Aristophanes: Georgoi - Daidalos (fr. 101-204): Ubersetzung und Kommentar 3949189572, 9783949189579

Band 10.4 der Fragmenta Comica vervollstandigt die Kommentierung und Ubersetzung der fragmentarisch erhaltenen Komodien

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German Pages 175 [176] Year 2022

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Aristophanes: Georgoi - Daidalos (fr. 101-204): Ubersetzung und Kommentar
 3949189572, 9783949189579

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Titelei_VUR P0018770_FrC_10.4_Bagordo.qxp_. 28.09.22 11:11 Seite 1

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Fragmenta Comica (FrC) Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie Projektleitung Bernhard Zimmermann Im Auftrag der Heidelberger Akademie der Wissenschaften herausgegeben von Glenn W. Most, Heinz-Günther Nesselrath, S. Douglas Olson, Antonios Rengakos, Alan H. Sommerstein und Bernhard Zimmermann

Band 10.4 · Aristophanes fr. 101–204

Titelei_VUR P0018770_FrC_10.4_Bagordo.qxp_. 28.09.22 11:11 Seite 3

Andreas Bagordo

Aristophanes Georgoi – Daidalos (fr. 101–204) Übersetzung und Kommentar

Verlag Antike

Titelei_VUR P0018770_FrC_10.4_Bagordo.qxp_. 28.09.22 11:11 Seite 4

Dieser Band wurde im Rahmen der gemeinsamen Forschungsförderung von Bund und Ländern im Akademienprogramm mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Baden-Württemberg erarbeitet.

Die Bände der Reihe Fragmenta Comica sind aufgeführt unter: http://www.komfrag.uni-freiburg.de/baende_liste

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar. © 2022 Verlag Antike, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen, ein Imprint der Brill-Gruppe (Koninklijke Brill NV, Leiden, Niederlande; Brill USA Inc., Boston MA, USA; Brill Asia Pte Ltd, Singapore; Brill Deutschland GmbH, Paderborn, Deutschland; Brill Österreich GmbH, Wien, Österreich) Koninklijke Brill NV umfasst die Imprints Brill, Brill Nijhoff, Brill Hotei, Brill Schöningh, Brill Fink, Brill mentis, Vandenhoeck & Ruprecht, Böhlau, Verlag Antike, V&R unipress und Wageningen Academic. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Umschlaggestaltung: disegno visuelle kommunikation, Wuppertal

Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com

978-3-949189-59-3

Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

7

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

8

Γεωργοί (Geōrgoi) („Die Bauern“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

9

Γῆρας (Gēras) („Das Greisenalter“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

47

Γηρυτάδης (Gērytadēs) („Gerytades“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

84

Δαίδαλος (Daidalos) („Daidalos“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 Indices . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160

7

Vorwort Dieser Kommentar ist im Rahmen des Projekts der Heidelberger Akademie der Wissenschaften „Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie“ (KomFrag) entstanden. Mein Dank gilt Benjamin Harter für seine außerordentlich präzise und intelligente Korrekturarbeit. Dieses Buch ist Аня – моя любовь – gewidmet. Freiburg, im April 2022

8

Vorbemerkung Die Fragmente der Komiker sind nach PCG zitiert; für den Text der AristophanesKomödien wurden folgende Editionen verwendet: Acharner (Olson 2002), Ritter (Wilson 2007), Wolken (Dover 1968), Wespen (Biles–Olson 2015), Frieden (Olson 1998), Vögel (Dunbar 1995), Lysistrate (Henderson 1987), Thesmophoriazusen (Austin–Olson 2004), Frösche (Dover 1993), Ekklesiazusen (Wilson 2007), Plutos (Wilson 2007). Für die Editionen der Zitatträger vgl. den entsprechenden Abschnitt in ‚Literatur‘ (S. 145). Sofern nicht anders angegeben, sind alle übrigen antiken Werke nach den im TLG verwendeten Editionen zitiert.

9

Γεωργοί (Geōrgoi) („Die Bauern“)

Der Chor bestand offensichtlich aus den titelgebenden Bauern Attikas (zur Bedeutung der Komödientitel vgl. Sommerstein 2002, 11–2; darauf nehmen textinterne Aussagen Bezug: vgl. fr. 9,1 ἐξ ἄστεως νῦν εἰς ἀγρὸν χωρῶμεν, fr. 12,2–3 εἰ γὰρ ἐμοὶ παυσαμένῳ τοῦ πολέμου γένοιτο / σκάψαι τ᾽ἀποκλάσαι, fr. 11 πλάτανον εὖ διαφυτεύσομεν). Naheliegend ist ein Aufführungsdatum der Komödie an den Dionysien des J. 424 v.Chr., da in fr. 102 Nikias’ Verzicht auf die Strategie für Pylos in der Versammlung des Sommers 425 v. Chr. (Thuc. IV 27–8, Plut. Nic. 8,2; zu Pylos und Sphakteria – Thuc. IV 3–41 – vgl. Kagan 1974, 218–59 und Shepherd 2013) verspottet wird (für diese Datierung vgl. Bergk 1840, 96–7 – „non ita multo post expetitionem ad Sphacteriam. […] refero Agricolas ad Olymp. LXXXVIII 4, quo anno Stratocles praetor fuit Aristophanesque Equites Lenaeis docuit: itaque Agricolae docti sunt magnis Dionysiis in urbe“; vgl. aber Bergk 1880, 247: „Diese Komödie habe ich ehemals in Ol. 88, 4 gesetzt, allein ich habe später erkannt, dass sie nach der Εἰρήνη geschrieben sein muss“; vgl. auch Wilamowitz 1870, 21, Kock 1880, 416, Geißler 19692, 36, Mastromarco 1974, 30, Cassio 1985, 144–5; an die Lenäen von 423 v. Chr. hingegen denken u.a. Zieliński 1885, 106 und Taillardat 19622, 18–9; haltlos die isolierte Meinung von Fritzsche 1831, 131 A. 71: „etenim Γεωργοί fabula nihil aliud fuit, quam Pacis ejus, quae aetatem tulit, editio altera“; zur Wettbewerbsplatzierung des Stücks vgl. Mastromarco 1994, 52 und Neri 1994/95). Vielfach wird in den Geōrgoi eine starke Affinität zu Aristophanes’ Frieden erkannt (vgl. u.a. Kaibel 1896, 978,43; Handley 1985, 377; Zimmermann 2011, 774); auch abgesehen von dieser Möglichkeit klänge die Vermutung eines γεωργός (wie Dikaiopolis in den Acharnern oder Trygaios im Frieden), welcher infolge der Perikleischen Urbanisierungspolitik sich nach dem Land sehnte, durchaus nicht abwegig, und diese Sehnsucht wird explizit vom Chor der γεωργοί geäußert (fr. 111, wo die personifizierte Eirene paratragisch angerufen wird). Verwandte Komödientitel, ebenfalls auf eine gewisse Kategorie oder Gruppierung von Personen bezogen, die verschiedene gesellschaftliche Funktionen erfüllen, sind Leukons Phrateres, Aristophanes’ Ritter, Hermippos’ Dēmotai, Phrynichos’ Apeleutheroi, die Metoikoi eines Krates, Pherekrates und Platon, Eupolis’ Heilōtes, Krates’ Geitones; offizielle Amtsbezeichnungen hingegen enthalten Leukons Presbeis, Telekleides’ Prytaneis, Eupolis’ Taxiarchoi, Thugenides’ Dikastai und Nikostratos’ Basileis. Die 27 erhaltenen Fragmente der Geōrgoi erlauben keinerlei auch nur approximative Rekonstruktion des Plots und bieten diesbezüglich kaum weiterführende Informationen, die nicht bereits aus dem Komödientitel selbst zu erschließen wären, etwa daß die Bauern im Stück eine Rolle spielten, daß ferner, damit zusammenhängend, der Friede in Kriegszeiten erstrebt wird und für Bauern mit dem gewohnten Landleben zu identifizieren ist.

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Aristophanes

Die darin zu erkennenden Motive sind allesamt kompatibel mit der aristophanischen Komödie: in fr. 101 werden die Dikasten vergangener Zeiten kritisiert; fr. 102 stellt einen Dialog zweier Bauern mit polemischer Pointe gegen Nikias dar; das korrupte fr. 103 zeigt offenbar eine Unterredung zweier Gesprächspartner zur mißlichen Lage Athens und dürfte eine Pointe gegen Kleon enthalten; in fr. 104 wirft vermutlich ein Vater seinem Sohn vor, nicht näher zu spezifizierende üble Dinge zu begehren; in fr. 105 wird ein am Spieß geröstetes Brot erwähnt, in fr. 106 fungiert das Leinentuch vor einem Trinkgeschirrschrank als terminus comparationis; in fr. 107 ist von einem Eid mit einer nicht genauer deutbaren Anspielung auf die Kilikier die Rede; im korrupten fr. 108 läßt sich allein Megakles als kōmōdoumenos erkennen; im lyrischen fr. 109 sehnt sich der Chor der Bauern nach dem von ihnen gezwungenermaßen verlassenen Land; fr. 110 gehört aller Wahrscheinlichkeit nach zum Dialog eines Bauern mit einem radikaldemokratisch und spartafeindlich gesinnten Athener; auch fr. 111 thematisiert (paratragisch) das nostalgisch ersehnte Landleben; in fr. 112 begrüßen die Bauern das als fruchtbar und autochthon gepriesene Attika; in fr. 113 beabsichtigt der Chor, Platanen auf der athenischen Agora zu pflanzen; fr. 114 wünscht sich jemand einen Mohnkopf; in fr. 115 ridikulisiert ein Sprecher seinen Unterredner; in fr. 116 werden die Söhne eines Hippokrates verspottet, in fr. 117 der Tragiker Meletos, in fr. 118 der Gorgias-Schüler Philippos; in fr. 119 deutet eine sprichwörtliche Redewendung auf ein Gebäude hin, das u.a. Tragikern als Probeort diente; in fr. 120 erscheint ein Granatapfel, in fr. 121 ein Verb für ‚ausschlürfen‘, in fr. 122 ein Fachbegriff des Olivenanbaus, in fr. 123 ein weiterer Terminus dieses Themenbereichs; fr. 124 zeigt das Subst. πορνεύτρια – das nur hier bezeugte Nomen agentis zum Verb πορνεύεσθαι ‚sich prostituieren‘; in fr. 125 ist von einem Badekomplex die Rede; ein in fr. 126 genannter Volksname könnte ein Wortspiel evozieren oder sich auf Hermes beziehen; das in fr. 127 angeführte Kompositum läßt wohl auf mit Myrtenzweigen bekränzte Archonten schließen. test. i K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879 461–4) (= Ar. test. 2a,15) Γεωργοί Geōrgoi (‚Die Bauern‘)

Zitatkontext Es handelt sich hierbei um einen Index der aristophanischen Komödien (den sogenannten Index Ambrosianus bzw. Index Novati, ediert in Novati 1879 461–4) in einer Hs., die zugleich eine Vita des Komödiendichters enthält, an deren Schluß die Angabe von 44 Komödien erscheint, wohingegen der anschließende Katalog, der auch die Geōrgoi umfaßt, nur 39 Stücke zählt.

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Γεωργοί (fr. 101)

fr. 101 K.–A. (7 Dem.)

5

(A.) καὶ τὰς δίκας οὖν ἔλεγον ᾄδοντες τότε; (B.) νὴ Δία· φράσω δ’ ἐγὼ μέγα σοι τεκμήριον. ἔτι γὰρ λέγουσ’ οἱ πρεσβύτεροι καθήμενοι, ὅταν κακῶς τις ἀπολογῆται τὴν δίκην· ᾄδεις

3 λέγουσ’ οἱ Wilamowitz: -σιν οἱ b z: -σι Reitzenstein

5

5 ᾄδεις 〈ἔχων〉 Reitzenstein

(A.) Und damals sprachen sie die Gerichtsurteile singend aus? (B.) Beim Zeus, ja! Ich werde dir einen stringenten Beweis liefern. Denn heute noch, sagen die Älteren in der Sitzung, wenn sich jemand schlecht gegen die Anklage verteidigt: „Du singst.“

Phot. α 551 (b, z) ᾄδειν ὅμοιον· καινοτάτη ἡ σύνταξις καὶ Ἀττικῶς, εἰ καί τις ἄλλη, εἰρημένη. σημαίνει δὲ τὸ μάτην λέγειν, ὡς εἰ καὶ ἄλλως (ἄλλος codd., corr. Wilamowitz) ᾄδειν ἐθέλοι τις ἐν (ἐπ’? Kassel–Austin) οὐδενὶ πράγματι ἀνυσίμῳ. Εὔπολις ἐν Ἀστρατεύτοις· (Eup. fr. 39 [Astrateutoi]). Ἀριστοφάνης δὲ ἐν Γεωργοῖς ἐξηγούμενος τὸ ᾄδεις, ὅπερ ἐπὶ τοῦ μάτην λέγεις τίθεται, παροιμιῶδες αὐτὸ ποιεῖ· φησὶ γάρ· ——. ἐν συνουσίᾳ χρῶ κατὰ Φρύνιχον (Praep. soph. p. 20,1. 11) adein homoion (‚das gleiche Lied singen‘): das Konstrukt ist durchaus neu und attisch markiert. Es heißt ‚umsonst reden‘, als würde jemand pointenlos singen zu keinem nützlichen Ergebnis. Eupolis in den Astrateutoi: (Eup. fr. 39 [Astrateutoi]). Und Aristophanes in den Geōrgoi, indem er die Form adeis (‚du singst‘) erklärt, die er eben im Sinne von ‚du redest umsonst‘ verwendet, benutzt es sprichwörtlich: er sagt nämlich: ——. Du solltest es gemäß Phrynichos (Phryn. Praep. soph. p. 20,1–2) in Kombination verwenden

Metrum Iambische Trimeter:

llkl l|rkl llkl lrkl klrl llkl rlkl llrl klkl klkl k|rkl llkl ll[kl klkl klkl]

Zitatkontext Photios selbst gibt die attizistische Quelle für seinen Eintrag an (vgl. Phryn. Praep. soph. p. 20,1–2 Borr. ᾄδειν ὅμοιον σημαίνει τὸ μάτην λέγειν. τὸ γὰρ ᾄδειν ἐπὶ τοῦ μάτην λέγειν; hiermit hängt wohl Hsch. α 1766 [= Prov. Bodl. 21] ᾄδεις † ἔσον † [ἔχων Reitzenstein]· ἴσον τῷ μάτην λέγεις καὶ ληρεῖς zusammen); Aristophanes’ Zitat folgt auf Eup. fr. 39 [Astrateutoi] (ὅμοιον ᾄδειν· οὐ γὰρ ἔστ’ ἄλλως ἔχον).

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Aristophanes

Textgestalt Die Korrektur von λέγουσιν οἱ (b, z) in λέγουσ’ οἱ stammt von Wilamowitz 1907, 5: „nur daß er [d. h. Reitzenstein] mit Unrecht den Artikel vor πρεσβύτεροι strich: ohne den ist es überhaupt nicht erträglich“; die Ergänzung von Reitzenstein 1907, XXI ᾄδεις 〈ἔχων〉 (v. 5) basiert auf Hsch. α 1766 (vgl. hier oben, Zitatkontext). Interpretation Die Pointe des dialogisch strukturierten Fragments besteht in der Kritik an den Dikasten vergangener Zeiten und deren sinnlosem Gerede vor Gericht, wobei das gesamte Wechselgespräch um den zunächst wörtlichen (v. 1), dann metaphorischen Sinn (v. 5) von ᾄδειν kreist (vgl. Taillardat 19622, 286 und Tosi 2011, 280, die auf den ermüdenden und monotonen Duktus des Singens hinweisen; anders Bers 2009, 64, der ihn wenig plausibel auf den emotionalen Zustand des Sprechenden zurückführt: „at its extreme, strong feelings could overwhelm the usual tonal ups and downs of Greek into what sounded like singing“). 1 τὰς δίκας – ᾄδοντες Der idiomatische Usus von ᾄδειν ist – außer im EupolisFragment (vgl. hier oben, Zitatkontext) – ferner in Ar. Av. 39–41 (οἱ μὲν γὰρ οὖν τέττιγες ἕνα μῆν’ ἢ δύο / ἐπὶ τῶν κραδῶν ᾄδουσ’, Ἀθηναῖοι δ’ ἀεὶ / ἐπὶ τῶν δικῶν ᾄδουσι πάντα τὸν βίον, mit Dunbar 1995, z. St.) bezeugt. Die hier intendierte Bedeutung von λέγειν δίκας (Gerichtsreden halten) läßt sich etwa anhand von Ar. Vesp. 776b–7 (ἢν δίκην / λέγῃ μακράν τις) belegen (vgl. auch Xen. Mem. 4,8 τήν τε δίκην πάντων ἀνθρώπων ἀληθέστατα καὶ ἐλευθεριώτατα καὶ δικαιότατα εἰπὼν, Men. Epitr. 229 Sandb. δίκας λέγοντες). 2 φράσω – τεκμήριον Ein nicht selten angewandtes rhetorisches Mittel, z. B. in Ar. Av. 481–2 (ὡς δ’ οὐχὶ θεοὶ τοίνυν ἦρχον τῶν ἀνθρώπων τὸ παλαιόν, / ἀλλ’ ὄρνιθες, κἀβασίλευον, πόλλ’ ἐστὶ τεκμήρια τούτων), wo bewiesen werden soll, wie die Vögel einst über Götter und Menschen geherrscht haben. 3 οἱ πρεσβύτεροι καθήμενοι Mit πρεσβύτεροι sind die Älteren unter den Dikasten in der Gerichtssitzung (zu καθήμενοι vgl. Ar. Nub. 208 δικαστάς […] καθημένους, Vesp. 824–5) gemeint. 4 ὅταν κακῶς τις ἀπολογῆται τὴν δίκην Hierfür ziehen Kassel–Austin z. St. Thuc. VIII 68,2 (θανάτου δίκην ἀπολογησάμενος) heran.

fr. 102 K.–A. (100 K.) (A.) ἐθέλω γεωργεῖν. (Β.) εἶτα τίς σε κωλύει; (A.) ὑμεῖς. ἐπεὶ δίδωμι χιλίας δραχμάς, ἐάν με τῶν ἀρχῶν ἀφῆτε. (Β.) δεχόμεθα· δισχίλιαι γάρ εἰσι σὺν ταῖς Νικίου 1 κωλύει MA, -ειν U

2 ἐπεὶ (‘at enim’) codd.: τί δʼ εἰ Kock

Γεωργοί (fr. 102)

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(A.) Ich will das Land bebauen. (Β.) Und wer hindert dich denn daran? (A.) Ihr. Deswegen gebe ich euch tausend Drachmen, wenn ihr mich von den Ämtern beurlaubt. (Β.) Angenommen! Zweitausend sind es dann mit denen des Nikias Plut. Nic. 8,2 καὶ τοῦτο τῷ Νικίᾳ μεγάλην ἤνεγκεν ἀδοξίαν […] σκώπτει δ’ αὐτὸν εἰς ταῦτα πάλιν Ἀριστοφάνης ἐν μὲν Ὄρνισιν οὕτω πως λέγων· (Ar. Av. 638–9), ἐν δὲ Γεωργοῖς ταῦτα γράφων· —— Und dies brachte den Nikias in großen Mißkredit […] Und es verspottet ihn für diese Dinge ein weiteres Mal Aristophanes in den Vögeln, indem er folgendermaßen sagt: (Ar. Av. 638–9), während er in den Geōrgoi dies schreibt: ——

Metrum Iambische Trimeter:

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Zitatkontext Laut Zitatträger Plutarch nehmen die Aristophanes-Verse Bezug auf Nikias’ unehrenhafte Übergabe der Strategie an seinen Rivalen Kleon bei der Expedition zu Pylos und Sphakteria; er zieht die beiden Zitate heran (dem Fragment geht, auf die sizilische Expedition bezogen, Ar. Av. 638–9 καὶ μὴν μὰ τὸν Δί’ οὐχὶ νυστάζειν γέ πω [ἔτι Ar. codd., γ’ ἔτι Porson] / ὥρα ’στὶν ἡμῖν οὐδὲ μελλονικιᾶν voraus, wobei die komische Prägung μελλονικιᾶν die zögernde Haltung des Nikias – etwa im J. 415 v.Chr., vor Syrakus – unterstreicht), um sein abschätziges Urteil über Nikias (er spricht von ἀδοξία und δειλία) zu untermauern (ein Gegenstück zu dieser einseitigen Darstellung des Nikias in Thuc. IV 28,5 τοῖς δὲ Ἀθηναίοις ἐνέπεσε μέν τι καὶ γέλωτος τῇ κουφολογίᾳ αὐτοῦ, ἀσμένοις δ᾽ ὅμως ἐγίγνετο τοῖς σώφροσι τῶν ἀνθρώπων, λογιζομένοις δυοῖν ἀγαθοῖν τοῦ ἑτέρου τεύξεσθαι, ἢ Κλέωνος ἀπαλλαγήσεσθαι, ὃ μᾶλλον ἤλπιζον, ἢ σφαλεῖσι γνώμης Λακεδαιμονίους σφίσι χειρώσεσθαι; zu den chronologischen Inkongruenzen in Plutarchs Nikias vgl. Frazier 1988, 299–300; zu Plutarchs Quelle für die Nikias-Vita vgl. Gil 1962, 413). Interpretation Der Dialog zwischen zwei Bauern gibt den Anstoß für eine polemische Pointe gegen Nikias (PA 10808; PAA 712520; zu Nikias als kōmōdoumenos vgl. Bagordo 2013, 211–2); die ἀρχαί (v. 3) dürften dabei auf nicht näher spezifizierte Ämter, wohl militärischer Natur, anspielen (zu den ἀρχαί in Athen vgl. Hansen 1980 und Allen 2000, 305–16; gestattet war lediglich die Übernahme einer ἀρχή zur selben Zeit), auf die Nikias gegen einen Geldbetrag verzichtet habe (vgl. Geske 2005, 95 A. 441): die Verspottung des Nikias betrifft im allgemeinen sein geringes Interesse an der Polisgemeinde, wobei er tausend Drachmen (= 10

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Aristophanes

Minen) bezahlt hätte, um nicht darein involviert zu werden (für eine vergleichbare Sequenz vgl. Telecl. fr. 44,3 τέσσαρας δὲ μνᾶς ἔδωκε Νικίας Νικηράτου, mit Bagordo 2013, z. St.). Person A definiert sich selbst als γεωργός und läßt sich als ἀπράγμων beschreiben, der eher eine beträchtliche Geldsumme zahlte, als die Verpflichtung öffentlich-amtlicher Aufgaben wahrzunehmen (Einzelheiten bezüglich der vorgesehenen Möglichkeit, sich von seinen Ämtern zu dispensieren, in Rodríguez Alfageme 2011, der an die Bestechung eines potentiellen Sykophanten denkt, der ihn anzeigen könnte). Ein schwer zu lösendes Problem ist die Identifikation der sprechenden Person B bzw. der Gruppe, in deren Namen sie spricht (Bergk 1840, 98 vermutet, daß A, ein Bauer, als λοχαγός gewählt worden sei bzw. irgendeine andere militärische ἀρχή bekleidet und später aufgegeben habe; vgl. auch die Diskussion in Ehrenberg 19512, 303; die Desertion wird in der Komödie häufig thematisiert, und Stücke wie Eupolis’ Taxiarchoi und Astrateutoi – vgl. jeweils Olson 2016, 365–71 und Olson 2017, 154. 273 –, vielleicht auch Pherekrates’ Automoloi wurden ihr gewidmet). Person B bzw. die von ihr vertretene Gruppe vermag offenbar Person A aus den ihr auferlegten Ämtern zu entlassen, die sie am erwünschten, ruhigen Bauernleben hindern. 1 ἐθέλω γεωργεῖν Diese direkte Aussage kann nur von einem Bauern stammen und läßt sich mit folgenden Situationen vergleichen: Ar. Ach. 32–6 (ἀποβλέπων ἐς τὸν ἀγρὸν εἰρήνης ἐρῶν, / στυγῶν μὲν ἄστυ τὸν δ᾽ ἐμὸν δῆμον ποθῶν, / ὃς οὐδεπώποτ᾽εἶπεν „ἄνθρακας πρίω“, / οὐκ „ὄξος“ οὐκ „ἔλαιον“, οὐδ᾽ ᾔδει „πρίω“, / ἀλλ᾽ αὐτὸς ἔφερε πάντα χὠ πρίων ἀπῆν); Nub. 43–4 (ἐμοὶ γὰρ ἦν ἄγροικος ἥδιστος βίος / εὐρωτιῶν, ἀκόρητος, εἰκῇ κείμενος, / βρύων μελίτταις καὶ προβάτοις καὶ στεμφύλοις); Pac. 569–70 (ὥστ᾽ ἔγωγ᾽ ἤδη ’πιθυμῶ καὐτὸς ἐλθεῖν εἰς ἀγρὸν / καὶ τριαινοῦν τῇ δικέλλῃ διὰ χρόνου τὸ γῄδιον), 585 (εἰς ἀγρὸν ἀνερπύσαι). εἶτα τίς σε κωλύει; Die am nächsten liegende Parallele ist Anaxil. fr. 25,2 [Plousioi/-ai] (τί γὰρ σὲ κωλύει; – vgl. Tartaglia 2019, z.St., mit weiteren Stellen, v. a. aus der Prosa); zum Gebrauch von εἶτα vgl. etwa Antiphan. fr. 101,1 [Zakynthios], fr. 157,1 [Misoponēros], Eub. fr. 115,6 [Chrysilla] 2 χιλίας δραχμάς Der Betrag von 1000 Drachmen ist nicht zufällig gewählt und entspricht dem Bußgeld, das ein Ankläger zu bezahlen hatte, wenn er bei einer γραφή nicht ein Fünftel der Jury-Stimmen erreichte (Liebert 2016, 27 A. 52; vgl. auch Christ 1998, 29. 143; dabei kann es sich um eine γραφὴ δειλίας bzw. γραφὴ ἀστρατείας gehandelt haben; zu dieser Art von γραφαί vgl. Christ 2006, 120). 3 δεχόμεθα Diese bestätigende, einem Vorschlag (mit all seinen Implikationen) folgende Antwort erscheint auch in Ar. Av. 645–6, Thesm. 312, Eup. fr. 131,2 [Dēmos] (δεχόμεσθα; vgl. auch Soph. El. 668).

Γεωργοί (fr. 103)

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fr. 103 K.–A. (101 K.) ὅτῳ δοκεῖ σοι δεῖν μάλιστα τῇ πόλει. (B.) ἐμοὶ μὲν † ἐπὶ τὸν μολγὸν εἶναι †· οὐκ ἀκήκοας; 1–2 personas distinxit Brunck 1 ὅτου Brunck: ὅτῳ VEΓ3, Lh: οὕτω Θ: 〈λέγ’〉 ὅτου Blaydes: 〈ἀλλ’ εἰπέ μοι〉, / ὅτου van Herwerden σοι codd.: μοι (et πόλει) nulla personarum distinctione Dindorf 2 ἐπὶ τὸν μολγόν εἶναι VEΓ3 Θ: ἐπὶ τὸν μολγόν Lh: εἶναι μολγόν van Herwerden: ἐμοί; γενέσθαι μολγόν· ἀκήκοας Capps οὐκ om. Θ

was dir am meisten die Stadt zu brauchen scheint. (B.) mir zwar † auf dem Ledersack zu sein † hast du nicht gehört? schol. Ar. Equ. 963a (VEG3 Θ), Tricl. (Lh) 963d Σύμμαχος (δέ φησιν ὅτι add. Lh)· ἔοικε χρησμός τις εἶναι. ἐν γὰρ τοῖς Γεωργοῖς οὕτως ἔχει· —— Symmachos: es scheint irgendein Orakel zu sein (154 P.–W.). In den Geōrgoi heißt es nämlich so: ——

Metrum Iambische Trimeter (v. 2 korrupt):

klkl l|lkl klkl klk †kkllkll† l klkl

Zitatkontext Angeführt werden die zwei Verse als Parallele zu Ar. Equ. 963a (ἀλλ᾽ ἐὰν τούτῳ πίθῃ, / μολγὸν γενέσθαι δεῖ σε), in dem Paphlagon/Kleon Demos droht, daß er zum μολγός werde, sollte er dem Wursthändler trauen; der namentlich erwähnte Grammatiker Symmachos will anhand dessen den orakelhaften Klang des Ausdrucks μολγὸν γενέσθαι δεῖ σε belegen (vgl. Ceccarelli 2019, 293–4). Textgestalt Auf Ar. Equ. 963a stützen sich sowohl ἐμοί; γενέσθαι μολγόν von Capps 1911, 426 als auch ἐμοὶ μὲν εἶναι μολγόν von van Herwerden 1864, 15, welche beide in Kassel-Austin z. St. („ceteris praestare videtur Herwerdeni simplex ratio, nec tamen displicet versus paulo liberius rescriptus a Cappsio“) präferiert werden. Interpretation Ein durch die Personalpronomina σοι / ἐμοί evidenter Schlagabtausch zwischen zwei Sprechern (so rekonstruiert zuerst in Brunck 1810, 12; im vorigen Vers muß ein Hauptsatz mit einem verbum dicendi gestanden haben, der den indirekten Fragesatz von v. 1 einleitete), wobei eine Person die andere nach deren Meinung zur Lage Athens befragt (vgl. Ar. Ran. 1435–6 ἀλλ’ ἔτι μίαν γνώμην ἑκάτερος εἴπατον / περὶ τῆς πόλεως ἥντιν’ ἔχετον σωτηρίαν, mit Dover 1993, z.St.): auf die erste Person, die darüber empört zu sein scheint, wie ihr Unterredner die Stadt (Athen) mißhandelt, repliziert die zweite mit einer Anpielung auf den gefährlichen Zustand, in dem sich die Stadt befinde, wobei μολγός (‚Rindsledersack‘) eine deformatio comica des in den Orakeln die Polis symbolisierenden ἀσκός sein

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Aristophanes

dürfte, möglicherweise mit einer Pointe gegen den in der Komödie ständig mit Leder assoziierten Kleon (vgl. Ar. Equ. 960–4 ({ΠΑ.} μὴ δῆτά πώ γ’, ὦ δέσποτ’, ἀντιβολῶ σ’ ἐγώ, / πρὶν ἄν γε τῶν χρησμῶν ἀκούσῃς τῶν ἐμῶν. / {ΑΛ.} καὶ τῶν ἐμῶν νυν. / {ΠΑ.} ἀλλ’ ἐὰν τούτῳ πίθῃ, / μολγὸν γενέσθαι δεῖ σε. / {ΑΛ.} κἄν γε τουτῳί, / ψωλὸν γενέσθαι δεῖ σε μέχρι τοῦ μυρρίνου; vgl. Bagordo 2008, mit weiterer Lit. zur Orakelparodie in der Komödie; eine andere, eher unplausible Deutung in Ceccarelli 2019, wonach Paphlagon/Kleon dem Demos drohe, ihn zu vergewaltigen; vgl. auch fr. 933 [dub.] μολγόν σε ποιήσω ‚zu einem Rindsledersack werde ich dich machen‘, hinter dem eine paraphrasierte Anspielung auf Equ. 960–4 erkannt wurde; vgl. Bagordo 2018a. z. St.)

fr. 104 K.–A. (102 K.) τί δῆτα τούτων τῶν κακῶν, ὦ παῖ, γλίχῃ; δὴ τὰ A

warum nur diese üblen Dinge, mein Kind, begehrst du? Et. gen. AB s. v. γλίχεται (Et. magn. p. 234,35. 37) γλίχεται· λίαν ἔχεται, ἐπιθυμεῖ. ἔστι δὲ καὶ ῥητορικὴ (scil. ἡ λέξις). παρὰ (τὸ add. A) Ἀριστοφάνει ἐν Γεωργοῖς, οἷον· —— glichetai (‚er/sie/es strebt nacht etwas‘): er/sie/es schätzt zu sehr, begehrt. Es ist auch rhetorisch (d. h. der Ausdruck). Bei Aristophanes in den Geōrgoi: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

klkl l|lkl llkl

Zitatkontext Die Konvergenz bis ἐπιθυμεῖ zwischen dem Etymologikon-Eintrag, mit der paretymologischen Deutung (γ)λί(αν ἔ)χεται, und Phot. γ 139 = Sud. γ 291 = Synag. γ 59 (γλίχεται· λίαν ἔχεται, ἐπιθυμεῖ) läßt auf eine Kyrill-Glosse schließen (Cyrill. (S) γλι 7; vgl. Cunningham 2003, z. St.; vgl. auch Hsch. γ 648 γλίχεται· ἐπιθυμεῖ, mit Latte 1953, z. St., der an Dem. 18,207 als Herkunft für die Glosse denkt; vgl. auch Phot. ε 77 = Sud. ε 140 ἐγλιξάμην· ἐπεθύμησα. οὕτως Πλάτων [Plat. fr. 268] sowie Hsch. ε 286 ἐγλιξάμην· ἐπεθύμησα, ἀπὸ τοῦ γλίχεσθαι). Interpretation In einer dialogischen Situation macht ein älterer Herr (wohl der Vater) einer als παίς apostrophierten Person (vermutlich seinem Sohn) zum Vorwurf, zu sehr nach üblen Dingen zu verlangen, bei denen etwa an militärische Tätigkeiten gedacht werden mag (so Bergk in Meineke II.2 987: „Haec pater senex filio belli gerendi cupido novarumque rerum studioso dicit: namque videtur poeta suo more, ut claram aliquam imaginem exhiberet, patri adiunxisse filium, qui alienum prorsus gereret animum“), was jedoch nur eine der denkbaren Optionen ist

Γεωργοί (fr. 105)

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(zu dem in diesem Fall in Frage kommenden Generationenkonflikt vgl. Bagordo 2014a, zu Chion. fr. 1 [Hērōes]), die κακά evozieren könnte, zumal die Anrede ὦ παῖ ebenso zu Sklaven oder allgemein jüngeren Menschen paßt. Das Verb γλίχεσθαι wird generell mit dem Gen. konstruiert (gelegentlich mit περὶ + Gen., seltener mit dem Akk.; sonst mit Infinitivsatz), wobei sein Gebrauch auf die Prosa (seit Hdt. III 72,4. IV 152,2; häufig bei den att. Rednern – was auch beim Zitatträger angemerkt wird – sowie Platon) und die Komödie beschränkt ist (außer dem zitierten, kontextlosen Plat. fr. 268 ἐγλιξάμην vgl. Alex. fr. 145,6–7 [Mandragorizomenē] τἀκ τῆς τροφῆς δὲ τῆς καθ’ ἡμέραν πάλιν / γλιχόμεθα μὲν τὴν μᾶζαν ἵνα λευκὴ παρῇ, mit Akk., und Antiphan. fr. 86,3 [Diplasioi] τοὺς γλιχομένους δὲ ζῆν).

fr. 105 K.–A. (103 K.) εἴτ’ ἄρτον ὀπτῶν τυγχάνει τις ὀβελίαν εἴτ’ A ante corr., CE (post Bergkium prob. Blaydes) : εἶτ’ A post corr.

wenn jemand zufällig ein Spieß-Brot röstet Athen. III 111b ὁ δὲ ὀβελίας ἄρτος κέκληται ἤτοι ὅτι ὀβολοῦ πιπράσκεται, ὡς ἐν τῇ Ἀλεξανδρείᾳ, ἢ ὅτι ἐν ὀβελίσκοις ὠπτᾶτο. Ἀριστοφάνης Γεωργοῖς· —— Und das Brot obelias wurde so genannt, entweder weil es für einen obolos (‚Obol‘) verkauft wird, wie in Alexandria, oder weil es an obeliskoi (‚Spießchen‘, Pl.) geröstet wurde. Aristophanes in den Geōrgoi: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

llkl l|lkl krkl

Zitatkontext Im Rahmen einer längeren Sektion über diverse Brotarten (Athen. III 108f–14e) wird u.a. die Brotsorte obelias anhand zweier Komödienbelege erwähnt (neben Aristophanes’ Fragment auch Pher. fr. 61 [Epilēsmōn ē Thalatta]; vgl. hier unten, Interpretation), wobei von den beiden gebotenen Etymologien (aus ὀβολός, mit Verweis auf den vermeintlichen Preis eines Obolen, bzw. aus ὀβελός/-ίσκος ‚Spieß/-chen‘, vertreten auch durch andere Bezeugungen) letztere plausibler erscheint (es folgt die Erwähnung der obeliaphoroi – vgl. hier unten – sowie der aitiologische Verweis auf Sokrates von Keos – Socr. fr. 15 FHG [IV 499] – über die Erfindung des obelias durch Dionysos); hierzu gehört ferner Eust. in Il. p. 951,55 (καὶ ὁ ὀβελίας ἄρτος, ὃν εὗρε, φασί, Διόνυσος, λεγόμενον οὕτως, ἐπεὶ ὀβολοῦ ἐπιπράσκετο, κατὰ δὲ ἄλλους, ὡς ἐν ὀβελίσκοις ὀπτώμενος); ein Interesse für den obelias dokumentiert darüber hinaus die attizistisch orientierte – wohl

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Aristophanes

auf Paus. ο 1 Erbse zurückgehende (vgl. Erbse 1950, z. St.) – lexikographische Tradition (vgl. Moer. ο 36 Hansen ὀβελίας ἄρτος ὁ ἐπὶ τῶν ὀβελῶν ὠπτημένος, Hsch. ο 18 ὀβελίας ἄρτος· ὁ ἐπὶ ὀβελίσκου ὀπτώμενος, Phot. ο 6 ὀβελίας ἄρτος· ὁ ἐπὶ ὀβελῶν ὀπτώμενος. λέγονται δὲ καὶ ὀβελιαφόροι, οἱ ἐν τοῖς Διονυσίοις τοὺς ὀβελίας ἄρτους αἴροντες· ἐτάσσετο δὲ ἡ λέξις ἐπὶ τῶν ἐργατῶν καὶ ἀγροίκων, Theognost. can. 47,2 Alp., Eust. in Od. p. 1405,26 καὶ ἄρτος ὀβελίας ὁ ἐπὶ τοῖς ὀβελοῖς ὀπτώμενος; vgl. auch Sud. ο 5 ὀβελίας ἄρτος, ohne Interpretamentum; zu Poll. VI 75 vgl. hier unten, Interpretation; vgl. ferner Phot. ο 8 ὀβελίας ἄρτος· περιπεπλασμένος μακρωῖ ξύλωι καὶ οὕτως ὀπτώμενος. γίνεται δὲ παραμήκης καὶ γαστρώδης, mit Schmidt 1987, 85). Interpretation Der ὀβελίας (bzw. ὀβελίτης) ἄρτος ist ein am Spieß (ὀβελός) geröstetes Brot (vgl. Blümner 19122, I 85, Meynersen 1993, 29 und García Soler 2001, 86) und in klass. Zeit sonst nur in Pher. fr. 61 [Epilēsmōn ē Thalatta] (†ὠλεν ὀβελίαν σποδεῖν, ἄρτου δὲ μὴ προτιμᾶν) und Nicoph. fr. 6 [Encheirogastores] (ἐγὼ μὲν ἄρτους, μᾶζαν, ἀθάρην, ἄλφιτα, / κόλλικας, ὀβελίαν, μελιτοῦτταν, ἐπιχύτους, / πτισάνην, πλακοῦντας, δενδαλίδας, ταγηνίας, zusammen mit anderen Brot- und Kuchensorten) attestiert; hinzu kommt der Komödientitel Homoioi ē Obeliaphoroi des Ephippos (PCG V 144; zu den ὀβελιαφόροι vgl. Poll. VI 75 ὀβελίαι δ’ ἄρτοι οὓς εἰς Διονύσου ἔφερον οἱ καλούμενοι ὀβελιαφόροι, ἐκ μεδίμνου ἑνὸς ἢ δυοῖν ἢ τριῶν τὸ μέγεθος, δι’ ὀβελίσκων τινῶν εἰρμένους [εἰργμ- codd., corr. Fritzsche], ἀφ’ ὧν καὶ τοὔνομα; anhand dieser Stelle vermutet Kaibel in Kassel–Austin z. St. eine Relation des Fragments zu diesem Dionysien-Gebrauch; vgl. aber Taplin 1993, 76). Daß für den obelias eine Etymologisierung aus ὀβελός anzusetzen ist (vgl. hier oben, Zitatkontext), ergibt sich – außer aus der Preisangabe für eine Brotart – aus dem Umstand, daß beim Zitatträger Athenaios Brote und Kuchen generell nach Zutat, Form oder Herstellungsart benannt werden; hierfür erscheint Ar. Vesp. 1391 (ἄρτους δέκ’ ὀβολῶν κἀπιθήκην τέτταρας, mit Biles–Olson 2015, z. St.) als absolut irrelevant (pace Ampolo 1989, 207. 211 A. 14), wobei allein an vergleichbare Beispiele für die Benennung nach Herstellungsart – wie ἱπνίτης < ἱπνός ‚Backofen‘, ἐσχαρίτης < ἐσχάρα ‚Herd‘ oder κριβανίτης < κρίβανος ‚Ofen (zum Dörren der Gerste)‘ – gedacht werden müßte; der Bezug zu Ar. fr. 456 [Pelargoi] (ὀβολίας [ὀβολιαίους Kock] ἄρτους, in Antiatt. ο 25 Val. ὀβολίας ἄρτους· τοὺς ὀβολοῦ πωλουμένους. Ἀριστοφάνης Πελαργοῖς) ist nicht klar, doch dürfte sich dahinter ein Wortspiel verbergen (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z.St.: „poterat poeta ita iocari ut ὀβολίαν magis quam ὀβελίαν ἄρτον audires, potest etiam error grammatici esse“; so auch L. Dindorf, ThGL V 1716c: „nisi per jocum fictum, scribendum erit ὀβελίας“).

Γεωργοί (fr. 106)

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fr. 106 K.–A. (104 K.) ὥσπερ κυλικείου τοὐθόνιον προπέπταται so wie das Leinentuch vorn über einen Trinkgeschirrschrank gehängt wird Athen. XI 460d ζητῆσαι ὑμᾶς πρὸ τοῦ καταλόγου τῶν ποτηρίων, ὧν πλῆρές ἐστι τὸ κυλικεῖον τοδί. εἴρηται γὰρ οὕτως ἡ τῶν ποτηρίων σκευοθήκη παρ’ Ἀριστοφάνει μὲν ἐν Γεωργοῖς· —— Ihr sollt untersuchen vor der Auflistung der potēria (‚Trinkgeschirr‘), von denen dieses kylikeion (‚Trinkgeschirrschrank‘) da voll ist. So wurde nämlich bei Aristophanes in den Geōrgoi die Kredenz der Becher genannt: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Die Diskussion über Becher (ποτήρια) wird durch einen kleinen Exkurs über den Schrank zu deren Aufbewahrung eröffnet (Athen. XI 460d–f); zusammen mit weiteren Komödienbelegen (es folgen Eub. fr. 62 [Lēda] ὡσπερεὶ σπονδὴν διδοὺς / ἐν τῷ κυλικείῳ συντέτριφεν τὰ ποτήρια, fr. 116 [Psaltria] τὰ κυλικεῖα δὲ / ἐξεῦρεν ἡμῖν, fr. 95 [Semelē ē Dionysos] Ἑρμῆς ὁ Μαίας λίθινος, ὃν προσεύγμασιν  / ἐν τῷ κυλικείῳ λαμπρὸν ἐκτετριμμένον, Anaxandr. fr. 30 [Melilōtos] und Cratin. iun. fr. 9 [Cheirōn] πολλοστῷ δ’ ἔτει / ἐκ τῶν πολεμίων οἴκαδ’ ἥκω, συγγενεῖς / καὶ φράτερας καὶ δημότας εὑρὼν μόλις / εἰς τὸ κυλικεῖον ἐνεγράφην· Ζεὺς ἔστι μοι / ἑρκεῖος, ἔστι φράτριος, τὰ τέλη τελῶ, wo jedoch die Bedeutung von κυλικεῖον umstritten ist und sogar für Symposion stehen könnte; vgl. Mastellari 2020, z. St.). Interpretation Den Trimeter bildet ein Gleichnis, wobei lediglich der terminus comparationis – ein Bild aus dem Alltagsleben – bekannt ist: ein Leinentuch vor einem Trinkgeschirrschrank, offenbar um diesen vor Schmutz und Staub zu schützen. Keinerlei Rückschlüsse lassen sich auf die Art der Kontextualisierung ziehen (pace Kock I 418: „fortasse facies puellae significatur, linteo obtecta ut armarium cauponae, in quo pocula adservabantur“; so auch Taillardat 19652, 132). Das κυλικεῖον – dessen literarische Bezeugung kaum über die bei Athenaios zitierten Stellen hinausgeht (vgl. hier oben, Zitatkontext; vgl. auch das synonyme κυλιούχιον in Thphr. Char. 18,4, mit Diggle 2004, 381–2) – läßt primär an das Aufbewahren von κύλικες denken (zu κύλιξ, einer allgemeinen Bezeichnung für ein Trinkgefäß, besonders zum Weintrinken, vgl. Orth 2017, zu Ar. fr. 17,2 [Amphiaraos]), wobei naheliegt, daß dieser Schrank jegliche Art von Trinkgeschirr enthalten konnte (vgl., auch für die erst seit hellenistischer Zeit vorhandene archäol. Evidenz, Richter 1966, 81–4 und Andrianou 2009, 82–3; vgl. ebenso Studniczka 1914, 163–9 und insbes. 163, Abb. 46, mit einem etruskischen Fresko

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Aristophanes

aus der Mitte des 5. Jh. v.Chr.). Die Diminutivform von ὀθόνη (vgl. Ar. Ach. 1176, mit Olson 2002, z. St.) läßt nicht zwingend auf kleine Dimensionen schließen (vgl. etwa Dem. 47,20). Das seltene Verb προπεταννύναι bezeichnet ein vorn ausbreiten (zum Schutz von etwas) wie im einzigen weiteren Beleg aus klass. Zeit (Xen. Cyr. IV 2,23 ὑμᾶς αὐτοὺς προπετάσαντες ἡμῶν; in Theop. fr. 38 [Paides] τηνδὶ περιζωσάμενος ᾤαν λουτρίδα / κατάδεσμον ἥβης περιπέτασον wollte Kock προπέτασον lesen).

fr. 107 K.–A. (105 K.) εἴ γ’ ἐγκιλικίσαιμ’, ἐξολοίμην, φαθὶ λέγων poetae verba om. V εἴ γ’ ἐγκιλικίσαιμ’ Bergk: ΕΙΓΕ ΚΙΜΚΙΑΣΑΙΜΑ L: κιλικίας διμα collat. Scalig.: eirekia MA M ΕΞΟΛΟΙΜΕΝ M φαθὶ λέγων Spengel: ΦΑΕΙ ΛΕΓΩΝ L: ΦΑΕΙΑΤΟΝ M

(„)sollte ich also kilikisieren, mag ich krepieren(“), sprich und sag’ Prisc. Inst. gramm. XVIII 202 [GrL III p. 374,7 Hertz] (codd. LMV et collat. Scaligerana) φαθὶ λέγων (ΦΑΟΙ ΛΕΓΩΝ VM, ΦΛΟΙΑ ΕΤΩΝ L, corr. Spengel). Ἀριστοφάνει Γεωργοῖς (ΓΕΟΡΤΙΟΙΣ L, ΓΕΩΡΤΙΟΙΣ L man. alt., ΓΕΩΡΙΣ M, ΓΕΩΡΓΩΝ V)· ——. inveniuntur et nostri abundantia utentes, ut ‘loquere dicens’ et ‘stude properans’ et similia phathi legōn (‚sprich und sag’‘). Aristophanes in den Geōrgoi: ——. Es finden sich auch von unseren Autoren welche, die sich der Abundanz bedienen, wie etwa loquere dicens (‚sprich und sag’‘) und stude properans (‚eifer’ und beeil’ dich‘) und Ähnliches

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Das Zitat findet sich am Ende des 18. Buches von Priscians Institutio grammatica, wo im Rahmen einer längeren Sequenz alphabetisch geordneter Angaben zur Konstruktion einzelner Wörter der lateinische Sprachgebrauch auf den griechischen folgt und mit diesem verglichen wird (vgl. Helm 1954, 2330,56– 8; zu den Komödienbelegen im 18. Buch und deren möglicher Quelle – einem attizistischen Lexikon aus dem 2. Jh. n. Chr. – vgl. Sonnino 2014; speziell zu dieser eher rudimentären Art von Lemmata mit griech. Zitat und lat. Übersetzung vgl. Spangenberg Yanes 2014, 119–20). Spezifisch geht es hier um den pleonastischen Ausdruck φαθὶ λέγων, wofür mit dem zweiten von Priscian angeführten Ausdruck (stude properans) vergleichbare Beispiele in Ar. Equ. 495 (σπεῦδε ταχέως) und Soph. Ai. 1164–5 (ταχύνας σπεῦσον) erkannt wurden. Weiteres lexikographisches und paroimiographisches Material thematisiert hingegen das für Aristophanes konjizierte ἐγκιλικίζειν, das jedoch offenbar nur

Γεωργοί (fr. 107)

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Pher. fr. 176 (vgl. hier unten, Interpretation) als Referenz hat: Phot. κ 711 = Sud. κ 1609 (Κιλλικῶν· ἐπώνυμον Ἀχαιοῦ τοῦ Μέροπος, ἀπὸ τροφοῦ Κιλίσσης, ὃς τὴν πατρίδα Μίλητον προὔδωκεν τοῖς Πριηνεῦσι καὶ †τὸν βασιλέα στρατηγῶν†. ἢ παρόσον Κίλικες διεβέβληντο ἐπὶ πονηρίαι καὶ ὠμότητι, διὰ τοῦτο ἐκλήθη Κιλλικῶν. Φερεκράτης· [Pher. fr. 176]; vgl. auch Phot. ε 46 und ε 975), Sud. ε 97 (ἐγκιλικίζεται· κακοηθεύεται, κακοποιεῖ. διεβέβληντο γὰρ ἐπὶ πονηρίᾳ οἱ Κίλικες. ἐντεῦθεν λέγεται καὶ Κιλίκιος ὄλεθρος. ἐγκιλικίζειν γὰρ τὸ κακοηθίζεσθαι) sowie Et. gen. AII B (Et. magn. p. 310,55) (ἐγκιλικίζειν· τὸ πονηρεύεσθαι, ἀπὸ τῆς τῶν Κιλίκων πονηρίας. Κίλικες γὰρ ἔθνος ἐπὶ πονηρίᾳ διαβαλλόμενον. Φερεκράτης [Pher. fr. 176]; vgl. Zenob. Ath. II 62 Κιλίκιος ὄλεθρος· ὁ πονηρός. πονηροὶ γὰρ οἱ Κίλικες. ἢ ὅτι λῃστείαις χρώμενοι ἐπ’ ὠμότητι διεβέβληντο. καὶ οἱ Ἀττικοὶ δὲ τὰς πικρὰς τιμωρίας Κιλικίους καλοῦσιν, mit Bühler 1999, 236–43; vgl. auch Sud. ε 97 ἐγκιλικίζεται· κακοηθεύεται, κακοποιεῖ. διεβέβληντο γὰρ ἐπὶ πονηρίᾳ οἱ Κίλικες. ἐντεῦθεν λέγεται καὶ Κιλίκιος ὄλεθρος [= Hsch. ε 225]. ἐγκιλικίζειν γὰρ τὸ κακοηθίζεσθαι). Textgestalt Das plausibel, auf Pher. fr. 176 (vgl. hier unten, Interpretation) sich stützende εἴ γ’ ἐγκιλικίσαιμ’ von Bergk in Meineke II.2 990 („hoc autem loco videtur aliquis alteri verba praeire in iure iurando“) wird von der jüngsten Herausgeberin des Zitatträgers nicht in den Text aufgenommen, sondern nur zurückhaltend im App. erwähnt (Rosellini 2015, 112, die den überlieferten Text mit cruces versieht). Interpretation In einer dialogischen Situation unterrichtet offenbar eine Person jemanden darüber, wie er/sie einen Eid schwören solle („εἴ γ’ ἐγκιλικίσαιμ’, ἐξολοίμην“) – dessen Inhalt sich wohl so zusammenfassen läßt: sollte ich mich schlecht, böse (d. h. betrügerisch?) benehmen, … (vgl. hier unten) –, wobei weitere Umstände des merkwürdigen Eides im dunkeln bleiben. Eine Szene in Ar. Lys. 209–37 mag insofern vergleichbar sein, als Lysistrate dort die der zu Vereidigenden vorgegebene Formel laut vorspricht (vgl. z. B. Lys. 214–5 {ΛΥ.} ὅστις πρὸς ἐμὲ πρόσεισιν ἐστυκώς. λέγε.  / {ΜΥ.} ὅστις πρὸς ἐμὲ πρόσεισιν ἐστυκώς. παπαῖ; unter den „voluntary self-curses“ dagegen wird der Eid im Fragment von K. Konstantinidou in Sommerstein–Torrance 2014, 20 A. 51 klassifiziert, was eher für die ähnlich syntaktisch konstruierten Ach. 476 κάκιστ’ ἀπολοίμην, εἴ τί σ’ αίτήσαιμ’ ἔτι und Equ. 694–5 εἰ μή σ᾽ ἀπολέσαιμ᾽, εἴ τι τῶν αὐτῶν ἐμοὶ / ψευδῶν ἐνείη, διαπέσοιμι πανταχῇ gelten dürfte; weitere Beispiele bei A. H. Sommerstein in Sommerstein–Torrance 2014, 77–80; zu diesem Gebrauch von εἴ γε vgl. Denniston 19542, LV mit A. 1). Ein Vergleich zum einzigen weiteren lit. Beleg von ἐγκιλικίζειν (Pher. fr. 176 ἀεὶ πόθ’ ἡμῖν ἐγκιλικίζουσ’ οἱ θεοί, mit Urios-Aparisi 1992, z. St.) läßt ebensowenig die genaue Pointe in der Anspielung auf den Ruf der Kilikier erschließen wie das hierauf beruhende lexikographische Material, das nur allgemein negative Begriffe wie πονηρία und πονηρεύεσθαι, κακοηθεύεσθαι bzw. κακοποιεῖν (schlechtes, übles, böses Benehmen; vgl. hier oben, Zitatkontext) evoziert und nicht frei von autosche-

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Aristophanes

diastischen Zügen sein dürfte (vgl. auch Taillardat 19652, 242; vgl. Xen. Anab. I 2,25; affine Bildungen wie συβαριάζειν, κρητίζειν, αἰγυπτιάζειν lassen ebenfalls auf eher negative Merkmale der jeweiligen, z.T. fremden Völker schließen; vgl. den Überblick in Amado Rodríguez 1995). Der pleonastische Ausdruck φαθὶ λέγων weist die nächstliegenden Parallelen in Ar. Av. 472 (ἔφασκε λέγων) und Aesch. Ag. 204 (εἶπε φωνῶν) auf, indem er eine primär emphatische Funktion hat (vgl. Fraenkel 1962, 91–2; vgl. aber Dunbar 1995, zu Ar. Av. 472: „‘said in the course of his story’; there is no real tautology, for the partcp. denotes the full account of which the main verb introduces an excerpt“).

fr. 108 K.–A. (106 K.) Phot. (z) α 3111 = Sud. α 4382 Ἀτρέα καὶ καθόλου τὰς ἀπὸ τῶν εἰς ευς συμφώνῳ παραληγομένων αἰτιατικὰς μηκύνουσι, τὰς δὲ διὰ καθαροῦ τοῦ ευ συναιροῦσι· Χοᾶ καὶ Μηλιᾶ καὶ Σουνιᾶ. Ἴωνες δὲ συστέλλουσι τὰς προτέρας. Ἀτρέα καὶ Πηλέα βραχέως λέγοντες· διὸ καὶ παρὰ τοῖς τραγικοῖς οὐκ ἀναγκαῖον ἐκτείνειν, εἰ μὴ μέτρον ἀναγκάζει. καὶ τὰς ἀπὸ τῶν εἰς ης ὁμοίως· τὸ γὰρ συστέλλειν Ἰακόν. Ἀριστοφάνης Γεωργοῖς· † κ α χ έ τ α ς † κ α ὶ μ ε τ α κ λ έ α ς (Μεγακλέας Gaisford : Μεγακλέα Bernhardy : Μετακλέας Sud.) κ α ὶ μ α λ α κ ο ύ ς (Ἀριστοφάνης in marg. add. Phot. z omissis ceteris) Atrea (‚Atreus‘, Akk.) und überhaupt die Akkusative der auf eus endenden Substantive werden gedehnt, während die mit eu, dem ein Vokal vorausgeht, kontrahiert werden: Choã (= choeus ‚Kanne [als Maß]‘ Akk.) und Meliã (= Melieus ‚Melier‘, Akk.) und Souniã (= Sounieus ‚Sunier‘, Akk.). Ionische Autoren aber kürzen die ersteren, indem sie Atrea (‚Atreus‘, Akk.) und Pēlea (‚Peleus‘, Akk.) kurz aussprechen; es ist daher nicht notwendig, die Silben in den Tragödien zu dehnen, es sei denn, das Versmaß erfordert es. Und die Akkusative der auf ēs endenden Substantive verhalten sich ähnlich; denn Kürzung ist ein ionisches Phänomen. Aristophanes in den Geōrgoi: †kachetas† kai megakleas kai malakous (‚† k a c h e t a s † u n d m e t a k l e a s (Me g a k l e s /-s e?) u n d w e i c h e M ä n n e r‘)

Metrum Ungewiß (iambischer Trimeter?). Zitatkontext Der Photios-Eintrag, in dem der Name Aristophanes nur am Rande des Zavordensis eingefügt wurde, läßt sich durch das entsprechende SudaLemma ergänzen; in Philem. p. 355 Cohn findet sich nur Ἀτρέα – μηκύνουσι (zur grammatischen Lehre vgl. Alpers 1981, zu Or. fr. B 132 Alp.). Textgestalt

Vgl. hier unten, Interpretation.

Interpretation Aus der überlieferten Sequenz (†καχέτας† καὶ μετακλέας καὶ μαλακούς), die verschiedentlich restituiert wurde (immer als 3ia), läßt sich mit einiger Wahrscheinlichkeit nur die Erwähnung des Megakles erkennen (Gaisford 1834, 643: καχέτας καὶ Μεγακλέας καὶ μαλακούς; Bergk 1840, 103: Λάχητας,

Γεωργοί (fr. 109)

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Μεγακλέας Λαμάχους; G. Hermann in Bernhardy 1853, I 845–6: κατεύχεται καὶ Μεγακλέας καὶ μαλθακούς; Bernhardy 1853, I 845–6: κατέχεσα καὶ Μεγακλέα κ’ Αλκμαιωνίδας; Kock I 418: καχέτας καὶ Μεγακλέας καὶ μαλακούς; van Herwerden 1903, 37: Λάχητ’ 〈kl〉 καὶ Μεγακλέα καὶ Λάμαχον; vgl. auch Kaibel in Kassel– Austin z. St.: τὸν Καταχεσᾶς καὶ Μεγακλέα καὶ Λάμαχον, in Anlehnung an den Spitznamen Χεσᾶς eines Patrokleides in schol. Ar. Av. 790 δοκεῖ ὁ Πατροκλείδης πολιτικὸς εἶναι καὶ λόγιος, ἄλλως δὲ κατασχημονῶν τῶν στρωμάτων, διὸ καὶ Χεσᾶς ἐλέγετο). In der Komödie steht die Figur des Megakles für eine nahezu sprichwörtlich gewordene aristokratische Lebensweise: in Ar. Nub. 46–8 (ἔπειτ’ ἔγημα Μεγακλέους τοῦ Μεγακλέους / ἀδελφιδῆν ἄγροικος ὢν ἐξ ἄστεως, / σεμνήν, τρυφῶσαν, ἐγκεκοισυρωμένην) bedauert der rustikale Strepsiades, eine aristokratische Frau geheiratet zu haben, die als Nichte des (Megakles-Sohnes) Megakles, zu den Alkmaioniden gehörte (vgl. Davies 1971, II 379–81; vgl. auch Nub. 69–70 „ὅταν σὺ μέγας ὢν ἅρμ’ ἐλαύνῃς πρὸς πόλιν, / ὥσπερ Μεγακλέης, ξυστίδ’ ἔχων“, 124–5 ἀλλ’ οὐ περιόψεταί μ’ ὁ θεῖος Μεγακλέης / ἄνιππον und 814–5 οὔτοι μὰ τὴν Ὁμίχλην ἔτ’ ἐνταυθοῖ μενεῖς, / ἀλλ’ ἔσθι’ ἐλθὼν τοὺς Μεγακλέους κίονας); vielleicht verbirgt er sich ebenfalls hinter Koisyras Sohn in Ar. Ach. 614 (ἀλλ’ ὁ Κοισύρας καὶ Λάμαχος), und zwar als korrupter Botschafter (vgl. Olson 2002, z. St.); in Stratt. fr. 27,3 [Makedones ē Pausanias] (Λαῒς μὲν †ᾗ μέγα κλεος ϊδί;) läßt das von Meineke II.2 774 plausibel restituierte ἡδὶ Μεγακλέους eine Hetäre Lais als Tochter des Megakles erscheinen (vgl. Orth 2009, z. St.); in Leuc. fr. 1,1 [Phrateres] könnte der grammateus in Frage kommen, der im J. 436 v. Chr. olympischer Sieger beim Wagenrennen – tethrippos – war; vgl. PAA 636460 und Bagordo 2014b, z.St.). Der korrupte Text ließe hypothetisch jedoch auch andere Eigennamen von Persönlichkeiten zu, etwa Laches bzw. Lamachos (wohl in Kombination mit Megakles in Ar. Ach. 614; vgl. hier oben) im Sg. oder Pl. (vgl. hier oben). Neben paläographischen Hemmnissen und inhaltlichen Inkonsequenzen bei einer forcierten Konstellation von z.T. disparaten historischen Figuren besteht die gravierendste Schwäche einer Rekonstruktion im Pl. indessen in der Voraussetzung einer Pluralform von Megakles, welche sich aus grammatischen Gründen mit dem Zitatkontext nicht vereinbaren läßt.

fr. 109 K.–A. (107 K.) ἐξ ἄστεως νῦν εἰς ἀγρὸν χωρῶμεν ὡς πάλαι δὴ ἡμᾶς ἔδει τῷ χαλκίῳ † ἐν λουσαμένῳ † σχολάζειν 1–2 δὴ / ἡμᾶς ἔδει Meineke: δι’ ἡμᾶς ἐκεῖ cod., δεῖ / ἡμᾶς ἐκεῖ Porson 2 ἐκεῖ 〈’ν〉 Kock χαλκίῳ Porson: -κῷ cod. ἐν λουσαμένῳ cod.: ἐλλουσάμενον ed. pr.: λελουμένους Porson: ᾽λλελουμένους Bachmann: ‘fort. μὲν λουσαμένους’ Kassel–Austin σχολάζειν Toup, Porson: κολ- cod.

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Aristophanes

laß uns nun von der Stadt aufs Land gehen, denn schon lange hätten wir in der Wanne † badend † die Zeit genießen müssen Poll. IX 69 (cod. F solus) ἐγὼ δὲ τὸ ἐν ταῖς Θεσμοφοριαζούσαις Ἀριστοφάνους εἰρημένον „τὸ χαλκίον θερμαίνεται“ οὕτω πως ἤκουον ὡς εἰς πότον εὐτρεπιζομένων τῶν γυναικῶν. ταὐτὸν δὲ τοῦτο καὶ ἐν τοῖς Εὐπόλιδος Δήμοις ἔστιν εἰρημένον. ἀλλ’ ὅτι οὐδὲ τοῦτο ἀποχρῶν ἐστὶν εἰς πίστιν τῆς τοῦ θερμοῦ πόσεως, ὑπηναντιοῦτό μοι τὸ ἐν τοῖς Ἀριστοφάνους Γεωργοῖς σαφῶς ἐπὶ λουτροῦ εἰρημένον· —— In den Thesmophoriazusen des Aristophanes verstehe ich die Worte „die (bronzene) Wanne wird erhitzt“ in etwa so, als ob die Frauen sich zum Trinken vorbereiten (Ar. fr. 345 [Thesmophoriazousai II]). Und genau dasselbe wird auch in Eupolis’ Dēmoi gesagt (Eup. fr. 99,41–2 [Dēmoi]). Doch daß auch dies nicht hinreicht für die Annahme, daß es sich dabei um ein warmes Getränk handele – dagegen spricht mir, was in Aristophanes’ Geōrgoi eindeutig mit Bezug auf das Baden gesagt ist: ——

Metrum Iambische Tetrameter (katalektisch):

llkl llkl | llkl kll llkl llkl | † llkkl † kll

Zitatkontext Im breiteren Kontext einer Diskussion bei Pollux wird der Gebrauch von heißem Wasser erörtert, wobei diese sich mit der in Athen. III 123a überschneidet (wo neben Eup. fr. 99,41–2 [Dēmoi] auch Antiphan. fr. 175 angeführt wird; vgl. auch Antiatt. θ 12 Val. θερμαίνεσθαι· οὐ μόνον τὸ ὕδωρ, ἀλλὰ καὶ τὸ λεβήτιον ἢ χαλκίον); in Poll. VI 88 erscheint das χαλκίον unter den Kochgeräten (vgl. auch Choerob. Π. ὀρθογρ. An. Ox. II p. 214 Cramer χαλκίον· θερμαντήριον τὸ σκεῦος [= Et. Gud. p. 561,38, Hdn. Π. ὀρθογρ. [GrGr III.2] p. 603,13 Lentz]). Textgestalt Das Adv. πάλαι wurde als inkompatibel mit dem Präs. δεῖ empfunden und in ἔδει emendiert: in diese Richtung gehen δὴ / ἡμᾶς ἔδει von Meineke 1847, I 256 und δεῖ / ἡμᾶς ἐκεῖ von Porson 1808, XLV (ἐκεῖ 〈’ν〉 Kock I 418; vgl. aber Hom. υ 293, Soph. Phil. 589, Ai. 5 sowie Ar. Ach. 1088); eine Alternative zur plausiblen Konstruktion τῷ χαλκίῳ λελουμένους von Porson 1808, XLV (vgl. aber Bachmann 1879, 17: „neque vero vas, in quo quis abluitur, pro instrumento lavandi accipere licet“) stellen Kassel–Austin z. St. dar („fort. μὲν λουσαμένους“), die sich zudem für einen Fehler in Pollux’ Quelle aussprechen („erravit sine dubio Pollucis auctor: neque enim labra aenea agricolas illos habuisse credibile est nec dici potest πυέλῳ λοῦσθαι. Videtur poeta dixisse σχολάζειν i. e. τῷ χαλκίῳ τῇ θερμοποσίᾳ“); Kaibel in Kassel–Austin z. St. denkt eher an eine θερμοποσία – das Trinken von Warmwasser – als an ein Bad, da τῷ χαλκίῳ λοῦσθαι (sowie πυέλῳ λοῦσθαι) für grammatisch unkorrekt erachtet wird, wobei er den Fehler der Quelle des Zitatträgers zuschrieb. Interpretation In einem lyrischen Kontext singt bzw. rezitiert der aus Bauern bestehende Chor Verse über den lang ersehnten Abschied von der Stadt Athen

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Γεωργοί (fr. 110)

in Richtung Land, das sie aufgrund der spartanischen Invasion hatten verlassen müssen. Es liegt nahe, daß die Verse zur Exodos der Komödie gehörten (so bereits Bergk 1840, 103: „dicit haec chorus in fine fabulae, cum pace restituta urbe rus redire parat“; vgl. auch Perusino 1968, 102 und Di Bari 2013, 464). Obgleich das Fragment an der entscheidenden Stelle korrupt ist, scheint der Chor bzw. stellvertretend für ihn der Koryphäus eine nahe Zukunft anzuvisieren, in der nach der langen, in der Stadt verbrachten Zeit wieder die Aussicht auf ein warmes Bad zu Hause besteht: Das chalkion dürfte darauf hindeuten, daß Badewasser erhitzt wird (vgl. die im gleichen Kontext zitierten Ar. fr. 345 [Thesmophoriazousai II] τὸ χαλκίον θερμαίνεται und Eup. fr. 99,41–2 [Dēmoi] τὸ χαλκίον θέρμαινέ θ’ ἡμῖν καὶ θύη πέττειν τι νὰ , wo es dem sakrifikalen Ritus der θερμοποσία dient), wie etwa in fr. 272,1 [Taxiarchoi] (ὅστις πύελον ἥκεις ἔχων καὶ χαλκίον / ὥσπερ λεχὼ στρατιῶτις ἐξ Ἰωνίας, mit Olson 2016, z. St.); in diesem Fall handelte es sich um das sog. χαλκίον θερμαντήριον (vgl. Ginouvès 1962, 47 A. 10: „le récipient de bronze où chauffait l’eau du bain“; für die archäol. Evidenz vgl. Amyx 1958, 218–9; zu Bädern als Erholungsorten für Bauern vgl. Plat. Leg. 761d, mit Ginouvès 1962, 158: „après le travail, les ablutions apportent délassement et préparent au repos : c’est le bain des guerriers […] mais aussi celui qui à Athènes récompense une journée bien remplie“). χαλκίον ist außerhalb der Komödie (als Topf etwa in Ar. Lys. 749; für seinen Inhalt, das darin enthaltene heiße Wasser zum Trinken, steht es in fr. 345 [Thesmophoriazousai II] und Eup. fr. 99,41–2 [Dēmoi] – vgl. hier oben, Zitatkontext –; in Ar. fr. 220 [Daitalēs] gehört das χαλκίον zu den Küchengeräten, in fr. 231 [Daitalēs] steht es für ein großes Gefäß aus Bronze, mit dem die Symposiasten Kottabos spielten) nur inschriftlich (vgl. z. B. IG I3 421,96 [χ. α. λκίον θερμαντήρι[ον]]. 510,1. 1456,14) und daraufhin erst wieder in der Prosa des 4. Jhs. v. Chr. bezeugt (Xen. Oec. 8,19, in einem Haushalt auf dem Land, Plat. Cratyl. 430a, Prot. 329a).

fr. 110 K.–A. (108 K.)

lkl συκᾶς φυτεύω πάντα πλὴν Λακωνικῆς·

τοῦτο γὰρ τὸ σῦκον ἐχθρόν ἐστι καὶ τυραννικόν. οὐ γὰρ ἦν ἂν μικρόν, εἰ μὴ μισόδημον ἦν σφόδρα 1 〈καὶ (vel ὡς) γένη〉 συκῆς (vel συκῶν) Blaydes; idem ταδὶ λέγων Desrousseaux

συκᾶς φυτεύω; ::

(…) Feigenbäume pflanze ich aller Art außer der lakonischen: diese Feige nämlich ist feindlich und tyrannisch. Denn sie wäre nicht klein, wenn sie nicht äußerst volksfeindlich wäre

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Aristophanes

Athen. III 75a Λακωνικοῦ δὲ σύκου μνημονεύει ἐν Γεωργοῖς (ἐν Γ. om. CE) Ἀριστοφάνης ταδὶ λέγων (τ. λ. om. CE)· ——. μικρὸν δὲ αὐτὸ εἶπε διὰ τὸ (τὸ om. A) μὴ μέγα εἶναι φυτόν Und die lakonische Feige erwähnt Aristophanes in den Geōrgoi, indem er das sagt: ——. Klein hat er sie genannt, weil die Pflanze nicht groß ist

Metrum Trochäische Tetrameter (katalektisch):

[lkl]l lkll | lklk lkl lklk lklk | lklk lkl lkll lkll | lklk lkl

Zitatkontext Das Fragment wird innerhalb einer allgemeinen Diskussion zu Feigensorten (Athen. III 74c–8f), näherhin im breiteren Zusammenhang der als Vorspeisen servierten Früchte (III 72a–85c), als einzige Stelle für die Feigensorte aus Lakonien angeführt, auf die abermals in III 75e, unter Verweis auf Lync. fr. 12 Dalby, Bezug genommen wird (vgl. hier unten, Interpretation; zu μικρόν vgl. Bravi 2016, 16: „questa caratteristica della pianta [scil. l’essere μικρόν], che per la verità Ateneo potrebbe aver ricavato autoschediasticamente dal testo di Aristofane“). Textgestalt Der Sprecherwechsel wurde von Desrousseaux 1942, 16 vorgenommen (so auch Bravi 2016, 14, ohne Fragezeichen). Interpretation Die Passage gehört wohl zu einem verdichteten Dialog in 4tr^ (so Bravi 2016, 14: „appartiene probabilmente ad una serie di tetrametri trocaici catalettici κατὰ στίχον dialogati, con battute serrate, tali da comportare anche la ἀντιλαβή“), wobei die politisch implizierte Botschaft an eine formal vergleichbare Sektion in Ar. Vesp. 481–525 erinnert. Wenn als sicher gelten darf, daß Sprecher A mit einem Bauern zu identifizieren ist, wäre Sprecher B ein athenischer Bürger mit radikal-demokratisch konnotierter Ideologie, der darauf bedacht ist, den Bauer keine mit Sparta verbundene, durch das (seinerseits antidemokratisch assoziierte) Trikolon ἐχθρόν, τυραννικόν und μισόδημον markierte Feigensorte einpflanzen zu lassen. Die komische Pointe besteht in der spartafeindlichen Nuance, die von der lakonischen Feigensorte motiviert wird, und erfolgt nach einem bei den Komikern beliebten, häufig eingesetzen Mittel: eine Person behauptet, etwas sei ihr allein deshalb verabscheuenswert, weil es eine (bisweilen auch nur in der Bezeichnung oder Qualifizierung liegende) Herkunft verrät, die etwas Schlimmes evoziert; hier ist die offensichtliche Zielscheibe das mit Athen verfeindete Sparta. Ein stringentes Pendant findet sich etwa in Ar. Ach. 509–12 (ἐγὼ δὲ μισῶ μὲν Λακεδαιμονίους σφόδρα, / καὐτο〈ῖσιν αὖθ〉ις οὑπὶ Ταινάρῳ θεὸς / σείσας ἅπασιν ἐμβάλοι τὰς οἰκίας· / κἀμοὶ γάρ ἐστιν ἀμπέλια κεκομμένα) sowie in Vesp. 1157–69 ([ΒΔ.] ἄγε νυν, ὑπολύου τὰς καταράτους ἐμβάδας, / τασδὶ δ’ ἁνύσας ὑπόδυθι τὰς Λακωνικάς. / [ΦΙ.] ἐγὼ γὰρ ἂν τλαίην ὑποδύσασθαί ποτε / ἐχθρῶν παρ’ ἀνδρῶν δυσμενῆ καττύματα; / [ΒΔ.] ἔνθες ποτ’, ὦ τᾶν, κἀπόβαιν’ ἐρρωμένως / εἰς τὴν

Γεωργοί (fr. 110)

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Λακωνικὴν ἁνύσας. [ΦΙ.] ἀδικεῖς γέ με / εἰς τὴν πολεμίαν ἀποβιβάζων τὸν πόδα. / [ΒΔ.] φέρε, καὶ τὸν ἕτερον. [ΦΙ.] μηδαμῶς τοῦτόν γ’, ἐπεὶ / πάνυ μισολάκων αὐτοῦ ’στιν εἷς τῶν δακτύλων. / [ΒΔ.] οὐκ ἔστι παρὰ ταῦτ’ ἄλλα. / [ΦΙ.] κακοδαίμων ἐγώ, / ὅστις ἐπὶ γήρᾳ χίμετλον οὐδὲν λήψομαι. / [ΒΔ.] ἅνυσόν ποθ’ ὑποδυσάμενος. εἶτα πλουσίως / ὡδὶ προβὰς τρυφερόν τι διασαλακώνισον): eine zugleich formale wie inhaltliche Affinität besteht ferner zwischen ἐχθρῶν παρ’ ἀνδρῶν (1160) und ἐχθρόν (v. 2) sowie zwischen μισολάκων (1165) und μισόδημον (v. 3). In Ar. Av. 812–6 ([ΕΥ.] φέρ’ ἴδω, τί δ’ ἡμῖν ὄνομ’ ἄρ’ ἔσται τῇ πόλει; / βούλεσθε τὸ μέγα τοῦτο τοὐκ Λακεδαίμονος / Σπάρτην ὄνομα καλῶμεν αὐτήν; [ΠΕ.] Ἡράκλεις· / σπάρτην γὰρ ἂν θείμην ἐγὼ τἠμῇ πόλει; / οὐδ’ ἂν χαμεύνῃ. [ΕΥ.] πάνυ γε, κειρίαν γ’ ἔχων) schlägt Euelpides vor, die neu gegründete Himmelsstadt Spartē zu nennen, worauf Peishetairos erwidert, er wünsche sich nicht spartē als Benennung seiner Stadt – mit einem Wortspiel zwischen Sparta und Pfriemenginster (σπάρτη / σπάρτον, Spartium junceum). Eine ähnliche Szene erscheint in Ar. Vesp. 473–88, in der Bdelykleon, der die ‚dikastische‘ Manie des Philokleon auszumerzen versucht, seinerseits eines antidemokratischen Verhaltens bezichtigt wird: als μισόδημε (473) und μοναρχίας ἐραστά (474) angeredet, wird ihm sogar eine spartafreundliche Haltung (475) und Befürwortung der Tyrannis (488) vorgeworfen. 1 συκᾶς φυτεύω πάντα πλὴν Λακωνικῆς Die Junktur συκᾶς φυτεύειν hat ein Pendant in Ar. Pac. 558 (τάς τε συκᾶ ς ἃς ἐγὼ ’φύτευον); die Feige besitzt in der griechischen Welt, und speziell in Attika einen außerordentlich hohen kulturellen und religiösen Stellenwert (vgl. etwa Athen. XIV 652b–3a, zu Alex. fr. 122 [Kybernētēs], mit Arnott 1996, z. St., sowie Pellegrino 2000, 217–9); die spartanische Feigensorte ist tatsächlich belegt (vgl. Athen. III 75e τῶν δὲ ἐν Ῥόδῳ γινομένων σύκων μνημονεύει Λυγκεὺς [Lync. fr. 12 Dalby] ἐν ἐπιστολαῖς σύγκρισιν ποιούμενος τῶν Ἀθήνησι γινομένων καλλίστων πρὸς τὰ Ῥοδιακά. γράφει δὲ οὕτως. „τὰ δὲ ἐρινεὰ τοῖς Λακωνικοῖς ὥστε συκάμινα σύκοις δοκεῖν ἐρίζειν. καὶ ταῦτ‘ οὐκ ἀπὸ δείπνου καθάπερ ἐκεῖ διεστραμμένης ἤδη διὰ τὴν πλησμονὴν τῆς γεύσεως, ἀλλ’ ἀθίκτου τῆς ἐπιθυμίας οὔσης πρὸ δείπνου παρατέθεικα“; einige Eigenschaften in Androt. FGrHist 324 F 75, Thphr. Hist. plant. II 7,1, Caus. plant. III 6,6; vgl. Olck 1909, 2123,32). 2 τοῦτο γὰρ τὸ σῦκον ἐχθρόν ἐστι καὶ τυραννικόν τυραννικός ist insofern als Aprosdoketon zu verstehen, als gerade Sparta sich rühmte, nie Tyrannen untertan gewesen zu sein (Thuc. I 18,1 αἰεὶ ἀτυράννευτος ἦν; vgl. Bravi 2016, 15; zu τύραννος und Derivaten, besonders zu deren eindeutig pejorativem Charakter bei Aristophanes vgl. Lenfant 1997, 194). 3 οὐ γὰρ ἦν ἂν μικρόν, εἰ μὴ μισόδημον ἦν σφόδρα Zu dieser kleinen Feigensorte vgl. hier oben, Interpretation (vgl. auch Bravi 2016, 16–7: „Ragionando per opposizione, se la dimensione ridotta dei fichi è legata all’ostilità nei confronti del demos, magnificando gli effetti della democrazia risulta invece una garanzia di prosperità (in termini contadineschi si direbbe che è garanzia di ‘fichi grossi’)“); das stark politisch konnotierte μισόδημος kommt außer im zitierten Ar. Vesp. 473 in der att. Prosa (vor allem bei den Rednern) vor; ein enges Pendant bildet

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Aristophanes

μισόπολις in Vesp. 411 (vgl. Biles–Olson 2015, z. St.); zur Angst vor der Tyrannei bei Aristophanes vgl. Catenacci 2012.

fr. 111 K.–A. (109 K.) Εἰρήνη βαθύπλουτε καὶ ζευγάριον βοεικόν, εἰ γὰρ ἐμοὶ παυσαμένῳ τοῦ πολέμου γένοιτο σκάψαι τ’ ἀποκλάσαι 〈τε〉 καὶ λουσαμένῳ διελκύσαι τῆς τρυγὸς, ἄρτον λιπαρὸν καὶ ῥάφανον φερόντι 1 βοεικόν (ut Maximi codd. nonnulli) Dindorf ’κγένοιτο Blaydes 3 σκάψαί τ’ ἀποκλάσαι M: σκάψαιτ’ ἀπ. S: σκάψαντ’ ἐχθρὰν στάσιν τ’ ἀπ. A: σκάψαι κἀποκλάσαι τε Dindorf: σκάψαντι σχολάσαι Kaibel λουσαμένῳ ’πολαῦσαι Kock 4 ἄρτον χλιαρὸν van Leeuwen λιπαράν τε ῥάφανον Blaydes φαγόντι Bothe

O Frieden, tiefreich, und du kleines Ochsenjoch, möge mir zuteil werden, einmal dem Krieg ein Ende gesetzt, zu hacken und zu beschneiden und nach einem Bad zu zechen mit Most, geöltes Brot und ein Radieschen mitbringend Stob. IV 14,2 (περὶ Εἰρήνης) p. 371 Hense (eclogam iteravit Max. Conf. c. 37, II [p. 629 Comb., fabulae nom. om.) Ἀριστοφάνους Γεωργῶν· —— Aus Aristophanes’ Geōrgoi: ——

Metrum Lyrisch (gl+aristoph; 4cho^; 2ia+2cho; 4cho^):

ll lkkl kll kkl kll lkkl lkkl lkkl kll llkl klkl lkkl klkl lkkl lkkl lkkl kll

Zitatkontext Das Fragment wird von Stobaios unter der Rubrik περὶ Εἰρήνης lediglich mit Angabe von Autor und Komödientitel zitiert (daher Maximus Confessor, der letzteren wegläßt). Textgestalt Die Korrektur βοεικόν von Dindorf 1829, 99 anstelle des tradierten βοϊκόν ist durch Thuc. IV 128,4 (ζεύγεσιν αὐτῶν βοεικοῖς) und Xen. Anab. VI 5,4 (τὰ δὲ βοεικὰ ζεύγη) begründet. Für das tradierte φέροντι wurde das unnötige φαγόντι konjiziert (Bothe 1844b, 112; vgl. aber Bothe 1844a, 37, wo er φέροντι setzt, das von Wilamowitz 1921, 326 A. 2 mit dem Fehlen des Kontexts verteidigt wurde).

Γεωργοί (fr. 111)

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Interpretation Das lyrische Fragment wird durch ein paratragisches Incipit eröffnet, dessen direkte Vorlage unmißverständlich in Eur. fr. 453 Kn. (Εἰρήνα βαθύπλουτε καὶ  / καλλίστα μακάρων θεῶν,  / ζῆλός μοι σέθεν ὡς χρονίζεις.  / δέδια δὲ μὴ πρὶν πόνοις / ὑπερβάλῃ με γῆρας, / πρὶν σὰν προσιδεῖν χαρίεσσαν ὥραν / καὶ καλλιχόρους ἀοιδὰς / φιλοστεφάνους τε κώμους· / (ἴθ’ ἴθι μοι, πότνα, πόλιν. / τὰν δ’ ἐχθρὰν στάσιν εἶργ’ ἀπ’ οἴ-/κων τὰν μαινομέναν τ’ Ἔριν / θηκτῷ τερπομέναν σιδάρῳ; aus dem Kresphontēs) zu erkennen ist (vgl. Kleinknecht 1937, 91–2 und Rau 1967, 148 A. 28; zur metrischen Parodie – hier basierend auf äolischen bzw. iambo-choriambischen Rhythmen – vgl. Parker 1997, 78–84; zur rein theoretischen Möglichkeit der Monodie eines γεωργός statt einer Chorpartie vgl. Bernsdorff 2001, 39) und das Motiv der nostalgisch nuancierten Erinnerung an das Landleben thematisiert (vgl. etwa Ar. Pac. 1127–39). Die Parodie ergibt sich aus der Kontrastierung zwischen wörtlichem Zitat des euripideischen Incipit (Εἰρήνη βαθύπλουτε) und dem aprosdoketischen ζευγάριον βοεικόν, das den Frieden mit dem konkreten Landleben verbindet (vgl. Kleinknecht 1937, 92: „Der feierliche Anruf an Eirene und das Epitheton sind beibehalten […] im übrigen ist Aristophanes der Vorlage gegenüber formal sehr frei verfahren: er hat den hohen und allgemein gefassten Gedanken der Friedenssehnsucht bei Euripides mit bewusster Komik in triviale, handgreifliche Einzelzüge aufgelöst und damit eine schlagende Wirkung erzielt, während wir sonst beobachtet hatten, dass Aristophanes das konkrete Vorbild unverändert oder fast unverändert herübernimmt, und nur durch den Gegensatz zu einer grotesken Situation komisch wirken will“; zur ‚Friedensode‘ in Euripides’ Kresphontēs vgl. Harder 1985, 102: „this ode to Peace must have had a very special appeal to the Athenian public during the Peloponnesian war, as it is likely that it recalled to them their own situation“; daß Euripides’ Kresphontēs, wohl aufgeführt im J. 424 v.Chr., Aristophanes’ Geōrgoi und Frieden einen Plan zur Einrichtung eines offiziellen Kults der Göttin Eirene in Athen nach den Friedensverträgen mit Sparta reflektieren, vermutet Athanassaki 2018); vage Gemeinsamkeiten weist das Fragment mit Aesch. fr. 451n,1–8 R. (τι[μ]ᾷ γὰρ πόλιν / ἐ̣ν ἡ̣ σ̣ύ̣[χοισ]ι ̣ πράγμασιν καθ̣ημέ̣νην· / δόμων τ’ ἀ̣έξει ̣ κ̣άλλος ἐ̣κπαγλού̣[μ]ενον̣ / ἅ]μιλλαν ὥστε γειτόνων ὄλβῳ κ̣ρατεῖ̣ ν̣· / .] ’ αὖ φυτεύειν, οἱ δ[ὲ] γῆς ̣ ἐπεμβολὰς / . .]μῷ λέληνται δαΐας πεπαυμέ[νοι / σάλ]π̣ιγγος, οὐδὲ φρου̣ρ̣ί .̣ .) auf. 1 Εἰρήνη βαθύπλουτε Wörtliches Zitat aus Eur. fr. 453a Kn. (vgl. hier oben, Interpretation), wo die personifizierte Friedensgöttin mit einem gehobenen Epitheton adressiert wird, das eine lyrisch-tragische Herkunft verrät (in klass. Zeit sonst nur in Bacchyl. c. 3,82 ζωὰν βαθύπλουτον τελεῖς und Aesch. Suppl. 554–5 καὶ βαθύπλουτον χθόνα καὶ τὰν Ἀφροδί-/τας πολύπυρον αἶαν bezeugt), wobei sich das bahuvrīhi-Kompositum einer Reihe hochpoetischer Epitheta wie etwa βαθύρροος (Hom. Λ 13), βαθύξυλος (Bacchyl. c. 13,135, Eur. Bacch. 1138), βαθυπόλεμος (Pind. P. 2,1) und βαθυπλόκαμος (Bacchyl. c. 11,8) zuordnen läßt (vgl. das isolierte βαθυπλούσιος in Poll. III 109); die Verbindung zwischen Frieden und Reichtum ist ein beliebtes Motiv (vgl. etwa Bacchyl. pae. 4,61–2

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Aristophanes

Sn.–M. τίκτει δέ τε θνατοῖσιν εἰ-/ρήνα μεγαλάνορα πλοῦτον, Eur. Bacch. 419–20 φιλεῖ δ’ ὀλβοδότειραν Εἰ-/ρήναν, Suppl. 488–91 ὅσῳ τε πολέμου κρεῖσσον εἰρήνη βροτοῖς· / ἣ πρῶτα μὲν Μούσαισι προσφιλεστάτη, / Ποιναῖσι δ᾽ ἐχθρά, τέρπεται δ᾽ εὐπαιδίᾳ, / χαίρει δὲ πλούτῳ). ζευγάριον βοεικόν Das Ochsenjoch (zu weiteren Parallelen für den Ausdruck vgl. hier oben, Textgestalt) kommt als Symbol der Bauerntätigkeit bei Aristophanes wiederholt vor (vgl. Ar. Ach. 1022b, mit Olson 2002, z. St., Av. 582. 585, fr. 83 [Babylōnioi] βοιδαρίων τις ἀπέκτεινε ζεῦγος, χολίκων ἐπιθυμῶν sowie fr. 402,4 [Nēsoi] ζευγάριον οἰκεῖον βοοῖν). 2 εἰ γὰρ ἐμοὶ – γένοιτο Ein ähnlich formulierter Friedenswunsch durch einen Bauern in Ar. Pac. 346 (εἰ γὰρ ἐκγένοιτ’ ἰδεῖν ταύτην με τὴν ἡμέραν). 3 σκάψαι τ’ ἀποκλάσαι Das Verb ἀποκλάειν erscheint hier technisch für das Schneiden der Weintrauben (vgl. etwa Bergk 1840, 99: „ἀποκλάσαι referendum autem est ad vitis amputationem“); die Verbindung beider Tätigkeiten findet ein präzises Pendant in Ar. Pac. 1147–8 (οὐ γὰρ οἷόν τ᾽ ἐστὶ πάντως οἰναρίζειν τήμερον  / οὐδὲ τυντλάζειν, ἐπειδὴ παρδακὸν τὸ χωρίον), wo οἰναρίζειν und τυντλάζειν jeweils ἀποκλάειν und σκάπτειν entsprechen. 3–4 διελκύσαι / τῆς τρυγὸς Absolut verwendet steht das Verb in diesem Sinne auch in Ar. Pac. 1131–2 (διέλ-/κων μετ’ ἀνδρῶν ἑταίρ-/ων φίλων; für das Simplex vgl. das korrupte Cratin. fr. 269 † οἴναρον ἕλκων τῆς τρυγός). 4 ἄρτον λιπαρὸν Unklar ist, ob das Epitheton in dieser sonst nirgends bezeugten Junktur weiter paratragischen bzw. rein ausschmückenden Charakter hat (glänzend) oder auf die konkrete Fettigkeit des Brotes hindeutet. ῥάφανον φέροντι Der ῥάφανος steht im Attischen zumeist für ‚Kohlkopf ‘ (Brassica cretica; bei den übrigen Griechen κράμβη), hier aber verwendet für Rettich als einfache und geringwertige Speise (vgl. Bagordo 2014a, zu Call. fr. 26); zu φέρειν im Kontext eines ländlichen Banketts vgl. Ar. Pac. 1142–58 (speziell 1149 ἐνεγκάτω und 1153 ἔνεγκ[ε]).

fr. 112 K.–A. (110 K.) ὦ πόλι φίλη Κέκροπος, αὐτοφυὲς Ἀττική, χαῖρε λιπαρὸν δάπεδον, οὖθαρ ἀγαθῆς χθονός 1 ὦ om. Atil. Fort. αὐτοφυὴς Heph. epit., Atil. Fort. Ἀττική Heph., Heph. epit.: απικης Atil. Fort.: Ἀττικῆς Kaibel sublata interpunctione (Ἀττικῆς . . . δάπεδον)

O des Kekrops liebes Land, von selbst wachsendes Attika, sei gegrüßt, fruchtbarer Erdboden, Euter der edlen Erde Heph. Ench. 13,2 p. 40 Consbr.

Γεωργοί (fr. 112)

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ἐπιτηδεύουσι δὲ ἔνιοι τῶν ποιητῶν τοὺς πρώτους καλουμένους παιῶνας παραλαμβάνειν πλὴν τῆς τελευταίας χώρας, εἰς ἣν τὸν κρητικὸν παραλαμβάνουσιν· οὕτω γοῦν τὸ πολυθρύλητον τετράμετρον συντιθέασιν, οὗ παράδειγμα τὰ (παραδείγματα codd., corr. Caesar) ἐκ τῶν Ἀριστοφάνους Γεωργῶν· —— Und einige Dichter pflegen die sogenannten ersten Päonier zu verwenden, mit der Ausnahme des letzten Fußes, wo sie den Kretiker verwenden: so setzten sie jedenfalls den berühmten Tetrameter zusammen, wofür ein Beispiel die Tetrameter aus Aristophanes’ Geōrgoi sind: ——

Metrum Päonisch-kretisch (4cr):

lkr lkr | lkr lkl lkr lkr | lkr lkl

Zitatkontext Im Rahmen einer Diskussion der päonisch-kretischen Versmaße (περὶ παιωνικοῦ; speziell des Tetrameters) wird das Fragment zusammen mit Ar. Vesp. 1275 (ὦ μακάρι’ Αὐτόμενες, ὥς σε μακαρίζομεν) und Eup. fr. 173 [Kolakes] (φημὶ δὲ βροτοῖσι πολὺ πλεῖστα παρέχειν ἐγὼ / καὶ πολὺ μέγιστ’ ἀγαθά· ταῦτα δ’ ἀποδείξομεν) überliefert, insbes. für den aristophanischen Standardgebrauch dieses Versmaßes (zum seltenen Päon IV, der hier den 4cr eröffnet, vgl. White 1912, 192). Interpretation Die Bauern begrüßen das fruchtbare attische Land, indem sie zumal die Autochthonie ihrer von Kekrops gegründeten Heimat zelebrieren (zur hypothetischen, durch das Metrum suggerierten Zugehörigkeit des Fragments zu einem subparabatischen Epirrhema vgl. Whittaker 1935, 190; vgl. auch Sifakis 1971, 36; zum 4cr in diesen Kontexten vgl. Napolitano 2012, 151–2 A. 376). Das Lob der Autochthonie ist ein gängiges Motiv in der att. Komödie (vgl. z. B. Ar. Vesp. 1076 , Lys. 1082, mit Bergk 1838, 243–6), wobei die stringenteste Parallele zum Fragment für Attika als Kekrops’ Land mit der Kombination des Epithetons λιπαρός Nub. 300–1 (ἔλθωμεν λιπαρὰν χθόνα Παλλάδος, εὔανδρον γᾶν / Κέκροπος ὀψόμεναι πολυήρατον) ist (vgl. auch Plut. 772–3 ἔπειτα σεμνῆς Παλλάδος κλεινὸν πέδον / χώραν τε πᾶσαν Κέκροπος ἥ μ’ ἐδέξατο); inwieweit sich das Lob Attikas mit dem Topos der laus Athenarum überschneidet, läßt sich nicht genau bestimmen. 1 ὦ πόλι φίλη Κέκροπος Eine ähnliche Anrede für Attika als Kekrops’ Land (zur Figur des Kekrops vgl. Aston 2011, 120–7, insbes. zu der mit ihm verbundenen Autochthonie Gourmelen 2004, 24–31; vgl. auch Sonnino 2010, 255–65), wofür das mit πόλις vergleichbare πόλισμα verwendet wird (vielleicht gar auf dessen Grundlage variiert), findet sich in Men. Sam. 325 (ὦ πόλισμα Κεκροπίας χθονός); πόλις im Sinne von Land gehört in das poetische Register (vgl. Cratin. fr. 61,1–2 [Drapetides] Πανδιονίδα πόλεως βασιλεῦ / τῆς ἐριβώλακος, mit Bianchi 2016, z. St., Ar. Pac. 251 οἵα πόλις τάλαινα διακναισθήσεται, mit Olson 1998, z. St., mit weiteren poetischen Stellen seit Homer; selten in der Prosa); eine wörtliche Imitation der Anrede in Dioscor. Anth. Pal. VII 708,5 (Κέκροπος πόλι).

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Aristophanes

αὐτοφυὲς Ἀττική Mit ähnlicher Verwendung des Kompositums, das bereits in Hes. Theog. 813 und sodann relativ oft in klass. Zeit (darunter Eur. fr. 593,1 Kn.) vorkommt, in Xen. De vect. 2,1 (εἰ δὲ πρὸς τοῖς αὐτοφυέσιν ἀγαθοῖς πρῶτον μὲν τῶν μετοίκων ἐπιμέλεια γένοιτο). 2 χαῖρε λιπαρὸν δάπεδον Die Begrüßungsformel richtet sich nicht an eine Person, sondern an ein Land, was etwa an Eur. fr. 558 Kn. (ὧ γῆς πατρῴας χαῖρε φίλτατον πέδον / Καλυδῶνος) erinnert; das Epitheton λιπαρός hat eine dezidiert lyrische Tradition (vgl. Pind. O. 13,110, für Theben, fr. 76 Sn.–M., für Athen, fr. 82 Sn.–M., für Ägypten, Thgn. 947) und erscheint, bezogen auf Athen, desgleichen in Eur. IT 1130–1 (ἀείδων ἄξει λιπαρὰν / εὖ σ’ Ἀθηναίων ἐπὶ γᾶν). οὖθαρ ἀγαθῆς χθονός Das Bild des Euters der Erde (vgl. Taillardat 19652, 483) reproduziert eine homerische Junktur (Hom. Ι 141 = 283 οὖθαρ ἀρούρης; vgl. auch Cratin. fr. *235 [Trophōnios] χαίρετε δαίμονες, οἳ Λεβάδειαν Βοιώτιον οὖθαρ ἀρούρης).

fr. 113 K.–A. (111 K.) ἐν ἀγορᾷ δ’ αὖ πλάτανον εὖ διαφυτεύσομεν Εὔιε φυτεύσομεν Kock

und auf der Agora werden wir wieder eine Platane schön pflanzen Heph. Ench. 13,3 p. 41 Consbr. ≈ Choerob. in Heph. p. 247,18 Consbr. ὅμως (ὁμοίως Choerob.) δ’ ἐν τοῖς Γεωργοῖς Ἀριστοφάνης ἐποίησέ που (Choerob., που om. Heph. codd.) τὸν τέταρτον παιῶνα ἀντὶ τοῦ πρώτου, οὐ τηρήσας τὸ πρῶτον παρατήρημα (παράδειγμα? Wissowa, ἐπιτήδευμα Wilamowitz)· —— Und ähnlich hat Aristophanes in den Geōrgoi irgendwo den Päonier IV statt des I gebildet, indem er die erste Beobachtung (das erste Beispiel?) nicht im Auge hat: ——

Metrum Päonisch-kretisch (4cr):

rkl lkr | lkr lkl

Zitatkontext

Vgl. hier oben, fr. 112.

Interpretation Der metrische Kontext läßt an einen Auftritt des Chors der Bauern denken (vgl. Whittaker 1935, 190; skeptisch Bianchi 2020, 199), worin diese eine ihrer (wohl mehreren) Absichten erklären könnten: das Pflanzen von Platanen auf der athenischen Agora war Teil des Verschönerungssprogramms, dem Kimon die Stadt unterzog (Plut. Cim. 13,7 πρῶτος δὲ ταῖς λεγομέναις ἐλευθερίοις καὶ γλαφυραῖς διατριβαῖς, αἳ μικρὸν ὕστερον ὑπερφυῶς ἠγαπήθησαν, ἐκαλλώπισε τὸ ἄστυ, τὴν μὲν ἀγορὰν πλατάνοις καταφυτεύσας, τὴν δ’ Ἀκαδήμειαν ἐξ ἀνύδρου καὶ αὐχμηρᾶς κατάρρυτον ἀποδείξας ἄλσος; vgl. auch Praec. ger. reip. 818d Κίμων

Γεωργοί (fr. 114)

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ἐκόσμησε τὴν ἀγορὰν πλατάνων φυτείαις καὶ περιπάτοις; vgl. Rossi 2003, 21–2, Imperio 2004, 55 und Bravi 2014, 157–9; hierauf wird ebenso in Pind. fr. 75,5 Sn.–M. οἰχνεῖτε πανδαίδαλόν τ’ εὐκλέ’ ἀγοράν angespielt; vgl. Neer–Kurke 2014, 559–60). Die Platane evoziert in Ar. Nub. 1008 (ἦρος ἐν ὥρᾳ, χαίρων ὁπόταν πλάτανος πτελέᾳ ψιθυρίζῃ) die paideia der guten alten Zeit, als ein Junge noch ohne allerlei Ablenkungen in der Akademie spazieren konnte. Das Verb διαφυτεύειν ist in klass. Zeit nur hier sowie im botanischen Kontext von Thphr. Hist. plant. IV 4,3 (ὅταν δὲ ἁδρὸν ᾖ, διαφυτεύεται πάλιν τοῦ ἔαρος εἰς χωρίον μαλακὸν καὶ ἔφυδρον καὶ οὐ λίαν λεπτόν) vertreten (vgl. van Herwerden 1903, 37–8: „intellego de plantis ordine et certis intervallis serendis, qualis praepositionis vis est in διατιθέναι, διασκευάζειν, simillibusque“). fr. 114 K.–A. (117 K.) ἀγαθήν γε

〈κωδύαν〉

wenigstens einen guten 〈Mohnkopf 〉 Harp. κ 102 K. (p. 188,16 Dind.) κωδύα (κώδνα QMK, ωδνα P, κνωδ N, in marg. al. m. κωδεία)· τὴν τῆς μήκωνος κεφαλὴν οὕτω καλοῦσιν. Ἀριστοφάνης Γεωργοῖς· ἀγαθήν γε (κωδίαν e cod. Vat. add. Maussac) kōdya (‚Mohnkopf ‘): den Kopf des Mohns nennen sie so. Aristophanes in den Geōrgoi: ——

Metrum Ungewiß (iambisch?) (kklk

lkl).

Zitatkontext Aus dem epitomierten Harpokration (κωδία· ἡ τῆς μήκωνος κεφαλή. Ὑπερίδης καὶ Ἀριστοφάνης) leitet sich Sud. κ 2213 (κωδεία· εἶδος φυτοῦ. ἡ τῆς μήκωνος κεφαλή. Ὑπερίδης [Hyper. fr. 253 Jensen] καὶ Ἀριστοφάνης) her; ähnliches Material allerdings stammt aus Hom. Ξ 499 (vgl. schol. Hom. Ξ 499 κώδεια δέ ἐστιν ἡ τῆς μήκωνος κεφαλή, ὅ ἐστιν εἶδος βοτάνης. οὕτως οὖν φησιν εἶπε, τὴν κεφαλὴν ἀνατείνας, Hsch. κ 4781 κώδεια· ἡ τῆς μήκωνος κεφαλή, Phot. κ 1287 κωδύα· ἡ τῆς μήκωνος κεφαλή, Et. magn. p. 549,59 κωδεία· ἡ τῆς μήκωνος κεφαλὴ, ἢ εἶδος βοτάνης· ἀπὸ τοῦ τοὺς γευομένους αὐτῆς κωματώδεις φιλεῖν ποιεῖν· κῶμα δὲ ὁ ὕπνος. ὅθεν κώδιον, ἐφ’ οὗ κοιμώμεθα. κώδεια σημαίνει καὶ τὸ σφαιρίον· καὶ κῶδιξ, ἀπὸ τῆς ὁμοιότητος τῆς πρὸς τὴν κωδείαν. κώδη, ὁ καρπὸς τῆς μήκωνος; vgl. auch Poll. II 38 τὴν μέντοι κεφαλὴν οἱ ποιηταὶ καὶ κώδειαν καλοῦσιν, ἀπὸ τῆς τοῦ μήκωνος κεφαλῆς ὀνομάσαντες); eine prosodische Erklärung in Theognost. 56,33 Alp. und Arcad. p. 100,19 Barker (τὰ εἰς α μακροκατάληκτα βαρύνονται παραλήγοντα τῷ υ· ὀξύα (εἶδος ξύλου) καρύα κωδύα (ἡ τῆς μήκωνος κεφαλή)). Interpretation Möglicherweise im Kontext eines Dialogs spricht jemand bzw. wünscht sich (wofür die einschränkende Partikel γε sprechen dürfte) einen guten

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Aristophanes

Mohnkopf. κωδύᾱ ist eine von mehreren Varianten eines etymologisch ungeklärten Wortes (dazu gehören das literarische κώδεια – seit Hom. Ξ 499, wo sie metaphorisch den Kopf des enthaupteten Ilioneus darstellt, der von Peneleos mitsamt dem noch aufsitzenden Helm in die Höhe gehoben wird – sowie die nur lexikographisch überlieferten κωδέα, κώδυια bzw. das wohl itazistisch bedingte κωδία; vgl. Kalén 1918, 24–6) für den Kopf des Mohns, d. h. die dessen Samen enthaltende Kapsel (gelegentlich auch auf andere Pflanzen bzw. vergleichbare Objekte übertragen; für κωδύα vgl. auch Thphr. Hist. plant. IV 8,7). Darüber, in welchem Zusammenhang bei Aristophanes vom Mohnkopf die Rede war, ob etwa die Merkmale des Mohns dabei eine Rolle spielten bzw. das hom. Bild des Totenkopfs mit seiner lit. Tradition noch fortwirkte (eventuell parodisch), läßt sich nur spekulieren (vgl. Pellegrino 2015, z. St.).

fr. 115 K.–A. (116 K.) schol. Plat. Euthd. 293d (T) (p. 124 Greene = 25 p. 191 Cufalo) παροιμία κ α λ ὰ δ ὴ π α τ α γ ε ῖ ς (πάντ’ ἄγεις cod.) ἀντὶ τοῦ ἀγγέλλεις (καλὰ λέγεις Kaibel), ἐπὶ τῶν αἴσια ἀναγγελλόντων. πολλάκις δὲ λέγεται καὶ κατ’ εἰρωνείαν. Ἀριστοφάνης Γεωργοῖς καὶ Πλάτων Εὐθυδήμῳ Ein Sprichwort ‚schön plätscherst du ja‘ statt ‚du verkündest‘, gesagt von denjenigen, die glückverheißende Dinge verkünden. Oft aber wird es auch ironisch gesagt. Aristophanes in den Geōrgoi und Platon im Euthydemos

Metrum Ungewiß (kklkkl). Zitatkontext Das Scholion zu Plat. Euthd. 293d (τὸ γὰρ λεγόμενον, καλὰ δὴ παταγεῖς [πάντα λέγεις codd.]) deutet den Ausdruck als Sprichwort, führt aber zugleich das Aristophanes-Fragment als Parallele zur Euthydemos-Stelle für eine ironische Verwendung des Satzes an; weiteres lexikographisches Material (Phot. κ 102 = Sud. κ 190 καλὰ δὴ παταγεῖς· ἀντὶ τοῦ λέγεις, Hsch. κ 387 καλὰ δὴ παταγεῖς· καλὰ λαλεῖς) hängt wohl ebenso mit der Glossierung der Platon-Stelle zusammen. Textgestalt Die überlieferte Lesart der Stelle von Platons Euthydemos, dessen Scholion Zitatträger des Fragments ist, lautet einhellig καλὰ δὴ πάντα λέγεις und wurde sehr früh als lectio facilior durch das anhand der lexikographischen Evidenz (vgl. hier oben, Zitatkontext) eindeutig zu bevorzugende καλὰ δὴ παταγεῖς emendiert (Wilamowitz 19202, 370–1 verteidigte hingegen sowohl bei Platon als auch bei Aristophanes die Lesart von T καλὰ δὴ πάντ’ ἄγεις; vgl. indes die bereits in Cobet 1858, 163 vorgetragenen Argumente zugunsten des tradierten Textes). Interpretation Durch den idiomatischen Ausdruck καλὰ δὴ παταγεῖς dürfte jemand seinen Unterredner ridikulisieren (zur Situation in der Euthydemos-Szene – vgl. hier oben, Zitatkontext –, in der der Satz ausgeprochen wird, um Euthydemos’

Γεωργοί (fr. 116)

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Eristik zu verhöhnen, sowie zu Affinitäten dieses Dialogs mit der aristophanischen Komödie vgl. Michelini 2000, 517. 519 und Sermamoglou-Soulmaidi 2014, 95. 132). παταγεῖν (denominal zu πάταγος ‚Geräusch, Krachen, Getöse‘; vgl. z. B. das Waffengetöse in Ar. Ach. 539 κἀντεῦθεν ἤδη πάταγος ἦν τῶν ἀσπίδων) steht für ‚ein Geräusch machen, plätschern, tosen‘ (in Nub. 378 εἰς ἀλλήλας ἐμπίπτουσαι ῥήγνυνται καὶ παταγοῦσιν, 383–4 οὐκ ἤκουσάς μου τὰς νεφέλας ὕδατος μεστὰς ὅτι φημὶ / ἐμπιπτούσας εἰς ἀλλήλας παταγεῖν διὰ τὴν πυκνότητα; beschreibt es das Wolkenkrachen); auf ein winterliches Sturmgewitter bezieht es bereits Anacr. PMG 362,4 (fr. 7,4 Gent.); diese und andere Stellen, wie etwa Soph. Ai. 168, von zwitschernden Vögeln, oder Theocr. 22,15 (mit Gow 1952, z. St.) zeigen, daß das anzunehmende Stilregister als eher poetisch gelten dürfte (pace Cobet 1858, 165, der von einer Floskel der att. Umgangssprache spricht; irreführend Taillardat 19652, 292–3: „Le verbe παταγεῖν signifiait peut-être λαλεῖν dans les Laboureurs […] Mais la scholie à Platon […] semble expliquer ce proverb par les présages qu’on tirait des claquements de la feuille du téléphilon“, mit Verweis auf das hier vermeintlich per Assonanz evozierte πλαταγώνιον ‚Klatschrosenblatt‘ von Theocr. 11,57; zwar ist das Verb πλαταγεῖν ‚rasseln, krachen, klatschen‘, dem dieses Wort zugrunde liegt, eine Umbildung von παταγεῖν, doch wird das Fragment dadurch ohne zwingenden Grund überinterpretiert); ein vergleichbarer Gebrauch bietet das entsprechende Nomen rei actae πατάγημα in Men. fr. 563 (οἷον πατάγημ’ ἥκεις), offenbar gesagt von jemandem, der laut und polternd spricht (überliefert in Phot. π 483 = Sud. π 279 πατάγημα· ἀντὶ τοῦ λάλος [ἀντίλαλος Phot.], καὶ πανοῦργος. Μένανδρος· [Men. fr. 563]).

fr. 116 K.–A. (112 K.) schol. Ar. Nub. (RV) 1001a.α = Sud. τ 1135 (codd. AGVM, usque ad Δήμοις F) (τοῖς Ἱ π π ο κ ρ ά τ ο υ ς υ ἱ έ σ ι ν εἴξεις, καί σε καλοῦσι βλιτομάμμαν) οὗτοι ὡς (οὗτοι ὡς om. schol., ὡς om. Sud. FV) ὑώδεις τινὲς καὶ ἀπαίδευτοι κωμῳδοῦνται (ἐκωμῳδοῦντο Sud.). καὶ τάχα ἂν εἴησαν προκέφαλοί (πρὸς κέφαλοι schol.) τινες, ὡς ἐν Γεωργοῖς φησι (φησι om. schol.) καὶ ἐν Τριφάλητι. καὶ Εὔπολις ἐν (ἐν om. Sud.) Δήμοις· (Eup. fr. 112 [Dēmoi]). τὰ δὲ ὀνόματα αὐτῶν Τελέσιππος, Δημοφῶν, Περικλῆς „den S ö h n e n d e s H i p p o k r a t e s wirst du ähneln, und sie werden dich blitomammas (‚Meldenfresser‘?) nennen“: diese werden (bzw. waren) als saudumm und unkultiviert verspottet. Und vielleicht waren sie prokephaloi (‚langköpfige‘), wie er [d. h. Aristophanes] in den Geōrgoi sagt und im Triphalēs (Ar. fr. 568 [Triphalēs]). Auch Eupolis in den Dēmoi: (Eup. fr. 112 [Dēmoi]). Und ihre Namen [waren] Telesippos, Demophon, Perikles

Metrum Ungewiß. Zitatkontext Das Scholion kommentiert die Erwähnung von Hippokrates’ Söhnen in Ar. Nub. 1000–1 (εἰ ταῦτ’, ὦ μειράκιον, πείσει τούτῳ, νὴ τὸν Διόνυσον / τοῖς

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Aristophanes

Ἱπποκράτους υἱέσιν εἴξεις καί σε καλοῦσι βλιτομάμμαν ‚wenn du in diesen Sachen, Junge, diesem folgst, beim Dionysos, / wirst du den Söhnen des Hippokrates ähneln, und die werden dich blitomammas [‚Meldenfresser‘?] nennen‘; so warnt der Adikos Logos Pheidippides vor dem Dikaios Logos), wofür anschließend fr. 568 [Triphalēs] und Eup. fr. 112 [Dēmoi] (εἴσ’ Ἱπποκράτους τε παῖδες ἐκβόλιμοί [schol. V, Kassel–Austin: ἐμβ. cett., Olson] τινες, / βληχητὰ τέκνα καὶ οὐδαμῶς τοῦ 〈l〉 τρόπου [τ. κοὐδαμῶς ταὐτοῦ τρ. Olson], mit Olson 2017, z. St.: „There are some supposititious children belonging to Hippocrates as well, bleating offspring and not at all of the same style“) zitiert werden (für weiteres Material vgl. Bagordo 2020, zu Ar. fr. 568 [Triphalēs]). Interpretation Unsicher ist, ob irgend etwas bei der hier dokumentierten Verspottung von Hippokrates’ Söhnen den Wortlaut der Geōrgoi oder überhaupt des Aristophanes reflektiert; προκέφαλοι könnte hierzu gehören. Hippokrates, der Sohn des Ariphron aus dem Demos Cholargos (PA 7640, PAA 538615), ein Neffe des Perikles, war Stratege in den J. 426/5 und 424/3 v.Chr., als er bei Delion starb (Thuc. IV 101,2; Paus. IX 6,3); seine Söhne – Telesippos (PA 13541; PAA 879655), Demophon (PA 3701, PAA 321750) und Perikles (PA 11810; PAA 772640) – sind nahezu ausschließlich durch das lexikographische Material bekannt, das auf Komödienbelegen beruht (vgl. hier oben, Zitatkontext und Bagordo 2020, zu Ar. fr. 568 [Triphalēs]). fr. 117 K.–A. (114 K.) schol. Plat. Apol. 18b (Areth. B) (p. 420 Greene = 7 p. 13 Cufalo) Μ έ λ η τ ο ς δὲ τραγῳδίας φαῦλος ποιητής, [Θρ]ᾷξ γένος, ὡς Ἀριστοφάνης Βατράχοις, Πελαργοῖς Λαΐου υἱὸν αὐτὸν λέγων, ἐ[πεὶ ᾧ] ἔτει οἱ Πελαργοὶ ἐδιδάσκοντο, καὶ ὁ Μέλητος Οἰδιπόδειαν καθῆκεν (ἔθηκεν cod., corr. Meineke), ὡς Ἀριστοτέλης Διδασκαλίαις. ἐν δὲ Γεωργοῖς ὡς Κ α λ λ ί α ν π ε ρ α ί ν ο ν τ ο ς α ὐ τ ο ῦ μέμνηται. μέμνηται αὐτοῦ καὶ Λυσίας ἐν Σωκράτους ἀπολογίᾳ Und M e l e t o s schlechter Tragödiendichter (Melet. TrGF 47 T 1 Sn.), [Thr]ax von Herkunft, wie Aristophanes in den Fröschen [sagt] (Ar. Ran. 1302), in den Pelargoi, indem er ihn Laios-Sohn nennt (Ar. fr. 453 [Pelargoi]), da in dem Jahr die Pelargoi aufgeführt wurden, als auch Meletos seine Oidipodeia †stellte†, wie Aristoteles in den Didaskaliai [sagt] (Aristot. fr. 628 R.3 = TrGF DID C 24 Sn.). Und in den Geōrgoi erwähnt er ihn, d a e r K a l l i a s p e n e t r i e r t e. Auch Lysias in der Apologie des Sokrates (Lys. or. 127 fr. 275 Carey) erwähnt ihn

Metrum Ungewiß. Zitatkontext Das Scholion zu Plat. Apol. 18b versucht, die Ankläger des Sokrates zu identifizieren, wobei neben Anytos u.a. auch ein Tragiker namens Meletos erwähnt wird, dessen Biographie kurz skizziert wird (thrakischer Herkunft, homoerotisch-aktive Beziehung mit Kallias); im Zusammenhang mit dem Fragment

Γεωργοί (fr. 118)

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wird auf Ar. Ran. 1302 (σκολίων Μελέτου) sowie auf fr. 453 [Pelargoi] Bezug genommen, wo Meletos als Laios’ Sohn verspottet worden sei, mit zweifacher Andeutung auf dessen ebendort erwähnte Oipodeia sowie wohl auf seine päderotische Neigung (hierzu vgl. zuletzt Kanavou 2011, 196 und Pellegrino 2015, zu Ar. fr. 453) Interpretation Bei diesem Meletos dürfte es sich um einen der jeweils als TrGF 47 (Meletos I, vielleicht der Vater) und TrGF 48 (Meletos II, vielleicht der Sohn) identifizierten Tragiker handeln (zu Meletos I – PA 9829; PAA 639320 – vgl. Nails 2002, 201–2), der hier für seine homosexuelle Neigung zur Zielscheibe der komischen Verspottung wurde, näherhin als jemand, der in der sexuellen Beziehung zu Kallias mit Vorliebe den aktiven Part übernahm (zu Kallias III, Sohn des Hipponikos II, vgl. Napolitano 2012, 13–25): ob dies die Schlußfolgerung erlaubt, daß Meletos als Tragiker eventuell zu Kallias’ entourage gehörte und allein dieses Verhältnis zwischen den beiden (mit Kallias als erōmenos eines seiner kolakes) die Persiflage mit homoerotischem Hintergrund rechtfertige, muß dahingestellt bleiben.

fr. 118 K.–A. (113 K.) schol. Ar. Av. (RVΓ) 1701 (Γοργίαι τε καὶ Φίλιπποι) ὁ Φίλιππος καὶ ὁ Γοργίας οὗτοι ῥήτορες λάλοι εἰσίν, ηὔξησε δὲ τῷ πληθυντικῷ τὴν κατηγορίαν. […]. τοῦ δὲ Φ ι λ ί π π ο υ καὶ ἐν (ἐν om. Γ) Γεωργοῖς μνημονεύει Ἀριστοφάνης (‚Gorgiasse und Philipposse‘) Diese Philippos und Gorgias sind schwätzende Rhetoren, aber durch den Plural hat er die Kategorie vermehrt […]. Und P h i l i p p o s erwähnt Aristophanes auch in den Geōrgoi

Metrum Ungewiß. Zitatkontext Das Scholion kommentiert die Erwähnung von Gorgias und Philippos (beide im Pl.) in Ar. Av. 1701 (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation Bei Philippos handelt es sich um einen Schüler bzw. Anhänger (und/oder Sohn) des im Athen der 2. Hälfte des 5. Jhs. v. Chr. als Rhetor und Sophist aktiven Gorgias von Leontinoi (ca. 485–ca. 385 v.Chr.), welcher sonst nur in zwei weiteren aristophanischen Stellen – ebenfalls zusammen mit Gorgias – genannt wird: in Ar. Vesp. 420–1 ({ΞΑ.} Ἡράκλεις, καὶ κέντρ’ ἔχουσιν. οὐχ ὁρᾷς, ὦ δέσποτα; / {ΒΔ.} οἷς γ’ ἀπώλεσαν Φίλιππον ἐν δίκῃ τὸν Γοργίου), wo auf ein nicht präziser zu bestimmendes Gerichtsverfahren angedeutet wird (vgl. hier unten); in Av. 1700–5 (βάρβαροι δ’ εἰσὶν γένος, / Γοργίαι τε καὶ Φίλιπποι. / κἀπὸ τῶν Ἐγγλωττογαστό-/ρων ἐκείνων τῶν Φιλίππων / πανταχοῦ τῆς Ἀττικῆς ἡ / γλῶττα χωρὶς τέμνεται), dessen Scholion Zitatträger des Fragments ist, werden Gorgias

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und Philippos mit einem ad hoc erfundenen barbarischen Stamm verglichen, den Englōttogastores, die ihre Zunge nur zum Füllen ihrer Magen verwenden und insofern den beiden Rhetoren affin sind, als sie sich ihrer Redegewandtheit allein zur Diffamierung und Denunziation – sonach zur Sykophantie – ihrer Mitmenschen bedienen (die Erwähnung im Pl., bei Φίλιππος sogar wiederholt und möglicherweise mit einem Wortspiel, das auf pferdeliebende Barbaren anspielt, dient gewöhnlich bei Eigennamen zur Schmähung, wie z. B. in Ach. 270. 603, Av. 1222, Thesm. 547. 550, Ran. 1043). Es liegt daher nahe, daß auch im Fragment Philippos, vielleicht abermals mit Gorgias assoziiert, mehr oder weniger direkt eine sykophantische Neigung implizierte, obwohl diese weder für ihn noch für Gorgias als historische Figuren anzunehmen ist (vgl. aber Dunbar 1995. z. St.: „The allusion in V. 421 to the jury having ‘demolished (ἀπώλεσαν) Phil. in court’ some time before 422 BC could refer equally well to a citizen or an alien; an alien could speak in court as prosecutor, defendant or witness. But the name Φίλιππος is not rare at Athens, and Phil. may have been an Athenian orator and/or sykophant; he could be the Phil. against whom Antiphon the orator and speech-writer composed an ἀπολογία (fr. 65 Thalheim). The word ἀπώλεσαν in V. 421 does not imply a capital conviction (Phil. is still active at Athens in 414), or even a conviction at all, for in comedy it could refer merely to losing one’s case“; vgl. Antiphont. fr. 65 Thalh.).

fr. 119 K.–A. (115 K.) Zenob. vulg. II 27 (lemma tantum in Zenob. Ath. III 79 p. 372 Miller) α ὐ τ ὸ ν Μ ε λ ι τ έ ω ν, ἀ λ λ ’ ἐ π ὶ τ ὸ ν ο ἶ κ ο ν (αὐτὸν μελιττέων κτλ. Ath.: αὐτῷ μελητέον κτλ. vulg.: αὐτῷ Μελιτέων· ἐκλείπει τῷ οἴκῳ Bergk: ἐν τῷ Μελιτέων· ἐλλείπει τὸ οἴκῳ Meineke: ἐν τῷ Μελιτέων· λείπει τὸ οἴκῳ Kaibel: Μελιτέων οἶκος· ἐπὶ τὸν ἵδιον οἶκον Dindorf) μέμνηται αὐτῆς (scil. παροιμίας) Ἀριστοφάνης ἐν Γεωργοῖς καὶ Πλάτων ὁ κωμικός. ἦν δὲ οὗτος ὁ οἶκος μέγας εἰς ὑποδοχὴν μισθουμένων αὐτὸν Μελιτέων, ἀλλ’ἐπὶ τὸν οἶκον Kassel – Austin, teste Bühler auton Meliteōn, all’ epi ton oikon (‚jenen [Akk. Mask. Sg.] der Meliteer, aber in das Haus‘): es erwähnen es (d. h. dieses Sprichwort) Aristophanes in den Geōrgoi und Platon der Komiker (Plat. fr. 234). Und dieses Haus war groß, für die Bewirtung der Pächter/Mieter

Metrum Ungewiß. Zitatkontext Unter dem fragwürdigen Lemma αὐτὸν Μελιτέων wird in der recensio vulgata (vgl. dazu Bühler 1987, I 91–125) der paroimiographischen Sammlung des Zenobios ein Sprichwort tradiert, wofür die durch Phot. μ 237 ≈ Hsch. μ 729 (Μελιτέων οἶκος· ἐν τῶ δήμῳ παμμεγέθης ἦν οἶκος, εἰς ὃν οἱ τραγωδοὶ φοιτῶντες ἐμελέτων) vertretene lexikographische Tradition ein stringentes

Γεωργοί (fr. 120)

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Pendant bietet. Neben Aristophanes wird als Bezeugung des Sprichwortes Plat. fr. 234 ohne Angabe des Komödientitels erwähnt. Textgestalt Das tradierte ἀλλ’ ἐπὶ τὸν οἶκον wurde häufig als Interpretamentum und nicht als Teil des Lemmas bzw. des aristophanischen Zitats verstanden, mit der Folge, daß es emendiert werden mußte. Interpretation Es handelt sich um eine wohl nicht eindeutig rekonstruierbare sprichwörtliche Redensart (vgl. hier oben, Textgestalt), in der ἀλλ’ ἐπὶ τὸν οἶκον als komisches Aprosdoketon gedient haben könnte und sich um das Haus der Meliteer zentriert (der Demos von Melite, unweit von Akropolis und Pnyx, war Teil der Phyle Κεκροπία; vgl. Traill 1975, 50): dieses große Gebäude (παμμεγέθης ἦν οἶκος ~ ἦν δὲ οὗτος ὁ οἶκος μέγας) stand für Mietzwecke zur Verfügung (εἰς ὑποδοχὴν μισθουμένων) und diente insbes. den Tragikern als Probeort für ihre Stücke (ὃν [scil. οἷκον] οἱ τραγῳδοὶ φοιτῶντες ἐμελέτων), gewissermaßen als eine Art χορηγεῖον und als solches wohl vom Choregen finanziert (anders Judeich 19312, 391, der ein öffentliches Gebäude für die Demoten von Melite vermutet; für einen Sakralbau zu Ehren der Demeter plädierte Wilamowitz 1880, 162; an Dionysos hingegen dachte Wachsmuth 1874, 215). Ob die Pointe des Sprichworts im Wortspiel zwischen Μελιτέων und μελετᾶν ‚üben‘ (in dem Sinne von Ar. Eccl. 117) zu suchen sei (so u.a. Revermann 2006, 88), was aus dem Haus der Meliteer das Haus der Übenden (d. h. der Choreuten im χορηγεῖον) machte, muß dahingestellt bleiben.

fr. 120 K.–A. (118 K.) Athen. XIV 650e ῥ ο ῶ ν δὲ σκληροκόκκων 〈…〉. τῶν γὰρ ἀ π υ ρ ή ν ω ν (-ίνων A) Ἀριστοφάνης ἐν Γεωργοῖς μνημονεύει (Ar. fr. 120 [Geōrgoi]]). καὶ ἐν Ἀναγύρῳ· (Ar. fr. 52 [Anagyros]) aber v o n G r a n a t ä p f e l n, den hartkernigen 〈…〉. Die k e r n l o s e n nämlich erwähnt Aristophanes in den Geōrgoi (Ar. fr. 120 [Geōrgoi]]). Und im Anagyros: (fr. 52 [Anagyros]). Und im Gērytadēs

Metrum Ungewiß (ῥοῶν = kl; ἀπυρήνων = klll). Zitatkontext In einem Abschnitt über den Granatapfel (Athen. XIV 650e–1b) innerhalb einer Diskussion verschiedener Früchte (649e–54a) werden unter der wohl lückenhaften Rubrik ῥοῶν δὲ σκληροκόκκων (Kassel–Austin z. St. drucken ῥοῶν * * * δὲ σκληροκόκκων) drei Aristophanes-Fragmente zitiert: Ar. fr. 52 [Anagyros] (πλὴν ἀλεύρου καὶ ῥόας) sowie fr. 188 [Gērytadēs] (vgl. hier unten, zum Fr.); aus der Zitierweise indes wird nicht deutlich, ob nur dieses für die kernlosen Granatäpfel angeführt wird. Das korrupte Hsch. α 2902 (ἄλευρον· τάφος. Κύπριοι. ἀλεύρου [ἀλεύρ cod.] καὶ ῥόας· ἴσως ὅτι τοῖς νοσοῦσιν οὕτως †διανύττουσιν

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Aristophanes

ἀλευροδοῦντες† πέμματος γένος, παρὰ Ἀντικλείδῃ [Anticl. FGrHist 140 F 23] [Αὐτοκλείδῃ [Autocl. FGrHist 353 F 5 = BNJ 353 F 4] Schwartz]) dürfte auf eine gemeinsame Quelle schließen lassen (vgl. Orth 2017, zu Ar. fr. 52 [Anagyros]). Interpretation Der Granatapfel (Punica granatum; beschrieben in Thphr. Hist. plant. II 2,5. IV 13,2, Caus. plant. I 9,2. III 9,3, Plin. Nat. hist. XIII 112; neben att. ῥόα – z. B. Alex. fr. 73 [Helenēs mnēstēres] – sind weitere Formen das episch-ion. ῥοιή sowie ῥοιά) erscheint häufig in Speiselisten der Komödie (vgl. Bagordo 2016, zu Ar. fr. 623 ὀξυγλύκειάν τἄρα κοκκιεῖς ῥόαν); über die Kerne des Granatapfels – speziell κόκκοι genannt (die πυρῆνες, aus πυρός ‚Weizenkorn, Weizen‘, die im seltenen Adj. ἀπύρηνος enthalten sind, stehen generell für Obstund Fruchtkerne) – spricht etwa Poll. VI 80 (κόκκοι ῥόας· καὶ οὕτω μὲν ὁ καρπός, τὸ δὲ δένδρον ῥοιά, εἴποις δ’ ἂν καὶ κοκκίσαι ῥόαν κατ’ Ἀριστοφάνην· ὀξυγλύκειάν τἄρα κοκκιεῖς ῥόαν [Ar. fr. 623]. τουτὶ δὲ τὸ ἰαμβεῖον Ἀριστοφάνης οὐκ ἴδιον ὂν εἴρηκεν, ἀλλ’ ὡς Αἰσχύλου [Aesch. fr. 363 R.]), wo das Aristophanes-Fragment für das Verb κοκκίζειν ‚die Kerne eines Granatapfels knabbern‘ zitiert wird, indem die Granatapfelkerne (etwa zusammen mit Nüssen, Myrtenbeeren, Mispeln, Mandeln, Feigen, Äpfeln, Birnen, Rosinen oder Trauben) zu den trōgalia, den Snacks zum Knabbern am Symposion, gehörten.

fr. 121 K.–A. Phot. ε 492 ἐ κ ρ ο π ί σ α ι· τὸ ἐκροφῆσαι. Γεωργοῖς ekropisai (‚a u s s c h l ü r f e n‘, Aor.): das Verb ekrophēsai (‚ausschlürfen‘, Aor.). In den Geōrgoi

Metrum Ungewiß (lkkl). Zitatkontext Die im Zavordensis überlieferte Glosse ist sonst nirgends bekannt; daß bei Photios nur der Komödientitel ohne Angabe des Autors erwähnt wird, ist keine sonderliche Erscheinung (vgl. Phot. κ 234 und σ 491 Ἀχαρνεῦσι, ο 398 Ἱππεῦσιν – alle ohne Erwähnung des Aristophanes –, sowie die bei ihm zitierten Ar. fr. 73. 99 [Babylōnioi], Cratin. fr. 101 [Kleoboulinai], fr. 192 [Pylaia] und Aristag. fr. 5 [Mammakythos]). Interpretation Infinitiv Aorist eines sonst unbezeugten Verbs ἐκροπίζειν, das als Synonym von ἐκροφεῖν ‚ausschlürfen‘, ‚runterschlucken‘ erklärt wird (vgl. Ar. Equ. 360 τῶν πραγμάτων ὁτιὴ μόνος τὸν ζωμὸν ἐκροφήσεις, Plat. fr. 163 [Symmachia] τὸ γὰρ ἕψημά σου / γευόμενος ἔλαθον ἐκροφήσας; auch metaphorisch: Ar. Equ. 700–1 {ΑΛ.} εἰ μὴ ’κφάγῃς; ἐγὼ δέ γ’, εἰ μή σ’ ἐκπίω, / κἂν ἐκροφήσας αὐτὸς ἐπιδιαρραγῶ, Vesp. 1117–8 τοῦτο δ’ ἔστ’ ἄλγιστον ἡμῖν, ἤν τις ἀστράτευτος ὢν / ἐκροφῇ τὸν μισθὸν ἡμῶν; eine stilistische Nuancierung vermutet Tsantsanoglou

Γεωργοί (fr. 123)

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1984, 84: „in fact ῥοπίζειν for ῥοφεῖν sounds barbaric, and I wonder whether Aristophanes did not use it precicely for comic reasons“; zu einer Alternative zwischen einer Form auf -ίζω oder auf -άω/-έω/-όω/-εύω sowie der Möglichkeit einer semantischen Variation, wie etwa in ἀριστᾶν ‚frühstücken‘ / ἀριστίζειν ‚mit einem Frühstück bewirten‘, vgl. Bagordo 2014b, zu Leuc. fr. 7 [Phrateres]).

fr. 122 K.–A. (119 K.) Phot. ε 551 = Et. gen. AII B s. v. ἐλαΐζειν (Et. magn. p. 326,20) ἐ λ ᾴ ζ ε ι ν (ἐλαΐζειν codd., corr. Kaibel)· τὰς ἐλαίας ἐργάζεσθαι. Γεωργοῖς Ἀριστοφάνης elazein (‚O l i v e n a n b a u e n‘): die Oliven anbauen. In den Geōrgoi Aristophanes

Metrum Ungewiß (kll). Zitatkontext

Außer in diesen Einträgen ist die Glosse unbelegt.

Textgestalt Zur korrekten Graphie ἐλᾴζειν vgl. Schwyzer I 265–6 (vgl. z. B. Eup. fr. 393 ὡρᾳζομένη καὶ θρυπτομένη, wo das einsilbilge -ρᾳ- durch das Metrum garantiert ist; vgl. auch Cratin. fr. 298 [Hōrai]). Interpretation Das denominale Verb aus ἐλαία ‚Olive‘ scheint ein Fachbegriff der Landwirtschaft zu sein, wofür sich als nächste Parallelen οἰναρίζειν (Ar. Pac. 1147–8 οὐ γὰρ οἷόν τ’ ἐστὶ πάντως οἰναρίζειν τήμερον / οὐδὲ τυντλάζειν, ἐπειδὴ παρδακὸν τὸ χωρίον, mit schol. Ar. Pac. 1147c: τὰς οἴνας ἐργάζεσθαι) und συκάζειν (Av. 1697–9 οἳ θερίζουσίν τε καὶ σπεί-/ρουσι καὶ τρυγῶσι ταῖς γλώτ-/ ταισι συκάζουσί τε) heranziehen lassen (zur Bedeutung des Olivenanbaus v.a. in Attika vgl. Amouretti 1986, 43–4; weitere Lit. in Pellegrino 2015, z. St.).

fr. 123 K.–A. (120 K.) Et. gen. AB s. v. ὄρχατος (Et. magn. p. 634,38, Zonar. p. 1465) = schol. Theocr. (K) 1,48b καὶ Ἀριστοφάνης τὸ μεταξὺ τῶν φυτῶν μ ε τ ό ρ χ ι ο ν (-χμιον schol. Theocr., Zonar.) ἐκάλεσεν ἐν τοῖς Γεωργοῖς (ὡς τοῖς γεωργοῖς ὁδεύσιμον Et. Sym. V ap. Gaisf.) und Aristophanes in den Geōrgoi nannte metorchion (‚R a u m z w i s c h e n d e n B a u m - b z w . R e b e n r e i h e n‘) den Raum zwischen den Pflanzen

Metrum Ungewiß (klka). Zitatkontext Anders als die übrige lexikographische Tradition um μετόρχιον hängt diese Glosse nicht von Ar. Pac. 568 (vgl. hier unten, Interpretation) ab (so hingegen offenbar Poll. VII 145 καὶ μετόρχιον μὲν καλεῖται τὸ μεταξὺ τῶν πεφυτευμένων, ὧν ὁ στίχος ὄρχος ὀνομάζεται, σφῦρα δὲ τὸ μεταξὺ τῶν ἀρηρο-

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Aristophanes

μένων ἀνέχον, καὶ ὑποσφυρίσασθαι οἱ ποιηταὶ τὸ ὑπαρόσαι λέγουσιν; Sud. μ 797 μετόρχιον· τὸ μεταξὺ τῶν φυτῶν. ἢ τὸ μεταξὺ τῶν χωρίων, ὅπερ λέγεται ὄρχος. μεταστήσειε, φησί, τὰ φυτὰ ἀπὸ τῶν ἀρουρῶν τῶν σπειρομένων. ἢ μετόρχιόν ἐστι τὸ μεταξὺ τῶν συμφύτων πεδίον, ἐν ᾧ ἢ σῖτος ἢ ἄλλο τι ἔσπαρται; vgl. schol. Ar. Pac. 568ab). Es ist nicht völlig auszuschließen, daß hierbei eine Verwechslung mit Ar. Pac. 568 zugrunde liegt, das von Bauern gesprochen wird (vgl. hier unten, Interpretation; vgl. van Leeuwen 1906, zu Ar. Pac. 568: „qui Aristophanis “ἐν τοῖς Γεωργοῖς” ea voce usum esse ait, pro nomine fabulae nomen eorum de quibus sermo est scripsisse censendus est non alium locum spectasse“). Interpretation Das Kompositum μετόρχιον (aus ὄρχος ‚Reihe von Weinstöcken bzw. Obstbäumen‘, seit Hom. η 127. ω 341) wird in klass. Zeit sonst nur in Ar. Pac. 568 (ἧ καλῶς αὐτῶν ἀπαλλάξειεν ἂν μετόρχιον, in der Jubelszene nach der ἄνοδος der Eirene) verwendet (vgl. schol. Ar. Pac. 568ab, mit Olson 1998, zu Ar. Pac. 568: „Either ‘the space between rows of plants’ (ΣVΓ) or ‘the space between individual plants in a row (ΣRVΓ; fr. 123; Poll. vii. 145); in either case, a spot where constant work was required to keep weeds down“; vgl. Xen. Oec. 20,3). Die Option einer durch die Ähnlichkeit mit ὄρχεις evozierten erotisch-obszönen Valenz ist unplausibel (für Material zu ὄρχεις und Derivaten vgl. Henderson 19912, 125).

fr. 124 K.–A. (121 K.) Poll. VII 202 (codd. FS, A, BC) π ο ρ ν ε ύ τ ρ ι α ν δὲ ἐν τοῖς Γεωργοῖς (δὲ —— Γεωργ. om. BC) Ἀριστοφάνης ἔφη Und porneutria (‚P r o s t i t u i e r t e‘, Akk.) sagte Aristophanes in den Geōrgoi

Metrum Ungewiß (llkl). Zitatkontext Zitiert wird πορνεύτρια ausgehend von Derivaten von πόρνη (wie u.a. πορνεῖον, πορνοβοσκός bzw. πορνοβοσκεῖν/-βοσκία, πορνίδιον, πορνοτελώνης, πορνεύεσθαι) im Rahmen einer Diskussion über Begriffe um die Prostitution, die zu den schändlicheren Gewerbetätigkeiten zählt (Poll. VII 202 εἰ δὲ χρὴ καὶ τὰς αἰσχίους πράξεις τέχνας ὀνομάζειν; vgl. Bagordo 2020, zu Ar. fr. 494 [Skēnas katalambanousai]). Interpretation Das Subst. πορνεύτρια ist das nur hier bezeugte Nomen agentis zum Verb πορνεύεσθαι ‚sich prostituieren‘ (denominal von πόρνη; zu der in der Komödie äußerst produktiven, nicht selten parodisch eingesetzten Kategorie der Feminina auf -τρια vgl. Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 829; das zu erwartende, doch unbelegte männl. Pendant wäre *πορνεύτης; zu πορνεύεσθαι vgl. Eup. fr. 75 [Autolykos], mit Olson 2017, z. St., mit weiterer Lit. zur Prostitution im alten Griechenland; vgl. insbes. Glazebrook 2011).

Γεωργοί (fr. 125)

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fr. 125 K.–A. (122 K.) Harp. σ 8 K. (p. 272,9 Dind.) Σ η ρ ά γ γ ι ο ν· Λυσίας ἐν τῷ κατ’ Ἀνδροτίωνος. χωρίον τι τοῦ Πειραιῶς οὕτως ἐκαλεῖτο. μνημονεύει δ’ αὐτοῦ καὶ Ἀριστοφάνης ἐν Γεωργοῖς Sērangion (‚S e r a n g i o n‘): Lysias in der Rede Gegen Androtion (Lys. or. 10 fr. 18 Carey). Irgendein Ort des Piräus wurde so genannt. Es erwähnt ihn auch Aristophanes in den Geōrgoi

Metrum Ungewiß (llka). Zitatkontext Vom epitomierten Harpokration hängen die Glossen Phot. σ 183 (Σηράγγιον· χωρίον τί τοῦ Πειραιῶς) und σ 184 (Σηράγγιον· τόπος τοῦ Πειραιῶς κτισθεὶς ὑπὸ Σηράγγου· καὶ ἡρῷον ἐν αὐτῷ) ab, wozu jeweils die nahezu identischen Sud. σ 334 (Σηράγγιον· χωρίον τοῦ Πειραιῶς) und Λέξ. ῥητ. p. 201,16 Bk. (Σηράγγιον· τόπος οὕτω καλούμενος Ἀθήνῃσιν ἐν τῷ Πειραιεῖ, κτισθεὶς ὑπὸ Σηράγγου) gehören, während Hsch. σ 520 (Σηράγγ(ε)ιον· βαλανεῖον) auf Isae. 6,33 (vgl. hier unten, Interpretation) Bezug nehmen dürfte (vgl. L. Dindorf, ThGL VII p. 197A). Interpretation Als Serang(e)ion (zur unsicheren Graphie vgl. Hdn. Π. προσ. καθ. [GrGr III.1] p. 361,24 Lentz τὰ εἰς ιον ὑπὲρ τρεῖς συλλαβὰς β, γ, δ, ζ, θ παραληγόμενα προπαροξύνεται […] ὀρροπύγιον, Σηράγγιον, φαλάγγιον) wurde eine als Badekomplex verwendete Höhlenanlage beim Piräus sowie das dort vermutete Heiligtum des sonst unbekannten Heros Serangos identifiziert und soll im ausgehenden 4. Jh. v. Chr. für 3000 Drachmen von einem gewissen Euktemon an einen Aristolochos verkauft worden sein (vgl. Isae. 6,33 καὶ ἐν πάνυ ὀλίγῳ χρόνῳ, οὗπερ ἕνεκα οὗτοι λῦσαι αὐτὸν ἔπεισαν, ἀποδίδονται ἀγρὸν μὲν Ἀθμονοῖ πέντε καὶ ἑβδομήκοντα μνῶν Ἀντιφάνει, τὸ δ’ ἐν Σηραγγίῳ βαλανεῖον τρισχιλίων Ἀριστολόχῳ; vgl. auch Alciphr. III 7,1 λουσάμενοι εἰς τὸ ἐν Σηραγγείῳ βαλανεῖον, wo von Parasiten die Rede ist; zur archäologischen Evidenz vgl. Judeich 19312, 435–6, Ginouvès 1962, 185 A. 1, Donaldson 1965, 77–8 und Di Nicuolo 2014, der das Serang(e)ion für einen hybriden Ort hält); da der Ortsname von σῆραγξ (‚Schlucht, ausgehöhlte Kluft unter der Meeresfläche‘; vgl. Frisk GEW, s.v.) stammt, erscheint der in der lexikographischen Tradition als eponymer Heros angegebene und sonst unbekannte Serangos als eine wohl bereits antike direkt vom Ortsnamen hergeleitete Erfindung (vgl. Di Nicuolo 2014, 269: „the name Serangeion was visibly used to identify a place rich in galleries, linked to the collection and distribution of water in Piraeus, before being consecrated, according to Photius, to the eponymous hero “Serangos”“). In einer sprichwörtlichen Redewendung (Prov. Ath. coll. quinta s. v. ἀγορὰ κερκώπων [2d Spyr.-Skars.] ἐκ Σηραγγίου· τόπος […] τοῦ Πειραιῶς, ἐν ᾧ οἱ κακοῦργοι ἐκρύπτοντο; vgl. Phot. ε 494 ἐκ Σηραγγίου· τόπου ἐν Πειραιεῖ σηραγγώδους, ἐν ᾧ οἱ κακοπράγμονες) wird der ganze Ort als Versteck für berüchtigte Leute disqualifiziert, was sich nicht zuletzt durch die Präsenz von

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Aristophanes

Höhlen erklären läßt, indem insbes. Badeorte, zumal im Kontext eines Hafens wie etwa des Piräus, als beliebte Treffpunkte solcher Kategorien von Leuten fungierten (vgl. z. B. Ar. Nub. 990–2; vgl. Spyridonidou-Skarsouli 1995, 78: „Die Verbindung des Sprichworts, in dem es um hinterlistige Leute geht, mit einer Hafenstadt wie Piräus, ist nicht unerwartet“; in diese Richtung auch Bravi 2014, 160: „la situazione comica che sta dietro all’insieme di questi riferimenti deve aver dato luogo a scene o a racconti in cui il rozzo contadino si trovava a contatto con la realtà delle terme in un contesto portuale: e del resto noto che gli abitanti dei demi rurali nella particolare circostanza furono concentrati, in certi casi si direbbe stipati, tra le lunghe mura e nella zona del Pireo“). Ob das Sprichwort aus der Athos-Sammlung (in welcher Form auch immer) im Zusammenhang mit der Aristophanes-Stelle stand, bleibt dahingestellt (vgl. Kassel–Austin z. St.: „unde sua hauserit sophista ille ignotus cui prov. Ath. collectio quinta debetur […] non liquet“).

fr. 126 K.–A. (123 + 860 K.) Phot. σ 620 Στρέψα· πόλις τῆς Θραίκης· καὶ οἱ πολίται Σ τ ρ ε ψ α ῖ ο ι Strepsa: Stadt Thrakiens; und die Bürger [heißen] Strepsaioi (‚S t r e p s a i e r‘) Phot. σ 621 Σ τ ρ ε ψ α ί ο υ ς· Ἀριστοφάνης Γεωργοῖς Strepsaioi (-aios?) (‚S t r e p s a i e r‘, Akk. Pl. [Sg.?]). Aristophanes in den Geōrgoi Theognost. p. 53,14 Σ τ ρ ε ψ α ῖ ο ς ὁ Ἑρμῆς παρὰ τῷ Ἀριστοφάνει παρὰ τὸ διεστράφθαι τὰς ὄψεις Strepsaios (‚S t r e p s a i e r‘, Sg.), Hermes bei Aristophanes, da er schielende Augen hat

Metrum Ungewiß (lla). Zitatkontext Mit den beiden Photios-Glossen (in Kassel–Austin noch als eine einzige behandelt) überschneiden sich Harpokrations Epitome (vgl. Harp. σ 44 K. [p. 280,9 Dind.] Στρέψα· Αἰσχίνης ἐν τῷ περὶ τῆς πρεσβείας [Aeschin. 2,27]. πόλις ἐστὶ τῆς Θρᾴκης, ὡς Ἑλλάνικος ἐν βʹ Περσικῶν ὑποσημαίνει [Hellan. FGrHist 4 F 61]. οἱ δὲ πολῖται τῆς Στρέψης καλοῦνται Στρεψαῖοι) und Sud. σ 1197 (vgl. auch Steph. Byz. σ 282 [Hdn. Π. προσ. καθ. [GrGr III.1] p. 251,18 Lentz] Στρέψα· πόλις Μακεδονίας. τὸ ἐθνικὸν Στρεψαῖος καὶ Στρέψιος καὶ Στρεψιανός, Hsch. σ 1996, schol. Aeschin. 2,27 [57]). Interpretation Anhand des Volksnamens Strepsaioi (aus der thrakischen Stadt Strepsa) könnte Aristophanes ein Wortspiel mit dem Verb στρέφειν realisiert haben, das einerseits in der Typologie von Witzen mit Volks- und Ortsnamen ein Pendant hat (vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 63), andererseits die semantische

Γεωργοί (fr. 127)

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Sphäre eines Verbs wie στρέφειν evoziert, das in der aristophanischen Komödie mehrere Beispiele für eine prägnante Parodie gewisser intellektueller Milieus aufweist (vgl. Bagordo 2018b, 483–4). Es wurde nicht unplausibel vermutet, die Glosse beziehe sich auf Ar. Plut. 1153–4 (παρὰ τὴν θύραν στροφαῖον ἱδρύσασθέ με. / {ΚΑ.} στροφαῖον; ἀλλ’ οὐκ ἔργον ἔστ’ οὐδὲν στροφῶν), in einem Dialog zwischen Hermes und Karion (so Dindorf 1835, 579; vgl. schol. Ar. Plut. 1153b πυλωρόν, ἔνθα καὶ ἔνθα στρεφόµενον. δυνάµενον ἀποτρέπειν καὶ ἀποστρέφειν τοὺς κλέπτας: hierauf sind Hsch. σ 2036 Στροφαῖος· Ἑρµῆς, ὁ πρὸς ταῖς θύραις ἱδρυµένος· διὰ τὸν τῆς θύρας στροφέα, ε 5954 Ἑρµῆς στροφαῖος· ὁ παρὰ στρόφιγγι τῆς θύρας ἱδρυµένος zurückzuführen; anhand dieser Belege spricht Muscianisi 2017, 132–3 von einer häuslichen Dimension des Kultes mit einem möglichen Pendant im Epitheton Στροφεύς auf einer kaiserzeitl. eschara von Thera – IG XII.3 Suppl. 1374 Στροφεος –, was einen Totenkult um Hermes Stropheus nahelegt; in Athen. VI 259 – aus Hipp. Erythr. FGrHist 421 F 1 – wird Artemis Στροφαία genannt).

fr. 127 K.–A. (124 K.) Poll. X 69 (codd. FS, inde ab ἐφ’ ᾗ etiam CL) ἔξεστι δὲ τὴν τράπεζαν, ἐφ’ ᾗ τὰ ἐκπώματα κατάκειται, τετράπουν τε τράπεζαν εἰπεῖν καὶ μονόπουν, καὶ εἴ τις βούλοιτο φιλοτιμεῖσθαι πρὸς τὴν καινότητα τῆς χρήσεως, τ ρ α π ε ζ ο φ ό ρ ο ν. οὐκ (οὐκ del. Kaibel) ἐπὶ τούτου μὲν γὰρ εὗρον τοὔνομα ἐν τοῖς Ἀριστοφάνους Γεωργοῖς· ἐπεὶ δ’ οὖν εἴρηται ὁ τραπεζοφόρος, ἔστι καταχρῆσθαι τῷ ὀνόματι ἐκεῖ ῥηθέντι ἐπὶ τοῦ τὴν τράπεζαν φέροντος, ᾗ (οὗ FS) ἐπῆσαν τοῖς ἄρχουσιν (ᾄδουσιν Blaydes) αἱ μυρρίναι es ist möglich, die trapeza (‚Tisch‘), auf der die Getränke liegen, sowohl tetrapous trapeza (‚vierfüßiger Tisch‘, Akk.) als auch monopous (‚einfüßig‘, Akk.) zu nennen, und wenn jemand sich eingehend mit der Neuartigkeit des Wortgebrauchs beschäftigen möchte, trapezophoros (‚T i s c h t r ä g e r‘, Akk.). Nicht (?) in diesem Sinn nämlich fand ich das Wort in Aristophanes’ Geōrgoi: da aber ‚der trapezophoros‘ gesagt wurde, ist es möglich, das Wort im uneigentlichen Sinne zu verwenden, weil es dort von jemandem gesagt wird, der den Tisch trägt, auf dem sich die Myrtenzweige für die Archonten befanden

Metrum Ungewiß (klkka). Zitatkontext Das Kompositum wird in einer Sektion über die τράπεζα überliefert (Poll. X 66–9); als Lemma erscheint der Begriff in Harp. τ 22 K. (p. 291,19 Dind.) τραπεζοφόρος· Λυκοῦργος ἐν τῷ περὶ τῆς ἱερείας [Lyc. or. 6 fr. 20 Conomis] ὅτι ἱερωσύνης ὄνομά ἐστιν ἡ τραπεζοφόρος. ὅτι δ’ αὕτη τε καὶ ἡ κοσμὼ συνδιέπουσι πάντα τῇ τῆς Ἀθηνᾶς ἱερείᾳ αὐτός τε ὁ ῥήτωρ ἐν τῷ αὐτῷ λόγῳ δεδήλωκε καὶ Ἴστρος ἐν ιγʹ τῶν Ἀττικῶν συναγωγῶν [Ist. FGrHist 334 F 9]; aus dem epitomierten Harpokration stammen Sud. τ 910 = Phot. τ 417 τραπεζοφόρος· ἱερωσύνης ὄνομα ἡ τραπεζοφόρος [ἱερ. ὄνομά ἐστίν Phot.]. καὶ ὅτι αὕτη τε καὶ ἡ κοσμὼ

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Aristophanes

συνδιέπουσι πάντα τῇ τῆς Ἀθηνᾶς ἱερείᾳ. ὡς [ὡς om. Phot.] Λυκοῦργος ἐν τῷ αὐτῷ λόγῳ δεδήλωκε [-εν Phot.], woher Et. magn. p. 763,50, Et. Sym. cod. V fol. 184r und Et. gen. AB s. v. τραπεζοφόρος stammen; vgl. auch Λέξ. ῥητ. p. 307,1 Bk. τραπεζοφόρος· ἱέρεια ἡ τὴν τράπεζαν παραθεῖσα τῇ Ἀθηνᾷ). Interpretation Das Adj. τραπεζοφόρος (wörtl. einen Tisch tragend bzw. haltend) kann von einer Person (als Fem. eine Priesterin der Athene in Lyc. or. 6 fr. 20 Conomis und Ist. FGrHist 334 F 9; vgl. hier oben, Zitatkontext) oder von einer Sache gesagt werden (etwa ein Kredenztisch, Mask. in Cic. Fam. VII 23,3, Nt. in Artemid. I 74; zum Objekt vgl. Hug 1950). Laut Zitatträger weicht Aristophanes von diesen Verwendungen ab und versteht unter τραπεζοφόρος die Person, die den Tisch trägt, auf dem die Myrtenzweige abgelegt sind; diese wiederum seien einer Kategorie von Leuten vorbehalten, die im tradierten Text mit ἄρχοντες, d. h. den Archonten, angegeben ist: die Archonten konnten – ebenso wie die Strategen – bei öffentlichen Anlässen mit Myrtenzweigen bekränzt werden (vgl. Orth 2013, zu Apolloph. fr. 5 [Krētes] πρώτιστα δὲ / τῶν μυρρινῶν ἐπὶ τὴν τράπεζαν βούλομαι, / ἃς διαμασῶμ’ ὅταν τι βουλεύειν δέῃ, / τὰς φιβάλεως, τὰς πάνυ καλὰς στεφανωτρίδας, mit folgender Schlußfolgerung: „Wenn die Myrtenzweige hier nicht auf den Kopf gesetzt, sondern entweder die Zweige oder die Beeren gekaut werden, dann könnte hier eine komische Verfremdung und Wendung dieses Brauchs ins Kulinarische vorliegen“); unnötig erscheint hingegen die Emendation in ᾄδοντες – mit Anspielung auf die in symposialem Kontext ebenfalls mit Myrtenzweigen (in den Händen) auftretenden Sänger (Blaydes 1885, z. St.; vgl. auch Naechster 1908, 3 A. 2; Symposiasten mit Myrtenzweigen etwa in Ar. Nub. 1364–5; vgl. auch fr. 444 [Pelargoi]).

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Γῆρας (Gēras)

(„Das Greisenalter“) Die Komödie scheint auf das Verjüngen greiser Männer, verkörpert durch die Choreuten, Bezug zu nehmen, und zwar als eine Art metaphorischer ‚Wiedergeburt‘ der Athener, die auf den Nikiasfrieden (421 v.Chr.) folgen mußte (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z.St.: „de argumento parum constat. chorus videtur senum fuisse, qui senectutis onere excusso iuvenili licentia exsultabant [fr. 128], ut hoc Vesparum loco [Ar. Vesp. 1388–91], ita fr. 128 Euripidea artificia cum Aeschyli arte comparata similitudinem quandam cum Ranis habent. fieri potest ut aetate non nimis haec fabula a Vespis remota fuerit, sed certa temporis indicia desunt, nisi quod Dionysiis acta videtur [fr. 130]“). Diese kausale Sequenz evozierte eine Datierung ins J. 420 v. Chr. (so u.a. Geißler 19692, 47), wobei andere Aufführungsjahre durchaus möglich sind (an termini post quem wie 411 bzw. 409 v. Chr. denken jeweils Zimmermann 2011, 767 mit A. 418 und Nesselrath 1996, 1125; vgl. auch Di Bari 2013, 88–9 A. 74). Rein spekulativ ist die Annahme, aus fr. 129, wo eine Bäckerin unter unklaren Umständen beraubt worden zu sein scheint, oder fr. 135, in dem sich ein betrunkener Mann bei Heroenstatuen übergeben hat, ein Indiz für unverantwortliches oder gar unanständiges Benehmen der verjüngten Greise erkennen zu können (so hingegen Pellegrino 2015, 97). Aus den 28 überlieferten Fragmenten lassen sich keine Motive erkennen, die generell der aristophanischen Komödie fremd wären: in fr. 128 werden mit einem kulinarischen Bild Euripides’ Stücke als zu raffiniert und an Nährwert mangelhaft (nicht ohne obszöne Pointe) diskreditiert; fr. 129 ist ein in seinen Konturen unklarer Schlagabtausch zweier Sprecher um eine verzehrte Speise, die sich am Ende der überlieferten Dialogsequenz als kribanitai herausstellt; in fr. 130 erkundigt sich ein (mutmaßlich) Fremder nach dem Dionys(e)ion, das sich, so die Antwort des gefragten Atheners, dort befinde, wo die Theatermasken hängen; fr. *131 ist ein leicht polemisch gefärbter Dialog über das von einem Mädchen erlittene Übel; in fr. 132 wird eine Augenbehandlung thematisiert; in fr. 133 gibt ein Sprecher an, wenige Tage später seinem Gesprächpartner an einen (unbestimmten) Ort nachfolgen zu wollen; fr. 134 stellt einen Disput zweier sich gegenseitig beleidigender Personen dar; in fr. 135 ist von einem Betrunkenen die Rede, der sich bei den Heroenstatuen übergeben hat; in fr. 136 serviert eine Frau eine nahrhafte Speise; Sprecherin in fr. 137 ist vermutlich eine Hetäre oder Kupplerin; in fr. 138 ist die persona loquens in die Zubereitung von Fischen involviert; in fr. 139 wird eine Hydria erwähnt; in fr. 140 erscheint eine Frau in ärmlichen Verhältnissen; in fr. 141 und fr. 142 ist von einem ‚Bettelstock‘ bzw. persischen Stock die Rede, in fr. 143 von einem Schlachtmesser, das zugleich einen sakrifikalen Kontext suggerieren könnte; in fr. 144 fährt eine Frau auf einem Viergespann zu ihrem Bräutigam; in fr. 145 werden Optionen erwogen, die ein Mann auf der Suche nach Knaben hat, während das korrupte fr. *146 ebenfalls auf einen päderotischen Kontext schließen läßt; in

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Aristophanes

fr. 147 ist von einer besonderen Tanzbewegung die Rede; in fr. 148 bietet wohl eine Kupplerin einem älteren Herrn mit Oliven verglichene Prostituierte an; in fr. 149 wird auf den demokratischen Politiker und Verräter Eukrates angespielt; die letzten Fragmente sind lexikographischer Natur und bezeugen ein Blasinstrument (fr. 150), ein Verb für schwatzen, eventuell mit sokratisch-sophistischer Prägnanz (fr. 151), eine Apparatur für die Auslosung in einem Gerichtsverfahren (fr. 152), eine Haartracht skythischer Herkunft (fr. 153), ein att. Temporaladverb (fr. 154) und Adj. für ‚musikalisch‘ (fr. 155). test. i K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879 461–4) (= Ar. test. 2a,14) Γῆρας (γήρας M) Gēras (‚Das Greisenalter‘)

Zitatkontext

Vgl. hier oben, zu Γεωργοί test. 1.

fr. 128 K.–A. (130 K.) ὀξωτά, σιλφιωτά, βολβός, τευτλίον, ὑπότριμμα, θρῖον, ἐγκέφαλος, ὀρίγανον καταπυγοσύνη ταῦτ’ ἐστὶ πρὸς κρέας μέγα 1 ὀξωτά Poll.: ὀξωτ Diog. L. (ὀξωτα P3): ὀξῶτα Diog. L. B: ὀζωτά Sud.: (εὐ)οξότην (pro Εὐριπίδου ὀξωτά) Diog. L. F σιλφιωτά Poll. FS: σιλφιτιῶτα Poll. A: στιλφῶτα Diog. L. BP, sine accentu F, -τά Sud. 2 ὑπότριμμα Dindorf: ὑποτρίκομμα Poll. FS: περίκομμα Poll. A 3 καταπυργοσύνη Sud. AF, -νους V

mit Essig, mit Silphium bereitete Speisen, Zwiebel, Mangold, Kräutersoße, Feigenblattrolle, Hirn, Oregano – Geilheit sind diese gegenüber einem großen … Fleischstück Poll. VI 69 (codd. FS, A; nil nisi Ἀριστοφάνης C, ὀξωτά B) ὁ δ’ Ἀριστοφάνης ἐν τῷ Γήρᾳ (Γηρυτάδηι Schmid) λέγει· —— Und Aristophanes sagt im Gēras: ——  Diog. L. IV 18–9 ἦν οὖν † ἀστεῖός (ἀσόλοικός Wilamowitz) τις καὶ γενναῖος, παρῃτημένος ἅ φησιν Ἀριστοφάνης π ε ρ ὶ Ε ὐ ρ ι π ί δ ο υ, ὀξωτὰ καὶ σιλφιωτά, ἅπερ, ὡς (ὁ Cobet) αὐτός φησι, ——

Γῆρας (fr. 128)

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er war ein feiner † und vornehmer Mensch, der das ablehnte, was Aristophanes ü b e r E u r i p i d e s sagt oxōta kai silphiōta (‚sauer und stechend‘, Nt. Pl.), nämlich, wie er selbst sagt, —— Sud. ο 76 ὀζωτά· Ἀριστοφάνης περὶ Εὐριπίδου φησίν ὀζωτὰ καὶ στιλφωτά (ζήτει μήποτε ὀξωτὰ καὶ σιλφιωτά superscr. M)· ἅπερ, ὡς αὐτός φησι, καταπυγοσύνη —— μέγα ozōta (d. h. ὀξωτά ‚sauer‘, Nt. Pl.): Aristophanes sagt über Euripides ozōta kai stilphōta (d. h. oxōta kai silphiōta ‚sauer und stechend‘, Nt. Pl.): nämlich, wie er selbst sagt, (v. 3)

Metrum Iambische Trimeter:

llkl klk|l llkl rlkl k|lkr klkl rlrl llk|l klkl

Zitatkontext Angeführt werden die drei Verse in einer an Komödienbelegen reichen Sektion über ἡδύσματα (Poll. VI 65–71). Im Suda-Eintrag wird nur v. 3 zitiert, allerdings unter einem Lemma (ὀζωτά), das zwar das bei den anderen Zitatträgern korrekt überlieferte ὀξωτά reflektiert, doch – genau wie στιλφωτά (statt σιλφιωτά) –, eine unerklärliche und daher mit Sicherheit fehlerhafte Lesart darstellt (für letzteres vgl. auch Sud. σ 422. 423). Textgestalt Anhand der in den Pollux’ Hss. F und S überlieferten vox nihili ὑποτρίκομμα (v. 1) hat Dindorf 1829, 103 sehr plausibel in ὑπότριμμα emendiert (vgl. Kassel–Austin z. St.: „aptius“: eine Soße mit verschiedenen gehackten Zutaten ist tatsächlich passender als ein Hackfleischgericht und läßt sich u.a. mit den im Fragment erwähnten Ingredienzien – darunter βολβός, τευτλίον, ὀρίγανον – sowie dem durch ὀξωτά und σιλφιωτά ausgedrückten sauren Geschmack problemlos vereinbaren). Interpretation Im Fragment wird auf den mangelnden Nährwert von Euripides’ übertrieben verfeinerten Gerichten angespielt, wobei v. 3 eine obszöne Pointe darstellt (vgl. auch Taillardat 19652, 439–41); ein stringentes Pendant bietet Ar. fr. *595 (β.[. . .] ἔπειθ’ | ὑπ̣[. . . . . .]εν | αν[. . . . . . . .] | φ̣ [. . . . . . . . .] | / ε[. . .]ο̣.[. . . .] | χ.[. .] δὲ Σοφο|κλ̣[έα] λαβών, | / πα[ρ’ Α]ἰ σ̣ χύλου | ν̣[. . .]ρ ὅσον | . .[.].εσθ’, ὅλον | / Εὐριπίδην, | πρὸς τοῖσι | δ’ ἐμβαλ̣εῖν | ἅλας, / με̣μνη|μένος δ’ ὅπως | ἅλα̣ς καὶ μὴ λά|λας ‚… man nehme Sophokles, / von Aischylos … wie viel … den ganzen / Euripides, und zu denen gebe man Salz hinzu, / indem man aber beachte: Salz und kein Geschwätz‘), das sich als ein Rezept für die Komposition einer Tragödie interpretieren läßt, die aus Sophokles (Soph. test. 138 R.), etwas Aischylos (Aesch. test. 124 R.) und dem ganzen Euripides (Eur. test. 175 Kn.) besteht, wobei die Verspottung des witzlosen und doch geschwätzigen Charakters der euripideischen Tragödie ihren Kern im Wortspiel ἅλας / λάλας hat (zur Essensmetaphorik für literaturkritische Äußerungen in der Komödie vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 41 Μνησίλοχός ἐστ’ ἐκεῖνος 〈ὃς〉 φρύγει τι δρᾶμα καινὸν / Εὐριπίδῃ, καὶ Σωκράτης

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Aristophanes

τὰ φρύγαν’ ὑποτίθησιν; die relevantesten Stellen sind Ar. Equ. 537–40 = Cratet. test. 6, Ar. fr. 347 [Thesmophoriazousai II], Cratin. fr. 182,3 [Pylaia], Metag. fr. 15,1–2 [Philothytēs]). Zwei der drei Zitatträger, Diogenes Laertios und Suda, informieren uns über eine Anspielung auf Euripides, wobei sich die Koordinaten der Parodie zwischen der Kompliziertheit seiner Plots und Intrigen und dessen durch sophistische Subtilität gekennzeichneten λαλιά bewegen (zu diesen Aspekten euripideischer Parodie in der Komödie vgl. Bagordo 2018b): Euripides’ nicht zufällig vegetarische, scharfe bzw. appetitanregende Speisen seien (unter Andeutung auf die Tradition, wonach er Sohn einer λαχανόπολις sei) somit zwar köstlich, doch kaum nahrhaft (und als solche unbeliebt bei Heroen wie Herakles; vgl. etwa Eub. fr. 6,3–5 [Amaltheia]), was wiederum eine unmittelbare Kontrastierung mit seinem in dieser Hinsicht antithetischen Kollegen Aischylos evoziere. Die Pointe nimmt indes eine explizit obszöne Wendung, wenn in v. 3 die Reihe der erwähnten Speisen unerwartet mit der καταπυγοσύνη verglichen wird, die zum κρέας μέγα paßte (für das Bild des Dichters als καταπύγων sei auf Ar. Nub. 1092 und Thesm. 35–206 verwiesen; vgl. Henderson 19912, 129; Alvoni 1990, 148–9 benennt zwei affine Stellen für die Deutung des Fragments: in Plut. De tuenda san. 7 τὰ γὰρ εὐτελῆ κρατεῖ τὴν ὄρεξιν ἐπὶ τῶν φυσικῶν μέτρων, ὀψοποιῶν δὲ τέχναι καὶ δημιουργῶν καὶ „τὰ πανοῦργα ταῦτ’ ὀψάρια χὑποτρίμματα“ [com. adesp. fr. 716] κατὰ τὸν κωμικὸν ἀεὶ τοὺς ὅρους τῆς ἡδονῆς μετατίθησιν εἰς τοὔμπροσθεν καὶ παραλλάττει τὸ συμφέρον wird für die Diskreditierung allzu raffinierter Speisen – speziell der ὑποτρίμματα – ein Vergleich zwischen gastronomischem und sexuellem Vergnügen gezogen, indem hierfür auf Arkesilaos’ Diktum μηδὲν διαφέρειν ὄπισθέν τινα ἢ ἔμπροσθεν εἶναι κίναιδον verwiesen wird; beim Zitatträger Pollux wird zum Beweis der Behauptung εἴη δ’ ἂν τῶν ἡδυσμάτων καὶ τὰ ὑποτριμμάτια, ἃ καὶ καταχυσμάτια, καὶ σκόροδον καὶ σκοροδάλμη καὶ ὀξάλμη Cratin. fr. 150 [Odyssēs] angeführt, in dem σκοροδάλμη und ὀξάλμη ein substantielles Pendant zum aristophanischen ὑπότριμμα bilden). ὀξωτά, σιλφιωτά Beide Formen sind nur hier bezeugte Partizipien von sonst unbelegten Verben *ὀξοῦν (denominal von ὄξος ‚Essig‘) und *σιλφιοῦν (denominal von σίλφιον ‚Silphium, Ferula tingitana‘); vgl. Ar. Av. 533–6 (ἀλλ’ ἐπικνῶσιν τυρόν, ἔλαιον, / σίλφιον, ὄξος, καὶ τρίψαντες / κατάχυσμ’ ἕτερον / λιπαρόν, mit Dunbar 1995, z. St.). βολβός Zu βολβός vgl. hier unten, zum fr. 164. τευτλίον Zu τευτλίον vgl. Perrone 2019, zu Cratet. fr. 16,8 [Thēria] ὑπότριμμα Das ὑπότριμμα ist eine appetitanregende Soße aus diversen feingehackten bzw. zermahlenen Zutaten (u.a. wohl Knoblauch und Silphium mit Essig versetzt; vgl. Taillardat 19652, 217 und Alvoni 1990, 147–9) von würzigscharfem bzw. saurem Geschmack (in Ar. Eccl. 292 βλέπων ὑπότριμμα bezieht sich das Bild auf den drohenden Blick des Archons; ebenfalls für die Schärfe der Soße spricht in 1170 die Sequenz -δριμυποτριμματο- in einem mehrere Verse langen Kompositum; vgl. auch Antiphan. fr. 221,3–4 [Philōtis] ἐν ὑποτρίμματι / ζέσαι und

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Γῆρας (fr. 129)

Nicostr. fr. 1,3 [Habra] βολβὸν ἐν ὑποτρίμματι; weitere Lit. in Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 1,9 [Amphiktiones] ὑποτριμματίων). θρῖον Ein in ein Feigenblatt gewickeltes Gericht (vgl. Athen. I 9a [Dioscur. FGrHist 594 F 8]; vgl. auch [Clitarch. FGrHist 137 F 1; etwa mit Salzfisch in Ar. Ach. 1101 θρῖον ταρίχους, Fleisch und Fett in Equ. 954 δημοῦ βοείου θρῖον ἐξωπτημένον; weitere Lit. in Mastellari 2020, zu Mnesim. fr. 4,31 [Hippotrophos]). ἐγκέφαλος Hirn als beliebte Speise in der Komödie auch in Antiphan. fr. 273 (οὐδ’ ἧψεν κρέα / οὐδ’ ἐγκέφαλον· ὤπτα δὲ καὶ τὰς κοιλίας. / οὕτω σφόδρ’ ἦν ἀρχαῖος), Euphr. fr. 9,3–5 [Synephēboi] (οὐδεὶς εἶχέ σοι / κωβιὸς ὅλως γὰρ ἧπαρ, ἀλλ’ ἦσαν κενοί· / ἐγκέφαλος ἠλλοίωτο), Ephipp. fr. 13,6 [Kydōn] (Διὸς ἐγκέφαλος); unklar der Kontext in Plat. fr. 37 [Heortai] (ὁ δὲ τὸν ἐγκέφαλόν τις / ἐξαύσας καταπίνει). ὀρίγανον Das Wort weist außer dem Nt. auch das (verbreitetere) Mask. auf und steht wohl für Oregano (Origanum vulgare), ein in der griech. Küche gängiges Gewürz v.a. für Fleisch, Fisch und Gemüse (für die Komödienbelege und weitere Lit. vgl. Orth 2013, zu Amips. fr. 36). καταπυγοσύνη Das Abstraktum zu dem in der Komödie geläufigen Schimpfwort καταπύγων (vgl. Dover 2002, 94–5), das generell für homosexuelle Passivität steht, erscheint sonst in Ar. Nub. 1022–3 (καὶ πρὸς τούτοις τῆς Ἀντιμάχου  / καταπυγοσύνης ἀναπλήσει), wo der Dikaios Logos Pheidippides vor den verheerenden Folgen einer Erziehung durch den Adikos Logos warnt, in Cratin. fr. *259 [Cheirōnes] (Ἥραν τέ οἱ Ἀσπασίαν τίκτει Καταπυγοσύνη / παλλακὴν κυνώπιδα), wo Aspasia als Tochter der Katapygosynē und Konkubine beschimpft und mit Hera kontrastierend verglichen wird, sowie in fr. 58 [Drapetides] (φέρε νῦν σοι / ἐξ αἰθρίας καταπυγοσύνην μυὸς ἀστράψω Ξενοφῶντος). πρὸς κρέας μέγα Zu πρός in vergleichendem Sinn vgl. Stellen in Alvoni 1990, 149; die hier evidente obszöne Valenz von κρέας μέγα stellt keinen isolierten Fall dar (Henderson 19912, 116. 129; vgl. auch Stone 1978, 428 A. 7).

fr. 129 K.–A. (125 K.) (A.) τουτὶ τί ἦν τὸ πρᾶγμα; (B.) θερμούς, ὦ τέκνον. (A.) ἀλλ’ ἦ παραφρονεῖς; (B.) κριβανίτας, ὦ τέκνον. (A.) τί κριβανίτας; (B.) πάνυ δὲ λευκούς, ὦ τέκνον 1 ὡστέκνον A: corr. cod. B, Musurus

2 ἀλλὴ A: corr. Brunck

3 πάνυ γε Kaibel

(A.) Was war denn das für ein Ding? (B.) Warme, mein Kind. (A.) Spinnst du etwa? (B.) Backofenbrote, mein Kind. (A.) Was für Backofenbrote? (B.) Ganz weiße, mein Kind

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Aristophanes

Athen. III 109f κριβανίτην. τούτου μνημονεύει Ἀριστοφάνης ἐν Γήρᾳ· ποιεῖ δὲ λέγουσαν ἀ ρ τ ό π ω λ ι ν διηρπασμένων αὐτῆς τῶν ἄρτων ὑπὸ τῶν τὸ γῆρας ἀποβαλλόν τ ω ν (-βαλόντων edd.)· —— kribanitēs (‚Backofenbrot‘, Akk.). Aristophanes erwähnt es im Gēras: er läßt e i n e B ä c k e r i n reden, d e r B r o t e g e r a u b t w u r d e n v o n d e n e n, d i e d a s A l t e r v e r w e r f e n: ——

Metrum Iambische Trimeter:

llkl klk|l llkl llkr l|lkl llkl klkl l|rkl llkl

Zitatkontext Das Fragment wird im Rahmen einer längeren (nicht alphabetisch geordneten) Sektion über diverse Brotsorten angeführt (Athen. III 108f–16a); eine vergleichbare, wohl auf dieselbe Quelle zurückzuführende Auflistung von Begriffen im Kontext der Brotherstellung in Poll. VII 21–4. Interpretation In einem Dialog zweier Sprecher fragt Person A, worum es sich bei einer bestimmten, wohl von Person B verzehrten Speise handelte, die A gesehen (oder gerochen?) habe, woraufhin B – inkompatibel zur Form der Frage – erwidert, besagte, (für den Zuschauer wohl noch) unidentifizierte Lebensmittel seien heiß gewesen; auf die verwunderte Reaktion von A über die scheinbar abstruse Antwort insistiert Sprecher B jedoch, indem er die heiße Speise als kribanitai (vgl. hier unten) bezeichnet. Athenaios als Zitatträger informiert über den weiteren Kontext sowie die Identität von Sprecher B als Bäckerin (ἀρτόπωλις), die Opfer eines Diebstahls ihrer Ware (Brote) durch die Alten in der Komödie geworden sei (anders, indessen im Widerspruch zu den Worten des Zitatträgers, Kock I 422 sowie Kann 1909, 20 und Oeri 1948, 26; vgl. auch Srebrny 1948/49, 53, der mit διήρπασαν bzw. κατέφαγον ergänzt: „est enim particula scaenae, in qua pristrix senum repuerascentium rapinam apud quendam conqueritur“; eine neue, plausible Interpretation in Alvoni 1990, 152–6, wonach A keine fremde Person sei, der B vom Hergang des eben geschehenen Vorfalls berichtet, sondern eine in das Ereignis selbst involvierte Person, gegen die B.s Worte gerichtet sind, d. h. wohl einer der für den Diebstahl verantwortlichen Alten, was aber impliziere, daß ὦ τέκνον ebenso wie an anderen Stellen nicht ein geringeres Alter des Angesprochenen voraussetze; die Komik ergebe sich aus dem Verhalten der γέροντες die νεανικῶς handeln, sowie aus dem Zorn der ἀρτόπωλις, wobei die Szene an den Streit zwischen Philokleon und der von ihm geschädigten ἀρτόπωλις in Aristophanes’ Wespen erinnere). 1 τουτὶ τί ἦν τὸ πρᾶγμα; Die Verwunderung erscheint in Form eines Fragesatzes (vgl. Sonderegger 2001). ὦ τέκνον Stets paratragisch in der Komödie (vgl. Rau 1967, 130. 146. 149. 150. 156. 211); vgl. Aesch. Sept. 606, Soph. Ai. 154. 174. 477 und Ar. Lys. 1.

Γῆρας (fr. 130)

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2 ἀλλ’ ἦ παραφρονεῖς; Die Junktur ἀλλ’ ἦ leitet i.d.R. einen interrogativ formulierten Einwand ein (vgl. Denniston 19542, 27). παραφρονεῖν wird – wie oft bei Aristophanes – hyperbolisch verwendet, um den Gegenpart zu verwirren (vgl. Ar. Vesp. 8, Nub. 817. 833. 1271, 1273. 1275–6, Av. 1214, Eccl. 250–1. 1000, Plut. 364. 366. 372. 507–8, mit Dover 1974, 236). κριβανίτας Bei κριβανίτης handelt es sich um ein im κρίβανος (wohl sekundäre, aus Dissimilation entstandene Form von κλίβανος) gebackenes Brot, wobei diese Backform eigentlich ein irdenes oder eisernes, mit Luftlöchern versehenes Geschirr ist. 3 τί κριβανίτας; Zur Typologie solcher elliptischen Fragesätze vgl. Alvoni 1990, 153, jedoch mit der Schlußfolgerung: „Sulla base dell’usus aristofaneo appare, dunque, verosimile che anche la battuta di A comprendesse due distinte interrogative: τί; κριβανίτας;“.

fr. 130 K.–A. (131 K.) (A.) τίς ἂν φράσειε ποῦ ’στι τὸ Διονύσιον; (B.) ὅπου τὰ μορμολυκεῖα προσκρεμάννυται 1 φράσει’ ὅπου Hirschig 2 μορμολυκεῖα Coddaeus: -λύκεια V: -λύκια b προσκρέμαται 〈ξένε〉 van Herwerden

(A.) Wer könnte zeigen, wo das Dionysion ist? (B.) Da, wo die Schreckbilder hängen Phryn. Ecl. 346 F. Διονυσεῖον (sic V, διονύσιον b)· ἀπαίδευτον οὕτω λέγειν, δέον βραχύνειν τὴν σι συλλαβήν. οἱ γὰρ ἐκτείνοντες παρὰ τὴν τῶν Ἀττικῶν διάλεκτον λέγουσιν. χρὴ οὖν Ἀριστοφάνει ἀκολουθοῦντας λέγειν. ἐν γὰρ τῷ Γήρᾳ φησίν· —— Dionyseion: es ist ungebildet, es so zu sagen, da man die Silbe si kürzen sollte. Diejenigen nämlich, die sie dehnen, sprechen gegen den attischen Dialekt. Man muß es also dem Aristophanes folgend aussprechen. Im Gēras nämlich sagt er: —— Et. gen. AB s. v. μορμολυκεῖον (Et. magn. p. 590,51) μορμολυκεῖον· προπερισπωμένως (ὡς add. B), προσωπεῖον ἐπίφοβον. Ἀριστοφάνης Γήρᾳ (γήρα A, γήρω B). δηλοῖ δὲ καὶ φόβητρον ἁπλῶς, ἐν Θεσμοφοριαζούσαις. […] ἢ τὰ τῶν τράγων προσωπεῖα λέγονται mormolykeion (‚Schreckgespenst/-bild‘): mit dem Zirkumflex auf der vorletzten Silbe, eine schreckenerregende Figur. Aristophanes im Gēras. Aber es zeigt auch einfach etwas Schrechlickes an, in den Thesmophoriazusen (Ar. Thesm. 417). […] Oder die Masken der tragischen Schauspieler werden so genannt

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Aristophanes

Metrum Iambische Trimeter:

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Zitatkontext Der Attizist Phrynichos verwendet das aristophanische Fragment, um die Korrektheit der att. Form Διονύσιον gegenüber der Variante Διονυσεῖον zu untermauern; die weitere lexikographische Tradition, die überwiegend auf der Komödie basiert, betrachtet Maske als die primäre, Schreckgespenst als die sekundäre Bedeutung (schol. Ar. Pac. 474a+b τῆς σῆς μορμόνος: παρὰ τὴν Μορμὼ καὶ τὴν Γοργόνα, ἣν εἶχεν ὁ Λάμαχος ἐπίσημον. οὕτως δὲ ἔλεγον τὸ ἐκφόβητρον· καὶ τὰ προσωπεῖα τὰ αἰσχρὰ μορμολύκεια, {ἀφ’ οὗ} καὶ τὰ τραγικὰ καὶ τὰ κωμικά. καὶ ἐν Ἀμφιαράῳ· [Ar. fr. 31 [Amphiaraos]], schol. Ar. Equ. 693b,2 μορμολυκεῖα δὲ ἔλεγον τὰ φόβητρα, d,2 καὶ μορμολυκεῖα φασὶ τὰ φοβερά; schol. Ar. Thesm. 417 [μορμολυκεῖα] φόβον, ἀπὸ τῶν προσωπείων; Poll. II 47 καὶ προσωπεῖον τὸ μορμολυκεῖον· τὸ δ’ αὐτὸ καὶ προσωπίς, IV 115 καὶ ἔστιν εἰπεῖν πρόσωπον προσωπεῖον προσωπίς, μορμολυκεῖον, γοργόνειον, über Theatergegenstände – vgl. auch X 167; Tim. Lex. Plat. μ 288 Val. μορμολύκεια· τὰ φοβερὰ τοῖς παισὶ προσωπεῖα; Hsch. μ 1665 = Phot. μ 530 = Synag. μ 263 = Sud. μ 1250,1 μορμολυκεῖα· τὰ τῶν τραγῳδῶν προσωπεῖα; schol. Plat. Axionic. 364b p. 409 Gr. ~ [Sud. μ 1250,1–3] μορμολύκιά φασιν τὰ τῶν ὑποκριτῶν πρόσωπα, ἃ Δωριεῖς γόργια καλοῦσιν. ἔνθεν καὶ τὸ ἐκφοβῆσαι μορμολύξασθαι καὶ μορμολυττομένους τοὺς ἐκφοβοῦντας λέγουσιν; schol. Plat. Gorg. 473d3 [213 p. 227–8 Cufalo] μορμολύττῃ· φοβεῖς. παρῆκται δὲ τὸ ῥῆμα ἀπὸ τῶν προσωπείων τῶν ἐν ταῖς τραγῳδίας ὑποκριτῶν, ἃ ἐκάλουν μορμολυκεῖα, Δωριεῖς δὲ γόργια· τοιούτοις δὲ καὶ αἱ γυναῖκες τὰ παιδία φοβοῦσιν; schol. Theocr. 15,40b Μορμώ· εἰς κατάπληξιν τοῦτο ἔταττον, ὅθεν καὶ τὰ προσωπεῖα μορμολύκεια ἔλεγον; Zonar. p. 1371,14–6 μορμολύκειον· φόβητρον. ἢ τὸ τῶν τραγῳδῶν προσωπεῖον ἢ προσποιούμενον ἐπίφοβον ἐπὶ τέρψει τῶν θεατῶν; vgl. auch [Hdn.] Epim. 87,9–88,1 Boiss., Eust. in Il. p. 1150,33–4. p. 1234,54–6). Textgestalt Unnötig ist der Eingriff in φράσει’ ὅπου (v. 1) statt des tradierten Textes von Hirschig 1850, 276, da die Verwendung direkter Fragepronomina und -adverbien hinreichend dokumentiert ist (vgl. Alvoni 1992, 166 A. 5, mit Verweis auf Ar. Av. 1229, Ran. 1455, Plut. 24). Interpretation In einer dialogischen Szene fragt eine vermutlich in Athen fremde Person einen athenischen Bürger nach dem Dionys(e)ion, das sich, so die etwas rätselhafte Antwort, da befinde, wo die Theatermasken hängen (so bereits Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „interrogat peregrinus homo per Dionysiorum dies Athenas adveniens; respondet civis ubi nunc personae comicae adfiguntur“, unter Verweis auf Plut. Comp. Ar. et Men. 854b κωμικοῦ προσώπου δειχθέντος; vgl. auch Taillardat 19652, 491), was ein Pendant in Ar. fr. 31 [Amphiaraos] (〈 〉 ἀφ’ οὗ κωμῳδικὸν μορμολυκεῖον ἔγνων) hätte, wo der Kontext ebenfalls theatralisch ist und der Ausdruck stellvertretend für die Komödie steht, sei es im Sinne von häßlich oder von lästig (vgl. Orth 2017, z. St., mit folgender Schlußfolgerung: „Da die

Γῆρας (fr. *131)

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μορμολυκεῖα zum Erschrecken der Kinder aber auch eine pädagogische Funktion erfüllten, wäre denkbar, dass Aristophanes hier auch seiner Komödiendichtung eine ähnliche Wirkung zuweist“; in einer neueren Interpretation läßt Alvoni 1992 beide Verse von einer einzigen Person sprechen – „Chi può indicarmi dov‘è il tempio di Dioniso, là dove si appendono le maschere?“, 167 –, und hält die μορμολυκεῖα für Kultmasken in Verbindung mit dem Dionysoskult, was mit dem Verjüngungsmotiv der Komödie harmonierte; dabei wird auf die schreckenerregenden Masken der Μορμώ verwiesen, die etwa in Ar. Ach. 582 und Pac. 414 sich implizit mit denen der Γοργώ identifizieren ließen, während die apotropäische Funktion der mormolykeia mit jener der gorgoneia vergleichbar sei); für eine tragische Maske steht der Begriff in Aesop. fab. 27 Hausr.–Hung. Abgeleitet von Μορμώ, einem weiblichen Monster, das den Kindern Angst einjagte (vgl. Frisk GEW, s. v. μορμώ, der eine Rückbildung über das Verb μορμολύττεσθαι für wahrscheinlich hält – vgl. Ar. Av. 1245, Plat. Crit. 46c, Gorg. 473d, Axionic. 364b; vgl. Olson 1998, zu Ar. Pac. 473–4), bezeichnet μορμολυκεῖον in Ar. Thesm. 416–7 (καὶ προσέτι Μολοττικοὺς / τρέφουσι μορμολυκεῖα τοῖς μοιχοῖς κύνας) ein Schreckgespenst, das dort die Ehebrecher erschreckt, und ein Wesen, vor dem Kinder Angst haben, in Plat. Phaed. 77e: diese Bedeutungen erklären wohl die Übertragung auf Masken (vgl. Tim. Lex. Plat. μ 288 Val., Et. magn. p. 590,51–8). 1 τίς ἂν φράσειε ποῦ ’στι Der Gebrauch des Opt. in höflichen Fragen auch etwa in Ar. Lys. 1086 und Plut. 1171 (vgl. Wackernagel 19262, 237 und Bers 1984, 136; zur primären Bedeutung von φράζειν ‚zeigen‘ vgl. Alvoni 1992, 166 A. 5, mit weiterer Lit. und Verweis auf Ar. Av. 15. 50. 121. 148, Ran. 110. 112. 117. 119–20. 431, Eccl. 837. 1125, Plut. 749). τὸ Διονύσιον Mit Dionys(e)ion wurden verschiedene Dionysos-Tempel in Athen bezeichnet (vgl. Judeich 19312, 291–6. 316–9); vgl. hier unten, zu fr. 166.

fr. *131 K.–A. (132 K.) ἔδει δέ γε σε βληθεῖσαν εἰς Ἁλμυρίδας τῇ θυγατρὶ τῃδὶ μὴ παρέχειν σε πράγματα 1 δέ γε σε βληθεῖσαν Phot. b, Synag.: δέ γε σ’ ἐκβλ. Bergk: δέ γ’ ἐκβλ. Kock θυγατρὶ τῃδὶ μὴ Wilamowitz: μὴ τῆ θΰγατρΐ δεῖ Phot. b: τῃδὶ μὴ Synag.

2 τῇ

du solltest jedenfalls auf den Leichenacker kommen und dieser Tochter da keine Sorgen bereiten Phot. α 1018 (b, z) = Synag. Σb α 977 Ἁλμυρίδες· τόπος τις περὶ τὰς ἐσχατιὰς τῆς Ἀττικῆς. Ἀριστοφάνης Γήρᾳ (Τηρεῖ codd., corr. Seidler dubitanter)· —— (poetae verba om. Phot. z)

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Aristophanes

Halmyrides (‚Halmyriden‘): irgendein Ort an den äußersten Grenzen Attikas. Aristophanes im Gēras: ——

Metrum Iambische Trimeter:

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Zitatkontext Für den lexikographischen Eintrag läßt sich anhand der Konvergenz mit Hsch. α 3201 (ἁλμυρίδες· αἰγιαλοί. καὶ τόπος ἐν τῇ Ἀττικῇ παρὰ τὰς ἐσχατιάς, οὗ τοὺς νεκροὺς ἐξέβαλον) auf attizistische Herkunft schließen (laut von Borries 1911, 152 aus dem Attizisten Phrynichos: Phryn. Praep. soph. fr. *150 Borr.; vgl. Cunningham 2003, 595). Das Fragment ist in sämtlichen Hss. als Ἀριστοφάνης Τηρεῖ (‚Aristophanes im Tēreus‘) überliefert: Da aber kein Tēreus für Aristophanes bezeugt ist – und auch als Komödientitel der Archaia unwahrscheinlich wäre –, liegt eine Verbesserung in das paläographisch kompatible Γήρᾳ am nächsten (vermutet von Seidler 1818, 25, der allerdings ebenso die Möglichkeit eines Fragments aus Anaxandrides’ Tēreus in Erwägung zieht; vgl. auch Crönert 1907, 480: „subest forma Γήρει, quae infimis in usu fuit“). Textgestalt Die Emendationsvorschläge von v. 1 lassen sich durch die Skansion der zweiten Silbe von Ἁλμυρίδας als ῡ im Vergleich zum Adj. ἁλμῠρός begründen, woher der Ortsname stammt; Hsch. α 3201 (vgl. hier oben, Zitatkontext); τῇ θυγατρὶ τῃδὶ μὴ von Wilamowitz 1907, 6 entspricht gewöhnlicher Wortstellung (vgl. z. B. Ar. Ach. 997, Equ. 1025, Vesp. 134. 347, Plut. 1038). Interpretation Eine nicht identifizierbare sprechende Person wendet sich einer ebenso unbekannten Frau in leicht polemischem Tonfall zu, indem sie sich darüber beklagt, daß der angeredeten Frau noch nichts Schlimmes widerfahren sei, weil sie einem Mädchen etwas Böses getan habe: für die Vehemenz des verbalen Angriffs spricht – außer den Partikeln δέ γε – vor allem der sonst unbezeugte Ausdruck βάλλειν εἰς Ἁλμυρίδας, was wie eine Variante des häufig belegten Schimpfworts βάλλειν εἰς κόρακας klingt (so die plausible Interpretation von Alvoni 1994, die sich auf Hsch. α 3201 stützt – vgl. hier oben, Zitatkontext –, wo Ἁλμυρίδες wohl autoschediastisch, doch in klarem Bezug auf das Aristophanes-Fragment, als Ort bezeichnet wird, οὗ τοὺς νεκροὺς ἐξέβαλον). Außerhalb der lexikographischen Tradition ist der Ortsname Ἁλμυρίδες (aus dem Subst. ἀλμυρίς ‚salziger Boden‘) nur inschriftlich bezeugt (IG II2 2498 = SIG3 965). Bei der erwähnten θυγάτηρ dürfte es sich um ein Mädchen handeln, das mit der angeredeten Frau bzw. der persona loquens durch Verwandtschaft oder sonstige Beziehungsformen verbunden ist und nun vom Sprecher in Schutz genommen wird (vgl. Wilamowitz 1907, 6: „wird der Mutter (vielleicht vom Geras selbst) gesagt ‘du solltest längst auf dem Kirchhof liegen und der Tochter nicht mehr zur Last fallen’“; Bergk 1840, 998 – der indes γυναικὶ τῃδὶ konjiziert hatte – denkt an einen der verjüngten Alten des Chors, der sich an seine alte Frau richte, die

Γῆρας (fr. 132)

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er verlassen hat, um eine jüngere zu heiraten; Alvoni 1994 mutmaßt denselben Alten wie in fr. 148, wobei die ältere Frau dann nicht seine Ehefrau, sondern eine Kupplerin wäre, deren Schuld darin bestünde, sich in die Liebesaffäre des verjüngten Alten einzumischen, ebenso wie es eine κατάροτος μαστροπός mit einem ‚ihrer Mädchen‘ mache: hierzu paßte θυγάτηρ). Der emphatische Ton wird u.a. durch die Verdoppelung des Personalpronomens unterstrichen (vgl. Fraenkel 1962, 90–1. 216; weitere Beispiele Ar. Ach. 383–4, Av. 544–5; auch in der Tragödie: z. B. Soph. OC 1278–9, Trach. 218–). Die Junktur πράγματα παρέχειν ebenso in Ar. Av. 931. 1252, Plut. 20. 102 (vgl. auch Aesch. fr. 78a,13 R.; sonst häufig in der att. Prosa).

fr. 132 K.–A. (129 K.) ὀφθαλμιάσας πέρυσιν εἶτ’ ἔσχον κακῶς κἄπειθ’ ὑπαλειφόμενος παρ’ ἰατρῷ 1 πέρυσιν ἐπέσχον FS

2 ἔπειθ’ A

in fin. 〈βλέπω〉 Blaydes, 〈Πιττάλῳ〉 Goossens

wegen einer Augenkrankheit ging es mir letztes Jahr schlecht, und dann bekam ich eine Salbe bei einem Arzt … Poll. IV 180 (codd. FS, A) Ἀριστοφάνης δ’ ἐν τῷ Γήρᾳ φησίν· —— Und Aristophanes im Gēras sagt: ——

Metrum Iambische Trimeter (v. 2 unvollständig):

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Zitatkontext Angeführt wird das Fragment in einer Sektion über diverse medizinische Anwendungen und Instrumente (Poll. IV 181–3), speziell für den terminus technicus ὑπαλείφειν, das auf den mediz. Gebrauch affiner Verben wie κατα- und ἐπιπλάσσειν, ἐναλείφειν sowie ἐπιγράφειν (ohne Beispiele) folgt. Interpretation Ein Sprecher berichtet von der im Jahr zuvor an seinen Augen erfolgten Behandlung. Vergleichbar ist das Fragment mit ähnlichen Situationen, in denen ein Mittel gegen eine nicht genauer spezifizierte Augenkrankheit (ὀφθαλμία) eingesetzt wird (vgl. Rodríguez Alfageme 1981, 141–2): in Ar. Ach. 1027–9 (ἀπόλωλα τὠφθαλμὼ δακρύων τὼ βόε.  / ἀλλ’ εἴ τι κήδει Δερκέτου Φυλασίου, / ὑπάλειψον εἰρήνῃ με τὠφθαλμὼ ταχύ) bittet der Bauer Dikaiopolis darum, ihm die Augen mit Frieden zu salben, die infolge der Tränen krank geworden sind, die er wegen des Diebstahls seiner Ochsen durch die Thraker vergossen

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Aristophanes

hat; in Eccl. 404bis–6 (σκόροδ’ ὁμοῦ τρίψαντ’ ὀπῷ, / τιθύμαλλον ἐμβαλόντα τοῦ Λακωνικοῦ, / σαυτοῦ παραλείφειν τὰ βλέφαρα τῆς ἑσπέρας) empfiehlt Blepyros dem triefäugigen Neokleides ein Rezept für ein Augenheilmittel; in Plut. 720–2 (εἶτ’ ὄξει διέμενος Σφηττίῳ / κατέπλασεν αὐτοῦ τὰ βλέφαρ’ ἐκστρέψας, ἵνα / ὀδυνῷτο μᾶλλον) erzählt Karion, wie der blinde Plutos sein Augenlicht durch eine Salbe zurückgewann. ὀφθαλμιᾶν weist die medizinisch-pathologisch markierte Suffigierung -ιᾶν auf (vgl. Bagordo 2014a, zu Call. fr. 31). Bei ὑπαλείφειν handelt es sich um den vermutlich frühesten Beleg (vgl. auch Ar. Pac. 897–8 καὶ παγκράτιόν γ’ ὑπαλειψαμένοις νεανικῶς / παίειν) für ein Verb, das sonst nur in der Prosa vorkommt (selten in der klassisch-attischen, dann vor allem, wie zu erwarten, in der mediz. Literatur, u.a. auf die Augen bezogen).

fr. 133 K.–A. (134 K.) (Α.) σὺ δ’ οὐχ ἕπῃ μοι; (Β.) νὴ Δί’, ὀλίγας ἡμέρας σὺ δ’ οὐχ ἕπῃ μοι Hanow: ΣΥ ΔΟΥΚΕΓΗΙΜΟΥ RVM: Σ ΥΔΟΥΚΗΤΗΙΜΟΗ O (teste N. Wilson): ΣΟΥ ΔΟΙΚΗΣΗΙΜΟΙ D: (σὺ δ’) οὐχκ’ ἡγχήχμ’ ου collat. Scalig.: σὺ δ’ οὐκ ἐγήμω C. F. Hermann νὴ Δί’ Scaliger: ΗΔΗ RVM: ΝΔΝ D ὀλίγας 〈γ’〉 Kock

(Α.) Und du folgst mir nicht? (Β.) Beim Zeus, in wenigen Tagen Prisc. Inst. gramm. XVIII 246 [GrL III p. 330,16 Hertz] (codd. RVDM et collat. Scaligerana) Attici ὀλίγας ἡμέρας pro ἐν ὀλίγαις ἡμέραις. similiter nos. Aristophanes Γήραι (ΓΗΡΑΥ DM, ΓΕΡΑΙ O)· —— Die Attiker [sagten] oligas hēmeras (‚wenige Tage‘, Akk.) statt en oligais hēmerais (‚in wenigen Tagen‘). Ähnlicherweise [sagen] wir. Aristophanes Γήραι (ΓΗΡΑΥ DM, ΓΕΡΑΙ O)· ——

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Angeführt wird das Fragment im 18. Buch von Priscians Institutio grammatica (vgl. hier oben, zu fr. 107): in diesem Eintrag gilt Priscians Interesse dem Akkusativ der kontinuierlichen Zeit, wobei das griechische Lemma (ὀλίγας ἡμέρας), das hier außer der aristophanischen Bezeugung auch mit lateinischen Zitaten versehen wird (Verg. Aen. I 47–8. 683–4. III 203–4), in der grammatischen oder lexikographischen Tradition zuvor noch nicht vorgekommen war (am ähnlichsten schol. Thuc. I 3,2 πολλοῦ γε χρόνου· οὕτως λέγουσιν οἱ Ἀττικοί „πολλῶν ἡμερῶν οὐκ εἶδόν σε“ ἀντὶ τοῦ „ἐν πολλαῖς ἡμέραις“; zur ganzen Frage vgl. Spangenberg Yanes 2014, 431–3).

Γῆρας (fr. 134)

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Textgestalt Bezüglich der tradierten Sequenz ΗΓΗΙΜΟΥ (für sämtliche Lesarten der Hss. vgl. Rosellini 2014, 564) erscheint ἕπῃ μοι von Hanow 1830, 40 ökonomischer als ἐγήμω von Hermann 1829, 1216 (vgl. auch Hermann 1835, 17 A. 35: „nisi forte οὖν pro οὐκ ponere praestet“). Interpretation Der Vers entstammt einem Dialog zweier unbekannter Personen, ohne daß sich der Kontext rekonstruieren ließe (die Antwort von B erinnert an Ar. Ran. 795b νὴ Δί’, ὀλίγον ὕστερον; zu νὴ Δία und weiteren „assertive idioms“ vgl. Willi 2003, 13).

fr. 134 K.–A. (CGFP 57) καὶ μὴν ὑπόστιφρόν γε τὴν φωνὴν ἔχεις μὴν ed. pr.: μη pap.

ὑποστιρ[[ι]]φνον pap.

γε τὴν Körte: σετη pap.: σὺ τὴν ed. pr. —

du hast in der Tat eine durchaus rauhe Stimme P. Oxy. 1803 fol. 1v 1 στιφρόν· ὃ οἱ πολλοὶ στριφνόν, ὡς Ἀριστοφάνης Γήρᾳ· —— stiphron (‚dicht zusammengedrängt, gedrungen‘, Nt.): was die meisten striphnon (‚dicht, fest, hart‘, Nt.) [nennen], wie Aristophanes im Gēras: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Das in einem Oxyrhynchos-Papyrus aus dem 6. Jh. n. Chr. überlieferte Glossar enthält zahlreiche Auszüge aus Prosa (Demosthenes, Thukydides, Xenophon) und Komödie (auf dieses Aristophanes-Zitat folgt etwa Men. fr. 343 [Synaristōsai] ὡς ἀεὶ στιφρὰς ἐσομένας καὶ νέας, ταλάντατος); lexikographisches Interesse an dem Wort dokumentieren attizistisch orientierte Einträge wie Moer. σ 10 Hansen (στιφρόν Ἀττικοί· στριφνόν Ἕλληνες) und Phot. σ 566 (στιφρόν· τὸ πεπηγός. στρυφνὸν δὲ τὸ πρὸς τὴν γεῦσιν). Interpretation Das Fragment stammt aus einer dialogischen Situation (wohl ein Schlagabtausch mit reichlichen wechselseitigen Beleidigungen), in der jemand die Stimme eines anderen mittels eines Adj. charakterisiert, das sich von στῖφος ‚dicht zusammengedrängter Haufe, Schar von Kriegern, Schiffen usw.‘ herleitet und hier für eine gewisse Rohheit zu stehen scheint (vgl. Beta 2004, 275 A. 23; auf die σκέλη bezogen in Xen. Cyneg. 4,1, auf einen βρόχος in 9,13; vgl. hier unten, zu fr. 148,3); derselbe idiomatische Gebrauch des bestimmten Artikels, der signalisiert, wie das fragliche Objekt spezifisch zum Subjekt des Hauptverbs gehört, u.a. in Eup. fr. 305 [Chrysoun genos] (ἀλλ’ ὦ φίλε Ζεῦ κατάχυτλον τὴν

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Aristophanes

ῥῖν’ ἔχεις; vgl. Olson 2016, z. St., mit den einschlägigen Stellen), fr. 368 (τὸ σῶμ’ ἔχουσι λεῖον ὥσπερ ἐγχέλεις), Cratin. fr. 202 [Pytinē] (〈ἆρ’〉 ἀραχνίων μεστὴν ἔχεις τὴν γαστέρα;), Pher. fr. 75,2 [Koriannō] (ξηρὰν ἔχουσα τὴν φάρυγα), fr. 169,2 (τὸ μέτωπον, εἰ θέρμην ἔχουσα τυγχάνω), Ar. Ach. 990 (καλὸν ἔχουσα τὸ πρόσωπον), Plut. 1018 (τάς γε χεῖρας παγκάλας ἔχειν μ’ ἔφη), Nicostr. fr. 33,2 (βλοσυράν γε τὴν ψυχὴν ἔχεις). fr. 135 K.–A. (126 K.) ὁ δὲ μεθύων ἤμει παρὰ τοὺς ἀρχηγέτας ἤμει Phot. ante corr. (coniecerat Bekker): ἤμειψεν Phot. post corr.: ἡμεῖς Synag.

und/aber der, betrunken, kotzte bei den Stammheroenstatuen Phot. α 2926 (z) = Synag. α 2194 ἀρχηγέται· ἡγεμόνες οἱ (ἥρωες οἱ Kaibel, om. Phot.) ἐπώνυμοι τῶν φυλῶν (deficit Phot. z, succedit Sz). Ἀριστοφάνης Γήρᾳ (Γ. om. Phot.)· —— archēgetai (‚Stammheroen‘): Namensgeber der Phylen. Aristophanes im Gēras: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Eine identische attizistische Herkunft weist die Glosse in Hsch. α 7583 (ἀρχηγέται· ἥρωες ἐπώνυμοι τῶν φυλῶν, ἢ θεοὶ ἐν Ἀθήναις) auf, die ein weiteres Detail hinzufügt und das Aristophanes-Zitat wegläßt. Interpretation Bei dem Betrunkenen, von dem in einer dialogischen Situation die Rede ist, könnte es sich um einen alten Mann handeln, möglicherweise denselben wie in fr. 129 (so Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „narratur de eodem sene qui post ipse in scenam prodiit“, unter Verweis auf Xanthias’ Erzählung über Philokleons betrunkenen Zustand in Ar. Vesp. 1299–325); mit dem Ausdruck ‚bei den archēgetai‘ sind die Statuen der laut lexikographischen Quellen auch als archēgetai bekannten zehn Heroen gemeint, die in Athen v.a. als ἐπώνυμοι bezeichnet werden und nach denen Kleisthenes seine Phylai benannt hatte (vgl. Aristot. Ath. pol. 21,6 ταῖς δὲ φυλαῖς ἐποίησεν ἐπωνύμους ἐκ τῶν προκριθέντων ἑκατὸν ἀρχηγετῶν, οὓς ἀνεῖλεν ἡ Πυθία δέκα, 53,4 εἰσὶ γὰρ ἐπώνυμοι δέκα μὲν οἱ τῶν φυλῶν […] καὶ ἵσταται ἡ στήλη πρὸ τοῦ βουλευτηρίου παρὰ τοὺς ἐπωνύμους; vgl. auch Dem. 60,27–8 und, zu den Statuen der epōnymoi, Paus. I 5,2–5; vgl. Wycherley 1957, 85–90, mit weiteren Bezeugungen; zur Lokalisierung des früheren Denkmals vgl. Thompson–Wycherley 1972, 40; vgl. auch Greco 2015, 1750); vor ihren Statuen auf der Agora wurden Gesetzesanträge und öffentliche Klagen ausgestellt (Dem. 20,94. 21,103. 24,18. 25. Aeschin. 3,39); sie verfügten ferner über

Γῆρας (fr. 136)

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einen eigenen Kult (vgl. Dem. 24,8. 58,14. 43,59); in Ar. Lys. 644 (εἶτ’ ἀλετρὶς ἦ δεκέτις οὖσα τἀρχηγέτι) steht ἀρχηγέτις für Athene als Schutzgöttin Athens. fr. 136 K.–A. (9 Dem.) ἀθάρης ἀνακαλύψασα μεστὸν τρύβλιον θάρης b

ἀνακαλύψωσε (-ω σέ z) με εἰς τὸ τρ. codd.: corr. Reitzenstein

indem sie einen Teller voll mit Weizenbrei aufdeckte Phot. α 452 (b, z) ἀθάρην, οὐκ †ἀθάρην† (ἀθήρην zpc; ἀθάραν Blaydes, Reitzenstein) τὴν ἐρεικτὴν καλοῦσιν. Ἀριστοφάνης Πλούτῳ· (Ar. Plut. 673). 〈καὶ ἐν〉 Γήρᾳ· ——. Κράτης Ἥρωσιν· (Cratet. fr. 9 [Hērōes]) atharē (‚Weizenbrei‘, Akk.), nicht †atharē† nennen sie den gemahlenen (d. h. Weizenbrei). Aristophanes im Plutos: (Ar. Plut. 673). Auch im Gēras: ——. Krates in den Hērōes: (Cratet. fr. 9 [Hērōes])

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext In etwas längerem Umfang, doch ohne das Aristophanes-Fragment, findet sich das Lemma – sowohl in der ionisch-attischen Form ἀθάρη als auch in der dorischen ἀθάρα – ebenfalls in Synag. Σb α 463 (ἀθάρη […] τὸ ἀθάρη παρὰ τοῖς Ἀττικοῖς λεγόμενον τὴν μὲν παραλήγουσαν κατὰ τὴν Δώριον, τὴν δὲ κατάληξιν κατὰ τὴν Ἰωνικὴν ἔσχεν διάλεκτον. Ἀριστοφάνης Πλούτῳ· [Ar. Plut. 673]. Κράτης Ἥρωσιν [Cratet. fr. 11 [Hērōes]]) und Sud. α 708 (ἀθάρα: ἄλευρον ἡψημένον. κλίνεται δὲ παρὰ μὲν Ἀττικοῖς διὰ τοῦ η ἀθάρης, ἡ δὲ κοινὴ διὰ τοῦ α ἀθάρας. Ἀριστοφάνης Πλούτῳ· [Ar. Plut. 672–4]. ἀθάρην, οὐκ ἀθαρὴν τὴν ἐρεικτὴν καλοῦσι. Κράτης Ἥρωσιν· [Cratet. fr. 11 [Hērōes]]), wobei eine gemeinsame attizistische Herkunft für das gesamte lexikographische Material anzunehmen ist, wie auch Phryn. Praep. soph. p. 14,11 (ἀθάρη διαφέρει ἔτνους, ὅτι 〈τὸ〉 μὲν κυάμων ἢ πισῶν ἢ ἁπλῶς κατερεικτῶν τινῶν, ἡ δὲ ἀθάρη πυρῶν ἡψημένων καὶ διακεχυμένων ὥσπερ ἔτνος) und das nur kursorische Poll. VI 62 (καὶ ἀθάρη δ’ ἔτνος ἐκ πυροῦ) zeigen; eine ausführliche Diskussion bietet Phot. α 471 (ἀθάρη καὶ ἀθέρα καὶ ἀθήρα καὶ ἀθάρα τὸ αὐτό φασιν. ἔστιν δὲ ἡ ἀθάρη ἡ ἐκ πυρῶν ἑψημένων καὶ διακεχυμένων ὥσπερ ἔτνος τροφή. διαφέρει δὲ τοῦ ἔτνους ὅτι τὸ μὲν ἔτνος ἐκ κυάμων ἢ πισῶν ἢ ἁπλῶς κατερικτῶν ὡντινωνοῦν σκευάζεται, ἡ δὲ ἀθάρη ὥσπερ εἴρηται πυρῶν ἑψημένων καὶ διακεχυμένων. ἔστι δὲ ἡ χρῆσις τῆς λέξεως πολλὴ παρὰ τοῖς Ἀττικοῖς, κατὰ μὲν τὸ τέλος διὰ τοῦ η προαγομένη, κατὰ δὲ τὴν μέσην διὰ τοῦ α. κατὰ δὲ πολλοὺς ἄλλους κατὰ μὲν τὸ τέλος διὰ τοῦ α, κατὰ δὲ τὴν μέσην διὰ τοῦ η· οὕτως δὲ καὶ Ἑλλανικὸς [Hellan. FGrHist 4 F 192] καὶ

62

Aristophanes

Σώφρων [Sophr. fr. 141] ἐχρήσαντο. ἐκτείνουσι δὲ καὶ τὸ α, ὡς ἀπὸ τοῦ ἀθήρα τῆς λέξεως μεταληφθείσης. ἴσως δέ φασιν ἀθέρα ἦν ἡ λέξις διὰ τοῦ ε τὸ πρῶτον, ἡ ἐκ τῶν ἀθέρων κεκαθαρμένη τροφὴ καὶ ἑψημένη ἐκ τῶν πυρῶν, ὕστερον δὲ τὸ ε εἰς τὸ η ἐξετάθη, ὥσπερ καὶ τὸ ἔθος εἰς ἦθος. τὸ μέντοι ἀθέρα εἰς τὸ ἀθάρα Δωρικῶς γέγονεν. οἱ δὲ ἀθάρην λέγοντες Ἰακῶς φασι· καὶ γὰρ καὶ ἄλλοις ἐχρήσαντο Ἰακοῖς διὰ τὴν ἄνωθεν συγγένειαν, ἐσημηνάμην λέγοντες ἀεὶ καὶ σημηνάμενος. ὥστε τὸ ἀθάρη παρὰ τοῖς Ἀττικοῖς), wo u.a. auf die dialektalen Varianten des Wortes hingewiesen sowie die Speise, zumal im Vergleich zum bekannteren etnos (‚Erbsen- bzw. Bohnenbrei‘), beschrieben wird. Interpretation Die Rede ist von einer Frau, die gerade eine nahrhafte Speise serviert hat; bei der ἀθάρη handelt es sich um einen Brei aus gemahlenem und gekochtem Weizen (vgl. García Soler 2001, 99 und Dalby 2003, 132; zu den antiken Erklärungen des etymologisch unklaren Wortes vgl. hier oben, Zitatkontext; laut Plin. Nat. hist. XXII 122 aus Ägypten stammend), das in der Komödie außer in den im gleichen Kontext zitierten Stellen (Ar. Plut. 672–4 κἀγὼ καθεύδειν οὐκ ἐδυνάμην, ἀλλά με / ἀθάρης χύτρα τις ἐξέπληττε κειμένη / ὀλίγον ἄπωθεν τῆς κεφαλῆς του γρᾳδίου; Cratet. fr. 11 [Hērōes] οὐκοῦν ἔτνους χρὴ δεῦρο τρύβλιον φέρειν / καὶ τῆς ἀθάρης, mit Perrone 2019, z. St.), zu Auflistungen beliebter Speisen in Pher. fr. 113,3 [Metallēs] (ποταμοὶ μὲν ἀθάρης καὶ μέλανος ζωμοῦ πλέῳ), Anaxandr. fr. 42,42 [Prōtesilaos] (ἀθάρης) sowie Nicoph. fr. 6,1 [Encheirogastores] (ἀθάρην) gehört; zum τρύβλιον μεστόν vgl. Diph. fr. 64,2 [Peliades] (φακῆς κατ’ ἄνδρα τρύβλιον μεστὸν μέγα).

fr. 137 K.–A. (133 K.) ἐπὶ τοῦ περιδρόμου στᾶσα τῆς συνοικίας ἐπὶ τοῦ Poll.1: ἐκ τοῦ Poll.2 B ξυνοικίας Dindorf

τὰς αὐτὰς pro στᾶσα τῆς Poll.2 A

τῆς οἰκίας Poll.2

indem sie sich auf der Promenade der Wohnsiedlung aufhielt Poll.1 IX 39 (codd. FS, ABCL) τὸ μὲν πλῆθος τῶν οἰκοδομημάτων οἰκίαι καὶ συνοικίαι, καὶ οἰκίας (συνοικίας Kaibel) περίδρομος (defic. ABCL), ὡς ἐν τῷ Γήρᾳ Ἀριστοφάνους· ἐπὶ τοῦ —— συνοικίας die Mehrheit der Gebäude sind oikiai (‚Häuser‘) und synoikiai (‚Wohnsiedlungen‘), (es existiert) auch ein peridromos (‚Promenade, Galerie‘) einer oikia (‚Haus‘), wie im Gēras des Aristophanes: „auf der —— synoikia“ Poll.2 VII 125 (codd. FS, ABC) ἔργον δὲ τοῦ οἰκοδόμου καὶ τὸ ὑπερῷα ἐγεῖραι, ὡς Ὑπερείδης ἔφη, καὶ περίδρομον ἐργάσασθαι. Ἀριστοφάνης γὰρ ἐν Γήρᾳ ἔφη· ἐκ τοῦ —— συνοικίας

Γῆρας (fr. 138)

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Es ist die Aufgabe des Baumeisters, auch die Dachböden zu erhöhen, wie Hypereides sagte, und den peridromos (‚Promenade, Galerie‘) zu bauen. Aristophanes nämlich sagte im Gēras: „aus der —— der synoikia“

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Pollux führt das Aristophanes-Zitat (mit einer textkritischen Variante: ἐπὶ τοῦ / ἐκ τοῦ) an zwei verschiedenen Stellen an: in Poll. IX 39 stehen Begriffe über die verschiedenen Teile einer Stadt im Blickfeld, während das Zitat in VII 125 zu einer Diskussion um Bauwerke und -werkstätten gehört (117–25). Interpretation Naheliegend ist die Identifikation der Frau, von der hier die Rede ist, mit einer Hetäre oder Kupplerin (so Alvoni 1995, 97–9, die den peridromos als „area adiacente a una συνοικία“ interpretiert, wobei die συνοικίαι oft als Bordelle dienten; vgl. Isae. 6,19–20, Aeschin. 1,43; vgl. bereits Süvern 1827, 17 anhand von fr. 148; vgl. hier unten; zur synoikia vgl. auch Maillot 2020, 30 mit A. 98).

fr. 138 K.–A. (135 K.) ἐγὼ δ’ ἀπολοπίζειν τε κᾆτ’ ἐπ’ ἀνθράκων ἐγῷδ’ Dindorf

ἀπολογίζειν cod.: corr. Fritzsche

und ich (die Fische) entschuppen und dann auf Holzkohlen (braten) Synag. Σb α 1884 ἀπολογίσασθαι καὶ ἀπολογίζειν· τὸ ἐπεξελθεῖν ἕκαστα. 〈Δημοσθένης. ἀπολοπίζειν〉 (Δημ. add. Dindorf, ἀπολοπ. add. Iacobi)· Ἀριστοφάνης ἐν τῷ θ (ο, corr. Iacobi, prob. Kassel– Austin) Γήρᾳ· —— apologisasthai (‚rechnen‘, Aor.): jede einzelne Sache ausführlich durchgehen. 〈Demosthenes. apolopizein (‚entschuppen‘)〉: Aristophanes im th Gēras: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Der Eintrag ἀπολοπίζειν ist in Phot. α 2548 (ἀπολοπίζειν· διὰ τοῦ ο μόνως καὶ οὐ διὰ τοῦ ε, ὡς οἱ πολλοί. οὕτω Φερεκράτης [Pher. fr. 226] καὶ ἕτεροι) vertreten (vgl. auch α 2549 = Sud. α 3400 ἀπολογήσασθαι· τὸ ἐπεξελθεῖν ἕκαστα. Δημοσθένης [Dem. 24,108]); anhand von Phryn. Praep. soph. p. 44,13 (ἀπολοπίζειν διὰ τοῦ ο τὴν τρίτην, οὐ διὰ τοῦ ε) wurde die Glosse in der Synagōgē von Fritzsche 1831, 106 berichtigt.

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Aristophanes

Interpretation Naheliegenderweise dürfte die sprechende Person selbst aktiv an der Zubereitung (einschließlich des Häutens) von Fischen beteiligt sein oder aber von jemandem anders dazu aufgefordert werden. ἀπολοπίζειν steht für das Häuten von Fischen und ist literarisch sonst nur in Antiphan. fr. 126,3 [Kouris] (ἐλθών τε πρὸς τὸν τεμαχοπώλην περίμενε, / παρ’ οὗ φέρειν εἴωθα· κἂν οὕτω τύχῃ, / Εὔθυνος  .  .  ἀπολοπίζων αὐτόθι / χρηστόν τι περίμεινον κέλευσον μὴ τεμεῖν) belegt (vgl. auch das synonyme λοπίζειν – denominal von λοπός ‚Schale, Rinde Schuppe‘; vgl. λοπάς ‚Schale, Schüssel‘ und λέπειν ‚schälen‘ – in fr. 216,10; bezeugt ist darüber hinaus ἀλέπιστος in Archestr. fr. 46,8 O.–S., mit Olson–Sens 2000, z. St.). ἐπ’ ἀνθράκων steht hier für das direkte Grillen auf Holzkohlen (vgl. Ar. fr. 67,2 [Babylōnioi] ὀπτωμέναις κόγχαισιν ἐπὶ τῶν ἀνθράκων, mit Orth 2017, z. St.; zu den ἄνθρακες vgl. Olson 2002, zu Ar. Ach. 34–5; vgl. Eur. Cycl. 358 ἑφθὰ καὶ ὀπτὰ καὶ ἀνθρακιᾶς ἄπο, 374 θέρμ’ ἀπ’ ἀνθράκων κρέα; kleine auf den Kohlen gegrillte Fische heißen ἐπανθρακίδες in Ar. Ach. 670, Vesp. 1127, und vielleicht Philyll. fr. 12,3 [Poleis] †αἴρετ’ ἀνθρακίδας†; vgl. auch Sud. α 2523 ἀνθρακίδες, λεπτοὶ ἰχθύες ὀπτοί· καὶ πάντα τὰ ἐπ’ ἀνθράκων ὀπτώμενα οὕτω λέγονται; vgl. ferner [Hdn.] Philet. 68 ἀπανθρακίσαι· τὸ ἐπὶ τῶν ἀνθράκων).

fr. 139 K.–A. (136 K.) ὑδρίαν διανίζειν πεντέχουν ἢ μείζονα διανίζειν F: δανείζειν ABCL

den Wasserkrug abwaschen, den 16 Liter großen oder größer Poll. X 74 (codd. F, ABCL) ἐν δὲ τοῖς ἀγγείοις τάττοιντ’ ἂν καὶ ἃς εἴρηκεν Ἀριστοφάνης ἐν Ὁλκάσιν ὕρχας οἴνου. ἐν δὲ τῷ Γήρᾳ ἔφη (ἐφ’ codd., corr. Bentley)· —— Unter die Töpfe ließen sich auch die rechnen, die Aristophanes in den Holkades hyrchai oinou (‚Tongefäße für Wein‘) genannt hat. Im Gēras aber hat er gesagt: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Der Vers wird im Rahmen einer Diskussion großer Weingefäße (Poll. X 70–5) angeführt. Textgestalt Das in F überlieferte δανίζειν wurde gegen das in der Mehrzahl der Hss. überlieferte δανείζειν bereits von van Herwerden 1882, 74 verteidigt.

Γῆρας (fr. 140)

65

Interpretation Die v.a. zum Wasserholen aus einem Brunnen eingesetzte ὑδρία ist ein großer, bauchiger Krug mit zwei für den Transport bestimmten, seitlich angebrachten Horizontalhenkeln sowie einem zusätzlichen, zum Einfüllen des Wassers verwendeten Vertikalhenkel (vgl. Diehl 1964 und Richter–Milne 1935, 11–2; vgl. Ar. Vesp. 926, Eccl. 678. 738; zum Vergraben eines Schatzes in Av. 602); hier indessen dient sie als Weingefäß. Das nur an dieser Stelle bezeugte πεντέχους ist eine Maßeinheit (5 χόες = ca. 16 Liter; zum χοῦς, einer Art οἰνοχόη, vgl. Knauer 1986, ThesCRA V 351–4); διανίζειν wird generell auf Geschirr bezogen (vgl. Cratet. fr. 16,7 [Thēria] ποῦ ’σθ’ ἡ κύλιξ; διάνιζ’ ἰοῦσα σαυτήν, Damox. fr. 2,43–4 [Syntrophoi] τὸ ταῦτα διορᾶν ἐστιν ἐμψύχου τέχνης, / οὐ τοῦ διανίζειν λοπάδας οὐδ’ ὄζειν καπνοῦ, Eub. fr. 30,1 [Dolōn] διένιψα δ’ οὐδὲν σκεῦος οὐδεπώποτε; vgl. Moer. ψ 12 Hansen; zum mediz. Gebrauch vgl. Diocl. fr. 153,18 v. d. Eijk τὴν κοιλίαν).

fr. 140 K.–A. (137 K.) ταῖς πολιόχρωσι βεμβράσιν τεθραμμένη βεμβράσιν A: -σι CE

mit den weißgraufarbigen Sprotten genährte (Fem.) Athen. VII 287d Ἀριστοφάνης Γήρᾳ (Γ. om. CE)· —— Aristophanes im Gēras: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Die Diskussion der βεμβράδες findet sich in einer alphabetischen Liste von Fischen (Athen. VII 277e–330c) mit dem Fokus auf Schreibweisen und dialektale Varianten des Wortes, dokumentiert anhand verschiedener Komödienbelege sowie unter Heranziehung der Schrift περὶ ἰχθύων des Dorion (Dor. fr. 4 García Lázaro βεμβράδα ἀποκεφαλίσας, ἐὰν ᾖ ἁδροτέρα, καὶ ἀποπλύνας ἁλὶ λεπτῷ καὶ ὕδατι, ἕψε τὸν αὐτὸν τρόπον τῇ τριγλίτιδι): so werden die Sprotten im dor. Dialekt bei Epich. fr. 53,2 [Hēbas gamos] (ἔτι δὲ πὸτ τούτοισι βῶκες, σμαρίδες, ἀφύαι, κάμμαροι, / βαμβραδόνες τε καὶ κίχλαι, λαγοὶ δράκοντές τ’ ἄλκιμοι) und Sophr. fr. 65 [mim. vir. inc.] (βαμβραδόνι †ραφεια†) βαμβραδόνες genannt, in Phryn. fr. 52 [Tragōdoi] (ὦ χρυσοκέφαλοι βεμβράδες θαλάσσιαι), Aristom. fr. 7 [Goētes] (βεμβράδας φέρων ὀβολοῦ), Aristonym. fr. 2,1 [Hēlios rhigōn] (οὔτ’ ἀφύη νῦν ἔστ’ ἔθ’ ἁπλῶς οὔτ’ αὖ βεμβρὰς / κακοδαίμων) sowie im Aristophanes-

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Aristophanes

Fragment und in Plat. fr. 131 [Presbeis] (Ἡράκλεις, τῶν βεμβράδων) βεμβράδες, während Eup. fr. 31 [Aiges] (ohne Zitat), Antiphan. fr. 123 [Knoithideus ē Gastrōn] (ἄτοπά γε κηρύττουσιν ἐν τοῖς ἰχθύσι / κηρύγμαθ’, οὗ καὶ νῦν τις ἐκεκράγει μέγα / μέλιτος γλυκυτέρας μεμβράδας φάσκων ἔχειν. / εἰ τοῦτο τοιοῦτ’ ἐστίν, οὐδὲν κωλύει / τοὺς μελιτοπώλας αὖ λέγειν βοᾶν θ’ ὅτι / πωλοῦσι τὸ μέλι σαπρότερον τῶν μεμβράδων), Alex. fr. 260 [Chorēgis] (ὃς τοῖς τετραδισταῖς μὲν παρέθηκεν ἐσθίειν / πρώην λέκιθον καὶ μεμβράδας καὶ στέμφυλα) und fr. 200 [Prōtochoros] (ἐπιπονώτερον / 〈ἔργον〉 μὰ τὸν Διόνυσον οὐκ εἴληφ’ ἐγώ / ἀφ’ οὗ παρασιτῶ. μεμβράδας μοι κρεῖττον ἦν / ἔχειν μετ’ Ἀττικιστὶ δυναμένου λαλεῖν. ὀνησιφόρον ἦν τοῦτο) die Form μεμβράδες attestieren. Interpretation Die Rede ist von einer Frau, die, wie behauptet wird, sich hauptsächlich von billigen Sprotten ernähre, was für ärmliche Verhältnisse spricht. Unter βεμβράς (auch μεμβρ-; zur uneinheitlichen Orthographie vgl. Arnott 1996, 578) ist die ‚Sprotte‘ (Sprattus sprattus) bzw. die ‚Sardelle‘ (Engraulis encrasiolus) zu verstehen (vgl. Thompson 1947, 32, García Soler 2001, 161–2, Dalby 2003, 15); wie aus anderen Komikerstellen zu schließen, galt sie als billiger Fisch: in Aristom. fr. 7 [Goētes] βεμβράδας φέρων ὀβολοῦ, mit Orth 2014 z. St.) hat sie etwa den Wert eines Obolen; in Ar. Vesp. 493–5 (ἢν μὲν ὠνῆταί τις ὀρφῶς, μεμβράδας δὲ μὴ ’θέλῃ, / εὐθέως εἴρηχ’ ὁ πωλῶν πλησίον τὰς μεμβράδας· / „οὗτος ὀψωνεῖν ἔοιχ’ ἅνθρωπος ἐπὶ τυραννίδι“) werden die Sprotten den teuren Seebarschen gegenübergestellt (vgl. auch Timocl. fr. 11,9 [Epichairekakos] πυθόμενος δ’ ἀπέτρεχ’ εἰς τὰς μεμβράδας). Das Adj. πολιόχρως ist poetisch, vermutlich paratragisch: einziger weiterer lit. Beleg ist Eur. Bacch. 1364–5 (τί μ’ ἀμφιβάλλεις χερσίν, ὦ τάλαινα παῖ, / ὄρνις ὅπως κηφῆνα πολιόχρων κύκνος;); die Kombination von hochklingendem Epitheton und geringwertigem Objekt ist ein beliebtes komisches Mittel.

fr. 141 K.–A. (127 K.) πτωχικοῦ βακτηρίου πτωχίμου FS

des Bettler-Stöckchens Poll. X 173 (codd. FS, ABCL) φαίης δ’ ἂν κατ’ Ἀριστοφάνην […] καὶ ὡς ἐν Γήρᾳ —— καὶ (βακτ. καὶ om. FS) βακτηρία δὲ Περσὶς ἀντὶ καμπύλης καὶ καλαμίνους αὐλούς Und du könntest sagen gemäß Aristophanes […] und wie im Gēras —— und (Ar. fr. 142) und kalaminoi auloi (‚Schilfrohrflöten‘, Akk.) (fr. 150)

Γῆρας (fr. 142)

67

Metrum Iambischer Trimeter (unvollständig):

[alkl a]lkl llkl

Zitatkontext Den Rahmen bildet eine kurze Sektion über diverse Accessoires (Poll. X 172–3) inmitten einer Folge aristophanischer Belege mit ebenso vielen Lemmata (vgl. Bagordo 2020, zu Ar. fr. 531 [Tagēnistai]). Interpretation Die identische Junktur findet sich wieder in Ar. Ach. 446–8 (εὐδαιμονοίης· Τηλέφῳ δ’ ἁγὼ φρονῶ. / εὖ γ’· οἷον ἤδη ῥηματίων ἐμπίμπλαμαι. / ἀτὰρ δέομαί γε πτωχικοῦ βακτηρίου), wo der Bettelstock zu den Attributen gehört, die Dikaiopolis von Euripides verlangt, um zu seinem Telephos, also einem Bettler, zu werden; diese wortwörtliche (auch Kasus-entsprechende) Koinzidenz hat die keineswegs abwegige Vermutung motiviert, Pollux habe sich beim Zitieren geirrt, zumal im unmittelbaren Anschluß darauf ein weiteres Zitat aus dem Gēras folgt (Seidler 1818, 22, der einen Text wie καὶ ὡς ἐν 〈Ἀχαρνεῦσιν· πτωχ. βακτ. καὶ ὡς ἐν〉 Γήρᾳ· βακτηρία —— καμπύλης [fr. 142] annimmt; vgl. Fritzsche 1836, 19). Das βακτήριον charakterisiert den Bettler bereits in Hom. ν 437. ρ 194–9. σ 103–9 (für das verniedlichende Diminutiv – wofür sich weitere Beispiele in der Bettelszene in Ar. Ach. 435–53 finden in Form von πιλίδιον, σκευάρια, σπυρίδιον sowie den für Euripides charakteristischen ῥημάτια – vgl. Petersen 1910, 163; zu den sophistisch-sokratisch angehauchten Diminutiven in der aristophanischen Karikatur des Euripides vgl. Bagordo 2018b, 461. 465–6).

fr. 142 K.–A. (128 K.) βακτηρία δὲ Περσὶς ἀντὶ καμπύλης und/aber ein persisches Stöckchen statt eines krummen Poll. X 173 (codd. FS, ABCL) φαίης δ’ ἂν κατ’ Ἀριστοφάνην […], καὶ ὡς ἐν Γήρᾳ πτωχικοῦ βακτηρίου, καὶ —— καὶ καλαμίνους αὐλούς Und du könntest sagen gemäß Aristophanes […] und wie im Gēras ptōchikou baktēriou (‚des Bettelstocks‘) (Ar. fr. 141) und —— und kalaminoi auloi (‚Schilfrohrflöten‘, Akk.) (fr. 150)

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Vgl. hier oben, fr. 141; weiteres Material in Hsch. π 2005 (Περσικά· εἴδη καρύων. ἢ εὐτελῆ ὑποδήματα. καὶ ὀρθαὶ βακτηρίαι. καὶ ὄρχησις Περσική) und Et. magn. p. 185,56 (βακτηρία ὀρθή· ἣν καὶ εὐθεῖαν ἐκάλουν. ἐχρῶντο δὲ αὐτῇ οἱ ἐν περιουσίᾳ καὶ οἱ δικάζοντες· τῇ δὲ καμπύλῃ, οἱ ἄγροικοι).

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Aristophanes

Interpretation Wie sich aus der übrigen lexikographischen Tradition eruieren läßt (vgl. hier oben, Zitatkontext), war der persische Stock gerade (vgl. Hutzfeldt 1999, 148) und somit vom gewöhnlichen, v.a. von Bauern verwendeten krummen Stock unterschieden: dem Fragment nach zu urteilen, dürfte dieser Unterschied dem attischen Publikum nicht als etwas Unbekanntes erschienen sein (zu βακτηρία vgl. hier oben, fr. 141). Weitere Belege für den krummen Stock sind etwa Plut. An seni resp. ger. 790b (ἱμάτιον δ’ ἀναλαβόντα καὶ καμπύλην ἐν ἀγρῷ διατρίβειν) und Vit. Soph. 6 = Soph. test. 1,26 R. (Σάτυρος δέ φησιν [Satyr. F 3 Schorn] ὅτι καὶ τὴν καμπύλην βακτηρίαν [βάκτραν A] αὐτὸς ἐπενόησε; Stellen bei Kassel–Austin z. St.).

fr. 143 K.–A. (138 K.) κοπίδι τῶν μαγειρικῶν mit einem / durch ein Schlachtmesser unter den zum Metzger gehörigen Dingen Poll. X 104 μαγειρικὰ δὲ καὶ κοπίδες καὶ δορίδες καὶ μαχαιρίδες. Ἀριστοφάνους γοῦν ἐν Ἱππεῦσιν ὁ μάγειρος λέγει „μαχαιρίδων τε πληγάς“, ὥσπερ καὶ ἐν τῷ Γήρᾳ ὁ αὐτὸς ποιητὴς εἴρηκεν· —— mageirika (‚zum Koch bzw. Metzger gehörig‘, Nt. Pl.) und kopides (‚Schlachtmesser‘, Pl.) und dorides (‚Schlachtmesser‘, Pl.) und machairides (‚Schlachtmesser‘, Pl.). Wenigstens in Aristophanes’ Rittern sagt der Koch: „und der Schlachtmesser Schläge“ (Ar. Equ. 410), so wie auch im Gēras derselbe Dichter gesagt hat: ——

Metrum Iambischer Trimeter (unvollständig):

[alkl a]rkl klkl

Zitatkontext Am ausführlichsten zur κοπίς, jedoch im sekundären Sinn eines besonderen spartanischen Mahls (vgl. hier unten, Interpretation), handelt die Sektion in Athen. IV 138e–9c (vgl. insbes. διαρρήδην λέγων μάζας ἐν ταῖς κοπίσι παρατίθεσθαι – τοῦτο γὰρ αἱ βάρακες δηλοῦσιν, οὐχὶ τολύπας, ὥς φησι Λυκόφρων, ἢ τὰ προφυράματα τῶν μαζῶν, ὡς Ἐρατοσθένης –, καὶ ἄρτους δὲ καὶ ζωμόν τινα καθηδυσμένον περιττῶς), im Rahmen einer Diskussion über spartanische Symposia, die früheres Material heranzieht (Polem. fr. 86 Preller, Erat. fr. 26 Strecker, Molp. FGrHist 590 F 1; vgl. auch 140ab; zu dieser Debatte unter Philologen, in die auch Didymos – Did. p. 25 Schm. – involviert war, vgl. Orth 2014, zu Epil. fr. 4 [Kōraliskos], mit weiterer Lit.): hierauf, d. h. direkt auf Athenaios bzw. den von ihm selbst genannten Quellen, beruhen weitere lexikographische Einträge wie Hsch. κ 3558 (κοπίς· μερίς, δεῖπνον, μάζα, ἄρτος, κρέα, λάχανον

Γῆρας (fr. 144)

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ὠμόν, ζωμός, σῦκον, τράγημα, θέρμος) und Phot. κ 945 (κοπίδα· Σπαρτιᾶται τὴν θοίνην καὶ τὴν μερίδα, mit Theodoridis 1998, z. St.); keiner dieser Einträge aber tangiert auch nur beiläufig die einzige für das Aristophanes-Fragment relevante Bedeutung von Schlachtmesser. Interpretation Die primäre Bedeutung von κοπίς (aus κόπτειν) ist Schlachtmesser, wie aus den Worten des Zitatträgers sowie dem Gebrauch des direkt davor herangezogenen Ar. Equ. 410–2 (μαχαιρίδων τε πληγάς, vom Wursthändler gesagt) deutlich wird (für dieses besonders scharfe, bereits in Soph. fr. 894 R. erwähnte Messer vgl. für die Komödie auch Hermipp. fr. *47,5–6 [Moirai] κἀγχειριδίου δ’ ἀκόνῃ σκληρᾷ / παραθηγομένης βρύχεις κοπίδος und Anaxipp. fr. 6,3 [Kitharōdos] στελεόν, σκαφίδας τρεῖς, δορίδα, κοπίδας τέτταρας, zitiert in Athen. IV 169b unter den μαγειρικὰ σκεύη; vgl. auch Dion. Hal. XII 3,1, Plut. Crass. 8,2, Ael. Nat. anim. XIII 6); die kopis gehört zu den Werkzeugen des mageiros, der als Koch primär auf Fleisch spezialisiert ist und ebenso im sakrifikalen Kontext tätig sein kann (zu dieser Figur vgl. Dohm 1964, 1–10; das Adj. μαγειρικός auch in Ar. Equ. 215–6 καὶ τὸν δῆμον ἀεὶ προσποιοῦ / ὑπογλυκαίνων ῥηματίοις μαγειρικοῖς, auf demagogische Requisiten des Wursthändlers bezogen, und als Adv. in Pac. 1017–8 λαβὲ τὴν μάχαιραν, εἶθ’ ὅπως μαγειρικῶς / σφάξεις τὸν οἶν, sonst erst wieder bei Platon und in der Mese; zu dieser besonderen Verwendung des Gen. partit. vgl. Orth 2017, zu Ar. fr. 18,2 [Amphiaraos], mit ähnlichen Stellen und weiterer Lit.). Daß das Wort – was hier nicht in Frage kommt – ebenso für ein spartanisches Mahl stehen kann, bezeugen die Belege bei Athenaios (vgl. hier oben, Zitatkontext).

fr. 144 K.–A. (142 K.) ἀποπλεῖς ἐτεόν; (B.) ἐπί τὸν νυμφίον ᾧ γαμοῦμαι τήμερον 1 〈αὕτη, τί〉 ἀποπλεῖς ἐτεόν; Colonna: ἀπόπλεισε τεόν (τε ν, τι R) α (K legi nequit): ὑπο[ ]σε τεόν C (spat. vac.): ἀποπλεῖς (?) τεόν γ: ἀπόπλει σὺ τεὸν V: ἀποπλεῖς; ἰτεόν Crugnola ἐπί codd.: ὡς Kassel (sed vid. PCG V 639: „pro ὡς τὸν νυμφίον lege ἐπὶ τ.ν., quod in codd. esse testatur Jacques“) 2 σήμερον codd: corr. Brunck

reist du wirklich ab? (B.) Zum Bräutigam, den ich heute heirate schol. vet. (α = CV, β = KRvp) et rec. (γ) Nic. Ther. 295c βαιὸν δὲ πλόον: νῦν τὴν ὁδόν, τὴν πεζὴν πορείαν. οὕτω γὰρ καὶ Ἀντίμαχος εἶπε· „τοῖσι δ’ ἀν’ ὑλήεντα διὰ πλόον ἐρχομένοισιν.“ καὶ (ὡς δὲ καὶ Kγ) Ἀριστοφάνης ἐν τῷ Γήρᾳ (ἐν τῷ Γ. om. V) γ υ ν α ῖ κ α ποιήσας ἐ π ὶ ζ ε ύ γ ο υ ς ὄ ν ω ν ὀ χ ο υ μ έ ν η ν (ἐρχομένην KR, ἀγομένην V) παρεισάγει (παράγει γ) τ ι ν ὰ ἐ ρ ῶ ν τ α α ὐ τ ῆ ς (ἣ καὶ ἐρεθίζουσά φησι πρὸς αὐτόν add. γ, φησί pro παρεισάγει τ. ἐρ. αὐτῆς V)· ——

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Aristophanes

„kurze Fahrt“: hier [steht es für] die Reise zu Lande, den Gang zu Fuß. So sagte nämlich auch Antimachos: (Antim. fr. 106 Wyss). Und Aristophanes führt im Gēras, indem er eine F r a u auftreten läßt, d i e a u f e i n e m E s e l s g e s p a n n f ä h r t , e i n e n L i e b h a b e r v o n i h r ein: ——

Metrum Trochäische Tetrameter (?):

[lkla l]kkl | rkrl lkl lkll lkl[a | lkla lkl]

Zitatkontext Das Scholion zu Nikanders Theriaka (Nic. Ther. 295) führt neben Antim. fr. 106 Wyss (τοῖσι δ’ ἀν’ ὑλήεντα διὰ πλόον ἐρχομένοισιν) das AristophanesFragment als Beleg für eine idiomatische Verwendung von Ausdrücken für die Seefahrt an (Nikander und Antimachos haben πλόος, Aristophanes ἀποπλεῖν), die übertragen werden auf eine Fahrt zu Lande (hier mit einem Gespann); weitere Einträge, die eine Affinität mit dem Scholion aufweisen, sind Phot. π 952 = Sud. π 1781 = Synag. π 499 (πλοΐζει [v. l. πλωΐζει]· πορεύεται. πλοῦς γὰρ ἡ ὁδός) und der zweite Teil des Interpretamentums der wohl auf Diogenian zurückgehenden Glosse Hsch. π 2620 (πλοῦς· πλοῦς τῆς νεὼς τὸ περίγραφον, μέχρι οὗ τὸν φόρτον λαβεῖν ὀφείλει. ἀλλὰ καὶ τὴν πεζὴν ὁδὸν πλοῦν ἔλεγον; vgl. Hansen 2005, z. St.). Es liegt nahe, daß auch andere Begriffe, mit denen der Scholiast den breiteren Kontext des Fragments kommentiert bzw. paraphrasiert, in welcher Form auch immer zum aristophanischen Wortlaut gehört haben: das gilt speziell für ἐπὶ ζεύγους ὄνων ὀχουμένην bzw. τινὰ ἐρῶντα αὐτῆς. Textgestalt Die Wiederherstellung der ersten Frage als 〈αὕτη, τί〉 ἀποπλεῖς ἐτεόν; durch Colonna 1941, 252 basiert auf Ar. Thesm. 610 (αὕτη) und Nub. 820 (τί […] ἐτεόν;). Dem von Kassel in Kassel–Austin z. St. konjizierten und gedruckten ὡς (v. 1) wird in PCG V 639 das in den Hss. einhellig überlieferte ἐπί vorgezogen (vgl. Jacques 2002, XXI); das im App. von Kassel–Austin z. St. noch gedruckte εἰς wurde irrtümlich von Crugnola 1971, z. St. übernommen (vgl. Lorenzoni 2017, 431–2). Interpretation Auf die Frage einer (wohl männlichen) Person an eine junge Frau (B.), wohin sie fahren wolle, gibt diese zur Antwort, auf dem Weg zu ihrem Bräutigam zu sein, den sie heute heiraten werde; aus dem weiteren Kontext (vgl. hier oben, Zitatkontext) erfahren wir, daß die ‚Braut‘ auf einem von Eseln gezogenen Viergespann fuhr (zu diesem Hochzeitsbrauch vgl. Oakley–Sinos 1993, 29–30); bei der fragenden Person dürfte es sich um einen Mann handeln, der um die angesprochene Frau (offenbar erfolglos) wirbt (aufgrund des epithalamischen Motivs wurde nicht ganz unplausibel, wenn auch schwer nachweisbar, an den Schlußteil der Komödie gedacht; vgl. Di Bari 2013, 461–2). Der idiomatische Gebrauch des maritimen Verbs ἀποπλεῖν im Sinne von (zu Land) gehen (vgl. allgemein Taillardat 19652, 109; vergleichbar sind etwa it. prendere il largo, frz. prendre le large) läßt sich wohl sonst nur in com. adesp. fr. 1132,36 (]σ’ ἀπέπλευσεν εὐθ ̣[ως) belegen (der lückenhafte Kontext des in P. Oxy. 3540

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Γῆρας (fr. 145)

tradierten, mutmaßlich aus der Nea stammenden Fragments legt dies zumindest nahe: vgl. etwa βάδιζοι in v. 23 und ᾤχετο in v. 25), wobei das einzige Pendant durch das entsprechende Subst. πλόος gebildet ist (vgl. Antim. fr. 106 Wyss, mit Wyss 1936, z. St., Callim. fr. 260,67 Pf., mit Pfeiffer 1949, z. St.). Bei ἐπί + Person (vgl. hier oben, Textgestalt) handelt es sich um ein zwar äußerst seltenes, aber bezeugtes Konstrukt (vgl. Hom. Β 18 und speziell Ar. fr. 480,1 [Proagōn] ὥρα βαδίζειν μοὐστὶν ἐπὶ τὸν δεσπότην).

fr. 145 K.–A. (139 K.) εἰ παιδαρίοις ἀκολουθεῖν δεῖ σφαῖραν καὶ στλεγγίδ’ ἔχοντα ἢ schol. Plat. W Plat., Phot.

παιδάριόν μ’ (ὡς π. Blaydes)

δεῖ σφαῖραν Sud.: δεισφέρων schol.

wenn man den kleinen Jungen folgen soll mit Ball und Striegel schol. Plat. Hipp. min. 368c (TW) p. 179 = Phot. σ 541 = Sud. σ 1125 στλεγγίς ἡ ξύστρα. καὶ στλεγγιζόμενος ἀποξυόμενος (καὶ στλεγγιζόμενοι οἱ ἀποξυόμενοι, ὅ ἐστι κτενιζόμενοι. στλεγγὶς γὰρ τὸ κτένιον, ὡς schol. Plat.). Ἀριστοφάνης Γήρᾳ· εἰ (γηραει Phot.) ——. καὶ Δαιταλεῦσιν stlengis (‚Striegel‘) oder xystra (‚Schabeisen‘). Auch stlengizomenos (‚gestriegelt‘, Mask. Sg.), apoxyomenos (‚abgerieben‘, Mask. Sg.). Aristophanes im Gēras: ——. Und in den Daitalēs (Ar. fr. 214 [Daitalēs])

Metrum Anapästischer Tetrameter (katalektisch):

llrl rlll | llll rll

Zitatkontext Das Scholion zu Plat. Hipp. min. 368c (στλεγγίδα) überschneidet sich mit den Photios/Suda-Einträgen und dürfte eine gemeinsame attizistische Herkunft aufweisen (vgl. Ael. D. σ 35 Erbse); weitere Einträge sind Hsch. σ 1884 (στλεγγίς· ξύστρα), [Hdn.] Philet. 125 (στλεγγὶς ἡ ξύστρα καὶ ἀποστλεγγίσασθαι τὸ ἄνευ ἀλείμματος λούσασθαι. ἔστι δὲ καὶ τὸ τῆς ξύστρας ὄνομα παρὰ Ἀρχίππῳ τῷ κωμικῷ [Archipp. fr. 57]), Erot. σ 8 Nachm. (στ〈λ〉εγγίδα· […] ἀλλ’ ἡ συνήθης ξύστρα, καθὼς καὶ Μένανδρος [Men. fr. 458] μέμνηται καὶ οἱ λοιποὶ τῶν ἀρχαίων) sowie Phryn. Ecl. 265 F. (ξύστραν μὴ λέγε, ἀλλὰ στλεγγίδα), wo es dem als nichtattisch verworfenen Synonym ξύστρα vorgezogen wird (vgl. auch Poll. III 154. X 62). Interpretation In dem wohl innerhalb eines parabatischen Kontextes vom Chor gesprochenen Tetrameter scheint der Umstand bedauert zu werden, daß die einzige Option für einen Mann, Knaben zu finden und zu verführen, eine Sportanstalt sei, in der Ball gespielt wird, oder ein Ort, an dem das Schabeisen

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Aristophanes

Verwendung findet: dieses στλεγγίς ‚abgeriebener Schmutz‘ genannte Gerät (mit mehreren Nebenformen wie στεγγίς, στελγίς, στλιγγίς, στρεγγίς, στεργίς u.a., ohne Etymologie; vgl. lat. strigilis; Frisk GEW s. v.) ist hier eine Reibeplatte (aus Rohr oder Metall), mit der in Schwitzbad oder Turnhalle der mit Salböl vermengte Schweiß abgerieben wurde (andere Verwendungen etwa in Poll. VII 179 oder Ar. Thesm. 556, wo die στλεγγίς zum Trinken dient); man gebrauchte es bei der Reinigung und Pflege des Körpers nach sportlichen Aktivitäten (vgl. Philostr. Gymn. 18) bzw. nach dem Besuch eines Dampfbades zur Entfernung von Öl, Schweiß oder Staub vom Körper (zum Einölen und Abschaben des Körpers vgl. Ginouvès 1962, 141. 145 A. 1; zur Strigilis vgl. Kotera-Feyer 1998).

fr. *146 K.–A. (H)eren(n). Phil. De div. verb. sign. Μ 114 Palm. (= lex. in cod. Par. suppl. gr. 1238 ap. Nickau 1966, 317 adn. μεῖραξ καὶ μειράκιον ὅτι διαφέρει εἴρηται ἐν τῇ περὶ τοῦ γέροντος καὶ πρεσβύτου διαφορᾷ (gl. 42 Palm.). νῦν δὲ κατ’ ἄλλην ἔννοιαν Ἀριστοφάνης τὴν ὀνομασίαν κατέταξε· φησὶ γοῦν (γὰρ Nickau) ἐν Γήρᾳ (Γήρω cod,) † μ ε ι ρ α γ έ ρ ω ν π λ η κ τ ι ζ ο μ έ ν η ν ὡ ρ κ ε ῖ ς μ ε ι ρ α κ ί ω τ ῷ †. ὑπομνηματιζόμενος Δίδυμος τὸ δρᾶμα καὶ προσθεὶς τὸν στίχον ἐπιλέγει ὅτι μεῖραξ μὲν θῆλυ, μειράκιον δὲ ἄρσεν worin sich meirax (‚Knabe‘) und meirakion (‚Knäblein‘) unterscheiden, ist im Abschnitt über den Unterschied zwischen gerōn (‚Greis‘) und presbytēs (‚Alter‘) gesagt worden. Nun aber hat Aristophanes den Ausdruck einer anderen Bedeutung zugeordnet: so sagt er wenigstens (nämlich?) im Gēras † m e i r a g e r ō n p l ē k t i z o m e n ē m ō r k e i s m e i r a k i ō t ō †. Indem Didymos (fr. nov.) das Drama kommentiert und den Vers hinzufügt, sagt er nebenbei, daß meirax feminin, meirakion aber maskulin sei

Metrum Ungewiß. Zitatkontext Das aus einigen byz. Exzerpten bekannte Synonymenlexikon des Herennios Philon ist von Ammonios’ Περὶ ὁμοίων καὶ διαφόρων λέξεων abhängig (eine ausführliche Diskussion der Glosse mit weiterem lexikographischem Material in Palmieri 1988, 191–2). Interpretation Trotz der unheilbar korrupten Sequenz sind darin Schlüsselwörter zu erkennen, die auf einen päderotischen Kontext schließen lassen: ein μειράκιον scheint Lustobjekt eines älteren Mannes gewesen zu sein (das Wort γέρων ist zwar tradiert, doch unsicher; die Präsenz des Alten läßt sich indes aus dem Zitatträger eruieren), der am Akt des πληκτίζεσθαι interessiert scheint (dessen erotische Valenz u.a. in Ar. Eccl. 964–5 ἀλλ’ ἐν τῷ σῷ βούλομαι κόλπῳ / πληκτίζεσθαι μετὰ τῆς σῆς πυγῆς bezeugt ist), wobei das wohl hinter dem überlieferten ὡρκεῖς zu lesende ὄρχεις (‚Hoden‘) zugleich anatomisch genau die Begierde des Alten lokalisiert. Unter den erwähnenswerten Rekonstruktionen firmieren die von

Γῆρας (fr. 147)

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West 1968, 197 (〈τὴν〉 μείραχ’ ἑλὼν πληκτιζομένην ὡργίσθη μειρακίῳ τῳ) und C. Austin in Kassel–Austin z. St. (μεῖραξ ὁ γέρων πληκτιζομένη 〈τοῖς〉 ὄρχεσι μειρακίου του: „de sene in iuvenilem vigorem redacto“, mit Verweis auf fr. 129 – vgl. hier oben – und Ar. Av. 139–42 καλῶς γέ μου τὸν υἱόν, ὦ στιλβωνίδη, / εὑρὼν ἀπιόντ’ ἀπὸ γυμνασίου λελουμένον / οὐκ ἔκυσας, οὐ προσεῖπας, οὐ προσηγάγου, / οὐκ ὠρχιπέδισας, ὢν ἐμοὶ πατρικὸς φίλος), die jüngst wieder aufgegriffen wurde (darauf basiert die Wiedergabe von Henderson 2007, z. St.: „the old man’s 〈like〉 a girl trading thrusts with some boy’s balls“; vgl. auch Pellegrino 2015, z. St.: „†Il vecchio si comporta come una fanciulla che tocca le palle di un giovanotto†“; zu den Altersbezeichnungen μεῖραξ und μειράκιον vgl. Wattendorf 1926, 71–6).

fr. 147 K.–A. (140 K.) λορδοῦ κιγκλοβάταν ῥυθμόν bieg’ dich einwärts, im Stelzengang-Rhythmus Ael. Nat. anim. XII 9 ὁ δὲ κίγκλος ζῷόν ἐστι πτηνὸν ἀσθενὲς τὸ (τὰ Hercher) κατόπιν, καὶ διὰ τοῦτό φασι μὴ ἰδίᾳ μηδὲ καθ’ ἑαυτὸν δυνάμενον αὐτὸν νεοττιὰν συμπλέξαι, ἐν ταῖς ἄλλων δὲ (om. V) τίκτειν. ἔνθεν (ὅθεν V) τοι καὶ τοὺς πτωχοὺς κίγκλους ἐκάλουν αἱ τῶν ἀγροίκων παροιμίαι. κινεῖ δὲ [οἱ] (del. Hercher) τὰ οὐραῖα πτερά, ὥσπερ οὖν ὁ παρὰ τῷ (om. V) Ἀρχιλόχῳ κηρύλος. μέμνηται δὲ καὶ τοῦ ὄρνιθος τοῦδε Ἀριστοφάνης ἐν τῷ Ἀμφιαράῳ λέγων· (Ar. fr. 29 [Amphiaraos]). καὶ ἐν τῷ Γήρᾳ· ——. καὶ Αὐτοκράτης ἐν Τυμπανισταῖς· (Autocr. fr. 1 [Tympanistai]) Der kinklos (‚Stelze‘) ist ein hinten schwacher Vogel, und man sagt, daß er deswegen nicht in der Lage ist, selbst aus eigener Kraft ein Nest zu bauen, sondern in die Nester von anderen Eier legt. Daher hießen in den Sprichwörtern der Bauern auch die Bettler kinkloi. Er bewegt aber die Schwanzfedern, ebenso wie der kērylos bei Archilochos (Archil. fr. 41,1 W.2). Diesen Vogel erwähnt auch Aristophanes im Amphiaraos folgendermaßen: (Ar. fr. 29 [Amphiaraos]). Und im Gēras: ——. Und Autokrates in den Tympanistai: (Autocr. fr. 1 [Tympanistai])

Metrum Glykoneus:

ll lrl kl

Zitatkontext Das Fragment gehört zu einer Reihe von Komödienbelegen, die Ailian (zum abgedruckten Text vgl. Orth 2017, 139 A. 217) für den Vogel κίγκλος, speziell zu dessen Bewegungen anführt (darunter Ar. fr. 29 [Amphiaraos] – vgl. hier unten, Interpretation – und Autocr. fr. 1 [Tympanista], für den Ausdruck οἷα κίγκλος ἅλλεται, v. 10; zu Ailians mutmaßlichen Quellen – u.a. dem Λειμών des Pamphilos von Alexandria und, insbes. für die Vögel, wohl Alexander von Myndos  – vgl. Wellmann 1894, Wellmann 1916 und Scholfield 1958, xv–xvi;

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Aristophanes

hierauf beruhen auch Apostol. IX 82; weitere lexikographische Einträge sind Phot. κ 698 = Sud. κ 1585; vgl. Hsch. κ 2608. δ 1052 = Et. magn. p. 268,1, Eclog. An. Ox. II 454,21 – woher Et. gen. AB s. v. κιγκλίσαι und Et. Gud. p. 321,27 = Et. magn. p. 513,11; weiteres Material in Theodoridis 1998, z. St.). Interpretation Das Fragment ist offenbar eine Einladung an jemanden, eine Tanzbewegung zu vollziehen, die dem Rhythmus der Stelze folgt (zur Stelze bzw. Bachstelze – Motacilla oder Motacilla alba alba – vgl. Arnott 2007, 96–7), wobei der lyrische Kontext den Adressanten im Chor der alten Männer vermuten läßt. Aufgrund einer möglichen Affinität zu Ar. fr. 29 [Amphiaraos] (ὀσφὺν δ’ ἐξ ἄκρων διακίγκλισον ἠ ἠΰτε κίγκλου / ἀνδρὸς πρεσβύτου· τελέει δ’ ἀγαθὴν ἐπαοιδήν), wo das Bild des Schwanzwippens einer Stelze für das Vibrieren der Lende eines alten Mannes verwendet wird und eine erotische Situation – möglicherweise unter Andeutung eines Zauberspruchs gegen Impotenzattacken – implizieren dürfte (vgl. die Diskussion in Orth 2017, z. St.), wurde auch im Fragment eine sexuelle Anspielung vermutet (so Henderson 19912, 179 „strain your body backwards and move your rear end like a wagtail (κίγκλος) refers to an erotic dance“; vgl. auch Henderson 2007, z. St.: „Probably of a sexual posture“), die mit der Verjüngung der Gruppe von alten Männern im Zusammenhang steht (vgl. Alvoni 1995 und Beta 2014, 217–8 A. 65: „scene of sexual seduction“, unter Verweis auf die Szenen in Ar. Thesm. 1172–94 und Lys. 829–44). Eine erotisch konnotierte Einladung scheint ebenfalls das Verb λορδοῦν zu suggerieren, das für eine Stellung mit rückwärts gekrümmtem Oberkörper und einwärts gebogenem Rücken steht (vgl. Bagordo 2016, zu Ar. fr. 630, mit Verweis auf das obszöne double entendre in Eccl. 10 λορδουμένων τε σωμάτων ἐπιστάτην sowie einen unmißverständlich sexuell konnotierten Dämon namens Lordōn in Plat. fr. 188,17 [Phaōn] Λόρδωνι δραχμή, Κυβδάσῳ τριώβολον). Das verblümte, offenbar ad hoc kreierte Epitheton κιγκλοβάτας läßt sich Komposita auf -βάτης/-βήτης zuordnen, die den Gang (bzw. die Beinform) eines Tieres bezeichnen (vgl. etwa καρκινοβήτης in Aristonym. fr. 2 [Hēlios rhigōn] oder κυνοβάτης in Sim. De re equ. 5,6).

fr. 148 K.–A. (141 K.) ὦ πρεσβῦτα, πότερα φιλεῖς τὰς δρυπεπεῖς ἑταίρας ἢ τὰς ὑποπαρθένους ἁλμάδας ὡς ἐλάας στιφράς; 1 πότερον CE

2 ἢ 〈σὺ〉 Bergk

ἐλάας A: ἐλαίας CE

Alter Mann, magst du die gutgereiften Begleiterinnen oder die Demivierges, die wie eingepökelte Oliven knackig sind?

Γῆρας (fr. 148)

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Athen. IV 133a ἐχρῶντο γὰρ οἱ παλαιοὶ καὶ τοῖς εἰς ἀναστόμωσιν βρώμασιν ὥσπερ (ὡς CE) ταῖς ἁλμάσιν ἐλάαις (ἐλαίαις CE), ἃς κολυμβάδας καλοῦσιν. Ἀριστοφάνης γοῦν ἐν Γήρᾳ (ἐν Γ. om. CE) φησίν· —— Die Alten bedienten sich nämlich auch der Speisen zur Anregung des Appetits wie etwa eingepökelter Oliven, die sie kolymbades nennen. Aristophanes sagt im Gēras: ——

Metrum Glykoneus (in v. 2 akephalisch) + Choriambus+Baccheus:

lllkkrkl lkklkll llkklkl lkklkll ll[kklkl lkklkll]

Zitatkontext Das Zitat befindet sich innerhalb einer längeren Sektion (Athen. IV 134d–53e) über griechische und barbarische Gastmähler, spezifischer in einem knappen Exkurs über diverse Vorspeisen und Appetitanreger zu Beginn eines Gastmahls (133a–f), zu denen u.a. Oliven gehören, ohne hier jedoch weiter thematisiert zu werden (vgl. auch epit. II 56b, mit Zitat von Ar. fr. 408 [Nēsoi]; vgl. hier unten, zu ἁλμάδας ὡς ἐλάας, v. 2); die dortige Bezeichnung κολυμβάδες (wörtl. die schwimmenden, weil in Salzlake getunkt) erscheint in Bezug auf derart zubereitete Oliven sonst nur in der mediz. Literatur sowie in der lexikographischen Tradition (vgl. etwa Sud. α 1302 = Phot. α 1017 = Synag. α 333 [= Phryn. Praep. soph. fr. 163* Borr.] ἁλμάδες· κολυμβάδες ἐλαῖαι, wobei die attizistische Tradition lediglich die Form ἁλμάδες als echte att. anerkannte: vgl. Moer. α 105 Hansen ἁλμάδες Ἀττικοί· κολυμβάδες ἐλαῖαι Ἕλληνες, Phryn. Ecl. 87 F. κολυμβάδες ἐλᾶαι οὐ λέγονται, ἀλλὰ ἁλμάδες ἐλᾶαι χωρὶς τοῦ ι; vgl. auch Philem. p. 355 Cohn ἁλμάδες· οὐ κολυμβάδες und Cyrill. αλμ 1 VΛ αλμαδες· κολυμβαδες ελαιαι, woher Hsch. α 3194; vgl. auch Sud. α 3194, Phot. α 1017). Textgestalt Die Eingriffe in v. 2 (ἢ 〈σὺ〉 von Bergk in Meineke II.2 997, ἢ 〈καὶ〉 von Dindorf 1835, 585 und ἢ 〈τοι〉 von Bothe 1844a, 44) lassen sich durch die monosyllabische äol. Basis des zweiten Glykoneus rechtfertigen, der auf diese Weise nicht ungewöhnlich zum Telesilleus wird (Alvoni 1997, 83). Interpretation In einem lyrischen (vielleicht parodischen) Kontext offeriert eine Person, vermutlich eine Kupplerin, einem älteren Herren alternativ reife oder jüngere Prostituierte, indem beide mit Oliven verglichen werden: während die auf dem Baum reifenden (δρυπεπεῖς) Früchte vollreif und somit weicher sind, sind die für die Salzlake bestimmten (ἁλμάδες) deutlich fester (vgl. Süvern 1827, 17 und Alvoni 1997, mit einer detaillierten Analyse des Fragments; zur Figur der Kupplerin in der Komödie vgl. Wehrli 1936, 26 und Horstmeyer 1972, 33–8). Eine unmittelbare Parallele für diese Art Katalog verschiedener Typen von Prostituierten, die den Kunden im Bordell angeboten werden, findet sich in Xenarch. fr. 4,8–9 [Pentathlos] (ὧν ἔστιν ἐκλεξάμενον ᾗ τις ἥδεται, / λεπτῇ, παχείᾳ, στρογγύλῃ, μακρᾷ, ῥικνῇ, / νέᾳ, παλαιᾷ, μεσοκόπῳ, πεπαιτέρᾳ), wobei auch hier eine junge und einer reifere

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Aristophanes

die zur Wahl stehenden Optionen bilden (dieselbe Gegenüberstellung auch in Ar. Eccl. 895–6 οὐ γὰρ ἐν νέαις τὸ σοφὸν ἔν-/εστιν, ἀλλ’ ἐν ταῖς πεπείραις). 1 ὦ πρεσβῦτα Hier nicht notwendig pejorativ gemeint wie etwa in Ar. Nub. 493 und Vesp. 1309 und Eup. fr. 293,1 [Philoi] (vgl. Dickey 1996, 82–4); die in der Tragödie präferierte Vokativform ist πρέσβυ (in der Komödie generell in gehobenen bzw. parodischen Kontexten: vgl. Ar. Ach. 1228, Thesm. 146, Strat. fr. 1,38 [Phoinikidēs]). δρυπεπεῖς ἑταίρας Die Junktur stellt eine durch Assonanz und metrische Äquivalenz komisch effektvolle Adaption von δρυπεπεῖς ἐλάας dar, wie etwa in Eup. fr. 338,2 (δρυπεπεῖς τ’ ἐλᾶαι) bezeugt (zur Form vgl. Montanari 1978/79); das Adj. δρυπεπής (aus δρῦς + πέττειν), wörtlich ‚auf dem Baum reifend‘, also ‚vollreif ‘, kann ebenso in Bezug auf Feigen (vgl. Ar. Lys. 564 τὰς δρυπεπεῖς κατέπινεν) oder gar mazai erscheinen (wie in Cratin. fr. 176 [Ploutoi], bezogen auf die KronosZeit), harmoniert jedoch mit Oliven besonders gut (vgl. Pellegrino 2000, 53–4) und kann auch ohne Subst. für Oliven stehen (vgl. Call. fr. 26 ἔτνος, πῦρ, γογγυλίδες, ῥάφανοι, δρυπεπεῖς, ἐλατῆρες, wohl auch Telecl. fr. 40,2, mit Bagordo 2013, z. St.; vgl. zudem Chion. fr. 7 [Ptōchoi] [in Athen. IV 137e] ὁ δὲ τοὺς εἰς Χιωνίδην ἀναφερομένους Πτωχοὺς ποιήσας τοὺς Ἀθηναίους φησίν, ὅταν τοῖς Διοσκούροις ἐν πρυτανείῳ ἄριστον προτιθῶνται, ἐπὶ τῶν τραπεζῶν τιθέναι τ υ ρ ὸ ν κ α ὶ φ υ σ τ ὴ ν δ ρ υ π ε π ε ῖ ς τ ’ ἐ λ ά α ς κ α ὶ π ρ ά σ α, ὑπόμνησιν ποιουμένους τῆς ἀρχαίας ἀγωγῆς. Σόλων δὲ τοῖς ἐν πρυτανείῳ σιτουμένοις μᾶζαν παρέχειν κελεύει, ἄρτον δὲ ταῖς ἑορταῖς προσπαρατιθέναι, mit Bagordo 2014a, z. St.; hier ist die ökonomischste Lösung τυρόν τε καὶ φύστην [sic] δρυπεπεῖς τ’ ἐλάας / καὶ πράσα von Hermann 1842, 507; vgl. auch das ἐπὶ τῶν τραπεζῶν δὲ τιθέασι τυρίον / φυστῆν τε καὶ δρυπεπεῖς ἐλάας καὶ πράσα [3ia] von Meineke 1847, I 5). 2 ὑποπαρθένους Ein Hapax, bei dem ὑπο- den pointierten Sinn von halbhat (zu ὑπο- in diesem Sinne vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 7 [Amphiktiones]), d. h. Halbjungfrauen, die im Bordell zwar sexuelle Kontakte, aufgrund ihres Alters aber noch keinen Geschlechtsverkehr haben. ἁλμάδας ὡς ἐλάας Die ἁλμάδες (ein Derivat von ἅλμη ‚Salzwasser, -lake‘; zur attizistischen Vorliebe für diese Form gegenüber κολυμβάδες vgl. hier oben, Zitatkontext) sind in einer Salzlake eingepökelte Oliven (vgl. Zohary–Hopf–Weiss 20124, 116–21; zu Oliven und Olivenöl vgl. Dalby 2003, 237–40; zur Bedeutung des Olivenanbaus in Griechenland, v.a. in Attika vgl. Foxhall 2007 und Amouretti 1986, 43–4) und erscheinen auch in Ar. fr. 408 [Nēsoi] (θλαστὰς ποῐεῖν ἐλάας | οὐ ταὐτόν ἐστιν ἁλμάδες καὶ στέμφυλα | θλαστὰς γὰρ εἶναι κρεῖσσόν ἁλμάδος), Eup. fr. 275 [Taxiarchoi] (al ἐπιφαγεῖν μηδὲν ἄλλ’ ἢ κρόμμυον  / λέποντα καὶ τρεῖς ἁλμάδας alkl) und Hermipp. fr. 75 (ὥστε Μαραθῶνος τὸ λοιπὸν ἐπ’ ἀγαθῷ μεμνημένοι / πάντες ἐμβάλλουσιν ἀεὶ μάραθον ἐς τὰς ἁλμάδας); die Graphie ἐλάα / ἐλαία war in klass. Zeit instabil (vgl. Threatte 1980, 278–9). στιφράς; Das Adj. ist auf Komödie und Prosa beschränkt (bezogen auf die Tentakeln eines Krakens in Crobyl. fr. 7 [Pseudhypobolimaios] καὶ πλεκτάνην στιφρὰν σφόδρ’ ἐν τούτοις τέ που, mit Mastellari 2020, z. St.; auf Tiere bzw. tie-

Γῆρας (fr. 149)

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rische Produkte etwa in Xen. Cyneg. 5,30, Aristot. Hist. anim. 528b 23. 508b 32; zu στιφρός als fast synonymisch für νέος vgl. Taillardat 19652, 21); die nächsten sicheren Pendants sind zum einen das kontextlose Men. fr. 343 (ὡς ἀεὶ στιφρὰς ἐσομένας καὶ νέας, ταλάντατος), wo aber als zweifelsfrei gelten kann, daß von Mädchen die Rede ist, und zum anderen Timocl. fr. 24,1–3 [Marathōnioi] (ὅσον τὸ μεταξὺ μετὰ κορίσκης ἢ μετὰ / χαμαιτύπης τὴν νύκτα κοιμᾶσθαι, βαβαί. / ἡ στιφρότης, τὸ χρῶμα, πνεῦμα, δαίμονες), wo die κορίσκη explizit einer nicht unbedingt alten, doch eher billigen Prostituierten (χαμαιτύπη) gegenübergestellt wird und selbst zur Kategorie der Demivierges im Bordell gehören oder aber auch ein freies Mädchen darstellen könnte (vgl. Apostolakis 2019, z. St.).

fr. 149 K.–A. (143 K.) Phot. μ 236 Μ ε λ ι τ έ α κ ά π ρ ο ν (-έας· κ. g z, corr. Porson)· Ἀριστοφάνης ἐν Γήρᾳ λέγει ἀντὶ τοῦ Εὐκράτης, ἐπεὶ δασύς ἐστιν· καὶ γὰρ ἄρκτον (ἄριστον g z., corr. Porson) αὐτὸν ἔλεγον. ἢ ὅτι μυλῶνας (-α cod., corr. Naber) εἶχεν ἐν οἷς ἐτρέφοντο σῦς Melitea kapron (‚E b e r v o n M e l i t e‘, Akk.): Aristophanes im Gēras sagt es anstelle von Eukrates, da er haarig ist: auch „Bär“ nannten sie ihn nämlich. Oder weil er Mühlen besaß, in denen er Schweine hielt Hsch. μ 728 Μελιτεὺς κάπρος· Εὐκράτης, τὸν γὰρ δῆμον Μελιτεύς ἐστι.  καὶ σῦν αὐτὸν ἄντικρυς ἐκάλουν, ἴσως μὲν διὰ δασύτητα, ἐπεὶ καὶ ἄρκτον αὐτόν φασι πολλαχοῦ. ἴσως δὲ καὶ ὅτι μυλῶνας ἐκέκτητο, ἐν οἷς σῦς ἔτρεφεν Meliteus kapros (‚Eber von Melite‘): Eukrates, er stammt nämlich aus dem Demos Melite. Sie nannten ihn auch direkt „Schwein“, vielleicht wegen seiner Behaartheit, da sie ihn oft auch „Bär“ nennen. Vielleicht aber auch, weil er Mühlen besaß, in denen er Schweine hielt

Metrum Ungewiß (kkkkla). Zitatkontext In einer wohl auf Diogenian zurückgehenden Glosse wird Aristophanes für einen Spitznamen des Politikers Eukrates angeführt, der verschieden gedeutet wird. Daß Eukrates Mühlen (d. h. die Gebäude, in denen Mehl gemahlen wurde) besaß, ist ebenfalls in schol. Ar. Equ. 253 (ἐπίσταται, φησί, τὰς καταδύσεις Εὐκράτους τὰς ἐπὶ τὰ κυρήβια. κυρήβια δέ εἰσι τὰ πίτυρα καὶ ἄχυρα τῶν πυρῶν ἢ κριθῶν· μύλωνας δὲ ἔχων ὁ Εὐκράτης εἰκότως εἶχε καὶ κυρήβια. ἐκωμῴδησεν οὖν εὐκαίρως αὐτὸν ὡς μυλωνάρχην καὶ ὡς πρὸ αὐτοῦ πολιτευσάμενον καὶ πεφευγότα. τινὲς δὲ ὅτι ἦν μυλωνάρχης) bezeugt, wo die in Ar. Equ. 253 erwähnten kyrēbia, die Hülsen und Spelzen der Weizen- und Gerstenkörner, mit den von ihm besessenen Mühlen assoziiert werden.

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Interpretation Mit der komischen Junktur Eber von Melite wird auf den athenischen Politiker Eukrates aus dem Demos Melite (PA 5759; PAA 437755: „possibly the same as 437450“ [vgl. PAA 437450 „strategos sent to Macedonia, 432/1a.“]; LGPN II [41]) angespielt, der einer der Hauptvertreter der Demokraten nach Perikles’ Tod war und als korrupter Verräter galt (vgl. Sud. σ 1257 Στύππαξ, στρατηγὸς Ἀθηναίων, Εὐκράτης, δωροδόκος καὶ προδότης· ὃς καὶ ἀπώλετο ὑπὸ τῶν λʹ. οἱ δὲ ὡς πιὼν κώνειον, wo auch von seiner Hinrichtung durch die Dreißig berichtet wird): hier hingegen steht seine Behaartheit im Fokus der Verspottung (vgl. Kyriakidi 2007, 108 und Kanavou 2011, 196), wie auch in Cratin. fr. 339 (δασὺν ἔχων τὸν πρωκτὸν ἅτε κυρήβι’ ἐσθίων), wo Eukrates’ δασύτης und κυρήβια in kausaler Kette stehen (vgl. Sommerstein 1996, 344 A. 119: „This reference to a man who ‘has a hairy arse, because he eats bran’ can hardly be to anyone but this Eukrates, who is described in comedy both as hairy (cf. Ar. fr. 149) and as a dealer in bran (Knights 254, Ar. fr. 716)“); in Ar. Equ. 128–30 (ὅπως; ὁ χρησμὸς ἄντικρυς λέγει / ὡς πρῶτα μὲν στυππειοπώλης γίγνεται, / ὃς πρῶτος ἕξει τῆς πόλεως τὰ πράγματα; das Scholion identifiziert ihn zweifelsfrei: vgl. hier oben, Zitatkontext) steht er in der Reihenfolge der Demagogen laut Orakel an erster Stelle; in fr. 716 (καὶ σὺ κυρηβιοπῶλα, / Εὔκρατες στύππαξ) wird er als Kleienverkäufer und Wergmann angeredet, mit Andeutung auf seinen Status als Besitzer von Mühlen und seine Berufstätigkeit als Verkäufer von Hanf, Flachs u.ä. (vgl. Bagordo 2017, z. St.; auf Eukrates bezogen ist wohl auch com. adesp. fr. 399 ὀνοστύππαξ). Eukrates dürfte eine Rolle in Aristophanes’ Babylōnioi gespielt haben (vgl. Orth 2017, 365–7, mit der plausiblen Vermutung, daß gerade Eukrates’ Gewerbe Aristophanes dazu angeregt haben könnte, die Babylonier als in einer Mühle arbeitende Sklaven darzustellen, und er selbst dabei unter Umständen sogar die Rolle des μυλωνάρχης, d. h. des Mühlen-Aufsehers, gespielt haben könnte).

fr. 150 K.–A. (144 K.) Poll. X 173 (codd. F, ABCL) φαίης δ’ ἂν κατ’ Ἀριστοφάνην […] καὶ ὡς ἐν Γήρᾳ (Ar. fr. 141) καὶ (fr. 142) καὶ κ α λ α μ ί νους αὐλούς Und du könntest sagen gemäß Aristophanes […] und wie im Gēras (Ar. fr. 141) und (fr. 142) und kalaminoi auloi (‚S c h i l f r o h r f l ö t e n‘, Akk.) Poll. X 153 καὶ αὐλοὺς ὀστεΐνους, καὶ κ α λ α μ ί ν ο υ ς α ὐ λ ο ὺ ς Ἀριστοφάνης ἔφη und auloi osteinoi (‚Knochenflöten‘, Akk.), und kalaminoi auloi (‚S c h i l f r o h r f l ö t e n‘, Akk.) sagte Aristophanes

Metrum Ungewiß (kkklll).

Γῆρας (fr. 150)

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Zitatkontext Vgl. hier oben, zu fr. 141. Ein weiteres Zitat der Junktur erscheint in einer Diskussion über verschiedene Arten von Musikinstrumenten und deren Eigenschaften (Poll. IV 67–84) im Rahmen einer umfrangreichen musikalischen Sektion (IV 57–90); knappe Hinweise zur korrekten Verwendung der Syrinx sowie zur Bauart der Rohrpfeife finden sich in IV 69 (ἐπὶ δὲ σύριγγος εἴποις ἂν παράγειν ἐπ’ αὐτῆς τὸ στόμα καὶ παραφέρειν, καὶ διασπείρειν τὸ πνεῦμα. ἡ μὲν οὖν σύριγξ καλάμων συνθήκη λίνῳ καὶ κηρῷ συνδεθεῖσα); in schol. [Tzetz.] Ar. Ran. 228a (ὁ καλάμοις παίζων· ἢ ὁ σύριγγι καλαμίνῃ χρώμενος) dient der Ausdruck καλαμίνη σῦριγξ zur Erklärung von Ar. Ran. 230 (ὁ καλαμόφθογγα παίζων, bezogen auf Pan); weitere Begriffe wie etwa pholis oder iynx können jeweilige Varianten mit vielen oder nur einem Rohr bezeichnen (vgl. Hsch. φ 729 φολίς· λεπίς. καὶ σύριγξ πολυκάλαμος, Et. magn. p. 480,2 λέγεται δὲ καὶ ἴϋγξ σύριγξ μονοκάλαμος, Λέξ. ῥητ. p. 265,21 Bk. ἴϋγξ· σύριγξ μονοκάλαμος). Interpretation Die καλαμίνη σῦριγξ ist die nach dem verwendeten Material (Schilfrohr; vgl. Blümner 1879, II 391 und Bundrick 2005, 42) definierte Art eines Blasinstruments, das in der lit. Tradition häufig bukolisches Ambiente evoziert (vgl. Hom. Κ 13 αὐλῶν συρίγγων τ’ ἐνοπή, Σ 526 νομῆες τερπόμενοι σύριγξι, Soph. Phil. 213 οὐ μολπὰν σύριγγος ἔχων, Plat. Rep. 399d κατ’ ἀγροὺς τοῖς νομεῦσι σῦριγξ ἄν τις εἴη; zur syrinx allgemein vgl. Reinach 1911 und West 1992, 102–7; zur Identifikation der καλαμίνη σῦριγξ mit der σύριγξ μονοκάλαμος, einer Pfeife mit nur einem einzigen dünnen Rohr, in der lexikographischen Tradition – vgl. hier oben, Zitatkontext – vgl. Pellegrino 2015, z. St.; zum prōtos heuretēs vgl. Athen. IV 184a Εὐφορίων δ’ ὁ ἐποποιὸς ἐν τῷ περὶ μελοποιῶν [Euphor. fr. 182 v.Gron.] τὴν μὲν μονοκάλαμον σύριγγα Ἑρμῆν εὑρεῖν, τινὰς δ’ ἱστορεῖν Σεύθην καὶ Ῥωνάκην τοὺς Μαιδούς, τὴν δὲ πολυκάλαμον Σιληνόν, Μαρσύαν δὲ τὴν κηρόδετον, mit L. Citelli in Canfora 2001, z. St.; vgl. auch Diod. Sic. III 58,2 τήν τε γὰρ πολυκάλαμον σύριγγα πρώτην ἐπινοῆσαι καὶ πρὸς τὰς παιδιὰς καὶ χορείας εὑρεῖν κύμβαλα καὶ τύμπανα). Die Verbindung der syrinx mit κάλαμος und Derivaten findet sich desgleichen in Eur. IA 1038–9 (συρίγγων θ’ ὑπὸ καλαμοεσ-/σᾶν) und Luc. Bis acc. 11 (μέχρι τοῦ πλαγίου καλάμου καὶ τῆς σύριγγος ἐγὼ σοφός). In der Komödie ist die Präsenz der σῦριγξ ferner nur auf Derivate beschränkt wie in Ar. Ach. 554 (αὐλῶν, κελευστῶν, νιγλάρων, συριγμάτων, im Kontext einer Schiffahrt; vgl. Olson 2002, z. St.) oder Komposita wie in Equ. 1048–9 (τουτονὶ / δῆσαί σ’ ἐκέλευ’ ἐν πεντεσυρίγγῳ ξύλῳ), wo von einem Holzstock mit fünf Löchern die Rede ist, der in der rätselhaften Sprache des Apollon-Orakels zur Folterung des Paphlagon dienen soll (vgl. Neil 1901, z. St.: „‘The stocks’ is what the god must mean. As σῦριγξ meant almost any kind of hole πεντεσύριγγον ξύλον meant pieces of wood made with holes for head, arms and legs, used in prison“, mit Verweis auf Poll. VIII 72). Das Adj. καλάμινος, das bei Herodot mit diversen Objekten verbunden wird (τόξα, ὀϊστοί, οἰκίαι, πλοῖα; vgl. auch Hipp. De aër. 15 τά τε οἰκήματα ξύλινα καὶ καλάμινα ἐν τοῖσιν ὕδασι μεμηχανημένα), erscheint später erst wieder in Plat.

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fr. 200,3 (σκελετός, ἄπυγος, καλάμινα σκέλη φορῶν), wo Kinesias’ Beine mit Schilfrohren verglichen werden, sowie in [Aristot.] Probl. 871b 29 (τὸ καλάμινον πῦρ); vgl. ferner Poll. VII 173 (ἔστι δὲ καλάμινον πλέγμα, ἐφ’ οὗ τοὺς ὑγροὺς ἐξήραινον τυρούς). Durchaus möglich ist, daß die Erwähnung der Schilfrohrpfeife mit der Präsenz bzw. der Evokation von Pan (wie in Ar. Ran. 230; vgl. hier oben, Zitatkontext) im Zusammenhang stand; auch ein Bezug zu Hermes wäre denkbar (Athen. IV 184a; vgl. hier oben).

fr. 151 K.–A. (145 K.) Antiatt. κ 28 Val. κ α τ α λ α λ ε ῖ ν· Ἀριστοφάνης Γήρᾳ katalalein (‚r u m q u a t s c h e n‘): Aristophanes im Gēras

Metrum Ungewiß (kkkl). Zitatkontext Der einzige weitere lexikographische Beleg (Poll. II 125 καὶ τὸ καταλαλεῖν παρὰ Ἀριστοφάνει) bezieht sich höchstwahrscheinlich auf Ar. Ran. 752 (vgl. hier unten, Interpretation). Interpretation In klass. Zeit sonst nur in Ar. Ran. 750–3 ({ΞΑ.} ὁμόγνιε Ζεῦ· καὶ παρακούων δεσποτῶν / ἅττ’ ἂν λαλῶσι; {ΟΙ.} μἀλλὰ πλεῖν ἢ μαίνομαι. / {ΞΑ.} τί δὲ τοῖς θύραζε ταῦτα καταλαλῶν; {ΟΙ.} ἐγώ; / μὰ Δί’ ἀλλ’ ὅταν δρῶ τοῦτο, κἀκμιαίνομαι, mit Dover 1993, z. St.: „not attested elsewhere in the classical period; later, it denotes reproof, abuse, or slander, and presumably the point of κατα- here is that divulging confidential conversation is unwelcome (and sometimes discreditable) to those who converse. The passage is an interesting reminder that it is hard to keep secrets in a society where people constantly have slaves in attendance“; zu λαλεῖν vgl. Beta 2004, 150–67 und, speziell zu seiner sokratisch-sophistischen Prägnanz in der Komödie, Bagordo 2018b, 462–3).

fr. 152 K.–A. (146 K.) Poll. X 61 κ λ η ρ ω τ ή ρ ι ο ν· εἰ γὰρ καὶ ἐπὶ τοῦ τόπου ἔοικεν εἰρῆσθαι τοὔνομα ἐν τῷ Γήρᾳ Ἀριστοφάνους, ἀλλὰ καὶ ἐπὶ τοῦ ἀγγείου ἂν ἐναρμόσειεν klērōtērion (‚Auslosungsapparat‘): mit Bezug auf den Ort scheint das Wort im Gēras des Aristophanes benutzt worden zu sein, doch auch für das Gefäß / mit Bezug auf das Gefäß (für die abgegebenen Stimmen) dürfte es passen

Γῆρας (fr. 153)

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Metrum Ungewiß (lllka). Zitatkontext Der Begriff gehört zu einer kleinen Reihe von σκεύη δικαστικά, die Geräte wie κλεψύδρα, προχοίδιον, δίσκοι, ψῆφοι, ἡλίσκος, κημοί, καδίσκοι, ἐχῖνοι, κιβώτια γραμματοφόρα, γραμματεῖα und κάλαμοι γραφεῖς umfaßt; die attizistische Herkunft dieser Information läßt sich leicht in Phryn. Praep. soph. p. 81,9 (κληρωτήρια· ὁ τόπος, ἔνθα κληροῦνται οἱ δικασταί) erkennen. Interpretation Es handelt sich um den wohl frühesten Beleg des κληρωτήριον, das eine Apparatur für die Auslosung im Wahlverfahren von Jurymitgliedern des athenischen Gerichtswesens bezeichnen kann (synonym mit κληρωτρίς; vgl. schol. Ar. Vesp. 672. 750); wie aus Ar. Eccl. 680bis–3 (ΒΛ.} τὰ δὲ κληρωτήρια ποῖ τρέψεις; / {ΠΡ.} εἰς τὴν ἀγορὰν καταθήσω / κᾆτα στήσασα παρ’ Ἁρμοδίῳ κληρώσω πάντας, ὅπως ἂν / εἰδὼς ὁ λαχὼν ἀπίῃ χαίρων ἐν ὁποίῳ γράμματι δειπνεῖ), wo sie als Requisiten der Gerichtshöfe nach deren Konfiszierung umfunktioniert werden, und Eub. fr. 74 [Olbia] (ἐν τῷ γὰρ αὐτῷ πάνθ’ ὁμοῦ πωλήσεται / ἐν ταῖς Ἀθήναις· σῦκα, {Β.} κλητῆρες {Α.} βότρυς, / γογγυλίδες, ἄπιοι, μῆλα, {Β.} μάρτυρες {Α.} ῥόδα, / μέσπιλα, χόρια, σχαδόνες, ἐρέβινθοι, {Β.} δίκαι / {Α.} πυός, πυριάτη, μύρτα, {Β.} κληρωτήρια / {Α.} ὑάκινθος, ἄρνες, {Β.} κλεψύδραι, νόμοι, γραφαί) ersichtlich wird, zählen die κληρωτήρια zu den Spezialitäten Athens, die mit dem dortigen intensiven Prozeßleben zu tun haben; die vom Zitatträger nahegelegte Bedeutung von Ort, an dem die Auslosung stattfindet (LSJ s. v. II: „place where elections by lot or distributions of jurors were held“) hat ein Pendant in Aristot. Ath. pol. 63,2. 64,2–3. 66,1, mit der ausführlichsten Beschreibung des klērōtērion (vgl. auch Plut. An seni resp. ger. 793d; vgl. Dow 1939, Bishop 1970, Demont 2003; vgl. auch Henderson 2007, z. St.: „If this machine was connected with the new allotment system for the Council chamber that was introduced in 410/09 […], then we have a terminus post quem for this play“, mit Verweis auf Philoch. FGrHist 328 F 140).

fr. 153 K.–A. (147 K.) Harp. σ 22 K. (p. 275,10 Dind.) σ κ α φ ί ο ν· Ἀντιφῶν ἐν τῇ πρὸς τὴν Δημοσθένους γραφὴν ἀπολογίᾳ. ὅτι δὲ τὸ σκαφίον εἶδος κουρᾶς καὶ Ἀριστοφάνης Γήρᾳ skaphion (‚H a a r t r a c h t‘): Antiphon in der Rede gegen Demosthenes (Antiphont. fr. 12 Thalh.). Daß das skaphion eine Haartracht ist[, sagt] auch Aristophanes im Gēras

Metrum Ungewiß (kka). Zitatkontext Ein Interesse an σκάφιον in der Bedeutung von Haartracht zeigen darüber hinaus Poll. II 29 (κουρᾶς δὲ εἴδη κῆπος τε καὶ σκάφιον, καὶ πρόκοττα, καὶ περιτρόχαλα), Ael. D. σ 23 Erbse (σκάφιον· κουρὰ περιτρόχαλος  [οὕτως] Ἀριστοφάνης· „σκάφιον ἀποκεκαρμένην“ [Ar. Thesm. 838] καὶ „σκαφιόκουρον“

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[com. adesp. fr. 193]· τὸν κείροντα), Phot. σ 291. 292. 293 sowie Sud. σ 545 (σκάφιον· εἶδος κουρᾶς, mit Zitat von Ar. Av. 806; zu weiteren lexikographischen Belegen für andere Verwendungen des Wortes vgl. Bagordo 2016, zu Ar. fr. 620 ἵνα μὴ καταγῇς τὸ σκάφιον πληγεὶς ξύλῳ). Interpretation Diminutiv von σκάφη (‚Wanne‘, ‚Becken‘, ‚Schüssel‘; im Sinne von Nachttopf für Frauen verwendet wird es in Eup. fr. 53 [Autolykos] und Ar. Thesm. 633; vgl. Amyx 1958, 231–2 und Sparkes 1975, 133); hier hingegen steht es für eine Haartracht (skythischer Herkunft), so wie in Av. 806 (σὺ δὲ κοψίχῳ γε σκάφιον ἀποτετιλμένῳ) und Thesm. 838 (σκάφιον ἀποκεκαρμένην).

fr. 154 K.–A. (148 K.) Harp. τ 12 K. (p. 289,3 Dind.) τ ῆ τ ε ς ἀντὶ τοῦ τούτῳ τῷ ἔτει Λυσίας ἐν τῇ πρὸς Πυθόδημον ἀπολογίᾳ, εἰ γνήσιος, Ἀριστοφάνης Γήρᾳ (νεφέλαις [Ar. Nub. 624] καὶ γήραι V) καὶ οἱ ἄλλοι tētes (‚h e u e r‘): statt ‚in diesem Jahr‘ [sagen] Lysias in der Rede gegen Pythodemos (Lys. or. 123 fr. 268 Carey), wenn sie echt ist, Aristophanes im Gēras und die anderen

Metrum Ungewiß (la). Zitatkontext Glossiert wird das in klass. Zeit seltene Adv. τῆτες (vgl. hier unten, Interpretation); weiteres Material inkludiert Lemmata wie Phot. τ 271 = Synag. Σb τ 167 = Sud. τ 542 (τῆτες· τούτῳ τῷ ἔτει [τέλει Phot., Synag.], ἐπ’ ἔτος), Hsch. τ 240 (τῆτες· ἐν τῷδε τῷ ἔτει) oder auch Phryn. Praep. soph. p. 72,4 (ἐπέτειον· ἔστι μὲν καὶ τὸ τητινόν, ἀπὸ τοῦ τῆτες πεποιημένον), p. 114,14 (τητινόν· τὸ ἐπέτειον. τῆτες γὰρ τὸ ἐπ’ ἔτος; vgl. auch schol. Ar. Ach. 15a und Eust. in Od. p. 1618,39; vgl. Theodoridis 2013, z. St.) oder heterogene Diskussionen wie Poll. I 56 (ῥητέον δὲ τοῦ ἐνεστῶτος ἔτους, τοῦ παρόντος ἔτους, τοῦδε τοῦ ἔτους, τούτῳ τῷ ἔτει, ἐπ’ ἔτος, τῆτες) und Et. magn. p. 711,47 (Δωριεῖς δὲ σᾶτες σφόδρα σύνηθες ἔχοντες τὸ ὄνομα· Ἀττικοὶ δὲ, μεταβαλόντες τὸ σ εἰς τ, ὡς σεῦτλον τεῦτλον, τῆτες λέγουσιν· ὅθεν Δωριεῖς μὲν σατίνους λέγουσιν· Ἀττικοὶ δὲ, τητίνους). Interpretation In klass. Zeit ist dieses temporale Adv. (att. für σῆτες < *κιᾱ ετες, ein Kompositum mit der Partikel *κε – vgl. κεῖνος / ἐκεῖνος < *(ε)κε-ενος – und ἔτος; ähnlich gebildet σήμερον bzw. att. τήμερον ‚heute‘) sonst nur in Ar. Ach. 15 (τῆτες δ’ ἀπέθανον καὶ διεστράφην ἰδών), Nub. 623–5 (ἀνθ’ ὧν λαχὼν Ὑπέρβολος / τῆτες ἱερομνημονεῖν κἄπειθ’ ὑφ’ ἡμῶν τῶν θεῶν / τὸν στέφανον ἀφῃρέθη), Vesp. 400 (οὐ ξυλλήψεσθ’ ὁπόσοισι δίκαι τῆτες μέλλουσιν ἔσεσθαι) sowie in dem beim Zitatträger kontextlos angeführten Lys. or. 123 fr. 268 Carey belegt; anhand dieses begrenzten Materials läßt sich über das Stilregister keine Aussage machen (allenfalls daß die Form eine mit dem süddt.-österr. heuer vergleichbare dialektale Färbung haben könnte).

Γῆρας (fr. 155)

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fr. 155 K.–A. (8 Dem.) Lex. Messan. (Orus, Π. ὀρθογρ.) fol. 283v 6 (in Rabe 1892, 412) ᾠ δ ι κ ό ς· Ἀριστοφάνης Γήρᾳ ōdikos (‚m u s i k a l i s c h‘, ‚M u s i k e r‘, Sg.): Aristophanes im Gēras

Metrum Ungewiß (lka). Zitatkontext Hinter dem sog. Lexicon Messanense de iota ascripto (ediert in Rabe 1892, mit einem Nachtrag in Rabe 1895) wurde die Schrift Περὶ ὀρθογραφίας des attizistischen Lexikographen Oros erkannt (vgl. Reitzenstein 1897, 287–99 und Alpers 1981, 7). Das aristophanische Lemma läßt sich insofern rechtfertigen, als es im erhaltenen Abschnitt des Lexikons ausschließlich das iōta anekphōnēton im Blickpunkt steht (zu ähnlichen Formen, die mit diesem Iota bereits in der att. Literatur belegt waren, offenbar im Widerspruch zu den Ansichten des Attizisten Phrynichos, gegen den Oros selbst eine Schrift verfaßt hatte, vgl. Bagordo 2014a, zu Call. fr. 16 [Pedētai]). Interpretation Als Adj. steht ᾠδικός für ‚musikalisch‘ im engeren Wortsinne, als Subst. für ‚Musiker‘ (vgl. Bagordo 2017, zu Ar. fr. 753 in Poll. IV 64 Ἀριστοφάνης δὲ μελῳδὸς καὶ προσῳδὸς εἴρηκε καὶ λεπτόφωνος καὶ βαρύφωνος καὶ φωνάριον [φωνάριον FS: φώναρον A: φωνάριον 〈εἶχεν〉 Kock] ᾠδικὸν καὶ καμπτικόν καὶ ᾀσματοκάμπτας; für das Adj. vgl. Antiatt. ω 3 Val. ᾠδικός· ἀντὶ τοῦ εὖ ᾄδων; nicht eindeutig Hsch. ω 53 (ᾠδικός· μουσικός); das Adv. ist belegt in Ar. Vesp. 1240 (τούτῳ τί λέξεις σκόλιον; {ΦΙ.} ᾠδικῶς ἐγώ) sowie im kontextlosen Plat. fr. 99 [Xantai ē Kerkōpes] (ᾠδικῶς).

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Γηρυτάδης (Gērytadēs) („Gerytades“)

Die Komödie läßt sich nicht präziser als in das letzte Jahrzehnt des 5. Jhs. v. Chr. datieren (so motivierte etwa eine Anspielung auf Agathon in fr. 178 an das Jahr 405 v. Chr. als terminus ante quem zu denken, als Agathon Athen verließ, um nach Mazedonien zu gehen, vgl. Geißler 19692, 61–2, der für das J. 408/7 v. Chr. plädiert): doch ist dies insofern kein hinreichendes Argument, als Agathons Musik auch nach dessen Weggang parodiert worden sein kann; ebensowenig für eine genauere Datierung des Stücks verwertbar ist die Erwähnung der Dichter Sannyrion, Meletos, Kinesias (fr. 156), Sthenelos (fr. 158), des Bäckers Thearion (fr. 177) sowie der Hetäre Nais (fr. 179) und nur insoweit hilfreich, als alle mit einer zeitlichen Einordnung in das letzte Jahrzehnt des 5. Jhs. v. Chr. nicht unvereinbar wären. Der titelgebende Eigenname Γηρυτάδης scheint ein von Aristophanes ad hoc geprägtes Derivat aus γῆρυς ‚Stimme, Ton, Ruf ‘ bzw. γηρύειν ‚anstimmen, singen, verkünden‘ zu sein, als patronymische Form zu *γηρυτής (vgl. PCG III.2 101, mit vergleichbaren Patronymika und weiterer Lit., darunter speziell Breitenbach 1908, 71). Die verbreitete Klassifikation des Gērytadēs als Unterweltskomödie basiert – außer auf der vermeintlichen chronologischen Nähe zu den Fröschen (405 v. Chr.) – auf dem längeren fr. 156, was jedoch kein zwingendes Argument dafür darstellt, den Inhalt einer einzelnen Textpassage auf die gesamte Komödie zu übertragen; auch die Existenz einer oder mehrerer Gastmahl- bzw. Trinkgelageszenen dürfte die Evidenz der erhaltenen Fragmente, die nur beiläufig Speisen und Getränke thematisieren (fr. 157, fr. 161, fr. 167, fr. 164, fr. 165, fr. 172, fr. 173, fr. 174, fr. 183, fr. 189) schwerlich nahelegen; ebensowenig lassen sich fr. 161, fr. 158, fr. 162, fr. 160 und fr. 178 als stringente Argumente für die Schlußfolgerung eines literaturkritischen, besonders auf die Tragödie fokussierten Schwerpunktes instrumentalisieren, indem in kaum einer aristophanischen Komödie sich mehr oder weniger explizite Hinweise, Anspielungen und Stellungnahmen bezüglich der Schwestergattung finden (anders zuletzt Farmer 2017, 207: „Tragic culture thus extended in Gerytades even into the underworld, with poets living and dead engaged in a debate over specific, technical aspects of tragic poetry“, 210: „If tragedy […] is the genre with the established right to advise the city on affairs of state, comedy can claim the same right by journeying directly into the tragic realm of the underworld […] Comic poets […] send their characters to the underworld to seek advice because the underworld can be presented as tragic“; diese Rekonstruktion einer an die Frösche erinnernden Unterweltskomödie, deren Plot eine Gesandtschaft erfolgloser Vertreter poetischer Genres zum Gegenstand habe und am Ende die Komödie als dominantes Genre an den Dionysien sowie Aristophanes als dessen Hauptvertreter hervorgehen lasse, ist plausibel widerlegt in Olson 2020). Unter den 35 Fragmenten des Gērytadēs ist fr. 156 das weitaus längste und wichtigste: in einem Dialog zweier nicht identifizierbarer Gesprächspartner ist

Testimonia (test. i)

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von Dichter-Gesandten die Rede, die anhand unklarer Kriterien von einer Versammlung ausgewählt worden sind, um vermutlich in die Unterwelt hinabzusteigen; im korrupten fr. 157 werden vergangene symposiale Erlebnisse evoziert; in fr. 158 wird der Tragiker Sthenelos mittels einer kulinarischen Metapher verspottet; in fr. 159 wird eine Männergruppe wegen ihrer wohl durch Hunger verursachten schlechten Körperverfassung mit Meeräschen verglichen; fr. 160 präsentiert sich als Aufforderung an einen Kranführer; in fr. 161 wird jemand dazu aufgefordert, Aischylos im Rahmen eines Gastmahls zu loben bzw. dessen Gedichte zu besingen; fr. 162 zeigt die Anspielung auf einen Tragiker, mit dessen Monodien jemand gefüttert werden soll; in fr. 163 müssen sich unbekannte ausgehungerte Personen (die Dichter-Gesandten?) mit Wachs als einziger Nahrung begnügen; fr. 164 entstammt einer Speisenliste; in fr. 165 wird möglicherweise ein mageiros um die Weitergabe der Zubereitung zweier Speisen gebeten; in fr. 166 ist von einer zu einem Dionysos-Heiligtum eilenden Gruppe die Rede; in fr. 167 opfern vermutlich Gäste eines Symposions; in fr. 168 wird ein geflochtener Korb erwähnt, in fr. 169 eine Sonnenuhr; in fr. 170 wird der Ursprung der Menschheit im kosmischen Ei behauptet; in fr. 171 wird jemandem vorgeworfen, sich über eine (nicht spezifizierbare) Gruppe zu mokieren; in fr. 172 wird einem Gegenüber attestiert, in der Vergangenheit als Verleumder und Schmeichler beschimpft worden zu sein; in fr. 173 wird über eine Person gesprochen, die Brotreste in einem Korb getragen hat; im korrupten fr. 174 wird mutmaßlich ein Symposion evoziert; fr. 175 manifestiert eine wie auch immer geartete Parodie einer Passage aus Sophokles’ Elektra; in fr. 176 wird eine spekulativ zur Unterwelt gehörige Tür erwähnt; in fr. 177 wird der Bäcker Thearion genannt, fr. 178 evoziert Agathon durch ein Flötenspiel in dessen Manier, fr. 179 die Hetäre Nais; in fr. 180 erscheint das Bild des Schlauchsacks, das sich z. B. auf einen gefräßigen Menschen beziehen ließe; fr. 181 bezeugt ein (unter Umständen obszön-sexuell konnotiertes) onomatopoetisches Wort für einen Kitzel; in fr. 182 wird eine Unterseeklippe erwähnt, in fr. 183 nicht näher bezeichnete Einkünfte, in fr. 184 eine Salbe bzw. ein Pflaster; in fr. 185 ist von einem Beteiligten bzw. Mittäter die Rede, in fr. 186 von Baumeistern, in fr. 187 von Perücken; in fr. 188 werden Granatäpfel erwähnt, in fr. 189 eine Makrele, während fr. 190 ein Subst. für einen Vertreter der Künste dokumentiert. test. i K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879 461–4) (= Ar. test. 2a,14) Γηρυτάδες (γυριτ- Rs Vat. 918) Gērytadēs (‚Gerytades‘)

Zitatkontext

Vgl. hier oben, zu Γεωργοί test. 1.

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Aristophanes

fr. 156 K.–A. (149. 150 K.)

5

10

(Α.) καὶ τίς νεκρῶν κευθμῶνα καὶ σκότου πύλας ἔτλη κατελθεῖν; (Β.) ἕνα † δ’ ἀφ’ ἑκάστης τέχνης εἱλόμεθα κοινῇ γενομένης ἐκκλησίας, οὓς ᾖσμεν ὄντας ᾁδοφοίτας καὶ θαμὰ ἐκεῖσε φιλοχωροῦντας. (Α.) εἰσὶ γάρ τινες ἄνδρες παρ’ ὑμῖν ᾁδοφοῖται; (Β.) νὴ Δία μάλιστά γ’. (Α.) ὥσπερ Θρᾳκοφοῖται; (Β.) πάντ’ ἔχεις. (Α.) καὶ τίνες ἂν εἶεν; (Β.) πρῶτα μὲν Σαννυρίων ἀπὸ τῶν τρυγῳδῶν, ἀπὸ δὲ τῶν τραγικῶν χορῶν Μέλητος, ἀπὸ δὲ τῶν κυκλίων Κινησίας. (Α.) ὡς σφόδρ’ ἐπὶ λεπτῶν ἐλπίδων ὠχεῖσθ’ ἄρα. τούτους γάρ, ἢν πολλῷ ξυνέλθῃ, ξυλλαβὼν ὁ τῆς διαρροίας ποταμὸς οἰχήσεται

2 ἕνα δ’ A: ἕν’ Dindorf: ἕνα γὰρ Hermann: ἕνα τιν’ Reisig: ἕνα μὲν Austin 4 οὐ σημαίνοντας αϊδοφοίτας A: corr. Tyrwhitt 9 τραγῳδῶν A(CE): corr. Bentley 10 τῶν κυλίκων: corr. Bentley 11 ὠχεῖσθ’ Casaubonus: ὤιχεισθ A: ὀχεῖσθ’ Stephanus 12 πολὺς Boissonade, Bergk 13 οἰχήσεται Dawes: ἐξοίχ- A: ἐξοίσεται Boissonade

5

10

(Α.) Und wer hat zu den Verstecken der Toten und den Toren der Finsternis hinabzusteigen sich gewagt? (Β.) Einen † von jeder Kunst wählten wir aus, einmal eine gemeinsame Versammlung gehalten, von denen wir wußten, daß sie Hadesreisende seien und oftmals dorthin zu gehen pflegen. (Α.) So gibt es denn bei euch wirklich Männer, die Hadesreisende sind? (Β.) Ja, beim Zeus, durchaus! (Α.) Wie etwa Thrakienreisende? (Β.) Du hast es vollkommen verstanden. (Α.) Und wer wären die? (Β.) Zuerst nun Sannyrion von den Komödiendichtern, aus der Reihe der tragischen Chöre aber Meletos, aus der der dithyrambischen Kinesias. (Α.) Auf was für dünne Hoffnungen habt ihr da nur gebaut! Diese nämlich wird, wenn er mit viel (Wasser) anrückt, auf einmal Diarrhös Fluß mit sich reißen

Athen. XII 551a καὶ Ἀριστοφάνης δ’ ἐν Γηρυτάδῃ λεπτοὺς τούσδε καταλέγει, οὓς καὶ πρέσβεις ὑπὸ τῶν ποιητῶν φησιν εἰς Ἅιδου πέμπεσθαι πρὸς τοὺς ἐκεῖ ποιητὰς λέγων οὑτωσί (οὑτως εἰ A)· —— (vv. 1–10). εἶθ’ ἑξῆς φησιν·—— (vv. 11–3). περὶ δὲ τοῦ Σαννυρίωνος (Sannyr. test. 3) καὶ Στράττις ἐν Ψυχασταῖς φησιν·(Stratt. fr. 57 [Psychastai])

Γηρυτάδης (fr. 156)

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Und auch Aristophanes zählt im Gērytadēs die folgenden dünnen Männer auf, von denen er auch sagt, daß sie von den Dichtern als Gesandte in die Unterwelt geschickt wurden zu den dortigen Dichtern, folgendermaßen: —— (vv. 1–10). Und im folgenden sagt er: —— (vv. 11–3). Über Sannyrion (Sannyr. test. 3) aber sagt auch Strattis in den Psychastai: (Stratt. fr. 57 [Psychastai]) Athen. epit. καὶ Ἀριστοφάνης δὲ λεπτοὺς καταλέγει Σαννυρίωνα τραγῳδὸν καὶ Μέλιτον καὶ Κινησίαν, οὓς καὶ πρέσβεις ὑπὸ τῶν ποιητῶν φησιν εἰς Ἅιδου πέμπεσθαι πρὸς τοὺς ἐκεῖ ποιητὰς καὶ ᾁδοφοίτας τούτους καλεῖ. οὕς φησι καὶ ἐπὶ λεπτῶν ἐλπίδων ὀχεῖσθαι Und auch Aristophanes zählt als dünne Männer Sannyrion und Melitos (sic!) und Kinesias (vv. 8–10) auf, von denen er zudem sagt, daß sie von den Dichtern als Gesandte in die Unterwelt geschickt wurden zu den dortigen Dichtern – und diese nennt er adophoitai (‚Hadesreisende‘, Akk.) (v. 6). Von denen sagt er auch, sie haben auf dünne Hoffnungen gebaut: (vv. 11)

Metrum Iambische Trimeter:

5

10

llkl llk|l klkl klkl l|kk†kk llkl lrkl l|rkl llkl llkl k|lkl llkl klkr llk|l klkl llkl l|lkl llkl klkl l|lkl llkl lrkl l|lkl llkl rlkl l|rkl rlkl klkr k|lrl llkl lrkl l|lkl llkl llkl ll|kl llkl klkl ll|kr llkl

Zitatkontext Im Rahmen einer das gesamte 12. Buch durchziehenden Diskussion über Luxus (τρυφή) erscheint das Fragment innerhalb einer Aufzählung von Personen, die aufgrund ihrer Lebensart besonders dünn waren (Athen. XII 550f–2f); sie stehen kontrastiv zu korpulenten Personen (549a–50f), die den vorangehenden Teil der Diskussion bilden, wobei Athenaios’ Beispiele hauptsächlich aus Belegen für die Verspottung dünner Menschen bestehen (zu einer Art Ringkomposition des gesamten Abschnitts vgl. Orth 2015, zu Sannyr. test. 5); Ael. Var. hist. X 6 (ἐκωμῳδοῦντο ἐς λεπτότητα Σαννυρίων ὁ κωμῳδίας ποιητὴς καὶ Μέλητος ὁ τραγῳδίας ποιητὴς καὶ Κινησίας κυκλίων χορῶν καὶ Φιλητᾶς ποιητὴς ἑξαμέτρων) stellt eine vom Aristophanes-Fragment ausgehende Kurzfassung desselben Materials dar, während Eust. in Il. p. 1228,43 aus der Athenaios-Epitome stammt, in der auf die vv. 6. 8–10 und 11 ohne wörtliche Zitate Bezug genommen wird.

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Aristophanes

Textgestalt ἢν πολλῷ ξυνέλθῃ (v. 12) wurde von Bergk in Meineke FCG II.2 1006 anhand von Aesch. Sept. 80 (ῥεῖ πολὺς ὅδε λεὼς πρόδρομος ἱππότας) und Hor. Serm. I 7,28 (salso multoque fluenti) als Prädikativ des Subjekts restituiert. Interpretation Das Fragment präsentiert sich als Dialog einer Person (u.a. wurde an den Wächter Aiakos gedacht; zu dieser Figur vgl. Alvoni 2008) mit einem nicht identifizierbaren Gegenüber (vgl. Farmer 2017, 199: „The second (B.) is either one of the chosen poets, who then speaks of himself somewhat oddly in the third person, or, rather more probably, an escort appointed from among the poets’ assembly, perhaps the eponymous Gerytades himself “; zu Recht skeptisch bezüglich vorschneller Identifikationen Olson 2020, 136: „nothing he [d. h. (A.)] says hints that he plays the part of a blocking figure or gatekeeper“). Person A erkundigt sich nach den Gesandten sowie den hinter ihrer Wahl stehenden Kriterien, wobei ihre aus der Erklärung von B (vv. 11–3) sich ergebende Schlußfolgerung recht ernüchternd klingt; in den vv. 3–4, 6 und 11 ist von einer Versammlung die Rede, die diese Wahl der Dichter-Gesandten getroffen habe, zu der Person B, die in 1. Pers. Pl. spricht, als eine Art Sprachrohr zu gehören scheint, während die Gesandten selbst eine Gruppe bilden, über die beide Sprecher in 3. Pers. reden (vgl. Olson 2020, 137: „But there is no hint in the passage that he [B.] is himself a fourth ambassador, and certainly no positive reason to believe that he is the mysterious Gerytades“). Ebenfalls fragwürdig ist die allgemein verbreitete Verortung des Fragments in die Unterwelt (vgl. aber Olson 2020, 137: „Nor does anything in the text suggest that the dialogue takes place in the underworld; all (A.) asks in 1–2 is “who dared to descend” there, which is not the same as asking “who has dared come down (here)”; and the dialogue makes at least as much sense set in our world as in the one below“). Sprecher A eröffnet seine Rede mit einer Parodie von Eur. Hec. 1–2 (ἥκω νεκρῶν κευθμῶνα καὶ σκότου πύλας / λιπών; vgl. Rau 1967, 210; gegen die voreilige Schlußfolgerung von Farmer 2017, 199 – „this passage could even represent the opening lines of Gerytades“ – vgl. Olson 2020, 136: „καί in verse 1 makes it very unlikely that this is the opening of the action, since “and who?” patently follows up on some previously made point“), während auch v. 11 sich als mögliches Tragödienzitat konfiguriert (vgl. hier unten, zu v. 11). Die drei erwähnten Dichter-Gesandten werden als außerordentlich mager charakterisiert, wobei der Grund ihrer Schmächtigkeit nicht explizit erwähnt wird (zur Magerkeit dieser Figuren vgl. Gherchanoc 2020, 129), so daß ihr vermeintliches professionelles Scheitern – durch den Topos bekräftigt, erfolglose Dichter seien unfähig, sich selbst zu ernähren, daher mager und hungrig – als rein spekulativ dahingestellt bleiben muß (so hingegen Farmer 2017, 200: „It seems clear that the three poets are being mocked according to the familiar trope that depicts bad poets as unable to earn their living and therefore, hungry, cold, dying, or even dead […] i.e. as bad poets “and therefore, hungry, cold, dying, or even dead”“; gegen diese These argumentiert zu Recht Olson 2020, 137: die nahelie-

Γηρυτάδης (fr. 156)

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gendere Interpretation sei vielmehr, daß alle drei Dichter für Unterweltsstücke bekannt gewesen seien, indem der Text des Fr. keinerlei Hinweis darauf biete, daß sie hungernde, weil erfolglose Poeten seien). Die drei zu Gesandten ernannten Dichter – der Komiker Sannyrion, der Tragiker Meletos und der Dithyrambiker Kinesias – werden von B als (habituelle) Besucher des Hades bezeichnet, was bei A unmittelbar die Assoziation mit Besuchern Thrakiens hervorruft (Hsch. α 1793 ᾁδοφοῖται· οἱ λεπτοὶ καὶ ἰσχνοὶ καὶ ἐγγὺς θανάτου ὄντες scheint autoschediastisch auf der Grundlage von Aristophanes’ Fragment zu sein). 1 καὶ τίς νεκρῶν κευθμῶνα καὶ σκότου πύλας Die hier parodierten Euripides-Verse (Eur. Hec. 1–2) werden vom Geist des Polydoros ausgesprochen (vgl. Bakola 2014, 32–3). 2 ἔτλη κατελθεῖν; ἕνα † δ’ ἀφ’ ἑκάστης τέχνης Ein vergleichbarer Kontext für τέχνη ist in Ar. Ran. 761–5 (νόμος τις ἐνθάδ’ ἐστὶ κείμενος, / ἀπὸ τῶν τεχνῶν, ὅσαι μεγάλαι καὶ δεξιαί, / τὸν ἄριστον ὄντα τῶν ἑαυτοῦ συντέχνων / σίτησιν αὐτὸν ἐν πρυτανείῳ λαμβάνειν / θρόνον τε τοῦ Πλούτωνος ἑξῆς) zu erkennen, wo bedeutende und kluge Künste, zu denen ebenfalls die Dichtkunst gehört, durch Leute vertreten sind, die Privilegien in der Unterwelt errungen haben. 4–5 ᾁδοφοίτας καὶ θαμὰ / ἐκεῖσε φιλοχωροῦντας Mit Hadesbesuchern dürften im spezifischeren Sinne Leute gemeint sein, die zwischen Athen und dem Hades ‚pendeln‘, wie im Satz καὶ θαμὰ / ἐκεῖσε φιλοχωροῦντας präzisiert (vgl. Dettori 1994, 230, der es für unwahrscheinlich hält, daß φοιτᾶν im Kompositum auf die Gesandtschaft hindeute, wie Stellen in Hdt. I 60,3, Thuc. I 95,1. IV 41,4. VI 104,1 sowie Hsch. φ 720 φοίτης· ὁ κήρυξ. παρὰ τὸ φοιτᾶν πανταχοῦ suggerierten). 6 παρ’ ὑμῖν Hier nicht auf die Athener im allgemeinen bezogen, sondern auf die eben erwähnte Dichtergemeinde in der Stadt. 7 Θρᾳκοφοῖται Daß das vermutlich neugeprägte Kompositum auf Alkibiades anspielt, der sich nach der Niederlage bei Notion (407 v.Chr.) nach Thrakien zurückzog (Lys. 14,38, Plut. Alcib. 36,3) ist eine recht labile Hypothese (Kaibel in Kassel–Austin z. St.; so auch Kanavou 2011, 196); plausibler erscheint eine Verknüpfung mit Thrakiens Ruf als Ort wundersamer Erscheinungen, die auf wandernde ψυχαί aus der Unterwelt zurückzuführen und mit Figuren wie etwa Dionysos, Orpheus und besonders Zalmoxis verbunden sind (so Dettori 1994, mit Verweis für die katabasis des letzteren auf Hdt. IV 94–6; vgl. auch Hall 2020, 192–4, speziell 193: „The important point here is that the term Thrakophoitai is already familiar; I suspect that the association with a rather desperate enterprise— an infernal katabasis, no less—in a dark and frightening location, from which one may not return, plays its role in the joke here, too“). πάντ’ ἔχεις Die identische Antwort in Ar. Av. 1460 (vgl. van Leeuwen 1902, z. St.: „totam rem tenes, mentem meam cepisti optime“, mit Verweis auf Soph. Ant. 402 πάντ’ ἐπίστασαι, Trach. 484 πάντ’ ἐπίστασαι λόγον, Ai. 480 πάντ’ ἀκήκοας λόγον, Trach. 876 πάντ’ ἀκήκοας“); πάντ’ ἔχεις (glossiert in Sud. π 220 πάντ’ ἔχεις· πάντ’ ἔγνωκας) bzw. πάντ’ ἔχεις λόγον sind relativ häufige Formeln in der

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Aristophanes

poetischen Sprache, wie Aesch. Ag. 582 (πάντ’ ἔχεις λόγον), fr. 47a,785 R. (πά̣ντ̣’ ἔχει[ς] λόγον), Pind. I. 5,14, Eur. IA 883, Men. Epitr. 367 und Sam. 387 zeigen. 8–9 Σαννυρίων / ἀπὸ τῶν τρυγῳδῶν Der Komödiendichter Sannyrion könnte sich an einer Stelle über Aristophanes lustig gemacht haben (Sannyr. fr. 5 [Gelōs]) und wird in Stratt. fr. 21 [Kinēsias] κάναβος genannt (vgl. Orth 2009, z. St. und 116–7, zum Wort auch Bagordo 2017, zu Ar. fr. 719,2 καναβευμάτων). 9–10 ἀπὸ δὲ τῶν τραγικῶν χορῶν / Μέλητος Bei Meletos dürfte es sich um denselben Tragiker handeln (Melet. I TrGF 47 T 1), der in Ar. fr. 117 (vgl. hier oben, zum Fr.) sowie als lenäische Leiche in Sannyr. fr. 5 [Gelōs] (Μέλητον τὸν ἀπὸ Ληναίου νεκρόν) verspottet wird (vgl. Orth 2015, z. St.). 10 ἀπὸ δὲ τῶν κυκλίων Κινησίας Der Dithyrambiker Kinesias wird für seine Dünne in Plat. fr. 200 als σκελετός verhöhnt (vgl. Farmer 2017, 201–2); die kyklioi choroi stehen ebenso in Ar. Nub. 333 (κυκλίων χορῶν ἀσματοκάμπτας) und Ran. 366 (ἢ κατατιλᾷ τῶν Ἑκατείων κυκλίοισι χοροῖσιν ὑπᾴδων) für dithyrambische Chöre (vgl. Zimmermann 2008, 27–8. 118 mit A. 9; Ceccarelli 2013, 153–170; vgl. auch Bliquez 2008 und Kidd 2014, 92). 11 ὡς σφόδρ’ ἐπὶ λεπτῶν ἐλπίδων ὠχεῖσθ’ ἄρα Naheliegend ist, daß es sich bei diesem Vers um tragische Parodie handelt, wenn auch eines nur anhand von Ar. Equ. 1244 (λεπτή τις ἐλπίς ἐστ’ ἐφ’ ἧς ὀχούμεθα) als Tragödienzitat zu extrahierenden Verses (TrGF adesp. *55 Kn.–Sn., mit Rau 1967, 210; zu möglichen Implikationen des Bildes vgl. Nelson 2018, 22–3: „It is likely, however, that much of this comic criticism is not aimed directly at the targets’ actual real-life physical condition, but rather their intricate and carefully crafted intellectual output, their devotion to which, it is implied, compromises their physical well-being“, 22). 12 ἢν πολλῷ ξυνέλθῃ Zur Konstruktion vgl. hier oben, Textgestalt. 13 ὁ τῆς διαρροίας ποταμὸς οἰχήσεται Eine mögliche Anspielung auf den Schlamm- und Mistsumpf in Ar. Ran. 145–51 (vgl. Pellegrino 2015, z. St.); der Schlammfluß ist zugleich eschatologisch konnotiert (vgl. Dettori 1994, 234, mit Verweis auf Soph. fr. 832 R.).

fr. 157 K.–A. (152 K.) τότε μὲν † σου κατεκοττάβιζον τὸ † νυνὶ δὲ καὶ κατεμοῦσι, τάχα δ’ εὖ οἶδ’ ὅτι καὶ καταχέσονται 1 τότε FS: τὸ A τότε μὲν, 〈Διόνυσε〉 Bergk, 〈τάλαινα〉, sc. Poesis, Kock κατεκοττάβιζον τὸ FS (e sil.): -ντο A: κατεκοττάβιζον ἅν Bergk τότε μέν 〈γε〉 σοῦ κατεκοττάβιζον lkl Boissonade (γε), Dindorf (tum 〈οὑτοιὶ〉 in fin. Austin), τότε μέν ἐμοῦ κατεκοττάβιζον 〈οἱ νέοι〉 Kaibel 2 καὶ om. A 3 καταχεσοῦνται van Herwerden

einst † warfen sie auf dich den Weinrest wie beim Kottabos herab †,

Γηρυτάδης (fr. 157)

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nun aber kotzen sie herab, und ich weiß Bescheid, daß sie bald auch herabscheißen werden Poll. VI 111 (codd. FS, A; C usque ad ἀποβλύζειν) οὐ μὴν εἴποι ἄν τις τὸ κοτταβίζειν ἐφ’ οὗ νῦν, {ἀλλ’ del. Kaibel} ἐμεῖν ἢ ἀποβλύζειν (ἀποκλFS, A), πλὴν εἴ τις παίζων βούλοιτο οὕτως ὑποπτεύειν τὸ ἐν τῷ Γηρυτάδῃ ὑπ’ Ἀριστοφάνους εἰρημένον —— man dürfte wohl freilich unter kottabizein (‚Kottabos spielen‘) nicht das verstehen, was es heute bedeutet, nämlich sich übergeben oder (aus)spucken, es sei denn, man wollte scherzhaft so in Verdacht ziehen, was von Aristophanes im Gērytadēs gesagt wird: ——

Metrum Iambische Trimeter (v. 1 korrupt; v. 3 unvollständig):

rl † lkklkllk † llkl rlk|r llkl lrkl l|[lkl alkl]

Zitatkontext In einer kurzen Sektion über den κότταβος (Poll. VI 109–11) werden ohne Belege (außer Ar. Pac. 1244 für κοτταβεῖον) Derivate wie κοτταβίζειν, κοτταβεῖον, ἀποκοτταβίζειν, ῥάβδος κοτταβική, ἐπικοτταβίζειν angereiht. Interpretation In einem korrupten lyrischen Kontext wird an Zeiten erinnert, in denen innerhalb eines symposialen Settings eine nicht näher bezeichnete Gruppe von Symposiasten die vom Sprecher adressierte Person mit Weinresten beworfen habe, dieselbe Gruppe (oder andere) heute aber deutlich abwertendere Handlungen vollziehe; dabei läßt sich in der dreifachen Sequenz von Verben mit κατα- (vgl. hier unten, zu den jeweiligen Wörtern) eine Klimax erkennen (vgl. Lorenzoni 2017, 432: „Se l’iniziale σου è autentico, come tutto fa pensare, il pronome va considerato come oggetto anche dei due successivi composti verbali: le azioni sono tutte caratterizzate, in una escalation di (comica) negatività, dal κατά che regge appunto quel genitivo (con l’usuale ἀπο-κοτταβίζω che diventa κατα-κ.)“); in alternativer Deutung könnte σου (v. 1) eine eher positive Aktion implizieren, etwa sie spielten Kottabos für dich (d. h. indem sie deinen Namen nannten), gemäß einer Praktik, die den Geliebten zum Gegenstand des Kottaboswurfs machte und außer in der archäologischen Evidenz in Athen. XV 668ab (τῶν ἐρωμένων ἐμέμνηντο, ἀφιέντες ἐπ’ αὐτοῖς τοὺς λεγομένους κοσσάβους) bezeugt ist (vgl. auch X 427de. XI 782de [Cratin. fr. 299] sowie Xen. Hell. II 3,56; zu Symposion und Kottabos-Spiel in der Komödie vgl. Olson 1998, zu Ar. Pac. 343/4; vgl. auch Orth 2013, 183–7 und Bagordo 2014a, 152–4. 159–61. 164–5). 1 τότε μὲν † σου κατεκοττάβιζον τὸ † Das in zwar korruptem Zusammenhang, doch sicher überlieferte Verb κατακοτταβίζειν ist eines der Derivate von κοτταβίζειν (aus κότταβος ‚Kottabos-Spiel‘) neben dem einmal attestierten συγκοτταβίζειν (vgl. Bagordo 2018a, zu Ar. fr. 960 συνεπίνομέν τε καὶ συνεκοτταβίζομεν: hier wird nostalgisch eine glücklichere Vergangenheit evoziert)

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Aristophanes

und ἀποκοτταβίζειν, einem Synonym von κοτταβίζειν, mit bildhafter Andeutung der Wurfbewegung beim Spielen (vgl. Ameipsias’ Apokottabizontes, mit Orth 2013, 183–7); κοτταβίζειν gehört zu den Aktivitäten, die ausgelassenes Feiern suggerieren (vgl. Ar. Pac. 339–44 ἤ-/δη γὰρ ἐξέσται τόθ’ ὑμῖν / πλεῖν, μένειν, κινεῖν, καθεύδειν, / εἰς πανηγύρεις θεωρεῖν, / ἑστιᾶσθαι, κοτταβίζειν, συβαριάζειν, / ἰοῦ ἰοῦ κεκραγέναι, Antiphan. fr. 57,4 [Aphroditēs gonai] κοτταβιεῖτε τίνα τρόπον; und Crobyl. fr. 9 χλωρὸν ἐρέβινθόν τινα / ἐκοττάβιζον κενὸν ὅλως. τράγημα δέ / ἐστιν πιθήκου τοῦτο δήπου δυστυχοῦς). 2–3 κατεμοῦσι – καταχέσονται Die beiden Komposita κατεμεῖν ‚herabkotzen‘ und καταχέζειν ‚herabscheißen“ (konstruiert mit Gen.: auf jemanden; vgl. auch Ar. Nub. 173 ἀπὸ τῆς ὀροφῆς νύκτωρ γαλεώτης κατέχεσεν) erhalten durch das Präverb κατα- eine gewisse Nuance der Verachtung gegenüber der von der Aktion betroffenen Person; vergleichbare Verben (κατεμεῖν sonst nur in Luc. Saturn. 38 κατεμέσαντες τοῦ συμποσίου; zu καταχέζειν vgl. Orth 2013, zu Alc. fr. 5 [Ganymēdēs] †κατέχεσον τῆς Νηρηΐδος†) sind καταπτύειν (‚herabspucken‘, wie in Ar. Ran. 1178–9 κἄν που δὶς εἴπω ταὐτόν, ἢ στοιβὴν ἴδῃς / ἐνοῦσαν ἔξω τοῦ λόγου, κατάπτυσον), καταχρέμπτεσθαι (‚herabspucken [mit viel Speichel]‘, wie Pac. 814–5 ὧν καταχρεμψαμένη μέγα καὶ πλατύ), κατατιλᾶν (‚herabscheißen‘ [mit dünnflüssigem Kot], wie in Ran. 366 ἢ κατατιλᾷ τῶν Ἑκατείων κυκλίοισι χοροῖσιν ὑπᾴδων, Eccl. 329–30 οὔτι που / Κινησίας σου κατατετίληκέν ποθεν;), κατουρεῖν (‚herabpissen‘, wie in Eccl. 831–2 ἃς ἐγὼ φυλάξομαι, / νὴ τὸν Ποσειδῶ, μὴ κατουρήσωσί μου).

fr. 158 K.–A. (151 K.) (A.) καὶ πῶς ἐγὼ Σθενέλου φάγοιμ’ ἂν ῥήματα; (B.) εἰς ὄξος ἐμβαπτόμενος ἢ ξηροὺς ἅλας 1–2 coronides in marg. Lh personas dist. Tyrwhitt 1 ῥήματα schol. ῥῆμα Athen.: ῥῆμά τι Tyrwhitt 2 ξηροὺς schol. VLh (ξηρ. ἅλ. post ἢ εἰς in spat. vac. om. Γ): λευκοὺς Athen.: λεπτοὺς Poll.

(A.) Und wie könnte ich Sthenelos’ Worte essen? (B.) Indem du sie in Essig und trockenes Salz eintunkst schol. Ar. Vesp. 1312 (vet. RVΓ et Tricl. Lh) Σθένελος δὲ τραγικός (τραγ. ὑποκριτὴς ἦν ὁ Σθ. Lh), ὃς διὰ πενίαν τὴν τραγικὴν ἀπέδοτο σκευὴν κακῶς πράττων ἐν τῇ τέχνῃ (def. R; ἐν τ. τ. om. Lh, πρ. ἐν τ. τ. om. Γ). Γηρυτάδῃ (γυριάδη V, ἐν Γηρυτάδῃ Γ, περὶ τούτου γέγραπται ἐν Γηρ. Lh)· —— Sthenelos der Tragiker (Sthen. TrGF 32 T 1), der aufgrund seiner Armut den tragischen Aufzug verkaufte, weil er in der Kunst erfolglos war. Im Gērytadēs: ——

Γηρυτάδης (fr. 158)

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Athen. IX 367b ἁλῶν δὲ καὶ ὄξους μέμνηται ὁ καλὸς Ἀριστοφάνης ἐν τοῖς περὶ Σθενέλου τοῦ τραγικοῦ λέγων· —— Salz und Essig erwähnt der gute Aristophanes, in dem, was er in den Versen über Sthenelos den Tragiker sagt: —— Poll. VI 65 λεπτοὶ ἅλες, ὡς Ἀριστοφάνης· εἰς —— ἅλας dünnes Salz, wie Aristophanes eis —— halas

Metrum Iambische Trimeter:

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Zitatkontext Das Fragment wird in einem Scholion angeführt, das die Erwähnung des Tragikers Sthenelos in Ar. Vesp. 1311–3 (ὁ δ’ ἀνακραγὼν ἀντῄκασ’ αὐτὸν πάρνοπι / τὰ θρῖα τοῦ τρίβωνος ἀποβεβληκότι, / Σθενέλῳ τε τὰ σκευάρια διακεκαρμένῳ [Sthen. TrGF 32 T 1]) erklären soll, worauf Plat. fr. 136 [Skeuai] (ἅψαι μόνον σὺ κἂν ἄκρῳ τοῦ Μορσίμου, / ἵνα σου πατήσω τὸν Σθένελον μάλ’ αὐτίκα) folgt; bei Athenaios sind die Verse in einer kurzen Sektion mit heterogenem kulinarischem Material zitiert (Athen. IX 366a–8b), darunter garum, Senf und die Kombination Essig/Salz, wofür lediglich das Aristophanes-Fragment zitiert wird. Pollux führt unter den ἡδύσματα nur v. 2 an, ohne Angabe des Komödientitels. Interpretation Im Rahmen einer Dialogsituation zwischen zwei unbekannten Personen wird der Tragiker Sthenelos verspottet, der sonst in Aristophanes’ Wespen und bei Platon dem Komiker als kōmōdoumenos erscheint (vgl. hier oben, Zitatkontext; vgl. Sthen. TrGF 32 T 1–4; zur Art der Verspottung in der WespenPassage vgl. Orth 2015, 132), dessen Ausdrucksweise erst dann genießbar werde, wenn sie hinreichend gewürzt sei (mit Salz und Essig); Aristoteles wird ihn als Beispiel für einen zwar klaren, aber niedrigen Stil anführen (Aristot. Poet. 1458a 20 [= Sthen. TrGF 32 T 3 λέξεως δὲ ἀρετὴ σαφῆ καὶ μὴ ταπεινὴν εἶναι. σαφεστάτη μὲν οὖν ἐστιν ἡ ἐκ τῶν κυρίων ὀνομάτων, ἀλλὰ ταπεινή· παράδειγμα δὲ ἡ Κλεοφῶντος ποίησις καὶ ἡ Σθενέλου. σεμνὴ δὲ καὶ ἐξαλλάττουσα τὸ ἰδιωτικὸν ἡ τοῖς ξενικοῖς κεχρημένη). Das stringenteste Pendant zum Fragment bietet Ar. fr. *595 (β.[. . .] ἔπειθ’ | ὑ ̣[. . . . . .]εν | αν[. . . . . . . .] | φ[. . . . . . . . .] | ε[. . .] ̣.[. . . .] | χ.[. .] δὲ Σοφο|κ ̣[έα] λαβών, | πα[ρ’ Α] σ̣ χύλου | ν̣[. . .]ρ ὅσον | . .[.].εσθ’, ὅλον | Εὐριπίδην, | πρὸς τοῖσι | δ’ ἐμβα ̣εῖν | ἅλας, / μ ̣μνη|μένος δ’ ὅπως | ἅλ ̣ς καὶ μὴ λά|λας, mit Bagordo 2016, z. St.), das sich wie ein Rezept für die Komposition einer Tragödie interpretieren läßt, welches aus Sophokles, etwas Aischylos und dem ganzen Euripides besteht, dem allerdings gerade Salz fehle (die in Kuiper 1913, 241 suggerierte Zugehörigkeit dieses Fragments zum Gērytadēs läßt sich allein aufgrund der Essensmetaphorik in einer literaturkritischen Aussage nicht recht-

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Aristophanes

fertigen); ein weiteres Beispiel für poetologisch gefärbte kulinarische Metaphorik bietet aus dem Gērytadēs ebenfalls fr. 162, potentiell auch fr. 164 (vgl. hier unten; zu dieser Verbindung in der Komödie vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 41 Μνησίλοχός ἐστ’ ἐκεῖνος 〈ὃς〉 φρύγει τι δρᾶμα καινὸν / Εὐριπίδῃ, καὶ Σωκράτης τὰ φρύγαν’ ὑποτίθησιν; die bedeutendsten Passagen sind Ar. Equ. 537–40 = Cratet. test. 6, Ar. fr. 347 [Thesmophoriazousai II], Cratin. fr. 182,3 [Pylaia], Metag. fr. 15,1–2 [Philothytēs]; speziell auf Euripides bezogen ist Ar. fr. 128 ὀξωτά, σιλφιωτά, βολβός, τευτλίον, / ὑπότριμμα, θρῖον, ἐγκέφαλος, ὀρίγανον, / καταπυγοσύνη ταῦτ’ ἐστὶ πρὸς κρέας μέγα), wo mit einem obszönen Bild auf den fehlenden Nährwert von Euripides’ viel zu sehr verfeinerten Gerichten angespielt wird (vgl. hier oben, zum Fr.; vgl. auch Taillardat 19652, § 751–755). Für die Junktur ξηροὺς ἅλας (v. 2) verweisen Kassel–Austin z. St. auf Plin. Nat. hist. XXXI 85 (salsissimus sal qui siccissimus), 87 (acer et siccus ut Megaricus).

fr. 159 K.–A. (156 K.) ἆρ’ ἔνδον ἀνδρῶν κεστρέων ἀποικία; ὡς μὲν γάρ εἰσι νήστιδες, γιγνώσκετε 2 εἰσι CE: ἐστι A: ἐστὲ super ἐστι cod. P ex coniectura („fort. recte“ Kassel– Austin) γινώσκετε ACE: -ται P

ist da drin eine Kolonie von Meeräschen-Männern? Denn daß sie hungernde sind, das wißt ihr Athen. VII 307e κεστρεύς. ὅτι δὲ εἶδος κεστρέων οἱ νήστεις Ἄρχιππος Ἡρακλεῖ γαμοῦντί φησιν· (Archipp. fr. 12 [Hēraklēs gamōn]). Ἀντιφάνης Λάμπωνι· (Antiphan. fr. 136 [Lampōn]). Ἄλεξις Φρυγί· (Alex. fr. 258 [Phryx]). Ἀμειψίας Ἀποκοτταβίζουσιν· (Amips. fr. 1 [Apokottabizontes]). Εὔφρων Αἰσχρᾷ· (Euphr. fr. 2 [Aischra]). Φιλήμων Συναποθνῄσκουσιν· (Philem. fr. 83 [Synapothnēskontes]). Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ· ——. Ἀναξανδρίδης Ὀδυσσεῖ· (Anaxandr. fr. 35,8 [Odysseus]). Εὔβουλος Ναυσικάᾳ· (Eub. fr. 68 [Nausikaa]) Daß aber eine Art von kestreis (‚Meeräschen‘) die nēsteis (‚die Fastenden, Hungernden‘) sind, sagt Archippos im Hēraklēs gamōn: (Archipp. fr. 12 [Hēraklēs gamōn]). Antiphanes im Lampōn: (Antiphan. fr. 136 [Lampōn]). Alexis im Phryx: (Alex. fr. 258 [Phryx]). Ameipsias in den Apokottabizontes: (Amips. fr. 1 [Apokottabizontes]). Euphron in der Aischra: (Euphr. fr. 2 [Aischra]). Philemon in den Synapothnēskontes: (Philem. fr. 83 [Synapothnēskontes]). Aristophanes im Gērytadēs: ——. Anaxandrides im Odysseus: (Anaxandr. fr. 35,8 [Odysseus]). Eubulos in der Nausikaa: (Eub. fr. 68 [Nausikaa])

Γηρυτάδης (fr. 160)

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Metrum Iambische Trimeter:

llkl l|lkl klkl llkl k|lkl klkl

Zitatkontext Zusammen mit weiteren Komikerbelegen wird das Fragment für den κεστρεύς in einem alphabetischen Katalog von Fischen (Athen. VII 277b– 330c) angeführt, zu dessen Quellen u.a. Aristoteles zählt (vgl. Aristot. Hist. anim. 591b 1), näherhin zur Erklärung des Spruches κεστρεὺς νηστεύει, wobei die Pointe darin besteht, daß νῆστις eine Art des κεστρεύς bezeichnete; weiteres Material in Phot. κ 624 (κεστρεῖς νήστεις ἐκάλουν κεχηνότας καὶ πεινῶντας· λαίμαργοι γὰρ οὗτοι οἱ ἰχθύες, mit Theodoridis 1998, z. St.) und Hsch. κ 2384 (κεστρεῖς· τοὺς κεχηνότας καὶ πεινῶντας κεστρεῖς λέγουσι. καὶ τοὺς Ἀθηναίους οὕτως ἔλεγον καὶ προσηγόρευον· τὸ γὰρ ζῷον αὐτὸ λαίμαργόν τέ ἐστι καὶ ἄπληστον). Textgestalt

Mit εἰσι von CE konkurriert ἐστὲ von P.

Interpretation Eine unbekannte Person wendet sich mehreren anderen zu und bemerkt, daß sich eine Gruppe von Männern im Inneren eines unbekannten Ortes versammelt habe, die offenbar aufgrund ihrer (wohl infolge von Hunger) schlechten Körperverfassung den Vergleich mit einer Kolonie für ihre Magerkeit sprichwörtlich gewordener Meeräschen suggerieren; nicht auszuschließen ist eine Begegnung in der Unterwelt nach der Ankunft der Gesandten (vgl. Bergk in Meineke II.2 1007: „Haec aliquis dicit, cum legati ad inferos pervenissent“; Kock I 430: „apud comicos κεστρεῖς νήστιδες semper sunt misere famelici. apud inferos nescio quis legatos illos poetarum adloqui videtur“; eine andere Lokalisierung schlägt Kaibel in Kassel–Austin z. St. vor: „ἔνδον i. e. in Dionysio, ubi poetae convenerant“). Der κεστρεύς (‚Meeräsche‘, allgemein Mugil, spezieller wohl Mugil Capito = Liza ramada; vgl. Thompson 1947, 108–10, Olson–Sens 2000, zu Archestr. fr. 43,1 O.–S.) ist eine Fischart (weitere Komödienbelege, großenteils beim selben Zitatträger überliefert, in Orth 2013, zu Amips. fr. 1 [Apokottabizontes]).

fr. 160 K.–A. (CGFP 74,16–9) περιάγειν ἐχρῆν τὸν μηχανοποιὸν ὡς τάχιστα τὴν κράδην τοῖς A: corr. Brunck

umdrehen müssen hätte der Maschinist möglichst schnell den Kran

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Aristophanes

P. Oxy. 2742 fr. 1,8 Στρ]άττις Ἀταλ[άν]τωι (Stratt. fr. 4 [Atalantos]). ἐν Φοινίσσαις· (fr. 46 [Phoinissai]). Ἀριστοφάνης Γηρυτάδηι· —— Str]attis im Atal[an]tos: (Stratt. fr. 4 [Atalantos]). In den Phoinissai: (fr. 46 [Phoinissai]). Aristophanes im Gērytadēs: ——

Metrum Iambische Trimeter (unvollständig):

[alkl alk]r klkl llrl k|lkl klkl

Zitatkontext In diesem auf Papyrus überlieferten Kommentar zu einer Komödie, die sich nicht mit Sicherheit identifizieren läßt (gedacht wurde an Kratinos’ Seriphioi; vgl. Kassel–Austin zu com. adesp. fr. 1104; vgl. Trojahn 2002, 205) wird Aristophanes’ Fragment zusammen mit Stratt. fr. 4 [Atalantos] (vgl. hier unten, Interpretation) und fr. 46 [Phoinissai] (Διόνυσος ὃς θύρσοισιν † αὐληταὶ δει·λ / κω[. . .] ἐ̣νέχομαι, δι’ ἑτέρων μοχθ[ηρ]ίαν / ἥκω κρεμάμενος ὥσπερ ἰσχὰς ἐπὶ κράδης) für den Gebrauch des Wortes κράδη ‚Feigenzweig‘ im Sinne von μηχανή angeführt (die Ähnlichkeit der Maschine mit einem Feigenzweig dürfte der Metapher bei den Komikern zugrunde liegen. Weiteres lexikographisches Material zu κράδη in diesem Sinne in Poll. IV 128 (ἡ μηχανὴ δὲ θεοὺς δείκνυσι καὶ ἥρως τοὺς ἐν ἀέρι Βελλεροφόντας ἢ Περσέας, καὶ κεῖται κατὰ τὴν ἀριστερὰν πάροδον, ὑπὲρ τὴν σκηνὴν τὸ ὕψος. ὃ δ’ ἐστὶν ἐν τραγῳδίᾳ μηχανή, τοῦτο καλοῦσιν ἐν κωμῳδίᾳ κράδην. δῆλον δ’ ὅτι συκῆς ἐστι μίμησις· κράδην γὰρ τὴν συκῆν καλοῦσιν οἱ Ἀττικοί, mit Taplin 1977, 445–6; weitere Lit. in Pellegrino 2015, z. St.) und Zenob. Ath. III 156 = ‘Plut.’ Prov. II 16 [CPG I p. 338] (κράδης ῥαγείσης [com. adesp. fr. 945]· κράδη νῦν οὐχ ὁ σύκινος κλάδος, ἀλλ’ ἡ ἀγκυρὶς, ἀφ’ ἧς οἱ ὑποκριταὶ ἐν ταῖς τραγικαῖς σκηναῖς [var. lect. μηχαναῖς] ἐξαρτῶνται, θεοῦ μιμούμενοι ἐπιφάνειαν, ζωστῆρσι καὶ ταινίαις κατειλημμένοι. ἐπὶ τῶν προσφανέντων αἰφνιδίως καὶ ἀσχημονούντων; vgl. auch Hsch. κ 3913 κράδη· συκῆ. κλάδος. καὶ ἀγκυρίς, ἐξ ἧς ἀνήπτοντο οἱ ἐν ταῖς τραγικαῖς μηχαναῖς ἐπιφαινόμενοι, schol. Ar. Pac. 637b [Sud. κ 2315] κράδη εἶδος συκῆς. ἔστι δὲ καὶ μηχανή, woher Sud. κ 2315). Interpretation Es handelt sich bei den Versen um eine Aufforderung seitens des unbekannten Sprechers an den Kranführer; das stringenteste Pendant bietet Stratt. fr. 4 [Atalantos] (ἀπὸ τῆς κράδης, ἤδη γὰρ ἰσχὰς γίν[ομαι,] / ὁ μηχανοποιός μ’ ὡς τάχιστα καθελέτω, mit Orth 2009, z. St.; vgl. hier oben, Zitatkontext); vergleichbar ist ferner Ar. Thesm. 264–5 (ἀλλ’, ἔχεις γὰρ ὧν δέει, / εἴσω τις ὡς τάχιστά μ’ εἰσκυκληςάτω), wo vom Ekkyklema die Rede ist. Der μηχανοποιός ist ein Maschinenbauer bzw. Ingenieur, der v.a. Kriegsgeräte baut (etwa in Plat. Gorg. 512b und Xen. Cyr. VI 1,22), wobei der Begriff im theatralen Kontext sonst nur in Ar. Pac. 174–6 (ὦ μηχανοποιέ, πρόσεχε τὸν νοῦν, ὡς ἐμὲ / ἤδη στρέφει τι πνεῦμα περὶ τὸν ὀμφαλόν, / κεἰ μὴ φυλάξεις, χορτάσω τὸν κάνθαρον) vorkommt, wo der Kranführer von Trygaios angesprochen wird (mit der μηχανή, einem Bühnenkran,

Γηρυτάδης (fr. 161)

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wurden auf der attischen Bühne Schauspieler in die Luft gehoben; vgl. Lendle 1995).

fr. 161 K.–A. (153 K.) ἐν τοῖσι συνδείπνοις ἐπαινῶν Αἰσχύλον τοῖς A: corr. Brunck

indem er in den Gastmählern (/ unter den Gastmahlteilnehmern) Aischylos lobt Athen. VIII 365b = Aesch. test. 152 R. σύνδειπνον εἴρηκεν ἐπὶ συμποσίου Λυσίας […] καὶ Πλάτων […] καὶ Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ· ——. διόπερ τινὲς καὶ τὸ Σοφοκλέους δρᾶμα κατὰ τὸ οὐδέτερον ἐπιγράφειν ἀξιοῦσιν Σύνδειπνον syndeipnon (‚Gastmahl‘) hat Lysias für symposion (‚Trinkgelage‘) gesagt (Lys. or. 124 fr. 233 Carey) […] und Platon […] (Plat. Symp. 172b). Und Aristophanes im Gērytadēs: ——. Darum erwägen einige, auch den Dramentitel des Sophokles in der Neutrumform Syndeipnon anzugeben

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Durchaus wahrscheinlich bezieht sich ebenso Phot. σ 742 (σύνδειπνα· τὰ συμπόσια. καὶ Λυσίας [Lys. or. 124 fr. 233 Carey] καὶ ἕτεροι) – aufgrund der dort enthaltenen Pluralform – auf das Aristophanes-Fragment (die sonst in Frage kommenden Stellen aus Lysias und Plat. Symp. 172b weisen den Singular auf); aus Athenaios stammt überdies Eust. in Il. p. 1085,43 (vgl. auch Poll. VI 7, wo σύνδειπνον zu einer Liste von Wörtern um das Symposion gehört). Interpretation Von einer unbekannten männlichen Figur wird behauptet, sie lobe Aischylos bzw. besinge dessen Gedichte anläßlich eines Banketts, wobei sich nicht mit Sicherheit bestimmen läßt, ob dem Ausdruck ἐν τοῖσι συνδείπνοις das Nt. σύνδειπνον (‚Gastmahl‘) oder das Mask. σύνδειπνος (‚Gastmahlteilnehmer‘) zugrunde liegt: die übrige lexikographische Evidenz spricht für erstere Option (vgl. hier oben, Zitatkontext), lit. Belege wie etwa Eur. Ion. 1172 (γέλων δ’ ἔθηκε συνδείπνοις πολύν) oder Xen. Cyr. III 2,25. VIII 2,3 für letztere. Die zum unmittelbaren Vergleich heranzuziehende Passage ist Ar. Nub. 1364–7 (ἔπειτα δ’ ἐκέλευσ’ αὐτὸν ἀλλὰ μυρρίνην λαβόντα / τῶν Αἰσχύλου λέξαι τί μοι / „ἐγὼ γὰρ Αἰσχύλον νομίζω πρῶτον ἐν ποηταῖς – / ψόφου πλέων, ἀξύστατον, στόμφακα, κρημνοποιόν“), wo Pheidippides auf Einladung seines Vaters Strepsiades ein Lied performt, dessen deklarierte Zielscheibe gerade Aischylos ist (zur Möglichkeit,

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Aristophanes

ursprünglich nicht für das Symposion konzipierte Lieder – wie etwa die Skolia – in sympotischen Kontexten zu performen, vgl. Pellegrino 2015, z. St., mit weiterer Lit.; speziell zu ἐπαινεῖν als preisen, doch auch schlicht öffentlich vortragen, deklamieren vgl. Lai 1997, 147–8; für ἐν mit Personen im Sinne von ‚unter …‘ vgl. auch die in Kassel–Austin z. St. angeführten Stellen).

fr. 162 K.–A. (154 K.) θεράπευε καὶ χόρταζε τῶν μονῳδιῶν kümmere dich (um ihn) und füttere ihn mit Monodien Athen. III 99f χορτασθῆναι εἴρηται […] παρὰ μὲν Κρατίνῳ ἐν Ὀδυσσεῦσιν οὕτως· ἧσθε πανημέριοι χορταζόμενοι γάλα λευκόν. καὶ Μένανδρος δὲ ἐν Τροφωνίῳ ἔφη „χορτασθείς“. Ἀριστοφάνης δ’ ἐν Γηρυτάδῃ· —— chortasthēnai (‚gefüttert/gesättigt werden‘, Aor.) wurde gesagt […] bei Kratinos in den Odyssēs wie folgt: (Cratin. fr. 149 [Odyssēs]). Und auch Menander im Trophōnios (Men. fr. 353 [Trophōnios]) sagte chortastheis (‚gefüttert/gesättigt‘, Mask. Sg.). Und Aristophanes im Gērytadēs: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Der Vers wird für das Verb χορτάζειν im unmittelbaren Anschluß an weitere Komödienbelege (Cratin. fr. 149 [Odyssēs] ἧσθε πανημέριοι χορταζόμενοι γάλα λευκόν; Men. fr. 353 [Trophōnios] χορτασθείς; Amph. fr. 28 [Ouranos]; Eub. fr. 29 [Dolōn]; Sophil. fr. 7 [Phylarchos vel Philarchos]) angeführt. Interpretation In einer Dialogsituation suggeriert bzw. befiehlt eine unbekannte Person einer anderen, aller Wahrscheinlichkeit nach einem tragischen Dichter, eine dritte, ebenfalls unbekannte Person mit zu füttern; als potentielle Option des Autors der Monodien erscheint u.a. Euripides (für die verschiedenen Identifikationsmöglichkeiten – jemand an Euripides, bezogen auf Meletos; Sannyrion an Meletos, bezogen auf Plutos; Kephisophon an irgendeinen Tragiker – vgl. Kassel–Austin z. St.; vgl. auch Rau 1967, 210; zu den euripideischen Monodien vgl. zuletzt De Poli 2011 und De Poli 2012; zu möglichen Implikationen des Bildes vgl. Nelson 2018, 22–3). Das Verb χορτάζειν (aus χόρτος ‚Futter‘), oft in der gleichen Konstruktion mit Akk. und Dat., ist urspr. auf Tiere bezogen (vgl. Hes. Op. 452, Ar. Pac. 139 τούτοισι τοῦτον χορτάσω, 176, Aristot. Hist. anim. 546a 9, fr. 107 R.3), später auch auf Menschen (wie in mehreren Komödienbelegen; vgl. hier oben, Zitatkontext; vgl. auch Eub. fr. 6,5 [Amaltheia], Nicostr. fr. 19, Men. Dysc. 424).

Γηρυτάδης (fr. 164)

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fr. 163 K.–A. (157 K.) τὴν μάλθαν ἐκ τῶν γραμματείων ἤσθιον ἐσθίων Poll. FS

das Wachs aus den Schreibtafeln aßen sie Poll. X 58 (codd. FS; CL inde a Κρατῖνος) ὁ δὲ ἐνὼν (ἐπὼν? Bekker) τῇ πινακίδι κηρὸς ἢ μάλθη ἢ μάλθα. Ἡρόδοτος μὲν γὰρ κηρὸν εἴρηκεν, Κρατῖνος δὲ ἐν τῇ Πυτίνῃ μάλθην ἔφη, Ἀριστοφάνης δὲ ἐν τῷ Γηρυτάδῃ· —— Und das in der Schreibtafel enthaltene Wachs [heißt] entweder malthē oder maltha (‚Mischung von Wachs und Pech‘). Herodot nämlich hat kēros (‚Wachs‘, Akk.) gesagt (Hdt. VII 239,3–4), während Kratinos in der Pytinē malthē (‚Mischung von Wachs und Pech‘, Akk.) sagte (Cratin. fr. 217 [Pytinē]), und Aristophanes im Gērytadēs: —— Hsch. μ 177 μάλθαν· κηρὸν ἁπαλὸν (μαλθακηρόν· ἁπαλῶς cod., corr. Is. Vossius) ἤσθιον maltha (‚Mischung von Wachs und Pech‘, Akk.): weiches Wachs aßen sie

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Ein Eintrag zu μάλθη findet sich ebenso in Λέξ. ῥητ. p. 278,23 Bk. (μάλθη· μεμαλαγμένος κηρὸς ἢ ἄλλο τι τοιοῦτον, ᾧ τὰ γραμματεῖα πλάττεται [πρ. cod., corr. Kassel]; vgl. Harp. μ 4 K. [p. 198,4 Dind.], zu Dem. 46,11, und daraus, in gekürzter Form, Synag. μ 26 [= Sud. μ 110] μάλθη· μεμαλαγμένος κηρός). Interpretation Jemand berichtet, daß unbekannte Personen (wohl die Gesandten in der Unterwelt) sich mit Wachs als einzigem Nahrungsmittel begnügen mußten, und dies wohl eher aus Hunger denn aus Gefräßigkeit (so hingegen Bergk in Meineke II.2 1007: „Dictum hoc in legatos illos, qui prae nimia voracitate in itinere ceram ex tabellis, quas perferre debebant, comederunt“; zu „voracitate“ fügen Kassel–Austin z. St. passend hinzu: „pot[ius] inedia“; vgl. auch Farmer 2017, 204; vgl. hier unten, zu fr. 159).

fr. 164 K.–A. (158 K.) ἀκροκώλι’, ἄρτοι, κάραβοι, βολβοί, φακῆ Schweinsfüße, Brotlaibe, Hummer [Pl.], Zwiebeln, Linsensuppe

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Aristophanes

Athen. III 95ef ἀκροκωλίων δὲ μέμνηται Ἀριστοφάνης Αἰολοσίκωνι· καὶ μὴν τὸ δεῖν’, ἀκροκώλια δή σοι τέτταρα ἥψησα τακερά. καὶ ἐν Γηρυτάδῃ· ἀκροκώλι’, ἄρτοι, κάραβοι akrokōlia (‚Schweinsfüße‘) aber erwähnt Aristophanes im Aiolosikōn: (Ar. fr. 4 [Aiolosikōn]). Und im Gerytadēs: „Schweinsfüße, Brotlaibe, Hummer“ Et. magn. p. 53,13 ἀκροκώλια, ἄρτοι, βολβοί, φακῆ Schweinsfüße, Brotlaibe, Zwiebeln, Linsenbrei

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Im Rahmen einer Diskussion über diverse gekochte Fleischstücke, speziell Endstücke (Athen. III 94c–6e), werden die ἀκροκώλια mit weiteren Komödienbelegen, darunter Ar. fr. 4 [Aiolosikōn] (καὶ μὴν, τὸ δεῖν’, ἀκροκώλια γε σοι τέτταρα / ἥψησα τακερά), erwähnt; darüber hinausgehendes lexikographisches Material bieten Erot. p. 7,12 Nachm. (οἱ δὲ διὰ τὸ ἄγαν ἀκριβὲς ματαίως ἐξηγούμενοι, τί ἐστι γένυς καὶ τί τὸ πλατὺ καὶ τί τὸ ἀστρονομικὸν καὶ τί τὸ ἀκροκώλιον καὶ στενωπὸς καὶ τὰ ἔτι τούτων φανερώτερα ῥήματα) und Phot. κ 1298 [= Or. fr. B 87 Alp.] κωλὴν λεκτέον· οὐχὶ ἀκροκώλιον, οὐδὲ κωλεόν. οὕτως Ἀριστοφάνης). Textgestalt Aus der Kombination beider Zitatträger wurde der Trimeter von Dindorf 1835, 588–9 restituiert. Interpretation Wohl Teil einer längeren, für die Komödie typischen Liste von Speisen, die ein inszeniertes Bankett suggerieren (vgl. Bergk in Meineke II.2 1008: „De legatorum coena videtur sermo esse“; vgl. fr. 163). Aus der Sequenz ergibt sich ein nicht ungewöhnlicher Wechsel von Delikatessen und eher alltäglichen Produkten. ἀκροκώλιον (ἄκρος spitz + κῶλον Glied, Gliedmaß) bezeichnet allgemein die Körperspitzen eines Tieres, gastronomisch galten die Schweinsfüße als Delikatesse (vgl. Telecl. fr. 51, mit Bagordo 2013, z. St., Archipp. fr. 10,1–2 [Heraklēs gamōn], Stratt. fr. 5,1 [Atalantos], Antiphan. fr. 124,1–2 [Korinthia], Alex. fr. 123,2 [Kybeutai], fr. 180,3 [Pannychis ē Erithoi], fr. 281,2, Eub. fr. 6,9 [Amaltheia]). βολβοί, allgemein Zwiebeln, sind spezifischer Traubenhyazinthen (Muscari comosum; vgl. Baumann 1982, 133–4). κάραβος steht für den Hummer (Palinurus vulgaris; vgl. García Soler 2001, 142–3, Dalby 2003, 106. 192–3) und war ebenfalls eine teure Delikatesse (Ephipp. fr. 15,5 [Homoioi]). φακῆ ist eine alltägliche und sehr beliebte Speise (vgl. García Soler 2001, 68–9, Dalby 2003, 194).

101

Γηρυτάδης (fr. 165)

fr. 165 K.–A. (159 K.) πτισάνην διδάσκεις αὐτὸν ἕψειν ἢ φακῆν; πτισάνην CE: -ην ην A additis C: αὐτὴν εὑρεῖν E

διδάσκεις A: -ειν CE

αὐτὸν ἕψειν A: αὐτ’ ἕψειν punctis

lehrst du ihn, einen Gerstentrank oder eine Linsensuppe zu kochen? Athen. IV 158c ὁ χαρίεις τε Ἀριστοφάνης ἐν Γηρυτάδῃ ἔφη (καὶ Ἀρ. δέ που φησί CE)· ——. καὶ ἐν Ἀμφιαράῳ· (Ar. fr. 23 [Amphiaraos]) Und der gewitzte Aristophanes hat im Gērytadēs gesagt: ——. Auch im Amphiaraos: (Ar. fr. 23 [Amphiaraos])

Metrum Iambischer Trimeter:

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Zitatkontext Der Vers wird im Rahmen einer Diskussion über Linsen angeführt (Athen. IV 156c–60e; vgl. Molp. FGrHist 590 T 1), wobei die beiden aristophanischen Stellen (anschließend wird Ar. fr. 23 [Amphiaraos] ὅστις φακῆν ἥδιστον ὄψων λοιδορεῖς zitiert) sowie die darauf folgenden Epich. fr. 30 [Dionysoi] (χύτρα δὲ φακέας ἥψετο) und Antiphan. fr. 171 [Homoiai vel Homoioi] (εὖ δ’ ἐγίγνεθ’ ὅτι φακῆν / ἕψειν μ’ ἐδίδασκε τῶν ἐπιχωρίων τις εἷς) die witzige Bedeutung der φακῆ dokumentieren (zu Aristophanes als χαρίεις vgl. Orth 2017, 84; vergleichbares Material in Eust. in Od. p. 1572,50–1 φακέα φακῆ τὸ κατά τινα παλαιόν, ἥδιστον ὄψον). Interpretation In einer dialogischen Situation wird eine Person gefragt, ob sie einer männlichen Figur die Zubereitung zweier Speisen beibringe: der πτισάνη, die besondere therapeutische Eigenschaften hatte (vgl. Pellegrino 2015, z. St., mit weiterer Lit.), sowie der φακῆ – eine einfache, in der Komödie häufig vorkommende Speise (vgl. Wilkins 2000, 13–6, García Soler 2001, 68–9, Dalby 2003, 194). Ob der Adressat der Frage Arzt oder Koch (mageiros) ist, muß dahingestellt bleiben (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „i.e. medicus es an coquus“), wenngleich sich sowohl πτισάνη als auch φακῆ durchaus zu medizinischen Zwecken verwenden ließen (so Kassel–Austin z. St., mit Verweis auf Galen. in Hipp. De vict. acut. I 17 [CMG V 9,1 p. 134,27 Helmr.] ἄρτος δὲ μόνος καὶ χόνδρος ἐπὶ τῶν ὀξέως νοσούντων δίδονται καὶ πρὸς ταῦτ’ ἔστι μόνα παραβάλλειν τὴν πτισάνην· ἡ γάρ τοι φακῆ καὶ ἡ κέγχρος καὶ ἡ τῆλις ὡς φάρμακά ποτε προσφέρεται διά τινα τῶν κατὰ κοιλίαν νοσημάτων, οὐχ ὡς σιτία τροφῆς ἕνεκα; zu Linsen und Hülsenfrüchten als Heilmitteln vgl. auch Neri 1998). Die inhaltlich und formal stringenteste Parallele ist das anschließend zitierte Antiphan. fr. 171 [Homoiai vel Homoioi] (vgl. hier oben, Zitatkontext), was nicht

102

Aristophanes

zwingend dazu führen muß, den Ausdruck als sprichwörtlich zu betrachten (so hingegen Wachsmuth 1885, 123).

fr. 166 K.–A. (161 K.) ᾖσαν εὐθὺ τοῦ Διονυσίου Διονυσίου Et. magn.: -ύσου Et. gen.

sie gingen stracks zum Dionysos-Heiligtum Et. gen. AB s.v. ᾔειν (Et. magn. p. 420,1) ᾔειν […] καὶ πληθυντικῶς, ᾖμεν. Ἀριστοφάνης Πλούτῳ· (Ar. Plut. 659). καὶ ἐν Γηρυτάδῃ· ——, ἀντὶ τοῦ ἐπορεύοντο (deficit A). Ὤρος ὁ Μελήσιος ēiein (‚ich ging‘) […] auch im Plural, ēimen (‚wir gingen‘). Aristophanes im Plutos: (Ar. Plut. 659). Auch im Gērytadēs: ——, statt eporeuonto (‚sie gingen weg‘). Oros der Milesier (Or. fr. B 75 Alp.)

Metrum Iambischer Trimeter (unvollständig):

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Zitatkontext Die Glosse des Etymologicum genuinum (von welcher die des Etymologicum magnum abhängt) geht auf die attischen Lexeis des Oros zurück (vgl. Alpers 1981, 224); für den Plural wird Ar. Plut. 659 (ἔπειτα πρὸς τὸ τέμενος ᾖμεν τοῦ θεοῦ) angeführt. Interpretation Vermutlich in einem Dialog berichtet jemand davon, eine Gruppe von Leuten (wohl mehr als zwei, da das Verb nicht im Dual steht) habe sich in Eile zu einem der mehreren Dionysos-Heiligtümer in Athen begeben (zu den Dionysos-Heiligtümern vgl. hier oben, zu fr. 130; zum Konstrukt εὐθύ + Gen. geradewegs, stracks vgl. Willi 2010, 483: „One example [d. h. für ‚syntactic colloquialisms‘ in der Attischen Komödie] is the quasi-prepositional adverb εὐθύ + gen. ‘(straight) to’, which occurs fifteen times in comedy and only ten times elsewhere in all the rest of classical Attic literature“); weitere Komödienstellen mit örtlichen Begriffen sind – außer dem zitierten Ar. Plut. 659 – Equ. 254 (εὐθὺ τῶν κυρηβίων), Av. 1421 (εὐθὺ Πελλήνης), fr. 671 (ποῖ κῆχος; :: εὐθὺ Σικελίας), Eup. fr. 54 [Autolykos] (εὐθὺ τοὐρόφου), fr. 196,1 [Marikas] (εὐθὺ πόλεως), Epicr. fr. 9,2 (κεὐθὺ τοῦ καρχησίου); mit nicht lokalen Begriffen Ar. Pac. 68 (εὐθὺ τοῦ Διός), 301 (εὐθὺ τῆς σωτηρίας), Eup. fr. 99,84 [Dēmoi] (εὐθὺ τοῦ ξένου), fr. 327,3 (κεὐθὺ τῶν ἀρωμάτων).

Γηρυτάδης (fr. 168)

103

fr. 167 K.–A. (171 K.) αὐτοὶ θύομεν wir selbst opfern Hsch. α 8417 αὐτοὶ θύομεν· ἀντὶ τοῦ αὐτοὶ πίνομεν ἐνηλλαγμένως, παρόσον οἱ καλούμενοι εἰς ἑστίασιν λέγουσι· „καὶ αὐτοὶ θύομεν.“ ἐπὶ γὰρ τῶν καλουμένων ὑπό τινων λέγεται. Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ (Γαρυτάδ H, corr. Musurus) „wir selbst opfern“: durch Enallage steht es für „wir nehmen an einem Symposion teil“, insofern als die auf ein Trinkgelage Eingeladenen sagen: „auch wir selbst opfern“. Es wird nämlich von denen gesagt, die von jemandem eingeladen sind. Aristophanes im Gērytadēs

Metrum Ungewiß (lllka). Zitatkontext Die wohl auf Diogenian zurückgehende Glosse (vgl. Latte 1953, z. St.) hat in der lexikographischen Tradition keine Pendants. Interpretation Falls die Aussage des Zitatträgers für zuverlässig erachtet wird, dürfte der Satz von eingeladenen Gästen eines Symposions bzw. Gastmahls gesprochen werden (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „dixerunt καὐτοὶ θύομεν, i.e. nos quoque vocati sumus ad coenam“); eine alternative Deutung, die allerdings ein Mißverständnis durch Hesych voraussetzen muß, will im Fragment – anhand von Ar. Plut. 1136–8bis (εἴ μοι πορίσας ἄρτον τιν’ εὖ πεπεμμένον / δοίης καταφαγεῖν καὶ κρέας νεανικὸν / ὧν θύεθ’ ὑμεῖς ἔνδον. {ΚΑ.} ἀλλ’ οὐκ ἐκφορά) – die Praxis der Verteilung von Fleischstücken beim Opfern erkennen (so Fritzsche 1838, 172). Formal ist etwa Ar. Ach. 504 (αὐτοὶ γάρ ἐσμεν) zu vergleichen. fr. 168 K.–A. (172 K.) φορμῷ σχοινίνῳ mit der Binsenmatte Poll. X 169 (codd. FS, ABCL) ἀλλὰ μὴν καὶ φορμός φορμίον φορμίσκος φορμίς. ἐν δὲ τῷ Γηρυτάδῃ (ἐν —— Γ. om. A) ὁ Ἀριστοφάνης λέγει· φορμῷ (φορμὸς FS) σχοινίνῳ aber eben auch phormos (‚Korb‘), phormion (‚Körbchen‘), phormiskos (‚Körbchen‘), phormis (‚Körbchen‘). Und im Gērytadēs sagt Aristophanes: —— Poll. VII 175 (codd. FS, ABL) φορμὸν δὲ σχοίνινον (σχοίνιον FSA) Ἀριστοφάνης λέγει und phormos schoininos (‚Matte aus Binsen‘ Akk.) sagt Aristophanes

104

Aristophanes

Metrum Ungewiß (lllkl). Zitatkontext Ein Hinweis auf den φορμός findet sich in der lexikographischen, ebenfalls attizistisch orientierten Tradition sonst nur in Phryn. Praep. soph. p. 121,16 (φορμὸς δέ ἐστι πλέγμα τι ἐκ φλέω). Interpretation Das Wort φορμός ‚Korb‘ (unklares Etymon, schwerlich aber mit φέρειν oder φάρος verbunden; vgl. Frisk GEW, s. v.) wird auch von anderen geflochtenen Objekten verwendet, darunter, wie hier, für die Matte, die etwa in Ar. Plut. 542 (καὶ φορμὸν ἔχειν ἀντὶ τάπητος σαπρόν) ein Zeugnis von Armut darstellt (zum σχοῖνος ‚Binsen‘ vgl. Wagler 1897; zur Binsenmatte, auch σάμαξ genannt, vgl. Bagordo 2014a, zu Chion. fr. 1,2 [Hērōes]; in Ar. fr. 591,95–6 ἔκυσα νῦν ἐνταῦθ’ ἐγὼ / ταύτην δοκῶν φορμὸν πλέκειν steht die Binsenmatte offenbar für den Effekt geschrumpfter Haut beim Küssen; vgl. Bagordo 2016, z. St. [vv. 21–3]; vgl. auch Thphr. Hist. plant. II 6,11 πλατὺ γὰρ καὶ μαλακὸν ἔχουσι τὸ φύλλον, δι’ ὃ καὶ πλέκουσιν ἐξ αὐτοῦ τάς τε σπυρίδας καὶ τοὺς φορμούς).

fr. 169 K.–A. (163 K.) (A.) πόλος τόδ’ ἐστίν. (B.) κᾷτα πόστην ἥλιος τέτραπται; τόδ’ Brunck: τοῦτ’ FS εἶτα Bergk

ἐστίν. :: κᾷτα Lobeck: ἐστιν ἕκαστα FS: ἐστιν· εἶτα Porson: ἐστιν;

(A.) Dies ist eine Sonnenuhr. (B.) Und auf welche Linie hat sich dann die Sonne gewendet? Poll. IX 46 (codd. FS; ABCL usque ad Ἀρ.) τὸ δὲ καλούμενον ὡρολόγιον ἦ που πόλον ἄν τις εἴποι φήσαντος Ἀριστοφάνους ἐν Γηρυτάδῃ· —— Und das sogenannte hōrologion (‚Sonnenuhr‘) könnte man auch polos (‚Uhrzeiger‘) nennen, wie Aristophanes im Gērytadēs sagt: ——

Metrum Iambischer Tetrameter:

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Zitatkontext Das Fragment wird in einer längeren Sektion in Pollux’ Onomastikon angeführt, in der Bezeichnungen diverser Elemente der Polis behandelt werden (Poll. IX 39–50). Interpretation In einem möglicherweise aus einem Agon stammenden Tetrameter (vgl. Perusino 1968, 103) dialogieren zwei Sprecher über eine Sonnenuhr bzw. ein Objekt, das mit einer Sonnenuhr verwechselt wird; der eine konstatiert, gerade eine solche vor sich zu haben; der andere stellt eine Informationsfrage, als

Γηρυτάδης (fr. 170)

105

ob er überprüfen wollte, daß die Angabe seines Unterredners tatsächlich stimmt. Bei einem der beiden Sprecher wurde an einen der Gesandten im Hades gedacht, der nach der Zeit schaut, weil er ungeduldig auf die Mahlzeit wartet (so Bergk in Meineke II.2 1008: „Dicit haec apud inferos unus ex legatis, qui coenam cupide desiderat“), oder an einen Dialog über Astronomie – etwa vergleichbar mit dem ähnlichen Ar. Nub. 194–203 –, in dem mit der Doppeldeutigkeit von πόλος gespielt wird (Kock I 431 „ut Strepsiades in Nubibus a discipulo Socratis de geometria, astronomia cet. multa admirabilia ipsi audit, ita hic legatis poetarum apud inferos monstrari videtur ὁ κάτω πόλος, sed simili atque in Av. 179 ioco eum polum pro gnomone habent“). Mit πόλος (sonst u.a. der Punkt, die Achse, um die sich etwas dreht, oder ein astronomisches Instrument, das die Wechsel der Jahreszeiten anzeigt) bzw. γνώμων ist der Zeiger der Sonnenuhren gemeint, die laut Hdt. II 109,3 von den Babyloniern übernommen worden seien (in Diog. L. II 1 wird Anaximander die Erfindung des γνώμων oder eines σκιόθηρον ‚Schattenfängers‘ zugeschrieben; vgl. Dohrn-van Rossum 2002, 972; für die alltägliche Tageszeitbestimmung dürfte die Länge von Schatten als Meßgröße noch bis in hellenistische Zeit gegolten haben; vgl. Bagordo 2017, zu Ar. fr. 695).

fr. 170 K.–A. (164 K.) φήμαις 〈μὲν〉 οὖν ἐγὼ βροτῶν ἅπαντας ἐκλαπῆναι φήμαισ〈ιν〉 Arnott

μὲν add. Dindorf

den traditionellen Vorstellungen zufolge (behaupte) ich, daß alle Sterblichen abgeschält worden sind Erot. ε 23 Nachm. (codd. A, HLMO) ἐκλαπήσεται· ἀντὶ τοῦ ἐκγλυφθήσεται καὶ ἐκγεννηθήσεται, ὡς καὶ Ἀριστοφάνης ἐν Γηρυτάδῃ (γυριτάδει A, γυριτώδει HLMO) φησί· ——. ἅπαξ εἴρηται καὶ παρ’ ἡμῶν ἐξήγηται μόνον eklapēsetai (‚er/sie/es wird abgeschält sein‘): statt ekglyphthēsetai (‚er/sie/es wird ausgehöhlt/ ausgebrütet sein‘) und ekgennēsetai (‚er/sie/es wird erzeugt sein‘), wie auch Aristophanes im Gērytadēs sagt: ——. Es wurde nur einmal gesagt (Hipp. De nat. pueri 29) und ist auch nur von uns interpretiert worden

Metrum Iambischer Tetrameter (katalektisch):

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Zitatkontext Die Erotian-Glosse kommentiert den einmaligen Beleg des Verbs ἐκλεπίζειν (Hipp. De nat. pueri 29 εἰ γάρ τις ἐθέλει ὠὰ εἴκοσιν ἢ πλείονα, ὅκως

106

Aristophanes

ἐκλεπίσηται), wobei das Aristophanes-Fragment das Basisverb ἐκλέπειν aufweist. Weitere Einträge sind Phot. ε 75 = Et. gen. AII B s.v. ἐκλαπῆναι = Et. magn. p. 311,52 (ἐκλαπῆναι [ἐγλ.]· ἐκγλυφῆναι (ἐγγλ. codd.). ἐπὶ τῶν νεοσσῶν κυρίως· παρὰ τὸ λέπος; mit Theodoridis 1998, z. St.: „unde apparet gl. Photii ad Aristophanis infin. ἐκλαπῆναι pertinere“; zu παρὰ τὸ λέπος vgl. Hsch. λ 314). Textgestalt Die Ergänzung in φήμαις 〈μὲν〉 von Dindorf 1835, 591 erscheint gegenüber φήμαισ〈ιν〉 von Arnott 1988, 227 als nicht zwingend bevorzugenswert (so auch Lorenzoni 2017, 432); sämtliche Versuche einer Textwiederherstellung wirken allzu gesucht und müssen ohne Not die gut bezeugte Junktur φήμαις […] βροτῶν (vgl. hier unten, Interpretation) preisgeben (Hermann 1842, 510: φημὶ δ’ οὖν ἐγὼ βροτῶν ἅπαντ’ ἂν ἐκλ.; Bothe 1844, 51: φήμη ’στὶν ἐξ ᾠῶν βροτοὺς ἅπαντας ἐκλ.; Cobet 1847, 150–1 = Cobet 18732, 367: φημὶ δ’ οὖν ἐγὼ βροτῶν ἅπαντ’ ἂν ἐκλαπῆναι: φημὶ δ’ οὖν ἐγὼ βροτῶν ἅπαντ’ ἂν ἐκλαπῆναι : φήμ’ οὖν ἐγὼ ’κ τούτου βροτοὺς ἅπ. ἐκλ.). Interpretation Der syntaktisch inkongruente und ohne Ergänzung unmetrische Vers (wohl ein 4ia^; vgl. Perusino 1968, 100 A. 7, die an einen epirrhematischen Agon denkt; vgl. hier oben, Textgestalt) ist die Aussage einer Person wohl in Form einer Erwiderung mit dem Argument, die Menschheit habe ihren Ursprung im sog. kosmischen Ei, nach einem verbreiteten kosmologischen Glauben vielleicht orphischer Herkunft (so die Rekonstruktion von Cassio 1978, insbes. 30: „Qualcuno poteva dire nel verso (o nei versi) precedenti: «Fondandomi (p. es. πεποιθώς + dat.) sulla teoria di X affermo (φημί; o ritengo, νομίζω) che tutti (gli uomini o gli dei o che altro non sappiamo […]) hanno avuto origine alla maniera di Y». Un contraddittore […] rispondeva: φήμαις 〈μὲν〉 οὖν ἐγὼ βροτῶν (sc. πεποιθώς) ἅπαντας (sc. φημὶ) ἐκλαπῆναι «(basandomi) al contrario sulla credenza comune io (affermo) che tutti sono nati da un uovo» (o da uova)“); zentral in dieser Interpretation ist Ar. Av. 694–5 (Ἐρέβους δ’ ἐν ἀπείροσι κόλποις / τίκτει πρώτιστον ὑπηνέμιον Νὺξ ἡ μελανόπτερος ᾠόν; vgl. bereits Lobeck 1846, 36 A. 6; vgl. auch Bagordo 2016, zu Ar. fr. 592,20–1 [ᾠοῖς] / τ[οῖς] ἀνεμιαίοις, mit weiteren Stellen zum ᾠὸν ἀνεμιαῖον / ὑπηνέμιον, dem vom Wind befruchteten Ei – darunter fr. 194 [Daidalos] ἐνίοτε πολλαὶ τῶν ἀλεκτρυόνων βίᾳ  / ὑπηνέμια τίκτουσιν ᾠὰ πολλάκις, Arar. fr. 6 [Kaineus] ἀνεμιαῖον ᾠόν – und ihren vermeintlichen Bezügen auf eine orphische Kosmogonie). Das Verb ἐκλέπειν steht hierbei technisch für das Abschälen von Eiern (vgl. Hdt. III 109,3 οἱ δὲ ἄλλοι ὄφιες ἐόντες ἀνθρώπων οὐ δηλήμονες τίκτουσί τε ᾠὰ καὶ ἐκλέπουσι πολλόν τι χρῆμα τῶν τέκνων, Cratin. fr. 115,3–4 [Nemesis] ὡς ἂν ἐκλέψῃς καλὸν / ἡμῖν τι καὶ θαυμαστὸν ἐκ τοῦδ’ [scil. ᾠοῦ] ὄρνεον, über Ledas Ei). Die Junktur φήμαις […] βροτῶν für eine seitens einer Gemeinde traditionell übernommene Meinung hat ein identisches Pendant in Antiphan. fr. 105 (καὶ σοῦ γ’ ἐπώνυμός τις ἐν φήμαις βροτῶν / Θρῄκης κατάρδων ποταμὸς ὠνομασμένος, / Στρυμών, μεγίστας ἐγχέλεις κεκτημένος).

Γηρυτάδης (fr. 171)

107

fr. 171 K.–A. (166 K.) χαριεντίζῃ καὶ καταπαίζεις ἡμῶν καὶ βωμολοχεύῃ χαριεντίζῃ Harp. QPMNK: -ει Harp. Z: -εις cett.

βωμολοχεύει schol. Plat., Et. magn. M

du witzelst und verhöhnst uns und treibst Possen Harp. β 27 K. (p. 76,9 Dind.) βωμολοχεύεσθαι· κυρίως ἐλέγοντο βωμολόχοι οἱ ἐπὶ τῶν θυσιῶν ὑπὸ τοὺς βωμοὺς καθίζοντες καὶ μετὰ κολακείας προσαιτοῦντες, ἔτι δὲ καὶ οἱ παραλαμβανόμενοι ταῖς θυσίαις αὐληταί τε καὶ μάντεις. Φερεκράτης Τυραννίδι· (Pher. fr. 150 [Tyrannis]). ἐκ μεταφορᾶς δὲ τούτων ἐλέγοντο βωμολόχοι εὔκολοί τινες ἄνθρωποι καὶ ταπεινοὶ καὶ πᾶν ὁτιοῦν ὑπομένοντες ἐπὶ κέρδει διὰ τοῦ παίζειν τε καὶ σκώπτειν. Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ· —— bōmolocheuesthai (‚Possen treiben‘): eigentlich wurden bōmolochoi (‚Possentreiber‘) diejenigen genannt, die bei den Opfern an den Altären saßen und mit Schmeichelei bettelten, ferner auch diejenigen, die als Flötenspieler und Wahrsager zu den Opferriten herangezogen werden. Pherekrates in der Tyrannis: (Pher. fr. 150 [Tyrannis]). Und hiervon übertragen wurden bōmolochoi (‚Possentreiber‘) Menschen genannt, die leicht zufriedenzustellen und von niedriger Gesinnung sind und auf die erste beste Gelegenheit warten zum (eigenen) Vorteil durch Scherzen und Spotten. Und Aristophanes im Gērytadēs: —— Et. gen. B s.v. χαριεντιζόμενοι (Et. magn. p. 807,16, Zonar. p. 1845) χαριεντιζόμενοι· εὐτραπελιζόμενοι (-λευόμενοι Et. magn.), σκώπτοντες. καὶ Ἀριστοφάνης· χαριεντίζεις —— βωμολοχεύη charientizomenoi (‚welche, die artig, witzig, spöttisch reden‘): welche, die sich im Reden witzig zeigen. schimpfen. Auch Aristophanes: —— Sud. χ 105 χαριεντίζεις καὶ καταπαίζεις ἡμῶν καὶ βωμολοχεύῃ. Δαμάσκιος· κινδυνεύομεν εἰς αὐτὰ ἐμπεπτωκέναι τὰ τῶν χαριέντων σκώμματα „du witzelst und verhöhnst und treibst Possen.“ Damaskios: „wir riskieren, Zielscheiben eben der Beschimpfungen witziger Leute geworden zu sein“ Sud. χ 106 = Synag. χ 32 χαριεντιζόμενοι· εὐτραπελευόμενοι, σκώπτοντες. ὡς Ἀριστοφάνης (ὡς om. Sud. G, ὡς Ἀρ. om. Synag.)· —— (‚welche, die artig, witzig, spöttisch reden‘): welche, die sich im Reden witzig zeigen. schimpfen. Wie Aristophanes: —— schol. (A) Plat. Rep. 436d (p. 225 Gr.) (χαριεντίζοιτο) εὐτραπελεύοιτο, σκώπτοι, ὡς Ἀριστοφάνης· χαριεντίζεις —— βωμολοχεύει charientizoito (‚er würde artig, witzig, spöttisch reden‘): er würde sich im Reden witzig zeigen, er würde schimpfen. Wie Aristophanes: ——

108

Aristophanes

Metrum Anapästischer Tetrameter (katalektisch):

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Zitatkontext Der Vers wird bei verschiedenen Zitatträgern erwähnt: mit Nennung des Autors bei Harpokration, der zudem Pher. fr. 150 [Tyrannis] (κἄπειθ’ ἵνα μὴ πρὸς τοῖσι βωμοῖς πανταχοῦ / ἀεὶ λοχῶντες βωμολόχοι καλώμεθα, / ἐποίησεν ὁ Ζεὺς καπνοδόκην μεγάλην πάνυ) anführt; ohne Autorangabe im ersten SudaEintrag, bei welchem das Lemma durch den Vers selbst gebildet ist und auf eine vergleichbare Formulierung des Damaskios (Damasc. Vit. Isid. fr. 149 Zintzen = 88 Asmus) verwiesen wird. Interpretation Im Kontext eines Dialogs (laut Perusino 1968, 103 aus dem Agon) wendet sich jemand an eine Person und wirft ihr vor, sich über die Gruppe, in deren Namen er spricht (ἡμῶν), zu mokieren. Der Vers erscheint durchaus emphatisch konstruiert, wobei die polysyndetische Reihenfolge de Verben χαριεντίζεσθαι, καταπαίζειν und βωμολοχεύεσθαι eine semantische Klimax realisiert, mit der das Verhalten der angesprochenen Person prägnant charakterisiert wird. χαριεντίζεσθαι ist denominal aus dem Adj. χαρίεις (‚reizvoll, anmutig‘) und kommt in klass. Zeit nur noch in Prosa vor (Plat. Apol. 24c. 27a. d, Rep. 436d; Lys. or. 111 fr. 244c Carey). Für καταπαίζειν stellt das Fragment den frühesten und einzigen Beleg bis zur Septuaginta dar (wie etwa καταγελᾶν – z. B. Ar. Ach. 76. 680. 1081, Equ. 161, Nub. 1238, Eccl. 864, Eup. fr. 192,101 [Marikas], mit Olson 2016, z. St. [fr. 192z]; zu vergleichbaren Formationen mit κατα- für eher feindseliges Lachen vgl. Lindblad 1922, 81–2). βωμολοχεύεσθαι (aus βωμολόχος ‚Possenreißer‘) beschreibt die Eigenschaft, sich über alles lustig zu machen und sämtliche Dinge selbst in den unangemessensten Situationen ins Spaßhafte zu ziehen (so die Definition in Aristot. EN 1108a 24; vgl. etwa Ar. Nub. 969–72 εἰ δέ τις αὐτῶν βωμολοχεύσαιτ’ ἢ κάμψειέν τινα καμπὴν / οἵας οἱ νῦν, τὰς κατὰ Φρῦνιν ταύτας τὰς δυσκολοκάμπτους, / ἐπετρίβετο τυπτόμενος πολλὰς ὡς τὰς Μούσας ἀφανίζων, Isocr. 7,49 σεμνύνεσθαι γὰρ ἐμελέτων, ἀλλ’ οὐ βωμολοχεύεσθαι· καὶ τοὺς εὐτραπέλους δὲ καὶ τοὺς σκώπτειν δυναμένους, οὓς νῦν εὐφυεῖς προσαγορεύουσιν, ἐκεῖνοι δυστυχεῖς ἐνόμιζον; für den Begriff vgl. Dover 1993, zu Ar. Ran. 358).

fr. 172 K.–A. (167 K.) ψίθυρός τ’ ἐκαλοῦ καὶ ψωμοκόλαξ ψωμοκόλαξ CE: κόλαξ A

Verleumder warst du genannt und für-ein-Stück-Brot-Schmeichler

Γηρυτάδης (fr. 172)

109

Athen. VI 261f ψωμοκόλακος δὲ μνημονεύει Ἀριστοφάνης (Ἀντιφ- A, corr. Casaubonus) ἐν Γηρυτάδῃ οὕτως (ὅτι ψ. κεῖται παρὰ Ἀντιφάνει CE)· —— Und einen psōmokolax (‚Bissenschmeichler‘, ‚Schmarotzer‘) erwähnt Aristophanes im Gērytadēs folgendermaßen: ——

Metrum Anapästischer Dimeter:

rlrl llrl

Zitatkontext Angeführt wird das Fragment in einer Diskussion über Schmeichler (Athen. VI 248c–62a) zusammen mit Sannyr. fr. 11 [Iō] (φθείρεσθ’ ἐπίτριπτοι ψωμοκόλακες), Philippid. fr. 8 [Ananeousa] (ψωμοκολακεύων καὶ παρεισιὼν ἀεί) und Philem. fr. 7 [Ananeoumenē] (ψωμοκόλαξ δ’ ἔσθ’ οὗτος); das Wort ψωμοκόλαξ erscheint überdies im stark verkürzten Antiatt. ψ 5 Val. (ψωμοκόλακες· Φιλιππίδης Ἀνανεούσῃ [Philippid. fr. 8 [Ananeousa]] ~ Phot. p. 657,14 Pors. ψωμοκόλακες· Φιλιππίδης ~ Sud. ψ 134 ψωμοκόλακες· οἱ παράσιτοι, ὡς Φιλιππίδης), wobei alle Einträge Sannyrions Pluralform reflektieren. Interpretation In lyrischem Kontext, in dem die dialogische Struktur den Austausch eines Schauspielers mit dem Chor/Koryphäus suggeriert, erinnert jemand einen anderen daran, mit welch unschmeichelhaften Epitheta er in der Vergangenheit apostrophiert zu werden pflegte; der Vers ist durch τ(ε) … καί sowie die chiastische Struktur mit Mittelposition des Verbs stark poetisch gefärbt. Bei ψωμοκόλαξ (sonst nur in den im selben Kontext zitierten Komikerstellen; vgl. hier oben, Zitatkontext) handelt es sich um ein Kompositum mit dezidierter Steigerung zum einfachen κόλαξ: denn während der durchschnittliche Schmarotzer sich gewöhnlich nur für üppige Gastmähler interessiert, begnügt sich der ψωμοκόλαξ schon mit einem Stück Brot, d. h. mit spärlichen Speiseresten (zu ψωμός vgl. Orth 2014, zu Epil. fr. 9; über den Bezug des Parasiten zu Brot vgl. Nesselrath 1990, 309 sowie für die entsprechend röm. Pendants Guastella 1988, 91–7). Ähnliche Komposita mit κόλαξ, die ebenfalls bittere Armut evozieren, sind com. adesp. fr. *624 (= Phryn. Praep. soph. p. 86,3 λιμοκόλακες) und Gorg. VS 82 F 15 (πτωχομουσοκόλακα). Das wohl onomatopoetische ψίθυρος (vgl. Tichy 1983, 202) steht als Subst. für Verleumder bereits in Pind. P. 2,75 (οἷα ψιθύρων παλάμαις ἕπετ’ αἰεὶ βροτῷ) und wohl Bacchyl. fr. 3,6–7 Sn.–M. (]απ̣ατ[η]ς καὶ ψίθυ[ρος] / [. . . .ἐπ]ίορκος, mit Dolfi 2010, 141–2), als Adj. für verleumderisch in Soph. Ai. 148–9 (τοιούσδε λόγους ψιθύρους πλάσσων / εἰς ὦτα φέρει πᾶσιν Ὀδυσσεύς; vgl. Bagordo 2017, zu Ar. fr. *692,2, wo es, auf einen nomos bezogen, schwerlich diesen pejorativen Sinn haben dürfte und eher ein Flüstern leiser Töne suggeriert; Ψίθυρος als Epitheton der Aphrodite in Cratin. fr. 386, mit Olson–Seaberg 2018, z. St.).

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Aristophanes

fr. 173 K.–A. (160 K.) ἄλλος † δ’ εἰσέφερε πλεκτῷ κανισκίῳ ἄρτων περίλοιπα θρύμματα 2 θρύμματα ed. pr.: θρέμματα FS

und ein anderer † brachte mit einem geflochtenen Körbchen übrig gebliebene Bruchstücke von Brot Poll. X 90–1 (FS, usque ad κανίσκια tantum ABCL) ἐπὶ δὲ τούτοις κανᾶ καὶ κάνητα καὶ κανήτια καὶ κανίσκια. μὲν Κράτης ἐν (ed. pr.: ἐκράτησεν F: Φερεκράτης ἐν S) Ἥρωσιν εἶπεν (Cratet. fr. 14 [Hēroes])· Ἀριστοφάνης δ’ ἐν μὲν Ἀχαρνεῦσι κάνητος, ἐν δὲ Γηρυτάδῃ ——. καὶ κανοῦν δὲ ἀρτοφόρον. εἴποις ἂν καὶ κίστην ὀψοφόρον, ὅθεν καὶ (Hom. ζ 76). καί που καὶ κοίτην, ὡς ἔν τε τοῖς Βάπταις Εὐπόλιδος (Eup. fr. 86 [Baptai]), καὶ ἐν Φερεκράτους Μυρμηκανθρώποις (Pher. fr. 127 [Murmēkanthrōpoi]) neben diesen kanâ (‚Körbe‘) und kanēta (‚Matten‘) und kanētia (‚Körbchen‘, Pl.) und kaniskia (‚Körbchen‘, Pl.). Krates sagt in den Hērōes: (Cratet. fr. 14 [Hēroes]). Aristophanes in den Acharnern (cf. Ar. Ach. 242. 260) kanētos (‚Korb‘), im Gērytadēs ——. Und kanoun artophoron (‚Korb für Brot‘) aber als Brotkorb. Du könntest auch kistē opsophoros (‚Kiste für Speisen‘) sagen, woher auch (Hom. ζ 76). Und vielleicht auch koitēs (‚Korb‘) wie in den Baptai des Eupolis (Eup. fr. 86 [Baptai]) und in Pherekrates’ Myrmēkanthrōpoi (Pher. fr. 127 [Myrmēkanthrōpoi]) Poll. VII 176 καὶ τὸ κανοῦν δὲ πλέγμα τι, καὶ τὸ κανίσκιον· ἐν γὰρ τῷ Γηρυτάδῃ φησὶν Ἀριστοφάνης „πλεκτῷ κανισκίῳ“ Und das kanoun (‚Korb‘) ist eine Art Flechtwerk, auch das kaniskion (‚Körbchen‘): im Gērytadēs sagt nämlich Aristophanes „mit einem geflochtenen Körbchen“

Metrum Ungewiß:

ll† lkklllklkl llkklklkk

Zitatkontext Das Fragment wird im Rahmen einer Diskussion zu den verschiedenen Speisebehältern (Poll. X 80–94) angeführt, wozu ebenfalls geflochtene Körbe (vgl. auch VI 86 τὸ δὲ νῦν κανίσκιον κανήτιον ἐκάλουν, ὡς τὸ λίκνον κάνητα) wie das kaniskion zählen, das auch kanētion heißen kann, beide Diminutive von κανέον (att. κανοῦν), mit dem in der lexikographischen Tradition κανίσκιον oft identifiziert wird (vgl Sud. κ 318 = Phot. κ 161 = Hsch. κ 679 = Synag. κ 66 κανοῦν· κανίσκιον). Interpretation In einer schwer wiederherzustellenden (vielleicht lyrischen) Passage (für die verschiedenen metrischen Rekonstruktionen sowie die Zuweisung dieser Verse zum gleichen Lied, vgl. Kassel–Austin z. St.) ist von einer männlichen

Γηρυτάδης (fr. 174)

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Figur die Rede – wohl innerhalb einer Reihenfolge, in der bereits eine andere Person zuvor etwas anderes getan hat –, die, so die Aussage, in einem geflochtenen Korb Brotreste getragen habe (zum Korb als Speisebehältnis vgl. auch das wenig später in Poll. X 92 erwähnte Ar. fr. 36 [Amphiaraos] πλεκτὴν ὄψων σχοῖνον, mit Orth 2017, z. St.; die Junktur πλεκτὸν κανίσκιον ist sonst nur in schol. Hom. (D) Ι 217 κανέοισι: πλεκτοῖς κανισκίοις) bezeugt; περίλοιπος ist eher prosaisch; θρύμμα gehört zumeist in die mediz. Literatur.

fr. 174 K.–A. (165 K.) ἦν δὲ τὸ πρᾶγμ’ ἑορτή· περιέφερε † δὲ κύκλῳ λεπαστὴν ἡμῖν † ταχὺ προσφέρων παῖς † ἐνέχει τε † σφόδρα κυανοβενθῆ 2 πρᾶγμα Athen.; χρῆμ’ Blaydes περιέφερε Poll. C: περίφερε Poll. F: περιφερῆ Poll. L δ’ ἡμῖν κύκλῳ λεπαστὴν Dindorf 3 παῖς ἐνέχει τε Athen.: παῖς ἐνέχει ἔστω Poll. CL: παισὶν ἔχειν ἔστι Poll. F: παῖς ἐνέχεέν τε Dindorf: παῖς οἰνόχόος Capps σφόδρα (ἐνέχεέν τ’) ἐφόδια Hermann

es war gerade die Gelegenheit eines Festes: es trug herum † ringsum einen Krug für uns † ein Diener, indem er ihn schnell anbot † und einschenkte, † durchaus dunkelbödig Athen. XI 485a λεπαστη (scil. λεπαστή vel λεπάστη). οἳ μὲν ὀξύνουσι τὴν τελευταίαν, ὡς καλή, οἳ δὲ παροξύνουσιν, ὡς μεγάλη. τοῦτο δὲ τὸ ποτήριον ὠνομάσθη ἀπὸ τῶν εἰς τὰς μέθας καὶ τὰς ἀσωτίας πολλὰ ἀναλισκόντων, οὓς λαφύκτας καλοῦμεν. κύλικες δ’ ἦσαν μεγάλαι. Ἀριστοφάνης Εἰρήνῃ· (Ar. Pac. 916) […]. ἐν δὲ Γηρυτάδῃ· ——. τὸ βάθος παρίστησιν ὁ κωμικὸς τοῦ ποτηρίου lepastē (‚muschelförmiger Krug‘). Einige akzentuieren die letzte Silbe, wie kalé, andere die vorletzte, wie megálē. Und dieses Trinkgefäß wurde so benannt nach den Leuten, die in übermäßigem Trinken und Schwelgerei viel Geld verschwenden, welche wir laphyktai (‚Prasser‘) nennen. Es waren große Becher. Aristophanes im Frieden: (Ar. Pac. 916) […]. Und im Gērytadēs: ——. Der Komiker meint hiermit die Tiefe des Trinkgefäßes Athen. epit. καὶ ἀλλαχοῦ δὲ λεπαστὴν κυανοβενθῆ φησιν und anderswo nennt er (d. h. Aristophanes) die lepastē (‚muschelförmiger Krug‘) kyanobenthês (‚dunkelbödig‘) Poll. X 75 (codd. F, CL) ὅτι δὲ ἡ λεπαστὴ οὐκ ἔκπωμα μόνον ἐστὶν ἀλλὰ καὶ οἰνοχόη, σαφὲς Ἀριστοφάνης ἐν τῷ Γηρυτάδῃ ποιεῖ· περιέφερε —— ἐνέχει τε

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Aristophanes

daß aber die lepastē (‚muschelförmiger Krug‘) nicht nur ein ekpōma (‚Becher‘) ist, sondern auch eine oinochoē (‚Gießkanne‘), macht Aristophanes im Gērytadēs deutlich: periephere —— enechei te

Metrum Iambische Tetrameter (?):

lk klkll kkkkk † kklkllll † kklkll † kkll † kkkkkll

Zitatkontext Überliefert wird das Fragment in einer Diskussion der λεπαστή, eines ‚muschelförmigen Kruges‘, wofür unmittelbar vorangehend Ar. Pac. 916 (τί δῆτ’, ἐπειδὰν ἐκπίῃς οἴνου νέου λεπαστήν;) angeführt und anschließend eine Etymologisierung des Wortes versucht wird (aus dem Verb λάπτειν, das mit dem davor zitierten λαφύκτης über das expressive λαφύσσειν ‚einschlürfen‘, ‚gierig verschlucken‘ tatsächlich – im Gegensatz zu λεπαστή – verwandt ist); auf den (epitomierten) Athenaios geht Eust. in Il. p. 1246,35 (χρῆσις δὲ λεπαστῆς παρὰ τῷ Κωμικῷ ἐν Εἰρήνῃ. ἔστι δὲ Δολόπων λέξις ἡ λεπαστή. ὡς δὲ καὶ μεγάλη ἦν, ὅθεν κυανοβενθῆ τις αὐτὴν ἔφη) zurück (vgl. Bagordo 2016, zu Ar. fr. 615); Pollux’ Augenmerk hingegen fokussiert sich (in einer Sektion über jegliche Art von Weingefäßen: Poll. X 70–5) auf den konkreten Gebrauch der lepastē, wobei das Fragment als Bezeugung für deren Verwendung nicht nur als Becher, sondern ihre darüber hinausgehende Funktion als Gefäß zum Eingießen des Weins aus dem großen Mischgefäß in die Becher herangezogen wird. Textgestalt Das korrupte Fragment wurde verschieden metrisch skandiert und entsprechend rekonstruiert (u.a. als iamb. Trimeter, iamb. bzw. choriambische Tetrameter, Dochmien, Ioniker; vgl. Kassel–Austin z. St. und insbes. Perusino 1968, 100 A. 7). Interpretation In unbestimmtem Kontext und stark korrupter Form wird von jemandem ein festlich-konvivialer Anlaß, vermutlich ein Symposion, evoziert und das Umhertragen eines muschelförmigen Kruges (lepastē) sowie das Einschenken des Weins durch einen Diener thematisiert (rein theoretisch müßte der παῖς nicht auch Subjekt von περιέφερε sein; für den nicht unplausiblen Bezug auf einen festlichen Empfang der Botschafter in der Unterwelt vgl. Meineke II.2, 1010: „Referunt autem legati, quo pacto fuerint excepti apud Inferos“). τὸ πρᾶγμ’ ἑορτή Für diesen Gebrauch von πρᾶγμα verweisen Kassel–Austin z. St. auf Ar. Eccl. 488 (μὴ συμφορὰ γενήσεται τὸ πρᾶγμα) und Men. Sam. 383 (τὸ πρᾶγμ’ ὀργή τις ἐστί). περιέφερε † δὲ κύκλῳ λεπαστὴν ἡμῖν † Das adv. κύκλῳ erscheint häufig im Kontext von Verben mit dem Präverb περι- (vgl. z. B. Ar. Vesp. 924 περιπλεύσας τὴν θυείαν ἐν κύκλῳ, Av. 1196 ἄθρει δὲ πᾶς κύκλῳ περισκοπούμενος, 1424–5 εἶτα δέομαι πτερὰ λαβὼν / κύκλῳ περισοβεῖν τὰς πόλεις καλούμενος, Ran. 193 οὔκουν περιθρέξει δῆτα τὴν λίμνην κύκλῳ;, Eccl. 486–7 περισκοπουμένη / 〈ἄθρει κύκλῳ〉,

Γηρυτάδης (fr. 175)

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Plut. 679 περιῆλθε τοὺς βωμοὺς ἅπαντας ἐν κύκλῳ, 708–9 ἐκεῖνος δ’ ἐν κύκλῳ τὰ νοσήματα / σκοπῶν περιῄει πάντα κοσμίως πάνυ, Hermipp. fr. 73,2 ἐντὸς δ’ ἔχων περιέρχεται κύκλῳ τὰ πάντ’ ἐν αὑτῷ). ταχὺ προσφέρων παῖς Ein ähnlicher Gebrauch von προσφέρειν, bezogen auf servierte Getränke bzw. Speisen in Alex. fr. 194 [Ponēra] (τριωβόλου κρεΐσκον ἀστεῖον πάνυ / ὕειον ὀπτόν 〈lklalkl〉 / καὶ θερμὸν, εὐχυλότερον ὅταν ᾖ, προσφέρων), Antiphan. fr. 138 [Leptiniskos] (οἶνον Θάσιον πίνοις ἄν; {Β.} εἴ τις ἐγχέοι. / {Α.} πρὸς ἀμυγδάλας δὲ πῶς ἔχεις; {Β.} / εἰρηνικῶς. † μαλακὰς σφοδρα, διας μέλιτι προσπαίζειν βία. / {Α.} μελίπηκτα δ’ εἴ σοι προσφέροι; {Β.} τρώγοιμι καὶ / ᾠὸν δὲ καταπίνοιμ’ ἄν. {Α.} ἄλλου δεῖ τινος;), fr. 81,1–2 [Didymoi] (τὸ ποτήριόν μοι τὸ μέγα προσφέρει λαβών. / ἐπεχεάμην ἄκρατον), Damox. fr. 2,27–8 [Syntrophoi] (παρὰ δ’ ἐμοὶ τρέφει / τὸ προσφερόμενον βρῶμα), Philem. fr. 100,3–4 (σιτάρια μικρὰ προσφέρων οἴνου θ’ ὅσον / ὀσμήν), Plat. fr. 56 [Iō] (πρόσφερε δεῦρο δὴ τὴν κεφαλὴν τῆς δέλφακος). σφόδρα κυανοβενθῆ Das Epitheton κυανοβενθής ist nur hier belegt, wobei die unmittelbaren Folien eines derartigen Kompositums einerseits Epitheta wie κυανοειδής (vgl. Eur. Hel. 179 κυανοειδὲς ἀμφ’ ὕδωρ), andererseits Bildungen wie πολυβενθής (vgl. etwa Hom. Α 432 λιμένος πολυβενθέος, δ 406 ἁλὸς πολυβενθέος) sind; die Tiefe des Kruges wird ebenso z. B. in Antiphan. fr. 47,2–3 [Asklēpios] (ῥίζιον τρίψας τι μικρὸν δελεάσας τε γεννικῇ / τὸ μέγεθος κοίλῃ λεπαστῇ τοῦτ’ ἐποίησεν ἐκπιεῖν) erwähnt, was die Vermutung von Kaibel in Kassel–Austin z. St., der für das Epitheton an οἶνος denkt, unnötig erscheinen läßt.

fr. 175 K.–A. (168 K.) schol. Soph. El. 289 (ὦ δύσθεον μίσημα, σοὶ μόνῃ πατὴρ / τέθνηκεν;) καὶ ταῦτα Ἀριστοφάνης παρῴδηκεν ἐν Γηρυτάδῃ (‚Du gottloses, verhaßtes Wesen, dir allein ist der Vater  / gestorben?‘) auch dies hat Aristophanes im Gērytadēs parodiert

Metrum Ungewiß. Zitatkontext Das Scholion zu Soph. El. 289–90 spricht allgemein von einer Parodie der sophokleischen Passage durch Aristophanes, wobei es offen läßt, um welche Art von Parodie es sich spezifisch handelt (vgl. hier unten, Interpretation; eine ähnliche Formulierung in schol. Soph. El. 86 [ὦ φάος ἁγνὸν καὶ γῆς ἰσόμοιρ’ ἀήρ] καὶ ταῦτα δὲ Φερεκράτης παρῴδηκεν ἐν Πέρσαις [Pher. fr. 141 [Persai]], mit Nauck 1894, 29). Interpretation In Soph. El. 289–90 (ὦ δύσθεον μίσημα, σοὶ μόνῃ πατὴρ  / τέθνηκεν;) berichtet Elektra von den Worten ihrer Mutter Klytaimestra, indem sie

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Aristophanes

die trostlose Einmaligkeit ihrer Trauer durch die singulären Umstände beim Tod ihres Vaters unterstreicht (vgl. Bakogianni 2019, 59). Die Modalitäten, in denen sich Aristophanes’ parodisches Verfahren gestaltete und die sich innerhalb eines Spektrums von vollständigem bzw. partiellem wörtl. Zitat (z. B. der prägnanten Anrede ὦ δύσθεον μίσημα) bis hin zu dessen mehr oder minder pointenreicher Variation bewegen, sind nicht zu ermitteln (vgl. Rau 1967, 210).

fr. 176 K.–A. (162 K.) schol. Ar. Ran. (V) 436 (ἀλλ’ ἴσθ’ ἐπ’ αὐτὴν τὴν θύραν ἀφιγμένος) τὸ ὁμοῖον καὶ ἐν Γηρυτάδῃ (‚Du mußt wissen, daß du gerade an seine Tür gelangt bist‘) Das gleiche auch im Gērytadēs

Metrum Ungewiß. Zitatkontext Das Scholion zu Ar. Ran. 436 (ἀλλ’ ἴσθ’ ἐπ’ αὐτὴν τὴν θύραν ἀφιγμένος) glossiert den Vers mit einem Ausdruck (τὸ ὁμοῖον), der an sich nicht zwingend eine identische Formulierung in der Vergleichsstelle voraussetzen muß. Interpretation Auf der Analogie mit Ar. Ran. 436 (vgl. hier oben, Zitatkontext) beruht die höchst spekulative Vermutung einer vergleichbaren Situation bzw. der Zugehörigkeit der Tür zur Unterwelt (Fritzsche 1845, 200: „Plutonisne regia ut in Ranis, an aliqua domus Attica in Gerytade a choro monstrata sit, tacente scholiasta nescimus“; Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „neque eadem verba neque ea in eadem re posita fuisse constat“). Ein nahezu identischer Vers wie Ar. Plut. 962 (ἀλλ’ ἴσθ’ ἐπ’ αὐτὰς τὰς θύρας ἀφιγμένη), in dem der Chor sich an die Greisin vor Chremylos’ Haus wendet, demonstriert jedoch, daß auch andere Optionen durchaus denkbar sind.

fr. 177 K.–A. (155 K.) Athen. III 112de τῶν δ’ Ἀττικῶν ἄρτων ὡς διαφόρων μνημονεύει καὶ Ἀντιφάνης ἐν Ὀμφάλῃ οὕτως· (Antiphan. fr. 174 [Omphalē]). οὗτός ἐστι Θ ε α ρ ί ω ν ὁ ἀρτοποιός, οὗ μνημονεύει Πλάτων ἐν Γοργίᾳ συγκαταλέγων αὐτῷ καὶ Μίθαικον οὕτως γράφων· (Plat. Gorg. 518b). καὶ Ἀριστοφάνης ἐν Γηρυτάδῃ καὶ Αἰολοσίκωνι διὰ τούτων· (Ar. fr. 1 [Aiolosikōn]) Die attischen Brote erwähnt als besonders gut auch Antiphanes in der Omphalē auf diese Weise: (Antiphan. fr. 174 [Omphalē]). Dieser ist T h e a r i o n der Brotmacher, den Platon im Gorgias erwähnt, wobei er mit ihm auch Mithaikos aufzählt, indem er folgendermaßen schreibt: (Plat. Gorg. 518b). Auch Aristophanes im Gērytadēs und im Aiolosikōn mit folgenden Worten: (Ar. fr. 1 [Aiolosikōn])

Γηρυτάδης (fr. 178)

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Metrum Ungewiß (klkl). Zitatkontext In einer Diskussion diverser Brotsorten (Athen. III 109b–13a) wird bezüglich der Herkunft der besten Brote (111f–2f) und insbes. der Qualität des attischen Brotes Antiphan. fr. 174,3–7 [Omphalē] angeführt (vgl. hier unten, Interpretation), worin Thearion erwähnt wird, was einen kurzen Exkurs zu diesem Bäcker mit Belegen aus Platon (Plat. Gorg. 518b) und Aristophanes motiviert (vgl. hier unten, Interpretation; zur Formulierung, mit der die beiden AristophanesFragmente zitiert werden, vgl. Orth 2017, zu Ar. fr. 1 [Aiolosikōn]: „Aus der Formulierung des Athenaios scheint hervorzugehen, dass dieselben Verse sowohl im Gērytadēs als auch im Aiolosikōn standen […]. Dass im Gērytadēs dieselbe Stelle der Hekabe, die in diesen Versen parodiert wird […], auch noch an anderer Stelle aufgegriffen wird, spricht […] eher für als gegen diese Annahme, da an beiden Stellen jeweils unterschiedliche Abschnitte des Vorbilds übernommen werden, ohne dass es zu irgendwelchen Überschneidungen kommt. Nicht auszuschließen ist aber auch, dass sich das wörtliche Zitat hier nur auf das zweite der genannten Stücke, den Aiolosikōn, bezieht“). Interpretation Der Bäcker Thearion ist ausschließlich durch die AthenaiosPassage sowie die dort zitierten Stellen bekannt (vgl. Dalby 1996, 109: „[Thearion] was credited with inventing an oven for the mass production of bread, or, if he did not invent it, certainly with introducing it to Athens where it was widely taken up“; vgl. auch 244 A. 52), darunter Plat. Gorg. 518b (οἵτινες ἀγαθοὶ γεγόνασιν ἢ εἰσὶ σωμάτων θεραπευταὶ ἔλεγές μοι πάνυ σπουδάζων, Θεαρίων ὁ ἀρτοκόπος καὶ Μίθαικος ὁ τὴν ὀψοποιίαν συγγεγραφὼς τὴν Σικελικὴν καὶ Σάραμβος ὁ κάπηλος, ὅτι οὗτοι θαυμάσιοι γεγόνασι σωμάτων θεραπευταί, ὃ μὲν ἄρτους θαυμαστοὺς παρασκευάζων, ὃ δὲ ὄψον, ὃ δὲ οἶνον), wo Thearion als ein spezielle Brote herstellender ἀρτοκόπος genannt wird (hiervon abhängig Aristid. 2,343. 426, 3,25. 123. 127. 270. 628) sowie Antiphan. fr. 174,3–7 [Omphalē] (ὁρῶν μὲν ἄρτους τούσδε λευκοσωμάτους  / ἰπνὸν κατέχοντας ἐν πυκναῖς διεξόδοις,  / ὁρῶν δὲ μορφὴν κριβάνοις ἠλλαγμένους, / μίμημα χειρὸς Ἀττικῆς, οὓς δημόταις / Θεαρίων ἔδειξεν) und Ar. fr. 1 [Aiolosikōn] (ἥκω Θεαρίωνος ἀρτοπώλιον / λιπών, ἵν’ ἐστὶ κριβάνων ἑδώλια), wo er mit einer besonderen tönernen Backform (κρίβανος/-ον) in Verbindung gebracht wird (vgl. Orth 2017, z. St.).

fr. 178 K.–A. (169 K.) schol. Cyrill. (ex Timoth. Gaz., codd. A et I) Ἀ γ α θ ώ ν ε ι ο ς, ει· αὔλησις τις μαλακή παρ’ Ἀριστοφάνει ἐν τῷ Γηρυτάδῃ (ηρυταδη A, ηρυτανηδι I teste Buehlero, corr. Reitzenstein). Ἀγάθων γὰρ ὁ τραγικὸς ἐπὶ μαλακίᾳ διεκωμῳδεῖτο Agathōneios, ei (‚A g a t h o n - F l ö t e‘): eine Art weiches Flötenspiel bei Aristophanes im Gērytadēs. Agathon der Tragiker wurde nämlich wegen seiner Weichheit verspottet

116

Aristophanes

Metrum Ungewiß (Ἀγαθώνειος = kklla). Zitatkontext Die Kyrill-Glosse ist durch die Graphie des Wortes mit Diphthong motiviert, d. h. Ἀγαθώνειος statt des sonst möglichen Ἀγαθώνιος (zum Zitatträger vgl. Reitzenstein 1897, 296–7: „Der Scholiast selbst benutzt einen von einem Christen (Timotheos) gefertigten Auszug aus Aristophanes von Byzanz περὶ ζῴων, ein im wesentlichen aus Diogenian schöpfendes Lexikon, endlich die Orthographie des Timotheos, der als seine Quellen Horapollon, Herodian und Diogenian angegeben hat“); sie hat ein nahezu wörtliches Pendant in lexikographischen Einträgen wie Hsch. α 281 Phot. α 83 (Ἀγαθώνειος αὔλησις· ἡ μαλακή. Ἀγάθων γὰρ ὁ τραγικὸς ἐπὶ μαλακίᾳ διεβάλλετο [Agath. TrGF 39 T 20a; vgl. T 11. 12. 15. 19. 21]; vgl. auch schol. Luc. rhet. praec. 11 (p. 178 [B. V, OSΩ] Rabe) (Ἀγάθων τραγῳδίας ποιητὴς εἰς μαλακίαν σκωπτόμενος. addit B solus [Areth.] Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ [cod. Barocc. 56 in An. Ox. IV p. 269,21] Ἀριστοφάνει [ἐν add. Leutsch] τῷ Γηρυτάδῃ; vgl. schol. Plat. Symp. 172a [3 p. 96 Cufalo]); wie aus Sud. α 125 (Ἀγαθώνιος· ὄνομα κύριον. ὃς ἐβασίλευσε τῆς Ταρτησσοῦ. καὶ Ἀγαθώνιος αὔλησις· ἡ μαλακὴ καὶ ἐκλελυμένη. ἢ ἡ μήτε χαλαρὰ, μήτε πικρὰ, ἀλλ’ εὔκρατος καὶ ἡδίστη; vgl. Apostol. I 7, Zenob. Ath. I 2) deutlich wird, gehört die ganze Junktur Ἀγαθώνιος αὔλησις bereits zur paroimiographischen Tradition. Interpretation Daß die Figur des Agathon in der komischen Verspottung Weichheit und Effeminiertheit evoziert, zeigt primär Ar. Thesm. 29–32. 35. 50. 57. 60. 97. 136. 200–. 253– (vgl. Agath. TrGF 39 T 11. 12. 15. 19. 21), wo nicht selten seine homosexuelle Pathizität thematisiert wird; ein Flötenspiel in der Manier des Agathon, das es so wohl nie gegeben hat, sondern nur anhand seiner Tragödien imaginiert wird, kann mithin nichts anderes suggeriert haben als Weichheit.

fr. 179 K.–A. (170 K.) Harp. ν 1 K. (p. 209,13 Dind.) Ν α ΐ ς· ἑταίρα τις. Λυσίας ἐν τῷ κατὰ Φιλωνίδου, εἰ γνήσιος, καὶ Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ. μήποτε δὲ καὶ ἐν τῷ Πλούτῳ, ὅπου φησὶν ὁ κωμικὸς ἐρᾷ δὲ Λαῒς οὐ διὰ σὲ Φιλωνίδου, γραπτέον ἦν διὰ τοῦ ν Ναΐς N a i s: eine Hetäre. Lysias in der Rede Gegen Philonides (Lys. or. 183 fr. 299 Carey), wenn sie echt ist, und Aristophanes im Gērytadēs. Und vielleicht auch im Plutos, wo der Komiker sagt: „Und liebt nicht deinetwegen Lais Philonides?“ (Ar. Plut. 179), man müßte es mit n Nais schreiben Athen. XIII 592c μνημονεύει αὐτῆς καὶ Ἀριστοφάνης ἐν τῷ Γηρυτάδῃ. μήποτε δὲ κἀν τῷ Πλούτῳ ἐν ᾧ λέγει· ἐρᾷ δὲ Λαὶς οὐ διὰ σὲ Φιλωνίδου; γραπτέον Ναὶς καὶ οὐ Λαίς

Γηρυτάδης (fr. 180)

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Sie (d. h. Nais) wird auch von Aristophanes im Gērytadēs erwähnt. Und vielleicht auch im Plutos, wo er sagt: „Und liebt nicht deinetwegen Lais Philonides?“ (Ar. Plut. 179). Man muß Nais und nicht Lais schreiben

Metrum Ungewiß (lk). Zitatkontext Auf den epitomierten Harpokration geht die Glosse in Phot. ν 4 = Sud. ν 16 (Ναΐς· ἑταίρα τίς, ἧς μέμνηται Λυσίας [Lys. or. 183 fr. 299 Carey] καὶ Ἀριστοφάνης) zurück. Das zitierte Ar. Plut. 179 (ἐρᾷ δὲ Λαὶς οὐ διὰ σὲ Φιλωνίδου;) wird sowohl bei Harpokration als auch bei Athenaios insofern berichtigt, als Lais die falsche Form für Nais sei, was durch den Umstand begünstigt zu sein scheint, daß sowohl bei Lysias als auch in der Plutos-Stelle eine Verbindung zu Philonides besteht (zu einer möglichen gelehrten Quelle vgl. Schwartz 1894, 2863,24–42 und Steinhausen 1910, 45–6; in Frage kommen diverse, in Athen. XIII 567a aufgelistete Verfasser von Schriften περὶ ἑταιρῶν o.ä. aus dem 3.–2. Jh. v. Chr. wie z. B. Antiphanes aus Athen, Ammonios wohl aus Alexandria, Apollodoros aus Athen und Gorgias sowie der in 591d genannte Kallistratos der Aristophaneer; vgl. Bagordo 1998, 45–7. 50–1). Interpretation In welchem Zusammenhang die andernorts bei Lysias (in dem beim selben Zitatträger und ebenfalls kontextlos überlieferten Lys. or. 183 fr. 299 Carey) erwähnte Hetäre Nais bei Aristophanes eine Rolle spielte (oder gar, doch weniger wahrscheinlich, eine Figur darstellte), läßt sich nicht ermitteln; gleichwohl muß diese sicherlich (pace Harpokration, Athenaios und deren Quelle) von der in Ar. Plut. 179 genannten Lais unterschieden werden (vgl. hier oben, Zitatkontext). Der Name Ναΐς ist eine (bereits in der Ilias bezeugte und im 5. Jh. v. Chr. ständig wiederkehrende) hypokoristische Form des Nymphen-Namens Ναϊάς ‚Naiade‘ (aus νάειν/ναίειν ‚quellen, strömen‘).

fr. 180 K.–A. (174 K.) Poll. X 160 (codd. F, ABCL) καὶ θύλακος καὶ ἀ σ κ ο θ ύ λ α κ ο ς, ὡς ἐν τῷ Ἀριστοφάνους Γηρυτάδῃ (Γηρ. om. FA), καὶ ἀσκοπήρα, ὡς ἐν ταῖς Ὥραις Ἀριστοφάνους Auch thylaκos (‚Sack, Beutel‘) und askothylakos (‚S c h l a u c h s a c k‘), wie in Aristophanes’ Gērytadēs, und askopēra (‚Lederschlauchsack‘), wie in den Hōrai des Aristophanes (Ar. fr. 587 [Hōrai])

Metrum Ungewiß (iambisch?) (lklka). Zitatkontext Die kleine Auflistung zu Säcken und Ranzen befindet sich innerhalb einer Sektion (Poll. X 159–62) zu Tierhäuschen und -käfigen (etwa χοιροτροφεῖον/κομεῖον, γρυμέα, κέστρα, κύρτη, καλιός; für den weiteren Kontext vgl. Bagordo

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Aristophanes

2020, zu Ar. fr. 587 [Hōrai]); zusätzliches lexikographisches Material in Phot. α 2973 = Synag. Σb α 2241 (ἀσκοθύλακον [-ος Phot.]· Διοκλῆς Βάκχαις [Diocl. fr. 3 [Bakchai]] καὶ Ἄρχιππος Ἀμφιτρύωνι δευτέρῳ [Archipp. fr. 4 [Amphitryōn I, II]] [Διοκλ. – Ἀμφ. in marg., δευτ. om., Διοκλῆς etiam prope lemma iteratum Phot.]; für die erweiterte Fassung der Synagōge als gemeinsame Quelle dieser Einträge vgl. Cunningham 2003, 54–5; vgl. auch Theodoridis 1982, lxi–vii). Interpretation Als Kompositum aus ἀσκός (‚lederner Schlauch‘) und θύλακος (‚Ledersack, Ranzen‘; beide u.a. bei Aristophanes belegt), das sonst nur in Archipp. fr. 4 [Amphitryōn I, II] und Diocl. fr. 3 [Bakchai] (beide kontextlos; vgl. hier oben, Zitatkontext) belegt ist, steht es vermutlich für einen Behälter, der sowohl für flüssige als auch trockene Güter (insbes. Lebensmittel) geeignet war: der ἀσκός fand speziell für Flüssigkeiten (z. B. Wein) Anwendung (vgl. z. B. Ar. Ach. 1002, Thesm. 733–4, Eur. Cycl. 525, Hdt. II 121δ,1–5; für weitere Ledermanufakte im athenischen Handel der Zeit vgl. Harris–Lewis–Woolmer 2016, 395), wohingegen der θύλακος als Sack für trockene Güter (z. B. Mehl) verwendet wurde (vgl. Ar. Eccl. 820, Plut. 763, Hdt. III 46,2, Thphr. Char. 16,6). Die anhand von Alex. fr. 88 [Hē eis to phrear] (γενόμενος δ’ ἔννους μόλις / ᾔτησε κύλικα, καὶ λαβὼν ἑξῆς πυκνὰς / ἕλκει καταντλεῖ, κατά τε τὴν παροιμίαν / ἀεί ποτ’ εὖ μὲν ἀσκὸς εὖ δὲ θύλακος  / ἅνθρωπος ἐστιν) auch für Diocl. fr. 3 [Bakchai] erwogene Möglichkeit (vgl. Orth 2014, z. St.) einer Übertragung des ἀσκοθύλακος auf einen trinkfreudigen bzw. gefräßigen Menschen kann auch für dieses Fragment nicht ausgeschlossen werden.

fr. 181 K.–A. (175 K.) Erot. γ 9 Nachm. γαργαλισμόν (-οῦ codd., corr. Nachmanson)· γ ά ρ γ α λ ο ς καὶ γαργάλη λέγεται ἐρεθισμός, ἀπὸ τῶν πασχητιωσῶν (-ουσῶν codd., corr. Meineke) γυναικῶν εἰλημμένης τῆς λέξεως, ὡς καὶ Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ (γηρυτάδι Da, codicis H apogr., γηρυγάδι cett.) καὶ Δίφιλος ἐν Δαναΐσι gargalismos (‚Kitzel‘, Akk.): gargalos (‚Kitzel‘) und gargalē (‚Kitzel‘) wird eine A u f r e i z u n g genannt, wobei der Begriff von lustgetriebenen Frauen abgeleitet wird, wie auch Aristophanes im Gērytadēs und Diphilos in den Danaides (Diph. fr. 24 [Danaides]) [sagen]

Metrum Ungewiß (lka). Zitatkontext Der zur Erklärung eines Derivats (als Glosse auch in Hsch. γ 170 γαργαλισμός· γαγγαλισμός, ἡδυπάθειά τις· τὸ δὲ αὐτὸ καὶ γάργαλος καὶ γαργάλη) des denominalen Verbs γαργαλίζειν angeführte γάργαλος (das Basis-Wort) wird in der attizistisch orientierten Lexikographie als attisches und somit zu empfehlendes Wort im Vergleich zu eben jenem Derivat erklärt (Moer. γ 23 Hansen

Γηρυτάδης (fr. 182)

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γάργαλος Ἀττικοί· γαργαλισμός Ἕλληνες; Phryn. Praep. soph. p. 56,9 γάργαλος· ὁ ἐρεθισμός. καὶ γαργαλισμός. τὸ δὲ γαργαλίζεσθαι οὐκ Ἀττικόν). Textgestalt Die Korrektur der tradierten Lemmaform γαργαλισμοῦ in -όν wurde von Nachmanson 1918, z. St. anhand von Hipp. Oss. nat. 15 vorgenommen. Interpretation Es handelt sich um ein onomatopoetisches Wort (vgl. Tichy 1983, 276: „Zugrunde liegt wohl eine die Kitzelbewegung wiedergebende onomatopoetische Basis aus *găl-găl(-găl . . .) bzw. eine das Kitzeln begleitende, dt. kille-kille äquivalente Interjektion“), das in vorbyz. Zeit – außer in dem direkt im Anschluß an Aristophanes kontextlos überlieferten Diph. fr. 24 [Danaides] – sonst nur zweimal belegt ist: in Ar. Thesm. 130–3 (ὡς ἡδὺ τὸ μέλος ὦ πότνιαι Γενετυλλίδες / καὶ θηλυδριῶδες καὶ κατεγλωττισμένον / καὶ μανδαλωτόν, ὥστ’ ἐμοῦ γ’ ἀκροωμένου / ὑπὸ τὴν ἕδραν αὐτὴν ὑπῆλθε γάργαλος) definiert der Verwandte das gerade performte Lied des Agathon als lasziv und verweiblicht, indem er mit einer obszönen Pointe (Kitzel am Hintern) auf dessen homosexuelle Pathizität anspielt; vermutlich an den komischen Gebrauch knüpft Luc. Gall. 6 (οἷον γοῦν ἐν τοῖς ὠσὶ τὰ / πτερὰ ἐργάζεται στρεφόμενα, τοιοῦτον γάργαλον / παρείχετό μοι τὰ ὁρώμενα) an, wo jedoch das harmlose Kitzeln mit einer Feder hinter dem Ohr imaginiert wird. Ein obszön-sexueller Kontext kann v.a. angesichts der einleitenden Worte des Zitatträgers (ἀπὸ τῶν πασχητιωσῶν γυναικῶν, wo das Verb πασχητιᾶν eindeutig die sexuelle Lust evoziert) als überaus wahrscheinlich gelten (erotisch konnotiert ist ebenfalls der γαργαλισμός in Plat. Phdr. 253e γαργαλισμοῦ τε καὶ πόθου κέντρων; vgl. auch Heges. fr. 1,15–6 [Adelphoi] τοιοῦτος ἔνδοθέν τις ἐν τῷ σώματι / διέδραμε γαργαλισμὸς ὡς ὄντων γάμων, wo der Kitzel durch den Duft von Erbsenpüree verursacht wird, sowie der Fachbegriff der Pferdehaltung δυσγάργαλις ‚kitzlig‘ in Ar. fr. 44 [Anagyros] {Α.} ὡς δ’ ὀρθοπλήξ. {Β.} πέφυκε γὰρ δυσγάργαλις, mit Orth 2017, z. St.).

fr. 182 K.–A. (176 K.) Harp. ε 135 K. (p. 134,15 Dind.) ἕ ρ μ α· ἡ (ἑρμὰν codd., corr. Blomfield) ὕφαλος πέτρα. Ἀντιφῶν ἐν τῇ πρὸς Καλλίου ἔνδειξιν ἀπολογίᾳ. ἔστι δὲ τοὔνομα καὶ παρ’ Ἀνακρέοντι καὶ ἐν Γηρυτάδῃ (γυριτάδη Q) Ἀριστοφάνους herma (‚Stütze‘): die U n t e r s e e k l i p p e. Antiphon in der Verteidigung gegen die Endeixis des Kallias (Antiphont. fr. 18 Thalh.). Und das Substantiv findet sich auch bei Anakreon (Anacr. PMG 403) und im Gērytadēs des Aristophanes

Metrum Ungewiß (la). Zitatkontext In Hsch. ε 5936 (ἕρμα· ἔρεισμα. ἢ τὸν πετρώδη καὶ ἐπικυματιζόμενον, ὥστε μὴ βλέπειν, τόπον τῆς θαλάσσης· καὶ Ἀνακρέων· „ἀσήμων / ὑπὲρ ἑρμάτων

120

Aristophanes

φορεῦμαι“ [Anacr. PMG 403] καὶ τὸ τὴν ναῦν ἔρεισμα στηρίζον. καὶ τὸ σκήνωμα τῆς νεώς; vgl. auch ε 5944) wird ἕρμα ähnlich glossiert, und zwar als in den Meereswellen schwer zu erkennende felsige Stelle; vom epitomierten Harpokration hängen Phot. ε 1929 und Sud. ε 3026 (ἕρμα· ἡ [ἑρμὰν codd., corr. Blomfield] ὕφαλος πέτρα. Ἀντιφῶν καὶ Ἀνακρέων καὶ Ἀριστοφάνης) ab; weitere lexikographsiche Einträge sind Ael. D. ε 63 Erbse (ἕρμα· ἡ ἐν θαλάσσῃ πέτρα), Λέξ. ῥητ. p. 256,23 Bk. (ἕρματα· τὰ πετρώδη μέρη τῆς θαλάσσης καὶ ὕφαλα, παρὰ τὸ εἶναι ἐρύματα καὶ κωλύματα τοῦ προσωτέρω πλεῖν, woher Et. magn. p. 375,54) und Poll. I 115 (οἷς δ’ ἔστι ναῦν περιπεσεῖν ἐν χειμῶνι, ἕρματα ἕρματα κρύφια, πέτραι ὕφαλοι). Textgestalt Das tradierte ἑρμὰν wurde von Blomfield 1813, 336 in ἕρμα· ἡ korrigiert (vgl. auch Blomfield 1818, 254 [ad v. 977 = Aesch. Ag. 1007]). Interpretation In der Bedeutung von Unterseeklippe scheint der Sg. ἕρμα (die hom. Sprache kennt nur den Pl.), u.a. im übertragenen Sinn, eine gewisse poetische Tradition zu reflektieren, die von der Lyrik (Anacr. PMG 403 ἀσήμων / ὑπὲρ ἑρμάτων φορεῦμαι, Alc. fr. 73,5–6 V. ἀσάμωι] / δ’ ἔρματι τυπτομ[έναν) bis hin zur Tragödie (Aesch. Ag. 1007 ἀνδρὸς ἔπαισεν ἄφαντον ἕρμα; vgl. auch Eum. 563–5 δι’ αἰῶνος δὲ τὸν πρὶν ὄλβον / ἕρματι προσβαλὼν δίκας / ὤλετ’ ἄκλαυστος, ᾆστος) reicht und ebenso, wohl in parodischer Form – in welchem Kontext auch immer (der unmittelbarste wäre ein Schiffbruch) – in der Komödie nachklingen dürfte.

fr. 183 K.–A. (177 K.) Poll. VII 149 (codd. FS, A) τὰ δὲ κ α ρ π ε ῖ α ἐν τῷ Γηρυτάδῃ Ἀριστοφάνης εἰπὼν τὸ εὐκαρπεῖν ἐν Ταγηνισταῖς (ἐν τοῖς ἀγωνίσταις A) καρπεῖν (καρπεύειν A, Bethe, 〈καὶ〉 καρπεύειν vel cum Jungermanno {καρπεύειν} Bergk) (Ar. fr. 530 [Tagēnistai]) λέγει Und während Aristophanes von den karpeia (‚E i n k ü n f t e‘, Nt. Pl.) im Gērytadēs gesprochen hat, sagt er in den Tagēnistai eukarpein (‚gute, viele Früchte tragen‘) karpein (‚Frucht hervorbringen‘)

Metrum Ungewiß (lla). Zitatkontext Dem Fragment, das in einem Abschnitt zu Ableitungen von καρπός (Poll. VII 149, darunter καρποῦσθαι, κάρπωσις, καρπεία, καρπίζεσθαι und καρπεύειν) im Rahmen einer längeren Sektion über Bauern (140–52) überliefert ist, folgt unmittelbar Ar. fr. 530 [Tagēnistai] (καρπεῖν; vgl. Bagordo 2020, z. St.). Interpretation Das Subst. καρπεῖον ist sonst nur in Nic. Alexiph. 276–7 (ἢ καί που σιδόεντος ἀποβρέξαιο κάλυμμα / καρπείου) bezeugt (zu den καρπεῖα als möglicher spätgriech. Umschreibung bzw. Übertragung entsprechender ägypt. Begriffe für die Einkünfte aus dem Lebensunterhalt von Gottessieglern bzw. Wasserspendern, sog. Choachyten, von Memphis bzw. Theben vgl. Pasek 2012, 147–9).

Γηρυτάδης (fr. 185)

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fr. 184 K.–A. (178 K.) Poll. IV 181 καὶ παρ’ Ἀριστοφάνει ἐπίδεσμα, καὶ κ α τ ά π λ α σ μ α ἐν Γηρυτάδῃ (γῆ ῥυγάδη FS), καὶ ὀθόνιον τὸ ἐπίδεσμον auch bei Aristophanes epidesma (‚Bandagen‘, Nt. Pl.) (Ar. Vesp. 1440), und kataplasma (‚P f l a s t e r‘, ‚S a l b e‘) im Gērytadēs, und othonion (‚Leintuch‘) [heißt] das epidesmon (‚Bandage‘)

Metrum Ungewiß (kkla). Zitatkontext Den Rahmen bildet eine Sektion (Poll. IV 181–3) zu medizinischen Anwendungen und Werkzeugen; das unmittelbar zuvor zitierte ἐπίδεσμα bezieht sich offenbar als Nt. Pl. (pace Pellegrino 2015, z. St., der mit Hinweis auf Tosi 1988, 99 darin ein sonst in der mediz. Literatur bezeugte Nt. Sg. erkennen will) auf Ar. Vesp. 1437–40 ({ΦΙ.} οὑχῖνος οὖν ἔχων τιν’ ἐπεμαρτύρατο. / εἶθ’ ἡ Συβαρῖτις εἶπεν· „εἰ ναὶ τὰν Κόραν / τὴν μαρτυρίαν ταύτην ἐάσας ἐν τάχει / ἐπίδεσμον ἐπρίω, νοῦν ἂν εἶχες πλείονα“), das die von der attizistischen Lexikographie empfohlene Form ἐπίδεσμον (gegenüber mask. ἐπίδεσμος) darstellt (vgl. Phryn. Ecl. 259 F. ἐπίδεσμος καὶ ἐπίδεσμοι ἀρσενικῶς· οὕτω μὴ λέγε, ἀλλ’ οὐδετέρως τὸ ἐπίδεσμον καὶ τὰ ἐπίδεσμα ὡς οἱ ἀρχαῖοι und, wiederum im Pl., Ael. D. ε 53 Erbse ἐπίδεσμα· οὐδετέρως Ἀττικοί, οὐχὶ ἐπιδέσμους). Interpretation Das Nomen rei actae von καταπλάττειν steht allgemein für was aufgestrichen wird, speziell (insbes. im mediz. Bereich) für Salbe bzw. Pflaster; der Kontext des einzigen weiteren Komödienbelegs (Ar. fr. 332,12 [Thesmophoriazousai II]), worin sich καταπλάσματα in einer sehr umfangreichen Liste von Schönheitspräparaten für athenische Frauen findet, legt eher eine kosmetische als eine hygienisch-medizinische Anwendung nahe (vgl. auch Plut. 716–8 πρῶτον δὲ πάντων τῷ Νεοκλείδῃ φάρμακον / κατάπλαστον ἐνεχείρησε τρίβειν, ἐμβαλὼν / σκορόδων κεφαλὰς τρεῖς Τηνίων).

fr. 185 K.–A. (179 K.) Antiatt. μ 16 Val. μ έ τ ο χ ο ς· Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ metochos (‚t e i l h a b e n d  / B e t e i l i g t e r‘): Aristophanes im Gērytadēs

Metrum Ungewiß (kka). Zitatkontext Die einzige wohl vergleichbare Glosse (vgl. Valente 2015, z. St. „dub.“) stellte Moer. ι 11 Hansen (ἰσοτελής ὁ ξένος ὁ μετέχων τῶν νόμων καὶ τῶν πραττομένων πάντων πλὴν ἀρχῆς· μέτοχος Ἕλληνες) dar, doch nur unter der

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Aristophanes

Prämisse, daß hier nicht μέτοικος zu lesen ist (so hingegen Pierson 1830, 183, mit Verweis auf Hsch. ι 988 ἰσοτελεῖς· μέτοικοι. ἴσα τοῖς ἀστοῖς τέλη διδόντες und Ammon. De adf. voc. diff. 247). Interpretation Als Adj. oder Subst. (dann im Sinne von Beteiligter bzw. Mittäter), i.d.R. mit Gen. konstruiert, ist μέτοχος seit dem 5. Jh. v. Chr. gut belegt (vgl. Hdt. III 52,4 ἐμοί τε αὕτη γέγονε καὶ ἐγὼ αὐτῆς τὸ πλεῦν μέτοχος εἰμί; häufig bei Platon und den att. Rednern; vgl. auch Eur. Andr. 766–7 ἢ μὴ γενοίμαν ἢ πατέρων ἀγαθῶν / εἴην πολυκτήτων τε δόμων μέτοχος, HF 721 μέτοχος ἂν εἴην τοῦ φόνου δράσας τόδε, Ion. 697–8 †πόσιν ἐν ὧι τὰ πάντ’ ἔχουσ’ ἐλπίδων /  μέτοχος ἦν τλάμων†; abs. in Thuc. VIII 92,11); in der Komödie sonst nur in Diod. fr. 3,3–5 (κρεῖττον γάρ ἐστιν εὖ τεθραμμένην λαβεῖν / γυναῖκ’ ἄπροικον ἢ κακῶς μετὰ χρημάτων, / τὴν ἐσομένην καὶ ταῦτα μέτοχον τοῦ βίου).

fr. 186 K.–A. (180 K.) Poll. VII 117 φαίης δ’ ἂν οἰκοδομία οἰκοδομική – οἰκοδόμησις γὰρ παρὰ Θουκυδίδῃ οἰκοδόμημα οἰκοδομεῖν, οἰκοδομικός οἰκοδομικῶς, οἰκοδόμος. Ἀριστοφάνης γὰρ ἐν Γηρυτάδῃ εἴρηκε τ ο ὺ ς οἰκοδόμους Und du könntest sagen oikodomia (‚das Erbauen eines Hauses / einer Mauer‘), oikodomikē (‚Baukunst‘) – oikodomēsis (‚Art des Erbauens eines Hauses / einer Mauer‘) [findet sich] nämlich bei Thukydides (Thuc. III 2,2), oikodomēma (‚das erbaute Haus / Gebäude‘), oikodomein (‚ein Haus bauen‘), oikodomikos (‚zum Hausbau gehörig‘), oikodomikōs (‚den Hausbau betreffend‘, Adv.), oikodomos (‚ein Haus bauend / Baumeister‘). Aristophanes nämlich hat im Gērytadēs ‚die oikodomoi‘ (‚d i e B a u m e i s t e r‘, Akk.) genannt

Metrum Ungewiß (llkkl). Zitatkontext Zu Beginn einer Diskussion über die Terminologie der Baukunst (Poll. VII 117–25) werden Begriffe zum Bauwesen behandelt, ausgehend vom hom. Gebrauch von τέκτονες für οἰκοδόμοι (z. B. Hom. ζ 315), gefolgt von ἀρχιτέκτων (mit Verweis auf Plat. Rep. 259e) und nahezu sämtlichen Derivaten von οἰκοδόμος, was als letzter Begriff und mit Aristophanes-Fragment angeführt wird (hieran reihen sich semantisch affine Komposita mit τειχο- bzw. λιθο-); vgl. hier unten, zu fr. 201. Interpretation Das Subst. οἰκοδόμος (aus οἶκος + δέμειν, wörtl. ein Haus bauend, also Baumeister) wird sonst nur in der Prosa verwendet (seit Hdt. II 121,2; in klass. Zeit häufig v.a. bei Platon und Aristoteles). Thematisch affin wäre das Verb ἀρχιτεκτονεῖν im eigentlichen Sinn (vgl. hier unten, zu fr. 201).

Γηρυτάδης (fr. 187)

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fr. 187 K.–A. (181 K.) Poll. X 170 καὶ πηνήκην δὲ καὶ προκόμιον, καὶ ὡς Ἀριστοφάνης ἐν Γηρυτάδῃ π ε ρ ί θ ε σ ι ν (FSL: -θετον ABC)· καὶ περιθέτην δέ, ὡς ἐν Ἄμφιδος Ἀλκμαίωνι καὶ Μενάνδρου Ὀλυνθίᾳ Und auch pēnēkē (‚Perücke‘, Akk.) und prokomion (‚falsches Haar‘, Akk.), und wie Aristophanes im Gērytadēs perithesis (‚Perücke‘, Akk.): und auch perithetē (‚Perücke‘, Akk.), wie auch in Amphis’ Alkmaiōn (Amph. fr. 2 [Alkmaiōn/-eōn]) und Menanders Olynthia (Men. fr. 260 [Olynthia])

Metrum Ungewiß (kkka). Zitatkontext Der kurze Abschnitt zu Begriffen des Wortfeldes Perücke entstammt Buch 10 des Onomastikon, das verschiedenen Formen von σκεύη gewidmet ist; in der vergleichbaren Diskussion in Poll. II 35 (ἔλεγον δὲ καὶ κεφαλὴν περίθετον, ὡς Ἀριστοφάνης [Ar. Thesm. 258], καὶ ὡς ἂν εἴποιεν οἱ νῦν περιθέτην, καὶ πάλιν τὴν περίθετον κόμην) ist, ausgehend von der aristophanischen Junktur κεφαλὴ περίθετος (vgl. hier unten, Interpretation), ebenfalls von περιθέτη (wie in den beim Zitatträger angeführten Amph. fr. 2 [Alkmaiōn/-eōn] – vgl. Papachrysostomou 2016, z. St. – und Men. fr. 260 [Olynthia]) sowie περίθετος κόμη (vgl. Ael. Var. hist. I 26) die Rede; affines lexikographisches Material erscheint etwa in Phot. δ 406 = Sud. δ 698 (διαπηνηκίσαι· ἐξαπατῆσαι [vgl. Cratin. fr. 304]. πηνήκην γὰρ οἱ ἀρχαῖοι Ἀττικοὶ τὴν ἐκ τῶν τριχῶν περιθετὴν κόμην ἔλεγον) sowie Phot. π 863 = Sud. π 1529 (πηνήκη· περικεφαλαία τριχωτή, καὶ περιθετὴ κόμη. ἔνθεν καὶ πηνικίζειν, τὸ ἀπατᾶν [vgl. Cratin. fr. 398]. τῆς δὲ περιθετῆς κόμης τὸ μὲν ἔντριχον, τὸ δὲ προκόμιον, τὸ δὲ πηνίκην ἐκάλουν), während Athen. XII 523a (προκόμια περιθετά, als Brauch der Iapygen) zwei der beim Zitatträger angeführten Begriffe, wohl ohne präzisen lit. Bezug, miteinander verknüpft. Textgestalt Die in ABC überlieferte varia lectio περίθετον (vgl. PCG VII 811) steht vermutlich unter dem Einfluß von Ar. Thesm. 258 (vgl. hier oben, Zitatkontext) und ist demzufolge als lectio facilior eher zu disqualifizieren. Interpretation Die nur hier in dem beim Zitatträger offenbar erforderten Sinne von Perücke / falsches Haar attestierte περίθεσις (wörtl. was [um den Kopf] herumgestellt/-gelegt/-gesetzt wird) findet ihr nächstes Pendant in Ar. Thesm. 257–8 (ἡδὶ μὲν οὖν / κεφαλὴ περίθετος, ἣν ἐγὼ νύκτωρ φορῶ, mit Austin–Olson 2004, z. St.: „Inlaw describes himself as wearing a krokotos and a mitra, and the object in question here might simply be an elaborate poeticism of a sort typical of Agathon“; vgl. auch Ael. Var. hist. I 26 περίθετον […] κόμην), wo allerdings eine (weibliche) Kopfbedeckung im Blickpunkt steht; als Komödienbeleg ist ferner auch Aristom. fr. 5 [Goētes] (παντευχίαν δὲ τοῦ θεοῦ ταύτην λαβεῖν / καὶ περίθετον πρόσωπον, ὃ λαβὼν ἕσταθι) heranzuziehen, wo περίθετον πρόσωπον für eine den Kopf umschließende Maske steht (vgl. Orth 2014, z. St.; zu antiken Masken vgl. Bieber 1930, 2070 und Blume 1999, 979); ob die Perücke zur Verkleidung – etwa

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Aristophanes

für Täuschungszwecke – verwendet wurde oder als Requisite einer besonderen griechischen bzw. nicht-griechischen Ethnie (wie bei Athenaios; vgl. hier oben, Zitatkontext) zu verstehen ist, muß offen bleiben.

fr. 188 K.–A. (173 K.) Athen. XIV 650e ῥ ο ῶ ν δὲ σκληροκόκκων 〈…〉. τῶν γὰρ ἀπυρήνων (-ίνων A) Ἀριστοφάνης ἐν Γεωργοῖς μνημονεύει (Ar. fr. 120 [Geōrgoi]]). καὶ ἐν Ἀναγύρῳ· (Ar. fr. 52 [Anagyros]) aber v o n G r a n a t ä p f e l n, den hartkernigen 〈…〉. Die kernlosen nämlich erwähnt Aristophanes in den Geōrgoi (Ar. fr. 120 [Geōrgoi]]). Und im Anagyros: (fr. 52 [Anagyros]). Und im Gērytadēs

Metrum Ungewiß (kl). Zitatkontext Vgl. hier oben, zu fr. 120; nur auf dieses der drei AristophanesFragmente, die hier zitiert werden, scheint sich das Adj. ἀπύρηνος zu beziehen, so daß fr. 188 wohl lediglich auf das Wort ῥοαί zu reduzieren ist. Interpretation Zu den Granatäpfeln vgl. hier oben, zu fr. 120.

fr. 189 K.–A. (182 K.) Athen. VII 321a σ κ ό μ β ρ ο ς· Ἀριστοφάνης Γηρυτάδῃ skombros (‚M a k r e l e‘): Aristophanes im Gērytadēs

Metrum Ungewiß (la). Zitatkontext Die knappe Sektion über den skombros erscheint innerhalb des umfangreichen Fisch-Kataloges in Athen. VII 277e–330b; außer Aristophanes wird dazu nur noch Epich. fr. 55 [Hēbas gamos] (καὶ χελιδόνες τε μύρμαι θ’, οἵ τε κολιᾶν μέζονες / ἐντὶ καὶ σκόμβρων, ἀτὰρ τᾶν θυννίδων γα μήονες) angeführt und auf den Arzt Ikesios von Smyrne (Ices. fr. 24 García Lázaro) bezüglich der Information verwiesen, daß die Makrelen zwar kleiner, doch sättigender und deftiger seien als die κολίαι (Thun- bzw. Mittelmeermakrelen). Interpretation Die Makrele (Scomber scombrus L.) gilt als eher billiger Fisch (vgl. Thompson 1947, 243–5, Dalby 2003, 205 sowie Orth 2015, zu Philyll. fr. 26, mit weiteren Komödienbelegen).

Γηρυτάδης (fr. 190)

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fr. 190 K.–A. (183 K.) Poll. VII 7 (codd. FS, A, BC) καὶ ὁμότεχνοι δὲ καὶ σ ύ ν τ ε χ ν ο ι· Ἀριστοφάνης γὰρ ἐν Γηρυτάδῃ τούτῳ κέχρηται (Ἀρ. —— κέχρ. om. BC). καὶ ἀντίτεχνοι δ’ ἂν εἴποις Und auch homotechnoi (‚dieselbe Kunst übend‘, Pl.) und syntechnoi (‚K u n s t g e n o s s e n‘, Akk.): Aristophanes nämlich hat sich im Gērytadēs dieses Wortes bedient. Auch antitechnoi (‚in einer Kunst wetteifernd‘, Pl.) könntest du sagen

Metrum Ungewiß (lkl). Zitatkontext In einem Abschnitt zu Beginn des 7. Buches des Onomastikon, das Berufs- und Gewerbetätigkeiten gewidmet ist, listet Pollux unter den Begriffen, die in unmittelbarem Zusammenhang mit τέχναι stehen, auch ὁμότεχνοι, σύντεχνοι sowie ἀντίτεχνοι (wofür auf die ἀντιτέχνησις in Thuc. VII 70,3 verwiesen wird). Zwei der bei Pollux angeführten Termini erscheinen ebenso in Phot. ο 314 (ὁμότεχνον, οὐ [οὐχὶ Philem.] σύντεχνον; daher Thom. Mag. 265,9; vgl. Reitzenstein 1897, 395 [26]), wobei dieser Strang der attizistischen Tradition σύντεχνος nicht empfohlen zu haben scheint. Interpretation Einen Anhaltspunkt für den Kontext des Subst. σύντεχνος bietet eventuell der einzige weitere Komödienbeleg – in klass. Zeit sonst nur Plat. Rep. 274d (τέχναι δὲ παρ’ Ἡφαίστου καὶ τῆς συντέχνου, bezogen auf Athene als Kunstgenossin des Hephaistos) –, nämlich Ar. Ran. 761–5 (νόμος τις ἐνθάδ’ ἐστὶ κείμενος, / ἀπὸ τῶν τεχνῶν, ὅσαι μεγάλαι καὶ δεξιαί, / τὸν ἄριστον ὄντα τῶν ἑαυτοῦ συντέχνων / σίτησιν αὐτὸν ἐν πρυτανείῳ λαμβάνειν / θρόνον τε τοῦ Πλούτωνος ἑξῆς), wo es Vertreter bedeutender Künste – darunter und v.a. der Dichtkunst – bezeichnet, die sich gewisse Privilegien in der Unterwelt (wie im Prytaneion des Hades zu sitzen) erworben haben (vgl. Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „haud dubie de poetis“).

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Δαίδαλος (Daidalos) („Daidalos“)

Daidalos war ein mythischer Handwerker, Bildhauer und Erfinder, der in den Quellen übereinstimmend als gebürtiger Athener und Nachkomme des Erechtheus galt (im attischen Alopeke, nahe der Deme  Daidalidai, wurde ihm der einzige Heroenkult eingerichtet; zu seiner Involvierung in einen der frühen Gerichtsprozesse des Areopags, vor dem er des Totschlags für schuldig befunden wurde, vgl. Hellan. FGrHist 323a F 22), obwohl er am häufigsten mit Kreta assoziiert wird (so auch im frühesten lit. Beleg: Hom. Σ 592; dort befreundete er sich mit König Minos, fertigte u.a. eine hohle hölzerne Kuh an, in die Pasiphae stieg, um sich mit Zeus in Stiergestalt zu vereinigen, und baute später das Labyrinth; vgl. Kearns 1997). Auf welche der mythischen Motive und Themen um die Figur des Daidalos in der Komödie rekurriert wurde, läßt sich anhand der nur spärlichen Fragmente nicht näher bestimmen (eine Präsenz des Daidalos ist ebenfalls in Aristophanes’ Kōkalos anzunehmen; vgl. PCG III.2 201). Die Datierung der Komödie ist ungewiß (vgl. Geißler 19692, 45, der 420 v. Chr. als den „frühesten möglichen Aufführungstermin“ erwägt). Aus der Bezeugung des Clemens von Alexandria (vgl. hier unten, zu test. ii), wonach Platon der Komiker und Aristophanes sich gegenseitig plagiieren, läßt sich kein Anhaltspunkt für eine vermeintliche Rivalität beider Komödiendichter eruieren (so Cobet 1840 und Kann 1909, 47–9; vgl auch Kyriakidi 2007), sondern wohl lediglich eine fehlgedeutete Unsicherheit der Quellen in der Zuweisung bestimmter Verse zu dem einen oder dem anderen Daidalos ableiten (so Kaibel in PCG III.2: „verba plane inepta, nisi forte eadem quaedam verba modo tamquam ex Aristophanis modo e Platonis Daedalo memorata Clementis auctorem repperisse dicas, ita ut utrius essent ambigeret“; vgl. Pirrotta 2009, 85); gleichnamige Komödien verfaßten auch Eubulos (PCG V 202) und Philippos (PCG VII 354), beide aus der Mese, während bei Sophokles’ Daidalos unklar ist, ob es sich um eine Tragödie oder ein Satyrspiel handelt (TrG IV 171). Die wenigen Fragmente erlauben keinen Rückschluß auf den Plot der Komödie: fr. 191 ist eine typische Aussage über den Ehebruch von Frauen; in fr. 192 wendet sich jemand an einen Maschineningenieur; in fr. 193 wird möglicherweise auf Helenas Geburt alludiert; in fr. 194 ist von Windeiern die Rede; in fr. 195 wird der Krake in einem kulinarischen Kontext erwähnt, in fr. 196 ein solcher serviert und in fr. 197 weichgeklopft (eventuell im Kontext von Amphidromien); in fr. 198 wird Zeus mit einem Epitheton apostrophiert, das auf sein betrügerisches Verhalten anspielt; in fr. 199 wird der gegenwärtig geführte Krieg als nutzlos bezeichnet; in fr. 200 wird ein Muschelstein erwähnt; fr. 201 besteht aus dem Verb Baumeister sein; in fr. *202 wird Bezug auf eine von Daidalos selbst geschaffene Statue genommen; in fr. 203 wird das Epitheton speerschlachtend, in fr. 204 ein Wort für Schüssel genannt.

Δαίδαλος (fr. 191)

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test. i K.–A. Proleg. de com. XXXa Koster (codd. M Rs Vat 918; ex M ed. Novati 1879 461–4) (= Ar. test. 2a,15) Δαίδαλος (δαιδάλους codd.) Daidalos] (‚Daidalos‘)

Zitatkontext

Vgl. hier oben, zu Γεωργοί test. 1.

test. ii K.–A. Clem. Alex. Strom. VI 26,5 Πλάτων δὲ ὁ κωμικὸς καὶ Ἀριστοφάνης ἐν τῷ Δαιδάλῳ τὰ ἀλλήλων ὑφαιροῦνται Platon der Komiker und Aristophanes im Daidalos bestehlen einander

Zitatkontext Die Bezeugung gehört zu einer Sektion in Clemens’ Stromateis (Clem. Alex. Strom. VI 5,2–27,5), worin Beispiele für literarische Plagiate (u.a. mit zahlreichen Komikerbelegen) angeführt werden.

fr. 191 K.–A. (187 K.) πάσαις γυναιξὶν ἐξ ἑνός γέ του 〈τρόπου〉 ὥσπερ παροψὶς μοιχὸς ἐσκευασμένος 1 ἑνός γέ του 〈τρόπου〉 Musurus: 〈ἐστιν〉 ἐξ ἑνός γέ του Fritzsche

für alle Frauen steht, aus dem einem oder dem anderen 〈Grund〉, wie eine Beilage, ein Ehebrecher parat Athen. IX 367b σὺ δ’ ἡμῖν ἀποκρίνασθαι δίκαιος εἶ παρὰ τίνι ἐπὶ τοῦ ἀγγείου ἡ παροψὶς κεῖται. ἐπὶ μὲν γὰρ ὄψου παρεσκευασμένου ποικίλου καὶ εἴδους τινὸς τοιούτου Πλάτωνα οἶδα εἰρηκότα ἐν Ἑορταῖς οὕτως· (Plat. fr. 32 [Heortai]). ἐν δὲ Εὐρώπῃ πάλιν ἐπὶ παροψήματος διὰ πλειόνων εἴρηκεν, (fr. 43 [Eurōpē]). ἐν δὲ Φάωνι· (fr. 190 [Phaōn]). Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ· ——. 367f ἐπὶ τοῦ σκεύους οὖν εἴρηκεν […] Ἀντιφάνης Βοιωτίῳ· (Antiphan. fr. 61,1 [Boiōtion]) […] ἀμφιβόλως δ’ εἴρηται τὸ παρὰ τῷ Ξενοφῶντι (Xen. Cyr. I 3,4) καὶ παρὰ τῷ τὸν Χείρωνα δὲ πεποιηκότι τὸν εἰς Φερεκράτην ἀναφερόμενον (Pher. fr. 157 [Cheirōn]) ἐπὶ ἡδύσματος ἡ παροψὶς κεῖται καὶ οὐχ, ὡς Δίδυμος ἐν τῷ περὶ παρεφθορυίας λέξεως (Did. p. 19

128

Aristophanes

Schmidt), ἐπὶ τοῦ ἀγγείου […] Νικοφῶν Σειρῆσιν· (Nicoph. fr. 22 [Seirēnes]). Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ· ——. Πλάτων Ἑορταῖς· (Plat. fr. 32 [Heortai]) Du aber bist uns die Antwort schuldig, bei wem das Wort paropsis in Bezug auf ein Gefäß vorkommt. Denn in Bezug auf ein raffiniert zubereitetes opson (‚gekochtes Gericht‘) oder irgendeine Speise von der Art weiß ich, daß Platon in den Heortai so gesagt hat: (Plat. fr. 32 [Heortai). Und in der Eurōpē hat er noch einmal ausführlicher über ein paropsēma (‚Delikatesse‘) gesprochen: (fr. 43 [Eurōpē]). Und im Phaōn: (fr. 190 [Phaōn]). Aristophanes im Daidalos: ——. Bezogen auf den Teller […] hat Antiphanes im Boiōtion gesagt: (Antiphan. fr. 61,1 [Boiōtion]) […] Zweideutig ist, was bei Xenophon gesagt ist (Xen. Cyr. I 3,4) und bei demjenigen, der den Cheirōn gedichtet hat, der Pherekrates zugeschrieben wird (Pher. fr. 157 [Cheirōn]) steht die paropsis für das Gericht und nicht, wie Didymos in der Schrift ‚Über die Korruption der Sprache‘ (Did. p. 19 Schm.), in Bezug auf das Gefäß […] Nikophon in den Seirēnes: (Nicoph. fr. 22 [Seirēnes]). Aristophanes im Daidalos: ——. Platon in den Heortai: (Plat. fr. 32 [Heortai])

Metrum Iambische Trimeter:

llkl k|lkl kl〈kl〉 llkl l|lkl llkl

Zitatkontext Das Fragment wird im Rahmen einer Diskussion (Athen. IX 367b– 8c) zu verschiedenen Bedeutungen von παροψίς zitiert, wobei die Widerlegung einer Interpretation des Didymos (Did. p. 19 Schm.) in 368b eine gelehrte Debatte über das Wort bereits unter alexandrinischen Grammatikern dokumentiert (vgl. Bagordo 2014b, zu Magn. fr. 1 [Dionysos I. II]): im Sinne von Leckerbissen werden unmittelbar davor Plat. fr. 32 [Heortai], fr. 43,2–5 [Eurōpē] und fr. 190 [Phaōn] angeführt (weitere Bedeutungen sind Servierteller oder Würzsauce – ἥδυσμα –, sowie die bei Athenaios selbst zu Beginn dieser Sektion – jeweils in 367b und 367df – zitierten Ar. fr. 191 und Plat. fr. 32 [Heortai]: aufgrund dieser Doppelzitate wollte Fritzsche 1884/45, 7 in ersterem – statt Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ – ἐν δὲ Δαιδάλῳ lesen, indem er das Fragment dem ebenfalls attestierten Daidalos Platons – vgl. PCG VII 440 sowie Plat. test. 1 und fr. 293 [dub.] – zuschrieb; vgl. Ar. fr. 194). Textgestalt Für Musurus’ Ergänzung ἐξ ἑνός γέ του τρόπου spricht das identische Thuc. VI 34,2 sowie das ähnliche Ar. Plut. 402 (ἑνί γε τῷ τρόπῳ). Interpretation In einem wohl dialogischen Kontext stellt eine unbekannte persona loquens eine Beobachtung allgemeiner Natur über die Disponibilität jeweils bereiter Liebhaber an, mit denen eine Frau Ehebruch begehen könne: hierbei handelt es sich um einen gut belegten komischen Topos (vgl. Ar. Pac. 979–85, Lys. 212–5, Thesm. 392. 395–7. 415–7, Eccl. 225. 522–5; einen Bezug auf Ledas vermeintlichen Ehebruch mit Zeus vermutet ohne jegliche Fundierung Zagari 2018, 73–4: „If we look back at the Thesmophoriazusae, Ecclesiazusae, and Lysistrata we realise that Aristophanes liked to portray women as adulterers and cunning among other not so flattering qualities, obviously suggesting a role reversal overall in the plays,

Δαίδαλος (fr. 192)

129

especially in a society where child legitimacy mattered so much and men would be terrified by the idea that their wives might cheat on them. Tyndareos suspecting his wife of adultery would be in accordance with other similar mythical women, and with Aristophanes’ general portrayal of the female“). Als μοιχός galt, wer die Frau eines anderen verführte (für Tochter, Schwester usw. vgl. Dem. 23,55 und Ar. Av. 558–9), wobei Ehebruch in Athen als schwerwiegendes Vergehen betrachtet wurde (vgl. etwa Lys. 1,33; zu den Strafen vgl. z. B. Lys. 1,25, [Dem.] 59,65; zur Möglichkeit einer Gerichtsklage vgl. Aristot. Ath. pol. 59,3 und Lys. fr. 58–61 Carey; zum attischen Recht bezüglich des Ehebruchs vgl. Lipsius 1908, 429–37. 710, Harrison 1968, I 32–6, MacDowell 1978, 124–5, Carey 1995, Schmitz 1997; zur Typologie des Ehebruchs in der Alten Komödie vgl. Orth 255–7, der drei Themenbereiche erkennt). Das Subst. παροψίς ist eine Ableitung von ὄψον sowie eine Variante von παρόψημα und bezeichnet ein als Nebenspeise serviertes Gericht (die Bedeutung von Servierteller tritt erst in der Koine auf; vgl. Lullies 1949); weitere Komödienbelege außer den bereits angeführten (vgl. hier oben, Zitatkontext) sind Alex. fr. 263,4–5 (οὐδὲ παρέχουσαι κνῖσαν ἡμῖν πλείονα / παροψίδες καὶ λῆρος) und Antiphan. fr. 225,3 (καὶ βολβὸς εἷς 〈τις〉 καὶ παροψίδες τινές) (vgl. Taillardat 19652, 104 A. 1).

fr. 192 K.–A. (188 K.) ὁ μηχανοποιός ὁπότε βούλει τὸν τροχὸν ἐᾶν † κἀνεκάς † λέγε „χαῖρε φέγγος ἡλίου“ 1 βούλει codd.: an λύει? Kassel Bergk: ἕλκειν ἀν. Cobet

2 ἐᾶν κἀνεκάς codd.: ἐᾶν ἀνεκάς Brunck: ἐλᾶν ἀν.

du, der Maschineningenieur, sooft du das Rad willst lassen † und nach oben †, sag: „Heil, der Sonne Licht“ Erot. α 24 Nachm. ἀνεκάς· ἀντὶ τοῦ ἀνωτάτω. σύγκειται γὰρ ἐκ τοῦ ἄνω καὶ τοῦ ἑκάς. ὡς καὶ Ἀριστοφάνης ἐν Δαιδάλῳ φησίν· —— anekas (‚nach oben‘): statt anōtatō (‚zu oberst‘). Es setzt sich zusammen aus anō (‚oben‘) und hekas (‚weit weg‘). Wie auch Aristophanes im Daidalos sagt: ——

Metrum Iambische Trimeter (v. 2 korrupt):

klrl k|rkl llkl kl†lkl†kklkl klkl

130

Aristophanes

Zitatkontext Die Glosse hat eine durch Phryn. Praep. soph. p. 32,11 (ἀνεκάς· Ἀττικῶς. καὶ σημαίνει τὸ ἄνω) sowie Phot. α 1797 = Sud. α 2234 = Synag. Σb α 1254 (ἀνεκάς· ψιλῶς, τὸ ἄνω λέγουσι, καὶ ἀνέκαθεν τὸ ἄνωθεν, mit Zitat von Eup. fr. 57 [Autolykos], Cratin. fr. 287 [Hōrai] und Cratet. fr. 12 [Hēroes]; vgl. hier unten, zum Lemma) dokumentierte attizistische Tradition (vgl. auch die grammatische Beobachtung in Plut. Thes. 33,3 τὸ γὰρ ἄνω τοὺς Ἀττικοὺς ἀνέκας ὀνομάζειν, καὶ ἀνέκαθεν τὸ ἄνωθεν). Textgestalt Für das tradierte κἀνεκάς erscheint als ökonomischste Lösung ἐᾶν ἀνεκάς von Brunck 1783, III 233 (zum Gebrauch von ἀνεκάς bei den Komikern vgl. hier unten, zum Lemma); zur Möglichkeit von ἐλᾶν (Konjektur von Bergk in Meineke II.2 1019) vgl. Bagordo 2014a, zu Canth. fr. 4 [Mēdeia] (in Antiatt. ε 124 Val. ἐλᾶν· ἀντὶ τοῦ ἐλαύνειν. Κάνθαρος Μηδείᾳ). Interpretation Unklar bleibt sowohl, wer die sprechende Person ist, die sich an einen Maschineningenieur wendet, als auch der genaue Kontext des mechanischen Befehls, worauf die Aufforderung folgt, das Sonnenlicht zu begrüßen (nach Kock I 436 ist es Zeus: „videtur Iuppiter post furtum amatorium in caelum rediens haec dicere metuens ne de machina delapsus moriatur“; an Daidalos’ Flucht aus dem Labyrinth denkt van Leeuwen 1906, zu Ar. Pac. 173–6, an Ikaros u.a. Dearden 1976, 84–5, während Schmid 1946, 194 A. 1 eine Bezugnahme auf den Sonnenaufgang vermutet). ὁ μηχανοποιός Der Gebrauch von Artikel + Subst. im Nom. als Vok. im Kontext von Befehlen ist keine Seltenheit (vgl. Ar. Ran. 519–21 ἴθι νυν, […] / […] / ὁ παῖς, ἀκολούθει δεῦρο, Eccl. 833 φέρε σὺ τἀνάφορον, ὁ παῖς, Amips. fr. 2 [Apokottabizontes] ἡ Μανία, φέρε; zum nominativus pro vocativo in Verbindung mit Eigennamen vgl. Bagordo 2014b, 164–5, zu Philon. fr. 6 [Kothornoi]; mit Befehlen vgl. auch Ar. Eccl. 737 δεῦρ’ ἴθ’ ἡ κομμώτρια, Clearch. fr. 4,2 [Pandrosos] 〈ἡ〉 παῖς); zum μηχανοποιός vgl. hier oben, zum fr. 160. ὁπότε βούλει τὸν τροχὸν Μit τρoχός dürfte das Rad bzw. die Rolle der μηχανή gemeint sein (vgl. LSJ s. v. ‚wheel of a stage-machine‘, mit Verweis auf ὁ τροχὸς τῆς μηχανῆς in P. Oxy. 1292,13, aus dem 1. Jh. n.Chr., und Mastronarde 1990, 289: „(reference or address to cranemaker [=operator], but interpretation uncertain: is τροχὸν a pulley?) (either Zeus or Daedalus?)“). ἐᾶν † κἀνεκάς † Zu ἐᾶν vgl. hier oben, Textgestalt. Das eher seltene Adv. ἀνεκάς (aus ἄνω + ἑκάς; diskutiert wurde von den antiken Grammatikern die Akzentuierung als oxyton oder proparoxyton; vgl. Apoll. Dysc. De adv. [GrGr II 2.1] p. 160,21 Schn.) ist erstmals in Pind. O. 2,22 belegt: in der Komödie Ar. Vesp. 17–8 (ἀσπίδα / φέρειν ἐπίχαλκον ἀνεκὰς εἰς τὸν οὐρανόν), Eup. fr. 57 [Autolykos] (ἀνεκάς τ’ ἐπαίρω καὶ βδελυρὸς σὺ τὸ σκέλος), Cratin. fr. 287 [Hōrai] (ἀνεκάς), Cratet. fr. 12 [Hēroes] (τὸν αὐχέν’ ἐκ γῆς ἀνεκὰς εἰς αὐτοὺς βλέπων, mit Perrone 2019, z. St.), wobei es sich häufig um einen Körperteil handelt, der angehoben wird. „χαῖρε φέγγος ἡλίου“ Diese Begrüßung des Sonnenlichtes ist hochpoetisch konnotiert mit vermutlich paratragischer Nuance (vgl. Rau 1967, 210; die unmit-

Δαίδαλος (fr. 193)

131

telbare Referenz erkannte man in Soph. Ai. 856–9 σὲ δ’ ὦ φαεννῆς ἡμέρας τὸ νῦν σέλας / καὶ τὸν διφρευτὴν Ἥλιον προσεννέπω / πανύστατον δή κοὔποτ’ αὖθις ὕστερον / ὦ φέγγος).

fr. 193 K.–A. (185 K.) ᾠὸν μέγιστον τέτοκεν, ὡς ἀλεκτρυών καὶ Athen.2: om. Athen.1 ταῦτ’ ἔχοντα Athen.2 : ταῦθ’ ἑκόντα Athen.1 πουλύπους Athen.2: πολύπους καὶ σηπίας Athen.1

(σηπίας καὶ)

ein riesiges Ei hat sie geboren, wie ein Huhn Athen. IX 374c τὸν δ’ ἀλεκτρυόνα ἐκ τῶν ἐναντίων οἱ ἀρχαῖοι καὶ θηλυκῶς εἰρήκασι (373e) […] καὶ Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ· –– καὶ πάλιν· (fr. 194) das Wort alektryōn (‚Huhn‘) haben hingegen die antiken Autoren auch im Femininum verwendet (373e) […] Auch Aristophanes im Daidalos: ——. Und ein weitere Mal: (fr. 194)

Metrum Iambischer Trimeter:

llkl l|rkl klkl

Zitatkontext Das Fragment wird in einer von zahlreichen Belegen gestützten Diskussion zu Bedeutung und Flexion von ὄρνις (Athen. IX 373a–4d) abgeschlossen durch den Vergleich mit ἀλεκτρυών, ἀλεκτορίς und ἀλέκτωρ (373e–4d); affine grammatische Überlegungen sind etwa in [Hdn.] Π. κλίσ. ὀνομ. [GrGr III.2] p. 761,17–9 Lentz (οὕτως οὖν καὶ ὄρνις ὄρνιθος καὶ ὄρνιθες ἡ εὐθεῖα τῶν πληθυντικῶν, καὶ κατὰ ἀποβολὴν τοῦ θ καὶ κράσει τοῦ ι καὶ ε εἰς ι μακρὸν ὄρνις) bezeugt. Auffällig ist, daß sich aus dem Fragment keine Rückschlüsse auf das grammatische Genus ziehen lassen (es fehlen genusmarkierende Wörter wie Artikel, Pronomen bzw. Adjektiv), vielmehr das Fem. lediglich kontextimmanent ist (es geht um eine das Ei gebärende Frau). Im Anschluß daran wird für eben diese Genusfrage fr. 194 herangezogen (vgl. hier unten, zum Fr.). Interpretation Anhand von Cratin. fr. 115 [Nemesis] (Λήδα, σὸν ἔργον· δεῖ σ’ ὅπως εὐσχήμονος / ἀλεκτρυόνος μηδὲν διοίσει τοὺς τρόπους, / ἐπὶ τῷδ’ ἐπῴζουσ’, ὡς ἂν ἐκλέψῃς καλὸν / ἡμῖν τι καὶ θαυμαστὸν ἐκ τοῦδ’ ὄρνεον; dieses Fragment eröffnet die Diskussion des Zitatträgers bezüglich des Genus von ἀλεκτρυών; vgl. hier oben, Zitatkontext) wurde an Leda als Satzsubjekt gedacht (Bergk 1838, 398): somit würde auch hier auf Helenas Geburt angespielt. Leda war die Tochter des aitolischen Königs Thestios und der Eurythemis (Apollod. I 7,10) sowie die Frau des lakedaimonischen Königs Tyndareos; zu den ihr zugeschriebenen Kindern gehören u.a. Klytaimestra, Helena sowie die Dioskuren Kastor und Polydeukes;

132

Aristophanes

in der epischen Tradition indessen gilt Zeus als Helenas Vater (Hom. Γ 426, δ 184. 219. 227), Nemesis als ihre Mutter (Cypr. EGF fr. 7 = PEG fr. 9,1): auf der Flucht vor Zeus soll diese sich in verschiedene Tiere verwandelt haben, zuletzt in eine Gans, die von Zeus in Gestalt eines Schwans befruchtet wird; daraufhin soll sie ein Ei geboren haben, das Leda (von einem Hirten oder von Hermes) überbracht bzw. von ihr gefunden wird, aus dem Helena schlüpft, die von Leda aufgezogen wird (vgl. Sapph. fr. 166 V., das zitierte Cratin. fr. 115 [Nemesis], Hyg. Astr. 2,8 und Apollod. III 127–8. X 6–7; vgl. auch Herodor. FGrHist 31 F 21 und Plut. Quaest. conv. 637a); die Version hingegen, wonach Leda selbst von Zeus in Gestalt eines Schwans begattet wird, ist erst in Eur. Hel. 16–22 und IA 794–800 bezeugt (vgl. auch Or. 1385–7; nach Paus. III 16,1 soll das Ei der Leda im LeukippidenHeiligtum in Sparta gezeigt worden sein; in der archäol. Evidenz – etwa der att. Vasenmalerei seit dem 5. Jh. v. Chr. – finden sich v.a. Darstellungen der Auffindung des Eies durch Nemesis; vgl. LIMC 4.2 291–358).

fr. 194 K.–A. (186 K.) ἐνίοτε πολλαὶ τῶν ἀλεκτρυόνων βίᾳ ὑπηνέμια τίκτουσιν ᾠὰ πολλάκις 1 ἐνίοτε Et. gen., Sud., schol.: ἐνιότε Phot.: om. Athen.: ἓν ἴστε Porson: εὖ ἴστε Meineke πολλοί Sud. 1–2 βίᾳ ὑπηνέμια Phot., Sud. (βία ὑπ. Et. gen.): ὑπηνέμια βίᾳ (βία CE) Athen.: καὶ ὑπήνεμα schol.: ,γύναι, ὑπηνέμια Cobet

es trifft sich, daß viele Hühner aus Zwang Windeier legen oft Phot. υ 158 = Et. gen. B s. v. ὑπηνέμια = Sud. υ 425 ὑπηνέμια· ὑπηνεμία ὡς ἡμεῖς λέγουσιν. Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ· ——. Πλάτων δὲ ὁ φιλόσοφος ἐν Θεαιτήτῳ ἀνεμιαῖα. καὶ Μένανδρος Δακτυλίῳ· (Men. fr. 99 [Daktylios]). τὰ δίχα σπέρματος ἄρρενος hypēnemia (‚Windeier‘): hypēnemia sagen sie wie wir. Aristophanes im Daidalos: ——. Platon der Philosoph aber [sagt] im Theaitetos (Plat. Theaet. 151e) anemiaia (‚Windeier‘). Auch Menander im Daktylios: (Men. fr. 99 [Daktylios]). Die ohne männliches Sperma Athen. IX 374c τὸν δ’ ἀλεκτρυόνα ἐκ τῶν ἐναντίων οἱ ἀρχαῖοι καὶ θηλυκῶς εἰρήκασι (373e) […] καὶ Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ· (Ar. fr. 193) καὶ πάλιν· —— das Wort alektryōn (‚Huhn‘) haben hingegen die antiken Autoren auch im Femininum verwendet (373e) […] Auch Aristophanes im Daidalos: (Ar. fr. 193). Und ein weiteres Mal: ——

Δαίδαλος (fr. 194)

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schol. Ar. Nub. 663a (E) ἀλεκτρυόνα κατὰ ταὐτὸν· οὐκ ἂν ἄλλως λέγοιτο τοῦτο, εἰ μὴ ἐν ἔθει ἦν αὐτοῖς τότε καὶ τὴν θήλειαν ἀλεκτρυόνα λέγειν. σαφὲς δὲ γίνεται ἐν Ἀμφιαράῳ· (Ar. fr. 17 [Amphiaraos]) alektryōn (‚Huhn‘) in derselben Weise: das ließe sich andernfalls nicht sagen, wenn es nicht bei ihnen damals üblich gewesen wäre, auch das weibliche Huhn alektryōn zu nennen. Deutlich wird das im Amphiaraos: (Ar. fr. 17 [Amphiaraos]). Und in Platons Daidalos: —— (cf. Plat. fr. [dub.] 293)

Metrum Iambischer Trimeter:

krkl l|lkl rlkl klkr llk|l klkl

Zitatkontext Der Photios-Eintrag (von dem Suda und Etymologicum genuinum abhängen; vgl. Theodoridis 2013, z. St.) hat ein weiteres Pendant in Sud. υ 424 (ὑπηνέμια· ὑπηνέμια καλεῖται τὰ δίχα συνουσίας καὶ μίξεως. σύνηθες δὲ λέγειν αὐτοῖς ἀνεμίδιον [ἀνεμιαῖον Küster]. Πλάτων ἐν Θεαιτήτῳ· γόνιμον ἀνεμίδιον τυγχάνει; vgl. auch υ 423 ὑπηνέμια· τὰ ψευδῆ καὶ ἀβέβαια. γίνεται γὰρ αὐτῷ ἐντεῦθεν τὰ ὑπηνέμια καὶ τερατώδη, ἀντὶ τῆς ἀληθοῦς ἐπιστήμης, οἷον εἴδωλα ἄττα καὶ σκιαί. πράττουσι γοῦν πρὸ τῆς τῶν ἀληθῶν ἐπιστήμης τὰ ψεύδη; vgl. auch Hsch. υ 536 ὑπηνέμια ὠά· τὰ δίχα τοῦ ὀχευθῆναι γεννώμενα); weitere Einträge zum Lemma sind Phot. υ 159 = Sud. υ 426 = Et. gen. B s. v. ὑπηνέμιοι (woher Et. magn. p. 780,27 = Et. Sym. cod. V fol. 190v) = Synag. υ 103 (ὑπηνέμιοι· ὑπὸ τὸν ἄνεμον). In Athen. IX 373e–4c findet sich eine ausführliche Diskussion zu ἀλεκτρυών als Fem. mit zahlreichen Komödienbelegen (Cratin. fr. 115 [Nemesis], Stratt. fr. 61 [Psychastai], Anaxandr. fr. 48 [Tēreus], Theop. fr. 10 [Eirēnē], Ar. Nub. 665–6), zu denen auch fr. 193 und fr. 194 gehören (eine attizistische Herkunft läßt sich diesbezüglich z. B. in Phryn. Ecl. 200 F. erkennen); vom epitomierten Athenaios (Athen. epit. II 57e ᾠὰ δὲ οὐ μόνον ἀνεμιαῖα ἐκάλουν, ἀλλὰ καὶ ὑπηνέμια) hängt Eust. in Od. p. 1479,28 ab. Wie Moer. α 144 Hansen ([~ Thom. Mag. 19,19] ἀνεμιαῖον Ἀττικοί· ὑπηνέμιον Ἕλληνες) zeigt, bevorzugten die Attizisten die Form ἀνεμιαῖος. Das Aristophanes-Scholion kommentiert Ar. Nub. 662–4 (eine Szene zum korrekten Gebrauch von Mask. und Fem. von ἀλεκτρυών; vgl. auch schol. Ar. Nub. 663b). Textgestalt Das fast einhellig tradierte ἐνίοτε dürfte entgegen manchem Emendationsversuch (Porson 1823, 624: ἓν ἴστε; Meineke V.1 42: εὖ ἴστε) beizubehalten sein (vgl. Kassel-Austin z. St.: „defendi posse videtur ἐνίοτε, ‘fit ut multae gallinae identidem ova irrita pariant’“; Dindorf 1835, 597 verweist auf Ar. Ach. 314 πόλλ’ ἂν ἀποφήναιμ’ ἐκείνους ἔσθ’ ἃ κἀδικουμένους, Blaydes 1896, 302 auf Timocl. fr. 30 [Pontikos] πολλοὺς γὰρ ἐνίοθ’ ἡ πενία βιάζεται / ἀνάξι’ αὑτῶν ἔργα παρὰ φύσιν ποιεῖν).

134

Aristophanes

Interpretation In einer dialogischen Situation beobachtet jemand, daß viele Hühner, was oft der Fall sei, Windeier legten, wobei sich der mutmaßlich metaphorische Sinn der Äußerung (ob etwa auf Frauen bezogen) nicht ermitteln läßt. ᾠὸν ὑπηνέμιον (oder ἀνεμιαῖον) bezeichnet ein vom Wind befruchtetes Ei, das nichts als Luft enthält (eine ausführliche Erklärung in Aristot. De gen. anim. 750b 3–751a 24, nach dem die ὑπηνέμια ᾠά die Unvollständigkeit weiblicher Zeugungskraft dokumentierten, indem diese lediglich die ὕλη liefere, die ohne die vom Mann beigesteuerte κίνησις leb- und seelenlos bleibe; vgl. Zirkle 1936; zur theriomorphen Darstellung meteorologischer Phänomene u.a. der Winde vgl., insbes. für Boreas, De Angelis 2010, 335–9); in der Komödie erscheint das Bild des Windeies relativ häufig: in Ar. Av. 694–5 (Ἐρέβους δ’ ἐν ἀπείροσι κόλποις / τίκτει πρώτιστον ὑπηνέμιον Νὺξ ἡ μελανόπτερος ᾠόν) erkannte man Bezüge auf eine orphische Kosmogonie, wobei, noch ehe sich Gaia und Uranos aus dem Chaos ausdifferenzierten, Nyx ein ὑπηνέμιον ᾠόν gebar, aus dem Eros geboren wurde und von diesem wiederum die Vögel; in Ar. fr. 592,18–21 (φλυαρία καὶ λῆρος ὕβρεω[ς / κἄλλως ὄνειδος καὶ κατ[άγελως / το[ύτ]ῳ γὰρ ὥσπερ τοῖσιν [ᾠοῖς / τ[οῖς] ἀνεμιαίοις ὅτι νεοτ[τ, mit Bagordo 2016, z. St.) wird die Metapher des sterilen Eies sprichwörtlich in Bezug auf die Frau verwendet, die auf die olisboi verzichtet, die sie für so nutzlos wie Windeier erachtet; Arar. fr. 6 [Kaineus] (ἀνεμιαῖον ᾠόν) ist kontextlos zitiert (in Antiatt. α 108 Val.); ohne ᾠόν in Men. fr. 99 [Daktylios] (ἀνεμιαῖον ἐγένετο; vgl. hier oben, Zitatkontext); in Plat. Theaet. 151e. 157d. 161a. 210b steht das Bild im Zusammenhang mit der Maieutik, indem Gedanken wie fruchtbare Eier oder sterile Windeier beschaffen sein können. Da ἐνίοτε bei Aristophanes erst wieder in Ar. Plut. 1124–5 (οὔκουν δικαίως, ὅστις ἐπόεις ζημίαν / ἐνίοτε τοιαῦτ’ ἀγάθ’ ἔχων;) erscheint, wurde es als ursprünglich nicht-attisches Wort ion. Herkunft klassifiziert (Wackernagel 1907, 6 A. 1 [Kl. Schr. II 1037 A. 1]; vgl. auch Willi 2003, 191 A. 150; in der Archaia sonst nur in Eup. fr. 221,2 [Poleis] κἀνίοτ’ ἂν ἀπεκοιμᾶτ’ ἂν ἐν Λακεδαίμονι, mit Olson 2016, z. St.: „As if this were only an occasional, incidental failing, barely worthy of notice“; früheste Belege finden sich in ion. Prosa und Eur. Hel. 1213, der spätere Gebrauch beschränkt sich auf die Mese und att. Prosa seit Isokrates).

fr. 195 K.–A. (189 K.) καὶ ταῦτ’ ἔχοντα πουλύπους καὶ σηπίας καὶ Athen.2: om. Athen.1 ταῦτ’ ἔχοντα Athen.2 : ταῦθ’ ἑκόντα Athen.1 πουλύπους Athen.2: πολύπους καὶ σηπίας Athen.1

und das, obwohl (?) er Kraken und Tintenfische hat

(σηπίας καὶ)

Δαίδαλος (fr. 195)

135

Athen. VII 1316b τὸ δὲ πώλυπον λέγειν Αἰολικόν· Ἀττικοὶ γὰρ πουλύπουν λέγουσιν. Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ· ——. καὶ πάλιν· (fr. 196) Die Form pōlypos (‚Krake‘, Akk.) ist äolisch: die attischen Autoren nämlich sagen poulypous (‚Krake‘, Akk.). Aristophanes im Daidalos: ——. Und ein weiteres Mal: (fr. 196) Athen. VII 2323c σηπία. Ἀριστοφάνης Δαναΐσι· —— sēpia (‚Tintenfisch‘). Aristophanes in den Danaides (sic): ——

Metrum Iambischer Trimeter:

llkl k|lkl llkl

Zitatkontext Im Rahmen eines alphabetisch geordneten Überblicks über Fische (Athen. VII 277b–330c) wird bezüglich des Kraken (πουλύπους) auch dessen Flexion diskutiert (316a–c); die zweite Athenaios-Stelle weist das Fragment den Danaides zu (vgl. Kassel–Austin z. St.: „dubium ab Athenaeo alterutro loco in fabulae nomine erratum sit an vero in Danaidibus poeta eundem versiculum leviter immutatum iteraverit“). Interpretation πουλύπους ist die hom. und att. Form (paretymologisch als Vielfüßler gedeutet) für das ursprüngliche πώλυπος (etymologisch ungeklärt; die Form πολύπους läßt sich nicht vor dem 4. Jh. v. Chr. nachweisen); es handelt sich um den Octopus vulgaris (vgl. Thompson 1947, 204–8); in der Komödie wird der Krake für seine Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit sowie für seine vermeintliche Autophagie (vgl. jeweils Orth 2013, zu Alc. fr. 1 [Adelphai moicheuomenai] und zu fr. 30) oder – wie hier – im kulinarischen Kontext genannt (vgl. Ar. fr. 196. 197, Theop. fr. 6 [Aphroditē], wohl auch Amips. fr. 6 [Katesthiōn]). καὶ ταῦτα beim Partizip könnte auf konzessive Semantik hinweisen (vgl. Miccolis 2018, zu Archipp. fr. 1 [Amphitryōn], mit weiteren Beispielen). Anhand von Harp. α 97 K. = p. 27,6 Dind. (ἀμφιδρόμια· Λυσίας ἐν τῷ περὶ τῆς ἀμβλώσεως [Lys. or. 11 fr. 22 Carey], εἰ γνήσιος ὁ λόγος. ἡμέρα τις ἤγετο ἐπὶ τοῖς νεογνοῖς παιδίοις, ἐν ᾗ τὸ βρέφος περὶ τὴν ἑστίαν ἔφερον τρέχοντες, καὶ ὑπὸ τῶν οἰκείων καὶ φίλων πουλύποδας καὶ σηπίας ἐλάμβανον) wurde plausibel an eine Verbindung mit den Amphidromien gedacht, einem attischen Fest, bei dem in Erinnerung an die Geburt der Leda-Kinder der Neugeborene in die Hausgemeinschaft aufgenommen wurde (vgl. Bergk 1838, 397–8), wobei zu den Gaben u.a. Tintenfisch und Oktopus gehörten, wie Ephipp. fr. 3,9 [Gēryonēs] (κοινῇ τε χναύειν τευθίσιν σηπίδια) zeigt (zu diesem Fest vgl. Hamilton 1984).

136

Aristophanes

fr. 196 K.–A. (190 K.) τὸν πουλύπουν μοι ἔθηκε μοὔθηκε Bergk

τὸν πολύπουν ἐμοὶ / ἔθηκε Jacobs

den Kraken hat er/sie mir aufgetischt Athen. VII 316b (fr. 195). καὶ πάλιν· —— und erneut: ——

Metrum Ungewiß:

llkllkla

Zitatkontext

Vgl. hier oben, zu fr. 195.

Textgestalt Eine Emendation von μοι ἔθηκε in μοὔθηκε ist nicht nötig (Bergk in Meineke II.2 1018: „nisi forte praestat τ. π. παρέθηκε“; letztere Vermutung ist zwar durch den nahezu technischen Gebrauch des Verbs παρατιθέναι für auf den Tisch legen – vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 1,7 [Amphiktyones] – motiviert, doch ebenfalls überflüssig). Interpretation Eine Person berichtet offenbar von einer Mahlzeit, an der er bzw. sie Kraken serviert bekam. Das Fragment steht in einem nicht genauer zu bestimmenden Zusammenhang mit fr. 195 und fr. 197.

fr. 197 K.–A. (191 K.) πληγαὶ λέγονται πουλύπου πιλουμένου πηγαὶ ACE: corr. Casaubonus

πουλύπου A: πολ- CE

von Schlägen erzählen sie eines weichgeklopften Kraken Athen. VII 316b (fr. 196) καὶ πάλιν· —— und erneut: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

llkl l|lkl llkl

Zitatkontext

Vgl. hier oben, zu fr. 195.

Δαίδαλος (fr. 198)

137

Interpretation Ein Zusammenhang mit fr. 195 und fr. 196 bietet sich an, wobei die Hypothese einer Verbindung zu einer Szene im Kontext der Amphidromien (vgl. hier oben, zu fr. 195) sich insofern erhärten läßt, als hier von πιλεῖν (wörtl. ‚filzen, dichtmachen, kneten‘), dem Weichklopfen der Tentakeln eines Kopffüßers, die Rede ist (zum Verfahren vgl. Aristot. Hist. anim. 622a 14 τὸ μὲν οὖν πλεῖστον γένος τῶν πολυπόδων οὐ διετίζει· καὶ γὰρ φύσει συντηκτικόν ἐστιν· σημεῖον δ’ ἐστίν, πιλούμενος γὰρ ἀφίησιν ἀεί τι καὶ τέλος ἀφανίζεται); das Verfahren gehörte offenbar zu den festen Riten der Amphidromien, die in Attika wenige Tage nach der Geburt eines Kindes gefeiert wurden (vgl. Ephipp. fr. 3,10 [Gēryonēs] πιλεῖν τε πολλὰς πλεκτάνας ἐπιστρόφως; vgl. hier oben, zu fr. 195; vgl. auch Zenob. vulg. III 24 = Prov. Bodl. 345 = Phot. δ 668 = Sud. δ 1267 δὶς ἑπτὰ πληγαῖς πολύπους πιλούμενος· ἐπὶ τῶν κολάσεως ἀξίων, παρόσον ὁ πολύπους θηρευθεὶς τύπτεται πολλάκις πρὸς τὸ πίων γενέσθαι; zur Möglichkeit der Evokation dieses Kontextes durch die Erwähnung von Kraken vgl. auch Amips. fr. 6 [Katesthiōn], mit Orth 2013, z. St.). Dadurch erscheint ein vermeintlich übertragener Gebrauch des Bildes im Sinne von jemand, der verprügelt wurde (so Taillardat 19652, 350; vgl. auch Pellegrino 2015, z. St.) als reine Spekulation. Der Vers ist durch starke, schwerlich auf Zufall beruhende Assonanzen (πληγ-/λέγ-/πουλύπου/πιλου-) charakterisiert.

fr. 198 K.–A. (184 K.) ἤδη τις ὑμῶν εἶδεν Εὐρύβατον Δία; ἤδη Ioh., Eust.: εἰ δὴ Sud.

εἶδεν Ioh., Sud.: οἶδεν Eust.

wer von euch hat schon mal den Zeus Eurybatos gesehen? Sud. ε 3718 Εὐρύβατος· πονηρός. […] καὶ Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ, ὑποθέμενος τὸν Δία εἰς πολλὰ ἑαυτὸν μεταβάλλοντα {καὶ πλουτοῦντα} καὶ πανουργοῦντα· —— Eurybatos: . […] Auch Aristophanes im Daidalos, indem er Zeus als einen porträtiert, der sich in viele Dinge verwandelt, {auch in einen reichen Mann} und in einen Bösewicht: —— Eust. in Od. p. 1864,30 (Paus. ε 83 Erbse) καθὰ ὁ μῦθος τὸν Δία ἔπλασε πολλάκις μορφούμενον ἄλλοτε ἄλλως ἐπὶ δόλῳ, οὕτω, φασὶ, καὶ Ἀριστοφάνης ἐν Δαιδάλῳ ὑποθέμενος αὐτὸν εἰς πολλὰ μεταβαλλόμενον καὶ πανουργοῦντα φησίν· ——, ὡς τοῦ Εὐρυβάτου δηλαδὴ ποικίλου ὄντος πονηρεύεσθαι demgemäß ließ auch der Mythos ihn oft in bald diese, bald jene Form sich um der Täuschung willen verwandeln, so – heißt es – porträtiert ihn auch Aristophanes im Daidalos als einen, der sich in vieles verwandelt, sogar in einen Bösewicht, und sagt: ——, da Eurybatos angeblich listig-geschickt darin war, Böses zu tun

138

Aristophanes

Ioh. Diac. in Hermog. meth. p. 140 Rabe ὁ δὲ Εὐρύβατος παλίμβολος γέγονεν ἀνήρ, ὡς Ἀριστοφάνης ἔν τινι τῶν δραμάτων φησίν (ὑποθέμενος γὰρ ὁ ποιητὴς τὸν Δία ἑαυτὸν εἰς πολλὰ μεταβάλλοντα καὶ πανουργοῦντα φησίν add. cod. Sf, Rabe p. 515)· —— und Eurybatos ist ein tückischer Mann gewesen, wie Aristophanes in einem seiner Bühnenstücke sagt: —— schol. cod. Ambr. 523 Ioh. Diac. in Hermog. meth. p. 1402 Rabe Εὐρυβάτου πρᾶγμα. Ἀριστοφάνης ὑποθέμενος τὸν Δία εἰς πολλὰ ἑαυτὸν μεταβάλλοντα καὶ πανουργοῦντα φησίν· —— Eurybatou pragma (‚Eurybatos’ Sache‘). Aristophanes indem er Zeus als einen porträtiert, der sich in viele Dinge verwandelt, auch in einen Bösewicht: ——

Metrum Iambischer Trimeter:

llkl l|lkl rlkl

Zitatkontext Zitiert wird das Fragment in lexikographischen Einträgen zur Person des Eurybatos der Kroisos-Sage (vgl. hier unten, Interpretation): im SudaEintrag werden neben Aristophanes auch Nic. fr. 112 Gow–Scholfield, Aristot. fr. 84 Gigon und Dur. FGrHist 76 F 20 angeführt (vgl. auch das direkt vorangehende Sud. ε 3717 Εὐρύβατον ἄνδρα· φασὶ τοῦτον Ἐφέσιον εἶναι καὶ λαβόντα χρήματα παρὰ Κροίσου, ὥστε στρατιὰν συναγαγεῖν εἰς τὸν πόλεμον τὸν εἰς τοὺς Πέρσας, προδότην γενόμενον ἐγχειρίσαι τῷ Κύρῳ τὰ χρήματα τοῦ Κροίσου· καὶ ἐντεῦθεν τοὺς πονηροὺς Εὐρυβάτας καλεῖσθαι); heranzuziehen ist ebenfalls, mit Erwähnung des Aristophanes ohne Zitat, schol. Luc. Alex. 4 (p. 181,8 Rabe) (Εὐρύβατος ὡς πονηρὸς καὶ πανοῦργος, πρὸς δὲ καὶ προδότης εἰσάγεται Ἀριστοφάνει τῷ κωμικῷ καὶ Δημοσθένει τῷ ῥήτορι [Dem. 18,24]). Der Kommentar zur rhetorischen Schrift Περὶ μεθόδου δεινότητος (tradiert unter dem Namen des Rhetors Hermogenes von Tarsos aus dem 2./3. Jh. n.Chr.) des Johannes Diakonos (auch Logothet genannt), eines schwer zu identifizierenden byz. Gelehrten (11./12. Jh.), weist zahlreiche Zitate antiker Autoren auf und verrät großes literaturgeschichtliches Interesse. Interpretation Ein unidentifizierbarer Sprecher fragt eine Gruppe von Personen, wer von ihnen bereits den durch das Epitheton Εὐρύβατος – nach dem Vorbild des hom. εὐρύοπα – als Trickser und Betrüger charakterisierten Zeus gesehen habe: Eigenschaften, die gemäß antiken Quellen von der gleichnamigen Figur evoziert und in Andeutung an Zeus’ Verhalten (Betrug, Trickserei, Verwandlungsfähigkeit) aufgrund seiner unzähligen Affären suggeriert würden (zur komischen Parodie dieser Affären vgl. Casolari 2003, 32–4). Besagter Eurybatos von Ephesos war von Lydiens König Kroisos mit einem unermeßlich großen Geldbetrag zu den Spartanern gesandt worden, um sie um militärische Unterstützung zu bitten, wobei er zu Kyros, dem König der Perser, überlief und somit zum Inbegriff des Bösewichts (πονηρία, μοχθηρία) geworden ist (vgl. Aeschin. 3,137, Ephor. FGrHist

139

Δαίδαλος (fr. 199)

70 F 58, Diod. Sic. IX 32, Sud. ε 3717; vgl. hier oben, Zitatkontext; so wohl auch in Amph. fr. 10 [Gynaikomania] Εὐρύβατε κνισολοῖχε, 〈l〉 οὐκ ἔσθ’ ὅπως / οὐκ ὀλβιογάστωρ εἶ σύ, wo ein unersättlicher Parasit als Eurybatos angeredet wird, wenngleich hier nicht eindeutig ist, ob es sich bei dem Namen um eine Anspielung auf den historischen Verräter Eurybatos von Ephesos handelt – seiner sprichwörtlichen Schlauheit wegen – oder aber auf einen der Kekropen, der (nach Zahl und Namen variierenden) Söhne der Theia und des Okeanos, die zumeist paarweise auftreten: so etwa Olos und Eurybatos; Akmon/Aklemon und Passalos; Sillos und Tribalos; sie galten als sprichwörtlich boshafte Gauner und Räuber und waren mit der Herakles-Sage verbunden (vgl. Diod. Sic. IV 31,7, Pherec. FGrHist 3 F 77, Xenag. FGrHist 240 F 28, Apollod. II 6,3, Diotim. fr. 2 Kinkel, Ov. Met. XIV 88–100; ein weiteres sprichwörtliches Beispiel für πονηρία ist u.a. Phrynondas in Ar. fr. 26 [Amphiaraos], mit Orth 2017, z. St.). fr. 199 K.–A. (192 K.) περὶ τοῦ γὰρ ὑμῖν ὁ πόλεμος νῦν ἐστί; περὶ ὄνου σκιᾶς 1 ἡμῖν Sud. G

1–2 ὁ πόλεμος νῦν ut glossema del. Blaydes

2 :: περὶ Brunck

worum geht es euch bei dem Krieg von jetzt? Um des Esels Schatten Phot. ο 364 = Sud. ο 400 ὄνου σκιά καὶ περὶ ὄνου σκιᾶς. Σοφοκλῆς Κηδαλίωνι· (Soph. fr. 331 R.) […] Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ· ——. Ἀριστοτέλης δὲ ἐν Διδασκαλίαις καὶ δράματός τινος φέρει ἐπιγραφήν, Ὄνου σκιάν ‚des Esels Schatten‘ und ‚über des Esels Schatten‘. Sophokles im Kēdaliōn: (Soph. fr. 331 R.) […] Aristophanes im Daidalos: ——. Und Aristoteles bezeugt in den Didaskaliai (Aristot. fr. 625 R.3) auch den Titel eines Bühnenstücks, Onou skia (Archippos)

Metrum Iambische Dimeter (?):

rlkl lrkl llkr klkl

Zitatkontext Die beiden lexikographischen Einträge dieser sprichwörtlichen Redensart haben eine gemeinsame attizistische Herkunft (Paus. ο 24 Erbse); weitere lexikographische und paroimiographische Quellen sind Prov. Bodl. 711, Diogen. VII 1 (CPG I 287), Hsch. ο 927, Apostοl. XII 92 (CPG II 566), schol. Plat. Phdr. 260c 7 (119 p. 137–9 Cufalo), schol. Luc. Hermot. 71 (p. 244–5 Rabe); für die Variante ὑπὲρ ὄνου σκιᾶς vgl. schol. Ar. Vesp. 191d, Prov. Bodl. 926, Zenob. vulg. VI 28 (CPG I 169–70), Sud. ο 327; Apostol. XVII 69 (CPG II 703).

140

Aristophanes

Interpretation In einer wohl lyrischen Situation (wenn die Skansion in 2ia zutrifft) fragt der Chor eine Gruppe von Leuten, weshalb sie den gegenwärtigen Krieg überhaupt führe, und gibt dabei selbst die Antwort seiner Nutzlosigkeit. Der Sinn der Redensart ὄνου σκιᾶς – das Sich-Bemühen um eine bedeutungsund nutzlose Sache – wird aus Ar. Vesp. 190–1 ([ΒΔ.] περὶ τοῦ μαχεῖ νῷν δῆτα; / [ΦΙ.] περὶ ὄνου σκιᾶς, mit Biles–Olson 2015, z. St.) ersichtlich, das eine mit dem Fragment identische Struktur aufweist. Sprichwörter mit einem Esel sind in der Komödie häufig vertreten (vgl. Bianchi 2016, zu Cratin. fr. 56 [Drapetides]). Trotz legitimer Vorbehalte (Brunck 1783, III 235) verliehe ein Sprecherwechsel dem Text keinen größeren Fluß (zu Recht Bergk in Meineke II.2 1019: „imo qui interrogat, idem etiam respondet“).

fr. 200 K.–A. (193 K.) Poll. VII 100 (codd. FS, A, BC) καὶ τούτων ἰδέαι πλείονες, καὶ κ ο γ χ υ λ ί α ς δὲ λ ί θ ο ς ἐν Ἀριστοφάνους Δαιδάλῳ (ἐν Ἀρ. Δαιδ. om. BC) und von diesen gibt es mehrere Formen, und auch der konchylias lithos (‚M u s c h e l s t e i n‘) in Aristophanes’ Daidalos

Metrum Ungewiß (κογχυλίας = lkkl; λίθος =

ka).

Zitatkontext Neben dem aristophanischen Ausdruck wird der κογχυλιάτης in Xen. Anab. III 4,10 (ἦν δὲ ἡ μὲν κρηπὶς λίθου ξεστοῦ κογχυλιάτου, mit schol. z. St. κογχυλίας λίθος καὶ κογχυλιάτης, λίθος σκληρὸς ἔχων ἐν ἑαυτῷ κογχυλίους τύπους) erwähnt (vgl. auch Hsch. κ 3195 κογχυλίας λίθος· σκληρός, ἔχων ἐν ἑαυτῷ κογχυλίου τύπους). Interpretation Es handelt dabei sich um einen Stein, der aus Muscheln besteht und somit zur Meereslandschaft gehört (vgl. Blümner 1884, III 59; zu hypothetischen Implikationen für den Daidalos-Mythos vgl. Pellegrino 2015, z. St.); weitere vergleichbare Junkturen – d. h. mit λίθος als Subst. und einem Derivat von κόγχη wie κογχυλιάτης, κογχυλιώδης bzw. κογχίτης – außer dem beim Zitatträger erwähnten Xen. Anab. III 4,10 (vgl. hier oben, Zitatkontext) sind Strab. I 3,4 (αὐτόν τε εἰδέναι πολλαχῆ πρόσω ἀπὸ τῆς θαλάττης λίθον τε κογχυλιώδη), Paus. I 44,6 (ὕστερον δὲ τοῦ θεοῦ χρήσαντος ἐκοσμήθη λίθῳ κογχίτῃ) sowie Philostr. Vit. Apoll. 2,20 (νεὼν δὲ πρὸ τοῦ τείχους ἰδεῖν φασιν οὐ παρὰ πολὺ τῶν ἑκατομπόδων λίθου κογχυλιάτου; vgl. auch Ael. Nat. anim. XV 8 γίνεσθαι δὲ τὸν προειρημένον λίθον ἐκ κόγχης στρόμβῳ ἐμφεροῦς μεγάλῳ).

Δαίδαλος (fr. 201)

141

fr. 201 K.–A. (195 K.) Poll. VII 117 ἐπεὶ δὲ καὶ τοὺς οἰκοδόμους τέκτονας Ὅμηρος καλεῖ, καὶ ἀρχιτέκτων εἴρηται παρὰ Πλάτωνι· βιαία γὰρ ἡ ἐν τῷ Σοφοκλέους Δαιδάλῳ „τεκτόναρχος μοῦσα.“ τὸ δὲ ἀ ρ χ ι τ ε κ τ ο ν ε ῖ ν Ἀριστοφάνης εἴρηκεν ἐν Δαιδάλῳ Denn auch die oikodomoi (‚Baumeister‘) nennt Homer tektones (‚Baumeister‘) (Hom. ζ 315), auch architektōn (‚Baumeister‘) wird bei Platon gesagt (Plat. Rep. 295e); forciert ist nämlich die tektonarchos mousa (‚ Muse‘) in Sophokles’ Daidalos (Soph. fr. 159 R.). Und das Verb architektonein (‚A n f ü h r e r s e i n‘) hat Aristophanes im Daidalos benutzt

Metrum Ungewiß (iambisch?) (lklkl). Zitatkontext Vgl. hier oben, zu fr. 186; da das Verb sonst nur in Ar. Pac. 305 vorkommt (vgl. hier unten, Interpretation) und das aristophanische Daidalos-Zitat unmittelbar auf ein Zitat aus Sophokles’ gleichnamigem Stück (Soph. fr. 159 R.) folgt, wurde das Fragment in Zweifel gezogen (vgl. Dindorf 1835, 598: „Verbo ἀρχιτεκτονεῖν utitur v. 305. Quamobrem videndum ne Pollux Δαιδάλῳ pro Εἰρήνῃ scripserit, quum Sophoclis ex Daedalo locus ante oculos versaretur“). Interpretation Das Verb ἀρχιτεκτονεῖν, denominal von ἀρχιτέκτων ‚Architekt, Baumeister‘ (seit Herodot) und somit wörtl. ‚Baumeister sein‘ (so für das Fragment Kaibel in Kassel–Austin z. St.: „sensu proprio“; eindeutig belegt seit dem 3. Jh. v. Chr. etwa in Sosip. fr. 1,15–6 [Katapseudomenos] ἐδίδασκεν ἡμᾶς πρῶτον ἀστρολογεῖν kl / ἔπειτα μετὰ ταῦτ’ εὐθὺς ἀρχιτεκτονεῖν, wo Sikon als Archeget der Kulinarik von einem Koch umfassende Bildung verlangt haben soll, die neben Astronomie, Physik und Kriegskunst zugleich auch Architektur inkludierte, deren praktischer Nutzen für die Kochkunst in den vv. 36–43 erklärt wird), erscheint auch in Ar. Pac. 305 (πρὸς τάδ’ ἡμῖν, εἴ τι χρὴ δρᾶν, φράζε κἀρχιτεκτόνει, der Chor an Trygaios), jedoch wohl eher im übertragenen Sinn von Anführer sein, wie ein Chef handeln (vgl. Olson 1998, z. St.: „‘act as a foreman’“; anders Arnott 1996, zu Alex. fr. 153,2 [Milēsioi]: „The verb ἀρχιτεκονῶ appears in its literal sense ‘I act as master-builder/director of works’ at Ar. Pax 305 (sc. with reference to rescuing Peace from the pit)“), eine Bedeutung, die ein Pendant im ebenfalls bereits im 5. Jh. v. Chr. belegten übertragenen Gebrauch von ἀρχιτέκτων hat (vgl. z. B. Eur. Cycl. 477–8 χὤταν κελεύω, τοῖσιν ἀρχιτέκτοσιν / πείθεσθ’; vgl. auch [Dem.] 40,32. 56,11, Aristot. Pol. 1325b 23, EN 1152b 2; so auch Plaut. Poen. 1110 me quoque dolis iam superat architectonem) und bei fehlendem Kontext auch für das Fragment am nächsten liegen dürfte; andererseits harmoniert die eigentliche Bedeutung gut mit dem Stücktitel Daidalos (in Aesch. fr. 281a,16 R. ποίας δὲ τ[ιμ]ῆς ἀρχ. . . . . . . εις . [ ist ἀρχι̣τεκτονεῖς Konjektur von Page 1957, 192, der den Vers so wiedergibt: „‘Of what privilege are you the originator?’, or possibly ‘Of what office are you the chief executive?’“; vgl. aber Radt z. St.: „at utique τ prius non scriptum fuit“).

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Aristophanes

fr. *202 K.–A. (194 K.) Hsch. δ 48 Δ α ι δ ά λ ε ι α (-ον Bothe)· Ἀριστοφάνης τὸν ὑπὸ Δαιδάλου κατασκευασθέντα ἀνδριάντα, ὡς διὰ τὸ ἀποδιδράσκειν δεδεμένον Daidaleia (‚D a i d a l i s c h e W e r k e‘): Aristophanes [nennt so] die von Daidalos angefertigte Statue, als ob sie wegen Fluchtgefahr gefesselt wäre

Metrum Ungewiß (lkla). Zitatkontext Weiteres lexikographisches Material um Δαιδάλειος bietet Phot. δ 9 (Δαιδάλειον· τὸν ὑπὸ Δαιδάλου κατασκευασθέντα ἀνδριάντα, 〈ὃν〉 διὰ τὸ δοκεῖν ἀποδιδράσκειν νομίζεσθαι δεδεμένον· δόξα γὰρ κατεῖχεν ὡς τῶν δαιδάλων ἔργων ἐμψύχων ὄντων καὶ κινουμένων· πρῶτος γὰρ οὗτος ὁ Δαίδαλος τῶν ἀγαλμάτων φησὶ διεβίβασε τὸν ἕτερον τῶν ποδῶν καὶ τοὺς ὀφθαλμοὺς ἀνεπέτασε καὶ τὰς χεῖρας προέτεινε καὶ δόξαν παρέσχεν ὅτι ἔμψυχα ποιεῖ τὰ ἀγάλματα· πρὸ γὰρ αὐτοῦ συμπεπηγότα τε ἐγίνετο καὶ συμμεμυκότα καὶ τὰς χεῖρας καθήκοντα), wohl aus Diogenian (vgl. Theodoridis 1982, z. St.), das sich bis δεδεμένον mit Hsch. δ 48 und bis ἀνδριάντα mit Et. magn. p. 251,1 deckt, während der Abschnitt πρῶτος – συμμεμυκότα auch in Λέξ. ῥητ. p. 240,16 Bk. wiederkehrt. Hingegen findet sich die ausführlichste Beschreibung der hier glossierten Daidaleia, wenn auch in Bezug auf eine ebenfalls sprichwörtliche Wendung in Plat. Men. 97d (vgl. hier unten, Interpretation), in Zenob. Ath. I 12 (vulg. III 7) (Δαιδάλου [-λεια vulg.] ποιήματα […] τῶν παλαιῶν δημιουργῶν πλαττόντων τὰ ζῶα τυφλὰ, ὁ Δαίδαλος καὶ τοὺς ὀφθαλμοὺς αὐτοῖς ἀνεπέτασεν, ὡς καὶ δόξαν κατασχεῖν ὅτι καὶ ἔμψυχά ἐστι καὶ κινοῦνται καὶ φθέγγονται. φασὶ γοῦν τινὰ τῶν δαιδαλουργῶν ἀνδριάντων δεδέσθαι τοῦ ποδὸς, ὡς μὴ ἀποδράμοι) (vgl. ferner Sud. δ 110 = Paus. δ 2 Erbse Δαιδάλου ποιήματα· ἐπὶ τῶν ἀκριβούντων τὰς τέχνας. ἐπειδὴ οἱ παλαιοὶ δημιουργοὶ συμμεμυκότας τοὺς ὀφθαλμοὺς ἐποίουν, ὁ δὲ Δαίδαλος ἀνεπέτασεν αὐτοὺς καὶ τοὺς πόδας διέστησε). Das Fragment wird insofern von Kassel–Austin z. St. als unsicher qualifiziert, als nicht vollkommen auszuschließen ist, daß es sich auf Aristophanes von Byzanz bezieht (vgl. Latte 1953, z. St. – „grammaticus potius quam comicus“ – und Lorenzoni 2017, 439) – eine Option, die jedoch angesichts eines Komödientitels Daidalos, der einen Gebrauch des Adj. begünstigte, sowie aufgrund der Präsenz des Lemmas in der Bühnenliteratur des 5. Jhs. v. Chr. (vgl. hier unten, Interpretation) nicht naheliegt. Interpretation Mit Δαιδάλειον – ob subst. Adj. oder Adj. etwa zu ἄγαλμα – sind Statuen gemeint, die von der Hand des mythischen Bildhauers und Baumeisters Daidalos stammten und sich durch eine Reihe ungewöhnlicher Eigenschaften wie etwa offene Augen, ausgestreckte Arme und gespreizte Beine auszeichneten, was ihnen ein sehr realistisches und nahezu lebendiges Aussehen verlieh (zu diesen Statuen vgl. Schweitzer 1932, 127–64 und Philipp 1975, 50–4 und v.a. Kassel

Δαίδαλος (fr. 203)

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1983; zu Daidalos Frontisi-Ducroux 1975 und Snell 1973); der Ruf dieser selbstbewegenden Autome wird in klass. Zeit durch weitere Belege, u.a. mit dem Adj. Δαιδάλειος, bezeugt: in Eur. fr. 372 Kn. (οὐκ ἔστιν, ὦ γεραιέ, μὴ δείσῃς τάδε· / τὰ πάντα κινεῖσθαι δοκεῖ / βλέπει〈ν〉 τ’ ἀγάλμαθ’· ὧδ’ ἀνὴρ κεῖνος σοφός, aus dem Satyrspiel Eurystheus) erschrickt ein Greis (wohl Silenos) beinahe beim Anblick der augenscheinlich selbstbewegenden und mit eigenem Sehvermögen ausgestatteten Artefakte daidalischer Kunstfertigkeit; in Cratin. fr. 75 [Thrattai] ({A.} † πανὶ κακὸν † δεῦρο μαστεύων τινά. / {B.} πότερα χαλκοῦν ἢ ξύλινον; 〈ἢ〉 καί 〈τι〉 χρύσεον προσῆν; / {A.} οὐδαμῶς ξύλινος ἐκεῖνος *  *  * / ἀλλὰ χαλκοῦς ὢν ἀπέδρα. {B.} πότερα Δαιδάλειος ἦν / ἤ τις ἔκλεψεν αὐτόν;) reagiert ein Dialogpartner auf die Bemerkung seines Mitredners, gewisse goldene Statuen seien soeben davongelaufen, prompt mit der berechtigten Frage, ob diese nicht etwa von Daidalos angefertigt worden seien (vgl. auch Plat. Men. 97d ὅτι τοῖς Δαιδάλου ἀγάλμασιν οὐ προσέσχηκας τὸν νοῦν· ἴσως δὲ οὐδ’ ἔστιν παρ’ ὑμῖν. {ΜΕ.} πρὸς τί δὲ δὴ τοῦτο λέγεις; {ΣΩ.} ὅτι καὶ ταῦτα, ἐὰν μὲν μὴ δεδεμένα ᾖ, ἀποδιδράσκει καὶ δραπετεύει, ἐὰν δὲ δεδεμένα, παραμένει. {ΜΕ.} τί οὖν δή; {ΣΩ.} τῶν ἐκείνου ποιημάτων λελυμένον μὲν ἐκτῆσθαι οὐ πολλῆς τινος ἄξιόν ἐστι τιμῆς, ὥσπερ δραπέτην ἄνθρωπον – οὐ γὰρ παραμένει – δεδεμένον δὲ πολλοῦ ἄξιον· πάνυ γὰρ καλὰ τὰ ἔργα ἐστίν, wo von Daidalos’ Kunstwerken gesagt wird, es lohne nicht, die zu kaufen, die losgebunden seien, weil sie wegliefen und Reißaus nähmen).

fr. 203 K.–A. (196 K.) Hsch. δ 2241 δ ο ρ υ φ ό ν ο ν (δορι- West per litt. ap. Kassel–Austin ad Telecl. fr. 31)· Ἀριστοφάνης Δαιδάλῳ. ὅτι δὲ † Φιλόκτητος (Φιλοκλῆς J. Pearson) τῇ λέξει ἐχρήσατο πρῶτος, δηλοῖ Τηλεκλείδης ἐν Πρυτάνεσι (-νεῦσι cod.). δηλοῖ δὲ τὸν δολοφονοῦντα doryphonon (‚s p e e r s c h l a c h t e n d‘): Aristophanes im Daidalos. Daß † Philoktētos dieses Wort als erster verwendete (vgl. Philocl. TrGF 24 F 4?), zeigt Telekleides in den Prytaneis (Telecl. fr. 31 [Prytaneis]). Er weist aber den dolophonōn (‚der mit List Mordende‘) auf

Metrum Ungewiß (klka). Zitatkontext

Vgl. Bagordo 2013, zu Telecl. fr. 31 [Prytaneis]

Textgestalt Das tradierte δοριφόνον wurde in δορυφόνον emendiert (M. L. West brieflich an Kassel–Austin zu Telecl. fr. 31 [Prytaneis]; zur Verbesserung in Φιλοκλῆς vgl. Philocl. TrGF 24 F 4?). Interpretation Das Epitheton δορυφόνος ist nur hier sowie in dem beim Zitatträger direkt anschließend zitierten Telecl. fr. 31 [Prytaneis] belegt (vgl. Bagordo 2013, z. St.).

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Aristophanes

fr. 204 K.–A. (197 K.) Phryn. Ecl. 400 F. κάκκαβον· διὰ τοῦ η κ α κ κ ά β η ν λέγε, τὸ γὰρ διὰ τοῦ ο ἀμαθές. καὶ γὰρ Ἀριστοφάνης ἐν Δαιδάλῳ διὰ τοῦ η χρῆται kakkabos (‚Schüssel‘, Akk.): sag kakkabē (‚S c h ü s s e l‘) mit ē, die Form mit o nämlich ist unkultiviert. Denn auch Aristophanes im Daidalos verwendet die Form mit ē

Metrum Ungewiß (lkl). Zitatkontext Die Form κακκάβη wird aus attizistischer Perspektive der von Pollux verteidigten Alternativform κάκκαβος generell vorgezogen (vgl. Phot. κ 84 [= Ael. D. κ 4 Erbse] κακκάβη· ἣν ἡμεῖς κάκκαβον. ἔστι δὲ λοπαδῶδες ἔχον ἐξ ἑαυτοῦ τρεῖς πόδας; vgl. Eust. in Il. p. 872,12, in Od. p. 1390,50, Moer. κ 4 Hansen κακκάβη Ἀττικοί· κάκκαβος Ἕλληνες, Synag. Σa κ 40 = Phot. κ 83 [Or. fr. B 81 Alp.] κακκάβην δεῖ λέγειν, οὐχὶ κάκκαβον. σημαίνει δὲ τὴν χύτραν, mit Alpers 1981, 228–9); in Poll. X 106 (ὥσπερ καὶ κακκάβην τὴν λοπάδα ἐρεῖς, εἰπόντος Ἀριστοφάνους ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις· „τὴν κακκάβην γὰρ κᾶε τοῦ διδασκάλου“ [Ar. fr. 495 [Skēnas katalambanousai]]) wird der Vers als Beleg für eine Schüssel namens κακκάβη im Rahmen einer Diskussion zu Utensilien des mageiros angeführt (vgl. auch Athen. IV 169c τὴν χύτραν δ’ Ἀριστοφάνης ἐν Σκηνὰς καταλαμβανούσαις κακκάβην εἴρηκεν οὕτως· „τὴν κακκάβην γὰρ κᾶε τοῦ διδασκάλου“ [Ar. fr. 495 [Skēnas katalambanousai]]). Interpretation In der Form κακκάβη bzw. κάκκαβος erscheint dieses Lehnwort unbekannter Herkunft (vielleicht semitisch; vgl. Frisk GEW, s. v.) in zahlreichen Komödienbelegen: κακκάβη in Ar. fr. 224 [Daitalēs] (κἄγειν ἐκεῖθεν κακκάβην), Antiphan. fr. 216,1–4 [Philothēbaios] (πάντ’ ἔστιν ἡμῖν· ἥ τε γὰρ συνώνυμος / τῆς ἔνδον οὔσης ἔγχελυς Βοιωτία / τμηθεῖσα κοίλοις ἐν βυθοῖσι κακκάβης / χλιαίνετ’, αἴρεθ’, ἕψεται, παφλάζεται) und Hermipp. fr. 19 [Dēmotai] (κακκάβη, überliefert in Antiatt. κ 90 Val.); κάκκαβος in Antiphan. fr. 180,4–7 [Parasitos] ({A.} κάκκαβον λέγω· / σὺ δ’ ἴσως ἂν εἴποις λοπάδ’. {B.} ἐμοὶ δὲ τοὔνομα / οἴει διαφέρειν, εἴτε κάκκαβόν τινες / χαίρουσιν ὀνομάζοντες εἴτε σίττυβον;) und Nicoch. fr. 17 [Lēmniai] (κακκάβους); ein Diminutiv in Eub. fr. 37,1–2 [Iōn] (τρύβλια δὲ καὶ πατάνια καὶ κακκάβια καί / λοπάδια); nach Phot. κ 84 (vgl. hier oben, Zitatkontext) handelt es sich um ein der lopas ähnliches Kochgefäß mit drei Füßen (weshalb sie nicht auf einen Dreifuß gestellt werden muß), während andere (Athen. IV 169c, Hsch. κ 313 und Phot. κ 83) eine Ähnlichkeit mit der chytra suggerieren (weitere Lit. in Bagordo 2020, zu Ar. fr. 495 [Skēnas katalambanousai]).

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Indices Index verborum ἀγαθός: 30. 33. Ἀγαθώνειος: 115. ἀγορά: 32. ἀγρός: 23. ᾁδοφοίτης: 86. ἀθάρη: 61. αἱρεῖν: 86. Αἰσχύλος: 97. ἀκολουθεῖν: 71. ἀκροκώλιον: 99. ἀλεκτρυών: 131. 132. ἁλμάς: 74. Ἁλμυρίδες: 55. ἅλς: 92. ἀνακαλύπτειν: 61. ἀνεκάς: 129. ἄνθραξ: 63. ἅπας: 105. ἀποικία: 94. ἀποκλάειν: 28. ἀπολοπίζειν: 63. ἀποπλεῖν: 69. ἄρτος: 17. 28. 99. 110. ἀρχηγέτης: 60. ἀρχιτεκτονεῖν: 141. ἀσκοθύλακος: 117. ἄστυ: 23. Ἀττική: 30. αὐλοί: 78. αὐτοφυής: 30. βαθύπλουτος: 28. βακτηρία: 67. βακτήριον: 66. βάλλειν: 55. βεμβράς: 65. βία: 132. βοεικός: 28. βολβός: 48. 99. βούλεσθαι: 129. βροτός: 105. βωμολοχεύειν: 107. γαμεῖσθαι: 69. γάργαλος: 118. γε: 33. 55. 59. 127.

γέρων: 72. γιγνώσκειν: 94. γλίχεσθαι: 16. γραμματεῖον: 99. γυνή: 127. Δαιδάλειος: 142. δάπεδον: 30. διανίζειν: 64. διάρροια: 86. διαφυτεύειν: 32. διδάσκειν: 101. διελκύειν: 28. Διονύσιον: 53. 102. δορυφόνος: 143. δρυπεπής: 74. ἐγκέφαλος: 48. ἐγκιλικίζειν: 20. εἴδειν: 86. Εἰρήνη: 28. εἰσφέρειν: 110. ἐκκλησία: 86, ἐκλέπειν: 105. ἐκροπίζειν: 40. ἐλάα: 74. ἐλᾴζειν: 41. ἐλπίς: 86. ἐμβάπτειν: 92. ἐμεῖν: 60. ἔνδον: 49. ἐνέχειν: 111. ἐνίοτε: 132. ἐξολλύναι: 20. ἑορτή: 111. ἐπαινεῖν: 97. ἕρμα: 119. ἐσθίειν: 92. 99. ἑταῖρα: 74. ἐτεός: 69. Εὐρύβατος: 137. ἔχειν: 71. 134. ἕψειν: 101. ζευγάριον: 28. Ζεύς: 58. 86. 137. ἥλιος: 104. 129.

Index verborum ἡμέρα: 58. θαμά: 86. Θεαρίων: 114. θεραπεύειν: 98. θερμός: 51. Θρᾳκοφοίτης: 86. θρῖον: 48. θρύμμα: 110. θυγaτήρ: 55. θύειν: 103. ἰατρός: 57. Ἱπποκράτης: 35. κακκάβη: 144. κακός: 16. κακῶς: 11. 57. καλάμινος: 78. καλεῖν: 108. Καλλίας: 36. καλός: 34. καμπύλη: 67. κανίσκιον: 110. κάπρος: 77. κάραβος: 99. καρπεῖον: 120. κατακοτταβίζειν: 90. καταλαλεῖν: 80. καταπαίζειν: 107. κατάπλασμα: 121. καταπυγοσύνη: 48. καταχέζειν: 90. κατεμεῖν: 90. κατέρχεσθαι: 86. Κέκροψ: 30. κεστρεύς: 94. κευθμών: 86. κιγκλοβάτης: 73. Κινησίας: 86. κληρωτήριον: 80. κογχυλίας: 140. κοινῇ: 86. κοπίς: 68. κράδη: 95. κρέας: 48. κριβανίτης: 51. κυανοβενθής: 111. κύκλιος: 86. κύκλος: 111. κυλικεῖον: 19. κωδύα: 33.

λέγειν: 20. λεπαστή: 111. λεπτός: 86. λευκός: 51. λίθος: 140. λιπαρός: 28. 30. λορδός: 73. λούεσθαι: 23. 28. μαγειρικός: 68. μάλθα: 99. μέγας: 11. 48. 131. μεθύειν: 60. μειράκιον: 72. Μέλητος: 36. 86. Μελιτεύς: 38. 77. μεστός: 61. μετόρχιον: 41. μέτοχος: 121. μηχανοποιός: 95. 129. μοιχός: 127. μονῳδία: 98. μορμολυκεῖον: 53. Ναΐς: 116. νεκρός: 86. νήστις: 94. νυμφίον: 69. ξηρός: 92. ξυλλαμβάνειν: 86. ξυνέρχεσθαι: 86. ὀβελίας: 17. ὀθόνιον: 19. οἰκοδόμος: 122. οἶκος: 38. οἴχεσθαι: 86. ὀλίγος: 58. ὄνος: 139. ὄξος: 92. ὀξωτόν: 48. ὀπτόν: 17. ὀρίγανον: 48. οὖθαρ: 30. ὀφθαλμιᾶν: 57. παιδάριον: 71. παῖς: 16. 111. πάνυ: 51. παραφρονεῖν: 51. παρέχειν: 55. παροψίς: 127. παταγεῖν: 34.

161

162 παύεσθαι: 28. πεντέχους: 64. περαίνειν: 36. περιάγειν: 95. περίδρομος: 62. περίθεσις: 123. περίλοιπος: 110. περιφέρειν: 111. Περσίς: 67. πέρυσιν: 57. πιλοῦν: 136. πλάτανον: 32. πλέκειν: 110. πληγή: 136. πληκτίζεσθαι: 72. πόλεμος: 28. 139. πολιόχρως: 65. πόλις: 30. πολλάκις: 132. πόλος: 104. πορνεύτρια: 42. πόστη: 104. ποταμός: 86. πουλύπους: 134. 136. πρᾶγμα: 51. 55. 111. πρεσβύτης: 74. προπεταννύναι: 19. προσκρεμαννύναι: 53. προσφέρειν: 111. πτισάνη: 101. πτωχικός: 66. πύλη: 86. ῥάφανον: 28. ῥῆμα: 92. ῥοή: 39. ῥυθμός: 73. Σαννυρίων: 86. σηπία: 134. Σηράγγιον: 43. Σθένελος: 92. σιλφιωτόν: 48. σκάπτειν: 28. σκαφίον: 81. σκευάζειν: 127. σκιά: 139. σκόμβρος: 124. σκότος: 86. στιφρός: 74. στλεγγίς: 71.

Index verborum Στρεψαῖοι: 44. σύνδειπνον: 97. συνοικία: 62. σύντεχνος: 125. σφαῖρα: 71. σφόδρα: 25. 86. 111. σχοίνινος: 103. σχολάζειν: 23. ταχύς: 111. τέκνον: 51. τευτλίον: 48. τέχνη: 86. τήμερον: 69. τῆτες: 82. τίκτειν: 131. 132. τλᾶν: 86. τραγικός: 86. τραπεζοφόρος: 45. τρέπειν: 104. τρέφειν: 64. τρόπος: 127. τροχός: 129. τρύβλιον: 61. τρυγῳδός: 86. τρύξ: 28. τυγχάνειν: 17. ὑδρία: 64. υἱός: 35. ὑπαλείφειν: 57. ὑπηνέμιον: 132. ὑποπαρθένος: 74. ὑπόστιφρος: 59. ὑπότριμμα: 48. φακῆ: 99. 101. φέγγος: 129. φήμη: 105. φιλεῖν: 74. φίλος: 30. φιλοχωρεῖν: 86. φορμός: 103. φράζειν: 53. φωνή: 59. χαίρειν: 30. 129. χαλκίον: 23. χαριεντίζεσθαι: 107. χθών: 30. χορός: 86. χορτάζειν: 98. χρή: 95.

Index rerum χωρεῖσθαι: 23. ψίθυρος: 108. ψωμοκόλαξ: 172.

163

ᾠδικός: 83. ᾠόν: 131. 132. ὠχεῖσθαι: 86.

Index nominum Areopag: 126. Agathon: 84. 85. 115. 116. 119. 123. Aischylos: 49. 50. 85. 93. 97. Amphidromien: 126. 135. 137. Anaximander: 105. Apollon: 79. Aristophanes von Byzanz: 116. 142. Athen / Athener / athenisch: 10. 13. 15. 24. 26. 29. 31. 32. 37. 38. 47. 54. 55. 60. 61. 78. 81. 84. 89. 102. 118. 121. 127. 129. Athene: 46. 61. 125. Attika: 9. 10. 27. 30. 31. 41. 56. 76. 137. Babylonier: 78. Daidalos: 126. 130. 140. 142. 143. Demeter: 39. Dikaiopolis: 9. 57. 67. Dionys(e)ion: 47. 53. 54. 55. Dionysien: 9. 18. Dionysos: 17. 36. 39. 55. 85. 89. 102. Elektra: 113. Eukrates (aus dem Demos Melite): 48. 77. 78. Euripides: 29. 47. 49. 50. 67. 89. 93. 94. 98. Eurybatos von Ephesos: 137. 138. 139. Gorgias: 10. 37. 38. 117. Helena: 126. 131. 132. Herakles: 50. 139. Hermes: 10. 44. 45. 80. 132. Hippokrates (Sohn des Ariphron aus dem Demos Cholargos): 10. 35. 36. . Kallias III (Sohn des Hipponikos II): 36. 37.

Kilikier: 10. 21. Kimon: 32. Kinesias: 80. 84. 86. 87. 89. 90. Kleon: 10. 13. 15. 16. Klytaimestra: 113. 131. Kroisos: 138. Leda: 106. 128. 131. 132. 135. Megakles: 10. 22. 23. Meletos (I. II): 10. 36. 37. 84. 86. 89. 90. 98. Melite (Demos): 38. 39. 77. 78. Minos: 126. Nais (Hetäre): 84. 85. 116. 117. Nemesis: 132. Nikias: 9. 10. 13. 47. Perikles / perikleisch: 9. 35. 36. 78. Philippos (Gorgias’ Schüler): 10. 37. 38. Piräus: 43. 44. Plutos: 58. 98. Sannyrion: 84. 86. 87. 89. 90. 98. 109. Serang(e)ion: 43. skythisch: 48. 82. Sokrates / sokratisch: 36. 48. 67. 80. Sophokles: 49. 85. 93. 97. 113. 126. 139. 141. Sparta / Spartaner / spartanisch: 10. 25. 26. 27. 29. 68. 69. 132. 138. Strepsa / Strepsaier: 44. Strepsiades: 23. 97. Thrakien / thrakisch: 36. 44. Trygaios: 9. 96. 141. Zeus: 126. 128. 130. 132. 137. 138.

Index rerum Agon (epirrhematisch): 104. 106. 108. Agora: 10. 32. 60. . Anbau (vgl. Landwirtschaft): 10. 41. 76. Aprosdoketon: 27. 29. 39. . Architektur: 141.

Archon: 10. 145. 46. 50. aristokratisch: 23. Armut: 92. 104. 109. Assonanz: 35. 76. 137. autochthon / Autochthonie: 10. 31.

164

Index rerum

Autom: 143. autoschediastisch: 26. 56. 89. Baccheus (Metrum): 75. Bäcker / Bäckerei: 47. 52. 84. 85. 115. Bad / baden: 10. 24. 25. 28. 43. 44. 72. Bankett (vgl. Gastmahl): 30. 97. 100. Bauern: 9. 10. 13. 14. 24. 25. 26. 30. 31. 32. 42. 57. 68. 73. 120. Baumeister: 63. 85. 122. 126. 141. 142. Botschafter: 23. 112. Brot: 10. 17. 18. 28. 30. 51. 52. 53. 85. 99. 100. 108. 109. 110. 111. 114. 115. Chor / Choreuten: 9. 10. 24. 25. 29. 32. 39. 47. 56. 71. 74. 86. 90. 109. 114. 140. Chorege: 39. Choriambus / choriambisch: 29. 75. 112. Demagogen / demagogisch: 69. 78. Demokraten / demokratisch: 10. 26. 27. 48. 78. Dialekt / dialektal: 53. 62. 65. 82. Diebstahl: 52. 57. Dikast / dikastisch: 10. 12. 27. Diminutiv: 20. 67. 82. 110. 144. Ehebrecher / Ehebruch: 55. 126. 127. 128. 129. Ei: 85. 106. 131. 132. 134. Eid: 10. 21. Epirrhema / epirrhematisch: 31. 106. Epitheton: 29. 30. 31. 32. 45. 66. 74. 109. 113. 126. 138. 143. erotisch: 42. 72. 74. 119. Esel: 70. 139. 140. Feige: 25. 26. 27. 40. 48. 51. 76. 96. Fisch: 47. 51. 63. 64. 65. 66. 95. 124. 135. Fleisch: 48. 51. 69. 100. 103. Flöte: 85. 107. 115. 116. Frühstück: 41. Gastmahl (vgl. Bankett): 75. 84. 85. 97. 103. 109. Gericht (Prozeß): 11. 12. 37. 48. 81. 126. 129. Glykoneus (Metrum): 73. 75. Granatapfel: 10. 39. 40. 85. 124. Heiligtum: 43. 85. 102. 132. Heroen: 47. 50. 60. 126. Hetäre: 23. 47. 63. 84. 85. 116. 117. Hoden: 72. homoerotisch: 36. 37.

Hülsenfrüchte: 101. Hydria: 47. hypokoristisch: 117. iambisch: 11. 13. 15. 16. 17. 19. 20. 22. 24. 33. 49. 52. 54. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 53. 64. 65. 66. 67. 68. 87. 91. 93. 95. 96. 97. 98. 99. 100. 101. 102. 104. 105. 112. 117. 128. 129. 131. 133. 135. 136. 138. 139. 141. idiomatisch: 12. 34. 59. 70. Instrument (Musik): 48. 79. Kitzel / kitzeln: 85. 188. 119. Klimax: 91. 108. Koch: 68. 69. 101. 141. Kochgefäß / -gerät: 24. 144. kōmōdoumenos: 10. 13. 93. Korb: 85. 103. 104. 110. 111. Koryphäus: 25. 109. kosmologisch: 106. Kottabos: 25. 90. 91. Krake: 76. 126. 134. 135. 136. 137. Kran / Kranführer: 85. 95. 96. Krankheit: 57. Krieg: 9. 28. 96. 126. 139. 140. 141. Krug: 64. 65. 111. 112. 113. kulinarisch: 46. 47. 85. 93. 94. 126. 135. 141. Kunst / Kunstwerk: 85. 86. 89. 92. 125. 143. Kuppler/-in: 47. 48. 57. 63. 75. Labyrinth: 126. 130. Land / Landleben: 9. 10. 13. 24. 25. 30. 31. 32. Landwirtschaft (vgl. Anbau): 41. Leder: 15. 16. 117. 118. Leinentuch: 10. 19. Lexikographen / Lexikographie / lexikographisch: 18. 20. 21. 34. 36. 38. 41. 43, 48. 54. 56. 58. 59. 60. 61. 68. 72. 74. 75. 79. 80. 82. 83. 96. 97. 100. 103. 104. 110. 116. 118. 120. 121. 123. 138. 139. 142. literaturkritisch: 49. 84. 94. lyrisch: 10. 24. 28. 29. 32. 74. 75. 91. 109. 110. 140. Magerkeit: 88. 95. Masken: 47. 53. 54. 55. 123. medizinisch: 57. 58. 65. 75. 101. 111. 121. Metapher / metaphorisch: 12. 34. 40. 47. 49. 85. 94. 96. 134.

Index locorum militärisch: 13. 14. 16. 138. Mohnkopf: 10. 33. 34. Monodie: 29. 85. 98. Muschel: 140. Musik / musikalisch: 48. 79. 83. 84. Myrtenzweige: 10. 45. 46. obszön: 42. 47. 49. 50. 51. 74. 85. 94. 119. Oliven: 10. 41. 48. 74. 75. 76. onomatopoetisch: 85. 109.119. Orakel: 15. 16. 78. 79. päonisch-kretisch (Metrum): 31. 32. Parasit: 43. 109. 139. paratragisch: 9. 10. 29. 30. 52. 66. . Parodie / parodisch (vgl. paratragisch): 16. 29. 34. 42. 45. 50. 75. 76. 84. 85. 88. 89. 90. 113. 114. 115. 120. 138. paroimiographisch (vgl. Sprichwort): 20. 38. 116. 139. Personifikation / personifizieren: 9. 29. Perücke: 85. 123. Plagiat: 127. Platane: 10. 32. 33. poetologisch: 94. polysyndetisch: 108. Prostituierte / prostituieren / Prostitution: 10. 42. 48. 75. 77. religiös: 27. sakrifikal: 25. 47. 69. Schimpfwort: 51. 56. sexuell: 37. 50. 74. 76. 85. 119.

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Singen: 11. 12. 84. Sklave: 17. 78. Sonnenuhr: 85. 104. 105. sophistisch: 48. 50. 67. 80. Sprichwort / sprichwörtlich (vgl. paroimiographisch): 10. 11. 23. 34. 38. 39. 43. 44. 73. 95. 102. 134. 139. 140. 142. Statue: 47. 60. 69. 126. 142. 143. Stil / stilistisch: 35. 40. 82. 93. Sykophant / Sykophantie: 14. 38. Symposion / symposial / Symposiast (vgl. Trinkgelage): 19. 25. 40. 46. 68. 85. 91. 97. 98. 103. 112. Tanz: 48. 74. Tragödie / Tragiker / tragisch: 10. 29. 36. 37. 39. 49. 53. 55. 57. 76. 84. 85. 86. 89. 90. 92. 93. 98. 115. 120. 126. Trinken: 24. 25. 72. 111. 118. Trinkgefäß / -geschirr: 10. 19. 111. Trinkgelage (vgl. Symposion): 84. 97. 103. trochäisch (Metrum): 26. 70. Unterwelt: 84. 85. 87. 88. 89. 95. 99. 112. 114. 125. verspotten / Verspottung: 9. 10. 13. 35. 36. 37. 49. 78. 85. 87. 90. 93. 115. 116. Wachs: 85. 99. Wein: 19. 64. 65. 90. 91. 112. 118. Windei: 126. 132. 134. Wortspiel: 10. 18. 27. 38. 39. 44. 49. Zwiebel: 49. 99. 100.

Index locorum Aelianus Nat. anim. XII 9: 73, XV 8: 140, XIII 6: 69. Var. hist. I 26: 123, X 6: 87. Aelius Dionysius ε 53: 121, ε 63: 120, κ 4: 144, σ 23: 81, σ 35 Erbse: 71. Aeschines 1,43: 63; 2,27: 44; 3,39: 60, 3,137: 138. Aeschylus Ag. 204: 22, 582: 90, 1007: 120. Eum. 563–5: 120. Sept. 80: 88, 606: 52. Suppl. 554–5: 29.

Aeschylus [Forts.] fr. 47a,785: 90; fr. 78a,13: 57; fr. 281a,16: 141; fr. 363: 40; fr. 451n,1–8 Radt: 29. test. 124: 49; test. 152 Radt: 97. Aesopus fab. 27 Hausrat–Hunger: 55. Agathon (TrGF) TrGF 39 T 11: 116; T 12: 116; T 15: 116; T 19: 116; T 20a: 116; T 21: 116. Alcaeus fr. 73,5–6 Voigt: 120. Alcaeus (PCG) fr. 1 [Adelphai moicheuomenai]: 135; fr. 5 [Ganymēdēs]: 92, fr. 30: 135.

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Index locorum

Alciphro III 7,1: 43. Alexis (PCG) fr. 73 [Helenēs mnēstēres]: 40; fr. 88 [Hē eis to phrear]: 118; fr. 122 [Kybernētēs]: 27; fr. 123,2 [Kybeutai]: 100; fr. 145,6– 7 [Mandragorizomenē]: 17; fr. 153,2 [Milēsioi]: 141; fr. 180,3 [Pannychis ē Erithoi]: 100; fr. 194 [Ponēra]: 113; fr. 200 [Prōtochoros]: 66; fr. 258 [Phryx]: 94; fr. 260 [Chorēgis]: 66; fr. 263,4–5: 129; fr. 281,2: 100. Amipsias (PCG) fr. 1: 94. 95, fr. 2 [Apokottabizontes]: 130; fr. 36: 51; fr. 6 [Katesthiōn]: 135. 137. Ammonius De adfin. voc. diff. 247 Nickau: 122. Amphis (PCG) fr. 2 [Alkmaiōn/-eōn]: 123; fr. 10 [Gynaikomania]: 139; fr. 28 [Ouranos]: 98. Anacreon PMG 362,4 (fr. 7,4 Gentili): 35; PMG 403: 119. 120. Anaxandrides (PCG) fr. 30 [Melilōtos]: 19; fr. 35,8 [Odysseus]: 94; fr. 42,42 [Prōtesilaos]: 62; fr. 48 [Tēreus]: 133. Anaxilas (PCG) fr. 25,2 [Plousioi/-ai]: 14. Anaxippus (PCG) fr. 6,3 [Kitharōdos]: 69. Androtion FGrHist 324 F 75: 27. Antiatticista α 108: 134, ε 124: 130, θ 12: 24, κ 28: 80, κ 90: 144, μ 16: 121, ο 25: 18, ψ 5: 109, ω 3 Valente: 83. Anticlides FGrHist 140 F 23: 40. Antimachus fr. 106 Wyss: 70. 71. Antiphanes (PCG) fr. 47,2–3 [Asklēpios]: 113; fr. 57,4 [Aphroditēs gonai]: 92; fr. 61,1 [Boiōtion]: 127. 128; fr. 81,1–2 [Didymoi]: 113; fr. 86,3 [Diplasioi]: 17; fr. 101,1 [Zakynthios]: 14; fr. 105: 106, fr. 123 [Knoithideus ē Gastrōn]: 66;

Antiphanes (PCG) [Forts.] fr. 124,1–2 [Korinthia]: 100; fr. 126,3 [Kouris]: 64; fr. 136 [Lampōn]: 94; fr. 138 [Leptiniskos]: 113; fr. 157,1 [Misoponēros]: 14; fr. 171 [Homoiai vel Homoioi]: 101; fr. 174,3–7 [Omphalē]: 114. 115; fr. 175: 24, fr. 180,4–7 [Parasitos]: 144; fr. 216,1–4: 144, fr. 216,10 [Philothēbaios]: 144; fr. 221,3–4 [Philōtis]: 50; fr. 225,3: 129; fr. 273: 51. Antiphon fr. 12: 81; fr. 18: 119; fr. 65 Thalheim: 38. Apollodorus (mythographus) I 7,10: 131, II 6,3: 139, III 127–8: 132, X 6–7: 132. Apollonius Dyscolus De adv. [GrGr II 2.1] p. 160,21 Schneider: 130. Apollophanes (PCG) fr. 5 [Krētes]: 46. Apostolius I 7: 116, IX 82: 74, XII 92: 139, XVII 69: 139. Araros (PCG) fr. 6 [Kaineus]: 106. Arcadius p. 100,19 Barker: 33. Archestratus fr. 43,1: 95, fr. 46,8 Olson–Sens: 64. Archippus (PCG) fr. 1: 135, fr. 4 [Amphitryōn I, II]: 118; fr. 10,1–2: 100; fr. 12 [Heraklēs gamōn]: 94; fr. 57: 71. Aristagoras (PCG) fr. 5 [Mammakythos]: 40. Aristides 2,343: 115, 2,426: 115; 3,25: 115, 3,123: 115, 3,127: 115, 3,270: 115, 3,628: 115. Aristomenes (PCG) fr. 5: 123, fr. 7 [Goētes]: 65. 66. Aristonymus (PCG) fr. 2: 74, fr. 2,1 [Hēlios rhigōn]: 65. Aristophanes Ach. 15: 82, 32–6: 14, 34–5: 64, 76: 108, 242: 110, 260: 110, 270: 38, 314: 133, 383–4: 57, 435–53: 67, 446–8: 67, 476: 21, 504: 103, 509–12: 26, 539: 35, 554: 79, 582: 55, 603: 38, 614: 23, 670: 64,

Index locorum Aristophanes [Forts.] 680: 108, 990: 60, 997: 56, 1002: 118, 1022b: 30, 1027–9: 57, 1081: 108, 1088: 24, 1101: 51, 1176: 20, 1228: 76. Av. 15: 55, 50: 55, 39–41: 12, 121: 55, 139–42: 73, 148: 55, 472: 22, 481–2: 12, 533–6: 50, 544–5: 57, 558–9: 129, 582: 30, 585: 30, 602: 65, 638–9: 13, 645–6: 14, 694–5: 106. 134, 806: 82, 812–6: 27, 931: 57, 1196: 112, 1214: 53, 1222: 38, 1229: 54, 1245: 55, 1252: 57, 1421: 102, 1424–5: 112, 1460: 89, 1697–9: 41, 1700–5: 37, 1701: 37. Eccl. 10: 74, 117: 39, 225: 128, 250–1: 53, 292: 50, 329–30: 92, 404bis–6: 58, 486–7: 112, 488: 112, 522–5: 128, 678: 65, 680bis–3: 81, 737: 130, 738: 65, 820: 118, 831–2: 92, 833: 130, 837: 55, 864: 108, 895–6: 76, 964–5: 72, 1000: 53, 1125: 55, 1170: 50. Equ. 128–30: 78, 161: 108, 215–6: 69, 253: 77, 254: 102, 360: 40, 410–2: 68. 69, 495: 20, 537–40: 50. 94, 694–5: 21, 700–1: 40, 954: 51, 960–4: 16, 963a: 15, 1025: 56, 1048–9: 79, 1244: 90. Lys. 1: 52, 209–37: 21, 212–5: 128, 214–5: 21, 564: 76, 644: 61, 749: 25, 829–44: 74, 1082: 31, 1086: 55. Nub. 43–4: 14, 46–8: 23, 69–70: 23, 124–5: 23, 173: 92, 194–203: 105, 208: 12, 300–1: 31, 333: 90, 378: 35, 383–4: 35, 300–1: 31, 493: 76, 623–5: 82, 624: 82, 662–4: 133, 665–6: 133, 814–5: 23, 817: 53, 820: 70, 833: 53, 969–72: 108, 990–2: 44, 1000–1: 35, 1008: 33, 1022–3: 51, 1092: 50, 1238: 108, 1271: 53, 1273: 53, 1275–6: 53, 1364–5: 46, 1364–7: 46. 97. Pac. 68: 102, 139: 98, 174–6: 96, 176: 98, 251: 31, 301: 102, 305: 141, 339–44: 92, 343/4: 91, 346: 30, 414: 55, 473–4: 55, 558: 27, 568: 41. 42, 569–70: 14, 585: 14, 814–5: 92, 897–8: 58, 916: 111. 112, 979–85: 128, 1017–8: 69, 1127–39: 29, 1131–2: 30, 1142–58: 30, 1147–8: 30. 41, 1149: 30, 1153: 30, 1244: 91. Plut. 20: 57, 24: 54, 102: 57, 179: 116. 117, 364: 53, 366: 53, 372: 53, 402: 128, 507–8: 53, 542: 104, 659: 102, 672–4:

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Aristophanes [Forts.] 61. 62, 673: 61, 679: 113, 708–9: 113, 716–8: 121, 720–2: 58, 749: 55, 763: 118, 772–3: 31, 962: 114, 1018: 60, 1038: 56, 1124–5: 134, 1136–8bis: 103, 1153–4: 45, 1171: 55. Ran. 110: 55, 112: 55, 117: 55, 119–20: 55, 145–51: 90, 193: 112, 230: 79. 80, 358: 108, 366: 92, 431: 55, 436: 114, 519–21: 130, 750–3: 80, 752: 80, 761– 5: 89. 125, 795b: 59, 1043: 38, 1178–9: 92, 1302: 36. 37, 1435–6: 15, 1455: 54. Thesm. 29–32: 116, 35: 116, 35–206: 50, 50: 116, 57: 116, 60: 116, 97: 116, 130–3: 119, 136: 116, 146: 76, 200–: 116, 253–: 116, 257–8: 123, 258: 123, 264–5: 96, 312: 14, 392: 128, 395–7: 128, 415–7: 128, 416–7: 55, 547: 38, 550: 38, 556: 72, 610: 70, 633: 82, 733– 4: 118, 838: 81. 82, 1172–94: 74. Vesp. 8: 53, 17–8: 130, 190–1: 140, 134: 56, 347: 56, 400: 82, 411: 28, 420–1: 37, 473: 27, 473–88: 27, 474: 27, 475: 27, 481–525: 26, 488: 27, 493–5: 66, 776b–7: 12, 824–5: 12, 924: 112, 926: 65, 1076: 31, 1117–8: 40, 1127: 64, 1157–69: 26, 1160: 27, 1165: 27, 1240: 83, 1275: 31, 1299–325: 60, 1309: 76, 1311–3: 93, 1388–91: 47, 1391: 18, 1437–40: 121, 1440: 121. fr. 1: 114. 115, fr. 4 [Aiolosikōn]: 100. 114. 115, fr. 17: 133, fr. 17,2: 19, fr. 18,2: 69, fr. 23: 101, fr. 26: 139, fr. 29: 73. 74, fr. 31: 54, fr. 36 [Amphiaraos]: 111, fr. 44: 119, fr. 52 [Anagyros]: 39. 40; fr. 67,2: 64, fr. 73: 40, fr. 83: 30, fr. 99 [Babylōnioi]: 40, fr. 214: 71, fr. 220: 25, fr. 224: 144, fr. 231 [Daitalēs]: 25, fr. 332,12: 121, fr. 345: 24. 25, fr. 347 [Thesmophoriazousai II]: 50. 94, fr. 402,4: 30, fr. 408 [Nēsoi]: 75. 76, fr. 444: 46, fr. 453: 36, fr. 456 [Pelargoi]: 18, fr. 480,1 [Proagōn]: 71, fr. 494: 42, fr. 495 [Skēnas katalambanousai]: 144, fr. 530: 120, fr. 531 [Tagēnistai]: 67, fr. 568 [Triphalēs]: 35. 36, fr. 587 [Hōrai]: 117. 118, fr. 591,95–6: 104, fr. 592,18–21: 134, fr. 592,20–1: 106, fr. *595: 49. 93, fr. 615: 112, fr. 620: 81. 82,

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Index locorum

Aristophanes [Forts.] fr. 623: 40, fr. 630: 74, fr. 671: 102, fr. *692,2: 83. 109, fr. 695: 105, fr. 716: 78, fr. 719,2: 90, fr. 753: 83, fr. 829: 42, fr. 933 [dub.]: 16, fr. 960: 91. test. 2a,14: 48. 85, test. 2a,15: 10. 127. Aristoteles Ath. pol. 21,6: 60, 53,4: 60, 59,3: 129, 63,2: 81, 64,2–3: 81, 66,1: 81. De gen. anim. 750b 3–751a 24: 134. EN 1108a 24: 108, 1152b 2: 141. Hist. anim. 508b 23: 77, 528b 32: 77, 546a 9: 98, 591b 1: 95, 622a 14: 137. Poet. 1458a 20: 93. Pol. 1325b 23: 141. fr. 84 Gigon: 138. fr. 107: 36. 98; fr. 625 Rose3: 139. [Aristoteles] Probl. 871b 29: 80. Artemidorus I 74: 46. Athenaeus I 9a: 51, III 72a–85c: 26, III 74c–8f: 26, III 75a: 26, III 75e: 26. 27, III 94c–6e: 100, III 95ef: 100, III 99f: 98, III 108f– 14e: 17, III 108f–16a: 52, III 109b–13a: 115, III 109f: 52, III 111f–2f: 115, III 111b: 17, III 112de: 114, III 123a: 24, IV 133a: 75, IV 133a–f: 75, IV 134d– 53e: 75, IV 137e: 76, IV 138e–9c: 68, IV 156c–60e: 101, IV 158c: 101, IV 169b: 69, IV 169c: 144, IV 184a: 79. 80, VI 248c–62a: 109, VI 259: 45, VI 261f: 109, VII 277b–330c: 135, VII 277e– 330b: 95. 124, VII 277e–330c: 65, VII 287d: 65, VII 307e: 94, VII 316b: 135. 136, VII 321a: 124, VII 323c: 135, VIII 365b: 97, IX 366a–8b: 93, IX 367b: 93. 127. 128, IX 367b–8c: 128, IX 367df: 128, IX 367f: 127, IX 373a–4d: 131, 373e–4d: 131, IX 373e–4c: 133, IX 374c: 131, X 427de: 91, XI 460d: 19, XI 460d–f: 19, XI 485a: 111, XI 782de: 91, XII 523a: 123, XII 549a–50f: 87, XII 550f–2f: 87, XII 551a: 86, XIII 567a: 117, 591d: 117, XIII 592c: 116, XIV 649e–54a: 39, XIV 650e: 39. 124, XIV 650e–1b: 39, XIV 652b–3a: 27, XV 668ab: 91.

Athenaeus [Forts.] epit. II 56b: 75, epit. II 57e: 133, epit. (XII 551a): 87, epit. (XI 485a): 111. Autoclides FGrHist 353 F 5 (= BNJ 353 F 4): 40. Autocrates (PCG) fr. 1 [Tympanistai]: 73. Bacchylides c. 3,82: 29; c. 11,8: 29; c. 13,135: 29. fr. 3,6–7 Snell–Maehler: 109. pae. 4,61–2 Snell –Maehler: 30. Callias (PCG) fr. 16 [Pedētai]: 83; fr. 26: 30. 76; fr. 31: 58. Callimachus fr. 260,67 Pfeiffer: 71. Cantharus (PCG) fr. 4 [Mēdeia]: 130. Chionides (PCG) fr. 1: 17, fr. 1,2 [Hērōes]: 104; fr. 7 [Ptōchoi]: 76. Choeroboscus in Heph. p. 247,18 Consbruch: 32. Π. ὀρθογρ. An. Ox. II p. 214 Cramer: 24. Cicero Fam. VII 23,3: 46. Clearchus (PCG) fr. 4,2 [Pandrosos]: 130. Clemens Alexandrinus Strom. VI 5,2–27,5: 127, VI 26,5: 127. Clitarchus FGrHist 137 F 1: 51. comica adespota (PCG) fr. 193: 82; fr. 399: 78; fr. *624: 109; fr. 716: 50; fr. 945: 96; fr. 1104: 96; fr. 1132,36: 70. Crates (PCG) fr. 9: 61, fr. 11: 61. 62, fr. 12 [Hēroes]: 130; fr. 16,7: 65; fr. 16,8 [Thēria]: 50. test. 6: 50. 94. 110. Cratinus (PCG) fr. 56: 140, fr. 58: 51, fr. 61,1–2 [Drapetides]: 31; fr. 75 [Thrattai]: 143; fr. 101 [Kleoboulinai]: 40; fr. 115: 131. 132. 133, fr. 115,3–4 [Nemesis]: 106; fr. 149: 98; fr. 150 [Odyssēs]: 50; fr. 176 [Ploutoi]: 76; fr. 182,3: 50. 94; fr. 192 [Pylaia]: 40; fr. 202: 60, fr. 217 [Pytinē]: 99; fr. *235 [Trophōnios]: 32;

Index locorum Cratinus (PCG) [Forts.] fr. *259 [Cheirōnes]: 51; fr. 269: 30, fr. 287: 130, fr. 298 [Hōrai]: 41; fr. 299: 91; fr. 304: 123; fr. 339: 78; fr. 386: 109; fr. 398: 123. Cratinus junior (PCG) fr. 9 [Cheirōn]: 19. Crobylus (PCG) fr. 7 [Pseudhypobolimaios]: 76; fr. 9: 92. Cypria EGF fr. 7 = PEG fr. 9,1: 132. Cyrillus αλμ 1 VΛ: 75, (S) γλι 7: 16. Damascenus Vit. Isid. fr. 149 Zintzen = 88 Asmus: 108. Damoxenus (PCG) fr. 2,27–8: 113, fr. 2,43–4 [Syntrophoi]: 65. Demosthenes 18,24: 138, 18,207: 16; 20,94: 60; 21,103: 60; 23,55: 129; 24,8: 60, 24,18: 60, 24,108: 63; 25: 60; 43,59: 60; 46,11: 99; 47,20: 20; 58,14: 60; 60,27–8: 60. [Demosthenes] 40,32: 141; 56,11: 141; 59,65: 129. Didymus Alexandrinus p. 19: 127; p. 25 Schmidt: 68. Diocles (PCG) fr. 3 [Bakchai]: 118. Diocles Carystius fr. 153,18 van der Eijk: 65. Diodorus (PCG) fr. 3,3–5: 122. Diodorus Siculus III 58,2: 79, IV 31,7: 139, IX 32: 139. Diogenes Laertius II 1: 105, IV 18–9: 48. Diogenianus VII 1: 139. Dionysius Halicarnassensis XIII 3,1: 69. Dioscorides Anth. Pal. VII 708,5: 31. Dioscurides FGrHist 594 F 8: 51. Diotimus fr. 2 Kinkel: 139.

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Diphilus (PCG) fr. 24 [Danaides]: 118. 119; fr. 64,2 [Peliades]: 62. Dorio fr. 4 García Lázaro: 65. Duris FGrHist 76 F 20: 138. Ephippus (PCG) fr. 3,9: 135, fr. 3,10 [Gēryonēs]: 135. 137; fr. 13,6 [Kydōn]: 51; fr. 15,5 [Homoioi]: 100. Ephorus FGrHist 70 F 58: 138. Epicharmus (PCG) fr. 30 [Dionysoi]: 101; fr. 53,2: 65, fr. 55 [Hēbas gamos]: 124. Epicrates (PCG) fr. 9,2: 102. Epilycus (PCG) fr. 4 [Kōraliskos]: 68; fr. 9: 109. Eratosthenes fr. 26 Strecker: 68. Erotianus α 24: 129, γ 9: 118, ε 23: 105, σ 8: 71; p. 7,12 Nachmanson: 100. Etymologicum genuinum AB: s.v. γλίχεται: 16, s.v. ᾔειν: 102, s.v.

κιγκλίσαι: 74, s.v. μορμολυκεῖον: 53, s.v. ὄρχατος: 41, s.v. τραπεζοφόρος: 46. AII B s.v. ἐγκιλικίζειν: 21, s.v. ἐκλαπῆναι: 106, s.v. ἐλαΐζειν: 41. B s.v. ὑπηνέμια: 132, s.v. ὑπηνέμιοι: 133, s.v. χαριεντιζόμενοι: 107.

Etymologicum Gudianum p. 321,27: 74, p. 561,38 Sturz: 24. Etymologicum magnum p. 53,13: 100, p. 185,56: 67, p. 234,35: 16, p. 234,37: 16, p. 251,1: 142, p. 268,1: 74, p. 310,55: 21, p. 311,52: 106, p. 326,20: 41, p. 375,54: 120, p. 420,1: 102, p. 480,2: 79, p. 513,11: 74, p. 549,59: 33, p. 590,51: 53, p. 590,51–8: 55, p. 634,38: 41, p. 711,47: 82, p. 763,50: 46, p. 780,27: 133, p. 807,16 Gaisford: 107. Etymologicum Symeonis cod. V fol. 184r: 46, cod. V fol. 190v: 133.

170

Index locorum

Eubulus (PCG) fr. 6,3–5: 50, fr. 6,5: 98, fr. 6,9 [Amaltheia]: 100; fr. 29 [Dolōn]: 98; fr. 30,1 [Dolōn]: 65; fr. 37,1–2 [Iōn]: 144; fr. 62 [Lēda]: 19; fr. 68 [Nausikaa]: 94; fr. 74 [Olbia]: 81; fr. 95 [Semelē ē Dionysos]: 19; 115,6 [Chrysilla]: 14; fr. 116 [Psaltria]: 19. Euphorion fr. 182 van Groningen: 79. Euphro (PCG) fr. 2 [Aischra]: 94; fr. 9,3–5 [Synephēboi]: 51. Eupolis (PCG) fr. 31 [Aiges]: 66; fr. 39 [Astrateutoi]: 11; fr. 53: 82, fr. 54: 102, fr. 57: 130, fr. 75 [Autolykos]: 42; fr. 86 [Baptai]: 110; fr. 99,41–2: 24. 25, fr. 99,84: 102, fr. 112: 35. 36, fr. 131,2 [Dēmos]: 14; fr. 173 [Kolakes]: 31; fr. 192,101: 108, 196,1 [Marikas]: 102; fr. 221,2 [Poleis]: 134; fr. 272,1: 25, fr. 275 [Taxiarchoi]: 76; fr. 293,1 [Philoi]: 76; fr. 305 [Chrysoun genos]: 59; fr. 327,3: 102; fr. 338,2: 76; fr. 368: 59; fr. 393: 41. Euripides Andr. 766–7: 122. Bacch. 419–20: 30, 1138: 29, 1364–5: 66. Cycl. 358: 64, 374: 64, 477–8: 141, 525: 118. Hec. 1–2: 88. 89. Hel. 16–22: 132, 179: 113, 1213: 134. HF 721: 122. IA 794–800: 132, 883: 90, 1038–9: 79. Ion. 697–8: 122, 1172: 97. IT 1130–1: 32. Or. 1385–7: 132. Suppl. 488–91: 30. fr. 372: 143; fr. 453: 29; fr. 453a: 29; fr. 558: 32; fr. 593,1 Kannicht2: 32. test. 175 Kannicht2: 49. Eustathius in Il. p. 872,12: 144, p. 951,55: 17, p. 1085,43: 97, p. 1150,33–4: 54, p. 1228,43: 87, p. 1234,54–6: 54, p. 1246,35: 112. in Od. p. 1390,50: 144, p. 1405,26: 18, p. 1479,28: 133, p. 1572,50–1: 101, p. 1618,39: 82, p. 1864,30: 137.

Galenus in Hipp. De vict. acut. I 17 (CMG V 9,1 p. 134,27 Helmreich): 101. Gorgias VS 82 F 15: 109. Harpocration α 97 K. (p. 27,6 Dind.): 135, β 27 K. (p. 76,9 Dind.): 107, ε 135 K. (p. 134,15 Dind.): 119, κ 102 K. (p. 188,16 Dind.): 33, μ 4 K. (p. 198,4 Dind.): 99, ν 1 K. (p. 209,13 Dind.): 116, σ 8 K. (p. 272,9 Dind.): 43, σ 22 K. (p. 275,10 Dind.): 81, σ 44 K. (p. 280,9 Dind.): 44, τ 12 K. (p. 289,3 Dind.): 82, τ 22 Keaney (p. 291,19 Dindorf): 45. Hegesippus (PCG) fr. 1,15–6 [Adelphoi]: 119. Hellanicus FGrHist 4 F 61: 44, F 192: 61. FGrHist 323a F 22: 126. Hephaestio Ench. 13,2 p. 40: 30, 13,3 p. 41 Consbruch: 32. (H)eren(n)ius Philo De div. verb. sign. Μ 114 Palmieri: 72. Hermippus (PCG) fr. 19 [Dēmotai]: 144; fr. *47,5–6 [Moirai]: 69; fr. 73,2: 113; fr. 75: 76. Herodianus Π. ὀρθογρ. [GrGr III.2] p. 603,13: 24. Π. προσ. καθ. [GrGr III.1] p. 251,18 Lentz: 44, p. 361,24 Lentz: 43. [Herodianus]

Epim. 87,9–88,1 Boissonade: 54. Philet. 68: 64, 125: 71. Π. κλίσ. ὀνομ. [GrGr III.2] p. 761,17–9 Lentz: 131.

Herodorus FGrHist 31 F 21: 132. Herodotus I 60,3: 89, II 109,3: 105, II 121,2: 122, II 121δ,1–5: 118, III 46,2: 118, III 52,4: 122, III 72,4: 17, III 109,3: 106, IV 94– 6: 89, IV 152,2: 17, VII 239,3–4: 99. Hesiodus Op. 452: 98. Theog. 813: 32.

Index locorum Hesychius α 281: 116, α 1766: 11. 12, α 1793: 89, α 2902: 39, α 3194: 75, α 3201: 56, α 7583: 60, α 8417: 103, γ 170: 118, γ 648: 16, δ 48: 142, δ 1052: 74, δ 2241: 143, ε 225: 21, ε 286: 16, ε 5936: 119, ε 5944: 119, ε 5954: 45, ι 988: 122, κ 313: 144, κ 387: 34, κ 679: 110, κ 2384: 95, κ 2608: 74, κ 3195: 140, κ 3558: 68, κ 3913: 96, κ 4781: 33, λ 314: 106, μ 177: 99, μ 728: 77, μ 729: 38, μ 1665: 54, ο 18: 18, ο 927: 139, π 2005: 67, π 2620: 70, σ 520: 43, σ 1884: 71, σ 1996: 44, σ 2036: 45, τ 240: 82, υ 536: 133, φ 720: 89, φ 729: 79, ω 53: 83. Hippias Erythraeus FGrHist 421 F 1: 45. Hippocrates De aër. 15; 79. De nat. pueri 29; 105. Oss. nat. 15; 119. Homerus Α 432: 113, Β 18: 71, Γ 426: 132, Ι 141 = 283: 32, Κ 13: 79, Λ 13: 29, Ξ 499: 33. 34, Σ 526: 79, Σ 592: 126. δ 184: 132, δ 219: 132, δ 227: 132, δ 406: 113, ζ 76: 110, ζ 315: 122. 141, η 127: 42, ν 437: 67, ρ 194–9: 67, σ 103–9: 67, υ 293: 24, ω 341: 42. Horatius Serm. I 7,28: 88. Hyginus Astr.. 2,8: 132. Hyperides fr. 253 Jensen: 33. Icesius fr. 24 García Lázaro: 124. Inscriptiones Graecae IG I3 421,96: 25; IG I3 510,1: 25; IG I3 1456,14: 25; IG II2 2498 = SIG3 965: 56; IG XII.3 Suppl. 1374: 45. Iohannes Diaconus in Hermog. meth. p. 140 Rabe: 138. Isaeus 6,19–20: 63, 6,33: 43. Isocrates 7,49: 108. Ister FGrHist 334 F 9: 45. 46.

171

Leuco (PCG) fr. 1,1: 23, fr. 7 [Phrateres]: 41. Λέξεις ῥητορικαί p. 201,16: 43, p. 240,16: 142, p. 256,23: 120, p. 265,21: 79, p. 278,23: 99, p. 307,1 Bekker: 46. Lexicon Messanense Orus, Π. ὀρθογρ., fol. 283v 6: 83. Lucianus Bis acc. 11: 79. Gall. 6: 119. Saturn. 38: 92. Lycurgus or. 6 fr. 20 Conomis: 45. 46. Lynceus fr. 12 Dalby: 26. 27. Lysias 1,25: 129, 1,33: 129; 14,38: 89. or. 10 fr. 18: 43; or. 11 fr. 22: 135; fr. 58– 61: 129; or. 111 fr. 244c: 108; or. 123 fr. 268: 82; or. 124 fr. 233: 97; or. 127 fr. 275: 36; or. 183 fr. 299 Carey: 116. Magnes (PCG) fr. 1 [Dionysos I. II]: 128. Maximus Confessor c. 37, II [p. 629 Comb.]: 28. Meletus I TrGF 47: 37. TrGF 47 T 1: 36. 90. Meletus II TrGF 48: 37. Menander Dysc. 424: 98. Epitr. 229: 12, 367: 90. Sam. 325: 31, 383: 112, 387: 90. fr. 99 [Daktylios]: 132. 134; fr. 260 [Olynthia]: 123; fr. 343 [Synaristōsai]: 59. 77; fr. 353 [Trophōnios]: 98; fr. 458: 71; fr. 563: 35. Metagenes (PCG) fr. 15,1–2 [Philothytēs]: 50. 94. Mnesimachus (PCG) fr. 4,31 [Hippotrophos]: 51. Moeris Moer. α 105: 75, α 144: 133, γ 23: 118, ι 11: 121, κ 4: 144, ο 36: 18, σ 10: 59, ψ 12 Hansen: 65.

172

Index locorum

Molpis FGrHist 590 F 1: 68. FGrHist 590 T 1: 101. Nicander Alexiph. 276–7: 120. Ther. 295: 70. fr. 112 Gow–Scholfield: 138. Nicochares (PCG) fr. 17 [Lēmniai]: 144. Nicophon (PCG) fr. 6: 18, fr. 6,1 [Encheirogastores]: 62; fr. 22 [Seirēnes]: 128. Nicostratus (PCG) fr. 1,3 [Habra]: 51; fr. 19: 98; fr. 33,2: 60. Orus fr. B 75: 102; fr. B 81: 144; fr. B 87: 100; fr. B 132 Alpers: 22. Ovidius XIV 88–100: 139. Papyri Oxyrhynchitae 1292,13: 130; 1803 fol. 1v 1: 59; 2742 fr. 1,8: 96; 3540: 70. Pausanias (atticista) δ 2: 142, ε 83: 137, ο 1: 18, ο 24 Erbse: 18. 139. Pausanias I 5,2–5: 60, I 44,6: 140, III 16,1: 132, IX 6,3: 36. Pherecrates (PCG) fr. 61 [Epilēsmōn ē Thalatta]: 17. 18; fr. 75,2 [Koriannō]: 60; fr. 113,3 [Metallēs]: 62; fr. 127 [Myrmēkanthrōpoi]: 110; fr. 141 [Persai]: 113; fr. 150 [Tyrannis]: 107. 108; fr. 157 [Cheirōn]: 127. 128; fr. 169,2: 60; fr. 176: 21; fr. 226: 63. Pherecydes FGrHist 3 F 77: 139. Philemon (PCG) fr. 7 [Ananeoumenē]: 109; fr. 83 [Synapothnēskontes]: 94; fr. 100,3–4: 113. Philemon (grammaticus) p. 355 Cohn: 22. 75. Philippides (PCG) fr. 8 [Ananeousa]: 109. Philochorus FGrHist 328 F 140: 81. Philocles TrGF 24 F 4?: 143.

Philonides (PCG) fr. 6 [Kothornoi]: 130. Philostratus Gymn. 18: 72. Vit. Apoll. 2,20: 140. Philyllius (PCG) fr. 12,3 [Poleis]: 64; fr. 26: 124. Photius α 83: 116, α 452: 61, α 471: 61, α 551: 11, α 1017: 75, α 1018: 55, α 1797: 130, α 2548: 63, α 2549: 63, α 2926: 60, α 2973: 118, α 3111: 22, γ 139: 16, δ 9: 142, δ 406: 123, δ 668: 137, ε 46: 21, ε 75: 106, ε 77: 16, ε 492: 40, ε 494: 43, ε 551: 41, ε 975: 21, ε 1929: 120, κ 83: 144, κ 84: 144, κ 102: 34, κ 161: 110, κ 234: 40, κ 624: 95, κ 698: 74, κ 711: 21, κ 945: 69, κ 1287: 33, κ 1298: 100, μ 236: 77, μ 237: 38, μ 530: 54, ν 4: 117, ο 6: 18, ο 8: 18, ο 314: 125, ο 364: 139, ο 398: 40, π 483: 35, π 863: 123, π 952: 70, σ 183: 43, σ 184: 43, σ 291: 82, σ 292: 82, σ 293: 82, σ 491: 40, σ 541: 71, σ 566: 59, σ 620: 44, σ 621: 44, σ 742: 97, τ 271: 82, τ 417: 45, υ 158: 132, υ 159 Theodoridis: 133. p. 657,14 Porson: 109. Phrynichus (atticista) Ecl. 87: 75, 200: 133, 259: 121, 265: 71, 346: 53, 400 Fischer: 144. Praep. soph. p. 14,11: 61, p. 20,1–2: 11, p. 32,11: 130, p. 44,13: 63, p. 56,9: 119, p. 72,4: 82, p. 81,9: 81, p. 86,3: 109, p. 114,14: 82, p. 121,16: 104; fr. *150: 56; fr. 163* von Borries: 75. Phrynichus (PCG) fr. 52 [Tragōdoi]: 65. Pindarus O. 2,22: 130; 13,110: 32. P. 2,1: 29; 2,75: 109. I. 5,14: 90. fr. 75,5: 33; fr. 76: 32; fr. 82 Snell–Maehler: 32. Platon Apol. 18b: 36, 24c: 108, 27a: 108, 27d: 108. Axionic. 364b: 54. Cratyl. 430a: 25.

Index locorum Platon [Forts.] Crit. 46c: 55. Euthd. 293d: 34. Gorg. 473d: 55, 512b: 96, 518b: 114. 115. Hipp. min. 368c: 71. Leg. 761d: 25. Men. 97d: 142. 143. Phaed. 77e: 55. Phdr. 253e: 119. Prot. 329a: 25. Rep. 259e: 122, 274d: 125, 295e: 141, 399d: 79, 436d: 108. Symp. 172b: 97. Theaet. 151e: 132. 134, 157d: 134, 161a: 134, 210b: 134. Platon (PCG) fr. 32: 127. 128, fr. 37 [Heortai]: 51; fr. 43: 127.128, fr. 43,2–5 [Eurōpē]: 128; fr. 56 [Iō]: 113; fr. 99 [Xantai ē Kerkōpes]: 83; fr. 131 [Presbeis]: 66; fr. 136 [Skeuai]: 93; fr. 163 [Symmachia]: 40; fr. 188,17: 74, fr. 190 [Phaōn]: 127. 128; fr. 200: 90; fr. 200,3: 79–80; fr. 234: 38. 39; fr. 268: 16. 17; fr. 293 [dub.]: 128. 133. test. 1: 128. Plautus Plaut. Poen. 1110: 141. Plinius Nat. hist. XIII 112: 40, XXII 122: 62, XXXI 85: 94, XXXI 87: 94. Plutarchus Alcib. 36,3: 89. An seni resp. ger. 790b: 68, 793d: 81. Cim. 13,7: 32. Comp. Ar. et Men. 854b: 54. Crass. 8,2: 69. De tuenda san. 7: 50. Nic. 8,2: 9. 13. Praec. ger. reip. 818d: 32. Quaest. conv. 637a: 132. Thes. 33,3: 130. [Plutarchus] Prov. II 16: 96. Polemon fr. 86 Preller: 68. Pollux I 115: 120, I 56: 82, II 29: 81, II 35: 123, II 38: 33, II 47: 54, II 125: 80, III 109: 29, III 154: 71, IV 57–90: 79, IV 64: 83,

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Pollux [Forts.] IV 67–84: 79, IV 69: 79, IV 115: 54, IV 128: 96, IV 180: 57, IV 181: 121, IV 181–3: 57. 121, VI 7: 97, VI 62: 61, VI 65: 93, VI 65–71: 49, VI 69: 49, VI 75: 18, VI 80: 40, VI 86: 110, VI 88: 24, VI 109–11: 91, VI 111: 91, VII 7: 125, VII 21–4: 52, VII 100: 140, VII 117: 122. 141, VII 117–25: 63. 122, VII 125: 62. 63, VII 140–52: 120, VII 145: 41, VII 149: 120, VII 173: 80, VII 175: 103, VII 176: 110, VII 179: 72, VII 202: 42, VIII 72: 79, IX 39: 62. 63, IX 39–50: 104, IX 46: 104, IX 69: 24, X 58: 99, X 61: 80, X 62: 71, X 66–9: 45, X 69: 45, X 70–5: 64. 112, X 74: 64, X 75: 111, X 80–94: 110, X 90–1: 110, X 92: 111, X 104: 68, X 106: 144, X 153: 78, X 159–62: 117, X 160: 117, X 167: 54, X 169: 103, X 170: 123, X 172–3: 67, X 173: 66. 67. 78. Priscianus Inst. gramm. XVIII 202 [GrL III p. 374,7]: 20, XVIII 246 [GrL III p. 330,16 Hertz]: 58. Prolegomena de comoedia XXXa Koster: 10. 48. 85. 127. Proverbia Athoa Prov. Ath. coll. quinta s.v. ἀγορὰ κερκώπων [2d Spyridonidou-Skarsouli]: 43. Proverbia Bodleiana 21: 11, 345: 137, 711: 139, 926 Gaisford: 139. Sannyrion (PCG) fr. 5 [Gelōs]: 90; fr. 11 [Iō]: 109. test. 3: 86. 87; test. 5: 87. Sappho fr. 166 Voigt: 132. Satyrus F 3 Schorn: 68. scholia in Aeschinem 2,27 [57]: 44. scholia in Aristophanem Ach. 15a: 82. Av. 790: 23, 1701: 37. Equ. 253: 77, 693b,2: 54, 693d,2: 54, 963a: 15, 963d (Tricl.): 15. Nub. 663a: 133, 663b: 133, 1001a.α: 35.

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Index locorum

scholia in Aristophanem [Forts.] Pac. 474a+b: 54, 568ab: 42, 637b: 96, 1147c: 41. Plut. 1153b: 45. Ran. 228a: 79, 436: 114. Thesm. 417: 54. Vesp. 191d: 139, 672: 81, 750: 81, 1312: 92. scholia in Cyrillum ex Timoth. Gaz., codd. A et I: 115. scholia in Homerum Ι 217: 111, Ξ 499: 33. scholia in Iohannem Diaconum in Hermog. meth. p. 140a Rabe: 138. scholia in Lucianum Alex. 4 (p. 181,8 Rabe): 138. Hermot. 71 (p. 244–5 Rabe): 139. rhet. praec. 11 (p. 178 Rabe): 116. scholia in Nicandrum Ther. 295c: 69. scholia in Platonem Apol. 18b: 36. Axionic. 364b: 54. Euthd. 293d: 34. Gorg. 473d: 54. Hipp. min. 368c: 71. Phdr. 260c 7: 139. Rep. 436d: 107. Symp. 172a: 116. scholia in Sophoclem El. 86: 113, 289: 113. scholia in Theocritum 1,48b: 41, 15,40b: 54. scholia in Thucydidem I 3,2: 58. Simon Atheniensis De re equ. 5,6: 74. Socrates fr. 15 FHG [IV 499]: 17. Sophilus (PCG) fr. 7 [Phylarchos vel Philarchos]: 98. Sophocles Ai. 5: 24, 148–9: 109, 154: 52, 168: 35, 174: 52, 477: 52, 480: 89, 856–9: 131, 1164–5: 20. Ant. 402: 89. El. 289–90: 113, 668: 14. OC 1278–9: 57.

Sophocles [Forts.] Phil. 213: 79, 589: 24. Trach. 218–: 57, 484: 89, 876: 89. fr. 159: 141; fr. 331: 139; fr. 832: 90; fr. 894 Radt: 69. test. 1,26: 68; 138 Radt: 49. Sophron (PCG) fr. 65 [mim. vir. inc.]: 65; fr. 141: 62. Sosipater (PCG) fr. 1,15–6 [Katapseudomenos]: 141. Stephanus Byzantius σ 282: 44. Sthenelus TrGF 32 T 1: 92. 93; T 1–4: 93; T 3: 93. Stobaeus IV 14,2: 28. Strabon I 3,4: 140. Straton (PCG) fr. 1,38 [Phoinikidēs]: 76. Strattis (PCG) fr. 4: 96; fr. 5,1 [Atalantos]: 100; fr. 21 [Kinēsias]: 90; fr. 27,3 [Makedones ē Pausanias]: 23; fr. 46 [Phoinissai]: 96; fr. 57: 86. 87, fr. 61 [Psychastai]: 133. Suda α 125: 116, α 708: 61, α 1302: 75, α 2234: 130, α 2523: 64, α 3194: 75, α 3400: 63, α 4382: 22, γ 291: 16, δ 110: 142, δ 698: 123, δ 1267: 137, ε 97: 21, ε 140: 16, ε 3026: 120, ε 3717: 138. 139, ε 3718: 137, κ 190: 34, κ 318: 110, κ 1585: 74, κ 1609: 21, κ 2213: 33, κ 2315: 96, μ 110: 99, μ 797: 42, μ 1250,1: 54, μ 1250,1–3: 54, ν 16: 117, ο 5: 18, ο 76: 49, ο 327: 139, ο 400: 139, π 220: 89, π 279: 35, π 1529: 123, π 1781: 70, σ 334: 43, σ 422: 49, σ 423: 49, σ 545: 82, σ 1125: 71, σ 1197: 44, σ 1257: 78, τ 542: 82, τ 910: 45, τ 1135: 35, υ 423: 133, υ 424: 133, υ 425: 132, υ 426: 133, χ 105: 107, χ 106: 107, ψ 134: 109. Synagoge α 333: 75, α 2194: 60, γ 59: 16, κ 40: 144, κ 66: 110, μ 26: 99, μ 263: 54, π 499: 70, υ 103: 133. Σb α 463: 61, α 977: 55, α 1254: 130, α 1884: 63, α 2241: 118, τ 167: 82, χ 32 Cunningham: 107.

Index locorum Teleclides (PCG) fr. 1,7: 136; fr. 1,9: 51; fr. 7 [Amphiktiones]: 76; fr. 31 [Prytaneis]: 143; fr. 40,2: 76; fr. 41: 49. 94; fr. 44,3: 14; fr. 51: 100; fr. 63: 44. Theocritus 11,57: 35, 22,15: 35. Theognis 947: 32. Theognostus p. 53,14: 44, p. 56,33: 33, p. 47,2 Alpers: 18. Theophrastus Caus. plant. I 9,2: 40, III 6,6: 27, III 9,3: 40. Char. 16,6: 118, 18,4: 19. Hist. plant. II 2,5: 40, II 6,11: 104, II 7,1: 27, IV 4,3: 33, IV 8,7: 34, IV 13,2: 40. Theopompus (PCG) fr. 6 [Aphroditē]: 135; fr. 10 [Eirēnē]: 133; fr. 38 [Paides]: 20. Thomas Magister Ecl. p. 19,19: 133, p. 265,9 Ritschl: 125. Thucydides I 18,1: 27, I 95,1: 89, IV 3–41: 9, IV 27–8: 9, IV 28,5: 13, IV 41,4: 89, IV 101,2: 36, IV 128,4: 28, VI 104,1: 89, VI 34,2: 128, VII 70,3: 125, VIII 68,2: 12, VIII 92,11: 122. Timaeus (sophista) Lex. Plat. μ 288 Valente: 54.

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Timocles (PCG) fr. 11,9 [Epichairekakos]: 66; fr. 24,1–3 [Marathōnioi]: 77; fr. 30 [Pontikos]: 133. tragica adespota (TrGF) TrGF adesp. *55: 90. Vergilius Aen. I 47–8: 58, 683–4: 58, III 203–4: 58. Vita Sophoclis 6 (test. 1,26 Radt): 68. Xenagoras FGrHist 240 F 28: 139. Xenarchus fr. 4,8–9 [Pentathlos]: 75. Xenophon Anab. I 2,25: 22, III 4,10: 140, VI 5,4: 28. Cyneg. 4,1: 59, 5,30: 77, 9,13: 59. Cyr. I 3,4: 127. 128, III 2,25: 97, IV 2,23: 20, VI 1,22: 96, VIII 2,3: 97. De vect. 2,1: 32. Hell. II 3,56: 91. Mem. 4,8: 12. Oec. 8,19: 25, 20,3: 42. Zenobius Ath. I 2: 116, I 12: 142, II 62: 21, III 79: 38, III 156: 96. vulg. II 27: 38, III 7: 142, III 24: 137, VI 28: 139. Zonaras p. 1371,14–6: 54, p. 1465: 41, p. 1845 Tittmann: 107.