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German Pages 106 [110] Year 2012
© 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525510087 — ISBN E-Book: 9783647510088
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Christian Schäfer
Benutzerhandbuch zur Göttinger Septuaginta Band 2: Die Edition des Buches Ruth von Udo Quast
Erarbeitet im Auftrag des Septuaginta-Unternehmens der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
Vandenhoeck & Ruprecht
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Mit einer Abbildung
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-525-51008-7 ISBN 978-3-647-51008-8 (E-Book) © 2013, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen/ Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U.S.A. www.v-r.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Printed in Germany. Druck und Bindung: f Hubert & Co, Göttingen Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
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Inhalt 1. Einführung .......................................................................................... 7 2. Die Anlage der Textedition ................................................................ 13 2.1 Der kritische Text ....................................................................... 15 2.2 Die Kopfleiste ............................................................................. 18 2.3 Der erste Apparat (App I) ........................................................... 20 2.4 Der zweite Apparat (App II) ....................................................... 24 3. Erläuterungen ................................................................................... 27 3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen ........................................ 29 3.1.1 Allgemeine Zeichen ........................................................... 29 3.1.2 Lateinische Apparatterminologie ..................................... 46 3.1.3 Alphabetischer Überblick über die Abkürzungen der Übersetzungen und Druckausgaben ................................. 62 3.2 Rezensionen und Handschriften-Gruppen ................................... 63 3.2.1 Nicht rubrizierte Einzelhandschriften ............................... 68 3.2.2 Die hexaplarische Rezension ............................................ 69 3.2.3 Die lukianische Rezension – der antiochenische Text ........ 71 3.2.4 Die 1-Rezension ............................................................... 73 3.2.5 Die Catenen (")-Gruppe ................................................... 75 3.2.6 Die C-Gruppe .................................................................... 77 3.2.7 Die R-Gruppe .................................................................... 77 3.2.8 Die S-Gruppe .................................................................... 77 3.2.9 Die BNCHBDR^LHWSH^ ............................................................... 77 3.3 Alphabetisches bzw. arithmetisches Verzeichnis der Handschriften mit Angabe der Gruppen, zu denen sie gehören ..... 78 3.3.1 Unzialhandschriften ......................................................... 79 3.3.2 Minuskelhandschriften ..................................................... 79 3.3.3 Papyri und Fragmente ..................................................... 83 3.3.4 Tochterübersetzungen und indirekte Überlieferung .......... 83
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Inhalt
3.4 Die Tochterübersetzungen .......................................................... 84 3.4.1 Die altlateinische Übersetzung = La .................................. 84 3.4.2 Die äthiopische Übersetzung = Aeth ................................. 86 3.4.3 Die armenische Übersetzung = Arm .................................. 86 3.4.4 Die koptischen Übersetzungen = Co .................................. 86 3.4.5 Die syro-hexaplarische Übersetzung = Syh ....................... 87 3.5 Die indirekte Überlieferung ......................................................... 88 3.5.1 Griechische Kirchenschriftsteller ...................................... 88 3.5.2 Lateinische Kirchenschriftsteller ...................................... 90 3.6 Die jüngeren griechischen Übersetzungen (App II) ...................... 92 3.7 Druckausgaben ........................................................................... 93 3.7.1 Aldina = Ald ..................................................................... 93 3.7.2 Complutensis = Compl ...................................................... 94 3.7.3 Sixtina = Sixt ................................................................... 94 3.7.4 Grabe = Gr ........................................................................ 95 3.7.5 Holmes-Parsons = H.-P. ................................................... 95 3.7.6 Lagarde = Lag .................................................................. 95 3.7.7 Brooke-McLean = Br.-M. ................................................... 96 3.7.8 Rahlfs, Ruth, 1922 = RaG .................................................. 96 3.7.9 Rahlfs, Septuaginta, 1935 = RaS ....................................... 96 3.7.10 Swete = Sw ..................................................................... 97 3.8 Die hebräische Textüberlieferung ................................................ 97 4. Anhang .............................................................................................. 99 4.1 Register der im Benutzerhandbuch erklärten Apparatnotationen .................................................................... 101 4.2 Publikationen des Septuaginta-Unternehmens .......................... 102 4.2.1 Septuaginta Vetus Testamentum Graecum auctoritate Academiae Scientiarum Gottingensis editum .................. 102 4.2.2 Supplementum ............................................................... 103 4.2.3 Mitteilungen des Septuaginta-Unternehmens (MSU) ....... 104
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1. Einführung
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Wie bereits der erste Band des Benutzerhandbuchs zur Göttinger Septuaginta soll auch dieser zweite Teilband, der sich auf die Septuaginta-Edition des Buches Ruth von Udo Quast bezieht, die Zugänglichkeit zur $CHSHN^ BQHSHB@^ L@HNQ erleichtern und anhand konkreter Beispiele dazu beitragen, ihre Apparate „sprachfähig“ zu machen.1 Die große, vom Septuaginta-Unternehmen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen verantwortete JQHSHRBGD Ausgabe der Septuaginta ist im Buch Ruth darauf angelegt, durch umfangreiche Notationen in dem textkritischen und hexaplarischen Doppelapparat nahezu lückenlose Rückschlüsse auf den Text jedes einzelnen Textzeugen, also jeder einzelnen griechischen Handschrift, zu ermöglichen sowie die Text- und Überlieferungsgeschichte des gesamten Buches umfassend zu dokumentieren.2 Der Umfang vor allem des ersten Apparates muss auf den Nutzer zu Recht erschlagend wirken, seine „Sprache“ dürfte, wie Otto Eißfeldt bereits 1927 bezüglich der
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Meinen herzlichen Dank für ihre Unterstützung bei der Herstellung dieses Benutzerhandbuchs sage ich den Herren Bernhard Neuschäfer und Reinhart Ceulemans sowie Herrn Benjamin Apsel und Frau Franziska Heimann.
Für die Benutzung dieses Handbuchs gilt grundsätzlich: Pfeile (̼) geben Hinweise auf Kapitel innerhalb des Benutzerhandbuchs. Verweise auf Seiten bzw. Abschnitte einzelner Bände der Göttinger $CHSHN^ L@HNQ (vgl. unten Anhang ̼ 4.2) werden folgendermaßen dargestellt: ̿ !TBGSHSDK Seitenzahl (z.B. ̿ 1TSG 150). Auf A. Rahlfs, Studie über den griechischen Text des Buches Ruth, in: NGG Phil. Hist. Kl., S. 47–164 = MSU 3, S. 47–164, Berlin 1922 wird mit ̿ 1@GKER^2STCHD § verwiesen. Da es sich bei dem vorliegenden Benutzerhandbuch um ein Referenzwerk zu U. Quasts Ruth-Edition handelt, werden inhaltliche Ergebnisse dieser Ausgabe in den unten stehenden Kapiteln oft zusammengefasst. Der häufige, mit „̿“ markierte Verweis unterhalb der Überschriften auf die einschlägigen Seiten der Ruth-Edition entspricht einem (i.d.R. nicht jedesmal ausdrücklich hinzugefügten) „Vgl.“. Das Benutzerhandbuch versteht sich als Hilfsmittel zum Gebrauch der Ruth-Ausgabe der Göttinger Septuaginta. Seine Ausführungen basieren deshalb im Wesentlichen auf den Angaben, die Quast in seiner Edition und Textgeschichte darbietet. Darin begegnende Unstimmigkeiten oder auch fehlende Informationen können im Rahmen dieses Handbuchs nicht ausgeglichen bzw. ergänzt werden. Abkürzungen bei Literaturangaben richten sich nach S. M. Schwertner, TRE Abkürzungsverzeichnis, Berlin/New York ²1994. 2 Vgl. ̿ 1TSG 150.
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1. Einführung
Vorgängeredition zu bedenken gab,3 noch dazu besonders kompliziert erscheinen. Udo Quast4, der dem Göttinger Septuaginta-Unternehmen und damit der Septuaginta sein wissenschaftliches Leben gewidmet hat, steht in der Editionstradition John William Wevers’, zu dessen SeptuagintaAusgabe des Pentateuch er entscheidend beitrug. Wevers nennt ihn in seinem Nachruf „my right hand throughout the years of working on the Pentateuch“5 und würdigt Quasts brilliante paläographische und editorische Befähigung. Aufgrund der persönlich bedingten, vor allem aber auch sachlich gebotenen Kontinuität zwischen Wevers’ Pentateuch-Edition und Quasts Ruth-Ausgabe6 ergeben sich zwangsläufig zahlreiche Parallelen in den Ausführungen zur Editionstechnik und Apparatsprache zwischen dem Benutzerhandbuch Udo Quast im Jahre 1998 (Abdruck mit freundlicher zum Pentateuch und dem vorliegenden Genehmigung von Chr. Quast). zu Buch Ruth (vgl. ̿ 1TSG 149f.). 3
Vgl. O. Eißfeldt, Rezension zu: Septuaginta. Societatis Scientiarum Gottingensis auctoritate, ed. A. Rahlfs, Bd. I: Genesis, Stuttgart 1926, in: DLZ 4 (1927), Sp. 452f. 4 Udo Quast wurde am 28. April 1939 in Göttingen geboren. Seine Kindheit verlebte er in Schlesien, von wo er zu Beginn der Schulzeit nach Göttingen zurückkehrte. Hier nahm er auch sein Studium der evangelischen Theologie auf, das er 1967 mit dem Ersten Theologischen Examen bei der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers abschloss. Bereits als Student trat er 1961 dem Septuaginta-Unternehmen bei und blieb ihm nach seinem Examen als wissenschaftlicher Mitarbeiter 44 Jahre lang verbunden. Am 30. Dezember 2005 verstarb Udo Quast in seinem 67. Lebensjahr. 5 J. W. Wevers, In memoriam Udo Quast. 1939–2005, in: BIOSCS 39 (2006), S. 145. Quasts Arbeit für das Septuaginta-Unternehmen würdigt R. Hanhart in dem Beitrag 5HDQYHF^)@GQD^2DOST@FHMS@ENQRBGTMF^( [ThR 73 (2008), S. 247–281], S. 251f. 6 Nicht zuletzt um der Einheitlichkeit der Göttinger Oktateuch-Edition willen war U. Quast seinerzeit mit der Edition der Bücher Josua, Richter und Ruth beauftragt worden.
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1. Einführung
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Einer Einführung in die Anlage der Textedition (̼ 2.) folgen die ausführliche Entschlüsselung und Erläuterung sämtlicher Zeichen und Abkürzungen (̼ 3.1) sowie eine Einleitung in die Rezensionen und Handschriften-Gruppen (̼ 3.2) der Ruth-Edition.7 Die Präsentation des erstmals 1926 von Alfred Rahlfs zusammengestellten „alphabetischen bzw. arithmetischen Verzeichnisses der Handschriften mit Angabe der Gruppen, zu denen sie gehören“8 (̼ 3.3) soll nicht nur Einsteigern, sondern auch Spezialisten ein effizienteres Arbeiten mit den beiden Apparaten ermöglichen. Die hierauf folgenden Abschnitte des Benutzerhandbuchs (̼ 3.4– 7) bieten in knapper Form Informationen über Art und Weise der Darstellung der so genannten Tochterübersetzungen, der indirekten Überlieferung in den Ruth-Zitaten der griechischen und lateinischen Kirchenschriftsteller, der jüngeren griechischen Übersetzungen des Aquila, Symmachus und Theodotion sowie der Druckausgaben seit dem 16. Jahrhundert. Hinweise zum Verhältnis von Septuaginta-Text und der Überlieferung des hebräischen Textes (̼ 3.8) sowie ein Anhang (̼ 4.) schließen den vorliegenden Band ab. Trotz teilweise notwendiger Überschneidungen ist auch dieses Benutzerhandbuch kein Ersatz für die in der Edition abgedruckte Einleitung und Textgeschichte: durch ständige Verweise möchte es vielmehr deren gezielten Gebrauch erleichtern. Es empfiehlt sich, vor Benutzung der Göttinger Ausgabe des Buches Ruth das zweite Kapitel des vorliegenden Handbuchs (Die Anlage der Textedition) vollständig, Kapitel 3 (Erläuterungen) kursorisch zu studieren. Beide Teile können später immer wieder als eine Art Lexikon zu Quasts Edition verwendet werden. ^
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Zur Geschichte der Göttinger $CHSHN^BQHSHB@^L@HNQ vgl. Chr. Schäfer, Benutzerhandbuch zur Göttinger Septuaginta, Bd. 1 (Die Edition des Pentateuch von John William Wevers), Göttingen 2012, S. 14–18. 8 Septuaginta. Societatis Scientiarum Gottingensis auctoritate, ed. A. Rahlfs, I Genesis, Stuttgart 1926, S. 4.
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2. Die Anlage der Textedition ^
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2.1 Der kritische Text (̿ 1TSG 150)
Ziel der Göttinger $CHSHN^BQHSHB@^L@HNQ ist die kritische Rekonstruktion des ältesten erreichbaren Textes der Septuaginta. Deren Hauptkriterium9 bildet die Aussonderung aller rezensionellen Elemente: „Soweit in der Überlieferung Varianten vorliegen, die den sicher nachgewiesenen Überarbeitungskriterien einer Rezension entsprechen, ist mit dieser Feststellung meist auch die textkritische Entscheidung gegeben.“10 Da Ruth den hebräischen Text genau, aber nicht „sklavisch“ wörtlich wiedergibt, behält Quast zwar das allgemeine textkritische Prinzip bei, „daß eine gegenüber dem hebräischen Text freiere Lesart der wörtlicheren als kritischer Text vorzuziehen ist“ (̿ 1TSG 129), weicht hiervon in Einzelfällen jedoch dann ab, wenn eine dem Hebräischen entsprechende Lesart von den wichtigen Unzialen (vor allem dem Codex Vaticanus in der Kombination mit Codex Alexandrinus) sowie der hexaplarischen und/oder lukianischen Rezension bezeugt wird (vgl. Ruth 221), die einer vor allem durch Schreiberversehen bedingten ‚freieren‘ Lesart gegenübersteht. Aufgrund der Kürze des Buches Ruth war Quast die Feststellung einer sicher belegbaren Übersetzungstechnik trotz genauester Untersuchungen nicht vollständig möglich, weshalb bei der Textherstellung die älteren Zeugen tendentiell stärker berücksichtigt wurden. Die positiven Zeugen des kritischen Textes – das sind diejenigen Handschriften, Tochterübersetzungen und indirekten Zeugen, die den vom Herausgeber rekonstruierten Septuaginta-Text (positiv) bestätigen – sind im Apparat der Göttinger $CHSHN^L@HNQ für gewöhnlich nicht gesondert aufgeführt. Allerdings geben die ausführlichen Informationen des (grundsätzlich negativen, also FDFDM den kritischen Text zeugenden) Apparates in Verbindung mit der (positiven) so genannten Kopfleiste (Erklärung ̼ 2.2) dem Benutzer die Mög-
9 Zu den allgemeinen textkritischen Kriterien bei der Textherstellung vgl. ̿ 1TSG 123– 149. 10 ̿ 1TSG 128.
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2. Die Anlage der Textedition
lichkeit, angesichts der genannten Schwierigkeiten,11 eigene Vorschläge zur Textherstellung zu entwickeln. Zur Begründung einzelner Textentscheidungen, zu den Abweichungen von Rahlfs’ '@MC @TRF@AD (1935) sowie seiner Edition des !TBGDR^ 1TSG^ FQHDBGHRBG^ @KR^ /QNAD^DHMDQ^JQHSHRBGDM^'@MC@TRF@AD^CDQ^2DOST@FHMS@ (1922) ebenso wie zu den wenigen Stellen, an welchen Unsicherheiten hinsichtlich der Textrekonstruktion verbleiben, vgl. ̿ 1TSG 130–148. Eigennamen sind im kritischen Text mit Akzenten und Spiritus versehen. Damit schließt sich Quast dem bereits von Swete und Brooke-McLean praktizierten und auch von Rahlfs in der RuthAusgabe von 1922 angewandten, für die Göttinger Septuaginta seit 1974 mit Wevers’ Genesis-Ausgabe wieder eingeführten Schema an, R£LSKHBGD hebräische Namen zu akzentuieren. Bis 1974 galt in den Editionen von W. Kappler12, J. Ziegler13 und R. Hanhart14 das Lagarde’sche Prinzip, unflektierte Eigennamen ohne Akzente zu schreiben, flektierte hingegen zu akzentuieren und Spiritus dort zu setzen, wo dies nötig und möglich war. Dass es für die Akzentuation der Eigennamen kein eindeutiges Verfahren gibt, hat seinen Grund darin, dass eine alte, in Handschriften nachweisbare Tradition hierfür fehlt. Der Vorteil der Akzentuation aller Namen liegt vor allem in der so entstehenden Homogenität des Textes. 11
D.h. der Zeugenlage des Buches Ruth, der nicht sicher rekonstruierbaren Übersetzungstechnik sowie mancher nur schwer erklärlichen Spracheigentümlichkeiten des Übersetzers. 12 Werner Kappler (1902–1944) war von 1933 bis 1944 Leiter des Göttinger Septuaginta-Unternehmens und Herausgeber der 1936 erschienenen Edition von Maccabaeorum liber I. 13 Joseph Ziegler (1902–1988) war von 1948 bis 1970 Professor für Altes Testament an der Universität Würzburg. Sein editorisches Schaffen galt vor allem den Prophetenbüchern sowie den Libri Sapientiales (Isaias, 1939; Duodecim Prophetae, 1943; Ezechiel, 1952; Susanna/Daniel/Bel et Draco, 1954; Ieremias/Baruch/Threni/Epistula Ieremiae, 1957; Sapientia Salomonis, 1962; Sapientia Iesu Filii Sirach, 1965; Iob, 1982). Vgl. A. Schmitt, Erinnerungen an Joseph Ziegler (1902–1988), in: Biblische Notizen 113 (2002), S. 69–78. 14 Robert Hanhart, geb. 1925, war von 1961 bis 1993 Leiter des SeptuagintaUnternehmens und in den Jahren 1977–1990 Professor für Altes Testament an der Georg-August-Universität Göttingen. Als Editor widmete er sich vornehmlich den deuterokanonischen Schriften sowie dem Paralipomenon II (Maccabaeorum liber II, 1959; Maccabaeorum liber III, 1960; Esther, 1966; Esdrae liber I, 1974; Iudith, 1979; Tobit, 1983; Esdrae liber II, 1993).
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2.1 Der kritische Text
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Die Anlage der Textedition Aufbau einer Seite aus der Septuaginta-Edition des Buches Ruth A
B
C
D
E
A B C D E
Seitenangabe in der Ausgabe, Titel des Buches, Kapitel- und Versangabe Der kritische Text (mit Versangabe am Rand) ̼ 2.1 Die Kopfleiste ̼ 2.2 Der erste, sog. Septuaginta-Apparat (App I) ̼ 2.3 Der zweite, sog. Hexapla-Apparat (App II) ̼ 2.4
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2.2 Die Kopfleiste (̿ 1TSG 151)
In der so genannten Kopfleiste – zwischen dem kritischen Text und dem ersten Apparat aufgeführt – sind alle auf der jeweiligen Seite der Ausgabe benutzten handschriftlichen Zeugen und Übersetzungen in derselben Reihenfolge wie in den Apparaten aufgelistet (Entschlüsselung unten in ̼ 2.3)15: AB (932) .͂ + 1͂ "͂ CRS al verss Die Kopfleiste ermöglicht es somit dem Benutzer, durch Vergleich mit den in den Apparaten genannten Zeugen auf die jeweilige positive Zeugenlage, also die den kritischen Text bestätigenden Zeugen, zurückzuschließen: Ruth 117 (Kopfleiste): AB .͂ + 1͂ "͂ CRS al verss Ruth 117 (App I): ̝ƹ] ̧ 68̀-121 Statt ̝ƹ lesen die Hss. 68̀ (= 68 + 122) und 121 ȃ. Alle drei Handschriften gehören zur 1-Rezension. Gleicht man diesen Befund mit der Kopfleiste ab, so ist zu erkennen, dass ̝ƹ von den Hss. A und B, der gesamten hexaplarischen und lukianischen Rezension, der 1Rezension ohne die Hss. 68, 121 und 122, der Catenen-Gruppe, den Gruppen C, R und S, sämtlichen BNCHBDR^LHWSH sowie allen in der Ausgabe verwendeten Tochterübersetzungen bezeugt wird.
Ist der Text eines Zeugen nur EQ@FLDMS@QHRBG erhalten, so ist der entsprechende Zeuge in Klammern gesetzt: AB .͂ +(314) 1͂ "͂ CRS al verss
15 Erstmals eingeführt wurde die Kopfleiste in dem 1962 von Joseph Ziegler edierten Band der „Sapientia Salomonis“ (= Septuaginta. Vetus Testamentum Graecum auctoritate Societatis Litterarum Gottingensis editum, Bd. XII,1, Göttingen 1962). Vgl. dort auf S. 5.
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2.2 Die Kopfleiste
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!DFHMMS der Text eines Zeugen auf der betreffenden Seite, so folgt auf die (in Klammern gesetzte) Handschriften-Sigel ein kurzer waagerechter Strich: AB .͂ +(59-) 1͂ "͂ CRS al verss $MCDS der Text eines Zeugen auf der betreffenden Seite, so geht der (in Klammern gesetzten) Handschriften-Sigel ein kurzer waagerechter Strich voran: AB .͂ + 1͂ "͂(-73) CRS al verss %DGKS in einer Handschrift ein Textstück aus £TDQDM Gründen (etwa wegen eines Blattverlustes), so wird diese Handschrift im Anschluss an ihre jeweilige Gruppe mit dem Minuszeichen versehen und hochgestellt notiert: AB .͂ + 1͂–121 "͂ CRS al verss (bedeutet, dass außer Hs. 121, die zur 1-Rezension gehört, alle Handschriften den Text belegen.)
Welche Stellen die auf diese Weise markierten Handschriften im Detail auslassen, ist den in der Einleitung des jeweiligen Bandes zusammengestellten Informationen zu den Handschriften zu entnehmen oder – ausführlicher – den Handschriftenverzeichnissen von Alfred Rahlfs16 und Detlef Fraenkel17. Die Abkürzung al (@KH@^ L@MTRBQHOS@) steht für die BNCHBDR^ LHWSH (̼ 3.2.9), also diejenigen griechischen Handschriften, die keiner Textgruppe zugeordnet werden können.
16 A. Rahlfs, Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten Testaments, MSU 2, Berlin 1914. 17 A. Rahlfs, Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten Testaments. Die Überlieferung bis zum VIII. Jahrhundert. Bearbeitet von D. Fraenkel, Septuaginta Vetus Testamentum Graecum auctoritate Academiae Scientiarum Gottingensis editum, Suppl. I,1, Göttingen 2004.
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2. Die Anlage der Textedition
Die Abkürzung verss (UDQRHNMDR) bezeichnet die Tochterübersetzungen. Ihr Text ist für Ruth jeweils vollständig erhalten.
2.3 Der erste Apparat (App I) (̿ 1TSG 151f.)
Im ersten, sog. Septuaginta-Apparat sind die Abweichungen vom kritischen Text, die im Griechischen in irgendeiner Weise einen Sinn ergeben, vollständig aufgenommen. Dabei geht es Quast mehr um die vollständige Dokumentation als um die Selektion wichtiger Varianten. Ein Prinzip, das zwar aus editionsphilologischer Sicht zu hinterfragen ist, das aber angesichts der weit verzweigten und nur durch Gruppierungen zu ordnenden Textüberlieferung der Septuaginta seine Berechtigung hat. Orthographica stehen im Anhang der Ausgabe (̿ 1TSG 194ff.), dort allerdings zusammen mit in App I genannten Schreiberfehlern. Abweichungen von den im „Lemma“, also im kritischen Text (̼ 2.1), gebrauchten Eigennamen sind sämtlich in App I aufgenommen, da ihre Transkription einen besonderen Forschungsgegenstand darstellt. Grundsätzlich werden die Varianten in App I stets ohne Akzente notiert, der Lemmatext hingegen immer akzentuiert, was auf den ersten Blick eine Unterscheidung des kritischen Textes von den Varianten ermöglicht. Gewöhnlich ist den Varianten der Abschnitt des rekonstruierten Textes, auf den sie sich beziehen, als Lemma vorangestellt, meist abgetrennt durch eine geschlossene eckige Klammer „]“. In eindeutigen Fällen können die Varianten allerdings auch ohne Lemma-Angabe notiert sein: Ruth 26b (Lemmatext): Ə ̞̐Ȯ̠ Ƈ ˼̧̐̑Ȯ̢̠̎ ź̡̢̛̘… Ruth 26b (App I): s̢̝̘̘̠̐̑ 313
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2.3 Der erste Apparat (App I)
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Für den Eigennamen ˼̧̐̑Ȯ̢̘̠ liest Hs. 313 die orthographische Variante s̝̐̑Ȯ̢̘̠. Der Bezug zum Lemma ist so eindeutig, dass dieses im Apparat nicht mehr eigens aufgeführt werden muss.
Weichen Handschriften innerhalb der Bezeugung einer Variante voneinander ab, so sind diese Abweichungen als Untervarianten im Apparat mit notiert. Dabei wird die Untervariante mit Angabe der sie überliefernden Handschrift in runde Klammern gesetzt. Diese Handschrift erscheint noch ein zweites Mal in der Gesamtauflistung der Zeugen für die Variante. Beispiele für runde Klammern innerhalb der Variante: Ruth 46: Ū̥̒Ự̡̢̡̝̈̄̔] -̡̢̡̣̘̔̐ (-̡̔ 122) R–V 120 407 628 Hs. 122, die Bestandteil der 1-Rezension ist, belegt statt der Variante Ū̡̢̥̘̒̔Ƚ̡̘̐ die itazistische Lesart Ū̡̢̥̘̒̔Ƚ̡̔.
Ruth 41: ̙̟̫̤̘̔] pr ̝ ̛̘̓̔̐ (̛̘̓̐ 30-407 318) 30̀-72-407 318 334 Die Hss. 30̀ (= 30 + 730), 72 und 407, die zur 1 Haupt- bzw. 1-Untergruppe gehören, sowie die Hss. 318 und 334 stellen hier dem Lemma die Worte Ƨ ̓̔Ơ̇̐ vor. Allerdings überliefern die Hss. 30, 407 und 318 den Itazismus ̓Ơ̇̐ (vgl. unten ̼ S. 56).
Dabei kann es durchaus vorkommen, dass – bei eindeutiger Zuordbarkeit der Zeugen – verkürzt notiert wird (zur Entschlüsselung vgl. auch unten ̼ 3.5.1): Ruth 219: ̔Ʋ̝̖̒̚š̛̝̠] + ̢̝̘ ̢̡̥̝̟̔̐̔(̛) ̛̦̣̥̖ ̛̛̙̖̔ (̛̛̙̘̖̐ 75) ̧̙̗̠̐ (+ ̙̘̐ Thtap) ̡̞̝̘̖̔̔(̛) (̞̗̣̔̔s̡̖̔ 334) s̗̔ ̝̣ ̡̞̝̘̖̔̔(̛) (-̡̠̐ 334; ̙̘̐ pro s̗̔ ̝̣ ̞̔. Thtap; om s̗̔ ̝̣ ̞̔. 59) + 55 C–125 S 334 Tht 1 314 Entschlüsselung der Klammern, die sich auf Thtap beziehen (unterstrichen): Der Apparat der Theodoret-Ausgabe (TECC 17, S. 314) notiert als Variante nach ̙̗̬̠̐ ein zusätzliches ̙̐Ǖ. Die Eintragung ̙̐Ǖ pro s̗̔Ș ̝ƹ ź̞. Thtap bedeutet, dass der Apparat der ThtAusgabe als Variante die Auslassung von s̗̔Ș ̝ƹ ź̞̝Ǖ̡̖̔(̛) auf-
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2. Die Anlage der Textedition
führt, was Quast als Konsequenz aus der Ergänzung des ̙̐Ǖ nach ̙̗̬̠̐ versteht. Statt dem in runden Klammern angegebenen Zusatz „+ ̙̘̐ Thtap“ müsste es bei ausführlicher Notation „+ ̙̘̐ Tht 1 314ap“ heißen.
Sofern es dem Herausgeber nötig schien, über die Kopfleiste hinaus positive Zeugen für bestimmte Varianten anzuführen (etwa wegen des leichteren Überblicks über die Zeugenlage oder wegen ihrer Bedeutung für die Textkritik), stehen diese links von der eckigen Klammer, während rechts von der eckigen Klammer die negativen Zeugen (für die jew. Varianten) notiert sind. Positive Zeugen werden meist nur bei den Eigennamen zur besseren Übersichtlichkeit, bei Abweichungen der Druckausgaben Aldina, Complutensis und Sixtina von den ihnen zugrundeliegenden Handschriften sowie bei fragmentarisch überlieferten Zeugen, wie z.B. Papyri oder Kirchenschriftstellerfragmenten aufgeführt, immer jedoch, wenn die griechischen Zeugen einer Variante unter der Abkürzung „rel“ (= QDKHPTH, CHD^»AQHFDM; ̼ 3.1.2) zusammengefasst sind. Die Reihenfolge der Lemmata innerhalb des Apparates ist so gestaltet, dass zuerst längere, dann kürzere Satzelemente und schließlich einzelne Wörter aufgeführt werden. Ruth 318 (Lemmatext): … ſ̧̠ ̢̝Ƚ ź̛̞̘̒Ɋ̛̐̎ ̡̔ ̞Ɋ̠ ̝Ʋ ̡̞̔̔Ȯ̢̘̐ ȼȠs̐ Ruth 318 (App I): … ̞Ɋ̠ ̝Ʋ ̡̞̔̔Ȯ̢̘̐] ̢̘ ̡̢̘̔ C | ̞Ɋ̠ ̝Ʋ] ̞̝̣ ̡̝̣ 29; ̞̐ + spat 3 – 4 litt 53 | ̞Ɋ̠] PTNMH@L Sa | ̝Ʋ ̡̞̔̔Ȯ̢̘̐] ̡̢̘̔̐ +–59 S–106 334; ̡̢̘̔ 59 106; B@C@S Latcod 109: cf Ť | ̡̞̔̔Ȯ̢̘̐] ̡̢̘̞̘̘̓̐̔̔̐ 413 Die Anordnung der verschiedenen Varianten bezüglich eines bestimmten Lemmas erfolgt möglichst nach inneren Kriterien,18 meist unter Beachtung der äußeren Reihenfolge: Wortvarianten – Zusätze – 18 Schon O. Stählin, Editionstechnik, Leipzig/Berlin 1909, S. 38 schlägt vor, Varianten „in der Reihenfolge ihres Wertes“ anzuführen, wodurch „in vielen Fällen die fortschreitende Verderbnis von selbst klar“ wird.
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2.3 Der erste Apparat (App I)
23
Umstellungen – Auslassungen. Einzig die von „rel“ für QDKHPTH^(= die übrigen) belegte Variante steht immer an letzter Stelle (̼ 3.1.2 zu rel). Die jeweiligen Zeugen für eine Variante sind HLLDQ in folgender Reihenfolge notiert (vgl. die Kopfleiste; ̼ 2.2): a) die Hss. A und B b) das Fragment 932 c) die Zeugen der .͂-Handschriften (̼ 3.2; 3.2.2) d) die Zeugen der +-Handschriften (̼ 3.2; 3.2.3) e) die Zeugen der 1͂-Handschriften (̼ 3.2; 3.2.4) f) die Zeugen der "͂-Handschriften (̼ 3.2; 3.2.5) g) die restlichen Textfamilien (CRS) in alphabetischer Reihenfolge (̼ 3.2; 3.2.6–8) h) die BNCHBDR^LHWSH (al; ̼ 3.2.9) i)
die griechischen (Kirchen-)Schriftsteller in alphabetischer Reihenfolge (̼ 3.5)
j)
Lat
cod 109, gefolgt von den lateinischen Kirchenschriftstellern in alphabetischer Reihenfolge. (Von einem Sonderfall abgesehen sind die lateinischen Zeugen in Ruth immer durch das hochgestellte Lat eingeleitet; ̼ vgl. unten S. 90)
k) die übrigen (Tochter-)Übersetzungen in alphabetischer Reihenfolge (verss; ̼ 3.4) l)
andere Zeugen oder kommentierende Hinweise des Herausgebers
Kirchenschriftsteller sind im Apparat nach ihren Ausgaben zitiert, wobei die jeweilige Referenzstelle zumeist hinter dem Kürzel des Kirchenschriftstellers angegeben ist (̼ 3.5). Zahlen, die sich also hinter einem Kirchenschriftstellerkürzel befinden, stehen deshalb – entsprechend der oben vorgegebenen Reihenfolge der Zeugen – MHD (!) für Minuskelhandschriften.
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24
2. Die Anlage der Textedition
Die formale Übereinstimmung von Varianten mit dem Masoretischen Text (Ť) ist – wie in den Pentateuchbänden – sorgfältig notiert. Wird eine Variante als Ť gekennzeichnet, bedeutet dies automatisch ihre Übereinstimmung mit den Targumim (Tar; ̼ 3.1.3). „Weichen Ť und Tar voneinander ab, so wird die individuelle Übereinstimmung zwischen ihnen und der betreffenden Variante notiert“ (̿ 1TSG 152). Ist die Endung eines griechischen Wortes tachygraphisch nicht eindeutig identifizierbar, wird diese, wenn nötig, im Apparat hochgestellt notiert: Ruth 119 (Lemmatext): ź̡̛̞̝̟̫̗̖̔̐ ̓ǐ Ūs̢̤̪̟̘̔̐ ſ̧̠ ̢̝Ƚ ̡̛̞̟̗̘̐̐̒̔̌̐ ̐Ʋ̢ǎ̠ ̔Ɩ̠ ˲̘̗̐̌̔̚s … Ruth 119 (App I): Ūs̢̤̪̟̘̔̐] ̐s̢̤̝̟̝̘̔ (-̧̢̤̟̝̘̔ 75) 54̀-59 V-72 44* 125; ̐s̢̤̝̟ 319; post ̡̛̞̟̗̘̐̐̒̔̌̐ tr 414*
2.4 Der zweite Apparat (App II) (̿ 1TSG 152)
Lesarten aus der Hexapla und Marginalien, d.h. Randnoten, die den jüngeren Übersetzungen und nicht der eigentlichen SeptuagintaTradition zuzurechnen sind, werden im zweiten, sog. HexaplaApparat notiert (vgl. ̿ 1TSG 148). Seit dem Erscheinen der IsaiasAusgabe im Jahre 1939 ist dieses Material vollständig in die Bände der Göttinger Septuaginta aufgenommen, einerseits wegen seiner Bedeutung für das Verständnis des Septuaginta-Textes, andererseits wegen des Fehlens einer zuverlässigen Ausgabe.19 „Da das in den zweiten Apparat aufgenommene Material wenigstens in der Theorie nicht eine Zusammenstellung von Varianten innerhalb der LXX-Tradition darstellt, sondern vielmehr eine solche von Lesarten aus anderen Traditionen […], die die Textgestalt der LXX beeinflußt haben können, sind die Lesarten in derselben Weise wie der kritische Text selber mit Akzenten und Spiritus versehen. 19
Vgl. ̿ (R@H@R^ 107. Ziegler liefert eine ausführliche Begründung für Art und Umfang des Hexapla-Apparates a.a.O., S. 106–108.
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2.4 Der zweite Apparat (App II)
25
Diese Schreibweise soll dazu verhelfen, auch rein äußerlich auf den unterschiedlichen Charakter beider Apparate aufmerksam zu machen“ (̿ &DMDRHR 60). In Ruth bieten nur wenige Handschriften hexaplarische/alternative Lesarten, weshalb im Folgenden Beispiele für alle besonderen App II-Notationen der Ausgabe aufgeführt werden: Ruth 112 (App II): ̢̝Ƚ 2° – Ư̟̄̓̎ 2°] ̐̀ ̙̐̎ ̒̔ ī…Ĭ ̧̖̑̔̑̚š̛̛̖ ī…Ĭ 108; ̐̀ ī…Ĭ ̧̖̑̔̑̚[…ī…Ĭ M-58(s nom) Hs. 108 bezeugt als Alternativlesart des Aquila (= ̐̀) ̙̐̎ ̒̔ ī…Ĭ ̧̖̑̔̑̚š̛̛̖ ī…Ĭ für ̢̝Ƚ ̛̖̗̒̔Ƞ̛̐̎ s̔ Ư̟̄̓̎. Die in spitzen Klammern hinzugefügten Auslassungspunkte ī…Ĭ stehen für ein Wort bzw. Worte, die – nach Auffassung Quasts – hier zu ergänzen sind, obgleich die Handschrift keine weiteren bezeugt hat. 6DKBGDR Wort/e hier stehen müsste/n, lässt sich jedoch nicht mehr rekonstruieren. Hs. M und Hs. 58 bieten als Lesart des Aquila das fragmentarische ī…Ĭ ̧̖̑̔̑̚[…ī…Ĭ. In Hs. 58 wird Aquila allerdings nicht genannt (s nom = RHMD^ MNLHMD, also ohne Namensangabe). Die Punkte jenseits der eckigen Klammer bedeuten hier keine Anzahl von Buchstaben, sondern markieren lediglich das nicht mehr feststellbare Ende des Wortes.
Ruth 215 (App II): sǒ ̢̡̢̛̙̘̥̫̖̐̐̔ ̐Ʋ̢̛̍] ̝Ʋ ̧̡̢̙̫̔̔̚ (̙̝̚. cod) ̐Ʋ̢` 343 Hs. 343 bezeugt zum angeführten Lemma als Randlesart ̝Ʋ ̡̢̙̝̫̔̔̚ ̐Ʋ̢`. Die Verschreibung ̙̝̚. (im Codex, also in Hs. 343) wurde von Quast zu ̧̙̚. korrigiert. Die Endung von ̐Ʋ̢` ist nicht sicher rekonstruierbar und wurde deswegen (entsprechend der Handschrift) abgekürzt (vgl. auch Ruth 37 u.ö.).
Ruth 39 (App II): ƫ̢̘ Ū̡̢̥̘̒̔ǘ̠ ̔Ɯ ̡̫] ƫ̢̘ ̢̡̣̟̬̚Ȟ ̡̫ 343 (ind ad ź̞̎) Hs. 343 bezeugt zum angeführten Lemma als Randlesart ƫ̢̘ ̢̡̣̟̬̚Ȟ ̡̫, wobei der die Randlesart markierende Index über dem in Ruth 39 vorher stehenden ź̞̎ gesetzt wurde (HMCDW^@C).
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26
2. Die Anlage der Textedition
Ruth 315 (App II): ̢ǖ ̧̞̟̔̎̕s̐] ̢ǖ ̡̛̘̓Ɋ̛̐ (̡̘̓.*) 334sup lin Hs. 334 liest über ̢ǖ ̧̞̟̔̎̕s̐ (= sup lin = RTOQ@^KHMD@L = über der Zeile) des Lemmas ursprünglich ̢ǖ ̡̘̓Ɋ̛̐, was jedoch zu ̢ǖ ̡̛̘̓Ɋ̛̐ korrigiert wurde.
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3. Erläuterungen
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3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen (̿ 1TSG 152–154)
Die Entschlüsselung der Zeichen und Abkürzungen wird hier grundsätzlich in folgender Reihenfolge20 dargestellt: a) Zeichen oder Abkürzung; b) textkritischer Ausdruck oder Langform; c) deutsche Übersetzung; d) erklärende Hinweise; e) Beispiel/e aus Ruth inkl. Muster-„Übersetzung“ aus der Apparatsprache.
3.1.1 Allgemeine Zeichen -
verbindet die zu einer Gruppe gehörenden Handschriften. Ruth 49: om ̢Ǐ 376-488̀ 75-82 71-628 646 C S–74̀ 318 Die zur hexaplarischen Rezension gehörenden Hss. 376 (= .) und 488̀ (= 488 + 669 = N((), die zur lukianischen Rezension (= +) gehörenden Hss. 75 und 82, die zur 1-Rezension gehörenden Hss. 71 (= Q(() und 628 (= 1), die zur CatenenGruppe gehörende Hs. 646 (= "), die C-Gruppe, die S-Gruppe (ohne die Hss. 74̀ [= 74 + 76]) sowie der BNCDW^LHWSTR 318 lassen in Ruth 49 ̢Ǐ aus.
"^–16
Die hochgestellten und mit dem Minuszeichen versehenen Handschriften-Sigeln bezeichnen die von einer Gruppe abweichenden Handschriften. Entsprechend werden abweichende Handschriften einer Tochterübersetzung gekennzeichnet (z.B. Aeth–F [= die äthiopische Überlieferung ohne die äthiopische Hs. F; ̿ 1TSG 13]). Ruth 46: Ū̥̒Ự̡̢̡̝̈̄̔] -̡̢̡̣̘̔̐ (-̡̔ 122) 1–V 120 407 628; -̡̢̣̔̔ V-71-120-407-Q(–30̀
20
Vgl. R. Wonneberger, Leitfaden zur Biblia Hebraica, Göttingen 21986, S. 34.
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30
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
Die Hauptgruppe der 1-Rezension (= 1), ohne die Hss. V, 120, 407 und 628, überliefert Ū̡̢̥̘̒̔Ƚ̡̘̐ statt dem Lemma (Hs. 122 [= Teil von 1] liest Ū̡̢̥̘̒̔Ƚ̡̔ statt Ū̡̢̥̘̒̔Ƚ̡̘̐). Die Hss. V (= 1), 71 (= Q((), 120 und 407 (beide 1) sowie die Untergruppe Q( (ohne die Hss. 30̀ [= 30 + 730]) bieten Ū̡̢̥̣̒̎̔̔.
"^(–16)
Die von einer Gruppe abweichenden Handschriften (̼ "^–16) werden in Klammern gesetzt, wenn in ihnen eine größere Auslassung vorliegt. Die Gründe für diese Auslassung können dabei variieren. Nähere Informationen bietet der Apparat zum jeweiligen Vers. Ruth 15 (Lemmatext): … ̙̐ǔ ̢̙̤̗̖̐̔̔̎̚ Ƈ ̛̣̒ǒ Ū̞ǖ ̢̝Ƚ Ư̟̄̓ǖ̠ ̐Ʋ̢Ƞ̠ ̙̐ǔ Ū̞ǖ ̢Ɋ̛ ̫̝̓ ̣ƗɊ̛ ̐Ʋ̢Ƞ̠. Ruth 15 (App I): Ū̞̪ 1°] Į 2° 669 | ̢̝Ƚ Ư̟̪̠̄̓] et ̢Ɋ̛ ̫̝̓ ̣ƗɊ̛ tr .͂(–669) 392 Latcod 109 Ambr +TB III 31 Syh =Ť Hs. 669 lässt den Abschnitt zwischen dem ersten und dem zweiten Ū̞̪ aufgrund eines Homoioteleutons (s. unten ̼ S. 42) aus, d.h. der Schreiber ist vom ersten auf das zweite Ū̞̪ gesprungen. Die Handschrift wird in der nun folgenden Variante in Klammern gesetzt, weil aufgrund der Auslassung nicht nachprüfbar ist, ob auch sie die Umstellung von ̢̝Ƚ Ư̟̪̠̄̓ und ̢Ɋ̛ ̫̝̓ ̣ƗɊ̛ bestätigt, die von der gesamten hexaplarischen Rezension, der Hs. 392 (BNCDW^LHWSTR), dem lateinischen Codex 109, dem (lateinischen) Kirchenvater Ambrosius ($WONRHSHN^ $U@MFDKHH^ RDBTMC@L^ +TB@L, Buch III, Kapitel 31) sowie von der syro-hexaplarischen Übersetzung bezeugt wird und dem Masoretischen Text entspricht.
Ruth 18: Ū̞]̡̢̢̝̟̤̖̋̔ – fin] absc 129 | s̢̖̟̪̠] ̢̛̞̟̘̙̝̐ M-V-58-407-Q(́(–129) In Hs. 129 ist aufgrund eines Materialschadens der Teil von ̡̢̢̝̟̤̖̋̔ bis zum Ende (EHMHR) von Ruth 18 abgeschnitten (@ARBHRRTR). Dieser Schaden hat zur Folge, dass die Handschrift in der Zeugenliste der Variante ̢̛̞̟̘̙̪̐ (statt s̖-
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3.1.1 Allgemeine Zeichen
31
̢̟̪̠) in Klammern gesetzt ist, da man auch in diesem Fall nicht nachprüfen kann, ob sie gegen die beiden Untergruppen der 1-Rezension zeugt oder deren Lesart doch bestätigt hätte. Lat
leitet die Folge der lateinischen Zeugen ein; bei lat. Handschriften immer vorangestellt; zum Notationsprinzip bei den lat. Kirchenschriftstellern s. unten ̼ 3.5.2.
=
setzt die Varianten der Septuaginta-Tradition in ein Entsprechungsverhältnis zur Masoretischen Tradition (Ť, Ŧ, Pesch, Tar, Vulg) resp. zur Textüberlieferung der Druckausgaben (Ald, Compl, Sixt, Ra etc.; ̼ 3.7).
Ť
bedeutet den Masoretischen Text (kann mit diversen Vorzeichen und Zusätzen verwendet werden). Ruth 121: ˽̧̔s̛̎ Sixt] ̧̛̔s̘̔ 426: cf Ť Hs. 426 liest statt dem Lemma den Namen ˽̧̔s̔̎. Das – im Vergleich zur restlichen Überlieferung – fehlende Schluss-Ny hat seinen Ursprung möglicherweise in der Masoretischen Überlieferung (ĜġāĂ ĥģĆ ), weshalb hier der entsprechende Hinweis gegeben wird.
Ruth 121 (Lemmatext): ź̒ǚ ̞̟̖̠̍̚ ź̛̞̝̟̫̗̖̔, ̙̐ǔ ̛̙̔ơ̌ Ư̡̢̞̟̦̄̌̔̌ s̔ Ƨ ̙̫̟̘̝̠˩ ̙̐ǔ ƛ̛̐ ̢̎ ̙̐̔̚Ȯ̢̌ s̔ ˽̧̔s̛̎˥ ̙̐ǔ ̙̫̟̘̝̠ ź̢̧̡̛̛̞̐̔̎̌ s̔, ̙̐ǔ Ƨ Ɨ̛̙̐ǖ̠ ź̧̡̛̙̙̋̌ s̔. Ruth 121 (App I): ̙̐̎ 2°] > 1͂–58 "͂ R 53 Aeth = Ť Die von der gesamten 1-Rezension (mit Ausnahme von Hs. 58), der gesamten Catenen-Gruppe, der R-Gruppe, Hs. 53 und der äthiopischen Übersetzung bezeugte Auslassung des zweiten ̙̐̎ in Ruth 121 entspricht dem Masoretischen Text (Ruth.MT 121b̐ ĜġāãĂ ĥģĆ è ĜğĂ ėĆģēòīĄ Īþ ĭĂ ė ĆŪñ ğĆ ).
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32
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
Ruth 121: ź̬̒] + (ù Syh) ̟̒̐ + C S Syh: cf Pesch, contra Ť Der (in der syro-hexaplarischen Übersetzung asterisierte) Zusatz ̟̒̋ nach ź̬̒, von der lukianischen Rezension (+ mit C und S) sowie der Syrohexapla bezeugt, kommt zwar dem Text der Peschitta nah, widerspricht jedoch (entgegen der Asterisierung) der Masoretischen Überlieferung (Ĝ ĂģĀē).
Ruth 220: ̢ɋ ̙̣̟̎Ɉ ƫ̢̘] CNLHMTR^PTH Latcod 109 = Ťms Pesch Der vom lateinischen Codex 109 bezeugte Nominativ CN LHMTR wird als Variante des von der Septuaginta überlieferten Dativs ̢ɋ ̙̣̟̎Ɉ auch von einer hebräischen Handschrift des Masoretischen Textes sowie der Peschitta bestätigt (Apparat der Biblia Hebraica Stuttgartensia, Stuttgart 1967/77 zu Ruth 220 (ėĆĘėĜ ąğ): Ms ŧ ėĘėĜ).
Ruth 35: ̔ƚ̞Ȟ̠] + ̞̟̝̠ s̔ . = Ťmss et qere Der von der Hauptgruppe der hexaplarischen Rezension bezeugte Zusatz ̞̟̪̠ s̔ nach ̔ƚ̞Ȟ̠ in Ruth 35 entspricht sowohl der Überlieferung einiger hebräischer Handschriften des Masoretischen Textes als auch dem zu lesenden (Qere)21 Text (Apparat der Biblia Hebraica Stuttgartensia, Stuttgart 1967/77: mlt Mss ut Q Ĝ ąğ ăē).
Ruth 317: ̞̟̪̠ s̔] …; > Arm = Ťketib Vulg Die von der armenischen Übersetzung bezeugte Auslassung von ̞̟̪̠ s̔ entspricht der Überlieferung der Vulgata und dem im Masoretischen Text geschriebenen (Ketib)22. Ťqere entspricht somit dem Text der Septuaginta.
21 Vgl. A. A. Fischer, Der Text des Alten Testaments. Neubearbeitung der Einführung in die Biblia Hebraica von Ernst Würthwein, Stuttgart 2009, S. 29f. 22 Vgl. ebd.
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3.1.1 Allgemeine Zeichen
ŤL
33
bedeutet den Text der Biblia Hebraica Stuttgartensia (L = Codex Leningradensis). Ruth 421: ̂̐̚s̛̋ B .] ̡̐[… M ; ̡̐̚ş̛ Aeth Arm rel = Sixt ŤL Vulgap Als Variante der vom Codex Vaticanus (B) und der Hauptgruppe der hexaplarischen Rezension (.) bezeugten Lesart ̂̐̚s̛̋ überliefern die äthiopische und armenische Übersetzung sowie alle weiteren griechischen Textzeugen (= rel; in Hs. M ist das Wortende verderbt) ̂̐̚s̛̬. Diese Lesart entspricht den Texten der Sixtina (aufgeführt, da sie hier gegen B zeugt), der Biblia Hebraica Stuttgartensia (ĢŴġğþ ąř þĘ; vgl. dazu den BHS-Apparat: pc Mss ėġğřĘ) sowie einer im Apparat der Vulgata aufgeführten Variante (R@KLNM).
Ŧ
bedeutet Qumran-Texte; da Lesarten, die Septuaginta und Ŧ gegen Ť teilen, nicht belegt sind, wird Ŧ im Apparat nicht gesondert aufgeführt (̿ 1TSG 123f.).
|
trennt in den Apparaten mehrere Lemmata mit Varianten voneinander ab, die sich auf einen Vers beziehen. Vgl. dag. unten ̼ ̻ u. ̼ ë.
;
trennt in den Apparaten verschiedene Varianten, die sich auf ein Lemma beziehen, voneinander ab.
:
trennt Hinweise des Herausgebers von den Varianten ab (z.B.: cf Ť).
–
heißt „bis“. Ruth 216: om ̙̐Ǖ 2° – ̐Ʋ̢ȡ 2° Latcod 109 Der lateinische Codex 109 lässt in Ruth 216 den Abschnitt vom zweiten ̙̐Ǖ bis zum zweiten ̐Ʋ̢ȡ aus (= ̙̐Ǖ ̒̔ ̞̟̐̐̑Ǐ̢̛̝̠̔̚̚ ̞̟̐̐̑̐̔̚Ȯ̢̔ ̐Ʋ̢ȡ).
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-̐̑̒
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
Anfangssilben von Varianten werden mit „-“ abgekürzt. Ruth 19: ̢̡̛̙̤̖̐̔̎̔̚] -̡̛̐ 131
̐̑̒.
Endsilben von Varianten werden mit „.“ abgekürzt. Ruth 221: ̡̢̞̟̝̙̝̗̖̘̍̚̚] ̡̣̙̒. (̡̛̣̙.*) 707
-̐̑̒.
Anfangs- und Endsilben werden mit „-“ und „.“ abgekürzt. Ruth 113: ư̟̣̗̄̓Ɋ̡̛̘] ̧̡̛̛̟̣̗̘̐̓(̛; -̟̣̗̓. 30 610; -̟̘̗̓. 246 319 53* 334; -̛̟̘̗̓. 376 56) .͂–64 128 + 58̀407-628-Q(̩ "͂–414* C 130-346* S–74̀ 53 120̀ 318 334 392 Tht 1 313
1°, 2° usw.
OQHLN^RDBTMCN^TRV , hinter ein einzelnes Wort gesetzt, unterscheiden identische, aber mehrfach in einem Vers begegnende Wörter nach ihrer Reihenfolge im Satz. Hinter einen einzelnen Buchstaben gesetzt, markieren diese Abkürzungen den ersten, zweiten usw. Buchstaben des betreffenden Wortes. Ruth 120 (Lemmatext): ̙̐ǔ ̔Ɯ̛̞̔ ̞̟ǖ̠ ̐Ʋ̢̠̋ ˼ǒ ̓ǒ ̙̐̔̚Ȯ̢̌ s̔ ˽̧̔s̛̎, ̡̢̙̐̌̐̌̚ s̔ ̛̘̙̟̀̋, ƫ̢̘ ź̛̞̘̙̟̗̖̋ ź̛ źs̝ǔ Ƨ Ɨ̛̙̐ǖ̠ ̡̤̪̟̓̐˩ Ruth 120 (App I) ̙̐̔̚Ȯ̢̌] post s̔ 1° tr "͂–16 44 (422*) 528* R 53
(530*)
Die gesamte "-Gruppe mit Ausnahme der Hss. 16, 44 sowie den ursprünglichen Lesarten der Hss. 422, 528 und 530, die R-Gruppe und Hs. 53 stellen ̙̐̔̚Ȯ̢̔ hinter das erste s̔ um (= ˼ǒ ̓Ǔ s̔ ̙̐̔̚Ȯ̢̔ ˽̧̔s̛̎).
Ruth 26: ̢̪ 2° – ̔Ɯ̛̞̔] …; > 381 C 334
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3.1.1 Allgemeine Zeichen
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Hs. 381, die C-Gruppe und Hs. 334 lassen in Ruth 26 den Abschnitt vom zweiten ̢̪ bis ̔Ɯ̛̞̔ aus (= ̢ǖ ź̡̢̤̔ǖ̠ ź̞ǔ ̢̝ǘ̠ ̗̟̔Ư̢̝̠̈̄̐̕ ̙̐ǔ ̔Ɯ̛̞̔).
Ruth 17: ź̢̛̞̝̟̫̝̝̔] ̢̞̝̟̣̝̔̔̔ 376(̔ 3° sup ras) 55246 530: cf Tar Statt dem Lemma ź̢̛̞̝̟̫̝̝̔ lesen die Hss. 376, 55 und 246 sowie 530 ź̢̞̝̟̫̝̔̔. In Hs. 376 steht das dritte ̔ allerdings auf einer Radierung: Was ursprünglich unter dieser Radierung stand, lässt sich jedoch nicht mehr erkennen.
Ruth 27: om ̙̐̎ 5° N(́ 54̀-314 1͂ "́–46̀ 417 422-73̀-413* 321 68̀-120̀ 334 509 Latcod 109 Aeth Arm Sa In Ruth 27 lassen eine große Anzahl von Handschriften und Tochterübersetzungen das fünfte ̙̐̎ aus.
2NMCDQE@KK Bei Doppeltschreibung eines Abschnitts23 kann 2° auch Varianten des Doppeltgeschriebenen bezeichnen (̼ im Anhang ̿ 1TSG 204 dagegen mit römischen Ziffern [II] gekennzeichnet). Ruth 12: ̙̐̎ 3° – (3) ˽̧̔s̛̎] bis scr 46̀* | ˼̛̬̐̐̚] ş̛̐̐̚̚ "́–46 313 (2°) 414̀-761 Ruth 13: ˽̧̔s̛̎ Sixt] ̛̝̝ss̛̘̔ "̀–414̀ 550̀ 646-313(2°); ̛̝̝̣ss̛̘̔ B((–46 313(2°); ̛̝̝̣s̛̘ 46 Die Hss. 46̀ (= 46 + 313) haben den Abschnitt vom dritten ̙̐̎ in Ruth 12 bis zu ˽̧̔s̛̎ in Ruth 13 ursprünglich (= *) doppelt geschrieben. Hs. 313 liest bei dem hier aufgeführten Beispiel aus Ruth 12 im erstgeschriebenen Textabschnitt die Variante ˼̛̬̐̐̚̚, im doppeltgeschriebenen
23 In den Handschriften begegnet immer wieder das Phänomen, dass ein Schreiber aus unterschiedlichen Gründen einen bereits geschriebenen Textabschnitt noch einmal wiederholt.
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3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
Abschnitt (mit „(2°)“ gekennzeichnet) dagegen mit Hs. 46 und anderen das Lemma ˼̛̬̐̐̚. Statt dem Lemma ˽̧̔s̛̎ in Ruth 13 liest Hs. 313 im ersten Durchgang ˽̝̝̣ss̛̔̎, im wiederholten Teil ˽̝̝ss̛̔̎, Hs. 46 hingegen liest beide Male ˽̝̝̣s̛̎.
][
werden zur Abgrenzung verwendet. Ruth 120: om ź̞̘]̛̙̟̗̖̋ – 315 ź[š̢̡̛̟̖̔ 121(ë) Hs. 121 lässt beim Seitenwechsel24 (wegen Blattverlust; ̿ 1TSG 8) den Teil außerhalb der beiden eckigen Klammern aus. Die betreffende Seite der Handschrift endet also mit ź̞̘ (Ruth 120), während die folgende Seite oben mit š̢̡̛̟̖̔ (Ruth 315) beginnt; ̼ genauere Angaben zu den Blattverlusten in Hs. 121 finden sich in der Neubearbeitung des Rahlfs’schen Handschriftenverzeichnisses.
Ruth 411: ̔ƚ]̡̛̞̝̐ ̓ɉ̖] inc 628 In Hs. 628 ist in Ruth 411 ̡̛̞̝̐ ̓ɉ̖ nur mit sehr großer Unsicherheit (= inc; vgl. unten ̼ S. 51) zu vermuten, ̔ƚ hingegen eindeutig lesbar.
ę
bedeutet Hinweis auf den zweiten Apparat (App II). Ruth 112 (Lemmatext): … ƫ̢̘ ̔Ɯ̞̐ ƫ̢̘ ž̡̢̛̘ s̝̘ Ƴ̡̢̡̞̪̘̠̐ ̢̝Ƚ ̛̖̗̒̔Ƞ̛̐̎ s̔ Ư̟̄̓ǔ ̙̐ǔ ̢̜̝̌s̘̐ ̣Ɨ̝̫̠ Ruth 112 (App I): ƫ̢̘ 1°] ̢̘̝̘̓ .–426 58 392 ę Der Hinweis ę bezieht sich darauf, dass sich zu dem Septuaginta-Text von Ruth 112 ƫ̢̘ 1° – fin folgende Lesart einer jüngeren Übersetzung im zweiten Apparat findet: Ů̝̠̚̚ ̓ǐ ̡̤̖̎˩ ̢̘̪̘̓ ̔Ɯ̞̐ ž̡̢̘ s̝̘ Ƴ̡̢̡̞̪̘̠̐ ̢̝Ƚ ̛̖̗̒̔Ƞ̛̐̎ s̔ ̧̘̙̔̐̚̚š̛̛̖ Ư̟̄̓̎˩ ̙̐ǔ ̢̜̝̌s̘̐ ̣Ɨ̝̫̠.
*
24
bezeichnet die ursprüngliche Lesart einer Handschrift in Unterscheidung von späteren Korrekturen, die in Zu dem Zeichen ë vgl. unten ̼ S. 42.
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3.1.1 Allgemeine Zeichen
37
der Regel durch c, c1, c pr m etc. ausgewiesen sind. Fehlen die Angaben c, c1, c pr m etc., so ist stillschweigend vorausgesetzt, dass die korrigierte Lesart der betreffenden Handschrift dem Lemma entspricht. Ruth 110: ź̡̢̞̘̟̤̝̌s̛̔] -̧̤s̛̔ 75* 319 Hs. 75 bietet in ihrer ursprünglichen Lesart ź̡̢̧̞̘̟̤̌s̛̔ und in ihrer korrigierten das Lemma ź̡̢̞̘̟̤̝̌s̛̔. Hs. 319 liest statt dem Lemma die Variante ź̡̢̧̞̘̟̤̌s̛̔. c
BNQQDBSHNBNQQDBSTQ@ („Korrektur“), bezeichnet spätere Korrekturen; c, c1, c pr m etc. korreliert * (= ursprüngliche Lesart einer Handschrift). Fehlt die Angabe *, so ist stillschweigend vorausgesetzt, dass die ursprüngliche Lesart der betreffenden Handschrift dem Lemma entspricht. Ruth 16: Ů̢̟̝̣̠] ̟̝̣̠̐̒ 30c C^S Neben der C- und S-Gruppe liest auch Hs. 30 in ihrer korrigierten Form Ū̟̝̫̠̒ statt dem Lemma. Ursprünglich überliefert Hs. 30 also Ů̢̟̝̣̠ (= 30*).
(*), (c)
bezeichnen die ursprüngliche bzw. die korrigierte Lesart einer Handschrift, wenn keine korrigierte bzw. ursprüngliche Lesart zu ermitteln ist, da die betreffende Handschrift in ihrem korrigierten bzw. ursprünglichen Text eine größere Auslassung aufweist. Ruth 120: ˽̧̔s̛̎ Sixt] ̛̝̝̣ss̛̘̔ 236-328c-530(c) In Hs. 530 findet sich, nachträglich eingefügt, die Namensschreibung ˽̝̝̣ss̛̔̎. Da die Handschrift an dieser Stelle aufgrund eines Homoioteleutons (s. unten ̼ S. 42) eine größere Auslassung hat (vgl. die Eintragung in Ruth 120: om s̍ – ˽̧̔s̛̎ 58 530*: homoiot), ist die ursprüngliche Namensschreibung nicht auszumachen. Anders bei Hs. 328, die ursprünglich das Lemma belegt, als Korrektur jedoch die Variante. Hs. 236 hingegen bezeugt nur die Vari-
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38
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
ante. Dass die drei Handschriften miteinander verwandt sind, wird durch das sie verbindende „-“ deutlich (alle drei gehören zur Gruppe B((). c pr m
BNQQDWHS^ OQHL@^ L@MTR („die erste Hand hat korrigiert“), bezeichnet Korrekturen der ersten Hand (also vom Schreiber im Schreiben korrigiert); ̼ c pr m. Ruth 311: ̤̣̍̚ 55c] ̡̧̛̣̖̐̒̒ 55*; ̛̣̖̒ 55c pr m Hs. 55 liest ursprünglich ̡̧̛̣̐̒̒̍, was allerdings vom ersten Schreiber in ̛̣̒̍ korrigiert wurde. Ein zweiter Korrektor änderte ̛̣̒̍ schließlich in ̤̣̍̚ ab.
c1 c2
bezeichnet den ersten Korrektor. bezeichnet den zweiten Korrektor. c1
korrelieren c2 und *, c2 korrelieren c1 und *. Fehlen die Angaben c2 und * (d.h.: es steht nur c1) bzw. c1 und * (d.h.: es steht nur c2), so ist stillschweigend vorausgesetzt, dass die zweite bzw. die erste Korrektur gemeinsam mit der ursprünglichen Lesart dem Lemma entspricht. Ruth 11: ƞ̝̫̓̐] ̘̝̣̘̠̓̐̐ 75* 58̀-68̀-121-Q(-527 321̀ 74̀-799 53 120c1(vid) 318 509 = Compl: cf Matth 21 5 Es scheint (vid), als lese der erste Korrektor der Hs. 120 an dieser Stelle ƞ̝̣̠̓̐̎̐, wohingegen sowohl der zweite Korrektor als auch der ursprüngliche Schreiber ƞ̝̫̓̐ bezeugen.
Ruth 119: ź̞Ș ̐Ʋ̢̐Ȯ̠] ̞̔ ̢̣̠̐̐ 129*(c pr m) 236*(vid)646; ̞̔ ̢̣̖̐ A 376 236c2 120(litt ̖ ex ̘̐ corr) 318 509 Aeth Arm Sa Syh Ursprünglich scheint Hs. 236 hier ź̞Ș ̐Ʋ̢̠̋ zu lesen, was von einem ersten Korrektor zu ź̞Ș ̐Ʋ̢̐Ȯ̠ (= Lemma) geändert wurde. Ein zweiter Korrektor nahm schließlich die Änderung in ź̞Ș ̐Ʋ̢ȡ vor.
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3.1.1 Allgemeine Zeichen
39
Ruth 317: ̞̟̪̠ 2°] ̘̠̔ 82 236* et c2-328-646-761 125 74̀ Statt dem zweiten ̞̟̪̠ in Ruth 317 liest Hs. 236 sowohl ursprünglich als auch in zweiter Korrektur ̔Ɩ̠. Der erste Korrektor hatte zuvor das ursprüngliche ̔Ɩ̠ in ̞̟̪̠ verändert. S
bezeichnet den Suppletor einer Handschrift, also denjenigen, der einen in der ursprünglichen Handschrift fehlenden oder verloren gegangenen längeren oder kürzeren Abschnitt ergänzt hat; S korreliert kein *, da sich der ursprüngliche, häufig durch Materialschäden verloren gegangene Text nicht mehr feststellen lässt; vgl. unten ̼ 3.4.1 (Latcod 109). Ruth 113: ź̛̞̘̙̟̗̖̋] -̛̛̙̟̝̐ MS Zur Entschlüsselung vgl. ̿ 1TSG 7 zu Hs. M. Der Suppletor von Hs. M las hier also ź̛̛̞̙̟̝̎̐ statt ź̛̞̘̙̟̗̖̋.
2NMCDQE@KK Ruth 33: Ư̡̄̐̑̍Ȟ] -̡̞̣̖̐ 46S(sed hab 46) In diesem speziellen Fall kann man noch erkennen, was Hs. 46 ursprünglich bezeugt hat: Statt der Lesart, die der Suppletor hier belegt (Ư̡̞̫̄̐̐Ȟ) „hat aber“ Hs. 46 das Lemma Ư̡̄̐̑̍Ȟ. txt
SDWSTR, bezeichnet Textlesarten einer Handschrift; txt korreliert mg. Fehlt die Angabe mg, so ist stillschweigend vorausgesetzt, dass die Randlesart der betreffenden Handschrift dem Lemma entspricht. Ruth 115: ̙̐̎ 2° – ̐Ʋ̢Ƞ̠ 2°] om ̙̐̎ 334mg; > 127txt 129(̻) 334txt: homoiot Die Hss. 127 und 334 lassen im Text von Ruth 115 den Abschnitt ̙̐ǔ ̞̟ǖ̠ ̢̝ǘ̠ ̗̝̔ǘ̠ ̐Ʋ̢Ƞ̠ aus, bieten ihn aber als Marginal- bzw. Randlesart (Hs. 334 jedoch ohne ̙̐̎). In Hs. 129 fällt dieser Teil beim Wechseln der Zeile ersatzlos aus. Grund für die Auslassung ist vermutlich das Abwei-
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40
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
chen des Schreiberauges vom ersten zum zweiten ̐Ʋ̢Ƞ̠ (Homoioteleuton, vgl. unten ̼ S. 42). mg
L@QFN, bezeichnet Randlesarten einer Handschrift; mg korreliert txt. Fehlt die Angabe txt, so ist stillschweigend vorausgesetzt, dass die Textlesart der betreffenden Handschrift dem Lemma entspricht. Ruth 112: ̛̖̗̒̔Ƞ̛̐̎] ̡̛̗̘̒̔̔̐ + Vmg C S 334 Tht 1 313te: cf 13 Hs. V bietet als Randlesart die, auch von den Gruppen der lukianischen Rezension (+^C^S) sowie Hs. 334 und Theodoret belegte Variante ̡̛̗̘̒̔̌̐. Im Text von Hs. V ist (wie auch im Apparat der Theodoret-Ausgabe) das Lemma bezeugt.
(mg)
bezeichnet Randlesarten in Handschriften, wenn keine Textlesart zu ermitteln ist, da die betreffende Handschrift eine größere Auslassung im Text aufweist, die am Rand nachgetragen ist. Ruth 119: om ź̞Ș – ̔Ɯ̛̞̐ 707txt | ̔Ɯ̛̞̐] ̛̘̞̝̔ A B + 529 C S 318 334 707(mg) = Ra Hs. 707 lässt den Abschnitt ź̞Ș ̐Ʋ̢̐Ȯ̠ ̙̐ǔ ̔Ɯ̛̞̐ im Text vollständig aus, trägt ihn aber am Rand nach. Da Hs. 707 dort die Variante ̔Ɯ̛̞̝ statt ̔Ɯ̛̞̐ bezeugt, die Textlesart der Handschrift aber wegen der Auslassung nicht zu ermitteln ist, wird mg in Klammern gesetzt.
txt*, txtc, mg*, mgc
te
werden verwendet, wenn in einer Handschrift die Text- bzw. Randlesart eine Korrektur aufweist. bezeichnet Lesarten, die im Text einer Ausgabe stehen; te korreliert ap. Ruth 111: ź̡̢̢̞̘̟̤̖̋̔] ̡̢̢̞̝̟̤̖̐̐̔ Tht 1 313te
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3.1.1 Allgemeine Zeichen
41
Statt dem Lemma, das im Apparat der Theodoret-Ausgabe (̿ 1TSG 11) belegt ist, bietet der Text der Ausgabe (auf S. 313) die Lesart Ū̡̢̢̞̝̟̤̖̋̔. ap
bezeichnet Lesarten (Varianten), die im Apparat einer Ausgabe stehen; ap korreliert te. Ruth 122: ź̡̢̡̞̘̟̤̝̣̌̐] HDMR Armte; DS^HUHS^DS^DWHHS Armap Der Text der von Quast benutzten Ausgabe der armenischen Tochterübersetzung, der sog. Zohrab-Bibel, bietet die Lesart HDMR, der Apparat der Ausgabe hingegen DS^HUHS^DS^DWHHS.
vid
TS^ UHCDSTQ („wie es scheint“), bezeichnet als hochgestelltes vid solche Lesarten, bei denen paläographisch nicht zu entscheiden ist, ob es sich um die korrigierte oder die ursprüngliche Lesart handelt.
+, add
@CCHSTL@CCHS@CCTMS („hinzugefügt/es fügt hinzu/sie fügen hinzu), bedeutet Zusätze. Ruth 15: ̙̐ǔ Ư̛̞̗̝̄̌̐] + ̙̘̔̔ 72 Arm Hs. 72 sowie die armenische Übersetzung ergänzen hinter dem Lemma ̙̐ǔ Ư̛̞̗̝̄̌̐ ein ź̙̔Ȯ.
>, om
CDDRS^ HM („es fehlt in“), NLHSSHSNLHSSTMS („es lässt aus/ sie lassen aus“), bei Auslassungen verwendet; om steht ausschließlich UNQ dem/den griechischen Wort/Wörtern, das/die der jeweilige Zeuge auslässt, > bezieht sich auf eine Lemma-Angabe, die darüber hinaus mit eckiger Klammer (]) abgetrennt ist, wenn zum jeweiligen Lemma noch weitere Varianten vorliegen. Es ergibt sich folgendes Schema: om &QHDBGHRBGDR^6NQS6µQSDQ^HS.-SIGEL &QHDBGHRBGDR^6NQS6µQSDQ] …; > HS.-SIGEL
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42
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
Ruth 17: ź̙ ̢̝Ƚ ̢Ǘ̞̝̣] om ̢̝Ƚ 414; > 19̀ (sed hab Compl) Hs. 414 lässt von dem genannten Lemma lediglich ̢̝Ƚ aus. In den Hss. 19̀ (= 19 + 108) fehlt das ganze aufgeführte Lemma ź̙ ̢̝Ƚ ̢Ǘ̞̝̣. Dass die Complutensis hingegen das Lemma bezeugt („sed hab“), wird deshalb notiert, weil ihre Lesart hier unerwartet von Hs. 108 abweicht; ̼ 3.7.2.
Į
bedeutet Ausfall durch Homoioteleuton („gleiches Ende“); s. unten ̼ homoiot und homoiar. Ruth 37–8 (Lemmatext): … Ƈ ̓ǐ ƌ̛̗̔̚ ̙̟̣̤ȡ ̙̐ǔ Ư̞̙̣̦̄̔̋̔̚ ̢ǎ ̞̟ǖ̠ ̞̝̓Ɋ̛ ̐Ʋ̢̝Ƚ. 8 ź̢̛̝̒̌̔ ̓ǐ ź̛ ̢ɋ s̡̢̛̝̣̙̔̎Ɉ ̙̐ǔ ź̡̢̜̖̌ Ƨ Ư̄ǒ̟ ̙̐ǔ ź̢̟̥̗̖̐̋, ̙̐ǔ Ɩ̝̓ǘ ̛̣̒ǒ ̙̝̘sȑ̢̘̐ ̞̟ǖ̠ ̞̝̓Ɋ̛ ̐Ʋ̢̝Ƚ. Ruth 37 (App I): ̞̟̪̠] Į (8) 74̀ Die Hss. 74̀ (= 74 + 76) lassen Ruth 38 aufgrund eines Homoioteleutons aus, springen also von ̞̟̪̠ ̞̝̓Ɋ̛ ̐Ʋ̢̝Ƚ am Ende von Ruth 37 zu ̞̟̪̠ ̞̝̓Ɋ̛ ̐Ʋ̢̝Ƚ am Ende von Vers 8.
̻
bedeutet Zeilenwechsel in den Handschriften. Ruth 211: om ƫ̛ 75(̻) In Hs. 75 wurde das Wort ƫ̛ in Ruth 211 beim Wechseln der Zeile ausgelassen.
ë
bedeutet Blatt- oder Kolumnenwechsel in den Handschriften. Ruth 15: ̢̝Ƚ] bis scr 799(ë) Der Schreiber von Hs. 799 schreibt ̢̝Ƚ beim Wechsel von der einen Seite auf die andere irrtümlich zwei Mal.
ù, ÷ (~)
bezeichnen Asteriskus und Obelus (vgl. dazu unten ̼ S. 69).
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3.1.1 Allgemeine Zeichen
43
Ruth 11: ̣Ɨ̝̎] pr (ù Syh) ̣̝̓ … A .͂ 1͂–58 "͂ C–125 R S 53 318 392 489 Latcod 109 ClaudT 1 4 AethC Arm Sa Syh = Sixt Ť Der von vielen Rezensionen belegte Zusatz ̫̝̓ vor dem Lemma ̣Ɨ̝̎ steht in der syro-hexaplarischen Übersetzung RTA^@RSDQHRBN, wurde also in der Hexapla als Zusatz des Hebräischen gegenüber der ursprünglichen Septuaginta markiert.
Ruth 316: ̙̐ǔ Ƀ̝̫̗] Ƀ̝̫̗ sub ÷ Syh = Ť In Ruth 316 ist der Name Ƀ̝̫̗ in der syro-hexaplarischen Übersetzung mit dem Obelus versehen, also als Überschuss der Septuaginta gegenüber dem hebräischen Text gekennzeichnet worden. Der Masoretische Text lässt hier Ƀ̝̫̗ aus Ć ã ĚČğ Ąē è ēżĔ ĆųąĘ), was die Berechtigung des Obelus an dieser (ŢĭżġĀ Stelle bestätigt.
Ě
bezeichnet einen Metobelus (vgl. dazu unten ̼ S. 69 und z.B. ̿ 1TSG 33).
[…] etc.
bedeutet, dass in der Handschrift CQDH Buchstaben nicht lesbar sind ([..] bedeutet YVDH Buchstaben usf.). Ruth 31: ̡̝̘ 1°] ̡[.] 761* In Hs. 761 ist (bezogen auf das erste ̡̝̘ in Ruth 31) nach ̡ ein Buchstabe ursprünglich nicht lesbar. Der Korrektor der Handschrift hat die mögliche Variante (̡̔?) später zu ̡̝̘ korrigiert.
Ruth 120:25 ̙̐̔̚Ȯ̢̌] ̙̐[..]̢̘̘̔̐̚ 75* Die ursprüngliche Lesart von Hs. 75, in der nach ̙̐ zwei Buchstaben nicht lesbar sind (im Anhang der Ruth-Ausgabe unter den Orthographica gelistet), wurde zu ̙̐̔̚Ȯ̢̔ (= Lemma) korrigiert. 25
Vgl. ̿ 1TSG 202, ̔ – ̘̐.
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44
…]̘̐, ̘̐[…
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
bedeuten, dass in der Handschrift nur die hinter resp. vor den eckigen Klammern stehenden Buchstaben eines Wortes zu lesen sind. Ruth 411: ž̡̢̘̐] ̙̐̚[… 93mg Am Rand von Hs. 93 ist als Variante zur Textlesart ž̡̢̘̐ (= Lemma) ̙̐̚ überliefert, wobei die Endung nicht mehr erkennbar ist. Diese Variante wird deshalb aufgeführt, da einige Handschriften hier statt dem Lemma ̡̙̘̐̌̐̚ lesen.
Ruth 31: ˽̧̔s̛̎ Sixt] …]s̔[… 932 In Hs. 932 sind vom Namen ˽̧̔s̛̎ nur die Buchstaben s̔ erhalten geblieben, was allerdings auf eine Variante hinweist.
[̧̡]̘̔
̧̡ ist Ergänzung des Herausgebers. Ruth 34: ̡̞̝̘̘̠̍̔] ̞̝̘̔[̘]̠ 932 Das ̘ zwischen ̔ und ̠ ist in Hs. 932 nicht sicher erkennbar, wird aber von Quast als vorhanden angenommen und deshalb in eckigen Klammern ergänzt.
īĬ
bezeichnet vom Herausgeber gegen die Überlieferung hinzugefügte Zeichen, Buchstaben und Worte, die auf Vermutung (= Konjektur)26 beruhen. Ruth 418 (App II): ̐Ɨ ̡̛̘̠̒̔̌̔] ̡̀ ̐Ɨ ̛̝̒̔̔̐̒̎̐̚ī̘Ĭ 108 Im zweiten Apparat ist zu Ruth 418 als in Hs. 108 bezeugte Lesart des Symmachus ̐Ɨ ̛̝̒̔̔̐̒̎̐̚ī̘Ĭ notiert, wobei die Endung auf ̘ von Quast hier ergänzt wurde.
26
Vgl. M. L. West, Textual Criticism and Editorial Technique applicable to Greek and Latin texts, Stuttgart 1973, S. 80 (vgl. auch a.a.O., S. 47–59).
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3.1.1 Allgemeine Zeichen
{}
45
bezeichnet vom Herausgeber gegen die Überlieferung als zu tilgend gedachte Zeichen, Buchstaben und Worte (= Athetese)27. Ruth 416: ̔Ɩ̠ ̢ư̈̄ ̛̙̪̞̝̚ ̐Ʋ̢Ƞ̠] HM^ RH{F}MT^ RTN 109S = Vulg
Lat
cod
Das von einem späteren Suppletor (̿ 1TSG 8; ̼ 3.4.1) im lateinischen Codex 109 ergänzte Wort RHFMT, verbessert Quast (mit Verweis auf die Überlieferung der Vulgata) durch Athetese zu RHMT.^
(̛)
besagt, dass der eingeklammerte Buchstabe in verschiedenen Handschriften fehlt; v.a. beim sog. Ny ephelkystikon28. Ruth 31: ̔Ɯ̛̞̔ ̓̔] ̙̘̐ ̘̞̔̔(̛) + 527 707 = Compl
̐æ
Ein Punkt unter einem Buchstaben besagt, dass dieser Buchstabe in der Handschrift nicht sicher zu lesen ist.
(?)
bedeutet vom Herausgeber in Zweifel gezogene Wörter oder Buchstabenverbindungen.
27
Vgl. M. L. West, Textual Criticism (oben Anm. 26), S. 80. Unter einem beweglichen ̛ versteht man ein nach ̔ und ̘ gesetztes ̛, das bereits seit dem Ende des 4. Jh. n. Chr. zunehmend zur Vermeidung eines Hiats verwendet wird. Als Hiat wird der Zusammenstoß von Vokalen im Aus- und Anlaut zwei aufeinanderfolgender Wörter bezeichnet. Allerdings lassen die griechischen Handschriften keine Regel bei der Verwendung des ̛ ź̡̢̛̤̙̣̘̙̪̔̚ erkennen, sondern verwenden dieses sowohl vor nachfolgendem Konsonanten als auch vor nachfolgendem Vokal. Vgl. F. Blass/A. Debrunner, Grammatik des neutestamentlichen Griechisch. Bearbeitet von F. Rehkopf, Göttingen 171990, §§ 20 u. 486.
28
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie absc
@ARBHRRTR TL („abgeschnitten“), wird gebraucht, wenn die Handschrift beschädigt (also – meist am Rand – abgeschnitten) und deshalb an dieser Stelle nicht mehr lesbar ist. Ruth 14: ̢̣̟̓̔̌ȏ Ƀ̝Ǚ̗] absc 129 In Hs. 129 sind die Worte ̢̣̟̓̔̌ȏ Ƀ̝Ǚ̗ abgeschnitten.
Ruth 22: ̢̗̫̟̒̐̔ – (3) ̡̛̛̣̜̌̔̔̚] absc 707(c) Für das Verständnis dieses Beispiels ist die Apparatnotation zu Ruth 122 (om ˼̧̋̑ – 23 Ū̟̝̒Ƚ 707*: homoiot) relevant: Hs. 707 lässt den angegebenen Abschnitt wegen eines Homoioteleutons ursprünglich aus. Der (korrigierte) Nachtrag dieser Auslassung [707(c)] ist in dem im Beispiel genannten Abschnitt in Ruth 22.3 (̢̗̫̟̒̐̔ ̙̐ǔ ź̞̝̟̫̗̖̔ ̙̐ǔ ̡̛̛̣̜̌̔̔̚) jedoch abgeschnitten und deswegen auch für die Korrektur nicht belegt.
ad
„bei“
add
@CCHSTL@CCHS@CCTMS („hinzugefügt/es fügt hinzu/sie fügen hinzu), bedeutet Zusätze; vgl. oben ̼ +, add.
al
@KH@^ L@MTRBQHOS@ („andere Handschriften“), wird in der Kopfleiste als Abkürzung für diejenigen Handschriften verwendet, die keiner Textgruppe zugeordnet werden können, d.h. die so genannten BNCHBDR^ LHWSH (̿ 1TSG 110f.151; ̼ 2.2).
ante
„vor“
App
@OO@Q@STR („Apparat“)
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie
47
ast
@RSDQHRBTR („Asteriskus“); s. oben ̼ ù
aut
„oder“, nur in der Einleitung gebraucht (z.B. ̿ 1TSG 142).
bis
„zweimal“
bis scr
AHR^RBQHORHSRBQHORDQTMS („es hat/sie haben zweimal geschrieben“) Ruth 12: ̙̐̎ 3° – (3) ˽̧̔s̛̎] bis scr 46̀* Der Abschnitt vom dritten ̙̐̎ in Ruth 12 bis zu ˽̧̔s̛̎ in 13 ist in den Hss. 46 und 313 (= 46̀) ursprünglich zweimal geschrieben, später von einem Korrektor aber getilgt worden.
ca
BHQB@ („ungefähr“)
cf
BNMEDQ („vergleiche!“), wird häufig bei Verweisen auf Bibelstellen oder Editionen verwendet.
cf praec
̼ praec
cod(d)
BNCDWBNCHBDR („Codex/Codices“) Ruth 216: ̞̟̐̐̑̐̔̚Ȯ̢̔] ̢̞̟̖̐̐̑̐̔̚̚ (-̢̘̑̐̔̔̚̚ codd) 527 16-528 53 707* Statt dem Lemma ̞̟̐̐̑̐̔̚Ȯ̢̔ bieten die Hss. 527, 16, 528, 53 sowie die ursprüngliche Lesart von Hs. 707 ̢̞̟̖̐̐̑̋̔̚̚, wobei alle diese Handschriften (d.h. also alle Codices) hier den Itazismus ̘̔ statt ̖ überliefern.
contra
„gegen“
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48
corr
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
BNQQDWHS („es hat korrigiert“) Ruth 119: ź̞Ș ̐Ʋ̢̐Ȯ̠] ̞̔ ̢̣̖̐ A 376 236c2 120(litt ̖ ex ̘̐ corr) 318 509 Aeth Arm Sa Syh In Hs. 120 wurde in der Variante Ụ̢̄ȡ der Buchstabe ̖ aus den Buchstaben ̘̐ korrigiert.
c pr m
BNQQDWHS^ OQHL@^ L@MTR („die erste Hand hat korrigiert“), bezeichnet Korrekturen der ersten Hand (also im Schreiben vom Schreiber korrigiert). Ruth 18: s̗̔Ș ƳsɊ̛] s̗̔ ̖ş̛ 488̀ 82*(c pr m) 58-527 16*-46̀-236*(vid)-550* 509 707 Hs. 82 bietet statt dem Lemma s̗̔Ș ƳsɊ̛ ursprünglich s̗̔Ș ƇsɊ̛, was der Schreiber selbst in ̣ korrigiert hat.
c var
BTL^ U@QHHR^ KDBSHNMHATR („mit verschiedenen [abweichenden] Lesarten“), nur in der Einleitung gebraucht (z.B. ̿ 1TSG 142).
deest
„es fehlt“; vgl. oben ̼ > Ruth Inscr: inscriptio deest in: 93 122 328 Sa Die Überschrift zum Buch Ruth fehlt in den Hss. 93, 122, 328 sowie der sahidischen Übersetzung.
del
CDKDSTR („getilgt“)
dess
CDRTMS („sie fehlen“)
dittogr
CHSSNFQ@OGH@ („Doppelschreibung“), nur in der Einleitung gebraucht (z.B. ̿ 1TSG 52); vgl. ̿ 1TSG 195 c.
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie
ed(d)
49
DCHSHNDCHSHNMDR („Ausgabe/n“), bezieht sich auf die Ausgaben Ald, Compl, Sixt (̿ 1TSG 16). Ruth 11: ˲̘̗̐̌̔̚s B] ̖̗̑̔̔̚s rel = edd Der von allen griechischen Handschriften außer Hs. B belegten Variante ˲̖̗̌̔̚s entspricht der Text der Septuaginta-Ausgaben Aldina, Complutensis und Sixtina.
et
„und“
etiam
„auch“
ex
„aus“
ex corr
DW^BNQQDBSTQ@ („aufgrund einer Korrektur“)
ex par
DW^O@Q@KKDKHR^KNBHR („aus parallelen Stellen“) Ruth 318: Ư̆ ̢̡̔̌̚Ȟ] ̢̝̣ ̡̢̡̛̣̘̔̔̐̚ C S: ex par Die Gruppen C und S überliefern statt dem Lemma [ſ̧̠] Ư̆ ̢̡̔̌̚Ȟ [̢ǖ ȼȠs̐ ̡̍s̛̟̝̔] die Variante [ſ̧̠] ̢̝Ƚ ̡̢̡̛̣̘̔̌̐̚ [̢ǖ ȼȠs̐ ̡̍s̛̟̝̔], was möglicherweise eine (sekundäre) sprachliche Angleichung an den ersten Teil von Ruth 318 darstellt: … ſ̧̠ ̢̝Ƚ ź̛̞̘̒Ɋ̛̐̎ ̡̔ ̞Ɋ̠ ̝Ʋ ̡̞̔̔Ȯ̢̘̐ ȼȠs̐.
ex praec
̼ praec
ex sq
̼ sq
fem
„Femininum“
fin
EHMHR („Ende“), bezieht sich ohne zusätzliche Angabe (wie z.B. lib[ri]) immer auf ein Versende.
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50
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
Ruth 114: Ƀ̝Ǚ̗ – fin] bis scr 529(ë) In Hs. 529 ist der Abschnitt von Ƀ̝Ǚ̗ bis zum Ende von Vers 14 aufgrund eines Seitenwechsels zweimal belegt.
hab
G@ADSG@ADMS („es hat/sie haben“)
haplogr
G@OKNFQ@OGH@ („Einfachschreibung“), steht, wenn aufeinanderfolgende gleiche Buchstaben oder Silben nur einmal geschrieben werden. Ruth 17: om ̐Ɨ 75 628: haplogr Die Hss. 75 und 628 bieten aufgrund der Haplographie (̐ǔ – ̐Ɨ) statt ̙̐ǔ ̐Ɨ ̫̝̓ ̛̫s̤̘̐ lediglich ̙̐ǔ ̫̝̓ ̛̫s̤̘̐.
homoiar
GNLNH@QBSNM („gleicher Anfang“) Ruth 116 (Lemmatext): … ̙̐ǔ Ƨ ̗̪̠̔ ̡̝̣ ̗̪̠̔ s̝̣Ģ Ruth 116 (App I): om ̗̪̠̔ ̡̝̣ 120*: homoiar Hs. 120 lässt ursprünglich – aufgrund eines Abirrens des Schreiberauges vom ersten zum zweiten ̗̪̠̔ die vorhergehende Iunktur ̗̪̠̔ ̡̝̣ aus.
homoiot
GNLNHNSDKDTSNM („gleiches Ende“); vgl. oben ̼ Į Ruth 413 (Lemmatext): … ̙̐ǔ ź̛̒̔Ǔ̗̖ ̐Ʋ̢ɋ ̔Ɩ̠ ̛̣̒̐Ȯ̙̐, ̙̐ǔ ̔Ɩ̡Ƞ̛̗̔̚ ̞̟ǖ̠ ̐Ʋ̢̛̍, ̙̐ǔ ž̧̛̙̓̔ ̐Ʋ̢ȡ ̙̫̟̘̝̠ ̡̛̙̫̖̘, ̙̐ǔ ž̢̛̙̔̔ ̣Ɨ̛̪. Ruth 413 (App I): ̙̐̎ 2° – ̐Ʋ̢̛̍] …; > B 509 707 AethF (sed hab Sixt) = RaG: homoiot Die Hss. B, 509 und 707 sowie Hs. F der äthiopischen Überlieferung lassen in Ruth 413 den Abschnitt zwischen zweitem ̙̐̎ und ̐Ʋ̢̛̍ aus. Offenkundig ist der Fehler durch das Abirren des Auges von ̙̐̎ 2° auf ̙̐̎ 3° verursacht. Die Sixtina wird hier wegen ihrer unerwarteten Abweichung von Hs. B angeführt.
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie
51
id est
„das heißt“
inc
HMBDQSTR („unsicher“), wird verwendet, wenn sich eine Handschrift an der betreffenden Stelle nur mit großer Unsicherheit entziffern lässt; vgl. dagegen unten ̼ vid Ruth 113: sǒ ̓̍] inc 628 Die Worte sǒ ̓̍ sind in Hs. 628 so stark beschädigt und damit derart unkenntlich, dass sie im Grunde nur erahnt werden könnten und deshalb als „unsicher“ gekennzeichnet sind.
ind
HMCDW („Index“) Ruth 39 (Lemmatext): … ̙̐ǔ ̞̟̘̔̑̐̔̚Ȯ̠ ̢ǖ ̢̛̞̟̫̘̪̔̒ ̡̝̣ ź̞ǔ ̢ơ̌ ̛̝̫̖̓̚ ̡̝̣, ƫ̢̘ Ū̡̢̥̘̒̔ǘ̠ ̔Ɯ ̡̫. Ruth 39 (App II): ƫ̢̘ Ū̡̢̥̘̒̔ǘ̠ ̔Ɯ ̡̫] ƫ̢̘ ̢̡̣̟̬̚Ȟ ̡̫ 343 (ind ad ź̞̎) Hs. 343 bezeugt zum angeführten Lemma als Randlesart ƫ̢̘ ̢̡̣̟̬̚Ȟ ̡̫, wobei der die Randlesart markierende Index bei dem in Ruth 39 vorher begegnenden ź̞̎ gesetzt wurde (HMCDW^@C).
init
HMHSHTL („Anfang“), bezieht sich ohne zusätzliche Angabe immer auf den jeweiligen Vers. Ruth 121: om init – fin libri 392(ë) Hs. 392 endet mit Ruth 120, hat also vom Anfang von 121 bis zum Ende des Buches Ruth (EHMHR^KHAQH) eine Auslassung und zwar beim Seitenwechsel. Der Vergleich mit der Einleitung ergibt, dass Hs. 392 diese Auslassung wegen eines Blattverlusts hat (̿ 1TSG 9; s. oben ̼ ë ).
Inscr
HMRBQHOSHN („Überschrift“)
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52
3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
inter
„zwischen“
lac
K@BTM@ („Lücke“) Ruth 27: ̓̍] + lac ca 3 litt 527 Hs. 527 weist in Ruth 27 hinter ̓̍ eine Lücke auf, die Platz für circa drei Buchstaben bietet. Da man anhand der zur Verfügung stehenden Photographie der Handschrift nicht erkennen kann, ob es sich dabei um ein Spatium (s. unten ̼ spat) oder um eine Radierung handelt, wird neutral mit „lac“ dokumentiert.
lib
KHADQ („Buch“)
litt
KHSSDQ@KHSSDQ@D („Buchstabe/n“) Ruth 119: ź̞Ș ̐Ʋ̢̐Ȯ̠] litt ̘̠̐ sup ras 15 In Hs. 15 stehen die Buchstaben ̘̠̐ auf einer Radierung, d.h. der radierte Text ist nicht mehr erkennbar. Da zu ̐Ʋ̢̐Ȯ̠ mehrere Endungsvarianten existieren, konnte in Hs. 15 ursprünglich durchaus irgendeine andere Endung belegt gewesen sein.
mend
LDMCNRD („fehlerhaft“) Ruth 18: ̓̍] pr ù (mend pro ÷) Syh In Ruth 18 belegt die syro-hexaplarische Übersetzung vor ̓̍ statt einem Obelus nach Quasts Ansicht E£KRBGKHBGDQVDHRD einen Asteriskus (zur Begründung vgl. ̿ 1TSG 33).
metob
LDSNADKTR („Metobelus“); s. oben ̼ Ě
ms(s)
L@MTRBQHOSTLL@MTRBQHOS@ („Handschrift/en“) Ruth 36: ̢̙̐̋] …; > 125 Tarmss Pesch Vulg
Lat
cod 109 Aeth(vid) = Ťmss
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie
53
In Ruth 36 fehlt ̢̙̐̋ in Hs. 125, dem lateinischen Codex 109 und mit recht hoher Wahrscheinlichkeit (= vid) auch in der äthiopischen Übersetzung. Diese Auslassung entspricht einigen Handschriften der Ť-, Targumim-, Peschitta- und Vulgata-Überlieferung.
mutil
LTSHK@STL („verstümmelt“)
non hab
MNM^G@ADSMNM^G@ADMS („es hat nicht/sie haben nicht“); vgl. unten ̼ sed hab Ruth 11: ź̛ ̢ɋ ̛̛̙̟̘̎̔ ̢̝ǘ̠ ̢̙̟̘̠̋ 120*(vid)] ̛̔ ̢̘̠̐ ̖s̟̘̠̔̐ ̢̧̛ ̢̧̛̙̟̘ 68̀ 120c Armap (non hab Ald) = Pesch Neben der korrigierten Lesart von Hs. 120 (ursprünglich scheint Hs. 120 das Lemma gelesen zu haben) sowie einer im Apparat der Ausgabe der armenischen Übersetzung angeführten Variante (der Text der Ausgabe bietet das Lemma) belegen auch die Hss. 68 und 122 (= 68̀) die dem Text der Peschitta entsprechende Variante ź̛ ̢̐Ȯ̠ Ƈš̟̘̠̐ ̢Ɋ̛ ̢̙̟̘Ɋ̛. Die Aldina hingegen hat diese Variante nicht („non hab“), was aufgrund ihrer unüblichen Abweichung von Hs. 68 an dieser Stelle notiert ist (zur Verwandtschaft der Aldina mit dem Handschriftenpaar 68̀ vgl. unten ̼ 3.7.1).
ob
NADKTR („Obelus“); s. oben ̼ ÷
om
NLHSSHSNLHSSTMS („es lässt aus/sie lassen aus“), bei Auslassungen verwendet; steht ausschließlich vor dem/ den griechischen Wort/Wörtern, das/die der jeweilige Zeuge auslässt; vgl. oben ̼ >, om
omn codd
NLMDR^BNCHBDR („alle Codices“)
ordo
„Reihenfolge, Ordnung“
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3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
pauc
O@TBH („wenige“)
pl
OKTQDR („mehrere“), nur in der Einleitung gebraucht (z.B. ̿ 1TSG 68).
plur
OKTQ@KHSDQ („in der Mehrzahl/im Plural“), nur in der Einleitung gebraucht (z.B. ̿ 1TSG 132).
post
„nach“
pr
OQ@DLHSSHSOQ@DLHSSTMS („es schickt voraus/sie schicken voraus“), wird bei Zusätzen verwendet, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Lemma stehen, dem sie vorausgeschickt sind. Ruth 14: ƪ̛̝s̐ ̢ȡ s̘Ȓ] pr ̙̘̐ 799 Hs. 799 schickt dem Lemma ƪ̛̝s̐ ̢ȡ s̘Ȓ ein ̙̐̎ voraus.
praec
OQ@DBDCDMR („vorhergehend“), bezogen auf ein vorhergehendes Wort oder eine vorhergehende Wortgruppe im Vers. Ruth 16: ź̛ Ū̟̒ɋ] ̜̔ ̟̝̣̐̒ 413: ex praec Statt dem Lemma ź̛ Ū̟̒ɋ liest Hs. 413 in Ruth 16 ź̜ Ū̟̝̒Ƚ, was vermutlich eine aus dem Kontext (Ruth 16: ̙̐ǔ Ư̡̢̞̟̦̄̌̔̐ ź̜ Ū̟̝̒Ƚ ˼̧̋̑, ƫ̢̘ Ɗ̡̛̙̝̣̐ ź̛ Ū̟̒ɋ ˼̧ǎ̑ …) herleitbare Verschreibung darstellt.
praef
OQ@DE@SHN („Vorwort/Einleitung“)
pr m
OQHL@^L@MTR („erste Hand“) Ruth 19: ̓ɉ̖] pr ̙̘̐ 120̀ Aeth = Pesch; litt ̧̓ ex ̙̘̐ corr 376(pr m)
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie
55
In Hs. 376 wurden vom Schreiber der Handschrift (also der „ersten Hand“) die Buchstaben ̧̓ des Lemmas ̓ɉ̖ aus dem Wort ̙̐̎ korrigiert. Der Schreiber hatte also zuerst ̙̐̎ geschrieben, was wohl der ursprünglichen Lesart der Hss. 120 und 707 sowie der äthiopischen Übersetzung und der Peschitta entspricht.
pro
„anstelle von“
ras
Q@RTQ@ („Radierung“) Ruth 111: ̣Ɨ̝̎] pr ras 2 litt 707 In Ruth 111 überliefert Hs. 707 vor ̣Ɨ̝̎ eine Radierung von zwei Buchstaben. Um welche Buchstaben es sich dabei ursprünglich einmal gehandelt hat, ist nicht mehr erkennbar. Da drei andere Handschriften hier den Artikel überliefern, legt sich auch für Hs. 707 die Vermutung nahe, es handele sich bei den zwei Buchstaben um ̝Ɨ.
Ruth 120: ź̛̞̘̙̟̗̖̋] pr ras 5 – 6 litt 134 In Hs. 134 ist vor ź̛̞̘̙̟̗̖̋ in Ruth 120 eine Radierung von fünf bis sechs Buchstaben belegt, die jedoch nicht mehr identifizierbar sind.
rel
QDKHPTH („die übrigen“), wird verwendet, wenn die FDR@LSD übrige FQHDBGHRBGD Überlieferung (hier: des Buches Ruth) gemeint ist; diese muss im Rückschlussverfahren mithilfe der Kopfleiste rekonstruiert werden; in der Zeugenauflistung des Apparates steht rel immer an letzter Stelle. Ruth 12: ˲̘̗̐̌̔̚s B] ̘̗̑̔̔̚s 376 75-82 30-58-129; ̖̗̘̑̐̔̚s 346*; ̖̗̑̔̔s 319; > 19̀; ̖̗̑̔̔̚s rel = Sixt Das Lemma ˲̘̗̐̌̔̚s wird von Codex Vaticanus (gegen den Text der Sixtina), die Variante ˲̘̗̌̔̚s von den Hss. 376, 75, 82, 30, 58 und 129, die Variante ˲̖̗̐̎̔̚s ursprünglich
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3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
von Hs. 346, ˲̖̗̌̔s von Hs. 319 überliefert. Die Hss. 19 und 108 (= 19̀) lassen den Namen aus. Alle übrigen griechischen Handschriften (also A .͂–19̀ 376 +–75 82 1͂–30 58 129 "͂–319 C R–346* S 53 120̀ 318 334 392 489 509) sowie die Sixtina bieten die Variante ˲̖̗̌̔̚s.
Ruth 115: ̛̪̐̚ A B 426 318 509] pr ̢̛̝ rel Die gesamte griechische Überlieferung mit Ausnahme der Hss. A, B, 426, 318 und 509 bezeugt vor ̛̪̐̚ den Artikel ̢̛̪.
relict
QDKHBSTR („übrig gelassen“)
rescr
QDRBQHOSTR („neu beschrieben“)
Ruth
SDWSTR^ BQHSHBTR, verweist auf den kritischen Text der Göttinger $CHSHN^L@HNQ des Buches Ruth.
s
RHMD („ohne“)
s ind
RHMD^HMCHBD („ohne Index“)
s nom
RHMD^ MNLHMD („ohne Name“) wird in App II (̼ 2.4) bzgl. der Zeugen Aquila, Symmachus etc. verwendet. Ruth 41 (App II): ̙̟̫̤̘̔] ̐̀ Ƨ ̓̔Ơ̇̐ (̛̘̓̐ M 108) M(s nom) 18(s nom)-108 321̀(s nom) In Ruth 41 wird als hexaplarische Lesart des Aquila Ƨ ̓̔Ơ̇̐ statt ̙̟̫̤̘̔ überliefert. Der Vermerk, dass diese Lesart von Aquila stammt, wird jedoch nur in Hs. 108 bezeugt. Alle anderen Hss. (M, 18, 321 und 346), die die Lesart Ƨ ̓̔Ơ̇̐ bieten, enthalten keine Namensangabe (am Rand), die Hss. M und 108 haben statt ̓̔Ơ̇̐ den Itazismus ̓Ơ̇̐.
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie
s AYV ss
57
RDPTDMR^RDPTDMSDR („folgend, folgende“), verwendet bei Seiten- bzw. Zeilenangaben. Ruth 15: ̙̐ǔ ̒̔ Ūs̢̤̪̟̝̘̔] @LAN^EHKHH^DHTR (+ UHCDKHBDS Lat cod 109) Latcod 109 ClaudT 1 10s = Pesch Der lateinische Kirchenvater Claudius von Turin gibt in seinem Kommentar zu Ruth, ed. I. M. Douglas (Zeile 10 und 11) das angeführte Lemma aus Ruth 15 mit @LAN^EHKHH^ DHTR wieder (entspricht dem Text der Peschitta). Der lateinische Codex 109 ergänzt hinter DHTR zusätzlich UHCDKHBDS.
scr
RBQHORHSRBQHORDQTMS („es hat/sie haben geschrieben“)
sed
„aber“
sed hab
RDC^G@ADSRDC^G@ADMS („aber es hat/aber sie haben“), bestätigt das Lemma; wird verwendet, um unerwartete Divergenzen innerhalb eines Überlieferungsstranges deutlich zu machen. Ruth 216: ̐Ʋ̢ȡ 3°] ̢̛̣̖̐ 19̀-669 59 68̀-72(vid)-120 52550̀ 509 (sed hab Ald Compl) Anstelle des dritten ̐Ʋ̢ȡ bieten die Hss. 19̀ (= 19 + 108), 669, 59, 68̀ (= 68 + 122), 72 (wie es scheint), 120, 52, 550̀ (= 550 + 552) und 509 ̐Ʋ̢̛̍. Allerdings bezeugen Aldina und Complutensis das Lemma. Dies wird betont, weil hier die Aldina von Hs. 68 und die Complutensis von Hs. 108 unerwartet abweicht (s. unten ̼ 3.7.1 u. 3.7.2).
Ruth 411: ̡̞̝̖̘̎̐] ̡̛̞̝̘̖̔̐ B N(–15 1͂ "͂–646 R–343 53 319 334 489 Latcod 109 Ambr /R^CTNC XLIII 64.2 (sed hab +TB III 33) Sa Neben den angeführten Handschriften bezeugt Ambrosius in der $WOK@M@SHN^7((^OR@KLNQTL zu Psalm 43, Kapitel 64, Paragraph 2 statt dem Lemma die Variante ź̡̛̞̝̖̎̐. In
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3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
seiner $WONRHSHN^$U@MFDKHH^RDBTMCTL^+TB@L, Buch 3, Kapitel 33 hingegen zitiert er das Lemma ̡̞̝̖̘̎̐.
sed non
„aber nicht“ Ruth 119: ̙̐̎ 1°] ̙̘̐ … ̢̛̝̔̒̔̔ … ̛̔ ̢̧ ̛̗̘̔̔̚ (̡̛̘̗̘̔̔̔̚ 55-56̀ 53 392; ̡̙̣̘̔̐̚ 68̀-121 (sed non Ald)) ̢̣̠̐̐ … ̘̠̔ ̖̗̑̔̔̚s … ̙̘̐ … N(-18̀ 1͂ "͂ 106-134̀ 53 392 Latcod 109 Arm Sa = edd Ť In Ruth 119 bieten diverse Handschriften den angeführten Zusatz. Statt ź̗̔̚Ơ̇ lesen die Hss. 68̀ (= 68 + 122) und 121 ź̡̙̫̘̐̚. Die Aldina hingegen weicht unerwartet von Hs. 68 ab und liest ź̗̔̚Ơ̇, ebenso wie Complutensis und Sixtina, was aus der Angabe „= edd“ folgt.
sic
„so!“
sicut
„wie“
sine
„ohne“
sing
RHMFTK@QHSDQ („in der Einzahl/im Singular“)
spat
RO@SHTL („Freiraum“) Ruth 32: ̝ƹ – ̐Ʋ̢̝Ƚ] @OTS^PTDL^DRRDL^BTL^OTDKKHR^DHTR Lat cod 109c; spat Latcod 109* Im lateinischen Codex 109 ließ der Schreiber in Ruth 32 anstelle des angegebenen Textes ursprünglich einen Freiraum, in den ein anderer Schreiber @OTS^PTDL^DRRDL^BTL^OTDKKHR^DH TR nachgetragen hat (̿ 1TSG 12).
sq
RDPTDMR („folgend“), verwendet bei Textverweisen innerhalb des entsprechenden Verses.
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie
59
Ruth 117 (Lemmatext): … ̢̋̓̔ ̡̞̝̘̘̍̐ s̝̘ ̙̫̟̘̝̠ ̙̐ǔ ̢̋̓̔ ̡̞̟̝̗̖̔̎ … Ruth 117 (App I): ̡̞̝̘̘̍̐ s̝̘] ̡̞̟̝̗̘̖̔ s̝̘ 509: ex sq Hs. 509 bietet statt ̡̞̝̘̘̍̐ s̝̘ die Variante ̡̞̟̝̗̖̔̎ s̝̘. Vermutlich resultiert diese Verschreibung in Ruth 117 aus dem folgenden Textabschnitt ̙̫̟̘̝̠ ̙̐ǔ ̢̋̓̔ ̡̞̟̝̗̖̔̎.
Ruth 318: ȼȠs̐ 1°] pr ̢̝ N(́ 1͂–58 "͂–417 R 53: ex sq Dass die angeführten Handschriften vor dem ersten ȼȠs̐ einen Artikel überliefern, liegt vermutlich darin begründet, dass auch vor dem folgenden zweiten ȼȠs̐ in Ruth 318 der Artikel (hier allerdings nicht sekundär) steht.
sub
„unter“
sup lin, sup lin
RTOQ@^ KHMD@L („über der Zeile“), wird verwendet, wenn die Lesart nicht als Korrektur, sondern als Alternativlesart verstanden werden muss. Ruth 315 (App II): ̢ǖ ̧̞̟̔̎̕s̐] ̢ǖ ̡̛̘̓Ɋ̛̐ (̡̘̓.*) 334sup lin Hs. 334 liest über ̢ǖ ̧̞̟̔̎̕s̐ (= sup lin = RTOQ@^KHMD@L = über der Zeile) des Lemmas ursprünglich ̢ǖ ̡̘̓Ɋ̛̐, was jedoch zu ̢ǖ ̡̛̘̓Ɋ̛̐ korrigiert wurde.
sup ras
RTOQ@^Q@RTQ@L („über der Radierung“) Ruth 11: ̙̐̎ 2° – ̙̐̎ 3°] ̙̘̐ ̢̛̝̔̒̔̔ ̘̚s̝̠ ̙̘̐ 120(sup ras) Statt dem Abschnitt ̙̐ǔ ź̢̛̝̒̌̔ ̘̚sǖ̠ ź̛ ̢ȡ ̒ȡ ̙̐̎ in Ruth 11 bietet Hs. 120 die Lesart ̙̐ǔ ź̢̛̝̒̌̔ ̘̚sǖ̠ ̙̐̎, die auf einer Radierung steht. Was hier ursprünglich einmal stand, lässt sich jedoch nicht mehr erkennen.
Ruth 216: ̙̐̎ ̒̔] sup ras 407(pr m)
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3.1 Allgemeine Zeichen und Abkürzungen
In Ruth 216 wurde in Hs. 407 ̙̐̎ ̒̔ von der ersten Hand über einer Radierung geschrieben.
superscr
RTODQRBQHORHSRTODQRBQHORDQTMS („es hat/sie haben übergeschrieben“)
tr
SQ@MRONRTHSSQ@MRONRTDQTMS („es hat umgestellt/sie haben umgestellt“) Ruth 121: ̞̟̖̠̍̚ ź̛̞̝̟̫̗̖̔] tr 19̀ = Vulg In den Hss. 19̀ (= 19 + 108) wurde, wie auch im Text der Vulgata, das Lemma ̞̟̖̠̍̚ ź̛̞̝̟̫̗̖̔ zu ź̛̞̝̟̫̗̖̔ ̞̟̖̠̍̚ umgestellt.
Ruth 13: ̣Ɨ̝̎] et ̐Ʋ̢Ƞ̠ tr 334 Hs. 334 stellt in Ruth 13 ̣Ɨ̝̎ und ̐Ʋ̢Ƞ̠ um und liest statt dem Lemma: … ̙̐ǔ ̝Ɨ ̫̝̓ ̐Ʋ̢Ƞ̠ ̣Ɨ̝̎.
Ruth 22 (Lemmatext): … ̝̟̣̗̀̔Ɋ ̓ǒ ̔Ɩ̠ Ū̟̒ư̈̄ ̙̐ǔ ̡̧̛̣̜̋ ź̛ ̢̝Ȯ̠ ̡̢̡̛̥̣̘̋ ̢̡̛̙̪̞̘̗̐̔ … Ruth 22 (App I): ̔Ɩ̠ Ư̟̪̄̒] post ̡̧̛̣̜̋ tr 509 Hs. 509 liest in Ruth 22 statt dem Lemma: ̝̟̣̗̀̔Ɋ ̓ǒ ̙̐ǔ ̡̧̛̣̜̋ ̔Ɩ̠ Ū̟̒ư̈̄ ź̛ ̢̝Ȯ̠ ̡̢̡̛̥̣̘̋ ̢̡̛̙̪̞̘̗̐̔ …
Ruth 27: ź̛ ̢ɋ Ū̟̒ɋ / s̛̘̙̟̪] tr + 334txt Aeth Arm Sa Die +-Gruppe, Hs. 334 in ihrem Text (die Randlesart bietet das Lemma) sowie die äthiopische, armenische und sahidische Übersetzung stellen in Ruth 27 ź̛ ̢ɋ Ū̟̒ɋ hinter s̛̘̙̟̪ und lesen statt dem Lemma: ̝Ʋ ̢̡̛̙̞̣̐̌̐̔ s̘̙̟ư̈̄ ź̛ ̢ɋ Ū̟̒ɋ.
Ruth 220 (Lemmatext): … ź̙ ̢Ɋ̛ Ư̡̢̢̧̛̥̘̣̪̄̒̔ Ƈsȑ̠ ź̡̢̛̘. Ruth 220 (App I): Ƈsȑ̠] ad fin tr 707
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3.1.2 Lateinische Apparatterminologie
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Hs. 707 stellt in Ruth 220 Ƈsȑ̠ an das Versende um, liest also: ź̙ ̢Ɋ̛ Ư̡̢̢̧̛̥̘̣̪̄̒̔ ź̡̢̛̘ Ƈsȑ̠.
Ruth 221 (Lemmatext): … ſ̧̠ Ư̆ ̢̡̧̡̛̘̔̌̚ ƫ̛̝̚ ̢ư̈̄ Ūs̢̛̖̪, Ʃ̠ Ƴ̞̟̥̘̋̔ s̝̘. Ruth 221 (App I): ̢̡̧̡̛̘̔̌̚] ante ƫ̠ tr 414 Hs. 414 stellt in Ruth 221 ̢̡̧̡̛̘̔̌̚ vor ƫ̠ um, liest also: ſ̧̠ Ư̆ ƫ̛̝̚ ̢ư̈̄ Ūs̢̖ư̈̄ ̢̡̧̡̛̘̔̌̚, Ʃ̠ Ƴ̞̟̥̘̋̔ s̝̘.
ult
TKSHLTL („das letzte“) (̿ 1TSG 10 [zu Hs. 628])
ut
„wie“
vers(s)
UDQRHNUDQRHNMDR („Version/en“), bezeichnet die Tochterübersetzungen (̿ 1TSG 151).
vid
TS^ UHCDSTQ („wie es scheint“), bezeichnet unsichere Lesarten (allerdings sind diese mit etwas höherer Sicherheit zu identifizieren als die mit ̼ inc gekennzeichneten); vgl. auch oben ̼ vid. Ruth 18: ˽̧̔s̛̎ Sixt] ̧̛̔s̛̘̔ B 120 AethF(vid) = RaG Statt dem Lemma ˽̧̔s̛̎ bieten sowohl Hs. B als auch Hs. 120 die Variante ˽̧̔s̛̔̎. Die äthiopische Hs. F (̿ 1TSG 13) scheint sich dieser Variante anzuschließen, welche der von Rahlfs in seiner Probe des Buches Ruth (Stuttgart 1922) gebrauchten Namensform entspricht. Die Sixtina wird aufgeführt, da ihr Text hier unerwartet von Hs. B abweicht.
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3.1.3 Alphabetischer Überblick über die Abkürzungen der Übersetzungen und Druckausgaben Aeth
= Die äthiopische Übersetzung (̼ 3.4.2)
Ald
= Die Editio Aldina (̼ 3.7.1)
Arm
= Die armenische Übersetzung (̼ 3.4.3)
Compl
= Die Complutensis (̼ 3.7.2)
La, Lat
= Die altlateinische Übersetzung (̼ 3.4.1)
Pesch
= Die Peschitta
RaG
= A. Rahlfs, Göttinger Ausgabe (= Das Buch Ruth griechisch. Probe…; ̼ 3.7.8)
RaS
= A. Rahlfs, Stuttgarter Ausgabe (= Handausgabe von 1935; ̼ 3.7.9)
Ra
= RaG + RaS
Ra.
= Konjekturen aus Ra
Sa, Sa1 – 7
= Die sahidische Übersetzung (̼ 3.4.4)
Sixt
= Die Editio Sixtina (̼ 3.7.3)
Syh
= Die syro-hexaplarische Übersetzung (̼ 3.4.5)
Tar
= Targum/im
Vulg
= Die Vulgata
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3.2 Rezensionen und Handschriften-Gruppen Alfred Rahlfs leitet seine erstmals 1922 erschienene Geschichte des Septuaginta-Textes29 mit der Feststellung ein, dass es sich bei der Septuaginta um „die alte jüdische Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische“ handele.30 Damit akzentuiert er die spezifische Besonderheit im Rahmen der griechischen Literaturgeschichte: Die Septuaginta ist die ADQRDSYTMF einer hebräischen Vorlage ins Griechische, also kein griechisches Originalwerk. Diese Übersetzung, deren Name auf eine im sog. Pseudo-Aristeasbrief 31 überlieferte Entstehungslegende zurückzuführen ist, nahm im 3. Jh. v. Chr. ihren Anfang bei den Büchern des Pentateuch und wurde von verschiedenen Übersetzern in den darauffolgenden Jahrhunderten vollendet. Nach den Angaben des Prologes zum Buch Jesus Sirach könne man, so Rahlfs, davon ausgehen, dass der wesentliche Teil der Septuaginta, d.h. der Urtext, Ende des 2. Jh. v. Chr. in Gänze und abgeschlossen vorlag. Jenen ‚Urtext‘ zu rekonstruieren stellt das nur annäherungsweise zu erreichende Ziel jeglichen kritischen Edierens der Septuaginta dar. Nur annäherungsweise deshalb, weil das heute erhaltene handschriftliche Material, von den vor- und frühchristlichen Papyrusfragmenten32 einmal abgesehen, frühestens aus dem 4. Jh. n. Chr. stammt, der Text der Septuaginta aber bis dahin „eine reiche Geschichte durchlebt“33 hatte, deren drei maßgebliche Etappen – Kanonisierung des hebräischen Alten Testaments, Adaption des griechischen Textes durch die werdende Kirche, damit verbundene
29
A. Rahlfs, Das Buch Ruth griechisch als Probe einer kritischen Handausgabe der Septuaginta, Stuttgart 1922, S. 6–14. 30 A.a.O., S. 6. 31 Griechische Ausgabe: P. Wendland (Hg.), Aristeae ad Philocratem epistula cum ceteris de origine versionis LXX interpretum testimoniis, BSGRT, Leipzig 1900; deutsche Übersetzung: N. Meisner, Aristeasbrief, in: JSHRZ 2, Lfg. 1, Gütersloh 1973 (2. Aufl. 1977), S. 35–87. 32 Zu den Papyri vgl. A. Rahlfs, Verzeichnis 2004 (oben Anm. 17). 33 A. Rahlfs, Ruth (oben Anm. 29), S. 6.
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Reaktionen des Judentums – hier bloß stichwortartig angedeutet seien. Am bekanntesten sind die im 2. Jh. n. Chr. entstandenen drei jüdischen Neuübersetzungen bzw. Revisionen des SeptuagintaTextes durch Aquila, Symmachus und Theodotion, die – neben anderen – Aufnahme in das Anfang des 3. Jh. n. Chr. geschaffene Monumentalwerk des Kirchenschriftstellers Origenes (185–254), die so genannte Hexapla, gefunden haben (vgl. unten ̼ 3.2.2). Die textkritischen Maßnahmen des Origenes in der 5. Kolumne seiner Hexapla – später als kirchlicher Bibeltext in Palästina verbreitet – markieren den Beginn der christlich-rezensionellen Bearbeitungen der Septuaginta, zu denen auch eine dem 312 gestorbenen Märtyrer Lukian von Antiochien zugeschriebene Rezension gehört, die bereits auf vorangehenden Überarbeitungen beruhend, wegen ihrer Lokalisierung im syrischen Gebiet heute meist als MSHNBGDMHRBGDQ^ 3DWS bezeichnet wird (vgl. unten ̼ 3.2.3). Es war Paul Anton de Lagarde (1827–1891), der zuerst die These vertrat, durch Rekonstruktion und anschließende Aussonderung aller rezensionellen Elemente innerhalb der Handschriftenüberlieferung jenen ‚Urtext‘ der Septuaginta freilegen zu können. Sein Meisterschüler Alfred Rahlfs modifizierte aufgrund jahrelanger intensiver Vorarbeiten diese These schließlich dahingehend, dass aufgrund des großen zeitlichen Abstands zwischen den wichtigsten Überlieferungsträgern und der Entstehung der Übersetzung zwar nicht mehr der Urtext, wohl aber ein ältester erreichbarer Text kritisch rekonstruiert werden könne. Dazu bedürfe es einer genauen Analyse und textkritischen Beurteilung aller in den Handschriften eines Buches oder bestimmter Korpora ausfindig zu machenden Texttypen, die sich als verlässliche Orientierungshilfen für die kritische Rekonstruktion des Textes erweisen. Die Zusammenfassung verschiedener Handschriften zu Gruppen und ihre Zuordnung zu den Texttypen ist somit für die Herstellung einer $CHSHN^BQHSHB@^L@HNQ der Septuaginta, die alles irgend erreichbare Material zu verwerten sucht, aus verschiedenen Gründen unabdingbar: Zum einen ist die mit ihr verbundene Erarbeitung der Textgeschichte des jeweils zu edierenden Buches Voraussetzung für die Herstellung eines kritischen Textes. Zum anderen gewährleistet die Verwendung von Gruppensigeln eine hohe Übersichtlichkeit innerhalb des Appara-
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tes.34 Und schließlich wird dem Benutzer auf diese Weise eine textkritische Beurteilung der einzelnen Handschriften an die Hand gegeben. Je mehr Handschriften einen Text bezeugen, desto komplizierter wird allerdings diese so wichtige Stemmatisierung resp. Verhältnisbestimmung der Zeugen. Schon Otto Stählin erkannte ihre Notwendigkeit angesichts der „unzähligen Handschriften der Septuaginta, unter denen nach P. de Lagardes Urteil keine einzige ganz wertlos, aber auch keine von schweren Korruptelen ganz frei ist. In solchen Fällen kann man kein Stemma aufstellen; dagegen ist es möglich, gewisse Gruppen zusammenzunehmen, die durch gleiche Verderbnisse (besonders wichtig sind Zusätze und Lücken) ihre gemeinsame Abstammung verraten.“35 Als Gruppe resp. Textfamilie werden grundsätzlich diejenigen Handschriften zusammengefasst, die Eigenheiten wie Wortvarianten, Zusätze oder Auslassungen miteinander teilen, ohne dass diese eindeutig auf eine geschlossene Rezensionstätigkeit, sondern allenfalls auf eine „mindestens halb bewußte Tätigkeit eines Schreibers“36 zurückgeführt werden können. Davon unterschieden werden sog. Rezensionen, unter denen eine durchgängig erkennbare, bewusst angelegte, in sich konsistente und auf bestimmten Prinzipien beruhende Bearbeitung des Textes zu verstehen ist. Zusammengehörigkeit der Handschriften einer Gruppe bzw. Rezension bedeutet allerdings nicht, dass diese immer und vollständig mit-
34
Vgl. J. W. Wevers, Die Methode, in: Septuaginta-Unternehmen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Hg.), Das Göttinger Septuaginta-Unternehmen, Göttingen 1997 (erweiterter Neudruck von 1977), S. 13. 35 O. Stählin, Editionstechnik (oben Anm. 18), S. 17. Stählin bezieht sich dabei auf P. A. de Lagarde, Anmerkungen zur griechischen Übersetzung der Proverbien, Leipzig 1863, S. 3, Anm. 1: „ich glaube daß man sich aus diesen meinen anmerkungen zur übersetzung der Proverbien werde überzeugen können, daß keine hds der LXX so gut ist, daß sie nicht oft genug schlechte lesarten, keine so schlecht daß sie nicht mitunter ein gutes körnchen böte.“ 36 G. Pasquali, Rezension zu Paul Maas’ Textkritik, in: Gnomon 5 (1929), S. 417– 435; 498–521, hier zitiert aus F. Bornmann u.a. (Hg.), G. Pasquali, Scritti Filologici, Bd. 2, Firenze 1986 (S. 867–914), S. 874.
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einander übereinstimmen, wohl aber, dass sie charakteristische Eigenheiten teilen.37 Die Gruppierungen der Textzeugen sind in jedem Buch der Septuaginta aufs Neue zu erarbeiten. Dieses grundlegende Postulat stellte Rahlfs auf, nachdem er zu der Feststellung gelangt war, dass der Texttypus resp. die Gruppenzugehörigkeit einer Handschrift in den verschiedenen Büchern der Septuaginta variieren kann: „In jedem Buche muß man jede einzelne Hs. neu auf ihre Textform untersuchen und darf nur die deutlich zusammengehörigen Hss. zu Gruppen zusammenfassen. Jede Gruppenbildung nach vorgefaßten Meinungen wäre verfehlt.“38 Der Grund für die teilweise sogar innerhalb eines Buches wechselnde Textform einer Handschrift liegt in der äußeren Überlieferung der Septuaginta: Aufgrund des begrenzten Raumes, den die Schriftrolle als Überlieferungsträger der ersten Jahrhunderte bot, wurde – nach Einführung des Codex in christlicher Zeit – bei der Zusammenstellung so genannter Vollbibeln zwangsläufig auf verschiedene Quellen zurückgegriffen. Da der Umfang eines biblischen Buches zudem gelegentlich den Umfang einer einzelnen Schriftrolle übertraf, konnte es außerdem dazu kommen, dass sich der Text selbst ein und desselben Buches aus zwei oder mehr Quellen zusammenfügte. Das Musterbeispiel für diese Erkenntnis findet sich im Buch Ruth: dort überliefern die Hss. 19 und 108 in den letzten zwölf Versen des Buches statt dem hexaplarischen plötzlich den lukianischen Texttyp. Den Hergang dieses recht unvermittelten Wechsels rekonstruiert Rahlfs so: „Der Schreiber des Archetypus von 19 108 hat also Vorlagen mit verschiedenartigen Texten benutzt. Die Vorlage, der er den Hauptteil des Buches Ruth entnahm, wird am Schlusse unvollständig gewesen sein; wahrscheinlich endigte sie mit diesem Buche, das ja den Schluß des Oktateuchs bildet, und es war, wie das bei Codices öfters passiert ist, das letzte Blatt verloren gegangen. So mußte er die
37 Vgl. Septuaginta. Societatis Scientiarum Gottingensis auctoritate, ed. A. Rahlfs, X Psalmi cum Odis, Göttingen 1931, S. 30. 38 A. Rahlfs, Genesis (oben Anm. 8), S. 33.
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letzten zwölf Verse aus einer anderen Vorlage ergänzen; diese bot aber auch einen anderen, nämlich den lukianischen Text.“39 Udo Quast macht für das Buch Ruth vier große Texttypen aus: eine hexaplarische Rezension (̼ 3.2.2), eine lukianische Rezension (̼ 3.2.3), eine 1-Rezension (̼ 3.2.4) sowie einen Catenen-Texttyp (̼ 3.2.5). Da sich die von Quast vorgelegte textgeschichtliche Untersuchung im Wesentlichen auf die Ergebnisse der 1922 erschienenen „Studie über den^ griechischen Text des Buches Ruth“ von Alfred Rahlfs40 stützt, wird sowohl bei der Besprechung der Rezensionen und Gruppen, als auch bei der Darstellung der Tochterübersetzungen auf die entsprechenden Paragraphen dieser Studie verwiesen. Gerade für die textkritische Verortung der Tochterversionen finden sich dort wichtige Hinweise. In der Ausgabe der Göttinger $CHSHN^ L@HNQ des Buches Ruth wird zwischen Hauptgruppe und Untergruppe(n) unterschieden, die je nach Buch und Gruppe/Rezension in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Gruppensigeln werden im textkritischen Apparat kursiv gesetzt. Die Untergruppen werden mit Kleinbuchstaben und römischen Ziffern gekennzeichnet: z.B. die Untergruppe Eins der Catenen-Gruppe = B(. Um die Übersichtlichkeit des Apparates sicherzustellen, hatte Rahlfs die verkürzte Schreibung der Gruppensigeln eingeführt, indem er den Sigeln entweder einen geraden (z.B. .̀ für . + N() und/ oder krummen Strich (z.B. .́ für . + N(( resp. .͂ für . + N( + N(() hinzufügte. Die verkürzte Schreibweise mit geradem Beistrich wird auch bei eng miteinander verwandten Handschriften gebraucht (z.B. 19̀ = Hs. 19 + Hs. 108). Die Reihenfolge der Gruppen im Apparat entspricht stets derjenigen der Kopfleiste. Zudem gilt: Wenn nur einzelne Handschriften einer Gruppe eine Variante überliefern, werden diese Handschriften unter 39
A. Rahlfs, Ruth-Studie (oben Anm. 1), S. 78. Vgl. oben Anm. 1 und außerdem J. W. Wevers, U. Quast, Ruth: An Appreciation, in: BIOSCS 39 (2006), S. 147–149, hier S. 147. 40
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3.2 Rezensionen und Handschriften-Gruppen
Verzicht auf die Gruppensigel einzeln, und zwar numerisch aufsteigend, angeführt, ohne dass die jeweilige Zugehörigkeit zu Hauptgruppe, Untergruppe etc. berücksichtigt wird. Für den Fall, dass es sich dabei um zwei Handschriften der Hauptgruppe und die gesamte Untergruppe I handelt, wird folgendermaßen notiert: Hs.1-Hs.24MSDQFQTOOD(. Die Verwandtschaft der betreffenden Handschriften wird durch Bindestriche markiert41: Ruth 49: om ̢Ǐ 376-488̀ 75-82 71-628 646 C S–74̀ 318 Die zur hexaplarischen Rezension gehörenden Hss. 376 (.) und 488̀ (N((), die zur lukianischen Rezension (+) gehörenden Hss. 75 und 82, die zur 1-Rezension gehörenden Hss. 71 (rII) und 628 (R), die zur Catenen-Gruppe gehörende Hs. 646 (= "), die C-Gruppe, die SGruppe (ohne die Hss. 74̀ [= 74 + 76]) sowie der BNCDW^ LHWSTR 318 lassen in Ruth 49 ̢Ǐ aus.
Die nachstehend angegebene Reihenfolge der Rezensionen und Handschriften-Gruppen entspricht der im textkritischen Apparat gebrauchten Anordnung (̼ 2.2 [Kopfleiste]).
3.2.1 Nicht rubrizierte Einzelhandschriften (̿ 1@GKER^2STCHD §§ 22f.)
B
Codex Vaticanus (̿ 1TSG 19f.) Codex B ist im Buch Ruth der Hauptzeuge des ältesten erreichbaren Septuaginta-Textes, da er „mit keiner der Textgruppen […] und den für sie feststellbaren Rezensionsmerkmalen auffällige Übereinstimmungen zeigt, weder vom .Text oder 1-Text, deren Hauptmerkmal Angleichungen des LXX-Textes an Ť sind, noch vom +-Text“42 beeinflusst ist.
A
Codex Alexandrinus (̿ 1TSG 20–23)
41 42
Ausführlich dazu: A. Rahlfs, Psalmi cum Odis (oben Anm. 37), S. 21f. ̿ 1TSG 19.
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3.2.2 Die hexaplarische Rezension
69
Codex A bezeugt zwar häufig den alten Septuaginta-Text, weist daneben aber auch deutlich rezensionelle Einflüsse auf: „Besonders mit dem .-Text stimmt er auffallend oft überein, in geringem Maße auch mit dem 1-Text, also den beiden Textgruppen, die einen an Ť angeglichenen Text bieten.“43 Außerdem ist keiner Gruppe fest zuzuordnen 932
Fragment 932 (̿ 1TSG 85f.); allerdings ähnelt dessen Textform zuweilen der der 1-Rezension (̼ 3.2.4).
3.2.2 Die hexaplarische Rezension (̿ 1TSG 23–44; 1@GKER^2STCHD §§ 3–6)
Um die Mitte des 3. Jh. n. Chr. stellte Origenes in der Hexapla den ihm vorliegenden hebräischen Text des Alten Testaments (1. Kol.), dessen griechische Transkription (2. Kol.) sowie die jüngeren Revisionen des Aquila (3. Kol.), Symmachus (4. Kol.) und Theodotion (6. Kol.) in Parallelkolumnen nebeneinander. Als fünfte Kolumne enthielt die Hexapla den Septuaginta-Text, den Origenes unter Verwendung aristarchischer Zeichen (benannt nach dem alexandrinischen Philologen Aristarch von Samothrake) seiner hebräischen Vorlage zum wissenschaftlichen Gebrauch anglich: mit dem Asteriskus (ù) am Anfang und dem Metobelus (Ě) am Ende versah er Auslassungen der Septuaginta gegenüber dem hebräischen Text, die er aus einer der drei jüngeren Übersetzungen ergänzte, mit dem Obelus (÷) markierte er Septuaginta-Überschüsse gegenüber dem hebräischen Text. Erst seit Anfang des 4. Jh. n. Chr. erfuhr die separat überlieferte fünfte Kolumne der Hexapla eine große Verbreitung und avancierte zumindest nach dem Zeugnis des Hieronymus zum offiziellen Bibeltext in Palästina. Diese weitläufige Nutzung der origenischen Rezension, wegen ihres Ursprungs später auch „hexaplarische Rezension“ genannt, führte nun allerdings dazu, dass die aristarchischen Zeichen in der griechischen Handschriftenüberlieferung fast 43
̿ 1TSG 20.
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3.2 Rezensionen und Handschriften-Gruppen
vollständig verloren gingen, da ihr Wert ohne den hexaplarischen Kontext für Kopisten kaum mehr verständlich war. In manchen griechischen Handschriften sind diese Zeichen jedoch noch überliefert,44 besonders aber in der sog. Syrohexapla, einer im Anfang des 7. Jh. von Paul von Tella angefertigten nahezu wortwörtlichen Übersetzung der 5. Kolumne der Hexapla ins Syrische.45 Die Sigel . für die hexaplarische Rezension ist auf den Namen ihres Rezensors Origenes zurückzuführen. Die Herausarbeitung der Zeugen der hexaplarischen Rezension im Buch Ruth erfolgte unter genauer Feststellung der Eingriffe, die Origenes an dem seiner Überarbeitung zugrundeliegenden Septuaginta-Text vorgenommen hatte. Dazu führte Quast einen peniblen Vergleich mit dem Masoretischen Text durch, um auf diese Weise die Zusätze, Auslassungen und Umstellungen des hexaplarischen Textes analysieren zu können, die dann als rezensionelle Elemente ausgesondert werden mussten und so Hinweise auf den ältesten erreichbaren Text ergaben. Die von Origenes einst zur Markierung seiner Texteingriffe gebrauchten aristarchischen Zeichen, die den Ausgangspunkt für den Vergleich mit dem Hebräischen bilden, sind „in Ruth beinahe ausschließlich von Syh geboten“ (̿ 1TSG 33). Hinsichtlich der Zusätze, die „zu den Hauptmerkmalen der hexaplarischen Rezension“ (̿ 1TSG 35) gehören, zeigte der Vergleich zwischen Haupt- und Untergruppen, dass „N( und N(( nicht nur wesentlich weniger Ť entsprechende Zusätze als . überliefern (10), sondern hauptsächlich solche, die weiter verbreitet sind und sich in zwei Fällen von . unterscheiden“ (̿ 1TSG 37). Die Sonderlesarten, die N( gegen N(( und ., N(( gegen N( und . sowie . gegen N( und N(( bieten, sind für die Zusammenstellung dieser Gruppen und der Bestimmung ihres Verhältnisses untereinander entscheidend.
44 Die griechischen Zeugen für die aristarchischen Zeichen sind für das Buch Ruth unter ̼ 3.6 aufgeführt. 45 Vgl. unten ̼ 3.4.5.
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3.2.3 Die lukianische Rezension – der antiochenische Text
71
Hauptgruppe: .
=
19(Ruth 1Inscr – 410)-108(Ruth 1Inscr – 410)-376-426 Syh (̿ 1TSG 24–28)
19̀ = 19 + 108 376̀ = 376 + 426 Untergruppe I: N(
=
15-64-381 (̿ 1TSG 28–30)
Untergruppe II: N((
=
18-128-488-669 (̿ 1TSG 30–32)
18̀ = 18 + 128 488̀ = 488 + 669 verkürzte Schreibweisen: .͂
=
. + N( + N((
.̀
=
. + N(
.́
=
. + N((
N(́
=
N( + N((^
3.2.3 Die lukianische Rezension – der antiochenische Text (̿ 1TSG 45–71; 1@GKER^2STCHD §§ 7–13)
Die Zeugen der lukianischen Rezenison – hierzu gehören die Handschriften der +-, C- und S-Gruppe – wurden hauptsächlich durch den
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3.2 Rezensionen und Handschriften-Gruppen
Vergleich des in ihnen vorliegenden Textes mit dem „bei antiochenischen Vätern überlieferten Text“46 ermittelt. Für Ruth bietet auswertbares Material allein Theodoret in den 0T@DRSHNMDR^HM^1TSG^(vgl. ̿ 1TSG 59–61; abgekürzt mit „Tht“). Die darin zitierten Bibelstellen „und der von den Gruppen +^C^S gebotene Text stimmen weitgehend überein“47. Die Sigel + für die lukianische Rezension ist auf den Namen ihres Rezensors Lukian zurückzuführen. Angleichungen an Ť sind in Ruth als Merkmal des antiochenischen Textes eher selten (vgl. ̿ 1TSG 61–63). „Herausragendes Kennzeichen [hingegen] sind die zahlreichen stilistischen und grammatischen Korrekturen, die nur + oder +^C^S bieten. In vielen Fällen dienen sie dazu, das Verständnis des Textes durch Verdeutlichungen und Glättungen zu erleichtern.“48 Hauptgruppe: +
=
19(Ruth 411 – fin libri)-54-59-75-82-93-108(Ruth 411 – fin libri)-127-314 Tht (̿ 1TSG 45–55, 59–61)
19̀ = 19 + 108 54̀ = 54 + 75 82̀ = 82 + 93 Aufgrund ihres häufigen Übereinstimmens mit + und Tht gelten die Gruppen C und S als wichtige Zeugen des antiochenischen Textes, unterscheiden sich aber von + unter anderem durch ihre häufigen Angleichungen an Ť. Somit bieten C und S einen Mischtext, bei dem in eine antiochenische Vorlage .- und vor allem 1-Material aufgenommen wurde. C und S sind aufs Engste miteinander verwandt, so dass für sie ein „gemeinsamer Grundtext anzunehmen ist“ (̿ 1TSG 58), wobei C dabei als Untergruppe von S angenommen werden muss. 46
̿ 1TSG 45. Ebd. 48 ̿ 1TSG 63. 47
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3.2.4 Die 1-Rezension
73
Im textkritischen Apparat werden beide nicht im Anschluss an + aufgeführt, sondern in der oben (̼ 2.2) genannten alphabetischen Reihenfolge. S
=
74-76-106-134-344-799 (̿ 1TSG 56–58)
[= Untergruppe I]
74̀ = 74 + 76 134̀ = 134 + 344 C
=
107-125-610 (̿ 1TSG 55f.)
[= Untergruppe II]
Den antiochenischen Zeugen schließt sich häufig Hs. 334 (= BNCDW^ LHWSTR; ̼ 3.2.9) an.
3.2.4 Die R-Rezension (̿ 1TSG 72–101; 1@GKER^2STCHD §§ 14–16.18f.21)
Das Hauptmerkmal der 1-Rezension, einer „Rezension unbekannter Herkunft“49, die im Pentateuch nicht nachgewiesen werden konnte, ist die häufige Übereinstimmung mit dem Masoretischen Text. Darüber hinaus tendiert sie dazu, ihre Übersetzung lexikalisch einheitlich zu gestalten.50 Zu den Zeugen des 1-Texttyps gehören aufgrund ihrer häufigen Nähe zu diesem auch das Fragment 932 sowie Latcod 109 (̿ 1TSG 85– 87). Häufige Übereinstimmungen sind ebenfalls zwischen dem 1Text und den miteinander verwandten Gruppen "͂ R und/oder C S bemerkbar. Trotz Übernahme einzelner Lesarten aus der antiochenischen Tradition ist eine engere Beziehung, vor allem zu +, auszuschließen (vgl. ̿ 1TSG 100f.). 49 50
A. Rahlfs, Ruth-Studie (oben Anm. 1), S. 104. Vgl. ̿ 1TSG 100, wo noch weitere Merkmale der Rezension aufgeführt sind.
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74
3.2 Rezensionen und Handschriften-Gruppen
Eine endgültige Aussage über die Herkunft der 1-Rezension lässt sich nicht treffen. Allerdings legt die Untersuchung der handschriftlichen Überlieferung nahe, dass „1͂ einen Text bieten, für den in eine nichthexaplarische Vorlage Material in den Text übernommen wurde, wie es sich im Pentateuch noch am Rand findet“51. Welchen Gruppen die 1-Handschriften des Buches Ruth in den Bänden des Pentateuch angehören, ist ausführlich in ̿ 1TSG 72 beschrieben. Die Untergruppen Q( und Q(( schließen sich bei Varianten i.d.R. den Lesarten der Hauptgruppe 1 an. Hauptgruppe: 1
=
M-V-29-55-58-68(Ruth 1Inscr – 20 ̢̝̘ und 216 – fin libri)-72120(Ruth 216 – fin libri)-121-122(Ruth 1Inscr – 20 ̢̝̘ und 216 – fin libri)-407-628 (̿ 1TSG 72–82)
58̀ = 58 + 72 68̀ = 68 + 122 Das Handschriftenpaar 68̀ ist im Wesentlichen von den Hss. 120 und 121 abhängig, wird aber wegen seiner engen Beziehung zur Editio Aldina (= Ald; ̼ 3.7.1) im Apparat notiert. Zwischen Ruth 120 und 215 werden die Hss. 68̀ und 120̀ durch Bindestrich verbunden (̿ 1TSG 73). Untergruppe I: Q(
=
30-56-129-246-730 (̿ 1TSG 82–84)
30̀ = 30 + 730 56̀ = 56 + 246 Die Untergruppe Q( ist ein sehr guter Zeuge für den 1-Text.
51
̿ 1TSG 101.
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3.2.5 Die Catenen (")-Gruppe
75
Untergruppe II: Q((
=
71-527 (̿ 1TSG 84f.)
verkürzte Schreibweisen: 1͂
=
1 + Q( + Q((^
1̀
=
1 + Q(
1́
=
1 + Q((
Q(́
=
Q( + Q((
3.2.5 Die Catenen (C)-Gruppe (̿1TSG 101–108; 1@GKER^2STCHD §§ 14f.17f.20f.)
Der sog. „Catenen-Text“ leitet seine Bezeichnung aus seiner überwiegenden, aber nicht ausschließlichen Verbreitung in Catenenhandschriften ab. Außerordentlich enge Verwandtschaft besteht zwischen "͂ und R (̿ 1TSG 106–108). Eine gemeinsame Texttradition ist erkennbar bei "͂ R und 1͂, wobei 1͂ diese Tradition umfangreicher bezeugt (vgl. ̿ 1TSG 105). Zu den Zeugen des "-Textes sind auch die unter den BNCH BDR^LHWSH verorteten Hss. 53 und 489 zu zählen (̿ 1TSG 102). „Für die Varianten, die der "-Text mit der hexaplarischen und der antiochenischen Rezension teilt, ist festzustellen, daß sie in Mehrheit über den 1-Text vermittelt sind. Lediglich für einzelne antiochenische Lesarten gilt das nicht.“52 Die Gruppen ", B( und B(( bilden – wie bereits in den PentateuchBänden – keine hierarchische Abfolge. Unter der Sigel " sind lediglich diejenigen Handschriften zusammengefasst, die weder B( noch B(( zuzuordnen sind.
52
̿ 1TSG 108.
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76
3.2 Rezensionen und Handschriften-Gruppen
Mit Ausnahme der Hss. 16, 44, 46, 52, 131 und 319 sind in Ruth sämtliche Zeugen der "-Gruppe Catenenhandschriften. Keinen "͂Text bieten die Catenenhandschriften 18 (N((), 628 (1) und 730 (Q(). Hs. 424, die einen stark verkürzten "͂-Texttyp vertritt, ordnet Quast den BNCHBDR^LHWSH zu. Hauptgruppe: "
=
16-44-52-77-131-319(Ruth 1Inscr – 411 ̘̖̚)-414-417-422500-528-529-616-646-739 (̿ 1TSG 102f.)
414̀ = 414 + 528 Untergruppe I: B(
=
57-73-320-413-550-552-761 (̿ 1TSG 103)
73̀ = 73 + 320 550̀ = 550 + 552 Untergruppe II: B((
=
46-236-313-328-530 (̿ 1TSG 103f.)
46̀ = 46 + 313 verkürzte Schreibweisen: "͂
=
" + B( + B((
"̀
=
" + B(
"́
=
" + B((
B(́
=
B(^+ B((^
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3.2.6 Die d-Gruppe (̿ 1TSG 55f.)
̼ 3.2.3
3.2.7 Die s-Gruppe (̿ 1TSG 108–110)
Die R-Gruppe ist aufs Engste mit dem Catenen-Texttyp verwandt (̼ 3.2.5). Eines der Hauptmerkmale dieser im gesamten Oktateuch nachweisbaren Gruppe ist auch im Buch Ruth die verhältnismäßig starke Überlieferung von Randlesarten. Gerade weil R auch im Pentateuch als eigene Gruppe nachweisbar ist, wurde sie in Ruth ebenfalls beibehalten und nicht als Untergruppe von " geführt, „obwohl dieses möglich wäre“ (̿ 1TSG 109). R
=
130-321-343-346 321̀ = 321 + 346
3.2.8 Die t-Gruppe (̿ 1TSG 56–58)
̼ 3.2.3
3.2.9 Die codices mixti (̿ 1TSG 110–123; 1@GKER^2STCHD §§24f.)
Die unter den BNCHBDR^LHWSH aufgeführten Handschriften können keinem Texttyp fest zugeordnet werden. Das beruht im Wesentlichen auf zwei Gründen: Zum einen haben sie größere Auslassungen, so
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78
3.3 Verzeichnis der Handschriften mit Gruppenangabe
dass eine sichere Zuordnung unmöglich ist. Zum anderen weisen sie aber auch spezifische Besonderheiten auf, durch die sie von der Gruppe zu scheiden sind, zu der sie meist tendieren. Ihre Charakterisierung als ,HRBGSDWSD resultiert somit aus ihrem Verhältnis zu den vorliegenden Gruppierungen. Die Hss. 120(Ruth 1Inscr – 215), 318, 509 und 707 tradieren Material verschiedenster Herkunft, so dass auf sie im eigentlichen Sinn die Bezeichnung BNCHBDR^LHWSH zutrifft. So bietet z.B. Hs. 707 oft den ältesten erreichbaren Septuaginta-Text (vgl. ̿ 1TSG 135 u.ö.). codd mixt = 53 68(Ruth 120 ̛̞̘̙̟̗̖̔̐ – 215) 120(Ruth 1Inscr – 215) 122(Ruth 120 ̛̞̘̙̟̗̖̔̐ – 215) 318 319(Ruth 411 ̙̘̐ 4° – fin libri) 334 392 489 509 707 68̀ = 68 + 122 120̀ (Ruth 1Inscr – 215) = 120 + 707
3.3 Alphabetisches bzw. arithmetisches Verzeichnis der Handschriften mit Angabe der Gruppen, zu denen sie gehören In seiner Ausgabe der Genesis (Stuttgart 1926) legte Alfred Rahlfs ein „alphabetisches bzw. arithmetisches Verzeichnis der Handschriften mit Angabe der Gruppen, zu denen sie gehören“ vor, worauf in den späteren Bänden der Göttinger Septuaginta jedoch vollständig verzichtet wurde. In Quasts Ruth-Ausgabe ist dem Benutzer sowohl am Ende der Einleitung (̿ 1TSG 154f.) als auch auf einem Einlegeblatt zwar ein Überblick über die Rezensionen und Handschriften-Gruppen (vgl. oben ̼ 3.2) an die Hand gegeben, doch erfordert ein schnelles rückläufiges Zuordnen einzelner Handschriften zu ihren Gruppen bzw. ein rasches Entschlüsseln einzelner Handschriftenpaare einen erheblichen Aufwand. Diesem Missstand abzuhelfen dient das nachfolgende Verzeichnis, in dem alle Unzialen, Minuskeln, Papyri und Fragmente sowie Übersetzungen, sofern sie einer Rezension resp. Gruppe
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3.3.1 Unzialhandschriften
79
zugeordnet sind, mit entsprechenden Rezensions-/Gruppenangaben aufgelistet werden:
3.3.1 Unzialhandschriften A
bestätigt häufig den alten Septuaginta-Text; Angleichungen an Ť (auffällige Übereinstimmungen mit dem .-Text, wenige Übereinstimmungen mit dem 1-Text)
B
Hauptzeuge des alten Septuaginta-Textes ̼ Sixtina
M
1^ (vgl. zu MS ̿ 1TSG 7)
V
1^
3.3.2 Minuskelhandschriften 15
N(
29
1^
16
"
30
Q(
30̀
= 30 + 730
18
N((
18̀
= 18 + 128
44
"
19
.^(53) | + (54)
46
B((
19̀
= 19 + 108
46̀
= 46 + 313
53 54
Ruth 1Inscr – 410. Ruth 411 – fin libri.
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80
3.3 Verzeichnis der Handschriften mit Gruppenangabe
52
"
53
BNCDW^LHWSTR (55)
54
+
54̀
= 54 + 75
72
1 ̼ 58̀
73
B(
73̀
= 73 + 320
74
S
55
1
74̀
74 + 76
56
Q(
75
56̀
= 56 + 246
+ ̼ 54̀
57
B(
76
S ̼ 74̀
58
1
77
"
58̀
= 58 + 72
82
+
59
+
82̀
= 82 + 93
64
N(
93
+ ̼ 82̀
68
1 (56) | BNCDW^LHWSTR (57) ̼ Aldina
106
S
107
C
108
. (58) | + (59) ̼ 19̀ ̼ Complutensis
68̀
= 68 + 122
71
Q((^
55
"-Text, wegen einiger Besonderheiten jedoch dort nicht aufgenommen. 56 Ruth 1Inscr – 20 ̢̝̘ und 216 – fin libri. 57 Ruth 120 ̛̞̘̙̟̗̖̔̐ – 215.
58 59
Ruth 1Inscr – 410. Ruth 411 – fin libri.
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3.3.2 Minuskelhandschriften
120
BNCDW^LHWSTR (60)| 1 (61)
120̀
81
313
B(( ̼ 46̀
= 120 + 707 (gilt für Ruth 1Inscr – 215)
314
+
121
1
318
BNCDW^LHWSTR
122
1 (62) | BNCDW^LHWSTR (63) ̼ 68̀
319
" (64) | BNCDW^LHWSTR (65)
125
C
320
B( ̼ 73̀
127
+
321
R
321̀
= 321 + 346
128
N(( ̼ 18̀
328
B((
334
BNCDW^LHWSTR
343
R
344
S ̼ 134̀
346
R ̼ 321̀
376
.
376̀
= 376 + 426
381
N(
129
Q(
130
R
131
"
134
S
134̀
= 134 + 344
236
B((
246
Q( ̼ 56̀
60
Ruth 1Inscr – 215. 61 Ruth 216 – fin libri. 62 Ruth 1Inscr – 20 ̢̝̘ und 216 – fin libri. 63 Ruth 120 ̛̞̘̙̟̗̖̔̐ – 215.
64 65
Ruth 1Inscr – 411 à̘à̖̚. Ruth 411 ̙̘̐ 4° – fin libri.
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82
3.3 Verzeichnis der Handschriften mit Gruppenangabe
392
BNCDW^LHWSTR
529
"
407
1
530
B((
413
B(
550
B(
550̀
= 550 + 552
414
"
414̀
= 414 + 528
552
B( ̼ 550̀
417
" 610
C
616
"
628
1
. ̼ 376̀
646
"
488
N((
669
488̀
= 488 + 669
N(( ̼ 488̀
489
BNCDW^LHWSTR (67)
707
BNCDW^LHWSTR ̼ 120̀ (gilt für Ruth 1Inscr – 215)
500
" 730
Q( ̼ 30̀
422 424 426
" 66
BNCDW^LHWSTR ( )
509
BNCDW^LHWSTR
527
Q((
739
"^
528
" ̼ 414̀
761
B(
799
S
66 67
"-Text. "-Text.
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3.3.3 Papyri und Fragmente 932
1
3.3.4 Tochterübersetzungen und indirekte Überlieferung [Latcod 109
1]
Syh
.
Tht
+^
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3.4 Die Tochterübersetzungen Neben der gesamten griechischen Überlieferung der SeptuagintaHandschriften wurden zur Herstellung des kritischen Textes auch die so genannten Sekundär- resp. Tochterübersetzungen der Septuaginta kollationiert. Hinsichtlich ihres textkritischen Wertes wird im Folgenden auch jeweils auf die entsprechenden Paragraphen in A. Rahlfs, Studie über den griechischen Text des Buches Ruth, in: NGG Phil. Hist. Kl., S. 47–164 (= MSU 3, S. 47–164), Göttingen 1922 (̿ 1@GKER^ 2STCHD §) verwiesen, auf denen auch Quasts Entscheidungen fußen.
3.4.1 Die altlateinische Übersetzung = La (̿ 1TSG 12; 1@GKER^2STCHD § 26)
Kollationiert wurde folgende Handschrift: Codex 109 (cod 109)
=
Madrid, Biblioteca Univers. Centr. 31. (9. Jh.) Die Bezeichnung der Handschrift als „109“ wurde aus dem vom Vetus LatinaInstitut Beuron herausgegebenen Verzeichnis der altlateinischen Handschriften übernommen (VL, Freiburg i. Br.).
Codex 109 wird stets mit Lat eingeleitet (z.B. Ruth 214: om Ƀ̝Ǚ̗ Lat cod 109 = Ť) und zeigt viele Übereinstimmungen mit dem 1-Text (̿ 1TSG 86f.). Zur Notationsweise dieser Handschrift im textkritischen Apparat: spat Latcod 109*
bezeichnet einen Freiraum, den der Schreiber ursprünglich gelassen hat.
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3.4.1 Die altlateinische Übersetzung
[…] Latcod 109c
85
bezeichnet den jeweiligen Text (= […]), der von einem anderen Schreiber an dieser Stelle nachgetragen worden ist. Ruth 411: ž̡̢̘̐ – fin] spat Latcod 109*; G@AD@S^ BDKDAQD^ MNLDM^HM^ADSGKDL (-KDDL Vulg) Latcod 109c = Vulg Anstelle des Lemmatextes ž̡̢̘̐ ƪ̛̝s̐ ź̛ ˲̘̗̐̌̔̚s hat der lateinische Codex 109 in Ruth 411 ursprünglich ein Spatium, d.h. einen Freiraum, gelassen. Ein späterer Schreiber ergänzte an dieser Stelle G@AD@S^ BDKDAQD^ MNLDM^ HM^ ADSGKDL, was der Vulgata-Lesart entspricht, die statt ADSGKDL jedoch ADSGKDDL bietet.
Lat
cod 109S
bezeichnet Varianten des zwischen Ruth 411 und 417 teilweise restaurierten Textes. Ruth 415: ̡̝̘ 1° – ̡̝̣ 1°] @C^BNMSHMDMC@L^SHAH [… Latcod 109; @C^BNMSHMDMC@L^SHAH^TS^BNMRNKDSTQ^@MHL@L^ST@L^DS^ MTSQH@S^RDMDBSTSDL Latcod 109S: cf Vulg Im lateinischen Codex 109 lässt sich für den Text zwischen erstem ̡̝̘ und erstem ̡̝̣ in Ruth 415 noch @C^BNMSHMDMC@L^ SHAH erkennen. Der Abschnitt wurde vom Suppletor folgendermaßen ergänzt (vergleiche die Vulgata zur Stelle): @C^ BNMSHMDMC@L^SHAH^TS^BNMRNKDSTQ^@MHL@L^ST@L^DS^MTSQH@S^RDMDB STSDL.
Erklärung zu Ruth 11 (zum Lemmatext ź̛ ̢ɋ ̛̛̙̟̘̎̔ ̢̝ǘ̠ ̢̙̟̘̠̋): Dort heißt es: HM^ CHDATR^ HTCHBHR^ HTCHBTL (Al: TMTLsup lin) Latcod 109. „Al:“ steht für @KHSDQ oder @KH@ und stammt aus J. Cantera Ortiz de Urbina, Vetus Latina. – Rut, S. 25 (ausführliche Literaturangabe ̿ 1TSG 12), der hinter HTCHBTL anmerkt: „Una segunda mano ha añadido: @K ^TMTL.“ Vgl. ̿ $W 22.
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3.4.2 Die äthiopische Übersetzung = Aeth (̿ 1TSG 13; 1@GKER^2STCHD § 27)
Für die Ruth-Ausgabe wurden die Hss. C und F der Ausgabe von A. Dillmann, Veteris Testamenti Aethiopici Tomus Primus sive Octateuchus Aethiopicus, Lipsiae 1853 kollationiert. Da Aeth eine gelegentlich recht freie Übersetzung der griechischen Vorlage ist, wurden nur diejenigen Varianten notiert, die Rückschlüsse auf die griechische Vorlage erlauben (̿ 1TSG 13). AethF =
Codex Londinensis. (Vor dem frühen 15. Jh. geschrieben.)
AethC =
Codex Francofurtensis. (17. Jh.)
Aeth
AethF + AethC
=
3.4.3 Die armenische Übersetzung = Arm (̿ 1TSG 13f.; 1@GKER^2STCHD § 29)
Arm
bezeichnet die armenische Übersetzung nach der Ausgabe von J. Zohrab, Astuacašunþ‘ Matean Hin ew Nor Ktakaranaþ‘, Venedig 1805.
Armms(s)
bezeichnet eine oder mehrere armenische Handschrift(en), die in Ruth 112.22 Asterisken überliefern (Quelle: C. E. Cox, Hexaplaric Materials Preserved in the Armenian Version, SBL.SCS 21, Atlanta 1986).
3.4.4 Die koptischen Übersetzungen = Co (̿ 1TSG 14f.; 1@GKER^2STCHD § 28)
Von den koptischen Übersetzungen ist für Ruth nur die sahidische (= Sa) überliefert. Sieben Handschriften – unter den Sigeln Sa1; Sa2; Sa3 usw. notiert – wurden kollationiert. Genaue Informationen zur
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3.4.5 Die syro-hexaplarische Übersetzung
87
jeweiligen Handschrift und ihrer Textausgabe finden sich in ̿ 1TSG 14f. Nachfolgend wird lediglich angegeben, welchen Textabschnitt des Buches Ruth die jeweilige Handschrift überliefert hat: Sa1
Vollständiger Text des Buches Ruth, mit Ausnahme von Ruth 11 – 4 ̧̠ und Ruth 42 ̡̛̙̗̘̔̐̐ – (10) ̙̘̐ 2°, die wegen eines Blattverlustes fehlen.
Sa2 3
Ruth 211 – 14 ̝̜̘̔.
Sa4
Vollständiger Text des Buches Ruth.
Sa5
Ruth 314 ̛̖̗̔̚ – 43 ̙̘̐ (fragmentarisch).
Sa6
Ruth 45 – 10 (sehr fragmentarisch).
Sa7
Ruth 410 ̢̝̣ 3° – 11 ̞̣̖̚ und 412 ̙̔ 2° – 13 ̢̛̙̔̔̔ Subscriptio (fragmentarisch).
Sind Texte mehrfach überliefert und weichen ihre Lesarten voneinander ab, so werden die Zeugen der sahidischen Übersetzung im Apparat einzeln genannt (̿ 1TSG 14), ansonsten steht: Sa
=
sahidische Übersetzung (entspricht Sa1 – 7 gemäß der angegebenen Überlieferung)
3.4.5 Die syro-hexaplarische Übersetzung = Syh (̿ 1TSG 15 [vgl. 1@GKER^2STCHD §§ 3–6])
Die syro-hexaplarische Übersetzung wurde aus den folgenden Ausgaben kollationiert und nur in Zweifelsfällen mit der Londoner Handschrift (siehe nächste Seite) selbst verglichen: -
T. S. Rørdam, Libri Judicum et Ruth secundum versionem Syriaco-Hexaplarem, Hauniae 1861. P. A. de Lagarde, Bibliotheca Syriaca, Göttingen 1892.
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88
Syh
3.5 Die indirekte Überlieferung
= London, Brit. Mus. Add. 17103. (8. Jh.) Als Zeugin für die Schreibweise von Namen nur ausnahmsweise notiert, da Syh bei den Namensformen weitgehend mit der Peschitta übereinstimmt und in diesen Fällen meist die bei den Syrern gebräuchlichen Formen überliefert (̿ 1TSG 15). ̼ 3.2.2, .-Text
3.5 Die indirekte Überlieferung 3.5.1 Griechische Kirchenschriftsteller (̿ 1TSG 11)
Die folgenden griechischen Kirchenschriftsteller wurden unter den angegebenen Abkürzungen in der Ruth-Ausgabe zitiert: Hipp
= Hippolyt von Rom I,2 (Kleinere exegetische und homiletische Schriften) Ausgabe: H. Achelis/G. N. Bonwetsch, Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte (GCS) 1, Leipzig 1897. CPG^"K@UHR^/@SQTL^&Q@DBNQTL 1873.
YHSHDQS^VHQC^M@BG^2DHSD^CDQ^ TRF@AD^ Or
= Origenes IV (Johanneskommentar) Ausgabe: E. Preuschen, Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte (GCS) 10, Leipzig 1903. CPG 1453.
= Origenes XII,1 (Matthäuserklärung) TRF@AD E. Klostermann, Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten drei Jahrhunderte (GCS) 41,1, Leipzig 1941. CPG 1450.
YHSHDQS^VHQC^ M@BG^!@MC^ :(5^NCDQ^ 7(( XLIII 64.2 = Ť
-
91
Lat
cod 109 Ambr /R^ CTNC
Wird der lat. Kirchenschriftsteller neben anderen FQHDBGHRBGDM Zeugen und/oder Übersetzungen genannt, wird er ebenfalls mit Lat eingeführt. Ruth 48: Ƴ̞̔̚Ǚ̡̢̝̐] -̢̣̝̔̚ (-̢̧ 19̀) 19̀ V 707* CTNC XLIII 64.2te (sed hab Compl): ex 7
Ambr +TB
=
Lat
Ambr /R^
Ambrosius von Mailand, Expositio Evangelii secundum Lucam TRF@AD M. Adriaen, CChr.SL 14, Turnhout 1957. %QDCD AM Lc; CPL 143.68
YHSHDQS^VHQC^M@BG^!TBG^TMC^*@OHSDK^ Ambr /R^CTNC =
Ambrosius von Mailand, Explanatio XII psalmorum TRF@AD M. Petschenig, CSEL 64, Wien 1919. %QDCD AM Ps; CPL 140.
YHSHDQS^ VHQC^ M@BG^ /R@KL^ QµL ^ 9HEEDQ^ *@OHSDK^ TMC^/@Q@FQ@OG^ ClaudT 1
=
Claudius, Bischof von Turin, Kommentar zu Ruth TRF@AD I. M. Douglas, Sacris Erudiri 22, Turnhout 1974. %QDCD Clau-T Ru.
YHSHDQS^VHQC^M@BG^9DHKD^CDR^*NLLDMS@QR^ 68 Zu den genannten Abkürzungen: Frede = R. Gryson, Répertoire Général des Auteurs Ecclésiastiques Latins de l’Antiquité et du Haut Moyen Âge, 5e édition mise à jour du 5DQYDHBGMHR^CDQ^2HFDK^E»Q^ *HQBGDMRBGQHESRSDKKDQ commencé par Bonifatius Fischer continué par Hermann Josef Frede, Band 1, VL 1/15, Freiburg i.B. 2007. CPL = "K@UHR^/@SQTL^+@SHMNQTL. CPG = "K@UHR^/@SQTL^&Q@DBNQTL.
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92
3.6 Die jüngeren griechischen Übersetzungen (App II)
Hi .Q^$Y
=
Hieronymus, Origenes in Ezechielem homiliae 14 TRF@AD W. A. Baehrens, GCS 33, Leipzig 1925. %QDCD HI Ez h; CPG 1441.
YHSHDQS^VHQC^M@BG^2DHSD^CDQ^ TRF@AD^
3.6 Die jüngeren griechischen Übersetzungen (App II) (̿ 1TSG 148f.)
Für Ruth sind folgende jüngere Übersetzungen belegt (zur Notationsweise im zweiten Apparat vgl. oben ̼ 2.4): ̐̀
= Aquila
̡̀
= Symmachus
̗̀
= Theodotion
Ů̝̠̚̚ aut Ů̧̠̚̚ aut Ů̝̘̚̚ aut ſ̢̟̝̠̔ = unbekannte Quelle(n) Folgende Textzeugen stellen die – spärliche – Quelle des in App II zitierten Materials dar: -
Hs. M, allerdings mit deutlich geringeren Belegen als im Pentateuch; die zu . gehörende Hs. 108; die zur R-Gruppe gehörenden Hss. 343 und 321̀ (= 321 + 346); die Minuskeln 18 (= N((, ist eine Catenenhs.) und 58 (= 1); von den Kirchenschriftstellern nur Theodoret in Hs. A (̼ S. 90).
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3.7 Druckausgaben (̿ 1TSG 15–18)
„Eine ideale Ausgabe muß so beschaffen sein, daß sie ihre Vorgängerinnen entbehrlich macht.“69 Mit diesem Satz begründet Stählin die Anforderung an den Editor, die Vorgängerausgaben seiner Edition und die dort aufbereiteten Informationen zu kennen, um deren Wert für die eigene Arbeit ermessen zu können. Erst aufgrund solcher Vorarbeit kann der Herausgeber schließlich entscheiden, ob und welche Vorgängerausgaben er im Apparat seiner Edition zitieren will. Dass insbesondere die alten Druckausgaben Aldina, Complutensis und Sixtina für die Göttinger Septuaginta verglichen und auch notiert sind, liegt vor allem daran, dass sie möglicherweise Lesarten enthalten, die keine bekannte griechische Handschrift überliefert.
3.7.1 Aldina = Ald (̿ 1TSG 16)
Da in der 1518 in Venedig erschienenen „Aldina“ für Ruth eine sehr enge Verwandtschaft mit dem Handschriftenpaar 68 + 122 (= 68̀) nachgewiesen ist, ist Ald im Apparat immer dann notiert, wenn ihre Lesart von Hs. 68 abweicht.70 Ruth 11: ź̛ ̢ɋ ̛̛̙̟̘̎̔ ̢̝ǘ̠ ̢̙̟̘̠̋ 120*(vid)] ̛̔ ̢̘̠̐ ̖s̟̘̠̔̐ ̢̧̛ ̢̧̛̙̟̘ 68̀ 120c Armap (non hab Ald) = Pesch Neben der korrigierten Lesart von Hs. 120 (ursprünglich scheint Hs. 120 das Lemma gelesen zu haben) sowie einer im Apparat der Ausgabe der armenischen Übersetzung angeführten Variante (der Text der Ausgabe bietet das Lemma) belegen auch die Hss. 68 und 122 (= 68̀) die dem Text
69 O. Stählin, Editionstechnik (oben Anm. 18), S. 10 (= 2., völlig umgearbeitete Aufl., Leipzig/Berlin 1914, S. 15). 70 Zur Abhängigkeit des Paares 68´ von Hs. 120 und Hs. 121 vgl. ̿ 1TSG 73. Auch von Hs. 29 und Hs. 381 bezeugte Varianten sind in Ald belegt.
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94
3.7 Druckausgaben
der Peschitta entsprechende Variante ź̛ ̢̐Ȯ̠ Ƈš̟̘̠̐ ̢Ɋ̛ ̢̙̟̘Ɋ̛. Die Aldina hingegen bietet die Variante hier nicht („non hab“), was aufgrund ihrer Abweichung von Hs. 68 an dieser Stelle notiert ist.
3.7.2 Complutensis = Compl (̿ 1TSG 16)
Aufgrund ihrer engen Verwandtschaft mit dem Handschriftenpaar 19 + 108 (= 19̀) ist die 1520 in Alcalá erschienene „Complutensis“ im Apparat gewöhnlich immer dann notiert, wenn ihre Lesart von Hs. 108 abweicht. Ruth 32: ̛Ƚ̛ ̝Ʋ̥̎] ̛̛̣ ̝̣̥ .̀ (sed hab Compl) Sowohl die Hauptgruppe der hexaplarischen Rezension (= .; die Hss. 19 und 108 sind bis Ruth 410 Teil der .-Gruppe) als auch deren erste Untergruppe (N() bieten statt dem Lemma die Variante ̛Ƚ̛ ̝Ʋ̥. Die Complutensis hingegen liest das Lemma.
3.7.3 Sixtina = Sixt (̿ 1TSG 16)
Da ihrem Text im Wesentlichen der Codex Vaticanus (B) zugrunde liegt, ist die 1587 in Rom erschienene sog. „Editio Sixtina“ im Apparat immer dann notiert, wenn ihr Text von Codex B abweicht. Ruth 216: ̡̢̢̛̝̠̑̐̋̔̕] -̡̢̛̝̠̔ 314 1̀–55 129 509 = Sixt Verschiedene Handschriften bieten in Ruth 216 statt dem Lemma die Variante ̡̢̡̢̛̝̠̑̐̋̔. Auch die Sixtina bezeugt die Variante, Codex Vaticanus (B) hingegen das Lemma.
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3.7.4 Grabe = Gr (̿ 1TSG 17)
Die 1707 – 1720 von Johannes Ernst Grabe in Oxford herausgegebene Septuaginta-Ausgabe71 ist im Apparat nicht zitiert.
3.7.5 Holmes-Parsons = H.-P. (̿ 1TSG 17)
Da die von Robert Holmes und James Parsons 1798 – 1827 in Oxford erschienene Ausgabe der Septuaginta72 zahlreiche Kollationsfehler aufweist, wurde die Mehrzahl der dort berücksichtigten Handschriften für die Ruth-Ausgabe neu kollationiert. Entsprechend musste auf die Notation solcher Lesarten, die aus inzwischen verloren gegangenen Handschriften stammen, vorsichtshalber verzichtet werden.
3.7.6 Lagarde = Lag (̿ 1TSG 17)
Die 1883 von Paul Anton de Lagarde in Göttingen veröffentlichte Ausgabe (Librorum Veteris Testamenti Canonicorum Pars Prior. Graece), in der Lagarde einen irrtümlich von ihm für lukianisch gehaltenen Text bot, wird im Apparat nicht zitiert, da alle in ihr benutzten Handschriften neu kollationiert wurden.
71 72
Buch Ruth erschien 1707 in Band 1 dieser Ausgabe. Buch Ruth erschien 1818 in Band 2 dieser Ausgabe, ed. J. Parsons.
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3.7.7 Brooke-McLean = Br.-M. (̿ 1TSG 17)
Der von Alan E. Brooke und Norman McLean herausgegebene Teilband I,4 (Josua, Richter, Ruth) der so genannten „großen Cambridger Ausgabe“ erschien im Jahre 1917 und wird im Apparat nicht zitiert, da alle dort benutzten Handschriften neu kollationiert wurden. Sämtliche Abweichungen von Br.-M. sind im Anhang (̿ 1TSG 207f.) notiert.
3.7.8 Rahlfs, Ruth, 1922 = RaG (̿ 1TSG 17f.)
RaG bezeichnet die 1922 erschienene, von Alfred Rahlfs herausgegebene Probe einer kritischen Handausgabe der Septuaginta des Buches Ruth griechisch. G steht hierbei für „Göttinger Ausgabe“, um die Abgrenzung zur sog. 1@GKERʼRBGDM '@MC@TRF@AD^ UNM^ [RaS] hervorzuheben, der eine andere Konzeption als den Göttinger Bänden (inkl. der von Rahlfs besorgten, 1922 und 1926 in Stuttgart erschienenen Bände Ruth und Genesis) zugrunde liegt. RaG wurde mit Quasts Ruth-Ausgabe vollständig verglichen. Abweichende textkritische Entscheidungen – aufgrund des Quast zur Verfügung stehenden umfangreicheren Handschriften-Materials – wurden im Apparat notiert. Steht im Apparat „Ra“ ohne hochgestellten Buchstaben, sind damit RaG TMC RaS gemeint. Konjekturen aus diesen beiden Ausgaben wurden mit „Ra.“ bezeichnet.
3.7.9 Rahlfs, Septuaginta, 1935 = RaS (̿ 1TSG 18)
RaS bezeichnet: Septuaginta. Id est Vetus Testamentum graece iuxta LXX interpretes, ed. A. Rahlfs, Bd. 1, Stuttgart 1935, also die
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3.7.10 Swete
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sog. 1@GKERʼRBGD '@MC@TRF@AD^UNM^, wobei S hier für „Stuttgarter Ausgabe“ steht, um die Abgrenzung zur Probe der Ruth-Ausgabe [RaG] zu verdeutlichen (̼ 3.7.8). RaS wurde wie RaG mit Quasts Ruth-Ausgabe vollständig verglichen, abweichende textkritische Entscheidungen sind im Apparat notiert. Steht im Apparat „Ra“ ohne hochgestellten Buchstaben, sind damit RaG TMC RaS gemeint. Konjekturen aus diesen beiden Ausgaben wurden mit „Ra.“ bezeichnet.
3.7.10 Swete = Sw (̿ 1TSG 18)
Der 1887 erschienene erste Band der sog. Handausgabe von Henry B. Swete (1887 – 1894 in drei Bänden erschienen) bietet für Ruth lediglich einen Abdruck des Codex Vaticanus (B) sowie die Varianten des Codex Alexandrinus (A) und wird deshalb im Apparat nicht zitiert.
3.8 Die hebräische Textüberlieferung (̿ 1TSG 151f.)
Die auf dem Masoretischen Text (Ť) gründende Übersetzungstradition (Peschitta [Pesch], Targumim [Tar], Vulgata [Vulg]) wurde für Ruth vollständig kontrolliert. Hierzu gehören auch die ̿ 1TSG 123f. genannten Qumran-Fragmente, in denen allerdings keine Lesarten bezeugt sind, die diese zusammen mit der Septuaginta gegen Ť teilen (vgl. ̿ 1TSG 124). Somit wird Ŧ nicht gesondert im Apparat aufgeführt. Die formale Übereinstimmung von Varianten mit Ť wurde in der Ruth-Ausgabe hingegen „sorgfältig“ notiert. Zu den verschiedenen Vorzeichen siehe oben unter ̼ 3.1.1 zu Ť. Wird eine Variante als Entsprechung von Ť gekennzeichnet, bedeutet dies automatisch
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3.8 Die hebräische Textüberlieferung
auch ihre Übereinstimmung mit Tar. „Weichen Ť und Tar voneinander ab, so wird die individuelle Übereinstimmung zwischen ihnen und der betreffenden Variante notiert.“73
73
̿ 1TSG 152.
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4. Anhang
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4.1 Register der im Benutzerhandbuch erklärten Apparatnotationen Ruth Inscr
11
12 13 14 15 16 17 18 19 110 111 112 113 114 115 116 117
48 38, 43, 49, 53, 59, 85, 93 35, 47, 55 35, 60 46, 54 30, 41, 42, 57 37, 54 35, 42, 50 30, 48, 52, 61 34, 54 37 40, 55 25, 36, 40 34, 39, 51 50 39, 56 50 18, 59
119 120 121 122 22 26 27 211 215 216 219 220 221 31 32 33 34 35
24, 38, 40, 48, 52, 58 34, 36, 37, 43, 55 31, 32, 51, 60 41 46, 60 20, 34 35, 52, 60 42 25 33, 47, 57, 59, 94 21, 89 32, 60 34, 61, 90 43, 44, 45 58, 94 39 44 32
36 37 38 39 311 315 316 317 318 41 46 48 49 411 413 415 416 418 421
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52 42 (42) 25, 51 38 26, 59 43 32, 39 22, 49, 59 21, 56 21, 29 (90, 91) 29, 68 36, 44, 57, 85 50 85 45 44 33
4.2 Publikationen des Septuaginta-Unternehmens 4.2.1 Septuaginta Vetus Testamentum Graecum auctoritate Academiae Scientiarum74 Gottingensis editum Band I
Genesis, ed. J. W. Wevers. Göttingen 1974.
Band II,1
Exodus, ed. J. W. Wevers, adiuvante U. Quast. Göttingen 1991.
Band II,2
Leviticus, ed. J. W. Wevers, adiuvante U. Quast. Göttingen 1986.
Band III,1
Numeri, ed. J. W. Wevers, adiuvante U. Quast. Göttingen 1982.
Band III,2
Deuteronomium, ed. J. W. Wevers, adiuvante U. Quast. Göttingen 1977. 2., durchgesehene Auflage 2006.
Band IV,3
Ruth, ed. U. Quast. Göttingen 2006. 2. Auflage 2009.
Band VIII,1 Esdrae liber I, ed. R. Hanhart. Göttingen 1974. 2., durchgesehene Auflage 1991. Band VIII,2
Esdrae liber II, ed. R. Hanhart. Göttingen 1993.
Band VIII,3
Esther, ed. R. Hanhart. Göttingen 1966. 2., durchgesehene Auflage 1983.
Band VIII,4
Iudith, ed. R. Hanhart. Göttingen 1979.
Band VIII,5
Tobit, ed. R. Hanhart. Göttingen 1983.
Band IX,1
Maccabaeorum liber I, ed. W. Kappler. Göttingen 1936. 3. Auflage 1990.
74
Bis zum Buch Sapientia Iesu Filii Sirach, erschienen 1965, lautete der Titel noch „… Societatis Litterarum …“, im Buch Esther 1966 „… Academiae Litterarum …“. Die noch heute verwendete Bezeichnung „… Academiae Scientiarum …“ wird seit dem Jahre 1974 (Esdrae Liber I; Genesis) auch in Neuauflagen (z.B. Maccabaeorum liber III, 2. Aufl. 1980) verwendet.
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4.2.2 Supplementum
103
Band IX,2
Maccabaeorum liber II, ed. R. Hanhart. Göttingen 1959. 3., durchgesehene Auflage 2008.
Band IX,3
Maccabaeorum liber III, ed. R. Hanhart. Göttingen 1960. 2., durchgesehene Auflage 1980.
Band X
Psalmi cum Odis, ed. A. Rahlfs. Göttingen 1931. 3. Auflage 1979.
Band XI,4
Iob, ed. J. Ziegler. Göttingen 1982.
Band XII,1
Sapientia Salomonis, ed. J. Ziegler. Göttingen 1962. 2., durchgesehene Auflage 1980.
Band XII,2
Sapientia Jesu Filii Sirach, ed. J. Ziegler. Göttingen 1965. 2., durchgesehene Auflage 1981.
Band XIII
Duodecim Prophetae, ed. J. Ziegler. Göttingen 1943. 4., völlig neubearbeitete Auflage, bearbeitet von F. Albrecht, 2013.
Band XIV
Isaias, ed. J. Ziegler. Göttingen 1939. 3. Auflage 1983.
Band XV
Ieremias, Baruch, Threni, Epistula Ieremiae, ed. J. Ziegler. Göttingen 1957. 3., durchgesehene Auflage 2006.
Band XVI,1
Ezechiel, ed. J. Ziegler. Göttingen 1952. 3., durchgesehene Auflage 2006. Mit einem Nachtrag von D. Fraenkel.
Band XVI,2
Susanna, Daniel, Bel et Draco, ed. J. Ziegler. Göttingen 1954. 2., teilrevidierte Auflage, bearbeitet von O. Munnich, 1999. Mit einem Nachtrag von D. Fraenkel.
4.2.2 Supplementum Band I,1
Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten Testaments von A. Rahlfs. Die Überlieferung bis zum VIII. Jahrhundert. Bearbeitet von D. Fraenkel. Göttingen 2004.
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4.2.3 Mitteilungen des Septuaginta-Unternehmens (MSU) Band 1,1
E. Hautsch, Der Lukiantext des Oktateuch, Berlin 1909.
Band 1,2
P. Glaue/A. Rahlfs, Fragmente einer griechischen Übersetzung des samaritanischen Pentateuch, Berlin 1911.
Band 1,3
E. Große-Brauckmann, Der Psaltertext bei Theodoret, Berlin 1911.
Band 1,4
W. Gerhäußer/A. Rahlfs, Münchener Septuaginta-Fragmente, Berlin 1913.
Band 1,5
A. Rahlfs, Die alttestamentlichen Lektionen der griechischen Kirche, Berlin 1915.
Band 1,6
L. Lütkemann/A. Rahlfs, Hexaplarische Randnoten zu Isaias 1–16, aus einer Sinai-Handschrift, Berlin 1915.
Band 1,7
A. Rahlfs, Kleine Mitteilungen aus dem SeptuagintaUnternehmen, Berlin 1915.
Band 2
A. Rahlfs, Verzeichnis der griechischen Handschriften des Alten Testaments, Berlin 1914.
Band 3,1
A. Rahlfs, Über einige alttestamentliche Handschriften des Abessinierklosters S. Stefano zu Rom, Berlin 1918.
Band 3,2
A. Rahlfs, Studie über den griechischen Text des Buches Ruth, Berlin 1922.
Band 3,3
M. Johannessohn, Der Gebrauch der Präpositionen in der Septuaginta, Berlin 1926.
Band 4
A. Rahlfs, Paul de Lagardes wissenschaftliches Lebenswerk im Rahmen einer Geschichte seines Lebens dargestellt, Berlin 1928.
Band 5
A. Möhle, Theodoret von Kyros Kommentar zu Jesaia, Berlin 1932.
Band 6
J. Ziegler, Beiträge zur Ieremias-Septuaginta, Göttingen 1958.
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4.2.3 Mitteilungen des Septuaginta-Unternehmens
105
Band 7
R. Hanhart, Zum Text des 2. und 3. Makkabäerbuches, Göttingen 1961.
Band 8
K. Treu, Majuskelbruchstücke der Septuaginta aus Damaskus, Göttingen 1966.
Band 9
A. Schmitt, Stammt der sogenannte „̗̀“-Text bei Daniel wirklich von Theodotion?, Göttingen 1966.
Band 10
J. Ziegler, Sylloge, Göttingen 1971.
Band 11
J. W. Wevers, Text History of the Greek Genesis, Göttingen 1974.
Band 12
R. Hanhart, Text und Textgeschichte des 1. Esrabuches, Göttingen 1974.
Band 13
J. W. Wevers, Text History of the Greek Deuteronomy, Göttingen 1978.
Band 14
R. Hanhart, Text und Textgeschichte des Buches Judith, Göttingen 1979.
Band 15
J. Barr, The Typology of Literalism in Ancient Biblical Translations, Göttingen 1979.
Band 16
J. W. Wevers, Text History of the Greek Numbers, Göttingen 1982.
Band 17
R. Hanhart, Text und Textgeschichte des Buches Tobit, Göttingen 1984.
Band 18
J. Ziegler, Beiträge zum griechischen Iob, Göttingen 1985.
Band 19
J. W. Wevers, Text History of the Greek Leviticus, Göttingen 1986.
Band 20
D. Fraenkel/J. W. Wevers/U. Quast (Hg.), Studien zur Septuaginta – Robert Hanhart zu Ehren. Aus Anlaß seines 65. Geburtstages, Göttingen 1990.
Band 21
J. W. Wevers, Text History of the Greek Exodus, Göttingen 1992.
Band 22
R. Hanhart, Ein unbekannter Text zur griechischen EsraÜberlieferung, Göttingen 1995.
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4.2 Publikationen des Septuaginta-Unternehmens
Band 23
O. Wahl, Der Deuteronomium-Text der Sacra Parallela, Göttingen 1997.
Band 24
A. Aejmelaeus/U. Quast (Hg.), Der Septuaginta-Psalter und seine Tochterübersetzungen. Symposium in Göttingen 1997, Göttingen 2000.
Band 25
R. Hanhart, Text und Textgeschichte des 2. Esrabuches, Göttingen 2003.
Band 26
J. W. Wevers/D. Fraenkel, Studies in the Text Histories of Deuteronomy and Ezekiel, Göttingen 2003.
Band 27
F. Austermann, Von der Tora zum Nomos. Untersuchungen zur Übersetzungsweise und Interpretation im Septuaginta-Psalter, Göttingen 2003.
Band 28
C. J. Wagner, Polyglotte Tobit-Synopse. Griechisch-Lateinisch-Syrisch-Hebräisch-Aramäisch, Göttingen 2003.
Band 29
O. Wahl, Die Sacra-Parallela-Zitate aus den Büchern Josua, Richter, 1/2 Samuel, 3/4 Könige sowie 1/2 Chronik, Göttingen 2004.
Band 30
R. G. Kratz/B. Neuschäfer (Hg.), Die Göttinger Septuaginta. Ein editorisches Jahrhundertprojekt, Berlin/Boston 2012.
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Benutzerhandbuch zur Göttinger Septuaginta, Band 1
Christian Schäfer
Benutzerhandbuch zur Göttinger Septuaginta Band 1: Die Edition des Pentateuch von John William Wevers Erarbeitet im Auftrag des Septuaginta-Unternehmens der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen Septuaginta, Band 1 2012. 304 Seiten, mit 1 Abb., kartoniert ISBN 978-3-525-51009-4
Die Benutzerhandbücher zur Göttinger Septuaginta führen den Einsteiger auf leicht verständliche Weise in die wissenschaftliche Arbeit mit diesem einzigartigen Standardwerk ein, bieten aber auch dem Spezialisten zahlreiche Werkzeuge für einen effizienteren Gebrauch der Editio maior. Die Komplexität des textkritischen Apparats der Göttinger Septuaginta-Edition rief schon seit langem den Wunsch nach einer erhöhten »Benutzerfreundlichkeit« dieser unentbehrlichen Standardausgabe hervor. Mit den beiden Bänden des »Benutzerhandbuchs zur Göttinger Septuaginta« kann Christian Schäfer diesen Wunschs nun erfüllen. Auf übersichtliche und leicht verständliche Weise erleichtert Schäfer Studierenden, Professoren sowie Forschern des Alten Testaments und angrenzender Fachgebiete den Zugang zu den Editionen zum Pentateuch und zum Buch Ruth. Eine vollständige Aufschlüsselung der Editionsprinzipien und Apparatgestaltungen sowie weitere Detailinformationen erschließen dem Benutzer die faszinierende Geschichte der Überlieferung und Bearbeitung des Septuaginta-Textes.
© 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525510087 — ISBN E-Book: 9783647510088
The Syrohexapla: a key to the Graeco-Roman and Late Antique periods
Timothy M. Law
Origenes Orientalis The Preservation of Origen‘s Hexapla in the Syrohexapla of 3 Kingdoms De Septuaginta Investigationes (DSI), Band 2 2011. 383 Seiten, gebunden ISBN 978-3-525-53405-2
T.M. Law evaluates the worth of the Syrohexapla as a witness to the Hexapla of Origen in 3 Kingdoms (1 Kings) and thereby prepares the way for a new critical edition of these hexaplaric fragments. The Syrohexapla (Syh) is widely believed to be a faithful witness to the Hexapla of Origen. By examining the worth of this witness the study offers new impulses for Septuagint research and prepares the way for a new critical edition of the hexaplaric fragments of 3 Kingdoms. Ultimately, this material will allow the reader to learn more about the interactions between Jews and Christians in the GraecoRoman and Late Antique periods, their understandings of the nature of Scripture, and the methods they used to make the Divine Word comprehensible.
© 2012, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen ISBN Print: 9783525510087 — ISBN E-Book: 9783647510088