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German Pages 156 [160] Year 1986
Katrin Roth-Rubi
DIE VILLA VON STUTHEIEN HÜTTWILEN TG Ein Gutshof der mittleren Kaiserzeit
Katrin Roth-Rubi Die Villa von Stutheien/ Hüttwilen TG Ein Gutshof der mittleren Kaiserzeit mit Beiträgen von J. Bürgi, M. Hartmann und D. Markert
A ntiqua 14 Veröffentlichung der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte Publication de la Société Suisse de Préhistoire et d’Archéologie Pubblicazione della Società Svizzera di Preistoria e d’Archeologia
1986 Verlag Schweizerische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte Basel
Katrin Roth-Rubi
Die Villa von Stutheien/ Hüttwilen TG Ein Gutshof der mittleren Kaiserzeit Mit Beiträgen von J. Bürgi, M. Hartmann und D. Markert
Gedruckt mit Unterstützung des Bundesfeierspendefonds, des Kantons Thurgau und der Gemeinde Hüttwilen Photos: K. Keller, Frauenfeld Zeichnungen: E. Kühne, C. Bürger, M. Schnyder Texterfassung und Redaktion: Amt für Archäologie, Frauenfeld Satz und Druck: Fluber & Co. AG, Frauenfeld Auflage: 500 Ex. Copyright by Schweizerische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte, Basel 1986 Alle Rechte vorbehalten/Tous droits réserves Printed in Switzerland ISBN 3-908006-05-8 4
Inhaltsverzeichnis
Vorwort (Jost Bürgi) .................................................
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E inleitung...................................................................
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Zur Chronologie der mittleren Kaiserzeit, insbesondere im nordschweizerischen Gebiet .......... Geschlossene Komplexe der mittleren Kaiserzeit in der Nordschweiz Gerlingen ............................................................. Zürich-Lindenhof ............................................... Töpfereiabfall in Augst ....................................... Wiesendangen ..................................................... Augst, Insula 31 ................................................... Courroux .............................................................
14 16 18 18 20 21
Die Kleinfunde aus der Villa von Stutheien ............ K e ra m ik ..................................................................... Terra Sigillata ....................................................... Ware mit G lanztonüberzug................................. Gebrauchskeramik und Lavez .......................... G la s ................................ Metallfunde ............................................................... Tracht und Schmuck ........................................... Gefässe ................................................................. Werkzeuge und Geräte ....................................... Bestandteile von Pferdegeschirr und Wagen . . . Beschläge .............................................................
22 22 22 29 32 38 39 39 41 41 42 42
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Gegenstände aus Bein, Terrakotta ........................ Die spätantiken Funde ............................................. Die Fundmünzen (Martin Hartmann) .................. Die Faunenreste (Bestimmungen durch D. Markert) ........................ Zusammenfassende Bemerkungen zu den Funden
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Der B e fu n d ................................................................. Vorbemerkungen ..................................................... Grabungstagebuch von Karl Keller-Tamuzzer . . . Wichtige Punkte für den Befund der einzelnen Räume ....................................................................... Bemerkungen zum Bau ........................................... Die Fundlage der Objekte .......................................
49 49 49
Zusammenfassung .....................................................
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Katalog und Tafeln
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...................................................
62 66 68
A nm erkungen...............................................................
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Abkürzungsverzeichnis
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Vorwort J. Bürgi
Die archäologische Erforschung des Kantons Thurgau hat in den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts begonnen. Allerdings scheinen die Thurgauer damals selbst wenig Verständnis für ihre frühe Geschichte aufge bracht zu haben. Die meisten Funde wurden von auswär tigen Sammlern aufgekauft oder kamen in die Sammlun gen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich oder in die Museen von Konstanz, Schaffhausen, Basel usw. Mit der Gründung der Naturforschenden Gesell schaft, des Historischen Vereins und der Thurgauischen Museumsgesellschaft begann die eigentliche Samm lungstätigkeit. Es dauerte aber lange, bis der Regierungs rat am 7. März 1922 mit seiner «Verordnung über die Be handlung der Funde von Naturkörpern und Altertümern im Kanton Thurgau» Ausführungsbestimmungen zum Zivilgesetzbuch erliess. Der Regierungsrat machte es sich in seiner Verordnung leicht. Er bezeichnete nämlich das da mals noch private, der Museumsgesellschaft gehörende «kantonale» Museum in Frauenfeld als Organ für die Überwachung und Erhaltung der Funde.
Leider erlaubten es die finanziellen Möglichkeiten Karl Keller-Tarnuzzer nicht, seine grossen und fundrei chen Grabungen (Stutheien, Insel Werd, Arbon/Bleiche, Pfyn/Breitenloo) auch zu bearbeiten und zu publizieren. Die Tätigkeiten als Sekretär der SGUF und als Konser vator am Museum brachten nur sehr bescheidene Ein künfte. Um mit seiner Familie leben zu können, musste Keller alle möglichen Nebenbeschäftigungen überneh men; er war nebenamtlicher Schulinspektor und Versi cherungsvertreter, übernahm aber auch Ausgrabungen in anderen Kantonen.
Karl Keller-Tarnuzzer
Der Konservator der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung, Karl Keller-Tarnuzzer, 1891-1973, übernahm mit grossem Eifer die Aufgabe (Abb. 1). Keller war von Beruf Lehrer, betätigte sich aber schon früh als Ausgräber und Archäologe. 1920 kam er nach Frauenfeld. Hier be gann er mit der Aufarbeitung der damals bekannten thur gauischen Bodenfunde. Zusammen mit Hans Reinerth leg te er 1925 seine Resultate in der heute noch wichtigen «Urgeschichte des Kantons Thurgau» vor. Seine erste grössere Grabung im Thurgau führte er 1928 aus. Es war dies die hier vorgestellte Untersuchung des römischen Gutshofes von Stutheien bei Hüttwilen. Aus dem mitabgedruckten Tagebuch Kellers lassen sich die Schwierig keiten, mit denen er zu kämpfen hatte, ersehen. Im Jahr der Stutheien-Grabung, 1928, übernahm Kel ler das Amt des Sekretärs der Schweizerischen Gesell schaft für Ur- und Frühgeschichte. Er legte für die Gesell schaft eine umfassende archäologische Landesdokumen tation an, trieb eine intensive Mitgliederwerbung und suchte das Ansehen der Gesellschaft über vielseitige Kontakte mit in- und ausländischen Fachleuten zu heben. Eine ganze Reihe von Jahrbüchern der Gesellschaft sind von ihm redigiert worden, beginnend mit Nr. 20/1928 und endend mit Nr. 45/1956.
Abb. 1 Karl Keller-Tarnuzzer (1891-1973)
Im Jahre 1958, als das Museum an den Kanton Thur gau überging, wurde Karl Keller-Tarnuzzer kantonaler Beamter. Er erhielt eine Doppelaufgabe als Konservator und Schulinspektor. Leider war es ihm auch jetzt nicht vergönnt, sich in Ruhe seinen Grabungsergebnissen wid 7
men zu können. Schon 6 Jahre noch seiner Wahl musste er infolge eines Schlaganfalles seine Arbeiten niederlegen. Wir bedauern, dass Karl Keller-Tamuzzer nicht selbst über seine Grabungen berichten konnte. Besonders die Grabungsbefunde, die eigentlich nur der Ausgräber selbst beschreiben kann, hätte er vollständiger und besser vor stellen können. Wir sind froh, dass sich in den letzten Jah ren Leute gefunden haben, welche sich mit den Keller’sehen Grabungen beschäftigen. Frau Professor Dr. M. Primas in Zürich bearbeitet mir ihren Studenten und Assistenten die Insel Werd - zwei Bände, derjenige von Frau Dr. B. Hardmeyer über die schnurkeramischen Fun de und jener von Dr. A. Hasenfratz über die pfynerzeitlichen Funde sind bereits erschienen. Bereits wird auch am bronzezeithehen und am römischen Material gearbeitet. Professor H.T. Waterbolk, Groningen, legte, wenn auch
nur summarisch, die Funde von Pfyn/Breitenloo zusam men mit jenen von Gachnang/Niederwil vor. Frau lie. phil. Z. Bürgi, Bern, bearbeitete das weder von KellerTamuzzer noch von Prof. Dr. F. Fischer vollumfänglich vorgelegte Material aus der frühbronzezeitlichen Station Arbon/Bleiche. Eine gedruckte Publikation darüber steht noch aus. Die Bearbeitung der Funde aus dem römischen Guts hof von Stutheien konnte im Herbst 1984 Frau Dr. Katrin Roth-Rubi, Bern, übertragen werden. Frau Dr. Roth hat innert Jahresfrist ein umfangreiches Manuskript fertigge stellt. Es freut uns, dass wir es gedmekt herausgeben kön nen. Mit der Publikation der Grabungsergebnisse von Stutheien erfährt die Lebensarbeit Karl Keller-Tarnuzzers eine längst fällige Würdigung.
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