l'Arie per li Balli, del S.r Gio: Henrico Smelzer. Wien: Cosmerovius, 1675.Pirrus. || An dem Geburts Tag|| Jhrer Mayestet|| Frauen Frauen|| CLAUDIA || Regierenden Römischen || Kayserin || AufAllergnädigsten Befelch || Jhrer Kayserlichen || Mayestet \\ LEOPOLD|| Deß Ersten. || Jm Thier=Garten zu Luxemburg]] gesungener vorgestelt. || Auß dem Wälschen in das Teutsche übersetzet. || (Linie) 826
Minato, Niccolò
[0748]
|| Gedruckt zu Wienn/ bey Johann Christoph Cosmerovio/1| der R.K. Mayest. Hoff = Buchdrucker. 1675. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1675.- 8°, 70 S.Ü: anonym Komm.: OT: Thiel/Rohr (1970), S. 263 Nr. 1285; Cairo/Quilici (1981), Nr. 3205: »Tre atti. Dedica dell'A. all'imp. Claudia [Felicita], 30 maggio 1675. Musica di Antonio Draghi, musiche dei balli di Johann Heinrich Schmelzer, scenogr. ing. Ludovico Burnacini, coreogr. Santo Ventura«.- Über Pyrrhus, den Kg. v. Epirus, u. den sog. Pyrrhus-Sieg vgl. Plutarch, Leben des Pyrrhus bzw. Cassius Dio. ÜT: Musik: »... in die Music versezet Herr Antonius Dragi. Zu den Dänzen ... ersinte die Arien Herr Johann Heinrich Schmelzer«.- Vorrede des Übers., Inhalt, Personenverz., 3 Handlungen, »Anführung eines Danzes«. DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 263 Nr. 1286 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 122 (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0748] Minato, Niccolò (17. Jh.): La più generosa Spartana Introduttione a vn Balletto: nel feliciss: di natalizio della S.C.R. M" dell'Imperatore Leopoldo ... Posta in musica da Antonio Draghi. Con l'aria, per lo Balletto di Andrea Antonio Schmelzer. - Vienna, Gio: Christoforo Cosmerovio 1685. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1685.Die großmüthigste || Spartanin || Einführung eines Danzes || Andern Geburts = Tag\\ Ihrer Käyserlichen Majestätt\\ LEOPOLD || Deß Ersten || Auff allergnädigsten Befelch Jhrer\\ Majestätt.\\ Der Regierenden Rom: Kaiserin || ELEONORA || MAGDALENA \\ THERESJA/\\ Gesungener vorgestellt. || Mit der Music|| Zu den Worten/ Herrn Antoni Dragi/ der || R.K.M. Capellmeisters. || Zu den Danz/ Herrn Andre Antoni Schmelzer|| von Ehrenruff/ der R.K.M. Cammer=Musici. || (Linie) || wienn/ gedruckt bey Johann Christoph Cosmerovio/ Rom. || Kays. Maj. Hof=Buchdruckern/ im Jahr 1685. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1685.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.789.-B.M; 792.410-B.Th.6; BM.- Stieger 111,2, S. 625 (Wien, 9.6.1685). DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], In: Wien, ÖNB 4926-A.M ('micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen
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[0749]
Minato, Niccolò
[0749] Minato, Niccolò (17. Jh.): Le promesse degli dei. Trattenimento per Musica nel di natalizio di Leopoldo, Per Comando dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. Posta in Musica da Ferdinando Tobia Richter. - Vienna 1697. Wien: [o.Dr.], 1697.Die Verheissungen\\ der Götter. || An den Glorwürdigsten\\ Geburts = Tag\\ Der|| Rom: Kayserl: Mayestät|| LEOPOLD\\ Deß Ersten/1| Auff Allergnädigsten Befelch || Der Rom: Kayserl: Mayestät \\ ELEONORA || MAGDALENA || THERESIA || Wälsch gesungen || Jm Jahr 1697. || Jn die Music gesetzt || Von Herrn Ferdinand Tobias Richter/ der Rom. || Kayserl. Mayest. Cammer=Organisten. || (Linie) || Wienn in Oesterreich/\\ Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kays. Hof=Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1697.- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 141 (Wien, 9.6.1697). Musik von Ferdinand Tobias Richter (ca. 1649-1711) [MGG 11,452-455], DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 406.739-B.M.Adl ('micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0750] Minato, Niccolò (17. Jh.): La Prosperità di Elio Seiano, drama per musica [Venezia, S. Salvatore, 1667]. Venetia, B. Tramontino. Venezia: Bartolomeo Tramontino, 1667.Der|| Glückseelig= \\steigende || SEJANUS. || Jn einem || Sing=Spiel|| vorgestellet. || [Übersetzt von Christian Richter sen., in Musik gebracht von Nicolaus Adam StrunckJ. [Hamburg]: [o.Dr.], 1678.- 8°, [32] Bl., 2 Teile. Ü: Richter, Christian sen. (17. Jh.) Komm.: OT: BN; Stieger 111,2, S. 623 Nr. 10 (Venedig, 1667, Musik von Sartorio; später - Wien, 9.6.1671 - als >La felicità di Sejano< - mit der Musik Draghis in Wien aufgeführt); Thiel/Rohr (1970), S. 273 Nr. 1334-1336 [Ausg. 1667; 1671]; Franchi (1988), S. 440 [Ausg. Rom, 1672].- Weller 11,263 nennt als Komponisten Nikolaus Adam Strungk; Holzmann-Bohatta IV,66 als Textdichter Richter.- Inhalt, Prolog, 3 Handlungen- Vgl. >La caduta di Elio SeianoXerxes< des J.H. Postel«, in: Ders., Das niederdeutsche Schauspiel Bd. I, 1894], FA: [Hamburg], 1692; Leipzig, 1705. Bibl.: Goedeke 3,334,7.2; Dünnhaupt 2,1388 In: Hamburg, UB MS 640/3: 11-16; Wien, ÖNB; Weimar, Nat. Forschungs- u. Gedenkst., Hbger T.b. Nr. 33 Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0759] Minato, Niccolò (17. Jh.): Li stratagemi di Biante. Drama per Musica nel... di natalizio ... dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa... L'anno MDC.LXXXII. Posto in Musica dal S.' Antonio Draghi,... Con l'Arie delli Baletti del S. ' Antonio Smelzer.... - Vienna d'Austria, G.C. Cosmerovio, 1682. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1682.Kriegs=Liste || Deß Bias. || An dem || Geburts = Tag\\ Ihrer Mayest: der Regierenden \\ Römischen Kaiserin/1| ELEONORA || MAGDALENA \\ THERESJA || Auff Allergnädigisten Befehl\\ Jhrer Kayserl: Mayestät\\ LEOPOLD|| Deß Ersten/\\ Gesungener vorgestellt. || Jn die Music gesezt || Durch Herrn Antoni Dragi/ der verwittibten || Kayserl: Mayest: Capellmeistem. || Mit der Music zu den Dänzen/ Herrn Andre An = \\toni Schmelzer von Ehrenruef der Roem. Kayserl. Mayest. Cammermusici. || Wien, Cosmerovius 16821|. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1682.- 8°, 80 S.Ü: anonym Komm.: OT: Berlin, SB Xq6392.- Bias aus Priene in Jonien, Zeitgenosse des lydischen Kg. Alyattes u. seines Sohnes Krösus, wurde als einer der sog. sieben Weisen von der Nachwelt verehrt u. geachtet (Cic., parad. 1,8; de amie. 59. Col. 1,1,9; Val.Max. 7,2 ext.3; Auson. lud. spet. sap. [Bias] 1. p.104 Schenkl). ÜT: Drei Akte, Widmung Wien, den 6. Jenner 1682. Inhaltsangabe, »Unterredende Persohnen, Veraenderungen der Schaubuehne u. Daenze des Kaiserl. Balletts unter Domenico Ventura«. DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], Bibl.: Sonneck 1,1037 In: Wien, ÖNB 4662-A (*micro) [Titel am Ende unlesbar!]; Washington, LCon Schatz 2802 Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0760] Minato, Niccolò (17. Jh.): Lo studio d'amore. Introduzione d'un ballo. [o.O.]: [o.Dr.], 1686.Die Schul der Lieb. || Anführung zu einem Dantz\\ An dem glorwürdigsten\\ Geburts = Tag || Jhrer Majest. der Referenden Römi= || sehen Käyserin/\\ ELEONORA || MAG DA LENA \\ TERESJA/\\ Auff\\ Allergnädigsten Befelch\\ Jhrer Rom: 833
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Minato,
Niccolò
Kayserl: Majestät\\ LEOPOLD\\ Deß Ersten/\\ Gesungener vorgestellt. \\ Mit der Music || Zu denen Worten/Hm. Antoni Draghy/derR.K.M. Capellmeisters. || Zu dem Dantz/ Herrn Andre Antoni Schmeltzer von Ehrenruff/ der | Rom Kayserl. Mayest. Cammer=Musici || Auß dem Welschen in das Teutsche übersetzt von Carl Jgnatio Langetl. || (Linie) || Wienn in Oesterreich/ bey Susanna Christina Cosmerovin/ R.KM. Hoff= \\Buchdruckerin/1686. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1686.- 4°.Ü: Langetl, Carl Ignaz Komm.: OT: Stieger 111,2, S. 625 Nr. 98 (Wien, 8.1.1686; Musik von Antonio Draghi, Tänze von Andreas Anton Schmelzer). Ü: Nicht identifiziert; Name kommt auch als Lange, Langet, Langetl vor. Übers, andere Libretti Minatos u. Terzagos. DV: 1685-1686 [Lang, Wien Nr. 68, S. 64], In: Wien, ÖNB 406.786-B.M («micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0761] Minato, Niccolò (17. Jh.): Sulpitia. Drama per Musica nel giorno del nome dell'Imperatore Leopoldo. Per Comando dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. Posto in Musica da Antonio Draghi. Con l'Arie per li Balletti di Gio: Gioseffo Hoffer.- Vienna 1697. Wien: [o.Dr.], 1697.Sulpitia An dem Nahmens-Tag Leopold deß Ersten Auff Befelch Eleonora Magdalena Theresia Wälsch gesungener vorgestellt. Mit der Music zu denen Worten Antoni Draghi - Zu denen Däntzen Johann Joseph Hoffer.- Wienn 1697. Wien: [o.Dr.], 1697.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.402-A.M.Adl.- Nicht in Stieger.- Sulpicia, eine Dichterin unter Kaiser Domitian, war wegen ihrer Treue zu ihrem Gatten Kalenus berühmt (Martial 10,35,1). In: Wien, ÖNB 407.402-A.M.Adl Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0762] Minato, Niccolò (17. Jh.): Temistocle in Persia. Drama per musica nel giorno natalizio dell'Imperatore Leopoldo Per Comando dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa. Posto in musica da Antonio Draghi.- Vienna, Cosmerovio (1681). Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1681.Temistocles || Jn Persien. || An dem Geburts = Tag || Der Rom: Kays: Mayest: || LEOPOLD \\ Deß Ersten/\\ Auff Allergnädigisten Befelch || Jhrer Mayestätt/Der Regierenden || Rom: Kayserin/1| ELEONORA \\ MAGDALENA || THERESJA || Gesungener vorgestellt. || Jn die Music gesezt || Durch Herrn Antoni Dragi/ der verwittibten || Kayserl: Mayest: Capellmeistern. || Mit der Music zu den Dörnen/ Herrn Andre An = || toni Schmelzer von Ehrenruef/ der Rom: Kayserl: || Mayest. Cammer=Musici. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Johann Christoph Cos834
Minato, Niccolò
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merovio/1| Rom: Kays: Mayest. Hoff=Buchdrucker/1681. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1681.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 407.383-A.M.; Stieger 111,2, S. 625 Nr. 70 (Neustadt, 9.6.1681).- Berühmter Feldherr der Athener (Nep. Them. 1 sqq.). DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, Lang, Wien Nr. 68, S. 64], In: Wien, ÖNB 4661-A (»micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0763] Minato, Niccolò (17. Jh.): Jl tempio d'Apollo in Delfo. Introduttione d'vn balletto delle statue di 12. höre. Per allegrezza di felice vscire dell'Imperatrice Eleonora, Maddalena, Teresa dal parto dell'arciduca Leopoldo. Posta in Musica da Antonio Draghi. Con l'Aria del balletto di Andrea Antonio Schmelzer. - Vienna 1682. Wien: [o.Dr.], 1682.Tempel deß Apollo in Delfos. Einführung eines Danzes Der Bildnussen der zwölff Stunden ... Gesungener vorgestellt.... Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1682.- 8°, [3] Bl., 14 S.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.740-B.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 625 Nr. 78 (Wien, 1682).- »Music for the text by Antonio Draghi, for the Dance of the Hours by Anton Schmeltzer« [Jantz].- Andreas Anton Schmeltzer, Sohn von Johann Heinrich Schm., wurde 1671 Violinist der Hofkapelle u. nach dem Tod des Vaters 1680-1693 offizieller Ballettkomponist [MGG 11, 1834], DV: 1674-1685, Erben bis 1715 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], Bibl.: Jantz 1,240 Nr. 1789a In: Kein deutscher Nachweis Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0764] Minato, Niccolò (17. Jh.): La Tessalonica, dramma per musica del signor Nicolò Minato ... - In Roma, C. Giannini (1683). Roma: Carlo Giannini, 1683.TESSALONICA || Gesungener vorgestellt \\ An dem || Geburths = Tag \\ JhrerMajestätt|| Frawen/Frawen|| ELEONORA/|| Verwittibten Römischen\\ Kayserin/\\ Auff Gnädigsten Befelch\\ Jhrer|| Ercz= Fürstlichen Durchleuchte Ertz=Hertzogin || MARJA ANNA/\\ Auß dem Wällischen ins Teutsche übersetzt. || (Linie) || Wienn in Oesterreich/\\ Gedruckt bey Matthceo Cosmerovio/Rom. Kays: Majestätt || Hoff= Buchdruckern/Anno 1673. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1673.- 4°.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger 111,2, S. 624 Nr. 29 (Wien, 18.11.1673); Cairo/Quilici (1981), Nr. 3970: »Tre atti. Dedica del libr. a Lorenza de la Cerda Colonna 835
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Minato, Niccolò
princ. di Paliano, 31 gennaio 1683. Roma, Teatro Capranica, 1683. [Musica di Antonio Draghi ?]«.- BN (spätere Ausg., die, wenn das Datum stimmt, 10 Jahre nach der dt. Übers, liegt). DV: [Benzing, Wien Nr. 32, S. 490; Lang, Wien Nr. 54, S. 60-61]. In: Wien, ÖNB 4655-A.M ("micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0765] Minato, Niccolò (17. Jh.): La tirannide abattuta dalla virtù. Festa musicale. Wien: 1697.Die durch die Tugend gestuerzte Wueterey. An den glorwuerdigsten Namens-tag der Roem. Kayserl. Majestaet Eleonora Magdalena Theresia... gesungener vorgestellt in dem Lustgarten der Kayserlichen Favorita im Jahr 1697. Mit der Music zu denen Worten Herrn Antoni Drahi [sie], der Roem. Kays. Mayest. Capellmeisters. Zu den Daenzen Herrn Johann Joseph Hoffer, der Roem. Kays. Mayest. Cammer-musici. Wienn in Oesterreich, Bey Susanna Christina Cosmerovin. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, [o.J. ( = 1697)].- 4°, [50] S.Ü: anonym Komm.: OT: Sonneck 1,1075. ÜT: Ein Akt; Argument u. von Lodovico Burnacini gezeichnete Szenenanweisungen. Uraufführung 22. Juli 1697 in Wien. Bibl.: Sonneck 1,1075 In: Washington, LCon Schatz 2804 Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0766] Minato, Niccolò (17. Jh.): Jl transito di S. Giuseppe Oratorio. Per Commando della S.C.R.M. dell'Imperatore Leopoldo. Cantato più volte. E repplicato nella sua Augustissima Capello. Vienna, Cosmerovio 1687. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1687.Der Hintritt des H. Josephs. Oratorio. In Leopold deß Ersten Hoff-Capellen Mehrmalen gesungen vnd Widerholt.- Wienn 1695. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1695.- 4°.Ü: anonym Komm.: OT Wien, ÖNB 406.792-B.M u.ö. (8 Ex.).- Stieger 111,2, S. 625 Nr. 68,18a (Wien, 1680; Musik von Kaiser Leopold I.). DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492]. FA: Wien, 1700 [Der Hintritt || Deß|| Heil. Josephs. || ORATORIO || Jn|| Der Rom: Kayserl: I Mayest: || LEOPOLD || Deß Ersten || Hof=Capellen || Mehrmahlen gesungen/1| Vnd|| Wiederholet! Jm Jahr/ 1700.|| (Zierlinie) || Gedruckt zu Wienn/1| Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Rom. Kayserl. || Majest. Hof=Buchdruckerin. || ]. In: Wien, ÖNB 406.741-B.M.Adl; 406.742-B.M.Adl [Ausg. 1700] (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen 836
Minato, Niccolò
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[0767] Minato, Niccolò (17. Jh.): La trasfigurazione sul Calvario. Rappresentatione Sacra al S.smo Sepolcro di Christo. Nella Cesarea Cappella di Leopoldo. Musica di Antonio Draghi. - Vienna 1695. Wien: [o.Dr.], 1695.Die || Verwandlung der Gestalt || Ob den || Berg Calvari. || Bey dem || Heiligen Grab || 7«|| Der Rom: Kayserl: Majestät|| LEOPOLDI Deß Ersten|| Hof = Capellen|| Wälsch =gesungener \ Vorgestellt || Jm Jahr 1695. || Mit der Music/\\ Herrn Antoni Draghy/ der Rom: Kayserl: Majestät \\ Capell= Meistern. \\ (Zierlinie) || Gedruckt zu Wienn/\\ Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Rom: Kayserl: \\ Majestät Hof=Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, 1695.- 8°.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.741-B.M.Adl.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 136,39a (Wien, 1.4.1695).- Kalvarienberg oder Golgatha ist der Ort der Kreuzigung (Mt 27,33; Mk 15,22f; Joh.19,17). DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], In: Wien, ÖNB 406.741-B.M.Adl (*micro) Deskript.: Libretto; sacre rappresentazioni; aus dem Italienischen [0768] Minato, Niccolò (17. Jh.): Le varietà di Fortuna in L.J. Bruto. Festa per musica nel felicissimo di natalizio della S.C.R M.a dell'Imperatore Leopoldo. ... Posta in musica da Antonio Draghi. Con l'arie per li Balletti di Andrea Antonio Schmelzer. - Vienna 1692. Wien: [o.Dr.], 1692.Die Veränderungen || Deß || Glückes || Jn Lucio Junio Bruto. || An dem glorwürdigsten|| Geburts = Tag\\ Jhrer Rom. Kays. Mayestät\\ LEOPOLD|| Deß Ersten|| Auff Allergnädigsten Befehl\\ Jhrer May. der Rom. Kayserin\\ ELEONORA || MAGDALENA || THERESJA || Gesungener vorgestellt. || Jn die Music gesetzt || Durch Herrn Antoni Draghy/ der Rom. Kays. Mayestät || Capellmeistern. || Mit der Music zu dem Dantz/ Herrn Andre Antoni Schmeltzer von || Ehrenruff/ der Rom. Kays. Mayest. Cammer=Musici. || (Linie) || Wienn/bey Susanna Christina Cosmerovin/ Kayserl. Hof = Buchdruckerin. ||. Wien: Susanna Christina Cosmerovius, (1692).- 4°, [40] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Wien, ÖNB 406.748-B.M.Adl; BM.- Oper in einem Akt.- Stieger 111,2, S. 626 Nr. 125 (Wien, 9.6.1692). ÜT: Widmung Minatos für die Kaiserin Wienn, den 9. Brachmonats im Jahr 1692.- »Jnnhalt«. Nach Livius wird das Schicksal des L.J. Brutus, eines Sohns des letzten römischen Königs Tarquinius, behandelt. Er läßt seine Söhne hinrichten, als sie sich mit den Tarquiniern verschwören. DV: 1686-1702 [Lang, Wien Nr. 76, S. 66-67; Benzing, Wien Nr. 40, S. 492], Bibl.: BM
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Minato, Niccolò
In: London, BL 11715.cc.9.(4) (*); Wien, ÖNB 406.748-B.M (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0769] Minato, Niccolò (17. Jh.): Zaleuco. Drama per musica nel giorno natalizio della S.C.R. Maestà dell'Imperatore Leopoldo Per Commando della S.C.R. Maestà dell'Imperatrice Claudia. Posto in musica da Antonio Draghi, Con l'Arie per li Balli di Gio: Henrico Schmelzer. - Vienna, Cosmerouio 1675. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1675.Saleuco. || An dem Geburts = Tag\\ Jhrer\\ Kayserlichen Mayesteti || LEOPOLD|| Deß Ersten/1| Auff allergnädigsten Befelch || Ihrer Mayestett Frauen || Frauen || CLA UDJA || Regierenden Römischen Kayserin\\ Gesungener vorgestellt. \\ Mit der Music || Zu den Worten/ Herrn Antoni Dragi/ der \\ Verwittibten Kayserl. May: Capell=\\Maisters. || Zu den Dörnen/ Herrn loh. Heinrich || Schmeltzers Jhrer Kays. May. angesetzten || Capell/Maisters. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn in Oesterreich/ bey lohann Christoph || Cosmerovio/ R.KM. Hoff Buchdrucker/ 1675. ||. Wien: Johann Christoph Cosmerovius, 1675.- 8°, 51 S.Ü: anonym Komm.: OT: Thiel/Rohr (1970), S. 354 Nr. 1721; Wien, ÖNB 407.395-A.M.Widmung, Inhalt, Personenverz., Szenarium, 3 Handlungen, »Anführung eines Danzes Deß Morgen-Sterne«.- Zaleucus ist der berühmte Gesetzgeber der Lokrer in Italien (um 650 v. Chr.) [Cic. de legg. 1,57 u. 2,14; Sen. ep. 90,5], DV: 1674-1685 [Benzing, Wien Nr. 40, S. 492; Lang, Wien Nr. 68, S. 64], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 292, Nr. 1431 In: Wien, ÖNB 407.387-A.M; 25.826-A.M; 4652-A; Wolfenbüttel, HAB Textb. 150 (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0770] Miselli, Giuseppe, gen. Burattino il Corriere: Il Burattino veridico, overo instruzzione [sic] generale per chi viaggia con la descrizione dell'Europa, e distintione de' regni, provincie, e città, e con un'esatta cognitione delle monete più utili, e correnti in detti luoghi, & in Italia con la notizia d'alcune parole più necessarie in varie parti d'Europa espresse nelle lingue italiana, francese, spagnuola, tedesca, polacca, e turchesca. Con la tavola delle poste nelle vie più regolate, che al presente si trovano, & indice de' capitoli etc. - Roma, ad instanza di Nicolò L'Huilliè libraro all'insegna del Delfino in piazza Navona, 1684. Roma: Niccolò L'Huilliè, 1684.Gründlicher\\ Unterricht || Vor Reisende in Europa, || Jn einer Beschreibung dessen || Reiche/ Provintzien und Städte; und || der Sitten einer ieden Nation, sambt einer \\ völligen Nachricht von den gewöhnlichen Reise = || Speise = und Zoll= Unkosten/ und von den besten || und an iedem Ort gangbaren || Müntzen; || Darbey auch die nöthigsten Wörter|| und Reden in unterschiedenen Spra=\\chen 838
Mitelli, Giuseppe Maria
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aufgezeichnet sind. || Nebenst einer Post = Taffei auf die anietzo || gemeinste Strassen gerichtet/ dabey was an || iedem Ort vomemlich zu setzen/ und wovor man || sich zu hüten/ angemercket. || Aus eigener Erfahrung im 1685. Jahre || an Tag gegeben || von || Joseph Miselli, genant Burattino, || itziger Zeit Päbstl. Courrier. || Anitzo aber seiner sonderbaren Nutzbarkeit || halber ins Teutsche übersetzet. || (Linie) || Leipzig/ in Verlegung Friedrich \\ Christian Coelii, 1687. ||. Leipzig: In Verl. Friedrich Christian Coelius, 1687.- 12°, [8] BL, 514 S., [9] Bl., T K . Ü: anonym Komm.: A: Nicht identifiziert. OT: Es gibt angeblich eine frühere Ausg. Rom: Michele Hercole, 1682 [Autori italiani del '600, Nr. 1395; Stagl (1983), S. 74], die vorliegende wird erwähnt bei Jannaco/Capucci (1973), S. 746. Sie ist dem Márchese Filippo Nerli, »generale delle poste di S.S. Innocenzo XI« gewidmet. Privileg Innozenz' XI. vom 28.8.1682.- »Keine eigentliche Apodemik, sondern ein Reisehandbuch in der Art des >Nuovo Itinerario< von Codogno. Enthält (a) einen Überblick über die europäischen Staaten, (b) das Postwesen, (c) Pferde und andere Beförderungsmittel, (d) praktische Ratschläge für das Reisen in verschiedene Länder, (e) das Münzwesen, (f) das Zollwesen, (g) Wörterlisten der Sprachen Italienisch, Deutsch, Französisch, Spanisch, Polnisch und T ü r kisch und (h) Itinerarien, die den Hauptteil des Buches bilden. Der >Burattino< ist mehrfach wieder aufgelegt worden« [Stagl (1983), S. 74], ÜT: »Der Uberset Hochgelahrten Herrn David Balthasar F r a n c k e n / Beyder Rechten Doctori, Und Fürstl. Sächs. Gothaischen wolverordnetem Advocato Ordinario, Meinem Hochwerthesten Herrn« [Bl. ):(2-):(5]. »Gegenwärtige Blätter . . . / die ich von meiner ordentlichen Academischen Arbeit entübriget ... sind die geringen Früchte etlicher Nebenstunden«. Seine Übers, sei ein Zeichen des Danks an den Gönner, nicht eigenen Verdienstes »nachdem ich sie aus der Schale g e n o m m e n / die solche dem Gebrauch der teutschen Nation entzogen ...« DV: C. ist 1685-1688 als Verleger in Leipzig nachweisbar [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1114]. BibL: Bircher, D D B B 7323; Stagl (1983), S. 74 In: Göttingen, N S U B 8° Itin 1,35; Wolfenbüttel, H A B Cc 418 (*) Deskript.: Reiseführer; Münzsorten; aus dem Italienischen [0771] Mitelli, Giuseppe Maria (1634-1718): Alfabeto In Sogno Esemplare Per disegnare Di Givseppe M. Mitelli Pittore Bolognese. [Bologna]: [o.Dr.], 1683.Dess berühmten Jtaliänischen Kavaliers und Kunstmahlers von Bologna, Curioses grosses Bilder Alphabet, vorstellend die sinnreicheste Erfindungen der Zeichnungskunst ... zum lesen und schreiben dienlicher Buchstaben und Ziffern. Ganz neu herausgegeben und vermehret von Jos. Friedr. Leopold, Kunsthändlern und Kupferstechern in Augspurg, 1717. 839
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Mitelli, Giuseppe Maria
Augsburg: In Verl. Joseph Friedrich Leopold, 1717.- 2°, 24 K.Ü: Leopold, Joseph Friedrich (1668-1726) Komm.: A: Graveur u. Kupferstecher aus Bologna, lernte bei seinem Vater, dem berühmten Agostino Mitelli [NBG 35,682; Lindner (1976), S. 510; ABI 661,380-389]. OT: »E' il capolavoro del Mitelli« [Bonacini (1953), S. 219]; NUC. ÜT: »Schönes, aus menschlichen Gestalten gebildetes Alphabet, koloriert und mit Gold gehöht, umgeben von schwarzen Zeichenvorlagen« [zit. nach Bonacini (1953), Nr. 1197], DV: L. war Kupferstecher u. Verleger in Augsburg u. hat viele kunstvolle Bücher verlegt [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1201; Paisey (1988), S. 154], Bibl.: Graesse, Supplement, S. 425; Bonacini (1953), Nr. 1197 In: Kein Nachweis Deskript.: Abecedarien und Sprachlehren; Briefsteller; aus dem Italienischen [0772] Mitelli, Giuseppe Maria (1634-1718); [Pernauer, Ferdinand Adam Freiherr v. (gest. n. 1712)]: La caccia giocosa. Bologna: [o.Dr.], 1684.Caccia Giocosa. || Ruses Innocentes. || Schertzend.es|| Lufft-Waid-werck. || Oder:|| Kurtzweil/\\ in der\\ Waidmannschafft\\ mit || Vogel-Stellen. || Inventionen || G.ios Mi,eM'üI Bologn.Ktxn Cavalliers. || Von Ihme würcklich Experimentirt:\\ Und/ Dedicirt Denen die mit dergleichen Waid-Werck sich|| Erlustigen. \\ (Linie) || M.DCCIV. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1704.- 4°, 42 S., 15 FT.Ü: [Pernauer, Ferdinand Adam Freiherr v. (gest. n. 1712)] Komm.: OT: Einzige zu Lebzeiten des Malers erschienene Ausg. Eine limitierte Neuaufl. veranlaßte Giulio Brighenti Bologna, 1932. Mitelli wurde in Dtl. häufiger gedruckt als in Italien, weil seine phantasievollen u. einfallsreichen Erfindungen dort sehr gefielen. Die Jagd war zu dieser Zeit noch ein herrschaftliches Vergnügen. ÜT: Erste dt. Ausgabe, die sprachlich von allen nachfolgenden abweicht, aber ebenso wie diese von Ferdinand Adam Frhr. v. Pernauer besorgt wurde. Es existieren auch Ausg. im Umfang von 38 S. Diesen fehlen die vier eigentlich für den Buchbinder bestimmten Anweisungen über die Falttafeln.- Da es von der Ausg. 1704 Exemplare gibt, deren gestochener Nebentitel die zusätzl. Worte »los. Frid: Leopold exc: A.° 1707« aufweist, ist zu vermuten, daß 1707 eine 2. Aufl. erschien, die gemeinsam mit den Pernauer-Quartausgaben 1706 u. 1707 sowie Hohbergs >Waidmannschafft: Durchs gantze Jahr< (1707) vertrieben wurde. Der Haupttitel scheint immer das Datum 1704 getragen zu haben. Der Nebentitel lautet: >Kurtzweil in der Weydmannschafft, mit VogelStellen. Jnventioni di G.° M." M.IU Cavalliere Bol."* Da Lui effettivamente Sperimentate: et Dedícate ä Chi si Diletta della CacciaGründtliche Anweisung, alle Arten Vögel zu fangenGuia espiritual, das von der Inquisition 1688 verurteilt wurde. Obwohl er abschwor, wurde er eingekerkert u. starb in Rom im Gefängnis. OT: Palau y Dulcet Nr. 175085-175091. ÜT: »Vorrede des Ausgebers an die Gottliebende und Aufrichtige Leser: ... Es ist dieselbe nicht eines Mannes Arbeit/ sondern es haben unterschiedliche Personen das Jhrige beygetragen. Die Dolmetschung ist bereits vor einigen Jahren von einem Gelehrten aus der Französischen und Lateinischen Version zugleich geschehen/ und mit andern fleißig collationiret worden. Ein anderer hat hernach diesen Text mit dem Jtaliänischen (wornach die Französische 842
Moneti, Francesco OFM
[0775]
und Lateinische gemacht sind) zusammengehalten/ und einige dunkle passages erleuchtet. Und ob man auch wol gerne alles mit dem Spanischen zu conferiren gewünschet/ als in welcher Sprach das Original geschrieben worden: So hat man doch kein Exemplar darvon zu Gesichte bekommen mögen/ sondern dißfalls beruhen müssen. Was die zu Ende einiger Seiten gesetzte Anmerkungen belangt/ hat selbige ein in solchen Mystischen Schrifften erfahrener Mann zu Erläuterung einiger schweren Stellen beygetragen/ in der Hoffnung/ daß sie manchem nicht zu wider seyn würden. Jm übrigen ist auch dieses nicht zu vergessen/ daß der rechte Uebersetzer hie und da einige Expressiones und Stellen/ so der Römischen Kirche nach ihren Gebräuchen und Sätzen eigen sind/ ausgelassen oder doch in etwas geändert habe. Welches er vermuthlich desto mehr vor zuläßig geachtet haben mag/ jeweiliger dieselbe Kirche sich dieses Buchs/ als eines verworffenen/ überhaupt mehr annimmet. D.L./ G.F./ G.A.« - Die it. Ausg. benutzte August Hermann Franke bei seiner lat. Übers. Molinos, die 1687 in Leipzig herauskam. Ü: Bedeutender ev. Theologe aus Annaberg/Erzgebirge; stud. in Wittenberg, von Spener nach Dresden gezogen (1689) u. zum Pietismus »bekehrt«; 1697 Prof. in Gießen; legte seine Professur nieder, ging nach Quedlinburg, dann Schloßpfarrer in Allstädt; kehrte später zur Kirche zurück, 1704 Pfarrer im preuß. Werben u. 1707 Superintendent in Perleberg, wo er auch starb [Franz Dibelius, Gottfried Arnold. Sein Leben und seine Bedeutung für Kirche und Theologie, Berlin 1873; Friedrich Flöring, Gottfried Arnold als Kirchenhistoriker, Darmstadt 1883; A.W. Röselmüller, Gottfried Arnold als Kirchenhistoriker, Progr. Beilage Annaberg 1884; NDB 1,385-386], DV: K. wurde 1666 in Kreypa b. Meissen geb., verlegte 1696-1700 in Goslar [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1190]. FA: Frankfurt/ bey Joh. Christoph König/ AO. 1712 [MICHAEL DE MOLINOS, || Theol. Doctoris und Predigers|| Geistlicher! Weg = Weiser/1| Die Seele von den sinnlichen Dingen || abzuziehen, und durch den innerlichen Weg || zur völligen Beschauung und innern|| Ruhe zu führen || Aus fremden Sprachen in die || Hochteutsche übersetzt, || Und ehemahls || Nebst des AUTORIS Lebens = Lauf|| und Send = Schreiben von seinem || inwendigen Zustand heraus = Igegeben, || Jn dieser dritten Ausfertigung aber|| mit einer Anleitung zu unanstößiger || Lesung dieses Buchs vermehret || Von|| Gottfried Arnold/1| Kön. Preuß. INSPECTORE. || (Linie) ||], Bibl.: Schneider (1898), S. 52-54; Bircher, DDB B 74 In: Wolfenbüttel, HAB Li 6299 [Ausg. 1712] (*) Deskript.: Meditation; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0775] Moneti, Francesco OFM (ca. 1635-1712): Vera relatione dell'infermità e della morte del santissimo pontefice Alessandro VII. [Frankfurt a.M. (?)]: [o.Dr.], 1659.VERA || RELATIONE\\ Dell'Infermità, e della Aforte|| DEL SANTISSIMO PONTEFICEW ALESSANDRO VII. || DI GLORIOSA MEMORIA, || Data in luce 843
[0776]
Moniglia, Giovanni Andrea
da Francesco Moneta, || E DEDICATA ALL'ILLUSTRISSIMO SIG. || IL SIG. BIGORREW SEGRETARIO\\ Dell'Eccell.™ Sig. Ambasciatore\\ DELLA MAESTA '|| DEL RE CHRISTIANISSIMO. || Das ist: || Warhafftige Relation/\\ Von der Kranckheit und Todt deß Aller = \\ heiligsten Vatters\\ ALEXANDRI deß VII. || Glorwürdigster Gedächtnus/\\ Von Francesco Moneta in Jtaliänischer\\ Sprach ans Liecht gegeben; || Und dem Herrn Bigorre, Ihr Excellentz deß Fran = \\tzösischen Herrn Abgesandten Secretorio|| dedicirt. ||. [Frankfurt a.M.]: [Wilhelm Serlin], [1667].- 4°, 19 S.Ü: anonym Komm.: A: M. (auch: Moneta), in Cortona geb., trat in den Franziskanerorden ein; Satiriker, Dichter, Astrologe u. Historiker [NBG 35,970; ABI 667,143162], OT: Laut BM bereits in: >Philemeri Irenici Elisii Diarium EuropaeumL'attione bellica< veröffentlicht. Eine lat. Ausg. erschien 1740 in Wien, eine franz. 1726 in Amsterdam, eine kommentierte Ausg. in franz. Sprache unter dem Titel >Mémoires de Montecuculi, Generalissime etc. etc. par le Comte Turpin de CrisséTerra Santa Nuovamente Illustrata dal P.F. Mariano Morone da Maleo, Lettore ... Opera, ed Historia varia Non meno curiosa, che diuota< (Piacenza: G. Bazachi, 1669; 2 Bde.) [Ferrari, S. 480; ABI 682,10; Michel, R6p. 5,202], Electus Zwinner, »Pater deß H. Ordens S. Francisci der strengeren Observ: der Böhmischen Provinz Alumnum. General Prediger/ Diffinitor(em) vnd gewesen Commissarij des H. Lands« ist Vf. von: >Blumen=Buch Deß Heiligen Lands PALESTINy£< (München: Schell, 1661) [München, BSB 4° Exeg.969]. OT: Nicht identifiziert. DV: Str., Sohn von Franz Xaver Str., in Konstanz ist 1645-1692 als Landschaftsbuchdrucker nachweisbar [Benzing, München Nr. 9, S. 317]. Bibl.: Tobler, S. 105 In: München, BSB Res. 4° H.eccl.871,17 ("micro) Deskript.: Reiseführer; Länderbeschreibungen; Missionsberichte; Ordensgeschichte; Turcica; aus dem Lateinischen [0783] Morosini, Francesco (1618-1694): Distinto ragguaglio di tutta la Morea, ove di presente sono applicate le armi della ... Republica di Venezia. Milano: [o.Dr.], [1685].Der trefflichen Halb-Jnsul || MOREA || und derselben unterschiedlichen || Provinzen || Alte und Neue || Beschreibung: || Wie auch || der Durchleuchtigsten Republik Venedig|| bis anhero/unter Großmüthiger\\ Anführung dero Weltberühmten || Capitan-Generals || FRANCESCO MOROSINI; || Cav. Proc. diS. Marco, || 850
Morosini, Francesco
[0783]
in besagtem Morea gliiklich = gehabter \\ Succeß der Waffen: || Aus dem Jtaliänischen ins Teutsche|| gebracht/ und/ nebst versicherten Abbil=\\dungen der darinn ligenden vornehm = || sten Stadt und Vestungen/\\ Desgleichen einer accuraten Land= \\Karten/ zum Druck befördert. || (Linie) || Nürnberg/ in Verlegung Leonhard Loschge/\\ Buchhändlers/ A. 1687. ||. Nürnberg: In Verl. Leonhard Loschge, 1687.- 12°, [8] Bl„ 300 S., 27 T.Ü: anonym Komm.: A: M. ist sicherlich nicht der wirkliche Autor, weshalb BM einige der einschlägigen Schriften unter N.N. einordnet.- M. war der 119. Doge u. einer der berühmtesten Feldherren seiner Zeit. Er führte wegen seiner Siege den Beinamen »Peloponnesiaco«. Als er 1688 die ottomanische Flotte vor Aegina geschlagen hatte, erfuhr er von seiner Wahl zum Dogen als Nachfolger von Marcantonio Giustiniani. Er behielt aber den Oberbefehl über die Flotte u. unternahm zusammen mit dem Gf. Koenigsmark die Belagerung von Negroponte. Seine Mitbürger errichteten ihm später aus Dank eine Statue [NBG 36,641-643; G. Rovida, Francesco Morosini il Peloponnesiaco. Vita di un eroe del seicento, Torino: Paravia, 1937]. OT: BM (s.u.); vgl. auch: >Distinto ragguaglio delle gloriose vittorie, & conquiste ottenute dall'armi della ... República di Venetia, nella corrente guerra contro Turchi... sotto la valorosa condotta degli'illust. ... Signori F. Morosini... et G. Corner< (Venetia, 1687) u. weitere Schilderungen (vgl. s.v. Coronelli) der Eroberung einzelner Städte [BM 164,664-665; Bibllst Nr. 6192], ÜT: »Vorrede an den Leser« [Bl. )(2a-)(7a]: Lob des Generalkapitäns. »Wie nun solcher Gestalt die Durchleuchtigste Republic ihre siegreiche Waffen gegen die berühmte Halb=Jnsul Morea gewendet/ und der curiose Leser begierig seyn mögte/ eigentlichen Bericht von derselben zu haben/ hat man mit gegenwärtigem Tractätlein ihme an Händen zu gehen nicht ermangeln wollen. Zumaln es sonderlich aus andern zweyen Jtaliänischen Tractätlein/ so zu Venedig nicht ohne Censur heraus gegangen/ genamt: Descrittione delle Provincie, che formano la tanto decantata Penisola della Morea &c. divisa in due libri &c. di D.P.A.P. Deßgleichen: Successi dell'Armi Venete in Levante nella Campagna 1685. sotto la prudente condotta del Capitan-Generale da Mar, Francesco Morosini, Cv. Proc. di S. Marco, descritti da N.N. und dieses überdas al Sig. Cav. Lorenzo Morosini, Senator Veneto, als des nur berührten vortreflichen Capitan-Generale zur See Herrn Brüdern/ dedicirt ist/ mehrenteils vertiret/ und also in ein Werklein hiemit verfasset worden ...« DV: L., Sohn des Papierers zu Wendelstein Michael L., erwarb 1678 in Nürnberg Bürgerrecht u. wurde Buch- u. Kunsthändler; 1682-1698 ist er Buchführer u. verlegt 1676-1694 75 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1205-1206], FA: Nürnberg: L. Loschge, 1687 [CONTINUATION || des || Siegreichen || Löwen/ II von II St. Marco. II Vorgestellet/ in einer ausführ = || liehen Curiösen Erzehlung/ des in Mo=||rea daselbst herrlich vorgelauffenen|| vierfachen Siegs/ der tapfferen Venetianer/|| und ihrer Alliirten/ in dem denckwürdi = y gen Kaiser=Monat Julio || 1687. || Unter klugen Commando/ und 851
[0784]
Mosconi, Isidoro
Hei = || denmütigen Anführen/1| Seiner hohen Excellentz/1| Herrn || Francisci Morosini/1| Capitata=Generals/ Ritters/1| und Procuratoris von|| St. Marco. || (Linie) || Nürnberg/1| Zu finden bey Leonhard Loschge. || 1687. ||). Bibl.: Georgi III, S. 92; Bircher/Bürger, DDB B 9384; B 9504 In: Wolfenbüttel, HAB Gh 685 (*); Gh 739 (2) [Ausg. 1687] Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; aus dem Italienischen [0784] Mosconi, Isidora (16./17. Jh.): Compendium de vita, miraculis et revelationibus beatae Ciarae de Cruce MontisFalconis [Teils.]. Bologna: 1601.Das Leben vnd Wun = || derwerck der seligen Jungkfrawen Ciarae || von Montefalco/ der Einsidler S. || Augustini Ordens. || Durch den Hochgelehrten || Herrn MVTIVM PETRONI || von Trieui/ der Rechten Doctom in Italienischer || Sprach beschriben/vnd anjetzo\\ Durch\\ AEGIDVM ALBERTINVM, Bayrischen\\ Hofraths Secretarium verteutscht.\\ (m) || [Gedruckt zu München/ durch Nicolaum || Henricum/ im Jar 1611]. || [München]: [Nikolaus Heinrich], 1611.- 4°, [1] Bl., 49 S., [1] Bl.Ü: Albertinus, Aegidius (1560-1620) Komm.: OT/ÜT: Einzelheiten s.v. Frigerio, Ambrogio.- Albertinus hält fälschlicherweise Muzio Petroni von Trievi für den Vf. In der Anordnung der Vorlage wurde von A. einiges geändert. Die Übers, hält sich im großen u. ganzen an den Wortlaut der Vorlage, doch sind an manchen Stellen Kürzungen vorgenommen. Ü: Übers, u.a. Bonaventura, >De sex alis< (s. dort). DV: 1597-1654 [Benzing, München Nr. 4, S. 335-336], Bibl.: Van Gemert (1979), S. 489-499 u. 813-816 Nr. 4.2.37 In: Aarau; Augsburg; Eichstätt; Freiburg; Lambach; Luzern (ZB); München (BSB; SB; UB); Neresheim; Salzburg (OSB; UB); St. Gallen; Zürich (ZB) Deskript.: Heiligenleben; aus dem Lateinischen [0785] Musitano, Carlo (1635-1714): De morbis mulierum tractatus, cui quaestiones duae, altera de semine cum masculo, tum foemineo, altera de sanguine menstruo ... sunt praefixae ... Coloniae Allobrogum, Choüet [et al.] 1709. Lyon [?]: Chouet, G. De Tournes, Cramer, Perachon, & S. De Tournes, 1709.Weiberkranckheiten, worinnen die Erzeugung der Menschen auf das genaueste untersuchet auch noch zwey curieuse Fragen beygbefüget... Aus dem Lateinischen übersetzet. Leipzig: Johann Friedrich Braun, 1711.- 8°, [7], 747, [18] Bl.Ü: anonym Komm.: A: It. Priester u. Arzt aus Castrovillari/Kalabrien; 1659 zum Priester 852
Musitano, Carlo
[0786]
geweiht; praktizierte als Arzt mit besonderer Genehmigung Klemens IX.; Professor Therapeotices in Neapel; Mitglied der »Accademia degli Spensierati Rossano« u. der »Accademia dei Pellegrini« in Rom [Jöcher 3,777; DictScMéd 6,311-312; ABI 687,273-281], OT: Der Druckort bereitet Kopfzerbrechen, weil eine solche Stadt nicht nachweisbar ist [Real-Encyklopädie 4,1, 510ff.]. Lyon hieß normalerweise Colonia Copia Claudia Augusta Lugdunum, aber welche franz. Stadt käme sonst als Druckort in Frage? DV: Nicht in Benzing, doch kennt Bircher, DDB Reg., S. 278 etwa 40 Werke von ihm; 1707-21 [Paisey (1988), S. 27], FA: Leipzig: J.F. Braun, 1715; J.F. Brauns Erben, 1732; Leipzig, 1743. Bibl.: Georgi 11,109 [Ausg. 1701, 1710, 1724]; NUC; Jb. d. Auktionspreise 33, 1982, S. 444 [Ausg. 1743] In: Kein deutscher Nachweis Deskript.: Gynäkologie; aus dem Lateinischen [0786] Musitano, Carlo (1635-1714): Del Mal Francese Libri quattro, composti dal R.D. Carlo Musitano. Tradotti della lingua latina nell'Idioma Italiano da Giuseppe Musitano. Con l'aggiunto à beneficio di tutti coloro, che non intendono la lingua latina, acciò da se stessi senza l'ajuto d'alcun Medico possano dar rimedio à tal male. In Neapoli, Giacinto Pittante, 1697. Napoli: Giacinto Pittante, 1697.D. CAROLIMU-\\SITANI,\\ Prof. Med. \\ Chirurgische und Physicalische || Waag= Schaale\\ Der|| Venus-Seuche/1| Oderjf Frantzosen=Kranckheit.\\ Darinnen nicht allein ihre Art/ und Zu = || stand gemeldet/\\ sondern auch alle Zeichen/ Ursachen/\\ Vor= \\her= Verkündigungen und Curen untersu= \\chet und angewiesen werden. || Nebenst || Einer neu = erfundenen || Artzney\\ Solche Kranckheit glücklich zu curiren. || (Zierlinie) || HAMBURG, || Verlegts Hieronymus Christian Paulli.\\ (Linie) || Gedruckt/bey Georg Diederich Spieringk/1708.\\. Hamburg: Nikolaus Spieringk, in Verl. H.C. Paulli, 1708.- 12°, [3] Bl„ 324 S., [6] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Proksch (1889) 1,27. Der lat. Originaltitel lautet: >De lue venerea libri quatuor< [Hirsch 4,324].- Anderen Autoren zufolge handelt es sich um den verselbständigten 4. Teil der >Trutina Chirurgica< (s.u.).- Er beschreibt die Ursachen der Krankheit, die nicht mehr auf den Einfluß der Gestirne zurückgeführt wird oder auf Miasmen in der Luft u. nennt einige Heilmittel. Das Werk war sehr beliebt u. wurde immer wider nachgedruckt.- Ausg. 1707 vgl. Autori italiani del '600, Nr. 1978. ÜT: »Günstiger lieber Leser« [Bl. )(2a-)(7b]: »Gegenwärtiges Tractätlein ist auff Approbation und Anrathung verständiger Medicorum in Teutscher Sprache ans Licht kommen; Nachdem es zuvor in lateinischer Sprache schon eine Zeitlang der gelehrten Welt seine Dienste gethan. Die Ursache aber ist fürnehmlich diese gewesen/ daß ob schon die so genannte Frantzosen = oder 853
[0787]
Musitano, Carlo
Venus = Kranckheit/ zu diesen Zeiten/ fast gemein/ jedoch die in ihrer Cur begangene Fehler fast nicht weniger gemein/ und von deren Klagen viele Häuser und Hertzen angefüllet; und würden längst aller Menschen Ohren davon voll seyn/ wenn nicht eine anklebende Schande die öffentliche Bekänntniß zurücke hielte ...« DV: 1692-1702 [Benzing, Hamburg Nr. 50, S. 185; Paisey (1988), S. 248]. FA: Hamburg, 1701; Leipzig, 1715; 1743. Bibl.: Georgi 11,109 [Ausg. 1700 u. 1708]; Proksch (1889) 1,27; NUC; BSB-AK 1501-1840 29,234 In: München, BSB Path.880 (*); Chir.201m, Beibd.l Deskript.: Syphilisschriften; Heilpflanzenbücher; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen [0787] Musitano, Carlo (1635-1714): Trutina medica antiquarum, ac recentiorum disquisitionum gravioribus de morbis habitarum, in qua rationibus, & experimentis undequaque conquisitis, quae ex Hippocrate, Galeno, Paracelso, Van-Helmontio, omnibusque neotericis dogmata accepimus, ad examen revocantur exactissime... Quibus ómnibus... peculiares conjecturae de unoquoque morbo, & complura medicamento chymiae ductu noviter confecta, longoque usu firmata accesserunt... Venetiis. Typis Johannis Petri Foresti, 1688. Venezia: Giovanni Petro Foresti, 1688.D. CAROLI MUSI-1|TANI, || Profess. Med. || Chirurgische und Physi-\\calische\\ Schrifften. || Darinnen gehandelt wird/ wie || ein Chirurgus alle Kranckheiten/ so ZM|| seiner Profession nöthig/ erkennen und || glücklich curiren könne. || (m) || (Zierlinie) || Franckfurt und Leipzig/1| Verlegts Johann Jost Erythropel/ Buch = \\händler in Copenhagen/1701. ||. ...III. Theil/\\ Darinnen gehandelt wird von den Wunden/ und allem was dabey zu wissen || nöthig: Zugleich auch eine accurate Anatomische Beschreibung aller Theile des menschlichen Leibes gegeben wird... 1702. ||. ... Waag=Schaale || Der || Venus-Seuche/\\ Oder\\ Frantzosen =Kranckheit. || Darinnen nicht allein ihre Art/ und Zu = ||stand gemeldet/sondern auch alle Zeichen/ Ursachen/ Vor= ||her = Verkündigungen und Curen untersu=\\chet und angewiesen werden. \\ Nebenst\\ Einer neu=erfundenen\\ Artzney\\ Solche Kranckheit glücklich zu curiren. || (Zierlinie) || HAMBURG, || Verlegts Hieronymus Christian Paulli. || (Linie) || Gedruckt/ bey Georg Diederich Spieringk/1702. ||. Frankfurt-Leipzig[-Hamburg]: In Verl. Johann Justus Erythropel; Nikolaus Spieringk, in Verl. Hieronymus Christian Pauli, 1701[-1702].- 8o, [I]: [3] Bl, 592 S.; [II]: 494 S„ [3] Bl., TK; [III]: 798 S.; [IV]: 324 S„ [6] BL, TK.Ü: anonym Komm.: OT: Analysiert verschiedene Krankheiten, ergänzt Hippokrates u. Galen durch eigene Behandlungsvorschläge, nennt für jede Krankheit ein Gegengift. ÜT: T. I: Von den Geschwulsten (73 Kap.); T. II: Von den Geschwüren (54 Kap.); T. III: Wunden (74 Kap.).- Keine Hinweise auf den Übers. Zum T. 854
Negri, Niccolò
[0789]
IV vgl. gesonderten Eintrag s.o.). DV: Sp. druckte 1692-1702 u. hatte ein Privileg zur Herausgabe von Quartkalendern [Benzing, Hamburg Nr. 50, S. 185].- Von E. [nicht in Paisey (1988)] sind 9 Werke bei Bircher, DDB Reg., S. 278 vermerkt. Bibl.: Georgi 11,109; BSB-AK 1501-1840 29,233; NUC In: München, BSB Chir.201m(l-2 (*) Deskript.: Epidemologie; Chirurgie; aus dem Lateinischen [0788] Naw getzeiten von den Turcken durch || den konig von Neapolis keiserlicher\\ Maiestat zugeschickt. || Augspurg. || Am xij. tag des Mayen Anno. || xv.C.xviij. zu Neapolis in den Newen Schlosse bescheheen. || Ist gewesen eyner Bartolomés vonn Buseis, der aus der|| Turckey kommen ... ||. [o.O. (=Leipzig)]: [o.Dr. (=Wolfgang Stockei)], [1518].- 4°, 2 Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: »Und ich Anthony der Vron königlicher Secretan und Notarius des bemelten königreich aus Neapolis hab das zu placeben underschriben« (Bl. 2b.) [Göllner I, Nr. 116]. DV: 1495-1526 [Benzing, Leipzig Nr. 4, S. 277], Bibl.: Göllner 1,78-79 Nr. 116; BSB-AK 1501-1840 30,85; VD 16 N 1106 In: München, BSB Rar. 1677, Beibd. 19; Paris, Bibl. Riant Cat. Nr. 3434 (2) Deskript.: Zeitung; Turcica; aus dem Italienischen [0789] Negri, Niccolò: L'anima felice. Venezia: 1609.Das Geistliche Waldgedicht/\\ oder\\ Freudenspiel/\\ genant|| SEELEWJG/1| Gesangsweis || auf || Jtalianische Art\\ gesetzet. ||. [In:] Georg Philipp Harsdörffer, Gesprächsspiele, Bd. IV, Nürnberg 1644. Nürnberg: Wolfgang Endter d.J., 1644.- [Repr. S. 33-39 u. 489-622].Ü: Harsdörffer, Georg Philipp (1607-1658) Komm.: A: [Ferrari, S. 489], OT: Nicht nachweisbar. ÜT: Pastoraloper in 3 Akten; mit Noten. Der Komponist war Siegmund Theophil Staden. Nachdruck, hrsg. F. Van Ingen (= Textbuch für das Holland-Festival); Utrecht 1975. In seinem Vorwort zu den >Gesprächsspielen< zit. Harsdörffer >Ein gar schön geistl. Waldgetichte< als Vorlage. Ein Expl. dieses anon. Spiels von 1637 befindet sich in Yale, UL. Auch dieses Stück ist nur eine Übers, von Niccolò Negri, L'anima felice, Venedig 1609 ... Harsdörffers Vorlage war jedoch die dt. Übers., nicht das it. Original. Vgl. Caemmerer (1987), passim sowie Mara R. Wade, The German Baroque Pastoral Singspiel, Bern 1990, S. 109-190 [Dünnhaupt2 3,1985; J. Leighton, »Die Wolfenbütteler Aufführung von Harsdörffers und Stadens Seelewig im Jahr 1654«, in: Wolfenbütteler Beiträge 3, 1978, 115-128]. 855
[0790]
Negri, Vincenzo
FA: Wolfenbüttel: Johann u. Heinrich Sternen, 1654 [Ein Geistliches || WaldGedicht/ || Darinnen vorgestellt wird || Wie der böse Feind den frommen Seelen auff || vielerley Weise nachtrachtet/ Und dieselbe hinwiederumb|| von dem Gewissen und dem Verstände/ durch Gottes || Wort/ vom ewigen Unheil abgehalten werden/! Dessen Titel heist|| Seiewig/1| Von der fürnehmsten Person dieses Wald-Gedichts/1| Die andern Personen heissen:|| Hertzegild/ Künsteling/|| Sinnigunda/ Reichemuht/1| Gewißhulda/ Ehrelob/ || Trügewald. || Und folget zu Ende einer jeden Handlung || Ein Chor der Hirten/ Nymfen/ Engel. || (•) || Wolfenbüttel/ Gedruckt/ bey Johan und Heinrich Sternen/1| (Linie) || Jm Jahr/ M.DC.LJV.||]; leicht variierte Ausg. Bibl.: Dünnhaupt 2 3,1985-1986 In: Wolfenbüttel, HAB T 840 4° Helmst.(14) Deskript.: Libretto; Oper; pastoral; aus dem Italienischen [0790] Negri, Vincenzo (17. Jh.): Sonora tuba ad expergefaciendos religiosos a somno teporis & negligentiae spiritualis, ubi introducitur Christus, per quindecim tubae clangores omnes reguläres extimulans ad christianae perfectionis acquisitionem, ad quam tendere tenentur. Opusculum udlissimum, &fructuosum non solüm religiosis, verum etiam saecularibus, virtuose vivere desiderantibus. Italice editum ... nunc verö latinitate donatum ä F.L.B. Campidona: [o.Dr.], 1710.Hellklingende Trompeten/\\ Durch welche die geistliche Ordens = \\Persohnen/von dem Schlaff der Lauigkeit/\\ und Geistlicher Nachlässigkeit aufgewecket || werden; allwo|| CHRISTUS|| Durch Fünffzehen\\ Trompeten =Schall/\\ Alle Ordens =Persohnen/zu || Annehmung der schuldigen Christli= ||chen Vollkommenheit angefrischet. || Zu sonderbahren Nutzen/ nit allein || Geistlicher/sondern auch weltlicher/ der wahren Vollkommenheit beflissnen || Seelen. || Erstlich in Welscher Sprach beschriben\\ ä\\ M.R.P. DOM. VJNCENTIO NEGRO, Neapolitano. || Nachgehents in das Latein übersetzet || Von || F.L.B. FF. Min. Recollect. Straßburgischen Provinz. || Erstlichen aber in das Teutsche gegeben || Durch || H.C.H. SS. Theol., Licent., SS. J.V.C.L.C.O. || Cum Facultate Superiorum.\\ INGOLSTA 7T/|| Jn Verlegung Johann Andreas de la Haye, || Academischen Buchhändlers. || Gedruckt bey Thomas Graß/ Anno 1714. ||. Ingolstadt: Thomas Graß, in Verl. Johann Andreas de la Haye, 1714.- 4°, [3] Bl., 306 S.Ü: H.C.H. Komm.: A: N. war Neapolitaner u. gehörte der »Congregatio piorum Operariorum« an. Er lebte in der 1. Hälfte des 17. Jh. [Zedier 23,1581; Jöcher 3,349; Ferrari, S. 489; ABI 696,37-38]. OT: NUC (Ex ducali Campidonensi typographia, per Joannem Mayr, 1710).NUC nennt auch Ausg.: >Sonora tuba ad excitandos Religosos de somno teporis, & negligentiae spiritualis ... latinö redditum a Patre Ord. F.F. Minor. S. Francisci Reform. Provinciae Tyrolis D. Leopoldi< (Friburgi Brisgouiae, Typis Ioan. Iacobi Handler, 1699). Andere lat. Ausg. Campidona, 1711 u. 856
Negro, Francesco
[0791]
Einsiedeln, 1723 [Benziger (1912), Nr. 385, S. 270], Dort werden als weiter dt. Übers, verschiedene Werke angegeben, die jedoch Martin v. Cochem zum Verfasser haben. Das it. Original trägt den Titel: >Lo risvegliatorio dell'anima christiana< bzw. [Michel, Rep. 4,14]: >Sonora tromba per svegliare i religiosi dal sonno della tepidezza e negligenza spirituale, del M. Rev. Padre D. Vincenzo Negri, ... dove s'introduce Christo che con 15. toccate di tromba spinge tutti i regolari all'acquisto della christiana perfettione alla quäle sono obligati di caminare ...< (In Venetia, & in Paler., per l'Isola, 1666).- Es handelt sich um fiktive Gespräche Christi mit den »Lauen«, die er zu einem Bekenntnis ermuntert. Ü: Nicht identifiziert. DV: Gr. kaufte 1682 die Druckerei von Johann Philipp Zinck u. war ab 1703 einziger Drucker in Ingolstadt. Als er 1724 starb, führte seine Wwe Maria die Druckerei bis 1730 allein weiter [Benzing, Ingolstadt Nr. 16, S. 216; Paisey (1988), S. 83].- La H. aus Luxemburg, seit 1691 Universitätsbuchhändler in Ingolstadt, ließ etwa seit 1698 dort, in Eichstätt, Augsburg u. München drucken. Er starb 1718 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1198; Paisey (1988), S. 149]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 34,116; NUC In: München, BSB Asc.3364 (Mit Handschrift) (*micro); Asc.3364a; Asc.3364b; UB 8° Asc.1242 Deskript.: Aszetik; Meditation; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0791] Negro, Francesco (1500-1563): De Fanini Faventini ac Dominici Bassanensis morte, qui nuper ob Christum in Italia romani pontificis jussu impie occisi sunt, brevis historia. Chiavenna: [o.Dr.], 1550.Erschreckliche Newe || Zeitung/ so der itzige Babst\\ Julius 3. an zweien Christen geübt/\\ die er jemerlich vnd erbermlich/\\ vnd vnschuldig ermor- \\det hat. || Verdeudscht durch M. Bartho = || lomeum Wagner/ Pfarrherr zu Glauchaw/1| mit einer schönen Vorrede. || 1551. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1551.- 4°, 12 Bl.Ü: Wagner, Bartholomäus (ca. 1530 - ca. 1614) Komm.: A: N. (auch: Niger), it. Philologe u. Reformator aus Bassano, der einer vornehmen Familie entstammte. Er wurde Benediktiner, schloß sich aber zeitig der Reformation an u. verließ den Orden. Um 1529 ging er nach Deutschland, lernte Zwingli kennen, nahm am Marburger Religionsgespräch u. dem Augsburger Reichstag teil. Schließlich wurde er Prediger in Chiavenna/Graubünden, konnte aber kaum seinen Lebensunterhalt bestreiten. Gegen Ende seines Lebens näherte er sich dem Sozinianismus an [M'Crie (1829), S. 150, 324, 351; NBG 37,618-619; Ferrari, S. 489; Ruffini (1955), S. 22, 67, 178, 179, 181, 250, 420; Feller/Bonjour (1962) 1,275-276 (gibt als Todesdatum 1564 an)]. OT: Dresler (1929), S. 98 Nr. 314 nennt eine ältere Ausg.: >Ein warhaffte geschieht von zweyen herrlichen mennern Fanino von Fauencia, vnnd Domi857
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Negro, Francesco
nico von Basana die vß geheiß Bapsts Julij des dritten von wegen deß Heiligen Euangelions nüwlich in Jtalia getödt vnd gemarteret sind. Vß Latinischer sprach in Thütsch gebracht (o.O.: o.Dr., 1550; s.u.). Es gibt auch eine lat. Ausgabe v. Josef Klug in Wittenberg aus dem Jahr 1550 [VD 16 N 459].Die vorliegende Darstellung ist die Geschichte zweier protestantischer Märtyrer nach Art des Francesco Spira, über den Negri auch gehandelt hat [>Historia Francisci Spierae civitatulani, qui quod susceptam semel evangelicae veritatis professionem abnegasset, in horrendam incidit desperationem< (Tübingen, 1555); In >Francisci Spirae casum ecc., operetta di Francesco Negri, in cui t volta in latino l'italiana apologia di Vergerio< (Tubingas, 1558), vgl. Comba (1872), S. 4], NBG sagt »un des opuscules les plus rares et les plus curieux de Negro«. Faventino Fanino oder Fannio aus Faenza im Kirchenstaat in Ferrara u. Domenico della Casa Bianca aus Bassano bei Venedig sind die frühesten Fälle protest. Märtyrertums in Italien [M'Crie (1829), S. 265-267], ÜT: Widmung an Nickel Rußwurm, Amtmann zum Hartenstein, »Geben Glauchaw den 20. Aprilis Anno salutis nostrae. 1551 ... M. Bartholomeus Wagner, Pfarherr zu Glauchaw« (Bl. A2a-Bla): »Es ist mir diese tage vnuerhofft ein Büchlein/ von einem meiner sehr guten Freunden zukomen/ vnnd geschickt worden/ Welcher solchs von fromen gelerten vnd Gottfürchtigen Personen bekomen/ Darinne zwey grewlicher/ vnd erschrecklicher Exempel/ der Tyranney des itzigen Babst Julij des dritten/ dises namen gedruckt sein/ Diese hab ich auch mit grossem erschrecknus/ vnnd warlich mit weinenden hertzen gelesen/ das diser morder vnd blutseuffer der Babst/ die fromen vnd vnschuldigen Christen/ so jemerlich vnd schendtlich ermordet vnd getödtet hat/ wider sein gewissen/ wider Gottes wort/ vnd ane allen Göttlichen befehl ... Jch hab es aber nicht allein in Lateinischer Sprach wollen bleiben lassen/ sondern auch (wie billich/ recht vnd Christlich) verdeutzschet vnd drucken lassen/ aus diesen bewegenden vrsachen ...« Nennt als Gründe, daß die Deutschen weiterhin dem wahren Evangelium anhängen sollten u. durch die Lektüre die Falschheit des römischen Papstes besser erkennen könnten.- Es folgt Negros Bericht über Faninis und Domenicos Hinrichtung (»Geben zu Clauenna den 30. tag Octobris. ...«). Ü: Vermutlich identisch mit dem gleichnamigen »Magister Philosophiae u. Archi = Diaconus extraordinarius zu Penick« (heute: Penig i. Vogtland) [Zedier 27,243-244], der das »Corpus Doctrinas Melanchthonis« nicht annehmen wollte u. deshalb 1561 dem Konsistorium zu Leipzig seine Konfession übergab. Er wurde auf Befehl des Kurfürsten removiert, mußte das Land räumen u. ging nach Ingolstadt, wo er katholisch wurde [Jöcher 4,1771], Es gibt von ihm zahlreiche Predigten u. exegetische Schriften aus den Jahren 1551-1614 [BSB-AK 1501-1840 57,309-313]. Bibl.: Weller, Die ersten dt. Zeitungen, S. 150-151 Nr. 194; VD 16 E 3835 [ohne Angabe des Autors] In: München, B S B 4° H.eccl.852 (*) Deskript.: authentische Biographie; Reformation; Papsttum; aus dem Lateinischen
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Neri, Antonio
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[0792] Negro, Francesco (1500-1563): De Fanini Faventini ac Dominici Bassanensis morte, qui nuper ob Christum in Italia romani pontificis jussu impie occisi sunt, brevis historia. Chiavenna: [o.Dr.], 1550.Warhaftiger bericht || von Dreien Mertem vnsers || Hem Jhesu Christi/ vom Bapst gemartert/\\ im Wellschen Lande. || Beschrieben durch Franciscum Schwartz. || Daraus kanstu Christlicher leser\\ genugsam erkennen/ was man von dem Con = ||cilio der Römischen Bischoffen gewertig sein\\ mus/ weil desselben Heubt/ der Babst/ in der|| allgemeinen Christlichen kirchen sach ei=\\nen solchen Vorurteil/ öffentlich fur\\ dergantzen wellt sprechen darff. || Apoc. xvij. || (•) || ... || Anno. M.D.Lj. ||. [Wittenberg]: [Josef Klug], 1551.- 4°, [8] Bl, H.Ü: anonym Komm.: DV: 1523-1552 [Benzing, Wittenberg Nr. 11, S. 499-500], FA: [o.O.], um 1552 [Ein warhaffte || geschieht von zweyen Herrli || chen mennern Fanino von Fauentia/ vnnd|| Dominico von Basana die vß geheiß Bapsts || Julij des dritten von wegen deß Heili = || gen Euangelions nüwlich in|| Jtalia getödt vnd ge=|| martert sind. || Vß Latinischer sprach in|| Thütsch gebracht.!]; (Bern: Mathis Biener): 1552. BibL: VD 16 N 460-462 In: Nürnberg, SB 9an Theol.480.8°; Wolfenbüttel, HAB 369 Theol.(28) (*) Deskript.: authentische Biographie; Reformation; Papsttum; aus dem Lateinischen [0793] Neri, Antonio (gest. 1614); [Merret, Christopher (1614-1695)]: L'ARTE VETRARIA. DISTINTA IN LIBRI SETTE DEL RP. ANTONIO NERI ...Ne quali si scoprono, effetti marauigliosi, & insegnano segreti bellissimi, DEL VETRO NEL FUOCO ...- IN FIRENZE. Nella Stamperia de' Giunti M.DC.XII. Firenze: Filippo Giunti, 1592.ANTHONII NERI, || Eines Priesters und Chymisten von Florentz || Sieben Bücher: || Handlend von der|| künstlichen Glaß= und Crystallen=Arbeit/\\ Oder\\ Glaßmacher=Kunst/\\ und alle dem jenigen/ was dazu gehöret. || Sambt denen/ darüber\\ von Christoph MERRET, der Artzney Doctorn, und Mit= ||glied der Königl. Gesellschafft in Engelland, &c. || gefertigten || Außbündigen Anmerckungen. || Und wird hierinnen zugleich auch die vollkommene Wis = || senschafft/ wie man allerhand/denen Natürl. gantz gleichkommende Edel = \\gestein nachkünstlen/ wie auch vielerley rare (vor die Gold = und Silber= ¡¡Arbeiter höchst nützliche) in Europä noch nicht bekandte oder gebrauch = \\lich gewesene durchsichtige Rubin = und Rosenfarbene Schmeltze und schöne || Lacken/ sambt der wahren Ultramarin = Färb &c. auf Spagyrische (das ist: || Chymische Weise) zubereiten möge/ gründlich gehandlet/\\ außßhrlich demonstrirt und deutlich erklährt: || Wie ingleichen auch || Ein Bedencken/1| Ob und welchergestalt wohl könne die Malleabilität\\ dem Glase (das ist: daß es sich hämmern lassen 859
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Neri, Antonio
möge) || beybracht werden/ mit eingeführet ist. || Verdeutscht || durch || Friedrich Geißlem. || (Linie) || Franckfurt und Leipzig/\\ Jn Verlegung Johann Grossen und Consorten. || Gedruckt bey Christoph Uhmans sei. Witbe. 1678. ||. Christoph Merrets || Der Artzney Doctoris, und Mit = ||gliedes der Königlichen Gesellschafft/\\ in Engeland || Anmerckunge: || über || Vorige 7. Bücher/\\ handlend | Von der || Glaßmacherey Kunst. || (Linie) || Leipzig/^ Gedruckt/bey Christoph Uhmanns seel. Witbe. ||. Frankfurt a.M. u. Leipzig: Christoph Uhmanns Wwe., in Verl. Johann Grosse, 1678.- 8°, [14] Bl„ 283[1] S., [2] BL, K„ 184 S.Ü: Geißler, Friedrich (1636-1679) Komm.: A: Priester, Alchemist u. Okkultist, lernte ganz Europa auf seinen Reisen kennen u. lebte eine Zeitlang bei Glasschleifern in Antwerpen [NBG 37,686-687; Ferrari, S. 490]. OT: Graesse 4,658; ansonsten [BiblMagCas Nr. 882-883] werden spätere Ausg. vermerkt (Florenz: i Giunti, 1612).- Neri wirkte vielleicht in Murano; sein Buch galt viele Jahrzehnte als Standardwerk.- Merrets Teil aus: >Pinax rerum naturalium britannicarum, continens vegetabilia, animalia et fossilia, in hac insulä reperta inchoatus. Authore Christophero Merrett.. .< (Londini impensis Cave Pulleyn ... typis F. & T. Warren, anno 1666) [NUC]. ÜT: Vorrede (Bl. a2a-b7b): »Ehe dann du/ in gegenwärtigem Tractätlein/ weiter fortschreitest/ oder etwas liesest/ muß ich zuvorhin dich/ mit ein paar Worten/ anreden. Man überreichet dir hiemit eine Ubersetzung; nicht zwar/ für und an sich selbst/ von so gar grosser Weitläuffigkeit/ noch auch/ die da irgends viel Mühe erfordert hätte; Sondern nur allein welche/ über dieses/ daß sie ihrer Eigenschafft nach/ fast schwer ist/ dennoch weit schwerer durch den schweren Jnhalt/ worvon sie handelt/ und durch die Vielheit derer Kunst = Wörther/ gemacht worden; oder uns zu vollbringen ankommen. Denn es bedeucht mich/ wie so wohl unser Author, als auch der vortreffliche Merret, welcher über ihn commentirt, und ihn erklähret hat/ dahin sich bemühet haben; Wormit sie nicht alleine nur die allergeheimeste Stücklein/ die Glaßmacherey = Kunst belangend/ jedermann ohne Neid und gantz treulich entdecken; Sondern daß sie auch die gleichsam eine mit aller ihrer Zubehör/ und denen dienlichen Jnstrumenten/ vollständig außgerüstete Glase=Werckstätte vor Augen stellen möchten; Deren (Jnstrumente) Nahmen dann/ wie sie von denen Künstlern/ nach eines iedwedern Arbeit/ Verrichtung und Verstand/ erdacht worden; Also können sie gar schwerlich/ und nicht ohne weitschweiffige Wort/ in eine andere Sprache/ übersetzet werden. Dannenhero/ indeme wir/ in dieser so schweren Sache/ uns eingewickelt befunden/ und hierauß/ in keinerley Wege zu entrinnen verhoffeten; so hat uns das beste zu seyn bedüncket; Wann wir/ was da mit einem und mehr Worten/ nicht deutlichen gnugsam erkläret werden könte/ dieses (zu besserem Verständnüß) durch beygefügte (gantz eigentlich getroffene) Kupffer (allwohin auch wir den Leser dißfals angewiesen haben wollen) darstellen. Jm übrigen haben wir/ belangend gegenwärtige Dollmetschung/ uns darinnen einer solchen Freyheit gebrauchet/ daß man allein dasjenige/ was etwa die Beschaffenheit des Wercks an sich selbst nothwendig zu erfordern 860
Neri, Antonio
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schiene/ so viel nur immer bequemlich geschehen können/ in diese Sprach übergesetzet; Jndeme wir alles diß/ was 3. und 4. mahl wiederholet ward/ und derogestalt uns nur vergebene Müh und Arbeit im Schreiben/ dir aber durchs Lesen/ nichts dann eitel Verdruß bringen dürffen/ mit sonderbahrem Fleisse vorbey gegangen ...« Ü: G. stammte aus Reußendorf in Schlesen, promovierte zum Dr. phil. u. Dr. iur. utr., lehrte später als Prof. der Rechte in Leipzig; von einer sonstigen Übersetzertätigkeit ist allerdings nichts bekannt [DBInd 376,247-251], DV: U. druckte ca. 1670-1677 in Leipzig, seine Wwe noch bis 1678 [Benzing, Leipzig Nr. 65, S. 272]; Johann Gr. II (auch: Groß, Grossius) [1633-1691] gehörte zu einer der einflußreichsten u. fruchtbarsten Leipziger Verlegerdynastien [NDB 7,148; Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1151]. Bibl.: Ferguson (1954) 11,134-135; BSB-AK 1501-1840 34,136; Jb. d. Auktionspreise 23,190; Bircher/Bürger, DDB B 15048-15049 In: München, BSB Techn.155 (*); Wolfenbüttel, HAB Oc 93 Deskript.: Alchemie; Technik; Chemie; aus dem Italienischen [0794] Neri, Antonio (gest. 1614): L'ARTE VETRARIA .... Firenze: Filippo Giunti, 1592.JOHANNIS KUNCKELII, || Churßrstl. Brandenb. würcklich bestallt =geheimden Cammer=Dieners/\\ ARS VITRARIA \\ EXPERIMENTALIS, || Oder\\ Vollkommene || Glasmacher=Kunst/1| Lehrende/]] als in einem/ aus unbetrüglicher Erfahrung herfliessendem || COMMENTARIO, || über die von dergleichen Arbeit beschriebenen || Sieben Bücher P. ANTHONII NERI, von Florentz/1| und denen darüber gethanen gelehrten Anmerckungen]] CHRISTOPHORI MERRETTI, M.D. & Societ. Reg. Brittann, socii, || (so aus den Jtal und Latein, beyde mit Fleiß ins Hochdeutsche übersetzt) || Die allerkurtz bündigsten Manieren/ das reineste Chrystall = Glas; || die schönste Ultra-1| marin, Lacc- und andere nützliche Mahler=Farben; Jngleichen wie die Saltze zu || den allerreinesten Chrystallinen Gut/ nach der besten Weise an allen Orten Deutschlands mit ge= || ringer Müh und Unkosten copieus und compendieus zu machen/ auch wie das Glas zu mehrer || Perfection und Härte zu bringen. Nebst ausführlicher Erklärung aller zur Glaskunst gehörigen || Materialien und ingredientien; sonderlich der Zaffera und magnesia etc. Anzeigung der nöthig= ||sten Kunst = und Handgrieffe; dienlichsten Instrumenta; beqvemsten Gefässe/auch nebst || andern/meinen sonderbaren Ofen/ und dergleichen mehr/ nützlichen in Kupf= ||fer gestochenenen Figuren. || Samt einem II. Haupt = Theil/\\ So in drey unterschiedenen Büchern/ und mehr als 200. Experi-\\menten bestehet/ darinnen von Glasmahlen/ Vergolden und Brennen; Vom || Holländischen Kunst = und Barcellan = Töpfferwerck; Vom kleinen Glasblasen mit der Lampen, Von]] einer Glas = Flaschen =Forme/ die sich viel 1000. mal verändern lasset; Wie Kräuter und Blumen in || Silber abzumessen; Gypß zu tractim; Rare Spiee = und Lacc=Fürnisse; Türckisch Pappier: etc. || Jtem der vortreffliche Nümb. Gold=Strau = Glantz; und viel andere ungemeine || Sachen zu machen/ gelehret werden/ mit einem || An861
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Neri, Antonio
hange von denen Perlen und fast allen natürlichen Edelsteinen; Wobey auch || in gewissen Tabellen eigentlich zu sehen/ wie sich die köstlichsten derselben nach dem Gewicht an || ihren Preiß verhöben/ und einen vollständigen Register. || Mit Rom. Kays. M. und Churf. Sachs. D. allergnädigst/ und gnädigst ertheilten Freyheit. || (Linie) || Franckfurt und Leipzig/1| A uff Kosten des Autoris/ bey Johann Bielcke/ Buchführem in Jena/ zu finden. || Leipzig/ gedruckt bey Christoph Günthern/1679. ||. - - - Johann Kunckeb/\\ ARTIS VITRARLE\\ EXPERIMENTALIS || PARS SECUNDA, || Oder\\ Zweyter Theil\\ Der vollständigen^ Glasmacher=Kunst || in dreyen sonderlichen Büchern bestehend/\\ Deren das I. umbständig/1. von Glasbrennen/ Vergulden || und Schilde = mahlen/ 2. von seinen Glasurwercken/ und-3. von allerhand nützlichen || bißhero wenig bekannten/ denen Glas= und andern Mahlem sehr dienlichen/ licht = || und braunen Spicc = Therbentin und Lacc= Fürnissen/ auch wie solche zu vielen \\ schönen Dingen nützlich zu gebrauchen/ handelt/ nebst vielen andern Curieusitäten/1| die sämtlich in 100. Experimenten bestehen/\\ Samt einer Zugabe/ wie man den sehr schönen Nürnbergi = \\schen Gold =Strau = Glantz aus allen Metallen machen und bereiten soll. || Jm II. wird völliger Nachricht von der Kunstreichen und allerschön = || sten weissen und bunten Holländischen Töpffer=Glasur und Mahlerey (von einigen || Barcellan = Arbeit genannt) ertheilet/ bestehend in 60. Experimenten/ und gleichfalls einer \ Zugabe von dem zierlichen und accuraten kleinen Glas=blasen/ so bey || der Lampen geschieht/ und wie dergleichen modus anderwärts nützlich zu gebrauchen. || Das III. aber/ so in 50. sonderbaren Experimenten bestehet/ handelt vornehmlich/ wie || man allerley Kräuter und Vegetabilien in Silber abgiessen/ item den Gipß färben || und tractiren/ Türckisch= Papier/ schwartze Schreibtafeln etc. etc. und viel andere nützliche dinge || bereiten und zu wege bringen soll. || Wobey zum Beschluß desselben eine vortheilhaffte Flaschen = Forme vor die Glas = || macher/ die sich über lOOO.mahl verändern lässet/ beschrieben und in Kupffer vorgestellet wird. || Endlich ist ein sonderbarer Anhang (so aus den Englischen übersetzet) mit beyge=\\füget/ in welchen von allen natürlichen Edelgesteinen/ ein fast völliger Unterricht begriffen/ auch gleich = \\falls einige sonderbare Nachkünstlungen gezeiget werden/ allen Feuer=Glas = und Farben = Künstlern/ auch || Jubilier und Gold=Schmieden/ item Mahlern/Töpffern/und vielen andern Künstlern und Me = || chanicis zu sonderbaren Nutzen aus gewisser Erfahrung auffs kürtzest und ein = ^fähigste beschrieben und vorgestellet. || Mit Rom. Kays. Maj. und Churf. S. Duchl. allergnädigst und gn. ertheilten Privil. || (Linie) || Franckfurt und Leipzig/ auff Kosten des Autoris, Anno 1679. ||. Frankfurt u. Leipzig: Christoph Günther, in Verl. Johann Bielcke, 1679.- 8°, [I]: [7] Bl., 350[ = 348] S., 2 BL, 16 Taf., 1 Portr.; [II]: 4 Bl., 141 S., [17] Bl., TK„ 3 Taf.Ü: Kunckel v. Löwenstern, Johann (um 1631/34-1703) Komm.: OT: Camerini (1979) II, S. 161 Nr. 338 kennt nur eine Ausg. 1612. ÜT: »In Potsdam vollendet K. auch ein Werk, das das gesamte Wissen der Glasmacherkunst seit der Antike zusammenfaßt und die Technik des Glasmachens bis weit in das 19. Jh. hinein beeinflußt, die >Ars vitraria experimentalis oder vollkommene Glasmacher-Kunst< (1679; 1689; 1743; 1785; franz. 862
Neri, Antonio
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Übers. 1752 P. v. Holbach). K. fügt es aus 3 Teilen zusammen: Er übersetzt und kommentiert die 7 Bücher des ihm wohlvertrauten Standardwerkes der Glasmacherei von A. Neri >L'arte vetraria distina in libri VII< (1612), ebenso Chr. Merrets engl. Übersetzung von Neris Werk >The Art of Glass wherein are shown the Wayes to make and colour glass ...< (1662) und beschließt diesen immensen Erfahrungsschatz mit der Darstellung seines eigenen beträchtlichen Wissens und Könnens« [U. Troitzsch, in: NDB, S. 278-288]. TK. mit Porträt des Übers, u. Hrsg., unterschrieben: »Wissenschafft, Erfahrenheit u. Verstand von allen Sachen, | Wollen diesen wehrten Man nunmehr unvergleichlich machen: | Vnd die Warheit, die das Ziel wornach seine äugen funckein! [ kröhnt mit hohen Adel, schon dessen Nahmen IOHANN KUNCKELN.« - Vorsatzblatt: »IOH. KUNCKELI|| ARS VITRARIA || EXPERIMENTALIS«. Widmung »Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Hn. Friedrich Wilhelm/ Marggrafen zu Brandenburg ... Wie auch: Der Durchlauchtigsten Fürstinn und Frauen/ Frauen Dorotheen ...« (Bl. Alb-Blb): Der Fürst habe nicht nur militärische Heldentaten vollbracht, sondern auch Künste und Wissenschaften befördert, weshalb er Alexander d. Großen gleichzustellen sei. »Jch für meine wenige Person schätze mir dieses für eine meiner grösten Glückseligkeit einem solchen Potentaten und Pflege=Vätern der freyen Künste die Gnade zu haben/ Selbigen unterthänigst aufzuwarten. Jch/ der ich der geringste/ und unwürdigste Zeuge bin/ der höchst zu rühmen weiß die grosse Gnade und Peförderung/ so mir widerfähret/ ob ich wol gerne meine unterthänigste Gegenliebe in etwas zu bezeigen wolte sehen und spüren lassen/ so kan ich für dieses mal mit nichts anders als mit einem papiernen Praesent auffgezogen kommen: Habe mich derowegen unterfangen/ den vortrefflichen Jtaliänischen Künstler Anthoni Neri, mit meinen aus eigener Erfahrung gezogenen wenigen Anmerckungen und deutlichen Erklärungen in so vielen Kunststücken vernehmlicher zu machen/ auch mit unterschiedenen Kupfferstücken zu illustrieren/ was mit blossen Worten nicht geschehen können ...« Vorrede (Bl. B2a-B4b). Lob der Glasmacherkunst, die die Fürsten u. Herren besonders interessiere. »Ja/ indeme gleich diese Kunst und daraus herrührenden Sachen/ iederman noch so nützlich und angenehm sind/ so ist doch ausser unsern Autore, P. Anthonii Neri einen Jtaliäner/ von Florentz/ noch niemals/ so viel mir wissend ist/ einiger/ weder in Deutschen = noch andern Ländern gewesen/ der recta und aus warhafftiger Experientz/ von derselben was tüchtiges geschrieben: sind aber ia einige die solche berührt/ als Porta, Falopius &c. so haben sie mehrentheils solche ungegründete Dinge vorgebracht/ welche/ von denen die die Sachen verstehen/ keines weges können angenommen werden. Was aber unsern Authore betrifft/ so hat derselbe zwar das meiste/ aus der unbetrüglichen Experientz auffrichtig beschrieben; ist auch/ nachdem er unsern deutschen Glaskünstlern kund worden/ von ihnen sehr verlangt: ja viele derselben haben solches Buch/ sonderlich da es aus den Jtaliänischen ins Latein vertirt worden/ und man Exemplarien bekommen können/ umb 863
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Neri, Antonio
seine Praxin zu immitiren/ auff eigne Kosten ins Deutsche übersetzen lassen. Alleine/ weiln er als ein Frembder/ auch mehrentheils fremde Materialien und Jngredientien tractirt und tractiren lehret; auch in Bereitung derselben zum Theil fast unglaubliche/ wiewohl offt unnützliche Mühe gebrauchet; ja indeme er sich nach seinen Oefen und Feuer richtet/ welches seines Orts/ weil sie das Holtz nicht/ wie wir/ in solchen Uberfluß haben/ viel mäßiger als in unsern Landen gehalten wird/ anderer Ursachen zu geschweigen: so hat auch dasjenige/ was bey ihm angangen/ dennoch bey wenig der unsrigen angehen wollen; dahero der teutsche Glaßkünstler/ verlangten Nutzen nicht daraus ziehen oder schöpffen können. Uberdiß/ sind auch/ selbst in der Jtaliänischen/ als original-Edition/ sehr grobe Druckfehler/ derer Versionen/ zu geschweigen; zwar habe ich selbige zuvor allezeit der Lateinischen Translation beygemessen; sonderlich da ich drey Teutsche Ubersetzungen/ aus den Lateinischen zusammen gebracht; welche/ weil sie in denen Fehlern einig/ habe ichs endlich auch mit der Jtaliänischen conferiren lassen/ und nachdem ichs glaichlautend befunden/ solche hierinnen aus der unbetrüglichen Experientz bestens emendiret/ wie der Leser wohl finden wird/ halte aber doch/ weils ziemlich grobe Fehler/ nicht dafür/ daß solche von unsern Autore solte gesetzet oder versehen seyn; doch habe ich solche gerichtet/ wie ich sie gefunden ...« Es folgen Hinweise auf seine Ausbildung als Glaskünstler, der endlich alle von Neri beschriebenen Experimente selber durchgeführt u. das Buch auf eigene Kosten habe drucken lassen, ohne die Polemik der Neider u. Rivalen zu scheuen. Dies dürfte sich auf die ein Jahr zuvor erschienene Geißlersche Ausg. (s.o.) beziehen. Ü: Kunckel war Apotheker, Glasmacher, Alchemist u. Experimentalchemiker, der ein unstetes Leben führte u. vielen Herren diente. Als Geheimer Kammerdiener des Großen Kurfürsten wird er Leiter der 1674 auf dem Vorwerk Drewitz b. Potsdam errichteten Glashütte, später der Kristall-Glashütte auf dem Hakendamm im Nuthetal b. Potsdam. Auf der ihm geschenkten Pfaueninsel in der Havel stellt er als erster Rubinglashohlgefäße her sowie kunstvolle Gebrauchsgegenstände. Nach dem Tod des Großen Kurfürsten wird ihm durch Intrigen sein Lebenswerk genommen. Er reist nach Schweden, erhält dort den erblichen Adel u. stirbt auf einer Reise an unbekanntem Ort [NDB 13,287-288; Dünnhaupt 2 4, S. 2470-2478], DV: G. kam aus Meissen u. ist 1677-1691 nachweisbar [Benzing, Leipzig Nr. 70, S. 289].- B., 1643 in Wickerstedt/Thür, geb., lernte in Jena bei Blasius Lobenstein, heiratete dessen Tochter Maria Elisabeth u. begann 1665 als selbständiger Buchhändler zu Jena. Er verlegte bis zu seinem Tod 1706 ca. 1570 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1098]. FA: Amsterdam: H. Betkius, 1679; Frankfurt u. Leipzig: in Verl. Christoph Riegel, 1689 [München, BSB 4° Techn.48]; Nürnberg, in Verl. C. Riegel, 1743; Nürnerg, Christoph Riegels seel. Wittib, 1756; Nürnberg, Christoph Riegelische Buch- und Kunsthandlung, 1785 [alle NUC; Dünnhaupt 2 4, Nr. 5.1-5.6],
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Newe Zeittung
[0796]
Bibl.: BSB-AK 1501-1840 20,239; Bircher/Bürger, DDB B 15110-15114; B 15115-15119; BiblMagCas Nr. 707 [Ausg. 1689]; NUC; NDB In: München, BSB 4° Techn.47y (*); Wolfenbüttel, HAB Od 215; Od 216 Deskript.: Alchemie; Chemie; Technik; aus dem Italienischen [0795] New vnd aigentliche Beschreibung|| Eines von der Weitbe=\\rühmbten Statt Neapolis dem || HEJUGEN || FRANCISCO\\ XAVERIO,\\ Der Indianer Apostlen/ als dero New= || erwählten Statt Patron, zu allgemeiner öffentlicher || Huldigung angestelten Ehrenfest. || (m) || Gedruckt zu München/ bey Lucas Straub/1| Jm Jahr/1658. ||. München: Lukas Straub, 1658.- 4°, [8] B i ll: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: Es ist nicht sicher, ob es sich wirklich um eine Übers, handelt.- Bericht vom Jahr 1656. DV: 1645-1692 [Benzing, München Nr. 9, S. 336]. In: München, BSB 4° V.SS. 140(8 (*) Deskript.: Heiligenleben; aus dem Italienischen [0796] Newe Zeittung/\\ Vnd warhafftige er= \\schröckliche geschieht/ Von den grau = ||samen Erdbidemen/ so angefangen haben vff den xxj || Nouembris/ vnd gewähret biß auff den xxj. tag di\\ses Monats/ inn vnd ausserhalb der Statt Ferrar\\ vnd Finale in Jtalia am wasser Pho ge = || legen/dis jetz verschinen || 1570. Jars. || (m) || (Getruckt zä Strasburg bey Peter Hug\\ in S. Bärbel Gassen.) ||. Straßburg: Peter Hug, [1570].- 4°, [4] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: Vgl. damit: >Ein Ausszug unnd Verteutschung eines Brieffs vom 21 November, dies 70 Jars, so geschriben wirdt von der unerhörten... Erdbeben welliche inn unnd ausserhalb der Statt Ferrar ... angefangen hat, auff den 16 in der Nacht, und gewehrt biss auff den 21 ...< (Augsburg, 1570).- Häufig in den zeitgenössischen Drucken wiederkehrender Titelholzschnitt, der eine vom Beben verwüstete Stadt zeigt, vgl. Weller, Die ersten dt. Zeitungen, S. 209ff. DV: H. arbeitete bei Emmel oder Frölich als Geselle u. machte sich um 1563 in der Barbarastr. selbständig. Er gab Neue Zeitungen, Neuigkeitsberichte u. Einblattdrucke (bis 1571) heraus [Benzing, Straßburg Nr. 48, S. 449]. Bibl.: Weiler, Die ersten dt. Zeitungen, S. 474 Nr. 45; BM In: London, BL 1393.b.38(4.) (*) Deskript.: Zeitung; Erdbeben, Katastrophen; aus dem Italienischen
865
[0797]
Newe zeytung
[0797] Newe zeytung von etli= || chen wunderzeychen/ so gesehen seind wor= || den inn lüfften/ ob einer Statt/ Stabonicchio genannt/ ligt /«|| Judea/ gegen auffgang der Sonnen/ gehört dem grossen Tür= || cken/ seind grosse hauffen Völcker in lüfften gesehen worden. || Newe zeitung/ wie ein Knäblein inn Maremman geboren\\ sey grösser wann ein gemeyn newgeboren kindlein sein sol/ vnd^ als bald nach der geburt/ reden vnd gehen künden. || Newe zeytung wie vnd was newlicher zeyt für wunder= \\zeychen zu Florentz vnnd der selben gegent/ auch Erdtpiden/\\ grausame gewitter vnd seltzamer gesicht/ so da gese= || hen vnd erhört seind worden. || Auß der Welschen sprach jnns Teütsch gebracht. || 1543. || (m) || Diß ist der form deß Commeten/ so newlichen drey tag aneinander vber || der Statt Florentz gestanden/ so ist er 15. tag aneinander für vnnd für\\ vber der statt Constantinopolis vber dem Pallast deß Türckischen Key= || sers gestanden/ vnd gesehen worden. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1543.- 4°, [4] Bl., TH.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifizierter Mischtext. ÜT: Aufnahme nach VD 16 N 920.- Erzählt von den angeblichen Erlebnissen eines genuesischen Kaufmanns, der in der Nähe von >Stabonichio< [unterschiedlich Stabonicho, Stabonicchio geschrieben; klangliche Ähnlichkeit mit Saloniki; in Judäa nicht identifiziert] drei Stunden lang Augenzeuge gewesen sein will, wie sich ein türkisches u. ein christliches Heer in der Luft befehdeten. Fetzen von türkischen Fahnen mit dem Halbmond seien heruntergefallen u. die Erde rot von Blut gewesen. Dies weise alles auf eine baldige türkische Niederlage hin.- Wahrscheinlich eine der vielen Veröffentlichungen aus dem >Pressebureau< Kaiser Karls V., durch die der Kaiser den Aberglauben förderte, um die Volksmassen leichter für den Türkenkrieg zu begeistern. Der Text wird vielleicht nur als Übers, ausgegeben, um ihm eine größere Authentizität zu verleihen? [Göllner 11,386 Nr. 824; ders., »Die Haltung der öffentlichen Meinung zum Türkenbündnis Franz I. von Frankreich«, in: Revue historique du sud-est européen 20, 1943,208-227].- Zusammen damit werden zwei Prodigien aus der römischen Maremma u. Florenz mitgeteilt. Bibl.: Göllner 11,386 Nr. 824 [ungenau oder differierende Aufnahme]; VD 16 N 1050-1053; N 920-925 In: München, BSB 4 °Phys.sp.300(22 (*) Deskript.: Zeitung; Erdbeben, Katastrophen; Prodigien; Turcica; aus dem It. [0798] Newe Zeitung\\ Von Venedig|| Oder|| Vrsachen: Anfang vnd\\ besorgliches hochgefährliches Ende/deß \\ Venedischen Kriegswesens. || Das «f:|| Vnpartheyscher Diseurs, von wem/1| warumb/ vnnd wie/ das Venedische Kriegswesen || causirt vnd vervrsacht worden/ was vor Scharmützel || geschehen/ vnd hierdurch gesucht/ vnnd was vor || ein besorgliches hoch gefährliches Ende || darauß entspringen werde. || (») || Erstlich in Jtalianbcher Sprach gedruckt zu\\ Venedig/ Jm Jahr 1616. ||. [o.O.]: [o.Dr.], [1617 (?)].- 4°.866
Newe zeytung auß Callipoli
[0800]
Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. Bibl.: Bircher, DDB A 2162 u. A 5282 In: Wolfenbüttel, HAB 120 Quod.(23); 50.11 Pol.(15) Deskript.: Zeitung; Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; aus dem Italienischen [0799] Newe Zeytung|| aus Hispanien vnd\\ Jtalieru || Mense Februario. || 1534. ||. [Nürnberg]: [Johann Petreius], 1534.- 4°, 4 Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: Die >Newe Zeytung aus... Italien« veröffentlicht einen Brief aus Venedig über die Kriesgvorbereitungen der Türken [Göllner Nr. 512]. DV: 1524-1550 [Benzing, Nürnberg Nr. 19, S. 355]. Bibl.: Göllner Nr. 512 1,252 Nr. 512; VD 16 N 675 In: München, BSB 4° Res. Turc.82(3m (*); Wolfenbüttel, HAB 105.2 Quod.(51) Deskript.: Zeitung; Turcica; aus dem Italienischen [0800] Newe zeytung auß Cal || lipoli/Jn der Türckey ge = || legen/gen Venedig geschriben. || Zu Constantinopel ist zwen tag vn nacht finster || gewesen/ das der tag von der nacht nicht erkant hat mögen || werden/ Dergeleych || auff ein stund lang blüt vtid wasser \\ geregnet. Der geleychen was inn des Türcken pallast/ vnd || im newen Schloß/ vnd Saraigo oder versperrung ist ge=\\schehen/ vnd wie vil person sein vmbkommen. || Newe zeitung/ wie der Türck vnd || der Sophi miteinander kriegen/ vnd was der Sophi || dem Türcken hat abgewunnen/\\ vnd warum das || geschehen ist/ vnd die zal/ vnd namen der/1| die der || Sophi dem Türcken ab = \\gewunnen hat. || Auß Welscher sprach in hoch Teutsch gepracht. || Vnd ist zu Venedig außgangen || (Zierleiste) ||. [o.O.]: [o.Dr.], [1543].- 4°, [4] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: Es gibt verschiedene Ausgaben aus dem selben Jahr.- »Eine der zahlreichen in den Jahren 1542-1543 veröffentlichten >Newen Zeitungen«, durch die verschiedene Gerüchte über angebliche >Wunder< aus Konstantinopel berichtet wurden. Es ist heute wohl kaum noch festzustellen, ob es sich um Veröffentlichungen in der Art der Volksbücher handelte, oder ob sie durch die Kaiserliche Kanzlei gefördert wurden, um dadurch das gesunkene Vertrauen in die kaiserlichen Waffen zu heben« [Göllner I, Nr. 825]. FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1542. Bibl.: Kertbeny Nr. 589-591; Göllner I, Nr. 825; VD 16 N 669-671 In: München, BSB Res. 4°J.germ.36(2 (*) Deskript.: Zeitung; Prodigien; Turcica; aus dem Italienischen
867
[0801]
Newe Zeytung
[0801] Newe Zeytung. || Beschreibung, dieses || grossen Wunderzeichens, Welches den || 13. Jenner dieses 1580. Jahrs am Himmel || gesehen ist worden, von den drey Sonnen, || vnd drey Regenbogen. || Jnsonderheit aber, von dem grossen, erschreckli= \\chen Wind vnd Erdbeben, welches in gantz Jtalia, vnd son= \\derlich zu Rom, drey Tage nach einander gewehret, mit gros= flien zittern vnd beben geschehen ... || Auß der Jtalianischen Sprach in Deudtsch gebracht. || Erstlich gedruckt zu Straßburgk. ||. Straßburg: [o.Dr.], [1580].- 4°, [4] Bl., TH.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: Alfons Heyer, »Zweite Nachlese zu Weller: Die ersten deutschen Zeitungen«, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 5, 1888, 214-225 u. 272-283. Bibl.: VD 16 N 727 In: Kein Nachweis Deskript.: Zeitung; Prodigien; Astrologie; aus dem Italienischen [0802] Newe zeytung. \\ Copia/ vn abschlifft etlicher Brieff\\ so newlicher zeyt/gen Venedig von einer Stadt\\ Corphu genant/ in Morea/ im gelobten Land\\ gelegen/ geschickt sind worden/ des inhalts/ wie || das an disen orten der Erdpidem/ so grausam || vnd erschröcklichen gewest/vnd mit empörung\\ vnd vberlauffung der wasser flüß/ drey merckli=\\che grosse Stedt/ als Corphu/ Syttuni/ vnnd|| Nouapatre/ eingeworffen/ zurissen/ vnd gar inn die ebne gelegt/ sambt anderm mer wunderbar = \\lichem vn grausamen schaden etc. geschehen || den 24. Marcij Anno 1545. || Newlich in Jtalianischer sprach zu Ke= \\rona gedruckt/ vndyetz verdeuscht. || H.F. ||. [o.O.]: [o.Dr.], [1545].- 4°, [3] Bl.Ü: F.H. Komm.: OT: Erdbebenbericht aus dem Jahr 1545, als Korfu, Longos (Sithonia) u. Patras zerstört wurden.- Original nicht identifiziert. ÜT: Laut Hohenemser a.a.O. 1545 in Verona gedruckt; dort fehlt der Übers. Ü: Nicht identifiziert. Bibl.: Weller, Die erst. dt. Zeitungen, S. 137 Nr. 159; Hohenemser (1966), Nr. 394; VD 16 N 782 In: München, BSB 4° Res. Phys.sp.300(23 (*) Deskript.: Zeitung; Erdbeben, Katastrophen; aus dem Italienischen [0803] Newe zeytung er= ||schrecklicher dinge, die zu Con=\\stantinopel, Handrianopel, Calliopol, vn zwan = \\tzigmeile breyt jhres vmbkreiss, diss vorgangen XLII. || lars, in dem Monat Junij sich begeben haben, Mit || Hewschrecken, einem Fewrblasenden Trachen, grawsa = || men Wetter, Sturm vnd Windt, grossen Hagel, Erdtbid\\men, Niederfallung fieler herlichen gebew, gewapenter\\ Leut, vnd hauffen der Wolffe, daruon dem Türcken || mercklicher schaden geschehen, vber hundert vnd vier vnd || zwentzig tausent menschen, one das Vihe so vnsaglich || 868
Newe Zeytung
[0805]
vmb komen vnd vertorden [sic] ist. Solche hat ein Venecianer || in eigener person gesehen, vnd als ein geschworner, dem || Hertzogen vndgantzen Senat zu Venedig zu geschrieben, || Welches... || aus gedruckter Welscher sprach in die || Deudsche verdolmetzst vnd ge = || bracht ist, etc. ||. [o.O.]: [o.D.], (1542).- 4°, [8] Bl., TH.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. ÜT: Dat. »Constantinopel am xv.tag ... Junij. Anno 1542«. Der TH. zeigt einen Kometen. Bibl.: Weller/ Heyer (1962), S. 418, Nr. 8; VD 16 N 773 In: Kein Nachweis Deskript.: Zeitung; Prodigien; Erdbeben, Katastrophen; Turcica; Astrologie; aus dem Italienischen [0804] Newe zeytung von Con = || stantinopoli. || Von ainem Comet der biß inn die 40. tag am hymmel ober deß || Türcken pallast gestanden ist. || Von ainem fewren Trocken der dem grossen Türcken seinen schätz || verprent... hat. || Von donnern/ windten/ hagel vnd schaur... || Von grossen Erdtbidmen. || Was zu Constantinopoli/ Andrinopoli vn Callipoli/ geschehen ist || Von den grausamen sachen/ vnd Rumorn von Kriegs geschray/\\ vnd von der grossen summa Wölfen ... || Die außlegung aller obgemelter gesehenen sachen/ ist geschehen || durch zwolff deß Türckischen Keysers fürnembste Astronimi/\\ ... Von der grossen Summa hewschrecken die alles das ... || verderbt haben. || (Auß Jtallianischer|| sprach jnn hoch\\ Teijtsch gepracht. ||). [o.O.]: [o.Dr.], [1542 (?)].- 4°, [4] Bl, TH.Ü: anonym Komm.: ÜT: Große Nähe zum vorangehenden Titel (s. dort). Bibl.: Kertbeny, Nr. 580-582 (insgesamt 3 Ausg.); Zinner (1941), Nr. 1801; VD 16 N 944 In: Wolfenbüftel, HAB Gv Kapsel 8(16) Deskript.: Zeitung; Erdbeben, Katastrophen; Turcica; Astrologie; aus. dem Italienischen [0805] Newe Zeytung. || Was sich in Africa im M.D.XLiij. jar/\\ mit Einnemung und Eroberung des Kö=\\nigreychs Tremetzen/ sambt vil andern Stetten vnnd|| Landen/ durch den wollgebornen Graffen von AI = || caudete/ Kayserlicher May. unsers ...|| Herrn ... || ... Feldthaubtman/ mit den Mo = ||ren vnd Türcken/ verlauffen hat.\\ Auß Hyspanischer/ in Jtalianische/ vnnd\\ hernach in Hochteutsche sprach transferirt. || H.F. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1543.- 4°, [4] Bl, TH.Ü: H.F.; F., H. Komm.: OT: Nicht identifiziert; vgl. aber die Literaturangaben bei Palau y Dulcet Nr. 85295-97 [L'expédition et voyage de l'Empereur Charles le Quint en Afrique, trad. de latin par M. Pierre Tolet (Lyon, chez le Prince, 1542)].869
[0806]
Nieremberg, Juan Eusebio SJ
Übers, des span. Texts nach dem It.- Vermutlich handelt es sich um die Eroberung von Tlemcen im NW Algeriens, wo zunächst die Almoraviden, dann die Abdalwadiden ein blühendes Kulturzentrum errichtet hatten. ÜT: »Datum Treme = || tzen, adi 18. Februarij des 1543. Jahrs. || E. genaden diener|| Don G. Tegliem«. Ü: Nicht identifiziert, übers, auch andere Zeitungen, z.B. >Newe zeytung. Copia/ vn abschrifft.. .< (s. dort). BibL: Weller, Die ersten dt. Zeitungen, Nr. 150; Göllner 1,385 Nr. 823; Hohenemser (1966), Nr. 1689; VD 16 N 1003 In: Frankfurt a.M, StUB XII, 116 [Kriegsverlust]; Paris, Bibl. Riant Cat.Nr. 3436(23); Wolfenbüttel, HAB K 285.4° Heimst.(40) Deskript.: Zeitung; Turcica; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0806] Nieremberg, Juan Eusebio SJ (1595-1658); [Brignole Sale, Anton Giulio SJ (1605-1662)]: La differenza fra il temporale e l'eterno opera del Padre Gio. Eusebio Nieremberg della Compagnia di Gesù. Trasportata dalla lingua Spagnuola alla Italiana da un Religioso della medesima Compagnia. All'Illustrissima Signora Nicolina Nave. In Venetia, MDC.LIV. Per Francesco Baba. Con Licenza de' Superiori e Privilegio. Venezia: il Baba, [1654].Wagschale || Der Zeit und Ewigkeit; \\ Oder: || Der Unterscheid zwischen || Dem Zeitlichen und Ewigen \\ Von || JOHANNE EUSEBIO NIEREMBERG \\ è Societ. Jesu. || Jn Hispanischer Sprache beschrieben/ nach = \\mals in Jtalian: und nunmehro (wegen dessen || Fürtrefligkeit) HOchteutsch || übergesätzet.) || Franckfurt. || Jn Georg Müllers Verlag. || Mit Joh. Matthiä Stans Schrifften. || (Linie) || MDCLXIII. ||. Frankfurt a.M.: Johann Matthias Stann I, in Verl. Georg Müller, 1663.- 8°, [7] Bl., 621 S„ TK.Ü: anonym Komm.: A: Jesuit dt. Abstammung, aber in Madrid geb., 1614 zum Noviziat zugelassen, lehrte 14 Jahre Naturwissenschaften in Madrid, danach 3 Jahre Exegese; Beichtvater der Infantin; Erfolgsschriftsteller [Sommervogel 5,17251766]. Auch seine >Devocion con las animas del Purgatorio< von 1630 machte ihren Weg ins Dt. über das It. u. Franz. [>Reiche Goldgrueb geistlicher Schätzen, welche gesamblet werden auss der Aufopfferung aller Gnuegthuung unserer guten Wercken für die schuldige Seelen in dem Fegfeur ... Erstlich von R.P. Joanne Eusebio Nierembergio ... durch die spanische Sprach ans Liecht gebracht, nachmalen durch die Welsche unnd Frantzösische, jetz mehrern Nutz und Trost sowol der Lebendigen, als Abgestorbenen, ins Teutsch übersetzt< (München, bey Johann Wilhelm Schell, Jm Jahr 1665]. CoA: Brignole Sale, Sohn des Dogen von Genua, war oft in Spanien gereist u. hatte als genuesischer Botschafter dort gewirkt, bis er nach dem Tod seiner Frau 1652 in die SJ aufgenommen wurde. Er ist ein wichtiger Vermittler span. Literatur u. Geschichte in Italien [DBI 14,277-282 (C. De Caro)]. 870
Nobili, Alberto de'
[0807]
OT: Sommervogel 2,166 Nr. l;Toda y Giiell 3,194 Nr. 3516; BN weist eine a n d e r e Ausg. In Venezia, presso N. Pezzana, 1704 nach [Paris, BN D.45938]: >Bilancia del tempo, ò sia la Differenza fra il temporale, e l'eterno opera del P. G i o Eusebio N i e r e m b e r g , . . . trasportata dalla lingua spagnuola alla italiana .. .< - Der span. Titel lautet: >De la diferencia entro lo Temporal y Eterno< (Madrid, 1640) [Sommervogel 5,1737 Nr. 15; Palau y Dulcet Nr. 190835 nennt als erste Ausg. Barcelona. En la Emprenta administrada por Sebastián Cormellas, 1643]. ÜT: »An den Leser: Die Spanier seynd von Natur etwas kaltsinniger und langsamer als die Jtalianer/ deßwegen pflegen sie auch grössere und weitläufftigere Bücher zuschreiben; Die Jtalianer aber übertreffen jene in der Curiosität/ darüm auch die Art zureden oder zuschreiben ihnen etwas höher und nachdencklicher seyn muß; jedoch verbleibet das Büchlein an sich selbst wie es zuvor gewesen/ gleichwie ein Mensch deßwegen kein ander Mensch ist/ der heut lange: morgen aber kurtze: oder heut krause: morgen aber glatte H a a r e hat«. DV: St. aus Amberg/Oberpfalz, Sohn des Pfarrers F.F. Stann, gelernter Buchdrucker, arbeitete bei Jakob Lasché in Hanau u. erhielt dort 1661 ein Privileg. Er starb 1675 im Alter von 44 Jahren; die Zahl seiner Drucke ist nicht groß [Benzing, Hanau Nr. 11, S. 190-191].- M. arbeitet 1652-1678 in Frankfurt a.M. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1222], FA: Würtzburg, In Verlegung Johann Ziegers, Buchhändlers in Nürnberg, A n n o 1695 [Palau y Dulcet Nr. 190916].- Mod. Ausg.: Wien: Mechitaristen-Congreg. Buchh., 1844 [Sommervogel 5,1739], In: München, U B 8° Asc.1269 [Ausg. 1695]; Wolfenbüttel, H A B Q u N 982(1) (*) Deskript.: Aszetik; Meditation; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0807] Nobili, Alberto de':
La triumphale entrata del serenissimo prence di Spagna nell'inclitta città di Melano il di. xix di decembre M.D.XLVIII. [o.O. ( = Milano)]: [o.Dr. (Antonio Borgo)], 1548-49 [?].-
Warhaffte beschreibung des Triumphs und königlichen einreitens in die Stat Meyland, die sich durch den Durchleuchtigsten König Philipsen Konig in Hispanien zugetragen. Basel: [o.Dr.], 1549.- 4°, [4] Bl.IJ: Herold(t), Basilius Johannes (1514-1567) Komm.: A: Nicht identifiziert; in BN »volterrano« genannt. OT: Mitchell (1979), S. 92 [Milano, Bibl. Naz. Braidense, ZCC.3.78, n. 2]; London, BL 9930.e.66; Paris, BN Rés. K.1242 [In Melano, per I. da Cigognera]. »A very elaborate and well-documented entry, with sumptuous entertainments on the following days. Entry by the Porta Ticinese and procession to the D u o m o and Corte, or Palazzo Ducale. Principal apparati: a triumphal arch at the Porta, with eight statues of cities of the duchy and paintings of episodes in the life of the prince; an arch apparently at the entrance of the Piazza del D u o m o with statues of Habsburg sovereigns and the prince: 871
[0808]
Nogit, Francesco
another at the door of the Duomo with David, Goliath, and other biblical characters; another at the entrance of the Corte with statues of the prince, his father Charles V, Mercury, and Minerva. Apparently no drawings of the apparati survive, but there are detailed descriptions, and many unknown. About December 30: playing of a comedy entitled Gl'inganni by Niccolò Secchi, a Milanese city official, with an elaborate stage setting representing Venice ... Topical intermedii with a personified Italy and a Mercury who gave an oration to the prince: January 6: the playing of a second comedy, apparently the Alessandro of Alessandro Piccolomini, with a stage setting representing Pisa. Some theatre historians have thought that Luca Contile's Cesare Gonzaga was also played for the prince. The marriage of the daughter of Ferrante Gonzaga, imperial governor of Milan, took place during the visit, and there were also banquets and at least one tournament« [Mitchell (1979), S. 91 Nr. IX: 1548, December 20-1549, January 7. ENTRY AND SOJOURN OF PRINCE PHILLIP OF SPAIN, ON HIS WAY TO GERMANY AND THE LOW COUNTRIES; Andreas Burckhardt, Johann Basilius Herold, Basel 1967 ( = Basler Beiträge zur Geschichtswiss., Bd. 104)]. Weitere Quellenberichte stammen von Giovanni Alberto Albicante, Vicente Alvarez, Gaspare Bugati, Juan Calvete de Estrella, Alonso de Santa Cruz u. Alfonso Ulloa. Vgl. auch Palau y Dulcet Nr. 317581: >La Solenne entrata del serenissimo Prencipe Spagna, fatta nella magnifica Città di Milano Alii XIX di Dicembre L'anno MDXLVIII. Con la forma, Misura, et Denotatione di Pitture, et Inscrittione delli Archi Trionfali, insieme con li Signori, & altri genti che accompagnarono Sua Altezza. Con ordine, diligentia & fedeltà descritta & impressa< (Milano, 1548) bzw. Hans Heysl (Heusl), >Ain Sehen New Büch lustig zü lesen, den gantzen zug vnd Raiß des Durchleüchtigisten Fürsten vnd Herrn Herrn Philippo Printzen auß Hispanien ... was Thurnier, Kampff, manicherlay Ritterspil... von Anno 1549. biß auff 51. Jar geschehen (Augsburg: Hans Zimmermann, ca. 1552) [VD 16 M 3309]. Ü: Übers, auch Dante Alighieri, >Monarchia< (s. dort). Bibl.: Gilly (1985), S. 486 Nr. 482 In: Privatex. Gilly; kein Nachweis Deskript.: Triumphzug; aus dem Italienischen [0808] Nogit, Francesco: Relatione della regina d'Albero venuta in Roma, & come s'è battegiata con sei figlioli & matrone.... [Roma; Venezia (?)]: [o.Dr.], 1587.Newe Zeyttung: || Vnd benefit/ Wie die || Königen von Albera gehn Rom kom = || men/ vnd wie sy sampt jhren sechs Sönnen/\\ vnnd etlichen vilen Weybs personen/jhres Fra = || wenzimmers Getaufft worden. || Vnd ausz was vrsachen/sy von jhrem || Gemahel entpflogen seye/ wie den 27 Decembris, || diß ablauffendt 87. Jars, auß Rohm vnd zu Venedig || inn Welscher Sprach im Truck außgangen/\\ vndII jetzundt Verteutschet worden/ etc. || (m) || Getruckt zu Augspurg/ bey Josiam Wörfy/H bey dem hayligen Creutz/ hinder dem Predighauß/ inn || sanet 872
Nolfi, Vincenzo
[0809]
Othmars Gassen/ im Jahr 1588. ||. Augsburg: Josias Wörli, 1588.- 4°, [6] Bl„ TH„ H.Ü: anonym Komm.: A: Nicht identifiziert. OT: BM 226,900: >La vera relatione di tutto quello che la flotta della Maestà del Re Catholico a portato, tornando dalla terra ferma, Nova Spagna & S. Domenico, l'anno 1587. Con la relatione della Regina d'Algiero, venuta in Roma, & come s'è battegiata con sei figlioli & matrone etc.< ÜT: Brief von »Fran: Nogit... auß Rohm den 27. Decembris, das 1587. Jars« über die Flucht der Königin v. Algier mit 22 Personen, darunter 8 christl. Ruderknechten, die ihr den wahren Glauben nahgebracht hätten. DV: W. war zuerst Druckergeselle bei H. Schuhes, hatte seine Druckerei »beim H. Kreuz, hinter dem Predighaus in S. Otmars Gasse« u. ist 1579-1590 nachweisbar [Benzing, Augsburg Nr. 31, S. 20], Bibl.: VD 16 N 1810; BM In: London, BL 1295.a.3.; München, BSB 4° Turc.85(12 (*) Deskript.: Turcica; Missionsberichte; aus dem Italienischen [0809] Nolfi, Vincenzo: Il Bellero Fonte [sic], drama musicale del Sig.' Vicenzo Nolfi,... rappresentato nel Teatro novissimo in Venetia, da Giacomo Torelli, ... inventore delli Apparati, dedicato al Ser.mo Ferdinando II gran duca di Toscana .... [o.O. ( = Venezia)]: [o.Dr. (= Valgrisi)], 1642.BELLEROPHON || Oder: || Das in die Preußische Krone \\ verwandelte WagenGestim/\\ An dem frohen || Vermählungs-Feste || Sr. Königlichen Majestät von Preussen\\ FRIDERICI1.1| Mit der || Durchlauchtigsten Mecklenburgis. Princessin || SOPHIE LOUYSE, || Zu unterthänigster Freuden-Bezeugung/\\ Jn einer Operetta, || Auf dem || Grossen Hamburgischen Schau-Platz || aufgefìihret. || Jm Jahr 1708, den 28. Novembr. ||. [o.O. ( = Hamburg)]: [o.Dr.], [1708].- 4°, [29] Bl.Ü: Feind, Barthold (1678-1721) Komm.: A: Historiker, Dichter u. Librettist aus Fano; Werke 1631-51 [Ferrari, S. 494; Autori italiani del '600, Nr. 2846-2848 u. 4646]. OT: Paris, BN Rés.Yd.55; auch Ausg. In Venetia, appresso G.B. Surian, 1642 [Michel, Rép. 4,22]. ÜT: Libretto in 3 Akten; Komponist Christoph Graupner. Ü: Übers, auch >Costanza sforzata< (s. dort), Noris, Rossi u. Silvani. Bibl.: Goedeke 3,336,14.9; Dünnhaupt2 2,1449 Nr. 28; NUC In: Wien, ÖNB 4268 B ('micro); Weimar, ZB Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen
873
[0810]
Noris, Matteo
[0810] Noris, Matteo (1640-1708): Catone Uticense, drama per musica, da recitarsi nel teatro Grìmani in S. Gio. Grisostomo, di Matteo Noris l'anno MDCCI... - Venetia, per il Nicolini. Venezia: Niccolini, 1701.L'AMORE VERSO LA PATRIA, || Die Liebe gegen das Vaterland. || Oder: || Der Sterbende\\ CA TO. || (m) || Musicalisches Schau-Spiel/1| Auf dem grossen Hamburgischen Schau-Platz\\ aufgeführet\\ Jm Jahr 1711. || (Linie) || HAMBURG/ gedruckt bey Friederich Conrad Greflingem. ||. Hamburg: Friedrich Konrad Greilinger, 1711.- 4°, [25] Bl.Ü: Feind, Barthold (1678-1721) Komm.: A: Dichter aus Florenz, Vf. von mehr als 100 Opernlibretti, »welche er mehr nach einigen selbst ersonnenen Regeln, als nach der Kunst eingerichtet, gab auch einige Schrifften unter dem Titul: 1) l'Animo Eroe, 2) Azioni istoriche di più famosi Antichi, heraus, worinnen er einen gantz besondern Stylum geschrieben, und starb 1714 den 6 October zu Trevigo« [Zedier 24,1310 (mit falschem Todesdatum)]. OT: Sonneck I, 267. ÜT: Libretto in 3 Akten; Musik: Reinhard Keiser. Ü: Übers, auch >Costanza sforzata< (s. dort), Nolfi, Rossi u. Silvani. DV: Sohn des aus Regensburg zugewanderten Dichters Georg Gr., Drucker in der Neustadt auf dem großen Neuen Markt, druckte auch Zeitungen. Begann wohl schon um 1670 u. ist 1717 gest. [Benzing, Hamburg Nr. 42, S. 184; Paisey (1988), S. 83]. FA: Hamburg: Greilinger, 1715; 1717. Bibl.: Dünnhaupt 2 2,1451, Nr. 35.1-3 In: Wien, ÖNB 4317 B (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0811] Noris, Matteo (1640-1708): Uticense.... Catone Venezia: Niccolini, 1701.CATO. || Jn einer OPERA || vorgestellet || Auf dem grossen \\ Braunschweigischen THEATRO\\Jn der Lichtmessen= Messe \\ Anno 1725. || (•) || WOLFFENBUTTEL/\\ Druckts Christian Bartsch/ Hertzoglicher privilegirter Hof= und Cantzley = I Buchdrucker. ||. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, 1725.- 8°, [26] Bl.Ü: Schürmann, Georg Kaspar (ca. 1672/73-1751) Komm.: OT: BN [Paris, BN Yth.50984]; Stieger, Librettisten 11,668 Nr. 37; Cairo/Quilici (1981), Nr. 809: »Tre atti. Dedica dell'A. a Gaetano Cesarmi princ. di Genzano. Venezia, Teatro Grimani di S. Giovanni Grisostomo, [carnevale] 1701. [Musica di Carlo Francesco Pollaroli].« - Zum Inhalt Frenzel, Stoffe, S. 124-125. ÜT: Eine dt. Übers, von Barthold Feind (s. dort) geht voraus.- Szenarium, Personenverz., 3 Handlungen. Arien mit it. u. dt. Text [Schmidt Nr. 288; 874
Noris, Matteo
[0813]
Bellermann (1966), S. 275 Nr. 169]. Ü: Übers, auch Beregani (s. dort), Mauro, Parisetti u. Stampiglia. DV: 1699-1746 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 10]. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 82 Nr. 404 In: Wolfenbüttel, HAB Textb.625 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0812] Noris, Matteo (1640-1708); [Rolli, Paolo Antonio (1687-1765)]: Il Ciro, drama per musica, di Matteo Noris, da rappresentarsi nella sala... Capranica nel carnevale ... 1716.- In Roma, P. Leoni. Roma: Pietro Leone, 1716.CYRUS || und\\TOMYRIS\\ Oder\\ Haß und Liebe || in einer\\ OPERA\\ vorbestellet/|| Auf dem grossen Braunschweigischen \\ THEATRO\\ Jn der LAURENTII Messe Anno 17311| (Linie) || Wolfenbüttel/ Druckts Christian Bartsch/ Herzogl. Hof= || und Canzeley = Buchdrucker. ||. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, (1731).- 8°, [22] Bl.Ü: anonym Komm.: CoA: R. wurde in Rom geb., lebte lange in London, trat als Librettist, Dichter u. Satiriker hervor u. kehrte 1744 nach Italien zurück, um sich in Todi niederzulassen [Liriche, a cura di C. Calcaterra, Torino 1926]. OT: Titel lautet auch: >Ciro ovverò Odio ed amoreL'Odio e l'amor< vom gleichen Librettisten. DV: 1699-1746 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 10]. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 103 Nr. 511 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 545 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0813] Noris, Matteo (1640-1708); [Rolli, Paolo Antonio (1687-1765)]: L'Odio e l'amor, drama per musica, da rappresentarsi nel... teatro Grìmani... l'anno 1703. Di Matteo Noris, ...- Venezia, M. Rossetti. Venezia: Marino Rossetti, 1703.L'ODIO E L'AMORE \\ Overo || CIRO, || Drama per Musica da rappresentarsi\\ Sul famosissimo Teatro di Braunsviga|| Nella fiera d'inverno|| L'Anno 1724. || (Zierlinie) || Der Haß und die Liebe || Oder\\ CYRUS, || Jn einer OPERA vorgestellt|| Auf dem grossen]] Braunschweigischen Theatro\\ Jn der Winter=Messe Anno 1724.]] (Linie) || Wolffenbiittel/]] Druckts Christian Bartsch/ Hertzogl. privil. Hof= und]] Cantzley= Buchdrucker. ||. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, (1724).- 8°, [48] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Paris, BN Yth.51945; Cairo/Quilici (1981), Nr. 2876: »Tre atti, 875
[0814]
Noris, Matteo
balli. Venezia, Teatro Grimani di S. Giovanni Grisostomo, carnevale 1703. Musica di Carlo Francesco Pollaroli«. ÜT: Musik: »La Musica e composta dal Sign. [Giovanni Battista] Bononcini. Li Balli sono inventati dal Sign. Ernst August Iaimen«.- Argomento, Szenarium, Personenverz., 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 284], DV: [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 238-239 Nr. 1162 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 62 ("micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0814] Noris, Matteo (1640-1708): La Regina creduta re, drama per musica, da rappresentarsi nel teatro di Sant' Angelo, l'anno 1706. Di Matteo Noris, ... - In Venetia, G.B. Zuccato. Venezia: Giovanni Battista Zuccato, 1706.SEMIRAMIDE|| Overò|| LA REINA CRE-\\DUTA RE. || DramaperMusica\\ da rappresentarsi || Nel famosissimo Teatro di Braunsveig.\\ (Linie) || SEMIRAMIS\\ Oder || Die vor König gehaltene \\ Königin/1| Jn einem Singe=Spiel || Auf dem grossen Braunschweigischen Theatro\\ vorgestellet. || Mit Hoch =Fürstl. Braunschw. Lüneb. Durchl. Gnädigster || Special=Freyheit. || (Linie) || Braunschweig/ || Jn Verlegung Christoph Friederich Fickels/ Buchhändl. 1708. ||. Braunschweig: Christoph Friedrich Fickel, 1708.- 8°, [62] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Paris, BN Yth.50886 u. 51757; Stieger, Librettisten 11,669 Nr. 41. ÜT: Musik: Antonio Maria Bononcini [DBI 12,346-348].- Personen, Szenarium, 3 Handlungen. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 182]. DV: 1701-13 in Braunschweig [Paisey (1988), S. 60], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 301 Nr. 1471 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 737 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0815] Novarino, Lodovico [Luigi] OTheat (1594-1650); [Bariy, Paul Boursier de SJ (1587-1661)]: Deliciae divini amoris hoc est: de occultis Dei beneficiis, Dei amorì excitando et fovendo... Edidit omnium profectui, utilitati, gustuique R.P. Aloysius Novarinus. Lugduni, sumpt. L. Durand. Lyon: Laurent Durand, 1641.Göttliche Lie = ||beslust/\\ Das ist: \\ Die verborgenen Wol= \\thaten GOTTES/\\ Zu Erweckung himmlischer || Liebe || entdecket/1| Von Aloysio Novarino. || Diesem sind angeßgt: H. || PAULI de BARRY Heilige || Meinungen oder Verträge || mit GOTT.\\ Zu nützlicherErgötzligkeit in\\ die hochteutsche Sprache\\ überbracht|| Durch Ein Mitglied der hochlöblichen\\ Fruchtbringenden Gesellschafft. || (•) || Wolffenbüttel/\\ Jn Verlegung Johann Naumans/1| Buchh. zu Hamburg vor S. Joh. || Kirch/Jm Jahr 1653. ||.
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Novarino, Lodovico
OTheat
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Wolfenbüttel u. Hamburg: In Verl. Johann Naumann, 1653.- 12°, [I]: [5] Bl., 290 S„ [2] Bl., [10] Bl.; [II]: [7], 127 S.; [1] BL, TK.Ü: [Harsdörffer, Georg Philipp (1607-1658)] Komm.: A: Eigentl. Girolamo N., Theatiner aus Verona, vielseitiger geistlicher Schriftsteller exegetischer, mariologischer u. aszetischer Werke, lebte nach dem Motto »Nulla dies sine linea« [Zedier 24,1496-1497; Vezzosi 2,100-112; NBG 38,336-337; Ferrari, S. 495; DictSpir 11,473-477].- Über den aszet. Schriftsteller Paul Boursier de Barry vgl. Sommervogel 1,945-957; DBF 5,635. OT: BN; auch it.: >Delitie dell'amor di Dio, cioè Delicatissime considerationi circa gli occulti benefici divini per accender l'amor di Dio ne' cuori & i cuori nell'amor di Dio ...< (In Verona, per il Merlo, 1638) [Michel, Rép. 4,26].- In der dreibändigen Gesamtausg. Verona, 1645-1649 ist dem Titel hinzugefügt: >Opus quod sua novitate eo sapidiores fructus producet, quo minus expositae arbores, ex quibus illi collecti fuereDeliciaeSanctae intentiones< (Ingolstadt, 1646).- Werk mit 100 Kap. Novarino (S. 1-290) deutet alles Negative im Leben aus der Sicht der höheren Einsicht Gottes als Wohltaten.- »Erklärung des Titel-Blats«; Zuschriften Novarinos u. Harsdörffers. Ü: Übers, auch Astolfi (s. dort) u. Cornaro [Conermann (1985), S. 426-429 Nr. 368]. DV: N. aus Grossenhain (1627-1668), brachte in Hamburg zusammen mit seinem Sohn 283 Werke heraus. Er ließ auch auswärts, in Frankfurt, Wolfenbüttel u. anderen Orten, drucken [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1225], FA: Hamburg, in Verl. Johann Naumann, 1679. Bibl.: Georgi III, S. 140; Goedeke 3,110,17; Dünnhaupt 2,808; Bircher, DDB B 3860-3861; NUC; Dünnhaupt 2 3,2012-2013 In: Wolfenbüttel, HAB Th 1935 (*) Deskript.: Exempel; Mystik; Aszetik; Akademikerschriften; aus dem Lateinischen [0816] Novarino, Lodovico [Luigi] OTheat (1594-1650): Tributo da pagarsi a Dio con diversi atti di Virtù [In: Variorum opusculorum tomus secundus, Veronae, typis RubeanisJ. Verona: Rossi, 1647.Steur=Buch\\ der Seelen = Tribut\\ Von || Unzahlbaren Schuldigkei=\\ten des Menschen mit allerhand\\ Tugendt Übungen in uns gegen GOtt || zu erwecken/ und abzu=\\statten.\\ Jn ein Tag=Register zusammen]] getragen. || Von dem Geistreichen|| D. LUD. NOVARINO: || Denen frommen vilbetrang=]]ten Teutschen zu Dienst || und Trost. || Von einem Religio-\\sen des Closters S. Emmeran || Ord. S. Ben. aus dem Italiani = \\ sehen gantz neu herüber || gesetzt. || (Linie) || Gedruckt zur Statt am Hof/ bey || Regensburg/ durch Joh. Egidi 877
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Novellino
Raith/1 Hochfr. Bischoffl. Regensp. Hof= || Buchdr. Anno 1677. ||. Stadtamhof b. Regensburg: Johann Aegidius Raith, 1677.- 12°, [22] Bl., 336 S , TK.Ü: [Trauner, Ignatius OSB (17./18. Jh.)] Komm.: OT: Vezzosi 2, S. 108 Nr. 34 [Anhang S. 165-193 des 2. Bd. der Gesamtausgabe], »A devotional manual under the sustained metaphor of taxes & tributes. Engraving by H.M. Veith, 1677« [Jantz 11,353 Nr. 2518], Es handelt sich insgesamt um 27 Tributi in 47 Kap. »Vi fu chi non vergognandosi farsi reo di plagio avea stampato questo Libretto sotto il proprio suo nome facendosene Autore. Il Novarino nella Prefazione all'esemplare inserito negli Opuscoli ripiglia il suo, >res quae exstat, ad Dominum clamat«< [Vezzosi, op.cit., S. 108 Anm. 5]. ÜT: Werk in 63 Abschnitten, deren These ist, daß die Seele Gott u. nicht der Welt Tribut schuldet.- Widmung dat. »Regenspurg den 6. Junij Anno 1677 durch P. Ignatius Trauner Ord. S. Bened. Profeß und Prior bey St. Emmeram in Regenspurg« für »Der Hochwürdigen in GOTT Wolgebornen Frauen/ ... MARLE J O H A N N A FRANCISCO Geborne von Rehling/ des hoch = Adelichen Stiffts und Frauen = Closters Nunberg ober Saltzburg Ord: S. Benedicti würdigisten Frau Abbtissin ...« u. weiteren Insassinnen des Konvents. »... damit ich aber ... wegen unbezahlbar vii empfangenen Gnaden nicht undanckbar benambst werde/ und durch dises der Gerechtigkeit zu Lob und Ruhm verfertigtes Tractätl kein Ungerechtigkeit begehe/ hab ich mich erkühnet/ solch geistreiches aus Jtalianischer in Teutsche Sprach versetztes Steuer = Büchel der Preß zu unterlegen/ und vor anderen Ewr Hochwürden ... zu einem Pfand meiner höchst=verpflichteten Schuldigkeit zu verehren ...« (S. *4b-*5a). Nach dieser »Zuschrifft« folgen 8 Seiten »An den Leser«. Ü: Der Theologe Tr. aus Regensburg [DBI 1280,410] ist Vf. eines 1674 in Regensburg erschienenen Werks: >Allgemeine Schuldbezahlung ... Marie Margaretae v. Siegertshofen Äbtissin in Niedermünster gewidmet< [BSB-AK 1501-1840 52,267], das vielleicht mit dem vorliegenden Titel verwandt ist. DV: R. war fürstbischöflich St. Emmeramischer Buchdrucker u. ist 1676-1708 nachweisbar [Benzing, Regensburg Nr. 13, S. 388], Bibl.: Jantz 11,353 Nr. 2518 In: Augsburg, UB XIII.6.8°.224 (*) Deskript.: Gebetbuch; Aszetik; aus dem Italienischen [0817] Il Novellino. Firenze: Giunti, 1572.Die Erzehlungen aus den Mittlern Zeiten. [Anhalt (?)]: [1624 (?)].- Ms. Gießen UB Nr. 105 [167 Bl].Ü: Anhalt Bernburg, Familie Komm.: OT: Auch: >Le ciento novelle antiche< bzw. (Ausg. 1572) >Libro di novelle, et di bel Parlar Gentile. Nel quale si contengono Cento Nouelle altrauolta mandate fuori da Messer Carlo Gualteruzzi da Fano. Die Nuouo Ricorrette. Con aggiunta di quattro altre nel fine Et con vna dichiarazione 878
Nvovi Avisi Dell'India
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d'alcune delle voci piu antiche. Con licenza, et Privilegio< (In Fiorenza Nella Stamperia de i Giunti. MDLXXII).- Camerini (1979) II, S. 45 Nr. 16; Silvestro Camerini (1978) II, S. 45 Nr. 16.- Anonyme Sammlung aus der 2. Hälfte des 13. Jh., zuerst gedruckt Bologna 1525, hrsg. v. C. Gualteruzzi. Eine der berühmtesten Novellensammlungen des Mittelalters, wurde vermutlich von einem Notar aus Florenz geschrieben, u. ist in zwei voneinander abweichenden Fassungen überliefert. Es treten in bunter Folge Personen aus Legende u. Sage auf, u. es entsteht ein farbenprächtiges Bild von Lebensweise u. Brauchtum des Duecento. Die Sammlung diente späteren Novellisten als unerschöpfliche Fundgrube [KLL 6827-6828]. Ü: Arbeitsteilige Übers., die vielleicht bei Familientreffen erstellt wurde u. längere Zeit in Anspruch nahm. »Nach der Einleitung des Hrsg. [sc. Ulrich Seelbach] ist die Übersetzung zwischen 1622 und 1624 in Kothen entstanden und eine Gemeinschaftsarbeit der Töchter Christians I. von Anhalt-Bernburg: Anna Sophia (1604-1640), Sibylla Elisabeth (1602-1648), Eleonore Maria (1600-1657) u. Louise Amalia (1606-1635), zu denen dann noch ihr Vetter Ludwig der Jünger (1607-1624) u. dessen Mutter, Amöna Amalia (gest. 1625), gekommen sind. Der Übers, liegt die Ausg. von Vincenzo Maria Borghini (1515-1580) [DBI 12,680-689 (G. Folena)] von 1572 zugrunde, die jeweils auf der linken Seite im Paralleldruck wiedergegeben ist« [II Novellino. Das Buch der hundert alten Novellen. Italienisch/Deutsch. Übers, u. hrsg. von Jänos Riesz, Stuttgart: Philipp Reclam Jun., 1988, S. 291-292], Die Ms. gebliebene Übers, wird hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt, um das Interesse auch an der frühen it. Literatur zu dokumentieren. Bibl.: Seelbach (1985), S. 1-21 In: [s.o.] Deskript.: Novelle; aus dem Italienischen [0818] Nvovi Avisi Dell'India De Reverendi Padri Deila Compagnia Di Giesv, Ricewuti Qvest'Anno MDLXX. In Roma, Per gli Heredi di Antonio Blado. Con licentia de superiori. Roma: Erben Antonio Blado, 1570.Sendtschreyben vnd\ warhaffte zeytungeru || Von auffgang\\ vnd enveiterung des Chri = || stenthumbs/ bey den Hayden || inn || der newen weit: Auch von veruolgung\\ vnnd hailigkeit/der Gaistlichen Apo- \\stolischen Vorsteher daselbs/so erst di\\ses jar/ auß den Orientischen Jn = \\dien kommen/vnd jetzt inn\\ teutsche spraach tranß = \\feriert worden || Durch D. Philipp Dobereiner\\ von Türschenreut. || Mit Kay. freyhait nit nachzudrucken. || (Linie) || Anno MDLXXI. || (Gedruckt zu München, bey Adam Berg. Anno 1571). München: Adam Berg, 1571.- 8°, [110] Bl.Ü: Dobereiner, Philipp (gest. 1577) Komm.: OT: Fumagalli/Belli (1891), S. 135 Nr. 546.- Sammelwerk mit Briefen verschiedener meist portug. Jesuiten aus Indien u. Vietnam, die an den Generaloberen it. schrieben : 1. Organtino da Brescia; Goa: 28.XII.1568 (f. 879
[0819]
Ochino, Bernardino
1-9).- 2. Cristoforo d'Acosta; Malaca: 2.XII.1569 (f. 10-11).- 3. Luigi di Gouea; Coulan: 15.1.1569 (f. 11-13).- 4. Emmanuele Tesseira; Goa: 2.1.1569 (f. 13-15).- 5. Nicola Nugnez; Ternate: 10.11.1569 (f. 15-17).- 6. Pietro Mascaregnas; Ternate: 6.III.1569 (f. 17-20).- 7. Sebast. Fernandez; Goa: XI. 1569 (f. 20-5).- 8. Martin di Silva; Onor: 26.XI.1569 (f. 35/36).- 9. Girolamo Ruiz; Cocin: 15.1.1570 (f. 36/42).- 10. Pietro Diaz; >Sopra i quaranta ammazzati per la Religione Catolica< [P. Azevedo]; Madera: 17.VIII.1570 (f. 42-45). ÜT: VD 16 gibt Umfang mit 95 Bl. an.- Vorrede »Dem Ehrwürdigen/ Edlen/ vnd Hochgelehrten Herren/ Wolffgang Andreas Käm von Khötz/ Probst zu sanct Moritzen/ vnd Thombherren des würdigen Stiffts vnser lieben Frawen in Augspurg/ bayder Rechten Doctorn ... Geben auff den H. berg Andechs/ am Fest der Verkündigung Marie/ An 1571 ... Philip Dobereiner/ der H. schrifft D. Canonicus zu München« (Bl. a2a-b8b): Lob der jesuitischen Mission u. Verurteilung der protestant. Ketzerei. In Asien werde durch die Gewinnung neuer Seelen das in den Ländern der Reformation verlorene Terrain wieder wettgemacht. »Von wölcher Jnnwohnerbekehrung/ auch leben/ sitten/ policey/ gebräuchen/ vnd dergleichen anderen stucken/ vil gefunden wirt/ in den vilen warhafften Epistlen vnd Sendtschreiben/ so nun bey vber die 30. jaren/ die würdigen Vätter vn Brüder/ der oftgenanten Societet ... auß denselben Jnseln vnd Landen/ an die jrigen in Europam geschickt haben. Die ich nun ... auß der Jtalianischen vn Lateynischen/ zu tranßferieren für mich genommen/ dieweil ich verhoff/ solliches vilen guthertzigen Christen (damit ich viler andern nutzbarkayten geschweig) fast tröstlich/ vnd zu beständiger verharrung im Christlichen Catholischen glauben/ dienstlich seyn sollen ...« Ü: Er übers, auch Cacciaguerra u. Loarte (s. dort). DV: Adam B. d.Ä. druckte 1564-1610 [Benzing, München Nr. 3, S. 335]. Bibl.: Streit 4, S. 250 Nr. 950; VD 16 D 2115 In: München, BSB H.eccl.1067; UB H.Eccl.1067 (*) Deskript.: Länderbeschreibungen; Japonica, Sinica, Indica; Missionsberichte; Jesuitenorden; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0819] Ochino, Bernardino (1487-1564): Ain Gesprech, der flai= || schlichen vemunfft vnd ains Gaist = \\ liehen oder glaubigen Christen menschen, || Von den hendlen, so sich zu diser unserer zeit || zutragen, von Bernhardino Ochino|| von Senis/ in Welsch beschri=\\ben, und verteütscht. || Mehr ain kurtze anlaitung,\\ wie man sich im gebet H üben solle. || (Getruckt zu Augspurg/ durch || Philipp Ulhart\\). (Augsburg): (Philipp Ulhart d.Ä.), 1546.- 4°, 26 S.Ü: anonym Komm.: A: It. Geistlicher aus Siena. Er schloß sich den Observanten Franziskanern an u. wurde ihr Oberhaupt. 1534 wechselte er jedoch in den neuen u. noch strengeren Kapuzinerorden über u. erreichte auch dort wegen seiner rhetorischen Talente schon bald eine Führungsposition. Als er in den Ver880
Ochino, Bernardino
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dacht des Luthertums geriet, floh er nach Genf, wurde dort 1545 Pastor der it. Gemeinde, mußte aber 1547 nach England gehen, wo er eine Rente vom König erhielt. Als Maria Tudor den Thron bestieg, zog er weiter nach Zürich, mußte aber auch von dort wegen seiner liberalen Auffassung in der Frage der Polygamie weichen u. starb, rastlos u. umhergetrieben, in Mähren [Flögel (1785) 2,130-142; EG 111,1, S. 266-272; Benrath (1892); Pastor 5,337-344; Nicolini (1938), S. 251f.; Rachum, S. 381; Totok (1980), S. 197; Welti (1985), S. 103-105; DictSpir 11,575-592 (C. Cargnoni)]. OT/ÜT: Nicht erhalten, vermutlich 1546/47. Die Schrift liegt nur auf Deutsch vor [Bertrand-Barraud (1924), S. 21; Nicolini (1938), S. 262].- Fiktiver Dialog; die weltliche Klugheit (»la Prudenza carnale«) versucht ihn (»Un cristiano«, d.h. Ochino) von seinem evangelischen Glauben abzubringen u. ihm das Exil mit aller seiner Schärfe u. Bitternis vor Augen zu bringen. Er widersteht jedoch allen Versuchen, ihn zum katholischen Standpunkt zurückzuführen.- Weiterhin geht es um die Verteidigung der Stadt Augsburg, die von den Truppen Karls V. belagert wird. Ochino ruft die Bürger zum Widerstand auf u. rät Luther, eine militärische Intervention zu fördern. Danach Übers, von >Trattato dell'orazione< (s.u.). DV: 1522-1567 [Benzing, Augsburg Nr. 15, S. 17], FA: Augsburg: Philipp Ulhart d.Ä., 1548. Bibl.: Benrath (1892), Nr. 25; Hohenemser (1966), Nr. 4027; Nicolini (1938), S. 182 u. 262; BM; Shaaber (1976), Nr. O 2; NUC Suppl.; VD 16 O 199 [Ausg. 1548] In: Augsburg, UB XIII.5.4°.284 (•); Frankfurt a.M., StUB XVIII,21 [Kriegsverlust]; Wien, ÖNB 74.G.24.(15) Deskript.: Dialog; Reformation; aus dem Italienischen [0820] Ochino, Bernardino (1487-1564): Von der Hoffnung || aines Christlichen || gemüts. || Wie dieselbige jr vnzweyfliche gewissen = ||schafft/durch den glauben derAlmächtigkait/\\ Weyßhait/ Güte vnd Barmhertzig=\\kait Gottes/ inn Christo be=\\stendigklich gebe. || Durch den Gottsäligen vnd Hochge = ||lehrten Herren Bemhardino Ochino/ kurtz\\ verschiner Zeit in Italienischer sprach/\\ jm selbst vnd andern guthertzi= \\gen zu trost gestellt. || (Getruckt zu Augspurg/ durch || Philipp Ulhart || 1547.\\). Augsburg: Philipp Ulhart d.Ä, 1547.- 8°, [8] BLÜ: anonym Komm.: OT: Nicht überliefert, wahrscheinlich auch nicht gedruckt. »Dissertazione sulla speranza di un'anima cristiana« [Nicolini (1938), S. 262]. ÜT: Keine Hinweise auf den Übers. DV: 1522-1567 [Benzing, Augsburg Nr. 15, S. 17]. FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1548. Bibl.: KuczyÄski (1960), S. 183-184 Nr. 2047 u. S. 58 (Anhang) Nr. 3488; Benrath (1892), Nr. 26; Nicolini (1938), S. 262; NUC; Pegg (1977), S. 138 Nr. 1691; VD 16 O 226 In: München, BSB 4° Asc.735; München, UB 4° Theol.5519:5; Stuttgart, WLB
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[0821]
Ochino, Bernardino
Theol.4° 5063; Wien, ÖNB 20.Dd.1062; +35.F.52; Wolfenbüttel, HAB 318.23 Theol.4°(10) (•) Deskript.: Reformation; Aszetik; aus dem Italienischen [0821] Ochino, Bernardino (1487-1564): (Gute Zeitung/ so sich in welsch || landt in diesem XLiij. jar zu getragen haben. ||) Ausschreiben vnd || meynungen des woll vnd Hoch = \\gelerten Bernhardinj von Senis an den || Cardinal von Chretor. ||. [Magdeburg]: [Christian Rödinger d.Ä.], [1543].- 4°.Ü: anonym Komm.: ÜT: Ein Kardinal v. Chretor ist nicht auszumachen. DV: R. (auch: Rhodius), kam von Wittenberg; er druckte viel für Luther u. seine Anhänger; im Jahr 1553 wurde er nach Jena zum Druck der Lutherischen Gesamtausgabe berufen; er ist von ca. 1540-1553 in Magdeburg nachweisbar [Benzing, Magdeburg Nr. 10, S. 310]. Bibl.: VD 16 O 196 = G 4152 In: Privatbesitz Benzing Deskript.: authentischer Briefwechsel; aus dem Italienischen [0822] Ochino, Bernardino (1487-1564): Apologi nelli quali sì scuoprano li abusi sciocheze, superstitioni, errori, idolatrie et impieta della sinagoga del Papa & spetialmente de suoi preti, monaci e frati. Opera insieme utile et dilectevole, M.D.LIIII. [o.O. (= Genève)]: [o.Dr. (= J. Gérard oder Jean Girard)], 1554.Des Hochgelehrten vnd Gottseligen || Bemhardini Ochini || Apologi. || Darin werden dieMiszbreuch/thor- \\heiten/Aberglauben/Jrrthumben/Götzendienst/H vnd gottlosigkeiten der Papistischen Synagoga/1| sonderlich der Pfaffen ... eröffnet Durch Christoff Wirsungl verdeutscht. || M.D.LVI. ||. [Zürich]: [Andreas Geßner d.J.], 1556.- 4°, [51] Bl.Ü: Wirsung, Christoph (1500/05-1571) Komm.: OT: Moeckli (1966), S. 24; Ebert, Bibl. Lex. 2,221-224 identifiziert die Drucker anhand der Wasserzeichen u. der Typen.- Richard Moricini (Morrison) gewidmet, einem evangelisch Gesinnten, der mit Ochino aus England hatte fliehen müssen. Es handelt sich um 101 eher harmlose Anekdoten, die ihre Spitzen gegen die Autorität des Papstes, das Fegefeuer, Seelenmessen, das Leben des höheren Klerus, Nonnen u. Mönche usw. richten, Vorkommnisse des Tridentinums glossieren, das Verhältnis der diversen Orden zueinander charakterisieren. Sie wurden unter dem Papat Julius* III. (1550-1555) geschrieben [Benrath (1892), S. 200-202], ÜT: Widmung für Pfalzgraf Ottheinrich. »Vnd dieweil ich der gemein Christi zû gûten/ vnd zû preiß vnd lob dem Allmechtigen verschiner zeit etlich seiner bûcher/ vnd sonderlich die vier theil seiner predigten/ in wölchen der gantz Christlich glauben/ vnd was darzü gehört/ mit höchstem fleiß/ vnd verstand/ volkomenlich verfasset vnd beschriben/ in Teütscher sprach/ vnder 882
Ochino, Bernardino
[0823]
E. Chur. Gnaden nammen außgehn zûlassen/ vnd der selbigen auff jr gnedigst begeren/ vnderthenigst zü züschreiben entlichs Vorhabens gewesen. Hat mich demnach nit für vndienstlich angesehen/ wa auch diß gegenwertig büchlein/ vnder Ewer Churfürstlichen Gnaden solt geschriben werden/ so halte ich doch gentzlich darfür/ Ewer Chur. G. werde mehr auff den innhalt/ als auff die grosse des wercks gnedig achtung geben. Dann es dermasen verfasset/ vn mit ernstlichem vnd Göttlichem schimpff vermenget ist/ das nit allein die jenigen/ denen das Bapstumb ein grewel ist/ sonder auch die es in grossen würden vnd ehren halten/ kein abscheüch darab tragen/ vnd gern lesen werden«.- Jedes Buch hat seinen besonderen Titel. Woher der Übers, die übrigen 4 Bücher, die sich im Original nicht finden, genommen hat, verschweigt er.- Nach der dt. Übers, entstand 1607 in Dordrecht eine niederl. Übers, in 4 Büchern, aus der später eine Auswahl (Amsterdam, 1691) von 78 Fabeln veröffentlicht wurde.- »Die Uebersetzung des Wirsung ist ziemlich altfränkisch und schwerfällig, da man doch zu seiner Zeit schon viel beßer und reiner deutsch schreiben konnte« [Flögel (1785) 2,135]. Ü: W., der auch >Calisto u. Melibea< übers., war Pfarrer in Augsburg; die Ausg. 1556 ist dem Pfalzgrafen Ottheinrich gewidmet [ADB 43,521], DV: Die Brüder Andreas G. d.J. u. Hans Jakob waren Söhne des Krämers Andreas G. d.Ä. Andreas d.J. (1513-1559) ist ab 1553 zusammen mit seinem Bruder als Drucker tätig [Benzing, Zürich Nr. 9, S. 524-525]. FA: [o.O.]: 1557 (2 Teile); [o.O.]: 1559 (5 Teile).- Nachdruck Leipzig: Dt. Verlagactiengesellschaft 1907 [Apologe des Bernardino Ochino. Eingel. u. hrsg. v. Karl Amrain, ( = Der Volksmund. Alte u. neue Beiträge zur Volksforschung, Bd. 7)]. Bibl.: Ebert 2,221 Nr. »14995; Flögel (1785) 2,133-139; Kuczynski (1960), S. 58 (Anhang) Nr. 3489 (Ausg. 1559); Nicolini (1938), S. 262-263; VD 16 O 191194 In: Augsburg, UB XIII.5.4°.265 [Ausg. 1559] (*); Freiburg, ÜB N 2771,b [Ausg. 1559]; München, BSB 4° Polem.2245a; Stuttgart, WLB Theol.qt.5061 [Ausg. 1556]; Wolfenbüttel, HAB 335.7 Theol.(5); Deskript.: Exempel; Reformation; Papsttum; aus dem Italienischen [0823] Ochino, Bernardino (1487-1564); [Bebel, Heinrich (1472-1518)]: Apologi.... [o.O. (= Genève)]: [o.Dr. (= J. Gérard oder Jean Girard)], 1554.(FACETIAE\\ HenriciBebelij'/W vom KeyserMaximiliano§ Hochlöblicher gedechtnuß/ selb gekrön = || ten Poeten/ in drey vnderschiedliche Bücher/ ein vnd || abgetheilet. Jetzund aber gebessert vnd gemehret/\\) mit einer ordentlicher abwechselung vnnd einmi = || schung derApologen/ deß Hochgelehrten vnd weit = || beriihmbten Manns/ Bemhardini Ochini von Se =\\nis/ darin feine Historien/ Gleichnussen/ vnnd lusti \\ge geschwenck verfasset/sehr nützlich vnd || kurtzweilig zu lesen. || (Sampt einer angehenckten Practica vnd Vor= \\zeichen/zukünfftiger ding/ so bis auff den Jüngsten || Tag vnder den Menschen gemein seyn werden. || Durch Jacobum Henrichmannum\\ von Sindelfingen. ||) Durch einen Liebhaber 883
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Ochino, Bernardino
der Freyen künst\\ ins Teutsch gebracht. || (*) || Gedruckt zu Franckfurt am Main/1568. || (durch Pe\\ter Schmid/in\\ der Tongesgas = \\sen. || j. Frankfurt a.M.: Peter Schmidt, 1568.- 8°, [12], 327, [1] Bl., TH.Ü: Henrichmann, Jakob (ca. 1482-1561); [Lindener, Michael (1520-1562) ?] Komm.: OT: Zu Bebel VD 16 B 1222. ÜT: »Zum Leser« (Bl.+2a-b): Lobt zunächst Bebel u. seine Glaubwürdigkeit. »So ist nun neben solchen hinzu kommen vnd gethan worden/ vnd feyn wie man spricht/ alternatis uicibus, das ist/ vmb einander abwechßlung/ vn feiner gebürlicher ordentlicher einmischung/ des berümbten vnd Hochgelehrten Manns Bernhardini Ochini von Senis/ das erst/ ander/ dritt vnd vierte Buch seiner Apologen/ in welchen vnderschiedlich die Abusus vnd allerley mißbrauch hohes vnd niders Stands betreffent/ Thorheiten vnd Aberglauben eingeleubet vnd begriffen/ neben der wolgeschickten vnd fein gestehen Ordnung der Bücher/ vnd derer Capitel: nützlich/ lustig/ lieblich vnd kurtzweilig zu lesen ...« Es folgt ein Gedicht H.s über die Vorzeichen, sodann Widmung der Vorzeichen »Dem Edlen vnd Wolgebornen Christoff Graff von Schwartzenberg/ vnd dem Fürnemen Poeten Henrico Bebelio ... Geben im Schwartzloch 11. Kai. Martias/ des 1508 Jars«. Ü: Warum VD 16 Michael Lindener (1520-1562) als Übers, angibt (vgl. s.v. Savonarola), ist nicht klar, denn von Henrichmann stammt eine PoggioBebel-Ausg. (s. dort). Beide sind übrigens im Augenblick des Erscheinens der vorliegenden Ausgabe schon mehrere Jahre tot. DV: 1564-1595 [Frankfurt a.M., Nr. 16, S. 125], FA: Frankfurt a.M.: Nikolaus Basse, 1589. Bibl.: Flögel (1785) 2,139 [Ausg. 1589]; VD 16 O 194-195; VD 16 B 1223-1224 In: Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Bb 212 ('); Li 283 [Ausg. 1589] Deskript.: Exempel; Reformation; Papsttum; aus dem Lat.; aus dem It. [0824] Ochino, Bernardino (1487-1564): Dialogo del Purgatorio di messer Bernardino Ochino di Siena, Pastore della Chiesa de Locamesi in Zuricho. A gl' Hebrei Cap. IX per che il sangue de tori, e de becchi e la cenere della giovenca sparsa sopra quei che son macchiati, Ii santifica alla purificatione della carne, quanto maggiormente il sangue di Christo, il quäle per lo spirito etemo ha offerto se stesso immaculato ä Dio, purgarä la nostra la conscientia da l'opere morte, per servire a Dio vivente? M.D.LVI. [o.O. ( = Zürich)]: [o.Dr.], 1556.Dialogus. || Das ist/ Ein || Gespräch von dem Fäg= ||flieür/in welchem der Bäpstleren torech\\tigen vnd falschen gründ/das Fägfheür\\ zeerhalten/ widerlegt werdend. Beschri = || ben inn Jtalianischer spraach von dem || wolgeleerten herren Bemhardino\\ Ochino von Senen/ yetzt || aber auff das einfalti=\\gest yerteütscht. || ... || Getruckt zu Zürych bey Andrea vndJa\\cobo den Geßneren/gebrüder. || M.D.LV. ||. Zürich: Andreas d.J. u. Hans Jakob Geßner, 1555.- 8°, [3] Bl., 115[1] S, [6] BL-
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Ochino, Bernardino
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Ü: Zwingli, Ulrich d.J. (1528-1571) Komm.: OT: Die Übers, ist ein Jahr älter als die Vorlage. »Senonchè, timorose forse che il forte carattere antiromano dell'opera non ferisse i Cantoni cattolici, le autorità zurighesi sequestrarono gli esemplari di siffatta versione, che, per altro, in anno incerto fu >getruckt zu Mülhusen in oberen Elsass durch Hans Schirenbrand und Peter Schmid< (8° di pp. 135). Non sequestrati, sebbene suscitassero anche negli ambienti evangelici parecchio scandalo a causa della guisa in cui in quest'opera l'Ochino tratta il valore satisfatorio del sacrificio di Cristo ..., furono il testo originale italiano e una quasi coeva traduzione latina, dovuta al Duno, firmato sotto la prefazione, la quale reca la data del 6 decembre 1555« [Nicolini (1938), S. 263]. Die Schrift bekämpft das Fegefeuer als Irrlehre u. heidnischen Aberglauben mit Argumenten aus der Hl. Schrift. Ein gewisser Theodidaktus ist wegen seiner Leugnung des Fegefeuers ins Gefängnis geworfen worden u. führt der Reihe nach fünf Gespräche mit Mönchen unterschiedlicher Provenienz (Karmeliter, Franziskaner, Benediktiner, Dominikaner, Augustiner), die alle seinen Argumenten nicht gewachsen sind. Der Tod auf dem Scheiterhaufen bringt ihn nicht von seinem einmal eingeschlagenen Weg ab [Benrath (1893), S. 21 lf.]. Ü: Sohn des Reformators; 1547 Magister, 1549 Leutpriester am Großmünster; 1556 Prof. der hebräischen Sprache in seiner Heimatstadt; 1557 Pfarrer am Predigerseminar [Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz 7, 1934, S. 782], DV: 1553-1566 [Benzing, Zürich Nr. 9, S. 524-525]. FA: Mülhausen i.E.: Hans Schirenbrand u. Peter Schmid, ca. 1560 [Kuczyñski Nr. 3490; Hohenemser (1966), Nr. 4043], Bibl.: Flögel (1785) 2,140; Kuczyñski (1960), S. 58 (Anhang) Nr. 3490; Benrath (1893), Nr. 37a-39b; Nicolini (1938), S. 263; BM; VD 16 O 204-206; BSB-AK 1501-1840 32,135; Vischer (1991), S. 439 Nr. K 38 In: Augsburg, UB XIII.5.8°.837 [Ausg. Mühlhausen] (*); München BSB Polem. 1806/3; Wien, ÖNB 80.Y.90; Zürich, ZB Z 5.412 Deskript.: Dogmatik; Reformation; aus dem Italienischen [0825] Ochino, Bernardino (1487-1564): Espositione di Messer Bernardino Ochino sopra la Epistola di Paulo à i Galati. Impresso nel MDXLVI. [o.O.]: [o.Dr.], 1546.PRedigen || vber die Epistel Pauli|| zu den Galatem/ von Bern- \\hardino Ochino von Se= IInis/zu Augspurg öffentlich in Welsch ge/\\predigt vnd ver/]\teutscht:]\ Gedruckt zu Augspurg durch\\ Valentin Othmar. || M.D.XLVl. || (am Sechtzehenden tag Julij. || j. Augsburg: Valentin Otmar, 1546.- 4°, [97] Bl., TE.Ü: anonym Komm.: OT: In Augsburg gehaltene u. geschriebene Predigtsammlung, die ähnlich angelegt ist wie die über den Römerbrief, jedoch breiter u. ausführ885
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Ochino, Bernardino
licher die wichtigen Stellen erklärt [Benrath (1892), S. 161]. Ausg. nach NUC. DV: Sohn von Silvan O. u. sein Nachfolger; Lutherdrucker; 1541-1563 nachweisbar [Benzing, Augsburg Nr. 22, S. 18]. Bibl.: Ebert 2,223 Nr. »15013; Kuczynski (1960), S. 58 (Anhang) Nr. 87; Benrath (1892), Nr. 22; Nicolini (1938), S. 261; VD 16 O 224; BSB-AK 1501-1840 32,135 In: Augsburg, UB XIII.5.4°.242 (*); München, BSB 4° Hom.1587; Wien, ÖNB +35.R.153; Wolfenbüttel, HAB 459.19 Theol.4°(l) (*) Deskript.: Predigt; Exegese; aus dem Italienischen [0826] Ochino, Bernardino (1487-1564): Expositione di Bernardino Ochino di Siena, sopra la Epistola di S. Paulo alli Romani.... [o.O. ( = Genève)]: [o.Dr. (= Jean Girard)], 1545.Auslegung|| der Epistel Sant|| Pauls zun Römern/1| Durch den Hochgeleerten\\ Herren Bernhardin Ochinum || von Sena in Welsch lan=\\den/ beschriben/ Yetzund|| auß dem Latein inn || hoch Teütsch fleis=\\sig verdolmet=\\schet.\\ M.D.XLVI. || (Getruckt zu Augspurg/ durch || Philipp Vlhart.\\). Augsburg: Philipp Ulhart d.Ä., 1546.- 8°, [2], 149 Bl., TE.Ü: anonym Komm.: ÜT: Vermutlich nach der lat. Fassung: >Expositio epistolae diui Pauli ad romanos, de Italico in latinum translata< (Avgvstae Vindelicorum, Philippus Vlhardus excudebat, 1545). Dafür spricht die Vorrede Ochinos [am Ende]: »Darumb hab ich mir dise/ zum nutz des lesers/ Erstlich gemainer Welschen sprach/ vnd darnach inn Latein/ zü erklären/ auf das hinfür mein vaterland Jtalia/ ains solchen herlichen reichen schätz nit manglete/ für mich genömen. Bitt dich hierauf freüntlicher leser/ das du solches mit rainem gmüt vnd hertzen lesen wollest...« DV: 1522-1567 [Benzing, Augsburg Nr. 15, S. 17], Bibl.: Ebert 2,223 Nr. *15011; Nicolini (1938), S. 261; VD 16 O 209; BSB-AK 1501-1840 32,134 In: München, BSB Exeg.807 Mit 1 Beibd. (*) Deskript.: Predigt; Exegese; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0827] Ochino, Bernardino (1487-1564): L'immagine dell'Anticristo [In: Prediche; Teils.]. Genève: [o.Dr.], 1544.Bildnus || des Ante = || Christ. || Aus Jtalianischen || verteutscht. || Anno XLIIII. ||. [o.O. ( = Neuburg a.d. Donau ?)]: [o.Dr. ( = Hans Kilian ?)], 1544.- 8°, [8] Bl., TE.Ü: anonym Komm.: OT: Eine separate gedruckte it. Fassung scheint nicht existiert zu haben [Bertrand-Barraud (1924), S. 19]; es handelt sich um die Predigt LXV des 2. Teils. 886
Ochino, Bernardino
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ÜT: Es gibt ebenfalls eine franz., niederl. u. span. Übers. Die beiden Neuburger Ausg. sind beschrieben bei Schottenloher (1927), S. 66 Nr. 2 u.3, ohne Angabe des Autors. Nr. 2: Neuburgas. || Anno XLIIII. || Einfassung: SäulenAufbau. Unten zwei Menschen-Ungeheuer, oben IHS, Bl. 8b Druckerzeichen Kilians: Frauengestalt, das Alphabet siebend; Nr. 3 Dasselbe, Bl. 8a Z. 7: Zu Neuburg an|| der Thunaw Gedrugkt,|| bey Hannsen Kilian, || Fürstlichem Renntschreiber.H ANNO DOMINI. || M.D.XLV.|| DV: 1544-1557 [Benzing, Neuburg a.d. Donau Nr. 1, S. 342-343]. FA: Neuburg: [Hans Kilian], 1544; 1545; [o.O.]: 1560 [Das Bäbstische|| Reich/ Jst ein Buch lüstig || zu lesen/ allen/ so die warheit lieb h a = | | b e n / Darinn der Babst mit seinen Glidern/ Le=||ben/ Glauben/ Gottesdienste geschrieben/ ge = || theilt in vier Bücher/1| Durch | Thomam Kirchmayr. || [Übers, v. (Burckhardus|| Waldis.||)] Sampt einer abcontrafehung derj| Geistlichen vnd Römischen hoffhaltung/1| Weiland von ...|| Virich von Hutten ... || beschrieben. || Jtem/ Bildnuß des Antechrist/ auß|| Jtalianischem verteutscht/vnd noch|| einmal vberlesen vnd corrigirt.|| ... || [v. Bernardino Ochino] M.D.LX. ||]. Bibl.: Benrath (1893), Nr. 14a-14d; VD 16 O 212-215 In: München, BSB Horn. 1694/3 ('); Polem.1309/1; Exeg.807/1 [Ausg. Neuburg, 1545] (*) Deskript.: Predigt; Gegenreformation; Papsttum; aus dem Italienischen [0828] Ochino, Bernardino (1487-1564): Prediche di Bernardino Ochino da Siena. Genève: [o.Dr.], 1542.XX. Predige Bern = || hardini von Siena: Darjnne || die fürnembsten haubtstiick Christiichs || glaubens/ Nemlich/ von der Rechtfertigung^ durch Christum/ vnd was daran hanget/ von jm || beschriben sein: Jnmassen/ wie Ers zuuor vngeuer=\\lich imm Welschland gepredigt hat. Ainen yeden || Christen nit allain nützlich zuwissen, Sonder auch || tröstlich zusehen, wie das liecht Göttlichs worts || allenthalben seligklich aufgeet. || PSALMO CXII. || Den Aufrichtigen gehet das Liecht auf imm finsternus, von dem || gnedigen, Barmhertzigen vnd Gerechten. || Neuburgi Danubij. || ANNO DOMINI M.D.XLV. || (ZVNeuburg an der\\ Thunaw Gedrugkt/ bey Hannsen Kilian/1| Fürstlichem Renntschreiber.\\). (Neuburg a.d. Donau): (Hans Kilian), 1545.- 4°, [4], 85, [1] Bl., TE.Ü: Höchstet(t)er, Joseph Komm.: OT: Übers, des 1. Bd. der >PredicheVita di S. Francesca R o m a n a , Oblata dell'Ord. di S. Benedetto Della Congregatione di Mont'Oliueto, da quello ... di lei Raccolta dal P. Givlio Orsino R o m a n o della C o m p a gnia di Giesv: Nella quale (oltre l'Idea d'vna perfetta maritata, et esemplare Religiosa) si leggono molto vere, et marauigliose Reuelationi, e molti particolari appartenenti à le historie di quei Tempi. Aggionto nouamente in quell'vltima Editione il racconto della Canonizatione di lei, e riti di essa, tratta dalla Relatione di Monsignor Pegna Auditore di Rota< (In Venetia, M D C X . Appresso Pietro Paolo Tozzi) [am Ende: In Venetia, M D C X . A p presso Nicolò Polo]. Franziska Romana, 1384 in R o m geb., früh verheiratet, gründete 1425 die »Compagnia delle Oblate del Monastero Olivetano di S.M. Nova« für caritative Tätigkeit. Die Gemeinschaft lebte seit 1433 in Tor de' Specchi in R o m . Nach d e m Tod ihres Mannes wurde F. 1436 Vorsteherin der Genossenschaft. Zahlreiche Visionen u. Wunder, vor allem der vertraute Umgang mit ihrem Schutzengel, werden von ihr berichtet. Unmittelbar nach ihrem Tod wurde ihre Kanonisation betrieben, aber erst 1608 von Paul V. vollzogen. Sie wird gegen die Qualen des Fegfeuers angerufen [LCI 6,327-329]. Ü: G. (auch: Quarinioni) entstammte Trientiner Reichsadel (Guarinioni v. Hoffberg). E r stud. wie sein Vater Medizin, und zwar in Wien, Prag u. Padua, u. wurde 1601 Stadtarzt zu Hall in Tirol. Hier kämpfte er gegen Aberglauben u. Quacksalberei u. verbreitete seine Lehren in einer kräftigen Sprache, die auch Knittelverse nicht verschmähte [ADB 10,83-85; DBInd 434,49-50; N D B 7,247], Als G. diese Übers, in R o m einem Jesuiten gegenüber erwähnte, erhielt er die Erlaubnis, das dortige Bild der Heiligen kopieren zu lassen, wie er selber in seinem Pilgerbuch berichtet [Dörrer (1954), S. 205]. E r wurde nach seinem Tod zunächst auf dem Friedhof in Hall beerdigt, aber später in die Gruft der Franziska-Romana-Kapelle seiner Karlskirche in Volders umgebettet [Koch, in: Dörrer (1954), S. 204], DV: 1599-1614 [Benzing, Ingolstadt Nr. 10, S. 215]. Bibl.: Sommervogel 5,1950 Nr. 1; Dörrer (1954), S. 205 Nr. 4 In: Kein Nachweis Deskript.: Heiligenleben; Ordensgeschichte; Jesuitenorden; aus dem Italienischen
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[0834]
Pacciano,
Fulvio
[0834] Pacciano, Fulvio (gest. 1613): Dell'arte di govemare i popoli. Siena: [o.Dr.], 1607.DJSCVRSUS POLITICVS, || DE VEROJU= || STOQUE PRINCIPE. || Das ist: Ein Discurs, Von der || Edlen tewren vnd werten Kunst/ wie || ein Fürst sein Landt vnd Leute/ darüber || er von Gott gesetzet/ recht/ wol/ vnd also || regieren sol/ das er zugleich vnd auffeine|| zeit von seinen Vnterthanen gefürch= || tet/ auch geliebet vnd geehret || werde. || Anfenglich in Italianischer Sprache be= \\ schrieben/ durch den Wolgebornen vnd Edlen || Herrn Fulvium Pacianum/ Grauen || vnd Ritter zu Modena. || Nunmehr aber in vnsere Teutsche Mutter = \\sprache dem gemeinen Vaterlande zum || besten vbersetzet. || Durch || Statium Borchholten/ dero rechten Doctorn/ vnd\\ Fürstlichen Braunschweigischen Lüneburgi= || sehen Hoffraht zu Zelle. || Cum Gratia & Privilegio. || Hamburg/ In Verlegung M. Frobenij 1614. ||. Hamburg: In Verl. M. Frobenius, 1614.- 8°, 363 S.Ü: Borcholt, Statius (1569-1617) Komm.: A: P. (auch: Pac[c]iani, Pacianus) wurde unbekannten Datums in Modena geboren, stud. dort u. in Ferrara; trat nacheinander in den Dienst von Vespasiano Gonzaga, Herr v. Sabbioneta, Alfonso II. d'Este (ab 1591) sowie Großherzog Ferdinando I. v. Toscana (1604) [Zedier 26,96; Ferrari S. 505; DELI 4,207; AlthBibl (1976) 1,262 Nr. 4226], OT: Ausg. [o.O.]: [o.J.], >L'arte di governare i popoli< [BSB-AK 1501-1840 34,40 (München, BSB Pol.g.716)].- Die Schrift ist Cosimo de' Medici gewidmet [Fernando Cavalli, La scienza politica in Italia. Memorie del Reale Istituto Veneto, Vol. 17, Venezia 1872, S. 289ff.; T. Bozza, Scrittori politici italiani dal 1550 al 1650, Roma 1949].- Einer der zahlreichen Fürstenspiegel der Zeit, »die in Geist und Technik des modernen absolutistischen Beamtenstaats einführen« [Alewyn (1929), S. 208]. ÜT: 17 S. Vorrede: »Den Hochwürdigen/ Durchleuchtigen ... Herrn/ Herrn Christian/ erwehlten Bischoffen des Stiffts Minden/ vnd Herrn Augusto, postulirten Bischoffen des Stiffts Ratzeburg beyden Gebrüdern/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg ... Datum Zell/ den 1. Januarii des angehenden 1614. Jahres . . . . Statius Borchholten D.« Der Übers, handelt vom Erwerb der Tugend als dem Summum bonum, nach dem jeder Mensch streben müsse. Voraussetzung sei aber ein guter Regent, an dem sich dann auch die Untertanen orientierten. Da er selber bei Hof gedient habe, habe er in deutscher Sprache eine entsprechende Schrift erstellen wollen. Da habe ihm sein lieber Kollege, der Licentiat Theodor Dietrich, »als derselbe vor vier Jahren aus Jtalia zu Hause kommen/ ein Jtaliänisch Büchlein communiciret, welches ich nicht allein mit höchster Lust gelesen/ sondern als ich daraus befunden/ das daß allermeiste was von einem guten Regenten erfordert wird/ darinnen/ als in einem kleinen Spiegel abgebildet/ habe ich nicht vnterlassen/ solches aus Jtalianischer Sprache in vnser Deutsche Sprache zu transferiren, nicht zu dem ende/ das es jemahls gedruckt werden solte/ sondern das ich es nur meinen guten Freunden communiciren wolte ... Es ist 892
Pacciano, Fulvio
[0835]
aber/ Gnedige Fürsten vnnd Herrn/ mir nit vnbewust/ d[a]z vngleiche Vrtheil vber diesem Wercke fallen werden: Denn erstlich werden etzliche vorgeben/ das andern/ die lange zeit in Jtalia gewesen/ vnd der Jtalianischen Sprache mehr als ich erfahren/ besser angestanden were/ dieses Büchlein in vnsere Muttersprache zusetzen/ dieses hette ich wol wünschen mögen/ das es geschehen were: Jch dancke aber Gott/ vnd habe daran genug/ das ich die Jtaliänische Sprache nach Notturfft lesen vnd verstehen kan/ vnnd weis gleichwol diß gewiß/ das ich muhtwillig nicht das geringste Wörtlein in dem Authore verbey gehen lassen/ das ich nicht seiner art nach Interpretiret: Lasse auch wol geschehen/ das es ein ander besser mache. Das muß ich zwar wol bekennen/ das mann viel zierlicher in Lateinischer Sprache diß Büchlein vertiren können/ were mir auch/ wegen der grossen verwandnus beyder Sprachen/ leichter zu thun gewesen: Jch hette aber alsdann nicht zu dem Ende kommen können/ dahin es allein von mir gemeinet/ das ich nemblich dem gemeinen Mann/ der sich frembder Sprachen nicht befleissiget/ auch etwas dadurch vnterrichten wolte. So wolte ichs auch wol etwas zierlicher in teutsche Sprache geben haben/ Jch hab aber von den Worten des Jtalianischen Authoris nicht abtretten wollen/ damit ich nicht abermahl zu calumniiren vrsach gebe.« Es gebe nichts Vollkommenes, da die »perfectudo« den Göttern vorbehalten sei. Ü: B. (auch: Borchholt, Borgholt) stammte aus Rostock, stud. in Heidelberg u. Helmstedt, Dr. iur. u. Professor, später Hofrat in Celle, Kanzler in braunschweigisch-lüneburgischen Diensten [ADB 3,156; DBInd 126,289-297], »Borchholt schreibt einen abstrakten und umständlichen Juristenstil mit zahlreichen Fremdwörtern und lateinischen Brocken, Caesar von Jochimsthal (s.u.) ein freies, kräftiges und überlegen gelenktes Deutsch, das sich ausdrücklich von den langen Perioden des Urtextes freimacht« [Alewyn (1929), S. 208], DV: Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1137 kennt nur einen Georg Ludwig Frobenius (1566-ca.l638), der in Hamburg zur angegebenen Zeit 191 Werke herausbrachte; vielleicht ist der Buchstabe »M« vor dem Namen nur eine Abkürzung des franz. »Monsieur«. Bibl.: Alewyn (1929), S. 208; Bircher, DDB A 2116 In: Wolfenbüttel, HAB 102.6 Pol. (*) u. 107.13 PoI.(4) Deskript.: Fürstenspiegel; Politik; aus dem Italienischen [0835] Pacciano, Fulvio (gest. 1613): Dell'arte di governare i popoli. Siena: [o.Dr.], 1607.RegierKunst || Aus Wällischer Sprach in || hochdeutsche vbersetzt || durch \\ Ccesarn von Jochimsthal. || Mit nützlichem Register der denck = || würdigsten RegimentsPuncten || zu End des Buchs. || (Zierlinie) || Gedruckt zu Leipzig/\\ Jn Verlegung Zacharias Schürers || vnd Matthice Götzens. || (Linie) || Jm Jahr 1628. ||. Leipzig: In Verl. Zacharias Schürer II u. Matthias Götze, 1628.- 8°, [7] Bl., S. 368, [24] Bl. Reg.893
[0835]
Pacciano, Fulvio
Ü: Jochimsthal, Caesar v. [ = Joachim Caesar] Komm.: A: Paccianos Name wird als »Paschahn« eingedeutscht; der Gleichklang mit Joachimsthals Ps. Pahsch ist auffällig u. könnte ein weiteres Indiz für die Identifizierung sein. ÜT: »Vorrede D e m Hochgebornen Graven vnd H e r r e n / H e r r e n Antoni = G ü n t h e r n / Graven zu Oldenburgk vnd Delmenhorst/ H e r r e n zu Jevern vnd Knipphausen ...« (Bl. alb-a4b). »Dem Leser« (Bl. a5a-a6b). D e r Übers, äußert sich über Autor, Werk u. Übers. Diese habe er »in dieser E i n ö d e / zu Vertreibung vbriger (sc. Gedancken) mehrerntheils nach essens Zeit aus Toscanischer in vnsere Muttersprach vmbsetzen vnd verdeutschen/ vnd ... in die F e d e r dictiren wollen. Worbey der Leser also fort sich zu begreiffen/ daß er allhiero keine besondere Zierd vnserer GeburtsSprach zu suchen. D a n n e n hero er j h m auch nit entgegen seyn lassen wird/ daß er zum öfftern zimliche lange vnd weitläufftige periodos hierin befindet/ welche eben d a r u m b die R e d e in etwas ohnanmutig/ die Erlesung eckelhafft/ vnd den Verstand fast dunckel zu machen scheinen: Jn Betracht/ daß ohne d[a]z ich zu weilen aus einem des auctoris periodo etwa zwey/ drey oder vier machen müssen. D a n n fast im gantzen Buch nur lauter commata ohn einige Puncten zu finden: W e l c h e / ob sie schon zuweilen die periodos schliessen/ doch zum öfftern die R e d e ziemlich obscur vnd dunckel machen. Schließlich hab ich/ so viel nur immer müglich/ mich lauter deutscher Wort ohn Beymischung andrer aus f r e m b d e n Sprachen bey vns leyder eingerissener vnd numehro fast den Deutschen gleich gewöhnlicher W o r t e / mich gebrauchet. Wo aber noch der Leser vber Verhoffen eines oder mehr derselben/ so nicht außm G r u n d e deutsch/ betreten würde: Wolle er dafür halten/ daß es nicht gleich verständlich mit einem Deutschen/ als anderm frembden bey vns n u n m e h r o allzuvblichem W o r t e / zu verdolmetzschen/ sondern durch dieses m e h r / als j e n n e s / d e m deutschen Leser zu erklären sey gewesen ...« Ü: Joachim Caesar aus Halle [Ps. Caesar Joachimsthal, Aeschacius Major Dobreboramus; Pahsch Basteln v.d. Sohle] übers, auch den >Don Quijote< [H. Tiemann, »Der deutsche Don Kichote von 1648 und der Übersetzer Aeschacius Maior«, in: ZfdPh 58,1933, 232-265; Kosch, D L L 2,437-438]. Die Identifikation gelang Alewyn (1929), S. 207ff. DV: Sch., 1597 in Leipzig geb., stud. zunächst in seiner Vaterstadt, ging nach dem Tod des Vaters auf Wanderschaft u. übernahm nach der Rückkehr 1624 das Geschäft, welches er zusammen mit seinem Schwager Matthias Götze (1585-1662) führte. Sie brachten zusammen bis zu seinem Tod 1629 259 Werke heraus [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1264 u. 1145]. Bibl.: Alewyn (1929), S. 207; Bircher, D D B A 2938 In: Wolfenbüttel, H A B 132.2 Pol. (*) u. 118.9 Pol.(la) (unvollst., Titelblatt u. Vorrede fehlen) Deskript.: Fürstenspiegel; Politik; aus dem Italienischen
894
Padovani, Giovanni
[0837]
[0836] Paciuchelli, Angelo OP (gest. 1660): Trattato della pazienza, opera del P.M.F. Angelo Paciuchelli da Monte Pulciano ...- In Perugia Augusta, eredi d'A. Bartoli. Perugia: Erben A. Bartoli, 1657.Trost = quell \\ Denen/ so in Trübsal und Widenvertigkeit\\ leben/ zu Trost/ den Glückseeligen zur Warnung; || den Seelsorgeren und Beichtvätteren || zur Unterrichtung; || Auch allen und jeden/ in was Stand und Gelegenheit sie sich || befinden/ zu mercklichem Nutzen; || Anfangs in Welscher Sprach/]] Durch den Wohl = Ehrwürdigen und Hochgelehrten\\ P. ANGELUM PACHIUCHELLI [sie], || DerH. Schrifft Doctoren/ Prediger Ordens/]] vorgestellt;|| Nachmahls von dem auch Wohl=Ehrwürdigen]] PATRE LEONARDO MESSEN,]] Der H. Schrifft Licentiaten/ ins Lateinisch || übergesetzet; || Vnd letzlich zu gemeiner/ und sonderbahrer/ der Teutscher || Nation/ geistlicher Befürderung/ in demselben]| Sprach an tag gegeben. || (*) ]] Zu Collen/]] Bey Arnold Metternich.]] Jm Jahr 1682.]]. Köln: Arnold Metternich, 1682.- 4°.Ü: anonym Komm.: A: Dominikaner aus Montepulciano, Fastenprediger in Rom an Santa Maria sopra Minerva [Qu6tif/Echard, Scriptores Ordinis Praedicatorum 11,2, S. 592; Zedier 26,105; Ferrari, S. 506], OT: BN.- Die lat. Version lautet: >Tractatus de patientia, qvem pro qvotidiano afflictorum solamine, foeliciorum moderamine ... adomavit & divulgavit ... P. Angelvs Pacivchellivs ...< (Monachii, Typis & impensis J. Jaecklini, 1677) [NUC] bzw. >Solatium animae desolatae in patientia< (Köln 1693).Die lat. Fassung ist von Leonard Messen übers. [BSB-AK 27,243], der vielleicht auch als dt. Übers, in Frage kommt.- Es handelt sich um ein »Lob der Geduld«, die in allen Glaubensfragen notwendig sein, was mit vielen Väterzitaten nachgewiesen wird. DV: Sohn des 1671 verstorbenen Druckers Peter M., druckte mit seiner Schwester Margaretha noch bis 1691, als er nach Aachen ging u. die Druckerei an Johann Werner von der Poll verkaufte [Benzing, Köln Nr. 111, S. 253]. FA: Linz, 1747 [Trostquelle für alle Bedrängte und Kleinmüthige]. Bib!.: BSB-AK 1501-1840 34,46-47 In: München, BSB 4° Asc.757 (*micro) Deskript.: Gebetbuch; Mystik; Aszetik; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0837] Padovani, Giovanni (16. Jh.); [Trithemius, Johannes (1462-1516)]: [Philosophia, sive praxis de lapide mineralij. [o.O.]: [o.Dr.], [1557].KATOIl©OXOIA|| ID EST. || Consummata sapientia]] seu\ philosophia sacra, || praxis de lapide Minerali, || Des Hocherfahrnen vnd Für= ]] trefflichen Philosophi Johannis de Padua, || darinnen alles hell vnd klar an Tag geben. || II. EPISTOLA IOHANNIS TRITHEMII]] Abt von Spanheimb/ an Johan von Westeburgk 895
[0837]
Padovani, Giovanni
ge = ^schrieben: Von den dreyen anfengen aller Na = \\tilrlichen Kunst der Philosophia. || III. EPISTOLA IOHANNIS TEVTZSCHESCHENI || Doctoris: De lapide Philosophorum. || Vor niemals in Truck gangen. || Durch || IOHANNEM SCHAVBERDT, || 5. Chimicum in Nordthausen an Tag geben. || (m) || Gedruckt zu Magdeburg/|| Jm Jahr 1602. ||. Magdeburg: [o.Dr.], 1602.- 4°, [70] Bl.Ü: [Schauberdt, Johannes (?)] Komm.: A: Offenkundig nicht mit dem bekannten Giovanni Paduani, Padovani oder Paduani identisch (s.u.). Dieser wurde ca. 1512 in Verona geboren, war Astrologe, Chronologe, Instrumentenbauer u. Naturwissenschaftler [Ferrari, S. 506]. Wie die Angaben bei Eitner 7,276 zeigen, handelt es sich um eine Kontamination zweier Personen, von denen der eine Musiker ist. Es ist nicht auszuschließen, daß es sich um einen fiktiven Autor handelt. OT: Ein Werk dieses Titels ist nicht nachweisbar. Die Angaben bei Jöcher 3,1174 »ein portugiesischer Franciscaner, lebte zu des Pabsts Pii V Zeiten, um 1570, vermehrte und verbesserte das >Manuale chori secundum usum fratrum Minorum & monialium S. Claraephilosophiam, s. praxin de lapide mineraliPhilosophi Iohannis de P a d u a . . . Philosophia sacra< oder >Praxis de lapide minerali; Epistola Iohannis Trithemij Abbatis Spanheimensis, Ad Iohannem Westeburg (1503)Bericht von dem Fundament der hohen Kunst Voarchadumiae< [München, BSB Aich. 146, Beibd.3]. Bibl.: Bircher, DDB A 1693 In: Wolfenbüttel, HAB 44 Med.(2) (*) Deskript.: Alchemie; Erkenntnistheorie; aus dem Lateinischen [0838] Paez, Pedro SJ (1564-1622): Nuoue, e Curiose Lettere Dell'Ethiopia Annvalmente. Scrìtte al Reuerendissimo P. Mutio Vitelleschi Generale della Compagnia di Giesù. Dal P. Pietro Paez dell'istessa Compagnia. Di doue si vede il felice, e marauiglioso progresso & Augmento della Christiana Religione. In Firenze, 1622. Appresso Pietro Cecconcelli, Con Licenza de' Superiori. Firenze: Pietro Cecconcelli, 1622.Zwey Schreiben \\ Das eine zu DAM-\\BLA in ETHIOPIA,\\ vnnd das ander zu GOA inn || India verfaßt/^ Darauß zuuemehmen/was massen der\\ Großmächtige Herr der gantzen Abissinischen || Nation in Ethiopia König/ mit grosser Mänig seiner || Landtherren vnd Vnderthonen zu der erkanntnuß\\ deß wahren Glaubens kom = || men. || Auß der Spanischen Sprach in die || Teutsche gebracht/W Getruckt zu Augspurg/ bey Sara || Mangin/ Wittib. 1622. ||. Augsburg: Sara Mang, 1622.- 4°, 16 S.Ü: anonym Komm.: A: Pedro Paez Xaramillo, Missionar, Theologe u. Sprachwiss., wurde zu Olmeda/Toledo geb., trat 1582 in die SJ ein, ging 1588 nach Indien; 1589 wurde er nach Aethiopien gesandt; er wurde jedoch gefangen u. als Sklave nach Sanaa im Yemen verschleppt. Nach 7 Jahren losgekauft, arbeitete er in der indischen Mission bis 1603; dann erreichte er Abessinien u. setzte seine Tätigkeit fort. Er wird »der zweite Apostel von Abessinien« genannt; er starb zu Gorgora [Sommervogel 6,82-83; App. IV; Koch, JLL (1934), 1358-1359; Streit 15, S. 604-605 (mit ausf. Bibl.)]. OT: Span. Original: >Copia de una carta escrita en Etiopia a seis de Iulio de 1618 para vn Padre de la Provincia de Toledo de la misma Compañía de Jesus< (Lima, Lasso, 1619) bzw. >Copia de una carta del P...., de la Compañía de Jesús, escrita en Ethiopia, por Julio del año pasado ... En la cual se da cuenta de cómo el Emperador de aquel reino se ha vuelto cristiano .. .< (En Sevilla, por Francisco de Lyra, 1619) [Palau y Dulcet Nr. 208567208568.- Span. Fassung des Briefs V.s Palau y Dulcet Nr. 371000. Lat. Ausg. >Epistola ad patres et fratres Societatis Jesu< (Rom, 1617) in München, BSB [BSB-AK 1501-1840 56,297], ÜT: Zwei Briefe an den Jesuitengeneral Muzio Vitelleschi von Pedro Paez (im Jahr 1617) aus Abessinien u. Michael de Pace (18.2.1620) aus Goa, über die jeweiligen Missionserfolge. In welcher Sprache das Original abgefaßt ist, ist nicht sicher. Streit 16, S. 101 legt die it. Version zugrunde. DV: 1617-24 (Benzing, Augsburg Nr. 33, S. 21]. Bibl.: Paulitschke (1882/1962), S. 108; Fumagalli (1893), Nr. 1619; Streit 16, S. 101 Nr. 2553; BSB-AK 1501-1840 60,248 u. 284 897
[0839]
Palladino, Jacopo
In: München, BSB 4° Jes.270h (*); 4° H.as.698, Beibd.3 [Nicht mehr vorhanden]; 4° H.e.e.30, Beibd. 4 Deskript.: Reiseliteratur; Missionsberichte; Jesuitenorden; aus dem Italienischen; aus dem Spanischen [0839] Palladino, Jacopo (1349-1417): Reverendi patris domini Jacobi de Theramo Compendium perbreve Consolatio peccatorum nuncupatum; Et apud nonnullos Belial vocitatum. ad papam Urbanum sextum conscriptum: Incipit feliciter [C 5791J. [Augsburg]: Johann Schüssler, 1472, 2. Juli.Das Buch Belial. [In diesem büch ist beschriben das aller nützlichest recht, beschriben von dem hoch gelerten vnd für püntlichen doctor || lacob von Theram. Vnd ist genant von etlichen, das || buch der tröstung aller sünder. Von etlichen wirt es genant \\ Belial. Inhaltend, ob christus rechtiglich di hell, vn beraubt hab]. [Augsburg]: [Johann Bämler], [ca. 1472].- 2°, [82] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Theologe u. Jurist aus Teramo in den Abruzzen (Jacobus de Theramo), ab 1417 dort päpstl. Legat [NBG 44,991-992; BM 178, col. 796; Ott (1983), S. 16 ff.]. OT: Goff J-64.- Als Titel kommen vor: Processus Luciferi contra JesumBelial< bzw. >Consolatio peccatorum seu Lis Christi et Beliak- Palladino, meist Jacopo da Teramo genannt, hat dieses Werk als Archidiakon von Aversa bei Neapel verfaßt. Er wollte damit beweisen, daß Christus die Macht des Teufels wirklich gebrochen u. die Sünder für immer aus seiner Gewalt befreit habe. Zur literarischen Einkleidung bedient er sich der Form des Satansprozesses, die er allerdings nicht selber erfunden hat. Satan führt bei Gott Klage gegen Christus, weil er ihm die Menschheit entrissen habe. Es kommt zum Prozeß, den P. so genau beschreibt, daß sein Buch später auch als Handbuch des Prozeßrechts benutzt wurde. Gott setzt Kg. Salomon als Richter ein, Luzifer bestimmt den rechtskundigen Belial als seinen Sachwalter, Moses vertritt den Erlöser, zu dessen Gunsten Salomon entscheidet. Im von Luzifer angestrengten Revisionsprozeß treten an Stelle Salomons der Patriarch Joseph, an Stelle Belials Kaiser Augustus u. der Prophet Jesaia. Luzifer wird zwar wieder verurteilt, doch wird ihm diesmal zugestanden, daß ihm die Seelen der Verdammten beim Jüngsten Gericht überantwortet werden sollen [KNLL 3,272]. ÜT: Ab C 5804 illustriert; diese Illustrationen gehören mit zu den ältesten Straßburger Holzschnitten.- Die wichtige Übers.-Vorrede zeigt den Gebrauchswandel des Texts in seiner Rezeptionssituation. Wendet sich das lat. Original an ein kanonistisch geschultes Publikum, das an einer Verrechtlichung der Heilsgeschichte interessiert ist, so ist der Adressat der volkssprachlichen Vorrede eindeutig ein Laienpublikum. Der Vf. der Vorrede ist sich des Problems der Wort-für-Wort- bzw. Sinn-zu-Sinn-Übers., das eine große Rolle in der Übers.-Diskussion des Jh. spielt, durchaus bewußt. Er wendet sich an die »ainualtigen«, die des Lateins wie des kanonischen Rechts 898
Palladino, Jacopo
[0839]
Unkundigen, die er belehren will, u. löst das Vermittlungsproblem vor allem dadurch, daß er die die wissenschaftliche Autorität sichernden Zitate farblich abhebt, »das es ein yegleicher der es nicht lesen chan oder wil gar leicht mug vberheben« [Ott (1983), S. 35ff., gestützt auf Weinmayer]. DV: B. (auch: Meister Hansen Beimler), seit 1453 in Augsburger Akten als Schreiber nachweisbar, wohnte seit 1477 »Vor den Predigern«. Als vielseitiger Mann betätigte er sich als Buchführer, Illuminator u. Rubrikator (14661468, mit Unterbrechung in Straßburg), als Buchdrucker April 1472 bis April 1495 mit beachtlicher Produktion (meist dt. Drucke, zahlreiche bildgeschmückte dt. Volksbücher), als Schriftsteller (Vf. einer dt. Chronik: H* 9792) u. schließlich bis zu seinem wohl 1503 erfolgten Tod wieder als Buchbinder u. Buchführer. Er betrieb als Augsburger Bürger dort eine Papiermühle, hatte eine bedeutende Handelsfirma u. wurde von seiner Frau Barbara, die ihn z.B. 1484/85 auf der Frankfurter Buchmesse handelnd vertrat, tatkräftig unterstützt [Grimm (1965), col. 2797-2798 Nr. 157 (mit weiteren Literaturangaben)]. FA: [nach älterer Auffassung Esslingen: C. Fyner, ca. 1475, heute eher StraßAugsburg: Günther Zainer, 26. burg: Eggestein, nicht n. 1475] [C 5804], Juni 1472 [C 5805; Schramm 2, S. 9]. Augsburg: Günther Zainer, [1. August] 1472 [C 5806], Augsburg: Johann Bämler, 1473 an sant valentinstag [14. Februar] [C 5807] [Hie hebt sich an das büch Belial genant, von des gerichts Ordnung] [Schramm 3, S. 1-2]. Straßburg: Heinrich Knoblochzer, 1477 [C 5808; Katalog Otto Schäfer 1,372-374].--- Straßburg: H. Knoblochtzer, 1478 an St. Gilgentag [C 5809], Augsburg: Anton Sorg, 1479 an unser frawen abent zu liechtmess [C 5810; Katalog Otto Schäfer I, 374-377]. Augsburg: Anton Sorg, 1481 [C 5811] [Hie hebt sich an ein güt nüczlich büch von der rechtlichen Überwindung Christi wider Satan den fürsten der helle] [Schramm 4, S. 11 u. 19], Straßburg: Heinrich Knoblochtzer, 1481 [C 5812; B M ] . - - - Straßburg: H. Knoblochtzer, 1483 [C 5813]. Augsburg: Hanns Schönsperger, 1487 am Dornstag nechst vor Galli [C 5814], Augsburg: H. Schönsperger, 1488 am afftermontag vor sant Affratag [C 5815]. Augsburg: H. Schönsperger, 1490 an Sant Johanns abent des taufers [C 5816], Magdeburg: Mauricius Brandis, 1492 den negesten frydag na der hilgen cruczes vyndynghe [C 5817]. Augsburg: H. Schönsperger, 1493 an dem Dornstage nach Sanct Michelstag [C 5818]. Augsburg: H. Schönsperger, 1497 am mittwoch nach dem Sontag den man nennet Dominica Trinitatis [C 5819]. Augsburg: H. Schönsperger, 1500 am dornstag vor sant Felitzentag [C 5820; Ohly/Sack (1967), S. 289 Nr. 1562].--- Straßburg: Johannes Prüss, 1508 [Panzer, Annalen 1,288 Nr. 21b; Schmidt (1893), Nr. 70; Schüling (1967), S. 53; BM], Bibl.: Stintzing (1867), S. 275ff. [22 dt. Ausgaben]; Copinger 5785-5821; Katalog der Bibliothek Otto Schäfer (1984), S. 372ff, 374ff.; Ott (1983), passim; Ohly (1960-1962); VD 16 J 139-140 [Straßburg; Johannes Prüß, 1508; 2 unterschiedl. Ausg.] Deskript.: Zivilrecht; Prozeßrecht; Kirchenrecht; aus dem Lateinischen
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Palladino, Jacopo
[0840] Palladino, Jacopo (1349-1417): Reverendi patris domini Jacobi de Theramo Compendium perbreve Consolatio peccatorum nuncupatum ... [C 5791]. [Augsburg]: Johann Schüssler, 1472, 2. Juli.Historischer Processus || IVRIS. || Jn welchem sich Lucifer vber Jesum/^ darumb daß er jhme die Hellen zerstört/ eingenomen/ die gefan = \\gene darauß erläßt/ vnd hingegen jhnen Lucifern gefangen vnd gebun=\\den habe/ auff das aller hefftigest beklaget. || Darinnen ein gantzer Ordentlicher Proceß von anfang der || Citation biß auff das Endtvrtheil inclusiue, in erster vnd anderer instantz, || darzu die Form wie in Compromissen gehandelt wird/ einuerleibt/ auch allerley Schrifften/\\ Gerichts gebrauch/ Iuramenta vnd Pflicht Commissiones, Zeugenverhör/ sampt allen an = || dem Acten vnd Actitaten zu dem Proceß gehörig/ in etliche vnderschiedliche Capita abgetheilt/\\ vnd zu end bey einem jeden derselben/ die darzu dienliche Obseruationes vnd Notabilia, mit jhrer\\ darzu gehörigen Rechts gründen vnd Allegaten begriffen vnd zu finden sein/ Dergleichen || in Truckzuuorn nie außgangen/ den Gerichtsschreibern/ Procuratorn, Notarien, || vnd der Schreiberey verwandten vberauß nützlich/ dienstlich vnd || lieblich zu wissen. Durch || Jacob Ayerem beyder Rechten Doctoren vnd Aduocaten in Nürenberg. || Sampt einem angehenckten vollkommenen Register. || (m) || Mit sonderlichen Rom. Key. May. Priuilegien vnd Freyheiten/ auff zehn Jahr nicht nach zutrucken/ begnadet. || Getruckt zu Frankfort am Mayn/ durch Nicolaum Bassaeum. || (Linie) || M.D.XCVI1. || (Anno M.D.XCVJJI.\\). Frankfurt a.M.: Nikolaus Basse, 1598.- 2°, [6] BL, 739[ = 731] S., [19] Bl., H., D.Ü: Ayrer, Jakob d.J. (1569-1625) Komm.: ÜT: Es handelt sich um eine Mischung aus freier Übers, u. Bearbeitung.- »Vorrede Dem Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Philip Ludwig Pfaltzgraffen bey Rheyn/ Hertzogen in Obern vnd Nidern Bäyern vnnd Graffen zu Veldentz ... Datum Nürnberg den zehenden iunij Anno 1597 ... Jacob Ayrer beyder Rechten Doctor vnnd Aduocat daselbsten« [Bl. ):(2a-):(3a]: »Es ist nun mehr bey hundert Jahren/ oder länger/ daß ein Geistlicher/ so sich Jacob von Theren geschrieben vnd genant/ ein Proceß nach Geistlichen Rechts Gebrauch/ welchen er zu Teutsch Belial intitulirt, zu Straßburg trucken vnd öffentlich außgehen lassen/ Jn welchem Proceß/ Christus vnser lieber Heyland vnnd Seeligmacher/ als ein Siegreicher Vberwinder/ deß Todes/ Sünd/ Teufel vnd Hellen/ vmb Spoli vnd Raub/ von den Hellischen Geistern verklagt/ vnnd mit Recht fürgenommen wird ... Ob nun wol solches Büchlein oder Proceß zu seiner zeit/ da man dergleichen Bücher zuuor wenig in Teutscher Sprach in truck gefertigt/ bey vielen Leuten in grossem Ansehen gewesen seyn mag/ sintemal der Author allerley formularia wie man Citationes vnd andere zu dem Gericht gehörige Schrifften fertigen soll/ demselben Proceß vnnd Büchlein einuerleibt/ vn hat auch mir die materi vn scopus causae, darauff er diesen Proceß fundirt, als ein nützlich vnd jtzo in ziemlichen schwang gehende vbliche materi selbsten wolgefallen/ jedoch so weißt ermelts Werck für sich 900
Palladino, Jacopo
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selbsten a u ß / daß es nicht allein sehr kurtz/ vnd der Sachen notturfft darinnen bey weitem nicht gehandelt/ wie auch die fundamenta iuris/ damit dieselbige probirt werden sollen/ auch sehr schlecht/ vnd die form der Schrifften/ processen vnd producten/ also nicht mehr gebräuchlich/ vnd wegen deß bösen Teutsch vbel zuuernemmen seyn/ daß nunmehr hinfürder berürts Werck nicht mehr in vorigen Ansehen seyn kan/ damit nun desselben Authoris gute Meynung/ damit er menniglichen zu dienen verhoffe/ nicht so gar vergebens zu grund gehe/ So hab ich nicht vnterlassen könen/ mir deß mehr gedachten Authoris blosse inuention, als die Histori/ zu nutzen zumac h e n / vnd diesen Belial oder Historischen Proceß auffs newe/ inn drey vnterschiedliche Bücher zuverfassen/ vnd zufertigen fürgenommen ... So ist mir jedoch kein zweiffei/ es werden sich deren auch viel finden/ die solches Werck/ kauffen oder bekommen/ mit fleiß lesen/ vnnd demselben nachdencken/ von mir nach meiner jugent in allem guten vnnd mit Danckbarkeit auff vnd a n n e m m e n / auch bekennen vnd sagen müssen/ daß sie zuuor dergleichen nicht gesehen ...« »Vorrede an den Leser« [Bl. ):(3b-):(4b]: Er habe die frühere dt. Ausg. Straßburg 1507 von Johann Preussen (Prüß) geprüft, die verbesserungswürdig sei. Natürlich werde es Kritiker geben, die auch an seiner Neuübers. etwas auszusetzen hätten, doch glaube er, daß diese wichtig u. nützlich sei: »... hab derohalben erstlich der Vrsachen/ darumb dieses Buch in Teutsch gebracht/ vnd in Truck außgangen/ widerumb zu seinen Effect vnd würckungen helffen wollen. Vnd ist diß der modus vn Ordnung/ so ich bey dieser sachen gebraucht nemmlich daß ich erstlich die Geschieht darauff der Proceß gericht e t / nach Art der Sprach/ vnd wie dieselbig in heiligen Schrifften gegründet/ mit bewehrung der stellen/ da sie geschrieben an Stadt der histori erzehlt. Darnach hab ich den gantzen proceß beyder instantz/ wie auch den Compromiß, in vnterschiedliche Capita getheilt/ vnnd bey dem Beschluß eines jeden Capitels/ ein Explication gesetzt/ was auß demselben zum rechten proceß gehörig/ zu obseruirn vnd inn acht zunemmen sey/ vnd solche Obseruationes mit den Rechts fundamentis confirmirt vnnd numerirt. Deßgleichen so hab ich alle produet, proceß, instrumenta, vnnd andere Schrifften/ so in diesen vnnd fast einen jeglichen ordentlichen Proceß gehörig/ an seinen Orth mit angehencket/ vnd solches abermal mit jhren probationibus in einer guten richtigen Ordnung/ darauß ein jeder leichtlich sehen vnd einen vnterscheid machen k a n / was deß rechten vnd ersten Authoris dieses Wercks labores gewesen/ vnd was mein arbeyt ist/ die ich zwar mir nicht zueygnen k a n / all dieweiln alle gute Gaben principaliter vnd vhrsprünglichen von Gott komm e n / von d e m e / auch meinen praeeeptoribus vnnd andern fürnemmen Practicanten vnnd Doctoribus ich das jenig/ so ich bey diesem Werck get h a n / erlangt vnnd entlehnet/ wie auch alle andere bekendtlichen thun müssen/ allein der gestalt/ vnnd darumb mich selbsten in deme so ich zu studiern angefangen/ vnnd ferners zu continuirn entschlossen/ zu vben/ zuuerlüstigen/ vnd andern gering gelährten/ die doch noch Lust vnd Lieb etwas zulehrnen haben/ mit mir ein liebliche anreitzung zu nützlicher Vbung zu machen/ vmb deren Vrsachen willen/ sich andere höhers Verstandts vnnd 901
[0841]
Palladio, Andrea
erudition Bücher außgehen lassen ...« Ü: Rechtsanwalt u. jurist. Schriftsteller, Dr. iur. utr. in Leipzig, ab 1593 Anwalt in seiner Vaterstadt Nürnberg, 1598 Mitglied des Großen Rats [NDB I,473; DBInd 42, passim]. DV: 1562-1598 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 14, S. 124-125], FA: Frankfurt a.M.: Melchior Hartmann, in Verl. Nikolaus Basse, 1600. Bibl.: Stintzing (1867), S. 275ff.; VD 16 A 4523-4524 In: München, BSB 2° J.pract.4; Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN Fo 273.2° (•); Aschaffenburg, StB A-869(?) Deskript.: Zivilrecht; Prozeßrecht; Kirchenrecht; aus dem Lateinischen [0841] Palladio, Andrea (1508-1580): I quattro libri dell' architettura [Teils.]. Venezia: Domenicho de' Franceschi, 1570.Die|| Baumeisterin Pallas/\\ Oder|| Der in Teutschland erstandene \\ PALLADIUS, || Das ist:|| Des vortrefflich =Jtaliänischen\\ Baumeisters\\ ANDREJE PALLADII\\ ZweyBücher\\ Vonder\\ Bau-Kunst/\\ Deren Erstes || I. Vondenen Materialien/ die zu dem Bauen || insgemein gehören. II. Denen Fundamenten und Mauren. || III. Austheilung der fünf Seulen/ und derselben Gebrauch. IV. Proportion der || Gemächer und Gewölber. V. Zierrathen der Thüren und Fenster/ nebst derselben || Proportion. Und VI. von allerley Stiegen und Treppen || handelt. || Das Zweyte tractiret || I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue. II. Abtheilung\\ der Gemächer. III. Stadt-Gebäuen. IV. Unterschiedlichen Vorhöfen. V. Der || alten Römer gemeinen Häusern. VI. Unterschiedlichen Sälen. VII. Griechischen || Privat-Häusem. VIII. Vom Situ zu Feld= und Land-Gebäuen. IX. Abtheilung der Land-Gebäue. || X. Unterschiedlichen Land-Häusern. XI. Feld-Gebäuen der Alten. XII. Von unterschiedlichen Inventionibus aufmancherley\\ Oerter. || Jns Teutsche nach dem Jtaliänischen || übersetzt/^ Mit nothwendigen\\ ADDITIONIBUS und NOTIS|| auch dazu gehörigen Figuren\\ erbaulich ausgerüstet/1 und || Zum erstenmal an den Tag gegeben/1| Durch || Georg Andreas Böcklern/\\ Archit. & Ingenieur. || (Linie) || Nürnberg/\\ Jn Verlegung Johann Andrea Endters Seel. Söhne. || M DC XCVIII. ||. Nürnberg: Erben Johann A. Endter, 1698.- 2°, 28 S., 87 T., 106 S., 2 S.Ü: Böckler, Georg Andreas (ca. 1617/20-1687) Komm.: A: Baumeister u. Architekt aus Padua. Der Dichter Trissino, sein Gönner, gab ihm den Namen Palladio nach der griech. Göttin Pallas Athene. Bei drei Rombesuchen (1541, 1547 u. 1549) schulte er seinen Stil, erhielt 1546 den ersten Auftrag u. baute danach im Raum Vicenza u. Venedig Kirchen, Residenzpaläste u. ländliche Villen. Schon zu Lebzeiten galt er als der führende Theoretiker u. Praktiker der antiken Form [Rachum, S. 391392; Vollmar (1983), S. A 81 ff. (mit Bibl.)]. OT: Nachdruck Mailand 1976.- Vom Vorwort an vertritt P. die Ansicht, nur die Antike könne Modell des Bauens sein. Er stützt sich auf Vitruv, zit. aber auch Alberti. Da er sich selber häufig über sein eigenes Bauen äußert, reicht die Bedeutung der Schrift über die Architekturtheorie weit hinaus.- Im 1. 902
Palladio, Andrea
[0841]
Buch bespricht P. Baumaterialien, Säulenordnungen u. die allgemeinen Voraussetzungen für eine gute Architektur; im 2. handelt er von Wohnhäusern, im 3. von antikem u. modernem Städtebau u. beschreibt im 4. altrömische Bauten, in erster Linie Tempel [KNLL 12,900-901]. ÜT: Die Übers. Böcklers (Vorrede zu Buch II ist unterzeichnet »Onolzbach/1684«; die Ausg. wurde also zurückgehalten, ohne daß wir die Gründe kennten) erschien postum u. stellt den ersten Versuch dar, dieses stilbildende Werk in Deutschland bekanntzumachen. Wichtig sind Böcklers >Additiones und NotaeBis hieher PalladiusNachtwachen< erscheinen, die aber nicht mehr von Pallavicino stammen können [Graesse 5,111; Melzi 1,55-56]. Es handelt sich bei dem Werk um eine beißende Satire gegen die Kirche u. die Barberini. Zedier 26,855 gibt an, das vorliegende Werk sei eine Übers, von >La Pudicitia schernita«, was jedoch nicht sein kann. ÜT: Wechselrede zwischen einem G(eist) u. einem H(einrich) voller Anspielungen auf die Zeitgeschichte. FA: Nürnberg, 1668 [Etlicher hoher Standes Personen Liebes-Geschichte] [Jb. d. Auktionspreise 20, 1969, S. 263]; Cölln, 1697 [Dreymahlige Erscheinung des Geistes] [Georgi 111,171] (es könnte sich bei beiden um eigenständige Übers, handeln). Bibl.: Zedier 26,855; Goedeke 111,239,16.1 [schlägt als Datum um 1680 vor]; BM In: London, BL 12316.pp.l9.(l.) (*); Stuttgart, WLB HBF 982 Deskript.: Dialog; Satire; aus dem Italienischen [0846] Pallavicino, Ferrante (1615-1644): Il corriero svaligiato publicato da Ginifacio Spironcini. Al molto Illusi. & Eccellent. Signor Lelio Talentoni. Con licenza de' Superiori, e Privilegio. In Norimberga, MDCXLI. Per Hans Iacob Stoer. Nürnberg: Hans Jakob Stoer (?), 1641.Der\\ Geplünderte\\ POSTILLON;\\ Das ist:|| Allerhand seltzame Bege=\\benheiten der Welt/ so im ge = ||meinen Leben hin und wie=\\der vorgehen/1| Allen galanten und verständi = ||gen Gemüthem zufemerm Nach = \\ sinnen vorgestellt || 906
[0846]
Pallavicino, Ferrante von II S.r.G.I
(m) I (Linie)
|| Gedruckt
zu Freystadt/1699.
||.
[Freystadt (=Frankfurt a.M. oder Gotha ?)]: [o.Dr.], 1699.- 8°, 109 S.Ü: S.T.G. Komm.: OT: Autori italiani del '600, Nr. 411 u. 412; Michel, Rép. 4,61.- Es gibt eine Fortsetzung Villafranca, 1660 [Continuatio del Corriero Svaligiato]. - Die Editionsgeschichte des >Corriero< ist verwickelt: Angeblich gibt es Ausgaben in Venedig vor 1640 u. aus dem gleichen Jahr, einmal »in una forma rispettosa per la Chiesa e per i costumi, tanto che l'Inquisitore di Venezia l'aveva licenziato alle stampe: fu allora il Segretario della Repubblica a sequestrarlo. Ritornato dalla Germania, il P. lo rifece nel 1640, e l'anno seguente un fratello del libraio Picenini glielo stampò clandestinamente ... una seconda, di sole quattordici delle cinquanta lettere che lo formavano, porta la data del 1644 e la indicazione di Villafranca; le altre trentasei vennero riprodotte con caratteri e indicazione identici sotto la data del 1660; sono del 1646 due edizioni ...« [Zanette (1930), S. 52].- Doppeltes Indexverbot unter dem Namen Pallavicinos u. Spironcinis am 18.12.1646 [Hilgers (1904), S. 424], Bekanntestes u. berüchtigtestes Werk Pallavicinos, das insbesondere gegen Papst Urban VIII. gerichtet u. von Traiano Boccalinis >Ragguagli di Parnaso< (1612/13) beeinflußt ist: »Um den Ränken des span. Gouverneurs in Mailand zuvorzukommen, läßt ein it. Fürst dessen Kurier auf dem Weg zur span. Botschaft in Rom u. zum Vizekönig v. Neapel überfallen u. seiner Postsachen berauben. Der Fürst u. einige ihm befreundete Edelleute öffnen die Briefe; bei der Lektüre entsteht vor ihnen ein buntes Kaleidoskop menschlicher Schwächen u. schicksalhafter Verflechtungen. Ein angesehener Bürger Mailands bewirbt sich weitschweifig um den freigewordenen Posten des Henkers; ein anderer Absender läßt dem >kurzsichtigen< Vizekönig zwei Dutzend Augengläser zukommen; ein dritter wiederum nimmt eine Reihe von zeitgenössischen Modeliteraten aufs Korn. Als aufschlußreiche Sittendokument können die Briefe gelten, in denen von den venezianischen Kurtisanen, ihren speziellen Praktiken und Preisforderungen, die Rede ist. Aber auch das Treiben an den Höfen u. in gewissen Patrizierhäusern wird angeprangert, während ein anderer Briefautor pikante Details aus Nonnenklöstern zu vermelden hat. Besonderes Interesse verdient ein Apologetischer Brief des Ferrante Pallavicino; als fiktive Figur verteidigt hier der Autor unter seinem wahren Namen sein damals weitverbreitetes Werk >1 successi del mondo dell'anno 1636«< [KLL 10583], ÜT: »Ungemein rar! Prosa u. Verse. 109 SS. S. 56-109 ein Lustspiel in 5 Akten: Der gekrönte, geschlagene und doch vergnügte Mann« [Hayn-Gotendorf 6,11].- Bereits in der Gesamtausgabe 1663 (Außerlesene Werke, S. 141423) erschienen.- Es handelt sich nicht um eine wirkliche Übers., sondern eine eher harmlose auf Deutschland übertragene Nachahmung. Der junge Florindo reist mit seinem Hofmeister Selindo in der Postkutsche, in der sich auch der Kaufmann Trafico u. zwei Unbekannte befinden. Um gegen den Schlaf zu kämpfen, öffnet er einen mitgeführten Postsack u. liest die Briefe, die gegen Modetorheiten gerichtet sind.
907
[0847]
Pallavicino, Ferrante
Ü: Nicht identifiziert; falsche Angaben in BM (S.I.C.) u. Hayn-Gotendorf (S.G.T.). FA: Mod. Ausg. zus. mit Pietro Aretino (s. dort), Berlin: Verlag Die Schmiede, (1925). Bibl.: Weller, Druckorte S. 48; Hayn-Gotendorf 6,11 In: Berlin, SBPrKu Yu 9711 (•) Deskript.: Briefroman; satirisch; aus dem Italienischen [0847] Pallavicino, Ferrante (1615-1644): La Disgrada del Conte d'Oliuarez. [o.O.]: [o.Dr.], [o.J. (=1643)].Der Fall\\ Deß CONTE|| DUCA D'OLIVAREZ,\\ der Spannischen Monarch/'|| vornembsten Ministri. || Mit allen sei = |] nen Vrsachen vnd Vmm = || ständen/ wie die von einem der || Zeit in Madrid residierenden Ve-1| netianischen Gesandten an einen ande= \\ren/ so wegen besagter Republic in Pa- ||rà ware/ in Italianischer Sprach || vberschrieben wor= \\den. || (u) || Getruckt im Jahr Christi ]| 1652.H. [o.O.]: [o.Dr.], 1652.- 12°, 98 S.Ü: anonym Komm.: OT: BM vermutet 1644; Michel, Rép. 4,61.- Gaspar de Guzmän, Gf. v. Olivares, Hg. v. Sanlücar (1587-1645), war ein Günstling Philipps IV. v. Spanien u. 1621-1643 leitender Minister. Über ihn u. seinen »Fall« vgl. Virgilio Malvezzi, >Ritratto del privato politico cristiano/ Favoriten Spiegek ÜT: Am Ende der Übers, das Datum »Madrid den 28. Januarii 1643«. Keinerlei Hinweise auf den Übers. DV: Der gleiche wie Malvezzis >Favoritenspiegel< (s. dort). FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1656 [Berlin, SB Qr 9090]; >Glück und Unglück des Grafen von OHvarezBellimire und Corilander< ein eigenständiger Titel W.s zu sein [>Schicksal der lieben Bellimira und Corilanders: vertheilet in 5 Bücher/ Deutsch beschrieben durch ... Frantz Freyherr von Wützenstein> (Nürnberg: Hoffmann, 1671, 493 S.) (München, BSB P.o.germ. 1641 u)]. Bibl.: Hayn-Gotendorf 6,10; Jb. d. Auktionspreise 20, 1969, 263 [750,-DM] In: Berlin, SB Yn 6196 [nicht am Standort] Deskript.: galanter Roman; erotischer Roman; Akademikerschriften; aus dem Italienischen [0851] Pallavicino, Ferrante (1615-1644): II Sansone. Libri tre. All' illustriss., & eccellentiss. Sig. Gio: Francesco Loredano. Venezia: [Antonio (?)] Turrini (Turini), 1638.Geteutschter|| Samson/1| Des|| Fürtrefflichsten Jta=\\liänischen Schreiber= Liecht= ||fei unserer Zeiten/\\ Herrn Ferrante|| Pallavicini || Durch\\ Ein Mitglied der Hochlöbli = \\chen Fruchtbringenden Ge=\\sellschaft\\ Den Unglückseligen || (m) || Nürnberg gedruckt und verlegt von\\ Michael Endter/1657.\\. Nürnberg: Michael Endter, 1657.- 12°, [11] Bl., 381[1] S., TK.Ü: [Stubenberg, Johann Wilhelm v. (1619-1663)] Komm.: OT: Michel, Rdp. 4,61.- Zum Stoff Frenzel, Stoffe, S. 695-699.- Der Roman in 3 Büchern setzt bei Samsons Geburt ein u. folgt dem biblischen Bericht (Richter 13-16), d.h. er schildert Samsons Eheschließung, den Kampf mit dem Löwen, bringt das Rätsel, das Samson den 30 Jünglingen bei der Hochzeit aufgibt, weiterhin die Feindschaft gegen die Philister, deren Stadt Samson verbrennt, berichtet, wie Samson ihnen gebunden überliefert wird, die Stricke zerreißt u. 1000 Mann mit einem Eselskinnbacken tötet. Daran schließt sich die Darstellung von Samsons Fall, seinem Elend u. seiner letzten Rache, als er die zwei Säulen des Tempels umfaßt u. unter den Trümmern des einstürzenden Gebäudes eine Riesenzahl der Feinde mit ihm den Tod findet. Alle diese Ereignisse werden dem Stil des galanten Romans des 17. Jh. angepaßt, um trotz der Bekanntheit des Stoffs die Spannung bis zum Ende zu steigern [Gauby (1927/1928), S. 6].- Der Roman ist Loredano gewidmet, den P. als sein Vorbild hinstellt. Philipp v. Zesen (1618-1689) hat Pallavicinos Roman in der Fassung Stuben911
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Pallavicino, Ferrante
bergs seinem eigenen >Simson< [Simson/ eine Helden- und Liebes-Geschicht/ Mit dreissig schönen Kupferstükken gezieret. Nürnberg: Johann Hoffmann, 1679] zugrundegelegt.- »Nun folgt endlich mein Simson der schon vorlängst aufgeträhtenen Assenat... Im übrigen fället hierbei zu erinnern vor/ daß ich mich/ in Erlängerung und Ausbreitung dieser Geschieht des Simsons/ fast nur allein mit der Erzehlung/ welche der Schreiber des Buches der Richter so gar kurtz aufgezeichnet/ behelfen müssen: weil ich bei den alten Geschichtschreibern nichts/ oder doch/ wan ie einer derselben gedacht/ sehr wenig mehr/ das mir zu meinem Vorsatze dienen können/ darvon gefunden ... Und also hat mir/ zu hiesiger Verfassung/ niemand mehr/ als der erwähnte Geschichtschreiber des Buchs der Richter/ und dan Flavius Josef/ mit seinen Altheiten der Jüden/ wie auch/ unter den neuen/ der berühmte Wälsche Schreiber Ferrant Pallavizien/ durch seinen Simson/ vorleuchten können. Dieser Pallavizien ist/ meines Wissens/ der erste gewesen/ der von mehrgedachter Lebensgeschicht des Simsons ein sonderliches Werklein/ in drei Bücher eingeteilet/ geschrieben: welches auch bald darnach der berühmte Herr von Stubenberg/ unter den Durchleuchtigen Fruchtbringenden der Unglüksälige verhochdeutschet« [Philipp von Zesen, Sämtliche Werke unter Mitwirkung von Ulrich Maché und Volker Meid hrsg. von Ferdinand van Ingen. Achter Band Simson, bearbeitet von Volker Meid. Berlin: Walter de Gruyter & Co., 1970, S. 9-11 passim (Vorrede)]. Während Körnchen [Hans Körnchen, Zesens Romane. Ein Beitrag zur Geschichte des Romans im 17. Jahrhundert, Berlin: Mayer & Müller, 1912 (= Palaestra, Bd. 115), S. 158159] eine starke Abhängigkeit Zesens von Stubenberg-Pallavicini unterstellt, ist Beyersdorff [Dr. Willi Beyersdorff, Studien zu Philipp von Zesens biblischen Romanen »Assenat« und »Simson«, Leipzig: Hermann Eichblatt Verlag, 1928 (= Form und Geist, Heft 2), S. 29 f.] viel vorsichtiger u. spricht nur von gemeinsamen geistesgeschichtlichen Voraussetzungen [Ferdinand van Ingen, Philipp von Zesen, Stuttgart: J.B. Metzler, 1970 (= M 96), S. 57], ÜT: Interessant ist die Widmung u. Rechtfertigung der Übers, an Wolf Engelbrecht Graf v. Auersperg, den Vetter Stubenbergs, seit 1649 Landeshauptmann von Krain [Bl. )(3a-)(7a], »Auf Schallburg den 12. Häumonats 1657. Jahrs«. Der Adressat sei aufgrund seines Adels u. seiner Bildung in der Lage, die Kritiker u. neuen Philister abzuwehren.- In einem hübschen »BeyGedichte« von Friedrich v. Rottern u. Kostenthal, einem Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft, heißt es u.a.: »Der ungeheure Held/ der Feinde Landverwüster | Der Füchße Bangigkeit; der Tausend Männer todt; | Wird uns dem Leben nach gezeichnet und gezeiget | Durch Künste = Wircken/ Wachs/ das Sticken/ Mahlerey | Pallavicinens Hand und Pinsel aber steiget | Weit über allesamt: Dann keine kommt ihm bey. | Des Simsons Hertz' ist hier in dieses Buch geschrieben/1 Das Unser Schäffer = Printz am Ister deutsch abmahlt/1 Der ersten Stellung nach/ der hochwerth ist zu lieben« usw. [Gauby (1927/1928), S. 8-11]. Gauby faßt [S. 26] zusammen: »Hans Wilhelm Herr von Stubenberg hat seine Pflichten als Mitglied der f r u c h t bringenden Gesellschaft sehr wacker erfüllt. Als Sprachreiniger merzt er Fremdwörter aus, und wie es das Streben seiner Sprachgesellschaft war, 912
Pallavicino, Ferrante
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betätigte er sich unermüdlich, Werke anerkannter romanischer Dichter in bester Weise in die deutsche Sprache zu übertragen. Die Vergleichung der beiden Texte zeigte mir, daß der Stubenberger das Italienische ausgezeichnet verstand; Fehler gegen den Sinn kommen fast nicht vor. Seine Verdeutschung ist ungemein sorgfältig, wohlüberdacht, gewandt, abwechslungsreich. Sein Deutsch ist im Rahmen seiner Zeit wohl als ausgezeichnet zu bezeichnen, so daß wir seine Berühmtheit als Übersetzer bei den Zeitgenossen recht wohl begreifen«. Ü: Übers, auch Assarino, Biondi, Loredano, Manzini, Marini (s. dort). DV: Seit ca. 1615 tätige Druckerdynastie [Benzing, Nürnberg Nr. 67, S. 365-366]. Bibl.: Graesse 5,111; Goedeke 3,247,14,6; Hayn-Gotendorf 6,10; Gauby (1927/1928), S. 4; Bulling (1965), Nr. 52; Bircher (1968), S. 318; Dünnhaupt 3,1787; Bircher, DDB A 346 In: Göttingen, NSUB 8° Sat. 1.881; München, UB P.Ital.320; Wolfenbüttel, HAB 145.21 Eth. (*) Deskript.: galanter Roman; biblischer Stoff; Akademikerschriften; aus dem Italienischen [0852] Pallavicino, Ferrante (1615-1644): La Taliclea di Ferrante Pallavicino libri quattro. Venezia: Giacomo Sarzina gen. il Sarzina, 1636.Die || Taliclea/\\ Deß || H. Ferrante Pallavicino/^ Jn Vier Bücher. \\ (n) \\ Franckfurt/1| Jn Verlegung Johann Georg || Schiele/\\ Buchhändlers. || (Linie) || M.DC.LXVIII. ||. Frankfurt a.M.: In Veri. Johann Georg Schiele, 1668.- 12°, 744 S„ TK.Ü: anonym Komm.: OT: Autori italiani del '600, Nr. 3282 [Ausg. Venetia, Fran. Ma. Boccafranco, 1653]: »E' il romanzo eroico più significativo dell'A., d'invenzione assai curiosa perchè tutti i personaggi parlano per sentenze«; Michel, Rép. 4,63 [Ausg. 1637], DV: 1666-1689 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1256]. FA: Rinteln: Jodocus Colern, 1668 [Die großmüthige Princessin Taliclea Fernandi Pallavicini] (andere Übers.? Faber du Faur sagt: »... the Taliclea appeared in two German versions, both without the names of the translators«). Bibl.: Georgi III, S. 171; Goedeke 3,239,16.3; Hayn-Gotendorf 6,10; Faber du Faur 1,223 Nr. 850; NUC In: Berlin, SB Xr. 16555; Göttingen, NSUB 8° Sat. 1.888; München, BSB P.o.it.735; Wolfenbüttel, HAB QuN 862(1) (*) Deskript.: Roman; aus dem Italienischen
913
[0853]
Pallavicino, Ranuccio
[0853] Pallavicino, Ranuccio (1632-1712): I Trionfi dell'architettura, nella sontuosa residenza di Monaco; descritti e rappresentati all'altezza serenissima di Fernando Maria, duca dell'una e l'altra Baviera, conte Palatino del Reno ... dal marchese Ranvccio Pallavicino. In Monaco, Per Luca Straub, 1667. München: Lukas Straub, 1667.Triumphierendes\\ Wunder=Gebäw || Der || Churfürstlichen Residentz || zu München,|| (m) II Jn Teutscher Sprach vorbestellet || Von || JOANNE SCHMID J.U.C. || (Linie) || Getruckt zu München/bey Lucas Straub/\\ Jm Jahr/1685. \\. München: Lukas Straub, 1685.- 4°, [8] Bl., 279 S., 1 T.Ü: Schmid, Johann Komm.: A: [Ferrari, S. 510].- Gf. Pallavicino war von Adelaide di Savoia nach München geholt worden u. wirkte auch als Opernlibrettist [Merkel (1892), S. 382 u. passim; Jöcher-Rotermund 5,1442-1443 identifizieren fälschlich mit Kd. Pallavicini], OT: Michel, Rép. 4,64; N U G - Eine Folgeausg. erschien bei Simon Utzschneider in Augsburg, 1680 [NUC], ÜT: Vorwort Kalmbachs in der 3., leicht erweiterten Ausg. für Hg. Maximilian Emanuel, dessen Ruhm mit dem der habsburgischen Kaiser in eine Reihe gestellt wird.- Es werden alle Gebäude mit ihren Inschriften beschrieben. Ü: Nicht weiter identifiziert. DV: 1702 (?)-1722, Wwe 1723-47; Vorg. Sebastian Rauchs Wwe [Paisey (1988), S. 209], FA: München: Mathias Riedl, 1719 [Triumphirendes|| Wunder=Gebäu.|| Der|| Chur = Fürstlichen Residentz || zu München/1| Mit Beschreib = und Anführung all derselben || Neu hergebrachten Höchst=kostbaren Raritäten/ und|| Kunst = Stücken/ deren in denen ehevor heraußgebnen|| Beschreibungen niemahls gedacht worden/ sambt|| Entwerffung deß dermahlig Chur. Bay= ||rischen Hofs vermehrt. || Zum Drittenmahl || Mit Gnädigister Bewilligung || Jhro Chur = Fürtlichen Durchl.|| in Bayrn/ etc. }| MAXIMILIANI EMANUELIS, || Vorgestellt: || Von Chur = Fürstlichen Residentz = Pfleger Christoph || Kalmbach/ mit Chur = Fürstlicher Gnad/ und Freyheit.|| Anno 1719.|| (Linie) || Gedruckt zu München bey Mathias Riedl. ||]. Bibl.: Bircher/Bürger, DDB A 7044; BSB-AK 1501-1840 34,107-108 In: Wolfenbüttel, HAB 288.8 Hist.; München, BSB 4° Bavar.l418c [Ausg. 1719] (*); Res.4° Bavar.l418d Deskript.: Städtebeschreibung; Architekturgeschichte; aus dem Italienischen [0854] Pallavicino, Sforza (1520-1585): Difesa e narrativa di Sforza Pallavicino governatore generale de' Veneziani sopra tutt'i progressi dell'armata contro i turchi l'anno 1570. [1570].Endtschüldigung|| Des Durchleuchtigen\\ vnd Strengen Capitangenrals, mit|| Namen/il Signor Sforza Palauicino, || welcher damals/ nemlich/von 70. biß ww|| 914
Palma, Biagio CRSP
[0855]
71. Jar/ den Befelch zu Wasser vn Gewalt zu || Landt hatte. Jn welcher auch angezeiget || wird/ Jhre Außfahrt von Venedig/ vnd || was sich in der Zeyt verluffen/biß|| auff Jhre Widerkunfft/ Vnnd\\ auch/ warumm Sie nichts auß\\gerichtet haben?/ etc. || Alles auß der Geheime des Venetiani=\\schen Raths Colligiert/ vnd mit fleiß || in Teudtsche Spraach verfertiget. || Auch ein anhangk einer Verklärung allerg fürnemisten Wörter so in Teudtscher\\ Spraach vnbekant/ vnnd vmb verlän=\\gerung des Wercks/ darinnen nicht || außgelegt werden. || (Linie) || M.D.LXXII.\\. [o.O.]: [o.Dr.], 1572.- 4°, [15] Bl.Ü: anonym Komm.: A: General u. Kondottiere, nacheinander im Dienst Kaiser Karls V., Papst Pauls III., Kaiser Ferdinands I. u. der Republik Venedig [Zedier 26,357-358; Ferrari, S. 510; ABI 733,1-21], OT: Nicht feststellbar; möglicherweise von dem Übersetzer aus Urkunden verfertigte Übers.- Das vorliegende Ms. (s.o.) wird von Carlo Promis, Biografie di ingegneri militari italiani... 1874, S. 228 erwähnt u. entspricht ungefähr dem Inhalt.- P. war insbesondere 1570 an der Verteidigung Nikosias gegen die Türken beteiligt. Zum Inhalt vgl. Filippo Membre. ÜT: Bericht an den Dogen Alouise Mocenigo; »Geben in Venedig/ den 27. Aprill: im 1571. Jar. ... Sforza Palauicino Comes Mediola: &c.« - Der im Titel angekündigte Anhang fehlt. Bibl.: Draut (1611), S. 519; Kertbeny, S. 212 Nr. 855; VD 16 P 166 In: München, BSB 4° Eur.341(24; Wolfenbüttel, HAB 196.14 Hist.(3) [Titelblatt beschädigt] (*) Deskript.: Kriegsgeschichte; Turcica; Länderbeschreibungen; aus dem Italienischen [0855] Palma, Biagio CRSP (1577-1635): Actus virtutum inferiore via compendiaria christiani hominis. Duacu [Douai]: [o.Dr.], 1628.Hertzliche\\ Anmuetungen zu || GOtt. || Damit sich ein andächtige \\ Seel vor Gott allein/ in Vnder=\\schiedlichen fügenden übet. Haben son=\\derbare krafft einem Menschen leicht = || lieh vollkommen zumachen. || Erstlich in Welscher Sprach || beschriben/ von dem Ehrwürdigen || Herrn Blasio Palma/ auß der Geist = || liehen versamblung S. Pauli/ nach = || malen Lateinisch gemacht vnd v/7 = ||malen wider getruckt/ anjetzo aber\\ durch einen guthertzigen\\ verteutscht. || Getruckt zu München/Bey\\ Niclas Hainrich. || M.DC.XXXVIII. ||. München: Nikolaus Heinrich, 1638.- 8°, 132 S.Ü: anonym Komm.: A: Keine weiteren Angaben außer Namen u. Ordenszugehörigkeit [Jöcher 3,1203; Ferrari, S. 510]. OT: München, BSB Asc.3640.- Das Werk kommt unter verschiedenen it. u. lat. Titeln vor, ist aber ursprünglich it. verfaßt: >Atti virtuosi interni dell'anima christiana< (Roma 1642); >Thesaurus indeficiens. Actus interni virtutum quibus facile provehamur ad veram perfectionem. Ex italico, latine versi a 915
[0856J
Palma, Biagio CRSP
Joanne Zanini< (Ingolstadii, apud Gregorium Haenlin, 1642); >Palma spiritualis, R.P.D. Blasii Palmas ... id est: Actus interni virtvtvm, quibus facile ad veram perfectionem provehamur< (Monachii, Typis Ioannis VVilhelmi Schell sumptibus Ioan. Georgij Hertz, Bibl. Universalis Viennensis. An: 1660). Aufgrund des Datums der Übers, nehmen wir die früheste uns bekannte Ausg. an. ÜT: BSB-AK 1501-1840 nennt Titel 1638 >Hertzliche Anmerkungen [sie] zu GottAlmira< der Braunschweiger Aufführung bearbeitet sind, auch Arien Fedelischer Komposition enthalten« [Schmidt (1933) 1,38-39]. Die hs. Partitur befindet sich im Besitz der StB Lübeck. DV: [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1151]. FA: Weißenfels (Weissenfelß): Brühl, (1704) [ALMIRA, || Königin von CASTILIEN,|| praesentirete sich || Auf dem || Schau = Platz || Der Neuen Augustus = Burg || zu Weissenfelß/1| Bey hoher Anwesenheit || Seiner || Chur = Fürstlichen || DurchlauchtigkeitI zu Pfaltz/1| Jn einer|| Opera d. ... Julii, Anno 1704], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 13 Nr. 61-62 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 30; Textb.4° 34 [Ausg. 1704] (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0859] Pandolfo, Bernardo (17. Jh.); [Gouveia (Gouvea, Govea), F.A. de (1575-1628); Avagnate, Niccolò]: Vita, Morte, e Miracoli del B. Gio. di Dio, Fundatore della Religione de Padri Fate Ben Fratelli ...e tradotta nell'Italiana da F. Bernardo Pandolfo ... stampata in Madrid per Tomaso Gionta Stampatore del Rè l'anno 1624. Ristamp. in Nap. p. Lazz."scorìg.: 1631. Napoli: Lazzaro Scoriggio, 1631.Das Leben/ Todt/vnd\\ Wunderwerck deß Se/.|| JOANNIS\\ DEI\\ Stiffters deß heiligen Ordens \\ FRAT. MISERICORDIE} Oder der Barmhertzigen\\ Anfänglich || Durch den Hochwürdigsten Herrn || F. DE GOVEA || Bischofen zu Cyren/ Apostolischen Visitatorn in Per= || sien/ Königl. Majest. Rath/ vnd Predigern in 918
Pantoja, Diego de SJ
[0860]
Portugall etc. in Spa=\\nischer/ vnd dann durch den Ehrw. P. Bernardum Pandulphum dises || Ordens Priestern/ in Jtalianischer Sprach beschriben. || Hernach || Auß disen/ vnd andern/in gehaltner Selig = \\sprechung/von Nicoiao Avagnate bemeltes Ordens || Religiösen/ Welsch zusamb getragnen Relationen, zu Grätz in || Steyer in die Lateinische; vnd endlichen in dise Teutsche Sprach || versetzt vnd gebracht. || (Linie) || Getruckt zu Augspurg/ bey Simon Vtzschneider/ auff\\ Vnser Lieben Frauen Thor/ Anno 1671. ||. Augsburg: Simon Utzschneider, 1671.- 4°, [4] Bl„ 189[1] S., [2] Bl., K.Ü: anonym Komm.: A: Außer Namen u. Ordenszugehörigkeit (Hospitalorden des hl. Johannes v. Gott) keine Angaben [Ferrari, S. 512], OT: Palau y Dulcet Nr. 106463-106466.- Spät. Ausg. Rom 1690 [Autori italiani del '600, Nr. 4649].- Johannes von Gott (8. März) wurde 1495 in Montemor Novo/Portugal geb., war Hirte, kämpfte dann im Heer Karls V. gegen Franzosen u. Türken, bis er sich 1538 in Granada bekehrte u. den Orden der Barmherzigen Brüder gründete. Er starb 1550, wurde 1630 seliggesprochen u. 1690 kanonisiert [Keller (1987), S. 328-329; LCI 7,132-135].Sein Landsmann Francisco Antonio de Gouveia aus Beja (1575-1628) war Historiker u. Missionar in Persien, den der Schah in sein Vertrauen zog u. seinerseits als Botschafter zu Philipp II. entsandte. ÜT: Die it. Fassungen sind hier wichtige Zwischenstufen zw. dem Spanischen [Vida y muerte de Benedito P. Juan de Dios], Portugiesischen u. Lateinischen u. liefern eine der Grundlagen der anonymen dt. Übers.- »Dedicatio. Dem Hoch = Wol = Gebornen Herrn/ Herrn Georg Christian Deß H. Rom. Reichs Grafen von Saurau/ Freyherrn auff Ligist/ Herrn auff Fridstain/ Wolckenstein/ Obersteinach/ Schiechleüten/ Lämbergg/ Khrems/ Neyberg/ Schwamberg/ Limberg/ vnd Premstätten... Wie auch ... Der Hoch = Wol = Gebornen Frauen/ Frauen MARLC CHRISTINE Gräfin von Saurau ... Grätz den 1. May 1671... N. Prior & Conventus Ord. B. Joannis Dei Fratr. Misericordiae«; sodann »Vorred An den Gott= vnd der Warheit liebenden Leser« (ohne Übers.-Hinweise). DV: U. war 1663-1689 hochfürstlicher bischöflicher Buchdrucker u. kam durch Kauf in den Besitz der Apergerschen Offizin »auf unser Frawen Thor« [Benzing, Augsburg Nr. 45, S. 23]. Bibl.: Bircher, DDB B 3735 In: Wolfenbüttel, HAB Tn 61 (*) Deskript.: Heiligenleben; aus dem Span.; aus dem It.; aus dem Lat. [0860] Pantoja, Diego de SJ (1571-1618): Relatione dell'entrata d'alcvni Padri della Compagnia di Giesv nella China, et de' particolari successi, che loro occorsero, et delle cose notabili, che videro nel medesimo Regno. In Roma, appresso Bartolomeo Zannetti MDCVII. Con licenza de' Svperiorì. Roma: Bartolomeo Zanetti, 1607.Historische || Und eigentliche beschrei-1| bung/ erstlich was gestalt/ vermittelst son919
[0860]
Pantoja, Diego de SJ
|| derbarer Hülff vnd Schickung deß Allmächtigen/\\ dann auch der Ehrwürdigen Väter der Societet Jesu ge-1| brauchten Fleiß vnd außgestandener Mühe/ Arbeit vnd Ge-\\fahr: nunmehr vnd vor gar wenig Jahren hero das Evangeli-\\um vnd Lehr Christi in dem grossen vnd gewaltigen|| Königreich China eingeführt/ gepflanzt || vnd geprediget wird. || Am andern/ wie sie alle andere Politische || vnd Weltliche Sachen vnnd Gelegenheiten aldort || beschaffen/ befunden. Alles lustig vnd nutz-1| lieh zu lesen || Durch Egidium Albertinum, auß einem Italieni- ^ sehen Tractätl || verteutscht. || Gedruckt zu München bey Adam Berg || Anno MDCVIII. || Mit Rom. Keys. Maj. Freyheit nit nachzudrucken. || Cum Licentia Superiorum. ||. München: Adam Berg d.Ä., 1608.- 8°, 167 Bl.Ü: Albertinus, Aegidius (1560-1620) Komm.: A: P. (chin.: Pang Ti-ngo), aus Valdemoro in Spanien, trat 1589 in die SJ ein u. ging 1599 nach China. Er starb in Macao [Sommervogel 6,172-174], OT: Enthält den Brief des P. Pantoja, Peking 9.III.1602 [Lettera ... al P. Luigi di Guzman Prouinciale nella Prouincia di Toledo. Sentte in Padrino [sie, für Pachino = Peking (?)] Corte del Re della China a di 9 di Marzo, dell'anno 1602. In Roma, Appresso Bartolomeo Zanetti, MDCVII (1607), Palau y Dulcet Nr. 211567].- Untertitel: Lettera|| Del Padre Diego|| di Pantogia della Compagnia|| di Giesü al Padre Luigi di|| Guzman Prouinciale || nella Provincia di|| Toledo. | Scritto In Pachino || Corte del Re della China a di 9. || di Marzo, dell'anno 1602. ÜT: Albertinus, der viel aus dem Span, übers., wählte die it., nicht die span. Vorlage: >Relacion de la entrada de algvnos Padres de la Compañía de Iesvs en la China, y particulares successos que tuuieron, y de cosas my notables que vieron en el mismo Reyno. Dirigida a la Excelentissima Señora Doña Teresa De Zuñiga, Duquesa de Arcos, &c. ...< (En Sevilla, Por Alonso Rodríguez Gamarra. Año de 1605). »DEDICATIO. Dem Ehrwürdigen in Gott vnd Edlen Herrn/ Herrn Philippo Abte deß würdigen Gottshauses Raitenhaßlach ... Datum München den 14. Augusti. Anno 1608« (S. 1-6): Die menschliche Neugierde sei ein uralter Trieb und dürfe nicht gering geschätzt werden. Insbesondere interessiere man sich für die verhängnisvollen Fortschritte der Türken. »Er herrschet inn Vngern/ tantzet bißweiln auff dem Teutschen Boden/ vnd wird nicht nachlassen euch zubekriegen/ biß er euch gleichfals vnder sein Tyrannisch vnd Viehisch Joch gebracht/ vnnd ewrer Religion den garauß gemacht wirdt haben«. Gott habe aber durch die Missionierung Chinas in seinem unerforschlichen Ratschluß den Christen einen Ausgleich geschaffen. »Von disem Beruff: vnd Bekehrung der jetzt besagten Heydnischen Völcker in Jndien vnd Japon/ seyndt gleichwol allbereit etliche Zeitungen eingelangt: Aber vonn der Bekehrung deß gewaltigen Königreichs China/ ist erst vor wenig Jahren eine herauß/ vnnd mir von ohngefahr zu handen kommen/ vnnd wird inn derselben gleichwol für dißmal summarié vnd kurtzlich erzelt/ mit was grosser Mühe vnnd Gefahr die Ehrwürdige Patres Societatis IESV aldort eingelangt/ vnd das Euangelium Christi zu pereidten vnnd zulehren angefangen/ auch wie sie es sonsten in den Weltlichen Standt beschaffen 920
Panvinio, Onofrio OESA
(0861]
befunden/ etc. Aber weil dasselbe Tractätl inn einer frembden vnnd nit jederman bekanten Sprach beschrieben ist/ so hab ichs verteutscht/ damit man solcher guten newen Zeitungen theilhafftig werd/ vnd desto mehrere Vrsach habe/ Gott den HErrn vmb solche seine so grosse vnd erwisene Gnad vn Barmhertzigkeit zu loben vnnd zudancken ...« »Chinische Historien. Copey eines Sendtschreibens. DEß Ehrwürdigen Herrn Didaci de Pantoya der Societet IESV Priester/ an R.P. Ludouicum Guzman ermelter Societet Toletanischen Prouincial/ zu Pachino an deß Königs in China H o f / den 9. Martij Anno 1602. außgangen.« Ü: Übers, u.a. Bonaventura, >De sex alis< (s. dort). DV: B. ist 1564-1610 als Drucker nachgewiesen [Benzing, München Nr. 3, S. 335]. Bibl.: Sommervogel 6,172-173 Nr. 1; Streit 5, S. 696 Nr. 2068; Palau y Dulcet Nr. 211573; BSB-AK 1501-1840 34,176 In: München, BSB 4°Jes.l24; 4° Chron.46, Beibd.l; Jes.ll08n (*); UB H.Eccl. 742 Deskript.: Missionsberichte; Briefliteratur; Jesuitenorden; Japonica, Sinica, Indica; aus dem Italienischen [0861] Panvinio, Onofrio OESA (1530-1568): Panvinii Onuphrii Veronensis Fratris Eremitae Augustiniani XXVII [sie]pontificum maximorum elogia et imagines accuratissime ad vivum aeneis typis delineatae. Romae: Lafrenies 1568. Roma: Antoine Lafrery, 1568.ACCVRATAE\\ EFFIGIES PONTIFICVM\\ MAXIMORVM, NUMVERO XXVIII: AB || Anno Christi MCCCLXXVIII. ad || aetatem usque nostram praesidentium, || ad vivum ex Romano pro-1| totypo expressae: || Iisque Singulorum || Pontificum Elogia, eorvm || res gestas summatim comprehendentia, ab Onu = || phrio Panvinio Veronense Fratre Eremita || Augustiniano, adiuneta, Germaniceque interpretata. || Eygenwissenliche || vnnd wolgedenckwürdige Con= \\trafeyungen/ oder Antlitzgestaltungen der || Römischen Bäpst/ an der Zahl 28. von dem 1378. || Jar, biß auff den heut Stulfähigen/ künst = \\lich angebildet. || Auch mit Summarischen jhres lebens || Rhumschrifften/ erstlich inn Latein, nachmals \\ durch verdolmetschung J. Fischaert. G.M. Teutsch/1| beschriben/ beide den Histori vnd auch Ge= \\mälsverständigen sehr ergetz = \\lich vnd vorständig. || Mit Rö. Kay. May. Freyheit. M.D.LXXIIJ. || (Argentorati\\ Anno salutis humanae\\ M.D.LXXIII. || Getruckt zu Straßburg, durch || Bernhart Jobin. HJ. (Straßburg): (Bernhard Jobin), 1573.- 2°, [4], 43 Bl., TE„ 28 H.Ü: Fischart, Johann, gen. Mentzer (ca. 1546-1590) Komm.: A: Historiker u. Antiquar aus Verona [NBG 39,145-146; DELI 4,235]. OT: Ausg. München, BSB 4° Cod.ital.537 [BSB-AK 34,178; Hartig (1916)]. ÜT: Vorrede »Dem Hochwirdigen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Melchior/ Bischoffen zü Basel/ meinem Gnädigen Fürsten vnd Herrn ... Geben in Straßburg/ den vier vnnd zwentzigesten tag des Monats Februarij/ auff Sanct Mathias Festag/ des 1.5.7.3. Jares ... Bernhard Jobin/ Burger zü Straßburg«. 921
[0861]
Panvinio, Onofrio OESA
Jobin polemisiert heftig gegen die Italiener, vor allem Vasari, die behaupteten, das Monopol der bildenden Kunst zu besitzen u. dt. Kunst u. Künstler nicht zur Kenntnis nähmen. Er zählt dann berühmte dt. Künstler auf, vor allem Matthias Grünewald u. den Isenheimer Altar (»Mathis von Oschnaburg/ dessen köstlich gemäl zü Jßna züsehen«), Aber auch Tobias Stimmer von Schaffhausen wird besonders gelobt: »Diser aber mein lieber Gevatter Thobias Stimmer noch heutiges tages seinen kunstreichen verstand zü menniglichs ehren vnd nutz in allerhand gemäl darthüt vnd erweiset: Wie dan dises seine manigfaltige kunstreiche Malwerck/ vnnd nicht ein kleines die gegenwertige eigentliche Conterfeytunge vnd ebenbildung der Römischen Bäpst/ so E.F.G. von mir vndertheniger meinung presentieret vnd angetragen werden/ bezeugen«. Jobin hebt aber letztlich seine anti-italienische Argumentation, die sich bei vielen Elsässern der Zeit findet, auf, wenn er auf das vorliegende Werk zu sprechen kommt: »Dann nachdem ich dise acht vnnd zwentzig abbildunge der Römischen Bäpst vom waren original in Kupffer zü Rom gestochen/ von dem hochgelehrten Historico Onuphrio Panvinio Eremita Anno 1570. außgangen/ zuhanden bekommen/ haben mir die kunst vnd nutzhalben also wol gefallen/ das ich die auffs fleissigst in Buchs nachzüschneiden bin bedacht worden. Jn erwegung das zü vnsern Zeiten sich widerumb der alte gebrauch der Römer ereiget/ welche in jhren Bibliothecken vnd Palästen zür widergedächtnüß vnd thugentlicher ermanung/ auch erinnerung der sterblicheit herrlicher Männer Bildnüssen haben auffgestellet ...« Der Adressat werde als Bischof die Dedication wohl zu schätzen wissen.- Über die Übers, erfahren wir leider nichts.- Zweisprach. Ausg., die den lat. u. dt. Text gegenübertstellt, denen das Porträt des jeweiligen Papstes vorausgeht. Ü: F., der auch Mentzer genannt wurde, weil sein Großvater aus Mainz stammte, wurde in Straßburg geb., bereiste England, Frankreich u. Italien, stud. Jura u. ließ sich als Anwalt nieder. Er ist einer der bedeutendsten humanist. Satiriker, der als Protestant gegen die Katholiken schrieb [Rachum, S. 163; NBG 5,170-171]. ÜT: Die Zeichnungen zu den Holzschnitten stammen von Tobias Stimmer. DV: Er wirkte 1570-1594 u. war mit Anna, der ältesten Schwester Fischarts, verheiratet [Benzing, Straßburg Nr. 50, S. 449]. Bibl.: Georgi III, S. 170; Maitzahn 1,15 Nr. 92; Graesse 5,123; KatLipp (1965) 1,442 Oc 6; VD 16 P 247; BM In: München, BSB 2° H.eccl.267f [unvollständig]; Wolfenbüttel, HAB ALVENSLEBEN X 17(3) (*) Deskript.: Papsttum; Malerei und Plastik; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Lateinischen
922
Pariati, Pietro
[0863]
[0862] Pariati, Pietro (1665-1733):
ARCHELAO, RE DI CAPPADOCIA: tragicommedia per musica, da rappresentarsi nella cesarea corte per comando augustissimo nel carnevale Dell'Anno MDCCXXII. La Poesia è del Sig. Panati. La Musica è del Sig. Francesco Conti. Vienna d'Austria. Wien: Johann Jakob van Ghelen, 1722.-
ARCHELAOW RE DI CAPPADOCIA. || Drama per Musica da rappresentarsi|| Sh/|| Famosissimo Teatro di Braunsviga\\ Nella fiera d'inverno l'anno 1727. || (Zierlinie) || ARCHELAUS\\ Königin CAPPADOCIEN\\ Jn einer OPERA vorgestellet\\ Auf dem || Grossen Braunschweigischen THEATRO\\ Jn der Lichtmes sen = Messe || Jm Jahr 1828. || (Doppellinie) || Wolffenbüttel/\\ Druckts Christian Bartsch/ Herzoglicher Hof = und || Canzeley= Buchdrucker. \\. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, 1727.- 8°, [52] Bl.Ü: van Ghelen, Johann Leopold (gest. 1760) [?] Komm.: A: Stammte aus Reggio/Emilia; sein Lebensweg liegt im dunkeln. Seit 1705 ist seine Zusammenarbeit mit Apostolo Zeno nachweisbar, für den der bis dahin nur wenig bekannte Librettist zahlreiche Werke in Verse setzte. Außerdem schuf er eigene Opern- u. Oratorientexte. 1714 wurde er als kaiserlicher Hofpoet von Karl VI. nach Wien berufen, wo er zusammen mit Zeno (1718-29) große Erfolge feierte [MGG 10,748-749], OT: Thiel/Rohr (1970), S. 32 Nr. 157.- Archelaos v. Kappadokien konnte seine Herrschaft durch seinen rechtzeitigen Übergang zu Antonius bei Actium retten. Einer Klage seiner Untertanen entging er durch die Verteidigung des Tiberius (Dio Cass.). ÜT: Musik: Francesco Conti; Text: Pietro Pariati. Argomento, Personenverz., Szenarium, 5 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 304; MGG 2,1641], DV: 1699-1746 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 10], FA: (Wien: van Ghelen, 1744). Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 32 Nr. 158 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 90 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0863] Pariati, Pietro (1665-1733); Zeno, Apostolo (1668-1750):
Costantino, drama da rappresentarsi per musica nel teatro Tron di S. Cassano l'autunno dell'anno 1711... - In Venezia, MDCCXI. Presso Marino Rossetti. In Merceria all'insegna della Pace. Con licenza de' superiori, e privilegio. Venezia: Marino Rossetti, 1711.-
COSTANTINO. || Drama ¡1 Per Musica \\ da rappresentarsi\\ Nel famosissimo Teatro di Braunsviga|| L'anno 1718. || (Linie) || CONSTANTINUS\\ Jn einer\\ OPERA I vorbestellet || Auf dem grossen Braunschweigischen Theatro || Jn der Sommer=Messe\\ ANNO 1718. || (Zierlinie) || WOLFENBUTTEL/l\ Druckts Christian Bartsch/ Hertzogl. privil. Hof= und Cantzley= ||Buchdrucker. ||. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, 1718.- 8°, [48] Bl.Ü: anonym 923
[0864]
Panati, Pietro
Komm.: OT: NUC; Stieger, Librettisten 11,698 Nr. 20; Cairo/Quilici (1981), Nr. 1124: »Cinque atti. Dedica di Pietro Pariati a Francesco di Lorena. Venezia, Teatro Tron di S. Cassiano, autunno 1711. Musica di Francesco Gasparini. Nomi dei cantanti«.- Später (1731) in Venedig unter dem Titel >Massimiano< mit der Musik von Orlandini aufgeführt; auf Thomas Corneilles Drama >Maximien< basierend. Musik ursprünglich von Francesco Gasparini. ÜT: Musik: Antonio Lotti, Ouvertüre von Johann Josef Fux, Intermezzi von Antonio Caldara; Text: Pietro Pariati nach A. Zeno.- Argomento, Personenverz., Szenarium, 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 234; MGG 8,1228], Hierzu gesondert: >Epilogo con L'illuminazione... Epilogus und Illumination. Welche nach der Opera Constantinus ... vorgestellt wordene DV: 1699-1746 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 10]. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 99 Nr. 491 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 646 u. 636 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0864] Pariati, Pietro (1665-1733); Zeno, Apostolo (1668-1750): Don Chisciotte in Sierra Morena. Tragicommedia per musica, da rappresentarsi nella cesarea corte per comando augustissimo, nel carnevale dell'anno MDCCXIX. La musica è del Sig. Francesco Conti...- Vienna d'Austria, Appresso G. Van Ghelen. Wien: Johann van Ghelen, 1719.Der Don Quixotte. In dem schwarzen Gebürg. Denen Römisch-Kayserlich-Spanischen Catholischen Majestäten, Auf Allergnädigsten Befehl Zur FaßnachtsUnterhaltung Welsch gesungener vorgestellt Im Jahr 1719. Gegenwärtige Vorstellung ist... die Music verfasset worden vom Herrn Francesco Conti. Wien: Johann van Ghelen, 1719.- 8°, [8] Bl., 92 S.Ü: anonym Komm.: OT: NUC; Stieger, Librettisten 111,1034 Nr. 36.- Beliebter Stoff nach Cervantes, vgl. Theil/Rohr, S. 115 f. ÜT: Erste, für Wien erstellte Übers. DV: 1678-1721; Nachfolger wurde sein Sohn Peter [Paisey (1988), S. 78], Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0865] Pariati, Pietro (1665-1733); Zeno, Apostolo (1668-1750): Don Chisciotte in Sierra Morena .... Wien: Johann van Ghelen, 1719.DON CHISCIOTTE IN SIERRA MORENA. Drama per musica da rappresentarsi nel famosissimo Theatro di Braunsviga Nella fiera d'inverno del' anno 1720. Don Quixotte In dem Mohren-Gebürge. In einer Opera vorgestellet.... Wolfenbüttel: Christian Bartsch, 1720.- 8°, [70] Bl.Ü: Müller, Johann Samuel (1701-1773) Komm.: ÜT: Musik: Francesco Conti. Szenarium, Personenverz., 5 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 246; 393]. 924
Panati, Pietro
¡0867]
Ü: In Braunschweig als Sohn eines Lehrers geb., stud. in Helmstedt, von Hg. August Wilhelm gefördert; seit 1721 als Dichter u. Librettist nach it. Vorbild ausgewiesen; danach Leiter bedeutender Gymnasien im norddt. Raum [ADB 22,585-586; DBInd 871,35-65]. DV: 1699-1746 Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510; Paisey (1988), S. 10]. FA: Wolfenbüttel: Bartsch, 1721 u. 1738 [DON CHISCIOTTE || Jn dem|| Mohren = Gebirge || Jn einer || Deutschen OPERA || Auf dem grossen || Braunschweigischen THEATRO || Jn der Laurentii Messe. || ANNO 1721. || (Linie) || Braunschweig/1| Bey Friedrich Wilhelm Meyer/ Hertzoglich privilegirten || Buchdrucker. ||j. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 116 Nr. 574 u. 573; S. 117 Nr. 577 In: Wolfenbüttel, HAB Textbd. Sammelbd.9(7); Textb. 626 [Ausg. 1721] ("micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0866] Pariati, Pietro (1665-1733): Il finto Policare. Tragicommedia per musica, da rappresentarsi nella cesarea corte per comando augustissimo nel carnevale Dell'Anno MDCCXVI. Wien: Johann van Ghelen, 1716.Der verstellete Policare, denen Römisch-Kaiserlichen wie auch Königl.-Spanischen Catholischen Majestäten auf allergnädigsten Befehl zur Faßnachts-Unterhaltung wälsch-gesungener vorgesteilet im Jahr 1716. (Componiti v. Pietro Pariati. Mit d. Music zu den Worten des Herrn Francesco [Bartolomeo] Conti. Mit den Arien zu den Täntzen des Herrn Nicola Matteis .... Wien: Johann van Ghelen, 1716.Ü: anonym Komm.: OT: Wolfenbüttel, Textb. 109; Thiel/Rohr (1970), S. 148-149. DV: 1678-1721, Nachfolger wurde sein Sohn Peter [Paisey (1988), S. 78], In: Wien, ÖNB 4636.-A.M. Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0867] Pariati, Pietro (1665-1733): Pimpinone, intermezzi comici musicali da rappresentarsi nel teatro Tron di S. Cassano l'autunno dell'anno MDCCVH1. In Venetia, MDCCVIII. Appresso Marino Rossetti. In Mercerìa, all'insegna della Pace. Con licenza de' superiori, e privilegio. Venezia: Marino Rossetti, 1708.Die || Ungleiche Heyrath/\\ Oder das || Herrsch = süchtige Cammer-Mädgen.\\ Jn einem schertzhafften || Zwischen = SpieleAuf dem || Hamburgischen || Schau = Platze || Aufgeführet. || (m) || (Linie) || Gedruckt mit Stromerischen Schafften ||. [Hamburg (?)]: [o.Dr.], [1725].- 4°.Ü: Praetorius, Johann Philipp (ca. 1700 - ca. 1776) Komm.: OT: Sonneck 1,875; Stieger, Librettisten 11,698 (Musik: Albinoni). Auch
925
[0868]
Panati, Pietro
als >Vespetta e Pimpinone< 1714 in Modena aufgeführt; Aufn. nach NUC. ÜT: »DJe Gewohnheit/ ein ernsthafftes Stücke mit einem schertzhafften Neben = Spiele zu embelliren/ ist zwar nicht gantz neu/ aber doch vornehmlich einige Zeithero in Venedig fast zur Nothwendigkeit geworden. Man hat in vorigem und gegenwärtigem Jahre nichts auf dem Schau=Platze gesehen/ das nicht durch ein lustiges Intermezzo wäre begleitet worden. Jch finde an dieser Gewohnheit so wenig auszusetzen/ daß ich sie vielmehr allen Schau=Plätzen anzurühmem mich erkühne/ indem dadurch dem Tichter Gelegenheit an die Hand gegeben wird/ ohne der natürlichen Schönheit einer traurigen Geschichte zu nahe zu treten/ dem unterschiedenen Geschmacke der Zuhörer ein Genüge zu thun. Man schmeichelt sich mit einem geneigten Beyfalle/ und trauet der Musique, die eine abermahlige glückliche Geburth/ des unvergleichlichen Herren Telemanns ist/ eine solche Krafft zu/ daß sie die Unvollkommenheit der teutschen Ubersetzung decken/ und denen Zuschauern das gantze Werck gefällig machen werde« [Bl. )(2a-b].Geschichte des Kammermädchens Vespetta, das mit Hilfe Pimpinones Karriere machen will. Ü: Sohn des Kirchspielvogts in Elmshorn, stud. iur., Gräfl. Rantzauischer Rat, dann in Hamburg, wo er Opern schrieb u. übers., ab 1734 Gerichtshalter u. Inspektor des adeligen Guts Collmar b. Glückstadt, 1744 in Trier Konversion, o. Prof. des Rechts u. der Geschichte, Hofrat u. Regierungsrat [DBInd 976,269-277]. Bibl.: BM In: London, BL Hirsch IV. 1420 ("micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0868] Pariati, Pietro (1665-1733): I satiri in Arcadia (Clori e Tirsi). Favola pastorale. Wien: [o.Dr.], 1714.CLORIS und TIRSIS, || Welche|| Auf Allergnädigsten Königl. Befehl\\ Jn einer|| OPERA || Auf den Solennen Einzugs = Tag\\ Jhro Königl Hoheit|| SOPHI/E MA G-1| DALENAL || Gebohmer Marggräfftn zu Wewerlingen || und Brandenburg Culmbach etc. || Vermählter Königl. Cron = und Erb = \\Princessin zu Dännemarck Norwegen etc. || Den 18. Decembris 17211| Jn der Königlichen Burg in Copenhagen\\ Mit aller Unterthänigkeit in gröster £y/|| auffgeführet worden. || COPENHAGEN/W Gedruckt bey Joh. Georg Höpffner/ Univ. Buchdrucker. ||. Kopenhagen: Johan Jörgen Höpffner, 1721.- 8°, [12] Bl.Ü: Gazal, D. Komm.: OT: Stieger, Librettisten 11,698 Nr. 25 (Wien, 28.8.1714. ÜT: Musik: Francesco Conti. Personenverz., 3 Handlungen, Epilogo. Zuerst 1714 in Wien aufgeführt als >1 Satiri in ArcadiaAttalantaRelazione< hat nicht so sehr in Portugal und Italien, für das er ja mehr oder weniger Bekanntes schrieb, als im übrigen Europa Aufsehen gemacht. Die Afrika-Karte des Pigafetta, auf welcher zum erstenmale der fabelhafte See Achelunda oder Aquilonda verzeichnet ist, bildete die Grundlage der Darstellung des Inneren von West-Afrika bis in die neuere Zeit« [Paulitschke (1882/1962), S. 77 Nr. 770].- Im 2. Buch wird ausführlich über die Missionstätigkeit im Kongo gehandelt [Streit 15, S. 607 (Bibl.)]. ÜT: »Den Wolgebornen Graffen vnd Herrn ... Hans Georgen Graffen zu Solms/ Herrn zu Müntzenberg vnd Sonnewald: vnd Herr Georgen Graffen zu Erbach vnd Herrn zu Breuberg ... Datum Franckfort am Mayn den 15. Februarij Anno 1597 ... Augustinus Cassiodorus Reinius Francof. ad Moen.« (Bl. A2a-b): Er habe aus Dank gegenüber seinen in der Widmung genannten 979
[0914]
Pigafetta, Filippo
Wohltätern »diese außführliche Beschreibung deß Königreichs Congo in Africa/ welche zuvor auff Welscher Spraach in Truck außgangen vnd an das Liecht kommen ist/ zu verteutschen ... n i t . . . wollen außschlagen ...« »Vorrede vber die Beschreibung deß Königreichs Congo/ an den Günstigen Leser ... Datum Franckfort am Mayn/ den 1. Tag Martij Anno 1597 Hans Dietherich vnd Hans Israel von Bry Gebrüder vnd Bürger zu Franckfurt« (Bl. A3a-A4a): Die Verleger beginnen mit einer Beschreibung Afrikas u. seiner Besonderheiten (Sklavenhandel, Palmbaum, Pygmäen, Löwenjagd usw.). »Was dann ferner vns bewegt hab/ diese newe Historien für die Hand zunehm e n / auß dem Italienischen transferirn zu lassen/ mit Künstlichen Figuren zu zieren/ vnd in offenen Truck zuverfertigen/ wollen wir dem günstigen Leser keines wegs verhalten. Vnd ist demnach menniglich kundbar vnd bewust/ daß vor wenig Jahren/ vnd biß daher etliche schöne newe frembdte Historien/ von der newen Welt vn Landtschafften Americae in allerley Spraachen/ vn mit vielen newen Kunstlichen Kupfferstücken geziert/ durch vnsern alten Vatter an Tag geben sind/ als nemlich Virginia, Florida, Brasilia, Peru, &c. welche Historien von menniglichen fast sind beliebet worden. Demnach haben wir beyde Gebrüder in wolverdientes vnsers geliebten alten Vatters Fußstapffen getretten/ vnd dergleichen frembde neuwe Historien für vns genommen/ dieselbige in ebener weiß/ mit Künstlichen lustigen Figuren/ durch vnsere embsige Arbeit vnd schwere Kosten gezieret/ in Hoffnung nicht weniger Dancks noch geringere Belohnung dardurch zu erhalten/ als eben hiervor vnserem Vatter begegnet ...« Offenkundig war ein nachfolgender Bd. mit Abb. geplant, die im Münchener Ex. nicht vorhanden sind: >Erklärung etlicher Capitel/ deren hievor gesetzten Bücher/ darinnen die Ankunfft der Portugaleser in die Jnsel Congo/ Erscheinung vor dem König/ Kriegsrüstung der Jnwohner/ Trachten vnd Kleidung beyd Mann vnd Weibspersonen/ vnd frembde Thier dieses Landts/ mit schönen vnd Kunstreichen Kupfferstücken abgemahlet/ vnd zierlich vor Augen gestellt wirdt. Alles zu besserem Verstandt vnd Nachrichtung voriger Beschreibung dem Günstigen Leser angeordnet. Durch Hans Diethrich vnd Hans Jsrael von Bry/ Gebrüder vnd Bürger zu Franckfort am Mayn ... Getruckt zu Franckfort am Mayn/ durch Johann Saur/ in Verlegung Hans Dietherich vnd Hans Jsrael von Bry/ Gebrüder. M. D. XCVII.< Ü: R. (auch: Reyna) war ein span. Protestant aus Sevilla, der wie viele südländ. Protestanten die Heimat verlassen mußte, sich der Reformation anschloß, heiratete, aber wegen seiner undogmatischen Meinungen ein unstetes Leben fristen mußte. Er hielt sich abwechselnd in Genf, Frankfurt a.M., London u. Antwerpen auf u. gründete in Frankfurt die niederländischreformierte Gemeinde, deren Prediger er war. Hier dürfte er auch mit der Familie de Bry, die selber dem Refuge angehörte, in Kontakt getreten sein [ADB 27,720-723; DBInd 1014,119; seine Bibelübers. u.a. Schriften bei Gilly (1985), S. 493-494 Nr. 567-572; vgl. auch André Séguenny/ Jean Rott (Hrsg.), Bibliotheca Dissidentium. Répertoire des non-conformistes religieux des seizième et dix-septième siècles, Baden-Baden 1984 ( = Bibliotheca Bibliographica Aureliana Bd. XCV, S. 99-153, wo diese Übers, nicht verzeichnet 980
Pigna, Giovanni
Battista
[0915]
wird. Er erstellte auch eine lat. Version des vorliegenden Textes]. DV: S. stammte aus Wetter in Hessen, war 1589 Druckergeselle in Mainz, ab 1592 Frankfurter Bürger, wo er bis 1608 u. dann wieder ab 1611 nachweisbar ist [Benzing, Frankfurt Nr. 32, S. 129].- Johann Israel (ca. 1565-1609) u. Johann Theodor (1561-1623) sind die in Straßburg geborenen Söhne des aus Lüttich stammenden Verlegers Theodor de Bry, die sich besonders um mit aufwendigen Kupferstichen geschmückte Editionen bemühten u. verdient gemacht haben [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1109]. FA: Frankfurt a.M.: Matthias Becker, in Verl. H.D. u. H.I. v. Bry, 1609.- Mod. Ausg.: Ehrmann, Geschichte der merkwürdigsten Reisen, Frankfurt 1791, S. 341-461; Ausz. in: Allgemeine Historie der Reisen IV, Leipzig 1749, S. 513519; Le Congo; la véridique description du royaume africain, appelé, tant par les indigènes que par les Portugais, le Congo, telle qu'elle a été tirée récemment des explorations d'Édouard Lopez, par Philippe Pigafetta, qui l'a mise en langue italienne. Tr. pour la première fois en français sur l'édition latine faite per les frères de Bry, en 1598, d'après les voyages portugais et notamment celui d'Edouard Lopez, en 1578, avec trois cartes géographiques, par Léon Cahun ... Bruxelles, J.-J.Gay, 1883 [über Cahun vgl. E. Chr. Mülsch, Zwischen Assimilation und jüdischem Selbstverständnis. David Léon Cahun (1841-1900), ein Journalist und Jugendbuchautor im Ùmfeld der DreyfusAffäre (= Arbeiten zur Sprache und Literatur, Bd. 4), Bonn 1987]. Bibl.: Paulitschke (1882/1962), S. 77 Nr. 770; Streit 15, S. 633-634 Nr. 2154; VD 16 L 2488; NUC In: Göttingen, NSUB Itin. 225b [Ausg. 1609]; München, UB 2° Itin.107; BSB 2° It.coll.6(l [unvollst.] (*) Deskript.: Missionsberichte; Reiseliteratur; Länderbeschreibungen; aus dem Portugiesischen; aus dem Italienischen [0915] Pigna, Giovanni Battista (1530-1575): Historia de principi di Este, di Gio. Batt. Pigna, a Donno Alfonso secondo, duca di Ferrara, 1° volume, nel quäle si contengono congiuntamente le cose principali dalla rivolutione del Romano Imp. in fino al MCCCCLXXVI. Ferrara: Francesco Rossi, 1570.Historien Deß || Durchleuchtigsten || Vnd Durchleuchtigen Fürstlichen || Hauses Est/ darinnen das Römische Reich || zu sincken angefangen/ nit allain was grosse treffliche Thaten in Italien/\\ sonder auch in anderen Nationen/ mit Anmeldung etlicher Königlichen und Fürstlichen Häuser j| Geburtstaffeln/ Vom Jahr nach Christi vnsers Herren Geburt CCCXC. biß auffs\\ MCCCCLXXVI. sich zugetragen vnd verloffen/ angezogen werden: Mit grosser \\ mühe vnd arbait auffs fleissigste zusammen getragen/ vnd in Jtalianischer Sprach durch weyland den be=\\rümpten vnd Hochgelehrten Herrn Johan Baptisten Pigna/ deß Durchleuchtigisten/ Hochgebornen Für= || sten vnd Herrn/ Herrn Alfonsen deß Andern Hertzogs zu Ferrar/ etc. Cantzlern beschrieben/ vnd in Acht || Bücher gethailet. Volgendts hochgedachter Fürstlichen Durchleuchtigkait zu vnderthä= \\nigstem gefallen/ vnd aber Teutscher Nation zu nutz/ ehren vnd rühm/ Jetzt || zum 981
[0915]
Pigna, Giovanni Battista
Ersten mal trewlich/ deutlich/ vndfleissig in gemain Hoch = || teutsch gebracht/ durch jhrer Fürstlichen Durch = \\leuchtigkait Teutschen Secretarien || Tiburtium Dreyfelder. || (*) || Sampt angezogenen Authoriteten beneben dem Text gesetzt/\\ vnd ainem zwyfächtigen Regi= \\ster ordentlichen nach dem Alphabet gericht/ an was Enden von den fümämb = \\sten Personen vnd Orthen/ auch was am gedenckwirdigsten auff= \\zumercken/darvon in diesem gantzen Buch mel = || dung geschieht/ zufinden. || Mit Römischer Kays. Maiest. Gnad vnd Frey = || hait nit nachzudrucken. || Gedruckt in der Chwfürstlichen Statt Meyntz/\\ durch Casparum Behem/ im Jahr\\ M.D.LXXX. ||. Mainz: Kaspar Behem, 1580.- 2°, [6], 350, 4, [49] Bl„ H.Ü: Dreyfelder, Tiburtius (16. Jh.) Komm.: A: Sohn eines Apothekers Nicolucci aus Ferrara, der wegen eines Pinienzapfens im Familienwappen den Namen »Pigna« annahm. Der Sohn war Prof. der Rhetorik in Ferrara, Gelehrter u. Historiker [NBG 40,220; Ferrari, S. 540], OT: Es gibt noch eine von 635 auf 798 S. erweiterte Ausg.: >Historia de prineipi di Este, di Gio. Battista Pigna, nell'esplicatione della quäle concorrono i fatti, e le imprese de potentati italiani e della maggior parte de gli esterni, cominciando dalle cose principali della rivolutione del romano Imperio, infino al MCCCCLXXVI... A Donno Alfonso II, duca di Ferrara< (Vinegia, V. Valgrisi, 1572) [BN].- Es handelt sich insgesamt um eine unkritische fabulöse Darstellung in 8 Büchern, der die Deszendenz des Hauses Este am wichtigsten ist. ÜT: »Dem Durchleuchtigsten Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Alfonsen dem Andern/ Hertzogen zu Ferrar/ zu Modona/ zu Reggien/ vnd zu Schartres/ Marggraffen zu Est/ Graffen zu Rouigo/ Fürsten zu Carpi/ Herren der Prouintzen Carfignana/ Farignano/ Comacchio/ auch in Romandiola/ vnd zu Montargy ... Geben in der churfürstlichen Statt Meyntz/ den sechtzehenden Martij/ im Jar nach vnsers Herren vnd Heylandts Jesu Christi Geburt/ Tausend Fünffhundert vnd Achtzig ... Tiburtius Dreyfelder« [Bl. ):(2a-):(4a]. Der Fürst habe ihn wider alle Hoffnung in Erinnerung an seine verstorbene Frau Barbara in Dienst genommen. Das Haus Este sei eines der vornehmsten auf der Welt u. mit vielen, vor allem dt. Potentaten versippt. Von daher sei es geboten, das Werk Pignas zu übersetzen. »Bey welcher gelegenhait hab ich meines innigen vndertänigsten gehorsams begehren wircklichen zu erzaigen/ diese Historien auß Jtalianischer/ in vnsere gemaine Teutsche Sprach zuverdolmetschen mich vnderwunden/ Haltend/ würde E.F.D. angenähmern vnderthänigsten dienst/ noch meinem geliebten Vatterland Teutscher Nation/ was nützlichere dißmals nit wol laisten/ noch erweisen mögen«. Die vornehme Abkunft u. die Taten der Este seien einigen Deutschen leider noch unbekannt, »daß vermittelst dieser Dolmetschung meinem geliebten Vatterland viel verborgene Geschichten vnd thaten/ so vieler Fürsten vnd Herren dieses Hauses wol bekandt vnd offenbar genug werden. Deßwegen dann ich diese Historien zu handen genommen/ vnd mit beharrlicher grosser mühe vnd arbait auffs trewlichste/ deutlichste/ vnd fleissigste mir müglich gewesen/ in gemainer Teutschen Sprach 982
Pimpinella, Vincenzo
[0916]
nun zu ende gebracht. Vnd damit der Teutschen Nation das jenige/ so derselben in gemain dunckel vnd verborgen/ ich klar vnd augenscheinlich darthete/ hab ich die Authoriteten/ nit allain deß vrsprünglichen herkommens/ vnd anderer alten Geschichten dieses Fürstlichen Hauses/ Sonder auch der mehr ansehenlichen Sachen auß den glaubwirdigsten/ vnd fürnämbsten Geschichtschreibern gezogen/ an Rand vnd ausserhalb dem Text allegiert vnd gesetzt/ vngezweiffleter Zuversicht/ es werden diese meine Arbait alle Teutschen an sich selbst/ vnd endlichen dorumben jnen angenähm vnd wolgefällig seyn lassen ...« Nach der Vorrede Pignas folgt eine »Erinnerung an ainen jeden Leser... Der Dolmetschung halben/ demnach ich mich dem Original Exemplar/ vnd wie es die Tropi/ weiß vnd arth bayder Sprachen zu reden/ mit sich bringet/ gevolget/ wil ich mich bey niemand entschuldigen/ Allain ich die Klügler/ so anderer arbeit vnd fleiß zuthadlen gewohnt/ vmb ain billiches Vrthail bitte. Anlangendt die Orthography/ oder arth recht zuschreiben/ dero ich wider gebräuchliche gewonhait zu reden vnd schreiben/ der Landts arth ich in Teutschland geborn/ mich gebrauchet/ Wil/ geliebts Gott/ ich in kurtzem in ainem andern solcher Materien angehörigen Wercklin/ dessen rechnung von mir geben/ vnd meines Versehens den günstigen Leser begnügen. Was im Trucken verfählt/ vnd in eyl vbersehen worden/ findet der Leser dasselbige hindenan getruckt/ freundtlichen bittend/ wolle/ wo mehr/ dann daselbsten verzaichnete fähl oder jrrthumben/ angesehen/ die erste Trücke gemainlichen nit so schnurricht außgehen/ gefunden/ dieselbige selbs mit beschaidenhait bessern vnd corrigiern.« Ü: Philologe u. Übers.; Daten nicht bekannt [Jöcher-Adelung, S. 762; DBInd 253,137-139], DV: 1563-1592, Sohn von Franz Behem, dessen Offizin er weiterführte [Benzing, Mainz Nr. 8, S. 317]. Bibl.: Georgi III, S. 215; DWB QV 201; VD 16 P 2761; BN In: Braunschweig, SB C 120(1).2°; München, BSB 2° Ital.128; Paris, BN M.1990; Wolfenbüttel, HAB Gh 4°17 (•); Würzburg, UB H.p.f.54 (?) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Genealogie; aus dem Italienischen [0916] Pimpinella, Vincenzo (1485-1534): Vincentii Pimpinelli Archiepiscopi Rossan. Oratio Augustae habita XIJ. Kai Julij MDXXX. [Augsburg]: [Alexander Weissenhorn I], 1530.Ain Ora=\\tion, oder rede, || vor Rö. Kaiserlicher Mai.\\ Carolo V. Augusto &c. Kii = || nig, Churfürsten, Fürsten || unnd Stende des heyligen || Römischen Reichs, Im ein=\\gang des yetzt schwebenden|| Reichßtag, In latein ge=\\halten durch ... Vincentz Pimpinello ertz= ||bischoff zu Rossan etc. auff|| das fleyssigst verteutscht. ||. Augsburg: [Alexander Weissenhorn I], 1530.- 4°, 12 BLÜ: anonym
983
[0917]
Pinamonii,
Giovanni Pietro SJ
Komm.: A: Bischof v. Rossano, seit 1525 päpstl. Legat in Augsburg u. Wien [Kertbeny, S. 560], OT: Göllner 1,201 Nr. 390 u. 391 vermerkt zwei Ausgaben unterschiedlichen Umfangs vom gleichen Jahr; die zweite gedruckt Augsburg: Alexander Weissenborn [Excusum Augustas Vindelicorum per Alexandrum Vueyssenhorn. XV. Iulij. M.D.XXX], aber Shaaber (1976), Nr. P 332-333 weist beide Weissenborn zu.- Rede des päpstl. Nuntius Pimpinella auf dem Reichstag zu Augsburg. In dieser Rede ruft er zum Kreuzzug gegen die Türken auf, gegen ihre »regnandi cupiditatem«. DV: W., »beim Ursulakloster«, druckte gelegentlich auch zusammen mit H. Steiner oder für Georg Krapf in Ingolstadt, wohin er 1539 definitiv übersiedelte. Er ist 1528-1540 in Augsburg nachweisbar [Benzing, Augsburg Nr. 17, S. 17-18]. FA: Nürnberg: Georg Wächter, 1530 [Eyn Oration, oder rede, vor Rö. Kaiserlicher Mai. Carolo V. Augusto etc. Künig, Churfürsten, Fürsten und Stende des heyligen Römischen Reychs, im eingang des yetz schwebenden Reichßtag, In latein gehalten durch ... Herren Vincentz Pimpinello Ertzbischoff zu Rossan etc. auff das fleyssigst verteutscht], Bibl.: Hohenemser (1966), Nr. 1926; Göllner 1,202 Nr. 392; Eiden/Müller (1971), col. 561 Nr. 41 In: München, BSB 4° P.O.Lat.245 [Kriegsverlust] Deskript.: Reichstagsreden; Turcica; aus dem Lateinischen [0917] Pinamonti, Giovanni Pietro SJ (1632-1703): L'albero della vita, ovvero i pregi ed i frutti dell S. Messa. [o.O.]: [o.Dr.], 1700.Baum des Lebens. Köln: 1702.Ü: Heinsberg, Heinrich SJ (1673-1717) Komm.: A: In Pistoia geb., trat er 1647 in die SJ ein. Er war der Begleiter von Paolo Segneri SJ (s. dort) u. arbeitete 26 Jahre mit ihm zusammen. Ihre Schriften sind deshalb nicht immer getrennt. Die Herzogin v. Modena wählte ihn zu ihrem Beichtvater. Er starb in Orla (Diözese Novara) bei einer Missionsreise. Die Crusca empfahl seine Werke wegen ihres guten it. Stils zur Lektüre [Sommervogel 6,763-792]. OT/ÜT/Ü/DV: Weitere Angaben fehlen. FA: Mod. Ausg.: Regensburg: Manz, 1856 [Das heilige Herz der allerseligsten Jungfrau Maria. Der Baum des Lebens oder Vorzüge und Früchte der heil. Messe sammt der Weise, an derselben segensreichen Antheil zu nehmen. Aus dem Jtal. übers, von Franz Ehmig] [GV I]. Bibl.: Sommervogel 4,225 Nr. 224; Georgi 1,217 [Ausg. 1720] Deskript.: Aszetik; aus dem Italienischen
984
Pinamonti, Giovanni Pietro SJ
[0919]
[0918] Pinamonti, Giovanni Pietro SJ (1632-1703): Cogitationum maxima.... Ingolstadt: [o.Dr.], 1726.Der wichtigiste\\ Gedancken. || Das ¿sf:|| Zwölff sehr nutzliche Betrachtun = \gen von der Würde/ Schönheit/ und || andern Gaaben || Der || Menschlichen Seel. || Erstlich|| Jn Welscher Sprach beschrieben\\ Von\\ P. JOANNE PETRO PINAMONTI, || Soc. JEsu. || Alsdann in Lateinischer den Herren || Sodalibus der grösseren Academischen Con- \\gregation zu Ingolstadt für ein neue || Jahrs=Schanckung || außgetheilt. || Jetzt || Zu allgemeinem Nutzen in das Teut= \\sche übersetzet. || Mit Erlaubnuß der Obern. || (Linie) || Augspurg/ gedruckt bey Anton. Maximilian || Heiß/ Cathol. Buchdruckern. 1719. ||. Ausburg: Anton Maximilian Heiß, 1719.- 8°, [4] Bl„ 72 S.Ü: anonym Komm.: OT: Keine it. Ausg. nachweisbar.- BN u. NUC lat. Fassung: Cogitationum maxima per duodecim utilissimas considerationes super nobilitatem, pulchritudinem et alias animae rationalis dotes. Italice primum proposita ... nunc autem latinè reddita et dominis sodalibus Congregationis majoris Academicae Ingoist. in Zenium oblata< (Ingolstadii, sumptibus Joan. Andr. de la Haye, 1726). DV: Wohl Sohn des um 1700 nachgewiesenen Druckers Johann H. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1164]; 1718-48 [Paisey (1988), S. 102], FA: München, 1720; 1728 [Zwölff Vortrefflichkeiten der menschlichen Seel]. In: München, UB 8° Asc.1387 (*); 8° Asc.139/3 [Ausg. 1720] Deskript.: Meditation; Aszetik; Jesuitenorden; aus dem It.; aus dem Lat. [0919] Pinamonti, Giovanni Pietro SJ (1632-1703): La Croce alleggerita, ovvero Motivi per confortarsi nelle Tribolazioni, esposti in sette considerazioni distribuite per ciascun giorno della settimana da Gio: Pietro Pinamonti della Compagnia di Giesù. Modena, presso Ant. Capponi.... Modena: Antonio Capponi, 1699.Verringertes Creutz/1| Das ¿yf:|| Bewegliche Ursachen/\\ mittelst welcher ein mit Creutz || beschwehrte Seel/ unter währen = || dem Creutz und Leyden sich stärcken || könne. || Eingerichtet mit sieben/ auf je = || den Tag in der Wochen ausgetheil- Uten/Betrachtungen/ und zum End deren je =\\der/ einem beygesetzten Gebet/ um Erlan = ||gung der höchst=ersprießlichen || Gedult. || Vorhero von dem Wohl=Ehrwür= \\digenP. Joanne Petro Pinnamonti, aus der || Löbl. Gesellschaft JESU/ in Jtaliänischer || Sprach heraus gegeben. || Anjetzo aber in die Teutsche überse = \\tzet/ von einem Priester der Regulirten Chor = || Herren des uralten Gotts =Haus Wilthau/ des\\ Heil= und befreyten Prcemonstratenser=Ordens || Sancii Norberti in Tyrol/ nechst bey || Insprugg. || (Linie) || Sultzbach/1| Zu finden bey Wolffgang Michahelles und || Johann Adolph/ Buchhändlern in Nüm = || berg, 1705. ||. Sulzbach: In Verl. Wolfgang Michahelles u. Johann Adolph, 1705.- 8°, [5] B l , 153 S.985
[0920]
Pinamonti, Giovanni Pietro SJ
Ü: [Pock, Wilhelm-Karl OPraem (1668-1735)] Komm.: ÜT: Sommervogel 6,779 Nr. 12 [Verleigtes ... ].- Sieben meditative Einübungen in das Leiden, das dem wahren Christen wohl ansteht. Ü: Übers, auch Auriemma u. Segneri (s. dort). DV: 1699-1716 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1219]. FA: Sulzbach, 1708.- Mod. Ausg.: Zug: Johann Michael Biunschi, 1771; Augsburg: Nicolaus Doli, 1786; Regensburg: Manz, 1855; Paderborn: Schöningh, 1879 [Neuübers.]. Bibl.: Georgi 1,217 [Ausg. 1708]; Sommervogel 6,779-780 Nr. 12; BSB-AK 15011840 36,176 In: München, BSB Asc.5148, Beibd.l (*) Deskript.: Aszetik; aus dem Italienischen [0920] Pinamonti, Giovanni Pietro SJ (1632-1703): Il Cuor Contrito, ovvero motivi per eccitare alla contrizione. Firenze: [o.Dr.], 1702.Zerknirschtes\\ Hertz. || Das ¿i/.-|| Beweg=Ursachen zu Erwe= ||ckung vollkommner\\ Reu vnd Leyd. || Vorgestellet in siben || Betrachtungen/ Und außgetheilt auff jeden || Tag der Wochen. || Von P. Johann Peter Pinamonte, der || Gesellschaft JESU Priesteren. || Auß dem Welschen in das Teutsche\\ übersetzt. || Mit Genembhaltung der|| Oberen. \\ Verlegt vom güldenen Allmosen\\ deß heiligen Johann Baptist zu || München. || (Linie) || Getruckt bey Johann Lucas Straub/1| Anno 1728. ||. München: Johann Lukas Straub, 1728.- 8°, 120 S.Ü: anonym Komm.: ÜT: Bußbuch in Form von Meditationen auf jeden der sieben Wochentage; keine Übersetzerhinweise. DV: 1692-1733 [Benzing, München Nr. 13, S. 337]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 36,176 In: München, BSB Asc.3781 (*); Asc.5218, Beibd.l; Asc.2812, Beibd.4 Deskript.: Aszetik; Meditation; aus dem Italienischen [0921] Pinamonti, Giovanni Pietro SJ (1632-1703): Lettera sopra le virtù [?]. Tugend, zugleich auch mildeste Barmherzigkeit. Kempten: Kösel, 1724.Ü: anonym Komm.: OT/ÜT: Genaue Angaben fehlen. DV: Nicht in Paisey (1988). Bibl.: GV I 109,122 In: Nicht nachgewiesen Deskript.: Aszetik; Meditation; aus dem Italienischen
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Pinamonti, Giovanni Pietro SJ
[0922]
[0922] Pinamonti, Giovanni Pietro SJ (1632-1703): La religiosa in solitudine opera, in cui si porge alle monache il modo d'impiegarsi con frutto negli esercizij spirituali di S. Ignazio. E pub anche servire a chiunque brama di riformare con tal mezzo il proprio stato. Modona, Antonio Capponi ed eredi del Pontiroli stamp. vescov., 1696. Modena: Antonio Capponi u. Erben Pontiroli, 1696.Heilige Einöde/\\ ODER\\ Heylsame\\ Vnterrichtung/\\ Wie die GOTT geheiligte \\ Personen || Jn denen Jungfrauen Clöstem mit nütz = || lichem Auffnehmen sich zu gebrauchen haben|| der geistlichen Ubungen\\ Deß Heiligen IGNATII, || Auch allen andern Ordens Geistlichen || sehr dienstlich; || Beschrieben in Jtaliänischer Sprach || Durch || R.P. JOSEPHUMPETRUM\\ PINNAMONTI, || SOC. JESU, || Anjetzo aber in die Teutsche Sprach || übersetzt || Von einem andern gemelter Societät|| Priestern. || (Linie) || Cölln/\\ Bey SERVATIO NOETHEN, || An der Hohen Schmidt. Jm Jahr 1702. || Sup. permissu & Privilegio Sac. Cces. Majestatis. |. Köln: Servas Noethen, 1702.- 8°, [30] Bl„ Reg., 558 S., TK.Ü: [Heinsberg, Heinrich SJ (1673-1717)] Komm.: OT: Sommervogel 6,776-777 Nr. 9; Autori italiani del '600, Nr. 4817; Michel, Repl. 4,120 [Ausg. In Bologna, nella stamperia del Longhi, 1696], ÜT: »DEDICATIO Der Hoch = Wohl=Ehrwürdiger... Frawen CHRISTIN/E, H U M B E L I N ^ DE BECHE, Deß Hochlöblichen Closters zu Sanct Mariä Garten in Collen S. BERNARDI Cistercienser Ordens ... Abtißin ... Laßt andere gehen durch die grüne Wiesen der Welt; lasset sie die Rosen der Wollust für sich brechen/ es werden sie bald/ und viel zu lang die Dörner stechen. Euch laßt gefallen/ außerlesene Jungfrawen/ in dieser Einöde Ewer Ergötzlichkeit zu suchen/ sie durch Ewr Exempel anderen bekandt und beliebt zu machen/ als welche in Italien dermassen gefallen/ daß sie schon fünffmahl in selbiger Sprach auffgelegt worden/ so darff ich Euch versichern/ daß jhr auß diesem Ewrem zeitlichen Mariä Garten durch den Weg dieser Einöde kommen werdet zu dem ewigen Lustgarten/ und beym Außgang auß diesem Ewrem Garten von dem himmlischen Gärtner und Bräutigam hören werdet: >Hodie mecum eris in ParadisoDer Geistliche SerafinLeges per et juxta quas fit et administratur vera prompta et expedita justitia ... italice collectae per O.P.< (Sulzbaci, typis A. Lichtenthaleri, 1666) [BN], ÜT: »Zuschrifft D e r Durchleuchtigsten Fürstin und Frauen ... M A R L ® H E D W I G A U G U S T / E , Verwittibten Ertzherzogin zu Oesterreich ... untert ä n i g s t gehorsamster F.M.B.V.H.« [Bl. )(3a-)(9b]: Er habe diesen »italienischen Lykurg«, dessen Beachtung die Zahl der Rechtshändel erheblich reduzieren könne, »aus seinem italienischen original ins Teutsche und Lat e i n / (darmit nemlich auch d i e j e n i g e n / so der welschen sprach nicht kündig/ dieses schatzes mit theilhafftig gemacht werden möchten« befördert u. d e m inzwischen leider verstorbenen Ehemann der Adressatin, Erzhg. Sigismund Franz, dedizieren wollen, dessen Tod er sehr bedaure u. der eine schwere Prüfung für die Witwe darstelle. »Vorrede an den Leser«: Lobt den verstorbenen Erzhg., einen Förderer der Künste, der auch das vorliegende Werk in Antwerpen it. in den Druck gegeben habe: »Wie aber diese spräche in denen Niederlanden u n g e m e i n / also ist dieses zweiffels on die ursach/ daß dieser Mann in seinen schrifften/ als ein verborgener unbekaftter Schatz so lang begraben verblieben/ anitzo aber billich zu wünschen/ daß seine meinung in allen P o t e n t a t e n / Richtern und Gerechtigkeits=Vorstehern gemüthern von nun an unsterblich verbleiben/ und zu allgemeinem besten üblich fortgestellet werden möchte ...« In »Des Autors Vorrede an den Leser« sagt P. über sein it. Original, »Jch hab in diesem werck nicht wollen hübsche wort oder schöne concept gebrauc h e n / ich h a b mit fleiß gemeine wort gesetzt (als da seynd in meiner muttersprach ponno, vonno und dergleichen) damit du sehest/ ich b e g e h r e / d a ß mich jederman ins gemein verstehe. Jch hab mich nicht sehr beflissen weder auf die wort noch auf die orthographia oder rechte Schreibart/ dann ich kein ander absehen gehabt oder noch h a b / als vom gemeinen Volck verstanden zu w e r d e n / sintemaln alle d i e / welche schwere sachen verstehen/ könen auch leichte sachen begreifen ...« Sein Buch, daß er angeblich auf »Welsch/ Spanisch/ Frantzösisch/ Niederländisch/ Englisch/ Teutsch und Polnisch« geschrieben habe, versteht sich somit als ein echter juristischer Ratgeber für j e d e r m a n n . - Die 3 Kupferstiche des Vf. u. des Erzherzogspaars stammen von J. Sandrart.- Vielleicht bereits die 2. Aufl. (s.u.). Ü: Vermutlich Oberkammerherr des Erzherzogs, wie einem beigefügten Schreiben von Sigismund Franz an seine Gemahlin zu entnehmen ist. DV: L. stammte aus Fürstenreitt u. ist der erste jüdische Drucker der Stadt (1664-1687), der 1645 als Geselle in der Ingolstädter Matrikel erwähnt wird [Benzing, Sulzbach Nr. 1, S. 459]. BibL: Bircher, D D B B 1046; BSB-AK 1501-1840 36,206 In: München, BSB J.pract.231; Wolfenbüttel, H A B Lk 673 (*) Deskript.: Handbuch; Rechtswesen; Prozeßrecht; aus dem Italienischen
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Pisani, Ottavio
¡0931/
[0931] Pisani, Ottavio: Le Leggi per le quali si fa vera et presta giustitia .... Antwerpen: Henri Aertsenss, 1618.LYCURGUS|| GERMANORUM MORIBUS\\ INFORMATUS:\\ Oder:|| Vnferfängliches Judicium|| und Gutachten\\ Uber|| Das einige|| Gesetz-Buch\\ und\\ PROCESS-ORDNUNG/\\ 5o|| Der Vortreffliche Jtaliener\\ OCTAVIUS PISANI\\ Zusammengetragen und allen andern Recht = und\\ Gerichts = Büchern/ als allein vollständig vorgezo -1|gen/ weil dadurch || Ohne Advocaten und Procuratom, ohne Kosten und\\ Beschwerung/ allen streitenden Partheyen in ihrer angebohmen || Muttersprach gut und schleunig Recht gedey = || hen könne. || Distribuirt in gewisse Capita, auch mit Gott= und weltlichen || Rechten/ Historischen und Philosophischen Gründen || behauptet, meistentheils approbirt/ das We=nigste aber enervirt, || Gefertiget von || D. Hermanno Hoffmann/ Consiliario || Brandenburgico. || (Linie) || Bayreuth/ Gedruckt und verlegt durch Johann Gebharden/\\ Jm Jahr Christi 1668. ||. Bayreuth: Johann Gebhard, 1668.- 4°, 11 BL, 471, [17] S.Ü: Hofmann, Hermann (1616-1688) Komm.: ÜT: »Vorrede An den gönstigen Leser. NAchdem Jch mein Sciagraphiam Judiciarii Processus bey vergangener Fasten = Zeit vorigen Jahrs gefertiget/ ist mir unter handen kommen des vortrefflichen berühmten OCTAVII PISANI Italienischer Lycurgus verteutschet und zum andern mahl 1666. zu Sultzbach gedrucket/ woraus Jch ersehen/ was für G E S E T Z und O R D N U N G / wohlbesagter Pisani vorgeschrieben/ damit ohne Kosten und Beschwerung der Partheyen/ auch ohne Advocaten und Procuratom, nicht in Lateinischer sondern eines ieden Lands angebohrner Sprach/ ohne Juristen Bücher auf eine leichte Weis/ welche allen Menschen gemein und kündlich ist/ schleunig Recht und Gerechtigkeit verfüget werden könne/ worüber Jch mich höchlich verwundert/ und weil dieses Buch zu meinem Intent zielet/ und schon bey fünfftzig Jahren als 1618. zu Antwerpen sub censurä Ecclesiasticä approbirt/ und gleichwohl biß dato in Teutschland dessen Gebrauch nicht recipirt/ noch meines Wissens improbirt worden/ hab Jch den Sachen nachgedacht/ was doch eigentlich die Verhinderung dessen seyn möchte/ und derowegen nicht unterlassen/ dieses Buch/ wie es ohne dem ruhmwürdig/ weiter zu recommendiren, und zugleich dabey anzufügen/ wie man sich in Teutschland/ wo nicht in allen/ dennoch in vielen Stücken dessen theilhafftig zu machen/ auch wie dieser Lycurgus moribus Germanorum zu informiren/ daß demeselben desto mehr Folg geleistet werden möchte/ und weiln wohlbesagter Ocatvus Pisani, aus recht = Christlichem Eyfer/ den langwirigen überaus = kostbaren Verzug der heutigen Rechts-Process, als ein Verderben und Ruin gantzer Länder und Königreich aufs euserst detestirt, so ist Er mit mir darinn allerdings einige/ daß die Process abgekürtzet/ und denen streitenden Partheyen ohne Weitläufftigkeit und grosse Geld = Verspildung zu ihrem Rechten verholffen werde ...« (Bl. A2a-b).- Es könnte sich um eine Bearbeitung der Übers, von 1666 handeln. Ü: Zu Katschenreut geb., Stud. der Rechte in Erfurt, Marburg u. Greifswald, 995
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Pisani, Ugolino
dort 1642 Dr. iur.; das Studium wurde durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen, als er Regimentsschreiber bei dem Weimarischen Obersten Butler wurde; 1653 in Sachsen-Lauenburgischen Diensten, ab 1662 Brandenburgischer Geheimer u. Hofrat in Bayreuth, dort 1674 Referendar am RitterLehens-Gericht [DBInd 555,353-357], DV: Erhielt 1660 von Markgf. Georg Albrecht ein Privileg. Er brachte Gelegenheitsschriften, Leichenpredigten u.a. heraus [Benzing, Bayreuth Nr. 1, S. 48]. Bibl.: Bircher/Bürger, DDB A 7479 In: Wolfenbüttel, HAB 49.9 Jur; Rn 190 (*micro) Deskript.: Handbuch; Rechtswesen; Prozeßrecht; aus dem Italienischen [0932] Pisani, Ugolino (15. Jh.); [Plautus, Titus Maccius (ca. 250-184 v. Chr.); Eyb, Albrecht v. (1420-1475)]: Philogenia comoedia. Toulouse: Henricus Turner, [ca. 1476 (?)].Spiegel der sitten. im || latein genant Speculum morum. Von guten vnd bösen || sitten. Von Sünden vnd tagenden dargegen. Von || ständen vnd ämptem mancherlay personen. || Dabey auch ... Comedien || Plauti in Menechino et Bachide vnd Philegenia Vgolini. || kurtzweilig vn schimpflich zu lesen Darauß man nemen mag\\ leere vnd vnderschid guter sitten vnd pöser dargegen. Die gurten zu begreiffen vnd die bösen zu vermeiden: Nach vermut/\\tung des Edeln hochgeleertn vnd wirdigen herrn Albrechts || von Eybe. in baiden rechten doctor der diß bäch auß vii göt/\licher leerer vnd haidnischer natürlicher maister büchem ar/\\baitsamlich getzogen/ vn vom latein in teütsch gewendt hat. || (Augspurg. || durch angeben vnd Verlegung des fürsichtigen herren || Johan Rynman von öringen/ in ' der teütschen Nation || fürtreffenden bächfürers. Jn dem jar do man zalt tau \sent fünfhundert vnd aylffjar. Am abent Mathei des || hayligen Apostels vnd Ewangelisten. II;. (Augsburg): [Johann Otmar], 1511.- 2°, [6], cxci Bl., H. [Bl. 159-171].Ü: Albrecht v. Eyb (1420-1475) Komm.: A: Stammte aus Parma, Sohn des Humanisten Gherardo Pisani; er erhielt eine umfassende humanistische Ausbildung u. bereiste Griechenland u. den Balkan, Ungarn u. Deutschland; in Ungarn nahm er Kriegsdienst an; Kaiser Sigismund machte ihn 1437 zum »Poeta laureatus«; danach hielt er sich an mehreren Fürstenhöfen auf [ABI 792,279-295; H. Hilg/ M. Feo, »Primo elenco dei libri di Albrecht von Eyb«, in: Quaderni Petrarcheschi 4, 1987, S. 63-67; R. Bentzinger, in: Arbitrium 9, 1991, S. 292-294], OT: Goff H-549; BN hat: >Phelogenia et Epiphebus< (o.O., o.J.).- Der von I. Affò, Memorie degli scrittori e letterati parmigiani Bd. 2, 1789 verzeichnete Cod. Vat. lat. 2915 hat am Ende: »Comoedia per Oratorem illustrem Dominum Ugolinum Pisanum finis. Laus Deo Mat. 1478«.- Graesse 6,2 S. 223 nennt die Pariser Ausg.: »Pièce en prose et en dix actes sans division en scènes, composée vers le milieu du XVe siècle par Ugolini de Parme de la famille des Pisani ...« - Auch mehrfach in anderen Bibliotheken hs. über996
Più bel giorno
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liefert. Danach folgt der Abdruck des sehr fehlerhaften Argumentums; Humanistenkomödie mit vielen Quiproquos. Epifebus liebt Philogenia u. überredet sie, durch ein Fenster aus dem Elternhaus zu fliehen. Sie findet im Haus seines Freundes Eufonius Zuflucht. Aber auch hier ist sie nicht sicher, so daß die beiden Freunde sie an den Bauern Gobius verheiraten [Bahlmann (1896), S. 33-36], ÜT: E. stellte 1474 als zweites dt. Werk den >Spiegel der Sitten< fertig. Der 1. Teil umfaßt eine am Schema der sieben Todsünden orientierte Tugendlehre, Betrachtungen über den Tod u. eine Lehre von den letzten Dingen. Als Quelle dienen Florilegien u. scholastische Traktate des späten Mittelalters. Der 3. Teil enthält die Übers, zweier Plautus-Komödien (Bacchides; Menaechmi) sowie der >Philogenia< des Ugolino von Pisa. A. hat die Werke zu Prosaerzählungen mit direkt angeführtem Dialog umgearbeitet, um sie dem dt. Publikum leichter zugänglich zu machen. So werden die antiken Personennamen durch deutsche ersetzt, mythologische Anspielungen gekürzt, lat. Sprichwörter gegen sinngleiche deutsche ausgetauscht usw. Beide Übers, haben im 16. Jh. Bearbeiter gefunden, denn vor 1552 formte Martin Glaser die >Philogenia< zu einem Fastnachtsspiel um [G. Klecha, in: VerfLex 1, 184-186], DV: Otmar druckte 1502-1514 [Benzing, Augsburg Nr. 5, S. 14], FA: Augsburg: Sigmund Grimm u. Marx Wirsung, 1518; Augsburg: Heinrich Steiner, 1537 [Zwo Comedien des synn reichen poeten Plauti nämlich in Menechmo vn Bachide. Nachuolgent ain Comedien Vgolini Philegenia genannt...; Separatdrucke des 3. Teils]; zus. mit Johann Paulis >Schimpf und Ernst< Frankfurt a.M.: Cyriacus Jacob, 1550.- Mod. Teilausg.: M. Herrmann, Deutsche Schriften des A.v.E., Bd. II: Die Dramenübertragungen, Berlin: Weimann, 1890; Albrecht v. Eyb, Spiegel der Sitten. Hrsg. von Gerhard Klecha, Berlin: Schmidt, 1989 (= Texte des späten Mittelalters u. der frühen Neuzeit, Bd. 34). Bibl.: Bahlmann (1896), S. 34-36; VD 16 P 2937-2940; BM [1511; 1518] In: München, BSB 2° P.lat.532 ( ' ) Deskript.: Commedia erudita; aus dem Lateinischen [0933] IL PW BEL GIORNO|| FESTEGG IANDOSI\\ IL GIORNO NATALIZIO\\ DE L'\\ALTEZZA SERENISSIMA || DI|| AUGUSTO|| GVILIELMO, || DUCA REGNANTE DI BRAUNSVIG\\ E LUNEBURGO. || Celebrato da alcuni Pastori e Ninfe alli 8 di Marzo\\ l'Anno MDCCXV. || [Der allerschönste Tag, Feyerlich begangen ...] ||. Braunschweig: [Johann Georg Zilliger], 1715.- 8°, [2] BLÜ: Schürmann, Georg Kaspar (ca. 1672/73-1751) Komm.: ÜT: Musik u. Text v. Schürmann.- 1 Akt, Text it. u. dt. Enthalten in: Beschreibung des Auf der Braunschweigischen Winter-Messe daselbst erfolgten angenehmen Jahr-MarcktesCet autel est le plus riche de Rome, et peut-être de toute l'Europe; mais il est encore plus étrange que riche«< [NBG 39, col. 956]. ÜT: Lat.-dt. Ausg., Texte in beiden Sprachen sind im Querformat einander gegenüber, manchmal auch übereinander gestellt. Ü: Augsburger Kupferstecher [Thieme-Becker 4,486; DBInd 112,373]. DV: D., 1702-24 Drucker in Augsburg [Paisey (1988), S. 42].- W. wurde 1663 in Augsburg geboren u. wirkte dort bis zu seinem Tod 1724 als Kupferstecher, Kunsthändler u. Verleger [Thieme-Becker 36,206; Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1304], FA: Augsburg: Peter Detleffsen, in Verl. Jeremias Wolff, 1719; Nachdruck Augsburg: Bürglen, 1800 (44 S., 100 III.). Bibl.: Graesse 5,429 [negatives Urteil über diese Ausg. wegen der Verkleinerungen]; Jb. d. Auktionspreise, Index Bd. 11-20 nennt Ausg. Augsburg ca. 1700, 1706, 1706-08, 1719; Bircher, DDB B 1792-1794 (2. Teil nur Ausg. 1719); BSB-AK 1501-1840 37,295; Josef Beilot, Augsburger Buchkunst des Barock. Katalog, in: Augsburger Barock. Ausstellung unter dem Patronat von ICOM, Augsburg 1968, S. 405-452, S. 434-435 Nr. 646 In: Wolfenbüttel, HAB Ug 4° 62 (•); Ug 4° 68: 1-2 Deskript.: Perspektivenlehre; Architekturtheorie; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0950] Priuli, Niccolò: Copey airts brieffs d' geschickt || ist worden: von dem groszmä = ||chtigen Herren Nicolaus Prio ||Iis yetzo stathallter vnd verwe\\ser des künigreichs Cipern, an den durchleüchtigisten\\ fürsten vnd herm herren Leonardi Loredano von goûtes gnaden yetzo herczog zu Venedig ec. So er schrey\\ben ist von dem propheten Sophi genannt. || (Auff Tausendt fünff hundert drey jars. || ). [Augsburg]: [Johann Schönsperger d.J.], [1503].- 4°, [4] Bl„ TH.Ü: anonym Komm.: A/OT: Nicht identifiziert. Loredano war 1501-1521 Doge. Die Insel war 1489 an Venedig gefallen u. wurde bis 1571 gehalten. Die venezianische 1016
Procacci, Giacomo
l0951]
Herrschaft wurde von den Einwohnern als äußerst drückend empfunden, da sie zudem weiter Tribut an Ägypten entrichten mußten. DV: 1510 bis ca. 1530 [Benzing, Augsburg Nr. 9, S. 15]. Bibl.: Emil Weller, Repertorium typographicum. Die deutsche Literatur im ersten Viertel des sechzehnten Jahrhunderts, Nördlingen 1864-1885,257; VD 16 P 4851; BM In: London, BL 9135.f.l5 (*) Deskript.: authentischer Briefwechsel; Turcica; aus dem Italienischen [0951] Procacct, Giacomo: TRINCIER || Oder || Vorleg =Buch/\\ Darinnen berichtet wird/\\ wie man allerhand gebratene || vnd gesottene Speisen/ so auff Fürst = || liehe vnd andere Taffein getragen werden mögen/1| Nach Italianischer/ vnd vornemlich Romanischer^ Arth/ anschneiden vnd auff der Gabel zierlich || zerlegen soll. || Vor dessen/ Von|| GIACOMO PROCACCHI.\\ Jn Jtalianischer Sprach beschrieben\\ An jetzo aber || Jn das hochdeutsche trewlichen versetzet/ vnd || mit den signirten Kupfferstichen auffs best vnd || fleissigste gezieret/ etc. || (Linie) || Leipzig/1| Jn Verlegung Henning Großen des Jüngern || Buchhändlers || Jm Jahr M.DC.XX. ||. Leipzig: In Verl. Henning Grosse d.J., 1620.- 4°, 69 S., TE., K.Ü: anonym Komm.: A: Nicht identifiziert; die Vorrede an den Hg. v. Urbino ist »Aus Rom den 10. Julij Anno 1601 ... Giacomo Procacchi von Ancona« datiert. OT: Nicht identifiziert. ÜT: »Neben der Komplimentierkunst gehörte das Tranchieren, das kunstreiche Vorschneiden bei den Mahlzeiten, im 17. Jahrhundert zum gesellschaftlichen Requisit des gut erzogenen Menschen. Anleitungen dazu werden von den Komplimentierbüchern häufig gegeben. Schon Greilinger hat seinem Komplimentierbuch ein Tranchierbüchlein angefügt, worin an Hand von Tafeln die verschiedenen Methoden des Zerlegens instruktiv dargestellt werden. Die Tranchierbücher als selbständige Gattung sind wesentlich älter als die Komplimentierbücher. Sie nehmen ihren Ausgang von Italien, wo Cervio Vincenzo schon 1593 ein Büchlein >11 Trinciante di Messen schrieb. In Deutschland wurde die Sitte, wie alles Fremdländische, mit Eifer aufgegriffen und nachgeahmt ... Matthias Gieger beruft sich in seinem 1639 erschienenen >Trancier-Büchlein< auf italienische Vorbilder. Auch Harsdörffer hat sich in dieser Gattung versucht: Sein >Neues Trincirbüchlein, wie man nach rechter italienischer Art allerhand Speisen verschneiden und höflich vorlegen soll< erschien 1642« [Zaehle (1933), S. 105-106; weiterhin Franz Fuhse, »Trincirbücher des 17. Jahrhunderts«, in: Mitteilungen aus dem Germ. Nationalmuseum, Nürnberg 1892, S. 4 ff.; H. Hayn, in: Zentralblatt für Bibliothekswesen 7,1890, S. 548 ff.; J. Arndt, »Trincirbücher«, in: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 60 vom 31.7.1973, S. A 267; »Tranchierbuch«, in: DWB 21,1188 (mit zahlreichen Belegen)]. »Vorrede AD BENEVOLUM LECTOREM« von Hennning Groß der Jünger Buchh.: »Vnlangst ist mir gegenwertiges Buch in Jtalianischer Edition ver1017
[0952]
Propositione fatta
trawlich zukommen/ darinnen ich mich erkundigen sollen/ ob es nach gelegenheit in die deutsche Sprache versetzet/ vnd alsdenn in offenen Druck ertheilet werden möchte/ zumal weil dessen Contenta/ alß das Vorschneiden an der Gabel/ nicht allein an Fürsten vnd Herren Höfen/ sondern auch bey Adel vnd Vnadel/ heute zu tage sehr gebräuchlichen were. Worauff ich denn wenig Capittel so bald vertiren lassen/ vnd dieselbe etlichen Fürstlichen Tafelschneidern/ darüber jhr Judicium vnd meynung zu vernehmen/ zugeschicket/ Sie denn nicht alleine solche arth vorzuschneiden sehr approbiret, sondern sich auch sämptlich/ wegen solches Jtalianischen Tractätleins/ weil sonsten jhres bewusts in dieser Materia nichts dergleichen in Druck kommen/ höchlichen verwundert/ Haben derowegen mich darneben angefrischet/ solcher deutscher Version biß zu Ende fleissig nachzusetzen/ nicht zweiflende/ es würde diß mein Vornehmen manchem dienlichen vnd ersprießlichen seyn ...« Das Obstzerteilen werde hier noch nicht behandelt, doch wisse er, daß der Autor darüber ebenfalls einen Traktat vorbereite, den er zu gegebener Zeit vorlegen werde. DV: 1605-1622 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1150], FA: Leipzig, 1621; Leipzig: In Verl. Hennning Grosse II, 1624 [Trincier oder Vorlege Buch, darinnen ... Gabel zierlich zerlegen sol. Vor dessen von Giacomo Procacchi in italianischer Sprach beschrieben, vnd von ihm zum andern mal mit dem Obst trinciren, vielen Capitteln, vnd unterschiedenen arten vermehret, so an jetzo auffs new wiederumb obersehen, in das hochdeutsche trewlich versetzet, vnd mit den signirten Kupfferstichen auffs best vnd fleissigste gezieret worden] [Jb. d. Auktionspreise 21, 1970, 306 (800,— DM); 23, 1972, 209 (360,-DM)]. Bibl.: Drexel (1885), S. 3 Nr. 9 [Ausg. 1624]; Georg (1888), S. 15 Nr. 139 [Ausg. 1624]; Vicaire Sp.710/711 [Ausg. 1621]; KatLipp (1965) 11,837 Va 5 [Ausg. 1624]; Zachert, Verzeichnis 5, S. 325; Schöne alte Kochbücher S. 136, Nr. 183; Bircher, DDB A 1510; B 15165; BSB-AK 1501-1840 38,259; NUC In: München, BSB 2° Oecon. 87 u. 88; Wolfenbüttel, HAB 29 Geom.2°(9) (*); Oe 4° 39 Deskript.: Tischzuchten; aus dem Italienischen [0952] Propositione fatta dal Sig. Residente di Venetia nella Dieta dell'Eccelse Tré Leghe radunata in Coirà, li 26. Aprile anno 1706. [o.O.]: [o.Dr.], [1706].PROPOSITIONE\\ Fatta dal Sig. Residente di\\ Venetia, nella Dieta dell'Eccelse Trè\\ Leghe radunata in Coirà, /Ì'|| 26. Aprile anno 1706. || PROPOSITION\\ Von dem venetianischen Herren Residenten || auff dem halben in Chur versambleten Pundtstag der|| Lobi. Dreyen Pündten gethan den 26. Aprill\\ Anno 1706. ||. [o.O. (= Chur ?)]: [o.Dr.], 1706.- 4°, 14 S.Ü: anonym Komm.: OT: Der venezianische Resident ist Vendramino Bianchi, dat. Chur den 26. Aprili 1706: Die Bündner sollten sich zu einer Republik zusammen1018
Puccini, Vincenzo OP
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schließen; dann würden sie auch von der Republik Venedig Unterstützung erhalten. Venedig hatte am 12.1.1706 bereits mit Zürich u. Bern Verträge abgeschlossen, die den Charakter eines Defensivbündnisses hatten. Bibl.: BM 247,389-390 [4 Ausg.] In: London, BL 9304.dd.8.(l.) (*) Deskript.: mehrsprachige Ausgabe; Länder- und Regionengeschichte; aus dem Italienischen [0953] Puccini, Vincenzo OP: Vita della beata Maria Maddalena de' Pazzi. Firenze: Giunti, 1609.Das wunderbarliches\\ Leben || Der Seeligen Jungfrawen\\ MARI/E MAGDA|| LENZE DE PAZZI || Geistlichen deß || CARMELITER ORDENS, || Genant || Vnser lieben Frawen Brüder/1| Vermehret vnd erfüllet mit vnderschiedlichen Göttlichen|| vnd Gottsfürchtigen Lehren zur anzündung der Gottlie = \\benden Seelen:|| Erstlich beschrieben durch den Ehrwürdigen Herrn\\ VINCENTIVM PVCCINVM\\ Beichtvatter dieser seligen Jungfrawen/\\ vnd nun auß verschiedenen Büchern versamblet/ erstlich\\ in Niederländischen Sprach durch den Ehrwürd. P. Pe-\\trum Wemmers selbigen Ordens/ vnd daraus nun || in die Hochteutsche übergesetzt || Durch den Ehrwürdigen Herrn Ambrosium Kolb, || Canonicum zum newen Münster in Wolzburg. || (m) || Gedruckt zu Cölln/1| Jn Verlag vndDruckerey Wilhelm Friessems Buch = \\händlers/ in der Tranckgaß im ErtzEngel Gabriel. || Anno 1654. ||. Köln: Johann Wilhelm Friessem I, 1654.- 4°.Ü: Kolb, Ambrosius (17. Jh.) Komm.: A: Lebensdaten fehlen; Dominikaner aus Florenz, wo er Anfang des 17. Jh. gest. sein soll, nachdem er zuvor in mehreren Klöstern gewirkt hatte [ABI 826,226-227], OT: München, BSB 4° V.SS. 358; Autori italiani del '600, Nr. 4665 verzeichnet eine spätere Ausg.: >Vita della beata Maria Maddalena de' Pazzi vergine nobile fiorentina, monaca nel Munistero di Santa Maria de gl'Angioli in Borgo San Fridiano (oggi in Pinti) di Firenze, dell'Ordine Carmelitano Osservante. Raccolta e descritta d a . . . Ridotta in miglior'ordine, con aggiunta di molte azzioni virtuose, e mirabili, cavate da i processi formati per la sua canonizazione ... Quinta edizione .. .< (Fioren., Gio: Battista Landini, 1639): »Biografia di Caterina de' Pazzi (1566-1607), di Firenze, figlia di Camillo e di Maria di Lorenzo Buondelmonti, fu monaca dal 1582 e canonizzata nel 1669; FA. fu il suo confessore«.- Die niederl. Fassung >Het wonderbaer leven van de salighe maghet Maria Magdalena de Pazzi< (Antwerpen: Cnobbaert, 1643) [BiblCath Nr. 9697], ÜT: »DEDICATIO Der Hoch= vnd Wohl = Ehrwürdigen ... ANN/E MARLE, Frey = Frawen von Sintzig/ Frawen zu Sommersberg/ Blentz vnd Vettelhoven/ Abdissin/ Wie auch den sämptlichen Jungffern der vhralten Collegiat = Kirchen S. Caeciliag in Cölln ... Jn Cölln den 10. Martij 1654 ... Wilhelm Friessem Buchhändler« (Bl. *3a-4b): »Jn dem auch gesehen/ daß 1019
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Pulci,
Luigi
schon in Jtalianisch/ Spanischer/ Frantzösischer vnnd Niederländischer Sprachen diß Leben gedruckt/ mit sonderlichem nutz aller Geistlichen/ ja auch Weltlichen/ hat mir diß einen Muht gemacht/ es würde ebener massen vnser Nation nicht vnangenehm sein: Hab derhalben wollen diß schönes Leben/ ja in demselben gleichsam lebend vorstellen diese Selige/ Gott so angenehme Jungfraw vnnd Braut Christi und in diesem Buch sie gleichsam lebend außsenden als eine Gesandtin durch vnser L. Vatterland/ zu werben mehr vnnd mehr solche Gesponsen/ dem Himlischen Bräutigam mehr vnnd mehr frewden vnd wollust zu machen ...« Ü: Übers, auch B. Zanoni (s. dort). DV: 1633-1668 [Benzing, Köln Nr. 117, S. 254], Bibl.: BSB-AK 1501-1840 39,162 In: München, BSB V.SS. 506m ("micro) Deskript.: hagiographische Biographie; aus anderen Sprachen; aus dem Italienischen [0954] Pulci, Luigi (1432-1484): II Morgante. Firenze: Tipografia del monastero di San Jacopo di Ripoli, [ca. 1481].Morgant der Riese. [Ms.]: Aargauer Kantonsbibliothek Ms. Bibl. Zurl. 41, 267 Bl.Ü: anonym Komm.: A: P. stammte aus einer verarmten Familie in Florenz u. lebte am Hof der Medici, vermutlich als Sekretär von Francesco Castellani, später von Roberto Sanseverino. Er reiste viel u. übernahm kleinere diplomatische Aufgaben. Neben seinem Ritterepos schrieb er Sonette, Strambotti u. eine Prosanovelle [Cecchi/Sapegno (1966), S. 461-481]. OT: Das komische Ritterepos enstand zw. 1466 u. 1470 auf Anregung der Lucrezia Tornabuoni, der Mutter von Lorenzo il Magnifico, u. umfaßt 23 Gesänge, die in der Endfassung um 5 erweitert wurde. Die Ausg. Venedig 1478 u. 1480 sind heute verloren. Der Stoff ist der des altfranz. Rolandslieds, d.h. der heroische Kampf Rolands in den Pyrenäen gegen eine sarazenische Übermacht, den Pulci allerdings ausweitet u. parodiert. Die Riesen Morgante u. Margutte sind seine Erfindung, desgleichen die Teufel Astarotte u. Farfarello, die durch Malagisis Zauber in die Hengste Baiardo u. Rabicano eingegangen sind u. Rinaldo u. Ricciardetto im Flug aus Ägypten zurückbringen. Diese mit volkstümlichen Elementen durchsetzte Epenparodie ist am Hof Lorenzo de' Medicis entstanden, mit dem der Autor eng befreundet war [KLL 6445-6447], ÜT: Der anonyme Übers, war Schweizer u. benutzte vermutlich eine franz. Vorlage. Seine Prosaübers. endet: »Ein end hat dis buoch (gott dem almechtigen sig lob und danck gsagt!) und ward geschriben im tussend f&nff hundert und darnach im tryssigsten jar uff den dry zechenden tag November. Amen« [Bachmann (1890), S. 342], Sie wird, obwohl zu ihrer Zeit nicht gedruckt, hier aufgenommen, um die Zahl der dt. Prosaübers. des 16. Jh. zu vervollständi1020
Querini, Marc'Antonio
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gen; auch ist die Hs. so stark benutzt, daß auf eine gute Rezeption geschlossen werden darf. Bibl.: Bachmann (1890) Deskript.: Epos; karolingischer Stoff; aus dem Italienischen [0955] Querini, Marc'Antonio alias Sebastiano (16./17. Jh.):
II Manuale dei Grandi. Venezia: 1627.-
Insigniores Aphorismi: || Erlesene || Regenten Regulen. || Auß || Cornelio Tacito, Histo-1| ricorum Principe. \\ Mit schönen nutzlichen Lehr=\\Puncten/ neben Historischen || observationibus. || Durch || Quirinum, Ertzbischofen zu Ni- \\xia vnd Paris Italienisch: || Jetzo aber/1| Jn hoch Teutschem vorgestellt/\\ Durch || Georgium Fridericum Messer = || schmid. Not. Cces. Pubi || Gedruckt zu Heilbron/ bey Chri= \\stoff Krausen. Anno 1633. ||. Heilbronn: Christoph Krause, 1633.- 12°, [12] Bl., 144 S.Ü: Messerschmidt, Georg Friedrich (17. Jh.) Komm.: A: Nannte sich abwechselnd Sebastiano bzw. Fra Marcantonio, doch handelt es sich u m ein u. dieselbe Person. Qu. war Erzbf. von Naxos u. Paros [E.A. Cicogna, iscrizioni veneziane, Venezia: Giuseppe Orlandelli u. G i u seppe Picotti u. Giuseppe Molinari, V,61 u. 77; Ferrari, S. 561; Melzi 2,392], OT: München, BSB A.lat.b.1975 [dort zwei weitere it. Ausg. von 1654 u. 1656]; Michel, Rép. 5,4 [Ausg. 1656]; J. v. Stackelberg, Tacitus in der R o mania. Studien zur literarischen Rezeption des Tacitus in Italien und F r a n k reich, Tübingen: M. Niemeyer, 1960, S. 273: »Raccolta di precetti ed esempi politici ragionati sopra passi di Tacito, con riflessioni morali«. ÜT: »Dem Durchleuchtigsten/ Hochgebornen Fürsten vnd H e r r n / H e r r n E r n e s t o / Marggraffen zu Brandenburg ... Datum Heylbronn auff Jucunditatis, A n n o 1633. E.F. Gn. Vnterthänigster willigster Georg. Frid. Messerschmidt. Not. Pubi. Cxs. Stadtgeschworner Procurator.« (Bl. A2a-A12b): Lobt zunächst im Anschluß an Philippe de Commynes den Nutzen der Historie, die zu allen Zeiten von Königen u. Fürsten geschätzt worden sei. »Wann ich mich nun d a n n / neben a n d e r m / auch von jugend a u f f / deß Studij Historico-politici, gern beflissen vnd angenommen/ vnd nunmehr etlicher J a h r e n h e r o / vnterschiedliche Tractätlein/ verschiedener M a t e r i e n / auß d e m Jtaliänischen Teutsch gemacht/ vn mir dises Wercklein/ H e r r n Quirini ... welches er ein Handbüchlein für grosse H e r r e n / getituliret/ vnd jetzigem Bapst Vrbano dem VIII. dieses Namens/ zugeschrieben/ vnter handen k o m m e n / so mir dann seiner Materien vnnd sonderlichen deß vortrefflichen Authoris, P. C o m . Taciti wegen/ als welcher leichtlichen ein Fürst derer Historienschreiber ist vnd wol genent werden m a g / vber die massen sehr beliebet/ als darinnen tieffsinneste Kriegs vnd Regenten R e g e l e n / häuffig zubefinden seynd: Als habe ich mich/ bey diesen langen Wintertagen/ Lusts= vn Ergetzlichkeit wegen/ darhinder gemacht/ vnd auch dieses Wercklein/ in vnsere Hochteutsche Muttersprach/ bestens Tranßferirt vnd vbersetzt/ auch gehöriger diensamer O r t e n / das meinige etw[a]z darbey g e t h a n /
1021
[0956]
Querini,
Pietro
sonderlichen die capita, worinnen ein oder der andere Aphorismus vnd Spruch/ eigentlichen zu finden/ ordentlichen ad marginem, beygezeichnet. Anlangend die Vertolmetschung/ habe ich hierinnen der Regel gefolget/ welche in Versetzung der Sprachen/ alle wegen soll wargenommen werden/ vnd lautet also: rectam in vertendo viam tenere, viam non tenere (Lipsius). Man muß sich so fast an die Wort nicht halten oder binden lassen: Sondern den eigentlichen vii innerlichen Verstand vnnd Meinung/ fassen vn ansehen.« Es schließt sich ein Lob Tacitus' an, dessen sentenzenhafter Stil gerühmt wird »weiln er so rund vnnd teutsch (welches Stuck der Warheit vnd der Ohnpartheylichkeit dann/ billich bey einem Historico seyn solle ...)«. Wenn er dem Adressaten seine »ringfügige Lucubrationes vnd Farfallen« widme, so tue er dies, weil das Werk ein nützliches »Manuale de' grandi« sei, weil der Fürst die Dichter u. die »Litteratos (vnter derer Zahl ich mich sunsten alleinig nur für einen Scholarn angeben thue) in amore & principali favore« halte, drittens aber, weil der Vater des Fürsten, Markgraf Johann Georg, als Administrator des Stifts Straßburg »meinem noch lebendem altem Vattern/ Paulo Messerschmiden/ Not. Publ.« stets gnädig gewesen sei u. ihn »nit allein ä consiliis gebraucht: sondern auch zu dem Syndicat der Stadt/ vnd Amptschreiberey Ettenheim/ Bißthumbs Straßburg/ gnädig gesetzt vnd promoviret«. Als 1603 der Markgraf das Bistum quittiert u. dieses an das Haus Lothringen gekommen sei, hätten die Protestanten auswandern müssen. Seinem Vater sei im Kurfürstentum Brandenburg ein neues Amt angeboten worden, wofür er, der Sohn, dankbar sei u. dieses Werklein widme. Der Fürst habe dem Vater sogar ein vergoldetes Silbergeschirr geschenkt, welches noch erhalten sei. Der Vater habe aber wegen seiner kleinen Kinder Straßburg nicht verlassen wollen.- Genaue Beschreibung vgl. Van Gemert (1991), S. 295-300. Ü: Übers, von 1615-1637, u.a. Banchieri, Croce, Dante Alighieri, Garzoni, Spelta (s. dort). DV: Kr. kam um 1630 von Kempten nach hier u. erhielt 1634 die Erlaubnis, die wöchentlich ankommenden Avisen u. Zeitungen nachzudrucken. Er brachte eine größere Anzahl Drucke heraus u. starb 1654 [Benzing, Heilbronn Nr. 1, S. 200], Bibl.: Bircher, DDB A 3252; BSB-AK 1501-1840 39,295 In: München, BSB Pol.g.785 g; Wolfenbüttel, HAB 152.1 Pol.(2) (*) Deskript.: Fürstenspiegel; Geschichtsphilosophie; aus dem Italienischen [0956] Querini, Pietro (15. Jh.); [Ramusio, Giovanni Battista (1485-1557); Megiser, Hieronymus (ca. 1553-1616)]: Viaggio ... nel quäle ... arriua nella Noruegia Viaggio del magnifico messer P. Quirino. Naufragio del sopradetto messer P. Quirino descritti per C. Fioravante & N. di MichielViaggio del magnifico messer Piero Querini, nel quale partito da Candia con una nave per ponente l'anno 1431 siccome in uno possibile spaventoso naufragio, del quale alla fine con diversi accidenti scampati, arrivò nella Norvegia e Svetia, regni settentrionalk Der Bd. Megisers stellt ansonsten eine Bearbeitung von übers. Auszügen aller möglichen Reiseschriftstellern der Zeit dar, darunter vielen Italienern; der Begriff des Nordens wird sehr weit ausgelegt u. umfaßt auch Westindien. Er nennt S. 3 Marco Polo, Lodovico Vartema, Andrea Corsali, Niccolò Conti, Giovanni da Empoli, Pietro Querini, Cristoforo Fioravanti u.a. (s. dort). ÜT: »Den Wolgebornen/ Edlen vnd Gestrengen Herrn/ Herrn N. der löblichen Ständt von Herrn vnd Ritterschafft in Osterreich ob der Enß Verordneten/ meinen Gnädigen Herren ... Datum Leipzig/ Anno Christi 1613. den 25. Februar welchem Tag vor 56. Jahren/ die Keys, auch zu Hungern vnd Böheim Kön. Mayt. Herrn Matthias/ vnser Allergnädigster Herr ... vnd vor 113. Jahren Jhrer Mayt. Mütterlicher Anherr/ Carlus V. Rom. Keyser/ vnd vor 170. Jahren/ Jhr Mayt. Vorfahr Matthias I. König zu Hungern ... auff die Welt seynd geboren worden ... Hieronymus Megiserus«. Beginnt mit einem Lob der Historie, die für den Menschen sehr nützlich sei. »Dieweil wir dann/ durch Gottes Gnad/ die Zeit erlebt/ in welcher derselbig 1023
[0957]
Querìno, Antonio
sein schönes Geschöpff/ das herrliche Theatrum der Welt erweittert/ o d e r . . . das grosse Buch seiner Erkantnuß vmb etlich viel Blätter augiret vnd vermehret hat: sollen wir solche Werck vnd Wunderthaten Gottes nicht gering schätzen/ sonder sein vnerforschliche Weißheit/ vnendliche Allmacht vnnd vnaußsprechliche Güte/ dardurch desto besser lernen erkennen ...« Querini auf S. 178-342: »ReyßBeschreibung Des Edlen vnd weiterfahrnen Hern Petri Quirini, Venedigischen Gentilhuomo: welcher im Jahr 1431. in der Jnsul Candia/ mit einem Schiff Malvasier/ nach Occident oder Westwerts außgefahren: wie derselbig einen grausamen Schiffbruch erlitten/ vnd durch Vngewitter in die eußerste Mitternächtige Jnsuln Santi vnd Rustene verworffen worden: doch endlich durch Gottes gnädige Hülff/ sampt etlichen Seinigen/ wiederumb frisch vnd gesund zu Hauß ist angelangt. Aus dem Jtaliänischen Original newlich mit fleiß vertirt: vnd hievor nie in Teutscher Sprach außgangen«. U: M. übers, andere Reiseschriftsteller wie D. Giannotti, M. Polo u. L. Vartema (s. dort). DV: 1605-1622 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1150]. FA: 1638 [Sabin Nr. 47383]. Bibl.: Sabin Nr. 47383 In: Wolfenbüttel, HAB QuN 675(1) (•) Deskript.: Reiseliteratur; Entdeckerliteratur; Anthologie; aus dem Italienischen [0957] Querìno, Antonio (1554-1608): Aviso delle ragioni della serenissima republica di Venetia intorno alle difficoltà che le sono promosse dalla Santità di Papa Paolo V, di Antonio Quirino Senator Veneziano, alla sua patria, e a tutto lo stato della medesima republica .... Venezia: Evangelista Deuchino, 1606.Außführlicher\\ Bericht/ vii Wolge = \\gründete Rationes/ Hochwichtige Vrsachen und Reyffes Bedencken/1| Warumb die Mächtige Statt || vnd Herrschafft Venedig/sich den Vnleydli= || chen Beschwerungen/ mit denen durch jtzigen Pabst/\\ Paulum V. in sie gesetzt wirdt/ nicht zu vndergeben || schuldig/sonder zu widersetzen befiigt seyen: || Durch || Antonium Quirinum derselben || Statt vnd Herrschaft Senatoren/1| Seinem geübten Vatterland/ vnd dessen gan = || tzen Gebiet/ zum besten zusammen getragen/ vnnd mit || sonderbarer erlaubnus erstlich zu Venedig || hemach auch zu || Pergamo inn offenen Truck gegeben. || Allen vnd jeden Ständen gantzer Christenheit/zum be = || sten/vnd heilsamer auffrichtung/ ihre äugen auffzuthun vnd sich || vor der Geistlichen Monarchia zu hüten vnd zuverwaren/1| auch in vnser allgemeine Muttersprach Teutschen || Nation verdolmetscht vnd übergesetzt. || Getruckt im Jar 1607. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1607.- 4°, [24] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Qu. (auch: Quirino, Quirini) entstammte einer bedeutenden venezianischen Familie u. übte mehrere Jahre lang hohe Staatsämter aus (Savio agli Ordini; Sopraintendente alle decime; Senator etc.). Zeitweise lebte er als Privatgelehrter u. war mit Galilei u. Sarpi befreundet [Jöcher 3,1848; Ferrari, 1024
Raimundus de Vineis OP
[0958]
S. 561; Benzoni/Zanato (1982), S. 645-729, bes. S. 655]. OT: Autori italiani del '600, Nr. 1044 [56 S. ]; Bigazzi Martini (1978) 1,253254 (3 Ausg.); Michel, Rép. 5,4.- Venezianische Propagandaschrift, die in mehreren Sprachen erschien. Die franz. Fassung (BN) lautet: >Advis donné à l'état de Venise par le seigneur Antonio Quirino ... contenant les raisons et motyfs d'icelle République contre les difficultez proposées par notre S. Père le Pape Paul V< ([o.O.], 1606). Benzoni/Zanato (1982), S. 907 kennen die dt. Version nicht. Paul V. (1552-1621), in Rom als Camillo Borghese geboren, wurde 1605 Papst u. sah sich schon bald mit schwierigen Problemen konfrontiert, die sich aus dem Konflikt der päpstl. Autorität u. der Staatsmacht ergaben. Auf Forderungen des Patriarchen von Venedig zur Ablegung des geistlichen Examens in Rom hatte die Republik am 10. Januar 1604 mit einem Verbot der Errichtung geistlicher Bauten u. Besteuerung des Klerus geantwortet. 1606 tat der Papst Venedig in eine Art Bann (Interdikt=Aufhebung aller geistl. Handlungen), weil es sich weigerte, den päpstlichen Richtspruch u. die geistliche Immunität zu akzeptieren. Die Republik ließ sich durch den außerordentlichen Staatskonsultor Paolo Sarpi beraten [Kretschmayr (1934/1964) III, 114-125; 586-589; Rachum, S. 397]. Das vorliegende Pamphlet verteidigt die venezianischen Positionen u. hebt besonders auf den Begriff der Staatssouveränität ab. Es wurde sicherlich in den protestantischen Gebieten des Deutschen Reichs verbreitet u. intensiv gelesen.- Unter allen pro-venezianischen Pamphletisten gehört Querino als einziger dem Senat an. Seine Schrift durchläuft von Mai bis Juni drei Fassungen u. ist, dank ihrer Mäßigung, zuletzt ein juristisch-diplomatisches Meisterwerk [T. Zanato, »Le tre redazioni dell'>Aviso< di Antonio Querini«, in: Archivio veneto, serie V,115, 1980, S. 5-32], ÜT: Die Schrift ist von 9 namhaften venezianischen Theologen unterzeichnet. Bibl.: Bircher, DDB A 5458 In: Wolfenbüttel, HAB 222.5 Quod.(5) (*) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Diplomatie; Papsttum; Politik; aus dem Italienischen [0958] Raimundus de Vineis OP (1330-1399); Politi, Ambrosio Catharino (1483-1552): Vita miracolosa della seraphyca sancta Catherina da Siena, composta in latino dal beato padre frate Raimondo da Capua ...et tradocta in lingua volgare thoscana da el venerando padre frate Ambrosio Catherino de Politi da Siena. Siena: Michelangelo di Bartolomeo, ad instantia di Giouanni d'Alisandro ( = Landi, Giovanni), 1524.Höchst II Wunderbarlich.es || Leben/ vnd allerseligstes ab = \\sterben/ sowol grosse Wunderwerck/ als || auch gar herrliche/ fürtreffliche/ aller Christlich = || ste/ von Himmel gefloßne Lehr/der heiligen/ son = \\derbaren/aussenvöhlten/geliebten/ Seraphini = \\sehen vermählten Braut JESV Christi/\\ Katharinae von Siena/ der dritten || Regel deß heiligen Do = || minici || Anfangs durch ihren Beichtvat = \\ter Beatum Raymundum, de Capua, gewesten || Generalem Sacri Ordinis Prœdicato1025
[0958]
Raimundus de Vmeis OP
rum, (deß\\ auch die andere hieneben stehendte Authores be=\[stettigt) Inn Latein beschriben/ vnd durch F. || Ambrosium Catharinum in die Welsch: || An ietzo aber durch Hanßen Gaßner trewlich inn vnser Teutsche || Sprach gebracht vnd ver= \\fertigt. || Augspurg. || Mit Rom. Kays. May. Freyheit|| 1618\\. Augsburg: [o.Dr.], 1618.- 4°, [20] Bl„ 445, [11] S„ [1] Bl„ TE., K.Ü: Gaßner, Hans (17. Jh.) Komm.: A: Politi ist ein it. Theologe aus Siena, der aus Liebe zur hl. Katharina den Beinamen »Catharinus« annahm; 1543 Ebf. v. Como, gest. in Neapel [NBG 9,153-155; Schweizer (1910)].- R. v. Capua, aus der Familie delle Vigne, um 1348 OP, 1380 Ordensmeister, Seelenführer der hl. Katharina [LCI 7,248: Werner Williams-Krapp, in: VerfLex 7,982-986]. Über seine 1477 gedruckte Vita der hl. Katharina s. dort (Catharina Senensis S.). OT: Schweizer (1910), S. 290-291 Nr. 8 a-d, nennt als Referenzausg. die 2. Ausg. 1524 [Vita Miracolosa Della || Seraphica S. Catha-||rina da Siena. || Composta in Latino dal Beato Padre Frate Ray-¡mondo da Capua già Maestro Generale del|| Ordine de Predicatori. Et tradotta in lin||gua Vulgare dal Reuerendo Padre Fra||te Ambrosio Catherino da Siena del|| medesimo ordine. Con agiunta || di lcune [sic] cose pertinenti al pre|| sente stato dela Chiesa|| notabili et utili || ad ogni fedel Christia||no. Nuovamante in questa seconda impressione agion||ta, corretta et emendata dal prefato Frate Ambrosio: et hystoriata con le sue figure. Con una can-||zone bellissima in laude della Sancta composta per Mes||ser Fortunato de Vecchi cittadino Senese: et al||cun altre fatte per altri suo devoti. || Con gratia et privilegio. Stampata nella magnifica citta di Siena per Simione di Niccolo ad instantia di Jacomo Antonio Cataneo libraro Senese. A di 1. di Setembre nelli anni dela salutifera incarnatione 1524], Raimunds >Legenda maior< der Katharina von Siena ist (zahlensymbolisch) in zwei Prologe u. drei Hauptteile gegliedert u. steht in der Tradition des im 13. Jh. von den Bettelorden initiierten hagiographischen Typus des »libellus«. Ziel der Vita war ursprünglich die Kanonisierung Katharinas (sie erfolgte 1461), dann die Unterstützung Papst Urbans VI. bei der Reform des Ordens sowie die Legitimierung des dritten Ordens, dem Katharina angehörte [Williams-Krapp, in: VerfLex 7,983]. Politi wollte mit seiner Bearbeitung der Heiligen eine Dankesschuld abtragen, da er zu wiederholten Malen ihre Fürbitte u. Hilfe erfahren zu haben glaubte. Er versenkte sich in ihre Schriften; namentlich las er ihre Briefe, die von Aldus Manutius 1500 in Venedig gedruckt worden waren. Diese Briefsammlung, ihr »Dialog« u. etliche Gebete zog er heran, als er an die Übers, ihrer Lebensbeschreibung ging, wobei er nicht alles, was von Raimund aufgezeichnet war, aufnahm. Er wollte einiges verbessern, um seinen Zeitgenossen eine gefälligere Lektüre zu verschaffen. Denn obwohl er die Widmung an den weiblichen Zweig seines Ordens richtete, dachtete er doch von vornherein an einen weiteren Leserkreis, wie schon die Erwähnung der Reformfrage im Titel zeigt. Rein wissenschaftlich betrachtet, kommt jedoch seiner Arbeit kein selbständiger Wert zu, da es ihm an kritischem Verstand fehlte. Er beschränkt sich auf Verkürzungen u. Umstellungen, insbesondere, was die 1026
Ramazzini, Bernardino
[0959]
Abschnitte über die Stigmata der Heiligen, ihre Kreuzesverehrung u. die Erneuerung der Kirche Christi angeht. »Se alcune cose ho lassate di quello, che egli scrive, ho cognosciuto quelle non essere pertinenti alla hystoria, ma più presto in questi tempi generative di fastidio a delicati gusti degli ingegni moderni. Et in luogo di quelle ho aggiunto alcune altre molto necessarie maxime ne tempi nostri, tratte fedelmente o dalle docte et divine epistole della medesima santa o vero da altri provati testimoni« [Schweizer (1910), S. 40-41], ÜT: »DEDICATION Der Allerdurchleuchtigisten ... Frawen Annae/ Römischen Keyserin ... Datum Augspurg am tag der heiligen Katharinae ... Hanß Gaßner« (Bl. a2a-c4a): Lob des Dominikanerordens u. des Hauses Habsburg.- Viele Beigaben.- Werk in 3 Büchern. Ü: 1631-1640 ist ein Hans G. Rat u. Hauptkriegsbuchhalter in bayrischen Diensten zu Landsberg. Nähere Angaben fehlen [Ferchl, Behörden, S. 480], FA: Augsburg, 1619 [NUC]; Köln: Johann Wilhelm Friessem I, 1665 [Schweizer (1910), S. 291 Nr. 8 d]; Brünn, 1726. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 37,106 In: München, BSB 4° V.SS. 180 (*) u. 181 Deskript.: hagiographische Biographie; Ordensgeschichte; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen [0959] Ramazzini, Bernardino (1633-1714); Baglivi, Giorgio (1668-1707): De morbis artifìcum diatriba Bernardini Ramazzini ... Mutinae M.DCC. Typis Antonii Capponi, impressoris episcopalis. Supriorum [sie] consensu. Modena: Antonio Capponi, 1700.Der dem menschlichen Geschlechte/ wie auch der Artzney=\\Kunst sorgfältig =helffende und ]| Gelehrte MEDICUS,\\ Oder || Zweyer vornehmer und gelehrter Jtaliänischer Medicorum\\ Von Außübung der allerheilsamsten Artzney =Kunst || heraus gegebene Tractate/ als: || I. Bemh. RAMAZZINI, Prof. Pubi, auf der Univ. zu Padua/\\ Untersuchung von den Kranckheiten || der Künstler und Handwercker. || II. George BAGLIVI, Med. D. und Prof. Anat. auf dem Archi-Lyc. zu Rom/1| Zwey Bücher || Von der PRAXI MEDICA, || Wie solche nach der alten Art/Anmerckungen zu machen/soll angestellet werden/1| sambt etlichen neuen DISSERTATIONIBUS, || Wegen beyderseits sonderbahren Wichtigkeit/ zu allgemeinem Nutzen\\ aus der Lateinischen Sprache in die Hoch = Teutsche übersetzt/ und nebst || vollständigen Registern im Druck verfertiget. || || LEIPZIG/in Verlag Johann Ludwig Gleditsch/ Anno 1705.\\. Leipzig: Moritz Georg Weidmann d.J. (durch Johann Ludwig Gleditsch), 1705.- 4°, [22] Bl., 1178 S., [34] Bl. Reg.Ü: anonym Komm.: A: R. stammte aus Carpi, wurde bei den Jesuiten in Modena erzogen, stud. zunächst Philosophie in Parma, danach Medizin, erwarb hier 1659 den Dr. med., bildete sich in Rom weiter u. ging als Leibarzt an den Hof in Modena. Er wurde in dieser Stadt der erste Professor, wirkte ab 1700 in Padua, wo er erblindet starb. Er gehörte mehreren Akademien an u. genoß 1027
[0959]
Ramazziti,
Bernardino
internationalen Ruhm [DictScMed 6,532; NBG 41,524-526; St. Schwann, in: Reprint (s.u.), S. I-XII (mit Bibl.)]. OT: >De morbis artificum< ist R.s berühmtestes Werk. Es handelt sich um eine Lehre der Berufskrankheiten, was die engl. Übers, noch besser zum Ausdruck bringt: >A treatise of the diseases of tradesmen, shewing the various influence of particular trades upon the state of health; with the best methods to avoid or correct it, and useful hints proper to beminded in regulating the cure of all diseases incident to tradesmen. Written in Latin ... and now done in English< (London, Printed for A. Bell... 1705). R. ist der erste moderne Arbeitsmediziner u. legt eine zusammenhängende Darstellung u. Untersuchung aller damals bekannten beruflichen Tätigkeiten mit ihren gesundheitlichen Konsequenzen vor. Vgl. NUC (dort Ausg. Leipzig, Bey Moritz George Weidmann, Anno 1718; BSB-AK 40,20 Ausg. Leipzig, 1705). ÜT: Die Ausg. ist der Initiative des Buchhändlers u. Verlegers Gleditsch zu verdanken. Er gab die Übers, in Auftrag, wie er im Vorwort erwähnt, welches »zur Michaelis-Messe« (d.h. September 1704) datiert ist. Neben Ramazzinis >De morbis artificum< ließ er auch die >Praxis medica< von Giorgio Baglivi (s. dort), ein wichtiges Werk auf dem Gebiet der Einführung der Beobachtungsmethoden in die Medizin, ins Deutsche übertragen u. gab beide Werke im Jahr 1705 zusammen heraus: »... So hat die Liebe zur Wolfarth des gemeinen Besten mich angetrieben/ solche nützliche Tractate dieser zweyer gelehrten Männer aus der Lateinischen Sprache in das Hochteutsche übersetzen und zusammen drucken zu lassen/ nicht zweiffeinde/ es werde solches Werck von dem hochgeehrten Leser mit geneigtem Gemüthe auf= und angenommen werden ...« Der von Gleditsch nicht erwähnte Übers, war aller Wahrscheinlichkeit nach ein Mediziner; die genaue Kenntnis der damaligen dt. medizinischen Terminologie würde so ihre Erklärung finden. Die Übers, erfolgte nach der Utrechter Ausg. von 1703. Deshalb ist der Text der Übers, umfangreicher als der der Erstausg. von 1700. Sie ist in 42 Kap. eingeteilt u. umfaßt, über die erste Ausg. von 1700 hinausgehend, noch die Berufsgruppe der Maurer u. Literaten [Schwann, Reprint (s.u.), S. VII]. DV: W. stammte aus Speyer, wo er 1658 als Sohn des Seniors der ev. Geistlichkeit Johann Peter W. geb. wurde. Er kam 1673 für 6 Jahre zu Johann David Zunner in Frankfurt a.M. in die Lehre, war anschließend bei Wi(e)derhold in Genf u. in Frankreich (Lyon, Paris) als Geselle tätig. Über Flandern u. Holland kam er nach Frankfurt zurück, ging 1682 nach Leipzig, wo er in die Philipp Fuhrmannsche Buchhandlung einheiratete u. die Mitbesitzer auszahlte. Er unterhielt für seine meist altphilologische Buchproduktion Niederlasungen in Stockholm, Warschau u. hatte engen Handel mit Holland u. Frankreich. Er starb 1693, doch führte seine Wwe, die Johann Ludwig Gleditsch heiratete, für die Erben, vor allem den gleichnamigen Sohn, das Geschäft fort [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1293 u. 1143], FA: Leipzig: Georg Weidmann, 1718 [BERNHARDI RAMAZZINI,|| Med. Doct. und Professoris Publ.|| zu Padua, || Untersuchung || Von denen || 1028
Rametti, Agostino
[0960]
Kranckheiten|| der Künstler und Handwercker, || Worinnen|| die Kranckheiten, womit fast alle Künst= ||ler und Handwercker gemeiniglich befallen wer =|| den/ genau beschrieben, wie durch die Kunst oder Hand=||werck solche zugezogen werden, und wie man solche || hernachmals aufs beste und leichteste curi=||ren kan. || (•) || LEJPZJG, || bey Moritz George Weidmann. || (Linie) I Anno 1718]; Nachdruck der Ausg. Leipzig, 1718: Zentralantiquariat d. Dt. Demokrat. Rep., 1977. Mit einem Nachwort von Prof. Dr. Stanislaus Schwann, Leipzig; Ramazzini's Abhandlung von den Krankheiten der Künstler und Handwerker/ neu bearbeitet und vermehrt von Dr. Johann Christian Gottlieb Ackermann, Stendal: Franzen & Grosse, 17801783, 2 Bde. (1 Vol.). Bibl.: Georgi III, S. 264 [Ausg. 1718]; BSB-AK 1501-1840 40,20 In: München, B S B Path.1010 ( * ) Deskript.: Medizin; Diätetik und Hygiene; aus dem Lateinischen [0960] Ramelli, Agostino (1531-1590): Le diverse et artificiose machine del capitano Agostino Ramelli... Nelle quali si contengono uarij et industriosi Mouimenti, degni di grandissima Speculatione, per cauarne benefìcio infinito in ogni sorte d'operatione; Composte in lingua Italiana et Francese. A Parigi, in casa del' autore 1588. Paris: Agostino Ramelli, 1588.SchatzKammer/\\ Mechanischer Künste/1| des Hoch= vnd Weitberühmeten\\ Capitains/ Herrn AUGUSTINI de Ra=\\mellis, de Masanzana, Königlicher Maje= || stät in Franckreich vnd Polen vomeh= \\men Ingegnieurs. || Darinnen viel vnterschiedene Wun=\\derbahre/ Kunstreiche Machince zubefinden/\\ so man zu Friedens vnd Kriegßzeiten/ in = vnd aus = ||serhalb Vestungen/ Auch sonsten hochnützli= \\chen vnd wol gebrauchen kan. || Erstlichen von gemeltem Authore, in Jta = ||lienischer vnd Frantzösischer Sprach/ Bene=\\benst den Visirungen in Druck || gegeben. \\ Jetzo aber auff gutachten vornehmer \\ Ingegnieurs, mit besonderem fleiß ;m|| Deutsche versetzet/ vnd mit zugehöri= \gen Kupfferstücken zum druck || befördert. || [Leipzig]: Durch || Henning Grossen den Jüngern. || (Linie) || Jm Jahr: M.DC.XX. ||. [Leipzig]: In Verl. Henning Grosse d.J., 1620.- 4°, [462] S., 14 K . Ü: [Grosse, Henning (1553-1621)] Komm.: A: R. wurde 1531 in Mesenzana in Oberitalien geboren u. lernte bei einem Schüler Leonardo da Vincis seine technischen u. zeichnerischen Fertigkeiten. Eine Zeitlang diente er im Heer Karls V. u. seit 1555 des späteren Heinrich III. v. Frankreich, dem er 1588 sein Werk dedizierte. Er starb 1590 in Paris [Isphording/Arnim (1987), S. 105], OT: KT. u. Porträt des Vf. tragen Monogramm des Léonard Gaultier, Fig. 150-152 das des Jean Gourmont [Graesse 6,1,20; KatLipp (1965) 1,490 Pe 1].- In ganzseitigen bzw. doppelseitigen Figuren werden überwiegend hydrotechnische Maschinen (Pumpen, Brunnen, Wassertürme, Mühlen, Wasserturbinen u. Brücken, Göpel, Zylinderrollenlager, Hebezeuge u. Bagger) u. Kriegsgerät (Sturmwagen, Sturmzeuge) dargestellt. Außerdem entwirft 1029
[0961]
Rapparini, Giorgio Maria
Ramelli ein Leserad u. automatische Vögel. Die aufwendig gedruckten Abbildungen zeigen jeweils die Maschinen im Ganzen; diese sind nicht alle nachzubauen, da Ramelli die Materialeignung, Gewicht, Reibung u. andere technische Schwierigkeiten nicht genügend berücksichtigte. E r hebt die eigene Sorgfalt bei der Arbeit in »casa del'autore« u. die Unzulänglichkeit der Wiedergabe der Zeichnungen u. Entwürfe durch die Kopisten u. Drucker hervor [Isphording/Arnim (1987), S. 105]. ÜT: Vorrede »DEnen Edlen/ Wolgebornen/ Gestrengen/ Ehrenvesten/ Fürsichtigen/ Ehrsamen vnd Weisen/ Herren Pflegern/ Geheimben/ Bürgermeister vnd Rath des heiligen Reichs Stadt Augspurg . . . Geben zu Leipzig/ am newen Jahrßtage nach Christi Geburt 1620 ... Henning Groß der Jünger/ Bürger vnd Buchhändler daselbst« [Bl. ):(la-):(2b]. Lob der Technik, da sie »in civili vita nützlich gebraucht/ vnd zu werck gerichtet werden« könne. Ramelli nehme als Autor wegen seiner Erfindungen u. deren Publikation einen besonderen Platz ein. »Dieses fürtreffliche Opus, weil es in Jtalianischer/ vnd Frantzösischer Sprache außgangen/ habe ich mich durch vnterschiedliche anregung vieler vornehmer Liebhaber der Mechanischen Künste endlich bewegen lassen/ in vnser deutsche Sprache vberzusetzen/ vnnd neben den Kupfferstichen in offenen Druck zugeben/ damit auch die jenigen/ so der außländischen Sprachen vnerfahren/ dieser Inventionen theilhafftig gemacht/ vnd deren zu jhren nutz sich gebrauchen köndten: Die Version belangende/ so muß zwar selber bekennen/ daß hierinnen wol mehrere zierligkeit hette gebrauchet werden sollen/ Aber gleich wie an einem theile ich mich beflissen/ des Authoris meinung gantz genaw zu observiren, vnd dieselbe so klar es jmmer müglich dem Leser vor die äugen zu stellen/ Also habe ich anders theils die zierligkeit der wort vberall nicht so eben in acht nehmen können/ damit bemelte Authoris meinung hierdurch nicht verdunckelt/ vnd das werck schwerer gemachet würde.« Ü: Buchhändler u. -drucker aus Halberstadt, später in Leipzig tätig [ A D B 9,748-749; DBInd 427,51-54], DV: 1605-1622 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1150]. BibL: Neidhardt (1977), S. 228; B S B - A K 1501-1840 40,26; Bircher/Bürger, D D B B 15168-15169; NUC; Wolfenbüttel, H A B Od 4° 48 In: München, B S B 2° Math.a.79; München, Dt. Mus. 1927 B 152 (*micro) Deskript.: Mechanik; aus dem Französischen; aus dem Italienischen [0961] Rapparini, Giorgio Maria (1660-1726):
L'Amicizia in terzo overo II Dionigio. Dramma per musica Da rappresentarsi in Neoburgo per commando del serenissimo Elettore Palatino in occasione Del Felicissimo Parto d'un prencipe della ... Principessa Palatina sua figlia. La Musica del 1. Atto fu del Sig. Cavalier Messa. II 2. del Sig. Agostino Stricker. II 3. del Sig. Giovanni David Heinichen. La Sinfonia preliminare con le arie per Ii balliß. del Sig. Goffredo Finger. Neuburg (Kurpfalz): Augustin Bogner, 1718.-
Die || Dreyfache Freündschafft\\ Oder || DIONYSIUS, || Musicalisches Schauspiel in 1030
Rosario, Giambattista
[0963]
Jtaliänischer Sprache || Vorgestellt || Jn Neuburg/\\ Auf Befehl || Jhrer Churfürstlichen || Durchleücht zu Pfaltz etc. || Nach glücklicher Entbindung eines Jungen Printzens\\ Dero || Durchleuchtigsten Chur=Printzessin || Frauen Tochter. || (Linie) || Die Musique ist der erste Actus vom Herrn Cavalier Messa. Der 2. || von Herrn Augustino Stricker, Jhrer Churf: Durchl: Cammer Composi-\\toren. Der 3. von Herrn Joh: David Heinnichen Capellmeister/ von || Jhro Königl. Maj. in Pohlen: die Präliminar Synfonie mit denen Dantz || Arien von höchstgedacht Jhrer Churf: Durchl: Cammer=Rathen und|| Concert-Directoren Finger/ Componirt worden. ||. Neuburg (Kurpfalz): Augustin Bogner, 1718.- 8°, [46] Bl.Ü: anonym Komm.: A: [MGG Ad Indicem, S. 613]. OT: Stieger, Librettisten 111,790 Nr. 14; Thiel/Rohr (1970), S. 17 Nr. 82.Das Handlungsschema ist aus Schillers Ballade >Die Bürgschaft geläufig, vgl. Frenzel, Stoffe, S. 137-139. ÜT: Vorrede, Inhalt, Personenverz., Szenarium, 3 Handlungen. DV: 1710-37 Hofbuchdrucker in Neuburg a.d. Donau [Paisey (1988), S. 23], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 121 Nr. 597 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 255 (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [0962] Rapparini, Giorgio Maria (1660-1726): LArmeno. [o.O.]: [o.Dr.], 1706.LARMENO. Drama per Musica da rappresentarsi Nel Teatro Ducale di Wolfenbüttel. Der Armenianer. Jn einem Singe-Spiel vorgestellet.... [Wolfenbüttel]: Christian Bartsch, [1707].- 8°, 119 S.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger, Titelkatalog 1,101 setzt diese Oper als anonym an. ÜT: Musik: Johann Hugo Wilderer; Text: G.M. Rapparini. Personenverz., 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 177], DV: [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510]. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 44 Nr. 214 In: Wolfenbütel, HAB Textb. Sammelbd 6(10) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0963] Rasario, Giambattista (1517-1578): Io. Baptistae Rasarii, De Victoria Christianorum ad Echinadas: Oratio. Venetiis, Cvm Privilegio: Apud Vincentium Valgrisium, MDLXXI. Venezia: Vincenzo Valgris[s]i, 1571.Ein Oration{\ Von dem Sig/ welch = \\en die Christen bey den Jnseln/ so vor= || Zeiten Echinades/ jetzt Salie genant/\\ erhalten haben. || Gethon durch den Hochgelerten Herrn || Johann Battista Rasario etc. an den Hertzogen || vnd Rath zu j| Venedig \\ Jnn S. Marxen Kirchen alda/ den 79. || Octobris, im Jar etc. 1031
[0964]
Raverta, Camillo
1571. || (m) || M.D.LXXj. ||. [o.O. (=Leipzig ?)]: [o.Dr.], 1571.- 4°, [14] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Arzt u. Übers, aus der Prov. Novara, Prof. für Griechisch u. Hebräisch [NBG 41,661; Göllner 11,243], OT: Berühmte Lepantoreden, die im Original auch in Leipzig, 1571 [Stübel (1900), S. 194 Nr. 21-22] u. Rostock: Johann Stöckelmann u. Andreas Gutterwitz, 1572 [Shaaber (1976), Nr. S 31] nachgedruckt wurden. Bei Lepanto (griech. Naupaktos), hinter dem kaum bezwingbaren Golfeingang von Korinth, lag seit dem Spätsommer 1571 die gewaltige türkische Flotte. Die christlichen Geschwader lockten sie an den Eingang des Golfs von Patras, wo am 7. Oktober 1571 eine große Seeschlacht stattfand, in der die türk. Flotte von Österreich unter Don Juan de Austria vernichtet wurde. Er konnte über Zweidrittel der 250 türk. Galeeren versenken oder kapern u. ca. 12000 christliche Galeerensklaven befreien. Der Sieg wurde in Europa laut bejubelt. Eine besondere Leistung der Christen bestand darin, aus den klippenreichen Meerengen der Echinaden heraus mit entschiedener Ostwendung zu segeln, ohne daß die Türken dies verhinderten. Die Schlacht wird nicht eigentlich nach ihrem Schauplatz, sondern nach dem von den Türken verlassenen Hafen Lepanto genannt [Kretschmayr (1934/1964) 111,64-70; F. Hartlaub, Don Juan d'Austria und die Schlacht bei Lepanto, 1940; Rachum, S. 290], Nach Lepanto entstand eine unübersehbare Zahl von Reden u. lit.Verarbeitungen [Stübel (1900), passim; Kretschmayr (1934/1964) 111,69 u. 579ff.; Schottenloher, Flugblatt u. Zeitung (1929), S. 172], Bibl.: Göllner 11,243, Nr. 1363; VD 16 R 296 In: München, BSB 4° Hom.1873 (*); Wolfenbüttel, HAB 251.1 Hist.(2); Dortmund, Institut für Zeitungsforschung 1571(1) Deskript.: Reden; Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Lateinischen [0964] Raverta, Camillo (gest. 1621): Geometricum problema ...ab admodum ill. D. Camillo Raverta, Mediolanense, qua ad praxim, nuper inventum, geometrica autem ratione demonstratum per Curtium Casatum ... - Mediolani, ex typ. P. Pontii et J.B. Picalei sociorum .... Milano: Pacifico Pontio u. Giovanni Battista Piccaglia, 1602.GEOME-1| TRLE PRA-1|CTIOE\\ TRACTATUSIV. || Darinnen Camilli Raverta>\\ Mediolanesis, erfirtdung/ auß ei= || nem Standt das Land zu messen/ ver= || teutscht; wie auch/ was das Messen auß einem || Standt sey/ vnd was so wol von diesem/ als || dem Messen ohne Rechnung zuhalten/\\ angedeutet. || Den anfahenden Liebhabern || der löblichen Geometrice zur nach = ||rieht/sich vorJrrthummen zu hü = || ten/an Tag gegeben/^ Durch || M. DANIELEM Schwenter || Professorem Noricum. || Nürnberg/^ Gedruckt vnd verlegt durch Simon Halbmayern. ||. Nürnberg: Simon Halbmaier, [1627].- 4°, [2] Bl., 83 S.Ü: Schwenter, Daniel (1585-1636) Komm.: A: Die Familie stammte aus Mailand, wo R. als Naturwissenschaftler 1032
Raverta, Camillo
[0964]
lebte [Filippo Argelati, Bibliotheca scriptorum Mediolanesium, Mediolani: in aedibus Palatinis, 1745, S. 1186; Ferrari, S. 568]. OT: Paris, BN V.6146(2). ÜT: Teil von: Daniel Schwendter, >Geometriae practicae novae< (4 Teile; Nürnberg: Balthasar Scherf, Ludwig Lochner, Simon Halbmaier, 1617-1627). »Den E d l e n / Ehrnvesten/ Fürsichtig vnd Hochweisen Herren Burgermeistern vnd Raht deß heiligen Römischen Reichs = Stadt Nürnberg... Datum Altdorff den 16. Martij/ Anno 1618 ... M. Daniel Schwenter, Linguae SS. Professor Altorf.« Das Werk sei der Stadt zum Dank für Stipendien, Förderung u. Ernennung zum Prof. gewidmet.- Ravertas Traktat »Dem Ehrenvest: Erbar: vnd Hochachtbarn/ Herrn Georgio Brendel/ eines E.E. Fürsichtigen vnd Wolweisen Rahts deß H. Reichs Stadt Nördlingen/ wolverordtem Spitalmeister; Meinem sonders lieben Herrn vnd sehr wehrtem Freund ... Datum Altdorff den I. Januarii Anno: DVX MeVs ChristVs erlt« (= 1627) (Bl. A2aA4a): Beginnt zunächst mit Freundeslob. Der Adressat sei ihm als Vf. eines >Tractatus vom Proportional-Zirckel< besonders lieb; dann hätten sie in H. Caspar Vttenhofer S. einen gemeinsamen Freund. Anläßlich eines Besuchs in Nördlingen »mich dann der Herr nicht allein freundlich empfangen/ seine Bibliothecam, Kunstbücher/ Brieff/ Mappen/ allerhand schöne von ihme verfertigte Sonnen-Vhren/ Instrumenta vnd andere künstliche Wercker/ gutwillig sehen lassen/ sonder auch neben einem E.E. vnd Hochgeehrten Raht der Stadt Nördlingen/ als meinen Großgüntisgten H e r r e n / vnd andern anschlichen F r e u n d e n / mir ausser seinem H a u ß / dergleichen E h r / G u n s t / vn Freundschafft erwiesen/ d a ß / da solche affection von mir nicht zu hohem danck erkennet würde/ ich vor den vndanckbarsten Menschen nicht vnbillich köndte außgeschryen werden ...« »An den Leser: NAchdem mir vngefehr vor 12. Jahren eine vorneme Person zu Nürnberg ... ein Lateinischen Tractatum Curtii Caesati Mediolanensis zugeschicket/ darinn der Autor sein Judicium von einem new erfundenem Instrument Herrn Camilli Ravertas von Meiland/ auß einem Stande G e o m e tricö zu messen/ candide entdecket/ wie auch andrer Mechanischen vnd zum Grund legen düchtiger Instrumentorum anregung thut/ von solchem allem auch mein weniges vnd geringfügiges bedencken zugeben/ habe ich ebengedachtem Herrn P.S. solches alsbald so wol mündlich als schrifftlich widerfahren lassen/ dabey es dann biß dato verblieben. Ob aber wol etliche vermeynet/ die erfindung Ravertae, Teutscher Nation Mechanicis zu guten/ ins teutsch zuversetzen/ wol der Wichtigkeit/ habe ichs doch lang nicht vor rahtsam bey mir befinden können/ in betrachtung solche erfindung mehr ein Lusus Opticus, so zwar in der Theoria fundiret in der praxi aber wenig nutz schaffen mögte; vnd es deßhalben bey den Theoreticis verbleiben/ vnd den Mechanicis (die man durch publicirung dessen möchte vmbs Liecht führen) nicht solte communicirt werden ...« Er habe sich dann aber von Freunden umstimmen lassen u. das Werk für den Druck vorbereitet. Ü: Orientalist u. Mathematiker aus Nürnberg, wo sein Vater Johann Bürgerhauptmann war. Er pflegte seine philologische wie mathematische Dop1033
[0965]
Razzi, Girolamo
pelbegabung u. bekleidete in Altdorf mehrere einschlägige Lehrstühle. Er verfaßte auch ein Lustspiel >Peter SquenzLa CeccaLa BaliaLa GostanzaLa GismondaVite< aufgenommen wurden [EI 28,933; DELI 4,517; Joachim Schulze, »Seugamme Oder Untreues Haussgesinde«, in: Gerhart Kayser (Hrsg.), Die Dramen des Andreas Gryphius. Eine Sammlung von Einzelinterpretationen, Stuttgart: J.B. Metzler, 1968, S. 339ff.]. OT: Jacob, Soleinne 6, Nr. 4201; Silvestro Camerini (1978) II, S. 164 Nr. 307; Bregoli Russo (1984), S. 148 Nr. 508: »The printer obtained the play from the author's friend, Zanoli Paccalli, after the author entered the monastery of Santa Maria degl'Angeli«. Typen- u. Intrigenkomödie im Stil der Commedia dell'arte in 5 Akten: Gismondo, der junge, aber arme Liebhaber, hat Paganino die maurische Sklavin Lesbia entführt, wogegen dieser juristisch vorgeht. Gismondo will sich das Geld von seinem reichen u. lüsternen Onkel Girolamo besorgen. Sein Diener Mosca geht ihm einfallsreich zur Hand. Die Intrige wird dadurch kompliziert, daß Gismondos Freund Livio Lesbia liebt, wohingegen seine Schwester Silvia für Gismondo entflammt ist. Durch ein Quiproquo kommt es zwar zum Inzest, aber Paganino enthüllt am Ende alle Verwirrungen u. führt das gute Ende herbei [DizLett 1,363; Schulze, a.a.O.], ÜT: Gryphius hat das Stück wörtlich übersetzt u. nichts daran verändert. Der franz. Komödiendichter u. Übers. Pierre de Larivey (ca. 1540-1619) hatte 1034
Relatione dell'Acquisto
[0967]
1579 bzw. 1611 die übrigen Stücke Razzis, die nicht zu den herausragenden Werken der Cinquecentokomödie gehören, ins Franz. übers., aber >La Balia< vernachlässigt, weshalb Gryphius sie sich vielleicht vornahm. Es handelt sich um eine Jugendarbeit [Erik Lunding, »Assimilierung und Eigenschöpfung in den Lustspielen des Andreas Gryphius«, in: Stoffe, Formen, Strukturen, H.H. Borcherdt zum 75. Geburtstag, München 1962, S. 83 ff.; Hinck (1963), S. 122; Hoffmeister (1987), S. 76].- Der Komödie geht eine lat. Widmung an J o hannes Matthias Kettelbutter u. Johann Röber voraus. Ü: Schlesischer Dichter aus Glogau, der Lyrik, Lust- u. Trauerspiele schrieb [NDB 7,242-246]. DV: T. (auch: Drescher) wirkte 1659-1686 als Verleger in Breslau u. verlegte 127 Werke, darunter viele von Gryphius [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1283]. FA: Jena: In Verl. Veit Jakob Trescher, 1663 [zwei abweichende Einzeldrucke]. Bibl.: A. Gryphius, Lateinische u. deutsche Jugenddichtungen. Hrsg. v. Friedrich-Wilhelm Wentzlaff-Eggebert, Darmstadt: Wiss. Buchgesellschaft, 1961 ( = Werke in drei Bänden mit Ergänzungsband, Ergänzungsband mit einem textlichen Nachtrag u. einer Bibliographie der Gryphius-Drucke), S. 262-263 Nr. 53-54; Text in: A.G., Lustspiele I. Hrsg. v. Hugh Powell, Tübingen: Max Niemeyer, 1969 (Gesamtausgabe der deutschsprachigen Werke. Hrsg. v. Marian Szyrocki u. Hugh Powell, Bd. 7), S. 123 ff.; Bircher, D D B B 466-467; Dünnhaupt2 3,1861 Nr. 3; S. 1878 Nr. 51.1-2 In: Wolfenbüttel, HAB Lo Sammelband 66(2) [beide Ausg.] (*) Deskript.: Commedia erudita; aus dem Italienischen [0966] Relation unnd Bericht. Von der sehr erschröcklichen Ergiessung der Wasser in Italia, als deß Pö und anderer Flüsse. Worbey auch zu ersehen, was grosser Schaden, durch selbe Ergiessung, der Landschafft von Ferrara in diesem 1642 Jahr im Monat Decembris entstanden. Erstlich gedruckt zu Verona wie auch zu Padoa und dann wider zu Venedig durch Franciscum Vieceti... anjetzo aber in Teutschland nachgedruckt. Im Jahr 1643. [o.O.]: [o.Dr.], 1643.- 4°, [4]B1, R L . Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert. Bibl.: Hohenemser (1966), Nr. 510 u. (1977), S. 223 In: Frankfurt a.M., StUB 11,76; XCVII,11 [beide Kriegsverlust] Deskript.: Zeitung; Erdbeben, Katastrophen; aus dem Italienischen [0967] Relatione dell'Acquisto della fortezza di Santa Maura fatto dall'armi della serenissima República di Venetia sotto la prudente valorosa condotta, e commando dell'eccellentiss. signor cavalier e proc. Francesco Moresini capitón general da mar, l'anno 1684. Venetia, nella stamparia del Pinelli... . Venezia: [Giovanni Pietro] Pinelli, 1684.RELATIONE\\ Dell'Acquisto della Fortezza di|| SANTA MAURA || Fatto Dall'ar1035
[0968]
Relatione delle ceremonie fatte
mi|| Della Serenissima Republica di Venetia sotto lapru-\\dente valorosa Condotta, e Commando || dell'Excellentissimo Signor Cavalier, e Proc. || FRANCESCO MORESINI\\ Capitain General de Mar l'Anno 1684. || (Linie) || Ausführlicher^ Bericht \\ von Eroberung der Festung || von || SAN CT A MAURA, || Welche erfolget durch die Waffen || Der Durchleuchtigsten Republic zu Venedig/^ unter der klugen und tapfem Regierung und || Commando || Jhro Excellentz/ Herrn\\ FRANCISCIMORESINI\\ S. Marci Procuratoris und der Venetianischen Schiff = || Armada General Capitains. || Aus dem Jtaliänischen ins Hochteutsche übersetzet/ auch mit einer Land= ¡¡Karten/ und in Kupfer gestochenen zweyen Bildnüssen des Groß=Hertzogs zu || Venedig/ und Jhro Excellenz Francisci Moresini General Ca- ¡¡pitains, ausgezieret. || (Linie) || Nürnberg/^ Jn Verlegung Georg Scheurers/ Kunsthändlers. ||. Nürnberg: In Verl. Georg Scheurer, [1684].- 4°, [7] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: NUC.- Einzelheiten zum Inhalt s.v. Morosini. DV: Sch., Kunsthändler u. Verleger zu Nürnberg (Unter dem Rathaus), ist 1676-1703 im Ämterbüchlein als Kunstführer nachweisbar u. verlegte 43 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1256]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 41,342; Bircher, DDB B 9630; NUC In: München, BSB Eur.l009o; Wolfenbüttel, HAB Gh 675 ("micro) Deskript.: Turcica; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0968] Relatione delle ceremonie fatte dentro, e fuori del Conclaue nell'elettione del Sommo Pontefice Clemente X. seguita li 29. Aprile 1670... Roma. Roma: Paolo Moneta, 1679.RELATIONE DELLE CEREMONIE\\ Fatte dentro, e fuori del Conclave nell'Elettione || del Sommo Pontifice\\ CLEMENTE X. || Seguita li 20. Aprile 1670. || DEDICATA ALL'ILL.m°, E REV.™\\ SIGNOR' ABBATE\\ ALESSANDRO DEGL'ATTI^ Canonico della Basilica di S. PIETRO. || RELATION^ und\\ Bericht || Was für Ceremonien und Solennitäten || Bey Erwählung Jhrer Päbstl. Heiligkeitü CLEMENTIS\\ des Zehenden/1| dieses Nahmens/\\ So wohl inn = als ausserhalb deß Conclave und Gemachs || der Cardinäle/ am 20. April. 1670. || vorgegangen. ¡\ Auß dem Jtalianischen ins Teutscheü übersetzet. || (m) || Franckfurt/1| Bey Wilhelm Serlin/ Buchändlern/\\ Jm Jahr/1670. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Wilhelm Serlin, 1670.- 4°, 12 S, 2 T.Ü: anonym Komm.: OT: London, BL 1193.m.l.(67.).- Über Clemens X. (= Emilio Lorenzo Altieri; 1590-1676) u. seine Wahl vgl. EG 1,18, S. 24-25. DV: S. stammte aus Nürnberg, verlegte von 1655/56 bis zu seinem Tod 1674 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1268]. Bibl.: Bircher/Bürger, DDB A 6368 In: Wolfenbüttel, HAB 107.22 Hist.; Ge 176 Deskript.: Papsttum; Kirchenrecht; aus dem Italienischen
1036
Relatione mandata da Don Francesco Teglio
[09691
[0969] Relatione mandata da Don Francesco Teglio, Gouematore, e Capitano Generale, dell'Isole Filippine, intomo al Martirio de i sei Frati spagnoli, dell' Ordine di S. Francesco del Osseruanza, detti Zoccolanti. Crocefissi nel Giappone l'anno 1597, con venti persone Giapponesi che con esso loro morirono, animati, e contieniti dalli istessi santi Frati nella loro predicatione. Ristampata in Perugia con l'aggionta d'alcune lodi alla religione; a i glorioso Martiri: Aggiontoui in vltimo vn soneto per R.P.F. Raffale Romano Predicatore dell'istesso Ordine. Stampata in Roma, et in Perugia, per Vicentio Colombara, herede di Andrea Bresciano. Con licentia de' Superiori. Roma; Perugia: Vincenzo Colombara, 1597.Relation. || Auß befelch Herrn Fran-1|cisci Teglij Gubemators, vnd general\\ Obristens der Philippinischen Inseln inn welcher \\ kiirtzlich angezeigt wird/ welcher Gestalt sechs geistliche Brüder \\ auß Hispania/ deß Ordens S. Francisci von der Obseruantz || sambt andern 20. newlich von jnen bekehrten Japonesem/ im Kö = \\nigreich Japon den 14. Martij deß verschinen 1597 Jahrs|| vmb deß Christlichen Glaubens willen seyn gecreu=\\tziget worden/ vnd durch die Gnaden Got = I tes die seligste Marter Cron || erlangt haben. || Erstlich durch den Ehrwirdigen Vatter\\ Angelum de Monte Coruino Theologen vnd Predi = \\ger ermelts Ordens/ auß Spanischer in die Welsch/ je=\\tzund aber auch in die Teutsch Sprach verwendt/1| durch FF. minores Monacenses || ... || gedruckt zu München/ bey Adam Berg. || Mit Rom: Kay: May: Freyheit nit nachzutrucken. || Cum licentia Superiorum || Anno M.D.XCIX. ||. München: Adam Berg d.Ä., 1599.- 4°, [8] Bl., H.Ü: anonym Komm.: A: Nicht identifiziert. OT: Toda y Güell 4,122 Nr. 4829 [s.v. Tello, Francesch]; Palau y Dulcet Nr. 329839.- Span. [>Relacion que Don Francisco Tello, Gouernador y Capitan General de la Philipinas embio de seys frayles españoles de la Orden se san Francisco, que crucificaron los del Iapon .. .< (Palau y Dulcet Nr. 329837)], aber aus der it. Version ins Dt. übers., da die Kenntnis des It. im 16. Jh. wesentlich weiter verbreitet war [Streit 4, S. 499-500, Nr. 1886-1887], Die Vorgänge ereigneten sich aber am 5. Februar u. nicht am 14. März, vgl. Bolland, Acta SS. ad 5 Febr. de 26 ss. martyribus Japonicis; Herzog, RealEncyclopaedie XIX,668. DV: 1564-1610, Wwe bis 1629 [Benzing, München Nr. 3, S. 335]. Bibl.: Streit 4, S. 508-509 Nr. 1908; Trautz (1940), S. 356 Nr. 1479; Knüttel (1978), S. 216-217 Nr. 1095; VD 16 R 1075-1076 In: München, UB 4° H.Eccl.2118b [vermißt]; BSB 4° H.eccl.873(30; 4° H.eccl.870(49 Deskript.: Japónica, Sinica, Indica; Ordensgeschichte; Missionsberichte; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen
1037
[0970]
Relationi della gloriosa morte
[0970] Relationi della gloriosa morte di nove Christiani Giaponesi, martirizzati per la Fede Cattolica nei Regni di Fingo, Sassuma, e Firando; mandate dal P. Provinciale della Compagnia di Giern in Giapone, nel marzo del 1609 e 1610. AI molto R.P. Claudio Acquauiua Generale della medesima religione. In Roma, Appresso Bartolomeo Zannetti. M.DC.XI. Con licenza de' Superiori. Roma: Bartolomeo Zanetti, 1611.New Historischer Bericht/\\ (Linie) || WEllicher massen || etliche Christen in Japon/in den Kö- \\nigreichen Fingo, Sassuma vnd Firando, || wegen deß Catholischen Glaubens gemar-\\tert worden. || Geschriben durch || R.P. Prouincialem der Societet IESV|| in Japon/im Mertzen deß 1609. vnd 1610. || Jahrs. || An den Hochehrwürdigen Herrn P. CLAVDIVM\\ Aquauiuam, erstgemeldter Societet|| Generalem. || Auß dem zu Rom jüngst gedruck-1| ten Jtalianischen Exemplar ins || Teutsch gebracht. || (m) || Gedruckt vnd verlegt zu Augspurg/ durch\\ Chrysostomum Dabertzhofer. || (Linie) || Anno M.DC.XI. ||. Augsburg: Chrysostomus Dabertzhofer, 1611.- 4°, [4] Bl„ 160 S.; TE.Ü: anonym Komm.: A: Zweifelhaft; Jesuitenprovinzial in Japan war damals P. Valentin Carvalho; Carayon gibt als Vf. P. Giovanni Rodriguez Giron, Sommervogel P. Francesco Pasio an. OT: Bericht über das Martyrium verschiedener europäischer u. japanischer Christen durch lokale japanische Könige. Sie wurden z.T. mehrere Jahre inhaftiert, dann enthauptet, ihre Köpfe auf Pfähle gesteckt u. zur Schau gestellt [Streit 5, S. 393-393; Trautz (1940), S. 303 Nr. 1272], ÜT: Widmung »DEm Hochwürdigen Fürsten vnnd Herrn/ Herrn IOAN CHRISTOPH, Probst vn Herrn zu Elwangen ... Datum Augspurg/ am Fest aller lieben Heyligen Gottes/ im 1611. Jahr ... Chrysostomus Dabertzhofer Buchdrucker« (Bl. A2a-A4a): »Zu end verschinen Herbstmonats/ ist von Rom in Jtalianischer Sprach ein getrucktes/ vnnd von hoher Obrigkeit approbirtes Büchlein hieher gen Augspurg gebracht worden/ darinn von etlichen newen Christen so in Japon/ auch newlich vmb Christi vnnd deß Catholischen Glaubens Bekandtnuß wegen/ die glorwürdige Marterkron erlangt haben/ gehandlet wird. Als nun solches etliche fürneme Catholische Herren alhie durchlesen/ hat es jhnen dermassen gefallen/ daß dero einer/ so von GOTT mit sonderlichem dono linguarum & interpretationis begäbet/ alle seine Geschäfft gleichsamb hindan gesetzt/ sich darüber gemacht/ vnd in wenig tagen gar ins Teutsch gebracht/ solches auch mir in öffentlichen Truck zuuerfärtigen/ auß sonderm gunst vberantwortet/ damit gleichsfals andere ebenmässigen trost vnd geistlichen nutz darauß schöpffen könden. Zu disem seyn gleich andere auch fürneme Personen kommen/ vnd mir wolmeinend gerathen/ solches Büchlein E.F.G. vnderthänig zu dediciren ...« DV: D. ist von 1610-1614 nachweisbar [Benzing, Augsburg Nr. 35, S. 21]. Bibl.: Sommervogel 6,329; Streit 5, S. 391 Nr. 1081; Trautz (1940), S. 303 Nr. 1274; Bircher, DDB A 6912 In: Wolfenbüttel, HAB 198.7 Hist.(4); Göttingen, NSUB H.E.Eccl. 88c (*micro)
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Rho, Giacomo SJ
[0972]
Deskript.: Japonica, Sinica, Indica; Jesuitenorden; Missionsberichte; Heiligenleben; Länderbeschreibungen; aus dem Italienischen [0971] Repudium Venetianum, Das ist: Der Venedische Korb, Und abschlägige Antwort, welche die Venediger einem Königlichen Gesandten aus Franckreich, wegen restituirung der Jesuiter gegeben haben ... ins Teutsche bracht, und Männiglich zu nutz in Druck gegeben. Mit anhengung etlicher Teutschen Verßlein, darinnen die Erbare Welt, dem Tilly vorhelt, mit was vor schlechter reputation Er die Stadt Magdeburg erobert habe. [o.O.]: [o.Dr.], 1631.- 4°, 14 S.Ü: anonym Komm.: OT: Nicht identifiziert; Mischtext. Bibl.: Hohenemser (1966), Nr. 5476 In: Frankfurt a.M., StUB XXIII, 1631,47 [Kriegsverlust] Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Jesuitenorden; Satire; aus dem Italienischen [0972] Rho, Giacomo SJ (1591-1638); [Caiati, Giovanni Domenico (17. Jh.); Trigault, Nicolas (1577-1628)]: Lettera dal P. Giacomo Ro, della Compagnia di Giesù, doppò la sua partenza di Lisbona per la Cina, che fu alti 6. d'Aprile 1618. Scritta al Signor Alessandro Ro I.C. suo Padre, in mezo al Oceano. Et poi da Goa capo delle Indie orientali al Signor Paolo suo fratello hora Vicario di Prouisione, et Regio Fiscale in Milano, et ad altri suoi di casa. In Milano, Appresso Gio. Battista Bidelli. M.DC.XX. Milano: Giovanni Battista Bidelli, 1620.Indianische Raiß || Von dreyen Ehnvürdi-1| gen Priestern der Societet Jesu, welche || im Jar Christi 1618. neben andern mehr von der || Societet/ nach Goa in India geschifft/ mit beuelch von dannen in || das grosse Königreich China zuraisen/ den Christlichen Glauben || bey denselben Heydnischen Völkern fortzupflantzen vnnd|| außzubreiten/in etlichen Missiuen kurzlich be - \\schriben. || Auß Jtalianischer vnnd Frantzösischer\\ Sprach verteutscht.\\ Ego elegi vos & posui vos vi eatis, & fruetum afferatis & || fruetus vester maneat. loh. 15. 16. || Jch hab euch erwählt vnd gesetzt/ das jhr hingehet/ vnd frucht\\ bringet/ vnd ewr frucht bleibe. \\ (m) || Getruckt zu Augspurg/bey Sara\\ Mangin Wittib. || 16201|. Augsburg: Sara Mang [Wwe Christoph Mang], 1620.- 4°, [1] Bl., 58 S.Ü: anonym Komm.: A: Rho (chines.: Lo Ya-Ko) wurde in Mailand geboren, trat 1616 in die SJ ein u. ging 1618 nach Indien. Von hier kam er 1624 nach China, wo er (z.B. in Peking), z.T. in Mandarin, theologische u. astronomische Schriften veröffentlichte [Sommervogel 6,1709-1711; Streit 5, S. 730-732], OT: Sommvervogel 6,1709-1710 Nr. 1 [Lettere del P. Giacomo Ro della Compagnia di Giesù ...]. ÜT: Inhalt: 1. »Copia Vnd Außzug etlicher Schreiben von dem Pater Jacob Ro von Maylandt, der Societet Jesu, von seiner Raiß nach China dahin er 1039
[0973]
Ribadeneira, Pedro de SJ
neben anderen von der Societet im Jahr 1618 versandt worden. Datum auff dem hohen Oceanischen Meer, 13. Juni 1618« (S. 1-2).- 2. »Auß einem Schreiben so P. Jacob Ro von Goa zu end Decembris 1618 abgehen lassen« (S. 2-19).- 3. »Auß einem Schreiben H. Pater Jacob Ro« (S. 19-25).- 4. »Auß einem andern Schreiben, so P. Jacob Ro von Goa abgehn lassen« (S. 25-27).- 5. »Auß einem andern Schreiben, so Herr P. Jacob Ro gethon« (S. 27-28).- 6. »Copia Schreibens deß Ehrwürdigen P. Johannis Dominici Caiati auß Goa, vom 31. Decembris 1618« (S. 28-51).- 7. »Copia eines Schreibens von dem Ehrw. Herrn P. Nicoiao Trigautio, so er den 29. Decembris Anno 1618 zu Goa datiert« (S. 51-58). Wie der Titel ankündigt, enthält dieses Sammelwerk Briefe dreier Missionspriester der SJ (Giacomo Rho; Giovanni Domenico Caiati u. Nicolas Trigault aus Douai), die der Übers, zusammengefaßt u. ediert hat.- Von Trigault stammt die weit verbreitete >Historia von Einführung der Christlichen Religion in daß große Königreich China durch die Societ. Jesu. Sambt wohlbegründten bericht von beschaffenhaitt deß Landts und volcks auch desselbigen gesatzen, Sitten und gewohnheiten< (Augsburg: Anton Gierat, 1617), aber auch eine lat. Version des vorliegenen Briefs: >Nicolai Trigautii, der Societet Jesu, Send Schreiben, Darin er sein und seiner Mitgesellen Reiß oder Schiffahrt nach Goa ... erzehlet. Neben kurtzem Bericht, was es jetzo mit dem Christlichen Glauben, so wol in Japonia als China, für ein gestalt hab. Auß dem Lateinischen verteutscht, etc.< (Cölln: Peter von Brachel, 1620) [Hohenemser (1966), Nr. 1488; Trautz (1940), S. 376 Nr. 1562], Die chines. Mission bestand seit etwa 1570 (5 Patres in drei Häusern). Sie nahm einen Aufschwung, als ein Mandarin 1598 Kontakt zum Kaiserhaus in Peking anbahnte. Die Chinesen waren vor allem an europäischen Geschenken interessiert, die die Missionare bei sich führten, wie zwei Uhren mit Räderwerk, drei Ölgemälde, einige Spiegel, ein Monacord, Bücher (>Teatro del mondoVita Ignatii Loyolae Societatis Jesus fundatoris libris quinqué comprehensa< (Napoli, 1572). Nach seiner Rückkehr nach Spanien gab er eine bedeutend erweiterte span. Version heraus: >Vida del padre Ignacio de Loyola, fundador de la religión de la Compañía, y aora nuovamente traducida en romance, y añadida por el mismo autor< (Madrid, por Alonso Gómez 1583). Das Werk wurde danach immer wieder neu aufgelegt. ÜT: Einteilung in 5 Bücher.- Dedication »der durchleuchtigen ... Fürstin ... Renata/ Pfaltzgreffin bey Rhein ... Datum München/ den 25. Martij/ Anno 1590 ... Vnterthenigster Caplan Ferdinand Alber/ der Societet IESV Prouincial inn Ober Teutschland« (Bl. a2a-b4b): »... Jn solcher Meynung der Ehrwirdig P. Petrus Ribadenera/ erlebter Priester in vnser Societet/ das Leben vnsers Ehrwirdigen vnd seligen Ertzuatters Jgnatij von Loiola/ deme er nicht wenig Jahr in Zeit seines Lebens beygewohnet. Jha gleichsam von kindtlichen seinen Jaren von jhme erzogen worden/ mit höchstem Fleiß beschriben/ vns gleichwol seinen Brüdern vnd Mitglidern inn Sonderheit zu Trost vnd Aufferbawung/ welche jedoch sein arbeit andern Personen/ denen sie zu Theil worden/ so annemblich/ daß menigklich nach dem Büch vnnd Beschreibung deß Lebens Jgnatij gestellet: darumb in mehrerley Sprachen/ Lateinisch/ Welsch/ Spanisch/ in Truck außgangen/ vnd nicht ohne Frucht von vilen gelesen wirdt. Dieweil dann diser selige Jgnatius auch Teutscher Nation nicht allerding vnbekandt/ seines Jnstituts Nachfolger gleichßfahls bey derselben nicht so vnwerth/ daß sie nicht/ wie vast inn allen Orthen der Christenheit/ also auch bey der edlen Teutschen Nation jhre Collegia haben/ vnd inn solchem jhr Jnstitut nit ohne Frucht/ Gott Lob/ vben/ hat die Teutsche Version auch nicht dahinden bleiben sollen/ fürnemblich weil vil güthertzige/ auch ansehliche Personen/ ein sonders verlangen nach diser mehrmaln erzeigt/ vnnd bey mir darumb angehalten haben: Welchen zuwillfahren/ beforderst aber Göttliches Lob vnd Ehr zu befördern/ ich vnsers seligen Jgnatij Leben/ Teutsch inn Truck zu geben vermeynt...« Ü: A., in Tirol geb., trat 1572 in die SJ ein, später Prof. der Philosophie u. Rektor in Innsbruck, 1585-94 Provinzial von Oberdeutschland, 1594 von Böhmen; Assistent von Claudio Acquaviva, der ihn 1615 zum Generalvikar ernannte.- St. war Altphilologe, Lehrer für Griechisch am Jesuitenkolleg in Augsburg u. Übers. [Jocher 4,862-863; DBInd 1235,24], FA: Luxemburg: Matt. Virthons Wittib Anno 1612 [Kurtzer Innhalt des Lebens der Ehr, und Glorwurdigen Patris Ignatii von Loyola, ersten Stifters der Religion und Societet Jesu Erstlich von P. Petro Ribadenera ...]. 1042
Ricchieri, Lodovico
[0975]
Bibl.: Schneider (1898), S. 57-58; Palau y Dulcet Nr. 266258-266259; VD 16 R 2132 In: München, BSB 4° V.SS. 390a (*); Wolfenbüttel, HAB 156.30 Theol. Deskript.: hagiographische Biographie; Jesuitenorden; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0975] Ricchieri, Lodovico (1450-1520): Antiquarum lectionum commentarios sicuti concinnarat olim vindex Ceselius, ita nunc eosdem per incuriam interceptos reparauit Lodouicus Caelius Rhodiginus, in corporis vnam velut molem, aggestis primum lingue vtriusque floribus ...ex qua velut lectionis farragine explicantur lingue latine loca, quadringentis haud pauciora fere, vel aliis intacta, vel pensiculate parum excussa... Venundantur ab Iodoco Badio Ascensio, & Ioanne Paruo. (Parrhisiis in aedibus Iodoci Badii. Ad Idus Iunias anni. MDXVII.) [Teils.]. (Paris): Josse Bade; Jean Petit, 1517.SENECTVTISENCOMION. || Herligkeit\\ vndfreuddes\\ Hochwirdigen lie = \\ben Alters/ Wider die Schmäher\\ vnd Verächter desselbigen/An die Ju = \\gent/ ein schöne/ zierliche/ vnd lu = \\stige Vermanung. || Zusampt angehenckter zweier nütz= || liehen Tractätlin. Das erste/ Vom vn = \\derscheydt aller Alter der Menschen. || Das ander/ Vita Adolescentie, || oder das Leben der Jugent. || Durch Herrn Henrich Knausten/\\ beider Rechten Doctor. || Zu dem Leser. || Wer Alt wil werdn mit Gott vnd ehm/\\ Der soll mich kauffen/ vnd wol lehm. || Cum Priuilegio Imperiali. || Franckforl/ Bei Chr. Egen. Erben. || M.D.LXV1I. ||. Frankfurt a.M.: Christian Egenolff, 1567.- 8°, 55, [1] Bl.Ü: Knaust, Henrich (zw. 1521/24 - n. 1577) Komm.: A: R. (auch bekannt als: Lodovicus Caelius Rhodiginus), it. Philologe aus Rovigo, dem alten Rhodigium, woher sich dann sein Name ableitete. Er stud. in Ferrara u. Padua die Rechte, lebte längere Zeit in Frankreich; 14971504 Professor, dann aus seiner Heimat verbannt; Franz I. ernannte ihn zum Prof. in Mailand, 1521 sucht er in Padua Asyl; 1523 durfte er nach Rovigo zurückkehren, wo er jedoch schon bald starb [NBG 42,134], OT: Zuerst Venedig (in aedibus Aldi, 1516) [Graesse 6,1, S. 105], doch ist die Ausg. 1517 [NUC] zuverlässiger; am besten ist die Basler Ausg. 1550 [VD 16 R 2166], Übers, wird >Lectionum Antiquarum< X,61 [S. 33-38]; das übrige geht auf Knaust selber zurück. ÜT: »Dem Ehrnwirdigen in Got Herrn/ Herrn Wolffgango Westermeier/ Bischoffen zu Ascalonien/ Ertzbischofflichen/ Churfürstlichen Meintzischen Suffraganien zu Erfort/ des Stiffts S. Marie daselbst/ Canoniken vnd Subseniorn ... Geben zu Erffurt/ Mitwochens in den Pfingsten. Anno 1567 ... Henrich Knaust/ beyder Rechten Doctor/ vn Schulmeyster des Stiffts S. Marie in Erffurt« [S. 2-12]: Sagt, daß er seinen Traktat vor 10 Jahren verfaßt u. erst jetzt, da er selber alt werde, wieder zur Hand genommen habe. Ü: Kn. (auch: Knaustius, Knust, Cna[u]stinus, irrtümlich Enustinus), Jurist, Dichter u. Übers, aus Hamburg, stud. in Wittenberg, wo er Luther kennenlernte, sich aber vor allem Melanchthon anschloß; Lehrer in Berlin, Stendal, 1043
[0976]
Ricci, Paolo
Demmin, Hamburg, Lübeck, Bremen u. Erfurt, wo er auch, obgleich lutherisch, Canonicus u. Scholasticus am kath. Marienstift wurde [NDB 12,167f.] DV: 1530-1555, Erben bis 1602 [Benzing, Frankfurt Nr. 2, S. 120]. Bibl.: VD 16 R 2169 In: München, BSB P.o.germ.743 q; Stuttgart, WLB Mise. 8°1357 (*) Deskript.: Moral; aus dem Lateinischen [0976] Ricci, Paolo (ca. 1480-1542): Ad Principes, Magistratus populosque Germaniae, in Spirensi Conve.ntu Pauli Ricij Oratio. [Augsburg (?)]: [o.Dr.], 1529.Ein schöne Red und vermannung zu starcker rüstung wider den Türcken, zu den Fürsten und Herren des deutschen Landts auf dem Reichstag zu Speyer. 1 Martii 1529, durch Paulum Ricium. [o.O.]: [o.Dr.], 1529.Ü: anonym Komm.: A: R. (auch. Ricius; Paulus Israelita) stammte aus einem alten florentinischen Geschlecht, trat in kaiserlichen Dienst u. wurde als Freiherr v. Sprintzenstein geadelt. Zuvor soll er Prof. der Philosophie in Padua u. dann Leibarzt Maximilians I. gewesen sein. Gelegentlich wird eine jüdische Abkunft behauptet. Seine Werke erschienen in-2° 1541 in Augsburg [Jöcher 3,2089; Jöcher-Rotermund 6,2096-2096; Kertbeny, S. 574; Wurzbach 36,280]. OT: München, BSB 4° P.o.lat.498, Beibd. 10 [Ausg. Augusta Vindelicorum, 1530; nicht mehr vorhanden]; VD 16 R 2302-2304 Ausg. Speyer: Jakob Schmidt; Wien: Hieronymus Vietor u. Augsburg: Alexander Weissenhorn (alle 1529). R. verurteilt - angeblich aufgrund des besonderen Glaubenseifers des jüdischen Proselyten - scharf den bestehenden Sittenverfall u. den Geist der Hoffart, »luxus vero inanis, perniciosissima reip. labes, quantum jam universam Germanorum gentem occupet, et quam proeul hec ipsa a majorum suorum frugalitate et modestia degeneret, nemo est qui non judicat«. Damit verbindet sich ein dringender Appell zum Kampf gegen die Türken [Göllner 1,170-171, Nr. 320], Bibl.: Joseph v. Hammer, Geschichte des Osmanischen Reiches, Pest 1827-1835, S. 279 [nach Göllner 1,170-171, Nr. 322] In: Kein Nachweis Deskript.: Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Lateinischen [0977] Rinuccini, Ottavio (1562-1621): La Dafne d'Ottavio Rinuccini rappresentata alla sereniss. gran dvchessa di Toscana dal signor lacopo Corsi. In Firenze, appresso Giorgio Marescotti. Firenze: Giorgio Marescotti, 1600.DAFNE. || Auffdeß Durchlauchtigen/\\ Hochgebomen Fürsten vnd Herm/\\ Herrn Georgen Landtgrafen zu Hessen/1| Grafen zu Catzenelnbogen/Dietz/1| Ziegen1044
Rinuccini,
Ottavio
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hain vnd Nidda; || Vnd || Der Durchlauchtigen Hochgebomen Fürstinn vnd Fräwlein/Fräwlein Sophien\\ Eleonoren/Hertzoginzu Sachsen/Gülich/Cleve\\ vnd Bergen/ Landtgräffinn in Thüringen/|| Marggräfinn zu Meissen/ Gräffin zu || der Marek vnnd Ravenspurg/\\ Fräulein zu Ravenstein || Beylager: || Durch Heinrich Schützen/ Churfürstl. || Sachs. Capellnmeistern Musicalisch in den || Schawplatz zu bringen/1| Auß mehrentheils eigener erfindung\\ geschrieben von|| Martin Opitzen || Jn Vorlegung David Müllers/ Buchführers in Breßlaw. ||. Breslau: In Verl. David Müller, [1627].- 8°, 14 Bl.Ü: Opitz, Martin (1597-1639) Komm.: A: R. stammte aus altadeliger florentinischer Familie u. wuchs in der Umgebung des Mediceerhofs auf. Er trat frühzeitig der »Camerata fiorentina« bei, für die er die >Favola di Dafne< schrieb. Später begleitete er die Prinzessin Maria nach Frankreich u. lebte einige Zeit am Hof ihres Gemahls, Heinrichs IV. Auch nach Ferrara knüpfte er Beziehungen [Jannaco/Capucci (1973), S. 230-233; MGG 11,543-546]. OT: Michel, Rep. 5,33; Cairo/Quilici (1981), Nr. 1180: »Atto unico, prologo, coro. Firenze, Palazzo Corsi, alla presenza di Cristina granduchessa di Toscana. [Musica di Jacopo Peri]. Committente Jacopo Corsi«.- Das Werk, das noch ganz in der Nähe zum barocken Schäferspiel steht, wurde um 1594-1597 verfaßt, wobei R. auf ältere Vorarbeiten zurückgreifen konnte. Der Daphne-Mythos reicht bis ins 3. Jh. v. Chr. zurück: Die Nymphe Daphne ist die Tochter des Flußgottes Ladon u. der Gäa. Apoll verliebt sich in sie u. verfolgt sie, da sie ihn nicht erhören will. Fliehend ruft sie ihre Mutter an, die sich ihrer erbarmt, sie verschlingt u. stattdessen einen Lorbeerbaum sprießen läßt. R.s Dafne hat Ovid zum Prologsprecher u. bezieht den Drachenkampf ein - als Vorgeschichte des Mythos wird erzählt, daß Apoll den Drachen Python erlegte u. im Stolz über seine Leistung die Waffen Cupidos verschmäht haben soll so daß die Daphne-Handlung nur einen Teil des Plot füllt [Otto Taubert, »Daphne«, das erste deutsche Operntextbuch. Ein Vortrag, Progr. Torgau: Lebinsky, 1879; Frenzel, Stoffe, S. 139-141], ÜT: Opitz folgt zwar Rinuccinis Fassung, arbeitet sie aber um, so daß das Ergebnis eher eine Adaptation als eine Übersetzung ist. »The result is a handsome, though somewhat light, festival play, meant to entertain the guests, yet not long enough to bore them« [Faber du Faur 1,62 Nr. 210]. Die Musik von Heinrich Schütz ging 1760 beim Brand von Torgau verloren. In der Fassung von 1594 mit der Musik J. Peris handelt es sich um die erste Oper der Welt; später vertonten Jacopo Corsi, Giulio Caccini u. M. de Gaglione [sie] den Text [Stieger (1981) 111,3, S. 809 Op. 5; M. Schild, Die Musikdramen O. Rinuccinis, Phil. Diss. München 1932, Würzburg 1933; O. G. Th. Sonneck, »Dafne, the First Opera«, in: SIMG (Sammelbände der Internationalen Musikgesellschaft) XV, 1913/14, 102-110].- Den Anlaß lieferte Landgraf Georg II. v. Hessen-Darmstadt (1605-1661), der am l.April 1627 in Torgau Sophia (1609-1671), die Tochter des Kurfürsten JohannGeorg I. v. Sachsen heiratete [NDB 6,217]. Ü: O. wurde 1597 in Bunzlau geboren, war Jurist, Historiker, Philologe, gekrönter Poet, Mitgl. der »Fruchtbringenden Gesellschaft« u. bedeutender 1045
[0978]
Ripa, Cesare
Übers. Er starb in Danzig, wo er sich im Dienst des poln. Königs aufhielt [Dünnhaupt 2,1322-1325], DV: 1616-1635 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1221-1222], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 104 Nr. 513; Dünnhaupt 2,1350-1351; Faber du Faur 1,62 Nr. 210 In: Wolfenbüttel, HAB 65.5 Poet.(9); P 485 4° Heimst.; 275 Qu.N.(6) (*micro) Deskript.: Melodrama; Libretto; aus dem Italienischen [0978] Ripa, Cesare (1560-1645): Iconologia, overo Descrittione dell'Imagini vniversali cavate dall'antichità et da altri luoghi. Da Cesare Ripa Perugino. Opera non meno vtile, che necessaria à poeti, pittori, & scultori, per rappresentare le uirtù, uitij, affetti, & passioni humane. In Roma, per gli heredi di Gio. Gigliotti [Teils.]. Roma: Erben Giovanni Gigliotti, 1593.ZwoHundert\\Außbildungen\\ von|| Tugenden/Lastern/ Menschli = ||chenBegierden/ Künsten/ Leh = || ren/ und vielen andern || Arten. || Aus der ICONOLOGIA oder ff Bilder=Sprache || Deß Hochberühmten\ C/ESARIS RIPA von Perusien, || Ritters von SS. Mauritio und Lazaro, || gezogen/ und verhochteutscht |[ vom || Georg Greflinger/ Kayserl. gekrönten || Poeten und Notario.\\ (m) || Hamburg/ gedruckt bey Michael Pfeiffem/ in Ver= || legung Joh. Raumans/ Buchh. 1659. ||. Hamburg: Michael Pfeiffer, in Verl. Johann Raumann, 1659.- 12°, [4] BL, 160 S.Ü: Greflinger, Johann Georg (1620?-1677) Komm.: A: R. stammte aus Perugia, wo er auch die meiste Zeit als Schriftsteller u. Kunstkritiker verbrachte [E. Mandowsky, Untersuchungen zur Iconologie des Cesare Ripa, Hamburg 1934; Émile Mâle, L'art religieux après le Concile de Trente, Paris 1932, S. 383 ff.; W. Körte, Der Palazzo Zuccari in Rom, sein Freskenschmuck und seine Geschichte, Leipzig 1935; Praz (1964), S. 472-475]. OT: Das Werk ist für Künstler, Dichter u. Heraldiker gedacht u. stellt ein alphabetisches Repertorium aller antiken u. christlichen Symbole dar. Ripa wurde in seiner Bedeutung erst 1927 von Émile Mâle wiederentdeckt u. liefert einen Schlüssel zum Verständnis der Kunst der Renaissance u. des Barock. Es ist interessant, die Untertitel der franz. u. it. Ausg. zu vergleichen: >Opera utile a Oratori, Predicatori, Poeti, Pittori, Scultori, Disegnatori, e ad ogni studioso, per inventar concetti, emblemi ed imprese per divisare qualsivoglia apparato Nuttiale, Funerale, Trionfale< (Padua, 1618) bzw. >Œuvre ... nécessaire à toute sorte d'esprits, et particulièrement à ceux qui aspirent à estre, ou qui sont en effet orateurs, poètes, sculpteurs, peintres, ingénieurs, autheurs de médaillés, de devises, de ballets, et de poèmes dramatiques< (Paris, 1644). ÜT: Die >Iconologia< wurde mehrfach ins Dt. übers. Die vorliegende Übers, enthält eine Auswahl Greilingers von 200 Motiven.- Goedeke 3,89 nennt eine Sammelausg. von 1656 [Neue Zugabe derselben, bestehend in 100 Sinnbildern aus dem Alciato, Jovio, Ruscelli, Cappaccio [sic], Sambuco vnd 1046
Ripa, Cesare
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andern gesamlet].- »Allen/ die die Tugend lieben/ Und sich in den Künsten ü b e n / Sey diß Büchlein zugeschrieben«. »An den Teutschen L e s e r . . . G e g e b e n in H a m b u r g / den 2. Januar. 1659« [Bl. )(2a-b]: »NAchdem eine ungeb u n d e n e Sache verursachet hat die gebundene R e d e n in etlichen Sachen dieses Orts einzuhalten/ wie dann solches auch ernstlich von hoher H a n d eingebunden worden; Als habe ich mich eine Zeitlang von gebundenen zu ungebundenen R e d e n begeben. Und hat mir vors erste ein ungebundener Ubersatz beliebet. Jch bin auch/ meiner Meynung n a c h / zum Anfang an einen Ruhmwürdigen Scribenten/ als an den Caesar Ripa gekommen. Sein Buch Iconologia b e n a h m t / ist bey den Außländern so beliebt/ daß es Span i e r / Frantzosen und Niederländer/ aus dem Jtaliänischen in ihre Sprache fleissig versetzet haben. Jn unsrer Sprache habe ich es noch nie gelesen. Gewiß es w a r / bey erster Ansicht dessen/ meine Begierde zum Ubersatz so g r o ß / daß ich es vom Anfang biß zum Ende außführen wolte. Wie ich mich aber b e d a c h t e / daß es eine grosse Arbeit/ und noch grössere Unkosten seyn w ü r d e n / samlete ich aus der grossen Mänge allein diese 200. Jch gebe sie hervor/ nicht einige ehre damit zu erlangen/ sondern einen Verständigern hiemit zu veranlassen/ ein mehreres in diesem schönen Wercke zu thun. D a n es hat seinen Nutzen vor R e d n e r / P o e t e n / M a h l e r / Bildhauer/ Z e i c h n e r / und alle Liebhaber der Gelehrtheit und Wissenschafften. D e n e n allen ich hiemit einen glückseligen Anfang/ Mittel und Ende dieses herein gegangenen Neuen Jahres vom Hertzen wünsche/ mit Versprächen/ so sie an diesen 200 Außbildungen ein Gefallen h a b e n / daß ich ihnen zur Danckbarkeit mit einem andern Jahre (so G O t t Leben lässt) ein mehrers hiervon mittheilen wolle.« Ü: Gr. stammte aus der Umgebung von Regensburg, wo er das protest. Gymnasium besuchte. Ab 1646 lebte er in Hamburg, nachdem ihm der Dreißigjährige Krieg manche Wanderung aufgezwungen hatte. Rist n a h m ihn unter dem N a m e n Celadon bzw. Seladon in den Elbschwanenorden auf. E r übers. N. de Bonnefons, Corneilles >Cid< [Fromm (1981), Nr. 3595-3598, 5835, 5837, 14723], Lope de Vega u. gab den >Nordischen Mercurius< heraus [ADB 9,625; N D B 7,19-20; DBInd 418,162-181: Dünnhaupt 2 3,1680-1751], DV: Pf. ist 1648-1680 nachweisbar u. hat 8 Drucke besorgt [Benzing, H a m burg Nr. 35, S. 183].- Die Repertorien kennen keinen Verleger gleichen Namens. Bibl.: G o e d e k e 3,89,25; Landwehr (1972), S. 123 Nr. 501; Bircher, D D B A 118; Dünnhaupt 2 3,1694-1695 In: Wolfenbüttel, H A B 138.21 Eth.(4) (»micro) Deskript.: Emblematik; aus dem Italienischen [0979] Ripa, Cesare (1560-1645):
Iconologia, overo Descrittione.... R o m a : E r b e n Giovanni Gigliotti, 1593.-
Herrn C/ESARIS RIPA || von Perusien/\\ Ritters von St. Mauritio und Lazaro/ etc. || erneuerte\\ ICONOLOGIA\\ oder\\ Bilder=Sprach/\\ Worinnen\\ Allerhand 1047
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Ripa, Cesare
anmuhtige Außbildungen/ von den für= \\nehmsten Tugenden/ Lastern/ menschlichen Begierden/ Wissenschafften/ Kün = ||sten/ Lehren/ Elementen/ himmlischen Cörpern/ Italiänischen Landschafften/ Flüssen\\ und andern unzählichen Dingen hergenommen/ gantz sinnreich vorgestellet/ und auß || den bewehrtesten Scribenten erklähret werden. || Allen Rednern/ Predigern/ Poeten/ Kupff erstechem/ Mahlem/\\ Bildhauern/ Reissern/ und dergleichen Künstlern ins gemein/ und einem jeden || Studirenden insonderheit/ zu erfindung artlicher Gedancken/nachdencklicher Sinn=\\bilder/und andern sothanen Vorhaben/ auff Hochzeiten/Leichbegängnüssen/und an = \\dem fürfallenden Begebenheiten/so hoch = nützlich/ als ergötzlich/\\ zu gebrauchen. || Anfangs vom besagten Urheber Jtaliänisch beschrieben/ und in dieser || letzten Edition mit dreyhundert und zwey und fünfftzig Außbildem/ beneben de=\\nen so Herr Zaratin Castellini ein Römer/ hinzu gethan/1| hin und wieder vermehret. || Nunmehr aber in unsere hochdeutsche Mutter = || Sprach übersetzt \\ von L.S.D. || Franckfurt/\\ Jn Verlegung Wilhelm Serlins/ Buchhändl. || Jm Jahr 1669. ||. Herrn C/ESARIS R1PAL || von Perusien/1| Ritters von St. Mauritio und Lazaro/ etc. || erneuerten ICONOLOGIA|| oder Bilder=Sprache/\\ Anderer Theil/\\ Worinnen\\ Allerhand anmuhtige Außbildungen ... Jm Jahr 1670. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Wilhelm Serlin, 1669-1670.- 4°, [I]: [3] Bl., 188 S., [2] BL; [II]: 172, 12 S.Ü: [Strauß, D. Laurentius (1633-1687)] Komm.: ÜT: Aufnahme nach Landwehr; das eigentliche Titelblatt hat eine Titeleinfassung, die 14 Embleme darstellt; es ist graphisch anders gestaltet u. hat einen am Ende verkürzten Wortlaut.- Die Embleme werden von 352 Holzschnitten verkörpert. Widmungsgedicht [Bl. )(3a-)(4a] von Strauß »Dem Wohl = Edlen/Vest = und Hochgelehrten Herrn Johann Ludwig Pöckhen/ Beyder Rechten vornehmen Doctori, und Der Freyen Reichs = Stadt Ulm/ wie auch verschiedener Stände deß Heiligen Römischen Reichs wohlverdienten Consiliario ... Drauff faßt ich einen Muht/ Herr Vatter/ euch zu schicken | Was ich auß Welscher Sprach ins Teutsch hab übersetzt/1 Ein Werck/ damit ich mich begunnte zu erquicken/1 Da vielleich Müssiggang viel andre hat ergötzt. | Nehmt dieses Zeugnüß an von einem dankbarn Sohne/1 Der eurer Lieb und Gunst stets lebet eingedenck: | Die schöne Bilder = Sprach sitzt hier auff ihrem Throne/1 Sie redet selbst für mich/ und dieses mein Geschenck| ...« »An den Leser« [Bl. )(4b]: »Das geneigte Urtheil/ so Verständige von diesem Buch gefället/ und die darinn enthaltene viele Wissenschafft/ so sonders Zweiffei sothane Urtheilen eine Ursach gewesen/ haben mich gleichfalls bewogen/ daß ich mich von guten Freunden bereden lassen/ einen Versuch zu thun/ ob ich solches in unsere hochteutsche Sprach übersetzen könte: Nachmals hat mich die sinnreiche Anmuhtigkeit dieser Außbildungen unvermerckt weiter geführet/ als ich Anfangs zu gehen willens gewesen war/ und hätte ich vielleicht besser gethan/ bey Zeiten wieder auffzuhören/ als meine Unvermögenheit dergestalt öffentlich an Tag zu geben. Es wird mich aber der geneigte Leser desto eher/ wie ich hoffe/ entschuldigen/ weil ich hiemit nichts anders/ als ihme zu dienen gesuchet/ und den gut gemeinten Willen 1048
Ripa, Cesare
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für einen ziemlichen Theil am Werck selbsten halten/ welches umb so viel desto schwerer gemacht worden/ weil sehr viele Truckfehler im Jtaliänischen Exemplar geblieben/ die es an vielen Orthen so verdunckelt haben/ daß man den Jnhalt und Verstand fast nur errahten müssen. Die Alten haben das zum ersten mahl gehaltene Schauspiel niemals außgerauschet/ sondern/ zu fernerer Auffmunterung/ in seinem Werth beruhen lassen: Wer diesem meinem Versuch/ so in dergleichen Ubersetzung/ der erste ist/ gleichfals etwas wird zu gut halten/ hat sich nicht zu besorgen/ daß er deßwegen von Ehr = und Kunst = Leuten werde gescholten werden/ als welchen keineswegs zuwider ist/ wann man durch sothane holdselige Ergötzungen der Menschen Gemüht zu allerhand tugendlichen Übungen anzufrischen/ und die erlaubte Spiel = und Erquick = Stunden zu etwas erbauliches anzuwenden sich bemühet«. Ü: Arzt u. Dichter [DBInd 1238,245-253]. DV: S., 1625 in Nürnberg als Sohn des Chorschreibers Leonard S. geb., war seit 1649 Buchhändler zu Frankfurt, wo er bis zu seinem Tod 1674 ca. 150 Werke u. politische Zeitschriften verlegte [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1268], Bibl.: Hayn-Gotendorf 6,468; Praz (1964), S. 473-474; Landwehr (1972), S. 123 Nr. 502; Bircher, DDB B 1823-1824 In: Bonn, UB; Bamberg, SB; Wolfenbüttel, HAB Ug 57 (*) Deskript.: Emblematik; aus dem Italienischen [0980] Ripa, Cesare (1560-1645): Iconologia, overo Descrittione.... Roma: Erben Giovanni Gigliotti, 1593.Der Kunst = Göttin || MINERVA || Liebreiche || Entdeckung/^ Wie die Virtuosi alle Tugen = ||den und Laster/und was die vier Ele- \\menta begreiffen/sambt allen Kiin = || sten/und Wissenschafften der Welt || Kunst=massig und Hieroglyphisch || vorstellen sollen/ damit die bißherige\\ ignorante Fehler verhütet/ und die || Zeichen = und Mahlerey= Künste i/t|| hohem Aufnahm mögen ge=\\bracht werden. || Aus deß berühmten Jtalia = || ners Ripa Anleitung in das\\ Teutsche übersetzet. || (Linie) || AUGSPURG/1| Auf Unkosten Kroniger und Göbels\\ Erben/1704. \\. Augsburg: In Verl. Lorenz Kroniger u. Erben Gottlieb Göbel, 1704.- 8°, [3] Bl„ 295 S., TK, K.Ü: anonym Komm.: ÜT: »Erinnerung an den Leser! WEil das Spatium zu klein worden/ die Teutsche Uberschrifften jeglicher Vorstellung beyzustechen/ seyn solche in 36. Classes getheilt/ deren jede allezeit 15. begreifft/ und von der rechten zur linken Hand mit ordentlichen Numeris gezeichnet/ wornach deren Erklärung in dem gedruckten gleichfals in eben der Ordnung aufzusuchen/ so wird dem Buchbinder auch nicht schwer fallen/ jedes Kupffer seiner Class und Paginae beyzubinden«. Ein Emblem setzt sich also aus Stich, Titel, Vierzeiler u. Kommentar zusammen. DV: 1688-1708 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1195], 1049
[0981]
Rizzi, Urbano
FA: Augsburg: J.G. Hertel (um 1760).- Davon ein Nachdruck München: Wilhelm Fink, 1970 [Des berühmten italiänischen Ritters Caesaris Ripae Allerley Künsten und Wissenschaften dienliche Sinnbilder und Gedancken. Verlegt bei Johann Georg Hertel in Augsburg. Nachdruck versehen mit einer Einleitung, Legenden zu den Tafeln und mit einem Register von Ilse Wirth. Mit 23 Abb.], Bibl.: Georgi III, S. 302; Praz (1964), S. 474; Landwehr (1972), S. 124 Nr. 503; BSB-AK 1501-1840 42,352; BM; NUC Suppl. In: London, BL 8411.aaa.l5.(2.) (*); München, BSB L.eleg.m 669 Mit 1 Beibd. Deskript.: Emblematik; aus dem Italienischen [0981] Rizzi, Urbano: Achille placato, tragedia per musica [S. Cassano, Teatro Tron] ..., Venezia, M. Rossetti. Venezia: Marino Rossetti, 1707.ACHILLE PLA || CATO\\ Drama per Musica || Da rappresentarsi nel famosissimo Teatro\\ di Brunsviga\\ l'anno 1716. \\ (Linie) || Der\ versöhnte ACHILLES^ Jn einer fi OPERA || vorgesteilet || Auf dem grossen Braunschweigischen Theatro\\ 3m Jahr 1716. || (Zierlinie) || WOLFFENBUTTEL/\\ Druckts Christian Bartsch/ Hertzogl. privilegirter Hof= und || Cantzley= Buchdrucker. ||. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, 1716.- 8°, [46] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Nicht identifiziert. OT: Sonneck 1,27; BN; Cairo/Quilici (1981), Nr. 24: »Cinque atti. Venezia, Teatro Tron di S. Cassiano, 1707. Musica di Antonio Rossi, scenogr. Zenobio Angelo Rosis, coreogr. L'Evèque. Nomi dei cantanti«.- Nach anderen Angaben Musik von Antonio Lotti; Text: Urbano Rizzi.- Zum Inhalt Frenzel, Stoffe, S. 4-8. ÜT: Personenverz., Szenarium, 5 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 220; MGG 8,1228; Stieger, Librettisten 111,811]. DV: 1699-1746 [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510: Paisey (1988), S. 10]. FA: Wolfenbüttel: Bartsch, 1719 [Schmidt Nr. 241], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 3 Nr. 13 u. 14 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 469 (*micro); Textb. Sammelbd 9(3) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [0982] Roberti, Conte Girolamo Frigimelica (1653-1732): Il pastore dAnfriso. Tragedia pastorale per musica da rappresentarsi nel Teatro Grimano di San Gio. Grisostomo l'anno MDCXCV... Seconda impressione. Venezia: [Francesco] Nicolini, 1695.IL PASTORE|| D'ANFRISO-W TRAGEDIA PASTORALE|| Per Musica|| Da rappresentarsi nel Teatro || di Braunsveig\\ L'ANNO M DC XCVII. || Der Schäfer|| An dem Fluß Amphriso,\\ Singe=Spiel || auf dem Braunschweigischen Schauplatz || vorzustellen || im Jahr 1697. || (Zierleiste) || Braunschweig/\\ Jn 1050
Römischer Keyserlicher Maiestat
[0983]
Verlegung Caspar Grubers sehl. nachgel. Wittib. ||. Braunschweig: Erben Kaspar Gruber, [1697 (?)].- 8°, 84 S.Ü: anonym Komm.: A: R. (meist: Frigimelica) aus Padua, war vielseitig begabt, vor allem als Architekt u. Librettist. Die meisten seiner Libretti verfaßte er in Modena [ABI 438,23-30], OT: Stieger, Librettisten 111,812 Nr. 3; Sonneck 1,854; Cairo/Quilici (1981), Nr. 3102 Dritte Aufl. Venezia: Marino Rossetti, 1704: »Cinque atti, intermezzi. Dedica del tip. ad Alessandro Molino provveditore gen. in terraferma, 12 gennaio 1704. Venezia, Teatro Grimani di S. Giovanni Grisostomo, 1704, seconda rappr.« ÜT: Musik: Carlo Francesco Polaroli (Pollarolo).- Personenverz., Szenarium, Argomento, 5 Handl. mit dt. Inhaltsang, vor den Szenen [Schmidt Nr. 92]. DV: 1696-1703 [Paisey (1988), S. 86], FA: Wolfenbüttel: Bartsch, o.J. [ca.1703], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 254 Nr. 1241-1242 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 348 (*micro); Textb. 711 Deskript.: Libretto; pastoral; aus dem Italienischen [0983] Römischer Keyserli = \\cher Maiestat Christenlichste Kriegs Rü=\\stung wider die vnglaubigert/ anzug in Hispanien vn || Sardinien/ Ankunfft in Africa/ vnd eroberung des || Ports zu Thunisi im monat Junio Anno 1535. || Aus Teutschen/ Jtalianischen vnd Frantzosichen [sie] schafften || vnd abtrucken fleissig ausgezogen. || Der Keyserlichen vnn Christlichsten || Armata Obrister Hauptmann. || M. || Mihi autem adhaerere Deo bonum est. || (*) || C. S. D. || 24. Julij 1535. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1535.- 4°, [6] Bl.Ü: Scheurl, Christoph (1481-1542) Komm.: OT: Nicht identifiziert; Mischtext; vgl. zum Inhalt Scheurls übrige Übers. (>Grosse erlegunngEynrit Keyser Carlen11 Regno de Goti nella Spagna, abbattuto, o risorto; overo la perdita, e racquisto della Spagna occvpata da Mori ...< (In Napoli. Per Francesco Savio Stampator MDCXLVilli [ = In Napoli, per Lucio Antonio Fusco]).- Andere Ausg., um den 5. Teil ergänzt: >Historia de la perdita, e riacquisto della Spagna occupata da Mori Parte prima. Del P. Bartolomeo de Rogatis. All'Illustriss. et Eccellentiss. Sign. Patron Colendiss. il Sig. Gio: Francesco Loredano. In Venetia, MDCXL. Appresso il Guerigli. Con licenza de' Superiori et Privilegio. ... Parte quinta postuma< (Ibid., id., 1662). ÜT: Druckerlaubnis Augsburg, 6. April 1726.- Vorrede des Verfassers [Bl. )(4a-6b]. 1053
[0986]
Roiz Girant, Giovanni SJ
Ü: Es handelt sich nicht, wie BSB-AK 1501-1840 angibt, um Pater Xaver Hallauer SJ, der nur im Auftrag des Provinzials das Nihil erteilte. DV: 1705-27? Erben 1728-35 [Paisey (1988), S. 93].- Die Gebrüder kamen von Graz u. ließen sich 1714 auch in Augsburg nieder. Die blieb bis zum 19. Jh. im Familienbesitz [Paisey (1988), S. 269]. Bibl.: Palau y Dulcet Nr. 275254b; BSB-AK 1501-1840 42,507; GV I In: München, BSB Hisp.124 ("micro) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; aus dem Italienischen
Franz obstat Veith Firma
[0986] Roiz Giram, Giovanni SJ (1558-1633): Lettera annva del Giappone dell'anno 1624. AI molto Reuerendo Padre Mvtio Vitelleschi Generale della Compagnia di Giesv. In Roma, Per l'Erede diBartolomeo Zannetti. M.DC.XXVIII. Con licenza de' Superiori. Roma: Erben Bartolomeo Zanetti, 1628.Relation= Schreiben/\\ Auß Japon vom M.DC.XXIV. Jahr || An || Den Hoch Ehrwürdi=\\gen Herren P. Mutium Vitelleschi || der Societet Jesv Generalen. || Von P. Joanne Roiz Giram zu Macao i«|| Japon den 28. Marti, im Jahr 1625, datirt. || Darinnen zufinden/ was blutige/grausa = \\me Verfolgungen wider die Christen in denselben || Landen ergangen/ Auch mit was von Gott verliehenem || Trost/ Geduld vnd Hertzensfrewde/solche vber= \\tragen vnnd außgestanden\\ worden. || [Bibelzitate] || Auß dem Jtalianischen ins Teutsch versetzt. || Gedruckt zu Dillingen/ in Verlegung \\ Caspari Svtoris, || Im Jahr 1628. ||. Dillingen: Kaspar Sutor, 1628.- 4°, [1] Bl., 77 S.Ü: anonym Komm.: A: Joäo Rodrigues Girom oder Giram SJ (auch: Roiz Giras, Ioanne) aus Alcochete, gehörte dem Orden seit 1576 an u. wirkte seit 1583 in Japan [Sommervogel 6,1970-1974 u. 9,814], OT: Bericht (dat. 28.3.1625) über die politischen u. kirchlichen Zustände in Japan im allgemeinen, vor allem die Verfolgungen durch den neuen Schogun von Yendo. Es gibt auch eine lat. Fassung Mainz: Hermann Meresius, 1628. DV: S. (eigentl.: Schiffmann) kam aus Luzern, wurde 1621 akademischer Notar, 1622 augsburgischer Stadtamtmann zu Dillingen, Organist u. Chorregent an der Stadtpfarrkirche u. pachtete 1628 die akademische Druckerei, die er bis zu seinem Tod 1640 führte. Er druckte Dissertationen, Schulausgaben, polemische Schriften [Benzing, Dillingen Nr. 9, S. 84]. Bibl.: Streit 5, S. 513 Nr. 1406; Bircher, DDB A 5549 In: Fulda, LB IIIc B 4; München, BSB Jes.229; Wolfenbüttel, HAB 201-23 Quod.(2) (•) Deskript.: Missionsberichte; Länderbeschreibungen; Japonica, Sinica, Indica; Jesuitenorden; aus dem Italienischen
1054
[0987]
Rojas, Ferdinando de
[0987] Rojas, Ferdinando de (1475/76-1541): Tragicomedia di Calisto e Melibea [tradotta da Alfonso Venezia: [o.Dr.], 1505.-
Ordoñez].
Ain Hipsche Tragedia\\ vonzwaien libhabendñ\\ mentschen ainem Ritter\\ Calixtus vñ ainer Edlñ || junckfrauen Melibia ge || nant/ deren anfang müesam || was/ das mittel sieß mit|| dem aller bittersten jr bay\\der sterben beschlossen. || (Gedruckt vnd vollendt\\ in der kaiserlichen stat|| Augspurg durch Sigis\\mund Grymm Doctor/1| vnnd Marx Wirsung/1| nach der geburt Christi || M.D.XX. Am. xx. || tag Decemb. ||). (Augsburg): (Sigismund Grimm), (1520).- 4°, [153] Bl„ TE., H . Ü: Wirsung, Christoph (1500/05-1571) Komm.: A: Vermuteter Autor, der sich vielleicht auf einen Akt der >CelestinaTragicomedia di Calisto e Melibea novamente traducta de spagnolo in italiano idioma< (Impressum R o m e in Campo Flore per magistrum Eucharium Silber alias Frank ano M.ccccc.vi. Die vigesimonono Ianuario) [Palau y Dulcet Nr. 51185]. Lesedrama in Prosa, fälschlich Tragicomedia genannt. Die Geschichte ist einfach: Calisto liebt die Melibea aus reichem Haus, die seine Liebe nicht erwidert. Auf Rat seines Dieners Sempronio wendet er sich an die Zauberin Celestina. Der zweite Diener Pármeno rät zwar von diesem Kniff ab, wird aber von Celestina bestochen. Dank der leichtgläubigen Mutter Melibeas verschafft sie sich Zutritt in deren Haus, behext Melibea u. dient ihr als Liebesbotin. Die Diener fordern ihren Anteil an der Beute, u. als sie ihn nicht bekommen, erschlagen sie Celestina. Sie werden gefaßt und gehängt. Melibea gewährt Calisto im Garten ihres Hauses ihre Gunst, doch stürtzt er tödlich von der Mauer ab. Nach einem Klagemonolog an ihre Eltern stürzt sie sich ihrerseits vom Turm des Hauses [ K N L L 14,261-262], ÜT: » L a traducción de Máximo Wirsung se hizo teniéndo a la vista la italiana de Ordoñez. El libro es bello y contiene 30 grabados en madera de Hans Burgmair, célebre colaborador de Alberto Durero« [Palau y Dulcet Nr. 51196]. Der Vf. verwechselt Vater Marcus, den Verleger, u. den Sohn Christoph, der der Übers, ist. Ü: Der Arzt W . »wurde entweder im J. 1500 oder 1505 in Augsburg als Sohn des Kaufmanns und Buchdruckers Marcus W. geboren. Jn seiner Jugend lebte er einige Jahre in Venedig und lernte dort italienisch. Die erworbenen Sprachkenntnisse benutzte er, um den Roman von Calixt und Melibia, der in der Regel fälschlich als Tragödie bezeichnet wird, aus dem Jtalienischen ins Deutsche zu übersetzen. Das Buch wurde unter dem Titel: >Ain Hipsche Tragedia von zwaien liebhabenden mentschen< usw. im Jahre 1520 in Augsburg gedruckt und im J. 1534 neu aufgelegt« [ A D B 43,521], DV: Grimm stammte aus Zwickau, 1511 Stadtarzt in Augsburg, mit Magarete
1055
[0988]
Rolandino de' Passaggen
Welser verh., Inhaber einer Apotheke, richtete sich 1517 eine Druckerei ein u. verband sich 1518 mit dem reichen lutherischen Kaufmann M. Wirsung, der im Frühjahr 1522 wieder ausschied. Er ist 1517-1526 tätig [Benzing, Augsburg Nr. 12, S. 16]. FA: Augspurg: bey H. Stayner, 1533 [Ainn recht Liepliches Büchlein]; Augsburg: [o.Dr.], 1534. Bibl.: Goedeke 2,233; Schneider (1898), S. 277-283; VD 16 R 2930-2931 In: München, BSB Rar.662; Wolfenbüttel, HAB LI 206 Deskript.: Roman; Tragikomödie; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0988] Rolandino de' Passaggeri (13. Jh.): Summa artis notariae (Expleta est hec Summa que est correctissima vere per spectabilem magistrum loannem Fabri Lingonensem librorum feliciter impresso rem. Taurini die sexta mai M.CCCC.LXXVIII) [Teils.; HC 12083; IGI 7244]. Torino: Johannes Fabri Lingonensis (Jean Fabre), 1478, 6. Mai.SVMMA RO= \\LANDINA. || Das ist ein kurtzer bericht/von aller\\hand Contracten vnnd Testamenten/ was derselben wesenliche || stuck vnd Clausel seind/ auch von sondern gebrauch vnnd würckung der= \\selben/ auß gemainen geschriben Rechten gezogen etc. Allen Nota=\\rien vnd Schreybern/zu rechtem lauttem verstand jres be=\\felhs vn thäns/zu wissen besonder hochdienstlich. || Jtem ein Tractat der Regeln/ oder kurtzen schluszreden gemay = \\ner Recht/ sambt den sonderlich dauon außgenommen fäl=\\len oder Fallenden/ Bartholomei Soccini. || Beides durch den Ernuesten vnd Hochgelerten Wey = || land Herrn Andreas Pemeder/ des Fürstlichen Hoff\\ zu München Rath vnd Obristen Secre=\\tarien/ zierlich verteütscht etc. || Mit ainer Vorrede des Hochgelerten herrn Wolffgang || Hunger der Rechten D. vnd Professor zü Jngolstat.\\ Gedruckt zu Jngolstat durch Alexan = \\der Weissenborn. || M.D.XXXXIIII. ||. Ingolstadt: Alexander Weissenborn I, 1544.- 2°, [10], LIX Bl„ H.Ü: Pemeder, Andreas (gest. 1543) Komm.: A: Praktischer Jurist aus Bologna, 1234 als Notar nachgewiesen, danach Lektor der »ars notaria«, bekleidete in Bologna öffentliche Ämter u. genoß großen Ruhm. Sein Hauptwerk ist die >Summa artis notariae< (1255), auch >Rolandina< genannt, ein Formularbuch u. Traktat der Notariatskunst, das in viele Sprachen übers, u. immer wieder aufgelegt wurde [GDE 16,188]. OT: Goff, R-245-251. ÜT: »Dem Hochwirdigsten/ Durchleuchtigen Hochgebornen Fürsten vnnd Herrn/ Herrn Ernsten/ Confirmirten zu Ertztbischoffen des stiffts Saltzburg/ Legaten des Stüls zü Rom/ Pfaltzgrauen bey Rhein/ Hertzogen in Obern vn Nidern Bayrn/ meinem Genedigsten Herrn ... Wolffgang Hunger/ beden Rechten Doctor vnnd Professor der Hohenschül zü Jngolstat« (Bl. a2a-a4a): »Wiewol etlich der Hochgelerten/ vnder wölchen auch mein lieber Preceptor/ der weytberümbt Doctor/ Weylend herr Vlrich Zasius seliger/ die verteütschung der Kayserlichen geschriben Rechten nit loben wollen/ auch one das bey diser weit nicht vngetadelt bleiben kan/ hab ich dannoch/ auff anlagen etlicher verstendiger vnd volmainender meiner günstiger Herrn vnd 1056
Rolandino de' Passaggeri
[0988]
f r e ü n d / alle mügliche fürderung gethon/ vnnd kainen fleyß noch arbait gesparet/ damit dise verteütschte Summa Rolandini vnnd Fallende Soccini zümänigklichs nutz vnd wolfart/ durch offen druck verfertigt/ vnd inn gantze Hochteütsche Nation außgebraitet wurden. Dan das dunckeln der klugen vnd naßweiser/ die nicht dann jren selbt aygen tandt gut haissen/ bekümmert ich gar nicht: So ist jetzgemeltes meines Preceptors seligen/ auch anderer gelerten vnd recht weisen hierinn mainung nit anders zu versteen/ dan so man inn verteütschung kain vernünfftige vnderschid oder walheit/ vnd des jhenig für die hand nimbt/ so allein den Rechtsgelerten inn die schül gehöret/ vnnd dem gemainen mann durch ainiche verdolmetschung inn verstand zubringen vnmüglich: Oder wann sich solcher arbait die anmassen/ wölche der Rechten selbs kain volkommen wissen/ oder die jr Teütsch schlecht dem Latein nach richten/ oder sonst die kunst/ Übung noch genad des zierredens/ vnd aygentlich etwas inn die feder zubringen/ nit haben: wie dann bey vnsem zeitten/ inn verteütschung der Rechten/ aller vn jeder jetzgmelter stucken/ Exempel durch den druck außgangen/ wölche vnlieblich/ auch one not weiter anzüregen vn züentdecken/ dieweyl sie den verstendigen züuor genügsam bewist/ vnnd lautter an dem tag ligen. Das aber inn vorgedachten zwayen Tractaten/ vnd gleichermaß in allem andern/ so ich newlicher zeit in Weylend Herrn Andre Perneders namen hab drucken lassen/ dieser gebrechen jrgent kainer erscheine/ bezeüg ich mich auff das werck selb. Dann Perneder seliger der Rechten gnügsam verstendig/ vnnd des feinen/ zierlichen vnd aygentlichen Teütschen ain besonder fürbundiger maister gewesen ist. Zu d e m / so ist alle sein Perneders verteütschung allain inn den materien/ die täglich inn allerhand Sachen zügebrauch kommen/ vnd demnach mänigklich fruchtbar vnd notwendig sein zu wissen/ auch one vil scharpfsinnig disputiren/ mühsam vnderweisung/ spitzig aufmercken/ oder sorgfeltig vnschwer nachgedencken wol mügen verstanden werden/ Sonderlich wie Perneder alles mit gar rainen/ Hechten vnd verstentlichen sprach verdolmetschet/ vnnd auff die übliche Practica gezogen h a t . . . « Ü: In Ried geb., 1518 in Ingolstadt immatrikuliert, Hofrat Wilhelms V. v. Bayern; gelehrter Praktiker, der das gesamte Recht nach Art des Laienspiegels u. in Form von Kompendien bearbeiten wollte; Wolfgang Hunger gab seine Werke aus dem Nachlaß heraus [ADB 25,384-387; DBInd 941, 49-53], DV: 1539-1549 [Benzing, Ingolstadt Nr. 4, S. 214], FA: Ingolstadt: Alexander Weißenhorn, 1545; 1546; 1548; 1549; 1551 [... Nach fleissiger übersehung an vil orthen Corrigiert Getruckt zü Jngolstat/ durch Alexander || vnnd Samuel Weissenhorn. || Anno M.D.LI. ||]; 1556; 1559; 1561; 1563; 1567; 1573; Ingolstadt: Wolfgang Eder, 1592; 1600 [ANNO M.DC.|| Getruckt zu Jngolstadt in der Ederischen Truckerey/ durch || A n dream Angermäyr/ in Verlag Eliae Willer ||]. Bibl.: V D 16 R 2936-2952 In: München, BSB 2°J.rom.c.224/l; Wolfenbüttel, H A B L 1325.2° Helmst.(l) (*micro) Deskript.: Rechtswesen; aus dem Lateinischen 1057
[0989]
Romano, Francesco OFMCap
[0989] Romano, Francesco OFMCap (gest. 1656); [Della Scala, Pacifìo OFMCap (17. Jh.)]: Breve Relatione Del Svccesso Della Missione De Frati Minori Capuccini del Serafico P.S. Francesco al Regno Del Congo E delle qualità, costumi, e maniere di viuere di quel Regno, e suoi Habitatori, Descrìtta, E Dedicata Agli Eminentiss. e Reuerendiss. Signori Cardinali della Sacra Congr. de Propaganda Fide, Dal P. Fra Gio. Francesco Romano Predicatore del medesimo Ordine della Prouincia di Roma, e Missionario Apostolico in detto Regno. In Roma 1648 Nella Stampa della Sacra Congregatone de Propaganda Fide. Con licenza de' Superiori. Roma: Stampa della Sacra Congregatio de Propaganda Fide, 1648. Kurtze Relation oder Bericht|| von der Mission der Vaetter Capuccinem\\ in das Koenigreich Congo. || Von P. Fr. Francisco Romano obberührten heiligen Ordens Apostolischen Missionario in Jtalianischer Sprach beschrieben || und aus selbiger treulich in das Deutsch übersetzt. ||. [In:] Newe Jerosolymitanische || Bilger = fahrt/1| Oder|| Kurtze Beschreibung deß gelobten Heyligen || Landts/ von Christo Jesu Vnserem Erlöser || vnnd Seeligmacher betretten vnnd || geheyliget/. || Durch P.F. Ignatium von Rheinfelden/|| deß Mindern Ordens S. P. Francisci, Capucci = || ner genannt/ Predigern/ durchwandlet vnd || beschriben/&c. || Mit JJ Angehencktem Summarischen Bericht/1| Franciscaner = Ordens Provintzien/ Custodien|| vnnd Persohnen.|| Jnsonderheit aber| Vnderschidlichen Missionen oder Sendun= ||gen deren Capuccineren/ zu Erweiterung Catho= || tischen Glaubens inner vnnd ausser Europen/1| in Asien,/ Affrica/ &c. || Cum Licentia Superiorum.|| Getruckt zu Costantz am Bodensee/ in der Fürstlichen || Bischöfflichen Truckerey/ bey Johann Geng/1| Anno M.DC.LXIV. ||. Konstanz: Johann Geng, 1664.- 4°, [6] Bl., 160 S., 76* S., [2], [4] Bl., 98 S., [1] Bl„ S. 259-289.Ü: anonym Komm.: A: G.F. Romano ( = da Roma) OFMCap ging 1646 nach dem Kongo, kehrte 1648 als Gesandter Kg. Garcias II. mit P. Angel de Valencia nach Europa zurück; die Rückreise verzögerte sich wegen langwieriger Unterhandlungen in Spanien; endlich gelang es ihm, 1651 zurückzukehren, wobei er jedoch in Schwierigkeiten mit der »Propaganda« geriet. Er wurde nach der Benin-Mission gesandt u. starb in Rom, wohin man ihn plötzlich zurückgerufen hatte [Streit 16, S. 418 (mit ausf. Bibl.)]. OT: Streit 16, S. 417-418, Nr. 3580 u. 3581. ÜT: Der von Ignaz v. Rheinfelden [Ignaz Eggs] OFMCap (1608-1702) hrsg. Sammelbericht erfreute sich großer Beliebtheit u. wurde immer wieder neu aufgelegt [DBInd 1028,354; Streit 16, S. 613 Nr. 4325]. S. 183-304 ist überschrieben: Copia || Zweyer|| Befelch = Schreiber || des Groß=Türkischen|| Kaisers/! Zur|| Beförderung der Seraphischen Religion|| S. Francisci der pp. Capucciner/ daß sie|| durch sein gantzes Reich/ die heylige Catholische Re= || ligion vnnd Glauben pflantzen vnnd auß= || breiten sollen. || Erstlich auß der Türckischen in die Frantzösische || Sprach/ vnd dann in die Jtalianische auß diser aber|| in Unsere Teutsche trewlich versetzt. || 1058
Romano, Francesco OFMCap
[0989]
Sambt zweyer Sendt=Schreiben.! Deß Ehrwürdigen Patris Pacifici della Scala Prediger gemelten Capucciner= || Ordens. || Getruckt zu Costantz am Bodensee/ in der Fürstlichen Bischöfflichen Truckerey/ bey|| Johann Geng/ Anno || M.DC.LXIV.- In der Ausg. Würzburg: Hiob Hertz, 1667 bildet dies einen eigenen 2. Teil - Gedruckt zu Aschaffenburg MDCLXVII - mit neuer Pagination.- Da die 1. Ausg. nicht nachgewiesen werden kann u. für eine 2. Freiburg 1666 genaue Angaben fehlen, erfolgt die Inhaltsangabe nach der dritten [vgl. aber s.v. Vagnucci]: Der Brief des P. Pacificus della Scala »vorgesetzter Obrist der abgesandten Capucciner in Persien und Armenien« (Aleppo, 21.V. 1627), der Befehl der Groß-Türken (12.IV. 1627), der Befehl des Sultans Amurah [= Murad IV.] (26.IV.1627), das Schreiben des P. Pacificus an P. Guardian zu Mesina (29.VI.1627) sind nicht numeriert [Eine Ausg. »Getruckt zu Costantz am Bodensee/ durch Leonhardt Straub. Jm Jahr 1628« besteht aus 4 Bl. (Freiburg, UB H 1613, av (»)); Köln: Bernhard Walter oder Wolter, 1629 ist bei Hohenemser (1977), S. 113 verzeichnet]. Der hier bes. interessierende angehängte Summarische Bericht (S. 1-98) hat u.a. folgende Teile: 1. »Kurtze Relation oder Bericht Von der Mission der Vätter Capuccinern in das Königreich Congo. Von P.F. Francisco Romano obberührten heiligen Ordens Apostolischen Missionario in Italianischer Sprach beschrieben und auß selbiger treulich in das Deutsch übersetzt« (S. 57-81) [Obwohl sich die Übers, »trewlich« gibt, ist sie gekürzt u. enthält die Beschreibung des Kongo nicht]. 2. »Copia Schreibens deß Königs in Congo, an Ihr Päbstliche Heiligkeit, so originaliter auß der Portugesischen in die Italianische, und auß dieser in die Teutsche Sprach treulich übersetzt worden«.- 5.X.1646. Don Garzia (S. 82). 3. »Copia Credentz-Schreibens deß Königs in Congo an Ihr Heiligkeit durch seine Gesandten zu geschickt.5.X.1646. Don Garzia« (S. 83). 4. »Kurtze Relation Von Bekehrung der Königin in Synga, sampt anderen umbliegenden Völckern zu dem wahren allein seligmachenden Catholischen Glauben, welche Ihro Heiligk. Alexandra dem VII. nacher Rom überschickt worden« (S. 83-93). 5. »Außzug eines Missive oder Sendschreiben deß P. Bernardini Von Ungaro Cappucciner Ordens Missionarii in Bekehrung deß Königs von Loango und seiner Ä t h i o pischen ungläubigen Mohren an die Cappucciner zu Lyon in Frankreich auß der Frantzösischen in die Teutsche Sprach übersetzt. Datirt zu Lyon den 22. Februar 1665« (S. 93-96). DV: G. aus Laufenburg erscheint 1622 in der Ingolstädter Matrikel als Setzer. Bischof Johann holt ihn 1639 als Drucker seiner Offizin, die er von Leonhard Straub übernahm. Dagegen protestierte die Stadt u. ließ ihn verhaften. Bis zur gütlichen Einigung druckte er in Meersburg, vielfach ohne Namensnennung. Die Zahl seiner Drucke (bis 1665) ist sehr hoch [Benzing, Konstanz Nr. 11, S. 266-267]. FA: Würzburg-Aschaffenburg: Hiob Hertz, 1667; Augsburg: Maria Magdalena Utzschneider, 1699.- Moderne Ausg.: Im Kongo. Bericht über den Anfang der Kapuzinermission 1648 im Königreich Kongo. Verfaßt von P. Joh. Franziskus von Rom. Neubearbeitet von P. Anastasius Bürgler, Priester der schweizerischen Kapuzinerprovinz, Luzern: St. Fidelis Meßbund, 1912. 1059
[0990]
Romano, Giovanni Battista SJ
Bibl.: Streit 1, S. 251-252 Nr. 589; S. 266-267 Nr. 614; S. 325-326 Nr. 737; 16, S. 613 Nr. 4325; S. 631-632 Nr. 4389; Bircher, DDB A 4409-4410 In: Göttingen, NSUB Itiner.l98b [Ausg. 1667]; München, BSB It.sing. 129k u. 129p (*); Wolfenbüttel, HAB 180.21 Quod.(2); 190.27 Quod.(12);171.42 Quod.(27); 202.79 Quod.(41) Deskrìpt.: Missionsberichte; Ordensgeschichte; Turcica; authentischer Briefwechsel; aus dem Portugiesischen; aus dem Französischen; aus dem Italienischen [0990] Romano, Giovanni Battista SJ (1530-1589): Dottrina Christiana, nella quale si contengono i principali misteri della nostra fede rappresentati con figure per instrutione de gl'Idioti, et di quelli che non sanno legere. Conforme à quello che ordino il Sacro Concilio Tridentino nella sessione XXV. Composta dal P. Gio. Battista Romano della Compagnia di Iesu. In Roma, nella stamperia di Vincentio Accolti M.DLXXXVII. Roma: Vincenzo Accolti, 1587.DOCTRINA CHRISTIANA;|| Das ist/1| Ein Christli = ¡¡eher Bericht vnnd Lehr/ in|| welcher die fümemsten geheim =\\nuß/ vnnd Hauptstuck vnsers heiligen|| Christlichen Glaubens begriffen/ vnd dem || gemainen einfältigen Volck/ so nicht lesen || kan/ zu nutz mit schönen newen Fi = \\guren für Augen gestelt/1| vnd eingebildet || werden. \\ Durch den Ehrwürdigen vnnd || Geistlichen Herrn Ioannem Baptistam || Romanum, der Societet IESVTheo = || logen/zusamen getragen vnd || verfasset. \\ Getruckt zu Grätz/ bey Georg || Widmanstetter. || (Linie) || M.D.LXXXIX. ||. Graz: Georg Widmanstetter, 1589.- 8°, 95[1]B1, T E , H , RL.Ü: anonym Komm.: A: Jude aus Alexandria, der eigentlich Elianus hieß. Er wurde 1551 in Venedig von Pater Andreas Frusio SJ bekehrt u. übernahm wegen seiner guten Kenntnis orientalischer Sprachen danach Missionsaufgaben in Ägypten u. dem Libanon. Gegen Ende seines Lebens wurde er Pönitentiar in Rom, wo er auch starb [Jöcher 3,2202-2203; Sommervogel 3,379-381; EUI 19,757; Georg Graf, Geschichte der christlichen arabischen Literatur 4, Città del Vaticano 1951, S. 210-217], OT: Sommervogel 3,379-380 Nr. 1: »Ce Catéchisme a été traduit en plusieurs langues. Le P. Elian fut un des premiers à donner la doctrine Chrétienne en images. Cet exemple fut imité pour les catéchismes de plusieurs de nos Pères. Les images du P. Elian se retrouvent dans les Institutiones christianas, (Antverpiae, Plantin, 1589) du P. Canisius«. ÜT: Vorrede (Bl. A2b-5a), worin der emblematische Charakter des Werks erklärt wird, das insbesondere auch den des Lesens Unkundigen die Glaubenswahrheiten nahebringen solle. DV: 1586-1618 [Lang, Graz Nr. 6, S. 14-15; Benzing, Graz Nr. 5, S. 164], Bibl.: Draut (1611), S. 278; VD 16 E 995 In: München, BSB Polem.514/2 (*) Deskrìpt.: Emblematik; Dogmatik; Katechetik; aus dem Italienischen 1060
Roncaglia, Niccolò CRMD
[0991]
[0991] Roncaglia, Niccolò CRMD (1618-1656); Palma, Juan de OFM (gest. 1638): Vita della serenissima infanta d'Austria, suor Margarita della Croce. Roma: [o.Dr.], 1680.Der verachte Welt=Pracht/\\ Oder || Tugendreiches Leben || Der || Durchleuchtigisten Oesterreichischen Jnfantin || Sch: Margaretha || vom Creutz/1| Baarfüsserinn deß Ordens der Heil. Clarä in dem || Kern. Stifft vnd Kloster zu Madritt. || Erstlich verfasset in Spanischer Sprach || Von || M.RP.F. JOANNE DE PALMA |j Jhrem Beicht = Vatter/\\ Jn die Welsche \\ Von || M.R.P. NICOLAO RONCAGLIA I von Luca, Cler. Reg. Congr. Matris DEI, || Vnd von dieser in die Teutsche übersetzt|| Von || RP. AUGUSTINO im Hoff/1| Canonico Regulan S. Aug. ad S. Crucem Augusta Vindelicorum. || Cum Permißu Superiorum. || (Linie) I Augspurg/ Jn Verlegung Gottlieb Göbels Sei. Wittib vnd Erben/1| Gedruckt bey Johann Jacob Schönig/1687. ||. Augsburg: Johann Jakob Schönig, in Verl. Erben Gottlieb Göbel, 1687.- 4°, [14] Bl., 606 S., TK.Ü: Imhoff, Augustin CanAug (1658-1737) Komm.: A: Regularkanoniker aus Lucca [Zedier 32,759; Ferrari, S. 585; Fed. Sarteschi, De scriptoribus Congregationis Clericorum regularium Matris Dei, Rom 1753, S. 101].- Juan de Palma, benannt nach seinem Heimatort, war Franziskaner. Er lebte in dem Kloster des Ordens der hl. Clara in Madrid, wo er Beichtvater der dort weilenden Infantin Margaretha v. Österreich war u. nach deren Tode ihre Lebensgeschichte verfaßte. Später war er Beichtvater der span. Königin Elisabeth v. Bourbon u. der Prinzessin Maria Theresia, der nachmaligen Gemahlin Ludwigs XIV. [Schneider (1898), S. 74], OT: Michel, Rép. 5,46.- >Vida de la serenissima infanta, sor Margarita de la Cruz, religiosa descaiga de S. Clara, dedicada al Rey nvestro Señor Philippe .1111. por el P.F. Joan de Palma< (Madrid: Enla Inprenta real año de 1636 [1637]) [Palau y Dulcet Nr. 210248; BN; NUC].- Es handelt sich bei Margarete um eine Tochter Kaiser Max' II. u. der Maria, Tochter Karls V., die 66 Jahre im Kloster verbrachte [Wurzbach 6 (Habsburg), S. 384 Nr. 193], ÜT: Widmung (»Zuschrifft«) der Wwe Anna Ottilie Göbel, Augsburg den 29.8.1687, »Der Durchleuchtigsten Churfürstin und Frauen ... Maria Antonia/ Deß Durchleuchtigsten Fürsten vnd Herrn ... Maximilian Emmanuel Jn Ober=vnd Nider = Bayrn.. .Hertzog... Gemahlin«. Die verwandte Prinzessin, deren Leben hier geschildert werde, habe von Jugend an heiligenmäßig gelebt.- »Vorred an den Leser« (Bl. a2a-b2a): »HJemit/ andächtiger Leser/ komme ich dir darzureichen einen rechten Perlen = Fang/ so ich gethan in dem Spanischen Meer/ vnd bestehet in einem Perlin (dann so viel deutet auß der Namen MARGARITA) von rarem vnd vnschätzbarlichem Werth. Kaum hab ich Kundschafft eingenommen dieses so besonderen Schatzes/ welcher verborgen stunde in der Schooß einer dir verborgenen vnd Außländischen Sprach/ da vnterstunde ich mich/ gleich ihne dir hervor zu ziehen/ mit dem Netz meiner sorgfältigen Ubersetzung/ damit dieser dir bekant/ vnd du dessen freyer Besitzer wurdest ...« Die Lektüre werde ihn, den Leser, zur Tugend führen.- Wie das Original umfaßt die Übers. 6 Bücher mit 137 Kap. 1061
[0992]
Rosaccio, Giuseppe
Ü: Stammte aus einer bedeutenden Augsburger Familie u. übers, auch Fr. Marchesi u. A.M. Marchesini (s. dort). DV: 1680-1694 [Benzing, Augsburg Nr. 48a, S. 23-24].- 1684-1688 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1144], BibL: Schneider (1898), S. 73-74; Bircher, DDB B 4224 In: Wolfenbüttel, HAB Tn 140 (*) Deskript.: Ordensgeschichte; authentische Biographie; aus dem Spanischen; aus dem Italienischen [0992] Rosaccio, Giuseppe (1530 - ca. 1620): II Mondo e sue parti, cioè Europa, Affrica, Asia, et America. Nel quale, oltre alle tauole in disegno, si discorre delle sue prouincie, regni, regioni, città, castelli... leggi, riti e costumi Da Gioseppe Rosaccio con breuita descrìtto. Fiorenza, F. Tosi.... Firenze: Francesco Tosi, 1595.PROSPECTVS MVNDI, || Weltblick\\ Oder kleine Cosmographia/\\ Jn welcher kurtzer vnnd || klärlicher weise/ alle vier Haupttheile der Welt || als Europa/ Asia/ Affrica vnd America/ mit sampt de= \\nen darinnen begriffenen Königreichen/ Landt vnd Herrschafften/ sowol\\ denen fürnembsten Hauptstätten/ Wasserflüssen/ See vnd Bergen/ auß || einer künstlichen WeltTaffel fürgebildet/ vnd au ff das || deutlichste beschriben werden. || Vor alle vnnd jede Liebhaber/ dergleichen || WeltHistorien/sowolzu Wasser vnd Land vmbraisenden\\ Persohnen/ so die grossen Bücher hievon nicht zeit zulesen haben/ auch || den Geltkosten zuersparen/ an das Liecht geben/ vnd auß dem || Italienischen Exemplar Herm\\ IOSEPHI ROSAZERS|| Jn das Teutsch vbergesetzt / vnd an etlichen Orthen ge = ||bessert vnd vermehret/ von I.C.G.C.N. || Gedruckt zu Augspurg/ durch Andream Aper = ||ger/Jn Verlegung Johann Wehe/1| Buchführern daselbsten. || (Linie) || ANNNO M.DC.LV. ||. Augsburg: Andreas Aperger, in Verl. Johann Wehe, 1655.- 4°, 57 S., [2] Bl., TK.Ü: I.C.G.C.N. [ = Ioannes Chunradus Gundelfinger, Cammerer in Nördlingen ?] Komm.: A: R. stammte aus Pordenone, wo er sein ganzes Leben als Arzt verbrachte. Er ist auch Geograph u. Kosmograph [EI 30,110; The British Museum Catalogue of Printed Maps Charts and Plans, London 1967, col. 371; Leo Bagrow/ R.A. Skelton, Meister der Kartographie, Berlin 1973, S. 176, 259, 534], OT: NUC.- Auch Folgeausg. Verona, per Francesco dalle Donne, & Scipione Vargano suo Genero, 1596. Möglicherweise auch unter dem Titel Cosmografia e Geografia di tutta la macchina terrestre< (Venedig, 1595) veröffentlicht. In Frage kommt als Übers.-Vorlage u.U. die Ausg. Venetia, G.B. Ciotti, 1620: >Universale discrittione del teatro del cielo, et della terra nel quale si tratta brevemente. Dell'ordine delle sfere, et sua grandezza. Dell'Europa, Asia, Africa, et America, con la discrittione de' regni, provincie, città, castelli, mari, et fiumi. Dell'inferno, purgatorio, limbo, et seno di Abramo. Della generatione de' metalli, minerali, piante, fiumi, fonti et loro proprietà. 1062
Rosignoti, Bernardo SJ
[0993]
Dell'aria et sue impressioni. De' pianeti, e suo dominio sopra tutte le cose create. Del Paradiso, e sua gloria< [Autori italiani del '600, Nr. 1359]. ÜT: Bei Bircher nicht vermerkt ein Vorsatzblatt, das in vier Feldern die vier Erdteile mit den Städteprospekten von Venedig, Kairo, Quinsai u. Mexiko zeigt; in der Mitte die Schrift: »PROSPECTUS|| MUNDI || Weltblick oder|| Kleine Cosmo- ||graphy/.|| Auß dem ITALEN-[sic] || ISCHEN H. IOSEPHljj ROSACCERS in dasjj Teutsch übersetzt || und verbessert || durch || I.C.G.C.N. &||.- Die Übers, ist »Dem ... Herrn Ioanni Chunrado Gundelfingern ... Cammerern ... in ... Nördlingen« gewidmet (»Datum Nürnberg den 11. Nouembr. Die S. Martini 1654«), wohinter sich laut Bircher der Übers, selber versteckt. Er ist in den einschlägigen bio-bibl. Repertorien nicht nachgewiesen, die jedoch einen Heinrich Gottfried G. aus Nördlingen kennen, der sein Sohn sein könnte. BSB-AK nennt a.a.O. J.C. Günzelius als Übers., der aber nicht weiter bekannt ist. Jöcher kennt nur einen Christoph Guentzel, Dr. iur. aus u. in Coburg. Seine Initialen passen allerdings auch! Der Übers, gibt an, Gundelfinger interessiere sich »als ein hocherfahrner Politicus, vnd fürnemme RegimentsPersohn« für Kosmographie u. scheue keine Mühe, derartige Bücher an sich zu bringen. Da er sich um die Person des Übers, verdient gemacht habe, »als hab ich hiemit/ mein danckbar Gemüt vmb etwas zu erweisen/ dieses auß dem Jtaliänischen/ in das Teütsch gebrachte Cosmographische Wercklein/ so ich mir eine zimbliche Zeit hero als einen Schatz auffgehalten/ Jhro vnderdienst freundlichen hiemit dedicieren/ vbergeben vnd zueignen wollen ...« - Am Schluß Tabelle zur Umrechnung der Entfernungsangaben. DV: A. war ein bekannter Augsburger Drucker, druckte 1617-1658 »auff vnser lieben Frawen Thor« [Benzing, Augsburg Nr. 37, S. 21-22].- W. ist 1641-1669 als Verleger tätig [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1292]. Bibl.: Bircher, DDB C 255; BSB-AK 1501-1840 43,60; NUC In: München, BSB Res.4° Geo.u 93; 4° Eph.pol.48, Beibd.10; Turc.150, Beibd.3 [Nicht mehr vorhanden; Druckort Nördlingen wohl falsch]; Wolfenbüttel, HAB O 61.4° Heimst.(9) (*) Deskript.: Länderbeschreibungen; Kosmographie; aus dem Italienischen [0993] Rosignoli, Bernardo SJ [Ps. Guglielmo Baldesano (?)] (1547-1613): Stimolo alle virtù proprie del giovane Christiano. Roma: Erben Francesco Zanetti, 1592.STIMVLVS VIRTVTVM, || Das ù/:|| Stachel der\\ Tugenten/\\ Mit welchem alle menschen/1| insonderheit aber die Jugendt/ von || lästern abgehalten/\\ vnd zu den Tugenten\\ vortgetrieben werden. || Mit schönen Spru=\\chen/ Exempeln/ Historien vnd Miraculn ge- \\ziret/in drey Bücher ordentlich || außgetheylt. || Jetzt der Hochlöblichen vn=\ser L. Frawen Geselschafft Theutscher\\ nation zur wolfarth/ in vnsere Mutterliche|| sprach vbergesetzt/1| durch Herrn VALENTI ||NVMLEVCHTIVM Theologum, Pro- \\ton. Apostolicum, &c. Con- \\cionat. S. Bartholomaei Francfordiae. || Gedruckt zu Collen/1| In Verlegung Amoldi Mylij. || 1063
[0993]
Rosignoli, Bemardo SJ
Mit Rom. Kay. M. Freyheit. || Jm Jahr M.D.XCVJJJ. ||. Köln: Arnold Mylius, 1598.- 8°, [16] Bl., 871[ = 869], [1] S., [5] Bl., TE., RL.Ü: Leucht, Valentin (ca. 1550-1619) Komm.: A: R. (auch: Rossignoli) stammte aus Borgo-Manero, war Prof. der Rhetorik, Theologie u. Philosophie sowie Rektor mehrerer Jesuitenkollegs. Er ist in Mailand gest. Er soll den Namen Baldesano als Ps. geführt haben. Dieser wäre aber, den Repertorien zufolge, in Ulmeto, Diözese Alba, geb. u. in Turin gest. u. somit ein selbständiger Autor [Zedier 32,955; Sommervogel 7,146-161; EUI 52,414], OT: Verfasserschaft ist ungeklärt, da Baldesano nicht identifiziert werden konnte u. es nicht sicher ist, ob R. sich dieses Namens wirklich als Ps. bediente.- Gelegentlich wird ein Jean Buys als Übers, ins Lat. angegeben. Die lat. Ausg. >Stimuli virtutum adolescentiae christianae dicati libri tres a Guilielmo Baldesano< erschien 1595 in Köln. ÜT: Die Übers, wird unter dem Titel >Stimulus virtutum oder geistliches Ritterschwert der Tugenden; in drey Büchern< [z.B. Jöcher 2,2402] auch als eigene Schrift Leuchts ausgegeben.- »1596 vermittelten die Jesuiten ein weiteres Werk zu einem anderen ihrer Kölner Geschäftspartner, zu Arnold Mylius, der selbst wiederum ... in Mainz drucken ließ. >Stimulus virtutum< heißt die italienische Schrift des Turiner Domherrn Guilelmus Baldesanus, die im Mainzer Jesuitenkolleg ins Latein gebracht worden war und nun durch Leucht für ihre Jünglingssodalitäten am Rhein eine deutsche Übersetzung fand, ein stattlicher Oktavband ... 1596 und 1597 in den Meßkatalogen angekündigt und 1598 fertiggestellt. Die Vorlage entsprach dem Geschmacke Leuchts. Es war eine Tugendlehre voller Beispiele, Historien und >schönen spruchen«< [Brückner (1960), S. 941], »Vorrede. Dem Hochwirdigsten in Gott Fürsten vnd Herren/ Herrn Wolffgang des Heiligen Stuls zu Mäintz Ertzbischoffen/ des Heiligen Römischen Reichs durch Germanien ErtzCantzleren ... Geben in der Keiserlichen vnd des Heiligen Reichstatt Franckfurt am Mäyn/ auff das Hohe Fest Marie der Gebenedeiten Jungfrawen Geburt/ Jhm Jahr vnsers heils/ M.D.XCVJJ... M. Valentinus Leuchtius, Theologus, Prothon. Apostol. Canonic. & Ecclesiastes S. Bartholomaei ibidem ... Damit aber solches notwendigs vnd trefflichs werck/ auch der Hochloblichen Sodalitet Teutscher Nation/ des geliebten Vatterlandts/ den gemeinen Catholischen Leihen/ die sich der Lateinischen sprach nicht gebrauchen/ zum trost/ jha zur seelen heil vnd Seligkeit mitgetheilt/ ersprißlich vn beförderlich sein mögt: Hab ich solches werck für die hand genommen/ nach allem fleiß vnnd eusserstem vermögen mit nächtlicher vnd täglicher muhe vnnd arbeit/ neben meinen anderen kirchen ämptern vnd öffentlichen Predigten/ in vnsere Mutterliche vnnd hohe Teutsche sprach vbergesetzet ...« (Bl. n2a-8a). Ü: Übers, auch C. Baronio (s. dort) [DBInd 758,278-282; NDB 14,368]. DV: M., 1540 in Moers geb., lernte in Antwerpen u. bei Arnold Birckmann in Köln, dessen Tochter er heiratete. Von 1585 bis zu seinem Tod 1604 ist er als bedeutender Drucker (über 200 Titel) nachweisbar [Benzing, Köln Nr. 76, S. 247]. 1064
Rosignoli, Carlo Gregorio SJ
[0994]
Bibl.: GK 10.3486; BSB-AK 43,88; Brückner (1960), S. 968 Nr. 22a; VD 16 R 3167 In: Coburg, LB Cas A 736; München, BSB Asc.290 (Reserve: Einbandsammlung); Asc. 2861 (*) Deskript.: Mirakel; Legende; Moraltheologie; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [0994] Rosignoli, Cario Gregorio SJ (1631-1707): Arme contro all'Idra di sette capi, cioè de ' sette peccati capitali. Opera postuma del P. Carlo Gregorio Rosignoli della Compagnia di Giesù. Dedicata al Padre Michel' Angelo Tanburìno Preposito Generale della medesima Compagnia. In Bologna, per il Longhi, MDCCVIII. Bologna: [Gioseffo] Longhi, 1708.Außerlesene || Waffen || Wider die \\ Siben=köpfige Schlang/\\ Das ist: || Mächtige Gegen = Wöhr^ Wider den häfftigen Anfall de)3 schädlichisten || Abentheurs || Der siben || Haupt = oder Todt=Sünden. \\ Draco magnus habens capita septem. || Apoc. C. 12.3. || Anfänglich in Wälscher Sprach in Druck gegeben || Von || KP. CAROLO GREGORIO ROSIGNOLI, || der Gesellschaft JEsu Priestern || Nachgehends zu noch grösseren Nutzen von || der Wälschen in die Teutsche Sprach übersetzet\\ Von|| P. IGNATIO KISTLER, Regulierten Chor= \\Herren deß Ordens deß heiligen Augustini, Profess\\ zum heiligen Creutz in Augspurg. || CUM LICENTIA SUPERIORUM. || (Linie) || Augspurg/ in Verlag Mathice Wolff/ Buch = || Führer nächst Unser Lieben Frauen Thor. || Allda gedruckt bey Johann Michael Labhart/\\ Hoch=Fürstl: Bischöffl: und Stadt = Buchdrucker/1729. ||. Augsburg: Johann Michael Labhart, in Verl. Mathias Wolff, 1729.- 8°, [10] Bl., 470 S.Ü: Kistler, Ignaz CanAug (gest. 1758) Komm.: A: Aszetischer Autor, geb. in Borgo-Manero, gest. in Mailand; Prof. d. Rhetorik, Philosophie u. Theologie, Rektor verschiedener Seminare, dessen Schriften noch im 19. Jh. übers, wurden (>Über die Wahl eines Lebensstandes< u.a., vgl. GV I) [EUI 52,414], OT: Sommervogel 7,160 Nr. 21.- Warnung vor den sieben Hauptsünden Hoffart, Neid, Zorn, Traurigkeit, Habsucht, Unmäßigkeit, Unkeuschheit, deren Wurzel der Hochmut ist. ÜT: Es gibt bereits eine Ausg. Augsburg 1720; unsere Aufnahme erfolgt nach einer späteren Ausg.- »Dedicatio Der Hoch=Würdigen/ Frey=Reichs Hoch = Wohl=Gebornen Frauen/ Frauen Marias Evae Rosinas Theresias, Deß Hochwürdigen Frey = Weltl: Stifft Zu St. Stephan in Augspurg Hoch = meritierten Regierenden Abbtissin ecc.« Ü: Stammte aus Augsburg, dort Regulierter Augustinerchorherr im Kloster zum Hl. Kreuz; Vf. mehrerer aszetischer Schriften [DBInd 654,49-52], Übers, auch Silva (s. dort). DV: Vielleicht Sohn des Druckers Johann Jakob L. aus Konstanz, der seit 1694 städtischer Drucker war [Benzing, Konstanz Nr. 17, S. 268]; 1702-43 in Augsburg [Paisey (1988), S. 148].- W„ um 1708-1738 [Paisey (1988), S. 291], 1065
[0995]
Rosignoli, Carlo Gregorio SJ
FA: Augsburg, 1736. Bibl.: Sommervogel 7,160 Nr. 21; BSB-AK 1501-1840 43,88 In: Augsburg, UB XIII.6.8.983 (*); München, BSB Asc.4155; UB 8° Asc.1552 [Ausg. 1720] Deskript.: Abhandlung; Moraltheologie; aus dem Italienischen [0995] Rosignoli, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): L'Elettione della morte, overo la Gran sorte di morir bene o male in mano dell'huomo: discorsi del P. Carlo Gregorio Rosignoli della Compagnia di Giesù. In Milano, nella stampa di Carlo Antonio Malatesta, 1693. Milano: Carlo Antonio Malatesta, 1693.Höchste Gefahr ohne Gefahr, das ist: Seeliger oder unglückseeliger Todt, in freyer Willkühr dess Menschen. In etwelchen Red-Verfassungen vorgetragen in Italiänischer Sprach von R.P. Carolo Gregorio Rosignolio, der Societet Jesu Priestern. Jetz in das Teutsche übersetzt durch R.D. Fran. Xaver Fleischmann Caru Reg. S. Aug. Priestern und Professen, in dem uhralten Gottes Hauss und Freyen Reichs-Stifft Wettenhausen U.L. Frauen. Augspurg und Dillingen, in Verlag Johann Caspar Bencards seel. Wittib und Erben, Anno M.DCCI. Augsburg u. Dillingen: In Verl. Johan Kaspar Bencard, 1701.- 8°, 469 S.Ü: Fleischmann, Franz-Xaver Komm.: OT: Michel, Rép. 5,50. ÜT: Sommervogel a.a.O. nennt als 1. Ausg. 1701, Heitjan 1702. DV: 1673-1720 [Benzing, Augsburg Nr. 12, S. 85-86], FA: Augsburg u. Dillingen: Wwe. Bencard, 1702; 1726; Augsburg: Wolf, 1751 [GV I], Bibl.: Sommervogel 7,154 Nr. 8; Heitjan (1960), Nr. 749; 1045; BSB-AK 15011840 43,88 In: München, BSB Asc.4147 [nicht mehr vorhanden]; UB 8° Asc.2479 [Ausg. 1702] Deskript.: Abhandlung; Moraltheologie; Ars moriendi; aus dem Italienischen [0996] Rosignoli, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): L'elettione dell'amico, overo il pro e il contra Delle Buone e delle Male Compagnie. Opera Di Carlo Gregorio Rosignoli della Compagnia di Giesù. Dedicata a gl'illvstrissimi SigConvittori Dell'Insigne Collegio de' Nobili de Bologna. In Bologna. Nella Stamperìa del Longhi, M.DC.IC. Bologna: [Gioseffo] Longhi, 1699.Erwählung eines Freunds, oder Nutzen der guten, und Schaden der bösen Gesellschafft. In Welscher Sprach hervorgegeben von R.P. Carolo Gregorio Rosignoli, der Gesellschafft Jesu. Nachmals von einem Priester ebengemeldter Gesellschafft in das Teutsche übersetzt. Augsburg: In Verl. Matthias Wolff, 1729.- 8°, 264 S.Ü: anonym Komm.: DV: um 1708-38 [Paisey (1988), S. 291]. 1066
Rosigrioli, Carlo Gregorio SJ
[0997]
Bibl.: Sommervogel 7,155-156 Nr. 12 In: Kein Nachweis Deskript.: A b h a n d l u n g ; Moraltheologie; Lebensphilosophie; aus d e m Italienischen [0997] Rosignoli, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): Maraviglie di Dio ne' suoi Santi, scelte dalle loro Vite. Opera del P. Carlo Gregorio Rosignoli della Compagnia di Gesù. Dedicata aU'ill.mo ed ecce//. mo Sig." il Signor D. Francesco Maria Sforza Visconte, Marchese di Caravaggio ...In Milano, nella stampa dì Carlo Antonio Malatesta, 1691. Centuria seconda... Ibid., 1696. Centuria terza ... Ibid., 1698. Milano: Carlo A n t o n i o Malatesta, 1691-1698.Wunderwerck || GOttes || in seinen Heiligen/\ Auß ihrem Leben herauß\\ gezogen || von R.P. Carolo Gregorio \\ Rosignoli, der Gesellschafft || JESU Priestern. \\ Erstlich in Welscher Sprach || beschriben/\\ Dann auß selbiger zu sonderbarem || Trost und Ergötzlichkeit in das Teutsche || übersetzt/ und in drey Centurien || abgetheilet. || Deren letzere die jenige/ welche sich in denen\\ gegen Auff= und Nidergang der Sonnen gele=\\genen Indien zugetragen/ begreiffet.\\ Das erste Hundert. || Cum Privilegio Sac. Ccesarece Majest. || & Facultate Superiorum. || (Linie) || Augspurg und Dillingen/\\ Bey Johann Caspar Bencard. || (Linie) || Anno 1705. ||. Augsburg u. Dillingen: In Verl. J o h a n Kaspar Bencard, 1705-[1773].- 8°, [I]: 6 Bl., 996 S.; [II]: 17 Bl., 798 S„ 15 Bl., [III]: 10 Bl., 772 S., 13 B l . Ü: a n o n y m Komm.: O T : Michel, R é p . 5,51.- 300 Lebensbeschreibungen von Heiligen des Mittelalters u. der f r ü h e n Neuzeit; der gelegentliche Titel-Hinweis auf die H e i d e n in Indien ist verkaufsstrategischer Art, wenn auch einige in d e r N e u e n Welt wirkende Märtyrer erwähnt werden. ÜT: E s gibt viele Ausg., die zu unterschiedlichen Z e i t p u n k t e n erschienen. V o n uns eingesehen die Ausg. 1705 mit der 1. Centurie, zweimal 50 Viten, d e r e n zahlreiche Q u e l l e n a b S. 980 angegeben w e r d e n . - Sommervogel 7,152153 nennt: >Wunderwerck G o t t e s in seinen Heiligen, so sich in der n e u e n Christenheit in Indien und a n d e r e n der Abgötterey e r g e b n e n L a n d s c h a f f t e n zu getragen, und aus der Geschicht-Beschreibung selbiger Königreichen gezogen worden von R.P. Carolo G r e g o r i o Rosignoli, der Gesellschaft Jesu Priestern. Aus d e m Italiänischen in die Teutsche Sprach übersetzt. D a s dritte Hundert< (Augspurg und Dillingen, bey J o h a n n Caspar Bencard, A n n o 1705). DV: 1720-62 [Paisey (1988), S. 13]. FA: Augsburg, 1723; Augsburg: J o h a n Caspar Bencards seel. Wittib u. C o n s o r ten, 1742; Augsburg: Joseph Wolff, 1773. Bibl.: G e o r g i III, S. 315; Sommervogel 7,152-153 Nr. 7; H e i t j a n (1960), Nr. 794; 1027 [Ausg. 1723]; 1151; BSB-AK 1501-1840 43,49; N U C In: Augsburg, U B ; Freiburg, U B M 4046; München, BSB Asc.4156 [Ausg. 1705: D a s E r s t e H u n d e r t ] (*); V.SS. c.219 u. 220; Neuburg, SB Deskript.: Missionsberichte; Heiligenleben; aus d e m Italienischen 1067
[0998]
Rosignoìi, Carlo Gregorio SJ
[0998] Rosignoìi, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): Maraviglie di Dio nel divinissimo Sacramento e nel Santissimo Sacrificio. Milano: [o.Dr.], 1701.Wunderwerck|| GOTTES|| Jn dem|| Heiligsten Sacramenti deß Altars/\\ Anfangs in Welscher Sprach beschriben\\ Von KP. CAROLO GRE-1|GORIO ROSIGNOLI, || der Gesellschafft JEsu. || Nachmahls von einem anderen Priester\\ ebengemelter Gesellschaft \\ in das Teutsche übersetzt. || Cum Gratia & Privilegio Sac. Cces. ac || Regice Catholicce Majestatis, & || Facilitate Superiorum. || (Linie) || AUGSPURGVerlegts Antonius Bonaventura Bissoni/\\ Buchhändler/Anno 1725. || Gedruckt bey Frantz Joseph Klugheimer. ||. Augsburg: Franz Joseph Klugheimer, in Verl. Antonio Bonaventura Bissoni, 1725.- 8°, [9] Bl., 287 S., [6] Bl.Ü: [Bissoni, Antonio Bonaventura (?)] Komm.: ÜT: Widmung Bissonis »Dem Hochwürdigen/ Hoch=Edel = Geborhnen Herrn/ ... AUGUSTINO; Deß uhralt=und sehr berühmten Stifft und GOtts = Hauß Der Regulirten Chor = Herren Deß H. Augustini zum H. Creutz in Augspurg Würdigst Regierenden Probst Und Infulirten Prälaten/ Wie auch bemelten Heil. Apostolisch = Canonischen Ordens durch das Augspurgische Dioeces Wohlbestellten Visitatori etc.« Vergleicht das Werk mit einer »welschen Nachtigall«, die sich unter die Fittiche des Adressaten geflüchtet habe. Das Werk enthält 62 Tabernakel- u. Kreuzwunder. Ü/DV: Klugheimer ist von 1723 bis ca. 1746 in Augsburg nachweisbar [Paisey (1988), S. 135]; Bissoni 1724-37 [Paisey (1988), S. 19]. FA: Augsburg, 1727 [Wunderwerk Gottes in dem allerheiligsten Meßopfer]; Augsburg: Wolff, 1748 [GV I]. Bibl.: Heitjan (1960), Nr. 1227 In: Augsburg, UB XIII.6.8M254 (*); München, BSB Asc.4158 Deskript.: Liturgie; Aszetik; Prodigien; aus dem Italienischen [0999] Rosignoìi, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): Maraviglie di Dio nell'anime del Purgatorio, incentivo della pietà cristiana a suffragarle. Opera di cario Gregorio Rosignoìi, della Compagnia di Gesù, Dedicata alla pietà e magnificenza de' Signori Prefetto e Congregati di S. Giovanni Decollato. In Milano, MDCCIII, nella stampa di Giuseppe Pandolfo Malatesta. Milano: Giuseppe Pandolfo Malatesta, 1703.Wunder= Werck\ GOtes || Jn denen || Seelen deß Fegfeurs\\ Zu Aufmunterung \\ Der Christlichen Lieb || Gegen || Bemelte Seelen. || Anfangs in Welscher Sprach beschriben|| Von\\ KP. CAROLO GREGORIO\\ ROSIGNOLI, || Der Gesellschaft JESU/W Nachmahls von einem andern Priester auß || eben selbiger Gesellschafft || Jn das Teutsche übersetzt. || Erster Theil. || Cum Privil. Sac. Cces. Majest. & Facultate Superiorum. || (Linie) \\ Augspurg und Dillingen/\\ Jn Verlag Johann Caspar Bencards/\\ Wittib und Erben. \\ (Linie) || Anno 1722. ||. Anderer Theil der Wunder-Werck... Anno 1724. ||.
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Rosignoli, Carlo Gregorio SJ
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Augsburg u. Dillingen: In Verl. Erben Johan Kaspar Bencard, 1722-1724.- 8°, [I]: 13 Bl., 296 S„ 14 Bl.; [II]: 10 Bl., 316 S., 10 Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Sommervogel 7,158 Nr. 17; NUC hat spätere Ausg.- Es gibt bis ins 19. Jh. ebenfalls mehrere franz. u. span.Übers. Das Fegefeuer war ein zentraler Gegenstand der Volksfrömmigkeit. Die dt. Übers, des 19. Jh. lautet: >Erbarmet euch der armen Seelen im Fegfeuer! Wunderbare Ereignisse aus dem Jenseits. Frei nach dem Jtalien. u. Französ.< (Paderborn: Bonifacius Verein 1878; 1879; 1883; 1886).- Streit 7, S. 11 Nr. 2040 nennt eine it. Teilausg.: >Vite, E Virtù Di D. Paolo Siv Colao Della Cina, E Di D. Candida Hiv Gran Dama Cinese, Raccolte Da Carlo Gregorio Rosignoli Della Compagnia Di Giesù. Dedicate A gl'Illustrissimi Signori II Signor D. Pietro Isimbardi, Questore del Magistrato Straordin., e del Cons. Segreto di S.M.C., E La signora D. Silvia Cibo Isimbardi, Marchesi della Piene del Cairo, Gallia, Isola di S. Antonio, e di Santa Giulietta< (In Milano, per Giuseppe Malatesta 1700). Darin werden die Lebensbilder des Paul Siü [Siu Kouangk'i] u. seiner Nichte Candida Hiù, die als chines. Christen Verfolgung erleiden, geschildert. ÜT: Enthält je 52 Wunder, deren Ziel es ist, »einige Hilff denen Seelen in dem Fegfeur bringen ... Jndeme sehr wenig seynd/ welche denen Peynen deß Fegfeurs entgehen/ und von Mund auf gen Himmel abfliegen können«. Deshalb halte er diese Schrift für besonders wichtig. DV: 1673-1720; 1720-1762 [Benzing, Dillingen Nr. 12, S. 85-86], FA: Augsburg u. Dillingen: Wwe Bencard, 1728; 1735; Augsburg: Wolff, 1773 [GV I], Bibl.: Sommervogel 7,158 Nr. 17 [Ausg. 1728]; Streit 7,245 Nr. 3024 [Teil III]; Heitjan (1960), Nr. 1008; 1031; 1061; 1106 In: München, BSB Asc.4157 (*); Dillingen, Pr. Sem. [Ausg.1735]; Schwaz ¡.Tirol, Bibl OFM Deskript.: Aszetik; Japonica, Sinica, Indica; Heiligenleben; aus dem Italienischen [1000] Rosignoli, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): Notizie memorabili degli esercizj spirituali di Sant'Ignazio Fundatore della Compagnia di Giesù, raccolte dal Padre Carlo Gregorio Rosignoli della medesima Compagnia, e dedicate all'Eminentissimo, e Reverendissimo Signor Cardinale Federico Visconti Arcivescovo di Milano. In Milano, MDCLXXXV, per Federigo Agnelli scult, e stampatore. Milano: Federigo Agnelli, 1685.Guldener || Denck=Ring. || Das i'si:|| Merckwürdige Begebenheiten, || und wunder barliche Würckungen\\ der vortrefflichen \\ Exercitien des Heil. || IGNA TU. || Erstlich in Welscher Sprach beschriben || von R.P. Carolo Gregorio Rosignoli, || der Gesellschaft JEsu Priestern, || Nunmehro aber || wegen ihrer sonderbaren Nutzbar = und An= || müthigkeit/ GOtt und andächtiger Seelen || zu Lieb || in das hoch-Teutsche übersetzet || von || Einem Ehrwürdigen Priester|| barfüßigen Car1069
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Rosignoli, Carlo Gregorio SJ
meliter Ordens. || Mit Römisch =Kaiserlichem allergnädigsten || Privilegio, und Erlaubnuß der Oberen. || (Linie) || Augspurg und Dillingen || Jn Verlag Joh. Caspar Bencard seel. Wittib & Consorten. || Jm Jahr 1737. ||. Augsburg u. Dillingen: In Verl. Erben Johan Kaspar Bencard, 1737.- 8°, [13] Bl., 451[1] S., [6] Bl., TK.Ü: Emanuel v. St. Maximilian Komm.: OT: Michel, Rép. 5,51. ÜT: »Zuschrifft Der Hochwürdigen Abbtißin und Frauen MARI/E VICTORLE, Des Hochlöbl. beffeyten GOttes=Hauses/ und Closters zu Ober=Schönenfeld/ des Heil. Cistercienser=Ordens würdigisten Vorsteherin ... Augspurg den 17. April An. 1737 ... Johann Caspar Benckard seel. Wittib & Cosorten« [Bl. )(2a-7b]: Spielt mit dem Namen des Autors, der auf Dt. »Nachtigall« laute, u. er sei fürwahr eine geistliche Nachtigall.- 2 Bücher über Ursprung u. Bedeutung der Exerzitien.- Über die Adressatin vgl. Lindner (1913), S. 144 Nr. 315. Ü: Nicht identifiziert. DV: 1673-1720; 1720-1762 [Benzing, Dillingen Nr. 12, S. 85-86]. FA: Augsburg: Wolff, 1737 [GV I], Bibl.: Sommervogel 7,149 Nr. 4; Palau y Dulcet Nr. 278771; Heitjan (1960), Nr. 1119; BSB-AK 43,88; GV I In: München, BSB Asc.4143 (*) Deskript.: Aszetik; Heiligenleben; aus dem Italienischen [1001]
Rosignoli, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): Panacea adversus tria morborum genera, linguam obscoenam, conversationem pravam, et immoderatum lusum. Italice primum reddito a R.P. Carolo Gregorio Rossignolio, Soc. Jesu, nunc autem latine reddito et D.D. sodalibus Congregationis Majoris Academicae Ingolstadiensis in xenium oblata. Augustae, Typis J.M. Labhart. Augsburg: J.M. Labhart, 1729.Treuliche Wahmung u. kräfftige Mittel wider drey sehr grosse Gefahren der Unschuld u. Frombkeit, nemblich wider das unkeusche Reden, wider verführerische Gesellen, u. wider das unmäßige Spielen. Erstlich in Welscher Sprach hervor gegeben von RP. Carolo Gregorio Rosignolio, S. J., nachgehetids in die Lateinische, u. endlich in die Teutsche Sprach übersetzet, von einem Priester eben gemeldter Gesellschafft. Cum facúltate superiorum & privilegio. Ingolstadt: In Verl. Johann Andreas de La Haye II, Academischer Buchhändler, 1730.- 8°, 181 S.Ü: anonym Komm.: OT: Die it. Ausg. lautet: >Awisi salutari alla gioventù contro a' suoi maggiori pericoli estratti da tre libri del P. Carlo Gregorio Rosignoli della Compagnia di Gesù. E divisi in altrettante Parte con nuova aggiunta dal medesimo Autore< [In Bologna nella stamperia del Longhi, MDCCII (1702)] [Sommervogel 7,158 Nr. 16]; sie stellt eine Zusammenfassung dreier Traktate dar, die auch einzeln erschienen sind: >La lingua purgata; ovvero discorsi in 1070
Rosignoli,
Carlo Gregorio SJ
[1002]
emenda del parlare osceno< (Bologna: Longhi [1694 ?]); >11 giuoco di fortuna, overo il bene, e '1 male de giuochi< (Milano: Giuseppe Pandolfo Malatesta, 1700) [Autori italiani del '600 Nr. 155]; >L'elettione deH'amico< (Bologna 1699). Der über das Glücksspiel enthält eine Sammlung v. Beispielen u. Novellen gegen dieses Laster, wie der Autor überhaupt im Sinne der Predigttradition Exempla, Novellen u. kleine Erzählungen bevorzugt. DV: Sohn von Johann Andreas de La Haye I, 1718 bis zu seinem Tod 1735 [Paisey (1988), S. 149], FA: Ingolstadt: In Verl. Johann Andreas de La Haye, 1738.- Mod. Ausg.: Regensburg: Montag, 1749 [Drey größte Feinde der Jugend durch heilsame Lehren bestritten]. Bibl.: Sommervogel 7,158 Nr. 16; GV I In: Kein Nachweis Deskript.: Moraltheologie; Aszetik; Civilitäten; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [1002] Rosignoli, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): La Pietà ossequiosa alle feste principali dell'anno, overo Scelta di belle attioni praticate da' divoti nelle primarie sollenità ...- In Venetia, et in Bassano, per Gio. Antonio Remondini. Venezia; Bassano: Giovanni Antonio Remondini, 1684.Geistreiche Betrachtungen/\\ Auf die || Vornehmste Fest = Tag || deß gantzen Jahrs. || Erstens in Welscher Sprach\\ beschrieben/\\ Von\\ R.P. Carolo Gregorio Rosignolio, || der Societät JEsu Priestern. || Jetzt in das Teutsch übersetzt || Durch || R.P. Franciscum Xaverium Fleischmann, || Can. Reg. S. Aug. Priestern und Prof essen, indem || uhralten GOttes =Hauß und Freyen Reichs=Stifft\\ Wettenhausen U.L. Frauen. || Cum Facultate Superiorum. || (m) || Augspurg und Dillingen/\\ Jn Verlag Joh. Caspar Bencards Buchhändl. || (Linie) || Anno MDCCI. ||. Augsburg u. Dillingen: In Verl. Johan Kaspar Bencard, 1701.- 8°, 448 S., TK., K.Ü: Fleischmann, Franz-Xaver Komm.: OT: Michel, Rép.5,51. ÜT: »Eingang« (S. 2-14): Lob u. Bedeutung der Festtage, denen das Werk gewidmet ist. Ü: Nicht identifiziert. DV: 1673-1720 [Benzing, Augsburg Nr. 12, S. 85-86]. FA: Augsburg u. Dillingen: Wwe Bencart, 1740. Bibl.: Heitjan (1960), Nr. 726; 1139; BSB-AK 1501-1840 43,88 In: München, BSB Asc.4147 (*); Asc.4147a; UB 8° Asc.1556 Deskript.: Liturgie; aus dem Italienischen
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[1003]
Rosignoli, Carlo Gregorio SJ
[1003] Rosignoli, Carlo Gregorio SJ (1631-1707): Verità eterne, esposte in Lezioni Ordinate principalmente Per li giorni degli Esercizj Spirituali. Raccolte dal P. Carlo Gregorio Rosignoli della Compagnia di Giesv.... Milano: [o.Dr.], 1688.Ewige Grundwahrheiten aussgelegt und eingerichtet für die geistl. Einsamkeit nach S. Ignatii Anleitung. Mit Kupfern. Aus dem Italienischen von Langenmantel. Augsburg: Johan Kaspar Bencard, 1695.- 8°, [9] Bl., 500 S., [13] Bl., K.Ü: Langenmantel, Hieronymus Ambrosius CSM u. SP (1641-1718) Komm.: OT: Meist wird als it. Ausg. Milano: Giuseppe Pandolfo Malatesta, 1734 benutzt, der aber bereits 11 Ausg. vorangehen [Autori italiani del '600, Nr. 4845; Sommervogel 7,149-150 Nr. 5; Michel, Rép. 5,51], Eines der beliebtesten Werke der Volksfrömmigkeit am Eingang des 18. Jh.: »Sia il titolo che le figure si ispirano alle più celebri opere secentesche di devozione: in particolare due delle tavole riguardanti l'Inferno imitano le figure prelim. della >Prigione eterna< del Manni ... il cui contenuto è in parte riassunto nella lezione sesta (»Delle pene dell'Inferno«). Es gibt eine franz., span. u. portug. Übers. ÜT: Widmung »Denen Hoch = und Wolgebohrnen Fräulein ... Mariä Bapthorpe, &c. Und ... Mariä Elisabethä de Rantienne &c. Deren in München und Augspurg wohnenden Englischen Fräulein gnädigen Vorsteherinnen ... Augspurg/ den 4. Sept. 1695 ... Johann Caspar Bencard« [Bl. ):(2a-):(4b]: »VJlmahlige Erfahrnuß bezeuget/ daß etwelche Bäume/ Pflantzen und Saamen/ auß ihrem in frembde Länder transferiret und übersetzet/ besser gerathen/ schöner blühen/ und reichlicher fruchten/ als an jenem Orth/ wo sie anfänglich entsprossen und gebohren seynd. Das Getreyd/ Korn und Waitzen auß Spannien und Portugall/ in Jndiam und neue Welt überbracht/ gehet schöner auff an vilen Orthen/ und träget mehr als heraussen ... Mir ist neulich ein dergleichen Büchlein in die Hände kommen/ Ewige Grund = Wahrheiten genannt ... Ein Werck voll deß Geistes/ voll der safftigen Lehren und Weißheit; welches auff viler eyffrigen Wunsch und Verlangen/ von einer Hoch = Würdigen Feder in das Teutsche übersetzet/ Jch ohne Verzug in den Truck geben und verfertigen wollen/ umb so kostbaren Gnaden = Safft nicht zu verbergen/ sondern wie es die Natur deß Gutens erforderet/ denselben allen Tugend=begierigen Hertzen frey mittheilen zu können ...« Er widme diese Schrift den Damen, deren Frömmigkeit bekannt sei, als eine geistliche Speise. Ü: L. (auch: Langemantel), Sohn des Stadtpflegers Oktavian L. u. der Maria Imhof, Patricius Augustanus, Kanonikus v. St. Moritz (1670); Liebhaber der Naturwissenschaften u. Mathematik; Mitglied der kais. »Leopold. Akademie« u. des »Palmenordens«; Vf. naturwissenschaftlicher Werke; übers, auch >Auserlesene Fastenpredigten< (Augsburg: Schlüter, 1702 [Fromm (1981), Nr. 15874] aus dem Franz. sowie >Genovefa< (Dillingen, 1685 ?) [Faber du Faur, Nr. 870a; Einzelheiten bei Albert Haemmerle, Die Canoniker der Chorherrn1072
Rossi, Giacomo
[1004]
stifte St. Moritz, St. Peter und St. Gertrud in Augsburg bis zur Saecularisation, Privatdruck 1938, S. 74 Nr. 312], DV: 1673-1720 [Benzing, Dillingen Nr. 12, S. 85-86], FA: Augsburg u. Dillingen: Bencard, 1701; 1713; 1723 [Ewige G r u n d - W a h r heiten aussgelegt und absonderlich eingerichtet zu dem geistlichen Lesen, in denen man der heylsamen Einsamkeit und Übungen nach Anleitung dess Heil. Stiffters Ignatii oblieget; mit schönen bewährten Beyspihlen und eingelegten Kupffern aussgezieret von R.P. Carolo Gregorio Rossignolio, der Gesellschafft Jesu Priestern, in das Teutsche übersetzt, aus d e m Italiänischen von d e m Hochwürdigen Herrn Hieronymo Ambrosio Langenmantel, beyder Collegiat-Stiffter St. Moritzen und St. Petri Chor-Herrn. Augspurg und Dillingen, in Verlag Joh. Caspar Bencards seel. Wittib und Erben. A n n o MDCCXXIII]; 1753. Bibl.: Georgi III, S. 315 [Ausg. 1713]; Sommervogel 7,149-150 Nr. 5; Heitjan (1960), Nr. 548; 727; 922; 1026; BSB-AK 43,88 In: Freiburg, U B N 8789,di [Ausg. 1723]; München, BSB Asc.4148 [Ausg. 1713] (*); U B 8° Asc.1556 [Ausg. 1701] Deskript.: Heiligenleben; Aszetik; Jesuitenorden; aus dem Italienischen [1004] Rossi, Giacomo; Tasso, Torquato (1544-1595):
Rinaldo. [o.O.]: [o.Dr.], 1711.-
RJNALDO. || (m) || Musicalisches || Schau-Spiel/\\ Auf dem grossen \\ Hamburgischen Theatro/\\ Jm Monath Novembr. 1715. || (Linie) || HAMBURG/gedruckt bei Friderich Conrad Greflingem. ||. Hamburg: Friedrich Konrad Greilinger, 1715.- 4°, [21] Bl.Ü: Feind, Barthold (1678-1721) Komm.: A: Keine Angaben. OT: Sonneck 1,936 (mit Auszug aus dem Vorwort zum Lob Händeis); Stieger, Titelkatalog 3,1031 (London, 24.2.1711; London, Queen's Theatre in Hay Market). ÜT: Libretto in 3 Akten. Musik: Georg Friedrich Händel. Es handelt sich u m die dt. Übers, des ursprünglich in engl. Sprache verfaßten Librettos von Rossi nach der Vorlage von Tassos >Gerusalemme liberataCostanza sforzata< (s. dort), Nolfi, Noris u. Silvani. DV: 1670(?)-1717 [Benzing, Hamburg Nr. 42, S. 184; Paisey (1988), S. 83]. FA: Hamburg: Caspar Jakhel, [1723], Bibl.: G o e d e k e 3,336,14; Dünnhaupt 2 2,1452-1453 Nr. 40.1-2 In: Hamburg, UB; Weimar, ZB; Wien, Ö N B 1,179.672 A (*micro) Deskript.: Libretto; aus dem Englischen; aus dem Italienischen
1073
[1005]
Rossi, Giulio
[1005] Rossi, Giulio (16. Jh.): Icones operum misericordiae, cum Julii Roscii Hortini sententiis et explicationibus. Parsprior[-posterior]... Incidebat Romae Marius Cartarius... - Romae, impensis B. Grassii... (Romae, ex typographia Bartholomaei Bonfadini... 1585). Roma: Bartolomeo Bonfadino, 1586.Die Leibliche || vnnd Geistliche Werck || der Barmhertzigkeit. || Mit vil schönen vnd wolge = Wgründten Exempel vn Gleichnus = ||sen/newlich durch den Hochgelehrten || Herrn lülium Roscium Hortinum, || in Latein beschriben: || An jetzo aber zu trost vn lehr der || frommen/ in vnser hoch Teutsch || gebrachtDurch den wolgebornen Herrn Marxen\\ Fuggem den Eltern/Freyherrn von Kirch =\\berg vnnd Weissenborn/ Rom. Kays. || Mayestat Rath/ etc. || MATTH. V. || Selig sind die Barmhertzigen/ dann sie werden || Barmhertzigkeit erlangen. || Mit Rom. Kayser. Mayestat Freyheit. || Gedruckt zu Dilingen/ durch || Johannem Mayer. || 1589. ||. Dillingen: Johann Mayer, 1589.- 8°, [16] Bl., 203[=303] S., TE., H., K.Ü: Fugger, Marx [Marcus] (1529-1597) Komm.: A: R. (auch: Roscius), aus Orta, daher sein Beiname »Hortinus«, Dichter u. Rhetoriker, Freund v. Aldo Manuzio; genaue Lebensdaten fehlen [ABI 860,234-235]. OT: München, BSB 2° Mor.181; Paris, BN D.2381; John Landwehr, French, Italian, Spanish, and Portuguese Books of Devices and Emblems 1534-1827, Utrecht: Haentjens Dekker & Gumbert, 1976, S. 167 Nr. 641 nennt Ausg. Rom (?), 1589: »Engraved title-page, verso blank. Dedication by the author to Wolfgang Theodor Raithnau, Archbishop of Salzburg, three pages; verso dedicatory poem. Dedicatory full-page coat of arms, verso text to the first emblem which is printed on the opposite page. Total twenty full-page etchings, the fourth with the monogram of Tempesta.- It is one of the few Italian emblem books of the sixteenth century, and a charming one«. ÜT: »IN LIBRVM DE OPERIBVS MISERICORDIAE A GENEROSO Domino MARCO FVGGERO germanica editum, epigramma«; auf der Rücks. »ICONES VII. OPERVM MISERICORDL-E corporalium ...« Sieben Embleme, die dann erläutert werden: »Pasee esurientes; da potum sitientibus; operi nudos; sepeli mortuos; suseipe peregrinos; invise aegrotos«. Ü: Übers, auch Baronio (s. dort). DV: 1576-1615 [Benzing, Dillingen Nr. 2, S. 83]. Bibl.: VD 16 R 3163 In: München, BSB Asc.2451 (*); UB 8° Asc.1993 Deskript.: Emblematik; aus dem Lateinischen [1006] Rossi, Pier Paolo SJ (1560-1600): Relatione della morte di Papa Urbano VII. Composta dal RP. Giovanni Pietro Rossi Giesuita Penitenziere di S. Pietro. In Roma, presso Giovanni Martineiii. Roma: Giovanni Martinello, 1590.Relation oder Bericht/1| von dem Absterben Babst Vrbani/1| diß Namens der VII. || 1074
Rostinio, Petro
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Durch II Den Ehrwürdigen Herrn P. Joan. Petro Rossi/\\ der Societet Jesu/ Penitentierer zu Rom/ bey S. Peter/1 in Welscher Sprach beschriben/ jetzo aber in || vnser Teutsche Sprach gebracht|| worden. || Gedruckt zu München^ bey Adam Berg. II Anno Domini M.D.XCI. ||. München: Adam Berg d.Ä., 1591.- 4°, [8] Bl., TE., TH.Ü: anonym Komm.: A: In Rom geb., 1576 in die SJ aufgenommen, lehrte er sieben Jahre lang alte Sprachen, wurde unter Urban VII. Pönitentiar an der Peterskirche u. Rektor des Kollegiums in Tivoli; er starb in Rom [Sommervogel 7,175; Ferrari, S. 590]. OT: London, BL 4855.bbb.9.; Sommervogel 7,175 [»Le P. Rossi, qui écrivit cette relation, assista à la mort d'Urbain VII. Il est cité sous le nom de Joannes Rubeus par Andr. Victoreiii, dans ses additions à la Vie de ce Pape, par Spondanus, dans ses Annales ad annum Christi 1590, num. 10, et encore par d'autres, mais c'est une erreur. Du reste, cette relation ne fut pas imprimée par l'auteur lui-même; un autre s'en chargea et la fit paraître sous le nom de Giovanni Pietro Rossi ec.« - Sommervogel gibt irrtümlich 1690 als Erscheinungsdatum an], Urban VII. (1521-1590), vom 15.-27. September 1590 für 13 Tage Papst, stud. Jura in Bologna u. durchwanderte eine lange geistliche Laufbahn, ehe er sein Pontifikat antrat. Er nahm aktiv an der dritten Sitzung des Tridentinums teil, bereitete das Militärbündnis vor, das zur Niederlage der Türken 1571 bei Lepanto führte u. war 1583 päpstlicher Statthalter von Bologna [Rachum, S. 532-533].- Das Werk lobt seine Tugenden u. sein »seliges Ende«. ÜT: Keine Übersetzerhinweise. DV: 1564-1610 [Benzing, München Nr. 3, S. 335]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 43,115; VD 16 R 3161 In: München, BSB 4° H.eccl.680 (•); 4° Biogr.279,19; 4° H.eccl.681; 4° Heccl.692 Deskript.: Biographien; Papsttum; aus dem Italienischen [1007] Rostinio, Petro; Fontana, Alessandro (1489-1554); Brasavola, Antonio Musa (1500-1555): Trattato di mal francese, nel quale si discorre di ducento et trentaquattro sorti di esso male; & à quanti modi si può prendere, ti causare, & guarire. Et evidentemente si mostra chi ha il gallico male, & chi nò, con segni certissimi & pronostici ... raccolto, et tradotto da quanti han scritto di mal francese, & massime dal Brassavola; & di più molte cose vi sono di nuovo aggiunte ... (Stampato in Venetia per Andrea de Camaccioli à instantia di Lodovico Avanzi). Venezia: Andrea de' Camaccioli, in Veri. Lodovico Avanzo, 1556.D. PETRI ROSTINII\\ Newer außßhrlicher vnnd|| nutzlicher Tractat\\ Von den fran = Il tzosen/H Jn welchem von CCXXXIV. Art der = ^selben gehandelt/darbey zugleich scheinbarlichen || erkläret wirdt/ aujf wie mancherley weise man sie verur= || Sachen/ vberkommen/ vnd widerumb heylen könne/ auch || welches die gewisse vnd vnfehlbare Zeichen seyen/1| so diesen oder jenen darmit behafftet zu II seyn/ andeuten: \ Allen Medicis, Wundärtzten/ Barbierern/ vnnd || derglei1075
[1007]
Rostinio, Petro
chen/ wie nit weniger denen/so mit solcher schwächet^ belästiget/zum besten an jetzo auß dem Jtalianischen auff das fleissigste verteutscht/ vnd mit notwendigen Margina = \\lien/ sampt einem vollkommenen Re=\\gister gezieret/1| Durch || Ludovicum Hömigk/ Doctom || vnd Medicum zu Franckfurt\\ am Mayn. || Getruckt zu Franckfurt am Mayn/\\ Jm Jahr M.DC.XXVI. ||. Frankfurt a.M.: [o.D.], 1626.- 8°, [3] Bl„ 197[1] S„ [5] Bl.Ü: Hoernigk, Ludwig v. (gest. 1667) Komm.: A: Nicht weiter identifizierbar.- Über den Ferrareser Arzt Brassavola DBI 14,51-52. OT: Enthält auf S. 144-162 auch >Quesiti di AJessandro Fontana, con le risposte del BrasavolaDe morbi Gallici vocati curatione< von Antonio Musa Brasavola.- Eine der zahlreichen Pestschriften der Zeit, die die Genese, Befund u. Medikamentierung mit Quecksilber, Gajakholz etc. beschreibt. ÜT: Vorrede an den Leser [Bl. )(2a-)(4a]. Die Franzosenkrankheit sei aus fremden Ländern eingeschleppt worden u. grassiere jetzt auch während des Kriegs überall, »da wohl mancher an statt grosser Beute/ die er zu machen gedacht/ einen gantzen Sack voller Frantzosen/ Schlier vn Röhrgeschwär darvon trägt/ je länger je mehr einreissen wil/ das folgendts guter Cur/ inmassen sie in diesem Tractätlein vor= vnnd an die Hand genommen/ höchlichen von nöthen/ Als hab ich/ nicht etwan für die lange weil/ (wie manche zu thun pflegen/ so vnter dessen alt vnnd newe Alchymische tractäte sampt anderen mehr Güldenen Künsten vnnd Sachen/ nicht ohne nachtheil verteutschen/ vnnd zu verteutschen suchen/ da doch die jenige so studieret deß verteutschens im geringsten nicht von nöthen haben/ die andere aber so nicht studieret wegen frembder Terminorum, welche sie nicht alle füglich verteutschen lassen/ ja offt wegen der jnen zu hohen materi selbsten nichts rechts auß solchen als dan Vntauglichen Büchern verstehen) auch nicht auß eigenen Bedüncken/ sondern auff sonderlich ersuchen/ denen so entweder selbsten naschen gangen/ oder ja von andern inficiret worden/ weil sie nicht stets Medicos und Barbierer (so gleichwol auch der Jtalianischen vnd respectiv6 Lateinischen Sprach nicht alle kundig) zur Hand haben können/ zum besten/ solch Tractätlein gern vertiren vnnd auß dem Jtalianischen in vnser Hochteutsch versetzen wollen ...« - Der Traktat Rostinios geht bis S. 151, dann folgen die Fragen u. Antworten Fontana/Brasavolas über das »Jndianisch Holz«. Ü: H. (auch: Hömigk, Hornick) stammte aus Darmstadt u. stud. nach Aufenthalten in Italien u. Frankreich in Gießen, Straßburg (Dr. med.) u. Marburg (Dr. iur.). Später kaiserl. Rat u. kurmainzischer Hofrat, konvertierte 1647 zum Katholizismus [EG 11,11, S. 48-49; ADB 13,157; DBInd 549,368376]. Bibl.: Zachert, Verzeichnis 5, S. 350; Bircher, DDB A 1915 In: Wolfenbüttel, HAB 104.15 Phys.(4) (*) Deskript.: Syphilisschriften; aus dem Italienischen
1076
Rotta,
Giovanni
¡1008]
[1008] Rotta, Giovanni (16. Jh.): La uita del Sophi: Re de Persia & de Media & de molti altri regni & paesi: e de le grandissime guerre quäle ha facto contra lo signore Turcho e con altri Re & signori: & dela descriptione de dicti paesi: & de la uita e costumi de dictipopoli: & molte altre cose inumerabile [sie]: quäle se questo lector legerai grandissimo frueto: e piacere ne pigliarai. [o.O. (Roma ?)]: [o.Dr.], [1508].Das leben vnnd ge-1| wonheyt. vnd gestalt des Sophi Ku = || nigß der Persien, vnnd der Medier. || vnd von vill andern Kunigreichen. || vnd Landt. mit den aller grossisten || krigeru welche er than hat. wider \\ den grossen Turcken. vnd an = || derer Kunig. vnd herrn. vnd. || von der beschreybung. der || Landt. leben vn gewon || heyt deren volcker. || mit villen andem\\ kurtzweylich = \\en dingen. M.CCCCC.Xv. ||. [o.O. (= Nürnberg)]: [o.Dr. (= Jobst Gutknecht)], 1515.- 4°, 10 Bl.Ü: anonym Komm.: A: Der aus Venedig stammende Arzt Giovanni Rotta (auch: Rota) hatte zu Beginn des 16. Jh. in Aleppo u. Damaskus gelebt u. mit größter Aufmerksamkeit die Kämpfe zwischen dem Perserschah Ismael u. Sultan Bajazet II. verfolgt. OT: Datiert »In Damasco die XX Gienaro M.D.VIII« (Bl. 14b). Der Druck verbreitet einen Brief Rottas aus Aleppo an den Dogen Leonardo Loredano. Es gibt auch eine Fassung >Lettera di Giovanni Rota al Doge Leonardo Loredano< (o.O.: o.J., o.Dr.) [BM], Der Brief berichtet vom Emporkommen des Ismael Sufi u. den Kriegen unter seiner Führung gegen die Türken. Interessant ist die Entsendung einer persischen Botschaft nach Ungarn sowie die Anwesenheit von Gesandten aus den rumänischen Fürstentümern in Persien. R. knüpft große Hoffnungen an den Perserschah, er werde das Osmanische Reich zerstören. Es tauchen auch sagenhafte Gerüchte vom Priester Johannes auf [Göllner 1,34-35 Nr. 32 u. 76]. »Profet Mohamet hatte seines Bruders Sohn, Hali (Ali) von dem stammt der Sophy. So heißen die Nachkommen Ali's. Des Jetzigen Vater besaß das kleine Land >ArduelipiltnußLettre de cachet< nach Paris gezwungen u. im Collège de Plessis zwangsweise erzogen. Mit 18 Jahren entwich er nach Holland, nahm Kriegsdienst an, machte später in Den Haag eine Schule für junge Aristokraten auf u. schrieb ab 1724 im Lauf weniger Jahre ca. 20 historisch-politische Werke, die meist gegen Frankreich u. die katholische Kirche gerichtet waren. Kurze Zeit diente er dem Prinzen von Oranien, mußte dann aber die Niederlande verlassen u. ging nach Brüssel u. Rußland. Er war Mitglied der Akademien von Berlin u. Petersburg u. Hrsg. des >Mercure historiques Er ist in Amsterdam gest. [NBG 42, 780-783; DBI 1,662-668 (R. Quazza)]. OT: Palau y Dulcet Nr. 279620; dort auch mehrere Folgeaufl.- »Le succès de 1' Histoire d'Alberoni, qu'il avait présentée comme traduite de l'espagnol, lui donna de l'ambition« [NBG, a.a.O.].- Giulio Alberoni (1664-1752) war der Sohn eines Gärtners u. wurde bei den Barnabitern in Piacenza erzogen. Der Hg. v. Vendôme, Kommandant der franz. Truppen in Italien, nahm sich seiner an, u. er folgte ihm nach Spanien. Er wurde Botschafter von Parma am Madrider Hof, stiftete die Ehe zwischen Philipp V. u. Elisabeth Farnese, stieg zum Kd. u. span. Premierminister auf. Er wollte Spanien die im Frieden von Utrecht verlorenen it. Besitzungen zurückerwerben, was die Quadrupelallianz (Frankreich, England, Generalstaaten, Dt. Reich) zusammenschmiedete. Er fiel jedoch in Ungnade u. mußte Spanien verlassen. 1719 zog er sich nach Rom zurück, wurde zunächst geächtet, wegen seiner großen Talente aber schon bald päpstl. Legat (1735) in der Romagna. ÜT: Der Verlagsort ist nur für Teil V gesichert.- Vorlage ist die it. Fassung, denn in der »Vorrede« (S. 6) heißt es von »nachstehender Lebens = Beschreibung«, sie sei »ursprünglich in Jtaliänischer Sprache verfertiget, nunmehro aber/ allen Liebhabern der neusten Historie zu gefallen, wie folget, ins Teutsche übersetzet worden«. Bibl.: Bircher, DDB C 693-697 In: Wolfenbüttel, HAB S 135f.8° Heimst. [Teil I-IV] (*); Teil V: Wiesbaden, Hess. LB Ca 3475 Deskript.: authentische Biographie; Politik; Papsttum; aus dem Französischen; aus dem Italienischen [1010] Ruini, Carlo (ca. 1530-1598): Dell'Anotomia [sie], et dell'infirmita del cavallo di Carlo Rvini ...In Bologna, Presso gli heredi di Gio. Rossi MDXCVIII. Con licenza de' superiori. Bologna: Erben Giovanni Rossi, 1598.Anatomia & Medicina Equorum Noua, || Das ist/\\ NEuweß RossBuchs [sic]\\ Oder von der Pferden || Anatomy/Natur/ Cur/Pflegung || vnnd Heylung/1| Zwey 1079
[1010]
Ruini, Carlo
außerlesene Bücher/\\ Jn welchen nicht allein die starcke Glieder/Beine/Mäuse vnnd || Adern des gantzen Leibs der Pferde || sondern auch allerley denselben zufallende acci= || dentia, Kranck-Schwachheiten vnnd Gebrechen/ wie denselben furchbarlich für zukommen/ vnnd die/1| so allbereyt vorhandene/glücklich/ curirt, geheylt vnd abgeschafft werden mögen/ eygentlich/\\ außführlich/ vnd wie selbst eygener Augenschauw vnd Handgriff erlangter Er= ||fahrung/ würcklich gelehrt vnd gewiesen werden. || Auß des Edlen vnnd Vesten Caroli Ruini von Bononia || Jtalianischer Edition, || Allen Chur/ Fürsten/ Graffen/ Bürgern || Kauffleuten/Roßkämmerem/Schmieden/\\ Mahlern/Bildhauwern/etc. || Zum nöhtlichsten und nohtwendigen Gebrauch auffs fleissigst in Teutsch gebracht/\\ Durch || Petrum Vffenbach der Artzney Doctorem, Bestalten Medicum & Physicum || in Franckfurt. || Mit einem vollkommenen Register und vielen nohtwendigen|| Authentischen Figuren. || (m) || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ bey Matthias Beckern in Verlegung|| Peter Fischers seligen Erben. |{ Anno MDCIII.\\.---Ander Theil dieses gantzen Wercks/1| Herrn \\ CAROLI RVINI, || Bürgern vnnd Rahtsverwandten/\\ der berümbten Statt Bononia/\\ Von allen vnd jeden Kranckheiten vnd Gebrechen der Pferde. || Darinnen eigentlich vnd mit gutem Grundt beschrieben/er- \\klähret vnd gelehrtet wirdt/ wie man nemblich nicht allein die gegenwertige/ in = \\nerlich vnd ausserhalb deß Leibs abwenden vnd heylen/ sonder auch den || vorstehenten vorkommen/ vnd der gesundten Pferde || pflegen vnd warten solle. || Jn sechs Bücher vnderschieden/ vnnd wie gleichfals auch der|| erste Theil mit zweyen vnderschiedlichen Re=\\gistern geziehret. || Allen Fürsten vnd Herrn/ Rittern/ Edelen/ Aertzten/ Reysigen/ Kriegsleuten/ || Schmiden/ Roßteuschern vnd der gleichen/ sehr nützlich vnd nohtwendig\\ zu lesen vnd zu vben. || Von Petro Vffenbach der freyen Kunst vnd Artzney Doctom/ vnd der Statt Franckfurt || am Mayn bestelleten Medico, auß dem Jtalianischen auff das || fleissigst verteutscht.\\ (m) || Getruckt zu Franckfurt am Mayn/1| Durch Matthias Becker/ in Verlegung Peter Fischers || seligen Erben. || Jm Jahr/\\ (Linie) || M.DC.III. ||. Frankfurt a.M: Matthias Becker, in Verl. Erben Peter Fischer, 1603.- 2°, [I]: [222], 258, [6]; [II]: [10], 308, [14] S., 64 H.Ü: Uffenbach, Peter (1566-1635) Komm.: A: R. stammte aus Bologna, war Jurist u. Senator. Er wird oft mit seinem Großvater verwechselt, der ebenfalls Jurist in Bologna war u. einige Werke publiziert hat [G.W. Schräder, Biographisch-literarisches Lexikon der Thierärtzte aller Zeiten und Länder, 1863, zit. nach ABI 870,174-175; Ferrari, S. 595; Nissen (1969), S. 253]. OT: München, BSB 2° A.vet.7; NUC; dort auch Folgeausgaben Venedig 1599; 1602; 1607; 1618; 1707 [Anatomia del cavallo, infirmitä ed suoi rimedi].- Es entstand schon bald ein Streit darüber, ob Ruini wirklich Urheber der Tafeln u. des Textes sei oder nur die Druckkosten vorgeschossen habe. Während einige Interpreten sogar Leonardo da Vinci in Anspruch nehmen wollten, vermutet man heute ihren Ursprung eher in der 1582 von Caracci gegründeten »Accademia degli Incamminati«. Die Figuren sind nach dem Vorbild Vesals entworfen, der Text zum 1. Teil vielleicht von Francini, einem Neffen Ruinis, nach Heroards verlorenem Manuskript adaptiert, der 2. Teil von 1080
Rumerus, Johannes
[1011]
diesem verfaßt [H.P. Bayon, »The authorship of Carlo Ruini's Anatomia del Cavallo«, in: Journal of compared Pathol. Therap. 48, 1935, 138-148; R. Schmutzer, »Bemerkungen zur Pferdeanatomie des Leonardo da Vinci«, in: Archiv f. Gesch. Nat. Techn. 3, 1910, 61-70 u. Zs. Anat. Entwicklungsgesch. 112, 1943, 460-474; Nissen (1969), Nr. 3517], ÜT: »Dem Durchleuchtigsten/ Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn Friederichen dem vierdten/ Pfaltzgraffen bey Rhein/ deß Heiligen Römischen Reichs Ertztruckseß vnnd Churfürsten/ Hertzogen inn Bäyern ... Geben Franckfurt am Mayn/ Sontag Judica im Jahr Christi 1603 ... Petrus Vffenbach der Artzney Doctor, bestalter Physicus, vnd Medicus in Franckfurt« [Bl. ):(2a-):(6b]. Enthält ein Lob des Pferdes mit vielen historischen Belegen. »Zu vnsern Zeiten hat man de Equorum cura & Anatomia nichts besonders gesehen/ als etliche kleine Werck/ welche nur von Huffschmieden vnd andern Leyen colligirt/ vnd für groß werck gehalten worden. Aber neulicher Zeit ist in Jtalianischer Sprach ein trefflich schönes Werck außgangen/ deß Lob vnd prestantz mit Worten nit genugsam außgesprochen werden kan/ wie dann dasselb von vnterschiedenen Adels vnd Vnadels Personen mir höchlich commendiert worden/ mit angehengter nöhtlicher Bitt/ Nach dem ich vor zweyen Jahren die Opera Parei Chirurgica, & Anatomica corporis humani, ins Teutsch gebracht/ also wolte ich mich auch/ allen Chur oder Fürsten/ Graffen vnd von Adelen zu grossem Dienst vnd Gefallen vber die anatomiam Cauallorum machen/ vnd dieselbige ins Teutsch vbersetzen.« Lat. Gedichte auf Ruinis Übers, von Henricus Meibomius, Poeta Cassarius, Acad. Julias Prof., Ioannes Hoffmannus Husianus Theol. & Poeta autoris compater Neouilnae. Ü: U. übers, zahlreiche andere Italiener wie Aldrovandi, Birelli, Ferrara, Deila Porta usw. (s. dort). DV: Mathäus B. (auch: Beck), aus Magdeburg, erhielt 1573 Frankfurter Bürgerrecht, erwarb 1598 eine Offizin u. druckte für Th. de Bry u. Egenolff recht aufwendige Bücher. Wegen einer Ehebruchsgeschichte wurde er der Stadt verwiesen, so daß sein gleichnamiger Sohn die Geschäfte fortsetzte [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 37, S. 130], FA: Frankfurt u. Leipzig, 1715. Bibl.: DWB QV 943; Nissen (1969), Nr. 3517; Zachert, Verzeichnis 5, S. 235; Bircher, DDB A 1345-1346 In: Wien, ÖNB; Wolfenbüttel, HAB 15 Bell.2°(l) (*) u. 1.1 Oec.2° Deskript.: Veterinärkunde; aus dem Italienischen [1011] Rumerus, Johannes: Triumph- und Siegs Predigt, wegen Glücklicher ankunfft deß mächtigen KriegsFürsten, Marquis Spinola ... Gehalten durch ... Johannem Rumerum ... in Welscher Sprach, jetzt aber in unser Hochteutsch gebracht. Getruckt zu Oppenheim, durch Hieronymum Gallem, Im 1620. Jar. Oppenheim: Hieronymus Galler, 1620.- 4°, [8] S., Titelvignette; auf S. 3 oben RL.1081
[1012]
Ruscelli, Girolamo
Ü: anonym Komm.: A/OT: Nicht identifiziert; der Name klingt wenig it., vielleicht ein Deutscher oder Niederländer im Heer Spinolas.- Ambrogio Spinola (15691630), bedeutender genuesischer Feldherr im Dienst der Spanier, kommandiert zunächst die Truppen in den Niederlanden u. nimmt Moritz v. Nassau 1604 Ostende fort bzw. sprengt die Belagerung von Gent. 1621 erobert er die Pfalz für den Kaiser, u. im Vorfeld dieser Operationen ist der Bericht verfaßt. Vgl. auch Hohenemser (1966), Nr. 5018; 5024; 5035. DV: G. (1611-1627) hat zahlreiche Drucke, darunter die Bibel u. die >Confessio Helvetica< in ungarischer Sprache, gedruckt. Vielfach sind seine Drucke Verlagswerke der Wwe Levin Hulsius u. vor allem des Johann Theodor de Bry [Benzing, Oppenheim Nr. 2, S. 376], Bibl.: Hohenemser (1977), S. 64 In: Frankfurt a.M., StUB XXI,33 [Kriegsverlust] Deskript.: Kriegsgeschichte; aus dem Italienischen [1012] Ruscelli, Girolamo [Ps. Alessio Piemontese (?)] (gest. 1566): De' secreti del reverendo Donno Alessio Piemontese, Prima parte, diuisa in sei libri. Opera vtilissima et vniversalmente necessaria, & diletteuole à ciascheduno. Ora in qvesta seconda editione dall' autor medesimo tutta rìcoretta, & migliorata Et aggivntovi nel fine d'ogni libro molti bellissimi secreti nuoui. Con privilegio dell'illustrissima Signoria di Venetia, & altri Principi, per anni XV. In Venetia per Comin da Trivco [sic]. M.D.LVII [Teils.]. Venezia: Giulio Antonio Comin da Trino, 1557.KVNSTBVCH\\ Deß Wolerfa = \\ren Herren AlexijPede = ||montani von mancherley nutzlichen vnnd\\ bewerten Secreten oder Künsten/jetz neuw\\lich auß Welscher vnnd Lateini= \\scher sprach in Teutsch || gebracht/durch || Doctor Hans Jacob Wecker/ Statt/\\artzet zà Colmar. || Getruckt zu Basel/ bey Peter Perno. || 1569. ||. Basel: Peter Perna, 1569.- 8°, [32] Bl„ 460 S., [1] Bl„ D.Ü: Wecker, Johann Jakob (1528-1586) Komm.: A: Geheimnisvolle Persönlichkeit, von der man nur weiß, was er selber im Vorwort seiner >Secreti< (Venedig, 1555) sagt. Demzufolge war er Pharmakologe u. bereiste 57 Jahre lang ganz Europa. Während dieser Reise sammelte er Rezepte, die das vorliegende Buch bilden [NBG 1,794-795]. Die Identität mit Ruscelli ist von Ferguson erhärtet worden; NBG bestreitet sie (s.u.). Es gibt weiterhin mindestens zwei Personen, die den Namen Girolamo Ruscelli führen, was die Verwirrung noch vergrößert, und zwar einen Dichter aus Viterbo (ca. 1500-1566) bzw. einen Mönch von Monte Cassino (ca. 15361604), der als Astrologe, Philosoph, Theologe u. Architekt hervorgetreten sein soll [ABI 870,308-327]. Letzte Klarheit könnte nur eine Spezialuntersuchung bringen. OT: München, BSB 4° M.med.13 Mit 2 Beibd.- »... ouvrage plein de superstitions, attribué à l'alchimiste Girolamo Ruscelli, qui l'écrivit d'après le témoignage de son contemporain Gir. Muzio (>per avventura fece egli questa metamorfosi in virtù della sua alchimia, donde ne nacque il libro publicato 1082
Ruscelli,
Girolamo
[1012]
sotto il nome di D. Alessio di PiemonteSecreti Nvovi Di Maravigliosa Virtv Del Signor Jeronimo Ruscelli I quali continouando a quelli di Donno Alessio, cognome finto del detto Rvscelli, contengono cose di rara esperienza & di gran giouamento< [NUC 510,162].- Es handelt sich um ein Handbuch mit praktischen Rezepten, u.a. die Bereitung von 7 Sorten Wasser »für die grausame Pestilentz, Wasser für die Frantzosen u. ander dergleichen kranckheiten, für das Podagra, für die malatzey u. Pestilentz blat« [Graesse, Bibl.mag., S. 50]. »No treatise better illustrates the populär or household practice of applied chemistry, of the arts, and of medicine, at its date, than that which passes under the name of Alexis, or Alessio, of Piedmont« [Ferguson, S. 225], ÜT: Widmung an Anna Alex. Gräfin zu Fürstenberg, Witwe zu Rappoltzstein-Hohenack auf Geroltzek etc. u. Barbara Landgräfin zu Hessen, Gräfin zu Waldeck.- Von den sechs Büchern >De Secretis< ist hier nur das erste übers.- Wecker besorgte auch eine lat. Übers. [De secretis libri sex ... ex Italico in latinum sermonem nunc primum translati ... (Antverpiae: J. Steelsius, 1560)]. Ü: Der Arzt u. Philosoph W. stammte aus Basel u. wirkte als Stadtarzt in Colmar [ADB 41,372; DBInd 1338,16-17], Die Ausg. Basel: Peter Perna, 1575 [Artzney Buch. Des wolgelehrten Herren Alexii Pedemontani gar nach allerhandt Kranckheiten zu curieren fast dienstlich. Auß welscher und latinischer Sprach in Teutsch gebracht, unnd ordenlich zusammen verfasset. Durch Hans Jacob Wecker] ist eine nach Krankheiten geordnete Zusammenfassung in neuer Anordnung u. im strengen Sinn keine Übers.- Dies gilt auch für die Ausg. Basel: Peter Perna, 1575 [Weiber Zierung des hocherfarnen Herren Alexii Pedemontani von mancherley nutzlichen und bewerten Artzneyen, den Leib zierlich und wolgestalt zu machen, jetzundt newlich auß welscher und lateinischer Sprach in gemein Teutsch ordenlich zusammen verfasset, durch Hanß Jacob Wecker] [Simon (1953), S. 10 Nr. 84], FA: Basel, Petrus Perna, 1570; 1571; o.O., 1573; 1577; Basel, Petrus Perna, 1580; 1581; Basel: Conrad Waldkirch, 1605; Basel: L. König, 1616. Bibl.: Draut (1611), S. 388 u. 390; Melzi 1,32; Graesse 1,68; BiblMag Nr. 759 [Ausg. 1605] u. 3336 [Ausg. 1570]; Ferguson (1930/31), S. 236ff, Nr. 46; 47; 51; 62; 63; GK 3.1238-1247 u. 1249-1251; Ferguson (1954) 1,22; Durling (1967), S. 14 f. Nr. 128.1; 129-132; Neu (1965), S. 227 Nr. 3598; BSB-AK 1501-1840 43,301-304; VD 16 R 3827-3834; NUC; DWB QV 997 In: Wolfenbüttel, HAB QuH 119.2(1); Göttingen, NSUB 8° Med.Pract. 40/3 [Ausg. 1573] Deskript.: Pharmakologie; Diätetik und Hygiene; Pestschriften; Alchemie; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen 1083
[1013]
Ruscelli, Girolamo
[1013] Ruscelli, Girolamo [Ps. Aiessio Piemontese (?)] (gest. 1566): De' secreti del reverendo Donno Aiessio Piemontese .... Venezia: Giulio Antonio Comin da Trino, 1557.Ein Nützliches || Artzney Buch || Darinnen begriffen allerley gute vnnd be = || wehrte Remedia oder Mittel/ jedes seiner || eigenen Kranckheit zugeeignet. || Auch wie zuvor allerhand Kranckheiten/ vnd derselben || Vrsachen erkant/ vnd hernach eine jede Kranckheit/ sie sey Eus = \\serlich oder Innerlich/ vom Haupt an biß auff die Solen/1| nach guter Ordnung/ vnd auffs kürtzest Cu-\\rirt werden möge. || Durch den Hocherfahmen Herrn ALEXIUM PEDEMON-1| TANUM in Welscher vnd Lateinischer Sprach beschrieben. || Jetzo auffs New vbersehen/ auß eines vornehmen Medici hin = || terlassenem MSS. mit vielen ExperimentMitteln/ vnd || zweyen nützlichen Registern vormehret || Durch || JOHANNEM Behem Fr. Medic. Studios. || (m) || Erffurt/ bey Christoff Mechlem/ Jn Verlegung Johann\\ Bischoffs/ im Jahr M. DC. XXV. ||. Erfurt: Christoph Mechler, in Verl. Johann Bischoff, 1625.- 4°.Ü: Behm, Johann Komm.: ÜT: GK 3.1248 nennt bereits ein >Nützlich Artzney Buch< (1612 u.ö.) in: Columella, >Agricvltvr, oder AckerbawLibro continente apartinentie ad capitanii, retenere et fortificare una citta con bastioni ...< (Venedig, 1519) [Jähns (1880), S. 1107]; Alessandro Capobianco von >Corona & palma militare di artigleria e fortificazione< (Venedig, 1598) [Jähns, S. 1069]. Deila Valle beschreibt zuerst das »boluardo«, das er vielleicht in Deutschland kennengelernt hat. »Dedication Dem Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten vnd Herrn/ Herrn LVDOVICO Pfaltzgraven bey Rhein/ Hertzogen in Bäyern/ etc. meinem gnädigen Fürsten vnd Herrn ... Datum Franckfurt am Mayn/ am Tag Ludouici, welches war der fünnff vnd zwantzigst Augusti. Jm Jahr 1619 ... Jacob de Zetter.« Nach dem Lob der Kriegskunst fährt er fort: »Dieses alles nun/ gnädiger Fürst vnd Herr/ vnd dieweil ich gesehen/ daß die jetzige Welt jmmerdar nach newen Sachen trachtet/ sintemal für allen anderen Künsten diese fürnemliche je länger je höher steiget/ vnd nunmehr ein weit grössere Vollkommenheit erreycht/ als sie bey den Alten gehabt/ hat mich bewogen/ dieses Werck auß vnterschietlichen newen Autoribus, vnd/ meinem geringen Verstandt nach/ den aller besten/ zusammen zu ziehen/ Theyls auß dem Jtalianischen in vnsere Hochteutsche Muttersprach zu vbersetzen/ Theyls aber/ so allbereyt Teutsch gewesen/ in ein bessere Ordnung zu bringen/ das vonnöhtige zu vbergehen/ das nöhtige aber zu besserer vnd mehrer Vollkommenheit dieses Wercks heraußzunemmen/ vnd solches alles E.F.G. vnterthänig zu dediciren.« - 1. Teil hat 154 Kap., die von der Farbe der Uniformen, dem Umgang mit Meuterern bis hin zu Brückenbau u. Seegeschwaderführung alle militärischen Fragen behandelt.- Teil 2 umfaßt 151 Kap. über Waffentechnik. Ü/DV: Jakob de Zetter (auch: Zettre, Sittert), Sohn des Hanauer Kupferstechers Jakob de Z., Verleger von 41 Werken in Frankfurt von 1620-1626, ist auch der Übers. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1307]. Bibl.: Bircher, DDB A 6188-6189; BSB-AK 1501-1840 43,302; BM In: München, BSB 2° App.mil.82; Wolfenbüttel, HAB Ib 4° 59(2) (*); 79 Quod.2°(2); Deskript.: Kriegstechnik; einzelne Waffengattungen; aus dem Italienischen [1015] Sabellico, Marcantonio (1436-1506); [Georgius v. Ungarn (15. Jh.)]: Enneades ab orbe condito [Teils.; HC 14055], Venezia: Bernardinus Venetus de Vitalibus u. Matthaeus Venetus, 1498, 31. März.(Ausz Rathschlage Herren Erasmi || von Roterdam/ die türcken zubekriegen/ Der vrsprung vnnd\\ alle geschichten der selbigen gegen Römische Keyser vnnd || gemeyne Christenheyt/ Von anbegin des Türckisch\\en namenn/nach derkürtze new verteutscht. ||) Kriegsrüstung vnd behendigkeit der Türcken/ durch || Sabellicum beschriben im ix. buch Enneadis .x. || (Türckisch vnd Machometisch Glaub || Gesotz/ Chronic/ Gotsdienst/ Cermonien/ alle gbräuch/\\ Ordnungen/ Disciplinen/in Kriegs vnnd Fridenszeiten.\\ ... || [v. Georgius aus Ungarn]^). Frankfurt a.M.: Christian Egenolff, 1531.- 4°, XXIIIII Bl„ TH., H.Ü: anonym 1086
Sabellico,
Marcantonio
[1016]
Komm.: A: It. Humanist u. Historiker aus Vicovaro in Sabina, der eigentl. Coccio hieß. Er war Mitglied der Römischen Akademie des bedeutenden Philologen Pomponio Leto; später lehrte er in Venedig, wo er mit Aldus Manutius zusammenarbeitete u. Bibliothekar zu S. Marco war [Ellinger (1929), S. 89-91; DBI 26,510-515 (F. Tateo), gibt als Datum der Geburt fälschlich 1476 an; Fueter, S. 30-35; Rachum, S. 461], OT: Goff S-7. Über den wenig bekannten Georg v. Ungarn schreibt Jöcher 2,934: »ein Dominicaner im 15 Seculo, schrieb ein Buch de ritibus Turcarum, welches zu Rom im Collegio St. Mariä super Minervam im Manuscript anzutreffen«.- Sabellico beschreibt die Weltgeschichte aus venezianischer Sicht; hier wird allerdings nur der die Türken betreffende Teil übers. »Nirgends sonst hat sich der italienische Humanismus an eine Universalhistorie gewagt. Und man wird es denn auch hier als eine nicht unwichtige Förderung der historischen Studien ansehen dürfen, daß durch S. zum ersten Male das ganze Material über ein großes Gebiet der Geschichte aus den (antiken) Quellen und der neueren gelehrten Geschichtschreibung (Blondus) zu einer lesbaren Darstellung zusammengestellt wurde. Aber ebenso wird man betonen müssen, daß dadurch der Bereich der humanistischen Historiographie wohl äußerlich erweitert wurde, die tiefere Erfassung der Geschichte aber keinen Fortschritt machte« [Fueter (1968), S. 33-35], DV: 1530-1555 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 2, S. 120-121], Bibl.: VD 16 S 9 In: Wolfenbüttel, HAB Gv Kapsel 8(29); Würzburg, UB 1 an L.r.r.q.78 Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Turcica; aus dem Lateinischen [1016] Sabellico, Marcantonio (1436-1506): Marci Antonii Cocci Sabellici Exemplorvm libri decem ... (Joannes Bartolomeus fecit. Venetiis. M.D.VII. Septembris. mensis: die. XIX. ...). Venezia: In Verl. Giovanni Battista Astense [Giovanni d'Aste (?)], 1507.Exempel = \\buch Marci An =\\thonij Sabellici von wun=\\derbarlichen Geschichten/ Vnd gleich =\\sam eyn Zeyger aller Historien/ der Juden/1| Christen vnd Heyden/ die sich von je welkten her begeben/lästig auch nützlich || der jetzigen Welt zu lesen. \\ Durch M. Leonard Brunner Predicant zu Worms neu verdeutscht. || Zu Strassburg durch Jacob Cammerlan = || dem von Mentz getruckt. || Anno M.D.XXXV. ||. Straßburg: Jakob Cammerlander, 1535.- 2°, [4], cvj Bl.Ü: Brunner (Fontanus), Leonhard (ca. 1500-1558) Komm.: OT: Shaaber (1976), Nr. S 4.- Innerhalb weniger Jahre (1508; 1511; 1514 usw.) erschienen in Straßburg u. Paris Folgeauflagen. Das Werk ist in den letzten Lebensjahren S.s in Venedig entstanden, als der Humanist Egnazio seine philologischen Fähigkeiten bestritt u. Coccio Sabellico wegen seines Alters um eine Pension u. den Ruhestand einkam. »Risulta che la riconciliazione con l'Egnazio avvenne in punto di morte, l'anno seguente, quando il C. chiese al suo più giovane avversario di curare l'ultima sua opera, i dieci libri Exemplorum, un compendio dell'etica, diviso secondo una particolare classifi1087
[1017]
Sabino, Pater de Venezia, OFMCap
cazione delle virtù, fondata sulla considerazione dell'ambito nel quale si esplicano (la vita familiare, la religione, la politica, la società, la corte), con un corredo di ricordi personali che ne costituisce il particolare interesse. L'Egnazio portò a termine il compito, dimenticando l'antica inimicizia, a tal punto che nella ristampa del 1508 della silloge filologica scomparve ogni traccia della violenta polemica« [Tateo, DBI 26, S. 514], ÜT: »Den Ehrenhafften/ Fürsichtigen/ Weisen/ Hans Jünglern/ der keyserlichen Freistatt Wormbs jetzigen Stättmeyster/ seinem lieben gefattern/ Auch Petern von Moß alten Stättmeyster/ beyden seinen gebiettenden/ günstigen/ lieben Herren/ wünscht Leonhart Brunner Prediger zù Wormbs/ die gnad vnd friden deß allerhöchsten von hertzen... Datum Wormbs am xxiij. tag deß Augustmonats Anno M.D. XXXV.« (Bl. 2a-b): Nur die Obrigkeit, die das Evangelium u. den Gottesdienst in Ehren halte, sei wahrhaft u. vernünftig. Die Lektüre der vorliegenden Exempel könne dazu nützen. Außerdem hätten die Adressaten »von anfang meins berüffs gen Wormbs/ mein züflucht/ vnd in allerley nötten vn anlauff meiner widersächer/ als ein asylum vii freiheyt« sich erwiesen. »Wiewol mir nun am goldt vnd silber zerrinnet/ wolt ich euch dannocht gern eyn liebzeychen vmb tausent liebreicher thaten mir bewisen erzeygen/ Demnach ich zum zeugknuß sonderliches liebreichen gemüts gegen E.W. vnd zu ehren/ diß büchlin der Exempel Sabellici verteutscht will es auch E. liebe zügeschrieben vnd geeygnet haben/ Jn ansehung ich E.W. erkannt habe/ als liebhaber der künst/ vnd die da besonderlich historien zu lesen sich befleissen/ sonder zweiffei der meynung/ E.W. sich hiernach in jrem vrteylen vnd Rathsprüchen dester gewisser vnd auffrichtiger zuhalten ...« - Es folgt ein thematisches Register (»Alter« bis »Zornmütigkeyt«), dann die Vorrede von Sabellico. Ü: B. stammte aus Landau/Pfalz, war zunächst Schüler Wimpfelings, wurde 1526 ohne Priesterweihe Helfer an Alt-St. Peter in Straßburg, 1527 Prediger in Worms, ab 1548 wieder in Straßburg, bis er als bekennender Lutheraner 1553 Pfarrer in Landau wurde [Jöcher-Adelung 1,2341; Schottländer Nr. 1850-1852; RGG 1,1449; DBInd 153,220; NDB 2,683; VD 16 B 8628-8638], DV: 1531-1548 [Benzing, Straßburg Nr. 28, S. 444], Bibl.: Georgi IV, S. 3; Graesse 6,1, S. 202; Goedeke 2,126-127,6; Shaaber (1976), Nr. S 6; BSB-AK 1501-1840 43,351; VD 16 S 39; NUC In: München, 2° A.lat.b.268, Beibd.4 ('); Wolfenbüttel, HAB 124 Quod.2°(2) Deskript.: Exempel; Ethik; Moral; aus dem Lateinischen [1017] Sabino, Pater de Venezia, OFMCap (1580-1651): Eine Predigt\\ Von der Victory/So|| das Kayserlich FeldLäger/gegen den\\ Rebellen in Böhmen/und Jhren Adhce\\renten/erhalten den 8. Novemb. || im Jahr 1620. || Gehalten zu Wien/1| Durch || PATREM SABINVM\\ von Venedig/Predigern des Capu = |j einer Ordens am Kayser= || liehen Hoffe. || Aus dem Jtalianischen in das || Teutsche vbersetzt. ||. [o.O.]: [o.Dr.], [1620].- 4°, 16 S.Ü: anonym 1088
Sacchini, Francesco SJ
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Komm.: A: Über diesen Kapuziner ist nur wenig bekannt; er trat mit 22 Jahren in den Orden ein, legte am 4. Oktober 1601 Profeß ab; gilt als bedeutender Prediger [Ferrari, S. 597; Cittadella (1944), S. 244], OT: Nicht ermittelt; auch Cittadella a.a.O. kennt kein Original.- Behandelt die Schlacht am Weißen Berge (Bila horä), in der die Truppen des Kaisers u. der katholischen Liga das böhmische Heer vernichtend schlugen u. die Herrschaft Friedrichs V. von der Pfalz, des sog. Winterkönigs, beendeten [Richard Brendel, Die Schlacht am weißen Berge bei Prag, den 8. November 1620, Halle 1875, S. 28 Anm. 2a]. Bibl.: Cittadella (1944), S. 244; Hohenemser (1966), Nr. 5017; Hohenemser (1977), S. 64-65; BSB-AK 1501-1840 43,353; Bircher/Bürger, DDB A 7016; C 3862 In: Frankfurt a.M., StUB XIX,38; XXIII, 1620,45 [beide Kriegsverlust]; München, BSB Res.4° Eur.354,9 (*); 4° J.publ.e.314,4; Wolfenbüttel, HAB 187 Hist.(22); T 501.4° Helmst.(4); T 505.4° Heimst.(14); T 511.4° Helmst.(4) Deskript.: Gegenreformation; Homiletik; Kriegsgeschichte; aus dem Italienischen [1018] Sacchini, Francesco SJ (1570-1625): De Vita et Rebus gestis P. Petri Canisii, de Societate Jesv, Commentarii. Ad Serenissimum Principem ac Dominum, Dominum Wolfgangvm Wilhelmvm Comitem Palatinum Rheni, Ducem Bauarice, Iulice, Cliuice, et Montium, etc. Ingolstadii, Ex Officina Ederiana, apud Elisabetham Angermariam, Anno M.DC.XVI. Ingolstadt: Wolfgang Eder, Wwe Elisabeth Angermaier, 1616.Leben || Deß Ehrwürdigen Pat - || ris Petri Canisij der Societet || JESV Theologen || Auß || Dem Lateinischen ins Teutsch || versetzt. || (m) || Mit Rom. Kays. May. Freyheit. || Getruckt zu Dilingen inn der Academischen || Truckerey bey Virich Rem. || (Linie) || M.DC.XXI\\. Dillingen: Ulrich Rem, 1621.- 4°, [4] Bl., 312 S., [2] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Aus Paciano b. Perugia, Prof. der Rhetorik in Rom, Sekretär des Jesuitengenerals Mucio Vitelleschi, setzte ab 1606 die Geschichte des Ordens von Orlandini fort [Sommervogel 7,362-368; Koch Jes.Lex. 1579; LThK 9,197]. Bekannt sind seine Praktische Winke für Gymnasiallehrer aus der Gesellschaft JesuPraenesis ad magistros scholarum inferiorum Societatis JesuDispensatorium medicumRicettario FiorentinoVom Leben Lere vnd Tode, Hieronymi Sauonarole, Anno 1498 zu Florentz verbrandPredica dell'amore divino, sopra la Passione di Christo« (In Siena, Nie. de Piero di Guccio da Cortona, 1543), eine Angabe, die sicherlich zu spät liegt; H 14400: >Oratio, quam morti addictus ad Sacram Christi Corpus habuit die 23. Maii 1498, italice< (Florentiae 1498). ÜT: »Die Schrift athmet eine Jnnigkeit und Weichheit der Empfindung, eine Zartheit und Tiefe des Gemüthes, deren man sich bei einem vielfach als so hart und fanatisch unduldsam verlästerten Manne, wie Savonarola, wahrlich nicht versehen möchte; es ist, als stünden wir einem jener herzergreifenden Bilder aus der Leidensgeschichte des Herrn gegenüber, wie sie uns Fra 1116
Savonarola, Girolamo OP
[1041]
Angelico, der gottbegnadete Künstler, in den Klosterräumen von S. Marco wie in zahlreichen entzückenden Altargemälden geschaffen hat. Die deutsche Uebersetzung hält sich nicht sklavisch an den Wortlaut des Originaltextes und ist dazu angethan, die Gluth unermeßlicher Jesusliebe, die den Betrachtungen entströmt, durch den Zauber ihrer treuherzigen Sprache eher zu verstärken, als abzumindern« [Schnitzer (1902), S. 398]. DV: W. wird mit dem 1469 in Erfurt immatrikulierten Petrus Currificis de Nuremberga identifiziert. Als Drucker ist er von 1483-1500 in Nürnberg nachweisbar [Geldner (1968) 1,174-176]. FA: Augsburg: Lukas Zeissenmair, 1500 [Ettlich beschaulich betrachtunge || des bytern leydens Jhesu geprediget vnd practi-1| cirt durch den andechtigen vatter bruder Jeroni||mum. Sauonarolam ferrariensem prediger ordens || als er predigt mit grosser gnaden gottes in Flor||entz. Darnach transferirt auß welschem in d[a]z latein || Vnd zu dem letzsten von dem latein gemacht tzu|| teütsch. jm lxxxxviiij. jar. || (•) || (Gedruckt vnnd volendet tzu Augspurg von || Lucas Zeissenmair am mitwochen vor Galli do | man zalt fünfftzehen hundert Jar. ||)] [H «14401; Sack, Freiburg 2, S. 1090 Nr. 3174], Bibl.: Panzer/Weller 111,16 Nr. 172; Graesse 6,1, S. 283 [Ausg. Augsburg]; Schnitzer (1902), S. 397-398; Schnitzer (1907), S. 240 [beide Ausg. Augsburg]; Goff S-261 [Ausg. Augsburg] In: München, B S B Inc.c.a.l816a [Ausg. Augsburg] (*); P.lat.l 141(1; P.lat.l394(3 Deskript.: Homiletik; Exegese; Christologie; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [1041] Savonarola, Girolamo OP (1452-1498): Tractatus de simplicitate vitae christianae. Florentiae per Laurentium Morgian. & Ioannem de Magonza [H 14356]. Firenze: Lorenzo Morgiani u. Giovanni di Magonza ( = Numeister), 1495.Von ainfaltig = || kait aines Christlichen lebens/1| durch den höchgelerten Herrn weiland/ Hierony\\mum Sauanarola [sie] von Ferrar/ prediger Ordens\\ beschriben/ vnd jn vunff bücher gethailt/ ainem || jeden Christen menschen zu lesen nutzlich/|| vnd wirdig numer mer auß den henden || zu legen/ jetzund erstlich auß dem || latein jn Teutsch transferiert. || Mit Kaiserlicher Maiestat Freyheit in ziehen [sie] || jaren nit nachzutrucken/ verbotteru || (m) || Gedruckt zä Cöln/durch Henricum\\ Mameranum/M.D.Lij. ||. Köln: Heinrich Mameranus, 1552.- 8°, [44] B l . Ü: Mameranus, Nikolaus (ca. 1500-1560) Komm.: OT: It. Ausg.: >Libro di Frate Hieronymo da Ferrara della Simplicita della vita christiana, tradotto in volgare da Frate Hieronymo Benivieni< (Impresso in Firenza per Ser Lorenzo Morgiani ad instantia di Ser Pietro Pacini a di ultimo d'Octobre M C C C C L X X X X V I ) [H 14358].- Hier liegt vermutlich zugrunde: >De Simplicitate Christinae vitae, Hieronymi Savanorolae, Ferrariensis, ord. Praed. viri et sanetimoniae et innocentiae rarae, libri quinque, plane digni qui ab omni Christiano homine haberi, legi et nunquam de manibus deponi debeant. Proverb. 10 et 11: Fortitudo simplicis, via Domi1117
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Savonarola, Girolamo OP
ni. Justitia simplicis, diriget viam eius. Cum gratia et privilegio Caesareo ad decenium. Coloniae Henricus Mameranus excudebat in Platea Judaica Anno 1550Von Christlicher vnd Abgöttischer LeereDer kurtze vnd güldine griff, der gantzen Heyligen Schrifft der Bibel, einem jeden Christen hoch von nöten, vnnd sehr tröstlich zu wissen< [Nürnberg: Christoph Heußler, 1560] bzw. >Syben schöner, tröstlicher Predig, von dem säligen vnd heiligen man Hieronymo Sauanorola in Latein gestellt« [Wittenberg, 1557; Lauingen: Emanuel Saltzer, 1564].- Im vorliegenden Fall stützt sich L. immerhin auf eine ähnlich lautende Schrift Savonarolas, so daß er es wagen konnte, sie dem angesehenen Stift St. Gumbert in Ansbach zu dedizieren [Schottenloher, Der Schwankdichter (1939), S. 337]. Ein genauer Übers.-Vergleich steht noch aus. Lindener führt aus: »... So hab ich/ meinen gnedigen vnd großgünstigen Herrn/ zu einem vorsprang/ vn von der obgemelten vrsach wegen/ disen grand vnd bericht/ vom gewalt vnd ansehen der Obrigkeit/ beyde Geistlichen vnd Weltlichen/ der gestalt zuuor nye gesehen/ munere Poetico offeriren wölln insonderheit weil es vii handelt vom Kirchen ampt vnd geistlichen Stand/ daran der gemein Gottes deß Herren vii gelegen ist/ vnd offt von nöten zu wissen, dieweil die wolfart vnd Seligkeit Leibs vnd der Seelen darin stehet ... (Bl. A5a)«. Ü: L. stammte aus Leipzig u. arbeitete nach unruhiger Jugend in Leipzig u. Süddeutschland, dort als Korrektor bei dem Drucker Daubmann in Nürnberg. Sodann wurde er von dem berüchtigten Anton Baumgartner aus Augsburg protegiert u. stieg zum Lehrer an der Schule des Benediktinerklosters St. Ulrich auf. Er fälschte Schriften berühmter Zeitgenossen (Savonarola, Melanchthon, Eobanus Hesse) u. wurde wegen Messerstecherei 1562 in Friedberg b. Augsburg hingerichtet. Bleibenden Ruhm erwarb er sich durch die Schwankbücher >Rastbüchlein< u. >Katzipori< [NDB 14,597], Seine Fälschungen wurden noch von Wendeler (1878) ernst genommen; die Aufdeckung erfolgte durch Schnitzer (1907) bzw. Schottenloher, Der Schwankdichter (1939).- Noch 1612 erschien bei Georg Endter in Nürnberg >Des Sünders 1119
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Savonarola, Girolamo OP
Spiegel. Das ist: Siben schöne Trostpredigten/ von der Welt Elend/ Jammer vn Noth/ Darzu/ wie man Büß thun soll vnd selig werden. Durch Hieronymum Savonarolam im Latein gestet/ Vnnd durch M.L.P. auff das fleissigst verteutsch< [Bircher, DDB B 759, Wolfenbüttel, HAB Lk 720a].- Vgl. auch VD 16 L 1890=1909. DV: H. (auch: Haussier) erwarb 1541 Nürnberger Bürgerrecht u. ist 15561578 als Drucker nachgewiesen. Danach soll er laut Ratsbeschluß nicht mehr drucken, da er eigentlich Buchbinder sei, aber vielleicht hatten ihm die Lindener-Drucke geschadet [Benzing, Nürnberg Nr. 44, S. 360-361]. Bibl.: Wendeler (1878), S. 435; Schnitzer (1907), S. 246-248; Schottenloher, Der Schwankdichter (1939), S. 347 Nr. 18* [»Beide Schriften sind gefälscht und von Lindener selber verfaßt«]; Giovannozzi (1953), S. 107 Nr. 230; BSB-AK 1501-1840 44,348 In: Augsburg, UB XIII.6.8°.1753 (*); Berlin, SBPrKu Cs 4801 (*); München, BSB Polem.1813, Beibd.l u. P.lat.1797, Beibd.2 Deskript.: Fürstenspiegel; Politik; Gegenreformation; aus dem Italienischen [1043] Savonarola, Girolamo OP (1452-1498); [Erast (Lieber), Thomas (1524-1583)]: Trattato contra all'Astrologia divinatrice in tre libri e parti [H14379], Firenze: [o.Dr.], 1495.ASTROLOGIA|| CONFVTATA\\ (E)inwarhafte\\ Gegründte Vnwider= ||sprechliche Confutation/ der falschen Astrologei oder abgöttischen warsagung aus des hi= || weif vnd der gestimen lauff/ d'\\ warheit zu Steuer/vnnd dem || gemeinen man zur wamung/ aus welscher vnd La = || teinischer sprach/ wie vol = ||gend zu sehen/ von neu=\\en ins deutsch || gebracht. || (m) || Solas Deus futura contin=\\gentia nouit. || (Gedruckt zu Schleusingen durch \\ Herman Hamsing. || 2557. ||;. Schleusingen: Hermann Hamsing, 1557.- 8°, 120 Bl.Ü: Erast, Thomas (1524-1583) Komm.: OT: Hain kennt noch eine nicht datierte, vielleicht frühere Ausg.: >Tractato contra gli Astrologi< [H 14378], die von Sander Nr. 6857 auf ca. 1490 angesetzt wird. ÜT: Widmung des Übers, an die Grafen Wilhelm u. Georg Ernst v. Henneberg, im Haus zu Maßfeld 5. Mai 1557 (Bl. A2a-A5a). E. war vor 2 Jahren auf den Ruf des Grafen hin von einem 11jährigen Aufenthalt in Italien in das Hennebergische zurückgekehrt. Mit Einwilligung des Grafen habe er nochmals eine Reise nach Italien unternommen u. auf der Rückkehr den Entschluß gefaßt, die seinerzeit dort mit Freunden geführte Disputation über das Unwesen der Astrologie druckfertig zu machen. Auf der Heimreise in Überlingen sei er bei seinem Freund, dem Arzt Wilhelm Mör von Alenspach, eingekehrt u. habe dort eine it. Schrift Savonarolas mit ähnlichem Inhalt gefunden u. sich vorgenommen, sie sofort ins Dt. zu übers. Diese sehr freie Übertragung, mit jener Disputation verbunden, widme er nun den Grafen als Zeichen seiner dankbaren Dienstbereitschaft. Bei der Übersetzung habe ihn der gräfliche Kanzler Sebastian Glaser erfolgreich unterstützt [Schottenloher 1120
Savorgnano, Mario
[1044]
(1953), S. 70-71 Nr. 147; Veröffentlichungen d. Ver. f. Kirchengesch, in d. ev. Landeskirche Badens 15, 1954, S. 126 u. 157], »Hab mich der arbeit des verteütschens also vnterwunden/ aber nicht allenthalben von wort zu wort verdolmetschet/ sonder etwan ein halbes etwan ein gantzes Capittel/ nicht ohne vernünfftige vrsachen ausgelassen.- Was den grundt belangt/ da hab ich mit trewem fleis etwan von wort zu worten/ etwan auch die translation erkleret wie mich gedunckt hat/ das es besser möchte verstanden werden/ vnd mehr nütz schaffen könte/ vnd bin gewiß/ das mich kein verstendiger wird in diesem fall verdencken werden. Letztlich hab ich auch obgedachte diputation [sie]/ so ich etwan in Italien gehabt/ sampt der Verlegung/ der fürwendungen gegenwurffen/ so mir darauff gefallen/ darzu gethan/ damit dieser sachen auch bey denen geholffen würde/ so neben Christlichen argumenten/ auch gern/ oder vielleicht lieber in der vernunfft oder philosophie gegrünte argument hören wolten . . . Schwer heiß ich die [sc. arbeit] darumb/ d[a]z diese ding/ so hierinnen sollen Teütsch geredt werden/ zuuor in teütscher sprach (Das ich wisse) nicht mehr gehandelt worden sind. Zu dem/ das ich in dieser sprach nicht der massen erfaren vnd geübt bin als wol der sachen notturfft erforderte. D o mir auch der wolgelart .M. Sebastianus Glaser/ E.F.G. Cantzler/ mein günstiger lieber herr vnd freündt/ mit der sprach nicht vnterweilen (jha gar offt vnd viel) geholffen/ hette ichs also nicht wie es ist (zu geschweigen/ das ichs besser solte gemacht haben) verteütschen können . . . J n E.F.G. Haus zu Masfeldt [sie]/ den v. Maij Anno M D L v i j . . . Thomas Erastus Heluetius. D.« Ü: E . (auch: Erastus, Lieber) stammte aus Baden im Aargau, stud. in Basel u. Italien; dort Dr. med., danach Leibarzt verschiedener Fürsten, zuletzt Hofarzt Friedrichs III. v.d. Pfalz; zwinglianischer Theologe, der eine wichtige Schrift über den Kirchenbesitz verfaßte, die in England großen Einfluß erlangte (sog. Erastianismus) [Zedier 8,1471-1472; N D B 4,560]. DV: H. kam von Nürnberg nach Schleusingen, der Residenzstadt der damaligen Grafschaft Henneberg, zu der auch Suhl, Schmalkalden, Meiningen u. Ilmenau gehörten, u. war dort 1555-1558 tätig. E r druckte Philipp Melanchthon, Johann Paceus, Hans Sachs u.a. Er wurde in Leipzig erstochen [Holtzmeyer/Benzing (1967); S. 457ff.; J . Benzing, »Hermann Hamsing, der Erstdrucker Schleusingens (1555-1558)«, in: A G B 8,1968, Sp.1341-1358; Benzing, Schleusingen Nr. 1, S. 409]. Bibl.: Zinner (1940), Nr. 2183; Holtzmeyer/Benzing (1967), S. 464 Nr. 16; B M ; BN; weitere Hinweise V D 16 S 1978ff. [nicht mehr eingearbeitet] In: München, B S B Astr.P.6 (•) Deskript.: Astrologie; Dogmatik; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen [1044] Savorgnano, Mario (1511-1574):
Arte Militare, Terrestre e Maritima secondo la ragione e l'uso de più valorosi capitani antichi e moderni. Venezia: per gli heredi di Francesco di Franceschi 1599. Venezia: Erben Francesco de' Franceschi, 1599.1121
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Savorgriano, Mario
Kriegskunst \\ Zu Land vnd Wasser/ nach || der weiß vnd gebrauch der tapffer= || sten Alten und Newen Capitanili Durch|| Den Wohlgebornen Herrn Mariani|| Savorgnagnum, Graffen von || Belgrad/1| Jn Vier Büchern beschrieben/1| Auß Jtalianischer Sprach in die || Deutsche vbersetzt/1| Durch Johann Wilhelm Newmayr\\ von Ramsla\\ FRANCOFVRTI, || Sumptibus Rulandiorum|| 1618. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Johann, Nikolaus u. Peter Ruland, 1618.- 4°, [5] Bl., 182 S., TE.Ü: Neumayr v. Ramßla, Johann Wilhelm (1570 - n. 1644) Komm.: A: Die S. waren eine bekannte Familie von Architekten u. Festungsbauern. Als solcher war vor allem S. s Vater Girolamo (1466-1529) in Venedig berühmt [EI 30,976]; er selber schreibt dem Senator Cornaro am 8.2.1562 aus Belgrad, wo die kaiserlichen Truppen eine Rückeroberung versuchten, über seine Tätigkeit [Cornaro/Molmenti (1905), S. LXIXff.]. Der von Kretschmayr [(1934/1964), S. 56] erwähnte Baumeister Giulio, der Famagusta befestigte, ist sein Vetter u. findet sich unter den Adressaten der vorliegenden Schrift. OT: Brunet 5,174; Graesse 6,1, S. 286; NUC; KatLipp (1965) 1,520 Qb 16; Beccaria (1968), S. XXXIII: >Arte militare terrestre e maritima, ... ora ridotta alla sua integrità e politezza da Cesare Campana< (Venezia, 1599).Schneider (1898), S. 110 sagt, es handele sich nicht um einen selbständigen Traktat, sondern um eine Übers, der >Theorica y practica de gverra< (Madrid, 1577) [Laut Palau y Dulcet Nr. 163696 stammt die früheste Ausg. aus Madrid, Por la viuda de P. Madrigal. Vendese en casa de Sebastian Ybanez, librerò en la calle mayor, 1595] von Bernardino de Mendoza. Dies ist jedoch wenig wahrscheinlich, da die it. Übers, de Mendozas lautet: >Teorica, et prattica di Gverra terrestre, et marittima ... Tradotta dalla lingua Spagnuola nella Italiana da Salustio Gratti Senese< (In Venetia, M.D.XCVI. Apresso Gio. Battista Ciotti Senese all'Aurora) [Palau y Dulcet Nr. 163697], ÜT: »Vorrede Herrn Marij Savorgnani, Graffen von Belgrad, An die Herrn Graffen/ Hieronymum, Iulium, Marium, Germanicum, Marc-antonium vnd Hectorem, seine Vettern«.- Werk in 4 Büchern (1. »von zubereytung des Kriegs«; 2. »von der Ordnung/ so das Kriegsvolck im fortziehen halten/ vnd wie man die Losament disponiren soll«; 3. »in welchem von Feldtschlachten gehandelt wird«; 4. »von der Kriegsvbung ... so mit den Festungen zuthun hat«.- Keine Übers.-Vorrede. Ü: N. v. R. übers, u.a. L. Melzi u. G.C. Brancati (s. dort). DV: Die drei Brüder R. stammten aus Aachen; Peter starb 1616, Nikolaus 1621; danach firmierte der Verlag als Dr. Johann R. oder R.s Buchhandlung noch bis zu Peters Tod 1643; seine 5 Kinder setzten das Unternehmen fort, das auch mit Feyerabend zusammenarbeitete [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1249-1250], FA: 4. [statt 3.] T. von: Giulio Cesare Brancati, >Zween Kriegs=Discurs ...< (Frankfurt a.M. 1620). Bibl.: Georgi IV, S. 22 [Ausg. 1718 (?)]; Zachert, Verzeichnis 5, S. 311; Bircher, DDB A 1321
1122
Sbarra, Francesco SJ
[1046]
In: Wolfenbüttel, HAB 10 Bell.2° (2) (•); N 165.2° Helmst. (3) Deskript.: Abhandlung; Strategie; einzelne Waffengattungen; aus dem It. [1045] Sbarra, Francesco SJ (1611-1668): La Contesa dell'ano e dell'acqua, festa à cavallo rappresentata nell'augustissime nozze delle sacre Cesaree Reali MM. dell'Imperatore Leopoldo e dell'Infanta Margherita delle Spagne, inventata e descrìta da Francesco Sbarra, ... Arie per il balletto à cavallo, nella festa rappresentata per le ... nozze delle SS. CC. MM." di Leopoldo I", ... et di Margherita, ... composte dal Giovanne Enrico Schmelzer, ...- In Vienna d'Austria, appresso Matteo Cosmerovio, stampatore della Corte, l'anno.... Wien: Matthäus Cosmerovius, 1667.Sieg=Streit || Deß || Lufftvnd Wassers || Freuden = Fest zu Pferd || Zudem Glorwürdigisten Beyläger || Beeder Kayserlichen Majestäten|| Leopoldi deß Ersten || Römischen Kaysers/\\ auch zu Hungam vnd Böhaim König/\\ Ertz=Hertzogens zu Oesterreich/ &c.\\ Vnd || Margarita/1| Gebohmer Königlichen Jnfantin\\ auß Hispanien\\ Dargestellet\\ Jn dero Kayserlichen Residentz Statt Wienn. || (Zierlinie) || Gedruckt zu Wienn in Oesterreich bey Mattheo Cosmerovio/ der Rom: Kayserl: || Majest: Hoff=Buchdrucker/ Anno 1667. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1667.- 2°, [40] Bl„ 28 T.Ü: anonym Komm.: A: S. stammte aus Lucca u. trat früh als Librettist in den Dienst Kaiser Leopolds I. [U. De Bin, Leopoldo I imperatore e la sua corte nella letteratura italiana, Trieste 1910; DELI 5,64], OT: Paris, BN M.2718; Michel, Rép. 5,97.- Musik von A. Bertali u. Tänze von J.H. Schmelzer; Wien, ÖNB 66.F.10. (Mus. S.).- Der in Italien wie auch in Frankreich bereits als Librettist bewährte Jesuit Sbarra, der im Auftrag Mazarins 1654 in Paris >La Verità Ramenga< aufführte, ein Stück, das zuvor in Turin Premiere gehabt hatte, komponierte dieses Roß-Ballett ebenfalls für die Hochzeitsfeierlichkeiten Leopolds I. mit Margareta [Rinck (1709) 2,503539; Sbarra/Dietrich (1965), passim], ÜT: »Onother German translation appeared in the Diarium europaeum, vol. xv (1697), appendix 1« (NUC). Thiel/Rohr (1970), S. 305 Nr. 1491 erwähnt eine Ausg. vom gleichen Jahr beim gleichen Drucker im Format 4°, [19] Bl. DV: 1640-1674 [Benzing, Wien Nr. 32, S. 490; Lang, Wien Nr. 54, S. 60]. Bibl.: BiblMag Nr. 8549; Thiel/Rohr (1970), S. 305-306 Nr. 1492 u. 1493; BSBAK 1501-1840 44,360; NUC In: München, BSB 2° Germ.g.98i (•); Wien, ÖNB 207.632-C.Th u. 667.437-C.M; Wolfenbüttel, HAB Textb. 4° 56; Gl 4° 424 Deskript.: Libretto; Genealogie; aus dem Italienischen [1046] Sbarra, Francesco SJ (1611-1668): La Contesa dell'aria e dell'acqua, festa à cavallo Wien: Matthäus Cosmerovius, 1667.1123
....
[1047]
Sbarra, Francesco SJ
Von Himmeln entzündete || und/\\ Durch allgemeinen Zuruff der Erde/ sich Him=\\melwerts erschwingende|| Frolockungß = ||Flammen|| Zu Höchstfeyerlichster Begängnuß deß Hochzeitlichen || Beylagers/ Beyder Allerdurchleuchtigsten Majestäten|| LEOPOLDI I.1| Römischen Kaysers/ wie auch zu\\ Ungarn/ Böhmen/ etc. Königs/ Ertz=Hertzogs\\ zu Oesterreich/ etc. etc. etc. || und\ MARGARIT/E, || Gebomer Jnfantin von Hi= \\ Spanien/ etc. etc. etc. || Vollzogen am Fest der Empfängnuß Maria/ den 8. De= \\cemb. A.n. 1666., deß Abends/ nächst vor der Kayserl. Burg/ ausserhalb der || Statt Wien/ an dem Graben/ und der/ neben selbigem Thor/\\ daran gelegenen Pastey. || Auffs deutlichste beschrieben/und mit unterschiedlichen zum Werck || dienenden Kupfferstücken gezieret und gedruckt^ (Linie) || Jm Jahr 1667\\. Siegs=Streit\\ und\\ Der Lufft und deß Wassers || Freuden = Fest || und Ballet zu Pferd/1| Bey dem GlorwürdigstenBeylager\\ Beyder Allerdurchleuchtigsten Majestäten^ LEOPOLDI 1.1| Römischen Kaysers/ auch zu Un = \\gam und Böhmen Königs/ Ertz=Hertzogs zu || Oesterreich etc. etc. etc. || und || MARGARITA^, || Gebomer Königlichen Jnfantin || auß Hispanien/ etc. etc. etc. || Dargestellet\\ Jn der Kayserl. Residentz Statt Wien/am 14. Januarii, 1667. und\\ außführlich beschrieben/\ Auch mit vielen zum Werck dienenden Kupffer=Platten versehen/ und gedruckt \\ (Linie) || JmJahr 1667. \\. [o.O.]: [o.Dr.], 1667.- 4°, [I]: 16 S., 5 T , [II]: S. 17-99, 28 T. u. 5 Notentafeln.Ü: anonym Komm.: ÜT: Teil der Reihe: >Diarium EuropaeumSiegstreitGrontregulen der Bow-Const.praktischen< Teile von Buch drei und sechs. Diese Ausrichtung wird zudem durch eine reiche, dem Text vorangestellte Folge gutkommentierter Tafeln zu den Säulenordnungen unterstrichen. So ist auch hier der Abschied von einem Vitruvianismus im strengeren, systemimmanenten Sinn zugunsten einer praktischen Zivilbaukunst deutlich angezeigt« [Schütte (1984), S. 75 Nr. 50]. DV: [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1173]. FA: Nürnberg: J. Hoffmann, 1697 [Klärliche Beschreibung ... Mit bey die neuntzig wolgerissenen Figuren. Alles aus dem Italiänischen selbsten mit grossem fleiss genommen und ... mit der holländischen Übersetzung verglichen ... ] [München, BSB 2° A.gr.b.63, Beibd.2], Bibl.: Georgi IV, S. 25 (mit falschem Datum 1647); Forssman (1956), S. 247 Nr. 79; Jantz 1,26 Nr. 189a [3521]; Neidhardt (1977), S. 244; Schütte (1984), S. 75 Nr. 50; BSB-AK 1501-1840 44,371 In: München, BSB Res.2° A.civ.1 Res.2° A.civ.l85a; München, Dt. Mus. 1964 B 194 (*micro); Wolfenbüttel, HAB N 89 Schulenburg 2° [lt. Auskunft vom 20.2.1991 nicht mehr vorh.] Deskript.: Architekturtheorie; Architekturgeschichte; Perspektivenlehre; aus dem Italienischen; aus anderen Sprachen [1052] Schwallart ( = Zuallart), Johann: Il Devotissimo viaggio di Gerusalemme, fatto e descritto in sei libri dal sig. Giovanni Zuallardo, Caualerio del Santiss. Sepolcro di N.S. l'anno 1586. Aggiontovi i dissegni di varij luoghi di Terra Santa et altri paesi, intagliati da Natale Bonifacio Dalmata. Con Licenzia di Superiori. Stampato in Rom per F. Zanetti et Già Ruffinelli nell' Anno M D LXXXVII. Roma: Francesco Zanetti u. Giacomo Ruffinelli, 1587.DELICLE HIEROSOLOMYTAN/E || & totius Palcestinx. || Das ist/1| Bilgerfahrt in das || Heilige Land/ darin nicht allein dassel = || bige sampt seinen heiligen Ortern zu Jerusalem || Bethanien/ vnnd an dem Fluß Jordan/ etc. || Au ff das eigentlichst vnnd fleissigst beschrieben/ sondern auch fast alle || Jnseln/ Land 1130
Schwallart, Johann
[1052]
vnd Statt da man im hinziehen zu Wasser\ ßrüber muß/ angezeigt werden. || Neben einer schönen vnd notwendigen || vnderweysung/ was zu solcher Reiß nötig/ Wie || man dieselbige anfahen vnd auff dem gantzen weg || sich verhalten soll: Dergleichen zuvor nie in|| Druck außgangeru || Erstlich in Jtalianischer Spraach beschrieben || durch Herrn Johan Schwallarten Rittern || des H. Grabs. Jetzo aber verteutscht\\ durch G.E.L. || Gedruck zu Collen/1| Durch Gerhardum Greuenbruch, || (Linie) || ANNO M.DC. VI. \\. Köln: Gerhard Grevenbroich, 1606.- 4°, [2] Bl, 225 S.Ü: G.E.L. Komm.: A: Schw. oder Zuallart stammte aus Ath im Hennegau (Belgien), wo er Jurist oder Geistlicher war. Er hat seine Vaterstadt in der description de la ville d'Ath< (Ath, 1610) beschrieben [Zedier 35,1830; Jöcher 4,2234; Graesse 6,2, S. 520, Picot (1968) 11,269-279 Nr. Uli]. OT: Brunet 5,1543 (dort auch mehrere franz. Ausgaben); Picot (1968) 11,272 (mit genauer Inhaltsangabe); Nachdruck Rom: Appresso Domenico Basa, 1595 [Shaaber (1976), Nr. Z 79; BSB-AK 1501-1840 60,157: >Agiontoui i disegni in Rame di varij LuoghiLeben des heiligen Franziskus Xaverius. Von P. Sebastian Seiden S. J.< handeln.- S. stammte aus Ingolstadt u. trat 1638 in die SJ ein [Sommervogel 7,1103].- Über den Heiligen u. seine Verehrung vgl. die Biographie von Orazio Torsellino. DV: W. kam aus Deubach in Bayern, heiratete 1639 die Wwe des Druckers Johann Gäch u. vereinigte sein Geschäft mit dem des Hieronymus Paur. Er druckte von 1639 bis zu seinem Todesjahr 1669 u. war seit 1668 Hofbuchdrucker [Benzing, Innsbruck Nr. 8, S. 218]. Bibl.: Sommervogel 7, S. 965 Nr. 3; Streit 5, S. 148 Nr. 411; Trautz (1940), S. 118 Nr. 502 In: Schwaz (Tirol), B. des OFM Deskript.: Heiligenleben; Biographien; aus dem Italienischen [1054] Scotti, Giulio demente (1602-1669): Lvcii Comelii Europcei Monarchia Solipsorum. Venezia: [o.Dr.], 1645.Deß Europäischen^ Lucius Cornelius|| MONARCHJA || Derer Alleigenen || Oder sogenanter|| Selbst=Sonnen. || An den vortreflichen\\ Leo Allatius.\\ Welcher neulichst \\ Ein Namenschlüssel beygefüget || worden. || Waremund. \\ (Linie) || M DC LXIII. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1663.- 12°, 177, [3] S.Ü: anonym Komm.: A: Stammte aus einer bekannten Adelsfamilie in Piacenza, trat 1617 in die SJ ein, legte 1628 seine Gelübde ab, wurde Prof. (1631) in Parma u. (1634) Ferrara. Wegen einer unerlaubten Venedigreise wurde er nach 1644 nach Rom verbannt, weshalb er eine heftige Diatribe gegen seinen Orden schrieb. Seine Oberen entdeckten seine Urheberschaft, so daß er 1645 nach Venedig floh u. den Orden verließ. 1650 wurde er in Padua Prof. für Philoso1132
Scotti, Giulio Clemente
[1054]
phie, 1653 für kanonisches Recht. Als der Orden gegen ihn intervenierte, wurde er 1658 pensioniert. In den letzten Lebensjahren war er einer der heftigster Gegner der SJ u. bekämpfte [Ps. Lucius Cornelius Europaeus] sie in zahlreichen Schriften [C.Fr. Flögel, Geschichte der komischen Litteratur, Liegnitz u. Leipzig 1785-1786,11,240 u. 111,390; NBG 43,645-646; EI 31,219220; Ferrari, S. 619], OT: Prys (1913), S. 31. Dort auch eine spätere Ausg. Venedig, 1648 mit »Syllabus seu Clavis Onomastica«; NUC 390,455.- »Le nom allégorique de Solipses est donné aux jésuites parce qu'on les accuse de ne songer qu'à euxmêmes. Une discussion s'est élevée parmi les bibliographes pour savoir à qui appartient ce livre; plusieurs se sont prononcés pour le P. Inchofer; Kneschke, qui a écrit sur ce point une dissertation entière [i.e. Kneschke, De auctoritate libelli de Monarchia solipsorum, 1812], n'ose se prononcer; pourtant le P. Oudin a démontré, par des preuves suffisantes, qu'on ne pouvait l'attribuer qu'à Scotti, et de leur côté les jésuites n'ont pas fait, dans leur réponse, une seule allusion à Inchofer. Peu de lecteurs sont en état d'entendre le style obscur, plein d'allusions et de réticences, de cet ouvrage, qui, à part quelques endroits curieux, n'est qu'une satire dictée par le dépit; Pallavicini et Raynaud ont réfuté Scotti« [P.L., in: NBG, col. 646], ÜT: »Thimotheus Cursantius wünschet dem Leo Allatius alle Wolfahrt« (Bl. A2a-b): »ES ist/ vortreflicher Leo/ ein Buch von der Monarchie oder dem Reich derer Alleigenen in die Stad angekommen/ welches der europäische Lucius Cornelius nach seiner von der fernen/ und langwirigen Reise Widerkunft/ vollendet hat. Als er aber die heiligen örter deß Palestiner Landes wolte gehen besuchen/ der Meynung nicht wiederzukommen/ hat er mir den Anfang befohlen/ damit nach meinem belieben zuthun. Darum ich für gut angesehen eines solchen Geistes/ den ihr mit andern dapfern Männern hochzuachten pfleget/ Gedächtnüs dem gelehrten Volk/ wonicht der ganzen Welt zum besten zuverehren. Ob er anderwertlich noch einigen glast hinterlassen/ ist mir unbewust; aber das weiß ich/ wan er nicht unter den Alleigenen verrostet/ er unter den allergelehrtesten mit sonderbarem Glanz geleuchtet hette. So weit ist er durch seinen guten Geist/ und eiferigen Fleiß gekommen. Obnun dieses was er hier meldet/ warhaftig/ oder ein Schatten der Warheit/ und vielmehr ein Abriß der weltlichen Händeln die entweder zuthun oder zulassen sey/ werdet ihr selbsten wol mercken ...« Bibl.: Bircher/Bürger, D D B A 7075 In: Wolfenbüttel, HAB 601-34 Hist.(l) ("micro) Deskript.: Staatsroman; Jesuitenorden; Gegenreformation; aus dem Lateinischen
1133
[1055]
Scotti, Giulio Clemente
[1055] Scotti, Giulio demente (1602-1669); Vargas, A. de (1576-1649): Lvcii Comelii Europcei Monarchia Solipsorum. Venezia: [o.Dr.], 1645.ALPHONSI de VARGAS\\ von Toleto\\ Erzehlung\\ Der Räncke/Betrügereyen\\ und Politischen Griffe der Jesuiten/\\ wodurch sie eine Monarchiam über die gantze || Welt auffzurichten gedencken/ an alle Könige und || Fürsten der Christenheit: || Worinnen mit klaren Mustern be = || wiesen wird/ wie ungetreu die Jesuiten gegen || Könige und Republiken/ so sich umb sie sehr wol ver= || dienet/ sich zu beweisen/dem Bapst selbsten meineydig\\ und wiederspenstig/ingleichen in Religions = Sachen || Neuerungen aufzubringen begierig zu seyn || pflegen. || Hierzu kömmt auch\\ LUCII CORNELII EUROP/EI\\ Monarchie der SOLIPSORUM, || das ist der Jesuiten: || Wobey einem ieden verborgenen Nahmen die Deu=\\tung beygefüget wird/ vorn || PHILIPPO DE VARGAS, des Al\\phonsi Enckel außgefertigt: || Jezo beydes auß dem verbesserten und letzten || Lateinischen Exemplar in gut Deutsch || übergesetzt. || (Linie) || Gedruckt im Voigtland DCLXXV.l Vogtland [= Leipzig]: [o.Dr. (= Johann Michael Rußworm)], 1675 u. 1665.8°, [6] Bl., 352 S.Ü: anonym Komm.: ÜT: Im Anhang an A. de Vargas (= Kaspar Schoppe), S. 293-352 folgt der Text Scottis. Das Datum 1665 ist vielleicht für 1675 verdruckt, welches der Teil De Vargas trägt: LUCII CORNELII || EUROPCEI, || Oder:|| CASPAR SCIOPIIII MONARCHIE! Der Solipsorum (Jesuiten).|| An dem berühmten Mann|| LEONEM ALLATIUM.|| Von einem verbessert. || Da einem ieden verborgenen Nahmen die|| Deutung beygefüget wird.|| (•) || Nach dem Venetianischen Exemplar.|| M.DC.LXV.||.- Die Gleichsetzung Schoppes mit Cornelio, dem Ps. Scottis, ist unzutreffend. Über Schoppe vgl. F.R. Hausmann, »Kaspar Schoppe, Joseph Justus Scaliger und die Carmina Priapea oder wie man mit Büchern Rufmord betreibt«, in: K. Elm/ E. Gönner u. E. Hillenbrand (Hrsg.), Landesgeschichte u. Geistesgeschichte. Festschrift für Otto Herding zum 65. Geburtstag, Stuttgart 1977 (= Veröff. d. Komm, f, geschichtl. Landeskunde in Baden-Württemberg, Reihe B, 92. Bd.), S. 382-395; Dünnhaupt2 5,3734-3792. DV: R. (auch: Rußworm) kaufte 1674 den Verlag des Christian von Saher (Erfurt) u. brachte in Leipzig bis 1682 48 Werke heraus [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1250]. Bibl.: Flögel (1785) 2,241; Prys (1913), S. 31-33; Bircher, DDB B 5881-5882; A 7075; Dünnhaupt 2 5,3781-3782 Nr. 85.11 In: Wolfenbüttel, HAB Tq 1136; 601-34 Hist.(l); Würzburg, UB Deskript.: Staatsroman; Jesuitenorden; Gegenreformation; aus dem Lateinischen
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Scupoli, Lorenzo OTheat
[1056]
[1056] Scupoli, Lorenzo OTheat (1529/30-1610): Il combattimento spirituale del P.D. Lorenzo Scupoli cherico regolare. Parigi, nella Stamperìa reale. Paris: Imprimerle Royale, 1589.Geistlicher Streit. || Wie ein Mensch/ alle \\ Sünd/böse begiird/ vn nei= \\gungen zu denselbigen außreut = || ten/ hingegen die liebe lügenden || in sich pflantzen/ vnd also zu Christ = ||licher Vollkommenheit auff=\\steigen könde. || Erstlich in Italienischer \\ sprach beschrieben/ hernach er von || einem eyfferigen liebhaber Christ =|| licher Vollkommenheit i/i|| vnser deutsche sprach || versetzt. \\ Mit beygefügter Vorred/1| deß Ehrwürdigen vn hochgelerten || Herrn Georg Hänlin H. SchrifftW Doctornvnnd Professom.\\ (Linie) || Gedruckt zu Freyburg || (Gedruckt zu Freyburg/bey\\ Martin Beckler. || M.D.XCVII. ||). Freiburg i.Br.: (Martin Böckler), (1597).- 8°, 124 S.Ü: [Lorich(us), Jodokus OCart (gest. 1613) (?)] Komm.: A: S. wurde in der Gegend von Otranto geboren, legte 1571 in Neapel Profeß ab, lebte später in Ordenshäusern in Piacenza, Mailand u. Venedig, wo er aus unbekannten Gründen große Disziplinschwierigkeiten hatte, doch geduldig alle Hintansetzungen ertrug [Vezzosi (1780/1966) 11,276-279; Ferrari, S. 620; ABI 901,250-302], OT: Vezzosi, I scrittori de' Cherici regolari detti Teatini, Parte 2, 1780, S. 280 (vgl. auch ABI 901,273) nennt als frühste Ausg.: Venezia per Giovanni e Paolo Gioliti de Ferrari, 1589 (»senza nome dell'Autore, abitante però allora in Venezia. E' dedicato dal Conte Girolamo di Porcia il vecchio alle monache di S. Andrea di Venezia. E' distinto in 24. Capitoli, benché appaiano soli 23, per essere replicato il numero 18. Consta di pag. 93«). Vezzosi nennt für das gleiche Jahr eine weitere Ausg., »aggiunti però il nome d'un Servo di Dio, e 9. Capitoli«.- Die lat. Fassung lautet: >Pugna spiritualis; italice scripta, anglice, belgice, cantàbrice, castellanice, gallice, germanice, indice, lusitanice a diversis, novissime latine reddita a D. Olimpio Masotto< [NUC weist eine Ausg. Bassani, Jo. Antonius Remondinus nach]. Es handelt sich um ein aszetisches Erfolgswerk, das noch im 19. Jh. immer wieder aufgelegt wurde. Es gibt verschiedene it. u. lat. Fassungen, und zwar >Combattimento spiritualeCertamen spirituale< (München, 1663 u.ö.), >Pugna spiritualis: sive de perfectione Christiana Tractatus aureus< (Douai, 1625; Köln 1662) usw. Die letztgenannte Fassung wird fälschlich Juan de Castaniza zugeschrieben, da sich Scupoli aus Bescheidenheit selber nicht nannte [Melzi 1,122], ÜT: Vorred (27 Bl.), Reg. (4 Bl.), Werk in 32 Kap. Es handelt sich um einen volkstümlich-erbaulichen Text, der immer wieder aufgelegt u. in verschiedene Sprachen übersetzt wurde. Ü: Der Kartäuser L. war Professor der Theologie in Freiburg. ADB 19,196 nennt als weiteres Werk: »Sodann noch ein dem Jtalienischen des Castaniza nachgebildetes lateinisches Gedicht: >De pugna spirituali (Paris 1659 und 1662).« DV: B., aus Ingolstadt, schloß 1592 einen Vertrag mit der Universität Freiburg zwecks Errichtung einer Druckerei u. wurde 1593 in die Krämerzunft 1135
[1057]
Scupoli, Lorenzo OTheat
aufgenommen. Seine Produktion mit über 70 Drucken (bis 1615) zeigt ihn als typischen Vertreter der Gegenreformation [Benzing, Freiburg Nr. 8, S. 149], FA: Freiburg: Martin Böckler, 1604 [Ein ausserlesens Büchlin von Christlicher Vollkommenheit. Auß Italianischer Sprach hiervon ins teusch versetzt und gedruckt, Jetzo von newem ubersehen, und widerumb Mit einem Zusatz von Schutzgebettlinn ...]. Bibl.: Deutsche Literatur der Barockzeit, Katalog Nr. 706, Nr. 633, S. 148 [Ausg. 1604] In: Freiburg, UB N 8819 h (*) Deskript.: Gebetbuch; Aszetik; aus dem Italienischen [1057] Scupoli, Lorenzo OTheat (1529/30-1610): II combattimento spirituale del P.D. Lorenzo Scupoli cherico regolare. Parigi, nella Stamperia reale. Paris: Imprimerie Royale, 1589.Geistlicher Streit. || Anfänglich || Jn Jtaliänischer Sprach geschrieben || von || Dem Wol-Ehrwürdigen und Geist = \\reichen Herrn|| A.R.P.D. Laurentio Scupulo || Theatiner Ordens Priestern. || Hemachmahlen aber von unterschiedli= || chen in die Spanische/ Frantzösische/ Englän=\\dische/ Niederländische/ Teutsche/ Indianische/ letzt =\\lich nach dem warhafften Original in die|| Lateinische Sprach übersetzt|| durch Herrn OLYMPIUM MASOTTUM\\ Cieñe. Regul. Theatin. || Nun aber/gleich niemahlen zuvor ge=\\schehen/ nach eben diesem Exemplar vertreulich || und mit sonderlichem Fleiß männiglichen zum || höchsten Nutzen in die hohe Teutsche\\ Sprach übersetzt|| durch|| KP. JOSEPH ä Seta. THERESIA || Carmeliter Ordens Priestern. || Cum Grat. & Privileg. S.C.M. || Gedruckt zu Mayntz/1| In Verlegung loh. Peter Zubrodts und || loh. Baptist. Schönwetters seel. Erben. || 16731|. Mainz: In Verl. Erben Johann Peter Zubrodt u. Johann Baptist Schönwetter, 1673.- 8°, [22] Bl„ 308 S.Ü: Franz-Joseph a Sancta Theresia OCarm Komm.: ÜT: Widmung »Dem Hochwürdigen/ Hoch= und Wohlgelehrten Herrn Hn. Matthiae Starck der H. Schrifft D. Churfürstl. Mäyntz. Geistl. Rath/ deren Collegiat=Stiffteren/ als/ deß Kayserl. Stiffts Sancti Bartholomasi, Sancti Leonardi, zu Franckfurt am Mayn/ zum heil. Creutz ausserhalb Mayntz/ und Sancti Martini in Mogstatt respective Decano ... Demütigster Diener Fr. Joseph ä S. Theresia Carm. Francof. Concion.« [Bl. ):(3a-):(10b]: Dieses Werk sei einst das Leib- u. Magenbuch des hl. Franz v. Sales gewesen u. könne dem Leser den Weg zur Vollkommenheit weisen. »Es hat aber den Wunsch mit der That verbessert Scupulus, da Er uns dieses Büchlein/ als ein wider so viel mächtige Feind unüberwindliches Schild nach seinem Tod hinterlassen/ in welchem Er ob schon todt dem Leib nach/ dem Geist nach aber unter uns leben möchte: An dessen heilsamer Arbeit/ damit ich auch einen Theil haben möchte/ nachdem dann dieses Büchlein meistens in allen Sprachen/ nach dem rechten und warhafften Original, außgenommen Teutscher Sprach ans Liecht kommen/ hab dasselbig gantz treulich auß der nach 1136
Secums, Agathus [Ps.]
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dem ersten Jtalianischen Original Exemplar gesetzter hergenommener Version D. Olymp. Masotti in die hoch Teutsche Sprach zu übersetzen mich unterstanden/ damit unsere Nation gleich anderen/ an der so heilsamen Lehr Scupuli nicht nur etwan einen Theil haben/ sondern auch derselben gleich anderen/ gantz und volkommen gemessen möchte ...« DV: Z. ehelichte 1673 die Wwe des Johann Baptist Schönwetter zu Frankfurt a.M. u. vereinigte deren Geschäft mit dem seinen. Er wurde 1679 Unterbibliothekar des Kurfürsten von Mainz, um das erzkanzlerische Interesse am Buchhandel wahrzunehmen. So verlegte er vor allem theologische, juristische u. medizinische Werke. Er starb hoch verschuldet 1682 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1310], FA: Bremen, 1709; Köln, 1712.- Mod. Ausg.: Regensburg: Georg Joseph Manz, 1865 u.ö. [Der geistliche Kampf. Von innern Frieden, oder Der Weg zum Himmel...]; Einsiedeln: Wyss, Eberle & Co., 1889 [Der Kampf des Heils...]. Bibl.: Georgi IV, S. 82 [Ausg. 1673; 1709; 1712]; Bircher, DDB B 1163 In: Wolfenbüttel, HAB Lk 726 (*) Deskript.: Gebetbuch; Aszetik; aus dem Italienischen [1058] Securus, Agathus [Ps.]; [Ferrare du Tot, Charles de (gest. 1694)]: Relazione della Corte Romana fatta l'anno 1661 al Consiglio de' Pregadi di Venezia, con la traduzione in francese. Leiden: Almerigo Lorens, 1662.Eines Venetianischen\\ Abgesandten|| RELATION^ und|| Bericht/1| Von dem Welt =Beruffenen Römischen Hoff/\\ Von deß jetztigen PAPSTS/\\ Wie auch\\ Seiner Vettern und Anverwandten || und der Cardinälen || Natur/ Eygenschafften/ Affecten, Gemüths= Neigungen und || Gewogenheit gegen die vornehmste Nationen || in Europa. || Erstmals durch || AGATHUM SECURUM, auß der Jtalianischen || in die Lateinische/ und anjetzo auß dieser in die Teutsche || Sprach übergesetzt: || (•) || JmJahr || M.DC.LXIV. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1664.- 4°, [3] Bl„ 88 S.Ü: anonym Komm.: A/OT: Im Nachdruck der Leidener Ausgabe Amsterdam: Elzevier, 1663 wird das it. Original Angelo Corraro zugeschrieben, genau wie in der Ausg. Leiden: Almerigo Lorens, 1664: >Relazione della Corte di Roma fatta l'anno 1661. ai Pregadi dall' eccellentissimo signor cavaliere Angelo Cornaro, stato ambasciador della Serenissima Repubblica di Venezia appresso Papa Alessandro Settimo ed il Collegio cardinalizio< [Willems (1880/1962), S. 463 Nr. 1722, leicht abweichender Titel], aber Melzi 11,422 glaubt, daß der Parlamentsrat Charles de Ferrare du Tot aus Rouen der Vf. des franz. Originals sei. Über ihn vgl. ABF 396,331 mit Bezug auf N.N. Oursei, Nouvelle biographie normande, 4 Bde., 1886-1912 [Weller, Lex. Ps. (1886/1963), S. 511 plädiert für Corraro].- Almarigo oder Almerigo Lorens ist ein Anagramm von Laurent Maurry aus Rouen, der das Werk angeblich zuerst verlegte [Willems (1880/1962), S. 330-331 Nr. 1300], Alexander VII., als Fabio Chigi 1599 in Siena geboren, herrschte von 1644 bis 1137
[1058]
Securus, Agathus [Ps.]
zu seinem Tod 1655 als Papst, u. da er mit Ludwig XIV. mehr Streit hatte als mit Venedig, könnte es sich durchaus um ein franz. Pamphlet handeln, das seinen Nepotismus u. seine kostspielige Bausucht kritisiert. ÜT: Vielleicht nach der it.-franz. Fassung von 1663 übers.- »An den Leser« (Bl. A2a-A4b): Die Herrschenden müßten es sich gefallen lassen, überall u. jederzeit kritisiert zu werden, ohne daß die Kritiker Sachkenntnis hätten. Deshalb müsse man Schriften von Augenzeugen besonders hoch schätzen. Die vorliegende Schrift sei ein solcher Glücksfall der Wahrheitsliebe. »Selbiges hat mir/ der ich zu dergleichen Sachen sonderlichen Lust trage/ das günstige Glück zu Händen gebracht/ welches ich Lust und Ergetzligkeit halber in die Lateinische Sprach übersetzet/ und anjetzo an das gemeine Taglicht kommen lasse.« In einer Viertelstunde lerne man aus der Lektüre so viel, wie sonst nur durch einen langen persönlichen Aufenthalt an der Kurie. »Was möchte doch einem verständigen Mann grösseren Nutz bringen/ als durch eine solche Anatomi und Oeffnung der Gemüther sich über der Jtaliänischen Köpffe/ die sich mit ihrer Listigkeit die gantze Welt zu übertreffen berühmen/ mancherley listige Griffe zu verwundern?« Insbesondere der römische Papst sei ein wichtiger it. Fürst, dessen Motive zu kennen bedeutsam sei. - »Hierauff ist aber zu wissen/ daß dieses gantz nichts neues/ sondern viel dergleichen schon vorlängst von andern herfür gebracht/ und erst neulich deß Alexandri VII. Conclave (worbey auch/ sonderlich aber unter dem Titul Cursoris Volantii, oder fliegenden PostReuters/ vieler Cardinäle Tugenden und Laster der Welt sind entdeckt worden) durch zweyer fürtrefflicher Männer Fleiß jedermann für Augen gelegt worden seyn. Ja es liegen viel dergleichen Manuscripta bey mir noch verborgen/ die zu gelegener Zeit und Ort vielleicht noch das Tagliecht schauen werden. Vnd ob gleich dieses Tractätlein etlicher Vntugenden allzusehr offenbahr macht/ so muß man dabey bedencken/ daß diese Götter auch Menschen seyn ... Es werden auch dem Leser etliche dunckele und unverständliche Ort hierinnen zuhanden kommen: es ist aber das Italienische Exemplar entweder auß Vnachtsamkeit derer so es abgeschrieben/ oder vielleicht deß Authoris selbsten übereylung/ nicht allenthalben so gar klar un deutlich/ ja stecket so voller Abgänge/ die ich/ so gut ich gekönt/ zu ergäntzen mich unterwunden. Vber diß so werden etliche/ so/ was in diesem und nechst verwichenen Jahren vorgegangen/ wie auch der Italienischen Familien keine Wissenschafft haben/ nicht so gar richtiges Fusses herinnen fortkommen können. Endlich mag es wol seyn/ daß ich selber nicht alles so vernehmlich gegeben/ weiln gar schwer ist deß Authoris Meinung so eygentlich zu erreichen/ welches man doch an einem Verdolmetscher am meisten zu loben pfleget/ zumalen auch die Italienische Sprach die Lateinische gar leicht verführen kan«. Bibl.: Bircher, DDB A 5746 In: Wolfenbüttel, HAB 103.1 Quod.(4) ( ' ) Deskript.: Satire; Papsttum; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen
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Sederi, Paolo SJ
[1059]
[1059] Segneri, Paolo SJ (1624-1694): Il cristiano istruito nella sua legge ragionamenti morali dati in luce da Paolo Segneri della Compagnia di Giesù. In Firenze, nella stamperìa di S.A.S. MDLXXXVI. Con licenza de' Superiori. Firenze: Stamperia di S.A.S., 1686.Vollkommener Unterricht || Eines \\ Wahren Christen/1| Was Er/ Krafft seines Heiligen Glaubens/\\ Gutes zu thun\\ und|| Böses zu vermeyden|| verpflichtet seye;\\ Jn schönsten sittlichen Red = Verfassungen eingerichtet/\\ von/1| R.P. PAULO SEGNERI, S.J. || weyland Jh. Päbstl. Heil. Predigern und Theologo. || Wegen seiner Vortrefflichkeit nach mehrerm so in Jtaliänisch/\\ als Lateinischer Sprach/ wiederholtem Druck || Allen GOtt zu dienen Begierigen zum besten in das Teutsche übersetzt \\ Von dem Hochwürdigen Herrn Hieronymo Ambrosio Langenmantel/\\ beyder Collegiat-Stiffler S. Moritzen und S. Petri\\ Chor= Herrn. || Mit einem dreyfachen Register versehen: \\ Deren das Erste die in disem Werck enthaltene Discursen; Das Andere/ wie || sie auf jeden Sonn = und Feyertag das gantze Jahr hindurch zu gebrauchen; Und\\ das Dritte demselben vornehmste Materien ordentlich vorstellet. || Der Erste Theil. || Mit Rom. Käyserl. Maj. sonderbahrer Gnad und Freyheit/\\ und Bewilligung der Obern. || (Linie) || Augspurg und Dillingen/\\ Jn Verlag Johann Caspar Bencards/ Buchhändlers. || Jm Jahr Christi 1696. || .---Der andere Theil... 1696. || ... Der Dritte Theil... 1696. ||. Augsburg u. Dillingen: Johan Kaspar Bencard, 1696.- 4°, [I]; 617 S.; [II]: 420 S.; [III]: 725 S.Ü: Langenmantel, Hieronymus Ambrosius CSM u. SP (1641-1718) Komm.: A: Paolo Segneri d.Ä., in Rom geb., Noviziat 1689, Missionsprediger, in Sinigaglia gest. [Sommervogel 7,1089-1093]. OT: Autori italiani del '600, Nr. 4850 (Ausg. Mailand, 1688): »Rammemorazione del gravissimo debito che hanno i Parochi di pascer le anime con la parola divina«. ÜT: »Denen Hoch= und Wohl = Ehrwürdigen/ Hoch = Edelgeborhnem [sic]/ Wohl = Edlen/ Edlen/ Hoch= und Wohlgelehrten Herren/ Herren Land = Dechanten Deß Fürstlichen Hochstiffts und Bistumb Augspurg ...«, dat. Augspurg den 2. Sept. 1696 (Johann Caspar Bencard); Brief Pinamontis »Von den Tugenden P. Pauli Segneri«; »Vorrede deß Autoris selbsten/ An den günstigen Leser Von dem Zweck dises Buchs/ und der Weiß desselben zu handien«. Das Werk selber listet die Pflichten des Christen auf. Ü: Übers, auch Pinelli u. Rosignoli (s. dort). DV: 1673-1720 [Benzing, Augsburg Nr. 12, S. 85-86]. FA: [o.O.] : [o.Dr.], 1697 [Homo instructus; Unterricht eines Christen gutes zu thun] [Georgi IV, S. 86 (selbständige Übers. ?)]. Bibl.: Sommervogel 7,1074-1075 Nr. 15; BSB-AK 1501-1840 46,159; Bircher, DDB B 4496-4497 In: Augsburg, UB XIII.6.4°.163,l-3 (*); Freiburg, UB O 3913,af; München, BSB 4° Hom.2025; Wolfenbüttel, HAB Tg 152 Deskript.: Dialog; Moraltheologie; Aszetik; aus dem Lateinischen; aus dem Italienischen 1139
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Segneri, Paolo SJ
[1060] Segneri, Paolo SJ (1624-1694): Il Divoto di Maria Vergine istrvito ne' motiui, e ne' mezzi che lo conducono à ben servirla. Opera Data in luce da Paolo Segneri Della Compagnia di Giesù. In Bologna: Per Gio: Recaldini, M.DC.LXXVII. Bologna: Giovanni Recaldini, 1677.Andächtiger Diener || MARI/E || Der\\ Hochwürdigen/ Jungfräw=\\ lichen Mutter Gottes/\\ /n|| Beweg=Gründ= und Mittlen/ wel= || che ihne leiten und führen ihro rechtH und wohl zu dienen/ underrichtetH Von || R.P. Paulo Segneri der Gesell = || schafft Jesu. || Auß || Jtaliänischer in die Teutsche Sprach || übersetzet. || Kon || P. Ambrosio Püntener Capitu= || laren des Fürstlichen GottshaußH Einsidlen. || Getruckt zu Einsidlen/H (Linie) || Durch Johann Heinrich Ebersbach. 1693. ||. Einsiedeln: Stiftsdruckerei [= Johann Heinrich Eberbach], 1693.- 8°, [10] Bl., 375(1] S., [4] Bl., TK.Ü: Püntener, Ambrosius OSB (1656-1713) Komm.: OT: Sommervogel 7,1064 Nr. 9; München, BSB Asc.4476 (dort auch weitere Ausg. Venedig, 1678; 1692; 1693; 1694 [Il Divoto di Maria Vergine, istruito ne' motivi e ne' mezzi che lo conducono à ben servirla, opera data in luce da Paolo Segneri ... Venetia, apresso G. di Pauli]; Michel, Rép. 5,112. ÜT: Marienlob u. Gebete, um die Gottesmutter geneigt zu machen. Werk in 3 Teilen. Lange Widmung an die Gottesmutter, die in Einsiedeln in der Schweiz eine besondere Heimstatt gefunden habe. Ü: Übers, auch Segneris >Ein Spiegel der nit betrieget< (s. dort). DV: Im Benediktinerstift Einsiedeln wurde 1664 unter Abt Placidus (Reymann) eine Druckerei errichtet, die von 1692-1711 unter Leitung von Johann Heinrich Eberbach aus Herborn stand [Benzing, Einsiedeln Nr. 2, S. 99]. FA: Einsiedeln: Stiftsdruckerei, 1706.- Mod. Ausg.: Augsburg: Veith, 1802; 1806; Sigmaringen: Weiskopf, 1853; Regensbug: Manz, 1858. Bibl.: Benziger (1912), S. 263 Nr. 176* In: München, BSB Asc.4475 (*) Deskript.: Mystik; Aszetik; Mariologie; aus dem Italienischen [1061] Segneri, Paolo SJ (1624-1694): Esposizione del Miserere dato a considerar con accuratezza a qualunque anima pia da Paolo Segnen della Compagnia di Gesù. In Firenze, nella stamperia di S-A.S., M.DC.XCII. Firenze: Stamperia di S. A.S., 1692.Auslegung und Erklärung|| Des || 50. Psalm Davids/1| genannt MISERERE, || Jn Welscher Sprach ausführlich und\\ mit grossem Fleiß zusammen getragen || von dem hocherleuchten und weit = || berühmten || P. Paulo Segneri, der Ge= || sellschaft JESU/1 Samt || Der Übung der innerlichen Ver=\\sammlung/von denen Psalmen her= || ausgezogen/ und auf alle/ sowolabson = || derliche/ als gemeine/ GeschäfftH eingerichtet; || Jndas Teutsche übersetzt || Von Wilhelmo Pock, einem Priester der\l Regulirten Chor=Herren des Gottshaus Wil= ||thaw/ des H. Nor1140
Segneri, Paolo SJ
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berti Prcemonstratenser=Ordens/\\ in Tyrol nechst Insprugg.\\ Mit Erlaubnuß der Oberen. || (Linie) || Franckfurt/\\ Zu finden bey Wolffgang Michahelles und Joh. || Adolph/ Buchhändlern in Nürnberg. 1707. ||. Frankfurt a.M.: In Verl. Wolfgang Michahelles u. Johann Adolph, Nürnberg, 1707.- 8°, [6] Bl„ 705 S., TK.Ü: Pock, Wilhelm-Karl OPraem (1668-1735) Komm.: OT: Autori italiani del '600, Nr. 4865 [Ausg. Torino, 1693].- Einer der 7 Bußpsalmen, der freitags bei Laudes gesungen wird. Es handelt sich um einen Teil der Totenliturgie, der mehrfach vertont wurde. In Form von Gebeten wider Anfechtung u. Versuchung. Ü: [Goovaerts 11,51-53], übers, auch Auriemma (s. dort). DV: 1699-1716 gemeinschaftlich verlegerisch tätig, u.a. auch in Sulzbach [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1084 u. 1219]. FA: Mod. Ausg.: Regensburg: Manz, 1859 [Erklärung des Psalmes Miserere. Aus dem Italienischen übersetzt]. Bibl.: Georgi IV, S. 86; Sommervogel 7,1078-1079 Nr. 18 In: Augsburg, UB XIII.6.8°.1220 (•) Deskript.: Exegese; Aszetik; aus dem Italienischen [1062] Segneri, Paolo SJ (1624-1694): La Manna dell'Anima, overo Esercitio facile insieme, e fruttuoso, per chi desidera in qualche modo attender all'Oratione. Proposto dal P. Paolo Segneri della Compagnia di Giesù. Per tutti i giorni dell'anno. Primo Trimestre. In Bologna, per Giuseppe Lunghi, 1673. Secondo trimestre. 1675. Terzo trimestre, Quarto ...La manna ... Milano, 1680. Firenze, 1679. Bologna-Milano: Gioseffo (Giuseppe) Longhi u.a., 1673-1680.Himmel=Brod\\ der Seelen/1| Das ist:|| Eine zugleich leichte und fruchtbare|| Übung/ für jene/ welche sich auff das || Gebett/ oder Betrachtung/ zu ergeben || verlangen; || Jn wälscher Sprach zusammen getragen/1| und auff jeden Tag dess Jahrs eingerichtet/|| Durch || R.P. Paulum Segneri, Soc. JESU. || Anjetzo aber auf Allergnädigistes Ver= || langen Jhro Kayserl. und Königl. || Majestät || ELEONOR€\\ MAGDALENAS \\ THERESIAS, etc. || Jn das Ternsche übersetzt/W Durch || Hn. Augustinum Erath, deß Heil. Rom. || Reichs Collegiat-Stiffts Wettenhausen Canonicum || Regulärem, SS. Theol. Doctorem, und Pro-\\tonotarium Apostolicum. || Nach Fünffter wälscher Edition, die Erste || in Teutscher Sprach. || Cum PriviL Cces. & Licentiä Superiorum. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn/ bey Leopold Voigt/1690. ||. Wien: Leopold Voigt, 1690.- 8°, [I]: [6] Bl., 312 u. 232 S., TK.; [II]: 318 u. 295[1] S., [12] Bl. Reg., 45 S. Anh.; [III]: 322 u. 333[1] S., [9] Bl. Reg.; [IV]: 326 u. 293[1] S., [8] Bl. Reg.; [V]: 366 u. 300 S., [8] Bl. Reg.; [VI]: 286 S. [96] Bl. 4 Reg.Ü: Erath, Augustinus CR (1648-1719) Komm.: OT: Die 5. it. Ausg. ist Venezia, per il Bosio, 1689, 24°, 12 Bde. [Michel, Rép. 5,113-144], ÜT: »Allerdurchleuchtigiste/ Großmächtigiste Römische Kayserin ... Augusti 1141
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Segneri, Paolo SJ
nus Erath, Can. Reg. ... gestalten auch gegenwärtiges Himmel=Brod/ auß Euer Majestät Befehl/ und höchst=Mütterlicher Fürsorg/ nur alleinig darumben in das Teutsche hat müssen überbracht werden/ damit auch auff solche Weiß die Seelen/ durch Euer Majestät wolthätige Händ und Kayserliche Gnaden/ gespeist seyn mögten; mit ungezweifleter Hoffnung/ nach so vilfältig genossenem/ und auch anderen häuffig außgetheiltem Himmel =Brod/ endlich/ nach vil erlebten Jahren/ in das gelobte Land Dero verdienten himmlischen Cron zu gelangen ...« Privileg Kaiser Leopolds I. durch Leopold Wilhelm Gf. zu Königsegg u. C.F. Consbruck [Bl. )(4a-)(5b]: »Bekennen öffentlich mit disem Brieff/ und thuen kund Allermäniglich/ daß Uns von dem Ehrsamen/ gelehrten/ Unserm lieben/ andächtigen Augustino Erath, SS. Theologiae Doctore, Canonico Regulari in Wettenhausen/ in Unterthänigkeit vorgebracht worden/ wasgestalten Er ein so genanntes Buch: Manna dell'Anima, Patris Pauli Segneri, auß der Wälschen Sprach in die Teutsche/ wie auch erstermelten P. Segneri anders Opus, Christiano Instruitto genannt/ in das Lateinische übersetzet/ und mit dem Druck anzufangen/ zu beeden Wercken nothwendige Anstalt gemacht/ aber wegen deß nachdruckens/ zu seinem grossen Nachtheil der darüber lauffenden schwären Unkosten in Sorgen stünde ...« - Zum Schutz wird ein auf 12 Jahre laufendes Privileg erteilt. »Erklärung des Wercks«: Das Werk enthält für jeden Tag des Jahres einen Bibelspruch mit Erläuterung: »Alle Tag in der Frühe/ wann Jhr GOtt den Anfang deß von Jhme ertheilten Tags billigermassen auffopffert/ sollt jhr einen Spruch auß heiliger Schrifft nemmen/ welcher/ gleich einer außerwöhlten Speiß/ zwar muß wenig/ aber kräfftig seyn. Alsdann solt jhr euch auff gebogenen Knien/ wann es seyn kan/ oder wann es nicht seyn kan/ auff andere beliebige/ gleichwolen aber Ehrentbietige Weiß/ vor das Angesicht GOttes stöllen/ und alldorten selbigen Spruch in eürem Gemüt nach und nach also verkheüen/ biß daß er völlig zermahlen ist/ damit jhr auff solche Weiß den Geschmack mehrer empfindt/ und den Safft völlig genisset. Seydt versichert/ daß euch dises mit der Zeit wie ein Manna oder Himmel = Brod wird vorkommen«. Ü: Theologe u. Regularkanoniker aus Buchloe b. Augsburg, Dr. theol. in Dillingen, 1680 apostolischer Protonotar, dann in Reichersberg, Neuburg, St. Andreä a.d. Traisen. Er übers, vor allem Filippo Picinelli aus dem It. ins Lat. [Jöcher 2,373-374 (mit Erwähnung der vorliegenden Übers.); ADB 6,183; DBInd 287,150-152; 288,155; Lindner (1913), S. 114 Nr. 1156 nennt einen Anton Erath Edler von Erathsburg (1659-1715) aus Buchlohe, der 1677 Prof. wurde, vermutlich seinen Bruder]. DV: V. (1650-1706) kam vermutlich aus Dtl. u. ist seit 1670 Univ.- u. Stadtbuchdrucker [Benzing, Wien Nr. 38, S. 491; Lang (1972), Wien Nr. 65, S. 63], FA: Frankfurt a.M., 1691; Frankfurt a.M.: In Verl. Johann Fritsch, 1699 [Georgi IV, S. 86]; Leipzig, 1699; Regensburg, 1711 [Heilige Betrachtungen sowohl auf absonderliche als gemeine Geschäfte eingerichtet] [Georgi IV,86].- Mod. Ausg.: München, 1738; Wien: Joh. Thomas Trattner, 1752; Augsburg: Kollmann, 1848; Regensburg: Manz, 1852; 1859. 1142
Segneri, Paolo SJ
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Bibl.: Sommervogel 7,1059-1062 Nr. 8; BSB-AK 1501-1840 46,152 In: München, BSB Asc.4482 (*); Asc.981 [Ausg. 1699]; UB 8° Asc.1697 u. 1698 Deskript.: Gebetbuch; aus dem Italienischen [1063] Segneri, Paolo SJ (1624-1694): Il Penitente instruito. In Bologna, per gli Heredi del Benacci. Bologna: Erben Benacci, 1669.Underricht|| Deß || Büssenden/\\ Darinnen|| Die Form vnnd\\ Weiß/ recht vnd wol\\ das Sacrament der Beicht || zuverrichten/ die Gnad Gottes || widerumb zuerlangen/ vnnd zube = || wahren/ vorgetragen || wird. || Beschriben in Jtaliänischer Sprach || Von || KP. PAULO SEGNERI, || auß der Gesellschaft JESU. || Anjetzo aber in das Teutsche\\ übersetzet. || Mit Bewilligung der Oberen. || München/^ (Linie) || Bey Lucas Straub/1| Anno 1684. ||. München: Lukas Straub, 1684.- 8°, 272 S., TK.Ü: anonym Komm.: OT: Sommervogel 7,1052-1053 Nr. 6.- Spätere Ausg. lauten: >11 Penitente instruito a ben Confessarsi, Operetta Spirituale da cui ciascuno può apprendere il modo certo di ritornare in grazia del suo Signore e di mantenervisi, data in luce dal P. Paolo Segneri della Compagnia di Giesù per maggior utile delle Sacre Missioni (In Bologna, 1674, per il Pisarri) [Michel, Rép. 5,114], Eine solche Aufl. könnte hier übers, worden sein. ÜT: 16 Kap., die von der Notwendigkeit der Beichte handeln. DV: 1645-1692 [Benzing, München Nr. 9, S. 336-337]. FA: München, 1692.- Mod. Ausg.: Unterricht für Beichtende, von P. Paul Segneri, aus der Gesellschaft Jesu. Aus dem Italienischen, Regensburg, G. Joseph Manz, 1852. Bibl.: BSB-AK 46,158 In: Augsburg, UB XIII.6.8°.214 (»); München, BSB Mor.932; Asc.4516; UB 8° Asc.1713 [Ausg. 1692] Deskript.: Moraltheologie; Aszetik; aus dem Italienischen [1064] Segneri, Paolo SJ (1624-1694); [Pinamonti, Giovanni Pietro SJ (1632-1703)]: Lo Specchio che non inganna ovvero la teoria e la pratica della cognizione di sè stesso, esposto in sette considerazioni, e distribuite per ciascun giorno della settimana, da un Religioso della Compagnia di Gesù. Firenze, nella stamperìa Reale. Firenze: Stamperia Reale, 1686.Ein Spiegel der nit betrieget. Aus dem Italienischen übersetzt von P. Ambros Büntener. Einsiedeln: Stiftsdruckerei, 1693.Ü: Püntener, Ambrosius OSB (1656-1713) Komm.: OT: Sommervogel 6, S. 766 Nr. 2.- Angeblich hat Segneri nur das it. Original Pinamontis (s. dort) als >Speculum non fallax< ins Lat. übers. ÜT: Man vgl. die Ausg. Dillingen: Johann Kaspar Bencard (s.u.), die nicht 1143
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Segneri, Paolo SJ
identisch zu sein scheint, obgleich das Verlagsprogramm Bencards einige Autoren der Stiftsdruckerei Einsiedeln aufweist u. die Titel sich ähneln. Sieben Meditationen oder Gebete zu den einzelnen Wochentagen. Ü: Benediktinerpater aus Altdorf in Uri, ab 1678 Konventual im Stift Einsiedeln, dort auch Organist u. Kapellmeister; 1698 Notarius apostolicus; Prof. d. Rhetorik u. Philosophie, Kapellmeister, Statthalter zu Einsiedeln, Propst zu Bellenz, Statthalter zu Sonnenberg, Vf. u. Übers, von Werken philosophischen u. theologischen Inhalts [DBInd 985,236; Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz 5, 1929, S. 496], Bibl.: Benziger (1912), S. 263 Nr. 184» In: Kein Nachweis Deskript.: Moraltheologie; Aszetik; aus dem Italienischen [1065] Segneri, Paolo SJ (1624-1694); Pinamonti, Giovanni Pietro SJ (1632-1703): Lo Specchio che nort inganna .... Firenze: Stamperia Reale, 1686.Spiegel || So nit betrieget.\\ Das ist/1| Kunst und Vbung || Seiner selbst eignen Er= \\kanntnuß/ außgelegt und abge = Itheilt in siben Betrachtungen || Für jeden Tag in der Wochen. || Durch || KP. PAULUM SEGNERI SJ. || Jn Jtaliänischer Sprach/1| Anjetzo auß diser || Jn die Teutsche überbracht. || Cum Privilegio S. C. Majestatis, || Et Facultate Superiorum. || (m) || Dillingen/\\ Bey Johann Caspar Bencard/\\ Acad. Buchhändlern. || (Linie) || Jm Jahr Christi 1693. ||. Dillingen: Johan Kaspar Bencard, 1693.- 8°, 178 S.Ü: [Raßler, Maximilian SJ (1645-1719) ?] Komm.: OT: Sommervogel 6, S. 766 Nr. 2.- Beim gleichen Verleger wurde parallel eine lat. Fassung verlegt: >Speculum non fallax. Seu doctrina speculativa et practica ... Ex Italico ... in Latinum traducta< [von Maximilian Raßler], Ü: Raßler könnte auch als Übers, für die it.-dt. Fassung in Frage kommen oder der Bearbeiter der Version Pünteners (s.o.) sein [DBInd 1000,162-183]. Er stammte aus Waldsee u. war seit 1671 Prof. der Mathematik in Ingolstadt, später Rektor u. Kanzler in Dillingen. Er übers, die meisten Werke Segneris aus dem It. ins Lat. [ADB 27,335], DV: 1673-1720 [Benzing, Dillingen Nr. 12, S. 85-86], FA: München, Maria Magdalena Riedlin, 1739. Bibl.: Georgi IV, S. 86; Heitjan (1960), Nr. 501-502; BSB-AK 1501-1840 46,158 In: Augsburg, UB XIII.6.8°.93 ('); München, BSB Asc.4515d; UB 8° Asc.1706 [Ausg. 1739] (*) Deskript.: Gebetbuch; Meditation; Aszetik; aus dem Italienischen [1066] Segneri, Paolo SJ d j . (1673-1713): Meditazioni per tutti i giorni di un Mese. Padova: [o.Dr.], 1709.Wahre|| Weisheit/\\ Oder\\ Nützlichste Betrachtungen\\ Die|| Heilige Forcht GOt(ei || zu erhalten. || Für jedwedem Tag der Wochen || abgetheilet || Ko/i|| P. Paulo 1144
Selectissimarvm
Orationvm
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Segneri, der Ge= || seilschaß JEsu. || Mit\\ Angehenckter Unterweisung eine recht = ||geschaffene gute Beicht zu verrichten. || Aus\\ der Jtaliänischen in die teutsche Sprach\\ übersetzt. || (m) || (Linie) || Brixen/zu finden bey Martin Hinterseer\\ Buchh. 1724. ||. Brixen: Martin Hinterseer, 1724.- 8°, 106 S., [1] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Stammte aus Rom; Neffe des älteren Segneri; 1689 Novize, Prediger, starb in Sinigaglia [Sommervogel 8,1089-1093]. OT: Sommervogel 7,1091 Nr. 4 nennt eine spätere Ausg.: >Meditationi per ciascun giorno d'un mese cavate dal P. Paolo Segneri Juniore dalla Manna dell'Anima del P. Paolo Segneri Seniore ...< (In Bologna, per Lelio della Volpe, 1723). ÜT: »Jn disem kleinen Büchlein hab ich etwelche der allerkräfftigsten Erkandtnussen zusammen getragen/ auf daß ich dich bewegen möchte/ so wol gegen der Sünd ein Abscheuen zu tragen/ als jenen Peinen zu entfliehen/ welche da über ein kurtzes auf einen Sünder warten. Mich werde ich glückselig schätzen/ wofern ich in und mit so wenigen Blättern werd vermögen/ vorgesagte Unwissenheit/ als eine gröste Pest und Sucht der Seelen/ aus deinem Hertzen zu vertilgen. Der Gebrauch dises Büchls kan folgender Weiß vorgenommen werden: alle Morgen/ so bald du von der Ruh wirst aufgestanden seyn/ bette unterthänigste GOtt deinen Herrn an/ der dich erschaffen hat/ dancke ihm schuldigst umb alle dir biß dahin erwisene Gnaden und Gutthaten/ bitte inständigst um das Göttliche Licht...« DV: Buchbinder in Brixen, bereits 1674 erwähnt, verlegte ab 1681 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1170]. In: München, UB 8° Asc. 1720a ("micro) Deskript.: Gebetbuch; Meditation; aus dem Italienischen [1067] Selectissimarvm Orationvm et Consvltationvm de Bello Tvrcico Variorvm et Diversorvm Avctorvm Volvmina Quatuor. I. Ad Caesares et Principes Ordinesque Imperij in Comitijs Augustalibus inde ä Friderico II. Imperatore, vsque ad Rudolphum II. Augustum... Recensente Nicoiao Revsnero Leorino, Iurisconsulto & Consiliario Saxonico. 1596 (1595 Lipsiae, Impensis Henningi Grosii Bibliopolae). Volumen secvundum; Ad Pontifices Romanos et Cardinales, aliosqve Italiae proceres ... Volumen tertium, Ad Reges et Principes Christianos, recensente Nicoiao Revsnero Leor.... Volvmen qvartvm bipartitvm cvivs Pars prima sapientissimas aliquot disputationes, an cum Turcis bellandum sit, nec ne? Altera consilia sive discvrsus, Quomodo bellum Turcicum sit administrandum, complectitur... . Leipzig: Henning Grosse, 1595-1596.Röm. Kay. Majestat/\\ Auch || Bäpstlicher vnd anderer Christlicher Poten = || taten/ Könige vnnd Fürsten/ ansehenlicher Abge = ||ssandten Bottschafften vnd Oratom/H Außerlesene/ Christliche vnd vberauß schöne Erma= || nungen/ Rahtschläge vnd Werbungen || Von des Türcken Krieg. || An die Rom. Kay. May. || Chur: vnd Fürsten/ auch andere Stände des || heyligen Römischen Reichs/ von 1145
[1067]
Selectissimorvm Orationvm
Zeit an Kayser Frideri= \\chen deß Dritten/ biß auff Kayser Rudolphum den Andern/in\\ vnterschiedlichen ReichsVersammlungen mehrer Theils|| öffentlich gehalten. || ... Auß den Lateinischen Orationen in Hochteutsch eigentlich gebracht || vndpublicieret/Durch\\ IEREMIAMReußner von Löwenberg/Salmischen vnd Liechten = ||steinischen Raht/vnd Pflegern zu Schintaw in Hungern. || Gedruckt zu Franckfurt am Mayn/ durch Johann Collitz/ Jn || Verlegung M. Zachariae Palthenij. || M.D.XC VII. ||. Frankfurt a.M.: Johann Kollitz, in Verl. Zacharias Palthenius u. Jonas Rosa, 1597-1598.- 4°, [I]: [8] Bl„ 308[ = 292] S., H.; [II]: [4] Bl„ 132 S.; [III]: [4] BL, 202 S.Ü: Reusner (Reußner), Jeremias (vor 1579-1602) Komm.: OT: VD 16 R 1483-1486. ÜT: VD 16 nur 1. Bd., die übrigen nach Kertbeny (s.u.): >Ander Theil: Werbungen, Rathschläge vnd Ermanungen, Von den Türken Krieg, Sonderlich an etliche Bäbste< (Frankfurt, 1598. Druck von Collitz, Verlegung von M.Z. Palthenij vnd Johnae Rosen). >Dritter Theil: Operis Antiturcici. Werbungen, Ratschläge und Ermanungen, von dem Türcken Krieg. An die Stände der gantzen werthen Christenheit (Frankfurt, 1598. Druck v. J. Collitz. Jn Verlegung von M.Z. Palthenij vnd Johnae Rosen). Sammlung von Türkenschriften, zum großen Teil von it. Humanisten, aus den Jahren 1444-1594, die von Nikolaus Reußner in einer lat. Ausg. zusammengefaßt wurden, insbes. -Lineas Silvius Piccolomini (Pius II.), >Eroberung KonstantinopelsI1 secondo libro di perspettivaArchitectura practica nova libri III. Zum ersten mahl an Tag gegeben, und mit nöhtigen Figuren gezieret< (Franckfurt, Johann Caspar Bencard, 1672); >Liber IV< (ibid. 1673). Frankfurt a.M.: Johan Kaspar Bencard, 1673.- 2°, [I]: 6 S, 17 T. (Thuscana); [II]: 1 Bl„ 4 S., 12 T. (Dorica); [III]: 1 Bl., 4 S., 12 T. (Ionica); [IV]: 1 Bl., 4 S., 12 T. (Corinthia); [V]: 1 BL, 3 S., 9 T. (Composita).Ü: Liser, Franz Komm.: ÜT: Das Münchner Ex. ist auf 1672 dat. Ü: Nicht identifiziert. DV: 1673-1720 [Benzing, Dillingen Nr. 12, S. 85-86]. Bibl.: Bircher, DDB A 1524-1528; BSB-AK 1501-1840 23,339 In: München, BSB Res.2° A.civ.lll; Wolfenbüttel, HAB 30.8 Geom.2° ('micro) Deskript.: Architekturtheorie; aus dem Italienischen [1072] Sfondrati, Celestino (Luigi) Kd (1644-1696): Innocentia Vindicta, In Qva Gravissimis Argumentis Ex S. Thoma petitis ostenditur, Angelicvm Doctorem Pro Immaculato Conceptu Deiparœ Sensisse & Scripsisse Pars Prior Theologica. Authore Illvstrissimo S.R.I. Principe et Abbate S. Galli Coelestino Sfondrati. Typis Ejusdem Monasterij S. GalliAnno M.DC.XCV. Excudebat Jacobus Müller. Sankt Gallen: Klosterdruckerei, 1695.Die erledigte Unschuld, in welcher mit überschwäresten Beweissthumben auss dem H. Thomas erwiesen wird, der englische Lehrer habe beschlossen und geschrieben für die unbefleckte Empfängnis der Mutter Gottes. In Latein beschrieben... nun aber in die teutsche Sprach übertragen .... Wienn, W. Schwendimann. Wien: Wolfgang Schwendimann, 1717.- 4°, [20], 366, 124 S., 34 K.Ü: anonym Komm.: A: Sohn des Markgf. Valeriano Sf. aus Mailand, Generalkommissärs der span. Armee; Neffe Papst Gregors XIV.; kam auf Vorschlag von Nuntius Caraffa nach St. Gallen; dort 1660 Profeß; 1668 Priester u. Lehrer der Theologie am Stift Kempten, ab 1669 in St. Gallen; 1686 wurde er nach Rom gerufen, 1687 Fürstabt in St. Gallen; 1695 Kd.; in Rom gest. [Dom Jean François, Bibliothèque générale des écrivains de l'ordre de Saint Benoît 111,55-58; Hermann Strehler, »Ein Emblembuch von 1695 aus der St. Galler Stiftsdruckerei«, in: Gutenberg-Jahrbuch 1968, S. 251-256]. OT: Praz (1964), S. 496-497; Strehler, S. 253; N U C - Das Werk wurde in der Stiftsdruckerei in sechs verschiedenen Schriftgraden gedruckt u. enthält 46 ganzseitige Kupfer. Die Stiche stammen von Gabriel Ehinger (1652-1736). Es handelt sich um das schönste in der Schweiz gedruckte Emblembuch u. ist das bedeutendste Werk der Mariensymbolik. DV: Johann Georg Schlegel aus Schwyz (Schweiz) hatte sich, von St. Gallen 1152
Sgambati, Scipione SJ
[1073]
kommend, in Wien niedergelassen, wo er zahlreiche Drucke mit Kupferstichen herausbrachte. Er starb 1716 u. vermachte seine Offizin seinem Vetter Wolfgang Schwendimann aus Hannover, der bis 1734 druckte [Benzing, Wien Nr. 49, S. 493; Paisey (1988), S. 241], FA: Augsburg, 1718 [Georgi III/IV, S. 99]. Bibl.: Georgi III/IV, S. 99; NUC In: Kein deutscher Beleg. Deskript.: Sammlung; Emblematik; Mariologie; aus dem Lateinischen [1073] Sgambati, Scipione SJ (1595-1652): Ragguaglio della vita di S. Francesco Borgia duca di Gartdia, Grande di Spagna E poi terzo Preposto Generale della Compagnia di Giesù .... Napoli: Lazzaro Scoriggio, 1624.Lebens=Jnhalt\\ Und\\ Wunderwerck\\ Deß|| H. FRANCISCI\\ BORGLE. || Hertzogs in Gandien/ Marg = \\graffens zu Lombaio, Königlichen || Obristen Stallmaisters/ etc. || Demnach aber || Der Societet dritten Generals, || Erstlich von || P. Scipione Sgambata der Socie- \\tet JESVPriestern in Welscher Sprach || beschriben || Anjetzo von einen Anderen gemelter Societet || JESV Priestern in die Lateinische/\\ Endlich || Jn die Teutsche versetzet. || (Linie) || Gedruckt zu Wienn in Oesterreich/bey Matthceo Cosmero=\\vio/Rom. Kay. Mayest. Hoff=Buchtruckern. 1671. ||. Wien: Matthäus Cosmerovius, 1671.- 4°, 280 S., TK.Ü: anonym Komm.: A: Stammte aus Neapel, trat 1611 in Wien in die SJ ein, dort it. Hofprediger, verfiel später in geistige Verwirrung u. kehrte in seine Heimat zurück, wo er starb [Zedier 37,793-794; Sommervogel 7,1172; Ferrari, S. 627]. Auch seine >Institutio vitae ad exemplar passionis Domini N. Jesu Christi< (Dilinga, 1686) ist spater ins Dt. übers, worden: >Lebens-Wandel nach dem Beyspiel des Leydens unsers Herrn ...< (Augspurg, 1731). OT: Michel, Rép. 5,126 (undat. Ausg.); Autori italiani del '600, Nr. 4681 [dort spätere Ausg. Roma, per il Varese, 1671, mit Zusatz: >E hora ristampato con l'aggiunta de' miracoli cavati da processi autentici della sua canonizationeCostanza sforzata*, Nolfi, Noris u. Rossi (s. dort). ÜT: Libretto in 5 Akten; Musik: Reinhard Keiser. Bibl.: Goedeke 3,336,14.11; Dünnhaupt2 2,1449-1450 Nr. 31 In: Wien, ÖNB 4265 B (*micro); Weimar, ZB Deskript.: Libretto; aus dem Italienischen [1077] Silvani, Francesco: La Fede tradita e vendicata. Drama per musica da rappresentarsi nel Teatro Tron di S. Casiano [sic] l'anno 1704. Poesia di Francesco Silvani... Venezia .... Venezia: Giovanni Battista Zuccato, 1704.RODOALDO\\ RE DI NORVEGIA, || Drama per Musica\\ Da recitarsi sul famosissimo Teatro di|| Brunsviga|| Nella fiera d'inverno anno 17261| RODOALDUS || König in Norwegen || Jn einer OPERA vorgestellet || auf dem || Grossen Braunschweigischen THEA TRO, || Jn der Winter=Messe \\ Anno 1726. || (Doppellinie) || WOLFFENBUTTEL/W Dmckts Christian Bartsch/ Hertzogl. privil Hof= und Cantzeley=Buchdr.\\. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, (1726).- 8°, [34] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Stieger, Librettisten 111,899 [Die Oper ist auch unter den Titeln >Ernelinda< oder >Ricimero< bekannt]; Sonneck 1,485; Cairo/Quilici (1981), Nr. 1709-1711: »Tre atti. Dedica dell'A. a Francesco Tron proprietario del teatro, 5 gennaio 1704. Venezia, Teatro Tron di S. Cassiano, 1704. Musica di Francesco Gasparini. Nomi degli attori« [London, BL 05.k.9.(5.)]. ÜT: Musik: »La Musica è del Sign. Giuseppe [Maria] Orlandini«.- Histor. Vorber., Personenverz., Szenarium, 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 296]. DV: [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510]. 1157
[1078]
Silvani, Francesco
FA: [o.O.]: [o.Dr.], (1760). Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 287 Nr. 1406 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 372 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [1078] Silvani, Francesco: La Fede tradita e vendicata. Drama per musica .... Venezia: Giovanni Battista Zuccato, 1704.ERNELINDA. || Drama per Musica || da recitarsi || sul famosissimo Teatro di Braunsviga|| nella fiera d'inverno^ l'Anno 1730. || (Zierlinie) || ERNELINDA || Jn einer || OPERA || vorbestellet || Auf dem grossen Braunschweigischen || Theafro || Jn der Winter=Messe Anno 1730. fl (Linie) || Braunschweig/Gedruckt bey Friedrich Wilhelm Meyer. ||. Braunschweig: Friedrich Wilhelm Meyer, 1730.- 8°, [34] Bl.Ü: anonym Komm.: ÜT: Musik: Giuseppe Maria Orlandini.- Historischer Vorbericht, Personenverz., 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 327; MGG 10,398], DV: 1719-74 [Paisey (1988), S. 173]. FA: Wolfenbüttel: Bartsch, 1730. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 132 Nr. 653 u. 654 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. Sammelbd 5(2) ("micro); Textb. Sammelbd 5(6) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [1079] Silvani, Francesco: LA FREDEGONDA. Drama per Musica da rappresentarsi nel Teatro Tron in S. Casciano l'Armo 1705. Dedicata A ... Marchese D. Lorenzo Verzuso Beretti Landi... Poesia di Francesco Silvani. Venezia: Marino Rossetti, 1705.FREDEGONDA. Drama per Musica da rappresentarsi Nel famosissimo Theatro di Brunsviga. Fredegunda. In einem Singe-Spiel vorgestellet.... Braunschweig: Christoph Friedrich Fickel, [oJ. (= 1712 oder 1716)].- 8°, [62] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Thiel/Rohr (1970), S. 157 Nr. 772; Stieger, Librettisten 111,899 sagt, das Werk sei mit der Musik von F. Gasparini am 26.12.1704 uraufgeführt worden; Cairo/Quilici (1981), Nr. 1908: »Tre atti. Dedica dell'A. al march. Lorenzo Verzuso Beretti Landi ambasciatore di Spagna, 26 dicembre 1704. Venezia, Teatro Tron di S. Cassiano, 1705. Musica di Francesco Gasparini. Nomi degli attori«. Die Zauberin Fredegunde ist die Geliebte Chilperichs, des Kg. v. Frankreich. Ihre Hinterlist wird enthüllt. Um ihre Macht zu retten, greift sie zu allem möglichen Zauberspuk. Sie macht eine Furienbeschwörung, wie sie häufig in it. Opern vorkommt, u. fährt auf einem Wagen durch die Luft. Schließlich ersticht sie sich, als der Aufstand ihres zweiten Liebhabers Landerich, Due de 1158
Silvani, Francesco
[1080]
France u. Maitre du Palais, zusammenbricht. Chilperich heiratet aus Gründen der Staatsraison die span. Prinzessin Galsuinde, die er aber anfangs verhöhnt u. des Ehebruchs mit seinem Bruder Sigibert bezichtigt. Mehrere Nebenhandlungen treten hinzu [Wolff (1957), S. 265-266], Wolff nennt a.a.O. ein Textbuch von Joh. Ulrich v. König zur Musik von Reinhard Keiser, wobei es sich um eine Überarbeitung handelt [Bellermann (1966), S. 262-263 Nr. 129; Dünnhaupt 2 , S. 2391 Nr. 15.1-9], ÜT: Musik: (vermutlich) Carlo Francesco Gasparini. Personenverz., Szenarium, 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 199; 218], DV: 1701-1713 Verleger in Braunschweig [Paisey (1988), S. 60], FA: Braunschweig: F.W. Meyer, 1720 [FREDEGUNDA. In einer Oper vorgestellt Auf dem Grossen Braunschweigischen Theatro In der Laurentii Messe Anno 1720] (Musik vermutlich von Carlo Francesco Gasparini u. Georg Kaspar Schürmann, der vielleicht der Übers, ist); [Hamburg (?)]: [1736]; Wolfenbüttel: Bartsch, 1742. Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 157-158, Nr. 773-775 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 654; Textb. Sammelbd 9(5); Textb. 653 [Ausg. 1742] ("micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [1080] Silvani, Francesco: L'innocenza giustificata. Drama per musica di Francesco Silvani. Da rappresentarsi nel famoso Teatro Vendramino di S. Salvatore ... Venezia .... Venezia: Francesco Nicolini, 1699.L'INNOCENZA DIFESA. || DRAMA per MUSICA || Con PROLOGO\\ DA RAPPRESENTARSI || AL TEATRO DUCAL DI WOLFENBUTTEL || FESTEGGIANDOSI^ IL NOME GLORIOSISSIMO|| DELLA SAC. CES. E CATT. REAL MAESTA '|| ELISABETA CRISTINA || IMPERADR1CE REGNANTE || (Linie) || Die beschützte Unschuld|| In einer OPERAR Nebst einem PROLOGO\\ vorgestellet || Auf dem Hoch =Fürstl. THEATRO zu Wolfenbüttel\\ An dem Gloriösen || Nahmens = Tage || Dero Röm=Kayserl. und Cathol. Königl. Majestät || Elisabethen Christinen || Regierenden Römischen Kayserinnen/ etc. etc. || (Linie) || Wolfenbüttel/ druckts C. Bartsch/ Herzogl. Hof= und Canzeley = Buchdr. ||. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, [o.J. (= ca. 1722)].- 8°, [42] Bl.Ü: anonym Komm.: OT: Der Titel lautet auch: >Feraspe, L'innocenza .. .< - Sonneck 1,632633 (mit Abdruck des it. Vorworts); Stieger; Librettisten 111,899 Nr. 10 (Musik: B. Vinacese); die Fassung >Feraspe ...< wurde in Neapel 1704 mit Musik von M.A. Bononcini aufgeführt; Cairo/Quilici (1981), Nr. 2345: »Tre atti, balli. Dedica dell'A. a Ferdinando Ernesto conte di Mollarth, 24 dicembre 1698. Venezia, Teatro Vendramin di S. Salvatore. Musica di Benedetto Vinacese«. ÜT: Musik: Konrad Friedrich Hurlebusch.- Prologo, Argomento, Personenverz., Szenarium, 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 267; MGG 6,974], 1159
[1081]
Silvestri, Feliciano
DV: [Benzing, Wolfenbüttel Nr. 9, S. 510], Bibl.: Thiel/Rohr (1970), S. 186-187 Nr. 906 In: Wolfenbüttel, HAB Textb. 685 (*micro) Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [1081] Silvestri, Feliciano (gest. 1644): Salvezza de'prencipi, ritratta dalle sciagure diAlessandro Macedono. Venezia: [o.Dr.j, 1646.Fürstliche|| Reichs und Hoff\\ Schule/1| Aus des\\ ALEXANDER|| MAGNVS|| Helden = Thaten/\\ Jn Hoch = Teutscher\\ Sprache eröffnet || von || Samuel Sturm J.C. || Leipzigern|| (*) || Bremen gedruckt/ bey Berthold und Hen=\\rich de Villiers/ in Verlegung Peter Köhler || Buchhändlers/ Anno 1662. ||. Bremen: Berthold u. Heinrich de Villiers, in Verl. Peter Köhler, 1662.- 8°, 288 S.Ü: Sturm, Samuel (gest. 1688) Komm.: A: Arzt u. Philosoph aus Foligno, schrieb auch unter dem Ps. Lucius Beatianus [Zedier 37,1356; Jöcher 4,587; Ferrari, S. 629; Oettinger 1,62; Melzi 1,119]. OT: München, BSB Pol.g.892; Ital.489m, Beibd. 2.- Die it. Repertorien u. Literaturgeschichten kennen den Autor nicht. Alexander d. Große war die bekannteste antike Gestalt im christlichen MA, da er in der Bibel erwähnt wird. Sein Leben wurde, historisch wenig getreu, immer wieder zum Gegenstand von Biographien u. Romanen: einerseits wurden seine Kühnheit, Freigebigkeit u. Humanität hervorgehoben, andererseits war er Exemplum eines von Gott zu hohen Taten Berufenen, der durch Superbia stürzt u. dessen jäher Tod inmitten all seiner Eroberungen den Vanitas-Gedanken veranschaulicht [Frenzel, Stoffe, S. 29-32]. ÜT: Drei Diskurse, die unvermittelt beginnen. Es geht vor allem darum, wie der Fürst die Gefahren vermeiden kann, die seinem Leben drohen. Ü: St. hat wenig bekannte it. Autoren wie F. Malipiero u. G.F. Loredano übers, (s. dort). DV: Die V. waren eine bekannte Bremer Druckerfamilie, die ursprünglich aus Hanau stammte. Berthold (1588-1663), der Sohn von Thomas, druckte 1626-1663 zusammen mit seinem Sohn Heinrich (1632-1662) als Gymnasialbuchdrucker u. hatte eine gut florierende Offizin [Benzing, Bremen Nr. 7, S. 64].- K., Mitglied einer bekannten Bremer Verlegerfamilie, ist 1658-1667 nachweisbar [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1189]. FA: Nürnberg, 1674 [Regenten und Bedienten Schule oder kluge Staats = und Sitten Lehren] [Zedier 37,1356]. Bibl.: Bircher, DDB A 3739 [ohne Nennung des Autornamens]; BSB-AK 15011840 47,257 In: München, BSB Pol.g.913L; Wolfenbüttel, HAB 149.9 Pol(5) (*) Deskript.: Civilitäten; Fürstenspiegel; aus dem Italienischen
1160
Sirigatti, Lorenzo
[1082]
[1082] Sirigatti, Lorenzo (16./17. Jh.): La Prattica di prospettiva del cavaliere Lorenzo Sirigatti. Al ser.mo Ferdinando Medici, grandvca di Toscana Venetia, Per Girolamo Franceschi sanese, MDXCVI [Teils.]. Venezia: Girolamo de' Franceschi, 1596.OPTICA || das ùf || Gründtliche doch Kunze || Anzeigung \\ Wie nothwendig die Löbliche Kunst der Geo-1| metrice seye inn der Perspectiv. || Sambt einem Nutzlichen Extract dreyerley || Sorten vnd Wege darauff die Perspectiva || zuverstehen vnd zugebrauchen || Neben rühmlicher er= \\zehlung der Fümembsten Alten/ vnd|| vnserer Zeit Authorn, als Vitruvij, Alberti\\ Düreri, Laurentij Sirigatti, &c. So darvon geschri=\\ben/ inn deren Tractaten/ wie weit es mit beyden vorgenanten/ fürtreff=\\lichen Künsten von Alters her/ biß auf unsere Zeiten|| kommen weitläufftiger zu sehen || Von dem Ehmvösten P: P: Burgern zu Nüm = || berg/ diser vnd andern Künsten sonders erfarnen/1| vnd Liebhabern zu fassen gebracht. || Allen Bawmeistem/Malern/Bildhaw = \\ern/Stainmetzen/Schreinern/ Zimmerleuthen/\\ vnd anderer dergleichen Künst begingen vnd erfahrnen || zu sonderm dienst vnd gefallen verfertiget. || Getruckt zu Augspurg/ bey David || Francken/ Jn Verlegung Steff an Mi=\\chelspacher/ Jm Jahr || (Linie) || M.DC.XVI. ||. Augsburg: David Franck, in Verl. Stephan Michelsbacher, 1616.- 2°, [2] Bl., 18[=30] S., TE.II: [Pfintzing v. Hensenfeld, Paul (1588-1631)] Komm.: A: Genaue Lebensdaten fehlen; er stammte aus Florenz, wo er als Mathematiker u. Naturwissenschaftler diversen Akademien angehörte [ABI 916,258-259], OT: Michel, Rép. 5,134 [Ausg. In Venetia, (appresso Bernardo Giunti), 1625].- »Celebre ed importante trattato prospettico matematico: >La prospettiva del Sirigattiha il merito di essere uno dei primi, se non de' più completi trattati di questa scienza; ed è da tenersi in pregio l'essere dettata in buona favella< [Autori italiani del '600, Nr. 4414], Großhg. Ferdinando I. gewidmet. Der Autor kündigt im Vorwort weitere Werke an, die dann aber nicht mehr erschienen sind. ÜT: »Vorred Dem Edlen/ Vösten Junckhern Philips Haynhofer Burgern inn Augspurg ... Steffan Michelpacher« (Lob der Geometrie).- Eigentlich keine Übers., sondern ein Auszug (S. 14-H2a) oder »Rezension« des Traktats: »Laurentius Sirigatti Cavaliere von Fiorenzo, Anno 1696. läßt inn Jtalianischer Sprach zu Venetia ein Buch inn Truck gehen/ darinnen er künstlicher vnd artlicher weiß/ die Geometriam inn die Perspectiv zu bringen/ an tag gibt/ vnd zu seinem Werckzeug nicht mehr dann ein Zirckel Linial/ oder Winckelmaß sambt einer Saiten gebrauchen thut...« Ü: Reisender u. Mathematiker [DBInd 952,235-238]. Vf. von >Methodus geometrica< u. >Ein schöner kurtzer Entwurf der Geometria;Optica< 1161
[1083]
Sisto da Bergamo OFM
von Pfintzing u. die >Perspectiva< von Joh. Lencker 1616 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1219]. Bibl.: Bircher, D D B A 1509; B S B - A K 1501-1840 35,345 In: Wolfenbüttel, H A B 32.2 Geom.2° (*); 20 Bell.2°(3); München, B S B 2° Math.a.69; 2° Mil.g.71, Beibd.4 Deskript.: Architekturtheorie; Perspektivenlehre; aus dem Italienischen [1083] Sisto da Bergamo OFM:
Himlische Bergstraß \\ oder || Weg gen Himel\\ darauf die andechtige Seel\\ durch geistliche vbungen || zur himlischen betrachtung\\ vnd göttlichen lieb || erhebt wird || vonP.F. Sixto Bergomensi Reform: || Franóse: Jtalia: beschrieben || vnd an Jetzt|| durch|| Joachim Meychel\\ verteütscht\\ Jn Johan Sadelers\\ vertag. || München || Cum priuilegio Sac. Caesar. Maiestatis. ||. München: In Verl. Johann Sadeler, 1624.- 8°, [8], 596, [5], 1 S . Ü: Meichel (Meychel), Joachim (gest. 1637) Komm.: A/OT: Nicht identifiziert. ÜT: N U C nennt eine spätere Ausg. bei Anna Berg in München [1624 (?)]. Ü: M. stammte aus Braunau, stud. in Dillingen (1609), dort 1612 Magister artium, gest. 14.8.1637 in München als kurfürstlicher Geheimschreiber [F. Stoks, in: Pörnbacher (1974), S. 75-97, hier S. 95; Hess (1976), S. 58-64], DV: 1623-1665 als Verleger tätig [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1250]. FA: München, [1627]; 1628; 1631; Innsbruck, 1653. Bibl.: B S B - A K 1501-1840 29,269-270; NUC [Ausg. (1627)] In: München, B S B Asc.4582 (*micro); 4582 b-e; 4582g Deskript.: Mystik; Aszetik; aus dem Italienischen [1084] Soranzo, Lazaro (16. Jh.):
L'Ottomanno, di Lazaro Soranzo, doue si dà pieno ragguaglio non solamente della potenza del presente signor de' turchi Mehemeto III. de gl'interessi, ch'egli hà con diuersi prencipi, di quanto machina contra il christianesimo, e di quello che all'incontro si potrebbe à suo danno oprar da noi; ma ancora di vari) popoli, siti, città, e viaggi, con altri particolari di stato necessarij à sapersi nella presente guerra d'Ongherìa ...In Ferrara, Per Vittorio Baldini, stampatore camerale. Con licenza de' superiori. MDXCVIII. Ferrara: Vittorio Baldini, 1598.-
OTTOMANNVS. || Von Zustandt/\\ Macht vnd gewalt/auch\\ andern verborgenen heim = \\lichen Sachen/ des Ottoman =\\nischen Türckischen\\ Reichs:|| Beschrieben von einem || Venedischen von Adel Lazaro So=\\ranzo in Italischer Sprache/ vnd || femer durch \\ Christian Cresse von Halle in || Sachsen verdeutscht || (m) || Gedruckt zu Magdeburgk bey\\ Joh: Bötgern/Anno\\ 1601. \\. Magdeburg: Johann Böttcher, 1601.- 8°, [127] B l . Ü: Cresse, Christian (17. Jh.) Komm.: A: S. (auch: Superantius), Jurist, Dichter u. Historiker der Türken1162
Soresini, Giuseppe Maria
[1085]
kriege aus Venedig; Lebensdaten fehlen [EI 32,159]. OT: Aufnahme nach NUC.- Weitere Ausg. Apponyi 3,363 Nr. 1955. Bl. la6a Zuschrift an den Papst, Vorrede u. Proemio. Das Werk wurde häufig aufgelegt. ÜT: Mehrere gleichzeitige Ausg. mit leichten Titelvarianten.- Die Türkengefahr sei keinewegs gebannt, u. sein Werk sei ein Beitrag zu ihrer Bekämpfung. Sein Vater Benedetto sei in der Schlacht gegen die Türken gefallen, er selber aber zu schwach, um ins Feld zu ziehen, weshalb er einen »schriftlichen Beitrag« leiste. Ü: Genaue Hinweise fehlen [DBInd 208,279]. DV: 1598-1608 [Benzing, Magdeburg Nr. 22, S. 311]. FA: Eisleben: Bartholomäus Hörnig, 1601 [NUC]; Leipzig: In Verl. Henning Groß u. Johann Francke, 1601 [Draut (1611), S. 531]. Bibl.: Bircher, DDB A 4295; C 3297 In: Wolfenbüttel, HAB 462.45 Quod(3) (*); T 423.8: Helmst.(2); 513.3 Hist.(2) [jeweils Ausg. Eisleben] Deskript.: Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Italienischen [1085] Soresini, Giuseppe Maria (17. Jh.): De Scala Sancta ante Sancta Sanctorum in Laterano culta opusculum. Romae: ex typographia Varesii, 1672 [Teils.]. Roma: Várese, 1672.Beschreibung || Der Heiligen Stiegen || So|| CHRITUS [sie] JESUS, || Vnser Erlöser/ zur Zeit seines || Leydens/ drey vnterschiedliche mahl || auff vnd abgestigen;\\ Auß dem in Lateinischer Sprach || verfassten Buch || JOSEPH MAR1/E SORESINIr|| Römischen Prothonotarij, Liuro primeyro do cerco de Diu< von 1556. ÜT: Auf den langen Bericht, dessen Inhalt der Titel genau resümiert (Bl. a2a-b3a), folgt »Des Künigs von Portugall antwurt/ die er seinem Hauptman/ Herrn Men Lopo/ auff sein vorgehend schreiben/ zugeschickt hat« 1164
Spadoni, Nicola
[1087]
(Datum zu Lisabon/ den 28. Octobris, Anno 1571): Der König lobt den Eroberer u. »so wir diser zeit/ mit vii Cantar Golds versehen weren/ wölten wir die/ euch zun ehren/ außgethailt haben«. DV: 1550-1576 [Benzing, Dillingen Nr. 1, S. 82-83]. Bibl.: Hohenemser (1966), Nr. 1733; VD 16 C 5631 = P 4383 In: Frankfurt a.M., StUB XII,41 [Kriegsverlust]; München, BSB 4° Eur. 341(23(*) Deskript.: Kriegsgeschichte; Japonica, Sinica, Indica; aus dem Portugiesischen; aus dem Italienischen [1087] Spadoni, Nicola (17. Jh.): Studio di curiosità nel quale si tratta fisionomia, chiromantia, metoscopia ... Venetia, Camillo Bortoli. Venezia: Camillo Bortoli, 1662.(Höchstfürtrefflichstes\\ Chiromantisch = || Und\\ Physiognomisches\\ Klee=Blat/\\ Bestehend\\ Aus drey herrlichen Tractaten || Und zwar erstlich\\ Des Kunst=berühmtesten Ronphyle || Hand = Wahrsagung; \\) Zum andern; || Niclas Spadons || Schauplatz der Curiositäten; || (Und dann drittens || D.D. Johann Sigmund Eltzholtzens\\ Anthropometrie oder Meß = Kunst des\\ Menschlichen Cörpers/1| Welchen wegen Gleichheit der Materie\\ Dominici de Rubeis Physiognomische Tafeln/1| Cardani Metoposcopie und Melampus von den || Mählem des menschlichen Cörpers \\ miteingeruckt etc.\\) Alles aus dem Frantzösischen/ Jtaliänischen/1| Lateinischen und Griechischen getreulich übersetzt/1| auch mit darzu gehörigen Kupffern gezieret und ge=\\wiedmet/\\ Durch I.G.D.T. || (Linie) || Nürnberg/^ Jn Verlegung Johann Ziegers/ 1695. ||. - - - NICOLAI SPADON, |j STUDIUM\\ CURIOSUM\\ Jn\\ Zwey Theil getheilet/\\ Darinnen\\ Von der physiognomia, Chiro-1|mantia und Metoposcopia, || Das ist: || Von den Deutungen der Gestalt/1| Hand = und Stirn = Linien gehandelt || wird. || Aus dem Jtalienischen ins Teut=\\sche übersetzet. \\ (Linie) || Nürnberg/^ Bey Johann Ziegern. ||. Nürnberg: In Verl. Johann Zieger, 1695.- 8°, 208 S„ 10 T.Ü: anonym Komm.: A: Daten fehlen; Augustinermönch mit naturwiss. Interessen [ABI 923, 211], OT: NUC nennt noch eine frühere Ausg., die als Vorlage in Frage kommt: >Scuola di fisionomia, chiromantia, metoposcopia, &c.< (Macerata: F. Camacci [1654]).- Vgl. s.v. Metoposcopia. DV: 1646-1711, verlegte von 1677 bis zu seinem Tod 353 Werke [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1308]. Bibl.: Bircher/Bürger, DDB B 13655-13658; NUC In: Wolfenbüttel, HAB Hr 235 Deskript.: Physiognomik; aus dem Italienischen
1165
[1088]
Spandugino, Teodoro
[1088] Spandugino (Kantakuzenos), Teodora (16. Jh.): Delle Historie, & origini de principi de Turchi, ordine della corte, loro vita, & costumi. Der Türcken heymligkeit. || Ein neu nutzlich büchlein || von der Türcken ursprung, pollicey, hofsytten und gebreuchen, in und ausser der zeit-1| ten des Kriegs, mit vil andern warhaffligen lustigen || anzeygen, durch Theodorum Spandiminum\\ Contacusinum von Constantinopel, weylant || bebstlicher heilikeyt, Leoni || dem X. in welsch-\\er sprach beschribenn zugeschickt, unnd\\ in newligkeytt durch Caspervonn|| Aufses in eingemein\\ teutsch|| gezogen. M.D.xxiij.|| (m) || Parvus sum sed jucundus.\\ (Gedruckt und volendt/ durch Georg Erlinger zu || Bamberg/ am Freytag nach dem Auffart-1| tag jm jar nach der gepurt unsers erlö|| sers/ fünffzehnhunndert vnnd jmm drey vnnd zweyntzigsten jar) ||. (Bamberg): (Georg Erlinger), 1523.- 4°, [48] B1..-H.Ü: Aufseß, Kasper v. (1491-1547) Komm.: A: Theodor Cantacusino, gen. Spandugino (auch: Spandoni), hatte als Kind in Konstantinopel gelebt u. war dann von dort nach Venedig geflohen. Lebensdaten sind nicht überliefert [Kertbeny, S. 604]. OT: Nachweisbar nur eine späte Ausg. Lucca: V. Busdrago, 1550 bzw. Florenz: Lorenzo Torrentino, 1551 [I commentarii di Theodora Spandugino Cantacuscino Gentilhuomo Constantinopolitano, dell'origine de principi Turchi, & de' costumi di quella natione; vgl. Haym 1,129; Shaaber (1976), Nr. S 520]. Nach dem >Tractatus de ritu et moribus Turcorum< des Captivus Septemcastrensis eine der bedeutendsten, da weitgehend vorurteilsfreie Veröffentlichung über Sitten, Gebräuche u. Kultur der Türken. ÜT: Widmung an den »Edelnn vnnd Wolgebornen Johannsen Herrn zu Swartzennberg [i.e. der Starcke, 1463-1528] ... Datum am freytag nach Georgij des heilgenn Ritter vn mertrers tag Jm jar der geburt Christi M.D.xxiij... Edler Wolgeborner herr/ Nach dem ich in fryschen verschynenn tagen/ einer großmechtigen Nation der Türcken (Verfolger gemeiner Christenheit) Ordnung/ sytten vnnd gebreüch/ in vnnd ausser frides zeitten/ in Wellscher sprach beschrieben/ Durch swärliches/ nachtlichs vnd täglichs abschreiben zu meinen handen bracht. Welches zu andern vnnsern zeyten/ in Teütscher Nation verborgen geweßt. Dieweil aber ewer gunst sonderlich zu solchen vnnd anndern newlikeiten begir vnnd lieb tragenn/ Hab ich ewer gunst nicht mit annders dann disem newen buechlein/ durch mich mitt eylender federn kurtzlich in grob gemeyn Teütsch verkeret/ dyser zeit zuuereeren befienden mügen. Derhalben mein dienstlich begern/ wollet nit die vnnzyerlicheit der wort/ vnnd kleynen wert dises buechleins betrachten/ sonnder mehr die warhafftige verteütschung/ mit annderm lustbarlichem kurtzen gegrundten anzeygen/ neben gehabter mühe vn arbeit vonn mir gutwillig annemen ...« [Vgl. auch Apponyi I, S. 136; Göllner 1,111-112]. Gereimte »Vorred des buechlins zu dem leser« (Bl. A2a-A2b): »Der Türcken sytten ich dir warlich sag| Die vnwissen seind gewesen vil tag | Zu diser stund auß Welschland kommen | Verkert worden in Teutsche zungen. | 1166
Spaventi, Alessandro
[1089]
Darinn sich nun gemeyne Christenheit | Welche doch seere lang ist vnd auch breyt. | Der Türcken sytten hat zu erlernen | Fürsten Grauen vnd auch ander herren. | Die in gemeyner teutscher nation | Solches gar keyn wissen nit bey jn hon« usw.- »Register des innhalts diß buechlins«. Das Werk behandelt alle wichtigen geographischen, ökonomischen, juristischen, religiösen, ethnologischen etc. Eigenheiten der Türken u. stellt somit eine vollständige »Landeskunde« der Türken dar.- Ex. München, BSB auf Titelseite: »Jonas Emenetius dono dedit M. Joannj Stadlero. Anno 84«. Ü: A. entstammte einem alten fränkischen Adelsgeschlecht, war Historiker, Rat u. Hofmann Markgraf Kasimirs v. Brandenburg. Auf längeren Italienreisen lernte er die Sprache u. forschte in Bibliotheken. Später stand er in bambergischem Hof- u. Kriegsdienst u. wurde Amtmann von Schloß Reideck [Joachim Heinrich Jäck, Pantheon der Literaten u. Künstler Bambergs, 1815, Heft 7 Zusätze; DBInd 39,323-324], DV: E. stammte aus Augsburg, hatte ohne Abschluß in Ingolstadt stud., war Formschneider in Augsburg u. druckte in Bamberg u. Wertheim vor allem reformatorische Texte. Er starb 1541 [Benzing, Bamberg Nr. 3, S. 27]. Bibl.: Panzer, Annalen 2, Nr. 2079; Kertbeny, Nr. 199; Apponyi I, S. 136 Nr. 171; Göllner 1,111-112 Nr. 188; BSB-AK 1501-1840 48,81; NUC In: München, BSB 4° Turc.72 (*); 4° Turc.81,7 [nicht mehr vorhanden] Deskript.: Turcica; Reiseliteratur; aus dem Italienischen [1089] Spaventi, Alessandro: Copi || Von etlichen Geschichten/\\ welche durch Brieff von Canstantinopel [sic]\\ kommen seindt/ alldorten findt man zwey wunderbarliche\\ Geschieht/ so in derselben Statt geschehen seindt: Als nembli= || chen von dreyen Creutzen/ welche ob deß grossen Tür= \\cken Palast erschinen sein. || Die ander/von einer Türckischen Ehe = \\fräwen/ welche ein erschröckliche Mißgeburt || geboren hat. || Von Alexandro Spauenti. || (m) || Getruckt erstlichen in Welscher Sprach/ zu Rauenna, Bo- \\logna, Parma, vnd Cremona, an jetzo aber in vnser teutsche\\ Sprach in Truck verfertiget. || Mit bewilligung der Obristen. || Getruckt im Jahr 1620. ||. [o.O.]: [o.Dr.], 1620.- 4°.Ü: anonym Komm.: A/OT: Nicht identifiziert. ÜT: Unter dem Verfassernamen drei Kreuze. Bibl.: Bircher, DDB A 2546 In: Wolfenbüttel, HAB 65.1 Pol.(47) Deskript.: Turcica; aus dem Italienischen
1167
[1090]
Specchi, Alessandro
[1090] Specchi, Alessandro (gest. n. 1710): Studio d'architettura civile sopra gli ornamenti di porte e finestre tratti da alcune fabbriche insigni di Roma con le misure piante modini, e profili opera de più celebri architetti de nostri tempi publicata da Domenico de Rossi erede di Gio: Giac: de Rossi in Roma alla Pace l'anno M.DCCII. Roma: Domenico de' Rossi, 1702.STVDIOW D'ARCHITETTVRA CIVILE\\ sopragli Ornamenti di Porte Finestre, tratti da alcune Fabbriche insigni di Roma || con le Misure Piante Modini, e Profili II OPERA II DE PIV CELEBRI ARCHITETTI DE NOSTRI TEMPI\\ PVCBLICATA II DA || Domenico Rossi erede di Gio: Giac: de Rossi in Roma alla Pace. \\ Hohe=Schul, || Bürgerlicher Bau = Kunst, || Uber die Zierathen der Thore/ Thüren und Fenster/\\ welche aus etlichen herrlichen Gehauen zu Rom gezogen || worden/ samt denen Massen/ Grundrissen und Profilen || Ein Werck || der Berühmtesten Bau Maister unserer Zeit\\ herausgegeben durch Alesandro Specchi Bau =Maister/ in genauer Abmessung vor getragen || anjetzo aber in kleinern Format zum Nutzen und Gebrauch herauß gegeben || Johann Ulrich Kraußen Kupffer Stecher in Augspurg. ||. Augsburg: Johann Ulrich Krauss, [o.J. (ca. 1715)].- 2°, 53 Doppel-T.Ü: Krauss, Johann Ulrich (1655-1719) Komm.: A: Sp. (auch: Speculi), Architekt u. Radierer in Rom, Schüler von C. Fontana; er starb jung [Nagler (1912), 19, 187-188]. OT: Autori italiani del '600, Nr. 4415, Werk mit Widmung für Papst Klemens XI., Vorwort u. 139 Tafeln, z.T. Falttafeln. Neben Specchi haben Francesco Bartoli, Carlo Allet, Carlo Quadri u. Pietro Sante Bartoli die Stiche ausgeführt. »Vi sono raffigurati particolari di architetture del Bernini, del Borromini, di Michelangelo, del Sangallo, del Domenichino, di Raffaello e di altri. A questa prima serie di 139 tav. ne seguì nel 1711 una seconda di 62 tav., stamp. dallo stesso De Rossi; nel 1721 se ne fece una ristampa. Un'ediz. ridotta, di sole 53 tav. incise dallo Specchi, fu pubblicata ad Augsburg s.d., e ristampata dal De Rossi a Roma nel 1716«. DV: Kr. (auch: Kraus), Kupferstecher u. Kunstverleger, 1655 in Augsburg geb., mit Johanna Sibylla Küsel verh., 1719 gest. [Thieme-Becker 21,440ff.; Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1193]. Bibl.: Graesse 6,1, S. 168; Bircher, DDB B 1803; NUC In: Wolfenbüttel, HAB Uf 2° 53 (*) Deskript.: Architekturtheorie; aus dem Italienischen [1091] Spelta, Antonio Maria (1559-1632): La saggia pazzia, fonte d'allegrezza, madre de' piaceri, regina de' belli humori. A difesa delle persone piacevoli, & à confusione degli arcisavi, e protomastri. Opera morale, di molta curiosità, & ammaestramento ad ogni sorte di persone. Libro primo. Aggiuntavi dopo il secondo la Pazziazza furiosa de' fratelli discordi. Pavia, Pietro Bartoli, ad instanza d'Ottavio Bordoni libraro, 1607 [In fine:] ... 1606. 1168
Spelta, Antonio Maria
[1091]
Pavia: Pietro Bartoli, in Verl. Ottavio Bordoni, 1607 [1606].SAPIENS STULTITIA. || Die kluge Narrheit. || Ein Brunn deß Wollustes: Ein\\ Mutter der Frewden: Ein Herr-\\scherin aller guten Humoren.\\ Von Antonio Maria Spelta, Poeta Regio, Histo-\\rico, & Oratore: hiebevor zum offtermaln/\\ cum censura, verbessert auffgelegt. || Zu einer Defension, vnd Beschirmbd/ alper Frewd: vnd Mutigen Persohnen/ vnd zu || einer widerfechtung/ der zuviel Klug vnd\\ Hirnsinnigen Köpffen. Ein Moral vnd Lehrbüchlin/handelt von zu vieler Sorg- \\fältigkeit/ vnnd dienet zu einem vnderricht/\\ allen vnd jede Standes Leuthen. || Jst anjetzo nun ausser der Italiänischen Spraach/ Lehm: vnnd || Lustes wegen/ bestes Vermögens/ in die Teutsche versetzt/1| Durch || Georg Friederich Messerschmid.\\ SAPIENTIA (•) CONSTANS. || Gedruckt zu Straßburg bei Johann Carolo. 1615. ||. Straßburg: Johann Carolus, 1615.- 8°, I: [4], 133 S.; II: [1], 256 S.Ü: Messerschmidt, Georg Friedrich (17. Jh.) Komm.: A: Stammte aus Pavia, wo er später auch Rhetorik lehrte; er trug den Titel »Poeta Regius Lauretus Rhetor ac Historiographus« [Flögel (1785) 2,216-222; ABI 924,293-294], OT: Autori italiani del '600, Nr. 3530-3531. Werk in der Tradition des erasmianischen >Enkomium moriasLa dilettevole pazzia, sostegno de' capricciosi, solazzo de' bislacchi, pastura de' bizzarri... ad utile de' cervellini, & ä ritegno de' cervellazzi ...Meditationes supra vitam Christi in singulos anni dies explicatae à R.P. Ambrosio Spinola ... italicè, nunc à P. Jacobo Irsing ... latinè redditae. Pars prima. Ab adventu usque ad mensem Junium. Post octavam editionem italicam prima latina ...< (Francofvrti, sumptibus J.B. Schönwetteri, 1670). ÜT: Immer wieder aufgelegt, auch gekürzt. Ü: L. übers, auch Vincenzo Caraffa (s. dort) [Sommervogel 4,1491-1493]. DV: L. aus Fürstenreitt ist 1664-1687 nachweisbar [Benzing, Sulzbach Nr. 1, S. 459].- E. ist eine bedeutende Nürnberger Verlegerdynastie [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1127]. 1171
[1094]
Spinola, Fabio Ambrogio SJ
FA: Dillingen, 1686 [Dominical-Büchlein]; Dillingen: Johann Kaspar Bencard, 1686 [Festival- oder Fest-Büchlein]; Würzburg: Hiob Hertz, 1694; Regensburg: Johann Gast, 1746 [Kurtzer Begriff der Betrachungen für das gantze Jahr, in zwei Theil Verfasset. Erstlich in Italiänischen Sprach heraus gegeben ... anietzo aber ... in unser Hoch-Teutsche Sprach übersetzet ... Stadt am Hof nächst Regenspurg, Verlegts Johann Gast. 1746]. Bibl.: Sommervogel 4,1491-1493 Nr. 3; Heitjan (I960), S. 1697 Nr. 361-362; Bircher, DDB B 1243-1247; Jantz 1,206 Nr. 1574 In: Wolfenbüttel, HAB Lk 741 (1-5) (*micro) Deskript.: Gebetbuch; Liturgie; Aszetik; aus dem Italienischen [1094] Spinola, Fabio Ambrogio SJ (1593-1671): Vita della venerabile serva di Dio, madre Maria Vittoria, fondatrice dell'ordine dell'Annonciata, scritta del P. Fabio Ambrosio Spinola, ... - Genova .... Genova: Giovanni Domenico Peri, 1649.Das Leben der ehrwürdigen ... Maria Victoria/ Aus d. Wälsch übers. Linz: [o.Dr.], 1681.Ü: anonym Komm.: OT: Paris, BN H. 11048; Michel, Rép. 5,146.- Die sei. Maria Vittoria de' Fornari Strata (gest. 1617) aus Genua ist die Gründerin der himmelblauen Annunziantinnen [LCI 7,544], Bibl.: BSB-AK 48,65 In: München, BSB V.SS. 567 [Signatur am Katalog überprüft; nicht auffindbar. Falsche Signatur?] Deskript.: Heiligenleben; aus dem Italienischen [1095] Spucces, Giuseppe SJ (1599-1668): Relation più distinta della Conversione alla Fede del già Mamèt Celebi, hoggi Don Filippo Primogenito d'Amat dai Rè di Tunisi. Aggiuntovi il Battesimo nella Chiesa del Giesù in Palermo. A 6 di Maggio 1646. (In Palermo, per Nicolo Bua, e Michele Portanova. 1646). (Palermo): (Niccolò Bua u. Michele Portanova), 1646.Vmbständtlicher Bericht Von Bekehrung zum Christlichen Glauben Dess Mamet Celebi, letzt genänt Don Philippo, Des Amai Dai Königs zu Tunisi Eltesten Sohns Sampt dem H. Tauff, den Er zu Palermo in der Societet Jesv Kirchen, den 6. Maij, Anno 1646. empfangen. Anfangs zu gemeltem Palermo Welsch aussgangen, Anjetzt aber Männiglich zum Geistlichen Trost trewlich verteutscht, vnd Nachgedruckt zu München Durch Lucam Straub, Im Jahr 1646. München: Lukas Straub, 1646.- 4°, 11 S.Ü: anonym Komm.: A: Stammte aus Palermo, ging später nach Spanien u. starb in Madrid [Sommervogel 7,1461; Ferrari, S. 640]. OT: Mira 2,384.- Mahamet, Chelebi [d.i. Edelmann], Sohn des Dey Ahmed Khodja, wurde von Pater Julien Guérin CM im christl. Glauben unterrichtet, 1172
Stampiglia, Silvio
[1096]
floh nach Sizilien u. wurde dort (1646) Christ unter dem N a m e n Filippo Carlo. E r lebte dann einige Zeit in Spanien, kehrte wieder nach Tunis zurück u. revertierte zum Islam. Dann wollte er (1670) wieder nach Europa, u m Christ zu werden, was nicht gelang. Er strebte nach dem Titel des Dey v. Tunis, verhandelte deswegen mit den Franzosen u. verschwindet dann (1686) aus der Geschichte [Pierre Coste CM, »Un Prince tunisien converti«, in: Revue de l'Histoire des Missions XI, 1934, 481-493; M a t t h e D e Bacquenc o u r t / Pierre Grandchamp, Documents divers concernant D o n Philippe d'Afrique, Prince Tunisien, deux fois rénégat (1646-1686), Tunis: J. Aloccio, 1938 (mit allen notwendigen Dokumenten); Streit 16, S. 382]. Dieser Bekehrungsversuch durch die vom hl. Vinzenz v. Paul, der selber in tunesischer Sklaverei gewesen war, gegründete Congregatio Missonum (CM), galt als äußerst spektakulär u. wurde Klemens X., Philipp IV. u. Ludwig XIII. gemeldet. D a er in Sizilien erfolgt war, sind die dazu vorliegenden Berichte auf it. [>Relatione della venuta alla Cristianità, & in Palermo, di M a m e t figliuolo primogenito di Amat Day, R e di Tunisi. Fatta in Palermo per il P. F r à D o n a t o Ciantar, Maltese, dell'Ordine di S. Agostino, à 4. di Maggio 1646< (A Palermo. Per il Bua e Portanoua. 1646. Impr. Salerno V.G. Imp. de Denti Praesidens); >Breve ma distintissima Relatione della conuersione alla Santa Fede del primogenito del R e di Tvnisi Mamet Celebi hoggi detto don Filippo day. Con l'aggiunta delli risentimenti fatti dal padre all'annuncio della partenza in R o m a et in Firenze< (Nella Stamperia di S.A.S. alla Condotta 1646)]. DV: Str. ist 1645-1692 als Drucker nachgewiesen [Benzing, München Nr. 9, S. 336-337], Bibl.: Streit 16, S. 382 Nr. 3450 u. 3450a In: Kein Nachweis Deskript.: Missionsberichte; Turcica; aus dem Italienischen [1096] Stampiglia, Silvio (1664-1725):
II Mario fuggitivo. Wien: 1708.-
MARIO\\ FUGGITIVO, || Drama per MUSICA || da recitarsi|| Nel Teatro Ducale di Wolfenbüttel. \\ (Linie) || Der]\ Flüchtige MARIO, \\ Jn einem \\ Singe=Spiel\\ vorgesteilet || Auf dem || Theatro zu Wolfenbüttel. || (Zierlinie) || Druckts daselbst Christian Bartsch Hoch =Fürstl. || privilegirter Hof = und Cantzley=Buchdr.\\. Wolfenbüttel: Christian Bartsch, [1710].- 8°, 125 S.Ü: [Schürmann, Georg Kaspar (ca. 1672/73-1751)] Komm.: A: Dichter u. Mathematiker aus San Lorenzo ( R o m ) oder Lavinia; wirkte als Hofdichter von 1706-1718 am Kaiserhof in Wien; später auch zum Hofdichter in Lissabon ernannt, konnte aus Gesundheitsgründen dieses A m t jedoch nicht antreten. Kehrte nach R o m zurück, wo er starb. Seine Libretti wurden in Florenz, Rom, Neapel u. Wien aufgeführt [Jöcher 4,710-711]. OT: Stieger, Librettisten 111,916 Nr. 12 (Musik: G.A. Bononcini).- Mario wird als »der offt gestürzte und zum siebenden mahl wieder erhobene Burge-
1173
[1097]
Stradiotti,
Carlo SJ
meister zu Rom« bezeichnet; sein Sohn Icilio ist mit Julia, »Eine vornehme Princessin, des Icilio Verlobte in Ziegeuner-Habit, unter versteltem Nahmen Argene« verlobt, ein Quiproquo, das den Auftritt eines Balletts von »Ziegeunern und Ziegeunerrinnen« zusammen mit »Ballet von Kercker-Meistern. Ballet der Bots-Knechte« erlaubt. ÜT: Schmidt (1933), S. 216 nennt ein Libretto »in der Oster-Messe 1709./ auff dem Leipziger Theatro auffgeführet in einer Opera. Gedruckt bey Joh. Wilh. Krügern«.- Musik: Giovanni Battista Bononcini.- Szenarium, Personenverz., 3 Akte. Text it. u. dt. [Schmidt Nr. 190]. Ü: Übers, auch Beregani (s. dort), Mauro, Noris u. Parisetti. DV: 1699-1746 [Paisey (1988), S. 10]. FA: [o.O.]: [o.J. (ca. 1710)]; Braunschweig, 1729. Bibl.: Schmidt (1933), S. 215-216 Nr. XV; Thiel/Rohr (1970), S. 218, Nr. 10591060 In: Dresden, LB Lit. Germ. rec.B 197m,34; Gotha, LB Poes.4, Sbd. 2171, Nr. 26 Hamburg, StB Leipziger Opernb. SCa VII,II; Wolfenbüttel, HAB Textb. 699 (*micro); Textb. 700 Deskript.: Libretto; mehrsprachige Ausgabe; aus dem Italienischen [1097] Stradiotti, Carlo SJ (1644-1724): Della vita del Padre Francesco di Geronimo della Compagnia di Giesu, libri due, scritta e dedicata al M. Rev. Padre nostro Padre Michel Angelo Tamburini Preposto Generale della Compagnia di Giesu dal P. Carlo Stradiotti della medesima Compagnia. In Napoli, MDCCXIX, nella stampa di Michele Luigi Muzio. Napoli: Michele Luigi Muzio, 1719.Leben|| VENERABILE PATRIS\\ FRANCISCI\\ DE HIERONYMO, || Der Gesellschafft JESU/\\ Jn\\ Wälscher Sprach beschriben\\ Von\\ P. CAROLO STRADIOTTI, || Auß eben bemelter Gesellschafft; || Anjetzo || Nach dem zu Neapel in disem Jahr ge = ^druckten Exemplar ins Teutsche ge= \\treulich übersetzt. || Mit Bewilligung der Oberen. || (•) || AUGSPUVRG/1| Jn Verlag Georg Schlüter/ und. Martin Happach. || Jm Jahr 1719. ||. Augsburg: In Verl. Georg Schlüter u. Martin Happach, 1719.- 8°, 422 S., TK.Ü: [Graff, Gerhard (?)] Komm.: A: In Gallipoli geboren, 1664 Eintritt in die SJ, lehrte Grammatik u. alte Sprachen, war 16 Jahre lang Direktor der Adelskongregation, zweimal Vorsteher des Ordenshauses, anerkannter Prediger; starb in Neapel [Sommervogel 7,1617-1618; Ferrari, S. 644], OT: Franz v. Hieronymo SJ wurde 1642 in Grottaglie geb. u. starb 11.5.1716 in Neapel. Die Kanonisation erfolgte erst 1839, doch war er als Straßenmissionar, Laienhelfer u. Sozialarbeiter zu Lebzeiten bereits sehr verehrt. Die vorliegende Schrift, die kurz nach seinem Tod erschienen ist, soll seine Seligu. Heiligsprechung beschleunigen [LThK 4,238; LCI 6,318]. ÜT: Werk in 2 Büchern; im 1. Buch Biographie, im 2. die Wunder. 1174
Succeso di una ¡Hiera
[1098]
Ü: Nicht identifiziert. DV: 1700-31, seit 1705 Verlagsgemeinschaft mit Happach [Paisey (1988), S. 227]. FA: Köln: Karl Joseph Bencard, 1719 [Kurtzer Außzug des Lebens... Francisci de Hieronymo ... In Italiänischer Sprach herausgegeben ... verteutscht und verkürtzt... von ... Gerardo Graff... Cölln, bey Carl Joseph Bencard vor St. Paulus im Ancker... 377 S. ]; 1719 Augsburg, o.J. [Leben Venerabiiis Patris Francisci de Hieronymo. Aus d. Wälsch übers.]. Bibl.: Sommervogel 7,1618 Nr. 2; Heitjan (1960), S. 1685 Nr. 166; BSB-AK 1501-1840 49,121 In: Augsburg, UB IV.28.8°.378 (*); Mainz, StB; München, BSB V.SS. 334 (*micro) Deskript.: Biographien; Heiligenleben; aus dem Italienischen [1098] Succeso di una littera mandata da Constantinopoli nella quäle nana l'horrenda rotta che ho hauto il gran Turco da Thomas Re' di Persia detto il Sophi. [o.O.]: [o.Dr.], [1514].Von der grossen Schlacht gesche\\hen dem Türcken von dem grossen Sophi/ jn Ca\\limania der Prouintz/nach bey Lepo dem || Castell. Und von dem todt des grossen || Türcken und des Sophi. Vnnd|| von den Schlachtungen ge=\\schehen auff dem Meer/\\ und auff dem Landt. || Jn dem 1514. || An dem XVI fag|| Junij. || (.) ||. Augsburg: Erhard Oeglin, [1514].- 4°, [6] Bl.Ü: Wernher, Peter Komm.: OT: Antiquariat Gilhofer & Ranschburg, Wien Kat.252 (3) [Göllner 1,57].- Lat. Fassung: >Rerum gestarum Turcarum et Sophi Persarum Imp.L'infemo monacaIeLa tirannia paterna11 paradiso monacaleLa luce monacaleLa via lastricata per andare al cieloLe contemplazioni dell'anima amante11 purgatorio delle mal maritate< usw. Abbitte getan haben. Arcangela ist ihr Klostername [DELI 5,230; Zanette (1930), passim], OT: Michel, Rép. 5,18.- Postumes Werk, nach Zanette in Venedig, nicht Leiden (= Genf) veröffentlicht [Autori italiani del '600, Nr. 3534; Melzi 1,11 u. 437], Willems (1880/1962), S. 183 Nr. 74 beweist jedoch eindeutig, daß es sich um einen echten Elzevierdruck handelt. Ein Ms. aus dem 17. Jh. findet sich im Codex scaff. XXIII, n. 614 der Bibl. Antoniana in Padua. Das Buch kam 1660 auf den Index [Hilger (1904), S. 153ff.; 426]. Zanette (1930), S. 50-51 belegt, daß der eigentliche Titel >La tirannia paterna< lautet u. von dem Hrsg. der postumen Ausgabe aus dem Text übernommen wurde. »AI Paradiso fecero seguito altre opere di carattere ascetico per le quali però essa non sarebbe stata ricordata dai moderni studiosi: se non che fin dalla sua prima opera, che diremo di contenuto scandalistico, in quella Semplicità Ingannata, dove dava battaglia campale al sistema delle monacazioni forzate, la sua polemica aveva un doppio bersaglio: ella non inveiva solo contro i babbi crudeli e contro le autorità politiche ed ecclesiastiche che li favorivano a scapito delle fanciulle, ma in generale contro gli uomini, contro il sesso sopraffattore - ella insomma faceva del femminismo« [Zanette (1930), S. 49ff.]. Satire gegen die Eltern, die ihre Kinder ins Kloster zwingen. Dies wird in dem folgenden Vers zusammengefaßt: »La divotion forzata/ Al signore non è grata«. ÜT: Werk in 3 Büchern, die in viele kurze Unterabschnitte in Maximenform eingeteilt sind. Ü: Der sonst nicht identifizierte Ma(c)kle übers, im gleichen Verlag 1661 Boccalinis >Ragguagli< u. Boccaccios >Corbaccio< ins Deutsche (s. dort). DV: 1652-1678 [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1222]. FA: Frankfurt a.M.: Georg Müller, 1663. Bibl.: Weiler, Pseud. Lex. S. 59; Hayn-Gotendorf 1,172; Bircher, DDB A 214 In: Wolfenbüttel, 138.21.1 Eth (2) (*); QuN 1048(4) [Ausg. 1663] (*) 1176
Tarup, Bernardino
[1100]
Deskript.: authentische Biographie; Satire; Ordensgeschichte; aus dem Italienischen [1100] Tarugi, Bernardino: Relatione vera et breve della morte dell'illustrìssimo cardinale di Santa Prassede, arcivescovo di Milano [=Carlo Borromeo], fatta dal ... signore Bernardino Tarugi. Roma: J. Tomieri e Bericchia. Roma: Giacomo Tornieri e Giacomo Bericchia, 1585.Wahrhaffte/\\ Kurtze beschreibung\\ deß seligen Absterbens/\\ Deß Hochwürdig = || sten/ andächtigsten in Gott Vat = || ters vnd Herren/ H. Cardinais Caroli || Borromei/ weylandt Ertzbischoffs || zu Meylandt. || Neuwlich auß der Italienischen|| in die Teutsche Sprach verdol= || metschet. || (m) || Getruckt zu Freyburg in Vcht= || landt/ bey Abraham Gemperlin/\\ Im Jahr 1586. ||. Freiburg i.Ue.: Abraham Gemperlin, 1586.- 8°, [2] BL, 81 S.Ü: Werro, Sebastian (1555-1614) Komm.: A: Stammte aus einer weit verzweigten u. bekannten Familie in Montepulciano; sonst nicht weiter identifiziert. OT: Paris, BN H. 11728.- Borromeo, gebürtig aus Arona (Lago Maggiore), stud. die Rechte in Pavia, 1562 Priesterweihe, unter Pius IV. Erzbf. v. Mailand u. Kd. v. S. Prassede. Sorgte vorbildlich in seiner Diözese für die Priesterausbildung sowie die Durchführung der Bestimmungen des Konzils von Trient u. förderte die christliche Kunst wie die Verehrung der Eucharistie. Bereits 1602 seliggesprochen, wurde er 1610 kanonisiert u. erfuhr rasch im kathol. Europa große Verehrung [LCI 7,273-275]. ÜT: »Sebastian Werro/ wünschet dem Christlichen Leser/ Gnad vnd Heyl« (Bl. A2a-A3a): Lobt den Kd. u. sein Sterben als Muster der Gottesfürchtigkeit: »Dieweil mir nun der Ehrwürdige Herr Marcus Antonius Bellinus diß seligen Cardinais Cantzler/ dise kurtze Historj/ wie sie Bernardinus Tarugi, auff deß Wolgebornen Herren Graffen Friderichs Borromei forderung Italienisch beschriben/ hat zugesandt/ habe ich gut geacht/ sie dir in gemeyner Sprach auch mit zutheilen/ der meynung/ seytenmal vnsere neuwe Euangelische Kirchenschmäher vii wider die Catholische Kirchen zu schreyen haben/ du ersehen mögest/ wie die Gottselige Nachfolgung Christi vnd seiner heiligen Aposteln/ vnder den Prelaten vnd Priestern jetziger zeit nicht erloschen/ sonder in vilen orten/ vnd etwann mit höchster Verwunderung zufinden sey/ wie du in diser Beschreibung mit sattem vergnügen zum theyl wirst vernemmen«. »Die Schrift ist nicht eigentlich biographisch, sondern erbaulich; die Tugenden des Kardinals werden exemplifiziert. Werro schildert so den Mann als Vorbild, der die gegenreformatorische Bewegung in der Schweiz nachhaltig förderte und besonders zu Freiburg vielfache Beziehungen besaß« [Schnürer (1944), S. 70]. Ü: Pfarrer aus Freiburg i.Ue. (Fribourg), übers, auch Giovanni Francesco Bonomi (s. dort). DV: 1585-1596 [Benzing, Freiburg (Schweiz) Nr. 1, S. 151]. 1177
[1101]
Tasso, Torquato
Bibl.: Schnürer (1944), S. 69-70 Nr. 7; Horodisch (1945), S. 27; BSB-AK 15011840 50,219 In: München, BSB V.SS. 165 (*) Deskript.: authentische Biographie; Heiligenleben; Gegenreformation; aus dem Italienischen [1101] Tasso, Torquato (1544-1595): Aminta, favola boscareccia di m. Torqvato Tasso. In Vinegia MDLXXXI [= 1580]. Venezia: Aldo Manuzio, 1580.Comedia. || Von den Aminta und Silvia. ||. [In:] Liebeskampff|| Oder|| Ander Theil || Der Engelischen || Comoedienvnd Tra= ||goedien/|| Jn welchen sehr schöne/ auß= || erlesene Comoedien vnd Tragoe = II dien zu befinden/ vnd zuvor nie in|| Druck außgangen.|| Allen der Comoedi vnd Tragoedi|| Liebhabern/ vnd andern zu liebe vnd gefal = || len/ dergestalt in offenen Druck gegeben/ daß sie || gar leicht daraus Spielweiß wiederumb ange = || richtet/ vnd zur Ergetzligkeit vnd Erquickung || des Gemüths/ gehalten wer=||den können. || (Zierleiste) || Gedruckt im Jahr M.DC.XXX. II. [o.O.]: [o.Dr.], 1630.- 8°, [56] Bl., [6] Bl. Noten. Ü: anonym Komm.: A: It. Dichter, als Sohn des Dichters Bernardo T. in Sorrent geb., bei den Jesuiten in Neapel erzogen, ab 1554 in Rom, Pesaro (1556-59), Venedig; stud. ab 1560 in Padua, 1562 erste Dichtungen (>RinaldoL'Aminta Pastorale del Signor Torquato Tasso. All'Illustrissimo et Eccellentissimo Signore il Signor Vespasiano Gonzaga Colonna Duca di Sabionetta e Trajetto, Marchese d'Ostiano, Conte di Fondi e Rovigo< (In Cremona, MDLXXXX. Appresso Christoforo Draconi. Con licenza de' Superiori) [op.cit., S. 105 Nr. 1], Pastorales Drama in 5 Akten, auf der Po-Insel Belvedere 1573 uraufgeführt. 1178
Tasso, Torquato
[1102]
Schauplatz der Handlung ist Arkadien. Der Chor übernimmt den Part der Kommentierung u. Zusammenfassung.- Der Hirte Aminta liebt seine Jugendgespielin Silvia, die ihn aus übergroßer Keuschheit jedoch nicht erhört. Selbst als er sie vor dem Vergewaltigungsversuch eines Satyrs rettet, vermag dies nicht, sie umzustimmen. Aus Verzweiflung stürzt sich Aminta von einem Felsen, verletzt sich zwar nur leicht, wird aber von Silvia für tot gehalten. Erst jetzt wird sie sich ihrer Liebe bewußt, wobei das epikuräischen Prinzipien verpflichtete Paar Tirsi u. Dafne, hinter denen sich Tasso selber verbirgt, dazu rät, die Jugendzeit zu nutzen. Das Hirtendrama, in dem sich komische u. tragische Elemente mischen, ist Ausdruck einer Zivilisationsmüdigkeit am Ende des 16. Jh., zumal Tasso deutlicher als seine Vorgänger den Gegensatz von Natur u. Kultur zuspitzt [KLL 981-982], ÜT: Freie Prosafassung mit Noten. In der Vorrede an den günstigen Leser sagt der Übers./Hrsg., nachdem er sich über den Nutzen des Theaters, zumal der Komödie ausgelassen hat: »als wird jhm der guthertzige Leser gefallen lassen/ daß ihm wiederumb etliche newe Comoedien communiciret vnd verehret worden/ so ich mir zur Lust zugerichtet/ vnd zu Vertreibung des Müssiggangs componiret, (weil der Mensch von Natur darzu incliniret, daß er gerne allezeit was newes) wiewol mir wol wissend/ daß diese allgenung vnd vornehmere schon vorhanden/ jedoch weil auch viel schlechtere vnd geringere Sachen/ darinnen man finden/ da sie annemlich/ vnd mit nutz vnd lust das jenige verrichten/ worzu sie gewidmet.« Warum er den Titel >Liebeskampf< für seine Sammlung wählt, vielleicht, weil dieser durch die engl. Vorlage vorgegeben ist, ist nicht klar. Bibl.: Alexander (1984), S. 46; Bircher, DDB A 85-86 In: Wolfenbüttel, HAB 100.1 Eth.(2-3) (*) Deskript.: Sammlung; Hirtendrama; aus dem Italienischen [1102] Tasso, Torquato (1544-1595): Aminta, favola boscareccia di m. Torqvato Tasso. In Vinegia MDLXXXI [ = 1580]. Venezia: Aldo Manuzio, 1580.Des berümbten Jtaliänischen Poeten\\ Torqvati Taßi|| AMINTA|| oder|| Wald = Gedichte/1 aus dem Originale Deutsch || gegeben/ vnd mit dem Frantzösischen || Exemplar/ Wilhelm Beillardts/ col=\\lationiret vnd vergli=\\chen/\\ von|| M. Michael Schneidern/W Professoren zu Wittenberg. || (Zierleiste) || Hamburgk/1| Bey Valentin Paulmann || Buchhendlem/\\ Jm Jahr M DC XXXXjj. ||. Hamburg: In Verl. Valentin Paulmann, 1642.- 12°, [2] Bl., 132 S.Ü: Schneider, Michael (1612-1639) Komm.: ÜT: Prosaübers.- Beginnt mit einem Lobgedicht von J.E.O. »Auff den verdeutschten Amintas«. Nachdem es span., franz. u. niederl. Fassungen gebe, sei es an der Zeit, auch eine dt. zu dichten.- Aurnhammer (1991), S. 178 sagt, die Schneidersche Ausg. sei zuerst in Wittenberg (J.W. Fincel für den Autor) 1639 erschienen; 1642 verlegte der Hamburger Buchhändler Valentin Paulmann eine Titelauflage der Editio princeps. »Auch die Prosaübersetzung 1179
[1103]
Tasso, Torquato
des frühverstorbenen Büchner-Schülers Michael Schneider aus dem Jahre 1639 bliebt formalästhetisch noch weit hinter dem Original zurück. Schneider hat sich weniger an das italienische Original als an eine französische Übersetzung gehalten, und so wimmelt sein Text von Gallizismen. Da dies dem Purismus der Sprachgesellschaften zuwiderlief, unternahm es der besonders deutsch-gesinnete Philipp von Zesen, gleichfalls ein Schüler August Buchners, Schneiders Prosa-Version inhaltlich und sprachlich zu verdeutschen und zu verbessern« [Aurnhammer (1991), S. 166]. Ü: Stammte aus Bitterfeld u. stud. in Wittenberg, Jena, übliche Bildungsreise durch England, Holland u. Frankreich, 1638 Prof. der Moralphilosophie in Wittenberg [ADB 32,142; DBInd 1126,134-135]. DV: P. (auch: Pavelmann), 1642-1644 Buchhändler in Hamburg, verlegte 13 Werke, 1645 gest. [Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1232], Bibl.: Ferrazzi (1880), S. 378 [fehlerhaft]; Solerti (1893), S. 122 Nr. 1; DWB QV 821; La Raccolta Tassiana (1960), S. 295 Nr. 1349; Bircher, DDB A 801; Aurnhammer (1991), S. 178 In: Wolfenbüttel, HAB 206.6 Poet. (*) Deskript.: Hirtendrama; aus dem Italienischen; aus dem Französischen [1103] Tasso, Torquato (1544-1595): Aminta, favola boscareccia di m. Torqvato Tasso. In Vinegia MDLXXXI f1580]. Venezia: Aldo Manuzio, 1580.Z)er|| herzlich-verliebte|| schmerzlich-betrübte\\ beständige || Roselieb: || oder|| Waldspiel/ fast nach dem des \\ T. Tassens Amintas üm-\\gesäzt\\ und || Dem Deutschherzigen^ Der Hochlöblichen Deutsch-gesinne-\\ten Genossenschaft ansähnlichem Mit- \\glide zugeeignet \\ von dem Färtigen || Hamburg/ bei Heinrich Wernem. || Jm Jahr 1646. ||. Hamburg: Heinrich Werner, 1646.- 8°, 68 S., [1] Bl.Ü: Zesen, Philipp v. (1618-1689) Komm.: ÜT: Schäferspiel nach Tasso unter Zugrundelegung der früheren Übertragung von Michael Schneider [Dünnhaupt 3,1943], Ü: Einziger Sohn eines luth. Predigers aus Priorau b. Dessau, stud. in Wittenberg u. Leiden, wo er bis 1648 blieb; wurde im gleichen Jahr als 521. Mitglied als »Der Wohlsetzende« in die »Fruchtbringende Gesellschaft« aufgenommen u. 1653 auf dem Regensburger Reichstag in den Adelsstand erhoben; nach ausgiebigen Reisen durch die Ostseeländer ließ er sich in Amsterdam nieder, kehrte aber nach Hamburg zurück, wo er einst mit Rist die »Deutschgesinnte Genossenschaft« gegründet hatte; in dieser Stadt gest.; Vf. einer wichtigen Poetik (>Deutscher Helicon11 Goffredo< gedruckt, mit seiner Einwilligung mit Titel >La Gierusalemme liberata, overo il Goffredo< dann 1581 offiziell verlegt; in den folgenden zwei Jahrzehnten 28 Ausg. [gute Übersicht über die Ausg. in BN], T.s Hauptwerk ist Antwort auf das Vordringen der Türken unter Süleiman dem Prächtigen. Im Mittelpunkt steht Goffredo, der historische Gottfried v. Bouillon, der das in zahlreiche Nebenhandlungen aufgespaltene Epos (Rinaldo, Armida; Tancredi, Clorinda; Sofronia, Olinda) zusammenhält. A m Ende erfolgt die Einnahme der Stadt Jerusalem mit der Eroberung des Heiligen Grabs u. der Niederwerfung der Heiden. Dieses farbige Handlungsgeschehen wird mit zahlreichen Huldigungen an das Haus Este verbunden. In der Zeit 1587-1592 entstand eine ernstere Neufassung (>Gerusalemme conquistataHeerzug in das Heylig LandtCannocchiale aristotelico< (1654), einem Schlüsselwerk der barocken Literaturästhetik [EI 33,659], OT: BSB München (2° Ital.l72c) verlängert den Titel: >con le Annotationi dell'Abate D. Valeriano CastiglioneLibro del CortegianoAnnotationi< u. Gf. Filippo San Martino d'Aglie der Autor der Geschichte. OT: Michel, R6p. 6,42 [mehrere Ausg.]. ÜT: Anonym, Benzing, Neustadt a.d. Aisch Nr. 3, S. 345 weist sie Johann Christoph Beer zu.- Erste dt. Ausg. einer Geschichte Italiens u. des Hl. Römischen Reichs Deutscher Nation von den Anfängen bis auf Otto d. Gr. u. seine direkten Nachfolger. »Vor=Erinnerung. NAchdeme ... eine kurtze Zeit hero/ derer Europäischen Könige Geschichts = Erzehlungen in den Druck kommen/ und/ als leß=würdige Tractätlein/ nicht wenig beliebet worden seyn; So hat der Ubersetzer dieses in Jtaliänischer Sprache dorthin ausgegangenen Buches/ bevor ihme 1187
[1109]
Testa, Teofilo
solches bekant gemachet worden/ einer hohen Nothdurfft zu seyn erachtet/ daß das/ vor allen andern Europäischen Provintzien den Vorzug behauptende Jtalien/ solcher Gestalt behandelt/ und diejenigen Ober=Herrn/ so/ nach des Rom. Reiches in dem vierdten Jahr = hundert erfolgten Zerrüttung/ Jtalien als Könige beherrschet/ mit gleichmässiger Aufmercksamkeit/ beschrieben werden möchten ... Aber es stellte sich so balden eine nicht geringe Schwerigkeit in den Vorschein/ diese nemlich/ daß die Belebung/ sothaner Geschichts=Erzehlungen bey nicht obhandenen derer Könige wahrhafftig = und beglaubten Contrafaiten/ nicht würde beyzutragen seyn: an welchen dahier kaum .entpehrlichen Liechte/ es denen derer ob = angezogenen Könige Lebens = Beschreibung nicht ermangelt. Und dieses war es/ so den vest=gestellten Vorsatz/ den gemeinen Besten deßfalls beyzurathen/ allerdings hintertrieben hatte. Zu gutem Glücke aber hat ein vornehmer Freund/ als solcher/ mit einigen in Welscher Sprache geschriebenen Büchern/ zu willfahren/ ersuchet ward/ unter andern diesen/ des Emanuel Tesoro Tractat del Regno d'Italia sotto i Barbari zugleich überschicket. Des Authoren redsehliger und mit wohlerbauenden Lehr = Sätzen durchgehends vereinigter Vortrag/ wolte keinen Anstand gestatten/ sondern die Ubersetzung ungesäumt befördert wissen/ nachdeme mithin die jenige Anleitung/ welche man von dieser Materi immer verlangen mochte/ in sothanen Buche dargebotten ward. Jn welchem auch die Contrafaite sich nicht nur zierlich kunst=gebildet zu sehen gaben; Sondern man wurde anbey versichert/ daß solche/ grossen Theils/ nach denen bewehrtesten in Jtalien annoch obhandenen Originalien seyen ausgefertiget worden ...« [Bl. )(2a-)(3b], Ü: Der Nürnberger Theologe Beer [Ps. Ioannes Christianus] hat über 70 historische u. theologische Schriften veröffentlicht u. einige Kirchenlieder verfaßt [DBInd 73,343-349], DV: M. ist 1683-1686 in Neustadt a.d. Aisch nachweisbar, wo er jedoch nur eine Leichenpredigt u. die vorliegende Geschichte druckte [Benzing, Neustadt a.d. Aisch Nr. 3, S. 345].- Vgl. auch Benzing, Die deutschen Verleger, col. 1173. Bibl.: Hamburger Antiquariat, Katalog 198, Oktober 1989, Nr. 727 (850,- DM); Bürger/Bircher, DDB B 9346 In: Wolfenbüttel, HAB Gh 167 ("micro) Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; aus dem Italienischen [1109] Testa, Teofilo: Relatione de travagli, ch'ha patito la serafica religione del N.P.S. Francesco in Gierusalemme da Turchi, e dalli Greci, l'anno 1670, e 1671. Milano: Antonio Malatesta, 1673.RELATION\\ Der grossen Trübsalen\\ Welche || Der Seraphische Orden\\ S. FRANCISCI|| Jn der H. Statt Jerusalem von den Tür=\\cken vnd Griechen Anno 1670. vnd 1671. ausgestanden || Heraußgegeben von dem Hoch = Würdigen || P.F. THEOPHILO TESTA || LECTORE JUBILATO, || Guardian bey dem H. Grab
1188
Testa, Teofilo
[1109]
vnd Berg\\ Sion/ vnd Apostolischen Commissario || in Orient/etc. || Auß derJtalianischen Sprach in die Teutsche versetzt \\ worden/ von einem mit leydenden Liebhaber der armen || Franciscaner zu Jerusalem. || Cum Licentia Superiorum || (m) || Getruckt zu Augspurg bey Simon Vtzschneider/ auff Vtiser Lieben || Frawen Thor. ||. Augsburg: Simon Utzschneider, [1671].- 4°, 12 S.Ü: [H., F.G., per tempus Vicarius Cappellanus Terrae Sanctae (?)] Komm.: A: Nicht identifiziert (vgl. ÜT). OT: Widmung von »fra Bonaventura bradij, minore osservante, commissario generale di Terra Santa dello Stato di Milano, a Paola Marliani, marchesa d'Este« [Autori italiani del '600, Nr. 5007]; München, BSB 4° H.mon.630 ist eine it. Ausgabe Inspruck, 1673. ÜT: »Dem Wohl = Edel = Gestrengen Herrn GEORGIO HAJM von Haimenshoffen/ Deß Hoch = Fürstlichen Stiffts Kempten Rath/ Land Amman/ Rennt = vnd Cammer = Meister etc. Terra Sanctas Syndico Apostolico ... Ewer Wol = Edel Gestr. Underthänigst obligirter Caplan F.G.H.p.t.V.C.T.S.«: Bereits der hl. Hieronymus habe das Hl. Land »Terra laboris« genannt, was insbesondere die Franziskanerväter der Strengen Observanz zu spüren bekämen, die an den hl. Stätten den Gottesdienst versähen. »Jn deme sie nicht allein einen vnerschätzlich continuirlichen Geld=Tribut Jährlich dargeben müssen: sondern auch allerhand grosse Schmach/ Vnehr/ Injuri, Schläg/ Kercker/ vnd manigfaltige Verfolgungen außstehen: also daß solches gleichsamb mit keiner Feder zubeschreiben/ noch mit einer Menschen = Zungen genugsamb außzusprechen ist ... Insonderheit aber in dem jüngst verwichenen 1610. Jahr/ der Hochw. Pater Theophilus Testa de Nola derselbigen Zeit deß H. Grabs Christi zu Jerusalem Guardian mit allen seinen Alumnis vnd mit=Brüdern: Jn deme die grawsamen Bluthund ihme nit allein das Kloster S. Salvatoris in der Statt Jerusalem gestürmet/ den darinn habenden Wein/ vnd andere Sachen verwüst/ vnd verderbt/ sondern auch sie in der Person jämmerlich geprüglet/ mit Schmach vnd falschen Jnzichten angethan/ als hielten sie jhres Kaysers Befelch nit: darzu auch an jhnen ein grosse Summa Geld begehrten/ vnd andere vnerträgliche insolentien, vnd grawsame Vppigkeiten verübten/ welche der obbenennte Pater Guardian sich bemühet/ einer jeden Christglaubigen Seel an das Liecht zu geben: doch solches nur kürtzlich/ vnd mit wenig Worten/ als mit einem kleinen penicillo, oder Pemsel geichsamb Schattenweiß in Jtalianischer Sprach abgerissen/ vnd beschriben. Damit nun die grawsame vnmenschliche Tyranney nicht nur den Jtalianern/ sondern auch der Teutschen Nation bekandt werde: hat sich ein sonderbarer Liebhaber deß H. Seraphischen Ordens S. Francisci auß sonderlichem Mitleyden gegen denen höchst=verfolgten armen Vättem vnderstanden/ solche Relation in die Teutsche Sprach zuversetzen: auff daß sie aber zu jhrer völliger perfection vnnd Vollkommenheit gelangen möge/ hab ich dieselbige dem Schutz und Vätterlichen Protection Ewer Gestreng bestens recommendiren wollen ...« Ü: Möglicherweise ist der Unterzeichner des Vorworts der Übers.; als Auflösung der Abkürzung bietet sich auch Vice-Cappellanus an. 1189
[1110]
Tomai, Tomaso
DV: 1663-1689 [Benzing, Augsburg Nr. 45, S. 23]. Bibl.: BSB-AK 1501-1840 50,402 In: München, BSB 4° V.SS. 140, Beibd.l (*micro); 4° H.mon.667,4 Deskript.: Ordensgeschichte; Turcica; aus dem Italienischen [1110] Tomai, Tomaso (gest. 1593): Ideal del giardino del mondo. Oue, oltre molti secreti marauigliosi di natura, sono posti varij, et soauissimi frutti curiosissimi, secondo la diuersitä del gusto degli huomini... Bologna, Per Gio. Rossi.... Bologna: Giovanni Rossi, 1582.HORTVLVS MVNDI, || Das ist/1| Ein sehr schönes vnd nutzliches|| Welt = Gärtlein/1| in welchem/beneben vielen || Secreten vnnd Geheymnussen der\\ Natur/ ein ziemliche Anzahl außerlesener\\ Frücht vnd Gewächs/ je nach eines jeden Anmuht || vnd Geschmack/sampt den vier Elementen/ derselbigen gantzen Be = || grieff/ warzu ein jedes in solchen Elementen verfaste Geschöpff dienst = || lieh vnd ersprießlich sey: Vnd endtlich auch die Vmbkreyß deß\\ Firmaments oder Himmels/vnd aller Planeten Stell || vnd Lauff verzeichnet sind. || Erstlichen von || M. THOMA THOMAI einem fürtreffli= || chen Naturkündiger vnd Academico von Ra-1| venna in Jtalianischer Sprach || beschrieben. || Nun mehr aber || Durch einen der Sprach erfahrnen/ allen Liebhabern sol = || eher Kunst zu dienstlichem Wolgefallen/ in vnsere Hoch= || teutsche Sprach versetzt. || (•) || Franckfurt am Mayn/Jn Verlegung|| LVC/E IENNIS. || (Linie) || M.DCXX1. ||. Frankfurt a.M.: [Hartmann Palthenius], in Verl. Lukas Jennis, 1621 (1620).8°.Ü: anonym Komm.: A: Sohn des berühmten Arztes Cammillo T.; stud. zusammen mit seinen Brüdern Lorenzo u. Gioachino Medizin; zeichnete sich 1555 in Venedig bei der Bekämpfung der Pest aus; dichtete auch, Mitglied der »Accademia degl'Innominati« in Parma; Historiker von Ravenna [ABI 953,46-52]. OT: NUC [nennt mehrere Folgeaufl.]. ÜT: »Vorrede deß Autoris. An den großgünstigen Leser [Bl. ):(2a-):(3b]: T. erklärt das »anthologische« Prinzip seines naturkundlichen Werks. Er habe in den besten einschlägigen Werken Auszüge gesammelt u. sie hier zu einem Werk vereint. »ANTONII BEFF/t- NEGRINI CARMEN Von dem Jnnhalt dieses Buchs. Wie GOtt der HERR der Schöpffer groß | Gleich im Anfang der Welt jr Maß | Gegeben/ in dem er die Erdt | Gewogen ab nach jhrem Wehrt/1 Die Wasser abgesondert auch | An jhre Ort/ nach seinem Brauch/1 Die Lufft/ als das dritt Element... | Solchs grosse Werck vnd köstlich Buch | Hat vnser Author nicht ohn Fug | Sampt vielen andern Schrifften mehr | Durchlesen: ja auch nah vnd fer | Gereyset offt/ damit er nur | Eim jeden dienen köndt hinfür ... | Darumb O lieber Leser mein/1 Laß dir diß Buch nicht vnwehrt seyn/1 Trägs stäts bey dir/ ließ mit Verstandt/1 Es wirdt dir geben allerhandt/1 Deß du dich wirst zurfrewen han | Vnd deim Verstand wird wol
1190
Torquati, Antonio
[1111]
anstahn, | Brauchs mit Gesundheit lange Zeit | GOtt bhüte dich vor allem Leydt.« | [Bl. ):(4a-b].- Werk in 52 Kap. unter Einschluß der Biologie, Medizin, Meteorologie u. Astronomie. DV: 1615-1631, Erben bis 1642 [Benzing, Frankfurt a.M. Nr. 48, S. 132].1616-1632 [Ders., Die deutschen Verleger, col. 1180], Bibl.: Bircher, DDB A 5861 In: Wolfenbüttel, HAB 366.4 Quod.(3) (*micro) Deskript.: Anthologie; Naturwissenschaften; enzyklopädisch; aus dem Italienischen
[1111] Torquati, Antonio (15./16. Jh.): De eversione Europae prognosticon D. magistri Anthonii Torquati, ...ad Matthiam regem Ungarorum, anno... 1480 conscriptum et ab eodem anno usque ad 1538 durans. [o.O.]: [o.Dr.], 1534.Ein Weyssagung von den größten verenderungen des Reich. An den Durchl. König Mathiam von Vngem, 1480 beschriben, vnd weret biß 1538. Jetz new in Druck außgangen, vnd von einen gelerten verzeychet, das sich laut dieser Weyssagung von jar zu jar bißher verlauffen hat. Was sie weyters bis auff 1538 verkündet, wirt ein yeglicher wol wamehmen. [o.O.]: [o.Dr.], 1535.- 4°, [14] Bl.Ü: anonym Komm.: A: Die modernen Nachschlagewerke kennen diesen Arzt u. Astronomen nicht, der in Deutschland besonders populär war. »Torquatus oder Torquato (Anton) ein berühmter Medicus und Sterndeuter des XV Jahrhunderts, von Ferrara gebürtig. Er prophezeyte dem Könige von Ungarn Mathias 1480 etwas, welches sehr kläglich für die Christenheit ausgeschlagen ist. Denn weil er der Ottomannischen Monarchie, nach einer gewissen Zeit mit einem gäntzlichen Untergang drohete, so war dieses Ursache, daß sich die Ungarn, in einen Krieg verwickelten, der sie zu Grunde richtete ... Einige von den Begebenheiten, die er vorher verkündiget, haben sich ereignet, allein die vornehmsten hat man als Hirngeburten befunden. Deswegen aber hat man dennoch keinen Eckel bekommen, dergleichen Prophezeyungen so wohl auszubreiten, als auch zu glauben. Man hat dieselben so offt erneuert, daß man einem Jtaliänischen Staatsmanne, Bonifacio Vanozzi della Suppellettile de gli Avertimente politici, Volume primo p. 97. Bononischer Ausgabe 1609, die Meynung zu gute halten muß, daß die Türcken Leute bestächen, dergleichen Prophezeyungen auszustreuen, und die Christlichen Fürsten dadurch einzuschläffern ...« [Zedier 44,1375-1376]. OT: NUC [>Prognosticon Antonii Torquati de euersione Europae, & alia quaedam, quorum cathalogum sequens docebit pagina.. .< (Antverpiae. Apud Martinum Nutium, sub intersignio vulpis. Anno, M.D.XLIIII)]; Langer, BiblBelg 5,370 Nr. T 10 ff. (mit lat. u. niederl. Folgeausg.). ÜT: Erste bekannte deutsche Übers, dieser merkwürdigen Prognostikation. Wie Kertbeny, S. 10/11 bemerkt, ist es kaum wahrscheinlich, daß sie bereits 1191
[1112]
Torquati, Antonio
1480 in dieser Form verfaßt wurde, da sie von der Belagerung Wiens (1529), den zwei Gegenkönigen in Ungarn (1527-1545), der Reformation usw. handelt. Der Hinweis in der Übers. Kaspar Goldwurms (Frankfurt a.M., 1558), er habe von seinem Landesherrn Johann Graf v. Nassau u. Saarbrücken eine Ausg. von 1480 erhalten mit dem Befehl, sie zu verdeutschen, entkräftet diese Einwände nicht. Der ungarische König Matthias Corvinus (Matyas Hunyadi; 1440-1490) hatte 1458 den Thron bestiegen u. führte während seiner langen Herrschaft mehrfach gegen die Türken, allerdings ohne nachhaltigen Erfolg, Krieg. FA: [o.O.]: [o.Dr.], 1535 [Weyssagung des |J hochberumbten Astrologi vnd|| Artzten doctoris Antonij Torquati von Ferrer von|| verenderung der vornehmbsten Reich der gantzenn|| weit/ Vnd vornemlich von den hohen vnd tref||fenlichen kriegs hendlen: so Rö. Keiserliche || Maestat jtztho in Europa Africa. vnnd|| Asia kegen den Türcken/ den Barba = || rossa vnd andere potentaten/ ge = || handelt, noch handelt/ vn hand||len wirdt klerlich anzeigung|| Die gewert hat vom jhar|| vnnsers Herrn MCC=||CC LXXX. vnd we||ren wird bis man|| schreybt.|| M.D.XXXViij. Sehr lieblich vn nutzlich zü lesen. || Mit anzeigung der ding so sich von dieser Practick|| außgehen an/ bis zu diesen zeiten verlauffen|| vnd zugetragen haben/ zu end dieses || büchlins angehengt mit der zal|| j.ij.iij. etc. angezeygt/ wie|| ein jeder sehen || magk.|| Gedruckt M.D. XXXV. ||j; Worms: Sebastian Wagner, 1536 [Prognosticon An = || thonij Torquati/ weiland eynes be || rümpten Astrologi zü Ferra = || rien/ Vom jar M.CCCC. || LXXX. biß auff das|| M.D.XL. we = || rende. || Auß dem Latein || verteutscht. || Zü Wormbs truckts Se= ||bastianus Wagner. ||] [Der »Beschluß des Dolmetschen/ Zürn Leser« enthält keine Hinweise auf die Übers., sondern nur eine Warnung an die Juden, die Gottes Langmut erschöpft hätten]; Wien, 1547 [Anthonij von Ferrer, der Ertzney Doctor vnd in der Astrologey erfaren, Prognosticon. Von Veränderung der gantzen Europe. Dem durchl. Mathia Künig zu Hungern 1480 zugeschriben, vnd von dem selben biß auff das 1538. Verendt], Bibl.: Kertbeny, S. 10-11, Nr. 34-37; Zachert 5, S. 39 u. 41 In: München, BSB 4° Astr.p. 511; 40 Wolfenbüttel, HAB Nx 34(2) u. (3) (*) Deskript.: Prodigien; Astrologie; Prophezeiungen; aus dem Lateinischen [1112] Torquati, Antonio (15./16. Jh.): De eversione Europae prognosticon .... [o.O.]: [o.Dr.], 1534.Prognosticon. || Weissagungen vn || Vrtheyl/ von betrübun = flgen vnnd grossen anfechtungen Europe/Durch\\ den Hochberhümbten Astronomum/ vnd deren frei= || en Kunst vnnd Medicin Lehrern zu Ferraria/ D. || Anthonium Torquatum gestelt/ vnd an den Durchl. Mathiam König zu || Vngern geschahen/ Im Iar Chri-1|si; M.CCCC.L.XXX. || Nachfolgends auß dem Latein eygentlichen ver= \\teutscht/ vnd zum theyl erkläret/Durch Ca=\\sparum Goltwurm Athesinum || Cum Gratia & Priuilegio Imperiali. || Getruckt zu Franckfort am Main/ bei\\ Christian Egenolffs Erben. || M.D.LVIII. ||. 1192
Torres Bollo, Diego de SJ
inn]
Frankfurt a.M.: Christian Egenolff, 1558.- 4°, [24] Bl.Ü: Goldwurm, Kaspar (ca. 1559- n. 1571) Komm.: ÜT: Richter (1967), col. 904 Nr. 72.- »Dem Wolgebornen Herrn/ Herrn Johansen Grauen zu Nassaw vnd zu Sarbrücken/ Herren zu Lar etc. ... Geben zu Hoffheim den xvj. Junij/ 1558. Jare.« (Bl. A2a-A3a): »WOlgeborner Graue ... Es haben vor ettlicher verschiner zeit/ E.G. mir bey Magnus Holtzapffeln/ Amptman zu Gleiburg/ ein Prognosticon/ so vor vilen jaren/ nemlich im tausent vierhundert vnd achtzigsten/ durch Anthonium Torquatum gesteh vnnd geweissagt ist worden/ vberschickt/ vnd an mich zubegeren/ jme beuohlen/ Daß ich E.G. zu vnderthenigem gefallen/ dasselbig auffs füglichst/ vnd on allen züsatz/ verteutschen wolle/ Welches ich mich/ meinem geringen vermögen nach/ vnderstanden/ vnd desselbigen beflissen hab/ Allein daß ich vnderweilen etwa kurtze anzeigung neben dem Text gethon/ wann/ wo/ vnd wie etliche solche Weissagung erfüllet/ vnd volnbracht worden sein ...« G. äußert sich danach generell über Prophezeiungen u. sagt, Gott habe zu allen Zeiten Propheten mit besonderer Hellsicht begabt, u. von Torquatos Weissagungen seien nicht wenige eingetroffen. Ü: G. wurde in Ath/Hennegau geboren u. ist später als luth. Prediger in Weilburg nachweisbar. Er hat mehrere Kalender u. einen Predigtkommentar verfaßt [DBInd 407,167], DV: E. ist 1530-1555 als Drucker vornehmlich historischer, philologischer, medizinischer u. naturwissenschaftlicher Drucke nachweisbar [Benzing, Frankfurt Nr. 2, S. 120-121], FA: Frankfurt: Erben Egenolff, 1561 [Richter (1967), col. 915 Nr. 126]; Leipzig: Zacharias Bärwald, 1594 [Hohenemser (1966), Nr. 157]; auch noch in Jer. Reusner, >Auserw. Ermahn.< (Frankfurt 1597), 1,299. Bibl.: Kertbeny, S. 10-11; Richter (1967), col. 904 Nr. 72 In: Augsburg, UB; Göttingen, NSUB 8° Astron. 11.6170; Wien, ÖNB; Wolfenbüttel, HAB S 8 Heimst.4° (*) Deskript.: Prodigien; Astrologie; Prophezeiungen; aus dem Lateinischen [1113] Torres Bollo, Diego de SJ (1550-1638): Relatione Breve Del P. Diego de Torres della Compagnia di Giesù. Procuratore della Provincia del Perù circa il frutto che si raccoglie con gli Indiarti di quel Regno. Doue si raccontano anche alcuni particolari notabili sucessi gli anni prossimo passati. Per consolatone de i Religiosi di detta Compagnia in Europa. Al fine s'aggiunge la lettera annua dell'Isole Filippine del 1600. In Roma, Appresso Luigi Zannetti. MDCIII. Con Licenza De' Svperìori. Roma: Luigi Zanetti, 1603.KurtzerBericht|| Was Gott/ver= \\mittelst der Societet IESV, || in den Peruanischen Ländem/\\ außgericht. || Durch P. IACOBVM TORRENSEM, || gemelter Societet Priestern/ vnd der Peruanischen^ Provintz Procuratorn: zu Trost seiner || Brüder so in Europa leben/1| beschriben. || Sampt || Einem Jarschreiben auß den Philippinischen || Jnsulen deß 1600 Jars. || Erstlich || Jn Italienischer Sprach zu Rom getruckt/1| an jetzo aber auß derselben in die Hoch = || teutsche vbersetzt. || (*) || 1193
[1114]
Torsellino, Orazio SJ
Getruckt in der Fürstl. Statt Würtzburg/1| durch Georgium Fleischmann. || (Linie) || Anno Domini MDCIV. ||. Würzburg: Georg Fleischmann, 1604.- 8°, 154 S.Ü: anonym Komm.: A: De T. wurde zu Villalpando/Spanien geboren, trat 1573 in die SJ ein u. ging 1580 nach Peru. Er starb in Chuquisaca u. schrieb in lat. u. span. Sprache weitere, meist Chile betreffende Missionsberichte [Sommervogel 7,132-134], OT: Palau y Dulcet Nr. 336829.- Die Relation von P. de Torres ist dat. Roma: 25.11.1603 u. gibt Auszüge folgender Briefe: 2. Giov. Romero e Gasparo de Monroy; Tucuman: 23.VI. 1601 (S. 22-30); 3. And. Ortiz; Santa Croce della Serra: s.a. (S. 30-31); 4. Diego Samaniego; Santa Croce della Serra: s.a. (S. 31-38); 5. Diego Vasquez; Residentia di Iulij: 9.IV.1601 (S. 38-57). Es folgt dann 6. Francisco Vaez, >Lettera Annua dell'Isole Filippine: 10.VI.1601< (S. 61-92).- Das Werk wurde ins Poln., Franz. u. Dt. übers. ÜT: Beschreibung von Peru u. den Philippinen; keine Hinweise auf den Übers. DV: F., 1591 als Universitätspedell u. -notar in die Würzburger Matrikel aufgenommen, hatte zuerst als Faktor bei Wolfgang Hoffmann gelernt. Ein Jahr später wurde er Hof- u. Universitätsbuchdrucker u. behielt dieses Amt bis zu seinem Tod 1609. Er druckte vor allem Hofkalender u. Jesuitenschriften [Benzing, Würzburg Nr. 10, S. 515], Bibl.: Streit 2, S. 374-375 Nr. 1361; Palau y Dulcet Nr. 336835 In: München, BSB Jes.1001 (*) Deskript.: Missionsberichte; Reiseliteratur; Japonica, Sinica, Indica; Jesuitenorden; aus dem Italienischen [1114] Torsellino, Orazio SJ (1545-1599): De Vita Francisci Xaverii Qui primus e Societate Iesv in India, et Iaponia Euangelium promulgauit. Romce, Ex Typographia Gabiana, M.D.XCIII. Roma: Tipografia Gabbia, 1593.Vom || Tugentreichen Leben/ vnd || grossen Wunderthaten B. Francisci Xaverii || der Societet Iesv, so den Christlichen Glauben in India\\ sehr erweitert/vnd in Iapon anfängklich eingeführt, || Sechs Bücher. || Erstlich von Horath Tursellino der Societet Iesv in || Latein beschriben/ anjetzo aber in das Teutsch versetzt durch Martinvm || Hueber Chorherm/ vnd Custoden S. Mauritzen Stifft in Augspurg/\\ der H. Schlifft Baccalaureum. || Zu München/ durch Nicolaum Henricum. M.DC.XV. ||. München: Nikolaus Heinrich, 1615.- 4°, [6] Bl., 556 S., [6] Bl.Ü: Huber, Martin (16./17. Jh.) Komm.: A: T. stammte aus Rom, wurde in seiner Heimatstadt Prof. am Jesuiten-Kolleg u. später Rektor der Kollegien in Florenz u. Loreto [Sommervogel 8,138-157; EUI 62,1485; LThK 10,259], OT: Franz Xaver stammte aus der Heimat des hl. Ignatius v. Loyola, schloß sich nach dem Studium in Paris dem Orden an u. ließ sich zum Priester 1194
Torsellino, Orazio SJ
Í1U4]
weihen. Als päpstl. Legat fährt er 1541 nach Goa in Ostindien, 1549 nach Japan, wo eine erste christl. Gemeinde entsteht. Er stirbt 1552 auf einer Missionsreise nach China auf der Insel Cancian, der Legende nach völlig verlassen, aber von Engeln getröstet [Keller (1987), S. 236; LCI 6, 324-327], OT: Palau y Dulcet Nr. 337808 [»Se imprimió esta primera edición en ausencia de su autor que, para delicia de impresores, no pudo ver prueba alguna. Por ello salió con muchas lagunas y pasajes mal colocados lo que decidió a Torselino a rehacer la obra, además de aumentarla, publicando la siguiente segunda edición u obra nueva, con seis libros en lugar de cuatro que tiene la anterior. A saber: Horatii Tvrsellini de Vita Francisci Xaverii Qui primus e Societate Jesv in Indiam et Iaponiam Euangelium inuexit. Libri sex. Denuo ab ipso Authore recogniti, et pluribus locis vehementer aucti. Quibus accesserunt eiusdem Xaverii Epistolarum Libri qvatvor. Romae, Typogr. Zannetti, 1596. Superiorum Permissu«]. ÜT: Werk in 7 Büchern; im folgenden jeweils die Titel der 1. Kapitel, die ungefähr den Inhalt des ganzen Buchs wiedergeben (I: »Xaverii Geschlecht/ Art/ vnd Aufferziehung«; II: »Wie/ vnd was gestalt Xaverius Jndiam befunden«; III: »Zv Moluco reformiert Xaverius das böse sündliche Leben der Jnewohner«; IV: »Xaverius erkundiget der Japoneser Sitten vnd Religion«; V: »Wie Xaverius nach China zuverraisen/ vor aber Jndiam heimbzusuchen Vorhabens«; VI: »Xaverii herrliche Thaten vnd Wunderwerck/ werden auß Befelch des Königs in Portugal beschriben«; VII: »Francisci Xaverii Seligsprechung«), Ü: H. (auch: Hueber), sonst nicht weiter identifiziert, übers, auch Piatti u. Fazio (s. dort).- Aegidius Albertinus nimmt in seine >Teutsche Recreation oder Lusthauß< Stücke aus der Vita auf, die den sonst nicht weiter bekannten Huber hätten inspirieren können [Van Gemert (1979), S. 510 u. 823; 825], DV: H. (Auch: Heinrich), Sohn des gleichnamigen protest. Oberurseler Druckers, heiratete 1597 die verwitwete Tochter Adam Bergs gegen die Widerstände der beiden Väter, erwarb das Bürgerrecht u. gründete eine Druckerei, die die Unterstützung der Jesuiten hatte u. bis 1654 florierte [Benzing, München Nr. 4, S. 335-336]. FA: München: Sebastian Rauch, 1674 [Apostolisches Leben und Thaten dess heiligen Francisci Xaverii der Societet Jesu, Indianer Apostels. In siben Büchern von Horatio Turselino Gemeldter Societet Jesu Priestern erstlich in Latein beschriben, und in die Teutsche Sprach durch Martinum Hueber Chor-Herrn und Custoden bey S. Mauritzen Stifft in Augspurg übersezt. Anjetzo aber mit Zusätsen und neuen bewährten Mirakien durch einen anderen Priester selbiger Societet Jesu reichlich vermehret. Mit Bewilligung der Oberen. München, gedruckt bey Sebastian Rauch, In Verlegung, eines dem H. Apostel ergebnen Dieners. Inn Jahr Christi, 1674], Bibl.: Sommervogel 8, S. 140-142 Nr. 7; Streit 5, S. 74 Nr. 189 u. S. 175 Nr. 514; Trautz (1940), S. 372 Nr. 1542-1543; Siegel (1960), S. 129 Nr. 1788; Palau y Dulcet Nr. 337832; BSB-AK 1501-1840 51,467; Bircher, DDB B 4155 In: Freiburg, UB M 3385,d [Ausg. 1674] (*); Fulda, Sem. Bibl. [Ausg. 1674]; München, BSB 4° V.SS. 603; Wolfenbüttel, HAB Tn 180 [Ausg. 1674] 1195
[1115]
Torsellino, Oratio SJ
Deskript.: Heiligenleben; Jesuitenorden; Missionsberichte; Japonica, Sinica, Indica; aus dem Lateinischen [1115] Torsellino, Orazio SJ (1545-1599): Horatii Tursellini e Societate Jesu Lauretance historice Libri quinque. Ad Illustriss. D. Petrum Aldobrandinum S. R. E. Card. Romce, apud Aloysium Zannetum, M.D.XCVII. Roma: Aloisio Zanetti, 1597.HISTORIA || Von dem Ge = || burtshauß der allerseligsten || Jungfrawen vnd Mutter Got = || tes Marias zu Lauret/1| Erstlich || Durch den Ehrw. vnd hoch = \\gelehrten Herrn Horatium Turseli-1|num Soc. Iesu in Latein be = \\schrieben/\\ Jetzo aber|| Zu grösserer ehren der allerheiligsten || Gottesgebererin/durch Bernhardt Hugen || Gograffen deß Vests zum SandtwelMün = \\sterischen Stiffts in Westphalen/etc. || treuwlich verteut= \\ sehet. || Luc. am I. Capittel. || Alle Geschlecht werden mich selig sagen/ dann der hat\\ grosse ding an mir gethan/ der da mächtig vnd || dessen Nähme heilig ist. || Gedruckt zu Münster in Westphalen bey || Lambert Raßfeldt/Jm Jahr 1603. ||. Münster [Köln]: Lambert Raesfeldt [Johann Gymnich IV], 1603.- 8°, [12] BL, 585 S.Ü: Huge(n), Bernhard Komm.: OT: Sommervogel 8,143-144 nennt 17 weitere Ausg. dieses beliebten, aber oberflächlichen Werks. ÜT: Sommervogel a.a.O. [so auch Draut (1611), S. 311] gibt als Titel einer gleichzeitigen Münsteraner Ausg. an: >Lauretanische Historien, das ist Beschreibung dess Geburtshauss der Mutter Gottes Marias, so die Engel auss Galilea in Italien über Meer getragen auss Horatii Turselini Lateinischen Buch verteutscht. Durch B. Hugen Münsters Propst Teramus v. Loreto (Ende 15. Jh.) berichtet als erster von der Translation des Heiligen Hauses von Nazareth nach Loreto, worauf sich Torsellini stützt [LCI 3,544-545 (mit Nennung)]. Ü: Nicht identifiziert. DV: G., um 1570 als Sohn des Johann G. III geb., hatte in Frankfurt a.M. gelernt u. dort auch 1597 selbständig gearbeitet. Er wurde in Köln Geschäftsnachfolger der Firma »Zum Einhorn«, seit 1598 Mitglied der AchatiusBruderschaft, seit 1605 der Gaffel Eisenmarkt. Mit seinem Stiefvater Anton Hierat u. Lambert Raesfeldt in Münster hatte er gute Geschäftsverbindungen. Er ist 1634 gest. u. hat ca. 115 bzw. Verlagswerke herausgebracht [Benzing, Köln Nr. 93, S. 250]. FA: Münster, 1603.- Mod. Ausg.: Landshut: Attenkofer, 1837 [Die Heilige Loretto-Kapelle oder wahre Geschichte der Übertragung des lauretanischen Hauses von Galiläa nach Italien: Nebst einer Abbildung. Ein Auszug aus der treuen u. umständlichen Beschreibung des wunderbaren Ereignisses, welch Horatius Turselinus, S. J., aus zuverläßigen Quellen bearbeitet], Bibl.: Sommervogel 8,S. 143-144 Nr. 9; BSB-AK 1501-1840 51,468; Bircher/ Bürger, DDB A 6704 [Ausg. Münster] 1196
Translation oder Deütschungen
[¡116]
In: München, BSB V.SS. 618 (nicht mehr vorhanden); Wolfenbüttel, HAB 513.6 Hist.(2) Deskript.: Mariologie; aus dem Lateinischen [1116]
Translation/ oder Deütschungen/ des hochgeachten Nicolai von Weil/ den Zeiten Statschreiber der Statt Esslingen/ etlicher bücher Enee Siluij/ Pogij Florentini/ Doctoris Felicis Hemmerlin/ Mit sampt anderen schafften deren achtzehn nach einander vnderschydlichen mit jren fyguren vnd titlen/ in disem buch begriffen sind [H 16422]. [Eßlingen]: [Konrad Fyner], [Kurz nach 5. April 1478].Ü: Wyle, Niklas v. (ca. 1410-1479) Komm.: ÜT: A. v. Keller liest den Titel: >TRANSZLATZION ODER TÜTSCHUNGEN DES HOCHGEACHTEN NICOLAI VON WYLE: DEN ZYTEN STATSCHRIBER DER STAT ESSELINGEN: ETLICHER BÜCHER ENEE SILUIJ: POGIJ FLORENTINI: FELICIS HEMERLIN: DOCTORIS. MIT SAMPT ANDERN SCHRYFFTEN: DERN XVIIJ. NACHEINANDER UNTERSCHYDENLICHEN MIT IHREN FIGUREN UND TITELN BEGRIFFEN SINDDe duobus amantibus< (>De Eurialo et LucretiaDecamerone< IV, 1 in der lat. Übers, des Leonardo Bruni (»De Guiscardo et Sigismunda«). An Markgf. Karl v. Baden, o.D. [Aeneae Sylvii Piccolomini... opera quae extant omnia, Basel 1571, Reprint Frankfurt a.M. 1967, S. 954-959; Keller, S. 79-90], 3. Aeneas Silvius Piccolomini, >De remedio amorisDe studiis et litterisSomnium de Fortunat An Pfalzgräfin Mechthild, 17.6.1468 [R. Wolkan, a.a.O. Nr. 151; dt. Keller, S. 231-247; Rupprich a.a.O., S. 234-248]. 13. Lukian, >AsinusDe nobilitateContentio de nobilitate< di Buonaccorso da Pistoia«, in: Studia Picena 31, 1962, 127-135; dt. Keller, S. 283-313]. 15. Petrarca, >De remediis utriusque fortunae< 11,25 ( » D e infamia«) u. 11,18 ( » D e uxoris amissione«). An Pfalzgräfin Mechthild, o.D. [Francisci Petrarchae Opera I, Basel 1554, S. 152-154 u. 146 f.; dt. Keller, S. 314-324.- Die Übers, von 11,18 entstand als erste, schon nach dem Tod Hg. Albrechts VI. v. Österreich am 2.12.1463; die von 11,25 nach Wyles Bruch mit Eßlingen im Juni 1469, auf den er anspielt]. 16. Wyles Lob der Frauen mit einer Teilübers. der ungedruckten Oratio der Nicolosia Sanuda »ad Ioannem Bessarionem cardinalem ut matronis ornamenta restituantur«. An Ursula v. Absberg, 24.2.1474 [dt. Keller, S. 325-335], 17. Poggio Bracciolini, >Oratio ad summum pontificem Nicolaum VDe compositionePropositione fatta .. .< DV: 1706-1709 nachweisbar, stammte aus Frankfurt, zugezogen mit einer ansehnlichen Summe Dukaten im Ranzen, was ihm die Eröffnung der Drukkerei in Chur ermöglichte [Strehler/Bornatico (1971), S. 103 u. 159], 1199
[1118]
Tre Lettere Annve
FA: Bonaduz: Peter Moron, 1706. Bibl.: Strehler/Bornatico (1971), S. 101 [Faksimile] In: Kein Nachweis Deskrìpt.: mehrsprachige Ausgabe; Länder- und Regionengeschichte; aus dem Italienischen [1118] Tre Lettere Annve Del Giappone, De gli Anni 1603. 1604. 1605. e parte del 1606. Mandate dal P. Francesco Pasio V. Prouinciale di quelle parti al M.R.P. Claudio Acquauiua Generale della Compagnia di Giesv. In Bologna, Appresso Gio. Battista Bellagamba. 1609. Con Licenza de' Superiori. Ad instanza di Simone Parlascha (In Roma, Et poi in Bologna, per Gio: Battista Bellagamba. 1609. Con licentia de' Sup.) [Teils.]. Roma/Bologna: Giovanni Battista Bellagamba; Simone Perlasca, 1609.Historische Relation/|| Was sich inn etlichen || Jaren hero/im Königreich Iapon, so wo/1| im geist- als auch weltlichen wesen/ nam-\\haffies begeben vnd zugetragen. || Zum andern/von dem Standt vnd Ge- \\legenheit dergantzen Ost Indien/ wie auch die Ve- \\stungen zu Mozambic, Goa vnd Malaca, von den Hol- plündern belagert/ vnd was sie deren orten || außgericht. || Drittens/ kurze Beschreibung deß || Landts Guinea vnd Serra Lioa in Africa ligendt: || Was mit Bekehrung eines heidnischen Königs/ vnd einer Ve-\\stung/ so die Holländer inn Guinea zuerbawen sich vnderstan-\\den/ verloffen vnd fürüber gangen: Wie sie auch || letstlich daruon abgetrieben worden. || Durch || AZGIDIVM ALBERTINVM, Fürstl. || Durchl. in Bayrn/&. Secretarien, auß vnderschidlichen der || Societet Iesu Italienischen vn Frantzösischen Jahrschreiben/\\ vnd anderer Herrn Missiuen/ menigklich zu gutem zn|| vnser hochteutsche Sprach vbersetzt. || (m) || Getruckt zu München/|| durch Nicolaum Henricum/ im Jahr\\ M.DC.IX. ||. München: Nikolaus Heinrich, 1609.- 4°, [3] Bl„ 360 S.Ü: Albertinus, Aegidius (1560-1620) Komm.: OT: Auch der folgende Text ist mit einbezogen: >Relatione Breve Del P. Diego De Torres della Compagnia di Giesù. Procuratore della Prouincia del Perù, circa il frutto che si raccoglie con gli Indiani di quel Regno. Doue si raccontano anche alcuni particolari notabili successi gli anni prossimi passati. Per consolatione de i Religiosi di detta Compagnia in Europa. Al fine s'aggiunge la lettera annua dell'Isole Filippine del 1600< (In Roma, Appresso Luigi Zannetti. M D CIII. Con Licenza De' Svperiori). Des weiteren von Nicolas Trigault SJ (1577-1628) >Lettre ... contenant l'accroisement de la foy catholique aux Indes, Chines et lieux voisins< (Antwerpen, 1609). ÜT: Der I. Teil (S. 1-253) enthält die Übers, von 3 Sendschreiben aus Japan: 1. Brief des P. Matthaeus Couros; Nangasaki: 6.X.1603 (S. 1-57); 2. Brief des P. Joh. Rodriguez Giron; Nangasaki: 23.XI.1604 (S. 57-108); 3. Brief dess. 1605 o.O. (S. 109-253).- Der II. Teil (S. 254-317) umfaßt den Brief des P. Nicolaus Trigault an P. Fr. Fleuron; Goa: 24.XII.1606 (S. 254-317).- Der III. Teil bringt die Beschreibung deß Landts Guinea und Serralio, so ein Königreich in Affrica, nicht weit von Mina vnd Malagueta gelegen. Item was sich mit bekehrung eines Heydnischen Königs vnnd einer Vestung so die 1200
Tiirckische
Aviso
11119]
Niderländische General Staden in Guinea erbawt, zugetragen und wie sie letztlich daruon vnnd auß dem Land vertriben wordene Diese letzte Beschreibung umfaßt 3 Kapitel: 1. »Von der Mission etlicher Vätter der Societät Jesu nach den Inseln Capitis viridis oder deß Grünen Haupts vnnd nach dem festen Lande Guinea« (S. 332-329).- 2. »Von Gelegenheit der Seekasten vnd deß vesten Landts Guinea vnnd Serralioa, sampt den Cermonien vnd Gebreuchen der Inwohner alldort« (S. 330-346). 3. »Von deß Patris Balthasars Barreya Raiß nach dem vesten Landt Guinea« [Streit 5, S. 47-48]. Es folgen zwei Briefe aus Sierra Leone an den span. König, einer von dem einheimischen Herrscher Don Philippe u. einer von einem gewissen Bartholomaeus Andreas, weiter ein Schreiben des Königs von Narsingga an den Visitator Nicolás Pimenta in Goa u. die Geschichte der Auffindung eines Kreuzes in Peru [Van Gemert (1979), S. 467], »Dem Hochehrwürdigen inn GOtt Herrn/ Herrn Georgio Abbte zu Staingaden ... München/ den 30. Augusti, Anno 1609 ... /Egidius Albertinus, Fürstl. Durchl. Hertzog Maximiliani inn Bayrn/ etc. Secretarius«. Der Adressat sei ihm von Abt Andreas zu Windberg, dem löblichen Visitator des Prämonstratenserordens empfohlen worden, weshalb er ihm dieses Werk widme, »auff daß sie sich darinn etlicher massen recreiren, erlustigen/ vñ beynebens sehen köndten den Verlauff vnnd gegenwertigen Zustandt der Christenheit/ in obangeregter so frembden vñ weitentlegnen Landen/ vnd was gestallt der gütig Gott/ Vorhabens ist/ den je lenger je mehr/ schier inn allen Christlichen Königreichen vnd Landen verspürten Abfall vnd Abgang der allein seligmachenden Catholischen Religion/ vermittelst deß höchsten vnnd vilfeltigen Fleisses vnd Bemühung der Herrn Patrum Societatis Iesu, inn mehrbesagten frembden Landen zuersetzen ...« [Bl. )(2a-)(3a]. Ü: Übers, u.a. Bonaventura, >De sex alis< (s. dort). A. hat die Materialien aus verschiedenen Quellen zusammengetragen u. sie, soweit sich dies ermitteln läßt, gewissenhaft übers. Die Reihenfolge der Kapitel änderte er nicht. Es lassen sich nur geringfügige Auslassungen beobachten. DV: [Benzing, München Nr. 4, S. 335-336], Bibl.: Streit 5, S. 47-48 Nr. 107 Trautz (1940), S. 13 Nr. 54; Van Gemert (1979), S. 465-471 u. 801-805 Nr. 4.2.33; Bircher/Bürger, DDB A 6242 In: Göttingen, NSUB H.As. 11.6375 (*micro); München, BSB Jes.210; Wolfenbüttel, HAB 287.17 Hist. Deskript.: authentischer Briefwechsel; Missionsberichte; Länderbeschreibungen; Japónica, Sinica, Indica; Jesuitenorden; aus dem Französischen; aus dem Italienischen [1119] Türckische Aviso || An Bassan Imam/1| was massen die berümbte Statt Baby = || Ion vom Türcken belagert/von Persianern ver= \\fochten/ vnd letstlich mit grossem Spott vnd Ni = || derlag vom Türcken verlassen || worden. || Erstlich auß Türckischer sprach Welsch || gemacht/ auß Welscher Teutsch. || (m) || Getruckt im Jahr/\\ (Linie) || MDC XXVII. \\. [o.O.]: [o.Dr.], 1627.- 4°, [12]S; T V , RL.1201
[1120]
Tutte le guerre passate
Ü: anonym Komm.: OT: Nicht weiter identifiziert. Bibl.: Hohenemser (1977), S. 102; Bircher, DDB A 5877; BSB-AK 53,69 In: Frankfurt a.M., StUB LXXXIII.36 [Kriegsverlust]; München, BSB Res. 4° Türe. 86,34 u. 34a; Wolfenbüttel, HAB 218.13 Quod.(14) Deskript.: Turcica; aus dem Italienischen [1120] Tutte le guerre passate in Levante tra el Sophi el gran Turcho el gran Soldano. Con lo nome & Tituli deli Reverendissimi Card, cosa nova. [o.O.]: [o.Dr.], 1518.Hienaeh ist begriffen alle || geschickt so sich in Levant oder gen auffgang der Sun|| nen in Orient zwischen dem grossen Thürcken ufi dem || Soldan zu Allchayro unnd dem Sofft begeben hat. || unnd verlaufen ist wie sich hienach geschriben findt\\ emstlichen, wie der Türck hat mit hörs krafft ein genommen ain Stat genant Allepo unnd ein stat Da-1| masco genant. Und darnach die hailig Jheru\\salem mit sampt der aller vorgeschribnen Stet. Landt- ^schafft und zugehörung und wie der groß Türck hat || wollen meß hören jn dem hailigen Grab zu Jherusalem || unsers herren Jhesu Christi. ||. [Nürnberg (?)]: [Jobst Gutknecht (?)], [1518].- 4°, 4 BLUT: anonym Komm.: OT: Es gibt auch eine lat. Version: >Omnia que gesta sunt in Oriente inter Sophin & maximum Turcarum & Soldanum: & quemadmodum Dux Turcarum cepit alepum & Damascum & Hyerusalem cum omnibus circumstanibus oppidis: & sicut maximus Turcarum voluit audire unam missam apud S. Sep. Jesu Christk- Der Bericht beginnt mit Juni 1516 u. endet mit Juli 1517, umfaßt also eine Zeitspanne von 13 Monaten. Es wird dann aber auch von dem Besuch Jerusalems durch den Sultan Selim I. erzählt (Januar 1518). Im Juni 1516 brach Sultan Selim I. aus Adrianopel zu einem Feldzug gegen den Sultan v. Aegypten, Khanssu Ghawri, einen Bundesgenossen des Schahs Ismail, auf, nachdem er im Januar 1516 versucht hatte, den Waffenstillstand mit Ungarn zu verlängern. Nach dem Sieg von Haleb (August 1516) u. Ridania wurden Damaskus u. Kairo genommen. Sultan Selim wurde zum Schutzherrn von Mekka u. Medina u. versuchte, dem Feldzug den Charakter eines Kampfes für den Islam zu geben. Bei seinem Besuch in Jerusalem war die Einweihung der von ihm über dem Grab des Großen Scheichs Mohijeddin al-Arabi erbauten Moschee in der Tat seine letzte Handlung [Göllner 1,77]. ÜT: Die dt. Übers, ist im ersten Teil wortgetreu, dann folgen angebliche Briefe aus dem Orient. DV: G. druckte 1514-1542 kleine Texte wie Lieder, Schulbücher, Neue Zeitungen, Erbauungsschriften u.a. mehr [Benzing, Nürnberg Nr. 16, S. 354], Bibl.: Göllner 1,77 Nr. 14 In: München, BSB 4° Res. Turc.80 (24) Deskript.: authentischer Briefwechsel; Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Italienischen 1202
Ulloa, Alfonso
[1121]
[1121] Ulloa, Alfonso (gest. ca. 1580): Commentarti del sig. Alfonso Vlloa, Della gverra, che il Sig. Don Fernando Alvarez di Toledo Dvca d'Alvo, Et Capitano Generale del Serenissimo Re Catolico ha fatto contra Guglielmo di Nansau [sic] Principe di Oranges. Et contra il Conte Lodovico suo fratello, & altri ribelli di Sua Maestà Católica nelli paesi Bassi, in Fiandra, l'anno 1568, et della morte del prìncipe di Condé, con le cose più notabili successe nella Francia questo anno 1569. In Turino, appresso Gio. Criegher, 1569.... Torino: Johann Criegher, 1569.Gründliche beschreibung/\\ inn zwen Thail verfast/ durch\\ Herrn Alfonso Vlloa. || Des Niderländischen Kriegs/ so Herr || Don Fernando Aluares von Toledo/ Hertzog von || Alba/Kriegs Obristerdes Durchleuchtigsten Catholischen || Kiinigs Philippi gefürt hat/ wider Wilhalmen von Nassaw/ Printzen von Ora = || nien/ vnd Grauen Ludwigen seinen Bruder/auch gegen jhrer Catholi=\\schen Maiestet andern Rebellischen vnd Auffrürischen || im Niderland/ des 1568. Jars. || Sambt denen sachen/ so sich zwischen der Künigin in || Engeland/ des Catholischen Kiinigs Philippi Potschafft/bey || derselben Künigin/ vnd obgedachtem Hertzogen verloffen hat/wegen auffhaltung\\ vnd Arrestation etlicher Schiff vnd etliches Gelts/ des hochgedachten Kö=\\nigs/ in den Englischen porten vnd häfen. Auch von den Engli = \\schen vnd jren Gütern im Niderland. || Daneben/ was sich biß auff des Printzen von Conde || ableiben/ in Franckreich begeben hat/ im 1569. Jar. || (*) || Mit Kay. May. freyheit. || (Gedruckt zü Dilin = ¡¡gen/ durch Sebaldum || Mayer. || Anno M.D.LXX. fl). (Dillingen): (Sebald Mayer), 1570.- 4°, [8] Bl., 81 Bl.Ü: Federmann, Daniel (2. Hälfte 16. Jh.) Komm.: A: U. war ein span. wie it. schreibender Historiker u. ist ca. 1580 in Venedig gestorben. Jöcher nennt ihn 1560 einen Agenten Kaiser Maximilians II. u. später Philipps II. in Venedig [Jöcher 4,1670-1671; NBG 45,777-778], OT: Palau y Dulcet Nr. 34308-343409; Bigazzi Martini (1978) 1,100-101; 1,104 [die verbreitete Ausg. ist Venetia, appresso Bolognino Zaltieri, MDLXX (1570)].- U. beschreibt die entscheidende Phase im niederländischen Befreiungskampf, in dem sich Fernando Alvarez de Toledo, Hg. v. Alba (15081582), u. Wilhelm I. v. Oranien (1533-1584) gegenüberstehen. Alba war 1568 als Feldherr mit einer gewaltigen Streitmacht gegen die antispan. Adelsopposition unter den Grafen Egmond u. Hoorne bzw. dem Generalstatthalter Wilhelm entsandt worden u. übte bis 1573 ein Terrorregiment aus, vor dem Wilhelm zeitweise flüchtete, so daß er dem Schicksal Egmonds u. Hoornes, der Hinrichtung, entging. Die Gründe für Wilhelms Positions- u. Glaubenswechsel, der ursprünglich ein Günstling der Habsburger war u. Karl V. das Statthalteramt verdankte, sind bis heute unklar [Rachum, S. 558-559; 16-17; 371-372], ÜT: Gedicht »An den Leser« (Bl. *2a-b): »Gottes gnad vnd barmhertzigkeit/1 Wünsch ich dem Leser allezeit/1 Mein grüß/ willigen dienst darzu/1 Jedem hiemit anzaigen t h u / | Nach seinem stand/ würde vnd wesen/1| Welicher ein lust hat zu lesen | Die Histori/ welche alda | Beschreibt Alfon1203
[1122]
Ulloa, Alfonso
sus Vlloa/1 Von dem Krieg in dem Niderlandt/1 Gemelter Alfonsus gen a n d t / | Jst selbs darbey gwest vnd hat gsehen/| Was verloffen ist vnd geschehen. | Diß hat er als protocoliert/1 Particvlariter volfürt/1 Jn Jtalianischer sprach/1 Wie man es hat gedruckt hernach. | Dieweil aber nit jederman | Dise sprach versteht oder kan/1 So hat für güt angesehen mich/1 Daß ich dises werck fleissigklich/1 Jn hoch Teutsche sprach Transferir/1 Vnd nach der lenge explicir/1 Damit der Teutsche Leser frumm/1 Den rechten grund auch vberkumm/1 Nemlich diß Buch den Jnhalt hat/1 Wie Künigkliche Maiestat/1 Künig Philippus der alda | Jst Künig in Hispania/1 Vnd auch von Gott ein Obrigkeit/1 Vber das Niderland sehr weyt/1 ... Darneben ich den Leser bitt/1 Ob etwan nach seim gfallen nit | Alles wer geordnet vorab/1 Daß er mir nichts zù vngüt hab/1 Vnd werff auff mich keinen vngunst/1 Vmb mein gehabte müh vnd kunst: | Sonder nemm es im besten a n / | Begert Daniel Federman«.- Register.- Widmung Ulloas für Gf. Giuliano Capra, »Actum Venedig den 10. tag Julij/ Anno 1569.« Ü: F., aus Memmingen, übers, auch Guicciardini (s. dort) u. Petrarca. DV: 1550-1576 [Benzing, Dillingen Nr. 1, S. 82-83], Bibl.: Hohenemser (1966), Nr. 1727; BSB-AK 1501-1840 53,54; NUC In: München, BSB 4° Belg.176 (*); 4° H.eccl.551, Beibd.l; 4° Gall.g.18, Beibd.12 Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; aus dem Italienischen [1122] Ulloa, Alfonso (gest. ca. 1580); [Bizzari, Pietro (1525 - n. 1586)]: Le Historie di Evropa del Sig. Alfonso Vlloa, nuovamente mandate in luce. Nelle quali principalmente si contiene la guerra ultimamente fatta in Vngherìa tra Massimiliano Imperatore de' Christiani, & Sultan Solimano Re de' Turchi Et ui s'ha cognitione di molti altri auenimenti occorsi in diuerse parti del mondo fino all'anno M.D.LXVIII. Con la Tauola delle cose più notabili, che nell'opera si contengono, Con Privilegio. In Venetia, appresso Bolognino Zaltieri. M.D.L.XX. Venezia: Bolognino Zaltieri, 1570.Beschreibung\\ Des Leisten Vngeri = ||sehen Zugs oder Kriegs/ so im jhar\| M.D.LXVvnd M.D.LXVI. derAller= \\durchleuchtigst Großmechtigst/ Vnüberwindtligst Fürst vh || Herr Maximilian der Ander Römischer Keyser/ König in || Böhem vnd Vngern/ etc. wider den Sultan Solyman-\\nen/ den Türckischen Keyser/ ge = \\führet. || Darinnen begrieffen/ waß domahlen die Christen ge = || wunnen/ vnd erobert/ wie auch in diesem Zug/ Solymann im hoch = || sten vorhaben wider die Teütsche Nation/ Christliches Nam = \\mens/ seine Tag beschlossen. || Sampt/1| Etlicher belägerungen/ Stätten/ Schlösser/ Vestungen/ so in diesem Krieg von || beyden Partheyen erobert/ Wahrhaffte Contrafacturen/ vnd Gele = \\genheiten/ auff das fleissigst verzeichnet. || Erstlich || Durch den Edlen und Wolbekanten/ Herrn || Alfonsen Vlloa in Italiänischer Spraach an || Tag gegeben. || Jetz aber durch eynen liebhaber der Historien, trewlich || in Teütsche Sprach vertolmet = \\schet. || Getruckt zu Basel/1| Durch Sebastian Henrichpetri|| (... Anno M.D.LXXVIII. ||). Basel: Sebastian Henricpetri, (1578).- 4°, [6] BL, 126 S., H , K.1204
Ulloa, Alfonso
[1122]
Ü: anonym Komm.: OT: Laut Kertbeny wurde das Original 1565 in Venedig gedruckt. Bizzaris Vorlage (s.u.) trägt den Titel >Historia della guerra fatta in Ungheria dall'invittissimo Imperatore de' Christiani contra quello de' Turchi: con la narratione di tutte quelle cose che sono awenute in Europa dall'anno 1564 all'anno 1568< (Lione [Lyon] 1568) u. wurde von B. persönlich ins Lat. übers.: >Pannonicvm Bellvm, svb Maximiliano II. Rom. Et Solymano Turcar. Imperatoribus gestvm: descriptum Per Petrum Bizarum Vna Cum Epitome illarum rerum, quae in Europa insigniores gestae sunt: & praesertim de Belgarum motibus, ab anno LXIIII usque ad LXXIII. Cum gratia & privilegio Caesareae Maiest.< (Basileae, Per Sebastianum Henricpetri 1573) [Apponyi 1, S. 321-322 Nr. 472; Göllner 11,332-333 Nr. 1613; Palau y Dulcet Nr. 343404], ÜT: Widmung: »Dem Ehrenvesten fürsichtigen vnd weysen Herrn Joachim Brandis Bürgermeyster der Statt Hildesheim ... Datum zu Basel den 10. Mertzens Anno 1578. EE. Dienstwilliger Adam Henricpetri Doctor der Rechten vnd Ordinarien zu Basel« (Bl. 2a-4b). Adam Henricpetri wollte durch diese Veröffentlichung den Vorwürfen entgegentreten, die mit Recht Maximilian II. gemacht wurden. So schrieb er in der Einleitung: »VOn dem Letsten Vngerischen Zug vnd Krieg/ welchen ... Keyser Maximilian der ander ... und Sultan Solymannen Türckischer Keyser mit Hilff vnd Beystand Teütscher Nation geführet/ haben die ohnbewüßten/ in den Stuben/ vnd Kammern/ viellerley gespräch trieben/ vnd jetzt eynes/ baldt das ander tadlet. Auch wunderbarliche gedancken/ nach dem die Leuth eyn affect/ gunst vnnd libe gegen denen/ von welchen man redet/ haben gemacht. Ander aber erfahrene vnd verstendige Personen/ können gar woll ermessen/ das Keyserliche Mayestat gar nichts verabsaumet«. Die Holzschnitte im Text stammen von Sigismund Gelenius.- Apponyi bemerkt: »Es ist etwas befremdlich, daß der Übersetzer vorgibt, das Werk von Ulloa aus dem Italienischen übersetzt zu haben, während wir hier einfach eine wörtliche Übersetzung des >Panonicum Bellum< von Bizari, Basel 1573, vor uns haben, von welcher die ersten 158 Seiten, d.h. beinahe der ganze erste Teil wiedergegeben sind« (Bd. 1, S. 322).- B. wurde 1525 in Umbrien geboren, trat 1543 in Venedig unter dem Einfluß Erasmus' zum Protestantismus über u. führte danach ein unstetes Wanderleben in England, Basel, Dresden, Augsburg, Antwerpen u. Genua. Er ist nach 1586 gestorben [DBI 10,738-741 (S. Menchi)]. Ü: Möglich, daß Adam Henricpetri der Übers, ist, denn er schreibt: »Es wolle E.E. diese mein geringe G a b / so auß wolmeinenden Gemüht fleüßt/ im besten auff nemmen/ vnnd mir zü meiner General History/ mit darreichung der Geschichten so sich in E.E. Landen verlauffen/ befürderlich sein/ daran mir E.E. eyn sonderliches wolgefallen thun wirt/ vn mich jeder zeit sampt seinen geliebten Sohn Herrn Doctom Johansen beuohlen haben ...« DV: [Benzing, Basel Nr. 47, S. 43], Bibl.: Kertbeny, S. 205 Nr. 813; Apponyi 1, S. 321-322 Nr. 472; DWB QV 945; Göllner 11,376-377 Nr. 1696; Gilly (1985), S. 499 Nr. 635 In: München, BSB 4° Turc.83(37) (*) 1205
[1123]
Vagnucci, Serafino
OFMCap
Deskript.: Länder- und Regionengeschichte; Kriegsgeschichte; Turcica; aus dem Italienischen [1123] Vagnucci, Serafino OFMCap (gest. 1660): Relation du P. Serafino da Cortona de la conversion de la reine Ginga. [o.O.]: [o.Dr.], 1656.Kurtze Relation|| Von || Bekehrung der Köni=\\gin in Cinga sambt anderen umb = \\ligenden Völckernzu dem wahren allein\\ seligmachenden Catholischen Glauben wel=\\che Jhro Heyligkeit Alexandro dem|| sibenden Anno 1658. nacher\\ Rom überschickt || worden. ||. [In:] Newe|| Jerosolymitanische|| Bilger=Fahrt Constantz 1664. Konstanz: Johann Geng, 1664.- 4°, 304 Bl., [3] Bl., Bl. 290-301.Ü: anonym Komm.: A: V. wurde in Cortona geb., ging 1646 nach dem Kongo, kehrte 1659 in seine Heimatprovinz Toscana zurück u. starb zu Montughi [Rocco da Cesinale, Storia delle Missioni, Rom 1873, S. 544-549; Streit 16, S. 430]. OT: Das it. Original scheint verloren, doch sagt Fr. Lorenzo da Lucca, er verdanke der Lektüre dieser Schrift seinen Beruf. Die Kongomission durch die Kapuziner begann nach 1642 erneut u. konnte zunächst gute Erfolge erzielen. Die Tradition der Königstaufen setzte sich fort, u. 1642 kam der tatkräftige Garcia Affonso II. auf den Thron, der Papst Innozenz X. Oboedienz leistete. Im Königreich Singa (Zinga, Singha, Ginga, Nzinga) wurde die Königin Anna de Sousa (Souza), die als Kind getauft worden war, durch Pater Emilio Laudati-Carafa 1656 erneut dem Glauben zugeführt. Sie starb am 17.12.1663 [Vgl. Zinga, Reine d'Angola. Histoire africaine en deux parties. Par Mr. L. Catilhon. Paris: Lacombe, 1769, 2 Bde.; 2. Aufl. Rotterdam, 1775 - die romanhaft eingekleidete Geschichte der Königin]. Pater Serafino hatte zwei ihrer Briefe nach Rom überbracht [>Lettera della Regina Anna de Sousa Zinga al S. Padre< (Matamba 1657); >Lettera di Donna Anna di Sousa, Regina Zinga al S. Padre. Chilombo di S. Maria di Matamba< (27. Aug. 1662)].- Die Relation wurde vermutlich durch Antonio Valentini da Serravezza Papst Alexander VII. überreicht. ÜT/DV: Weitere Einzelheiten s.v. Francesco Romano. FA: Würzburg: Hertz, 1667; Augsburg: Utzschneider, 1699. Bibl.: Streit 16, S. 551 Nr. 4123; BSB-AK 1501-1840 17,379-380 In: München, BSB 4° It.sing.129k (*) Deskript.: Missionsberichte; Länderbeschreibungen; aus dem Italienischen [1124] Valeriano Bolzani, Giovanni Pierio (1477-1558): Epistola de honoribus Gurcensi Caesareo totius Italiae vicario ... habitis. Roma: [o.Dr.], 1512.Ein Epistel von || den Eererpiettungen/ dem || hochwirdigen von Gurgk || Keyserlichen Vicarien/ in\\ allen Welschlanden besehe \\hen/ als sein Fürstlich gnad || zu Rom eingeritten ist/ am \\ funfften tag Nouembris. || Anno. M.CCCCC.XIJ. ||. 1206
Valeriano Bolzoni, Giovanni Pierio
[1124]
[o.O. (= Nürnberg)]: [o.Dr. (= Friedrich Peypus)], 1512.- 8°, [8] Bl„ T E . Ü: C.S.D. [ = Scheurl, Christoph (1481-1542)] Komm.: A: V. (auch: Bolzanio) aus Belluno, neulat. Dichter u. Historiker, nahm als Humanist den Namen Pierio Valeriano an. Er lebte meist in Florenz u. Rom u. verfaßte u.a. einen >Dialogo sopra le lingue volgark Sein wichtigstes Werk sind die >HieroglyphicaPierii Valeriani De honoribus illustrissimo ac reuerendissimo Gurcensi Caesareo ... epistola. Panegyris R.D. Matthei episcopi Gurc. per Ian. Fran. Vitalem Panormium, cum versiculis doctiss. virorum. Hieronymi Nogaroli Comitis ad Maximilianum Aug. pro Vicentinis habita oratio< [Argentorati, in aedib. Matthiae Schurerij ... M.D.XIII], Augenzeugenbericht V.s, der sich in der Umgebung des Kommandanten der Engelsburg aufhielt. »Peter Chrispen Herren Lorentzenn Campegien/ des Babstlichen geschickten zu K.M. Secretari/ Entpewt Pierius von Valeria sein freundlichen grüß ... Geben zu Rom auß der Engelburgk/ Am achten tag Nouembris .M.CCC.Xij. M. Fortes fortuna formidat. C.S.D. Traducebat«. Das Bistum Gurk in Nord-Kärnten wurde 1072 gegründet u. am Ende des 15. Jh. zunächst an den päpstl. Legaten Raimond Peraut (Peraudi; 1435-1505) für seine Verdienste, dann 1505-23 an Matthäus Lang v. Wellenberg (14681540) [ADB 20,610-613; LThK 6,783], einen Günstling der Habsburger, vergeben. Dieser stammte aus verarmtem Augsburger Adel, trat 1494 in die Kanzlei Maximilians I. ein u. begründete später als Ebf. v. Salzburg u. Cartagena die salzburgische Landeshoheit. Er versuchte, die Reformation zu verhindern, hatte dabei jedoch kein Glück. Er war ein prunkliebender mäzenatisch gesonnener u. reisefreudiger Prälat [Vgl. das >Odeporicon idest Itinerarium Ruerendissimi in Christo patris & Dni. D.Mathei Sancti Angeli Cardinalis Gurcensis coadiutoris Saltzburgensis Generalisque Imperii locumtenentis ...< seines it. Sekretärs Riccardo Bartolini (Wien: Hieronymus Vietor, 1515), Füssel (1987), S. 39-49 u. passim]. Die vorliegende Zeitung berichtet von seiner diplomatischen Mission nach Rom in Vertretung des Kaisers. Papst Julius II. hoffte, dieser würde für den Beitritt zum Laterankonzil zu gewinnen sein, u. so tat der päpstl. Hof sein möglichstes, Lang so ehrenvoll wie möglich zu empfangen. Wie der päpstliche Oberzeremonienmeister schreibt, kam sein Einzug am 4. November einem Triumph gleich [Martin (1512); Schottenloher Nr. 10277].- »Wenig habgierigere und aufgeblasenere Streber hat es in Deutschland gegeben«. Längs überhebliches Auftreten als Gesandter 1512 schuf ihm dort zahlreiche Feinde [Füssel (1987), S. 39 Anm. 40; Pastor 3, S. 675-677; fehlt bei Mitchell (1979)]. ÜT: Am Ende: »m. Fortes fortuna formidat. C.S.D. traducebat«. Ü: Sch. hat mehrere Zeitungen (Gonzaga; >Große erlegunngRelatione della felice morte di cinque religiosi della Compagnia di Giesù. Et di alcuni secolari ammazzati da' Gentili per la Fede, nell'India Orientale, l'Anno 1583. Cauata, da una del Padre Alessandro Valignano, Prouinciale dell'India, al P. Generale della Compagnia di Giesù, data in Goa à 28 di Decembre dell'istesso anno< (In Milano, per Pacifico Pontio).- Es handelt sich um die Geschichte des Martyriums von Pater Rodolfo Acquaviva u. seinen Gefährten. ÜT: Enthält zwei Teile: 1. »Auß einem Schreiben deß Ehrwürdigen H. Alexandri Valignani, Prouincials gemeldter Societet daselbst/ an seinen General/ den 28. Decembris nächst verschinen Jars/ von Goa außgethan/ gezogen« (S. 1-26); 2. »Volgen zwo andere Episteln vonn 52. der Societet IESV/ so newlich vmb deß Catholischen Glaubens wegen/ vmbgebracht worden. Die erste geben auß der Jnsel Madera, den 18. August/ Anno 1570. Petrus Diatz wünscht Leoni Henrico Prouinciali in Portugall/ Gnad/ Frid/ vnd Heyl in dem Herren« (S. 27-38); »Auß Lisbona/ den 9. September Anno 1571. Franciscus Henricus, Rector zu Lisbona, vnnd seine Mitgenossen/ wünschen jhren Brüdern zu Rom Gnad/ Frid vnd Hayl in Christo dem Herrn« (S. 39-61). Der anonyme Übers, sagt (Rückseite des Titels): »Als nachgesetzte warhafftige Geschieht/ so sich vergangnen Jahrs in frembden Landen zügetragen/ hieher gebracht/ hab ich auß Christlichem eyfer nicht können vmbgehen/ dir solche in vnser Teutschen Sprach auffs ehist mitzutheilen. Weil aber vor etlichen Jahren an anderen/ doch auch frembden Orten/ vast gleiche Gottes1209
[1127]
Valla, Lorenzo
werck sich auch verloffen/ vn biß anhero in vnser sprach/ souil mir bewüßt/ nie an das liecht geben/ habe ich sie auß dem Latein verteutschet/ sampt vorgemelter History/ Gott zu ehren/ allen guthertzigen zu nutz vnnd wolgefallen/ auch wollen darzu setzen: weil darinnen begriffen der Ritterliche Kampff vnd außgestandne Marter etlicher dapfferer Helden ...« DV: 1576-1615 [Benzing, Dillingen Nr. 2, S. 83]. FA: Auch in: >Warhafftiger Bericht, Von den New-erfundenen Japponischen Inseln ...< (s. dort), S. 257-284. Bibl.: Streit 1, S. 65 Nr. 148 In: Dillingen, StudB XI.349; Freiburg, UB M 28143,0 (*); München, BSB Jes.114 Deskript.: Missionsberichte; Jesuitenorden; aus dem Italienischen; aus dem Lateinischen [1127] Valla, Lorenzo (1407-1457): De falso credita et ementita Constantini donatione declamatio. [o.O.]: [o.Dr.], 1518/1519.Des Edlen Rö = \\mers Laurentij Valien \\sis Clagrede, wider die || erdicht vnnd erlöge = || ne begabung, so || von dem Key = || ser Constan || tino der Römi = || sehen kirchen sol gesche || hen sein ||. [Worms]: [Peter Schöffer d.J.], [1524 (?)].- 4°, [28] Bl.Ü: H.S. ( = Heinrich Schleichershöver) Komm.: A: Bedeutender it. Humanist u. Philosoph, Begründer der historischen Kritik, Prof. für Rhetorik in Pavia, Sekretär von Kg. Alfons v. Aragonien, später im Dienst Papst Nikolaus V., zugleich Professor in Rom, wo er auch starb [Rachum, S. 536; Valla/Setz (1981), S. 111-118], OT: Die Erstausg. dieser 1440 verfaßten Schrift soll bereits 1506 erfolgt sein, doch weisen die Kataloge [Graesse 6,2,249; BSB-AK 1501-1840, S. 363] an dat. Ausg. nur solche von 1520 nach.- Die Übers, stützt sich jedoch auf die Ausg. Ulrichs v. Hutten (1488-1523) vom Jahre 1518 oder 1519. Hutten, der seine Ed. mit einem ironischen Vorwort Papst Leo X. (1513-1521) widmet, bringt außer Vallas Text noch verschiedene Stellungnahmen zum Echtheitsproblem der sog. Konstantinischen Schenkung u. druckt vorweg eine ausführliche Fassung des Constitutum ConstantiniMachinae novaeConcilivm non modo Tridentinvm sed omne papisticvm perpetuo fugiendum esse omnibus piis. Avtore VergerioHistoria Francisci Spieras, qui, quod susceptam semel evangelicae veritatis professionem abnegasset damnassetque, in horrendam incidit desperationem, a quatuor summis viris summa fide conscripta, cum clarissimorum virorum prasfationibus, Coelii S. C. et Io. Calvini, et Petri Pauli Vergerii Apologia, in quibus multa hoc tempore scitu digna gravissime tractantur. Accessit quoque Martini Borrhai de usu, quem Spierae tum exemplum, tum doctrina afferat, Judicium« (Basileae, 1550) [Comba (1872), S. 4], Eine andere Version lautet: >Civitatvlani horrendus casus, qui ob negatam in iudicio, cognitam Evangelii veritatem, in miseram incidit desperationem: Quod exemplum, quam sit his temporibus utile omnibus, et necessarium, neminem cordatum latere potest< (Basel, 1549). Es handelt sich um eine Version des Spiera-Falls in 6 Briefen, die von Celio Secondo Curione (s. dort) hrsg. sind. V. sagt von Curione »ha tradotto in latino le 5 lettere, che in materia del desperato di Padoa io dettai in uolgare a un mio nepotino, che le scriueua, et ui ha aggiunto una prefatione et certe gloselle« [Hubert (1893), S. 264-267].- Einzelheiten s.v. M. Gribaldi Moffa. ÜT: »Zum Christlichen Läser« (Bl. Aa a-b): Aufforderung an den Leser, stets der christlichen Wahrheit zu folgen. »Hie sychstu Christlicher läser/ wie schwär vn höchst verdamlich es ist/ die erkante Wahrheit züuerleügnen vnd zuuerhalten/ das aber yetzt die weit so gar ring achtet/ das sye Gott vnd sein heyligs wort vmb gar vil kleynere vrsachen/ dan Petrus oder diser armer mensch ye gethan haben/ eyntweders gar verleügnen/ oder sunst in windt schlahen ... Deßhalb bitt ich dich Christlicher läser/ du wollest dise geschrifften mit fleiß vnd Gottes forcht läsen/ vnnd nit für ein fabel oder erdicht ding halten/ wie es gern ettlich ableinen wolten/ so doch gantz Jtalia darmit vmbgehet/ sunder für ein wahrhafftige geschieht/ in deren der Herr mit dir redt/ vnd gleich mit der that zuuerstan gibt/ wie treüwlich vnd trungenlich wir täglich bitten sollen ...« FA: Tübingen, 1558; [o.t>.]: 1549 [Ein Epistel oder sendt= ||brieff des weitberümbten D. Matthei Gribaldi, || der Keyserlichen rechten in der hohen Schül zu Padua || Professor, von einem erschrockenlichen exempel Gött = || liches gerichts, über einen gelerten man, welcher || vß forcht der menschen getrungen,|| Christum vnd die erkante || warheit verleüg= ||net hat.|| Weiter, ein Christliche Apologia oder entschul = || digung des Ehrwürdigen herren Bischoffs von Capo de|| Jstria, VERGERIVS genant, an den Bäpstlichen Weich = || bischoff, warumb er disen armen vnd trostlosen man|| zu meer malen, mit trost, erquickung, vnnd|| allerley geystlicher artzney, leip|| liehen hatt heym|| gesucht. || Alles vß dem latein in das Teütsch bracht, zu nutz vnd gu = | tem allen gleubigen, in disen schweren vnd || geferlichen leüffen. || Anno M.D.xlix.]. Bibl.: Hubert (1893), S. 267 Nr. 18 In: Stuttgart, WLB Theol.oct.2383 [Ausg. 1558]; Zürich, ZB 18.71(3 (*micro) Deskript.: authentische Biographie; Reformation; Gegenreformation; aus dem Italienischen
1231
¡1153]
Vergerìo, Pier Paolo dJ.
[1153] Vergerio, Pier Paolo dJ. (1498-1565): Retrattatione del Vergerio ... Nell'anno LVI. [Tübingen ?]: [o.Dr.], 1556.Widerruf Petri || Pauli Vergerij. || Welcher/ in zeit er zu Ca=\\podistria Bischof gewesen/ zwey || mal in das Teütsch land von || dem Bapst ist gesandt || worden. || 1. Timoth. /. || Mir ist Barmhertzigkeit widerfaren/1| dann ich habe es vnwissend gethon || im Vnglauben/ etc. ||. Tübingen: [o.Dr.], 1558.- 8°, 38 Bl.Ü: Vergerio, Lodovico (16. Jh.) Komm.: OT: Abrechnung V.s mit seiner »papistischen« Vergangenheit, die als der große Irrtum seines Lebens angesehen wird. Seine Polemik richtet sich aus taktischen Gründen zunächst einmal gegen sich selber, ehe er die Kirche, ihre Glaubensinhalte u. ihre Vertreter attackiert.- Verbreitetste Schrift V.s, im Unterschied zu vielen anderen sind mehrere Exemplare in den Bibliotheken erhalten. ÜT: »Dem Wolgebornen Herrn/ Herrn Johann Vngnad/ Freyherrn zü Sonneck etc. ... Es hat vor wenig tagen/ Herr Petrus Paulus Vergerius/ meins Großuatters brüder/ mein lieber Herr Vetter/ ein büchlin nach Italischer Sprach geschriben/ wölchem er den Titel vnnd überschrifft RETRACTATIO oder Widerrüff Vergerij'/ hat geben/ Jn wölchem er die fürnembsten puncten oder Articul der Abgötterey/ so man im Babstumb finden mag/ sehr vn gnügsam (meins geringen Verstands) ernstlich eräfferet/ vnd dieselbigen verworffen hat. Dieweil aber nicht gnüg ist/ das man die verkerten/ vnd Christlicher warer Religion widerwertigen Articul/ erkenne/ da von disputier vnd sie verwerff/ sonder vil mehr von nötten ist/ das man sich deren auch enthalt/ vnd besserung an jr stat anzeige/ so leeret er auch wie man möge zü der rechten waren erkanntnuß Gottes vnd seines heiligen Worts kommen/ vn ein Gottselig Christlich Kirch erbawet möcht werden. Nach dem ich gehört/ das obgemelt Büchlin/ so in Latein vnnd Jtalianischer Sprach vorweilen außgangen/ bey vilen grossen nutz geschafft hat/ Nämlich in Jstria/ Foroiulio vnd Dalmatia (wölche Landschafften/ nahend an E.G. Vatterland stossendt) das vil zü warer Christlicher leer erkanntnuß kommen sind/ Derhalben hat es mich für güt angesehen/ das selbig Büchlin in die Teüdtsche Sprach zübringen/ Wiewol ich aber in sollicher Sprach/ noch nit so wol geübt/ jedoch mit hilff etlichen besser verstendigern/ hab ich diß arbeit allein der meinung fürgenommen/ das auch andere Landtschafften/ fürnämlich aber Carniola/ Charinthia/ Stiria/ so auch nahet bey E.G. Vatterland gelegen/ solche Abgöttische Jrrthumb möchten erkenen/ sich dauon abkeren/ vnd auff die reine leehr Christi sich begeben ... Geben zü Tübingen den ersten Herbstmonat/ Anno etc. LVIII. ... Ludouicus Vergerius« (Bl. A2a-A4b). Ü: Keine Daten bekannt; noch in Capodistria geb., vermutlich Enkel von Pier Paolos Bruder Aurelio; folgte dem Großonkel nach Dtl. u. wurde Rat des Hg. von Württemberg; seine lit. Tätigkeit ist 1549-60 nachweisbar [Pietro Stancovich, Biografia degli uomini distinti deH'Istria 2, 1829, zit. in ABI 985,149]. Stancovich schreibt: »Lodovico ha pure dato una traduzione in 1232
Vergilìo, Polidoro
[2154]
tedesco, nel 1560 circa, di uno scritto del zio apostata diretto alla città di Capodistria...« Wenn keine Identität mit dem vorliegenden Text gegeben ist, fehlt ein Nachweis. FA: Tübingen, 1558; Tübingen, 1561 [Widerrüff Vergerii zürn andern mal an statt seiner christlichen Bekanntnuß getruckt, in wölcher der mehrer heil Mißbreüch der Bäpstischen Bischoffen beschriben werden. Sampt zügethonen noch andern für nämlichen Abgöttereyen, die im Bapstumb, vnnd sonderlich zü Rom im Schwank sein vnnd gehn] (Stuttgart, WLB Theol.oct. 18524); Straßburg: Thiebolt Berger am Barffisser Platz, 1561; [o.O.], 1589; 1590 [Draut (1611), S. 168]; Tübingen: Dietrich Werlin, 1622 [durch Lucas Oslander, angedruckt seiner »Christlichen Erinnerung bei dem Revocations-actu des Herzogs Joh. Friedrich v. Württemberg], BibL: Sixt (1871), S. 599 Nr. 52; Hubert (1893), S. 297-299 Nr. 107; Graesse 6,2 S. 282; BSB-AK 1501-1840 55,29; BM In: London, BL 3901.bb.45 [Ausg. 1558] (*); München, BSB Polem. 2785 (mit 3 Beibd.); Polem. 2785a; Polem. 2786 (mit 5 Beibd.); Polem. 1806, Beibd. 2; Res. Polem. 1700, Beibd. 2; Polem. 1807, Beibd. 7 [Ausg. 1558]; Polem.2784d; Polem. 1283, Beibd. 2; Polem. 2974, Beibd. 2 [Ausg. 1561]; Stuttgart, WLB Theol.qt.7249 Deskript.: Reformation; Autobiographie; aus dem Italienischen [1154] Vergilio, Polidoro (ca. 1470-1555): Polydori Vergilii Vrbinatis De Inventoribvs Rervm Libri Tres [H *16008J. Venezia: Cristoforo di Pensa da Mandel[l]o (Cristoforo de' Pensi), 1499.POLYDORVSW VERGILIVS VR=\\BINAS. || Von den erfyndern der dyngen. || Wie vnd durch wölche/ alle ding/1| Nämlichen/ alle Künsten/ Handtwer=\\cker/ Auch all andere händel/ Geistliche vnd Weltliche sachen/ Als Polliceyen/\\ Religions/ Orden/ Ceremonien/ vnnd anders etc. betreffende/ von dem II maysten/ biß auff das mynnste/ nichts außgelassen/ Von anfang der || Wellt her/ biß auff dise vnsere zeit/ geübt vñ gepraucht/ Durch || Polydorum Vergilium/ von Vrbin/ in Acht bücheren/1| aygentlich im Latein beschriben/ vnd jetzund new||lieh durch Marcum Tatium Alpinum/grünt\\lich/vñ aufs fleissigst jnns Teütsch trans =\\feriert vñ gepracht/ mit schönen fi = \\guren durchauß gezyeret/ je=\\dem Menschen nutzlich|| vnd kurtzweylig\\ zü lesen. || (•) || Getruckt zü Augspurg durch Heynrich Steyner/1| M.D.XXXVII. || (Getruckt vnd Volendet/inn der Kaiserlichen Statt Augspurg/\\ durch Haynrich Stayner/ Jmm Monat Januario/\\ des M.D.XXXVII. Jars.) ||. Augsburg: Heinrich Steiner, 1537.- 2°, [17], ccx Bl„ T„ H.Ü: Tatius Alpinus, Marcus (ca. 1509-1562) Komm.: A: Humanist aus Urbino, lebte bei den Della Rovere u. bei Hg. Guidobaldo v. Montefeltro. Danach langer Englandaufenthalt, wo Heinrich VIII. sein Gönner wurde, dem er eine engl. Geschichte widmete [DELI 5,425]. OT: Goff V-146; Klebs 1025.1. Behandelt in 8 Büchern alle möglichen Erfinder, z.B. auch schon den Buchdruck. Die verschiedenen Ausg. enthalten reichen Bilderschmuck. 1233
[1155]
Vergilio, Polidoro
ÜT: Privileg Kaiser Ferdinands. Dann Widmung »Den Fürsichtigen/ Ersamen/ vnd Weysen Herrn/ M. Burgermayster/ vn Rhädt/ der löblichen Fürsten Stat München/ inn Obern Bayren/ seynen Günstigen Herrn etc.« (dat. Augspurg M.D.XXXvj. des xxviij. Decembris). Lob des Wissens, Lob der Stadt München, wo er viel Wissen erworben habe. »... Wölliches auch gemacht/ das ich dest vnuerdroßner dyse vberschwenckliche mühe vnd arbayt vber mich genommen/ auch meinem besten vermügen nach/ zu Teütsch ans liecht gepracht/ vnd imm Truck hab außgehen lassen/ dar mit mänigklich sehen müg/ dasso gar nicht der tödtlichen feyndschaften/ die wir jetzund von des glaubens/ oder vil ehe der secten wegen/ gegen einander tragen/ von nöten wer/ wo wir zu barden seytten/ bey den heyligen Vättern beliben. Weytter so nun der weit prauch ist/ das selten einer dem andern seiner eheren ghan/ ists wol zü besorgen/ es werden die feind der eherlichen arbait/ meine widersächer/ weg vn füg süchen/ darmit sie mein abpruch des schlaffs inn disem werck/ vnd grosse mühe schänden vnd vernüchtigen mügend/ Darzü jnen dyseß auch nit eine geringe vrsach wirt gebenn/ das im Trucken/ darbey ich nit allwegen sein hab künden/ in der eyl vil büchstaben verkört/ etlich sylben züuyl oder zu wenig eingelassen/ darzü auch wörtlin verfelscht vnd vnderweylen gantz sententz vnd linien/ eins theylß auß meinem vbersehen/ eins theyls auß ihrem zablen (sonderlich inn sententzen vnd linien) versetzt worden seind/ dardurch sie bequemmigkeyt meynem lob/ zü entziehen furfassen werden. Vnnd mag sich sunst auch wol schicken/ das ich/ so ausserthalb meiner angepornen spraach/ diß buch verteütschet hab/ jhnen nicht inn allenn wörtlin gefällig sein würd/ sonderlich/ weyl vil der selbigen seind/ wölliche durch ainichen/ nicht transferiert/ besonder umbgeredt/ vnnd circumscribiert haben müssen werden ...« - Zu den Holzschnitten vgl. Consuelo-Oldenbourg (1964), S. 97 Nr. L 188. Ü: Humanist, Jurist, Dichter u. Übers., der auch Leonardo Bruni Aretinos >De primo bello punico< übertrug (s. dort). DV: 1522-1547 [Benzing, Augsburg Nr. 16, S. 17]. FA: Augsburg: H. Steiner, 1544 [Davies (1962) 11,688-689 Nr. 425]; Frankfurt a.M.: Weigand Han, [ca. 1550] [Klöss (1959), S. 340 Nr. 42; Consuelo Oldenbourg (1964), S. 88 Nr. L 156]; Frankfurt a.M.: W. Richter, in Verl. LT. Schönwetter, 1603 [Draut (1611), S. 484]; Frankfurt a.M., 1615; 1625. Bibl.: BSB-AK 55,33; NUC; BN In: Augsburg, UB IIII.12.2°.l (*); München, BSB 2° H.misc.32 u.33; 2° Alch.18, Beibd. 1 (*); 2° J.rom.f.77m, Beibd. 1; Rar.2300, Beibd. 1; 2° L.eleg.m.96 m; Nürnberg, GNM V.458 Deskript.: Universalgeschichte; enzyklopädisch; aus dem Lateinischen [1155] Vergilio, Polidoro (ca. 1470-1555): Duo capita Pofydori Vergilii de nomine ac auctoribus Missae, edita, ut sint ceu praeludium contra Syndonii declamationes: Jtem praefatio Hieronymi in Comitem, i.e. in distributionem Epistolarum et Evangeliorum/ Ed. M. Flacius. Magdeburgum: Rhodius [1540 (?)]. 1234
Vermigli, Pietro Martire
[11561
Magdeburg: Christian Rödinger d.Ä., [1540 (?)].Zwey Capitel Poly\\dori Virgilij vom Namen vnd Stiff= \\tem der Meß/ ausgangen zu einem anfang widder || des Sydonij predigten/ Daraus erscheinet/ wie er|| in seinen predigten öffentlich leugt/ da er sagt/1| das die gantze Christenheit von 1500. Jahren her || die Papistische Meß allezeit eintrechtiglich ge=\\ halten habe. Vnd das der Canon in allen sei=\\nen stücken von der Apostel zeit her im || brauch gewesen sey. || Jtem/ Widderlegung D. Mart. Luth. des || grewels der Stillmesse/so man den Canon nennet. || (Gedruckt zu Magdeburg/ bey || Christian Rödinger. Anno M.D.L.) ||. (Magdeburg): (Christian Rödinger), 1550.- 4°, [21] Bl.Ü: Flacius Illyricus (Vlacich), Matthias (1520-1575) Komm.: OT: Spätere Ausg.: >Eiusdem in orationem Dominicam commentariolum omnia ... ab ipso autore ... aucta ... atque elaborata< (Basileae: Apud M. Isingrinium, 1557); Lugduni, 1561.- Es handelt sich bei dieser Schrift um Buch V , l l u. 10 von >De inventoribus RerumNitocriLa Svanvità11 pastor fido< in Germany. Allegorical and figurai Aspect«. In: Studi germanici N.S. 16, 1978, S. 125-148. Albertazzi, Adolfo: Romanzieri e romanzi del Cinquecento e del Seicento. Bologna: Zanichelli, 1891. Albertazzi, Adolfo: Il Romanzo. Milano: Francesco Vallardi, 1902. (Storia dei Generi Letterari Italiani.) Alden, John / Landis, Dennis C. (Hrsg.): European Americana: A chronological Guide to Works Printed in Europe Relating to the Americas, 1493-1776. New York: Redex Books, 1980-1987. 5 Bde. Alewyn, Richard: »Die ersten deutschen Übersetzungen des >Don Quixote< und des Lazarillo de Tormes«. In: Zeitschrift für deutsche Philologie (ZdPh) 54, 1929, 203-216. Alexander, Robert J.: Das deutsche Barockdrama. Stuttgart: J.B. Metzler, 1984. (Sammlung Metzler; Bd. 209.) AlthBibl: Althusius-Bibliographie. Bibliographie zur politischen Ideengeschichte und Staatslehre, zum Staatsrecht und zur Verfassungsgeschichte des 16. und 1269
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