Agrargeographie: Strukturzonen und Betriebsformen in der Weltlandwirtschaft [2. überarb. u. stark erw. Aufl. Reprint 2019] 9783110864946, 9783110085594


167 46 47MB

German Pages 504 [516] Year 1983

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Table of contents :
Vorwort zur 2. Auflage
Vorwort zur 1. Auflage
Inhalt
Abkürzungen
Umrechnungsschlüssel für internationale Maße
Glossar
Übersetzungen
Einführung: Entstehung und Entwicklung der Landwirtschaft — Eine Dreistufentheorie
I. Die Agrargeographie als Wissenschaft
II. Die Klimazonen des Weltagrarraumes und ihre agrargeographisch bedeutsamen Merkmale
III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes
IV. Agrarbetriebe als Bausteine der Agrarlandschaft
V. Klassifizierungsrahmen für agrarräumliche Einheiten
VI. Die Agrargeographie der feuchten Tropen
VII. Die Agrargeographie der Trockengebiete
VIII. Die Agrargeographie der gemäßigten Breiten
IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum
Ausblick: Die landwirtschaftliche Evolutionstheorie Friedrich Aereboes im Lichte dieser Agrargeographie
Literaturverzeichnis
Verzeichnis der Abbildungen
Verzeichnis der Übersichten
Verzeichnis der Tabellen
Sachregister
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Agrargeographie: Strukturzonen und Betriebsformen in der Weltlandwirtschaft [2. überarb. u. stark erw. Aufl. Reprint 2019]
 9783110864946, 9783110085594

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Andreae, Agrargeographie 2. Auflage

Bernd Andreae

Agrargeographie Strukturzonen und Betriebsformen in der Weltlandwirtschaft

Zweite, überarbeitete und stark erweiterte Auflage

W G DE

Walter de Gruyter • Berlin • New York 1983

Dr. agr. Bernd Andreae o. Professor für Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Technischen Universität Berlin a.D. Schweinfurthstraße 25 D-1000 Berlin 33

Mit 121 Abbildungen (davon 44 Kartenskizzen), 49 Übersichten, 78 Tabellen und 2 Farbkarten in der Rückentasche

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Andreae, Bernd: Agrargeographie : Strukturzonen u. Betriebsformen in d. Weltlandwirtschaft / Bernd Andreae. 2., Überarb. u. erw. Aufl. - Berlin ; New York : de Gruyter, 1983. Engl. Ausg. u.d.T.: Andreae, Bernd: Farming, development and space ISBN 3-11-008559-3

© Copyright 1982 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer, Karl J. Trübner, Veit & Comp., Berlin 30. Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Satz: Tutte Druckerei GmbH, Salzweg. - Druck: Karl Gerike, Berlin. - Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer, Buchgewerbe GmbH, Berlin. Printed in Germany.

Und handeln sollst Du so, als hinge von Dir und Deinem Tun allein das Schicksal ab jedweder Dinge und die Verantwortung sei Dein.

Vorwort zur 2. Auflage Bei der freundlichen Aufnahme, welche die 1. Auflage dieses Buches gefunden hat, wäre es nicht nur überflüssig, sondern sogar riskant gewesen, das Grundkonzept zu ändern. Deshalb wurden — wie auch bei der 1981 im gleichen Verlag erschienenen englischsprachigen Ausgabe - Rahmen, Aufbau, Deduktion und Diktion beibehalten. Dagegen ist eine erhebliche Erweiterung erfolgt. Ich habe versucht, Unvollkommenheiten und Lückenhaftigkeiten einzuschränken, neue Erkenntnisse der Agrargeographie zu berücksichtigen, mehr Regionalstudien anderer Autoren heranzuziehen und eigene Lehrerfahrungen und Forschungsergebnisse der letzten Jahre einzufügen. Das Kapitel über die Grenzen des Weltagrarraumes (III) wurde aus didaktischen Gründen stark ausgebaut. Das Gleiche gilt für Kapitel V, welches bisher einen knappen Überblick über die Betriebssysteme der Weltlandwirtschaft gegeben hatte und nun zu einem Klassifizierungsrahmen für agrarräumliche Einheiten umgestaltet wurde. Weltbevölkerungs- und -ernährungsprobleme wurden zusätzlich erörtert und damit im Zusammenhang Fragen der Feldbewässerung stärker berücksichtigt, sowohl im Kapitel über die Agrargeographie der Trockengebiete (VII) als auch im Abschnitt über die Faktorenkombination (IX 2). Hier wurden auch weitere Fragen der Verfahrenstechnik neu behandelt. Wenngleich sich das Buch nach wie vor um einen weltweiten Uberblick bemüht, glaubte ich doch, die Dynamik der deutschen Agrarlandschaften mehr als bisher berücksichtigen zu sollen. Zu diesem Behuf wurden im Abschnitt über die Agrargeographie Westeuropas (VIII 1) Kartenskizzen, Übersichten und Betriebsstatistiken eingeschoben und das Schlußkapitel um einen Abschnitt erweitert (IX 4), der die säkularen Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft zum Inhalt hat. Schwerpunkt dieser Agrargeographie war und ist der Themenkreis Betriebsformen in der Landwirtschaft, ihre systematische Ordnung, Standortorientierung und Evolution. Abgesehen davon, daß ich hier auf eine dreißigjährige Forschungstätigkeit zurückblicken und deshalb die eigenständigste Darstellung vorlegen kann, ist dieses sicherlich derjenige Bereich, in dem ein Agrarökonom vornehmlich zur Bereicherung der Agrargeographie beizutragen vermag. Auch sehe ich in diesem Themenkreis ein besonders tragfähiges Instrument, um das Brachland zwischen Wirtschaftsgeographie und Agrarökonomie zu Nutz und Frommen beider in Kultur zu nehmen. Schon allein die Schwerpunktsetzung bei den Agrarbetriebsformen bedingte, daß andere Bereiche mehr zurücktreten mußten. Das der 1. Auflage vorangestellte Bekenntnis bleibt bestehen: Auch dieses Buch kann nicht den Anspruch auf Berücksichtigung aller Aspekte erheben. Dies schon deshalb nicht, weil die Summe der Aspekte, welche

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Vorwort zur 2. Auflage

das Ideengut einer Agrargeographie ausmacht, subjektiven Wertungen unterliegt und objektiven Wandlungen unterworfen sein muß. Hans Boesch hat dies treffend in einer Rezension der 1. Auflage in der Geographica Helvetica (3/77) formuliert: „Anregend für den Geographen ist der Vorsatz, einen Themenkreis von einer anderen, für den Wirtschaftsgeographen ungewohnten Seite anzugehen. Er wird bei der Lektüre viel Neues finden und auf der anderen Seite Manches vermissen. Über beide Feststellungen lohnt es sich, nachzudenken. Vielleicht beachten wir Wichtiges zu wenig und führen Anderes unnötigerweise weiter. Möglicherweise trifft eine solche Feststellung aber auch für die Agrarökonomie zu." Möge auch dieses Buch im Sinne von Boesch dazu beitragen, den wissenschaftssystematischen Standort und den wissenschaftstheoretischen Gehalt der Agrargeographie besser zu objektivieren, zu determinieren und zu definieren. Der Zweck des Disputes ist ja nicht der Sieg, sondern der Gewinn, und das Bessere ist des Guten Feind. Herr Dr. Rudolf Weber, Verlag Walter de Gruyter, hat meine Arbeit nun schon eine Reihe von Jahren mit seiner verlegerischen Sachkenntnis, Umsicht und Intuition wesentlich gefördert. Dafür danke ich ihm mit Herzlichkeit. Ein Wissenschaftler fühlt sich in seiner Arbeit besonders demjenigen verbunden, dem er diese zur verlegerischen Obhut anvertraut. Mein besonderer Dank gilt ferner Frau Ingrid Ullrich, in deren bewährten Händen die Herstellung aller drei Ausgaben dieses Buches lag. Widmen möchte ich diese Auflage meiner Tochter Felizitas Andreae für mancherlei Rat und Hilfe. Berlin 33 (Dahlem), am 29. Januar 1982 Bernd Andreae

Vorwort zur 1. Auflage Die Agrargeographie als Teil der Wirtschaftsgeographie ist die Wissenschaft von der durch die Landwirtschaft gestalteten Erdoberfläche mit ihren natur-, wirtschafts- und sozialräumlichen Beziehungen. Die agrarisch gestaltete Erdoberfläche setzt sich aus Agrarzonen, Agrarregionen und Agrarlandschaften zusammen und diese wiederum aus Agrarbetrieben, welche somit die Bausteine der Agrargeographie ausmachen. Die Agrargeographie ist eine ausgesprochene Grenzwissenschaft. Nicht nur der Wirtschaftsgeograph und der Agrarökonom, sondern auch der Pflanzen- und Tiergeograph, der Klimatologe, der Soziologe, der Ethnologe, der Kulturgeograph und andere haben bei der Erklärung der vielfältigen Kausalbeziehungen im Weltagrargefüge mitzuwirken. So ist es denn bisher noch niemals zu einer einigermaßen erschöpfenden Zusammenschau aller von den genannten Disziplinen erarbeiteten Einzelerkenntnisse gekommen - das ist das Schicksal einer jeden Grenzwissenschaft. Auch das hier vorgelegte Buch kann nicht den Anspruch auf Berücksichtigung aller Aspekte erheben. Soziokulturelle und religiös-kultische Einflüsse mußten sogar fast völlig vernachlässigt bleiben. Wissenschaftlich verantwortet wurde die Agrargeographie bislang fast ausschließlich von den Wirtschaftsgeographen, die zu diesem Behuf oft die Verbindung mit Agrarökonomen suchten und besonders bei 77z. H. Engelbrecht, J. H. von Thünen, Fr. Aereboe, W. Busch, M. Rolfes u. a. in reichem Maße gefunden haben. In den letzten zwei Dezennien ist das Interesse der Agrarökonomie für die Agrargeographie beträchtlich gewachsen, weil die Agrarökonomen aufgerufen wurden, an allen Ecken und Enden der Welt im Rahmen der Entwicklungshilfe beratend, ordnend, planend und helfend einzugreifen. Die Agrarökonomen wurden mehr denn je veranlaßt, durch eine geographisch möglichst weite Schau ihr Urteil für die agrarischen Probleme ganzer Großregionen in Lateinamerika, Afrika und Asien zu schärfen. So haben sie in hohem Maße auch von sich aus die Verbindung zur Wirtschaftsgeographie gesucht. Der Brückenschlag wurde von beiden Ufern vorangetrieben. Die beiden Disziplinen rückten sich näher. Deshalb glaubte ich, daß nun die Zeit gekommen sei, einem vielfach geäußerten Wunsche folgend auch von Seiten der Agrarökonomie eine erste deutschsprachige Einführung in die Agrargeographie vorzulegen. Sie will ein Kurzlehrbuch für Studenten der Geographie und der Agrarwissenschaften sein, welches umfassend, aber doch knapp, genügend kausalmotivierend, aber doch leicht lesbar, Verständnis mehr noch als Kenntnisse zu vermitteln sucht. Den Kern dieses Buches bilden meine Vorlesungen über Agrargeographie an der Technischen Universität Berlin. Der Wirtschaftsgeograph dringt von der Weltlandwirtschaft oder von Agrarzonen ins Detail vor, während ich umgekehrt vom Agrarbetrieb ausgehend zum Verständnis größerer Räume fortschreite. Es ist selbstverständlich, daß diese beiden unterschiedlichen Blickrichtungen zu verschiedenen Akzenten, Ergebnissen und Schlußfolgerungen füh-

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Vorwort zur 1. Auflage

ren müssen. In dieser Feststellung liegt aber kein Werturteil. Nicht ein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-Als-auch wünsche ich mir als Beurteilungsergebnis des Lesers, damit die von den beiden Ufern der Wirtschaftsgeographie und der Agrarökonomie vorgetriebenen Brückenköpfe endlich zu einer Einheit zusammenwachsen. Dem Verlag danke ich für das aufmunternde Vorschußvertrauen, mit dem er mich in den Kreis seiner Autoren aufgenommen hat, und für alles Verständnis für meine Wünsche. Der Respekt vor meiner in mehr als sechzehnjähriger gemeinsamer Arbeit auf das höchste bewährten Sekretärin, Frau Elsbeth Greiser, geb. Goehle, gebietet mir, hier nur ihren Namen stellvertretend für alle, die auch halfen, mit allerherzlichstem Dank zu nennen. Widmen möchte ich dieses Buch meiner Frau Gisela Andreae, geb. Freiin von Reibnitz; denn es wäre nicht zustande gekommen, wenn sie nicht in ihrem über mehr als drei Jahrzehnte hinweg stets sich gleichbleibendem Verständnis für meine Arbeit alle Opfer und Entbehrungen ebenso in unübertrefflicher Weise mit mir geteilt hätte, wie die Freude am vollbrachten Werk. Berlin-Dahlem, im Januar 1977

Bernd

Andreae

Inhalt Abkürzungen Umrechnungsschlüssel für internationale Maße Glossar Übersetzungen

15 16 18 27

Einführung: Entstehung und Entwicklung der Landwirtschaft — Eine Dreistufentheorie 29 I. Die Agrargeographie als Wissenschaft 1. Vom Wesen der Wissenschaft ganz allgemein 2. Definitionen 3. Aufgaben und Bedeutung der Agrargeographie 4. Arbeitsmethoden der Agrargeographie 5. Pionierleistungen in der Agrargeographie II. Die Klimazonen des Weltagrarraumes und ihre agrargeographisch bedeutsamen Merkmale 1. Tropische Regenklimate a) Regenwaldklima b) Feuchtsavannenklima c) Tropische Höhenklimate 2. Trockenklimate a) Trockensavannenklima b) Dornsavannenklima c) Steppenklima d) .Halbwüstenklima 3. Humide warm-gemäßigte Klimate a) Subtropisch sommertrockenes Klima b) Subtropisch sommerwarmes Klima c) Marin sommerkühles Klima 4. Humide kühl-gemäßigte Klimate a) Kontinental sommerwarmes Klima b) Kontinental sommerkühles Klima c) Subarktisches Klima III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes 1. Die Expansion des Weltagrarraumes als Gegenwartsproblem 2. Ökologische Grenzen der Farmwirtschaft a) Polargrenzen b) Höhengrenzen c) Trockengrenzen d) Feuchtgrenzen

33 33 34 34 35 36 39 39 39 42 45 46 46 47 48 48 49 50 51 51 52 52 52 52 55 55 58 58 62 67 75

10

Inhalt

3.

4.

5. 6.

e) Bodenbedingte Grenzen f) Hanggrenzen g) Ungünstige Exposition ökonomische Grenzen der Farmwirtschaft a) Siedlungs-und Industriegrenzen b) Verkehrsgrenzen c) Kommerzialisierungsgrenzen Grenzverschiebungen im Wirtschaftswachstum a) Mechanisch-technische Fortschritte als Ursache b) Biologisch-technische Fortschritte als Ursache c) Das Wirtschaftswachstum insgesamt als Ursache Die Kontraktion des Weltagrarraumes als Zukunftsaspekt Zusammenfassung

IV. Agrarbetriebe als Bausteine der Agrarlandschaft 1. Ursachen der Verbundproduktion von Agrarbetrieben a) Arbeitsausgleich b) Fruchtfolge c) Düngerausgleich d) Futterausgleich e) Selbstversorgung f) Risikoausgleich 2. Ursachen der räumlichen Differenzierung von Agrarbetrieben a) Der natürliche Produktionsstandort b) Bevölkerungsdichte, Bildungsstand und Persönlichkeit des Betriebsleiters c) Die Größe von Betrieb, Farm, Ranch und Plantage d) Die Verkehrslage des Betriebes e) Der mehrseitige Betrieb im Spannungsfeld der Kräftegruppen 3. Ursachen der zeitlichen Wandlung von Agrarbetrieben a) Die Preis-Kostenentwicklung aa) Die Preisrelationen zwischen den Agrarprodukten bb) Die Kostenrelationen zwischen den landwirtschaftlichen Betriebsmitteln cc) Die Preis-Kostenrelationen zwischen Agrarprodukten und Betriebsmitteln b) Die technischen Fortschritte aa) Organisch-technische Fortschritte bb) Mechanisch-technische Fortschritte c) Wandlung der Man-Land-Ratio im Verlaufe des Generationswechsels V. Klassifizierungsrahmen für agrarräumliche Einheiten 1. Landwirtschaftliche Betriebsformen a) Sammelwirtschaften b) Graslandsysteme aa) Weidenomadismus bb) Ranchwirtschaften

76 77 78 79 79 79 81 83 83 85 87 87 91 93 94 94 96 99 101 101 102 102 103 105 106 112 116 117 117 117 118 120 121 121 121 122 125 126 127 128 129 129

Inhalt

11

cc) Intensive Grünlandwirtschaften c) Ackerbausysteme aa) Wanderfeldbau (Shifting Cultivation) bb) Feldgraswirtschaften cc) Körnerbauwirtschaften dd) Hackfruchtbauwirtschaften d) Dauerkultursysteme aa) Pflanzungen bb) Plantagen 2. Agrarsysteme a) Stammes-und Sippenlandwirtschaft aa) Wandertierhaltung bb) Wanderfeldbau (Shifting Cultivation) b) Feudalistische Agrarsysteme aa) Rentenfeudalismus bb) Latifundiensysteme c) Familienlandwirtschaft (vorherrschendes Agrarsystem) d) Kapitalistische Agrarsysteme e) Kollektivistische Agrarsysteme aa) Sozialistische Agrarsysteme bb) Kommunistische Agrarsysteme 3. Regionalisierungen 4. Agrarregionen VI. Die Agrargeographie der feuchten Tropen 1. Regionen des Regenfeldbaues a) Shifting Cultivation zwischen Tradition und Fortschritt aa) Die wirtschaftlichen Voraussetzungen und Grenzen des Systems . bb) Produktivitätssteigerung im Rahmen von Shifting Cultivation . . . . cc) Produktivitätssteigerung durch Überwindung des Systems Shifting Cultivation b) Feldgraswirtschaften (mit subtropischen Formen zum Vergleich) . . . . aa) Standorte und Funktionen bb) Unterscheidende Merkmale cc) Epochen der Feldgraswirtschaft in den sommertrockenen Subtropen c) Permanenter Regenfeldbau aa) Verfügbare Nutzpflanzen bb) Große Familien-kleine Farmen-labile Bodenfruchtbarkeit . . . . 2. Regionen des Bewässerungsfeldbaues a) Betriebswirtschaftliche Funktionen der Feldbewässerung b) Bewässerungsverfahren im geographischen Vergleich c) Der Reisbau als Repräsentant bäuerlicher Bewässerungskulturen . . . . 3. Regionen mit vorherrschenden Baum-und Strauchkulturen a) Betriebswirtschaftliche Charakteristik und geographische Verbreitung b) Die wichtigsten Baum-und Strauchkulturen und ihre Standorte

130 132 132 133 134 135 137 137 139 140 141 141 141 142 142 142 142 143 143 143 144 145 146 149 154 154 158 161 163 166 166 168 168 170 170 173 175 178 179 180 186 186 190

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Inhalt

c) Bauernbetriebe oder Plantagen? aa) Typische Bauernkulturen bb) Typische Plantagenkulturen cc) Für Bauernbetriebe wie auch Plantagen geeignete Kulturen

191 192 192 194

VII. Die Agrargeographie der Trockengebiete 1. Regionen der extensiven Weidewirtschaft a) Zonen des Hirtennomadentums b) Zonen der stationären (ortsfesten) extensiven Weidewirtschaft c) Der jahreszeitliche Futterausgleich als Kernproblem aa) Futterausgleich mittels Trockenfeldbau bb) Futterausgleich ohne Trockenfeldbau d) Wildtier und Haustier im Wettbewerb aa) Tropischer Regenwald bb) Feuchtsavanne cc) Trockensavanne dd) Dornsavanne ee) Halbwüste und Wüste ff) Wettbewerbsverschiebungen im Wirtschaftswachstum 2. Regionen des Trockenfeldbaues a) Die Weizen-Brache-Wirtschaft b) Die Hirse-Erdnuß-Wirtschaft c) Weitere Formen des Trockenfeldbaues 3. Kombinierte Naturweide-Trockenfeldbau-Regionen a) Der Risikofaktor als Hemmschuh der verbundenen Produktion b) Südwestafrika (Namibia) als Beispiel c) Modifizierung durch ökonomische und ökologische Varianten 4. Regionen mit Bewässerungsfeldbau a) Allgemeine Charakteristik b) Die Zuckerrohr-/Zuckerrübenbauregionen des subtropischen Trockengürtels als Beispiel (Modellstudie in Khuzestan) aa) Winterzuckerrüben- und Zuckerrohranbau im Produktivitätsund Rentabilitätsvergleich bb) Wettbewerbsverschiebungen durch Wirtschaftswachstum und technische Fortschritte cc) Getrennte Produktion-kombinierte Fabrikation dd) Ökonomisch gangbare Wege einer expansiven Zuckerproduktion in Khuzestan

199 203 207 211 220 221 222 231 231 231 232 232 233 234 234 236 243 245 247 248 248 249 251 251

5. Regionen mit vorherrschenden Dauerkulturen a) Allgemeine Charakteristik b) Die Ölbaumpflanzungen Südspaniens als Beispiel 6. Die Großraumgliederung eines Trockengebietes: Australien als Beispiel a) Naturräumliche Gliederung b) Agrarzonen c) Wasserwirtschaftliche Erschließungsprojekte

258 259 260 262 264 265 265 267 269 270 272 275

Inhalt

VIII. Die Agrargeographie der gemäßigten Breiten 1. Die Agrargeographie Westeuropas a) Standortcharakteristik b) Methodik der Abgrenzung und statistischen Erfassung von Agrarregionen c) Fruchtfolgeregionen d) Bodennutzungsregionen e) Viehhaltungsregionen f) Komplexe Agrarregionen (nach Betriebsformen) g) Zusammenfassung 2. Die Agrargeographie Nordamerikas a) Standortcharakteristik der USA b) Die Milch Wirtschaftszone c) Die Maisbauzone d) Agrarregionen mit vielseitiger Landwirtschaft e) Die Baumwollzonen f) Die Weizenbauregionen g) Regionen der extensiven Weidewirtschaft h) Küstenregionen mit dominierendem Obst-und Gemüsebau i) Gewerbliche Tierproduktion in Spezialbetrieben k) Regionale Unterschiede in der Faktorenkombination 3. Die Agrargeographie von Ostblockländern und von China a) Standortcharakteristik b) Sozialistische Großbetriebe als landschaftsprägendes Merkmal c) Probleme einer standortgerechten Agrarproduktion d) Entwicklungsstufen der Sozialisierung e) Agrarzonen im Ostsee-Adria-Raum f) Agrarzonen der Sowjetunion g) Agrarzonen der Volksrepublik China IX. Strukturwandlungendes Weltagrarraumesim Wirtschaftswachstum 1. Triebkräfte der Prozeßabläufe a) Bevölkerungsentwicklung b) Welternährungsprobleme aa) Anbauflächenextension bb) Anbauflächenintension cc) Einschränkung der Brachhaltung dd) Erschließung von Graslandpotential ee) Beschränkung der ertragsveredelnden Nutzviehhaltung ff) Unkonventionelle Nahrungsmittel gg) Nahrung aus den Weltmeeren hh) Zielsetzungen der FAO c) Wirtschaftsentwicklung d) Technische Fortschritte und futurologische Aspekte 2. Wandlungen der Faktorenkombination a) Faktorkosten und Faktorkombination in dünnbesiedelten Ländern . . . b) Faktorkosten und Faktorkombination in dichtbesiedelten Ländern . . .

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277 277 279 289 292 297 306 312 319 319 319 325 326 327 328 329 330 332 334 336 339 339 342 342 343 348 352 356 363 363 363 370 374 374 377 380 382 386 387 387 388 394 397 400 403

14

Inhalt

c) Unterscheidendes in der Gemeinsamkeit des allgemeinen Trends . . . . d) Stufen der Verfahrenstechnik und Energiewirtschaft aa) Arbeitsverfahren bb) Bewässerungsverfahren cc) Energiewirtschaft e) Entwicklungstendenzen landwirtschaftlicher Betriebsgrößen 3. Diversifizierung und Spezialisierung des Produktionsprogrammes a) Einseitige Agrarbetriebe in den Anfängen der Entwicklung b) Diversifizierungstendenzen im vorindustriellen Zeitalter c) Spezialisierungstendenzen im industriellen Zeitalter d) Stufen der Betriebsvielfalt im Zuge der volkswirtschaftlichen Gesamtentwicklung 4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß a) Die Landwirtschaft im dünnbesiedelten Agrarstaat b) Die Landwirtschaft im dichtbesiedelten Agrarstaat c) Die Landwirtschaft im Agrar-Industriestaat d) Die Landwirtschaft im Industrie-Agrarstaat e) Die Landwirtschaft im Industriestaat f) Rückblick 5. Wandlungen von Agrarlandschaften in ausgewählten Klimazonen a) Tropisches Regenwaldklima b) Feuchtsavannenklima c) Trockensavannen-und Steppenklima d) Dornsavannen-und Trockensteppenklima e) Marin sommerkühles Klima f) Kontinental sommerkühles Klima

406 407 408 414 418 421 428 428 429 431 432 435 435 436 437 439 441 449 450 452 453 454 457 457 460

Ausblick: Die landwirtschaftliche Evolutionstheorie Friedrich Aereboes im Lichte dieser Agrargeographie 461 Literaturverzeichnis Verzeichnis der Abbildungen Verzeichnis der Übersichten Verzeichnis der Tabellen Sachregister Farbkartenbeilagen in der Rückentasche: Karte I: Jahreszeitenklimate der Erde (C. Troll u. KH. Paffen) Karte II: Agrarzonen der Erde

465 481 484 485 489

Abkürzungen Afl., AF Ackerfläche = zumeist alljährlich bestellte Fläche AK Vollarbeitskraft, die jährlich mindestens 2400 AKh leistet. In den Tropen zumeist nur 1500 bis 1700 AKh/J. AKh Arbeitskraftstunde AT Arbeitstag. In den Tropen zumeist nur 5,5 bis 7 AKh BSP Brutto-Sozialprodukt dt Dezitonne. 1 dt = 1 dz (Doppelzentner) EG Europäische Gemeinschaft EL Entwicklungsland EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft FAO Food and Agricultural Organisation of the United Nations GE Getreideeinheit, entspr. im Nährstoffgehalt 1 dt Getreide. Siehe S. 17 GV Großvieheinheit, entspr. 500 kg Lebendgewicht. S. S. 18 ha Hektar = 100 Ar (a) = 10000 qm. 100 ha = 1 qkm HFF1. Hauptfutterfläche, die ausschl. der Futtererzeugung vorbehalten ist IL Industrieland J Joule; 1 J = 0,239 Kalorien (cal); 1 cal = 4,19 J kcal Kilokalorie (1000 cal) K20 Kalidünger (Reinnährstoff) kStE Kilostärkeeinheit (1000 StE) = 1,408 skandin. Futtereinheiten kW 1,35962 PS LF Landwirtschaftlich genutzte Fläche = Ackerfl. + Obst- und Gemüsefl. in Gärten + Dauergrünland + Obstfläche + Rebland + Hopfenfl. + Baumschul- und Flurholzflächen LN Landwirtschaftliche Nutzfläche (LF + nicht mehr bewirtschaftete Ackerund Dauergrünlandflächen + private Parkanlagen, Rasenflächen und Ziergärten) LZ Landwirtschaftszählung (Gesamtzensus) MPS Motor-PS (Pferdestärke) MPSh Motor-PS-Stunde N Stickstoffdünger (Reinnährstoff) NGV Großvieheinheit Nutzvieh P205 Phosphorsäuredünger (Reinnährstoff) RGV Rauhfutterfressende Großvieheinheit RiGV Großvieheinheit Rind S.Getr. Sommergetreide (Frühjahrsbestellung) % Afl. in % der Ackerfläche % LF in % der landwirtschaftlich genutzten Fläche W. Getr. Wintergetreide (Herbstbestellung) xxx Stalldüngergabe

16

ZK ZKh Z. Rüben Zwfr.

Abkürzungen

Zugkrafteinheit (Äquivalent eines Pferdes; 5 Schlepper-PS = 1 ZK) Zugkraftstunde Zuckerrüben Zwischenfrucht

Umrechnungsschlüssel für internationale Maße Flächeneinheiten: 1 acre = 0,405 ha = 4047 m 2 1 ha = 2,4691 acres = 10000 m 2 1 km 2 = 100 ha = 246,91 acres Energieeinheiten: 1 Joule (J) 1 Megajoule (MJ) 1 Gigajoule (GJ) 1 Terajoule (TJ) 1 Petajoule (PJ) 1 Exajoule (EJ)

= = = = = =

0,239 cal 106 J = 239 kcal 109 J 1012 J 101S J 1018 J

Gewichtseinheiten: 1 pound (lb) = 0,4536 kg 1 kg = 2,20459 pounds (lbs) 1 metr. t = 0,98419 longton 1 longton (Igt) = 1,02 metr. t = 2240 lbs (engl. Sprachgebrauch) 1 shortton (sht) = 0,91 metr. t = 2000 lbs (US Sprachgebrauch) 1 bushel (bu) Weizen, Sojabohnen, Erbsen, Kartoffeln •= 60 lbs = 27,216 kg 1 bushel (bu) Mais, Milocorn, Roggen= 56 lbs = 25,4 kg 1 bushel (bu) Gerste, Buchweizen = 48 lbs = 21,77 kg 1 bushel (bu) Reis (Paddy) = 45 lbs = 20,41 kg 1 ounce (oz) = 28,352 g / 1 kg = 35,27 oz 1 hundredweight (cwt) (USA) = 100 lbs = 45,36 kg 1 hundredweight (cwt) (UK) = 112 lbs = 50,80 kg 1 quintal (q) = 100 kg = 220,459 lbs 1 Pud (russ.) = 16,38 kg 1 bag = 200 lbs = 90,72 kg Längen- und Hohlmaße: 1 yard = engl. Elle= 0,914 m 1 inch (Zoll) = 2,54 cm 1 Gallone (UK) = 4,54596 1 1 Gallone (USA) = 3,78533 1 Leistungseinheiten: 1 PS = 0,735 kW 1 kW = 1,36 PS Umrechnung bu/acre in dt/ha: Weizen, Sojabohnen, Erbsen, Kartoffeln Mais, Milocorn, Roggen, Leinsaat

bu-Zahl x 0,672 bu-Zahl x 0,627

17

Abkürzungen

bu-Zahl x 0,538 bu-Zahl x 0,359

Gerste, Buchweizen Hafer (USA) hl x 0,359 Reis (Paddy) Raps

bu-Zahl x 0,504 bu-Zahl x 0,560

GE-Schlüssel Umrechnung des Produktionsertrages auf Getreideeinheiten (GE) Erzeugnisart 1 dz 1 dz

GE

Erzeugnisart

Sonnenblumenkuchen, geringe Qualität 0,70 bessere Qualität 1,00 1 dz 1 dz Fischmehl, Fleischmehl, 1,60 1 dz Tiermehl, Hefe 1 dz 1 dz Eiweißkonzentrat 1,50 0,07 1 dz 1 dz Naßschnitzel 1 dz 1 dz Trockenschnitzel 0,70 1 dz 1 dz frisches Rübenblatt 0,10 1 dz 1 dz Troblako 1 dz (getrockn. Rübenblatt) 0,80 1 dz 1 hl Magermilch 1 dz für Futterzwecke 0,30 1 dz Molke 0,10 1 hl 1 dz 0,07 1 hl Schlempe 1 dz 1 hl 0,70 Vollmilch, 3,3 v.H. Fett 1 dz 1 dz Milchfett in abgelieferter 1 dz 23,00 Vollmilch 1 dz 1 dz Rahm, etwa 21 v.H. Fett 1 dz (Magermilch bleibt im 1 dz Betrieb) 3,50 1 dz 1 dz Butter, etwa 82 v. H. Fett 1 dz (Mager- u. Buttermilch 1 dz bleiben i. Betrieb) 13,00 1 dz 1 dz Wolle (Schmutz-) 40,00 1 dz 1 dz Wolle, chemisch rein 100,00 1 dz 1 dz Eier 5,00 1 dz 100 Stück Eier 0,25 1 dz 1 dz Pferd, lebend, 1 dz alle Altersklassen 7,00 1 dz 1 dz Rind, lebend, 1 dz alle Altersklassen 5,00 1 dz 1 dz Schaf, ohne Wolle, 1 dz lebend, alle Alterskl. 6,00 1 hl 1 dz Schwein, lebend, 1 dz alle Altersklassen 5,00 1 dz 1 dz Geflügel, lebend 6,00 1 dz 1 dz Fische 6,00 1 hl Hengsthaltung, 1 Jahr für Dritte 30,00 1 ha Bullenhaltung, 1 Jahr für Dritte 20,00 1 dz Eberhaltung, 1 Jahr für Dritte 9,00 1 dz Pensionsvieh, 1 GV, 180 Weidetage 8,00 * Unter Anrechnung der Ölkuchen- bzw. Schnitzelrücklieferung. Getreide, Mais, Buchweizen 1,00 Erbsen, Bohnen, Wicken, Lupinen 1,20 Hanfsamen 1,40 Mohn- u. Leinsamen 2,50 Mohn- u. Leinsamen* 1,70 Rapssamen 2,00 Rapssamen* 1,30 Faserlein (Samen + Stroh) 1,00 Faserleinstroh 0,70 Hanf (Samen + Stroh) 0,70 Hanfstroh 0,50 Blumenkohl 0,30 Kohlrabi 0,20 Mohrrüben 0,15 Pflückerbsen, Grüne Bohnen 0,30 Spinat, sonst. Blattgemüse 0,15 Weiß-, Rotkohl, Rote Rüben 0,15 Zwiebeln 0,30 Kartoffeln 0,25 Kartoffelflocken 1,00 Zuckerrüben 0,25 Zuckerrüben* 0,22 vollw. Zuckerschnitzel 1,00 Futter-, Kohlrüben 0,10 F.- u. Z.-Rübensamen 3,00 Serradella- u. Kümmelsamen 2,00 Klee- u. Luzernesamen 5,00 Grassamen 5,00 Wiesenheu 0,40 Klee- u. Luzerneheu 0,50 Sommerhalmstroh 0,15 Winterhalmstroh 0,10 Erbsenstroh 0,25 Spiritus (reiner Alkohol) 2,00 Hopfen 5,30 Tabak 2,00 Obst 0,30 Wein 1,50 Deputatland 30,00 Getreidekleie 0,80 Ölkuchen 1,40

1 dz

GE

18

Glossar

GV-Schüssel Umrechnung des Viehbestandes auf Großvieheinheiten (GV) Viehart

GV

Pferde, schwer 1,20 Pferde, mittel 1,00 Pferde, leicht 0,80 Fohlen, 1 - 2 Jahre 0,70 Zugochsen 1,20 Zuchtbullen 1,20 Kühe (500 kg) 1,00 Jungvieh über 2 Jahre 1,00 Jungvieh, 1 - 2 Jahre 0,70 Jungvieh unter 1 Jahr 0,30 Schlacht- u. Mastvieh über 2 Jahre 1,00 Schafe über 1 Jahr 0,10 Schafe unter 1 Jahr 0,05 Zuchteber 0,30 Zuchtsauen 0,30 0,20 Schweine über 75 kg Schweine, 2 0 - 7 5 kg 0,10

Erläuterungen Die Schlüsselzahlen für Pferde sind um 15 bis 20 v. H. niedriger gesetzt als dem durchschnittl. Lebendgewicht entspricht, um Übereinstimmung mit den Zahlen des ZK-Schlüssels zu erreichen.

Wenn die gesamte Nachzucht (2 Würfe mit insgesamt 14 aufgezogenen Ferkeln im Jahr) im Betrieb gemästet wird, kann 1 Zuchtsau einschl. Nachzucht = 1 GV gesetzt werden.

Glossar Agrargeographische Grundbegriffe - Agrargeographie = Wissenschaft von der durch die Landwirtschaft gestalteten Erdoberfläche. - Sozialgeographie = Wissenschaft von der räumlichen Verbreitung geographisch relevanter Sozialstrukturen. - Wirtschaftsformation = gemeinsamer Ausdruck von Wirtschafts- und Lebensform. - Agrarraum = landwirtschaftlich genutzter Teil der Erdoberfläche. - Agrargebiet = Raumeinheit mit deutlicher Dominanz der Landwirtschaft. - Agrarzone = Agrargebiet, welches sich global den Klima- und Vegetationsgürteln zuordnen läßt - Agrarlandschaft = Teil der Erdoberfläche mit einer ganz bestimmten Agrarstruktur, also mit einer gewissen Einheitlichkeit. - Agrarsystem = die auf das übergeordnete Wirtschafts- und Sozialsystem ausgerichteten institutionellen, wirtschaftsund sozialorganisatorischen und -ethischen Verhältnisse im Agarsektor (s.S. 140ff.). - Feudalistisches Agarsystem = krasse soziale Differenzierung zwischen Großgrundbesitzern einerseits und Landarmen und Landlosen andererseits.

Glossar

19

Latifundie

= überdimensionaler Grundbesitz, welcher in viele und verschiedenartige Betriebe zerfällt und Autarkie anstrebt. — Familienwirtschaft (bäuerliche) = Eigentums- und Nutzungsrechte, dispositive und manuelle Arbeit liegen bei Einzelfamilien. — Kapitalistische = kapitalintensive, streng kommerziell geleitete Großunternehmen, wie Plantagen, große RanchLandwirtschaft betriebe oder Aktiengesellschaften. — Kollektivistisches Agarsystem = sozialistische und kommunistische Agarwirtschaft (s.S. 143ff.). = Organisationsform landwirtschaftlicher Betriebe — Betriebsform (landwirtschaftliche) oder einzelner ihrer Teile (s.S. 126ff.). — Farm = jede Art von Landwirtschaftsbetrieb. = extensive Weidewirtschaft von zumeist beträcht— Ranch licher Größe. = Farm, die im wesentlichen Baum- und Strauch— Pflanzung kulturen pflegt. = großbetriebliche Pflanzung, die auch über eigene — Plantage Aufbereitungsanlagen für ihre Ernteprodukte verfügt (Rohrzucker-, Sisal-, Teefabrik usw.). s. S. 204f., 212f. Fern weide Wirtschaft s. S. 129 Nomadismus s. S. 129, 204, 213 Transhumance Begriffe der landwirtschaftlichen Bodennutzung (alphabetisch) (vgl. Abb. 1, S. 20) — Ackerbausystem = Feld- oder Fruchtfolgesystem = Organisationsform des Ackerbaues. = alle Flächen, auf denen Fruchtarten regelmäßig — Ackerland wechseln (vgl. Abb. 1). — Ackerflächenverhältnis = Umfangsverhältnis der Fruchtartengruppen in % Afl. — Almwirtschaft = Weidewirtschaft auf Hochgebirgsflächen, die oft über der Baumgrenze liegen und nur ca. 90 Tage/J. beweidet werden können. — Baujahre = in Feldgraswirtschaften die Periode der einjährigen Nutzpflanzen; im Gegensatz zu den Grasjahren als der Periode der mehrjährigen Futterpflanzen. — Blattfrüchte = alle Vor-, Stütz- oder Wechselfrüchte in der Fruchtfolge, also Hackfrüchte, Ackerfutter, Hülsenfrüchte, ö l - und Faserpflanzen, Brache; im Gegensatz zu den Halmfrüchten als den Getreidearten. Doppelfruchtwechsel = Blattfrucht-Blattfrucht-Getreide-Getreide. — Dreifelderwirtschaft = Blattfrucht-Getreide-Getreide.

20

Glossar

Gliederung der

Landwirtschaftlich genutzten Fläche

(LF)

Sonderkulturen

Dauergrünland-!

Baum- u. Strauchkulturen wie Wein, Obst, Hopfen, Baumschulen, Korbweideanlagen

Wiesen, Weiden, Mähweiden

-Getreide

Zwischenfrüchte

Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Spelz, Menggetreide

Hackfrüchte

M ä h d ru schblattf rüchte

Kartoffeln, Zuckerrüben, Futterhackfrüchte, Tabak, Feldgemüse u. and. Gartengewächse in feldmälligem Anbau wie Erbeeren

Raps, Rübsen, Körnermais, Druschleguminosen, Grassomenbau etc

-Mähdruschfrüchte oder unkorrekt

Unter-, Stoppelsaaten, Winterzwiscnenfrüdite

Feldrauhfutterbau

Klee, Kleegras, Luzerne, Silomais, Ackerwiesen u. -weiden, Sülllupinen etc

Futterbau-

„Getreidebau"

Abbildung 1 — Dry Farming — Extensivblattfrüchte — Felderwirtschaft — Feldgrasbau — Feldgraswirtschaft — Fremdverträglichkeit — Fruchtfolge — Fruchtfolgeglied — Fruchtfolgegrundriß

= Trockenfarmsystem, in welchem durch Einschub von Schwarzbrache in die Fruchtfolge Wasser gespart wird (z. B. 1. Brache - 2. Weizen - 3. Weizen) = Druschleguminosen, Feldfutterpflanzen, Ölfrüchte, Brache u.a.; im Gegensatz zu den Intensivblattfrüchten (Hackfrüchten). = Fruchtfolge mit nur einjährigen Kulturpflanzen. = Wechselweiden, Wechselwiesen, Kleegras, Luzerne, Luzernegras. = Fruchtfolge, die mehrjährigen Feldgrasbau einschließt. = Verträglichkeit zwischen verschiedenen Kulturpflanzen; im Gegensatz zur Selbstverträglichkeit = Verträglichkeit der gleichen Kulturpflanze mit sich selbst. = Fruchtumlauf = Rotation = zeitliche Folge der Feldfrüchte. = Teilfruchtfolge, bestehend aus einer Blattfrucht und den nachfolgenden Halmfrüchten. = Fruchtfolgegrundform, bei der nur die beiden wichtigsten Fruchtartengruppen, nämlich Blattund Halmfrüchte unterschieden werden.

Glossar



Fruchtwechselwirtschaft



Fünffelderwirtschaft

— Grasjahre — — Halmfrüchte Haubergswirtschaft

-

Hauptfruchtfolge

— Intensivblattfrüchte — Kleegraswirtschaft

— Kunstegart — Monokultur — Naturegart — Nebenfruchtfolge — Nutzungsdauer —

Produktionselastizität



Produktionsintensität



Produktionsrichtung

— Selbstverträglichkeit — Sennerei — Überfruchtwechselglied — Umtriebsdauer - Umlaufdauer — Vierfelderwirtschaft — Zweitfrüchte



Zwischenfrüchte

Intensitätsbegriffe — Intensität

21

Blattfrucht-Getreide-Blattfrucht-Getreide. Blattfrucht-Getreide-Getreide-Getreide-Getreide. Periode der mehrjährigen Futterpflanzen (vgl. Baujahre). Getreidearten (vgl. Blattfrüchte), kombinierte Forst-/Landwirtschaft. Im Eichenniederwaldbetrieb zur Lohegewinnung wird Getreide zwischen den Eichenstöcken angebaut, solange die Bestandesdichte noch locker ist. hofnähere oder wirtschaftlich bedeutsamere Fruchtfolge; im Gegensatz dazu liegt die Nebenfruchtfolge hofferner oder hat eine geringere wirtschaftliche Bedeutung. Hackfrüchte. Intensivform der Feldgraswirtschaft mit nur zweibis dreijähriger Nutzungsdauer des Feldfutterbaues. alpenländische Feldgraswirtschaft mit künstlicher Feldfutteransaat. ständiger Anbau der gleichen Kulturpflanze, z.B. permanenter Getreidebau. alpenländische Feldgraswirtschaft mit Naturberasung. vgl. Hauptfruchtfolge. Anzahl der Hauptnutzungsjähre des Feldgrasbaues. Anpassungsfähigkeit der Betriebsorganisation. Höhe von Arbeits- und Sachaufwand plus Zinsanspruch je Hektar. Produktionsprogramm = Umfangsverhältnis der Betriebszweige. Verträglichkeit einer Kulturpflanze mit sich selbst (vgl. Fremdverträglichkeit). Milchwirtschaft auf Almen. Blattfrucht-Blattfrucht-Getreide. Länge des Fruchtumlaufes in Jahren. Blattfrucht-Getreide-Getreide-Getreide. Pflanzen, die, nach einer Hauptfrucht angebaut, im gleichen Jahr noch ein marktfähiges Erzeugnis liefern. Pflanzen, die, nach einer Hauptfrucht angebaut, im gleichen Jahr kein marktfähiges Erzeugnis mehr liefern. Höhe von Arbeits- und Sachaufwand plus Zins-

Glossar

22

Betriebsintensität = Organisationsintensität spezieller Intensität = Bewirtschaftungsintensität

anspruch je Hektar. Man spricht von vieh-, arbeitsoder düngerintensiven Betrieben. Grundlegend wichtig ist die Unterscheidung zwischen = Anteil der Intensivbetriebszweige wie Hackfruchtbau, Sonderkulturen oder Milchproduktion im Betriebsgefüge und = Aufwand an Arbeit, Dünger etc. je Hektar bei ein und demselben Betriebszweig.

Kostenbegriffe (vgl. Abb. 2) Grundlegend wichtig sind die Begriffspaare: Spezialkosten - Gemeinkosten variable Kosten - fixe Kosten Durchschnittskosten - Grenzkosten.

Kostenbegriffe Vollkosten = Durchschnittskosten Gesamtkosten je Produkteinheit

Spezialkosten eindeutlg«-

{

Zurechenbarkeit zu einzelnen! Betriebszweigen ist f

Gemeinkosten

—»nicht

eindeutig

variable ibiwtgiichtl Spezialk. Vom Produktionsumfang abhängig

fixe Heitel Spezialkosten Vom Produktionsumfang unabhängig ^

variable Ibeuejiielie] Kosten

fixe (feste) Kosten

Grenzkosten Kosten, die auf die letzte Produkteinheit entfallen

Abbildung 2

Betriebsgrößenklassen a) Gliederung nach der Marktverflechtung - Subsistenzbetriebe: Verkauf unter 25% des Rohertrages - Wenig kommerzialisierte Betriebe: Verkauf 25 bis 50% des Rohertrages - Stark kommerzialisierte Betriebe: Verkauf 50 bis 75% des Rohertrages - Voll kommerzialisierte Betriebe: Verkauf mehr als 75% des Rohertrages b) Gliederung nach der Arbeitsverfassung - Großbetriebe sind Lohnarbeiterbetriebe, deren Leiter nicht manuell mitarbeiten, sondern sich ausschließlich dispositiven Aufgaben widmen können - Bäuerliche Lohnarbeiterbetriebe oder Großbauernbetriebe sind solche, die zwar Lohnarbeiter beschäftigen, deren Leiter aber neben ihren dispositiven auch manuelle Arbeiten verrichten

Glossar

23

- Bodenreiche Familienbetriebe verfügen über reichlich landwirtschaftlich genutzte Flächen im Verhältnis zum familieneigenen Arbeitspotential - Bodenarme Familienbetriebe bewirtschaften eine im Verhältnis zum familieneigenen Arbeitspotential zu kleine landwirtschaftlich genutzte Fläche Stufen der Betriebsvielfalt - Monoproduktbetriebe = einseitiges Produktionsprogramm - Spezialbetriebe = mehrseitiges Produktionsprogramm - Verbundbetriebe = vielseitiges Produktionsprogramm - Diversifizierung = Erhöhung der Produktionsvielfalt - Spezialisierung (Betriebsvereinfachung) = Einschränkung der Produktionsvielfalt Erfolgsbegriffe (vgl. Abb. 3) - Rohertrag = landwirtschaftliche Betriebseinnahmen plus Wert der Naturalentnahmen für Privat, Altenteil, Naturalpacht und Naturallöhne plus Wert der Bestandsveränderungen an Vieh und selbsterzeugten Vorräten. - Deckungsbeitrag = Geldrohertrag abzüglich variabler Spezialkosten (Kosten für Saatgut, Tiermaterial, Tierarzt, Kraftfutter, Mineraldünger, Pflanzenschutzmittel, Trocknung, Reinigung u. ä.; z. T. auch Zugkraft-, Maschinen- und Handarbeitskosten; ferner Zinsanspruch des Umlaufkapitals). - Betriebseinkommen = Rohertrag minus Sachaufwand, Kostensteuern und Lasten = Einkommen der Produktionsfaktoren Boden, Arbeit, Kapital und Unternehmerleistung. - Roheinkommen = Betriebseinkommen minus Fremdlöhne = Einkommen der bäuerlichen Familie aus Boden, Arbeit, Kapital und Unternehmerleistung. - Arbeitseinkommen der bäuerlichen Familie = Roheinkommen minus Zinsanspruch des Aktivkapitals. - Reinertrag = Roheinkommen minus Lohnanspruch der familieneigenen Arbeitskräfte = Verzinsung des Aktivkapitals plus Unternehmergewinn. - Brutto-Bodenproduktivität = Rohertrag je ha LF - Brutto-Arbeitsproduktivität = Rohertrag je AK - Netto-Bodenproduktivität = Betriebseinkommen je ha LF - Netto-Arbeitsproduktivität = Betriebseinkommen je AK - Gewinn (früher Reineinkommen) = Differenz zwischen Unternehmensertrag und Unternehmensaufwand (nicht mit dem steuerlichen Gewinn nach § 13 a EStG gleichzusetzen). Getreideverarbeitende Veredelungsproduktion kann sein: Schweinemast, Legehennenhaltung und Junggeflügelmast.

Glossar

24

Ableitung von Erfolgsmaßstäben l a n d w i r t s c h a f t l i c h e r Betriebe Bare Betriebseinnahmen + U n b a r e Betriebsleistungen Wert von Mehrbeständen, Eigenverbrauch u Naturallohn

= Betriebsertrag je

Brutto-Boden-, je AK= Brutto-Arbeitsproduktivität

I

abzügl.

I

Barer Sachaufwand + Unbarer S a c h a u f w a n d

Abschreibungen, Wert von Minderbeständen

+ B e t r i e b s s t e u e r n u. L a s t e n

= Sachaufwand u. Betriebssteuern

Betriebseinkommen

= Einkommen der Produktionsfaktoren

Boden, Arbeit, Kapital und

Betriebseinkommen je ha : Netto-Bodenproduktivität

Unternehmerleistung

Betriebseinkommen je AK : Netto-Arbeitsproduktivität

abzügl.

abzügl.

I Zinsanspruch des Aktivkapitals

Fremdlöhne einschl. Sozial- u. Unfallversicherung, Naturallohn u. Betriebshaushalt

Arbeitseinkommen

Roheinkommen Einkommen d. büuerl. F a milie aus Arbeit u. Kapital abzügl.

L o h n a n s a t z f. d. b ä u e r l . F a m i l i e

1

Reinertrag Kapitaleinkommen

Abbildung

3

Glossar

25

Abkürzungen und Begriffe aus der Landwirtschaft des Ostblocks Agrar-Industrie-Komplex

— Agrochemisches

— Arbeitseinheit

-

Zentrum

(AIK)

(ACZ)

(AE)

Brigade

Kolchose

Kombinat für industrielle Mast (KIM)

Kooperative (KOE)

Einrichtung

Kooperationsverband (KOV) Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) Maschinen(MTS)

Traktoren-Station

Sowchose

Volkseigenes Gut

(VEG)

= Gesamtheit der Wirtschaftsbereiche, die zur Agrarproduktion beitragen bzw. an der Herstellung von Nahrungsgütern beteiligt sind (DDR). = spezialisiertes Dienstleistungsunternehmen, welches Lagerung, Transport und Ausbringung von Düngern aller Art in den beteiligten Betrieben übernimmt (DDR). = Vergütungssystem in der DDR-Landwirtschaft; Bewertung der Arbeit nach einer Tagesarbeitsnorm. Dabei werden Arbeitserschwernisse und Maß der Verantwortung berücksichtigt. = Kollektiv von Bauern, die auf der Grundlage von Planvorgaben in den Genossenschaften bestimmte Produktionsaufgaben lösen. = landwirtschaftliche Betriebsform in der Sowjetunion; durch die Kollektivierung ehemaliger Bauernbetriebe entstandene Genossenschaft (UdSSR). = industriemäßige landwirtschaftliche Großbetriebe in Staatseigentum, die auf die Erzeugung eines bestimmten tierischen Produktes spezialisiert sind, z.B. Rinder, Schweine, Geflügel (DDR). = neue landwirtschaftliche Betriebsform, entwickelt durch überbetriebliche Zusammenarbeit von LPG und V E G (DDR). = vertikale Koordinierungseinrichtung zwischen Landwirtschaft, Nahrungsgüterindustrie und Nahrungsgüterhandel (DDR). = kollektiver, juristisch selbständiger Landwirtschaftsbetrieb; Unterscheidung in Typ I bis III nach Maßgabe der eingebrachten Produktionsfaktoren (DDR). = im sowjetischen Agrarsystem konzipierte überbetriebliche Maschinenausleihstation mit Reparaturwerkstatt. = landwirtschaftliche Betriebsform der Sowjetunion; Staatsgut, welches durch Enteignung früherer Gutsbetriebe bzw. Neugründung (Neulandgewinnung) entstanden ist (UdSSR). = Staatsbetrieb, der durch Enteignung und

Glossar

Zusammenlegung von landwirtschaftlicher Nutzfläche nach 1945 entstanden ist (DDR), landwirtschaftliche Organisationsform in China; Ausdehnung über einen ganzen Bezirk; Untergliederung in Produktionsbrigaden. Die Kommune ist eine Mehrzweckinstitution und umfaßt neben der Agrarproduktion auch politische, administrative und kommunale Funktionen (VR China).

27

Glossar

Übersetzungen a) Botanische und englische Bezeichnung von Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen1) Deutsch

Kakaobaum Kaffee Tee Tabak

Englisch

Botanisch Genußmittelliefernde Pflanzen Theobroma cacao L. Coffea spec. Thea (Camellia) sinensis L. Nicotiana spec.

Kautschuk- und gummiliefernde Hevea brasiliensis Muell.-Arg. Guttaperchaliefernde Pflanzen Fam. Sapotaceae Gummi akazien Acacia spec.

Pflanzen

Parakautschukbaum

ölpalme Kokospalme Ölbaum Soja Erdnuß Sesam Rizinus

cocoa, cacao coffee tea tobacco

öl- und fettliefernde Pflanzen Elaeis guineensis Jacq. Cocos nucifera L. Olea europaea L. Glycine max L. Arachis hypogaea L. Sesamum indicum DC. Ricinus communis L.

para rubber, caoutchouc tree gutta-percha gum arabic tree oil palm coconut palm olive soybean groundnut, peanut sesame castor bean, castor-oil plant

Zuckerrohr

Obstliefernde Pflanzen Musa spec. Ananas comosus Merr. Citrus spec. Phoenix dactylifera L. Ficus carica L. Mangifera indica L. Zuckerliefernde Pflanzen Saccharum officinarum L.

Maniok Yam Batate od. Süßkartoffel

Knollen- und Wurzelfrüchte Manihot esculenta Crantz Dioscorea spec. Impomoea batatas Poir.

cassava yam sweet potato

Reis Mais Hirsen, große Hirsen, kleine

Getreide Oryza sativa L. Zea mays L. Andropogoneae Paniceae

rice corn, maize sorghum millet

Baumwolle Kapok Jute Kenaf Roselle Ramie Sisal Faserbanane

Faserpflanzen Gossypium spec. Ceiba spec. Corchorus spec. Hibiscus cannabinus L. Hibiscus sabdariffa L. Boehmeria spec. Agave sisalana Perrine Musa textilis Née

cotton kapok, silk-cotton tree jute deccan hemp, kenaf roselle hemp, sorrel ramie, China grass, rhea sisal abace, Manila hemp

Banane Ananas Zitrus Dattelpalme Feigenbaum Mangobaum

') Für Körnerleguminosen s. spezielles Verzeichnis unter c)

banana, plantain pineapple citrus plants date palm fig mango sugar cane

28

Glossar

b) Bezeichnung wichtiger Bewässerungsverfahren im deutschen, englischen und französischen Sprachbereich (n. W. Achtnich)

c -1utfi -c 1S S >

Englische Bezeichnung

Flächenüberstau

controlled flooding

Beckenbewässerung

basin irrigation •o o •g 'S B

l-H T-H

O h O h N ^ O a O^ h-" oC r î o" oo" o vo" h-" oo" N N ^ f l f n W N N M N t N M

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U

44

II. Die Klimazonen des Weltagrarraumes und ihre agrargeographisch bedeutsamen Merkmale

Niederschlags- und Temperatur-Diagramme von Beispielstationen MAISALOAE (Iniiii) A s Tropicch» Regenkllmatt: A f , A m = feucht, A w = wechselfeucht, A ' w e wechselfeucht (Hochländerl;

B= Trockene Kllmate: BS=semiarid, BW = arid. • Mittet der mtniUhheB Hltdttschlfg«

J F H A H J

J A S 0 N D

J F H A H J

Mittet der täglichen Timperttgrmailiu

lulle: 1.1 l u d ,

J A S O N S

tlllbill e.*I|I|I IIB Itini-Ilitn. Birllo 1171.

J F H A M J I A S U M i Mittet dir täglichen Tempirctormlnima

Abbildung 6

humid. Der Regenfall konzentriert sich auf eine lange Regenzeit im Sommer, auf die eine kurze Trockenzeit im Winter folgt. Als Grasflur tritt die Hochgrassavanne mit Galeriewäldern, als Gehölzflur der Monsunwald auf (s. Abb. 6, Station Gulu). Wiederkäuerhaltung ist nun möglich, da die Seuchengefährdung gegenüber dem Regenwaldklima geringer ist. Von der Nachfrageseite her ist die Viehhaltung allerdings wegen der geringen Kaufkraft der Bevölkerung noch gehemmt. Man bezeichnet die Kontaktzone zwischen Feuchtsavannen- und Regenwaldklima als die Feuchtgrenze der Weidewirtschaft. Die wasseranspruchsvollsten Baumkulturen des Regenwaldklimas wie Kakao, Kautschuk und Kaffee werden in dem Feuchtsavannenklima kaum noch angebaut, und auch der Anbau von Ölpalme und Maniok gehen zurück. Selbst Yam wird schon etwas unsicher. Dagegen treten jetzt neue Arten in die Kulturpflanzengemeinschaft ein, die für ihre Reife eine Trockenperiode benötigen: Buschbohne (Phaseolus) und Erdnuß.

1. Tropische Regenklimate Übersicht 1: Verbreitung Regenwaldzonen mehr als 1500 mm

Kakao Kautschuk (Hevea) ölpalme Kaffee (coffea robusta) Kokospalme Banane Pfefferranke Cassava (Maniok) Süßkartoffeln Yam Taro Reis Tee mäßiger Qualit. Zuckerrohr Mais

45

von Kulturpflanzen

in den tropischen

Klimazonen

Trockensavannen Feuchtsavannen Niederschlagshöhe 6 0 0 - 3 0 0 mm 1 5 0 0 - 6 0 0 mm I. Wichtigste Tee maß. Qualit. Zitrus Zuckerrohr Banane Mais Reis Phaseolusbohne Erdnuß Hirse Yam

II. Weitere Ölpalme Cassava (Maniok) Kakao Sonnenblumen Kautschuk (Hevea) Kaffee

Kulturpflanzen Sisal Hirse Erdnuß Phaseolusbohne Kichererbse Tabak Baumwolle (kurzstapelig) Mais Sesam

Kulturpflanzen Zitrus Weizen Gerste Gemüse Sonnenblumen

Trop. Höhenlagen sehr wechselnd

Kaffee (coffea arabica) Qualitätstee Mais Sisal Tabak Hirse Maniok Bataten Zitrusfrüchte Trockenreis Pyrethrum Chinarinde

Gerste Weizen Kartoffeln Gemüse Erbsen Äpfel

c) Tropische Höhenklimate Von einem tropischen Höhenklima im Singular kann man nicht sprechen, da es hier je nach Höhenlage, Hanglage, Exposition, Feuchtigkeits-, Belichtungs- und Wärmeverhältnissen die verschiedensten Varianten gibt. Auch die Zuordnung zu den tropischen Regenklimaten ist problematisch, weil es in den tropischen Höhenlagen auch Trockenklimate gibt und weil schließlich in sehr hohen Regionen des Himalaja oder der Anden gemäßigte oder selbst arktische Klimaelemente zutage treten. Die tropischen Höhenlagen beginnen vereinbarungsgemäß bei 1000 m über NN. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt in Madras auf Meereshöhe 27,8°C, in dessen 2280 m hochgelegenem Bergluftkurort Ootocamund im Nilgirigebirge nur noch 13,8°C. Das ist ein Unterschied von ± 0,6°C je 100 m. Infolgedessen beherrschen im tropisch semiariden Tiefland Hirse und Erdnuß das Landschaftsbild, und im feuchten Monsunklima an der Südwestküste Indiens wachsen Kautschuk, Pfeffer, Bananen und Maniok. In den hohen Bergen aber, die noch frostfrei sind, werden Tee, Kaffee (coffea arabica), Kartoffeln und Gemüse angebaut (P. Piekenbrock 1958, S. 20). Etwa die gleichen Agrarlandschaften, welche uns auf einer Reise vom Kongo bis zum Mittelmeer oder vom Amazonas bis zum La Plata nacheinander begegnen, kann man also beim Anstieg in äquatornahen Hochgebirgen auf einer Distanz von wenigen hundert Kilometern wiederfinden. Es gibt für unsere Kulturpflanzen spezifische Höhenstufen des Anbaues, die physiolo-

46

II. Die Klimazonen des Weltagrarraumes und ihre agrargeographisch bedeutsamen Merkmale

gisch bedingt und ökonomisch relevant sind. In der Äquatorzone (10° nördl. Br. bis 10° südl. Br.) besitzen manche Kulturpflanzen ein - Höhenminimum: Wirtschaftlicher Anbau ist z. B. erst möglich bei Kaffee ab 950, bei Teff ab 1300, bei Kartoffeln und Passionsfrucht ab 1600 und bei Weizen erst ab 2000 m über NN. Unterschiedlich ist auch die - Höhenspanne: Kaffee (coffea arabica) 950 bis 2000 m NN, Mais 0 bis 2800 m über NN. Alle Kulturpflanzen aber besitzen eine - Höhengrenze: In Costa Rica hört z.B. der Anbau von Reis bei 1000, von Kaffee bei 1450, von Zuckerrohr bei 1500, von Gemüsebananen bei 1700, von Criollogräsern bei 2 000 m über NN auf, während Importgräser, Rotklee, Mais, Kartoffeln und europäische Gemüsearten bis auf 2 800 m über NN aufsteigen (O. Spielmann 1969, S. 42-51).

2. Trockenklimate Die Trockenklimate werden von den tropischen Regenklimaten durch die klimatische Trockengrenze geschieden, denn die Zahl der humiden Monate im Jahr beträgt nun nur noch höchstens sechs. Während die tropischen Regenklimate im allgemeinen landwirtschaftlich durch Wasserüberfluß gekennzeichnet sind, leiden die Trockenklimate samt und sonders unter Wassermangel. Man spricht auch von äußeren Tropen. Trockenklimate gibt es nicht nur in den Tropen, sondern auch in den Subtropen, in gemäßigten und in noch kühleren Klimaten. Gemeinsame landwirtschaftliche Charakteristika lassen es indes geraten erscheinen, sie zu einer Gruppe zusammenzufassen.

a) Trockensavannenklima Dieses ist eindeutig noch den Tropen zugehörig, wie es überhaupt die Vegetationsformationen der Savannen einzig und allein in den Tropen gibt. Die Trockensavannen schieben sich als zumeist recht schmaler Gürtel zwischen die Feuchtsavannen und die Dornsavannen ein. Größere Gebiete dieses Klimatyps finden sich fast im gesamten Sambesi-Becken, im südlichen Teil der Sahel-Zone, in West-Madagaskar, als Gürtel längs durch Indien, im nördlichsten Australien oder in Teilen Mexikos. Dreieinhalb bis sechs humide Monate erlauben noch Regenfeldbau, d. h. Ackerbau ohne künstliche Bewässerung. Als Grasflur tritt die Kurzgrassavanne, als Gehölzflur regengrüner Trockenwald (z.B. Miombo) auf. Gegenüber der Feuchtsavanne ist die Regenzeit viel kürzer und unergiebiger, die Trockenzeit länger. Das Klima ist semiarid mit nur noch 300 bis 600 mm Regen im Jahr. Es handelt sich um typisch wechselfeuchte Tropen. Der Ackerbau kann sich nun nur noch auf sehr trockenresistente Fruchtarten stützen, im wesentlichen auf Hirse, Erdnuß und Buschbohne. Selbst der Yamanbau istwegender langen Trockenzeit nicht mehr möglich. Oft muß die Umlagewirtschaft Wasser sparen helfen. Im Gegensatz zum gemäßigten Klima gewinnt aber die Rindviehhaltung mit zunehmender Klimatrockenheit Wettbewerbsvorteile gegenüber dem Ackerbau. So stehen in dieser Klimazone der Trockenfeldbau und die extensive Weidewirtschaft sowohl

47

2. Trockenklimate

betriebswirtschaftlich als auch regional in Konkurrenz. Ihre verschiedenen Formen sowie ökologischen und ökonomischen Wettbewerbsfaktoren werden in dem Kapitel VII gründlich analysiert und interpretiert werden müssen. b) Dornsavannenklima Die Dornsavanne ist von der Trockensavanne agrargeographisch durch die sogenannte agronomische Trockengrenze, die Grenze des Regenfeldbaues, geschieden. Es gibt daher in der Dornsavanne fast nur extensive Weidewirtschaft. Der Bewässerungsfeldbau kann ja wegen der Wasserknappheit, dem tiefen Grundwasserstand und der Tatsache, daß auch größere Flüsse wegen der sehr langen Trockenzeit nicht ständig Wasser führen, kaum Boden gewinnen. In diesem semiariden Klima mit nur einem bis vier humiden Monaten und einer sehr kurzen Regenzeit mit 100 bis 300 mm Niederschlägen mußte sich eine recht einseitige Agrarlandschaft herausbilden. Man nutzt die Naturweiden rein okkupatorisch mit anspruchslosen Tieren, in Richtung zum Äquator mehr durch Rinder, mit größerer Entfernung vom Äquator mehr durch Schafe. Diese Weidetierhaltung erfolgt in der Neuen Welt durch Viehfarmen (Ranch), in der Alten Welt häufig noch durch Nomaden.

KLIMAZONEN

Innere Tropen

DER

TROPEN

Äußere Tropen TROCKEN

R E G E N K LIMATE Feuchte Tropen

Trop. Höhenlagen über 1.000m NN

KLIMATE

Trockene Tropen ~

Je noch Höhenlage und Exposition sehr wechselnde W'ärmeund Feucht ig

keltt Verhältnis«.

Regenwaldzone . .. humid

Feuchtsavanne .. .. subhumid

Trockensavanne . .. semiarid

Dornbuschsteppe . .. semiarid

Halbwüste .. arid

> 1 500mm Niederschi./ J.

1.500 -600mm \

600-300 mm

300 -100 mm

< 100 mm

2 REGENZEITEN 12-«,5 humidee Monate/1.

Monate/1.

î

Immerfeuchte Tropen

Abbildung

7

Wüste .. arid

sporadisch

1 REGENZEIT

6.5-6 m

6-3.5 m

Wechselfeuchte Tropen

3,5-1 m

* *

g

u

e

E

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— 60

Q

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B 3

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schiebt sie sich in Kenia bis auf 750 mm vor, weil diese Regenmenge wegen der Äquatornähe auf zwei Regenzeiten verteilt wird, so daß keine von beiden lang und ergiebig genug für Feldbau ist. Unter 750 mm Jahresregen muß deshalb der Ranchbetrieb gehandhabt werden, der nicht nur eine viel geringere ernährungswirtschaftliche Tragfähigkeit als der Ackerbau besitzt, sondern wegen seiner Kapitalintensität und Kostenstruktur auch wenig für bäuerliche Siedlung geeignet ist. Die ungünstige Niederschlagsverteilung führt also auch zu beträchtlichen sozialökonomischen Konsequenzen. In den Randtropen gibt es sogar Zonen, die bei 1000 mm Regen/J., aber großem Nieder-

74

III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes

schlagsrisiko, noch ackerbaufeindlich sind. Andererseits findet man Agrarregionen, die vermöge großer Beständigkeit in der Niederschlagshöhe und Verteilung und unter dem Zwange eines beträchtlichen Bevölkerungsdrucks Ackerbau betreiben, obwohl sie nur zweieinhalb humide Monate im Jahr besitzen (vier ist in der Regel das Minimum). Im Kampf gegen große Klimatrockenheit ist wieder die Schwarzbrache eines der wirkungsvollsten Mittel, wenn man nicht künstlich bewässern kann. Die GetreideBrach-Wirtschaft - das Dry Farming System - macht sich die Tatsache zunutze, daß der nackte Boden weniger Wasser an die Atmosphäre abgibt als ein Pflanzenbestand. Ein Teil der im Brachjahr fallenden Niederschläge wird also im Boden pflanzenverfügbar gespeichert und kommt der Folgefrucht zusätzlich zum Jahresregen ertragssteigernd zugute. Je geringer die Niederschläge ausfallen bzw. je weiter man den Ackerbau in immer trockenere Gebiete gegen die Naturweide vortreiben will, um so höher muß der Anteil des Brachlandes sein, um so geringer wird der Anteil der Getreidefläche an der gesamten Ackerfläche. Die Übersicht 8 zeigt eine schematische Stufenfolge. Übersicht 8: Stufenfolge des Dry Farming Systems nahe der agronomischen Trockengrenze

500 mm 1. 2. 3. 4.

Brache Weizen Blaue Lupine Weizen 25

Niederschlagshöhe pro Jahr 400 mm 300 mm

250 mm

1. Brache 2. Weizen 3. Weizen

1. Brache 2. Brache 3. Weizen

33

1. Brache 2. Weizen

Brache % Afl.

50

67

Die Farmer haben im Laufe der Menschheitsgeschichte eine Vielzahl weiterer Verfahrenstechniken entwickelt, um dem Boden auch bei minimalen Niederschlägen noch eine Ernte abzuringen, die agronomische Trockengrenze hinauszuschieben. Zwei Verfahren seien hier noch angedeutet. Eine besonders interessante, einfache, niedrigen technischen Entwicklungsstufen angepaßte Form des Landbaues trotz großer Klimatrockenheit ist das„Molapo Farming" im Shorobe-Gebiet Botswanas. Hierauf wird erst im Kap. IX 2 d, S. 114, bei der Gegenüberstellung verschiedener Bewässerungsverfahren näher eingegangen. Eine Konzentration von auf großen Flächen gefallenem Regenwasser auf kleinen Flächen erfolgt in Israel versuchsweise auf eine besondere Art. Man besprüht unfruchtbare Berghänge mit einem Kunststoffilm, um den Regenabfluß zu erhöhen. Mit 30 bis 50 ha Einzugsgebiet schafft man so einen Hektar fruchtbares Kulturland höchster Produktivität. Unterhalb der agronomischen Trockengrenze (Übersicht 6, S. 67) kann zunächst noch extensive Weidewirtschaft betrieben werden, die in den verschiedenen Formen der Ranchbetriebe eine gute Adaptionsfähigkeit an sinkende Jahresniederschläge und Verkürzung der Regenzeit besitzt. Im mittleren Namibia setzt Milchproduktion für den Markt zwar etwa 500 mm Jahrsregen voraus und ragt deshalb in die Grenzstandorte des Ackerbaues hinein. Bei 450 bis 350 mm Regen aber ist dann der sich selbst ergänzende

2. ökologische Grenzen der Farmwirtschaft

75

Rindermastbetrieb Zuhause, der eine eigene Mutterkuhherde hält, die Kälber aufzieht und Halbmastvieh verkauft. Bei 350 bis 250 mm Jahresniederschlag ist Kälberproduktion nicht mehr möglich. Man muß sie aus futterwüchsigeren Gebieten zukaufen, aufziehen und als Magervieh verkaufen. Schließlich löst bei nur noch 200 bis 100 mm Regen die anspruchslosere marschtüchtigere und selektiver weidende Schafhaltung die Rindviehhaltung ab. In den wendekreisnahen Zonen summiert sich saisonal ein Trockenheitsstreß mit einem Hitzestreß. In den Marginalzonen der Weidewirtschaft müssen die Herden ihren jahreszeitlichen Futterausgleich schließlich durch große Wanderbewegungen suchen und finden. Aus seßhaften Farmern und Ranchern werden dann Nomaden, aus ortsfesten Siedlungen temporäre Lagerplätze, aus privatrechtlich gebundenen Farmen Stammesland, aus anspruchsvollen, wenig marschtüchtigen, aber leistungsfähigen Tierarten und -rassen (besonders Rindern) anspruchslose, marschtüchtige, wenn auch weniger leistungsfähige (Schafe, Ziegen, Esel, Kamele), aus marktverbundener wird eine vorwiegend hauswirtschaftlich orientierte Produktion. Oft sind die Wanderbewegungen der Nomaden nicht zuvörderst durch das Streben nach Futterausgleich motiviert, sondern vom erforderlichen Aufsuchen neuer Wasserstellen diktiert. Manche Futterflächen bleiben ungenutzt, weil die Entfernung zur nächsten Tränkstelle den Aktionsradius der Tiere übersteigt. In solchen Fällen kann die viehund ernährungswirtschaftliche Tragfähigkeit von nomadischen Weidegebieten beträchtlich durch Brunnenbauten erhöht werden. Weniger Tränkwasserstreß durch Brunnenbauten bedeutet in Entwicklungsländern allerdings häufig mehr Arbeits- und Kapitalstreß. d) Feuchtgrenzen Die afrikanische Landwirtschaft leidet auf 80% ihrer Kulturflächen periodisch oder permanent unter Wassermangel (Wendekreiszonen) oder unter zu großer Feuchtigkeit (Äquatornähe). Daraus ist schon zu schließen, daß es nicht nur Trockengrenzen, sondern auch Feuchtgrenzen der Landwirtschaft gibt. So gilt als Feuchtgrenze der Weidewirtschaft in den Tropen die Grenzzone zwischen der Feuchtsavanne und dem tropischen Regenwald. In den Niederungen Mittel-Mozambiques gibt es nasse Flächen, die nur Jute tragen können. In großen Überschwemmungsgebieten der Flußdelten von Bangla Desh sind Reis und Jute die conditio sine qua non jeder Landwirtschaft. In der Bangkok-Ebene von Thailand, die in der Regenzeit regelmäßig überschwemmt wird, ist der Reis die einzige Nutzpflanze, und alle Versuche, eine Fruchtfolge aufzubauen, schlugen fehl. Warum sind das Amazonas- und das Kongobecken bislang landwirtschaftlich so wenig erschlossen? Sie liegen im äquatorialen Tiefland mit dem Maximum an Niederschlägen ihrer Kontinente. Im Äquatorgürtel (5° n. Br. bis 5° s. Br.) fallen häufig über 2000 mm, ja zum Teil über 4000 mm Jahresregen. Dieser Gürtel beheimatet mit seinem Zenitairegen, vielfach in Küstennähe verstärkt durch Monsuneinwirkung, den immergrünen tropischen Regenwald. Charakteristisch sind zwei Regenzeiten pro Jahr, kein Monat mit weniger als 60 mm Regen, eine hohe, gleichmäßige Temperatur um 26 °C und eine mittlere relative Luftfeuchtigkeit von etwa 95% um 6 Uhr und von etwa 74% um 12 Uhr.

76

III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes

Die Summe dieser Feuchtigkeitsfaktoren führt im Ackerbau zu folgenden Streßwirkungen: a) Extrem starke Unkrautwüchsigkeit, gegen die in Entwicklungsländern keine Herbizide eingesetzt werden können; b) Bildung von sorptionsschwachen Tonmineralien; c) rascher Abbau der organischen Substanz. Ein gerodeter Urwaldboden verliert in wenig mehr als einem Jahr 95 % seiner organischen Substanz bis in 4 0 - 5 0 cm Tiefe, daher d) rascher Bodenstrukturzerfall nach Rodung der Walddecke und e) starke Bodenerosion. e) Bodenbedingte G r e n z e n Auch der Boden kann der landwirtschaftlichen Betätigung Grenzen setzen. Im stark übervölkerten Malawi liegen große Bodenflächen brach, weil sie zu schwer sind, um mit dem in diesem Lande noch durchweg gehandhabten Hackbau bearbeitet werden zu können. Ein großer Teil des nördlichen Sacramentotales in Kalifornien ist wegen seines schweren, nassen Bodens einzig und allein für Reisbau geeignet und würde wieder Unland werden, wenn die Wirtschaftlichkeit des Reisbaues nicht mehr gegeben wäre. Dort, wo um Basra und Abadan mit Meerwasser bewässerte Dattelhaine stehen, würde sicherlich keine andere Kulturpflanze mit wirtschaftlicher Vernunft angebaut werden können. Die Dattelpalme ist die salzverträglichste Nutzpflanze. Auf jungen Poldern an der Nordseeküste ist in den ersten Jahren nach der Eindeichung die W. Gerste die Leitpflanze, weil sie unter mitteleuropäischen Verhältnissen von allen Kulturen die höchste Salzkonzentration im Boden verträgt. In Trockengebieten ist wegen der fehlenden oder nur geringfügigen Auswaschung durch Niederschläge der Gehalt des Wassers an löslichen Salzen oft hoch. Salzausblühungen entlang der Bewässerungskanäle an der Bodenoberfläche und Salzschäden an Kulturpflanzen können die Folge sein. Bei dem Bewässerungswasser handelt es sich häufig um Salze der Carbonate, wodurch nicht nur der Salzgehalt des Bodens erhöht wird, sondern gleichzeitig eine Alkalisierung eintritt und die pH-Werte der Böden auf 8 oder 9 ansteigen. Dies führt zur Immobilisierung vor allem der Spurennährstoffe Fe, Mn und Zn im Boden (H. Marschner). In Indien und Pakistan beträgt vor allem in den Bewässerungsgebieten der Flußniederungen die Fläche an salzgeschädigten Böden bereits 10 Mio. ha. Davon sind 600 000 ha wegen zu hohen Salzgehaltes nicht mehr kultivierbar. In Ägypten wurde durch den Bau des Assuanstaudammes die Bodenfruchtbarkeit der alten Ackerbaugebiete des Nildeltas beeinträchtigt. Vor dem Bau des Staudammes führte die jährliche Überflutung nicht nur Wasser, organische Substanz und Nährstoffe zu, sondern schwemmte auch überflüssige Salze oberflächlich oder mit dem Grundwasser weg. Das Ökosystem war im Gleichgewicht. Nach Anlage des Staudammes findet keine Überflutung mehr statt. Künstliche Bewässerung mußte einsetzen, was geringere Humus- und Nährstoffzufuhr und erhöhte Versalzungsgefahr mit sich brachte. Am Unterlauf des Nils sind vor wenigen Jahren in Bewässerungskultur genommene Flächen wegen Versalzung bereits nicht mehr ackerfähig (H. Marschner).

2. ökologische Grenzen der Farmwirtschaft

77

Der Ölbaum begnügt sich im Mittelmeerraum noch mit ganz kargen, flachgründigen, felsdurchsetzten, steilen Hängen, die wohl nur durch ihn noch landwirtschaftlich nutzbar sind. f) Hanggrenzen Schließlich kann auch die Hangneigung der Landwirtschaft Grenzen ziehen, doch schwanken diese stark mit der Verfahrenstechnik. Nach L.Löhr (1971, S.33) findet man im Alpenraum bei 40% Hangneigung Kunstegart mit 4 Acker jähren bei 50% Hangneigung Kunstegart mit 3 Ackerjahren bei 60% Hangneigung Naturegart mit 2 Acker jähren bei 70% Hangneigung Naturegart mit 1 Ackerjahr bei 80% Hangneigung Dauerwiese mit Vor- und Nachweide bei 100% Hangneigung Dauerwiese ohne Beweidung. Ebenso wie bei zunehmender Höhenlage wird also auch bei Verstärkung der Hangneigung der Marktfruchtbau immer mehr vom Futterbau verdrängt. Ein Grund dafür wurde schon im Zusammenhang mit der Polargrenze des Anbaues, die als Kältegrenze ja der Höhengrenze verwandt ist, geschildert: Bei kürzer werdender Vegetationszeit wird der Futterbau dem Marktfruchtbau immer mehr wettbewerbsüberlegen, weil er die Vegetationszeit vom ersten bis zum letzten Tag voll ausschöpft. Auch der Photoperiodismus spielt hier eine Rolle. Am Steilhang ist aber zusätzlich noch die Arbeitserschwernis zu berücksichtigen. Schlepperzugkraft ist im Ackerbau nur bis zu 25%, bei Grünlandwirtschaft nur bis zu 40% Hangneigung einsetzbar. Bei 35 bis 40% hört die Schichtlinienarbeit auch bei der in den Industriestaaten heute teuren tierischen Anspannung ganz auf. Sie muß hier dem Fallinienseilzug weichen, dessen obere Grenze bei etwa 100% Steigung liegt - aber nur technisch, denn ökonomisch ist er fragwürdig. Im allgemeinen beobachtet man bei Verstärkung der Hangneigung: -

den Übergang vom Schlepper über das Zugtier zum Seilzug, den Übergang von der Schichtlinien- zur Fallinienarbeit, die Verdrängung des Nährfruchtbaues durch Futterbau, die Stufenfolge Kunstegart — Naturegart — Dauerwiese und die schrittweise Verarmung der Bodennutzung um W. Weizen- und Silomaisbau Kartoffelbau - Wintergetreidebau und schließlich auch um den Sommergetreidebau. In bodenarmen Niedriglohnländern können über den Terrassenfeldbau noch sehr steile Hänge intensiv genutzt werden. Auf Taiwan entfallen 60% des Anbaulandes auf Reisterrassen. Durch die Terrassierung stärker geneigten Geländes wird eine bessere Durchfeuchtung des Bodens und eine Minderung der Erosion erreicht. Terrassen wirken bodenkonservierend, ähnlich wie das einstige natürliche Waldkleid. Sie stellen in ihrem Nutzwert einen künstlich verbreiterten Talboden dar. Als Sawahs genutzte Reisterrassen ziehen auf Java bis in 1200 m, an den Flanken von Vulkanen bis in 1500 m Höhe hinauf. Auch im mittleren Sumatra findet man Sawahs noch in 1500 m, im Norden Luzons sogar bis in 1800 m Höhe. Altberühmt sind ferner die Reisterrassen Balis, Sri Lankas, Assams, Japans und von Südchina (H. Wilhelmy 1975, S.23 u. 37). Terrassenbau zur Uberwindung oder doch Abschwächung von Hangstreß hat allerdings den großen Nachteil, daß ihm die Adaptionsfähigkeit an das Wirtschaftswachstum

III. D i e Abgrenzung des Weltagrarraumes

78

fehlt. Was bei extrem niedrigem Lohnniveau durch unglaubliche Arbeitsleistungen geschaffen wurde, erweist sich bei zunehmend mechanisierter Verfahrensweise im Wirtschaftswachstum immer mehr als arbeitserschwerend, bis schließlich die Nutzung der Terrassen ganz unterbleiben muß. Die zur Terrassierung aufgewendeten Arbeitsleistungen lassen sich dann nicht zurückgewinnen und müssen ä fonds perdu geschrieben werden. Es ergibt sich das Bild mancher Steilhanglagen in südwestdeutschen Weinbaugebieten, deren Terrassen durch die Hangflucht im technischen Zeitalter verödet sind. g) Ungünstige Exposition Als letzter natürlicher Streßfaktor muß schließlich noch die Exposition erwähnt werden, welche in dieser oder jener Richtung Wachstums- und Bewirtschaftungserschwernisse zeitigen kann. Ein schematischer Querschnitt durch eines der großen alpinen Längstäler, wie durch das Inn-, Enns- oder Drautal, zeigt etwa folgendes: Auf dem kalten, feuchten Nordhang geht der Wald fast bis auf die Talsohle herab. Auf dem südschauenden Hang dagegen zieht sich der Ackerbau oft bis weit über 1000 m über dem Meere hinauf. Es folgt ein Grünlandgürtel, bis sich endlich ab 1400 bis 1600 m Seehöhe der Wald einstellt, der oberhalb der Baumgrenze von der Almregion abgelöst wird (vgl. Abb. 17). Die Wertigkeit einer bestimmten Exposition hängt natürlich von den anzubauenden Kulturpflanzen, von der geographischen Breite, von der Höhenlage u.a. ab. Schatten liebende Kulturpflanzen werden u.U. besser am Nordhang als am Südhang gedeihen, besonders in den niederen Breiten. L. Lohr (1971) stellte in den Alpen fest, daß Hangbauernbetriebe mit durchschnittlich 39% Steigung zu Mittag am südschauenden Hang im Sommer einen Einfallswinkel der Sonnenstrahlen von fast 90% haben, dagegen am nordschauenden im Winter von 0°. Ferner wurde in einer Seehöhe von 1500 m die Dauer der Schneedecke am Südhang mit 130, am Nordhang aber mit 169 Tagen gemessen. Es leuchtet ein, daß derartige exSchema Landbau bei wechselnder Exposition und Höhenlage Se e höhe in m üb. NN

südschauender warm, trocken

Hang—^

S

N

nordschauender

Hang

kalt, f e u c h t

Abbildung

17

3. ökonomische Grenzen der Farmwirtschaft

79

positionsbedingte Klimadifferenzen für die so ungemein standortsgebundene Landwirtschaft nicht gleichgültig sein können.

3. ökonomische Grenzen der Farmwirtschaft Neben den durch Kälte, Trockenheit, Nässe usw. bedingten ökologischen Grenzen der Farmwirtschaft gibt es auch ökonomisch motivierte Marginalzonen des Agrarraumes. a) Siedlungs- und Industriegrenzen Ganz offensichtliche Grenzen sind dem Landwirt zunächst durch die Siedlungs- und Industrieräume, durch Wege, Straßen und Bahnen gesetzt. Wo die Siedlungsweise in Form von Einzelhöfen oder Weilern aufgelockert ist, sind Agrar- und Siedlungsraum miteinander eng verzahnt. Wo der Mensch in großen Haufendörfern seßhaft ist, wie in Teilen Westafrikas, heben sich Agrar- und Siedlungsraum schärfer voneinander ab, und für den Farmer wächst die innerbetriebliche und nicht die außerbetriebliche Transportschwierigkeit. Wo schließlich eine starke Urbanisierungstendenz besteht, wie in Südamerika, dort sind die Siedlungsgrenzen des Agrarraumes sehr scharf ausgeprägt. Zwischen den Siedlungs- und den Agrarraum schiebt sich dann zumeist ein gartenbaulich genutzter Gürtel als Übergang. Auch in den Weizenzonen der USA greift die Urbanisierung um sich, indem mehr und mehr Farmer nicht mehr auf ihren Farmen wohnen, sondern in einem benachbarten zentralen Ort im Bungalowstil (H.-W. Windhorst 1979, S.308). b) Verkehrsgrenzen In der Landwirtschaft als einem „Transportgewerbe wider Willen" muß unter den ökonomischen Streßfaktoren auch die Marktentfernung relevant sein, jedenfalls sofern und soweit die Landwirtschaft für den Markt produziert. Normalerweise gehen sämtliche Transportkosten, die beim Absatz der Agrarprodukte vom Betrieb zum Markt und beim Bezug gewerblich hergestellter Betriebsmittel vom Markt zum Betrieb entstehen, zu Lasten des Landwirtes. Deshalb wird das Preis-Kosten-Verhältnis für den Landwirt mit zunehmender Marktentfernung ungünstiger. Das Rentabilitätsniveau (fast) aller Betriebszweige sinkt, und zwar um so stärker, je mehr Transportkosten mit ihnen verbunden sind. Als Verkehrsgrenzen des Agrarraumes sollen diejenigen bezeichnet werden, die durch eine allzu ungünstige äußere Verkehrslage, eine allzu große wirtschaftliche Marktentfernung bedingt sind. Schon/. H. von Thünen erkannte solche Verkehrsgrenzen in seinem „Isolierten Staat" (1966). Je transportempfindlicher ein Produktionszweig ist, um so kleiner ist der Radius seiner Verkehrsgrenzen um den Markt. Thünen fand daher in seiner empirischen Modellstudie, daß sich in einer gleichmäßig fruchtbaren und gleichmäßig vom Verkehr aufgeschlossenen, von einer undurchdringlichen Wildnis umgebenen Ebene die verschieden transportempfindlichen landwirtschaftlichen Betriebssysteme in konzentri-

80

III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes

Übersicht 9: Das Thünen'sche Raumbild um den Storsjön (63° nördl. Br.) Innenring intensiver

Mittelring Normalintensität

Außenring extensiver

1 . - 3 . Kleegras 4. W. Roggen, S. Gerste, Hafer 5. S. Gerste/F. Erbsen, Kartoffeln 6. S. Gerste-Untersaat

1 . - 4 . Kleegras 5. S. Gerste/F. Erbsen, Kart. 6. S. Gerste-Untersaat

1 . - 5 . Kleegras 6. S. Gerste-Untersaat

sehen Ringen um den einzigen und zentralen Marktort anordnen müssen. Ein fast klassisches Bild einer solchen Thünen'schen Raumordnung gibt es z. B. noch in Nordschweden (vgl. Übersicht 9). Am Storsjön Schwedens liegt eine größere Stadt, Östersund, der einzige nennenswerte Markt für die Agrarregion im Umland, die sich schließlich in größerer Marktentfernung in unendlichen Wäldern der Taiga verliert. Dieses abgeschlossene Marktgebiet ließ Thünen'sche Ringe um die Stadt entstehen, welche durch Zurückdrängung des Getreidebaues durch den Kleegrasbau immer extensiver werden. Vom Innen- über den Mittel- zum Außenring erfolgt die Aufwandsdrosselung dadurch, daß in den Kleegras jähren auf Bodenbearbeitung verzichtet werden kann und daß der Futterbau immer mehr der Rinderaufzucht anstatt der Milchproduktion dient. Der Transportwiderstand wird dadurch abgebaut, daß anstatt Milch und Getreide immer mehr Färsen, Butter, Käse und Schweinefleisch vermarktet werden. In der schematischen Abbildung 53, S. 217, muß jede Verkaufsproduktion spätestens bei derjenigen Marktentfernung aufhören, in welcher ihre Rentabilität den Nullwert erreicht. Bei der Milchproduktion tritt dieser Fall am frühesten ein. Sahne ist schon sehr viel transportfähiger. Magervieh kann selbst zum Markt marschieren. Im äußersten Ring muß man sich auf solche Produktionen konzentrieren, die je 100 ha Weideland nur sehr wenig Verkaufsgewicht bei hoher Haltbarkeit und Stapelfähigkeit liefern, wie Wolle, Häute oder Karakulfellchen. Manche Gebiete Inneraustraliens können wegen großer Marktentfernung nur Wolle oder Felle absetzen, obwohl sie noch ganz andere Güter produzieren könnten. Verwerten ist in der Landwirtschaft eben häufig schwieriger als erzeugen. Die Abbildung 18 zeigt nicht Verkehrsgrenzen der Landwirtschaft überhaupt, sondern agronomische Verkehrsgrenzen. Im Nordosten Zimbabwes ist bei 700 bis 800 mm Sommerniederschlägen ökologisch überall Körnermaisbau möglich. Die wachsende Entfernung vom Markt Salisbury aber ist der Anlaß dafür, daß der Körnermaisbau sukzessive aus dem Betriebssystem verdrängt wird und schließlich der Naturweidewirtschaft ganz das Feld überlassen muß. Im Umland Moskaus wurde durch die zentrale Planwirtschaft eine Thünen'sche. Agrarraumordnung geschaffen, wie in Kapitel VIII 3.f) zu zeigen sein wird. Partielle,produktspezifische Verkehrsgrenzen gibt es eine ganze Reihe. Exportbananen können nur bis zu 100 bis 150 km vom Hafen entfernt angebaut werden, weil sie mit geringer Haltbarkeit ein hohes Gewicht je Werteinheit verbinden.

3. ö k o n o m i s c h e Grenzen der Farmwirtschaft

81

Schema

Wandlungen landwirtschaftlicher

Betriebsformen

in den wechselfeuchten Tropen

bei wachsender Marktentfernung

/

I

u

Form Nr. III

V

IV

aturweide

p p Korne •maisbau •

¡¡ill Marktnähe



-

Marktferne

Abbildung

18

Lebende Hähnchen lassen sich per Lkw kaum weiter als 60 bis 70 km transportieren. (H.-W. Windhorst 1979, S.317). Die maximale Entfernung zwischen Produktionsstandort und Schlachterei liegt somit fest. Hevea-Anbau ist auch bei Tankwagentransport des Latex zur Fabrik nur im Umkreis von 40 bis 50 km von den Aufbereitungsanlagen möglich. Zuckerrohr und Sisalblätter sind äußerst transportempfindlich. Deshalb können diese Rohstoffe nur in der Nähe der Verarbeitungsfabrik produziert werden. Es entstehen rund um die Fabriken Monokulturen und Zuckerrohr-, bzw. Sisallandschaften. Der Radius dieser Landschaften aber ist durch die Transportkosten begrenzt, weshalb auch die Verarbeitungskapazität der Fabriken limitiert ist. Die Verarbeitungskosten in den Fabriken können deshalb nicht beliebig durch Größeneffekte reduziert werden. Auch dies ist als ein verkehrsbedingter Streßfaktor anzusehen. Fr. Aereboe (1923) schilderte in ähnlichem Zusammenhang, daß die Bevölkerung entlegener Balkantäler früher als „Marktfrucht" Rosenblätter produzierte, weil deren Gehalt an Rosenöl einen so hohen Wert je Gewichtseinheit ergab, daß große Entfernungen zum Markt auf unwegsamen Landstraßen mittels Fahrrad und Rucksack überwunden werden konnten. Auf den Molukken gab es schon vor 600 Jahren weltmarktorientierte Nelken- und Muskatbetriebe, weil hier das Verkaufsprodukt einen extrem hohen Wert je Gewichtseinheit besitzt. c) Kommerzialisierungsgrenzen Einschränkend ist nun aber zu sagen, daß nicht alle Betriebsgrößen, genauer, daß nicht alle Kommerzialisierungsstufen den gleichen Verkehrsgrenzen unterworfen sind. Ein

82

III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes

indischer Bauer, der etwas Zuckerrohr für die eigene Ernährung baut, ist diesbezüglich von der Marktlage unabhängig und kennt deshalb keine Verkehrsgrenzen. Das gleiche trifft für den Mehlbananenbau äthiopischer Bauern, für den Gemüsebananenbau Costa Ricanischer Farmer, für den der Selbstversorgung dienenden Maniok- und Yamanbau in der afrikanischen Äquatorzone oder für den Batatenbau gleicher Zweckbestimmung durch südostasiatische Bauern zu. Weit jenseits der agronomischen Verkehrsgrenzen marktorientierter Ranchbetriebe können die Hilfskräfte des Ranchers selbstverständlich für den Eigenbedarf Mais oder Hirse anbauen, wenn nur die Niederschläge ausreichen. Das ist auch in Argentinien, Kolumbien, Zimbabwe und anderenorts durchweg zu beobachten. Wo die Niederschlagshöhe an sich Ackerbau erlaubt und nur die Marktentfernung ihn als Erwerbsquelle verbietet, sind noch Aushilfen möglich. Große Hazienden in Argentinien verpachteten früher kleine Flächen an Selbstversorgersiedler und legten diese Felder auf dem Weidelande um. Der Siedler bekam die Auflage, die Flächen nach drei bis vier Jahren mit Luzerneansaat zurückzugeben. Der Estanziero gewann so Luzerneflächen für die Trockenzeit, die er selbst nach Maßgabe der Preis-Kosten-Verhältnisse nicht anzulegen vermochte, zumal die Luzerne nicht direkt in Neuumbruch angesät werden kann, sondern erst nach einigen Jahren Ackernutzung gedeiht. Die Luzerneweiden dienten dann der Endmast der Rinder, weil die Luzerne vermöge ihrer meterlangen Pfahlwurzeln viel besser als das Naturgras das Grundwasser zu nutzen vermag. Der Siedler aber profitierte von der Umlage seiner Selbstversorgerflächen auf dem Weideland durch ein hohes Ertragsniveau bei kostenloser Regeneration der Bodenfruchtbarkeit. Weitere Beispiele aus Kolumbien und Zimbabwe finden sich im Kap. VII 1. c), S. 221 f. Die Landwirtschaft besitzt noch mancherlei andere Möglichkeiten, einem durch große Marktentfernung bedingten Standortstreß auszuweichen oder ihn zumindest zu mildern. Gemeint ist die Veredelung der pflanzlichen Urproduktion über die Nutzviehhaltung oder über technische Nebengewerbe. Hohes Erntevolumen und Erntegewicht sowie geringe Haltbarkeit des Erntegutes müssen nicht in jedem Falle bedeuten, daß bestimmte Bodennutzungszweige nur in Marktnähe betrieben werden können. Bei manchen läßt sich vielmehr durch Veredelung des Ernteproduktes der Transportwiderstand soweit ermäßigen, daß sie auch noch in marktfernen Lagen anbauwürdig sind. Zahlreiche Veredelungsstufen gibt es zum Beispiel bei der Kartoffelverwertung. Viele leichte Böden Hinterpommerns wären vor 1945 ohne einen umfangreichen Kartoffelbau gar nicht zu bewirtschaften gewesen. Dieser aber setzte die Veredelung in Schweinefleisch (Bauernbetriebe) oder Spiritus (Großbetriebe) voraus. In vielen übervölkerten Ländern der Welt schafft die Veredelung der Bodenproduktion durch Heimarbeit eine Erweiterung der Einkommensbasis auf gleicher Bodenfläche. Man denke z.B. an die Verarbeitung von Jute, Kenaf, Baumwolle, Wolle oder Seide. Da es sich hierbei überwiegend um Handverarbeitung kleiner Mengen handelt, kann zumeist keine hohe Arbeitsproduktivität erreicht werden. Die Seidenstickerei von Kaschmir oder das Handknüpfen von Teppichen durch orientalische Nomaden wären bei unserem Einkommensniveau nicht mehr denkbar. Auch die Weiterverarbeitung von Flachs bis zum Leinen, in vielen deutschen bäuerlichen Spinn- und Webstuben vor 150 Jahren noch Bestandteil produktiver Winterarbeit, ist längst der industriellen Massenfertigung zum Opfer gefallen. Heute geht auch der Weinausbau vom bäuerlichen

4. Grenzverschiebungen im Wirtschaftswachstum

83

Kleinkeller zunehmend in die technisch, ökonomisch und kaufmännisch überlegenen Winzergenossenschaften über. Alle genannten Beispiele ländlicher Heimarbeit schaffen nicht nur Veredelungsgewinne, sondern auch Transportkostenersparnisse, denn das Veredelungsprodukt ist grundsätzlich transportfähiger als der Rohstoff. Unter extremsten Verhältnissen (Kleinstbetriebe ohne Zugkraft, Nomadenwirtschaft, entlegene Hochgebirgssiedlungen) schaffen solche Formen der Heimarbeit überhaupt erst die Möglichkeit der Marktbelieferung, auch wenn schon der Rohstoff technisch recht transportfähig ist wie bei Wolle und Seide. Auch Heimarbeit ist also geeignet, die Kommerzialisierungsgrenzen hinauszuschieben. Nun ist aber die Kommerzialisierung von Farmen nicht eine Frage absoluter, sondern eine solche relativer Natur. Sie stuft sich gradweise ab. Man kann grob unterscheiden: 1. Subsistenzbetriebe, die im allgemeinen nur für den Eigenverbrauch produzieren und deren Verkauf unter 25 % des Rohertrages liegt; 2. Wenig kommerzialisierte Betriebe, die schon planmäßig Verkaufsproduktion betreiben, deren Anteil 25 bis 50% des Rohertrages beträgt; 3. Stark kommerzialisierte Betriebe, die 50 bis 75% des Rohertrages verkaufen und 4. Voll kommerzialisierte Betriebe, die weniger als 25% des Rohertrages für die Dekkung des Eigenbedarfes verwenden, also mehr als 75% vermarkten. Von 1. bis 4. kontrahieren die Verkehrsgrenzen. Je größer die Vermarktungsquote der Produktion, um so größer ist die Abhängigkeit von der Marktlage. Hierbei spielt auch eine Rolle, daß ein Farmer der Stufe 2. für seine nur partielle Marktproduktion solche Betriebszweige wählen kann, die einen nur geringen Transportwiderstand besitzen. Ein voll kommerzialisierter Farmer kann aus arbeits- und düngerwirtschaftlichen Gründen sowie mit Rücksicht auf Fruchtfolge und Risiko nicht gleichermaßen flexibel in der Produktionsplanung sein.

4. Grenzverschiebungen im Wirtschaftswachstum Aus allem bisher Gesagten könnte nun der falsche Eindruck entstehen, daß die Grenzen der Farmwirtschaft ein für alle Mal fest gegeben seien. Das ist aber keineswegs der Fall. Vielmehr sind die marginalen Zonen des Agrarwirtschaftsraumes nicht stabil, sondern labil. Sie verschieben sich im Zuge der technischen und wirtschaftlichen Entwicklung in recht flexibler Adaption.

a) Mechanisch-technische Fortschritte als Ursache Mechanisch-technische Fortschritte können gerade die soeben erwähnten Verkehrsgrenzen erheblich verschieben. Jede Verkehrserschließung vermindert die wirtschaftliche Marktentfernung aller von ihr partizipierenden Farmen und schafft günstigere Tauschkraftrelationen. Jede neue Eisenbahnlinie, jede neue Straße, jede Verbilligung der Transporttarife muß die Transportkostendifferenzen verschieden weit vom Markt gelegener Betriebe mindern, die Transportkostenbelastung der marktfern gelegenen

84

III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes

Farmen mäßigen und dadurch die Loco-Hofpreise landwirtschaftlicher Erzeugnisse steigern sowie die der gewerblich hergestellten Betriebsmittel senken. Die bisherigen Grenzbetriebe erzielen jetzt eine Differentialrente. Jenseits dieser Betriebe entsteht ein neuer, zusätzlicher Ring von Siedlerbetrieben, der so weit reicht, bis die Differentialrente nach Maßgabe der Verkehrslage ihren Nullwert findet. Hier liegt die neue Verkehrsgrenze. Das Marktgebiet hat sich erweitert, der Agrarwirtschaftsraum vergrößert. Auch Fortschritte in der Erntetechnik können die räumliche Ordnung der Agrarproduktion maßgeblich beeinflussen. Wo die Bewirtschaftung mit Maschinen-Größtaggregaten Einzug hält, werden die Erzeugungskosten von Weizen und Gerste in der Trockenfarmerei stark gesenkt, so daß ein Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Ranchbetrieb erzielt wird. Im Columbiabecken der nordwestlichen USA waren vor der Vollmechanisierung Weizenerträge von 6,0 dt/ha, um 1955 nur noch solche von 4,5 dt/ha erforderlich, wenn der Weizenbau die Konkurrenz der trockenheitstoleranten Ranch aushalten sollte. Das hat bedeutet, daß das Niederschlagsminimum für die Trockenfarmerei von 350 bis 300 mm/Jahr auf 300 bis 250 mm/Jahr, also um 50 mm/Jahr absank. Die agronomische Trockengrenze schob sich hinaus. In Mitteleuropa wurde der frühere arbeitswirtschaftliche Streß der Getreideernte stark durch den Mähdrescher, der der Rübenpflegearbeiten stark durch das vereinzelungslose Verfahren mit Herbiziden, der der Zuckerrübenernte stark durch die Vollernter gemildert. Die technische Entwicklung im Rübenbau zeigt, wie stark der Wille war und wie bereitwillig die beträchtlichen Kapitalinvestitionen getätigt wurden, um die genannten Streßsituationen abzubauen. In England konnte der Arbeitsaufwand für die Ernte- und Ladearbeiten im Zuckerrübenbau von 1954 bis 1965 von 180 auf 65 AKh/ha gesenkt werden. Im Zuckerrübenbau der USA wurden 1953/55 noch 35,79, 1971/73 nur noch 16,66 AKh je t Zucker (Rohwert) aufgewandt. Diese technischen Fortschritte haben dazu geführt, daß der Zuckerrübenbau in seinen bisherigen Anbaugebieten ausgedehnt werden konnte und daß ihm neue, zusätzliche Standorte erschlossen wurden. Wieviel Arbeit hat die Drainage der mittelschweren Marsch erspart! Manche Marschböden an der Nordseeküste und am Unterlauf von Elbe, Oste, Weser und Ems, die früher absolutes Dauergrünland trugen, sind erst durch die Drainage ackerfähig geworden. Die bodenbedingten Grenzen des Ackerbaues schoben sich also hinaus. Es gibt schwere Böden, die auf der Stufe des Hackbaues noch nicht bewirtschaftet werden können. Sie können erst auf der Stufe des Pflugbaues mit Ochsenanspannung in das Kulturland einbezogen werden. Andere Böden sind noch schwerer und sind erst über Schlepperzugkraft nutzbar zu machen. Die fortschreitende Verfahrenstechnik erweitert also den Agrarwirtschaftsraum. In wendekreisnahen Zonen gibt es Landstriche mit so kurzer Regenzeit, daß diese so gut wie gänzlich benötigt wird, wenn Hirse bzw. Gerste auskörnern sollen. Solange die Energiequelle des Farmers die menschliche Muskelkraft oder die tierische Anspannung sind, dauern Bodenbearbeitung und Saat zu lange, um dem Getreide noch eine genügende Wachstumszeit übrigzulassen. Solange sind diese Standorte absolutes Naturweideland. Erst die sehr viel höhere Schlagkraft des Schleppers erlaubt es, die agronomische Trockengrenze bis in diese Regionen vorzuschieben. Große Flächen im mittleren Südwestafrika waren wegen der Schwierigkeit der Tränkwasserversorgung vor 100 Jahren nur durch die nomadisierenden Hereros periodisch

4. Grenzverschiebungen im Wirtschaftswachstum

85

nutzbar. Erst die Brunnenbauten der weißen Siedler machten später den stationären Ranchbetrieb möglich. Im Sahara-Randgebiet bleiben große Flächen aus Mangel an Tränkwasser von den Nomaden ungenutzt. Brunnenbauten können die Trockengrenze der Viehhaltung hinausschieben und zu der so dringend notwendigen Erweiterung des Lebensraumes mancher Nomadenstämme beitragen.

b) Biologisch-technische Fortschritte als Ursache Auch biologisch-technische Fortschritte können die Grenzen des Agrarraumes erweitern. Im Verbreitungsgebiet der Tsetse-Fliege, der Überträgerin der Nagana, konnten veterinärhygienische Fortschritte die Grenzen der Viehhaltung hinausrücken. Gerade in den Tropen sind die Ernteverluste durch Schädlinge, Krankheiten und Unkräuter bei manchen Nutzpflanzen groß: in Afrika beim Weizen 39%, bei Erdnuß 40% und bei Hirse 45% der potentiellen Ernten. Gelingt es der Phytomedizin, durch Neuentwicklungen diese Schäden bei bestimmten Kulturen zu halbieren, so wird die Wettbewerbskraft der begünstigten Nutzpflanzen gestärkt; sie rücken über ihre bisherigen Grenzstandorte hinaus vor. In den Industrieländern des gemäßigten Klimas hat die Erfindung von Atz-, Wuchsstoff- und Bodenherbiziden als arbeitsparende Unkrautbekämpfungsmittel im Verein mit anderen technischen Fortschritten wesentlich dazu beigetragen, daß heute reine Getreidefruchtfolgen möglich sind. In den Entwicklungsländern der feuchten Tropen werden diese Herbizide wahrscheinlich umwälzend auf den Landbau wirken, sobald die Preis-Kosten-Entwicklung ihren Einsatz in größerem Umfange erlaubt. Unter diesen ökologischen Bedingungen ist der Unkrautwuchs ja noch weit stärker als im gemäßigten Klima und der Landbau ist dort zum guten Teil ein ewiger Kampf gegen das Unkraut. Die Pflanzenzüchtung hat viel zur Ausweitung des Agrarraumes geleistet. Sie hat z.B. durch Züchtung von Sommergerstensorten mit immer kürzerer Vegetationszeit den Trockenfeldbau in den südlichen Mittelmeerrandstaaten schrittweise immer weiter gegen die Sahara vorgeschoben und gleichzeitig den S. Gerstenbau im hohen Norden immer weiter polwärts möglich gemacht. Das Vorschieben des Hybridmaises in Mitteleuropa von Süden nach Norden in den letzten drei Jahrzehnten ist ein weiteres Beispiel. Vor dem letzten Kriege wurde Mais in Europa zur Hauptsache in der Po-Ebene und in Südwestfrankreich angebaut. Heute ist das Pariser Becken die größte Anbauregion der Europäischen Gemeinschaft. In der Bundesrepublik hat sich der Körnermaisbau zumindest in Tal- und Beckenlandschaften bis zum Rhein-Main-Gebiet einen festen Platz erobert. Selbst in Schleswig-Holstein ist heute bereits Körnermaisbau zu finden. Wichtiger noch war seinerzeit das Vordringen neuer Sommerweizensorten in Kanada mit der schrittweisen Erzüchtung von mehr Frühreife (E. Raddatz 1954, S.48ff.; vgl. hierzu auch Abb. 19): - 1763 war Weizenbau nur längs des Lawrence-Stromes möglich. - 1880 bis 1890 drang die Sorte Red Fife von Osten nach Westen vor. - Ab 1909 wurde der Marquis-Weizen angebaut, der bei einer um 6 bis 10 Tage kürzeren Vegetationszeit als Red Fife sicher in 120 Tagen reifte und die Polargrenze des Weizenbaues um 300 km nach Norden vorschob.

86

III. D i e Abgrenzung des Weltagrarraumes

Polargrenzen

des Anbaues in Kanada

160°

Nördl.

100

60

Eismeer

1870

W. Weizen,

- - - - - - -

1911

S.



1940

S. Weizen

1970

Weizen

— Quelle:

HO

Geographie.

1970 Mit

der

Erde

Weizen

Milchwirtschaft (Redlife,

Marquis)

(Marquis)

Ackerbau und

ihren

Gesetzen

leben.

Stuttgart

1972. S.59.

Abbildung

19

- Ab 1926 stand der Garnet-Weizen zur Verfügung, der nochmals 5 bis 7 Tage früher reifte und die Polargrenze nochmals um 200 km weiter nach Norden verlegte. — Heute gibt es Sorten, die in weit weniger als 100 Tagen reifen. Wenn die Polargrenze des S.Weizens in Finnland von 1922 bis 1946 etwa vom 63. bis 66.° n.Br. und in Kanada von 1890 bis 1926 um etwa 500 km nach Norden vorgeschoben werden konnte, so waren das primär durch Züchtung bedingte Verlagerungen der Rentabilitätsgrenzen. Sekundär aber führte diese Entwicklung dazu, daß die weiter südlich gelegenen ursprünglichen Polargrenzen des S. Weizens streßmildernde Vorteile gewannen. Wo die High Yielding Varieties (H. Y. V.) von Reis und Weizen die Erträge verdoppeln und verdreifachen, wird nicht nur der betriebsgrößenbedingte Streß entschärft, so daß

5. Die Kontraktion des Weltagrarraumes als Zukunftsaspekt

87

man auf gleicher Fläche mehr Nahrungsmittel produzieren und der optimalen produktiven Kombination näherkommen kann. Gleichzeitig wird vielmehr die Wettbewerbskraft des Reis- bzw. Weizenbaues gegenüber den um den gleichen Standort konkurrierenden Bodennutzungszweigen gestärkt, so daß in den bisherigen Anbaugebieten von Reis und Weizen mehr von diesen Getreidearten angebaut werden kann und neue Anbaugebiete für Reis und Weizen erschlossen werden können.

c) Das Wirtschaftswachstum insgesamt als Ursache Die wirtschaftliche Entwicklung insgesamt ist durch folgende Merkmale gekennzeichnet: 1. Immer weitere technische Fortschritte und damit Ubergang zu immer neuen Produktionsfunktionen mit höherer Effizienz; 2. Verknappung und Verteuerung des Kulturbodens mit dem Zwang zu höherer Bodenproduktivität ; 3. Verbilligung aller Kapitalgüter durch technische Fortschritte, volkswirtschaftliche Arbeitsteilung sowie Industrialisierung und dadurch 4. wachsende Arbeitsproduktivität mit der Folge steigender Arbeitseinkommen. Alle diese Wachstumserscheinungen beeinflussen die Marginalzonen des Agrarwirtschaftsraumes z.T. durchgreifend. Das wird später beispielhaft an der Agrarentwicklung auf einem Standort der äußeren Tropen, der Trockensavanne, vor Augen geführt, welche sich mit geringen Abwandlungen auch in bestimmten Steppengebieten der Subtropen und der gemäßigten Breiten vollzieht. Erörtert wird die Verschiebung der agronomischen Trockengrenze im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung (s.S.454 ff.).

5. Die Kontraktion des Weltagrarraumes als Zukunftsaspekt Erweitert man das Blickfeld auf die Tropen insgesamt und ihre vier maßgeblichen Hauptgruppen landwirtschaftlicher Betriebsformen, so dürfte sich in der ferneren Zukunft das ländliche Raumbild der niederen Breiten durch Wettbewerbsverschiebungen und Standortsverlagerungen der Betriebsformen wie folgt entrollen: A. Expandieren werden 1. die Zonen der Betriebsformen mit Baum- und Strauchkulturen, weil a) die Weltmärkte für die meisten ihrer Produkte expandieren, b) es sich um Intensivbetriebszweige handelt und c) die inneren Tropen dieser Betriebsformen im Hinblick auf ihre gefährdete Bodenfruchtbarkeit dringend bedürfen; 2. die Zonen des Bewässerungsfeldbaues, weil a) die Volkswirtschaften ihre Wasservorräte in zunehmendem Maße durch Großprojekte von Staudämmen usw. erschließen, b) die künstliche Bewässerung Boden- und Arbeitsproduktivität in gleicher Weise hebt und c) der Überstau die Bodenfruchtbarkeit ähnlich wie die Urvegetation schont.

88

III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes

B. Kontrahieren werden 1. die Zonen des Regenfeldbaues, weil ihr Areal von drei Seiten her beschnitten wird: a) im Regenwaldgürtel durch Betriebsformen mit Baum- und Strauchkulturen, b) in der Feuchtsavanne durch den Bewässerungsfeldbau und c) in der Nähe der heutigen agronomischen Trockengrenzen durch das Vordringen der extensiven Weidewirtschaft; 2. die Zonen der extensiven Weidewirtschaft, weil sie a) zwar in den Randzonen des heutigen Trockenfeldbaues solche Flächen gewinnen, die bei steigendem Lohnniveau ihre Ackerbauwürdigkeit wegen ihres geringen Ertragsniveaus verlieren, b) dieser Gewinn aber durch den Flächenverlust in Halbwüsten und Dornsavannen überkompensiert wird, aus denen sich die extensive Weidewirtschaft wegen allzu geringer Produktivität mehr und mehr zurückziehen dürfte. Die Ackerbauzone wird somit von zwei Seiten eingeengt werden, von den Randtropen her durch extensive Weidewirtschaften und vom Äquator her durch Baum- und Strauchkulturen. Immer größere Anteile der Tropen werden sich somit wieder ihrer naturgewollten Vegetationsdecke annähern können, die Randtropen dem Grasland und der Äquatorgürtel dem Baumbestand, auch wenn nun gegenüber dem Urzustand aus einer Naturlandschaft eine Kulturlandschaft geworden ist. Der Agrarraum der Tropen insgesamt wird in den Wendekreiszonen einbüßen, aber in Äquatornähe noch Flächen hinzugewinnen. In der näheren Zukunft dürfte die zweite Tendenz die stärkere sein. Die Entschärfung der standortsbedingten Streßsituationen der Weltlandwirtschaft insgesamt muß nun aber noch unter einem ganz anderen, zunächst wenig überzeugenden Aspekt gewertet und beurteilt werden: Die Agrarproduktion wird sich mit der Zeit unter dem Druck des Lohn- und Einkommensniveaus und bei zunehmender Verbilligung aller Kapitalgüter von den weniger produktiven Standorten zurückziehen und auf den intensivierungsfähigen Standorten eine um so höhere Produktivität entfalten. Diese These muß sich natürlich unter den Perspektiven des Welternährungsproblems behaupten. Grundsätzlich kann der Nahrungsspielraum der Menschheit landwirtschaftlich auf zwei Wegen vergrößert werden: 1. durch Extension, d.h. durch Neulandgewinnung, wodurch sich der Agrarraum vergrößert oder 2. durch Intension, d.h. durch Hektar-Ertragssteigerung, wodurch sich der Agrarraum u.U. verkleiner kann. Bis auf weiteres werden beide Wege gleichzeitig beschritten werden müssen, um dem Bevölkerungswachstum und der Nahrungsnot Herr zu werden. Dennoch spricht manches dafür, daß auf lange Sicht die Intension die stärkere Tendenz entwickeln wird, denn - die Pflanzenzucht und die Verbilligung aller ertragssteigernden Betriebsmittel werden die Erträge in noch unvorstellbarem Ausmaß heben; - die ökologisch bedingten Grenzstandorte von heute werden mangels ausreichender Einkommensschöpfung in Ländern höherer Entwicklungsstufe aus der landwirtschaftlichen Produktion ausscheiden (Gebirgslagen, Trockenlagen etc.). In Finnland

5. D i e K o n t r a k t i o n d e s W e l t a g r a r r a u m e s als Z u k u n f t s a s p e k t

89

zieht sich die Polargrenze des S. Weizenbaues, in den USA und der UdSSR die agronomische Trockengrenze z. T. schon zurück. In den Hochalpen, im Apennin und in höheren Mittelgebirgslagen ist seit zwei Jahrzehnten das Phänomen der Höhenflucht zu beobachten; — es tun sich Sozialgrenzen des Landbaues auf (Sozialbrache). Von 1960 bis 1970 verlor die Bundesrepublik Deutschland 4,5 %, Belgien sogar 6,8 % der LF. Man schätzt, daß dieser Verlust von 1970 bis 1980 in der Bundesrepublik Deutschland noch einmal 3,5%, in Belgien 6,0% betragen hat. 1973 betrug das Brachland im Kreise Siegen über 30%, im Dillkreis sogar fast 40% LN. In der Bundesrepublik Deutschland hat sich das Areal an Sozialbrache von 1967/68 bis 1977/78 genau verdoppelt (s.Abb. 20).

Alternativen ohne Agrarproduktion

für

Bodennutzung

Wochenendhäuser Freizeitanlaoen 9 . . . Gewässer

(FlachenmäOig r e l a t i v wenig Verwendungsmöglichkeiten)

B

I

E Offenhalten der Landschaft (mechanisches, chemisches oder biologisches Freihalten auf Kosten der öffentlichen Hand und / oder der Eigentümer Quelle-' Material zur Brachlandfrage. Hrsg.: Der Hess. Minister f. Landwirtsch.

Abbildung

20

u. Umwelt.

Wiesbaden

1972, S. 6.

90

III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes

— immer mehr Kulturland wird für Siedlungs-, Industrie-, Verkehrs- und soziale Zwecke in Anspruch genommen. Im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland ging die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 1935/38 bis 1980 von 14,6 auf 12,2 Mio. ha zurück. In der Neuner-EG nahm die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 1955 bis 1977 um 6%, die Ackerfläche sogar um 11% ab. Je höher die Einkommenserwartungen und das Lohnniveau steigen, ein um so höheres Ertragsniveau wird erforderlich. Deshalb werden im Zuge der Entwicklung bisher noch vollwertige Standorte zu Grenzstandorten, und bisherige Grenzstandorte müssen aus der Produktion ausscheiden. Die Landwirtschaft zieht sich immer mehr auf die produktivsten oder doch intensivierungsfähigsten Standorte zurück. Sie erzeugt auf immer kleineren Flächen immer mehr Nahrungsgüter. In den Hochalpen, im Apennin, in Südfrankreich oder in Teilen von Rheinland-Pfalz ist dieser Konzentrationsprozeß des Agrarraumes schon weit fortgeschritten. Es ist sicherlich schwer vorstellbar, daß der Weltagrarraum in fernerer Zukunft schrumpfen soll, obwohl wir unter dem Eindruck des Welternährungsproblems stehen und obwohl die FAO nachweist, daß im Zeitraum 1956 bis 1979 auf der Landfläche der Erde das Dauergrasland von 18,3 auf 23,7%, das unter Anbau stehende Land von 10,1 auf 11,1% und die Agrarflächen insgesamt von 28,4 auf 34,8 % gestiegen sind (Production Yearbook). Doch 23 Jahre sind nicht viel im volkswirtschaftlichen Wachstumsprozeß. In den USA ging das Farmland von 1950 bis 1978 von 486 auf 426 Mio. ha, d. h. um 12,4% zurück. Ebenso, wie in der gewerblichen Wirtschaft sehr handarbeitsintensive Produktionen wie Handknüpferei von Teppichen oder Handschnitzerei von Elfenbein nur in Niedriglohnländern möglich sind, ebenso gibt es Agrarproduktionszweige, welche von einem bestimmten Lohnniveau ab ihre Existenzfähigkeit verlieren. So wurden unproduktive Sennalmen zu Galtviehalmen, bis schließlich auch diese aufgelassen wurden. Es war wirtschaftlicher, den Produktionsausfall durch Intensivierung des Heimgutes zu kompensieren. Die Höhengrenze der Viehhaltung sank. Wieviele oder besser wie wenige Heidschnuckenherden gibt es noch? Sie bringen den Lohn des Schäfers zumeist nicht mehr ein. Die Grenzen der Hutweidewirtschaft werden enger. In Italien ist das Lohnniveau zwar niedriger, doch muß dennoch die sorrïmerliche Beweidung des Hochapennin durch Wanderschäfereien mehr und mehr unterbleiben, weil durch die ganzjährige Intensivproduktion in den fruchtbaren Küstenebenen ein Glied des Futterausgleiches für die Wanderschäfereien ausgefallen ist. Die Wirtschaftsweise der Küstenebenen zwingt also zur Höhenflucht im Hochapennin. Die Extension wird durch die Intension begrenzt. Wer den Nomaden ihren Lebensraum beschränkt und sie schließlich zur Seßhaftigkeit zwingt, muß sich darüber klar sein, daß die heutigen Weidegründe der Nomaden zumeist zu Unland werden müssen: Rückzug der Trockengrenzen der Viehhaltung. Wenn die Einkommenserwartungen in der Landwirtschaft eine Arbeitsproduktivität erfordern, die nur der Schlepper gewährleisten kann, so sinkt die noch bewirtschaftungsfähige Hangneigung gegenüber der Pferdeanspannung auf 40 % bei Grünlandnutzung und auf 25 % bei Ackerbau (L. Lohr 1971, S. 75 f.): Rückzug der Hanggrenzen bei Schleppereinsatz. Entwicklungspolitik erstrebt Einkommenssteigerung. Wirtschaftswachstum ermöglicht

6. Zusammenfassung

91

sie durch zunehmende Arbeitsproduktivität. Eine hohe Arbeitsproduktivität schränkt die Grenzen des Agrarraumes ein. Der Produktionsausfall muß und kann bei günstigen Kapitaleinsatzbedingungen durch Ertragssteigerung auf den intensivierungsfähigen Flächen nicht nur kompensiert, sondern sogar überkompensiert werden. Diese Zusammenhänge erklären auch den Rückzug der ökonomischen Polargrenzen des Getreidebaues rund um den Erdball im Industriezeitalter. In Sowjet-Karelien und der Komi-ASSR ging die Getreideproduktion von 30000 bzw. 37000 t im Jahre 1950 fast bis zum Nullwert Ende der 70er Jahre zurück (P. Rostankowski 1981, S. 151). Da die Sowjetunion in dieser Zeitspanne nicht etwa eine restriktive, sondern eine ausgesprochen expansive Getreideproduktion anstrebte, dürfte der Rückzug aus den nördlichen, wenig produktiven Grenzstandorten zugunsten einer Konzentration des Getreidebaues auf fruchtbareren Standorten erfolgt sein. Finnland hat seine Polargrenze des S. Weizenbaues von 1922 bis 1946 schrittweise vom 63. Grad n. Br. bei Vaasa um maximal 350 km bis in die Nähe des nördlichen Polarkreises bei Rovaniemi hinausgeschoben. Züchtungserfolge machten dieses möglich und die Bedingungen eines Agrarstaates mit Niedriglöhnen, später die Ernährungsschwierigkeiten im Kriege, und dann der Flüchtlingsstrom aus Karelien machten die Extension des Getreidebaues erforderlich. Das Wirtschaftswachstum Finnlands in der Nachkriegszeit aber hat dann die Nordgrenze des S. Weizenbaues sehr rasch wieder auf die Ausgangslage um 1922 zurückgeführt. Schon 1959 wurde der 63.Grad n.Br. annähernd wiedererreicht. Die Getreideanbaufläche Finnlands aber stieg dennoch von 1946/50 bis 1980 von 853269 auf 1347000 ha. Die Bruttobodenproduktion des Landes insgesamt belief sich vor 70—80 Jahren auf 1,5 Mrd., in den letzten Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg auf 3,5-4,0 Mrd. und 1960 auf 5,0 Mrd. Ernteeinheiten (= Futtereinheiten) (N. Westermarck 1962, S.46ff.). Quod erat demonstrandum: Die Aufgabe heißt, auf einem schrumpfenden Agrarwirtschaftsraum eine stark expansive Nahrungsgüterproduktion zu entwickeln. Die erforderlichen technischen Hilfsmittel sind schon weitgehend vorhanden. Ihr wirtschaftlicher Einsatz hängt von der Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Datenkonstellation der einzelnen Länder ab.

6. Zusammenfassung 1. Die Agrarfläche betrug 1979 nur 34,9% der Landfläche der Erde, und zwar 34,5 % der Landfläche der Entwicklungsländer sowie 35,4% derjenigen der entwickelten Länder (Industrieländer). 2. Die geographischen Grenzen der landwirtschaftlichen Betätigung werden durch klimatische Standortmängel wie Kälte, Trockenheit oder Nässe, durch Bewirtschaftungserschwernisse infolge Bodenart und Relief (großen Bodenbearbeitungswiderstand oder Steilhanglagen) oder auch durch ökonomische Standortsmängel wie eine allzu große Marktentfernung ausgelöst. 3. Im feucht-tropischen Regenwaldgürtel sind Hack- und Pflugbau noch möglich, die

92

III. Die Abgrenzung des Weltagrarraumes

Weidewirtschaft aber nicht (Feuchtgrenze). In allen übrigen marginalen Zonen geht die Grenze der Weidewirtschaft über die Grenze des Ackerbaues hinaus. So findet der Ackerbau (S. Gerste, Kartoffeln) im hohen Norden bei 70° n. Br. sein Ende, während das Rentier dem Lappen noch weit in die Tundraweiden folgt (Polargrenze). In den Anden gedeiht unter 15° s.Br. die Kartoffel bis in 4300 m Höhe, während die Weidezone erst bei 5210 m NN endet (Höhengrenze). Gerste und Hirse dringen in den Sahara-Randgebieten in Trockenzonen von 250 mm Jahresniederschlag vor, während die Schafweidewirtschaft noch bei 100, ja 75 mm möglich ist (Trockengrenze). 4. Bei allen Marginalzonen sind effektive Grenzen (zur Zeit gehandhabt), Rentabilitätsgrenzen (Gewinn = 0) und technologische Grenzen (technisch erreichbar) zu unterscheiden. 5. Alle Grenzen werden durch technische Fortschritte und Preis-Kostenverschiebungen beeinflußt. Sie verändern sich daher im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung. Sie sind nicht stabil, sondern labil. 6. Zur Zeit zwingt die Welternährungslage zu einer Ausweitung der Grenzen mit ganzer Kraft. Der Kampf um die Eroberung des Grenzraumes wird mit verschiedenen Waffen geführt. An der Polargrenze steht die Zucht kälteresistenter und schnellwüchsiger Nutzpflanzen im Vordergrund. An der Trockengrenze unterliegen sämtliche Maßnahmen des Landwirtes dem obersten Ziel der größtmöglichen Schonung der knappen Wasservorräte. In dünnbesiedelten Entwicklungsländern wird durch den Ausbau der Infrastruktur viel Ackerland gewonnen, weil die Verkehrsgrenzen sich in marktfernere Zonen verlagern. 7. Wenn dennoch für die fernere Zukunft eine Kontraktion des Agrarraumes vorausgesagt werden muß, so deshalb, weil alle Grenzzonen der Landwirtschaft Produktivitätsnachteile besitzen, die den steigenden Einkommensansprüchen im Wege stehen. Das Volumen an Nahrungsproduktion wird durch kräftige Zuwachsraten gekennzeichnet sein, aber es wird von einer schrumpfenden Nahrungsfläche gewonnen werden. Die heutigen Intensivzonen des Landbaues werden noch intensiver werden. Die heutigen extensivsten Zonen aber werden aus der Produktion ausscheiden.

Die Landwirtschaft ist ein Transportgewerbe wider Willen. Schurig - Markee

IV. Agrarbetriebe als Bausteine der Agrarlandschaft Die kleinsten Einheiten von Agrarräumen, Agrargebieten, Agrarzonen und Agrarlandschaften sind in jedem Falle Agrarbetriebe. Jede Analyse geographischer Einheiten muß deshalb mit einer Analyse landwirtschaftlicher Betriebe, ihrer Struktur, ihrer Standortsorientierung und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten enden und jede Raumforschung und Landesplanung mit betriebswirtschaftlichen Beurteilungen beginnen. Deshalb ist dieses Kapitel den Gestaltungskräften des landwirtschaftlichen Betriebes gewidmet. Unter einem Agrarbetrieb versteht man Erwerbswirtschaften aus dem Bereich der Urproduktion, die aus menschlichen Wohnstätten bestehen sowie aus landwirtschaftlich genutzten Flächen, die von jenen aus bewirtschaftet werden. In der Regel, besonders in kühleren Klimaten, gehört zu einem Agrarbetrieb auch ein Wirtschaftshof. Dem umfassenden deutschen Terminus „Agrarbetrieb" entspricht im angelsächsischen Sprachgebrauch der Terminus ,/arm". Spezialformen des Agrarbetriebes bzw. der Farm sind z.B. - die Ranch, das ist eine extensive Weidewirtschaft; - die Pflanzung, die überwiegend oder ganz aus Baum- und Strauchkulturen besteht, und - die Plantage, welche eine Großpflanzung darstellt, die gleichzeitig über Anlagen zur Weiterverarbeitung ihrer Erzeugnisse verfügt (Rohrzuckerfabrik, Ölmühle, Sisalfabrik, Teefabrik usw.). Das Wirtschaftsziel aller Agrarbetriebe ist grundsätzlich die Befriedigung der Bedürfnisse des Landwirtes und seiner Mitarbeiter sowie deren Familien. Unter wenig entwikkelten Verhältnissen besitzen die Agrarbetriebe hauswirtschaftlichen Selbstversorgungscharakter. Sie sind in sich geschlossene Naturalwirtschaften, die alles produzieren, was sie konsumieren und alles konsumieren, was sie produzieren (Nahrung, Faserstoffe, Brenn- und Bauholz, Genußmittel etc.). Im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung wächst dann die Marktverflechtung, so daß schließlich über die Geldwirtschaft eine Integration des Agrarbetriebes in die Volkswirtschaft in der Weise Platz greift, daß die Farmen sich auf die standortsgerechtesten Produktionen spezialisieren, alles nicht für die Selbstversorgung Benötigte verkaufen und aus dem Verkaufserlös Konsum- und Produktionsgüter vom Markt zurückkaufen. Von nun an gilt die These Albrecht Daniel Thaers (1752—1828), des Begründers der Agrarwissenschaft: „Die Landwirtschaft ist ein Gewerbe, welches den Zweck hat, durch Produktion (zuweilen auch durch fernere Bearbeitung) vegetabilischer und tierischer Substanzen Gewinn zu erzeugen oder Geld zu erwerben . . . Nicht die möglich höchste Produktion,

94

IV. Agrarbetriebe als Bausteine der Agrarlandschaft

sondern der höchste reine Gewinn, nach Abzug der Kosten — welches beides in entgegengesetzten Verhältnissen stehen kann - ist Zweck des Landwirts und muß es sein, selbst in Hinsicht auf das allgemeine B e s t e . . . " Die Betriebsformen der Landwirtschaft sind schier unermeßlich, weil es keinen Wirtschaftszweig gibt, der in so hohem Maße standortsabhängig ist wie gerade die Landwirtschaft. Tatsächlich gibt es auf unserem Erdball kaum zwei Agrarbetriebe, die einander vollkommen gleichen. Deshalb folgt in diesem Kapitel zunächst eine kurze Übersicht über alle diejenigen Kräfte und Kräftegruppen, die dem landwirtschaftlichen Betrieb Form und Gestalt verleihen. Schon Fr. Aereboe (1923) und Th. Brinkmann (1922) haben markant herausgestellt, daß es zwei ganz verschiedene Kräftegruppen sind, die die Betriebsorganisation in der Landwirtschaft bestimmen. Die eine Gruppe dieser Kräfte ist innerbetrieblicher Natur. Sie wirkt in dem Bestreben, möglichst an Produktionskosten zu sparen, darauf hin, daß Betriebszweige, die sich arbeits-, dünger- und futterwirtschaftlich sowie auch im Hinblick auf die Ausnutzung der Fruchtbarkeitsbedingungen des Bodens ergänzen, im Betrieb vereinigt werden. Diese Kräftegruppe zwingt damit zu einer möglichst vielseitigen Betriebsorganisation. Andererseits sind Kräfte wirksam, die es geraten erscheinen lassen, für den einen Betriebszweig mehr diesen, für den anderen mehr jenen Standort zu bevorzugen. Es sind Kräfte, die zumeist von außen auf den Betrieb wirken, wie insbesondere die natürlichen und wirtschaftlichen Standortsfaktoren. Jedes Betriebssystem ist nun das Ergebnis des Ausgleichs zwischen den nach Vielseitigkeit drängenden Kräften einerseits und den nach Einseitigkeit trachtenden Kräften andererseits. Dadurch, daß bald mehr die eine, bald mehr die andere Kraft an Stärke gewinnt, kommt es zur Ausbildung verschiedener Betriebssysteme. Will man auch die zeitliche Wandlung und Entwicklung der Betriebssysteme verstehen, die bewegenden Kräfte des Wirtschaftslebens, so muß man die Erklärung in der Dynamik der technischen Entwicklung und in den Preis-Kostenverschiebungen, also in einer dritten Kräftegruppe, suchen. Die ersten beiden Kräftegruppen erklären uns die Differenzierungen im agrargeographischen Nebeneinander der Betriebsformen zu gleicher Zeit. Die dritte Kräftegruppe gibt Aufschluß über das agrarhistorische Nacheinander am gleichen Ort oder über die Evolution der Agrarbetriebe.

1. Ursachen der Verbundproduktion von Agrarbetrieben Einer der hervorstechendsten Charakterzüge der Landwirtschaft ist das Vorherrschen von Verbundbetrieben. Die Ursachen einer mehr oder weniger großen Betriebsvielfalt sind folgende:

a) Arbeitsausgleich Unter fast allen Verhältnissen wird die höchste Kostenquote im landwirtschaftlichen Betrieb durch die Arbeits- und Zugkräfte sowie Maschinen verursacht (Kosten der Arbeitserledigung). Deshalb muß der Landwirt bestrebt sein, mit möglichst wenig Ar-

1. Ursachen der Verbundproduktion von Agrarbetrieben

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beitskräften und Arbeitshilfsmitteln auszukommen und das Vorhandene während des Jahresablaufs möglichst gleichmäßig produktiv zu beschäftigen, d.h. Arbeitsausgleich zu erzielen. Ein solcher Arbeitsausgleich aber ist in der Landwirtschaft nur selten mit nur einem oder zwei Betriebszweigen zu erreichen. Zwar stellt die Nutzviehhaltung, wenn man von der Futtergewinnung absieht, relativ gleichmäßige Arbeitsansprüche, und die Schweine-Stallmast oder der moderne Ablegebetrieb tragen sogar vollkommenen Arbeitsausgleich in sich selbst. In den meisten Bodennutzungszweigen dagegen sind Anbau-, Kultur- und Ernteaufwand zeitlich scharf fixiert und von unterschiedlichem Arbeitsbedarf. Zwischen ausgesprochene Spitzenzeiten schieben sich solche der Arbeitsruhe. Arbeitsausgleich zwecks Minimierung der Arbeitskosten ist dann nur dadurch zu erreichen, daß man im gleichen Betrieb verschiedene Bodennutzungszweige vereint, und zwar solche, deren Hauptarbeitskulminationspunkte sich nicht berühren, sondern sich zeitlich in der Weise ergänzen, daß die Arbeitstäler des einen Zweiges durch Arbeitsspitzen von anderen ausgefüllt werden und umgekehrt. Es gibt nur wenige Bodennutzungszweige, die allein für Arbeitsausgleich sorgen können. Die extensive Weidewirtschaft ohne Winterfütterung und die moderne Mähweidewirtschaft gehören dazu oder auch der Wein- und Zitrusbau. Regel aber ist, daß ein kostensenkender Arbeitsausgleich nur durch eine sinnvolle Viel- oder Mehrseitigkeit des Betriebes erreicht werden kann. Einschränkend ist allerdings zu sagen, daß nicht alle Betriebe in gleicher Weise auf Arbeitsausgleich angewiesen sind. Wenn Großbetriebe Wanderarbeiterkolonnen beschäftigen, so brauchen sie nur für gleichmäßigen Arbeitsbedarf während des Sommers einerseits und während des Winters andererseits, aber nicht zwischen beiden, zu sorgen. Solange in Süditalien extreme Unterbeschäftigung herrschte und den Latifundien jederzeit billige Saisonhilfskräfte für beliebig kurze Zeitspannen zur Verfügung standen, konnten die Latifundien sich auf einen ganz kleinen Stamm von ständigen Arbeitskräften für die Viehpflege und Maschinenbedienung beschränken. Sie konnten im übrigen auf Arbeitsausgleich verzichten und reine Körnerbauwirtschaft betreiben. Im kalifornischen Obst- und Gemüsebau sind Mono-, Duo-, allenfalls Trioproduktbetriebe die Regel, weil jederzeit mexikanische oder philippinische Wanderarbeiter zur Verfügung stehen und es dann sogar Vorteile verspricht, wenn man die Arbeit in wenigen kurzen Arbeitsspitzen häuft. Wo sich die Maschinenarbeit billiger als die Handarbeit stellt, kann man sich einseitig auf solche Bodennutzungszweige stützen, deren Arbeitsspitzen dem Maschineneinsatz gut zugänglich sind. So werden in den USA Getreide, Reis oder Baumwolle zum Teil in Monokultur gebaut. Wo schließlich ein bestimmter Betriebszweig eine solche wirtschaftliche Überlegenheit besitzt, daß er allein bei halbjähriger Beschäftigung der Arbeitskräfte mehr Einkommen gewährt als ein mehrseitiger Betrieb bei Ganzjahresarbeit, muß auf Arbeitsausgleich verzichtet werden, und die ,,Kofferfarmerei" der amerikanischen Präriestaaten ist die Folge. In der Regel aber bleibt die Landwirtschaft auf Arbeitsausgleich angewiesen und kann ihn zumindest in der gemäßigten Klimazone nur über verbundene Produktion erreichen. Der Grad der erforderlichen Vielgestaltigkeit wechselt allerdings mit der volkswirtschaftlichen Entwicklungsstufe. In Entwicklungsländern ist der Anbau auf den Farmen oft schon aus ökonomischen Gründen recht artenarm, so, daß häufig neben den Nahrungsfrüchten nur eine einzige

96

IV. Agrarbetriebe als Bausteine der Agrarlandschaft

Marktfrucht kultiviert wird. Wenn dann noch ökologische Anbaubeschränkungen hinzukommen, so ist ein einigermaßen zufriedenstellender Arbeitsausgleich nicht mehr zu erreichen. In der südlichen, gerade noch für Regenfeldbau geeigneten Sahelzone der Staaten Senegal, Mali, Niger, Tschad usw. gibt es Erdnußfarmen, die von Juni bis Oktober mit einer extremen Arbeitsspitze fertig werden müssen, während von Januar bis April fast garkeine produktive Arbeit zur Verfügung steht. Die Abbildungen 21 und 22 zeigen, daß ein guter Arbeitsausgleich auch auf höheren Entwicklungsstufen durchaus nicht immer gelingt. Jede der beiden Abbildungen zeigt einen Arbeitsaufriß der gleichen methodischen Grundlage. Beide Betriebe liegen in der nordwestdeutschen schweren Marsch, also im gleichen Naturraum, gehören vergleichbaren Betriebsformen an und wurden zur gleichen Zeit (um 1954) untersucht. Dennoch zeigt der Betrieb auf der Abbildung 21 einen miserablen Arbeitsausgleich, der hauptsächlich auf einen übersteigerten Rübensamenbau zurückzuführen ist und bei unserem heutigen Lohn- und Einkommensniveau zu einem sicheren wirtschaftlichen Zusammenbruch führen würde. Dem Betrieb auf der Abbildung 22 dagegen ist durch ein wohlausgewogenes Anbauverhältnis ein fast idealer Arbeitsausgleich gelungen (vgl. hierzu auch Kap. IX, 3.). Auf unteren und mittleren Technisierungsstufen ist Arbeitsausgleich in der Landwirtschaft nur über vielseitige Wirtschaftsweise zu erreichen. Auf den höchsten Technisierungsstufen bei nur noch geringem Handarbeitseinsatz dagegen löst das Bestreben nach Minimierung der Arbeitskosten eine Spezialisierung aus, weil Vollerntegeräte Spezialmaschinen darstellen, die nur für einen oder wenige Arbeitsgänge geeignet sind und deshalb im Interesse der Kostenverteilung nach großen Flächen des gleichen Betriebszweiges rufen, die man allerdings auch mehrbetrieblich bereitstellen kann (überbetriebliche Maschinennutzung). Auch zwingt ein hohes Lohnniveau zur Minderung der Rüst-, Verlust- und Wegezeiten durch Vergrößerung der Betriebszweige. Die Vollmotorisierung erlaubt eine spezialisierte Wirtschaftsweise auch eher als die tierische Anspannung, weil dem Schlepper eine geringere Festkostenquote als den tierischen Zugkräften innewohnt. Das Prinzip des Arbeitsausgleichs verliert also in Zukunft an Gewicht.

b) Fruchtfolge Für die Verbundproduktion in der Landwirtschaft ist weiterhin das Prinzip des Pflanzenwechsels verantwortlich. Um alle pflanzenhervorbringenden Produktivkräfte des Bodens voll auszuschöpfen, bedient man sich in aller Regel einer Fruchfolge, in welcher mit Flachwurzlern Tiefwurzler, mit Humuszehrern Humusmehrer, mit gareschädigenden garebildende Fruchtarten abwechseln - um nur einige der divergierenden Ansprüche und Leistungen zu nennen. Im Prinzip läßt man Pflanzen mit hohen Vorfruchtansprüchen auf solche mit hohem Vorfruchtwert folgen und stellt solche mit nur geringen Vorfruchtansprüchen hinter solche mit nur geringem Vorfurchtwert. Die eigentlichen Träger der Fruchtfolge sind diejenigen Elemente, die mit mäßigen Vorfruchtansprüchen hohe Vorfruchtwerte verbinden (Kartoffeln, Lupinen, Pferdebohnen, Raps), während die Hauptnutznießer der Gemeinschaft diejenigen sind, die hohe Ansprüche an ihre Vorfrucht stellen, selbst aber nur geringen Vorfruchtwert besitzen (Weizen, Gerste). Was die Natur durch Vielseitigkeit im räumlichen Nebeneinander, durch

1. Ursachen der Verbundproduktion von Agrarbetrieben

97

AK/100ha

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Abbildung 21: Mangelhafter Arbeitsausgleich. Quelle: Wie zu Abb. 22, S. 98.

IV. Agrarbetriebe als Bausteine der Agrarlandschaft

98

Hervorragender Arbeitsausgleich (Hackfrucht

AK/100 ha

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Quelle: M . R a b b e t h g e , T e c h n i k und B e t r i e b s w i r t s c h a f t des Z u c k e r r ü b e n s a m e n b a u e s L a n d w i r t s c h a f t - A n g e w a n d t e W i s s e n s c h a f t , Nr. 5 2 (19561, S . 1 0 0 .

Abbildung

Anbau

Futterbauwirtschaft)

in W e s t d e u t s c h l a n d .

22

Pflanzengesellschaften, erreicht, wird also in dem zumeist auf Reinkulturen angewiesenen Ackerbau durch Vielseitigkeit im zeitlichen Nacheinander angestrebt. Die Erträge fast aller Bodennutzungszweige fallen um so höher aus, je seltener die gleiche Fruchtart auf ein und demselben Felde wiederkehrt. Allerdings ist der aus Fruchtfolgenotwendigkeiten resultierende Zwang zur Verbundproduktion nicht überall derselbe. Das erforderliche Anbauintervall der gleichen Kulturpflanze ist nicht auf allen Standorten gleich. Rotklee kann man im Trockenklima erst nach sechs, im Rheinland schon nach fünf und in England sogar schon nach vier Jahren auf sich selbst folgen lassen, ohne daß Kleemüdigkeit eintritt. Nematodenrücksichten verlangen im Zuckerrübenanbau auf leichten Böden ein vierjähriges, auf Lößböden nur ein dreijähriges Anbauintervall. In der Emilia und im Pariser Becken baut man Zuckerrüben bedenkenlos jedes zweite Jahr an. Vor allem aber sind nicht alle Kulturpflanzen in gleicher Weise auf eine Fruchtfolge angewiesen. Die Beispiele des ewigen Roggenbaues oder der überseeischen Monokulturen mit Reis, Mais, Baumwolle oder Zuckerrohr zeigen, daß es Fruchtarten gibt, die so selbstverträglich sind, daß sie sogar Daueranbau zulassen. Neben spezifischen Standorts- und Kulturpflanzeneigenschaften vermögen auch technische Fortschritte die Bedeutung des Pflanzenwechsels und damit der Vielseitigkeit der Betriebe abzuwandeln. Wenn man durch Motorisierung der Zugkraft schlagkräftiger in der Bodenbearbeitung wird, kann man auf bodenlockernde Kulturpflanzen ver-

1. Ursachen der Verbundproduktion von Agrarbetrieben

99

ziehten. Wenn geeignete Spritz- und Stäubemittel für die Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten und -Schädlingen billig zur Verfügung stehen, braucht die Fruchtfolge nicht allein für Pflanzenschutz zu sorgen. Wenn das Unkraut mit chemischen Wuchsstoffmitteln bekämpft werden kann, hat man in der Fruchtfolge größeren Spielraum. Die Fesseln der Fruchtfolge lockern sich also im Zuge der volkswirtschaftlichen Verflechtung der Landwirtschaft immer mehr. Schon diese kurze Skizzierung des Arbeitsausgleiches und der Fruchtfolge als zweier integrierender, die Verbundproduktion mit mehreren Betriebszweigen motivierender Kräfte zeigt nun aber an Hand der Abbildung 23, daß diese nach Vielseitigkeit drängenden Kräfte durchaus auch miteinander in Widerstreit stehen können. Für drei verschiedene deutsche Standorte sind hier je eine vielseitige, eine vereinfachte und eine einseitige Fruchtfolge aufgeführt. In biologischer Hinsicht sind die vielseitigen Fruchtfolgen die günstigsten, die einseitigen die ungünstigsten. Wenn nun aber bei hohem Lohnniveau und vergleichsweise niedrigen Maschinenkosten ein Anreiz zu vollmechanisierter Ernte besteht, so stufen sich die arbeitswirtschaftlichen Vorteile der Fruchtfolgen in umgekehrter Richtung ab. Die vielseitigen Fruchtfolgen benötigen nämlich drei, die vereinfachten zwei verschiedene Vollerntegeräte und die einseitigen Rotationen kommen sogar mit einer einzigen Maschine, dem Mähdrescher, aus. Der Landwirt steht dann vor der Wahl, die bodenbiologisch günstigste, vielseitige Fruchtfolge trotz hoher Arbeitskosten zu bevorzugen oder die Arbeitskosten durch Anwendung der einseitigen Fruchtfolgen kräftig zu senken unter Inkaufnahme bodenbiologischer Nachteile. Oft wird er eine Kompromißentscheidung zugunsten der vereinfachten Fruchtfolgen treffen, jedoch nicht immer; denn es sind noch eine Reihe weiterer betriebsgestaltender Kräfte im Spiele, wie die folgenden Ausführungen zeigen. c) Düngerausgleich Auch die Notwendigkeit des Düngerausgleichs, die sowohl dem Nährstoffausgleich als auch der Bereitstellung ausreichender Humusrohstoffmengen Rechnung zu tragen hat, ist Triebkraft für die verbundene Produktion. Solange Mineraldüngemittel noch nicht zur Verfügung stehen oder noch sehr teuer sind, muß das Nährstoffkapital des Bodens durch Anbau verschiedener Kulturpflanzen mit verschiedenen Ansprüchen voll ausgenutzt werden. Man muß dann durch Tiefwurzler, Brache und bestimmte Bodenbearbeitungsmaßnahmen für verstärkten Nährstoffaufschluß sorgen. Auf höherer Entwicklungsstufe gibt es andere Mittel. Der Nährstoffausgleich zwischen stickstoffmehrenden und stickstoffzehrenden Kulturpflanzen, zwischen kalihungrigen und kalianspruchslosen, kalkliebenden und kalkfliehenden Feldfrüchten, der vor 50 bis 80 Jahren auch in Mitteleuropa noch weitgehend durch Fruchfolgemaßnahmen erreicht werden mußte, kann heute in Industriestaaten durch Düngung bewerkstelligt werden; denn die Mineraldünger haben sich in den letzten Jahren derartig verbilligt, daß eine bestimmte Nährstoffwirkung heute günstiger durch entsprechende Mineraldüngergaben als durch eine mehr oder weniger große Zersplitterung der Fruchtfolge erzielt werden kann. Andererseits gewinnt aber der Humusausgleich in vielen Landbauzonen bei fortschreitender Intensivierung an Bedeutung. Wer keine Humuszehrer baut, braucht auch für Humusausgleich nicht zu sorgen. Bei geringem Hackfrucht-, aber starkem Feldfutterbau mag der Wurzelhumus des Feldfutterbaues allein genügen. Der Stalldünger ist noch

100

IV. Agrarbetriebe als Bausteine der Agrarlandschaft

Fruchtfolgen mit wechselndem Bedarf an Maschinenkapital

Standort

Leichter Boden • • • Feucht-kühles Klima

Mittlerer Boden • • • Mittleres Klima

Schwerer Boden • • • Trocken-warmes Klima

Die Fruchtfolgen s nd einseitig vielseitig vereinfacht Anzahl der e rforderlichen V u w w v] ncd § £•3 £¡2

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s 50 ha LN) Hannovers von 14,1 auf 11,1 zurück. Heute hat man oft nur noch zwei bis drei Betriebszweige. Die Ursachen dieser Erscheinung liegen darin, daß sich der Wirkungsgrad aller integrierenden Kräfte bei hohem volkswirtschaftlichen Entwicklungsstand ermäßigt. Bleiben wir zunächst beim Arbeitsausgleich. Bei schwacher volkswirtschaftlicher Verflechtung drängen sowohl die menschlichen und tierischen Arbeitskräfte als auch die hier schon vorhandenen Maschinen und Geräte zur Diversifizierung, weil sie alle potentielle Verbundkosten verursachen und daher zur Abdeckung ihrer ungesättigten Kapazitäten die Einfügung komplementärer Betriebszweige nicht nur zulassen, sondern sogar erfordern. Bei starker volkswirtschaftlicher Verflechtung werden nun aber die Arbeitskräfte so knapp und teuer und die Maschinen vergleichsweise so billig, daß auch der Ernteaufwand mechanisiert werden muß. Die hierfür erforderlichen Maschinen verursachen meistens absolute Spezialkosten. Sie können nur einem einzigen Zweck dienen. Ihre Festkosten lassen sich nicht auf mehrere Betriebszweige verteilen, sondern nur dadurch, daß man demjenigen Betriebszweig, dem die jeweilige Maschine dient, einen genügend großen Umfang gibt. Die Kosten, die durch den Einsatz von Vollerntemaschinen entstehen und auf Schwerpunktbildung in der Farmwirtschaft drängen, sind bedeutend. Man denke nur an die Kapitalinvestitionen und -kosten im Falle von Baumwoll- oder Maispflückmaschinen, selbstfahrenden Mähdreschern für Getreide, Mais, Hirse oder Soja, Zuckerrohrerntemaschinen, Kartoffel- und Rübenvollerntern usw. Um diese Maschinen-Aggregate herum sind die Agrarbetriebe zu organisieren, so daß eine vielseitige Wirtschaftsweise bei vollmechanisierter Verfahrenstechnik schließlich nur noch im Großbetrieb möglich ist. Der Masse der bäuerlichen Betriebe bleibt keine andere Wahl als zu spezialisieren, weil man unmöglich auf der Fläche eines Familienbetriebes sechs oder acht Betriebszweige vollmechanisieren kann. Die Zugkraftmotorisierung erleichtert nun auch die Spezialisierung der Betriebe, weil Schlepper kostenwirtschaftlich viel weniger Einsatzstunden je Jahr als Ochsen oder Pferde benötigen. Konzentriert man sich auf den Kern des Sachverhaltes, so ist im allgemeinen zu sagen:

432

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

- Arbeitsintensität fördert die Diversifizierung, weil menschliche und tierische Arbeitskräfte potentielle Verbundskosten verursachen. — Kapitalintensität fördert die Spezialisierung, weil zumindest die Vollerntemaschinen meist absolute Spezialkosten entstehen lassen. Arbeitswirtschaftliche Rücksichten zwingen also dazu, beim Übergang von der arbeitszur kapitalintensiven Landwirtschaft die Diversifizierung abzubauen und vom Verbund* zum Spezialbetrieb überzugehen. Eine Reihe technischer Hilfsmittel, die die Industrie der Landwirtschaft auf dieser Stufe kostengünstig anbietet, läßt diese Spezialisierung auch zu. Nur einige Beispiele: Die Bodennutzung als integrierender Betriebsgestaltungsfaktor verliert bei starker volkswirtschaftlicher Verflechtung der Landwirtschaft an Kraft. Mineraldüngung, therapeutischer Pflanzenschutz und Herbizide lockern die Bande der Fruchtfolge. Die Erleichterung der Raumüberwindung durch den Ausbau der Infrastruktur macht die Selbstversorgung der Farmen weitgehend entbehrlich, weil sie den Zukauf von Nahrungsmitteln ermöglicht. Auch der Zwang, durch vielseitige Betriebsorganisation Verlustgefahren vorzubeugen, ermäßigt sich; denn das Risiko wird dem Landwirt mehr und mehr von der Gesellschaft abgenommen. Versicherungsgesellschaften decken das Ernterisiko. Das Marktrisiko aber übernimmt mehr und mehr der Staat, indem er immer bessere agrarpolitische Instrumente entwickelt, um konjunkturelle und saisonale Preisschwankungen abzuschwächen. Schließlich wird die Spezialisierung der Betriebe auch noch dadurch gefördert, daß mit fortschreitender wissenschaftlicher Durchdringung des Landbaues die Anforderungen an das Wissen und Können der Farmer in jedem einzelnen Betriebszweig immer größer werden. Unmöglich wird es für den einzelnen, sich alle notwendigen Spezialkenntnisse und -erfahrungen in vielen Betriebszweigen anzueignen. Der Farmer wird zum Spezialisten. Zusammenfassend läßt sich sagen: Starke volkswirtschaftliche Verflechtung führt zur Spezialisierung der Betriebe, Farmen und Plantagen, zur Bildung von Schwerpunkten in der Betriebsorganisation.

d) Stufen der Betriebsvielfalt im Zuge der volkswirtschaftlichen Gesamtentwicklung Wenig entwickelte Landwirtschaft ist arbeitsintensiv, fortgeschrittene kapitalintensiv. Arbeitsintensität aber führt zur Diversifizierung, Kapitalintensität dagegen zur Spezialisierung der Agrarbetriebe. Bei niedrigem Bodenwert wird extensiv gewirtschaftet. Es müssen einseitige Betriebe zur Ausbildung kommen. Steigt der Boden wert und damit die Intensität, so müssen die Agrarbetriebe so lange vielseitiger werden, wie ihre volkswirtschaftliche Verflechtung noch gering ist. Bei starker volkswirtschaftlicher Verflechtung der Landwirtschaft wird die Betriebsweise wieder spezialisiert, ohne jedoch die Einförmigkeit, die bei niedrigem Bodenwert in Erscheinung trat, wieder zu erreichen. In der Abbildung 109 sind diese Vorgänge schematisiert.

3. Diversifizierung und Spezialisierung des Produktionsprogrammes

Diversifizierung im Anzahl xwtiqt

je

und Spezialisierung der Wirtschaftswachstum

433

Farmen

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Diversifizierung

l

Abbildung

109

In der Regel entsprechen Monoproduktbetriebe; 1. der extrem extensiven Landwirtschaft 2. der arbeitsintensiven Landwirtschaft Verbundbetriebe und 3. der kapitalintensiven Landwirtschaft Spezialbetriebe. Da die Landwirtschaft ihre Intensität aber im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung in der Reihenfolge extensiv - * arbeitsintensiv —» kapitalintensiv wandelt, muß folgende Veränderung in der Betriebsvielfalt zu erwarten sein: Monoproduktion —» Diversifizierung —» Spezialisierung. Dabei können Ausnahmen vorkommen. Wenn z. B. die Industrialisierung schon in einem Zeitpunkt einsetzt, in dem die Besiedlungsdichte noch relativ schwach ist, entstehen überhaupt keine vielseitigen Agrarbetriebe. Die extensive Landwirtschaft geht dann unmittelbar in eine kapitalintensive, der Monoproduktbetriebe direkt in einen Spezialbetrieb über. In vielen Ländern der Neuen Welt war und ist das der Fall. Ein hoher Diversifizierungsgrad der Betriebe wird dann nie erreicht. Er folgt auch nicht etwa als dritte Stufe; denn wenn ein rapides Bevölkerungswachstum erst nach der Industrialisierung einsetzt, werden die Menschen sofort von der Industrie aufgenommen, so daß eine arbeitsintensive Landwirtschaft nicht mehr entstehen kann. Von der Vielzahl der Faktoren, die Abweichungen und Verzerrungen des Entwicklungsverlaufes der Betriebsvielfalt verursachen können, sei hier nur die Betriebsgröße herausgestellt (Abb. 110). In der arbeitsintensiven Phase ist die Diversifizierungstendenz um so größer, je kleiner die Betriebe sind, - weil der Kleinbetrieb weniger marktverbunden ist als der Großbetrieb; - weil der Kleinbetrieb stärker auf Selbstversorgung bedacht ist und - weil der Familienbetrieb mehr auf Arbeitsausgleich achten muß als der zum Teil mit Saisonhilfskräften, Ochsen, unter Umständen auch schon mit Schleppern wirtschaftende Großbetrieb.

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

434

Diversifizierung und Spezialisierung der landwirtschaftlichen Betriebsgrößen im Wirtschaftswachstum Schema

Anzahl Betriebszweige je Farm

Diversifizierung

Spezialisierung

Monoproduktion extensive

Phase •

arbeitsintensive



Phase



• kapitalintensive

Phase

Wirtschaftswachstum

Abbildung 110

In der kapitalintensiven Phase kehrt sich das Diversifizierungsbedürfnis der Betriebsgrößenklassen um: - Der Großbetrieb kann seiner nunmehr hohen Risikoanfälligkeit durch vielseitige Wirtschaftsweise Rechnung tragen, weil seine Flächen groß genug sind, um viele Betriebszweige kostengünstig vollmechanisieren zu können. - Der Mittelbetrieb muß sowohl zwecks Maschinenausnutzung als auch zwecks geistiger und kaufmännischer Entlastung des Betriebsleiters spezialisieren. - Der Kleinbetrieb bleibt solange der vielseitigste Betrieb aller Größenklassen, bis er nach Ubergang zur Nebenerwerbslandwirtschaft häufig den höchsten Spezialisierungsgrad aller Klassen erreicht. Insgesamt wird aber nach der Abb. 110 der idealtypische Entwicklungsverlauf der Betriebsvielfalt durch die verschiedenen Betriebsgrößenklassen nicht prinzipiell in Frage gestellt, sondern nur graduell verschoben. Die Übersicht 46 zeigt am Beispiel der Baumwollfarmen in den amerikanischen Südstaaten, daß sich hier die Entwicklung Monoproduktbetrieb —» Verbundbetrieb —» Spezialbetrieb in nur sechs Jahrzehnten in klassischer Weise vollzog. Triebkräfte der Diversifizierung sind prinzipiell immer wirksam, graduell aber auf verschiedenen volkswirtschaftlichen Entwicklungsstadien in sehr unterschiedlichem Maße. Eben das führt die charakteristische Stufenfolge der Betriebsvielfalt herbei.

4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß

435

Übersicht 46: Diversifizierung und Spezialisierung auf Baumwollfarmen der amerikanischen Südstaaten Triebkräfte der Diversifizierung

um 1920 Monoproduktbetriebe

um 1940 Verbundbetriebe

um 1980 Spezialbetriebe

1. Arbeitsausgleich

Wegen Teilbau nicht nötig

2. Selbstversorgung

Bei niedrigem Lebensstandard einseitige Kost

Wegen teurer Lohnarbeiter sehr erwünscht Vielseitige Kost durch Eigenerzeugung

3. Nährstoffausgleich

Bei Extensivsorten mit Baumwollsaat allein möglich Noch kein Problem

Weniger wichtig als große Flächen für Großmaschinen Vielseitige Kost durch Zukauf (Telefon, Auto, Kühlschrank, Kundendienst) Billige Mineraldünger ersetzen Fruchtfolge

4. Pflanzenschutz 5. Risikoausgleich

Mit Teilbauern geteilt

Durch Fruchtfolge

Durch Rotation gelöst Durch Vielseitigkeit erreicht

Therapeutisch möglich Mit dem Staat geteilt

4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß Auch das derzeitige Strukturbild der Landwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland kann nicht als absolut angesehen werden. Vielmehr ist es trotz der starken Bindungen an die ökologischen Produktionsbedingungen den bewegenden Kräften des Wirtschaftslebens unterworfen. Dies erkennt man leicht an einem historischen Rückblick, wie er hier beabsichtigt ist. Wirken sich die wirtschaftlichen Kräfte auf das Leben der Menschen positiv aus im Sinne einer Vorwärtsentwicklung, so spricht man kurz von Wirtschaftsentwicklung oder von Wirtschaftswachstum. Bei einer negativen, einer Rückwärts-Entwicklung dagegen handelt es sich um eine Wirtschaftskrise. Hier ist nur von der säkularen positiven Entwicklung die Rede, während die krisenhaften Erscheinungen, die immer wieder auftreten, unberücksichtigt bleiben. a) Die Landwirtschaft im dünnbesiedelten Agrarstaat (Bis Ende des 18. Jahrhunderts) Nachdem der Mensch viele Jahrtausende hindurch auf der Stufe des Jägers und Wildbeuters lebte, setzte die erste landwirtschaftliche Betätigung auch in Mitteleuropa im Neolithikum ein, welches etwa den Zeitraum von 10000 bis 4000 v. Chr. umspannt. Die ersten zuverlässigen Nachrichten über die Landwirtschaft auf deutschem Boden verdanken wir römischen Schriftstellern. „Arva per annos mutant et super est ager". Dieser von Philologen, Historikern und Agrarwissenschaftlern vielumdeutelte Satz aus

436

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

C. Tacitus's Germania wurde schließlich von Fr. Aereboe wie folgt übersetzt: „Die Saatfelder wechseln alljährlich und viel ackerfähiges Land ist noch übrig". Bei noch sehr schwacher Besiedlung wurden damals nur die natürlichen Grasflächen zur landwirtschaftlichen Nutzung herangezogen. Man brach ein kleines Stück Grasland um und baute anspruchslose Getreidearten an. Nach wenigen Jahren gingen die Erträge wegen Bodennährstoffverarmung, Humusschwund sowie Pflanzenkrankheiten und -Schädlingen zurück, während gleichzeitig der Aufwand infolge Bodenstrukturschäden stieg. Schließlich wurde nach drei bis vier Anbaujahren das Aufwands-Ertragsverhältnis so ungünstig, daß man besser tat, ein neues Stück Naturgrasland in Kultur zu nehmen anstatt den Anbau auf dem alten Stück noch fortzusetzen. Man spricht von „Umlagewirtschaft" oder „fliegendem Ackerbau" bei dieser äußerst kapital- und arbeitsparenden, wenn auch sehr bodenaufwendigen Wirtschaftsform. Als später die Bevölkerung wuchs und schließlich nicht mehr genügend Wechselland zur Verfügung stand, ging man zu stationärem Ackerbau über. Dieser erfolgte zunächst in Form der alten Brachdreifelderwirtschaft 1. Jahr: Brache 2. Jahr: Wintergetreide 3. Jahr: Sommergetreide, über die Georg Hansen (1880) die ältesten Urkunden im Codex Laureshamensis Nr. 622 fand, der aus dem Jahre 771 n. Chr. stammt. Sie blieb bis zum Ende des 18. Jahrhunderts in weiten Teilen Europas und Asiens das vorherrschende Fruchtfolgesystem. Auch die Brachdreifelderwirtschaft ist noch gut dem Mengenverhältnis der Produktionsfaktoren in dünnbesiedelten Agrarstaaten angepaßt. Daß nur zwei Dritter der nutzbaren Ackerflächen bestellt und beerntet werden, schadet bei reichlichem Bodenvorrat nichts. Die Brache sorgt für Arbeitsausgleich; denn sie erlaubt eine rechtzeitige Stalldüngerausfuhr und Saatbettvorbereitung zu der wertvolleren Getreideart, dem Winter(Brot)getreide. Die Brache hilft auch teures Kapital zu sparen; denn durch ihre Regeneration der Bodenfruchtbarkeit substituiert sie nicht nur die Wirkung des früheren Landwechsels, sondern auch diejenigen des späteren Mineraldünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatzes. Durch die Bearbeitung der Brache wird die Verwitterung gefördert, Nährstoffkapital mobilisiert, Unkraut bekämpft, der Arbeitsausgleich erleichtert und der Ertrag des nachfolgenden Getreides gesteigert.

b) Die Landwirtschaft im dichtbesiedelten Agrarstaat (Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts) Als die deutsche Bevölkerung weiter stieg, als sie von 1650 bis 1740 von ca. 10 auf ca. 18 Mio. zugenommen hatte, war der Übergang zum dichtbesiedelten Agrarstaat vollzogen. Für ihn reichte die ernährungswirtschaftliche Tragfähigkeit der Brachdreifelderwirtschaft nicht mehr aus. Insbesondere mußte nun die gesamte Ackerfläche jährlich eine Ernte tragen. Bei immer noch sehr hohen Kapitalgüterpreisen kam es darauf an, mit wenig Bodenflächen und wenig Kapitaleinsatz, wenn auch mit hohem Arbeitsaufwand zu wirtschaften (vgl. Abb. 99, S. 398, u. 102, S. 407). In futterwüchsigen Naturräumen wie im Alpenvorland, in den hohen Mittelgebirgslagen, in Ostfriesland oder in Schleswig-Holstein wurden diese Wirtschaftsziele zunächst

4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß

437

Übersicht 47: Entwicklung der Fruchtfolgen in Ostholstein von 1700 bis 1950 um 1700

um 1850

1 . - 5 . Weide 6. Buchweizen, Roggen 7. Gerste

1. Mäh weide 2.-4. Weide

8. Hafer 9. Hafer 10. Hafer

um 1900

5. Brache 6. Weizen 7. Gerste 8. Erbsen 9. Hafer 10. Hafer

um 1950

1.-2. Weide

1.-2. Kleegras

3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.

3. Raps 4. W . Weizen

Brache Raps Weizen Gerste Mähklee Roggen Hafer

5. W . Gerste 6. Hackfrüchte 1. S. Gerste/Hafer 8. W . Roggen

in % der Ackerfläche 50

40

-

-

50

40 20

-

Feldfutter Hackfrüchte Getreide Sonstiges

33 -

45 22

25 13 50 12

Quelle: Weiler, H.: Entstehung und Wandlung der holsteinischen Koppelwirtschaft. Schriftenr. d. landw. Fakultät d. Univ. Kiel, Bd. 12. Kiel 1954 (Für 1950 eigene Ergänzung).

durch den Ubergang zur Feldgraswirtschaft erreicht. Feldgraswirtschaften wechseln zwischen mehrjährigem Futterbau und mehrjährigem Anbau von Nahrungsfrüchten ab. Der mehrjährige Futterbau übernahm von der Brache die Funktion der Regeneration der Fruchtbarkeit. Fruchtbarkeitsmehrender Futterbau und fruchtbarkeitszehrender Nahrungsfruchtbau lösten sich also in sinnvoller Weise ab. Die Fruchtfolgeentwicklung in Ostholstein in der Ubersicht 47 mag zur Konkretisierung dienen. In weniger futterwüchsigen Landstrichen, wo mehrjähriger Futterbau nicht möglich ist, übertrug man die Aufgaben der Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit auf einjährige „Blattfrüchte" d. h. auf solche Fruchtarten, die vermöge ihres Blattreichtums den Boden gut beschatten und dadurch die Bodenstruktur erhalten und das Unkraut unterdrücken. Zunächst waren dies Druschleguminosen und Ölfrüchte, später kamen Rotklee, Kartoffeln und Futterrüben hinzu, und schließlich fand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch die Zuckerrübe Eingang.

c) D i e Landwirtschaft im Agrar-Industriestaat (Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg) Als die deutschen Länder die Phase des Agrar-Industriestaates durchschritten, befand sich die Landwirtschaft in einer schwierigen Übergangsstufe. Einerseits stieg die Bevölkerungsdichte rasch weiter und mußte sich immer noch überwiegend aus inländischer Erzeugung ernähren. Andererseits vermochte die Industrie noch keine preiswerten ertragssteigernden Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, welche die ernährungswirtschaftliche Tragfähigkeit durchgreifend hätte erhöhen können. Im Zeitraum von 1851-1910 wuchs die Bevölkerung des Reichsgebietes um etwas mehr als 80%. Demgegenüber stiegen die Hektarerträge von Weizen um 69 %, von Roggen um 67 % und von Hafer um 74%, bezogen auf den gleichen Zeitraum. Bei Kartoffeln stiegen die Hektarerträge von 1878/82 bis 1910/14 um 78%. Die Ernährungswirtschaft entspannte sich erst mit

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

438

zunehmender Industrialisierung. Darauf deuten auch die Auswanderungsziffern hin. Während noch im Zeitraum 1881 bis 1890 im Jahresdurchschnitt 134000 Menschen aus Deutschland auswanderten, waren es im Durchschnitt der Jahre 1894 bis 1913 nur noch etwa 28000 (M. Rolfes). In der Preisverschiebung der Produktionsfaktoren setzte mit beginnender Industrialisierung eine drastische Tendenzwende ein (Abb. 98, S. 389). Die Löhne stiegen nun weit stärker wie die Preise der Bodennutzung als Folge des Wirtschaftswachstums und der Konkurrenz der sich allmählich entwickelnden Industrien und tertiären Gewerbe um die Arbeitskräfte. Billiger wurden fortan alle Kapitalgüter als Ausdruck des sich entwickelnden Arbeitsteilungsprozesses und der Massenproduktion bei industrieller Fertigung. Insgesamt mußte also intensiver als bisher gewirtschaftet werden. Die Intensitätssteigerung mußte soweit wie möglich durch Kapitaleinsatz und so wenig wie möglich durch zusätzlichen Arbeitseinsatz erfolgen. Ein besonderes Kennzeichen der landwirtschaftlichen Entwicklung in der Phase des Agrar-Industriestaates ist eine Umwälzung in der Nutzviehhaltung. Von 1853 bis 1913 stieg im deutschen Reich der Pferdebestand von 2,7 auf 4,6 Mill. Die Abbildung 111 ist wie folgt zu interpretieren: - Die Ausdehnung der Rinder- und Schweinehaltung trug der Verbesserung der Massenkaufkraft Rechnung, die nunmehr einen stärkeren Konsum tierischer Erzeugnisse zuließ, wenn auch zunächst nur solcher, die sich mit hohem physiologischen Nutzeffekt, d. h. mit geringen Veredelungsverlusten herstellen lassen: Schweinefleisch und Kuhmilch. - Die Rindviehbestände haben sich zu Lasten der Schafbestände ausgedehnt. Dies entsprach der Verbesserung der Futtergrundlage (weniger Allmenden, mehr Feldfutterbau und Futterhackfruchtbau) ebenso wie den veränderten Marktbedürfnissen

Die der deutschen

Entwicklung Nutzviehbestände

1853 bis 1913 Mio. Sick.

Quelle: R o I t e s, M.: II. Landwirtschaft Art. in: Handb. d. deutschen Wirtschaf Sozialgeschichte 2. Stuttgart a. J.,

ISS.S2I.

1850und

tsti.

Abbildung

III

4 . Säkulare U m w ä l z u n g e n d e r d e u t s c h e n L a n d w i r t s c h a f t als A d a p t i o n s p r o z e ß

439

(steigender Milchkonsum, aber Substitution von Wolle aus Eigenproduktion durch Wollimporte, Baumwolle, Flachs und andere Textilrohstoffe). - Die verstärkte Schweinehaltung ging mit der Ausweitung des Kartoffelbaues als ihrer Futtergrundlage und mit billigen Gerstenimporten parallel. d) Die Landwirtschaft im Industrie - Agrarstaat (Die Zeit zwischen den Weltkriegen) Der Übergang vom Agrar-Industrie- zum Industrie-Agrarstaat war zunächst wieder durch einen kräftigen Bevölkerungszuwachs gekennzeichnet. Von 1900 bis 1935/38 ist im heutigen Bundesgebiet die Bevölkerung von 29,8 auf 42,1 Mio., die Zahl der Einwohner je km 2 von 120 auf 170 gestiegen. Die sich entwickelnde Industrie allein war nicht in der Lage, genügend zusätzliche Arbeitsplätze anzubieten, so daß die Kosten der Bodennutzung weiter wuchsen und die Durchschnittsgröße aller landwirtschaftlichen Betriebe ab 2 ha LN von 1882 bis 1925 von 9,6 ha auf 8,7 ha LN sank. Schon dies mußte weitere Intensivierungstendenzen auslösen, ebenso wie die zur Expansion gezwungene Ernährungswirtschaft.

Anteil der Fruchtartengruppen

an der

des Bundesgebietes"

1893 bis

Ackerfläche 1977

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(West).—

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112

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IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

440

Nun kann eine Intensitätssteigerung grundsätzlich entweder durch verstärkten Arbeitseinsatz oder durch verstärkten Kapitaleinsatz, und hier wieder in den verschiedensten Formen erfolgen. Tatsächlich ist die deutsche Landwirtschaft in dieser Epoche beide Wege gegangen. Das Personal der Landwirtschaft hat sich in den Reichsgrenzen von 1919 von 1907 bis 1925 von 12,9 Mio. auf 14,3 Mio. erhöht und ging dann bis 1939 auf 11,6 Mio. zurück. Dies entspricht der Abb. 99, S. 398, und ebenso der Wirtschaftsrealität. Der Gegenwert des Jahreslohnes eines Freiarbeiters ist nämlich von 1926 bis

Abbildung

113

4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß

441

1937 von 44,3 auf 54,8 dt Roggen oder von 2,3 auf 3,8 dt Butter oder von 5,7 auf 10,5 dt Schwein (Leb.-Gew.) gestiegen (M. Rolfes). Die deutsche Landwirtschaft befand sich also in der Zwangslage, wegen hoher Bodenund Pachtpreise intensivieren zu müssen, dies aber ab Mitte der 20er Jahre wegen steigenden Lohnniveaus kaum durch zusätzlichen Arbeitseinsatz tun zu können. Hier half die Verbilligung der Betriebsmittel, von denen die eine Gruppe arbeitssparend (Geräte, Maschinen, Schlepper), die anderen bodensparend (da ertragssteigernd) wirkt. Da der Produktionsfaktor Boden auch in dieser Epoche noch teurer war als der Produktionsfaktor Arbeit, wurden zunächst ertragssteigernde Betriebsmittel bevorzugt: hochwertiges Saatgut und Zuchtvieh, künstliche Beregnung, Mineraldünger, Kraftfutter und Pflanzenschutzmittel (Abb. 113). Bei den landwirtschaftlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaften stieg der Umsatz an Futtermitteln von 1913 bis 1935 von 484000 t auf 754000 t. Bei diesen Anstrengungen einer Intensivierung muß es überraschen, daß sich das Fruchtartenverhältnis auf dem Ackerlande nicht durchgreifend verändert hat (vgl. Abb. 112). Man könnte daher vermuten, daß sich z.B. der steigende Mineraldüngeraufwand, wenn schon nicht so sehr in einer Anbauausweitung des Hackfruchtbaues, dann umso mehr in Ertragssteigerungen ausgewirkt hätte. Von 1911/13 bis 1936/38 stiegen die Hektarerträge 22.7 auf 23,7 dt/ha bei Weizen von 21,2 auf 22,5 dt/ha bei Gerste von 19.8 auf 21,5 dt/ha bei Hafer von 138 auf 178 dt/ha bei Kartoffeln von 318 auf 322 dt/ha. bei Zuckerrüben von Auch diese Ergebnisse sind - außer bei Kartoffeln - enttäuschend, wenn man bedenkt, daß die Versorgung der deutschen Landwirtschaft mit Stickstoffdüngemitteln von 1921/23 bis 1934/36 um 60%, die mit phosphorhaltigen Düngemitteln im gleichen Zeitraum um 108% und die mit Kalidüngemitteln um 20% stieg (Abb. 113). Viel mehr fällt die Ausweitung der Nutzviehhaltung in die Waagschale; denn von 1921 bis 1938 nahmen die Rinder von 16,8 auf 20,0 Mio. Stück und die Schweine von 15,8 auf 25,3 Mio. Stück zu. Bei den Molkereigenossenschaften entwickelten sich die Milchanlieferungen von 1925 bis 1935 von 2230 auf 8430 Mio. kg. e) Die Landwirtschaft im Industriestaat (seit Mitte der 1950er Jahre) Das eigentliche Take off der westdeutschen Landwirtschaft setzte erst mit dem Übergang der Bundesrepublik zum Industriestaat ein. Diese Entwicklung löste eine ganze Kettenreaktion der Landwirtschaft aus, welche in der Abbildung 114 skizziert ist. Auf dieses Schema muß mit Hilfe weiterer Darstellungen noch etwas näher eingegangen werden. Nach der Abbildung 99, S. 398, ist der Ubergang zum Industriestaat durch leicht rückläufige Kosten der Bodennutzung, niedrige Kapital-, aber sehr hohe Arbeitskosten ge-

442

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

Schema

Kettenreaktion im

Anpassungsprozeß

der

westdeutschen

Steigendes und wachsende

Umkombination

Lohnniveau Einkommenserwartungen

der

(Mechanisierung,

Anpassung

der

I I

(Konzentration, Einschränkung der

Betriebsverkleinerung in bodenreichen

Abbildung

Familienbetrieben

Landwirtschaft

Produktionsfaktoren Extensivierung)

Betriebsformen

Spezialisierung, Produktionsbreite)

BetriebsvergrölJerung in bodenarmen

Familienbetrieben

114

kennzeichnet. Da sich die Faktorkombination im Interesse einer Produktion zu Minimalkosten reziprok zu den Faktorkosten verhalten muß, ist Handarbeit nun durch Bodenflächen, vor allem aber durch Kapitalgüter zu substituieren. Die steigenden Löhne und Einkommensansprüche sind also der alles beherrschende Einflußfaktor, dem alle organisatorischen Maßnahmen zu dienen haben. Daher stehen die wachsenden Arbeitskosten in der Abbildung 114 obenan. Sie zwingen in höchstem Maße zur Arbeitsersparnis. Die Landwirtschaft steht im Schatten des wirtschaftlichen Aufschwunges, weil ihr biologisch und marktwirtschaftlich enge Grenzen gezogen sind. Nach der Abbildung 115 konnte sie ihre Wertschöpfung von 1965/66 bis 1977/78 nur um 33% erhöhen. Wenn es ihr dennoch gelang, die Wertschöpfung der einzelnen Arbeitskraft um 116% zu steigern, so war das nur durch die Einschränkung der Anzahl der Arbeitskräfte um 38,2 % möglich.

4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß

Die Nettowertschöpfung 1965/66 - 1977/78

der

443

Landwirtschaft 1965/66 = 100

BRD

7.

240 220 200

Wertsc höpfung' Vollart >eitskraft

180

160 140

N

120

W e r t s c löpfung 1 ' Landwi r t s c h a f t

100

}



1965,.. %6

67/ '68

1) In jeweiligen

69/7f1 '70

71, '70 '72



Vollarb« itskräfte ( A K ) _ \

73, 'IL '74

75/. 1977, I'— '76 '78

Preisen

Quellen: Stit. Monatsbericht des BML, 2/77, Bonn. S.80.— Agrorbericht 1979, Materiolbond. Bonn-Bad Godesberg 1979,S i t

Abbildung

115

Der Zwang zur Einsparung von Arbeitskräften löste gravierende Investitionsprobleme aus (s. Abb. 116). Der Substitutionsprozeß erwies sich deshalb als so schwierig, weil die Maschinenarbeit in der Landwirtschaft wegen der geringen jährlichen Benutzungsdauer mit hohen Festkosten belastet und deshalb teuer ist. Ferner mußten die Investitionen in wenigen Jahren erfolgen, so daß nicht genügend Zeit für Kapitalakkumulationen verblieb. Nur mit Hilfe einer weithin besorgniserregenden Verschuldung gelang es, den Besatz an Aktivkapital im Zeitraum 1960/61 bis 1977/78 - je Hektar LF von 5675 auf 15604 DM, d.h. um 175%, aber - je Arbeitskraft von 36378 auf 179769 DM, d.h. um 394% zk steigern mit dem Ergebnis, - daß der Arbeitskräftebesatz je 100 ha LF von 15,8 auf 8,7 rückläufig war, also um nicht weniger als 44,9%. Die Tabelle 76 zeigt an einem konkreten Beispiel, wie sehr in einem Zeitraum von nur zwölf Jahren das Lohnniveau stieg, wie sehr der ohnehin schon recht knappe Arbeits-

444

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

Substitution von Handarbeit durch in der westdeutschen

Maschinenarbeit

Landwirtschaft

1966 bis 1975

1966= 100

Y / / / / A Pferdebestand, 3 u mehr Jahre» I I I I I I I I I Voll-All je 100 ha Lf

21 31

K \ \ 1 Betriebe mit Melkmaschinen X /

11

A Mähdrescher *>

[_ " - I Schlepper-PS je 100 ha LF

1966

1970

1973

t) 1965 = 100.— 2) Betriebe ab 0.5 ha LF. - - 3) Wirtschaftsjahr, 4} 1975 nach Agrarberichterstattung 1975. Quellen:

Ausgewählte S.6I u. es.

Zahlen für die Agro Stai. Jahrb. üb. Em.,

1975

d.h. z.B nicht

1175 sondern

1974/75

rwirtsehott 1976. Hrsg, vom Stat Bundesamt Wiesbaden. Stuttgart und Mainz Landw. u. Forsten 1976. Hrsg. vom BML. MünsterHiltrup 1976, S. 110.

— 1977.

Abbildung 116 Tabelle 76: Umkombination von Produktionsfaktoren in Agrarbetrieben des Beratungsringes Helmstedt e.V. von 1967/68 bis 1979/80 (nach H. von Holwede 1981) Kennwert

Einheit

1979/80

1967/68 absolut

A. Betriebe bis 20% LF Hackfruchtbau (überwiegend Zuckerrüben) Jahreslohnaufwand DM/AK 9100 23665 AK-Besatz 100 ha LF 5,2 3,6 Lohnaufwand DM/ha LF 476 850 Maschinenbesatz, Neuwert DM/ha LF 1880 2650 Kosten der Arbeitserledigung DM/ha LF 865 1505 Düngemittelaufwand DM/ha LF 244 470 Pflanzenschutzaufw. DM/ha LF 25 185

in % v. 1967/68 260 70 179 140 173 192 736

B. Betriebe mit über 25% LF Zuckerrübenbau (viehschwach, max. 15 GV/100 ha LF) Jahreslohnaufwand DM/AK 289 11000 28 870 AK-Besatz 57 100 ha LF 4,9 2,8 150 Lohnaufwand DM/ha LF 540 811 152 Maschinenbesatz, Neuwert DM/ha LF 1970 2985 Kosten der Arbeitserledigung DM/ha LF 1450 153 949 Düngemittelaufwand DM/ha LF 302 135 409 Pflanzenschutzaufw. DM/ha LF 62 427 265

4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß

445

kräftebesatz nochmals gedrosselt wurde, daß dieses nur durch eine kräftige Aufstokkung des Maschinenparkes möglich war, daß aber die Kosten der Arbeitserledigung trotz des durchgreifenden Substitutionsprozesses von Hand- durch Maschinenarbeit um 73 bzw. 53% stiegen und daß die Betriebe infolgedessen große Anstrengungen machten, über mehr Düngung und Pflanzenschutz die Boden- und Arbeitsproduktivität gleichermaßen zu steigern. Als die effektivste Großmaschine in der Außenwirtschaft hat sich neben dem Schlepper der Mähdrescher erwiesen, wobei die ökonomische Effizienz wieder in erster Linie an der Arbeitsersparnis zu messen ist. Die Regressionslinien in der Abbildung 117 zeigen im Spiegel von 331 niedersächsischen und rheinischen Hackfruchtbaubetrieben, wie sehr ein steigender Anteil an Mähdruschfrüchten den Arbeitskräftebesatz senkt und die Arbeitsproduktivität erhöht. Die

Beziehungen zwischen dem Anteil der Mähdruschfrüchte, der Netto-Arbeitsproduktivität und dem Arbeitskräftebesatz

im Spiegel von 331 niedersächsischen

und rheinischen Hackfruchtbaubetrieben "

Belritbstinkommtn

1965/66

Arbeilskräftebesalz

Mähdruschfrüchte vH der LN •Netto

- Arbeitsproduktivität

1) Zuckerrüben 2)Kommerbezirk

-, KartoffelRheinland

bzw. Arbeitskräftebesatz und Hackfruchtbaubetriebe Idi Betriebe;

der Binzelbetriebe mit

ä

3) Kammerbezirk

Hannover

Quetltn Btrntbstrgtbnisze /S65/6S A Einzttergib. T ! u ¡1 Hrsg. Li< Rheinlentl Bonn JS67

Abbildung 117

Regressionslinie

20 ha LN und « 5 150

"H der LN Dauergrünland

( y - a * bx ) ;

Betriebe

detrieblstaitstrk ÌS6S/66 Hrsg LK Hannottr Henna,tr I9SÌ

446

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

Substitution von Arbeit durch Kapital oder - allgemeiner - die Umkombination der Produktionsfaktoren stärkt natürlich jeweils diejenigen Betriebszweige im Wettbewerb mit ihren Konkurrenten um die Bodenflächen, die sich mit dem höchsten Nutzeffekt mechanisieren lassen. In der Bodennutzung sind das diejenigen Fruchtarten, die der Mähdruschernte zugänglich sind: alle Getreidearten, Körnermais, Raps, Ackerbohnen, Gräser zur Samengewinnung u. a. Durch den Einzug des Mähdreschers wurde also eine Anpassung des Produktionsprogrammes erforderlich. Von 1950 bis 1980 ist im Bundesgebiet der Getreidebau incl. Körnermais von 55,1 auf 71,1% AF ausgedehnt und der Hackfruchtbau von 25,3 auf 11,1% AF eingeschränkt worden, wobei die Zahlen der beiden Erhebungsjahre allerdings aus methodischen Gründen nur bedingt vergleichbar sind. Die Übersichten 48 und 49, S. 447, zeigen einige moderne Betriebsformen, die sich Übersicht 48: Körnerfruchtbetriebe Schleswig-Holsteins 1977/78 Merkmal

Maßstab

A. Bodennutzung: Betriebsgröße Ackerfläche Weizen Gerste Raps Zuckerrüben

ha % % % % %

B. Erträge: Weizen Gerste Raps Zuckerrüben

dt/ha dt/ha dt/ha dt/ha

C. Arbeitswirtschaft: Arbeitskräftebesatz Maschinenbesatz Arbeitserledigung desgl. D. Betriebsaufwand: Düngemittel Spezialaufwand in der Bodenproduktion Lohnarbeitskosten E. Betriebserfolg: Gewinn Betriebseinkommen Zinsertrag des Higenkapitals

LF LF AF AF AF AF

AK/100 ha LF DM/ha LF DM/ha LF % des bereinigten Geldrohertrages

40 Verlustbetriebe 62 80 35 29 18 6

40 Erfolgsbetriebe 108 90 33 28 20 10

55,7 53,5 28,0 361

64,5 57,4 31,8 424

3,7 1150 1400

2,5 1420 1 140

58

35

DM/ha LF

415

410

DM/ha LF DM/ha LF

700 364

720 339

DM/ha LF DM/AK %

75 17700 -4,6

1103 64700 9,5

Quelle: Hildebrandt, H. H.: Erfolgsbetriebe und der Weg dahin. Betriebswirtschaftliche Mitteilungen für den Wirtschaftsberater. Hrsg. Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein. Nr. 287. Kiel, Februar 1979, S. 3 - 9 .

4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß

447

Übersicht 49: Zuckerrübenbaubetriebe der Braunschweiger Börde 1979/80 Betriebsgruppe Durchschnittsgröße in ha LF Anzahl der Betriebe

59,2 22

Faktorausstattung: Wirtschaftswert Arbeitskräftebesatz Maschinenkapital (Neuwert) Nutzviehbesatz dav. Rindvieh Schweine

DM/ha AK/100 ha DM/ha LF GV/100 ha GV/100 ha GV/100 ha

Bodennutzung: Dauergrünland + Futterbau Weizen sonstiges Getreide Zuckerrüben sonst. Hack- u. Ölfrüchte Getreideertrag Zuckerrübenertrag

% LF % LF % LF % LF % LF dt/ha dt/ha

Geldwirtschaft: Rohertrag, bereinigt Aufwand, bereinigt desgl.

B

A

LF LF LF LF

ertragsteigernder Aufwand dav. Düngemittel Aufwand für Arbeitserledigung desgl.

DM/ha LF DM/ha LF % des ber. Rohertrages DM/ha LF DM/ha LF % d. ber. Rohertr. DM/ha LF

Einkommen: Betriebseinkommen Arbeitseinkommen 1 ) Reinertrag

DM/AK DM/AK DM/ha LF

1416 3,6 2650 53,3 45,8 6,1 16,6 26,8 34,6 19,1 2,5 43,8 320 2745 2599 94,7 1481 470 54,8 1504 27 695 20445 146

C 49,5 19

55,8 17

1665 2,6 2660 0-12

2563 3,0 3310 0-12

1,3 30,5 38,8 25,7 3,7 47,1 389

0,7 38,1 28,5 31,6 1,1 60,1 447

2777 2334 84,0 950 441 48,0 1338 45307 36153 443

3 692 2643 71,6 914 377 42,3 1559 64433 54333 1049

') Der Lohnaufwand insges. lag bei 23665 bis 29466 DM/AK Quelle: Holwede, H. von: Betriebsvergleich 1979/80 des Beratungsringes Helmstedt e.V. (24. Jg.). Helmstedt 1981, S. 7 ff.

durch Extensivierung und Spezialisierung gut den Erfordernissen der Technik angepaßt haben. Auch für die bayerischen Betriebe in der Tabelle 42, S. 314, trifft das zu. Vollmechanisierte, hackfrucht- und rindviehlose Mähdruschfruchtbetriebe und auch andere Betriebsformen erfordern nun aber eine Flächengröße, wie sie zu Beginn dieser stürmischen Entwicklung um 1950 zumeist nicht vorhanden war. So ist die Agrarstruktur in starke Bewegung geraten mit dem Ergebnis, daß die Durchschnittsgröße aller Agrarbetriebe ab 1 ha LF von 1949 bis 1979 von 8,1 auf 15,0 ha LF wuchs. Die Abbildung 118 und die bis 1882 zurückgreifende Tabelle 74, S. 423, zeigen Näheres und werden durch die Abbildung 114, unterer Teil, ergänzt (s.S. 442). 1880 standen im Deutschen Reich noch 72 a LN je Einwohner zur Verfügung, 1980 kaum noch 20 a. Dabei gehen die Zuwachsraten der Bodenproduktivität aus diesen beiden. Zahlen noch garnicht in voller Höhe hervor.

448

Abbildung

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

118

Abgesehen davon, daß man sie um die Veränderung des Selbstversorgungsgrades bereinigen müßte, ist zu berücksichtigen, daß der Anteil der mit hohen Veredelungsverlusten belasteten tierischen Nahrungsgüter im Laufe des Jahrhunderts kräftig anstieg. Auch die Arbeitsproduktivität entwickelte sich außerordentlich positiv. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat berechnet, welche Mengen bestimmter Produktionsfaktoren erforderlich wären, wenn man die Nahrungsmittelmenge von heute mit den Produktionsmethoden von 1949/50 erzeugen wollte. Das Ergebnis lautet nach Minister Ertl (1980), daß dann etwa 7 Mio. AK, 2,2 Mio. Arbeitspferde, 700000 Zugkühe und -ochsen und doppelt soviel landwirtschaftlich genutzte Fläche wie heute erforderlich wären. Demgegenüber hat die Landwirtschaft der Bun-

4. Säkulare Umwälzungen der deutschen Landwirtschaft als Adaptionsprozeß

449

desrepublik 1979/80 nur noch 1,07 Mio. AK 1 eingesetzt und unter den 377000 statistisch ausgewiesenen Pferden (einschl. Fohlen, Ponys und Sportpferden) finden sich nur noch wenige Arbeitspferde der Landwirtschaft. Zugochsen und Spannkühe sind so selten geworden, daß sie in der Statistik nicht mehr ausgewiesen werden. Im Jahre 1880 wurden noch 96,6% des Energieeinsatzes in der Landwirtschaft von menschlicher und tierischer Muskelkraft geleistet. 1913 waren es noch 88 % und 1980 nur noch 5 %. Die früher weitaus dominierende lebendige Energieleistung von Mensch und Zugtier wurde also durch direkte Energiequellen (Kohle, Dieselöl, Elektrizität, Gas) und indirekten Energieeinsatz (Maschinen, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel u.a.) bis auf einen kleinen Restposten zurückgedrängt. Die heutigen Entwicklungsländer haben die weitesten Strecken dieses energiewirtschaftlichen Umbruches noch vor sich. In der Tabelle 77 ist die sich überstürzende Entwicklung der Landwirtschaft in der hochindustrialisierten Bundesrepublik Deutschland seit 1950 in vier Stichjahren quantifiziert worden. Es würde zu weit führen hier alle Schlußfolgerungen auch nur anzudeuten, die aus dem Zahlengerüst der Tabelle 77 gezogen werden können. Das mag einer seminaristischen Gemeinschaftsarbeit vorbehalten bleiben. f) Rückblick Greift man abschließend in der Agrargeschichte noch einmal weit zurück und hebt man nur die ganz große Linie der Entwicklung vom Agrar- zum Industriestaat hervor, so kann man dezidiert sagen: 1. Bezüglich Höhe und Richtung der Betriebsintensität war folgender Dreiklang typisch: extensiv —»arbeitsintensiv — mehrseitig. 3. Die Funktion der Nutzviehhaltung wandelte sich so: Arbeitsersparnis —» Bodenertragsteigerung —»Ertragsveredelung. 4. Schließlich hat die Düngerwirtschaft folgende Epochen durchgemacht (s. Abb. 119): Nährstoffausbeutung Nährstoffersatz—> Nährstoffänreicherung. Die deutsche Agrargeschichte spiegelt demnach im zeitlichen Nacheinander fast alle Stadien landwirtschaftlicher Entwicklung wieder, welche heute gleichzeitig im räumlichen Nebeneinander der Staaten der Welt auf unterschiedlichen volkswirtschaftlichen Entwicklungs- und Wachstumsstufen auftreten. Das Hier und Dort entspricht weitgehend dem Einst und Jetzt. Folglich kann die Agrargeschichte von der Agrargeographie viel lernen und ist gleichzeitig und umgekehrt ein hervorragender Lehrmeister der Agrargeographie.

') geschätzt

450

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

Tabelle 77: Die Landwirtschaft im Wirtschaftswachstum der Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 1979 Kennzahl

Einheit

1950 bzw. 50/51

Landwirtschaftlich genutzte Fläche und Bevölkerung: LN/LF 13,3 Mio. ha Bevölkerung 49,9 Mio. LN/LF je Einwohner Ar 26,7 Landw. Erwerbstätige % d. Gesamtheit 22,2 Bruttosozialprodukt 97,9 Mrd. DM Bruttoinlandsprodukt Beitrag der Landw. in % Betriebe und Arbeitswirtschaft: Betiebe ab 1 ha LN/LF 1000 0 Betriebsgröße ha LN/LF 5 ) AK in Betrieben ab 5 ha LN/LF AK/100 ha LN/LF Tariflöhne (Gesamtlohn) 1962 = 100 Schlepper PS/100 ha LN/LF Mähdrescher 1000 Stck Bodennutzung: Anbau: Getreide Hackfrüchte Stickstoffdüngung Pflanzenschutzmittel Erträge: Getreide Kartoffeln Z. Rüben

% Afl. % Afl. kg N/ha LN/LF Mio. DM dt/ha dt/ha dt/ha

Nutzviehhaltung: Viehbesatz insges. Rinder dav. Milchkühe Schweine Hühner

GV/100 ha LN/LF Mio. Stck 1000 Stck Mio. Stck Mio. Stck

16474) 8,1") 21,7 40,9 23,1 0,15 4 )

1960 bzw. 60/61

13,0 55,8 23,3 12,9 279,8 5,7

1385 9,3 14,7

1971 bzw. 71/72 12,6 61,5 20,5 7,5 756,1 2,9

1018 11,9 9,9 2 )

1979 bzw. 79/80 12,2 61,4 19,9 4,3 1391,1 2,5 815 15,1 6,9

83,4 105,73) 54,0

201,8 262,3 160,0

403,6 463,9 170,9

51,1 25,3 25,6 30 23,2 245 362

61,4 23,3 43,1 160 31,7 236 420

69,5 17,1 89,0 321 39,9 274 466

70,2 11,5 121,1 871 v 43,7 316 472

92 11,1 5734 11,9 48,1

84 12,9 5800 15,8 60,2

92 2 ) 13,6 5489 20,0 99,2

112 15,1 5443 22,4 84,9

5. Wandlungen von Agrarlandschaften in ausgewählten Klimazonen Im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung verknappt sich der Boden immer mehr, so daß immer bodenproduktiver, d.h. intensiver, gewirtschaftet werden muß. Beim Übergang vom dünnbesiedelten zum dichtbevölkerten Agrarstaat steht zunächst eine wachsende Anzahl an Arbeitskräften zur Verfügung, während alle Formen der Kapitalgüter nach wie vor sehr teuer bleiben. Die erforderliche Intensivierung der Landwirtschaft muß also in dieser Phase der Entwicklung mittels verstärkten Arbeitsaufwandes erfolgen. Erst wenn eine nennenswerte Industrialisierung einsetzt, verknappen und verteuern sich außer dem Boden auch die Arbeitskräfte, während die gewerblich hergestellten Kapitalgüter billiger werden. In dieser Phase der Entwicklung muß die weitere Intensivierung also mittels verstärkten Kapitaleinsatzes angestrebt werden.

5. Umwandlungen von Agrarlandschaften in ausgewählten Klimazonen

451

Fortsetzung Tabelle 77: Kennzahl

Einheit

1950 bzw. 50/51

1960 bzw. 60/61

1971 bzw. 71/72

1979 bzw. 79/80

Zukauffutter Milchleistung Legeleistung

Mio. t GE kg/Kuh/J. Eier/Henne/J.

3,4 2560 111

7,5 3395 157

13,8 3856 224

18,9 4549 243

Mio. t GE Mio. t GE t GE/AK Mrd. DM

41,8 34,4 8,8 9,3

52,9 49,4 20,4 19,2

56,2 58,4 43,7 36,0

61,8 68,6 66,6 53,7

% Mrd. DM

69,9 3,9

73,0 9,8

72,0 18,3

70,0 33,0

8,1

13,7

18,4 1157 15,9 11,9 3,5

Wirtschaftsergebnisse: Bruttobodenproduktion Nahrungsmittelprod. dsgl. Verkaufserlöse dav. aus tierischen Erzeugnissen Vorleistungen Wertschöpfung d. Ldw. Betriebseinkommen desgl. Arbeitseinkommen Reinertrag

Mrd. DM DM/ha LF 1000 DM/AK 1000 DM/AK % des Aktivkap.

2,7')

5,6 4,4 2,9

18,5 1640 6 ) 27,6 6 ) 17,7 6 ) 1,26)

Allg. Hinweise: Flächenangaben bis 1960 nach LN, ab 1971 nach LF. - Wertangaben in jeweiligen Preisen. — v = vorläufiges Ergebnis. - GE-Schlüssel s. S. 17. - Erfassungsgrenzen in der Bodennutzung ab 1979 geändert, mit Vorjahren daher nicht voll vergleichbar. ') 1951/52 2 ) 1970/71 3 ) 1957/61 4 ) 1949 5 ) Betriebe ab 1 ha LN/LF 6 ) Vollerwerbsbetriebe Quellen: BML, Statist. Jb. ELF 1981 u. frühere Ausgaben. - Agrarbericht der Bundesregierung (Textu. Materialband) 1981 u. frühere Ausg. - Bittermann, E. u. M. Schmidt: Produktion und Wertschöpfung der Landwirtschaft in der BR Deutschland. „Agrarwirtschaft", Hannover, Jg. 30 (1981), S. 6 5 - 8 3 , u. frühere Ausgaben. - Eigene Berechnungen.

Im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung muß zunächst die Bodenproduktivität, später auch die Arbeitsproduktivität gesteigert werden. Der Dreiklang der Intensitätsstufen aber, der dieser Forderung genügt, lautet: extensiv —» arbeitsintensiv —»kapitalintensiv. Dieses Resümee der letzten Abschnitte hilft die folgenden Entwicklungsverläufe zu erklären und zu verstehen. Es interpretiert bereits die alten kulturgeschichtlichen Entwicklungstheorien: Richard Krzymowskis Dreistufentheorie: Jagd und Fischfang —»Nomadismus—»Akkerbau. Eduard Hahns drei Entwicklungsverlaufsformen: 1. Sammler —»Jäger und Fischer (nur auf besonderem Standort); oder 2. Sammler —»Hackbau —»Gartenbau; oder 3. Sammler —»Hackbau —»Pflugbau —»Hirtenvölker.

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

452

dt/ha

logor Man stab

SO-

iO

30

Deutschland

7

20

15

10

11 j 1 ! i

Entwicklung der Getreideerträge in von 1800 bis 1975"

I1—"

—1—

t) Ab 19SO BRD (FünfiahrtsdurchtchniHt) Quellt: Doll, H. u. A. Wtbtr: Zur Analyst dtr Gtirtidtund Rtistrträgt--.

Abbildung

—I— —1—

—1—

und Prognose der langfristigen Landbauforschung Völkenrode",

i

Entwicklung Braunschweig,

i

Jg.

i

29{1979)S.2.

119

Hier aber sollen spezielle Entwicklungsverlaufsformen einiger ausgewählter Klimate aufgeführt und kurz erläutert werden. a) Tropisches Regenwaldklima Im ständig feuchten tropischen Regenwaldklima werden die landwirtschaftlichen Betriebssysteme immer betont Bodennutzungssysteme bleiben und sich im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung in ihrem quantitativen Verhältnis wie folgt verschieben: 1. Stufe: wilde Waldbrandwirtschaft 2. Stufe: geregelte Waldbrandwirtschaft mit natürlichem Brachwald 3. Stufe: geregelte Waldbrandwirtschaft mit künstlichem Brachwald 4. Stufe: geregelte Waldbrandwirtschaft mit Pflugkultur 5. Stufe: Leguminosen-Brachewirtschaft 6. Stufe: Gras-Brachewirtschaft 7. Stufe: Feldgraswirtschaft 8. Stufe: Betriebsformen mit Baum- und Strauchkulturen. Diese Stufenfolge entspricht der Forderung, zunächst die Bodenproduktivität und später auch die Arbeitsproduktivität zu erhöhen. Sie ist deshalb die Regel, was nicht ausschließt, daß bei sehr rascher und dynamischer wirtschaftlicher Entwicklung einzelne Stufen übersprungen werden. Gegebenenfalls kann sich auch die Stufenfolge etwas ändern. In Teilen Nigerias löste die Ölpalmenkultur, im Süden Ghanas die Kakaokultur direkt die wilde Waldbrandwirtschaft ab, weil die verkehrsgeographische Lage dieser Länder an einem der Weltmeere die Möglichkeit bot, hohe Weltmarktpreise auszunut-

5. Umwandlungen von Agrarlandschaften in ausgewählten Klimazonen

453

zen. Die künstliche Waldbrache und ihre Kombinationen mit Pflugkultur haben ihre Probleme und werden in vielen Ländern übersprungen. Oft erlaubt der Außenhandel den Anbau von Baum- und Strauchkulturen schon in einem Zeitpunkt, in dem der Binnenmarkt für die tierischen Erzeugnisse der Feldgraswirtschaft noch nicht aufnahmefähig genug geworden ist. Im allgemeinen aber muß sich im Zuge der wirtschaftlichen Evolution die gekennzeichnete Stufenfolge der Betriebssysteme durchsetzen. Sie ist realistisch geordnet, weil die Erweiterung der Landnutzungsquoten bei gleichzeitiger Steigerung der Hektarerträge zunächst mittels verstärkten Arbeitsaufwandes erreicht wird. Der Übergang von der wilden zur geregelten Waldbrandwirtschaft erhöht zunächst nur die Quote der Erntefläche, steigert also nur den Arbeitsaufwand. Beim Übergang von der natürlichen zur künstlichen Bewaldung der Brache wird zwar etwas Kapital in Form von Pflanzgut erforderlich, aber solches, welches im eigenen Betrieb durch Arbeit entsteht. Erst beim Übergang von der Hack- zur Pflugkultur steigt der Kapitalaufwand in Form von Zugkraft- und Gerätekapital beträchtlich. Beim Ersatz der Waldbrache durch Leguminosenbrache tritt Saatgutkapital, beim Übergang von der Leguminosen- zur Grasbrache außerdem noch Düngerkapital hinzu. Die höchsten Formen der Bodennutzung schließlich, Feldgraswirtschaft bzw. Baum- und Strauchkulturen, benötigen erheblichen weiteren Kapitaleinsatz in Form von Nutzvieh- bzw. dauerhaftem Pflanzeninventar. b) Feuchtsavannenklima In der Feuchtsavanne wird sich das Schwergewicht der Betriebsformen im Zuge der Entwicklung vermutlich wie folgt verschieben: 1. Stufe: Waldbrandwirtschaft 2. Stufe: Buschbrachewirtschaft 3. Stufe: Grünbrachewirtschaft 4. Stufe: Regenfeldbau ohne Brache und ohne Viehhaltung 5. Stufe: Regenfeldbau ohne Brache, aber mit Viehhaltung 6. Stufe: Bewässerungsfeldbau ohne Brache, aber mit Viehhaltung. Auch hier steuert die Entwicklung zunächst eine Steigerung der Landnutzungsquoten an, indem die Zahl der Brachejahre immer kürzer und die Brachevegetation infolgedessen vom Wald über Busch zum Gras verändert wird. Später versucht man im Interesse der Bodenproduktivität auf Brache ganz zu verzichten, stellt aber bald fest, daß permanenter Regenfeldbau im düngerwirtschaftlichen Interesse Nutzviehhaltung voraussetzt, welche durch die gestiegene Nachfrage nach tierischen Erzeugnissen nun auch ermöglicht wird. Die Viehhaltung ihrerseits mit ihrer Forderung nach jahreszeitlichem Futterausgleich hilft schließlich mit, den letzten und entscheidenden Schritt zu tun und zum Bewässerungsfeldbau überzugehen. Für diesen ist die Feuchtsavanne prädestiniert, weil einem verhältnismäßig geringen Wasserbedarf reichliche Grundwasservorräte gegenüberstehen. Auch erlauben ganzjährig wasserführende Flüsse eine rationelle Stauseewirtschaft. Solange die Bodenproduktivität im Vordergrund stehen muß und die Arbeitskräfte noch billig sind, werden die verschiedenen Stau- und Berieselungsverfahren Eingang finden. Von einem bestimmten Lohnniveau ab wird die Beregnung wirtschaftlicher werden, weil sie viel weniger Arbeit erfordert und die Kapitalinvestition sich im

454

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

Zuge der Entwicklung verbilligt. Die Beregnung sorgt dann im Verein mit Mineraldüngung, Pflanzenschutz usw. für eine hohe Arbeitsproduktivität unter Beibehaltung einer hohen Bodenproduktivität. c) Trockensavannen- und Steppenklima In der Trockensavanne dagegen wird der Bewässerungsfeldbau trotz größerer Bewässerungsbedürftigkeit wegen Wassermangels weniger Eingang finden. Der Formenwandel der Betriebssysteme im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung ist hier in seiner entscheidenden Stufenfolge so zu kennzeichnen (vgl. Abb. 120): 1 .Stufe: extensive Weidewirtschaft 2. Stufe: Savannen-Umlagewirtschaft 3. Stufe: Getreide-Brachewirtschaft neben extensiver Weidewirtschaft 4. Stufe: Aufbau von Fruchtfolgen mittels Futter- und Leguminosenbau im Verbund mit extensiver Weidewirtschaft 5. Stufe: Vordringen der mittelintensiven Weidewirtschaft gegen den Trockenfeldbau. Für generalisierende Aussagen dieser Art ist die Wirtschaftstheorie zuverlässiger als die Empirie. Legt man also einen Standort zwischen der agronomischen und der klimatischen Trockengrenze mit Niederschlägen von etwa 400 mm/Jahr zugrunde, eine demnach technisch ackerbaufähige Lage, so muß sich die Abfolge der Betriebssysteme im Zuge des Wirtschaftswachstums etwa in folgenden Stufen vollziehen (Abb. 120): 1. Stufe: Extensive Weidewirtschaft Am Anfang der Entwicklung beherrscht bei schwacher Besiedlung und fast völligem Fehlen einer volkswirtschaftlichen Arbeitsteilung die extensive Weidewirtschaft das Bild so gut wie gänzlich. Sie ist die 1. Stufe. Märkte gibt es noch nicht. Die kaum differenzierte Gesellschaft besteht aus vielen in der Art gleichförmigen, in der Größe unterschiedlichen autonomen Hauswirtschaften, die alles produzieren, was sie konsumieren, und alles konsumieren, was sie produzieren. Wegen des Reichtums an Bodenflächen kann diese reine Agrargesellschaft ihre Ernährung unter Inkaufnahme der Veredelungsverluste auf tierische Erzeugnisse stützen, die durch Sammeln von Wildfrüchten, -knollen etc. ergänzt werden. Die tierischen Erzeugnisse, die auch Felle, Wolle, Knochen, Brennmaterial, Horn usw. einschließen, werden zunächst von Wildtieren (Jagd), später durch wandernde Nutztierhaltung (Nomadentum) und schließlich durch stationäre Nutztierhaltung (Farmerei) gewonnen. Bei letzterer werden die Tiere zunächst durch Bullen und Hengste, dann durch Hirten und später durch Zäune zusammengehalten. Um die Bedürfnisse der Menschen möglichst vollkommen und vielseitig befriedigen zu können, werden mehrere Tierarten gehalten, zum mindesten Rinder, Schafe und (oder) Ziegen, in trockeneren Zonen auch Kamele und Esel. Alle Tierarten werden gemolken, weil die Milch wegen ihres täglichen Anfalls in kleinen Mengen als Grundnahrungsmittel besonders geeignet ist. 2. Stufe: Savannen- bzw. Steppen-Umlagewirtschaft Da die extensive Weidewirtschaft aber nur eine geringe ernährungswirtschaftliche Tragfähigkeit besitzt, muß eine wachsende Bevölkerung früher oder später zur Aufnahme von etwas Ackerbau und damit zur 2. Stufe zwingen. Das geschieht zunächst in

456

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

Form der Steppen- Umlagewirtschaft. Ebenso wie am Anfang der Nutzviehhaltung das Wanderhirtentum steht, beginnt also auch die Nutzpflanzenproduktion als Wanderakkerbau. Der Grund dafür liegt darin, daß die Erträge von Hirse, S. Gerste usw. bei mangelnder Bodenbearbeitung, fehlender Mineraldüngung und großen Krankheits- und Schädlingsverlusten schon nach wenigen Jahren stark nachlassen, während der Arbeitsaufwand durch Verunkrautung, Bodenstrukturschäden usw. steigt. Das KostenLeistungsverhältnis wird immer ungünstiger, so daß es ökonomisch sinnvoll ist, nach zwei bis vier Jahren das kleine Ackerstück auf eine andere Naturweidefläche zu verlegen. 3. Stufe: Getreide-Brachwirtschaft Steigt dann bei weiterhin wachsender Bevölkerung die Ackerfläche an, so erreicht sie früher oder später den größten Anteil des ackerfähigen Areals der Farm. Dann kann keine Umlage des Ackerlandes mehr erfolgen. Auf dieser 3. Stufe ersetzt man die Funktionen der Umlage nun durch Brache, betreibt also eine Getreide-Brachewirtschaft neben der extensiven Weidewirtschaft. Im Brachjahr wird im Boden Wasser für die nächste Frucht gespeichert. 4. Stufe: Integrierte Betriebssysteme Später gibt die volkswirtschaftliche Entwicklung Anreiz zu weiterer Produktivitätssteigerung, sei es, daß durch das Bevölkerungswachstum die Nahrungsflächen je Kopf sinken, sei es, daß ein Anreiz zur Aufnahme von Verkaufsfruchtbau entsteht, um dafür gewerblich hergestellte Güter am Markt eintauschen zu können. Ein wichtiges Mittel der Produktivitätssteigerung ist dann di e Integration von Feld- und Viehwirtschaft über den Ersatz der Brache durch Feldfutterbau. Damit ist die Stufe 4 erreicht. Der Futterbau dient zunächst vorrangig bodenbiologischen, weniger futterwirtschaftlichen Zwecken. Er wird zunächst primär im Interesse des Getreidebaues und nicht etwa zur Stützung der Viehhaltung während der Futternotzeiten eingeführt. Das schließt nicht aus, daß er auch für die Bereitstellung von Weidemöglichkeiten während der Trockenzeit dient oder zur Heugewinnung herangezogen wird. Auf diese Weise bildet er das verbindende Element zwischen den auf der Stufe 3 noch isoliert nebeneinander stehenden Betriebszweigen Ochsenmast und Körnerfruchtbau. Der Feldfutterbau ermöglicht für den Getreidebau die Einrichtung einer verbesserten Fruchtfolge und für die Ochsenmast eine Verbreiterung der Futterbasis für die Trockenzeit. Er liefert dem Ackerbau Wurzelhumus und dem Weidevieh Winterfutter. Das Weidevieh transformiert dieses Futter z.T. in Kraaldünger, der wiederum dem Körnerfruchtbau zugute kommt. Auf diese Weise entsteht erst aus den einstmals isoliert nebeneinander existierenden beiden Betriebszweigen Schlachtviehproduktion und Getreidebau eine Assoziation, ein integriertes Ganzes, ein Verbundbetrieb, ein Betriebssystem. 5. Stufe: Mittelintensive Weidewirtschaft Auf hohen volkswirtschaftlichen Entwicklungsstufen schließlich pflegen der Industrialisierungsgrad, die Vermehrung der Arbeitsplätze und das Pro-Kopf-Einkommen rasch zu steigen, während die Bevölkerungszuwachsraten rückläufig werden. Dann wird der Trockenfeldbau aus seinen Grenzlagen wieder verdrängt und macht der Weidewirtschaft erneut Platz, nun aber in größeren und weitaus kapitalintensiveren Formen als auf Stufe 1. Die Wettbewerbsüberlegenheit der Ranch gegenüber dem Trockenfeldbau auf dieser höchsten Stufe 5 beruht darauf, daß die Erträge der Feldfrüchte in diesen

5. Umwandlungen von Agrarlandschaften in ausgewählten Klimazonen

457

Trockenlagen auch bei modernen Produktionstechniken zu gering bleiben, als daß sie den nun sehr hohen Einkommensansprüchen gerecht werden könnten. Der ländliche Bevölkerungsüberschuß aber, der durch das Auflassen des Ackerbaues entsteht, wird durch neue industrielle Arbeitsplätze abgezogen. Eine absinkende Nahrungserzeugung durch Einschränkung des Trockenfeldbaues kann in Kauf genommen werden, weil die Verbilligung der ertragsteigernden Kapitalgüter die Bodenproduktivität der feuchteren, intensivierungsfähigeren Zonen des Staatsgebietes entscheidend hebt. Schließlich breiten sich ja auch die Bewässerungswirtschaften auf dieser Stufe rasch aus. Die skizzierte Stufenfolge zeigt, daß man die Trockengrenzen des Ackerbaues nicht ein für alle Mal geographisch festlegen kann. Man könnte das nur dann, wenn sie allein ökologisch bedingt wären und nicht auch ökonomische Motive hätten. Man sollte deshalb aufhören, von „agronomischen Trockengrenzen" zu sprechen. Diese sind äußerst labil, im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung wandelbar. Es gibt nur ökonomische Trockengrenzen des Ackerbaues. Diese verschieben sich nach Maßgabe der volkswirtschaftlichen Datenkonstellation. d) Dornsavannen- und Trockensteppenklima In den Dornsavannen und Trockensteppen aber, die außerhalb der regenfeldbaufähigen Zone liegen, kann sich die Evolution nur innerhalb der extensiven Weidewirtschaft vollziehen. Im Sinne der Leitlinie extensiv —»arbeitsintensiv —»kapitalintensiv spielt sich der Formenwandel im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung folgendermaßen ab (vgl. Abb. 56, S. 224): 1 .Stufe: Hirtennomadentum 2. Stufe: stationäre Weidewirtschaft mit saisonalem Trecken 3. Stufe: Überbrückung der Trockenzeit durch betriebseigene Weidereserven und Depotfettabbau 4. Stufe: Vermehrung der Tränkstätten 5. Stufe: Vermehrung der Weideunterteilungen 6. Stufe: Futterzukauf 7. Stufe: eigene Futtergewinnung für die Trockenzeit. Diese Stufenfolge des Kapitaleinsatzes wird nicht nur durch eine Verbesserung der Tauschkraft der tierischen Erzeugnisse für Betriebsmittel am Markt, sondern auch durch eine Verbesserung der Infrastruktur ausgelöst, die die ökonomische Marktentfernung der Farmen vermindert. Die Verbesserung des Futterausgleichs erlaubt je nach den natürlichen Produktionsbedingungen auch eine produktivitätssteigernde Wandlung der Betriebsformen der Nutzviehhaltung. e) Marin sommerkühles Klima Als Beispiel für die Wandlung der Agrarlandschaften im humiden warmgemäßigten Klima soll die Genetik der Fruchtfolgen Mittelenglands dienen (vgl. Abb. 121). Wie in vielen anderen Klimazonen nahm der Ackerbau auch hier mit der Umlagewirtschaft seinen Anfang. Diese wurde später durch die wilde Feldgraswirtschaft und seit

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

458

S c h e m a

Zur Genetik der Fruchtfolgen Mittelenglands Umlagewirtschaft

( Seit Anbeginn des Ackerbaus)

Wilde Feldgraswirtschaft Seit &-9.Jahrh. Ausweitung des Baulandes, Feldgraswirtschaft deshalb nicht mehr möglich

\

Brach - Dreifelderwirtschaft 1. Brache 2. Winterung 3• Sommerung

I

Seit 18.Jahrh. Intensivierung nach Durchführung der enclosures. Aufnahme von Klee-u.Turnipsbau

Norforker Fruchtwechselwirtschaft /. Rotklee 2. Weizen

3. Hackfr. i.

Leichte Böden 7. Rotklee

2. Weizen 3. S. Berste

4. Hackfr.

5. S. Berste B. S. Berste

\

1.-3. Ley i. Weizen 5. S. Berste

B. Hackfr.

7. S. Berste

S. Berste

Im letzten Kriege Überführung von Dauergrünland - in Getreideflächen, ausgelöst durch Preisvorsprung der pflanzt. Erzeugnisse, Subventionen, Kraftfutter mangel, Rückgang der Viehbestände etc.

verbesserte Dreifelderwirtschaft

Heutige Entwicklungstendenz wegen Erschöpfung der Bodenfruchtbarkeit, Preisvorsprung der tierischen Erzeugnisse etc.

Ley - farming

Schwere Böden 1. Rotklee

2. Weizen 3. Weizen

L Bohnen 5. Weizen B. Hafer

1.-3. Ley

4. Weizen 5. Weizen

B. Bohnen 1 Hafer

Zusammengestellt aus-. W. Davits. Srassland and Soil Fertility. In • Grassland Management. Bulletin Ho. 15i of the Ministry o! Agriculture and Fisheries. London 1952, S. 62-63 W.B. Mercer u. Mitarbeiter. British Farming. H Ms Stationery Office, London 19S1, S.55-60 H.6. Sanders , The Mew Rotations. Im Management in Farming. H.M.s. Stationery Office, London 1919, 5.32-35

Abbildung

121

5. Umwandlungen von Agrarlandschaften in ausgewählten Klimazonen

459

Tabelle 78: Die landwirtschaftliche Bodennutzung in England 1980 Nutzflächenverhältnis

Ackerflächenverhältnis

Kulturart

1000 ha

Ackerland Obst- u. Gartenland Hopfenanlagen Dauergrünland Hutungen Flurholzfl. Sonstiges

5004 251 6 3223 1195 166 134

Sa. LF

9979

% LF 50,1 2,5 0,1 32,3 12,0 1,7 1,3 100

Fruchtart

1000 ha

Getreide 1 ) Raps u. a. Z. Rüben Kartoffeln Feldfutter, einj. Feldfutter, mehrj. Schwarzbrache

3298 92 212 149 163 1034 50

Sa. Afl.

5004

% Afl. 65,9 2,0 4,2 3,0 3,2 20,7 1,0 100

1

ohne Mais Quelle: Ministry of Agriculture, Fisheries & Food: Statistical Information, December 15, 1980 (Stats 336/80), p. 2.

dem 8. bis 9. Jahrhundert n.Chr. durch die Brach-Dreifelderwirtschaft abgelöst. Die frühzeitige Industrialisierung Englands ließ die Agrarpreise schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts so weit ansteigen, daß die konsequente Intensivierung zum Norfolker Fruchtwechsel mit nicht weniger als 25 % Afl. Hackfruchtbau führte. Diese positive Entwicklung des englischen Ackerbaues fand in den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts ein jähes Ende, weil England seine Landwirtschaft zugunsten der Industrialisierung der Freihandelsdoktrin geopfert hat. Von 1873 bis 1896 fielen in England die Weizenpreise um etwa die Hälfte, die Gerstenpreise um ein Drittel und die Kartoffelpreise um mehr als die Hälfte, während die Löhne gleichzeitig um ein Drittel anstiegen. Im Zeitraum 1870 bis 1937 hat England 40% seines Ackerlandes in Dauergrünland gelegt. Ein Rücklauf dieser Entwicklung trat durch die Erschütterungen der Weltwirtschaftskrise um 1930 und des zweiten Weltkrieges ein: Von 1937 bis 1944 wurden 2,7 Mio. ha Dauerweiden umgebrochen und in die Fruchtfolgen einbezogen. Während zunächst aus ernährungswirtschaftlichen Gründen die pflanzliche Produktion im Rahmen der verbesserten Dreifelderwirtschaft stark betont wurde, kehrte man nach dem Kriege zu der hier klimatisch begünstigten Dominanz der Wiederkäuerhaltung zurück, nun aber weniger auf der Basis von Dauer- als auf der von Wechselgrünland. Das Ley Farming System ist eine Intensivform der Feldgraswirtschaft. Die Tabelle 78 zeigt die Struktur der Bodennutzung Englands 1980 und läßt ihren relativ extensiven Zuschnitt erkennen. Dauergrünland, Hutungen und mehrjähriger Feldfutterbau machen zusammengenommen erhebliche Anteile aus, die dem maritimen Klima angemessen sind. Sie tragen in einem Lande, welches in manchen Regionen wegen mildem Winter und robuster Wiederkäuerhaltung (Fleischrinder, Schafe) ganzjährigen Weidegang erlaubt, auch hohen Arbeitskosten Rechnung. Dauer- zu Wechselgrünland verhalten sich bei Einschluß der Hutungen wie 1:0,32. Der immer noch recht arbeitsintensive Hackfruchtbau macht als Summe von Z.Rüben-, Kartoffel- und Futterhackfruchtbau nur 9,1% Afl. aus.

460

IX. Strukturwandlungen des Weltagrarraumes im Wirtschaftswachstum

f) Kontinental sommerkühles Klima Die Entwicklung der englischen Landwirtschaft ist nicht sehr typisch für das gemäßigte Klima, weil sie durch drastische Außenhandels- und agrarpolitische Maßnahmen scharfen Eingriffen unterworfen war. Fr. Aereboe (1923, S. 320) kennzeichnete die Hauptlinie der Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebsformen unter dem Einfluß sich wandelnder wirtschaftlicher Verhältnisse wie folgt: 1. Stufe: extensive Weidewirtschaft 2. Stufe: Einfelderwirtschaft mit Umlage auf dem Weideland 3. Stufe: Zweifelderwirtschaft mit Umlage auf dem Weideland 4. Stufe: Dreifelderwirtschaft mit Umlage auf dem Weideland 5. Stufe: Brach-Dreifelderwirtschaft ohne Umlage 6. Stufe: verbesserte Dreifelderwirtschaft, Brache teilweise besömmert 7. Stufe: verbesserte Dreifelderwirtschaft, Brache ganz besömmert 8. Stufe: Fruchtwechselwirtschaft mit starkem Hülsenfruchtbau 9. Stufe: Fruchtwechselwirtschaft mit starkem Futterbau (Kleebau) 10. Stufe: Fruchtwechselwirtschaft mit starkem Hackfrucht- und Gründüngungsbau 11. Stufe: reine Hackfrucht-Getreide-Gründüngungswirtschaft 12. Stufe: gärtnerisch betriebener Feldbau. Fr. Aereboes Vorstellungen von der Evolution der Betriebssysteme wurden entscheidend durch seine Kenntnis der Steppenlandwirtschaft im Generalgouvernement Woronesch geprägt. Die Verhältnisse im Bezirk Woronesch initiierten in ihm die Vorstellung, daß am Anfang einer jeden landwirtschaftlichen Entwicklung die extensive Weidewirtschaft stände, die sich dann über die Getreidebauwirtschaft weiterentwickle. Später kämen Futterkulturen sowie Hülsen- und Ölfrüchte auf dem Ackerlande hinzu, bis auch der Hackfruchtbau Eingang fände und dieser schließlich zuerst den Hülsenfrucht- und dann den Feldfutterbau mehr und mehr verdränge.

Gesegnet ist der Mann, der seine Arbeit gefunden hat. Er suche nicht nach einem anderen Segen. Thomas Carlyle ( 1 7 9 5 - 1 8 8 1 )

Ausblick: Die landwirtschaftliche Evolutionstheorie Friedrich Aereboes im Lichte dieser Agrargeographie Viele der überaus fesselnden Kapitel der „Allgemeinen landwirtschaftlichen Betriebslehre" Fr. Aereboes (1923), die sich mit den Preisverhältnissen in ihrem Einfluß auf die landwirtschaftliche Betriebsorganisation auseinandersetzen, bemühen sich, die Evolution der Betriebssysteme aufzuzeigen. Sie beginnen dann grundsätzlich mit der extensiven Weidewirtschaft als deren erster Stufe. Die extensive Weidewirtschaft ist jedoch nicht in allen Klimabereichen die erste Entwicklungsstufe der Landwirtschaft. Fr. Aereboe erkannte zwar, daß die extensive Weidewirtschaft in der historischen Entwicklung nicht überall am Anfang stand, weil die Menschheit zum Teil bereits Boden bebaute, bevor die Domestikation von Nutzvieh gelang. Aereboe erkannte aber zunächst nicht, daß auch im geographischen Nebeneinander verschiedener volkswirtschaftlicher Entwicklungsstufen von heute nicht immer die extensive Weidewirtschaft die unterste Stufe landwirtschaftlicher Entwicklung ausmacht. Im tropischen Regenwaldgürtel ist ein extensiver Weidebetrieb gar nicht möglich, weil Hutweiden in kürzester Frist verbuschen und verwalden würden. Hinzu kommt, daß in weiten Gebieten wegen der durch die Tsetsefliege übertragenen Nagana-Seuche eine Rindvieh- oder Schafhaltung noch gar nicht möglich ist. Im immerfeuchten tropischen Regenwaldklima steht nicht das Hirtendasein am Anfang der Entwicklung, sondern das Jäger-, Fischer- und Sammlerdasein. Der Anfang jeder Landwirtschaft aber besteht später nicht in extensiver Nutzviehhaltung, sondern in viehloser Pflanzenproduktion mittels Grabstock und Buschhacke. Auch die reine Getreidebauwirtschaft ohne Umlage als mittlere Stufe des Ackerbaues gibt es im tropischen Regenwaldgürtel nicht. Permanenter Getreidebau ist hier nur über die Naßreiskultur möglich, die aber wegen der in den inneren Tropen erforderlichen Kulturverfahren, die meist die Anzucht in Saatbeeten und das spätere Verpflanzen auf das Feld einschließen, betriebswirtschaftlich als Hackkultur gelten muß. Der Getreidebau im engeren Sinne kann im tropischen Regenwaldgürtel niemals eine größere Bedeutung erlangen, so daß das Aereboe'sche Entwicklungsschema des Ackerbaues hier nicht zutrifft. Sein Lehrsatz „Der Getreidebau bleibt deshalb auf allen Entwicklungsstufen der Landwirtschaft das Hauptrückgrat des Ackerbaues .. .*" bedarf auch für andere Klimazonen der Einschränkung. Selbst in dem warmgemäßigten, ozeanischen Klima der östlichen USA, etwa bis zum Mississippi, spielt der Getreidebau trotz des heutigen hohen Lohnniveaus nur eine untergeordnete Rolle, weil der heiße

462

Die landwirtschaftliche Evolutionstheorie Friedrich Aereboes

Sommer dafür sorgt, daß in allen Arbeitsgängen voll mechanisierbare Blattfrüchte, wie Baumwolle, Körnermais, Soja und Erdnüsse, dem Getreidebau im Wettbewerb um die Produktionsfaktoren überlegen sind. In anderen Klimagürteln der Erde trifft zwar die These Aereboes, daß die extensive Weidewirtschaft die erste Stufe jeder Landwirtschaft bedeute, zu; nicht hingegen seine Vorstellung, daß sich die extensive Weidewirtschaft grundsätzlich über die Getreidebauwirtschaft weiterentwickle. Auf heißen und trockenen Steppen- und Halbwüstenstandorten, deren Niederschlagshöhe selbst das Dry Farming System, die GetreideBrachwirtschaft, nicht zuläßt, die also jenseits der Trockengrenzen des Ackerbaues im Grenzbereich der Ökumene liegen, entwickelt sich die extensive Weidewirtschaft direkt in einem großen Sprung zur intensiven Bewässerungswirtschaft weiter. Beispiele hierfür bieten die amerikanischen Intermountain States, die südafrikanische Karoo oder Halbwüsten im russischen Raum. Fr. Aereboe hat die klimazonal begrenzte Gültigkeit seiner Evolutionstheorie im Alter selbst erkannt. In seiner 1928, also fünf Jahre nach der letzten Auflage seiner „Betriebslehre", erschienenen „Agrarpolitik" widmet er noch einmal ein umfangreiches Kapitel den Wirtschaftssystemen und ihrer Abhängigkeit von den Preisverhältnissen und den natürlichen Bedingungen der Landwirtschaft. Gegen Ende dieses Abschnittes sagte er wörtlich: „Damit wäre das Wesentliche über die Wirtschaftssysteme der Landwirtschaft in den gemäßigten Zonen gesagt. Auf diejenigen der Subtropen und der Tropenzone näher einzugehen, verbietet der Raum. Sollte das . . . geschehen, so müßte für die Subtropen besonders auf die verschiedenen Systeme der Bewässerungswirtschaft eingegangen und für die Tropen müßten die Formen der dortigen Plantagenwirtschaft zur Erörterung gestellt werden . . . Bezüglich der tropischen Plantagenwirtschaft i s t . . . zu erwähnen, daß in allen Regengebieten der Tropen die Unkrautwüchsigkeit des Bodens derart groß ist, daß sich urbargemachtes Land nicht nur sehr schnell mit großen und kleinen Unkräutern bedeckt, sondern daß das Land auch sehr schnell verbuscht und verwaldet, wenn es nicht fortlaufend gesäubert wird. Das erfordert aber wieder so viel Arbeit, daß der Mindestaufwand davon pro Hektar Landes ein sehr hoher sein muß. Eine extensive Bodenkultur im Sinne der Landwirtschaft der gemäßigten Zonen kann es demnach in der tropischen Agrikultur überhaupt nicht geben." Auch diese Bemerkungen Aereboes bedürfen hier noch einer Diskussion. Die beiden von Aereboe genannten tropischen Betriebssysteme zwingen in der Tat zu einer hohen Mindestintensität; aber die Bewässerungswirtschaft ist selbst heute noch nicht das wichtigste Betriebssystem der Subtropen, und die Plantagenwirtschaft war auch damals nicht das verbreitetste Betriebssystem der Tropen. Die Folgerung Aereboes „Eine extensive Bodenkultur im Sinne der Landwirtschaft der gemäßigten Zonen kann es in der tropischen Agrikultur überhaupt nicht geben" bedarf ebenso der Einschränkung wie seine schon zwei Jahrzehnte zuvor geäußerte These „Die tropische und die subtropische Agrikultur unterliegt von vornherein dem Zwange einer viel höheren Betriebsintensität als die der kälteren Zonen". Selbst wenn Aereboe unter „Regengebieten" nur die tropischen Regenwaldzonen verstanden haben sollte, trifft seine Folgerung kaum zu. Sein Hinweis auf die starke Unkrautwüchsigkeit, Verbuschungs- und Verwaldungstendenz ist dann zwar durchaus richtig. Der Wald aber ist in den feuchten Tropen nicht nur der Feind des Ackerbaues, sondern zugleich sein größter Freund, weil er im Wege langjäh-

Die landwirtschaftliche Evolutionstheorie Friedrich Aereboes

463

riger Waldbrache dem Menschen das Unkraut zu bekämpfen hilft, für Pflanzennährstoffkonzentration sorgt und eine kostenlose Regeneration der Bodenfruchtbarkeit verbürgt. So hat sich als noch heute verbreitetes Betriebssystem der feuchten Tropen die Waldbrandwirtsehaft durchgesetzt, die bislang mehr Areal als die Plantagenwirtschaft umfaßt und die heute noch ca. 250 Mio. Menschen auf ca. 36 Mio. km 2 betreiben. Dieses im angelsächsischen Sprachgebrauch als Shifting Cultivation bezeichnete System aber muß als durchaus extensive Form der Bodenkultur gelten. Im Extremfalle folgt auf eine nur einjährige Bebauung eine achtzehn- bis zwanzigjährige Waldbrache, die dafür sorgt, daß der Kapitalaufwand äußerst gering ist, fast nur in Handgeräten besteht und sich dem Nullwert nähert. Der Arbeitsaufwand liegt dann, auf die Gesamtfläche bezogen, nur bei etwa 2,5 AK pro 100 ha nutzbaren Landes, während die Getreide-Brachwirtschaften der spanischen Meseta 3 bis 4 AK/100 ha LN benötigen. Die Schafweidewirtschaften der spanischen Meseta setzen zwar nur 1,5 AK/100 ha LN ein; dafür liegt aber hier der Kapitalaufwand für Vieh, Brunnen-, Tränk- und Zaunanlagen sowie Arbeitshilfsmittel bei dem Ein- bis Eineinhalbfachen des monetären Arbeitsaufwandes. Es gibt zwar noch extensivere Formen der Weidewirtschaft; aber der Unterschied zur Waldbrandwirtschaft liegt doch weniger in der Höhe als in der Richtung der Intensität. Die Waldbrandwirtschaft der tropischen Regenwaldzone ist zwar arbeitsintensiver, aber viel kapitalextensiver als die extensivste Weidewirtschaft und muß insgesamt durchaus als extensive Form der Bodenkultur gelten. Im Hinblick auf die Baum- und Strauchkulturen trifft Aereboes Lehrsatz für die tropische Regenwaldzone zu. Bezüglich des Ackerbaues aber darf er nur besagen, daß extensive Feldwirtschaft in anderen Formen als in den Mittelbreiten auftritt, nicht jedoch, daß es eine extensive Bodenkultur überhaupt nicht gibt. Im Gegenteil: Der Ackerbau dieser Klimazone leidet weniger an einer zu hohen Mindestintensität als vielmehr an einer mangelnden Intensivierungsfähigkeit. Das System Shifting Cultivation kann maximal nur 40 bis 50 Menschen/km 2 ernähren und ist die Ursache der Unterernährung in vielen übervölkerten Entwicklungsländern. Es läßt nämlich nur eine Landnutzungsquote von etwa 20 % zu, weil auf maximal drei Anbau jähre minimal zwölf Jahre Waldbrache folgen müssen. Ackerbausysteme zu entwickeln, die eine höhere Intensitätsstufe zulassen, ohne die Bodenfruchtbarkeit zu zerstören, ist seit Jahrzehnten ein Kardinalproblem tropischer Landwirtschaft. Schließlich trifft die Zwölf-Stufen-Theorie Aereboes (s.S. 460) nicht einmal für das kühl-gemäßigte Klima uneingeschränkt zu, obwohl er für sie eine sehr viel größere Allgemeingültigkeit in Anspruch nahm. Die zwölf Entwicklungsstufen Aereboes sind eine Folge schrittweise zunehmender Betriebsintensität. In Wirklichkeit erreicht diese aber in hochindustrialisierten Staaten und in größeren Betrieben einen Kulminationspunkt, um dann wieder abzunehmen. Aereboe ging davon aus, daß die Tauschkraft landwirtschaftlicher Produkte für Kapital und Arbeit fortlaufend stiege. In Westdeutschland ist sie aber seit etwa 1950 nur noch für Kapitalgüter angestiegen, für Lohnarbeit aber gesunken. Die Folge war eine Extensivierung der Betriebsorganisation, die teilweise bis zur rindvieh- und hackfruchtlosen Wirtschaftsweise führte. Aereboes Hypothese bedeutete: immer intensiver organisieren und immer intensiver führen. Demgegenüber lautet das Leitziel der Betriebsentwicklung in Mitteleuropa heute: extensiver organisieren — intensiver führen, d. h. weniger Intensivbetriebszweige, aber höhere Leistungen je Hektar und je Tier.

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Die landwirtschaftliche Evolutionstheorie Friedrich Aereboes

Diese Erörterungen über die agrargeographischen Grenzen der Aereboe'sehen Evolutionstheorie sollen den Wert dieser seiner scharfsinnigen und logisch begründeten Theorie keinesfalls schmälern. Sie sollen nur ihre unvermeidlichen Grenzen aufzeigen. Eine allumfassende und erschöpfende genetische Betriebstypenlehre aus einer Feder kann und wird es niemals geben. Dazu ist die Formenvielfalt der Weltlandwirtschaft doch zu groß, ihre zonale Gliederung und räumliche Differenzierung allzu vielgestaltig. Die wirklichen Neuerungen im Leben der Menschheit werden nicht durch Teams geschaffen. Sie werden geschaffen durch Einzelpersönlichkeiten, die in stillen Stunden mit den Schmerzen der Mutterschaft neue Ideen gebären. Wernher v. Braun (1912-1977)

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Verzeichnis der Abbildungen 1. Gliederung der landwirtschaftlich genutzten Fläche 2. Kostenbegriffe 3. Ableitung von Erfolgsmaßstäben landwirtschaftlicher Betriebe 4. Klimazonen Afrikas 5. Jahresmittel der Niederschläge auf der Erde 6. Niederschlags-und Temperatur-Diagramme von Beispielstätionen 7. Klimazonen der Tropen (Schema) 8. Nördliche Anbaugrenzen in Europa 9. Verbreitung wichtiger Nutzpflanzen 10. Effektive Höhenstufen von Nutzpflanzen in der Äquatorzone 11. Höhenstufen von Nutzpflanzen auf Java im Vergleich zur Naturvegetation . . 12. Die Nordgrenze des Regenfeldbaues im Tschad 13. Agronomische Trockengrenzen in der Republik Südafrika 14. Agronomische Trockengrenzen in Nordamerika 15. Trockenheitsgrad und Landnutzung in Algerien 16. Die agronomische Trockengrenze im Naturgroßraum Sudan-Sahel 17. Landbau bei wechselnder Exposition und Höhenlage 18. Wandlungen landwirtschaftlicher Betriebsformen in den wechselfeuchten Tropen bei wachsender Marktentfernung 19. Polargrenzen des Anbaues in Kanada 20. Alternativen für Bodennutzung ohne Agrarproduktion 21. Mangelhafter Arbeitsausgleich 22. Hervorragender Arbeitsausgleich durch vielseitigen Anbau 23. Fruchtfolgen mit wechselndem Bedarf an Maschinenkapital 24. Die Organisation des Ackerbaues bei wechselndem Kulturartenverhältnis . . 25. Betriebe ohne Milchkühe nach Betriebsgrößenklassen 26. Technische und bauliche Einrichtungen in der Viehwirtschaft 27. Die überbetriebliche Maschinennutzung in der westdeutschen Landwirtschaft 28. Wettbewerbsverschiebungen landw. Betriebszweige bei wechselnder Marktentfernung 29. Betriebsintensität und Betriebsvielfalt bei wechselnder Marktentfernung . . . 30. Entwicklung der Kaufkraft landwirtschaftlihcer Erzeugnisse für Lohnarbeit . 31. Entwicklung der Tauschkraft zwischen Lohnarbeit und Landmaschinen . . . . 32. Agrarregionen im Weltwirtschaftsraum 3 3. Durchschnittskaufwerte j e Hektar für Stückländereien 34. Jahreszeitenklimate der Tropen und Subtropen 35. Humide und aride M o n a t e . . . in den Tropen und Subtropen 36. Landwirtschaftliche Betriebsformen in den Klimazonen der Tropen 37. Intensitätsstufen des Landbaues im Weltagrarraum

20 22 24 40 41 44 47 59 61 64 65 69 70 71 72 73 78 81 86 89 97 98 100 104 107 109 111 113 114 119 120 127 144 150 151 153 156

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Verzeichnis der Abbildungen

38. Autochthone Agrarwirtschaftsformen in Tropisch-Afrika 39. Ertragsabfälle in den feuchten Tropen . . . im System der Waldbrandwirtschaft 40. Ertragsniveau der Waldbrandwirtschaft in Abhängigkeit vom AnbauIntervall 41. Bewässerte Flächen im Weltagrarraum 42. Naßreismonokulturen bei wachsendem Ackernutzungsgrad 43. Naßreisfruchtfolgen bei wachsendem Ackernutzungsgrad 44. Querschnitt einer kongolesischen Gemeindeflur 45. Aufwands-und Ertragsverlauf von Dauerkulturen in Nigeria 46. Produktivitätsvergleich von Tee-, Kaffee- und Kakaopflanzungen 47. Jahreszeitenklimate in den Trockengebieten der Erde 48. Regenkurve von Grootfontein/SWA 49. Schwankungen der jährlichen Regenfälle in Afrika 50. Produktionsverhältnis von Milch zu Fleisch in Entwicklungsländern verschiedener Klimazonen 51. Arbeitskalender Mexikanischer Ranchbetriebe 52. Die Tragfähigkeit der Naturweide in der Republik Südafrika 53. Wettbewerbsverschiebungen zwischen den Produktionsrichtungen extensiver Weidewirtschaften 54. Schwankungen des Roheinkommens in extensiven Weidewirtschaften der USA 1930-1968 55. Regionen der Weidewirtschaft im Westen der Vereinigten Staaten 56. Stufen des Futterausgleiches in Ranchbetrieben 57. Gewichtsentwicklung von Jungrindern in extensiven Weidewirtschaften des mittleren Südwestafrika 58. Farm Devonby bei Gobabis/SWA 59. Stufenfolge des Zukaufs ertragssteigernder Betriebsmittel in extensiven Weidewirtschaften semiarider Klimate 60. Intensitätsstufen der Futterversorgung in Abhängigkeit von der volkswirtschaftlichen Entwicklung und der Marktentfernung 61. Der Effekt der Brache im Trockenfarmsystem 62. Intensitätszonen des Trockenfarmsystems 63. Agrarpotential des Iran und landwirtschaftliche Entwicklungspole um Staudämme und Zuckerfabriken 64. Regionalmodell der Zuckerproduktion im Einzugsbereich einer Doppelnutzungsfabrik 65. Die Niederschlags-/Ertragsfunktion in einer 220 ha-Olivenpflanzung 66. Arbeitsaufriß einer 30 ha-Olivenmonokultur in Cordoba/Spanien 67. Agrarzonen Australiens 68. Klimagebiete Europas 69. Andauer einer Temperatur von mindestens 5 Grad Celsius in Europa 70. Bodenkarte von Europa 71. Dauergrünland in der Europäischen Gemeinschaft 72. Zur Produktionselastizität der Agrarlandschaften in der EG 73. Fruchtfolgeformen in der Europäischen Gemeinschaft 74. Die Ackernutzung unter dem Einfluß des Acker-Grünlandverhältnisses . . . .

157 158 163 177 180 181 186 188 196 200 201 204 208 214 215 217 220 223 224 226 227 229 230 237 238 256 263 270 271 273 280 282 285 286 288 293 296

Verzeichnis der Abbildungen

75. Fruchtfolgeformen in Westdeutschland 76. Landwirtschaftliche Bodennutzungssysteme in der EG 77. Landwirtschaftliche Bodennutzungssysteme in Westdeutschland 78. Viehhaltungssysteme in der EG 79. Betriebsformen der Rindviehhaltung in der EG 80. Formen der Rindviehhaltung und ihre Standortorientierung 81. Landwirtschaftliche Betriebssysteme in Europa 82. Arbeitsintensität in der Landwirtschaft der EG 83. Die jährliche Niederschlagshöhe in den USA 84. Die verfügbare Wachstumszeit in den USA 85. Verteilung der wichtigsten Bodentypen in den USA 86. Die Landbauzonen der Vereinigten Staaten von Amerika 87. Das Thünen'sche Raumbild im Hinterland Chicagos 88. Weidefläche je Rind in den Weststaaten der USA 89. Agrarregionen in den USA 90. Agrarzonen im Ostsee-Adria-Raum 91. Landschaftszonen in der Sowjetunion 92. Agrarzonen Chinas 93. Reichtum und Armut in regionaler Differenzierung 94. Entwicklung der Weltbevölkerung und des Nahrungsspielraumes 95. Die Welternährungslage in regionaler Differenzierung 96. Entwicklung der gesamten Agrarproduktion in Deutschland, Japan und dem Vereinigten Königreich von 1880 bis 1970 97. Wachstum der Weltbevölkerung und des Weltdüngemittelverbrauches 98. Langfristiger Trend der Preis-und Lohnbewegung in Deutschland 99. Faktorkosten und Faktorkombination im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung 100. Nutzflächenquoten im Weltagrarraum 101. Ackerland je Kopf der Gesamtbevölkerung in 90 Entwicklungsländern und der Bundesrepublik um 1980 102. Wandlungen des Arbeits- und Kapitalbesatzes in der Landwirtschaft 103. Formen überbetrieblicher Maschinenverwendung 104. Molapo Farming in Ngamiland, Botswana 105. Langfristiger Entwicklungstrend der Betriebsgrößen im Agrarbereich 106. Mittel- und langfristige Entwicklungsalternativen westeuropäischer Bauernbetriebe 107. Anpassungsprozesse verschiedener Betriebsgrößenklassen der Landwirtschaft im Wirtschaftswachstum 108. Systematik der Konzentrationsformen in der Landwirtschaft 109. Diversifizierung und Spezialisierung der Farmen im Wirtschaftswachstum .. 110. Diversifizierung und Spezialisierung landwirtschaftlicher Betriebsgrößen im Wirtschaftswachstum 111. Entwicklung der Bestände an Rindern, Schweinen und Schafen 1853-1913 . 112. Anteil der Fruchtartengruppen an der Ackerfläche des Bundesgebietes 1893-1977 113. Nährstoffversorgung der deutschen Böden 1890/93 bis 1975/76 114. Kettenreaktion im Anpassungsprozeß der westdeutschen Landwirtschaft . . .

483

298 299 307 308 309 310 313 316 321 322 323 324 326 331 338 350 353 360 365 370 371 376 378 389 398 399 400 407 412 415 422 424 425 427 433 434 438 439 440 442

484

Verzeichnis der Übersichten

115. Die Nettowertschöpfung der Landwirtschaft, BRD, 1965/66 bis 1977/78 . . . 116. Substitution von Handarbeit durch Maschinenarbeit in der westdeutschen Landwirtschaft 1966-1975 117. Beziehungen zwischen dem Anteil der Mähdruschfrüchte, der Netto-Arbeitsproduktivität und dem Arbeitskräftebesatz 118. Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe nach Größenklassen, BRD 119. Entwicklung der Getreideerträge in Deutschland 1800-1975 120. Die epochale Abfolge agrarischer Landnutzungsformen in Trockensavannen 121. Zur Genetik der Fruchtfolgen Mittelenglands

443 444 445 448 452 455 458

Verzeichnis der Übersichten 1. Verbreitung von Kulturpflanzen in den tropischen Klimazonen 2. Fruchtfolgeformen Lapplands 3. Fruchtfolgen bei extrem kurzer Vegetationszeit 4. Polargrenzen einiger Nutzpflanzen in Grad nördl. Breite 5. Anpassung der Fruchtfolgen an die Höhenstufen der Südalpen 6. Niederschlagshöhe an agronomischen Trockengrenzen in mm/J 7. Trockengrenzen einiger Nutzpflanzen und Farmsysteme 8. Stufenfolge des Dry Farming Systems nahe der agronomischen Trockengrenze 9. DasThünen'sche Raumbild um den Storsjön (63.° nördl. Br.) 10. Fruchtfolgebeispiele westdeutscher Körnerbauwirtschaften 11. Fruchtfolgebeispiele aus Hackfruchtbauwirtschaften mit wechselndem Ackernutzungsgrad 12. Naturraumgebiete Westdeutschlands 13. Kennzeichnung von Agrarregionen (Beispiele) 14. Formen der Feldgraswirtschaft in den Tropen und Subtropen 15. Höhenbrache im Hangterrassen-Regenfeldbau des Kumaon-Himalaja (Indien) 16. Fruchtfolgen im Regenfeldbau von Feuchtsavannen 17. Arbeitsaufwand in der Landwirtschaft einiger Afrikanischer Länder 18. Beispiele für Organisationsformen von Betrieben mit permanentem Ackerbau in tropischen Tieflagen 19. Fruchtfolgebeispiele für den Bewässerungsfeldbau 20. Vergleich der Produktionsverfahren im Reisbau Thailands und der USA 21. Die Landnutzung auf den thermischen Höhenstufen der Anden 22. Eignungskriterien von Nutztierarten für die extensive Weidewirtschaft 23. Weidetierhaltung in den Vegetationsgürteln der Tropen 24. Erscheinungsformen der Fernweidewirtschaft 25. Wandlungen der Weizen-Brache-Fruchtfolgen bei steigenden Niederschlägen 26. Erdnuß-Hirse-Fruchtfolgen an den agronomischen Trockengrenzen 27. Baumwollfruchtfolgen im Regenfeldbau der Tropen

45 60 60 62 66 67 68 74 80 135 136 145 147 167 172 174 175 176 179 183 187 205 206 212 241 245 247

Verzeichnis der Tabellen

28. Bewässerte Fruchtfolgen in den sommertrockenen Subtropen des Mittelmeerraumes 29. Fruchtfolgeformen bei Bewässerungsfeldbau im Peshawar-Becken Pakistans 30. Bewässerte Fruchtfolgen in den trockenen Weststaaten der USA 31. Bewässerungsbetriebe in Trockengebieten 32. Ermittlung von Bodennutzungssystemen mit Hilfe von Wägezahlen 33. Die Methode zurErmittlung des Betriebssystems (Beispielbetrieb) 34. Formen der Feldgraswirtschaft nach Maßgabe der Vegetationsdauer 35. Formen der Felderwirtschaft bei wechselndem Grünlandanteil 36. Formen der Felderwirtschaft bei wechselnder Betriebsgröße 3 7. Formen der Schafhaltung in Abhängigkeit vom Produktionsprimat 38. Fruchtfolgen in den Neuenglandstaaten 39. Fruchtfolgen des Maisgürtels 40. Mengeneinsatz der Produktionsfaktoren zwecks Maximierung des Einkommens in der Landwirtschaft der USA 41. Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften in der DDR 42. Fruchtfolgen in den Agrarzonen der Sowjetunion 43. Arbeitsverfahren und Energiequellen im Landbau der Tropen 44. Stufen der Betriebsvielfalt in der Landwirtschaft 45. Diversifizierung typischer Kleinbetriebe im Kikuyu-Distrikt Kenias 46. Diversifizierung und Spezialisierung auf Baumwollfarmen der amerikanischen Südstaaten 47. Entwicklung der Fruchtfolgen in Ostholstein von 1700 bis 1950 48. Körnerfruchtbetriebe Schleswig-Holsteins 1977/78 49. Zuckerrübenbaubetriebe der Braunschweiger Börde 1979/80

485

252 252 253 258 289 291 294 295 297 311 325 327 339 345 354 408 428 429 435 437 446 447

Verzeichnis der Tabellen 1. Höhe und Verteilung der Niederschläge in der Tropenzone Westafrikas 42 2. Klimadaten der Tropen Westafrikas (Ghana) 43 3. Höhe und Verteilung der Niederschläge in humiden warm-gemäßigten Klimazonen Eurasiens 49 4. Klimadaten für Italien 50 5. Temperaturverlauf in humiden kühl-gemäßigten Klimazonen Eurasiens und Nordamerikas 53 6. Das Wachstum der Nahrungsnachfrage in Abhängigkeit von Bevölkerungsund Einkommensentwicklung 56 7. Die landwirtschaftliche Nutzung der Großregionen der Erde 1969-71 und 1979 56 8. Höhengrenze einiger Nutzpflanzen 63 9. Einkommensverfall der österreichischen Landwirtschaft bei zunehmender Höhenlage 66 10. Landwirtschaftlicher Arbeitsaufwand in Abhängigkeit von der Farmgröße (Palamu-Distrikt, Bihar) 107

486

Verzeichnis der Tabellen

11. Faktorverwertung durch ausgewählte Produktionsverfahren des Ackerbaus .. 12. Ranchbetriebe verschiedener Größe in Südwestafrika 1965/66 13. Adaption der Betriebsorganisation an den Generationswechsel auf einer 6 haFarm im Hochland Kenias 14. Formen Argentinischer Graslandbetriebe 15. Pflanzungs-und Plantagenkulturen im betriebswirtschaftlichen Vergleich . . . 16. Agrarbetriebe in den feuchten Tropen Indonesiens 17. Beispiele der Waldbrandwirtschaft in den feuchten Tropen 18. Zunahme der Landnutzungsquoten bei der Evolution der Waldbrandwirtschaft 19. Produktivitätsvergleich einiger wichtiger tropischer Feldkulturen 20. Arbeitsaufwand im Naßreis-und Regenfeldbau Malawis 21. Entwicklung der Reisproduktion in einigen asiatischen Ländern 22. Einige tropische Baum-und Strauchkulturen 23. Die Teepflanzungen Indiens und Sri Lankas nach Betriebsgrößenklassen . . . . 24. Der Kaffeeanbau im Staate Säo Paulo nach Betriebsgrößenklassen 25. Die Entwicklung des Heveaanbaues in Westmalaysia 1963-1977 26. Entwicklung Südwestafrikanischer Weidewirtschaften unter dem Einfluß der jährlichen Regenhöhe 27. Produktivitätsvergleich landwirtschaftlicher Betriebszweige an den agronomischen Trockengrenzen 28. Weizenfarmen in den Trockengebieten der USA 29. Erträge in Getreide-Brache-Fruchtfolgen in Kasachstan 30. Wettbewerbsvergleich einer Erdnuß-Hirse-Farm mit einer Rinderranch 31. Der Körnermaisbau in Südwestafrika 1921bis 1970 32. Bewässerungsfeldbau in ausgewählten Ländern 1961-65 und 1979 33. Entwicklung der Anbauflächen, Produktion und Hektarerträge in Iran 34. Entwicklung der Zuckerindustrie im Iran 1932-1975 35. Relative Produktivität des Winterzuckerrüben- und Zuckerrohranbaues (Iran 1973) 36. Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen Rüben-und Rohranbau (Iran 1973) . . . 37. Gesamtkostender Weißzuckerproduktion in DM/dt (Iran 1973) 38. Einzelbetriebe mit Ölbaumkultur in Südspanien 1962 39. Kennzahlen von zweiundzwanzig Ranchbetrieben auf Dornsavannen 40. Länder der Europäischen Gemeinschaft im agrarwirtschaftlichen Vergleich . . 41. Wirtschaftlichkeitsvergleiche zwischen verschiedenen Formen der Futterflächennutzung in der Bundesrepublik Deutschland 42. Spezialisierte Agrarbetriebe in Bayern 1979/80 43. Reineinkommen der landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe in der Bundesrepublik Deutschland 1978/79 44. Getreideerträge im DryFarming System in Saskatchewan 1961-1975 45. Ausgewählte Strukturdaten von RGW-Ländern 46. Anteil des sozialistischen Sektors an der landwirtschaftlichen Nutzfläche sozialistischen Länder 47. Zahl und Größe der LPGs in der DDR 1960 bis 1975 48. Die beiden deutschen Staaten im Agrarvergleich 49. Anzahl, Größe und Ausstattung der sozialistischen Großbetriebe in der

108 111 123 131 138 154 159 162 171 178 184 191 194 195 197 219 235 239 242 244 248 251 254 257 259 260 263 268 274 278 312 314 318 330 340 343 346 348

Verzeichnis der Tabellen

487

Sowjetunion 1940 bis 1978 Agrarwirtschaftliche Daten der VR China und einiger Vergleichsländer Bevölkerungsentwicklung in Deutschland seit dem Frühmittelalter Die Weltbevölkerung 1975 und 2000 Schätzung von Tragfähigkeit und potentieller Volksdichte für einzelne Klimagebiete ; 54. Tatsächlich (1965) genutztes und potentiell nutzbares Ackerland 55. Prognose der langfristigen Entwicklung der Agrarproduktion in ausgewählten Ländern 56. Die Produktivität von Beef-Ranching in Abhängigkeit von Savannentyp und Weidetechnik 57. Ausbeute der Nährstoffe und Energie durch Nutztiere 58. Futternebenprodukte tropischer Nutzpflanzen 59. Nutztierbestände in Entwicklungsländern 1979 60. Konsumstruktüren in der Nahrungswirtschaft 1972/74 61. Anteil tierischer Produkte am Kalorien- und Eiweißverbrauch 62. Das Volkseinkommen in Deutschland 1851/55 bis 1977 63. Kaufkraft des Industriearbeiters in Veredelungsprodukten (Bundesrepublik Deutschland 1955 bis 1979) 64. Anzahl der notwendigen Jahre, um ein Bruttosozialprodukt von 1000 USDollar je Kopf zu erreichen 65. Entwicklung des Arbeitsaufwandes, der Boden- und Arbeitsproduktivität in einigen landwirtschaftlichen Betriebszweigen der USA 66. Wandlungen der Rinder-Weidewirtschaften in den nördlichen großen Ebenen der USA 67. Landarbeiterlöhne in Frankreich 1700 bis 1872 68. Reallöhne für Landarbeiter in Westdeutschland 1913/14bis 1979/80 69. Arbeitsaufwand auf der Handarbeits- und Spanntierstufe in Mali 70. Wandlungen der Zugkraftstruktur in der Landwirtschaft im Zuge der volkswirtschaftlichen Entwicklung 71. Spanntier- und Schlepperstufe im Kostenvergleich (Mali) 72. Anzahl der Nutztiere je Halter in der Bundesrepublik Deutschland 1960 bis 1979 73. Anlagekosten und Arbeitsaufwand bei verschiedenen Bewässerungsverfahren 74. Wandlungen der Betriebsgrößenstruktur in der Landwirtschaft des Bundesgebietes 1882 bis 1977 75. Entwicklungsprognose für die Agrarstruktur der Bundesrepublik Deutschland 1977 bis 1990 76. Umkombination von Produktionsfaktoren in Agrarbetrieben des Beratungsringes Helmstedt 1967/68 bis 1979/80 77. Die Landwirtschaft im Wirtschaftswachstum der Bundesrepublik Deutschland 1950 bis 1979 78. Die landwirtschaftliche Bodennutzung in England 1980

352 359 364 366

50. 51. 52. 53.

374 375 377 381 382 384 385 386 386 390 393 397 402 403 404 405 409 410 411 414 418 423 426 444 450 459

Sachregister Besonders wichtige Fundstellen sind durch Kursivdruck hervorgehoben. (Vgl. auch Verzeichnisse und Glossar am A n f a n g des Buches.) A A b k a l b e e r g e b n i s 219, 235, 274, 4 0 2 f . A b i a m m e r g e b n i s 219, 235, 274, 3 1 1 f . Absatzprobleme 30, 93, 2 6 9 f f . Ackerbausystem (s. auch Fruchtfolge) 103ff., 1 3 2 f f , 2 9 2 f f . , 360, 4 3 9 Ackerflächenverhältnis 19, 239, 245, 247, 294, 437, 4 3 9 Ackergriinlandverhältnis 1 0 3 f f , 284, 286, 296, 458 Ackernutzungsgrad 135, 180f., 360, 4 5 3 Ägypten 139, 1 7 9 f f „ 251, 398 Ä q u a t o r z o n e 40, 149 ff. Äthiopien 175, 186, 213, 398 Äthylalkohol 3 6 9 A f r i k a 4 0 f f . , 157, 170, 175, 204, 251, 258, 381, 394, 397, 400, 4 1 0 Afro-asiatische T r o c k e n z o n e 41, 61, 200, 2 6 6 A g r a r b e t r i e b e 93 f f , 348, 4 2 8 ff., 435, 4 4 6 A g r a r b e t r i e b e B R D , spezialisiert auf K ö r n e r früchte 314, 4 4 6 Milchvieh 314 R i n d e r m a s t 314 Schweinehaltung 314 Z u c k e r r ü b e n b a u 314, 4 4 7 Agrarentwicklung, allgemeine 377, 4 2 5 f . , 4 2 8 f f . , 442ff., 450ff., 458f. - in Deutschland 348, 376f., 4 2 5 f . , 4 3 5 f f , 442 ff., 4 5 0 f . — in der Europäischen Gemeinschaft 4 2 5 - im Ostblock 3 3 9 f f . , 3 4 3 f f . — in T r o c k e n s a v a n n e n 4 5 4 ff. A g r a r f l ä c h e n q u o t e 56, 166 Agrargebiet 18 Agrargeographie 3 3 f f . , 147, 4 4 9 Agrar-Industrieland 167, 398, 400, 4 3 7 ff. Agrarland 167, 394, 4 0 0 Agrarlandschaften 192, 2 7 2 f f „ 4 5 0 f f . Agrarpotential 2 5 6 f f „ 3 5 8 f f . , 377 A g r a r r ä u m e 157, 313, 394, 4 5 0 f f . Agrarregionen 127, 145ff., 223, 2 8 9 f f . , 313, 338, 358 ff. Agrarstaaten 165, 214, 398, 4 5 5 A g r a r s t r u k t u r 393, 4 2 6 Agrarsysteme 140 f f . , 147 Agrarüberschüsse 2 7 2 f f . , 3 1 2 Agrarvergleich, allgemein 394; 4 4 6 f . , 4 5 0 f . - , B R D / C h i n a / I n d i e n / J a p a n / U S A 359 - , B R D / D D R 348 - , EG-Länder 278 - , R G W - L ä n d e r 340

A g r a r z o n e n 147, 157, 192, 2 7 2 f f . , 3 5 8 f f . , 4 5 0 f f . Agroindustrielle Gesellschaften (z.B. U S A ) 3 3 7 Agronomische Trockengrenzen 6 9 f f . , 151, 153, 235 ff., 247 Algerien 72, 212, 235, 2 5 1 Alluvialböden 173, 297, 4 4 7 Almwirtschaft 1 0 3 f f „ 141, 2 0 5 f f . , 213 Alpen 134, 213, 294 Alternativen f ü r L a n d b a u 89 A m a z o n a s b e c k e n 39, 213 A m e r i k a 189, 223, 2 5 1 A n a n a s 138, 187, 192, 384, 4 1 1 Anbaugewicht 2 8 9 ff., 315 f. A n b a u g r e n z e n 59, 374 Anbauintervall 98, 163 A n b a u k o n z e n t r a t i o n 156, 192, 374ff. Anbaurisiko 102 Andalusien 264, 268 f. A n d e n 187 Aneignungswirtschaft 29, 214, 4 0 8 f . Anfangsinvestitionen 138, 191, 4 1 8 A n ö k u m e n e 455 Anpassungsprozesse 425, 4 4 2 Antilopen 2 3 2 ff. - , Elen 23 2 ff. - , K u d u 232 ff. - , Oryx 2 3 3 Apennin 213 A r a b i e n 212 Arbeitsablauf 97f., 2 1 3 f . Arbeitsaufriß 97f. A r b e i t s a u f w a n d 106, 138, 171, 175f., 178, 191, 196, 235, 239, 244, 253, 258, 2 6 7 f . , 398, 4 0 2 f., 425, 4 4 3 Arbeitsausgleich 94 ff., 97 f., 435 Arbeitsbedarf 171, 182f. A r b e i t s e i n k o m m e n 345, 4 2 5 Arbeitseinsatz 94 f f , 314, 425, 440, 4 4 3 Arbeitsintensität 114, 267, 3 1 5 f . , 398, 4 4 3 Arbeitskalender 214 Arbeitskosten 94 f f , 425, 4 4 3 Arbeitskräfte 110, 352, 425, 4 4 3 Arbeitskräftebedarf 182 f., 191, 196, 235, 244, 253, 258, 267 f., 398, 4 0 2 f., 425 Arbeitskräftebesatz 110, 182f., 2 6 8 f . , 287, 314, 352, 443, 4 4 5 Arbeitslohn, allgemein 425, 4 4 3 Industrie 389, 393 - , Landwirtschaft 425, 4 4 3 Arbeitsproduktivität 106, 138, 163, 196, 214, 258, 268, 405, 425, 4 4 5

Sachregister

490 Arbeitsspitzen 189, 192 Arbeitsverfahren 121f., 182f., 214, 4 0 7 f f . Arbeitsverfassung 141 ff., 403, 4 2 5 Argentinien 131, 363, 372, 398, 410 Aride Z o n e n 150, 210, 233f., 270f., 353, 374 Arizona 129, 230 Arkansas 182f., 223 A r m e L ä n d e r 73, 120, 200, 208, 397, 408, 413 Arussi 213 Arzneien 85, 214, 228 Asien 134, 184f., 212, 241 f., 251, 360, 398 Assuanstaudamm 76 Atlantischer Küstenraum 280, 282, 285 f., 288, 293, 299, 308 f., 313, 316 Aufbereitungsindustrie für Agrarrohstoffe 138f., 191, 408, 413, 462 Aufforstung 89, 162 A u f w a n d 188, 214, 258, 398ff., 446f., 4 4 9 f f . , 454, 457 ff., 462 Aufwand-Ertragsverhältnis 155, 188, 258 Außenhandel 166, 192ff., 340 Australien 167, 213, 2 6 9 f f , 372, 375, 381, 398 Autarkiestreben 141, 1 5 4 f f „ 207ff. Autochthone Landwirtschaft 157 Automatisierung 408

B Ballungsgebiet 284, 319 f. B a n a n e 157, 175, 187, 384 Bangkok-Ebene 75 Bangladesh 75 Bantus 207, 249, 428 f. Bataten 170f., 246, 408, 429 Bauernbetriebe 191, 297, 318, 359, 429, 435, 446 ff. Bauernkulturen 152, 187, 191 ff., 194 ff. Bauernwald 104 B a u m - und Strauchkulturen (s. auch D a u e r k u l t u r e n ) 8 7 , 1 3 7 f f , 1 6 2 ff., 1 6 9 , 1 8 6 f f . , 1 9 6 , 4 0 4 ,

452, 463 Baumwolle 69, 139, 158, 170, 175, 246 f., 252, 258, 328f., 354, 356, 358ff., 384, 402, 4 0 8 f . , 435 Beduinen 212 Beef-Ranching (s. Schlachtrinderproduktion u n d Ranch) 1 2 9 f f „ 21 I f f , 224, 3 3 0 f f „ 381, 408 Berasung 234, 458 - , künstliche 458 f. - , natürliche 234 Berber 212 Beregnung 122, 416ff. Bergreis (s. Trockenreis) 170, 172, 184 Berieselung 28, 379 Besiedelungsdichte (s. Bevölkerungsdichte) 234, 359, 366, 387, 4 0 6 f . , 4 5 0 f . Bestandesdichte 215, 268

Bestockungsdichte 215, 381 Betriebsaufstockung 346, 4 2 1 ff., 424, 442, 448 Betriebsaufwand 314, 446, 4 5 0 f . Betriebseinkommen 176, 244, 314, 446, 450 f. Betriebsentwicklung 117 f f , 346, 405, 424, 448, 450f., 4 6 1 ff. Betriebsertrag 244, 314, 4 4 6 Betriebsformen 7 0 f f , 1 2 6 f f , 146, 152, 312f., 461 ff. Betriebsgestaltungskräfte 9 4 f f . , 116ff. Betriebsgrößenklassen 1 0 6 f f , 194f., 244, 297, 346, 425, 448 Betriebsgrößenstruktur 194 f., 287 f., 346, 421ff., 442, 448, 4 5 0 f . Betriebsintensität 114, 236, 297, 314, 4 0 4 f . , 424, 441, 463 Betriebsleiter 105 Betriebsplanung 227, 346ff., 424, 4 4 6 Betriebsspezialisierung 314, 431 f., 4 4 2 Betriebssysteme 115ff., 1 2 5 f f , 244, 2 9 1 ff., 313 f . , 461 ff. Betriebsvereinfachung 114, 314, 428, 4 3 1 ff., 442 Betriebsvielfalt 114, 116, 4 3 2 f f . Betriebszweige 235, 291ff., 313, 4 5 0 f . Bevölkerungsdichte 105, 115, 149, 166, 340, 359, 374, 406f., 4 5 0 f . Bevölkerungsdruck 234, 359, 366, 387 Bevölkerungswachstum 166, 234, 247, 363 ff., 3 6 6 f f , 4 0 6 f.

Bewässerungsfeldbau 87, 151f., 154, 1 5 7 , 1 7 5 f f , 202, 251 f f , 258, 356, 359, 361, 379, 388, 414 f f , 453, 462 Bewässerungsfruchtfolgen 179, 354, 3 7 9 Bewässerungsregionen 157, 177, 251, 361, 4 1 4 f f . Bewässerungsverfahren, allgemeines 258, 379, 407, 414 ff., 418 - , Anlagekosten 178, 418 - , Arbeitsaufwand 178, 258, 418 - , Betriebskosten 258, 418 - , Stufenfolge 379, 418 Bewaldung, allg. 154ff., 162, 452, 4 6 2 f . künstliche 162, 452, 462 f. - , natürliche 162, 452, 4 6 2 f. Beweidungsradius 207, 209, 212f., 217, 222ff., 227 Bewirtschaftungsintensität (s. spezielle Intensität) 2 1 f., 99, 101, 106, 191, 235, 267f., 314, 348, 376, 388ff., 398, 402ff., 430ff., 4 4 3 , 4 4 9 f . Bezugs- und Absatzlage (s. Marktlage, Verkehrslage) 30 f., 112 f f , 195, 231 f. Bildungshunger 105 f., 127 f. Bildungsmangel 105 f., 149 Bildungsstand 105 f . , 149 Biomasse 369, 4 2 0 Bodenarmut 173ff., 297, 398, 404, 4 2 4 , 4 5 5 Bodenart 100, 284 f., 322 f., 341 Bodendegradierung 139f., 154 f f , 376 f.

491

Sachregister Bodenerosion 77, 376f. Bodenfruchtbarkeit 139f., 154 f f . , 166, 173ff., 376 f., 463 Bodennutzungssysteme 289 ff., 297 ff., 307, 314 Bodenproduktivität 106, 109, 138, 163, 196, 214ff., 258, 268, 314, 404f. Bodenreicher Familienbetrieb 297, 302, 314, 424 Bodenruhezeit 154 f f . ; 1 6 2 f f , 245, 380, 452 f.

Bohnen 172, 408, 458 Boran-Zebus 244 Botswana 127, 255, 381 Brachdreifelderwirtschaft 134, 436, 458, 460 Brachhaltung, allgemein 154ff., 162ff., 245, 380, 452f. Beschränkung 1 6 2 f f , 3 7 7 f f .

- , Formen 157ff., 162ff., 452f. Buschbrache 159, 247, 380, 453 Grasbrache 162, 452 Halbbrache 379 Leguminosenbrache 162, 452 Schwarzbrache 354, 378, 380 Waldbrache 154 f f , 159, 162, 247, 378, 380, 453 Funktionen 1 5 4 f f , 354, 379, 452f. Umfang 154ff., 159, 162, 245, 354, 377ff., 452 f. Brandkultur (Brandrodungswirtschaft) 29f., 132f., 141, 1 5 4 f f , 452, 462f. Brasilien 139, 176, 189, 363, 369, 410 Brunnenbau 219, 223f., 226f., 232 Bruttosozialprodukt (BSP) 277f., 348, 356f., 359, 3 6 3 f f , 3 9 7 , 4 5 0 f.

Büffel (s. Wasserbüffel) 205, 232, 385, 410 Bundesrepublik Deutschland 108, 144, 278, 312, 348, 359, 363, 377, 393, 400, 423, 439, 443, 450 f. Burma 180, 185 Buschhacke 155, 461 Buschmänner 127, 408 Buschmesser 155 Buschvegetation 47f., 151, 159, 231 f., 247, 380, 453

C Cash Crops (s. Verkaufsfruchte) 45, 189, 294, 318 Celinograd 241 f. Chile 181, 251 China (VR) 144, 179, 343, 3 5 6 f f , 370, 372, 385, 397 Columbiabecken 134, 239 Corn Belt (USA) 326f. Costa Rica 64 Cotton Belt (USA) 328f.

D Dänemark 118, 294, 311, 377 Damtiere 312 Dattelpalme 69, 138, 187, 266 f. Dauergrasland od. -grünland 103 ff., 286, 381, 458 Dauerkulturen (s. auch Baum- u. Strauchkulturen) 1 3 7 f f . , 154, 188, 2 6 5 f f . , 318, 404, 4 5 2 ,

463 Dauerkultursysteme 137, 186, 304ff., 318, 462 Deduktion 3 5 f. Deltaräume 30, 173 Depotfettabbau 225 Desertifikation 208, 230 Deutschland 118, 120, 312, 343, 348, 376, 435 ff., 452 Dichtbesiedelte Länder 398, 403ff, 406f., 436f. Differenzialrente 195 Diversifizierung 116, 126ff., 4 2 8 f f , 433ff. Don 356, 429 Donauraum 340 f. Doppelfruchtwechsel 19, 295, 297 f. Doppelnutzung von Haustieren 205, 212f., 308, 310 ff., 385 Doppelnutzung von Zuckerfabriken 262 ff. Dorfsiedlung 79, 250 Dornsavanne 47f., 149, 206, 214ff., 219, 221, 232, 274, 457 Dreifelderwirtschaft 458, 460 Dreistufenfolge 2 9 f f . , 433, 457

Dromedar (s. Kamel) 206, 385 Dry Farming (s. Trockenfarmerei u. GetreideBrachwirtschaft) 74, 134, 202, 236ff., 329f., 403 Düngung, allgemein 99, 101, 314, 348, 376, 388, 430, 435, 449 - , mineralische 120, 184, 195, 269, 314, 348, 376, 444 - , organische 269, 430, 435 Dünnbesiedelte Länder 216ff., 3 9 8 f f , 400ff., 406f., 435f. Dürre 209, 267, 330, 361 Durstperioden 205, 220f., 232f.

E Ecuador 251 Effektive Grenze der Landwirtschaft 57, 91 f., 151, 153 EG-Landwirtschaft 293, 299, 308f., 313, 316, 425 EG-Raum 280, 282, 285f., 288, 293, 299, 308f., 313, 316 Eigentumsrechte 141 ff. Eigenversorgung 101 £., 115, 140ff. Eignungskriterien 205 Einkommenselastizität 140ff.

492 Einkommensentwicklung 90, 239 Einkommenserwartung 90 Einkommensmaximierung 51 Einkommensniveau 66, 239, 345, 365 Einkommensverfall 66 Einkommensverteilung 66, 345, 365 ff. Einseitigkeit 94, 114, 116 Einzelhöfe 79 Eiweißgehalt (Proteingehalt) 171, 385 Elbmarsch 128 Elefanten 232 Endmast 218, 312, 382 Energiegehalt 171, 382, 385, 420 Energieliefernde Pflanzen 171, 384, 420 Energiequellen 361, 384, 395, 408ff., 418ff., 421, 449 Energiewirtschaft 361, 382, 407ff., 418ff., 421, 449 England 118, 317, 458 f. Englands Bodennutzung 458 f. Entwickelte Länder (zumeist Industrieländer) 372, 375, 379, 383, 423f., 425ff., 446ff., 458f. Entwicklungshilfe 383ff., 387f. Entwicklungsländer 29ff., 215ff., 251, 256ff., 372, 375, 379ff„ 385f., 394ff„ 400, 420f. Entwicklungspole 256 Entwicklungspolitik 361, 387f., 404, 418ff. Entwicklungsprognosen 357, 375, 377, 385, 426, 448 f. Entwicklungsstufen (volkswirtschaftliche) 2 9 f f , 215ff., 357, 387f., 397ff., 450, 458 Entwicklungstheorien 29f f , 377, 385, 397ff, 406 f., 449 ff., 461 ff. Entwicklungsverlaufsformen 29f f , 357 f., 377, 397ff, 406 f., 422, 424ff., 448ff., 458 Erdnuß 69, 158, 176, 235, 238, 243 ff., 384, 409, 411 Erdnußfarmen 243ff. Ernteaufbereitung 138, 268 Ernteerschwernisse 188 Ernterisiko 188, 268 Erntetechnik 84, 183, 330, 408 Erosion 77, 167, 355, 376f. Erosionskontrolle 355 Ertragsniveau 158, 163, 176, 182f., 195, 218, 235, 258, 312, 348, 441ff., 450f. Ertragssteigerung 163, 229, 242, 254, 268, 402, 441 Ertragsveredelnde Nutzviehhaltung 382ff., 402, 450 f. - - , Beschränkung 382ff. — , Energieausbeute 382 — , Nährstoffausbeute 382 — , Umfang 383, 450f. Erwerbstätige 278, 336ff., 340, 348, 363f., 450f. Erzeugerpreise 196, 312 Esel 205, 207, 212f.

Sachregister Etagenbau 174, 267 Europa 103, 251, 277 ff., 313, 397 Europäische Gemeinschaft (EG) 103, 278ff., 299, 313, 315 ff., 364, 372 Evapotranspiration 193 Existenzgrundlage 178, 183 Exploitierende Wirtschaftsformen 29f., 455 Exportbananen 80, 191 f. Exportprodukte 191 ff., 373 Exposition 78 f. Extension 88, 121 f., 374 Extensivbetriebszweige 114, 252, 297, 310ff., 385, 438 ff. Extensive Weidewirtschaft 68f., 88, 111, 129ff., 203ff, 226ff, 330ff., 356, 460ff. Extensivfruchtfolgen 252, 297, 458, 460 Extensivzonen 156, 293, 298 f., 308 f., 313, 331, 360 F Faktorkombination 126, 336 ff., 393, 397ff, 400 ff., 442, 447 Faktorkosten 336 ff., 398ff, 400 ff. Faktorverwertung 108, 447 Fallinienseilzug 77 Familienbetriebe (bäuerliche Familienwirtschaft) 142, 173ff., 297, 306, 425, 442, 446f. FAO 15, 373, 376, 381 Farm 93, 227, 403 Farmer 227, 403 Farmgröße USA 320, 403 Farmsysteme 224, 325 ff., 403 Faserbananen 138 Fehlernährung 371, 387 Fehmarn 135, 302 Feigenbaum 266 f. Felderwirtschaften 295 ff., 298, 458 Feldfutterbau 239, 294, 318, 350f., 437 Feldgrasbau 275, 294, 437 Feldgraswirtschaften 133f., 162, 166ff., 275, 294, 298, 437, 452, 458 Feldsysteme (s. Ackerbau- oder Fruchtfolgesysteme) 159, 292 ff., 458 Fellgewinnung 217, 221, 235 Fernost 400, 410 Fernweidewirtschaft 129, 204ff. Fettschwanzschafe 221, 235 Fettvieh 131, 218, 235, 244, 274,509/., 382, 402 Feuchte Tropen 39 f f , 75, 374 Feuchtgrenze der Weidewirtschaft 75, 151, 153 Feuchtsavanne 42ff., 151 f., 174, 206, 231 f. Feuchtsavannenklima 42 f f . , 206 Feudalismus 142 Finnland 91, 213, 398 Fischer 408, 451, 455 Fischfang 387, 408, 455

493

Sachregister Fixe (feste) Kosten 130 Flachlandnomaden 224 Fleischerzeugung 208, 312, 382 Fleischrinder 239, 244, 274, 309f., 382, 402 Fleischschafhaltung 311 f . Fleischverbrauch 279, 348, 359 Flugzeug-Lohnunternehmer 183 Flurform 268 Frankreich 278, 294, 317, 377, 404 Freihandel 315 ff. Frei-Hof-Preise (loco-Hof-Preise) 7 9 f f „ 112ff., 117 ff. Fremdlöhne 121, 239, 393, 404, 444 Fruchtfolgen 60, 74, 96, 98f., 100,135f., 174, 179, 180, 238f., 242, 245, 247, 252, 275, 294f., 297, 325, 327, 354, 377, 430, 437, 458 Fruchtfolgegrundriß 295, 297 f. Fruchtfolgeregionen 292 ff., 298 Fruchtwechselwirtschaft 298, 460 Fulbe 212 Futterausgleich 101, 205, 220ff., 230, 430 Futterbau 229, 239, 294, 318 Futterbauregionen 130ff., 294, 306, 316, 350f. Futterbau-Rindviehhaltung 239, 301, 316, 318 Futterertrag 206, 212f., 215, 219, 312 Futterflächenbedarf 2 1 2 f „ 239, 312 Futterflächennutzung, BRD, durch Damtiere 312 — Milchkühe 312 - - Mutterkühe 312 - , — Schafe 312 f. Futtermangelzeiten 101, 220ff. Futternebenprodukte 384, 410 f. Futterreserve 222 ff. Futterselektionsvermögen 205 Futterstoffe 229, 403, 410ff. - , primäre 220ff, 229, 239, 294, 318, 350f., 437 sekundäre 224, 383f., 410f. - , tertiäre 224, 396 Futterwerbung 212f., 220, 224, 229, 403, 410 Futterwirtschaft 101, 205, 212f., 230, 403 Futterzukauf / 01, 2121, 220, 224, 228, 314 Futurologische Aspekte 394ff.

G Gambia 175, 398 Gartenbau 451, 460 Gebärzeiten 221, 311 Gebirgsnomaden 211, 224 Geburtenkontrolle 368, 404 Geest 284, 286, 295f., 307ff., 313 Geldrohertrag 171, 239, 403 Gemeinkosten 259 Gemengeanbau 170 Gemüseanbau 122, 136, 181, 252, 316f., 354 Generationswechsel 122 f f . Genossenschaft 192, 343 ff., 441

Gerste 238, 318, 408 Gesamtleistung 24, 258, 260, 314, 348, 365, 451 Gesellschaft 141, 143ff., 337 Getreidebau 168, 238, 252, 278, 302ff., 329f., 350ff., 455f. Getreidebörde 302 Getreideeinheiten 1 7 , 1 7 6 f . , 404, 451 Getreideerträge 278, 330, 452 Getreideproduktion 278, 388, 450 ff. Getreide-Schwarzbrachewirtschaft 329 f., 455 f., 461 Gewichtsentwicklung von Jungtieren 226, 312, 381, 396 Gewichtsverluste 226 Gewinn 408, 446 Gezira 247, 257 f. Ghana 43, 139, 175, 192, 398, 452 Gleichgewicht (räumliches) 315 Grabstock 182f. Grasbrache 162, 164, 452 Graslandpotential 380f. - , Erschließung 380f. Graslandproduktivität 381 Graslandsysteme 128ff., 381 Graubünden 60 Grenzbetriebe 57, 7 9 f f , 153 Grenzertrag 398, 406f. Grenzkosten 398, 406 f. Grenzproduktivität 269ff., 397f., 406f. Grenzstandorte 79ff. Grenzzonen 57, 79 ff. Grootfontein 201, 249 Großbauernbetriebe 302, 425, 442 Großbetriebe 425, 442 Großbritannien 134, 294, 308f., 313, 316, 398f., Großflächenwirtschaft 192ff., 269ff., 408 Großplantage 192ff., 408, 462 Großvieheinheit (GV) 15, 18, 314, 447, 450 Großwild 231 f f . Grünland 104, 111, 2 8 4 , 2 8 6 , 295f., 301, 330ff., 380f„ 447, 454ff, 458, 460 Grünlandbetriebe 93, 129ff, 192 ff., 211 f f , 224, 244, 274, 408 Grundherren 142, 344, 357 Grundnahrungsmittel 207, 358 Guatemala 139, 159, 186 Guineastaaten 39, 209 Gummi Arabicum 195, 197 Gur 252, 257 Gutsbetriebe 344, 357 Guyana 180

H Hackbau 136, 176, 409 Hackfruchtbau 169, 349ff., 408, 444

494 Hackfruchtbauwirtschaft 135ff., 303ff., 349ff., 408, 444 Hackkultur 136, 409 Häute 207, 212f., 217 Hafennähe 80, 164 Halbmastvieherzeugung 217ff., 224, 226, 311 Halbnomaden 204, 210f., 212ff. Halbwüsten 49f., 149, 206, 233f., 270f. Handarbeitsstufe 132f., 154ff., 408f., 463 Handelsbilanz 340 Hangneigung 77f., 172 Hartlaubgehölze 151 Haubergswirtschaft 133 Hauptfruchtfolge 100, 252ff., 294f., 297f., 325, 327, 354, 360, 437, 455 Hauptfutterfläche (HFF1.) 108, 272ff., 286, 299, 301 f., 310, 312 Hauptleistung 260, 268 Hausgewerbe 82f., 90, 212f. Haushaltswaren 101 f., 212f. Hauswirtschaft 82 f., 90, 212 f. Hawaii 193 Hazienda (Fazenda) 142, 147, 221 f. Heimarbeit 82 f., 90, 212 f. Herbizide 85, 379 Herdengröße 130, 212f. Herdenwanderung (-migration) 212f., 269ff. Hereros 211 Hevea (s. Kautschuk) 154, 384 High Lands von Kenia 146 Himalaja 172 Hirse 171, 235, 238, 243ff, 358, 409, 411, 430 Hirten 207ff., 408, 455 Hitzetoleranz (Nutztiere) 205 Hochalpen 78, 134, 213, 294 Hochgebirgsregion 123, 380 Hochleistungssorten (HYV) 85 ff., 160, 184, 395 Höchsterträge 85ff., 160, 184, 395 Höhenbrache 172, 380 Höhenflucht 380 Höhengrenzen 46, 6 2 f f , 172 Höhenklimate (tropische) 45ff., 62ff., 167, 172, 187, 191, 194, 196, 265 Höhenlagen (tropische) 187, 380 Höhenminimum 46, 63 Höhenspanne 46, 64, 187 Höhenstufen 46, 6 4 f f , 78, 187 Höhentoleranz 64f., 187 Hofwirtschaften 145 Holland (s. Niederlande) 118, 317 Humusdüngung 99, 101, 167 Humusrohstoffe 99, 101, 167 Hungerresistenz 205 Hungersnöte 387 Hwangho 361 Hybridsorten 86 f. Hybridzüchtungen 86 f.

Sachregister Hydroelektrische Kraftwerke 275, 361 Hypothesen 33, 463

I Iberoamerika 146f., 408 Indien 136, 139, 170, 176, 179, 181, 184, 194, 245, 258, 358, 359, 372, 377, 385, 397, 404, 410 Indonesien 154, 184, 196 f. Induktion 35f. Industrialisierung 165, 284, 361, 393, 404 ff., 439ff., 455 Industrie-Agrarstaat 398, 400, 439ff. Industriemäßige Produktionsmethoden ( D D R ) 346 Industriestaaten 29 f f , 167, 363, 375, 383, 386, 394f., 400f., 441 ff., 455f. Industriezonen 115, 284, 401, 405 Infrastruktur 165, 195, 393 Infrastrukturpolitik 393 Innerbetriebliche Werte 260 Innovation 121 f f , 394 ff., 407 Integrationsformen 427 Intension 88, 121, 374ff. Intensität 121, 224, 392, 406f., 430ff., 4 4 0 f f „ 450 Intensitätsstufen 230, 238, 252 ff., 392, 402, 430ff., 449ff. Intensivbetriebszweige 402, 430, 462 Intensivfruchtfolgen 252, 297 Intensivzonen 156, 230, 355, 462 Intermountain States (USA) 213, 223, 330ff. Interregionaler Wettbewerb 278, 317, 322 Investitionen 224, 431 f. Iran 136, 167, 253ff. Italien 50, 278, 305, 363, 410, 417

J Jagd 127f., 408, 451, 455 Jahreszeitenklimate 150, 200 Jakuten 213 Jangtsekiang 30, 361 Japan 51, 135f., 167, 179ff., 251, 359, 364, 375f., 377 Java 64 f., 154, 173, 180, 185, 404 Jütland 293 f. Jungtierhaltung 226, 312 Jungvulkanisch 173 Jute 252, 357

K Kältetoleranz (Nutztiere) 205 Kaffee 45, 64, 128, 138, 175, 186f., 189ff., 194 ff., 361, 413

495

Sachregister Kakao 45, 64, 128, 187ff., 191 f., 196, 411, 452 Kalifornien, allgemein 167, 180, 182f., 332ff., 417 - , Gemüsebau 332f., 417 Obstbau 3 32 f. - , Unterglaskulturen 333 Corral Dairy 334 - , Feed Lot 334 Geflügelhaltung 334 f. Kalorienbedarf 185 Kalorienertrag 171, 386 Kalorienverlust (z.B. Veredelungsverlust) 382 Kamele (s. auch Dromedare) 205, 385 Kamp (Koppel) 111, 219, 224, 274 Kampwirtschaft 219, 224, 274 Kanada 86, 118, 319, 329f., 364, 372 Kansas 239 f. Kapitaleinsatz 158, 1 8 2 f „ 191 ff., 219, 239, 393, 406 f., 438 ff. Kapitalintensität 114, 244, 336, 393, 398ff., 405, 443 Kapitalismus 336ff. Kapitalistische Agrarsysteme 143, 336 ff. Kapitalproduktivität 393, 447 Kapok 361 Kapprovinz 255 Karakuls 206, 217, 219, 235, 311 Karawanen 242 Karawanenzonen 115 Karelien 91 Kartoffeln 45, 64, 354, 402 Kartoffelverwertung 112f., 349 Kasachstan 242f. Kaschunuß 266 Kassawa (s. Maniok) 45, 158, 171, 175, 247, 369, 384, 408, 411 Kationen-Austauschkapazität 159f. Kautschuk (s. Hevea) 154, 186ff., 191, 195, 197, 384 Kenaf 246 Kenia 64, 73, 123f., 167, 189, 208, 212, 244, 381, 398, 429 Khuzestan (Iran) 167, 169, 258ff. Kibbuz (Israel) 145 Kichererbsen 246 Kikuyu 428 f. Kirgisen 212 Klassifizierungsrahmen 125 f f , 289ff. Kleegraswirtschaft 294, 325, 458 Kleinaufbereitung 138, 191 f. Kleinwiederkäuerhaltung (Schafe, Ziegen) 131, 205f., 212f., 219, 272f., 310ff., 385, 438ff. Klimadaten 42f., 49f., 53 Klimastationen 42f., 4 9 f „ 53 Klimate, allgemein 47, 63, 100, 150f, 339, 341, 374, 450ff. kühl-gemäßigte 68, 277 ff.

- , warm-gemäßigte 4 9 f f . , 63, 182f., 277ff. - , trockene 47, 63, 454ff. - , tropisch-feuchte 47, 63, 1 8 2 f „ 452ff. Klimatische Trockengrenze 151 Klimaxvegetation 150 Klimazonen 39 f f . , 47, 62, 1 4 6 f f , 150f, 167, 279 ff., 339, 341, 450 ff. Körnerbauwirtschaften 134f., 302f., 329f., 446 Körnerleguminosen 69, 158, 172, 176, 235, 238, 243ff., 384, 408f., 411, 458 Körnermais 45, 137, 157, 248, 252, 402, 408f., 411 Knollenfrüchte 45, 157, 404 Kokospalme 45, 181, 187, 361, 384, 408, 413 Kolchosen 343, 352 Kollektivierung 343ff., 357f. Kollektivistische Agrarsysteme 143 Kolumbien 64, 139, 186, 221 f., 381, 398 Kombination der Produktionsfaktoren 118 ff., 397ff.

Kommerzialisieren 245 Kommerzialisierte Agarregionen 81 ff., 245 - Agrarsysteme 245 Kommerzialisierungsgrenzen 81 f f . Komplementäre Betriebszweige 94, 98ff., 239, 301, 316, 318 Kongobecken 39, 159, 186, 398 Konkurrenzfrüchte 258 ff. Konservenananas 193 Konservengemüsebau 122 Konsumgewohnheiten 386, 392 Konsumgüter 386 Konsumstrukturen 386, 392 Kontinentalklima 52, 460 Konzentrationsformen 193, 346, 413, 427 Kooperation 337, 346f., 427 Kooperationsverbände ( D D R ) 347 Koordinationsformen 347 Koppelprodukte 384 Kopra 384 Korea 185, 251, 343 Kosten der Arbeitserledigung 22, 444, 446 f. Kostenbegriffe 22 Kostendeckung 446 f. Kostendegression 22, 9 4 f f . Kostendifferenzen 118 f f . Kostenleistungsverhältnis 444, 446 f. Kostenniveau 118ff., 444 Kostenstruktur 118 f f , 441 ff. Kraftfutter 226, 229 Kral 228 Krankheiten 368, 395, 404 Krankheitstoleranz 205, 368 Krisen 102, 116, 416 Krisenfestigkeit 102, 116 Kuba 139, 343 Kubangebiet 3 54 f.

496 Kultivierende Wirtschaftsformen 30ff., Kulturartenverhältnis 104 Kulturerdteile (Kulturkreise) 145 Kulturlandschaft 192, 272ff., 450ff. Kurden 222 Kurzgrassavanne 46ff., 151, 199ff.

Sachregister 455

L Lama 205 Landbauzonen 59, 61, 86, 156f., 273, 293, 298f., 308 f., 313, 324 Landerschließend 83ff., 121f. Landmaschinen 120ff., 268, 357, 400ff., 406f., 445 Landnutzungsquote 135, 180f., 360, 453 Landreserve 224 Landschaftszonen 324ff, 353 Landsparend 121 Landwechsel 245, 452 f. Landwirtschaftliche Nutzfläche (LN) 399, 439 f. Landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) 278, 348, 359 La Plata-Region 370 Lappen 92 Lappland 213, 294 Lateinamerika 397, 400 Latex-Erträge 195 Latifundien 142 Lebenserwartung 368 Legeleistung 278, 451 Leguminosen 45, 452 Lehmboden 284f., 321 Lesotho 167 Ley Farming (s. Feldgraswirtschaft) 458 Liberia 159 Libyen 251 Lohnarbeiter 388ff., 391, 393, 404 Lohnaufwand 121, 239, 393, 404, 444 Lohnhirtentum 129, 141, 204f., 212f. Lohnkosten 119, 388ff., 404 Lohnniveau 90, 121, 191f., 388ff., 391, 393, 404, 442 Lohnunternehmer 110 ff., 411 Lüneburger Heide 135, 329 Luftfeuchtigkeit 283, 301, 320 Luzernebau 169, 253, 325, 354 Luzerneheu 169, 334

M Madagaskar 181, 186 Mähdrescher 268, 348, 352, 444f., 450 Mähdruschblattfrüchte 445 f. Mähdruschfruchtbetriebe 445 f.

Mähdruschfrüchte 45, 69, 137, 157 f., 172, 176, 235, 238, 243ff., 248, 252, 384, 402, 408f., 411, 458 Mähweidewirtschaft 131 f., 314 Magdeburger Börde 136, 444 Magerviehaufzucht 68f., 131, 217f., 244, 308ff. Mais 45, 64, 157f., 170f., 175f., 235, 247, 325ff., 354, 384, 408f., 411 Maisdreieck (Südafrika) 167, 249 Maisgürtel ( U S A )

326f.

Malawi 139, 167, 178, 408, 413 Malaysia 139, 184, 186, 195, 197 Mali 208, 408, 411 Mandelbaum 267 Mandschurei 358 Mangelernährung 371, 387 Mango 408 Maniok (s. Kassawa) 45, 64, 158, 170f., 175, 247, 369, 384, 408, 411 Man-Land-Ratio 122 f f . Marginale Standorte 92, 270 Marin sommerkühles Klima 51, 457 ff. Maritime Futterbauzone 132, 301, 457ff. Maritimes Klima 301, 457ff. Marketing Board 192 Marktentfernung, allgemein 113ff., 212f., 230, 454 Nahzone 115, 230 - , Mittelzone 230 - , Fernzone 168, 212f., 230, 454 Marktfähigkeit 250, 312 Marktfrüchte 115, 294, 318 Marktleistung 185, 2 1 2 f „ 250, 294, 312 Marktorientierung 113, 1 1 7 f f , 154, 393, 408 Marktrisiko 102 Marktwirtschaft (freie) 117ff. Marokko 212, 252, 266 Marschen 76, 128, 302 Marschstrecken 212f., 332 Marschtüchtigkeit 205, 312f., 332 Maschinenbesatz 100, 268, 352, 357, 400ff., 444 f. Maschinenhaltung, überbetriebliche 110 f f , 411 - , Gemeinschaften 111, 411 - , Genossenschaften 111, 411 - , Gesellschaften 111, 411 - , Ringe 110, 411 - , Vereine 411 Maschinenverwendung 268, 400ff., 406f., 445 Massai 146, 212 Massenproduktion 396 Massentierhaltung 396 Maultier 205, 268 Mauren 212 Mauretanien 208, 251 Mauritius 139 Mayakultur 154

Sachregister Mechanisch-technische Fortschritte 83ff., 111, 122, 392, 407, 418, 445 Mechanisierung 110f., 121 f., 268, 357, 400ff., 406f., 4 4 5 Mechanisierungsphase 400ff., 4 0 6 f . , 4 4 5 Mecklenburg 30, 349 ff. Mediterranes Klima 40, 50, 280, 282, 304 f. Mehlbanane 140 Mehrseitige Betriebe 314, 327, 428, 435 Mekongdelta 30 Mexiko 154, 214, 377, 398 Migration (s. H e r d e n Wanderung) 212, 269 ff. Milchleistung 131, 207f., 278, 312, 395 Milchproduktion 131, 208, 275, 312, 382, 408 Milchviehhaltungsregionen 68, 206, 306ff., 3 4 9 f f . Milchwirtschaftsgürtel ( U S A ) 325 Mindestbetriebsgröße 188, 330 Mindestintensität 4 6 2 Mineraldüngung 99, 101, 348, 358, 379, 440 Minimalkostenkombination 216, 397f., 4 0 6 f . Mischbetriebe 94 f f , 100, 114, 116, 268, 297, 429 ff. Mischkulturen 174, 189, 245, 247, 268 Mischwaldzone (UdSSR) 353 Mississippi 320 Mittelengland 457 f. Mitteleuropa 297ff., 300, 458 Mittelmeerklima 40, 50, 280, 282, 304 f. Mittelmeerraum 213, 252, 310, 397 Mittelschweden 294, 313 Modellkalkulation 171, 196, 2 3 5 , 2 5 8 / / . , 377, 392 Molapo Farming (Botswana) 415 Mongolen 212 Monokultur 139, 180, 188ff., 327 M o n o p r o d u k t b e t r i e b 268, 327, 428, 435 Monoproduktion 180, 327, 428 Monsunfrucht 172 Monsunwald 151 M o n t a n e F u t t e r b a u z o n e 131, 301 Moorbrandwirtschaft 133 Motorisierung (s. Schleppereinsatz) 357, 379, 411, 444, 4 5 0 f . Mutterkuhhaltung 68f., 206, 312, 317 Mutterlose Aufzucht 396

N Nachbarschaftshilfe 154, 411 Nachkriegszeit 4 5 0 f . Nadelwaldzone 353 Nährstoffauswaschung 167 Nährstoffkonzentration 205, 396, 435, 440, 449 Nagana 231 f., 381 Naher Osten 400, 4 1 0 Nahrungskulturen 171, 408 Nahrungsnachfrage 56, 185

497 Nahrungsspielraum 171, 348, 3 5 8 f „ 370 Nahrungswirtschaft 185, 2 1 2 f „ 348, 358f., 370, 386, 3 9 4 f f . Namib 204, 215 Namibia (s. Südwestafrika) 127, 201, 227, 235 Naßreisfelder 180 f f . Naßreiskultur 154, 178f., 180ff, 183ff, 354, 360 f. Naturalpacht 334, 4 4 1 Naturalwirtschaft 29 ff., 154 f f , 207ff. Naturegart 77 Naturheugewinnung 224, 228, 403 Naturlandschaft 40, 151 Naturraumgebiet 144, 270ff., 403 Naturvegetation 224, 234 Naturweide 215, 224, 4 0 3 Nebenerwerbsbetriebe 424 ff. Nebenleistung 260 Neolithikum 141 Nepal 63 Neuenglandstaaten ( U S A ) 325 Neulandgewinnung 2 4 1 f . , 354, 356 Neuseeland 120 Neusüdwales 272 ff. Niederlande (s. auch Holland) 118, 317 Niedersachsen 295, 4 4 5 Niederschlags/Ertragsfunktion 111, 241, 270 Niederschlagsschwankungen 199, 201, 2 0 4 Niederschlagsverhältnisse 41ff., 111, 159, 200, 217f., 241, 283ff., 300, 3 2 0 f . Niger 208 Nigeria 159, 175, 188, 245, 381, 452 Nildelta 30, 136 Nilgirigebirge 45 Nomadenwirtschaft 129, 1 4 6 , 2 0 4 f f , 4 5 5 Nominallohn 388ff., 444, 450 Nordafrika 72, 139, 1 7 9 f f „ 212, 235, 240f., 251, 398 N o r d a m e r i k a 3 / 9 / / . , 375, 398, 4 0 2 f . , 4 3 5 N o r d e u r o p a 134, 300, 311 N o r d k o r e a 185, 251, 343 Nordseeküstenraum 280, 282, 285 f., 288, 293, 299, 308f., 313, 316 Norfolker Fruchtwechsel 458 N o r m a n d i e 280, 282, 2 8 5 f . , 288, 293, 299, 3 0 8 f . , 313, 316 Norwegen 310 Nug 172, 408 Nutzflächenquote 399 Nutzungsdauer 138, 168, 187, 191, 312 Nutzungskosten 396 Nutzungsrechte 141 ff. Nutzviehgewicht 291, 315 f. Nutzviehhaltung 128ff., 205, 221ff, 385, 414, 438f., 449

498 O Oasenwirtschaft 266 Obervolta 139, 208 Obstbau 45, 103ff., 304ff., 316f. - , Standortspräferenzen in der E G 315ff. Ochsenanspannung 408, 411 Ochsenmast 131, 218, 235, 244, 274, 309f., 382, 402 ökologische Streubreite 58ff. ökonomische Streubreite 79ff. Ölbaum (s. Olive) 45, 235, 266 ff., 304 ölpalme 45, 138, 175, 187f., 189, 192, 361, 384, 413, 452 Österreich 66 östersund (Schweden) 80 Okkupatorische Wirtschaftsformen 29, 455 Olivenpflanzung 268 Opportunity Costs (s. Nutzungskosten) 396 Orange Freistaat 249 Ordnungsprinzipien 115, 125ff., 427, 458 Organisationsintensität (Betriebsintensität) 114, 236, 297, 306ff, 314, 404f., 424, 441, 463 Organischer Dünger 99, 101, 440, 447, 449ff., 456 Organische Substanz 99, 101, 440, 452ff., 456, 458 f. Organisch-technischer Fortschritt 85ff., 121, 392ff, 407, 420 Ostafrika 146, 208f., 212, 365, 371, 399 Ostasien 41, 61, 149, 156, 177, 200, 556//., 365, 371, 399 Ostblock 306, 339ff., 356ff. Osteuropa 339ff., 348ff., 372, 375 Ostholstein 437, 446 Ostturkestan 48 Ovamboland 249 Ozeanisches Klima 279ff, 457 ff.

P Pachtung 334, 441 Paddocks (s. Kamps, Koppeln) 274 Pakistan 184, 258 Palmöl 186, 192 Pariser Becken 284 Passionsfrucht 45, 191 Pastoralisten (s. Hirtennomaden) 129, 146, 204ff, 455 Pazifische Küste (USA) 167, 180, 182f„ 320, 332ff, 417 Pelzschafhaltung 206, 217, 219, 235, 311 Perennierende Feldkulturen 157, 190, 258ff., 265 Permanenter Ackerbau 157, 176 Peru 63 Peshawarbecken (Pakistan) 252, 264 Pfeffer 45, 187 Pferde 205, 438, 444

Sachregister Pflanzenernährung 155, 348, 376, 388, 444 Pflanzenkrankheiten 379, 395, 435, 444, 450 Pflanzennährstoffe 155, 348, 376, 379, 444 Pflanzenschädlinge 379, 395, 435, 444, 450 Pflanzenschutz 379, 388, 395, 435, 444, 450 Pflanzenwechsel 96, 428 ff., 437, 458 Pflanzenzüchtung 85, 395 Pflanzkartoffeln 112f., 295, 349 Pflanzung 93, 137ff., 147, 186ff„ 196, 268 Pflanzungskulturen 187f„ 190ff., 194ff., 266ff. Pflugkultur 162f., 452 Philippinen 159, 184, 377 Phytomedizin 85, 379, 388, 395, 435, 444, 450 Plan-Soll 342 Plantagen 93, 138ff, 187 ff., 191 f f , 462 Plantagenkulturen 138, 191 f f , 194ff., 266ff. Plantagenzonen 115, 146f., 462 Plastikfolien 193 Plastikwasserleitungen 227 Poebene 134, 294 Polare Futterbauzone 130, 301 - Landbaugrenzen 58 f f , 62, 356 Polarkreis 60 Polen 343 Pommern 311 Pontisches Kontinentalklima 280 Preis-Kostenverhältnis 117ff, 120f., 182f., 216ff., 230, 235, 312, 393, 403, 444, 446f. Preisschwankungen 389 Preisspannung 117ff, 216ff., 393, 403, 444, 446 f. Produktionselastizität 103, 123, 178, 288 Produktionsfaktoren 182f, 215ff., 336ff., 389ff., 398ff, 406 f., 438 ff., 444 ff. Produktionsgenossenschaften 345f., 357 Produktionsintensität 104, 123, 178,595//., 406 f., 446f. Produktionskosten 178, 398ff, 444, 446f. Produktionsprogramm 123, 126ff., 176, 216ff., 428ff, 449 Produktionsprozeß 178, 336ff., 363ff., 389ff., 446 f. Produktionsrichtung 104, 126ff, 208, 221, 446f. Produktionsrisiko 178, 220ff. Produktionstechnik 182 f., 221 f f , 366 ff., 388 ff., 398ff, 406 f. Produktionsverfahren 108, 182f., 221 f f , 336ff., 346, 388ff., 398ff., 406f. Produktionsvielfalt 94 f f , 100, 104, 114 ff., 268, 297, 327, 428ff, 435, 446 f. Produktivitätsentfaltung 176, 178, 357, 363ff. Produktivitätsfragen 108, 381, 406f. Produktivitätsvergleich 171, 235f., 259ff., 446f. Prognose der Agrarproduktion 357, 374, 377, 392 Pro Kopf-Einkommen 278, 365, 367, 386 Proteinertrag 171, 386 Proteinversorgung 171, 209, 386

Sachregister Puerto Rico 167, 180, 251, 262 P u m p e n 183, 4 1 7 Pun jap 257 f. Pyrethrum 45, 408

Q Qualitätserzeugung 192, 194, 318 Qualitätsmast 218, 334 Qualitätsstufen 318 Queensland 2 7 2

R Räumliche Differenzierung 41, 61, 149, 156, 177, 200, 265, 3 7 1 ff., 399 Ranch 93, 111, 129ff., 211 f f . , 224, 274, 408, 460ff. Randtropen 273 Rapsbau 297, 302, 4 4 6 R a u b b a u 2 9 f , 132ff., 154ff., 408, 4 6 3 Raumbild 41, 61, 149, 156, 177, 200, 365, 371, 399 R e a l e i n k o m m e n 66, 239, 345, 365 Reallohn 90, 121, 191f., 391, 393, 404, 442 Realteilung 287 Regelbekämpfung (im Pflanzenschutz) 379, 388, 395, 435, 444, 4 5 0 Regelverkehr (s. Verkehrsgrenzen, Verkehrslage) 3 0 f , 7 9 f f „ 1 1 2 f f , 2 3 1 f.

Regenfeldbau 69, 88, 152, 1 5 4 f f , 170 f f , 178 Regenklimate 231 f. Regenkurve 201 Regenwald 151f., 157, 231, 4 6 1 Regenwaldklima 3 9 f f . , 151f., 191, 206, 4 6 1 Regenzeiten 39, 4 2 f f . , 49ff., 226 Regionalisierung 145 f f , 365, 413 Regionalmodell 2 5 8 f f , 263, 377, 413 Regionalplanung 2 5 8 f f , 263, 342, 377, 4 1 3 Reiche L ä n d e r 29 f f , 167, 363, 375, 383, 386, 394ff., 400f., 4 4 1 ff., 4 5 5 f f . R e i n e i n k o m m e n 318, 391 - , Vollerwerbsbetriebe B R D 318 Reis, allgemein 45, 137, 1 7 6 , 1 8 0 f f , 354, 384, 410 Reisbedarf 185 Reisproduktion 64, 157f., 171 f., 1 8 0 f f , 184f, 252, 354, 360f., 408 Rentabilitätsgrenze 217 Rentenfeudalismus 142, 147 Rentier 92, 2 0 5 Reproduktionsrate 208, 396 R G W - L ä n d e r , Strukturdaten 340 Rheinland 286, 288, 293, 2 9 7 f f , 307 ff., 316, 445 Rhein-Main-Gebiet 135 Rhodesien (s. Zimbabwe)

499 Rieselverfahren 258, 379, 407, 414ff., 4 1 8 Rinderaufeucht 131, 217f., 244, 308ff. Rindereinheit 219, 352, 385 Rindermast 131, 218, 235, 244, 274, 309f, 382, 402 Rinderweidewirtschaft 111, 131, 2 0 5 f . , 217ff., 244, 273, 403, 4 6 0 ff. Rindviehhaltungsformen 131, 206, 217f., 244, 309f.

Rindviehlose Wirtschaft 107, 446 f. Risiko 102, 220, 248, 416, 435 Rizinus 45, 266 Rohrzucker 112, 2 5 6 f f „ 2 6 2 f f . Rohstoffe, nicht regenerierbare 369 Roselle 246 Rotation (s. Fruchtfolge) 354, 435, 437, 4 5 8 Rotationspacht 334 Rotklee 294, 325, 458 R u a n d a 173, 213 R u m ä n i e n 251, 343 Rußland (s. auch U d S S R ) 213, 343, 3 5 2 f f , 372, 375, 4 6 0 S Sachaufwand 239, 244, 268 Sacramento-Tal 202 Säkulare Wandlungen 435ff. Sahara 200, 212 Sahelländer 73, 120, 200, 208, 397, 408 Saisonhilfskräfte 189, 268, 333 Saisonweide 223ff. Salzausblühungen 76, 379 Salzschäden 379 Salzsteppen 76 Sambia 159, 175, 398 Sammelwirtschaft 127f, 408, 451, 455 Sandboden 284f., 295 San Joaquin-Tal 3 3 2 f f . Säo Paulo 195 Sarawak 159 Saskatchewan 330 Savannenregionen 45, 381, 4 5 5 Savannenumlagewirtschaft 455 Savannenwaldzone 42, 150ff. Savannenweidewirtschaft 381, 455 Selbstversorgungsfrüchte 189, 4 0 8 Selbstversorgungsgrad 101 f., 115, 278, 348, 435 Selbstversorgungswirtschaft 154, 408 Selbstverträglichkeit 98, 139, 180, 188ff., 327 Semiaride Klimate 214, 224, 455 Senegal 176, 208, 235, 244 f. Sennerei 205 Sesam 45, 235, 2 4 5 f . Seßhaftigkeit 21 I f f . , 224 Sexualethik 367 f. Shifting Cultivation (s. Wanderfeldbau) 29, 132f., 154 f f , 408, 452, 4 6 2 f.

500

Sachregister

Sibirien 60, 121, 136, 354 Siedler 330 Siedlungsgrenze 79 Siedlungsraum 157, 313, 394, 4 5 0 f f . Siedlungsweise 330 Sierra L e o n e 159 Sisal 45, 138, 187, 192, 265, 361, 408, 413 Sisallandschaft 192 Sizilien 282, 285 f., 288, 293, 299, 308 f., 313, 316 Skandinavien 280, 282, 285, 294, 313 Snowy Mountains Scheme (Australien) 275 Sojabohne 45, 176, 252, 327, 384, 402 Solarenergie 421 Sommerdürre 252 Sommerfrucht 59, 71, 135f., 167, 236ff., 242, 252 Sommergerste 45, 63, 74, 80, 100, 147, 281, 294, 297, 324, 330, 437, 458 Sommerweizen 45, 86, 100, 110, 273ff., 324, 354, 395 Sonderkulturbetriebe 304ff., 3 5 0 f . Sonderkulturen 304 ff., 442 Sonnenblumen 45, 235, 238 Sorghumhirse 45, 175f., 245, 258, 369 Sowchose 343ff., 352 Sowjetunion (s. Rußland u. U d S S R ) 213, 241 f., 251, 343, 352ff., 372, 375 Sozialbrache 89 Sozialistische Agrarwirtschaft 143, 342, 352ff. - Sektoren d. Landwirtschaft 343, 352ff. Spanien 267ff., 363, 410, 417, 463 Spanntierstufe 176, 4 0 8 f . , 4 1 1 Sparkamps (s. Schonkamps) 224ff. Speisekartoffeln 113, 119, 123, 167, 347, 4 2 9 Spezialbetriebe 314, 327, 428, 435 Spezialisierung 314, 428, 4 3 1 ff., 442 Spezialist 431 f. Spezialkosten 431 Spezielle Intensität = Bewirtschaftungsintensität 21 f., 99, 101, 106, 191, 235, 267f., 314, 348, 376, 388, 392, 4 0 2 f . , 425, 430ff., 4 4 9 f . Sri L a n k a 65, 139, 184f., 194 Subarktisches Klima 52 f. Submarginale Z o n e n 6 6 f „ 71ff., 86, 151ff., 356, 374 Subsistenzbetriebe 66, 107, 141, 154, 157, 408, 426 Substitution, allgemein 191ff., 392f., 444 - von Bodenflächen 379, 392, 417, 4 2 5 - von Handarbeit 191 ff., 392f., 417, 425, 444, 458 - von Zugtieren 392, 425, 444 S u b t r o p e n 49ff,

1 5 1 , 166ff,

252, 256ff., 267,

462 f. Subtropischer Trockengürtel 150f., 2 5 8 f f . Sudan 139, 180, 212, 247, 258

Südafrika 70, 215, 219, 226, 249, 2 5 5 f f . , 397, 417 Südamerika 131, 139, 176, 189, 363, 369, 372, 398, 410 Süditalien 282, 285f., 288, 293, 299, 308f., 313, 316, 417 Südostasien 139, 154, 159, 180, 184f., 195ff., 417 Südwestafrika 111, 201, 219, 226f., 2 4 8 f . Süßkartoffeln (Bataten) 45, 181, 246 Sumatra 154, 159, 196f. S y s t e m a t i k 1 1 5 , 125ff,

427

Systemcharakter 125 S y s t e m z u s a m m e n h a n g 125ff,

427, 458

Sch Schafhaltung 131, 205f., 219, 272f., 311 f., 385, 438 ff. S c h a f w e i d e w i r t s c h a f t 1 3 1 , 2 0 6 , 2 1 9 , 272t,

311,

439 Schafzucht mit dem Produktionsprimat 311 Fellchen (Karakuls) 206, 217, 219, 235, 311 Fleisch 131, 206, 311f., 4 3 8 f . Milch 311 Wolle 131, 206, 272f., 311, 4 3 9 Schichtbau 268 Schlachterei 334f., 347 Schlachtwertklasse 217f., 224, 226, 2 2 9 Schlepperbesatz 268, 278, 348, 352, 359, 444, 450 f. Schlepperstufe 408, 411 ff. Schlepperzugkraft 268, 278, 348, 352, 411 ff, 444, 4 5 0 f . Schleswig-Holstein 296, 299, 308f., 313, 316 Schöpfräder 183 Schonen 118, 282, 285, 293f., 313 Schottland 280, 282, 285 f., 288, 293, 299, 308f., 313, 316 Schwarzbrache 354, 378, 380 Schwarzerde 323, 341 Schweden 118, 282, 285, 294, 313 Schweinehaltung311, 352, 4 3 8 f f . Schweinemast 311, 382, 402 Schweinezucht 352, 4 3 8 f f . Schwemmlandböden 173, 297, 447

St Staatsgüter 343 ff. Stalldüngerwirtschaft 99, 101, 440 Stallhaltung 347 Stammes- und Sippenlandwirtschaft 141, 222, 4 5 5 Standort 103ff, 258ff., 2 7 9 f f „ 319ff, 3 4 2 f . Standortcharakteristik 258ff., 279ff., 319 ff, 342 f.

501

Sachregister Standortfaktoren 102ff., 319ff., 342 Standortmängel 242 Standortorientierung 102 f f , 264 f., 3 1 9 f f , 335 f., 342 f. Standortstreß 242 Statistik 278f., 289ff., 296, 306, 359 Staudämme 256, 275, 361 Stauverfahren 275, 415f. Steppen 214, 241 f., 353 ff., 454ff., 460 Steppenklima 48, 241 f., 374, 454ff., 460 Steppennomaden 211 f f . Steppenrandgebirge 211 Steppenumlagewirtschaft 168, 454, 460 Steppenweidewirtschaft 68f., 88, 111, 129ff., 2 0 3 f f , 2 2 6 f f , 2 3 0 f f . , 356, 4 5 4 , 4 6 0 ff.

Stickstoffdünger 120, 348, 440, 450 Storsjön (Schweden) 80 Straucherbse 170 Streustroh 104f., 109, 130ff., 295, 347 Strukturzerfall (des Bodens) 29, 132f., 154 f f , 408, 452, 462f.

T Tabak 45, 69, 172, 408 Tafeltraubenbau 267 f. Taiwan 179f., 181, 185, 404 Tankwagentransport 195 Tansania 175, 208, 235, 381 Tauschkraftmessungen 119f., 393, 404f., 463 Technische Einrichtungen 84f., 109, 450f. - Fortschritte 83 f f , 98 f., 121 f f , 392, 3 9 4 f f , 407 Technisierung 109, 392, 394, 408ff. Technologie-Transfer 394 Tee-Anbau 45, 138, 175, 187, 190, 194, 196, 360f., 408, 413 Teff-Anbau 172, 408 Teilbau 142, 435 Teilpacht 142, 435 Temperaturamplitude 44 Terra Firme 154 Terrassenfeldbau 77, 377 Thailand 180, 182ff., 185, 251, 398 Tibet 63 Tiefland (tropisches) 138, 151 f., 176 Tierarten 221, 405 Tierische Anspannung 410 f. Tierleistungen 221, 278, 396, 405 Tierra caliente 187 - fria 187 - helada 187 - templada 187 Tierrassen 218, 221, 396 Tonböden 76, 128, 284f., 302 Ton-Humuskomplexe 173 Tränkstellen 210, 219ff., 224, 274 Tränkwasserversorgung 219ff., 224

Tragfähigkeit 160f., 215, 230, 370f, 374, 380f., 437 Traktor (s. Schlepper) 268, 278, 348, 352, 359, 408, 411 f., 444, 450f. Transformator 382f. Transhumance, allgemein 129, 141, 205, 2 / 2 / . - , mediterrane 204 - , subarktische 204 - , tropische 204 Transportfähigkeit 192ff., 232, 273 Transportkosten 193, 230, 393 Transportprobleme 178, 232, 273 Transvaal 167, 249 Trecken 224, 273 Triebwege 273 Trinkmilchproduktion 131, 208, 275, 312, 382, 408 Trinkwasser 210, 2 1 9 f f , 224, 274 Trockenbrache 173, 237f, 457 Trockenfarmsystem (s. Dry Farming) 74, 134, 202, 2 3 6 f f .

Trockenfeldbau 68, 199, 221 f., 2 3 4 f f , 454 Trockenfelder 68, 154, 199, 221 f., 234ff., 454 Trockenfleisch 231 f. Trockengebiete 199ff., 239, 258ff. Trockengrenzen 6 7 f f , 69 f f . , 151, 153, 173, 256 Trockenhold 68, 74, 235, 238, 241, 245, 266ff. Trockenkautschuk 197 Trockenklima 46 f f , 219 f f . Trockenreis 172, 184 Trockenresistent 68, 74, 235, 238, 241, 245, 266ff.

Trockensavanne 45, 151f., 206, 2 1 4 f f „ 219ff., 232, 454 ff. Trockensteppe 214, 219, 258ff., 454ff. Trockenwald 157 Trockenzeit 209, 2 1 9 f f , 226, 258 ff. Tropen 39ff., 138, 206, 214ff. - , äußere 149ff., 454ff. - , innere 39ff., 138, 1 4 9 f f , 159, 191, 214ff. Tropische Höhenlagen 4 5 f , 138, 152, 191 - Klimate 39ff., 151 f., 206 - Tieflagen 138, 151f., 176 Tropfbewässerung 416 ff. Tschad 69, 180, 208 Tsetse-Fliege (s. Nagana) 231 f., 381 Tuaregs 212 Türkei 179f. Tundra 92, 353 Tunesien 240f. Turkana 212

U UdSSR 213, 241 f., 251, 343, 3 5 2 f f , 372, 375 Überbetriebliche Maschinenhaltung l l O f f . , 411 Überfruchtwechsel 21, 293, 298, 354

502 Überschwemmung 361 Überstockung 208, 224, 230, 381 Übervölkerte Agrarstaaten 403 f., 406 f., 436 f. Übervölkerung 403f., 406, 436f. Überweidung 208, 224, 230, 381 Uganda 175, 208, 247, 381 Ukraine 254 Umkombination der Produktionsfaktoren 417, 435ff., 444 Umlagewirtschaft 132f., 435f., 458, 460 Umtriebsdauer 137ff., 381 U N E S C O 34 Ungarn 311, 343 Unkonventionelle Nahrungsmittel 386, 397 Unkrautbekämpfung 137, 167, 379 U N O 34, 366 f. Unterflurbewässerung 416 ff. Unternehmer 106, 142 f. Urbanisierung 367 f. Urbarmachung 29, 132f., 154 f f . , 408, 452, 462f. Uruguay 370, 398 Urvegetation 159, 408, 452, 462f. Urwald 133, 155, 157 Urwechselwirtschaft 29, 132f„ 154ff., 408, 452, 462 f. U S A 118, 167, 213, 220, 223, 239, 253, 3 1 9 f f . ,

324, 359, 364, 372f., 398, 402f., 435 Uttar Pradesh 179

V Vegetation 45, 151, 222f., 294 Vegetationsformation 151, 206, 222f., 294 Vegetationsperiode 300, 320 Vegetationsrhythmus 60, 222ff., 300, 322 Vegetationszeit 60, 222ff., 300, 322 Vegetationszonen 45, 151, 222 f., 294 Verarbeitungsindustrie 139, 191, 262ff. Verarbeitungskosten 263 Verbreitungsgebiete von Nutzpflanzen 45, 59, 61 f., 63ff., 68f., 71, 86, 100, 113, 123, 135f., 138, 157ff., 194f., 197, 324, 354 Verbrennung 155, 221f. Verbundbetriebe 94 f f , 100, 104, 114 ff., 268, 2 9 7 , 3 2 7 , 4 2 8 f f , 4 3 5 , 4 4 6 f.

Verbundkosten 94 ff., 429, 431 f. Verbundproduktion 94 f f , 429 ff. Verbuschen 221 f., 461 f. Veredelung 318, 382ff., 393, 396, 442 Veredelungsverluste 308, 358, 382, 396 Vereinigtes Königreich 278, 364, 376 f., 458 f. Verfahrenstechnik 136, 174, 214, 407ff. Verkaufsfruchtbau 45, 115, 189, 294, 318 Verkaufsfrüchte 45, 115, 189, 294, 318 Verkehrserschließung 30f., 168 Verkehrsgrenzen 7 9 f f . Verkehrslage 3 0 f , 112 f f , 231f.

Sachregister Verkehrsnetz 341 f., 393 Verpachtung 334, 441 Versalzung 76, 376 Versicherung 102 Verteidigungskraft 205 Verwaldung 76, 157, 461 f. Veterinärhygiene 85, 209, 214, 228 Viehbesatz 107, 111, 206, 209, 224ff., 3 0 6 f f , 347,

244, 268,

358

Viehbestände 268, 347, 358, 385 Viehhaltungsregionen 206, 223, 306ff. Viehsterben 209 Viehwirtschaft 109, 111, 244, 268, 3 0 6 f f , 347, 358 Vielseitige Agrarbetriebe 9 4 f f . , 100, 114, 116, 268, 297, 4 2 9 f f , 446f. - Agrarregionen 94 f f , 306ff., 327 f. Vierfelderwirtschaft 295, 297f. Volkseinkommen 390 Volkskommunen 144, 358 Volkswirtschaftliche Entwicklung 149 ff., 224, 230f., 3 9 7 f f , 408 ff., 413, 455 - Kennzahlen 278, 340, 348, 359, 390, 450f. - Verflechtung 230, 431 ff. Vollerntegeräte 96, 100, 122, 408, 412f., 431 Vollerwerbsbetriebe 318, 425 f. Vollmechanisierung 96, 100, 122, 408, 412f., 425, 431 Vollmotorisierung 96, 408, 412f., 431 Vollnomaden 212f., 455 Voralpenraum 132, 284, 287, 301 Vorausschau (s. Prognose) 374, 377 Vorfruchtwert 96, 242, 260, 284

W Wachstumsrate 184, 397 Wachstum, volkswirtschaftliches 388ff., 391 ff., 397, 433 ff. Wägezahlsysteme 289 ff. Waldbrache (s. Shifting Cultivation) 154 f f , 159, 162, 247, 378, 380, 453, 462f. Waldbrandwirtschaft 154 f f , 161 f., 408, 452, 462 f. geregelte 161 f., 452 - , ungeregelte 29, 132f., 154 f f , 162, 408, 452, 462 f. Wald-Feld-Wechselwirtschaft (s. Shifting Cultivation) 1 5 4 f f , 159, 162, 247, 378, 380, 453, 462 f. Wanderarbeiter 95 , 333 Wanderfeldbau 29f., 132f., 141, 154ff., 452, 462 f. Wanderhirtenwirtschaft 141, 2 0 7 f f , 212 f f , 224 Wanderschäferei 141, 212f. Wandertierhaltung 141, 2 0 7 f f , 212 f . , 224 Warmgemäßigtes Klima 49 ff., 374

503

Sachregister Wasserbau 275 Wasserbüffel 205, 232, 285, 410 Wasserersparnis 227, 379 Wassergewinnung 111, 219, 227, 275 Wasserhaushalt 227, 275, 379 Wassermangel 219, 227, 258ff. Wasserproduktivität 259 Wasserreis 154, 178f., 180ff., 183ff., 354, 360f. Wasserstellen 111, 2 1 0 , 2 7 9 / / . , 224, 227, 274 Wasservorrat 227, 275 Wasserwirtschaft 275 Weideführung 212f., 222ff. Weidegang 212f., 219, 2 2 2 / / . , 330ff. ganzjähriger 111, 2 2 2 f f , 3 30 ff. Weidenomadismus 129, 146, 2 0 4 f f , 212 f . , 222, 455 Weidepotential 2 6 9 f f „ 330ff., 380f. Weidequalität 111, 219, 381 Weidewirtschaft 152, 2 0 4 f f , 219, 460ff. - , extensive 68 f., 88, 111, 129ff., 2 0 3 f f , 2 2 6 f f , 330ff., 356, 460ff. - . f r e i e 205, 211 - , intensive 130, 219 - , ortsfeste 111, 205, 211 f f , 381, 460ff. - , repräsentative 205, 207 stationäre 111, 205, 211 f f . , 219, 330ff., 381, 460 ff. - , wilde 205, 211 Weidezone 115, 128ff., 214, 330ff. Weinbau 304, 316 Weizenbau 64, 86, 238, 329f., 358, 402, 408, 458 Weizenbrachwirtschaft 74, 134, 236ff., 403 Weizenfarmen 74, 134, 239, 329f., 403 Weizengürtel (USA) 239, 329f. Weltagrarproduktion 55 f f , 3 6 3 f f , 372, 388 - , potentielle 55 f f , 375 - , tatsächliche 55 f f , 372, 375 Weltagrarraum 39 f f , 156, 3 6 3 f f , 399 Weltbevölkerung 55, 366ff., 378 Weltdüngemittel 376ff., 388 - , Bedarf 388 - , Verbrauch 376 ff. Welternährung 277, 367ff., 371 f f , 375, 382, 387f. Weltexporte 192ff., 277 Weltfischproduktion 387 Weltgetreideproduktion 372 Weltkarten 41, 61, 149, 156, 177, 200, 365, 371, 399 Weltlandwirtschaft 56, 61, 277, 370ff., 375 Weltverkehr 115, 140 Weltwirtschaft 277, 459 Weltwirtschaftliche Arbeitsteilung 140, 459 Weltwirtschaftsraum 61, 127, 145ff. Wendekreiszonen 41, 61, 149, 156, 177, 200, 365, 371, 399 Werkmilchproduktion 131, 217, 273, 490, 441

Wertschöpfung 278f., 442f., 451 Westafrika 43, 159, 189, 192 Westaustralien 271 f., 273, 274f. Westdeutschland 144, 307, 442, 450 f. Westeuropa 277 ff., 375, 458 f. Weststaaten der U S A 167, 180, 182f., 332ff., 417 Wettbewerbsbedingungen 194ff., 244, 315ff. Wettbewerbsverschiebungen 194 ff., 217, 234 Wettbewerbsverzerrungen 315 ff. Wildbeuterstufe 127f., 408 Wildfauna 127f., 231 f f . Wildfrüchte 127 f., 408 Wildhonig 128 Wildkautschuk 128, 408 Wildpopulation 231 ff. Wildtiere 231 f f . Winterfrucht 136, 172, 252, 259ff. Winterfutter 301, 312, 315, 317, 324 Winterzuckerrübenbau 136, 259ff. Wirkstoffe 228 Wirtschaftlichkeitsvergleich 260, 312 Wirtschaftsformation 18, 29ff., 127f., 132f., 140 f f , 151, 154 ff., 207 ff., 250 Wirtschaftsstufen 167, 234, 390, 408, 4 3 5 f f , 450f. Wirtschaftstheorie 165, 380, 3 8 8 f f , 435ff. Wirtschaftswachstum 83 f f , 87, 165, 192, 234, 380, 3 8 8 f f , 425, 433 ff., 450f. Wirtschaftszonen 115, 408 Wohnzone 115 Wolle 131, 206, 272, 311, 439 Woll-Fleischschafthaltung 131, 308, 311 f . , 438f. Wollschafhaltung 206, 272, 308, 311, 4 3 8 f . Woronesch 460 Wüsten 149, 210, 233f., 270f., 353, 374 Wüstennomaden 129, 210f, 212f.

Y Yak 48, 205 Yam 27, 42, 4 4 f „ 157, 159, 170f., 408 Yemen 258 Yucca 45, 172 Yukatan-Halbinsel 30, 154

Z Zaunanlagen 111, 227, 457 Zebus 218, 221, 244 Zelte 127f., 141, 207ff. Zentralafrika 41, 61, 149, 156, 177, 200, 245, 365, 371, 399 Zentralafrikanische Republik 245, 247 Zentralasien 41, 61, 149, 156, 177, 200, 3 5 6 f f , 371, 399 Zentralverwaltungswirtschaft 352ff., 356ff.

504 Zersetzung 158 Ziegenhaltung 205, 212f., 310f., 385 Zimbabwe 175, 222 Zitrus 45, 187, 267, 304 Zollschranken 315, 325 Zuckerfabrik 112, 256ff., 262ff. Zuckerrohr 45, 64, 112, 138, 181, 187, 192, 252, 258ff., 275, 369, 384, 408, 410, 413 Zuckerrohrlandschaft 112, 147, 263, 369 Zuckerrüben 119, 121, 252f., 258ff., 354, 402, 447 - , Ernte 84, 100, 258ff., 264, 402, 425, 441

Sachregister - , Pflege 84, 258 ff. - , Saat 59, 253f., 258ff., 295, 297, 354, 447, 459 Zuerwerbsbetriebe 424, 426 Zufütterung 212f., 311f. Zugkraftmotorisierung 176, 403, 410 Zugkraftstruktur 258, 403, 410 Zusammenbruch, wirtschaftlicher 96, 102, 116, 416 Zuwachs (Jungtiere) 222ff., 226, 235, 244, 311 f., 334, 380f., 396 Zweimann-Betriebe 147 Zwischenfruchtbau 135, 254, 349, 460

Agrarzonen Farming Regions of

Nordlicher

Wendekreis

Caracas

Dakar -

'Accra Bel em

Luanda

Südlicher

Wendekreis

Montevideo

Vorherrschende

landwirtschaftliche

Betriebsformi

Graslandsysteme Grazing

Ackerbausystei

Systems

Arable

a

Farming

Weidenomadismus

Q Wanderfeldbau

Fl Köi

Nomadism Ranchwirtschaften

E •



Ranching

H



Shifting Cultivation Feldgraswirtschaften

Hat

Ley Farming

a

Marginale oder submarginale Zonen (z.T. Marginal or Submarginal Regions ( for examf

Entwickelt

nach

(Developed

by) W

van

Royen:

T h e A g r i c u l t u r a l R e s o u r c e s ol I h e W o r l d .

New York 1961

SB

n der Erde is of the

World

Entwurf

B. Andreae

( Design ):

Luanda

Kapstadt ^

)rmen

(Predominant

Types of

\ysteme

Dauerkultursysteme

ming

Perennial

Körnerbauwirtschaften Groin

Forming

Pflanzungen Plantations

• I

hunting,

fishing)

Cultivation

|

fruchtbauwirtschaften Forming

Crop

H

Root Crop

J (z.T. Sammeln, Jagd und r example

Farming)

without

Factories

Plantagen Plantations

with

Factories

Fischfang) Andreae, Agrargeographie, 2. Auflage © Copyright by Walter de Gruyter, Berlin - New York 1982

SEASONAL CLIMATES OF THE EARTH

I Polar and Subpolar Zones Polare und subpolare Z o n e n High - p o l a r ice - cap climates

Hochpolare

r climates

Polare Klimate

Eisklimate

Subarctic

Highly oceanic

tundra climates

subpolar c l i m a t e s

Subarktische

Subpolare, hoch -

Tundren - Klimate

ozeanische Klimate

I Cold - t e m p e r a t e B o r e a l Z o n e Kaltgemäfiigte

boreale Zone

Oceanic

Continental

Highly continental

boreal c l i m a t e s

boreal climates

boreal climates

Ozeanische

Kontinentale Borealklimate

Hochkontinentale Borealklimate

Borealklimate

(C. Troll

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Dakhla

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(Nouakchott

und

KH. Paffen )

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B E N G A\L .Chod

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JAHRESZEITENKLIMATE DER ERDE III Cool • temperate Zones KuhlgemäBigte Zonen

Woodland C l i m a t e s / Waldklimate Highly oceanic climates

Klimate

Oceanic climates

Suboceanic climates

Subcontinental climates

Continental climates

Highly conti • nental climates

Ozeanische Klimate

Suboaanische

Subkontinentale Klimate

Kontinentale Klimate

Hochkontinentale Klimate

Klimate

Humid a n d - w a r m summer clim«tes a with humid winters

Permanently humid, warm summer climates

Sommerwarme.som merfeuchte Klimate a winterteucht

Sommerwarme, ständig feuchte Klimate

Steppe C l i m a t e s / Steppenklimate Humid steppe climates Dry steppe climates with cold winters with cold winters a with mild winters a with mild winters

Humid - summer steppe climates with cold winters

Winterkalte Feuchtsteppenklimate a wintermilde

Winterkalte. sommerfeuchte Steppenklimate

Winterkalte Trocken steppenklimate a wintermilde

Semi - desert and desert climates with cold winters a with mild winters

Winterkalte Halbwüsten - und Wüstenklimate a wintermilde

IV

W a r m - temperate Subtropical Zones Warmgemafligte Subtropenzonen

Dry-summer

Ory- summer

Steppe climates

Dry-

M e d i t e r r a n e a n climates

steppe c l i m a t e s

with short

climates with

with humid w i n t e r s

with humid winters

summer humidity

long summer - humidi

Winterfeucht-

Winterfeuchtsommerdürre Steppenklimate

Kurz sommerfeuchte

Lang s o m m e r f e u c h t e ,

Steppenklimate

wintertrockene Klimate

sommertrockene Mediterranklimate Semi

desert

a n d d e s e r t climates e 6

Permanently h u m i d

Permanently

grassland

climates with hot summers

climates

humid

.1 « H H M l| «

iv-'A'

Halbwüsten - und

Ständig feuchte

Ständig f e u c h t e ,

Wüstenklimate

Graslandklimate

Sümmerheide Klimate

H a m m e r s flächentreue Projektion mit Pollinie von K.Wagner © 1980 by Heidelberger Akademie der Wissenschaften Heidelberg Fed. Rep. of Germany

1. A u f l a g e aus: W e l t k a r t e n zur K l i m a k u n d e - W o r l d M a p s of C l i m a t o l o g y 2 v e r b e s s e r t e A u f l a g e 1980, N a c h d r u c k 1983.

IV/V

Littoral climates with seasonal mists Jahreszeitlich luftfeuchte Küstenklimate

M M ! Mist chiefly in summer vorwiegend mit Sommernebel

Mist chiefly in winter vorwiegend mit Winternebel

V Tropical Zone Tropenzone

Tropical rainy climates

Tropical humid summer climates a with humid winters

Tropische Regenklimate

Tropisch - sommerhumide Feuchtklimate a winterhumide

Wet-and-dry tropical climates

Tropical dry climates a with humid winters

Tropical semi - desert and desert climates

Wechselfeuchte Tropenklimate

Tropische Trockenklimate a winterfeuchte

Tropische Halbwüsten und Wiistenklimate

omnatic altitude of mountains

Klimatische Höhenstufen der Gebirge Boundaries of

Begrenzung der

climatic zones

Klima-Zonen

climatic regions

Klima - Regionen

A n d r e a e , Agrargeographie, 2. A u f l a g e Walter d e Gruyter, Berlin, N e w York, 1983

Offsetdruck Henning W o c k e Karlsruhe