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German Pages 68 [74] Year 1958
ARCHIV FÜR TIERERNÄHRUNG UNTER MITWIRKUNG VON Prof. Dr. Ä. H o c k , Berlin. JProf. Dr. Dr. h. c. K. N e h r i n g , Rostcxfe.
Prof. Dr. Dr. W. L e n b e i t, Göttingen. Prof. Dr. Dr. W. W ö h l b i e r , Stuttgart-Hohenheim
HERAUSGEGEBEN
VON
ERNST MANGOLD Prof. Dr. med. Dr. phii. Dr. med. vet. h. c. Dr. agr. h. c. Dr. agr. h. c. D i r e k t o r em. d e s I n s t i t u t s f ü r
Tierernährungslehre
der H u m b o l d t - U n i v e r s i t ä t
Berlin
7. B A N D A u s g e g e b e n am 1 5 . A P R I L
1957
HEFT
2
AKADEMIE-VERLAG-BERLIN A R C H . T I E R E R N Ä H R U N G • 7. B A N D N R . 1 • S.65-I28 • B E R L I N • 15. A P R I L 1 9 5 7
I N H A L T
E. MANGOLD Arthur Sdieunert z u m Gedächtnis
65
R . M U L L E R u n d D. H O T Z E L Die E r g ä n z u n g einer Gerste-Magermildidiät bei w a d i s e n d e n Albinoratten durch technische L y s i n p r ä p a r a t e
66
R . SCHIEMANN, L. H O F F M A N N u n d M. SCHMIDT U b e r den a p p a r a t i v e n A u f b a u v o n
Respirationsapparaten
für Kleintiere
80
R. SCHIEMANN Z u r gasanalytischen Untersuchung v o n Respirationsgasen
.
98
K. N E H R I N G u n d E . R . - F R A N K E D e r Einfluß reiner Nährstoffe auf die Verdaulichkeit d e r Futterration
.
.
.
GESELLSCHAFT FÜR DER
104 ERNÄHRUNGSPHYSIOLOGIE
HAUSTIERE
U b e r qualitative und quantitative Fütterung in d e r Mastleistungsprüfung
123
D a s A r o h i v f ü r T i e r e r n ä h r u n g erscheint zweimonatlich in Heften zu 64 Seiten im Format 17,6 X 25 cm. Der Preis des Heftes beträgt DM 8,50. 6 Hefte werden zn einem Band vereinigt. Der Besteller mnS sich zur Abnahme eines Bandes verpflichten. Die Hefte werden jeweils einzeln berechnet. Im J a h r e erscheint nicht mehr als 1 Band. Bestellungen werden direkt an den AkademieVerlag GmbH., Berlin W 8, Mohrenstraße 39 oder über eine wissenschaftliche Buchhandlung erbeten. M a n u s k r i p t s e n d u n g e n — zugelassen sind die vier Kongreßsprachen — sind an den Herausgeber, Herrn Prof. Dr. Ernst Mangold, Berlin N 4, Invalidenstr. 42, zu richten. Mit der Veröffentlichung geht das alleinige Verlagsrecht an das Archiv für Tierernährung über. Daher müssen Arbeiten, die bereits an anderer Stelle veröffentlicht worden sind, zurückgewiesen werden. Die Verfasser verpflichten sich, Manuskripte, die vom Archiv für Tierernährung angenommen worden sind, nicht an anderer Stelle zu veröffentlichen. Die Verfasser erhalten von gröfieren wissenschaftlichen Arbeiten 50 S o n d e r d r u c k e unentgeltlich. Den Manuskripten beiliegende Z e i c h n u n g e n müssen sauber, in zweifacher Größe ausgeführt sein. Wenn Bie nicht voll reproduktionsfähig nach den Vorschriften des Normblattes DIN 474 eingereicht werden, ist die Beschriftung nur mit Bleistift einzutragen. Zur Herstellung von Netzätzungen sind nur einwandfreie Photographien brauchbar. Für alle Literaturzitate sind die Vorschriften des Normblattes DIN 1502 und 1502 Beiblatt I maßgebend. Die Zitate müssen den Verfasser (mit den Anfangsbuchstaben der Vornamen), den vollständigen Titel der Arbeit und die Quelle mit Band, Seitenzahl und Erscheinungsjahr enthalten. Das Literaturverzeichnis soll alphabetisch geordnet sein. Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. med. Dr. phil. Dr. med. vet. b. c. Dr. agr. h. c. Dr. agr. h. c. Emst Mangold, Berlin N 4, Invalidenstraße 43 (Fernruf 42 49 64). Verlag : Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8V Mohrenstraße 39 (Fernruf: 200386); Postscheckkonto: 350 31. Bestell- und Verlagsnummer dieses Heftes40I0/VII/2. Das Archiv für Tieremährung erscheint vorläufig jährlich in 1 Band zu 6 Heften. Bezugspreis j e Einzelheft DM 8.50, ausschließlich Porto und Verpackung. Satz und Druck: Robert Noske, Borna (Bez. Leipzig-}. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nr. 1213 des Amtes für Literatur und Verlagswesen der Deutschen Demokratischen Republik' Printed in Germany.
Arthur Scheunert zum Gedächtnis Professor ARTHUR SCHEUNERT weilt nicht mehr unter den Lebenden. Am 11. 1. d. J . ist er schwerer Krankheit erlegen. Audi unser Archiv für Tierernährung gedenkt dieses hervorragenden Ernährungsforschers in Trauer, aber auch in Dankbarkeit. Das Archiv hat sich selbst geehr^ indem es ARTHUR SCHEUNERT als Mitwirkenden auf der Titelseite anführen durfte. Auch hat es ihm wertvolle Arbeiten aus seinen Instituten zu verdanken. Zum 75. Geburtstag 1954 konnte das Archiv dem Gelehrten eine Festschrift mit Beiträgen seiner Schüler und Freunde widmen. Die Festschrift brachte auch das Bild des Dahingeschiedenen und eine biographische Würdigung seines bewundernswerten Lebenswerkes, das in gleicher Weise der Landwirtschaft, Veterinärmedizin und menschlichen Ernährungsforschung diente. Große Aufgaben hatte er sich noch gestellt. Unsere Glückwünsche haben sich nicht erfüllt. Aber SCHEUNERT hat noch in diesen Jahren ein gerütteltes Maß an Forschungs- wie organisatorischer Arbeit geleistet. Sein Hauptwerk galt dem Ausbau des Institutes für Ernährungsforschung und der Anstalt für Vitaminforschung in Potsdam-Rehbrücke, die er mit vielen Abteilungen, 260 Angestellten und angeschlossener Klinik entwickeln konnte, und für deren Arbeiten er die Zeitschrift „Ernährungsforschung" gründete. Weiter gab ihm die Zuwahl als Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin Gelegenheit, seine Persönlichkeit für die Nutzbarmachung der Forschung für die Volksernährung einzusetzen, indem er die Gründung einer besonderen Sektion für Ernährung veranlaßte, die unter seiner Leitung zahlreiche Tagungen über die Bedürfnisse einer vollwertigen Ernährung durchführte. Zugleich hat SCHEUNERT der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin als Vizepräsident unschätzbare Dienste geleistet. Daneben war er auch literariscn noch ungemein tätig, indem sein Lehrbuch der VeterinärPhysiologie in immer neuen Auflagen und eine modernisierte Neuausgabe der für die landwirtschaftliche Praxis so unentbehrlichen Grundzüge der Fütterungslehre von Oskar Kellner erschien. Auch an neuen Ehrungen konnte es da nicht fehlen. So wurde ihm, dem D r . phil., D r . med. vet., D r . med. vet. h. c., D r . agr. h. c. und Mitglied von 5 Akademien, anläßlich seines 75. Geburtstages als fünftes Doktorat der D r agr. h. c. der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät verliehen, an der er 1920 bis 1923 (damals. Landw. Hochschule Berlin) Direktor des Instituts für Tierphysiologie (jetzt Tierernährungslehre) gewesen war, in welcher Zeit er den Aufbau seiner systematischen Vitaminforschungen in Angriff nahm. Zugleich erfolgte die Erwählung zum Ehrenmitgliede der Gesellschaft für Ernährungsphysiologie der Haustiere und des Verbandes der Deutschen Landwirtschaftlichen Versuchs- und Forschungsanstalten, und in letzter Zeit noch zum Ehrenmitgliede der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährungsforschung, vorher die Ernennung zum Hervorragenden .Wissenschaftler des Volkes. So ist ARTHUR SCHEUNERT nach einem arbeitsreichen, über ein halbes J a h r hundert nur der wissenschaftlichen Forschung gewidmeten und an Erfolgen als Lehrer, Forscher und Organisator überreich gesegneten Leben von uns geschieden. Der Gelehrte von Weltruf ARTHUR SCHEUNERT wird in den Kreisen der Landwirtschaft, Veterinär- und Human-Medizin, denen die Erforschung und Praxis der tierischen und menschlichen Ernährung am Herzen liegt, in D a n k barkeit unvergessen bleiben. ERNST MANGOLD
Aus dem Institut f ü r Anatomie und Physiologie der Haustiere an der Universität Bonn "(Direktor: P r o f . Dr. E. SCHÜRMANN)
R.MÜLLER
und
D.HÖTZEL
Die Ergänzung einer Gerste-Magermilchdiät bei wachsenden Albinoratten durch technische Lysinpräparate A. E i n l e i t u n g In einer vorausgegangenen Serie von Bilanzversuchen an wachsenden Schweinen war bei einer Gerste-Magermilchration die Zulagewirkung eines technischen Lysinpräparates erkannt worden (MÜLLER und MASSBERG 12). Hierbei und in der Folge ergaben sich im gleichen Zusammenhang weitere Probleme, die, teils grundsätzlicher Natur, unter geringerem Aufwand auch an der Ratte zu überprüfen waren. Jedenfalls sollten die nachfolgend zu beschreibenden Versuche u. a. dieser Möglichkeit nachgehen. Einzelheiten der Problemstellung sowie der Vtrsuchstechnik, die sich weitgehend der von COLUMBUS 5 und NEHRING 16 anschließt, wurden von HÖTZEL 8 näher beschrieben. An dieser Stelle kann die Fragestellung vorliegender Untersuchungen wie folgt kurz umrissen werden: 1. Bewirkt der Zusatz technischen DL-Lysinsulfates zu einer Gerste-Magermilchdiät bei der wachsenden Ratte eine Verbesserung der Eiweißverwertung? 2. Ergibt sich die Verbesserung der Eiweißverwertung auch nach Zulage von technischem Butyryl-DL-Lysin? Über grundsätzliche Fragen der Qualitätsermittlung der Futterproteine, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Versuchsserie auftauchten, sowie über den Vergleich der Ergebnisse aus Untersuchungen an Ratte und Schwein soll in weiteren Abhandlungen berichtet werden. B. V e r s u c h s d i ä t u n d
Versuchstechnik
Analog den Versuchen von MÜLLER und MASSBERG 12 an Schweinen wurde eine Diät zusammengestellt, die bei Erfüllung aller anderen Ernährungsansprüche ein Lysindefizit aufweist. Die Zusammensetzung dieser Diät, im folgenden als Grundfutter bezeichnet, wird in Tabelle 1 angegeben. Bei der Beantwortung der Frage, welche Lysinmenge dem Grundfutter zugesetzt werden muß, um das Muster der Aminosäuren (AS) in Bezug auf das Lysinangebot zu vervollständigen, ergeben sich Schwierigkeiten, weil bisher auch für Ratten keine zuverlässigen AS-Bedarfszahlen bekannt sind.
Aus dem Institut f ü r Anatomie und Physiologie der Haustiere an der Universität Bonn "(Direktor: P r o f . Dr. E. SCHÜRMANN)
R.MÜLLER
und
D.HÖTZEL
Die Ergänzung einer Gerste-Magermilchdiät bei wachsenden Albinoratten durch technische Lysinpräparate A. E i n l e i t u n g In einer vorausgegangenen Serie von Bilanzversuchen an wachsenden Schweinen war bei einer Gerste-Magermilchration die Zulagewirkung eines technischen Lysinpräparates erkannt worden (MÜLLER und MASSBERG 12). Hierbei und in der Folge ergaben sich im gleichen Zusammenhang weitere Probleme, die, teils grundsätzlicher Natur, unter geringerem Aufwand auch an der Ratte zu überprüfen waren. Jedenfalls sollten die nachfolgend zu beschreibenden Versuche u. a. dieser Möglichkeit nachgehen. Einzelheiten der Problemstellung sowie der Vtrsuchstechnik, die sich weitgehend der von COLUMBUS 5 und NEHRING 16 anschließt, wurden von HÖTZEL 8 näher beschrieben. An dieser Stelle kann die Fragestellung vorliegender Untersuchungen wie folgt kurz umrissen werden: 1. Bewirkt der Zusatz technischen DL-Lysinsulfates zu einer Gerste-Magermilchdiät bei der wachsenden Ratte eine Verbesserung der Eiweißverwertung? 2. Ergibt sich die Verbesserung der Eiweißverwertung auch nach Zulage von technischem Butyryl-DL-Lysin? Über grundsätzliche Fragen der Qualitätsermittlung der Futterproteine, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Versuchsserie auftauchten, sowie über den Vergleich der Ergebnisse aus Untersuchungen an Ratte und Schwein soll in weiteren Abhandlungen berichtet werden. B. V e r s u c h s d i ä t u n d
Versuchstechnik
Analog den Versuchen von MÜLLER und MASSBERG 12 an Schweinen wurde eine Diät zusammengestellt, die bei Erfüllung aller anderen Ernährungsansprüche ein Lysindefizit aufweist. Die Zusammensetzung dieser Diät, im folgenden als Grundfutter bezeichnet, wird in Tabelle 1 angegeben. Bei der Beantwortung der Frage, welche Lysinmenge dem Grundfutter zugesetzt werden muß, um das Muster der Aminosäuren (AS) in Bezug auf das Lysinangebot zu vervollständigen, ergeben sich Schwierigkeiten, weil bisher auch für Ratten keine zuverlässigen AS-Bedarfszahlen bekannt sind.
D i e E r g ä n z u n g einer Gerste-Magermilchdiät bei wachsenden A l b i n o r a t t e n usw. Tabelle 1. Die Zusammensetzung
Prozent
Versuchsgrundfutters
Trock.-
Roh-
Roh-
Roh-
Roh-
Lys.-Geh.
Ges.- Futters
Sub-t.
prot.
fett
faser
asche
(°/o d. R. P.)
89,1
86,5
9,54
1,96
4,43
2,5
1,834*)
Magermilchpulver
5,2
91,6
33,81
0,50
0,00
7,4
7,14 — 7,69**
Mineralstoffmischung D L G IIa
5,2
98,0
2,88
1,10
0,00
80,3
Vitaminmischung für Schweine Sx
0,5
89,5
18,70
1,60
25,40
4,3
Futterart
Gerste
'') nach einer **) n a c h
des
des
67
mikrobiologischen
ZIMMERMANN
26
Untersuchung der F a r b e n f a b r i k e n Bayer,
Leverkusen.
.
MITCHELL 10 b e m e r k t e h i e r z u : „ S t ü t z e n d e Beweise f ü r v e r ö f f e n t l i c h t e B e d a r f s z a h l e n sind nicht viel angegeben w o r d e n , so d a ß der Leser g e z w u n g e n ist, sie h i n z u n e h m e n , ohne ihre G e nauigkeit, ihre R e p r o d u z i e r b a r k e i t oder die Versuchsdaten, auf denen sie sich a u f b a u e n , nachp r ü f e n zu k ö n n e n . " H i n z u k o m m t noch, d a ß die käuflichen, auch die sogenannten reinen A S - P r ä p a r a t e nach MÜLLER u n d KRAMPITZ 14 erhebliche „ V e r u n r e i n i g u n g e n " enthalten k ö n n e n . D i e in Tierversuchen ermittelten A S - B e d a r f s z a h l e n geben in solchem Falle den Bed a r f der Tiere a m handelsüblichen A S - P r ä p a r a t , nicht dagegen an der reinen A m i n o s ä u r e an. D i e F ä h i g k e i t des O r g a n i s m u s , gewisse essentielle A m i n o s ä u r e n wenigstens z u m Teil aus v e r w a n d t e n V e r b i n d u n g e n synthetisieren zu können, beeinträchtigt zusätzlich die G e nauigkeit der gewonnenen A S - B e d a r f s z a h l e n .
Auf der AS-Angebotsseite erschwert die Ungenauigkeit der bisherigen Ana1) senmethodik eine genaue Wertigkeitsvoraussage in gleicher Weise wie im Falle des Bedarfes. In neuerer Zeit wurde zwar die quantitative Bestimmung der Aminosäuren vor allem durch säulenchromatographische Verfahren von STEIN und MOORE 11 verbessert; dagegen gibt es bislang noch kein verlustfreies Hydrolyseverfahren. Mit der Verbesserung der Analytik ergeben sich darüber hinaus völlig neue Probleme durch die Bestimmung bislang wenig beachteter Aminosäuren bzw. AS-Derivate. Als Beispiele aus den eigenen Chromatogrammen seien Alanin, 3-Methylhistidin und Oxylysin erwähnt, die sich in beachtenswerten Mengen finden, über deren Stellung im Eiweißstoffwechsel aber noch nichts bekannt ist. Zusammenfassend muß daher festgestellt werden, daß quantitative Aussagen über die AS-Angebots- und Bedarfsverhältnisse vorerst noch mit äußerstem Vorbehalt zu machen sind. Um wenigstens eine ungefähre Voraussage über die zweckmäßige Höhe der Lysinzulage zum Grundfutter der eigenen Versuche zu machen, wurde im Rahmen des Möglichen eine Berechnung des AS-Angebotes im Verhältnis zum Bedarf durchgeführt und in Abbildung 1 graphisch dargestellt. D i e G e h a l t s a n g a b e n sind einer Zusammenstellung v o n LANG u n d RANKE 8 e n t n o m m e n . Hinsichtlich des A S - B e d a r f e s sind u. a. die v o n den gleichen A u t o r e n zitierten A n g a b e n
68
R. M Ü L L E R
und
D. H Ü T Z E L
v o n M. WOMACK und w . c . ROSE berücksichtigt. D a n a c h w e r d e n C y s t i n und T v r o s i n im O r g a n i s m u s aus Methionin b z w . P h e n y l a l a n i n gebildet. D e r Ü b e r g a n g v o n T y r o s i n in P h e n y l a l a n i n ist nicht möglich. D a jedoch auch ein B e d a r f des O r g a n i s m u s an T y r o s i n besteht, läßt sich ein Teil ( e t w a die H ä l f t e ) des P h e n y l a l a n i n s durch T y r o s i n ersetzen, w a s in A b b i l d u n g 1 berücksichtigt ist. Hinsichtlich des Methionins und C y s t i n s liegen — wie oben angedeutet — ähnliche V e r hältnisse v o r . D i e q u a n t i t a t i v e n A n g a b e n hierüber lassen aber eine auch nur a n n ä h e r n d genaue B e d a r f s b e r e c h n u n g nicht zu. N a c h ROSE und VIONF.AUD (zit. nach w i s s 2 4 ) ist der O r g a n i s m u s über die D a r m b a k t e r i e n in der L a g e , bei reichlichem C y s t i n a n g e b o t H o m o cystein und d a r a u s bei G e g e n w a r t v o n M e t h y l d o n a t o r e n (z. B. C h o l i n ) Methionin a u f z u bauen. I m allgemeinen rechnet m a n d a m i t , d a ß ein Sechstel des benötigten Methionins durch C y s t i n ersetzt wird. Dementsprechend ist in A b b i l d u n g 1 der B e d a r f an Methionin um ein Sechstel gekürzt. Ungeachtet des dabei immer noch bestehenden, b z w . errechneten U n t e r a n g e b o t e s an Methionin w u r d e n die Versuche nur auf die Z u l a g e w i r k u n g des L y s i n s ausgerichtet. Bei einem Methionindefizit in der errechneten H ö h e , wobei die beiden letztgenannten A m i n o s ä u r e n in gleicher Weise limitieren, hätte eine W i r k u n g der L y s i n z u l a g e nicht auftreten können (vgl. d a z u S. 77).
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