best of Detail: Wohnen/Housing: Ausgewählte Wohnen-Highlights aus DETAIL / Selected housing highlights from DETAIL 9783955530068, 9783920034614

Wohnen ist individuell: Jeder hat andere Vorstellungen und Wünsche vom Wohnen und durch die Art zu Wohnen äußert sich se

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German Pages 200 Year 2012

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Table of contents :
theorie + wissen / theory + knowledge
Wie wollen wir in Zukunft wohnen? / How Do We Want to Live in the Future?
Gemeinschaftliches Wohnen - gestern und heute / Community Housing - Past and Present
Potenziale für den Wohnungsbau - Primärerhebung zum Wohnungsmarkt in München / Potentials for Housing - A Survey of the Housing Market in Munich
Räume mit besonderen Eigenschaften - Schweizer Wohnungsbau / Spaces with Particular Qualities - Swiss Housing
Nachhaltiger Wohnungsbau: Standards und Innovationen / Environmentally Sustainable Housing: Standards and Innovations
Energetische Sanierung von Wohngebäuden in Europa / Improving the Energy Performance of European Housing Stock
Systemfassade aus Holzpaneelen - energetische Sanierung von Geschossbauten / Wood-Panel Facades - Eco-Refurbishment of Multi-Storey Buildings
Der Balkon ist tot - es lebe die Loggia? Neue Fassaden im Wohnungsbau / The Balcony Is Dead. Long Live the Loggia? New Facades in Housing
Architektur zwischen lokalen Lösungen und globaler Zivilisation / Architecture Between Local Solutions and Global Civilization
in der praxis / in practice
Studentenwohnheim in Kopenhagen / Student Halls of Residence in Copenhagen
Baugruppenhaus in Berlin / Housing for a Housing Cooperative in Berlin
Wohnblöcke Schots 1 und 2 in Groningen / Housing Blocks (Schots) 1 and 2 in Groningen
projektbeispiele / case studies
Wohntürme in Antwerpen / Apartment Towers in Antwerp
Wohnhochhaus in Bangkok / High-Rise Housing in Bangkok
Stadthaus in München / Townhouse in Munich
Wohnhaus in München / Apartment Building in Munich
Apartmenthaus in London / Flats in London
Hallenhäuser in Winterthur / Hall Houses in Winterthur
Mehrfamilienhaus in Zürich / Multy-Family House in Zurich
Wohnhaus in Hamburg / Apartment Building in Hamburg
Wohngebäude in Berlin / Apartment Building in Berlin
Apartmenthaus in London / Apartment Blocks in London
Wohn- und Geschäftshaus in Basel / Housing and Commercial Development in Basel
Wohn- und Geschäftshaus in Neu-Ulm / Housing and Commercial Development in Neu-Ulm
Wohn- und Geschäftshaus in Baden / Apartment, Retail and Office Building in Baden
Wohnanlage in Lauterach / Housing Scheme in Lauterach
Passivhauswohnanlage in Salzburg / Passivhaus Apartments in Salzburg
Wohnanlage in München / Residential Complex in Munich
Wohnsiedlung in Chantepie / Housing Scheme in Chantepie
Wohnhügel in Kopenhagen / Apartment Mound in Copenhagen
Wohnanlage in Tokio / Housing Scheme in Tokyo
Studentenwohnhaus in Mendrisio / Student Halls of Residence in Mendrisio
Studentenwohnheim in Paris / Student Dormitory in Paris
Sudentenwohnheim in Austin / University Halls of Residence in Austin
Altenwohn- und Pflegeheim in Steinfeld / Nursing and Residential Home for the Elderly in Steinfeld
Wohnungen für Senioren in Domat/Ems / Housing for the Elderly in Domat/Ems
anhang / appendices
Projektbeteiligte/Hersteller / Design and Construction Teams
Bildnachweis / Picture Credits
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 9783955530068, 9783920034614

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wohnen housing

Edition ∂

Impressum • Credits

Diese Veröffentlichung basiert auf Beiträgen, die in den Jahren von 2006 bis 2011 in der Fachzeitschrift ∂ erschienen sind. This publication is based on articles published in the journal ∂ between 2006 and 2011. Redaktion • Editors: Christian Schittich (Chefredakteur • Editor-in-Chief); Steffi Lenzen (Projektleitung • Project Manager); Sophie Karst, Michaela Linder Lektorat deutsch • Proofreading (German): Kirsten Rachowiak, München Lektorat englisch • Proofreading (English): Philip Shelley, Zürich Zeichnungen • Drawings: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, München Covergestaltung • Cover Design: Cornelia Hellstern, München Herstellung / DTP • Production / layout: Roswitha Siegler, Simone Soesters Druck und Bindung • Printing and binding: Kessler Druck + Medien, Bobingen Herausgeber • Publisher: Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG, München www.detail.de © 2012, erste Auflage • 1st Edition Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. This work is subject to copyright. All rights reserved, whether the whole or part of the material is concerned, specifically the rights of translation, reprinting, citation, reuse of illustrations and tables, broadcasting, reproduction on microfilm or in other ways and storage in data processing systems. Reproduction of any part of this work in individual cases, too, is only permitted within the limits of the provisions of the valid edition of the copyright law. A charge will be levied. Infringements will be subject to the penalty clauses of the copyright law. ISBN 978-3-920034-61-4

Inhalt • Contents

theorie + wissen • theory + knowledge 8 12 16 19 22 29 33 37 41

Wie wollen wir in Zukunft wohnen? • How Do We Want to Live in the Future? Gemeinschaftliches Wohnen – gestern und heute • Community Housing – Past and Present Potenziale für den Wohnungsbau – Primärerhebung zum Wohnungsmarkt in München • Potentials for Housing – A Survey of the Housing Market in Munich Räume mit besonderen Eigenschaften – Schweizer Wohnungsbau • Spaces with Particular Qualities – Swiss Housing Nachhaltiger Wohnungsbau: Standards und Innovationen • Environmentally Sustainable Housing: Standards and Innovations Energetische Sanierung von Wohngebäuden in Europa • Improving the Energy Performance of European Housing Stock Systemfassade aus Holzpaneelen – energetische Sanierung von Geschossbauten • Wood-Panel Facades – Eco-Refurbishment of Multi-Storey Buildings Der Balkon ist tot – es lebe die Loggia? Neue Fassaden im Wohnungsbau • The Balcony Is Dead. Long Live the Loggia? New Facades in Housing Architektur zwischen lokalen Lösungen und globaler Zivilisation • Architecture Between Local Solutions and Global Civilization

in der praxis • in practice 46 56 68

Studentenwohnheim in Kopenhagen • Student Halls of Residence in Copenhagen Baugruppenhaus in Berlin • Housing for a Housing Cooperative in Berlin Wohnblöcke Schots 1 und 2 in Groningen • Housing Blocks (Schots) 1 and 2 in Groningen

projektbeispiele • case studies 82 88 93 98 100 104 108 112 116 120 124 130 136 140 144 149 154 158 164 169 174 178 184 189

Wohntürme in Antwerpen • Apartment Towers in Antwerp Wohnhochhaus in Bangkok • High-Rise Housing in Bangkok Stadthaus in München • Townhouse in Munich Wohnhaus in München • Apartment Building in Munich Apartmenthaus in London • Flats in London Hallenhäuser in Winterthur • Hall Houses in Winterthur Mehrfamilienhaus in Zürich • Multy-Family House in Zurich Wohnhaus in Hamburg • Apartment Building in Hamburg Wohngebäude in Berlin • Apartment Building in Berlin Apartmenthaus in London • Apartment Blocks in London Wohn- und Geschäftshaus in Basel • Housing and Commercial Development in Basel Wohn- und Geschäftshaus in Neu-Ulm • Housing and Commercial Development in Neu-Ulm Wohn- und Geschäftshaus in Baden • Apartment, Retail and Office Building in Baden Wohnanlage in Lauterach • Housing Scheme in Lauterach Passivhauswohnanlage in Salzburg • Passivhaus Apartments in Salzburg Wohnanlage in München • Residential Complex in Munich Wohnsiedlung in Chantepie • Housing Scheme in Chantepie Wohnhügel in Kopenhagen • Apartment Mound in Copenhagen Wohnanlage in Tokio • Housing Scheme in Tokyo Studentenwohnhaus in Mendrisio • Student Halls of Residence in Mendrisio Studentenwohnheim in Paris • Student Dormitory in Paris Sudentenwohnheim in Austin • University Halls of Residence in Austin Altenwohn- und Pflegeheim in Steinfeld • Nursing and Residential Home for the Elderly in Steinfeld Wohnungen für Senioren in Domat/Ems • Housing for the Elderly in Domat/Ems

anhang • appendices 194 200

Projektbeteiligte / Hersteller • Design and Construction Teams Bildnachweis • Picture Credits

Vorwort • Preface

Wohnen ist individuell: Jeder hat andere Vorstellungen und Wünsche vom Wohnen und durch die Art zu wohnen äußert sich sein Lebensstil. Wohnen heißt »zu Hause« sein, wo man sich im Idealfall wohlfühlt. Zum Thema Wohnen existieren zahlreiche Studien über Standards, Entwicklungen und Trends, die die Bedürfnisse von Menschen analysieren und vergleichen. Mit den Bedürfnissen aber wandeln sich im Lauf der Jahre auch die Trends: War vor 50 Jahren der offene Grundriss noch eine Innovation, so denkt man heute an Konzepte des »Durchwohnens« in der Vertikalen. Und auch der globale und demografische Wandel unserer Gesellschaft ändert die Wohnformen: Viel seltener als früher lebt die klassische Großfamilie unter einem Dach zusammen, mehr und mehr schließen sich individuelle Interessensgruppen mit neuen Wohnvorstellungen zusammen – sei es in Form von generationenübergreifendem Wohnen, als Patchworkfamilien oder Studenten- bzw. Senioren-WGs. Flexibilität wird zu einem maßgeblichen Kriterium. Zum Thema Wohnen gehört aber auch die Einbindung des einzelnen Hauses in einen städtebaulichen Zusammenhang. Die Art der Erschließung wird zu einem maßgeblichen Kriterium. Darüber hinaus gewinnt der Freiraum an Bedeutung. Insbesondere in den Städten leben viele Menschen eng aufeinander, es gibt wenige individuelle Freiflächen und viele gemeinschaftlich genutzte Zonen. Daher ist es umso wichtiger, dass Planer Ideen entwickeln, die dem Bedürfnis der Menschen nach einem ausgewogenen Maß von individuellem und gemeinschaftlichem Raum, auch hinsichtlich der Freiflächen, entsprechen. Die Publikation bündelt die Highlights aus DETAIL zum Thema Wohnen. Ein umfangreiches Werkverzeichnis gelungener Projektbeispiele rundet den Einblick in die verschiedenen Wohnformen ab und bietet neben dem theoretischen Unterbau vor allem Inspiration und nicht zuletzt jede Menge an konstruktiven Lösungen.

Housing is something individual: we each have our own ideas and aspirations for it, and we express a lifestyle by the way in which we house ourselves – the way in which we dwell. To dwell means to be at “at home”, where one ideally has a sense of wellbeing. When it comes to housing, there have been numerous studies of standards, developments and trends, which have analysed and compared people‘s needs. But as needs change over time, so do trends: as the open plan was considered an innovation 50 years ago, so today one thinks of vertically arranged full-depth apartments. And also the global and demographic changes affecting society alter the way we dwell: far more seldom does the traditional extended family live together under one roof; increasingly individual interest groups come together under new conception of a way of life – be it in the form of intergenerational living, as patchwork families or shared apartments of students or the elderly. Flexibility becomes a decisive criterion. The subject of housing also includes the integration of individual buildings in an urban context. The kind of circulation becomes critical in this respect. Above all, open space gains significance. Especially in cities, people often live in compact spaces in which there are fewer personal spaces and more communal areas. Therefore it becomes important that designers develop ideas that meet our shared need for a balance between personal and communal space. This publication brings together the highlights from DETAIL on the subject of housing. An extensive series of successful case studies provides an insight into the variety of forms of housing, and besides providing a theoretical foundation for the subject, offers above all inspiration, and not least a great deal of constructive solutions.

Die Redaktion

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theorie + wissen theory + knowledge 8 12 16 19 22 29 33 37 41

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Wie wollen wir in Zukunft wohnen? How Do We Want to Live in the Future? Gemeinschaftliches Wohnen – gestern und heute Community Housing – Past and Present Potenziale für den Wohnungsbau – Primärerhebung zum Wohnungsmarkt in München Potentials for Housing – A Survey of the Housing Market in Munich Räume mit besonderen Eigenschaften – Schweizer Wohnungsbau Spaces with Particular Qualities – Swiss Housing Nachhaltiger Wohnungsbau: Standards und Innovationen Environmentally Sustainable Housing: Standards and Innovation Energetische Sanierung von Wohngebäuden in Europa Improving the Energy Performances of European Housing Stock Energetische Sanierung von Geschossbauten Eco-Refurbishment of Multi-Storey Buildings Der Balkon ist tot – es lebe die Loggia? Neue Fassaden im Wohnungsbau The Balcony Is Dead. Long Live the Loggia? New Facades in Housing Architektur zwischen lokalen Lösungen und globaler Zivilisation Architecture Between Local Solutions and Global Civilization

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Helga Jonuschat, Studium der Architektur und Stadtplanung an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg; seit 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin am IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung in Berlin.

Wie wollen wir in Zukunft wohnen? How Do We Want to Live in the Future? Helga Jonuschat

Helga Jonuschat studied architecture and urban planning at the University for Fine Arts in Hamburg. Since 2000, she has been a research assistant at the Institute for Future Studies and Technology Assessment (IZT) in Berlin.

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»Ja, das möchtste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße.« Kurt Tucholsky, Das Ideal, 1929 Der Traum vom Wohnen ist seit Jahrzehnten erstaunlich beständig. Auch fast 80 Jahre, nachdem Kurt Tucholsky »Das Ideal« formuliert hat, stellt der Immobiliendienstleister PlanetHome fest: »Den eigenen Strand direkt vor der Haustür und trotzdem nahe einer Großstadt – so stellen sich die Deutschen ihre ideale Immobilie vor.« In der Studie wurden den Befragten Anwesen von Prominenten zur Wahl gestellt, von denen das Wohnhaus von Calvin Klein am Strand von Long Island das größte Gefallen fand. Allerdings werden vermutlich für die meisten solche Häuser ein Traum bleiben. Und selbst wenn sie die Möglichkeit hätten, ein Strandhaus oder eine Finca zu erwerben, würden sich in der Realität viele doch für Alternativen entscheiden, die sich näher am Arbeitsplatz oder bei der Familie befinden. Von unserem Wunschtraum müssen wir also in der Regel einige Abstriche machen – zudem die teils widersprüchlichen Ansprüche oft kaum zu verwirklichen sind. Differenzierte Wohnwünsche statt Trends Gerade in Bezug auf das Wohnen gibt es nicht »den einen Trend«. Vielmehr unterscheiden sich die Vorstellungen je nach Alter, Geschlecht, Lebensstil, Schichtzugehörigkeit oder Herkunft erheblich. Am signifikantesten sind die Unterschiede dabei in Bezug auf die Lebensphase. So ist innerstädtisches Wohnen seit jeher bei jüngeren Singles und Paaren beliebt, während Vororte die Domäne von Familien und Senioren sind. Die vergleichsweise großen Abweichungen hängen mit den Bedürfnissen an die eigene Wohnumgebung zusammen, die eng an den Lebensalltag geknüpft sind und durch die Abgrenzung zur Arbeit oder Ausbildung definiert sind. So belegen verschiedene Studien, dass die direkte Nachbarschaft aufgrund immer weitreichender Kontaktnetze zunehmend an Bedeutung verloren hat. So treffen sich 1999 nur rund 20 %

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der Amerikaner mehrmals die Woche privat mit ihren Nachbarn – 1974 waren es noch 30 %. In Deutschland hat die Hälfte aller Bewohner von Mehrfamilienhäusern noch nie ihre Nachbarn besucht und ein Viertel bis über ein Drittel kennt sie nur flüchtig. Die Ausnahme bilden hier Familien mit Kleinkindern und Senioren, bei denen das häusliche Umfeld nach wie vor große Bedeutung besitzt, da sie mehr Zeit in ihrer Wohnumgebung verbringen. Wenn also von Wohnwünschen in der Zukunft die Rede ist, sollte man die einzelnen Lebensphasen analysieren.

»Wohnkapsel« stattfindet, würden Gemeinschaftseinrichtungen wie Küche, Bibliothek oder Fernsehzimmer – und damit auch gemeinschaftliche Aktivitäten – wieder an Bedeutung gewinnen. Dass eine solche Lösung mit minimalem privaten Raum auch für westliche Studenten denkbar ist, belegen nordamerikanische College-Unterkünfte. Dort ist üblich, sich ein Zimmer mit einem Kommilitonen zu teilen. Diese temporären Wohnformen werden in der Regel mit dem ersten Einkommen gegen eine eigene Wohnung getauscht.

Studentenwohnheime, Wohnungskapseln Der erste Auszug erfolgt in Deutschland in der Regel, wenn eine Ausbildung oder ein Studium begonnen wird. Die Wohngemeinschaft ist dabei in keiner anderen Lebensphase so populär wie während des Studiums. Neben dem klassischen Untermietvertrag in einer regulären Wohnung bieten Studentenwohnheime eine Alternative für gemeinschaftliches studentisches Zusammenleben. Nach einer Münchner Studie wohnen allerdings die meisten Studenten allein oder mit Partner in einer Miets- oder Eigentumswohnung (58 % bzw. 23 %), lediglich 13 % in Wohnheimen und nur etwa 5 % in Wohngemeinschaften. Bei einer deutschlandweiten Befragung der Universität Heidelberg unter Studierenden ist der Anteil der Wohngemeinschaften mit etwa einem Drittel hingegen weitaus höher. Da das Angebot in Städten mit knappem Wohnraum wie München oder Hamburg die Nachfrage an zentral gelegenen kleinen und günstigen Wohnungen deutlich übersteigt, müssen innovative Lösungen gefunden werden, um bezahlbaren studentischen Wohnraum bereitzustellen. Kleine private Einheiten können hier in Kombination mit Gemeinschaftsräumen eine kostengünstige Alternative sein. In vielen Städten werden regelmäßig zu Semesterbeginn Notunterkünfte aufgestellt. Als Extremlösung – nicht nur für den Geldbeutel, sondern auch in sozialer Hinsicht – könnten in Zukunft die nach japanischem Vorbild sogenannten Kapselhotels gelten. Wenn das Schlafen und Lernen in einer eigenen

Townhouses, mobile Einfamilienboxen Attraktiv für junge Familien und Paare mit ausreichend hohem Einkommen ist städtisches Wohnen im Grünen oder Stadtwohnungen, die das Gefühl eines Eigenheims vermitteln. Hierbei finden in jüngster Zeit vor allem die sogenannten Townhouses Zuspruch. Dabei handelt es sich um Reihenhäuser mit Terrassen oder kleinen Gärten, jedoch in zentraler städtischer Lage. Oft sind hier wohnbegleitende Dienstleistungen für finanziell vermögende, aber zeitarme Bewohner willkommen. Viele TownhouseProjekte bieten daher zusammen mit dem Wohnraum ein Servicepaket an, das einen Doorman für die gemeinsame Wohnanlage, die Vermittlung von Reinigungspersonal und Handwerkern oder Lebensmittellieferungen umfassen kann. Wenn, wie etwa bei den Prenzlauer Gärten in Berlin, Mehrfamilienhäuser mit Townhouses kombiniert werden, interessiert sich für diese Anlagen auch eine relativ altersgemischte Bewohnerschaft von jungen Familien über Paare im mittleren Alter bis hin zu Senioren. Alternative Eigentumskonzepte wie das mobile Eigenheim sind dabei vor allem für jüngere Familien attraktiv, da diese zukünftig immer weniger Eigenkapital für den Erwerb eines klassischen Eigenheims werden aufbringen können. Flexible Lösungen mit mobilen Häusern decken durchaus einen Bedarf, für den es bisher kaum Angebote gibt. In den USA zeugen viele Trailerparks, die zum Teil – sei es aus Not oder aus Überzeugung – zu permanenten Wohnsitzen

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Wohnhaus, Cachagua, Chile 1998; Architekt: Mathias Klotz Kapselhotel Green Plaza Shinjuku, Tokio Studentenwohnheim, München 2006; Architekten: bogevischs buero, hofmann ritzer architekten House in Cachagua, Chile, 1998; architect: Mathias Klotz Green Plaza capsule hotel in Shinjuku, Tokyo Student dormitory, Munich, 2006; architects: bogevischs buero, hofmann ritzer architects

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geworden sind, von einer solchen Entwicklung. Eigens entwickelte flexible Hauskonstruktionen wie der Loft Cube (Abb. 5) oder das energieeffiziente Smart-Haus können auf Flachdächern von Plattenbauten temporär oder langfristig zu Ensembles zusammengestellt werden. Abschied von Suburbia Das klassische Eigenheim in der Vorstadt, das in den Nachkriegsjahren der Traum jeder Kleinfamilie war, scheint an Bedeutung zu verlieren. Die derzeit ohnehin schon gesunkene Beliebtheit von Einfamilienhäusern in Vororten wird sich nach einer Studie der Vereins- und Westbank weiter verringern. Dies hat zum einen soziodemografische Gründe: Die Zahl der Eheschließungen sinkt seit 1950 kontinuierlich von 10,8 auf 4,6 je 1000 Einwohner pro Jahr (Stand: 2006), und Alleinstehende kaufen sich in der Regel kein Eigenheim. Darüber hinaus entsprechen die monotonen suburbanen Fertighaussiedlungen nicht mehr den heutigen Ansprüchen nach individuellen Wohnkonzepten. Zum anderen werden einige vorstädtische und vor allem auch ländliche Lagen umso unattraktiver, je mehr sich diese Gebiete entvölkern, denn damit nehmen auch die sozialen und kulturellen Angebote ab. Angesichts des Kostendrucks kommunaler Verkehrsbetriebe ist absehbar, dass periphere Gebiete in Zukunft schlechter an den ÖPNV angebunden sein werden. Dieser Trend betrifft nicht nur Familien – auch Senioren ziehen vermehrt zurück in die Stadt, da sie dort ein breiteres Dienstleistungs-, Versorgungsund Kulturangebot vorfinden.

unterschieden. Die jungen Alten und die alten Alten differieren dabei hinsichtlich Wertvorstellungen, Lebenseinstellungen, Erkrankungen und haben damit andere Wohnbedürfnisse. Die jungen Alten sind in Deutschland erst jüngst als Zielgruppe erkannt worden. Im Vergleich zu den Senioren der vorangegangenen Generationen sind sie deutlich länger aktiv, reisen, treiben Sport, engagieren sich sozial und haben auch sonst vermehrt am gesellschaftlichen Leben teil. Mit Blick auf die nächste, die vierte, Lebensphase sind für sie gemeinschaftliche Wohnformen besonders ansprechend. Eine Gemeinschaft auf Haus- oder Siedlungsebene ist dabei beliebter als die Wohngemeinschaft: Etwa ein Drittel kann sich eine Hausgemeinschaft als Mehrgenerationenkonzept oder mit Gleichaltrigen vorstellen, während etwa ein Viertel gern in einer WG, jedoch nur mit Gleichaltrigen leben möchte. Bei den jungen Alten ist derzeit eine deutliche Trendumkehr im Hinblick auf die Mobilität zu beobachten. Sank bisher der Umzugswunsch mit zunehmendem Alter,

ändern immer mehr 60- bis 70-Jährige noch einmal ihren Wohnsitz, um näher bei ihrer Familie, in der Stadt oder in einer SeniorenWG zu wohnen. Immerhin zwei Drittel der Seniorenhaushalte können sich prinzipiell einen Umzug vorstellen. Zum Teil profitieren ganze Städte von dem Zuzug der jungen Alten, die ihrem zu groß gewordenen Eigenheim auf dem Land oder in der Vorstadt den Rücken kehren. So wird zum Beispiel Görlitz aufgrund des laufenden Zuzugs von Senioren zunehmend zur »Pensiono-polis«. Da bei den über 65-Jährigen die Konsumausgaben überproportional steigen, eröffnet sich hier ein neuer Markt für wohnbegleitende und kulturelle Dienstleistungen. In den USA gibt es schon seit vielen Jahren Orte, die sich ganz der Seniorenwirtschaft widmen. Auch wenn deutsche Senioren eine Altersmischung bevorzugen und sich nur etwa 10 % eine »Community 55+« nach amerikanischem Vorbild vorstellen können, werden Städte wie Görlitz zum Experimentierfeld für zukünftiges Wohnen in der dritten Lebensphase. Was die Senioren-WG angeht, kann

Senioren-WGs in »Pensionopolis« Die Zielgruppe der Senioren wird für die Bau- und Wohnungswirtschaft in Zukunft von größter Bedeutung sein, da der Anteil der über 65-Jährigen an der Bevölkerung bis 2050 von derzeit 19,3 % um etwa ein Drittel deutlich wachsen wird und sie immer seltener im Haus ihrer Kinder wohnen. Hierbei werden die sogenannten jungen Alten von den alten Alten – Menschen in der dritten von denen in der vierten Lebensphase – 3

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Prenzlauer Gärten: www.prenzlauer-gaerten.de Loft Cube: www.aisslinger.de Smart-Haus: www.mobile-haeuser.de WG 55 plus: www.55communityguide.com

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es unterschiedliche Formen geben – jeweils mit Vor- und Nachteilen. In einer altersgemischten Wohngemeinschaft aus jungen Alten und alten Alten unterstützen die Jüngeren die Älteren. Allerdings kann es hier – wie in jeder altersgemischten Wohngemeinschaft – aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse nach Privatheit und Gemeinschaft zu Konflikten kommen, denn mit zunehmendem Alter und Gebrechen nimmt auch der Wunsch nach gemeinschaftlichen Aktivitäten ab. Hinzu kommt, dass im Pflegefall die etwas jüngeren Bewohner mit der Unterstützung ihrer Mitbewohner überfordert sind. Somit bleibt ein weiterer Umzug den meisten nicht erspart. Pflege-WGs, ältere Migranten Werden heute noch mehr als zwei Drittel der Senioren im Haus ihrer Angehörigen bis zu ihrem Lebensende betreut, ist in Zukunft zu erwarten, dass viele der älteren Familienangehörigen zukünftig nicht mehr im Haus ihrer Kinder oder in der Nähe wohnen werden. Dies hat unterschiedliche Gründe wie etwa eine Zunahme der pflegeintensiven 80- bis 100-Jährigen oder eine höhere Mobilität und Erwerbstätigkeit von Frauen, die bisher traditionell die Altenpflege im Haushalt übernommen haben. Allerdings gibt es neben dem Altersheim nur wenige alternative Wohnformen für Senioren in der vierten Lebensphase. Dennoch möchten 80 % der Pflegebedürftigen heute nicht mehr in ein Heim. Vor allem wenn der Pflegebedarf sehr hoch ist, etwa bei Demenzkranken oder bei über 90-Jährigen, ist jedoch lediglich die Pflege-WG eine Alternative, da im Vergleich zu Senioren-WGs mit jungen Alten das Pflegepersonal effizienter eingesetzt und so Kosten gespart werden können. Bisher werden jedoch für Bewohner in der vierten Lebensphase nur wenige Alternativen zum Altersheim angeboten. Neben den alten Alten werden Senioren mit Migrationshintergrund als Zielgruppe für neue Wohnformen bisher nur wenig beachtet. Sie sind jedoch die Bevölkerungsgruppe in Deutschland, die relativ am stärksten wächst. Allerdings unterscheiden sich deren Bedürfnisse generell von den

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Bedürfnissen deutscher Senioren; so ist der familiäre Zusammenhalt oft höher, die Nähe zu Kindern und Enkeln nicht nur für die Senioren, sondern auch für die Kinder ein wichtiger Entscheidungsfaktor für eine Wohnung. Gärten für den Anbau von Obst und Gemüse sind bei älteren Bewohnern mit Migrationhintergrund besonders beliebt. Zukunftsweisende Projekte wie die Interkulturellen Gärten in Berlin können hierbei als Anregung dienen, diese Bedürfnisse zukünftig besser in Wohnkonzepte zu integrieren.

Energieeffizientes Wohnen Gemeinschaftliche Wohnformen wie Genossenschaften oder Baugruppenprojekte bieten eine gute Grundlage, ökologische Konzepte zu integrieren. So betreffen sämtliche Maßnahmen zur energetischen Sanierung die gesamte Hausgemeinschaft. Konzepte wie die Installation eines Blockheizkraftwerks oder einer gemeinsamen Aufbereitung von Brauchwasser gehen dabei über die Hausgemeinschaft hinaus und verlangen die Einbindung ganzer Siedlungen.

Multifunktionale Konzepte Der Trend zur Individualisierung und die Pluralisierung von Lebensstilen erschweren die Aussage, wie wir in Zukunft wohnen wollen. Die Ausnahme wird immer mehr zur Regel und Typologien etwa nach Milieus oder Schichten weniger entscheidend. Für die Planung lässt sich eine verstärkte Entwicklung multifunktionaler Wohnkonzepte ableiten, die die Ansprüche von Senioren, Familien oder Dinks (Double income, no kids) bedienen. Es gilt, flexible Wohnkonzepte zu entwickeln, die Mini-Apartments, Maisonettewohnungen, Penthouses oder Familienwohnungen geschickt miteinander kombinieren.

Vielfalt gestalten Gerade gemeinschaftliche Formen des Bauens zeigen sich als zukunftsweisend, denn sie ermöglichen, dass alle ökonomischen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen berücksichtigt und alle sozialen Gruppen integriert werden können – dies erfordern sämtliche Wohnkonzepte. Planer wie Nutzer sollten den Mut haben, ihren Traum vom Wohnen umzusetzen und dabei durchaus auch unkonventionelle Wege gehen. DETAIL 09/2008

Balance von Privatheit und Gemeinschaft Gemeinschaftliches oder generationsübergreifendes Wohnen (Abb. 7) kann auch zu Konflikten führen, wenn die unterschiedlichen Bedürfnisse nicht ausreichend beachtet werden. Hierbei haben sich Lärm und Unordnung als Hauptursache von Konflikten herausgestellt. Abgeschreckt werden nach einer Planethome-Trendstudie beim Kauf einer Immobilie 16,3 % der Befragten von Kindern und 13,4 % von vielen Senioren in der Nachbarschaft. Dennoch gibt es, vor allem bei größeren Anlagen, gestalterischen Spielraum, um Konflikten vorzubeugen. Werden die künftigen Bewohner in die Planungen einbezogen und ihre Wünsche berücksichtigt, wie etwa bei den meisten Baugruppen, entstehen beim gemeinschaftlichen Zusammenleben auch über die Generationen hinweg in der Regel keine Probleme. 6

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Wohnhaus Bauherrengemeinschaft RuSc, Berlin 2007; Architekten: zanderroth architekten Loft Cube, Berlin 2005; Architekt: Werner Aisslinger Generationenhaus, Stuttgart 2001; Architekten: Kohlhoff & Kohlhoff Mehrgenerationenhaus, Darmstadt 2003; Architekten: Kränzle + Fischer-Wasels; Klotz + Knecht RuSc building clients’ cooperative, Berlin, 2007; architects: zanderroth architects Loft Cube, Berlin, 2005; architect: Werner Aisslinger Multi-generation housing, Stuttgart, 2001; architects: Kohlhoff & Kohlhoff Multi-generation housing block, Darmstadt, 2003; architects: Kränzle + Fischer-Wasels; Klotz + Knecht 7

For decades our dream way of living has remained remarkably constant: a house by the sea perhaps, yet close to the city – like Calvin Klein’s residence on Long Island. For most people, though, dwellings of this kind will probably remain just a dream. There are many different trends in this respect, however, depending on age, sex, lifestyle, social class and background. Age is perhaps the dominant factor. Life in cities, for example, has always been popular with young, single people and couples, whereas the suburbs were traditionally the domain of families and senior citizens. In Germany, as a rule, people move out of their homes for the first time when they start their studies or training for a job, and during this phase, the category flat-sharing is most popular. In view of the scarcity of accommodation in many city centres, innovative solutions are called for. Small private units in combination with group amenities are one answer, and in the future, an extreme version of this may be Japanese-style dwelling capsules complemented by communal facilities. For young families and couples with adequate income, landscaped urban residences convey a sense of living in one’s own home. In this respect, townhouses have become popular in central urban locations. In the Prenzlauer Gardens project in Berlin, multi-family housing blocks are combined with townhouses, and the residents range in age from young families to middle-aged couples and senior citizens. Specially developed flexible structures like the Loft Cube and the energy-efficient Smart House can be erected in vacant locations – on the flat roofs of slab blocks, for example – on a temporary or longer-term basis. Indeed, flexible solutions with mobile dwellings may become increasingly attractive for young families in view of rising costs. The classic owner-occupied home in the suburbs – the dream of so many families in the post-war years – would almost seem to have had its day, however. There are socio-demographic reasons for this, of course. Since 1950, the number of marriages in Germany has sunk continuously, and as a rule single persons don’t buy their own property. What’s more, monotonous, suburban ready-built

homes no longer meet individual modern dwelling concepts. The more the population declines in suburban and rural areas, the less appeal they have. The trend to move back into the cities, with their broader range of attractions, is evident not only among families, but among senior citizens as well. The older generation is likely to become extremely attractive for the housing market in the future, since the proportion of over 65-year-olds will increase from 19.3 per cent of the population at present to roughly a third by 2050, and this age group will live less and less with its children. One can distinguish two groups – the so-called “younger oldies” and the “older oldies” – and each will have different housing needs. In comparison to previous generations, the younger group of senior citizens remains active for much longer. For the older senior citizens, forms of communal housing forms are especially attractive. For about a third of this group, a housing community with people of the same age or different ages would be conceivable, whereas roughly a quarter would like to live in a house or flatsharing group with people of their own age. Among 60 to 70-year-olds, there is a new readiness to move home in order to be closer to the family – into the city or into a housing community for senior citizens. Cities can profit from the influx of “younger oldies” whose homes have become too large for them. The German town of Görlitz, for example, is now sometimes referred to as “Pensionopolis”. With the arrival of many over 65-year-olds, consumer expenditure rises disproportionately, and a new market develops for ancillary and cultural services. In the US, some places cater specially for the senior economy. In a community of mixed ages, consisting of younger and older senior citizens, the younger members can provide help for the older ones. Conflicts can arise, though, as a result of the different needs in terms of privacy and community; for with increasing age and infirmity, the desire for joint activities declines. Whereas more than two thirds of elderly people today are looked after by relatives at home, in the future that will be less common. The reasons for this include the intensive care

that very old people often need, as well as the greater mobility of younger people and the fact that women go out to work. Until now, there were few alternatives to old people’s homes for senior citizens in the fourth phase of life; but 80 per cent of those needing care no longer wish to live in a home. Where intense care becomes necessary, however, the only alternative to a home is a flat-sharing community with care facilities. Little attention has been hitherto paid to creating new housing forms for older immigrants. In Germany, for example, this is one of the fastest-growing population groups. Their needs differ from those of German seniors, though, since family cohesion is usually greater among immigrants communities. Gardens for growing fruit and vegetables are particularly popular with this group. The trend towards individuality and pluralistic lifestyles makes it difficult to predict how people will want to live in the future. Multifunctional housing concepts for many different social groups would seem to be the most sensible goal. Developments of this kind might include a combination of mini-apartments, maisonettes, penthouses and family flats. Communal and multi-generational dwelling forms can lead to conflicts, of course, with noise and disorder representing the two main causes. Larger developments, however, provide scope for more flexible design, which helps to avoid problems of this kind. It is also a good policy to involve future residents in the planning process. Communal forms of living like building cooperatives and group projects provide a sound basis for integrating environmental concepts. Those aimed at energy saving involve the entire community. The installation of a cogeneration heating unit or measures to purify waste water go beyond the scope of a housing group, however, and require the collaboration of entire blocks or neighbourhoods. All economic, social and ecological parameters have to be taken into account in drawing up forward-looking housing concepts. Both planners and users should try to implement their own dreams of living, even if this means following unconventional paths.

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Gemeinschaftliches Wohnen – gestern und heute Community Housing – Past and Present Gerd Kuhn, Tilman Harlander

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In seinem Roman »Utopia« (1516) kommt Thomas Morus auch auf die »schmucken Häuser« und die »geräumigen Hallenbauten« zu sprechen, in denen gemeinschaftlich gespeist wird. Als antizipiere er bereits die bis heute andauernden Prozesse wachsender Individualisierung und des Rückzugs in die familiäre Privatheit, kommentiert – und mahnt – er ahnungsvoll: »Denn, wenn es auch keinem verboten ist, zu Hause zu speisen, so tut es doch niemand gern, da es nicht gerade für besonders ehrbar gilt …« Die Suche nach Unterstützung und Stärkung von konkreter Gemeinschaftlichkeit im Wohnen war seither ein Kernanliegen aller Sozialutopien und wohnreformerischer Bewegungen. Nach Jahrzehnten eher marginaler Bedeutung scheinen unterschiedliche Formen gemeinschaftlichen Wohnens gegenwärtig wieder stark an Beachtung zu gewinnen, wie dies auch das aktuelle Wachstum ungezählter Initiativen und Projekte, Foren und Informationsbörsen in diesem Bereich dokumentiert. In der jüngeren Geschichte verbanden sich praktische Fortschritte auf diesem Feld vor allem mit dem Aufstieg gemeinwirtschaftlicher Bestrebungen. Bereits in der Hochphase der Urbanisierung, insbesondere ab der vorletzten Jahrhundertwende, bildeten sich im Kontext der Lebensreformbewegung zahlreiche Genossenschaften mit sehr unterschiedlichen lebensweltlichen Ausrichtungen, die in ihren Wohnprojekten und Siedlungen zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen wie Waschküchen, Lesesäle, Versammlungs- und Festräume realisierten (Abb. 1). Kollektive Wohn- und Siedlungsprojekte Kollektive Wohn- und Siedlungsprojekte erlebten in den 20er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine Blüte, zumal neben den selbst organisierten Genossenschaften nun vermehrt auch kommunale Bauträger gemeinschaftliche Wohnprojekte errichteten. Besonders erfolgreich in der Einrichtung von Gemeinschaftsräumen waren etwa die Schweizer Baugenossenschaften mit ihren Kolonielokalen oder der Wiener Gemeinde-

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wohnungsbau mit seinen Höfen und den zugeordneten sozialen Einrichtungen (Abb. 2). Auch im deutschen Siedlungsbau spielten Gemeinschaftseinrichtungen programmatisch eine wichtige Rolle, konnten aber dann in der Praxis aus Kostengründen häufig nicht realisiert werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg lösten sich die noch überkommenen, auf die Stärkung von Gemeinschaftlichkeit im Wohnen gerichteten Solidarstrukturen, soweit nicht ohnehin durch den Nationalsozialismus zerschlagen, im Zuge der allgemeinen Wohlstandsentwicklung auf. Die gemeinnützige Wohnungswirtschaft, auch in ihren genossenschaftlichen Teilen, konzentrierte sich auf eine primär quantitativ verstandene Bedarfsdeckung. Neue Impulse erhielt das gemeinschaftliche Wohnen erst wieder durch die alternative Ökologiebewegung. Oftmals unter den Begriffen »Gemeinsam Planen, Bauen, Wohnen« zusammengefasst, entstanden in den 1970er- und 1980er-Jahren Räume für alternative Lebensformen. Der damit verbundene dezidierte Gemeinschaftswille manifestierte sich in den Gemeinschaftsräumen und -häusern dieser Projekte. Gemeinschaftsorientierte Maßnahmen Der soziale Wohnungsbau konnte nach dem Zweiten Weltkrieg in qualitativer Hinsicht keine wirklich innovative Rolle spielen und trudelte ab den 1970er-Jahren in eine tiefe strukturelle Krise, von der er sich bis heute nicht erholt hat. Welchen Beitrag gerade auch gemeinschaftsorientierte Maßnahmen für die – dringend gebotene – Qualitätsoffensive in dem inzwischen als Randgruppenwohnungsbau stigmatisierten sozialen Wohnungsbau leisten könnten, zeigen exemplarisch Projekte wie die erfolgreiche Sanierung der zuvor völlig vernachlässigten Lörracher Sozialwohnungs-Großsiedlung Im Salzert, bei der die Errichtung eines Gemeinschaftshauses eine Schlüsselrolle spielte. Einen interessanten Ansatzpunkt stellen auch, wie in München-Riem oder im Projekt Holzstraße in Linz (Abb. 7), die Versuche dar, innerhalb des sozialen Wohnungsbaus

mit überdachten Klimahüllen Kommunikations- und Spielräume für Kinder zu schaffen (Abb. 7). In größerer Breite sind ehemals gemeinnützige und kommunale Wohnungsbauträger beim Bau und Unterhalt von Gemeinschaftsräumen in den vergangenen Jahren am ehesten im Bereich des Mehrgenerationenund Seniorenwohnens aktiv geworden. So realisiert etwa die GWG München im Rahmen ihres Neubauprogramms gegenwärtig drei Wohngemeinschaften mit Serviceleistungen (»WGplus«) und eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenzerkrankung. Vieles spricht dafür, dass gerade im Bereich des Wohnens der in ihren Bedürfnissen außerordentlich heterogenen Gruppe der älteren Menschen noch besonders viele unausgeschöpfte Potenziale für Gemeinschafts- und Serviceeinrichtungen liegen, die geeignet wären, die Lebensqualität dieser Menschen zu verbessern. Modellprojekte wie das Gradmann-Haus in Stuttgart-Kaltental, eine Einrichtung für Demenzkranke mit »milieutherapeutischem Ansatz«, geben hierfür Hinweise. Neue Bauträger Aber nicht die traditionellen Bauträger, sondern sogenannte neue Bauträger wie selbstinitiative Baugemeinschaften oder Baugruppen und neue Genossenschaften haben bei der Entwicklung neuer Formen von Gemeinschaftlichkeit im Wohnen gegenwärtig die Führungsrolle übernommen. Das derzeitige Aufblühen neuer gemeinschaftlicher Wohnprojekte kann als Gegenreaktion sowohl zu den Prozessen anhaltender Individualisierung als auch zu den Standardangeboten eines konfektionierten Wohnungsmarkts interpretiert werden, die der differenzierten Vielfalt der Nachfrage nach neuen Haushaltsformen und Lebenskulturen nicht mehr entsprechen. Prototypisch steht hier etwa das Freiburger Frauenwohnprojekt Rieselfeld, das durch differenzierte Gemeinschaftsräume und bespiel- und bewohnbare Laubengänge spezifisch auf die Bedürfnisse von Frauen und Alleinerziehenden mit Kindern eingeht. So unterscheiden sich die

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Wohlfahrtshaus Siedlung Charlottenburg, Spar- und Bauverein Berlin, 1913; Architekt: Paul Kolb Karl-Marx-Hof, Wien, 1927–1930; Architekt: Karl Ehn Wohnprojekt Sargfabrik, Wien, 1992–1996; Architekten: BKK-2 Welfare development in Chalottenburg by the Savings and Building Association, Berlin, 1913; architect: Paul Kolb Karl Marx Hof, Vienna, 1927– 30; architect: Karl Ehn Sargfabrik housing project, Vienna, 1992–96; architects: BKK-2

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neuen Projekte gemeinschaftlichen Wohnens häufig auch grundlegend von den traditionellen Genossenschaftsprojekten: Nicht mehr die Versorgung mit Wohnraum, sondern das selbstbestimmte Leben in Gemeinschaft steht heute im Vordergrund. In Hamburg etwa, jener Stadt mit der größten genossenschaftlichen Tradition in Deutschland, bildeten sich ab den 1980erJahren zahlreiche neue genossenschaftliche Wohnprojekte, die ihre ursprünglichen Wurzeln im alternativen Szene- und Hausbesetzermilieu hatten, aber offen für organisatorische und konzeptionelle Weiterentwicklungen waren. So entstanden dort sogenannte Dachgenossenschaften, die als organisatorische Hülle dienen und eine weitreichende Selbstbestimmung der einzelnen Wohnprojekte sichern. Realisiert werden konnten sowohl in ihrer Größe als auch in ihrer lebensweltlichen Orientierung sehr unterschiedliche Einzelprojekte (Olga Rabiata, Hamburg) oder auch ganze Wohnblocks (Wohnquartier Zeisewiesen, Hamburg-Ottensen). Neue genossenschaftliche Wohnprojekte experimentieren sowohl mit der Eigentumsform als auch mit der baulich-architektonischen Ausgestaltung von Gemeinschaftlichkeit im Wohnungsbau. So werden in Darmstadt in der Genossenschaft Wohnsinn Formen des Dauerwohnrechts entwickelt und dadurch eine Kopplung von gemeinschaftlichem Besitz und individueller Verfügung erprobt. Im Züricher Wohnprojekt Karthago wiederum erprobt man flexible Grundrisse. Die intensive Gemeinschaftsorientierung wird dort durch eine gemeinschaftliche, professionell ausgestattete Großküche verstärkt. Die Kosten für die Köchin sind in den Mietnebenkosten enthalten.

in sehr vielen Städten Nachfolger. Vom Ballast organisatorisch unflexibler Strukturen, Traditionen und Ideologien befreit, entfaltet sich hier eine neue Form gemeinschaftlichen Wohnens. Eine der wichtigsten Leistungen der Baugemeinschaften ist, dass sie den lähmenden Gegensatz von individuellem Besitz und Privatheit versus kollektivem Besitz und Gemeinschaftlichkeit durchbrachen. Gerade die selbstinitiativen Baugemeinschaften (oft auch als freie oder private Baugemeinschaften bezeichnet) stellen den aktiven Prozess des Bauens, die Selbstbestimmung und Gruppenentscheidung in den Vordergrund und weniger das Vorhandensein eines Gemeinschafts-Raums, in dem sich die Gemeinschaft bilden und entfalten soll. Grundsätzlich unterscheiden sich die neuen Projekte in der Bedeutung, die sie unmittelbar projektbezogenen Gemeinschaftsräumen, aber auch der Schaffung halb privater, kommunikativer Räume – Höfen, aufgeweiteten Laubengängen, Dachterrassen – zumessen; man könnte sogar

zwischen introvertierten und extrovertierten Projekten gemeinschaftlichen Wohnens differenzieren. Introvertierte Projekte sehen sich tendenziell als eine Insel der Gemeinschaft in einer grundsätzlich fremden Umgebung. Dieses Konzept findet seine Entsprechung in den Hofprojekten, deren Grundtypus in zahlreichen Kulturen anzutreffen ist. Bemerkenswerterweise entstehen heute in Holland wieder »nieuwe hofjes«, wie De Grote Hof in Pijnacker-Nootdorp, der als ein exemplarisches Beispiel für eine neue Form des gemeinschaftlichen und zugleich abgeschirmten Wohnens sozial relativ homogener Gruppen anzusehen ist. Im Gegensatz hierzu sind etwa die durch die Blockrandbebauung in Tübingen entstehenden halb privaten Spiel- und Kommunikations- Innenhöfe nicht abgeschirmt, sondern sie spiegeln durch die notwendige einvernehmliche Verständigung über gemeinsame Regeln ihrer Nutzung durch die angrenzenden Baugemeinschaften eindrucksvoll die kulturelle Vielfalt

Baugemeinschaften Neben den neuen Genossenschaften ist die Entwicklung der Baugemeinschaften ein weiterer wichtiger Impulsgeber für das gemeinschaftliche Wohnen. Die ersten Baugemeinschaften, die ohne einen Bauträger bauen, entstanden Anfang der 1990er-Jahre in den Konversionsgebieten Freiburgs und Tübingen-Südstadt und fanden inzwischen 3

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des Stadtteils wider. Ein Gegenkonzept stellen jene extrovertierten gemeinschaftlichen Wohnprojekte dar, die sich bewusst zu den umgebenden Quartieren zu öffnen suchen. Ein sicherlich exponiertes Beispiel hierfür ist der Verein für integrative Lebensgestaltung mit den Wohnprojekten Die Sargfabrik und Miss Sargfabrik in Wien. Es wurden in diesem Projekt nicht nur neue Bauformen erprobt, mit neuen Grundrisstypen und schrägen Wänden sowie ungewohnten Raumvolumen, sondern es wurden auch neue Arten eines gemeinschaftlichen und integrativen Wohnens geprüft. Die Einrichtungen reichen vom quartiersoffenen Kinderhaus und der Bibliothek bis hin zur gemeinschaftlichen Dachterrasse, dem Restaurant-Café (Abb. 3) oder dem Badehaus. Inzwischen hat sich mit dem Kulturhaus Sargfabrik ein Ort etabliert, der als kultureller Anker im gesamten Westen Wiens gelten kann. Ein weniger buntes, aber dennoch ebenso beispielhaftes gemeinschaftliches Wohnprojekt entwickelte die Genossenschaft Wagnis in München. Im ersten Projekt am Ackermannbogen – ein weiteres entstand ebenfalls dort, ein drittes ist in Planung – wurden mit der durch die Stadt anfänglich subventionierten Nachbarschaftsbörse und dem Café Rigoletto Orte ungezwungener Begegnung und starker Integrationskraft für das gesamte Quartier geschaffen. Zudem überzeugt die kommunikationsfördernde Architektur, etwa durch Boxen im Laubengang und hohe Aufenthaltqualitäten im Außenbereich. Gemeinschaftliches Wohnen bedeutet heute eine neue Form des Ausbalancierens von privaten und öffentlichen Interessen, privatem und gemeinschaftlichem Besitz, individueller Wohnkultur und öffentlichem Raum. Die gemeinschaftlichen Wohnprojekte reagieren unmittelbar auf den gesellschaftlichen Wandel und auch auf den Rückzug sozialstaatlicher Gestaltungsansprüche. Die vielfältigen Formen gemeinschaftlichen Wohnens eröffnen daher neue Perspektiven und Formen der gesellschaftlichen Selbstregulierung und der baulichen Selbstbestimmung. DETAIL 09/2008 5

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Dorfplatz, Seniorenzentrum Ravensburg, 2004; Architekten: (se)arch architekten Wohnanlage Iroko, London, 2002; Architekten: Haworth Tomkins Bauherrengemeinschaft Loretto, Innenhof, Tübingen, 2006; Freiraumplanung: frei raum concept Klimahülle als Spielfläche und Kommunikationsraum, Wohnanlage Holzstraße, Linz, 1999; Architekten: Herzog & Partner Village square in a centre for senior citizens, Ravensburg, 2004; architects: (se)arch architects Iroko housing development, London, 2002; architects: Haworth Tomkins Loretto building client’s cooperative: internal courtyard; Tübingen, 2006; external planning: frei raum concept Climatic skin: play area and interaction space; Holzstrasse housing estate, Linz, 1999; architects: Herzog & Partner

Sir Thomas More’s discussion of communal living in his “Utopia” (1516) almost seems to anticipate the processes of individualisation taking place today. The search for mutual support has been a central theme of nearly all social utopias and reform movements, which however for decades has played only a marginal role in housing. Now, however, various concepts of community living seem to be gaining greater acceptance. At the height of urbanisation, especially after the turn of the 19th and 20th centuries, numerous cooperative organisations were formed that pursued various goals. In the housing developments that arose from these, many communal facilities were incorporated

Gerd Kuhn, seit 1997 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Wohnen und Entwerfen der Universität Stuttgart. Tilman Harlander, seit 1997 Professor für Architekturund Wohnsoziologie am Institut für Wohnen und Entwerfen der Universität Stuttgart. Gerd Kuhn, research assistant at the Institute for Housing and Design of the University of Stuttgart since 1997. Tilman Harlander, Professor for Architecture and Housing Sociology at the Institute for Housing and Design of the University of Stuttgart since 1997.

such as laundry rooms, reading rooms and spaces for meetings and festivities (ill. 1). The 1920s was a time of collective housing projects. These included local government developments as well as the work of the many cooperatives that were founded at that time. The Swiss and the Viennese were particularly successful in providing communal spaces and social facilities in their housing schemes (ill. 2). In German housing developments, too, amenities of this kind played an important programmatic role, even if they could not be implemented in many cases for economic reasons. With the general increase in wealth in West Germany after the Second World War, structures of this kind that had survived the years

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of National Socialism declined. The social housing economy concentrated largely on quantitatively meeting people’s needs. New ideas relating to community dwelling came solely from the environmental movement in the 1970s and 80s, with a formulation of alternative forms of living. After the Second World War, quality did not play a central role in social housing, and this sector has undergone a profound structural crisis since the 1970s. Schemes like the rehabilitation of the Lörrach estate “Im Salzert” nevertheless show what contribution communal measures can make to the quality of housing. In this case, a newly erected community building plays a key role. Projects in Munich, and the Holzstrasse in Linz reveal interesting attempts within existing social housing to create areas for play and interaction for children through the use of air-conditioned spaces (ill. 7). In recent years, former welfare and local government developers have been more active in the field of housing for senior citizens and mixed age groups. The GWG organization in Munich, for example, is currently developing three new community housing schemes with service facilities, as well as a group project for people suffering from dementia. Many circumstances indicate that, in the realm of housing, there is a great potential for the creation of communal and service facilities to improve the quality of life of older people – a group with remarkably heterogeneous needs. Model projects like those in Ravensburg (ill. 4) and Kaltental, Stuttgart, are evidence of this. In creating new forms of community housing, however, the lead has been taken by socalled “new developers” – private building groups in many cases. If new community housing projects are flourishing at the moment, this may be seen as a response to the ongoing processes of individualisation and a reaction to the nondescript housing on the market that no longer reflects people’s different needs and modern lifestyles. Prototypical of this is the Rieselfeld housing project for women in Freiburg. Through the creation of different communal spaces and inhabitable access balconies, this scheme specifically addresses the needs of women and single

mothers. New collective housing thus differs fundamentally from traditional cooperative projects. What is important today is not just the provision of living space, but the right of the individual to determine his or her own life within the community. Since the 1980s in Hamburg, for example – the city with the greatest cooperative housing tradition in Germany – numerous schemes have been developed that have their roots in the alternative or squatter scene. Projects such as “Olga Rabiata” in Hamburg, and the Zeisewiesen development in Ottensen, Hamburg, belong to this tradition. New cooperative housing schemes have experimented with owner-occupied forms and with the constructional and architectural articulation of communal attributes. In Darmstadt, for example, the Wohnsinn cooperative is developing forms with permanent rights of residence, exploring a combination of joint ownership and individual disposition. In contrast, the Zurich housing project Karthago experiments with flexible layouts. The strong shared orientation of this scheme is accentuated by a large, communal, professional kitchen. The growth of building cooperatives has also helped to promote joint forms of living. The first groups to build without a developer date back to the early 1990s in Freiburg and Tübingen, where conversion schemes were undertaken. The concept has since been adopted in many other cities. Freed of inflexible organisational structures, of traditions and ideology, new cooperative forms of housing have been able to develop. One of the most important achievements has been to overcome the stultifying duality of individual private ownership on the one hand and communal attitudes on the other. New projects often place the process of joint construction in the foreground and less the subsequent existence of a communal realm as a token of the cooperative experience. Schemes of this kind differ fundamentally in the significance they place on project-related communal spaces and semiprivate spaces for communication, such as courtyards, broader access balconies and roof terraces. In this respect, one could differentiate between introverted and extroverted

group housing projects. The former might be seen as an island for a group of households in the midst of a basically alien environment. Courtyard projects would be an example of this – a typology found in many different cultures. Remarkably enough, “nieuwe hofjes” are being created again in the Netherlands, as in Pijnacker-Nootdorp. In contrast to this type, there are developments, like the street-block scheme in Tubingen, where semi-private internal courtyards are not entirely screened off, but allow a defined use by neighbouring housing groups, thereby reflecting the cultural diversity of the district. Outstanding examples of extroverted group housing projects can be seen in the Viennese “Sargfabrik” (Coffin Factory) and Miss Sargfabrik” by the Association for an Integrative Design for Living. Not only do they explore a new form of building culture with different layout types and unusual spatial forms; new models of group and integrated housing have also been tried. The facilities range from a library and a house for children (open to all families in the neighbourhood) to a communal roof terrace and swimming hall, and a restaurant and cafe (ill. 3). The Sargfabrik has now established itself as a cultural point of attraction for the whole of western Vienna. A less colourful, but equally influential housing scheme is the “Wagnis” (Venture) in Munich. In the first of three projects of this type to date, integrative localities were created in the form of an “exchange” for neighbours and the Café Rigoletto. In addition, the architecture itself supports the process of interaction – through the boxes along the access balcony, for example, and the creation of quality spaces in which to relax outside. Communal housing today reveals a new bid to achieve a balance between private and public interests, private and communal property, individual dwelling culture and public space. Joint housing projects are a direct response to social change and to the reduction of design ambitions on the part of governments. The many different forms in which this type of housing manifests itself open new perspectives and means of social self-regulation and self-determination in building.

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Potenziale für den Wohnungsbau – Primärerhebung zum Wohnungsmarkt in München Potentials for Housing – A Survey of the Housing Market in Munich Agnes Förster

Käuferbefragung in München und Umland Das Ermitteln der Kundenwünsche ist in der Konsumgüter- oder Automobilindustrie weit vorangeschritten. Im Geschosswohnungsbau hingegen stammen die Kenntnisse über die Bedürfnisse der Kunden vor allem aus der Summe subjektiver Erfahrungen der Bauträger mit dem Vertrieb. In einem Verkaufsgespräch zu einem konkreten Objekt ist aber der Blick auf die eigentlichen Wünsche der Wohnungssuchenden meist verstellt. Ziel der Primärerhebung zum Wohnungsmarkt in München war die Ermittlung der Bedürfnisse auf Nachfrageseite und damit von Potenzialen für den Wohnungsbau. Die Erhebung basiert auf einer Befragung von 534 Kaufinteressenten für Eigentumswohnungen im Geschosswohnungsbau in einem Zeitraum von drei Monaten an verschiedenen Neubaustandorten im Großraum München. Nach Besichtigung einer Musterwohnung oder eines Informationsbüros wurden Wohnungssuchende anhand eines Fragebogens zu ihren Wohnvorstellungen befragt. Diese Kaufinteressenten waren bereits seit durchschnittlich neun Monaten auf Wohnungssuche und hatten im Durchschnitt bereits zehn Wohnungen besichtigt. Die Primärerhebung, hier in Kurzfassung dargestellt, deckt im Großraum München verschiedene Standorte ab, hinsichtlich der Lage – von der Innenstadt bis zum Umland – und hinsichtlich des Verkaufspreises pro Quadratmeter Wohnfläche – von ca. 2800 bis ca. 4200 Euro. Vielfalt und Maßstäblichkeit im Städtebau Die Befragten bringen übereinstimmend den Wunsch nach einem überschaubaren Maßstab der Wohnanlage zum Ausdruck, für dessen Umsetzung Vielfalt im Städtebau Voraussetzung wäre. Im Hinblick auf die Qualitäten der Wohnanlage spielt Ruhe mit 74 % eine entscheidende Rolle, gefolgt von den gemeinschaftlichen Freibereichen wie Hof oder Garten mit 56 %. Diese haben als Orte des informellen nachbarschaftlichen Austauschs für diejenigen Befragten, welche eine aktive Hausgemeinschaft wünschen,

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eine noch größere Bedeutung. Das Image und Erscheinungsbild der Wohnanlage werden von nur 32 % der Befragten als wichtig erachtet – diese 32 % aber weisen gleichzeitig Ruhe und Nachbarschaft weniger Bedeutung zu. Hier deutet sich eine mögliche Strategie für schwierige Grundstücke z. B. an viel befahrenen Straßen an, deren Nachteile durch erhöhte architektonische Ansprüche zum Teil kompensiert werden könnten. Lage der Wohnung im Gebäude Wohnungen im Regelgeschoss suchen 49 % der befragten Kaufinteressenten, Dachgeschosswohnungen mit 46 % fast ebenso viele. Für Erdgeschosswohnungen interessieren sich 36 % der Befragten. Hinter dem großen Interesse an Dachgeschosswohnungen und hinter der Nachfrage nach Erdgeschosswohnungen verbirgt sich der deutliche Wunsch nach einem besonderen und großen Freibereich wie Garten, Terrasse oder Dachterrasse. Bei Dachgeschosswohnungen kommen darüber hinaus die folgenden Qualitäten zum Tragen: Ausblick, Intimität, Ruhe und besondere Raumstimmung. Die ausgeprägte Nachfrage nach Dachgeschosswohnungen kann auch verstanden werden als Nachfrage nach besonderen räumlichen und atmo-sphärischen Qualitäten der Wohnung. Sie ist signifikant positiv korreliert mit dem Wunsch nach großen Fassadenöffnungen, einem offenen Grundriss, Zweigeschossigkeit und besonderer Wohnatmosphäre. Für Erdgeschosswohnungen sprechen die besondere Eignung als Familienwohnung – Familien interessieren sich mit 50 % überdurchschnittlich häufig für Erdgeschosswohnungen – aber auch die mögliche Barrierefreiheit und damit die Eignung als Alterswohnsitz. Nachfrage nach Wohnungsgrößen Am häufigsten werden Wohnungsgrößen von 71 bis 80 m2 Wohnfläche nachgefragt, gefolgt von den größeren Wohnungen mit 91 bis 100 und 81 bis 90 m2 und den kleineren Wohnungen mit 61 bis 70 und 51 bis 60 m2.

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Der Zusammenhang zwischen nachgefragter Wohnfläche und gesuchter Anzahl der Zimmer zeigt ein sehr differenziertes Interesse an verschiedenen Wohnungsgrößen: Zwei-Zimmer-Wohnungen werden in Größen von 40 bis 80 m2, Drei-Zimmer-Wohnungen von 60 bis 100 m2, Vier-Zimmer-Wohnungen von 80 bis 120 m2 Wohnfläche gesucht. Auffallend ist hier insbesondere die Nachfrage nach großen Wohnflächen mit wenigen Zimmern (Abb. 1). Dabei lassen sich die verschiedenen Wohnungsgrößen nur zu einem geringen Teil bestimmten Haushaltsformen und damit verbunden auch Wohn- und Grundrissformen zuordnen. Größere Haushalte suchen zwar tendenziell größere Wohnungen – Singles suchen aber auch bereits durchschnittlich 73 m2 Wohnfläche und die Ansprüche von Paaren und Familien unterscheiden sich mit 87 bzw. 92 m2 Wohnfläche nur geringfügig. Zu den Familien zählen hier auch die Alleinerziehenden. Drei- und Dreieinhalb-ZimmerWohnungen suchen sowohl 42 % der Single- als auch 52 % der Paar- und 28 % der Familienhaushalte. Die unterschiedlichen Wohnungsgrößen bei gleicher Anzahl der Zimmer – die ja zu ganz unterschiedlichen Wohnungslayouts führen – lassen sich auch nicht verschiedenen Haushaltstypen zuordnen: Paare oder Familien suchen genauso häufig kleinere wie größere Drei- oder VierZimmer-Wohnungen. Nachfrage nach vielfältigen Grundrisslayouts Die Kaufinteressenten wurden nach ihrem Interesse an bestimmten Grundrisseigenschaften befragt: 57 % wünschen sich die Trennung von Tag- und Nachtbereich, 47 % neutrale und gleich große Zimmer, 44 % einen offenen Grundriss und 42 % ein Wohnen über zwei Geschosse. Aus diesen Mehrfachnennungen lässt sich die Nachfrage nach verschiedenen Grundrisstypen ableiten. Der Wohnungstypus mit nutzungsneutralen und gleich großen Zimmern wird mit 24 % am häufigsten gesucht. Für Maisonettewohnungen mit einer Trennung von Tag- und Nachtbereich – z. B. durch die Zuordnung

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Wohnbeispiel A: BKK-3, Wien, 2000; Beschreibung der Wohnatmosphäre positiv: 76 % interessant, 39 % anziehend, 23 % lebendig negativ: 56 % befremdlich, 37 % anonym Wohnbeispiel B: Baywobau, München, 2004; Beschreibung der Wohnatmosphäre positiv: 57 % gewöhnlich, 26 % interessant, 23 % anziehend negativ: 84 % gewöhnlich, 17 % anonym Wohnbeispiel C: Lederer Ragnarsdottir Oei, Stuttgart, 2001; Beschreibung der Wohnatmosphäre positiv: 74 % interessant, 35 % lebendig, 34 % anziehend negativ: 60 % befremdlich, 23 % anonym Wohnbeispiel D: Kazuhiro Kojima, Tokio, 2003; Beschreibung der Wohnatmosphäre positiv: 77 % interessant, 52 % anziehend, 35 % anmutig; negativ: 40 % befremdlich, 39 % anonym, 28 % interessant

der Wohn- und Schlafräume zu jeweils einer Geschossebene wie in einem Einfamilienhaus – interessieren sich 15 % der Befragten. Maisonettewohnungen mit einem offenen Grundriss – z. B. durch offene Raumverbindungen in der Horizontalen oder in der Vertikalen – fragen 14 % der interviewten Kaufinteressenten nach. 13 % der Befragten suchen ausschließlich eine Trennung von Wohn- und Schlafräumen, 12 % suchen einen offenen Grundriss und 9 % einen offenen Wohn-, aber getrennten Schlafbereich. Großer Stellenwert der Küche Den Wunsch nach einer Wohnküche, einer großen Küche mit Essplatz, äußern 73 % der Befragten, eine offene Küche ist für 46 % vorstellbar. Eine kleine Funktionsküche fragen nur 21 % nach, innen liegende Küchen sind nicht gewünscht. Insgesamt suchen 91 % der befragten Kaufinteressenten eine Wohnküche und/oder eine offene Küche. Dies deutet auf den großen Stellenwert hin, welcher der Küche beigemessen wird, sei es durch die Größe als vollwertiger Raum oder durch die Lage offen im Wohnraum. Als Gründe für den Wunsch nach einer großen oder offenen Küche werden sehr häufig Geselligkeit, Gemeinschaft, Kommunikation und Aufenthaltsqualität im täglichen Leben oder mit Gästen angegeben. Wunsch nach großen Fassadenöffnungen 80 % der Befragten äußern den Wunsch nach großen Fassadenöffnungen: 69 % der Befragten können sich große Panoramafenster, 50 % raumhohe Verglasungen vorstellen. Als wichtigste Qualitäten des Ausblicks gelten Grün, Schutz vor Einblicken und Weite – Weite wird häufig zusammen mit raumhohen Verglasungen genannt. Für Architekten gilt es also, Lösungen für zunächst widersprüchliche Wünsche zu finden: den Wunsch nach Licht und großzügigem Ausblick zu verbinden mit dem Bedürfnis nach Intimität. Und dieses Bedürfnis nach Schutz vor Einblicken nimmt mit dem Alter zu: Der Anteil derer, welche sich Loch-

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Example A: BKK-3, Vienna, 2000; Positive descriptions of the atmosphere: 76 % interesting, 39 % attractive, 23 % lively negative: 56 % strange, 37 % anonymous Example B: Baywobau, Munich, 2004; Positive descriptions of the atmosphere: 57 % normal, 26 % interesting, 23 % attractive negative: 84 % ordinary, 17 % anonymous Example C: Lederer Ragnarsdottir Oei, Stuttgart, 2001; Positive descriptions of the atmosphere: 74 % interesting, 35 % lively, 34 % attractive negative: 60 % strange, 23 % anonymous Example D: Kazuhiro Kojima, Tokyo, 2003; Positive descriptions of the atmosphere: 77 % interesting, 52 % attractive, 35 % charming negative: 40 % strange, 39 % anonymous, 28 % interesting

fenster wünschen – im Durchschnitt bei 43 % – steigt. Prioritäten in der Ausstattung der Wohnung Der große Freisitz als Balkon, Terrasse oder Garten wird mit 74 % deutlich am häufigsten als wichtiges Kriterium der Ausstattung genannt. Nur 5 % der Befragten würden eine Wohnung ohne privaten Außenraum kaufen. Gehobene Ausstattung und Ökologie sind mit nur 24 bzw. 25 % deutlich weniger wichtig. So könnten 62 % der Befragten auf ein separates Gäste-WC oder zweites Bad verzichten. Dieses hat nur bei großen Wohnungen und mit zunehmendem Alter eine größere Bedeutung. Die Abstellräume und alterungsfähige, robuste Materialien hingegen sind mit jeweils 47 % ebenso wichtig wie Aufzug und Tiefgarage (Abb. 2). Das natürlich belüftete und belichtete Bad fragen 89 % aller Befragten nach. 39 % wünschen sich das Bad als großen Raum, das auch zusätzlich möblierbar ist. 17 % suchen ein möglichst sparsam geschnittenes Bad, bei kleinen Wohnungen sind es etwas mehr. Die Zugänglichkeit des Bads vom Schlafzimmer wünschen sich 22 % der Kaufinteressenten. Größe und Qualität des privaten Außenraums Die ausreichende Größe des privaten Freibereichs ist das wichtigste Ausstattungskriterium der gesuchten Wohnung. Private Außenräume mit einer Fläche von weniger als 4 m2 werden nicht nachgefragt. Die deutliche Mehrheit von 61 % der Befragten wünscht sich einen Außenraum mit mehr als 8 m2, bei Dachterrassen oder Gärten sind es 75 bzw. 84 %. Lediglich Balkone und Loggien werden zu 60 % in einer Größe von 4 bis 8 m2, zu 37 % mit mehr als 8 m2 nachgefragt. Die gesuchte Freiraumgröße ist dabei unabhängig von der Haushaltsgröße und dem Alter der Befragten. Bei größeren Wohnungen werden auch größere private Außenräume gesucht und diese sollen seltener als Balkon oder Loggia und häufiger als Garten oder Dachterrasse ausgebildet sein. Die gewünschte Größe

Quelle: Primärerhebung zum Wohnungsmarkt in München. Erstellt vom Lehrstuhl für Wohnungsbau und Wohnungswirtschaft, Prof. Peter Ebner, an der TU München im Auftrag der Bayerischen Landesbodenkreditanstalt von Mai bis September 2005. Source: Survey of the Housing Market in Munich. Undertaken between May and September 2005 by the Chair for Housing and Housing Economics, Prof. Peter Ebner, at the TU Munich. Commissioned by the BayernLabo bank. Agnes Förster war wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wohnungsbau und Wohnungswirtschaft der TU München und ist Partnerin im Büro 4architekten in München. Agnes Förster was a research assistant at the Chair for Housing and Housing Economics at the Technical University of Munich and is a partner of the architectural practice 4architekten in Munich.

des privaten Freibereichs steigt mit abnehmender Zentrumsnähe des besichtigten Kaufobjekts. Am Stadtrand und im Umland wird jeder Typus von Freibereich mit mehr Fläche nachgefragt. Die Befragten äußern vielfältige Nutzungsvorstellungen für den privaten Außenraum. Dieser soll wie ein Zimmer im Freien für unterschiedliche Aktivitäten geeignet sein: Essen, Erholung, Kinderspiel, Sonnenbaden, Geselligkeit, als Wohnraum im Sommer und für Pflanzen. Nachfrage nach verschiedenen Wohnatmosphären Die Befragten zeigen eine große Offenheit gegenüber den vielfältigen Wohnatmosphären. Bei der Vorlage von vier Wohnbeispielen (Abb. 3–6) interessieren sich 79 % für zwei oder mehr Beispiele. 44 % der Befragten würden in Wohnbeispiel A (Abb. 3) eine Wohnung aufgrund eines Kaufinteresses besichtigen. Das Interesse an dem Wohnbeispiel D (Abb. 6) ist mit 66 % am größten – D schneidet in den Kategorien interessant, anziehend und anmutig jeweils am besten ab – gefolgt von Beispiel B (Abb. 4) mit 60 % und C (Abb. 5) mit 59 %. Die Wohnbeispiele A, C und D setzten sich in ihrer Wahrnehmung von B deutlich ab, gut die Hälfte der Befragten beschreiben sie als interessant und als nicht gewöhnlich. Das Foto B (Abb. 4) hingegen empfinden 68 % der Kaufinteressenten als gewöhnlich und nur 16 % als interessant. Damit lassen sich sowohl die positiven als auch die negativen Besichtigungsentscheidungen erklären. Die Beurteilung der Wohnatmosphäre spielt für die Kaufentscheidung eine entscheidende Rolle: Zwar wird als Grund für die Ablehnung einer Wohnung fast immer der Preis angegeben, entscheidend für eine positive Kaufentscheidung jedoch ist der subjektive Eindruck der Atmosphäre. Eine Wohnung wird gekauft, wenn der Erwerber sich darin wohlfühlt. DETAIL 03/2006

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Although consumer desires are directly incorporated in the production process of other industries, in housing construction, the subjective experience of those initiating a project often reigns. In one conversation discussing a particular apartment, however, insight into the actual desires of the market are revealed. The goal of this survey of the market in Munich was to communicate these needs, and thus describe the potentials for housing in the city. The survey asked 534 interested buyers, over a period of 3 months about a number of new sites in the city. After visiting a model apartment or a marketing office, the buyers were questioned about their ideas of living. The buyers had on average been looking for an apartment for 9 months, and had already seen 10 places. The survey summarised here covered a range of sites in Munich, with respect to proximity to the centre, and price per square metre (c. € 2800 – 4200) A desire for manageable size of building was overwhelmingly expressed, which would in fact entail a variety of urban forms. 74 % were looking for somewhere quiet and 56 % for a courtyard or garden; the desire for an active community within the building was even more significant. The image of the building was only considered important by 32 % of people, for which the previous concerns were of less interest. Perhaps then higher quality architecture could compensate for difficult, busy sites. The position of the apartment within the building was also important. About half of people look for apartments in a typical storey or in the roof storey, and 36 % on the ground floor – revealing a desire for open spaces such as gardens and terraces. Roof apartments are judged for their views, intimacy, quietness, and their particular spatial and atmospheric qualities. The demand here is linked to that for large facade openings, open plan and doubleheight spaces. Ground floor apartments are particularly suited for families (50 % of families look for one), and for older people. Demand for different sizes of apartments also showed discernable trends. Most popular was 71– 80 m2, then the larger ones of

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45 % 5 25 % 24 % Ökologie / ecology gehobene Ausstattung / high quality fit-out

40 %

60

47 % 47 % 47 %

Tiefgarage / underground parking

61–70

53 %

Abstellräume / storage

80

alterungsfähige Materialien / lasting materials

60 %

Aufzug / lift

2, 2,5 Zimmer/rooms 3, 3,5 Zimmer/rooms 4, 4,5 Zimmer/rooms 5 und mehr Zimmer/ rooms and more

Wohnfläche in m2/ floor area in m2

große Wohnung / large apartment

100

‡ ‡ ‡ ‡

71– 80

großer Freisitz / large outdoor seating area

Häufigkeit/frequency 120 ‡ 1, 1,5 Zimmer/rooms

6 0%

91–100 m2, followed by small ones of 61–70 m2 and 51–60 m2. There was a great deal of variation between the demand for a particular number of rooms and the amount of space. The high demand for large apartments with only a few rooms is notable (ill. 1). Thus the kind of floor plans, the number of rooms and the size of household are only very weakly related to the actual size of apartments sought; singles look for 73 m2, on average, and couples and families only 87 m2 and 92 m2 respectively. Potential buyers were asked about particular aspects of floor plans, which meant that demand for each kind of floor plan type could be determined: 57 % wanted the bedrooms separate from other areas, 47 % neutral equally sized rooms, 44 % an open plan, 42 % over two floors. The most popular option (24 % of people) was an open plan with equally sized rooms. The type with flexible and equally sized rooms was most desirable (24 %), whereas 15 % were looking for maisonettes with separate living and sleeping areas, and 14 % for open plan double-storey apartments. It was clear that the size and position of the kitchen is of great importance, with people after large spaces for cooking and eating in, ideally in one open space or for a kitchen that opens up onto another room, rather than being self-enclosed, in order to integrate it into the life of the household, to take pleasure in the act of preparing food, and to make it easier to talk with family and guests. 80 % expressed a desire for large openings in the facades: 69 % could imagine large panorama windows, 50 % of people ceiling-height windows. Greenery, privacy and distance were important criteria for views. There were also a few contradictory desires, which might pose interesting challenges for architects: e.g. for light and a generous view, but also intimacy. And the older the person was, the smaller the windows they seemed to like. A private outside space, such as a balcony, terrace or garden, was clearly the most im-

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nachgefragte Wohnungsgrößen nach Wohnfläche und Anzahl der Zimmer Wertigkeiten von Ausstattungsqualitäten

desired size of an apartment, according to floor area and number of rooms the importance of particular features

portant criterion (74 %) for people. Only 5 % of people would buy an apartment without such a space. 62 % felt they could do without a guest WC or a second bathroom, though it becomes more important the larger the apartment, and the older the buyer. Storage space and robust materials (47 %) were just as important as a lift and underground parking (ill. 2). 89 % look for a naturally lit and ventilated bathroom; 39 % for a large furnishable bathroom. 17 % of buyers look for the most simple bathrooms, especially in small apartments and 22 % for en-suite bathrooms. The size of a private outside space is the most important single feature an apartment might have, with an area of at least 4 m2. 61 % were after more than 8 m2, and even more when considering roof terraces and gardens. Loggias however, were quite acceptable in the range of 4–8 m2. The ideal size was independent of age and size of household. With larger apartments, the demands was for larger outside spaces, and preferably gardens or roof terraces. The further away from the centre of the city, the greater the expectation for a larger space, for which people had varied ideas for how they would make use of it – assuming the many roles of another room. Those questioned showed a great openness towards a range of atmospheres. When presented with four example apartment buildings (ills. 3–6), 76 % were interested viewing in two or more of them. In order of popularity, example D (ill. 6) was rated the highest, with 66 % interested in viewing it, followed by B (ill. 4) with 60 %, C (ill. 5) with 59 % and finally, A (ill. 3) with 44 %. A, C and D were described by over half of the people as interesting and unusual, in contrast to B. Thus, both the positive and negative attitudes towards the examples can be explained – the interior atmosphere of an apartment plays a key role in the purchasing decision, yet the reason for turning town an apartment was almost always due to the price. However, for a positive decision the subjective impression of atmosphere is clearly important – people will buy somewhere in which they feel at home.

Grundrisse Maßstab 1:500 1 Kraftwerk 1, Zürich, 2001; Architekten: Stücheli und Bünzli & Courvoisier, Zürich 2, 3 Vista Verde, Zürich, 2005; Architekten: pool, Zürich 4 Zürich-Leimbach, 2007; Architekten: Galli & Rudolf, Zürich 5 Chriesimatt, Baar, 2011; Architekten: Graber Pulver, Zürich / Bern 6, 7 A-Park, Zürich-Albisrieden, 2008; Architekten: Baumann Roserens, Zürich

Räume mit besonderen Eigenschaften – Schweizer Wohnungsbau Spaces with Particular Qualities – Swiss Housing Daniel Kurz

Floor plans scale 1:500 1 Kraftwerk 1, Zurich, 2001; architects: Stücheli and Bünzli & Courvoisier, Zurich 2, 3 Vista Verde, Zurich; architects: pool, Zurich, 2005; 4 Leimbach housing development, Zurich, 2007; architects: Galli and Rudolf, Zurich 5 Chriesimatt housing development, Baar, 2011; architects: Graber Pulver, Zurich/Berne 6, 7 A-Park, Albisrieden, Zurich, 2008; architects: Baumann Roserens, Zurich

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Individualisierte Nachfrage Die Schweiz ist ein Land der Mieterinnen und Mieter: Kaum ein Drittel der Bevölkerung ist Besitzer der eigenen vier Wände; in den Städten sind es wenige Prozent. Der Geschosswohnungsbau bildet daher nach wie vor das Rückgrat der Wohnungsversorgung. Unter den Wohnungsvermietern stellen Privatpersonen die Mehrheit; nur in den größeren Zentren besitzen gemeinnützige Baugenossenschaften, Pensionskassen oder börsennotierte Immobilienfirmen namhafte Portefeuilles an Mietwohnungen. Unter den Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre sticht die starke Zunahme des steuerlich geförderten Wohneigentums hervor. Sie wird begleitet von einer starken und stetigen Abwanderung von Familien und steuerkräftigen Mittelschichten aus den Kernstädten in den ländlichen Raum. Gegen die damit verbundenen demografischen und finanziellen Verluste wehren sich die Städte mit gezielten Wohnbauprogrammen, die inzwischen ihre Auswirkungen zeigen. Die Stadt Zürich setzte sich 1998 das Ziel, innerhalb von zehn Jahren den Bau von 10 000 großen Familienwohnungen zu fördern. Mit den Mitteln des kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbaus, vor allem aber durch die Schaffung günstiger planerischer Rahmenbedingungen und die aufeinander abgestimmte Arbeit der Verwaltung, löste dieses von anderen Schweizer Städten erfolgreich kopierte Programm einen Bauboom aus, dem interessante und innovative Ansätze zu verdanken sind. Wenn die Abwanderung aus den Städten gebremst werden soll, dann muss Wohnraum entstehen, der zum Einfamilienhaus auf der grünen Wiese gleichwertige Alternativen bietet. Als Gegengewicht zu der hohen baulichen Dichte städtischer Lagen sind besondere räumliche Qualitäten, großzügige private Außenräume und eine geschützte Privatsphäre umso wichtiger. Individualität und Wandelbarkeit stehen daher im städtischen Mietwohnungsbau der letzten Jahre im Zentrum. Gute Architektur ist gerade in innerstädtischen Lagen zu einem wichtigen Verkaufsargument geworden, auch im preis-

werten Segment des Geschosswohnungsbaus. Die Kultur des Architekturwettbewerbs, von den Kommunen seit Langem gepflegt und von großen privaten Bauträgern immer öfter übernommen, fördert jun-ge Architekturbüros und frische Ideen. Räume mit besonderen Eigenschaften Die geplante Wohnsiedlung Chriesimatt in Baar (Kanton Zug) von Graber Pulver Architekten umfasst ein großes Spektrum von Wohnungstypen – Lofts, Atriumwohnungen, Maisonnetten – und spricht sehr unterschiedliche Wohnbedürfnisse an (Abb. 5). Ein besonders interessanter Wohnungstyp zeichnet sich durch ein überhohes Wohnzimmer aus: Je zwei Wohnungen sind im Querschnitt der Wohngebäude so verschränkt, dass ein normal hoher Zimmerbereich in einen höheren Wohnraum übergeht. Den Anspruch, den Geschosswohnungsbau mit den Vorzügen des Einfamilienhauses zu verbinden, nimmt der Basler Architekt Hans Zwimpfer sehr wörtlich: In seiner Überbauung Pile Up in Rheinfelden bei Basel stapelt er frei einteilbare, modulare Wohneinheiten übereinander. Ihre Besonderheit ist ein doppelgeschossiger Wohnraum mit ebenso hoher Loggia, der einen unerwarteten räumlichen Luxus anbietet, ohne die Wohnungen erheblich zu verteuern. Das patentierte PileUp-System soll in verschiedenen Schweizer Kleinstädten und auch in Wien zur Anwendung kommen. Zu den spannendsten Wohnbauprojekten zählt das 2001 realisierte Kraftwerk 1 in Zürich-West von Stücheli und Bünzli & Courvoisier Architekten (Abb. 1). Eine Genossenschaft von Aktivistinnen und Aktivisten aus der Alternativszene realisierten es zusammen mit einer großen Generalunternehmung. Nur diese Bauträgerschaft war in der Lage, ein vorhandenes Projekt für ein Bürogebäude mit 20 m Gebäudetiefe an das Wohnen anzupassen. Das Haus ist in der Art einer Unité d’habitation mit inneren Straßen erschlossen, über die man in die großen Maisonnettewohnungen gelangt. Wohngemeinschaften mit bis zu 13 Zimmern teilen sich riesige, an alte Villen erinnernde

Wohnräume. Das Kraftwerk umfasst auch kleinere Wohnungen, Büros und ein Restaurant. Zu seinen Besonderheiten zählen hohe Ökostandards und gemeinschaftliche Einrichtungen wie Dachterrasse, Bar und Waschsalon. Ein interner Sozialfonds ermöglicht, dass neben jungen Großstädtern auch benachteiligte ausländische Familien und zwei Behindertenwohngruppen in der Überbauung ihren Platz finden. Auch die genossenschaftliche Wohnsiedlung Vista Verde in Zürich von pool architekten ist durch sehr tiefe Gebäudekörper charakterisiert. Hier durchdringen sich Geschosswohnungen mit durchgestecktem Wohn- und Esszimmer und verschiedene Maisonnettetypen (Abb. 2, 3). Die Wohnungsvielfalt zeichnet sich in der scheinbar zufälligen Verteilung der großen Balkone in der Fassade ab, die durch ihre versetzte Lage vor Einsicht geschützt bleiben. Elemente bürgerlicher Wohnkultur Ungegliederte Grundrisse und offene Wohnküchen werden inzwischen weniger gern gesehen. Die Wohnungen im Basler Schwarzpark von Miller Maranta (2004) lassen bewährte Werte bürgerlicher Wohnkultur neu aufleben: Man betritt sie über ein großzügiges und lichterfülltes Entrée; Küche, Esszimmer und ein kleiner Salon formen eine Flucht von einzelnen Räumen; den privaten Außenraum bildet eine große vor Einblick geschützte Loggia. Auch im genossenschaftlichen Wohnungsbau, wo enge finanzielle Spielräume herrschen, sind differenzierte Grundrisslösungen anzutreffen, so in der Wohnsiedlung A-Park in Zürich von Baumann Roserens Architekten (Abb. 6, 7): Man betritt dort die Wohnung auf dem Umweg über ein kleines Entree, das vom angrenzenden Bad her Licht erhält. Küche und Wohnzimmer bilden einen zusammenhängenden Raum, der in zwei gleichwertige Funktionsbereiche unterteilt ist. Am Ende der Wohnung liegt die abgeschlossene Gruppe der Individualräume; ein weiteres Zimmer ist vom Entree her separat erschlossen. Es bedient, in Ergänzung zum familiären Privatbereich, die

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autonome Privatheit einer einzelnen Person. Im Zürcher Vorort Leimbach realisieren Galli & Rudolf als Ersatz für ältere Reihenhäuser eine kompakte Großform mit einem vielfach variierten Wohnungstyp (Abb. 4). Auch hier empfängt ein kleines Entree den Besucher. Ess- und Wohnzimmer sind diagonal versetzt und bilden einen fließenden Raum. Von den zwei das Bad flankierenden Schlafzimmern ist eins über eine Schiebetür direkt mit dem Wohnraum verbunden und eignet sich so auch als Arbeitsraum. Nur ihre Lage im großzügigen, offenen Wohnbereich deutet die Nutzung der Räume an. Dies erleichtert Rollenwechsel in dem veränderlichen Gebilde, das Haushalt und Familie darstel-

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len. Es ergibt sich aus dem Gesagten fast von selbst, dass die sogenannten kommunikativen Erschließungsformen der 1990erJahre – namentlich die damals beliebten erweiterten Laubengänge mit ihren erzwungenen Kontaktflächen – kaum mehr anzutreffen sind. Geblieben ist das Bemühen, die Erschließungsräume als freundlichen Ort zu inszenieren, der Tageslicht aufweist und durch räumliche Großzügigkeit einladend wirkt. Ein gutes Beispiel sind die Eingangsgeschosse der städtischen Siedlung Werdwies in Zürich von Adrian Streich: Rundum verglast und 3,8 m hoch enthalten sie ausschließlich öffentliche Nutzungen für die Hausgemeinschaft: Waschsalon, Gemein-

schaftsraum sowie Kindertagesstätte. Lichthöfe spenden den Treppen natürliches Tageslicht. Dichte In den umgenutzten Industriearealen der Städte ist eine sehr hohe Dichte von 2 und mehr an der Tagesordnung. Nur bei guter Lagequalität und sorgfältigster Planung sind solche Wohnbauten nachhaltig vermietbar. In dem Projekt für die gemischte Wohnüberbauung LUWA-Areal in Zürich macht Architekt Patrick Gmür die hohe bauliche Dichte zu einer spezifischen Qualität: Hohe und große Volumen dramatisieren die Außenräume. Das Hochhaus bietet bei hoher Dichte die Möglichkeit, individuelle Wohnraumqualität mit attraktiven Außenräumen zu verbinden. Zu den Besonderheiten zählt hier ein Concierge. Das LUWA-Projekt bietet Hochhauswohnungen, die mit ihren offenen Grundrissen auf mobile Kleinhaushalte ausgerichtet sind. Ein niedrigeres Gebäude enthält Maisonnettewohnungen für Familienhaushalte. Doppelgeschossige, großflächige Loggien bieten einen zusätzlichen, privaten Wohnraum im Freien. Eingezogene Loggien sind gegenüber konventionellen Balkonen auf dem Vormarsch, weil sie Schutz vor Wind und Regen, aber auch vor unerwünschtem Einblick bieten. In den Gartenstadtsiedlungen der frühen Nachkriegszeit mit ihren grünen Parklandschaften und beengten Wohnungsgrundrissen erweist sich oft der Ersatzneubau als die schlüssigste Lösung zur Anpassung an heutige Ansprüche. Die relativ großen Siedlungsareale der Baugenossenschaften eröffnen für diese Strategie große, städtebaulich relevante Chancen. Dabei entstehen Neubauten in doppelter oder dreifacher Dichte, mit Dichten bis 1,3. Das Wohnumfeld im Siedlungsraum wird unter dem Druck wachsender Dichte multifunktional genutzt: Im Sinn zusätzlicher Stadtrendite kann es in gezielter Abstufung der Öffentlichkeitsgrade dem umliegenden Quartier geöffnet und nutzbar gemacht werden – das Areal wird dadurch deutlich belebter.

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Qualität und Kosten Architekturwettbewerbe sind im Wohnungsbau in den vergangenen Jahren immer häufiger geworden, vor allem da, wo die Aufgabe durch sehr hohe Dichte, komplexe städtebauliche Verhältnisse oder durch knappe Kostenvorgaben erschwert ist. Dieser Trend trägt zur schnellen Verbreitung neuer Ideen bei: Die Architekten finden sich abwechselnd als Juroren oder Teilnehmende wieder und entwickeln in regem Austausch neue Konzepte. Wo Wohnungen für mittelständische und einkommensschwache Familien entstehen sollen, d. h. im kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbau, sind die Zielkosten in Form der zulässigen Quadratmetermiete von vornherein eng definiert. Die Stadt Zürich stellt seit Neuestem den Wettbewerbsteilnehmenden ein Kostentool zur Verfügung. Anhand von wenigen Makroelementen (Quantität) und vorgegebenen Kennzahlen (Qualität) ist schon in einem frühen Entwurfsstadium eine hinreichend präzise Kostenprognose möglich. Die Architekten werden dadurch in die Lage versetzt, schon in der Wettbewerbsphase ihre Projekte mit Blick auf das definierte Kostenziel zu optimieren. Ihre Selbstdeklaration wird während der Jurierung von unabhängigen Kostenplanern nachkalkuliert, wobei sich eine hohe Übereinstimmung ergeben hat. Oft weisen die Kostenkriterien in die gleiche Richtung wie die meist ebenso ehrgeizigen bauökologischen Zielvorgaben (Minergiestandard) und führen zu kompakten Volumen mit großer Gebäudetiefe, einfacher Abwicklung und intelligenter Erschließung. Wichtig ist, dass nicht die billigste, sondern die preiswerteste Lösung prämiert wird: Der Zürcher Architekt Urs Primas beschreibt die Entwurfsaufgabe im von Sachzwängen bestimmten Wohnungsbau »als Suche nach verborgenen Schätzen: nach Episoden von Großzügigkeit oder gar Luxus, welche inmitten von finanziellen, technischen und logistischen Problemlösungen Wirklichkeit werden könnten«. DETAIL 03/2006 Daniel Kurz ist Historiker und Architekturjournalist. Er ist tätig im Amt für Hochbauten der Stadt Zürich.

Switzerland is a country in which rented accommodation, and multi-storey developments form the broad basis of housing. The increase in tax-aided property ownership in recent years, however, has led to a steady exodus of families and swathes of the middle classes from the cities. If this migration is to be halted, one has to offer a genuine alternative to the out-of-town single-family house and garden. In recent years, therefore, individuality and variability have been a focus of urban housing construction, and good architecture has become a strong argument, even in the lowerprice segment. In 1998, the city of Zurich set itself the goal of supporting the construction of 10,000 large family dwellings within ten years. This programme led to a building boom from which a number of interesting and innovative ideas emerged. The housing development designed planned by Graber Pulver Architects for Chriesimatt in Baar in the canton of Zug (ill. 5) contains a large range of housing types and thus addresses a number of quite different needs. The goal of combining the advantages of the single-family house with multi-storey forms has been taken literally by the Basle-based architect Hans Zwimpfer. In his “Pile-Up” scheme in Rheinfelden near Basle, he stacks freely divisible modular dwelling units on top of each other. One of the most exciting housing projects of recent years is the Kraftwerk 1 in Zurich West by the architects Stücheli and Bünzli Courvoisier (ill. 1) completed in 2001. It was implemented by a cooperative from the squatter scene in conjunction with a big developer. This was the only group in a position to transform an existing project of a 20-metre-deep office building into housing. The structure contains large maisonette units reached via internal ‘streets’. Flat-sharing groups occupy larger dwellings with up to 13 rooms. Kraftwerk 1 also contains smaller flats, offices and a restaurant. Among its special features are its communal facilities and the high environmental standards it observes. The cooperative housing scheme Vista Verde in Zurich by pool architects (ills. 2, 3) is also characterised by its deep volumes. Single-

storey dwellings, with living-dining rooms that extend over the full depth of the block, are combined with maisonettes. In the Schwarzpark scheme in Basel by Miller Maranta (2004), one can recognise a renaissance of the tried-and-trusted values of middle-class domestic culture. Despite the financial constraints faced in housing association developments, solutions with varied layouts are still possible, as in the A-Park estate in Zurich by Baumann Roserens (ills. 6, 7). As a replacement for older terraced housing in the Zurich suburb of Leimbach, Galli & Rudolf have created a compact, yet large-scale complex with variations on a single housing type (ill. 4). In urban industrial areas that have been converted to housing uses, high utilization factors of 2.0 or more are common. Only when the location is good and when schemes are planned with the utmost care, however, will there be a long-term market for rented housing of such density. In the LUWA project in Zurich, the architect, Patrick Gmür, makes a virtue of high density. The high-rise block contains dwellings with open layouts for small, mobile households, while in a lower structure there are maisonettes for families. Architectural competitions for housing developments have become increasingly common in recent years. Since target costs in terms of an acceptable rent per square metre are subject to tight constraints, the city of Zurich is making a cost tool available to competition participants with which they can draw up a sufficiently precise cost estimate at an early stage of the design. Often the cost criteria of housing coincide with the aims of ecology, resulting in compact volumes and buildings of great depth. The important thing, though, is that the most economical, not the cheapest, solution is chosen. The Zurich architect Urs Primas describes housing design as “a search for hidden treasures – for episodes of generosity, or even luxury, that could become reality in the process of solving financial, technical and logistic problems”. Daniel Kurz, an architectural journalist, works at the Building Department of the City of Zurich.

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Nachhaltiger Wohnungsbau: Standards und Innovationen Environmentally Sustainable Housing: Standards and Innovations Holger Wolpensinger, Wolfgang Rid

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Nach dem Bauboom der 1950er- bis Mitte der 1970er-Jahre setzte in Deutschland ein gesellschaftlicher Wandel ein: Mit den Studentenunruhen 1968, der Ölkrise 1973 sowie der Kritik an der atomaren Energiegewinnung, der Wohlstandsgesellschaft und der Umweltzerstörung wurde eine Bewegung angestoßen, die mit der Gründung der Parteien der Grünen und der Alternativen Liste politischen Ausdruck fand. Seit Beginn der 1980er-Jahre werden ökologische Ziele auch in der Siedlungsplanung verfolgt und ökologische Wohnbauprojekte umgesetzt. Als das Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« 1984 das Thema auf die Titelseite setzte, erreichte es die Öffentlichkeit zum ersten Mal in großem Umfang. In diesem Artikel wurden sechs im Bau befindliche Ökosiedlungen beschrieben und Frei Otto mit dem Satz zitiert »Das ökologische Bauen ist im Kommen«. Seither sind in Deutschland und Europa zahlreiche Projekte und Siedlungen entstanden, die Aspekte einer ökologischen und/ oder nachhaltigen Ausrichtung aufnehmen. Nachhaltige Wohnbauten konzentrieren sich dabei nicht nur auf den Aspekt der Energieeffizienz, sondern beziehen auch Versorgungs- und Transportinfrastrukturen, naturnahe Freiraumgestaltung, kostengünstiges Bauen sowie regional-ökonomische und soziale Aspekte in die Betrachtung ein. Damit wird versucht, auf den demografischen Wandel, die zunehmende Ressourcenknappheit sowie das wachsende soziale Ungleichgewicht zu reagieren. In Europa sind in den vergangenen 30 Jahren rund 350 Siedlungen in einem ökologischen Kontext erstellt worden; in Deutschland rund 180 mit insgesamt 26 000 Wohnungen. Darüber hinaus verfolgten viele Projekte soziale Ansätze. Regionale Schwerpunkte des nachhaltigen Wohnungsbaus sind neben Deutschland vor allem Österreich, die Niederlande, Schweiz, Schweden und Dänemark. Kaum Aktivitäten sind aus Frankreich sowie den süd- und osteuropäischen Ländern bekannt. Derzeit lässt sich eine Veränderung des Blickwinkels feststellen: Planungen werden

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nicht nur aus der Gebäudeperspektive betrachtet, sondern im Hinblick auf eine Siedlungs- bzw. Stadtteilplanung, die ökologische, soziale und ökonomische Kriterien berücksichtigt. Wichtige Themen sind dabei Energieeffizienz, Mobilität, Verwendung ökologischer Baustoffe, umweltgerechte Verund Entsorgung, naturnahe Grün-/Freiraumgestaltung und flächensparendes Bauen. Das nach DIN-ISO genormte Verfahren der Ökobilanzierung wurde auch auf Siedlungen und Stadtquartiere angewendet und zeigt erhebliche ökologische Einsparpotenziale sowie wichtige Handlungsfelder des nachhaltigen Wohnungsbaus auf. Demzufolge können die durchschnittlichen Treibhausgasemissionen in Deutschland – unter Beibehaltung des heutigen Wohlstandsmodells und mit der heute verfügbaren Technik – rechnerisch auf Siedlungsebene derzeit um bis zu 80 % gesenkt werden. Gebäude, Siedlungen und Stadtquartiere sind sehr langlebige Produkte, deren Emissionen in Planung und Bau aufgrund der hohen Investitionen meist für Jahrzehnte festgelegt werden. Heute nicht nach dem besten Stand realisierte Wohnsiedlungen und Stadtquartiere sind jetzt schon Altlasten, weshalb sich Neubauquartiere durch eine besonders hohe Nachhaltigkeitsrelevanz auszeichnen. Zahlreiche Modellprojekte bis in das Großsiedlungsformat sind gebaut, die erforderlichen Technologien am Markt erhältlich und erprobte Standarddetails verfügbar. Energieeffizienz und erneuerbare Energien Kein anderer Aspekt des nachhaltigen Bauens ist so anerkannt und etabliert wie die Energieeffizienzsteigerung und die Nutzung erneuerbarer Energien. Dies spiegelt sich auch im Wohnungsbau wider, denn hier gibt es erfolgreich realisierte Großprojekte. Wegbereiter war die Neubausiedlung in Hannover-Kronsberg (3000 Wohneinheiten) für die EXPO 2000. Erstmals konnte nachgewiesen werden, dass sich die Versorgung von Niedrigenergiehäusern über ein Nahwärmenetz und Blockheizkraftwerke

(BHKW) ökonomisch realisieren lässt. Im Wärmebereich ergab sich eine Energieeinsparung von 73 % gegenüber der damals gesetzlich vorgeschriebenen Standardbebauung. Zur gleichen Zeit wurde eine Modellreihe großer Solarthermieanlagen mit saisonalem Speicher in rund einem Dutzend Siedlungen gebaut. Beim größten solaren Nahwärmeprojekt Neckarsulm-Amorbach (1300 Wohneinheiten) wird rund die Hälfte der Wärmeenergie über Solaranlagen erzeugt und saisonal in einem Aquifer-Wasserspeicher in oberen Bodenschichten gespeichert. Da der technische Aufwand im Vergleich zu Passivhäusern allerdings deutlich größer ist, wurde das Konzept ohne Bundesförderung nicht mehr im großen Stil weiterverfolgt. Neubaugebiete wie der Scharnhauser Park in Ostfildern bei Stuttgart (3000 Wohneinheiten, 2500 Büroarbeitsplätze) oder FreiburgVauban (2000 Wohneinheiten) werden zwar ebenfalls über ein Nahwärmenetz versorgt, Wärme und Strom liefert jedoch ein BHKW, das mit Holzhackschnitzeln befeuert wird. Insgesamt geht die Entwicklung hin zu Versorgungskonzepten mit ausschließlich erneuerbaren Energien. Das Bioenergiedorf Jühnde bei Göttingen mit einer Biogasanlage und einem Biomasseheizwerk ist eins der Vorreiterprojekte, das zahlreiche Nachahmer fand und Anlass für den »Leitfaden Bioenergiedörfer« des BMELV (Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) bot. Plusenergie-Konzepte erzeugen mit großen Solaranlagen oder mit Holzpellets befeuerten Mini-BHKWs mehr Energie, als sie selbst benötigen. Der Energieüberschuss wird in das öffentliche Stromnetz gespeist oder kann für Elektromobilität verwendet werden. Die mit 1 MW Leistung derzeit größte nachhaltige Siedlungsplanung weltweit ist in Amersfoort-Nieuwland in den Niederlanden mit dachintegrierten Photovoltaikanlagen (5000 Wohnungen für 15 000 Bewohner). Die intensive Zusammenarbeit der beteiligten Akteure in der Planungsphase erlaubte es dort, ein breites Spektrum nachhaltiger Kriterien zu berücksichtigen.

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om

Str

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ElektrizitätsVersorgungs-

y icit unternehmen/ ctr Ele Power Supplier

Résidence du Cèdre, Obernai, 2007; architect: Régis Mury 100 % renewable energy supply SurPLUShome, Washington, DC, 2009; design: University of Technology, Darmstadt, Department for Architecture and Departmenr for Electrical Engineering project management: Manfred Hegger

Green Electricity

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Résidence du Cèdre, Obernai, 2007; Architekt: Régis Mury 100 % erneuerbare Energieversorgung SurPLUShome, Washington D. C., 2009; Entwurf: TU Darmstadt, FB Architektur/FB Elektrotechnik, Leitung: Manfred Hegger

BHKW/ CHP Grüner Strom/

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Biogasanlage/ Biogas Facility

Holzhackschnitzelheizwerk/ Woodchip Burner

Wärme/ Heat

Gülle/ Manure Pflanzensilage/ Plant Silage

Holzhackschnitzel/ Woodchips

Spitzenlastkessel (Heizöl)/ Peak Load Boiler 2

Baustoffe und Baukonstruktion Holz ist einer der Hoffnungsträger einer nachhaltigen Entwicklung. Kein anderer Baustoff schneidet in Ökobilanzen besser ab. Zu seiner hervorragenden PlusenergieBilanz führen der geringe Energieaufwand der Herstellung und der hohe Anteil der über die Photosynthese eingelagerten erneuerbaren Energie, die bei der Entsorgung des Altholzes energetisch genutzt werden kann. Nachweisen lässt sich dies beim Vergleich eines Gebäudes in Massivholzbauweise (Brettstapel) mit einer Variante mit Ziegelwänden und Stahlbetondecken. Bilanziert wurde der komplette Lebenszyklus – Rohstoffabbau, Nutzung, thermische Entsorgung der Holzbaustoffe in einem Heizkraftwerk bzw. Deponierung der mineralischen Baustoffe (Abb. 2). In die Rechnung eingegangen ist der erweiterte Rohbau, also alle Positionen der Kostengruppe 300, jedoch keine Haustechnik. Nimmt man in Anlehnung an die Vereinbarungen zur Nachhaltigkeitszertifizierung der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) und BMVBS (Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung) eine Nutzungsdauer von 50 Jahren an, ergeben sich signifikante Unterschiede zwischen den Bauweisen: Der Holzbau liegt in der Summe mit rund 43 kWh Primärenergie pro m² Energiebezugsfläche pro Jahr günstiger als die Massivbauweise. Im Vergleich dazu beträgt der Jahresheizwärmebedarf eines Passivhauses 20 kWh/m2a. In Deutschland soll die Passivhausbauweise mit der EnEVNovellierung 2012/13 gesetzlicher Standard für Neubauten werden. Aufbauend auf dem EnEV-Nachweis könnte mit wenig Mehraufwand der Ökobilanznachweis von Baustoffen eingeführt werden. Technische Innovationen und ausgereifte Brandschutzdetails haben in jüngerer Zeit urbane Holzarchitekturen entstehen lassen, denen man die Holzkonstruktion nicht ansieht. 2001 feierte man das erste fünfgeschossige Gebäude Europas in Holzbauweise in Trondheim von Brendeland & Kristoffersen arkitekter als Punk-Projekt. 2008 folgte das siebengeschossige Wohn- 3

gebäude in Berlin von Kaden Klingbeil Achitekten. Die größte Holzbausiedlung entsteht derzeit im schwedischen Växjö von Ola Malm/Arkitektbolaget Kronoberg: 2000 Wohneinheiten in achtgeschossiger Holzbauweise. Doch damit noch nicht genug: Das mit neun Geschossen derzeit weltweit höchste Wohnhaus in Holzbauweise ist der Murray Grove timber tower von Waugh Thistleton Architects in London (Abb. 6). Die oberen acht Geschosse sind mit großformatigen Massivholzplatten erstellt. Besonders hervorzuheben sind die Holzbausiedlungen von Hermann und Johannes Kaufmann, von deren Architekturqualität die ganze Region Vorarlberg profitiert (Abb. 8 –10). Siedlungsmobilität Zahlreiche Innovationen finden sich bei der Siedlungsmobilität. Die größten zusammenhängenden autofreien Stadtquartiere Kraftwerk 1 in Zürich (2001), Westerpark auf dem GWL-Terrein (Abb. 14) in Amsterdam

(1996) und Freiburg-Vauban (2003) gelten als europäische Vorreiterprojekte. Kraftwerk 1 verfügt über eine eigene Mobility-Carsharing-Station mit mehreren Autos. Da das Projekt Kraftwerk 1 Genossenschafterin bei Mobility ist, können die Bewohner von den verbilligten Kilometertarifen profitieren; trotzdem ist die typische Halbierung des Fahraufwands bei Carsharing-Nutzung gegenüber privaten Pkws auch hier zu beobachten. Bei der größten zusammenhängenden autofreien Siedlung in Europa, dem Stadtquartier GWL-Terrein in AmsterdamWesterpark, sind 600 Wohneinheiten mit 0,2 Stellplätzen gegenüber sonst üblichen 2,5 bis 3 Stellplätzen je Wohneinheit realisiert worden. Die Baukosten lassen sich signifikant senken, indem man auf Tiefgaragen verzichtet. Eine umfangreiche Evaluation fand in Freiburg statt. Der Stadtteil Vauban ist das Quartier mit den meisten autofreien Haushalten. Ihre Alltagsmobilität organisieren die rund 5000 Bewohner zur Hälfte mit

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4, 5 Wohnhäuser, Trondheim, 2004; Grundriss 1. OG Maßstab 1:500 Architeken: Brendeland & Kristoffersen arkitekter 6 Wohnhaus, London, 2009 Architekten: Waugh Thistleton architects 7 Plusenergiebaustoff Holz 8 Wohnhäuser Hofsteigfurt, Wolfurt, 2004; Architekt: Hermann Kaufmann

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dem Fahrrad, dem öffentlichen Nahverkehr, zu Fuß und mit Carsharing. 57 % der Bewohner haben ihr Auto erst mit ihrem Umzug nach Vauban abgeschafft. Dies kann als Beleg dafür gelten, dass eine nachhaltige Wohnbauplanung zu einer autofreien Mobilität beiträgt. Voraussetzung für das Gelingen solcher Projekte sind neben der guten Erreichbarkeit auch ein gutes Marketing. So wird bei der Realisierung der autofreien Siedlung Stellwerk 60 in Köln-Nippes nicht mit dem Autoverbot geworben, sondern mit den Qualitäten des Pkw-freien Wohnens. Flächensparendes Bauen Nachhaltige Siedlungskonzepte verfolgen die Prämisse, Flächen zu sparen. Die Forderung nach hohen Baudichten muss allerdings differenziert betrachtet werden: Überschreitet man eine moderate Verdichtung bzw. qualifizierte Dichte, führen noch höhere bauliche Dichten kaum zu zusätzlichen Flächeneinsparungen, dafür aber zu einer weitaus größeren Verschlechterung der Wohnverhältnisse. Bei hochverdichtetem Geschosswohnungsbau wird meist die Versiegelung des gesamten Grundstücks erforderlich; eine weitgehende Freihaltung von Versiegelung ist in der Regel nur bis zu einer mittleren Geschossflächenzahl (GFZm) von 0,8 zu realisieren. Hochverdichteter Wohnhochhausbau gilt, nicht zuletzt aufgrund der höheren Erschließungskosten, zudem als unwirtschaftlicher als etwa Reihenhaus- oder Geschosswohnungsbau. Aus einer Anhebung der mittleren Geschossflächenzahl (GFZm) von 0,2 bis 0,3 bei Einfamilienhaussiedlungen auf 0,4 bis 0,6 durch bauliche Verdichtung in Form einer Reihenhaus- und Doppelhausbebauung würde in der Halbierung des gegenwärtigen Baulandbedarfs resultieren. Für nachhaltigen Wohnbau wird in der Regel als maximale moderate Dichte eine GFZ von 0,8 bis 0,9 angesehen – als Kompromiss von Aufenthaltsqualität, flächensparendem Bauen und ökologischer Freiraumgestaltung. Eine Erhöhung der baulichen Dichte hat zudem positive Auswirkung auf den Wärmeenergieverbrauch beim Betrieb

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von Gebäuden sowie beim erforderlichen Primärenergiebedarf zur Gebäudeerstellung. Naturnahe Grün- und Freiraumgestaltung Der Versiegelungsgrad von Grundstücken bildet einen Kernindikator nachhaltiger Siedlungsplanung. Versiegelte Flächen beeinflussen Wasserhaushalt, Klima, Humuszerstörung, Erholungswert und Ästhetik. Mechanische und chemische Eingriffe sowie Vegetation und Nutzung können Böden in ihrer ökologischen Funktion verändern oder zerstören. Kompensatorischen Maßnahmen kommt somit eine große Bedeutung zu. Entsprechend sieht beispielsweise das Deutsche Institut für Urbanistik zur Bewertung der Nachhaltigkeit in der Stadtplanung einen Indikator der nachhaltigen Siedlungsentwicklung für Freiraumerhaltung und Freiraumversorgung vor. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung schlägt ebenfalls mit dem Indikator B 1: Siedlungs- und Verkehrsfläche eine quantitative und qualitative Verbesserung der Freiflächen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele vor. Die Inanspruchnahme von Wohnbauflächen soll durch höhere bauliche Dichten möglichst weit reduziert, die Erholungsflächen dagegen möglichst ausgedehnt werden. Aus Gründen der Gewässergüte und der Entlastung der Abwasserreinigungsanlagen sollte beispielsweise die Versickerung von Regenwasser auf dem Grundstück möglich sein. Gehölze erfüllen die wichtige ökologische Funktion der Wasserrückhaltung: Sie nehmen Regenwasser auf und geben es zeitverzögert an den Boden ab. Dadurch können Starkregen abgepuffert und der Oberflächenabfluss reduziert werden. Die Qualität der Grünflächen hat unmittelbaren Einfluss auf die Lebensqualität der Bewohner: Gute Außenraumgestaltung und die Bereitstellung geeigneter Nutzflächen wie Spiel- oder Ruhebereiche verbessern Mikroklima und Wohnqualität innerhalb des Siedlungsgebiets. Nachhaltige Freiflächengestaltung sollte in eine Gesamtkonzeption integriert sein. Die isolierte Betrachtungsweise eines Grundstücks führt in den meisten Fällen zu einem unnötig hohen Flächenver-

brauch. Gelungen ist die Integration eines nachhaltigen Siedlungs- und Freiflächenkonzepts beim Projekt Bo01 in Malmö (Abb. 13): Im Mittelpunkt der Freiraumplanung standen Fassaden- und Dachbegrünungen sowie die Reduzierung des Oberflächenwassers, ein innovatives Abwasserkonzept und die Identifikation mit dem Ort durch hohe Freiraumqualität. Bereits in den großen Stadtutopien von Frank Lloyd Wrights Broadacre City (1932) oder Ebenezer Howards Garden City of Tomorrow (1902) wurde nicht nur eine naturnahe Grün- und Freiraumgestaltung, sondern auch die Selbstversorgung der Bewohner innerhalb ihrer Wohnumgebung thematisiert. In nur wenigen neueren nachhaltigen Wohnbauprojekten wurden Aspekte der Lebensmittelselbstversorgung konsequent umgesetzt. Eines der Projekte ist EVA Lanxmer im niederländischen Culemborg (Abb. 12). Es zählt mit 1850 Wohneinheiten auf 110 ha zu den größten Permakulturprojekten weltweit. Hier wurden die ursprünglich für die Landwirtschaft entwickelten Prinzipien der Permakultur auf eine Neubausiedlung im städtebaulichen Format übertragen. Dafür wurden Wohnhöfe mit Selbstversorgergärten und Gewerbebauten realisiert. Soziale Nachhaltigkeit Die soziale Dimension nachhaltiger Siedlungsplanung betrifft Aspekte des gerechten und offenen Zugangs zu wohnortnahen Dienstleistungen, Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten sowie nachhaltigen und kostengünstigen Wohnungen. Weitere Themen der sozialen Nachhaltigkeit sind das gemeinsame Bauen und Wohnen, nichtfamiliäre Netzwerke, Identifizierung der Bewohner mit ihrem Wohnort, Stabilität des Wohnumfelds, gemeinschaftliche Aktivitäten, Sicherheit und Gesundheit, Kultur- und Freizeitmöglichkeiten. Soziale Nachhaltigkeit ist eng mit dem stadtplanerischen Konzept der kleinräumigen Nutzungsvielfalt verknüpft: Sie fördert das Quartiersleben, begünstigt urbane Vielfalt, baut Segregation ab und verbessert die Situation benachteiligter Bevölkerungsgrup-

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+26,0

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pen. Durch gemeinschaftliche Grünflächen und verkehrsberuhigte Erschließung kann Raum für Spiel und Erholung im direkten Wohnumfeld gewonnen werden. Als Vorbild dienen beispielsweise regionaltypische »Angerdörfer« mit einem zentralen Platz. Baugemeinschaften und gemeinschaftliche Wohnformen führen in der Regel zu höheren ökologischen Standards, weil private Baugruppen die eigenen Interessen koordiniert vertreten können. Die Ausgestaltung der Gebäude und die Erschließung und Zugänglichkeit von öffentlichen, halb öffentlichen und privaten Räumen ist entscheidend für ein konfliktreduziertes Zusammenwohnen. Beispiele für neues und innovatives Wohnbauen unter Beteiligung privater Baugruppen gibt es immer häufiger, etwa die Stadthäuser Konrad-Zuse-Straße in FrankfurtRiedberg (Abb. 11). Die Stadthäuser profitieren von der unmittelbaren Nähe zum Grünzug Topografischer Weg; wichtige Infrastruktureinrichtungen (Nahversorgung,

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4, 5 Housing blocks in Trondheim, 2004; first floor plan scale 1:500 architects: Brendeland & Kristoffersen arkitekter 6 Housing block in London, 2009; architects: Waugh Thistleton 7 Surplus-energy building material: wood 8 Housing in Hofsteigfurt, Wolfurt, 2004; architect: Hermann Kaufmann

Differenz Mineralisch Holz: max. 43,3 kWh/m2*a Difference between mineral wood max 43,3 kWh/m2*a Massivholzbauweise (Brettstapel)/ Solid timber construction

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Typische ZiegelBeton-Bauweise/ Typical brick/concrete construction

kWh/m2 EBF*a

Primärenergiebilanz der Baustoffe eines viergeschossigen Gebäudes 1300 m2 Energiebezugsfläche (EBF) KG 300 bei einer Nutzungsdauer von 50 Jahren Primary energy balance: The construction materials of a four-storey building with 1300 m2 heated floor area KG 300 over a lifespan of 50 years.

‡ Heizwert (maximal nutzbarer Energieinhalt) Heat value (maximum useable energy) ‡ graue Energie/ Grey energy

U-Bahn, Schule, Kindergarten) sind fußläufig erreichbar. Die Grundrisse können flexibel und individuell an die Wünsche der Nutzer angepasst werden, durch die verschiedenen Ausbaustufen des zweiten Obergeschosses variieren die Wohnflächen von 166 bis 192 m2. Private Baugruppen und Bauinitiativen werden auch in anderen Ländern Europas immer zahlreicher; besonders hervorzuheben sind die jahrzehntelangen Erfahrungen der Cohousing-Projekte (Bofællesskaber) in Dänemark. Wenn auch bereits etwas in die Jahre gekommen, ist das Projekt Jystrup des Büros Tegnestuen Vandkunsten als Cohousing-Klassiker und nach wie vor auch als Best-Practice-Projekt zu bezeichnen. Es zeichnet sich durch einen verglasten Wohnweg aus, der es ganzjährig ermöglicht, die Gemeinschaftsräume intensiv zu nutzen. Mehr als 40 % der Geschossfläche werden gemeinschaftlich genutzt. In der professionell ausgestatteten Küche des Gemeinschaftshauses wird täglich gekocht.

Dadurch konnten die Küchen der 21 Wohnungen kleiner gebaut werden, was auf die ganze Siedlung betrachtet erhebliche Einsparungen von Fläche und Kosten bringt. Diese positive Entwicklung privater Bauinitiativen kann durch entsprechende stadtplanerische Vorgaben gefördert werden, beispielsweise durch Vorhaltung von Grundstücken für Baugemeinschaften sowie Unterstützung privater Baugruppen in der Planung nachhaltiger Wohnbauprojekte seitens der Kommunen. Ökonomie nachhaltiger Wohn- und Siedlungsplanungen Nach der Agenda 21 soll das Ziel der »sozialen Gerechtigkeit« umgesetzt werden, also möglichst allen Bevölkerungs- und Altersgruppen dazu zu verhelfen, in einer qualitativ hochwertigen Siedlungsumgebung wohnen zu können (Agenda 21; Kapitel 7.5 a). Dauerhaft preiswertes Wohnen ist somit zentraler Bestandteil nachhaltiger Wohnbauziele.

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9, 10 Mehrfamilienhaussiedlung Mühlweg, Wien, 2005; Lageplan Architekt: Hermann Kaufmann 11 Wohnsiedlung Konrad-Zuse-Straße, FrankfurtRiedberg, 2009; Architekten: Baufrösche 12 EVA Lanxmeer, Culemborg, 1998; Architekt: Joachim Eble 13 nachhaltige Stadtentwicklung, Bo01, Malmö 14 GWL-Terrein, Amsterdam, 1998; Architekten: KCAP Architects & Planners

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Dies erfordert kostengünstigen Wohnbau, der sich seinerseits preissenkend auf den Mietwohnungsmarkt auswirken kann. In Deutschland haben in den vergangenen Jahren insbesondere die sogenannten Schwellenhaushalte Wohneigentum nachgefragt. Eine höhere Wohneigentumsrate wirkt sich positiv auf eine nachhaltige Entwicklung aus. Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die Wohnzufriedenheit bei Wohneigentümern nachweislich höher ist als bei Mietern und damit zu einem stabileren Wohnumfeld beiträgt. Dies wird darauf zurückgeführt, dass private Bauleute als Selbstnutzer in einer erhöhten persönlichen Verantwortung für die Wohnung und ihr unmittelbares Wohnumfeld stehen. Die als »Markterweiterung nach unten« bezeichnete Erhöhung des Anteils von Schwellenhaushalten an den Wohneigentümern stellt somit ein hohes Potenzial für die Steigerung nachhaltiger Formen des Siedlungsbaus durch das Angebot günstigen und nachhaltig geplanten Wohnraums dar. In der Architekturdebatte hat sich zur nachhaltigen Beurteilung der Baukosten die Betrachtung der Lebenszykluskosten durchgesetzt: Nachhaltige Baumaßnahmen verursachen zwar in der Regel Mehrkosten zu Beginn der Nutzungsdauer, diese machen sich jedoch fast immer bis hin zu Abriss und Entsorgung bezahlt. Beispiele nachhaltiger Wohnbauprojekte gibt es in allen Preissegmenten: vom äußerst kostengünstigen Aussiedlerwohnheim, großen Wohnsiedlungen im Rahmen des geförderten sozialen Wohnungsbaus bis hin zu Ökovillen im Grünen für Doppelverdienende mit oder ohne Kinder. Aktuell werden je nach Region und Finanzierungsmodellen Gebäude in Siedlungen mit ökologischen Standards zu Preisen von 2000 bis 2500 Euro/m2 Wohnfläche (reine Baukosten) realisiert. Neuere empirische Untersuchungen zum Thema Siedlungsmodelle in Passivhausqualität belegen, dass bei industrieller Fertigung der Gebäude und einem flächensparenden Grundrisskonzept die Kostenneutralität zum konventionellen Bauen »in erreichbarer Nähe« liegt.

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Ein wichtiger Ansatz zur Finanzierung nachhaltiger Aspekte im Wohnungs- und Siedlungsbau liegt in einer nachhaltigen Planung: Durch den Verzicht auf eine Tiefgarage werden Gelder frei, um etwa einen Carsharing-Fuhrpark, u. a. in Verbindung mit einer ÖPNV-Regionalkarte oder einer Bahncard für jeden Bewohner, zu finanzieren (z. B. Kraftwerk 1 oder Freiburg-Vauban). Zusätzlich können die derzeit zum Teil noch höheren Kosten für ökologisches Bauen aufgefangen werden. Weitere Einsparpotenziale ergeben sich aufgrund sinkender Preise für nachhaltiges Bauen, beispielsweise bei Photovoltaikmodulen. Produktivitätssteigerungen und technischer Fortschritt lassen die Herstellungskosten deutlich sinken: Seit Jahresbeginn 2009 ist der Preis für Photovoltaikmodule um 10 –20 % gesunken. Höhere bauliche Dichten stellen ein erhebliches Einsparpotenzial dar, nicht nur in Folge geringerer Baukosten durch flächensparende Grundrisse. Kompaktere Bauformen führen zu reduziertem Wärmeenergiebedarf im Gebäudebetrieb und geringerem Primärenergieverbrauch für die Gebäudeerstellung. Höhere Dichten im Siedlungsneubau reduzieren zudem den Kostenanteil pro Wohneinheit von Infrastruktureinrichtungen und Erschließungskosten. Fazit Anhand aktueller Planungen großmaßstäblicher Stadtentwicklungsgebiete in China, Abu Dhabi, Taiwan, aber auch in Europa ist ein Bemühen um eine nachhaltigere Siedlungsentwicklung zu beobachten: Es zeigt sich, dass sich ökologische Ideen und Konzepte weltweit durchzusetzen beginnen. Was ab den 1980er-Jahren als Standard im spezialisierten Bereich des nachhaltigen Wohnungsbaus etabliert wurde, wird heute als Innovation im allgemeinen Wohnungsbau gehandelt. Zahlreiche Erkenntnisse aus den Pioniervorhaben sind in der Planungskultur angekommen, sodass sich mittlerweile auch weltweit führende Planungsbüros intensiv um nachhaltigeres Bauen und nachhaltige Stadtentwicklung kümmern. Interessant dabei ist, dass Planungswissen

9, 10 Multi-family housing estate, Mühlweg, Vienna, 2005; site plan architect: Hermann Kaufmann 11 Konrad-Zuse-Strasse housing estate, Riedberg, Frankfurt, 2009; architects: Baufrösche 12 EVA Lanxmeer, Culemborg; 1998; architect: Joachim Eble 13 sustainable city development, Bo01, Malmö 14 GWL Terrein, Amsterdam, 1998; architects: KCAP Architects & Planners

insbesondere aus Europa weltweit nachgefragt wird. Der nächste Schritt wäre es nun, den Weg für eine breite Markteinführung zu ebnen. Dies ist zum einen Aufgabe der Politik bzw. der kommunalen Rahmensetzung, zum anderen abhängig vom Nutzerverhalten: Die künftigen Bewohner tragen entscheidend zur Verbreitung dieser neuen Bauweisen bei, indem sie ökologische Bauund Wohnformen nachfragen. Der Einfluss der Fachplaner auf die Baukultur im Wohnungsneubau ist begrenzt; nach Schätzung der Architektenkammern wurden nur rund 5 % der 2006 gebauten Wohnungen in Deutschland von Architekten geplant. Ambitionierte Planungen fallen jedoch nicht vom Himmel: Ohne Stadtplaner und Architekten, die mit dem vielfältigen Thema der nachhaltigen Quartiers- und Siedlungsentwicklung umgehen können, bleiben die Ziele und Anforderungen des nachhaltigen Wohnbaus reine Makulatur. Architekten und Stadtplaner können über Modellvorhaben Zeichen setzen sowie private Baufamilien und Bauträger beraten, um nachhaltige Wohnbauprojekte zu fördern. Aktuell verfolgen sowohl das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) in Zusammenarbeit mit Wohnbauträgern und Wohnbauverbänden als auch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) die Zertifizierung der Nachhaltigkeit von Stadtquartieren und Siedlungen. Auf dieser Maßstabsebene sollten soziale Aspekte besonders berücksichtigt werden. Chancen vertan wurden bislang vor allem bei Großprojekten wie etwa bei der nur teilweisen Umsetzung des ambitionierten Nachhaltigkeitskonzepts der Messestadt München-Riem. Auch der Ausbau des Flugfelds Aspern in Wien ist aufgrund mangelnden Interesses gefährdet. Für die Einhaltung städtebaulicher Verträge und eine gesicherte Umsetzung nachhaltiger Planungsvorgaben könnte beispielsweise eine Verbesserung des Monitorings oder die Stärkung und Unterstützung privater Baugruppen beitragen. DETAIL 03/2010

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After the construction boom in Germany that lasted from the 1950s to the mid-1970s, a process of change took place in society. In addition, environmental awareness grew, and since the beginning of the 1980s, ecological criteria began to be considered in housing and urban planning. Over the past 30 years in Europe, roughly 350 environmental housing developments have been built – 180 of them in Germany, amounting to a total of 26,000 dwellings. Sustainable housing focuses not just on energy efficiency, however. Other important aspects include mobility, use of environmentally friendly building materials, ecologically acceptable supply and disposal, landscaping and spatial design, and space-saving construction. There is still plenty of scope for action. Average emissions of greenhouse gases in Germany, for example, could be reduced by up to 80 per cent in larger developments, while still maintaining present levels of prosperity. Nevertheless, no other aspects of sustainable housing construction have received such attention as improving energy efficiency and using renewable forms of energy. The Kronsberg scheme in Hanover, with 3,000 housing units, erected in the context of the Expo 2000, played a pioneering role in this respect. For the first time, it was shown that the heating of low-energy houses could be implemented economically via a local network from a cogeneration unit – in this case, amounting to an energy saving of 73 per cent compared to standard forms of construction. In the largest local solar-energy project is in Amorbach, Neckarsulm, with 1,300 dwelling units, where roughly half the thermal energy is generated by solar collectors and seasonally stored in an underground aquifer. Unfortunately, the concept was not pursued further on a large scale since government aid was not forthcoming. New development areas like Scharnhauser Park in Ostfildern near Stuttgart (3,000 housing units, 2,500 office workplaces) or Vauban in Freiburg (2,000 dwelling units) are also supplied via a local heating network, but heat and power here are provided by a cogeneration unit fuelled by wood shavings. Developments are tending towards supply concepts 14

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with exclusively renewable forms of energy. In this respect, the bio-energy village of Jühnde near Göttingen is a model that has been emulated in numerous other schemes. “PlusEnergy” concepts, using large-scale solar plant or mini-cogeneration units fuelled by wood pellets, are based on the production of more energy than is locally consumed. The excess is fed into the public grid. The largest sustainable estate in the world being planned at the moment is Nieuwland-Amersfoort with a 1 MW capacity. Photovoltaic arrays will be installed on the roofs of the 5,000 dwellings for 15,000 people. Timber as a material is one of the big hopes of sustainable developments. Wood has an outstanding positive energy balance: a low amount of energy is needed in its production, and a large amount of renewable energy is stored within it by a process of photosynthesis – energy that can be exploited later when disposing of the used material (ill. 2). In recent times, technical innovations and effective fire-protection details have led to

urban forms of timber architecture. In 2001, the first five-storey wooden building in Europe was erected in Trondheim – designed by Brendeland & Kristoffersen. This was followed in 2008 by a seven-storey timber housing structure in Berlin by Kaden Klingbeil Architects. The largest development in wood is at present under construction in Växjö, Sweden. Designed by Ola Malm/ Arkitektbolaget Kronaberg, it consists of 2,000 dwelling units in an eight-storey timber structure. The world’s tallest housing block in wood is the Murray Grove timber tower by Waugh Thistleton Architects in London (ill. 6). The top eight storeys are constructed with large solid-timber panels. Mention should also be made of the model timber developments in the Vorarlberg region in Austria by Hermann and Johannes Kaufmann (ills. 8 –10). Numerous environmental innovations can be found in the field of mobility in conjunction with housing developments. The largest urban neighbourhoods free of car traffic are Kraftwerk 1 in Zurich (2001), Westerpark on the

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GWL site in Amsterdam (1996) and Vauban, Freiburg (2003) – all pioneering projects. Kraftwerk 1 has its own “mobility car-sharing” station with several vehicles. A common effect of car-sharing schemes is a halving of the driving costs incurred by private car owners. In the GWL Terrein development in Westerpark, Amsterdam, the largest continuous car-free development in Europe, there are 600 dwellings with 0.2 parking spaces per unit compared with the usual 2.5 –3 spaces per unit. Construction costs can be significantly reduced by dispensing with garages below ground. The Vauban district in Freiburg has the largest number of households without cars. The approximately 5,000 residents organise themselves to use bicycles, local public transport, walking and car sharing for 50 per cent of their everyday transport needs. Fiftyseven per cent of them gave up their cars when they moved to Vauban. Sustainable concepts for housing developments also pursue the idea of saving space through an increase in density. More compact forms of building mean lower heating-energy needs and a reduced level of primary energy in the construction process. Greater density reduces the proportion of costs per housing unit for new infrastructure and development measures. The call for higher density must be treated with caution, however. Densification beyond a “moderate” or “qualified” level will not save much more space. On the other hand, it can lead to poorer living conditions. High-density multi-storey housing usually implies sealing the entire ground area. Sealed surfaces affect the hydrological balance and climatic conditions as well as recreational and aesthetic values; they also lead to the destruction of humus. The German Institute for Urban Affairs sees “the retention and maintenance of natural open spaces” as an indicator of sustainable development. The successful implementation of a sustainable concept for a housing development, including the open spaces, can be seen in the Bo01 project in Malmö (ill. 13). Critical for the external spatial planning here are the facade and roof plantings, as well as a reduction in the amount of surface water.

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Wolfgang Rid, Dr. Ing., eigenes Planungsbüro in München und Nesselwang/Allgäu; an der Universität für Bodenkultur Wien wissenschaftlich tätig. Promotion 2008 an der TU München über nachhaltige Siedlungsplanungen in Deutschland.

Dr. Ing. Wolfgang Rid, leads his own design firm with offices in Munich and in Nesselwang, Allgäu. He gained his doctorate in 2008 at the University of Technology, Munich, on the subject of sustainable planning of housing developments in Germany.

Holger Wolpensinger, Dipl.-Ing., betreibt das Internetverzeichnis www.oekosiedlungen.de; er arbeitete im wissenschaftlichen Bereich zum nachhaltigen Bauen u. a. am Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) in Berlin und beim Informationsdienst Holz in Bonn. Laufende Promotion zur Operationalisierung ökologischer Nachhaltigkeit von Siedlungen an der Fakultät Raumplanung der Universität Dortmund.

Dipl.-Ing. Holger Wolpensinger operates the internet directory www.oekosiedlungen de. He worked in a scientific capacity in the field of sustainable building at, among other places, the Federal Office for Building and Regional Planning (BBR) in Germany and at the Timber Information Service in Bonn. He is currently conducting doctoral research in “operationalising the environmental sustainability of housing developments” in the Faculty for Spatial Planning of the University of Dortmund.

15 Masdar City, CO2-neutrale Stadt, Abu Dhabi

15 Masdar City: Carbon neutral city, Abu Dhabi

In the great urban utopias of the 20th century, such as Frank Lloyd Wright’s Broadacre City (1932) and Ebenezer Howard’s “Garden Cities of To-morrow” (1902), the theme was not simply the spatial design of natural surroundings, but the self-sufficiency of residents within their housing environment. In only a few recent housing projects has food self-sufficiency played an important role. One of these is EVA Lanxmer in Culemborg, the Netherlands (ill. 12). With 1,850 housing units on a site of 110 hectares, it is one of the largest permaculture projects worldwide. According to the UN Agenda 21 programme, social justice is a central goal for the world. In other words, as many people as possible should be able to live in a qualitatively good environment. In addition to the provision of reasonably priced housing, the social aspects of sustainable planning include fair and open access to services, education and employment close to home. Furthermore, the provision of a variety of small-scale user spaces is conducive to local life and urban variety; they help to reduce segregation and improve the situation of underprivileged sections of the community. The involvement of building associations and private construction groups usually leads to higher environmental standards. The townhouses in Konrad-Zuse-Strasse in Riedberg, Frankfurt (ill. 11), are an example of this. The layouts can be flexibly and individually adapted to the wishes of users, and important infrastructural amenities, such as local services, an underground railway, a school and kindergarten are all reachable on foot. The participation of private building groups and initiatives in housing developments is becoming more common in other European countries, too. In particular, one can point to the decades of experience accumulated through the co-housing projects (“bofællesskaber”) in Denmark. Even if it is no longer a state-of-the-art example, the Jystrup project by the architects Tegnestuen Vandkunsten may be regarded as a classic of this type and still the best example realised in practice. Studies have shown that satisfaction with housing is greater among property owners than

among tenants of rented accommodation, a phenomenon that helps to promote a more stable housing environment on at all levels. In architectural discussions, life-cycle considerations have come to be recognised as a factor in the long-term evaluation of overall construction costs. Sustainable building measures generally lead to greater costs at the outset, but these have almost always been amortised by the time of demolition and disposal. Dwellings in developments that comply with environmental building standards are available today at construction costs of between € 2,000 and € 2,500/m2 living area. Appropriate design planning is obviously an important consideration in financing sustainable aspects of housing developments. By omitting basement garages, for example, money can be freed to organise a fleet of vehicles for carsharing, possibly in conjunction with public transport passes, as was the case in Kraftwerk 1 and Vauban, Freiburg. Other potential savings accrue from falling prices in sustainable construction. Increases in productivity and technical advances allow manufacturing costs to be reduced significantly. Since the beginning of 2009, for example, the price of photovoltaic modules has fallen by 10 –20 per cent. Ecological ideas and concepts are beginning to assert themselves throughout the world, and many of the leading international design offices are now involved in sustainable construction schemes and urban development. Launching measures of this kind on a broader scale is largely the responsibility politicians, but it also depends on user behaviour. Future residents can make a decisive contribution to these new construction methods by demanding ecologically sound housing. The influence of specialist planners on new housing culture is limited. According to estimates made by the various chambers of architecture in Germany, only about 5 per cent of the dwellings erected in the country in 2006 were planned by architects. Yet without urban planners and architects who are capable of handling the many different issues involved in environmentally balanced developments, the aims and requirements of sustainable housing construction will remain utopian.

Energetische Sanierung von Wohngebäuden in Europa Improving the Energy Performance of European Housing Stock Frits Meijer, Lorraine Murphy

Die energiepolitischen Ziele der EU und ihrer Mitgliedsländer für den Zeitraum bis 2020 rücken vor allem den Gebäudebereich ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Darunter sind wiederum vor allem bestehende Wohngebäude für den größten Teil des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen verantwortlich. In den meisten Ländern Europas werden nur rund 1% aller Gebäude jährlich neu errichtet. Folglich werden die jetzt existierenden Bauten noch auf Jahrzehnte hinaus entscheidend sein für die Energieeffizienz des Wohnbaubestands im Ganzen. Fortschritte im Bereich der energetischen Gebäudesanierung lassen sich nur einge-

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schränkt untersuchen: Zum einen fehlt es an Daten zu bereits realisierten und noch möglichen Einsparpotenzialen. Die bisherigen Prognosen hierzu sind oft unzusammenhängend. Auch die meisten politischen Instrumente zeigen nicht die erhoffte Wirkung. Zum Beispiel lässt sich kaum empirisch nachweisen, dass die Einführung der Energieausweise den Markt für energieeffiziente Wohngebäude begünstigt hätte. Auch ökonomische Anreize stimulieren das Interesse der Gebäudebesitzer oft nicht wie erhofft. Der folgende Beitrag vergleicht den Wohnbaubestand und die bisher ergriffenen politischen Maßnahmen zur energetischen

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Wohnanlage Strucksbarg/In der Alten Forst, Hamburg, 2006; Architekten (Sanierung): Renner Hainke Wirth, Hamburg

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Housing complex Strucksbarg/In der Alten Forst, Hamburg, 2006; architects (refurbishment): Renner Hainke Wirth, Hamburg

Gebäudesanierung in mehreren europäischen Ländern. Ferner identifiziert er gemeinsame Hindernisse und Chancen für sanierungspolitische Maßnahmen in Europa. Der Wohnbaubestand: Eigentumsstruktur Um »maßgeschneiderte« Instrumente zur energetischen Bestandsverbesserung entwickeln zu können, müssen zunächst einmal dessen Eigenschaften bekannt sein. Abb. 2 zeigt die quantitative Verteilung von Eigentumsstrukturen im Wohnbaubestand mehrerer europäischer Länder. Je nach Land sind 35 -70 % des Bestands im Besitz ihrer Bewohner, wobei Großbritannien den höchsten Wert erreicht. In allen Ländern außer Finnland ist der Anteil von Eigentumswohnungen und Häusern in Eigenbesitz in den letzten Jahren gestiegen und der Prozentsatz vermieteter Wohneinheiten zurückgegangen. • Deutschland und die Schweiz besitzen einen großen Anteil privat vermieteter Wohnungen und Häuser (rund 50 % des Gesamtbestands). • In Schweden und den Niederlanden spielt der vermietete Sozialwohnungsbau eine bedeutende Rolle (30 -35 % des Gesamtbestands). • Innerhalb der Mehrfamilienhäuser variiert der Anteil vermieteter Sozialwohnungen stark, zwischen 6 % in der Schweiz und 68 % in Schweden. • Einfamilienhäuser sind in allen Ländern größtenteils im Besitz ihrer Bewohner. • In Finnland, Frankreich und Schweden entfallen je 50 % des Gesamtbestands auf Einfamilienhäuser und Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. In den Niederlanden und Großbritannien liegt der Anteil der Einfamilienhäuser dagegen bei über 70 %, während in Deutschland und der Schweiz mehr als 70 % auf Wohnungen in Mehrfamilienhäusern entfallen. Neben allgemeinen politischen Instrumenten werden für die einzelnen Sektoren spezifische politische Maßnahmen entwickelt. Für private Hausbesitzer konzentrieren diese sich vor allem auf Information und Beratung,

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Eigentum owner-occupied

Miete (Sozialwohnen) social rented

Miete (frei finanziert) individually rented

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Andere others

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gelegentlich kombiniert mit Zuschüssen oder zinsgünstigen Krediten. Die Maßnahmen zielen darauf ab, Hausbesitzer überhaupt zu einer energetischen Sanierung zu bewegen und die Hürde der oft hohen Investitionskosten herabzusetzen. Umfassende Vereinbarungen mit allen Marktteilnehmern zur energetischen Verbesserung des Bestands sind am ehesten im Sozialwohnungsbau möglich, wie Beispiele aus den Niederlanden zeigen. Im privaten Mietwohnungsbau ist die Situation dagegen komplexer, da es sich hier um eine Vielzahl von Eigentümern aller Größenordnungen – von Immobilienfonds bis zu Einzelpersonen – handelt. Hier müssen unterschiedliche Anreizsysteme und Verordnungen flexibel miteinander kombiniert werden. Der Wohnbaubestand: Gebäudealter Abb. 3 zeigt die Verteilung des Gebäudebestands auf unterschiedliche Altersklassen. Vor allem die Gebäude aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg weisen relativ homogene konstruktive Eigenschaften auf. Bei Gebäuden, die zwischen dem Zweiten Weltkrieg und der Ölkrise Anfang der 1970erJahre errichtet wurden, ist dies weit weniger der Fall. Üblicherweise sind sie nur schlecht gedämmt; der Sanierungsbedarf in dieser Altersklasse ist hoch. Gebäude aus der Zeit nach der Ölkrise sind meist relativ gut gedämmt, aber bereits in einem Alter, in dem eine erste Grundsanierung notwendig wird. Eine erste Analyse im Rahmen des EnergyJump-Programms aus den Niederlanden zeigt, dass dort insbesondere die Reihenhäuser aus den 1960er- und 1970er-Jahren die größten Energieverbraucher sind. Eine Untersuchung des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle hat ebenfalls ergeben, dass die Einsparpotenziale bei Gebäuden aus den 1950er- bis 1970er-Jahren am größten sind. Daraus lässt sich schließen, dass Sanierungsmaßnahmen sich vor allem auf Gebäude dieser Altersklasse konzentrieren sollten. Zu beachten ist dabei jedoch auch die Kosteneffizienz der Maßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die Erlöse, die

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1946 –1970

1971–1990

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mit Gebäuden dieses Alters überhaupt am Markt erzielt werden können. Instrumente der Politik Einen wichtigen Einfluss auf die Energiegesetzgebung für Gebäude hat in Europa insbesondere die 2002 eingeführte Gebäuderichtlinie der EU European Energy Performance of Buildings Directive (EPBD) ausgeübt. Sie fordert u. a., dass jedes Land Mindeststandards für energetische Sanierungen einführt, und verpflichtet bei Vermietung oder Verkauf von Gebäuden zur Ausstellung eines Energieausweises. Die europäische Richtlinie wird von nationalen Politikinstrumenten flankiert, die sich im Wesentlichen auf Information, Regulierung und finanzielle Anreize konzentrieren. Im Folgenden beschreiben wir exemplarisch die bisherigen Maßnahmen in drei EU-Mitgliedsländern und deren Auswirkungen. Deutschland Deutschland erhält international viel Anerkennung für seine Förderung dezentraler erneuerbarer Energien und für die finanziellen Anreizprogramme zur Gebäudesanierung. Die Sanierungsprogramme der KfW fördern das Erreichen bestimmter Effizienzstandards anstatt einzelner Maßnahmen und Technologien und bieten Gebäudebesitzern so einen Anreiz, die Energieeffizienz stärker zu verbessern, als sie dies ohne Förderung tun würden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das KfW-Programm direkt an die Anforderungen der EnEV geknüpft ist und seine Kriterien daher parallel zur EnEV regelmäßig verschärft werden. Während die Ambitionen und die bisherige Dauer des KfW-Programms oft gelobt werden, dämpfen die bislang durch das Programm erreichten Einsparungen und die geringe Zahl der Haushalte, die es nutzen (im Jahr 2009: 0,9 % aller Wohnungen), den Optimismus. Dahinter verbirgt sich eine Problematik, die für die politischen Instrumente überall in Europa gilt: Wie hoch müssen die energetischen Anforderungen sein, um sowohl auf Gebäudebesit-

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zer attraktiv zu wirken, als auch die erforderlichen, erheblichen Energieeinsparungen zu erreichen? Dänemark In Dänemark sind Verordnungen und Energieausweise die wichtigsten politischen Instrumente. Bereits 1997, also bevor dies EU-weit verpflichtend wurde, führte Dänemark den Energieausweis für Gebäude ein. Im Gegensatz zu den meisten europäischen Ländern sind diese nur fünf Jahre lang gültig (üblich sind sonst zehn Jahre) und ihre Ausstellung nach jeder Gebäudesanierung ist verpflichtend. Allerdings bleiben Zweifel an der Durchsetzung dieser Anforderung und nach der Wirksamkeit der Energieausweise. Eine Untersuchung der bislang in Dänemark üblichen politischen Instrumente ergab, dass mit allen von ihnen, außer den Energieausweisen, Energieeinsparungen im Bestand auf kosteneffizientem Wege zu erreichen waren. Informationen aus Dänemark zufolge überprüft die Regierung die Energieausweise derzeit, um hier Abhilfe zu schaffen. Dänemark hat in seiner Baugesetzgebung die Empfehlung der EU-Richtlinie übernommen, derzufolge bei Sanierungen, die mehr als 25 % der Gebäudehülle betreffen oder deren Kosten 25 % des Gebäudewerts (ohne Grundstück) überschreiten, energetische Maßnahmen verpflichtend sind. Diese Anforderung gilt jedoch nicht für Einfamilienhäuser. Die dänischen Bauverordnungen schreiben energetische Mindestanforderungen für Gebäudeelemente vor und fordern, bei Sanierungen auch solche Gebäudeteile energetisch zu verbessern, die von der Sanierung eigentlich nicht betroffen sind, wenn dies kosteneffizient ist. Allerdings dauern die Diskussionen noch an, ob die 25-%-Klausel aus der EU-Richtlinie für die energetische Bestandsverbesserung tatsächlich am wirksamsten ist. Sie kann nämlich dazu führen, dass Gebäudebesitzer Sanierungsmaßnahmen verschieben oder in kleinere »Einzelpakete« zerlegen, um die Energievorschriften zu umgehen.

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Eigentümerstruktur im europäischen Wohngebäudebestand Altersstruktur im europäischen Wohngebäudebestand Boschetsrieder Siedlung, München, 2009; Architekten (Sanierung): Koch + Partner, München Ownership structure of residential building stock Age distribution of residential building stock »Boschetsrieder Siedlung« housing estate, Munich, 2009; architects (refurbishment): Koch + Partner, Munich

Großbritannien Der Gebäudebestand wird in Großbritannien als Schlüsselsektor sowohl für die Bekämpfung der »Energiearmut« ärmerer Bevölkerungsschichten als auch des Klimawandels gesehen. Ferner verlangt das im britischen Climate Change Act von 2008 festgeschriebene Ziel, die CO2-Emissionen bis 2050 um 80 % zu senken, nach konzertierten Anstrengungen in diesem Bereich. Bislang konzentrierten sich die Maßnahmen auf die Verpflichtungen der Energieversorger, die im Carbon Emissions Reduction Target (CERT) festgeschrieben sind. Es legt für jedes Versorgungsunternehmen ein CO2-Minderungsziel fest, das von der Zahl der Kunden abhängt und vor allem Maßnahmen fokussiert, die ärmeren Haushalten zugutekommen. Die durch CERT verursachten Mehrkosten werden auf die Verbraucher umgelegt. Um ihre CO2-Emissionen zu verringern, können die Versorger in verschiedene Maßnahmen wie etwa die Wärmedämmung von Gebäuden investieren. CERT gilt allgemein als Erfolgsmodell, was die Zielerreichung betrifft. Kritisiert werden allerdings sein Fokus auf Einzelmaßnahmen und die Tatsache, dass die Versorger vor allem auf bewährte Technologien setzen, anstatt Innovationen voranzubringen. Hindernisse bei der Umsetzung Die Hindernisse, die sich einer umfassenden Bestandsverbesserung in den Weg stellen, variieren je nach Eigentumsstruktur. Gerade im Sozialwohnungsbereich sind Kosteneffizienz und finanzielle Mittel die Kernkriterien, zumal hier in der Regel der Hausbesitzer die Kosten trägt, die Mieter jedoch den Nutzen einer energetischen Sanierung (in Form geringerer Betriebskosten) haben. In den Niederlanden sind Eigentümer daher ab 2011 berechtigt, die Kaltmieten nach einer energetischen Sanierung anzuheben, sofern dies durch geringere Betriebskosten ausgeglichen wird. Auch in Deutschland können Vermieter 11 % der Sanierungskosten pro Jahr auf die Mieter umlegen. Fraglich ist dabei jedoch, ob sie diese Mietsteigerung in Regionen, in denen

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das Wohnungsangebot die Nachfrage übersteigt, auch durchsetzen können. In der Regel werden es die Mieter vorziehen, auf (auch gemessen an der Warmmiete) günstigere, unsanierte Wohnungen auszuweichen. Bei selbst nutzenden Eigentümern und privaten Vermietern gelten gleichfalls knappe Finanzmittel, aber auch fehlende Kenntnisse und Informationen als Haupthindernisse. Daneben spielen die Unannehmlichkeiten, die mit energetischen Sanierungen verbunden sind, eine Rolle. Die Energieausweise, die im Zug der EU-Gebäuderichtlinie eingeführt wurden, galten eigentlich als Werkzeug, um das Informationsdefizit zu beheben. Allerdings wird die Pflicht, Energieausweise zu erstellen, in vielen Ländern politisch nicht durchgesetzt (z. B. Dänemark, Niederlande und Schweden), oder die Ausweise wurden verspätet eingeführt, weil keine Experten verfügbar waren, die sie ausstellen konnten. Ferner sind die Ausweise bei Immobilien-Transaktionen oft zu spät verfügbar. Als Reaktion hierauf fordert die EU in der 2009 verabschiedeten Novelle der Gebäuderichtlinie, dass die Angaben aus den Energieausweisen künftig bereits in Vermietungs- und Verkaufsanzeigen für Immobilien enthalten sein müssen. Das politische Dilemma Zu den Hindernissen am Markt kommen politische Barrieren hinzu. Hierzu zählen: • Die Effizienz und Wirksamkeit politischer Instrumente werden kaum überprüft. Keines der untersuchten Länder erhebt systematisch Daten zu den Ergebnissen der Sanierungstätigkeit. Falls überhaupt, ist ein solches Monitoring kurzfristig und auf einzelne Sanierungsgebiete oder Demonstrationsprojekte beschränkt. Ein Verfehlen der nationalen Sanierungsziele lässt sich so nicht feststellen, und wirkungslose Maßnahmen werden auch weiterhin entwickelt und umgesetzt. • Die meisten politischen Mechanismen sind unspezifisch und reagieren nicht auf die bekannte Vielfalt der Gebäudetypen und Eigentumsstrukturen. • Viele Politikinstrumente stützen sich auf

kontroverse Vorstellungen menschlichen Verhaltens wie die, dass Informationen allein Eigentümer bereits zu einer energetischen Sanierung bewegen – speziell dann, wenn sie belegen, dass eine solche Maßnahme »sich rechnet«. • Oft fördern die politischen Mechanismen bestimmte Einzelmaßnahmen und -technologien, wo eigentlich eine ganzheitliche Gebäudebetrachtung (und umfassende Gebäudesanierung) notwendig wäre, um die Reduktionsziele zu erreichen. • In der Regel zielen die Maßnahmen darauf ab, den (theoretischen) Energiebedarf zu reduzieren. Das Verständnis des Nutzerverhaltens und die durch die Herstellung der Baumaterialien verursachten CO2-Emissionen werden vernachlässigt. Auf diese Weise bleibt unklar, ob die berechneten Einsparungen auch tatsächlich eintreten. • Die Entwicklung von Mechanismen, die sowohl ambitionierte Einsparziele anstreben als auch von den Haushalten angenommen werden, bleibt schwierig. Chancen Trotz der Hindernisse birgt eine energetische Bestandsverbesserung große Potenziale. Zwar existieren derzeit kaum bindende Ziele für die Energieeffizienz im Bestand, doch in vielen Ländern sind bereits innovative politische Mechanismen in Kraft oder geplant. Die jüngste Novelle der EU-Gebäuderichtlinie wird diese Entwicklung weiter voranbringen. Die Lebenszyklusanalyse bietet gerade für die nachhaltige Gebäudesanierung enorme Potenziale, wird jedoch seitens der Gesetzgeber oder gar der Gebäudebesitzer noch kaum genutzt. Aus den positiven Resultaten von Demonstrationsprojekten ließe sich dagegen eine neue Dynamik erzeugen. Vergessen werden sollte dabei nicht, dass die politische Aufmerksamkeit gegenüber dem Gebäudebestand vielerorts in Europa noch ein junges Phänomen ist. In jedem Fall machen die gemeinsamen Klimaziele der EU weitere Anstrengungen notwendig. DETAIL green 01/2011

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European countries have adapted their planning and/or building regulations to integrate energy performance standards over the past number of years. A significant source of external influence came from the European Energy Performance of Buildings Directive (EPBD) introduced in 2002. Stipulations that minimum standards be introduced during renovation and that an Energy Performance Certificate (EPC) be produced when buildings are sold or rented have secured a position for existing housing in the regulatory fold. Notwithstanding, a number of remaining market barriers, which are commonly differentiated between ownership categories. Cost effectiveness and funding is a particular issue for the social housing sector where investment is made by the landlord whilst savings are enjoyed by the tenant. In the Netherlands a mechanism to avoid this split incentive will therefore be introduced (from 2011) allowing the landlord to raise the rent following an significant improvement of the dwelling. However the rent increase after the measures have been taken may not be higher than the savings on the energy bill. In terms of owner-occupiers and private landlords', lack of knowledge and information, together with funding are viewed as central barriers. Further barriers include a lack of priority for energy aspects with other investment priorities dominating, as well as the ‘hassle factor’. The EPC introduced as part of the EPBD was viewed as a tool to overcome the widely recognised information deficit. However, implementation of the EPBD was delayed in many member states often due to the lack of experts certified to conduct EPCs. Lack of  enforcement is reported in a number of countries such as Denmark, the Netherlands and Sweden. Moreover, it appears that EPCs appear late in the property transaction process, which contradicts the rationale behind this instrument as one influencing market demand for energy efficiency dwellings. In response, the recent recast of the EPBD states that the EPC be included at property advertisement stage, therefore entering at a more opportune moment in the transaction and decision making processes.

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Besides market barriers there are further barriers within the policy design process itself: • None of the countries studied or monitor renovation effects on a national or on a systematic basis. If present, monitoring is short term and limited to neighbourhood level and demonstration projects. Failures to reach goals are not identified and the development of poorly designed tools continues. • Despite the known diversity of housing types and ownership categories, policy tools largely remain generic in nature. • Many policy instruments endorse controversial models of human behaviour, such as those based on theories that occupants will act on information, especially if it is shown that they will gain financially. • Policy instruments typically encompass ambitions to reduce theoretical energy use. Understanding occupant behaviour and accounting for embodied carbon in building components remain severely neglected areas casting doubt on the actual occurrence and persistence of energy savings. • Policy tools often promote a measuresbased approach to improving energy per-

Energieverbrauch /energy use (kWh/m2a)

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Wohnheim des Jesuitenkollegs St. Georgen, Frankfurt/Main, 2008; Architekten (Sanierung): Kissler + Effgen, Wiesbaden Real gemessener Heizenergieverbrauch in ca. 200 000 deutschen Mehrfamilienhäusern im unsanierten Zustand (obere Kurve) und nach einer Vollsanierung (untere Kurve). Die farbig angelegte Fläche zeigt die Effizienzgewinne, die für Gebäude mit Baujahren zwischen 1950 und 1980 am größten sind. (Quelle: Institut für Wirtschaftsforschung Halle)

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Residence at the Jesuit congregation St. Georgen, Frankfurt/Main, 2008; architects (refurbishment): Kissler + Effgen, Wiesbaden Measured energy use for heating in in approx. 200, 000 German multi-family buildings without refurbishment (upper curve) and after a full refurbishment (lower curve). The curve shows that the greatest gains in energy efficiency can be achieved in buildings from the period between approx. 1950 and 1980. (Source: Halle Institute for Economic Research)

formance, the adequacy of which can be questioned given the extensive renovations required to achieve climate change targets. • Developing tools that achieve appropriate target levels and concomitantly maintain the support of households, either through incentives or regulations, remains a challenge. While these barriers feature strongly in discussions on existing housing stock, opportunities remain. Despite the current absence of clear and binding targets promoting energy performance improvement, many countries can boast of innovative tools currently in use or planned. The recent recast of the EPBD offers further opportunities for strengthening current policy instruments. If more widely adopted in the future, life cycle thinking could also offer new opportunities for sustainable renovation. Positive results from the dissemination of pilot projects are seen as opportunities from which momentum can be created. Moreover, attention to the existing housing stock is new in many countries in policy terms, leaving potential for further improvement.

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Systemfassade aus Holzpaneelen – energetische Sanierung von Geschossbauten Wood-Panel Facades – Eco-Refurbishment of Multi-Storey Buildings Arthur Schankula

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Die energetische Sanierung von Altbausubstanz stellt eine der wesentlichsten Maßnahmen zur Energieeinsparung und Reduzierung von Treibhausgasen dar. In der Praxis bedeutet dies jedoch oft einen hohen Aufwand an Koordination zwischen mehreren Gewerken, sowohl bei der Herstellung und Montage der mehrschichtigen, neuen Fassade als auch für eventuelle Lüftungsanlagen mit den erforderlichen Luftkanälen und elektrischen Anschlüssen. Längere Umbauzeiten gehen mit einer starken Beeinträchtigung der Bewohner einher, die nicht selten zeitweise in eine Ersatzwohnung umziehen müssen. Um diese Nachteile zu vermeiden, entwickelten wir als Architekten gemeinsam mit dem Holzhausproduzenten Baufritz ein neuartiges Fassadensystem, bei dem Fassadenbekleidung, Dämmung und solar unterstützte Lüftung in ein vorgefertigtes Holzelement integriert sind. Dabei erfolgt die Sanierung vollständig von außen, ohne die Nutzer wesentlich zu beeinträchtigen. Außenhaut, Dämmung und Fenster werden in einem Arbeitsgang erneuert. Nach einer mehrjährigen Entwicklungsphase, die vom Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt unterstützt wurde, sind seit April 2010 die ersten Fassadenelemente in Bad Aibling an einer ehemaligen Mannschaftsunterkunft aus den 1930er-Jahren im Einsatz (Abb. A, B). Die Hochschule Rosenheim wird das Pilotprojekt mit einem Monitoring begleiten. Wenn sich das innovative System entsprechend den Erwartungen bewährt, soll es von einem Unternehmen für Fassadensanierung als Vertriebspartner in großem Maßstab eingesetzt werden. Ablauf der Fassadensanierung Um die Baumaßnahmen vor Ort und etwaiges Nacharbeiten auf ein Minimum zu beschränken, ist absolute Genauigkeit gefordert. Daher wird ein berührungsloses Aufmaß mittels Tachymetrie oder Laserscanning als Basis für ein dreidimensionales Computermodell erstellt. Dieses 3-DModell bildet die Grundlage für die Gestaltung und die Planung der Fassadenkonst-

nieren des Solarkollektors ist ein Mindestmaß an Sonneneinstrahlung, um die volle Funktionsfähigkeit zu gewährleisten. Diese »aktive Hülle« bietet über den energetischen Gewinn hinaus folgende Vorteile:

ruktion, eingebettet in ein Gesamtsanierungskonzept der Gebäudehülle. Weder für das Aufmaß noch für die Montage wird ein Gerüst benötigt. Die Fassadenelemente werden nach der Vorproduktion im Werk mit der fertigen Oberfläche und bereits eingebauten Fenstern auf die Baustelle geliefert und mittels Kran und Hubsteiger montiert (Abb. C). Das ermöglicht eine optimale Qualitätssicherung und kurze Montagezeiten vor Ort. Allerdings ist der Einsatz des Fassadensystems aufgrund der aufwendigen Vorarbeiten nur bei größeren Stückzahlen, d. h. in der Regel im Geschosswohnungsbau, wirtschaftlich rentabel.

• Die Vorsatzschale stellt eine langlebige Konstruktion aus Holz dar, welche durch die Erwärmung der kalten Außenluft im Element trocken gehalten wird. Auch in den Räumen sind Feuchteschäden ausgeschlossen. • Die Verwendung von Holz als wesentliches Material (Schnittholz/Hobelspäne) führt dazu, dass die Produktion der Paneele wenig fossile Energie erfordert und zur sogenannten CO2-Senke beiträgt. • Decken und Innenwände bleiben frei von Luftkanälen. • Das Belüftungssystem und die Temperierung der Außenwand tragen zu einer erheblichen Verbesserung des Raumklimas bei. Die Belüftung erfolgt zugfrei und verhindert die Konzentration hygienisch bedenklicher Wohngifte. • Die Beheizung mit einem hohen Anteil Strahlungswärme vermeidet Beschwerden an Nasen- und Mundschleimhäuten. • Die Wohnungen werden bei geschlossenen Fenstern mit Frischluft versorgt, wodurch ein wirksamer Lärmschutz erreicht wird, der besonders an verkehrsreichen Straßen unerlässlich ist.

Drei Ausführungsstufen Die Systemelemente können in Bezug auf die gewünschten Funktionen in drei verschiedenen Ausführungsstufen gefertigt werden. Die erste Stufe ist eine passive Fassade. Die beliebig zu bekleidenden Elemente sind mit Hobelspänen gedämmt und stellen gegenüber einer konventionellen Fassadensanierung eine effiziente Alternative dar (Abb. D, E). In einer zweiten Stufe ist darauf aufbauend ein Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung integriert (Abb. F, G). Bei den Elementen der dritten Ausführungsstufe ist die Außenhülle als Solarkollektor ausgebildet, der die Zuluft temperiert und die Beheizung des Gebäudes unterstützt (Abb. H, I). Voraussetzung für das Funktio-

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Arthur Schankula leitet seit 2003 das Architekturbüro Schankula Architekten / Diplomingenieure und beschäftigt sich neben seiner Planungstätigkeit als Architekt mit der Entwicklung und Anwendung von Holzbausystemen für Sanierung und Neubau.

Arthur Schankula established the architecture firm Schankula Architekten/Diplomingenieure in 2003. In addition to his design work, he develops woodconstruction systems for refurbishment and new construction.

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Detailansicht Kollektorfassade Pilotprojekt in Bad Aibling Montage der Elemente ohne Gerüst Ausbaustufe Passivfassade:

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Detail of solar-collector facade Pilot project in Bad Aibling Installation of wood elements without scaffolding Passive-facade construction stage:

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Fassadenbekleidung beliebig Deckplatte 3 mm Holzständer 60/160 mm dazwischen Wärmedämmung Hobelspäne 160 mm Deckplatte 3 mm Montageabstand zum Bestand 40 mm gedämmt Fensterstock: Bestand abgesägt und mit Laibungsbrettern bedeckt Fenster im Werk an Holzelement vormontiert Konsolen an Bestand vormontiert

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facade cladding as desired 3 mm cover panel 160 mm thermal insulation (wood shavings) between 60/160 mm timber studs; 3 mm cover panel 40 mm installation tolerances (toward existing building), insulated existing window frame sawed off and covered with reveal window pre-mounted on wood element off site brackets pre-mounted on existing building

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1. Ausbaustufe Passivfassade Bei der Passivfassade handelt es sich um die Basisversion, auf der die Lüftungsfassade und die Kollektorfassade aufbauen. Die Dämmung der Außenwand, die Erneuerung von Fassadenbekleidung und Fenstern erfolgt in einem Arbeitsgang durch den Einbau von geschosshohen Elementen, die in Ständerbauweise gefertigten werden. Die Breite der Elemente entspricht der einzelnen, dahinter liegenden Nutzungseinheit und variiert meistens im Bereich zwischen 7 und 8 m bei einer maximalen Elementlänge von 12 m. Aufgrund von Bautoleranzen des Bestandsbaus können Hohlräume hinter dem neuen Modul vorhanden sein, die mit weichen Dämmwollmatten auszufüllen sind. Zusätzlich ist aus thermischen Gründen an den Rändern und zwischen den einzelnen Elementen für einen luftdichten Anschluss zu sorgen. Anforderungen an Schall- und Brandschutz machen es notwendig, den Spalt um die Fenster mit geeigneten Materialien zu schließen.

2. Ausbaustufe Lüftungsfassade Die Lüftungsfassade baut auf der Passivfassade auf, sie ist jedoch ergänzt um eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (Abb. F, G). Pro Element ist ein Lüftungsgerät mit Wärmetauscher integriert, der bei einem möglichst in Raummitte liegenden Fenster positioniert ist. Das Gerät liegt seitlich des Fensters und kann daher einfach gewartet werden. In der Laibung wird die Frischluft angesaugt, im Wärmetauscher temperiert, in einen unten im Element liegenden Kanal verteilt und durch je eine Kernbohrung hinter dem Heizkörper als Zuluft in die Räume eingeblasen. Die Abluft wird über je eine Kernbohrung im Mauerwerk aus den Räumen abgesaugt und dem Lüftungsgerät zugeführt. Nach dem Entzug der Wärme im Wärmetauscher verlässt die Luft das Gerät über die Fensterlaibung. Im Sommer wird die Anlage abgeschaltet, soweit die Fensterlüftung unproblematisch ist. Bei Räumen, die von Allergikern genutzt werden, ist ein ganzjähriger Betrieb möglich.

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3. Ausbaustufe Kollektorfassade Die Kollektorfassade basiert auf der Funktionsweise der Lüftungsfassade, die Frischluft wird jedoch nicht durch die Abluft vortemperiert, sondern solar (Abb. H). Diese vortemperierte Luft strömt nicht in die Räume, sondern erwärmt über einen Wärmetauscher die Frischluft, die über einen getrennten Einlass einströmt. Die Vorsatzschale der Holzelemente besteht aus einer transparenten hinterlüfteten Glasscheibe als äußerem Witterungsschutz. Der Rand des 20 mm tiefen Luftraums dahinter ist an drei Seiten abgedichtet bis auf einen schmalen Schlitz im unteren Bereich, durch den die Außenluft einströmt. Zur Wärmedämmung und -speicherung dient eine 160 mm dicke, beidseitig mit einer perforierten Holzfaserplatte beplankte Schicht aus Hobelspänen. Zwischen diesem Dämmpaneel und der Altbauwand befindet sich ein weiterer dreiseitig geschlossener Hohlraum, dessen oberer Rand mit einem Sammelkanal verbunden ist, in dem ein Lüftungsgerät Unterdruck erzeugt. Dieser Unterdruck saugt die hinter der Glasscheibe solar erwärmte Luft durch die Hobelspandämmung hindurch an und führt sie über den Sammelkanal dem Wärmetauscher zu. Hier gibt die »Vorwärmluft« ihre Wärme an die durch den zweiten Ventilator angesaugte Frischluft ab, die über den Verteilerkanal und Kernbohrungen hinter den Heizkörpern in die Wohnräume strömt. Die abgekühlte »Vorwärmluft« wird in der Fensterlaibung nach außen abgegeben. Hinter dem Glas entstehen an sonnigen Wintertagen Temperaturen von bis zu 60 °C. Im Sammelkanal hinter der Dämmung betragen sie noch ca. 30 °C, die Luft hat also etwa die Hälfte ihrer Wärmeenergie an die Hobelspäne im Holzelement und an die massive Wand des Baubestands abgegeben. Die Zuluft strömt hinter dem Wärmetauscher mit ca. 25 °C in die Räume. Je nach Jahreszeit steht die in Dämmung und massiver Wand gespeicherte Wärme zur Temperierung der Luft in den späten Nachmittags- oder erst in den frühen Abendstunden zur Verfügung. Ein entsprechender Baukörper vorausgesetzt, ist das System auch für Querlüftung konfigurierbar.

F, G Funktionsprinzip und Schemaschnitt 2. Ausbaustufe Lüftungsfassade

F, G Functional principles and conceptual section of ventilating-facade stage

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Fassadenbekleidung beliebig Deckplatte 3 mm Holzständer 60/160 mm dazwischen Wärmedämmung Hobelspäne 160 mm Deckplatte 3 mm Montageabstand zum Bestand 40 mm gedämmt Sammelkanal Abluft im Holzelement Verteilerkanal für vortemperierte Zuluft im Holzelement Ansaugung Frischluft über die Laibung durch Wärmetauscher Wärmetauscher seitlich in der Laibung Auslass Fortluft in der Laibung Einlass vortemperierte Zuluft durch Kernbohrung im Bestand hinter Heizkörpern Ansaugung Abluft durch Kernbohrung im Bestand

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facade cladding as desired 3 mm cover panel 160 mm thermal insulation (wood shavings) between, 60/160 mm timber studs 3 mm cover panel 40 mm installation tolerances (toward existing building), insulated main exhaust-air duct in timber element air plenum in timber element to pre-condition supply air fresh air intake via jamb through heat exchanger heat exchanger to the side of the jamb outgoing air vent in jamb air inlet behind heating element, through new opening in existing building extraction of exhaust air through new opening in existing building

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Dann kann zusätzlich auf der gegenüberliegenden Nordfassade eine Lüftungsfassade zum Einsatz kommen, da Wärmeüberschüsse vom nach Süden orientierten wärmeren Teil der Wohnung in den der Sonne abgewandten Teil strömen (Abb. I). Der Abluftventilator befördert dann zusätzlich zu der im Norden angesaugten Luft auch die Luft von der Südseite durch die Wohnung hindurch nach außen. Diese Querlüftung führt dazu, dass im Nordelement doppelt so viel Abluft wie Zuluft angesaugt wird. Entsprechend wird die hier angesaugte Frischluft auch wärmer als bei reinem Wärmerückgewinnungsbetrieb. Nachts bzw. sobald die Temperatur der Vorwärmluft unter die Raumtemperatur sinkt, schaltet sich die Südfassade auf Abluftbetrieb, zur Vorwärmung der Frischluft dient dann – wie bei der Lüftungsfassade – die Abluft aus den Räumen. Dieser Zeitpunkt kann bei langer Sonneneinstrahlung spät am Tag liegen, dann ist viel Wärme eingespeichert, die bis in die Abendstunden vorhält. DETAIL 07– 08/2010

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The eco-refurbishment of existing buildings is one of the most important measures to reduce energy consumption, and correspondingly, carbon dioxide emissions. In practice, however, this often involves additional work coordinating the subcontractors, both for fabrication and installation of new multiple-layer facades, and for potential ventilation systems with air ducts and electrical connections. In order to alleviate these problems, we developed a novel facade system that integrates cladding, insulation, and ventilation (including supply air pre-conditioned via a solar collector) in prefabricated timber panels. The entire refurbishment can be implemented on the building exterior – without significantly inconveniencing the users. The exterior skin, insulation and windows are all renewed in one step. A high level of precision is necessary in order to minimise adjustments to the panels on site. Thus, tacheometry or laser scanning is employed to attain the data for a 3D computer model. This model is the basis for the design of the facade – embedded in an overall refur-

bishment concept for the building envelope. Scaffolding is not required to take the measurements or for the installation of the facade. Once the facade panels have been prefabricated off-site – with finished surfaces and windows – they are delivered to the construction site and installed with the aid of a crane and work platforms. This facilitates optimal installation. However, due to the intensive preliminary work, using facade panels is only cost effective when there are a large number of them – e.g., in multi-storey buildings. Three Stages of Implementation The panels are fabricated in three stages. The first stage creates a passive facade. The elements, which can be clad as desired, are insulated with wood shavings and constitute an efficient option compared to a conventional facade refurbishment (ills. D, E). In the second step, a ventilator with heat recovery is integrated in the panel (ills. F, G). Finally, the panels are equipped with an outer glass skin, behind which fresh air is pre-conditioned via solar radiation before being fed into the interiors (ills. H, I). The exterior wall is thereby transformed into a solar collector system that complements the building’s heating system. Of course, to attain optimal performance, a certain amount of solar radiation is required. The active facade has additional advantages: • It is a durable assembly made of wood and is kept dry through the action of heating the cool exterior air. The interiors are also protected from damage caused by moisture. • The dominant material is wood. Thus, consumption of fossil fuels is limited. • Ceilings and interior walls are free of ducts. • The ventilation system and the thermal environment of the external wall play an important role in improving the indoor climate. No draughts are created by the ventilation. High concentrations of toxins cannot accrue. • Users of buildings in which heating consists to a large degree of radiation have fewer health complaints relating to mucous membranes in the nose and mouth. • Apartments receive the air supply while windows are closed, an advantage on busy streets.

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H Visualisierung Konzept Kollektorfassade I Querlüftung: Kombination Kollektor- (Südfassade) und Lüftungsfassade (Nordfassade)

H rendering of solar-collector facade concept I cross-ventilation: combined collector facade (south elevation) and ventilating facade (north elevation)

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Stage 1/Passive facade: This is the basic version, to which the ventilating facade and solar collectors are added. The storey-high elements – timber-stud constructions – make it possible to insulate the exterior wall and renovate the cladding and windows in one pass. The width of the elements corresponds to the width of the housing unit and is typically 7 to 8 m. The maximal width is 12 m. Due to construction tolerances in the existing building, there may be air spaces behind the new modules: these should be filled with batt insulation. In addition, the climatic concept requires that the edges and joints between the individual elements have an airtight seal. The material closing the gaps around the windows must meet fire-protection and acoustics standards. Stage 2/Ventilating facade: Building on Stage 1, in this version a ventilating system with heat recovery is introduced in each element (ills. F, G). Ideally the window is at the centre of the element; the ventilator is at the side of the window, facilitating maintenance. The supply air intake is in the jamb; the air is pre-conditioned, then distributed to a duct in the lower part of

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Glasscheibe ESG 6 mm, Hinterlüftung zur solaren Vortemperierung der Arbeitsluft 20 mm Hartfaserplatte zur Durchlüftung gelocht 3 mm Holzständer 60/160 mm, dazwischen Wärmedämmung und Speichermasse Hobelspäne 160 mm Hartfaserplatte zur Durchlüftung gelocht 3 mm Sammelspalt für solar vortemperierte Arbeitsluft 15 mm, Hartfaserplatte 3 mm Montageabstand zum Bestand 30 mm Einlass Arbeitsluft in Solarkollektor Sammelkanal solar vortemperierte Arbeitsluft Wärmetauscher seitlich in der Laibung Ansaugung Frischluft über die Laibung Auslass Fortluft in der Laibung Verteilerkanal für vortemperierte Zuluft Einlass vortemperierte Zuluft hinter Heizkörpern Holzelement Typ Lüftungsfassade

the element and blown into the room through an opening behind the heating element. The exhaust air is expelled through openings in the masonry. After the heat is recovered it exits the system via the jamb. When opening the windows for ventilation is an option, the system is turned off in summer. Stage 3/Solar-collector facade: Employs the method used in the ventilating facade – but instead of using the heat extracted from the exhaust air, utilises solar energy (ills. H, I). In order to heat the air – “working air” – a layer of transparent glass is set in front of the timber elements. Except for a slit, the gap between the two layers is airtight. The insulation (wood shavings) is sandwiched between perforated hardboard. An additional air space between the insulation and the building is closed on three sides; at the top it is linked to the main duct, where the ventilator creates suction. This allows the air behind the glass pane, which has been heated with solar energy, to be directed via the insulation to the heat exchanger. Here the heat in the working air is transferred to the supply air. Then the working

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glazing: 6 mm toughened glass, 20 mm ventilated cavity 3 mm hardboard, perforated for ventilation thermal insulation and 160 mm wood shavings (thermal mass) between 60/160 mm timber studs 3 mm hardboard, perforated for ventilation 15 mm gap for solar pre-conditioned working air 3 mm hardboard; 30 mm installation tolerances working air inlet in solar collector main duct for solar pre-conditioned working air heat exchanger to the side of the jamb fresh air intake via jamb exhaust air vent in jamb ventilation, air plenum for pre-conditioned air inlet for pre-conditioned supply air behind heating element timber element: ventilating facade

air is expelled through the jamb. As in Stage 2, the pre-conditioned supply air is directed to the air plenum and openings behind the heating elements. On sunny winter days the temperature can reach 60 °C here. In the main duct (behind the insulation) it reaches 30 °C: the air has delivered about half of its heat to the wood shavings and to the masonry wall. The supply air flows inside at about 25 °C. Depending on the season, the heat stored in the insulation and the masonry wall is available to pre-condition the air in the late afternoon or early evening. If the building massing allows, the system can also support cross-ventilation. In this instance a ventilating facade can also be employed on the opposite surface, because excess heat from south-facing rooms flows into those facing away from the sun (ill. I). Then, in addition to the air taken in on the north side, the exhaust air ventilator transports the air from the south side through the apartment to the exterior. The cross-ventilation causes the north facade to expel twice as much air as is taken in. Thus, the fresh air taken in is heated more than in a pure heat recovery process.

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Südfassade South facade

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Nordfassade North facade

Der Balkon ist tot – es lebe die Loggia? Neue Fassaden im Wohnungsbau The Balcony Is Dead. Long Live the Loggia? New Facades in Housing Frank Kaltenbach

Frank Kaltenbach arbeitet seit 1998 als Fachredakteur für DETAIL.

Frank Kaltenbach has served as an editor for DETAIL magazine since 1998.

Eines der wichtigsten Ausstattungsmerkmale einer Neubauwohnung ist ein möglichst großer Freibereich. Während der Garten und die von der Straße aus meist unsichtbare Dachterrasse eine untergeordnete Rolle für die Gestaltung eines Gebäudes spielen, werden die Freibereiche an der Fassade zum integralen Bestandteil der Architektur. Als Ersatz für den Strand oder den Blick über die Berggipfel dient seit jeher der Balkon – mit oder ohne Streifenmarkise, meist aber mit obligatorischer Schilfmatte als Sichtschutz für das ungestörte Sonnenbad. Er gehört noch zur Wohnung, kragt aber schon weit genug aus, um die Sorgen des Alltags vergessen zu lassen. Zum Synonym dieses nicht nur sparsamen, sondern auch ökologischen Urlaubsziels wurde der Begriff »Balkonien«. Das Wort stammt vom Althochdeutschen »balko« (Balken) und meint auskragende Plattformen, die nur untergeordnet eingefasst sind. Und genau diese Eigenschaft trägt dazu bei, dass diese Form des Außenbereichs immer seltener gebaut wird. In Zeiten zunehmender Verdichtung werden auch die Gebäudeabstände geringer. Der Wunsch nach einer ungestörten Privatsphäre ohne Einblick von außen und die Wiederentdeckung urbaner Qualitäten mit glatten Fassaden auch in Neubaugebieten erklärt die zunehmende Bevorzugung von Loggien anstelle von Balkonen.

Der neue Wunsch nach Einheitlichkeit Dazu kommt die Kampfansage vieler Architekten an individualistische Sichtschutzmaßnahmen aus dem Baumarkt und unkontrolliert bunt gemusterte Markisen. Gerade bei hochpreisigen Innenstadtlagen ist ein gediegenes Erscheinungsbild für die Investoren von größter Bedeutung. Wilder Osten – sachlicher Westen? Vor allem in den früheren sozialistischen Ländern besteht jedoch ein starker Vorbehalt gegen jede Vereinheitlichung, die mit dem schlechten Image der im Kollektiv erstellten, gerasterten Plattenbauten aus Betonfertigteilen gleichgesetzt wird. Lange Gebäudezeilen werden dort wie in Leinefelde von Stefan Forster abgerissen, zu frei stehenden gelb verputzten Stadtvillen rückgebaut oder mit roten Balkonen in versetzter Anordnung aufgelockert. Gerade im Geschosswohnungsbau umfassen die an Architekten vergebenen Leistungsphasen oft bei Weitem nicht die gesamte Planung. Die Architekten liefern den Städtebau, die Grundrisstypologien, vor allem aber die Genehmigungsplanung. Die Detailplanung erfolgt – soweit es überhaupt eine gibt – direkt vom Bauträger. In anderen Fällen steht der Rohbau bereits und Architekten werden lediglich zur Fassadengestaltung hinzugezogen. Bei der Sozialsiedlung im slowenischen Polje waren der schematische

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Städtebau und die Erschließungssysteme vorgegeben (Abb. 5). Den Mittelflur haben die Architekten Bevk Perovic´ mit einem Luftraum an der Außenwand aufgewertet und über eine Lichtkuppel belichtet. Die rot gestrichenen Faserzementplatten der äußerst kostengünstigen Fassade sind sichtbar geschraubt und durch übergroße Unterlagscheiben mit einem Netz aus Punkten aufgelockert. Da die Wohnungen sehr klein sind, entschlossen sich die Architekten, von der Betonkonstruktion Stahlbalkone abzuhängen und versetzt anzuordnen, damit sie die Bewohner nicht zu selbst gebastelten Loggien umbauen können. Sadar Vuga haben für eine wohlhabende Klientel ein Mehrfamilienhaus in Trnovsky, ebenfalls in Slovenien, errichtet. Die mit bunten Fliesen gepixelte »Salamanderfassade« zeigt selbstbewusste Extravaganz. Der im Vergleich zu den umgebenden Einfamilienhäusern große Baukörper wird durch Einschnitte in einzelne Häuser gegliedert. Aus diesen Loggien treten Balkone hervor, die den Bewohnern beides ermöglichen: das exponierte Sitzen unter freiem Himmel im Park oder geschützt in den Nischen zwischen den Häusern. Eine Mischform aus Loggia und Balkon bildet auch die Hofseite des von Blauraum umgebauten Bürohauses in Hamburg. Die 80 cm breite Stahlkonstruktion, die vor das bestehende Betonskelett gestellt wurde, kragt punktuell um weitere 120 cm aus, um in den Grenzen

Grundrisse Maßstab 1:500 1, 3 Hagenbuchrain, Zürich, 2005; Architekten: Bünzli & Courvoisier, Zürich 2 Polje, Ljubljana, 2005; Architekten: Bevk Perovic, ´ Ljubljana Floor plans scale 1:500 1, 3 Hagenbuchrain, Zurich, 2005; architects: Bünzli & Courvoisier, Zurich 2 Polje, Ljubljana, 2005; architects: Bevk Perovic, ´ Ljubljana

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1. OG /First floor plan

5 EG /Ground floor plan

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des Baurechts eine zusätzliche Tiefe des Freibereichs zu gewinnen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite verfolgen die Architekten dieselbe Strategie, die Auskragungen werden hier zu Erkern geschlossen. Loggien für den Neubau – Balkone für den Bestand? Das nachträgliche Anbringen einzelner Balkone ist ein angemessenes Mittel, um beengte Wohnverhältnisse auch im Baubestand großzügiger zu gestalten, wenn die Bauvorschriften eine Vergrößerung über die gesamte Gebäudebreite einschränken. Bei Neubauten mit meist großen Gebäudetiefen und engen Gebäudeabständen setzt sich zunehmend die Loggia durch. Aufgrund des Rücksprungs werden die darunterliegende Räume nicht wie bei den auskragenden Balkonen verschattet. Das Wort »Loggia« kommt aus dem Italienischen und bedeutet »Loge« in Anspielung auf die Theaterloge. Als gewölbte, von Pfeilern oder Säulen getragene Bogenhalle kann sie ein- oder mehrseitig offen und auch ein selbstständiger Bau sein, der sich zum Stadtplatz hin öffnet. Im Wohnungsbau versteht man darunter einen offenen, aber überdeckten Raum im Obergeschoss, der kaum oder gar nicht aus der Fassade vorspringt. Im Gegensatz zum Balkon wird eine Loggia, die an höchstens zwei Seitenflächen offen, sonst aber umbaut ist, in deutschen Bestimmungen zum umbauten

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3. OG / Third floor plan

2. OG /Second floor plan

Raum dazugerechnet (Zweite Berechnungsverordnung). Beide Formen des Außenraums gehören zur Wohnfläche, werden aber in der Regel nur zu einem Viertel, maximal zur Hälfte der Grundfläche angerechnet. Unbeheizbare Wintergärten, die nach allen Seiten geschlossen sind, werden zur Hälfte angerechnet (Wohnflächenverordnung).

ausgebildet ist wie die verglasten Fensterrahmen der anderen Zimmer (Abb.1, 6). Um zu vermeiden, dass der kleine Außenraum zu einem banalen Putzbalkon oder einer außenliegenden Abstellkammer verkommt, haben ihn die Architekten durch qualitätvolle Materialien aufgewertet zu einer edlen Gartenlaube direkt vor der Wohnung.

Die Loggia als vertikaler Garten Die Qualität von Loggien kann unterschiedlich ausgeprägt werden. Meist sind sie eingeschossig; in seltenen Fällen auch zweigeschossig wie beim Vertikalgartenhaus in der Wiener Alxingergasse von Geiswinkler & Geiswinkler, wo ein kaskadenartiges Bewässerungssystem die Pflanzen an den Rankgerüsten der Loggien versorgt.

Die Loggia als variables Fassadenelement Nicht als unabhängige Zelle, sondern als kontinuierliche Fortsetzung des Wohnraums mit durchgehenden Decken, Wänden und Böden interpretieren Scheitlin-Syfrig die Loggien bei ihrem Mehrfamilienhaus in Stansstad (Abb. 2– 4). Die Trennung durch die geschosshohe Verglasung ist kaum spürbar. Der gesamte Entwurf unterliegt der Maxime, alle Räume, auch die Stellplätze, in einem einzigen kubischen Baukörper unterzubringen. Die sieben Wohnungen sind als Maisonetten innerhalb des Volumens so verschachtelt, dass sich an der Fassade keine monotone Reihung abzeichnet, sondern der Eindruck eines großen Einfamilienhauses entsteht mit einem unregelmäßigen Wechsel aus bündigen Lochfenstern und tief eingeschnittenen Loggien.

Die Loggia als Raumzelle Die Siedlung Hagenbuchrain von Bünzli & Courvoisier besteht aus mehreren Punkthäusern, die dreiseitig belichtet sind und mit ihren gewinkelten Volumen einen fließenden Außenraum bilden. Die schlichten Putzfassaden erinnern an die Züricher Genossenschaftsbauten der 1930er- und 1940er-Jahre. Die Raumaufteilung mit der klaren Abgrenzung einzelner Zimmer, die ein ungestörtes Nebeneinander ermöglichen, stellt eine Antithese zum offenen Wohnen dar. Eine dieser Raumzellen ist die Loggia, deren Öffnung in der Fassade mit der gleichen Detaillierung

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Die Loggia als repetitives Fassadenelement Die städtebaulich entgegengesetzte Absicht verfolgt Ingrid Amann bei ihrem Wohnungsbau in München -Riem (Abb. 7). Ein regelmä-

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Grundrisse Maßstab 1:500 4, 5 Mehrfamilienhaus Flüeler, Stansstad, 2004; Architekten: Scheitlin-Syfrig, Luzern 6 WA14, München-Riem; Architekten: Ingrid Amann, München 7 Schüsspark, Biel, 2004; Architekten: Kistler Vogt, Biel 8 Eichgut, Winterthur, 2005; Architekten: Baumschlager Eberle, Vaduz 9, 10 Loft-Appartements »Boston«, Amsterdam, 2005; Architekten: DKV Architecten, Rotterdam Grundrisse Maßstab 1:500 4, 5 Flueler, Stansstad, 2004; architects: Scheitlin-Syfrig, Lucerne 6 WA14, Riem, Munich; architect: Ingrid Amann, Munich 7 Schüsspark, Biel, 2004; architects: Kistler Vogt, Biel 8 Eichgut, Winterthur, 2005; architects: Baumschlager Eberle, Vaduz 9, 10 “Boston” loft apartments, Amsterdam, 2005; architects: DKV Architects, Rotterdam

ßiger alternierender Wechsel zwischen der vertikalen Verglasung des Treppenhauses und den Loggien schafft eine 70 m lange Platzkante und erzeugt dadurch eine urbane Piazza inmitten des heterogen bebauten Neubaugebiets. Jeder Loggia ist ein Einbauschrank zugeordnet, Glasschiebetüren sorgen für eine großzügige Verbindung mit den Räumen. Durch die bewusste Wahl eines schmalen Baukörpers war es möglich, alle Räume – auch das Bad – natürlich zu belichten und zu belüften. Im Norden ermöglichen knappe Austritte vor den französischen Fenstern einen engen Kontakt nach draußen bei minimalem konstruktiven Aufwand. Die Loggia als gläsernes Zimmer Bei ein- und zweiseitig belichteten Wohnungen bietet ein Rücksprung in der Außenwand die Möglichkeit einer Übereck-Belichtung mit geschosshohen Glasflächen. Bei den bis zu 17 m tiefen Ost-West-Grundrissen des Schüssparks in Biel von Kistler Vogt greifen die Loggien 5 m tief neben dem Wohnzimmer in die Wohnung (Abb. 8). Der Freibereich wird zu einem optisch verbundenen gläsernen Zimmer. Die schließbare Loggia Viele Architekten schätzen die räumliche Qualität dieser gläsernen Zimmer, bevorzugen jedoch eine homogene Fassade von außen ohne auffällige Schattenbildung. So können bei Beat Rothens Bebauung des NinckAreals in Winterthur Aluminiumschiebeläden vor die Loggien gezogen werden, die den Außenraum zur Straße hin abschließen und den Baukörper als farbige geschlossene Bänder zwischen den sichtbaren Kanten der Betondecken gliedern. Eine Glasfassade aus Faltelementen schützt den Außenraum gegen Witterungseinflüsse. Baumschlager Eberle verpacken bei ihrem Wohnbau in Winterthur das gesamte Gebäude in eine Fassade aus weißem Glas (Abb. 9). Vor den Fenstern und im Bereich der Loggien sind die Scheiben als Schiebeöffnungen ausgebildet, die durch unterschiedliche Öffnungsgrade ein subtiles Spiel in die glatte Außenhaut einbringen.

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Die Erschließungsflächen sind stark optimiert, der Austritt des Aufzugs befindet sich direkt im Flur der Wohnung. Die ganze Wohnung als Loggia Das Prinzip der öffenbaren Gebäudehülle hat Francis Soler bei seinem Wohnbau in Clichy auf die Spitze getrieben. Bei allen 70 Wohnungen besteht die gesamte Fassade aus verglasten Aluminium-Faltelementen, die vollständig beiseite geschoben werden können – die ganze Wohnung wird zur Loggia. Morger & Degelo lassen die Glasbrüstungen in Birsfelden vor französischen Fenstern, Loggien und geschlossenen Wandflächen durchlaufen, um die Lochfassade mit den horizontalen Glasbändern zu überlagern und das Gebäude im Park durch die Spiegeleffekte optisch aufzulösen. Die Loggia als vorgesetzte Raumschicht Durchgehende Geländerstreifen setzt auch Ruisánchez bei seinem Wohnblock in Barcelona ein. Mit verschiebbaren Aluminiumläden entsteht eine bewegte Schichtung, die der Außenwand mit ihren regelmäßig verteilten Öffnungen vorgesetzt ist. Bei Cuno Brullmanns Gebäude am Wienerberg wird diese Schichtung noch konsequenter auch im Grundriss fortgesetzt. Die südseitige Schicht der Loggien ist mit perforiertem Aluminiumwellblech bekleidet, das den Einblick verwehrt, den Ausblick aber erlaubt und wie ein wehendes Tuch seitlich über die Gebäudekanten hinausragt. An der Nordfassade liegen Arbeitsräume, die über Schleusenräume der benachbarten Wohnung zugeordnet oder von externen Mietern genutzt werden können. Die Gemeinschaftsloggia Das Prinzip flexibler Räume hat Riken Yamamoto in Tokio bei seiner Shinonome-Bebauung mit dörflichen Sozialstrukturen innerhalb eines Megablocks kombiniert (Abb. 10, 13). Sogenannte Flexible Rooms sind um die zweigeschossigen Gemeinschaftsloggien herum gruppiert und können von der Hausgemeinschaft, als Arbeitsraum oder zur flexiblen Erweiterung der benachbarten Wohnun-

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gen genutzt werden. Die zweigeschossigen Gemeinschaftsloggien bilden tiefe quadratische Einschnitte im Baukörper und verleihen der Fassade einen zweiten Maßstab, der dem Eindruck der Austauschbarkeit des Individuums wohltuend entgegenarbeitet. Die Loggia am Laubengang Als Erschließung und einziger Außenbereich der Loft-Appartements von DKV Architecten (Abb. 11, 12) dienen breite Laubengänge, bei denen der private Anteil lediglich durch einen Wechsel im Bodenbelag und mattierte Glasscheiben zwischen den Wohnungen gekennzeichnet ist. Zwischen den vertikalen Installationsschächten in der Fassade ergeben sich 60 cm tiefen Nischen für doppelflügelige verglaste Balkontüren, die als Wohnungseingang oder als Schlafzimmerfenster dienen – ein freiwilliger Verzicht auf Privatsphäre, der nur in den Niederlanden Akzeptanz findet. Die Appartements sind als offener Grundriss konzipiert, der Ausbaugrad kann vom veredelten Rohbau bis zur fertigen Einteilung mit Trennwänden gewählt werden. Durch einen 22 cm hohen Leichtestrich, der einfach herausgesägt werden kann, um die Installationen neu zu verlegen, ist selbst die Lage der Nassräume innerhalb der Wohnung variabel. Kreativität versus Banalität Das Thema der ungeliebten Schilfmatten und Markisen kann von Architekten auch offensiv und ein wenig ironisch angegangen werden, indem Ornamente nicht von Grund auf abgelehnt, sondern gezielt eingesetzt werden. Bei dem blaugrau verputzten Wohngebäude in Zürich von EM2N Architekten erwecken die grün gepixelten Markisen den Eindruck einer abstrahierten Oase (Abb. 14). Als temporäre Begrenzungen verwandeln sie die Balkone für bestimmte Zeit in Loggien mit einer Lichtund Farbstimmung, die einem sonnendurchfluteten Blätterdach gleicht. Da an den Balkonen alle Wohnungen dieselben Markisen haben, entsteht trotz der Vielfalt des Musters die notwendige Einheitlichkeit – eine Strategie, die vielleicht zum Comeback des auskragenden Balkons führen könnte. DETAIL 03/2006

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Grundriss Maßstab 1:500 11 Shinonome Canal Court Block 1, Tokio, 2003; Architekten: Riken Yamamoto & Field Shop, Yokohama 12 Hegianwandweg, Zürich, 2003; Architekten: EM2N Architekten, Zürich Floor plan scale 1:500 11 Shinonome Canal Court Block 1, Tokyo; 2003; architects: Riken Yamamoto & Field Shop, Yokohama 12 Hegianwandweg, Zurich, 2003; architects: EM2N Architects, Zurich

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A high-quality outdoor space is one of the the facade with a series of horizontal bands, most important features of any dwelling. The causing the building to merge visually with the balcony has long been a classic example of reflection of the park. Continuous balustrade this, but the desire for a realm removed from strips are also used by Ruisánchez in his prying eyes, the rediscovery of the urban housing block in Barcelona. Outside these is qualities of an uninterrupted facade and the a layer of sliding aluminium shutters that mask fact that recessed spaces do not cast shadand modulate sections of the actual facade to ows as balconies do help to explain why the the rear. loggia is gaining favour. Many of these factors Riken Yamamoto has combined the principle play a role in the housing schemes in the of flexible space with village-like social strucpresent issue of “Detail”. tures in a megablock in his Shinonome deIn a social housing development in Polje in velopment (ills. 10, 13). Here, a number of Slovenia (ill. 5), where the outline design and “flexible rooms” grouped around two-storey number of systems had already been detercommunal loggias can be used as workmined, the architects Bevk Perovic´ upgraded spaces or claimed by residents as an extenthe central corridor with a lightwell adjoining sion of their adjoining dwellings. the outer wall. They also enlivened the economical facade by making a feature of the screw fixings and by suspending steel balconies from the structure in an offset layout. The Hagenbuchrain estate by the architects Bünzli and Courvoisier consists of a number of compact blocks. The facade openings for the loggias are designed with the same attention to detail as those of the glazed windows in other rooms (ills. 1, 6). In their apartment in Stansstad (ills. 2–4), Scheitlin Syfrig have interpreted the loggia as a continuation of the living room, with uninterrupted soffit, wall and floor surfaces. The housing development in Munich by Ingrid Amann (ill. 7) has a regular alternation of vertical staircase glazing and loggias, creating a 70-metre-long wall that overlooks a public open space and forms an urban focus for the new development area. In the east-west layouts of the Schüsspark in Biel by Kistler Vogt, the loggias extend five metres into the dwellings, next to the living rooms (ill. 8). The open areas thus form cohesive glazed spaces in their own right. Many architects appreciate these spatial qualities, but prefer a homogeneous facade without large areas of shadow. Baumschlager Eberle wrap their entire housing block in Winterthur in a white glass facade (ill. 9). In front of the windows and over the loggias, this takes the form of sliding elements that create subtly changing effects in the smooth outer skin. In Birsfelden by Morger & Degelo, continuous splayed glass balustrades overlay 12

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Access to the loft apartments in Amsterdam by DKV Architects (ills. 11, 12) is via broad galleries that form the sole outdoor spaces for the dwellings. The private areas along these routes are defined simply by a change in the floor finish and by the panes of obscured glass between the units. In the blue-grey rendered housing blocks in Zurich by EM2N Architects, green pixelated blinds create the impression of an abstract oasis (ill. 14). As a temporary demarcation, they can transform the balconies at times into loggias with special lighting and colour moods. Since all dwellings have the same awnings, the requisite degree of unity is achieved, despite the lively pattern.

Architektur zwischen lokalen Lösungen und globaler Zivilisation

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Konzeptskizze The Met begrünter Gebäudesockel mit Parkgarage Geisthaus im Eingangsbereich

Architecture Between Local Solutions and Global Civilization

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Conceptual sketch of “The Met” Planted plinth of building with parking spaces House of spirits in entrance area

Michaela Busenkell Michaela Busenkell ist freie Autorin in München. Sie kuratierte die Ausstellung »Best HighRises. Internationaler Hochhaus Preis 2010« des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main.

Michaela Busenkell is a freelance author who lives in Munich. She was the curator for the exhibition “Best High Rises. International High-Rise Prize, 2010” at the German Museum of Architecture in Frankfurt.

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In Singapur, der Heimatstadt des Architekturbüros WOHA, lebt der Großteil der Bevölkerung in Wohnhochhäusern nach dem Modell der Ville Radieuse von Le Corbusier. Hermetisch geschlossene Fassaden und klimatisierte Innenräume der westlichen Hochhaus-Vorbilder werden dabei meist übernommen, obwohl traditionelle tropische Wohnbauten stets darauf ausgerichtet sind, jeglichen Luftzug durch die Innenräume zu leiten. Entsprechend verfügen auch historische thailändische Häuser über eine aufgeständerte Holzveranda, luftige pavillonähnliche Räume aus Bambus oder Holz sowie Öffnungen, die jede Brise als natürliche Klimatisierung wirken lassen. Steile Giebeldächer schützen vor tropischen Regengüssen und verschatten Fassaden und Veranden, wo sich ein Großteil des täglichen Lebens abspielt. Zwischen Tradition und Innovation Das Wohnhochhaus The Met in Bangkok bildet den bisherigen Höhepunkt der Planungen von WOHA Architekten für tropengerechte Wohnformen in der Höhe, die die Besonderheiten der Region, des Klimas und der Kultur einbeziehen (s. Projektbeispiel S. 88). In der eklektizistischen Skyline Bangkoks wirkt The Met mit seinem rigiden und strukturellen Charakter zunächst fremdartig und weist auch mit Ökohäusern westlicher Prägung keine Ähnlichkeit auf. Durch die großen Öffnungen und Lufträume ist der Himmel zu sehen, und aus der Ferne könnte man fast meinen, einer abstrakten Konstruktion fehle noch die Bekleidung. Das Hochhaus besteht aus sechs Türmen, die in zwei Reihen versetzt angeordnet und in jedem sechsten Geschoss mit konstruktiven Streben verbunden sind. Die durchlässige Formation kanalisiert den Wind durch das Gebäude, das auf diese Weise von innen gekühlt wird (Abb. 1). Das Bild von The Met verändert sich mit der Perspektive des Betrachters. Als einzig ersichtliche Verbindung zur historischen siamesischen Kultur erscheinen vor dem Hochhaus zunächst die kleinen »Geisthäuser«, die den Geistwächtern des neuen

Hauses und des Gartens ein Obdach anbieten sollen (Abb. 3). Doch je näher man kommt, desto mehr löst sich die strukturelle Großform von The Met in ein kleinteiliges Gefüge auf. Die gegeneinander verschobenen Balkone verleihen der dominanten Vertikale der Fassade in der Nahsicht eine subtil verfeinernde Dimension – deren Anordnung ist abgeleitet aus den versetzten Holzelementen einfacher Wohnbauten. Wie in einem Kaleidoskop erscheinen Wandpaneele in Grau, Beige und Braun – als Abstraktion der Muster traditioneller Tempelfliesen – nicht nur an den Stirnfassaden, sondern auch an den Wänden der Terrassen und Balkone. Dazwischen glitzern Einsätze aus facettiertem Edelstahl als zeitgenössische Interpretation der Spiegelmosaike thailändischer Tempelfassaden. In den unteren acht Geschossen ranken Kletterpflanzen an den durchlässigen Gitterverkleidungen der Hochgarage empor (Abb. 2), während auf den Freiflächen, Balkonen und Terrassen der oberen Geschosse rosa Blüten aus dem grünen Blattwerk der Frangipani-Bäumen leuchten.

zusätzliche Dachterrassen bieten. Durch die offene Formation der sechs Türme können fast alle Wohnungen über ihre Fenster vierseitig belüftet werden. Dennoch verfügen sie über Klimaanlagen, die aber zumeist nur in den drei wärmsten Monaten zum Einsatz kommen. Ansonsten geben die Bewohner an, den natürlichen Luftzug zu bevorzugen. Innen- und Außenräume Jeweils zwei der kleineren Zwei-Schlafzimmer-Wohnungen teilen sich einen gemeinsamen Zugang zum Lift. Zu den größeren Wohnungen öffnet sich die Lifttür dagegen direkt im privaten Vorbereich der Wohnung. Ein Teil der Fassade ist hier offen, sodass

Erschließung und Wohnungsgemenge Besucher gelangen von einer überdachten Passage mit plätschernden Wasserflächen, Pflanzen und kühlem Steinboden zur Rezeption, um dort von einem der Hausangestellten mit Liftkarte weiter begleitet zu werden. 2 Bewohner fahren mit dem Auto in die natürlich belichtete und belüftete Garage des Gebäudesockels. Eine persönliche Liftkarte ermöglicht es ihnen, entweder den Lift zur eigenen Wohnung oder zu den Gemeinschaftsbereichen zu nutzen, wo sich Dachgärten, ein großes Schwimmbad, Barbecuebereiche, eine Bibliothek oder Fitnessstudios befinden. Insgesamt verfügt The Met über 370 Wohneinheiten. Die kleinsten haben rund 100 m2 Fläche, zwei Schlafzimmer mit Balkon und teilweise auch Terrassen. Die Drei-Schlafzimmer-Wohnungen sind etwa 200 m2 groß, während sich die Vier-Schlafzimmer-Wohnungen auf zwei Geschossen über rund 300 m2 erstrecken und die Penthouse-Wohnungen 3

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Frischluft zwischen den vertikalen Holzleisten der Wohnungseingangstüren kontinuierlich in die Wohnräume strömen kann. Wohn- und Essbereiche lassen sich mit Schiebetüren zu Balkonen oder Terrassen nach außen erweitern. Insgesamt 16 der größeren Wohnungen verfügen in den brückenartigen Streben, unmittelbar vor dem Wohnzimmer, zusätzlich über kleine Privatpools. Auf den Freiflächen blühen die Frangipani-Bäume vor raumhohen Fenstern. So geht der Blick auch noch im 59. Stockwerk direkt ins Grüne. Eine Küche nach westlichem Vorbild öffnet sich zum zentralen Wohnbereich. Alle größeren Wohnungen mit drei oder mehr Schlafräumen besitzen eine zweite Küche – Wet Kitchen – , in der die täglichen Gerichte gekocht, gedämpft, gebraten oder gedünstet werden. Auch in traditionellen thailändischen Wohnhäusern gibt es häufig eine solche Küche, die außerhalb des Hauses, manchmal sogar nur unter einem Schutzdach liegt. Ähnlich wie dort wird die kleinere Küche auch in The Met direkt von außen belüftet, damit Essensgerüche sofort abziehen können. Die größere, auf Wunsch auch zum Wohnraum offene Küche hat dagegen eher repräsentativen Charakter und dient der Zubereitung geruchsarmer Speisen oder kalter Mahlzeiten. Gemeinschaftsbereiche Bereits im achten Obergeschoss, dem ersten Stockwerk mit Gemeinschaftsbereichen über der Garage, verebbt der frenetische Verkehrslärm der Stadt unter den sprudelnden Wasserbecken der Freibereiche. Die Luft wird dabei umso besser, je höher man sich über dem Straßenniveau befindet, ein Luftzug strömt durch die offenen und mit blühenden Pflanzen und Bäumen üppig bewachsen Plätze und Passagen. Weitere Gemeinschaftsbereiche liegen im 27. und 46. Geschoss, sodass alle Bewohner Zugang zu den Aussichtspunkten der hoch gelegenen Terrassen und Dachgärten haben (Abb. 4). Mancher krault schon frühmorgens noch vor der Arbeit die ersten Runden im 50-m-Becken; ab dem späten Nachmittag, wenn die Hitze nachlässt, füllen sich Schwimmbecken, Kinderbad, Außenduschen, Heiß- und Kaltwasserbecken und die baldachinüberdachten Liegen erneut (Abb. 5). Zu den weiteren Annehmlichkeiten gehören Dampfbad und Sauna, Whirlpools, Gymnastikräume, Fitnessstudios sowie bepflanzte Barbecuebereiche, wohin die Bewohner abends gerne Gäste einladen, um gemeinsam zu feiern. Als Materialien für die Böden der Freibereiche dominieren Balauholz und ein grauer thailändischer Sandstein. Vorläufer- und Folgeprojekte The Met ist nicht der erste Wolkenkratzer, für das WOHA klimagerechte Lösungen

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entwickelt hat. Das Schlüsselprojekt für die Entwicklung von Außen- und Gemeinschaftsräumen ist WOHAs unrealisierter Wettbewerbsbeitrag Duxton Plain Public Housing aus dem Jahr 2001 – ein 50-geschossiger, als sozialer Wohnungsbau konzipierter Hochhauskomplex (Abb. 6). In jedem fünften Geschoss wurden horizontale Gärten und Sky-Parks als stimulierende soziale Räume angelegt, Sky-Streets verbinden die Gemeinschaftsbereiche und einzelnen Türme miteinander. Die hier entwickelten Aspekte für die Gemeinschaft und die Einbindung von Pflanzen und landschaftsgestalterischen Elementen prägen maßgeblich auch spätere Projekte. 4 Beispielsweise ist das 194 m hohe und 2007 derlichen Geräuschen, die aus der Stadt fertiggestellte Wohnhochhaus Newton Suites empordringen und sich mit Wasserspielen, in Singapur mit einem doppelten SonnenBlätterrauschen und Wind vermischen. schutz aus Kletterpflanzen und Metallgittern Gleichzeitig ist The Met aber auch das radiausgestattet. Diese ragen horizontal aus der kale Modell eines Wohnhochhauses, das Fassade, sind beim Blick nach unten durchdie konventionelle Trennung von Innen- und lässig, während sie in Richtung des SonnenAußenräumen aufhebt und weder vertraute einfalls eine geschlossene und verschattentropische noch westliche Bilder zitiert. Das de Wirkung erzeugen. Als Neuinterpretation »Neue« dieses abstrakt erscheinenden der liegenden Fassadenöffnungen der traBauwerks wirkt zunächst vielleicht befremditionellen Dyak-Langhäuser auf Borneo dend. Der australische Architekturtheoreentwickelte WOHA für das 102 m hohe und tiker Leon van Schaik schreibt über den 2003 fertiggestellte Moulmein-Rise-HochSchock des »hässlichen Neuen« und dahaus in Singapur das »Monsun-Fenster«. von, dass Hässlichkeit – Uglyness – eine Dabei handelt es sich um ein auskragendes frühe Manifestierung einer neuen Schönheit Fenster, in dessen horizontaler Fläche sich darstellen kann. Im Werk von WOHA maniperforierte aufklappbare Aluminiumplatten festiert The Met bereits jetzt eine vitale ortsbefinden, die konstant Luft, aber keinen bezogene Architektur im Spannungsfeld von Regen einlassen. Als vorbildliches Beispiel innovativen lokalen Lösungen in einer glozur Integration traditioneller Klimatechnik balen Zivilisation, dessen offene bauliche in einem zeitgenössischen Gebäudetyp und soziale Räume auch eine Erweiterung wurde Moulmein Rise 2007 mit dem Aga des kulturellen Horizonts bedeuten können. Khan Award for Architecture ausgezeichnet. Spannend wird sein, wie WOHA die Themen DETAIL 04/2011 Gemeinschaft, Klima, Natur zukünftig noch weiterentwickeln wird. Die Renderings von Upper Pickering Street in Singapur, einem voraussichtlich im Sommer 2012 bezugsfertigen Hotel, wirken wie eine kühne Zukunftsvision, in der sich die Natur den gebauten Raum zurückerobert (Abb. 7). Eine Fläche von 15 000 m2 – dem Doppelten der Grundstücksfläche – soll mit Dachgärten, Pools, Wasserflächen, bepflanzten Terrassen und grünen Wänden ausgestattet werden; zur Bewässerung wird Regenwasser gesammelt. Das Projekt hat bereits die Wertung Green Mark Platinum erzielt, die höchste ökologische Bauzertifizierung Singapurs. Erweiterung des kulturellen Horizonts In seiner offenen Erscheinung, mit den großzügigen inneren Freiräumen und Gemeinschaftsflächen, der natürlichen Klimatisierung und einer neuen Beziehung zur Natur ist The Met ein vielschichtiges Bauwerk, das sinnlich und körperlich erfahren werden will: anhand der unterschiedlichen Lichtverhältnisse und Oberflächen der inneren Freiräume, den Empfindungen von Wärme, Feuchtigkeit, Kühle und Luftbewegung, den verän5

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Gemeinschaftsterrasse 46. OG Gemeinschaftsbereich 8. OG mit Schwimmbecken Sozialer Wohnungsbau Duxton Plain Public Housing, Singapur, 2001; Wettbewerbsentwurf, Architekten: WOHA Hotel Upper Pickering Street, Singapur, 2012; Architekten: WOHA Communal terrace on 46th floor Communal area with swimming pool on 8th floor Duxton Plain public housing, Singapore, 2001; competition design, architects: WOHA Upper Pickering Street Hotel, Singapore, 2012; architects: WOHA

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In Singapore, where WOHA architects are based, most people live in high-rise housing blocks. The tightly closed facades and air-conditioned internal spaces of these buildings are based largely on Western models, despite the fact that tropical dwellings traditionally seek to exploit every available breath of air. The Met in Bangkok is the most advanced high-rise development WOHA architects have designed for tropical conditions (see case study p. 88). It reflects specific aspects of the region, the climate and the culture. In the eclectic skyline of the city, the building seems somewhat alien, although it bears no resemblance to ecological structures of Western provenance. The Met consists of six towers offset against each other in two rows. Every six floors, the towers are braced by structural bridges. The open form of construction helps to funnel wind through the building, thereby achieving a cooling effect (ill. 1). The two small “houses of spirits” in front of the block seem to be the only link with traditional Thai culture (ill. 3), but the closer one comes, the more the large volume dissolves into a small-scale structure that is evidently inspired by the construction of the simple timber houses and temples of the region. The facades of the bottom eight floors are covered with climbing plants (ill. 2), while the upper storeys are garlanded with frangipani trees. Residents use lift cards to reach only the floor where they live – or the communal areas with terraces, swimming pools, barbecue and other facilities. Visitors must be accompanied by a member of staff from the reception. The Met contains 370 dwellings, ranging in size from 100 to 300 m2. The open layout of the six towers means that nearly all flats can be ventilated from four sides via the windows. In addition, air conditioning is provided for the three warmest months of the year. This is not the first skyscraper that the WOHA office has designed with climatically responsive solutions. Other examples include Newton Suites (2007) in Singapore and the Moulmein Rise development (2003) – also in Singapore – with its “monsoon windows”. In 2007, the latter scheme won the Aga Khan Award for Architecture. Both structures reveal a combi-

collected for cultivating the vegetation. The nation of traditional cultural influences and project has already been given a Green Mark modern technology. Platinum evaluation, the highest ecological In The Met, pairs of smaller two-bedroom certification for buildings in Singapore. flats share a foyer. In the larger apartments, The Met, with its open structure, its generous the lift door opens directly in the private hall. inner spaces and communal areas, its natural Facade openings here allow fresh air to flow air-conditioning system and its new relationinto the flats through gaps in the reveals of ship to nature, is a manifold piece of conthe entrance doors. The living and the dining struction. At the same time, it forms a radical areas have sliding doors that provide access model for a housing block: it overcomes the to a balcony or terrace. Sixteen of the largest conventional division between internal and apartments have their own private swimming external space and is based neither on Westpools on the bridge-like bracing elements. A ern nor tropical images. The newness of this kitchen based on Western models opens on seemingly abstract building may be initially to the central living realm. All larger dwellings alienating for some people. The Australian with three or more bedrooms have a second architectural theorist Leon van Schaik has kitchen – a so-called “wet kitchen” where the written about the shock of “ugly new things”, daily cooking is done. Two kitchens are often saying that ugliness can be an early manifesa feature of traditional houses in Thailand. In tation of a new beauty. The Met is today a The Met, the larger kitchen linked to the living work of architecture with vitality and a sense space is more representative in character and of place, set in the field of tension between is used mainly for preparing cold meals or innovative local solutions and global civilizaodourless food. tion. It is a building that may be seen as an On the eight floor, the first level above the extension of our cultural horizons. garage with communal facilities, the noise of the traffic below begins to fade, and one hears the splash of water in the open pools instead. The higher one goes, the better the quality of the air becomes, too. Further communal levels on the 27th and 46th floors afford access to open-air viewing points for all residents (ill. 4). In the late afternoon, when the heat abates, the various pools fill with life (ill. 5). A key project for the development of outdoor and other communal spaces is WOHA’s unrealised competition entry, the Duxton Plain public housing (2001), a 50-storey high-rise complex (ill. 6). The design proposed gardens and sky parks every five floors as vitalising social elements, and the communal areas and individual towers are linked by sky streets. The influence of this scheme on later projects like The Met is evident. Renderings of Upper Pickering Street in Singapore, a hotel due to be completed in 2012, suggest an apocalyptic vision of the future in which nature has prevailed over built space once more (ill. 7). The floor area of 15,000 m2 – twice the site area – will accommodate roof gardens, pools and other water amenities, planted walls and terraces. Rainwater will be 7

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in der praxis in practice 46 56 68

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Studentenwohnheim in Kopenhagen Student Halls of Residence in Copenhagen Baugruppenhaus in Berlin Housing for a Housing Cooperative in Berlin Wohnblöcke Schots 1 und 2 in Groningen Housing Blocks (Schots) 1 and 2 in Groningen

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Studentenwohnheim in Kopenhagen Student Halls of Residence in Copenhagen Architekten · Architects: Lundgaard & Tranberg, Kopenhagen Tragwerksplaner · Structural Engineers: Cowi, Kongens Lyngby

In der Tradition dänischer Studentenwohnheime spielt die Gemeinschaft eine zentrale Rolle. Dies drückt sich zeichenhaft im kreisförmigen Grundriss des Tietgen-Wohnheims aus. In direkter Nachbarschaft zur Universität gelegen, steht das Gebäude mit seiner zylindrischen Form im Kontrast zur strengen Baustruktur von Ørestad-Nord, einem kürzlich entstandenen, von Kanälen durchflossenen Stadtteil. Unterschiedliche Zimmertiefen in wechselndem Takt verleihen der äußeren Gebäudeoberfläche einen kristallinen Ausdruck. In den zentralen grünen Innenhof, den das Gebäude umschließt, kragen die Gemeinschaftsräume der Wohngruppen in unterschiedlichen Varianten expressiv aus. Die variierenden Fassaden überspielen die Monumentalität der einfachen Grundform, geben dem Gebäude einen skulpturalen Ausdruck und tragen der Individualität der Bewohner Rechnung. Dem Wunsch des Bauherrn, einer dänischen Stiftung, nach einem zukunftsweisenden Studentenwohnheim entsprechen die Architekten mit der Thematisierung des Wechselspiels von Gemeinschaftlichkeit und Individualität. Durch sorgfältig aufeinander abgestimmte Sichtbetonflächen, Sperrholzverkleidungen und den durchgängigen Industrieestrich im Inneren sowie die übrige Ausstattung wirken die räumlich großzügigen Innenräume zugleich hochwertig-solide, klar und einfach. So entfaltet das Gebäude eine unaufgeregte, legere Eleganz. DETAIL 09/2008 In Danish student dormitories, community traditionally plays a central role. In the Tietgen Halls of Residence, situated in the immediate vicinity of the university itself, this finds symbolic expression in the circular plan. The cylindrical form of the development differs from the strictly orthogonal urban layout of northern Ørestadt, a newly developed district dissected by canals. Changing sequences of rooms of varying depth lend the outer face of the building an almost crystalline appearance. In the central landscaped courtyard, the common rooms of the various dwelling groups cantilever out expressively in different combinations. The changing facade masks the monumentality of the simple basic form, lending the building a sculptural quality and reflecting the individuality of the residents themselves. The architects complied with the wish of the client (a Danish foundation) for a forward-looking home for students by establishing an interplay between community and individuality. Carefully harmonised finishings – exposed concrete, plywood cladding and industrial screeds – together with the furnishings and fittings mean that the generous internal spaces enjoy a sound quality, clarity and simplicity. As a result, the building has a calm, relaxed elegance.

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Five ground floor passageways provide access from the outside to the central courtyard and form the entrances to the vertical circulation zones that divide the overall structure into five segments. Housed on the ground floor are communal facilities like workshops, computer rooms and spaces for washing machines, as well as bicycle stores on the same level as the external pavings. On each of the upper floors, 12 rooms in every segment are laid out in various arrangements to form a dwelling group with communal spaces. The rooms of the 380 residents are located on the outside of the building with views of the surroundings. The corridors, the common rooms and the large balcony areas are oriented to the communal internal courtyard, which forms the focal point of the scheme. The plywood cladding along the curved corridor walls is printed with a graphic design created by the artists Aggebo & Henriksen. All rooms are fitted with sound-insulating doors, large inbuilt plywood furnishings and sanitary cells.

Fünf Passagen im Erdgeschoss führen von außen in den zentralen Hof und sind Zugang zu den vertikalen Erschließungszonen, die das Gebäude in fünf Segmente teilen. Im Erdgeschoss befinden sich Gemeinschaftseinrichtungen wie Werkstätten, Computerräume, Waschmaschinen und ebenerdige Fahrradabstellräume. In den Obergeschossen gruppieren sich in jedem Segment zwölf Zimmer in variierender Anordnung zu einer Wohngruppe mit Gemeinschaftsräumen. Die Zimmer der etwa 380 Bewohner liegen nach außen, mit Blick zur Umgebung. Flure, Gemeinschaftsräume und die großen Balkone orientieren sich nach innen zum Hof als zentraler Bezugspunkt und großer gemeinsamer Freiraum. Die umlaufenden Sperrholzverkleidungen der Flurwände sind mit einem von den Künstlern Aggebo & Henriksen gestalteten grafischen Motiv bedruckt. Alle Zimmer sind mit Schallschutztüren, großen Sperrholz-Einbaumöbeln und Nasszellen ausgestattet. 1 Universität Kopenhagen 2 Metro 3 Universitätsplatz 4 Königlich Dänische Bibliothek 5 Amager-Campus 6 Tietgen-Wohnheim 7 IT-Universität 8 Wohngebäude 9 Dänischer Rundfunk 10 Haupteingang 11 Rezeption 12 Büro 13 Fahrradabstellraum 14 Werkstatt 15 Küche 16 Besprechungsraum 17 Versammlungsraum 18 Musikzimmer 19 Studienzimmer 20 Computer-Café 21 Post-/Waschraum 22 Terrasse 23 Hof 24 Wohngruppe 25 Gemeinschaftsküche 26 Gruppenwohnraum 27 Balkon 28 Tiefgarage

1 University of Copenhagen 2 Underground railway 3 University Square 4 Royal Danish Library 5 Amager campus 6 Tietgen Halls 7 University for IT 8 Housing 9 Danish Broadcasting 10 Main entrance 11 Reception 12 Office 13 Bicycle store 14 Workshop 15 Kitchen 16 Discussion space 17 Assembly room 18 Music room 19 Study space 20 Computer cafe 21 Post / Laundry room 22 Terrace 23 Courtyard 24 Dwelling group 25 Communal kitchen 26 Group living space 27 Balcony 28 Basement garage

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Lageplan Maßstab 1:15 000

Site plan scale 1:15,000

Isometrie Wettbewerb

Competition isometric

Schnitt • Erdgeschoss 2. OG • 3. OG Maßstab 1:1000

Section • Ground floor, 2nd and 3rd floor plans scale 1:1000

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Horizontalschnitt Vertikalschnitt Maßstab 1:20 Schnitt Erschließung Isometrie ohne Maßstab

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Horizontal section Vertical section scale 1:20 Section: circulation areas Isometric (not to scale)

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12 1 Tombakblech (Messing-Kupferlegierung) 1,5/25 mm 2 Stahlbeton Oberfläche Sichtqualität 250 mm 3 Isolierverglasung Float 6 + SZR 15 + VSG 6 mm U-Wert 1,1 W/m2K 4 Konvektorabdeckung Edelstahlrost 5 Absturzsicherung innen Edelstahlprofil 45/10 mm 6 Schiebetür Eichenholzrahmen isolierverglast 7 Schiebeladen Eichenholzlatten in Edelstahlprofilrahmen ∑ 40/40/5 mm 8 Einbauschrank Sperrholz 15 mm 9 Tombakblech 1,5/25 mm, Hinterlüftung/Aluminiumprofile 35 mm, Wärmedämmung 115 mm, Stahlbeton 250/150 mm, Sperrholz 15 mm 10 Eichenholzdielen 25/100 mm Holzlattung, druckimprägniert 25/50 mm Elostomerunterlagen, Vlies unbrennbar 0,8 mm Wärmedämmung zweilagig 250 mm, dazwischen Kunststoffdichtungsbahn im Gefälle 1,5 mm, Stahlbeton 150 mm 11 Geländerfüllung Edelstahlseil 4 mm 12 Magnesitestrich 20 mm, Fließestrich 40 mm PE-Folie, Trittschalldämmung 20 mm Leichtbeton 80 mm Stahlbeton 200 mm 13 Unterflurkonvektor 14 Porenbetonstein 15 Führung Schiebeladen Tombakprofil 16 Tombakblech 1,5/25 mm, Hinterlüftung 20 mm Unterkonstruktion 80 mm, Wärmedämmung 60 mm 1 1.5 mm sheet-pinchbeck panels 25 mm deep 2 250 mm exposed reinforced concrete wall 3 double glazing: 6 mm float glass + 15 mm cavity + 6 mm lam. safety glass (U = 1.1 W/m2K) 4 stainless-steel grating over convector 5 45/10 mm stainless-steel internal safety element 6 oak sliding door with double glazing 7 oak-louvred sliding shutter with 40/40/5 mm stainless-steel angle frame 8 15 mm plywood fitted cupboard 9 1.5 mm sheet-pinchbeck panel 25 mm deep with 35 mm rear ventilated cavity/alum. sections 115 mm thermal insulation; 250 mm and 150 mm reinf. conc. wall; 15 mm plywood 10 25/100 mm oak boarding on 25/50 mm pressure-impregnated wood battens elastomer layer; 0.8 mm incombustible matting 250 mm two-layer thermal insulation with 1.5 mm intermediate plastic sealing layer to falls 150 mm reinforced concrete slab 11 Ø 4 mm stainless-steel balustrade cables 12 20 mm magnesite screed; 40 mm floated screed polythene sheeting; 20 mm impact-sound insulation 80 mm lightweight conc.; 200 mm reinf. conc. 13 convector heater in floor duct 14 aerated concrete kerb 15 pinchbeck guide track for sliding shutter 16 1.5 mm sheet-pinchbeck panel 25 mm deep with 20 mm rear ventilated cavity; 80 mm supporting structure; 60 mm thermal insulation

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Detailschnitt Hoffassade Maßstab 1:20 Sectional details of courtyard facade scale 1:20 1

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Kiesschicht, Filtervlies, Wärmedämmung zweilagig 250 mm, dazwischen Kunststoffdichtungsbahn im Gefälle 1,5 mm, Stahlbeton 200 mm 2 Tombakblech (Messing-Kupferlegierung) 1,5/45 mm 3 Eichenholzfenster mit Isoliervergasung U-Wert 1,1 W/m2K VSG 8 + SZR 15 + Float 8 mm 4 Eichenholzdielen 25/100 mm, Holzlattung, aufgeständert, druckimprägniert 50/50 mm Elostomerunterlagen, Vlies unbrennbar 0,8 mm, Wärmedämmung zweilagig 250 mm, dazwischen Kunststoffdichtungsbahn im Gefälle 1,5 mm Stahlbeton 200 mm 5 Geländer Edelstahlprofil 55/10 mm 6 VSG hinterlüftet 6 mm 7 Magnesitestrich 20 mm Fließestrich 40 mm, PE-Folie Trittschalldämmung 20 mm, Leichtbeton 80 mm Stahlbeton 200 mm, Träger Stahlprofil 340/200 mm 8 Pfosten-/ Riegel-Fassade Eichenholz mit Isolierverglasung, U-Wert 1,1 W/m2K, ESG 12 + SZR 15 + VSG 10 mm 1

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bed of gravel; filter mat; 250 mm two-layer thermal insulation with 1.5 mm intermediate plastic sealing layer to falls; 200 mm reinforced concrete 1.5 mm sheet-pinchbeck panel 45 mm deep oak window with double glazing: 8 mm lam. safety glass + 15 mm cavity + 8 mm float glass (U = 1.1 W/m2K) 25/100 mm oak boarding on 50/50 mm pressureimpregnated wood battens on raising pieces elastomer layer; 0.8 mm incombustible matting 250 mm two-layer thermal insulation with 1.5 mm intermediate plastic sealing layer to falls 200 mm reinforced concrete slab 55/10 mm stainless-steel balustrade 6 mm lam. safety glass with rear ventilated cavity 20 mm magnesite screed; 40 mm floated screed; polythene sheeting; 20 mm impact-sound insulation; 80 mm lightweight concrete; 200 mm reinf. concrete floor on 340/200 mm steel I-beam oak post-and-rail facade with double glazing: 12 mm toughened glass + 15 mm cavity + 10 mm lam. safety glass (U = 1.1 W/m2K)

Außenanlagen und Landschaft External Works and Landscaping Marianne Levinsen

Das Büro Marianne Levinsen Landscape, gegründet 2002, war vom Wettbewerb bis zum Detail an den Außenanlagen, Balkonen und Treppenbereichen beteiligt. The Marianne Levinsen Landscape office, founded in 2002, was involved in the project from the competition stage to the detailed design, with responsibility for the external works, balconies and staircase areas.

Die an das Tietgen-Studentenwohnheim angrenzende Landschaft besteht hauptsächlich aus Grünflächen, die bis an den Kanal reichen, der sich durch die Stadt zieht. Die 180 cm breiten Rasenbahnen sind zwischen 180 ≈ 60 cm großen Ortbetonplatten mit gebürsteter Oberfläche eingewoben, deren Verlegerichtung an der allgemeinen Bewegungsrichtung auf dem Platz ausgerichtet ist. An der Westseite des Gebäudes bildet ein vorgelagertes, breites Holzdeck einen besonders betonten Übergang zum Kanal, lädt zur Entspannung ein und ermöglicht Ausblicke in die Parklandschaft. Der Innenhof ist ein einfacher und robuster Freibereich, der sowohl im Kontrast als auch im Wechselspiel mit dem Gebäude steht. Der Raum erfüllt mehrere Funktionen: Zunächst einmal ist er ein großes Foyer, in dem man beim Eintreten einen ersten Eindruck gewinnt, und zweitens dient er als natürliche, durchgehende Verbindung zu den innenliegenden Türen und Gängen. Ferner bildet er den wichtigsten gemeinschaftlichen Treffpunkt, der ausreichend Platz und Ausstattung für unterschiedliche Freizeitaktivitäten bietet wie gemeinsame Mahlzeiten, Konzerte und Partys. 2008 fanden hier auch Konzerte im Rahmen des Kopenhagener Jazzfestivals statt. Der Hof besteht aus wenigen Elementen: Eine abgesenkte Rasenfläche ist mit Silberweiden bepflanzt. Die Bäume stehen in kurzem Abstand voneinander, damit sie schneller in die Höhe wachsen und den Blick nach oben richten. Die Silberweiden werden alle drei Jahre beschnitten. Die Spitze bleibt jedoch unberührt, um ihren speziellen Charakter zu erhalten. Frühlingsblumen in der Rasenfläche bilden ein Ornament, das von weiter oben betrachtet als Bild erscheint. Der Rasenbereich wird durch eine 180 cm breite, der Rundung folgende Bank aus Faserbeton mit Holzbelag eingefasst. Den Boden zwischen dem Gebäude und der Bank bilden Ortbetonplatten. Eingelegte Streifen aus AdobeHolz geben der Fläche einen abwechslungsreichen, lebendigen Charakter.

The Tietgen Halls of Residence adjoins a largely green landscaped area that extends to the canal. Grass strips 180 cm wide are interwoven with 180 ≈ 60 cm in-situ concrete slabs with a brushed surface. These are laid in the general direction of movement. To the west of the building, a broad area of wood decking used for leisure purposes marks the transition to the canal, which flows through the city. The courtyard is a simple, robustly designed open space that contrasts with the building tself yet at the same time establishes a dialogue with it. This space has a number of functions. It is a large foyer from where one gains an initial impression of the development as a whole. It also forms a natural link and ac-

cess route to the internal doors and corridors. Last but not least, it is the most important meeting place for the community as a whole, providing ample space for outdoor activities, such as meals, concerts and parties. The courtyard consists of just a few elements. The sunken lawn area is planted with closely spaced white willows, which are pruned every three years. The tips are left uncut so that the trees can grow higher and retain their distinctive features. The grassed area is enclosed within a 180-cm-wide fibrated-concrete curved bench with a wooden top. Between the building and the bench are in-situ concrete paving slabs inlaid with adobe wood strips, which lend the area a lively, varied character.

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Eine bautechnische Herausforderung A Structural Challenge Peter Bjersing

Peter Bjersing arbeitet seit 1998 als Bauingenieur bei COWI und war verantwortlich für das Tragwerksplanungs-Team bei der Planung und Errichtung des Tietgen-Studentenwohnheims.

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Die runde Form des Tietgen-Wohnheims wird durch fünf vertikale Einschnitte unterbrochen, die das Gebäude visuell und funktional in fünf Segmente teilen und den Zugang zum Innenhof ermöglichen. Statisch sind die einzelnen Segmente voneinander getrennt, bis auf die senkrechten Lasten aus den dazwischen liegenden offenen Stahlplattformen und Treppen, die in die oberen Etagen führen. Die Rundkonstruktion schließt 45 zweistöckige, auskragende Betonboxen in drei verschiedenen Größen ein, in denen Küchen, Gemeinschafts- und Versorgungsräume untergebracht sind. Die Küchenboxen sind mit einer freien Spannweite von 8 m am größten und wiegen bei voller Ausstattung etwa 250 t. Das Gewicht dieser Boxen ist beträchtlich, daher waren vor Baubeginn umfangreiche Planungen und Tests erforderlich. Diese bautechnische Herausforderung wurde durch Einsatz der Freivorbaumethode gelöst, die aus dem Brückenbau bekannt 3 ist. Dieses Prinzip ist recht einfach, macht den zeitaufwendigen Bau teurer Gerüste Die zweistöckigen Wandelemente aus Beton überflüssig und spart dadurch in der Bauwerden auf stockwerkshohe Konsolen am phase Zeit und Geld. Hauptgebäude gehoben und mit horizontaAm Beginn der Planung stand die sorgfällen, hochzugfesten Stahlseilen am Haupttige Untersuchung verschiedener Konstrukgebäude befestigt (Abb. 7). Danach werden tionsweisen. Zunächst schien es auf der Betondecken zwischen die Wandelemente Hand zu liegen, für die auskragenden Boeingegossen. Bei der Fertigung der Küchenxen Leichtbau-Stahlstrukturen einzusetzen. boxen wird dieser Vorgang so lange wiederLetztlich erwies sich aber ein System mit holt, bis drei zweigeschossige Elemente an einer Primärkonstruktion aus zweistöckigen jeder Wand angebracht sind. Analog dazu Betonfertigteil-Wandelementen als beste bestehen Gemeinschaftsräume aus zwei EleGesamtlösung. Diese Wandelemente sind menten an jeder Wand und die Versorgungsmit hochfesten Stahlseilen horizontal vorgeräume aus nur einem zweigeschossigen Elespannt, was für eine dauerhafte Druckzone ment an jeder Wand. Zum Schluss werden am Anschluss der auskragenden Boxen an die Boxen mit goldfarbenen Blechelementen das siebenstöckige Hauptgebäude sorgt aus Tombak (Messing-Kupferlegierung) ver(Abb. 2). Das zweistöckige Wandelement kleidet und mit einer Fensterfront versehen. aus Beton neigt wesentlich weniger zu Um zu verhindern, dass das siebenstöckige Vibrationen und weist bessere KlimaschutzHauptgebäude aufgrund der von den Boxen eigenschaften auf als eine Leichtbau-Stahlausgehenden starken Hebelkräfte in das konstruktion in Kombination mit GipswänKreisinnere kippt, wurde das Hauptgebäude den. Die Deckenkonstruktion zwischen den vertikal durch 65 gleich positionierte, hochWandelementen besteht aus einer relativ zugfeste Stahlseile auf der Gebäuderückseidünnen Betonplatte auf vorgefertigten Stahlte vorgespannt (Abb. 2). Die Vorspannseile trägern (Abb. 4). sind in der kreisförmig verlaufenden äußeren

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Untergeschosswand verankert. Diese ist aufgrund der starken Belastung von den oberen Gebäudeteilen und dem in der Gegend hohen Grundwasserspiegel in massivem Ortbeton ausgeführt. Die Oberseite dieser Wand ist mit massiven Stabankern versehen, die das Gebäude 15 – 20 m unter der Geländeoberfläche in zuggeprüftem Kalkstein fixieren. Das Erdgeschoss ist sehr »offen«. Die oberen sechs Etagen werden von massiven dreibeinigen Rahmen aus Ortbeton gestützt. Diese Rahmen haben entsprechend den Vorstellungen der Architekten unbehandelte Betonoberflächen. In den oberen sechs Geschossen besteht das Tragwerk aus Betonfertigteilelementen. Das Ergebnis der beim Tietgen-Studentenwohnheim angewandten Baumethode ist eindrucksvoll. Sie erwies sich als äußerst rationell und effektiv. Das Vorspannen von Betonfertigteilen ermöglicht sehr außergewöhnliche Strukturen, ohne auf die Vorteile verzichten zu müssen, die der Einsatz von Fertigelementen insgesamt mit sich bringt.

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The circular form of the student halls is articulated into five sections by vertical incisions that afford access to the courtyard and also separate the segments structurally (with the exception of vertical loads from the open intermediate platforms in steel and the access stairs to the upper floors). The circular structure incorporates 45 two-storey cantilevered concrete boxes in three different sizes, containing kitchens, common rooms and utility spaces. With a free span of 8 m, the kitchen elements are the largest of these; fully loaded, they weigh roughly 250 tonnes. This necessitated extensive planning and preliminary tests. A cantilevered construction method was used that is known from bridge building. The principle is simple and obviates the need for elaborate, expensive and time-consuming scaffolding. A careful investigation of various construction methods was carried out at the beginning of the design phase. Initially, it seemed only logical to build the cantilevered boxes as lightweight steel structures. In the end, though, a primary system consist-

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ing of two-storey precast concrete wall elements proved to be the best solution.These are horizontally prestressed with high-strength steel cables, which ensures a permanent compression zone in the vertical section between the main seven-storey-high structural elements and the cantilevered boxes. The two-storey wall elements are much less susceptible to vibration and also provide a more efficient climatic shield than lightweight structures. The floor construction between these wall units consists of a relatively thin concrete slab on prefabricated steel beams (ill. 4). The two-storey-high concrete wall elements are raised onto storey-height precast brackets or ledges fixed to the main structure and tied to this with high-tensile steel cables (ill. 7). Concrete slabs were then cast between the two wall elements. In constructing the kitchen boxes, this procedure was repeated until three two-storey elements had been added in each wall. The common rooms consist of two elements in each wall, and the utility rooms of only one two-storey element in each

wall. The boxes were finally clad in goldcoloured pinchbeck sheeting. To prevent the weight of the cantilevered boxes causing the seven-storey main building to tip over towards the inner circle, the primary structure was vertically prestressed by 65 high-strength steel cables at the back of the building (ill. 2). These cables are anchored in the circular external basement wall, which, in view of the great loading from the building above and the high groundwater level here, was constructed in solid in-situ concrete. Fixed at the top of this wall are anchor bars that secure the structure in tension-tested limestone 15–20 metres below ground level. The ground floor is very open. The six storeys above are supported by solid three-legged insitu concrete frames with untreated surfaces. The structural system of the upper six storeys consists of precast concrete elements. The construction method is rational, effective and highly impressive. The prestressing process allows the creation of an exceptional structure using precast concrete elements.

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Peter Bjersing has worked as a structural engineer at COWI since 1998 and was in charge of the team responsible for the structural planning and erection of the Tietgen student halls of residence.

7 1 Zonen unterschiedlicher vertikaler Durchbiegung 2 Position der Vorspannkabel und Erdanker 3– 6 Betonfertigteilkonstruktion im Rohbau 7 Aufbauphasen Teilsegment

Zones of different vertical bending moments Location of prestress cables and anchors in earth Precast concrete carcass construction Addition of elements to individual segments

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Baugruppenhaus in Berlin Housing for a Housing Cooperative in Berlin Architekten · Architects: roedig . schop architekten, Berlin Tragwerksplaner · Structural Engineers: Jockwer und Partner, Berlin

Das Mehrparteienhaus im nördlichen, ruhigeren Teil von Berlin-Mitte fügt sich auf den ersten Blick unauffällig in die Blockrandbebauung ein. Bei genauerem Hinsehen erkennt man hinter hohen Bäumen eine klar gegliederte, vorgehängte Fassade, deren Variation in den Geschossen die unterschiedlichen Grundrisse der meist etagenweise organisierten Wohnungen widerspiegelt. Doch nicht nur die für ein Wohngebäude aufwendige Fassade verdient Beachtung, sondern auch der Prozess, der zu diesem stringent und zurückhaltend gestalteten Haus geführt hat. Da die Architekten nicht nur ein Projekt akquirieren mussten, sondern auch auf der Suche nach bezahlbarem, gut gestaltetem Wohneigentum in der Stadt waren, kamen sie auf die Idee, mit Gleichgesinnten eine Baugruppe zu gründen. Im Gegensatz zu manch ähnlichen Projekten, die viel institutionalisierter ablaufen, gab es weder öffentliche Fördergelder noch einen verdeckten Projektsteuerer. Das erforderte zwar von allen Beteiligten ein erhöhtes Engagement während des Planungs- und Bauprozesses. Dafür konnten sie neben der Fassade aus Faserzementtafeln und relativ großen Spannweiten für flexible Grundrissgestaltung einen weiteren besonderen Luxus innerhalb eines vergleichsweise schmalen Budgets verwirklichen: eine große, gemeinsam genutzte Dachterrasse samt Gästewohnung mit Blick über Berlin. Den Gegenpol dazu bilden ein gemeinsamer Garten sowie private Balkone – mit unverbaubarem Blick zum rückwärtigen Friedhof. DETAIL 09/2008

At first sight, this multi-family housing scheme in the quieter northern part of central Berlin seems to fit inconspicuously into the existing streetblock development. On closer look behind the tall trees, however, one sees a clearly articulated curtain-wall facade with variations from floor to floor that reflect the different dwelling layouts on each level. Not only the facade deserves attention, but also the process by which the architects sought to create affordable yet well-designed owner-occupied urban dwellings. They decided to form a housing cooperative together with like-minded people. In contrast to many similar projects with far more institutionalised programmes, however, there were neither public subsidies available, nor was there a project controller behind the scenes. That required a greater degree of participation from everyone involved during the planning and construction phases. The resulting building is defined not only by its fibre-cement facade and the relatively wide spans that allow a more flexible layout; within the tight budget, a special luxury was created: a large roof terrace with a shared guest apartment and commanding a view over Berlin. As counterparts to this, residents enjoy a communal garden and their own private balconies with views of the cemetery to the rear, which cannot be blocked by other buildings.

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Partizipativ Bauen – ein Gespräch mit Christoph Roedig und Ulrich Schop zum Baugruppenprozess Participative Building – an Interview with Christoph Roedig and Ulrich Schop on the Housing Cooperative Process

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Detail: Wie kamen Sie zu diesem Projekt: Ihr erster Neubau und zugleich Ihre erste Baugruppe? Roedig/Schop: Wir wollten in der Berliner Innenstadt wohnen, unseren Wohnraum selbst gestalten und auch Wohneigentum bilden. Und wir kannten viele Leute, die für viel Geld schlechte Wohnungen gekauft hatten und damit unzufrieden waren. Wir dachten, wenn man von denen nur drei zusammenbringt, kann man auch selbst ein Haus bauen. Anschließend haben wir mit dem Fahrrad geeignete Grundstücke gesucht und Interessenten aus dem erweiterten Bekanntenkreis, die von der Idee erfahren hatten, zu uns ins Büro eingeladen. Zugleich war das für uns auch ein notwendiges Akquiseprojekt: Wir mussten uns einen Bauherrn basteln. Vorbilder gab es damals, selbst in Berlin, wenige. Ein Buch zu dem Thema zeigte vor allem stark öffentlich geförderte Projekte im süddeutschen Raum. Das waren keine Selbsthilfegruppen. Unser Ansatz dagegen war, das als Bürger selbst in die Hand zu nehmen. Inzwischen gibt es diverse solcher Projekte in Berlin; auch wir planen für weitere Baugruppen. Detail: Wie gestaltete sich der weitere Ablauf? Roedig/Schop: Unser Leitfaden waren die verschiedenen Projektphasen. Erst gründet die Baugruppe eine Planungsgesellschaft, die uns als Architekten beauftragt. Diese geht mit Genehmigungsplanung und Grundstückskauf in eine Baugemeinschaft (GbR) über und mündet mit der Fertigstellung des Hauses in eine Eigentümergemeinschaft. In der Planungsphase gibt es noch eine Ausstiegsklausel, hier muss sich jeder Teilnehmer mit einer Einlage, ca. 1000 bis 2000 € pro Wohneinheit, beteiligen. Das ist ein entscheidender Schritt, um Verbindlichkeit herzustellen. Man braucht dieses Kapital auch, um Architekten, Statiker, Gutachter etc. zu beauftragen. Detail: Wie sieht Ihre Herangehensweise an den Entwurf für eine Baugruppe aus? Roedig/Schop: Zu Beginn des Planungsprozesses finden die Baugruppensitzungen

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reihum bei den Beteiligten statt. Wir schauen uns die jeweilige Wohnsituation an, ermitteln Bedürfnisse und Anforderungen, definieren das Raumprogramm und loten die gemeinsame Schnittmenge aus. Daraus entwickeln wir das Entwurfskonzept, die grundlegenden Spielregeln, an denen nicht gerüttelt werden sollte, um Folgeprobleme und Diskussionen bis hin zu Werkplanung und Ausführung zu vermeiden. Hier führte das zu zwei relativ breiten, stützenfreien Einheiten pro Geschoss mit mittig positioniertem Treppenhaus. Ein zentraler Versorgungsschacht, der nicht verzogen werden sollte, führt durch jede Einheit. Innerhalb dieses Konzepts bieten sich vielfältige Möglichkeiten für die einzelnen Etagen. Es lassen sich innen- und außenliegende Bäder oder Küchen realisieren, kleinteilige, aber auch loftartig großzügige Grundrisse organisieren. Die meisten Etagen werden als Ganzes genutzt, doch wollten die Bauherren flexibel bleiben und einen Bereich abteilen können, falls sich die Lebenssituation ändert. Die Möglichkeit, einen Wohnungsteil abzutrennen und vermieten oder verkaufen zu können, bedeutet auch finanzielle Sicherheit. Daher gibt es zwei separate Eingänge; Trockenbautrennwände sowie getrennte Heizsysteme sind von Beginn an eingeplant. Detail: Wie hat sich die Gruppe geeinigt, wer welche Etage bekommt? Roedig Schop: Um den Drang in die oberen Etagen zu bremsen, haben wir die Geschosse mit Preisfaktoren belegt, von 0,8 im Erdgeschoss bis 1,25 im Fünften. Und wir haben gesagt: Alle Wohnungen werden gut, wir nehmen die letzte freie Wohnung. Detail: Wie haben Sie das Budget festgelegt? Roedig/Schop: Das entscheidet die Gruppe, der Schwächste bestimmt den Rahmen. Wir hatten anhand der Grundstücksmaße, der voraussichtlichen Wohnfläche und des geschätzten Grundstückspreises einen Kostenrahmen für ein Haus mittleren Standards aufgestellt. Damit alle teilnehmen konnten, mussten wir den zwei Mal runterrechnen. Das reduzierte Budget war dann bindend für das gesamte Gemeinschaftseigentum.

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Detail: Dennoch gibt es einigen Luxus, etwa in Form der gemeinsamen Dachterrasse samt Gästewohnung oder 2,8 m Raumhöhe ... Roedig, Schop: Wir haben niedrige Baukosten von 1000 ™ brutto für die Kostengruppen 300 und 400, bei Gesamtprojektkosten von 1650 ™/m2 im Mittel. Dafür haben wir an mancher Stelle ziemlich gespart, etwa durch Eigenleistung beim Anlegen des Gartens, dem Holzdeck der Dachterrasse oder beim Montieren der Eternitfassade am Dachgeschoss. Die Oberflächen sind ebenso günstig gewählt. Der Beton im Treppenhaus und in einigen Wohnungen ist roh belassen; spachteln, streichen und Sichtbetonqualität haben wir uns gespart. Wir haben auch schnell geplant und gebaut, die Spielregeln eingehalten und kaum Änderungen vorgenommen. Das hatten alle Beteiligten verinnerlicht – bei Baugruppen mit anderen finanziellen Möglichkeiten oder weniger Disziplin liegt da jedoch viel Konfliktpotenzial. Wir hatten auch Glück, dass wir zügig eine Baugenehmigung bekamen und keine der beauftragten Firmen insolvent ging. Von dem eingesparten Geld konnten wir uns die vorgehängte Fassade und die Dachterrasse mit Gästewohnung leisten. Wir haben auch Geld in unsichtbare Details investiert, etwa für große Spannweiten ohne Stützen und Unterzüge, um flexibel mit den Grundrissen umgehen zu können. Detail: War die Finanzierung gemeinsam ge-regelt? Roedig/Schop: Damals waren Baugruppen neu für die Banken. Wir dachten, es könne einer Bank nichts Besseres passieren, als dass eine Gruppe vorgeprüfter Bauwilliger Kredit beantragt. Dann haben wir in Berlin rund 25 Institute angefragt, ohne eine Zusage zu bekommen. Schließlich lief die Finanzierung für mehrere Parteien über einen Finanzdienstleister bei verschiedenen Banken. Mittlerweile gibt es jedoch Banken, die speziell auf Baugruppen zugeschnittene Lösungen anbieten. Detail: Wie weit waren die Bewohner in die Grundrissplanung involviert?

1 Lageplan Maßstab 1:2000 2 Hoffassade vom rückwärtigen Friedhof aus 3 – 5 Wohnung / Terrasse der Architekten: Die den Hof dominierende Brandwand setzt sich gestalterisch im Inneren fort. 1 Site plan scale 1:2000 2 Courtyard facade seen from cemetery to rear 3 – 5 Architects’ dwelling / terrace: the firewall dominating the courtyard continues in the internal design

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Roedig/Schop: Wir haben den Vorentwurf in Skizzen und Alternativen erst mit der Gruppe diskutiert und die Grundrisse später individuell durchgesprochen. Trotzdem müssen innerhalb der Gruppe alle über alle Lösungen frühzeitig informiert sein, um später einzelne, kostspielige Änderungswünsche auszuschließen. Daher veranstalten wir vor Beginn der Ausführungsplanung ganztägige Workshops, bei denen wir die Planungsgrundlagen fixieren. Dabei gehen wir die Grundrisse durch bis hin zu Steckdosen und Möblierung und legen alle Materialien fest. Manchen erscheint das sehr früh; sie erwarten ein laues Treffen bei den Architekten, bis sie begreifen, dass die Architekten entscheiden, was sie jetzt nicht festlegen. Dann wird konzentriert gearbeitet. Wir gehen von Gruppe zu Gruppe, besprechen, korrigieren, diskutieren, ebenso wie die Bewohner unterei-nander. Abends werden die Ergebnisse aufgehängt, jeder stellt seine Wohnung vor, Grundriss, Materialkonzept, Installationen. Auf die Weise identifizieren sich alle mit ihrer Lösung und es kommen relativ wenige Änderungswünsche. Außerdem erkennen wir schnell, wer noch Hilfe braucht. Zur Auswahl der Materialien haben wir Vorschläge gemacht, dunkles oder helles Parkett oder Linoleum etwa für die Böden. Letztendlich haben sich alle auf einen ähnlichen Kanon geeinigt. Andererseits waren Systeme individuell wählbar, das führte u. a. dazu, dass sowohl Heizkörper als auch Fußbodenheizung installiert sind, mit zwei Zirkulationsleitungen mit verschiedenen Vorlauftemperaturen. Zum Abschluss der Entwurfsplanung haben wir den Bewohnern eine Broschüre zusammengestellt, in der nicht nur der erreichte Stand, sondern für jeden einzeln noch ungelöste Punkte, wie etwa Details für Trockenbauanschlüsse, dokumentiert waren. Detail: Inwiefern war die Baugruppe am späteren Bauprozess beteiligt? Roedig/Schop: Vergeben ist Sache der Bauherren und innerhalb der Baugruppe hat jeder ein Gewerk von der Vergabe bis zur Abnahme verantwortlich betreut, das LV auf Plausibilität hin Korrektur gelesen – auch

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wenn er es fachlich nicht versteht – und an den Vergabeaufklärungsgesprächen teilgenommen. Ein Laie darf ja alles fragen, so lange, bis er alles verstanden hat und von der Firma überzeugt ist. Unsere Aufgabe waren die klassischen Architektenleistungen, die Ausschreibung etwa haben wir verschickt und ausgewertet. Bis zur Abnahme fand bei den Bewohnern ein großer Bildungsprozess statt, nicht nur im Hinblick auf die praktische Ausführung. Auch bei Fragen der Gestaltung, bei der Entwicklung eines architektonischen Bewusstseins haben einige viel gelernt. Wir haben über glatte oder tektonische Fassaden diskutiert, manche gehen inzwischen mit ganz anderen Augen durch die Stadt. Dabei

darf man nicht vergessen, dass einige in der Gruppe, eine Designerin, Architekten und Innenarchitekten, vorgebildet sind und einen hohen gestalterischen Anspruch haben. Detail: Welchen Stellenwert hatte die Fassade im Baugruppenprozess? Roedig/Schop: Die Fassade ist für uns integraler Bestandteil des Baugruppenprozesses. Wir haben uns gemeinsam für eine vorgehängte Fassade zur Straße entschieden, die wesentlich vom Spiel mit offenen und geschlossenen Elementen in Abhängigkeit zum Grundriss geprägt ist. Zum Hof erschien verputztes Kalksandsteinmauerwerk angemessener und auch günstiger. Wir haben ver-

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Detail: Diskutieren Sie alle Entscheidungen mit den Bauherren bis ins Detail? Roedig/Schop: Grundsätzlich ja, einiges entscheiden wir auch selbst, wenn die Bauherren überfordert wären. Es gibt jedoch Gruppen, die wollen alles selbst entscheiden, bis hin zum Estrichzusatzmittel, und bürden sich dadurch sehr viel Arbeit auf. Hier haben wir viele Diskussionen auf die Gestaltung reduziert, bei technischen Details hatten wir relativ freie Hand. Da haben uns die Bauherren vertraut; es ging eher um Interesse als um Kontrolle.

schiedene Farbvarianten diskutiert und die Fassade mit den Bauherren bemustert. Die Einsicht, dass die Faserzementfassade Jahrzehnte hält und man entsprechend lange mit der Farbe leben muss und Farbakzente gegebenenfalls anderswo setzen kann, führte zu einem gedeckten Ton. Der Stellenwert der Fassade als Schauseite, mit der sich das Haus präsentiert, lässt sich daran ablesen, dass wir trotz knappen Budgets bei Weitem nicht den billigsten Bieter gewählt haben, sondern eine Firma, der wir diese komplexe Fassade zutrauen. Wir als Architekten haben dabei die Kostenalternativen gegenübergestellt, die Baugruppe hat entschieden und vergeben.

Detail: Welche Auswirkungen hatte Ihre Doppelrolle als Architekten und Bauherren auf den Baugruppenprozess? Roedig/Schop: Dass wir selbst einziehen, schaffte Vertrauen bei den Bauherren. In den 14-tägigen Baugruppensitzungen waren wir als Bauherren dabei, konnten aber gleichzeitig als Architekten argumentieren. Teils mussten wir explizit sagen »als Bauherren sind wir dieser Meinung« oder »als Architekten müssen wir auf das hinweisen«. So konnten wir sehr kontinuierlich darauf achten, in welche Richtung sich das Projekt entwickelt.

Detail: Wie kam es zu den sichtbaren Betonoberflächen im Treppenhaus und in einigen Wohnungen? Roedig/Schop: Das war Wunsch der Baugruppe. Wir dachten erst an ein klassisches, dezentes Treppenhaus, gespachtelt und gestrichen, mit unaufdringlichem Bodenbelag, und wollten nur in unserer Wohnung roh belassene Betonwände und Sichtestrich. Dadurch interessierten sich immer mehr Bauherren dafür. Wir haben sie auf mögliche Folgen hingewiesen, dies aber natürlich gerne mitgetragen. Im Nachhinein kann man immer noch spachteln; den rohen Beton bekommt man nicht wiederhergestellt.

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Detail: Wie wirkt sich die gemeinsame Planung auf die spätere Hausgemeinschaft aus? Roedig/Schop: Es schweißt absolut zusammen und führt zu einer starken Identifikation mit dem Projekt, wenn man gemeinsam

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plant, diskutiert, entscheidet. Auch die Eigenleistung ist eine tolle Erfahrung, über die Kostenersparnis hinaus. Wir haben zudem eine gemeinsame Diskussions- und Abstimmungskultur entwickelt, die Eigentümerversammlungen gestalten sich sehr unkompliziert. Dennoch sind wir keine große WG, sondern eine Eigentümergemeinschaft, die auch ein Bedürfnis nach Privatheit hat. Daher haben wir beim Entwurf darauf geachtet, dass Kontakt entstehen kann, aber nicht muss, etwa mit den unterschiedlichen gemeinsamen und privaten Freibereichen. Bei anderen Projekten mussten wir allerdings feststellen, dass der Planungsprozess auch bestehende Divergenzen zutage fördern kann. Detail: Entscheiden sich nicht viele Interessenten für eine Baugruppe, weil es da anders abläuft als beim Investor? Roedig/Schop: Die Beweggründe sind breit gefächert, manche wollen in der Gruppe bauen, manche günstig bauen, manche ökologische Ansätze durchsetzen und manche mitgestalten. Normal kann ein privater Bauherr sich nur bei einem Einfamilienhaus kreativ einbringen, das dann aber meist nicht in der Innenstadt steht. Bei der Baugruppe lässt sich beides zusammenbringen. Die Haltungen, auf die man reagieren muss, unterscheiden sich nicht zwingend bei Bauträger- und Baugruppenmodell. Als Architekt muss man früh anfangen zu steuern. Detail: Sind das gute Voraussetzungen für die beteiligten Architekten? Roedig/Schop: Ja. Doch jedes Baugruppenprojekt läuft anders ab, auch die eher professionalisierten Varianten in Süddeutschland. Eine Untersuchung der TU Braunschweig erwies, dass es keinen goldenen Weg gibt, eine Baugruppe zu steuern. Das ist ein völlig unvorhersehbarer Prozess, mit vielen Variablen. Unser Ansatz ist, wirklich partizipativ zu bauen. Wir wollen nicht verdeckter Bauträger sein, der das Haus von der Gruppe vorfinanzieren lässt und ansonsten sein Ding durchzieht, sondern die Gestaltungsmöglichkeiten in der Gruppe ausloten, bis hin zur Fassade.

6 Besprechungsskizzen Konzept bis Wohnung: Die Stiftführung zeigt die unterschiedliche Sicherheit der Beteiligten bei der Grundrissgestaltung. 7 Muster Betonfertigteil 8 Betonfertigteil (Sockelzone Südfassade) 9 erste Grundstücksbegehung der Baugruppe 10 Workshop: Die Bewohner präsentieren ihre Wohnungsentwürfe. 11 Eigenleistung Fassade Dachgeschoss 6 Discussion sketches from overall concept to individual dwellings: the line drawings reveal varying degrees of confidence of participants in their layout design 7 Models of precast concrete elements 8 Precast concrete element for plinth (south face) 9 First group inspection of site 10 Workshop: presentation of personal dwelling designs by residents 11 Self-help measure: fixing roof storey facade

to floor. Most dwellings are fully used by their owners, but some wanted to be able to divide off part of the area and to rent it out or sell it if their situation were to change. That’s why we planned two separate entrances, the use of dry partitions and separate heating systems.

Detail: This was your first new construction project as well as your first housing cooperative project. How did it come about? Roedig/Schop: We wanted to live in the centre of Berlin, to design our own dwelling space and create owner-occupied housing; and we invited interested parties to our office. Initially, the housing cooperative formed a planning partnership, which commissioned us as architects. In the course of the construction planning, the group was turned into a civil-law partnership, and finally it became an owner association. An escape clause existed during the planning phase. Even so, every participant had to lay down roughly € 1,000 – € 2,000 per dwelling as a commitment. This capital is also necessary to commission architects, structural engineers, consultants and so on.

Detail: How did members of the group agree on who should live on which floor? Roedig/Schop: To reduce demands for the top of the house, we weighted the different storeys with price factors: from 0.8 on the ground floor to 1.25 on the fifth. We also insisted that all flats would be good and that we architects would take the last one that was left free. The budget was laid down by the group: the parameters were drawn up to accommodate the weakest party. Based on the dimensions, the estimated living area and the price of the site, we drew up a cost framework for a building of medium standard. To accommodate all participants, we had to reduce this twice, but the final budget was then binding for all community members.

Detail: How do you approach the design for a housing cooperative? Roedig/Schop: At the start of the planning, group meetings are held at the home of one participant after another. We look at the housing situation in each case, determine the requirements and define the spatial programme. From this, we develop the design concept and the basic rules. In this case, we designed two relatively broad, column-free units per storey, laid out on either side of a central staircase. A service shaft was also fixed on each side, leading through the middle of each unit. The concept still allows many variations from floor

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out the garden, laying the wooden deck on the roof terrace, and fixing the fibre-cement facade to the roof storey. The concrete in the staircase and in some apartments was left exposed. The detailed design and construction were done quickly. We stuck to the rules and made scarcely any changes. We were also lucky to gain building permission quickly, and none of the construction firms went bankrupt. With the money we deliberately saved, we were able to afford the curtain-wall facade and the roof terrace with the guest flat. We also invested money in invisible details, like the large spans, which allowed greater flexibility in the layouts. Detail: Was the scheme jointly financed? Roedig/Schop: At that time, housing cooperatives were something new for the banks. We thought there couldn’t be anything better for them than a group of building clients, financially checked out, who were asking for a loan; but we applied to 25 institutions in Berlin without getting a single promise. In the end, the money was put up by different banks via a financial service organisation. Today, there are banks that offer solutions specially tailored to the needs of cooperatives.

Detail: Nevertheless, there are certain luxury features like the communal roof terrace and guest dwelling, as well as the 2.80-metre room height. Roedig/Schop: Certainly. We had low gross construction costs of € 1,000/m2, with overall project costs of € 1,650/m2. Savings were made through self-help measures, like laying

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Detail: To what extent were the residents involved in the layout planning? Roedig/Schop: We drew up the preliminary design in the form of sketches and alternatives, and we discussed these with the group first.

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Later, we went through the layouts with the individual clients, although everyone in the group has to be informed of all solutions in order to rule out wishes for expensive changes later. That’s why we hold full-day workshops before the construction planning starts. In the evening, the results are hung up on the wall, and everyone can imagine his or her dwelling. At the end of the design planning, we compiled a broschure, documenting the state of play and points that still had to be resolved. Detail: To what extent was the housing cooperative involved in the later building process? Roedig/Schop: The award of contracts is the prerogative of the client, and responsibility for supervising the work of each trade was allotted to a member of the group. The classical architectural services were our task. Detail: What significance did the facade have? Roedig/Schop: We jointly decided on a curtain wall facade to the street. On the courtyard side, there’s a rendered brick wall. One sees from the street front, however, that, despite the tight budget, we certainly didn’t take the cheapest offer, but opted for a firm we trusted to execute this complex facade.

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Detail: Why were exposed concrete surfaces chosen in the staircase and some flats? Roedig/Schop: Those were the wishes of the building group. Initially, we wanted a decent, classical staircase, plastered and painted, with exposed concrete walls and screeds only in our own flat. But more and more group members wanted the same as we had. Detail: What influence did your double role – as architects and clients – have on the cooperative process, and how does a planning operation like this affect the community spirit later? Roedig/Schop: The fact that we were to move into the building ourselves helped to create trust. The process has helped to weld us together and has led to a strong sense of identity with the project. We’ve developed a culture of mutual discussion and consensus. In other projects, though, we’ve seen how the planning process can bring out existing differences between the parties. Detail: Don’t a lot of people chose to join a housing cooperative because the procedure is different from that with investors? Roedig/Schop: There are many different reasons. Normally the only context in which a a private person can play a creative role is with a single-family house, but that’s rarely possible in the inner city. In a cooperative, you can have the best of both worlds. Every cooperative project is different, though. There’s no single ideal way to organise one. Our approach is to build in a participatory way – not to play the part of a developer in disguise, but to find out the scope for design within the group.

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Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:250 Section • Floor plans scale 1:250

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Das Entwurfskonzept sieht zwei stützenfreie, koppelbare Einheiten mit zentralem Versorgungsschacht beidseits des Treppenhauses vor. Damit lassen sich großzügige oder kleinteilige Grundrisse mit außenoder innenliegenden Küchen bzw. Bädern realisieren. 1 privater Freibereich 2 Müllraum 3 Holzdeck 4 Sandfläche (Märkischer Baugrubensand) 5 Rasenfläche 6 Trockenbau-/ Wohnungstrennwand möglich 7 Dachterrasse 8 Gästewohnung The design concept provides for two column-free units that can be joined together, each with a central services shaft and set on each side of the staircase. This allows the creation of larger or smaller units with kitchens and / or bathrooms situated either internally or on the outer face. 1 Private outdoor area 2 Refuse containers 3 Timber deck 4 Area of sand (sand from site excavations) 5 Lawn 6 Dry construction (division of dwelling possible) 7 Roof terrace 8 Guest dwelling

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Südfassade Der Wunsch nach einer hochwertigen Fassade zur Schauseite bestand relativ früh. Außerdem sollten die gestapelten Wohneinheiten sowie deren unterschiedliche Grundrisse ablesbar sein. Eine vorgehängte Fassade bot hier die Möglichkeit, nicht nur die horizontale Gliederung zu unterstreichen, sondern auch mit offenen und geschlossenen Elementen zu spielen, sie je nach Nutzung in den einzelnen Geschossen gegeneinander zu verschieben und dabei auch zwei statisch notwendige, durchlaufende Stützen nicht überzubetonen. Zu Beginn des Baugruppenprozesses stellte sich die Frage nach Balkonen zur Südseite. Die Anklamer Straße liegt in einem Sanierungsgebiet, in dem auf ein einheitliches Bild des Straßenraums geachtet wird. Bis auf zwei Ausnahmen sind hier die Fassaden glatt, ohne Balkone oder Loggien. Da das Stadtplanungsamt beim ersten Termin Balkone nicht eindeutig ausschloss, erklärten die Architekten der Baugruppe, dass diese eventuell möglich seien. Bei jedem weiteren Termin wurden sie jedoch verkleinert und letztlich nur 20 cm tiefe Austritte genehmigt. Innenbündige Fenster, die sich um 180° aufschlagen lassen und somit im Innenbereich eine Art Loggia bilden, lösen das Balkonversprechen dennoch in gewisser Weise ein. Außenbündige Fenster dazwischen erzeugen eine in die Tiefe gestaffelte Fassade, die die darunterliegenden Geschosse kaum verschattet. Um die Chance auf Balkone nicht ganz aufzugeben, sind die Körbe der Austritte als ein Bauteil mit wenigen Schrauben befestigt und können später durch wesentlich tiefere Elemente ersetzt werden. Diese Option war für die Gruppe wichtig, auch wenn sie vielleicht nie verwirklicht wird. Die horizontal die Fassade gliedernden Stahlblenden akzentuieren nicht nur die gestapelten Einheiten, sie sind auch konstruktiv bedingt. Zum einen erlauben sie, die aufgrund der unterschiedlich tief sitzenden Fenster weit nach außen gezogenen Geschossdecken ordentlich zu dämmen, zum anderen lässt sich hier der Rolladenkasten für die Parterrewohnungen unsichtbar und ohne Sturz unterbringen. Um auf die Bebauung des Umfelds einzugehen, sollte das Haus auf einem massiven Sockel stehen. Anstelle der Faserzementtafeln in den oberen Geschossen sind hier zwei massive, mit horizontalen Kanneluren versehene Betonfertigteile links und rechts des Hauseingangs vorgehängt. Sectional details of south facade Vertical and horizontal sections scale 1:20 1

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South facade The south facade was to be representative of the whole, in which the different apartment layouts would be legible externally. The curtain-wall construction allowed not only a horizontal articulation, but also an interplay of open and closed areas, which could be laid out in accordance with the different uses on each floor and without loading the two continuous structural columns that were needed. The question of balconies on the south facade arose at an early date, but the road on this side is situated within a regeneration area in which a homogeneous street image was important. With two exceptions, the facades here form smooth, unbroken planes. The balconies that were initially proposed for the present building were reduced by the planning authority until they were just sills projecting a mere 20 cm from the facade. The windows set flush with the inside face of the wall can be opened 180°, and small loggias were formed. In contrast to the windows that are flush with the outer face, they create a facade of varying depth. The balcony balustrades are fixed with only a few bolts and could theoretically be replaced with deeper elements and balconies at a later date. The horizontal steel strips that articulate the facade not only accentuate the stacked units; they facilitate a generous insulation of the floor slabs, which were drawn far out to accommodate the windows in their various planes. The strips also conceal the shutter boxes for the shutters for the ground floor flats. The surrounding buildings stand on solid plinths. To reflect this in the present structure, the ground floor is contrasted with the fibrecement-clad upper storeys and is finished with horizontally grooved precast concrete elements on each side of the entrance.

roof-terrace construction: 25 mm Siberian larch boarding on battens 5 – 30 mm raising pieces protective building mat two-layer polymer-bitumen seal 140 mm thermal insulation, compression resistant

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22 –20 mm impact-sound insulation vapour barrier bituminous coating 200 mm reinforced concrete roof slab galvanized steel balustrade to roof terrace 200/100/10 mm galvanised steel angle fixed to roof upstand at 750 mm centres sheet-steel cladding, coated 8 mm fibre-cement facade cladding 92 mm cavity

Detailschnitte Südfassade vertikal horizontal Maßstab 1:20

1 Aufbau Terrasse: Holzdielen Sibirische Lärche 25 mm Abstandshalter 5 – 30 mm Bautenschutzmatte Abdichtung Polymerbitumenbahn zweilagig Wärmedämmung druckfest 140 mm Trittschalldämmung 22/20 mm Dampfsperre, Bitumenvoranstrich Decke Stahlbeton 200 mm 2 Geländer Dachterrasse Stahl verzinkt 3 Stahlprofil verzinkt ∑ 200/100/10, im Abstand 750 mm an Attika befestigt 4 Blende Stahlblech beschichtet 5 Fassadenbekleidung Faserzement 8 mm Luftraum 92 mm Folie diffusionsoffen Mineralwolle kaschiert 100 –140 mm Kalksandvollstein 175 mm Gipsputz 15 mm 6 Bodenbelag Industrieparkett 24 mm Estrich 45 mm Trittschalldämmung 30 mm 7 Fenstertür (mit Austritt): Holzprofil zweiflügelig, Öffnungswinkel 180°, Einbau bündig mit Innenwand 8 Sonnenschutzverglasung neutral VSG 26 mm 9 Austritt Gitterrost verzinkt mit verschweißten Gitterstäben, eingeschoben in 2≈ Stahlprofil HEA 140 10 Fenstertür (ohne Austritt): Holzprofil ein-/zweiflügelig, Öffnungswinkel 90° 11 Brüstung mit verschweißten Gitterstäben, Stahl verzinkt, Befestigung an Fensterprofilen 12 Bodenbelag Estrich beschichtet 13 Blende Rollladenkasten Stahlblech beschichtet (Rollladenlamellen Aluminium) 14 Sonnenschutzverglasung VSG 34 mm in Holzrahmen 15 Betonfertigteil anti-graffiti-beschichtet 100 mm Luftraum 20 mm Perimeterdämmung 100 mm Kalksandvollstein 175 mm Gipsputz 15 mm 16 Laibung Aluminiumblech an Fensterprofil befestigt

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moisture-diffusing membrane 100 –140 mm laminated mineral wool 175 mm sand-lime brick wall 15 mm gypsum plaster 24 mm industrial parquet flooring 45 mm screed 30 mm impact-sound insulation French window with external platform: two-leaf, with wood frame (180° opening radius) flush with internal face of wall

8 26 mm lam. safety glass with low-E glazing 9 galvanised steel grating with welded bars inserted in two steel I-sections 140 mm deep 10 French window (without platform): one-/two-leaf, with wood frame (90° opening radius) 11 galvanised steel balustrade with welded bars fixed to window frame 12 coated screed 13 coated sheet-steel cladding to blind box (aluminium-louvre blind)

14 34 mm lam. safety glass with low-E glazing in wood frame 15 100 mm precast concrete unit with anti-graffiti coating 20 mm cavity 100 mm perimeter insulation 175 mm sand-lime brickwork 15 mm gypsum plaster 16 sheet-aluminium lining to reveal fixed to frame

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Blende Attika Stahlblech beschichtet Stahlprofil verzinkt ∑ 200/100/10, im Abstand 750 mm an Attika befestigt Geländer Dachterrasse Stahl verzinkt Aufbau Terrasse: Holzdielen Sibirische Lärche 25 mm Lattung, Abstandshalter, Bautenschutzmatte Abdichtung Polymerbitumenbahn zweilagig Wärmedämmung druckfest 140 mm Trittschalldämmung 22/20 mm Dampfsperre, Bitumenvoranstrich Decke Stahlbeton 200 mm Aufkantung Porenbeton Industrieparkett 24 mm, Estrich 45 mm, PE-Folie, Trittschalldämmung 30 mm Sonnenschutzverglasung 26 mm in Holzrahmen Dachaufbau (3° geneigt): Dachabdichtung, Trennlage Wärmedämmung druckfest 100 mm Dampfsperre, Bitumenvoranstrich Decke Stahlbeton 160 mm (innen unbehandelt)

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Dachterrasse Schon relativ früh und ohne größere Diskussionen entschied sich die Baugruppe, das komplette Dachgeschoss inklusive großer Terrasse und Gästewohnung nicht teuer zu verkaufen, sondern im Gemeinschaftseigentum zu behalten. Das Beste sollte für alle dasein – ein Luxus, den sich in dieser Großzügigkeit keiner der Bewohner allein hätte leisten können. Da die einzelnen Wohnungen, mit Fenstertüren nach Süden und Nordbalkonen zum Hof, nicht üppig mit privatem Freiraum ausgestattet sind, spielt die Dachterrasse eine wichtige Rolle in der Gesamtkonzeption des Hauses. Alle Bewohner haben dadurch zusätzlich Zugang zu reichlich Licht, Luft und Sonne, was einzeln und in der Gemeinschaft rege genutzt wird. Daneben bietet der kollektiv genutzte Teil des Gartens einen schattigeren, erdverbundeneren Außenbereich. Die Bewohner können so zwischen Freibereichen unterschiedlicher Charakteristik wählen, zudem werden Kontakte ermöglicht, aber nicht erzwungen.

Die Gästewohnung wird reihum wochenweise an die Hausparteien vergeben. Da Besuch sich oft nicht an diese Abfolge hält, ergeben sich regelmäßig kommunikationsfördernde Tauschaktionen. Darüber hinaus nutzen manche Bewohner die Dachwohnung für Urlaub im eigenen Haus, um zwischendurch die Badewanne oder den Blick über fast ganz Berlin zu genießen. Die sichtbaren Betondecken im Innern der Gästewohnung, auch in der Schräge, bilden die Anforderungen der Planung ab: Mit Blick aufs Alter ist das Dachgeschoss mittels Aufzug barrierefrei angebunden. Da die reduzierte Aufzugsüberfahrt die genehmigungsfähige Gebäudehöhe maximal ausreizte, musste die Dachkonstruktion aus Brandschutzgründen in 1 m Horizontalabstand zu den Brandwänden der Nachbargebäude in Beton ausgeführt werden. Dies galt ebenso für den Abschluss über dem Treppenhaus, weshalb man entschied, das gesamte Dach zu betonieren.

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Roof terrace It was decided at a relatively early stage to keep the entire roof storey – with guest apartment and terrace – in communal ownership. This was a luxury none of the co-owners could have afforded alone. Since the individual apartments do not have much outdoor space, the roof terrace affords everyone additional access to light and air, while the ground-level garden provides a shaded communal area. The guest flat is allocated for one week at a time in rotation amongst the residents. Since visitors cannot always observe this sequence, regular conversations between residents are necessary to exchange periods of use. Sometimes they occupy the roof spaces themselves to enjoy a holiday in their own house as well as the view over Berlin. The concrete soffits in the guest flat were left exposed. In case of elderly visitors, access to this apartment is by lift and is free of barriers. Some critical areas of the roof had to be built of concrete to provide fire protection, so they decided to concrete the entire roof.

Detailschnitt Dachterrasse / Gästewohnung Maßstab 1:20

Sectional details of roof terrace / guest dwelling scale 1:20

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9 Dachaufbau: Stehfalzdeckung Titanzink Trennlage, Schalung Wärmedämmung 100 mm Dampfsperre, Bitumenvoranstrich Decke Stahlbeton 160 mm (innen unbehandelt) 10 Dachflächenfenster (Isolierglas / Holzrahmen) 11 Nordfassade: Kalksandstein-Mauerwerk 36,5 mm verputzt

1 sheet-steel cladding, coated 2 200/100/10 mm galvanised steel angle fixed to roof upstand at 750 mm centres 3 galvanised steel balustrade to roof terrace 4 terrace construction: 25 mm Siberian larch boarding on battens raising pieces; protective building mat two-layer polymer-bitumen seal 140 mm thermal insulation, compression resistant 22 – 20 mm impact-sound insulation

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vapour barrier; bituminous coating 200 mm reinforced concrete roof slab porous concrete upstand 24 mm industrial parquet flooring; 45 mm screed; polythene sheeting; 30 mm impact-sound insulation 26 mm low-E glazing in wood frame roof construction (to 3° falls): sealing layer; separating layer 100 mm thermal insulation, compression resistant vapour barrier; bituminous coating 160 mm reinf. conc. roof slab (exposed internally) roof construction: sheet titanium-zinc standing-seam covering separating layer; boarding 100 mm thermal insulation vapour barrier; bituminous coating 160 mm reinforced concrete slab (exposed internally) roof light (double glazing in wood frame) north facade: 36.5 mm sand-lime brickwork, rendered

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Wohnblöcke Schots 1 und 2 in Groningen Housing Blocks (Schots) 1 and 2 in Groningen Architekten · Architects: S333 Architecture + Urbanism, Amsterdam Tragwerksplaner · Structural Engineers: Ingenieursbureau Wassenaar BV, Haren

Endlose Reihenhaussiedlungen, die, industriell produziert, als gleichförmige Massenware zunehmend die Landschaft zersiedeln: So sieht Wohnungsbau in den Niederlanden üblicherweise aus. Ausnahmen gibt es in den Hafenstädte wie Amsterdam und Rotterdam, die ihre Stadterweiterungen mit teils großmaßstäblichen, gestalterisch spektakulären Geschosswohnungsbauten auf den ehemaligen Docks ohne direkten Bezug zur Altstadt zu entwickeln. Diese Möglichkeiten hat die Stadt Groningen im Norden der Niederlande nicht. Hier geht man den Weg einer kontextuellen Erweiterung inmitten der vorhandenen Bebauung zwischen dem historischen Zentrum und den Neubaugebieten der letzten Jahrzehnte. Insgesamt 13 Parzellen, sogenannte Schotsen, werden nach einem Masterplan des jungen Architektenteams S333 auf dem früheren Industrieareal in den nächsten Jahren bebaut. Die ersten zwei dieser jeweils unterschiedlich gestalteten »Eisschollen« hat das Büro bereits realisiert. Die meisten der Wohnungen befinden sich auf einem Sockel aus Läden mitten in der Stadt und sind trotzdem fernab vom Straßenlärm und Belästigungen durch Passanten. Nicht zuletzt die modern aber angemessene Architektursprache aus spielerisch versetzten Fenstern in Glas- und Holzfassaden markieren das Viertel als selbstbewusstes Stadtteilzentrum. Die Verteilung der Baumassen vermeidet Monotonie trotz des strengen seriellen Konstruktionsrasters und trägt dazu bei, die Neubauten zwischen Grachten und traditionellen Backsteinhäusern zu integrieren, als seien sie schon immer da gewesen. DETAIL 03/2006 In contrast to the urban sprawl often associated with housing in the Netherlands, or the large-scale schemes on dockland sites in cities like Amsterdam and Rotterdam – schemes that bear little relationship to the rest of the city – Groningen in the north of the country is pursuing a policy of contextual extension within the existing fabric. Altogether, some 13 plots of land (so-called “schots” or ice floes) in derelict industrial areas are to be rehabilitated and developed in the next four years. The first two of these have been implemented by the team of young architects S333. Located in the middle of the city, the developments are nevertheless removed from disturbing street noise and pedestrian traffic. The layout of the building volumes and their modern, yet entirely appropriate architectural language show the neighbourhood to be a selfassured urban subcentre. At the same time, the schemes are integrated into the existing fabric of canals and traditional brick buildings, as if they had always been there.

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»... Wohnungen, die wie Eisschollen in der offenen Landschaft treiben …« “Housing That Drift Like Ice Floes in the Open Landscape” Dominic Papa B A

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Im Jahr 1994 gewann unser Büro S333 Architecture + Urbanism den ersten Preis des Europan-3-Wettbewerbs mit dem Thema »Zu Hause in der Stadt – Wohnungsbau schafft Urbanität«. Gefragt waren Vorschläge, die die Beziehung zwischen öffentlichen und privaten Stadträumen neu definieren und neue Lösungen zu den Maßstabssprüngen zwischen beiden Sphären aufzeigen. Das Grundstück liegt an der Grenze der ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer, die die Schnittstelle zwischen dem historischen Zentrum und der Stadterweiterung aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts markiert (Abb. 1). Unsere Analyse hat gezeigt, dass der Mauerring als komplexer Bestandteil des Stadtgrundrisses bisher vernachlässigt wurde, aber ein großes Potenzial besitzt. Durchlässige »Eisschollen« Wir schlugen eine Struktur vor, bei der sich die neuen Gebäude abwinkeln, um auf Bewegungslinien und Blickachsen sowie besondere örtliche Gegebenheiten Bezug nehmen zu können – eine Ansammlung von Gebäuden zwischen Räumen sowie von Räumen zwischen Gebäuden, die aus Prinzip den geschlossenen Block verneinen. Da wir den Grünzug, der sich im Lauf der Jahre auf der Brachfläche entwickelt hat, erhalten wollten, konzipierten wir einen Filter aus kompakt bebauten Feldern mit begrünten Oberflächen, die intern von neuen Formen des

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halb öffentlichen Raums aufgebrochen sind und wie Eisschollen (niederländisch »Schotsen«) in der offenen Landschaft treiben. Flexibles Wohnungsangebot Bei den ersten Überlegungen zu den Wohnungen wurde uns klar, dass die Privatsphäre ständig neu bewertet werden muss. Durch den zunehmenden Wunsch, auch zu Hause zu arbeiten, sprechen sich immer mehr Stadtbewohner für eine zeitlich begrenzte Funktionszuweisung von Räumen aus. Der bestehende Wohnungsmarkt vor Ort wird diesen Umständen nicht gerecht. Das Angebot an unterschiedlichen Wohnungstypen ist sehr begrenzt und die Möglichkeit, in eine andere Art von Wohnung zu wechseln und trotzdem in der gleichen Nachbarschaft zu bleiben, besteht kaum. Erweiterung des Planungsgebiets Nach gewonnenem Europan-3-Wettbewerb wurden wir von der Stadt Groningen beauftragt, die Strategie des Zirkusgeländes auf die benachbarten Bodem- und Gasfabrikterrains auszuweiten – Industriebrachen, auf denen früher der Warenumschlag von Überlandlastern auf kleine LKWs stattgefunden hat und die Gaswerke angesiedelt waren (Abb. 3). Dieses sogenannte CiBoGa-Terrain umfasst 14 ha und sollte wiederum mit Bewegungslinien und einem ökologischen

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Korridor organisiert und durch Gewerbe und Erholungsflächen aktiviert werden. Gemeinsam mit Concko-Gaultier Architects und FARO Architects erarbeiteten wir zunächst zeitgemäße Wohn- und Arbeitsformen zu Themen wie Timesharing, Privatheit und Sicherheit. Vor Ort wurden Workshops durchgeführt mit Foreign Office Architects und Mitgliedern verschiedener Institute der Architectural Association aus London. Diese Untersuchungen brachten einen Widerspruch ans Licht: Das Grundstück sollte einerseits mit verschieden Raumprogrammen intensiv verdichtet werden. Diese Verdichtung musste jedoch mit einer ebenfalls intensiven räumlichen Offenheit kombiniert werden. Battle McCarthy Environmental Engineers suchten nach alternativen Energiekonzepten und erarbeiteten die erste Studie zum Einsatz von Biomasse in den Niederlanden. Ergebnis war, dass wir die Abwärme des benachbarten Krankenhauses für die Energieversorgung nutzten. Gemeinsam mit den Stadtplanern der Stadt Groningen wurde bis Ende 1996 ein Strukturplan für 900 Wohnungen, 9000 m2 Läden, 40 000 m2 Büroflächen und 1300 Tiefgaragenstellplätzen erstellt. Für alle Wohnungen wird der Stellplatznachweis auf dem Grundstück pro Wohnung auf 0,5 begrenzt, zugunsten eines Call-a-Car-Service und eines eng verzweigten Fußgänger- und Radwegenetzes. Die übergeordnete einheitliche

Dominic Papa ist einer von zwei Partnern von S333 Architecture + Urbanism, London. Dominic Papa is one of two partners of S333 Architecture + Urbanism, London.

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In 1994, our office, S333 Architecture and Urbanism, won first prize in the Europan 3 competition, which had as its theme: “At Home in the City – Housing Generates Urbanity”. The competition called for proposals to redefine the relationship between public and private urban space and for new solutions to the leaps in scale that occur between the two. The location was in Groningen on the line of the former medieval city walls, which mark the boundary between the historical centre and the urban extension areas. We proposed a development structure in which the buildings are laid out in angled, non-rectilinear forms that reflect lines of movement, visual axes and special features like the existing ecological corridor. The urban plan consists of a number of compact building blocks (“schots” or ice floes) that are eroded internally by new forms of semi-public space and that float in an open landscape. As far as the dwellings were concerned, it became clear that the private realm needs to be constantly re-evaluated. More and more city dwellers want rooms that are not permanently fixed in their function. The existing local housing market does not cater for these needs. We were commissioned by the City of Groningen to extend our strategy for the Circus site to the derelect adjoining Bodem and Gasfabriek land. The area, known locally as the “CiBoGa terrain” and comprising roughly 35 acres, was to be enlivened with commer-

Landschaftsplanung übernahm Will Alsop. Das CiBoGa-Terrain schließt das letzte fehlende Glied in der Kette von Grünräumen Groningens, indem es den Stadtpark mit dem Kanal verbindet. Insgesamt acht Achitekturbüros sind für die Entwicklung der 13 Schotsen ausgesucht. Schots 1 und 2 Die ersten beiden Abschnitte wurden von unserem Büro bis Ende 2003 fertiggestellt (Abb. 4). Wichtiger Bestandteil unseres Konzepts war neben der Architektur die ökologische Gestaltung der Freiflächen, insbesondere der Innenhöfe und Dachgärten, die sich als berankte Fassaden in die Vertikale fortsetzen (Abb. 5, 6). Der Fußgängerbereich zwischen den beiden Schotsen mit angrenzendem Supermarkt, Arztpraxen und Café im Erdgeschoss belebt den ganzen Stadtteil. Schots 1 ist ein robuster achtgeschossiger Block, bei dem die Gebäudemassen jedoch nicht gleichmäßig verteilt, sondern auf drei turmartige Aufbauten konzentriert sind. Dazwischen entstehen Dachterrassen, die Bezug auf die Höhe der Umgebung nehmen. Schots 2 besteht aus mehreren Gebäuderiegeln, die mit ihren Knicken eine neue Interpretation bekannter Terrassenhaustypologien erzeugen. Mit dem Bau der nächsten drei der verbleibenden elf Schotsen soll ab Sommer 2006 begonnen werden.

cial and recreational facilities. Various investigations were carried out in collaboration with other architects. Battle McCarthy Environmental Engineers explored alternative energy concepts and drew up the first study in the Netherlands for exploiting biomass. One outcome of this was the use of waste heat from the neighbouring hospital. By the end of 1996, in collaboration with the urban planners, a structural plan had been drawn up for 900 dwellings, areas for shopping (9,000 m2) and offices (40,000 m2), and 1,300 underground parking spaces. The integrated landscape planning for the site was undertaken by Will Alsop. The roof gardens continue vertically down the facades in the form of “green walls”. The first two stages of the development were completed by the end of 2003. The ground floor commercial zone, with a supermarket, shops, doctors’ practices, a cafe, and a pedestrian square between the two sections, enliven the entire neighbourhood. In the first section, schots 1, which is clad entirely in glass, the building volumes have their focus in three eight-storey, tower-like structures. The roof terraces between them are related in height to the surrounding urban fabric. Schots 2, which consists of a number of angled strips, is clad in cedar panels and offers a new interpretation of well-known erraced housing types. In the summer of 2006, the construction of the next three of the 11 remaining schots is due to begin. 1 2 3 4 5 6 7 1 2 3 4 5

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Stadtplan mit den zwei realisierten und den elf geplanten Schotsen Lageplan Maßstab 1:6000 A Schots 1, B Schots 2 Luftaufnahme vor dem Neubau Modellfoto Schots 1 und 2 Grünkonzept, Oberflächen mit horizontalen und vertikalen Gärten – Fassadenbegrünung Splitschüttung im halb öffentlichen Hof Zedernholzfassade Schots 2 Urban plan showing the two “schots” realised to date and the other 11 proposed schemes Site plan scale 1:6000 A Schots 1; B Schots 2; Aerial view prior to new development Photo of model of Schots 1 and 2 Landscaping concept: surfaces with “horizontal and vertical gardens” – green facades Stone chippings in semi-public courtyard Cedar facade to Schots 2

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Schots 1: Wohnungen (87–135 m2): Zugang über drei Treppenhäuser und Aufzüge in Ebene 1 und Tiefgarage Typ A: eingeschossig 3 – 4 Zi., Wintergarten Eingang über Gemeinschaftshof Ebene 3 Eingang über Laubengang Ebenen 4 – 9

Dwelling types in Schots 1; (87–135 m2): access via three staircases with lifts to ground floor and basement garage Type A: single-storey, 3 – 4 rooms; conservatory; entrance via communal courtyard to level 3 entrance via access balconies to levels 4 – 9

Schots 2: Wohnungen (8 – 90 m2): Zugang über Treppenhaus und Aufzug in Ebene 1 und Tiefgarage, kein Außenbereich Typ B: eingeschossig 3 – 4 Zi.

Dwelling types in Schots 2 (80 – 90 m2): access via staircase and lift to ground floor and basement garage; no external areas Type B: single-storey, 3 – 4 rooms; Terraced houses in Schots 2 (90 –158 m2): access and outdoor area in communal courtyard for ground, first and second floors Type C: two-storey, 5 rooms Type D: two-storey, 5 rooms, roof garden Type E: three-storey, 5 rooms, garden Type F: three-storey, 5 rooms, garden, roof terrace Type G: three-storey, 5 rooms, roof terrace Type H: four-storey, 7 rooms, garden Type I: four-storey, 7 rooms, roof terrace

Schots 2: Reihenhäuser (90 –158 m2): Zugang bzw. Freisitz in Gemeinschaftshof Ebene 1– 3 Typ C: 2-gesch., 5 Zi. Typ D: 2-gesch., 5 Zi., Dachgarten Typ E: 3-gesch., 5 Zi., Garten Typ F: 3-gesch., 5 Zi., Garten, Dachterrasse Typ G: 3-gesch., 5 Zi., Dachterrasse Typ H: 4-gesch., 7 Zi., Garten Typ I: 4-gesch., 7 Zi., Dachterrasse

Schots 1 + 2: 149 Mietwohnungen

Schots 1 + 2: 149 rented dwellings

Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:2000

Layout plans • Sections scale 1:2000

1 Anlieferung LKW 2 Apotheke, Ärzte 3 Supermarkt, Imbiss, Zeitungskiosk 4 Fußgängerbereich 5 Fahrräder, Abstellräume Wohnungen 6 Einfahrt Tiefgarage 7 Wasserfläche 8 Privatgarten 9 halböffentlicher Hof 10 Gemeinschaftsdachterrasse 11 halböffentlicher Patio

1 Lorry deliveries 2 Chemist, doctors 3 Supermarket, snacks, newspaper kiosk 4 Pedestrian area 5 Bicycle parking, stores 6 Basement garage access 7 Pool of water 8 Private garden 9 Semi-public court 10 Communal roof terrace 11 Semi-public patio

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Wohnen wie im Einfamilienhaus? 1

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Ein Gespräch mit den Bewohnern J. L. Osborne und Aida van de Poel

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Like Living in a Single-Family House? An interview with two tenants: J. L. Osborne and Aida van de Poel

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J. L. Osborne (Wohnung Typ B): Für mich ist die Wohnung hier ideal. Kein Schneeräumen, kein Treppensteigen, keine Gartenarbeit – perfekt. Ich fahre mit dem Wagen in die Tiefgarage, nehme den Lift und schon bin ich in der Wohnung – alles im Trockenen. Am besten finde ich die zentrale Lage. Die Nähe zu all den Läden, das ist wirklich praktisch, und auch zur Arbeit ist es nicht weit. Die Wohnung hier über dem Durchgang ist quasi eine Brücke, ein einziger Raum, man hat auf beiden Seiten einen freien Blick. Im Sommer wäre ein Balkon nicht schlecht. Wir zahlen hier 800 Euro Miete für die 80 m2 und den Tiefgaragenplatz für 90 Euro im Monat mussten wir mieten.

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J. L. Osborne (dwelling type B): The flat here’s ideal for me: no snow to clear in winter, no stairs to climb, no garden work. It’s perfect! I drive my car into the basement garage, take the lift, and I’m in my flat – all in the dry. Best of all, though, is the central location. The proximity to all the shops is really practical, and I don’t have far to go to work either. Situated above the passageway, this flat’s like a bridge: a single space with a free view on both sides, without the need to have a garden. We’re floating in the air. A balcony or terrace wouldn’t be bad in summer, of course. We pay €800 rent for the 80 m2, and we had to take the basement garage for an extra €90 a month.

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4 Typ A Ebene 9 / Type A Eighth floor

Aida van de Poel (Wohnung Typ G): Wir haben uns hier gut eingelebt. Diese Wohnung war eine der letzten, die damals frei waren. Da sie keinen abgezäunten Garten hat, war sie auch etwas günstiger. Eigentlich ist es ein Reihenhaus und viel größer, als es von außen scheint. In der Bibliothek im 3. Obergeschoss können die Kinder unbeschwert spielen oder wir nutzen sie als ruhigen Arbeitsplatz. Dort oben gibt es sogar eine Dachterrasse, die wir aber nie benutzen, da sie kein Dach hat und es oft regnet. Zum Wäscheaufhängen ist sie aber praktisch, da der Einblick verwehrt ist. Wenn wir ins Freie wollen, sitzen wir lieber vor dem Eingang im gemeinsamen Innenhof. Uns

stört es nicht, wenn dort ab und zu ein Nachbar zwischen unserem Essplatz und der Küche vorbeigeht, schließlich betreten nur Anwohner das Plateau. Bei den Wohnungen an der Straße ist das anders. Dort hängen die Bewohner die verglasten Eingangstüren zu, weil oft Patienten der benachbarten Drogenklinik vorbeistreifen. Der Splitbelag im Hof ist ganz praktisch. Bei Regen bringt unser Hund weniger Dreck ins Haus als wenn alles mit Rasen bepflanzt wäre, der schnell matschig wird. Für kleine Kinder sind die steilen Podeste dort jedoch gefährlich, da es keine Absturzsicherungen gibt. Das gilt auch für die Treppe in der Wohnung – dafür nimmt sie wenig Platz weg.

Aida van de Poel (dwelling type G): We’ve settled in nicely here. This dwelling was one of the last to be available. Since it doesn’t have an attached garden, it was a bit cheaper. It’s a terrace house really, and it’s a lot bigger than it looks from outside. The children can play freely in the library on the third floor, or we use it as a quiet workplace. There’s even a roof terrace up there, but we never use that, because there’s no cover, and it rains a lot here. It’s practical for hanging up washing, though; it’s not overlooked by anyone. If we want to be outdoors, we prefer to sit outside the entrance in the communal courtyard. It doesn’t disturb us if a neighbour walks past occasionally between

Grundrisse Maßstab 1:250

Floor plans scale 1:250

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Wintergarten Wohn-/Essbereich Küche Zimmer Hausarbeit Haustechnik Laubengang halb öffentlicher Hof Arbeitsraum Dachterrasse Privatgarten

Conservatory Living/Dining area Kitchen Bedroom Utilities room Mechanical services Access gallery Semi-public courtyard Study Roof terrace Private garden

the place where we’re eating and our kitchen. After all, only local residents use the plateau. The situation’s a bit different with the dwellings along the street. There, people cover their glazed front doors because patients from the neighbouring drug clinic often go past. The stone chippings in the courtyard are practical: they mean that in rainy weather, our dog brings less dirt into the house than if the area were all grassed. It would very quickly become muddy, then. The raised areas there are dangerous for small children, though: there’s no safety barrier to prevent them falling off. The same applies to the staircase in our flat. On the other hand, it doesn’t take up very much space.

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Schots 2 Ebenen 1– 5 Schots 2: floors ground – 5th

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Gute Details sind unauffällig – die Ausführungsplanung Good Details Are Unobtrusive – The Detailed Design 6

Michel de Lange 8

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Unser Planungsteam realisiert in der Regel eigene Projekte. Im Fall von Schots 1 und 2 wurden wir als erfahrenes Büro hinzugezogen, da die Architekten vor ihrem Europan3-Wettbewerb noch kein Gebäude in dieser Komplexität und Größenordnung gebaut hatten. Dabei war es unsere Aufgabe, den Entwurf von S333 baurechtlich abzustimmen und technisch gemeinsam mit den Architekten und Fachingenieuren umzusetzen. Haustechnik Alle Wohnungen werden mit einer Zentralheizung über Radiatoren beheizt, die Leitungen sind im Estrich verlegt. Die Zuluft für das geschlossene System der Lüftungsanlage wird über das Dach angesaugt, über einen Wärmetauscher durch die Fortluft vorgewärmt und über Kanäle, die in den nur 25 cm dicken Geschossdecken eingelegt sind, in die Wohnräume eingebracht. Fassaden Schots 1 Das gemeinsame Gestaltungsprinzip der Wohnungsfassaden bei Schots 1 und 2 besteht in dem unregelmäßigen Wechsel von Öffnungen und geschlossenen Flächen, sodass die einzelnen Wohnungen trotz des stringenten Konstruktionsrasters der Schottenbauweise von außen nicht ablesbar sind. Für Schots 1, gelegen direkt an der Straße zur Altstadt, haben die Architekten einen urbanen Charakter gesucht und eine Ganzglasfassade gewählt (Abb. A). Bei den Laubengängen wechseln sich Verglasungen mit offenen Feldern ab (Abb. B). Die rot gestrichenen Faserzementplatten an den Wänden der Erschließungsbereiche geben dem Innenhof eine warme Atmosphäre im Kontrast zu den grün changierenden Glasfassaden der Wohnungen. Zur Zeit der Genehmigungsplanung war es noch Vorschrift, jeder Wohnung einen Außenbereich zuzuordnen. Da S333 jedoch statt Loggien eine glatte Fassade wünschte, entwickelte innenliegende Wintergärten. Die unregelmäßige Abfolge von Öffnungsflügeln, Festverglasungen und wärmegedämmten Glaspaneelen verstärkt den Eindruck einer gepixelten Oberfläche (Abb. C). A

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Horizontalschnitte • Vertikalschnitt Brückengebäude Maßstab 1:20 A Schots 1: Brückengebäude B Schots 1: Laubengangfassade C Schots 1: Straßenfassade mit Wintergärten, Festverglasungen und gedämmten Glaspaneelen Horizontal sections • Vertical section bridge structure scale 1:20 A Schots 1: bridge structure B Schots 1: facade with access galleries C Schots 1: street facade with conservatories; fixed glazing and insulated glazed panels

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Absturzsicherung Gitter Flachstahl ¡ 40/10 mm Holzrahmen 67/114 mm mit Deckprofil Aluminium Aluminiumblech 0,7 mm auf Sperrholz 18 mm Stütze Laubengang Stahlprofil HEB 140 Festverglasung Laubengang Float 6 mm Auflager Betonfertigteil Stahlprofil T 250 mm Isolierverglasung 6 + SZR 15 + 8 mm Wohnungstrennwand Stahlbeton 250 mm Dachaufbau: Betonplatte 500/500/40 mm Substrat 120 mm, Filtervlies Drainage 10–100 mm, Abdichtung EPDM-Folie Wärmedämmung 100 mm, Dampfsperre Gefällebeton 0–100 mm, Stahlbeton 250 mm Wärmedämmung 80 mm, Gipskarton 15 mm Bodenplatte Betonfertigteil 310 mm Bodenaufbau variabel nach Mieter 50 mm Filigrandecke Stahlbeton 250 mm mit eingelegten Kanälen zur Wohnungslüftung Glaspaneel gedämmt 930/2550/140 mm Verglasung Wintergarten Float 6 mm Wandelement: Faserzementplatte rot gestrichen 10 mm Lattung 30/71 mm Platte zementgebunden 10 mm Pfosten 38/140 mm dazwischen Wärmedämmung 140 mm, Dampfsperre 2≈ Gipskarton 12,5 mm Betonfertigteil 70 mm, Abdichtung Wärmedämmung 50 mm Stahlbeton 180 mm Wärmedämmung 50 mm Bekleidung Untersicht Faserzement 10 mm safety barrier: balustrade with 40/10 mm steel flats 67/114 mm wood frame with alum. cover strip 0.7 mm sheet aluminium on 18 mm plywood steel Å-column 140 mm deep in access gallery fixed glazing: 6 mm float glass 250 mm steel T-bearer for prec. conc. units double glazing: (6 + 8 mm glass + 15 mm cavity) 250 mm reinforced concrete party wall roof construction: 40 mm precast concrete slabs 500/500 mm 120 mm substrate layer; filter mat 10 –100 mm drainage layer; EPDM sealing layer 100 mm thermal insulation; vapour barrier 0 –100 mm concrete to falls; 250 mm reinf. conc. 80 mm thermal insulation; 15 mm plasterboard 310 mm precast concrete floor slab 50 mm floor finishings 250 mm reinforced concrete filigree slab with inlaid ventilation ducts 140 mm insulated glazed panel 930/2,550 mm 6 mm float glass to conservatory wall element: 10 mm fibre-cement sheeting, painted red 30/71 mm bearers 10 mm cement-bonded sheeting 140 mm thermal insulation between 38/140 mm posts; vapour barrier 2≈ 12.5 mm plasterboard 70 mm precast concrete slabs sealing layer; 50 mm thermal insulation 180 mm reinforced concrete slab 50 mm thermal insulation 10 mm white fibre-cement soffit cladding

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1 Schnitt Schots 2 Wohnungstyp G Maßstab 1:20 D Schots 2: Straßenfassade Wohnungen E Schots 2: Patio F Schots 2: Hoffassade Wohnungen mit unverglasten Fensterrahmen der Dachterrasse Michel de Lange ist Senior Architect des Architekturbüros DAAD Architecten in Beilen und war für die Ausführungsplanung verantwortlich. 3

Section through Schots 2, dwelling type G scale 1:20 D Schots 2: street facade to dwellings E Schots 2: patio F Schots 2: courtyard facade to dwellings with unglazed framed openings to roof terrace Michel de Lange is senior architect of DAAD Architects in Beilen and was responsible for the detailed planning of this project.

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Fassaden Schots 2 Bei Schots 2 sind alle Seiten der Gebäudehülle in Zeder verschalt, um trotz der unterschiedlich hohen Gebäudeteile einen einheitlichen kubischen Charakter zu erzeugen. Wo zwei Riegel senkrecht aufeinandertreffen, ist eine Wohneinheit innerhalb des Rohbaurasters ausgespart, die Holzfassaden laufen als frei stehende Wand mit leeren Fenstern weiter und bilden einen intimen Patio als halb öffentlichen Außenraum (Abb. E). Die Dachterrassen sind nur an den scheibenlosen Fensterrahmen zu erkennen, da auch hier die Holzfassade auf einer Höhe vor den Rücksprüngen durchläuft, um die Platzkanten räumlich zu schließen (Abb. F).

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1 Dachaufbau: Kies 50 mm, Abdichtung EPDM-Folie Wärmedämmung 100 mm, Dampfsperre Gefällebeton 0 –100 mm, Filigrandecke Stahlbeton 70 mm + 180 mm 2 Festverglasung 6 + SZR 15 + 8 mm 3 Holzrahmen Zeder grau gestrichen 4 Boden Dachterrasse: Zeder gerillt 22/60 mm, Lattung 22 mm Abdichtung, Wärmedämmung 50 mm Dampfsperre, Gefällebeton 0 – 50 mm Stahlbeton 180 mm 5 Absturzsicherung VSG 6 mm 6 Holzfassadenelement 930/2550 mm: Zeder sägerau gestrichen 19 mm, Lattung 34/71 mm, Windpappe, Holzfaserplatte 5 mm, Holzrahmen 38/140 mm dazwischen Dämmung 140 mm, Dampfsperre 2≈ Gipsfaserplatte 12,5 mm 7 Bodenaufbau variabel nach Mieter 50 mm Filigrandecke Stahlbeton 250 mm mit eingelegten Kanälen zur Wohnungslüftung 8 Decke Supermarkt: Bodenaufbau variabel nach Mieter 50 mm Stahlbeton 100 mm Wärmedämmung 140 mm Stahlbeton 400 mm, abgehängte Decke 9 Leuchtkasten Reklame Supermarkt 10 Stütze Supermarkt Stahlbeton Ø 550 mm 11 Decke Tiefgarage: Bodenaufbau 170 mm Stahlbeton 450 mm

1 roof construction: EPDM sealing layer 100 mm thermal insulation; vapour barrier 0 –100 mm concrete to falls 70 +180 mm reinforced concrete filigree slab 2 fixed double glazing: 6 + 8 mm glass + 15 mm cavity 3 cedar frame, painted grey 4 roof terrace construction: 22/60 mm grooved cedar strips on 22 mm battens sealing layer; 50 mm thermal insulation vapour barrier; 0 –50 mm concrete to falls 180 mm reinforced concrete slab 5 6 mm lam. safety glass balustrade 6 prefabricated facade element 930/2,550 mm: 19 mm sawn cedar boarding; 34/71 mm battens windproof paper; 5 mm compressed fibreboard 140 mm insulation between 38/140 mm wood frame; vapour barrier 2≈ 12.5 mm gypsum fibreboard 7 50 mm floor finishings 250 mm reinforced concrete filigree slab with inlaid ventilation ducts for dwellings 8 floor over supermarket: 50 mm floor finishings; 100 mm reinf. conc. slab 140 mm thermal insulation 400 mm reinforced concrete slab suspended soffit 9 illuminated supermarket sign 10 Ø 550 mm reinf. conc. column in supermarket 11 floor over garage: 170 mm floor finishings 450 mm reinforced concrete slab F

Our practice was drawn into the detailed design of Schots 1 and 2 in Groningen because of our experience and because the S333 architects had not previously built anything as complex or extensive as this. All dwellings are centrally heated with radiators and with pipes embedded in the screeds. The air supply for the ventilation is drawn in above the roof and passed through a heatexchange unit, where it is warmed with the residual energy from the outgoing air and then circulated to the living spaces via ducts in the floor slabs (which are only 25 cm thick). The design principle adopted for the housing facades in both sections of the development consists of an irregular alternation of openings

and closed areas, so that despite the strict construction grid dictated by the cross-wall axes, the individual dwellings are not distinguishable from the outside. Schots1 lies on the road leading to the old city centre. We sought to give it an urban character, therefore, opting for a fully glazed facade (ill. A). Along the access galleries, panes of laminated safety glass alternate with open bays (ill. B). The red-painted fibre-cement panels to the walls of the access areas create a warm atmosphere in the courtyard which is contrasted with the iridescent green glazed facades of the dwellings. At the time when plans were submitted for planning permission, it was still obligatory to provide every dwelling with an

outdoor space. Since S333 wanted a continuous facade without loggias, we developed internal conservatories. The facade creates the impression of a pixelated surface. In Schots 2 of the scheme, all faces of the building are clad with western red cedar to unify the complex with its different heights into a homogeneous cubic form. At the intersection of two blocks, a dwelling unit is omitted. The timber facade continues over this space as a free-standing wall with token windows to create an intimate, half-open external patio space (ill. E). The roof terraces are scarcely perceptible, since here, too, the timber facade continues at the same height and with token windows across the spaces to the rear (ill. F).

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projektbeispiele case studies 82 88 93 98 100 104 108 112 116 120 124 130 136 140 144 149 154 158 164 169 174 178 184 189

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Wohntürme in Antwerpen • Apartment Towers in Antwerp Wohnhochhaus in Bangkok • High-Rise Housing in Bangkok Stadthaus in München • Townhouse in Munich Wohnhaus in München • Apartment Building in Munich Apartmenthaus in London • Flats in London Hallenhäuser in Winterthur • Hall Houses in Winterthur Mehrfamilienhaus in Zürich • Multy-Family House in Zurich Wohnhaus in Hamburg • Apartment Building in Hamburg Wohngebäude in Berlin • Apartment Building in Berlin Apartmenthaus in London • Apartment Blocks in London Wohn- und Geschäftshaus in Basel • Housing and Commercial Development in Basel Wohn- und Geschäftshaus in Neu-Ulm • Housing and Commercial Development in Neu-Ulm Wohn- und Geschäftshaus in Baden • Apartment, Retail and Office Building in Baden Wohnanlage in Lauterach • Housing Scheme in Lauterach Passivhauswohnanlage in Salzburg • Passivhaus Apartments in Salzburg Wohnanlage in München • Residential Complex in Munich Wohnsiedlung in Chantepie • Housing Scheme in Chantepie Wohnhügel in Kopenhagen • Apartment Mound in Copenhagen Wohnanlage in Tokio • Housing Scheme in Tokyo Studentenwohnhaus in Mendrisio • Student Halls of Residence in Mendrisio Studentenwohnheim in Paris • Student Dormitory in Paris Sudentenwohnheim in Austin • University Halls of Residence in Austin Altenwohn- und Pflegeheim in Steinfeld • Nursing and Residential Home for the Elderly in Steinfeld Wohnungen für Senioren in Domat/Ems • Housing for the Elderly in Domat/Ems

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Wohntürme in Antwerpen Apartment Towers in Antwerp Architekten · Architects: Diener & Diener, Berlin/Basel mit ELD Partnership, Antwerpen Tragwerksplaner · Structural Engineers: Stedec NV, Roeselare

Der Charme dieser zwei Wohntürme liegt nicht zuletzt in der morbiden Hafenatmosphäre des nördlich der Antwerpener Innenstadt gelegenen Westkaai. Umgeben von Dockgebäuden und Hafenbecken steht das erste Paar von insgesamt sechs geplanten Türmen, die Teil eines Stadterweiterungsprojekts zur Revitalisierung der Hafenanlagen sind. Mit einer Grundfläche von jeweils 450 m² und einer Höhe von 55 m bilden die Türme eine städtische Silhouette, die im Kontrast zu den angrenzenden niedrigen Lagerhäusern steht. Die beiden Gebäude beherbergen auf jeweils 15 Ebenen insgesamt 84 Wohnungen. Elf unterschiedliche Wohnungsgrundrisse zwischen 70 und 360 m² werden zu sieben verschiedenen Geschosstypen kombiniert, die sich bis zu vier Mal übereinander wiederholen. Dieses Prinzip der Stapelung lässt sich an der Gebäudehülle deutlich ablesen. Sowohl die verschiedenen Fensterformate als auch das Spiel teils außen bündiger, teils zurückgesetzter Öffnungen in Form von Festverglasungen, Schiebe-Kipp-Fenstern und Eckterrassen lockern das Gesamtvolumen auf. Je nach Lichteinfall schillert die Fassade aus Gussglas und dahinter liegenden Aluminiumblechen in verschiedenen Farbnuancen. Der Unterschied der zwei Türme liegt in der Farbe der Bleche, die einmal gold- und einmal silberfarben eloxiert sind. DETAIL 07– 08/2010 These two apartment towers revel in the gritty port atmosphere of Westkaai, located north of Antwerp’s centre. Surrounded by dock buildings and harbour basins, they are the first two of a total of six towers projected as part of an urban expansion project. Both are 55 m high, have a 450 m2 footprint, as well as a total of 15 levels and 84 apartments. Their urban silhouette contrasts with the adjacent low-slung warehouses. Businesses and shops are situated on the ground level. Eleven different apartment floor plans are combined to arrive at seven different types of levels; the types are repeated up to four times per tower. This stacking principle is clearly legible in the castglass and aluminium-sheet building envelope.

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Lageplan Maßstab 1:5000

Site plan scale 1:5000

Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:500

Layout plans • Section scale 1:500

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Eingangshalle Handel/Gewerbe Wohn-/Kochbereich Wohnzimmer Küche Terrasse Schlafzimmer Kinderzimmer Ankleide Abstellraum Wohn-/ Musikzimmer 12 Bibliothek

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Entrance hall Retail/Commercial Living/Cooking Living room Kitchen Terrace Bedroom Children Dressing Storage Living/ Music room 12 Library

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Erdgeschoss, Obergeschosse: 7 Geschosstypen

Ground floor; Upper floors: 7 floor types

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1 Gussglas, vertikale Rillenstruktur 12 mm Aluminium-Klemmhalter Hinterlüftung 30 mm Aluminium silber- bzw. goldfarben eloxiert 3 mm, mit Antidröhnbeschichtung Luftschicht 40 mm Wärmedämmung Steinwolle 120 mm Stahlbeton 280 mm, Putz 10 mm 2 Sonnenschutzrollo Mikrogewebe mit seitlichen Führungsschienen 3 Parallel-Abstell-Schiebe-Kipp-Fenster: Float 6 mm + SZR 16 mm + VSG 6 mm U-Wert = 1,1 W/m²K, Aluminiumrahmen eloxiert Fensterbank Kalkstein geschliffen 20 mm 4 Absturzsicherung Edelstahlseil geschwärzt 5 mm 5 Aluminiumrahmen eloxiert, umlaufend, gekantet 42 mm 6 Parkett 20 mm Estrich 70 mm, Folie Polyethylen Trittschalldämmung 20 mm Ausgleichsschicht Beton mit Polystyrol-Einstreuung 55 mm Stahlbetondecke 300 mm 7 Gitterrost Aluminium eloxiert 40 mm in Alurahmen, höhenverstellbar aufgeständert Abdichtung Bitumen, zweilagig 7 mm Holzschalung 31 mm 8 Unterkonstruktion Vordach: Stahlprofil IPE 100 9 Gussglas 12 mm Hinterlüftung 30 mm Aluminium eloxiert 3 mm 10 Aluminium eloxiert 3 mm 11 Frischlufteinlass im Brandfall 12 Isolierverglasung, U-Wert = 1,1 W/m²K ESG 10 mm + SZR 16 mm + ESG 10 mm Aluminiumrahmen eloxiert 2 mm 13 Kalkstein geschliffen 30 mm, Mörtelbett 30 mm Estrich 70 mm, Folie Polyethylen Trittschalldämmung 20 mm Ausgleichsschicht Beton mit Polystyrol-Einstreuung 55 mm Stahlbeton 300 mm

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Vertikalschnitt Maßstab 1:20

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Vertical section scale 1:20

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1 12 mm cast glass with vertical grooving, aluminium-clip fixed; 30 mm ventilated cavity 3 mm aluminium sheet supporting structure, anodised (silver or gold), sound-deadening coating 40 mm air space 120 mm stone wool thermal insulation 280 mm reinforced concrete; 10 mm plaster 2 micro-fibre solar blind with lateral guide rails 3 tilt/slide windows: 6 mm float glass + 16 mm cavity + 6 mm laminated safety glass U-value =1.1 W/m2K, aluminium frame, anodized 20 mm limestone windowsill, sanded 4 safety railing: Ø 5 mm stainless-steel cable, blackened 5 aluminium frame, anodized, on all sides, bent to shape, width: 42 mm 6 20 mm parquet 70 mm screed; polythene sheeting 20 mm impact sound insulation 55 mm concrete levelling course, admixture: polystyrene 300 mm reinforced concrete deck 7 40 mm aluminium covering grid, anodized, in aluminium frame, height adjustable 7 mm two-layer bituminous seal 31 mm timber boarding 8 supporting structure of canopy: IPE 100 steel beam 9 12 mm cast glass; 30 mm ventilated cavity 3 mm aluminium, anodized 10 3 mm aluminium, anodized 11 air supply in the event of fire 12 double glazing: U-value = 1.1 W/m2K 10 mm toughened glass + 16 mm cavity + 10 mm toughened glass 2 mm aluminium frame, anodized 13 30 mm limestone, sanded; 30 mm mortar bed 70 mm screed; polythene sheeting 20 mm impact-sound insulation 55 mm concrete levelling course, admixture: polystyrene 300 mm reinforced concrete

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Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:20

Vertical section • Horizontal section scale 1:20

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1 Attika Aluminium 3 mm Dämmung Steinwolle 60 mm 2 Gussglas 12 mm Aluminium-Klemmhalter Hinterlüftung 30 mm Aluminiumblech eloxiert 3 mm, mit Antidröhnbeschichtung Luftschicht 40 mm Dämmung Steinwolle 120 mm Stahlbeton 280 mm 3 Aluminium-Wellprofil 1 mm Hinterlüftung 30 mm Dämmung Steinwolle 60 mm Abdichtung Bitumen 4 mm 4 Gitterrost 40 mm Bitumenbahn zweilagig 7 mm Dämmung 140 mm Dampfsperre 3 mm Stahlbeton 300 mm 5 Sonnenschutzrollo Mikrogewebe 6 Putz 10 mm, Dämmung 100 mm

7 Hebeschiebetür: ESG 10 + SZR 16 + ESG 8 mm U-Wert = 1,1 W/m²K Aluminiumrahmen eloxiert 8 Windschutz Terrasse: Schiebe-Dreh-System, rahmenlos, ESG 12 mm Fensterbank Granit 20 mm 9 Absturzsicherung Terrasse: VSG 25 mm Edelstahlprofil 3 mm 10 Natursteinplatten Granit 30 mm Aufständerung höhenverstellbar Bitumenbahn zweilagig 7 mm Wärmedämmung druckfest 50 mm Dampfsperre 3 mm 11 Klemmhalter Gussglas, Aluminium mit Kunststoffabdeckung 52/60 mm 12 horizontaler Glashalter 70/10 mm Aluminium eloxiert

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parapet: 3 mm aluminium sheet 60 mm stone wool thermal insulation 12 mm cast glass aluminium-clip 30 mm ventilated cavity 3 mm aluminium sheet, anodised, sound-deadening coating 40 mm air space 120 mm stone wool thermal ins. 280 mm reinforced concrete 1 mm corrugated aluminium 30 mm ventilated cavity 60 mm thermal insulation 4 mm bituminous seal 40 mm grating 7 mm two-layer bituminous seal 140 mm thermal insulation 3 mm vapour barrier 300 mm reinforced concrete micro-fibre solar blind 10 mm render; 100 mm insulation

7 lift and sliding door system: 10 mm toughened glass + 16 mm cavity + 8 mm toughened glass, U-value = 1.1 W/m2K aluminium frame, anodised 8 wind protection at terrace: frameless sliding-pivoting door 12 mm toughened glass, horizontal 20 mm granite sill 9 safety railing on terrace: 25 mm laminated safety glass 3 mm stainless-steel profile 10 30 mm granite slab, raised, height adjustable 7 mm two-layer bituminous seal 50 mm thermal insulation, pressureresistant; 3 mm vapour barrier 11 52/60 mm plastic-covered aluminium clip holding cast glass 12 70/10 mm horizontal glass fixing, aluminium, anodized

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Wohnhochhaus in Bangkok High-Rise Housing in Bangkok Architekten · Architects: WOHA, Singapur Wong Mun Summ, Richard Hassell Tragwerksplaner · Structural Engineers: Worley Pte., Singapur

Eine hohe Wohnqualität mit bemerkenswert vielfältigen Außenraumbezügen sowie die Anwendung natürlicher Klimakonzepte lassen den völlig neuen Typus eines Wohnhochhauses entstehen. Gleichzeitig zeigen die Architekten mit diesem Gebäude, dass die Merkmale traditioneller Wohnhäuser auch für vertikale Wohnbebauungen angewendet werden können, wenn es darum geht, den tropischen Umweltbedingungen zu entsprechen. Wie in vielen anderen asiatischen Metropolen sind Hochhäuser auch in Bangkok eher profane, nicht selten mit postmodernen Applikationen versehene Zweckgebäude. Im Gegensatz hierzu präsentiert sich das 69-geschossige Wohnhochhaus The Met als klar strukturierter und homogen wirkender Baukörper, der sich bei näherer Betrachtung allerdings als erstaunlich feingliedrig erweist. Die Grundstruktur bilden sechs schlanke, versetzt angeordnete Türme in Betonbauweise, die über brückenartige Bauteile in jedem sechsten Geschoss konstruktiv mit-einander verknüpft und von üppigen Lufträumen umspült werden. Diese Zwischenbereiche sorgen durch die ungehinderte Luftzirkulation nicht nur für ein angenehmes Klima und die natürliche Kühlung des Gebäudes. Sie begünstigen auch die Entstehung kleinteiliger Freiräume – begrünte Terrassen, Balkone und in den Brückenbauteilen untergebrachte private Pools –, die den 370 Wohnungen mit bis zu 300 m² Größe auch in schwindelerregender Höhe noch den Charakter eines luxuriösen Einfamilienhauses verleihen. Maßstäbe setzt das 230 m hohe Wohnhochhaus auch durch ein soziales Konzept, das den Versuch unternimmt, eine lebendige vertikale Hausgemeinschaft zu schaffen. So verfügt das Gebäude mit dem 8., 27. und 46. Geschoss über insgesamt drei Ebenen mit Nutzungen, die allen Bewohnern offenstehen: Veranstaltungsräume, Gärten, Terrassen, Grillplätze, Sportmöglichkeiten sowie eine großzügige Poollandschaft mit 50-m-Außenschwimmbecken. DETAIL 04/2011

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Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:1000

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40. OG Maisonette-Wohnungen /40th floor: maisonettes

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10 Floor plans • Section scale 1:1000

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27. OG Gemeinschaftsbereiche /27th floor: communal areas

19. OG Wohnungen /19th floor: apartments

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Vehicle access Reception Lobby: 8th – 27th floors Lobby: 28th – 64th floors Water pool Parking spaces Gym Play space Fitness studio Grill area Pocket garden House administration Changing rooms Swimming pool Whirlpools Library Communal terrace Void Private pool

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Vorfahrt Empfang Lobby für 8.– 27. OG Lobby für 28.– 64. OG Wasserbecken Parkhaus Gymnastikraum Spielzimmer Fitnessstudio Grillbereich Pocket Garden Büro Hausverwaltung Umkleiden Schwimmbecken Whirlpools Bibliothek Gemeinschaftsterrasse Luftraum Privatpool

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8. OG Gemeinschaftsbereiche /8th floor: communal areas a

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Erdgeschoss /Ground floor

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Horizontalschnitt • Vertikalschnitt Balkon Maßstab 1:20

Horizontal and vertical sections through balcony scale 1:20

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Bohlen Balau-Holz 25/75 mm Lattung Unterkonstruktion Stahl Estrich 50 mm, Abdichtung Stahlbeton 180 mm Edelstahlprofil L100/10 mm VSG klar 15,5 mm Schiebetür VSG 12,8 mm Sonnenschutz Streckmetall Aluminium Blende VSG 11,5 mm Aluminiumfolie innen aufkaschiert Wärmedämmung 40 mm Dampfsperre Abdeckung Aluminium 4 mm Edelstahlblech poliert 3 mm Abdeckprofil Aluminium extrudiert

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25/75 mm shorea wood decking on battens steel supporting structure 50 mm screed sealing layer on 180 mm reinf. conc. 10/100 mm stainless-steel angle 15.5 mm transparent lam. safety glass sliding door with single glazing: 12.8 mm lam. safety glass expanded-aluminium-mesh sunscreen 11.5 mm lam. safety glass with internal aluminium-foil laminate 40 mm thermal insulation vapour barrier 4 mm aluminium facade panel 3 mm polished sheet stainless steel extruded aluminium cover strip

In view of the great residential quality of this development, with its remarkable range of links to the external realm and the implementation of natural climatic concepts, a completely new type of high-rise housing has been created here. At the same time, the architects have demonstrated with this tower that the familiar features of traditional dwelling forms can also be applied to vertical developments as a means of coming to terms with environmental conditions in tropical regions. In Bangkok, as in many other metropolises in Asia, tower blocks are as often as not mundane structures, commonly serving a few specific functions and embellished with post-

modern attributes. “The Met”, in contrast, a 69-storey high-rise development, is a clearly articulated, homogeneous volume that, on closer examination, reveals itself to possess an astonishingly intricate form. The basic layout consists of six slender, concrete towers offset to each other and structurally linked by bridge-like elements every six floors. The towers are surrounded by generous open spaces. These intermediate realms not only allow air to circulate round the individual parts of the building, ensuring a comfortable indoor climate through natural cooling of the dwellings; they also mean that small outdoor living spaces can be created in the form of planted

terraces and balconies and even private swimming pools on the bridge elements. As a result, a number of the 370 apartments, with floor areas of up to 300 m2, have something of the character of luxurious villas set at a vertiginous height. The 230-metre-high tower block also sets new standards through its underlying social concept. With this development, an attempt has been made to create a living community laid out in a vertical direction. The Met tower contains three levels that are reserved exclusively for communal uses, with gardens, terraces, areas for grilling, sports facilities and a generous waterscape with 50-metre-long open-air swimming pools.

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Schnitt Privatpool Maßstab 1:20

Section through private pool scale 1:20

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Beckenrandeinfassung Granit Bodenaufbau Pool: Keramikfliesen 10 mm Estrich 40 mm Abdichtung Stahlbeton 200 mm verputzt Festverglasung VSG 12,8 mm Fassadenpaneel Aluminium 4 mm Unterkonstruktion Aluprofil L 60/40/4 mm Hinterlüftung Stahlbeton 550 mm verputzt Trockenmauerwerk 110 mm

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granite edging to pool pool floor construction: 10 mm ceramic tiling 40 mm screed sealing layer 200 mm reinforced concrete with plastered soffit fixed glazing: 12.8 mm lam. safety glass 4 mm aluminium facade panel 60/40/4 mm aluminium angle fixing ventilating layer 550 mm reinforced concrete; plaster 110 mm dry walling

Grundriss Maisonettewohnung 40. OG Maßstab 1:250

Floor plan: 40th-floor maisonette scale 1:250

6 Diele 7 Bad/ WC 8 Wohn-/ Essbereich 9 Privatpool 10 Balkon 11 Hauswirtschaftsraum 12 Küche 13 Schlafzimmer 14 Wet Kitchen 15 Fluchttreppenhaus

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Hall Bathroom/WC Living-dining area Private pool Balcony Utility room Kitchen Bedroom “Wet Kitchen” Emergency staircase

Stadthaus in München Townhouse in Munich Architekten · Architects: Hild und K Architekten, München Andreas Hild, Dionys Ottl Tragwerksplaner · Structural Engineers: Ingenieurbüro Brengelmann, München

Lageplan Maßstab 1:4000

Münchens Gärtnerplatzviertel zählt zu den beliebtesten Wohngegenden der Stadt. Hier sind unzählige Kneipen und Restaurants angesiedelt, ergänzt durch viele kleine Läden. Trotz starker Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs zeichnet sich das Quartier durch einen gepflegten Altbaubestand aus, der zum Großteil unter Ensembleschutz steht. Nur noch selten finden sich vernachlässigte sanierungsbedürftige Stadthäuser wie das an der Reichenbachstraße, dessen spätklassizistische Fassade durch bauliche Eingriffe unwiderbringlich zerstört war. Heute charakterisiert die Neuinterpretation alter Gestaltungsmittel das Gesicht des Gebäudes: Neben der horizontalen Drei-

Site plan scale 1:4000

teilung durch Gesimse fallen die an Bossen erinnernden wellenförmigen Putzflächen ins Auge, deren Plastizität je nach Lichteinfall und Blickwinkel variiert. Das Thema der Welle tritt auch an der Hofseite wieder auf. Dort schwingen vorgehängte Stahlbalkone über die komplette Breite des Hauses und schaffen enge und weite Flächen, die etagenweise so zueinander versetzt sind, dass sie Privatheit bieten. Im Inneren blieb die großbürgerlich repräsentative Raumaufteilung weitgehend erhalten. Fischgrätparkett, profilierte Flügeltüren, Stuck sowie beeindruckende Raumhöhen zeigen auch hier die Qualität eines »zeitgenössischen Altbaus«. DETAIL 05/2011

Munich’s Gärtnerplatz quarter is among the most desirable residential locations in the city. It is hard to find neglected townhouses here that require renovation; but one of these is located along the Reichenbachstrasse. Its Late Classicist facade was irretrievably destroyed through previous construction interventions, but is today characterised by newly interpreting historic design methods: the trichotomy of the facade though cornices and the render panels with their undulating surfaces, reminiscent of embossments, catch the eye. The motif of the wave reappears on the courtyard side. Here, suspended steel balconies swing across the entire width of the building and create narrow and wide areas.

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a EG / Ground floor

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DG / Attic floor

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aa Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:400 a Eingang b Tiefgaragenzufahrt c Laden d Küche e Wohnen f Zimmer

Plans • Section scale 1:400 a Entrance b Ramp to undergrond parking c Shop d Kitchen e Living room f Bedroom

1 Stehfalzdeckung Edelstahl verzinnt, Trennlage Mehrschichtplatte Holz 24 mm Kantholz 160 – 220/40 mm dazwischen Mineralwolle 160 mm, Dampfsperre, Brandschutzplatte 2≈ 10 mm auf Unterkonstruktion 2 Absturzsicherung Stahlprofil beschichtet 50/10 mm 3 Fensterbank Eiche lackiert 30 mm 4 Brandschutzplatte 2≈ 12,5 mm, Luftschicht 50 mm Mehrschichtplatte Holz 20 mm Dampfsperre Mineralwolle 2≈ 100 mm Mehrschichtplatte Holz 20 mm 5 Fußpfette 200/120 mm 6 Abdeckblech Edelstahl 7 Mehrschichtplatte 2≈ 32 mm, Unterseite gestrichen auf Kantholz 2≈ 80/60 mm 8 Gesimsputz mineralisch, Körnung bis 1,5 mm, Putzträger Streckmetall auf Unterkonstruktion Holz 9 Kantholz 120/100 mm als Unterkonstruktion für Traufgesims, dazwischen Mineralwolle 120 mm 10 Fuge Kellenschnitt 11 Fensterblech Edelstahl verzinnt 12 Gesimsputz mineralisch, Körnung bis 1,5 mm auf Fertigteil Stuck 13 Begradigung des Rundbogensturzes (Bestand) 14 Kalziumsilikatplatte 40 mm 15 Parkett 15 mm, Heizestrich 65 mm, Trennlage, Trittschalldämmung 20 mm, Schüttung 30 mm OSB-Platte 30 mm, Holzbalkendecke (Bestand) statisch verstärkt, Brandschutzplatte 2≈ 20 mm, Installationsebene Elektro Gipskartonplatte 12,5 mm

1 stainless steel roofing, tin-plated, standing seam; separation layer 24 mm wood multilayer panel 160 – 220/40 mm wood blocking 160 mm mineral wool, infilled vapor barrier; 2≈ 10 mm fireproofing panel on subframe 2 50/10 mm guardrail, steel profile, coated 3 30 mm oak windowsill, painted fin. 4 2≈ 12.5 mm fireproof panel 50 mm cavity 20 mm wood multilayer panel vapor barrier 2≈ 100 mm mineral wool 20 mm wood multilayer panel 5 200/120 mm eaves purlin 6 stainless steel coping 7 2≈ 32 mm multilayer panel painted finish (underside) 2≈ 80/60 mm wood framing 8 cornice, mineral render, max. 1.5 mm grain size; expanded metal substrate, wood framing 9 120/100 mm wood framing for roofline cornice 120 mm mineral wool, infilled 10 seam, trowel grooving 11 window coping, stainless steel, tin-plated 12 cornice, mineral render, max. 1.5 mm grain size on prefabricated stucco element 13 straightened barrel vault lintel (existing construction) 14 40 mm calcium silicate panel 15 15 mm parquet; 65 mm heating screed; separating layer; 20 mm impact sound proofing; 30 mm fill, 30 mm OSB panel; wood beam ceiling (existing), structurally reinforced; 2≈ 20 mm fireproofing panel; installation space; 12.5 mm gypsum board

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14 Schnitte Fassade Maßstab 1:20 bb

Facade sections scale 1:20

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Bossenfassade Horizontalschnitte Maßstab 1:20 Vertikalschnitt Maßstab 1:5

Embossed facade Horizontal sections scale 1:20 Vertical section scale 1:5

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Anstrich zweifach mit Silikatfarbe auf Feinputz 2 mm, Körnung 0,8 –1 mm Oberputz (Welle) Gießstuckmörtel faserbewehrt 15 – 40 mm Armierungsspachtel mit Gewebeeinlage 2 mm Ausgleichsschicht Kalkzementputz min. 15 mm Abdichtung organische Dichtschlämme

Die Bossenfassade besteht aus vier verschiedenen Wellenmodulen in den Längen von 1,2, 2≈ 1,6 und 2 m. Durch das Versetzen der Fertigteile, die verschiedene Amplituden aufweisen, entsteht ein bewegtes Bild. In der Werkstatt wurde von Hand Gießstuckmörtel in Latexformen gegossen und nach 15 Minuten Abbindezeit aus der Form geschält. Die montierten Fertigteile erhielten einen Fassadendünnschichtputz und das Korn wurde für eine feinere Putzoptik oberflächlich abgekratzt. 1 2 3 4 5

2 mm fine render substrate, 0.8 –1 mm grain size, silicate paint finish, double coated render finish (wave) 15 – 40 mm fiber reinforced rendering mortar 2 mm reinforcement putty, fabric liner min. 15 mm leveling layer, lime-cement render sealant, organic waterproofing slurry

The embossed facade consists of four different wave modules measuring 1.20, 2≈ 1.60, and 2.00 meters. Offsetting the prefabricated elements with their different amplitudes establishes the facade’s vivid visual appearance. Rendering mortar was manually applied in the workshop into latex molds and removed after 15 minutes of setting.Thin-layer facade render was applied to the assembled prefabricated elements, and grains were abraded to increase the visually smooth appearance.

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Hoffassade Vertikalschnitt Maßstab 1:20 Courtyard facade vertical section scale 1:20

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Mehrschichtplatte Holz 25 mm Unterseite lackiert Fenstertür Rahmen Holz lackiert Entwässerung Aluminiumrohr | 100/100/2 mm Stahlwinkel ∑150/150/12 auf Stahlrohr | 140/140/8 mm Dielen Eiche natur 30/80 mm Lattung 40/60 mm auf Bautenschutzmatte 17 mm Stahlprofil T 140 verzinkt Stahlblech verzinkt, beschichtet 3 mm, 0,6 % im Gefälle Geländer Stahl 6/50 mm lasergeschnitten, verzinkt, beschichtet Stahlplatte 300/8 mm an Stahlplatte 300/10 mm geschraubt Stahlschwert an Einlegplatte 250/400 /25 mm geschweißt Stahlprofil U 140 verzinkt beschichtet

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25 mm multilayer panel, painted finish (underside) french window, wood frame, painted finish 100/100/2 mm aluminium CHS downpipe 150/150/12 mm steel angle on 140/140/8 mm steel CHS 30/80 mm oak floor boards, unfinished; 40/80 mm framing 17 mm protection mat; 140 mm steel T profile, galv.; 3 mm steel sheet mtl., galv., coated, 0.6 % slope 6/50 mm steel guardrail, laser cut, galvanised, coated 300/8 mm steel panel; 300/10 mm steel panel, bolted connection 250/400/25 mm steel cantilever, on embedded hanger plate, welded 140/60 mm steel channel, galv., coated

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Wohnhaus in München Apartment Building in Munich Architekten · Architects: Hild und K, München Andreas Hild, Dionys Ottl Tragwerksplaner · Structural Engineers: Sailer Stepan und Partner, München

Das im 18. Jahrhundert errichtete spätbarocke Handwerkerhaus zählt zu den bemerkenswerten Bauten des denkmalgeschützten Ensembles Münchner Altstadt. Allerdings erfuhr das Gebäude Mitte der 1990er-Jahre eine unsachgemäße Sanierung: Der neue Besitzer ersetzte alte Holzbalken- durch Stahlbetondecken und schmückte die ehemals zurückhaltend gestaltete Fassade mit historisch unpassenden Stuckformen und Farben. Erst 2004 ergab sich durch einen erneuten Eigentümerwechsel die Chance für einen sensiblen Rückbau. Den beauftragten Architekten ging es jedoch nicht um die reine Rekonstruktion eines vergangenen Zustands oder das Verleugnen der wechselvollen Geschichte – sie wollten dem Baudenkmal seine Würde zurückgeben, ohne die dafür nötigen Eingriffe zu vertuschen. 2008 begannen die Bauarbeiten: Die nicht genehmigte Dachterrasse wurde zurückgebaut, ihr Geländer im Sinn einer baugeschichtlichen Collage als neue Absturzsicherung im Treppenraum des Gebäudes wiederverwendet. Neben nötigen Brandschutzmaßnahmen im ganzen Gebäude lag das Hauptaugenmerk auf der Gestaltung des 4. bis 6. Obergeschosses. Es entstanden zwei Wohnungen, eine zweigeschossige sowie eine großzügige Einheit, die sich über die drei Etagen zieht. Die atypischen Fassadenverzierungen und die Holzverkleidung im Erdgeschoss wurden entfernt, die Struktur der Wandflächen – wie für Münchner Altstadthäuser typisch – bis zum Boden geführt. Die Farbgestaltung der nunmehr schlichten Fassade orientiert sich am städtebaulichen Kontext. Putzfaschen um die Fassadenöffnungen stellen einen Bezug zum Nachbarhaus her, welches Gestaltungselemente des 18. Jahrhunderts aufweist. Durch eine eigene Interpretation der Putzfaschen – gegenläufig aus der Fassade gekippte und eingedrückte Flächen – wird die ursprüngliche Formensprache in die Gegenwart transponiert. Das Gebäude ist nun wieder zu einem Baustein des städtebaulichen Ensembles geworden, in das es sich harmonisch einfügt. DETAIL 11/2009

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Lageplan Maßstab 1:2000 Schnitt • Grundrisse 4.– 6. OG Maßstab 1:400 1 Treppenhaus 2 Wohnen 3 Essen

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Küche Lichthof Arbeiten /Gast Hauswirtschaft Schlafen Dachterrasse Balkon Abbruch Dachterrasse

Site plan scale 1:2000 Section • Floor plans 4th, 5th and 6th storeys scale 1:400 1 Stair 2 Living 3 Dining

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Kitchen Courtyard Study/Guest Utility room Bedroom Roof terrace Balcony Terrace (dismantled)

This 18th century craftsman’s residence is part of Munich’s listed “historic centre ensemble”. In the mid-1990s, however, it was subjected to a regrettable refurbishment: without a permit, the owner added a storey, removed old wooden beam ceilings, and reconfigured the facade (which was originally simple), with lively stucco forms and colours. In 2004 it changed hands, making a restoration possible. The stucco ornament and the wood veneer on the ground floor were removed. The architects developed a subtle play of tilted planes surrounding the windows, making reference to the neighbouring buildings. The wall surface’s texture was – as is typical of historic buildings here – extended to the ground. Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Stuckform (Bestand) entfernt 2 Fasche Kalkzementputz Körnung max. 0,8 mm, weiß lasiert 20 mm 3 Holzfenster (Bestand) 4 Fensterblech Kupfer seitlich aufgekantet 1 mm 5 Kalkzementputz 2≈ 20 mm Mauerwerk (Bestand) Innendämmung 50 mm, Putz 6 mm 6 Parkett 18 mm Estrich 50 mm, Trennfolie Trittschalldämmung 30 mm 7 Stahlbetonsturz (Bestand) 8 Gipskartonplatte 12,5 mm 9 Eingangstür Holzprofil Eiche natur mit Isolierverglasung 10 Bronzeblech brüniert, bündig in Zarge eingelassen 1,5 mm 11 Schwelle Naturstein

Vertical section scale 1:20 1 stucco decoration removed 2 20 mm lime-cement render trim aggregate max. 0.8 mm, scumbled finish, white 3 wooden window (existing) 4 1 mm copper windowsill, sides bent to shape 5 2≈ 20 mm lime-cement render brickwork (existing) 50 mm interior ins.; 6 mm plaster 6 18 mm parquet 50 mm screed; separating layer 30 mm impact-sound insulation 7 reinforced concrete lintel (existing) 8 12.5 mm plasterboard 9 entrance door, untreated oak frame, with double glazing 10 1.5 mm bronze sheet, burnished, flush with frame 11 stone threshold

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Apartmenthaus in London Flats in London Architekten · Architects: Avanti Architects, London Tragwerksplaner · Structural Engineers: Alan Conisbee Associates, London

Die 1934 fertig gestellten Lawn Road Flats von Wells Coates waren als soziales und architektonisches Experiment geplant, das einen modernen, urbanen Lebensstil in minimierten Apartments ermöglichen sollte. Die Bauherren selbst lebten im Penthouse und wählten gerne Persönlichkeiten aus Kunst und Literatur als Mieter wie etwa Walter Gropius, Marcel Breuer, Lázló Moholy-Nagy oder Agatha Christie. Später wurde das in Isokon Flats umbenannte Gebäude mehrmals verkauft und verfiel aufgrund mangelhafter Instandhaltung zusehends, bis es unbewohnbar wurde. Um das inzwischen denkmalgeschützte Monument der britischen Moderne zu neuem Leben zu erwecken, sollte es nicht

nur möglichst originalgetreu saniert, sondern auch auch in technischer und thermischer Hinsicht den aktuellen Bauvorschriften entsprechend aufgerüstet werden. Parallel zur Erneuerung von Dach- und Fassadenaufbauten wurden notwendige strukturelle Maßnahmen und umfangreiche Betonsanierungen durchgeführt. Fenster, Türen und die meisten Oberflächen im Innern wurden ersetzt, Metallelemente, Holzeinbauten und einige der ursprünglichen Sperrholzpaneele restauriert oder möglichst originalgetreu nachgebaut. Die Stahlbetonaußenwände wurden sandgestrahlt und mit einer Beschichtung in Originalfarbe versehen, die ursprüngliche verputzte Korkinnendämmung durch Hart-

schaumverbundplatten mit Gipskartonoberfläche ersetzt. In den Laibungen kommen dünne Dämmplatten zum Einsatz, um die Tür- und Fensterausschnitte zu erhalten. Die Zwischenwände sind mit neuer Akustikverkleidung versehen, an die Geschossdecken sind zudem von unten Akustikpaneele vor einer Schicht Mineralwolle montiert. Dies hilft auch, Wärmebrücken an den Stirnseiten zu mildern. Den alten Dachaufbau mit Presskorkdämmung ersetzt eine Schaumglasdämmung mit verbessertem Gefälle und neuer Abdichtung. Die Stahlfenster mit Einfachverglasung waren im Lauf der Jahre ausgetauscht worden, ohne Rücksicht auf die ursprüngliche Teilung. Neu eingesetzte Iso-

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Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:500 Apartments Maßstab 1:200 1 Dachterrasse 2 Apartment 3 Laubengang 4 Eingang 5 Ausstellung (ehem. Garage) Sections • Ground floor scale 1:500 Flats scale 1:200 1 Roof terrace 2 Flat 3 Exterior circulation 4 Entrance 5 Exhibition space (formerly garage)

lierglasfenster orientieren sich an Farbe und Proportionen des Originals. Die gesamte Haustechnik wurde ebenfalls erneuert und soweit möglich in Einbauschränken an der Außenwand der Badezimmer konzentriert. Die Einzelgasthermen für Heizung und Warmwasser nutzen, ebenso wie die mechanische Entlüftung der Bäder und Küchen, vorhandene Lüftungsöffnungen in den Außenwänden. Die sorgfältig detaillierten Küchen, Bäder und Ankleiden sind in Anlehnung an Coates’ Entwürfe rekonstruiert, allerdings mit modernen Geräten auf aktuellen Standard gebracht. Eine Einheit – das ehemalige GropiusApartment – wurde möglichst originalgetreu wiederhergestellt. DETAIL 11/2006

The Isokon Flats, completed in 1934 by Wells Coates, were conceived as a social and architectural experiment, aiming to make a modern, urban way of life possible. The initiators (the clients) lived in the penthouse, and had a predilection for occupants who were artists or writers; among them were Walter Gropius, Marcel Breuer, Lázló Maholy-Nagy and Agatha Christie. The building was later sold and resold, and deteriorated, due to lack of maintenance, to the point that it was no longer inhabitable. It is now a listed building, and the architects aimed to regain the building’s original appearance, whilst bringing the building up to contemporary standards. The roof and wall assemblies were renewed, and measures were taken to reno-

vate the concrete. Windows and doors were replaced, along with most interior surfaces. The partition walls have been equipped with new acoustic cladding; in addition, the ceiling soffits were fitted with mineral-wool insulation and acoustic panels. Over the course of time, windows of inferior quality had been substituted for the single-glazed steel windows; new double-glazed windows closely attuned to the original colour and proportions pay homage to their predecessors. The kitchens, bathrooms and dressing rooms have been restored, and remain – though modern equipment and standards have been integrated – close to the original designs. Walter Gropius’s apartment was also authentically restored.

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Detailschnitte Maßstab 1:10

Detail sections scale 1:10

A Südfassade (vertikal/horizontal) B Westfassade/Einbauten Badezimmer (horizontal)

A South elevation (vertical/horizontal) B West elevation (horizontal) Bathroom (horizontal)

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1 Platten begehbar, Dachabdichtung Polymerbitumen 20 mm, Trennlage, Wärmedämmung Schaumglasplatten im Gefälle min. 150 mm, Dampfbremse, Stahlbeton (Bestand) saniert 2 Akustikpaneel Gipskarton 2≈ 12,5 mm auf Metallunterkonstruktion, dazwischen Dämmung Mineralwolle 50 mm 3 Stahlbeton 100 mm (Bestand), sandgestrahlt, saniert, elastomerbeschichtet 4 Wärmedämmverbundplatte 50 mm (Gipskarton 12,5 mm, Dampfbremse, Phenolhartschaum 38,5 mm) 5 Wärmedämmverbundplatte feuchtebeständig 18 mm (Gipskarton, Dampfbremse, Phenolhartschaum) 6 Fensterrahmen Stahl verzinkt, pulverbeschichtet 7 Wärmeschutzverglasung, argongefüllt, low-e beschichtet 8 MDF-Platte feuchtebeständig 18 mm 9 Stahlblech verzinkt pulverbeschichtet 10 Lüftungsöffnung (Bestand) 11 Wärmedämmplatte 12 Einzelgastherme (neu) 13 MDF-Platte feuchtebeständig 18 mm 14 Akustikpaneel Gipskarton 2≈ 15 mm, auf Mauerwerk (Bestand) 50 mm 15 Fliesen 5 mm, auf Gipskartonplatte 15 mm 16 Schacht Haustechnik

1 lightweight paving tile 20 mm polymer-modified asphalt sealing separating membrane, foam-glass thermal insulation to falls (min. 150 mm) vapour retarder, existing reinf. concrete 2 50 mm mineral-wool thermal insulation between 2≈ 12.5 mm acoustic plasterboard on metal track construction 3 100 mm reinforced concrete (existing surface sand-blasted and renovated), elastomeric coating finish 4 50 mm thermal-insulation composite panel (12.5 mm plasterboard/vapour retarder/38.5 mm phenolic foam) 5 18 mm moisture-resistant composite thermal-insulation (plasterboard/vapour retarder/phenolic-foam) 6 galvanised steel window frame, powder coated 7 thermal glazing, argon-filled, low-e coating 8 18 mm medium-density fibreboard 9 galvanised steel sheet, powder coated 10 existing vent 11 thermal insulation board 12 single gas boiler (new) 13 18 mm medium-density fibreboard 14 50 mm acoustic insulation between 2≈ 12.5 mm plasterboard acoustic panel on 50 mm existing masonry 15 5 mm tiling on 15 mm plasterboard 16 services duct

Der U-Wert der Wand konnte von 1,7 W/m2K (Wandaufbau alt, innen gedämmt mit Kork 25 mm) auf 0,35 W/m2K gesenkt werden. Der U-Wert des Dachs reduzierte sich von 2,3 W/m2K (Dachaufbau alt, Presskorkdämmung 50 mm) auf 0,5 W/m2K.

The U-value of the wall went from 1.7 W/m2K (existing wall assembly with 25 mm inner-face cork insulation) to 0.35 W/m2K. The U-value of the roof dropped from 2.3 W/m2K (existing roof assemble with 50 mm compressed-cork insulation) to 0.5 W/m2K.

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Hallenhäuser in Winterthur Hall Houses in Winterthur Architekten · Architects: EM2N, Zürich Mathias Müller, Daniel Niggli Jaeger Baumanagement, Zürich Tragwerksplaner · Structural Engineers: WGG Schnetzer Puskas Ingenieure, Zürich

Der frühere Supermarkt im Wohngebiet Rosenberg in Winterthur stand mehrere Jahre leer, nachdem in der Nähe ein Einkaufszentrum eröffnet wurde. Für den 1961 errichteten flachen Zweckbau ließ das Baurecht nur wenig Spielraum hinsichtlich einer größeren Geschossfläche und der Umnutzung zum Mehrfamilienhaus. Dennoch realisierten die Architekten und ihre Tochterfirma DN2M als Projektentwickler fünf Hauseinheiten mit 140 bis 180 m2 in der bestehenden Kubatur und dem aufgestockten Attikageschoss in Holztafelbauweise. Von außen ein kompaktes, einfaches Volumen, beherbergt das Gebäude im Inneren ein komplexes Raumgefüge. Dabei bildet der ehemalige Verkaufsraum mit seiner lichten Höhe von 4 m den zentralen Küchen-, Ess- und Wohnbereich jeder Einheit. An ihn lagern sich die Räume im Split-Level-System an; für die erforderliche Geschosshöhe wurden hier teilweise die Bodenplatte entfernt und neue Zwischendecken eingezogen; die bestehende Stahlbetonrippendecke von Verkaufsbereich und Lagerräumen blieb überwiegend erhalten. Vier Einheiten besetzen die Gebäudeecken, die fünfte in der Mitte ist durchgesteckt und nimmt die gesamte Gebäudetiefe ein. Jedes Hallenhaus erstreckt sich über fünf Ebenen und verfügt über eine private Dachterrasse sowie einen kleinen Vorgarten mit Freisitz. Da auf den Windfang verzichtet wird, führt die Eingangstür direkt in die Wohnhalle, den zentralen Platz jedes Hauses. Verglaste Öffnungen verbinden sie mit den nur 14 m2 großen Individualräumen und schaffen durch die Blickbeziehungen eine besondere räumliche Qualität. Die Gebäudehülle wurde saniert und entsprechend dem Minergiestandard gedämmt. Die Bestandsfassaden aus Stahlbeton und Ziegel sind mit Wärmedämmverbundsystem verkleidet, der Putz ist mit Besenstrich gestaltet und Metalliclasur gestrichen. Die gröbere Putzkörnung des Attikageschosses differenziert subtil das Gebäudevolumen. Betont wird dies auch durch die Fenster der Individualräume: In der bestehenden Kubatur liegen sie außenbündig, in der Aufstockung innenbündig. DETAIL 05/2011

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A former supermarket in the Rosenberg residential area in Winterthur was vacant for a number of years after a shopping center had opened in its vicinity. The building code only offered little flexibility for an increase in floor area and conversion of use of the flat roof commercial building completed in 1961 into a multifamily residential structure. Despite this fact, the architects and their developer subsidiary DN2M created five housing units of between 140 and 180 m2 within the existing building envelope and a setback rooftop addition made of prefabricated wood panel construction. Viewed from the exterior, it resembles a compact, simple form; but in its interior, the building features a complex arrangement of spaces. The former sales floor with its clear ceiling height of four meters constitutes the central kitchen, dining, and living space of each unit. Rooms surround it in a split-level system. To achieve required ceiling heights, the floor slab was partially removed and new intermediate ceiling slabs were inserted. Each housing unit covers five levels and features a private roof terrace as well as a small front yard with a seating area. Since vestibules have been omitted, the entrance door leads directly into the living room hall as the central place of each house. Glazed apertures connect it with the individual rooms, each covering only 14 m2, and the views they offer contribute to a unique spatial quality. The building envelope was renovated and insulated according to Minergy minimum energy requirements. The existing reinforced concrete and brick facades are clad in a composite thermal insulation system. The brushed render has a metallic glaze finish. On the rooftop level, the facade received a coarse render surface and windows are interior flush mounted, subtly differentiating the building envelope. Lageplan Maßstab 1:2000 Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:500 1 Eingang 2 Wohnhalle 3 Arbeitszimmer 4 Schlafzimmer 5 Kinderzimmer 6 Luftraum Wohnhalle 7 Dachterrasse

Site plan scale 1:2000 Section • floor plans scale 1:500 1 Entrance 2 Living room hall 3 Study 4 Bedroom 5 Children’s room 6 Void, living room hall 7 Roof terrace

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1 Axonometrie Wohneinheiten Schnitte Fassade, Wohnhalle Maßstab 1:20 Axonometric drawing, residential units Facade sections Section, living room hall scale 1:20

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extensive Begrünung 80 mm, Drainagematte 8 mm, Dichtungsbahn Kunststoff 1,5 mm, Gefälledämmung EPS 0 –140 mm, Dreischichtplatte 27 mm, Holzelementdecke Kantholz 240/90 mm dazwischen Wärmedämmung Zellulose 280 mm, Dreischichtplatte 27 mm, Dampfbremse, Lattung 25 mm, Gipskarton gespachtelt weiß gestrichen 2≈ 12,5 mm Feinputz Körnung 0,5 mm, mit Besenstrich abgezogen, Anstrich Metalliclasur, Wärmedämmung EPS 160 mm, Außenwand (Bestand) 300 mm, Innenputz 15 mm Heizestrich 60 mm, gefärbt, geschliffen und versiegelt, PE-Folie, Wärmedämmung 30 mm, Trittschalldämmung 20 mm, Stahlbetondecke 220 mm Festverglasung VSG 16 mm Feinputz Körnung 5 mm, mit Besenstrich abgezogen, Anstrich Metalliclasur, Putzträger EPS 40 mm, Holzwerkstoffplatte diffusionsoffen 15 mm, Holzständerkonstruktion Kantholz 80/160 mm dazwischen Mineralwolle, Holzwerkstoffplatte 12 mm, Gipskarton gespachtelt weiß gestrichen 12,5 mm Holzrost Douglasie 125/30 mm, Lattung 30/20 mm, Stelzlager höhenverstellbar, Schutzbahn 1,3 mm, Dichtungsbahn Kunststoff, Wärmedämmung 100 mm, Gefälledämmung EPS 20 –130 mm, Dampfsperre, Rippendecke Stahlbeton (Bestand) 300 mm Ziegel neu 175 mm Schwingflügelfenster: Holz-/Alurahmen pulverbeschichtet, Isolierverglasung ESG 6 mm + SZR 16 mm + VSG 8 mm 80 mm extensive greening; 8 mm drainage mat 1.5 mm sealant layer, plastic; 0 –140 mm EPS thermal insulation; 27 mm 3-ply panel wood panel ceiling system; 240/90 mm wood beam 280 mm infilled thermal insulation, cellulose 27 mm 3-ply panel, vapor barrier; 25 mm framing 2≈ 12.5 mm gypsum board, spackled, white paint finish fine render, 0.5 mm grain size, brushed finish, metallic glaze; 160 mm EPS thermal insulation 300 mm exterior wall (existing construction) 15 mm interior render 60 mm heating screed, tinted, sanded, sealed 30 mm PE-foil, thermal insulation 20 mm impact sound insulation 220 mm reinforced concrete ceiling slab 16 mm fixed laminated safety glass fine render, grain size 5 mm, brushed 40 mm metallic glaze finish, substrate EPS 15 mm wood composite panel, diffusion-open 80/160 mm wood framing, infilled mineral wool thermal insulation; 12 mm wood composite panel 12.5 mm gypsum board, spackled, white paint finish 125/30 mm timber decking, Douglas fir 30/20 mm framing, raised floor pedestals, adjustable; 1.3 mm protective layer sealant layer, plastic; 100 mm thermal insulation 20 –130 mm EPS thermal insulation; vapour barrier 300 mm reinforced concrete rib ceiling slab (existing) 175 mm brick, new construction tilt window: wood/aluminium frame, powder coated toughened glass 6 mm + cavity 16 mm + toughened glass 8 mm

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Mehrfamilienhaus in Zürich Multi-Family House in Zurich Architekten · Architects: L3P Architekten, Regensberg Tragwerksplaner · Structural Engineers: Schiavi Partner Ingenieure, Bülach

Der polygonale Baukörper des Mehrfamilienhauses nimmt den Platz von vier abgebrochenen Reihenhäusern und einem nicht mehr benötigten Kindergarten ein und bildet mit seiner ungewöhnlichen Form den markanten Abschluss der Siedlung Glättlistraße. Die Wohnungsgrundrisse weichen von üblichen Standards ab und entfalten mit der mäanderförmigen Abfolge der Wohnräume ohne eigentliche Verkehrsflächen eine großzügige Wirkung. Große Fenster und raumhohe Glaswände zu den Loggien sorgen dabei für eine freundliche, helle Atmosphäre. Die gesamte Konstruktion aus Mauerwerk und Stahlbeton ist von einem außenliegenden Wärmedämmverbundsystem mit Putzoberfläche umhüllt. Die Architekten wählten für das große Volumen einen relativ groben Rillenputz mit 5 mm Korn, dessen Wirkung mit dem Spiel des Lichts im Tagesverlauf variiert. Der grüne Farbton des durchgefärbten mineralischen Putzes mit einem Hellbezugswert von 65 % sorgt dafür, dass seine Struktur auch bei geringer Helligkeit morgens und abends erkennbar bleibt und mit ihrem Verhältnis von Oberfläche und Vertiefung sensibel auf das wechselnde Licht reagiert. Alle verputzten Laibungen sind mit Feinputz im selben Grünton versehen. Hinzutreten die Farben der aufwändig gestalteten Fensterelemente: Die aus der Putzebene vorspringenden Rahmen der großen Wohnküchenfenster sind in der Ansicht in blau abgetöntem Weiß beschichtet, die Rahmenaußenseite dagegen komplementär zur Fassadenfarbe kupferbraun. Rahmen und Laibung der liegenden Fensterelemente vor Schlafräumen und Treppenhäusern sind ebenfalls kupferbraun, die vorgesetzten geschlitzten Deckbleche vor ihren seitlichen Lüftungsflügeln wiederum weiß. Die Wahl des Außenputzes und die Farbgestaltung unterstützen einen differenzierten Dialog des Gebäudevolumens mit der vorhandenen Bebauung und Bepflanzung. So hält der Bau gestalterisch die Balance zwischen eigenständiger Identität und Integration in sein Umfeld. DETAIL 11/2011

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Lageplan Maßstab 1:3500 Schnitte Grundriss 1. OG Grundriss EG Maßstab 1:500

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Site plan scale 1:3500 Sections Ground floor plan First floor plan scale 1:500

The polygonal building volume of this multifamily house occupies the space of four demolished row houses and a kindergarten that was no longer in use. With its unusual form, it constitutes a striking termination point of the Glättlistrasse neighbourhood. The apartment layouts diverge from typical standards. With their meandering succession of living spaces without particularly assigned circulation spaces, they create a gracious impression. Large windows and full ceiling-height glazed walls towards the loggias provide a friendly and light atmosphere. The entire construction consists of blockwork and reinforced concrete and is covered by an exterior composite thermal insulation system with rendered surface. For the large building volume, the architects selected a relatively coarse, grooved render with 5 mm grain, the impression of which varies according to the play of light during the course of the day. The green hue of the tinted mineral render with a luminosity of 65 % enables the perception of its structure even at low levels of brightness, such as in the morning and at evening. With its ratio of surface to depth, it sensitively reacts to changing light. All rendered reveals feature a render finish in the same green colour. This is complemented by the meticulously designed window elements: The frames of the large living room and open kitchen windows project from the render level and are coated in white with a blue hue in front. Along their sides, they are copper brown, complementing the facade colour. Frames and reveals of the longitudinal window elements in front of bedrooms and staircases are also copper brown, while the exterior-mounted perforated sheet metal panels placed next to the ventilation openings are white. The selection of exterior render and colour design support a differentiated dialogue between building volume and existing built environment and vegetation. This way, the building maintains a design-based balance between unique identity and integration into its surroundings.

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Vertikalschnitte Horizontalschnitte Maßstab 1:20 1 2 3 4

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Dachrandabdeckung Aluminiumblech einbrennlackiert 2 mm Wärmedämmung 200 mm Stahlblech gekantet verzinkt 250/370/250/3 mm Begrünung extensiv 80 mm Abdichtung Bitumenbahn, zweilagig PUR alukaschiert 160 mm Dampfsperre Stahlbeton 290 mm Innenputz 6 mm Bewehrungselement, thermisch getrennt Dreifach-Isolierverglasung, U = 0,7 W/m2K Brüstung Stahlbeton 150 mm

8 Stahlbeton 200 mm 9 Außenjalousie kupferbraun 10 Holz-Aluminium-Fenster innen schwarz gestrichen, Metallprofile schwarz pulverbeschichtet mit Dreifach-Isolierverglasung, U = 0,7 W/m2K 11 Aluminiumblech in Fassadenfarbe einbrennlackiert 2 mm 12 Rillenputz mineralisch, Korn 5, durchgefärbt 20 mm Wärmedämmung 200 mm Ziegelmauerwerk 175 mm 13 Schlitzblech Aluminium 4 mm, eisblau pulverbeschichtet 14 Sandwichpaneel wärmegedämmt, ¬ = 0,028 W/mK

15 Holz-Aluminium-Fenster innen schwarz gestrichen, Metallprofile eisblau pulverbeschichtet mit Dreifach-Isolierverglasung, U = 0,7 W/m2K 16 Glasbrüstung VSG 13 mm 17 Rillenputz mineralisch, Korn 5, durchgefärbt 20 mm Wärmedämmung 200 mm Brüstung Stahlbeton 200 mm Innenputz 10 mm 18 Anhydritestrich, geschliffen 60 mm Trittschalldämmung 20 mm Wärmedämmung 20 mm Stahlbeton 250 mm Innenputz 6 –10 mm 4

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Wohnhaus in Hamburg

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Architekten · Architects: Carsten Roth Architekt, Hamburg Tragwerksplaner · Structural Engineers: Wetzel & von Seht, Hamburg

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Modernes Wohnen in Hamburgs Zentrum? Auf einer dreieckigen »Restfläche«, dem ehemaligen Parkplatz des Springer-Verlags, sollte dieser Wunsch in die Realität umgesetzt werden. Keine leichte Aufgabe, da es sich auch städtebaulich um ein äußerst schwieriges Areal handelt. Der Architekt entschied sich, das Bauvolumen auf zwei fast identische, achtgeschossige Gebäude zu verteilen. Diese vertretbare Höhe vermittelt zwischen der kleinteiligen, historischen Bebauung des Bäckerbreitergangs und des Gängeviertels auf der einen und den großmaßstäblichen Bürobauten auf der anderen Seite. Form, Tiefe und Ausrichtung der zwei Solitäre sind so geplant, dass trotz der zu

erzielenden städtebaulichen Dichte kein direktes Vis-à-Vis entsteht, sondern ein Höchstmaß an Belichtung und Ausblick gewährleistet ist. Während sich im Erdgeschoss neben dem großzügigen Eingangsbereich zwei gewerblich nutzbare Flächen befinden, sind die Obergeschosse dem Wohnen vorbehalten. Vier ansprechend ausgestattete Wohnungen von 53 bis 118 m2 mit flexibler Grundrissgestaltung sind pro Ebene angeordnet. Auch die Fassaden des konventionellen Stahlbetonbaus beweisen Anspruchsdenken. Sie bestehen aus vorgehängten Elementen – warme Holzflächen, dunkle Glaspaneele und helle Sandsteinplatten wechseln sich schach-

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brettartig mit geschosshohen, transparenten Verglasungen ab. Loggien steigern nicht nur die Wohnqualität, sondern verleihen den ansonsten kompakten Baukörpern eine gewisse Leichtigkeit. Ebenso wie die Gebäudekubatur übernehmen die Fassaden eine Vermittlerfunktion. In verminderter Intensität spiegeln sie das Raster des benachbarten Bürokomplexes wider, schaffen durch ihre Materialität aber eine Verbindung zur »Behaglichkeit« der BäckerbreitergangZeile. Mit diesen beiden Wohnbauten sind Hamburgs Stadtplaner ihrem Ziel, der Innenstadt auch nach Laden- und Geschäftsschluss Leben einzuhauchen, einen Schritt näher gekommen. DETAIL 07– 08/2010

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1., 3., 5. und 7. OG First, third, fifth and seventh floors

EG Ground floor

Lageplan Maßstab 1:2000 Grundrisse Maßstab 1:400

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Neubau Wohnhaus Bäckerbreitergang Gängeviertel Neubau Bürogebäude Verlagsgebäude

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Axel Springer Eingang Büro Küche Esszimmer Wohnzimmer Schlafzimmer

Site plan scale 1:2000 Floor plans scale 1:400

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2., 4. und 6. OG Second, fourth and sixth floors

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New apartment building Bäckerbreitergang (street) Gänge district New office building Axel Springer

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Publishing House Entrance Office Kitchen Dining Living Bedroom

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The dream of modern living in the heart of Hamburg became reality on a site that had been parking space for a publisher. Two identical, eight-storey buildings mediate between fine historic fabric to the north and office buildings to the south. The form, depth and orientation create optimal lighting and views. There are four apartments with flexible floor plans (53 and 118 m2) on each of the upper floors. The curtain walls with their alternating pattern of wooden surfaces, dark glass panels, lighttoned stone, and full height glazing, enclose a concrete structure. Like the massing, the facades also mediate: mirroring the office’s grid,and its materiality sets up a connection to the inviting atmosphere in the adjacent Gänge district. Horizontalschnitt • Vertikalschnitt Maßstab 1:20

Horizontal section • Vertical section scale 1:20

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Sandstein 30 mm auf Edelstahlkonsole Hinterlüftung 70 mm Wärmedämmung Mineralwolle mit schwarzem Vlies kaschiert 100 mm Stahlbetonwand 200 mm Putz 10 mm Glasbrüstung VSG aus 2≈ ESG 8 mm Öffnungsflügel Aluminiumprofil mit Isolierverglasung Float 6 mm + SZR 16 mm + VSG 8 mm ESG 6 mm mittels Agraffe auf Aluminiumkonstruktion geschraubt Hinterlüftung 42 mm Wärmedämmung Mineralwolle mit schwarzem Vlies kaschiert 80 mm HPL-Platte Deckschicht Holzfurnier 8 mm auf Aluminiumkonstruktion genietet Hinterlüftung 42 mm Wärmedämmung Mineralwolle mit schwarzem Vlies kaschiert 100 mm Stahlbetonwand 200 mm Putz 10 mm extensive Begrünung Substratschicht 80 mm Drainmatte 25 mm Speicherschutzmatte 5 mm Bautenschutzmatte 8 mm Dachdichtungsbahn Wärmedämmung Hartschaum im Gefälle max. 130 mm Wärmedämmung Hartschaum 100 mm Dampfsperre Stahlbetondecke 220 mm Putz 6 mm Fertigparkett 15 mm Heizestrich 65 mm Trennlage Wärmedämmung 20 mm Trittschalldämmung 20 mm Abdichtung (nur im EG)

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30 mm sandstone on stainless-steel support 70 mm ventilated cavity 100 mm mineral wool therm. insulation laminated to black fibreglass mat 200 mm reinforced concrete wall 10 mm plaster laminated safety glass balustrade: 2≈ 8 mm toughened glass operable sash, aluminium profile with double glazing: 6 mm float glass + 16 mm cavity + 8 mm laminated safety glass 6 mm toughened glass bolted to aluminium structure 42 mm ventilated cavity 80 mm mineral wool therm. insulation laminated to black fibreglass mat 8 mm HPL board (with wood veneer) riveted to aluminium structure 42 mm ventilated cavity 100 mm mineral wool therm. insulation laminated to black fibreglass mat 200 mm reinforced concrete wall 10 mm plaster extensive green roof: 80 mm substrate layer 25 mm drainage mat 5 mm protection and storage mat 8 mm protective mat sealing layer 130 mm (max.) rigid foam thermal insulation to falls 100 mm rigid foam thermal insulation vapour barrier 220 mm reinforced concrete deck 6 mm plaster 15 mm adhesive parquet 65 mm heating screed separating layer 20 mm thermal insulation 20 mm impact sound insulation sealing layer (on ground floor only)

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Schnitt Maßstab 1:500 Vertikalschnitt Horizontalschnitt Maßstab 1:20 1 extensive Begrünung Substratschicht 80 mm Drainmatte 25 mm Speicherschutzmatte 5 mm Bautenschutzmatte 8 mm Dachdichtungsbahn Wärmedämmung Hartschaum im Gefälle 130 – 200 mm Wärmedämmung Hartschaum 100 mm Dampfsperre 2 Sandstein 30 mm auf Edelstahlkonsole Hinterlüftung 70 mm Wärmedämmung Mineralwolle mit schwarzem Vlies kaschiert 100 mm 3 Geländer aus Flachstahl ¡ 55/10 mm Füllstab Rundstahl Ø 16 mm 4 Holzbohle Bankirai 120/24 mm Traglattung 50/30 mm Ausgleichslattung Bautenschutzmatte Gefälledämmung, Hartschaum 20 – 40 mm Wärmedämmung, Hartschaum 40 mm Dampfsperre/ Notdeckung Bitumenbahn Stahlbetondecke 220 mm Putz 6 mm 5 Öffnungsflügel Aluminiumprofil mit Isolierverglasung Float 6 mm + SZR 16 mm + VSG 8 mm 6 Fertigparkett 15 mm Heizestrich 65 mm Trennlage Wärmedämmung 20 mm Trittschalldämmung 20 mm Abdichtung (nur im EG) 7 Glasbrüstung VSG aus 2≈ ESG 8 mm 8 Wärmedämmverbundsystem: Feinputz weiß auf Kratzputz 15 mm Putzuntergrund Wärmedämmplatte Hartschaum 60 – 100 mm 9 HPL-Platte Deckschicht Holzfurnier 8 mm auf Aluminiumkonstruktion genietet Hinterlüftung 42 mm Wärmedämmung Mineralwolle mit schwarzem Vlies kaschiert 100 mm Stahlbeton 220 mm Putz 5 mm 10 Festverglasung Aluminiumprofil mit Isolierverglasung VSG 2≈ 4 mm + SZR 16 mm + ESG 6 mm

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Section scale 1:500 Vertical section Horizontal section scale 1:20 1 extensive green roof: 80 mm substrate layer 25 mm drainage mat 5 mm protection and storage mat 8 mm protective mat sealing layer 130 mm –200 mm rigid foam thermal insulation to falls 100 mm rigid foam thermal insulation vapour barrier 2 30 mm sandstone on stainless-steel support 70 mm ventilated cavity 100 mm mineral wool thermal insulation laminated to black fibreglass mat 3 balustrade: 55/10 mm of steel flat Ø 16 mm tubular steel baluster 4 120/24 mm yellow balau profile 50/30 mm battens levelling battens protective mat 20 – 40 mm rigid foam thermal insulation to falls 40 mm rigid foam thermal insulation vapour barrier/ bituminous underlayment 220 mm reinforced concrete deck 6 mm plaster 5 operable sash, aluminium profile with double glazing: 6 mm float glass + 16 mm cavity + 8 mm laminated safety glass Ø 16 mm tubular steel baluster 6 15 mm adhesive parquet 65 mm heating screed separating layer 20 mm thermal insulation 20 mm impact sound insulation sealing layer(on ground floor only) 7 laminated safety glass balustrade: 2≈ 8 mm toughened glass 8 ETICS: 15 mm white finishing rendering on scraped rendering rendering base 60 –100 mm rigid foam ins. board 9 8 mm wood composite board riveted to aluminium structure 42 mm ventilated cavity 100 mm mineral wool thermalinsulation laminated to black fibreglass mat 220 mm reinforced concrete 10 mm plaster 10 fixed double glazing, alum. profile: 2≈ 4 mm lam. safety gl. + 16 mm cavity + 6 mm toughened glass

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Wohngebäude in Berlin Apartment Building in Berlin Architekten · Architects: Kaden Klingbeil Architekten, Berlin Tom Kaden, Tom Klingbeil Tragwerksplaner · Structural Engineers: Bois Consult Natterer, Etoy Julius Natterer, Tobias Linse

Dieses siebengeschossige Wohnhaus soll aus Holz gebaut sein? Davon ist von außen nichts erkennbar; hinter der Putzfassade könnten sich auch Stahlbetonwände verbergen. Die Holzkonstruktion war ausdrücklicher Wunsch der Bauherren, einer Berliner Baugruppe. Jedoch waren die Architekten der Meinung, dass das Holz nicht zwingend sichtbar sein muss: Zum einen konnten sie sich eine Holzfassade zwischen den steinernen Gründerzeithäusern nicht vorstellen, zum anderen waren aus Brandschutzgründen nicht brennbare Außenflächen von Vorteil. Erst bei genauem Hinsehen erkennt man, dass die Putzfassade doch etwas mit der Konstruktion zu tun hat: Unterschiedliche Putzstrukturen zeichnen das Holzskelett und die Ausfachungen nach. Ein Holzbau mitten in Prenzlauer Berg – noch dazu in einer geschlossenen Blockrandbebauung – ist in jedem Fall etwas Besonderes und gemäß Bauordnung in dieser Höhe auch gar nicht erlaubt. Durch ein gut durchdachtes Brandschutzkonzept konnten die Architekten die Behörden nach langen Verhandlungen schließlich von ihrem Vorhaben überzeugen. Dabei erwies sich das frei stehende, offene Betontreppenhaus als entscheidender Vorteil, weil dadurch ein schnell erreichbarer, rauchfreier Fluchtweg sichergestellt ist. Die Idee, das Treppenhaus vom eigentlichen Wohngebäude abzurücken, entstand jedoch nicht erst aus brandschutztechnischen Überlegungen, sondern war von Anfang an wesentlicher Bestandteil des Entwurfskonzepts: Auf diese Weise konnten die Wohnungen von drei Seiten belichtet werden; neben Straßenund Hofseite bekam das Gebäude eine dritte Fassade. Auch konnten die Grundrisse durch die Auslagerung des Treppenhauses flexibler gestaltet werden, zumal es gelang, auf tragende Wände im Innern zu verzichten. So hatte jeder Bauherr die Möglichkeit, seine Raumaufteilung individuell zu bestimmen – einziger Fixpunkt waren zwei Installationsschächte aus Beton. Auch die Erschließung der einzelnen Wohnungen variiert: Manche sind direkt über einen Steg an das Treppenhaus angebunden, manchen ist eine Terrasse vorgelagert. DETAIL 11/2008

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4. OG / Fourth floor

6. OG / Sixth floor Lageplan Maßstab 1:5000 Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:400

Site plan scale 1:5000 Floor plans • Sections scale 1:400

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Wohnung Büro

Apartment Office

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Horizontalschnitt Vertikalschnitt Maßstab 1:20 Horizontal and vertical sections scale 1:20

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Are we really to believe that this seven-story apartment building is constructed of timber? There is no indication of it on the exterior; the rendered facade might very well be concealing reinforced-concrete walls. Timber construction was the express wish of the clients, a private initiative. But the architects felt that the wood did not necessarily have to be visible: Firstly, they had difficulty accepting a timber facade amidst solid-masonry apartment buildings dating back to the late nineteenth century, and secondly, from a fire-protection perspective, flame-retardant exterior surfaces would have obvious advantages. By taking a closer look, one will see that the rendered facade does in fact have a relationship to the structural system: Different textures in the rendering trace the timber frame and the infill. A timber structure right in the middle of Prenzlauer Berg – on top of that, in the dense urban fabric – is in any event something out of the ordinary and not permissible by the building code at this height. With an elaborate fire-protection concept – followed by a lengthy negotiation phase – the architects were ultimately able to convince the authorities of the project’s feasibility. The free-standing, unenclosed concrete staircase turned out to be a decidedly advantageous, because it constitutes a readily accessible, smoke-free escape route (see p. 116 bb). But the decision to set the staircase apart from the apartment building had not originated as part of the fireprotection engineering, but was a major component of the design concept from the start, ensuring that the apartments receive daylight from three sides. In addition to its front facade and the courtyard facade, the building has a third facade. Separating the main structure from the staircase allowed more flexibility in the design of the floor plans: it was possible to eliminate interior load-bearing walls. Therefore, each of the clients could choose how to organise their plan – the only prerequisites were the two concrete shafts for installations. The overall circulation system incorporates variety, too: some apartments are directly joined to the staircase by a short bridge, while others have a spacious threshold serving a double-purpose as a terrace.

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Stahlträger HEM 220 Dachaufbau: extensive Begrünung, Substrat 20 mm Ausgleichs- / Pufferschicht 70 mm Speicherschutzmatte Polypropylen Drainage- und Wasserspeicher 30 mm Trenn-/ Schutzmatte Abdichtung Polymerbitumenschweißbahn Wurzelschutzbahn Glasgewebe-Bitumenbahn Wärmedämmung Mineralwolle 200 mm Trennlage Holzbetonverbunddecke: Stahlbeton 100 mm + Brettstapeldecke 160 mm Abhängung Stahlprofil fi 40/80 mm Holzriegel 36/28 mm Parkett 18 mm Zementestrich 45 mm Heizträgerplatte Polystyrol 30 mm Trittschalldämmung 20 mm Holzbetonverbunddecke: Stahlbeton 100 mm + Brettstapeldecke 160 mm Putz mineralisch 8 mm Wärmedämmung Steinwolle 100 mm Gipsfaserplatte 12,5 mm Massivholzwand 160 mm Gipsfaserplatte 2≈ 18 mm Geländer Flachstahl verzinkt ¡ 40/10 mm Füllstab Flachstahl verzinkt ¡ 30/10 mm Bodenaufbau Balkon: Gitterrost HEA 100 Stahlprofil 2≈ fi 40/80 mm 240 mm steel beam roof construction: extensive green roof; 20 mm substrate layer 70 mm levelling /buffer layer polypropylene moisture retention/protection mat 30 mm drainage and water storage separating /protective mat polymer-modified bituminous membrane root-inhibitor membrane woven glass fabric /bituminous sheeting 200 mm thermal insulation; separating layer wood-concrete composite floor system: 100 mm concrete + 160 mm massive timber system 40/80 mm steel-channel suspension 36/28 mm timber rail 18 mm parquet; 45 mm cement screed 30 mm pocketed polystyrene 20 mm impact-sound insulation wood-concrete composite floor system: 100 mm reinforced concrete + 160 mm massive timber system 8 mm mineral-based render 100 mm rockwool thermal insulation 12.5 mm gyps. fibreboard 160 mm solid timber wall 2≈ 18 mm gypsum fibreboard 40/10 mm steel flat railing, galvanised 30/10 mm steel flat baluster, galvanised floor construction balcony: grating; 96 mm steel beam 2≈ 40/80 mm steel channel

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Apartmenthaus in London Apartment Blocks in London Architekten · Architects: KMK Architects, London Tragwerksplaner · Structural Engineers: NRM Bobrowski, London

Das Apartmenthaus mit 16 Wohnungen unterschiedlicher Größe liegt auf der Südseite der Themse im Stadtteil Southwark. Diese ehemals von Handel geprägte Gegend mit seinen legendären Theatern und Pubs weist auch heute noch viele Spuren ihrer Geschichte auf: Die mächtige ehemalige Bankside Power Station, die heutige Tate Modern, das wiedererrichtete Shakespeare Globe Theatre und einige Lagerhäuser verleihen dem Stadtteil seinen besonderen Charakter. Deren Fassaden hatten die Architekten vor Augen, als sie ihr Gebäude entwarfen. Jedoch kehrten sie das Motiv eines Lagerhauses um: Sie gestalteten die Öffnungen massiv und die Wände transparent. Statt konventioneller Fenster setzten sie schwere, mit Lärche beplankte Schiebetore ein. Deren rohe Oberfläche steht in starkem Kontrast zur glatten, reflektierenden Glasfassade und den eloxierten Aluminiumpaneelen. Diese drei Elemente sind scheinbar zufällig über die Fassade gestreut – sie sind vom Tragwerk losgelöst, sodass sich weder Decken noch Stützen abzeichnen. Dies rlaubte für die Konzeption der Grundrisse maximale Freiheit: So konnten die Architekten auf die individuellen Wünsche der zukünftigen Bewohner eingehen. Es entstanden unterschiedlichste Wohnungstypen vom EinZimmer-Apartment über einen Galerietyp bis hin zum zweigeschossigen Luxusloft mit großzügiger Dachterrasse. Gemein ist allen Wohnungen die Materialität der Innenausstattung: Sichtbeton der tragenden Wandscheiben und der Innentreppen, weiß getünchte Wände und Decken, rohes Lärchenholz sowie ein lichtgrauer fugenloser Kunstharzboden. Erschlossen sind die Wohneinheiten über einen relativ kleinen Eingangsbereich. Ein Lift und eine unspektakuläre Treppe liegen im höheren der beiden Baukörper. Über eine Verbindungsbrücke, die lediglich durch eine perforierte Aluminiumfassade geschützt ist, gelangt man in den anderen Gebäudeteil. Auf Straßenniveau ist eine Kinderkrippe untergebracht, die sich über beide Baukörper erstreckt. DETAIL 10/2008

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Ebene 1 First floor

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Containing 16 flats of different sizes, these apartment blocks are situated in Southwark, an area once dominated by trade and warehouses, legendary theatres and pubs. Today, there are still many tokens of this historical past. In designing the present scheme, the architects reversed the features of the warehouse, creating large areas of transparent walling, with solid surfaces where the openings occur. In place of windows, they set heavy sliding doors with larch boarding, the rough surfaces of which are boldly contrasted with the smooth, reflecting glazing and anodised-aluminium panels. These three elements are independent of the load-bearing structure, so that neither floor slabs nor columns are visible. This, in turn, facilitated maximum flexibility in the layout. Different dwelling types were created, from single-room apartments to a gallery unit and a two-storey luxury loft with an ample roof terrace. Common to all of them, however, is the material quality of the finishings: exposedconcrete load-bearing walls and internal stairs, white painted walls and soffits, untreated larch, and pale-grey, jointless syntheticresin flooring. Access to the dwellings is via a modest entrance area. The lift and an unspectacular staircase are situated in the taller of the two volumes, which are linked by a bridge screened solely by a perforated aluminium facade. On the ground floor is a nursery school that extends over both blocks.

Lageplan Maßstab 1:2000 Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:400

Site plan scale 1:2000 Section • Floor plans scale 1:400

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Eingang Kinderkrippe Technik Autolift Schlafen Essen / Kochen Wohnen Brücke Balkon

Entrance Day nursery Mechanical services Car lift Bedroom Dining room / kitchen Living room Bridge Balcony

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Horizontalschnitt Vertikalschnitt Maßstab 1:20 Horizontal section Vertical section scale 1:20

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1 Gipskarton 2≈ 12,5 mm, Mineralwolle 200 mm Gipskarton 12,5 mm, Dampfsperre Sandwichpaneel Aluminium 105 mm 2 Wandaufbau Wohnungstrennwand: Gipskarton 2≈ 12,5 mm Stahlbeton 200 mm, Dampfsperre 2≈ Stahlblech gekantet 3 mm, dazwischen Mineralwolle 2x 100 mm 3 Lüftungsflügel: Holzrahmentür wärmegedämmt 70 mm mit Lärche 20 mm beplankt 4 Festverglasung Float 8 mm + SZR 18 mm + ESG 12 mm 5 Paneel aus Aluminiumblech eloxiert 2≈ 3 mm Wärmedämmung EPS 80 mm 6 Schiebetor: Aluminiumrahmentür wärmegedämmt 70 mm mit Lärche 20 mm beplankt 7 Brüstung VSG 16 mm in Stahlwinkeln 2≈ 80/120 mm 8 Führungsschiene 9 Dachaufbau: Dichtungsbahn einlagig Wärmedämmung XPS 120 mm Dampfsperre Trapezblech 35 mm Stahlprofil 178/102 mm Gipskartonplatte alukaschiert 12,5 mm 10 Attikablech Aluminium eloxiert 3 mm 11 Holzprofil | 100/100 mm 12 Schalung Lärche 20/100 mm 13 Schalung Lärche 20/100 mm Hinterlüftung 30 mm Wärmedämmung 50 mm, Dampfsperre Faserzementplatte 18 mm Wärmedämmung 100 mm Gipskartonplatte 2≈ 12,5 mm 14 Lochblech Aluminium eloxiert 3 mm 15 Faserzementplatte 18 mm 16 Festverglasung ESG 10 mm + SZR 14 mm + ESG 10 mm 17 Entrauchung

8 1 2≈ 12.5 mm plasterboard 200 mineral-wool insulation 12.5 mm plasterboard; vapour barrier 105 mm aluminium sandwich panel 2 party wall construction: 2≈ 12.5 mm plasterboard 200 mm reinforced concrete wall; vapour barrier 2≈ 3 mm sheet-steel sections bent at edges with 2≈ 100 mm mineral-wool insulation 3 ventilation flap: 70 mm wood-framed door with thermal insulation and clad with 20 mm larch boarding 4 fixed glazing: 8 mm float glass + 18 mm cavity + 12 mm toughened glass 5 2≈ 3 mm anodised sheet-aluminium panel 80 mm expanded polystyrene thermal insulation 6 aluminium-framed sliding door with 80 mm thermal insulation clad on both faces with 20 mm larch boarding 7 16 mm lam. safety glass balustrade between 2≈ 80/120 mm steel angles 8 guide track 9 roof construction: sealing layer 120 mm expanded polystyrene thermal insulation vapour barrier trapezoidal-section metal sheeting 35 mm deep 102/178 mm steel Å-beams 12.5 mm aluminium-lined plasterboard 10 3 mm sheet anodised-aluminium capping 11 100/100 mm timber edge beam 12 20/100 mm larch boarding 13 20/100 mm larch boarding 30 mm ventilated cavity 50 mm thermal insulation; vapour barrier 18 mm fibre-cement sheeting 100 mm thermal insulation 2≈ 12.5 mm plasterboard 14 3 mm perforated anodised-aluminium sheeting 15 18 mm fibre-cement sheeting 16 fixed double glazing: 2≈ 10 mm toughened glass with 14 mm cavity 17 ventilation shaft

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Wohn- und Geschäftshaus in Basel Housing and Commercial Development in Basel Architekten · Architects: Buchner Bründler Architekten, Basel Daniel Buchner, Andreas Bründler Tragwerksplaner · Structural Engineers: INGE Beurret + Schmidt, Basel

Wohnviertel. Als Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs dient nun der Bahnhof St. Johann mit neuer S-Bahn-Haltestelle, dem das Volta-Zentrum als kraftvoller Baukörper und prägnanter Identifikationspunkt in der Stadt gegenübersteht. Das Gebäude, das mit seiner dreieckigen Grundrissform das Baufenster maximal ausnutzt, überrascht mit sehr unterschiedlichen, auf das jeweilige stadträumliche Umfeld reagierenden Fassaden, die ihm eine changierende Gesamtwirkung verleihen. Zum Bahnhof hin erhebt es sich mit scharf geschnittener, markanter Platzfassade. Die Unterschneidung des Sockelbereichs und eine durchlaufende Schaufensterfront im

Immer schon üben neue oder wiederentdeckte Materialien eine große Faszination auf Architekten aus. Nachdem die ersten kleineren Projekte der Dämmbeton-Renaissance nun einige Jahre zurückliegen, bleibt spannend, welche Relevanz das Material für das Bauen in größerem Maßstab besitzt. Das Volta-Zentrum in Basel zeigt Dämmbeton in überzeugender Synthese von Materi-alität, Form und städtebaulicher Vielfalt. Der plastisch geformte Sichtbetonbau ist das Herzstück der aktuellen Neugestaltung des Stadtteils Äusseres St. Johann im Norden Basels, wo die Verlegung der Rheinhafenbetriebe und der Rückbau der alten Industrieanlagen Platz geschaffen hatten für neue

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Erdgeschoss wirken als einladende Geste. Zudem schafft die diagonal verlaufende untere Fassadenkante einen spannungsvollen Übergang zur unmittelbar angrenzenden Luzernerringbrücke. Diese ist als zweite Platzebene über eine gewendelte Stahltreppe an den Vogesenplatz angebunden und besitzt einen direkten Zugang zur oberen Ebene der Shopping Mall, die sich über Erdgeschoss und erstes Obergeschoss des Gebäudes erstreckt. Die abgeschrägte Stirnseite im Norden des Platzes verleiht dem Baukörper unter wechselnden Perspektiven eine dynamische Wirkung, die dem Ort als Angelpunkt des Nahverkehrs und Eingang ins Quartier entspricht. DETAIL 04/2011

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5. OG Fifth floor

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Lageplan Maßstab 1:5000 Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:1000

Site plan scale 1:5000 Layout plans • Sections scale 1:1000

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Wohnung 2 1/2-Zimmer Wohnung 3 1/2-Zimmer Wohnung 4 1/2-Zimmer Verkaufsfläche Bank Lager Café Zufahrt Tiefgarage Restaurant Büro Personalraum Bahnhof St. Johann Straßenbahnhaltestelle Vogesenplatz Voltastraße Luzernerring

2 1/2-room flat 3 1/2-room flat 4 1/2-room flat Sales area Bank Storage space Cafe Basement garage access Restaurant Office Staff room St Johann Station Tram stop Vogesenplatz Voltastrasse Lucernerring

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1 Substratschicht Begrünung 230 mm Filtermatte 5 mm Abdichtung Bitumenbahn 2≈ 15 mm Wärmedämmung XPS 120 mm Dampfsperre 5 mm, Stahlbeton 260 mm Innenputz 12 mm 2 Aufkantung Abdichtung mit Flüssigkunststoff 3 Feinmörtel 2 % Gefälle 10 mm 4 Dämmbeton 400 mm, Rohdichte ca. 900 kg/m3, Wärmeleitfähigkeit ca. 0,27 W/mK, hydrophobiert, außen weiß lasiert 5 Blend-/Sichtschutz Textilrollo 6 Tür Holzrahmen isolierverglast 7 Parkett Eiche matt versiegelt 10 mm Zementestrich als Heizestrich 80 mm Trennlage, Wärmedämmung 20 mm Trittschalldämmung 20 mm Stahlbeton 260 mm Innenputz 12 mm 8 Glasbrüstung VSG aus Float 2≈ 10 mm + PVB-Folie 0,76 mm, Kanten poliert 9 Schallschutzverglasung VSG aus Float 2≈ 12 mm + PVB-Folie 1,52 mm 10 Isolierverglasung ESG 12 + SZR 15 + VSG 2≈ 12 mm 11 Bodenbelag 20 mm, Zementestrich armiert 80 mm, Trennlage, Wärmedämmung EPS 100 mm, Trittschalldämmung 17 mm, Stahlbetondecke 260 mm 12 Platzbelag Asphalt 1 230 mm substrate layer with planting 5 mm filter mat 15 mm two-layer bituminous seal 120 mm exp. polystyrene thermal insulation 5 mm vapour barrier 260 mm reinforced concrete roof 12 mm plaster 2 upstand seal in liquid plastic 3 10 mm fine mortar with 2 % falls 4 400 mm insulating-concrete wall; relative density ca 900 kg/m3; thermal conductivity ca 0.27 W/mK; two white, water-repellent scumble coats externally; 15 mm plaster internally 5 fabric roller blind 6 wood with double glazing 7 10 mm oak parquet with matt seal 80 mm screed around heating runs separating layer; 20 mm thermal insulation 20 mm impact-sound insulation 260 mm reinf. conc. floor; 12 mm plaster 8 lam. safety glass balustrade: 2≈ 10 mm float glass + 0.76 mm polyvinyl-butyral foil; polished edges 9 sound-insulating lam. safety glass: 2≈ 12 mm float glass + 1.52 mm polyvinyl-butyral foil 10 double glazing: 12 mm toughened glass + 15 mm cavity + 2≈ 12 mm lam. safety glass 11 20 mm standard floor finish by user 80 mm reinforced screed; separating layer 100 mm exp. polystyrene thermal insulation 17 mm impact-sound insulation 260 mm reinf. conc. floor 12 asphalt paving to public area

Im Norden leitet die Fassade plastisch gefaltet in das Wohnviertel über. Hier befinden sich neben weiteren Läden die Zugänge zu den Wohnungen. Die abgerundete Gebäudeecke zur Straßenkreuzung im Nordosten korrespondiert mit der Form der Nachbar-bebauung, setzt sich jedoch mit ihrer einheitlichen Dämmbetonoberfläche deutlich von deren Materialität ab. So verleiht das Ensemble aus Straßenbahnhaltestelle und Volta-Zentrum mit seiner prägnanten und zugleich wandlungsfähigen Erscheinung dem Ort eine neue Identität. Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss des Gebäudes stehen für Läden, Restaurants und Büros zur Verfügung. Auf die sechs darüberliegenden Ebenen verteilen sich 74 jeweils mehrseitig orientierte Wohnungen unterschiedlicher Größe, denen großzügige Loggien als Freibereiche zugeordnet sind. Zwei begrünte Lichthöfe ermöglichen einen ruhigen Außenbezug. In den Untergeschossen, die sich unter dem gesamten Bahnhofsplatz ausbreiten, befinden sich 202 Pkw-Stellplätze sowie eine Fläche von 870 m2, um Fahrräder abzustellen. Sämtliche Außenwände sind als 40 cm dicke Dämmbetonwände mit einer Standardschalung hergestellt und außen weiß lasiert, was neben der optischen Wirkung ihre Feuchtigkeitsaufnahme verringert. Die Konstruktion erfüllt die zum Planungszeitpunkt geltenden Wärmeschutzvorschriften. Der inzwischen verschärfte Energiestandard würde höhere Wandstärken oder zusätzliche Maßnahmen erfordern. Die gesamte Detaillierung ordnet sich der Wirkung der plastischen Großform unter, die Attikaoberkanten sind ohne jede Verblechung ausgeführt. Alle Schaufenster der unteren Geschosse sitzen mit dunkel beschichteten Stahlprofilrahmen außenbündig in der Fassade. Fenster und Loggien der darüberliegenden Wohnungen sind je nach Orientierung mit ebenfalls außenbündigen Schallschutzverglasungen oder Glasbrüstungen versehen. Die Fassadenelemente unterstützen so die Plastizität der Großform, deren kraftvolle Wirkung vor allem auf der durchgängigen Ausführung in Sichtbeton beruht.

127

A

Alle Verankerungen im Dämmbeton sind mit Injektionsmörtel, einbetonierten Ankerschienen oder als einbetoniertes Einlagenteil ausgeführt. Sämtliche Schrauben, Dübel, Scheiben etc. bestehen aus Edelstahl. All fixings in the insulating concrete are grouted in with mortar or executed by means of anchor strips or other inserts cast in. All bolts, dowels, washers, etc. are in stainless steel.

1

New or rediscovered materials have a great fascination for architects. After the first smallscale projects in which insulating concrete enjoyed something of a renaissance, it will be interesting to see what future this material will have in larger schemes. In the Volta Centre in Basel, it has been used in a sculpturally articulated structure that forms the heart of a newly designed residential neighbourhood where former harbour and industrial areas have been replaced. With its triangular footprint, the centre exploits the available space to the maximum. The different facades respond to the urban environment on each side. The bold front facing the station forms a striking backdrop to the public open space. The recessed plinth and shop windows make an inviting gesture, and the diagonal line at the base creates a powerful transition to the nearby Lucernerring bridge, which is reached via a steel spiral staircase. From there, one has direct access to the upper level of the two-storey shopping mall in the building. The raking line of the northwest end face also lends the structure a dynamic note. The angled north facade overlooks the housing district. Situated here are further shops as well as access to the dwellings. The rounded north-east end of the centre reflects the form of the neighbouring buildings, although the uniform surface in insulating concrete creates a visual contrast to them. The ground and first floors of the Volta Centre were designed to accommodate shops, restaurants and offices. On the six floors above are 74 flats of various sizes. Two planted courtyards provide quiet links with the outdoor realm. Car parking and bicycle spaces are situated underground and extend beneath the entire station forecourt. All external walls were constructed in 40 cm insulating concrete with standard formwork and white scumble coats. The construction complies with the thermal insulation regulations in force at the time of planning. In the meantime, energy standards have been tightened and would now require thicker walls or other additional measures. The general detailing serves to bring out the sculptural effect of the overall form, which is largely the outcome of the continuous exposed-concrete surfaces.

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Fassadenschnitt Maßstab 1:20 Detailschnitte Maßstab 1:5 Facade section scale 1:20 Sectional details scale 1:5

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Dämmbeton 400 mm, Rohdichte ca. 900 kg/m3, Wärmeleitfähigkeit ca. 0,27 W/mK, hydrophobiert, außen weiß lasiert Tür Holzrahmen isolierverglast Parkett Eiche matt versiegelt 10 mm, Zementestrich als Heizestrich 80 mm, Trennlage, Wärmedämmung 20 mm, Trittschalldämmung 20 mm, Stahlbeton 260 mm Handlauf Stahlprofil UPE 160 verzinkt, schwarz pulverbeschichtet Glasbrüstung VSG Float 2≈ 10 mm + PVB-Folie 0,76 mm Hartbeton eingefärbt 80 mm, 2 % Gefälle Abdichtung 3 mm

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9 10 11 12

Wärmedämmung 80 mm Decke Stahlbeton 260 mm Innenputz 12 mm Isolierverglasung aus ESG 12 + SZR 15 + VSG 2≈ 12 mm, Versiegelung schwarz, U = 1,1 W/m2K, Bodenbelag 20 mm, Zementestrich armiert 80 mm Trennlage, Wärmedämmung 40 mm Trittschalldämmung 17 mm Stahlbeton 260 mm Graffiti-Schutzbeschichtung im Sockelbereich Ankerschiene Stahlprofil thermisch getrennt, spritzverzinkt, schwarz pulverbeschichtet Stahlprofil schwarz fi 70/45/5 mm

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400 mm insulating concrete, thermal 2 % falls; 3 mm sealing layer; 80 mm conductivity ca 0.27 W/mK thermal insulation; 260 mm reinforced relative density ca 900 kg/m3 concrete floor; 12 mm plaster two white, water-repellent scumble 7 double glazing: 12 mm toughened coats externally glass + 15 mm cavity + 2≈ 12 mm lam. wood door with double glazing safety glass with black seal; (U-value = 10 mm oak parquet with matt sealing 1.1 W/m2K; sound insulation min. 34 dB) coat; 80 mm screed around heating 8 20 mm standard floor finish by user; runs; separating layer; 20 mm thermal 80 mm reinforced screed; separating insulation; 20 mm impact-sound insulayer; 40 mm thermal insulation lation; 260 mm reinf. concrete floor 17 mm impact-sound insulation 160 mm galvanised steel channel 260 mm reinf. concrete floor handrail, black powder-coated 9 anti-graffiti protective coating lam. safety glass balustrade: 10 anchor strip 2≈ 10 mm float glass + 0.76 mm 11 steel section, thermally insulated, spray polyvinyl-butyral foil galvanised, black powder-coated 80 mm pigmented granolithic, 12 70/45/5 mm black steel channel

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Wohn- und Geschäftshaus in Neu-Ulm Housing and Commercial Development in Neu-Ulm Architekten · Architects: Fink + Jocher, München Tragwerksplaner · Structural Engineers: Ingenieurbüro Holzmann + Ostertag

Das Wohn- und Geschäftshaus wirkt aufgrund seines Baukörpers und der Fassadengestaltung gleichermaßen eigenständig wie kontextuell. Als gestaltprägendes Material des Quartiers wird Backstein in seinen unterschiedlichen Texturen eingesetzt. Die historischen Motive der Sandsteinerker und Fensterumrahmungen der Nachbarhäuser interpretieren die Architekten mit tiefen aschen aus Betonfertigteilen. Während die Vorderkanten der Mauersteine, der Fensterumrahmungen und der zum Hof auskragenden Balkone parallel zu den Straßenfluchten stehen, sind die Außenwände geknickt. Durch diesen Richtungswechsel innerhalb der Fassaden sind von Wand zu Wand

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unterschiedliche Steinzuschnitte als Sonderformate erforderlich; an den Gebäudekanten ergeben sich Verzahnungen unterschiedlicher Geometrien. Im Streiflicht erzeugt die wechselnde Plastizität der Texturen reizvolle Lichtspiele, die die Länge des Baukörpers optisch in drei Abschnitte gliedern. Bei bedecktem Himmel wirkt der Bau einheitlich – nicht zuletzt wegen der Fugen und Betonfertigteile, die in der gleichen rötlichen Farbigkeit wie der Mauerstein eingefärbt sind. Die in Weiß gehaltenen Büroräume bieten räumlich interessante Lufträume und Durchblicke. Von innen ist Backstein dennoch präsent: durch die großen Fenster an den Fassaden der Nachbarhäuser. DETAIL 10/2009

With its brick construction, the development picks up on one of the dominant materials of the district. Similarly, the precast concrete window surrounds are a reinterpretation of local historical details such as oriels. Although certain elements of the building are aligned with the adjoining roads, sections of the external walls are set at an angle. These changes of alignment called for special brick forms at the intersections. Sunlight falling diagonally on the walls creates a fascinating sculptural effect, articulating the building into three segments. In overcast conditions, the block appears as a uniform whole, not least because the joints and precast concrete elements have the same red colour as the bricks.

Lageplan Maßstab 1:4000 Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:500 1 Eingangshalle Wohnungen 2 Halle Büros 3 Laden 4 Müllraum 5 Garage 6 Fahrradstellplätze 7 Büro 8 Empfang 9 Besprechung 10 Teeküche 11 Wohnung 12 Maisonette 13 Dachterrasse

13

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5. OG /Fifth floor Site plan scale 1:4000 Floor plans • Sections scale 1:500 1 Entrance hall to apartments 2 Foyer to offices 3 Shop 4 Refuse space 5 Garage spaces 6 Bicycle store 7 Office 8 Reception 9 Interaction space 10 Kitchenette 11 Flat 12 Maisonette 13 Roof terrace

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4. OG /Fourth floor

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1. OG /First floor

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Schnitte Maßstab 1:20 5 1

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Dichtungsbahn Kunststoff, einlagig UV-beständig 2 mm Wärmedämmung EPS 200 mm Dampfsperre Stahlbetondecke 220 mm, gespachtelt gestrichen Holzbohle 260/60 mm Attikablech Titanzink 0,7 mm Verblendmauerwerk Ziegel, im Läuferverband gemauert, außenseitig glatt, Lager- und Stoßfugen 10 mm, Fugenmörtel rot pigmentiert Dämmung Mineralfaser 100 mm Stahlbetonwand 220 mm Verblendmauerwerk Ziegel, geschränkt vermauert Fensterumrahmung Betonfertigteil, rot pigmentiert, abgeschrägt, über Stahlkonsole an Stahlbetonsturz befestigt Kunststofffenster Uw = 1,4 W/m²K: Isolierverglasung Float 6 mm + SZR 12 mm mit integrierter Sonnenschutzjalousie + Float 6 mm

8 Absturzsicherung : Flachstahl ¡ 40/8 mm Füllstäbe Flachstahl ¡ 40/6 mm, feuerverzinkt schwarz beschichtet 9 Parkett 10 mm 10 Fußbodenaufbau Loggia: Holzdielen Lärche 80/40 mm Konterlattung Trittschallschutz Neoprenband Abdichtung Folie Wärmedämmung XPS 70 mm i. M. Abdichtung Bitumen 5 mm 11 Absturzsicherung Stahlrohr Ø 30/3 mm feuerverzinkt schwarz beschichtet 12 Holzdielen Lärche 80/40 mm Konterlattung, Trittschallschutz Neoprenband 13 Balkonelement Fertigteil WU-Beton, rot pigmentiert, Bewehrungsanschluss wärmegedämmt

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Sections scale 1:20 1

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2 mm single-layer UV-resistant plastic seal 200 mm expanded polystyrene thermal insulation vapour barrier 220 mm reinforced concrete roof, smoothed and painted 60/260 mm timber plank 0.7 mm sheet-titanium-zinc eaves covering facing brickwork in stretcher bond, with smooth external face and 10 mm horizontal and vertical joints in red-pigmented mortar 100 mm mineral-fibre insulation 220 mm reinforced concrete wall facing brickwork in raking bond precast concrete window surround, red pigmented with splayed top edges, fixed to reinforced concrete lintel with steel bracket plastic casement (Uw = 1.4 W/m2K) with double glazing: 6 mm float glass +

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13

12 mm cavity with integrated sunblind + 6 mm float glass galvanized-steel safety balustrade, black-coated: 40/8 mm flat rails and 40/6 mm flat balusters 10 mm parquet loggia paving: 80/40 mm larch strips on battens impact-sound insulation: neoprene gasket sealing layer 70 mm (av.) extruded polystyrene thermal insulation 5 mm bitumen sealing layer Ø 30/3 mm galvanised steel tubular safety rail, black coated 80/40 mm larch strip paving on battens impact-sound insulation: neoprene gasket precast waterproof-concrete balcony element, red-pigmented; reinforcement junction thermally insulated

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6 1 Horizontalschnitt Maßstab 1:20 Grundrissschema Steinformate

Horizontal section scale 1:20 Brick forms and location plan

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Verblendmauerwerk Ziegel, im Läuferverband, geschränkt vermauert, Lager- und Stoßfugen 10 mm, Fugenmörtel rot pigmentiert, Dämmung Mineralfaser 100 mm Stahlbeton 220 mm, gespachtelt, gestrichen Fensterumrahmung Betonfertigteil, rot pigmentiert, vierseitig umlaufend Kunststofffenster Uw = 1,4 W/m²K: Isolierverglasung Float 6 mm + SZR 12 mm mit integrierter Sonnenschutzjalousie + Float 6 mm Absturzsicherung Flachstahl ¡ 40/8 mm, feuerverzinkt, schwarz beschichtet Balkonelement Betonfertigteil rot pigmentiert Klinker Standardformat 240/115 /55 mm Klinker Sonderformat 240/115/170/55 mm Klinker Sonderformat 240/115/150/55 mm Klinker Sonderformat 240/115/205/55 mm

2 3

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facing brickwork in stretcher bond, raking edges 10 mm horizontal and vertical joints, red-pigmented jointing mortar 100 mm mineral-fibre insulation 220 mm reinforced concrete wall, smoothed and painted precast concrete window surround, red pigmented plastic casement (Uw = 1.4 W/m2K) with double glazing: 6 mm float glass + 12 mm cavity with integrated sunblind + 6 mm float glass black-coated galvanized-steel safety balustrade: 40/8 mm flat rails precast concrete balcony, red pigmented standard-size brick 240/115/55 mm special size brick 240/115/170/55 mm special size brick 240/115/150/55 mm special size brick 240/115/205/55 mm

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Wohn- und Geschäftshaus in Baden Apartment, Retail and Office Building in Baden Architekten · Architects: Burkard Meyer Architekten, Baden Tragwerksplaner · Structural Engineers: MWV Bauingenieure AG, Baden

An einer stark befahrenen Kreuzung zwischen Altstadt und Stadterweiterung gelegen, erhebt sich das prägnante kristalline Gebäude. Mit scharfen Kanten und einer umlaufenden gläsernen Fassade reagiert es auf seine heterogene Umgebung. Einschnitte und Rücksprünge betonen den körperhaften Eindruck. Im Bereich des größten Rücksprungs befindet sich unter den auskragenden Obergeschossen der Eingang, der zum überdachten Innenhof und den Geschäften führt. Über den Läden belegen ein Bezirksgericht und Büros drei weitere Geschosse. In den beiden obersten Etagen reihen sich 14 Maisonettewohnungen um eine innenliegende Dachterrasse. Eine Konstruktion aus

136

30 bis 40 cm dicken, vorgespannten Stahlbetonplatten bildet die Tragstruktur. Großformatige, mehrere Etagen übergreifende Betonscheiben tragen die Vertikallasten ab und ermöglichen die Auskragung der Geschosse. Eine zweischalige gläserne Hülle umspannt den skulpturalen Baukörper. Die Stirnseiten der Decken treten von außen als vorgehängte Sichtbetonfertigteile in Erscheinung, die sich über eine Schattenfuge von den Glasfassaden absetzen. Im Fassadenzwischenraum der beiden Scheiben bilden leicht gewellte polychrome Textilvorhänge den Sonnenschutz. Sie verleihen der Hülle einen ambivalenten Charakter und verweisen auf die Farben der Stadt. DETAIL 01–02/2008

Sharp edges, angles and incisions define the outward form of this concrete and glass building overlooking a busy junction. A magistrates’ court and offices on the upper floors cantilever out over the entrance to the courtyard and shops. Also 14 maisonette apartments are arranged around an internal roof terrace. A prestressed reinforced concrete frame forms the backbone of the building. Largeformat concrete shear walls direct vertical loads into the foundations and facilitate the cantilevered arrangement of the floors. Precast concrete panels with shadow gaps on the ends of the floor slabs articulate the double-glazed facades. Flowing curtains between the panes provide shade and interest.

bb

aa Grundrisse • Schnitte Maßstab 1:1000

Lageplan Maßstab 1:5000

1 2 3 4 5

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Innenhof Ladenfläche Eingang Süd Eingang Nord Kanzleichef

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Sekretariat Besprechung Aufenthalt Verhandlung Gerichtssaal

6

Anwaltszimmer Gerichtspräsident Gerichtsschreiber Rechtspraktikant Maisonettewohnung

Floor plans • Sections scale 1:1000

Site plan scale 1:5000

1 2 3 4 5

6 7 8 9 10

Inner courtyard Retail space South entrance North entrance Director’s office

Secretary’s office Meeting room Break area Consultation area Court room

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Lawyer˚s room President of the court Clerk of the court Legal intern Maisonette apartment

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9 5. OG /5th floor

1. OG /1st floor a

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EG / Ground floor

4. OG /4th floor

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Detailschnitte Maßstab 1:20

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Sectional details scale 1:20

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1 MDF-Platte schwarz 19 mm 2 Stütze Stahlrohr | 150/150 mm 3 Lochblech Aluminium einbrennlackiert 1,5 mm 4 Lüftungsflügel Holzpaneel 80 mm 5 Isolierverglasung 6 + SZR 20 + 6 mm 6 Verglasung VSG 8 + 8 mm 7 textiler Sonnenschutz motorbetrieben 8 Abdeckblech Aluminium 1,5 mm 9 Dreischichtplatte 40 mm 10 Mineralsubstrat 70 mm, Filtervlies, Drainageschicht, Trennschicht, Abdichtung wurzelfest, zweilagig 10 mm, Dämmung 200 mm, Dampfsperre 5 mm, Voranstrich, Beton im Gefälle 220 – 300 mm

11 Rinne Folienabdichtung gefällelos 12 Beton-Fertigteil 150 mm 13 Parkett 10 mm, Estrich 45 mm, Dämmung 60 mm, Stahlbeton 300 mm, Akustikdecke 14 Beton-Fertigteil 150 –170 mm 15 Fortluftkanal, optional Blendschutzrollo 16 Wärmedämmung Hartschaum extrudiert 100 mm 17 Bewehrungsanschluss wärmegedämmt 18 Gipskartonwand 125 –150 mm 19 Stütze Stahlrohr ¡ 160/80 mm 20 Alublech abgekantet 1,5 mm 21 Reflektorblech Aluminium 1,5 mm 22 RGB-Beleuchtung 23 Plexiglas weiß durchgefärbt 5 mm

1 19 mm black MDF 2 150/150 mm steel RHS column 3 1.5 mm perforated aluminium sheet, stove-enamelled 4 ventilation flap, 80 mm wood 5 insulating glass 6 mm + 20 mm cavity + 6 mm 6 8 + 8 mm lam. safety glass 7 fabric sunblind, electrically operated 8 1.5 mm aluminium cover sheet 9 40 mm three-ply wood board 10 70 mm mineral substrate, filter mat, drainage layer, separation layer, 2≈ 10 mm root-resistant waterproofing, 200 mm insulation, 5 mm vapour barrier, primer, 220 – 300 mm concrete to falls 11 gutter, foil sheeting, non-sloping

12 150 mm precast concrete 13 10 mm parquet, 45 mm screed, 60 mm insulation, 300 mm reinf. conc., acoustic ceiling 14 150 –170 mm precast concrete 15 expelled air duct, optional roller blind 16 thermal insulation, 100 mm extruded rigid foam 17 reinforcing connection, thermally insulated 18 125 –150 mm lightweight plasterboard wall 19 160/80 mm steel RHS column 20 1.5 mm bent aluminium sheet 21 1.5 mm aluminium reflector sheet 22 RGB lighting 23 5 mm white perspex, pigmented

1 21

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Wohnanlage in Lauterach Housing Scheme in Lauterach 1

Architekten · Architects: Cukrowicz Nachbaur Architekten, Bregenz Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm Tragwerksplaner · Structural Engineers: Mader & Flatz, Bregenz

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Die Wohnanlage in Lauterach bei Bregenz, für die als sozialer Wohnungsbau nur ein knappes Budget zur Verfügung stand, nutzt die Vorzüge verschiedener Baustoffe in einer effizienten Mischbauweise: Stahlbeton als tragende Innenwände und Geschossdecken, Stahl als Loggiakonstruktion und Holz in den vorgefertigten Fassadenelementen. Die Wohngebäude befinden sich auf einem ehemaligen Fabrikgelände zentral zwischen Bahnhof und Ortszentrum. Den Auftrag erhielten die Architekten über einen vom gemeinnützigen Wohnungsbauträger ausgelobten Wettbewerb. Die besondere Herausforderung in der Bauaufgabe lag darin, die geforderte Dichte – eine GFZ von 0,8 –

140

zu erreichen und zugleich einen attraktiven Ort zum Wohnen zu schaffen. Die fünf dreigeschossigen Zeilen orientieren sich in ihrer Ausrichtung und Höhe an der benachbarten Bebauung. Durch ihre versetzte Anordnung und die Unterbringung der Stellplätze in einer gemeinsamen Tiefgarage gelingt es, trotz der Dichte eine gute Belichtung und großzügige Freiräume zu schaffen. Die einheitliche Holzschalung der Fassade, gegliedert in horizontale Bänder, bindet die Häuser zu einer Einheit zusammen – nur der fünfte Riegel, in dem sich Eigentumswohnungen befinden, setzt sich durch eine Verkleidung aus Holzschindeln dezent ab. Zunächst war die Anlage in Niedrigenergie-

bauweise geplant, jedoch wird in Vorarlberg bei geförderten Sozialwohnungen seit 2007 Passivhausstandard gefordert. Entsprechend musste der Entwurf überarbeitet werden: Zum einen wurden die Dämmstärken in den Außenbauteilen erhöht, zum anderen erhielt jede Wohnung eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung. Die dafür notwendigen horizontalen Kanäle sind platzsparend in die Geschossdecken einbetoniert. Auch die Konstruktion der Loggien wurde verändert: Statt der ursprünglich geplanten auskragenden Stahlbetondecke wurde eine vor die Fassade gestellte Stahlkonstruktion mit Fertigteildecken gewählt. DETAIL 04/2011

Lageplan Maßstab 1:2500 1 2 3 4 5 6

Sozialwohnungen Eigentumswohnungen Fahrradschuppen Zufahrt Tiefgarage Spielplatz Besucherparkplatz

Site plan scale 1:2500 1 2 3 4 5 6

Social housing Owner-occupied housing Bicycle shed Basement garage access Playground Parking area for visitors

This residential development in Lauterach near Bregenz, a public housing scheme for which only a modest budget was foreseen, exploits the properties of various building materials to create an efficient mixed form of construction. Reinforced concrete was used for the floor slabs and load-bearing internal walls. The columns are in steel, and the prefabricated facade elements are in timber. The scheme is located on the site of a former factory in a central position between the station and the town centre. The architects were awarded the commission as a result of a competition arranged by a non-profit housing developer. A particular challenge lay in achiev-

ing the required density – a plot ratio of 0.8 – and at the same time designing an attractive place to live. In their alignment and height, the five three-storey blocks are oriented to the neighbouring development. The staggered layout of the blocks and the provision of parking space in a common basement garage ensured good natural lighting conditions in the dwellings and allowed the creation of generous external spaces, despite the housing density. The uniform timber cladding to the facades of the blocks, articulated in horizontal strips, helps to unite the separate buildings into a recognisable whole. Only the fifth block, which contains owner-occupied flats, is discretely differentiated

from the other blocks by its wood-shingle cladding. Initially, the buildings were planned in a low-energy form of construction, but in Vorarlberg, subsidised public housing has had to comply with passive-building standards since 2007. The design therefore had to be reworked during the detailed design phase. The thermal insulation in the outer elements of the building was made thicker, and a controlled form of ventilation with heat recovery was installed in every dwelling. The horizontal ducts needed for this were incorporated in the reinforced concrete floors to save space. The construction of the loggias was also altered: a steel structure was set in front of the facade to support horizontal precast concrete elements.

15 aa

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Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:500 7 8 9 10 11 12 13 14 15

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Abstellraum WC Bad Loggia Kochen/Essen/Wohnen Zimmer Eingang Fahrradraum Tiefgarage

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Sections • Floor plans scale 1:500

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EG / Ground floor

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Storeroom WC Bathroom Loggia Kitchen/dining/living area Room Entrance Bicycle store Basement garage

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cc 1

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2 80 mm extensive planting layer polyolefin sealing layer 2≈ 180 mm exp. polystyrene thermal insulation bituminous vapour barrier 80 –100 mm concrete topping to falls 120 mm precast concrete slab steel Å-beams 180 mm deep 27/95 mm sawn larch boarding steel Å-beam 180 mm deep triple glazing in coated softwood frame:

142

5 6 7 8

3≈ 4 mm float glass + 2≈ 16 mm cavities 80/80 mm steel SHS column 115/30 mm steel RHS handrail 60/60 mm steel SHS supporting structure 15 mm three-ply parquet 65 mm cement-and-sand screed around heating runs polythene membrane 20 mm exp. polystyrene impactsound insulation

50 mm exp. polystyrene thermal insulation 250 mm reinforced concrete floor with inbuilt ventilation ducts silicate plaster 9 precast concrete unit 10 400/400/50 mm concrete slabs laid in bed of chippings 11 22 mm sawn larch boarding 40/60 mm battens 48/60 mm counterbattens UV-resistant windproof paper

16 mm medium-density fibreboard 2≈ 120 mm mineral-wool insulation between 60/240 mm timber postand-beam construction 18 mm oriented-strand board vapour-retarding layer services layer: 100 mm mineral-wool thermal insulation between 50/50/6 mm steel channel sections 15 mm plasterboard 12 80/160 mm steel RHS column

Horizontalschnitt • Vertikalschnitt Maßstab 1:20

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Horizontal and vertical sections scale 1:20 1 Begrünung extensiv 80 mm Abdichtung Polyolefin Wärmedämmung EPS 2≈ 180 mm Dampfsperre Bitumen Aufbeton im Gefälle 80 –100 mm Betonfertigteil 120 mm Stahlträger HEB 180 2 Schalung Lärche sägerau 27/95 mm 3 Stahlträger HEA 180 4 Float 4 + SZR 16 + Float 4 + SZR 16 + Float 4 mm, Fensterrahmen Fichte beschichtet 5 Stütze Stahlrohr 80/80 mm 6 Brüstungsabschluss Stahlrohr ¡ 115/30 mm 7 Unterkonstruktion Stahlrohr | 60/60 mm 8 Dreischicht-Parkett 15 mm Zementheizestrich 65 mm PE-Folie Trittschalldämmung EPS 20 mm Wärmedämmung EPS 50 mm Stahlbetondecke 250 mm mit integrierten Lüftungskanälen Silikatputz 9 Betonfertigteil 10 Betonplatte 400/400/50 mm im Splittbett verlegt 11 Schalung Lärche sägerau 22 mm Traglattung 40/60 mm Konterlattung 48/60 mm Windpapier UV-beständig MDF-Platte 16 mm Holzständer-/Riegelkonstruktion 240/60 mm, dazwischen Dämmung Mineralwolle 2≈ 120 mm OSB-Platte 18 mm Dampfbremse Installationsebene: Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm zwischen Stahlprofilen fi 50/50/6 mm Beplankung Gipskarton 15 mm 12 Stütze Stahlrohr ¡ 160/80 mm

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Passivhauswohnanlage in Salzburg Passivhaus Apartments in Salzburg Architekten · Architects: sps-architekten, Thalgau Simon Speigner Tragwerksplaner · Structural Engineers: Nowy Zorn, Innsbruck / Wien

Eine Passivhauswohnanlage mit Sozialwohnungen in Holzbauweise zu errichten, lautete die Aufgabe bei dem Wettbewerb, der von einem Bauträger ausgelobt wurde. Mit ihrem Entwurf fanden die Architekten eine Lösung, die städtebaulicher Einbindung, Passivhausstandard und Wohnqualität gleichermaßen gerecht wird. Am Rand eines Wohngebiets, nahe eines Bachs gelegen, nehmen die drei schlanken Gebäuderiegel die Richtung der benachbarten Bebauung auf. Die Anlage weist alle Qualitäten auf, die man von einem zeitgemäßen Geschosswohnungsbau erwartet: unterschiedliche Wohnungsgrößen und -typen, teilweise rollstuhlgerecht, durchdachte Grundrisse und

private Balkone bzw. Terrassen. Das unter dem mittleren Riegel angeordnete Untergeschoss nimmt Stellplätze, gemeinschaftliche Waschräume und Kellerabteile auf, sodass sich oberirdisch autofreie halb öffentliche Grünflächen ergeben, die einen Spielplatz und Fahrradstellplätze einschließen. Im Gegensatz zu vielen Passivhauskonzepten, bei denen sich Vorder- und Rückseite deutlich voneinander unterscheiden, behandelten die Architekten alle Längsfassaden gleich. Auf beiden Seiten unterbrechen breite Einschnitte das sonst strenge Fassadenbild. Hier befinden sich beidseitig Hauseingänge, verbunden durch die innenliegenden Treppenhäuser. Auf diese Weise ist jedes

Gebäude von zwei Seiten zugänglich und es entsteht ein engmaschiges Wegenetz. In den beiden oberen Stockwerken wird der geschützte Platz in der Fuge als Freisitz genutzt. Die Wohnungen orientieren sich jeweils zu beiden Seiten, nach Nordwesten und Südosten. Dieses »Durchwohnen« sorgt einerseits für eine hohe Wohnqualität, andererseits werden solare Gewinne über den gesamten Tagesverlauf möglich. Mit ihrem ganzheitlichen Energiekonzept erfüllt die Wohnanlage nicht nur ökologisch vorbildlich die Kriterien eines Passivhauses, sondern zeichnet sich auch durch geringe Betriebskosten aus, was wiederum den Bewohnern zugutekommt. DETAIL 06/2007

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Zimmer Wohnen Diele Küche Bad Balkon Essen Abstellraum Wärmespeicher

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Room Living room Hall Kitchen Bathroom Balcony Dining room Store Thermal accumulator

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Lageplan Maßstab 1:2500

Site plan scale 1:2500

Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:500

Section • Floor plans scale 1:500

The brief for the competition – organised by a property developer – called for a scheme complying with the Passivhaus standard, incorporating social housing and using a form of timber construction. The winning design fitted a variety of constraints, including the integration of the complex in the urban surroundings, compliance with the passivhaus standards, as well as the provision of the desired habitable quality. Situated on the edge of an existing residential area close to a small river, the three slender blocks follow the alignment of the neighbouring developments. The scheme exhibits all the qualities one would expect of state-of-the-art multi-storey housing: it contains dwellings of

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different types and sizes (some with good wheelchair access) with well-conceived ayouts; and the apartments each have their own private balconies or terraces. The basement beneath the middle block houses parking spaces, communal laundry facilities, and tenants’ storage spaces. The outdoor areas can thus be kept free of cars and are laid out as semi-public landscaped areas with a playground and bicycle parking. In contrast to many Passivhaus housing schemes in which the buildings have quite different front and rear elevations, the long facades in this development are basically the same and are articulated by broad recesses. Access to the blocks is also from both sides,

with pairs of entrances linked by internal staircase spaces. In this way, it was possible to create a dense network of routes. On the two upper floors, the sheltered spaces at the junctions between dwellings are used for outdoor seating. The flats themselves also have two aspects, facing north-west and south-east, which ensures a greater habitable quality. At the same time, this means that solar gains are possible throughout the day. With its holistic energy concept, the scheme not only meets the requirements of Passivhaus standards, in an ideal environmental form; it is also distinguished by low operating costs, from which the residents themselves benefit.

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Schnitt Maßstab 1:20 Section scale 1:20

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Glasdach VSG aus 2≈ TVG Glasstein 190/190/80 mm Stahlprofil ∑ 50/40/5 mm Stahlprofil ∑ 268/290/12 mm Sedumbegrünung / Substrat 80 mm Vlies 10 mm, Abdichtung Bitumen zweilagig 10 mm Dämmung im Gefälle 280 mm Kreuzlagenholzdecke 146 mm Dampfbremse Hohlraum für Installationen 102 mm Gipskartonplatte abgehängt 12,5 mm Isolierverglasung dreifach, U = 0,6 W / m2K Schalung Fichte sägerau 24 mm, zweifach imprägniert Lattung 25/60 mm Distanzplatte PE 5 mm Dampfbremse MDF-Platte 15 mm Wärmedämmung Zellulose 280 mm Trennvlies Wärmedämmung Steinwolle 80 mm OSB-Platte 15 mm Gipskartonplatte 12,5 mm Parkett Eiche geklebt 15 mm Zementestrich 65 mm PE-Folie Trittschalldämmung 40 mm Schüttung Kies 35 mm Kreuzlagenholzdecke 146 mm Hohlraum 83 mm Gipskartonplatte abgehängt 12,5 mm Parkett Eiche geklebt 15 mm Estrich 50 mm PE-Folie Trittschalldämmung 30 mm Wärmedämmung EPS 170 mm Abdichtung Bitumen Bodenplatte Stahlbeton 300 mm Sauberkeitsschicht 60 mm Kies 150 mm

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lam. safety glass roof (2≈ partially toughened glass) 80 mm glass blocks 190/190 mm 50/40/5 mm steel angle 268/290/12 mm steel angle sedum planting in 80 mm substrate layer, 10 mm fibre mat 10 mm two-layer bituminous seal 280 mm insulation to falls 146 mm cross-boarded timber roof vapour-retarding layer 102 mm services cavity 12.5 mm suspended plasterboard soffit triple glazing (U = 0.6 W/m2K) 24 mm sawn softwood boarding, twice impregnated 25/60 mm battens 5 mm polythene spacing slab vapour-retarding layer 15 mm medium-density fibreboard 280 mm cellulose thermal insulation separating mat 80 mm rock-wool thermal insulation 15 mm oriented-strand board 12.5 mm plasterboard 15 mm oak parquet, adhesive fixed 65 mm screed; polythene sheeting 40 mm impact-sound insulation 35 mm layer of gravel 146 mm cross-boarded timber floor 83 mm cavity 12.5 mm suspended plasterboard soffit 15 mm oak parquet, adhesive fixed 50 cm screed; polythene sheeting 30 mm impact-sound insulation 170 mm expanded polystyrene thermal insulation bituminous sealing layer 300 mm reinforced concrete floor 60 mm blinding layer A 150 mm bed of gravel

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Solarkollektoren 197 m2 Pufferspeicher 21 000 l Wohnungsübergabestation Pelletskessel 100 kW

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Solar collectors: 197 m2 Buffer store: 21,000 litres Supply station to dwellings Pellet-fuelled boiler: 100 kW

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Um den Passivhausstandard zu erreichen, d. h. einen Heizwärmebedarf von weniger als 15 kWh /m2a, wurden die Transmissionswärmeverluste über die Gebäudehülle durch eine 36 cm starke Außenwanddämmung und dreifach verglaste Fenster auf ein Minimum reduziert. Den geringen Restwärmebedarf liefern in erster Linie Solarkollektoren, die sich auf dem Dach des mittleren Wohnriegels befinden. Unterstützt werden sie durch einen mit Pellets betriebenen Heizkessel mit 100 kW Leistung. Die Wärme wird zentral in einem 21 m3 großen Wassertank gespeichert, der sich – im Treppenhaus angeordnet – mit 11 m Höhe und 1,6 m Durchmesser über alle Geschosse erstreckt und als spezieller Schichtspeicher ausgeführt ist. Von hier aus gelangt die Wärme in die einzelnen Wohnungen – nicht über ein konventionelles Heizsystem, sondern mittels Wärmetauscher über die kontrollierte Lüftungsanlage. Diese ist ohnehin erforderlich, um den notwendigen Luftwechsel sicherzustellen. Die Lüftungsgeräte sind mit hocheffizienten Wärmetauschern ausgerüstet und können individuell geregelt werden. Auf Wunsch des Bauträgers ist jede Wohnung zusätzlich mit einem Heizkörper ausgestattet, obwohl dies aus planerischer Sicht nicht notwendig gewesen wäre. Die Warmwasserbereitung erfolgt dezentral in den einzelnen Wohnungen im Durchlaufprinzip über Plattenwärmetauscher. To comply with Passivhaus standards (heating needs less than 15 kWh/m2a), losses via thermal transmission through the envelope of the building were minimised with 36 mm external insulation and triple-glazing. The low residual thermal needs are met mainly by solar roof collectors with an area of roughly 200 m2. These are supported by a pelletfuelled boiler with 100 kW capacity. Heat stored in a 21 m3 central water tank that rises over all floors in the staircase is then fed into the individual dwellings via the ventilation plant. Equipped with efficient heat-exchange elements, the ventilation system ensures the requisite air change. The decentralised hot-water supply is provided via heat-exchange panels.

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Wohnanlage in München Residential Complex in Munich Architekten · Architects: meck architekten, München Andreas Meck Tragwerksplaner · Structural Engineers: Haushofer Ingenieure, Markt Schwaben

Lageplan Maßstab 1:3000 Site plan scale 1:3000

Im Rahmen eines Stadtsanierungsprojekts wurde ein schmales Grundstück bebaut, das die gesamte Tiefe eines gründerzeitlichen Blocks einnimmt und zwei parallele Straßen miteinander verbindet. Vorher wies die Blockrandbebauung an dieser Stelle Lücken auf und Garagen versperrten die ehemalige Wegeverbindung zwischen Rosenheimer und Lothringer Staße. Durch die Neuordnung und Nachverdichtung des Areals gelang es, die Baulücken zu schließen und einen halb öffentlichen Durchgang für Fußgänger zu schaffen. Die neu entstandene Anlage umfasst drei getrennte fünfgeschossige Gebäudeteile, die sich entlang des Durchgangs aufreihen und gemeinsam mit der Nachbarbebauung zwei Höfe formen. Während das südwestliche Haus an der Rosenheimer Straße als Erweiterung für das angrenzende Hotel dient, beherbergen die beiden anderen Gebäude 16 Eigentumswohnungen, deren Käufer größtenteils bereits vorher im Viertel ansässig waren. Um den unterschiedlichen Nutzern gerecht zu werden, liegt den Wohnungen ein flexibles Grundrisskonzept zugrunde: Durch die bis auf einen zentralen Versorgungskern frei wählbare Anordnung der Innenwände ist sowohl ein komplett offener Grundriss als auch die Abtrennung von ein oder mehreren Zimmern möglich. Die einheitliche Fassadengestaltung aus geschosshohen Fensterbändern und grauem Putz verbindet die drei Baukörper zum Ensemble. Mit dem Wechsel von Fenstern und geschlossenen Paneelen bietet die Nordostfassade die Möglichkeit, an verschiedenen Stellen Trennwände aufzunehmen. Dem Wohnbereich ist auf der Hofseite jeweils eine durchgehende Loggia mit einer Schiebeverglasung vorgeschaltet. Aufgrund dieser zusätzlichen, individuell öffenbaren Lärm- und Klimafassade mit Glas- und Sonnenschutzelementen können die geschützten Freibereiche auch zur kühleren Jahreszeit genutzt werden. Durch das Spiel von offenen und geschlossenen Elementen, von farbigem Sonnenschutz und unterschiedlich reflektierendem Licht gewinnt die klar strukturierte Fassade an Lebendigkeit. DETAIL 01– 02/2011

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Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:750

Section • Floor plans scale 1:750

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Lobby (Erweiterung Hotel) Atelier Einfahrt Tiefgarage Zimmer (Erweiterung Hotel) Wohnung Apartment (Erweiterung Hotel) Dachterrasse Maisonettewohnung

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Lobby (addition to hotel) Atelier Ramp down to parking garage Room (addition to hotel) Residential unit Suite (addition to hotel) Roof terrace Maisonette unit

Within the scope of an urban renewal project, a narrow site extends the entire width of a city block dating to the Gründerzeit period, thereby connecting two parallel streets. The perimeter block development previously had gaps at this spot, and garages obstructed what had once been a path between Rosenheimer Strasse and Lothringer Strasse. The architect’s concept involved restructuring the site and increasing its density; this allowed him to fill in the gaps and create a semi-public pedestrian passage. The new complex consists of three separate, five-storey structures that are strung along the passage and, in combination with the buildings flanking the site, form two courtyards. While the building on the southwest part of the site, on Rosenheimer Strasse, is an addition to the adjacent hotel, the two other buildings contain a total of 16 apartments. The buyers of which were to a great extent already residents of this neighbourhood. Taking into account that the different tenants would have different needs, the architects developed a concept providing flexible floor plans for the residential units: with the exception of a services core in the middle of the space, the arrangement of the interior walls is completely free. An open floor plan would be possible, as would a series of discrete rooms. The uniform design of the facade, employing floor-to-ceiling ribbons of glazing and grey stucco, ties the three new buildings together, allowing them to be perceived as one ensemble. Thanks to the alternating windows and solid panels on the northeast facade, partition walls may be introduced at different positions. In each unit, the entire length of the living area facing the courtyard to the south is fronted with a loggia enclosed by glazed sliding panels. This extra facade – with glazed units and sun-protection elements, all individually operable – provides noise abatement and serves as a climate control skin. Thus, the protected outdoor spaces can also be used during the cooler months. The arrangement of the transparent and solid elements, coupled with the colourful solar blinds and different types of reflected light, animates the clearly structured facade.

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Holzfenster mit Isolierverglasung, Float 6 mm + SZR 16 mm + Float 6 mm, Uw = 1,25 W/m2K, Rahmen anthrazit beschichtet Wärmedämmverbundsystem: Putz mineralisch 5 mm, Armierung Polystyrolhartschaumplatte 100 mm Fassadenpaneel: Verkleidung Aluminiumblech 3 mm, anthrazit beschichtet Wärmedämmung Mineralfaser 85 mm Dampfsperre Stahlbeton 150 mm, Spachtelung Geländer Flachstahl ¡ 8/50 mm, feuerverzinkt und beschichtet Bodenaufbau: Bodenbelag, z. B. Parkett 10 mm Zementheizestrich 80 mm Trennlage PE-Folie Dämmung 30 mm Stahlbetondecke 220 mm Spachtelung/Anstrich

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wood window, coated dark-grey, with insulating glazing, Uw = 1,25 W/m2K, 6 mm float + 16 mm cavity + 6 mm float thermal insulation composite system: 5 mm mineral render, reinforcement mesh 100 mm polystyrene rigid-foam board facade panel: 3 mm aluminium sheet cladding, coated dark-grey 85 mm mineral-fibre thermal insulation vapour barrier 150 mm reinforced concrete wall, trowelled balustrade: 8/50 mm steel flat, hot-dip galvanised and coated floor construction: flooring material, e.g. 10 mm parquet 80 mm cement screed for underfloor heating polythene sheeting separating layer 30 mm thermal insulation 220 mm reinforced concrete deck trowelled/coated

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Schnitt Maßstab 1:20 Section scale 1:20

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Schnitt Loggia Maßstab 1:10 Section of loggia scale 1:10

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1 Dachaufbau: Betonwerksteinplatten 50 mm im Gefälle Splitt 30 –70 mm Drainageplatte Kautschuk Vlies diffusionsoffen Dämmung XPS-Hartschaum 50 mm Abdichtung Polymerbitumenbahn zweilagig Dämmung Schaumglas 120 mm, in Heißbitumen verlegt Voranstrich bituminös 10 mm Stahlbetondecke 220 mm 2 Abdeckprofil Aluminium 3 Sonnenschutzrollo textil 4 Schiebeverglasung ESG 10 mm 5 Stahlschwert ¡ 50/8 mm feuerverzinkt und beschichtet 6 Geländer Flachstahl ¡ 50/8 mm feuerverzinkt und beschichtet 7 Flachstahl 5 mm feuerverzinkt und beschichtet 8 Balkonplatte Stahlbetonfertigteil 9 Holzfenster mit Isolierverglasung, Float 6 mm + SZR 16 mm + Float 6 mm, Uw = 1,25 W/m2K, Rahmen anthrazit beschichtet 10 Abdeckleiste Aluminium anthrazit beschichtet

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1 roof construction: 50 mm cast stone tile to falls 30 –70 mm grit rubber drainage mat; impact-sound insulation moisture-diffusing separating layer 50 mm XPS rigid foam thermal insulation 9 polymer-modified bituminous membrane, 2≈ 120 mm foam-glass insulation with hot bitumen grouting 10 mm bituminous primer 220 mm reinforced concrete deck 2 2 mm aluminium cover profile 3 solar blind, textile 4 10 mm glazed sliding panel, toughened glass 5 steel fin: 50/8 mm RHS, hot-dip galvanised and coated 6 balustrade: 50/8 mm steel flat, hot-dip galvanized and coated 7 5 mm steel flat, hot-dip galvanised and coated 8 balcony slab: precast concrete unit 9 wood window, coated dark-grey, with insulating glazing, Uw = 1,25 W/m2K, 6 mm float + 16 mm cavity + 6 mm float 10 aluminium cover strip, coated dark-grey

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Wohnsiedlung in Chantepie Housing Scheme in Chantepie Architekten · Architects: Eric Lenoir, Charleville-Mézières Tragwerksplaner · Structural Engineers: OMS, Thorigné-Fouillard Pierrick Chapron

Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:250 1 Eingang / Terrasse 2 Wohnen / Essen 3 Küche 4 Zimmer 5 Bad

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Haustyp 420 / House type 420

Sections • floor plans scale 1:250 1 Entrance/terrace 2 Living/dining 3 Kitchen 4 Room 5 Bathroom

Haustyp 360 / House type 360

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The 26 units of this housing scheme near Rennes are based on a modular system that permits serial assembly of repetitive elements for the structural system, roof, and facade. The building forms, however, are inspired by gable-roof house archetypes. The structural steel frame is made from prefabricated standard profiles that enable simple and quick assembly on site. Roof components are assembled on site into a complete building element with windows and lifted on top of the steel structure. In the next step, the steel structure is panelled with horizontally mounted corrugated sheet metal elements that are then equipped with a layer of thermal insulation. Depending on the house type, corrugated

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sheet metal with black or silver finish or cedar siding is used as external skin. For this project, three different house types were developed that are all based on a 60 cm grid with column spans of 480, 420, and 360 cm. The load bearing steel frame permits the flexible division of interior space with plasterboard partitions. In all types, floors are elevated 2,20 m off the street level, with visible steel columns towards the street and with a concrete plinth towards the gardens. This system, developed especially for small housing construction, can be adapted to different dwelling types. Most of all, it is characterised by low costs, low transport expenditure, and short manufacturing time.

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Den 26 Einheiten dieser Wohnsiedlung in der Nähe von Rennes liegt ein Baukastensystem zugrunde, mit dem sich Tragstruktur, Dach und Fassade aus repetitiven Elementen in Serie montieren lassen. Während der Entstehungsprozess sich am Industriebau orientiert, bleibt die Gebäudeform klassisch: Sie ist inspiriert von archetypischen Satteldachhäusern. Das tragende Stahlskelett besteht aus vorgefertigten Standardprofilen, die eine einfache und schnelle Montage vor Ort ermöglichen. Das Dach wird zu einem kompletten Element inklusive Fenstern auf der Baustelle zusammengesetzt und dann als fertiges Bauteil auf die Stahlkonstruktion gehoben.

Lageplan Maßstab 1:2000 6 Haustyp 420 7 Haustyp 360 8 Haustyp 480

Site plan scale 1:2000 6 House type 420 7 House type 360 8 House type 480

Im nächsten Schritt erhält die Stahlstruktur eine Verkleidung aus horizontal montierten Profilblechelementen, auf die die Wärmedämmung aufgebracht wird. Als äußere Haut kommt je nach Haustyp schwarzes oder silberfarbenes Trapezblech oder eine Zedernholzschalung zum Einsatz. Für das vorliegende Projekt wurden drei verschiedene Haustypen entwickelt, die alle auf einem Raster von 60 cm basieren, mit Achsbreiten von 480, 420 und 360 cm. Das tragende Stahlgerüst erlaubt eine flexible Raumaufteilung im Inneren mit Trockenbauwänden. Auf diese Weise ist es möglich, auf individuelle Wohnsituationen und unterschiedliche Grundstücksformen zu reagieren.

Bei allen Typen sind die beiden Wohngeschosse um 2,2 m gegenüber dem Straßenniveau angehoben – zur Straßenseite auf sichtbaren Stahlstützen, zum Garten hin auf einen Betonsockel. Dadurch entsteht ein überdachter Freibereich sowie ein zusätzlicher flexibel nutzbarer Raum im Erdgeschoss. Dieses speziell für kleine Wohnbauten entwickelte System lässt sich an verschiedene Wohnformen anpassen – vor allem aber zeichnet es sich durch niedrige Kosten, geringen Transportaufwand und kurze Herstellungsdauer aus. So konnten die Baugruppen mit zwölf Häusern jeweils in 24 Wochen montiert werden. DETAIL 11/2010

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Axonometrie ohne Maßstab Axonometric illustration n.t.s.

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Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachelement vormontiert: Trapezblech verzinkt, schwarz lackiert 39 mm Wärmedämmung Glaswolle 100 mm Wärmedämmung Steinwolle 130 mm Stahlblech verzinkt, gefalzt 3 mm Sparren Stahlprofil IPE 120 2 Isolierverglasung in Aluminiumrahmen 3 Laibung Holz 265/22 mm 4 Fassadenaufbau: Trapezblech verzinkt, schwarz lackiert 39 mm Wärmedämmung Steinwolle 110 mm Stahlblech verzinkt, gefalzt 3 mm Wärmedämmung Glaswolle 100 mm Gipskartonplatte 13 mm 5 Stütze Stahlprofil HEA 100 6 Fußbodenaufbau OG: Parkett 14 mm OSB-Platte 20 mm Akustikvlies 7 mm auf den Stegen Trapezblech tragend 50 mm Träger IPE 180 7 Randträger Stahlprofil IPE 180 8 Fußbodenaufbau EG: Aufbeton poliert 45 mm Trapezblech verzinkt 58 mm Träger IPE 180, dazwischen Wärmedämmung Glaswolle 150 mm Trapezblech verzinkt 25 mm Vertical section • Horizontal section scale 1:20 1 pre-assembled roof element: 39 mm corrugated steel sheet metal, galvanised, black paint finish 100 mm thermal insulation, glass wool 130 mm thermal insulation, rock wool 3 mm steel sheet metal, galvanised, canted 120 mm steel Å-beam 2 insulation glass in aluminium frame 3 265/22 mm wood reveal 4 wall construction 39 mm corrugated steel sheet metal, galvanised, black paint finish 110 mm thermal insulation, rock wool 3 mm steel sheet metal, galvanised, canted 100 mm thermal insulation, glass wool 13 mm gypsum board 5 100 mm steel Å-beam column 6 floor construction, upper level: 14 mm parquet flooring 20 mm OSB panel acoustic fleece 7 mm on decking 50 mm corrugated steel sheet metal, load bearing 180 mm steel Å-beam 7 180 mm steel Å-beam 8 floor construction, ground level: 45 mm screed, polished 58 mm corrugated steel sheet metal, galvanised 180 mm steel Å-beam 150 mm inlaid thermal insulation, glass wool 25 mm corrugated steel sheet metal, galvanised

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Wohnhügel in Kopenhagen Apartment Mound in Copenhagen Architekten · Architects: BIG – Bjarke Ingels Group, Kopenhagen Tragwerksplaner · Structural Engineers: Moe & Brødsgaard, Kopenhagen

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Zwischen dem Zentrum von Kopenhagen und dem Flughafen wird seit 1992 restad City gebaut. Ein neuer Stadtteil entsteht hier, der in naher Zukunft das Zentrum der resundregion werden soll. Die Metroverbindung mit fahrerlosen Zügen ist bereits seit 2002 in Betrieb. Das Projekt VM Bjerget, als dritter Bauabschnitt nördlich des V- und des M-Hauses erbaut, ist eine unkonventionelle Mischung aus einem Park- und einem Terrassenhaus. Der Bauherr forderte ein Parkhaus auf zwei Drittel und Wohnbebauung auf einem Drittel der Grundstücksfläche. Statt die Gebäude nebeneinander zu setzen, verschmelzen die Architekten beide Funktionen miteinander. Das Parkhaus mit 480 Stellplätzen füllt die Grundfläche des Grundstücks vollständig aus und dient als Basis für 80 Wohnungen. Die großzügigen Terrassen treppen sich über zehn Stockwerke Richtung Süden ab und lassen Blickbezüge auf die Landschaft und das benachbarte Tårnby zu. Versprünge der Gebäudekanten und tiefe Brüstungen bewahren die Privatsphäre der Bewohner. Das Gesamterscheinungsbild der Terrassenwohnungen ist eine lichtdurchflutete, je nach Jahreszeiten begrünte Dachlandschaft. Unter der Teakholzbeplankung der Brüstungen sind Pflanztröge installiert, aus denen Efeu, Clematis und Geißblatt wachsen. Die Bewässerung erfolgt durch ein zentrales Leitungssystem. Im Kontrast zu den Wohnfassaden aus Holz sind die Parkebenen außen mit Aluminium verkleidet, das nach einem gerasterten Bild des MountEverest-Massivs perforiert ist. Neben einer Stahltreppe ermöglicht ein Schrägaufzug die Erschließung der Apartments. Bei der Fahrt unterquert man die farbig verglasten Erschließungsgänge der Wohnungen und blickt hinunter auf die Autos. Die kathedralenartige Parklandschaft ist bis zu 16 m hoch und bricht aufgrund ihrer Höhe mit allen gewohnten Vorstellungen von Parkhäusern. Die Grenze zwischen privatem und öffentlichem Raum schiebt sich weit in den »Berg« – selbst in den oberen Etagen ist Parken vor der Haustür möglich. DETAIL 01– 02/2009

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Lageplan Maßstab 1:8000 Grundrisse • Schnitt Maßstab 1:750

Site plan scale 1:8000 Floor plans • Section scale 1:750

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VM Bjerget M-Haus V-Haus Metrolinie Parkhaus Rampe Schrägaufzug Wohnung Terrasse

VM Bjerget House M House V Rapid transit line Parking garage Ramp Diagonal lift Apartment Terrace

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Construction work has been a constant in restad City – between Copenhagen’s centre and its airport – since the new millennium began. A new district is arising here which will in the near future be the focus of the resund region. The rapid transit connection, with driverless trains, is already in operation. The VM Bjerget project – the third building segment, north of House V and House M – is an unconventional mix of parking garage and terraced apartments. The client’s brief foresaw a parking garage on two thirds of the site and a residential structure on the remaining third. But instead of placing two buildings next to each other, the architects merged the functions in a single structure. The parking garage, which accommodates 480 automobiles, completely covers the site and serves as the base for the eighty apartments. Generously scaled terraces, facing south, step down ten storeys and furnish views to the landscape and Tarnby, the neighbouring village. Offsets in the building massing and broad balustrades protect the residents’ privacy. The apartments accompanying these terraces are drenched in sunlight, and depending upon the season, overlook a lush roofscape. Planters – containing, for example, ivy, clematis and honeysuckle – were installed under the teakwood planks sheathing the balustrade. A centralised irrigation system supplies water to the plants. In contrast to the timber-clad residential facades, the parking levels are cloaked in aluminium sheets perforated to depict the Himalayas. The circulation system for pedestrians consists of a steel staircase and a diagonal lift. The cars pass below the colourful, glazed walkways leading to the apartments. And the walkways, in turn, offer glimpses down to the motorised traffic. The highest spaces in the cathedral-like landscape inside the mound soar sixteen metres and constitute a clear departure from what is expected of parking garages. The boundary between public and private spheres is situated deep inside this topography: on the upper levels, the residents’ parking spaces are right outside their apartment door.

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Schnitt längs zum Hang Maßstab 1:20 Section parallel to slope scale 1:20

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Holzschalung Ipe 145/22 mm Stahlrohr verzinkt ¡ 50/30/2 mm Stahlrohr verzinkt ¡ 50/30/4 mm Pflanztrog Kunststoff Zinkblech Dichtungsbahn Sperrholzplatte 20 mm Stahlprofil fi 160 mm verzinkt Silikatplatte abgehängt gestrichen Regenrinne verzinkt Isolierverglasung, Fensterrahmen: Jatobaholz Dachaufbau: Kunstrasen Ausgleichsschicht Brechsand 100 mm Filtervlies auf Drainelement Polystyrol extrudiert 100 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Schaumglas im Gefälle 60 –100 mm Bitumenanstrich Stahlbeton 220 mm, Unterseite gestrichen Terrassenaufbau: Holzbelag Ipe unbehandelt 22 mm Lattung 25/120 mm, auf Konterlattung Abdichtung feuerfest Polystyrol extrudiert 100 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Schaumglas im Gefälle 60 –100 mm Stahlbeton 220 mm Bodenaufbau: Parkett Eiche 21 mm Lattung 25/100 mm, mit integrierter Fußbodenheizung Konterlattung 45/95 mm, auf Ständerelement Mineralwolle 100 mm Dampfbremse Stahlbeton 220 mm

145/22 mm poui boarding 50/30/2 mm steel RHS, galvanised 50/30/4 mm steel RHS, galvanised plastic planter zinc sheet steel plate, galvanised 160 mm steel channel, galvanised suspended silicate board, painted galvanised gutter double glazing, window frame: jatoba wood 11 roof construction: artificial turf 100 mm crushed sand levelling layer filter mat on drainage element 100 mm extruded polystyrene bituminous sealing, two layers 60 –100 mm foam-glass insulation to falls bituminous seal coat 220 mm reinforced concrete, underside painted 12 terrace construction: 22 mm yellow poui decking, untreated 25/120 mm battens on counterbattens fire-resistant seal 100 mm extruded polystyrene bituminous sealing layer, 2 layers 60 –100 mm foam-glass insulation to falls 220 mm reinforced concrete 13 floor construction: 21 mm oak parquet 25/100 mm battens with underfloor heating 45/95 mm counterbattens, raised 100 mm mineral wool vapour barrier 220 mm reinforced concrete

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Holzschalung Ipe 145/22 mm Stahlrohr verzinkt ¡ 50/30/2 mm Stahlrohr verzinkt ¡ 50/30/4 mm Regenrinne verzinkt Kunstrasen Ausgleichsschicht Brechsand 100 mm Filtervlies auf Drainelement Polystyrol extrudiert 100 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Schaumglas im Gefälle 60 –100 mm Bitumenanstrich Stahlbeton 220 mm, Unterseite gestrichen Holzschalung Ipe 145/22 mm Feuerschutzplatte 10 mm Dämmung 200 mm Stahlbeton 200 mm gestrichen Holzbelag Ipe nicht behandelt 22 mm Lattung 25/120 mm auf Konterlattung Abdichtung feuerfest Polystyrol extrudiert 100 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Schaumglas im Gefälle 60 –100 mm Stahlbeton 220 mm Stahlrohr verzinkt ¡ 30/50/4 mm alle 900 mm Aluminiumverkleidung 4 mm Pflanztrog Kunststoff Stahlrohr verzinkt ¡ 50/50/4 mm

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145/22 mm yellow poui boarding 50/30/2 mm steel RHS, galvanised 50/30/4 mm steel RHS, galvanised galvanised gutter artificial turf 100 mm crushed sand levelling layer filter mat on drainage element 100 mm extruded polystyrene bituminous sealing, two layers 60 –100 mm foam-glass insulation to falls bituminous seal coat 220 mm reinf. concrete, underside painted 145/22 mm yellow poui boarding 10 mm fire-resistant board 200 mm insulation 200 mm reinforced concrete, painted 22 mm yellow poui decking, untreated 25/120 mm battens on counterbattens fire-resistant seal 100 mm extruded polystyrene bituminous sealing, two layers 60 –100 mm foam-glass insulation to falls 220 mm reinforced concrete 30/50/4 mm steel RHS, galvanised, on 900 mm centres 4 mm aluminium cladding plastic planter 50/50/4 mm steel RHS, galvanised

Schnitt quer zum Hang Maßstab 1:20 Section perpendicular to slope scale 1:20 10 8

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Wohnanlage in Tokio Housing Scheme in Tokyo Architekten · Architects: Hiroshi Nakamura & NAP Architects, Tokio Tragwerksplaner · Structural Engineers: Masato Araya, OAK Structural Design Office, Tokyo

Die außergewöhnliche Wohnanlage Bird Park im Tokioter Stadtbezirk Ebisu ist umgeben von mehrgeschossigen Bürogebäuden. Der Baukörper ist jedoch auf dem schmalen Grundstück so platziert, dass die Bewohner der sechs großzügigen Appartements von den Nachbarhäusern nur wenig bemerken. Die bis zu 20 m hohen Bäume an der südöstlichen Grundstücksgrenze wurden erhalten und verleihen dem Wohnen eine besondere Qualität: »Häuschen«, die dem Hauptbaukörper vorgelagert sind, schieben sich unter die Baumkronen. In diesen individuellen »Erkern« befinden sich die Badezimmer der Wohnungen, ein introvertiertes Arbeitszimmer sowie ein großer Schlafraum

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als Annex an der Nordostfassade. Standort und Wuchs jedes Baums wurden mithilfe von Lasern vermessen, ein 3-DComputermodell erstellt und die Platzierung der Häuschen auf die Lage der Stämme und Äste abgestimmt. So verbindet beispielsweise im zweiten Obergeschoss ein kurzer Glaskorridor die beiden Badbereiche. Um die Wurzeln nicht zu beschädigen, kragen die in Stahlleichtbauweise ausgeführten, mit Hinokiholz verschalten Häuschen aus; sie sind nur an den Stahlbetonfassaden des Gebäudes befestigt. Die Baumkronen überwölben nicht nur die Erker, sondern auch die Terrassen mit ihren Wasserbassins und einen Teepavillon, ein

leichter Stahl-Glas-Kubus, der über dem Wasserspiegel zu schweben scheint. Auch im Gebäudeinneren sind die Bäume und das Licht- und Schattenspiel ihrer Blätter stets präsent: Großflächige Verglasungen der Wohn- und Schlafräume verbinden Innen und Außen, die Dachflächenfenster der Erker verstärken den Eindruck, sich unter freiem Himmel in einem Wald zu befinden. Der experimentelle Ansatz dieses Projekts besteht darin, das Gefühl, in einem Baumhaus zu leben mit urbanen loftähnlichen Wohnformen zu verbinden. Mitten im Ballungsraum Tokio wurde hier ein Mikrokosmos erschaffen, der Naturverbundenheit und Ruhe vermittelt. DETAIL 12/2009

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Lageplan Maßstab 1:1000 Schnitt Grundrisse Maßstab 1:400 Site plan scale 1:1000 Section Floor plans scale 1:400

Bird Park, an unusual housing scheme in the Ebisu district of Tokyo, is surrounded by multi-storey office blocks. Occupying a narrow urban site, the present building is situated in such a way that the residents of the six spacious apartments see very little of the neighbouring structures. The many trees along the south-eastern boundary of the site are up to 20 metres in height and were retained to lend the dwellings a special quality. “Little huts” attached to the main volume rise beneath the treetops. Housed in these individual oriel-like structures are the bathrooms, an introverted study/reading room and a large bedroom, the whole forming an annex to the east face of the building.

The location and growth of each tree was surveyed with the aid of laser technology, and a 3D computer model was created. In this way, it was possible to determine the precise position of the small projecting volumes in relation to the trunks and branches. On the second floor, for example, a short glazed corridor links the two bathroom areas. The oriel structures, in a lightweight steel construction clad with hinoki wood, are simply cantilevered out from the main concrete facades in order not to damage the tree roots. The crests of the trees extend not only over these structures, but over the roof terraces, the pools and a tea pavilion in the form of a lightweight steel-and-glass cube, which seems to hover

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Eingang Wohnen Schlafen Swimmingpool Wasserbassin Bad-»Erker« Arbeiten Teehaus Ankleide Luftraum Dachterrasse

Entrance Apartment Bedroom Swimming pool Shallow pool Bathroom “oriel” Study Tea pavilion Dressing room Void Roof terrace

above the shallow pool of water. Inside the building, too, the trees assert their presence through the dynamic interplay of light and shade caused by their leaves. Large areas of glazing in the living spaces and the bedrooms form links between the indoor and outdoor environment, and the roof windows over the “little huts” enhance the impression of being in the open air at the heart of a wood. The experimental approach of this project can be identified in the sensation one has of living in a tree house combined with features of an urban studio. Here, in the dense metropolis of Tokyo, the architects have created a microcosm that conveys a feeling of peace and proximity to nature.

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Vertikalschnitt Bad-»Erker« Erdgeschoss Maßstab 1:20 Vertical section: ground floor bathroom “oriel” scale 1:20

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Holzschalung Hinoki PU-lasiert 15 mm, Stahlprofil fi Trapezblech Stahl verzinkt Wärmedämmung XPS Abdichtung Bitumenbahn Holzwolleleichtbauplatte 15 mm, Stahlprofil fi Sparren Stahlrohr, Stahlprofil fi, Holzschalung Hinoki lasiert 15 mm Isolierverglasung VSG Holzschalung Hinoki PU-lasiert 15 mm Naturstein 15 mm, Mörtelbett 20 mm, Porenbeton 150 mm, Wärmedämmung XPS, Abdichtung Bitumenbahn, Stahlbeton 70 mm Wellblech 50 mm Diagonalaussteifung

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15 mm hinoki boarding with glazed finish; steel channels galv. trapezoidal steel sheeting exp. polystyrene insulation bituminous sealing layer 15 mm wood-wool slabs steel channels; steel rafters steel channels; 15 mm hinoki boarding with glazed finish double glazing: lam. safety glass 15 mm hinoki boarding with polyurethan glazed finish 15 mm stone paving slabs 20 mm bed of mortar 150 mm porous concrete exp. polystyrene insulation sealing layer; 70 mm concrete 50 mm corrug. metal sheeting diagonal bracing

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Vertikalschnitt Bad-»Erker« 1. OG Maßstab 1:20

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Vertical section: first floor bathroom “oriel” scale 1:20 3

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Holzschalung Hinoki PU-lasiert 15 mm, Lattung 30 mm, Sperrholzplatte15 mm, Stahlprofil fi dazwischen Wärmedämmung XPS, Abdichtung, Sperrholzplatte, Stütze Stahlprofil Holzschalung Hinoki lasiert 15 mm

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Naturstein 25 mm Mörtelbett 70 mm Porenbeton 67 mm Wärmedämmung XPS 25 mm, Abdichtung Stahlbeton 70 mm Abhängung Stahlprofile Kalziumsilikatplatte 6 mm Lattung, Holzschalung Hinoki PU-lasiert 15 mm

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15 mm hinoki boarding with glazed finish 30 mm battens 15 mm plywood exp. polystyrene insulation between steel channels sealing layer; plywood steel column 15 mm hinoki boarding with glazed finish

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25 mm stone paving 70 mm bed of mortar 67 mm aerated concrete 25 mm insulation; seal 70 mm reinf. concrete steel suspension brackets 6 mm calcium-silicate sheeting; battens 15 mm hinoki boarding with glazed finish

Studentenwohnhaus in Mendrisio

Lageplan Maßstab 1:2000

Student Halls of Residence in Mendrisio

Site plan scale 1:2000

Architekten · Architects: Könz-Molo und Barchi Architekten, Lugano Tragwerksplaner · Structural Engineers: Passera & Pedretti Consulting Engineers, Grancia

Die Casa dell’Accademia in Mendrisio an der Südspitze des Tessins wurde 2006 als neues Studentenwohnheim der Akademie für Architektur fertiggestellt. Das Projekt gewinnt seine Identität aus der städtebaulichen Einordnung in eine besondere topografische Situation: Zwei rechtwinklig zur Straße angeordnete Gebäuderiegel sind an einen nach Norden abfallenden Moränenhang gebaut, der die dritte Raumkante für einen gemeinsamen Innenhof bildet. Dieser Erschließungs- und Gemeinschaftsraum wird durch öffentliche Wege gegliedert und seitlich von den auskragenden Spannbetonplatten und den feinen Stahlgeländern einer Laubengangerschließung begrenzt. Topo-

grafisch bedingt verlängern sich die Baukörper geschossweise mit dem ansteigenden Hang. Oben geht dieser hinter dem Zugang zum dritten Obergeschoss in eine Parklandschaft über, während im Erdgeschoss ein Party- und ein Fahrradraum dem Innenhof zugeordnet sind. Die Wohnmodule für jeweils vier Studenten werden über einen gemeinschaftlichen Wohn- und Essbereich betreten, der zu Laubengang und Innenhof geschosshoch verglast ist. Dem lang gestreckten Raum sind zwei Bäder und diesen jeweils zwei individuelle Kammern zugeordnet. Diese Schlaf- und Arbeitszellen prägen das Erscheinungsbild der äußeren Lochfassaden. Typologisch wird eine klare räumliche

Hierarchie vom innenliegenden öffentlichen Kollektivraum zum nach außen gerichteten privaten Individualraum ablesbar. Die strenge, fast harte Sprache erzeugt in der zentralen Perspektive gegen den Hang eine gewisse Monumentalität, die durch die verspielte Landschaftsgestaltung der Künstlerin Chiara Dynys wohltuend aufgelockert wird. Ein expressives Element sind auch die zwei Treppen, die die Laubengänge zur Straße hin abschließen und verbinden: Deren Wandscheiben sind oben und unten schräg angeschnitten und bilden so zwei auf der spitzen Ecke stehende Trapeze, die schon aus einiger Entfernung eine zeichenhafte Wirkung entfalten. DETAIL 06/2009

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EG /Ground floor

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1. OG /First floor

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Grundrisse Schnitt Maßstab 1:750

Floor plans Section scale 1:750

Grundriss Wohneinheit für vier Personen Maßstab 1:200

Layout of dwelling unit for four persons scale 1:200

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Situated in Mendrisio in the Swiss Canton of Ticino, these halls of residence were built for the academy of architecture. The project derives its identity from its integration into the specific features of the topography. The two wings of the building, set at right angles to the road, were erected on a moraine that slopes down to the north and that forms a flanking element on the third side of the central courtyard. This space is articulated by circulation routes and by the projecting slabs and balustrades of the access balconies at the sides. Reflecting the slope of the site, the two linear volumes extend out storey by storey at one end to create a direct link between the parklike landscape and the third-floor entrance.

Gemeinschaftsgarten Partyraum Fahrradraum Laubengang Wohnungseingang Wohnen, Essen Schlafen, Arbeiten

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Communal garden Party space Bicycle space Access balcony Entrance to dwelling Living-dining room Studio-bedroom

Das abstrakte Grundrissdiagramm zeigt eine Raumabfolge, bei der die Einzelvolumina mit zunehmender Privatheit in kleinere Einheiten unterteilt werden. The abstract layout diagram shows the sequence of spaces: the individual dwelling volumes are divided into ever smaller units with increasing privacy.

The ground floor event and bicycle spaces at the other end are oriented to the road. Each apartment is designed for four students. The elongated entrance space comprises a common living-dining area with full-height glazing that overlooks the access balcony and courtyard. Adjoining this space are two narrow bathroom areas, behind which are four single studio-bedroom. In other words, there is a clear spatial hierarchy: from the large common areas overlooking the courtyard to the smaller, private rooms at the rear. Any sense of monumentality aa is relieved by the lively landscape design. In addition, the two linear staircases that link the ends of the access balconies to the road form an expressive element of the scheme.

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Maßstab 1:10 scale 1:10

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1 Edelstahlblech gekantet 2,5 mm 2 Betonbelag im Gefälle 90 – 60 mm kunstharzvergütet Trennlage PE 0,3mm Abdichtung Stahlbeton 250 mm 3 Bodeneinlauf mit Entwässerungsrohr PE, Ø 75 mm 4 Kantholz Fichte 120/120 mm 5 Kiesschicht 60 mm Abdichtung Bitumenbahn zweilagig 10 mm Wärmedämmung EPS 120 mm Dampfsperre 1 mm Stahlbeton 250 mm 6 Rundschnur PU-Schaum Ø 30 mm dauerelastisch versiegelt 7 Rahmen Fichte 156/56 mm 8 Stahlprofil ∑ 50/50/4 mm 9 Blende Fichte 245/24 mm 10 Leuchtstoffröhre

11 Schiebetür mit Isolierverglasung Float 6 + SZR 16 + ESG 6 mm UW = 1,25 W/m2K 12 Zementestrich mit Hartstoffzuschlag 80 mm /Fußbodenheizung Trittschalldämmung 2≈ 20 mm Stahlbeton 250 mm 13 Leimholz 145/63 mm 14 Betonbelag im Gefälle 90 – 60 mm kunstharzvergütet Abdichtung Stahlbeton 250 mm 15 Stahlprofil ∑ 160/100/15 mm (l 300 mm) 16 Stahlblech gekantet 6 mm 17 Geländerpfosten Flachstahl ¡ 40/10 mm, Abstand 1512 mm, dazwischen ¡ 40/5 mm, alle verzinkt 18 Handlauf Flachstahl 40/10 mm 19 Abtropfnut 15/15 mm

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2.5 mm sheet stainless steel bent to form 90 – 60 mm concrete bed to falls 0.3 mm polythene separating layer sealing layer 250 mm reinforced concrete slab rainwater outlet with Ø 75 mm polythene drainpipe 120/120 mm softwood kerb 60 mm gravel topping 10 mm two-layer bituminous seal 120 mm polystyrene thermal insulation 1 mm vapour barrier 250 mm reinforced concrete roof Ø 30 mm polyurethane rigid-foam insulation strip, elastically sealed 156/56 mm softwood frame 50/50/4 mm steel angle 245/24 mm softwood lining with curtain track

10 lighting strip 11 softwood sliding door with double glazing (6 + 16 + 6 mm) (Uw = 1.25 W/m2K) 12 80 mm granolithic paving with underfloor heating 2≈ 20 mm impact-sound insulation 250 mm reinforced concrete floor 13 145/63 mm glued laminated timber 14 90 – 60 mm concrete bed to falls sealing layer 250 mm reinforced concrete slab 15 160/100/15 mm steel angle 300 mm long 16 6 mm sheet steel bent to form 17 galvanized steel balustrade: 40/10 mm flat structural posts at 1,512 mm centres with 40/5 mm flat balusters 18 40/10 mm steel-flat handrail 19 15/15 mm throated drip

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Studentenwohnheim in Paris Student dormitory in Paris Architekten · Architects: LAN architecture, Paris Benoit Jallon, Umberto Napolitano Tragwerksplaner · Structural Engineers: LGX Ingénierie, Vitry sur Seine

Das Quartier La Chapelle im Pariser Nordosten, das durch weitläufige Gleisanlagen vom Rest des 18. Arrondissements getrennt wird, befindet sich im Wandel und bietet mit seiner heterogenen Mischung aus Wohnhäusern, Fabriken und Werkstätten ein vielfältiges und dynamisches Umfeld für das Studentenwohnheim in der Rue Pajol. Drei siebengeschossige Baukörper schließen die Baulücke zwischen den für Paris typischen Wohnhäusern im Stil Haussmanns und passen sich mit ihrer Lochfassade und dem Rücksprung im Dachgeschoss der Nachbarbebauung an. Gemeinsam mit den niedrigeren Gebäudeteilen im hinteren Teil des Grundstücks umschließen sie einen

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quadratischen Innenhof. Die fast schwarze schieferfarbene Klinkerfassade der Vordergebäude kontrastiert mit der hellen Lärchenholzverkleidung im Hof. Somit wird die Dual-ität zwischen Straße und Hof verstärkt und ein bewusster Kontrast zur Umgebung gesetzt. Während die Fenster auf der Straßenseite flächenbündig in der Ziegelfassade sitzen, sind die Fenster der West- und Hofseite teilweise nach innen versetzt und mit tiefen Zargen aus Stahlblech versehen. Auch die vertikal verschalte Holzfassade besitzt zwei unterschiedliche Fenstertypen: kleinformatige Fenster und großflächige Verglasungen mit Schiebe-Klappläden. Zwei vertikale Fugen in der Straßenansicht

und das Luftgeschoss in der Mitte, das als Fahrradparkplatz dient, lassen erste Einblicke in das Innere des Gebäudekomplexes zu. Über die linke Fuge erreicht man den Innenhof und linker Hand die Verwaltungsund Gemeinschaftsräume. Der zentrale Platz dient als Treffpunkt und Verteiler zu den großteils offenen Treppenkernen, die in den Ecken des Grundstücks liegen und als Stahlkonstruktion mit Gitterrosten ausgeführt sind. Die insgesamt 143 möblierten Studentenzimmer mit durchschnittlich 18 m2 lassen sich in drei verschiedene Typen unterteilen und sind jeweils mit einer Küchenzeile und einem eigenen Bad ausgestattet. DETAIL 11/2011

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The Quartier La Chapelle is located in the northeast of Paris. It offers a diverse and dynamic context for this student dormitory along the Rue Pajol. Three seven-story building volumes fill the previously vacant lot between the townhouses so characteristic for Haussmann’s Paris and adapt to their neighbouring buildings with their windowed facades and recessed rooftop levels. Together with the lower sections of the building at the rear of the lot, they enclose a square interior courtyard. The nearly black slate-coloured brick facade of the building sections facing the street contrast with the light larch wood cladding of the courtyard facade. The ceiling-height windows oriented towards the east are set flush to the

exterior of the streetside brick facade. The windows of the western and courtyard facades are different: they are recessed towards the interior and feature deep window reveals clad in sheet steel. Two vertical gaps along the street facade and the open space in the centre of the building, which provides room for bicycle parking, permit deep views into the interior of the building complex. The central space serves both as a meeting area as well as distributor that enables access to the vertical, open staircase cores situated in the four corners of the site, designed as steel structures with metal grating. The total of 143 furnished student apartments are on average 18 m2 and are of three different types.

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EG /Ground floor

1. OG /1st floor b Site plan scale 1:2000 Sections • Floor plans scale 1:500

Lageplan Maßstab 1:2000 Schnitte • Grundrisse Maßstab 1:500 1 2 3 4 5

Eingang Fahrradstellplatz Verwaltung Müllraum Studententreff

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Waschraum Computerraum Studentenzimmer Hausmeisterwohnung Luftraum

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Entrance area Bicycle parking Administration Waste disposal room Student lounge

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Laundry room Computer room Student apartment Superintendent’s apartment Void

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2 Vertikalschnitte • Horizontalschnitt Maßstab 1:20 Vertical sections • Horizontal section scale 1:20

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1 Aluminiumblech schwarz lackiert 2 Verblendmauerwerk Ziegel, handgeformt, anthrazitfarben, im Läuferverband 98/50 mm, Lager- und Stoßfugen 5 mm Hinterlüftung 20 mm, Dampfsperre Dämmung Mineralfaser 120 mm Stahlbetonwand 160 mm 3 Wandanschluss Stahlzarge 2 mm 4 Verkleidung Gipskarton 10 mm 5 Aluminiumfenster eloxiert: Isolierverglasung ESG 4 mm + SZR 6 mm + Float 4 mm 6 Abdeckung Vollholz 19 mm 7 Bodenbelag Kautschuk 8 Kiefernholz imprägniert 25 mm 9 Latten Lärche 45 mm 10 Absturzsicherung: Edelstahlstab Ø 30 mm, Metallgewebe 11 Einlass Dauerlüftung, schall- und wärmegedämmt 12 Zarge Stahlblech 20 mm, weiß lackiert 13 Edelstahlblech 5 mm 14 Gummigranulat 40 mm im Gefälle 15 Stahlblech 2 mm Dämmung Mineralfaser 60 mm

1 alum. sheet metal, black paint finish 2 98/50 mm brick face, handmade, charcoal color, stretcher bond 5 mm bed and vertical joints 20 mm ventilation gap; vapour barrier; 120 mm mineral fibre thermal insulation; 160 mm reinforced concrete wall 3 2 mm steel reveal connector 4 10 mm gypsum board reveal 5 aluminium window, anodised: 4 mm toughened glass + 6 mm cavity + 4 mm float glass 6 19 mm solid wood coping 7 natural rubber flooring 8 25 mm pine, impregnated 9 45 mm larch cladding 10 Ø 30 mm stainless steel handrail metal mesh railing 11 ventilation air intake, thermal and sound insulation 12 20 mm steel sheet metal window reveal, white paint finish 13 5 mm stainless steel sheet metal 14 40 mm rubber granules to falls 15 2 mm steel sheet metal; 60 mm mineral fibre thermal insulation

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Studentenwohnheim in Austin University Halls of Residence in Austin Architekten · Architects: Alejandro Aravena mit Ricardo Torrejón, Santiago de Chile Cotera + Reed Architects, Austin Tragwerksplaner · Structural Engineers: Datum Engineers, Austin

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Das neue Studentenwohnheim ist in vielerlei Hinsicht ein Ergebnis grenzüberschreitender Zusammenarbeit. So baute der chilenische Architekt zum ersten Mal außerhalb Lateinamerikas in den USA, zudem bewegen sich auch Material und Arbeitstechnik zwischen den Welten. Der Ziegel, der das Gebäude prägt, kommt beispielsweise aus der mexikanischen Grenzstadt Reynosa und ist in traditioneller Handarbeit hergestellt, während die Glasfassade zum inneren Hof nach amerikanischem Standard fest verglast und die Räume dahinter klimatisiert sind. Es entsteht ein Temperaturgefälle von innen nach außen, was eine außenseitige Anbringung der Dampfsperre erforderte. Die archaische Erscheinung des Baukörpers erinnert nicht von ungefähr an klösterliche Architektur: Der Architekt sah die Nutzung des Baus – schlafen, studieren, essen – als Pendant zu der Bauaufgabe eines Klosters mit kleinen Zellen und größeren Einheiten. Aus dieser Entwurfs-idee entstand ein monolithischer Baukörper, bei dem die Gemeinschaftsräume den Sockel bilden und zum Campushof orientiert sind, die privaten Einheiten oberhalb dagegen über den Blick auf die Umgebung verfügen. Aus dem Monolith ist ein komplexer Hof ausgeschnitten, der mit seiner harten

dreidimensionalen Umgrenzung wie ein städtischer Platz anmutet und gleichzeitig Schutz vor der texanischen Sonne bietet. Die Hoffassaden stehen mit ihren bunten Glasstreifen in Kontrast zu den rauen Ziegelsteinen der Lochfassade der Außenhaut. Der Ziegel stammt aus der Uferzone des Rio Grande und wurde zunächst in handgefertigten Holzformen gepresst, dann acht Tage gebrannt, acht Tage ausgekühlt und handverlesen. So erhielt er die gewünschte Ungleichmäßigkeit. Um dies zu verstärken, wurde er teilweise gebrochen im Binder- und teilweise glatt im Läuferverband verarbeitet. DETAIL 10/2009 In its use – sleeping, studying, dining – these halls of residence are not unlike a monastery. In the plinth storey are communal spaces oriented to the courtyard, while the private units above look out on to the surroundings. Laid partly projecting and offset in header bond, partly in a regular stretcher bond, the handmade facing bricks from Mexico lend this monolithic building its rough-relief character. In contrast, the courtyard facades consist of bands of fixed coloured glazing built to US standards, with air-conditioned internal spaces. The courtyard provides shade from thesun and has many of the features of an urban space. a c

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Lageplan Maßstab 1:15 000 Schnitte • Grundrisse EG 3. OG Maßstab 1:750

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Cafeteria Gemeinschaftsküche Küche Mensa Büro Laden

7 Servicebereich / medizinische Versorgung 8 Studentenzimmer 9 Aufenthalt /Lounge 10 Waschmaschinen

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Site plan scale 1:12,500 Sections • Floor plans Ground floor Third floor scale 1:750

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Cafeteria Communal kitchen Kitchen Refectory Office Shop

7 Service area/ medical care 8 Student room 9 Sitting area/lounge 10 Washing machines/ laundry room

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Stehfalzdach Stahl verzinkt Trennlage, PE-Folie Gipsplatte glasfaserkaschiert 15 mm Dämmung EPS 127 mm Trapezblech Stahl 45 mm Fachwerkträger aus Stahlprofilen 455 mm Omegaprofile Stahl 20 mm Gipskartonplatte 15 mm Sonnenschutzglas ESG 6 mm bedampft mit bronzeeloxiertem Aluminium + SZR 12 mm + ESG 6 mm Aluminiumrahmen 140 / 65 mm Brandschutzpaneel Aluminium gedämmt 50 mm Teppich 5 mm Trapezblech mit Aufbeton 75 mm Wärmedämmung Hartschaum 100 mm Stahlprofil Å 310/100 mm Stahlprofil ‰ 152/75 mm Omegaprofile Stahl 20 mm Stahlblech verzinkt 2 mm Mauerwerk Ziegel, mittiger Läuferverband 100/200/65 mm Verankerung Edelstahl Hinterlüftung 50 mm, Dampfbremse Gipsplatte glasfaserkaschiert 15 mm Stahlprofil ‰ 152/75 mm dazwischen Wärmedämmung Glasfaser 152 mm Gipskartonplatte 15 mm Mörtelschwamm PE Betonplatte 50/300/600 mm Sand / Mörtelbett 50 mm Drainagematte, Bitumenbahn Estrich im Gefälle, Stahlbeton 230 mm

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galvanised sheet-steel standing-seam roofing separating layer; polythene sheeting 15 mm plasterboard with layer of glass fibre 127 mm expanded polystyrene thermal insulation 45 mm trapezoidal-section steel sheeting steel trussed girders 455 mm deep 20 mm steel omega sections 15 mm plasterboard 6 mm toughened sunscreen glass with bronze-anodised aluminium coating + 12 mm cavity + 6 mm toughened glass 140/65 mm aluminium frame 50 mm alum. fire-resistant panel, insulated 5 mm carpet 75 mm concrete on trapezoidal-section metal sheeting 100 mm rigid-foam thermal insulation 100/310 mm steel Å-section 152/75 mm steel channel sections 20 mm steel omega sections 2 mm galvanized steel sheeting 100 mm brickwork in regular stretcher bond (100/200/65 mm bricks) stainless-steel ties; 50 mm ventilated cavity vapour-retarding layer 15 mm plasterboard with layer of glass fibre 152 mm glass-fibre thermal insulation between 152/75 mm steel channel sections 15 mm plasterboard absorbent mortar; layer of polythene 50 mm concrete slab pavings 300/600 mm 50 sand/mortar bed; drainage mat bituminous layer; screed to falls 230 mm reinforced concrete slab A

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Vertikalschnitt • Horizontalschnitte Maßstab 1:20 5

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Vertikalschnitt Maßstab 1:20 Vertical section scale 1:20

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Mauerwerk Ziegel, mittiger Läuferverband 100/200/65 mm Verankerung Edelstahl Trennvlies Gitterrost 6 mm Stahlprofil ∑ 75/75 mm Stahlprofil ∑ 125/125 mm Stahlrohr | 150/150 mm Dichtungsbahn Kunststoff Sperrholzplatte 15 mm Hartschaumdämmung im Gefälle min. 80 mm Trapezblech mit Aufbeton 75 mm Fachwerkträger aus Stahlprofilen 455 mm Gipskarton 15 mm Faserzementplatte 12,5 mm, Fugen abgedichtet, gestrichen Dampfbremse Holzschalung 19 mm Stahlprofil ‰ 90/45 mm dazwischen Wärmedämmung Glasfaser 90 mm Gipskartonplatte gestrichen 15 mm Sonnenschutzglas ESG 6 mm bedampft mit bronzeeloxiertem Aluminium + SZR 12 mm + ESG 6 mm Aluminiumrahmen 140 / 65 mm Mauerwerk Ziegel, mittiger Läuferverband 100/200/65 mm Hinterlüftung Dampfsperre Gipsplatte glasfaserkaschiert 15 mm Stahlprofil ‰ 90/45 mm dazwischen Wärmedämmung Glasfaser 90 mm Gipskartonplatte 15 mm Teppich 5 mm Stahlbetonrippendecke 125 + 440 mm

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100 mm brickwork in regular stretcher bond (100/200/65 mm bricks) stainless-steel ties separating mat 6 mm metal grating 75/75 mm steel angles 125/125 mm steel angle 150/150 mm steel SHS plastic sealing layer 15 mm plywood min. 80 mm rigid-foam insulation to falls 75 mm concrete on trapezoidal-section metal sheeting steel trussed girders 455 mm deep 15 mm plasterboard 12.5 mm fibre-cement sheeting with sealed joints, painted vapour-retarding layer 19 mm wood boarding 90 mm glass-fibre thermal insulation between 90/45 mm steel channels 15 mm plasterboard, painted 6 mm toughened sunscreen glass with bronze-anodised aluminium coating + 12 mm cavity + 6 mm toughened glass 140/65 mm aluminium frame brickwork in regular stretcher bond (100/200/65 mm bricks) stainless-steel ties ventilated cavity vapour barrier 15 mm plasterboard with layer of glass fibre 90 mm glass-fibre thermal insulation between 90/45 mm steel channels 15 mm plasterboard 5 mm carpet 125 + 440 mm reinforced concrete ribbed slab

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Altenwohn- und Pflegeheim in Steinfeld Nursing and Residential Home for the Elderly in Steinfeld Architekten · Architects: Dietger Wissounig, Graz Tragwerksplaner · Structural Engineers: Kurt Pock, Gerolf Urban, Spittal/Drau

Das als Passivhaus konzipierte Altenwohnund Pflegeheim liegt am westlichen Ortsrand der kleinen Kärntner Gemeinde Steinfeld. Mit seiner Ost-West-Orientierung reagiert das Gebäude auf die Umgebung: Servicebereiche bilden einen Puffer zur Bundesstraße, während sich die Wohnungen und Aufenthaltsbereiche zur Landschaft orientieren. Von außen wirkt der kompakte Baukörper schlicht und monolithisch, im Inneren erleichtern Sichtverbindungen und eine einfache Wegeführung die Orientierung. Großzügige und flexible Räume ermöglichen ein kommunikatives Miteinander. Im Erdgeschoss befinden sich neben den Versorgungs- und Verwaltungseinrichtungen

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Lageplan Maßstab 1:2000 Schnitt • Grundrisse Maßstab 1:500 Site plan scale 1:2000 Section • Floor plans scale 1:500

auch der Fest- und Speisesaal, eine Bibliothek und eine Kapelle. Die Räume stehen nicht nur den Bewohnern zur Verfügung, sondern werden auch von der Öffentlichkeit genutzt. Die beiden Obergeschosse beherbergen Wohn- und Pflegeeinheiten. Die 34 Einzel- und acht Doppelzimmer verfügen jeweils über ein eigenes rollstuhlgerecht ausgeführtes Bad. Raumhohe Fenster mit tiefen Holzbrüstungen geben den Blick auf die Landschaft frei. Zwischen den Wohneinheiten liegen großzügige Aufenthaltsbereiche mit integrierter Küche und einer vorgelagerten Loggia. Alle Räume sind um das innenliegende, als Wintergarten gestaltete Atrium angeordnet, das zusätzlich über Stege

erschlossen wird. Die barrierefreie Ausführung der Raumschwellen und Balkonbereiche gewährleistet, dass auch auf den Rollstuhl angewiesene Bewohner sich uneingeschränkt im Gebäude bewegen können. Über dem massiven, leicht zurückversetzten Erdgeschoss aus Beton lagern die Obergeschosse als reine Holzkonstruktion. Vorgefertigte Holzriegelwände und Brettschichtholzstützen leiten die Lasten in die Betondecke ab. Die Fassade ist mit einer vertikalen Schalung aus Lärche verkleidet. Tiefe, teilweise übereck geöffnete Loggien und die individuell verstellbaren Holzschiebeläden verleihen dem Gebäude ein lebendiges Erscheinungsbild. DETAIL 06/2007

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Eingang Foyer Festsaal / Speisesaal Küche Kapelle Bibliothek Verwaltung Atrium, Wintergarten Pflegestützpunkt Pflegebad Aufenthaltsbereich Einzelzimmer Doppelzimmer

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Entrance Foyer Auditorium / Dining hall Kitchen Chapel Library Administration Atrium / Conservatory Care centre Treatment bath Recreation space Single room Double room

This nursing and residential home for the elderly is situated on the western edge of Steinfeld, a small community in Carinthia, Austria. Laid out in an east-west direction, the building responds to its surroundings in a number of ways. Service areas form a buffer zone that screens off the motorway to the north, while the accommodation and recreational areas enjoy views to the green landscape. From the outside, the compact volume has a restrained, monolithic appearance. Internally, visual links and a simple system of routes facilitate orientation. Interaction between residents is also promoted by the generous, flexibly designed spaces. On the ground floor are a hall used for various

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events, a dining hall, a library and a chapel, as well as service and administrative functions. The various spaces are used not only by residents, but are also open to the general public. Children, for example, come here after school for lunch. On the two upper levels are the care facilities and living quarters. Each of the 34 single and 8 double rooms for older persons has its own bathroom that is suitable for wheelchair use. Ceiling-height windows with low sills afford extensive views out to the landscape. Between the residential units are spacious leisure areas in which a kitchen is integrated, with a loggia in front. All rooms are laid out around an internal atrium designed in the form of a conservatory and

with a series of walkways. Raised thresholds that might form barriers to access between rooms and to the balconies have been avoided, so that even people in wheelchairs can move freely about the building. The solid ground floor structure is in reinforced concrete and is slightly set back from the floors above. On top of this concrete plinth is an all-timber construction. Prefabricated framed walls and laminated timber columns transmit the loads down to the concrete floor slab. The facade is clad with vertical larch boarding. Deep loggias – one situated at the corner of the building – together with the individually adjustable sliding wood shutters lend the building a dynamic appearance.

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2. OG / Second floor plan b

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EG / Ground floor plan

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Detailschnitt Maßstab 1:20 Sectional details scale 1:20

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1 Kies 50 mm, Dichtungsbahn 5 mm, Wärmedämmung PUR 2≈ 110 mm, Dampfsperre 2 mm OSB-Platte 18 mm, Gefällekeil Holz 20 –175 mm Brettstapeldecke 140 mm 2 Isolierverglasung Schrägdach Atrium ESG 10 mm + SZR 12 mm + VSG 12 mm, textile Sonnenschutzbahn 3 Nut- und Federschalung Lärche 20 mm Lattung 35/50 mm zum Einhängen, Abdichtung 2 mm, Lattung 70/70 mm, dazwischen Wärmedämmung, Brüstungsriegel BSH 200/320 mm 4 Dielen Lärche geriffelt 30 mm, Gefällekeil Holz 50 –80 mm, Abdichtung 2 mm, Wärmedämmung PUR 160 –120 mm, Dampfsperre 3 mm Brettstapeldecke 140 mm 5 Schiebetür Isolierverglasung U = 1,1 W/m2K 6 Isolierverglasung Atrium U = 1,1 W/m2K 7 Brüstung Lärche 50/320 mm 8 Isolierverglasung U = 0,9 W/m2K 9 Schiebeelement Lärche vertikal 80/20 mm, an Rahmen Aluminiumrohr ¡ 25/100/2 mm 10 Nut- und Federschalung Lärche 80/20 mm Konterlattung 35/50 mm, Lattung 35/50 mm, dazwischen Wärmedämmung mit PE-Folie Holzfaserplatte 36 mm, Riegelelement Nadelholz 80/160 mm, dazwischen Wärmedämmung Dampfsperre PE-Folie, OSB-Platte 15 mm Lattung 50/40 mm, dazwischen Wärmedämmung, Gipsfaserplatten 12,5 mm + 8 mm 11 Brüstung BSH 40/80 mm mit Handlauf Vollholz Ø 45 mm, an Pfosten Stahlstab | 25 mm 12 Glaswand Flur ESG 20 mm, eingespannt in BSH Lärche 75/170 mm 1 50 mm layer of gravel; 5 mm sealing layer 2≈ 110 mm polyurethane insulation; 2 mm vapour barrier; 18 mm oriented-strand board 20 –175 mm raking-cut timbers to falls 140 mm stacked-plank floor 2 double glazing to sloping atrium roof: 10 mm toughened glass + 12 mm cavity + 12 mm lam. safety glass; fabric sunblind in guide tracks 3 20 mm larch t. + g. boarding; 35/50 mm battens; 2 mm sealing layer; thermal insulation between 70/70 mm battens; 200/320 mm lam. timber beam 4 30 mm grooved larch boarding; 50 –80 mm raking timbers to falls; 2 mm sealing layer; 160 –120 mm polyurethane insulation; 3 mm vapour barrier; 140 mm stacked-plank floor 5 sliding door with double glazing (U = 1.1 W/m2K) 6 double glazing to atrium (U = 1.1 W/m2K) 7 320/50 mm larch balustrade 8 double glazing (U = 0.9 W/m2K) 9 larch sliding element: 20/80 mm vertical strips fixed to 25/100/2 mm alum. RHS frame 10 20 mm larch t. + g. boarding; 35/50 mm battens and counterbattens with thermal insulation and polythene sheeting; 36 mm wood fibreboard; 80/160 mm softwood framed element with insulation; polythene vapour barrier; 15 mm orientedstrand board; 50/40 mm battens with insulation 12.5 + 8 mm gypsum fibreboard 11 40/80 mm lam. timber balustrade with Ø 45 mm wood handrail fixed to 25/25 mm steel posts 12 glass wall to hall: 20 mm toughened glass fixed in 75/170 mm lam. larch strip

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Heizwärmebedarf: 14 kWh/m2a Thermal heating needs: 14 KWh/m2a

The compact, highly insulated building envelope reduces thermal losses through transmission to the level of a passive-energy structure. Ventilation is effected via the central atrium, which acts as a buffer zone between outdoor and indoor temperatures. In winter, after being pre-heated by means of solar-energy gains through a geothermal grid, the air has an average temperature of about 20 °C. In summer, in contrast, the temperature of the external air intake is cooled by the geothermal system. Fabric sunblinds over the glazed roof prevent the internal air from overheating as a result of solar gain and help to maintain

temperatures at an average of 25 °C. In summer, the atrium is naturally ventilated via the roof. Fresh air is fed into the individual internal spaces via floor-level inlets. In the larger spaces, such as the kitchen and dining hall, mechanical ventilation plant has been installed. Residual energy is extracted from the vitiated air by a heat-recovery plant and is used to heat the incoming fresh air.Through the use of rainwater, individual control of the various heating groups, and electronic ballast for the lighting system, it was possible to achieve energy savings in the building amounting to roughly 30 per cent in comparison with similar nursing home buildings.

A Sommer: Lüftung / Kühlung A Summer: ventilation / cooling

B Winter: passive Wärmegewinnung B Winter: passive heat gains

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Frischluft Erdregister Frischluftspeicher Quelllüftung Fortluft mit Wärmerückgewinnung Sonnenschutz natürliche Entlüftung/ Abluft

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Fresh-air geothermal grid Fresh-air store Fresh-air inlets Vitiated air with heat recovery 30° Sunshading 1 4 Natural ventilation (air extract)

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Die kompakte, hochgedämmte Gebäudehülle senkt die Transmissionswärmeverluste auf das Niveau eines Passivhauses. Die Be- und Entlüftung des Gebäudes erfolgt über das zentral angeordnete Atrium, das als Pufferzone zwischen den Außen- und Innenraumtemperaturen fungiert: Im Winter wird nach der Vorwärmung der Luft in Erdregistern durch die zusätzlichen solaren Energieeinträge eine durchschnittliche Erwärmung der Lufttemperatur von etwa 20 °C erzielt. Im Sommer dagegen wird die Temperatur der zugeführten Außenluft durch die Erdregister abgekühlt. Textile Sonnenschutzbahnen über dem Glasdach verhindern eine Überhitzung der Luftmassen und halten die Temperatur auf durchschnittlich 25 °C. Die natürliche Entlüftung des Atriums erfolgt im Sommer über das Dach. Die Individualräume werden über eine Quelllüftung mit Frischluft versorgt. Größere Raumeinheiten wie Küche und Speisesaal sind mit einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage ausgestattet. Über eine Wärmerückgewinnungsanlage wird der Abluft die Restenergie entzogen und der nachströmenden Frischluft wieder zugeführt. Durch die Nutzung von Regenwasser, separater Steuerung der Heizgruppen und elektronischer Vorschaltgeräte zur Belichtung erzielt das Gebäude insgesamt Energieeinsparungen von rund 50 % gegenüber konventionellen Pflegeheimen.

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B

Wohnungen für Senioren in Domat/Ems

Lageplan Maßstab 1:2500

Housing for the Elderly in Domat/Ems

Site plan scale 1:2500

Architekten · Architects: Dietrich Schwarz, Domat / Ems Tragwerksplaner · Structural Engineers: T. Cavelli AG, Domat / Ems

Der speziell für Senioren konzipierte Wohnbau liegt am südlichen Ortsrand der Graubündner Gemeinde. Zwanzig behindertengerecht ausgestattete Zwei-Zimmer-Wohnungen mit jeweils 57 m2 Wohnfläche verteilen sich auf vier Etagen. Bei Bedarf können die Bewohner die Pflegeeinrichtungen des benachbarten Altenheims nutzen. Das privat finanzierte Gebäude zeichnet sich nicht nur durch ein kluges, zielgruppenorientiertes Konzept aus, sondern auch durch eine kostengünstige und energiesparende Bauweise. Der schlanke Baukörper öffnet sich mit einer komplett verglasten Fassade nach Süden; dagegen zeigt sich die grau verputzte Nordseite weitgehend geschlossen.

Entsprechend ist auch der Grundriss angelegt: Den Wohnungen ist im Norden ein großzügiger Erschließungsbereich vorgelagert, der zugleich private Abstellräume und individuelle Aufenthaltszonen aufnimmt. Da sich diese mit den Verkehrsflächen überlagern, ergeben sich für die Bewohner zahlreiche Kontaktmöglichkeiten. Ebenso ist der Essplatz in der Küche durch ein großes Fenster dem halb öffentlichen Treppenhaus zugewandt. Wohn- und Schlafraum bieten hingegen Rückzugsmöglichkeiten und orientieren sich nach Süden zur Bündner Berglandschaft. Ein loggiaartiger Raum kann wahlweise als Wintergarten oder offener Freisitz dienen. DETAIL 06/2007

The 20 two-room apartments with an area of 57 m2 are set over four floors and are designed to meet the needs of those with impaired mobility. The building is based on an economical and energy-saving form of construction. While the south facade of the elongated volume is fully glazed, the rendered north face is largely closed. This is reflected in the layout: along the northern side, the apartments are flanked by a spacious circulation space with seating areas as well as private storage spaces. Through a large window, the dining corner in the kitchen is also oriented to the semi-public staircase. In the south-facing living room and bedroom, in contrast, residents can enjoy their privacy and a view to the mountain landscape.

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Schnitte Grundrisse EG • 1. OG Maßstab 1:500

Sections • Floor plans Ground floor • First floor scale 1:500

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Zimmer Loggia Wohnzimmer Küche Abstellraum Aufenthalt

Die 20 cm dicke Außendämmung sorgt dafür, dass der Wohnbau den Schweizer Minergie-P-Standard erreicht, der etwa dem Passivhausstandard entspricht. Dabei unterstützt die massive Konstruktion aus Stahlbetondecken und 12 –18 cm starkem Kalksandstein-Mauerwerk durch ihre Speichermassen die passive Nutzung der Solarenergie. Eine Besonderheit ist die Solargewinnfassade auf der Südseite. Vor den Schlafräumen sind vom Architekten entwickelte transluzente dreischichtige Isoliergläser angeordnet: Ein Prismenglas im äußeren Scheibenzwischenraum reflektiert die steil einfallende Sommersonne, während die flacher stehende Wintersonne den Sonnenschutz passiert (siehe Abb. oben). Im inneren Scheibenzwischenraum ist ein Salzhydrat als latenter Wärmespeicher in grau eingefärbten Polycarbonat-Stegplatten eingeschlossen, das durch die Sonneneinstrahlung schmilzt und dabei die Energie aufnimmt. Beim Abkühlen gibt das Speichermedium die Wärme zeitversetzt an den Innenraum ab. Die höhere Oberflächentemperatur der Innenfläche steigert die Behaglichkeit. Über eine Bauteilaktivierung der Decken werden die Räume im Winter zusätzlich beheizt und im Sommer gekühlt. Eine Lüftungsanlage sorgt für Frischluft. Unterstützt durch eine Solaranlage auf dem Flachdach werden Brauch- und Heizwasser durch zwei getrennte Wärmepumpen erhitzt.

Room Loggia Living room Kitchen Store Sitting area

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The solid construction, consisting of concrete floor slabs and 12 –18 cm sand-lime blockwork walls, allows a passive use of solar gains. With a 20 cm external layer of insulation, the scheme complies with the Swiss passive-energy standard. Housed in the first cavity of the translucent triple-glazing to the south-facing bedrooms are prismatic glass elements that reflect sunlight in summer while allowing lower angled sunshine to enter in winter (see ill. above). In the second cavity, a hydrate of salt in grey polycarbonate hollow slabs forms a latent thermal storage mass. When exposed to solar radiation, it melts and absorbs thermal energy; on cooling, the energy is released and heats the internal spaces.

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Vertikalschnitt • Horizontalschnitt Maßstab 1:10 Vertical and horizontal sections scale 1:10 7

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1 Attikaabdeckung Blech pulverbeschichtet 1,5 mm 2 Dachaufbau: Kies 40 mm Dichtungsbahn Polymerbitumen zweilagig Unterspannbahn Polypropylenvlies Wärmedämmung Polystyrol-Hartschaum 180 mm Dampfsperre, Voranstrich Stahlbeton 330 mm Gipsputz 5 mm 3 BSH wasserfest verleimt 490/120 mm 4 Wärmedämmverbundsystem 90 mm 5 Geländer Flachstahl ¡ 60/12 mm 6 Schiebefenster Wintergarten zweiteilig: Wärmeschutzverglasung ESG 5 mm + SZR 18 mm + ESG 5 mm in Aluminiumrahmen 7 Sonnenschutz Senkrechtmarkise 8 Bodenaufbau Wintergarten: Kunstharzfließbelag 3 mm Gefälleestrich mind. 33 mm, Trennlage Trittschalldämmung 40 mm Stahlbeton 250 mm, Gipsputz 5 mm 9 Öffnungsflügel: Isolierglas in Holzrahmen, lichte Breite 1000 mm 10 Aluminiumprofil ∑ 100/65/4 mm auf BSH wasserfest verleimt 246/87 mm 11 Solarfassade (U = 0,48 W/m2K): ESG 6 mm + Prismenplatte 6 mm in SZR 20 mm + ESG 6 mm + SZR 10 mm + ESG 6 mm + Wärmespeichermodule in SZR 24 mm + ESG mit keramischem Siebdruck 6 mm 12 Bodenaufbau Zimmer: Parkett 10 mm Heizestrich 60 mm, Trennlage Trittschalldämmung 20 mm Stahlbeton 250 mm Wärmedämmverbundsystem 75 mm 13 Trennwand zweischalig und thermisch getrennt 14 Festverglasung: Isolierglas in Holzrahmen 15 Anschlag Schiebetür 16 Stütze Schweißprofil aus Edelstahl: Flansch ¡ 60/4 mm Steg ¡ 60/12 mm Flansch ¡ 60/3 mm

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1.5 mm powder-coated sheet-metal cladding to roof parapet roof construction: 40 mm layer of gravel two-layer polymer-bitumen roof seal polypropylene waterproof mat 180 mm polystyrene insulation vapour barrier; smoothing coat on 330 mm reinforced concrete roof 5 mm gypsum plaster 120/490 mm lam. timber beam (waterproof adhesive) 90 mm composite insulation system 60/12 mm steel-flat balustrade

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two-part sliding window: 5 mm lowE toughened glass + 18 mm cavity + 5 mm toughened glass in alum. frame vertical sunblind conservatory floor construction: 3 mm synthetic-resin flooring 33 mm (min.) screed to falls separating layer 40 mm impact-sound insulation 250 reinforced concrete floor 5 mm gypsum plaster opening light: double glazing in wood frame (1,000 mm clear opening)

10 100/65/4 mm aluminium angle fixed to 87/246 mm lam. timber beam (waterproof adhesive) 11 glazed solar facade (U = 0.48 W/m2K): 6 mm toughened glass + 6 mm prismatic glass elements in 20 mm cavity + 6 mm toughened glass + 10 mm cavity + 6 mm toughened glass + thermal storage modules in 24 mm cavity + 6 mm ceramic screen-printed toughened glass 12 floor construction in rooms: 10 mm parquet

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60 mm screed with underfloor heating separating layer 20 mm impact-sound insulation 250 mm reinforced concrete floor 75 mm composite thermal insulation system double-skin dividing wall thermally separated fixed double glazing in wood frame sliding-door stop welded stainless-steel column: 60/4 mm flange; 60/12 mm web; 60/3 mm flange

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Projektbeteiligte und Hersteller • Design and construction teams

Seite 46 / page 46 Studentenwohnheim in Kopenhagen Student Halls of Residence in Copenhagen

• Mitarbeiter / Assistants: Beate Marvan, Lukasz Sadura, Christine Rokstein, Alexander Hülsey • Bauleitung / Construction management: roedig . schop architekten, Berlin • Tragwerksplaner / Structural engineering: Jockwer und Partner, Berlin • Haustechnik , Elektroplaner / Mechanical services, Electrical planning: IB Brandes und Kopp, Berlin • Landschaftsplaner / Landscape planning: roedig . schop architekten, Berlin

Westkaai 41 (Turm 1) Westkaai 51 (Turm 2) B – 2000 Antwerpen

Rued Langgaards Vej 10 –18 DK – Kopenhagen • Bauherr / Client: The Tietgenkollegiet Foundation, Kopenhagen • Architekten / Architects: Lundgaard & Tranberg, Kopenhagen Peter Thorsen, Erik Frandsen, Nicolai Richter-Friis, Thomas Rahbæk, Lene Tranberg • Projektleiter / Project architects: Peter Thorsen, Erik Frandsen • Mitarbeiter /Assistants: Mian Tarp Lund, Robert Janson, Gitte Lorentzen, Sofie Peschardt, Birgitte de Neergaard, Henrik Christensen • Bauleitung / Construction management: Niras, Allerød • Tragwerksplaner / Structural engineering: Cowi, Kongens Lyngby Peter Bjersing, Gert C. Klavsen, Linh Cao Hoang, Thanh Nguyen, Steen Bjerrum Andersen • Haustechnik / Mechanical services: Cowi, Kongens Lyngby • Elektroplaner / Electrical planning: Cowi, Kongens Lyngby • Landschaftsplaner / Landscape planning: Marianne Levinsen, Kopenhagen Henrik Jørgensen, Kopenhagen • Grafik und Design / Artwork and graphics: Aggebo & Henriksen, Tisvildeleje • Akustikplaner / Acoustic planning: Gade & Mortensen Akustik A/S, Charlottenlund

Seite 82 / page 82 Wohntürme in Antwerpen Apartment Towers in Antwerp

Seite 68 / page 68 Wohnblöcke Schots 1 und 2 in Groningen Housing Blocks (Schots) 1 and 2 in Groningen Corner Bloemsingel/Boterdiep NL– 9714 Groningen • Bauherr / Client: Development Consortium IMA: ING Vastgoed, Den Haag Amstelland Ontwikkeling, Eindhoven Moes Bouwbedrijf BV, Nijkerk • Besitzer / Owner: Amvest Vastgoed BV, Amsterdam • Betreiber / Housing association: Nijestee Vastgoed, Groningen • Architekten / Architects: S333 Architecture + Urbanism, Amsterdam Burton Hamfelt, Christopher Moller, Dominic Papa, Johnathan Woodroffe • Mitarbeiter / Assistants: Hotao Chow, Stig Gothelf, Zvonimir Prlic, Jacob Sand, Line Thorup Schultz, Melanda Slemint, Fabien van Tomme, Francesca Wunderle • Ausführungsplanung / Facility Bureau: DAAD Architecten BV, Beilen • Tragwerksplaner / Structural engineering: Ingenieursbureau Wassenaar BV, Haren • Haustechnik / Service engineering: Viac installatie adviseurs, Houten DGMR Raadgevende Ingenieurs BV, Arnheim

• Bauherr / Client: NV Kattendijkdok, Antwerpen vertreten durch: Project², Antwerpen • Architekten /Architects: Diener & Diener, Berlin/Basel mit: ELD Partnership, Antwerpen • Projektleitung /Project architect: Uwe Herlyn (D&D) Bart Anthonissen (ELD) • Mitarbeiter /Assistants: Roger Diener, Terese Erngaard, Dieter Righetti, Jan Pfennig, Florian Kessel (D&D) Marc Van Doninck, Bert van Poeck (ELD) • Tragwerksplaner / Structural engineering: Stedec NV, Roeselare Koen Coelus, Koenraad de Croos • Bauleitung / Construction management: René Hoeckx, Antwerpen • Haustechnik, Elektroplaner / Mechanical services, Electrical planning: Arcadis Belgium NV, Deurne-Antwerpen • Landschaftsplaner / Landscape planning: Michel Desvigne, Paris

Seite 88 / page 88 Wohnhochhaus in Bangkok High-Rise Housing in Bangkok 125 South Sathorn Road T– Bangkok

Seite 56 / page 56 Baugruppenhaus in Berlin Housing for a Housing Cooperative in Berlin Anklamerstraße 52 10115 Berlin • Architekten / Architects: roedig . schop architekten, Berlin

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• Tragwerksplaner / Structural engineering: Worley Pte., Singapur • Elektroplaner, Haustechnik / Electrical planning, Mechanical services: EEC Lincolne Scott Ng Pte. Ltd., Bangkok • Landschaftsplaner / Landscape planning: Cicada Pte. Ltd., Singapur • Kostenberater / Quantity surveyors: KPK Quantity Surveyors, Singapur • Umweltkonzept / Environmental concept: ERM-Siam Co., Ltd., Bangkok

• Bauherr / Client: Pebble Bay Thailand Co., Ltd., Singapur • Architekten /Architects: WOHA, Singapur Wong Mun Summ, Richard Hassell • Mitarbeiter / Assistants: Sim Choon Heok, Punpong Wiwatkul, Puiphai Khunawat, Alina Yeo, Techit Romraruk, Jose Nixon Sicat, Cheah Boon Kwan, Carina Tang, Gerry Richardson, Janita Han • Projektarchitekten / Architects in association: Tandem Architects Co., Ltd., Bangkok

Seite 93 / page 93 Stadthaus in München Townhouse in Munich Reichenbachstraße 20 80469 München • Bauherr / Client: Euroboden GmbH und Co. Projekt KG, München • Architekten /Architects: Hild und K Architekten, D – München Andreas Hild, Dionys Ottl • Projektleiter / Project architects: Beate Brosig, Sebastian Klich • Tragwerksplaner / Structural engineering: Ingenieurbüro Brengelmann, München [email protected] • Bauleitung / Construction management: Köhler Architekten, München • Haustechnik / Mechanical services: Ingenieurbüro Lackenbauer, Traunstein • Elektroplaner / Electrical planning: Geyer & Fels, Huglfing • Bauphysik / Building physics: Müller BBM, Planegg • Sanierungsexperte / Renovation consultant: Kbb GmbH, Ebersberg • Brandschutz / Fire protection: Isabel Bauer, München • Lichtplanung / Lighting planning: Schmidt König Lichtplaner, München

• Tragwerksplaner / Structural engineering: Alan Conisbee Associates, London • Haustechnik und Elektroplaner / Mechanical services & Electrical planning: Max Fordham & Partners, London • Landschaftsplaner / Landscape planning: Heaton Associates, London

Seite 98 / page 98 Wohnhaus in München Apartment Building in Munich

• Mitarbeiter / Assistants: Martin Reusser, Boris Egli, Roman Baumgartner • Tragwerksplaner / Structural engineering: Schiavi Partner Ingenieure AG, Bülach • Bauleitung / Construction management: L3P Architekten, Regensberg • Elektroplaner / Electrical planning: Schmidiger+Rosasco AG, Zürich Jean-Pierre Felder • Bauphysik / Building physics: Wichser Akustik & Bauphysik AG, Zürich • Farbgestaltung / Colour consultancy: Schweizer AG, Zürich Beat Soller

Tom Kaden, Tom Klingbeil • Mitarbeiter / Assistants: Matthias Kunz, Jürgen Schülke, Georg Englisch • Bauleitung / Construction management: Kaden Klingbeil Architekten, Berlin • Tragwerksplaner / Structural engineering: Bois Consult Natterer SA, CH – Etoy Julius Natterer, Tobias Linse • Haustechnik, Elektroplaner / Mechanical services, Electrical planning: Kaden Klingbeil Architekten, Berlin • Brandschutz / Fire protection: Dehne, Kruse Brandschutz, Gifhorn

Seite 112 / page 112 Wohnhaus in Hamburg Apartment House in Hamburg

Seite 120 / page 120 Apartmenthaus in London Housing Blocks in London

Kaiser-Wilhelm-Straße 20355 Hamburg

Lant Street GB – Londen SE1

• Bauherr / Client: Aug. Prien Immobilien, Hamburg Gesellschaft für Projektentwicklung mbH • Architekt / Architect: Carsten Roth Architekt, Hamburg • Mitarbeiter / Assistants: Tim Kettler, Jasmin Daémi, Birte Lattermann • Tragwerksplaner / Structural engineering: Wetzel & von Seht, Hamburg • Haustechnik / Mechanical services: Energie & Technik Sittensen • Elektroplaner, Haustechnik / Electrical planning, Mechanical services: HSGP-Heinze Stockfisch Grabis & Partner GmbH, Hamburg • Landschaftsplaner Landscape planning: Büro Kiefer Landschaftsarchitektur, Berlin

• Bauherr / Client: Squarefoot Properties Ltd., London • Architekten / Architects: KMK Architects, London • Mitarbeiter / Assistants: Mike Kane, Fawzia Kane, Karen Brooks, Peter Phang, Pietro Amorosi, Louise Heaps • Bauleitung / Construction management: LAD Construction, London • Tragwerksplaner / Structural engineering: NRM Bobrowski, London • Haustechnik, Elektroplaner / Mechanical services, Electrical planning: Con-Serv Ltd., Farnham Common, Buckinghamshire • Kostenberatung / Quantity surveyor: Stockdale, London • Fachberater Zugänge / Access consultant: Access included Ltd., Cardiff • Berater Planung / Planning consultant: John Brearley • Fachberater für Brandschutz Party wall surveyor: PSK Prout Tilbrook, London

Brunnstraße 11 80331 München • Bauherr / Client: Schassberger GmbH & Co. KG, Lohhof • Architekten / Architects: Hild und K, München Andreas Hild, Dionys Ottl • Mitarbeiter / Assistants: Andrea Sommer (Projektleitung), Paul Oledzki • Tragwerksplaner / Structural engineering: Sailer Stepan und Partner GmbH, München • Bauleitung / Construction management: Hild und K, München • Brandschutz / Fire protection: AIB Fachberater für vorbeugenden Brandschutz, München • Haustechnik / Mechanical services: Ingenieurbüro Lackenbauer, Traunstein • Elektroplaner / Electrical planning: Ingenieurbüro Rücker + Schindele, München • Bauphysik / Building physics: Müller-BBM GmbH, Planegg

Seite 104 / page 104 Hallenhäuser in Winterthur Hall Houses in Winterthur Zielstrasse 51, 53, 55 Bettenplatz 35, 37 CH–8400 Winterthur • Bauherr / Client: DN2M Projektentwicklung AG, Zürich • Architekten / Architects: EM2N, Zürich Daniel Niggli, Mathias Müller • Projektleiter / Project architects: Marc Holle, Fabienne Heinrich • Mitarbeiter / Assistants: Harry Bee, Jacob Frei, Philippe Jorisch, Sebastian Knorr, Minka Ludwig, Bernard Radi, Gerry Schwyter • Baumanagement / Construction management: Jaeger Baumanagement GmbH, Zürich • Tragwerksplaner / Structural engineering: WGG Schnetzer Puskas Ingenieure, Zürich • Sanitärplanung / Sanitary engineering: sertis engineering GmbH, Zürich • Heizung, Lüftung / Heating, ventilation: Consultair AG, Zürich • Bauphysik / Building physics: Bakus Bauphysik & Akustik GmbH, Zürich • Landschaftsplaner / Landscape planning: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, Zürich

Seite 100 / page 100 Apartmenthaus in London Flats in London Lawn Road UK– NW3 London • Bauherr / Client: Notting Hill Housing Group • Bauherr (1934) / Client (1934): Jack & Molly Pritchard • Architekten / Architects: Avanti Architects, London • Architekt (1934) / Architect (1934): Wells Coates • Projektleiter / Project architect: Fiona Lamb • Mitarbeiter / Assistants: John Allan, Keyvan Lankarani, Kelley Christ, Keyvan Lankarani • Bauleitung / Construction management: Makers UK Limited, Hitchim

Seite 108 / page 108 Mehrfamilienhaus in Zürich Multi-Family House in Zurich

Seite 116 / page 116 Wohngebäude in Berlin Flats in Berlin

Glättlistrasse 31+ 33, CH – 8048 Zürich-Altstetten

Esmarchstraße 3 10407 Berlin

• Bauherr / Client: Baugenossenschaft Halde, Zürich • Architekten / Architects: L3P Architekten, Regensberg

• Bauherr / Client: Baugruppe e3 Gbr, Berlin • Architekten / Architects: Kaden Klingbeil Architekten, Berlin

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• Landschaftsplaner / Landscape planning: Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich • Fassadenplanung / Facade planning: Mebatech AG, Baden • Bauphysik / Building physics: Bakus Bauphysik & Akustik, Zürich • Geologie / Geological Consultant: Dr. Heinrich Jäckli AG, Baden • Generalunternehmer / Main contractor: Implenia Generalunternehmung AG, Aarau Seite 124 / page 124 Wohn- und Geschäftshaus in Basel Housing and Commercial Development in Basel

Seite 130 / page 130 Wohn- und Geschäftshaus in Neu-Ulm Housing and Commercial Development in Neu-Ulm

Vogesenplatz, Hüningerstraße 1 CH – 4056 Basel

Schützenstraße 32 89231 Neu-Ulm

• Bauherr / Client: Gebäude: The Real Project AG, Basel Haltestelle, Kioske: Tiefbauamt, Basel • Architekten / Architects: Buchner Bründler Architekten, Basel Daniel Buchner, Andreas Bründler • Projektleitung / Project architects: Nicole Johann, David Merz, Lukas Baumann • Projektleitung Haltestelle, Kioske / Project architect station, kiosks: Jonas Staehelin • Mitarbeiter (Wettbewerb) / Assistants (competition): N. Johann, S. Hirschvogel, S. Oehy, J. Jenisch, S. Christen, A. Dreykluft • Mitarbeiter (Ausführung) / Assistants (execution): D. Merz, Y. Grunwald, M. Conen, L. Baumann, B. Ramser, N. Johann, H. Miozzari, T. Hack, F. Engelhardt, F. Rink, F. Moss • Tragwerksplaner (Wettbewerb) / Structural engineering (competition): Hans-Peter Frei, Basel • Tragwerksplaner (Ausführung) / Structural engineering (execution): INGE Beurret + Schmidt, Basel • Landschaftsplaner / Landscape planning: Westpol Landschaftsarchitekten GmbH, Basel • Bauphysik, Akustikberater / Building physics, Acoustical consultant: Ehrsam + Partner AG, Basel • Fassadenplaner / Facade planning: Christoph Etter, Hofstetten • Haustechnik / Mechanical services: Reuss Engineering AG, Gisikon • Elektroplaner / Electrical planning: EBM Technik AG, Münchenstein • Brandschutz / Fire protection: Visiotec Technical Consulting, Allschwil

• Bauherr / Client: Nuwog Wohnungsgesellschaft der Stadt Neu-Ulm • Architekten / Architects: Fink + Jocher, München • Mitarbeiter / Assistants: Stephan Riedel, Ivan Grafl, Martin Vaché, Elmar Schaugg • Tragwerksplaner / Structural engineering: Ingenieurbüro Holzmann + Ostertag, Günzburg • Bauleitung / Construction management: Linder + Latter, Günzburg • TGA-Planung / Mechanical services: Schreiber Ingenieure, Ulm • Freiflächenplanung / Landscape planning: Burger Landschaftsarchitekten, München

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Seite 136 / page 136 Wohn- und Geschäftshaus in Baden Apartment, Retail and Office Building in Baden

Seite 140 / page 140 Wohnanlage in Lauterach Housing Scheme in Lauterach Lerchenpark 1–5 A – 6923 Lauterach • Bauherr / Client: Sozialwohnungen: Wohnbauselbsthilfe Gemeinnützige Reg.Gen.m.b.H., Bregenz Eigentumswohnungen: Schertler-Alge GmbH, Lauterach • Architekten / Architects: Cukrowicz Nachbaur Architekten, Bregenz Andreas Cukrowicz, Anton Nachbaur-Sturm • Mitarbeiter / Assistants: Martin Ladinger, Emanuel Gugele • Tragwerksplaner / Structural engineering: Mader & Flatz, Bregenz • Elektroplaner / Electrical planning: Dipl. Ing. Wilhelm Burgger, Thüringen • Haustechnik / Mechanical services: GMI Ingenieure, Dornbirn • Bauphysik / Building physics: Weithas Bauphysik, Hard • Landschaftsplaner / Landscape planning: Markus Cukrowicz, Lauterach

Mellingerstrasse 2 CH–5400 Baden • Bauherr / Client: Pensionskasse des Bundes Publica, Bern • Architekten / Architects: Burkard Meyer Architekten, Baden Urs Burkard, Adrian Meyer • Projektleiter / Project architect: Florian Stegemann • Mitarbeiter / Assistants: Daniel Krieg, Heiko Dobler, Tobias Burger, Roger Frei, Stephan Lozza • Bauleitung / Construction management: Implenia Generalunternehmung AG, Aarau • Tragwerksplaner / Structural engineering: MWV Bauingenieure AG, Baden • Haustechnik / Mechanical services: Axima AG, Rohr • Elektroplaner / Electrical planning: Herzog Kull Group, Baden

• Projektleiter / Project architect: Simon Speigner • Mitarbeiter / Assistants: Helga Huber-Hochradl, Dirk Obracay • Bauleitung / Construction management: Robert Thoma • Tragwerksplaner / Structural engineering: Nowy Zorn, Innsbruck / Wien • Haustechnik und Energiekonzept / Mechanical services and Energy concept: TB Stampfer, Salzburg • Elektroplaner / Electrical planning: TB Instaplan, Faistenau • Bauphysik / Building physics: Quiring Consultants, Innsbruck • Landschaftsplaner / Landscape planning: Thomas Burger Garten- und Landschaftsplanung, Schalchen • Farbberatung / Colour consultancy: Ernst Muthwill, Hallein • Bodengutachtung / Soil investigation: Geotechnik Tauchmann, Thalheim

Seite 144 / page 144 Passivhauswohnanlage in Salzburg Passivhaus Apartments in Salzburg Lerchenstraße 7–25 A – 5020 Salzburg • Bauherr / Client: Heimat Österreich, Salzburg • Architekten /Architects: sps-architekten, Thalgau

Seite 149 / page 149 Wohnanlage in München Residential Complex in Munich Lothringerstraße 8 81667 München • Bauherr / Client: Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung • Architekten / Architects: meck architekten, München Andreas Meck • Mitarbeiter / Assistants: Bernd Bayer, Peter Fretschner, Johannes Dörle, Moritz Alken • Tragwerksplaner / Structural engineering: Haushofer Ingenieure, Markt Schwaben H.-L. Haushofer • Bauleitung / Construction management: BIP Beratende Ingenieure für das Bauwesen VBI GmbH, München • Haustechnik, Elektroplaner / Mechanical services, Electrical planning: RS Ingenieure, München • Landschaftsplaner / Landscape planning: Burger Landschaftsarchitekten, München • Bauphysik / Building physics: Müller BBM, Planegg

Seite 154 / page 154 Wohnsiedlung in Chantepie Housing Scheme in Chantepie

Seite 164 / page 164 Wohnanlage in Tokio Housing Scheme in Tokyo

Seite 174 / page 174 Studentenwohnheim in Paris Student Dormitory in Paris

Zac des Rives du Blosne/ Secteur Neuf-Journaux F – 35135 Chantepie

Meguro, Meguro-ku J –Tokio

21 rue Pajol, 65 rue Philippe de Girard F – 75018 Paris

• Bauherr / Client: Freg International, Tokio • Architekten / Architects: Hiroshi Nakamura & NAP Architects, Tokio • Mitarbeiter / Assistants: Yasuyuki Hori, Kazuyuki Kuroda • Tragwerksplaner / Structural engineering: Masato Araya, Structural Design Office Oak, Tokio • Projektleiter / Project architect: Hiroshi Nakamura • Bauleitung / Construction management: Nishimatsu Construction Co. Ltd., Yokohama, Kanagawa • Elektroplaner / Electrical planning: Toho Denki Co. Ltd., Tokio • Vermessung Baumbestand / Tree planning: Ecol Company Ltd., Tokio

• Bauherr / Client: Régie immobilière de la Ville de Paris, F – Paris • Architekten / Architects: LAN architecture, F – Paris Benoit Jallon, Umberto Napolitano • Projektleiter, Bauleitung / Project architect, Construction management: Sebastian Niemann • Mitarbeiter / Assistant: Venezia Ferret • Tragwerksplaner, Haustechnik, Elektroplaner / Structural engineering, Mechanical services, Electrical planning: LGX Ingénierie, F– Vitry sur Seine • Generalunternehmer / Main contractor: Eiffage IDF, F – Paris • Umweltingenieur / Environmental engineer: Agence Franck Boutté, F – Paris

Seite 169 / page 169 Studentenwohnhaus in Mendrisio Student Halls of Residence in Mendrisio

Seite 178 / page 178 Studentenwohnheim in Austin University Halls of Residence in Austin

Seite 189 / page 189 Wohnungen für Senioren in Domat/Ems Housing for the Elderly in Domat, Ems

Via A. Maspoli CH – 6850 Mendrisio

3001 South Congress Avenue USA –78704 Austin

Sur Falveng CH – 7013 Domat/Ems

• Bauherr / Client: Fondazione Casa dell’ Academia Accademia di Architettura, Mendrisio • Architekten / Architects: Könz-Molo und Barchi Architekten, Lugano, Carola Barchi, Jachen Könz, Ludovica Molo • Mitarbeiter / Assistant: Nicola Gardin • Tragwerksplaner / Structural engineering: Passera & Pedretti Consulting Engineers, Grancia • Bauleitung / Construction management: Sam architetti a associati, Neggio • Elektroplaner / Electrical planning: Livio Dotesio elettricista, Magliaso • Haustechnik / Mechanical services: Colombo & Pedroni SA, Bellinzona • Kunst am Bau /Artist: Chiara Dynys, Mailand

• Bauherr / Client: St. Edward's University, Austin • Architekten / Architects: Alejandro Aravena mit Ricardo Torrejón, Santiago de Chile Cotera + Reed Architects, Austin • Mitarbeiter / Assistants: Tiffani Erdmanczyk, Adam Pyrek, Travis Hughbanks, Joyce Chen, Leyla Shams (Texas) Victor Oddo, Rebecca Emmons (Chile) • Tragwerksplaner / Structural engineering: Datum Engineers, Austin • Bauleitung / Construction management: HS&A, Austin • Haustechnik, Elektroplaner, Sanitärplaner / Mechanical services, Electrical planning, Plumbing Engineeering: Acr Engineering, Austin

• Architekt / Architect: Dietrich Schwarz, Domat/Ems • Mitarbeiter / Assistants: Peter Silber, Sebastian Streck • Tragwerksplaner / Structural engineering: T. Cavelli AG, Domat/Ems • Energieplaner / Energy planning: Fa. De Stefani AG, Chur • Elektroplaner / Electrical planning: IBG Engineering, Chur

• Bauherr / Client: Sccv Les Lofts des Neuf-Journaux, Saint-Grégoire • Architekt / Architect: Eric Lenoir, Charleville-Mézières • Mitarbeiter / Assistant: Emmanuel Deôm • Tragwerksplaner / Structural engineering: OMS, Thorigné-Fouillard

Seite 184 / page 184 Altenwohn- und Pflegeheim in Steinfeld Nursing and Residential Home for the Elderly in Steinfeld Oktoberstraße 30 A – 9754 Steinfeld • Bauherr / Client: Sozialhilfeverband Spittal / Drau • Architekt / Architect: Dietger Wissounig, Graz • Bauleitung / Construction management: Kunz u. Maurer GmbH, Villach • Tragwerksplaner / Structural engineering: Kurt Pock, Spittal/Drau Gerolf Urban, Spittal/Drau • Haustechnik / Mechanical services: TB Bernhard Hammer GmbH, Graz • Elektroplaner / Electrical planning: TB Bernd Staudacher, Spittal/Drau • Bauphysik / Building physics: Rudolf Pernull, Presseggersee

Seite 158 / page 158 Wohnhügel in Kopenhagen Apartment Mound in Copenhagen DK – Kopenhagen • Bauherr / Client: Høpfner A/S, Kopenhagen • Architekten / Architects: BIG – Bjarke Ingels Group, Kopenhagen • Projektleiter / Project architects: Jakob Lange, Finn Nørkjær, Jan Borgstrøm • Bauleitung / Construction management: Henrick Poulsen • Mitarbeiter / Assistants: Annette Jensen, Dariusz Bojarski, Dennis Rasmussen, Eva Hviid-Nielsen, Joao Viera Costa, Jørn Jensen, Karsten V. Vestergaard, Karsten Hammer Hansen, Leon Rost, Louise Steffensen, Malte Rosenquist, Mia Frederiksen, Ole ElkjærLarsen, Ole Nannberg, Roberto Rosales Salazar, Rong Bin, Sophus Søbye, Søren Lambertsen, Wataru Tanaka • Tragwerksplaner / Structural engineering: Moe & Brødsgaard A/S, Kopenhagen

Die Nennung der Projektbeteiligten und der Hersteller erfolgt nach Angabe der jeweiligen Architekten. Details of design and construction teams are based on information provided by the respective architects.

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Bildnachweis • Picture credits

Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Architektenaufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv DETAIL. Trotz intensiven Bemühens konnten wir einige Urheber der Abbildungen nicht ermitteln, die Urheberrechte sind jedoch gewahrt. Wir bitten in diesen Fällen um entsprechende Nachricht. Photographs not specifically credited were taken by the architects or are works photographs or were supplied from the DETAIL archives. Despite intensive endeavours we were unable to establish copyright ownership in just a few cases; however, copyright is assured. Please notify us accordingly in such instances. Seite 5, 24: Jeroen Musch, Amsterdam Seite 8: Alberto Piovano, Mailand Seite 9 oben: Michael S. Yamashita/corbis Seite 9 unten: Florian Holzherr, München Seite 10 oben links, 39, 71,79, 131, 134, 135: Frank Kaltenbach, München Seite 10 oben rechts: Steffen Jänicke, Berlin Seite 10 unten, 14 oben: Wolfram Janzer/artur, Essen Seite 11: Dirk Altenkirch, Karlsruhe Seite 12: aus: Novy, Neumann-Cosel, Zwischen Tradition und Innovation, Berlin 1991 Seite 13 oben: aus: Architekturzentrum Wien (Hg.), Architektur in Österreich, Basel/Boston/Berlin 2006 Seite 13 unten, 16 links oben: Hertha Hurnaus, Wien Seite 14 unten: Philip Vile/Haworth Tompkins, London Seite 15 links: frei raum concept Seite 15 rechts: Tilman Harlander, Stuttgart Seite 16 rechts unten: Tomio Ohashi, Tokio Seite 19: Reinhard Zimmermann, Zürich Seite 22: Régis Mury, Straßburg Seite 23 unten: Thomas Ott, Mühltal Seite 25 oben: Will Pryce, London Seite 25 unten, 26: Bruno Klomfar, Wien Seite 27 oben links: Baufrösche Kassel Seite 27 oben Mitte: Marleen Kaptein /Stichting EVA, NL–Culemborg Seite 27 oben rechts: flickr.com Seite 27 unten: DRO-Vorm, Amsterdam Seite 29: Fotodesign Gebler, Hamburg/Sto AG Seite 32: Markus Vogt, Mannheim/Sto AG Seite 37 links, 40 unten: Hannes Henz, Zürich Seite 38, 169, 171, 173: Walter Mair, Zürich

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Seite 41 Mitte, 90 oben, 92: Patrick Bingham-Hall, AUS –Balmain Seite 41 unten, 42 unten, 90/91: Kirsten Bucher, Frankfurt Seite 42 oben, 88: Tim Griffith, San Francisco Seite 45, 47–52, 158: Jens Lindhe, Kopenhagen Seite 57, 65: Stefan Müller, Berlin Seite 58, 59 oben rechts, 59 unten, 62, 63, 67 unten: Andrea Kroth, Berlin Seite 59 oben links, 60 links, 66: Thomas Madlener, München Seite 60 rechts, 67 oben: Gianni Plescia, Berlin Seite 69, 72–78, 81: Jan Bitter, Berlin Seite 82, 84–87: Christian Richters, Münster Seite 93 unten, 94, 96 unten, 97-99, 130, 149 – 153: Michael Heinrich, München Seite 100: The University of East Anglia, University Library, Archives Department Seite 101 oben, 103: Morley von Sternberg/arcaid.co.uk Seite 101 unten: Nicholas Kane, GB–Surrey Seite 102: Robert Gresshoff, London Seite 104, 105 unten, 107, 138: Roger Frei, CH-Zürich Seite 106, 124–126, 128, 129: Ruedi Walti, CH-Basel Seite 108–111: Sabrina Dohle, CH-Heerbrugg Seite 112–115: Klaus Frahm/arturimages Seite 116–119: Bernd Borchardt, Berlin Seite 120, 121: Ioana Marinescu, London Seite 127: Andreas Gabriel, München Seite 132/133: Christian Schittich, München Seite 136, 137, 139: Erieta Attali Seite 144–148, 184–188: Paul Ott, Graz Seite 189–193: Gaston Wicky, Zürich Seite 159: Ulrik Jantzen, Kopenhagen Seite 163: Træprisen 164, 165, 167, 168: Daici Ano, Tokio

Seite 174–177: Julien Lanoo, F–Boeschepe Seite 178−183: Cristobal Palma/cristobalpalma.com

Rubrikeinführende Aufnahmen • Full-page plates: Seite • page 7:

Apartmenthaus in London Housing Blocks in London Architekten / Architects: Niall McLaughlin, London Seite • page 45: Studentenwohnheim in Kopenhagen Student Halls of Residence in Copenhagen Architekten / Architects: Lundgaard & Tranberg, Kopenhagen Seite • page 81: Wohnblöcke Schots 1 und 2 in Groningen Housing Blocks (Schots) 1 and 2 in Groningen Architekten / Architects: S333 Architecture + Urbanism, Amsterdam

Cover • Cover: Wohnhügel in Kopenhagen • Apartment Mound in Copenhagen Architekten / Architects: BIG – Bjarke Ingels Group, Kopenhagen

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