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German Pages 154 [156] Year 2019
Hrsg. Thomas Bade
Digitale Transformation in der Pflege Innovationen, Start-ups und Perspektiven
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Hrsg. Thomas Bade
Digitale Transformation in der Pflege Innovationen, Start-ups und Perspektiven
VINCENTZ NETWORK
I N H A LT Einleitung
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Vorwort
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Gründer und Innovatoren – Motoren der Transformation
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Start-up-Aktivitäten im Vincentz Network
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Start-up 1 BringLiesel – Der Komfort-Service für die stationäre Pflege
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Start-up 2 Careturner® – Assistenz bei der Körperpflege
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Interview mit Bruno Ristok
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Start-up 3 CARU – Monitoring für die Wohnung
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Start-up 4 CubileHealth – Sinnvolles Monitoring
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Interview mit Christiane Bausback
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Start-up 5 ichó – der interaktive Ball
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Start-up 6 Konnex – Intuitives Qualitätsmanagement
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Interview mit Heide Grimmelmann-Heimburg und Nicole Fiedler
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Inhalt
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Start-up 7 Lindera – Die Sturz App
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Start-up 8 nevisQ – Intelligente Fußleisten für die Pflege
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Interview mit Lars Jessen
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Start-up 9 SonicView – Bewusstes und informiertes Einkaufen für Alle
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Start-up 10 SuperNurse® – Die Lern App für die Pflege
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Digitale Transformation in der Pflege
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Einleitung von Thomas Bade (Hrsg.)
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ie Vielschichtigkeit der Branche Altenhilfe spiegelt sich u. a. in einer Vielzahl von Start-ups und Gründern wider. Schon seit 2010 stellen sich diese im Sonderschau-Format „aveneo“ der Leitmesse ALTENPFLEGE der Öffentlichkeit vor. Zu ihren Hauptthemenfeldern zählt die Digitalisierung, die Optionen neuer Technologien aufzeigt. Hier prägte seinerzeit der Begriff Ambient Assisted Living (AAL) technische Innovationen. In den begleitenden Debatten wurden aber auch technische wie ethische Vorbehalte gegenüber diesen Entwicklungen diskutiert. In einer „Live Reise in die Zukunft der Pflege 2053“ diskutierten Zukunftsforscher und Experten der Altenpflege die Möglichkeiten und Tendenzen der Digitalisierung. Dr. Bernd Wiemann (deep innovation GmbH, München) und Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler (Pflegewissenschaftliche Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar) entwickelten im Auftrag des Vincentz Networks das beschriebene
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interaktive Innovationsformat. Dieses wurde neugierig, aber auch hin und wieder lächelnd registriert. Dennoch darf es heute als Initialzündung für die Altenhilfe betrachtet werden. Nicht von ungefähr wurde einer der damaligen Initiatoren, Prof. Dr. Manfred Hülsken-Giesler, als Mitglied der Sachverständigen Kommission des „Achten Altenberichtes – Ältere Menschen und Digitalisierung“ unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Kruse aufgenommen. In den letzten Jahren wurde es u. a. durch den Wegfall der breiten öffentlichen Förderungen der AAL stiller um diese Innovatoren. Einige Gründer mussten aufgeben, wurden technologisch überholt oder fanden keine Marktakzeptanz. Andere versuchten ihr Glück in der großen „weiten“ Welt, so auch Bernhard Mehl, damaliger Student an der Technischen Universität München. Er stellte auf der ALTENPFLEGE 2013 einen digitalen Türöffner für die ambulante Pflege, die Kisi Box, vor. Doch hierzulande war das Zutrauen in die Innovation des digitalen Schlüsselkastens zu gering. Mehl ging in die Vereinigten Staaten und gründete in New York erfolgreich das Unternehmen „KISI“ (www.getkisi.com), zu dessen Kunden heute unter anderem die Unternehmen Netgear und GM zählen. Die Branche war vermutlich noch nicht für die Transformation der Digitalisierung in die Altenhilfe bereit. Das hat sich grundlegend – wenn auch noch nicht flächendeckend – geändert. Knapper werdende Ressourcen, demografische Faktoren und ein latenter Fachkräftemangel beschleunigen die Entwicklung der Digitalisierung in der Pflege. Auch die Skepsis der Fachkräfte schwindet langsam. Zudem haben sich die Themenfelder der Pflege 4.0 bis hin zur Robotik in den Universitäten und Forschungslaboren verankert. Schon in fast logischer Konsequenz hat sich die Anzahl und Qualität der Innovatoren deutlich verbessert. In den letzten zwei Jahren haben sich 110 Gründer – 85 Prozent davon digital geprägt – zur Teilnahme an der START-UP CHALLLENGE beworben. Insgesamt 56 hiervon konnten die Hürde zur Nominierung nehmen, von denen zehn in diesem Buch vorgestellt werden. Thomas Bade wechselte nach einer Ausbildung in der Heilerziehungspflege und Tätigkeit in der Kinder- und Jugendpsychiatrie noch einmal auf die Studienbank und entwickelte als Dipl.-Sozialpädagoge/Sozialarbeiter betriebliche Konzepte für die Sozialwirtschaft, leitete einen ambulanten Assistenz- und Pflegedienst mit rund 600 Angestellten, entwickelte eine Aktiengesellschaft für den Sozialmarkt, begleitete die Gründung von Integrationsfirmen und gründete das Institut für Universal Design in München. In Zusammenarbeit mit Vincentz Network entwickelte er die Sonderschau Formate Lebens(t)räume, aveneo und die START-UP CHALLENGE. Zudem ist Thomas
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Einleitung
Thomas Bade auf dem Diversity Day 2018 © Wacker Chemie AG, München
Bade als Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Industrial Design an der Technischen Universität München (TUM) und seit 2018 an der Hochschule Joanneum in Graz tätig. 2018 gründete er das Social Innovation (SIC) in der Region Hannover mit. Ehrenamtlich ist er Geschäftsführer des Universal Design Forum e.V. und Mitglied des „Deutschen Design Tag“ und beratendes Mitglied der japanischen Organisation IAUD (International Association of Universal Design) in Yokohama.
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Vorwort von Michael Schlenke, Redakteur CAR€ Invest
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eutschland ist bekannt für seinen Gründergeist und sein unternehmerisches Engagement. Ohne motivierte Jungunternehmer werden wir die vielfältigen Herausforderungen, die unsere immer älter werdende Gesellschaft mit sich bringt, nicht lösen können. Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass sich Start-ups intensiv mit den Fragestellungen der PflegewirtMichael Schlenke, schaft und Altenhilfe auseinandersetzen. Redakteur Sie entwickeln, aus den unterschiedlichsten MotivationslaCAR€ Invest gen heraus, Geschäftsideen, die das Leben im Alter erleichtern. Sie treffen dabei auf einen Markt, der im Kontext des demografischen Umbruchs auf Jahre hin von Wachstum geprägt sein wird. Es sind aber nicht allein die Wachstumsprognosen, die dafür sorgen, dass Start-ups sich intensiv mit den Nutzeranforderungen dieses Markts auseinandersetzen. Vielfach ist es auch das eigene Erleben, die unmittelbare persönliche Betroffenheit im familiären Umfeld, der Nachbarschaft oder im Freundesund Bekanntenkreis, die dazu führen, dass kluge und erfolgsversprechende Ideen entwickelt werden. Mich persönlich begeistern die Gründerinnen und Gründer, die aus dieser Motivation heraus ihre Geschäftsideen entwickeln, in dem Bestreben, lebenserleichternde und vor allen Dingen nicht stigmatisierende Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Das allein wird aber nicht reichen. Um einen nachhaltigen unternehmerischen Erfolg zu erzielen, braucht es ein breites Anwenderspektrum aufseiten der Anbieter von ambulanten und stationären Versorgungsstrukturen. Start-ups müssen aus dem oftmals geschützten Bereich ihrer Coworking-Spaces und Gründerzentren hinaus, um Geschäftspartner für ihre Ideen zu finden. Subventionen und Fördergelder dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Produkt am Markt durchsetzen und letztendlich profitabel sein muss. Das ist nicht nur für die Kapitalgeber, sondern auch für die Gründer von immanenter Wichtigkeit. Genau an dieser Schnittstelle setzt dieses Buch an. Es stellt zehn ausgesuchte Gründer vor, beschreibt ihre individuelle Geschäftsidee, zeigt den Nutzen auf und gibt einen Überblick über den aktuellen Stand ihres Business Development. Es soll dafür sorgen, dass Start-up und Betreiber, Projektentwickler oder Investor zusammenfinden.
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Vorwort
Beim Blick in die Referenzlisten der Start-ups fällt auf, wie breit das Anwendungsspektrum ihrer Produkte und Services ist. Über die verschiedenen Versorgungsformen hinweg haben die Start-ups Erstaunliches geleistet und verdienen unseren Respekt und vor allen Dingen den wirtschaftlichen Erfolg, der ihre Existenz langfristig und nachhaltig sicherstellt. Insofern richtet sich dieses Buch auch an die Anwenderseite: die Akteure der Pflegewirtschaft, die mit Unterstützung der Start-ups ihre Geschäftsprozesse optimieren. Diese sind aufgerufen, eine Innovationskultur zu entwickeln und zu pflegen, die es den Start-ups ermöglicht, die richtigen Anwendungspartner zu finden. Danken möchte ich an dieser Stelle Thomas Bade, der für das Zustandekommen dieses Buchs Wesentliches geleistet hat. Ihm ist es gelungen, die Autoren anzusprechen und für ihre Teilnahme am Buch zu begeistern. Als treibende Kraft und Organisator der Sonderschau aveneo hat er, in enger Zusammenarbeit mit Vincentz Network, die START-UP CHALLENGE ins Leben zu rufen. Aus dieser Plattform heraus haben sich in den vergangenen Jahren einige bemerkenswerte Gründer zu echten Unternehmerpersönlichkeiten entwickelt. Als Mitglied des Redaktionsteams des CARE Invest Netzwerks freue ich mich darüber, dass wir mit dem Buch „Digitale Tranformation in der Pflege“ eine umfassende Dokumentation unserer gemeinsamen Start-up-Aktivitäten vorlegen können. Hannover, Oktober 2018
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Gründer und Innovatoren – Motoren der Transformation von Thomas Bade
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s steht außer Frage, dass die Altenpflege sich immer wieder mit „Innovationswellen“ auseinandersetzen musste. Diese Wellen wurden in der Regel extern ausgelöst. Die Einführung der Pflegeversicherung im Jahre 1995 rüttelte am Bestand der etablierten, in der Regel gemeinnützigen Betreiber. Zunächst „explodierte“ der Markt der ambulanten Pflegedienste. Fachkräfte der Pflege als Unternehmerinnen und Konkurrenz von Diakonie, Caritas, DRK ... waren davor nahezu undenkbar. Die Pflegeversicherung verabschiedete die Abrechnung nach Stunden und führte sogenannte Leistungskomplexe ein, die hinter vorgehaltener Hand schon damals mit der Stichwortfolge „Trocken. Satt. Sauber“ umschrieben wurden. Viel wichtiger allerdings war die nahezu parallele Einführung von aufwendigen Dokumentationssystemen. Der PC erleichterte die Bearbeitung in vielen Bereichen, die händische Dokumentation sollte sich noch lange (er)halten. Rückblickend scheinen das die ersten digitalen Vorboten gewesen zu sein. Dennoch. Innovationen spiegelten sich eher im Verborgenen ab. Erst die Ambient Assisted Welle nahm die Betreiber und Innovatoren der Branche Altenpflege selbst mit. Im Wesentlichen waren es aber wiederum Innovationen, die durch externe Experten getrieben wurden. Allerdings wurde auch deutlich, dass die Branche Altenpflege externen Impulse braucht, um die Herausforderungen der demographischen Entwicklungen zu meistern. Die jungen Wilden der Forschung und Universitäten fanden das Themenfeld Altenhilfe damals eher „unsexy“ und wurden mehr oder weniger per Dekret der Professoren motiviert ihre Vorstellungen einzubringen. Dies war aus heutiger Sicht nur eine kurze Episode, denn der Markt der Altenpflege musste sich bewegen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine Chance für Investoren und mutige Gründer, die andere und manchmal neue Wege gehen mussten. Allerdings auch die Zeit der Entrepreneure und mit etwas Zeitversatz auch die der Intrapreneure. Begriffe wie Pflege 4.0, Automatisierung der Pflege und Digitalisierung der Pflege entwickelten sich mit enormer Geschwindigkeit aus einer „Diskussionsnische“ in die Wirklichkeit der Altenhilfe hinein. So weit so gut? Eben nicht! Denn Digitalisierung ist eben deutlich mehr als nur das Verarbeiten und Speichern analoger Daten!
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Gründer und Innovatoren – Motoren der Transformation.
Wie auch in anderen Bereichen der Wirtschaft leitet die Digitalisierung eine Transformation des Bestehenden ein. Es geht also nicht um die Frage des „ob“, sondern um die Frage, „wie“ die Transformation in Altenhilfe implementiert wird. Eins ist hierbei sicher. Es wird nicht ohne das Infragestellen vorhandener Strukturen und nicht ohne eine andere, offene Führungsstruktur gehen. Mehr als in der Vergangenheit müssen die Akteure der Altenhilfe und ihre Stakeholder ihre Netzstrukturen öffnen, mit anderen Netzwerken aus Wirtschaft und Wissenschaft verknüpfen und immer wieder neu verdichten. Eine gewaltige Herausforderung für Sozialwirtschaft und Gesellschaft. Wer glaubt, für die Annahme dieser Herausforderung noch reichlich Zeit zu haben, irrt! Der Transformationszug wird nicht von einer Dampflokomotive gezogen, sondern vielmehr von einem ICE der neusten Klasse. Auch hier hakt es manchmal im Betriebssystem, aber der Zug rollt (rast) unaufhaltsam mit hoher Geschwindigkeit. Auch wenn es wehtut: Wer jetzt kein Ticket gebucht hat, wird seinen Zielbahnhof nicht erreichen und aller Wahrscheinlichkeit nach auch keine Anschlussverbindung mehr bekommen. Was ist zu tun? Es braucht eine gelebte Innovationskultur und eine gelebte Haltung der Unternehmensführung, die bereit ist, alle internen wie externen Ressourcen einzubinden. Hierzu werden im Folgenden Impulse vorgestellt, die für sich allein genommen nicht als das Geheimrezept gelten sollen. Die Impulse dienen vielmehr dazu, einzelne Optionen zu recherchieren, zu testen, ins Unternehmen zu implementieren und immer wieder im Prozess zu kalibrieren.
Innovationskultur Veränderungen tun gerade am Anfang der Transformation weh und finden in Regel nie die gesamte Zustimmung des Unternehmens. Innovationskultur braucht eine offene Haltung des Managements und die Fähigkeit, auch sich selbst infrage zu stellen. Nur so wird eine offene Kultur im Hause entstehen, die Fehler verzeiht, Rücksicht auf Skeptiker nimmt und die unterschiedlichen Kompetenzen und Kenntnisse der Mitarbeitenden sowie des Umfelds mitnimmt. Es braucht darüber hinaus ein sichtbares, lesbares und hörbares Bekenntnis zum Wandel und die Öffnung des Unternehmens nach außen. Und nicht zuletzt gilt die Herausforderung, die Innovationspotenziale im eigenen Unternehmen zu entdecken und zu fördern. Im vorliegenden Buch werden die Leserinnen eine Reihe von Innovatorinnen kennen lernen, die selbst aus der Pflege oder deren Umfeld Ihre Konzepte entwickelt haben.
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Kreative Raumszenarien unterstützen die Innovationskultur © burgbad GmbH, Greding by Daniel George
Partner der Digitalisierung und Transformation Auch hier gibt es keine Geheimadresse. Zu unterschiedlich sind die lokalen oder regionalen Strukturen. Es gilt mit der Suche zu beginnen. Wer könnten Partner sein? Wo vermute ich Innovatoren? Wo finde ich Experten der Digitalisierung? Wer könnte aus dem Bereich Wissenschaft infrage kommen? Es dürfen, besser sollten, besonders die vermeintlich verrückten Fragen gestellt werden. Was verbindet die berufliche Qualifikation der Altenpflege mit der Ausbildung der Lufthansa-Piloten? Könnte ein Altenheim auch ein Fitnesscenter betreiben? Wäre es denkbar, Roboter der Automobilindustrie in der Pflege zu nutzen? Sinn könnte auch ein Design Thinking Work Camp (erstmalig Live auf der ALTENPFLEGE 2018 In Hannover) oder der Besuch bei einem Benchmark sein, um erste Grundlagen für neue Fragen zu entwickeln.
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Gründer und Innovatoren – Motoren der Transformation
Prof. Gunnar Spellmeyer, Hannover, moderiert einen Live Workshop „Design Thinking“ auf der Altenpflege in Hannover © Institut für Universal Design KG, München by Daniel George
Benchmarks Wenn auch nicht mit der Intensität amerikanischer oder asiatischer Entrepreneurship Centren, hat sich dennoch eine quicklebendige Szene der Innovationsschmieden in Deutschland entwickelt. Die Ergebnisse dieser neuen Innovationskultur lassen sich in öffentlichen Shows wie „Höhle der Löwen“ beobachten. Hier lohnt der Blick hinter die Kulissen. Denn wie bei dem genannten Fernsehformat, handelt es sich in der Regel um PR-Bühnen mit Aussicht auf eine hohe Aufmerksamkeit. Zunehmend öffnen sich diese Bühnen auch für Innovationen aus der Pflegebranche. Hier gilt es genau zu hören und zu sehen. Nicht alle diese Konstellationen stehen für einen Erfolg. Meint aber auch, dass gerade hieraus gelernt werden kann. So investierte Rocket Internet (Zalando-Gründer) in die ambulante Altenpflege. Das Unternehmen „Pflegetiger“ wurde als „Knaller“ in der Gründerszene vorgestellt. Gut für die Altenpflege, denn hierdurch wurde der Milliarden-Markt der Altenpflege sichtbarer. Dass der Markt der Altenpflege im übertragenen Sinn „auch nicht
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auf dem Baum schläft“ und wie jede Branche auch eigene Spielregeln vorhält, wird spätestens mit der Meldung, dass der Pflegetiger (130 Mitarbeitende) insolvent sei, deutlich. Vorsicht sei bei einer voreilig negativen Bewertung dringend empfohlen. Innovatoren aus der Start-up-Szene können verlieren, aus Fehlern lernen und wieder mit einem optimierten Konzept im Markt erscheinen. Vielleicht auch ein Anlass für Querdenker der Branche, Kontakt zu den Pflegetigern aufzunehmen.
Social Entrepreneure An dieser Stelle soll nicht an Begrifflichkeiten und über Abgrenzungen zu dem „normalen“ Gründungszentren oder Initiativen diskutiert werden. Fakt ist, dass grade junge Innovatoren mit ihren Ideen und Prototypen einen eindeutigen gemeinwirtschaftlichen Nutzen suchen und sich deshalb häufig in den sozial geprägten Gründerzentren wiederfinden oder solche gründen. So war unter anderem der Vincentz Verlag einer der Mitgründer des Social Innovation Centers der Region Hannover. Besonders interessant ist das angegliederte Förderprogramm für soziale Start-ups, das gemeinsam mit der Innovationsförderung der Hochschulen Hannovers (Nexster) und dem Innovationszentrum Hafven (Co Working und Maker Space) realisiert wird. Als Anstupser dieser Bewegung gelten die social impact Hubs mit Sitz in Berlin, die als Impulsgeber der Branche Sozialwirtschaft insgesamt gelten. Die fast namensähnliche Struktur der Impact Hubs ist national als auch international aufgestellt. Genannte Initiativen repräsentieren eine Auswahl, die durch vergleichbare Institutionen mit Sitz in großen Städten (München, Berlin, Hamburg), aber durch regionale oder lokale Organisationen ergänzt werden. In jedem Fall sind alle Bespiele Orte, die offen sind für Netzwerke oder Einrichtungen der Altenhilfe und über ein hohes Maß an Erfahrungen und Kompetenzen zu den Themen der Digitalisierung sowie Transformation verfügen. Insofern scheinen diese besonders geeignet für die Vernetzung mit kleineren Trägern der Altenhilfe.
Gründerzentren Für Einsteiger ist der gesamte Markt der Gründerzentren kaum überschaubar und hat vermeintlich mit Fragen der Altenhilfe bisher fast nichts zu tun. Dass dies nicht so ist, lässt sich aus vielen Berichten der Best-Practice-Beispiele aus diesem Buch in den folgenden Artikeln entnehmen.
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Gründer und Innovatoren – Motoren der Transformation
Besonders auffallend ist in diesen Zentren, Hubs, Maker Spaces und Start-up-Rampen (wie auch immer sie genannt werden) die Dichte der transdiziplinären Kompetenzen, die sich wie „zufällig“ zu immer wieder neuen Netzwerken oder Allianzen verknüpft. Von zentraler Bedeutung sind hier die Themen Digitalisierung, Automatisierung, Robotik, Block Chain und mehr. Die Nähe zu Forschungszentren oder Hochschulen ist kein Zufall, sondern vielmehr das Ergebnis eines gewollten und geförderten Gründertums. Somit sind diese Orte der Innovationskultur perfekte Docking-Stationen für die Adaption von Innovationstrategien und die Implementierung eigener Innovationsüberlegungen. Auch hier gilt es für die Altenhilfe Präsenz zu zeigen, mitzudenken und zu agieren. Häufig bieten diese Gründerzentren (auch die vorgenannten Social impact hubs) Co-Working-Arbeitsplätze an, an denen die Innovatoren ihre Konzepte verfeinern und marktgerecht gestalten. Ideale Orte also für Teams oder Mitarbeitende der Altenhilfe, sich dem Wind der Transformation auszusetzen und die daraus entstehende Energie innerbetrieblich zu nutzen. Da die Akteure der Altenhilfe, bis auf wenige Ausnahmen, noch nicht so präsent wie andere Wirtschaftszweige in diesen Zentren sind, macht es durchaus Sinn, die Möglichkeiten strategischer Partnerschaften zu suchen und auf diesem Weg Impulsgeber und Partner für die Transformation der Altenhilfe zu generieren.
48 Hours Social Design Sprint im MakerSpace der UnternehmerTUM, München © Institut für Universal Design KG, München, by Daniel George
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So haben sich in den letzten Jahren immer wieder Start-ups aus der wohl führenden Gründerschmiede Deutschlands – UnternehmerTUM – um eine Nominierung zur Start-up Challenge der Leitmesse ALTENPFLEGE erfolgreich beworben. Bei der UnternehmerTUM wirken die Universitäten Münchens (...TUM ist von der Bezeichnung Technische Universität München abgeleitet), Forschungsinstitutionen und so bekannte Industriefirmen wie BMW, OSRAM oder die Wacker Chemie AG mit. Geballtes Wissen und Know-How, aus denen das Flixbus-Konzept genauso wie die Gewinner des Hyperloop Conceptes von Elon Musk und die eines Trinkbechers mit dem Name Sippa für Menschen mit Schluckbeschwerden (ausgezeichnet mit dem STARTUP CHALLENGE Preis 2017) entwickelt wurde.
Intrapreneurship Interne Innovationszentren sind aus den führenden Marken der Dienstleistung (z. B. Deutsche Bahn), der Digitalisierung (Amazon, Google ...) bekannt und sind für die genannten oder vergleichbaren Unternehmen überlebenswichtig, um entweder das Transformationstempo vorzugeben oder zu halten. Auch einzelne Trägergruppen oder Einrichtungen beginnen diese Option zu nutzen, um ihre eigene Innovationsstruktur zu beschleunigen. „Umso verrückter, umso besser“ umschreibt die Interviewpartnerin Frau Heide Grimmelmann-Heimburg (Geschäftsführerin der Wahrendorffschen Kliniken, Sehnde bei Hannover) ihren Anspruch an innovativen Impulsen für das Unternehmen. Ein anderes gelungenes Beispiel ist das Innovationslabor der AWO in Braunschweig, das in enger Partnerschaft mit dem social impact hub in Berlin entwickelt wurde. Das Labor bietet Zeit und Raum für die Innovationen der Mitarbeiterinnen und steht zudem auch für deren Umsetzung. An dieser Stelle sei noch einmal betont: Wer sich in der Innovationskultur nachhaltig verwurzeln möchte, braucht externe Impulse genauso wie die internen Innovatoren und deren Wertschätzung und Perspektive im Unternehmen! Eine Tatsache, die gerade in Zeiten des Fachkräftemangels an Bedeutung zunehmen wird.
Marktplätze Die Transformation der Wirtschaft sowie natürlich auch die der Sozialwirtschaft spielt sich bei Weitem nicht nur digital ab. Immer wieder trifft sich die Szene auf Fachkonferenzen, Start-up Meetings, Summits und Messen. Dies sind Plätze, um
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Gründer und Innovatoren – Motoren der Transformation
Impulse für neue Produkte – Studierende, Senioren und Mitarbeitende der burgbad GmbH entwickeln gemeinsam neue Produkte © burgbad GmbH, Greding by Daniel George
sich grundsätzlich über die digitale Transformation zu informieren, um eine Positionsbestimmung für das eigene Unternehmen zu evaluieren und natürlich sich weiter zu vernetzen. An dieser Stelle ist auch das Format der CI Connect Konferenz des Vincentz Verlages zu nennen, das die Innovatoren und Start-ups mit Investoren und Betreibern vernetzt. Vincentz Network steht seit mehr als 10 Jahren unter anderem mit dem Format aveneo (Sonderschau der Leitmesse ALTENPFLEGE) für eine zunehmende Transformation der Altenhilfe. Gemeinsam mit dem Institut für Universal Design entwickelt der Verlag zudem die START-UP CHALLENGE als Fortführung des Innovationspreises der Altenpflege. In jedem Jahr werden der Fachöffentlichkeit 28 junge Start-ups vorgestellt und durch Expertengruppen der Branche sowie die Besucher der Leitmesse der Branche bewertet. Zählt man die Bewerber der letzten Jahre und die der Vorjahre hinzu, dürften es mittlerweile rund 400 Impulse und Innovationen gewesen sein. Trotz dieser Zahlen und der Akzeptanz dieses Formates war der Erfolg nicht selbstverständlich, sondern wurde vielmehr aus dem moderierten Zusammenwirken des Marktes (Wirtschaft,
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Wissenschaft und Betreiber) entwickelt und vertieft. Dass heute Gründer eng mit dem Markt vernetzt sind und sogar gemeinsam beginnen zu agieren, zeigt die Dynamik der Transformation, aber auch die vormals nicht geahnten Möglichkeiten auf. Eine Auswahl der teilnehmenden Gründer und ihrer Netzwerke sowie Partner der vergangenen Jahre werden in diesem Buch vorgestellt. Ergänzt werden die Beiträge durch Interviews, die auch auf kritische Aspekte der digitalen Transformation eingehen.
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Gründer und Innovatoren – Motoren der Transformation
Start-up-Aktivitäten im Vincentz Network von Michael Schlenke
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er Gründerszene kommt eine immer wichtigere Rolle im Marktsegment der Altenhilfe und Pflegewirtschaft zu. Mit ihrer Innovationskraft und Kreativität sorgen Start-ups für entscheidende Impulse bei der Weiterentwicklung in einem der am stärksten wachsenden Märkte. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, Start-ups und die Akteure der Pflegewirtschaft miteinander zu vernetzen, um dafür zu sorgen, dass Geschäftsidee und Anwender zueinander finden. Vincentz Network hat dafür ein umfangreiches Angebot an Aktivitäten entwickelt, um an genau dieser Schnittstelle Start-ups und Anwender zusammenbringen. So werden aus Geschäftsideen wirtschaftliche Erfolgsmodelle.
Veranstaltungen Über das Jahr verteilt bietet Vincentz Network verschiedene Veranstaltungen an, auf denen sich Start-ups mit der Branche vernetzen können und ihre Geschäftsentwicklung vorantreiben können. Die Veranstaltungen haben mittlerweile einen höchst effizienten Inkubator-Charakter erreicht.
Aveneo Die Sonderschau aveneo im Rahmen der Leitmesse ALTENPFLEGE ist gleichermaßen Innovationsplattform und Treffpunkt für junge Unternehmer und Branchenexperten. Sie findet im jährlichen Wechsel in Nürnberg und Hannover statt. Hier präsentieren Start-ups ihre Ideen und treten in den direkten Dialog mit potenziellen Anwendern. Ausgewählte aveneo-Aussteller können an der START-UP CHALLENGE teilnehmen. Start-ups erreichen neben dem fachlichen Austausch eine hohe mediale Aufmerksamkeit und Bekanntheit und direkten Zugang zu Branchenexperten. Der Gewinner der START-UP CHALLENGE erhält ein umfangreiches Medienpaket. http://altenpflege-messe.de/ap_anmeldeunterlagen_aveneo_de
START-UP Club In dieser Community treffen die Nominierten der START-UP Challenge des Vorjahres auf die aktuell Nominierten und tauschen sich über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus. Der START-UP Club ist ein Brainpool, in dem neue Geschäftsideen entstehen.
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CARE Invest Connect Bei dieser in Berlin stattfindenden Veranstaltung steht die Vernetzung der Start-ups und ihrer bereits ausgereiften Geschäftsideen mit erfahrenen Managern der Pflegewirtschaft im Vordergrund. Start-ups stellen ihre Produkte und Dienstleistungen vor. In einem Best-Practice Format werden existierende Kooperationen präsentiert und neue Kontakte geknüpft. Partner dieses Formats sind der Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland (VdDD), das Social Impact Lab sowie das Institut für Universal Design. www.ci-connect.de
Kooperationen Vincentz Network ist Gründungspartner des Social Innovation Center Hannover, eines Netzwerks, das sozial innovative Gründungskonzepte begleitet und fördert. Vincentz Network ist auch offen für weitergehende strategische Kooperationen mit einzelnen Start-ups, um einen noch wirksameren Marktzugang zu ermöglichen.
Berichterstattung Mit dem klassischen Instrument der redaktionellen Berichterstattung in den verschiedenen Netzwerken des Verlagsbereichs Altenhilfe sorgen die Redaktionen ganzjährig für Reichweite und Bekanntheit. Über die Gewinner der START-UP CHALLENGE wird intensiv berichtet. Ein Redakteur aus dem CARE Invest Netzwerk ist zentraler Ansprechpartner für die Start-ups und koordiniert die Berichterstattung. Kontakt zur CARE Invest Redaktion: [email protected]
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Start-up-Aktivitäten im Vincentz Network
1 Mit den Begriffen Selbstbestimmung und Optimierung lassen sich die Kerneigenschaften der Innovation ‚BringLiesel‘ zusammenfassen. Die Bewohnerinnen wählen aus einem breiten Angebot an Produkten. Die Pflegeteams können die Bestellungen einfach und bewohnerbezogen erfassen sowie im Nachgang individuell zuordnen. Ein Service, der die Fachkräfte entlastet und die Individualität der Bewohnerinnen achtet. BringLiesel hat sich auf dem Markt in relativ kurzer Zeit bereits im Alltag vieler Pflegeeinrichtungen etabliert. Nominiert für die START-UP CHALLENGE 2017.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR BringLiesel GmbH | 2016
GRÜNDERTEAM Christoph Gukelberger (Co-Founder; ehem. Head of Sales Int.) Nico Jäschen (Co-Founder; ehem. Digital Director) Moe Maamoun (Co-Founder; Senior Analytics Platform Architect)
TECHNOLOGIE(N)
FORSCHUNGSPARTNER
Der technische Aufbau von BringLiesel setzt sich aus drei Säulen zusammen:
Unsere „Entwicklungspartner“ waren und sind die direkten Anwender (Pflege-Teams) sowie zukünftig verstärkt auch Träger auf Basis einer zentralen Zusammenarbeit.
• (1) Eine Microservices Architecture mit einem Web-Shop als Frontend (AngulrJS, NodeJS) • (2) Ein Automated Continuous Deployment der Services (auf Kubernetes und Docker). • (3) Definierte Schnittstellen APIs, die in einem Agile Environment entwickelt sind. Für die Zukunft planen wir die Erweiterung als Plattform, über die mehrere Apps und APIs für Kunden sowie externe Dienstleister angebunden werden können. Wie z. B. Anbieter von Pflegedokumentationssystemen.
ANWENDUNGS-/ RESEARCH PARTNER Deutschlandweit viele Pflegeeinrichtungen – z. B. in sehr intensiver Zusammenarbeit mit den Einrichtungen von PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH.
MARKTEINFÜHRUNG • Von 2012 – 2015 als „Langzeit-Pilot“. • Technologischer Launch und offizieller Markteintritt Ende 2015.
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ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG
BringLiesel ist ein vollständig in den Pflegealltag integrierter Service, der es Pflege-Teams ermöglicht, die Versorgung pflegebedürftiger Menschen mit Produkten des täglichen Bedarfs individuell und zeitsparend zu gestalten.
Den Anwendern steht in einem speziellen OnlineShop ein auf die Zielgruppe angepasstes Produktsortiment zur Verfügung – von Pflegeprodukten und Süßwaren bis hin zu Zeitschriften und frischen Schnittblumen. Dieses kann übersichtlich und personenbezogen ausgewählt und bestellt werden. Die Lieferung der Bestellung an die Pflegeeinrichtung erfolgt in einzelnen mit dem Namen beschrifteten Tüten. Die Abrechnung erfolgt ebenfalls bereits mittels Einzelkostennachweisen personenbezogen. Der organisatorische Aufwand wird dadurch stark reduziert und eine sowohl individuelle als auch transparente Versorgung der pflegebedürftigen Menschen wird ermöglicht.
Pflegekräfte können mithilfe des kostenfreien Service gezielt auf Bedürfnisse und Wünsche von Pflegebedürftigen eingehen und diese bequem personenbezogen online bestellen. Im ersten Schritt ist BringLiesel auf Pflege-Teams in stationären Einrichtungen ausgerichtet, findet aber auch bereits in der ambulanten Pflege die ersten Anwender.
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER
REFERENZEN
• Bis 2017 Eigenfinanzierung (u. a. durch Unterstützung eines KfW ERP-Gründerkredits)
• DOMICIL Senioren-Residenzen Hamburg SE
• 2017 Series A Finanzierungsrunde mit einer Gruppe von Privatinvestoren • INVEST–Zuschuss für Wagniskapital gefördert – Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle • Förderung der Investitionsbank Berlin (IBB) – Innovationsassistent.
Über 300 Pflegeeinrichtungen von Trägern, wie z. B.: • PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH • Märkische Gesundheitsholding GmbH & Co. KG • Städt. Seniorenheime Dortmund gemeinnützige GmbH • Vitanas GmbH & Co. KGaA • Vivantes Forum für Senioren GmbH • sowie bundesweit Einrichtungen gemeinnütziger Träger, wie z. B. AWO, Caritas und DRK. Kooperationspartner, wie z. B.: • Paul HARTMANN AG, bundesweit.
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER BringLiesel ist ein für die Anwender kostenfreier Service. Die Refinanzierung erfolgt über die Handelsmarge der verkauften Produkte.
ANSPRECHPARTNER Christoph Gukelberger
KOSTENTRÄGER Keine Angaben
Email [email protected] Phone 0171 447 1576 Web www.bringliesel.de
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Start-up 1 | BringLiesel – Der Komfort-Service für die stationäre Pflege
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„Sie können sich nicht vorstellen, wie viel Arbeit Sie uns damit abnehmen …“
Das Einkaufen für pflegebedürftige Menschen neu gestalten! BringLiesel hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Einkaufen für pflegebedürftige Menschen zugänglicher zu machen – für die Pflegebedürftigen selbst sowie für Pflegepersonal in stationärer und in ambulanter Pflege. Dabei sehen wir unsere Kernaufgabe darin, das erweiterte Umfeld von pflegebedürftigen Menschen zu verstehen. Unseren Service bauen wir daher konsequent auf Mehrwerten auf, die wir für alle Beteiligten durch technische Unterstützung schaffen können.
Der bewohnerbezogene Bestellablauf bei BringLiesel – von der Bestellung über die Auslieferung bis zur Abrechnung © BringLiesel GmbH
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Start-up 1 | BringLiesel – Der Komfort-Service für die stationäre Pflege
Die Idee zu BringLiesel entstand im Jahr 2012. Über einen rückblickend betrachteten glücklichen Zufall kamen wir mit einer Pflegedienstleitung eines Seniorenzentrums ins Gespräch. Das Pflege-Team dort fand sich mehr und mehr in der Situation wieder, dass es für die Einkäufe und die individuelle Versorgung seiner Bewohnerinnen und Bewohner selbst sorgen musste. Immer weniger Angehörige der Pflegebedürftigen waren vor Ort ansässig. Egal, ob spezielle Wünsche oder einfach nur jeden Monat das bevorzugte Shampoo aus der Drogerie – die Pflegekräfte mussten sich darum kümmern. Nach mehreren Telefonaten fanden wir uns letztlich zu einem kleinen Workshop zusammen. Von der Einrichtungsleitung bis zur Pflegekraft saßen alle an einem Tisch. Aus dieser Runde entstand das, was letztlich bis heute den Kern von BringLiesel ausmacht: Ein Konzept, das Pflege-Teams bei der individuellen Versorgung von pflegebedürftigen Menschen gezielt unterstützt.
Mehr Zeit für die tatsächliche Pflege! Das Konzept basiert auf drei Säulen, welche bis heute Bestand haben: 1. Das Pflegepersonal bzw. die Bewohner können individuell in einer übersichtlichen Weise Produkte bestellen, die für den alltäglichen Gebrauch benötigt werden. 2. Die Lieferung der Bestellung an die Pflegeeinrichtung erfolgt bereits personenbezogen, sodass alles in einzelnen Tüten vorsortiert ist. 3. Da es um individuelle Einkäufe geht, braucht die Einrichtung zwar eine Übersicht des Gesamtbetrages, die Abrechnung erfolgt aber letzten Endes intern, z. B. über das Verwahrgeld- bzw. Privatkonto und somit über eine Einzelrechnung pro Bewohner. Sehr schnell wurde uns bewusst, welchen Mehrwert ein solches Konzept in der Praxis schaffen wird: „Mehr Zeit für die tatsächliche Pflege!“ Durch unseren Service wird der organisatorische Aufwand, der bei den Besorgungen entsteht, stark verringert und somit die Zeit für sogenannte pflegefremde Tätigkeit deutlich reduziert. Über ein tragfähiges Geschäftsmodell machten wir uns zu diesem Zeitpunkt noch keine großen Gedanken. Glücklicherweise fanden wir schnell fünf Einrichtungen, die von unserer gemeinsamen Idee angetan waren und Lust auf ein Pilotprojekt hatten. Die Neugier der Pilotkunden sowie die Dynamik und die sehr pro-aktive Zusammenarbeit haben uns durch die anschließenden Wochen getragen.
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Möglichst schnell in den Praxistest Wir haben uns darauf fokussiert, in möglichst kurzer Zeit mit möglichst kleinem Aufwand den Grundgedanken des Konzepts in die Praxis umzusetzen. Nach 6 Wochen war es dann so weit und das erste Excel-Bestellformular fand per E-Mail seinen Weg zu uns. Die Ware kauften wir kurzerhand bei den üblichen Drogeriemärkten zusammen – ähnlich aufwendig, wie es die Pflegekräfte selbst ganz nebenbei – oft auch in ihrer Freizeit – machen mussten. Im Wohnzimmer wurden die einzelnen Tüten beschriftet, gepackt und das große Paket versandfertig gemacht. Manuell schrieben wir jede einzelne Rechnung. Nach der ersten Auslieferung erhielten wir eine E-Mail, in der sich eine Aussage bei uns einbrannte: „Sie können sich nicht vorstellen, wie viel Arbeit Sie uns damit abnehmen …“. Vor allen Dingen in den schwierigen Phasen unserer Unternehmensgründung begleitete uns diese Aussage und gab uns das nötige Vertrauen in unsere Idee und den Ansporn weiterzumachen. Zu diesem Zeitpunkt steckten hinter BringLiesel zwei Personen – Nico Jäschen und ich. Wir beide waren voll berufstätig und kannten uns von unserer gemeinsamen Zeit bei einem Online-Supermarkt Start-up. Dort waren wir für die Bereiche Business Development sowie Lager/Logistik zuständig. Erfahrungen und Kompetenzen, die uns sehr zugutekamen. Zur Anfangszeit stand auf der einen Seite die schier grenzenlose Euphorie, mit einer eigenen Idee einen tatsächlichen Mehrwert geschaffen zu haben. Auf der anderen Seite hatten wir großen Respekt vor dem Risiko, das eine Unternehmensgründung mit sich bringt. Eine sehr große Herausforderung stellte die Tatsache dar, dass es gerade in der Pflegebranche zu diesem Zeitpunkt kaum Netzwerke gab, die sich mit neuen Ideen und Start-ups beschäftigten. Die Branche war einfach nicht „sexy“. Dieser Aspekt hat sich glücklicherweise in den letzten Jahren spürbar verändert – nicht zuletzt dank Foren wie „Aveneo“ auf der Altenpflege-Messe.
Web-basierte Lösung – behutsamer Schritt Richtung Digitalisierung Zwei Jahre nahmen wir uns Zeit und arbeiteten an der technischen Umsetzung unseres Konzepts. In diesem Zusammenhang lernten wir unseren dritten Co-Founder, Mohammed Maamoun, kennen, der als ‚Senior Analytics Platform Architect‘ unsere Entwicklungsseite federführend begleitet. Klar war von Anfang an, dass wir bei der Produktentwicklung die Balance zwischen „technischen Möglichkeiten“ und dem „Realitätsbezug“ finden mussten. Durch unseren Web-basierten Shop haben wir
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Start-up 1 | BringLiesel – Der Komfort-Service für die stationäre Pflege
eine Lösung geschaffen, die im Alltag der Pflegekräfte auch mit analogen Mitteln, wie einem Bedarfszettel und einem Produktkatalog, kombinierbar ist. So konnten wir sicherstellen, dass wir alltagstauglich für das Pflegeumfeld sind. Nach einer intensiven Testphase, in der wir Pflege-Teams bei der Bestellung über die Schulter schauten und regelmäßig die Anwendungsbeispiele in der Praxis gemeinsam testeten, erfolgte Ende 2015 der Launch unseres Web-Shops. Dieser dient uns als Kern unserer Dienstleistung, die eine Bestellabwicklung gewährleistet, bei der die Abläufe komplett auf den Pflegealltag zugeschnitten sind.
Der BringLiesel Shop © BringLiesel GmbH
Unsere Entwicklung nach dem offiziellen Go-Live Neben der offiziellen Gründung der BringLiesel GmbH haben wir uns im Jahr 2016 intensiv um die Strukturierung der Bereiche Einkauf und Logistik gekümmert. So standen wir Ende 2016 mit 60 Pflegeeinrichtungen als Kunden sowie einem komplett skalierbaren Geschäftsmodell da. Mit einer Pressemitteilung im November 2016 haben wir uns zum ersten Mal in der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Als erster großer Meilenstein folgte darauf im März 2017 die Teilnahme am Innovationsforum „Aveneo“ auf der Altenpflegemesse in Nürnberg, wo wir uns einem breiten Publikum vorstellen konnten. Die Resonanz hat uns überwältigt und mit viel Schwung im Gepäck ging es durch das Jahr 2017. Die komplette Finanzierung von BringLiesel haben wir bis Ende 2017 aus Eigenmitteln realisiert. Um unser Team zu verstärken und die Markterschließung zu forcieren, haben wir uns im Oktober 2017 dazu entschlossen, Privatinvestoren mit an Bord zu holen, die uns langfristig auf unserem Weg begleiten. Heute zählt unser Kern-Team in Berlin (Vertrieb/Marketing) und Lübeck (Logistikstandort) in Summe 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wir arbeiten deutschlandweit mit über 300 Pflegeeinrichtungen von fast allen großen Trägern zusammen.
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Digitalisierung in der Pflege? Was wir gelernt haben und welchen Weg wir gehen möchten Wir haben sehr stark davon profitiert, dass wir uns von Anfang an konsequent mit den Anwendern unseres Service zusammen an einen Tisch gesetzt haben. Unser Hauptfokus lag nicht darauf, die beste App mit den besten Features und dem vermeintlich besten Design auf dem Markt zu entwickeln. Unser Ansatz war und ist es, dass wir zuerst die Abläufe unserer Kunden verstehen, um im Anschluss eine passende digitalisierte Lösung zu finden, die sich in den Alltag der Anwender integriert. Gerade in der Pflegebranche bietet die Digitalisierung noch sehr viel Potenzial, um Abläufe für alle Beteiligten erheblich zu vereinfachen. Wenn man es schafft, die Menschen in ihrem Arbeitsumfeld abzuholen und ihnen keine fertigen Lösungen auftischt, die eigentlich nicht zu ihren alltäglichen Abläufen passen, dann hat man gute Chancen, auch Anerkennung und Relevanz in der Branche zu erfahren – und letztlich erfolgreich zu sein. Beim Thema Digitalisierung stehen wir mit BringLiesel erst am Anfang. Sowohl im Bereich „Customer Interface“ als auch beim Abrechnungsprozess gibt es für die Zukunft noch viele Möglichkeiten, um eine vollständige technische Integration in Pflegeeinrichtungen oder in die ambulante Pflege zu schaffen. Erste Tests mit Anbietern von Pflegedokumentationssystemen laufen bereits. So wird es bald möglich sein, BringLiesel Bestellungen aus Dokumentationssystemen heraus zu tätigen sowie eine teilweise und später vollständig automatisierte Abrechnung über eine Systemschnittstelle abbilden zu können. Damit sorgen wir für eine zusätzliche enorme Zeitersparnis in der Pflege und in der Verwaltung. Unser Ziel ist es, dass wir in 2019 die Pflege-Teams und Bewohner in jeder 10. Pflegeeinrichtung in Deutschland mit BringLiesel unterstützen dürfen. Für die nächsten Jahre wünschen wir uns einen noch offeneren Austausch über digitale Lösungsansätze in der Pflegebranche – sowohl unter den jeweiligen Firmen, die Lösungen anbieten, als auch zwischen den Anwendern und den Dienstleistern. Wir sind davon überzeugt, dass die Digitalisierung dadurch für alle Teilnehmer greifbarer und somit zu dem wird, was wir uns alle erhoffen: zu einer echten Unterstützung, um den zukünftigen Anforderungen in der Sozialwirtschaft gerecht zu werden. BringLiesel freut sich, einen Beitrag dazu zu leisten und ein Teil davon zu sein.
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Start-up 1 | BringLiesel – Der Komfort-Service für die stationäre Pflege
Firmengründer Christoph Gukelberger ist Gründer und seit 2016 Geschäftsführer der BringLiesel GmbH. Er ist bei BringLiesel für die Bereiche Kommunikation, Vertrieb und Geschäftsentwicklung zuständig. Nach seinem Studium der internationalen BWL, welches er in den USA mit einem MBA abschloss, arbeitete er zwei Jahre als Unternehmensberater. Nach weiteren beruflichen Stationen im Start-up-Bereich war er zuletzt als Vertriebsleiter für ein deutsches Mittelstandsunternehmen im internationalen Handel tätig und baute dort den Geschäftskundenbereich (B2B) auf. 2016 gründete er die BringLiesel GmbH.
Christoph Gukelberger
Der Referenzpartner: PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG begeht 2019 unter dem Motto GESTERN | HEUTE | MORGEN sein 400-jähriges Firmenjubiläum. Der Dreiklang unseres Jubiläumsmottos macht dabei deutlich, dass neben Vergangenheit und Gegenwart gerade die Zukunftsthemen in der Pflege für uns als Unternehmen eine zentrale Rolle spielen. Wir fühlen uns verpflichtet, durch neue Ideen und neue Wege unser Angebot und damit die Lebensqualität unserer Bewohner immer weiter zu verbessern. Die Suche nach neuen Möglichkeiten umfasst alle Aspekte unseres Unternehmens, seien es das Thema Digitalisierung in der Pflege oder ganz praktische Ideen für mehr Lebensqualität im Alltag. PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG unterstützt dabei gerade auch Impulse aus der Mitarbeiterschaft. Im Rahmen des betrieblichen Vorschlagswesens fördert die Unternehmensführung seit vielen Jahren große und kleine Ideen, die im Unternehmen praktisch umgesetzt wurden. Innovation bedeutet für uns auch produktive Zusammenarbeit mit externen Partnern. Ein prominentes Beispiel ist hier z. B. das wegweisende Konzept „Alt & Jung gemeinsam“, bei dem ab 2010 zusammen mit KiTa-Trägern Kindertagesstätten in die Neubauten von PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG integriert wurden. Ein Projekt, welches 2011 mit dem Hamburger Bildungspreis ausgezeichnet wurde. Weitere Beispiele kommen aus dem Bereich digitale Innovation: Bereits 2012 startete am Standort PFLEGEN & WOHNEN UHLENHORST zusammen mit der Stadt Hamburg das Modellprojekt „Vernetztes Wohnen im Quartier“, welches den Einsatz von Smart-Home-Technologie erforschte. Ein erfolgreiches Projekt, welches seit 2016 mit dem digitalen Quartiersprojekt „AGQua“ fortgeführt wird.
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PFLEGEN & WOHNEN ALSTERBERG © PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH
Neben den großen Projekten schaffen aber auch scheinbar kleine Innovationen große Verbesserungen für den Alltag unserer Bewohner. Hierzu gehört für uns insbesondere die Zusammenarbeit mit „BringLiesel“. Die Kooperation startete 2016 an unserem Standort PFLEGEN & WOHNEN HEIMFELD und hat sich inzwischen auf fast alle Standorte des Unternehmens ausgedehnt. Der Service von BringLiesel bedeutet dabei sowohl eine Erleichterung für die Bewohner als auch eine Entlastung für die Mitarbeiter vor Ort. Unsere Bewohner erhalten die von ihnen gewünschte Drogerieware zeitnah und unproblematisch, ein Vorteil gerade für diejenigen, die nicht oder nur noch eingeschränkt mobil sind. Zugleich spart die Abwicklung über BringLiesel unseren Mitarbeitern Zeit, die diese in die Versorgung unserer Bewohner reinvestieren. Die Abläufe bei BringLiesel sind dabei optimal auf die Abläufe in einer Pflegeeinrichtung abgestimmt. Die Abrechnung erfolgt transparent und unproblematisch. Ein gelungenes Projekt, welches wir weiter ausbauen wollen. Für die Zukunft werden wir beispielsweise zusammen mit BringLiesel prüfen, wie wir das Angebot in unsere Pflegedokumentationssysteme integrieren können, um die Nutzung noch weiter zu vereinfachen.
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Start-up 1 | BringLiesel – Der Komfort-Service für die stationäre Pflege
Über die Einrichtung PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG ist ein modernes Unternehmen mit langer Tradition, die bis in das Jahr 1619 zurückreicht. Als größter privater Pflegeanbieter in Hamburg verfügen wir über 13 Standorte, an denen wir ein breites Spektrum an Pflegeleistungen anbieten. Unsere Angebote reichen von normalstationärer Pflege über Betreuung bei Demenz bis hin zur Spezialpflege von Menschen im Wachkoma. Um all unseren Bewohner Lebensqualität zu gewährleisten, nutzen wir unsere langjährigen Erfahrungen und sind zudem immer bereit, neue Wege einzuschlagen. Als Unternehmen bieten wir dabei aktuell rund 2000 Menschen einen attraktiven Arbeitsplatz mit tariflicher Bezahlung und vielen Entwicklungsmöglichkeiten. Dr. Henning Schweer leitet seit 2015 den Bereich Unternehmenskommunikation bei PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG und verantwortet neben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit u. a. auch die Felder Marketing, interne Kommunikation und Public Affairs. Nach seinem Studium der Geschichte und Erwachsenendidaktik sowie einer Weiterbildung im Sozial- und Gesundheitsmanagement arbeitete Herr Schweer zunächst mehrere Jahre als Fachreferent in den Bereichen Gesundheits-, Verbraucherschutz- und Pflegepolitik sowie als Lehrbeauftragter in Hamburg und Lüneburg. Dr. Henning Schweer
Digitale Transformation in der Pflege
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2 Mit dem Slogan „Aus der Praxis für die Praxis“ lässt sich die Entwicklung des Produktes „careturner®“ aus Dänemark beschreiben. Die Ehefrau des Gründers, Fachkraft in einer dänischen Pflegeeinrichtung, gab den Impuls für die Entwicklung der Pflegehilfe beim automatisierten Verlagern bettlägeriger Bewohnerinnen. Das Produkt befindet sich bereits in der Anwendung in Deutschland. Auch für die dänischen Gründer gilt es, die formellen Auflagen des Pflegemarktes nicht aus dem Blick zu verlieren. Careturner® wurde mit dem Preis der STARTUP CHALLENGE 2018 im Rahmen der ALTENPFLEGE in Hannover ausgezeichnet.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR GDV Technology A/S | 2014
GRÜNDERTEAM Jens Kristian Goth, B.Ed, und Viorel Chicinas, Mechanical Engineer, gründeten das Unternehmen zusammen mit Venture-Finanzierungen der South Danish Innovation (Syddansk Innovation).
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE Careturner® ist eine einzigartige maßgeschneiderte Lösung für bestehende Betten in Pflegeheimen und Krankenhäusern. Es verlagert die Patienten/ Bewohner automatisch sanft und geräuschlos neu, verhindert Druckgeschwüre und gewährleistet dem Patienten einen ungestörten und sogar verbesserten Schlaf. Careturner® unterstützt das Pflegepersonal auch bei der täglichen Patientenbehandlung. Vorteile sind: eine bessere Ressourcennutzung, ein verbessertes Arbeitsumfeld im Rahmen der Mitarbeiter, Gesundheitsprävention mehr Ruhe im Schlaf und weniger Schmerzen für den Patienten. Besonders bei Menschen mit Demenz bringt der Careturner® auch Ruhe und Geborgenheitsgefühl.
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG Careturner® ist ein einzigartiges und innovatives, patentiertes neues System, das entwickelt wurde, um Patienten automatisch neu zu positionieren und das Pflegepersonal bei der täglichen Verlagerung, Mobilisierung und Behandlung zu unterstützen. Careturner® kann so programmiert werden, dass die Patienten während der Nacht automatisch in verschiedenen Intervallen und Winkeln gedreht werden, um so die Druckbelastung zu verringern und die Entstehung von Druckgeschwüren zu verhindern. Bei automatischer Bedienung erhöhen sich die Flügel nur bis 30°, um optimale Sicherheit und Komfort zu gewährleisten, während der Patient ungestört schläft. Der Careturner® kann auch von einer Pflegekraft manuell bedient werden, was ihn ideal für das Bewegen und Handhaben in Einzelarbeitsplätzen macht. Die einfach zu bedienende Handbedienung ermöglicht es dem Betreuer, die Flügel um bis zu 80° anzuheben, wodurch der volle Zugang für die Hebegurtanwendung, Gleitschienen und Körperpflege gewährleistet ist.
TECHNOLOGIE(N) Eine intelligente Ergänzung zu einem Pflegebett, die in zwei Stützen unterteilt ist, mit denen die Matratze einen Winkel über die Breite des Bettes bilden kann, sodass die Seiten des Bettes einen Winkel von 0 bis 30 Grad automatisch und manuell bis 80 Grad erzeugen können.
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Die einfach zu bedienende Steuereinheit verfügt über ein voreingestelltes Programm (Auto), zwei benutzerdefinierte Programme und eine manuelle Bedienungsmöglichkeit, um individuelle Benutzeranforderungen zu erfüllen. Einmal programmiert, können automatisierte Bewegungen durch Druck nach unten aktiviert werden.
FORSCHUNGSPARTNER Careturner® wurde in Zusammenarbeit mit dem Center für Wissen über Wundbehandlung („Videncenter for Sårheling“), Bispebjerg Hospital, Kopenhagen, Dänemark – einem multiprofessionellen Wundzentrum, das problematische Wunden behandelt – entwickelt. Geprüft und weiterentwickelt sind Careturner® in Zusammenarbeit mit dem Pflegeheim bei der Gemeinde Gladsaxe und mit den Ergo- und Physiotherapeutenspezialisten von der Firma Ergo Pro, die Physiotherapeuten in ganz DK ausbilden.
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER GDV Technology A/S wurde frühzeitig von den Gründern und dem Venture Fund SouthDanish Innovation (SDI) finanziert. Später folgte Vækstfonden (The Danish Growth Fund) zusammen mit privaten Business Angels.
ANWENDUNGS-/RESEARCH PARTNER • „Zentrum für Wissen über Wundbehandlung“, Bispebjerg Hospital, Kopenhagen Dänemark
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER Der Listenpreis beträgt 4.500 €.
• „Ergo Pro“, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten • TÜV-geprüft und zugelassen. Klassifiziert als Medizinprodukt der Klasse 1.
MARKTEINFÜHRUNG
KOSTENTRÄGER Pflegeheime, Krankenhäuser, Krankenkassen und Krankenversicherungen.
Careturner® wurde 2016 in Dänemark mit Direktvertrieb an 75 Pflegeeinrichtungen in 20 Gemeinden eingeführt. GDV brachte 2017 eine OEM-Version zusammen mit dem führenden Pflegebett Invacare A/S in DK und SE auf den Markt. Careturner® gewann die Start-up Challenge 2018 bei Aveneo, ALTENPFLEGE in Hannover in der Kategorie „Pflege“.
REFERENZEN
ANSPRECHPARTNER
• Diakonie Bamberg-Forchheim, Frau Philip, Wiesental, www.dwbf.de
Bjarne Skamriis & Jens Goth Email [email protected] / [email protected] Phone +45 40167510 / +45 20978115 Web www.careturner®.com
• Senioren und Pflegezentrum „Am Lerchenberg“, Lutherstadt Wittenberg, Herr Heilemann, http://www.lerchenberg-wittenberg.de • Simeon Haus Senioren- und Pflegeheim, Caritas, Lingen, Frau Wallmann, www.simeonhaus-lingen.de • Senioren-Wohnanlage St. Johannis, Nürnberg Stift, Nürnberg Frau Merkel, www.nuernbergstift.de • Senior center Egegården, Gladsaxe municipality Denmark. Test report. https://www.gladsaxe.dk/seniorcenter_egegaarden/seniorcenter_egegaarden
Social Media https://www.facebook.com/gdvtechnology/ https://dk.linkedin.com/company/gdv-technology
• Senior center, Broparken, Rødovre Municipality. Welfare Technology Evaluation. https://www.rk.dk/ael-Broparken/ • Hvidovre Hospital, Capital Region, Copenhagen. Evaluierung der Sozialtechnologie. https://www.hvidovrehospital.dk
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Start-up 2 | Careturner® – Assistenz bei der Körperpflege
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„Das Produkt bietet einen ruhigen Schlaf ohne Störungen. Drei von vier Personen hatten weniger Rückenschmerzen.“
Hintergrund Die wachsende Anzahl älterer Menschen mit hohen medizinischen Behandlungskosten in der gesamten Gesellschaft führt zu einer steigenden finanziellen Belastung. Druckgeschwüre sind eine der auffälligsten Erkrankungen, die die medizinischen Kosten und die Lebensqualität der Patienten, insbesondere der bettlägerigen Patienten, beeinträchtigen.1 Druckgeschwüre sind schmerzhaft und teuer zu behandeln und können in einigen Fällen eine vermeidbare Komplikation kritischer Erkrankungen sein.2 Druckgeschwüre sind eine enorme Herausforderung für den Einzelnen, die Gesellschaft und das Gesundheitswesen. In diesen Jahren unternehmen zahlreiche Krankenhäuser und Pflegeheime alle erdenklichen Maßnahmen, um das Problem zu minimieren. Heute gibt es keine präventiven Maßnahmen, die die Entstehung von Druckgeschwüren erheblich reduzieren, ohne dass sie ressourcen- und personalintensiv oder sehr teuer sind. In Zukunft wird es noch weniger Personal geben, das sich um eine wachsende Zahl von Patienten und die wachsende Zahl älterer Menschen kümmert. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus sinnvoll, das Krankenhaus und das Pflegebett, wie wir es heute kennen, so zu modifizieren, dass es zu einem aktiveren und effizienteren Gerät wird, das sowohl Druckgeschwüre verhindern als auch Zeit und Ressourcen sparen kann.
1 The Japanese Pressure Ulcer Surveillance Study: A Retrospective Cohort Study To Determine Prevalence of Pressure Ulcers in Japan – www.woundsresearch.com 2 Bliss MR. Hyperaemia. J Tissue Viability 1998;8:4–13.
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Start-up 2 | Careturner® – Assistenz bei der Körperpflege
Familienunternehmen und Idee Die Idee dazu kam von der Ehefrau des Gründers, die in einem Pflegeheim arbeitet. Sie hat sich mit den Problemen durch schweres Heben beschäftigt und die Patienten nachts mehrmals verlagert, um Druckgeschwüre zu vermeiden. Ihr Mann, ein Maschinenbauingenieur, und der Schwiegersohn, ein Lehrer mit großem Interesse für Unternehmertum und einem großen Netzwerk in der Medizinbranche, einigten sich 2013, Investoren und Experten zu finden, um die Idee zu einem konkreten Produkt umzusetzen und das Geld dafür zu finden. Sie entwickelten die Idee gemeinsam mit Ärzten und Krankenschwestern vom Center of Knowledge über Wundbehandlung, Bispebjerg Hospital in Kopenhagen. Das Unternehmen GDV Technology wurde 2014 mit Venture-Finanzierung durch South Danish Innovation (SDI) gegründet. Die Version 1.0 erhielt in Dänemark den 3. Platz als New Product of the Year, Health & Rehab Messe 2016 in Kopenhagen und wurde im ersten Jahr an 75 Pflegeheime in 20 Gemeinden verkauft. In der Altenpflege Start-up-Aveneo 2018 belegte die Version 2.0 den 1. Platz als bestes Produkt in der Kategorie „Pflege“ – aber bevor GDV 2017 fast ein Jahr mit der Weiterentwicklung und Zulassung beim TÜV verbrachte, wurden zwei wichtige Meilensteine erreicht.
Careturner® – Das Produkt Eine intelligente Ergänzung zum herkömmlichen Pflegebett, das in Krankenhäusern und Pflegeheimen eingesetzt wird. Die Unterstützung des Add-Ons ist in zwei Flügel unterteilt, die mit einem Hebesystem verbunden sind, das es der Matratze ermöglicht, einen Winkel über die Breite des Bettes zu bilden. Dadurch ist es möglich, dass die Seiten des Bettes einen Winkel von 0 – 80° erzeugen. Der Careturner® kann so programmiert werden, dass er den Patienten während der Nacht automatisch in verschiedenen Zeitintervallen und Winkeln dreht, den Druck verringert und die Entstehung von Druckgeschwüren verhindert. Bei automatischer Bedienung heben sich die Flügel niemals um mehr als 30°, um optimale Sicherheit und Komfort während des Schlafes zu gewährleisten. Dieses Prinzip ist vergleichbar mit dem Verlagern, was das Personal immer wieder vornimmt, um eine Variation der Druckbelastung des Körpers des Patienten zu erzeugen. Das Add-On entlastet jedoch den Körper, ist komfortabler für den Patienten und spart gleichzeitig Ressourcen und Zeit. Der Careturner® kann auch von einer Pflegekraft manuell bedient werden, was ihn ideal für das Bewegen und Handhaben in Einzelarbeitsplätzen macht. Die einfach
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Careturner® version 1.0 eingebaut im Bett © GDV
Careturner® als Hilfe bei Mobilisierung © GDV
zu bedienende Handbedienung ermöglicht es dem Betreuer, einen Flügel um bis zu 80° anzuheben, sodass der volle Zugang für Hebegurtanwendung, Gleitplatten und Körperpflege gewährleistet ist.
Benutzer Careturner® ist primär für Patienten mit hohem Risiko für Druckgeschwüre und immobile Patienten sowie für schwere Patienten gedacht, die Hilfe bei der Mobilisierung benötigen. Für demenzkranke Menschen kann Careturner® von großem Nutzen sein, da es dafür sorgt, dass der Betroffene eine ganze Nacht lang schlafen kann, ohne zu er-
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Start-up 2 | Careturner® – Assistenz bei der Körperpflege
wachen. Dies ist auf das vorprogrammierte Automatikprogramm zurückzuführen, das die Positionsänderungen sehr langsam und geräuschlos vornimmt, sodass der Schlafende nicht erwacht. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Personal aggressive und gewalttätige Menschen umgeht, da es diese nicht mehr nachts beim Positionswechsel aufwecken muss. Der Careturner® kann auch den demenziell erkrankten Menschen durch die Schaukelfunktion/Positionsänderung anregen und ihm so helfen, in der Gegenwart zu bleiben und Angehörige zu erkennen. Schließlich kann der Careturner® dem Patienten eine Umarmung geben, die ein Gefühl der Sicherheit für den Einzelnen schaffen kann. Für das Personal liegt der offensichtliche Vorteil in einer höheren Arbeitszufriedenheit durch verbesserten Kontakt zum Patienten, weniger belastende Arbeitspositionen und weniger Versetzungen. Wir bieten Lösungen von hoher Qualität, die zur Verbesserung des Arbeitsumfeldes beitragen.
Vorteile Careturner® von GDV Technology Bettlägeriger
Personal
Gesellschaft
Ungetrübter Schlaf.
Weniger Schäden an Rücken, Armen und Gelenken.
Die Anzahl der Mobilisierungen hat sich halbiert.
Weniger Druckgeschwüre. Weniger Schmerzen und Wundversorgung. Mehr Komfort und Würde.
Effizienzsteigerung. Weniger Zeitaufwand für die Behandlung von Druckgeschwüren.
Spart Ressourcen. Erhebliche gesundheitsökonomische Einsparungen.
Hilft bei der Vorbeugung von Lungenentzündungen.
Einfach zu bedienen.
Weniger Bettentage.
Komfortable Druckentlastung.
Hilfe bei Bewegung, Körperhygiene, Mobilisierung.
Weniger Krankenhausaufenthalte.
Weniger medizinische Geräte, die in die kleinen Räume passen.
Längere Lebensdauer im Vergleich zu bestehenden Produkten – reduzierte Austausch- und Reparaturkosten.
Schnellere Mobilisierung. Einfach zu bedienen – mehr Patienten können selbstständiger sein. Auch für sehr schwere Patienten geeignet.
Reduzierte häusliche Pflege und Haushaltshilfen. Einsparungen bei der Rehabilitation.
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Cases des Careturner® – 1 Einrichtung Tranbjerg Pflegeheim, Aarhus Dänemark.
Über den Menschen Menschen mit Tetraplegie. Der Betroffene leidet an einer Tracheostomie und hat keine Sprache. Vor der Anwendung von Careturner® (CT) musste der Patient alle zwei Stunden während der 20 Stunden, die er im Laufe eines Tages im Bett verbrachte, geweckt werden – davon wurden 2 Stunden auf dem Stuhl verbracht. Aufgrund seiner Krankheit kann der Betroffene nicht mehr als zwei Stunden pro Tag auf einem Stuhl verbringen. Dies war eine große Arbeitsbelastung für das Personal, sowohl psychisch als auch in zeitaufwendiger Weise, um dem Patienten zu helfen. Das Drehen erforderte immer, dass zwei Personen anwesend waren. Der Patient war einem großen Risiko ausgesetzt, Druckwunden zu entwickeln. Der Careturner® hat sowohl für das Personal als auch für den Patienten einen großen Unterschied gemacht. Die Vorteile bei der Verwendung des CT sind nachfolgend aufgeführt.
Vorteile bei der Verwendung von Careturner® Patient • Vermeidet das Aufwachen in der Nacht = besserer Schlaf. • Vermeidet Druckwunden. • Ruhige Drehungen/sicheres Gefühl. • Verbesserte Mobilisierung der Lungenfunktion durch häufigere Drehungen. • Verbesserte Position durch die Unterstützung durch das Bett. Personal • Kein manuelles Drehen. Früher alle 2 Stunden verlagern. • Hilfe bei der Körperpflege = weniger Belastung bei den Pflegekräften.
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Start-up 2 | Careturner® – Assistenz bei der Körperpflege
• Hilfsmittel bei der Verwendung eines Segels = weniger Belastung für den Körper. Leichtere seitliche Bewegung des Patienten im Bett, da die Flügel manuell kippbar sind. • Weniger Schmerzen im Rücken und Nacken-/Schulterbereich. • Es wird deutlich weniger Zeit mit dem Patienten verbracht, vor allem abends und in der Nacht. Der Patient muss nur beaufsichtigt und nicht gedreht werden. • Einfach zu bedienen. • Weniger Personal; von 2 -> 1. Praktisch • Wirtschaftliche Einsparungen durch weniger Arbeitsaufwand für die Versorgung des Patienten. • Einfach zu bedienen. Einstellungen können einfach geändert werden. • Kombinierbar mit den anderen Funktionen des Bettes. • Es wird nur eine normale Schaumstoffmatratze benötigt = wirtschaftliche Einsparungen im Vergleich zu anderen Wechseldruck Matratzen. • Geringere Belastung des Personals. • Fokus auf weniger Krankenhausaufenthalte in Aarhus. Wie bereits erwähnt, sind die Vorteile sowohl wirtschaftlich als auch personalbezogen. Wir glauben, dass der Careturner® einen entscheidenden Unterschied in der Schlafqualität des Patienten macht, da er nicht mehr alle zwei Stunden geweckt werden muss. Der Careturner® sorgt für eine ruhige und sichere Nacht. Darüber hinaus ist der CT ein großer Gewinn für das Arbeitsumfeld, da das Personal den Patienten nicht mehr jede zweite Stunde manuell drehen muss.
Merkblatt zur Beurteilung des Einsatzes von Careturner® Frage
Gewöhnliches Pflegebett
Careturner®
Veränderung
Wie oft muss das Personal dem Patienten bei der Wendung im Bett helfen?
Ca. 10 – 12-mal
Nur bei der Unterstützung der Körperpflege
8 – 9-mal pro Tag reduziert.
2 – 3-mal
(Anzahl der Male pro Tag)
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Frage
Gewöhnliches Pflegebett
Careturner®
Veränderung
Durchschnittliche Zeit, die beim Wenden des Patienten im Bett verwendet wird? (Anzahl der Minuten pro Tag)
120 – 140 Min.
20 – 30 Min
Zeitersparnis 79 – 83 %
Anzahl der Mitarbeiter beim Wenden des Patienten?
2
0
Welche Hilfsmittel verwendet der Patient?
4-Wege-Gleiter und Lift + zwei Personen
4-Wege-Gleiter und Lift
Wann besteht für den Patienten die Gefahr, dass er Druckgeschwüre entwickelt?
Immer
Nur im Rollstuhl
Testergebnisse identisch in Tag-, Mittel- und Nachtschicht Amortisation weniger als 2 Monate.
Ansprechpartner Iben Rolsted, Physiotherapeut. [email protected]
Cases des Careturner® – 2 Institution Lolland Kommune, Dänemark – Physiotherapeutin/Bürgertransferkoordinatorin/ Trainingsteam, Pflegeheim Skolebakken
Über den Menschen Menschen mit eingeschränkter Funktionsfähigkeit und Beweglichkeit, die sehr schwer zu verlegen sind und durch Druckgeschwüre gefährdet sind.
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Start-up 2 | Careturner® – Assistenz bei der Körperpflege
Hintergrund Im Dezember wurde Careturner® im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung am Arbeitsplatz als Hilfe für einen Bürger der Gemeinde Lolland getestet, welcher bei den folgenden Ereignissen eine große Herausforderung darstellte: • beim Wenden im Bett, • Transfer vom Bett in den Rollstuhl/Duschstuhl und wieder zurück, • An- und Ausziehen, • der Betroffene ist durch Druckgeschwüre gefährdet (durch Liegen auf einer Luftmatratze). Der Patient leidet unter einer zunehmenden Einschränkung der Funktionsfähigkeit in Form einer extrem hohen Muskelspannung mit Bewegungseinschränkung und Steifheit in allen Gliedmaßen des Körpers infolge verminderter motorischer und kognitiver Funktionen. Mehrere SOSU-Mitarbeiter hatten Schwierigkeiten mit dem Bewegungsapparat aufgrund der schweren Wendung der Person. Für den Umgang mit mehreren Personen waren drei Mitarbeiter erforderlich, um das erforderliche Versorgungsniveau zu gewährleisten. Es wurde versucht, die Pflege zu erleichtern, indem man die Verwendung eines Patientenüberweisungsbogens für Wendungen und Mobilisierungen im Bett sowie für das An- und Ausziehen anführte. Wendylet 4-Way ist sowohl für Transfers im Bett als auch für den Einsatz beim Heben in Verbindung mit dem Wenden des Pflegebedürftigen auf der Seite geeignet. Es wurden Entspannungsübungen ausprobiert. Keine dieser Maßnahmen hat die erforderliche Wirkung in Form einer Erleichterung der Pflegearbeit gezeigt. Testlauf des Careturner® von GDV Technology http://careturner.com/de/start/ Der Careturner® kann sowohl zur Erleichterung der Neupositionierung des Patienten von Seite zu Seite (was die größte Herausforderung für den Patienten darstellte) als auch zur Stimulation der Sinne eingesetzt werden, wobei die Muskulatur durch einen sanften Schaukeleffekt entspannt wird (es gibt mehrere Parameter, die in Bezug auf Winkel und Tempo eingestellt werden können). Careturner® hat auch eine druckentlastende Wirkung, weil die wechselnden seitlichen Drehungen zu einer Variation der Druckbelastung der Haut an verschiedenen Stellen des Körpers führen.
Careturner® zum Einsatz, wenn der Patient auf die Seite gelegt wird Das SOSU-Personal hat den Careturner® für eine Testphase für die problematischen Handlungen des Patienten genutzt, wobei der Careturner® Abhilfe geschaffen hat. Die Verwendung des Bettzusatzes hat das Wenden wesentlich erleichtert und nicht
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zu der üblichen Belastung des Nackens, der Schultern, der Unterarme, der Handgelenke, der Finger und des Rückens des Personals geführt. Das Personal hat erklärt, dass es während der Testphase deutlich weniger Beschwerden hatte.
Nutzung des Bettzusatzes zur allgemeinen Entspannung der Muskulatur Bei diesem Patienten hatte der Bettzusatz bereits beim ersten Mal eine Wirkung in Form einer Entspannung der Kniesehnen in beiden Beinen. Während der Testphase wurde dies nur noch weiter verbessert, da der Patient im Allgemeinen viel entspannter geworden war als vor der Verwendung des Bettes. In der Regel lag der Patient mit angewinkelten Knien in 30-Grad-Beugung im Bett. Nach 15 Minuten im Careturner® waren seine Knie so entspannt, dass sie fast ausgestreckt waren. Der Patient neigte auch dazu, seinen Kopf in leichter Beugung von der Oberfläche wegzuhalten, obwohl er schon seit geraumer Zeit im Bett lag. Schon nach kurzer Zeit mit dem Bettzusatz in Wiegefunktion lag er mit dem Kopf flach auf der Oberfläche. Er schlief kurz darauf ein, obwohl mehrere von uns um sein Bett herumstanden und über die Testphase des Careturner® sprachen.
Bettaufsatz zur Druckentlastung Während der drei Wochen, in denen das Bett getestet wurde, wurden keine Druckstellen beim Patienten festgestellt. Ansonsten lag der Betroffene außerhalb der Testphase auf einer Luftmatratze.
Fazit Bei einem Menschen mit den oben beschriebenen Problemen ist Careturner® ein Erfolg, da der Mensch entspannter geworden ist, was die Arbeit des Pflegepersonals erheblich erleichtert. Die Arbeitsbelastung des Personals bei der Versetzung des Patienten wurde erheblich reduziert, da Careturner® die Aufgabe übernehmen kann, den Bürger auf seine Seite zu legen (was bisher sehr schwere Arbeit war). Alles in allem denken wir, dass Careturner® eine großartige Alternative für sehr schwere Menschen war, bei denen alle anderen Alternativen erprobt und gescheitert waren. Nach Ablauf der Testphase ist der Patient zu seinem alten Muster zurückgekehrt, bei dem er steif und schwer zu wenden und zu bewegen ist. Amortisation weniger als 4 Monate.
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Start-up 2 | Careturner® – Assistenz bei der Körperpflege
Ansprechpartner: Gertjan Faas, [email protected]
Firmengründer Viorel Chicinas • 1950 in Rumänien geboren
Jens K. Goth. • 1982 geboren
• Abschluss an der Technischen Universität in Bukarest als Maschinenbauingenieur M.Sc.
• Ausgebildet als Grund- und Hochschullehrer
• 1990 – 2001 Maschinenbauingenieur in verschiedenen dänischen Firmen • 2001 – 2014 Selbstständig, Ingenieurbüro
• 2001 – 2016 als Hochschullehrer tätig • 2014 Gründer von GDV Technology A/S • 2016 CEO von GDV Technology A/S
• 2014 Gründer von GDV Technology
(V.l.n.r:) Michael Kock, Vorstandsleiter GDV Technology, Gründer, und R&D Viorel Chicinas sowie Jens Goth, Gründer und CEO © GDV
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Blick vom angrenzenden Park auf das Seniorenzentrum Martin Luther © SZ Martin Luther
Der Referenzpartner: Das Seniorenzentrum Martin Luther in Streitberg – leben, wo andere Urlaub machen Unser Haus liegt im Luftkurort Streitberg im Wiesenttal in der Fränkischen Schweiz, inmitten des 6.000 qm großen öffentlichen Parks. Wir bieten Platz für 77 pflegebedürftige Senioren. Auch Menschen mit Demenz bieten wir kompetente Pflege und Betreuung. Bei uns sollen sich Bewohner und Mitarbeitende wohlfühlen. In unseren Häusern sind wir offen für neue Themen und innovative Systeme. So ist die Dokumentation über EDV seit mehr als 16 Jahren Standard in unserem Haus. Seit über 10 Jahren ist die Balanced ScoreCard in unserm nach DIN ISO 9001 zertifizierten QM-System als Steuerungs- und Controlling-Instrument implementiert. Zu unserer Philosophie zählt, dass wir uns ständig weiterentwickeln. Wir sind eine lernende Organisation. Stillstand bedeutet Rückschritt! Seit nunmehr 20 Jahren bin ich als Pflegedienstleiterin hier für die Qualität der Pflege und für 50 Pflegekräfte verantwortlich. Mobilisation im Intervall von 2 bis 3 Stunden ist inzwischen bei bis zu 14 % der Bewohner nötig. Das Einhalten der Lagerungsintervalle erfordert Übersicht und eine gute Zeitplanung. Mit entsprechenden Einträgen auf Tafeln und in Tabellen wird die Einhaltung des Zeitabstandes gewährleistet. Nun kam im April 2018 der Careturner® von GDV Technology bei uns zum Einsatz – ein Gerät mit positiven Effekten für Bewohner und Mitarbeiter. Zum einen hatte die gleichmäßige sanfte Bewegung des Careturner® eine nahezu therapeutische,
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Start-up 2 | Careturner® – Assistenz bei der Körperpflege
beruhigende Wirkung. Bei den immobilen Bewohnern war bei der Anwendung die Entspannung deutlich sichtbar und hörbar wahrzunehmen. Neben der Gewissheit, dass alle erforderlichen Mobilisationen in individuell angepassten Intervallen korrekt und schonend bei dem Bewohner durchgeführt werden, gewannen die Pflegekräfte durch den Einsatz des Careturner® zeitliche Ressourcen für Zuwendung gegenüber und Kommunikation mit den Bewohnern. Besonders im Nachtdienst, in dem das Lagern von Bewohnern ein Hauptbestandteil der Arbeit ist, war zudem die körperliche Entlastung der Pflegekräfte enorm. Schweres Heben und Drehen ist passé. Ein weiterer Effekt: Das Entstehen von Scherkräften und letztlich von einem Dekubitus wird durch die schonende Lagerung mittels Careturner® verhindert. Diese neue Technologie macht Mut für die Zukunft in der Pflege. Der Careturner® ist aus unserer Sicht von hohem Nutzen für die Gesundheit von Bewohnern und Pflegekräften gleichermaßen.
Ansprechpartner Elke Philipp, Pflegedienstleiterin, Seniorenzentrum Martin Luther • Jahrgang 1961 • 1996 nach Erziehungszeiten in zweiter Lebensphase weitere Ausbildung zur Altenpflegefachkraft • seit 1998 beim Diakonischen Werk Bamberg /Forchheim • seit 2001 Pflegedienstleitung im Seniorenzentrum Martin Luther • 2005 Qualitätsbeauftragte Zertifizierung nach DIN ISO 9001
Elke Philipp, Pflegedienstleiterin
• 2010 interne TQM Auditorin [email protected]
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INTERVIEW mit Bruno Ristok, C&S Computer und Software GmbH, Augsburg
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ie Interviews wurden von Thomas Bade geführt. Mit seinen Einleitungen beschreibt er auch seine persönliche Faszination für die Innovationskultur in der Sozialwirtschaft. Bruno Ristok treffe ich seit mehr als 10 Jahren immer am letzten Aufbautag der Messe ALTENPFLEGE. In den ersten Jahren reichte uns ein höfliches „Wie läuft es denn ...?“ aus. Die Diskussion um die Digitalisierung der Altenpflege vertiefte das jährliche Treffen. Bei der ALTENPFLEGE 2016 vereinbarten wir eine engere Zusammenarbeit. Dies führte zu weiteren Gesprächen und einer Kooperation im Rahmen der Sonderschau aveneo 2018. Bruno Ristok ist einer der Motoren in der Digitalisierung der Altenpflege in Deutschland. Er bleibt dabei ein wacher und kritischer Mahner.
Bruno Ristok, C&S Computer und Software GmbH, Augsburg
Herr Ristok, Ihr Unternehmen ist mehr als dreißig Jahren am „Puls“ der Sozialwirtschaft. Waren Ihre ersten Software-Entwicklungen nicht schon so etwas wie der Beginn der Digitalisierung? Bruno Ristok: Wenn man es so unter diesem Stichwort zusammenfasst in der Tat. 1986 hatten wir unser erstes EDV-Programm für die ambulante Pflege vorgestellt. Noch unter MS-DOS mit unseren legendäre C&S Sozialstation. Das ist jetzt fast 35 Jahre her. Die Thematik der Digitalisierung scheint in der Altenpflege angekommen zu sein. Würden Sie diese These teilen? Bruno Ristok: nur in Teilen. Für einige bedeutet Digitalisierung noch immer, bisherige Prozesse von Papier auf EDV umzusetzen. Digitalisierung ist aber mehr als das. Es bedeutet auch, Geschäftsprozesse völlig neu zu denken und neu zu gestalten. Welche strukturellen Voraussetzungen braucht es in der Altenpflege, um sich noch tiefer – oder überhaupt – mit der Digitalisierung auseinanderzusetzen? Bruno Ristok: Ich denke, es ist primär eine mentale Frage und die verändert sich gerade sehr schnell. Zum anderen braucht es entsprechende Voraussetzungen bei den
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Interview
Pflegesätzen, um die Investitionen in eine effektive Digitalisierung auch ökonomisch darstellen zu können. Trauen Sie der Aussage, dass die Digitalisierung Freiräume für die analoge Kommunikation mit den Bewohnern oder den Kunden schaffen wird? Bruno Ristok: Grundsätzlich ja. Aber die Rahmenbedingungen sind gegenwärtig andere. Uns fehlen im großen Umfang Pflegekräfte und insofern werden wir die Freiräume primär dazu nutzen müssen, um die Lücken zu schließen, die sich durch die fehlenden Fachkräfte ergeben. Ob dann noch Zeit für mehr „analoge Kommunikation“ bleibt, wage ich zu bezweifeln. Wie bindet ihr Unternehmen die Kompetenzen der Altenpflege (zu Pflegende, Angehörige, Pflegekräfte, Pflegedienstleitung, Management …) in die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen ein? Bruno Ristok: Wenn Sie wie wir seit über 3 Jahrzehnten erfolgreiche Software und Dienstleistungen entwickeln, – können Sie das nur tun, wenn Sie die Wünsche der verschiedenen Stakeholder umfassend einbinden. Insofern nutzen wir hier eine Vielzahl von Methoden zur Einbindung von Usern und zur Partizipation der Stakeholder. Ihr Unternehmen engagiert sich bei der Begleitung von Start-ups und ist Partner von einer Reihe von Forschungsinitiativen. Welche Impulse haben sich bisher hieraus für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden ableiten lassen? Bruno Ristok: Mit einigen wie Lindera, moio, ambiossist etc. konnten wir gemeinsam neue Innovationen für die Pflege realisieren, die wir zur ALTENPFLEGE 2019 auf den Markt bringen werden. Zum anderen war es auch ein Motivationsschub für C&S. Sind Innovationen nur etwas für Start-ups? Nein. Welche Innovation haben wir bei C&S und wie können wir diese gemeinsam mit Start-ups oder allein zu neuen tollen Produkten und Dienstleistungen weiterentwickeln? fragen wir uns und stellen uns das als Ziel. Gibt es konkrete Überlegungen, Entwicklungen von Start-ups in Ihr Produktportfolio zu übernehmen? Bruno Ristok: Wir arbeiten seit fast 2 Jahren mit verschiedenen Start-ups zusammen. Daraus entstanden mehrere Entwicklungspartnerschaften, konkrete Produkte, aber auch ein fachlicher Austausch, der, glaube ich, beide Seiten befruchtet hat. Zudem auch unsere Anwender, die Pflegebedürftigen, die Betreiber, aber auch unsere Mitarbeiter. Die Start-up-Kultur hat ihre eigenen Regeln und Rituale. Wie reagieren die Träger der Sozialwirtschaft auf die Anregungen und Geschäftsmodelle der Start-ups?
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Bruno Ristok: Hier erlebe ich die ganze Bandbreite von völliger Ablehnung bis zu nahezu begeisterter Aufnahme. Entscheidend ist, dass die Start-ups einen wirklichen Mehrwert für die Sozialwirtschaft haben und auch die Bemühungen der aktuellen Akteure anerkennen und Nachhaltigkeit aufzeigen können. Forschung und Wissenschaft sind häufig die „Anstupser“ der Innovatoren. Welche Rolle nehmen in diesem Prozess die Träger der Sozialwirtschaft sowie Unternehmen wie C&S ein? Bruno Ristok: C&S hat hier ein sehr eigenes Profil. Zum einen nehmen wir aktiv als Partner an Verbundforschungsprojekten teil. Zum anderen initiieren wir auch konkrete Forschungsprojekte, von denen wir annehmen, dass sie einen Nutzen für die Klienten, die Leistungserbringer, die Mitarbeiter, aber auch das Gemeinwohl haben. Wenn Sie die Aufgabe hätten, ein Traineeprogramm für Start-ups zu entwickeln, was wären dann die wesentlichen Ausbildungselemente? Bruno Ristok: Hospitation in Einrichtungen und Diensten der Sozialwirtschaft, rechtliche Grundlagen in der Sozialwirtschaft, betriebswirtschaftliche Grundlagen in der Sozialwirtschaft, ein Überblick über die verschiedenen Sektoren im Gesundheitswesen und – wichtig - ethische Grundlagen. Wir brauchen eine Gemeinwohlorientierung, wie sie z. B. die Bayerische Verfassung in Art. 151 formuliert. „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl …“ Welche beruflichen Profile würden Sie als potenzielle Teilnehmende dieses Traineeprogramms ansprechen? Bruno Ristok: C&S hatte solche Traineeprogramme schon mal vor 15 Jahren über mehrere Jahre angeboten. Da waren wir unserer Zeit sicher voraus. Wie damals sind für mich die Kriterien eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Studium und die Persönlichkeit. Kein antrainiertes Verhalten, sondern menschlich authentisch. Ein Blick in die Zukunft – ALTENPFLEGE MESSE 2040. Was wird die Fachwelt der Branche Altenpflege in diesem Jahr diskutieren? Bruno Ristok: Das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen. Dafür ist die gesellschaftliche und technische Entwicklung aktuell zu dynamisch, ja zum Teil disruptiv. Was ich mir aber wünsche, ist, dass wir auch 2040 über die Würde des Menschen, sei es als Pflegebedürftiger, als Angehöriger oder als Mitarbeiter, reden und diese in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen.
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Interview
Assistenzrobotik im BMBF Projekt „Nika“ © C&S Computer und Software GmbH
Über das Unternehmen Die im Jahr 1983 gegründete C&S Computer und Software GmbH versteht sich seit ihrer Gründung als Innovator im Bereich der Sozialwirtschaft. Zahlreiche heute selbstverständliche Programme und Lösungen wurden im Haus C&S entwickelt oder konzipiert. Genannt seien exemplarisch die Mobile Leistungserfassung in der ambulanten Pflege auf dem legendären Apple Newton oder das Konzept der erlösorientierten Einsatzplanung. Kernpunkt aller Aktivitäten ist die „Produktionssteuerung personennaher sozialer Dienstleistungen“ durch Software und Organisationslösungen. Aktuelle Schwerpunkte sind das Internet der Dinge im Care Bereich (IoTCare), Digitale Inklusion, Assistenzrobotik, Lösungen für den Pflegenotstand, DigitalCare, die digitale Infrastruktur für Pflege, Betreuung und Gesundheit.
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3 Der Markt der Altenpflege wird zunehmend auch von Gründern/Startups aus dem europäischen Ausland wahrgenommen. In der Mehrzahl handelt es sich (noch) um Teams aus den Anrainerstaaten Dänemark, Niederlande, Belgien, Österreich und der Schweiz. Die Akzeptanz und Wirtschaftlichkeit macht sich allerdings auch an den Zulassungskriterien des deutschen Marktes fest. Das Schweizer Unternehmen CARU wurde im Rahmen der ALTENPFLEGE 2017 als START-UP Winner in der Kategorie Monitoring ausgezeichnet.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR CARU AG | 2017
GRÜNDERTEAM Susanne Dröscher, Ingenieurin, Business Development Thomas Helbling, Ingenieur, Technologieentwicklung
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE In der stationären und ambulanten Pflege unterstützt CARU sowohl die Pflegebedürftigen, deren Angehörige als auch das Betreuungs- und Pflegepersonal.
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG CARU wird in Institutionen von Pflegebedürftigen und Pflegenden genutzt. Die Freisprecheinrichtung erlaubt es, miteinander zu kommunizieren und so unnötige Wege zu sparen. Besonders immobile Menschen profitieren von der einfachen Sprachsteuerung. Für die Pflege ist die Einsicht in den Verlauf des Verhaltens über längere Zeit hilfreich. Sie kann so Veränderungen frühzeitig wahrnehmen und reagieren. Angehörige können Sprachnachrichten senden. Dies ist eine komplett neue Art der Kommunikation für Personen, die sonst nicht per Smartphone oder Computer kommunizieren.
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TECHNOLOGIE(N) CARU enthält verschiedenste Sensoren, die Raumparameter aufnehmen und diese mit maschinellem Lernen analysieren. So erlernt das System das normale Verhalten eines Bewohners und erkennt Abweichungen davon. Dies kann zur akuten Unterstützung und auch zur Prävention eingesetzt werden. CARU wird über einfache Sprachbefehle gesteuert und kann Sprachnachrichten empfangen. Natürlich dient es auch als Freisprechtelefon. Das System erfüllt Datenschutzanforderungen nach GDPR: Die Audiodaten werden auf dem Gerät prozessiert und gelangen nicht in die Cloud. Alle Sensordaten werden vollständig anonymisiert verarbeitet.
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER Keine Angaben
KOSTENTRÄGER Keine Angaben
REFERENZEN Keine Angaben
FORSCHUNGSPARTNER iHomeLab, Fachhochschule Luzern.
ANWENDUNGS-/RESEARCH PARTNER Tertianum AG, Zürich.
MARKTEINFÜHRUNG November 2018
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER Investoren und Forschungsprogramm
ANSPRECHPARTNER Susanne Dröscher Email [email protected] Phone +41 44 512 13 75 Web www.caruhome.com Social Media Twitter: @CARUhome Facebook: https://www.facebook.com/caruhome/ LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/caru-ag/
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Start-up 3 | CARU – Monitoring für die Wohnung
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„Eine neue Dimension für die Pflege. Wir machen Lebensräume intelligent, um Menschen und Generationen zu verbinden.“
Was ist die Geschichte von CARU? Wenn Technologie bewusst eingesetzt wird, kann sie viel Gutes im Leben von Menschen bewirken und gesellschaftliche Probleme lösen. Dies ist die Grundüberzeugung von Susanne Dröscher und Thomas Helbling, den Gründern der CARU AG. Mit diesem Credo gingen sie auf die Suche nach einem gesellschaftlichen Problem, das die folgenden drei Kriterien erfüllt: • Es handelt sich um ein Problem, von dem viele Menschen betroffen sind. • Eine technische Lösung kann großen Impact haben. • Eine Lösung wird dringend benötigt. Unter den verschiedenen untersuchten Trends war auch der demografische Wandel. Die Alterung unserer Gesellschaft erfüllt alle drei Kriterien. Susanne und Thomas sprachen mit über 200 Menschen aus dem Pflegesektor oder ähnlichen Branchen. Diese Gespräche zeigten auf, dass es nicht nur für ältere Menschen, sondern generell für uns alle darum geht, ein aktiver Teil der Gesellschaft zu sein. Es wurde deutlich, dass Sicherheit, Selbstbestimmung und soziale Einbindung die wichtigsten Elemente in unserem täglichen Leben sind. Die Gewichtung und Ausprägung dieser drei Elemente verändert sich dabei natürlich im Laufe des Lebens. Danach begann die Suche nach Technologie, die im Lebensumfeld verschiedenster Generationen und gesellschaftlicher Gruppen unkompliziert eingesetzt werden kann und Sicherheit, Selbstbestimmung und soziale Einbindung bietet.
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Start-up 3 | CARU – Monitoring für die Wohnung
Was ist CARU? CARU ist ein Smart Sensor, der intelligente Lebensräume schafft. CARU übernimmt die Rolle eines aufmerksamen Mitbewohners, eines Sicherheitssystems oder kann zur Optimierung von Dienstleistungen beitragen. Der Smart Sensor interagiert mit dem Benutzer, weist diesen auf Abweichungen hin und kann die Informationen auch an Angehörige oder Betreuungsstellen weitergeben. Einsatzgebiete von CARU sind Räume, die bewusst vertiefter beaufsichtigt werden sollen. Dazu gehören Spital- und Pflegezimmer, Arbeitsräume, private Wohnräume oder all jene Räume, bei denen die Bewohner, die Angehörigen der Bewohner oder die Verantwortlichen mehr über bestimmte Messgrößen wissen möchten. Die Informationen von CARU können dazu dienen, Alleinlebenden oder -arbeitenden mehr Autonomie zu ermöglichen, Betreuungsleistungen effektiver und effizienter zu machen, Alarmierungsfunktionen zu optimieren, die Kommunikation zwischen Personen zu vereinfachen oder schlicht Raumklima und Energieeffizienz zu verbessern. CARU soll langfristig auch als Hub für andere Daten genutzt und zu einem Lifestyle-Objekt in allen Lebensräumen werden. Entwickelt, designt und produziert wird CARU in der Schweiz.
Wie funktioniert CARU? Der CARU Smart Sensor wird in der Wohnumgebung aufgestellt wie ein Bluetooth Lautsprecher. Er erfasst die Temperatur, Luftqualität und andere Parameter im Raum und sendet diese Daten in eine passwortgeschützte Cloud. In dieser gesicherten Umgebung werden basierend auf den Sensorwerten das Nutzungsverhalten des Raumes analysiert und Abweichungen erkannt. Alle Daten werden den Nutzern in einer App zugänglich gemacht und können auch Dienstleistern (z. B. Pflegepersonal) zur Verfügung gestellt werden. Außerdem versteht der Smart Sensor einfache Sprachbefehle. Über diese wird er gesteuert und kann zum Beispiel eine Telefonverbindung aufbauen. Es können
Der CARU Smart Sensor enthält Raumparametersenoren (z. B. Temperatur, Luftqualität, Helligkeit) und ist gleichzeitig ein sprachgesteuertes Telefon © CARU AG
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auch Sprachnachrichten am Smart Sensor ausgegeben werden, die von Außenstehenden gesendet wurden. So können z. B. Angehörige oder – in der Pflegesituation – auch das Pflegepersonal mit Bewohnern in Kontakt bleiben.
Was macht CARU besonders? CARU ermöglicht es, einen Raum, der keinerlei Technik enthält, innerhalb von wenigen Minuten intelligent zu machen. Dazu sind keinerlei technische Vorkenntnisse nötig und auch danach ist der Smart Sensor kinderleicht zu bedienen. Es braucht keine Verhaltensänderung der Nutzer. Der Mehrwert ist für alle Nutzer etwas unterschiedlich. Für die einen bedeutet CARU eher Sicherheit, für die anderen Selbstbestimmung und für wieder andere soziale Einbindung.
Der CARU Smart Sensor fügt sich durch sein Design in jede Wohnumgebung ein und bleibt dezent im Hintergrund © Florian Umbrecht
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Start-up 3 | CARU – Monitoring für die Wohnung
Helga Meier wacht auf und dreht sich um. Natürlich fällt ihr sofort auf, dass der CARU Smart Sensor leuchtet. Jedes Mal, wenn er leuchtet, gibt es eine Sprachnachricht von ihrer Familie oder auch vom Pflegeheim. Sobald sie auf den Deckel drückt, hört sie die vertraute CARU-Melodie und danach Beats Stimme. Ihr Sohn erzählt ihr, dass er gut auf Mallorca angekommen ist und sich jetzt auf die Ferien freut. Nach einer erneuten CARU-Melodie wird eine Einladung zum heutigen Musiknachmittag im Pflegeheim abgespielt. In der Pflege ermöglicht CARU Prozessoptimierung, Effizienzsteigerung und trägt zur Attraktivität des Pflegeberufs bei. Der Hauptperson wird ein größeres Maß an Selbstbestimmung geboten und die soziale Einbindung wird gefördert. Den Angehörigen nimmt CARU die Unsicherheit, ob es der Hauptperson gut geht, und entlastet so bzw. ermöglicht einen Alltag neben der Betreuung überhaupt. Es ist 06:55 Uhr. In 5 Minuten beginnt der Morgenrapport. Auf der CARU Webplattform findet Daniela den Report der letzten Nacht. Im Report wird für jeden Bewohner über eine einfache Skala dargestellt, wie gut die Nacht war. Daniela ist begeistert von dieser Darstellung, weil jeder ihrer Mitarbeiter innerhalb von wenigen Sekunden versteht, bei welchem Bewohner die Nacht ruhig bzw. nicht so ruhig war. Sie druckt den Report aus und hängt ihn ins Stationszimmer. In einem 3-monatigen Pilotprojekt mit der Tertianum AG konnten wir diesen multidimensionalen Mehrwert im Praxiseinsatz aufzeigen. Sowohl Personal als auch Bewohnerinnen waren begeistert: „Wenn ihr CARU wieder mitnehmt, ist das ein Drama!“ und „CARU bietet unseren Gästen eine neue Sicherheit. Das bringt Ruhe auf die gesamte Station“ sind nur zwei der positiven Aussagen von Pilotteilnehmern.
Wann und wie ist CARU erhältlich? CARU wird am 22. November 2018 lanciert. Das Produkt umfasst in der ersten Generation 4 Funktionen: die Alarmierung über Sprache oder Knopfdruck, den Empfang von Sprachnachrichten und Audiofiles, Freisprechtelefonie und die Anzeige des Raumklimas in der CARU Webapp. In der CARU Webapp können außerdem Einstellungen vorgenommen werden und – im Einsatz bei unseren Partnern – auch ganze CARU Flotten gemanaged werden. Die Anbindung von CARU an einen zuverlässigen Ansprechpartner, der rund um die Uhr reagieren kann, ist essenziell. Daher ist CARU über unsere renommierten B2B-Partner erhältlich. Dies sind Gesundheitsdienstleister oder Serviceanbieter wie Rehakliniken, Spitäler, Pflegeheime o. Ä.
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„Wir sind davon überzeugt, dass CARU mehr Lebensqualität für Bewohner, Patienten und Pflegende bietet. Im Grunde ist es für die Pflege schon ein wenig wie eine neue Dimension, die man so bisher nicht kannte.“
Firmengründer Susanne Dröscher ist in Dresden geboren, hat in Stockholm ihren Master in Materialwissenschaften gemacht und an der ETH Zürich in Physik promoviert. Danach arbeitete sie 3,5 Jahre bei einem Technologie-Start-up in Zürich, wo sie das Business Development eines der zwei Geschäftsfelder leitete. Im Juni 2016 begann sie mit ihrem Geschäftspartner Thomas Helbling die Idee zu CARU zu bearbeiten und gründete im Februar 2017 die gleichnamige Firma.
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Susanne Dröscher
Thomas Helbling © Florian Umbrecht
Start-up 3 | CARU – Monitoring für die Wohnung
4 Das Monitoring-System der österreichischen Gründer erfasst nicht nur Daten bettlägeriger Bewohnerinnen mit einem sensorischen System in der Matratze, sondern vermeidet hierdurch auch unnötige Störungen der Schlafenden. Dies kann so auch zur Entlastung der Fachkräfte der Pflege führen. Auch diese Innovation basiert auf der tiefen Kenntnis der Altenpflege und der daraus resultierenden Prozesse im Pflegealltag. CubileHealth wurde für die START-UP CHALLENGE 2018 nominiert.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR CubileHealth GmbH | 2016
GRÜNDERTEAM Dr. Johannes Hilbe, Dozent am UMIT-Institut für Pflegewissenschaft Ass.-Prof. DDr. Karl Fritscher vom UMIT-Institut für Biomedizinische Informatik
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE Anwendungsbereiche und Zielgruppen von Cubile sind Krankenhäuser und Pflegeheime. Beide Institutionen haben das Problem begrenzter Ressourcen – Geld, Zeit und gut qualifiziertes Personal. Durch Cubile wird das Pflegepersonal zuverlässig und dauerhaft unterstützt. Die daraus entstandene Sicherheit wirkt sich dementsprechend auf Stress und Mitarbeiterzufriedenheit aus, was den Arbeitsalltag erleichtert. Besonders stressige Arbeitssituationen und Nachtdienstsituationen profitieren dabei besonders von Cubile’s aufbereiteter Information.
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG CUBILEHEALTH MONITORING SYSTEM Hier werden Vitaldaten wie Atem- und Herzfrequenz sowie Daten zur Sturz- und Dekubitusprophylaxe von Patienten über ein unsichtbares, berührungsloses und kontinuierliches In-Bett-Monitoringsystem 24/7 erfasst. Alle relevanten Module lassen sich wie folgt zusammenfassen: Herzfrequenz-, und Atemfrequenz-Monitoring, Sturzprophylaxe, Dekubitusprophylaxe mittels Bewegungsanalyse im Bett und flexiblem Bettenausstiegsalarm.
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TECHNOLOGIE(N) Das Cubile-Sensor-Pad erfasst unter der Matratze des Patienten kleinste Druckveränderungen. Hochsensible Sensoren wandeln diese in Signale um und generieren basierend auf dem Prinzip der Ballistokardiografie Bewegungs- und Vitaldaten. Diese Gesundheitsdaten werden mittels LAN oder W-LAN auf mobilen Endgeräten und am PC visualisiert. Cubile erfasst Gefahrensituationen frühzeitig und leitet daraus resultierende Warnungen an das Rufsystem weiter. Zukünftig soll das Tool mit einem allgemeinen Dokumentations-, Schlafanalyse- und einem Blutdruckmodul erweitert werden.
FORSCHUNGSPARTNER • Umit Universität für Medizinische Informatik und Technik • Medizinische Universität Innsbruck
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER Pro Monitoring-Einheit im unteren T-€-Bereich, auch als Miet-, Leasingvariante geplant.
KOSTENTRÄGER Keine Angaben
REFERENZEN Die Entwicklung ist abgeschlossen, aber aufgrund der noch fehlenden Marktzulassung (Q4 2018 geplant) durch die Behörden ist noch keine Referenzinstitutionen vorhanden.
ANWENDUNGS-/ RESEARCH PARTNER Universitätskliniken Innsbruck.
MARKTEINFÜHRUNG 4. Quartal 2018.
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER Klassische Start-up-Karriere mit Preseed und Seedfinanzierung durch Investoren, Forschungsprogramme im kleinen sechsstelligem Bereich
ANSPRECHPARTNER Johannes Hilbe Email [email protected] Phone +43 512 931 831 Web https://www.cubilehealth.com
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Start-up 4 | Cubile Health – Sinnvolles Monitoring
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„Entlastet das Pflegepersonal, erkennt Gefahren für Patienten rechtzeitig, sichert die Qualität in der Betreuung und optimiert Therapien.“
Die cubile (lat. Bett) health Story Beate Krause ist 87 Jahre alt*. Fast wöchentlich bekommt sie noch Besuch von ihren Angehörigen, wobei meistens ihre kleine Enkelin, die ihrem Besuchsintervall sehr treu bleibt, am häufigsten vorbeikommt. Die Langeweile von Frau Krause hält sich ergo in Grenzen, nur gesundheitlich könnte es besser gehen. Neulich hatte sie einen kleineren routinemäßigen Eingriff. Die Operation ist schon über 3 Monate her und sie hat sich so weit gut erholt, jedoch resultierten daraus mehrere Ereignisse: Sie wollte am Tag nach der OP allein aufstehen, tat dieses auch und ist aus dem Bett gestürzt. Die resultierende Oberschenkelhalsfraktur musste operativ versorgt werden. Durch die folgende Immobilität entstand ein kleiner Dekubitus. Dieser schmerzt sehr und beeinträchtigt das Wohlbefinden ungemein. Dadurch schläft sie sehr unruhig. Zu allem Übel hat sie dann noch eine Lungenentzündung bekommen, von der sie sich noch immer nicht vollständig erholt hat. Frau Krause* denkt darüber nach, ob die entstanden Erkrankungen nicht hätten verhindert bzw. entdeckt werden können. Sie weiß um die Belastungen der Pflegerinnen und Pfleger. Ihnen macht sie auch keinen Vorwurf. Als belesene Frau weiß sie jedoch, dass diese Komplikationen sehr häufig vorkommen – Pech gehabt? Ähnlich wie Frau Krause* geht es vielen Menschen. Johannes Hilbe, einer der Gründer, hat dies in seiner langjährigen Tätigkeit als examinierter Krankenpfleger zu oft erlebt und deshalb 2012 erste Versuche gestartet, diese Situation zu verbessern. Zusammen mit Karl Fritscher konnte dann schon zwei Jahre später das „Proof of Concept“ erreicht werden. Mit der Gründung von CubileHealth 2016 wurde die Entwicklungsgeschwindigkeit weiter erhöht. So ist die Vision des sicheren digitalen Krankenbetts nun Wirklichkeit geworden. Mithilfe des Cubile-Health-Monito* Angabe und Namen sind fiktiv.
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Start-up 4 | Cubile Health – Sinnvolles Monitoring
rings können die genannten Probleme frühzeitig und vor allem rechtzeitig erkannt werden, noch bevor Katastrophen entstehen. Auf der einen Seite können wir dadurch die Gesundheit der Patienten verbessern, auf der anderen Seite das Pflegepersonal entlasten. Diese bekommen alle relevanten Informationen und sind dadurch in der Lage, Arbeiten zu priorisieren, ohne das Patientenzimmer betreten zu müssen. Pflegepersonen werden entlastet und können so einen noch besseren Job machen. Cubile erfasst Gesundheitsdaten, ohne Frau Krause* zu stören. Im Unterschied zu klassischen Monitoring-Geräten genügt die bloße Anwesenheit im Bett, um den Gesundheitszustand kabellos und kontinuierlich zu überwachen. So erkennt Cubile frühzeitig eine Gefahrensituation für Frau Krause*. Stürze, wie in Frau Krauses* Fall, haben in Gesundheitsinstitutionen gravierende Auswirkungen, z. B. Schenkelhalsfrakturen. 85 % der Patienten stürzen im Patientenzimmer im unmittelbaren Umfeld des Bettes bzw. auf dem Weg zur Toilette. CubileHealth hat ein zuverlässiges System entworfen, um maximale Sicherheit zu schaffen, ohne dabei die Freiheit der Patienten einzuschränken. Darüber hinaus unterstützt und vereinfacht Cubile die Dekubitus-Prophylaxe durch die Erfassung relevanter Mobilitätsparameter. Ein Dekubitus erhöht die Wahrscheinlichkeit von Infektionen und Mortalität signifikant. Dies führt zu längeren Krankenhausaufenthalten und erhöhten Kosten.
Unterstützung durch Cubile auf der Station © Paul Santek
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Stationsorganigramm mit Cubile
© Paul Santek
Außerdem ist die Messung der Atemfrequenz wichtig, um eventuell entstehende gesundheitliche Probleme, wie Atemdepression bei hoch dosierter Analgesie, oder die Ausbildung einer Pneumonie (wie bei Frau Krause*) frühzeitig zu erkennen. Cubile dient so als Frühwarnsystem auf Basis einer kontinuierlichen AtemfrequenzÜberwachung. Zuzüglich können gerade in der Nacht unnötige Störungen durch das Personal vermieden werden, da dieses immer über den aktuellen Zustand des Patienten informiert ist. Die Erholung und Regeneration nach dem Eingriff bei Frau Krause* wäre hierdurch aktiv gefördert. Ansonsten optimiert Cubile das Informations- und Zeitmanagement im klinischen und pflegerischen Alltag mittels automatisiert aufbereiteter Gesundheitsdaten. Dies erleichtert die klinische Entscheidungsfindung und Dokumentation bei gleichzeitiger Entlastung des Personals, wodurch die Gesundheitshistorie bei Frau Krause* hätte positiv beeinflusst werden können. So senkt Cubile Kosten durch die frühzeitige Erkennung und Meldung von Gefahrensituationen. Durch die bereitgestellten Daten wird das klinische Personal in
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Start-up 4 | Cubile Health – Sinnvolles Monitoring
Echtzeit informiert. Zeitaufwendige und unnötige Kontrollgänge können so vermieden werden. Das Personal kann dadurch den pflegerischen Fokus auf jene Patienten – wie Frau Krause* – legen, welche intensivere Betreuung benötigen. Mit Cubile kann die Gesundheit von Frau Krause* und vielen weiteren Patientinnen und Patienten maßgeblich verbessert werden. Als nächsten Schritt erwarten wir die Zulassung als Medizinprodukt der Klasse II. Die Anforderungen diesbezüglich sind für ein so junges und kleines Unternehmen sehr herausfordernd. Jedoch wird dieses Zertifikat für den Markteintritt und damit für die Testung im wirklichen Setting benötigt. Es wurde zwar versucht, die Arbeitsabläufe und die Pflegefachkräfte in den Entwicklungsprozess zu integrieren, dennoch werden initial noch einige Stolpersteine auf uns warten.
Firmengründer Johannes Hilbe ist seit 1991 als Diplomkrankenpfleger mit Leidenschaft in vielen verschiedenen Pflegebereichen tätig. Einige Jahre auf Intensivstationen in Österreich und Irland, über 1.000 Einsätze, um Patienten im Notarztjet zurückzuholen, sind nur ein kleiner Teil der Laufbahn. Aufbauend auf einen Master für Pflegeinformatik schrieb Johannes Hilbe eine Dissertation zum Themengebiet Sturz und machte sich mit den gewonnenen Erkenntnissen selbstständig. Daraus ist nun CubileHealth geworden. Johannes Hilbe
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INTERVIEW mit Christiane Bausback, N+P Industrial Design, München
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ie Interviews wurden von Thomas Bade geführt. Mit seinen Einleitungen beschreibt er auch seine persönliche Faszination für die Innovationskultur in der Sozialwirtschaft. Mit Christiane Bausback und dem von ihr geführten Design Büro verbindet sich das Themenfeld des Universal Design. Universal Design denkt immer im Kontext seiner Nutzerinnen – ob jung oder alt. Was uns zudem verbindet, ist die gemeinsame Abneigung gegenüber stigmatisierenden Produkten. Gibt es einen Zusammenhang in der Gestaltung einer U-Bahn in München und einem Produkt für die Altenhilfe? Vielleicht findet sich im Interview eine Antwort.
Christiane Bausback, N+P Industrial Design, München
Frau Bausback, das Unternehmen N+P Industrial Design schaut auf eine respektable Design-Geschichte zurück. Ist diese Geschichte eher Motor oder Bremse, um sich mit den Herausforderungen einer digitalisierten Zukunft als Gestalterin auseinanderzusetzen? Christiane Bausback: Gestaltung hat sich über die Jahre so verändert und auch v. a. die Art und Weise, wie man mit seinen Kunden gemeinsam Produkte/Services/Lösungen vorantreibt. Was früher oft im „stillen Kämmerlein“ passiert ist, wird heute auf Augenhöhe mit inter- und multidisziplinären Teams entwickelt. Ich sehe gerade die Digitalisierung als große Chance für uns Gestalter, Visionen ein Gesicht zu geben, teilweise neue Archetypen zu entwickeln, um diese diskutierbar und für jeden begreifbar zu machen. Man muss sich allerdings der Verantwortung bewusst sein, die wir Gestalter haben – eine Verantwortung, Konzepte, Gedanken und Ideen so zu veranschaulichen, dass sie für die Empfänger leicht verständlich sind. Das N+P Portfolio erstreckt sich vom Themenfeld Transportion bis zum Segment Health & Care. Wie gelingt es einem Designbüro, in allen diesen Bereichen immer up to date zu bleiben? Christiane Bausback: Wir beschäftigen uns sehr viel mit Zukunftsthemen und reflektieren diese auf Konferenzen in Form von Impulsvorträgen, Workshop oder Open Source Diskus-
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Interview
sionen. Die Auseinandersetzung mit anderen Sichtweisen ist hilfreich seine eigene Vorstellung zu formen und Haltung zu zeigen. Wir sind nicht behaftet von Dingen, die evtl. schon mal in der Vergangenheit da waren. Dafür ist es oftmals sogar sehr gut, nicht jedes Detail von Anfang an zu wissen. Die unterschiedlichen Bereiche, in denen wir tätig sind, befruchten sich sehr gut, und genau da entsteht sehr oft Innovation – das kann manchmal ein neues Material oder eine neue Technologie sein, die wir von einem Bereich in einen anderen bringen – aber auch Nutzer-Szenarien, Prozesse und Abläufe. Für uns ist es gerade zu Beginn eines Projektes wichtig, erst mal den Nutzer in seiner kompletten Customer Journey zu verstehen und herauszufinden, was genau seine Wünsche und Bedürfnisse sind. Dann schauen wir uns den exakten Kontext an und natürlich artverwandte Bereiche. So sind wir immer up to date und v. a. in der Lage, neue Leitbilder und Visionen zu gestalten. Was assoziieren Sie spontan zum Stichwort Altenpflege? Christiane Bausback: Ein Thema, mit dem wir uns schon beschäftigt haben und mit dem wir alle zukünftig immer mehr in Kontakt kommen werden. Leider gibt es viel zu wenig sinnvolle Produkte in diesem Bereich, die dem Pfleger und dem Nutzer das Werte-Versprechen widerspiegeln, was es verkörpern sollte. Gerade in diesem Bereich ist so ein großes Potenzial, neue Archetypen zu entwickeln und Produkte, die den Menschen das Leben erleichtern und damit eine signifikante Rolle einnehmen werden. Leider gibt es noch viel zu wenig Verständnis für den Markt und für die Nutzer. Das sehe ich allerdings als eine Chance gerade für Start-ups. Bei einer kritischen Betrachtung der Ästhetik von Produkten für die Altenpflege scheint doch noch reichlich Luft nach oben zu sein. Ist das Thema Alter oder/und Pflege für Designer nicht spannend genug? Christiane Bausback: Das Thema ist absolut spannend und zeitgemäß. Da viele Geräte mit Technologien versetzt sind, die davor noch nie da waren, geht es darum, neue Archetypen zu gestalten und diese für ganz bestimmte Nutzergruppen. Für uns Gestalter genau die richtige Herangehensweise. Gestaltung kann vor allem bei der Akzeptanz und bei der Usability helfen. Dennoch ist oft auch bei Unternehmen die Bereitschaft noch nicht zu 100 % vorhanden, diese Art von ganzheitlicher Entwicklung zu realisieren. Wenn auch mit einer spürbaren Zeitverzögerung scheint das Thema Altenpflege und Digitalisierung in der Realität anzukommen. Wann hat sich Ihr Büro erstmalig damit auseinandergesetzt? Christiane Bausback: Eigentlich beschäftigen wir uns im Rahmen des Universal Design Anspruches bereits seit vielen Jahren mit dem Thema von Silver/Golden Agers in Kombination mit Barrierefreiheit vor allem im Mobilitätsbereich.
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In der Altenpflege selbst haben wir ganz konkret vor 2 Jahren gemeinsam mit MOIO care eine Lösung für demenziell erkranke Menschen entwickelt, welche Pflegende bei ihren täglichen Aufgaben unterstützt. Es handelt sich um einen Sensor, der mit einer Pflastertasche direkt am Körper getragen wird, extrem flach, flexibel und weich ist, sodass er kaum zu spüren ist. Er sammelt und interpretiert Daten zu verschiedenen pflegerischen Herausforderungen und informiert die Pflegenden, wenn konkreter Handlungsbedarf besteht – immer und überall. Ihr Büro hat in den letzten Jahren immer wieder Start-ups und Gründer begleitet. Was motiviert Sie dazu? Christiane Bausback: Das Schöne an Start-ups ist die gesamte Entwickler-Mentalität – es gibt keine Historie und wir können gestalterisch oft weiter in die Zukunft springen als mit großen Global Playern. Die Kommunikations- und Entscheidungswege sind meist ohne große Hierarchien und jeder ist mit Herzblut dabei. Das spürt man. Es geht um die Sache und darum, diese voranzutreiben. Da macht es extrem viel Spaß, als Teil eines Ganzen diesen Visionen eine holistische Gestalt zu geben. Sehr oft starten wir mit der Produktgestaltung bestehend aus HW und SW und gestalten anschließend Markenname, Logo und Corporate Design. Das ist natürlich für uns ein Traum – alles aus einer Hand zu realisieren. Könnten Sie uns exemplarisch Ihren Part bei der Begleitung eines Start-ups im Bereich Pflege beschreiben? Christiane Bausback: Wir starten mit einem detaillierten Briefing, um genau die Benefits des Produktes bzw. der Lösung zu verstehen. Dann schauen wir uns den Markt, die Nutzung und aber auch Trends und Entwicklung weltweit an. Wir sprechen mit den Entwicklern, aber v. a. mit den Patienten und dem Pflegepersonal. Sobald wir ein Gesamtverständnis haben, stecken wir die Eckpfeiler ab und definieren gemeinsam mit unseren Kunden das Spielfeld genau. Gerade das Budget spielt ja doch eine große Rolle bei der Entwicklung. Daher erarbeiten wir auch sehr oft gemeinsam mit den Start-ups eine klare Roadmap und definieren MVP´s, aber auch Business Solutions. Jede Profession hat bekanntlich ihre eigene Fachsprache. Ein häufiger Begriff ist hier der des partizipativen Designs. Was verbirgt sich dahinter? Und welche Bedeutung messen Sie diesem Ansatz im Bereich Health & Care bei? Christiane Bausback: Für uns bedeutet das eigentlich nichts Neues. Wir beziehen alle Stakeholder in die Entwicklung ein – vor allem diejenigen, die es benutzen. Ansonsten werden die Produkte nicht akzeptiert und verfehlen damit ihre Wirkung. Wir sind immer auf der Suche nach Produkten, die das Leben vereinfachen, und gerade in der
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Interview
Medizin und Pflege muss ein Vertrauen zu den Produkten hergestellt werden. Das Werteversprechen muss klar durch Gestalt kommuniziert werden. Nur durch einen iterativen und interdisziplinären Prozess, an dem alle beteiligten Parteien partizipieren, kann ein Produkt wirklich erfolgsversprechend entwickelt werden. Für uns gehört das zum daily business und wir arbeiten seit Jahr partizipativ mit unseren Partnern und den eigentlichen Usern. Die Innovationsgeschwindigkeit hat in allen Bereichen zugenommen. Welche Szenarien sehen Sie für Altenpflege in den nächsten zehn Jahren? Christiane Bausback: Der Stein kommt ins Rollen und wir werden in ein paar Jahren zurückschauen und uns nicht mehr vorstellen können, dass es einmal anders war. Die Nutzergruppe wächst konstant und wir sehen hier auch ein Riesen-Potenzial gerade durch sinnvolle und gute Produkte, die Arbeit in der Pflege zu erleichtern, und aber v. a. auch attraktiver zu gestalten. Autonom fahrende Vehicles, die beispielsweise bestimmte Bringdienste übernehmen oder Geo-Sensorik, die das Pflegepersonal über bestimmte Dinge informiert. Ich kann mir vorstellen, dass wir durch clevere Produkte und Lösungen den gesamten Bereich aufwerten. Wie und wo würden Sie gerne im Alter wohnen und leben? Welche digitalen Tools und Produkte werden Sie dann begleiten? Christiane Bausback: Ich wünsche mir simple Tools, die mein Leben erleichtern und mir den Freiraum geben, an die wichtigen Dinge zu denken. Ich wünsche mir altersgerechte Produkte, die allerdings nicht aussehen, als ob sie für eine Gesellschaftsschicht gemacht wurden, die auf dem absteigenden Ast ist, sondern einen ästhetischen Anspruch haben, der dem auch gerecht wird. Simple Produkte, die jedoch die Komplexität der ganzen Inhalte und Prozesse im Hintergrund für mich begreifbar machen. Kümmerer. Clevere Service Solutions. Produkte, die einfach zu bedienen sind und formal einen Anspruch haben, dass meine zukünftigen Enkel sie auch gerne hätten. Eine schwierige Frage, wo man gerne leben würde. Ich wünsche mir vor allem weiterhin flexibel und mobil auch im Alter reisen zu können, um Berge, Städte, Seen länderübergreifend weiterhin zu erleben. Christiane Bausback ist CEO von N+P Industrial Design. Sie arbeitet weltweit mit Start-ups bis hin zu Global Playern mit dem Fokus auf die Entwicklung holistischer Lösungen, die Marken bilden, den User in den Mittelpunkt stellen und eine klare Haltung zeigen. Vor ihrer Tätigkeit bei N+P war sie bei Bosch Design B/S/H München für Innovation und Vorentwicklung verantwortlich und in internationalen DesignAgenturen in Amerika und Deutschland tätig.
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Als Expertin in ihrem Gebiet ist sie eine gefragte Rednerin auf Veranstaltungen, Konferenzen und internationalen Kongressen, wie z. B. Innotrans, Intergastra und Passenger Experience Conference. Für ihre Entwürfe erhielt Christiane Auszeichnungen wie IDSA Gold, Good Design Award Chicago, Designpreis Baden-Württemberg, Deutscher Designpreis, Red Dot und iF Product Design Award, Universal Design Awards. Sie war Jurorin für verschiedene nationale und internationale Designpreise sowie für die Cannes Lions 2018. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit lehrt sie an diversen Hochschulen in Deutschland und der Schweiz.
Über das Unternehmen Seit über 48 Jahren gestalten wir weltweit Hightech-Produkte für den öffentlichen Verkehr, professionelle Elektronik, Medizin und Rehabilitation, Premiumprodukte für den Consumer-Bereich sowie Grafik und Interface-Design. Wir begleiten unsere Kunden von der ersten Idee bis hin zur Markteinführung und entwickeln ganzheitliche Lösungen. Wir gestalten Produkte, die sowohl den Bedürfnissen der Benutzer als auch den Rahmenbedingungen von Herstellung und Vertrieb optimal entsprechen, – entwickeln neue Konzepte und verleihen Visionen eine konkrete Gestalt. Wir lieben technische Herausforderungen. Seit Ende 2011 führt Christiane Bausback N+P Design als Managing Director und Head of Design. Mit einem internationalen Team strebt N+P Design nach Innovationen, Visionen und qualitativ hochwertigen Ergebnissen. Flache Strukturen, Teamarbeit und ein hohes Level an Erfahrung sind die Erfolgsfaktoren von N+P Design.
moio.care, das intelligente Pflegepflaster © MOIO GmbH/N+P Industrial Design GmbH
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Interview
5 Innovationen, die auf den ersten Blick, aus dem ersten Erleben begeistern, wird es dadurch nicht leichter gemacht, sich dauerhaft im Markt zu etablieren. Digitale Start-ups stehen in einem harten Wettbewerb. Das Team um ichó hat eine konsequente Marketingstrategie entwickelt, wurde zudem vielfach ausgezeichnet und ist mittlerweile Medienprofi. Im Rahmen der ALTENPFLEGE 2017 in Nürnberg wurde ichó für die START-UP CHALLENGE nominiert.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR ichó systems gmbh | 2018
GRÜNDERTEAM Eleftherios Efthimiadis, Forschung & Entwicklung Mario Kascholke, Technische Leitung Steffen Preuß, Geschäftsführung
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG
Der interaktive Ball ichó wird für die Aktivierung und Förderung kognitiv erkrankter Menschen entwickelt, insbesondere für Menschen mit Demenz.
ichó erkennt alle äußeren Einflüsse, also, ob er gedrückt, geschüttelt, gefangen, gestreichelt oder auch wie er gehalten wird.
Die Anwendungsbereiche liegen vornehmlich in der sozialen Betreuung und umfassen auch die Arbeit mit Menschen mit lern oder geistiger Behinderung, Menschen mit Depressionen, Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen, wie Multiple Sklerose oder Chorea Huntington, sowie die Arbeit im Rehabilitationsbereich.
Hierauf reagiert ichó mit farbigem Leuchten, Vibration, Klang oder Musik. Wie er reagiert, kann individuell auf die Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden.
TECHNOLOGIE(N) Der ichó-Ball ist mit modernster Sensorik ausgestattet, sodass er alle Interaktionen registrieren kann, bis hin zur Annäherung vor einer Berührung. Durch neuronale Netze werden die Informationen ausgewertet und als Gesten interpretiert. Hierdurch kann ichó in Zukunft auch als Diagnostikum eingesetzt werden, da er Auskunft über Reaktionszeiten, Bewegungsabläufe und -störungen (wie z. B. Tremores), den motorischen Umfang etc. geben und diese dokumentieren kann.
Einige Nutzer erfreuen sich an Märchen, die durch Interaktionen mit ichó begleitet werden. Andere erfahren Gedächtnistrainings durch verschiedene Tierlaute. Die Anwendungsmöglichkeiten sind so variabel, wie man möchte.
FORSCHUNGSPARTNER • Hochschule Düsseldorf • Fraunhofer inHaus Zentrum, Duisburg.
ANWENDUNGS-/ RESEARCH PARTNER PariMobil gGmbH, St. Tönis und Krefeld
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MARKTEINFÜHRUNG
KOSTENTRÄGER
Die Markteinführung ist für 2019 geplant.
Es ist geplant, ichó in Zukunft als Hilfsmittel zuzulassen und darüber hinaus die nachfolgende Produktgeneration als medizinisches Produkt zu zertifizieren.
Vorher finden ausgiebige Evaluationen in ausgewählten stationären, teilstationären und ambulanten Einrichtungen unserer Kooperationspartner statt.
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER Das Start-up hat sich vor und bis zur Gründung der GmbH durch eigene Mittel und Mittel aus dem familiären Kreis finanziert. Nach der Gründung wurde ein Wandeldarlehen zur weiteren Technologie- und Unternehmensentwicklung aufgenommen. Darüber hinaus wurde das Gründerstipendium NRW bereitgestellt. Die Seed-Finanzierung wird in 2018 durch große Frühphasen realisiert werden.
REFERENZEN • PariMobil gGmbH, St. Tönis und Krefeld • ichó wird derzeit noch in verschiedenen privaten oder über Wohlfahrtsverbände organisierten Einrichtungen evaluiert. Aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarungen können an dieser Stelle nicht alle Partner genannt werden.
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER Die Markteinführung ist zunächst für professionelle Anwender ausgelegt. Im B2B-Bereich wird ichó in einem Hardware- + Software/Service Modell angeboten. Der ichóBall wird voraussichtlich einmalig 475 Euro (brutto) kosten, in Verbindung mit einem wählbaren Servicevertrag zwischen 29, 39 und 79 Euro (brutto) monatlich für Software-Updates, sowie weitere Anwendungen und SoftwareFeatures. Ein B2C Modell wird derzeit geprüft und voraussichtlich kostengünstiger angeboten werden, da einige Anforderungen aus dem professionellen Anwendungsbereich entfallen..
ANSPRECHPARTNER Geschäftsführer der ichó systems gmbh: Steffen Preuß Email [email protected] Phone Web www.icho-systems.de Social Media https://www.facebook.com/ichosystems https://www.instagram.com/icho.systems/ https://twitter.com/icho_systems https://vimeo.com/ichosystems
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Start-up 5 | ichó – Der interaktive Ball
„Liefert Unterstützung für die Förderung, Therapie und Pflege kognitiv beeinträchtigter Menschen.“
Ein Technologie-Start-up und dann Demenz? ichó systems entwickelt interaktive Systeme für Menschen mit kognitiven Erkrankungen. Ihr erstes Produkt ichó ist ein interaktiver Ball zur Förderung und Aktivierung von Menschen mit Demenz. Vor allem in Deutschland gewinnt das Thema Demenz immer mehr an Bedeutung. Aktuell sind etwa 1,6 Mio. Menschen in Deutschland (Stand 2018) an einer Demenz erkrankt. In Europa sind es rund 7 Mio. Menschen. Aufgrund des demografischen
Der ichó Ball in ausgeschaltetem Zustand
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© ichó systems gmbh
Start-up 5 | ichó – Der interaktive Ball
Wandels werden diese Zahlen in den nächsten Jahren weiterwachsen und stellen insbesondere auch Deutschland, die zweitälteste Gesellschaft der Welt, vor große Herausforderungen. Wir Gründer sind aber an anderer Stelle mit dem Thema Demenz in Berührung gekommen, ganz privat, aufgrund der Erkrankung unserer Großeltern. Und plötzlich haben diese ganzen großen Zahlen ein Gesicht und ein Gefühl und man ist direkt von allen Problemen betroffen.
Aus dem Hörsaal ins Co-Working Als Studenten unterschiedlicher Fachbereiche der Hochschule Düsseldorf fanden wir im Forschungsprojekt „nutzerwelten“ zusammen und entwickelten erste gestalterische und technische Lösungsansätze für Menschen mit Demenz. Durch die Interdisziplinarität aus Design, Elektrotechnik, Sozialwissenschaften und Medieninformatik formte sich schnell die Idee eines sehr niederschwelligen Objektes, das nur durch Reizstimulation wieder Kontakt aufbauen soll. Zu diesem Zeitpunkt war an Start-up nicht zu denken, es ging vielmehr darum, einen neuen Weg zu finden, wieder mit der eigenen Oma oder dem Opa in Kontakt zu treten und gemeinsam etwas Freude zu erfahren und zu lachen zu haben. Kurzum, einfach Lebensqualität. Unvergessen sind erste Erfahrungen, wie Oma einen frühen Prototypen von ichó von links nach rechts bewegte, Musik von Heintje erklang und Oma plötzlich anfing zu schunkeln und mitzusingen. Da war sie plötzlich wieder „meine Oma“, ging einem durch den Kopf. Seit diesem Moment ist viel geschehen. Aus einfachen Experimenten und dem Bau von Prototypen an der Hochschule entwickelte sich unser Start-up. Unverändert ist die Motivation und der tiefe Antrieb, warum wir ichó entwickeln. Den Sprung von der Hochschule schafften wir vor allem durch das Social Impact Lab Duisburg, ein Inkubator Programm für Social Start-ups, das durch die Firma Franz Haniel & Cie. als lokalem Träger, aber auch die KfW-Stiftung, die Otto-Beisheim Stiftung und den Paritätischen NRW, einen immensen Mehrwert und starken Partner darstellt.
Gemeinsam nach vorn Hierdurch war es uns möglich, sehr früh mit vielen verschiedenen Partnern aus dem Bereich Pflege, Therapie, Forschung und Medizin zusammenzuarbeiten. Unsere anfängliche Schwäche im Team, dass keiner von uns eine Ausbildung zum Therapeu-
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ten oder Mediziner hat, machten wir zu unserer Stärke, indem wir jeden Entwicklungsschritt zu ichó ausgiebig mit den Anwendern gemeinsam vollzogen. Der ichó-Ball formte sich zunehmend und erfuhr schon früh eine hohe Akzeptanz durch die Anwender, da viele Alltagsanforderungen seit Beginn der Entwicklung berücksichtigt wurden. Es entsteht ein technisches System aus dem Anwendungsfeld heraus und fühlt sich natürlich an, anstatt dass es, wie viele Technologien, nur für einen weiteren Markt angepasst wird. Dies zeigt sich vor allem in der Anwendungsentwicklung. Die Arbeit mit Märchen, Gedächtnistrainings, Biografiearbeit oder auch Musiktherapie wird bei jeder Evaluationsphase vielseitiger und gleichzeitig individueller. Um die wachsenden Anwendungen zugänglich zu machen, entsteht ein eigener App-Store, der differenziert nach den jeweiligen Anforderungen durchsucht werden kann, um das bestmögliche Nutzererlebnis zu ermöglichen.
Mit Auszeichnungen und PR zum Investor In dieser Phase ist vor allem Aufmerksamkeit für das Projekt immens wichtig. Durch die Aveneo 2017 schafften wir den ersten Sprung in die USA, da ichó im John F. Kennedy Center in Washington D.C. ausgestellt wurde. Ein sehr spannender Schritt, da wir das einzige deutsche Technologieunternehmen in der Ausstellung „artful innovation“ waren. Zusätzlich belegten wir den 1. Platz beim Wittener Preis der Gesundheitsvisionäre der Universität Witten-Herdecke. 2018 konnten wir uns im internationalen Wettbewerb „Ideas from Europe“, ausgerichtet von der EU-Kommission, behaupten und sind nun offiziell eines der 10 innovativsten Start-ups in ganz Europa. Diese Auszeichnungen helfen natürlich sehr bei der Suche nach Investoren, die für die kostenintensive Entwicklung eines Hardware-Produktes zwingend erforderlich sind. Allerdings haben wir erst vergleichsweise spät mit der Suche nach geeigneten Investoren begonnen, um im Vorhinein alle notwendigen Strukturen für die effektive und zielgerichtete Verwendung der Finanzierung aufzubauen.
Next Steps Die nächsten Schritte liegen in der seriellen Fertigung von ichó und der damit verbundenen Markteinführung für 2019. Gleichzeitig werden neue Innovationsschritte schon heute berücksichtigt. Der Einsatz von ichó als Diagnostikum zeichnet sich bereits heute als interessante Mög-
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Start-up 5 | ichó – Der interaktive Ball
lichkeit ab und kann eine große Bereicherung für die Telemedizin darstellen. Gleichzeitig können die gesammelten Daten zu einem tieferen Verständnis von kognitiven Erkrankungen beitragen. Die zukünftigen Entwicklungen sind vielseitig, wichtig ist es, nicht den Fokus zu verlieren und jeden Meilenstein im Zeitplan zu erreichen. Es ist aber genau diese Spannung und Balance, die den Charme und Spaß am Start-up ausmachen. Zu sehen, wie viele Menschen an die Idee und an das Team glauben und dass daraus ein wirklich gutes Produkt heranwächst, ist absolut einmalig. Was die Zukunft bringt? Neue Herausforderungen, spannende Projekte und Kooperationen und viel mehr Lebensqualität für Menschen mit kognitiven Erkrankungen.
Firmengründer Einer der drei Firmengründer: Steffen Preuß absolvierte zunächst eine klassische Ausbildung zum Mediengestalter in einer Werbeagentur, bevor er Kommunikationsdesign an der Hochschule Düsseldorf, Peter Behrens School of Art, studierte. Mit Schwerpunkten in Design und in der Kommunikation ist er Mitgründer und Geschäftsführer der ichó systems gmbh. Darüber hinaus ist Steffen Preuß als Redner und Impulsgeber zum Thema Digitalisierung auf nationalen und internationalen Veranstaltungen und Vorträgen vertreten.
Steffen Preuß, Geschäftsführung
Der Referenzpartner: Tagespflege Haferkamp Bereits seit der Inbetriebnahme unserer Tagespflegeeinrichtung im Jahre 2009 beschäftigen wir uns mit der Suche nach innovativen Betreuungsangeboten, welche das regelhafte Betreuungsangebot der Tagespflege insbesondere für unsere demenzerkrankten Tagesgäste erweitern. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Digitalisierung des Pflegealltages durch z. B. EDV-gestützte Pflegedokumentationen, alltagsbezogene Assistenzsysteme u. Ä. fragten wir uns, ob es nicht auch geeignete digitale Betreuungsangebote gibt, welche die bisher genutzte „analoge“ Angebotspalette erweitern. Denn diese stimulieren beim Betroffenen meist nur ein oder zwei Reizebenen und lassen sich kaum an die individuellen Bedürfnisse und Bedarfe des Nutzers anpassen. Erste Erfahrungen mit z. B. einem Märchen
Digitale Transformation in der Pflege85
vorlesendem Tablet-PC verliefen aus diesem Grund wenig erfreulich, da sie ähnlich einem eBook-Reader zwar auf einer digitalen Plattform basieren, aber eben doch analog einzusetzen sind. Vor diesem Hintergrund waren wir skeptisch, als wir zum ersten Mal den ichóBall in Händen hielten. Doch die mit dem Ball verbundene Idee, multisensual einen Zugang zu der Gefühls- und Gedankenwelt unserer demenziell erkrankten Tagesgäste zu schaffen, weckte unser fachliches Interesse. Denn wir sehen darin die Chance, einen individuell zugeschnittenen und biografieorientierten Kommunikationsweg zu unseren Tagesgästen zu erschließen, wenn dies aufgrund der Veränderungen des Sprech- und Verstehvermögens verbal nur eingeschränkt möglich ist. Darüber hinaus ermöglicht der spielerische Charakter des Balles auch viel Spaß und Freude an einer gemeinsamen sinnbringenden Beschäftigung. Das zeigten erste Einsätze des Balles in unserer Tagespflege. Als Tochterunternehmen des Paritätischen Landesverbandes NRW sind wir an Innovationen interessiert, die den Lebensalltag alt gewordener und pflegebedürftiger Menschen positiv beeinflussen. Die Vielzahl der technisch möglichen Anwendungsfälle des ichó-Balles erfordert in dieser Hinsicht jedoch ihre stetige Reduzierung auf die psycho-emotionale Lebenswelt demenziell veränderter Menschen. Für diese Zielgruppe fokussiert der ichó-Ball somit keinen diagnostisch oder therapeu-
Das farbige Leuchten regt die Benutzung an © ichó systems gmbh
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ichó kann geworfen werden, wie ein normaler Ball © ichó systems gmbh
Start-up 5 | ichó – Der interaktive Ball
tischen Zweck, sondern stellt aufgrund seines spielerischen Charakters eine sinnvolle Erweiterung unserer Betreuungsangebote dar. Aus Sicht unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedarf es gleichzeitig jedoch auch einer Bedienbarkeit, welche sich intuitiv und anwendungsfreundlich erschließt und auch ihnen ein Nutzerlebnis garantiert. Als Referenzpartner ermöglicht uns die Zusammenarbeit mit dem ichó-Team nicht nur einen spannenden Einblick in die Entwicklung eines neuen und für unsere Zielgruppe relevanten Produktes, sondern eröffnet auch aus pflegefachlicher Sicht eine Herangehensweise an versorgungsrelevante Fragestellungen abseits der alltäglichen Handlungsroutinen einer Tagespflegeeinrichtung.
Über die Einrichtung PariMobil gemeinnützige Gesellschaft für paritätische Sozialdienste mbH Tagespflege Haferkamp, Haferkamp 29, 47918 Tönisvorst Die Tagespflege Haferkamp ist eine Ergänzung der häuslichen Pflege und bietet pflegebedürftigen, älteren Tagesgästen tagsüber Betreuung und pflegerische Hilfen. Im Zusammenwirken mit der Entlastung pflegender Angehöriger gewährleistet die Einrichtung eine Stabilisierung des häuslichen Pflegesettings sowie die Vermeidung oder Hinauszögerung einer stationären Heimaufnahme. Christoph Abrahamczik, *1963, examinierter Krankenpfleger, Dipl. Gesundheitsberater (DGR), Weiterbildung TQM Nach Ausbildung und mehrjähriger Tätigkeit in der Psychiatrie übernahm er für die Stadt Krefeld die Koordination der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung. Erste Leitungserfahrung sammelte er als Leiter eines ambulant/stationären Wohnverbundes für Menschen mit geistiger Behinderung. Seit 2000 ist er als Betriebsleiter für die operativen Geschäftsbereiche der PariMobil gGmbH verantwortlich. Darüber hinaus berät er Pflegeeinrichtungen und psychosoziale Organisationen. Christoph Abrahamczik, Betriebsleitung
Digitale Transformation in der Pflege
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6 Die Gründer der KONNEX GmbH kommen ursprünglich aus der Gesundheits- und Krankenpflege. Die Software IQ dient der Steuerung und Optimierung von Qualitätsmanagementsystemen. Die Kenntnisse über die Komplexität von QM-Systemen und die verantwortlich Mitarbeitenden haben die Gründer in optimierte, schlankere Prozesse und transparente Softwareabläufe integriert. Die Lösung ist für mobile Endgeräte vorbereitet und dadurch von allen Beteiligten (QM-Beauftragte, Geschäftsleitung, Mitarbeitende) überall einsehbar. In 2019 werden die ersten Kunden in der stationären Altenpflege mit der Softwarelösung IQ arbeiten. Konnex wurde 2018 für die START-UP CHALLENGE 2018 nominiert.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR KONNEX GmbH | 2017
GRÜNDERTEAM Dennis Hartmann, Qualitätsmanagementauditor, Unternehmensberater Bastian Haase, Qualitätsmanager, Unternehmensberater
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE
TECHNOLOGIE(N)
Eine qualitativ hochwertige Versorgung zu leisten ist ein intrinsisch motiviertes Ziel der Versorgungspraxis in den Gesundheitsberufen und zugleich gesetzlicher Anspruch. Einrichtungen des Gesundheitswesens sind dazu verpflichtet, ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem aufzubauen und dieses als Instrument zur nachhaltigen Steuerung der Einrichtung aufrechtzuerhalten. Unsere Software IQ ist speziell für die Bedarfe im Gesundheitswesen entwickelt. Sie bündelt Ressourcen und generiert Zeit für wertschöpfende Tätigkeiten.
Die Intelligent Quality – IQ – Software wurde mit der Skriptsprache PHP entwickelt. Diese bietet die Möglichkeit, dynamische Webanwendungen gut darzustellen. Des Weiteren zeichnet sich PHP durch breite Datenbankunterstützung und gute Internetprotokolleinbindungen aus. Es ist uns hierdurch möglich, dass Mitarbeiter ihre relevanten QM-Daten am PC, Tablet oder am Smartphone öffnen können. Somit ist eine Integration in den Arbeitsalltag gegeben.
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG Die KONNEX GmbH vertreibt eine Software zur QM-Dokumentenlenkung, Geräteverwaltung, Fehler-/Beschwerdeerfassung, Erhebung von Fortbildungen und einem Maßnahmenplan. Diese einzelnen Anwendungen sind modular aufgebaut und für die Nutzung auf mobilen Endgeräten optimiert. Jeder Mitarbeiter kann sich individuell anmelden und erhält dann eine personalisierte Übersicht der von ihm auszuführenden Aufgaben in den einzelnen Modulen. Dies wird mittels eines Ampelschemas visualisiert.
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Die Software kann in einer Cloud auf unseren Servern gehostet oder auf vorhandenen Servern beim Kunden installiert werden. Hierfür werden im Vorfeld spezifische Systemvoraussetzungen abgesprochen.
FORSCHUNGSPARTNER keine
ANWENDUNGS-/RESEARCH PARTNER Unsere Software wird gemeinsam mit den Kunden weiterentwickelt. U. a. ist hierfür ein jährliches gemeinsames Usertreffen geplant, bei dem Neuerungen der Software vorgestellt und Erfahrungen im Umgang mit der Software ausgetauscht werden können..
MARKTEINFÜHRUNG Die Markteinführung erfolgte im Juni 2018. Derzeit arbeiten schon über 3.000 zufriedene User mit der Softwarelösung IQ.
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER Die Finanzierung wurde in der Anfangsphase durch die Gründer eigenfinanziert. Dies wurde dann durch eine Finanzierung des Start-up-Centers der Hamburger Sparkasse unterstützt. Ab dem September 2018, nachdem die Software schon ausgeliefert wurde, konnte ein branchenfremder Investor mit einer Minderheitsbeteiligung gefunden werden. Dieser wurde involviert, da somit ein schnelleres Wachstum und Funktionalitäten für größere Einrichtungen umgesetzt werden konnten.
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER Die Kosten für den Anwender setzten sich aus einer Überlassungslizenz und einer jährlichen Pflegeund Wartungsgebühr zusammen. Die Kosten werden anhand der Mitarbeiteranzahl und Standorte berechnet.
KOSTENTRÄGER Die Einrichtung selbst.
REFERENZEN Ein Auszug unserer Referenzkunden: • Krankenhaus Brake, https://www.krankenhaus-brake.de • Krankenhaus St. Elisabeth gGmbH, http://www.krankenhaus-damme.de • Lebenshilfe, https://lebenshilfe-he-wf.de • Kinderwunsch Aalen, https://kinderwunsch-aalen.de • Fertilitycenter Berlin; https://www.fertilitycenterberlin.de
ANSPRECHPARTNER Dennis Hartmann Bastian Haase Email [email protected] Phone 040/5247905-60 Web www.konnex.gmbh Social Media KONNEX.GmbH (Facebook) KONNEX GmbH Hamburg (Xing)
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Start-up 6 | Konnex – Intuitives Qualitätsmanagement
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„Erreichen Sie eine nachhaltige, mitarbeiterorientierte und ressourcenschonende Steuerung Ihres QM-Systems.“
Hintergrund Wir sind ein junges Hamburger Start-up, welches im September 2017 gegründet wurde. Durch eine Finanzierung des Start-up-Centers der Hamburger Sparkasse war es möglich, gerade in der Startphase auf einen Investor zu verzichten. Die Gründer haben die GmbH somit aus Eigenmitteln finanziert. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde ein weiterer Gesellschafter hinzugezogen, da somit eine Weiterentwicklung für Kunden mit mehr Mitarbeitern und Standorten schneller fokussiert werden konnte. Bedingt durch die hohen gesetzlichen und behördlichen Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem sowie den großen Wettbewerb im Gesundheitswesen sind Einrichtungen dazu verpflichtet, ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem aufzubauen und dieses als Instrument zur nachhaltigen ManagementSteuerung aufrechtzuerhalten. Die KONNEX GmbH hat sich aus ihrer jahrelangen Erfahrung auf die Belange des Gesundheitswesens spezialisiert und hierfür eine unkomplizierte und anwenderfreundliche Software entwickelt, mit der die Anforderungen an ein Qualitätsmanagement ressourcenschonend umgesetzt werden können. Die Software haben wir mit einer Hamburger Softwarefirma nach SCRUM, einer Methode des agilen Projektmanagements, innerhalb von 9 Monaten entwickelt. Derzeit stehen dem User bis zu fünf Module zur Verfügung. Die ersten Kunden arbeiten seit Juni 2018 erfolgreich mit der Software und wir können bis jetzt schon >3.000 User verzeichnen. Zu den zufriedenen Kunden zählen u.a. Kinderwunschzentren, Krankenhäuser und Einrichtungen/Werkstätten für behinderte Menschen. Diverse Einrichtungen aus dem Altenpflegebereich haben aktuell ein großes Interesse an der Softwarelösung und werden in 2019 mit der QM-Software IQ arbeiten. Als strategische Kooperation fokussieren wir gerade eine Kooperation mit einem etablierten Anbieter im Arbeitsfeld der ambulanten und sta-
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Start-up 6 | Konnex – Intuitives Qualitätsmanagement
Startmaske mit Ampelschema rechts: Übersicht des zentralen Maßnahmenplans © KONNEX GmbH
tionären Altenhilfe. Hierdurch wird angestrebt, dass die Anwender beider Systeme nur einen Login durchführen müssen und somit ohne Umwege ihren Nutzen aus beiden Systemen ziehen. Derzeit sind insgesamt fünf Mitarbeiter für die KONNEX GmbH tätig. Die Weiterentwicklung erfolgt ferner mit einem spezialisierten Dienstleister.
Die Software Die KONNEX GmbH vertreibt eine Software zur QM-Dokumentenlenkung, Geräteverwaltung, Fehler- und Beschwerdeerfassung, Fortbildung- und Seminarverwaltung und einem einheitlichen Maßnahmenplan. Diese einzelnen Anwendungen sind modular aufgebaut und für die Nutzung auf mobilen Endgeräten optimiert. Jeder Mitarbeiter kann sich individuell anmelden und erhält dann eine personalisierte Übersicht der von ihm auszuführenden Aufgaben in den einzelnen Modulen. Dies wird mittels eines Ampelschemas visualisiert. Somit ist auf den ersten Blick ersichtlich, was der einzelne Mitarbeiter zu erledigen hat. Personen mit bestimmten Berechtigungen (Heimleiter, Geschäftsführer, Führungskräfte, QMB etc.) erhalten eine Gesamtübersicht der ausstehenden Aufgaben mit entsprechenden Eskalationsstufen. Somit ist stets gewährleistet, dass die ent-
Digitale Transformation in der Pflege93
sprechenden Vorgesetzten über den aktuellen Stand des Qualitätsmanagementsystems informiert werden. Ziel ist es, dass Kunden alle Module erwerben, da diese miteinander verknüpft sind und somit die nachhaltige Steuerung eines funktionierenden Qualitätsmanagementsystems gewährleistet ist. Hierbei stellt die Dokumenten-Management-Software (DMS) das Hauptmodul dar, dieses bildet mit dem Maßnahmenmodul die Mindestabnahme und wird auf einem Server installiert (entweder beim Anwender oder per Hosting in Deutschland). Das DMS dient grundlegend der normgerechten (z. B. DIN EN ISO 9001:2015) Lenkung von QM-Dokumenten. Das hinterlegte Workflowmanagement unterstützt aktiv den Erstellungs- und Freigabeprozess. Durch die benutzerfreundliche Bedienoberfläche ist eine intuitive Bedienung der User gegeben. Somit ist stets gewährleistet, dass jeder Mitarbeiter auf die neusten internen Dokumente (Vorgaben zu Abläufen, Dienstanweisungen, Checklisten, Protokolle von Teamsitzungen etc.) sowie externen Dokumente (Leitlinien, Bedienungsanleitungen von Geräten, Gesetzestexte etc.) zugreifen kann. Für die Verwaltung von medizinischen Geräten steht ein eigenes Modul zur Verfügung. Hier werden die Geräte hinterlegt, Geräteeinweisungen dokumentiert und Laufzeiten von Kontrollen gesteuert. Des Weiteren können die Medizinprodukteverantwortlichen Mitarbeiter direkt beim virtuellen Gerät die Bedienungsanleitung und ggf. Wartungsberichte hinterlegen. Eine Einweisung in die Geräte wird digital per Unterschrift am Tablet dokumentiert und zielführend in die Software übertragen. Es wird zu dem Gerät eine Einweisungsliste als PDF abgelegt und die Maßnahmen zur Einweisung werden automatisch quittiert. Hierdurch wird der Ablauf im Unternehmen gestärkt und die gesetzlichen Vorgaben können eingehalten werden. Im Fortbildungsmodul werden alle (Pflicht-)Fortbildungen inkl. Fortbildungsintervall hinterlegt. Es können pro Fortbildung mehrere Termine geplant werden. Die Software erkennt, wer schon für eine Fortbildung angemeldet ist und wer teilgenommen hat. Eine Teilnahme wird auch in diesem Modul ressourcenschonend am Tablet bestätigt. Ebenfalls wird eine Teilnehmerliste als PDF abgelegt und die Maßnahmen zur Teilnahme an der (Pflicht-) Fortbildung werden automatisch quittiert. Somit kommt es zu keinen Übertragungsfehlern und die eingesparte Zeit kann für wertschöpfende Tätigkeiten am Patienten/Bewohner eingesetzt werden. Die Fehler- und Beschwerdeerfassung erleichtert mittels eines EDV-basierten Meldebogens die strukturierte Dokumentation und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen an ein funktionierendes Qualitätsmanagementsystem. Beschwerden werden von der Aufnahme bis zur Abarbeitung eingetragen und somit kundenorientiert bearbeitet. Beschwerden können nach Kategorien, Schweregrad, Bearbeitungsstand etc. ausgewertet werden.
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Start-up 6 | Konnex – Intuitives Qualitätsmanagement
Gleichzeitig können Fehler und/oder Beinahefehler erhoben und beispielsweise in Teambesprechungen dargestellt werden, um ein erneutes Auftreten zu vermeiden. Die Fehler können nach Kategorien, Schweregrad, Bearbeitungsstand etc. ausgewertet werden. Aus Fehler- und Beschwerdemeldungen können direkt Maßnahmen abgeleitet und Verantwortliche definiert werden. Alle abgeleiteten Maßnahmen der jeweiligen Module sowie individuelle Maßnahmen (aus Projekten, Audits, Begehungen von Heimaufsicht und MDK sowie von Ämtern) werden im Maßnahmenmodul dargestellt und können dort auch bearbeitet werden. Hier können Verantwortlichkeiten und Termine definiert und entsprechende Bewertungen des Umsetzungsstandes dokumentiert werden. Eine detaillierte Filterfunktion ist ebenfalls vorhanden. Eine aktuelle Übersicht der Maßnahmen und des Bearbeitungsstandes wird auch hier durch das Ampelschema dargestellt.
Firmengründer Dennis Hartmann ist seit dem 01. März 2018 vollumfänglich als Geschäftsführer in die KONNEX GmbH gewechselt. In einem Angestelltenverhältnis leitete er vorher das Qualitätsmanagement eines Akutkrankenhauses mit 244 Planbetten und war somit in jeglichen Aspekten des Qualitäts-, Projekt-, Risiko- und Fehlermanagements Ansprechpartner für ca. 800 Mitarbeiter. Unterstützend durch seine vorherigen leitenden Positionen in der Pflege konnte er seine fachliche, methodische, soziale und personale Kompetenz stetig erweitern. Durch einen ca. zweijähDennis Hartmann, rigen Aufenthalt in der Schweiz hat er die Möglichkeit erhalten, Geschäftsführer einen Einblick in das schweizerische Gesundheitssystem zu bekommen und sein berufliches Netzwerk zu erweitern. Des Weiteren war Herr Hartmann Inhaber der Firma KONNEX (Auditierung/Beratung/Coaching) (bis Dezember 2017), diese wurde Anfang 2018 in die KONNEX GmbH integriert. Hieraus ist er für die TÜV NORD CERT GmbH und die ClarCert GmbH als leitender Auditor für Qualitätsmanagementsysteme u. a. mit dem Scope 38 (Gesundheitswesen) tätig. Sein Einsatzgebiet erstreckt sich auf die gesamte Bundesrepublik Deutschland und die Schweiz. Aufbauend darauf ist er als Unternehmensberater im Gesundheitswesen tätig und unterstützt unsere Kunden beim Aufbau und/oder der Aufrechterhaltung eines Qualitätsmanagementsystems sowie bei jeglichen weiteren Projekten.
Digitale Transformation in der Pflege95
Seine berufsbegleitenden Studiengänge (Management für Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Abschluss: B.A.; Management für Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Abschluss: M.A.) haben ihm ermöglicht, einen umfassenden Einblick in die Abläufe und Struktur des Gesundheitswesens zu bekommen. Des Weiteren hat er sich bei der TÜV-Nord Akademie zum Qualitätsmanagementbeauftragten, Qualitätsmanager und darauf aufbauend zum Qualitätsmanagementauditor ausbilden lassen. Bastian Haase ist seit dem 01. Januar 2018 vollumfänglich als Geschäftsführer für die KONNEX GmbH tätig. Er hat im strategischen Qualitätsmanagement eines Gesundheitskonzernes gearbeitet und im Team ca. 150 Einrichtungen in ganz Deutschland betreut. Hauptsächlich zählten hierzu Krankenhäuser (Regel-, Maximalversorger), Psychiatrien, Rehabilitationseinrichtungen und MVZs. In dieser Position war er in jeglichen Aspekten des Qualitäts-, Projekt-, Risiko- und Fehlermanagements Ansprechpartner für die Qualitätsmanagementbeauftragten/Qualitätsmanagementkoordinatoren der Bastian Haase, einzelnen Einrichtungen. Hierzu zählt auch die eigenständige Geschäftsführer Durchführung von Audits in unterschiedlichen Bereichen. Weitere Erfahrungen konnte Herr Haase als Leitung des Qualitätsmanagements eines Krankenhauses vom Deutschen Roten Kreuz mit 184 Betten, drei ambulanten Pflegediensten und zwei Senioreneinrichtungen erlangen. Für einen privaten Pflegeheimbetreiber hat er im Zentralen Qualitätsmanagement gearbeitet und dort 22 Pflegeheime nach dem BeneVit-Hausgemeinschaftskonzept deutschlandweit betreut. Durch sein duales Studium (Ausbildung: Gesundheits- und Krankenpflege; Studium: Richtung Pflegewissenschaft; Abschluss: B. A.) und sein danach erfolgtes berufsbegleitendes Studium (Management für Pflege- und Gesundheitseinrichtungen, Abschluss: M. A.) hat er einen umfassenden Einblick in die Abläufe im Gesundheitswesen erhalten. Des Weiteren hat Herr Haase sich bei der TÜV-Nord Akademie zum Qualitätsmanagementbeauftragten und darauf aufbauend zum Qualitätsmanagement-Auditor ausbilden lassen. Seine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse vertieft er gerade in einem MBA-Studium an der Universität Hamburg (Abschluss MBA Gesundheitsmanagement; voraussichtlich Mai 2019).
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Start-up 6 | Konnex – Intuitives Qualitätsmanagement
Der Referenzpartner: St. Elisabeth Krankenhaus Damme Das St. Elisabeth Krankenhaus Damme ist stets bestrebt, die internen Prozesse und Abläufe im Sinne der Patienten und Mitarbeiter zu optimieren. Hierfür werden die bestehenden Gegebenheiten regelmäßig evaluiert und gefestigt sowie neue Leistungsschwerpunkte aufgebaut. Hierzu besteht seitens der Krankenhausleitung sowie aller Mitarbeiter ein hohes Maß an Innovationsbereitschaft. Aus diesem Grund ist es im Dammer Krankenhaus sehr gut möglich, neue Verfahren einzuführen und diese durch Digitalisierungsprozesse zu unterstützen. Diese Projekte werden strukturiert vorbereitet, abgearbeitet und nachbetreut. Die Vorgaben eines umfassenden Projektmanagements werden stets beachtet. Jegliche übergreifenden Projekte werden durch die Krankenhausleitung initiiert und entsprechend gesteuert. Größtenteils wird das Qualitätsmanagement mit der Steuerung der Projekte betraut und koordiniert die entsprechenden Tätigkeiten und Fristen mit den Beteiligten. Bedingt durch den Anspruch der interessierten Parteien wie den Patienten, Mitarbeitern, Kostenträgern und Gesetzgeber ist es für das Krankenhaus besonders wichtig, effiziente und effektive Strukturen vorzuhalten. In der heutigen schnelllebigen Zeit, durch den Kostendruck und in Verbindung mit der stetigen Digitalisierung ist
Neubau des St. Elisabeth Krankenhauses Damme mit pflegerischen Stationen und Funktionsabteilung © KONNEX GmbH
Digitale Transformation in der Pflege97
es unabdingbar, sich auf anwenderfreundliche und ressourcensparende Softwarelösungen zu fokussieren. Das Krankenhaus ist bestrebt, solche Lösungen zu implementieren und für die tägliche Praxis der Mitarbeiter einzusetzen. Es wurde schon eine Vielzahl von guten Softwarelösungen eingeführt, die den Mitarbeitern das tägliche Doing erleichtern und somit auch den Patienten zugutekommen. Die Krankenhausleitung und die Autorin sind vom Nutzen eines strukturierten und nachhaltig gesteuerten Qualitätsmanagementsystems überzeugt. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Krankenhaus nach einer entsprechenden Softwarelösung gesucht. Die bisher genutzte Softwarelösung hat nur einen kleinen Teil des QM-Systems bedient und ist auch nicht auf allzu große Akzeptanz der Mitarbeiter gestoßen. Der Softwaremarkt im Gesundheitswesen hat bis vor Kurzem noch kein umfängliches System zur Steuerung der wesentlichen QM-Schwerpunkte hervorgebracht. Durch den Kontakt zu einem der Geschäftsführer der KONNEX GmbH konnten sich die Verantwortlichen des Dammer Krankenhauses davon überzeugen, dass es eine Softwarelösung gibt, die aktuell wesentliche Kernelemente des Qualitätsmanagements abbilden kann und perspektivisch noch weitere Elemente dazubekommen wird. Aus diesem Grund und in Verbindung mit der praktischen QM-Expertise der beiden Geschäftsführer der KONNEX GmbH hat sich das St. Elisabeth Krankenhaus Damme für die Anschaffung der Softwarelösung IQ – Intelligent Quality entschieden. Die Autorin verweist auf das Alleinstellungsmerkmal, dass die Software IQ ein praxisorientiertes und anwenderfreundliches QM-Tool ist, welches von Fachleuten aus jahrelanger QM-Erfahrung heraus entwickelt worden ist und auch entsprechend weiterentwickelt wird. Der bisherige Implementierungsprozess hat sich seitens der KONNEX GmbH als sehr kundenorientiert präsentiert. Im Rahmen der Präsentation und Angebotsphase wurden die Systemvoraussetzungen stets offen kommuniziert und den Verantwortlichen schriftlich zur Verfügung gestellt. Die Phase der Installation lief ebenfalls reibungslos, da jegliche möglichen Stolpersteine im Vorfeld besprochen worden sind und somit auch keine unerwarteten Kosten entstanden sind. Das Dammer Krankenhaus hat sich für die Installation auf den internen virtuellen Servern entschieden. Das externe Hosting wäre auch eine interessante Variante gewesen, aber da das Krankenhaus über ausreichende Serverkapazitäten verfügt, ist die Entscheidung auf die interne Variante gefallen. Die QM-Abteilung des Dammer Krankenhauses hat eine fachliche Anwenderschulung durch die Geschäftsführer der KONNEX GmbH erhalten. Somit konnten alle wichtigen Funktionen besprochen und getestet werden. Dies wurde durch einen Testzugang und regelmäßigen Austausch untermauert. Die QM-Abteilung befindet sich aktuell im Vorbereitungsprozess auf ein Rollout für das gesamte Krankenhaus. Es werden alle Mitarbeiter mit den entsprechenden Berechtigungen ausgestattet, erste
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Start-up 6 | Konnex – Intuitives Qualitätsmanagement
Dokumente angelegt, Geräte hinterlegt, Fortbildungen geplant und erste Maßnahmen aus Audits und Begehungen gesteuert. Somit kann man nach den ersten Monaten der Nutzung abschließend feststellen, dass die Software IQ anwenderfreundlich und übersichtlich aufgebaut und den Mitarbeitern einen einfachen Überblick über die Aufgaben im QM-System gibt. Dies geschieht durch das individuell visualisierte Ampelschema pro Mitarbeiter und Modul. Die Erinnerungs- und Eskalationsfunktion bietet den Mitarbeitern eine gute Hilfestellung bei der Erledigung ihrer Aufgaben und stellt für die QM-Abteilung, die Bereichsleitungen, die Chefärzte und die Krankenhausleitung eine sehr gute Übersichtsfunktion über alle Aufgaben im QM-System dar. Somit wird jeder Mitarbeiter stets über die aktuell relevanten Aufgaben, Dokumente und Termine informiert und kann sich hauptsächlich auf die Arbeit am Patienten und die wertschöpfenden Arbeiten konzentrieren.
Über die Einrichtung Das Krankenhaus befindet sich in kirchlicher Trägerschaft, beschäftigt ca. 800 Mitarbeiter und ist im Landkreis Vechta verortet. Die aktuell 244 Planbetten werden für Patienten der Schwerpunktbereiche Gynäkologie- und Geburtshilfe mit zertifiziertem Endometriosezentrum, Orthopädie inklusive zertifiziertem EndoProthetikZentrum, Unfallchirurgie mit zertfiziertem Traumanetzwerk, Neurologie inkl. zertifizierter Stroke Unit und neurologischer Frührehabilitation Phase B, Neurochirurgie, Innere Medizin (Gastroenterologie und Kardiologie) sowie Allgemein- und Viszeralchirurgie vorgehalten. Annabell Ronnebaum ist gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin und war nach ihrer Ausbildung auf einer internistischen Station mit dem Schwerpunkt suchtkranker Patienten tätig. Bedingt durch ihr hohes QM-Bewusstsein ist Frau Ronnebaum dann relativ zeitnah ins zentrale Qualitätsmanagement gewechselt und war dort am Aufbau wesentlicher QM-Strukturen beteiligt. Um ihre Kompetenzen im Bereich des Qualitätsmanagements noch weiter auszubauen, hat sie am Qualifizierungsprogramm der TÜV-NORD Akademie teilgenommen und sich zur Qualitätsbeauftragten sowie als Qualitätsauditor ausbilden lassen. Unterstützend hierzu hat Frau Ronnebaum berufsbegleitend den Bachelorstudiengang Pflegemanagement an der Hochschule Osnabrück absolviert.
Digitale Transformation in der Pflege
Annabell Ronnebaum, Qualitätsmanagerin
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INTERVIEW mit Heide Grimmelmann-Heimburg, Geschäftsführerin und Nicole Fiedler, Marketing, Klinikum Wahrendorff, Sehnde
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ie Interviews wurden von Thomas Bade geführt. Mit seinen Einleitungen beschreibt er auch seine persönliche Faszination für die Innovationskultur in der Sozialwirtschaft. Kurz vor der Entstehung zu diesem Buch war ich immer noch auf der Suche nach einer interessanten Referenzeinrichtung aus dem Segment Health & Care. FünHeide GrimmelNicole Fiedler, dig wurde ich auf dem Social Innovamann-Heimburg, Marketing tion Center (Mitgründer u. a. Vincentz Geschäftsführerin Network), wo ich Frau GrimmelmannHeimburg, Geschäftsführerin und Nicole Fiedler, Marketing im Klinikum Wahrendorff, traf. Die unkonventionelle Einstellung gegenüber Veränderungen in der Sozialwirtschaft hat mich dann doch überrascht. Je verrückter, desto besser ... Die Aufgabenvielfalt und deren Komplexität erscheinen für einen Erstbesucher Ihrer Homepage kaum durchdringbar. Könnten Sie für das Klinikum Wahrendorff ein Mission Statement in nicht mehr als drei Sätzen zusammenfassen? Heide Grimmelmann-Heimburg: Wir sind ein Komplexanbieter im Bereich seelische Gesundheit und setzen auf eine ganzheitliche Verantwortung dem Einzelnen gegenüber. Hierfür haben wir eine Unternehmensstruktur aufgebaut, die für jeden ein passendes Angebot vorhält. Damit sind wir deutschlandweit einzigartig. So haben wir zum Beispiel die erste Tagesklinik für Männer eröffnet und eine einmalige Tagesstruktur für die Eingliederungshilfe geschaffen.
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Interview
Das Gesundheitswesen sowie die Sozialwirtschaft scheinen in jüngster Zeit von vier Themenblöcken „gelenkt zu sein“: 1. Sparen 2. Fachkräftemangel 3. Digitalisierung 4. Innovationskultur. In welches Ranking würden Sie diese Themenblöcke, wenn diese so zutreffen, setzen? Heide Grimmelmann-Heimburg: Ich glaube, wir sind oft zu pessimistisch und versperren uns den Blick für eine einfache Lösung. Fachkräfte kommen, wenn Unternehmen innovativ und wertschätzend sind, und manche innovative Idee führt dann auch noch zu Einsparungen. Mein Ranking lautet deshalb: 1. Innovation, 2. Digitalisierung, 3. Fachkräfte und 4. Sparen. Begriffe wie Design Management, Design Lab oder Innovationskultur gehören in der Regel nicht zum Vokabular eines Klinikums. Was hat Ihre Einrichtung bewogen, hierfür sogar einen eigenen Stellenbereich zu definieren? Heide Grimmelmann-Heimburg: Wir haben erkannt, dass die wahren Potenziale im Unternehmen und in seinen Mitarbeitern liegen. In diesem Fall haben wir Frau Fiedler kennengelernt und mit ihr die Methode des Design Thinking mit allem, was Menschen kreativ macht und ein ungebremstes Ideenwachstum fördert. Wir wissen, dass jede Veränderung mit dem Mut beginnt, sich vorzustellen, dass es auch anders sein könnte als sonst und im Gesundheitswesen üblich. So schaffen wir Raum, in dem sich bestehende und neue Teams begegnen und ihr Wissen und Können zusammenführen, um daraus Neues zu entwickeln. Frau Fiedler, Sie haben in Hannover den Master in Design und Medien erworben. Haben Sie bei Ihren beruflichen Planungen an eine Tätigkeit in einem Klinikum gedacht? Nicole Fiedler: Meine Arbeit war schon immer an den Bedürfnissen des Menschen orientiert. Ich war stets dort unterwegs, wo das Anderssein und Andersdenken dazu gehörte. Die Psychiatrie fand ich daher sehr spannend. Mir war von Anfang an bewusst, dass es im Gesundheitswesen viel Innovationspotenzial gibt. Wie würden Sie Ihren Designanspruch in Bezug auf das Klinikum, seine Mitarbeiter, Patienten und Bewohner zusammenfassen? Nicole Fiedler: Nach der Übernahme von Herrn Dr. Wilkening vor 25 Jahren gibt es nichts, was nicht besser geworden ist. Auch der Anspruch ist geblieben: Durch eine empathische Herangehensweise Bedürfnisse einzelner Zielgruppen erkennen. Das kann man nur, wenn man die Zielgruppen mit einbezieht und hinter die Kulissen schaut. Meine Einschätzung ist, dass sich Wahrendorff rasant verändert, weiterentwickelt und ständig neuen Bedürfnissen anpasst. Dafür ist das Engagement des Einzelnen gefragt.
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Könnten Sie uns bitte aktuelle Vorhaben oder auch Ergebnisse Ihrer Arbeit vorstellen? Nicole Fiedler: Viele Veränderungen sind im Prozess, werden ständig hinterfragt und angepasst. Nicht alle Ergebnisse lassen sich so schön sichtbar machen, wie das Vorher-Nachher eines Corporate Designs. Vorhaben und Ergebnisse zeigen wir daher am liebsten vor Ort. Das Stichwort Digitalisierung ist bei Ihnen nicht nur bekannt, sondern wird unter anderem auch in der Forschungsabteilung des Klinikums bearbeitet. Wo sehen Sie hier die Kernaufgaben und wie binden Sie die Teams der unterschiedlichen Bereiche ein? Heide Grimmelmann-Heimburg: Aktuell befinden wir uns eher auf dem Niveau der Digitalisierung von analogen Prozessen und nicht im Bereich der disruptiven Geschäftsmodelle. Unsere Ärzte haben auf ihren mobilen Endgeräten Apps zur Medikamentensicherheit und zur Überprüfung von Wechselwirkungen. Die Pflegedokumentation geschieht papierlos, auch Bestellprozesse werden digital abgebildet. Das schafft neue Zeitressourcen, stellt aber gerade ältere Mitarbeiter vor große Herausforderungen. Hier müssen die Leitungskräfte ihre Teams mitnehmen, in unterschiedlichem Tempo an die Themen und Arbeitsweisen heranführen und sie für neue Techniken begeistern. Eine Frage an Sie beide: Start-ups aus Technologie, Service und Produktdesign beherrschen mittlerweile fast alle Fernsehformate. Wie schätzen Sie Nutzen und Wirkung dieser hin und wieder ungewöhnlichen Entrepreneure ein? Heide Grimmelmann-Heimburg: Ich glaube, dass diese Formate teilweise sehr gestellt sind und trotzdem den Mut einzelner fördern, etwas zu entwickeln und an einer Idee weiterzuarbeiten. Letztlich hat sich aber auch gezeigt, dass nur diejenigen erfolgreich sind, die für ihr Produkt oder ihre Idee brennen. Nicole Fiedler: Und es sind in diesen Formaten doch die verrückten Ideen, die am spannendsten erscheinen. Je ungewöhnlicher, desto besser. Ein Unternehmen wie das Klinikum Wahrendorff hat im übertragenen Sinn permanent Baukräne vor der Tür. Neben Neubauten gilt es sicher auch den sogenannten Bestand nicht aus dem Auge zu verlieren. Binden Sie hierbei Beteiligte aus dem Unternehmen im Sinne des partizipativen Designs mit ein? Heide Grimmelmann-Heimburg: Ja, das tun wir! Ideen entstehen auf unterschiedlichen Ebenen. In interdisziplinären Arbeitsgruppen, bei einzelnen Mitarbeitern oder auf Leitungsebene. Die Ergebnisse werden diskutiert und auf Praxistauglichkeit geprüft. Auch einen Austausch über das Unternehmen hinaus sehen wir dabei als existenziell.
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Interview
Entrepreneurship und Intrapreneurship prägten – fast schon historisch – die Innovationskultur vieler Unternehmen aus der Digitalwirtschaft. Welche Attribute dieser Kultur würden Sie gerne adaptieren? Heide Grimmelmann-Heimburg: Ich glaube, dass man Mitarbeiter ernst nehmen muss. Das heißt, Verantwortungsbewusstsein, eigenverantwortliches Handeln, Mitdenken und aktives Gestalten des Unternehmens zu fördern. Das wiederum geht nur mit einer gewissen Innovationskultur und Führungskräften, die diese fördern. Dazu gehört aber auch, von anderen zu lernen und ihre Ideen weiterzuentwickeln. Nicole Fiedler: Wir sind dran an der Gestaltung eines flexiblen Arbeitsumfeldes und flexibler Arbeitsmodelle, um dadurch auch Flexibilität im Kopf zu fördern. Welche Idee müsste ein Start-up (extern oder intern) mitbringen, um schon morgen bei Ihnen einen Termin zu bekommen? Heide Grimmelmann-Heimburg: Da sind wir offen, je verrückter desto besser. Es macht keinen Sinn, Ideen an dieser Stelle einzuschränken, ich bin gespannt, was kommt. Wagen wir gemeinsam einen Blick in die Zukunft. Klinikum Wahrendorff im Jahre 2030. Was hat sich geändert? Welche Szenarien Ihrer Innovationsarbeit konnten Sie für Mitarbeitende und Kunden umsetzen? Heide Grimmelmann-Heimburg: Sicher werden wir immer noch als Komplexanbieter für seelische Gesundheit tätig sein und uns in vielen Bereichen verändert und verbessert haben. Mit Sicherheit sind wir auch digitaler geworden und haben manche verrückte Idee in die Tat umgesetzt. Nicole Fiedler: Und wir werden wohl auch dafür gesorgt haben, dass die gesellschaftliche Akzeptanz für psychische Erkrankungen und Anderssein in der Öffentlichkeit weiter gesteigert wurde. Heide Grimmelmann-Heimburg ist seit dem Jahr 2013 als Geschäftsführerin für das Klinikum Wahrendorff verantwortlich. Ihren beruflichen Werdegang begann sie mit einer Ausbildung als Krankenschwester. Im Anschluss studierte Frau GrimmelmannHeimburg in Osnabrück Betriebswirtschaft und Gesundheitswesen/Krankenpflegemanagement. Nach erfolgreich abgeschlossenem Studium begann sie bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC. Danach wechselte sie zur Rhön Klinikum AG, wo sie zunächst die Mittelweserkliniken in der Position der Geschäftsführung vertrat und zuletzt als Geschäftsführerin im Klinikum Hildesheim tätig war. Nicole Fiedler wurde 2016 im Klinikum Wahrendorff angestellt und ist seitdem für den Bereich Marketing und Ideenentwicklung verantwortlich. Sie zog im Jahr 2008
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Hauptsitz des Klinikum Wahrendorff in Ilten bei Hannover © Fotograf: Martin Bargiel
für ihr Bachelorstudium im Bereich Produktdesign nach Hannover. Anfang 2015 schloss sie ihr interdisziplinäres Masterstudium in Design und Medien ab. Schon im Studium moderierte Frau Fiedler internationale Design Thinking Workshops, unter anderem im Zuge ihrer Masterarbeit während eines sechsmonatigen Aufenthalts am Institut Seni Indonesia in Yogyakarta.
Über das Unternehmen Das Klinikum Wahrendorff ist das Fachkrankenhaus für die Seele und eine große Einrichtung der Eingliederungshilfe. Der Stammsitz liegt östlich von Hannover in Sehnde mit den beiden Standorten Ilten und Köthenwald. Mit der Psychiatrisch-Psychosomatischen Klinik Celle betreibt das Klinikum Wahrendorff ein zweites Krankenhaus. Die Kliniken bieten ambulante, teilstationäre und vollstationäre Versorgung in der Akutpsychiatrie, Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie. Die Eingliederungshilfe ermöglicht Wohn- und Lebensperspektiven für Menschen mit seelischen, geistigen und/oder Mehrfachbehinderungen in Hannover und der Region. Das Gesamtklinikum hat 344 Krankenhausbetten und 275 teilstationäre Plätze. In den Heimbereichen werden 1.100 Bewohner versorgt. Das Klinikum Wahrendorff ist mit 1.500 Mitarbeitern und 90 Ausbildungsplätzen der größte Arbeitgeber und einer der wesentlichen Ausbildungsbetriebe in der Region. Mehr unter www.wahrendorff.de
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Interview
7 Die Lindera Sturz App darf wohl als der Newcomer des Jahres 2018 beschrieben werden. Die einfach und intuitiv zu bedienende App „verrät“ die Komplexität in der Entwicklung der algorithmischen Werkzeuge. Zudem gelang es dem Team, das Werkzeug in beststehende Systemanwendungen der Altenpflege einzubinden. Mittlerweile gibt es erste Gespräche für internationale Anwendungen bis nach Brasilien. Nicht wirklich überraschend: Lindera wurde mit dem Award „Winner START-UP CHALLENGE 2018“ ausgezeichnet.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR Lindera GmbH | 2017
GRÜNDERIN Diana Heinrichs, Geschäftsführerin
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE Folgen von Stürzen bei Senioren sind einer der größten Kostenblöcke für Pflegesysteme weltweit. Krankenkassen und Pflegeeinrichtungen setzen daher flächendeckend verstärkt auf Prävention – und digitale Lösungen, die angesichts von Fachkräftemangel, einer alternden Bevölkerung und Landflucht autark für jede Wohn- und Pflegeform funktionieren. Wir unterstützen Pflegekräfte, indem wir den Expertenstandard Sturzprophylaxe digital umsetzen.
Gangbildanalysen senken das Sturzrisiko bei Senioren nachweislich um mindestens 50 %. Unser Test an sich geht ganz einfach mit dem eigenen Smartphone: 30 Sekunden Video vom gehenden Menschen aufnehmen, einen psycho-sozialen Test in der App ausfüllen, Analyse erhalten – fertig. Partner wie C&S integrieren unsere Analysen bereits automatisch in ihr System. Der Lindera Mobilitätstest ist ein zertifiziertes Medizinprodukt Klasse 1.
TECHNOLOGIE(N) Mit dem Mobilitätstest sind wir die ersten, die die 3D-Gangbewegung mit der einfachen Smartphone-Kamera nach den med. Standards und gesetzlichen Vorgaben analysieren. Wir nutzen künstliche Intelligenz, um das diagnostische Auge des Arztes und der Pflegefachkraft digital zu übersetzen – Patentanmeldung läuft. Der Vorteil darin ist eine objektive Einstufung, reibungslosere und digitale Dokumentation – ohne Anschaffungskosten für Hardware. Somit erhalten Einrichtungen und Pflegeberater eine Prozessoptimierung, Zeitersparnis und ein systematisches Qualitätsmanagement.
FORSCHUNGSPARTNER
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Charité – Universitätsmedizin Berlin
ANWENDUNGS-/RESEARCH PARTNER REFERENZEN
• Malteser Deutschland gGmbH, bundesweit
• Malters Deutschland gGmbH
• Charité – Universitätsmedizin Berlin
• Caritas Münster
• AOK Nordost, Berlin
• Domicil Gotlindestraße Berlin
• C&S Computer & Software GmbH
• AOK Nordost
• Fexcom GmbH
• Vinzenz Gruppe • DRK Güstrow
MARKTEINFÜHRUNG Realisiert: Seit Anfang 2018 von Rostock bis Wien live. Seit August 2018 in den App Stores verfügbar“.
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER • EXIST Gründerstipendium • Eigener Vertrieb • Rheingau Founders als Investoren
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER Die App steht kostenlos in den App Stores zum Download zur Verfügung. Für Nutzung und Datenschutz schließt Lindera einen Vertrag mit den Leistungserbringern und Kostenträgern.
ANSPRECHPARTNER KOSTENTRÄGER Über den Leitfaden Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach § 5 SGB XI hat Lindera mit der AOK Nordost eine gesetzliche Grundlage für die Erstattung in stationären Pflegeeinrichtungen entwickelt und umgesetzt. Weiterhin erstatten verschiedene Kassen die Mobilitätsanalyse im Rahmen der Pflegeberatung.
Diana Heinrichs Email [email protected] Phone 030-12085471 Web www.lindera.de Facebook: https://www.facebook.com/linderaDE Twitter: @LinderaDE Instagram: @linderade
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Start-up 7 | Lindera – Die Sturz App
„Wir brechen das Tabuthema Stürze im Alter mit künstlicher Intelligenz.“
Hintergrund Zehn Jahre lang besuchte meine Mutter in jeder Mittagspause meine Oma. Sie schaute nach dem Rechten und erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden. Oma war lange pflegebedürftig, konnte aber bis zuletzt gut allein zu Hause leben. Das lag einerseits am familiären Zusammenhalt und andererseits an Pfleger Michael, der jeden Morgen zu ihr kam. Diese verlässliche Pflege vor Ort war unersetzlich und hatte großen Anteil daran, dass meine Oma lange selbstbestimmt leben konnte. Doch auch dieses engmaschige Netzwerk konnte nicht verhindern, dass sie immer öfter stürzte. Die Gründe dafür waren vielfältig: Mal hatte sie zu wenig getrunken, mal war die Teppichkante im Weg, mal fehlte ihr schlicht die Kraft. Das ist ganz normal im Alter. Kritisch wird es jedoch, wenn wir nicht offen darüber sprechen und keine Gegenmaßnahmen ergreifen. Stürzen ist ein Tabuthema. Wer gibt schon gern zu, dass er nicht mehr so sicher auf den Beinen ist wie früher?
Stürze sind ein großes Risiko – für Senioren, Pflegefachkräfte und Versicherungen Etwa jeder dritte Mensch über 65 Jahre stürzt einmal im Jahr. Bei den über 80-Jährigen liegt die Quote sogar bei 50 Prozent. 10 bis 20 Prozent der Stürze führen internationalen Studien zufolge zu Verletzungen. 50 Prozent der Patienten erlangen ihre frühere Beweglichkeit nach einem Sturz nicht mehr zurück, 20 Prozent werden sogar ständig pflegebedürftig. Das ist nicht nur für die Senioren und ihre Angehörigen eine große Herausforderung, sondern auch für Pflegeeinrichtungen. Wer mit einer Fraktur im Krankenhaus liegt, hinterlässt in seiner Pflegeeinrichtung ein leeres Bett ohne Kostenerstattung, enormen, zusätzlichen Dokumentationsaufwand und Kostenforderungen von den Krankenkassen. Folgen von Stürzen bei Senioren sowie
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Start-up 7 | Lindera – Die Sturz App
So einfach geht das: Video vom Gang aufnehmen(links) – Hilfsmittel wie Rollator, Gehstock und selbst Rollstuhl – sind erlaubt
Psycho-sozialen Test in der App ausfüllen, Analyse erhalten – fertig © Lindera GmbH
© Lindera GmbH
die Aufwände für Reha- und Physiotherapien sind einer der größten Kostenblöcke für Versicherungen weltweit. Krankenkassen setzen daher flächendeckend verstärkt auf Prävention – und digitale Lösungen, die angesichts von Fachkräftemangel, einer alternden Bevölkerung und Landflucht autark funktionieren.
Digitale Technologien für moderne Pflege Genau hier setzt Lindera an: Wir haben das Unternehmen im Januar 2017 gegründet, um mittels moderner Technologie das individuelle Sturzrisiko älterer und in ihrer Mobilität eingeschränkter Personen zu reduzieren – gemäß Expertenstandard
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und Strukturmodell. Der Lindera Mobilitätstest per App ist ein CE-zertifiziertes Medizinprodukt Klasse I und ermöglicht es zum ersten Mal, die 3D-Gangbewegung mit einer einfachen Smartphone-Kamera aufzunehmen und zu analysieren: 30-sekündiges Video vom gehenden Menschen aufnehmen, einen psycho-sozialen Test in der App ausfüllen, Analyse und Vorschläge für Präventionsmaßnahmen erhalten – fertig. Die Ergebnisse lassen sich auch automatisch in die Pflegedokumentation, wie z. B. von C&S, integrieren. Damit werden präzise, objektive Bewegungsanalysen mit dem Handy möglich – an Ort und Stelle, im heimischen Wohnzimmer genauso wie in der Pflegeeinrichtung. Von dieser Technologie profitieren nicht nur Senioren und ihre Familien, sondern auch Pflegekräfte und Versicherungen: Wir helfen, Stürzen in der Altenpflege vorzubeugen, systematisieren die Dokumentation der Pflege, verringern Kosten und entlasten Angehörige wie Fachkräfte. Sturzprävention ist Pflicht und kann mehr als 50 Prozent der Folgekosten senken – dennoch beruhte sie bis dato auf einer analogen, rein subjektiven Einschätzung.
Lindera Mobilitätstest: Digitalisierung für die Zukunft der Pflege Was für den Nutzer sehr einfach ist, basiert im Hintergrund auf künstlicher Intelligenz: Wir nutzen Machine Learning, um das diagnostische Auge des Arztes und der Pflegefachkraft digital zu übersetzen. Nach 40 Jahren analogen geriatrischen Assessments ist es uns mit diesen Zukunftstechnologien gelungen, eine Gangbildanalyse via Handy-Kamera vorzunehmen und das geballte Wissen der Geriatrie anzuwenden. Hinter den Lindera-Algorithmen steht ein mittlerweile 12-köpfiges Team aus Data Scientists, Entwicklern, Psychologen und Rehabilitationswissenschaftlern. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Bewegungsanalyse weiterzuentwickeln. Medizinischer Kooperationspartner ist die Berliner Charité, Entwicklungspartner sind AOK Nordost und Malteser. Damit demokratisieren wir den Lindera Mobilitätstest und bringen die App in jedes Zuhause und Pflegeheim. Das eröffnet allein für Deutschland einen Nutzerkreis von 17 Millionen Senioren, für Europa sogar 74 Millionen. Nach Pilotprojekten von Rostock bis Wien, die wir erfolgreich in Folgeprojekte weiterentwickeln konnten, starten wir nun die internationale Zusammenarbeit mit der größten Krankenkasse Brasiliens – unsere App gibt es daher für iOS, Android und Windows Phone in deutscher, englischer und portugiesischer Sprache. Viele weitere Sprachversionen werden schon bald folgen – um mit dem Tabuthema Stürze im Alter nachhaltig zu brechen und älteren Menschen ein mobiles, selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
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Start-up 7 | Lindera – Die Sturz App
Firmengründer Diana Heinrichs ist CEO und Gründerin von Lindera. Zuvor war sie sechs Jahre bei Microsoft Deutschland als PR Professional und Business Development Manager tätig. Dort hat sie sich für die Zukunft der digitalen Arbeitswelt eingesetzt: Wie schafft Technik es, Generationen nicht länger voneinander zu trennen, sondern miteinander zu verknüpfen? Diesen Gedanken nimmt sie mit Lindera auf: Wie können ältere Menschen länger selbstbestimmt zu Hause leben? Sie hat Linguistik auf der Schnittstelle zur Psychologie an den Universitäten Bonn, Florenz und Oxford studiert und einen MBA an der Universität St. Gallen absolviert.
Diana Heinrichs, CEO von Lindera
Der Referenzpartner: DOMICIL Senioren-Residenzen Wir nutzen die Lindera Mobilitätsanalyse im DOMICIL Seniorenpflegeheim Gotlindestraße seit sechs Monaten und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht: Die Analyse der Risikofaktoren für Stürze älterer und in ihrer Mobilität eingeschränkter Personen basierte bis dato auf einer vierseitigen schriftlichen, subjektiven Einschätzung. Eine präzise objektive Bewertung des individuellen Sturzgrads und vor allem der Mobilität der Bewohner war so nicht möglich. Die Bewegungsanalyse ganz einfach mit dem Smartphone und der Lindera-App erleichtert die Arbeit unserer Pflegefachkräfte, auch weil gleich passende Maßnahmen zur Sturzprophylaxe vorgeschlagen werden. Die Bewohner finden die Analyse super – nicht nur, weil sie direkt an Ort und Stelle, beispielsweise im eigenen Zimmer geschehen kann. Die Bewohner schätzen, dass sie sich und ihre Bewegungen so zum ersten Mal objektiv sehen können. Außerdem erhalten sie nach der Analyse eine schriftliche Auswertung, die sie mit ihren Angehörigen besprechen und anhand der sie passende Präventionsmaßnahmen auswählen und direkt umsetzen können. Wir planen, die App zukünftig noch stärker und an noch mehr Standorten regelmäßig zu nutzen, um unser Qualitätsmanagement und den Dialog mit den Kassen weiterzuentwickeln.
Über die Einrichtung Die DOMICIL Senioren-Residenzen Hamburg SE hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Bewohner in ihren Einrichtungen „Mitten im Leben“ bleiben. Daher betreibt das Unternehmen moderne Alten- und Pflegeheime nur an ausgewählten Standorten, die
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DOMICIL Seniorenpflegeheim Gotlindestraße mit Garten © DOMICIL Seniorenpflegeheim Gotlindestraße
es den Bewohnern ermöglichen, weiterhin so intensiv wie möglich am täglichen, aktiven Leben teilzunehmen. Die Standorte liegen jeweils im Herzen der Stadt und sind mit öffentlichen und privaten Verkehrsmitteln leicht zu erreichen. Ärzte und Einkaufsmöglichkeiten befinden sich stets in unmittelbarer Nähe. Neben Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, RheinlandPfalz, Baden-Württemberg, Bayern betreibt das Unternehmen auch Berlin und Hamburg Seniorenpflegeheime. Torsten Skora ist Qualitätsmanagementbeauftragter im DOMICIL Seniorenpflegeheim Gotlindestraße in Berlin. Nach seinem Studium der Pflegewissenschaften an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe arbeitete der examinierte Altenpfleger mehrere Jahre als Versorgungsmanager bei der Kaufmännischen Krankenkasse. Seit 2014 ist er in seiner aktuellen Position bei der DOMICIL Senioren-Residenzen Hamburg SE, die neben Berlin auch Standorte in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern und Hamburg hat.
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Torsten Skora, Qualitätsmanagementbeauftragter
Start-up 7 | Lindera – Die Sturz App
8 NevisQ entwickelte sich wie viele Start-ups aus dem universitären Kontext heraus. Die intelligenten Fußleisten wurden in enger Abstimmung mit den späteren Anwendern aus der stationären Altenpflege heraus konzipiert. In der Regel sind die Entwicklungskosten digitaler Produkte nicht unerheblich. NevisQ hat bei ihrer Innovation in den ersten Schritten auf eigene finanzielle Ressourcen gesetzt. NevisQ wurde in der Kategorie Pflege und Therapie als Gewinner der START-UP CHALLENGE 2017 ausgezeichnet.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR nevisQ GmbH | 2016
GRÜNDERTEAM Dennis Breuer, Geschäftsführer (Marketing & Operations) Stelios Katsanevakis, Geschäftsführer (Technological R&D) Christian Kind, Geschäftsführer (Business Development & Finance) David Link, Geschäftsführer (Innovation & Production)
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE Der Anwendungsbereich von nevisCura befindet sich primär in der stationären Pflege, im Bereich Sturzerkennung und Gesundheitsprävention. nevisCura ist designt für Pflegeheime, die gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen der Pflegebranche mit modernen Technologien bewältigen möchten. Besonders Einrichtungen, die viel Wert auf Wohlbefinden, Pflegequalität, Selbstbestimmtheit und Privatsphäre sowie Arbeitsentlastung der Pflegekräfte legen, finden in nevisCura eine intelligente Lösung.
TECHNOLOGIE(N) nevisCura besteht im Wesentlichen aus unserem Infrarot-Sensorband, das auf Fußleistenhöhe installiert wird. Dieses ermöglicht es, diskret Objekte in einem Raum zu detektieren. Mithilfe von intelligenter Software werden insbesondere Bewegungen/Aktivitäten von Personen im Raum erkannt. Dadurch können beispielsweise Stürze in Echtzeit erkannt werden und mithilfe unserer Basisstation direkt an die Schwesternrufanlage weitergeleitet werden.
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG nevisCura ist das intelligente Assistenzsystem für die stationäre Pflege. Die wesentliche Aufgabe ist die Echtzeit-Notfallerkennung sowie die automatische Benachrichtigung der Pflegekräfte. Stürzt zum Beispiel eine Person im Pflegeheim, wird dies sofort von den Sensoren an den Fußleisten erkannt und unverzüglich ein Alarm an die Rufanlage gesendet; automatisch ohne Mitführung oder Aktivierung eines Gerätes. Darüber hinaus kann das Verlassen des Bettes oder des Raumes direkt erkannt und über die Schwesternrufanlage gemeldet werden.
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FORSCHUNGSPARTNER keine
REFERENZEN • Gute Hoffnung, Oberhausen
ANWENDUNGS-/ RESEARCH PARTNER AAL Akademie, Bochum
• Aachener Caritasdienste, Klosterstift Radermecher gemeinsam mit Foston Europe Installation in Valencia, Spanien (http://www.foston.eu/2018/05/04/fostoneurope-and-nevisq-have-realized-pilot-installations/)
MARKTEINFÜHRUNG Bereits in 2018 haben wir fast 100 Räume ausgestattet, wobei ab 2019 der Verkauf der Lösung in die Breite gehen wird.
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER nevisQ wurde zu Beginn durch das EXIST-Gründerstipedium und EIT Health finanziert. Die vier Gründer haben zudem einen großen Anteil privates Geld in die Firma investiert, bevor ein Business Angel sie mit weiteren finanziellen Mittel unterstützt hat.
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER Die Kosten der Lösung spalten sich auf in einerseits einmalige Investitionskosten und andererseits in eine jährliche ServicePauschale.
KOSTENTRÄGER Pflegeheime Ab 2019 können Pflegeheime nevisCura durch das Sofortprogramm Pflege finanzieren. Sprechen Sie uns an für weitere Informationen.
ANSPRECHPARTNER Dennis Breuer Email [email protected] Phone +49 241 927884010 Web www.nevisQ.de Social Media Facebook: https://www.facebook.com/nevisQ/ Twitter: @nevisQ_ac Linkedin: https://www.linkedin.com/company/nevisq
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Start-up 8 | nevisQ – Intelligente Fußleisten für die Pflege
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„Qualitätsvolle Pflege – mehr Zeit für die Bewohner.“
nevisQ – Die intelligenten Fußleisten Was passiert, wenn jemand fällt, aber niemand dies sieht oder hört? Was wie eine philosophische Frage klingen mag, ist gerade für viele Senioren eine ernste Frage. Denn was passiert, wenn jemand so unglücklich stürzt, dass er weder aufstehen, noch Hilfe rufen kann? Für viele mag allein schon die Vorstellung kaum erträglich sein, hilflos unzählige Stunden auf dem Boden zu liegen in Ungewissheit, wann und ob jemand zur Hilfe kommt. Dabei kann gerade das Wann den Unterschied zwischen einem harmlosen und einem schwerwiegenden Sturz ausmachen. Stürze und deren Konsequenzen sind eine bekannte Problematik in der Pflege. Auch wir von nevisQ konnten diese und weitere Erfahrungswerte aus der Pflege aus erster und zweiter Hand sammeln, einerseits durch die eigene Zivildienstzeit im Krankenhaus und andererseits sind einige unserer Eltern selbst Pflegekräfte. Gleichzeitig erlebten wir als Studenten der RWTH-Aachen, wie kleine und große Problem unserer Zeit effektiv mit smarter Technologie spielend gelöst werden. Mit unserem Wissen über die Pflege-Problematik und dem Potenzial von intelligenten Technologien fühlten wir uns berufen, diese beiden Komponenten zu vereinen, insbesondere mit Blick auf die Herausforderung des demografischen Wandels und des akuten Fachkräftemangels. Dabei ist die Diskretion der Lösung in vielerlei Hinsicht an erster Stelle; sie soll die Privatsphäre des Einzelnen jederzeit wahren, nicht als stigmatisierend wahrgenommen werden und so autonom wie möglich funktionieren. Das Ergebnis sind unsere intelligenten Fußleisten, die für ein sicheres und selbstbestimmtes Leben der Senioren und für die tägliche Unterstützung der Pflegekräfte stehen. Der Name unserer Pflegelösung nevisCura leitet sich von unserem Unternehmensnamen und dem lateinischen Wort für Fürsorge ab.
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Start-up 8 | nevisQ – Intelligente Fußleisten für die Pflege
Auch nachts sicher ans Ziel © nevisQ GmbH
nevisCura im Einsatz © nevisQ GmbH
Unsere Lösung: nevisCura nevisCura ist das intelligente Assistenzsystem für die stationäre Pflege. Die wesentliche Aufgabe ist die Echtzeit-Notfallerkennung sowie die automatische Benachrichtigung der Pflegekräfte. nevisCura wird hierfür in Form eines schmalen Sensorbandes und einer handgroßen Box (Basisstation) an der Wand des Raumes etwas über Bodennähe installiert. Stürzt bspw. eine Person, wird dies sofort von den Sensoren an den Fußleisten erkannt und ein Alarm an die Rufanlage gesendet. Dies erlaubt eine schnelle Erkennung der Gefahrenlage ohne ein aktives Handeln der gestürzten Person und ermöglicht ein schnelles Zu-Hilfe-Eilen der Pflegekräfte. Es wird bewusst auf jegliche Art von Kameras, Mikrofonen oder zu tragende Ortungsgeräte verzichtet, da diese nicht nur als störend empfunden werden von Bewohner, sondern auch einen Eingriff in die Privatsphäre darstellen. Neben der Sturzerkennung bilden Bed- und Room-Exit weitere zentrale Funktionen, um frühzeitig Gefahren für die Bewohner zu erkennen. Pflegekräfte werden, je nach Bedarf des Bewohners, über
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das Verlassen des Bettes oder sogar des Raumes direkt informiert. Insbesondere in den Abend- und Nachtstunden bietet das in der Basisstation verbaute Nachtlicht Orientierung im Raum und deckt potenzielle Stolperfallen auf dem Weg zum Bad auf. Die Installation lässt sich durchschnittlich innerhalb von einer Stunde pro Raum realisieren und bindet sich nahtlos an die bestehende technische Infrastruktur an. Dabei wollen wir nicht die x-te Insellösung anbieten, sondern bieten Schnittstellen zu bereits bestehenden Lösungen, wie Rufanlagen, DECT-Telefonen oder zukünftig Anbindung an die Pflegedokumentation.
Herausforderungen und Erfolge auf dem Pflegemarkt Von Anfang war klar: nevisCura muss eine Pflegelösung sein, welche die Belange von Bewohnern, Pflegekräften, Angehörigen und Pflegeleitungen harmonisch vereint. Für uns herausfordernd war gerade zu Beginn, die Vision von nevisCura erlebbar zu machen. Dies gelang erfolgreich mit unseren Prototypen. Schwierig war zu Beginn, sich wirklich nur auf die Kernfunktionen zu fokussieren, wobei viele Zusatzfunktionen im Hinterkopf bereits drängten. Es folgten bald Pilot- und Testinstallationen in mehreren Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Ein wichtiger Meilenstein war hierbei der erste in Echtzeit erkannte Sturz durch nevisCura. Dies war ein entscheidender Moment, der unsere Gründungsmotivation nochmals bestätigte. Mitte 2018 erfolgte dann die strategische Ausweitung auf den internationalen Markt und es folgten Installationen in Spanien. Trotz unserer jungen Firmengeschichte sind wir bereits mehrfach ausgezeichnet worden. Für uns besonders wichtig war dabei der Gewinn der Start-up Challenge auf der Altenpflege 2017 in Nürnberg. Dieser Preis steht für uns symbolisch für die Akzeptanz unserer Lösung nevisCura in der Pflege. Dies verdanken wir zahlreichen Gesprächen mit Pflege-Experten, insbesondere Pflegedirektoren, Pflegekräften, Betreibern von stationären Pflegeeinrichtungen und der AAL-Akademie. Deren konstruktives Feedback und Zusammenarbeit haben zur stetigen Optimierung von nevisCura beigetragen. Seit Mitte 2018 befindet sich nevisCura bereits in fast 100 Räumen in unterschiedlichen Pflegeheimen.
Partner und Finanzierungen Wie jedes junge Gründerteam standen auch wir vor den großen Herausforderungen einer eigenen Unternehmensgründung. Unterstützt wurden wir dabei besonders während des Gründungsprozesses von der RWTH-Aachen und dem Gründer-
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Start-up 8 | nevisQ – Intelligente Fußleisten für die Pflege
zentrum. Die Finanzierung unserer Idee erfolgte durch das EXIST-Gründerstipendium sowie EIT-Health-Stipendium, aber in erster Linie durch eine Eigenfinanzierung, da wir fest von unserer Idee überzeugt sind. Dies war für uns als junge Absolventen ein mutiger und großer Schritt. 2016 erfolgte die GmbH-Gründung und 2017 konnte mit BÜLOW & QVARTZ ein Privatinvestor ins Boot geholt werden, der uns in unserer Vision und Mission tatkräftig unterstützt.
Smarte Pflege! Wir glauben daran und wünschen uns, in gemeinsamer Anstrengung mit der Pflegebranche den Pflegesektor zu verbessern, um eine bessere Zukunft für die Bewohner von Pflegeeinrichtungen zu schaffen. Dabei erkennen wir viele neue Impulse und den Wunsch nach innovativer Technik in der Pflege. So schaffen nicht nur Regierungsreformen neue Lösungswege, sondern auch Innovationsabteilungen von größeren Pflegebetreibern suchen bereits gezielt nach Lösungen wie nevisCura. Die Pflegebranche steht mitten im Aufbruch, die Pflege mittels Digitalisierung und intelligenter Technik zu modernisieren. Wir von nevisQ begrüßen dies, wollen jedoch nur Lösungen, die Digitalisierung und Privatsphäre vereinen können. Dies ist mit nevisCura möglich und gerne würden wir Sie davon überzeugen. Wir wollen gemeinsam mit jeder Installation lernen, neue Ideen, Funktionen und Anbindungsmöglichkeiten für nevisCura entwickeln, um uns und die Pflege stetig zu verbessern. Kontaktieren Sie uns einfach und lassen Sie uns gemeinsam diesen Weg gehen!
Firmengründer Dennis Breuer, 33 Jahre alt, aus Aachen, Studium der Betriebswirtschaftslehre an der RWTH Aachen. Seit ich 15 Jahre alt bin, beschäftige ich mich sowohl beruflich als auch privat mit Menschen; sei es durch mein ehrenamtliches Engagement in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, meine Zivildienst-Tätigkeit auf der Intensivstation im Krankenhaus bis hin zu meiner aktuellen Tätigkeit als Mitgründer und Geschäftsführer Marketing & Operations bei der nevisQ GmbH. Zwar habe ich keine Ausbildung in einem sozialen Beruf gemacht, dennoch wollte ich in meiner beruflichen Laufbahn immer Lösungen für Menschen entwickeln, die einen positiven Einfluss auf den Einzelnen haben. Deswegen bin ich froh, dass ich mit meinen Mitgründern drei weitere Part-
Dennis Breuer, Geschäftsführung
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ner gefunden habe, die die gleichen Ziele haben wie ich, und wir gemeinsam etwas in der Pflege bewegen können.
Der Referenzpartner: Neuapostolisches Seniorenzentrum Oberhausen Das Neuapostolische Seniorenzentrum Oberhausen gGmbH „Gute Hoffnung leben“ ist eine nach dem Hausgemeinschaftskonzept organisierte Pflegeeinrichtung mit 80 Pflegeplätzen in 7 Hausgemeinschaften und 8 eingestreuten Kurzzeitpflegeplätzen. Der angeschlossene ambulante Pflegedienst „Gute Hoffnung mobil“ betreut 150 Patienten in der Region Oberhausen, in den angeschlossenen 60 barrierefreien Wohnungen leben Bürger des Quartiers. Der Schwerpunkt des Hausgemeinschaftskonzeptes des Seniorenzentrums zielt insbesondere auf eine immer größer werdende Anzahl demenziell erkrankter Menschen ab, denen eine vertraute und häusliche Umgebung, ein alltagsorientierter Tagesablauf und die damit verbundene Sicherheit gegeben werden soll. In den 7 Hausgemeinschaften leben jeweils 10 – 12 Bewohnerinnen und Bewohner. Das im Hausgemeinschaftskonzept im Vordergrund stehende Normalitätsprinzip ermöglicht einen Paradigmenwandel von der Krankheits- zur Gesundheitsperspektive. Der ambulante Pflegedienst zielt insbesondere auf einen sicheren und längeren Verbleib der Patienten im gewohnten häuslichen Umfeld. Die elektronischen Sensorbänder der Fa. nevisQ, wir nennen diese Bänder „Sturzfußleisten“, haben diesen praktischen und für uns direkt beobachtbaren nachvollziehbaren Charakter. Ungefähr 2016 erfolgte die erste Vorstellung der Sensorbänder durch nevisQ im AAL-Kompetenzzentrum der Guten Hoffnung. Der erste Eindruck von den Sensorbändern in unserer Einrichtung war, dass wir mit den Sensorbändern Gangunsicherheiten und Bagatellstürze frühzeitiger entdecken könnten. Unserer Erfahrung nach folgt binnen 24 Stunden nach einem Bagatellsturz in der Regel ein folgenschwerer Sturz, häufig mit Krankenhausbehandlung. Das wollten wir nach Möglichkeit vermeiden und ließen uns auf die erste Testung ein, zumal der Einbau mit sehr geringem Aufwand erfolgte. Die Bänder wurden auf den vorhandenen Fußleisten angebracht. Mobiliar brauchte nicht entfernt werden. Die Technik wurde mit der vorhandenen Rufanlage verknüpft. Unsere ersten Erfahrungen zeigten, dass es noch kleinere Abstimmungen zum praktischen Einsatz brauchte. So musste z. B. die Auslösezeit zur Rufanlage von ursprünglich 2 Minuten auf 1 Minute gesenkt werden, d. h. das schnellere Auslösen bringt auch schnellere Hilfen.
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Für die Pflegedienstleitung und Einrichtungsleitung stellen die Sensorbänder eine gute Ergänzung zu den bisherigen Maßnahmen der Sturzprophylaxe dar. In den beiden bisher getesteten Zimmern zeigte sich bei einer Bewohnerin eine gute Erfassung von Bagatellstürzen mit der vermuteten Folge der Vermeidung von weiteren Stürzen mit Folgen. Grundsätzlich wünschenswert wäre die Erkennung und spätere Analyse von Bewegungsmustern im Zimmer, um bewegungsunsichere „Hotspots und Zeiten“ identifizieren zu können und der flexible Ab-/Umbau des Systems in ein anderes Zimmer, sollten sich evtl. woanders größere Sturzgefahren ergeben. Die Mitarbeiter waren von Beginn an sehr interessiert, fühlten sich sofort entlastet, auch und gerade durch den Einsatz von Technik, also einer Ressource, die nicht so schnell an Belastungsgrenzen kommt. Entlastung ergab sich bei einer Bewohnerin auch dadurch, dass man frühzeitig Bagatellstürze erkennen und Schlimmeres verhindern konnte. Die Akzeptanz bei den Bewohnern und Angehörigen war in gleichem Maße hoch. Der Sicherheitsaspekt war das ausschlaggebende Argument. Wir sind auf die Weiterentwicklung gespannt, sicherlich kann diese Technologie mit anderen klugen Lösungen verknüpft werden und im ambulanten und stationären Alltag ein sicherheitsgebendes Element sein. Andrea Stromenger • Gesundheits- und Krankenpflegerin • Cand. B.A. Pflegemanagement • Pflegedienstleitung • Seit 28 Jahren in der Krankenhausversorgung und ambulanten/stationären Altenhilfe tätig • Forschungserfahrung DZNE „FallDem“, Uni Bremen StaVaCare 2.0 • Schwerpunkte der bisherigen Tätigkeit: Versorgungsforschung neurodegenerative Erkrankungen
Andrea Stromenger, Pflegedienstleitung
Stefan Welbers, Einrichtungsleitung
Stefan Welbers • Dipl.-Pflegewirt (FH) • Master of Health Administration
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• Doktorand Med. Fak. Uni Du-E • Einrichtungsleitung Gute Hoffnung leben Oberhausen • Seit 25 Jahren in der Krankenhausversorgung und ambulanten/stationären Altenhilfe • Lehrbeauftragter der Hamburger Fern-Hochschule (HFH) • Forschungserfahrung DZNE „FallDem“, Uni Bremen StaVaCare 2.0 • Schwerpunkte der bisherigen Tätigkeit: Versorgungsforschung neurodegenerative Erkrankungen/Psychiatrie
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INTERVIEW mit Lars Jessen, Gründer und CEO von Life-Partners A/S, Padborg, Dänemark
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ie Interviews wurden von Thomas Bade geführt. Mit seinen Einleitungen beschreibt er auch seine persönliche Faszination für die Innovationskultur in der Sozialwirtschaft.
Das Unternehmen Life Partners, das von Lars Jessen mitgegründet wurde, symbolisiert ein wachsendes Interesse europäischer Unternehmen am Markt der deutschen Altenhilfe. Für diese Innovatoren ist es eine besondere Herausforderung, die Regularien des deutschen Marktes in ihren Entwicklungen zu berücksichtigen. Im Interview wird auch die digitale Entwicklung beider Länder angesprochen. In diesem Zusammenhang ist noch einiges in Deutschland aufzuholen. Life Partners wurde bei seiner Markteinführung intensiv durch das Königliche Dänische Konsulat aus München begleitet, das alle Health & Care relevanten Unternehmen auf Wunsch beim Einstieg in den deutschen Markt unterstützt.
Lars Jessen, Life Partners
Herr Jessen, Sie gewannen mit der Life Manager App 2016 den 2. Platz beim INNOAVTIONSPREIS der Leitmesse ALTENPFLEGE. Hat sich seitdem etwas an ihrem Produkt oder Konzept verändert? Lars Jessen: Ja, sehr vieles. Nach dem gewonnenen Innovationspreis haben wir begonnen, uns in den deutschen Markt zu vertiefen, um herauszufinden, wie wir den Markt und die Branche bearbeiten können. Hier wurde uns klar, dass es noch an einigen Modulen und Funktionen fehlte, bevor wir richtig loslegen konnten. Unter anderem das schwache Internet und die digitale Infrastruktur in Deutschland machten uns anfangs zu schaffen, da unsere Lösung zu diesem Zeitpunkt allein eine internetbasierte App war. Dies haben wir zwischenzeitlich geändert und mit weiteren Anpassungen entstanden dann auch die ersten Projekte. Wie würden Sie die wesentlichen Funktionen des heutigen Produktes beschreiben? Lars Jessen: Wir unterstützen Menschen dabei, möglichst lange eigenständig und selbstbestimmt zu leben. Unsere Kunden benötigen ganzheitliche Lösungen. Des-
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halb müssen soziale und technische Ansätze kombiniert sowie die ambulante und stationäre Versorgung besser miteinander verbunden werden. Unsere Lösungen gehen von einem personenzentrierten Ansatz aus und haben einen spürbaren Nutzen für die betroffenen Menschen. Die Kombination aus sozialen und technischen Maßnahmen ergibt unter Beachtung rechtlicher und ethischer Voraussetzungen ein in sich stimmiges Lösungs-Portfolio. Zum Beispiel werden in Deutschland unsere Module und Funktionen – Video/Telemedizin, Nachrichten, Kalender und Servicemodul - stark in Anspruch genommen. Das Kommunizieren per Videotelefonie oder das Annehmen von Dienstleistungsangeboten durch das Servicemodul werden besonders von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wahrgenommen. Für uns ist auch sehr wichtig, dass die Benutzer in einer sicheren und geschlossenen Lösung miteinander kommunizieren können, ohne dass von der „Außenwelt“ hineingeschaut werden kann. Deshalb arbeiten wir schon seit einiger Zeit nach den neuen EU-Datenschutzrichtlinien. Inwieweit haben Sie Anwender der Kommunikationsplattform mit in die Entwicklung einbezogen? Lars Jessen: Wie oben genannt, ist unser Ansatz die laufende Einbindung unserer Zielgruppen. Wir arbeiten von einem personenzentrierten Ansatz aus. Der LifeManager wurde vor einigen Jahren gemeinsam mit der dänischen Kommune in Aabenraa entwickelt. Hier wurden Bewohner und deren Angehörige wie auch die Mitarbeiter als Projektteilnehmer in die Entwicklung und die nachfolgenden Tests mit eingebunden. Wenn wir mit neuen Kunden zusammenarbeiten, freuen wir uns immer wieder, wenn auch die Zielgruppen gute Ideen oder Verbesserungsvorschläge einbringen. Nach Möglichkeit versuchen wir diese dann auch in die Lösung zu implementieren. Heute sind Sie als Unternehmen nicht nur in Dänemark aktiv, sondern auch in Deutschland und Österreich präsent. Wie unterscheiden sich diese Märkte? Lars Jessen: Deutschland und Österreich unterscheiden sich nicht sehr viel, allerdings unterscheiden beide Länder sich sehr stark vom dänischen Ansatz. Das dänische Wohlfahrtssystem ist zum größten Teil steuerfinanziert und der weitaus größte Teil der Pflege wird von den Kommunen getragen und auch durchgeführt. Die Strukturen sind daher ganz anders. In Dänemark hat eine Kommune ein Budget zur Verfügung. Mit diesem Budget müssen die Kommunen dann so effizient und qualitativ wie möglich die Pflege- und Betreuungsleistungen erbringen. Deshalb hat der Life-Manager auch einen anderen Ansatz in Dänemark. Hier haben wir mehrere Business Cases/Evaluierungen, die be-
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Interview
Die Startseite des Life-Managers mit verschiedenen Modulen © Michael Schrauth
legen, dass die Kommunen bei der Nutzung unserer Module und Lösungen nicht nur Zeit sparen, sondern auch Geld. Da die deutschen Anbieter der Pflege zum jetzigen Zeitpunkt jeden Besuch und jede Dienstleistung abrechnen können, nehmen wir bei einem Business Case, wie er in Dänemark praktiziert wird, den deutschen Dienstleistern eigentlich den Umsatz weg. Deshalb hoffe ich, dass auch das deutsche Finanzierungssystem der Pflege sich mit unserer Optimierung auseinandersetzt. Am Ende des Tages sind die Probleme der Demografie wie zum Bespiel der Fachkräftemangel in der Pflege sowohl in Deutschland als auch in Dänemark oder Österreich vergleichbar. Unternehmen aus anderen europäischen Ländern beschreiben den deutschen Altenpflegemarkt als überspitzt gesprochen „technikfeindlich“. Würden Sie dem zustimmen und uns Ihre Meinung hierzu bitte auch erläutern? Lars Jessen: Ich muss leider den anderen Unternehmen recht geben. Ob ich es so überspitzt sagen würde, weiß ich nicht. Fakt ist aber, dass viele Pflegeheime sich mit dem Thema Digitalisierung schon auseinandersetzen, aber bis jetzt noch überhaupt nicht
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in die dazu gehörende digitale Infrastruktur investiert haben oder dieses beabsichtigen. Dazu kommen noch die vielen „Netzlöcher“, speziell in ländlichen Umgebungen. Ich habe allerdings auch einige getroffen, die es nicht so toll finden, was technologisch und digital heute schon möglich wäre. Auch haben diese Skeptiker bis jetzt den Mehrwert oder die Vorteile für sich selbst oder ihre Organisation nicht erkannt. In der Folge tun sich diese Unternehmen schwer damit, in Technologie und Digitalisierung zu investieren. Welche strategischen Partner und Fähigkeiten braucht es nach Ihrer Auffassung, um als ausländisches Unternehmen erfolgreich im deutschen Markt der Altenhilfe Fuß zu fassen? Lars Jessen: Es braucht ein gutes Netzwerk. Das Netzwerk kann entweder über verschiedene Partnerstrukturen geschehen, wie bei uns durch den Verbund mit der Gesundheitswirtschaft Hannover, oder auch durch die aktive Teilnahme an verschiedenen Projekten, wie z. B. dem grenzüberschreitenden Interreq5 Projekt DEMANTEC, und durch Teilnahme an Messen und Veranstaltungen. Ein großes Muss, das muss immer wieder betont werden, ist, dass die ausländischen Unternehmen die deutsche Sprache beherrschen müssen und auch wissen, wie der deutsche Markt strukturiert ist. Insofern war gute und gründliche Vorbereitung für uns sehr wichtig. Hier hat uns z. B. das dänische Konsulat in München von Anfang gut unterstützt. Erwartet wird auch, dass das ausländische Unternehmen mit all seinen Leistungen, von der Homepage über die Produktbeschreibung bis hin zur Erreichbarkeit im Service, in deutscher Sprache präsent ist. Zu guter Letzt verlangt es sehr viel Geduld und das notwendige Kapital, um von Anfang an die richtige Organisation für den deutschen Markt aufbauen zu können. Und nicht zuletzt braucht es den Willen und das Kapital, um durchzuhalten, wenn die Akzeptanz der Kunden länger braucht als erwartet. Welche Rolle spielen oder spielten die Betreiber ambulanter oder stationärer Einrichtungen bei der Entwicklung oder Weiterentwicklung Ihres Konzeptes? Lars Jessen: Diese spielen eine sehr große Rolle, denn ohne deren Input und das Feedback der Einrichtungen können wir uns nicht verbessern. Unser großer Vorteil war, was auch der Innovationspreis der Altenpflege mit untermauert hat, dass wir durch die praxisnahe Entwicklung von Anfang an ein Produkt entwickeln konnten, das bereits eine große Marktreife aufwies und den Benutzern mit einer guten Usability zur Verfügung gestellt werden konnte.
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Interview
Aus Ihren Firmeninformationen haben wir wahrgenommen, dass Life Partners sich offen zeigt, auch andere Applikationen in seine Kommunikationsplattform zu integrieren. Sind dies, wie die Smart Home Lösung, externe Entwicklungen? Lars Jessen: Ja, wir sind offen anderen Anbietern gegenüber. Zum Beispiel haben wir bis heute zwei Smart Home Lösungen aus Österreich und Dänemark integriert. In Kürze werden wir auch einen deutschen sowie dänischen Dienstleister von Dokumentationslösungen einsetzen. Unser Ansatz ist, dass die Nutzer möglichst immer auf eine ihnen bekannte Plattform zurückgreifen können. Die meisten dieser Integrationen laufen über Life Partner Schnittstellen, um einen kontinuierlichen und sicheren Datentransfer zu gewährleisten. Lassen Sie uns einen gemeinsamen Blick in die Zukunft richten. Wie wird die Digitalisierung in zehn Jahren die Altenhilfe in Deutschland verändert haben? Lars Jessen: Ich glaube, dass Robotik und Sensortechnologie einen ganz anderen Stellenwert haben werden. Ich glaube und hoffe, dass stationäre und ambulante Dienstleister dann auf die notwendige Infrastruktur zugreifen können, um die vollen Möglichkeiten der Digitalisierung ausnutzen zu können. Ein anderes Thema ist Virtual Reality (VR) – ich glaube, dass dies mehr und mehr sich in die Altenhilfe integrieren wird. Zum Beispiel wird VR schon heute bei demenziell Erkrankten eingesetzt. Ich glaube auch, dass die Art, wie ich mit dem Arzt und dem Pflegedienst kommuniziere, in 10 Jahren ganz anders und digitaler stattfinden wird. Eine fast letzte Frage. Wie glauben Sie, wird sich dann die Kommunikationsplattform von Life Partners technisch verändert haben, und welche neuen Vorteile werden für Ihre Kunden entstanden sein? Lars Jessen: Die technische Entwicklung und somit auch unsere Produkte werden sich laufend ändern müssen, um sich der digitalen Entwicklung anzupassen. Ich sehe den Life-Manager zukünftig als eine Art „Obstschale“, wo verschiedene Module und Lösungen über unsere Oberfläche erreichbar sind und hier durch unsere Lösung verschiedene Daten ausgewertet und in vereinfachter Form dem Benutzer zur Verfügung gestellt werden können. Wir tun das heute bereits mit den Smart Home Lösungen und halten das auch bei anderen Adaptionen für möglich. Der große Vorteil für unsere Kunden ist, dass ihre Mitarbeiter und Kunden/Bewohner sich nur mit einer Oberfläche auseinandersetzen müssen, was die Implementierung verschiedenster Lösungen erleichtert und deshalb zu einem Gewinn für Nutzer und Betreiber wird.
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Wir wünschen uns einen erfahrenen Rat für dänische Start-ups im Bereich der Altenhilfe. Was sollten Gründer nie machen? Was müssen Gründer unbedingt machen? Lars Jessen: Man soll sich nicht von der Größe Deutschlands blenden lassen. Ja, Deutschland ist ein großes Land und es gibt viele Möglichkeiten, auch in Nischenbereichen ein gutes Geschäft zu machen. Aber, der Weg ist mühsam und es sind weite Wege, bis man den Durchbruch schafft. Dafür braucht es Geduld und Kapital. Wenn diese beiden Faktoren nicht gegeben sind, sollte man warten und nie ohne die notwendigen Rücklagen in den Markt gehen. Einen Kunden und entsprechendes Projekt bekommt man vielleicht schnell, aber wenn das Projekt in München ist, müssen Reisekosten, Übernachtungen etc. mitberücksichtigt werden, was die meisten unterschätzen. Was man unbedingt machen sollte, ist eine gute und gründliche Vorbereitung. Man könnte hier erst mal das zuständige Konsulat kontaktieren und mit dessen Hilfe eine gute Marktforschung durchführen. Auch muss das Produkt schon eine hohe Marktfähigkeit haben, denn die wenigsten wollen sich als Entwicklungspartner beteiligen. Lars Jessen • Jetzige Beschäftigung: • 2009 bis heute: Life-Partners A/S und Life-Partners GmbH als CEO und Gründer • Entwicklung und Vertrieb von Software für den Pflege- und den Gesundheitsmarkt, Management & Strategie, Wirtschaftsmanagement und Geschäftsentwicklung. • Frühere Beschäftigung: • 2001 – 2011: Sport og Fitness ApS, Owner und CEO bei Sport und Fitness ApS • Verkauf von Gesundheitsdienstleistungen an Unternehmen und Kommunen. • 2008 – 2009: Fleggaard Software A/S, Co-Owner und CEO bei Fleggaard Software A/S • Entwicklung und Vertrieb von Software, Management & Strategie und Geschäftsentwicklung.
Über das Unternehmen Life-Partners wurde 2009 in Dänemark gegründet und ist seit Anfang 2017 mit einer GmbH im deutschen Markt vertreten. Life-Partners unterstützt Menschen darin, möglichst lange eigenständig und selbstbestimmt zu leben. Individuell schaffen wir für jeden Menschen ein starkes und hel-
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Interview
fendes Umfeld, zu Hause, ambulant oder stationär. Wir kombinieren soziale Konzepte mit technischen Lösungen. Wir aktivieren und integrieren die individuellen Ressourcen aus dem persönlichen Umfeld, der Umgebung und den technischen Möglichkeiten nach einem ganzheitlichen Ansatz. Unser Ziel richtet sich immer auf die Erleichterung und Verbesserung der individuellen Lebenssituation. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt sowie die Hilfe und Unterstützung seiner Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit.
Digitale Transformation in der Pflege
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9 Mit der Überschrift „Dran bleiben“ lässt sich der Weg des Produktes SonicView beschreiben. Die Innovation erleichtert das Lesen/Erkennen von Produktinformationen von Verpackungen für sehbeeinträchtigte und blinde Menschen. Technologien entwickeln sich rasant und fordern damit auch die Gründer immer wieder neu. Das Team arbeitet weiterhin am Erfolg. SonicView war der Überraschungssieger des NEWCOMER INNOVATION Preis der ALTENPFLEGE 2015.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR SonicView | gerade in der Gründungsphase (2018)
GRÜNDERTEAM Meike Seidel B.A. Innenarchitektur, M.A. Design & Medien Julian Fiegenbaum M.Sc. Biologie, B.Sc. Informatik
TECHNOLOGIE(N) Die derzeit verwendete Technologie ist das einfache Scannen eines Barcodes mit der integrierten Smartphone-Camera und der anschließende Zugriff auf einen digitalen Produktdatenpool. Zukünftig soll jedoch das Scannen eines neuen Codes möglich sein, des s.g. DW-Codes (DW = Digital Watermark, Firma Digimark). Bei diesem wird eine für das menschliche Auge unsichtbare Bildstörung vollflächig in die übrige Bedruckung von Verpackungen integriert. Die Kamera erkennt das Muster der Bildstörung als Code und greift daraufhin auf die Datenbank zu, in der Produktinfos hinterlegt sind. Ergo: Jede Verpackung, die mit dem DW Code versehen ist, kann an jeder Stelle gescannt werden und muss dafür nicht einmal angefasst werden. Auch der Barcode muss nicht mehr gesucht werden..
ANWENDUNGS-/ RESEARCH PARTNER Keine Angaben
MARKTEINFÜHRUNG Geplant für Anfang 2019.
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER
FORSCHUNGSPARTNER Keine Angaben
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• Alle Kosten privat getragen: Eigenfinanzierung • Exist Antrag abgelehnt (2016)
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE Anwendungsbereich: Lebensmittelgeschäft Zielgruppe(n): Menschen mit Sehbeeinträchtigung Menschen mit besonderen Anforderungen an ihre Ernährung.
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG SonicView ist eine App für Smartphones (Android und iOS), die sehbehinderten und blinden Menschen das selbstständige Einkaufen in Lebensmittelgeschäften ermöglichen soll. In einem einmaligen Prozess wird ein Nutzerprofil mit den Ernährungsgrundlagen des Users angelegt. Fortan kann der Barcode einer Verpackung gescannt werden und die App gleicht die Produktinformationen mit dem Nutzerprofil ab, um anschließend anzugeben, ob das gescannte Produkt zu ihm passt oder nicht. Alle Eingaben funktionieren über die Tastatur sowie über die Spracheingabe. Alle Produktinfos und Scan-Ergebnisse können nach dem Scannen auditiv ausgegeben, also vorgelesen, werden, sodass der gleichwertige Zugang zu Produktinformationen gegeben ist wie für sehende Menschen. Auch für sehende Menschen bietet die App enorme Vorteile, da das Studieren des Kleingedruckten hinfällig wird. .
Noch unklar
KOSTENTRÄGER Da es sich für den Download der App um geringe Beträge handeln wird, werden die Kosten von den Kunden privat getragen werden.
REFERENZEN • Noch: keine • Zukünftig: sehbehinderte und blinde Menschent
ANSPRECHPARTNER Meike Seidel Email [email protected] Phone 0173/379 26 13 Web www.sonicview.de
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Start-up 9 | SonicView – Bewusstes und informiertes Einkaufen für Alle
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„Wie können wir es erreichen, dass sehbehinderte und blinde Menschen selbstständig im Supermarkt einkaufen können?“
SonicView – Blind einkaufen Wir schleudern Autos ins All, erschaffen virtuelle Welten und steuern heimische Geräte vom anderen Ende der Welt aus per App – aber ein blinder Mensch kann nicht allein einkaufen gehen, weil Informationen auf Verpackungen nur visuell zur Verfügung stehen. Ist das nicht grotesk? Mein damals 4-jähriger Sohn brachte die Lösung für die Frage „Wie können wir erreichen, dass blinde Menschen allein einkaufen gehen können?“, indem er mit einem Lesestift in einem Kinderbuch herumtippte und sich die abgebildeten Texte vorlesen ließ. ‚Genau so was brauchen blinde Menschen!‘, dachte ich mir und widmete mein Masterstudium der Entwicklung dieser Idee. Die Vision: Sehschwache Menschen können genauso im Lebensmittelgeschäft einkaufen wie sehende, gelangen an dieselben Informationen, ohne dabei von anderen abhängig zu sein. Das Prinzip ist denkbar einfach: Alle Verpackungen werden vollflächig mit einem unsichtbaren Code versehen, der per Smartphone gescannt wird, woraufhin alle Produktinformationen auditiv an den Nutzer herausgegeben werden. Kurz: Ein blinder Mensch kann hören, was der Sehende sieht. Er bekommt vorgelesen, was auf Verpackungen aufgedruckt ist. Anfang 2015 bewarb ich mich mit dieser Vision um den Newcomer Innovationspreis Altenpflege. Mit nur einer einfachen Skizze und ein paar gewählten Worten ausgestattet, malte ich mir keine große Chance auf den Sieg aus, zumal die Konkurrenz mit tollen Ideen, Prototypen und 3-D-Drucken auffuhr. Doch zu meiner Überraschung gewann ich den Wettbewerb und mit ihm einen Auftrieb, der bis heute anhält.
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Start-up 9 | SonicView – Bewusstes und informiertes Einkaufen für Alle
Scanvorgang im Lebensmittelgeschäft © Meike Seidel
Die App reagiert auf Schütteln und anschließende Spracheingabe © Meike Seidel
Die ursprünglich als rein theoretische Arbeit gedachte Idee ließ mich auch nach dem Studium nicht los und so widmete ich die folgende Zeit ihrer Realisierung. Zusammen mit einem Programmierer und einem Wirtschaftsingenieur trieb ich die Vision voran und es entstand das Bild einer Zukunft, in der vor allem sehbeeinträchtigte, aber auch sehende Menschen trotz körperlicher Einschränkung oder Sprachbarriere selbstständig und mühelos einkaufen können – weltweit. SoVi ist eine App, in der ein Nutzer seine Unverträglichkeiten, Eigenheiten und Prämissen in einem eigenen Ernährungsprofil festhält. Er gibt an, ob er Allergien oder Unverträglichkeiten hat, sich vegan oder vegetarisch ernährt, welche Brennwertgrenzen, Gütesiegel oder religiösen Vorgaben ihm wichtig sind. Im Anschluss wird eine Verpackung gescannt, die App gleicht das Nutzerprofil mit den Produktei-
Digitale Transformation in der Pflege139
genschaften des gescannten Produktes ab und sagt dem Nutzer, ob es zu ihm passt oder nicht. Darüber hinaus können alle Informationen auditiv ausgegeben werden und die gesamte Anwendung funktioniert über die Spracheingabe des Smartphones ebenso gut wie über die Touch-Funktion. Auf diese Weise bekommen Menschen mit Sehbeeinträchtigung den gleichwertigen Zugang zu Produktinformationen wie sehende und darüber hinaus vereinfacht sich das Einkaufen auch für weitere Zielgruppen, weil das mühsame Studieren des Kleingedruckten obsolet wird. Die Hemmschwelle einer Ernährungsumstellung sinkt deutlich, wenn das Filtern der passenden Produkte von der App übernommen wird. Über die Profil-Teilen-Funktion können Profile für andere Nutzer freigegeben werden, sodass Gastgeber auf einfachem Wege über die Ernährungseigenheiten ihrer Gäste Bescheid wissen. Interessant ist diese Funktion für Privatpersonen und Arbeitsgruppen genauso wie für Gastronomiebetriebe, wie Restaurants, Mensen und Cafés. Über die Zugriffe auf weitere Datenpools in anderen Ländern kann auch das Einkaufen im fremdsprachigen Ausland plötzlich vereinfacht werden, was für Touristen und Expats von zentraler Bedeutung sein kann. Trotz dieser sozialen, engagierten und skalierbaren Vision scheiterte der Antrag auf ein Exist-Förderstipendium. Ohne Partner im Handel und ohne eine Kooperation mit GS1 würden wir niemals eine neuartige Codierung durchsetzen und eine solche App auf den Markt bringen können, hieß es. Anstatt uns einschüchtern zu lassen, ließen wir uns durch diesen Gegenwind jedoch Auftrieb geben und klopften wenig später bei GS1 an die Tür. Dort schenkte man unserer Idee Aufmerksamkeit und wir konnten mit SonicView begeistern. Seither stehen wir in konstantem Austausch mit dem weltweit agierenden Unternehmen und mit dessen Tochterfirma 1WorldSync. Diese verwaltet einen Produktdatenpool, bei dem Hersteller von Produkten die Informationen digital einspeisen und Haftung für deren Richtigkeit und Aktualität übernehmen. Die vollflächige Codierung von Verpackungen ist in den USA bereits im Handel erhältlich: Die Firma Wegmann’s vertreibt ihre Produkte mit dem s.g. DW-Code der Firma Digimark. Dieser Code ist tatsächlich unsichtbar und kann über Bild und Text hinweg auf jede Verpackung gedruckt werden. Im vergangenen Jahr hat Digimark nach Deutschland expandiert und die neuartige Codierung mit dem DW Code rückt in greifbare Nähe. Die SoVi-App ist nun fertig programmiert und kann den neuartigen DW Code ebenso gut lesen wie den altbekannten Barcode. Sie kann über die Spracheingabe bedient werden und der testweise Zugriff auf den o. g. Datenpool ist erfolgt. Testpersonen mit Sehbeeinträchtigung stehen in den Startlöchern, SonicView befindet sich mit zwei der einst drei Teammitglieder in der Gründungsphase und bietet das Potenzial, in Kürze das Einkaufen weltweit zu revolutionieren.
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Start-up 9 | SonicView – Bewusstes und informiertes Einkaufen für Alle
Firmengründer Meike Seidel • B.A. Innenarchitektur • M.A. Design und Medien • Geb. 15.07.1982 • Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Hannover • Design Thinking Coach • Dozentin für Design Thinking und Projektmanagement
Digitale Transformation in der Pflege
Meike Seidel
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10 Das Potenzial für Innovationen liegt nicht nur in den Gründerzentren und Universitäten, sondern vielfach in der Pflege und ihren Mitarbeiterinnen selbst. Die Lern App SuperNurse® verbindet die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens mit der Kenntnis um die Arbeitsbelastung in der Pflege zu einem „angesagten“ Medium, das jederzeit und überall verfügbar ist. Die App SuperNurse® wurde im Rahmen der Fachmesse ALTENPFLEGE durch mehr als 1.100 Besucher mit dem Preis „START-UP CHALLENGE Besucher Vote 2018“ ausgezeichnet.
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FA C T S H E E T
NAME DES UNTERNEHMENS | GRÜNDUNGSJAHR GWP – Gesellschaft für digitales Wissensmanagement in der Pflege UG (haftungsbeschränkt) | 2016
GRÜNDERIN Judith Ebel, Diplompflegepädagogin Geschäftsführerin GWP
TECHNOLOGIE(N) • die App ist in den Stores von Apple und Google verfügbar und erfüllt die Anforderungen der EU-DSGVO
ANWENDUNGSBEREICH | ZIELGRUPPE • Pflege(fach)kräfte
• für den Arbeitgeber keine zusätzliche Technik erforderlich • spielbar auf dem privaten Handy oder Tablet • auch off-line spielbar.
• Auszubildende • Praxisanleiter, Dozenten • Qualitätsmanagementbeauftragte • und alle, die Spaß daran haben.
ANWENDUNGSBESCHREIBUNG Mit der Quiz-App SuperNurse® können insbesondere beruflich Pflegende ihr Fachwissen spielerisch auf dem aktuellen Stand halten. Das evidenzbasierte, nachweispflichtige Pflegefachwissen nimmt bekanntlich jedes Jahr zu. Eine regelmäßige Wiederholung des Gelernten ist daher sinnvoll. Leitungskräfte haben durch eine regelmäßige, anonymisierte Auswertung die Möglichkeit, die Fortbildungsbedarfe ihrer Teams zu erkennen. Pflegekräfte können derzeit 14 Fachthemen (Expertenstandards und Pflegefachthemen) mit mehr als 750 Fragen nutzen und sich themenspezifisch Zertifikate als Wissensnachweis ausdrucken und Fortbildungspunkte sammeln..
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FORSCHUNGSPARTNER Bisher keine. Wir würden die Entwicklung der App gerne wissenschaftlich begleiten lassen.
ANWENDUNGS-/ RESEARCH PARTNER • zahlreiche Unternehmen der stationären Altenhilfe im gesamten Bundesgebiet, Österreich, Schweiz • ambulante Pflegedienste
KOSTENTRÄGER
• Krankenhäuser
Das Premium-Abo kann von Pflegeeinrichtungen, ambulanten Diensten, Krankenhäusern oder anderen Institutionen oder Unterrichtenden in der Pflege erworben werden.
• Fachseminare/Akademien
MARKTEINFÜHRUNG 2016
FINANZIERUNGEN | FORSCHUNGSGELDER Eigenfinanzierung
REFERENZEN Zahlreiche Träger und Verbände der freigemeinnützigen Sozialwirtschaft haben den Nutzen früh erkannt und gehören zu unseren Kunden. • 10.000 downloads • 7.500 registrierte Nutzer • 370.000 gespielte Fragen
KOSTEN FÜR DIE ANWENDER Basis: • 0,00 € pro Monat/pro Benutzer • 2 Fachthemen • Ausdruck von Zertifikaten • persönliche Auswertung Premium: • 7,50 € pro Monat/pro Benutzer zzgl. MwSt. • derzeit 14 Fachthemen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft • Ausdruck von Zertifikaten • persönliche Auswertung • anonymisierte Auswertung über den Wissensstand des Pflegeteams für die Führungsebene • Werbung als attraktiver Arbeitgeber in den sozialen Medien und auf www.supernurse.de
ANSPRECHPARTNER Judith Ebel Email [email protected] Phone +49 163 65 11 242 Web www.supernurse.de Social Media Instagram: supernurse.quizapp Facebook: supernurse
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Start-up 10 | SuperNurse® – Die Lern App für die Pflege
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„Damit kann ich mein vorhandenes Wissen regelmäßig überprüfen und länger wachhalten.“
Der Anfang Mein Name ist Judith Ebel, ich bin die Entwicklerin der Quiz-App SuperNurse®. Mein Weg dorthin hat etwas mit der Idee des lebenslangen Lernens zu tun, meinem eigenen und dem meiner Mitmenschen. Für mich liegt darin der Schlüssel zu Zufriedenheit und Erfolg. 1990 startete ich meinen Weg in die Pflege am Universitätsklinikum der RWTH Aachen. Die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester war der Start für ein buntes, vielfältiges und abwechslungsreiches Berufsleben – bis heute! Von Aachen ging es ins Deutsche Herzzentrum Berlin (DHZB) in die kinderkardiologische Intensivpflege, immer mit dem Bestreben, weiter zu lernen und mich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln. In dieser Zeit wurde mir die Einarbeitung neuer Schüler und Kollegen übertragen, was in mir den Wunsch weckte, Pflegepädagogik an der Humboldt Universität zu Berlin zu studieren. 2005 schloss ich mein Studium zur Diplompflegepädagogin mit den Schwerpunkten Erwachsenenpädagogik und Pflegewissenschaft ab und berate seit 2006 deutschlandweit Einrichtungen des Gesundheitswesens, insbesondere stationäre Altenhilfeeinrichtungen, ambulante Dienste und Krankenhäuser und unterstütze Leitungs- und Pflegekräfte in Workshops und Seminaren bei der Implementierung von evidenzbasiertem Pflegefachwissen.
Seminar, und was dann? Am Ende eines jeden Seminars sagen meine Teilnehmer – Pflege(fach)kräfte, Leitungskräfte, Praxisanleiter, QMBs, Azubis, Sozialpädagogen – oft: „Ab morgen mache ich einiges anders und besser.“ Leider gehen diese guten Vorsätze im hektischen Alltag oft schnell wieder unter und das frisch vermittelte Wissen gerät in Vergessenheit.
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Start-up 10 | SuperNurse® – Die Lern App für die Pflege
Hauptmenü (li.) und Beispiel Quizfrage
© SuperNurse®
Es stellte sich für mich stets wiederkehrend die Frage, wie gelingt es, das nachweispflichtige Wissen nachhaltig bei den Pflegekräften zu verankern und auf dem neuesten Stand zu halten. Gleichzeitig wollte ich den Leitungskräften eine Möglichkeit geben, den Fortbildungsbedarf zu ermitteln und zu steuern. Es musste doch eine Lösung geben, die Spaß macht, innovativ ist und keinen zusätzlichen Druck erzeugt. Weil Apps und Handyspiele im Leben der Pflegenden eine immer größere Rolle spielen, ihnen vertraut sind und Spaß machen, entstand im Herbst 2015 die Idee zur Quiz-App SuperNurse®.
SuperNurse® – Von der Idee zur App Was folgte, war eine spannende Entwicklungszeit, in der es viel Neues für mich zu lernen gab und natürlich auch nicht alles planbar war und glatt lief. Die Entwicklung einer App ist ein langfristiges Projekt – ein Prozess! Wichtig und handlungsleitend ist für mich bis heute der Grundsatz „Es muss für den Nutzer sinnvoll sein,
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einen Mehrwert darstellen und an seiner Lebenswelt orientiert sein“. In Zusammenarbeit mit Leitungs- und Pflegekräften einer Krefelder stationären Altenhilfeeinrichtung wurden durch regelmäßige Feedback-Runden die kontinuierliche Weiterentwicklung und eine hohe Praxistauglichkeit sichergestellt. Die Entscheidung, SuperNurse® für Pflegende und deren dafür zahlenden Arbeitgeber gleichermaßen attraktiv zu machen, stellte sich bei der Entwicklung und dem Vertrieb als große Herausforderung dar. Einfacher wäre es sicher gewesen, einen Adressaten für eine solche App zu haben. Aber ich wollte die Win-Win-Situation! Die Spieler können jederzeit und an jedem Ort spielerisch ihr Pflegefachwissen überprüfen, festigen und unkompliziert aufrechterhalten. Mit ihrem Benutzernamen können sie anonym bleiben und ohne Druck lernen. Das Wissen, regelmäßig wiederholt, kann somit selbstsicher und fachlich korrekt z. B. in Beratungssituationen und in der Pflegeprozessplanung abgerufen werden. Fachliche Sicherheit führt zu einem selbstbewussten „Ich weiß, was ich weiß!“. Seinen individuellen Wissensstand kann sich der Spieler quartalsweise pro Thema in Form eines Zertifikates selbst ausdrucken. Auch die Leitungskräfte profitieren, denn sie bekommen eine regelmäßige anonymisierte Auswertung und haben damit die Möglichkeit, die Fortbildungsbedarfe ihrer Teams zu analysieren und zu steuern. Bildungsmaßnahmen können passgenau organisiert werden und es steht ihnen ein evidentes Instrument zur internen Qualitätssicherung zur Verfügung. Gerne erinnere ich mich an den Pflegehelfer, der mich anrief und erzählte, dass er am Vortag bei einer externen Qualitätsprüfung im Zimmer einer Bewohnerin mit anwesend war. Der Prüfer fragte, warum die Bewohnerin keinen Lagerungsring unter der Ferse hätte, sie wäre doch an dieser Stelle hochgradig dekubitusgefährdet. Aufgeregt und stolz berichtete er, dass er mit fachlicher Überzeugung habe erklären können, dass dieses Hilfsmittel nicht mehr dem Stand der Wissenschaft entspräche. Die Frage hatte er einige Tage vorher in der SuperNurse-App richtig beantwortet. Bei der Konzeption der Quiz-App habe ich bewusst die Erkenntnisse rund um das Thema Gamification genutzt. Dieser Trend in der Fort- und Weiterbildung verknüpft das Lernen positiv mit spielerischen Elementen. Diese innovative Lernform kommt in der Pflege äußerst gut an und Leitungskräfte loben die App und nutzen die quartalsweise versendeten Auswertungen rege. Der Name SuperNurse® war anfangs eigentlich nur ein Arbeitstitel, gefiel mir dann aber deshalb so gut, da der Name den Pflegeberuf positiv besetzt und beruflich Pflegende über umfangreiches nachweispflichtiges Fachwissen verfügen müssen. Im Juni 2016 war es so weit und die Quiz-App SuperNurse® wurde das erste Mal auf ein Handy geladen und gespielt. Bis heute nutzen mehrere Tausend Spieler in
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ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz SuperNurse® und tagtäglich werden es mehr.
Im Alltag Die Fragen und Themenbereiche werden ständig von mir und einem Team von Pflegepädagogen überarbeitet und erweitert, damit das Fachwissen in der App jederzeit auf dem wissenschaftlich aktuellsten Stand ist. Die App SuperNurse® kann ortsund zeitunabhängig von Pflegekräften auf dem eigenen Handy oder Tablet ohne zusätzliche Technik freiwillig und anonym gespielt werden. Sie ist für jeden Spielertyp geeignet. Im Alltag ist es unterstützend sinnvoll, in Teambesprechungen oder kollegialen Fallbesprechungen das theoretische Fachwissen mit den individuellen Situationen der Bewohner oder Patienten zu verbinden. Dazu eignet sich SuperNurse®
Tim Werner, Frederic Stubbe, Stefanie Breuer (v.l.n.re) im Austausch mit der Quiz App SuperNurse® © Fotografin – Judith Ebel, Rechte – Frederik Caljkusic
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auch prima. Die Mitarbeitenden stecken die Köpfe zusammen und überlegen, fachlich auf dem aktuellsten Stand, welche Überlegungen in der Pflegeprozessplanung noch sinnvoll sind.
Attraktive Arbeitgeber Einrichtungen, die registriert sind oder ein Premium-Abo abgeschlossen haben, sind in der App sichtbar. Mit dem eigenen Logo erscheinen sie auf Wunsch auf der Internetseite supernurse.de. Auch werben bereits Kunden auf ihren Internetseiten mit der Quiz-App SuperNurse®. Sie adressieren damit neue Mitarbeiter oder Auszubildende und machen deutlich, dass sie sich auf den Weg gemacht haben, neue Lernformen in einer zunehmend digitalisierten Welt von heute und damit den Weg zu selbstbestimmtem lebenslangem Lernen anzubieten. Auch SuperNurse® „lernt“ weiter. Ich habe noch 1000 Ideen, die auf ihre Umsetzung warten.
Firmengründerin Judith Ebel • Gründerin und Geschäftsführerin der GWP • Entwicklerin der Quiz-App SuperNurse® • Pflegewissenschaftliche Beratung im Gesundheitswesen • Dipl. Pflegepädagogin • Kinderkrankenschwester • Glücklich verheiratet und Mutter von drei tollen Kindern Judith Ebel, Geschäftsführerin
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Evangelische Altenhilfe Krefeld, Altenheim Wilhelmshof © Fotografin – Judith Ebel, Rechte – Frederik Caljkusic
Der Referenzpartner: Wilhelmshof Pflegekräfte müssen über immer mehr fachliches Wissen verfügen. Der Wissensstand, insbesondere über die nationalen Expertenstandards des DNQP, muss immer wieder innerhalb des Qualitätsmanagements neu überprüft und durch regelmäßige Fortbildungen vertieft werden. Die Antwort auf die Frage, wie Pflegekräfte ihr Wissen möglichst lange im Kopf behalten und wie der Wissensstand des gesamten Pflegeteams hierzu im Altenheim Wilhelmshof aussieht, fand Frederik Caljkusic mithilfe der diplomierten Pflegepädagogin Judith Ebel. Frederik Caljkusic: „Frau Ebel hat sich intensiv mit dieser Frage beschäftigt und dann eine faszinierende Antwort durch die Entwicklung einer innovativen App gefunden, die anonym auf den privaten Smartphones der Pflegekräfte gespielt werden kann. Ich war begeistert von dieser völlig neuen Idee, Mitarbeitende fortzubilden. Als wir das Angebot erhielten, an der Entwicklung der App als Probanden teilzunehmen, sagte ich sofort zu. Während der Entwicklungsphase beteiligten sich alle vier Wohnbereichsleitungen sowie einige Pflegefachkräfte aus dem Wilhelmshof an dem Test.
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Es gab in dieser Zeit zahlreiche Feedbackrunden mit Frau Ebel, in denen an der praxistauglichen Weiterentwicklung gearbeitet wurde. Durch SuperNurse® werden die Mitarbeitenden auf spielerische Art sicherer in der Argumentation bei MDK-Prüfungen, gegenüber Ärzten, aber auch in der Beratung der Angehörigen und Bewohner. Je sicherer der Mitarbeitende ist, desto höher ist die Arbeitszufriedenheit.“ S. Wiek, Wohnbereichsleitung: „Mit SuperNurse® erkenne ich, wie gut mein Fachwissen ist und welche Fortschritte ich mache. Spielerisch und beinahe nebenbei kann ich mir wichtige Themen immer wieder ins Gedächtnis rufen.“ D. Klein, Pflegefachkraft: „Ich weiß durch SuperNurse® besser mit der Dokumentation umzugehen. Es bringt mich weiter und spornt mich an, weiterzulernen. Durch SuperNurse® schaffe ich das.“ J. Beckers, Pflegefachkraft: „Ich spiele SuperNurse®, weil es immer aktuell ist und den neuesten Standards entspricht. SuperNurse® ist übersichtlich aufgebaut und hilfreich. Es weckt meinen Ehrgeiz weiterzumachen und mehr zu wissen.“ Ein wichtiger Aspekt der App ist für Frederik Caljkusic und seinen Pflegedienstleiter Tim Werner die regelmäßige anonymisierte Auswertung über den Wissensstand der Mitarbeiter. Tim Werner, Pflegedienstleiter: „Durch SuperNurse® erkenne ich den Stand des Fachwissens der Mitarbeitenden. Durch die Auswertungen kann ich jederzeit mit entsprechenden Fortbildungen reagieren, wenn ich feststelle, dass die Bewertungen in einzelnen Themen Unsicherheiten abbilden.“ Frederik Caljkusic: „Besonders gefreut habe ich mich über die positiven Reaktionen der MDK-Prüfer während einer Qualitätsprüfung. Auf die Frage, wie die prospektiven Fortbildungspläne erstellt werden und wie im Altenheim Wilhelmshof garantiert werden kann, dass die Mitarbeitenden systematisch zu den Expertenstandards geschult werden und das Wissen nachhaltig geprüft wird, habe ich auf die App SuperNurse® verwiesen und die Auswertungen der Wissensstände und den entsprechenden Notenspiegel vorgestellt und erklärt. Ich konnte einfach nachweisen, dass ich mir keinerlei Gedanken machen muss, ob das Wissen zu den Expertenstandards nachweislich vorhanden ist. Ich habe den Nachweis schließlich schwarz auf weiß.“
Über die Einrichtung Das Altenheim Wilhelmshof befindet sich in der Trägerschaft der Evangelischen Altenhilfe Krefeld, Westwall 40 – 42, in 47798 Krefeld und ist dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche im Rheinland angeschlossen. Das ehemalige Gut Wilhelmshof wurde 1858 erbaut. Sein Areal liegt zwischen Stadtwald und Kaiserpark im Stadtteil Bockum.
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Ein Wintergarten mit Innenteich sowie der großzügige Garten laden zum Verweilen ein. Im Altenheim Wilhelmshof leben 82 Menschen. Wesentliches Qualitätsmerkmal der Heimversorgung ist die Ausrichtung auf eine aktivierende Pflege, die sich an den Ressourcen der Bewohner orientiert, sowie die qualitätsvolle palliative Begleitung und Versorgung der Bewohner. Frederik Caljkusic, Einrichtungsleiter (seit 2012) im Altenheim Wilhelmshof, ist bereits seit 24 Jahren in der Einrichtung tätig. Nach der Ausbildung zum Altenpfleger folgten die Qualifikationen zum Wohnbereichsleiter, Pflegedienstleiter und schließlich zum Heimleiter. Zusätzlich absolvierte er eine Weiterbildung in palliativer Pflege. Frederik Caljkusic ist überzeugt: „Wer sich im anspruchsvollen Berufsfeld der Pflege und Betreuung engagieren möchte, muss sich konsequent fort- und weiterbilden. Der Umfang an Fachwissen, den eine Pflegekraft abrufbar vorhalten muss, nimmt ständig zu.“
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Frederik Caljkusic, Einrichtungsleiter Wilhelmshof
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Wohnen und die Pflege von Senioren Neue Versorgungsarrangements, neue Geschäftsmodelle Berthold Becher, Martin Hölscher Die im Pflegemarkt etablierten Geschäftsmodelle können nicht mehr einfach weitergeführt werden. Nachfrage und Versorgungskonzepte verändern sich. Staat und Gebietskörperschaft nutzen immer mehr ihren Einfluss auf die Entwicklung der Leistungsarchitektur. Erfahren Sie von den Experten für Wohnungswirtschaft und Pflegeleistungen Wissenswertes zu: innovativen Leistungsangeboten, neuen Versorgungsarrangements, erweiterten Geschäftsmodellen, aktualisierten Verfahren der Versorgungssteuerung. Grundlegende Beiträge und Fallbeispiele aus der Praxis führen Weiterentwicklungen und neue Erfahrungen auf. Profitieren Sie von dem Fachbuch, um Ihre eigene Position zu schärfen, Ihre Angebote anzupassen. Auch als eBook (ePub) erhältlich. 2015, 2. überarbeitete Auflage, 372 Seiten, kart., Format: 17 x 24 cm, ISBN 978-3-86630-334-8, Best.-Nr. 801
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