Altirische Grammatik 9783110901764, 9783110027532


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Inhaltsverzeichnis
Literatur
Verzeichnis der Abkürzungen6
I. Orthographie und Aussprache
A. Vokale
B. Gleitlaute
C. Konsonanten
D. Lenition
E. Eklipse
F. Färbung der Konsonanten
G. Betonung
II. Historische Lautlehre
A. Vokale
1. Goidelische Veränderungen
2. Urirische Veränderungen
3. Synkope
4. Veränderungen während und nach der Synkope
5. Vokalkontraktion
B. Konsonanten
1. Goidelische Veränderungen
2. Urirische Veränderungen
3. Veränderungen zur Zeit der Synkope
4. Veränderungen nach der Synkope
5. Färbung der Konsonanten
C. Vortonige Silben
III. Formenlehre
A. Der bestimmte Artikel
B. Das Substantiv
C. Das Adjektiv
D. Das Zahlwort
E. Das Pronomen
F. Das Verbum
IV. Wortbildung
A. Substantiva
B. Adjektiva
C. Verba
V. Syntax
A. Der bestimmte Artikel
B. Kasuslehre
C. Gebrauch des Verbalnomens
D. Tempuspartikeln
E. Bedeutung der Verbalformen
1. Tempora
2. Modi
F. Gebrauch der Personen
G. Subordination
I. Relativsätze
1. Lenierende
2. Eklipsierende
3. Der Genetiv des Relativs
II. Nichtrelative Sätze
H. Koordination
I. Prolepsis u. nachträgliche Korrektur
J. Nominalsätze
K. Die Negationen
L. Wortstellung
M. Kongruenz
VI. Textproben mit Kommentar
A. Ogham-Inschriften
B. Mongán's wundersames Erlebnis
C. Das Jugendland
D. Aus den Würzburger Glossen
E. Aus den Mailänder Glossen
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Altirische Grammatik
 9783110901764, 9783110027532

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Altirische Grammatik

von

Prof, Dr, Julius Pokorny 2. Auflage

Sammlung Göschen Band 896

Walter de Gruyter & Co . Berlin 1969

.

vormalJo G. J. GÖlcben'lcbe Verlaglbandlung' J. Guttentag.

v.....,~....,;~~g.~ätC1'lii'''.u v., •

',m,.

Copyright 1969 by Waller de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung - J. GuHentag, Verlagsbuchhandlung - Georg Reimer - Kar! 1. Trübner - Veit & Comp., Berlin 30. Alle Rechte, einschließlich der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, vom Verlag vorbehalten. - Archiv-Nr. 7320697 - Satz und Druck E. Rieder, Schrobenhausen

Inhaltsverzeichnis. Vorbemerkungen. Literatur . . .

Verzeichnis der Abkürzungen . . .

Seite 5 6

I. Orthog'faphie und Aussprache. i

A. Vokale . . B. Gleitlaute .

7 l! l\ 11

C. Konsonanten

D. Lenition • . ~:. Eklipse. . . . . . F. Färbung der Konsonanten (;. Betonung. . . .

1~

J:J

11. Historische Lautlehre. A. Vokale . 1. Goidelische Veränderungen . .

16 16

2. Uriri5che Vcränderungen . . .

3. Synkope . . . . . . . . . . . .... 4. Veränderungen während und nach der Hynkopo 5. Vokalkontraktion . . . .

B. Konsonanten . . . . . . .. 1. Goidelische Veränderungen

"

. 2. Uririschc Veränderungen . 3. Veränderungen zur Zeit der Synkope 4. Veränderungen naeh uer Synkope. 5. Färbung der Konsonanten

C. Vortonige Silben

17

19 20

2:l

n

~3

:n

:18 2~

31

H3

]11. }'ormenlehre. A. B. C. D.

Der Das Das Das

bestimmte Artikel Substantiv Adjektiv . Zahlwort.

B. Das Pronomen

F. Das Verbum

.

IV. Wortbildung. A. Substantiva. B. Adjektiva. C. Verba

96 97 98

4

Inhaltsverzeichnis.

V. Syntax. A. B. O. D. E.

Der bestimmte Artikel Kasuslehre • . . . . . . . . Gebrauch des Verbalnomens . Tempuspartikeln . Bedeutung der Verbalformen • 1. Tempora . • . • . . 2. Modi . . • . . • . . F. Gebrauch der Personen G. Subordination . . . . I. Relativsätze • . . . . 1. Lenierende . . . . 2. Eklipsierende • . . . . 3. Der Genetiv des Relativs H. Nichtrelative Sätze . . . . H. Koordination • • . . . . . . . . . I. Prolepsis u. nachträgliche Korrektur J. Nominalsätze . . K. Die Negationen . L. Wortstellung • . M. Kongruenz

Seite 104 104 107 109 110 110 111 112 113 113 113 114 114 115 116 116 117 117 118 120

VI. Textproben mit Kommentar. A. B. C. D. E.

Ogham-Inschriften " . . • . Mongan's wundersames Erlebnis Das Jugendland . . . • • . . Aus den WUrzburger Glossen Aus den Mailänder Glossen .

120 121 124 124 126

J.iterat.ur "H. 1'hurncysen, Handbuch des Alt-lrischt.·Il, 2 B

Ipl. ~ Imperfekt. Ipv. = Imperativ. Konj. ~, Konjunktiv m. ::::: maskulinum. n. -. Neutrum . N; Nomina.tiv. Pass. ;:-.; Pa.ssiv. Perl. = Perfekt. PI. = Plural. Poss. = Posses~ivpronomen. Prät. ~-" Praeteritum. rel. = relativ. ,. siehe. S. , .. Seite. Sg. ',' Singular. urir. ~~ uririsch (S: 17, Anm.). V. = Vokativ. vrbd. "~ verbunden. Vn. ~ . Verbalnomen. Wz. ". Wurzel.

I. Orthographie und Aussprache. A. Vokale. § 1. Das Air. besaß an kurzen Vokalen a, e, i, 0, u und ae (§ 600), an langen d, e, i, 6, u, die Aussprache ähnlich wi e im Deutschen; nur das a, d mehr 'geschlossen; dann die Langdiphthonge ai (ae), oi (oe), ui, du, eu (eo), iu, ia, ua und die Kurzdiphthonge aU,eu, tU (§§ 50, 57). Auch die in § 2 behandelten Laute sind eigentlich Diphthonge.

B. Gleitlaute. a) In Tonsilben (wirklich hörbar).

§ 2. Vor silbenschließender palataler Konsonanz (§§ 31, 99, 100) wird, außer hinter i oder i-Diphthong; deutlich ein kurzes i hörbar: jdith,Seher' (sprich: fäij/) < idg. *vätis jfoiehlid,hüteteuch!' (sprich :foii)'io') ;

b'io'io'

naip'fex

Nl'tan(a)ic(c)30 in chuit nemdae; ba 31 ro-scremdae 32 a Ni'danig

n33-aithber34,

iN xuiä

new8ä

ba

Ro-sgfewoä

a

naip''';'er,

§ 193,4, 2 § 232. 3 § 226. 4 § 142. 6 S.45. 6 §§ 134, 199,14. ,Zelle' § 112. 8 § 154,2. 9 ,Engel' § 106. 10 § 106. 11 S. 04. 12 § 202, C. 13 §§ 134, 199,5. 14 ,Teil, Begleitung" § 110. 1> § 223. 18 ,am Sonntage'. 17 § 231, b. 18 N bec ,klein'. 19 N bachall,Stab' § 108. 20 Pass. Prät. zu do'alla ar ,nimmt weg von'. 21 S. 45, 22 S.53. 23 § 140,2. 24 ,Bedienung', §§ 17a, 108. 2, § 198, b. 26 ,von dieser ~tunde bis zur anderen' cl. h. ,:N ~tnnden' §§ 142,5. S. 145. 27 §§ 16b, 226. 28 N conar §§ 22, 108. 29 S. 52d. 30 § 26, S,51b. 31 § 194,7. 32 § 2. 33 § 104. 34 § 88. Der Schluß ist ein Vier7.eiler zu je 7 Silben mit Endreim (aithhrech: aithber) und Innenreim (nemda.e: -screrndae). 1

7

H. Historische Lautlehre. A. Vokale. 1. Goidelische 1) Veränderungen. § 39. Idg. CJ und 1> (Schwa secundum) werden a; e wird vor gd. n + 9 (v) zu i, zwischen zwei k- und vor v zu 0: idg. *pCJter > gd. *aper > air. ath(a)ir ,Vater', lat. pater; idg. *ml,rvos > gd. marvos > air. marb ,tot'; idg. *khengeti > gd. kingeli > air. cingid ,schreitet'; gd. *kvenk"e> kVonk"e (§ 82); idg. *neujos > gd. novijos (§ 61).

§ 40. Idg. e wird i (§ 43); 0 wird ä (§ 43): idg. *regs gd. rlks > air. ri ,König', lat. rex; idg. *moros > gd. märos > air. mal ,groß', gr. Ilwp0C;. VgI. auch § 43, Anlll.!

>

§ 41. Idg. ei wird e; cu, ou werden 0; eu, ön werden iu, a1t: idg. *reinos > gd. renos> air. rian ,Meer', deutsch ,Rhein'; idg. *teutä > gd. tolä > air. tuath ,Volk', got.ftiuda; idg. *dvöu > gd. dau > air. dau ,zwei', skr. dväu. § 42. Durch schwindendes 111, n (§ 66) werden vor gd. Xl (§ 76d) und s (außer vor erhaltenem s + Kons.) alle Vokale, vor gd. k, t nur a und e gedehnt, wobei a zu e wird: idg. *pro -enk'tijo > gd. *linxtijü (§ 43, Anm.) > *riXtijü (§ 101lx): idg. *ghansis > gd. *gansis > *gessis > air. güs ,Schwan', 1) Mit ,goideliseh' bezeichne ich die dem ,Urkeltischen' entsprechende FPriode des irisch-gälischen Sprachzweiges. Laute, die unverändert geblieben sind, "ie idg. 11, I. r. I, etc. sind im folgendl'n nicht besonders behandelt worden.

A. Vokale.

17

deutsch ,Gans'; gd. *kenksmen (§ 63) > *kessmen> *kemmen > air. ceim(m) ,Schritt'; gd. *kenton (§ 63) > *keddon > air. cet ,100', lat. centum, aber cosnam ,Streit' (com-snim). Auslautgesetze. § 43. Idg. e bleibt unbetont (§ 40), idg. ö wird betont und unbetont ü: air. cu (§ 115), firu (§ 106); idg. *oghithes > gd. ägiles > air. dichthe ,fürchte!'; gd. *aper (§ 39). Anm. Da unbetonte Langvokale noch vorher vor silbenschließendem Sonorlaut gekürzt wurden. ergab idg. *viröm (G PI.) > ~d. viron> air. te~ (§ 106). Aber idg. *ghjJjÖnt > air. du ,Erde'. § 44. Idg.;ii, oi werden unbetont f; ois vielleicht zu Os: Beispiele §§ 106, 108, 110.

2. Urirische 1) Veränderungen.

§ 45. Langvokale werden im Hiatus gekürzt: idg. *k'om ·de-sagont > gd. 'llfsagont > urir. 'di(h)ayodd > 'deayodd > air. con-degal ,sie bitten'; vgl. lat. sägio ,spüre'; gd. au wird in betontem Inlaut 6, in unbetontem u: idg. *en-Iauslfnt > urir. eddussidd > air. eilset ,sie sollen hören', vgJ. aschw. thyst-er ,schweigend'. § 46. Gd. e wird im Hiatus vor a, 0, u zu ii: gd. *teyesa (NPl., § 117) > urir. *teye(h)a > *leyiia (§ 48). Gd. eie, iie wird in Binnensilben zu i: idg. *treies > urir. Iris> air. Iri ,drei'; do'Z,ugai, § 147/2. § 47. Gd. ova wird ava, 0 + vo wird ö oder ii, betontes o vor a einer Binnensilbe zu a: idg. *g"ovöm > gd. *bovon > urir. *bovan (§ 52) > *baVltn > air. bau, 06 (UPl., § 119); idg. *Io-upo-bhijom > urir. *Iovo/han > *lößean > air. t6b(a)e ,Kürzung'; idg. *de·upo-tronktä > gd. dovotronx1ä 1) Mit ,uririseh' bezeichnt: ich die Zt:it ,"om Goidelischen bis zu den Ogham-Inschriften. Po kor n y, Altirische (iruulIuatik.

2

18

Il. Historische Lautlehre.

< *dovoprlJXtä (§§ 39, 42) > urir. *düproXla > a.ir. dutkrackt ,Wunsch'; idg. *ne lo-pro-ad-dhCit > gd. 'loraddat > urir. 'laraddul > air. ni'larat ,er gab nicht'. § 48. Durch Hebung werden (vor §§ 49, 53) betonte urir. e und 0 vor f, j, der Folgesilbe zu i und lt, außer wenn sie von jenen durch ng, S8, I, p, X oder gewisse Konsonantengruppen getrennt waren: urir. *Ierija (§ 46) > *lirija (§ 53, Anm. 2); idg. *ek's-bherö > gd. 'berü > urir. 'biru > air. aS'biur ,ich spreche', lat. effero; idg. *moniklos > urir. monixlas > *munix.las (§ 49), aber idg. *lo-prognelo- > urir. 'rOrnfpa > 'rownijja > 'runepa > air. dO'ronad ,wurde gemacht'; urir. neXvü, (§ 50). v v Anm. Vor synkopiertem wi und Hiatus + auslautendem ~, ii findet keine Hebung statt: air. eu (§ 53, Anm.); air. loisech (§ 100). § 49. Durch SenkUIJg werden (vor § 53) urir. i und u vor a, 0 der Folgesilbe zu e und 0; i bleibt jedoch vor nd, nn: idg. *viros > urir. *viras > *veras (§ 89); urir. lIzunixlas (§ 48) > *munexlas (§ 51); idg. *bhutä > gd. *butä > urir. *bopa > air. both ,Hütte', liI. bütas; aber idg. vindo- > urir. vinda- > air. find ,weiß' § 50. Vor u-farbiger Konsonanz (§§ 99, 100) schwilJdendem u wird urir. a zu au, urir. e und i (n a e h § 49) zu eu und tu: urir. malus> arch. rnaug (§ 58, Anm.); idg. *rtus > urir. *ripus > air. riulh ,Lauf'; idg. *ne-kvlJ > urir. *neXvn > air. neuch, neoeh (§ 57), DSg. von nech ,jemand'. Anm.1. Gd. kvri wird \'01' u-farbiger und palataler Konsonanz zu kru: iclg. *kvrlus > mir. kvripus > krupus> air. crulh. G('stalt',

n

+

skI'. sa-krl ,einmal'. Anm. 2. Gd. a wird auch ,"or Konsonant (auß('r §§ 99, ,\11merkung 1 ß) + ('rhaltenem u 7.n au: idg. *17.!Jh vjoc; > gd. *lugjü-, > layu (§ 102) > arch. laugu > air. lugu (§ 126).

§ 51. Durch schwindende X' 0, /" P (§§ 7, 79) werden alle Vo kaie ge d e h nt, nur ur. wird e: urir.*munexlas (§ 49)

A. Vokale.

19

> munewlas > munela > a.ir. mu(i)nel ,Ha.ls', vgl. lat. monile ,Halsband'; idi':. *sk"etlom > urir. *skeplan> skewlan > air. scel ,Erzählung'; idg. *ogvhnos > urir. *oynas > arch. ön> air.uan ,Lamm'; idg. *dak'rom > urir. *daXran > air. der ,Träne'. Vgl. §§ 72, 79. Auslautgesetze.

§ 52. 0 wird, außer vor erhaltener Konsonanz, zu a: gd. bovon (§ 47), virus (§ 49). § 53. Hinter Konsonanten (außer s, v, j) sind unbetonte Langvokale im absoluten Auslaut und alle unbetonten Kurzvokale geschwunden; s. §§ 83, 99. Langvokale Konsonanz bleiben als Kurzvokale, doch wird jii gemäß Anm. 1 behandelt. Beispiele in § 106ff. Anm.1. Hinter betontem Vokal (+ s, w, j) schwindet nur a, ferner e hinter 1:. In den anderen Fiillen tritt teils Kontrakt,ion ein,

+

teils bleibt der Vokal erhalten, wobei ja, jo als e erscheinen: urir. *bavan (§ 47); idg. *ad·J. viset > mir. *'kvi(jet) > air. ad·d ,sieht'; aber idg. 'ne stäjö > urir. ·tä(j)ü > air. ni'tliu (t6) ,ich bin nicht', lat.. stö ,ich stehe'; idg. 'esöks > nrir. *esüss > *e(h)ii(SS) > air. tIu (§ 113); gd. novijos (§ 61) > urir. novijas > l1uvi!(as) > air. nu(a)iI ,neu' (vgl. lat. noVtls). Anm.2. Hinter unbetontem Vokal (welcher schwindet) bleiben alle Vokale erhalten, nur {a, jo werden e und j~ wird i: idg. ·kari1si > air. car(a)i ,du liebst', vgl. lat. cärus; urir. tiyija (§ 48) > tirea (§ 49) > air. tige (§ 117), gr. T€Yll; air. dalt(a)': (Vsg.) (§ 107).

3. Synkope. § 54. In mehr als zweisilbigen Worten fallen vor Konsonanz (außer Xl) die Vokale der 2. und 4. Binnensilbe aus, soweit sie nicht vorher kontrahiert oder anaJogisch bewahrt wurden. Vgl. § 100. In später gebildeten Kompositis unterblribt dir S~'nkop(': idg. *'(t-ad-slä]u< gd. anatsajo- > urir. anasse > air. an(n)s(a)e (§ 86c) 2'

20

H. Historische Lautlehre.

,nicht leicht'; idg. *pro-rtuko- > gd. roriluko- > urir. ruripoX(a-) > air. ruirtheeh ,stark fließend' vgI. lit. ritu ,ich rolle'; air. 'rditsem (§ 86b); idg. bhvijämesi > urir. bijäflehi, beafli > air. beimmi (§ 193); aber idg. *tisor~s > gd. tisoräss > urir. iesorä(ss) > ighpra > air. teora (§ 128);anma(n)n(a)ib (§ 116); ess-ear(a)e ,Feind' und an-ere(i)tmeeh ,ungläubig' sind jüngere Neubildungen. An m. 1. Auch in Zweisilbern kann ein Vokal zwischen zwei Dentalen ausfallen: idg. *ne 'Io-tudet > urir. *topuJet > ·topui,J' > air. ni·tuit(t) ,fällt nicht' ("lllit(t) statt '!oit(t) durch Einfluß von do·tuit(t) (§ 154,1). Anm. 2. Die Entwicklung anaptyktischer Vokale fällt später als die Synkope, daher die Erhaltung der zweiten Silbe in air. ac(c)obor, cuirilhir (§ 60c). An m. 3. Durch Analogie werden oft scheinbar falsche Silben synkopiert: aird(d)be ,Mord'~, (statt *airdibe) geht nicht direkt auf urir. *ariJive « idg. *pöri-de-bhijom), sondern auf ar -dive zurück; ar ist der vortonigen Form entlehnt.

4. Veränderungen während und nach der Synkope. 8.

Betonte Vokale.

§ 55. Im Auslaut und im Hiatus werden alle Vokale gedehnt, wobei e im Hiatus vor a, 0 zu i wird: idg. *kliio- > urir. kle(a-) > air. ele ,link', vgI.lat. eli-vius ,ungünstig'; idg. irijanom > urir. trean(an) < air. iriän ,Drittel'. § 56. Urir. a wird hinter Labialen oder Gutturalen (+ r) vor palataler Konsonanz zn 0 oder u: idg. k"trios > gd. *kt'arijos > urir. k"are(as) > air eo(i}re ,Kessel'; idg. *m'bghes > urir. mares > air. muig, DSg. von mag ,Feld'. Anm. Umgekehrt wird urir.

VQ-

vor Palatalen zu la-: fair

< urir. *vor-em ,auf ihn'. Drir. 0 wird vor fI, p. + e zu u: air, aUt/bart (§ 213) < arch. 'rubert < urir. 'roflert. § 57. Die urir. Diphthonge ai, oi, werden vor silbenschließendem r, I + Konsonanz zu d, 6: air. failid ,froh',

A. Vokale.

21

(sprich: {ai'lib') aber {dilte (sprich: {äiL't'e) ,Freude'. Air. werden ai (ac) und oi (oe) manchmal verwechselt: air. moin, main ,Kostbarkeit' < idg. *moinis. Air. PU wird vor X zu po: neoeh (§ 50). § 58. Urir. ov wurden über au, ou zu arch. ö, das im Hiatus vor air. e, i zu air. u wird: urir. *däwijü > air. d6u, DSg. von du(a)e ,Wall' < arch. d6e < urir. *däweas < *däwijas < idg. *dMujo!>; idg. *aujoe; > gd. awijoe; > urir. aue(a~) > arch. due > 6e > air. u(a)e ,Nachkomme', vgl. lat. avus ,Großvater'. Dagegen wird urir. ö aus gd. aU Ö (§§ 41, 45), 0 0, u (§ 61), ovo (§ 47) und Ersatzdehnungs-o (§§ 51, 72), außer im Auslaut und vor Vokal. über 6a zu air. tta: urir. *tDPä (§ 41) > arch. t6th > air. tualh ,Volk'. Beispiele §§ 51, 61, Anm. 2, 72.

av,

j

+

Anm.1. Im Auslaut bleibt urir. au bis ca. 800: idg. ausos> urir. *auha, > avas > air. au, 6 ,Ohr' (vgl. lat. auris). Hingegen wird urir. au aus a (§ 50) air. zu u: arch. maug(§ 50) > air. mug ,Sklave'. Anm. 2. Vor Gutturalen erscheint ua < 6 erst gegen 800: sl6g neben ~sluag ,Heer'. In vielen unerklärten Fällen bleibt 6 erhalten: air. t6b(a)e (§ 47), j6cr(a)e « idg. *upo·uks-g~rjom) ,Verkündigung', dO'r6nad (§ 48), br6n « idg. *gvrughnos) ,Kummer', usw.

§ 59. Arch. e wird vor nichtpalataler Konsonanz über ea zu air. ia; im Auslaut kommt auch e vor: idg. *reinos > mir. reneas) > arch. ren > rean > air. rian ,Meer'; idg. *ne 'steighst > urir. ·te(ss) > air. ni·te ,er gehe nicht'; vgl. gr. O'n:ixw ,ich schreite'. b. Unbetonte Vokale.

§ 60. IX) Vor palataler Konsonanz (§ 32) werden sie zu i (auch ai, ui geschrieben, § 4); vor u-farbiger zu u (auch iu geschrieben, § 5) > 0; vor o-farbiger zn 0> a (hinter Palatalen gemäß ß2 zu e: brilhemon.): air. cingid (§ 39), air. sell(a)id (§ 69); idg. *ad-Irebö > gd. *atlrebii, air. al(t)rub,

22

II. Historirche Lautlehre.

at(t)rob DSg. von at(t)rab ,Wohnung'; idg. *de-loghitous > urir. dtloyipos > air. dilgotho GSg. von dilgud ,Ver-

gebung'. ß) Vor neutraler Konsonanz werden sie: 1. Hinternicht palataler oder depalatalisierter (§ 101) Konsonanz zu a, doch bleibt urir. ° in gewissen Fällen erhalten: air. con'degat (§ 45), aber idg. *bhrtjiJmonos >urir. bripijalJonas > bripealJon > air. brithemon (GSg., § 115). 2. Hinter palataler Konsonanz zu e: idg. *bhudhjäkos > air. bu(i)dech ,uallkbar', vgl. ahd. Gi-bot ,Gebot'; air.1'ui1'thech (§ 54), air. -raitsem (§ 86 b). y) Hinter Vokalen nehmen sie die Färbung des folgenden Konsonanten an, nur tO, 'ia wird vor Palatalen zu 'ie: idg. tlru-vidos > urir. *druvioas > air. dni,äd GSg. von drui urir. ak7co(3ran > ak(k)o(3r> air. ac(c)obor ,Wunsch'; idg. *korejelrai> gd. korTtri > urir. kurijri > kuri}T> air. cuirilhir ,wirft', vgl ais!. krala ,schwanken'; air. ad-mcslar (§ 69), domun (§ 99, Anrn. 2). (3) Wenn diese durch Synkope (§ 54) zwischen Konsonanten geraten sind (außer bei m, n vor hornorganer Media): idg. 'k'om -plänäte> gd. 'ko,ulänäpe > urir. ·kof./.länäij> ·kof.llnip> air. comaln(a)id ,ihr rnöget erfüllen' (§ 93); air. domun(d)d(a)e (§ 86 b); air. ingainte (§ 100, Anm. 2). über ihre Färbung, die sich ganz nach der umgebenden Konsonanz richtet, 5. §§ 99 u. Anrn. 2, 100, Anm. 2, und 101 (3.

23

B. Konsonanten.

o.

Vokalkontraktion.

§ 61. Schon goidelisch sind durch Schwund des }J entstandene Vokalgruppen kontrahiert (air. farn § 72) und auslautende Vokale eines Präfixes in echten Kompositis vor Vokal elidiert worden (air.ladall ,Besuch' < idg. *Io-ad-pelnorn, siar ,nach Westen' < air. so far). In altirischen Zweisilbern, die auf Konsonant ausgehen, hat in der Regel keine Kon traktion der Hiatusvokale stattgefunden (siür ,Schwester' < idg. *svesör, § 43, iäch § 113), außer gelegentlich in schwach betonter Stellung (d~r cobair ,zu unserer Hilfe'); bei vokalischem Auslaut findet Kontraktion statt zwischen gleichen Vokalen, Vokal ft; d f' 6; ß ~; Ü i (air. 'Idu, eu, drui (§ 6Or) aber nu(a)i! (§ 53, Anm.1), lai} « idg. *plä-jom) ,Tag'. In Worten, die nach der Synkope noch mehr als 2 Silben hatten, können alle Hiatusvokale kontrahiert werden: loa/har ,Becken' nehen la/hor, impuud ,Umdrehung' n('ben impud (imbsoud). Altirisch sind sämtliche Hiatusvokale, die vor der Synkope gekürzt worden waren, wieder gelängt worden.

+

+

V

+

+

V

+

An m.l. Fälle, wie Me ,mit ihr" zeü ,mitihneli' (§ 132, II B) sind Analogiebildungen. Anm. 2. In Yielen Kompositis hitt Kontraktion (statt Elision de:i ersten Vokals) stattgefui\den: f6cr(a)o (§58, Anm. 2); ar' fohna ,daß er annehme' nehen ar'f-ema -< idg. *pQri-upo-ema-t; lüargab ,er hat. erhoben' (to-uss-ro-gab), IISW.

n.

Konsonanten.

1. Goidelisehe Veränderungen. § 1)1 gd. mliyepi > air. mZigid ,melkt', vgI. ahd. meZkan; idg. *ludhont + r > gd. *luooddar> air.lotm· ,sie p;ingen', vp;1. p;r. TjAv6e; idg. *arvr (§ lHi, Anm. 2); idg. *pib-r (§ 146,1). § ß3. Idp;. 1!t, ~ werden vor Vokalen, j, v und m zu am, an, sonst zu em, en (im, in, §§ 39, (j5): idp;. *kh~ksm~ (§ 76) > gd. kl'nk. gd. kondos > air. cond ,Vernunft', vgl. got. handugs ,weise'; idg. *lo'k'om-vole > gd. IO'koväße > air. dO'c6(a)id (§ 190). Anm. In jüngeren Bildungen wird m + v zu vv: gd. *kom -vitsus (§ 76c) > kovvisSU3 (§ 84).

§ 65. Idg. n wird vor Labialen zu m; nZ zu ll; nr zu r1'; n Verschlußlaut n zu nn: idg. *1)gV'IJ > gd. *eng1"en > ingllen (§ 39) > inben > imben > air. imb ,Butter', Jat. unguen ,Salbe'; idg. *en-loghom> gd. *ell05on > air. ellach (§ 90) ,Vereinigung'; idg. *ktengnom > gd. *kvennon > air. cenn ,Kopf', vgI. congan- ,Horn'. § 66. Idg. mund n fallen aus: a) vor gd. s, das verdoppelt wird; msm gibt mm (air. cumm(a)e, gleich' < idg. *k'om-smijo-); b) vor gd.!, k, die zu dd, gg werden; mit sm entsteht mm; c) vor gd. Xl (§§ 72, 76d). Beispiele s. § 42. § 67. Idg.r]1, l' (+ Kons.) + s werden rr; r (+ Kons.) -I- (s)1 oder (s)k werden 1'1, rk: idg. *korp-agno· > air. co1'nin, Sichel'; idg. ek's'orgsonl > air. aS'orm! ,sie mögen schlagen' (§ 147,1); idg. ek's'o1'gt > air. aS'ort ,schlug' (§ 149,2); idg. *rkpos (§ 71). § 68. Idg. Zn, lpn, ls werden ll: idg. *ad-pelnät > air. ad'ella ,besucht'; idg. *pölsos > air. all ,Klippe', vgl. nhd. ,Fels'; idg. slilpnäli (§ 69).

+

+

R. Konsonanten.

25

§ 69. Idg. s (+ Verschlußlaut) + Sonorlaut gibt im Inlaut doppelten Sonorlaut (nur ssft bleibt), im Anlaut wird der Verschlußlaut ausgestoßen; sp wird im Anlaut s (leniert I), im Inlaut ps > ks (§ 72); st gibt im Inlaut ss, im Anlaut t oder s: idg. *koslos > air. coll ,Hasel'; idg. esmi > air. (vortonig) am(m) (§ 194); idg. slratos > air. srath,Tal'; abergd. ad'med-stro > 'messlro > air. ad'mestar ,er versuche', zu air. ad'midetkar; idg. *pro-stom > air. ross ,Vorgebirge', vgl. skr. prasthas; idg. *stilpnäti > urir. silläpi, air. sell(a)id ,blickt', cymr. syll, vgl. gr. O'T1ATIv6s ,glänzend'; idg. *stäjö (§ 53, Anm.); idg. *speret"s > air. seir ,Ferse'. § 70. Idg. z wird vor gd. 9 und b zu 0, mit gd. d zu dd: idg. *mezghä > gd. meogä > a,ir. medg ,Molken', vgl. nhd. Mark; idg. *ghaedhä > gd. gaddä > air. gat ,Gerte', lat.

hasla. § 71. Idg. p, it werden nach Gutturalen Zll t, d: idg. *rkpog >' gd. arios> air. art ,Bär', gr. apKToc.;. § 72. Idg. p ist meist geschwunden; ps wird xs (§ 76d); pt wird xt; opn wird oun; pl, pr hinter Vokalen zu bl, br: idg. *pater(§ 39); *pro (§ 69); *adkuprom (§ 60c); idg. *kaptä > air. cackt ,Sklavin', lat. captä; idg. *eperom > eeron > eron > air. farn ,nach'; idg. *kopno- > air. cuan ,Hafen'; idg. *oupselo- > gd. oukselo- > air. uasal ,hoch'. Durch Assimilation kann p zu XV werden (§ 82).

§ 73. Idg. gV wird b, vor u, j zu g: idg. gVenä, GSg. gVnas (§§ 76, 108), g~ov· (§ 119), ~gV~l (§ 65), g'utus > air. guth (§ 112), vgl. gr. ßo~; *nigtjom > gd. *nigijon > air. nige ,Waschen', vgl. gr. viZ:w. § 74. Idg. gVh wird g: idg. *gOlwni > gd. gOnt: > air. guin (§ 110) ,Töten', vgl. gr. q>ovo-c.; ,Mord'; air. uan (§ 51). § 75. Schließlich sind alle idg. Palatale mit den entsprechenden Velaren und aspirierten Verschlußlauten (außer §§ 72, 73) zusammengefallen lind in gewissen

11. Historische Lautlehre.

26

Fällen (§ 7) leniert worden: idg. *k'rrdom, *khr;tksmT}, "'kok'sä (§§ 63, 76d); idg. *'sggont, *enloghom, *to-pro'gneto (§§ 45,

65d, 48).

.

Gruppen mit anlautendem Verschlußlaut.

§ 76. Im einheitlichen Wort:

a) In gefühlsbetonten Wörtern werden Verschlußlaute geminiert: idg. *bhugos zu gd. *buggos, air. boc (= bog) ,weich'; kelt. *knukkos ,Buckel, Hügel' ZII air. cnoce (=:, knok) ds., vgl. an. hnakki ,Nacken'. Sonst wird bn zu mn, ftn: gd. bnäs (§ 73) > mnäs > air. mna (§ 108); idg. *dubnodjos (§ 86 b). b) Idg. Mediae werden schon früh vor t, s zu Tenues: idg. *kh'f}gsmT} (vgl. § 39) > *kh'f}ksmT} (§ 63); idg. regs (§ 40). c) Idg. Dentale t(h) werden über ts zu ss, Dentale Gutturale wie § 77: idg. *vidtus> gd. vitsus (§ 112, Anm.l); idg. *rudh-kjom > air. rucc(a)e ,Scham'. d) Idg. Gutturale (s)t ergeben xt: idg. *ok'tö > air. ocht ,acht'; idg. *ek'stris > gd. *ektris > air. (vortonig) echtar ,außerhalb'. e) Idg. Verschlußlaute sergeben ss, das vor Verschlußlauten bleibt, aber vor Sonorlauten schwindet; mit m entsteht mm: idg. *kok'sä > air. /'oss ,Fuß'; idg. *mik'ske-ti > air. mesc(a)id ,mischt'; idg. *tö'kslo- > air. laI ,Axt'; idg. *reidhsmT} > *reitsm~~ < gd. remmen > air. reimm (§ 116) (§ 76b). Über -kslr- s. d). § 77. Im Kompositum: Hier gelten ähnliche Gesetze, nur daß hier s zwischen Verschlußlauten schwindet ulid sich der Verschlußlaut einem folgenden Verschlußlaut, der dadurch verdoppelt wurde, assimiliert: idg. *ad-tekom > air. altach (§ 9); idg. *ad-kuprom (§ 60c); idg. *vrt-gbrjom > gd. vriggarijon > air. Irecr(a)e (mit g)

+

+

+

+

B. Konsonanten.

27

,Antwort'; idg. ek's-gnijom > gd. eggnijon > air. ecn(a)e (§ 9); idg. ek's-bhere > gd. ebbere > air. e(i)pir (§ 9); idg.~k's·to1jä > gd. etto1ijä > air. et(t)l(a)e ,Entsagung'. Anm. Jüngere Bildungen, wie air. dO'esta ,fehlt" sind erst ente standen, als ek's- schon zu ess- geworden war. Auslautgesetze. § 78. Idg. d schwindet, m wird n; 1[1 wird en j ~ wird ass,. ~ (oder en, dn) + t, k s zu ess: Beispiele in§§ 47, 63, 113, 114.

+

2. Urirische Veränderungen. § 79. Gd. d, t vor 1, n, und k, g vor r, 1, m, n werden, wenn leniert, zu w, das schwindet (§ 51) und nur in air. Endund Tonsilben vor palataler oder u-farbiger Konsonanz als u erhalten bleibt: gd. sketlü > air. sceu1; gd. sketli > air. sceuil (§ 106); s. auch § 51. Anm. 1. Leniertes d schwindet im Kompositum auch vor r: dram (§ 108). DasPrä-verb ad wird mit folgendem m zu iimm: air. ammus ,Versuch' < idg. *ad-med-tu-s.

Anm. 2. über Veränderung der Konsonanten durch Lenition s. ~ 7. In Koseformen blieb der Doppelkonsonant als unlemerter. einfacher Konsonant: air. mac(c) ,Sohn' < gd. makkvos.

§ 80. Udr. intervokalisches s schwindet im einheitlichen Wort; sonst wird es, wie im lenierten Wortanlaut, zu h (§ 85). Intervok. sv, f3v wird zu t. Intervok. j schwindet nach unbetontem Vokal: air. eu, ad'ci (§ 53, Anm.); air. impu (§ 85); idg. *vesva > urir. *vetä (§ 94); air. nu(a)e (§ 53, Anm.); air. con'certta ,wird entscheiden' < '!'-kertä-

bvä-t.

§ 81. Urir. k1J wird spät zu k: air. co(i)re (§'56), cenn (§ 65); v schwindet hinter Konsonanz und unbetontem Vokal und bleibt nur hinter inlautendem 0, 1, n, r, wo es b geschrieben wird: air. siür § 118, ddu § 41, marb § 39; urir. *Cun(o-v)alijos > air. Conn1(a)e (Männername).

28

11. Historische Lautlehre.

§ 82. Im Inlaut mehr als zweisilbiger Worte kann ein intervok. Konsonant vor einem homorganen Konsonanten ausfallen: idg. *penkve-k'omtes. > gd. kVoggVeXoddes (§§ 82, 39) > urir. koeXoddes > air. COfe ait (NP!.; das zweite c stammt von coic ,fünf' < *kvonkve (§39) urir. *imbisüss > imbihu > irhb'h'iu > air.impu ,um sie' (3. P!.) § 101b; gd. *sindos aper (§ 39) > urir. *sindahapef > (s)indhap'if > air. int ath(a)ir ,der Vater'; gd. sindä sülis > urir. *sindahülis > (s)indhüil > air. int suil ,das Auge'. Neue Konsonantengruppen. § 86. Aufgeben der Lenition findet statt: a) Beim Zusammentreffen homorganer Konsonanten; nur ß+ f gibt f: idg. *ludhont-r > urir. loooddar > loöddar < air. lotar (mit d) ,sie gingen'; idg. *(s)treugo-karjä < urir.

B. Konsonant.en.

29

> troyxaire > air. tr6ccaire (mit k) ,Mitleid'. con·tilea. ,wird verlachen' < *con·tißlea zu con'iibi ,ver-

tr~yoxarijä

lacht'. b) Bei jJ hinter urir. X und bei p und 0 hinter 1, n s und vor s und bei 0 im einheitlichen Wort vor r, z. B. idg. *nekt'o-tero-r; > air. nechtar (§ 142)', idg. *dhubhnodjo- > ~d. dußnoöijo- > dOf.l.t!de > air. domun(d)d(a)e ,irdisch'; p;d. *rädissof.l.os > urir. räöissaf.l.as > 'räid'saf,t > air. 'rdiisem (§ 35, Anm. 2), zu im'rdüÜ ,bespricht' i'ey > air. tech ,Haus'.

30

II. Historische Lautlehre.

An m. In air. mag ,Feld' stammt das g aus dem G rnaige,

D maig.

§ 91. Im Anlaut gewisser vor- und nachtoniger Silben wird b (ß) zu I: air. lindluth neben lindbuth,Glück' aus lind ,weiß' + biuth ,Welt', cymr. gwynlyd ,Glück'. § 92. Arch. I, n werden hinter r, I, n unbetontem Vokal zu ll, nrl: air. E'(i)rinn > >tE'(i)rin, D von E'(i)riu (§ 115); diliu ,Sündflut', G dilenn< arch. *dilion.

+

Stimmhaftwerden lenierter Konsonanten.

§ 93. th und palatales oder u-farbiges ch werden im unbetonten Auslaut und zwischen unbetonten Vokalen zu d (d) und 9 (y), doch bleiben sie oft in der Schrift, daher das häufige Schwanken: air. 'comaln(a)ith neben 'comaln(a)id (§ 60cß); air. creitmig GSg. < *creitmich, GSg. von mitmech (idg. Endung-äkos) ,gläubig'. Anm. th bleibt vor r in der zweiten Silbe nach dem Ton: deirdrithir ,tobt', aber suidigidir ,setzt' (Endung nrir. -fri < *-trai).

§ 94. I wird im Auslaut und hinter unbetontem Vokal zu b(ß): urir. *velä(§ 80) > lei> air. leb ,Vortrefflichkeit'; dOTimiub § 148,1; air. lar" ,euer', aber im Inneren einer vortonigen Gruppe: Iri-bar petthu ,bezü~lich eurer Sünden'. Vereinfachung von KOllsonantengruppen.

§ 95. Schwere Gruppen werden oft erleichtert, 80 *dilndem > air. dildem, Superlativ von dl(a)ind ,schön'; lat. monisterium > *muinster > air. muinter ,Gefolge'; idg. *su-tti-g'nötis > su-aithchnith (§ 87) > air. su-aichnid ,offenbar'. § 96. Allmählich werden air. mb zu mm, nd zu nn, ld und jüngeres In zu ll, doch bleiben sie meist in der .schrift, außer im Vorton : arch. inda > air. inna (§ 104).

B. Konsonanten.

31

§ 97. Ferner werden alle Doppelkonsollltnten (§§ 79, Anm. 2, 86a, 87 a, 95) vereinfacht, daher die schwankende Schreibung (§ 9). Die Sitte, p, t, c für die Medien hinter Vokal zu schreiben, stammt aus dem Britischen.

5. Färbung der Konsonanten. a. Auslaut.

§ 98. Erhaltene gd. Auslautkonsonanten sind neutral, nur r richtet sich nach dem vorhergehenden Vokal: air. eitset (§ 45), 'eracht ,stand auf' < idg. ek's-reg-t, aber air. ath(a)ir (§ 39), siür (§ 118). § 99. Uririsch in den Auslaut gerückte Konsonanten zeigen die Färbung des geschwundenen Vokals (§ 53): Beispiele §§ 106, 110.

Anm. 1. Geschwundenes ii bewirkt bloß neutrale Färbung: (X) Hinter Langvokalen lind Diphthongen: idg. *dönus < air. dan ,Gabe'. fJ) Hinter a + x. k, j, ss oder Konsonantengruppen (außer mb, nd, 11, '11'11), hinter betontem air. 0 + Kons. sowie betontem ess-, echt- und lnd-, z. B. idg. *k'ötus > gd. katus > air. cath ,Kampf'; idg. *morwtus > gd. marvatus > air. marbad; idg. *ok'tö > gd. oxtü > air. ocht ,acht'; idg. *rek'tus> gd. rextus > air. recht ,Gesetz'; idg. *med-tu-s > gd. *metsus > air. mess ,Urteil', Anm.2. Hint urir. dO,uMs > air. donmn, domon ,Welt'; air. accobor (§ 60c (X).

+

b. Inlaut. § 100. Treffen (z. B. durch Synkope) Konsonanten verschiedener Färbung zuoammen, gibt der erste Konsonant den Ausschlag. Nur wenn ein lt-farbiger vor einen palatalen kommt, wird die ganze Gruppe palatal. Auch i (vor e, i, u), v und h (§ 80) bewirken hinter Tonvokal Umfärbung, wobei j, v zum Teil mit jenem verschmelzen: air. a(n)ns(a)e, l'uj:rthech, 'rditsem (§ 54), air. eitset (§ 45),

32

II. Historische Lautlehre.

air. 'dimea ,er schütze' < urir. *'dijet-tä(t) < idg. *deemät; air. toissech ,Führer' < urir. tovissax(as) < idg. *to-vidtäkos; air. toch(a)id ,Leiden' < urir. *vohario(is) < idg. *upo-s8gitis. Anm. 1. Im Kompositum und bei angehängten Pro· oder Enkliticis unterbleibt manchmal die Assimilation oder der zweite Konsonant gibt den Ausschlag: air. delgein (sprich: d'edfei~) ,Zahnreihe' « det + gein); ainfirinne ,Ungerechtigkeit'( < an+ firinne); ad-fet som ,er erzählt' « *ad-tüd som, § 86b). Anm.2. Durch Synkope silbisch gewordene r, 1, 11, (§60c,ß) bleiben vor palatalen Konsonanten auch hinter neu entwickeltem epenthetischem Vokal palatal: air. ingainle ,Ungewöhnlichkeit' < ingnäfijä < idg. tt + gnöljä. In Fällen, wie air. enart(a)e ,Schwäche' < idg. *eks-nerlijä war die Synkope durch Einfluß des Grundworte! en(a)irt ,schwach' nicht eingetreten, daher blieb rt gemäß § 101 C( nicht palatal. Die Nebenform en(a)irte verdankt das palatale rl dem Einflusse von en(a)irt.

e. Entpalatalisierung.

§101. Die Palatalisation verlieren hinter betontem Vokal:

lX) Die meisten erhaltenen Konsonantengruppen (außer

mb, nd, ng, dc = og) und r, 1, n hinter schwindendem Kon· sonanten (§ 79): air. ecn(a)e (§ 77); air. richtu ,Erreichen' < gd. *riXtijü (§ 42), zu rO'ic ,erreicht', air. daU(a)e (§ 107), air. en(a)irt "chwach' < urir. exnertis (§ 77) < idg. *ek's -nertis aber cingid (§ 39). ft) Labiale und Gutturale (auch mb, ng, dc), denen ein

+

palat. Konsonant auslaut. palat. Vokal oder palat. Vokal folgte, hinter i (ua), ii, Labiale auch hinter ä, z. B. air. ung(a)e < lat. uncia, trog(a)e ,Elend' < idg. *(s)treugjä, Tam ,Hand', G 1dm(a)e (Läf1ä) < gd. *lärnjäs, aber dige ,Stütze' (äye), daneben dg(a)e durch Einfluß des D dgu (§ 102). y) Jeder Konsonant, dem ein ursprünglich palat. Vokal + nichtpalataler Konsonant folgt, hinter d, ;} (ua), z. B.

33

C. Vort.onige Rilh('n.

air. lorad ,Frucht' < arch. lorelh ,Türe' < idg. *dhvorcsltt.

a