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German Pages 94 [96] Year 1964
ARCHIV FÜR G A R T E N B A U Jahres-Inhalts Verzeichnis Bd. XI. 1963 W.BLASSE Beziehungen zwischen Durchfrostungstiefe und Bodenpflege im Obstbau
3
G. VOGEL, J. LANCKOW und A. HEISSNER Ergebnisse zur Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Plastfolie
9
G. VOGEL Der Einfluß kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten auf die Ertragsleistung einiger Gemüsearten im Frühjahrs- und Sommeranbau
27
G. VOGEL und A. HEISSNER Zur Frage der Eignung unterschiedlich gealterter Polyäthylenfolie für den Anbau von Frühgemüse unter Folienzelten
47
Chr. ROSENTHAL Vermehrungsmöglichkeiten bei Colchicum im Hinblick auf die züchterische Bearbeitung
55
W. JUNGES Einfluß klimatischer Faktoren und verschiedener Kulturmaßnahmen auf Blütezeit und Blühleistung von Gerbera jamesonii, II. Einfluß des Lichtes und verschiedener Aussaatzeit Chr. SCHWÄR Die Wirkung des Wermutextraktes auf Keimung, Wachstum und Entwicklung sowie den Wasserhaushalt des Fenchels und anderer Pflanzenarten
91
G. VOGEL Der Einfluß der Bodenheizung im Freiland durch Wasser mit niedriger Temperatur (25 °C bis 45 °C) auf die Ertragsleistung und Wirtschaftlichkeit einiger Gemüsearten
101
H. FRÖHLICH Ertragsbildung und Ackerrückstandsmenge einiger Gemüsearten
125
V. KINDT Ein Beitrag zur Problematik exakter Anbauversuche bei der Champignonkultur
. . . .
L. RÖSSLER Jarowisationsversuche an Schwarzwurzel (Scor^pnera bispanica L.) im Hinblick auf eine Erhöhung der Schoßresistenz A. LAFFfiRS Frühes Fruchten und zweite Triebe der Walnuß ( j u g l a n s regia L.)
67
135
151 163
S. KRAMER Untersuchungen über die Wirkung chloridhaltiger Kalidünger auf Ertrag, Ascorbinsäuregehalt der Früchte und vegetative Entwicklung der Erdbeere
175
G. MILDENBERGER Studien zur Taxonomie der Gattung Malus
191
G. FRIEDRICH und G. SCHMIDT Weitere Untersuchungen über das assimilatorische und respiratorische Verhalten der Obstgehölze
209
W. DÄNHARDT und G. KÜHLE Über den Einfluß verschiedener Rosenunterlagen auf Rosen-Standardsorten im Freiland
249
F. GÖHLER Die Bestimmung des Nährstoffgehaltes gärtnerischer Erden im Betriebslaboratorium mittels chemischer Schnellteste
283
II
Jahres-Inhaltsverzeichnis
M. DREWS Die Phosphorsäurebestimmung im Laktatextrakt gärtnerischer Erden nach der VanadatMolybdat-Methode
313
P. KARTALOFF Prüfung einiger in- und ausländischer Gurkensorten und ihrer Fj-Kreuzungen unter Glas
325
A.-N. WAGENBRETH Qualitative und quantitative Bestimmung phenolischer Blattinhaltsstoffe in Unterlagen und Unterlagen-Sorten-Kombinationen der Gattung Pyrus während der Vegetationsperiode
339
U. DANNEIL Einige Kulturmethoden zur Anzucht chlorophylldefekter höherer Pflanzen
363
J. REINHOLD und G. VOGEL Betriebliche Gemüselagerung in der technischen Miete
377
B. SPENDER Fragen der Bewässerung im frühen Tomatenanbau unter Glas
405
E. SEIDEL und K. H. ERLECKE Untersuchungen zur Lichtverteilung unter Kolbenstrahlern (HQL 250)
423
R. BUSCH Stand und Entwicklung der Obstversorgung in der Deutschen Demokratischen Republik
433
W. JUNGES Einfluß klimatischer Faktoren und verschiedener Kulturmaßnahmen auf Blütezeit und Blühleistung von Gerbera jamesonii 469 S. TOPTSCHIJSKI Phänologische, morphologische und genetische Untersuchungen der Nachkommenschaft aus Kreuzungen von „Mme. Moutot" und „Mieze Schindler" mit einigen anderen Sorten 483 G. MILDENBERGER Studien zur Taxonomie der Gattung Malus. II. Embryologische Untersuchungen
. . . .
493
Th. GEISSLER Die Anzucht von Gemüsejungpflanzen in mit Superphosphat angereicherten Erdsubstraten
505
W. DÄNHARDT und G. KÜHLE Über den Einfluß verschiedener Rosenunterlagen auf Rosen-Standard-Sorten bei der Kultur unter Glas
525
M. BECKER Eine zweckmäßige Apparatur für die säulenchromatographische Carotinbestimmung . . .
543
M. BECKER Zur Vitamin-C-Bestimmung in frischem Pflanzenmaterial
547
I. LEPIKSAAR Die Düngungsbedürftigkeit von Tomaten- und Salatjungpflanzen bei Anzucht in Komposterde
561
F. GÖBER Beziehungen zwischen Standweite und Ertrag in den ersten drei Erntejahren bei Grünspargel auf Sandböden
585
E. SENGER Das Verhalten der Nachkommenschaften von Apfelsorten nach Bestrahlung
601
A. PHILIPP Untersuchungen zur Bekämpfung der Verticillium-Krankheit des Kulturchampignons . .
613
Th. GEISSLER, M. D R E W S und H.-G. KAUFMANN Der Nährstoffentzug von Kohlrabi beim Anbau unter Glas
625
Sach w o r t Verzeichnis
Ackerrückstände bei Gemüsearten 125 Albino-Mais 373 Albinos bei Gerste 368 Albinos bei Gräsern 364 Albinos bei Tomate 363 Altersabgang im Obstbau 462 Ammoniumstickstoff in Erden 284 Ammoniumstickstoffbestimmung 296 Anbaugestaltung im Obstbau 230 Anethum graveolens 91 Apfel 3, 226, 231, 436, 601 Apfelsorten 232, 601 Apomixis bei Malus 497 Aprikose 436 Aroma bei Erdbeeren 488 Ascorbinsäuregehalt der Erdbeere 175, 182 Ascorbinsäuregehalt von Gemüse 556 Assimilatiönsapparatur 209 Assimilationsintensität bei Obstgehölzen 218 Assimilationskammer 211 Assimilationsverhalten der Obstgehölze 209 Atmungsintensität bei Obstgehölzen 231 Atropa belladonna 91 Ausläuferzahl bei Erdbeeren 183 Aussaattermine bei Gerbera 73, 74 Baumschulerhebungen 455 Bestäubungsversuche bei Malus 497 Bestrahlung beim Apfel 601 Betriebslaboratorium 283, 307 Bewässerung von Gerbera 483 Bewässerung bei Tomaten 405 Bewurzelungsstärke bei Rosenunterlagen 260 Birne 339, 436 Birnenunterlagen 347 Blattabnormalitäten bei Walnuß 169 Blattform bei Malus 494, 496 Blattinhaltstoffe 339 Blattsukkulenz 91 Bleichspargel 585 Blühleistung bei Gerbera 67 Blühverlauf bei Rosen 272, 535 Blumenkohl 20, 28, 34, 103, 129, 506 Blütenanzahl bei Hausrosen 539 Blütenbau bei Erdbeeren 486 Blütenfarbe bei Rosen 275 Blütenproduktion bei Rosen 270 Blütezeit bei Gerbera 67 Bodenbedeckung 4 Bodenfeuchtigkeit bei Tomate 405 Bodenheizung 101 Bodenpflege im Obstbau 3, 4
Brokkoli 193, 506 Brombeere 436, 450 Buschbohne 131 3-Caffeyl-chinasäure in Birnenblättern 342 Calendula officinalis 91 Calycomeles 193 Carotinbestimmung 543 Champignon 135, 613 Chinakohl 129 Chlorid-Sulfat-Problem 571 Chloridwirkung bei Erdbeeren 175 Chlorogensäure in Birnenblättern 341 Chloromeles 493 Chlorophylldefekte Pflanzen 363 Chromatographie 340 Cnicus benedictus 91 Colchicin 55 Colchicum autumnale 55 Coriandrum sativum 91 Crab apple 494 Cumarylchinasäureester in Birnenblättern 342 Cumarylsäureester in Birnenblättern 342 Cumasina-NC 371 Datura stramonium 91 Desinfektion von Samen 368 Docyniopsis 493 Doppellaktatmethode 292, 319 Düngung von Gemüsejungpflanzen 505, 561 Düngung von Kohlrabi 641 Durchfrostungstiefe in Obstanlagen 3 Echter Mehltau der Rose 279 Eigenfärbung von Untersuchungslösungen (P 2 0 2 -Bestimmung) 318 Embryologische Untersuchungen bei Malus 493 Erribryosackentwicklung bei Malus 493 Energieverbrauch für Gewächshausheizung 17 Erdballendüngung 505 Erdbeere 175, 436, 449, 483 Erdbeerzüchtung 483 Erden 283, 313 Erdmiete 377 Erdtopf 507 Eriolobus 493 Ertragsleistung bei Spargel 589 Eumalus 192, 493 Extraktionsmittel für Erduntersuchungen 292, 303 Fj-Kreuzungen bei Gurken 325 Fenchel 91
IV
Sachwortverzeichnis
Flavonoide in Birnenblättern 342 Flavonolbestimmung 341 Flavonole in Birnenblättern 344 Fluoreszierende Verbindungen in Birnenblättern 342 Foeniculum vulgare 91 Folienzelte 27, 29, 47 Formiatlösung 293 Frostausfälle im Obstbau 441 Frostresistenz bei Rosen 277 Frostschäden im Obstbau 3 Frostschutz im Obstbau 3 Fruchtfarbe bei Erdbeeren 487 Fruchtstengelbehaarung bei Malus 194, 200 Frühes Fruchten bei W a l n u ß 163 Gärtnerische Erden 283, 313 Gemüsepaprika 28, 42 Generative Vermehrung bei Colchicum 56 Gerbera jamesonii 67, 483 Gerste 368 Geschmackseigenschaften von Erdbeeren 488 Gravimetrische Phosphorsäurebestimmung 313 G r ü n d ü n g u n g 3, 4 Grünkohl 132 Grünspargel 585 Gurke 28, 39, 51, 103, 506 Gurkensorten 325 Gymnomeles 193 Hapaxanth-bienne Pflanzen 151 Heizkosten bei Gewächshäusern 9 Herbstzeitlose 56 Himbeere 436, 450 H Q L - L a m p e 423 Hydrokultur 364 Hyperin in Birnenblättern 342 Industrieabwärme 101 Infusorienerde 371 Innenverkleidung v o n Gewächshäusern 9 Isochlorogensäure in Birnenblättern 342 J a r o w i s a t i o n 151 Johannisbeere 436, 449 Johannistrieb bei W a l n u ß 166 J u g l a n s regia 163 Jungpflanzenanzucht 505, 561 Kainit bei Erdbeeren 176 50°/ o iges Kali bei Erdbeeren 176 Kalidünger 175 K a l i d ü n g u n g der Erdbeere 175, 178 Kalidüngung der Gemüsejungpflanzen 568 Kalientzug durch Kohlrabi 633
Kaligehalt von Kohlrabi 630 Kalignost 297 Kaliumbestimmung 297, 306 Kaltsterilisationsapparat 366 Kai iumentzug durch Kohlrabi 633 Kalziumgehalt von Kohlrabi 630 Katadyn-Verfahren 371 Keimblattanomalien beim Apfel 608 Keimfähigkeit von Gerberasamen 70 Keimung bei Colchicum 56 Kelchverhalten bei Malus 192, 194 Kieselgur 371 Kieselsäureeinfluß bei Phosphorsäurebestimm u n g 316 Kohl 506 Kohlrabi 20, 28, 36, 103, 506, 625 Kohlscheune 382 Kolbenstrahler 423 Komposterde 508, 561 Kopfsalat 28, 32, 49, 103, 506, 561 Kostenaufwand der Bodenheizung 112 Lactuca sativa 91 Lagerung 377 Lepidium sativum 91 Lichteinfluß bei Gerbera 70 Lichtmengenmessung 216 Lichtverhältnisse in Gewächshäusern 18 Lichtverhältnisse unter Folienzelten 48 Lichtverteilung bei Kolbenstrahlern 423 Lonacol 617 Magnesiumentzug durch Kohlrabi 633 Magnesiumgehalt von Kohlrabi 630 Malus 191, 493 Malus baccata 194, 494 Malus cerasifera 194 Malus coronaria 493 Malus floribunda 194, 493 Malus fusca 493 Malus glaucescens 493 Malus heterophylla 494 Malus ioensis 494 Malus Kola 494 Malus micromalus 194 Malus platycarpa 493 Malus prunifolia 194 Malus pumila 194, 494 Malus Sargenti 494 Malus Scheideckeri 194 Malus Sieboldii 493 Malus Soulardii 494 Malus spectabilis 194 Malus sublobata 194 Malus toringo 194, 494
Sachwortverzeichnis Malus - Wildformen 194, 493 Materialaufwand der Bodenheizung 112 Metroklinie bei Malus 497 Metromorphie bei Malus 497 Mg-Phosphat 518 Miete 377 Mineralstoffversorgung von Obstgehölzen 235 Möhre 28, 36 Molybdänmethode 296 MORGAN-Lösung 293 Mutationszüchtung beim Apfel 601 Nährstoffentzug bei Kohlrabi 625 Nährstoffgehalt von Erden 283 Nähstoffgehalt von Kohlrabi 629 Nährstoffmangel bei Obstgehölzen 236 Natriumdüngung der Erdbeeren 177, 183 Neochlorogensäure in Birnenblättern 342 Ncttoassimilation 233 Nitratstickstoff in Erden 284 Nitratstickstoffbestimmung 295, 306 Obstbaumbestand in der DDR 444 Obstbaumzählung 434 Obstbestände in Deutschland 433 Obstfläche in der DDR 452 Obstversorgung in der DDR 433 Panaschierte Pflanzen 363 Papaver somniferum 91 Paprika 506 Pentachlornitrobenzol 394 Pfirsich 436, 438 Pflaume 436, 437 Pfropfung 339 Pfropfung bei Tomate 363 Pfropfung bei Walnuß 163 pH-Messung 307 Phänologische Beobachtungen bei Erdbeeren 483 Phenolische Blattinhaltstoffe 339 Phomasan 390 Phosphatdüngung 505 Phosphorbestimmung 296, 306, 313 Phosphorsäureausnutzung 514 Phosphorsäuredüngung bei Gemüsejungpflanzen 505, 567 Phosphorsäureentzug durch Kohlrabi 633 Phosphorsäuregehalt gärtnerischer Erden 318 Phosphorsäuregehalt von Kohlrabi 630 Phosphorversorgung der Obstgehölze 236 Photo-Rex-Zinn-II-chloridmethode 313 Photosynthese 225 Phytox 617 Piacryl-Kammer 213
V
Piatherm 379 Plastfolie 9, 27 Polyäthylenfolie 11, 30, 47 Probenahme (Erden) 286 Pufferkapazität von Extraktionslösungen 294 Pyrus 339 Quercetindiglykosid in Birnenblättern 342 Quercetintriglykosid in Birnenblättern 342 Quitte 436 Radies 20 Reformkali bei Erdbeeren 176 Respiration bei Obstgehölzen 209 Rettich 20, 28, 36 Rhabarber 28, 33 Röntgenstrahlen 602 Rosa canina 249, 526 Rosa coriifolia 251, 526 Rosa eglanteria 250, 526 Rosa manettii 525 Rosa mul iflora 249, 525 Rosa odorata 525 Rosa rubiginosa 526 Rose 249, 525 Rosenkohl 130 Rosensorten 525 Rosenunterlagen 249, 525 Rutin in Birnenblättern 342 Salat 28, 32, 49, 97, 103, 506, 561 Samenlage bei Erdbeeren 488 Sauerkirsche 436, 437 Säulenchromatographie 543 Scheunenlagerung 383 Schnellteste 208, 295, 301, 306 Schnittleistung bei Hausrosen 529 Schoßresistenz bei Schwarzwurzel 151 Schwarzwurzel 151 Schwefelsaures Kali bei Erdbeeren 176 Scorzonera hispanica 151 Sorbomalus 192, 493 Sorptionskapazität von Erden 292 Sortierungsverhältnisse bei Spargel 592 Spaltpfropfung bei Tomate 363 Spargel 585 Sphaerotheca pannosa 279 Stachelbeere 436, 449 Standweite bei Spargel 585 Sterile Kultur höherer Pflanzen 370 Stickstoffbestimmung 295, 306 Stickstoffdüngung bei Gemüsejungpflanzen 566 Stickstoffentzug durch Kohlrabi 633 Stickstoffgehalt von Erden 284 Stickstoffgehalt von Kohlrabi 630 Stickstofform 571
VI
Sachwortverzeichnis
Stickstoffvcrsorgung von Obstgehölzen 235 Straßenobstbau 446 Strömungsgeschwindigkeit von Gasen 212 Sulfatdüngung bei Erdbeeren 177, 183 Superphosphat 516 Süßkirsche 436, 437 Tabacum rustica 91 Tageslänge bei Gerbera 77 Taxonomie 191, 493 Technische Miete 377 Teilstückgröße in Champignonversuchen 147 Temperaturverhältnisse in Gewächshäusern 12 Thermistor 213 Thomasphosphat 518 Tomate 28, 41, 363, 405, 506, 561 Torfkulturerde 518 Torfkultursubstrat 517 Totzeit von Rohren u. dergl. 217 Untergrundbewässerung bei Tomate 415 Unverträglichkeit bei Pfropfungen 339 URAS 216 Vanadat-Molybdat-Methode 313 Variabilität von Champignonerträgen 135
Vegetative Vermehrung bei Colchicum 61 Versuchsmethodik bei Champignon 135 Verticillium malthousei 613 Vitamin-C-Bestimmung 547 Volumengewichtsbestimmung von Erden 289 Wachstumshemmung 91 Walnuß 163, 436 Wärmeverlust bei Gewächshäusern 9 Wasserversorgung bei Gerbera 483 Weißkohl 125, 382, 509 Wermut 91 Wermuteffekt 98 Wiederholungszahl in Champignonversuchen 147 Wildtriebbildung bei Rosen 266 Wirsingkohl 128 Wuchseigenschaften von Rosenunterlagen 254 Zea mays 91 Zineb 80 617 Zineb-Staub 613 Zusatzbelichtung 423 Zweijährige Pflanzen 151 Zweite Triebe bei Walnuß 163
DEUTSCHE
AKADEMIE
DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN
ZU B E R L I N
ARGHIV FÜR G A R T E N B A U
XI. B A N D • H E F T 1 19 6 3
A K A D E M I E
- V E R L A G
B E R L I N
INHALTSVERZEICHNIS W. Blasse Beziehungen zwischen Durchfrostungstiefe und Bodenpflege im Obstbau
Seite
. . . .
G. Vogel, / . Lanckow und A.. Heißner Ergebnisse zur Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Plastfolie
3 9
G. Vogel Der Einfluß kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten auf die Ertragsleistung einiger Gemüsearten im Frühjahrs- und Sommeranbau
27
G. Vogel und A. Heißner Zur Frage der Eignung unterschiedlich gealterter Polyäthylenfolie für den Anbau von Frühgemüse unter Folienzelten
47
Chr. Rosenthal Vermehrungsmöglichkeiten bei Colchicum im Hinblick auf die züchterische Bearbeitung
55
W. Junges Einfluß klimatischer Faktoren und verschiedener Kulturmaßnahmen auf Blütezeit und Blühleistung von Gerbera jamesonii, II. Einfluß des Lichtes und verschiedener Aussaatzeit
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REDAKTIONSKOLLEGIUM: G. Becker, G. Friedrich, J. Reinhold, H. Rupprecht Herausgeber: Deutsche Demokratische Republik. Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin. Chefredakteur: Prof. Dr. J. Reinhold, Institut für Gartenbau, Großbeeren bei Berlin. Verlag! Akademie-Verlag GmbH, Berlin W 8, Leipziger Str. 3 - 4 , Fernruf 22 04 41, Telex-Nr. 011773, Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer dieses Heftes: 1039/XI/l. Veröffentlicht unter der Lizen2nummer 1276 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates. Karten MDI der DDR Nr. 7094. Herstellung: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Das Archiv für Gartenbau erscheint in einzelnen Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen. Die Hefte, die innerhalb eines Jahres herauskommen, bilden einen Band. Das letzte Heft des Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Es werden nur Manuskripte angenommen, die bisher noch in keiner anderen Form im In- oder Ausland veröffentlicht worden sind. Der Umfang soll nach Möglichkeit l V i Druckbogen (etwa 35 Schreibmaschinenseiten) nicht überschreiten. Die Autoren erhalten Umbruchabzüge mit befristeter Terminstellung, bei deren Überschreitung durch den Autor von der Redaktion Imprimatur erteilt wird. In den Fällen, in denen die Lesung durch den Autor (Ausländer) auf sehr große Schwierigkeiten stößt odeisehr zeitraubend wäre, wird die Prüfung durch die Schriftleitung vorgenommen. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Ubersetzung in andere Sprachen darf nur mit Genehmigung der Akademie erfolgen. Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Jeder Autor erhält von der Akademie unentgeltlich 100 Sonderdrucke und ein Honorar von 40 D M für den Druckbogen. Da» Honorar schließt auch die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Jeder Arbeit muß vom Autor eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse beigegeben werden. Sofern er in der Lage ist, soll er diese gleich übersetzt in russisch und englisch bzw. in einer dieser Sprachen liefern. Gegebenenfalls wird die Ubersetzung in der Ak?demie vorgenommen. Bezugspreis je Heft (etwa 80 Seiten) 5,— DM. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Ubersetzung. — All rights reserved (including those of translations into foreign languages). N o part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers.
3 Institut für Obstbau Marquardt der Humboldt-Universität zu Berlin (Direktor: Prof. Dr. H. KRÜMMEL)
W. BLASSE
Beziehungen zwischen Durchfrostungstiefe und Bodenpflege im Obstbau Eingegangen am 17. Juni 1961
Die Entstehung von Frostschäden an den Wurzeln der Obstgehölze steht in enger Beziehung zu den Bodenpflegemaßnahmen, wie es auch die letzte Frostschadenerhebung des Winters 1953/54 (ATHENSTÄDT, SCHMADLAK, ZAHN [1]) bestätigte. Daher gilt allen den Kulturmaßnahmen vorrangige Beachtung, die die Frostgefährdung mindern. Die Obstgehölz wurzeln stellen das frostempfindlichste Organ gegenüber Winterfrösten bei sämtlichen Obstarten dar. Beobachtungen von CHANDLER (zit. nach K E M M E R und SCHULZ [7]) ergaben, daß das Holz der Apfelbäume eine Temperatur von — 40° C schadlos überstand, wohingegen die Wurzeln bereits bei —12° C stark geschädigt wurden. Interessant ist in diesem Zusammenhang die von CARRICK [3] gemachte Feststellung, daß ein Empfindlichkeitswechsel der Wurzeln vom Vor- zum Nachwinter erfolgt. Danach nimmt die Frostresistenz Ende Oktober/Anfang November allmählich zu, erreicht gegen Ende Dezember ihren höchsten Stand, in dem sie bis Februar hinein verharrt. Im März/April kehrt dann die Widerstandsfähigkeit auf den Stand von Oktober/November zurück. Die Vor- und Nachwinter sind also, wie beim Holzfrost, auch beim Wurzelfrost besonders gefährlich. Bisher liegen nur wenige Prüfungen über die Beeinflussung der Frosttiefe durch differenzierte Bodenpflegemaßnahmen im Obstbau vor. Mit als erster berichtete EMERSON [4] über die Barfrostschutzwirkung verschiedener Kulturen ohne und mit Schneedecke. GOURLEY [6] schenkte der Beziehung zwischen Eindringtiefe des Frostes und der entwickelten Deckpflanzenmasse besondere Beachtung. In jüngster Zeit haben sich vor allem FUSS und THIELE [5] und MÜLLER [8] im Zusammenhang mit der Bodenbedeckung als Bodenpflegeverfahren mit den Temperaturverhältnissen in den oberen Bodenschichten auseinandergesetzt. Bodenpflege- und Gründüngungsversuche in Marquardt/Potsdam gestatteten im Winter 1959/60 an drei verschiedenen Terminen die Beeinflussung der Durchfrostungstiefe zu ermitteln. Im Winter 1960/61 konnten die gemachten Beobachtungen eine Bestätigung erfahren, da auch dieser Winter durch Schneearmut gekennzeichnet war. Material Die Untersuchungen konnten in einem Bodenpflegeversuch zu Apfelbüschen, Pflanzjahr 1951 (nähere Standortangaben BLASSE [2]), mit den Varianten Dauerkleegras-Unterkultur, Bodenbedeckung, offener Boden mit Gründüngungseinsaat ab Juli und ganzjährig offen gehaltener Boden durchgeführt werden. Außerdem standen in beiden Jahren Reinaussaaten von Gründüngungspflanzen (Aussaattermin: Mitte Juli) zur Auswertung zur Verfügung. Diese Gründüngungsbestände waren bis zum Eintritt der Frostperiode gut entwickelt, so daß eine Vergleichsmöglichkeit der Arten zueinander gegeben war. Die Durchfrostungstiefe wurde durch Aufhacken des Bodens ermittelt. 1*
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BLASSE, Durchfrostungstiefe und Bodenpflege im Obstbau
Ergebnisse a) B o d e n p f l e g e v e r s u c h 1959/60 Der beste Barfrostschutz war eindeutig durch die Bodenbedeckung gegeben. Es handelte sich dabei um eine Mischdecke aus Schilf, Stroh und Druschabfällen, die schon mehrfach nachgedeckt worden war (Abb. 1). Die Durchfrostungstiefe nahm dann über „Kleegras" und „Gründüngung" zu und erreichte erwartungsgemäß die größten Tiefen bei dem „offen gehaltenen Boden". Längere Frostperioden schwächten die Wirkung der Gründüngung ab, wie aus der Messung Anfang Februar hervorging. Die Wirkung kurzfristiger Barfröste im Dezember wurde dagegen durch Gründüngungsreste merklich abgebremst.
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i Abb. 1. Durchfrostungstiefe bei differenzierter Bodenpflege im Winter 1959/60 und 1960/61
1960/61 In diesem Jahr ließ sich die gleiche Abstufung feststellen. Ein Teil der Gesamtfläche, die im Spätherbst noch einmal bearbeitet worden war, wies eine größere Frosttiefe auf als die übrige Fläche, die unbearbeitet blieb. Die geringere Durchfrostung des im Herbst unberührt gelassenen Bodens ist auf dessen bessere Wärmeleitfähigkeit aus dem Untergrund zu erklären. Der Boden unter der Gründüngung war auch in dieser Winterperiode stärker durchfrostet als die Kleegrasparzelle. 1959/60
k) G r ü n d ü n g u n g s a r t e n - P r ü f u n g
Die Frosttiefe am Ende der ersten Barfrostperiode, Mitte Dezember, ließ deutlich die unterschiedliche Schutzwirkung der verschiedenen Deckfruchtkulturen erkennen (Abb. 2). Das noch wenig verrottete Material schaffte eine lockere, isolierende
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Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
Bodenbedeckung, die das Eindringen des Frostes stark abbremste. Wie die Darstellung erkennen läßt, drang der Frost in den unbedeckten, bis zum Herbst flach gelockerten Boden 25 cm tief ein. Bestände von Mais, Winterwicke, Weidelgras, Erbse, Senf, Serradella und Phazelia übten eine deutlich sichtbare Schutzwirkung aus. Sonnenblume (grobstengelig), die Kleearten und Rübsen zeigten eine Zunahme der Frosteindringtiefe.
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Abb. 2.
Durchfrostungstiefe bei verschiedenen Deckfrüchten im Winter 1959/60 und 1960/61
Anfang Februar wurden die Messungen in den gleichen Versuchen nach einer Barfrostperiode, wiederholt (Abb. 3). Da im Dezember und Januar Schnee und Regen den natürlichen Zersetzungsprozeß der Pflanzenrückstände sichtlich beeinflußt hatten, überraschte es nicht, daß die im Dezember beobachteten Unterschiede nicht mehr so deutlich in Erscheinung traten. Wie aus Abb. 2 hervorgeht, zeigte sich unter Weidelgras, Winterwicke und Mais die geringste Frosteindringtiefe, während sich die Parzellen mit den übrigen geprüften Deckfrüchten nicht mehr wesentlich von der unbedeckten Parzelle unterschieden. Die letzte Beobachtung wurde am 9. März 1960 vorgenommen. Ein Kälteeinbruch verursachte noch einmal das Durchfrieren der oberen Bodenschichten, zwar nicht mehr so tief wie im Februar, doch wurde der offene Boden immerhin 13 cm durchfroren. Das schon stark angerottete Material schwächte die Unterschiede zwischen den geprüften Arten noch mehr ab. Die beste Schutzwirkung wurde zu diesem späten Termin weiterhin von Winterwicke, Weidelgras, Mais und Phazelia ausgeübt.
6
BLASSE, Durchfrostungstiefe und Bodenpflege im Obstbau
1960/61 Mitte Dezember waren die Gründüngungsreste durch die Witterungsverhältnisse schon stärker angerottet als im Vorjahr, so daß eine artspezifische Differenzierung nicht mehr so prägnant in Erscheinung trat wie im Vorjahr. Weidelgras, Phazelia und Serradella wiesen eine geringere Frosttiefe auf als die außerdem einbezogenen Arten: Wicke, Lupine, Senf, Rübsen, Sonnenblume, Felderbse und verschiedene Kleearten. Die Messungen am 20. Januar zeigen nach Barfrosteinwirkung ein noch ausgeglicheneres Bild. In der Reihenfolge Weidelgras, Phazelia, Sonnenblumen, Winterwicke,. Lupine, Kleearten, Serradella, Senf nimmt die Stärke der durchfrosteten Schicht zu. •c
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Abb. 3.
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31.
März
Temperaturen am Erdboden in den Jahren 1959/60 und 1960/61. Station Marquardt
Die Prüfung der Frage, ob der Deckfruchtbestand im Herbst gemäht oder stehengelassen werden soll, führte zu dem Ergebnis, daß bei grobstengeligen Arten, wie Sonnenblume und Phazelia, durch das Mähen oder auch Mulchen verständlicherweise eine bessere Barfrostschutzwirkung zu erzielen ist. Je niedriger und feinstengeliger der Bestand ist, um so mehr verwischen sich die Unterschiede zwischen dem im Herbst gemähten und dem unbehandelt gelassenen Deckfruchtbestand. Desgleichen schwinden die Unterschiede mit dem Fortschreiten der Winterperiode. Da in der Praxis zweckmäßigerweise Deckfruchtgemische zur Aussaat zu bringen sind, kann auf ein Mähen verzichtet werden, sofern dieser Arbeitsgang nicht zur Erleichterung der Kernobsternte notwendig wird. Zusammenfassend läßt sich nach diesen beiden schneearmen Wintern feststellen, daß die Bodenbedeckung mit organischem Material den besten Barfrostschutz darstellt. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß die Wurzeln bei diesem Kulturverfahren dicht unter der Bedeckungsschicht verlaufen und dann besonders frostgefährdet sind, wenn die Bedeckung in Fortfall kommt und man zu der praxisüblichen Bodenbearbeitung zurückkehrt. Die ständige Grasnarbe schwächt ebenfalls das Eindringen des Frostes in den Boden ab, ist aber nur für besondere Standorte als obstbauliches Bodenpflegeverfahren vertretbar.
Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
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Bei rechtzeitiger Aussaat von Gründüngung (Termin: Mitte bis Ende Juli) erzielt man in niederschlagsmäßig normalen Jahren bis zum Frosteintritt einen guten Grünmassebestand, so daß wir mit einem nennenswerten Wurzelschutz rechnen können. Diese Schutzwirkung ist in den Spätherbst- und ersten Winterwochen am deutlichsten ausgeprägt, da dann der Bestand noch wenig angerottet ist und locker liegt, so daß der Isoliereffekt besonders gut ist. Die Gründüngungsarten Winterwicke, Phazelia und Serradella übten in beiden Jahren eine gute Schutzwirkung aus. Sonnenblume ist trotz hoher Grünmasseleistung infolge der Grobstengeligkeit nicht so wirkungsvoll; desgleichen fallen Rübsen, Lupine und Senf in beiden Jahren ab, sie liegen auch in der Grünmasseleistung an letzter Stelle. Gegenüber Reinsaaten von Deckfruchtarten empfiehlt es sich, Gemische zur Aussaat zu bringen, um eine gute Bestandsentwicklung zu gewährleisten Der Aussaattermin ist so zu legen, daß bis zum Frosteintritt eine ausreichende Besiandsentwicklung gesichert ist. Wintergrüne Arten wie Winterwicke und Rübsen sind zu bevorzugen. Länger anhaltende Barfrostperioden im Januar und Februar führen zu einem starken Nachlassen der Schutzwirkung, wobei zwischen den einzelnen Gründüngungsarten praktisch kein Unterschied besteht, wenn man von Weidelgras absieht, das einer Grasnarbe gleichzusetzen ist. Unterstellt man, daß die Obstgehölzwurzeln im Vorwinter geringere Frostresistenz als im Januar und Februar aufweisen, dann kommt dieser Periode besondere Beachtung zu. Erfahrungsgemäß veranlassen Vorwinterkälteeinbrüche Wurzelfrostschäden, Mitt- und Nachwinterkälte Holzfrostschäden. Durch ordnungsgemäßen Gründüngungsanbau können wir bei Schneearmut die Gefahr von Wurzelfrostschäden im Vorwinter weitgehend abwenden. Zusammenfassung Die Durchfrostungstiefe wurde bei Barfrosteinwirkung in den Wintern 1959/60 und 1960/61 bei differenzierten Bodenpflegeverfahren und Reinaussaaten von Gründüngungspflanzen ermittelt. 1. Die Durchfrostungstiefe nahm von „Bodenbedeckung" über „Kleegrasdauerkultur", „Gründüngung", „offener Boden" unbearbeitet und „offener Boden" bearbeitet zu. 2. Ein guter Gründüngungsbestand übte im Vorwinter einen beachtlichen Barfrostschutz aus. Im Mitt- und Nachwinter war die Schutzwirkung durch die fortschreitende Verrottung geringer. Die Deckfruchtarten Winterwicke, Phazelia und Serradella minderten in beiden Jahren stärker das Eindringen des Frostes als Sonnenblume, Rübsen, Senf, Lupine und Klee. 3. Das Mähen oder Stehenlassen der Deckfruchtbestände hatte keinen nennenswerten Einfluß auf die Frosteindringungstiefe. Nur grobstengelige Gründüngungspflanzen sind im Herbst umzuwälzen. PeaioMe OnpesejiHJiacb rjiyÖHHa npoMep3aHHH n p « BO3^GHCTBMH Mopoaa 6e3 CHera 3MM0Ü 1959/60 H 1960/61 r r . n p n pa3JiHiHHX MeTO/iax y x o ^ a 3a noiBOH H n p n HHCTHX noceBax pacTeHHft 3ejieHoro y,no6peHHH.
8
B L A S S E , Durchfrostungstiefe und Bodenpflege im Obstbau
1. rjiyöiiHa npoMep3aHHH yBejiHiHBaeTCH b cjie^yiomeM nopHjute: noKptiTan noHBa, KJieBep0-3JiaK0BaH civiecb, 3ejieHoe y,n;o6peHHe, HeoöpaöoTaimaH HenoKpHTan noHBa, o6pa6oTaHHan HenonpHTan nOHBa. 2. XopouiHü TpaBOCTOH 3ejieHoro yßoßpemiH b Hanane 3hmhi 3HaHHT6JibHO 3amwmaeT nOHBy ot B03AeftcTBHH Mopo3a 6e3 CHera. B cepejyme 3hmh h k KOHiiy 3hmh 3amHTHoe fleftcTBHe BCJieACTBHe B03pacTaiomero nepenperaiH yMeHbrnaeTCH. IloKpoBHHe KyjibTypH: 03HMa« BHKa, (JaqejiHH h cepa/jejuia b oöa ro«a CHjibHee yMeHbinanH npoHHKHOBeirae Mopo3a, ieM noflcojmeHHHK, cypenKa, ropHHqa, jiynHH h KJieBep. 3. CitaiiiHBaHHe hjih HecKauiHBaHHe TpaBOCTOH noKpoBHOft KyjibTypn He OKa3HBaeT CKOJibKO-HHÖyflb 3HaHHTejibHoro bjihhhhh Ha rjiyÖHHy ripoHiiKHOBeHHH Mopo3a. TojibKO TOJicTocTeöejibHbie pacTeHHH 3ejieHoro y«o6peHHH oceHtio Ha^o npHKaTHBaTb. Summary In the winters of 1959/60 and 1960/61 with snow-free frost we determined the depth of frost using different soil tending methods and green manuring stands of pure species. 1. The depth of frost increases from soil covering via permanent grassland, green manuring, untilled open soil and tilled open soil. 2. A g o o d green manuring stand gives in early winter a satisfactory protection against snow-free frost. In both years the cover crops winter vetch, phazelia and Serradella were found to be more effective regarding the entering of frost than sunflowers, beets, mustard, lupins and clover. 3. Whether the cover crop stands were mowed or allowed to stand had no remarkable influence on the depth of frost. Only green manuring plants having coarse stems should be ploughed in autumn. Literaturverzeichnis [1] ATHENSTÄDT, H., J. SCHMADLAK, F. P. ZAHN: Über die Frostschäden an Obstgehölzunterlagen im Winter 1953/54. Archiv für Gartenbau 1956, 4, 6 — 66 [2] BLASSE, W.: Differenzierte Bodenpflegemaßnahmen im Obstbau und deren Einfluß auf den Verlauf der Bodenfeuchtigkeit (1958 — 1960). Archiv für Gartenbau 1961, 9, im Druck [3] CARRICK, D. B.: Resistance of the roots of some fruit species to low temperature. Cornell Agr. Exp. Sta. Mem. 36, 1920 [4] EMERSON, F. H.: Cover crops for young orchards. Nebr. Agr. Exp. Sta. Bull. 92, 1906 [5] FUSS, F., und K. T H I E L E : Einfluß von Gründüngung und Bodenbedeckung mit Rapsstroh auf die Temperatur der obersten Bodenschicht. Der Deutsche Gartenbau, 1958, 5, 2 9 5 - 9 7 und 320-321 [6] G O U R L E Y : Some observations on the growth of apple trees, N. H. Agr. Exp. Sta. Techn. Bull. 12, 1917 [7] K E M M E R , E., und F. SCHULZ: Das Frostproblem im Obstbau. Bayrischer Landwirtschaftsverlag München, 1955 [8] MÜLLER, H.: Die Bodenbedeckung im Obstbau und in der Baumschule. Diss. Univ. Leipzig 1955
9 Aus dem Institut für Gemüsebau Großbeeren der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin (Direktor: Prof. Dr. J . REINHOLD)
G. VOGEL, J. LANCKOW u. A. HEISSNER
Ergebnisse zur Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Plastfolie Eingegangen am 6. Juli 1961
Beim frühen Gurken- und Tomatenanbau unter Glas entstehen Heizkosten in Höhe von etwa 40% der Gesamtproduktionskosten [1,4]. Der Anteil der Heizkosten an den Gesamtproduktionskosten ist demnach sehr hoch und muß im Hinblick auf die anzustrebende Verbilligung der frühen Gemüseproduktion gesenkt werden. Die im Zusammenhang mit der Senkung von Heizkosten auftretenden Fragen sind daher auch Gegenstand intensiver Forschungsarbeiten, gleichgültig, ob es sich um pflanzenbauliche [1,12] oder technische [4, 8, 9,10] Probleme handelt. Viele Arbeiten der letzten Jahre haben erkennen lassen, daß eine entscheidende Herabsetzung der Heizkosten insbesondere möglich ist, wenn für die Heizung der Gewächshäuser billige Industrienutzwärme oder aber noch besser echte Industrieabwärme verwertet wird [1, 4], wenn die Heizungsanlagen automatisiert [10] und schließlich, wenn die durch das Gewächshaus verursachten Wärmeverluste auf ein Minimum herabgesetzt werden [2, 6, 7, 8, 11, 17]. Zur Herabsetzung von Wärmeverlusten, mit der sich vorliegende Arbeit beschäftigt, wurden die Gewächshäuser in früheren Jahren wie auch heute noch in einigen Fällen während der Frostperioden mit Schilfmatten, Strohmatten oder ähnlichen Materialien abgedeckt [2, 17], Mit dem täglichen Auf- und Einrollen der Stroh- bzw. Schilfmatten ist aber ein relativ hoher Arbeitsaufwand verbunden, so daß dieses Verfahren zur Verminderung von Wärmeverlusten bei größeren Gewächshausanlagen entsprechend der gegebenen Arbeitskräftelage praktisch nicht mehr durchführbar ist. Hinzu kommt, daß die zur Abdeckung von Gewächshäusern verwendeten Materialien eine zu geringe Haltbarkeit aufweisen und einem starken Verschleiß unterliegen [2], Die Wärmeverluste versuchte man auch über eine Doppelverglasung der Gewächshäuser herabzusetzen [2, 21]. Aber auch die Doppelverglasung vermochte sich nicht durchzusetzen, weil die dadurch mögliche Brennstoffeinsparung durch wesentlich höhere Kosten der Gewächshäuser erkauft werden mußte und die Lichtfülle im Gewächshaus durch die starke Verschmutzung der doppelverglasten Scheiben so stark herabgesetzt wurde, daß sich dies auf die Frühzeitigkeit und Höhe des Ertrages nachteilig auswirkte [2, 21]. Neuerdings werden Plastfolien zur Innenverkleidung von Gewächshäusern verwendet, nachdem es der Industrie gelang, für diese Zwecke geeignetere Plastfolien herzustellen [15]. Wie sich zeigte, können durch die Innenverkleidung der Gewächshäuser mit Folie, d. h. durch die Luftisolierung, die Wärmeverluste über die Glaswand bedeutend herabgesetzt werden [7, 19, 21]. I Aufgabenstellung Die Aufgabe der Untersuchungen bestand darin, unter vergleichbaren Bedingungen zu ermitteln, welche Brennstoffeinsparung durch die Innenverkleidung von Gewächs-
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V O G E L u. a., I n n e n v c r k l e i d u n g von Gewächshäusern mit Plastfulie
häusern mit Plastfolie bei teilweiser Isolierung (Stehwände) sowie bei vollständiger Isolierung (Stehwand und Dachfläche) erzielt werden kann und ob bzw. in welchem Maße Lichtverluste bei diesem Verfahren verursacht werden. In der Literatur liegen über diese Fragen nur wenig definierte Angaben vor, die zum Teil auch größere Unterschiede, ja sogar Widersprüche erkennen lassen [6, 8, 19, 21]. In Verbindung mit dieser Aufgabenstellung galt es auch, den Einfluß der Innenverkleidung auf die Temperaturgestaltung im Gewächshaus zu überprüfen. Besonders wichtig erschien aber der pflanzenbauliche Vergleich, der darüber Aufschluß geben mußte, ob und in welchem Maße durch die Gewächshausinnenverkleidung mit Plastfolie die Ertragsleistung beim Anbau von Frühgemüse beeinflußt wird, da hierüber fundierte Untersuchungsergebnisse in der Literatur nicht gefunden wurden. Schließlich mußten Kostenberechnungen darüber Aufschluß geben, ob die Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Folie wirtschaftlich angewendet werden kann. Untersuchungen zur Frage der zweckmäßigsten Folienart und der Anwendungstechnik der Gewächshausinnenverkleidung mit Folie brauchten nicht durchgeführt zu werden, da diese bereits eine weitgehende Klärung erfahren haben [11, 13, 15]. II V e r s u c h s d u r c h f ü h r u n g Für die vergleichenden Untersuchungen standen zwei Fensterverbinderhäuser und für Lichtmessungen außerdem ein sechsschiffiger Mehrzweckeblock M Z G 0/53 zur Verfügung. Für die Fensterverbinderhäuser wurden Frühbeetfenster (1,50 m x \ 0,80 m) verwendet, die durch sogenannte Fensterverbinder verbunden und befestigt wurden. Die Länge je Haus betrug 8 m, die Breite 4 m, die Stehwandhöhe 1,50 m,die Firsthöhe 2,10 m, die Dachneigung 25° und die der Stehwände 65° (13) (Abb. 1). Ein Fensterverbinderhaus wurde innen mit Folie verkleidet, und zwar so, daß wahlweise die Möglichkeit bestand, entweder nur die Stehwände (Seiten- und
Abb. 1.
Mit Polyäthylenfolie innenverkleidete Stehwände des Versuchshauses
Archiv f ü r G a r t e n b a u , Heft 1, 1963
Abb. 2.
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Mit Polyäthylenfolie verspannte Seitenwand des M'ZG-Blockes 0/55 beim Gurkenanbau
Giebelwände) oder die gesamte Glasfläche (Stehwände und Dachfläche) zu bespannen. In Längsrichtung der zu isolierenden Stehwand bzw. Dachfläche wurden jeweils zwei feuerverzinkte Stahldrähte, die den unteren und oberen Abschluß bildeten, mittels sog. Froschklemmen gespannt und alsdann befestigt. Die Stehwände wurden bis zu einer Höhe von 1,50 m mit Folie verkleidet. Zwischen Glas und Folie wurde ein Luftpolster geschaffen. Der Abstand zwischen Glas und Folie betrug 8 bis 10 cm. Die Folie wurde an beiden Längsseiten etwa 3 bis 4 cm überlappt und die Überlappung mit Heißluft ( + 2 3 0 C C ) verschweißt. Somit entstand ein Schlauch an beiden Seiten, durch den jeweils der Stahldraht gezogen wurde (Abb. 2). Den vorliegenden Versuchsergebnissen entsprechend [13, 14, 15] wurde für die Gewächshausinnenverkleidung die geeignetere Polyäthylenfolie verwendet, die geschmeidig bleibt, über eine hohe Lichtdurchlässigkeit verfügt, schweißbar ist und auch in geringeren Dicken gefertigt wird. Da nicht allein die Folie, sondern vor allem das zwischen Glas und Folie liegende Luftpolster die wärmeisolierende Wirkung bedingt, hat die Dicke der Plastfolie praktisch nur geringe Bedeutung auf den Wärmeverlust. Unter Berücksichtigung der Kostenfrage wurde deshalb eine relativ dünne Polyäthylenfolie, und zwar mit einer Dicke von 0,05 mm verwendet. Die Polyäthylenfolie wurde aus Versuchsreihen des V F B Celluloidwerkes Eilenburg zur Verfügung gestellt. In beide Fensterverbinderhäuser wurde eine elektrische Heizung installiert, die über Kontaktthermometer und Schaltrelais automatisch gesteuert werden konnte. In jedem Fensterverbinderhaus wurden zehn Elektroheizkabel von je 10,0 m Länge vom V E B Keramische Werke, Neuhaus-Schierschnitz, installiert. Die Nennleistung je Heizkabel betrug 1,2 K W bei einer Nennspannung von 220 Volt. Der Strom-
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V O G E L u. a., Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Plastfolie
verbrauch wurde für beide Fensterverbinderhäuser getrennt durch Drehstromzähler D 2, 3 x 30 Amp., 380 Volt, ermittelt, die in ihrer Meßgenauigkeit übereinstimmten. Damit war es möglich, den Energieverbrauch in beiden Häusern sehr genau zu ermitteln und ihn in Beziehung zu den Temperaturmessungen, die ohne Folieninnenverkleidung durchgeführt wurden, zu setzen. Beide Gewächshäuser wurden mit Filzstreifen und Deckleisten an den Fensterauflagen (innen und außen) abgedichtet. Für die Temperaturmessungen, die größtenteils in den Nachtstunden ohne und mit zusätzlicher Heizung durchgeführt wurden, dienten geeichte Quecksilberthermometer der Fa. Lange-Optik, Berlin C 2, mit 1 / 2 ° C-Teilung. Zur Untersuchung der Lichtverhältnisse wurden mehrtägige Registrierungen der Horizontalbestrahlungsstärke in beiden Fensterverbinderhäusern sowie zum Vergleich im Freiland durchgeführt. Als Strahlungsempfänger dienten fünf VakuumPhotozellen, Typ K M V , des V E B Carl Zeiß, Jena, denen zur Annäherung an die cos-getreue Bewertung der einfallenden Strahlung horizontal angeordnete Milchglasscheiben vorgeschaltet waren. Messung und Registrierung des Photostromes erfolgte galvanometrisch mit Lichtmarkengalvanometern des V E B Gerätewerk, Brieselang, und des Forschungsinstitutes Meinsberg in Verbindung mit Photoregistriertrommeln. Für die Ermittlung der Ertragsleistung in beiden Fensterverbinderhäusern galten als wesentlichste Kriterien die Ertragshöhe [kg/m 2 ], die Zeitigkeit und Sortierung des Gemüseertrages, die in der Zeitigkeitswertzahl [ZWZ] und Sortierungswertzahl [SWZ] ausgedrückt werden konnte, sowie der erzielte Gelderlös [DM/m 2 ]. Über weitere Einzelheiten der Versuchsdurchführung wird im Zusammenhang mit der Besprechung der einzelnen Meß- bzw. Versuchsreihen berichtet.
III
Versuchsergebnisse
1. Vergleichende Messungen der Temperatur und des Energieverbrauches Die Temperaturmessungen in beiden Häusern wurden in den Monaten September, Oktober und November ohne Heizung im unterschiedlichen Außentemperaturbereich durchgeführt, wobei die Häuser nicht gelüftet wurden. Jedes Fensterverbinderhaus erhielt drei Meßprofile, wobei ein Meßpunkt in der Mitte des Hauses und die beiden anderen in je 2 m Abstand vom Außengiebel eingerichtet wurden. Im weiteren soll das Meßprofil in der Hausmitte mit „Mitte" und die beiden Meßprofile an den Außengiebeln mit „vorn" bzw. „hinten" bezeichnet werden. Die Temperaturmessungen erfolgten in jedem Meßprofil in 0,20 m und 1,00 m Höhe. Zunächst sollen vergleichend die Temperaturverhältnisse in beiden Häusern, wie sie im Außentemperaturbereich von 0 bis — 5°C und von 0 bis -|-5 0 C ermittelt wurden, gekennzeichnet werden. Diese Messungen wurden ohne Heizung im vollverkleideten Gewächshaus (Stehwände und Dachflächen) in den Nachtstunden (18 00 bis 6 0 0 ) durchgeführt, wobei die Temperaturen im zweistündigen Turnus abgelesen wurden. Mit diesen Messungen sollte die Wärmehaltung im mit Folie innenverkleideten Gewächshaus überprüft werden und gleichzeitig durch Auswahl der genannten Temperaturbereiche die Frage beantwortet werden, inwieweit es möglich ist, beide Häuser frostfrei zu halten.
13
Archiv f ü r Gartenbau, H e f t 1, 1963
In Abbildung 3 ist der Verlauf der Lufttemperaturen in den drei Meßprofilen in 0,20 m Höhe für den Außentemperaturbereich von 0 bis — 5° C graphisch dargestellt. Ihr kann entnommen werden, daß in allen drei Meßprofilen durch die Folieninnenverkleidung die Wärmehaltung im Gewächshaus eine weit günstigere ist. Das zeigt sich auch in den Mittel- und Minimumtemperaturen. Bei einer mittleren Außentemperatur von — 4° C ergab sich eine Mitteltemperatur aus allen Meßpunkten im Gewächshaus ohne Innenverkleidung von-2,6° C und in dem mit Folie verkleideten Gewächshaus eine solche von
Verlauf der Lufttemperaturen in *C der drei Meflproflle OJOmHöhe beim vollverkleideten Gewächshaus
in
¡•C) \
Außengiebellvörh
J
— 0,9° C. Bei der niedrigsten Außentemperatur von — 5,8° C (24 Uhr) lag die Minimumtemperatur im Glashaus in den drei Meßprofilen zwischen —4,3 bis — 4,9° C und im mit Folie verkleiW 20 22 21 2 ( 6 (Uhrzeit) deten Gewächshaus dagegen nur Abb. 3. Verlauf der Lufttemperaturen der drei zwischen —2,1 und — 3,0° C. Die Meßprofile (vorn, Mitte, hinten) in 0,20 m Höhe im Gewächshaus ohne Innenverkleidung und im zwischen beiden Häusern bestevollständig innenverkleideten Gewächshaus im hende Temperaturdifferenz ist mit Außentemperaturbereich von 0 bis — 5° C steigender bzw. sinkender Außentemperatur in allen Meßprofilen annähernd konstant, wie die fast symmetrischen Kurvenverläufe in Abbildung 3 veranschaulichen. Der zugehörige Temperaturverlauf der drei Meßprofile in 1,0 m Höhe ist in Abbildung 4 dargestellt. In Übereinstimmung zur Meßhöhe 0,20 m Höhe (Abb. 3) ist hier die gleiche Tendenz zu erkennen, wie sich das übrigens auch in den Mittelund Minimumtemperaturen widerspiegelt. Die Mitteltemperatur betrug im Freiland — 4,0° C, im Glashaus — 2,8° C und im innenverkleideten Haus —1,1° C. Bei der niedrigsten Außentemperatur von — 5,8° C lag die Minimumtemperatur im Gewächshaus ohne Innenverkleidung in den drei Meßprofilen zwischen —4,8 bis — 5,1° C und im mit Folie innenverkleideten Gewächshaus zwischen —2,6 bis —2,8° C. Die Temperaturen, die im Außentemperaturbereich von 0 bis + 5 ° C ermittelt wurden, sollen für die drei Meßprofile nur für eine Meßhöhe mitgeteilt werden, da sich ebenso wie im oben dargestellten Bereich in den beiden Meßhöhen bei gleicher Tendenz nur unbedeutende Unterschiede ergaben. Wie dem Verlauf der Lufttemperaturen in 0,20 m Höhe in Abbildung 5 entnommen werden kann, zeichnet sich auch hier das mit Folie innenverkleidete Haus durch höhere Temperaturen bzw. bessere Wärmehaltung aus. Der Verlauf der Temperaturen sowie die Differenzen der Mittel-
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V O G E L u. a . , Innen Verkleidung v o n G e w ä c h s h ä u s e r n mit Plastfolie
Vertaut
der Lufttemperaturen
beim
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in * C der drei MeUProfite
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Abb. 4. Verlauf der Lufttemperaturen der drei Meßprofile (vorn, Mitte, hinten) in 1,0 m Höhe im Gewächshaus ohne Innenverkleidung und im vollständig innenverkleideten Gewächshaus im Außentemperaturbereich von 0 bis — 5°C
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der Lufttemperaturen Höhe
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Abb. 5. Verlauf der Lufttemperaturen der drei Meßprofile (vorn, Mitte, hinten) in 0,20 m Höhe im Gewächshaus ohne Innenverkleidung und im vollständig innenverkleideten Gewächshaus im Außentemperaturbereich von 0 bis + 5 ° C
und Minimumtemperaturen zwischen den beiden Varianten zeigen grundsätzlich die gleiche Tendenz wie im Außentemperaturbereich von 0 bis — 5° C, weshalb auf eine nochmalige Erläuterung verzichtet werden darf. Zur Abrundung dieser Ergebnisse sollen die Mittelwerte, die aus den drei Meßprofilen und den beiden Meßhöhen getrennt für die beiden Häuser ermittelt wurden, in Abhängigkeit von unterschiedlichen Außentemperaturen (gestaffelt von -(-1 bis — 5°C) mitgeteilt werden, um daraus Rückschlüsse u. a. auch für die Eignung der Innenverkleidung zur Frostfreihaltung von Gewächshäusern ziehen zu können. Durch die Innenverkleidung mit Folie können unter den Bedingungen ohne zusätzliche Heizung im Gewächshaus stärkere Fröste abgehalten werden als bei fehlender Verkleidung. Den Zahlenwerten vorstehender Ubersicht kann entnommen werden, daß bei Nachtfrösten bis zu — 3,5° C das Gewächshaus bei vollständiger Innenverkleidung frostfrei gehalten werden kann, ohne Innenverkleidung jedoch nur bis zu — 2° C. Diese mittleren Lufttemperaturen wurden bei vorübergehenden Frostperioden ermittelt, wobei sich der Frost in der Regel nur auf die Nachtstunden erstreckte. Bei ständig anhaltenden Frösten über eine längere Periode muß in beiden
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A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , H e f t 1, 1963
Verlauf der Lufttemperaturen in *c der drei Metiprotite in Im Höhe beimstehwandver kleideten Gewächshaus
Verlauf der Lufttemperaturen In "Cder drei Me/loroNle mojom Höhe beim stehwandverkleideten Gewächshaus IX}
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Abb. 6. Verlauf der Lufttemperaturen der drei Meßprofile (vorn, Mitte, hinten) in 0,20 m Höhe im Gewächshaus ohne Innenverkleidung und im Gewächshaus mit folieninnenverkleideten Seiten- und Giebelwänden im Außentemperaturbereich von + 5° C
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Auhengiebel (hinten)
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[Uhrzelt]
Abb. 7. Verlauf der Lufttemperaturen der drei Meßprofile (vorn, Mitte, hinten) in 1,0 m Höhe im Gewächshaus ohne Innenverkleidung und im Gewächshaus mit folieninnenverkleideten Seiten- und Giebelwänden im Außentemperaturbereich von + 5°C
Tabelle 1 Mittlere Lufttemperaturen im ungeheizten Gewächshaus in Abhängigkeit von der Außentemperatur Außentemperatur in °C
Mittlere Lufttemperatur im Gewächshaus in °C ohne Innenverkleidung 2,4 1,7 1,0 0,2 -1,6 -2,3 - 3,6
mit vollständiger Folieninnenverkleidung 3,6 3,2 2,5 1,9 0,4 0,5 -1,8
Häusern fraglos mit geringeren Temperaturdifferenzen zur Außenlufttemperatur gerechnet werden. E s sollen nunmehr jene Meßergebnisse mitgeteilt werden, die bei Innenverkleidung nur der Stehwände gewonnen wurden. In A b b . 6 ist der Temperaturverlauf für die Meßprofile in 0,20 m H ö h e und in A b b . 7 derjenige in 1,0 m H ö h e im Außen-
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VOGEL u. a., Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Plastfolie
temperaturbereich von + 5° C graphisch dargestellt. Auch bei der Innenbespannung der Stehwände ist unter den Bedingungen ohne zusätzliche Heizung gegenüber dem nicht innenverkleideten Gewächshaus eine bessere Wärmehaltung kennzeichnend. Jedoch zeigt sich, daß die Temperaturdifferenzen zwischen beiden Häusern etwas geringer sind als bei vollständiger Innenverkleidung der Stehwände und Dachflächen. Im Außentemperaturbereich von 0 bis — 5° C ergab sich die gleiche Tendenz, weshalb auf die Mitteilung weiterer Meßwerte verzichtet werden kann. Dafür sollen aber noch Tagesmitteltemperaturen (Mittel aus täglich drei Ablesungen 8, 13 und 16 Uhr) mitgeteilt werden. Diese Meßreihe wurde ohne zusätzliche Heizung im Zeitraum vom 27. 9. bis 10. 10. durchgeführt. Es sind dies Mittelwerte aus den drei Meßprofilen in zwei Meßhöhen. Das Ergebnis ist in Tabelle 2 zusammengestellt. Vom 27. 9. bis 10. 10. wurden im Gewächshaus mit verkleideten Stehwänden um 0,5 bis 2,9° C höhere Temperaturen erzielt. Die mittlere Temperaturerhöhung durch Innenverkleidung der Stehwände betrug 1,2° C. Die Ergebnisse vorliegender Temperaturmessungen stehen in guter Übereinstimmung zu den Angaben von LIEBI (6), der von einer Temperaturerhöhung bis zu 3 bis 4°C im folieninnenverkleideten Gewächshaus berichtet. Neben den vergleichenden Temperaturmessungen wurde auch der Wärmeverbrauch in beiden Häusern bestimmt. Eine Vergleichbarkeit war gegeben, da die Elektroheizung auf +12° C eingestellt wurde und diese über Kontaktthermometer mit Schaltrelais automatisch gesteuert und der Stromverbrauch über Drehstromzähler gemessen wurde. Die Messung des Energieverbrauches zur Aufrechterhaltung einer Gewächshaustemperatur von + 1 2 ° C erfolgte ganztägig, wobei jeweils um 8 sowie 13 und 16 Uhr abgelesen wurde. Außerdem erfolgten noch differenzierte Messungen mit Ablesungen im zweistündigen Turnus besonders in den Nachtstunden, um den Wärmeeinfluß der Sonneneinstrahlung auszuschalten. Tabelle 2 Tagesmitteltemperaturen aus täglich drei Ablesungen [8 00 , 13 0 0 und 16 00 ] im Freiland sowie im Gewächshaus ohne und mit Innenverkleidung der Stehwände
Tag der Messung
Lufttemperatur im Freiland in C
27. 9. 28. 9. 29. 9. 30. 9. 1. 10 2. 10 3. 10. 4. 10. 5.10 6. 10. 7. 10. 8. 10. 9.10. 10. 10.
11,4 10,1 9,8 10,1 8,9 13,2 11,1 16,9 19,2 17,1 12,9 12,7 13,1 12,6
Lufttemperatur im Gewächshaus in °C ohne Innen- mit Innenverkleidung verkleidung 22,6 15,2 16,9 13,4 15,0 18,1 18,7 18,5 21,0 21,0 15,3 14,5 16,2 16,8
23,7 17,6 17,6 14,2 15,4 21,0 19,8 19,3 22,5 22,6 15,6 15,3 16,7 18,9
Temperaturdifferenz in °C zwischen dem Gewächshaus mit und ohne Innenverkleidung 1,1 2,4 0,7 0,8 0,4 2,9 1,1 0,8 1,5 1,6 0,3 0,8 0,5 2,1
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Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
In Tabelle 3 ist der Energieverbrauch von beiden Häusern bei vollständiger Innenverkleidung zusammengestellt, und zwar im Außentemperaturbereich von Obis - 1 0 ° C. Tabelle 3 Stromverbrauch in K W h bei vollständiger Innenverkleidung zur Aufrechterhaltung einer Gewächshaustemperatur von 12° C
Zeitpunkt der Messung
18 bis 20 bis 22 bis Obis 8 bis 10 bis 12 bis 14 bis
20 22 24 8 10 12 14 16
Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr
Stromverbrauch in K W h im Gewächshaus ohne Verkleidung
mit Verkleidung
15 15 15 63 10 6 2 4
13 13 13 54 9 5 2 4
Differenz in K W h
Strommehrverbrauch in % zum innenverkleideten Gewächshaus
Außentemperatur
2 2 2 9 1 1 0 0
15 15 15 16 11 20 0 0
-6,5 - 8 -9,5 -10,4 -8,4 -3,8 -0,6 -1,3
Der Stromverbrauch lag im mit Folie verkleideten Gewächshaus in den Nachtstunden durchschnittlich um 15 bis 16% niedriger als im Vergleichsgewächshaus. Damit wurden auch die Ergebnisse der Temperaturmessungen ohne Heizung bestätigt. Auch bei den Messungen des Energieverbrauches soll für beide Häuser ein Ergebnis über mehrere Tage mitgeteilt werden, bei dem sowohl tags als auch nachts registriert wurde. In Tabelle 4 ist der Stromverbrauch für beide Häuser wiedergegeben, der im Zeitraum vom 1. bis 7. November im vollständig innenverkleideten Gewächshaus ermittelt wurde. Tabelle 4 Stromverbrauch in K W h zur Aufrechterhaltung einer Gewächshaustemperatur von 12° C
Zeitpunkt
Stromverbra uch in K W h im Gew ächshaus ohne vollverkleidet Verkleidung
1. bis 7. November
587
495
Differenz in K W h
Strommehrverbrauch in % des vollverkleideten Hauses
92
18
Der ermittelte Strommehrverbrauch von 18% steht somit in guter Übereinstimmung zum Energieverbrauch, der in differenzierten Ablesungen ermittelt wurde (vgl.' Tab. 3). Beim Gewächshaus, bei dem nur die Stehwände mit Folie verkleidet waren, ergaben sich im Zeitraum vom 24. bis 31. Oktober die in Tabelle 5 zusammengestellten Werte bezüglich des Energieverbrauches. 2
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V O G E L u. a . , Innen Verkleidung v o n G e w ä c h s h ä u s e r n mit Plastfolie
Tabelle 5 Sttomverbrauch in KWh zur Aufrechterhaltung einer Gewächshaustemperatur von + 12° C
Zeitpunkt
24. bis 31. Oktober
Stromverb rauch in KWh im Ge wächshaus ohne Verkleidung
mit Stehwandverkleidung
572
519
Differenz in KWh
Strommehrverbrauch in % des stehwandverkleideten Gewächshauses
53
10
Beim Gewächshaus ohne Innenverkleidung wurde im Mittel ein u m 1 0 % höherer Stromverbrauch gegenüber d e m stehwandverkleideten Gewächshaus ermittelt. A u c h dieses Ergebnis steht in guter Ubereinstimmung zu den durchgeführten Temperaturmessungen. D i e mit Folie verkleidete Fläche beträgt 5 0 % zur Gesamtfläche. Bei Einzelhäusern, bei denen die Stehwände mit Folie verkleidet sind, kann den Meßergebnissen entsprechend mit einer Brennstoffeinsparung u m etwa 1 0 % gerechnet werden. Bei vollverkleideten Gewächshäusern in Einzel- oder Blockbauweise kann sich die Brennstoffeinsparung auf 15 bis 2 0 % belaufen. D i e vielfach in der Literatur angegebenen Werte hinsichtlich der Brennstoffeinsparung [8, 20, 21], die besagen, daß durch Folieninnenverkleidung Brennstoffeinsparungen v o n 35 bis 4 0 % möglich sind, dürfen auf G r u n d vorliegender M e s s u n g e n angezweifelt werden, zumal die Literaturangaben nicht durch Versuchsergebnisse belegt sind. T r o t z d e m ist die E i n s p a r u n g v o n 1 0 % bei der Stehwandverkleidung im Einzelhaus und etwa 15 bis 2 0 % bei Vollverkleidung noch recht beachtlich. 2. Untersuchung der Lichtverhältnisse U m den Einfluß der Folieninnenverkleidung auf die Lichtfülle zu untersuchen, wurden gleichzeitig in den zu vergleichenden Häusern und im Freiland registrierende Lichtmessungen durchgeführt. J e d o c h mußte hierbei die Ü b e r p r ü f u n g bei den beiden genannten Verkleidungsarten, Verkleidung der Stehwände und Gesamtverkleidung, zeitlich nacheinander erfolgen. D i e vergleichenden M e s s u n g e n bei der Stehwandverkleidung wurden in der Zeit v o m 5. 10. bis 15. 10. 60 und die M e s s u n g e n bei der Gesamtverkleidung in der Zeit v o m 19. 10. bis 22. 10. 60 durchgeführt. D i e Meßstellen wurden so angeordnet, daß der Lichtgenuß s o w o h l für die Mitte der Häuser als auch für einen Punkt in geringem A b s t a n d v o n der Seitenwand ermittelt werden konnte. D e r A b s t a n d des letztgenannten Meßpunktes v o n der nördlichen Steh wand betrug 1,50 m. Als H ö h e über dem B o d e n wurde f ü r beide Meßstellen ein A b s t a n d v o n 0,40 m gewählt. D i e A u s w e r t u n g der M e s s u n g e n erfolgte über die täglich eingestrahlten Lichtmengen, die durch Ausplanimetrieren der gewonnenen Photoregistrierkurve ermittelt und jeweils als Bruchteil der im Freiland bestimmten L i c h t s u m m e angegeben wurde. I m Mittel beider Meßstellen ergaben sich für die genannten Zeitabschnitte, d. h. für die beiden Verkleidungsarten, durchschnittliche Lichtgenußwerte [Tab. 6]. Hiernach liegt die G r ö ß e des Lichtverlustes innerhalb der v o n M O R R I S [7] angegebenen Spanne v o n 14 bis 1 5 % . A u c h die v o n M Ü C K E [8] angebenene Spanne
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Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
Tabelle 6 Mittlerer Lichtgenuß bei Stellwand- und Gesamtverkleidung im Vergleich zum Gewächshaus ohne Folieninnenverkleidung Licht genuß Zeitabschnitt
5. 10. bis 15. 10. 60 19. 10. bis 22. 10. 60
ohne Innenverkleidung
mit Innenverkleidung
0,611 0,628
Stehwände: 0,534 0,536 Gesamt :
Prozentualer Unterschied 12,6% 14,6%
von 10 bis 25% steht noch in Übereinstimmung mit den vorliegenden Meßergebnissen. Die verhältnismäßig geringe Zunahme der Lichtschwächung bei der Gesamtverkleidung gegenüber der Stehwardverkleidung läßt sich dadurch erklären, daß einerseits der Anteil der seitlich verkleideten Glasflächen an der gesamten Glasfläche mit 50% beim Einzelhaus als besonders hoch zu betrachten ist und daß andererseits der Sonnenstand im Oktober bereits so niedrig ist, daß bei direkter Sonnenstrahlung der Hauptteil des Lichtes in bezug zu den beiden Meßstellen fast ausschließlich durch die Stehwände einfällt. Obwohl sich die mitgeteilten Zahlen auf Messungen während eines relativ kurzen Zeitabschnittes stützen und der Vergleich der beiden Verkleidungsarten durch die zeitliche Aufeinanderfolge erschwert ist, läßt sich aus den Werten ableiten, daß man allgemein bei Anwendung der Gesamtinnenverkleidung mit Lichtverlusten von durchschnittlich 15% rechnen muß. In weit geringerem Maße dürfte jedoch die Lichtfülle in einem Gewächshausblock beeinflußt werden, bei dem sich die Folieninnenverkleidung lediglich auf die seitlichen Steh- und Giebelwände beschränkt. So zeigten z. B. Lichtmessungen in einem öschiffigen Mehrzweckeblock MZG 0/53, der während einer Kulturperiode mit einer seitlichen, ca. 2 m hohen Steh- und Giebelwandverkleidung aus Polyäthylenfolie ausgestattet war, daß die an mehreren Tagen gemessenen Lichtgenuß werte für einen Punkt, der etwa 10 m von der Oststehwand und etwa 8 m vom Südgiebel entfernt lag, während dieser Zeit innerhalb der natürlichen, durch die unterschiedlichen äußeren Einstrahlungsverhältnisse bedingten Schwankungen der Werte lag, die sonst gefunden wurden. Beschränkt man also die Innenverkleidung bei Blockbauweise auf die Gewächshausseitenwände, so werden unmittelbar nur die Randzonen des Blockes merklichen Lichtverlusten unterworfen sein, und zwar etwa von der Größenordnung, wie sie beim Einzelhaus zu beobachten sind. Um den Randeinfluß noch weiter zu veranschaulichen, soll abschließend das Ergebnis einer Lichtverteilungsmessung in den beiden Fensterverbinderhäusern bei diffusen äußeren Einstrahlungsbedingungen mitgeteilt werden. In Abbildung 8 sind die relativ zur Hausmitte ermittelten Beleuchtungsstärkewerte im Querprofil, das sich aus jeweils 13 Meßpunkten mit gegenseitigen Abständen von 0,25 m und einer Höhe von 0,50 m über dem Boden zusammensetzt, dargestellt. Während das Haus ohne seitliche Folieninnenverkleidung nur auf der Nordfläche eine merkliche Inhomogenität des Lichtfeldes aufweist, fällt die Beleuchtungsstärke im Vergleichshaus mit Stehwandverkleidung an den Randpunkten unmittelbar an der Folie um über 20% gegenüber der Beleuchtungsstärke in der Mitte des Hauses ab (Abb. 8). 2*
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VOGEL u. a., Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Plastfolic
3. Pflanzenbauliche Versuche Die Überprüfung des Pflanzenwachstums in beiden Häusern erfolgte in der Zeit von September bis April mit der Zielsetzung, beide Häuser im Hinblick auf ihre Ertragsleistung zum Zeitpunkt des Lichtmangels bzw. -defizits zu vergleichen. Zum Anbau gelangten raschwüchsige Gemüsekulturen. Von Mitte September bis Anfang bzw. Mitte November wurde die Ertragsleistung zu Radies und Rettich, von Mitte Januar bis Anfang bzw. Mitte ffWotfv» BtkutMungaaWk» /%) April Blumenkohl und Kohlrabi vergleichend überprüft. Bei den beiden erstget* nannten Gemüsekulturen waren nur die \ Seitenwände des einen Gewächshauses mit - rttfblfenfcnwfrcrir/Mk/y •• tfmnhftttmfivtklaMiim \> Folie verkleidet, während bei Blumenkohl und Kohlrabi ein Haus vollständig mit Polyäthylenfolie verkleidet war. Im mit Folie nso 0 0 . 5 0 u» iso t» «o N s innenverkleideten Gewächshaus wurden Amata m 4tr HauvNtu im] während der Dauer der pflanzenbaulichen Abb. 8. Lichtverteilung im GewächsVersuche Boden- und Lufttemperaturen haus mit und ohne Folieninnenverkleidung der Stehwände, gemessen bei stets in gleicher Höhe gehalten wie im Vereinem Bedeckungsgrad von 10/10 gleichshaus ohne Innenbespannung. Die pflanzenbaulichen Versuche konnten, da nur zwei Häuser zur Verfügung standen, nicht in Wiederholungen durchgeführt werden. Es wurden lediglich je Haus drei Teilstücke für jede Gemüsekultur vorgesehen. Zu Rettich Sorte „Stamm Großbeeren 53/9/1" und Radies Sorte „Fest und Früh" betrug die Parzellengröße 3,60 m 2 . Rettich wurde im Reihenabstand von 15 cm am 12. 9. ausgesät; Radies im Reihenabstand von 10 cm am 14. 9. Pro Parzelle wurde zu beiden Gemüsekulturen die gleiche Kornzahl ausgelegt. Während des Wachstumsverlaufes konnten mit dem Auge wahrnehmbare Wachstumsunterschiede zwischen dem Gewächshaus ohne Innenverkleidung und dem Gewächshaus mit Folieninnenverkleidung an den Stehwänden weder zu Rettich noch zu Radies ermittelt werden. Die Differenzen in der Blattanzahl, im Längenwachstum u. a. waren zwischen beiden Häusern so gering und unbedeutend, daß auf die Wiedergabe dieser Zahlenwerte verzichtet werden darf. Der pflanzenbauliche Vergleich zwischen beiden Häusern brachte beim Spätherbstanbau nebenstehendes Ergebnis [Tab. 7]: Zu Rettich bestanden zwischen beiden Häusern sowohl in der Ertragshöhe als auch in der Ertragsfrühzeitigkeit und -Sortierung nur geringe Unterschiede, die als bedeutungslos eingeschätzt werden können. Das spiegelt sich auch unmittelbar im erzielten Gelderlös wider, der in beiden Häusern gleichhoch war. Bei Radies wurde im Gewächshaus mit folieninnenverkleideten Stehwänden sowohl ein höherer Ertrag als auch eine bessere Sortierung des Ertrages erzielt. Die Ursache hierfür ließ sich nicht eindeutig ermitteln. Möglicherweise ist dies auf die etwas höheren Lufttemperaturen im mit folieninnenverkleideten Gewächshaus zurückzuführen. Die Lufttemperatur wurde auf +12° C eingestellt. Sie lag jedoch bei direkter Sonneneinstrahlung im folienverkleideten Gewächshaus durchschnittlich um etwa 2° C höher. Die bessere Ertragsleistung darf jedoch nicht überbewertet
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Tabelle 7 Ertragszahlen zu Rettich und Radies im Versuch zur Ermittlung der Ertragsleistung im Gewächshaus ohne und mit folieninnenverkleideten Stehwänden Gemüsekultur Rettich
Radies
Ertrag in kg/m 2
Versuchsfrage Gewächshaus ohne Innenverkleidung Gewächshaus mit folieninnenverkleideten Stehwänden Gewächshaus ohne Innenverkleidung Gewächshaus mit folieninnenverkleideten Stehwänden
SWZ Z W Z
Gelderlös in DM/m2
relativ
2,20
91,4
0,012
0,88
100
2,33
92,8
0,012
0,88
100
1,05
73,3
0,015
2,42
100
1,72
79,6
0,015
2,64
109
werden, zumal da der Geldmehrerlös noch unter 10% lag. Zudem zeigten sich auch im Gewächshaus mit Folieninnenverkleidung größere Ertragsschwankungen. Aus beiden Vergleichen kann den Ergebnissen zu Rettich und Radies entsprechend jedoch gefolgert werden, daß durch eine Innenverkleidung der Stehwände mit glasklarer Polyäthylenfolie die Ertragsleistung nicht nachteilig beeinflußt wird. Bei vollständiger Innenverkleidung des Gewächshauses mit Folie wurde der Vergleich zu Kohlrabi und Blumenkohl durchgeführt. Die Jungpflanzen wurden zusätzlich täglich 8 Stunden mit dem PA 57 belichtet. Die wichtigsten Versuchsdaten sind in nachfolgender Tabelle 8 zusammengefaßt. Tabelle 8 Versuchsdaten zu Kohlrabi und Blumenkohl Gemüseart Kohlrabi Blumenkohl
Sorte
Aussaat
Knaufs Frühweiß Frühernte
1. 11. 22. 10.
Zeitpunkt Pflanzabder Pflanzung stand in cm 13. 1. 13. 1.
20 X 20 40 x 4 0
Parzellengröße in m 2 2,80 1,90
Auch bei diesen beiden Gemüsekulturen konnten deutliche Unterschiede im Größenwachstum nicht beobachtet werden. Lediglich bei Kohlrabi war zu verzeichnen, daß die Blätter im Gewächshaus mit vollständiger Folieninnenverkleidung eine etwas hellere Grünfärbung aufwiesen. Bei Kohlrabi wirkte sich die vollständige Innenverkleidung mit Folie etwas nachteilig auf die Ertragsleistung aus. Das bezieht sich sowohl auf die Ertragshöhe als auch auf die Sortierung des Ertrages. Lediglich in der Zeitigkeit des Ertrages ergaben sich zwischen beiden Häusern keine Unterschiede. Auch im erzielten Gelderlös bleibt das vollständig mit Folie ausgekleidete Gewächshaus hinter dem Haus ohne Folieninnenverkleidung ein wenig zurück. Bei Blumenkohl dagegen kann eine Überlegenheit der Ertragsleistung im Gewächshaus ohne Folieninnenverkleidung nicht abgeleitet werden. Es ist offensichtlich, daß die geringen Differenzen innerhalb der Fehlergrenzen liegen.
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VOGEL u. a., Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Plastfolie
Tabelle 9 Ertragszahlen zu Kohlrabi und Blumenkohl im Versuch zur Ermittlung der Ertragsleistung im Gewächshaus ohne und mit vollständiger Folieninnenverkleidung Gemüsekultur
Versuchsfrage
Kohlrabi
Blumenkohl
Ertrag in kg/m2
SWZ z w z
Gelderlös in DM/m 2
Gewächshaus ohne Folieninnenverkleidung
4,01
70,6
0,46
7,92
Gewächshaus mit vollständiger Folieninnenverkleidung
3,66
68,4
0,46
7,50
Gewächshaus ohne Folieninnenverkleidung
1,77
73,6
87,2
11,31
Gewächshaus mit vollständiger Folieninnenverkleidung
1,78
72,5
86,5
11,14
relativ
100
94,7 100
98,5
Die Ursache der geringeren Ertragsleistung im vollständig mit Folie innenverkleideten Gewächshaus kann mit großer Wahrscheinlichkeit auf die geringere Lichtfülle zurückgeführt werden (vgl. S. 19), zumal Temperatur und Feuchtigkeit in beiden Häusern gleich waren. 4. Kosten und Wirtschaftlichkeit der Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Polyäthylenfolie Kostenberechnungen mußten darüber Aufschluß geben, ob die Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Polyäthylenfolie unter Zugrundelegung der möglichen Brennstoffeinsparung und unter Berücksichtigung der Kosten, die mit der Innenverkleidung von Gewächshäusern verbunden sind, auch wirtschaftlich angewendet werden kann. In die nachfolgende Kostenberechnung sollen zwei Beispiele einbezogen werden, und zwar: 1. Innen verkleidete Stehwände eines Gewächshausblockes. 2. Vollständige Innenverkleidung eines Gewächshausblockes. Die InnenVerkleidung der Stehwände eines Gewächshausblockes kann als typisch angesehen und entsprechend der erzielten Ergebnisse im Hinblick auf die Ertragsleistung, Lichtfülle und Temperaturgestaltung im Gewächshaus auch empfohlen werden. Für die Kostenberechnung soll der gegenwärtig in Serienproduktion befindliche MZG-Block 0/55 mit einer Grundfläche von 1500 m 2 einschließlich Verbinder als Einheit zugrunde gelegt werden (7schiffig; je Schiff 50 m Länge und 4 m Breite). Für die Bespannung der beiden Seitenwände (100 m Länge, 2,20 m Höhe) und für die äußere Giebelwand (28 m Breite, 2,20 m Höhe) werden unter Berücksichtigung der Überlappung der Folie an beiden Seiten etwa 300 m 2 Polyäthylenfolie von 0,05 mm Dicke benötigt. Die Kosten hierfür betragen gemäß der z. Z. gültigen Preisverordnung 270,— D M . Dem vorliegenden Verwendungszweck entsprechend kann für die Folie, wie das auch der Arbeit von MORRIS entnommen
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werden kann, eine Haltedauer von mindestens drei Jahren zugrunde gelegt werden, zumal eine Zerstörung der in der Folie enthaltenen Stabilisatoren weniger schnell als im Freien erfolgt, da die UV-Strahlung bereits durch das Glas abgehalten wird [8]. Auch wird die Folie (keine stärkeren Winde) im Vergleich zu anderen Verwendungszwecken nur wenig beansprucht. Die jährlichen Kosten der Folie belaufen sich hiernach auf 90,— DM. REINERT [9] legt sogar bei der Folieninnenverkleidung eine Haltedauer von 5 bis 10 Jahren zugrunde. Der obere Grenzwert insbesondere dürfte nach den vorliegenden Ergebnissen jedoch in keinem Falle zu erreichen sein. Da die Folie zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur in einer Breite von 1,20 m hergestellt wird, müssen der Spannhöhe von 2,20 m entsprechend zwei Folienbahnen aneinandergeschweißt werden. Hierfür ergibt sich insgesamt eine Schweißnaht von rund 130 lfdm. Durch die beidseitige Überlappung der Folie, die als Schlauch zur Führung und Haltevorrichtung der Folienbahn des gespannten Stahldrahtes dient, entstehen weitere 260 lfdm Schweißnaht. Für das Schweißen von 390 Idfm Schweißnaht bei Handschweißung mit dem Heißluftschweißgerät „Barthel 2000" entsteht hierfür ein Arbeitsaufwand von etwa 40 Stunden [14] bzw. Kosten in Höhe von etwa (40 Std. x 2,50 D M ) 100 D M und jährliche Kosten in Höhe von 33 DM. Für das Spannen der Folie wird feuerverzinkter Stahldraht von etwa 6 mm Dicke benötigt. Für den vorliegenden Fall sind (obere und untere Begrenzung bzw. Haltevorrichtung) 260 lfdm erforderlich. Die Anschaffungskosten belaufen sich für diese Menge auf 30,— D M [20]. Für den feuerverzinkten Stahldraht kann eine Haltedauer von mindestens 10 Jahren angenommen werden, so daß hierfür jährliche Kosten in Höhe von 3,— DM verursacht werden. Für das Spannen des Stahldrahtes werden noch sog. Froschklemmen und Spannschlösser benötigt (je nach Spannkraft 10 bis 20 Stück), wofür Anlagekosten in Höhe von 60,— D M und jährliche Kosten in Höhe von 6,— D M entstehen. Hinsichtlich des Arbeitsaufwandes für das Anbringen und Spannen des Stahldrahtes sowie der Folienbahnen kann hierfür nur ein grober Durchschnittswert zugrunde gelegt werden, der von Betrieb zu Betrieb selbstverständlich geringfügig abweichen wird. Für das Anbringen und Spannen des Stahldrahtes und der Folie entstand für die zugrunde gelegte Verkleidungsfläche ein Arbeitsaufwand von 18 Stunden und ein Kostenaufwand von 54,— DM, für das Abnehmen der Folie ein solcher von 15,— DM. Diese ermittelten Kosten sollen als jährliche Kosten eingesetzt werden für den Fall, daß die Folie nach Beendigung der Frostperiode eines jeden Jahres, also während der Sommermonate (April bis August) abgenommen wird. Insgesamt ergeben sich für das vorliegende Beispiel Anlagekosten in Höhe von rund 530,— DM, jährliche Kosten in Höhe von rund 200,— DM. Auf 1 ha bezogen also 3500,— D M Anlagekosten und 1320,— D M jährliche Kosten. Legt man entsprechend den Versuchsergebnissen bei der Stehwandverkleidung im Einzelhaus (verkleidete Fläche zur Gesamtglasfläche im Verhältnis 1:1) die ermittelte Brennstoffeinsparung von 10% zugrunde und unterstellt man, daß im vorliegenden Beispiel bei 16% Folieninnenverkleidung zur Gesamtglasfläche 3% Brennstoffe eingespart werden können, so bedeutet dies unter Zugrundelegung eines durchschnittlichen Gesamtbrennstoffbedarfs von 3000 t Braunkohlenbriketts je Jahr und Hektar Glasfläche eine Einsparung von etwa 90 t Braunkohlenbriketts. Bei einem Preis von
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V O G E L u. a., l n n c n v e r k l e i d u n g v o n G e w ä c h s h ä u s e r n mit Plastfolie
nur 25 DM/t Braunkohlenbrikett bedeutet dies eine Einsparung von 2250,—DM. Mithin wurde bei diesem Beispiel durch die Innenverkleidung der Seiten- und Giebelwände mit Folie und der damit verbundenen Brennstoffeinsparung nach Abzug der Kosten für die Folieninnenverkleidung ein Geldmehrerlös von fast 1000,— D M je Hektar erzielt. Eine Wirtschaftlichkeit der mit Folie innenverkleideten Seiten- und Giebelwände wäre danach selbst dann noch gegeben, wenn damit eine Brennstoffeinsparung von nur 2% erzielbar wäre. Für den Fall der vollständigen Innenverkleidung (Dachfläche und Stehwände) sollen die bereits im vorangegangenen Beispiel errechneten Kosten für die Innenverkleidung im Hinblick auf eine vereinfachte Darstellung eingesetzt werden. Wie bereits gezeigt werden konnte, betragen die jährlichen Kosten je m 2 verkleidete Stehwändfläche etwa 0,70 DM. Bei vollständiger Innenverkleidung einer 1 ha großen Gewächshausanlage auf der Grundlage des MZG-Blockes 0/55 [16] muß etwa eine Fläche von 12000 m 2 mit Folie verkleidet werden. Da das Anbringen von Folienbahnen an den Dachflächen größeren Arbeitsaufwand bedingt, sollen hierfür jährliche Kosten in Höhe von 0,86 DM/m 2 eingesetzt werden. Mithin betragen die jährlichen Kosten bei vollständiger Innenverkleidung für 1 ha rund 10000,— D M . Wird diesen Kosten eine Brennstoffeinsparung den Ergebnissen entsprechend von 15% zugrunde gelegt (15% von 3000 t Braunkohlenbriketts = 450 t X 25,— DM = 11250,— DM), so bedeutet dies, daß durch die vollständige Folieninnenverkleidung Kosten in Höhe von 1250,— DM eingespart werden können. Doch muß bei der vollständigen Innenbespannung mit Polyäthylenfolie den Ergebnissen entsprechend mit einem leichten Ertragsabfall gerechnet werden. Bei vollständiger Folieninnenverkleidung ist daher eine Wirtschaftlichkeit sehr in Frage gestellt. Bereits bei einem durch vollständige Folieninnenverkleidung verursachten Geldmindererlös von 1% ist zu Gurke und Tomate eine Wirtschaftlichkeit der vollständigen Folieninnenverkleidung nicht gegeben. Auch muß berücksichtigt werden, daß sich bei vollständiger Folieninnenverkleidung Schwierigkeiten hinsichtlich der Lüftung ergeben können. Das trifft besonders für Gewächshäuser mit Einzelklappenlüftungen zu. Weniger problematisch ist die Lüftung bei vollständiger Innenverkleidung bei durchgehender Schachtlüftung und vor allem bei Ventilatorlüftung. MORRIS [7] bemerkt, daß sich bei vollständiger Folieninnenverkleidung des Gewächshauses die Tropfenbildung an der Folie nachteilig bemerkbar macht. Er empfiehlt deshalb auch, sich in Abhängigkeit von der Empfindlichkeit der jeweiligen Kultur mehr auf eine Stehwandverkleidung zu beschränken. Eine Wirtschaftlichkeit der Folieninnenverkleidung kältegefährdeter Gewächshausteile konnte auch MORRIS [7] durch die mögliche Kohleeinsparung nachweisen. Zusammenfassung Unter vergleichbaren Bedingungen wurde der Einfluß der teilweisen und vollständigen Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Polyäthylenfolie auf die Temperaturgestaltung, Wärmehaltung, Lichtfülle und Ertragsleistung im Gewächshaus untersucht. Im Mittel zahlreicher Messungen zeigte sich, daß bei vollständiger Folieninnenverkleidung (Stehwände und Dachfläche) im Einzelhaus die Lufttemperaturen etwa um 2 bis 4° C, bei Verkleidung der beiden Seitenwände und der äußeren Giebelwand etwa um 0,5 bis 2,5° C höher liegen. Im Einzelhaus wurde bei
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Atchiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
Innenverkleidung der Stehwände eine Brennstoffeinsparung von 10%, bei vollständiger Innenverkleidung eine solche von 15% bis 20% ermittelt. Bei der Innenverkleidung der Seitenwände und der äußeren Giebelwand mit Polyäthylenfolie wurde die Ertragsleistung im Vergleich zum Gewächshaus ohne Innenverkleidung bei Rettich und Radies im Spätherbstanbau nicht nachteilig beeinflußt. Bei vollständiger Innenverkleidung des Gewächshauses wurde sowohl zu Blumenkohl als auch zu Kohlrabi im Vergleich zum Gewächshaus ohne Innenverkleidung eine etwas geringere Ertragsleistung bei Januarpflanzung erzielt. Eine Wirtschaftlichkeit der Innenverkleidung von Gewächshäusern mit Polyäthylenfolie ist im Gemüsebau bei teilweiser Innenverkleidung (Stehwände) gegeben. Infolge der größeren Lichtfülle gegenüber der Vollverkleidung und der günstigeren Ertragsleistung kann für die praktischen Betriebe die Innenverkleidung der Stehwände vorgeschlagen werden. Bei vollständiger Folieninnenverkleidung (Stehwände und Dachfläche) ist eine Wirtschaftlichkeit infolge der dadurch möglich bedingten Ertragsminderung sehr in Frage gestellt. Pe3K>Me B
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Summary Under comparable conditions the influence of the partial (standing-walls) and complete (standing-walls and roof surface) interior covering of hothouses with polyethylene foil on temperature adjustment, heat preservation, light intensity and crops yielded in hothouses has been examined. In the individual hothouse on the average 10 per cent fuel could be saved if the side walls were internally covered with polyethylene foil, while in the case of a complete interior covering even 15—20 per cent fuel could be saved. The interior covering of the standing-walls (stay-walls) did not affect the yields of white and red radishes, whereas the complete interior covering affected the yields of kohlrabi. On the basis of the results attained the interior covering of the stay-walls with polyethelene foil is recommended for vegetable cultivation. Literaturverzeichnis [1] Autorenkollektiv unter Leitung von J . R E I N H O L D : Ratgeber f ü r den Gemüsebau unter Glas. Dt. Bauernverlag, Berlin 1 9 5 9 [2] H A R T W I G , J . : Gewächshäuser und Mistbeete. Verlag Paul Parey, 3. A u f l a g e , 1 9 1 0 [3] H O C K E Y , U. C., u. M. R I C H A R D S : Insulating glasshouses with Plasticfilm. Fruit and Prod., 1956, 14/15, ref. in Horticult. abstr. 1957, V o l 27, 177
26
V O G E L u. a., Innenverkleidung v o n Gewächshäusern mit Plastfolie
[4] L A N C K O W , J. u. G . V O G E L : Die Verwertung v o n Industrieabwärme im Gemüsebau — eine wichtige Aufgabe. D t . Gartenbau, 1960, 7, 199—202 [5] LIEBI, W . : Versuche mit Plastikfolien. Schweiz. Gärtnerzeitung, 1956, 59, N r . 14 [6] LIEBI, W . : Anwendungsmöglichkeiten von Plastikfolien in der Praxis. Schweiz. Gärtnerzeitung, 1957, N r . 6, 2—3 [7] M O R R I S , L. G . : Thermal insufation of glasshouses. Commerc. Grower, 1960, 1037 -1039, U/11 [8] M Ü C K E : Die Verwendungsmöglichkeiten der Plastikfolie im Gartenbau. Süddt. Erwerbsgärtner 1959, N r . 41, 318 [9] R E I N E R T , H . : Kunststoff-Folien helfen Brennstoff sparen. Die Dt. Gartenbauwirtschaft 1958, N r . 12, 283 [10] R E I N H O L D , J., J. L A N C K O W , K. W I E J A u. F. B E C K E R : Konstruktion eines Großraumgewächshauses f ü r den Gemüsebau. D t . Agrartechnik, 1961, 11, 156 — 159 [11] R E N A R D , W . : Plastikfolien zur Innenauskleidung von Gewächshäusern. Gartenwelt 1955, N r . 7, 1 0 5 - 1 0 6 [12] S E I D E L , E . : Die W i r k u n g der Zusatzbelichtung auf Wachstum und E r t r a g einiger Gemüsearten. Archiv f. Gartenbau, 1960, 8, H . 3, 1 7 7 - 2 4 4 [13] V O G E L , G. u. A. H E I S S N E R : Vergleichende Untersuchungen zum Glas- und Plastfoliengewächshaus. Archiv f. Gartenbau 1961, I X . Bd., H . 1, 3—25 [14] V O G E L , G . : Die A n w e n d u n g von Plastfolien im Gartenbau und einige Schlußfolgerungen f ü r weitere Entwicklungsarbeiten. Plaste und Kautschuk, 1960,7, 325—328 [15] V O G E L , G . : Weitere Ergebnisse und Erfahrungen der Folienzeltanwendung im Gemüsebau. Dt. Gartenbau, 1961, 8, 33—36 [16] W I E J A , K . : Gewächshauswirtschaften mit Gewächshausanlagen von 1,2 ha bebauter Grundfläche. D t . Gartenbau, 1961, 8, 1 8 3 - 1 8 6 [17] o. A . : Folien zur Innenverkleidung. Dt. Gärtnerbörse, 1956, 56, 10 — 13 [18] o. A . : Isolierung mit Kunststoffolien — bewährter Frostschutz. Taspo, 1957, 86, 5-6 [19] o. A . : Bis zu 30% Heizersparnis. Die D t . Gartenbauwirtschaft, 1956, N r . 11, 216—217 [20] o. A . : Berliner Stahl- u. Metallhandel, persönliche Mitteilung v o m 17. 5. 61 über Preise von Stahldraht [21] o. A . : Vielseitige Kunststoff-Folien-Anwendung im Gartenbau. Taspo, 1958,87, N r . 10
27 Aus dem Institut für Gemüsebau Großbeeren der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin (Direktor: Prof. Dr. J. REINHOLD)
G. VOGEL
Der Einfluß kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten auf die Ertragsleistung einiger Gemüsearten im Frühjahrs- und Sommeranbau Eingegangen am 15. September 1961
Im Ergebnis zahlreicher Forschungsarbeiten steht heute schon eine stattliche Anzahl von Anwendungsmöglichkeiten der Plastfolien, die in erster Linie auf das Ziel abgestimmt sind, die Gemüseerträge bei gleichzeitiger Ertragssteigerung zu verfrühen und die Ertragssicherheit zu verbessern [2, 3, 4, 7, 9, 11, 12]. Die zur Zeit wohl größte Bedeutung haben die Plastfolien für die kurzzeitige Überdeckung von Gemüsekulturen in Form von Folienzelten [3, 5, 8, 9, 11, 12, 14]. Wie erste orientierende Versuche zeigten, lassen sich durch die kurzzeitige Überdeckung mit Folienzelten mit relativ geringem Material- und Kostenaufwand die Ernten der Freilandfrühgemüsekulturen und der wärmeanspruchsvollen Sommergemüsekulturen bedeutend vorverlegen, wobei in der Regel gleichzeitig eine Ertragssteigerung einhergeht [8, 9]. Das Gemüse kann durch dieses Verfahren schon zu einer Zeit erzeugt werden, in der die Versorgung mit Frischgemüse ein Defizit aufweist. I. A u f g a b e n s t e l l u n g Die Aufgabe vorliegender Untersuchungen bestand darin, die Ertragsleistung für die wichtigsten Gemüsekulturen im Frühjahrs- und Sommeranbau bei der kurzzeitigen Überdeckung mit Folienzelten zu ermitteln, um der Praxis des Gemüsebaues geeignete Vorschläge für die Folienzeltnutzung mit einem möglichst breiten Gemüsesortiment machen zu können. Die Notwendigkeit für diese Versuche ergab sich auch deshalb, weil erst mit mehrjährigen Untersuchungen der Nachweis der Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens sicher geführt werden kann. Zudem wurden exakte Ertragsversuche im Hinblick auf die gesamte Ertragsleistung (Ertragshöhe, -frühzeitigkeit, -Sortierung, Gelderlös u. a.) in der DDR bisher nicht umfassend durchgeführt. Ausländische Ergebnisse bezüglich der Ertragsleistung bei der kurzzeitigen Überdeckung mit Folienzelten, soweit diese zum Zeitpunkt der Durchführung dieser Versuche überhaupt schon vorlagen, können besonders infolge der unterschiedlichen Klimabedingungen in den einzelnen Ländern nicht oder nur bedingt auf unsere Verhältnisse übertragen werden [4, 7, 11, 12]. Nicht zuletzt waren diesbezügliche Untersuchungen deshalb erforderlich, weil die Ertragsleistung der verschiedenen Gemüsekulturen in starkem Maße auch von der jeweiligen Anwendungstechnik der Folienzelte (besonders Folienzeltbreite und -höhe), die in den einzelnen Ländern zum Teil sehr unterschiedlich ist [3, 7, 9, 11]. Über die zweckmäßigste Anwendungstechnik der Folienzelte sowie über die Eigenschaften und das Verhalten der Plastfolie liegen in der DDR bereits mehrere Untersuchungsergebnisse vor [8, 9, 15, 16]. Besonders die vergleichenden Untersuchungen zum Glas- und Plastfoliengewächshaus geben hinreichend darüber Aufschluß, welche Faktoren entscheidend sind, daß unter Folienzelten die Ertragsleistung so bedeutend erhöht werden kann [16]'. Auf diese Fragen wird daher in dieser Arbeit nicht näher eingegangen.
28
\ O G H L , Kurzzeitige i ' b e r j c c k u r g mit
Folier/dten
Abb. 1: Teilansicht der Versuchsanlage zur Ermittlung der Ertragsleistung bei der kurzzeitigen Überdeckung mit Folienzelten
II. V e r s u c h s d u r c h f ü h r u n g Die Vegetationsversuche zur Ermittlung der Ertragsleistung bei der kurzzeitigen Überdeckung mit Folienzelten wurden auf Freilandflächen des Institutes in Großbeeren durchgeführt. Es wurden schwach lehmige Sandböden ausgewählt, die als typische Böden für den Freilandfrühgemüseanbau angesehen werden können. Die Vegetationsversuche wurden nach der Langreihenmethode angelegt. Der Anbau der einzelnen Varianten im exakten Ertragsversuch erfolgte in drei- oder vierfacher Wiederholung. Die Parzellengröße war entsprechend den verschiedenen Gemüsekulturen und in Anpassung an das Versuchsgelände unterschiedlich (Abb. 1). Als Versuchspflanzen dienten im zeitigen Frühjahr kurzlebige Gemüsepflanzen, die frostwiderstandsfähig sind und sich durch frühe Erträge auszeichnen. In die Versuche wurden Kopfsalat, Rhabarber, Blumenkohl, Möhre, Rettich und Kohlrabi einbezogen. Für die Sommerversuche zur zweiten Nutzung der Folienzelte im Jahr wurden Gemüsekulturen ausgewählt, die an Boden- und Lufttemperaturen hohe Ansprüche stellen und deren Anbau unter den Bedingungen der DDR immer mit einem gewissen Risiko unter normalen Witterungsbedingungen verbunden ist. Diese Versuche wurden zu Gurke, Tomate und Gemüsepaprika durchgeführt. Die Aussaat oder Pflanzung und die Überdeckung der jeweiligen Gemüsekulturen erfolgte in Anpassung an die Witterungsverhältnisse zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Die verschiedenen in die Versuche einbezogenen Gemüsekulturen wurden jeweils so lange mit Folienzelten überdeckt, bis sich eine Unkrautbekämpfung und eine
Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
29
Bodenlockerung bzw. eine Kopfdüngung erforderlich machte. In der Regel betrug diese Zeit drei bis vier Wochen. Über den zweckmäßigsten Zeitpunkt der Abnahme von Folienzelten in Abhängigkeit von der Ertragsleistung mußten differenzierte Untersuchungen durchgeführt werden, über deren Ergebnisse noch berichtet werden wird. Bei Pflanzgemüse erfolgte die Aussaat im Gewächshaus, die Weiterkultur in Ton- oder Erdtöpfen im mechanisierten Frühbeetkasten MF 56. Die Jungpflanzen wurden ab acht bis vierzehn Tage vor Pflanzbeginn reichlich abgehärtet. Für die kurzzeitige Überdeckung der Gemüsekulturen wurden Folienzelte verwendet, wie sie sich in gesonderten Versuchen in konstruktiver und pflanzenbaulicher Hinsicht als am zweckmäßigsten erwiesen [8, 14]. Die Breite der Folienzelte betrug 2,50 m, die Höhe (Erdniveau bis Mitte First) 0,65 bis 0,70 m. Die Länge der Zelte wurde in Anpassung an das Versuchsgelände unterschiedlich gewählt und betrug 6 m bis 25 m. Für das Gerüst des Zeltes wurden 4 m lange Ekadurrohre (PVC hart) von 15 NW verwendet, die an beiden Enden 0,30 m bis 0,35 m tief in den Boden gesteckt wurden, wodurch sich Bögen ergaben, die am First (Erdniveau bis Mitte First) eine Höhe von 0,65 m bis 0,70 m aufwiesen (Abb. 2). Der Abstand der Ekadurbügel betrug 1 m. Über das Gerüst wurde die aus drei Bahnen von je 1,20 m Breite zusammengeschweißte Folie gelegt, die an beiden Seiten des Gerüstes etwa 0,15 m bis 0,20 m überstand (Abb. 3). Auf die überstehende Folie wurden Holzleisten von 0,03 m x 0,03 m aufgelegt, die mit Folie so lange umwickelt wurden, bis die Folie straff auf dem Gerüst auflag. Die Befestigung der mit Folie umwickelten Holzleisten erfolgte mit Flachstahlstäben (50 cm lang, 3 cm breit), wie sie in Ab-
SHK.'^M:
A b b . 2 : Für das Gerüst des Folienzeltcs werden Ekadur-PVC-hart-Rohre von 15 N W verwendet
30
V O G E L , Kurzzeitige U b e r d e c k u n g mit Folienzelten
bildung 4 zu erkennen sind. Die Befestigung der beiden Giebelseiten, die zugleich die Lüftung darstellen, erfolgte in gleicher Weise. Für die Vegetationsversuche wurde zu den Folienzelten nur glasklare Polyäthylenfolie mit einer Dicke von 0,10 mm verwendet, da sich in Versuchen zeigte, daß diese Plastfolie zum gegenwärtigen Zeitpunkt in technischer und pflanzenbaulicher Hinsicht gegenüber den PVC- und Polyamidfolien die günstigsten Eigenschaften aufweist [16]. Die beiden Giebelseiten eines Folienzeltes wurden immer dann geöffnet bzw. gelüftet, wenn am Tage direkte Sonneneinstrahlung erfolgte und die Lufttemperaturen am Tag > 1 5 ° C l a g . Die Lufttemperatur wurde durch täglich dreimalige Thermometerablesungen [8 00 , 13 00 , 16 00 ] erfaßt. Die Lufttemperatur und die Luftfeuchtigkeit wurde außerdem durch selbstschreibende Registriereinrichtungen (Thermohygrograph) laufend bestimmt. Die Ertragsermittlungen erfolgten zum Zeitpunkt der besten Verkaufsfähigkeit der jeweiligen Gemüsekultur. Erfaßt bzw. errechnet wurde die Ertragshöhe [dt/ha], die Ertragsfrühzeitigkeit [ZWZ], die Sortierung des Ertrages [SWZ] und der Gelderlös des Ertrages [DM/ha], Die gefundenen Erträge wurden von systematischen Fehlern befreit (Fehlstellenausgleich, Bodenausgleich). Die Berechnungsgrundlage für die ökonomische Auswertung der Ertragsversuche bildete die Preisanordnung Nr. 1054/1 über Erzeugnisse für Gemüse und Obst vom 12. 3. 1960 [17]. Über weitere Einzelheiten der Versuchsdurchführung wird bei den einzelnen Versuchen berichtet.
Abb. 3 : Über das Ekadurgerüst w i r d Polyäthylenfolie von 0,10mm Dicke gelegt, die an beiden Seiten etwa 15 bis 20 cm übersteht. A u f die überstehende Folie werden Holzleisten (3 cm X 3 cm) aufgelegt und diese so lange mit Folie umwickelt, bis die Folienbahn straff auf dem Gerüst a u f l i e g t
31 I I I . V e r s u c h s e r g e b.nisse Die Versuchsergebnisse werden nachfolgend für jede Gemüsekultur getrennt besprochen, da hierdurch eine bessere Vergleichsmöglichkeit gegeben ist, zumal größtenteils zwei- und dreijährige Ergebnisse vorliegen. E s sollen zunächst die Frühjahrsgemüsekulturen und daran anschließend die Sommergemüsekulturen besprochen werden.
V
Abb. 4 : Die mit Folie umwickelten Holzleisten werden mit Flachstahlstäben (4 m m Dicke), die in den Boden geschlagen werden, befestigt
Abb. 5 : L i n k s : K o p f s a l a t kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt rechts: Kopfsalat normaler Anbau. 4 Wochen nach dem Auspflanzen
32
VOGEL, Kurzzeitige Überdeckung mit Folienzelten
1. F r ü h j a h r s g e m ü s e k u l t u r e n a) Kopfsalat Kopfsalat ist eine auch im zeitigen Frühjahr besonders raschwüchsige Gemüsekultur und vermag bereits fünf bis sieben Wochen nach der Pflanzung erste Ernten zu liefern. Diese Gemüsekultur erwies sich bereits in Versuchen und im praktischen Anbau zur Bodenheizung im Freiland als besonders geeignet und wirtschaftlich. Versuche zu Kopfsalat wurden in den Jahren 1959, 1960 und 1961 durchgeführt, wobei die Variante normaler Anbau mit der Variante kurzzeitig mit Folienzelt überdeckt verglichen wurde. In nachstehender Übersicht 1 sind die wichtigsten Versuchsdaten zusammengefaßt: Tabelle 1 Versuchsdaten für die Kopfsalatversuche zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten Versuchsjahr
Parzellengröße
1959 1960 1961
13,80 62,50 25,00
Sorte
Aussaat
m2 Maikönig Vitessa Vitessa
21. 1. 29. 1. 26. 1.
Topfgröße und -art 5 cm Erdtopf 5 cm Erdtopf 5 cm Erdtopf
Pflanzabstand cm 25x25 25x25 20x25
Pflanzzeitpunkt
Zeitpunkt der Abnahme der Folienzelte
16. 3. 16. 3. 13. 3.
15. 4. 10. 4. 8.4.
Alle Versuche zu Kopfsalat wurden in dreifacher Wiederholung durchgeführt. Noch am gleichen Tag der Pflanzung wurde eine Variante mit Folie überdeckt. In allen drei Versuchsjahren zeigte sich bereits ab etwa acht Tage nach dem Auspflanzen ein deutlicher Wachstumsvorsprung der mit Folie überdeckten Variante, der sich im weiteren Wachstumsverlauf immer mehr vergrößerte. Der Wachstumsvorsprung der mit Folie überdeckten Variante etwa vier Wochen nach dem Auspflanzen wird durch die Abbildung 5 gekennzeichnet und ist typisch für alle Versuchsreihen. Visuell konnte ferner beobachtet werden, daß der mit Folienzelten überdeckte Kopfsalat gleichmäßiger mit der Kopfbildung einsetzte und auch etwas gleichmäßiger in der Kopfgröße war. Die wichtigsten Ertragszahlen dieser Versuchsreihen zu Kopfsalat können der Tabelle 2 entnommen werden. Die Wachstumsunterschiede, die sich zwischen beiden Varianten während der Vegetationsperiode deutlich abzeichneten, spiegeln sich in der Ertragsleistung unmitelbar wider. In der Sortierung des Ertrages [SWZ] zeigte sich in den dreijährigen Versuchen eine eindeutige Überlegenheit des kurzzeitig mit Folienzelten überdeckten Kopfsalates. Durch die kurzzeitige Folienzeltüberdeckung wurde ferner die Ertragsfrühzeitigkeit [ZWZ] entscheidend verbessert. Die Ernte des mit Folienzelten überdeckten Kopfsalates setzte 1959 sechzehn Tage, 1960 fünfundzwanzig Tage und 1961 elf Tage, im Mittel also siebzehn Tage früher ein. Die Unterschiede in der Zeitigkeit lassen ebenso wie in der Sortierung des Ertrages in allen drei Jahren eine gute Übereinstimmung erkennen. Die Unterschiede in der Höhe des Ertrages zwischen beiden Varianten sind nur gering und fehlerstatistisch nicht gesichert. Die ökonomische Auswertung dieser Versuche ergab, daß infolge der besseren Sor-
33
Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
Tabelle 2 Ertragszahlen zu Kopfsalat aus den Versuchen zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten sowie fehlerstatistische Sicherung der Ertragsdifferenzen in p% bei FG = 4 Versuchsjahr 1959
1960
1961
Variante
normaler Anbau kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt normaler Anbau kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt normaler Anbau kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt
Ertrag in dt/ha
relativ
158.1
100
150.2
95
224
100
248
110,7
261,8
100
246,5
GeldErGeldmehrtrags- erlös in erlös in beginn DM/ha DM/ha
P%
SWZ
zwz
18,4
93
0,16
4. 5.
24000
98,8
0,22
18. 4.
35200
93,5
0,14
20. 5.
26000
97,1
0,19
25.4.
36000
90,5
0,24
5. 5.
44000
95,7
0,28
24. 4.
54000
23,3
16,8
94,2
11200
10000
10000
tierung und des früher einsetzenden Ertrages durch die kurzzeitige Überdeckung mit Folienzelten ein beachtlicher Geldmehrerlös in Höhe v o n etwa 1 0 T D M je Hektar erzielt wurde. Der Geldmehrerlös ist in allen drei Versuchen fehlerstatistisch sehr gut gesichert. Zusammenfassend ergibt sich aus dreijährigen Versuchen, daß bei Kopfsalat die Ertragsleistung durch die kurzzeitige Überdeckung mit Folienzelten entscheidend verbessert wird. Kopfsalat ist für die Überdeckung mit Folienzelten demnach sehr gut geeignet. b) Rhabarber Zu Rhabarber liegen zweijährige Ergebnisse vor. Die Versuche mit gleicher Fragestellung wurden in den Jahren 1960 und 1961 in dreifacher Wiederholung durchgeführt. Die wichtigsten Versuchsdaten sind in Tabelle 3 wiedergegeben. Tabelle 3 Versuchsdaten für die Rhabarberversuche zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten
3
Versuchsjahr
Parzellengröße m2
1960 1961
10,25 10,25
Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
Sorte
Pflanzabstand cm
Zeitpunkt der Folienüberdeckung
Zeitpunkt der Abnahme der Folienüberdeckung
Viktoria Viktoria
125 x 100 125 x 100
24. 2. 21.2.
30. 3. 4. 4.
34
VOGEL, Kurzzeitige Uberdeckung mit Folienzelten
Die Rhabarberpflanzen wurden im Herbst 1957 einem Mutterquartier entnommen, geteilt und anschließend gepflanzt. 1958 und 1959 wurden Versuche zur Bodenheizung im Freiland durchgeführt. Mit der kurzzeitigen Uberdeckung mit Folienzelten wurden 1960 erstmalig Versuche durchgeführt. Analog den Versuchsergebnissen zu Kopfsalat wurde auch zu Rhabarber das Wachstum durch die Folienzeltüberdeckung beschleunigt. Die Ertragsleistung beider Versuchsreihen wird durch die Zahlenwerte in Tabelle 4 charakterisiert. Tabelle 4 Ertragszahlen zu Rhabarber aus den Versuchen zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Uberdeckung mit Folienzelten sowie fehlerstatistische Sicherung der Ertragsdifferenzen in p % bei F G = 4 Versuchsjahr
Variante
1960
normaler Anbau kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt
1961
normaler Anbau kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt
Ertrag in
relativ
dt/ha
P%
413.4
100
414.5
100,3
554,5
100
518,1
93,4
92
50,78
SWZ
GeldErGeldtrags- erlös in mehrerlös in beginn ZWZ DM/ha DM/ha
99,9
0,26
25.4.
10748
99,8
0,66
12. 4.
27357
97
0,70
12. 4.
37709
96,2
0,91
29. 3.
45599
16609
7890
In der Höhe und Sortierung des Ertrages ergaben sich in beiden Versuchs jähren keine nennenswerten Unterschiede, wohl aber in der Frühzeitigkeit des Ertrages. 1960 setzte die Ernte des kurzzeitig mit Folienzelten überdeckten Rhabarbers dreizehn Tage, 1961 vierzehn Tage früher ein. Der früher einsetzende Erntebeginn spiegelt sich recht eindeutig auch in den Zeitigkeitswertzahlen in Tabelle 4 wider. Der dadurch bedingte Geldmehrerlös ist sehr beachtlich. Da außerdem durch die Folienzeltüberdeckung schon mit Beginn des II. Quartales Rhabarberernten erzielt werden können, ist diese Gemüsekultur für die Folienzeltüberdeckung sehr gut geeignet. Bei Rhabarber muß allerdings noch untersucht werden, welchen Einfluß der frühere Erntetermin bzw. der Treibeffekt, der durch das Verfahren der Folienzeltüberdeckung ausgelöst wird, auf die Ertragsleistung in Abhängigkeit von der Erntedauer nimmt. Mit diesbezüglichen Untersuchungen bei gleichzeitiger Bodenerwärmung wurde bereits begonnen. c) Blumenkohl Zweijährige Versuchsergebnisse liegen auch zu Blumenkohl vor. Nachstehend seien auch für diese Versuche die wichtigsten Versuchsdaten mitgeteilt [Tab. 5]. Die Versuche wurden in dreifacher Wiederholung durchgeführt. Im Verlauf des Wachstums zeichneten sich etwa die gleichen Unterschiede ab, wie sie bereits zu Kopfsalat und Rhabarber besprochen wurden. Die wichtigsten Ertragszahlen sind in Tabelle 6 zusammengefaßt.
35
Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
Abb. 6: Ertragsverlaüf zu Blumenkohl im Versuch zur Ermittlung der Ertragsleistung bei der kurzzeitigen Überdeckung mit Folienzelten Tabelle 5 Versuchsdaten für die Blumenkohlversuche zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten ParzelVerlensuchsgröße jahr m2
Sorte
Aussaat
1960
62,50
Frühernte 11. 1.
1961
30
Frühernte
4. 1.
Topfgröße und -art
8 cm Tontopf 10 cm Tontopf
Pflanz- Pflanzabstand zeitpunkt cm
Zeitpunkt Zeitpunkt der Abder nahme der FolienFolienüberüberdeckung deckung
50x50
15. 3.
15. 3.
16.4.
45 x 5 0
16. 3.
17. 3.
10.4.
Tabelle 6 Ertragszahlen zu Blumenkohl aus den Versuchen zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten sowie fehlerstatistische Sicherung der Ertragsdifferenzen in p% bei FG = 4 Versuchsjahr
Variante
1960 normaler Abbau
Ertrag relain tiv dt/ha 252,- 100
Kurzzeitig mit Fo- 258,- 102,4 lienzelten überdeckt 1961
normaler Anbau
156,4 100
Kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt 181,4 3*
116
P% 26,3
5,25
GeldGeldErmehrerlös tragserlös in in beginn DM/ha DM/ha SWZ z w z 93,2
0,84
3. 6.
31200
94,7
1,28
20. 5.
48400
93
1,10
23. 5.
40800
92
1,43
18.5.
52400
17200
11600
36
VOGEL, Kurzzeitige Überdeckung mit Folienzelten
Auch bei Blumenkohl ist für den beträchtlichen Geldmehrerlös, der durch die kurzzeitige Überdeckung erzielt wurde, die Vorverlegung der Ernte um etwa 10 bis 14 Tage, wie das der Abbildung 6 entnommen werden kann, entscheidend. d) Kohlrabi, Möhre, Rettich Zu Kohlrabi, Möhre und Rettich liegen nur einjährige Ergebnisse vor, weshalb eine Besprechung dieser Ergebnisse nicht getrennt sondern für alle drei Gemüsekulturen vorgenommen werden kann. Auch diese Gemüsekulturen sind sehr raschwüchsig und haben im Frühanbau eine große Bedeutung. Tabelle 7 Versuchsdaten f ü r Kohlrabi, Möhre und Rettich im Versuch zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten
Gemüseart
Sorte
Parzellengröße
Aussaat
Topfgröße und -art
5 cm Erdtopf
m2
Zeitpunkt Pflanzbzw. Aus- der Folienübersaatzeitdeckung punkt
Zeitpunkt der Abnahme der Folienüberdeckung
21. 3.
21. 3.
18. 4.
14. 2.
14. 2.
14. 2.
20. 4.
7.3.
7. 3.
7. 3.
25. 4.
Kohlrabi
Knaufs Frühweiß
21
29. 1.
Möhre
Gonsenheimer Treib
25
Rettich
Neuzucht Gst 53/9/2
25
Tabelle 8 Ertragszahlen zu Kohlrabi, Möhre und Rettich im Versuch zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten sowie fehlerstatistische Sicherung der Ertragsdifferenzen in p % Gemüseart
Variante
Kohl- normaler A n b a u rabi kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt Möhre normaler Anbau kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt Retnormaler Anbau tich kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt
Ertrag relain tiv dt/ha 2 7 7 , - 100 3 3 8 , - 122
P%
SWZ Z W Z
ErGeldtrags- erlös in beginn D M / h a 30000 44000
Geldmehrerlös in DM/ha
FG=4 4,9
84,5 90,3
0,18 0,24
24. 5. 16. 5.
189,6 388,1
FG=6 100 204,7 < 0 , 1 0
89,7 92,3
0,068 0,086
6. 6. 5 5 1 9 2 , 19. 5. 1 0 5 1 1 8 , -
49926
141,9 163,5
100 FG=6 115,2 0,72
91,4 97,7
0,020 10. 5. 0,030 27. 4.
5580,9830 -
4250
14000
Bei K o h l r a b i wurde die Ertragsleistung durch die kurzzeitige Überdeckung sehr wesentlich verbessert. Der beachtliche Mehrertrag ist fehlerstatistisch ausreichend gesichert. Die Kohlrabiernte wurde bei gleichzeitig besserer Sortierung um zehn Tage vorverlegt.
37 Ebenso w i e bei P f l a n z g e m ü s e w u r d e auch bei S a a t g e m ü s e ( M ö h r e u n d Rettich) das W a c h s t u m durch die Folienzeltüberdeckung wesentlich beschleunigt. D e r W a c h s t u m s v o r s p r u n g w i r d durch die A b b i l d u n g e n 7 und 8 deutlich gekennzeichnet.
Abb. 7: Links: Möhren kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt rechts: Möhren normaler Anbau, aufgenommen am Tage des Erntebeginns der kurzzeitig mit Folienzelten überdeckten Möhren
Abb. 8: Links: Rettich kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt rechts: Rettich normaler Anbau, aufgenommen am Tage des Erntebeginns der kurzzeitig mit Folienzelten überdeckten Möhren
38
V O G E L , Kurzzeitige U b e r d e c k u n g mit Folienzclten
Das bisher beste Ergebnis bei der kurzzeitigen Überdeckung mit Folienzelten wurde zu M ö h r e erzielt. Wie den Zahlen werten der Tabelle 8 entnommen werden kann, wurde durch die Überdeckung der Möhre der Ertrag verdoppelt. Die Ertragsdifferenz kann als fehlerstatistisch sehr gut gesichert angesehen werden. Die Ernte wurde, wie das dem Ertragsverlauf in Abbildung 9 entnommen werden kann, um fast drei Wochen vorverlegt. Da außerdem auch die Sortierung des Ertrages eine bessere war, wurde durch die kurzzeitige Folienzeltüberdeckung ein Geldmehrerlös um nahezu 50 T D M je Hektar erzielt. Bei R e t t i c h wurde trotz des gesichert höheren Ertrages, trotz der besseren Sortierung des Ertrages und trotz der um vierzehn Tage früher einsetzenden Ernte ein nur relativ geringer Geldmehrerlös erzielt. Er ist so gering, daß damit die Kosten, die durch die kurzzeitige Überdeckung mit Foliehzelten entstehen, nicht gedeckt werden können [8, 14]. (Vgl. Seite 44.) 2. S o m m e r g e m ü s e k u l t u r e n Untersuchungen zur Ermittlung der Ertragsleistung bei der kurzzeitigen Überdeckung mit Folienzelten wurden auch zu Sommergemüsekulturen durchgeführt, da sich bereits in Versuchen zur Bodenheizung im Freiland zeigte, daß die wärmeliebenden Sommergemüsekulturen wie Gurke, Gemüsepaprika und Tomate durch den verbesserten Wärmehaushalt des Bodens und der bodennahen Luftschicht sich durch eine wesentlich höhere Ertragsleistung auszeichnen [17]. Die Nutzung der Folienzelte im Anschluß an die Frühjahrsgemüsekulturen kann mit Sommergemüsekulturen erfolgen, da diese infolge ihrer Frostempfindlichkeit erst gegen Mitte April bis Mitte Mai ausgepflanzt werden können. kg/Pari.
19.5.
Z5.5.
31.5.
66.
16.6.
20.6.
Abb. 9: Ertragsverlauf zu Möhre im Versuch zur Ermittlung der Ertragsleistung bei der kurzzeitigen Überdeckung mit Folienzelten
39 a) Gurke Der Anbau der Gurke im Freiland ist in der D D R infolge der gegebenen Klimabedingungen sehr unsicher. Die Gurke ist sehr anspruchsvoll sowohl hinsichtlich derBoden- als auch Lufttemperaturen. Die optimale Bodentemperatur wurde zwischen 24 bis 21° C, die optimale Lufttemperatur, je nach Lichtfülle, zwischen 20 bis 26° C gefunden [1], Es war daher zu erwarten, daß durch die kurzzeitige Überdeckung mit Folienzelten besonders auch zu Gurke die Ertragsleistung entscheidend verbessert werden kann. Die Versuche zu Gurke wurden in den Jahren 1959, 1960 und 1961 durchgeführt. Die Wachstumsunterschiede zwischen beiden Varianten waren während der Vegetationsperiode stark ausgeprägt. Deutliche, mit dem Auge wahrnehmbare UnterTabelle 9
Versuchsdaten für die Gurkenversuche zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Uberdeckung mit Folienzelten Versuchsjahr
Parzellengröße
1958
Zeitpunkt Zeitpunkt der Abnahme der Foliender Folienüberdeckung überdeckung
Sorte
Aussaat
Topfgrößc und -art
Pflanzzeitpunkt
14,40
Eva
18. 4.
12. 5.
12. 5.
18. 6.
1960
62,50
Eva
19. 4.
18. 5.
18. 5.
15. 6.
1961
25
Eva
17. 4.
6 cm Tontopf 6 cm Tontopf 7 cm Tontopf
5. 5.
6. 5.
22. 6.
m2
A b b . 10: Gurkenpflanzen kurzzeitig mit Folienzelten überdeckt zum Zeitpunkt des Erntebeginns
40
V O G E L , Kurzzeitige Uberdeckung mit Folienzelten
Abb. 11: Gurkenpflanzen 4 Wochen nach dem Auspflanzen — normaler Anbau zum Zeitpunkt des Erntebeginns der kurzzeitig mit Folienzelten überdeckten Gurkenpflanzen schiede zeichneten sich bereits schon eine Woche'nach Pflanzbeginn ab. Die Unterschiede zwischen beiden Varianten zum Zeitpunkt des Erntebeginns der kurzzeitig mit Folie überdeckten Gurken werden durch die Abbildungen 10 und 11 gekennzeichnet. Diese im Bild dargestellten Wachstumsunterschiede zwischen beiden Varianten sind für alle drei Versuchsreihen typisch. Tabelle 10 Ertragszahlen zu Gurke im Versuch zur Ermittlung der Ertragsleistung bei kurzzeitiger Überdeckung mit Folienzelten sowie fehlerstatistische Sicherung der Ertragsdifferenzen in p% Versuchsjahr
Variante
1958 normaler Anbau
Ertrag relain tiv dt/ha
P%
427,8 100
Ertragsbeginn
Geldmehrerlös in ZWZ DM/ha DM/ha Gelderlös in
SWZ
24. 6.
98,1
0,50
20960
6. 7.
97,4
0,64
55626
100
5.7. FG=4 153,1 1,33 25. 6.
91,3
0,59
25920
kurzzeitig mit Fo735 lienzelten überdeckt 1961 normaler Anbau 157,7 100
97,5
0,78
55860
20. 7.
98,8
0,58
8989
3. 7.
99,1
0,84
35026
FG=4 897,2 209,7 u-i o N CN 60-O cr\ C C ,-c U :3 CI uN 60 —
c4 3
c
5%
Wirkungen und Wechselwirkungen
Unter Berücksichtigung der 4 Aussaattermine
zeitliche AVerteilung der Infloireszenzen
2.1 )lühjahr (19 59)
WW Aussaattermin X Blütezeit P < 5% (Abb. 3)
WW Aussaattermin X Blütezeit P < 2,5% (Abb. 3)
unter Berücksichtigung der 4 Aussaattermine
S
Infloreszenzzahl
M
Verteilung areszenzen
1958)
Archiv für Gartenbau, Heft 1, 1963
73
-O
C
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