Aus der Betriebspraxis des Druckgewerbes und der Papierverarbeitung [3. Aufl., Reprint 2020] 9783112318003, 9783112306734


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German Pages 236 [284] Year 1961

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Inhaltsverzeichnis
Der 3. Auflage zum Geleit
Aus dem Vorwort zur 1. Auflage
Aus dem Vorwort zur 2. Auflage
Aus der Betriebsorganisation
Papiertechnischer Teil
Fachtechnischer Teil
Neuzeitliche Werkstoffe für das Druckgewerbe und die PapierVerarbeitung
Neuzeitliche Hochleistungs- Druck- und Verarbeitungsmaschinen
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Aus der Betriebspraxis des Druckgewerbes und der Papierverarbeitung [3. Aufl., Reprint 2020]
 9783112318003, 9783112306734

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WALTER HESS

AUS D E R B E T R I E B S P R A X I S DES D R U C K G E W E R B E S UND DER

PAPIERVERARBEITUNG

Unter Mitarbeit namhafter Berufspraktiker Mit fünfzehn als organisatorische Hilfsmittel erprobten Vordrucken aus der Praxis des Verfassers und 26 Tafeln 3. verbesserte und vermehrte Auflage

T E C H N I S C H E R VERLAG HERBERT CRAM BERLIN 1961

©

T E C H N I S C H E R VERLAG HERBERT C R A M , BERLIN

Printed in Germany Alle Rechte der Übersetzung, des Nachdruckes, der Anfertigung von Fotokopien zu Mikrofilmen — auch auszugsweise — vorbehalten Satz und Drude: F. A. Günther & Sohn A.-G., Berlin SW 61

Inhaltsverzeichnis

Selte

Geleitwort zur 3. Auflage

5

Vorwort zur 1. u. 2. Auflage

8—11

Aus der B e t r i e b s o r g a n i s a t i o n Einführung in die Betriebsbuchführung Eingehende Post — Verkaufsstatistik — Terminverfolgung — Kontrolle der Papierausgabe Organisatorische Hilfsmittel in einzelnen Abteilungen Organisatorische Maßnahmen für besondere Fälle Die Verfügung über das Schneidegut — Die Lagerbuchführung und das Warenlager Organisatorische Hilfsmittel für den Einkauf, die Materialverwaltung und Werkzeugpflege 1. Papiereinkauf und Lagerverwaltung 2. Das Platten- und Stempelbuch, ein Hilfsmittel zur Betriebsorganisation in Prägereien 3. Stanzschnitte, Prägestempel und -Platten, behandle sie pfleglich 4. Die Aufbewahrung der Prägestempel Behandlung der Stempel während des Prägens — Das Ablegen der Stempel — Die Aufbewahrung der Platten — Konservierungsmittel — Behandlung gebrauchter Platten — Ausschaltung unbrauchbarer Platten Dicke - Bestimmung federleichter Werkdruckpapiere (mit Hilfe des spezifischen Gewichtes)

P apier t echnischer

13 20 26

38 38 45 49 52

56

Teil

Papier unterwegs und auf Lager Nützliche Erfahrungen für Hersteller und Verbraucher — Kleinund Großverbraucher — Die Verpackung — Die Kistenlagerung — Das Auspacken der Sendungen — Vorsichtsmaßnahmen bei Papiersendungen — Die Beschaffenheit der Kisten — Rücksendung des Verpackungsmaterial Die Lagerung des Papiers Das Papier vor dem Druck Das Aufstoßen der Papierbogen (Glattstoßmaschinen, Bogenschüttelmasdiinen) Die wichtigsten Druckpapiere Welche Qualitätsansprüche stellt der Drucker und wie sie der Papiermacher erfüllt. Auftragendes Werkdruckpapier Sorgenkind des Druckers und des Papiermachers Die Luftbehandlung in den Lagerräumen Fehlererscheinungen durch ungünstige klimatische Verhältnisse — Schrumpfen — Rollen und Passerdifferenzen — Stauben — Statische Elektrizität des Papiers. Klimatisierung in der Papier- und Druckindustrie Zur Frage der Klimatisierung in Druckräumen

64

68 73 76 79 89 94

99 107

3

Zur Verarbeitung gestrichener Papiere im Hoch- und Flachdruckverfahren Eine aufschlußreiche Abhandlung für die Praxis über die Eigenschaften gestrichener Papiere und die Voraussetzungen zu ihrer einwandfreien Verarbeitung. Maschinengestrichene Papiere Hochglanzpapiere

Fachtechnischer

Neuzeitliche Werkstoffe die P a p i e r

113 118

für das

121 125 128 134 139 147 151 158 163 164 169

Druckgewerbe

Verarbeitung

Der Mehrfarbendruck auf Gewebestoffen Metallfolien und Metallfoliendruck Über das Bedrucken von Metallfolien Die Metallfolien und ihre Verwendung in der VerpackungsmittelIndustrie Der Anilindruck auf Zellglas und Spezialfolien Der Siebdruck, das fünfte Druckverfahren Siebdruckmaschinen Beschreibung der Arbeitsweise der Siebdruckmasdiine Kammann 10 PVC-Folien Kunststoff-Folien in der Buchbinderei (PVC-Folien) Die Plastik in der Buchbinderei (Die Schweißung von Decken, Mappen und anderen Werkstücken aus Plastikfolien) Die Prägung auf PVC-Folien (Heißprägung-HF-Prägung — Applikationen — Plastendruck — Siebdruck Drucküberschweißung) .

N e u z e i t l i c h e H o c h 1 e ist u n g s- D r u c k arbeitungsmaschinen

und

172 174 177 186 190 194 200 203 204 211

Ver-

Polyäthylen-Druckmaschine Hochleistungs-Anilindruckmaschine Modell W U 1 5 3 Rotationstiefdruckmaschine „Corona" Folien-Verarbeitungs-Maschinen Hochleistungs-Kaschiermaschine für Papier-, Aluminiumfolie u . a . m . Rollenschneid- und Wickelmaschine

4

109

Teil

Die Veredelung des Papiers Gränieren — Grundieren — Zaponieren Die Oberflächenbehandlung der Papiere zur Erhöhung ihrer Widerstandsfähigkeit Das Kleben von Papier mittels Handarbeit und auf Maschinen . . . Neuer Präge- und Stanzautomat zum Verarbeiten großformatiger Papiere und Kartons Das Kolorit als Ausstattungstechnik in der Papierveredelung . . . . Hand- und Schablonenkolorit, Maschinenkolorit, Farbspritztechnik Die Druckbestäubung im Buch- und Offsetdruck Aus der Papierprägepraxis Der Druck mit Farbfolien und Prägepapieren Der Druck mit Färb- und Bronzefolien Das Arbeiten mit Oeser-Folien Torten- und Plattenpapiere — Ein Kapitel über die Spitzenpapierfabrikation und

Seite

218 220 222 225 231 232

Der 3. Auflage zum Geleit Jeder, der irgendwelche Beiträge in einer Zeitung bzw. der Fachpresse veröffentlicht und sich somit dem Forum der Öffentlichkeit stellt, der sollte nicht nur stark sein im Geben — man verzeihe diesen sportlichen Ausdruck — sondern auch im Nehmen. Leider hatten sich in der 2. Auflage dieses Werkes einige wenige Schnitzer eingeschlichen, die leicht ein falsches Bild in der technischen Auswertung des Inhalts hätten geben können. Diese Kleinigkeiten sind in dieser neuen Auflage „flurbereinigt", die textlich eine wesentliche Ergänzung und dadurch eine Erweiterung des Inhalts erforderlich gemacht hat besonders für den papiertechnischen Teil. Die verkauften Exemplare der ersten beiden Auflagen sind immerhin ein sprechender Beweis für das Bedürfnis eines solchen Werkes, das als eine Frucht der Praxis zu betrachten ist und dessen Inhalt auf jahrelangen reichen Erfahrungen des Verfassers und seiner Mitarbeiter beruht, die alle Berufsfachleute sind. Obwohl der Titel in seiner ursprünglichen Form vertretbar war, habe ich ihn auf die liebenswürdige Anregung des Verlegers einer bekannten Fachzeitschrift für die Papierherstellung nicht nur grammatikalisch richtiger, sondern für die Allgemeinheit auch verständlicher umbenannt in seiner jetzigen Form. Der sichtbare Erfolg f ü r den Verleger eines Fachbuches ist der schnelle Absatz eines Verlagswerkes. D a s ist auch zugleich D a n k und Anerkennung der Leser für den Autor, für dessen bestimmt nicht mühelose, immer aber fleißige Arbeit, der in jedem Falle, ganz abgesehen von geldlichen Aufwendungen für die Beschaffung geeigneten Materials einen großen A u f w a n d erfordert an Optimismus seitens des Herausgebers. In den Vorworten zur ersten und zweiten Auflage ist alles gesagt, was den Zweck der Herausgabe dieses Fachbuches kennzeichnet. Es sei mir gestattet, auf Grund meiner jahrzehntelangen Erfahrungen und als H e r ausgeber mehrerer praktischer Handbücher für die Papierverarbeitung und der -Veredelung einmal einige Kritiken der Fachpresse herauszustellen zu den voraufgegangenen beiden Auflagen. Sie sind aus der Fülle der positiven Besprechungen der in- und ausländischen Fachzeitschriften herausgegriffen, von denen insgesamt einige Dutzend vorliegen. 5

Sie sollen den Lesern einige Besprechungen vor Augen führen, die sich auf den Inhalt der bisherigen Ausgaben beziehen. Berliner Typographische Gesellschaft Heft 2, 1954: „Das vorliegende Buch ist ein großangelegtes Vademecum der gesamten Betriebspraxis, welches kaum ein Gebiet ausläßt, das den Druckfachmann interessiert." Der Polygraph, Allg. Anzeiger für die gesamte Druckindustrie, Heft 17, 1954: „Eine Fülle von praktischen Ratschlägen und Anregungen vermittelt diese Neuauflage dem Papierfachmann. Die Unterteilung ist klar und übersichtlich. Der papiertechnische Teil spricht den Lagerverwalter und -arbeiter an. Der fachtechnische Teil sagt dem Papierverarbeiter Grundsätzliches über verschiedene Möglichkeiten der Papierveredelung. Der Anhang über neuzeitliche Werkstoffe interessiert praktisch alle im Papierfach Tätigen. Ein handliches Nachschlagewerk von praktischem Wert." Druck und Papier, Zentralorgan der Industriegewerkschaft Druck und Papier, Stuttgart, Heft 18, 1957: „Das Buch ist zur beruflichen Weiterbildung für viele junge Leute, die nach dem Kriege in der Druck- und Papierverarbeitung beschäftigt werden, unentbehrlich. Das ganze ist ein Nachschlagewerk nicht nur für den Fachmann, sondern auch für unseren Nachwuchs, dem hier eine Vielzahl von praktischen Erfahrungen übermittelt wird." Der Druckspiegel, Fachzeitschrift für das graphische Gewerbe, Heft 2, 1955: „Die Bedeutung der Fachliteratur, von erfahrenen Praktikern verfaßt, ist unumstritten. Die Lücke, die heute zwischen alten, erfahrenen Facharbeitern und jungem Nachwuchs besteht, wird immer größer. Die Wissens- und Erfahrungsvermittlung wird mit dem zunehmenden Ausscheiden der Älteren immer problematischer. Es ist daher zu begrüßen, wenn von einem bereits vor dem Kriege erschienenen Fachbuch eine verbesserte und auf den heutigen Stand der Dinge ergänzte Neuauflage erscheint . . . " Die vorstehend zum Abdruck gekommenen wenigen Auszüge aus den Besprechungen mögen genügen, um den Wert des vorliegenden Buches zu kennzeichnen. Die Leser werden sich nach erfolgter Durcharbeit des Textes selbst ein Urteil bilden über den Wert der in diesem praktischen Handbuch niedergelegten Erfahrungen. 6

Drei Auflagen sind immerhin ein unwiderlegbarer Beweis für die Bedeutung und die Notwendigkeit eines Fachbuches für die eigene Praxis. Es gereicht mir als Sachbearbeiter zur Freude, daß ich auch diese 3. Auflage noch selbst überarbeiten und gestalten konnte, und ich wünsche ihr eine ebenso gute Aufnahme wie sie die beiden vorangegangenen Auflagen gefunden haben. Mit der Überschreitung des biblisdien Alters soll man sich nach fast 58 Jahren beruflicher Tätigkeit als Autor freuen über den Erfolg der geleisteten Arbeit in der weisen Erkenntnis der unsterblichen Worte: „Und wenn es köstlich gewesen ist, dann ist es Mühe und Arbeit gewesen . . . " Berlin, 1961 Walter H e ß

7

Aus dem Vorwort zur 1. Auflage Die Kenntnis der Betriebspraxis ist für die Leitung eines jeden gewinnbringenden Fabrikationsunternehmens eine unerläßliche Vorbedingung. Diese Art der literarischen Erschließung, die doch die Grundlage ist für jeden organisatorischen Aufbau betriebstechnischer Einrichtungen, ist bisher in der Fachliteratur der Papierverarbeitung sehr spärlich vertreten. Ich war einige Jahrzehnte hindurch in führenden Großbetrieben der chromolithographischen Verlagsanstalten als Fachkaufmann beruflich tätig und darf mich an H a n d meiner in der Praxis gesammelten vielseitigen Erfahrungen in technischer als auch in kaufmännischer Beziehung wohl als berufen betrachten, ein solches Werk aus der Praxis für die Praxis zu schaffen. Das hierauf aufgebaute Werk ist nicht nur für den berufstätigen Fachmann anregend geschrieben, sondern es ist ganz besonders für den Nachwuchs bestimmt, um nicht etwa an H a n d grauer Theorie, sondern durch literarische Auswertung praktischer Erfahrungen einen brauchbaren Nachwuchs erziehen und diesem das Verständnis für die wirtschaftlichen und betriebstechnischen Erfordernisse in der Papierverarbeitung erschließen zu helfen. Es ist natürlich unmöglich, in einem Buch selbst den kleinsten Vorgang des täglichen Geschehens zu schildern. Es liegt mir daran, zur Ertüchtigung und Heranbildung des Nachwuchses nur die Hauptsachen zu behandeln, um nicht über Belanglosigkeiten zu schreiben, sondern diese nur soweit zu erörtern, als sie für das Allgemeinverständnis der technischorganisatorischen Verrichtungen unbedingt im Rahmen organisatorischer Maßnahmen erforderlich erschienen. Sollten wirklich einige Dinge von minderer Bedeutung in nicht ausreichender Weise Berücksichtigung gefunden haben, so mag die Vielseitigkeit der in dieser Niederschrift behandelten Gebiete diesen Mangel ausgleichen. Ein Mensch kann nicht alle Gebiete, und mögen sie auch nur in einem beschränkten Wirkungskreis liegen, beherrschen. Es soll auch als richtig gelten, daß das aussichtsreichste Gebiet stets das Spezialfach ist; dennoch ist das Erweitern der Kenntnisse und damit des Gesichtskreises stets für jeden von ideellem und schließlich auch von materiellem Nutzen durch das Aufrücken in gehobene Stellungen. 8

Die einzelnen Abschnitte aus der Betriebspraxis sollen in ihrer Gesamtheit eine geschlossene Kette von Umständen darstellen, deren einzelne Glieder dem Fachkaufmann zwar alltägliche Erscheinungen sind; aber darum gerade, weil wir ihnen ständig begegnen, am ehesten die Möglichkeit in sidi schließen, nicht ihrer Bedeutung gemäß gewürdigt und demzufolge als etwas Nebensächliches betrachtet zu werden. Mit Rücksicht auf die notwendigen Beschränkungen, die der Raum für diese Darstellungen erfordert, um im Rahmen des Gebotenen das Wesentlichste und Wichtigste zu behandeln, können diese hier niedergelegten Ratschläge nicht den Anspruch machen auf eine erschöpfende Ausführlichkeit. Es wird zuweilen für besondere Fälle eine gewisse „Umwertung der Werte" in den hier niedergelegten Anregungen notwendig erscheinen. Es steht in dem Belieben des einzelnen, entsprechend den Erfordernissen seines eigenen Wirkungskreises aus den fachlichen Darstellungen für sidi insofern brauchbaren Nutzen zu ziehen, als er das für die eigene Berufsarbeit Verwertbare in Form von Anregungen für seine eigene Berufsarbeit praktisch und nutzbringend auszuwerten verstehen muß. Anregungen lassen sich stets auf Grund praktischer Erprobung in jedem Geschäftsbetrieb mit Erfolg nutzbar machen. Meine Niederschriften wollen Wege und Ziele weisen zu einer erfolgreichen Arbeitserleichterung durch Maßnahmen betriebstechnischer Art. Ich habe einige Hilfsmittel der Alltagspraxis, soweit sie sich im praktischen Geschäftsleben als brauchbar erwiesen haben, in den Text eingeflochten, die ein ergänzender Bestandteil der Betriebsorganisation geworden sind. Dieses Buch ist für Fachleute und solche Mitarbeiter bestimmt, die willens sind, zuzulernen aus den Erfahrungen anderer. Es bringt u. a. eine Auslese berufskundlicher, betriebswirtschaftlicher und -technischer Abhandlungen über Materialeinkauf und -Verwaltung, über das Papier als Werkstoff, seine Pflege, Aufbewahrung, Behandlung, Veredlung, Warenherstellung, Lagerhaltung sowie praktische Organisationsfragen in den papierverarbeitenden Betrieben. Insbesondere ist der papiertechnische Teil von Interesse für den Leser, doch auch der fachtechnische gibt dem Papierverarbeiter manche wertvolle Anregung zu praktischer Nutzanwendung. Berlin, Ende 1938.

Der

Verfasser.

9

Aus dem Vorwort zur 2. Auflage Wir haben in der Nachkriegszeit keinen Uberfluß an brauchbaren Fachbüchern von Autoren geschrieben aus der Praxis für die Praxis. Die gediegene frühere Fachliteratur ist zum Teil durch Kriegseinwirkung vernichtet worden. Das vorliegende Fachbuch war lange vergriffen. Es ist aus Interessentenkreisen immer wieder verlangt worden. Nun liegt es in verbesserter und auch textlich vermehrter 2. Auflage vor. Die letzten Jahre haben keine nennenswerten maschinellen Neuheiten hervorgebracht; wurde doch innerhalb der nationalsozialistischen Wirtschaftsführung alles nur Mögliche aus den alten Maschinen, wie auch aus den Menschen herausgeholt, ohne vorsorgend für eine geeignete Instandsetzung bzw. Überholung, oder gar an eine Neuergänzung des Maschinenparkes zu denken. Das hätte sich ohnehin bei einem normalen Ablauf der Dinge bitter gerächt. Heute ist diese Prognose allerdings gegenstandslos, da all die schönen Druckpressen und Verarbeitungsmaschinen bis auf wenige Prozent der Gesamtmenge als Trümmer unter Trümmern lagen. Gewiß, man hat versucht zu retten, was nur irgendwie zu retten war. Ganz allmählich wird auch wieder ein Ingangkommen zu erzielen sein, wenn auch allerdings unter großen materiellen Opfern für die Wiederinstandsetzung der zum Teil ausgeglühten Wracks, soweit eine solche sich überhaupt noch lohnt. Er wurden etwa 75 Prozent des Neuwertes aufgewendet, um überhaupt wieder die Voraussetzung für die Instandsetzung einer Schnellpresse zu erfüllen, je nach Umfang der erkennbaren Schäden. Ein ungewöhnlicher Wagemut, verbunden mit dem festen Willen des Wiederaufbaues, wenn auch die Betriebe selbstverständlich nur eine verminderte Kapazität aufweisen, ist unverkennbar vorhanden. Aber nicht nur der Wille allein ist ausschlaggebend für ein erfolgreiches Gelingen, sondern erst Taten garantieren den Erfolg. Sehr viele Facharbeiter sind nicht wiedergekommen aus dem Kriege, andere sind in fremde Berufe hinübergewechselt, sie sind umgeschult worden für wichtigere Mangelberufe. Es dürfte aber noch ein guter Stamm vorhanden sein, auf dem neue Zweige aufgepfropft werden müssen, auch durch ein sachgemäßes Anlernen eines fachlichen Nachwuchses, allerdings unter Uberwindung wesentlich größerer Schwierigkeiten, als wir sie früher kannten. Aber eines Tages, wenn auch langsam, werden die 10

Schwierigkeiten überwunden werden, und es wird eine neue Generation heranwachsen. Die Hauptsache ist, daß der schwierigste Engpaß, die Rohstoffrage, zunächst einmal überwunden wird. Wenn die Deckung des regulären Bedarfes an den erforderlichen Papiermengen sich wieder einigermaßen eingespielt haben wird, dann wird unser graphisches und papierverarbeitendes Gewerbe wieder die Rolle spielen als Kulturträger wie vor 1933 zum Segen der Menschheit. Sie wird sie getreulich nicht nur verwalten, sondern ihren Ruf festigen nach jeder Richtung hin, ihn weiter ausbauen, durch immer neue fachliche Großtaten auf dem Gebiet der Kunst der Vervielfältigung, und in der Schaffung von Erzeugnissen der Papierindustrie, wie sie völlig in unserer Vorstellungswelt aufgegangen sind mit Bezug auf die Bedarfsdeckung für Gebrauchsgegenstände für unser tägliches Leben, die wir als kleine kulturelle Ausdrucksmöglidikeiten auch ferner nicht missen möditen. Im großen Ganzen ist die 2. Auflage dieses Fachbuches gegenüber der ersten Fassung textlich wenig verändert worden. Es waren dafür aber, ergänzt durch den Teil „Neuzeitliche Werkstoffe für das Druckgewerbe", diese Ergänzungen notwendig als Frucht gewonnener Erkenntnisse aus der Praxis. So mag dann die 2. Auflage dieses Fachbuches hinausgehen zu den dafür interessierten Lesern, die berufen sind, nicht nur die Räder der Maschinen wieder in Gang zu bringen, sondern die auch selbst, bildlich gesprochen, Bausteine zusammentragen werden, um aus den Ruinen wieder ein stolzes Gebäude aufzurichten. Segen sei der Mühe Preis! Berlin, Ende 1953.

Der

Verfasser.

11

AUS DER BETRIEBSORGANISATION

Einführung in die Betriebsbuchführung Wir wollen uns einführend einige Vorschläge dienen lassen über die Betriebsbudiführung, wie sie sowohl vom kaufmännischen als auch vom technischen Standpunkt betrachtet beachtenswert erscheinen dürfte. Wie eigentlich ermittelt wird, wann ein Nachdruck knapp werdender Warenposten vorzunehmen ist, das hier näher auszuführen, dürfte zu weit führen, da jede größere Anstalt ein anderes „System" hat. Jedes gilt natürlich als das bessere, und doch haben fast alle vielfach das eine gemeinsam — die Schwerfälligkeit. Diese Schwerfälligkeit geht vorschriftsmäßig alle Instanzen durch und endigt erst mit der Ausgabe der Druckauflage für die weitere Verarbeitung. Das Dmckauftragsbuch ist notwendig für die Eintragungen in der Lagerkartei und ist als die Geschäftsbibel anzusprechen, da es über alle Fragen der Auftragsbearbeitung Aufschluß gibt. Selbstverständlich kann das von mir entworfene Schema nach Belieben und nach eigenen praktischen Erfahrungen und Zweckmäßigkeitsgründen in der Praxis noch weiter ergänzt und ausgestaltet werden. Es genügt meist ein Sammelbuch, in welches jede Druckarbeit genau in allen Einzelheiten eingetragen wird. Daneben müssen Höhe der Auflage, Papiersorte, Format und Zuschuß genau vorgeschrieben sein, und auch die Bestellaufgabe selbst darf an Klarheit nichts zu wünschen übrig lassen mit Bezug auf etwaige Beschriftung. Aus diesem alles umfassenden Sammelbuch werden die Kopien an den einzelnen Drucker sowie für die Umdruckerei ausgeteilt, und zwar am zweckmäßigsten in Buchform. Es ist höchst unstatthaft, alles auf Zetteln zu schreiben, da solche leicht verlorengehen, jedenfalls auch nicht die handliche Ubersicht bieten wie ein geheftetes Buch. Um nun zu ermitteln, welcher Drucker diese oder jene Arbeit auf der Maschine hat, muß ein entsprechender Vermerk in das Sammelbuch gemacht werden, da besonders in größeren Druckereien nicht jeder Drucker erst gefragt werden kann, was für eine Arbeit er hat. Da selbst das Durchblättern eines solchen Sammelbuches unter Umständen nicht ganz mühelos ist, empfiehlt sich für die wöchentliche Terminverfolgung das Anlegen einer Liste, in welcher die notwendigen Mitteilungen in Form eines Auszuges enthalten sind. Datum der Bestellung, Höhe, Art 13

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Der Deutsche Wortschatz nach Sachgruppen 5. A u f l a g e mit a l p h a b e t i s c h e m G e n e r a l r e g i s t e r . Groß - O k t a v . 922 S e i t e n . 1959. G a n z l e i n e n DM 38,—. „. . . d i e s e r „Wortschatz" ist alles a n d e r e als e i n e trockene A n e i n a n d e r r e i h u n g v o n W ö r t e r n : er ist eine s p a n n e n d e L e k t ü r e . . . . ,Der D o r n s e i f f ' , das g r ö ß t e u n d vollständigste deutsche Synonymen-Lexikon, ist das i d e a l e Handbuch f ü r j e d e n Schriftsteller, Ü b e r s e t z e r , J o u r n a l i s t e n , f ü r j e d e n , d e r ü b e r h a u p t schreibt — . . . "

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