Die Zürcher Wiedertäufer zur Reformationszeit


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Die Zürcher Wiedertäufer zur Reformationszeit

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BV 811 .E344 Egli, Emil, 1848-1908. Die Zeuricher Wiederteauf er zur Reformationszeit y

Die

Züricher Wiedertäufer zur Reformationszeit.

Nach den Quellen des

Staatsarchivs

dargestellt



von

/ Emil Egli, Pfarrer in Aussersüll.

«S-«^ — § 9

Zürich, Druck und Verlag von Friedrich Schulthess. 1878.

Vorbemerkung. Herrn Staatsarchivar Dr. dienst,

J.

Strickler gebührt

das Ver-

das zürcherische Staatsarchiv, hauptsächlich auch das

aus

Material

Reformationszeit, gründlich

der

übersichtlich geordnet zu haben,

meine Untersuchung über die

gesichtet

und

wesshalb er mir schon für

Schlacht von Cappel

(Zürich

1873) mit allen noch vorhandener Quellen des Archivs an die

Hand gehen

konnte.

Ebenfalls im Hinblick auf diesen für

eine

erschöpfende

Erforschung der Quellen so günstigen Umstand und auf den

Rath des Herrn Dr. Strickler unternahm ich seither arbeitung

die Be-

der sämmtlichen dieReformationZürichs

beschlagenden Urkunden

zu einer chronologisch geord-

neten Quellensammlung, die druckfertig vorliegt.

Aus diesem

Werke hat die geschichtliche Partie des Synodalvortrages von 1875 über Freiheit und Ordnung in der schweizerischen Kirche (Jahrbuch I der hist. Gesellsch. zürch. Theol.) geschöpft die vorliegende

und ebenso, wenn auch nicht

ausschliesslich,

Abhandlung über diezürcherischeWieder-

täuferbewegung,

die

formationsgeschichte,

um

bisher dunkelste Seite unserer Reals

Vorläufer auf die Quellensamm-

lung selbst hinzuweisen.

Es

liegen

im Staatsarchiv insbesondere etwa

hundert unter

dem

Titel

Schriftstücke

die

den

Materials

wenn auch

,

ausmachen.

dritthalb

Wieder täuferacten

aufbewahrte

wichtigsten

verwendeten

Dieselben,

in modernisirter

zu

Theil einer

des

ziemlichen

Form und manchmal

Zahl,

verstümmelt,

bei Füsslins Beiträgen zur Erläuterung der Kirchenreformations-

geschickte

mussten

des

Schweizer landes (Zürich 1741

im Original

abgedruckt,

ff.)

benutzt werden; namentlich aber konn-

ten sie erst durch Einordnung in die ganze Quellensammlung

zu ihrem rechten Werthe gelangen, weil nur so

auch

fast

durchgängig und ausreichend

Bestimmung

für

möglich geworden

die



— aber

die

dann

zeitliche

zur guten Hälfte undatirten Stücke

Die diessfällige chronologische Kritik,

ist.

welche erst die Quellensammlung selbst wird bieten können,

muss hier vorausgesetzt werden.

Acta Grüningen, Religionssachen, Kundschaften und N a c h g ä n g e die Mandat Sammlung, die Rathsbücher, die Zwinglischriften, die Synodalacten und andere Urkunden des Weitere Ausbeute

lieferten die

,

Zwingli's Werke Bullingers Reformationsgeschichte, sowie desselben Schrift über die Wiedertäufer. Die Darstellung beschränkt sich in der Hauptsache

Archivs. Beizuziehen waren hauptsächlich

und

Quellen und damit des

a f Verarbeitung der archivalischen

wesentlich

Neuen und begnügt

hinsichtlich des bereits so

wurden

sich,

schon des Raumes wegen,

Bekannten mit kürzern Andeutungen;

die einschlägigen Schriften Zwingli's an ihrer Stelle

nur kurz erwähnt. Ein Hauptaugenmerk richtete der Verfasser auf

Lesbarkeit

fällige falt

als

der Erzählung und vermied

darum schwer-

Ausführungen und Anmerkungen, ohne indess der Sorg-

der Arbeit

Abbruch zu

Versuch betrachtet sein;

zweiten Abschnitt,

weiteres

thun. Die

Eintheilung möchte

sie erfordert,

namentlich für den

Studium der Zeitgeschichte,

so

der politischen Beziehungen bezüglich der Herrschaft G-rünin-

gen, wie auch der

Bauernbewegung,

welch letztere den

Gegenstand einer folgenden Abhandlung bilden Aussersihl

bei Zürich,

soll.

im October 1877.

Der Verfasser.

Uebersicht

Ausbildung der radicalen Partei in Zürich, 1522 I.

II.

III.

— 23.

Kirchliche Kämpfe, 1523 bis Mai 1525. § 1.

Aufrichtung der Sonderkirche.

§ 2.

Verhandlungen über

§ 3.

Einführung der "Wiedertaufe.

die Kindertaufe.

Hervortreten weltlicher Ziele, Mai 1525

bis

§ 1.

Verknüpfung mit der Bauernbewegung.

§ 2.

Einfluss der Waldshuter Flüchtlinge.

§ 3.

Politische Verhandlungen

und Massnahmen.

Sieg der Staatskirche, Ende 1527 bis 1531. § 1.

Bestrebungen für kirchliche Zucht.

§ 2.

Stärkung der kirchlichen Einheit.

§ 3.

Sittenmandate und Sectenverfolgung.

Erlöschen der Täuferbewegung

seit

Ende 1527.

1531.

Digitized by the Internet Archive in

*

2014

https://archive.org/details/diezuricherwiedeOOegli

Ausbildung der radicalen Partei in Zürich. 1522—23.

Als Zwingli

dem Jahre 1519

mit

hob, erweckte er schnelles

rasch auf

viele

und grosses Aufsehen und gewann

Wenn

begeisterte Anhänger.

stand, den der neue Geist zu überwinden hatte. die Ansicht

eine

von Anfang an seiner

Seite

irrige,

deutlicher

Insbesondere wäre

der evangelischen Sache auf

freudige Förderer

als

gestanden;

sich

Einfluss

Häupter des Staates gleich

die

seien

als

an-

nur den mannigfachen Wider-

wir daraus

so erkennen

gleichwohl sein

mehrjähriger Dauer

das öffentliche Leben erst nach

hervortritt,

seine Predigt in Zürich

vielmehr legt der damalige Rath

noch durch eine Reihe von Jahren allen Neuerungen gegenüber eine ängstliche Behutsamkeit an den Tag. So lange

als

zu

Staat

möglich suchte er die alten Ordnungen

schützen

und

,

die

ersten

in

Kirche und

reformatorischen

Massregeln

sehen wie erzwungene Schritte der Nothhülfe aus.

So

noch

ein

schützte

1522 Zwingli

schon

hatte

der Rath

aber

gegen das

Obrigkeit

die

Hierarchie,

von Deutschland eingeführten richteten Schrift 2 ).

gepredigt;

auf einen päpstlichen Bescheid ab und hielt

stellte

Jahr später an der Fastenordnung die

Fasten

so

fest

*).

Immer noch

durch Verfolgung

einer

und gegen Papst und Cardinäle ge-

Ebenso sachlich und bedächtig

stellte

man

sich

zu der Forderung, gegen die Klöster vorzugehen. Erst das ausdrückliche

Begehren

eines

offenbare Sittenzerfall

Rathes

Theiles

der

Nonnen am Oetenbach und der

im Kloster vermochten

überhaupt herbeizuführen;

das Dringendste und stellte

aber

ein Einschreiten

man beschränkte

des

sich auf

durchgreifende Aenderungen den hoch-

und geistlichen Obrigkeiten anheim;

weltlichen

sten

den

für

erst

Fall, dass diese inner einer halbjährigen Frist nicht abhelfen sollten,

nahm man

Als inzwischen neuer-

selbständige Schritte in Aussicht.

wie

dings

scheint

es

kamen, mussten

sehr

bedenkliche Aergernisse im Kloster vor-

Räthe wieder einschreiten und sogar

die

die

Bürger

zu den Verhandlungen zuziehen. Man steuerte dem Hauptübelstand;

nahm man

aber gegen das Kloster als solches hielt

nichts

sondern

vor,

an dem bereits vorgenommenen Termine der Pfingsten 1523 fest

Bis dahin hatte

man

Ordnungen und

die alleinige

und

Briefe

zahlreiche

Rom

die

in

Kirchensachen seine

Soldzahlungen

Rom

später

sich

).

die bisherigen

und vom Nuntius zeigen

4

).

Mit

gegenüber

des Volkes willen" mit den Reformen

zuwarten können

nicht länger habe

fortwährende

wie

Obrigkeit

man „um

rechtfertigen, dass

5

aus

konnte

Rechte

vulgus

Competenz des Papstes

Zürich nicht verloren,

in

vollem

Weise

So lange gab darum auch der päpstliche Stuhl

geschützt.

Sache

also auf jede nur mögliche

3

secus agere non licet propter

:

j.

Aehnlich verfuhr der Rath in socialen Dingen. Wiederholt er in den Fall

,

zu schützen

die alten Zunftrechte

zum

,

ersten

kam Mal

auch gegenüber der Verweigerung von Steuern und Bräuchen ein

Mandat dieser

an

die

gesammte Landschaft

Seite hielt

Um

so

man unbedingt am Hergebrachten

stürmischer

verlangten

nach Durchführung der Neuerungen, eifrigsten schaarten sich

die Verehrer

fest.

des Evangeliums

die sie für nöthig hielten.

um Zwing Ii

selbst.

ihrem Kreise nach seiner Predigt gegen druckers

Auch nach

erlassen 6 ).

zu

das Fasten

(wahrscheinlich Froschauers) Haus.

Die

So finden wir ihn in des Buch-

in

Wie Froschauer mit

seinen Gesellen das Fasten brach, so thaten auch die versammelten

Freunde Zwingli's

haben

Rennweg er zu den

,

während

Unter allen

soll.

als

der

dieser

erscheint

eifrigste.

„Wenn

Augustinermönchen,

„so

selbst

kein

Fleisch

Heini Aberli sie

gegessen

der Pfister

am

schon Herren seien", sagte

seien

nun doch

er

und

seines-

gleichen Meister." Bereits forderte Aberli auch das Nachtmahl unter

— „Die Mönche

Gestalt.

beiderlei

Schelme und

eine bedrohliche 8 ).

Es

hiess

Sohn des Rathsherrn Jakob Grebel,

der

zusammen

alle

7

).

zwischen den Evangelischen unp

Spannung

die

den Anhängern des Alten

Grebel,

und Pfaffen seien

den Laien das Blut Christi stehlen*'

Diebe, die

wurde

Bald



9

sei

Konrad

,

mit Aberli

und andern Gesinnungsgenossen einmal vor dem Rath erschienen, „und habe domals

die stuben fast 'geknellt".

Als einer der Raths-

herrn äusserte, er meine, der Teufel sitze auf der Rathsstube, zahlte mit dem derben Bescheide, der Teufel sitze auch unter

ihn Grebel

Meinen Herren,

wenn

die,

würden.

„zerstört"

Diese

Herren geschweigt und nüt mer in die

man

wolle

so

das Evangelium nicht gewähren Hessen,

Gesellen, inen

si

erzählte

erloubt

Constanz

mehr nahmen

man,

fürzuofaren;

entführen

sich die

Mine

„hättind

dann

inen

si

Einmal gieng das Gerücht,

sach welltind reden".

Zwingli nach

Um

bringen.

sie

ihn

oder

Freunde seiner

um-

sonst

an. Sie zählten

auf den gemeinen Mann, namentlich auch auf die Landschaft. Aehnlich

wie auf dem Rütli verabredeten

auf

dem Oberhof

einer

„Schenke",

Geladene

sollte

grosse

eine

dem Lindenhof

auf

die

Freunde mitbringen

gute

Als

hundert Theilnehmern.

Klaus Hottinger

Salzkrämer

der

H ö n g g.

Man

Jakob Greb eis Haus stattfinden

;

sollte.

man sprach von

Urheber dieses Planes

die

Hottinger, auch Heini Aberli von

sie in

Versammlung der Evangelischen zu

und

sein

Jeder fünf-

erscheinen

Bruder

Jakob

der Pfister und etliche Bürger

erwartete besonders von Zollikon, Hottingen, den

Vier-Wachten und Höngg Zuzug,

also aus den

Gemeinden,

die

an

den Abhängen des Zürichberges und weiterhin die Stadt umkränzen

und von dem Stift

Grossmünster

abhängig,

sehr

dahin zehentpflichtig waren. Die Versammlung weil der Rath einschritt;

aber ihr

indem der Rath selbst Zwingli

Etwas später

war

ein dort

Priester

um

tritt

seines

Zweck wurde

namentlich

nicht zu Stande,

sonst erreicht, in-

sicherte 9 ).

die Fastenfrage

wieder vor.

evangelischen Eifers

Wilhelm Röubli

kam

von Rottenburg

willen

Von Basel her ausgewiesener

am Neckar

eingetroffen.





10



Sofort

machte

er sich

durch

hernerkhar;

Fasten "brach,

er

und

„Götzen"

Besuch

den

herief

dafür

sich

auch die Bilder

Bereits bezeichnet er

Paulus.

höhnische Weise

die

solcher

Kirchen

in als

,

der er das

in

auf den

den Kirchen unnütz.

dann, wohl nicht ohne Bedenken der Chorherren, dauernd in

*°).

Denselben

schon

Unter diese

evangelische

einige

gehört voraus

im

gewirkt zu

Frühling

haben;

1523

das

wenigstens

Prediger in

Simon Stumpf

auch ein Landsfremder. Böubli selbst scheint

ähnlich

bald

entwickelten

Eifer

socialer Richtung.

Höngg

verhandelte

Zehentverhältniss

seiner

in

Wytikon

in

der Bath

Gemeinde

Stift 12 ).

So erkennen wir melt und nicht eine

Wytikon

Filialprediger des Stifts Grossmünster angestellt und als solcher

bestätigt

zum

als

Böubli

Wytikon und ZolJikon und wurde

predigte oft im Fraumünster, in

als

Apostel

,

dass

,

zunächst

um

Zwingli's Predigt gesam-

zum wenigsten gegenüber dem Zögern

radicale Partei

sich ausbildete.

der Obrigkeit,

Von diesem Boden

zürcherische Wiedertäuferei ihren Ausgang genommen.

hat die

Kirchliche Kämpfe.

I.

1523

§

Nach dem

Mai 1525.

bis

Aufrichtung der Sonderkirche.

1.

festgesetzten

Termin der Pfingsten 1523 begann der

Rath wirklich aus eigener Macht

Immerhin geschah das

Klosters Oetenbach, vorzugehen.

zwei

langten

Es

*).

Nonnen

der

Dritttheile

licher Richtung.

Aber an

wagte man

noch

sich

man noch

aus

Austritt

und nach

allerlei

dem

Reformen

in

kirch-

Zwar wurde im Herbst 1523 über

obschon

,

münster rundweg erklärten,

als

ver-

Beseitigung der Bilder und der Messe

die

nicht.

vollends

erst,

Kloster

aber grundsätzlich nicht entschieden;

Bilder verhandelt,

schonte

den

erfolgten nach

Dingen, vorerst des

in kirchlichen

sie

B. die Capläne

z.

die

zum

werden nicht mehr Messe

Solches Zögern in den Hauptsachen

machte

die

die

Messe Gross-

lesen.

Evangelischen

um so ungestümer. Namentlich thaten sich die Eiferer Jakob und Klaus Hottinger hervor und regten die Gemeinde Zollikon auf.

Schon im Juni

beiderlei Gestalten

1523

Im September darauf

Hochrütiner

von

St.

durch

Klaus' Vorgang

den „Fronleichnam" unter

sie

lernen wir Klaus Hottinger durch seine Bilder-

stürmerei in Stadelhofen

gleichfalls

forderten

und schmähten den Messpriester einen Lügner.

und

Gallen

seinen tritt

als

kennen,

Eifer

kurz

Geselle

gegen

der die

sich

Bilder

nachher der Bruder

Messe auf mit der drastischen Aeusserung

küydreck ansechen dann die in der Kirche

die mess",

ja

mit

:

„er

damals

in

hervorthat.

Zürich

Nach

Jakob gegen

die

wollte

ein

lieber

dem kühnen Versuche,

versammelte Gemeinde nach vollendeter Messe zu

deren Abschaffung zu bewegen,

und beschuldigte,

nachmaligen Täufers

des

„er

wobei er den Priester beschimpfte

gehe mit Buben- und Lotterwerk und Ab-

— um".

götterei



12

Aehnlich hatte sich Klaus Hottinger geäussert:

syg im eben, wenn

ein pfaff

Zum

pur gang hinder den hag gen schissen".

ein

kam

Stimmung

die neuerungslustige

Ausbruch

vollen

am

in Zollikon

bei

2

).

Das Verhör

Dasselbe Drängen zeigte sich auf socialem Boden. einen Auftritt

1524

Pfingstfeste

durch die gewaltsame Vernichtung der Bilder und des Altars

über

„es

über altar gang gen betten, als wenn

der Barfüsserkirche in der Stadt thut dar,

wie empfänglich das Volk für communistische Gedanken, namentlich für den der Gütertheilung

Chorherren

Privatbrief eines

uns

die

in

Orten

war

3 )

und

,

an

dem Rathe verrathener

ein

auswärtigen Collegen lässt

einen

ganze tiefgehende Gährung hineinsehen

predigten

die

4

An mehreren

).

gegen die Zehentpflicht;

Pfarrer

es

kam zu

Versammlungen und Verständigungen auf der Landschaft, und

die

Obrigkeit musste durch Mandate und Strafen entgegentreten. Besonders aber verursachten fortan die Stiftsgemeinden dauernde Schwierig-

Zollikon, Riesbach, Fällanden, Hirslanden, Unterstrass und

keiten.

Wytikon

forderten vor Käthen und Burgern auf

Entlastung von ihrer Zehentpflicht an das

wie

etliche Chorherren,

man

Grund

Stift

des Evangeliums

mit der Angabe, dass

wisse, den Zehnten, der nur ein

Almosen

zum

zu unnützen und leichtfertigen Dingen brauchen. Der Rath sah sich

Wytikon

Einschreiten gegen den Prädicanten von

Befreiung von Zehnten und Abgaben versprach

Commission zur Untersuchung. wie heftig

sich,

Röub

nahen Schwerzenbach

1 i

5

genöthigt,

und

),

der

bestellte eine

Aus dem erhobenen Nachgang

zeigt

dem

aufwiegelte. In einer Predigt, die er in

hielt,

wagte

er vor den

sei,

Ohren des Landvogtes

Escher von Greifensee, des Junker Adrian Grebel und Anderer laut deren

du

eignem Zeugnisse

sitzt

man

da in dinem sessel

in ....

Du fromms

„Du

zu sagen:

— und

purli

!

stinkender

alldiewil er da sässe

wüsstest

,

du stinkender vogt

!

und vögt". Es scheint habe

;

si

so fürchte

Du

!



stinkender junker und

wärint nüt anders dann stinkend junker

nicht, dass der

indess verhielt er sich

,

wie fromm du wärist

aber es wäre nit guot, dass ers wüsste ....

— dann

burgermeister

Rath Röubli erheblich

einige Zeit ruhiger

6

).

Um

gestraft

so strenger



man nachher gegen Stumpf von Höngg

gieng

ihm

Stadtknecht

obersten

den

durch

Unruhen vorhalten und ihn, da gegeben habe

anweisen

,

der

Verweisung

Predigen,

die

doch

er

Höngg

in

allein

Ja

bleiben.

als

seine Pfründe

selbst

umsonst;

Land verbannt, Ende 1523

auf-

Die Ge„gestrax"

sollte

es

„ungeschicktem

Stumpf mit

7

lieas

verursachten

Reden und andern Sachen" fortfuhr, wurde

aus Stadt und

Man

vor.

Kirchgemeinde zu verlassen.

die

,

meinde bat für ihren Prediger; bei



13

er gänzlich

).

Diese Strenge des Rathes gegen Stumpf deutet auf tiefergehende

Veränderungen

in

der Evangelischen

den Parteiverhältnissen Zürichs hin. Das Drängen

war den Besonnenem unter ihnen

auch

selbst,

Zwingli, zu stürmisch geworden, während hinwiderum Zwingli den Eiferern

mehr und mehr

zu lässig

als

sich zuosammen und hattend

vil

„Dise rottetend

erschien.

heimliehs gesprächs

;

gefiel inen nüt,

wie und was man domalen in der reformation handlet, Weichs inen alles

zuo wenig, zuo kurz und nit geistrich, hoch und vollkommen

gnuog was"

8

).

Spannung innerhalb der evangeli-

Diese

schen Partei selber mochte

gerade an Zwingli's

bedächtiger

Haltung hinsichtlich der Bilder und der Messe ihren Ausgangspunkt gefunden haben und

nach und nach

führte

Scheidung

die völlige

des Reformators von vielen seiner bisherigen Freunde herbei.

Einige der radicalen Wortführer machten Zwingli Vorstellungen, er handle zu

langsam und

und das Reich Gottes dränge

der Geist

müsse oder

lau in den Dingen,

zu

antreffen.

dahin

,

man könne

man

nicht

selig

mit

gesondert von den Gottlosen,

Kirche, than.

und haben

Darum

sei

die

seien

Zeit

und

grösserem Ernste handeln

werden.

und verwahren vor der bösen Art, und

Kirche

die

Es wäre nunmehr an der

dass

habe zu den Gläubigen gesprochen,

Petrus

die

Der sie

heilige

sollen

die Apostel

Apostel

sich

hüten

haben sich ab-

weggegangen aus der gemeinen

Gläubigen zu Jerusalem sich zusammen ge-

es jetzt

auch an dem,

dass

man

sich

absondere

sammle eine reine Kirche und Gemeinde der rechten Kinder Gottes, die den Geist von den Andern in dieser Stadt und

— Auf

u.

s.

w.

diese Vorstellungen weist Zwingli selbst 9 ) hin mit den "Worten

„Die so uns

von ihm regiert oder geführt werden

haben und

Gottes



14

uns habend den zangg des toufs

bi

vorhin

gemeind

vermanet,

oft

wir

Versammlung

oder

sölltind

angehept,

nüwe

eine

vermeintend

anheben;

habend

die

kilchen das

ist

kilchen

ze

ein

versammeln, die one sünd war."

Er

Begreiflich gieng Zwingli auf solche Vorschläge nicht ein.

antwortete

ihm

:

gefalle solche

Absonderung und Spaltung gar

Die Apostel haben sich wohl gesondert, aber von denen, die liche Feinde

heiligen Evangeliums

des

und auf

die

man

die

Kirche

jetzt in

werden

,

wie

sie

sie nicht

eines

sich einbilden.

der Kirche ausreuten wollen,

ten Gericht

Das „Rotten"

gemacht werden.

abfällig

säubern, ja in der Kirche werde

nicht

etwas zu bessern bleiben und Christi

fort,

,

was dann

wenn

sie

die

Engel

gäbend üch selbs

nit

zuo

und sünderend üch

vil

me

alles

?

vil zuo,

geduld mit den schwachen kranken schäninen, die ouch Christi hörend,

allezeit

Wesens mit dem Reiche

Dazu

noch an Unkraut aufzusammeln finden werden

brüdern, fuhr Zwingli

stall

aber

Dieser Zeit

nicht widersetzen,

grosse Hoffnung setzen könne, die aber durch die

Absonderung unwillig und werde

gewesen.

dem Wort

seien gar viel ehrbare Leute, die sich

nicht. öffent-

in

Böse

am

letz-

„Lieben

habend

den schaf-

ab von den werken

der finsternuss. Ir werdend mich zuo sölicher rottung und trennung,

wie

ir

si

fürnemmend,

nit

bringen;

dann mit Gott kann

ichs

nit

thuon."

Zwingli macht später selbst

gaben über solche Verhandlungen

von Höngg

in 10

).

einem Zeugenverhör nähere AnZuerst

sei

zu ihm und Leo Jud gekommen,

der Pfarrer

um

die

Simon

Aufrichtung

der Sonderkirche anzuregen und besonders zu verlangen, dass deren Mitglieder „weder

mit

zinsen

laden" wären. Nachher habe

gen

gestellt.

Obschon beide

wurden, giengen

sie

ald (oder) mit

Konrad Grebel

„all weg gütlich

damit vor,

Neuen Stadt abzuhalten, um

anderem wuocher beähnliche Forderun-

und früntlich abgewisen"

nächtliche Zusammenkünfte in der

ihre Sonderkirche aufzurichten;

Felix



neben Grebel einer der hervorragendsten Parteigänger und

Manz, ein

Kenner des Hebräischen, behauptet

hebräisch gelesen

und

in allda

in

sinem

Höngg

,

er

zu der Niemand

Manz

die

schlüge dann die pfaffen

weder Zinse noch Zehnten

freilich

Mehr

versucht,

diese

alle ding

Rede zu

aber Grebel

einmal hätten

als

ihn, Zwingli, für die

gemein müsstind

sin".

neue Kirche gewinnen wollen,

gehören dürften, die sich selbst ohne Sünde

als die

Als ihn Zwingli fragte:

sein wolle,

dann jedermann

Simon von Höngg habe

man

seien

sie

,

und Simon darauf gedrungen, „das

wüssten.

kommen

weiter,

dann

habe er

läugnen oder abzuschwächen.

Auch Manz habe

zuo im

etlich

gienge

habe den Zwölfen (Gemeindevorstehern)

herausgesagt

offen

nachher

„wie er

lesec

„es sollte nüt,

:

Mal

ze tod", ein ander

schuldig;

dem

Zwingli meldet

einmal zu ihm gesagt

zwar später nur,

da sygend

hus,

und nach

ghört,

widerumb heim".

zu



15

ob

er,

Manz,

habe er keine rechte Antwort gegeben.

Einladung Zwingli's,

von diesen

einer

Umgekehrt

die Lasterhaften selbst aus der

zu entfernen, mit der Antwort abgewiesen haben, das

will

Kirche

nicht seine

sei

Sache, er sei nicht Bischof wie Zwingli.

Nach

Bericht

Zwingli's

n)

Geistesmänner oder Spirituöser, Einschreiten des Rathes. santes

Verhör

12

an

)

,

wie

Zusammenrotten

dieses

rief

man

nannte,

sie

zuletzt

der

dem

Diesen Untersuchungen gehört ein interes-

aus

dem wir über

Sonderversammlungen

die

Näheres erfahren. Unter den ersten von Zürich ausgewiesenen Täufern erscheint nämlich ein

fremder „Buchfeiler",

nannt Uf der Stülzen

oder

Stülzer, in als

Andres, zube-

Uf der Krücken, auch

Chur der hinkende Andres

13

Andres Castelberger aus dem Bunt,

j,

d.

wohl h.

einfach der

derselbe, der später

aus Graubündeo, vor-

kommt. Ihm wurden ausdrücklich weitere Versammlungen „der irrten lüten",

Annahme

d.

h.

der Täufer

verboten,

und

er

hatte

ver-

schon vor

der täuferischen Richtung, wie es scheint schon seit 1522,

eine besondere Schule eifriger

In dem Verhöre über diget habe", sagen

Neuerer

das,

gestiftet

14 ).

„was der Uf der Krücken gepre-

mehrere Theilnehmer der Versammlung,

sie

hätten





16

begehrt, in der evangelischen Lehre und in den Briefen des Paulus

gangen.

und zu diesem Zwecke den Stülzer ange-

zu werden

unterwiesen

Dieser habe

nommen und

an

den Kömerbrief mit ihnen

ihn so erklärt, dass seine

Hand

die

So habe

aus übereinstimmten und „uf einen schrot ushin gangint". auf Zwingli's

er sich

berufen,

eigene Predigt

als

Ehefrau, die sich ihrer Frömmigkeit überhebe, die

wenn

Geistliche

oder

Weltliche überflüssiges

um „den glatten balg dest bass und habe der Stülzer

zuo erneren", aus

Armuth geschehe

;

wenn

er

wie der Dieb an den Galgen

gemäss

der

Beiden.

Ja der Eeiche

evangelischen

Krieg

als eine

und Gutes

Sün-

als

überhaupt

zuo erziechen und

wo

gleichgestellt,

es

werde,

vor Gott und

so sei

Lehre doch kein Unterschied zwischen

Armen von Haus

den

der

,

sonst,

auch nicht fordere, dass der Wucherer geführt

Mörder gegen Gott dem Herrn.

sei

böser

Besonders

Sünde aufgetreten; denn wer

als ein sei

Hof

,

Acker,

,

Dieb und ein

Andres gegen den

trotz väterlichen

Erbes

den Soldkrieg ziehe und so Biderleute zu todt schlage,

in

vor Gott und nach der evangelischen Lehre dem Mörder gleich.

Die Versammlung des Stülzers wuchs rasch an; als

besser als

Gut zusammenlegen,

richlicher

dem Stehlen

Matten und dem Seinen vertreibe,

sei

sei nicht

und Wucher mit Pfründen und

eine

lehrte,

er

von ihr gescholtene Dirne, wenn diese gegen Gott sich

derin erkenne. Geiz

ge-

und Zwingli's Lehren durch-

und

besondere „Schule",

Zwar habe Andres Allmächtigen

seine

die

Vorträge galten

sie

erschien

„Predigten".

als

Zuhörer gleich Anfangs ermahnt, Gott den

um Gnade und um

ein friedsames christliches

Gemüth

anzurufen und mehrere Mal offen angekündigt, er werde die Unter-

weisung nicht fortsetzen,

sobald sie

sich der evangelischeu

überhöben und mit irgendwem Händel anfiengen; die

Demuth habe

tragen. als

Es

sich

fehlte nicht

nicht auf die

an Spöttern,

so

wenn Andres

Namentlich gab das aparte und

böswilligen Gerüchten Anlass

:

aber es scheint,

Dauer mit der Sonderung

„Herr Leutpriester" begrüsst wird, was er

zurückweist.

Lehre

freilich

ver-

gelegentlich

derb genug

heimliche Treiben zu

es handle sich dabei

um

ein trunkenes

— Leben,

fände

es

während

Versammlung

die

Theilnehmer

die



17

gegentheils

und Ställen

Kellern

in

statt,

Vermeidung der offenen

die

Trinkstuben und ihres Gezänks vorgeben.

So mussten

und versuchen

verzichten

ander

„in

die Geistesmänner

wis

Absonderung

ihre

,

auf Zwingli's

und weg fürzuotrucken".

Eindertaufe zu schelten,

Zwingli

anfangs

diesen Eifer

begriffen

begannen

sagt,

damit,

vom Papst Melaus

und darum unrecht, ja aus dem Teufel. Prädicanten

wie Bullinger

,

die

zu schreien und zu sagen, dieselbe

nicht von Gott aufgesetzt, sondern

sei

Sie

Beistand

starken

nicht,

und

erfunden

andern

die

bis sie merkten,

dass es auf die Wiedertaufe als auf ein Abzeichen der augestrebten

Sonderkirche abgesehen den Worten

:

„Do

doch

Nam

ursach bschach

all

seer

wunder, warum

wenn der kindertouf verworfen

dass

,

uns

marktend doch zum letzten, dass

darin so hitzig wärind;

d er

es us

mit

)

nun inen sölichs (rotten) fürkommen ward, braeh-

tend sie den kindertauf harfür. si

15

Zwingli berichtet darüber selbst

sei.

wurde, denn zimte inen, sich ze widertoufen und mit dem widertouf

zemmen sammeln". So

kilchen zwar

die iro

gen wieder taufen lassen

sollten sich die Gläubi-

Gemeinde Gottes und

heilige

eine

in

die

Wiedertaufe zur Absonderung dienen. Bisher hatte

man

der Kindertaufe bloss den

Form beigemessen und über dass

ob lich

selbst Zwingli

sie

beizubehalten

oder

sich über den Eifer der

gewann

sie

lang nicht mit sich im Klaren war, nicht

16 ,

und

Gegner verwundern konnten

;

jetzt aber

auf einmal weittragende Bedeutung, seitdem der Kinder-

angestrebten

Sonderkirche

erhoben

Er musste

Haltung gegen

neuerdings

die

Sonderkirche

und

wurde.

Zwingli's Stellung sofort gegeben.

diese zur

Täufer

Zwingli

öffentlich

gegen

sie

Egli, Wiedertäufer.

hervortraten

predigen

und

,

desto

ernstlich

auch

abweisende

aufnehmen,

h.

d.

,

dass 2

die

Je mehr

musste

eifriger

wehren

Losung

war

Damit

die frühere

Wiedertaufe bekämpfen und die Kindertaufe vertheidigen. die

sämmt-

die Prädicanten

taufe positiv die Wiedertaufe entgegengestellt

der

einer äussern

Taufe nur nebenbei verhandelt, so

die

eine Zeit sei

Werth

sie

auch die





18

„Rottzeichen" ihrer Absonderung oder

heilige Taufe nicht zu einem

Secte machten.

kam

Wirklich

mehr taufen

dazu

es

dass Einzelne Väter ihre Kinder nicht

,

Näheren Aufschluss über

Hessen.

Wytikon

Taufenthaltung erfahren wir aus hatte,

Frühling 1524, Röubli gegen

seit

Es gab schon

begonnen.

zur Rechenschaft,

war schon

Jahr

ein halbes

weil sie

alt



christ sin

und

thuon,

der andere mit er kind si

zuo

er von

soll

Rath

der



ein

Knabe

mit der Aussage,

eine

„wenn

Röubli

er well ein rechter

wol

er die sach

dem Hinweis

darvon

oder

zuo verantwurten"

darauf, Röubli habe gepredigt

tagen

kämint und selbs

gewünnen", wie auch auf

die

götti

Nachbarn,



„wenn

:

so wellte er die nit toufen unz (bis) uf die zit,

hett, iren

zog

Kinder

Worten nützit darzuo

sinen

und wüss

well

so

ihre Kinder nicht

christenlich leben füren, so bedörfte es des toufens

ein

darzuo

die

ihre

habe ihn gewähren lassen und gesagt,

nit;

Dort

).

nicht taufen Hessen. Sie beriefen

der

die Predigt Röubli's,

auf

sich

l7

die Kindertaufe zu predigen

Endlich Anfang August

mehr zur Taufe brachten. zwei Väter

Anfänge solcher

und Zollikon

Ostern Eltern,

seit

die

das

und gottinen könntind

die schon vor

ihm

so ge-

handelt hätten. Röubli wurde gefangen gesetzt, die früher für Reli-

gionssachen bestellte Commission, die drei Leutpriester, der Abt von

Cappel, der Comthur zu Küssnacht, vier Rathsverordnete, mit der

und

bei Strafe

einer

Mark

der Probst von Einbrach und

Untersuchung seiner Lehre beauftragt

Silbers

die

sofortige Taufe

ungetaufter

Kinder anbefohlen. Diese

Nicht

so

Massregeln in

scheinen

in

Wytikon

gewirkt

zu

dem nahen Zollikon, wo wahrscheinlich

Röubli den Anstoss gegeben hatte.

Von

hier

die

sie ihre

F r e d 1 i und Stephan SchuhHeini Wisshans Hottinger. Sie behaupteten,

Kinder nicht wollten taufen lassen,

und

ebenfalls

wurden, gleichzeitig

mit den zweien von Wytikon, drei Hausväter verhört, weil

macher

haben.

i

Kinder sollen nicht getauft werden, „bis

und den glouben

selbs

si

zuo iren tagen kämint

könntind verjächen" (bezeugen) lind beriefen





19

Es

sich bereits auf das Gotteswort selbst.

dass die Lehre

scheint,

hier schon ziemlich eingewurzelt war; denn trotz der Strafandrohung

Männer nachmals wieder unter den Täufern

treten jene

Woher aber

diese

Lehren kamen,

Annahme

die

liegt

auf

der

Hand, dass

Zürich viel gelesen wurden; denn als später,

Münzer

verweilte,

besuchten

ihn

„Sie

Münzer." sönlichen

sogen,

sagt

Gründen

her;

stellungen als Lehrer

Bullinger

,9 )

den

,

Zwingli

konnte

so eifriger

lich schloss

„der

barten

des

).

aus

Eöubli

dem

Theil aus pergehofften

die

An-

den Stadtbürgern vor.

,

sehr viel Geschwätzigkeit, hielt

aber

sehr

wenig

auch der Prediger des benach-

Johannes Brötli

oder

auch

Panicellus,

dann der bereits bekannte

dem Bündner Lande,

Natür-

den Zwingli einen „un-

an,

aber verwegenen Menschen"

einfältigen,

Mit Eöubli

zur Partei,

Krücken, Hetzer,

einen

zugleich

Zollikon,

Fremder,

zum

von

und Felix

sammelten Grebel und Manz einen Anhang.

21

),

und des Hebräischen nicht

des Griechischen

sich ihnen voraus

Weisheit habe"

l8

zog schliesslich den Sohn eines Landmanns, Jakob

lautern Windbeutel,

nennt,

Geister

Wiedertouf aus

ihnen

Wiesendanger oder Ceporinus von Dynhard

Um

unruhige

öfters

Ihre Bitterkeit gegen Zwingli rührte

verschaffen 20 ), ja

September 1524

Konrad Grebel

Zürich, namentlich die Stadtbürger

Manz.

seit

auch in

Gegend von Waldshut einfand und acht Wochen

sieh in der

Griessen

weitverbreiteten

die

Thomas Münzer

Schriften des deutschen Täuferhauptes

in

auf.

genau nachweisen;

lässt sich nicht

ein

Andres Uf der

ferner der Deutsche

Ludwig

ein eifriger Neuerer und bekannt durch seine Darstellung

zweiten

Religionsgesprächs

von Zürich

,

nebst

vielen

Andern.

Besondere Bedeutung erlangte bald ein anderer Graubündner,

Jörg

vom Hus Jakob,

seiner

wie er sich

hiess,

oder Blaurock von

Kleidung, sonst auch der starke Jörg genannt ; er wird immer neben

Grebel und Manz

als

der Dritte im

Bunde

tendste von Allen ist Grebel. Zwingli 22 )

aufgeführt.

Der bedeu-

nennt ihn den Koryphäen

der Wiedertäufer.

2*

— § Die

2.



20

Verhandlungen über die Kindertaufe.

gleichen Verordneten

welche Röuhli's Lehre

,

untersuchen

Die Väter von

mussten, Dekamen sofort noch eine zweite Aufgabe.

Zollikon, denen die Kindertaufe aufgegeben war, führten den Befehl nicht bloss nicht aus, sondern begehrten auf erneuerte die Schrift 23 )

Eecht und apellirten an also auch hier die

Mahnung

hin

Die Rathsverordneten hatten

.

Gründe anzuhören. So kam

zu Verhandlungen

es

über die Kindertaufe, privatim und dann öffentlich.

Ueber Beschwerde

und

die

Grebel

meldet

unter

„Solches Urtheil (die Gründe anzuhören) hat Zwingli

:

Herren,

die

Privatbesprechungen dazu

so

doch Gott Allernächsten

geordnet,

und

beschickt

,

Welt wissen wie! Er aber hat

den Einfältigsten,

übertreten,

gehandelt

aller ihrer

und

Gott

:

die

Weisheit geschändet mit

Hilf Gottes und seiner Wahrheit. Ueber das haben beide Räthe auf ein

Neues beschlossen

dass

,

war bestimmt, dass man davon

noch dazu thun"

Zwingli's

Angabe zu

habe ihm und sein ist

24

man zusammen

die Schrift ).

Auf

soll

kommen".

soll

lassen

Unterredungen

diese

„Dabei

reden und nichts scheint

Manz

beziehen, die er später als Zeuge macht,

den andern Pfarrern

zugemuthet,

sie

25

und seiner Genossen Wissen und Rath nichts predigen

Gegner,

die

sie

ohne

sollten

daher leicht zu begreifen, dass Zwingli und die Prädicanten

wurden; wenigstens beklagen sich

sich

).

Es

eifrig

nicht zu

seien

Wort gekommen, wie wir nachher vernehmen werden. In dieser Zeit soll Jakob Hottinger

(Grossmann)

am

Spital

in

die

Rede

Predigt die Kindertaufe vertheidigte zu einem Wortgezänk

dem Pfarrer

Brötli,

dem Prädicanten Megander

gefallen 26 )

;

auch

sein

,

als

er

in

kam

in Zollikon

der es

zwischen dem Helfer zum Grossmünster und

so dass der

Rath

sie

der Gemeinde zu verhören heschloss 27 ).

mit etlichen Männern aus

Wie wenig

alle

diese Er-

örterungen fruchteten, zeigt die einzige Thatsache, dass die Anhänger

Grebels in Zollikon den Taufstein zerstörten.

Frau Anfangs 1525

ein

Grebel

selbst,

dessen

Mädchen geboren, schreibt acht Tage nach

an seineu Schwager Vadian

der Geburt ist

noch

nicht

schwemmt" dent

28

und

),

keinen dingen

dem

verwildet in

me nüt

Der Rath

Wasserbad

römischen

Bullinger sagt 29 )

dermassen

si

dem

in

„Das Kind

:

heisst Rahel;

und

getauft

von den Leuten widertoufischen

ge-

„darzuo wur-

:

dass

geist,

si

nachfragtend, dann iren widertouf ufzuobringen".

hielt

es

desshalb

wie

das Beste,

für

über

früher

andere kirchliche Fragen so jetzt über die Kindertaufe eine öffent-

liche Disputation anzuordnen. Er lud zu derselben durch Ausschreibung

und durch Yerkündung von den Kanzeln auf Dienstag

den 17. Januar 1525 vor Räthe und Burger auf das Rathhaus

mag

Die Kunde davon

wo man

der Beseitigung der Taufe günstig

Zwingli in sar

ein.

auswärts an manchen Orten überrascht haben,

war und

sich darin mit

Uebereinstimmung glaubte. So wendet sich Doctor Balthader Pfarrer von Waldshut,

Hubmeier,

bezüglich der Taufe an

Oecolampad, der sogleich Zwingli davon berichtet, und, wohl gleich-

wenig erschrockeD

nicht

zeitig,

um Auskunft

Gottes willen" bitten,

wenn

recht,

weil

um

selbst,

über die Taufe und

sie

selbst

hätten Einem

Rede im Hals ersteckt" und

lag

die

um

in

ihre

ein 31 )

den

,

„um

ihn

Verzeihung zu

öffentliche

Ueberiegenheit

Zwingli's

reichte vorher noch einen Protest die Prädicanten

diesen

gegen ihn und Leo Judä verfehlt habe

er sich

den Taufgegnern in Zürich nicht

an

,

30

Auch

).

Verhandlung Grebel

fürchteten.

worin er sich beschwert,

Verhandlungen „die

frühern

Meinung nicht mit Schriften

be-

gründet und Zwingli insbesondere ihn „mit vielen Reden überfallen", so dass er „vor seinen langen

men können". nun neisswer, Schrift

taufen

sei er

wer

der

mag

schriftliche

dass

solche

man junge neugeborne

Euch Meinen Herren

zeigen; will ich einem Jeden Antwort geben. putirens

;

will sein

blieb jedoch bei

Verhandlung

:

„ist

er wolle, der sich vermeint aus göttlicher

(Gründe darzuthun), solle,

Reden nicht habe zur Antwort kom-

Grebel fordert daher

Kann

Kindlein

schriftlich an-

nicht viel Dis-

auch nicht, sondern mit H. Schrift handeln". Es

dem Beschlüsse und das Gespräch fand

Bullinger berichtet

darüber

als

Augenzeuge,

in

statt.

Kürze auch

— Zwingli

sonders Röubli; Sie behaupteten,

was

nicht,

die

Ausser Grevel und Manz betheiligte sich be-

32 ).

Zwingli an Vadian

Adam

sei,

aber nur

schreibt

Taufe

und

vorher das Evangelium gepredigt

denen

in

Taufe selbst begehrten, den alten

neuen Leben

einem

Apostel

Weil man nicht solle

man

man nur

solle

also getauft

wiederum taufen

sich

dem

nach

und verständige Leute

alte

Zwingli

lassen.

Bei-

taufen.

die Kindertaufe nichts

gelte

sei,

Dafür

wandeln wollen.

sprächen die Evangelien und die Apostelgeschichte; spiel der

zu.

Die Taufe sollte nur den Gläubi-

sei.

die es verstanden, die

tödten

Bedeutung

Grebel

Kinder könnten nicht glauben und verstünden

die

gen gegeben werden, worden



22

und nach

antwortete,

Bullingers Zeugniss, mit den später in seiner Schrift an die von St.

Gallen niedergelegten Gründen.

Man gewann

den Eindruck,

Die Obrigkeit ermahnte

und ruhig zu

sein

sie

und

unterlegen seien.

von ihrem Irrthum abzustehen

ernstlich,

erliess

die Täufer

dass

darauf ein Mandat

Tags

Strafe der Landesverweisung taufen zulassen. wurde beschlossen,

beseitigt

die

Taufsteines

zerstörten

habe,

von Zollikon

Schlussnahme

weiteres Eintreten

,

die

zustellen und

auf

Sache aber

die

Kurz darauf

die

ihres

wer ihn

bis auf ge-

ergänzende

„besonderen Schulen" der Täufer ab-

besonders Grebel und

Herren meinungen gefallen lassen",

die

noch

folgte

Manz von ihrem Disputiren

und ihrem Beginnen überhaupt abzumahnen;

mehr gestatten wolle und

irgend

dem

Zugleich

zur Wiederherstellung

und zu untersuchen,

aufzufordern

legenere Zeit zu verschieben.

tion

mit

ungetaufte Kinder binnen acht Tagen und bei

Gebot,

welchen Aufschluss

drei Oberstmeister

sich,

da

wünschten

wenden.

man

wenn ,

an

sie

sollten sich

hinfort

sie

den

„Miner

keine Disputa-

des Glaubens

wegen

Bürgermeister

und

Auch wurden um mehrerer Ruhe

fremden Anhänger derSecte, Röubli, Brötli, Hetzer und der Stülzer binnen acht Tagen des Landes willen

die

verwiesen. Letzterem wurde zwar dann Krankheit der Termin

um

einen weitern

aus Rücksicht auf seine

Monat

verlängert,

ihm aber



23



das Ausgehen und namentlich die Veranstaltung weiterer Versamm-

lungen der „verirrten lüten" untersagt Diese Massregeln fruchteten nicht

müsse 1.

mehr

Gott

Februar

35

gehorchen

als

).

34

Menschen

den

man

Die Täufer sagten,

viel.

Schon

).

am

musste der Rath neuerdings einschreiten. Die Kunde,

)

dem Lande

etliche Pfarrer auf

dass

33

„wider Miner Herren

mandat predigent" (womit wohl das Mandat von der Taufe gemeint ist)

führte die Erkanntniss herbei, die Vögte und

Andere zum Auf-

merken zu mahnen und Schuldige einstweilen im Wellenberg

Auch wurde

fangen zu setzen.

sie geboren worden, zur Kirche und zu des Priesters Händen zu

Kinder, sobald

es seien die

Taufe

in die

bringen; nur wenn

der

im Hause getauft, müsse

Tod zu besorgen

stehe,

dürfe ein Kind

dann nichtsdestoweniger noch zur

aber

Damit war

Kirche gebracht werden.

Ordnung

ge-

das Taufmandat näher dahin erläutert,

die Kindertaufe als

kirchliche

obrigkeitlich festgestellt. i

§

Sowie

Einführung der Wiedertaufe.

3.

die Kindertaufe

als

Abzeichen der Staatskirche feststand,

giengen die Täufer dazu über, ihre Sonderkirche ins

zunächst

Sie begannen, die

in Zollikon.

Werk

Wiedertaufe

zu setzen,

wirklich zu

vollziehen und unter sich jetzt schon, da die Staatskirche die Messe

noch immer nicht

mahl der

zu halten. So

beiden

mahl und

munterte

„Vereinung"

,

selbst

und

der

Staatskirche

sie

Brod unter

direct

bend-

durch Einführung

gegenüber.

lehrten von Taufe

Mehrere

und Nacht-

drängenden Anhänger

die sich

von Grebel wiedertaufen

erste, der sich

dann auch

sich die Sonderkirche,

Grebel, auch Manz,

theilten das

des Herrn" ass

abgeschafft und ersetzt hatte, das A.

stellte

Symbole,

Täufer, voraus

Der

officiell

liess

belehrte,

werden

wie

müssten.

zur

Annahme

dieselben

Wie

sehr

zu die

).

und vom „Tisch

war nach seinem eigenen Zeugniss Blaurock, zahlreiche Andere

36

der

der Zeichen er-

Zeichen

der

Augenzeugen

neuen diese

— zeigen

fühlten,

Bedenken

die

gegen das Nachtmahl; zuo berg gangen", es

Brauch

den

ihnen,

unter

namentlich

dass ihm „die haar

so sagt ein Zuschauer,

der

populäre

eigentlich

an,

allgemeiner

kam

weinend zu ihm

Einen

der

den

auf

ersten

Täufer

und

Besten,

der

37 ).

allgemeinen Kirche wurde damit sofort ein

Der Gegensatz zur

so hewusster, dass Blaurock den Helfer von Zollikon mit den

ten

Wie

anderer, „im gienge der schweiss us".

ein

Blaurock

war

scheint

wandte



24

von der Kanzel verdrängte: „Du

Wor-

sunder

bist nit,

ich

gesandt ze predigen"; auch geberdete er sich dabei sonst anmassend; so schlug

„es

er

Ruthe wiederholt auf

einer

min hus

ist

ein

ein Brett

Die

bäthus".

gemeins ,

So erzählt später

cliaft einzurichten.

wie er sich

beinahe

habe bewegen lassen

„der meinung,

dass

gschütt werden,

da

er

ding

sölltind

und was dann einem

gemein

Und wärind ouch

das

Güte r-

Gütchen zu

war, sagt

so

und anläge, zur

er

dass

si

notdurft

gern rieh

und grosser gschlechten darin zogen und gepracht hettind

Februar

vierundzwanzig Täufer

von Zollikon

kl oster verhaftet. Aus den Verhören, scheinen,

Am

erfahren

eifrigsten

geworben.

Blaurock,

hätten

Wie Blaurock Jeden

Rudi Thomann.

alte

wir Manches

ein.

über

alten

dich

Augustiner-

im

die dieser Zeit

anzugehören

Manz und „der Helfer" zu gewinnen wusste,

den

alten

mann

Adam von

leggen und dich besseren"

Manne habe

).

Anfangs

das innere Leben der Secte.

sagt: „Marx, du bist bishar ein jung frölich

nüwen an

Wir

finden

38

Täuflinge

schildert der

Zu einem jungen Manne habe der Täufer

ander mensch werden,

er

;

zu

umgekehrt gesprochen

mann und wäri nun dem

tod

er,

und zuosammen

sin

der meinung,

Die Obrigkeit schritt gegen die Secte

ein

sein

jetlichen breste

vom hufen nemen,

dannen

bruchen müsste. lüt

alle

rief

Zeuge dieser

ein ,

Man

verkaufen und sich seines Gewerbes zu begehen.

sollte

und

„Vereinung"

machte alsbald den Versuch, sich auf dem Fusse der

selbst

Tage

mit

geschriben,

stat

nachend und er

:

ge-

gsin und muosst

dir

thuon und ein

Thomann „er söllti

als

weri ein

einem alter

sich besseren".

— Man



25

Zeichen

die Taufe als

sagen andere Zeugen,

betrachte,

der Bekehrung und Versöhnung, zu Abwaschung und Nachlassung der Sünde, Brod und Wein vom Tische

Gottes als Zeichen der brüderlichen Liebe, für Jeden

„wer

,

da gloubt

dass in Gott

,

,

ein

sei

Brod der Liebe und

begehre Gott stets

esse,

in

sinem

sterben und

Das Brod, dessen Brocken man

rosenfarben bluot erlöst hat". niesse

mit

bestimmt

christlichen

Gemüthes

ge-

wer

;

es

seinem Herzen zu haben und an ihn zu

denken und Jedermann brüderliche Liebe zu erweisen. Durchgehends erklären die Zeugen, Gott selbst, der Schöpfer und Heilmacher, habe sie

Wiedertaufe

zur

bewogen; wen

„es

Sünde beklagen und beweinen und Gott

dass

anfechte",

um

die rechte Erkenntniss

könne schlechterdings nicht anders

bitten müsse, der

Gottes und die Taufe begehren.

seine

er

Sie, die Getauften,

als

Gnade

die

„Diener,

seien

Knechte und Gehorsame Gottes", Hessen sich von keiner weltlichen

was der Geist Gottes ihnen

Gewalt an dem hindern,

gebe Wort

und wollen Meinen Herren nur insoweit gehorchen Gottes

als

,

davon abhalte. Einzelne erklären, wie

sie nicht

ein-

sie

das als

Diener und Knechte Gottes „losen" (horchen) und erwarten müssen^

was der Geist Gottes

und heisse und nur dann vom

weise, lehre

sie

Taufen lassen können, wenn der Geist

es ihnen nicht eingebe.

Lienhart

Bleuler sagt geradezu, „er sei ein Knecht Gottes und seiner selbst nicht

mehr mächtig oder gewaltig;

mann Jesus

gehorsam

Auch kennen

die

denselben

habe sich unter den Haupt-

Christus eingeschrieben und wolle mit demselben in den

Tod gehen; was derselbe ihn er

er

sein

heisse und

ihm eingebe, dem werde

und dasselbe thun".

diessmal fand ein

Gespräch mit Zwingli

Verhandlungen im Einzelnen nicht mehr;

mag

Zwingli

indessen

in

sein

statt.

Wir

Manches aus

Taufbüchlein

verwoben

haben, das im Mai darauf erschien. Die Gefangenen durften Besuche ihrer Bekannten empfangen, gaben ihnen Aufträge

Hessen sagen, sie

stehe.

wie

sie

fröhlich

Möglich auch

,

dass

wären und wie

dem

die

nach Hause und Sache wohl

um

einen oder andern heimlich zur



26

oft

Gefangenen zur Flucht verholfen und

streng bestraft.

Die

Haft mochte

freie

Gerücht sich verbreitete, Zwingli zugeben müssen

habe

39

verholfen wurde; wenigstens heisst es später

Freiheit

,

dass

sei

sich

die Obrigkeit solches nicht .

schuld

iit

sein

dass

,

das

überwunden worden, indem

eine

Schriftstelle

finde

er

wonach

,

zweimal getauft wurde, ja er werde von der Fasten an

eine Person

Leben"

das „göttliche

selbst

Zollikon

kam und

morgen

anders;

Zu solchem Gerede trug

annehmen.

besonders Hans Hottinger, ein Wächter,

der als Sendbote nach

bei,

dabei Zwingli vorwarf,

Februar erklärte man

7.

man

und Abtragung der Kosten

frei

Verhafteten

die

und

und

er predige heute so

habe er vor Jahren gepredigt,

so

entliess

).

gegen

am

sie

die

solle

40

Kindlein nicht taufen, jetzt verlange er die Kindertaufe

Am

man habe

),

Urfehde

gegen

8.

die

Bürgschaft von tausend Gulden. Es scheint, dass inzwischen Grebel

auswärtige Verbindungen bannten Brötli und Röubli bei Doetor

finden wir

Schaffhausen

wolle

man demselben

in

ein

damals

ihn

Die

Sebastian Hofmeister.

Sache gewonnen, und

ihre

anzuknüpfen suchte. Mit den Ver-

Täufer

es verbreitete

Gespräch über

in

Schaffhausen

glaubten

diesen

für

sich das grundlose Gerücht,

Taufe

die

Dass

anordnen.

Zürich Glauben schenkte und die Art und Weise,

mit welcher der Schaffhauser Rath den Zürcher auf seine besondere

Anfrage versichert

41

kinder zuo toufen

und noch zuo

stan

k



'

):

„wir sind ouch des gemüets, unsere jungen diser

von dem bruch

zit

genugsam, wie schwankend

zeigt

die

Aussichten

nit

zuo

waren

und wie wenig Grebels Bestrebungen ihren Eindruck verfehlten.

Umgekehrt zeigten von

sich fremde Gesinnungsgenossen, namentlich

geistesverwandten

den

St.

Gabriel Giger von St. Gallen

kommen laufen,

syge",

wo

sei

er

eilends

Man

als

ihn

gen Zürich

,

in

Zollikon

der Geist Gottes „an-

in des

Manzen Haus

ge-

ihn Grebel getauft habe. So erstarkte in Zollikon, zumal

die Verhafteten wieder bei

verhaftete

verhörte

Täufern

Gallischen

sagt,

sie

Hause waren,

mit Andern

abermals

die

Bewegung

Manz und Blaurock

gegenüber

Zwingli

,

neuerdings.

sofort wieder

wobei Manz

und

ähnlich





27

wie einst Grebel schriftlichen Verkehr forderte und verdeutete, „es

mehr

stecke

hinter der Wiedertaufe

könne, und man merke eben,

niederlege". Blaurock die

das

,

dass

sie

man

nicht

jetzt

eröffnen

Obrigkeit

die

zuletzt

um

reichte einen schriftlichen Bericht ein,

Taufe Erwachsener und

die

„Gemeinschaft

Dinge" durch

aller

das Beispiel der Apostel (Matthäus 28 und Apostelgesch. 2) zu erhärten

mehr

auch anerbot er den Beweis dafür, dass Zwingli die Schrift

;

Man gewährte

„der alte Papst".

fälsche als

Wir

Zwingli vor dem Rath zu verhandeln.

ihm, hierüber mit

wissen aber nur soviel,

Manz mit

dass die beiden Täufer bald wieder entlassen wurden,

Androhung, ihn im Wiederholungsfalle in

den

Thurm In

ficht".

zu sperren,

dieser

Zeit

erhielt

Aufschub von zwei Monaten möchte ihm zugleich

;

bei

im

„bis es

rif

der

Wasser, Muss und Brod

und

wirt

er selbs

ushin

kranke Stülzer nochmals einen

der

er bat in seinem Bittschreiben

den Eid nachlassen, wenn

man

,

er ausgewiesen

42

werde

).

Kaum waren

grössere Täuferversammlung

wieder

so fand in Zollikon

die beiden frei,

eine

an der Fastnacht. Vor etwa 150

statt,

Personen predigte Blaurock Vor- und Nachmittag und taufte; auch sah

sonst

entschuldigt

suchen sei.

ihn mit einem „Gätzi" taufen.

Heinrich Aberli

bekannte

der

Er

man

wollen und

dabei

In Jakob Hottingers

mit den Worten

:

wir

globt,

dass

bestät

wellent

unabsichtlich

Haus habe

„bruoder Heinrich all

in

bliben!

begegnet

uns

von Zürich wieder.

der Pfister

wie er nur Verwandte

sich,

Hier

Zollikon

habe be-

die Täufer

gerathen

in

unter

ihn nämlich Blaurock begrüsst ,

bis

gottwilchen

!

Gott sygs

den Christum Jesum gloubent und

bruoder Heinrich,

verjichst

in

dem

(bezeugst du),

dass der Herr Jesus Christus für uns habe gelitten und das so von

im geschriben, einer

Hand

voll

war sye?"

Als er bejaht,

habe ihn Blaurock mit

Wassers getauft und gesprochen

im namen des vatters, suns und heiligen geists" Als der Rath vernahm, dass

in Zollikon

43

:

„ich toufe dich

).

wieder getauft werde,

Hess er die Uebertreter einzeln gefangen legen und fasste

am

11.

März

— den Besehluss,



28

wer sich seit den Verhandlungen im

dass

Augustine rkloster taufen Hess, um eine Mark Silbers zu büssen sei und wer fortan sich taufen lasse, „angents und ane Verzug mit wib und kind verbannt werden solle". Zugleich sollte die geleistete Caution ferner beund

stehen

neue

hatten

Untersuchungen

Einer

stattzufinden.

der

Bürgermeister wurde mit drei Rathsverordneten noch besonders nach

um

Zollikon abgeordnet, zulesen.

Man

abermals zu warnen und das Urtheil vor-

abkommen"

wollte „des schweren handels

Die Untersuchungen fanden wirklich

statt.

44

).

Dieselben

stellten

heraus, dass der verbannte Pfarrer Johannes Brötli seine alte Heimat

Zollikon mit zwei in apostolischem Tone gehaltenen Briefen 45j auf-

geregt hatte.

Im

Einzelnen begegnen wir

meist den bekannten Be-

Wer nach der Taufe wieder in Sünde vermit dem Bann ausgeschlossen werden. Man

hauptungen der Täufer. falle

solle

,

müsse sich nur von Christus und fältigen

Keiner wisse, ob er

habe

die

nicht

überwiesen.

in

Kindertaufe

bis

Gott

dem wahren,

Gelehrten

den

der Kindheit getauft worden aufgesetzt.

Manz und

Die Täufer hätten

machtes Versprechen gestanden,

seiner Lehre,

und nicht von

Gotteswort

gehalten;

Es

ermahnt habe.

Der Papst

sei.

Blaurock

noch

seien

im Augustinerkloster

ihr

„stillzustehen", sie

ein-

weisen lassen.

sei

sie

seien

ja

gestill

gewiss, „dass kein

Ehebrecher, Hurer, Geiziger und Wucherer das Gotteswort zu ver-

Man könne

stehen vermöge".

sprechen; „denn

man

des Taufens

hinsichtlich

nichts

ver-

wisse nicht, was Einem begegnen möge".

Die meisten der Gefangenen traten von der Lehre zurück. Einer

von ihnen gab zu, Zehnten und Zinsen seien gerecht, sage

,

man

solle

den Mantel, eine

dem Nächsten geben

wenn

er den

Bock

Obrigkeit haben müsse;

Gott heim, dem er will bei den

in seinen

die

,

da Christus

was man ihm schulde

fordere;

er wisse

„Uebung

wohl,

,

dass

noch

man

des Schwertes" setze er

„Gwalt" nicht greifen wolle. Ein anderer

Brüdern nur vom Vorlesen des Testamentes, aber nichts

von der Taufe gehört und gesehen haben;

es

habe ihn gewundert,

— man

„dass

von inen

so vil

dem Beschluss vom

11.

gestraft,

und

das

man

Mann

Ver-

eidliche

zu entrichten, entlassen,

zum Bezug

einen Stadtknecht

Frau und

für

Kinder

der Bussen und erklärte

Eine Minderheit be-

als haftbar.

harrt auf der Täuferei. So erklärt Ruotsch Hottinger

herz geben

in sin

von

gegen

Fremden mit oder ohne Eid des Landes verwiesen. Nachher

bestellte

den

Einheimischen

die

Mark Busse

sprechen, inner Monatsfrist eine

wurden gemäss

Die Bekehrten

seite".

März

Abtragung der Gefängnisskosten

Urfehde,

die



29

St.

werde

Gallen:

,

mög im nieman nemen"

„er

sye

nit

sin

was

selbs;

:

„was im Gott

ähnlich Gabriel Giger

;

in

das

Gott heisse,

Zu den Hartnäckigen gehören auch Jörg Schad

er thuon".

und Jakob Hottinger, besonders aber Manz und Blaurock, jener

dem Anerbieten

neuerdings mit

wenn Zwingli

schriftlicher Antwort,

über die Taufe schreibe.

Noch immer

scheint das Gefängniss

kein

hartes

gewesen und

den Gefangenen der Verkehr mit Zollikon gestattet worden zu sein; wenigstens

mag

Tage

in diese

ein Brief zu verlegen sein,

im Namen seiner Mitgefangenen an Gefangenschaft

ob bis

sie in

heisst es darin

,

ihm stark bleiben wollen

zum Ende zu thun gedenken. stark

sollen

bleiben

die

sei

,

,

lehre

was

Auch

sie sie

mit seiner Hülfe auch

,

die

sei. ,

Bei der Zusammenkunft dass er einen sende

einer den andern ermahne.

je

möge man

sich

an das Lied zuschicken

seinem

Weib zu

:

Christ

beschloss

Schiffe

Der Frau

,

der

eine3

durch Handreichung annehmen. Auf

der Adresse fügt der Schreiber bei, seine Frau

Ueber Blaurock

Brüder zu Hause,

und keine Gewalt noch Schwert fürchten, da

Gebet zu Gott richten

und taufe und

der Gefangenen

Die

richtete.

nur eine Versuchung von Gott,

Christus mit seiner Wahrheit bei ihnen sollen sie ein rein

Brüder daselbst

den einer

ist

der

möge ihm von Stund

erstanden.

Rath

vorläufig,

nach seiner Heimath

Chur

solle

mit

gefertigt

und

er

daselbst eine schriftliche Zusage erwirkt werden, dass „si in versehen

und behalten"

;

falls

er wieder

käme, „wolle man im den Ion geben

der gstalt, dass er hinfür rüewig werde sin".

Vorher aber, Montag



30



den 20. März, sollten er und Manz noch einzeln vor die drei Leut-

und

priester

M. Binder, M. Budolf

Funk

Uli

Raths verordneten

sechs

die

Hans Hager und

Bernhart Utinger,

Stoll,

werden;

gestellt

auch

Schulmeister

beiden

die

Walder,

Bürgermeister

,

sollten

theilnehmen und das Ergebniss des Gesprächs an den Rath zurück46

werden

berichtet

Bullinger meldet

).

zweiten Disputation in

die Täufer hätten

,

mehr mit der

nicht

dieser

in

Schrift erwiesen als

der ersten im Januar, und Zwingli bezieht sich auf Grebel, der

sich geberdete,

ob der Messias

als

einige Episoden

zählt er in seinem Taufbüchlein

lungen dass

47

er

welche mit

)

;

so wie einer der Täufer

Sünder

ein

die Täufer

der

gleicht;

sei;

oder

durch

die

schon vorhanden

wie

Wiedertaufe

zu

Freude nach der „Pfaffenabsolution" oder

wie

Leo Jud

die

dass

die

will,

der

5

behaupteten,

Beichte

ver-

vom „geboren

Gegner das „Wasser" durch-

zum Beweis

stem-

Taufe vor der Lehre gegeben werden dürfe und so

die Hauptstelle Matth.

28, 19

brechen" versucht; oder wie der behauptete,

in

den

er,

Gegnern

Zwingli

des „Papstes

Buch"

„aus

selbst,

die

man werde

solch leiden.

händen zu

einen der Gegner,

doch zugab,

dass er

Lügner hinstellt und beschämt. Der Rath

redete mit den Täufern gar ernstlich und ermahnte

mehr von ihnen

den

Einsetzung der Kinder-

taufe durch den Papst gelesen zu haben und nicht Latein verstehe, als

denn

gestehen

spüren in

aus buchstäblich nehmen wollten, rasch besonnen pelt,

er-

die Erleichteruug,

Stelle Joh. 3,

die

werden aus Wasser und Geist", da

auch

den Verhand-

aus

durchaus nicht

Myconius

sei;

schädliche Sonderung Ihrer Etliche

behielt

sie,

abzustehen;

und Trennung nicht

man im

Gefängniss,

einige Ausländer verbannte man.

An Man

den Gefangenen richtete

legte sie daher, vierzehn

und Brod

in

man mit

aller

Güte nichts

Männer und sieben Weiber,

bei

aus.

Wasser

den Neuen oder Hexen-Thurm beim Prediger-Kirchhof

48

)=

Unter sich verabredeten» die Gefangenen, wer sich nicht genug Kraft

und Stärke von Gott zutraue,

die Gefangenschaft auszuhalten,

immerhin der Obrigkeit sich unterwerfen

,

um

frei

zu werden.

möge

Man





31

stärkte sich gegenseitig, auch bei Licht; denn

und Wachskerzchen

hatten Feuerzeug

Gegen Ende März

verleidet zu sein;

die Gefangenschaft

aber Allen

scheint

Manz und Rogenacher

bei sich.

Karl Brenn wald auf einen unverschlossenen Laden

merksam machte, entschlossen Blaurock den

5.

denn

der Diele auf-

in

auch Grebel, Manz und

sich Alle,

durch denselben zu entweichen, Mittwoch vor Palmarum,

,

Die Flucht gelang mittelst des „Windenseils"

April 1525.

und der offenen Fallbrücke. Rathlos wo meinten die einen,

„si

sie

sich

hinwenden

sollten,

wettind zu den roten Juden über das meer"

Zwei der Entronnenen, Wilhelm Exel aus dem Wallis und

Abyberg von Schwyz, konnten bald

am

schon

Norden,

Embrach und dem Rafzerfelde stärkte.

Unter den Einfältigen wirkte

besonders aber

zu,

die

Erzählung nicht

dem Thurm

gehende Zeugenaussage Zwingli's

über

u.

Er

verwerthet haben.

am mentag"

wie wir

sie

dass

man

um

damit

über Blaurock erfahre.

empfangen haben,

und

und

die

Wyl

Derselbe

er, Blaurock,

sioh als

tapferer

zu

Obrigkeit

bei Rafz allerlei

die Gläubigen,

müsste

Mann

wolle d.

h.

wider

erzeigen.

als

wäre

wissen möge,

und kommt auf den Schluss,

er damit gemeint habe,

Zwingli, wie er von

die Sonder-

beruft sich darauf, wie Grebel „in der

mit solchen Dingen allen hätten die Täufer versucht,

zu mehren,

ein-

an ihrem Orte be-

(20. März) sich geberdet habe,

der Messias schon vorhanden, ohne wen oder was

A. eine

Anfänge der Täuferei,

die

von Höngg, Grebel, Manz und Blaurock,

über Simon

kirche und die Gütergemeinschaft,

leiden

Doch

befreit.

sein.

So folgten neue Untersuchungen. Hieher gehört

disputaz

sich die Secte

auch die andern der Entwichenen nach wenigen Wochen

wieder verhaftet worden zu

reits

).

Fridli

wandten sich nach

Herrschaft Grüningen, wo

wenig, ein Engel habe die Gefangenen aus scheinen

/jl9

verhaftet werden und erzählten

19. April die Begebenheit. Die übrigen

nach Gossau und der „heftig"

als

Ferner meldet

stürzen.

wunderbare Nachrichten

von Gott die^

die

ihren Haufen

die

Täufer,

Offenbarung

müssten

Feinde Gottes

In Blaurock

sei

ein

viel

streiten

zweiter





32

Paulus erschienen. Er habe auch die abgefallenen Brüder zell

Kranken

und im Oberlande wiederum aufgerichtet, die

pflegt und die Todten begraben und

Appen-

in

dabei gesagt

ge-

wie er

,

nach vielen Gefängnissen zu Zürich und Chur durch eine geschlossene

Thüre

hinausgekommen

sei.

Alle

Menschen,

sich

die

nicht

wiedertaufen liessen, seien Heiden.

Ausser Zwingli legten noch besonders

*,

und Dr. Sebastian Hofmeister Zeugniss

der

Probst Brennwald

Jener versicherte, Blau-

ab.

rock habe einen Zollikoner Bruder in der Predigerkirche aufgestiftet:

Herren erwerenmöchtind, (sollten si es versuchen), wenn man si glich mit einem fänli Überzuge"; dasselbe bestätigen an,^wenn iro so vil sygend, dass

si

sich Miner

dere Zeugen. Hofmeister erzählt, wie früher Grebel mit einem fran-

zösischen Ritter zu ihm

gekommen

bestimmen wollen

„das bapstthum niendert mit bass

;

denn

sei

und ihn zur Täuferei habe

möchte nider gleit werden dann mit dem widertouf". Dabei habe

er

sich

Gesichte

seiner

und

Offenbarungen

gerühmt,

Wahr-

später sich der Kanzel- und Pfründenprediger beklagt, die die heit

nimmermehr recht verkünden könnten.

brecher, habe hätte

man

sein Blut

auf

gestellt

Zwingli

Ehe-

ein

sei

und wenn man ihm

gefolgt,

Grebel, und seine Genossen getödtet. Der französische

ihn,

Ritter sei dann

zu Zwingli gegangen

und mit einem ganz andern

Eindrucke zurückgekehrt, worauf Grebel gesagt habe, „er hette vor

wol gwüsst, wenn in

in stossen

er

zum Zwingli

kerne, das derselb sin gift ouch

wurde". Leo Jud und Grossmann, habe Grebel gesagt,

hielten es innerlich

auch mit den Täufern

,

Zwingli nicht zeigen. Manz habe die Obrigkeit und

Grebel,

abkommen

als

hafte

der Schrift

ausgeschlossen

sein.

vor

Uebung

des

sie

vom

diese Zulagen.

Teufel

sei.

gemäss mit dem Bann von den

Alle

könne

durch Abstellung der Kindertaufe.

Manz und Blaurock antworteten auf

erstere beharrt darauf, dass die Kindertaufe sollen

die

Todesstrafe verworfen; man

Schwertes, also auch die ihr nicht besser

es

nur dürften

andern Anschuldigungen

,

auch

Der

Laster-

Christen

dass

er





33

Zwingli einen Ehebrecher genannt habe, bestreitet er und sagt wie

Manz, Leo Jud, Grossmann und

wenn

die Kindertaufe ungerecht sei,

Manz

erzählt

die

Flucht

aus

starrig bei seiner Lehre.

Wenn

verworfen.

alle

er sich

Wahrheit sagen wollten.

sie die

dem Gefangnisse,

Obrigkeit, Zinse

was

ein

bleibt

aber

und Zehnten habe

angemasst habe,

predigen, so habe er nur gethan,

hals-

er nie

andern Pfarreien zu

in

Jünger Christi thun müsse,

Tod bekannt habe, der auch zur Rechten

der seinen Vater bis in den

Gottes sitze und

kommen werde,

zu beurtheilen.

In einem

stian zu, Obrigkeit

Andern wüssten wohl, dass

einen Jeglichen nach seinen

andern Verhör gesteht

Werken

vor Dr. Seba-

er

und Todesstrafe verworfen zu haben, weil ihm

für beides die Schrift fehle.

Dass

er den

Doctor zur Sammlung einer

besondern Kirche mit dem Abzeichen der Wiedertaufe habe bereden wollen, habe dieser selbst veranlasst mit der Beschwerde über seine

Oberen von Schaffhausen,

sie

„welltind nit nahin". Die Gütergemein-

gegen

die Bedürftigen ge-

schaft

habe

fasst.

Vierzehn Tage nach dem Ausbruch aus dem

zu

Embrach

zu

Wyl

als Hülfsbereitwilligkeit

er

Thurm habe

er

getauft und werde das ferner thun. Dass sich Blaurock

und des Entkommens durch ver-

grosser Wundergesichte

schlossene Thüren gerühmt hätte, sei unwahr. Blaurock sagt bezüglich

der Obrigkeit,

Die

spricht".

werden;

in

das Herz

Anklagen weist bereit.

„das wir in uns selbs gan

Lasterhaften

er

sehe

sollten

man

wie Manz

freilich

zurück.

Aus Zürcher Gebiet habe

er sterben,

als

„Gotts

ertrich

aus

er nie

der

sollint,

Kirche

Niemandem.

Zum

Taufen

als

Paulus

ausgeschlossen

Die übrigen sei

er

ferner

geschworen; lieber wolle

verschweren;

dann das ertrich

syge des herrn!" -Er bleibt dabei, dass Zwingli, Luther, der „ihresgleichen" Diebe und Mörder seien und dass,

Papst und

was wie

die Kindertaufe

„Witer sagt und redt fürint

von Menschen komme, aus dem Teufel er offenlich,

Mine Herren, habint

si

Miner Herren

verfürt

und

sei.

predicanten ver-

werdint

si

verfüren,

thügint ouch der gschrift gwalt und feltschint die, syen ouch sampt iren

anhängeren dieben und mörder Christi" Egli, Wiedertäufer.

50 ).

3





34

lieber die Entlassung der Gefangenen erfahren wir nichts Näheres.

Inzwischen hatte Zwingli in der Kirche seihst eine nach dem Gottes-

wort bereinigte

51 )

und

Nachtmahlsfeier

die

das Osterfest Mitte April 1525 und

auf

eingeführt,

Tauf formet

den Täufern gegen

die Lasterhaften

denn Bann

dabei

ähnlich

wenigstens

vorge-

am 10. Mai eine Sittenordnung, wie über werden solle. Beides mag mitgerichtet eheliche Sachen Auch

schlagen.

erschien

gewirkt haben, dass die Täuferbewegung etwas zurücktrat und vorerst einige

Ruhe

einkehrte. Die Zustände

ausdrücklich sagt.

Kampf

den bisherigen

vom

52

Mai

28.

Yon hohem

)

wurden

erträglicher, wie Zwingli

Interesse ist

Rückblick

sein

auf

mit den Täufern. In seinem Briefe an Yadian

bezeichnet er diesen Streit

den er bisher bestanden habe;

den hartnäckigsten,

als

früheren Kämpfe seien dagegen

alle

nur ein Kinderspiel gewesen. Die Ueberwindung der Täuferei habe ihn so viel

wie Niemand

Sch weiss gekostet,

Widerstand

sei

nöthig

werde, ein Christ könne kein auf alle ihre

gehorchen

als

hundes

Amt

verwalten

um

nicht

sich

Ketzerei

aber

die Taufe,

und

handle

der

gelehrt

auch belfern die Täufer

;

Schmähungen und Lügen hin, man müsse Gott mehr den Menschen.

man

einer Weise, dass

sie in

da es

gewesen,

um Aufruhr, Rottung und

sondern

glauben könne;

zu hören glaube.

Von

den Besten und Wägsten

reden

das Gebell des dreischlündigen Höllen-

Ailen menschlichen Sinn

gebüsst und einen bestialischen angenommen,

den

hätten

sie

dann

sie ein-

als

den

christlichen ausgeben.

Mit

diesem

erschienenen

hatte

Briefe

Zwingli

die

und an Räthe und Burger von

Zusendung St.

seiner

Gallen

eben

gerichteten

Schrift

„Vom

gleitet,

worin er nach diesen drei Abschnitten seine Ansichten über

Wied er tauf und Kinder tauf"

Tauf,

die Taufe niederlegt,

wie Bullinger bezeugt wesentlich übereinstim-

mend mit dem schon auf

der ersten Disputation eingenommenen Stand-

punkte. In einer trefflichen Vorrede führt der Reformator seine

be-

Gegner bisher vorgegangen

verkehrten Kopf anheben

seien.

aus,

w ie T

AVenn Jeder nach seinem

möchte, was er wollte,

ohne die Kirche



mehr Irrungen

zu fragen, so entständen

habe der Teufel

der Demüthigkeit



35

als Christen.

Mit dem Schein

Lebtag

die Einfältigen

sein

all

betrogen. Die Anschuldigung, Zwingli habe zur Strenge gegen seine

gerathen,

Gegner

Ohren und im

unwahr;

sei

habe im

er

Stillen gebeten, sie nichts entgelten

man zum

Feind, von dem

nicht zu fürchten

zu lassen, da ein

Von

verschiedene Bedeutungen,

Taufe

der

denen

in

beschreibt Zwingli

vorkomme und

sie

her wie den richtigen Sinn des Wortes Sacrament dabei bemerkt er seinen Gegnern heit

und Selbständigkeit,

Ordnung

.

um

sein,

Taufe

die

bis-

gefallen

,

denn

den

führt er ein Beispiel an, wie wenig

der Täufer Verhalten zu ihrer Forderung

Sünde

man

die

übersehen habe

Wüthen ohne Liebe und

taube

kann Niemandem

Dann

Rauhen und Empörern".

vier

„Ich sehe gerne christliche Mann-

:

das

aber

Zucht

christlicher

ihren

voraus wisse, dass er überwunden werde,



sei.

vor

Gegentheil

stimme,

empfangen.

zu

man müsse ohne

In ausführlicher Weise

werden hierauf mit beständiger Rücksicht auf

Deu-

die täuferische

tung einige Bibelstellen erklärt, der Befehl Jesu an die Jünger, die

welche von der Taufe des Johannes handeln und Rom.

Stellen,

6,

Rücksicht auf das im Grunde mönchische Wesen

letztere Stelle mit

Es

des Wiedertaufs.

Darlegung darüber

folgt eine

was

,

die

Taufe

vermöge und der Nachweis, dass nicht Christus, sondern Gott durch Johannes Zwingli,

durch

sie

nachdem

er

den Papst

die

haben,

weil

2)

Vertrauen setzen

hat

sind.



damit zu stützen,

dung

vergleicht.

gekommen,

Die

Einsetzung

in

Nachdem

am

er

etwas

3) weil ist,

die

mit

die Taufe, weil

weil

wir

Wort und

Beispiel

Aeusserliches

blindes

die Taufe

beide

Kindertaufe 1)

:

verwirft

ein

ein Vorbild

für

allemal

von ge-

sucht Zwingli hauptsächlich

der alttestamentlichen Beschnei-

noch

Schlüsse

der

Gründen

wir ein klares

sonst

Christi

Wieder taufe

drei

Kindertaufe

dass er sie

fasst er

zusammen, dass

wir

aus

,

wo

würden und

Tod und Auferstehung schehen

Die

behauptete

widerlegt

nicht anders handeln sollen, Christi



habe.

eingesetzt

auf

die

Erbsünde

zu sprechen

der Schrift seinen Glauben dahin

nur die Gnade Gottes rein mache, 3 *

— bloss

ein

Pflichtzeichen

dass

sie,

entsprechend

den Kindern

als

kreuzigen

etwas nüwerung".

— keine

Sünde

alttestamentlichen

abwaschen könne,

Beschneidung,

Kindern Gottes zukomme, und dass

täufer, weil ihnen die

wieder

und

sein

der

36

Bewährung aus Gottes Wort

„eintweders

us

eigenträchtigheit

die

auch

Wieder-

fehle,

Christum

oder

anschlag

II.

Hervortreten weltlicher Mai 1525

§

dass

aus,

zuletzt angeführten

die

Ende 1527.

Verknüpfung mit der Bauernbewegung.

1.

Aus den

bis

Ziele.

Täuferbewegung

Momenten

ein

erstes

fühlt

man

deutlich her-

Stadium durchlaufen hat

und mit der staatlichen Einführung der Nachtmahlsordnung nach

mehr kirchlichen

ihrer

Seite wesentlich

Die Bewegung und ihre Leiter

,

voran Grebel

ihren Schauplatz und ihre Richtung.

bindung

zum Abschluss gelangt

Es

gilt

,

ändern

ist.

von da an

vornehmlich die

Ver-

mit der socialen Bewegung, die besonders von der Herr-

schaft Grüningen aus seit April

und Mai sich mächtig erhob.

Nicht dass die Täufer von Zollikon sofort zur Ruhe gekommen

wären; aber

zeigt sich hier

es

doch deutlich der Zerfall darin, dass

das ursprüngliche Leben erstarrt und in eine zwecklose Hartnäckigkeit ausartet.

Vorerst galt es, zu bringen

1

von früher bekannte Täufer zur Ruhe

Unter ihnen scheint

).

tinger noch Grossmünster

einige

lange

der

vielgenannte

Mühe gemacht zu haben;

in Zollikon predigte, rief er:

als

Jakob Hot-

der Helfer

„gand ushin

und hütend üch vor dem falschen propheten!"

!

Auch

zum

gand ushin! erklärte

er

„dheiner obrigkeit zuostande, das gottswort mit i rem gwalt zuo handhaben, diewil doch dasselbig z.B., dass

fryg syge". mit

Weib und Kind

riefen,

am

Die Aufregung war wieder so gross, dass die Täufer

gerade in

war

grössten

einschreiten

,

2 ).

in

die Stadt

den Tagen,

zogen und über Zürich ihr

Wehe

da die Gefahr des Bauernaufstandes

Im Sommer musste man gegen fremde Täufer

die in Zollikon

wieder schürten.

Dabei begegnen wir

— Aeusserungen

einigen

wusstsein gehe

diese Täufer zu

;

wider den

bloss

nicht

'

auf starkes

schon

die

,

hindeuten



38

fangen

,

sociales Behiess es nämlich,

sondern

heiligen Geist,

wider

auch

den geschwornen Brief und den Vertrag derer von Meilen.

Den

wie

Verfall

überhandnehmende Halsstarrigkeit

die

thut aber namentlich der Umstand dar,

Frauen

Eine

verweigern. si

das

Angeklagte

als

Frau mahnte

alte

dass von nun an meistens

und

erscheinen

„was

eifrig:

sach ouch wie ander vergriffen wurde,

zuosammen halten und schouwen

ob

,

so

wir

doch wäre, ob

es

Und wenn

Minen Herren schon nüt gebe!

gelt

Bussen

aufgelegten

die

ich in der

wölltent wir wiber sich

geben

buossgelt

solich

Eine

müsstint oder nit"; selbst ein Auflauf erschiene ihr geeignet. ,

andere „will

näme,

so hat

Herren

umb si

Gotts

doch

sollent ander

willen

liden

;

ob

gelt

ouch so

stif

man

inzühen!"

Wieder

üb

den

schon

ire

„Mine

Eine dritte meint,

seel versorget".

ir

eine will

„dann Gott habe ire das er t rieh also wol geschaffen als Minen Herren". Andere Weiber das Land nicht verlassen;

verweigern die Busse, weil, was

wenig

diese aber sind eben so

wie

es

von einem Vater heisst

töchtern nüt

geben;

haben, ihren Männern gehöre;

:

für ihre

„will für sin

Worte, so

:

„man

Frauen einzustehen, frowen und die zwo

Mine Herren mögent ouch inen thuon

Von andern Verhafteten vernimmt

wöllent".

strafe die, so

dagegen die ungestraft,

lasse

sie

bereit,

man

,

wie

si

widersetzliche

Gutes thun und sich fromm halten,

die wider Eid,

Ehre und Recht handeln.

Auch verbiete man die Wahrheit zu sagen. ,,Ob dann Mine Herren si wöllent in ein wursthörnli zwingen? Und mögent sich lassen toufen oder nit". Die

fremden

Täufer

Wie überschwänglich von Nikiaus Guldi an ständlichen Briefe.

übermässige

darin folgen

,

ihr

waren

allem

Anschein

nach

Wesen war, entnehmen wir

einige

Nonnen nach Aarau

über

sein

Galler.

einem

aus

gerichteten

Den Mahnungen zu Gebet und Busse Klagen

St.

lässt

um-

Guldi

Elend „nach dem Fleische"

über seine Verlassenheit von allen Menschen

,

seinen

Kampf



39 und gegen

gegen Fleisch und Blut

Die Frauen möchten darum Gott

Gewaltigen und Regenten.

die

dass er die Treue in ihm

bitten,

stärke; auch möchte die jüngste von ihnen,

„Christus

ward ouch verlon

von

jüngern

sinen

o Elsbeth

Anna

o

,

wenn

;

,

o

(verlassen) von

gnuog

ist

der Herr sie

Gallen kommen.

allen

mentschen und

dass ich sy wie er ...

Margret

zum

St.

dem Kloster bewege, zu ihm nach

Austritt aus

0

Dorathe,

und des Küngs Schwester

die jüngst

nach dem Fleisch, o bettent mit wahrhaftigem herzen für mich und alle

mentschen!"

Schon

man

diessmal hatte

der

Gemeinde Zollikon Vollmacht

gegeben, nöthigenfalls mit Hülfe aus den Nachbarorten und aus der Stadt die fremden Täufer in Haft zu nehmen und den Bürgermeister

mit voller Gewalt in Sachen ausgerüstet. Später treten noch einmal

fremde Brüder daselbst ber

acht

stellung

auf.

Der Rath

angesehene Mitglieder, derselben zu thun

lassen

,

um

damit

Schulthess jeden Augenblick mit

aus sie

Octo-

9.

zu rathschlagen, was zu Ab-

und beschloss

Mann

die Zunftmeister je sechs

Gewehr rüsten zu

sei

darum am

bestellte

,

in

aller Stille

durch

jeder Zunft

mit Harnisch und

auf Gebot

des Junker Cornel

gerüsteten Schiffen nach Zollikon

fahren können. Die Vögte sollten durch Vertraute die nächste Täufer-

versammlung

bei

So führten

Tag und Nacht die

3

berichten lassen

Wiederbelebungsversuche

,

).

welche

fremden

die

Täufer in Zollikon anstellten, zu keinen Erfolgen. Ganz anders lauten die

aus

Berichte

dem Zürcher Oberlande

Grüningen. Wir die

,

Täuferei „heftig" stärkten. die

Amte

meldeten nach Bullingers Zengniss, dass dorthin

im April ausgebrochenen Sectenhäupter

gegend

zumal aus dem

Auch wissen

Erhebung der Landschaft

Grundlasten den stärksten Anklang

wüthenden Sturm gegen

fand

die Klöster Rüti

die

wir, dass in jener Landes-

gegen

die

mittelalterlichen

und Ende April zu einem und Bubikon wie

lich

zur Aufstellung von „Artikeln" führte,

ihre

Begehren

fassten.

wandten und

sich

welche

in

Der Landvogt meint zwar

der Ehrbarkeit" sei dieser Aufruhr leid gewesen

;

,

die

schliess-

Bauern

„den Alten und

„aber damals was



hudelmannsgsind

das gmein volk 4

mer"

Es war

).

was herr

,

Bewegung

gleiche

die



40

und macht daby das

der Bauernschaft,

die

grösserem Massstabe aus der deutschen Geschichte bekannt

von Gros sau

Egfg,

und von

ii

i

,

durch ihre Predigt den Boden wohl zubereitet hatten.

same Verkündigung gieng dahin: ander, und syge niemant eigen,

Danach könne

Gott".

wie

gut predigen

Wahrheit

nicht

„wir sind

all

1

von

,

es,

die

Ihre gemeineiner wie der

all fry,

und habind

i

Ein herren, das

ist

Jeder, den Gott berufe, das Gottswort so

ein

ein

ist.

D r n t e n von H n w e Hombrechtikon waren

Insbesondere die Pfarrer von

in

Pfarrer;

aber

mehr sagen, und

freilich

man

dürfe

jetzt

die

werde, meinte der Pfarrer von

sie

„der pur im pfluog das gottswort so wol verkünde als er und die puren Gossau, nicht eher an den Tag kommen, bis

köpf zemen heigind. Und

die

und im

in leren

lium

Und so

sygind

mag

ein

das

all glichlig

gottswort

Zehnten zu geben Rüti

ziehen,

sollen mit

man

;

um

Und ob

die

wurdint die

Trommeln und

zum

Kloster

die

Bauern

holen;

Gebe man den Klöstern den

sich mitschuldig an der

Versündigung, die

— dort in

man

den „Gottshüsern", die

eher nennen

„Kotzhüser", predigte der Pfarrer von Hinweil.

Von

diesen Predigern

von Dürnten?) Recht,

dass in

als

wird namentlich

Anhänger Grebels

der Schrift

Herr Ulrich

bezeichnet.

die Kindertaufe

Herr Ulrich geäussert haben; auch

er

„die weit bas

erbuwen wird; und so

wol herfür kommen zuo siner digen, Ursachen halb es

zit.

Es tuot

es

nirgends selbst

Grund

taufe

Gott will,

nit not,

stat kein seligkeit in

(Zingg

Dieser habe ganz

Vermeidung des Aergernisses und predige nicht gegen bis

reden.

darzuo tuot,

nit

Pfeifen

dort die „Fastnachtküchli" zu

man

anfachen

Das Yolk habe keinen

kein fürgang ban". solle mit

puren das Evange-

stein

gmeind

pfaffen; diewil ein

soll

Huren und Rossen und Hunden an den Abgaben der Armen

dort mit

begangen werde

soll

so

den Flegeln dreinschlagen.

Zehnten, so mache

sollte

büechli koufen.

wurdint predigen,

nit

welcher ein sun heige, der

finde,

nur

zur

die Taufe,

so wirt es

sölichs zuo pre-

dem

touf.

Und

— obschon der mensch iriemer Christi,

so

wurd

man

In wie weit

6 )

,

und keine da

Grebel

zog

Oberland umher.

etwas

sich

Aufregung für

sociale

Anfangs Juli

er

Als er einmal

7

frölich für die

lassen und

daran".

nicht

ist

nachher

deutliche

Zwecke wenig-

seine

Marx Bosshard Bärentsweil aus im

von

)

Hin weil

in

sagt haben, Zwingli hätte den Rath gegeben

si

aufstiftete,

und schürte. Mit seinem Gesellen

stens benutzte

von Zollikon

finden

ist" 5 ).

Bauern

die

selbst

Dagegen

dass er die

das Hden

in

Aber das hat not tan

von den bilderen und von den messen,

:

Seligkeit suocht

genauer ersichtlich.

Spuren

würde und gloubte

touft

er nütz destminder behalten.

zuo predigen und tuot not darin



41

300 oder 400

zwen oder dryg oder

der

zehenden ze geben und inen

die

puren

büchsen under die

andren

so sich spartind den

,

köpf abhüwint,

Diese Anschuldigungen

Untersuchung und

er ge-

„wenn Mine Herren nämint

:

gewaltigist en

die

soll

sollt

die

dann dächtind

ze tod schiessen,

vier

„man

man

Stadt lassen fallen und sollt

Auch habe Zwingli gepredigt

andren daran".

:

predigte,

dächtind

so

die

veranlassten in Zürich eine

wurden später auch Bosshard vorgehalten;

er

wollte aber nichts Derartiges von Grebel gehört haben.

Die Zeit, einer

weitern Yermuthung

Anfangs

falls

zu der diese Untersuchung

8

August

)

thurer Bürger wegen

dieser

wir

Töss

dass

,

Eben-

an

der

der

ist

Oberwinter-

Täuferei

theilgenommen

Männer, Arbogast Finsterbach,

und sagt ausdrücklich

drei

der

der Anklage,

bei

uns zu

leitet

sociale Thätigkeit.

nämlich

Verdachtes

des

zugleich aber auch wegen

Sammlung zu Pfingsten

über Grebels finden

stattfand,

in

Verhaft,

grossen Volksver.

zu

Einer

haben.

Schwager Bosshards

er dessen Gefährten Grebel

einmal in

seinem Hause aufgenommen habe. Zu welcher Zeit das geschah, nicht genauer gesagt; aber die

auch Oberwinterthur die

den

habe,

,

wo

Tag von Töss

um

dort

die

Vermuthung

liegt nahe,

dass Grebel

Vorversammlung stattgefunden

festsetzte 9 )

wie im Grüninger

,

in

Amte

zubeuten, und es wäre nicht unmöglich,

ähnlicher Absicht die

sociale

ist

hatte,

besucht

Gährung

aus-

dass er auch zu der



42

Volksversammlung inTössin ursächlicher Beziehung stünde, zumal

die

Oberwinterthurer Freunde über dieselbe verhört

werden. In der gleichen Zeit scheinen noch andere Untersuchungen über

Grebels Thätigkeit im Oberlande stattgefunden zu haben. Der Land-

nahm

vogt von Grüningen

geäussert:

Zwingli

im

„er wellti

habe

jetz kein

ein

Verhör über

und dem Pfarrer von

schen Grebel

in in

gern mit dem Zwingli

Mine Herren

„bist

noch niemant ansechen

dich Gott geheissen hat; und was der sollt

sach

,

schon

ich

fienge

man im man

nachgan".

das

Zum

und

in

ein

du der mann! du

und

dann

thurn

mund

der

sin

so sollte

do er

man im doch

schriben in truck

dem Zwingli

unz

disputieren

der Zwingli in, so sollte

man

in,

Hesse

Als

was

,

.

arme

„es ist ein

:

.

.

Wenn man

in

gesechen möchte und

und wellte

sin gschrift verhören".

usgan

,

dann

so wellte er

und überwunde

das für;

(bis) in

weder

sollt

Gotts geredt, demselbi-

mag kommen

leite,

A.

darin er

thuon

allein

sollt

Schluss beklagte er sich

zuo keinem rechten

nit verhören,

in

u.

das Mandat Meiner Herren

dinten und fedren gebe, so wellte er schriben;

„Wenn man mit

disputiren;

bracht und im mengs gseit,

die sach

warf ihm Grebel vor:

gen

Grebel habe

bestand welle gen und jetz im hindersich gang".

der Pfarrer sich für die Kindertaufe auf berief,

Gespräch auf zwi-

ein

Hin weil.

den Kuonrat Grebel, verbrennen,

und überwunde Kuonrat Grebel, so

sollte

man den Zwingli

nit ver-

brennen". „Er habe vormals ouch mit Zwingli disputiert vor Minen

Herren von des toufs wegen und nit ein

den Zwingli gschweiget,

wort dawider habe gredt".

Auch aus einem andern Umstand seit

Juni

Hinweil ein

Pfarrer Johannes Brennwald

zu führen. ,

Wie

scheint sich zu ergeben, dass

Hauptherd der Täuferei war. begann schon

vor der staatlichen Anordnung,

meinden

das er

jetzt

10 )

,

Der dortige fast ein

Jahr

Verzeichnisse der Getauften

später bei Einführung der Taufbücher für alle Ge-

so wird die öfter wiederkehrende

wüssten nicht, ob

sie getauft

Aussage der Täufer,

sie

seien oder nicht, hier schon die Ver-



43



anlassung gegeben haben. Aus keiner andern Gemeinde des Cantons

Taufbücher bekannt.

ein solcher Vorläufer der nachherigen

ist

Bei

erwähnten

den

Verhören

wir

treffen

Grebel s

Genossen

Bosshard. Der Rath hatte nämlich auf die Anfechtungen hin, welche Zwingli's Taufbüchlein, seine Schrift an die von St. Gallen, erfahren, die

Gegner nach Zürich eingeladen, ihre Beschuldigungen zu recht-

fertigen,

um

so

mehr

t

a

m t"

seitdem der Reformator in einer neuen an

im Toggenburg gerichteten

seine Landsleute

di g

als

Täufer

die

vom

auch

„vom Pro-

Schrift

Interesse

der

staatskirchlichen

Ordnung aus angegriffen und das geordnete Prediger- und Prophetenamt gegen

sie

vertheidigt hatte. Grebel und Bosshard anerboten sich

zur Rechtfertigung; dass aber ersterer sich wohl hütete, ohne Geleit

nach Zürich

gehen

zu

,

ist

in

Anbetracht

über Zwingli ge-

seiner

thanen Aeusserungen begreiflich. Bosshard und einige andere Brüder, die

gleichwohl sich einstellten, konnten, wie es heisst, ihre Anschul-

digungen nicht erweisen,

sind

standen und (haben) sich

begeben

bringen"

Mark

nach ,

langer Verhandlung „übel besi

wissent und wöllent nüt us-

Nach längerem Verhaft wurde

Silber Busse

mit der Verwarnung entlassen so lang lassen in

zuerst Bosshard gegen eine

und hundert Pfund Caution, später :

„wo

dem nüwen thurn

si

si

Uebrigen

würde man

si

meintind, dass

si

mir kämind

liggen, bis

die

,

darin ersticken müsstind"

Mit

dem Versuche,

die

Bauernbewegung

in

seine

verflechten, traf Grebel im Oberlande das Richtige.

tigen Täufern

gab

es

von Anfang an solche von ausgeprägt socialer

Tendenz, sogenannte „freie Täufern

als

die

„groben

Bullinger sich ausdrückt,

lich verstunden",

Zwecke zu

Unter den dor-

Brüder",

die fast

von allen andern

wüsten Brüder" verpönt waren und

,

wie

„die christliche Freiheit fleisch-

indem

sie

Freiheit von Zinsen und

Zehnten und von der Leibeigenschaft, Güter- und sogar Weiber gern ein schaff forderten 12 Mehrfache Zeugnisse beweisen, dass die eifrigsten Täufer zugleich auch die unruhigsten Köpfe in allen andern Hinsichten ).

— waren.



44

Hans Gyrenbader,

Der Täufer

war schon heim Auflauf zu Rüti und

hernach an

gemeinden vor den Andern unruhig gewesen

über die der Landvogt Vieles zu klagen

an,

und

Vater Rudolf Falk

und drei Söhne hatten t4

entrichten müssen

im Amte

in

die

Wie

,

der Pfarrer predigte

als

100 Pfd. Bussen

der

trotzig

Landvogt,

der

15

).

ein.

So berichtet am

Ulrich Teck und Jakob

wie

von Waldshut bei dreissig Personen getauft hätten.

worden. Zu

Heimat wohl

zum Steuerzahlen

bereit ge-

dort vertrieben

ihrer Charakterisirung dienen die Aeusserungen, welche

der eine von ihnen schaft zu

seien in ihrer

sie

zum Waffentragen, und darum von

wesen, nicht aber

Brugg

Kindern Teufel

,

Jakob Gross

that.

aus,

,

nachher in bernischer Gefangen-

Er sagte dort unter Anderm, man die

treibe

Täuferei überhaupt mit beredten Worten.

Dabei warnte er sie

die

man

von

doch keinen hätten und rechtfertigt die

Brugg und

Neid,

Schüsse

drei

Zuzüger der dortigen Brüder und

Die beiden Fremden erklärten,

bis

mit

so fanden sich im Oberlande haupt-

als

zu Wachtdienst, zum Schanzenbau und

eins,

in

Waldshuter Flüchtlinge.

Bundesgenossen von Grebel und Bosshard

20. September

kamen der

so

gehören, einer der ersten Anhänger

in Zollikon St. Galler,

sächlich Waldshuter Täufer

Gross

Familie

zu diesen freien und groben

auch mit seiner Büchse

Einfluss der

2.

mag

widerspenstiger Mensch

Kirche feuerte,

§

nicht weniger als

Namentlich

anzündete,

Gefangenschaft,

hatte;

einer

Söhne sagte faule Kundschaft, der Vater

zusammen

ein

,

Jakob Falk

und

gehörte

umherzog, später den Thurm zu Grüningen, seine

einer Feuerbüchse

oben

).

),

Bauern-

allen

Sohn Hans einmal mit dem Vogt

„böse Uli"

Brüdern auch der der Secte

sein

einer der

heftigen Streit,

als

13

anfänger im toufen",

von Gossau, „der erst

einer der Wortführer,

ganze Eidgenossenschaft,

die ketzerischen Prädicanten beseitige,

Unruhe und Eigennutz reden.

die

von

werde nimmer mehr die

„Der Zwingli und

nur auf der

Leu

— lägend

zuo Zürich



45

und tätend nüt denn bellen wie zwo bös

inn

löutschen an kettinen, kämend aber niendert hin; wärend evangelisten

,

sollten

und

die potten Gotts

widerumb

uf

den

dem

si

wort verkünden

sin

weg zuo

rechten

so guot

;

So könnde dann

daran

die irrenden

si

si

niemant

hettend den geist

Er aber und

der forcht, des gits und eigennutzcs.

Gott berüeft, so

und

wiscn.

weder mit güete noch böse hinus bringen

sins glichen,

so

das goftswort verkünden inhalt des

umfüerend,

si

si

evangelion nachfolgen, ouch usgan wie

Evangeliums, sich der narung benügten, wurden durächtet, gefangen

und mengerlei trübsal

Wie

von des gottsworts wegen"

erlitend

im Amte Grüningen

sehr die Waldshuter

die

l6 ).

Aufregung

gegen den Herbst hin zu steigern vermochten, zeigt ein Bericht des

Landvogtes vom Anfang October.

Blaurock Kanzel, um an

vertrat die

wie

dem Pfarrer zu Hin weil

in Zollikon

einst

dieser

Vor über zweihundert Personen

Gottes"

„statt

als

vatter zuo verkünden das wort Gottes". Schnell

vom

„ein

gsendter

kam

der Landvogt

von Grüningen herbei; aber Niemand wollte ihm, auch nicht auf eidliches Gebot, den Täufer fangen helfen; er musste es allein thun.

„Also, berichtet Vogt Berger

l7

satzt ich in uf mins knechts ross,

),

und füerten der undervogt und ich nähend im und lüfend im so wunderbarlich!

Da

seltsen possen".

Auf dem Wege

fleug er an

versammlung zu Bezholz. ihrem Wesen abzustehen Schrift widerlegt sein.

nisses entlassen

Eine für die

Rath

die

),

,

traf dieser

Zug auf

Der Vogt mahnte ;

und gieng min knecht

jung und

alt

und sang uf dem ross

aber es hiess

,

Manz,

erst

man

die

,

warlich

und

treib

eine neue Täufer-

Theilnehmer

,

von

wolle zuerst aus der

am Tag vorher

gefan-

des Gefäng-

wieder entkam.

öffentliche Disputation

erschien nachgerade auch

Bewegung im Oberlande das heilsamste zu

sein 19 ).

Als der

Grüninger Gefangenen nach Zürich einforderte, baten darum

die zwölf Amtsrichter

vogt, er

nach

Es gelang dabei, auch Grebel noch

gen zu nehmen, während 18

in mit uns,

vil lüt

sammt den Gemeindeabgeordneten den Land-

möchte mit vier Amtsleuten vor Meine Herren kehren und

*

— um



46

Dahei möchte man Zwingli noch

eine Disputation nachsuchen.

besonders anweisen, dass er die Leute zu Rede

einem armen gsellen

Vorladung

bittet,

man möchte

alle

empfiehlt

Der Vogt, der

Getauften,

Herrschaft auf Staatskosten

kommen

einladen,

Mandat vom Anfang November zu ein.

baldige

und

und zwölf Abgeordnete der

aufbieten

damit

nachher zu Hause

sie

habe reden lassen.

frei

Der Rath gieng wirklich auf den Vorschlag

nach Zürich

um

seinerseits

namentlicher Verzeichnung

unter

bezeugen könnten, dass man die Täufer

die Taufe

„und

lasse

darmit die sack

erstecke,

dem Rathe der Vorschlag und wünscht,

zur Beteiligung

bei Strafe,

im hals

nit

werde".

erduret

eigentlich

sin red

ein

und lud durch

offenen Disputation

einer

vom

Dieselbe dauerte

6.



über

November.

8.

Besondere Präsidenten, der Abt von Cappel, der Comthur zu Küssnacht,

Dr. Sebastian

Dr. Joachim von

Hofmeister,

Watt

,

geordnete Verhandlungen

sorgen

dem Andern

falle.

in

die

lehrten der Kirche

Prädicant zu Schaffhausen,

Bürgermeister

Rede

in grosser

,

von

St.

namentlich

Es fanden Anzahl

ein

Gallen

dafür

gleichermassen

hänger und Führer der Täuferei, selbst von weit her, aus

und vielen andern Orten,

dazu die Abgeordneten

für

dass Niemand

,

sich die Diener ,

und

sollten

,

und Gedie

St.

An-

Gallen

Herrschaft

der

Grüningen. Doctor Balthasar Hubmeier, der Pfarrer von Waldshut,

wurde erwartet, erschien aber

Greoel und Manz standen

nicht.

mit ihren Vertrauten auf der einen, Zwingli, Leo Judä und Gross-

mann, der Pfarrer am

Spital,

auf der andern Seite. Die Thesen

am

Schlüsse von Zwingli's Taufbüchlein wurden den Verhandlungen zu

Grunde

gelegt.

Mit Gebet und Anrufung Gottes inmitten der Räthe

grossen Rathsstube

Thüren begonnen.

Da

einer laut schreiend

entstand

darum kirche.

ein die

:

grosses

wurde das Gespräch und Burger und

drang eine neue Rotte der Täufer Zion, Zion, freue

Dich Jerusalem

Getümmel und Gedränge.

Verhandlungen

in die

weiten

Räume

!

in

der

bei offenen

in die Stube, etc.,

und

es

Der Rath verlegte der Grossmünster-

In einer Schranke waren zwei Tische aufgestellt, einer für

— und

die Prädicanten

Tages aufstehen wollte,

schrie

Zwingli,

:

Gott, dass du mir eine

„Das

die

pur

von

beiden

in

als

,

auf Zwingli zu und

und sagen dir,

dass du bist

Min Herren habent". Verblüfft

Versammlung auch

Seiten

dritten

Zwingli, rasch besonnen,

Antwort und unter allgemeinem

die

des

dem wahren lebendigen

bei

sagest.

will ich thuon

Fragsteller zurück und die

Gründe,

dich

Wahrheit

als ein böser ufrüerischer

über

man am Mittag

der Täufer, der schon längst an-

lief einer

beschwöre

ich

antwortete ihm:

als

,

Sache schnell auszumachen

die

,

Nach

einer für die Täufer, die sprechen wollten.

ermüdend langen Verhandlungen

erboten hatte



47

Gelächter

zog sich

Die besten

löste sich auf.

am Gespräche

der

vorgebracht

wurden, finden sich in der am Tag vor dessen Beginn erschienenen

„Ueber Doctor Balthasar Hubmeiers Taufbüchlein"

Schrift Zwingli's bereits

zusammengestellt vor.

Das Gespräch war nach der

Nur

siegreich verlaufen.

öffentlichen

Meinung

die Täufer fügten sich nicht.

für Zwingli

Die Häupter,

Grebel, Manz, Blaurock und Andere beharrten trotz aller

Mahnungen

vor Rath auf ihrer Lehre und wurden einige Zeit gefangen gesetzt.

Auch

die

wegs von

heimgekehrten Täufer von Grüningen

befriedigt; öffentlicher

Redefreiheit.

sie

klagten neuerdings, der „böse Uli" sogar von

Kanzel

Dem

zeigten sich keines-

zu

Hin weil,

über

Beeinträchtigung

der

Pfarrer von Hinweil, der darum wieder von der

Taufe predigte und

ihren

Beschneidung nachwies, der Kirche öffentlich,

Zusammenhang mit der

fielen

sie in

man habe

sie

die

alttestamentlichen

Rede, beschwerten sich

in

nicht reden lassen und verlasen

vor allem Volke und vor zahlreichen Fremden, namentlich aus dem

Aargau, einen Brief, den man an der Disputation auch nicht habe hören wollen und dazu noch etliche Schriften aus dem Neuen Testament. Einer der Eifrigsten, berichtet der Pfarrer an den Rath, erhob

den Vorwurf,

„ir

bluot



der

widertöuferen



stand

in

miner

und der Zwinglis hand; das werd bezügen, dass das ir gerecht syge und nüt mins und des Zwinglis, und [ich] verfüeri also das einfaltig volk".

Als der Pfarrer

die

Kirche mit

der

Drohung

verliess

,

er

— werde diesen Vorfall meldet,

man

einer

sollt

ohnmächtig

der Obrigkeit

der Täufer nach:

mich

da

dannen

anzeigen,

„ich heig

thuon".

um

der Pfarrer

bittet



48

si

Dieser

schrie

ihm,

wie er

nun gnuog verklagt;

Bewegung gegenüber

Rath, wie er sich verhalten

um

In der That wurden alsbald,

solle.

Unruhen

Mitte November, die

bedenklicher, so dass der Rath auf Vorschlag des Vogtes die zwölf

Richter der Herrschaft verantwortlich erklärte und diese sie

in

die besten

allen zehn Kirchen des

Amtes zu verlesende Ermahnung ergehen

Auch wurde

die

von den Abgeordneten sämmtlicher Täufer

Freilassung

der

Hessen.

erbetene

Vogt Berger

beschwert,

Gefangenen er

Unruhen „für sechs Vögte" sechs

Anhänger der

ber über Grebel,

habe im

Rath

aller

hatte

;

sich,

vergangenen Sommer

Zu Rüti

erlebt.

Secte, der

abgeschlagen

strafte der

am

selbst erkannte

Manz und Blaurock Gefängniss

und Brod, unter Verbot ein

nachdem

,

Zusicherungen gegeben, eine auf den 16. des Monats

bei

18.

Eine

bedunkt".

Landvogt

Novem-

Wasser, Muss

Besuche und „so lang und

benügen hat und Mine Herren guot

ja

bereits

vil

Gott

ähnliche

Schlussnahme fasste er über Margaretha Hottinger von Zollikon und

verwies die gefangenen fremden Täufer, Ulrich Teck von Waldshut, Martin Ling von Schaffhausen und Michel Sattler von Staufen im Breisgau des Landes. Tags

darauf wurde

im Grüninger Amte

von

allen

Kanzeln

eine

Erklärung der zwölf andieDisputation abgeordneten Vertreter der Herrschaft vorgelesen, dass nach deren einstimmigem Urtheil ein

weiterer

gerechtfertigt

die

Täufer genügend

Vorwurf gegen wäre,

Herren gehorsam zuo

dass sin

verhört

Obrigkeit

die

darum

oder

worden

worden, Unsern

und den töufern kein gestand

ze gen"

und

V er s amm-

am Dienstag den 21. von ihrer Lehre förmlich zurückzutreten,

damit hernach die Gehorsamen zu

und

gegen Zwingli un-

„die amtlüt eins

dass endlich die Täufer eingeladen seien, in besonderer

lung

seien

leiden

hätten;

auch werde

Erlass der Bussen nachsuchen.

nicht

man

ferner mit den für

die

Ungehorsamen

sich Bekehrenden

um

— Auch

half

dieser Schritt

nicht

Verhandlungen

langwieriger

trotz



49

Die Versammlung

viel.

hatte

Ergebniss

günstiges

kein

von

;

über hundert Täufern bekehrten sich nur etwa dreizehn. Der Landvogt mahnte die Obrigkeit zur Strenge si

unghür sechen

das

ir

,

gmüet werd

mochte sich daher bewogen fühlen,

„ich bin des

;

sich

andren"

gerade

auf

dem

Aber auch

er

30. No-

sich

Gunsten Zwingli's

Gespräch zu

letzten

vom

wie

,

jetzt

wurde

die

wenn

:

Der Rath

).

einem Schreihen

in

vember denen von Grüningen seinen Standpunkt

hatte, offen darzulegen.

sinns

20

ihm

ergeben

Lage nicht

besser.

Eine Schwyzer Gesandtschaft musste drei Mal unverrichteter Dinge abziehen

möglich war

weil es nicht

,

dass

man

von einigen Täufern

,

forderlichen Eidesleistungen zu erzielen.

Vogt Berger beklagt

21 ),

und mehr zu

nicht den Amtleuten geholfen habe, bessere

Ruhe dienende Anschläge zu machen.

die er-

sich

„Man hätte

die

Bussen

auf die grossen Aufrührer, Unglückmacher, Winkel-

prediger und Täufer legen sollen und und nun „so

seien

vil

zuo buoss müssend gen als glich der aller

grösst im spil". Jetzt rede

hand, so

die 5 Pfd.

lit

man unverholen

inen wenig dran,

gespräch, mandat und dispotazen redent, Briefe 22 )

In einem folgenden

wo wehren.

nicht

nicht auf arme ein-

Menschen, arme Weiber und Kinder, deren viele „übertörlet"

fältige

si

:

„wenn nun Min Herren

das die töufer über alle

habint nit unrecht than".

beschwert sich der Vogt

Namentlich seien

der

Schuhmacher Goldbacher oder Vontobel köpf gar

graw

Hatten die fremden Genossen

bisher

töufer

machen

mir

den

,

Gyrenbader mit

ir

wisse

er

und der „Die

unruhig.

reden

und

wol

kommen".

bereitet, 6.

so

wurden

die

schon viel Verlegenheit

Dinge noch schlimmer,

aus

als

dem am

December von den Oesterreichen eroberten Waldshut der dortige

Pfarrer Doctor Balthasar Hubmeier im Grüninger Amte eintraf.

Er fand ungemeinen Anhang und ward wie

angesehen.

Der Rath sah

sich genöthigt, eine neue

mit den Täufern anzuordnen. Egli, Wiedertäufer,

Auf

St.

ein

Prophet

Verhandlung

Stephans -Tag

kamen 4

je vier



50



Abgeordnete beider Räthe mit den Abgeordneten der Täufer, Gyrenbader und Yontobel, in Grüningen zusammen. Es wurden dabei vor der Gemeinde 27 Artikel

dem

ausser

letzten

verlesen,

Bestimmung

näher nicht bekannt

wonach Meine Herren gebeten werden

,

sind,

sollten,

dem Wort Gottes nachzulassen

„so viel als möglich nach diese

die

Gegen

Gyrenbader auf und wollte schlechthin

trat

bei

den gestellten Artikeln bleiben, machte aber nur etwa zehn Stimmen.

Man

zu legen, bis

bei

Muss und Brod

Täuferei.

Dagegen betrachtete man

obwohl

Thurm

gehorsam würden. Drei der grössten Geschlechter,

sie

Vogt Berger melden musste,

seien,

den untern

in

Schaufelberger, Hotz und Vontob

die

als

Ungehorsame

beschloss,

es als eine

die in

el,

entsagten

der

Schmach und Schande,

Grüningen gefangenen Täufer

auch bei offenem Thurm nicht zu entweichen ver-

sie

sprochen hätten, durch eine in die Diele des Gefängnisses gebohrte

Oeffnung

un d

Thor und

durch

Veranstaltungen

weiterer

mittelst

Fallbrücke entkommen.

Die an

versammelt gewesenen Verordneten

Stephans -Tag

St.

wurden daher abermals zur Berathung einberufen auf den 1526.

Manche

bisher

der

ergaben

hartnäckigen Täufer

Vogte, andere erhielten für ihre Bekehrung eine Frist Die die

Beschlüsse Bitte,

Bussen

welche

durch

vermittelt.

vom

ihre

Stephans-Tag wurden

St.

bereits

die

sei

des

Amtes

selbst

,

dem

dagegen

Nachlass

der

an die Obrigkeit

dass es ihm nicht bloss

und bedenken

ihrem Irrthum überredet worden

Hessen,

einlegen

solle zeigen,

Geld zu thun gewesen

um

Januar

bis Sonntag.

bestätigt,

bekehrten Täufer

Verwandten

Der Rath

3.

sich

um

das

dass die armen Leute zu

seien. Einerseits

haben

die Prediger

bezüglich des Zehntens und der Taufe

zum

Auf-

fremden Täufer von WaldsDen letztern hätte angerichtet. Unheil Chur viel hut und man früher begegnen sollen; „hättends ir dieselbigen bi zit ab der weit tan, so war 'es nie darzuo kan". Gegen die ruhr gepredigt und anderseits die

aufrührerischen Pfarrer die pfaffen jetz

also,

gelte es

einmal

vorzugehen;

und luogtends inen durch

„und sässent

die finger zuo,

und

— nement

vil in,

und tätends nüt darum. Harum düechte

amtlüt guot sin, dass

seits

man

die biderben

einmal ouch ab inen nem, wie (ab) den

Der Rath gab darin nach, dass

feisten imben".

macht



51

dem Vogte

er

Voll-

verhängte Bussen zu mildern. Die Amtsleute ihrer-

ertheilte,

über die

ihre Verordneten,

aber beauftragten

Pfarrer

Unter-

suchungen zu erheben, was denn auch im März geschah. Die betreffenden Pfarrer heissen Ulrich (Zingg von Dürnten?), Hans (Brenn wald)

von Hinweil, M. Lorenz (Keller) zu Egg, M. Bastian (Rainsperg) zu

Gossau

;

über den Pfarrer von Hombrechtikon hatte der Rath schon

von früher her Kenntniss.

Nach kurzer drei der zu

in mildes

aus Appenzell der Bericht, es seien dort

und Jakob Falk verhaftet worden

gelungen,

enthalt zu verhaften.

zu Zürich,

kam

Grüningen entronnenen Täufer, Heini Reimann

Schufelberger mittlerweile

Zeit

zuerst

Wir

bei

Hubmeier

den Doctor finden ihn

um

23

(?),

Jakob

Auch war

).

es

nach kurzem Auf-

den Jahreswechsel 1525

— 26

Wittwe verborgen, dann entdeckt und

einer

Gefängniss (libera custodia) gelegt. Landvogt Berger wünscht

Gossau

seine Uebersendung, damit er zu

als in der grössten

Kirch-

höre widerrufe. Zugleich beantragt der Vogt, „den verstopften

lätz-

zehn Pfund zu verdoppeln,

was

köpfen der töufer" die Busse

auf

auch bald geschah; auch meint der Landvogt,

es

wäre rathsam,

gegen Hans Gyrenbader rechtlich einzuschreiten, „der fern im uflouf zuo Rüti und

demnach an

lich hat ghandlot

,

gmeinden für ander us ungschick-

allen

demnach

mit

jetz

dem

toufen" 24 ).

Bald darauf

verlangte Oesterreich den Doctor heraus. Zürich wies das Begehren

jedoch ab, nicht bloss weil er in Zürich selbst straffällig geworden,

sondern auch weil eine

gebrucht"

sei.

solche Auslieferung „ungehört und vor nie

Seinerseits

machte sich nun der Rath sofort an

Untersuchung über den Fremdling und ordnete Verhöre über den Pfister

Heini Aberli,

der den ihm von Waldshut her

bekannten Hubmeier bei sich aufgenommen hatte. u.

A. die Aeusserung Hubmeiers

mit bas abkommen, dann mit

,

die

an, zunächst

„man möge der

Zwingli bezeugte oberkeit niendert

dem widertouf". Aberli

trat seinerseits

4*





52

von der Täuferei zurück; „dann

er

mög wol

Rückfälligkeit

erhielt

5 Pfd. für jeden

er

noch

aber

seiner Täuflinge;

dem Doctor Unterschiauf gegeben büsst.

am

Ferner wurde

sähen, das er nit syg

Im Hinblick

gesandt ze toufen, sonder brot zuo bachen".

auf seine

15 Pfd. Busse für auch

die

wurden

hatten,

13. Januar

verkündet,

jeder Täufer für jeden Getauften

sich

und

Frauen, die ihm und

5

und jeder Getaufte selber um weitere werden solle 25

je mit

dass

5 Pfd. ge-

von nun an

Pfd. entrichten 5 Pfd.

gestraft

).

Mit Hubmeier kamen nach die Gelehrten

etlichen

Tagen auf

seinen

Wunsch

zur Vei'handlung zusammen, Zwingli, Engelhard, Leo

Jud, Myconius, Sebastian Hofmeister und Megander. Zwingli schreibt

darüber

2G

die 67.

These der Schrift „über den Unterricht der Katechumenen"

)

an Petrus Gynoräus Folgendes

entgegengehalten

:

Hubmeier habe zuerst

und den Unterricht der Jugend mit der Taufe

Verbindung gebracht. Dann habe

er,

in

seinen Irrthum einsehend, den

ewigen Bund (testamentum istud perpetuuin) nicht anerkannt. Hierauf sei

man

auf Apostelgeschichte 2

Zwingli bewiesen

habe,

rechnet worden seien;

worden.

Cor. 10 sei

1.

Da habe Hubmeier

verlangt, dass

sprechen

gekommen, woraus

die Christenkinder zu der Kirche ge-

dass

auch

zu

endlich

eine

zum Beweise zugezogen neue List versucht

Leo Jud, Myconius und Hofmeister einmal

ihm verhandeln.

„Der anmassende Mensch

hoffte,

jene

und

allein mit

durch sein

einschmeichelndes Reden (blandiloquentia sua) für sich zu gewinnen".

Als auch das nicht gelang, habe er versprochen zu widerrufen und mit eigener

Hand den Widerruf

leisten gedenke.

Hubmeier,

man müsse werden. die

In

einem Briefe

sein letzter

Grund

zuerst predigen

Nun habe ihm

,

aufgesetzt, wie er ihn öffentlich zu

an Bürgermeister und Rath

sagt

für die Wiedertaufe sei der gewesen,

dann glauben und erst zuletzt getauft

aber Zwingli überzeugend nachgewiesen, wie

Taufe an Stelle der Beschneidung stehe; auch hätten ihm Judä,

Dr. Hofmeister und Myconius vorgehalten, wie die Liebe eine Richterin

und Urtheilerin

in allen Schriften

sein solle,

was ihm zu Herzen

— gegangen

Desshalb

sei.



53

stehe

er

vom Wiedertauf

Obrigkeit und für Gütergemeinschaft sei

nicht

er

der

Getaufte

erst

die

auch

er nicht aufgetreten;

sei

gewesen und habe Niemanden im

Ebensowenig habe

Gebiet von Zürich getauft.

Gegen

ab.

er sich

sündlos

für

ausgegeben. Endlich bittet Hubmeier, da ja auch Augustin und viele

Andere nach ihm

vom Taufen

der Lehre

bis heute in

geirrt hätten,

ihm zu verzeihen und seine Krankheit, Verfolgung, Verjagung und

Armuth zu berücksichtigen Rock anzulegen gehabt,

Auch möge man solche

ihn

nie

vergessen

den Widerruf im Fraumünster zu

wie Zwingli vorausgesehen,

aber,

Das Volk murrte

Auf

die

Frage, ob

der Rath,

begann

dessen

Statt

er

Wiedertaufe zu vertheidigen.

die

Gemeinde

die

Ruhe bringen; Hubmeier aber wurde wiederum gefangen gelegt.

Obschon Zwingli

w.

s.

gestattete ihm

leisten.

und Zwingli musste

,

so wolle er

ausliefern,

u.

Hubmeier nicht trauen,

solle

eignen

einen

Waldshut davongekommen.

nicht seinen Feinden

Gnade dem Rathe

warnte, man

habe ja nicht einmal

er

;

so bloss sei er in

wieder

den Wellenberg

in

einen Aufruhr

er

zur

zu erregen

beabsichtigt habe, entschuldigte er sich, er wisse nicht, was er ge-

sagt habe,

und wenn

er die Wiedertaufe geschirmt, so

Man

Teufel aus ihm gethan 27 ).

nun

hielt ihn

habe das der

auf Weiteres im

bis

Verhaft, indess Zwingli sich zu seinen Gunsten verwandte.

Während inzwischen Zwingli und Leo Jud Ermahnung,

gütlicher

Rogenacher,

nicht

so

fehlen

es

gegenüber dem rückfälligen Täufer Anton Hessen,

mahnte

dagegen

Grüningen Ende Januars neuerdings zur Strenge

und

vernemen,

ich

es ist;

tapfer

ie

man muoss

si

und gwaltig an

an denen lüten". Trotz des

begegnet

s.

sei

auch an privater

me man

si

bitt,

der

„won

:

Vogt von die

vorgit und nachlat,

ie

nun lassen den ernst sechen und die

hand nemen

.

.

.

won

es

hilft

die

und vor ihm

„bösen Uli",

die

der

von

des Vogtes Entschuldigung aus:

sach

dem

ihm so höhnisch

Wiedertaufe gerühmt habe,

ihn sofort wieder gefangen setzte;

böser

kein güti

Als Beispiel berichtet er kurz hernach

Z. entronnenen

zwölf

dass er

nimmt

sich dabei

„hab ich unrecht tan,

so bin ich

eigenthümlich





54

Unlang darnach meldet

hön gsin".

gespräch mit dem Täufer

auch von einem Wechsel-

er

Gyr enb ad er

28

).

Neue Verhöre wurden Anfang März 1526 aufgenommen; auch

Grebel, Manz und Blaurock beharrten

Sie

meist

zu

mehrtheils

sind

man möchte

erscheinen unter den Verhörten.

mit hartnäckigem

entschlossen.

sterben

disputirt habe er nie, nur seinen

schlache

christ

bösen

nit".

auf

mit dem

sein

Leben für

die Schrift

„Der oberkeit halb spricht widerstand

Schafe

die

auch

er,

dem

zu

Taufs

und „des herren Brotes".

gleich Christus

er,

lassen

Brüdern Grebel und Manz

auserwählten

seien

Nur

Glauben bezeugt.

schwert und

seinen

hör

bitten,

Blaurock verweist auf seinen Brief, den er im Gefängniss

guter Hirte

Judä

Lehre und

Manz

Grebel und

zun Predigern geschrieben. In demselben erklärt als

ihrer

auch schreiben lassen wie Zwingli. Manz sagt auch,

sie

habe ihn zur Wiedertaufe gebracht. kein

Sinn



er

sei

mit

Anhänger des

ein

Der Papst, Luther, Zwingli und

Dieben und Mörder Christi. So spricht er auch im VerDie Kindertaufe

selbst.

von Menschen erdacht,

sei

„und was

von dem mentschen komme, das syg us dem tüfel". Zwingli falscher Prophet. Er, Blaurock,

sei ein

habe nicht aus Meiner Herren Gebiet

geschworen und wolle eher sterben;

„dann

das

ertrich

syge des

herrn". Mit Zwingli und Jud begehre er zu disputiren.

Dieses Begehren wurde ihm gewährt. Die Unterredung dauerte bei drei Stunden, bis endlich

Gründe

als

Blaurock gezwungen war, ohne rechte

Dabei äusserte er

:

„sofer ein burgermeister

zuo Zollikon und anderschwa an (ihnen) folgen,

mann abzuscheiden

„eigensinniger und verwirrter

ein

so

in

und

habe er verkündt,

sein

rat

'.

und menglicher

anhänger glouben und

sine

man

geben" und umgekehrt. Er meinte auch,

und

1

solle

zins

und zehenden

himmlischer Vater habe

ihn nach Zollikon gesandt zu predigen. In diesen

über

Zusammenhang gehören

Karl B r e n n w a 1

acher

und

Täufer im

ein

solches

d

und

seine

über die

vielleicht

auch zwei Verhöre

Bekehrung

Zusammenkunft

Wirthshaus zum „Salinen"

in

durch

Rogen-

der

Zollikoner

Zürich,

wo auch





55

Rogenach er und Brennwald hinkamen und das am

haben

„ob

:

gwalt

den

wo

er wol,

butsch

März

dem mänteli zuo; wenn

nämen werd

dann

;

schlechtlich

Marx Bosshard

glouben toufen".

Mine Herren dem Zwingli durch

:

„es

er es wollte sagen, so wüsste

wo

und er wüsse wol,

gan wurde,

es ushin

doch

si

Der Wirth zum „Salinen sagte

überwinden".

den

in

geäussert

daselbst

glich den Zwinglin überwundint, so möchtint

si

nit

gienge unter

Die Täufer sollen

erwähnt wird.

Processacten

5.

,

so

es

den

müsste man nach dem

endlich beschwerte sich: „das

die finger sehint

und der Zwingli

Minen Herren". Dieser Hartnäckigkeit

gegenüber trat

der

Rath

endlich

mit

Wasser und Brod sollten die Halsstarrigen auf Stroh in den Neuen Thurm gelegt Strenge

grösserer

auf.

werden. Niemand

Bei

sollte

sie

besuchen, Niemand,

selbst

von Krankheit, ihre Gefangenschaft verändern dürfen. sie, so lautet die Verfügung, „also im

fulen lassen" ist).

Auch

die

im Falle

Man wolle

thurn ersterben und

(welches zweite Zeitwort freilich wieder gestrichen

Frauen und Töchter

sollten

so

zusammen gesperrt

und behandelt werden. Diese

schwere

Strafe

wurde allenthalben durch Mandat

ver-

Rückfall ohne alle Gnade die Strafe des Ertränkens gesetzt. Ein ähnlicher Erlass fügt bei, es müsse Jedermann zu der geordneten Pfarrei in die Kirche gehen; man dürfe die Täufer „weder hausen noch hofen", ihnen keinen „ Unter schlauf noch Fürschub, keinen Trank, keine Speise noch Aufenthalt geben kündet und auf

in

keinen Weg".

sich

bekehrten

und

In diesem Sinne entliess

man vorweg

die,

welche

erinnerte an Meiner Herren Strafe

„ertränken, verbrennen oder enthaupten, wie es dann guot dunk und inen gefalle"; auch sollte jedem kehrten sein Geständniss nochmals vorgelesen werden

Bald brachte,

leistete

am

6.

Hubmeier

April,

29

si

Be-

).

den Widerruf, der ihm die Freiheit

öffentlich in

der Stadt und dann zu Gossau

— im Amte Grüningen. zu werden,

Sein



56

Wunsch,

den Feinden übergeben

nicht

wurde ihm auf Zwingli's und der andern Prädicanten

Fürbitte in ehrenhafter Weise erfüllt; die Obrigkeit übergab ihn zu

heimlicher Verwahrung

nach etlichen Wochen

trag, ihn

Landes zu

fertigen, dass er

man

erlebte

Freilich

lugg

„ein

als

in

sein

Haus mit dem Auf-

bei günstiger Gelegenheit so ausser

den auflauernden Feinden entgehen könne.

kaum

dafür zu Zürich wenig Dank;

in

Con-

und schmähte

die Zürcher,

unbeständig roor" wandte er sich

dann neuer-

rühmte

stanz angelangt,

und

einem Bürger

dings der Täuferei zu

30

er seinen Sieg

).

Waldshuter Täuferei auch in einer andern Landesgegend zu Tage, in dem Waldshut näher gelegenen Unter lande. Dorthin In dieser Zeit

trat derEinfluss der

etliche der

waren vor einem Jahre, wie wir gehört haben, ebenfalls

Täufer geflohen, die aus dem Gefängnisse ausgebrochen waren.

sammelte

in

im August 1525

Gegend der schon einmal,

Hans Hirt,

verhaftete sich,

jener

Auch 3! ),

Ober glatt, Flüchtlinge um Hans Künzi von Klingnau bei Walds-

Müller zu

namentlich die beiden

hut, den jüngern und den altern, die hinwieder

Wollweber andern

als

Fremden Arbeit und Unterschiauf gegeben zu haben scheinen;

so

Verena Albrecht von Waldshut, ferner einem Manne Stephan Bader, und dem aus dem Thurm entwicheBrennwald. Der ältere Künzi nennt den von Grüningen her

einer Frau,

von Aarau, nen

bekannten Uli Teck von Waldshut seinen Täufer. In das nicht fern

von

Oberglatt

Wolfgang Stürer gekommen

Nerach mag

gelegene

von Isny

Kirche hätten

,

vogt habe

so bewilligt.

es

,

Ihn hätten die

sein.

mit der Vorgabe

auch

die Obrigkeit

sein,

weil

weit

der Ober-

,

getauft, habe er

und zum Zahlen der Schulden ermahnt. Ein

er seine

Frau

in

zur

zum Gehorsam gegen

sondern

seinem Bruder

Zeit

Waldshuter, sie

zum Predigen bewogen

Obschon von Hubmeier

von Nerach gibt zu,

als

dieser

in

ein vertriebener

von Stadel,

von der Taufe doch nichts gelehrt,

Meier

ebenfalls

behülflich

einem Wiesenplatze



nicht

Michel

gewesen zu etwa, wie

— im Keller oder

es heisse,

syge

bruoder fr

der



Scheune

in der

meinung



57

gsin

begraben habe;

das

diewil

,

owen zuo begraben, wo das sich begebe".

auch

er

,

sei

nicht schuld

Mann müsse

,

dieselbe sei selbst der

;

den

hatte

Selbst in die

zu verpflanzen

Streit

Meinung

ge-

wie

von

Pfarrer

dem

mit

Oberglatt,

täuferischen Woll-

aus einem Briefe des letztern

Gemeindeversammlung suchte Künzi den diese beschloss

als

,

neue

der

Strauss

ersten

weber Hans Künzi zu bestehen, hervorgeht.

Meier sagt

mit ihr zur Kirche gehen, wohin sie wolle.

Nicht lange hernach

Johannes Freitag,

sin

dass seiner Frauen Schwester nicht mit

ihrem Manne zur Kirche gehe wesen, ihr

„sin

fryg,

ertrich

mit Rücksicht

,

den

auf

ungewissen Ausgang der Badener Disputation einen alten kostbaren

Kelch

zu

nicht

veräussern

Rathen mahnend einschreiten Verhaftung, entfloh

§

3.

32

zuletzt

;

musste

der

woraufhin Künzi

,

,

Vogt mit

einigen

der Furcht vor

in

).

Politische Verhandlungen

Mit Anfang 1526

ist

die

und Massnahmen.

zürcherische Kirchenreformation

solche und in sich zu einem vorläufigen Abschluss

mit

der

Das

gekommen.

nach

aussen

zu

katholischen

Kirche

überhaupt wie

so erneuerte Staatswesen beginnt

seinen Verwicklungen

als

sich

mit Oesterreich und den Eidgenossen

der

alten

kehren,

in

Denkweise und der

innern Cantone insbesondere; mit den eidgenössischen Verwicklungen verflicht sich auch,

indem

die

Grüninger Bewegung mit ihren welt-

lichen Zielen hier einmündet, die Täuferei als ein gelegentlich nicht

unbedeutendes Moment. In der Herrschaft Grüningen fort.

dauerte

Der Vogt wünscht strenges Vorgehen

gegen

den

Uli", der ungeschickter und ungehorsamer gewesen Andere

33

).

werde man gerecht,

Von

Egg

sehen,

vernimmt man Aehnliches

dass

die

der Täufer

das Treiben

:

in

sei

„bösen als

drei

zehn

Jahren

Täufer Erfolg haben; ihre Sache

während Zwingli keinen Buchstaben

sei

für sich habe ausser



Lucas, aus dem er beweisen wolle

„mit

und ernst

fliss

holz und

in



58

u

Man

).

lief trotz

feld mit grossen

Da

predigen und anderen iren äferzalen" (Plappern).

aller

Mandate

scharen zuo iren fieng an einem

Sonntag im Mai Vogt Berger mit einer Anzahl Bewaffneter fünfzehn Täufer mit einander,

Herrliberg

Bubikon

zwischen

hatten, darunter zwei Rädelsführer

mann.

dem Vogt unter

Sie sagten

taufen lassen

und Andere

sei

,

Rathsboten und der Vogt hielten

Landtag über

einen

zu

Richter

Grüningen werden

Augen,

,

sie

und Heini Reihaben

sie

selbst

sich

gewusst hätten, dass

sie

und wollen

Die

es ferner thun.

zumal der Ungehorsam zunahm,

Erwartung,

in der

die

dem Mandat gemäss zum Tod

Diese aber,

die

die Pfarrer

lieber 35 ,

)

beriefen sich

von dem Haus Oesterreich der Herrschaft verliehene

Freiheit, nach der sie

ein

die

genommen

theil

Falk

Uebels wollten entgelten lassen

als Anstifter alles

alte

Wetzikon

Jakob

beiden Trotzköpfe,

die

durch das Wasser verdammen.

auf eine

und

obschon

getauft,

verboten

das bei Todesstrafe

Wald

an einer grossen Versammlung im

die

Gnade gewähren könnten.

Dadurch entstand

Span zwischen der Obrigkeit und dem Amte Grü-

ningen, der erst im Jahre 1528 durch den Rath von

Bern geschlichtet wurde, Die

Gefangenen

wurden

an den sich Zürich gewandt hatte.

einstweilen

wieder

dem

Vogte

Ver-

in

wahrung übergeben. In dieser Zeit schlug Zwingli vor, über die Getauften besondere

Bücher zu führen, sie

wüssten nicht, ob

priester

worin

es

sie

ein

des

Vaters

diessfälliges

man

wer

in

wisse,

zum

Räthe und Burger

in

bei

wer

„zum

so findt

37

des

ersten

ein

man allweg

jetlicher

Diesem Vorschlag

und beschlossen

Name

getouft syge, domit sich

wölichem jar

touf gehebt habe".

der

werden:

notirt

über nacht wider inrisse;

dem buoch, uf wölichen tag syge,

Begehren an Räthe und Burger,

in den Verzeichnissen

und der Pathen

darzuo guot, dass

nit der widertouf

schon oft gesagt hatten,

täufer

getauft seien oder nicht" 36 ). Die drei Leut-

wünschen, es möchte

sie

Kindes,

würt

richteten

A. „weil die

u.

)

am

24.

in

getouft

pflichteten

Mai 1526

die



Führung von Taufbüchern, wollen ihre Kinder aus,

nicht

bitter

empfunden

,

mit der Begründung, viele Leute lassen oder gehen sie für getauft

taufen

sei 38 ).

auch wenn es nicht wahr

Im Grüninger Amte

hatte

man

ökonomische Einbusse

die

durch

der Herrschaft

welche

Täuferbewegung erwachsen war.

die

Bauern

denn auch

Diesen Gefühlen lieh

wie schon früher,

sie,

darauf hinwies,

Amtsleute seien

die

durch die ungleichen Predigten der Pfaffen verwirrt worden

gegen den Zehnten und

etliche

nun

Strafe habe

wo

ir

und

-

Yolksanfrage im Juni die Amtsgemeinde deutlichen Ausdruck,

bei der

indem



59

freilich

hättind gredt

für die Täuier

geredet hätten

,

;

die

„Dann

das arme Volk selbst tragen müssen.

gand heim und sind rüewig

:

deren

,

hand

die pfaffen

recht oder unrecht, so hättind wirs lassen pliben; aber wir müssent

üch sygind fünf pfaffen lieber dann fünf hun-

bsorgen,

dert amtlüt und noch als vil" lieb

herren, das

fürchtend

,

ir

ir

den pfaffen nit ze

zestellen,

glouben gebint; dann wir

dann

;

etlich pfaffen

und nützsond". Aehnlich antwortet Zollikon

wo noch

gmein volk verirrtind

einigkeit

vil

wellind inen ze vil glouben

lügenhaft, lügend

bittend üch,

„und bittend üch unser

...

,

pfaffen

wärind

in

üwerem

wie denn lang har gesin

ist

gebiet, ,

schliesslich

3

9).

Klagen insofern Rücksicht,

diese

dem Amte Grüningen

bewilligte,

für das laufende Jahr von den an Jahrtage

Kirchengütern zu nehmen;

„Ursäcker"

sie

die

liess

für

die

die

der Rath nicht im Stich.

dem Amte und seien,

da

seiner

als er

wegen der Täufer

dem Yogte,

und Messen geordneten

Zukunft sollten dann

Kosten selbst tragen.

rechtfertigten sich in einer

schuldig

das

das selbig ab-

aufgelaufenen Kosten, nach vorgängiger Berechnung mit

dagegen

die

„wir

sofer ir konnind, das wir all dester bass in ein cristenliche

kommen möcktind"

Der Rath nahm auf

Amtes

:

sind

aber

die

Die angegriffenen Geistlichen Die Pfarrer des Grüninger

gemeinsamen Erklärung,

Gesammtgemeinde keine

wonach

Rechenschaft

jeder Einzelne nur seiner eignen Kirchgemeinde

gepredigt habe. Zwingli nennt die Rechtfertigung eine

treffliche,

und





CO

Seine Politik, Stär-

der Katli trat dieser Ansicht offenbar bei.

kung der Kirche und Geistlichkeit, licher hervor, und

Ein Beispiel hiefür

immer

deut-

Täufer fühlten sehr gut, dass Rath und

die

zusammengehen

Geistlichkeit

tritt

40

ist

).

auch aus

einer

andern Landesgegend,

aus Marthalen jenseits der Thür bekannt. Dort hatte sich ein Walds-

huter Täufer,

Junghans Meier, schon

der

eingefunden,

einmal

mit

dem Zunamen Waldshuter,

dem Zürcher Gebiete verbannt

aus

Mit seiner Familie hatte er sich

worden war.

Marthalen nieder-

in

gelassen und sich mit seiner Lehre, wie der Pfarrer Johannes

Kyburg

an den Vogt auf

Das von

gonnen.

bei Etlichen

berichtet,

„einzuflicken" be-

gemachte Anerbieten,

Kanzel

der

Ulmann

erklärt

der

Pfarrer, den Täufer aus der Schrift zu widerlegen und vor Meinen

Herren

und ihren Gelehrten

über

Predigt Pechenschaft

seine

zu

geben, habe nichts gefruchtet. Meier habe ihn, den Pfarrer, gebeten,

das

Wort

Gottes ohne menschlichen Zusatz zu predigen und er ihn

daraufhin,

ebenfalls

zu einer Unterredung

schriftlich,

vor je zwei

Zeugen erbeten. Obschon dem Täufer dargelegt wurde,

beiderseitigen

dass die Kinder im

Bunde Abrahams

seien

und darum das Bundes-

zeichen der Wassertaufe empfangen sollen, habe er sich nicht weisen lassen und so „neidige

wundere,

habe

Meier

Schreite

Worte" gesprochen, dass ihn, den

heilige Geist in einem

ob der

auch sammt allen

man

kommen und

Täufern

Pfarrer,

solchen Menschen öffentlich

sei;

er

Ketzer genannt.

nicht streng ein, so werde ein Irrthum über den andern

Wort

das

erfüllt

werden:

„so

viel

Köpfe,

so

viel

Sinne".

Wohl

mit diesem Schreiben des Pfarrers

den Waldshuter nach Zürich.

einvernommen.

Sie

berichteten

übersandte der Vogt

Hier wurde eine Reihe von Zeugen u.

A. von

einem Zwiegespräch

des

Pfarrers und des Täufers in einer Scheune, wobei dieser namentlich das Recht der Obrigkeit zur Todesstrafe

dem Pfarrer gesagt habe:

der Zwingli,

„es soll nütz;

bestritten

und

zuletzt zu

ich gsich wol, dass

Mine Herren von Zürich und

Ir

eins

— sind: dann

um

treten, bestätigte der

gegen zu

vom

März, dass

7.

Ertränkens

gesetzt

zuo

sinen

).

neuerdings

Um

Versammlungen gehalten.

grosse

niss

„damit er

ihnen

Rath am

Stille

eher gelang

,

im Walde

\ier

gefangene Männer,

Blaurock nebst zweien aus dem Amte, deren

Vogt,

der ,

in

aller

So überschickt er

einige Täufer zu verhaften.

,

December

13.

des

Strafe

sagt

weil es

,

ent-

Erkannt-

die

die

Im Amte Grüningen,

sei.

wirksam

November

19.

Wiedertaufen

das

auf

Tag und Nacht

bei

endlich

wurde das Mandat nur desswegen nicht verlesen

am

Er

kinden

kleinen

41

die Täufer

hatten

Inzwischen

angefangen „zuo schänzelen".

sei,

Freilassung,

kommen und werchen mög u

habe ihn, sowie

derselbe

über den Pfarrer;

er in der Kirche erschienen

auch

Waldshuter

armer gsell bös bi inen reden hetty".

ein

selbst beschwert sich

bittet



61

Manz und

RudolfMichel

einer,

von Oberhof, unter die Hartnäckigsten zählte und Haus, Hof, Vater,

Weib und Kinder

verlassen

Vogt einen Mann, der Zürich führten, dass er

das

fangenen

,

tat

die

Führer,

gehöhnt hatte: ,

so

tuond",

si

Bald nachher

hatte.

ein rechtschaffener

als

die

sie

„er wetti

42 )

der

Gefangenen nach

100 guldin nämen,

nüt

während der Vater

Mann

verzeigt

eines

der Ge-

zu guter Aufnahme empfohlen

,

wird.

Manz

Wirklich machte die Obrigkeit mit ihrer Drohung Ernst.

wurde,

dung Rath

bruch"

und

und ebenbild" in

Januar 1527 unter weitläufiger Begrün-

Augsburg

nach

einmal

später

5.

zum Tod durch Ertränken

seiner Schuld

forcht

am

Zürcher,

als

Da

fiS

).

er

den Wiedertauf sich

Anfänger

desselben

verurtheilt,

schreibt,

wie der

Andern

den

„wider christenlich

„zuo

Ordnung und

eingelassen und ein „Hauptsächer"

geworden



da er ferner durch

keine

Belehrung und Ermahnung, von solchem Irrthum und solcher „Eigenkopfige" abzustehen und sich vergleichen,

sich

bewegen

dem gemeinen

Hess



christlichen

trotz seines Eides bei der Täuferei beharrt hat er

und

ander,

die

sich

Christi

Brauch zu

da er trotz des Mandates und

welltind

und bekennt, „dass

anneinen

und dem wort

t





62

nachfolgen ouch nach Christo wandlen, zuosammen wellte suochen und sich mit denselben durch den widertouf vereinbaren

und

die andern irs

von christenlichergmeindgesundertund eigen selbs gewachsen sect, rotten und Versammlungen under einem schyn und

gloubens bliben lassen, damit nun er und sine anhänger sich

deckmantel einer christenlichen Versammlung und kilchen uferwecken und zuorüsten wellen"

— da im Weitern Manz

and andere Strafen leibhaftige

Lehren Brauch

die Obrigkeit, die Todesstrafe

um

und

verworfen

grössern

Erfolges

willen

Offenbarungen Paulinischer Episteln vorgegeben,

solche

aber

dem Wort Gottes und dem einmüthigen

aller Christenheit

nachtheilig

Empörung und Aufruhr gegen

Obrigkeit,

die

bisherigen

und nur zu Aergerniss,

sind

zu Zerrüttung des

gemeinen christlichen Friedens, brüderlicher Liebe und bürgerlicher Einigkeit und zu

allem Uebel

werden

richter übergeben

setzen,

zu dem

gebunden über

nideren

knüw

die

armen und schenklen

führen



so soll

„der im sin händ

,

füren

hüttli

abstreifen

durhinstossen

Manz dem Nach-

binden

und uf dem

und

und

,

in ein schiff

hüttli

händ

die

knebel zwüschent den

ein

also

in

gebunden

in das

wasser werfen und in dem wasser sterben und verderben lassen und

dem

er damit

gricht

Gut Meinen Herren

B 1 a u r o c k,

solle";

soll er

hinauf mit Ruthen

vor

vom Fischmarkt

bei Strafe des Ertränkens aus

damals gesagt vor Gott;

kilchgang

:

„dwil

daruf

thuon"

si

).

die

soll er 44

).

zurückgekehrt

derselbe habe

;

so meldet

ihm und seinem Weibe

bede ein andren begerend, so sygis ein ee

welle er beharren, 45

;

Ruhe im Oberlande noch nicht

Blaurock war sofort wieder dorthin

später einer der Gefangenen,

Alsdann

dem Lande verbannt werden

Trotz dieser Strenge kehrte die .

sein

das Thor im Niederdorf getrieben

werden, „dergestalt dass das bluot nachin gange".

ein

soll

jedoch nicht ertränkt, sondern aus Gnaden

mit gebundenen Händen und nacktem Oberleib Strasse

auch

der die Prädicanten Diebe und Mörder Christi genannt habe

Landesfremder

als

und recht büsst haben

verfallen sein. Ein ähnliches Urtheil ergieng über

und

(sie

müssten) kein andren

Ende Februar 1527 versammelten

sich

zu

— Hin weil



63

wieder über dreissig Täufer,

Versammlung werde

einer Kirche

in

es hiess, ihre nächste

und

Bei der Meldung

stattfinden.

beschwert sich Vogt Berger über die ihm gemachte Zulage, als wolle er den Rath meistern; es sei hierüber

ihm ja aufgetragen worden,

mündlich oder schriftlich seinen

jederzeit

46 ).

Rathschlag nach Zürich zu berichten

Vogt zwei Weibel

sandte hernach der

aus,

Nach

des Rathes Auftrag

um

die Täufer, die ihren

Versammlungsort nie vorher kund gaben, aufzuspüren, und Hess die

in

einer

Stube

Ettenhausen

zu

kniend Versammelten

aus-

einander treiben. Unter ihnen befand sich ein Fremder, ein gewisser

Bolt aus Basel, Sohn oder Bruder des zu

Abermals beschwert sich der Vogt über Rathe verunglimpfen; das

unschuldigem

zu

Blute

Ulrich Bolt

der Täufer,

beflecken.

übersendet Berger

Nochmals Ende März beklagt

die Feinde,

ihm schwerer

falle

Zumuthung

Arbeit und als die

Schwyz verbrannten

als

er sich

alsbald

schriftliche

beim

Unruhe und

Hände

seine

Von dem eine

ihn

die

alle

Bolt.

nicht mit

gefangenen

Erklärung

47 ).

über die ihm gemachten Zu-

lagen und versichert seine getreuen Dienste, wobei er zugleich meldet, sein

Schwager, Hans Effinger,

bestreite

die

Antheilnahme an

Täuferei und habe zugesagt, dieselbe zu meiden

Durch

dem Rath aus;

die

Auftrage Gebiet

die

).

endlich die Geduld namentlich gegenüber fremden Täufern

den fort,

neuerdings im Lande erschienenen

einstigen Pfarrer sein

von Zürich

gehalten aber

tag

der

immer wiederkehrenden Händel im Oberlande gieng

so schickte er den

Stumpf,

48

war

verlangte

dem gemessenen

Gut inner vierzehn Tagen zu verkaufen und das bei Todesstrafe

zu meiden

41)

).

die Obrigkeit darüber, dass der

Handhabung

Reimann fortwährend auswich. gewechselt wurden

zu Höngg, mit

Simon

50 ),

des Mandates

Am

meisten un-

Grüninger Land-

gegenüber Falk und

Die zahlreichen Briefe, die hierüber

zeigen, wie hartnäckig die Amtleute zu ihren

Angehörigen stunden. Alle Vorstellungen der Obrigkeit, der Hinweis auf die Disputationen, die

Sendung von Rathsboten,

gewährte Vollmacht zur Ermässigung

der Bussen,

die

dem Vogte

die

ergangenen





64

Urtheile, so besonders das über Manz,

der

„Stadtkind" gewesen

ein

das Landgericht urtheilte

nichts;

sei,

halfen

nur

auf Vermauern

der

Ertränken

Als der Rath

Angeklagten.

beiden

auf

statt

seine

Verordneten,

M. Johannes Ochsner und Konrad Gul, auf Pfingst-

montag 1527

an

den Landtag

gab

sandte,

denselben

er

eine In-

„Man

struction mit, aus welcher sein Unwille deutlich hervorgeht.

müsse undwerde, heisst es darin dennocht luogen, ob Unser Herren ir rechte oberkeit wärint, und nitsials underthanen ir Herren und schwächer irer gebotten und mandaten ze sind vermeintint; darnach mögint si sich ,

wüssen dass

Sachen ze schicken".

in die

Grüningen gegangen

Als es sich dann herausstellte,

sein;

sehen, ob

wolle, si

gestehen

sie

man

die

und um

Landtag nach

selber

ein,

mochte der Rath doppelt seien

sie

hingegangen,

zu

Gefangenen nach Verlangen des Rathes ertränken damit

Brüder „heimzesuochen und ze trösten,

die

frölich in Gott

den

waren und so den Verdacht „heimlicher An-

schläge und Praktiken" erweckt hatten,

erzürnt

an

von Zollikon

altbekannte Täufer

fünf

wären und handfest uf dem wort Gottes beliben;

dann Christus heiter gelert,

gefangenen ze trösten und heim-

die

zesuochen" Begreiflich

der Rath

dass

unter

solchen Eindrücken

auf

eine

Entscheidung drängte. Er bestellte eine Commission, die auf Grund der Spruch- und Vertragsbriefe derer von Grüningen berathen

was man mit den Täufern handeln könne.

Wohl

sollte,

auf ihren Antrag

beschloss der Rath gemäss eines zwischen den Städten bestehenden

Vertrags jene

Täufer

würden

52

schiedsrichterlichen Entscheid Berns

den

nicht

sofort

Mandat

nach

anzurufen,

bestraft,

d.

h.

falls

ertränkt

).

Alle Bitten der Herrschaft Grüningen, diesen Schritt zu unter-

Man

lassen, halfen fortan nichts mehr.

aus

vertilgen

,

deren

glieder der heilsamen

„verkehrte

Lehre

,

wollte die Secte von

verstopfte

und

einrichtige

Grund Mit-

des Evangeliums nicht wenig Anstoss

und Verhinderung gebracht hätten"

53

).

Da zudem

die Täufer in der





G5

ganzen Eidgenossenschaft sich mehrten, schlug von da an frage

Wellen

ihre

immer weiteren Kreisen;

in

wenigstens

genössischen,

Sache. Der Rath

wurde zur

sie

eid-

zur gemeinsamen evangelischen

lud die Eidgenossen von Bern, Basel, Schaffhausen,

Chur, Appenzell und

St.

Gallen

Montag nach Laurentii 1527 die

die Täufer-

einem Tage

zu

indem er

ein,

nach Zürich

auf

als das Ziel der Täuferei

Zerstörung „nicht allein des wahren rechten innerlichen Glaubens

Herzen,

christlichen

der

sondern auch

der äusserlichen und

menschlichen Ordnungen und Satzungen christlicher und ordentlicher Obrigkeit wider brüderliche Liebe und gute

Sitten"

bezeichnet 54 ).

Sogar

Zürich über die Täufer in Verkehr

Rath dachte auch Zwingli über

dem am

derselben in

zu

im

Ulm

56 )

bei

gebeten

der

Im

wie

gleichen Sinne

die Täufer,

trat

der

wie seine Schilderung

September an seinen Freund Konrad Somius

gerichteten Briefe* zeigt;

Interesse

heit

1.

Augsburg und Ulm

mit 55).

doch

hebt er hervor,

dass er

evangelischen und bürgerlichen Frei-

jeder Verhandlung

vor dem Rathe angelegentlich für

sie

und damit bewirkt habe, dass der Rath so schonend mit

ihnen verfahren

wie keine andre Obrigkeit.

sei,

Wir haben schon

gesehen

wiederholt

Grüningen angeschuldigt wurde,

,

er helfe

Die Langwierigkeit des Grüninger Handels

dass der Landvogt von

heimlich

den Amtleuten.

konnte diesen Eindruck

nur verstärken, und so sieht sich Vogt Berger abermals genöthigt, sich angelegentlich auf seine treuen Dienste zu berufen,

Täufer

eingebrachten 12.

August, den

Secte überliefere) thäter

leute selbst

Hans Wild und zu

bitten

(wie

er

von ihm jetzt

am

,

wenigstens wie von einem Uebelurtheile.

Die Amt-

waren über dem Span mit der Obrigkeit zwieträchtig

An

ihrer

mittragen zu helfen. :

die

gerade

und weitere fünfzehn Glieder der

Versammlung vom

29.

Kilchhören nicht theil und etliche verliessen

lauten

denn

Verantwortung zu hören, ehe man

seine

geworden.

aufzuzählen

„weli

man

sie,

um

etliche

nicht die Kosten

Peter Ehrismann von Tägernau

inen nit helfen,

Egli, Wiedertäufer.

August nahmen

Hess ver-

das die gfangnen hinus kommen, 5

— so

wüss er wol

hilf

und wellind wol

;

wend bringen". Man die



(38

um

später

strafte ihn

Mark und

vier

hinus

si

ihm

legte

der Gefangenschaft auf 57 ).

und

Kosten des Processes

dass wir

hilf finden,

Als Ab-

geordnete des Amtes zu den Berner Verhandlungen wurden bezeichnet Matthis

Kunz und Kleinhans Weber mit dem Bart von Hinteregg.

Zehn ausgewählte Männer die

Aus dem Erzählten

noch einmal versuchen,

sollten inzwischen

Gefangenen zu belehren:

hatten keinen Erfolg.

sie

sich schliessen

lässt

sammt ihrem Anhange auf

gesinnten Familien

dass

,

täuferisch

die

die öffentliche

Meinung

der Grüninger Gemeinden einen bedeutenden Einfluss ausübten

umsonst hatte also der Rath verlangt, dass

die

Täufer bei den Verhandlungen in Ausstand

treten müsse.

Täufer es auch

sonst

verstunden

nehmen, zeigt eine an

der Obrigkeit

Beweisführung

Freundschaft" der

ihre Landsleute

für

Wie

sich einzu-

worin

gegenüber

Anschuldigungen

den

Taufe der Erwachsenen gerechtfertigt wird.

die

die

denLandtag gerichtete Darlegung

Standpunktes,

ihres

,

nicht

;

Die

folgende:

ist

Bei seiner Taufe durch Johannes nennt Christus die Taufe eine

und

„Gerechtigkeit",

ehe

Zöllner,

die

als

sich

sie

von Johannes

taufen Hessen, Busse thaten, heisst er sie einen „Rath Gottes" sollen die Kinder

nicht

bedürfen noch von

werden,

getauft

Gerechtigkeit

getauft wird, wird selig; heisst er

Kinder

er

desshalb noch

aber

ihnen, sondern zu solchen redet,

im Uebrigen sagt nun Christus genannt und

die ist

:

sein,

einen

nicht,

,

wie

si

sprechend

,

verdammt". die

da er nicht von

kommen

u.

s.

und

der touf syge nütz

uswendig zeichen und syge nun wasser,

w.

Hat

eine Gerechtigkeit

Gebot, so „merk, du

ger, wie die falschen propheten üch verfüerend

witzigen

ist

also nicht Kinder;

Rath Gottes und

also Gottes,

wissen.

Gut und Böse verstehen und

lasset die Kinder zu mir

Taufe sie

die

etwas

„wer da glaubt und

wer aber nicht glaubt, der

wiederum Gläubige taufen,

verdammt

also

weil sie weder der Busse

und Rath Gottes

Ferner sagt Christus nach der Auferstehung:

Damit

;

,

es

einfalti-

die wisen

und

syge nun ein

lige nüt daran".

Petrus taufte dreitausend Seelen sein

Auch

Wort gerne annahmen.

derer,

Busse thaten uud

die

dieser Stelle liegt ein

in

gegen die Kindertaufe, wobei noch hervorzuheben

— wovon

Tausend

lassen,

taufen

auf

Brauch gewesen wäre.

es

Philipp

Apostelgeschichte, weil er von

— ihre Kinder

nichts berichtet wird

wenn

ganzem Herzen

sagt

desshalb

die

getauft,

glaubte.

Die

zwölf Johannes jünger

den

Namen

Christi

auch hätten

Aehnlich

habe den Kämmerer

Beweis

dass die drei

ist,

,

taufen

Johannes zur Busse empfangen.

zu

sich

die

liessen

Ephesus von Paulus

hatten

,

zuvor

Taufe

die

Diese hatte also nicht genügt; die

zwölf Männer waren eben nicht genugsam im Glauben Christi unter-

So genügt

richtet.

die Kindertaufe

sondern

nicht,

ist

eine

falsche

teuflische Lehre.

Gegen

Kindertaufe

die

dass wir „durch

ihm

die

einem neuen

in

Taufe

spricht

Wort

das

ferner

Leben wandeln

sollen";

und mit

Kinder können ihre

weder „zur Ungerechtigkeit begeben" noch

Glieder

Paulus,

des

begraben sind in Christi Tod

in

einem neuen

Leben wandeln. Die Gläubigen sind

und

Früchte

die

welche im Willen des Geistes wandeln

die,

bringen

des Geistes

sind

sie

;

Zu

der Leib Christi, die christliche Kirche.

die

Gemeinde und

dieser gehören also die

Täufer.

Zwingli, der falsche Prophet, greift, da er im neuen Testament keine Beweise findet, ins alte zurück und beruft sich auf den

mit Abraham.

Diesen Bund

nicht mit den Heiden gemacht.

gerade

unsere Kinder,

stammen in der

wie

?

Warum

taufen denn die Prädicanten

wir von Heiden und nicht von Juden

Uebrigens waren die Mädchen eben so gut

Verheissung inbegriffen, obschon

sie

als die

Knäblein

nicht beschnitten

wurden

diese.

Nach den Worten ein

die

Bund

hat aber Gott nur mit den Juden und

Christi

und Pauli hat mit Jesus das Gesetz

Ende und beginnt das Evangelium. So

neuen Leben sein und nicht mehr in dem

sollen auch wir in einem alten,

somit keinen andern

— Weg,

keine andere Thüre als Christum suchen; sonst sind wir Diebe

Wenn

und Mörder. heissung

meint



68

einbeschlos6en

der sagt

,

,

solcher

:

Verheissung

dieser

aber

es

sich

so

heisst, ist

Tauf

Christi

damit

begnügen,

zu

ist

dass

ir

Wiedertaufe

die

eigentlich

um

und kraft Gottes, Mit der Zeit

die

kam

anwendet,

und Mörder

Christi.

werden dagegen

„Nun

sei.

uns bi der warheit lassind bliben;

so sind wir bereit,

mit

statt

die

dass es umgekehrt und die

Amtleute jetzt überzeugt worden sein, Kindertaufe

Christi ge-

wer nun

;

Herren von Zürich den

die

Wiedertauf bezeichnen, so

als

der Ver-

in

Kindertaufe

die

also ein Dieb

Schrift,

schliesst die

seien

Verheissung

die

das Reich Gottes

ist

sucht eine andere Thüre und

Wenn nun,

Kinder

die

wo

so begerend wir,

aber nit

es

mag

sin,

der warheit willen ze liden durch die gnad

uns geben

ist".

den beschlossenen Verhandlun-

es wirklich zu

gen unter Berns Gericht; die zweite fand Anfangs December 1527 zu

Bern

statt.

An

derselben erschienen aber die Anwälte der Herrschaft

Grüningen trotz bestimmten Auftrags wieder nicht mit ganzer Voll-

macht sie

;

dazu verunglimpften

den Amtleuten uns

Obrigkeit zu Bern

sie ihre

nach Brief und Siegel handeln.

nicht

:

es

„wäre sölichs



üwer oberkeit wol erspart"

als

Bescheid,

ob die Abgeordneten

scheinen werden oder nicht.

von üch

alles

wolle

als

,

Der Rath verweist das undertonen gegen

als

und verlangt bestimmten

das nächste Mal mit Vollmacht er-

Das Ende

Herrschaft Grüningen den Kürzern

des Spans

zog

und

war

dass

,

das,

dass die

wie wir

in der

folgenden Periode hören werden, die Obrigkeit ihr Mandat an Falk

und Reimann

vollstreckte.

Schon im Frühjahr hörten wir von Waldshuter Täufern, auch das

Unterland

zum Felde

Herbste regt sich daselbst bei

Regensdorf

vierzig

Personen

predigte

und

ein

die

ihrer

beschuldigte

und

lief in

Zu

aus

Klingnau

vor

dabei

Zwingli

sehr;

Bulach, Haslen und Umgegend war

Im

Wirksamkeit auslasen.

Bewegung von Neuem.

Täufer

die

Watt

mehr

als

auch

in

das Volk täuferisch gesinnt

Wäldern und sonst zusammen.

Auch

hier

scheint

sich



nach ihrer

nur

vorerst

die Kirche



69

Täufer ei entgegengestellt zu haben;

der

äusserlich-politischen Seite sie

tritt

als staatliche Or-

ganisation gegenüber der Winkelversammlung auf. Bezeichnend

am Sonntag nach

Dort predigte

Gleichniss

das

über

Verhör über Vorgänge

ein

Ist

Winkelprediger,

die

von

den

ihm

in

Regensdorf.

in

Andreas der Helfer von Höngg

St.

zehn

Pfunden (Luc. 19)

Gut Jakobs Haus

gegen

die

empfolchne

„sine

händ widerwärtig gemachet". Gegen dieselben sich wendend,

schäfli

warnte er „als ein getrüwer diener des wort Gottes die sinen" mit den Worten predigen in

merkend

„hie

:

er syge

soll,

ab der Empore herab

Helfer

ger, rotter

ist

und

Helfer

Helfer

:

von

rief

Watt

Ja wer hat dich berüeft ?

:

und berüeft und :

Christus antwortet

sine 1er,

er hette in winklen

der weit

geredt

si

meinend,

si

nit dine

sygend

winkelpredi-

die berüeften,

Curradin

Christus

:

dass

irren

ich

kilchen; dann si

bewisend

so

wer recht

ich wol Christus

Damit

,

thuot,

mich

ist

Curradin

er will aber

lief

alle

Juden zuo-

gang zuo inen und mach

18. Curradin: hei!

Helfer

:

ich

hei!

kein

kompt an das

du hast frucht

jetz

geben;

wissend vor

irrthumbs

allhie

liecht,

Jo.

der

Curra-

3.

Helfer

falsch, dess wort ich hie mit trüwe :

mit den

will

in den winklen;

vermeinend, du sygest ein falscher prophet.

gelert han.

buwen;

Jo.

von

er in fraget

sonder offenbar zuo

geleret,

und ufruorer nüt ze schaffen han

rottern

:

nie nüt

(vermeint die winkelprediger).

mit inen

,

dem Hannas, do

und im tempel und synagog, do

sammen kommend,

din

Curradin

Curradin

secter.

Curradin

es gilt nit meinen, es gilt wissen.

:

Da

doch auch zuo den lüten in die hüser gangen und inen gepre-

diget.

si

Christen heiler, das niemands

wer hat dich berüefet ? Der Helfer antwortet

ich bin har verordnet

:

nit du.

:

der also redt ?

bist du's,

!

frommen

und Predigt der Taglöhner

offener Kirche

sich

ir

dann dazuo verordnet und berüeft".

:

hör

so

und

liebe

lang an einem acker ge-

wolan mach fürdich!



Männern nach,

die

der Störefried zur Kirche hinaus, vielen

über den Auftritt sich geärgert hatten. Der Helfer aber vollendete seine Predigt mit aller Sanftmuth und allem Frieden, wie zu andern Zeiten.

— Aus

derselben



70

Gegend lagen wegen

ihrer

Zusammenkünfte mit

Hindermann und Elsi Jakob Frei von Watt im

fremden Täufern ein gewisser

Spill-

mann

Gefäng-

nis«.

von

Man



1 1 i

k o n und

entliess sie mit

Verwarnung, verbot ihnen das heimliche

Zusammenlaufen, Rotten und Winkelpredigen, hiess gehen,

stellte

ihnen

nöthigenfalls den

im Rückfall

5 Pfd. Busse in

Vögten mitzutheilen

sei)

sie

zur Kirche

Aussicht

und Hess

58

fremde Täufer den Vögten zu bringen oder zu verzeigen lich

erliess

der

an die Vögte,

Eath

auf die,

sofort,

am

16.

December 1527,

(was

schwören,

sie

).

ein

Wirk-

Mandat

welche der Kirche sich entziehen und den

Winkelpredigern, zum Theil fremden Täufern, anhangen, zu achten, sie

zu verhaften und in den Wellenberg zu führen,

wo man

nach Abzahlung einer Busse von 5 Pfd. entlassen werde.

sie erst



-

71

*

Sieg der Staatskirche.

III.

Ende 1527

»

1531.

bis

\

§

folgenden

des

vom

des Mandates

Die Folge fangs

Bestrebungen für kirchliche Zucht.

1.

Jahres

eine

Es

Verhaftungen im Unterlande. ein neues

Moment, das

das uns in den

Decemher 1527 waren An-

16.

Reihe

denselben

aus

ergibt sich

Täuferbewegung

fortan in der

und

Untersuchungen

von

wieder

vortritt

und

Klagen über Sittenverde rbniss der Geist-

lichkeit und in den Rufen nach strengerer Kirchen-

zucht überhaupt Landestheil

bildet

Ausdruck zu finden

seinen

daher

Hauptherd

den

Der genannte

scheint.

der

Täuferei

in

ihrer

dritten Periode.

Ueber

die

Zustände

des Unterlandes

mag

uns im voraus das

weitschweifige Schreiben belehren, worin der Pfarrer von

Bülach,

Huldreich Rollenbutz,

Gemeinde

beschwert.

Man habe,

sagt der Pfarrer,

Gefangenen geglaubt und zuvor.

sich über die Täufer seiner

entlassen

sie

Worten der

glatten

schlimmer

seien sie

als

Die Waldshuter (wohl die beiden früher genannten Künzi)

machen zu Bülach Unruhe wie vorher ihrer

den

nun

;

Anhänger

in

gekommen. „Und so ich

predigen,

laufen

sie

allein

das

jetz fahends an,

so

zusammen.

band

sie

rechte Evangelium

zu

sei

„Lotterwerk".

predigen;

lasse,

;

alle

der

und

Des Mitternachts

ein predig".

Sie

Pfarrer

behaupten, rede

nur

wenn man das Zusammenrotten

nicht abstelle, grossen Aufruhr besorgen.

theilgenommen

Stadel. Viele

mehr zur Kirche

schier gar keiner darin gan,

ouch

Ihr Ding

Lügen. Die angestiftete Unruhe

kein Täufer

Nerach und

seien bei einem halben Jahre nicht

seien

Bei

dem Nachtmahl habe

zur Kirche hinausgelaufen.





72

Jahr habe er, der Pfarrer,

Letztes

müssen; diess Jahr heisse Strafen

man

sollte

den Tisch

Gottes

wer zu demselben gehe,

es,

wer nicht aus der Schrift

,

sei

aufrichten des Teufels.

rechtfertigen

sich

könne, warum er nicht das Brod genommen. Zur Ausrede brächten

„Ja wie könnt ich von dem brot essen,

vor:

sie

bin?"

touft

„Das

ist

machen und ufruor bis der

mensch

geist

ir

... Sie

:

werd, on alle

alt

man

heiter,

schrift,

habe zu Rorbas täuferich gepredigt, Gottes zu gehen und Rollenbutz,

us

dem

nütze

es

tüfel irem vatter".

(Caplan zu Bülach)

der Pfarrer zu Bülach, habe ihn

Söhnen für und für hei den Täufern; man einmal

,

er

werde

was ihm

seine in das

weiter

Den

auf den sie nichts halten.

zum Tisch

nichts,

ohne Vollmacht aufgerichtet. Dieser Hans von Laupen

lungen zu erfahren

nit

nieman toufen,

sötte

Hans von Laupen

Es gehe das Gerücht,

noch

und lotteren und unruow

lügen

sagend

so ich

um

sollte,

als bloss

mit

mit seinen

sei

Hand-

ihre

dem Eide

fragen,

Geistlichen zu leid rede der Caplan,

Pfründe und Präsenz nicht mehr einnehmen,

Maul komme und

sei ein

sage,

böser Bube. In der Kirche

werde am Morgen über den Römerbrief, nach dem Morgenbrot aus 1

dem Propheten David

kommen

verwerfe,

aber

sowie

man

die Täufer nicht mehr. Mit einer

man den Versammlungen schon

Schilling

könnte

„ir geist

wär bald

im

gepredigt;

us".

die

Busse von zehn

ein

Spiel, wesshalb jener vielleicht nicht Alles sehe.

wäre

sonst, ohne

Pfäfflein

zu

Haslen

den

Tisch

Man

solle

sind

und tüfelsüchtig

tolle

köpf und falsche meinungen".

,

das

sei

si

nicht

der erste

Die Gemeinde

Warum wohl aufgerichtet

Einer, der

geben, nicht

in

die

gehalten habe und

weder

eid

noch eer achten,

Sie sagen, es solle

das

habe? lüt

allein ir

Niemand

in

mit sündigen Händen gemacht; wer nicht

getauft sei, werde nicht selig. sei

Gottes

sei

doch endlich einschreiten und sehen, „wie frevel die

den Tempel gehen, er

Seeb

Ende machen;

Des Untervogts Tochtermann

diese unsinnigen Leute, fromm.

Wiedertaufe

Kurz, man müsse sich wehren.

nun lange genug Verbannten Unterschiauf Kirche gekommen

am Sonntag

sei

und

seine

Zu ge-

Nachbarn ab-

wie an einem Werktag zum Fischen

_ und

den

Wald gegangen

das

nieman me

in

wert

,

wirt dann zuo

scheinen

zu

u.

mit Verhaftung

1

).

Zustände

Es gieng das Gerücht,

sein.

obrigkeitlich

w.

s.

in

die

citirten

,

Bürger hätten vor den

die dortigen

beauftragten Männern

der Täufer

Räthe und Richter,

es

schlimm gewesen

Bülach

Verhaftenden entfliehen könnten.

sich

gegen Abend Unruhen zu

seien

man habe verhüten wollen

und

die

Zwar entschuldigen

Stadtthore zugeschlagen und verschlossen.

befürchten gewesen

nit

und grosser zwitrachl

gat

gotteswort

die

wo man

„Es kumpt darzuo,

sei.

zuo

Waldshut"

Allerdings



73

Der Rath

„das Bessere glau-

will

ben", verwarnt aber die Bülacher ernstlich,

dass die zu

,

unter Hinweis auf das

Schicksal von Waldshut, vor jeder Theilnahme an der Täuferei und

mahnt zum Kirchenbesuch. Ueber

die

Täuferei in Bülach

gen vorhanden, Licht

werfen.

Winkler

die

auf

die

Denkweise der dortigen Täufer einiges

Jakob Zander dem Wasserberg

aus

sind noch mehrere Untersuchun-

genannt Schmid

schon im Juni 1525 bestraft worden

Maur am

Lehrer,

seinen

war, weil

etliche

Winkelpredigten

besucht

Mann, der

einen

er den Helfer

Greifensee in der Predigt unterbrochen hatte

Zander zu,

Konrad

nennt

zu

2

Auch

).

von gibt

Wenn

haben.

er

nicht an des Pfaffen Predigt gehe, so liege der Grund daran, dass „ir pfaff nit

wüte und schrye an der kanzlen also,

töufisch syen,

daran ein

missfallen

habint

dass ouch die, so

und us der kilchen

Namentlich aber lebe der Pfarrer nicht seinen Lehren gemäss, ja er loufint

und

nit

mögint wüssen, was er sage".

welche nach seiner Mahnung daheim bleiben und

schelte noch die, es

verschmähen, Andern ferner „mit sufen, nacht und tag

hüsern und bin gesellen zuo liggen" nachzufolgen Pfarrer

ihn

einen

„krummen hoger oder

wurde gegen 5 Pfd. Busse entlassen,

mit

;

ruggen''.

in

wirts-

so schimpfe der



dem Befehl,

Der Mann die Predigt

zu besuchen. so Peter Fuchs und Herr Hans von Loupen,

Auch andere Gefangene von Bülach, der

vom

Pfarrer

angeklagte Caplan

— beschweren

wie Zander

sich



74

den Wandel ihres Pfarrers und

über

„Er

besuchten zu Nerach die Täuferpredigt. entkeins an und

rüeri er deren

wambsel und

„diewil

:

stände an der

sin

der

1er

sundern wol ärgern".

Fuchs verlangte darum,

aber

fordere,

spiele,

dann

ihn

saufe

nicht

und

hoffart

so

in

wenig von im bessern,

sich

si

Prädicant

„an (ohne) seckel Einen Pfarrer, der

halte,

und andere Laster

em

dass

solle

und täschen und kein pfruond darum inneinen".

Bann

und

kanzel in den siden

grosser

prädicant so in

das Grotteswort verkünden

wie die Apostel

wuchere, geize,

,

wenig frucht". Herr Hans von Lau-

grossen gyt sich erzeige, so könnend

den

hiess es

si,

den roten hosen, als ob er der herzig von Wirtem-

in

berg syge; darum gebe

pen sagt

leri

sondern

schwöre,

treibe, halte er nicht

für einen rechten, sondern für einen falschen Propheten. In den von

etwa zwanzig Theilnehmern besuchten besondern Versammlungen

Wäldern und sonst werde ohne

hiess

so

es



nur

Testament

das

Zuthun gelesen und von Gott, nicht von der Taufe ge-

alles

auch „mit anders dann die bloss warheit gelert". Nur Fuchs

redet,

Hans Meier

und



in

und bekehren bittend.

von Sewen (Seeb) geben

sich

etwas

zu,

Aehnlich verhält sich

und Meier nennen neben dem eben genannten Winkler bekannten

Karl Brennwald,

Täufer

den Klingnauer Wollweber

Satler und

den

getauft

seien

sie

um Gnade und Barmherzigkeit Hans Bächi ab dem Kimenhof. Er

später,

Künzi

Mump rat

Schneider

von Oberglatt,

von Constanz

die

von früher

Oggenfuss, den Meie her

als Lehrer.

Auch Bächi

will sich bekehren lassen, „dann er nie anders sinns gewesen, dann

M. H. gewärtig und gehorsam zuo „zuo

schirm

nossen

Tode

will

Windlach, trat

bei

indess

überliefern.

Konrad

sind".

Die Obrigkeic

der guoten und zuo straf der bösen".

auch Als

Bächi Niemanden verrathen

auch andere

Adelheid Fuchs

sei

nöthig

seine

Ge-

und so dem

Heinrich Huser,

Täufer,

und Michel Meier von Nerach,

im Unterlande für

Wie

Hans Herzog

von

von Bülach, sich endlich bekehrten,

einige Zeit

Ruhe

ein.

Sogar der

seit

Langem

Wasser und Brod im neuen Thurm gefangene Jakob Hottinger /





75

konnte schliesslich nach seiner Bekehrung, unter Busse und Kosten3

werden

folge entlassen

).

Die Täuferei des Unterlandes traf mit ihrer Richtung auf Ver-

und

der Zucht

besserung

wundesten Punkt der Kirche.

den

Sitte

Die Obrigkeit selbst mochte die Berechtigung dieses Strebens gerade

Untersuchungen

bei den

erkannt haben

Mandate

4

und

)

aber

hatte

sonders bei den Chorherren und

Tag

Synoden

alle

Laster

wie nachher be-

,

verlümbdet, dass

er

ein Trinker

sei

gab

Steinmaur

schriftlich ein,

dieb syg"

ein

;

entfernte

Wangen

dann dass

,

er winig

andern Geistlichen,

die Predigt der

der

berichtet,

von Rollenbutz zu

zuo ziten mit den puren schlaf;

man

„dass der pfar-

und Spieler; von dem Pfarrer zu

„hat sich nünz erfunden

gehe wenig an

Gemüther nahmen. An der

von einer Anzahl Gemeinden über ihre

Wetzikon

wegen Ehebruchs;

:

Wenn

Mönchen zu Rüti, an den

ernstere

Prädicanten eingeklagt. Den Pfarrer von

heisst es

ihnen

unter

bei den

mehr wundern, das

Synode werden

Pfarrer

zum

1528

nach Ostern

die

bekämpft werden musste, so werden wir uns des Aerger-

nisses nicht

rer

durch

durch öffentliche Censur an den

und von nun an

trat

,

hinsichtlich der Geistliehen selbst.

welche Sittenverderbniss

,

von sich aus

,

Synode der zürcherischen Geist-

lichkeit denselben Zweck wir hören

selbst

sie

anderer Weise für bessere Sitten

in

Namentlich

Male versammelte

ersten

Bülacher Secte besonders lebhaft

die

begann

jedenfalls

;

zu wirken.

über

Wald

werd und

Bulach:

sei geizig,

er

„hoch-

bertig", ziehe seine Kinder übel, unzüchtig; er musste daher in die

Stadt

kommen und

Bärentsweil

ist

Herr Benedict von Landenberg

studiren.

der

Bede

überwiesen:

Meiner Herren ein Weib genommen,

nemen,

so wollt

Wildberg händeln

er's

tuon".

„capituliert",

Laufen wegen

Geiz,

ähnlich der

„und hiessend

Die Pfarrer

werden wegen Trinkens der

von

habe

er

,

von

si

zu

nach Befehl in

noch eins

Russikon, Zell,

Wirthens und wegen Schlag-

von

Turbenthal,

Ottenbach,

ein

der

von

Trinker

und

Schläger, weil er seine Frau geschlagen und übel misshandelt habe:

— Der Pfarrer von Stallikon

der trunkkeit

„ist

ganz unziinlich; hat gnad begert; will sich bessren".

-

76

Wir werden

ist

doch

anzeigt,

sunst ein guoter lieher

nit

mann und

wenn wir der Bewegung

nicht irren,

im Unterland eine unmittelbare Veranlassung der kirchlichen Censur mit zuschreiben

;

wenigstens

Unterland mit einander

noch

aufgesetzten Synodaltractanden

Notiz

:

„Von den banns wegen

Gemeinde

als

ist 5 ).

etlich nit

etc.)

hinzufügt

zum

in

der

tisch Gottes

— Regensdorf",

welche

der Täuferei neben Bülach uns bekannt

ein Hauptsitz

Dem Ruf

weiteres

ein

(dass

wend, der bann werd dann ufgericht

geworden

der Stadtschreiber Synode und

bringt

Verbindung, indem er zu den von Zwingli

in

nach besserer

Sitte, besonders

der Pfarrer, sind wir

zuerst im Unterlande begegnet;

wir vernehmen ihn aber bald auch

vom Amte Grüningen

wir

sehen werden.

Es mag daher

aus einigen Verhören nachher

nicht ungeschickt sein, hier eine un-

und bisher

schriftliche

und von

Beschwerden und Forderungen der bezeichneten Richtung

Seite der Täufer voraussetzt.

Täufer nicht

Leider

zum Vorschein gekommen

Die Täufer, zu,,

wie

unbekannte Schrift Zwingli's gegen Grüninger Täufer zu erwähnen, weil sie ausdrücklich

datirte

die

aus,

sagt Zwingli,

6

ist

diese Schrift der

).

der Obrigkeit

gestehen

das Recht

etliche Laster, deren sie los zu sein meinen, zu strafen; gewisse

andere Sünden aber, welche die Obrigkeit gerade an ihnen strafen müsste, So

so die Einfältigen.

verschweigen

Rom.

sei

1

die

sie

weislich und blenden

Rede von Hass, Zank, „Zem-

menkuchen", Wider- oder Uebelreden, Hoffahrt, Hochmuth, Unge-

horsam gegen

Unverstand,

die Eltern,

Unzucht, Unfreundlichkeit,

Untreue an geschlossenen Bündnissen und

Das Alles

zelern".

spüre Jedermann;

nähren

man sie;

sie

treffe

1.

Cor. 6 von den „Schän-

den Täufern zu:

ihre besondern Rathschläge

mit Schrift

des Gotteswortes allen

gerade von

Menschen,

und Verständigungen

und Botschaften für und für und

die

des

Regiments

sich ihrer

Hass

ihren

halb

;

thue,

allem

,

was

Widerreden

Verschwörung nicht annehmen

— reden

wollen,

frömmer aus

übel;

sie



77 geben

sie

Geziemendes thun heissen, so thun

dem Geist aus, um

nicht beim

ohne

wenn

andere Menschen;

als

sich

sie

Heuen

„Fürwort" für

alle

ihre Eltern

noch so

sie

und reden sich mit

es nicht

von dem

helfen zu müssen;

Unterricht, dass das Wiedertaufen falsch sei, wollen sie sich nicht

weisen lassen

;

unzüchtig sind

„als

sie,

und mit dem kussmeitlin"

rathus

und kind habend

ratlos

lassen

si

wol bewist

„unfrüntlich

;

sitzen

si

und das one not und erfordrung Gottes, da doch jungen und gmahel also

tier ire

haben

gehalten

nie

sie

mit

,

verlassend"

nit

als

,

und sind

uf

dem

etlich

wib

(sind) ir

von inen zogen,

die unvernünftigen

ihre Versprechen

;

Schmähen weder Hoch noch

dreistem

Niedrig verschont.

Ob

unsträflich

Frevels

(„dann

sei,

wer

so handle?

geistlichen Ehen

der

glich noch fleisch

si

schweigen

wolle ,

,

haben

sie

mit

Töchtern

und bluot sind

lichen Todtschlags zu St. Gallen

wis" an sich

Auch wenn man

und

als

des üppigen

und

Waldshut

des Falls von

doch so viel Untugend

Ehefrauen

des jämmer-

vor"),

,

und

ge-

„lätzer

dass sie viel sträflicher sind als die gemeinen sündi-

gen Menschen, und dass man sich nur wundern muss

,

wie

sie

sich

unsträflich nennen dürfen.

Wenn gehorsam ein

die

so

,

Täufer

sich

stellen,

als

zeige ihre Lehre das Gegentheil

Oberer sein und

Obrigkeit

wonach kein Christ So könne ja keine

mehr zu Stande kommen, ausser man wolle dazu Un-

Obrigkeit

Obrigkeit".

Endlich

führer" der

Secte,

beherbergen wie

sie

man auch

deren Verfasser wohl zu errathen

sei

der Eid „ein

ohne Unterlass

aus

Knopf die

aller

„Wetter-

dieser ihrer Schrift merke,

und kein Amtmann von Grünin-

sei.

Der Anklage auf

Sectirerei

entschuldigen

durch, dass sie sagen, sie haben keinen Eid

Nun

,

einen Eid schwören dürfe.

gläubige und Türken verdingen; auch

gen

seien sie der

sei

es aber

nachzugehen,

als

weniger

schädlich,

einem

die

Täufer

sich da-

zusammen geschworen. gethanen Schwur nicht

ohne Schwur auf üble Dinge zu trachten.



Mit

Hinweis auf Apostelgeschichte 24 und 28 den

zum

eine Sccte nennen, gehe nicht an;

warum

Christen;

alle

Täufer? Würden

man hahe

sagt,

sondern

ihn nicht mit

einem Christen desshalb

Jemandem zanken oder

Womit wollen

zustehe,

ten, Viertheile,

Tagwen

und Völkern

seien

Muthwillens,

sondern

diese

„zemen-

ein

dass

beweisen,

sie

von dem andern zu son-

sich

dem Bann belegt und doch habe



nicht von der Gemeinde gesondert.

An

andern Christen die

frömmer sei? In Corinth habe man einen argen Sünder

dern, weil er

nicht mit

Anhang gehören

nur Apostelgesch. 24 hesser ansehen, wo Paulus

sie

glöuf des volks machen" sehen. es

von

denn

sich

Anhang

christlichen

christlichen

u.

nicht,

um

der Chloe Gesinde

sich

Städten, Ländern

dgl.

Abtheilungen

wie

die Täufer sagen,

in

Ordnung

besserer

um

Saufens und

also geordnet worden.

und Ordnungen"

„ehrlichen Abtheilungen

Wach-

Zünfte, Gesellschaften,

sich

sollen

die

Täufer auch halten.

Dass

ihre

gehalten werden,

Täuschung;

sei

es erfolge aus

und Beseitigung der Obrigkeit, „die doch oft gehandlet hat".

Wenn

wirkliche Besserung

erfolgen

der Kirche bleiben,

die ja viel

die ganze

Kirche,

der

würde,

Tempel.

mehr

desto

ihnen nur Unruhe mit

miltenklich

so

der

statt

so sollten

willen

inen

geheuchelten eine sie

recht bei

erst

mehr wahrhaft Fromme zähle,

und Rühmen immerhin

dem Pharisäer vorn im in

aber auch

Menge der Täufer; übrigens

ihr Sondern

Besserung

Versammlungen um gegenseitiger

gäbe

bliebe

bei

unter

den

kein

als

Besserung wie

Gräuel vor Gott,

ein

Wäre hingegen es

aller

bei

Frommer

Unfrommen

zu

arbeiten.

Der .Vorwurf der Unbeständigkeit im Predigen, welchen

die

daher,

Täufer

dass

den

Prädicanten machen,

die Täufer

sich

mehr

hinter dieselben

Rath

so tapfer gerechtfertigt,

entspringe

einfach

wegen der Zinsen und Zehnten

verbergen

können,

seitdem sie sich vor

und daher, dass

nicht

dem

die Pfarrer der Secte

so ernstlich widerstehen; „dann Gott sye lob! es sind in Grüeniger

ampt

so ernstlich

redlich

prädicanten,

die

zuo gmeiner rnow und

ghorsame

als

Dass

trinkend,

trülieh

als

ander Miner Herren

si

grieht

mögend".

und gbiet sin

Präd

die

leben sollen,

i

c a

n

t

e

n

i Ii

rem Predigen nicht nach-

wieder eine der frevlen Reden der Täufer. Die

ist

Gemeinde könnte ja einen lasterhaften Pfarrer der Obrigkeit gut anzeigen; diese würde ihn schon beseitigen. des

wir die

erber

pfarrers sin

und

ist

nur

zu

die

Mit

entfernen,

Anklagen begehren

diesen

all

die

ihnen

aber der wandel

und trüw, müessind

die leer Christen lieh

leben Gott empfelhen".

Täufer

„Wo

Buberei

ihre

in

ein-

reden.

Man reden

doch nicht gleich

soll

die Pfaffen seien

,

führung gewesen. einer jeder

den

Täufer

Die

Täufern

stets eine seien

glauben

„ein

ja

sie

widerpart

offne

Der Obrigkeit stehe

kilchen und pfarrers".

wenn

,

Ursache der Veres

mit

zu,

der Kirche einen Fälscher und Verführer abzustellen. truckt",

dass

der Pfarrer oder Bischöfe nicht bedürfe;

„dann

„Und zum

man der

letsten

som (Same) des

empfallt

inen

worts

göttlichen

gar,

das

sye in

Als ob man, da die Schrift nun verdeutscht

ir

sei,

si

kummen".

sprach die

Aemter

in

der

Kirche nicht mehr bedürfte! Das nehme sich aus wie jenes Begehren der Wölfe

in

Bund machen

der

Fabel,

wollten,

die

den Hirten und

mit

wenn

doch nur,

sie

die

Schafen

Hunde

einen

beseitigen

würden.

Somit kann man ihre Sonderung nicht nachlassen, ohne Zweifel mit dass

die Täufer

allen

gleich

Gläubigen ihnen

auch Meine Herren

an Christus Jesus

wenn auch sieb

freuen,

den Gekreuzigten

glauben.

An wen

diese Schrift Zwingli's

Druck bestimmt war, weiss man wie der Zusatz „ilends"

am

gerichtet

nicht.

oder

ob

sie

für den

Sie ist schnell hingeworfen,

Schlüsse besagt.

— §



80

Stärkung der kirchlichen Einheit.

2.

Zwingli begegnete, wie wir sahen, der Täuferei des Unterlandes

dadurch,

zunächst in

Lehre von

Taufe

der

sei, lässt sich bis

er

dass er das

berechtigte

Moment

der Opposition

den kirchlichen Organismus einfügte. Dass er mit Bezug auf die

zu

andern

wesentlich

Ansichten

dahin wohl nicht nachweisen

gekommen

Dagegen glaubte

7 ).

nach einer andern Seite noch weiter gehen zu sollen;

schien

es

ihm nothwendig, den Winkelpredigern gegenüber die Einheit der

Kirche auch nach Seiten der Lehre

zu stärken.

er in den Prädieanteneid die Verpflichtung auf

ihrem Predigen

sich

den

und keine neue Meinung oder

nach eigenem Gutdünken hervorzuziehen und zu predigen,

Opinion

sie sei

denn vorher der gemeinen Synode vorgelegt

und von den Gelehrten und

christlichen Brüdern

Vor Rathen und Burgern wurde am

17. Juni

gewisser Predigten von einer Seite der Anzug zeln zu fragen, welchen für

Glauben

den Anzug,

bei

den

über

den

um

ein-

des Glaubens bereit

sei,

gloubens wäre".

„diewil nüt bishar sonders gespürt,

dass yemas nit der meinung syg", es

gemacht, Jeden

Leben einzusetzen

Meine Herren Leib und

lehnte jedoch

berathen worden.

1528 sogar zu Folge

habe und wer

er

„damit man under einandern eins Man

hätten

Herren von Zürich und den Burg-

gleichförmig zu halten

rechtsstädten

willen

die Pfarrer

Bahn gekommenen Meinungen und Opinionen halber"

„der auf die bei

:

So nahm

ab und bestätigte einfach

Glauben und

,,

andere

ding"

,

dass

ausgegangenen

Ordnungen „gestrax" bleiben und laut des geschwornen Briefs Niemand wider sie oder Anderes, das unter Meinen Herren das Mehr wird, reden noch handeln soll, ansonst Jeder die eidliche Pflicht hat, ihn zu laiden.

Neben diesem Bestreben gieng

Kirche Flaachthal

her.

und

Man gab andern

eine

äussere Stärkung der

den Gemeinden, den

Auftrag,

so

sich

Bonstetten,

Berg im

„zuo hörung des

gottswort hin für mer dann bishar zuo

f

Liesen", ja

in

9

81



man Jeden,

der

— der Stadt verpflichtete

oder Krankheit entschuldigen könne, bei

theilzunehmen komme,

es

gangen in

und erinnerte später wieder daran. Dahin gehört

dass

Anfrage

die

notirt,

nur eine einzige Frau zum Tisch Gottes ge-

Auch schenkte

sei.

mit Geschäften

nicht

wenn Zwingli an den Helfer zu Eegensdorf

auch,

wie

sich

Busse amGottesdienste

Synode den Winkelversammlungen

die

verschiedenen Gemeinden ihre Aufmerksamkeit. So lag der Bericht

Täufer

zwischen Hinweil und Oberhof

vor,

die

einer

Scheune beisammen gewesen

seien

Ungefähr zur gleichen

ist

Verlesung eines Mandates, christenlichen

for-

ban,

verwarf Meiner Herren „Ansehen",

die täuferischen rottung",

Gemeinde den Pfarrer M. Laurenz,

schalt vor der ganzen

der ihm

antworten wollte, einen „lotter und buoben" und erregte einen chen Wirrwar und

Lärm

in der Kirche, dass der

sol-

Unter vogt Frieden

man

Der Comthur von Küssnacht verlangte, dass

bieten musste.

in

).

Zeit, bei

Bodmer zu Oberesslingen „den

derte Pfaff

das

8

Laurenz, diesen „ehrlichen und christlichen Man n gegen den Täufer schütze 9). M.

Im Juni wünscht

Karpfis

genannt

Esel

der Landvogt, der Rath möchte gegen

die

Yerläumdung,

„gstand

sie

sich

10 ).

aus

sie

dem Handel

ein

sei

ziehen

und nichtssollende Menschen und

„Bauern vogt",

statt in

lagen.

ein

Auf

rathe den

sollen,

Er

damit auf

stellt

mehr auf

ihre

antwurten" zu gehen

im Oberlande wenn

Täuferhändel zu beendigen und die Staats-

kirche durchzusetzen. nun

denselben.

bittet seine Oberen,

Endlich entschlöss sich die Obrigkeit,

die

ein

Verläumder schändliche, ehrlose

eignen Aufträge an ihn als auf „ful blaw

die

dass

,

und habe ihnen

mehr zum Gehorsam anhalten

eine Untersuchung ab, nennt seine

möglich

ich gloub

Hans

Neuerdings beklagt sich Berger über

er finde Gefallen an den Täufern

handels gäben", er

irs

Bauern und hätte

„wonn

einschreiten;

grosser schelm in im steck"

'