Die vereinigten Niederlande, Schlesien und Glatz

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Die vereinigten Niederlande, Schlesien und Glatz

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4. 3.

Búfdings

große

Erdbeſ

retvung.

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3 wolfter

Band. V PRAZE

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I ro p p a u gebrudt bei Joſeph Georg Traßler, und im Berlage der Kompagnie. 178 6 .

S ,

Mit t. t . Hofcenfurfreihe i to

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‫اسات‬ tay

1

fo

Die vereinigten

Niederlande ,

Schleſien und Glaß .

1

***

Einleitung in ble

vereinigten

Niederlande.

5. 1 .

on den geſamten Niederlanden , find & ltere und neuere Land charten in gus

ter Unzahl vorhanden .“. Jener nicht zu géa gebenfen , ſo gehören zu dieſen diejenigen, welche Nik. Dificher , de Witt , Inſelin , Sanſon , Jaldot , Covens und Mortier , Reinier , und Joſua Ottens , und die ho : manniſchen Erben 1747 nach Maiers Zeichs nung, geſtochen haben . Von den vereinige ten N -3

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de ten Nie

erhe

nd Info

h

, , hat man auc

unterſchiedene Charten . Die biften ſind die jenigen , welche Nik . Biffcher, Fried . De Witt, Peter Schenf , Jaillot, Covens und More tier , Ottens , und 1748 die homanniſdier Erben nach Malers Zeldynung geliefert haben, wiewohl die lente bet vielen Vorzügen auch noch viele Fehler hat . Sonſt iſt and die vom de l ' Isle of rühmen, welche Coveno und Mortier nadigeſtoden haben . Die Charten von jeder Pæving, nad anführen .

will

ich ber

S. 2. Der Name Niederland , bedeutet Nieder : altern Unleben nach fo viel , als Doutfd land, und iſt aus dieſer leßten Fies auf lateiniſch merinung zuſammenfallen . beißet dieſes Band Belgium , und die Frans Die geſam zoren nennen es le païs bas .. ten Niederlande liegen zwiſden Deutſchland, Man ſchåget Frankreich und der Nordſee. Südweſten nach ibre größte Länge von Nordoften auf 90 Stunden Gehens , und die großte Breite an , der ſüdlid; en Grenze ungefähr auf 60 , gegen Norden aber nur Eine auf 20. 618 30 Stunden Gebeng. en 1500 rheinlånbiſche Ruthen , oder 18000 bouåndiſche rheinländiſche Schuhe, und 19 An Stunden machen einen Grao aus . geos

7 géographiſchen Quadratmetlen betragen geſamten Niederlande etwa 1300 . $ . 3. Die vereinigten Niederlande

die

( Bel

gium fæderatum ,) von welchen hier eigent : lichi die Rede iſt , find der mitternachtige Shell der gefamten Niederlande , und gren : jen , mit Eindhließung der ſogenannten Ges neralitåtslande , gegen Mittag an bas sfer relchiſche Flandern und Brabant , gegen Mors gen an das Oberquartier des Herzogthums Geldern , an das Herzogthum Cleve , Biss die Grafſchaft Bentheim , thum Mümitër , und das Fürſtenthum Oſtfriesland , und nea gen Mitternadjt unb Abenb an die Nordfee. Sie machen ungefähr Quabratmetlen aus.

625

geographiſche

$. 4. Das land tft fehr moraftig , doch find ſolche Moråſte nicht ganz unnug ; denn fie geben Sorf zum Brennen , und die Mos räfte in einem Shell von Groningerfanbe, in Operyffel und Drenthe, dienen der Repuba lif gegen Deutralang zum Schuß , daber thre Austrodnung und Unbauung dafelbft verboten worben , welche aber doch nicht ganz unterbleibet. Endeffen hat das Land wegen dieſer Møråſte fowohl, als wegen reis ner Lage an der See, eine feuchte füft, und oftmals regenhaftes wohl , als die ſtarten

Wetter , welches fo's Nebel ,

N 4

Infonderheit die

8 bie bafiaen

und heftigen Welwinbe brin : Gicht unb Storbut find ote gewihn gon . lichen landfrankheiten ; Tuften und Schnup: per find auch gemein , und in den moraſtis gen Gegenden on der See , wo der zur Zeit der Elbe zurückbleibende Schlamm einen faulen Dempf verurſachet , und gefundes Waſſer feh : let , iſt das beſtåndige Brechen febr gemdhna Ild , und die bibigen Krankheiten ſind mit Würmern begleitet. Das Land iſt mehren : theils eben , und in manden Gegenden nies briger als das Meer ; baber iſt es nicht nur gegen die Uiberſchwemmungen des Meers und der Fluffe durdy Loftbare Deide und Dám: me dermabret , fondern audi zur Ableitung

Degenden mit unzähligen Sråben burdiſchnitten , aus welchen das Waſſer durch Windrůblon abs gefiihret, und in Kanäle gelettet wird , aus dieren aber vermittelſt angelegter Schleuſen Dieſe Delche, fich in die Flüffe ergteßt . Gråhen und Kandle, geben, dem Lande eine Well die Kandle ſchiff fonderbare Geſtalt. har , und an denſelben döne Adeen von Räumen ,

Garten und Lufthåuſer angelegt

find, ſo gereichen fie den Reiſenden und Raufs leuten zu vielem Vergnügen, und zu großer Bequemlichkeit. Die Treck : Sduyten oder Sabrzeuge, welche von Pferden gezogen wers den,

9 ben ,

gehen

des Sommers

tåglich und zu

gewiſſen Stunden von einem Ort zum ans bern richtig ab . Sell auch ein großer Shell des Erdboden aus Seide und Sand, oder Dünen beſteht : foreldhet er den Einwohnern feine hinlängliche Lebensmittel dar , und ins ſonderhelt perſchaffet der Aderbau lange fo viel Getraide , nicht, als ſie gebranden ; da . ber wird das meiſte durch Bandel und Edifffahrt , und zwar überflüßig herbeiges schafft, aud) aus dieſem ,fremden . Getraibe gutes Bier gebranet und Brannterein . ges brannt , und von beiden viel ausgeführet. Hingegen die Biehzucht iſt wegen der rela chen und fetten Weide febr gut und ein : tråglich , und verſorget nicht nur die Elina wohner des Landes mit Mild ) , Butter und Kåſen reidslid ) , ſondern es wird auch von den beiden leßtern landedgiitern ungemein piel ausgeführet , uno die nordhollandiſchen oder ſo genannten ebamer , wie auch die tereler Käſe , find sorziglich beliebt. Die Schafzucht iſt in Holland ziemlich groß. , fönnte aber noch grofer reyn , wie man denn meinet , Midion

daß in dieſer Provinz leicht eine Schafe gehalten werden fonate ,

wenn die gehdrigen Unſtalten dazu gemacht wiirden . Ihre Wolle gebdret unter die feins fte and beſte in Europa , An unterſchiedes nen 4 5

nen Orten

miro Taback ,

und in Seeland

Tehr gute Fårberedthe oder Krapp ; gebauet. An Gartenger å dyren fehlet es nicht , und eis nige Gegenben haben einert utberfluß art Die vornehmſtin Brennma. Saumfrüchten . und Steinfohlen , welde Sorf find terten' lestern man aus England und Schottland befommt ; hingegen Holg wirb wenig brannt, weil es Telten und theuer ift.

gei Ult

; und theils in lande gebrauchet, theils wie : der ausführet , wird aus andern Ländern geholet. Aus dem Seewaſſer wird an uns

terſchiedenen Orten Salz gefotten . In der Grafſchaft Zutphen giebt es Eiſen . Uußer den angeführten , hat das Land feine natür : liche Güter , fondern die Einwohner milfs

3

fen mit denjenigen , welche ſie sonſt noch zur lebendnothburft und zuin Vergnügen ses brauchen , aus anderen fånbern verſorgt werden . Die Provinzen Seeland , Holland, Fries : land und Groningerland liegen unmittelbar an der Nordree, die dbrigen, nämlidi Utrecht, Gelderland und Obernfel , haben mit der felben vermittelſt der Siderlee ( Zuyder? Zee) Gemeinſchaft. Dieſe iſt ein großer Meerbuſen , welchen die Provinzen Holland, Utrecht, Gederland , Dberyffel und Friese land

II

t.

be 8 es I

ti es n

land umgeben , und båt folgenden Urſprung. Der Dritte oder rechte Arm nes Rheins , (welcher anfänglich der drufirche Kanal, oder die neue y ffet , hernad ' aber ble alte yfel hieß , ) verwandelte vor After's nach Der Aufnahme des Fluffes Bedt , welcher jetzt eine andere Mündung bat, die nies brigen und fumpfigen Gegenden , turd, wels die er floß , in einen Ser, dem Pomponius Mela den Namen Flevo gegeben hat , und weldier fich eigentlid Honorm jenigen Ents bunſer Sande, und wen Detezni in Friesland an , gegen Süden erſtreckte, und 'In fich eine

ce

Infel, Namens Flevo, elnídloß, ble da lag, mo jeft die tleinen Inſeln Urk und Emmels

ri fs

Ungefähr " nn"; wo nun Tafegyl oort find . tft, reste der angeführte Orm des Rheins ſeinen lauf unter dem Namen Flebo peiter

it

es

ar

fort,dund hatte ſeine Mundung zwiſden den jeßigen Inſeln Vlieland und Schelling; wo: ſelbſt er lidy in die Nordſee ergoß : daber auch noch beutiges Tages das Fahrmaffer oder der Strom znelidhen den feidhten Ge

TY

genden Breefand und der Provinz Fries : land , bis an die Mündung zwiſchen den

I er

70

Inſeln Vlieland und Schelling , het lange Vliet, ' t oude Vlie ; das alte Bile )

1 oder ſchlechthin 't Vlie und Blleſtrom ges nannt wird. Der jeglge Meerbufen , wele der

!

dher

fich von

dem

Enthunfer Sande und

Sabesplan , bis zu den Infein Segel, Willes land, Schelling, u . -ife wo erſtrecket, und mit der Süderſee zuſammenhängt, iſt bis ins rgte Fahrhundert feſtes kano geroefen , alfo daß Nordholland oder Weſtfriesland und fites lanbro nabe an einander gelegen haben , daß fie nur durch den vorhin genannten Strom Fleto

getrennet

morben :

damals

aber hat die Wuth des Meers das feſte Land in dieſer Gegemo bebecket und wegge: fpuilet, ſo daß ein Meerburen daraus gemors den iſt, der in gemeinen Leben auch die Si berree genennet wird, ob ihm gleich dieſer Mame eigentlich nicht zutómmt , weil thn der vorhin beſchriebene See geführet bat, In ebe dieſer : Meerbuſen entſtanden iſt. demſelben ſind viele feidhte Gegenden, zwiſchen welchen die Fahrwaſſer Sexelſtrom , und an , Dere durchlaufen . Die vornehmſten Flüffe des Landes find , der Rhein, die Maas und die Schelde. Der Nhein kömmt aus Deutſdiland , und

zwar

zunächſt aus dem Serzogthum Cleve , und tritt bei der ehemaligen Schenkenfchanje , Hier theilte er fidy in die ! Mtederlande , ehedeffen in zween Arme, nemlich in die Vahalis , welche über Nimmea Waal, lat. gen und Siel geht , und fich erſt über St, Ans

13

15

les alt te

28

m 8 é

3

Andries undbierauf abermals

bel foeves

ſtein : mit der Maas, dereiniget , und in den eigentlichen Nyein , welder vor Ulters durch einen frammen Lauf nad Arnbim gleng, und feicht war, nachdem aber 1701 aus der Waal bet dem Dorfe Pannerden oder Panderen ein 7 Schub tiefern und 12 : Rutfen breie ter Ranal tn den Rhein geführer Wordert, ift bas alte frummer Bette des Rheins nad und nach vertrocknet, und das Waffer geht nun den fürzeſten Weg , durch die Waal and den

panderſcher Kanat in

der leßte durch den

den Rhein , wel:

fanellen und ſtarten

lauf des Waſſers. 23. Sdjuh tief , und 36 Ruthen breit geworden iſt. Der Rhein thetlet Pich zmifchen Quellen und Arnbent wieder in zween Arme ; einer geht durch Deti drufirchen Kanal , oder die neue Viel bis Doesburg , woſelbſt er ſich mit der alten offel vereiniget,

und endlich in die Südetſee fåüt:

der zweite , aber geht unter dem

Namen des

Nheins nach Urnbem , Wageningen , Rhinen und Wyf te Duerſtebe , wofelbft er ſich abera mals in zween Arme theilet. Der vornebus fte motrd der Beck genannt , geht nad Ruta lenburg , Planen und Schoonbooven , und Bermifchet fich

bet

dem

Dorf Krimpen mit

Der Naag : der andere aber oft ein idmales StBaſſer , weldes - fachau, bet Myf

durch eine Schleus

Schleuſe unter dem Deichoom dem Rock ab. fonderit , nach Utrecht geht, und dafelbft der frumme Rhein genannt wird, hierauf etwas breiter wird , und nach Lelden geht, von dannen

er vor

Alters

nad den Dörfern

Catwyf op : Nhga und Catwyk op zeel flogi und beim leßten fihiin, ble iNordſee ergoß. Aden, diefe Münbung ift verſtopfet, und der Rbein , an weldiem mans gu letden feine Bea megung mehe veripúreti, pertheilet fich das felbſt in Sanåle , beren einer , welcher der Rhein genennet wird , uninett Noortwyf in einem Graben , der wett Antebriger als eint anderer durch Kunft verfertigter Grabeniift welchen inan vet Mallegat: nennt, " Verjdwins det ; balo binter denſelben aber oft ein ans derer Kanal biß. Catwhi :Cop : Zee gezogens Bon Reiden aus femme auch von dem Wafa fer des Rheins. ein Theit in das feibende Meer .. Seitbem durdy den panderſitemikian nal fo viel Waffer nach dem Rhein geführet wird, ſind die lande gwifchen dem Rhein und der Waal, und ſelbſt diejenigen , welche dem Rhein : gegen Norden liegen , nämlich die Provinzen Holland und utredet, der Gefahr der Wberſchwemmung fehrsunterworfen , weil der Reck , welcher bei der Wyl das . melfte Waffer des Rheins aufnimmt, zu engel für Daffelbe ift , und nidt alles fafien tam uno

.

ar 1

35

leck abb

Felbſt der fettua

t , von Dórfern

2e Rose ergo . end der

und die geringſte Aufſchwellung dte Delde in die Gefahr des Durd , brud & retet. Man denkt alſo plech an der panderſden Kanals.

Einſdränkung des

wat Die Maaslei, lat. Mofa ,

‫ܐ‬ machet die

Grenze zwiſchen Gelderland , und Brabant, und vereiniget fich gweimal mit der Wanl. der Das ; erſtemal geldileht ſolches bet Schanze St. Andriess und das anderemal und nady bei Loeveſtein oberhalb Worfum der Beretnigungsnehmen belde den Namen Merwe an , von demit alten verfallenen

F in

117

djlofie Merwe oder Nerwede, welches bet Gegen Dortrecht Dortret gelegen hat . über derthetlet fich der Strom wieder in

vins an

qween Urme , von welchen der rechte , wels cher bet Rotterdam fließt , bald die Maas ,

gen . Bari due os

bald die Merwe, der linke aber beſtåndig Die alte Maas genennet wird . Beide ver einigen ſich abermals gegen Blaardingen

End

über , und ergießen ſich endlich unter dem Namen der Maas in die Nordſee . - Eber deffer war eine ftarfe Schiffahrt auf der Maas , Infonder belt aus dem Bisthum fat:

bie tich

nach den Niederlanden .

Adein

meill

fie durch vieler Herren fånder gebet , und zu, båufige und, ſtarfe 38ue auf berſelben erleget werden müſſen , ro bat bie Sdilf, fabrt auf derſelben ſehr abgenommen , und

16 die meiſten Waaren werden Bisthum Uchle Durch das

man auf bet fútrid ) úbic

Hertogenboſch und Bred & ';, nad den verele : nigten Niederlanden gebracht .

Dle Schelde , lat. Scaldis , theilet fich bei Zandvliet tut gween Ärme , derent entet die Oſter -Schelde genennet wird , und voit Bergen op Zoom an zaviſchen den feelan birden fafellt fließet , der andere aber inte Wefter > Schelde oder Hond genennet wird , und Zeeland und Flandern chetdet. Beide mm Arme gehen in die Norofee . Die Fiſayeret in den Bächen flument und Seen iſt zwar beträchtltd ) dienet abeb mebrenthells nur zur Nothbúrfe des fans des : hingegen die Fiſcheren in der Nordi ſee ift Defto mid ) tiger. Man theilet fie ** ole fleine und große ab . Unter der flelnen Firdheret berftebt, man diejenige, welche duf Ben Stilften geſchiebet , und zwar nornámild) bet Doggetſand oder Doggerobant , gwirdyert England unb Jütland , wofelbft man " Kab . beljau , Schelfiſch , Roggen , Stollen ', Búts ten , Zungen und andere Seefiſche fånger. Der Kabbeljau ' wird bells lebendig und friſd) in den nächften niederländiſden Stade tert verkaufet , theils auf der See eingefala jen, und water dem Namen fabberban oder Salzfiſch to und außerhalb fandes

verhana Delt.

17 bet ubat

erelt

fidh einet vor

Ride

Dell

Unter der großen Slideret, wird

der

Heringsfang verſtanden , weil er von groſs Fem Nußen für die Niederlander ift. Denn ob er gleich nid )t mehr , wie ehemals , für die bouảndifdhe Goldgrube gehalten werden tann ,

to

haben

doch

noch

wohl

20000

Haushaltungen gute Nahrung davon . wird aber der Hering in der Nordſee, uns ter den Küften von Schottland und Enge hand , oom 24 Jun . bis zum 25 Nov , ge: fangen . Die Sdiiffe oder ſogenannten Heo Fingsbüren welche zum Fange auslaufen , können durchgehen08 25 bis 30 kaften tra : gen ; und die Faft meringe foftet , eine in

ros

sente

Buf Id

bu

Die andere gerechnet, ungefähr 120 hollane Bilde Gulden . Ehedeffen bat - es Jahre gegeben , da mohl 1500 ſolcher Schiffe aus den niederländiſchen Háfen in dié See auss gelaufen find : allein , nunmehr beträgt thre Ungabl , ein Jahr ins andere gerechnet, felten über 200 , ja 1764 find ibrer nur 150 geweſen , und 1781 , als Großbritan ,

11

nien der

t. 26

batte, fel der Heringsfang ganz weg . Die angeſtellten Berechnungen der Porthetle ,

DI

welche der Heringsfang verſchaffet , geben febr von einander ab , doch hålt man das

to

Republik den Strieg

angekündiget

für , daß diejenigen , welche die Heringsbi. fen ausrüſten , in ſolchen Jahren , da der Fang Buro . Erobefabr, 12, B ,

18

Fang gut lft , nach Ubzug aller Unfoften, jåhrlich wohl 2 Millionen bouåndi cher Gulden gewonnen . Wilhelm Beukeldjoon, ein Fiſcher aus Biervliet in Flandern ges bürtig, hat in der zweiten Vålfte des 14ten Jahrhunderts reine Landesleute gelehret, wie man den Hering ausweiden und einfalzent müſſe , und es hat bisher feine Nazion mit dem Heringe fo gut umzugeben gewußt, als die Niederländer , daher auch der hollandi: fche Hering vorzüglich beliebt ift. Die Niederländer rüſten und ſchicken

auch

jábra

lich ungefähr 250 Schiffe auf den Walfiſche fang nach Grønland , Spirbergen , Nowaja ..Semla u . r. w . aus. $.

5. Die Vereinigten

Niederlande find

wohl bebauet und bewohnet.

Die 7. Pros vingen und Drenthe enthalten 113 Städte, ungefähr 1400 Flecken und Dörfer , und etwa 2 Millionen Einwobner . In den Generalitåtslanden find 25 Stådte. Am

1 Nårfften und beſten iſt die Proving Holland angebauet , welche in dieser Abfidit ihres gleidhen nicht bat . Die Städte haben in Anſehung der Bauart , der Randle , pon weld ) en fie durchſchnitten werden , und an welchen

Bäume gepflanzet

kind ,

und

der

Reinigkeit , etwas unterſcheidendes :: und dergleichen Dörfer, als man in Nordholland fins

1

19

mforten , Entt der

18 : 001 ,

Pern ges 3 I 4ten ret, wie inſalzen ion mit

ßt, als ouảndi:

Die

5 jábra alfiſch

Cowaja

e

find

- Pros Stådte, und

findet, find auf dem ganzen Erdboben nichts Die kundesſprache, iſt eine Mundart der platdeutſchen , und die lateiniſchen Wörter, man darin antrift , rühren von dem ehemaligen Gebrauch der lateiniſchen Spras Die franzöſis dhe Belm Gottesdienſt, her. Sprache rohe iſt hier auch fehr gebräudi lidhi und die Unterhandlungen zwiſchen der Res. publie und anderen Staaten, geſchehen faſt alle in derſelben . $ . 6. Zur Zeit der Reformazion bes kannten ſich die Einwohner zu der evanges Tiſd ): lutheriſchen Lehre , und hielten ſich als leln an das augſpurgiſche Glaubensbekennt, nii : allein 1562 , ward für die niederlåu , diſche Kirche ein anderes Befenntniß errich , tet , welches mit dem genfiſchen überein, fommt , ju deſſen Beſchirmung fich die Staaten 1579 in der utredytiſchen Vereinis

in der

gung verbunden haben . " 1583 ſchlugen die Staaten von Holland vor , durch geſamte

Holland thres

Stimmen der vereinigten

ben in pon

and an nd der : ' und nd holla fins

Provinzen feft .gu

regen , daß die reformirte Lehre fünftighin allein berüßet, und feine andere offentliche Religionsübung geduldet merben rolle : es iſt aber über dieſes leşte Geres gemacht worden .

fein allgemeines Die letzten Dors

drechtilden Kirchenverſammlungen von 1618 und 1619 ,

beſtätigten die Lehre der Rey 52 formir

formirten ; To'role Polshe tri dem ísyt si Eniden abgefaßtın Glaubensbefenntniß det niederländiſchen Kirchen , und in dem beidels bergtiden

Satechiſmus enthalten

ift ,

und

vermarfen die Lehrjáße der Femonſtranten . Im Jahre 1651 beſtátigten die Stånde der einzelnen Provinzen die reformirte Lehren ro mie fie auf der Dordrechttſden Retreena Dem un . verfammlung feftgerepet worden . geachtet genießen doch lowohl alle andere chriftlid ) e Partelett , als die Juben , Geroila ſens : und Religions - Freibeit , ſo lange fie nichts lebren oder thun , was daurftrack wider die Grundgefege des htefigen gemeiner lånft , und die Unterthanen som Berens dem Gehorſam gegen dle obrigfeitlichen Bes feble losſpricht ; denn die Obrigkeit hat der perniinftigen Grundraß, daß die Herrſchafe über die Gewiffen Gott allein zufommea Indeffen wird die bobe Stegterung nur ſola chen anvertrauet , ' weldie der reformirten Kirche zugethan find , und die vornehmſter Bedienungen nerden auch nur mit folcrent befeket.

Die

gottesdienflichen

Perſonen

Find von vierfacher Hri , námlich offentlid ) e febrer der Theologie auf den tiniverfitäten , Prádifanten oder Prediger , Melteken und Diafont. Mae Sottesdienſtliche und Kirs djem : Sachen werden in gewiſſen Verſamme lungen

1 Seibels und

anten . strande

lungen abgehandelt , die von dreierlet Art find , namlid der Kirchenrath , die Klaſſe, und der Synodus , in jeder Gemeine ift , ein Kirchenrath , welder aus den Predigern und

Helteſten beſteht, und in einigen Stads

febrer rdens

ten ſind die Platoni auch Mitglieder. Es werben darin alle die Dinge abgehandelt,

n uno ender Semijs

welche

ge fie rado ciners DOME See t deri

Yhaft mmpa T folo

girter miter Ident

oners tlide åten, uno Kirs

niger

die

Gemeine

beſonders

angeben .

Von dem ud ipruchz deſſelben kann man an die Klaffe appelliren , für welche aud ) welche threr Diejenigen Sachen gehören , Wichtigkeit megen, von dem Kirdiènrath nicht haben können entſchieden werden , u . f. t . Sie beſteht aus der Verſammlung einiger benachbarten

Kirchen ,

deren

jede

einen Prediger Uelteften mit Bollmacht und rebenstalten daju dazu abſendet; abfenbet ; . und wird jährlich wenigſtens breimal, an einigen Ori ten aber wohl ſiebenmal , gebalten , Anzahl der Sclafran in Den Landſchaften , werde ich ſogleich bei den Provinztalſynober angeben , Fine jede verordnet jährlid) aus Ihrem Mittel 2 oder mehrere Prediger, mela de die Stirdien in den Städten und auf Dim kande unterſudsen müſſen . Die Klafo ſen Reben unter den Synoden , weldie in Srovinzial- und thellet werd ? 11 .

Nazional : Synoden auge: Eine Provinztal : Synode

befteht aus der jährliden Berſammlung ei niger $ 3

22

niger benachbarten Klaffen , deren jede 2 ober 3 Prediger und I ober 2 Helteſten baju abfertiget.

Die

Anzahl

und

Namen

derſelben , und die Anzahl der Klaſſen und Prediger , welche zu jeder gehören , erbellet aus folgender Safel :

Synoden Klaſſen I die Synode von Gela dern bat II Südholland

Nordhodland 3 4 der Coetus von Seeland 5 dle Synode von Utredit 3 6 Friesland

6 4 3

Dberyffel Groeningen nåmlich von der Stadt

4

und dem

77 3

7 8

9

Lande

Drenthe

6

Prediger.

285 331 2.20 165 79

207 84

151

40

Summa der Klaſſen 53 , der P. 1570 ,

barzu noch 2 Prediger von der Inſel Ame: lant kommen , die unter feiner beſondern Klaffe ftehen . Außerdem wird jährlich gwets mal eine Art einer allgemeinen Synode der walloniſchen Kirchen , welche in dieſen 7 Pros vinzen zerſtreuet find, gehalten , auf weldie die

23 S

jede 3 Celteſtent

Namen en und

erbelet

bie walloniſchen Kirchen in den verthellten Niederlanden gleichfals Deputirte renden ,. Die Anzahl der walloniſchen Gemeinen in den vereinigten Provinzen , Generalitåtslan . den und mehr als

Barriereftádten , beläuft fich auf welche ungefåhr 90 Prebio

5o,

ger baben.

rediger.

285 331 20

65

79 207 % 4

In den Provinzen Holland, Seeland und Utrecht find auch unterſchiedene engliſche Presbyterianer : Gemeinen , deren Prediger größtenthells Mitglieder der nie : derlåndiſden Klaſſen find , unter welche die

Stadte , darinnen fie fich aufhalten , geb8 ren . ude die angezeigten Provinzial : Sn noden , ſtehen unter der allgemeinen oder Nazional : Ketrd )enverſammlung , welche aus Deputirten der einzelnen Synoben dieſer Lande beſtebet, und auf welchen auch aus lånotſche Abgeordnete erſcheinen : es iſt aber ſeit der Dordrechtiſchen keine gehalten

151

wors

40

pen . Die Römiſchkatholiſchen haben in den Vereinigten Provinsen ungefähr 350 Str.

570,

welche durch beinabe 400 Prieſter den , Derwaltet werden , und in den Generalitåts .

I Ame : Tondern h zweis ode der 7 Pros weldie ole

landen

iſt

die

Anzahl

ihrer

Kirden und

Unter jenen ' find 51 Prieſter auch groß. Rirchen und 74 Prieſter des Janſenius febre zugethan , die übrig a nehmen die påbflidze Bude

Unigenitus B4

an ,

machen alio

alſo den größten aufen aus. liſchen können hier ju fande

Die kathos feine andere

Offentliche Hemter bekleiden , als Kriegsbes dienungen , doch find fie der Feldmarſchalls . würde nicht fähig , gran rechnet , daß fie Den britten Theil der Einwohner der bereiz nigten Niederlande ausmachen . Die Pries ſter, welche die Konſtituzion Unigenitus ant genommen haben , werden durchgehend von den påbftlichen Geſandten berufen , und von dem ſogenannten Kapitel der biſch flichen Kirde zu Hariom beſtåtigt, Es iſt hier auch ein ſogenannter Erzbiſdof von Utreuta welder von dem ſogenannten utredetifdyes Kapitel ermåhlet wird , Die Rutheraner genießen auch durchs

gångig in den Städten die freie Religionsa übung , und ihre Kirchen find ordentliche G :bånde, dle pon außen für Kirden angea Auf dem Lande rolle rehen werden müſſen . Verordnung ten pie gwar , vermoge einer von 1655 , keine Kirche baben , es find aber Sie kommen 34 doch einige vorhanden. In feinen offentlichen Vemtern . einigten Nieberlanden und der

den Vorzy Staaten

Brabant ( ino 41 lutheriſche Gemeinen mit 5,3 ordentlichen Predigern ; die Salzburger buben auch eine Gemeine in der Proving 1 Kabjand .

Dię

ats andere

men

gebra alles

ſtellung, die fie 1610 der Verſammlung der Staaten von Holland übergaben , die Bes

28 Ria vereia

nennung der Armenianer aber don Fotos Armentus baben , werden nunmehr als fricon

Pries anz E VOR

ſame Unterthanen angefehen und geduldet, Ihre Geſellſchaft oder Bruderſchaft in den Provinzen Geldern , Holland , Utrecht und

VOR den

Friesland , befteht überhaupt aus 34 Geu meinen , welche 43 Prediger haben , Sie

biex

halten alle Jahre wechſelsweiſe zu Amſters dam und Rotterdam eine allgemeine Vera fammlung,

hen

This

lidhe

nges follo

ung aber

Die Remonſtranten , welche ihren Nas von einer Remonftrazion oder Vors

Die Wiedertdufer ( Doopsgezinden ) pber Mennoniten , madjen unterſchiedene Seften aus , von welchen die Flämiſchen , und die Waſſerlander nie , vornehmſten fiad , an einigen Orten find Gemeinen tereiniget, als Flåmilde mit Waſſerlåndern, Flåmiſme mit Friesländern , Waſſerlånber mit Friess ländern . 40e wiedertäuferiſdie Gemeinen in den vereinigten Niederlanden belaufen ſich uns

odra. 10m mit

Ger

gefähr auf 186 , ( andere záplen 194 ) wels che ungefähr werden ,

Die

312 Lehrern verſehen

Rheinsburger oder

haben den

ing

Dię

pon

Rhynsburg

erſten

Namen

Kollegiantem ,

von dem

Dorfe

bel' keiden , woſelbft fie fa 5. jábrg

26 jährlich zweimal verſaræmlen , und das Abendi mal

halten ; den zweiten aber von den Kollegien , oder beſonderen Verſammlungen , die ſie hier und dar angeordnet haben, und deren etwa 18 bis 20 feyn mogen , betommen . Sie ſind ums Jabr 1619 bies felbft entſtanden , und die Vertreibung der remonftrantiſchen Prediger , bat Unlaß dazu gegeben , Der Quafer find jent wenige im Rande. Die vereinigten evangeliſchen Brüder , von anderen Herrenbuter genannt , haben glem lich viele Unbår : ger befommen . Die armes niidhen Chriſten , welche ich meiſtentheils zu Amſterdam aufhalten , haben daſelbR freien öffentlichen Gottesdienſt. Viele ans dere Anbånger beſonderer Meinungen , die feine ordentliche Gemeinen ausmachen, über gebe ich mit Stiuſdwelgen . Die Juden haben rett 1619 freie offenta Ilche Religionsübung , und genießen einerlet Rechte und Freiheiten mit anderen Ein .

wohnern , nur daß fie an einigen Orten, wie zu Amſterdam , von den meiſten Biinfo Ste merben in ten ausgeldloſſen ſind. portugieſiſche uno hochdeutſche eingetheilet ; jene jind 1530 und 1550 In großer Menge . aus Portugal angefommen , und ſehr widlig aufgenonimen worden . $. 7

I 27

8 Abendi von den

$. 7. En Anſehung der ichinen frilufte, haben ſich die Niederlander vorn &mlich in

mlungen ,

der Maler ; und Kupferſtecher : Stuunft ſehr berborgethan ; es fehlet unter ihnen auch nicht an geſchidten Bildhauern . Die uif

haben,

mogen, 19 hics ung der aß daju

Pande. von zteni armes theils

ſenſchaften find hieſelbſt ſeit einigen Jahr. hunderten febr geliebet und getrieben wor : ben , und die Anzahl berühmter Gelehrten , welche entweder in den Niederlanden gebo ren , ober dahin berufen worden , iſt ſehr anſehnlich. Es giebt hier 5.bohe Schulen , nämlich zu Leiden , Utrecht, Harderwyck, Franecker und Groningen , 2 Gymnaſia , nåmlich zu Amſterdant und Drventer , und

afelbR le ans die

andere anſehnliche lateiniſche Schulen , als zu Grøningen , Middelburg , Breda, Rotters

über :

fellſchaft der Wiſſenſchaften . S. 8. Daß dieſe Niederlande fo volfreich

öffent, einerlei

únd wohl angebauet find , rühret größten : theils von den manufakturen und Fabris

Eins Orten , Ziinfo nen in

fen , und von deni Handel her. Von jenen iſt zuerſt etwas anzuführen . Id will der Menge der Ziegeldfen , weld )e man in Sids

Seilet ; Menge willig

$. 7 .

dam ; u . a . m .

Zu

Harlem

iſt eine

Ges .

Holland und in der Provinz Utrecht findet, und der ftarfen Ausfuhr an gebrannten Steinen , nicht , ſondern vielmehr der Sa: bakspfelfen- und Sopf- Brennereien gebenfen , unter weldhen die goudalſden tafonderbelt bea

1

28

befannt find

Das Delfter unachte Pors jellan ift von der beſten Art, und ſiehet bls . weilen fo ſchon als & chtes Porzellan aus. Man bereitet in Holland guten Borax , und läutert das gemeine Salz, Es giebt viele Delmühlen , man machet auch weiße und blaue Stårfe im Uiberfiufie. Nad) den Niederlanden wird ungemein viel leiner Garn , welches in Deutſdfanb geſponnen ift , entweder rob oder gebleicht , gebracht, noch beffer zubereitet , und entweder gezwir : net, und alsbann zu feinen Spigen anges wendet , oder zu allerlei Leinwand berar: beitet. In der Provinz Friesland wird > die allerfeinſte europäiſdhe Leinwand gener Dle bollándiſche Damafleinwand ift bet . von der ſchånſten Urt. Es wird aud) vielę Deutſche Leinwand von den Niederlårberat gebleichet und verſchönert. Der Hanf wird auf mancherlei Weife verarbeitet . Die Pap piermühlen liefern überaus viel Papier, und das beſte ift von dem feinigen und ſchönſten in Europa . In den Schneidenmühlen ; deren Anjabi in Holland groß tft, wird das folg, welches aus Norwegen und aus der Ofree geholet worden , zum Schiff und Hausa Brue zugeſchnitten , und mit demſelben ein ftarfer Sandel nach Spanien , Portugal un $ anderen fåndern getrieben : es werden auc grofs

große Schlife fde anßere europäiſche Nas stonen gebauet. Es wird ſehr viel Zucker raffinirt oder gel & utert: Die Saumwollen : Bollen- und Selber Manufatturen , find von guter)und idóner Urt : allein , fie nesa men ab. Biele Manufafturiften find theils

durch Oke Vortheile , welche ſie in anderent Findern gebuffet haben ; oder ihnen wirts

a

uch angeboten und ertbeilet worden , theils durch das risvergnügen über

ta

dem Rande zu gehen ,

10

die Schwđo

chung Ihrer Privilegten , und über die gar zu großen Auflagen , beroogen worden , dus und ich in anderen

Råndern niederzulaffert. Um metften blühen Dieſe Manufakturen noch zu Harlem, felden , Amierdam , in der . Meieret Herzogenbuſch, Sooft find und im Bande über der Maqs.

ele

274 bird la

ind

Auch gute federbereitungen und shen vorhanden .

Wadsbleta

$. 9. Die zahlreichen und wichtigen Bea Förderungsmittel und Stügen des Handels, welden die Einwohner treiben , find die Las

Glen

ge an der Nordſee , ( ungeachtet es an bes Quemen und deren Häfen feblet, ) tie

olla Alice auf: eigt

Suderſee , die [chiffbaren Flüfte und vielen Stanåle, die große gottesdienstliche und búra

und பெரி greco

gerliche Freiheit , die Menge und

der

Fleiß

der Einwohner in Handwerken , Manufaks turen und Stſchereien , die vielen Sauffahra

30 teilchiffe, der anſehnliche Vorrath an barem Gelbe, die Sparſamkeit und Gewinnbegierde der Nagion , das gute Vertrauen , welches die Auslånder zu derſelben haben , die uns gemein wichtige und reiche Wechſelbank zu Amſterdam , und die oſiindiſche Handlungs. gefelidhaft .

Der Handel und die Schiffahrt,

baber die Republik zu den geführten

lowes

ren Kriegen , und zur Erhaltung Ihrer Freis helt, vermogend gemadit. So wie der Hans Dul geſtiegen iſt, hat auch ihre Macht zuges neminien , und ſo wie jener abnimmt , bers mindert ſich auch dieſe. Daß der nieders lånbilde

Handel

nad

und

nach

geringer

werde , iſt offenbar. Man ſchreibt ſolches Der Unahme des Fleißes und der Spars famteit her Niederlander zu : die Hauptura fache aber findet man vermuthlid barin , baß thre fuhrt lung

.

die Nadibaren und andere Nazionen Manufakturen , Handlung und Schifa Um der Hands immer höher treiben . wieder aufzubelfen , iſt ſowohl ein

Freibafen , als die Erleiditerung der Sdifo fahrt auf den Stromen , inſonderheit auf der Maag , durch Verminderung der großen Zólie unterſdiedener Höfe, in Vorſchlag ges brathi norden : allein , feiner von beiden und Porſchliyen iſt vollzogen worden ; wenn fie auch bewerkſtelliget würden ,

und wers

31 werden könnten , ſo ift doch nicht wahrs fcheinlich , daß der niederlåndiſche Handel dadurch wieder zu ſeiner ehemaligen Größe gelangen würde. Indeſſen hat er doch noch viel auf fich , und beruhet vornámlich auf der oftindiſden Handlungsgeſellſchaft. lp s

is 13 es (9

er Des ar :

Curs rin,

Diere oftindiſche anblungegeſellſchaft ift 1602 erridtet worden , und befißet in Uſten anſehnliche L'ånder , welche fie große tentheils den Portugieſen abgenommen hat, Sie bat daſelbft unumſchrånfte Gewalt, ernennet ihren General : Gouverneur und die übrigen Glieder der Regierung führet Krieg und machet Frieden , empfångt die Geſandten der daſigen Seinige, leget neue Kolonien an , bavet Stádte und Seftungen ,

nen

unterhält eine anſehnliche · Kriegesmacht , nebſt einer großen Menge Shiffe, welche in Indien Handlung treiben , oder was die

and : ein

weitläuftigen Lånder liefern , nach Europa bringen , und hat nun auch von den Ge : neral : Staaten Erlaubnis erhalten , in ben

difs auf orm

3 ger piden und und wers

th .. rem gewöhnlichen Zeiden rohlagen zu laſſin . Unterdeffen ſtehet diere Kompagnie unter den General - Staaten , in deren Namen die Bündniſſe mit den indianiſchen Fürſten ge Sie iſt auch daní, ſchloſſen werden müſſen . dig, zum Zeichen ihrer Unterwürfigtett, ton Zeit

V

1 3eft zu Zeit um Erneuerung threr Prioliés Gien anzuhalten , dafür ſie 1696 , al fine die Verlängerung derſelben bis 1740 erhielt , 3 Millionen Gulden in die landesfaſſe des 1 gahire . Sie hat and bei' formeren Zeiten der R publit Geld vorgeſchoſſen , oder

1

.

Staaisifulden übernommen . Vermöge eis nes Vorgleidis von is März 1700 , bezahs fet fie für die Auflagen auf ein

und aus :

gehende Waaren , die fie aus Indien erhält, oder dohin 'Tenbet , jährlich 364000 f . und 8 Stücke 24pfändige metallene Kanomen . Die gange

Verwaltung diefer

Geſellſchaft

in den Niederlanden , iſt 67 Vorftebern ans vertrauet , welche aus den Saupttheilnehys mern ernennet werden , und in 6 Kollegia oder Kammern eingetheilt find , die ihre ordentlichen Zufamnentánfte zu Ainterdam , Middelburg, Delft, Rotterdam , Hoorn und Enkhuizen balten . Die Kammer von Ums fterdam , iſt die ſtårffte und anſehnlichke. ne jede verwaltet ihre eigenen Sachen , bef net die geringen Krleysbedienungen auf die ergeanten , tte nach Indten

Eta und bis ges

ſchtcket werden. Jahrlich wird dreimal etae allgemeine Verſammlung gehalten , welche aus 17 Deputirten der einzelnen Stammtern befteht ,

und daher die Verſammlung der Siebengebner genennet wird ; daju fimmt Hod

$

saod, eine jährliche Verſammlung ini saag 10 Borſtehern. Es werden dreimal von im

Jahre

Schiffe

nach

Indien

geſchidet,

welche im Merz oder Uprli , September oder Dktober , unb Dezember udec Jenner abges ben .

58 39

Ihre Unzahl

belduft fich

gemeinigi

lid auf 38 bis 40, deren fedes außer der Fabung auf 100000 Guldeh geſch & get wird , mit der tabung und dem baren Gelde aber 6 muß man eines wenigſtens auf 400000

16

Die juridkommenden Schiffe, laufen vom Dktober bis Jenner in

13

è ober 3 Flotten von Batarla oder Ceta lon aus , und haben insgeſamt ibren Sans

Gulben

ihågen.

melplaß bei dem Vorgebirgé det guten

gia

Stre

and

Hofs

nung, wo Pie 2 bis 3 Wochen liegen bleta ben , um Erfriſchungen einzunehmen . In friebenszeiten nehmen fie zur Beſchleunis gung der Nelſe den Weg durch den Kanal ; in Kriegsjeiten aber régelh ſie gemeiniglich um Bitland béruñ . Diere Kompagnie hat

und ble

felt ihrer Errichtung unſägliche Schade it die Niederlande gebracht. Der Verfaffee

ges etne elde

des roahren Zuſtandes und der Staatsveča faſſung der vereinigten Niederlande , berechnet

Mierno Der

ble Unzahl der Schiffé, welche die Kompaga nie bis aufs Jahr 1740 aus Indien que ungefähr auf 2000. tứd erhalten bat ;

sode

Wenn man nur ein jebes auf 2 Sonnent € Bürch. Erdbeſchr. 12. B.

aufe hes icht u id des Sol im Eink , welc n j v e 0 chiff net ift , und nur 180 S recnhie , ſo wird auf e mpag ep ber ganz Einf Se der h 360 Mila n n c n e a e d m n r l o s d u i l @ ; un n da mas t au er imm ne de fern ann , daß 20 Son Sol en auf e agen Eink hier zu Rand go Tonn betr , f u n n a e e fo müſſ von dem ganz Einf der Hom . 0 ie nen oldesen der 9 620 pagn 1 Ton G omm , o 162 n e n n sk o es e u h i d a c d l r l Ni he ; we tch Gu uthi icht ſo viel ift , als es perm noch enn ag t in der Sta betr mag . Man muß aber ie n pagn ne auch nrteecnh , daß die Stom blo gum n fe h r f a 0 r i h n e h 3 e a b c g J ü .2 S durc rm n onſt erloren t u e d d t m e t n i a i m O ſ v b , d m kuo t ckge et n ü ſ d h n r n n c u a o i e j f . S r m n n iche ione inn den jánbrl , Gew auf 3 Mill ate mme , weldedobſeof ie erſte Su Duf ger n. g D ie u n t g h a mmen c p Erri der Kom zu4ſ0a en en ea 98 ſen word , bat aus 645 Guld b , n e n d e ebe von 3000 fan , und iſt iilnet Ligi , j en en ethe ulb , eing worb : jeßt aber ift 0 e e 0 den erth eine fold Alfzi fanſgt 180 Gul w t, u r n e e trif Was die Regi in Indi anbn e , ret folche dausr Haupt derſelbe i, ſddeenr ſo fühl d e n n ä r l a e r er Gene - Gouv des nied s n r ß e e o h i Ind , welc auf dem Schl zu Ban n e a l d k t n r o i r a i o e tavl fein f b . E w vsowd hr Stom : , als ir n l e a t r ne a e bep Gen . Sta den EID Der Erei

fowe

foonsren .

Ran

als Seneral, von der Kriegsmacht

fann

Kapiten und somiral

ihn

Sein ber Kompagnie in Indien , anfeben . Amt iſt eines der einträglichften ; denn er hat monatlich 1400 fl. Beſoldung und 400 fl. Tafelgelber, und feine. Hofbaltung wird bes fonders bezahlt , der unerlaubten Vortheile nicht zu gebenken ; es iſt aber auch eines der beſchwerlichſten iM der Republik. Nach thai hat der General - Direkteur am meiſter in fpredsen , und beide find dle vornehmſten Mitgileder des Raths von Indien , der uns gefähr aus 18. Perſonen betebt , darunter Außerdem bålt die Roms 2 Setretáre find. pagate in ihren aſiatiſchen Landen 8 Ovus : verneurs , 3. Dtretteurs , 4 Kommandanten Refidenten , und einige Befehlshaber und Dte 8 Gouverneurs find auf der Inſelt . Cetlon , Amboina , Banda , Ternate, ju mas tafſar, Malafar auf der Kaufte Koromandel, Vorgebirge der guten Koffe, und auf dem Direfteurs find in Bengaleni, fut nung. Suratte und in Perſien , Kommandeurs bat ſie auf der malabariſden Aufte , auf Ceilon und Java ; Handlungsbedtexte , die Häupter , Reſidenten u . genennet werden, find an vielen Orten in uſia, Die Komo pagnte banbelt auch nach China und Japan nach welchem lettern

Kentgreid

sonſt kein, euro

europäiſche Nazion handeln darf.

Sie hat

AN

ungefibr 150 Schiffe in Dienſten , die 20 bis 60 Ranonen füpren , und 42 bis 50 Die Zahl ihrer regels kleinere Fahrzeuge . mäßigen Truppen , fann nicht eigentlich be Eine genauere Nachricht fimmet werden . von den Waaren , welche die Kompagnie

1

nach und aus Aften bringt , und von dem Handel, den ſie aus einem aſiatiſchen Lande in das andere treibet , tft zu weitiduftig an Jo will nur fürzlich anmers dterem Ort. fen , daß die Waren , welche die Kompagnie aus Aften nach Europa bringt, vornåmlich in Orwurgen , nåmlich in N &gelein , Murs taten :Núffen und Blüten ; Zimmet , Pfeffer und Kordamomen, imglelden in Thee, Kaffe, Porzellan , Reid , Kamfer , Salpeter , Gold, Parlen, Edelſteinen, Netteltud) , Ziben und fetbenen Stoffen befteben , Die regige weſtindiſche Kompagnie , ift privilegirt worben , nachdem die erſte 1674 untergegangen war, und bat bas Redit be långft den afrikantide'n Suiten , fommen , trebfed an , bis auf von dem .Bitfel de go'rab füomårts ber linte , und auf allen Dagnitſchen llegenden Inſeln , wie auch nach deur amerikaniſchen Inſeln Kuraçio, Druba, Buenos Aires , und St. Euſtazius, inglela den nach der Küſte von Efequeba ju ban . deln ,

D

Ste

bein . welche

find

tft

in

5 Rammern bertheilet,

die von Umſterdam, Seeland,

der Maas , Nordhodland , Stadt und Lands roaft Groeningen . Ihre rrichtigſten Sas den werden in die Verſammlung der Zehner abgehandelt , die wechſelėweiſe 6 Jahre zu Amsterdam , und alsbann zwei Jahre zu Middelburg in Seeland , gebalten wird . Sie befißit einige wichtige Plage in Afrika und Amerika , bat daſelbft Gouverneurs , Befehlshaber und Aufſeher über die Bands lung ; und die Regierung iſt beinahe auf eben Ole Weiſe eingerichtet , wie in Drtins blen . 06 fie gleich auch einige Schiffe auf ihre

Koſten nach Afrika und Amerika (dils

det, lo beſteht body thr größter Vortheil in ben Lizentgelbern , die thr bon einzelnen Seit dem die Kaufleuten entrichtet werden . Handlung nad Afrifa etnem jeden erlaubt lft , werben alle Plage , welde die Stoms pagnie befist, von einzelnen Stauffahrtei Der Vortheil dieſer Ges [diffen befudet. fellſchaft tft gering , und beträgt ſelten mere als 2 Prozent ; daber find aud) dle ufzien febr gefalen , wie man denn in neuern Zeiten 100 Gulden nur 40 werth geachtet bat . Die Handlungsgeſellſchaft von Surinas me , Defteht aus der Stadt Amſterdam , der wefts

58 weftindiſchen Kompagnie , und den Erben Die Kolos des Herrn von Sommelsbyd . nie zu Berbice , in der Landſchaft Gulana in Sio : Umerika , mird in Holland von Direfteurs regieret , welde aus den Toetis Ste betainert nehmern erråhlet werden . 1732 von den General - Staaten Eriaubs nie , die Schiffahrt nad) ihrer Solonie für frei zu erkláren , und ſowohl von den Eins wobriern , als den ein- und ausgewendeta Schiffen gervifte Abgaben zu beben. Die Niederlånber bandeln faſt aad ala len Gegenden und kändern , und fahren entweder mit Fradit , in welchem Falle fie ihre Schiffe an andere vermiethen : per ke führen ihre eigenen Waaren aus , und brina gen andere zurück. Die vornehmſten Wegs ren , welche fie andern zuführen ,

find dies

jenigen , welche

weſtindis

fchen

ſie auf oft : und

Sd )iffen bekommen , inſonderheit die

Gpegereien. Der Handel

nach

der

mittelånbiſchen

Gee oder jtalten , und nach der Bevante , fteht unter der Aufſicht einer Stammer , die 1624 errichtet worden , und von der Bart aller diffe , die nach der mitteländiſchar See gehen , einen Gulden , von den meiſten saaren aber, die aus der Revante fommen , pins pon 100 hat.

Alexandrten in Hegy p ten :

tea redifin die Man Revante.

Solånber audi mit nennet alle diepe in

gut die

mittedåndirdie See gebenben Schiffe gemela niglid Straßenfahrer , well fie durch die aber Meerenge

bei Gibraltar fab .

Nadh Spanten ,

und von dar nad

Straße ten .

den ſpaniſchen

Låndern in Umerifa ,

wirt

Der Dandel nach aud ftart gehandelt. Portugal ift* ſehr vortheilhaft : aus Franta reich aber werden weit mehrere Waaren abe Der Dandel gebolet , als dahin gebracht. Großbritannien und Ireland wurde

nad

großer und vortheilhafter reyn , wenn niche die Engländer die Einfuhr unterſchiederten Raufmannswaaren ſcharf verboten , und auf andere große Abgaben gelegt , und den Gewinn fehr beſchnitten båtten. ' Die Schife fahrt nach Norwegen , Dänemark , und alle an der Dffee belegene Lånder und Hana Rad Deutralanb unb delsftåbte, ift ſtarf. den angrenzenden gåndern , wird auf den Flufſen Elbe; Weſer , Khein , Maas und Ems gehandelt , Hamburg aber am metften beſucht.

Die Handlung nach den verthelle

ben Mteberlanden , nimmt ſehr ab. S. 10. Das Minzweſen der Vereiniger ten Niederlande , ſteht unter der aufſicht Da eine des General, Münza Kollegiums.

ede Provinz får fidh ſouveraia mt , 64

fo bat aud

$

auch eine febe das Recht, Selb zu fchlagen , Doch múffen alle Münzen , die in der gane gen R publit gangbar reyn ſollen , einerlei innern Werth baben ; widrigenfalls verbtes thet eine kandidaft die geringhaltige Núns Die geringſte pirklide ge der andern . Münze , ift ein Deut vou Kupfer , welcher Ein Grot gu 2 Veller gerechnet wird. Flåmlrd , beftebt aus 4 Deuten , und eiu Stůver aus 2 Groten , und beträgt unges fåbr r M I. 2 Stüder machen ein Düb: belchen aus. Ein Shiding bat 6 Stüver, man hat auch abgefegte Schillinge zu si Studer ; und Seftebalve pur si Stůver. Die 3 und 14 S Qverftúde find nicht ſehr Ein bolåndtider Gulben bat 20 gemein. tüver ; es giebt aud) balbe Gulben , und 3 Guldenſide, welche belde letzten Sorten Ein Goldguiden aber feltener dorfommen . bat 28 Gruder , ein Shaler 36 Stüver. Ein Rixthaier oder Albertusthaler bat ; Gulden und

10 Silver ;

Viertel

man

Rixthaler.

hat auch balbe Ein k8nenthaler

gilt 42 Stúver, und ein Dukaton 63 Stů . Die goldenen Münzen , find die bes ber. kannten Dufaten zu s bollándiſchen Guls ben 4 616 5 Štävern , und ganze balbe und viertel Runder ju 14. und 31 Gul

Sila V

Por Ulters gehörten die Pros $. II . pinzen , aus weldendte Niederlande bez Atehen , gum

deutſchen Reich ,

und wurden

pon Herzogen, Grafen und Herren beſeffen . Der erſte Herzog von Burgund jüngerer ki , nle ,

Philipp

der

übne ,

brachte

1369

durch ſeine Permåhlung mit Philipp des leßten Herzogs von Burgund álterer Ptuie Witwe,

Margaretha , Flandern ,

Artois ,

Mecheln und Antwerpen an ſelu Haus. von Herzog Karl dem Kühnen erbte fte beffelben Urenkel Karl , welcher unter den römiſchen Kaifern der fünfte iſt, und brach : te auch die übrigen Provinzen an fidy , ro daß die geſamten Niederlande im roten Jahrhundert unter den Herrſchaft des Hau . Gedad ) ter Kaiſet fes Deftreid) ftunden , fuchte mon fich gum unumſchrántten Herrg. über diere lande zu machen : olein , dae durch ſowohl , als durch die Religtonsun : terbrudungen , wurden die freiheitliebendent Niederländer wiber das Streichiſche Haus fehr aufgebracht.

Für unwille wurde noch

großer , als er ſeinem Sohne Ph ! lipp II die Regierung dieſer fanbe auftrug , wel : dher von feiner andern , als der römiſchfa . tholiſchen über

die

Religion , ſogenannten

wiſſen wollte ; Reger

elne

daher blutige

Berfolgung -ergleng , fu welcher nod; uners trás

frégliche Schagungen fame ... Duele fi* t *** drudungen wurden unter Pous yers neur , dem Herzog von Au prouard bon Toledo, am årgften : dabas Die koera lånber thre Freiheit zu beſchüben tudtee , beren Vertbetbigung fich vornamitch der Prinz Wilhelm

von Oranien , Fönigl. Statt ,

balter über Holland , Seeland und Utrecht, und deſſelben Bruder , Graf Eudewig von Die Staaten von Nafſau , annabmen . Holland trugen jenem bte Statthalterſchaft über före Proving in ihrem eigenen Namen auf , URD es erklärten fich nod mehrere Städte und Provinzen für ihn. Er arbets tete an einer allgemeinen Vereinigung der Provinzen , und brachte diefelbe 1576,34 Gent unter dem Namen der Pacifitaztow yon Gent zu Stande, Sie wurde aber bald gerriffen , daher der Prinz alle retne Sträfte anwendete , um ein dauerhafterés Bündniß zu errichten , welches ihm aud 1579 glückte , da die berühmte utrechtiſche Bera einigung geftiftet ward , vor weldjer dte vereinigten Niederlande den Namen haben , und welche

der

Grund threr

allgemeinen

Verfaſſung ift. Als man beinabe eins war , dem Prinzen von Dranien die Oberherrſchaft über diefe Lande aufzutragen , wurde er 1584 Meuchelmdrderiferivelſe

erſthofen . Indeſs fex

43 fen verthelbigten te bereinigten Wiederlano be die Fretbett, in welche fie fich gefch : bat , ten , mit gewaffneter and wider Španin . Die englåndiſche Königin Eliſabeth nabia fie in Ghug ; der Krieg hatte einen glücks lid ;en Fortgang , und der Handel blubete fo febr , daß man 160-2 die weltberühmte ( $ . 9. ) oſtindliche Kompagnie erriditete wurde durch den langwierigen Spanien Srieg entbldfet und entfråitet , mußte fich endlich 1609 zu einem swólfjährigen Wafs fenfideftande verſtehen , und in deſſen erften Artikel die vereinigten Niederlande för fret Die Republik und unabhängig erkennen . Mteg in der Zeit diefest Stillſtandes zu ets nem folchen Orade der Madt, daß mar foldie feitdem nicht großer geſehen hat, üll ber Waffenſtilleſtand mit Spaulen 162 1 juin Ende gieng , fieng der Krieg im folgenden Sabr aufs neue an , in welchem fid , der Statthalter Prinz Friedrich Heinrid) , rehe hervortbat , und um die Republe verdient Er endiyte fid) 1648 mit dem medte . Frieden zu Münſter, in weldjem der König von Spanien , Philipp IV , fich alles Kedits auf die vereinigten Niederlande und derfel. ben Zugehår begab , und diefelben für frei und unabhånsig erfannte , auch verfprady, des deutſchen Relos Bewilligung darüber

ju berſdraffen , welche aber bis blefe Stuns ſondern nur von dem Saiſer als erfolget iſt ; doch iſt das deutſche Tein , Reid) mit dieſer Repubitt als mit einem uns de nidt,

1652 fam abbanaigen Staat umgegangen . és griſchen derſelben und England zum Fries ge , welcher 1654 durch einen Frteben bets geleget , und in einen beſondern Artikel von den Staaten von Hellond verſprochen wurde , daß das Haus Dranten von der Statthalterſchaft ihrer Provinz auf enig ausgeſchloffen feyn route. 1665 gteng Det Krieg mit England moteber los , und wurde erſt 1667 durch den Frieden zu Breda bei: Die Staaten von Holland und gelegt. Weſtfriesland boben durch das fo genannte Edictum perpetuum dle Statthalterſd ;of: in Als Fronts Ihrer Provinz auf ewig auf. zu bes Nederlande ſpaniſchen der reich fich måd )tigen fudite , erriditeten die Vereinigten Proringen ein Bündniß mit England und Schweden , zur Berájügung gedachter nie: derlande , cadura Frankreich 1668 zu dein Es rá: la chener Srieben genothiget ward . djete

fidy

aber ,

indem

es

das

getachte

Bündniß jerriß , und ſich uit England und einigen andern wider die Republik berband, In dicfer Ges morauf der Krieg lošbrad ). fabr ernannte sie Republik

1672 den

juns

geti

45 get Pringen von Oranlen , Wilhelm ini ju threm General : Kapitán und General : Ud. miral , und die Staaten von Roland wur: den von dem påbel gendthiget , das vorhin ergangene ewige Edift aufzuheben , und dem Prinzen die Staatthalterſchaft - aufzutragen ; ja 1674. erflårten Holland , Seeland und Utrecht die Statthalterſdaft für erblic . 1678

wurbe zu Nimmegen

mit Frankreich

Friede gemacht, der aber nicht lange daurre te ; denn als ble Staaten 1683 ihren Gtotta halter für Beſteigung des engliſchen Throns mit einer Flotte unterſtigten , wurde'thnet von Frankreich der Krieg angefündiget, mel: chen erft der Rofwicker Srlede von 1697 endigte .

Sie wurden aber bald mit in den ſpaniſchen Sukzeſſionsfrieg vermidelt , der bis zum utredter Frieden von 1713 anglelt, und ihnen für die aufgewandten großen Une Loften weiter

feinen Portfell bradite ,

als

daß fie 1715 eine gewiffe Unzahl Derter thells eigentbümlich , thells zu Biſagungs plåten befamen . Nach des Kaiſers Karls VI Tode , leifteten fie ber Königin von Una garn und Bohelm , wider Frankreid Bilfe, aber darüber angegriffen ; verden denn 17-47 rúdten xe Franzoſen in das bouan : duiche Flandmain , weldjes dle Republik bewog , der øringen von Dranten

zu Ihrem Grb ,

Erb . Statthalter , General , Kapitan und ubmirgl einmüthig zu ernennen . S. 12. Die vereinigten Niederlande bes ſtehen aus 7 Republiken , Ober ſouverainen kandſchaften , welche ſich mit einander ges: Dle Staaten der nau verbunden haben . einzelnen lahordaften , ſtellen die höchſte Ger walt vor , welche auf dem ganzen Körper Sie beſteden aus ihrer kandidaft beruset. Eblen und Bürgern , oder , wie man ſonſt faget , aus der Ritterſchaft und den State ten , und baben den Sitel , ter Eden Mo , genben Berren , die von Holland aber wera den Edle Großmigenbe genennet. Die eina jelmien Republiken firio nach ihrer von Al ters ber gewohnlichen Rangordnung , Gela derland, Holland , Zeeland , Utrecht , Friese land , Dreryffel , die Stadt und Landſchaft Unter ihrem Sduge , ſteht Groeningen . Die Gevollmåde , die Landſchaft Drenthe. tigten der vereinigten Provinzen oder Rea publtfen , welche ihr gemeinſdaftliches Beſte beobachten und befördern , werden die Vers ſammlung der allgemeinen oder General- Stwas ten der vereinigten glederlande genennet. Sie entſcheiben Saden , die täglich vorfale , Jen , und wenig erheblich find , oder keinen Uuffchub leiben , ohne beſondere Vollmacht, und

obne

borbergebenbe

benadrid tigung

ker Provinzen : In allen andern Seden aber muſſen fie ſich nach deš: Diſmacht der Pros vinz , von welcher ſie abgeordnet worden , ridten , und wenn nie ſolde überſchreiten , fich der Beſtrafung ifrer Prinstpaien unters Die Deputirten bon Hollanb bez

werfen .

kommen von

ihrer Proving

tåglich

4 Fl.

und die von den andern Provinzen 6 Fl. She Berſammlungsort iſt der Haag , und swar das bafige Schloß der alten Grafen Eine jede Proving fann ſo yon Holland. viel Deputirte ſchicken , als ſie wil , wenn fie nur die Stoſten baju ſelber tragt ; alle mit einarber aber ' baben nur eine Stimme ; denn es find fo viel Stimmen , ale fanda Ichaften , nämlich fieben. Manchmal belduft fich die Anzahl der Abgeordueten auf 40 b18 50 , Die Rangordnung unter den land daften , wird in der Verſammlung der Ge* Der nicht beobachtet. neral- . Staaten Porfin wechſelt wöchentlich unter thnen ab. Die General - Staaten halten ihre Verfamna lung das ganze Jahr hindurd ,

ohne aus,

Der Statthalter fann war in ihre Perſammlung kommen, um Vorträge zu thun , die das gemeine Beſte betreffen , er bat aber keinen ordentlichen Sie in denſels Die Einſchränkungen ihrer Gewalt ben . guregen .

find ,

daß fie obne einmüthige Hibereinſtima mung

mung aller Provinzeti, meder Krieg neds Frieden madjen , feine Kriegsvšifer wers ben , oder Schaßungen ausſchreiben , und keine Bündniffe mit auswärtigen Mädten errichten fönnen , ferner fönnen ſie zwar Geſete machen , die zur Wohlfahrt der vers einigten Provingen gereidhen , ſie ſind aber nur in den Probinjen gültig , die ſolche an genoinmen haben die Sefebe und Berorbe nungen , welche mit Einſtimmung der eins zelnen Provinjen gegeben werden , fønnen pon ben General : Staaten nicht überſchrits ten werben und endlich haben ſich die Staaten einzelner Provinzen unterſchiedene Vorrechte ausdrücklidh vorbehalten . Dieſec Einſchrånfung ungeachtet, erſtrecket fich die Geipalt derſelben rebr welt . Krieg - und Frieonshandlungen geſchehen im Namen der General - Staaten.

Geſandte

und andere

Sffentliche Miniſters werden von ihnen ger fchicket und angenommen . Der General der Armee , wenn einer vorhanden ift , und die abrigen Sortègesbediente , leiſten ihnen den Elo Der Erene. Sie fchicken zu Krleges : Getten einige Mitglieder ihrer Verſammlung, oder des Staatsraths , als Deputirte male - zu Selbe , relche mit den Generalen deri

Strtegeerath belrobnen , und die ſieben Mai Jeftaten

der vereinigten Provinzen vorſtellen , UR

49 und ohne Beren Einftimmung nichts Wich tiges vorgenommen werden darf. Sie buben Nacht, einen Feldmarſchall zu reßen . Sie ertheilen in Kriegszeiten Freiheitsbriefe, Ves Ben Auflagen auf ein - und ausgehende Wrap ren , und erlaffen den Uiberl &ufern die Strafe. Unterſchiedne Dinge , welche das Münzweſen angehen , hången von ihnen ab . In den er: oberten Landen außerhalb den 7 Provinzen, oder in den ſogenannten Generalitåtslanden , haben ſie die hochſte Gewalt . Sie regen den Magiſtrat in den Städten , und die Befehls: haber in den Feſtun zen , bergeben auch übrie gens alle anſehnliche Aemter . Ste verord : nen unterſchiedene Scommiftonen von Mits gliedern ihrer Verfammlung. Sie müſſen die meiſten Verordnungen , welche ſie zum

1 gemeinen Nugen gegeben , auch zur Vollzie: bung bringen, u.ſ. w . Der Tite', welcher ih nen gegeben werden muß, ift, Hochmögende Herrin , meine Berren , die General- Staaten ber vereinigten Niederlande . In der Anrede , muß man fie em . Hochmogende nennen . Jhe Wappen , iſt ein goldener in die she ſteigender fiwe im rothen Feide, der in der einen Pfote cin Schwert , und in der andern ein Hundels ehen von 7 Pfeilen hårt. Unter dem mit einer långlichen Frone gezierten Schilde, ſteht der , : v Bahlſpruch: Concordia res parvæ creſcunt. f. 13 . Bård Erdbelo 12.3

$.

13.

Voit den

General - Staaten

pångt wenigſtens einigermaßen der Staatsz helder aus 12 Abgeordneten fath ab . , melder von den Staaten der einzelnen Provinzen beſteht, davon die meiſten nicht länger als brei Jahre fißen , oder ſo lange es die Landſchaften ; VOH welchen ſie abhangen , Die Deputirten von Hola für gut halten . haben das meifte darin zu ſagen , land , weil dieſe Provinz drei Stimmen hat , da Hingegen die andern nur eine , oder höch Der Vorſitz ſtens zwo Stimmen haben . wediſelt mådentlid unter ben 12 Mitglies Die Zuſammenfunft des Staats dern ab . raths , wird alle Tage in einem Zimmer auf dem Edloſie im Haag gehalten . Seis ne vornehmſte Beſchäftigung betrift Kries offentlichen Einkünfte gesſachen , und die Er beſorget nebſt den Dés der Republik . putirten ber General- Staaten alles , was und Friebenszeiten zur Bes zu Krieges Die Ich übung des Landes erfordert wird . Einkünfte , über welche er die Aufficit bat, find diejenigen , weldie die fieben Provin : gen und die Landſchaft Drenthe zur Friea geskaffe , und die Generalitatslande in die allgemeine Pandeskafie liefern müſſen , das hin auch alles geboret , [daßungen

mas von Brands

in Kriegeszeiten , Konfiftagioneri, und

14

52 Zuwei und dergleichen Fällen eidtommt. Jen erſcheint der geſamte Staatsrath vor den General - Staaten ; wenn dieſe aber mit jenen in beſondere Unterhandlungen treten wollen , ſchicket das Kollegium nur zwei odeč drei Abgeordnete zu den Gevoll Sein Sitel machtigten der Staaten ab . iſi ,

Edle mogende Herren .

Der General

Schasmeiſter bat den Titel als Affeffor im Staatsrath , kann zwar ſeine Meinung ſagen, hat aber keine entſcheidendė Stim : Der Obereinnehmer darf auch darin me. erſcheinen . Der Sekreter des Staatsraths, wird bon den General : Staaten erwäha let und wohnët der Verſammlung tåga. lich bei.

S.

14. Das

General - Rechnungskolles

gium , oder die Generalitats - Refentams mer ,, beſteht aus 14 Deputirten , derent jede. Provinz jwei ſchicket ; und ſeine sors nehmſte Verrichtung iſt , dié Ubnahme und Schließung der Redinung : der einzelnero Provinzen. Die Mitglieder führen dert Sitel : Edle mogende Herren. Das Ges neral - finanzkolegium iſt zwar älter , aber von viel geringerem Unſehen , und ſtehe unter jenem ſowohl , als unter dem Staats : Are Tores werden von den General rath . Staaten ernennet ,

und

beſtehen aus vie

Kom ;

52 Kommiffarien und einem Aftuarius .

Das

General - Mungkollegium , beſteht aus dret Nåthen , einem General : Münzmeiſter , et: nem General - Münzwarabein , und einem Cekretår . Alle dieſe Kollegia haben ihrer Sie im Haag auf dem Sdiloß. Bon din Admiralitåtsfotegien will ich bernach ( $ . 18. ) handeln . 15. Von

Urſprung und der Geſchichte der Statthalterſchaft , iſt fürzlich Uis die vereinig folgendes zu bemerfen . ten Niederlande zuerſt das ſpaniſche Soch abrdhüttelten , brauchten ſie ein Haupt, welches ihre Freiheit beſchütte. man fab dem

dazu ben Grafen von Naſſau und Prinzen Dranien Wilhelm I aus , welcher Ednigl. ſpaniſcher Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht mar. Er nahm ſich der Niederländer an, und wurde von fünf Provinzen zum Statthalter erklåret , wie ADN

ich oben

1

( s. 11. ) ergåhlet habe , ward auch zum Generalfapitán und Admiral ge macht , , und hatte die höchſte Gewalt über Holland und Seeland vollkommen in Hån: den , wurde auch die Oberherrſchaft über ble ganze Republik erhalten haben , wenn thn nicht ein Meuchelmorder erſdoffen håts te . Sein Sohn Moriß , tradhtete vergebs lid nad folder Oberherrſchaft , nach wel der

cher fidh fein Stiefbruder Friedria Heinrich auf eine geheimere Weiſe bemühte. : Nach diefes Cobe , murde feinem Sohn usilhelm Il das Amt eines Generalfapitáns , und die Statthalterſchaft über fünf Provingen , aufgetragen . Defelben Sohn Wilhelm 111 würde zivac 1654 von Holland von der Statthalterſchaft ausgeſchloſſen , 1672 aber trug er ſie doch davon , und ſie wurde fo gar erblich gemacht ; er behielt ſie auch bei , als er König in England ' ward. Nach ſeinem Tode wurde fie zwar von der Republik nicht abgeſchaffet : allela ; die Staaten verwalteten fie bib 1747 Folbit, Friesland , Groeningen und Geldern aus : genonimen ,

melde den

Prinzen von Dra :

nien , Wilhelm Karl Heinrid, Friſo, nach : mals silhelm IV genannt , in dieſer Zwi fchenzeit zu ihrem Statthalter erwähieten . 918 aber 1747 die Franzofen in das bols lándiſde flunbern einrúdtca und die bere einigten Siebertande in der großten Se: fahr waren , drang die Stadt Terveere in Seeland Darauf , daß eben gedachter Pring von Dranien zum Statthalter von Seelano genrachet werden rollte , damit er der Pro ving in der jebigen Noth mit ſeinem Rath zu Hilfe fomme. Die Staaten von See: Tand willigten darein , und ernenneten den

Prins

SA

Pringen zu ihrem

Statthalter

und

Genes

Die Proz falfapitán , und zum Admiral . vingen Holland und Weſtfriesland folgetett dieſem Beifpiel , unb in kurzer Zeit war der Prinz Statthalter und Generalkapitán und Admiral aller vereinigten Provinzen . : Die General- Staaten erflåreten ihn am 4. Mai in ihrer Verſammlung dazu , und am 16. Novbr . machten ſie die Statthalu terſchaft für ſeine männlichen und weiblis

1

chen Nachfommen erblich , leştere aber ſola len fich weber mit föniglichen noch dhur : Dieſe Wür: fürſtlichen Prinzen vermählen. de iſt ſehr anſehnlich, einträglich und wich tig, bringt aber die höchſte Gewalt nicht Die Befugniſſe und Gerechtſame, mit ſich. welche Rie ertheilet, find aus der Kommiſſion zu erſehen , welche die Staaten von Hol land und Weſtfriesland am 8. März 1766 , und nach ihrem Muſter , auch die übrigen Provinzen ', dem Erbſtatthalter Wilhelm V laut derſelben , baben ertheilet haben . haben fie ihn zum Erbſtatthalter , Erb ngouverneur und erblichen Generalkapitán auch Admiral angenommen , bevollmächtis inget, verordnet und ernannt, um die Srda ,, be , Gerechtfame und Privilegien dieſer ,, Lande, und der in denſelben befindlichen Oer ter , Mitglieder und Einwohner , gu vers. Mbrei:

55

breiter ,

şu beſchüßen ,

und zu erhalten,

,,die Ausübung der chriſtlichen reformirten „ , Religton gegen alle Unterdrückungen , Uns ,, ordnungen , Zerruttungen oder Beeintrådh ,, tigungen zu beſchirmen ,

Recht und Ger

rechtigkeit zu verwalten , und in Rechtss ,, fadyen allen denen , die einen den Geſe : ben gemäßen Beiſtand, verlangen , ſelbigen widerfahren zu laſſen . Sie verſtatten ihm ,,ferner , mit Genehmhaltung des Präſiden : nnten und Raths der Provinz , und mit ,, Vorwiſſen gemeldeten Gerichtshofs, Gnas Jeden : Verzeihungs = und Abſoluzionsbrie fe ju ertheilen , weldie gehsrigermaßen eins „regiſtrirt werden müſſen, wobei aber wohl verſtehen iſt , daß bei Mordthaten,

mju

vorreßlichen 1

und anderen groben Verbrea

then kein Pardon ſtatt finde. ; in Anres ,, bung der Krieges : und Polizeiangelegene ,, heiten , hat er die Befugniß , nach den » Inſtrukzionen der Staaten , und mit Vora „ wiffen ihres fommittirten Conſeil , die „ Bürgermeiſter , Schöpfen und Serese, den Privilegien und Rechten der verfdies ,, dener lande gemaß , zu verändern , eine gute Aufſicht über die , forvohl auf dem feſten fand ,

als auf den

Inſeln liegen

ben Feſtungen zu haben , und endlid ala les rowohl in Privat - als in Staatsans ngeles

56 gelegenheiten zu verrichten , was er ver: ,,måge der ihm ertheilten

Würde zu thun

,, Verpflichtet iſt, und durch ſeinen Eid ver: prochen hat. ,, Der Erbftatthalter Wil:

helm V, warb majoren , und trat die Ver: waltung der Erbſtatthalterid )aft an , als er 18 Jahre alt war . $ . 16. Was die Handhabung ber Ses rechtigkeit anbetrift , ſo werden die redits lichen Urtheile und Husſprüche , nach den beſonderen Seregen der Stådte und Pro : vinzen , nach den Verordnungen der Staas ten , und nach dem ramiſchen Recht abge : Eine jede Proving hat ihren Ge ridie hof, an welchen man von den unter : geria ,ten der Erådte und des platten lan : des appelliren kann ,

in peinlichen Sachen

ausgenommen. Berlangt die Partei , wels che verloren hat , eine abermalige Unterſu : chung ihrer Sahe, fo kann fie fich an die Staaten ihrer Provinz wenden , welche als : denn gewiffe Perſonen , die der kandesses fie und Gewohnheiten fundig find, ernena nea , den Rechtsausſpruch zu unterſuchen , und der Sache ihre legte Entſcheidung zu geben .

Man rühmet , daß nirgends die

Gerechtigkeit redlicher als hier.

gebandhabet

werde ,

f . 17

57 $.

17. Die Abgaben ,

welche die

Cine

der vereinigten Niederlande und Generalitåtslande aufbringen mufien , find

wobner

groß , und durch die ſchweren Seriege der Nepublik , und andere Kosten , nothwendig Es find ihrer , inſon gemad, et werden . derheit in Holland, wo die Einwohner als lezeit mehrere Kuflagen Haben , als in den anderen Provinsen , fo viele , daß jemand nicht ohne Grund geſaget hat , alles ren Dafelbft mit Auflagen beſchweret , die Luft, welde man in fich ziebe , ausgenommen . Die vornehmſten ordentlichen Auflagen , find 1 ) die Abgaben

von ein : und

ausgeben:

oder die 35lle und Lizente, welche von den Admiralitårskollegien gehos ben , und zur Unterhaltung der Seemacht 2) Die Abgaben ( 1 ) angewendet werden. den Waaren ,

von

Häuſern ,

fåndereien ,

Kornvieh it.

welche Verponding genennet werden . Von den Saufgeldern für alle Megende Gründe, barunter die Schiffe , dle Sber vier Laften groß find , auch mit gerechnet werben , wird der 40ſte Pfernig bezahlet , welcher In Holland jährlich mehr als ſieben Ton : ( 2 ) Von nen Goldes Flr . bringen roll . Erbſdaften in der Tollateral : und aufſteis genden Linie ' ber 20ſte Pfennig , welder in Golland etwas weniger , als die bors DS bere

58 hergehende Abgabe, bringen rok .

( 3 ) Vom

Perſonen ; benn in einigen Provinzen wird Stopfgeld erlegt. 3 ) Die Utziſe von allen Lebensmitteln , die zur Notbdurft und zur Man redinet die afziſe von Luſt gehören . Brod und Bier auf mehr als ein Drittel , com 9 : in etwas weniger , und von Torf auch ungefahr auf ein Drittel deren , was befür begablet wird . Dieſer Import wur : de ehedeiten in allen Provinzen an die Meistbietendent verpad ;tet , 1748 aber wur : den in

einigen

Propingen ,

auf beftiges

Anhalten des Voltes , die Paditer abge daffet , und an fhrer Stått Einnehmer beftellet : inden brigen find die Påchter geblieben . aud) von Dienfiboten ,

Provinzen aber 4 ) Es wird

Pferden , und Fut :

fchen etwas bezahiet ; und das Stempelpa pier , beffen man fich bot Rechtsſachen und faft ia allen Siontrakten bedienen bringt auch anſehnliche Gummen .

muß , Jn

Holand roll es jährlich auf vier Tonnen Goldes flr . bringen ; denn die Stempel: bogen ficigen dafelbft von 3 Etüver bis 150 Fr.

In beſonderen Nothfåten , menn

die ordentliden Einfinfte nicht zureicheri, werden die Abgaben von den Häuſern und fandereien verdoppelte auch einige andere Nuflagen erhöhet.

1747 wurde eine frei willige

59

porthige Abgabe verordnet , welche im sofien Pfennig von dem Werth des geſamten Wer : So viel iſt mogens eines jeden beſtund . von den Einfünften der einge !nen Provin Die orbentlichen Ein : jen ju bemerfen . fünfte der ganzen Republic , beitenen in ben ubgaben , die von der Generalitats :

und in den ora landen gehoben werden dentlichen und außerordentlid ) en Summen , welche die Rieben Provinzen und das Land Drenthe jährlich, nach ihrem Anſchlag, lies fern , und die nad, der Forderung , welche der Staatsrath den General . Stacten zur Beſtreitung der offentlichen Ausgaben der Republik im folgenden Jahr vorleget , eins Der Beitrag ,

den eine Aus 400 VWN

geridhtet werden

jede Proving dazu thun muß , iſt 1612 fols feſtgereget

worden ,

daß wenn

100. Gulden aufzubringen ſind, St. Fl . I2 Geldern barzu giebt 5 58 1 6 cuand 3 Seeland 16 S Utrecht Friesland Dberyſſel Groeningen

IL

3 5

13 II 16

macht 100 Gulben .

Heller, 13 45 8 tome ja

chergeſtalt

7

60 Die fandſchaft Sulden .

Drenthe

giebt iberdies !

an fházet die ordentlichen Einkünfte der Republik auf 21 Millionen Gulden. Sie haben nicht zureiden , wollen , die durch langwierige Kriege verurſachten Koften in beſtreiten , zumal da mande Proving , Hol land allezeit ausgenommen ) in Uufbringung ber bewilligten contribuzionen , ro faumſe : lig geweſen iſt. ' '. Daher iſt die Republik gensthiget worden , große Seldſummen von Einwohnern aufzunehmen , den und die einzelnen Provinzelt audy große haben Schulden , vornemlich Holland, weil es die bewilligten Auflagen jederzeit zeitig und richtig geliefert , und der Republie anſehn Hohe Doriduite gerhan bat. $ . 18. Die vereinigten Niederlande be bürfen zu ihrer Beldigung einer betrachte lichen Kriegesmacht, welde aber nod nicht pöllig

auf

einen

red) t guten Fuß geſeget

Zur Zeit des Friedens , hålt die Res tft. publit relten mehr , als 40000 Mana, auf den Beinen , oftmals aber eine gerinc Nach dem weſtphäliſchen gere Unzahl . wurde die Landmacht Frieben von 1648 auf

29315

40000 ;

Mann

gereket ,

1713

1717 auf 32064 Mann .

bem gadeuſden Frieden

son

1748 ,

auf Nach ge: fao

.

62

chan dhe Berminderung madh und nach ; und als ſie vollendet war , betrug die fandmacht

1759 nur 35497 Mann, nåm :

lich 7 Kavallerieregimenter mad ten 2274 , Mann , 3. Dragonerregimenter 1008 Rann , 38 Jnfanterieregimenter 33150 aus , und der Utberreft beſtund in Artilleriften , Mis nirern und Ingenieurs. Unter dieſen Trups pen waren 2 Regimenter Schotten , ju 2000 Mann , und 6 Regimenter Schweiger ju 7120 Manr. 1780 war der Kriegs

ſtaat auf folgende Weiſe beſchaffen ; 1. Garden des Erbftatthalters : 1 ) zu Pferde , feibgarde i Eſkadron , Garbe zu Pferde z Eſkadrons, Dra: Que in gonergarve 4 Eſtabrons.

Holland. 2) zu Fuß ,

Holländiſche 2 Bataillons ,

Schweizer 2 Bataillons , Frieslandis fche

i Kompagnie ,

Groening'iche

i

Kompagnie. 2. Neuterei , 1 , Stúraſſirer , 7 Regimens , ter von 24 Eſtabrons und 48 Kompas

gnien , zuſammen 2016 Mann , 2 ) Dra goner , 2 Regimenter von 8 Eſkadrons ober 16 NARR.

Kompagnien ,

zuſammen

672

3. PRO

1 62

3.

1

Shfanterie , 28 Tegimenter fon 56 Bataillons eder 392 Somp. šlifanmen 20328 Mann :

4. Seetruppen , 2 Regimenter von 4. Bas tail ons vder 28 Komp. juſaminen 1452 Mann . 5. Wallonen , lons vder Månn .

i 21

Negiment von à Batail ficmp : zuſammen 1089

6. Sdotten , 3 Nogiinenter von 6 Bátail

lons oder Mann . 7. Schweizer ,

42

Komp . zuſammen 2178

8. Regimenter von io Bas

taillons oder 6ô Stomp. jufammen 6000 männ . S. Artillerie , 3 Batailous von 15 Kompa juſammen 1806 ' Mann . 9. Minirer , 4 komp . von 208 mann . 10. Ingenieurs . Num . 2 bis 9 betriigen 35753 Mann. Den größten Theil disſer Truppen unterhålt die Proving Holland , ñåmlich 4 Regimens ter Strafſirer , bie Dragoner ; 12 Regis merter Infanterie ; den größten Theil der Garden , die Seetruppen , Wallonén , Schot und einen Theil der Artilleriften .

Vermuthlich wird man mit der Zeit

einſe

heria avię wenig braudibar ſolche Regimen ter Tidid , weldie zur Zeit des Kriegs neu

erricha

1

63 errichtet

werden

Abdanfung der

und

wie

ſchädlich

die

Eruppen nach wieder bera

geſtellten Frieden fer , ungead) tet taburch eine betrådtliche Summe Geldes erſparet wird . Sonſt pfleget auch die Repuis blik der bereinigten Niederlande , 30 Sries geszeiten ganze Regimenter von deutſchen Fürſten in Sold zu nehmen , und bis jar Wiederherſtellung des Friedens zu behalten . Der oberſte befehlshaber über das Kriegso . heer , iſt der

Etatrhalter , als Generalkas

pitán : ſeine Stelle aber wird in Krieges: fadyen , inſonderbeit zur Zeit des Strieges , burd) den General - Feldmarſchall bertreten . Die Feſtungen werden wohl unterhalten , und haben zum Theil eine Tebr vortheilhafa te kage . Bei vielen fann das umliegena de Land vermittelft der Fiüße und Gemdf ſer

in

kurzer

Zeit unter

Waſſer

geſetzt,

und dadurdy die Unnäherung des Feindes · verhindert werden . Von der jährlichen uns kojien des Kriegesſtaats bes angemerkt .

1755 betragen fic 1756 17 65 * 1766

habe

id ) folgens

9844437 Gulben 9765004 11230059 11316123

un

64 In den Rieben Provinzen haben die Fes ftungen nur commandanten , uitd die Stele bertreten in dieſer le der Gouverneure Städten die regierende Hurgermeiſter : hins gegen in den Generalitårslanden find außer auch Gouverneurs , ben Kommandanten welche der Erbftatthalter fetzet. Das Gous vernement von Sluis iſt das eintråglichſte ; denn es bringt jährlid) 20000 hodåndiſche Gulden : alsdenn kommt Maſtricht , hier : nächſt Herzogenbuſdh. $ . ! 9 . Ehedeflen iſt die Seemacht der Republik furchtbar geweſen , ju Kriegeszeiten wohl 100 in der See gehabt : allein ,

denn ſie hat Kriegesſchiffe in Friedens

feiten find gemeiniglich nur 30 vorräthig, und aus dieſe nur zum Tveil im regelfers tigen Stande. 1762 beſtund die Flotte Qus 5 Kriegesſchiffen von 60 , und 10 von 50 Kanonen , aus 5 Fregatten von 40 , 5 con 36 , uns 5 von 20 Ranonen. Sie war mit 7900 Mann bèſekt , foftete monatlich 284400 Gulden .

und Jin

Anfang des 1781 ften Jahres beſtand die Flotte an Schiffen , die in den Niederlan, ben , in

Dft : und Weftindien und in dem

mittellandiſchen Meer waren , aus 24 Kries gesſchiffen von 50 bis

76 Kanonen , Csus

ſammen 1384 Kanonen , ) und 8870 Mann, und

$

N

65 and au $ 27 Fregatten von 20 bis 44 Ras nonen , ( zuſammen 906 Kanonen ) und 5910 Mann . Die vdrråthigen und aus: , werden vornåmlich ges Schiffe gerufteten braüthet , um die Stauffahrteirchiffe , welche in das mittelånbiſche meer geben , wider die Seeräuber zu beſcheiben , und die aus Ditindien juridkommenden Schiffe zu bez beden .

Die Admiralitatefodegia (welche

man

wegen der großen und unnüßen Koſten , Die fie verurſachen für eine faft des Staats bålt , ) múffen für die Sicherheit zur See, in den Häfen und auf den Flüßen , und für die ganze Schiffahrt forgen , Krieges : richiffe ausrüſten , und die Kauffahrtetſdiifft wider Feinde und Seeräuber ſchüßen . Es find derſelben fünfe , welche in nachgerekter Drbnung auf einander folgen : 1 ) Das Kollegium auf der Maas , oder zu Notter dam . 2 ) Das Kollegium zu Amſterdam . 3 ) Das Kollegium in Seeland , oder in Middelburg. 4 ) Das Collegium in Weſte friesland oder Nordholland , weldies wech , relsweiſe zu Hoorn und Enkhuizen iſt, und 5 ) Das Kollegium in fiesland zu Harlina gen . Ein jedes forget für den ihm anbe : fohlenen Theil der Flotre . Zur Beſtreitung ber daju nothigen Koſten find hauptſächlich Bújt. Erdbejdr. 12. B.

66

1 die

Uuflagen

auf die Schiffe

und meiſten

Kaufmannswaaren eingeführet worden , wela che auch von den udmiralitåtsfollegien ges hoben werden . In Kriegszeiten , und bei außerordentlichen Zurüſtungen zur See, wird auch wohl eine außerordentliche Auflage auf die ein- und ausgebenden Schiffe und Waas ren geleget , und die einzelnen Provinzen müſſen auch anſehnliche Summen dazu aufbringen. Der Statthalter der vereinig ten Niederlande , iſt zugleich General - Ad miral von der Seemacht der Republik. Er hat das Recht des Vorſies in den Admiralitätskollegien , und giebt bisweilen Befehle , wornach ſich die Flotten ridtex mufen . Wenn eine flotte fid) in der See befindet , wird fie vom General - Admiral Lieutenant , oder wem ſonſt der Befehl über diefelbe aufgetragen worden , gemeiniglich in drei Geſchwader vertheilet , welche die Avantgarde , die Hauptflotte, und die Ar rieregarde genennet werden .

1

S : 20 .

67 ..S.

J.

20. Es folgen nun

Die

ſieben

vereinigten

Provinzen nad ihrer Rangordnung , und alſo

I. Gelderland, oder Niedergelderland , mit der dazu geh8, rigen Grafſchaft Zutphen , im Gegenſat von Obergelderland , welches im weſtphäliſchen Frieden von 1648 davon abgeſondert wors' den iſt. Von dieſer Provinz haben , nach den ältern Landcharten , Fr. de Witt, Dan ferts , P. Schenk und J. Ottens gute Land charten geliefert : noch beſſer aber ift Mortier diejenige , welche Covens und

einigen Verbeſſerungen des Predigers haben. Herausgegeben A. Bachiene den beſondern Quartieren des landes,, von noch kleinern Theilen deſſelben find Sit grens auch land charten vorhanden . zet gegen Weſten an Utrecht und Holland gegen Norden theils an die Süderſee theils

Nach M. Von und

an Oberyſſel, gegen Ofen an das Bisthum und Münſter und Herzogthume Cleve , gegen Süden wird ſie durch die Maas von Bras

68 Srabant geſchieden .

Sie hat unter allem

Provingen die geſundeſte fuft , auch große tentheils einen guten Boden , doch befteht der mittelſte Theil von der Veluwe , aus Sandbergen , Heiben und Gebuſden , und ein Theil der Grafſchaft Zutphen hat auch einen beididhten Bodett. Die Menge det Uepfel- Hirn- und Kirſchbåune iſt ſo groß, daß mit ihren Früchten alle übrige Provins zen hintånglich verſorget werden können . Ackerland hat man ziemlich viel , und Meie de zur Nothdurft. In der Grafſchaft Zut : phen giebte Eiſen . Es wird dieſe Proving durch den Rhein und reine 3 Arme Waal, Tel, und Reck , gemåfert, und auf der ſüdlichen Grenze Aließt die Maas. Die y fiel ergießet fich wieder in den Rheint durch einen neuen Kanal , der za Bley bei Slefterivoord , eine Stunde von Arnhem, feine Wündung bat. 31 den kleinere Slifen ' gehören die linge , chedeffen das lange Waſſer genannt , weldje zwiſchen dem Rhein und der Waal fließt , und za Gor fum in die Merwe fåut , die alte Oriel, welche bei Doesburg, und die Berkel oder Borfel , melche bei Zutphen in die offel fließt , und die fchiffbar zu maden , der Magifirat zu Zutphen Grift

und

andere

1766 beſchloß :

die

Bache in der Veluwe, wel

7

6.9 welche Fich bei Hattem mit der Yfiel ver Die Pro einigen , nebſt mehreren anderen .

ring Bor

enthält 20 Städte und ? Flecken . Alters iſt ſie von Végten regieret,

und derſelben Amt erblich geworden . fer Heinrich IV erhob dieſe Vogtei

Kais 1079

zu einer Grafſchaft, zum Beſten ihres Bes figers Otto von Naſſau , welcher des letz ten Grafen von Zutphen Todter beirarhe te , und dadurch dieſe Grafſchaft and Gel Naſſau , derland brachte. Heinrich von Graf von Geldern und Zutphen , brachte Dds land Veluwe an fich , und dem Gras fen Otto III wurde 1248 , von dem rø . miſchen König Wilhelm , die Reichsſtadt Nimmegen mit ihrem Gebiet serpfändet . 1339 , erhob Kaiſer Ludewig aus Baiern Bas Gelderland zu einem Herzogthum , und Reinhold II war der erſte Herzog zu Gel Nach Abgang ſeiner mannlicher dern. Nachkommen gelangte das Herzogthum ju erſt an das Haus Jülich , und hernach an Arnold von Egmond , bas Haus Egmond . welcher 1423 als Herzog von Geldern und Graf von Zutphen die Guldigung einnahm , 1472 an perpfändetete das Herzogthum Karl den Kuihnen , Herzog gx Burgunt, der es auch im folgenden Jahr nach Ar 418 er aber Holds Tode in Beliz nahm . 1477 E 3

1

70 1477 umfam , wurde Adolph, ein Herzogs Adolphs , wieder in den des Herzogthums gereget , welches ſeinen Sohn Karl erbte . Dieſer

Sohn Beſitz er auf wurde

nach vielen Streitigkeiten genothiget , das Herzogthum 1528 an Kaiſer Karl den V zu übergeben . Wilhelm von an demſelben .

1543 begab fich Herzog Cleve alles eines Redits 1579 traten drei Quartiere

dieſes Herzogthums , welche jeßt die Pro vinz Gelderland ausmachen , zu dem Utrech Dieſe drei Quartiere find , ' ter Sunde. das von

Nimmegen ,

das

von

Zutphen,

Jedes hat ſeine und das von Arnhem . beſondern Staaten , welche aus der Rit: te ſchaft und den Stådten beſtehen , von welchen beiden Klaſſen eine jede , in Anſe bung der Regierung , gleich viel zu ſagen hat.

Die

Anzahl der Edelleute , welche

zu der Ritterſchaft gehåren , iſt nid )t feft: gefest , ſondern es werden alle, welche die erforderlichen Eigenſchaften beſitzen , wenn ſie ein Alter von 22 Jahren erreidyt ha : Und ben , zu der Regierung zugelaſſen. obgleich die Anzahl der Stådte felbſt, wél che das Recht der Ausdreibung haben, allezeit beſtimmt bleibt , fo fönnen boch die Mitregenten aus

ihrem

Mittel ſo viele zu

den Quartiersverſammlungen abfertigen , als fic

7

71

fie für gut befinden , doch hat jede Stadt nur eine Stimme . 4 Die Verſammlung der Staaten eines jeden Quartiers , geſchiebt in der Hauptſtadt deſſelben , von welcher er benannt wird , und der zu der Zeit regieren : de Bürgermeiſter derſelben , hat den Vortis bei folder Quartiersverſammlung, in weld er alle Sachen , welche die beſondere Haushal: tung eines folchen Quartiers betreffen , abs Es werden auch jahrs g handelt werbein . lich wechſelswelle in den drei Hauptſtådten imo allgemeine Verſammlungen der Staaten der ganzen Provinz angeſtellet , welche aus den Deputirten der Staaten der drei Duar : tlere beftehin , nåmlich eine im Frühjahr , Man nennet fie den und eine im Herbft. ſchaftsverſammlung, tag Land die i oder Land en tirt zu derfelben , werden und die Depu die Staaten des Fürſtenthums Geldern und Durch der Grafſchaft Zutphen , genennet . diere werden alle Sachen , welche die gange Proving betreffen , abgethan , und der Burg graf des Reichs von Nimmegen , bat allezeit Zu der Verſammlung der Gei ben Vorfit . neral - Staaten der Vereinigten Niederlande , rohicket diefe Provinz 19 Deputirte ab . Zu Arabem iſt der SiR des Provinzialhofs , oder des often Gerichtes , und der Rechnungs tammer dieſer Provinj . W.18 endlicth thret kirch E 4

Hrdhlichen Zuſtand betrift ', To find ble refors mirten Prediger unter g Klaffen Berthellet, welche find die von Mimm gen , ton Shtel,

1

ton Bommel , von Zutphen , von Ober: Des luire , don Nieder Veluwe , son Herzogens buſch , von Deel . und Rempeland und von Maaſtricht : es gehören aber eigentlich nur

BA

die 6 erften zu bleſer Provinz , hingegen die

+1

3 andern zu den Generalitåtslanden . allen 9 Klaffen gehören 285 Prediger. rendet jährlich

34 Jebe

2 Prediger und 2 Helteftent

ju der Synode , welche im Unfange des Nu. guſtmonais wechſelstelſe zu Nimmegen, Zuts phen , Urnhem oder Harderwone gehalten wird . Die hieſigen Römiſdfatholiſchen ma . chen 14, die Lutheraner 4 , Die Remonftrar . ten eine , und die Wiedertáufer 3 Semeinen Die 3 Quartiere folgen threr Rangs aus . ordnung nach alſo auf einander . 1. Das nimmegiſche Quartier , begreift ben ſüdlichen Shetl von Gelderland , un Ilegt zwiſchen dem Rhein , der Waal und Maas. Es ift zwar das fleinſte , aber das yornehmſte der drei Quartiere , trägt auch zu den Landesabgaben das meiſte bel. enthält

ES

I folgende drei Städte , welche allein auf den Landtagen Sie und Stimme . bas ben , 1) Nime 1

2

:.73 1) Nimmegen oder Nymegen , von an. bern ouch Nimwegen genannt , lat. Novio . magum , tft dem Range nad die erſte Stadt, aud) die Hauptſtadt dieſes Quartiers , und der Siß des Landtags dieſer Provinz . Ele Itegt auf unterſchiedenen Hügeln an der Waal , über welche hier eine fliegende Brus ee geht , und iſt an der Landſeite ſtark bes feſtiget , neell fie gegen Often die außerfte Grenzfeſtung der Niederlande eft , bedarf aber wegen der Weitlåuftigfelt threr Außens Wirke , zur Zeit des Krieges , einer ſtarter Befagung. Sie hat zwet hollandiſche refors mirte Stirchen , unter melden die St. Stea phanskirche die Hauptfirche iſt ; eine franz8 . fiche , fünf fatholiſche und eine lutheriſche, Innerhalb der Stadt , an der Oſtſeite , fteht auf einem hohen Hügel eine alte Burg , wele che der Faltenhof genennet wird , deren , ers fte Erbauung Kaiſer Karl dem Großen zuges Der Burggraf , welcher auf fahrieben wird . derſelben wohnet ,

iſt eines der anſehnlidi ,

Sten Mitglieder der geldriſchen Ritterſchaft, Bei derſelben iſt ein angenehmer Spaziers ort , welcher mit unterſchiedenen Reihen von Lindenbåumen bepflanzet iſt, und Kalverborch Auf dem Stadthauſe , wels genannt wird. ches in der Burgſtraße ſteht, verſammlen fide die Stände dieſes Quartiers ; es wird

ES

aud

24

auch der Landtag der Provinz auf demſelben gehalten , und 1678 iſt der bekannte Friede Die Stadt auf demſelben geſchloſſen worden . Ehedeflen iſt ſie eine hat ein hohes Ulter. Die Reichs- und Hanſe - Stadt geweſen . Appellazion ergieng pormals nicht an den Gerichtshof zu Arnhem , ſondern an den Scheppenſtul in der Reichsſtadt Aachen , welches aber unter der Statthalterſchaft Wils

1

helms des vierten abgeſchaffet tft , während welcher die Stadt auch , gleich den andern Feſtungen , einen Gouverneur befommen hat. gedachte der franzöſiſche Marſdal 1702 Boufleurs , fich der Stadt , welche damals von Beſaßung entbisßet war , ju ' bemächti, gen : allein , der holländiſche General Graf von Athlone, fam ihm zuvor, und der Stadt Sonſt treibt Rie guten glücklich zu Hilfe. Handel mit dem Herzogthum Cleve , und es wird von hier viel gutes weißes Bier in großer Menge durch alle 7 Provinzen ge Unter dem Gebiet der Stadt ftes fübret. ben die

drei nahegelegenen Dörfer Bees ,

Neerbord und Haatert . Der Stadt gegen über , an der andern Seite der Waal , lag chedeffen die Kinodiena burg , melches Sdileß Prinz Moris erbauen ließ : es iſt aber wieder abgetragen worden . Das neuere Fiftungswerk Hollandia ,

wete des

75 ches gegen Nimmegen

über geſtanden hat , iſt 1740 durch einen ſtarken Eisgang ver wuſtet , und vom Waſſer weggeſpület wors ben . Der Kanal , der 1608 vom . Dorfe Lent , welches der Stadt gegen über liegt, an , bis Arnhem , auf Koſten beider Ståd, te gegraben worden , iſt durch Verabſ &umung untief geworden , braucht.

und wird jeßt ſelten

ge

2 ) Tiel oder Thiel , die zweite Stadt blefes Quartiers , liegt an der Waal , in einer fruchtbaren und luſtigen Gegend . Sie iſt ſehr alt , und follebebeffen weit großer geweſen ſeyn , als ſie jeßt iſt , nachbein ſie in Kriegeszeiten mehr als einmal ganz ver . wuſtet und eingeſchert worden . Ehrbeſen war

ſie auch eine ſtarke Feſtung , und hielt einige Belagerungen aus , als , 1528 von den Truppen Kaiſers Karls V , allein , jest ſind die Außenwerfe geſchleift, und der Wu iſt auch an vielen Stellen ſehr verfallen . Sonſt iſt die Stadt wohlbewohnt , und me , gen der Schiffahrt auf der Maas auch ziem : lich nahrhaft ; man befürdytet aber eine Ub nahme diefer Nahrung , well fich eine Sand : bank an der Stadt zu reben angefangen hat , welche den Schiffen hinderlich iſt. Dieſe Stadt

foll die Hauptſtadt Leifterband geweſen reyn.

der

Grafſchaft Bor

>

Vor

dem

burenſchen

entſpringt

Thore

ein Arme des Fluſſes linge , welcher die too, te Finge genennet wird , des Winters: fahrz bar iſt , und durch welche viel Getralde und andere lebensmittel von Stel nach Buren , Leerdam , Kullenburg geführet werden .

und andern Dertern

3 ) Bommel oder Salt : Bommel , die britte Stadt deres Quartiers , liegt auch an der Waal ,

auf der norblichen Sette eis

ner Inſel, welche nach derſelben der Boms melmaard genannt wird . Sie war ehedefo fen eine Feſtung , man hat aber die Werfe serfallen laſſen , nachdem Hertogenboſch an die Republit der Vereinigten Niederlande gekommen ift. Seitdem ſich eine breite Sandz banf bel der Stadt gelegt hat , ist Schif. fahrt und Handel , und folglich Stadt in Abnahme gerarben .

auch die

2 Folgende fechs Hemter ( Amtmans ſchappen ). 1 ) Das Reich Nimmegen , welches zwiſchen der Waal und Maas liegt , und allezeit den Surggrafen zu Nimmegen zum Der Boden iſt durdige 94 mtmann bat. hends Sand .

Die Einwohner

ſind

groen

tentheils römiſchfatholiſch . Von den hier belegenen Dertern bemerke ich :

( ) Dy

27

und

to ) On unb Perfingen , stoet Dorfer Herrlich feiten , welche den Grafen von

Syland geboren . (2 ) Upsergen , ein Dorf mit einem ana fehulichen Staftel , gehöret den Grafen von

Belderen . ( 3 ) Beef , eine Herrlichkeit , welche dec Familie Nandivyf gehöret. ( 4 ) Bei den Dörfern Heumen und Mala den , nimmt die Moofer Heide (bren Anfang, und erſtrecket fich bis Nimmegén . Sie hat den Namen von dem Dorfe Moof , weldes ju dem Herzogthume Cleve gehåret . Auf derſelben wurden 1574 die Grafen Ludewig und Heinrich von Naſſau , welche einige deutſche Trappen anführten , von dem ſpas niſchen Generale Santo D'Avila geſchlab gen .

Sie war auch 1702 der Sammelplaş der Bundesgenoſſen , unter dem Herzoge von Narlborough . G ) 28tchem , ein anfehnliches Dorf , mit einem Schloffe. von

2 ) Das Amt Maas- Waal , welches den beiden Flüſſen dieſes Namens bes

nannt wird ; zwiſdien welden es liegt. Die Einwohner find größtentheils römiſdykarbos Uſa . Es gehören dahin ( 1 ) Batenburg, ein flecken an der Kaas, welder ein großes und anſebnliches Sd)leß bat.

78 hat. Er gehöret nebſt der Herrlichkeit , von welder er der Hauptort iſt , dem gråflichen Hauſe Bentheim : Steinfurt . ( 2 ) Maas - Bommel , welche den Zunas men zum Unterſchiede von dem oben anges führter: Drte Bommel hat . ( 3 ) Die Herrlichkeiten Dieden , Dijen, Dreumel , Druten- und Horſſen. Der ganze Strich fandes zwiſchen dem Rhein und der Waal , durch welchen die finge läuft , wird . Betuwe genennet , und iſt ein Theil von der alten Infula Batavo . rum , welche die aus Deutſchland gekoms Er iſt menen Batavier bewohnet haben, in zwei Aemter abgethellet , pon melden das sftliche Ober - Betuwe , und das weſt Idhe Nieder : Betuwe genennet wird . dhem

3 ) Das Amt Ober : Betuwe ,, in wels man die Uiberbleibſel der ehemaligen

Schenfen - Schanze fieht , welche der Obriſte Martin Schenk 1586 angelegrt bat. Sic lag auf einer Inſel , Namens Gravenwaard , welche der Rhein machte , da wo ſich die Waal davon abſonderte ,

und war ſehr fift

und groß , alſo daß fie außer den Kaſernen für die Soldaten , 800 Bürgerbåufer beo griff. Allein , durch die oben S 13. bea Fahriebetre Aenderung des Laufe des Rheins, it fie von der Betuwe geſchieden , und auf dem

2

70 dem Boden des Herzogthums Cleve befinds lich , und das Waffer hat ihre Feſtungs werfe nach und nach verwüſtet. Es halten fich aber doch noch einige Zollbediente bas, felbft auf , welche von den vorbetfahrenden Schiffen zou heben . Das ehemalige Schloß Colbuis ( Zollhaus ) , auf welchem ſich vor Alters die Herzoge zu Geldern oftmals auf :

4 hielten , und an welches ebebeffen von den vorbeifahrenden Schiffen ein Zou erlegt worden , iſt ganz verfallen . Het dem Dorfe Pannerden , oder wie es gemeiniglich genennet wird , Panderen , nimmt der neue Ranal ſeinen Anfang , durch welchen nunmehr das Waſſer des Rheins geht , und fich von der. Waal ſcheibet. ra oben S. 13 . Gent , iſt eine Herrlid) felt , der das alte adeliche Geſchlecht

von wel : von Gent

den Sttel filibret. Es liegen hier auch die Herrlichkeiten Rent, Valburg, Refſen , Meins dersivyt oder fürger Meierswyt , dem Freis berrn von Heide , mit der niedern und obern Gerichtsbarkeit , zugehörig , Ranbroyt , 100 von ein adeliches Geſchlecht den Namen füb : ret , Hemmen und Homoet. 4 ) Das Amt Mieder : Beturoe , Dörfer metſtens

doorn

iſt

eine

am Rhein liegen .

bobz

Harrlichkeit ,

beffen zen :

welche our

& Durd Heirath an das Haus Waffenaars Die hobe Herrlich Katwyf gekommen iſt.

1 krit fynden , gehåret den Giafen von By: Dmmeren , Eck und Maurit , find Band . Bei dem Dorfe Rygwy , Herrlich feiten . ft bet das Haus Brafel, welches das Stamma baus des abellden Geldledytes / diefes Nos

22

mens ift , und das Haus Hoef nburg , wela dhes den Grafen von Totleben zugehöret . Das Dorf Ravendwan , mit dem Hauſe Brebeſteln , gebåret auch den von Brafel . Das Dorf Zoelen an der Linge , iſt eine Veim Herrlichkeit mit einen ſchönen Kaſtel. Kirchdorf udejaat, flebt das Haus Tetfters welches man für das Stammhaus

band ,

der ehemaligen Grafen von Teifterband. hålt. Unigerfung. In obigen vier ' Yemtern werden alle Civil : und Striminalſachen durch den Umi. mann und die Uitsjunker geridtetn

5 ) Das fünfte Amt, beſteht aus zwet befonberen Ehetten , welche durch die Waal von aus

einander geſchieden werden , nem idy dem Steler : ' und Sommeter : Maard ,

welche von den nådifi anliegenden Städten Mit der Diel und Bommel benannt find. Rechtspflege bat eg bier eine etwas andere Hemandniß , Es

iſt

als

nämlich

in

den obigen Hemtern .

die Civil- und

Kriminala

AI

Gerichtsbarkeit unterſchiedenen Richtern ans vertrauet. Die lente gehéret allein für den Umtmann , und die Berren der Regierung der Stadt Bommel. Der Amtmann bat drei Richter unter fich , einen aus der Stadt Bommel , und zwei aus dem Sieler - und Bommeler • Waard . In Anfebung der Eis vilgerichtebarfeit fiehen ' alle Dörfer unter vier Rechtsbånken von Sdisppen , welche ſind die von Cuil , Deil , Driel , und Zuilt Sie beſtehen mehrentheils aus Bürs

chem.

gern , ohne daß die Edelleute dieſes Umtes als Unitjunfer etwas dabzi zu befehlen har Die Schšppen haltert das Gericht ben . allezeit in der Stadt Bommel. ( 1 ) Die Dörfer , weldse zu der Rechtsa bant von Suii gehören , liegen an der Waal. Es gehören dazu die gemeinen Herrlichkeis ten Varit , vor Alters Banderit , Heefelt , Dp : ( das ift , Ober :) und Neber : Yuen , welche legte nebſt dem Dorf Hiern , weis ches and Warbenburg von einem babet ſtehenden abelidhen Hauſe genennet wird , den Grafen von Wied gehöret , die Dörfec und Herrlichkeiten Sull , Haaften , Heữuw , Herwynen , nebſt dem Hauſe Wagenftein , Buren , welche legte bem Grafen von By : land

gehöret , , und Elfta

Bije , Erdbefør. 12, B.

f

82

Anmerkung. Die sobe Herefdaft Daten , debt nicht unter dem Scoppengeridte Suil , fono dern hat ihr eigenes Geriat. (2) Die Dörfer, welche unter der Rechoss bant von Dell ſtehen , liegen an der Ringe. Wadenoijen , Geldermalſen , Meteren , Delle Enſpyf , Rumpt und Gellekom , Rab Berts lidhkeiten . ( 3 ) Die

Dörfer ,

welche

unter

ble

Rechtsbank don Zullichem geboren ; llegen Das Dorf Zuilichem im Bommelerwaard . Vat ein bekanntes Kaſtel. Bruchem , Kerf . toyk, Delwynen und Halſe ,

find

gemeine

Herrlidhfetten .

Anmerkung. In der Nachbarſchaft Sefer Dorfer find auch einige , welche als hobe Herrlich . teiten ihre beſondere Rechtsbank haben , als Poederoíten , Neer , Hemert , dem Grafen Dor Kyndett zugehörig , Wel , Umerjode , geneis niglich Umelroy genannt , und bedel oder Heel, welche lebte den Herren der Rechnungse kammer des Gelderlandes sebbref , die sinen Droften daråber beſtellen . ( 4 ) Unter der Rechtsbank pon Drie , ftehen dret Dørfer und eine Sauerſchaft , Driel tft anſehnlich , und von unterſchlebita den alten adelichen Schlöſſern umgeben . Unwett Roſſum , aber jenſeite des Rae Hals , welcher die Waal und Maas verbins Des i

1 +

Et n

21

19

-1

* 3. bet , liegt die Schanje S. Andries , welche aus einem regelmäßigen Fünfeck beſteht , unb 1599 purch den Sardinal Andreas von Deftreid angeleget worben iſt , von dem fic Nicht weit davon , aud, Den Namen hat. und an der Maas , lag ehebeffen ble dans je Boorn ober das Fort Naſſau ,

welches

1672 von den franzoren geſchletfet worden. ſo daß wenige Hiberbleibfel påpon jy fine den And. Zwiſchen Selber Schanzen , llegt das Dorf Herwaarden oder Beerewarden , wele es feine beſondere Rechtsbant bat. Die beiden Kanále , welche man noch in den Larbdarten bei der verfallenen Schans de Boorr Fiebet , pflegten auch ebebeffen die Baal und Maas zu verbinden , fino aber 1739 Durch Dåmme verſtopfet worden , 6 ) Das Umt Beef , liegt an der Ringe, und ift Elein ; denn 16 gebdren nur baju Seeft , weldjes ebebeffen ein anfehnlicher Sleden geweſen , aber pun febr verarmet un Verfallen iſt , und das Dorf Renpp. Die bobe Herrlichkeit Marierwaard Sie $$ gehidret den Grafer sou Byleno,

khedeſſen eine Übtel gewefen , * zwiſchen dem Himmegiſchen und den

Propingen

Quartier ,

Boland unb Utrecht,

1

84 liegen , die Grafſchaften Buren

und

Rulleri:

burg , welche zwar nicht zum Gelderlande gehören , hier aber wegen der Nad barra afe, wetl Te vor Alter

und

von den

zu Geldern zu lehn gegangen find , ben werden konnen . Die Grafſchaft Buren , berland durch

Herzogen befchries

wird von Gela

einen Queerdeich

getrennet , welder ſich von likkendye bis an die linge erſtrecket, und der Aalsbyk genennet wird. • Ble beſteht meiſtens aus gutem Ackerland , und gehérèt dem durchlaudytigften Pauſe

Dranien , an welőjes fie durch Prinz Wile belm I. mit Anna , hinterlaffenen Todter des Grafen Maximilian von Egmond ,

1551

gefommen iſt.

Die Derter in derſelben ſind, i ) Buren , eine kleine Stadt , die an eis nem Arm der Ringe liegt , welcher derMüh lengraben , ingleichen der Kattendarm ges nennet wird. Ste hat nur zwo furge Straſs fen , welche einander freuzweiſe durchidineta ben , iſt aber wohl bebauet , hat ein großes 1614 durch Maria von Naſſau , hobenlobtſche Wittwe , geſtiftetes

gråflich Waifens

haus ' , in weldes aud Kinder aus der Grafa fchaft Scerbam unb Saronte offelftein aufs genommen werden , und außerhalb der Stadt liegt ein altes gutes einem

35

Satel ,

welches

mit

Waſſer - und doppelten Graben ums geben

1

5

11

85

geben lft. Es hat ſolches ber erſte Graf von Buren , Friedrich , ein Großvater des torbin genannten Maximilian von Egmond, erbauen laffen , nach dem e $ 1493 durch dent geldriſchen Herzog Karl zerſtöret worden war. 2 ) Die Dörfer Erichem , Buur - Mallen , Sricht, Uich , Zoelmond , gemeintglich Sera mond , und Beuſidem , welches legte das beſte ift. Die Grafid ,aft Kullenburg , grenjet an Das land , welches ble ' vorhergehende .

junåd,ſt bei der

Stadt Kuilenbnrg

liegt ,

ift hoch- und qum Getraldebau ſehr bequem; das niedrigere Land aber , weil es des Winks ters ganz unter Waſſer ſteht', ' uno ( påt tros den wird , iſt nur zur Weibe brauchbar . Dieſe Grafſdyaft tvar chedeffen in einer blás heneen Zuſtande : allein , felt, 1740 ift fie beſchadiget worden . Kaiſer Kari V bat fe 1555 geſtiftet. 1720

durch Baljerfluten Tehr

kauften die Staaten des nimmegtiden Quar tiers diefelbe für 800000 Gulden von Ernſt Sriedrich , Herzog zu Saden - Hildburghaus fen , an weld) en fie durch deffelben Gemah . lin , eine Tochter, des Fürften Georg Fries drichs von Waldeck , .gefommen war . 1748 wurde ſie von den Staaten diefes Duartiers dem Erbftatthalter Wilheim IV seſdenfet, ſo daß fie nün dem Hauſe Nasſau Dranten geho . 3

gehåret. ble dahin gehörigen Berter finor ) Kuilenburg , eine Stadt am Leck, welche aus drei Thellen beftehet , davon jedes mit einer beſondern Mauer und einem Grabeni

he

umgeben tft , und welche die Binneſtad ( ins nere Stadt ) , Nieuwkad ( Neuſtadt ) , bet den Einwohnern gemeiniglich Nieuwpoort ( Neuhafen ) genannt , und Havendyk ( Hai

( fenteich ) heißen , und durch ſeinerne Brüs den an einander gehånget find. Das erſte Shell iſt das älteſte , die zwet andern find Aufer in neuern Zeiten angeleget worben . der reformirten Gemeine , and Kirche ,

find

hier auch eine lutherfſd )ė Gemeine , welde in der Kirche des Gaſthauſes ihren Gottes, Dienft bålt und die einzige lutheriſche Gee meine in den Niederlanden ift , welche fich des Glockengelåute

bedienen darf , zwet ros

miſdh tatholiſdie Kirchhäuſer , deren eins den Seluiten geboret hat , und eins die Janfenis ften befigen , und ein Haus , weldjes einige janſeniſtiſch gefinnete Searthäuſer bewohnen , die aus Frankreid geflohen ſind . Das alte Schloß der Grafen von Kuylenburg , if 1235 abgebrochen, und nur ein hoher Shurm zum Angedenken übrig.gelaſſen worden . Die Stadt treibt ziemlichen de.

Die

Handel mit Getrais

biefige kinnenmanufaktur , welche

hedeffen beträchtlich geweſen iſt , bat abge:

1

1 87

nommen .

2 ) Die Dörfer Everbingen und

Zyberveld . 3 ) Die Bauerſchaften Golbero dingen und Refum . II. Das zutpheniche Quartier aber die Grafraft Zutphen , wird durch die offel von Otto I pon Naſſau , der Peluwe getrennet, Gelbern geweſen von Graf erſte der welder ift , hat ſie im riten Jahrhunderte mit So. phia , nad gelaſſenen einzigen Tochter Grafen Gerlachs von Zutphen , erheirathet , und feit der Zeit ift fie beim Gelderlande geblies An der weftlichen und fübliden Seite, ben . und zwar an der Yffel und Alten : Yffel , if der Doben fo gut , als irgendwo im Gebo berlande : allein , Oftwarte nad ben munkes riſchen Grenzen zu , beſteht er blos aus Nos råſten , Betben und Gebüſchen . Quartiere find

In dieſem

I Fünf Ståbte , welche Sit timme auf den Bandtagen haben.

unb

1 ) Zutphen, Zutphania , dle erſte und Hauptſtadt diefes Quartiers , von welder baffelbe den Namen hat.

Sie liegt am rech

ten Ufer der offel , über welche hier eine Schiffbrüche geſchlagen eft : und ble aud hier die aus dem Bisthum Münſter kommende Borfel ober Serfel aufnimmt , welde die Stadt in zwei Cheile abtheilet , nämlich in die alte und aeue Stadt. Sene ift weit

größer,

88 größer , als diefe , ju Belben aber fømmt noch eine große Vorſtadt , welche aad) und nad auch mit in die Ringmauer eingeſchloro

ONSFIAT

rin iſt , aber faſt blos aus Lufthåuſern bes Die Stadt iſt mit guten seftungsa ftebet, merfen umgeben : Die Werke , der . Botſtadt

VP

aber ſind nicht ro ftart, welches auch nid )t no bg: ift , weil das Land durch die Borfel unter Waffer gerebet werden kann . ' . Der Wall - ift größtentbetls mit Bäumen befeßet, und affo zum Spazieren bequem und anges Webm ,

darzu auch einige andere mit Baus

men befekte plage pienen . die Stade eine Hanſeſtadt

Vor Alters war und reicher, als

fie jest ift. Bei den Quartiersverſammluns gen hat fie mehr zu ſagen , als alle vier Dte übrige Ståbte zuſammengenommen . Staaten Dieres Quartiers ,

perfammlen fich

in der ſo genannten gedeputeerde Kammer , Der Hof welche nahe beim Stadthaufe ift. Der alten Grafen von Zutphen iſt abgebros Dle niederländifchen Reformirten ha den. ben hier zwei Kirchen , es tit aud) biefelbft eine wadontrche , lutheriſche , fatholilde , unb mennonitff the Gemeine. Das Gymnas fium tft 1686. geft+ ftet worden , und hat 1570 wurde die Stadt von fechs Lehrer. ben wereinigten Niederländern eingenommen ,

) 1572 von den Spaniern , und als fte wie : der

89 der an jene kam , wurde ſie von den Spas 1584 und niern 1583 abrrmals erobert. 1586 wurde fie von den Niederländern ders 1672 geblid) belagert , 159r aber erobert .

bemachtigten ſich ihrer die Franzoſen nach einer fünftågigen Belagerung , und behiela ten ſie bis 1674 : Inter ihrer Gerichtsbars felt fieht ein Klefver Strich fandes jenſetts der Offel , und ein großes Stück Beidelan des , weldjes die Marſch genennet wird . 2 ) Doesburg , eine kleine wohlbefeſtig : te Stadt beim Zuſammenfluß der neuen uno 'alten Ofſel. Jene , welche auch der drufiſche Kanal beißt , ift ein Kanal , welchen Uuguſts Stlefrohn Druſus aus dem Rhein bei Arns hem in die alte OiTel : geführet hat , jetzt aber Fiebt fie gar nicht mehr wie ein Stanal aus. ES wohnen hier viele Katholiken . In

der umliegenden Gegend wiro

Saback

gebauet. Die Ståbt ift von 1672 bis 1674 in den şånden der Franzoſen geweſen, wels che bet threm Abzug die Feftungswerke rehr beſchädigten , die aber wieder bergeſtellet und vermehret worden ſind . 3-) Deutifem , oder Deutichem “,

eine

fleine Stadt an der alten get , deren Fe. ftungswerke bat 1763

verfallen find .

Der Magiftrat

der hieſigen evangeliſch - luthert.

fden Semeine eine Kirche zum Gottesdienft einger $ 5,

90 eingeräumet. Aus dem Elfen , welches tas der Grafſchaft Zutphen gefunden wird , werden bier Kugeln , Bomben und Hands granaten gegoffen . 4 ) Lochem , ein Stadtchen an der Borse

tel, deren ehemalige Feftungswerte auch vers fallen find . " Unweit derſelben gegen Süda often llegt ein von ihr benannter Berg . s ) Grol, ehedeſſen Groenlo, Stabt an

7

1

eine kleine einem Arm der Borfel , welcher

die Slink genennet wird , auf der Grenze des Bisthums Münſter. Ebebeſlen “ war ſte eine Grenzfeſtung , und wurde auf dieſer Seite für den Schlüſſel zu dieſer Proving gehalten , wie he denn auch zu unterſchies denen malen belagert und erobert Norbert fft. Antein , feit 1674, da der Biſchof zú Münſter , Bernhard von Galen , die Ses ſtungswerfe hat in die Luft fprengen laffen , ifi fie ein offener Drt. Es gehen hier viele aus Deutſdland fommende Rarren mit Kauf . mannsgütern durch , Fizent entrichten .

welche bier Zou und

2. Folgende vier große Hemter. 1 ) Das Landbroſten - Amt Zutphen , unter welches unterſchiebene Dörfer und adeliche Täufer

gehören ,

als

Steenberen

mit dem Hauſe Spaanswaard,

Hengelo malt bem

91 Beim

Baufe Kerbel , Bethem , von welchem eine Helbe den Namen bat , das Haus Slangenburg, das Dorf Hummelo , und bet demſelben die Häuſer Haagen , Seyenoord, Ulenpas, unb Enghuizen . In dieſem Diftrift liegt auch die hohe Herrlichkeit Bronthorſt, an der Yfiel, welche ehemals eine Grafſchaft geweſen ift , und eigene hat.

Grafen und Bannerherren gehabt Der Hauptort , von welchem fte det

Ramen bat , war ehedeflen eine Stadt , te aber in dem ſpaniſchen Krieg alſo verwu. ftet worden, daß es nur ein geringes Dorf Bet demſelben ſteht nod dus alte

gråfliche Schloß. Jest gehöret die Herr. Ilchfeit dem Geralecht von ' Raasveld mm Herzogthum

Clede . 2) Das Schulzenamt Zutphen , dahin 4 Dörfer, und 14 adeliche und kuſt: Häuſer gehören. - Bet dem Dorf Ulmen liegt pors , námilch das abeliche Haus Voorſt , wels ches König Wilhelm III im Jahr 1700 mit großen Infoften ſchen und prächtig erbauen laſſen , und nadber an die Grafen von Ula bemarle verehret hat, welche aber : gyerk ble beſten Zugehörungen deſſelben ver &ußert bar ben , und 1756 auch das Gebäube nebre bem Garten zum Berkauf ausboten .

3 ) Das Aichteramt Doesburg , begreift dle Dörfer Didkappel , Drempt , Ungerlo und Sel . Innerhalb deſſelben liegt auch die Ferrlid)feit Keppel , dem abelichen Geſchledit

th

von Pallant gugehörig , welches in derſelben Gegen Weſten cin ( disnes Schloß hat.

Hai

1

grenzet an dieſes Ridhteramt die Banner: berrſchaft Baar und Fatbum , voelde hes beffen von beſonderen Bannerherren berefien worden

iſt ,

nun

aber zu

den

gelderfchen

Doneinen gehsret , und unter den Herren der Rednungotammer fteher. 4 ) Das Stulzenamt fodhem , begreift

nur ein Dorf , nåmiid kaar , hingege : 9 In dieſem Diſtrikt liegt adeliche Häuſer. auch die hohe Herrlichkeit Verwolde. 3. Folgende beſondere Herrlichkeiten. 1 ) Die Herrlichkeit Borkelo , liegt an den Grenzen der Provinz Oberyfſel und des Visthums Münſter, auf beiden Seiten des Fluſies

Borfel.

Sie hat vor Ulters eigene

Davon benannte Herren gehabt. Der legte , Gerhard , Herr zu Borkelo , lebte 1385 , und ſeine eigene Todhter bradyte die Güter an ihren Gemahl , borſt.

Als

V

einen Jobft ,

Grafen der

von Bronts

lette Graf von

Bronthorſt, ohne Leibeserben ſtarb , zwar Graf Hermann

Georg von

nahm

Limburg zu

TE 1

1

93 fu Styrum und wird), Belitz von deffelben Lánbern , gerieth aber darüber mit ſeinem Sohwager , Grafen Rudolph von Diepholz , in Streit , während deſſen der Biſchof zu Münſter, Bernhard, bon Raesfeld , fich zum Schiedsmanne aufroarf, die Herrſchaft Bors felo

für

ein

erledigtes Mannlehn ausgab,

roelches Graf Gilbert von Bronkhorſt 1406 Bem Bodyſtifte freiwillig übergeben habe , und ſie alſo einziehen wollte. Allein , die General:Staaten behaupteten , die Herrſchaft gebore zum Herzogthum Geldern , und fers ten den Grafen vom limburg - Styrum durch einen Ausſpruch des geld eriſden Gertats, hofes in dsn wirklichen Befiß der Herrſchaft : hingegen der Biſchof zu ünfter inachte die

Sache

beim

kaiſerlichen

Stammergerichte anhångly , nichts ausrichten konnte .

und

Reids :

weldies aber Bierauf nahm

Blichof Bernhard von Galen 1665 die Herrs fchaft mit Gewalt weg , mußte fie aber 1666 im cleotichen Frieden pleider räumen , in wele dhem

ausgemacht wurde , daß es mit dieſer

Herrſchaft in Anſehung recti et utilis in der

des dominii dia Stande bleiben

folle , in welchem es pior dem Striege gem weren . Der Biſchof entagete, mit Einwil . ligung des Domkapitels , über diefelbe ,

der Landesbobett

dem 1. Rom . Neidhe

aber Wurs

1

94

E wurden

feine Redite auf dieſe

Berrſchaft

yorbehalten , und es ſollte Darüber zwiſchen bem Ralfer und den Seneral . Staaten ein

8 Vergleich getroffen werden . Nüafter nahm 1672 die neuem ein , doch gab er fie fchen Frieden von Limburg

Der Biſchof zu Verrſchaft von 1674 im cölnis

wieder zurück. Die Grafen Styruri haben ſie 1726 an

Den Grafen Flodrop Wartensleben verkaufte 174 % aber ift fie fåuflich an einen Grafer von Flemming , und 1772 an den polnis fchen Fürften Czartorinski , durch deſſelben Gemahlin Iſabelle Gräfin sou Slemming, gekommen . Es gehören dabin : ( 1 ) Borfelo , ein Städtchen am Fluffe Borfel. Das alte Schloß ift abgebrochen . (2 ) Die Dörfer Gefſelaar mit dem Haure Bevervontde , Geefteten , Mede , gea

ben

meiniglich Nee, Eibergen , Reffen , und das abelide saus Meerveld . 2 ) Die Herrlich felt lichtenvoorbe , wela dhe den Freiherren von Helbe zugehåret, begreift das Städtchen Lichtenvoorde , bet welchen etu Schloß legt, und die adelichen

herr

Båuſer Vrageren , Dongerlo und Herpeld . 3 ) Die Herrlichkeit. Breedevoort , liegt an der dußerfter Grenze des Bisthums Münfter, und gehöret dem fürftlichen Hauſe Maſſau Dranien .

Ju derſelben find das Städte

here kat

25 Stdarchen

Breedevoort , gemeintglid

Brées

sort , welches ziemlich befeſtiget , und von allen Seiten mit Moraft umgeben iſt , und die Dörfer Wintersroys, Walten und Dinr . Perlo . 4) Die Bannerherſchaft wird , gefret zum Shell den und enthält

Grafen von 's Heerenberg,,

( 1 ) Burg oder i ter Burg , ein offenes Städtchen mit einem Schloſſe. (2 ) Die Dsrfer Zilwolde und Varfes Deld , neben dem adeliden Hauſe Schullend burg an der Ofel.

Es liegt auch innerhalb dieſer Banners Herrſchaft die frele Berrlichfelt llchtenberg, die dem alten abelichen Geſchlechte von Her teren gehöret, welches

ein vorzügliches Arts

reben in der Grafſchaft Zutphen hat. 5 ) Die Grafſchaft !8 Şeerenberg , Wels che gemeiniglich durch Verfürzung. Berg geo nennet wird , war vor Ulters eine der 4 Bannerherrlichkeiten der Grafichaft Zutphen, and gebfrete der davon benannten edlen Herren, welche 1486 in den Reidysgrafena Es fcheint, das von fand erhoben worden, dieſer Geſchlechte die Herren von Berg berftammen , welche noch heutiges Tages in der Uferinart, in Herzogthum Mecklenburga und da Sowaben

angeſeſſen

find, wole fte orna

96 1

denn auch das Wappen jenes Geſchlechtes führen . Heutiges Tages aeb dret die Grafs ſchaft dem reid sfürftridyen Hauſe Hohens zollern - Sigmaringen , und enthalt : $ Heerenberg, ein Stånden , bel wel dem ein Sdloß ftebt , weldies 1735 abges brannt , aber wieder aufgebauet worden ifta Die Dörfer Netterden , Genderingen , Etten , Zebbam , Dibam , und Weſtervoort, geboren jeßt als eine Herrlichkeit der Stadt Arnhem , welche Rie kåuflich an ſich gebracht hat. Der

Bei dem letztgenannten Dorfe , liegt an giet die neu angelegte Schanze Gels

Dersoord .

Von den vielen adelichen saus

fern , welche durch die ganze Grafſchaft gera ſtreuet liegen , find vornåmlich anzumerfen, Salſaf, Olde, Goor; Lunhorſt , Killer , par befoort, Doorvorft und Zwanenburg . Anmerkung. Die Provinz Geldern eignet ſich auch die Oberherrſchaft über die Herrſchaft Anholt fu, welche in einem folgenden Bande der Erdbes ſchreibung beim wefiphaltſchen Kreiſe beſchrie ben werden wird . III Das arnhemiſche Quartier , oder Die Velume, wird von dem vorhergehenden Duartier

durch die Bffel geldjieben .

Der

Erbboden iſt nicht durchgehends ſo gut, als im nimmegilden Quartier vornåmlich in der Mits

.

2

9 Mitte ,

da das fand wegen der Gebüſche,

Sandberge und Heiben , faſt einer Wildnis gleidh ſieht ; hingegen an den Flüffen glebt es an fruchtbarkeit keinem andern Thell Der Niederlande etwas nach . und

Ia befahreibe

i . Folgende fünf Ståbte, welche Sig Stimmė auf den Landtagen baben,

nach ihrer Rangorðnung.

i) Úrnhem , oder Urnem , Arenacum, bder beffeë. Arnhemia, die erſte und Haupts Stadt dieſes Quartiers , ja man fann fie ans ſehen .

Sie liegt am Fuße der Welüwiſchert

Beige beim Rhein , eine ſtarke balbe Stunde Weges von dem Orté ; wo fid die Orel Auf dem Rhein iſt hier bávon abfondert. eine Schiffbrüde,

welche nadh der Befüwé

führet, und vor dein Rheinthor iſt ein guteč Die Feftungswerke att blereckichter Hafen . der Bandſeite, find 1702 durch den Genes tai Koehoorn beträchtlich vermehret werden, she , die der Stadt melcher auch eine gegen Weſten liegt, und ihr zur Zeit eintë Belagerung ſchädlich ſeyn konnte , mit einer ſtarfen linie Berſeben hat , innerhalb welchet biglånglicher Raum für ein kleines Bager, An der Nordſeite der Stadt Mießt der Nolebeef, welcher die Stadtgraben mit Waſs fer anfület. Die angenehmen mit findet

Bård

Erdbeebr, 12.

.

uns

94 und Opern bepflanzten * & ae, fann man fra Stunden bequem umgeben . anderthalben Die Stadt ift ziemlich wohl gebauet , und wird von vielen Ebedeuten bewohnet , wels Sommer dhe den Winter bier , , und den

19

auf ihren Landgütern in der Veluwe zubrina Sie iſt der Verſammlungsort der gen . Staaten diefes Quartiers , und der Sitz des Provinzialhofes, ober des bådiften Ges richis , und der Rechnungskammer der Pros Vor Ulters haben die Herzoge von ving . Geldern , und nachher die Statthalter dieſer Proving , hieſelbſt ihren Sitz gehabt , und den alten Hof beroobnet , welcher noch der Prinzenbof genennet wird , und die Bob . nung des Erbſtatthalters Ift , wenn er hier auf der Landſchaftsverſammlung

gegenwårs

Die Råthe des Provinzialhofes vers tig ift. fammlen fich in einem am großen Markte belegenen

Gebäude , welches ſchlechthin der 2

Hof , oder auch der naſſauiſdie Hof genena, In der Hauptkirche, welche dem net wird. bell. Euſebius gewidmet iſt , find die Bea gräbniſſe vieler gelderiſchen Grafen und Hers goge, unter andern auch des unruhigen Bera Außer derſelben , 309$ Starl von Egmond. iſt

bier, noch

biefelbft

reformirte

eine bouảndiſche

Kirche ; und eine franzöfifche ;

es iſt auch

elne lutherighe Gemeine.

In der Gafts

92 Gaſthausfirche wird

alle

Sonntage

des

Nachmittags geprediget . Das Provinzials Zuchts und Befferungs - Haus, ift 1710 ges ftiftet worden, und ehedefſen eine Strché ged refen .

Dle Stadt ift 1585 den Spantera

abgenommen , 1672 von den Franjoſen erou bert, und bis 1674 behalten worden. 2 ) Harderroyd , Harderovicum , dle zweite Stadt dieſes Quartiers , liegt an der Süderſee , und hat eine altmodiſche Befi ftle gung. . Es iſt hier die Münze der Prooing Gelderland , und eine 1643 errichtete Prou vinzialuniverſitåt, mit welcher eß anfånga I do ſo wenig fort wollte , daß die Staaten ber Provinz 1675 rolche wieder eingeben zu laſſen berdloffen : allein, auf Vorſprache des Königs Wilhelms III, wurde ſie 1692 yon neuem beſtätiget . Die Einwohner bana deln ſtarf mit Getraide und Holz , fangen auch viele Etiche , und der Súding ift bekannt.

bier berettete

Schöppenamt dieſer Stabt, Unter dem teht die Bäuerſchaft Dierde , welche eine balbe Stunde davon gegen Norboften liegt . 3 ) Wageningen , vor Alters Vado, dle dritte Stadt blefés Quartiers , liegt nidot weit vom Rhein ,

mit

· telſt etnes bequemen diffe bis an die

weldiem fie vermits

Hafens ,

welcher die

Stadt brlagt , Semelns & ſchaft

$ 06 fchaft hat. Sie iſt klein , und ihre Befeſtis gung bedeutet nicht viel . Das alte Schloß , welches an der Oftreite der Stadt geftans ben hat ,

iſt abgebrochen .

Bei der Stadt

wird viel Sabat gebauet . Die vierte Stadt deres 4 ) Hattemni Quartiers , llegt nicht weit von der viſel , Die Einwohner legen fidi und ift flein . mit auf Viehzucht und Tabafsbau . 5 ) Elburg , die fünfte Stadt dieſes Quartiers , liegt an der Süderree , an wels

der ſie einen

Hafen hat.

Sie iſt klein :

Der Walt iſt mit Ypernbäumen bepflanget , Die Eins und ein angenehmer Spazierort. Fiſcherei, die r auf legen fich farf wohne fangen auch viele wilde Enten .

2. Folgende Diftrifte. 1 ) Das Landdroſtenamt der Velume, erſtrecket ſich über den nordlichen und weſts Iichen Theil dieſes Quartiers , und wird in Aber : und Nieder:Veluwe , hiernachſt aber in neun Schulgen &mter abgetheilet. Won den Flecken und Dörfern, welche dahin ge. bören , merfe ich nur einige wenige an . In den Gegenden der Dörfer Bennekom , Eede über Ee , Lunteren , welches ichón ift , und Otterloo ober . Aanſtoot , wird viel Buchs welzen gebauet,

und ſtarke Bienenzucht ge's tries

1

2

ot frieben .: Barneveld , gemeiniglich Sarreveld, fft ein großer und anſehnlider Flecken .

Nieuwferf iſt auch ein großer Flecken , und hat einen bequemen Hafen an der Süders fee. Putten iſt ein anſehnliches Dorf , bei pelchem die ehemalige Abtei Kelbery llegt, Hei Ermel liegen die Kommenthuret ' s Hees ren : Loo , und das Haus Zeeburg . Der abe. {idhen Häuſer iſt eine große Menge . 2 ) Das Richteramt Veluwe : Zoom , liegt am Rhein und der Yfiel, and umglebt Die Südoſtſeite des Landdroſtenamte der Beluwe , wie ein Saum ein Kleid , daher

Dies guch die Benennung deſſelben rühret . fer fandftrid ) ft ungemein frudytbar , baber man im Sprichworte fer ein Fahler Nock ,

Dle Veluwe faget : aber mit einem fortite

Von den D &rfern, chen Saume umgeben . und adelidhen Lufth& uſern , welche hier belei gen find , führe ich nur einige ani . Das Dorf Voorſt , unweit der Yfie!, muß mit dem oben genannten Lufthauſe Dieſes Nas mens , nicht verwechſelt werden . Etwa eine halbe Stunde Weges vom Dorfe Spang feren , liegt das fufthaus Dieren bei einer Bauerſchaft , welche gleichen Namen hata Prinz Wilhelm II von Oranien faafte dies fen Stridh fandes 1647 von des deutſchen Drdens Ballet zu Utrecht für 147000 Guló 3.

ben,

den , und fing den Bau des Hauſes ani, melchen ſein Sohn Wilhelm III -vollführete. Das Gebäude iſt nid )t rohón , bat auch nur einen mittelmäßigen Garten , die Spaziers gånge aber find febr angenehm .. Beint Dorfe Ed.fom , liegt das fd dne Haus Mid. dagten , welches den Grafen von Athlone, die von dem Geſchlechte von Rheede abio ftammen , sehsret. Nahe dabit auf einer Berge liegt das Luft- und Jago : Haus Nous wenberg , welches König Wilhelm III. ers bauet hat. In der Nac barſdaft des Dorfes Delp , ſtehen die Häuſer Bouilon und ·Dverbage , dem adelichen Geſchlechte von Spaan zugehörig . In dem Winkel, wo fich dle offel von dem Rhein ab ondert, fieht man noch einige Uiberbleibfel der vers fallenen Schanze feloort. Unweit Arns bem liegt das angenehme Lufthaus renbet ,

welches

vor

Ulters

ein

Klaas Kloſter ,

Namens Monnifhuizen , gewefen iſt. Der Landſtrich Rojande ift luftig , und bei dems felben ltegt das fter Marienbaat.

normalige

beruhnite Klos

3 ) Die hohe Herrlichfelt loo , llegt 1702 als Beinabe mitten in der Veluwe. König

Wilhelm III ſtarb ,

wurde

fie

für

verfallen erklåret, und mit dem Landdroſtens amte Veluwe vereiniget,

1749 aber wurde

$

A

sok Ne von den Staaten diefes Quartiers an den Erbftatthalter Wilhelm IV mit unters ſchiebenen Vorrechten übergeben , und die Dörfer Appeldoorn, Beetbergen und Loenen Das Lufthaus wurden darunter geleget. Roo , beim Dorfe Appeldoorn , tft ein von Backſteinen regelmäßig aufgeführtes Gebäu . de , welches ſchon ausgeſchmückte Zimmer, einen ſehr ſchönen Garten , und rund uma ber vortrefliche Adeen von Eichen und eine den bat. Weſtwärts von foo , dicht bet Garderen , ift der fehr fifcretche uobeler

ER Ee

See. 3.

1 1 1

1

+

2

+ 3

1

ll

Folgende Herrlichkeiten ,

1 ) Die hohe und freie Herrlichkeit Doorks waarb , llegt am Rhein , Awiſchen Arnbet und Wageningen, und gehöret , ſo wie die Herrlichfeiten Noor und Penbrecht, dem grafichen Haufe Bentiaf . Sie fübret der Namen von dem Kaſtel Doornenburg , wel . des mitten in derſelben liegt. Sie hat unterfchiedene

Lehen , welche durch die gange

Provinz zerſtreuet tiegen . 2 ) Die hohe und frele Berrlich fett No. zendaal, gehöret dem adelichen Geſchlechte yon Torf , und Begrelft nur ein Dorf mit einem Lufthauſe, bel welchem . ein febr ichida ner und fokbarer Sarten te

3)

01g

104

3 ) Die Dörfer und Herrlichkeiten Soepe penzeel und Hoevelafer ,

2.

Holland

$. 1. Die Menge ber allgemeinen und beſonderen Landdharten von dieſer Provinz , ift felt der Zeit , da Ortelius die erſte alls gemeine geliefert hat, groß geworden . Die allgemeinen von Nit. Diffcher , dem jungern Edhenf , de Witt , Reinier und Ottens , Von dem erflen 1 und anderen , find gut. bat man auch beſondere Charten von Süds boland , und

beſondere von Nordholland

nod, anderer Karten zu geſchweigen .

Proving gegen Brabant Brabant ,, gegen Diten an die Provinzen . Gelderland und Utrecht , und an die Süberſee, gegen Nor pen auch an die Süderſee und an die Nord , ree, an welcher leßten auch die ganze Weſte Süden an

die

Staaten

feite liegt.

Sie iſt unter den 7 Provinz zen die großeſte. Johann de Witt hat ehes mals alles Lanb auf 400000 Morgen ges

(dåşet , andere geben gen mehr an.

noch

40000 Mora

S. 3. Ste liegt überhaupt fehr niedrig , Theil niedriger , als das Meer, und zum Daher man fle nicht

nur wider

die

Uiber,

Ich wema

Ip ฐ fshwemmungen durch anſehnliche und fofts q þare Deiche oder Dámme verwahret hat, ſondern ſie iſt auch von überaus vielca Gra : ben und Kanälen durchſchnitten , burd ) wel che das Waſſer zur Zeit der Ebbe abgeleitet Aus dem niedrigen Boden dieſes wird . Landes kann man nicht mit Zuverſidit ſchließen ,

daß

es

ehemals

ein Seeboden

geweſen ſey ; peun die See kann vor Ulters noch niedriger geweſen ſeyn , als ſie jest iſt. Die * Dunen oder Sandhügel an der Nordſee , dienen anſtatt der Deichę. penſelben , felbſt dicht an der See ,

In fintet

man häufige Quellen yon fůſſem Warer , und unter dem Sande oft Eiſenjant , auch Ockerklumpen, und hin und wieder aud ) Bachſteine, ( Kay ) zu unterſt' aber purchgehends Sand , ro tief man auch grda bet . Der Thon ift ro båufig zu Backſteiz nen gegraben worden , daß es durd ) Ver: pohl

prdnungen hat eingeſchränket werden müſſen . Er wird auch zu Tobakspfeifen und Porz jellan verarbeitet. Die Luft iſt unrein . Der größte Theil der Provinz iſt ſehr ſcho nes Weideland , daher eine große Anz hl milchreicher Kühe gehalten , wird und die But ter - und Kårebereitung die gew :hnlichſte Handthierung der Enwohner es - platten Landes ift. Für die beſte holländiſche G 5:

uts

11

106

Butter Båte man diejenige , welche trt det Gegend von Delft und leiden bereitet wird, Inſonderheit die legte ,

und für

die beſten

Kafe diejenigen , welche ik der Gegend von Gouda und Nordholland gemachet werden : lektere nennet man Edamer ' Kåre , weil fie ebedeflen zu Ebam am båufigſten verkaufet Im ſüdlichſten Theil der worben find. Provint , welcher Zeeland nahe llegt , als,

.1

Blacque , Voorn, auf den Inſeln Over Putten, Beierland , und andern , imgleichen in dem ſogenannten Weſtlande , bringt der Hinges Erdboden gutes Getreibe hervor. gen der mittlere Theil der Provinz , an beis den Ufern des alten Rheins , beſteht faſt blos aus Dorfgrunde , welder zwar guten Torf liefert : allein , aus den vielen Dorfs gruben entſtehen Seen , welche mit der Zeit Zwiſchen Delft gefährlich werden können . In den und Gouda' fino fie fehr häufig. Dorffümpfen ( Vien ) iſt die unterſte lage Sand , und hin und wieder findet man Unter : Schiefer zwiſchen den Torflagen . fchiedene Seen find abgelaſſen und eingebeis chet worden , und ſolche bebeichte Polder findet Man He mati am meiſten in Nordholland. auch in neuern Zeiten auf den Entrourf gefommen , das Haarlemer Meer ſolchers geftalt abzulaſſen ,

weil es immer

mehr Land

;

107 fand berfchlinget. Außer den großen Flüf fen , welde durch bte geſamten Niederlan: de fließen , und die Solland deswegen mit den anderen Provinzen gemein hat , hat diere. Proving noch ihre beſonderen kleines ren Fluße, als 1 ) die Vecht, welche von Utrecht herkömmt , und bel Mulben in die Süderſee fått , und die gewöhnliche Fahrt der Schiffe ift , die oom Dberrhein nad Amſterdam

befrachtet

werden , weil fte ſo

groß ſind , und ro tief gehen , daß fie durch die neue Schleuſe nicht in die krummeAma ftel fommen können , durch welche ſonſt der nächſte Weg nach Amſterdam geht . ! 2 ) Die Amftel , welche bei dem Dorfe Duwerkert die krumme Amſtel, aufnimmt, und durdy Amſterdam in das y gebt.

5) Die Zaan,

woeiche in Nordholland fließt, und bei Zaan rebam ' in das ♡ fåut. 4 ) Der Fluß Spaaren ,

welcher

aus

dem Haarlemmer

Meer durch die Stadt Haarlem bei Spa rendam in das geht , und auf welchem die großen Schiffe gehen , welche von Ams fterðam nach Zeeland und anderwårts fab ren , die bernach über

das Harlemer meer

nach der alten Wetering gehen , und als . denn die Reiſe durch Gouba fortfeben . 5)

Die

Schire

Schiedam ,

tåuft

woſelbſt

fie

durch Delft

nach

fich in die Maas

ergießt,

2 .

108

ergießt , ſo wie die Kotte bei Rotterdam , 6 ) Die Gouwe fimmt aus dem alten Nhein , und vereinigt ſich bei Gouda mit der fel.'7 ) Dieſe hollåndiſche offel em : prångt ihr Waſſer aus dem ſo genannten rheinifchen Kanal , zwiſchen Vreeswyk und Altrecht , läuft bei Offelſtein , Montfoort, Oudewater und Gouba , und felt gegen dem Flecken 9 Telmonde über in die waas oder Merme. Das lehmigte Waſſer diefes Fluffes iſt ungeſund. Mit dieſem Fluße vcreiniget ſich auch 8 ) die Vliſt , welche gitiſchen Schoonhoven und Haaſtrecht fließt , 9 ) Die linge , fømmt aus dem Gelderlans de in die Proving Holland , und geht bei Gorfum in die Merwe.

Diefe Flüße ſind in vielen Gegenden durch Standle mit einander vereiniget , und dadurch iſt eine große Gemeinſchaft zivi fchen allen Städten ; Flecken und Dörfern

Man dieſer Provinz perurfachet worden . fann auf den Kandler ' vermittelft der Tred fdyuyten für ein geringesGet teglich zu feſtge: festen Stunden , von einem Ort zum andern reiſen ; auch allerlei Kaufmannswaare n verfenben , welches den innern Handel des Fandes ſehr beffrdert,

der

$ . 4. Das breite Waſſer, welches aus Süderſee bet Amſterdam vorbei gehta

น ne

I

ing Bind die Provinz in Süd- und Nordhol: land , oder in Holland und Weſtfriesland , abtheilet , wird het Ý ( weldies het en ausgeſprochen wird , genennet, und bei Be : ripyk inachet es das ſogenannte Wyker : An der Mündung deſſelben iſt het imeer . Þampus, doch wird dieſer Name eigentlich der Durchfahrt , melde daſelbſt zwilden Diere živeen Sandbånfen iſt , beigeleget. Durchfahrt iſt nid )t To tief , daß fchwer beladene Schiffe darauf gehen könnten, da her fie éčſt erleichtert werden , und hernach Flut erwarten múffen . . 5. Dieſe Provinz iſt vortreflich ange bauet , und ungemein wolfreid ) : denn ſie die

enthålt 39 Städte , 8.Flecken , etwa 400 und 1732 hat man in derſelben Dörfer , 163462 Häuſer gezáhlet, nåmlia in Südhol land in den Stadien 79957, und auf dem lande 46932, in Nordholland aber in den Städten 11 154 , und dem Lande 25419 Hau: Rechnet man auf jedes 6 Menſchen , ſo Ter. kommen 980732 , oder beinahe 1 Million Men Fchen , heraus .

Eben dieſe Anzahl hatWilhelm

Kerſeboom 1743 durch anderweitige Rechnung heraus gebradyt , indem er die Anzahl der 28000 Kinder, welche jährlich in dieferProoing 35 multiplizirte . mit geboren werden , Die Häuſer in den Städten , ſind gemeink Nirgend glich von Hackſteinen erbauet,.

110

auf dem Erbboben fino po rohone, gefchweis ge denn ichónere Dörfer , als hier , und nirgends wird die Reinigkeit ſowohl in Un: ſehung der Derter überhaupt, als inſonder : beit in Anſehung der Håuſer, ro hoch , ges fchweige denn höher getrieben , als hier. Am bewundernswürdigften und übertrieben : ften herrſchen Reinigkeit Nordholland ;

denn

und

daſelbſt

Schmuck findet

in

man

Dørfer , deren Häuſer , und dieſer Zim mer und Hausgeråthſchaften , ro rauber uno glänzend find, als man ſichs gedenken fann , woſelbſt die Häuſer felbft , die Fußbåden , alle und jede bålgerne

Geråthſchaften ,

in

und außer den Häuſern , ſelbſt die Schlags båume , bie Pfåhle auf den Wieſen , an welchen fich die Kühe reiben , ja ro gar die Stimme der grinen Båume , bemalet find : woſelbſt die Schornſteine , ja ro gar die Kübftáte, auf dem Boden und an den Seis ten mit Flieffen ausgereget. Find :

woſelbſt

die Hauswirthe in dieſen Kuhfållen wohnen, um ihre weit ſchöneren Zimmer zu fdonen : und die mit Sackſteinen bemauerten Straßen aufs reinſte gewaſchen , und mit weißen Sande bunt beffreuet find .

§ . 6. Srafen aber

Der

von

gani

Urſprung Holland

der

wird

unwahrſcheinlic ,

feinem

ehemaligen gemetniglich , Ins

jehnte Sabr ?

III

Fahrhundert gefeget. Es scheint, daß die Kaiſer fich um die Mitte des eilften Jahr: bunderts

einer

über Hoitand

unumſchränkten

angemaßet

Herrſchaft

haben ,

fich aber unter der Anführung

welches

Dieterichs,

Marquis von Vlaarding , widerregte, nach deſſen Tode rein Bruder Florenz die Vera ' theidigung der Freiheit des Vaterlandes . fortgeſeket hat : die erſten Graf

und dieſe hårt von Holland.

man får

aber merkwürdig , daß dr Name Rolland oder Grafichaft Holland , zuerſt in einem Schenkungsbrief Kaiſer Heinrid:8 des viera ten vom Jahr 1064 vorkommt , den er dem Biſchof zu hat. Als Graf ben ſtart , kom die Grafen von

Utredt, Wilhelm ,, ertheilet Johann I , 1299 ohne Ers die Grafſchaft Holland an Hennegau. Jobann von

Haiern , Herzog Albrechts von Baiern , und Grafens Don Holland jungfter Sohn, welcher 1425 ſtarb , Dermacte in feinem legten Wile len ſein Recht auf Holland dem Herzog Phi: lipp dem guten von Burgund, von welchem fie nachmals ang sſterreichiſdie Haus tam. $.

7. Die

beiden

Cheile

oder ſo ge

nannten Quartiere, aus welchen dieſe Pros sing befteht ( §. 4. ) haben eine gemein . fchaftliche Staatsregierung , welche den Nas men der Staaten von Holland, und Weſto frtesa

friedlaño führét ; und aus den Edelleuteri und Stimme habenden Städten beſteht.

Die Anzahl der Edclreute, welde zu der Berſammlung der Staaten formen dürfen und beryferi werden , iſt nicht feſtgeſetzet, und alfo zu allen Zeiten nidit gleich groß ; denn die Ebeleute erwählen burd Mehrs heit der Stimmen diejenigen , welche iti Ihre Gemeinſchaft aufgenommen werden follen : . allein , felten iſt ſie über jo ges ftiegen . 1 Dér Stimme habenden Städte waren bei der erſten Grundlegung der Re publik tur 6 , nåmlich Dortrecht, Haarlem Delft , Leiden , Gouda und Amſterdamm : allein Wilhelm İ, Prinz von Oranien, bat thre Anzahl mit 12 vermehret , ſo daß ihrer nun 18 find, nåmlich it in Süd . holland , und ' 7 in Nordholland . Eheder fen rendeten auch die kleineren Städte ih te Abgeordneten zu der Berſammlung der Staatev : fie haben aber dieſes Vorrecht entweder gut Erfparung der Unfoften , oder um anbrer Sachen willen , verloren . Die Anzahl der Deputirten , welche jede Stadt zur Berſammlung der Staaten ſchicken fou , ift nicht beſtimmet. 15 8 1 ift 's Gravenhas ge zum Verſammlungsort der Staaten dies fer Provinz ernennet worden. penfionarius derſelben ,

Der

Nathi

ift eine Perſon son grofictie

113 großem Unſehen , ob er gleich feine ents cheidende Stimme hat. Er wird von den Staaten durch die Mehrheit der Stimmer erwåblet , und fein Amt ivähret eigentlich nur 5 Jahre , nach deren Berlauf aber wird

ſeine

Wahl

erneuert und beſtåriget.

Er thut den Vortrag in der Verſammlung der Staaten , 2 iſt aud ) thr beſtånbiger Det putirterju Der Verſammlung der Sheneral, Staaten , und hat in derſelben , im Na : Das men ſeiner Proving , den Vortrag . zweite Sellegium in dieſer Proving , ift das Kollegium der deputirten Råthe, (de ge committeerde Raden , ) weldjes nach den gweien Chellen dieſer Provinz in zwo Vers Die fuohol : ſammlungen abgetheilet ift. ländiſdie beſteht

aus. 10 Deputirten , von welchen einer aus dem Ubel iſt i melcher Sie be: den Rang vor den übrigen hat. forget ſowohl das Fining = als Kriegesmer fen , und ruft die Staaten der Provingi Dle nord : mann es n $ thig iſt zuſammen . holandiſche Verſammlung beſtehet aus 7 Deputirten der Städte dieſes Theils der Provinz , perfammlet fich zu hoorn , und beratbrdilaget fich mit dem vorhin befchrie : benen Rolleatum alle Fahre im November gemeinſchaftlich. Die gange Provin ; rendet u der Verſammlung der General : Staaten ataca Búib . Erdbeſti, 12. 5 .

4

11

t en haf irt rſc t e n t u e r s Riten de au ein er Dep s, su ch ng or hrenr übrig n l e a e e D i v e R d w di n me ten at biſr , 1 Ntae , und o3uånode 4 im h tir d th . Stå fůd : und 3 nor $ . 8. Die Provinzen Aclland und Zee land haben groel bobc Gerichtshofe mit ein ander gemein , welche ſind. 1 ) . der große Rath von Holland und Zeeland , der aus einem Präſidenten , rechs i vin

Råthen

der Proz

binj Zeelano beſteht. . 2 ) Der Hof don Hot land oder der Provinzial-Gerichtshof , wele dher aus acht Råthen der Provingn Holland , und drei R & then der Provinz Zeeland be ftehet , der Pråfident aber wirb wechſels welfe aus beiden genommen . An denſelben ergeben die Appellazionen von den Stabte gerichten ; vor demſelben hat der Udel Feis nen erſten Ned /tsgang ; et richtet auch int Lehn- und anderen Sachen . Von demſel: ben wird an den großen Natý von Holland und Zeeland appelli ret. $ . 9. In Anſehung des Kirchenſtaats ,

wirb Holland

aud in

zwei

Theile abge

theilet , deren jeder ſeine beſondere Sra Es iſt aber dieſe Abtheilung mode hat . anders eingerichtet , als die politiſche, in= dem Haarlem und Umſterdam , welche nach her

politiſchen

Verfaſſung zu Súd : Role land

125 land gehören , nach der Firdhlichen zu Nord Zu der füds Holland gerechnet werden . $ . & åndiſchen Synode , gehören eilf Klaſſen , nåmlich die von Dortrecht, Delft und Delft luiden und Niederrheinland , Gouba und . Schoonhoven , Sdzieland ,

Gorichem ,

Voorn und Putten, 's Gravenhage, Woere den und Oberrheinland , Buren , (dazu die Grafſchaften Buren , Leerdam und Kuilen und die Baronie Y Felftein geredynet burg werden ,

unb Breba ... welches unter der

Staate : Brabant gehöret. Klaſſen ſind 331

Prediger.

In allen dieſen Zu der nords

houandiſden Synode gehören rechs Klaſſen nårlid, die von Alkmaar, Haarlem , Umſter dam , Hoorn , Enkhuizen und Edam.in Die Vers' ibieſen Klaſſen ſind 220 Prediger. Tammlungen , zu weldien jebe Klaſſe dret Prediger und einen Welteſten abſendet, wec den jährlich in Südholland am Dienſtag nach dem erſten Sonntag im Juliusmonat, und in Nordholland am leßten Dienſtage deſs ſelben Monats gehalten , und jedê währet Die Derter der Verſammlung eilf Tage. find wechſelsweiſe alle dieſe Stådte , von welchen die Klaffen den Namen führen . Zu Amſterdam , Rotterdam , Dortrecht, Leis den und ' s Gravenhage , find Kirchen des englånbiſchen Presbyterianer, und zu Amſter

116 bom ift emné engländiſche biſchofliche Kirdje. Die römiſchfatholifdien haben ungefähr 250 Stronen , und 235 Prieſter , darunter etwa 46 janſeniſtiſche Kirchen und 60 Prieſter , Die Lutheraner haben 19 Gemeinen find. und 28 Prediger , die Remonftranten 30 Gemeinen und 38 Prediger , die Wiedertåu Die fer 76 Gemeinen und 163 Lehrer . Kollegianten haben hier ihre meiſten Kolle : Bu ' Amſterdam iſt eine Gemeine der gia. Quaker. Die vereinigten evangeliſchen Brus Der haben ihren Hauptfiß zu Herrenbyk. $ . 10. Ich beſchreibe nun die beiden Haupttheile ,

oder ſo genannten Quartiere dieſer Provinz genauer , und alſo I Südholland , welches ſich von der fra : erſtredet. bantiſchen Grenze bis an das Es enthält

A Folgende Ståbte , und zwar 1. Die Stadte, veelche zu der Verſamm : 1 lung der Staaten dieſer Provinz Deputirte abfenben . Sie theilen ſich wieder ab

1) gende 6

in

die großen Städte , gehören , welde ich

dabin fols nach Ihrer

Rangordnung anführe.

( 1 ) Dorto

IIZ .. ( 1 ) Dortrecht , gemeiniglich Dort , lat. Dordraeum , richtiger aber Dortrechtum ,

.

die erſte Stabt dieſer Provinz , liegt an der Merwe auf einer Inſel , i welde erft 142 I

2

in einer großen Waſſerflut , dle 72 Dóra fer und über 100.000 Menſchen verſchlang , entſtanden ift. Dieſe thre fage verſchaffet Ihr eine natürliche Feſtigfelt, ſo daß fie noch nte von einer Feinde

M

1:

21

eingenommen

wora

den , ob ſie gleich keine Feftungswerte bat 1739 hat man in derſelben 3954 $ & ufer gezáhlet. Es ift hier die Münze von Sův Das Gymnaſium ift 1635 ge Holland, ftiftet worden . Der Hafen ift bequem , und der Handel tft betrådrid ) , welchen man hie felbſt bornám ! ld mit Getraide, Weingn, : in fonderbeit Rheinwein , wie aud) mit Holf , meldes des Sommers aus Deutſchland auf dem Rhein und

der Waal anfømmt,

2010

auf den vielen umliegenden Sågenmühlen zugeſchnitten wird, treibet. Die Stadt hat 1299 von Grafen Johann I nas Stapels recht in Anſehung aller Waaren , welche auf der Merwe auf und abgeführet wers ben , erhalten , welches darin beſteht , dog fie hier ungelaben werden müſſen ,

wofür

ein gemiffis Stapelgelb bejahlet wird . 1618 und 1619 ift bier eine beruibinte Kirchen perfammiung gehalten worden . Vor Alters ift H 3

1

life bfer. den Erafert von Holland gehuldiget worden , und fie haben hiefelbſt ihre sofa balung gehabta ( 2 ) Harlemi, dle weite Stadt der Bros vinzi liegt eine Stundewers von der Sex am Fuß Sparen , welcher durch diefelbe Hinfließt, und auf weldem fcor viel Schiffe: gehen , die aus Friesland und andern Ges gender nad den hollandiſchen und feelåns dirchen Städten fahren, und feinen andern Weg nehmen fónuen . Mit den Stadtent Amſterdam- und Leiden hat fie durd ) Kandle 1732 hat man in dieſer Gemeindaft. Stadt 7463 Häufer gejáhlet : es find aber wenige neumodiſche und rd sne unter dens felben .

Es giebt hier 'vier helånbilde rez

formirte Kirchen , eine franzöſiſche , eine lue theriſche und unterſchiedene rônifch fatholie fdhe , me denn die Katholfen hteſelbſt die Proteſtanten , an

Anzahl

weit

abertreffen .

Das neue Dtafonie oder Urmen - Haus , iſt hicfigen Die ein anſehnlidyes Geb &ųde. Euch : Seiben - und Linnen - Manufakturen, find heutiges Tages lange ro beträchtlich nicht mehr, als ſie ehebeffen geweſen , aber Dte fchonen Garten doch noch erheblid). und Leinwandbleichen , wohner .

ernáhren viele Eins

Ehedeſſen wurde hier ein außers

prdentlicher Handel mit

Blumea , iaronders helt

belt

mit

Tulipanen

getrieben ,

welcher

u

einer Seuhe und Thorbelt ausartete , jrßt aber iſ er viel geringer . Unterſchiedene , inſonderheit bouảndiſche Schriftfteller , beer baupten , daß foreng Johann Kofter 1440 bieſelbſt dle, Buchdruckerkunft zuerst erfunden babe ; und $$ tit das Haus befelben 000 außen mit einer dieſes anzeigenden : ting [drift und ſeinem Blloniß in Rebensgroße , vecſehen : allein , es iſt gewiß, daß Johann Guttenberg qus Maynz gebürtig , die els gentliche Fuchbruckerkunſt. 1436 zu Straße

+ burg erfunden haben welche Peter Schoffer zu Maung zur Bodtommenhelt gebracht hat. Die Endideidſde Schriftgießerei ift ſebens würdig. Die bleſige. Geſellſchaft der galla fenídaften bat 1753 ihren erſten Anfang genomnien : 18 bat auch Pieter Ceyler van der øns : etne, zweite Gefedidhaft geftiftet. 1347 und ( 1351 wurde die Stadt durd ) Feuersbrúnſte verno üftet. 1559

ftiftete Pabft

Paul VI hteſelbſt ein Bisthum , welches aber wieder eingegangen iſt . Doch find bel der ehemaligen Kathedralfirche noch act taa tholiſche Prieſter vorhanden , welche Kanos nici des baarlemiſden Kapitelé genennet werden , und von welchen einer ben Titel eines von

Dedhants

bat.

Sie

beſtätigen die

dem påbilidhen Geſandten H4

berufenen Pries

Praeftet , nehmen .

voelche die Bulle tinigenitus ana 1573 ward die Stadt von den

Gpartern , nach einer langen Belagerung , erobert, welche ein großes Blutbab , in der : anrichteten .

felben

An

der Südſeite

der

Stadt fino. siele rohone luftbåuſer , und der fo genannte Haarlemer Burch , welder ein angenehmes Hol mit Gpaziergången ift. ( 3 ) Delft , Delphi , ofe dritte Stadt btefer Proving , 'Itegt in einer angenehmen und fruchtbaren Gegend an der Schle. Die Straßen find gerade und meiſtens son las nålen durchſchnitten , Inſonderheit aber durch ( dyneiden dret große Kanäle die Stadt von einem

Ende bis zum andern .

1732 bar

man hier 4870 Häufer gezáhlet. ndem ſogenannten Prinzenhof, welcher vor Alters ein Kloſter. geweſen , ift Prins Wilhelm i von Oranien , welcher . guerſt darinnen ges wohnet hat, 1584 meuch elmårderifcherweiſe erfdoffen worden . Es it ihm tn der neuen Kirche ,

auf Koſten der General : Staaten,

1609 ein prachtiges Grabmal eru td fet mor: ben , auch feit der Zeit tr bieſer Kirche bad Ebberåbniß der Prinzen von Naſſau - Dras Ju der alten Kirche , fino nien genoeſea. koſtbare marmorne Grabmale der berülma' ten Admirale , Martin Harpert Tromp und Peter

Deln , zu finden : das erſte eft pråch

tiger,

N

127 Ages , aber nicht fo fchon gearbeitet , ale bas legte . Uußer diefen ift bier noch eine bofåndtſche reformirte Kirche, imgleldhen find hier eine frangohidhe , eine lutbertſdhe , und einige römiſchfatholiſche Kirdenran fins

7

det hier auch das Zeughaus der Proring Holland , 3rd ét foganbifdhe und zwei Ges neralităts - Pulsermagazine . : Das unddyte

I

-

Porzellan , welches hier in großer Menge bereitet wird , ift von der beften Art ; und

3

EL

gerath oft überaus fa & t. 1536 bránnte die Stadt. faſt ganz vb. Es gehdret ihr Delfshaven , ein großer und ſchöner Fles

den an der Maas, in deſſen Hafen ble oft: fubiſchen Schiffe , Heringsbüren und andere Fahrzeuge der delftirchen Kaufleuré Itegen , Er hat banten , Holland berlieben aus der

ſeinen Urſprung der Freiheit ju welche Herzog Albrecht, Graf von und Seeland 1397 den Delftern hat , von dem Dorf Dverfchie an Schle in die Maas einen Kanal

Hafen zu führen, an deffen Mündung ein Hiufern . angelegt worden , nebſt einigen woraus der j pige Fieden entſtanden iſt. (4) Belden , Lugdunum Batavorum , vor Ulters Lugdunum ad Rhenum in Ba tavorum inſula , Germaniarum pierte Stadt der Provinz,

caput, die

liegt am

Mhein , ijt

I 22 if eine ansehnliche und machine Amſterdam die größte und ichofte Stadt in Boland . 1732 bat man bier 10891 Sufer gezáh let . Die Straßen ſtad breite lang und rein , und werden von denen Kauko durdiſchnitz 1 Von der alten Buch, welche ungea fåhr mitten in der Stadt am Ufer des be liegt , und von ele Rheins auf einer nigen für ein

römiſhes Best gehalten wird

find nur noch die Mauern übrig , in deren Mitte ein Irrgarten und ein tiefer Brunn Der Pringen hof ift ehemals ein Klos lit. fter geweſen .

Es

find bler fünf bodåndia

ſche reformirte Kirchen , einer franzófildhe , zwet (utberiſche , eine englandifche und eine mennonitiſche Gemeine, und viele Verſainms lungsorter der Statholiken , weil diere den Theil der Einwohner ausmachen . 1575 vom Prinzen Wilhelm I yon D. ranten giftiftete Univerfitåt , iſt die, <eſie und anſehnlidiſte in den Vereinigten Nieders In den akademiſchen Gebäuden landen großten

Die

findet

man einen Bücherſaal ,

dir

welder aura

Anzahl gedruckter ſer elner beträchtlichen infonders morgenlandiſche, 2000 Bicher, auf beit arabiſhe, Handſchriften enthält, elne große Himmelskugeln, nach Kopernikus Meis Hang, eingerichtet , welde vermittelft eines Phrwerto in

Bewegung gefeget wird , einen anatos

$

123 anatomiſchen Schauplaşmbel welchem Zimmer iſt anatomica ,

ein

darin man fchšne praeparata und andere merkwürdige uno

feltene Dinge antrift , und eine Sternwarte ; Es iſt hier aud ) ein guter botaniſcher Gars ten . Das Kollegium der Sbeologanten ,ha ben die Staaten von Holland uns Zeeland geſtiftet, und es werben darin junge Leute gu Kirchen &mtern zubereitet. Das - 1605 von einigen frangefirdhen Staufleuten geftifica te franzöſiſche Hottegtum , ift für die wallonta rohen Gemeinen . teiniſche Schule.

Es iſt hier aus eine la. Die hieſigen ſchönen Tuche manufakturen , weldie ehedellen febr geblů bet haben , find in farfe Abnahme gerathen , feitdem der Abgang geringer geworden iſt . 1573. bat die Stadt von pen Spaniern, ele ne barte und lange Belagerung ausgebale ten . . (5 ) Amſterdam oder Umfeldar , ebedef fen Umßelredam , die fünfte Stadt deſet Provins , llegt am Y , da wo die Amſtel, welche nitten durch die Stadt bingebet, und in welcher hier ein Damm oder eine Sdyteuſe engelegt iſt , fich in daſelbe ergießt. Ste tft dle vornehmſte Handelsſtabt in Europa und ob man gleich meinen süte , daß fie fum Seebandel nicht recht wohl gelegen rey , weil der Pampus , auf

welchem

man auf

104

1

Der Süderfee bahin fchirren muß , fefe uns tief ift , daher die großen Schiffe erleidhtert werden müffen , wenn fie benfelben befahren Pollen , und weil die Schiffe auf den Oft oder Norboſimind warten miſſen , im durch Mars diep in die Nordſee zu kommen : fo iſt doch Ihre lage darin vortheilhaft , daß die übria gen Städte der Proving thre Waaren reht bequem hieher fenben , und andere zurück empfangen founen , und daß man , wenn der Wind gut iſt, in wenigen Stutiden von biet aus nach allen nordholländiſchen , friesláns biſchen , aberyffelſchen unt gelderfchen Ståds ten fahren, auch von dannen hierber fduffen fann . Der Boden , auf welchem fie feat, ift .moraftig ; daher ſind die Gebäude auf eingerammelten fangen Eldienpråhlen aufae führet. Die Stadt tit inwendig von einer ungemein großen Anzahl ichiffoarer Kandle durchfdınitten, welche die 6 ?fuemlichkeit dess Handels , aud) die Reinigkeit und Annehms lichkeit der Stadt beforbern i es ftetet aber bet": warmem und filem Wittir ein ftinfens der Dampf davon auf, welcher noch falims mer feyn würde , wenn nicht das Waffer

T

durd) zwo große Waffermihlen , welche bes Måndig ein - und ausmahlen , und durch eine Roßmuible, in beſtåndiger Bewegung erhals ten mürde , ' ) und in bunfeln ubenden und & d:

LE

125 Nächten haben fie zufäaigetwelle vielen pielen Men: rohen das leben gekoſtet ; Daher man an den Kanälen und auf den Straffen katornen ans geleget hat , welche bes Abends angezündet Die Sanåle haben insgefumt ih werden . ren Ausgang in das y und in die Umſtel, unb diejenigen , welche weit in die Stadt binein geben , find von Duerfanålen Durchſchnitten permittelft deren man in dle údrigen tomi Dieſe Kanäle gertheilen die men fann. Stadt in eine Menge Inſeln , welche durdj

3

viele hölzerne und fteinerne Brücken an ein Die Stabt Itegt in ander gehångt find. Geftalt eines halben Zirkels am D.

1

Randfette

tft fie mit

einem

Un det

Ball von

26

regelmägigen Bollwerken umgeben , kann audi von dieſer Seite unter Waffer gerent werbena Um » ift fie zwar nicht befeſtiget : allein , es ſind daſelbſt , zu ihrer Sicherhel: ,: 310 Relhen Pfáble, die eiatge Schuhe hoch aus dem Waſſer hervorragen, und etwa 70 dua be von einander ftehen , an geriffen Drten aber find Deffnungen gelaffen worden , durch welche die Schiffe elk- und ausfahren , und welde des Nachts verſchloffen merben . Sie madjen

eine

Länge von 50000

Gichuben

aus . Außen-ver dieſen Pfåhlen llegen die fchweren Schiffe in großer Menge ; und die fes

3

wird

gemeiniglich

be Buay genenner. Die

126 r en en len aſte dh ld nd Die vieen M , ma ein Ba a h n t c r ſ ter Stad und dier inne n Reih ? Pfåh = Zwi l d e rle leine fen nd mm le , wieugen es non ahlelen f dif u n z c r r ſ nd auf er inne Fah . Zwi d u n eihe fåble d n er itte er Fer t R P ,enfin , vo d M d n e en en s ad d St an zu redden , geg Dit e un Boe rs n e n f l d t e e e h n t r g fu Tte bre Ge Prå nt abg sha o en an che diff t erd der , wel S gen e w , e j in tt h ch d rs un ' dar dnie Sdi n , wel nrasc No e e e e r fg es inetit den und Bfnt fah au en g,e d ndWerh hg e r c d t e ſ o e r wnibur leg we emrb 9. Inf . tA z h g d te n en me nd Tat rgan , der alt Sta eh u e n i n e z e n t ba ma ein e ang icht Spa t, f ön e d ad un eneienn ſch Aus . In derrs St en re ge di d ver zen dite en neu Heehen : Ren e : ann n å n f c o b a ê l Pr Gr , an nwe ch Ge . ne n nel che ies ben l e de fte , die Blaeuge An , w n s u ls eer oen ahrz ma l agvt F iſt , ſutnd die Ple b t n l n e n e aa maeß ma we aPnlga daſ hem ein Sp m e,hd g c n r ſ r d te zie r vo . Un freis un gu e t h a f c ht l s Waf r feh retes , alsen wel au der Pecet l e h d m b ü r h ß r hie gef wae mu , doc fam ſſe n uch egenw a m ,a R . Die Amſtel toetlet die Stadt in gwel Derjenige Theil , welcher der Ains Sheile. ne lte en Se und derjenige Shrily welder derſelben ge gen Weſten iſt , die neue Seite genennet , Der Winfang der

ganzen Stadt begreift beis na be

I 27

nabe 894. Morgen Landes.

1732 hat man

26835 Häuferm gegåhlet. Die Anzahl der Einwohner wird n ungefähr und hochftens auf 200000 gerdanet ; denn von 1747 vis 1752 , und alſo . In fechs Jahren, find jahr: lid ) , ein Jahr in das andere gerechnet, 8247 geforben .

Diesemblinge, welee fich von Set zu Belt biefelbſt aufhalten , maden and etne große Anzahl aus . Die bchåndird ; en Neformirten baben bier ellf Kirchen , unter

melden - zwo Piartfirden ſind, nämlich die alte und neue Kirche ; font ſind fler groo franzonide Kirchen , wo englåndliche , etne arminiantiche oder remonftrantiſche , zroo los theriſche, dret mennonitriche , und eine quas ceriſche , und die Römiſchtatholiſdien ' baben mehrere Virſammlungsorter, als alle vorbera gebende gottesdienſtlidie Parteien zuſammen genommen , wie denn der vornehmſten 24 find . Die Armenter haben auch eine Kirche. Die Synagoge der portugieſiſchen Juden, tft ein großes boties uno (chines vierediges Gebäube, und inwendig fehr reinlid) , aber vhnę.Zierrathen : die vibrigen Juden haben unterſchiedene Synagogen. Die Anzahl der Armen hånfer iſt betrå chtlich , ibre Einfünfte find anſehnlt , und die Bequemlid)feit und Rutalichkeit in denfelben , ift borjúglid gret . Die merkwürdigſten fan ba $ Almojeniervan

I

?

1 28

der alten , und das Almofenterhaus ber neus en Sette, in welchen Brob , Butter, Rare und Torf ausgetbetlet werden , das Gafts haus für alte . Månner und Frauen , wel . ches aus unterſchiedenen Gebắuden beſteht, das alte Månner - und Frauen Haus, wel des neu erbauet ift , das Diafonte , alte Frauenhaus, welches das anſehnlichſte Ges baube unter allen iſt, darin aber aud) alte Månner unterhalten werden , unterſchiedene Batſenhåuſer, als das Almoſenier - Walfens haus, darin oft an 2000 Kinder find , das Diafonie - Watſenbaus, das Buirger- Waifen hand, u . a . m . Es find hier auch einige Zuduthauſer, nåmlich das Raſpelhaus , das Spinnbaus , das neue Werkhaus , und das Befferungshaus : auch iſt hier ein Toll haus . Das anſehnlichiſte und prächtigfte Geb & us be ſowohl in dieſer Stadt , als in den ge

famten

vereinigten

Niederlanden ,

tft das

Stadts oder Rath - Haus, welches auf dem Damme, und zwar auf einem freien Plaße, ftebt. Es ift von Bremer und Bentheimer Duaberſteinen erbauet , die ganze unterſte Gegend ausgenommen , melde pon Baft ſteinen aufgeführet tft , 282 Schuhe breit, 235 tief , 116 hoch, den Thurm ungerech , net, welcher 41 S dube über dem Dache ecs baben

1

1

129 haben iſt. Er ſteht auf 13659 eingerams melten Maften oder Båumen , mit deren Einrammelung am 20 Jenner 1648 der erſte Anfang gemacht , der erſte Grundſtein aber erſt am 28 Oft. dieſes Jahres geleget wors Am 23 April 1655 hielt der Magia ben. ftrat reine erſte Verſammlung in demſelben , Der ob es gleich noch kein Dad hatte. Eingang

beſteht aus fieben kleinen Shoren ,

}

2 baudes gemäßes Thor , angelegt worden iit, bått man für sein vorregliches Verſehen , Juvendig iſt das Stadthaus mit Marmor,

4

Jaſpis , Bildhauerarbeit und Gemälden reichs lich gezieret. In den Kellern beffelben , wird theils der große Schatz der hieſigen welt berühmten Wechſelbant verwahret , von wela der gleich ein mehreres , theils dienen fie ju Gefängniffen für Verbrecher , welche die Codesftrafe zu erwarten baben , thetto wers den fie bewpobaet. In den oberſten Zims meen ift elu ſo genanntes Zeughaus , oder vielmehr eine Sammlung alter Rüſtungen , Yuf dem Thurm ift ein vortreffliches Glockens fpiel ; man hat auch von demſelben eine uns gemein fchöne Pusfidit über die Stadt und bie umliegende Gegend bis in die Suderfee, Bon der Wechſelbant ift noch etwas anjus fubren .

Sie ' ift

1609 angeleget worden ,

Burch . Ebbelde. 12. 3 .

izo und

die

Stadt hat

ſich

zum

befiåndte ei

Banquter ihrer Einwohner gemacht , welche thr dasjenige Geld anvertrauen müſſen , das Se zur Bezahlung der Wedſelbriefe und deren Maaren im Ganzen anzuwenden pflegten Es muffen alſo bergleichen Ausgablungert jederzeit

in der Band geſchehen ,

es wäre

denn die Summe unter 300 Gulden . Sáuloner bringen ihr Geld in die Bant und die Gläubiger muffen es darin empfans Solchergeſtalt hat die Stadt den grega gen . ten Theil des Geldes ifter Einwohner in Qånden , ohne daß dadurd die Freiheit ime Was Handel und Wandel gehemmet wird . in der Bank liegt ,

iſt außer Gefahr ; nico

mand bufet etwas ein , und ein jeder biele bet ro reid . , wie er rear , ob er gleich rein Geld nicht in eigener Verwahrung hata , Die Bant ſteht unter der Aufficht der Bürs. germeiſter , und das Gewélbe darf nicht an . ders , als in Gegenwart derſelben , geoffret Niemand erfährt , wie bud fich iverben . der baare Porrath belaufe , und noch wenta geë , wie er ich gegen den Stredit der Bank verhalte : dieſer Kredit aber berubet nicht allein auf dem wirklich Borhandenen Golde und Silber , ſondern auf dem Kredit Der Die übrigen Stabt und ganzen Republif. offentliden Gebdube and Anſtalten fiub , die

237

1 $

bret Wagen , die Berre', welche von Backo ſteinen anfehnlich erbauet ift , Ole fethebant oder der Lombard ; die lateintſche Schule , Das Gymnaſium illuftre , das Collegium ana: tomirum und chirurgicum , der mediziniſche Kräutergarten außerhalb

der

Stadt ,

der

Schauplatz , der Seeraths , oder udmiralis tårs » Hof , welcher ebedeffen der Prinzen . bof genennet rourbe , des Landes Seema. der Uomiralităto Schiffszimmerwerft , gazin des Landes und der admiralitåt Reper. * i



3

I

3

.

bahn , das oſtindiſche Haus , das oſtindiſche See - Magazin , nebſt der Reperbahn dieſer Kompagnie , das weftindiſche Haus, die Zeugo båuſer der Stadt , das Herren - Logement der alten Selte , wuſelbſt fremde Standesa perſonen gemeiniglich einzukehren , und ble Herren des magiſtrats ihre Mahlzeiten zu baben pflegen , das Herren : Rogement der neuen Seite , die Doelens (Schießhäuſer ) , welche nicht mehr zum Schießen , ſondern als Wirthshäuſer gebrauchet werden , einige Stadtherbergen , u. a. m. Die Anzahl der Manufafturiſten und Die Regierung Künſtler , iſt hieſelbſt groß. der Stadt beſteht ungefähr aus 90 Perſonen , welche aus der Bürgerſchaft erwåblet wers Darunter find 36 Näthe , die man den den . Rath oder die Weisheit ( Vroedſchap ) nena net,

132

net , und welche der ganzen Srper der See meine vorftellen , und die höchfte Gewalt haben ; ferner der Hauptſchulze , der Obere fchulze , die Bürgermeiſter , die Schöppen die Schafbewahrer der Stadt , die Walſens meiſter , die Redjenmeiſter , die Kommiffas rien der Wechſelbant , der Heirathsſachen , ber kleinen Sachen , der Uſſurantie: Kaamer , der Seefachen , der Erbſchaften , welche zur Tilgung der hinterlaſſenen Schulben nidt zureidhen ( de deſolate Boedels ) , der Leis hebank , das Kollegium der Afzifenmeiſter , ferner dret Penſionårs , zwölf Sekretárs , u. a. m. Die Stadt iſt eben nicht alt. Ihr als lererſter Urſprung gehöret vermuthlich ins 12te Jahrhundert . In einer Urkunde von 1274 heißt fie Amſtelredamme , und eher ges dieht Ihrer nirgends Meldung . . 1370 war fie ſchon eine der anſehnlichften unter der europäichen Handelsſtadten . 1480 befam

1515 bata fie Shore, Shürme und Nauern . er n 31 uſ te pie co 25 Ha . In den Jahren 1585 , 1593 , 1612 und 1658 iſt fie rebr vergrößert worden , und im leptgebaditen Jahr , hat ſie ihren jelligen Umfang erlans get . 1650 fielte Wilhelm II , Prinz von einen vergeblichen fie zu überrumpeln .

Dranien ,

Verſuch

an , (6)

:

1

ela

D 3

E1

1

11

9

(6 ) Gouba , gereiniglid

Ser Gouw , die fechste Stadt diefer Proring , llegt am kleinen Flufie Gouwe , welder hier durch zwo Mündungen in die offel fåūt , nachdem er theils durch die Stadt , thélls um dies felbe gefloffen iſt. 1732 bat man 3974 Håuſer gezählet. Die den 6. Johannes dem Tåufer gewidmete Kirche, welche eine der größten in Holland , aber nur mit einem Gewsibe' von Holz verſehen , auch nicht hoch iſt , hat außer andern Zierratben , inſonder : heit

ſehr

ſchön und künſtlich bemalte fen: welche auf Koſten unterſchiedener vors nehmer Wohlthåter, als Philipp II , Königs von Spanien , Margaretha von Deftreich , Statthalterin der Niederlande , Wilhelins I, Prinzen von Oranien , u . a . m . burch die ſter ,

geſchichten Maler und Brüder Dirk und Wou ter Erabbeth verfertiget worden , nachdem die Stirche uach der Feuersbrunſt , welche file 1552 erlitten hat , wleber erbauet worden ; es machen aber dieſe Gemälde an den Fens ftern die Kirche dunfel. Es find hier viele Remonſtranten .

Faſt alle Sdiffe ,

permite

telft welcher der Handel zwiſchen Holland und Zeeland und den Bftreichiſchen Nieder: landen getrieben wird , geben durch dieſen Ort , nåmlich aus der Gouwe in die offef;' und durch die yſfel in die Merwe, und for mei: 3

134 weiter , uno die Stadt unterhátt , zum Best bufe der Durchfahrt der großen Schiffe, die Schleuſen an dem leidenſchen Damme 34 Delft , Woerden und Gowerwel , mofür ihr, Schleuſengeld entrichtet werden muß, Ver : mittelft dieſer Schleuſen fann auch die um . Itegende Gegend unter Waſſer geſetet wers 0 : n , ngrin die einzige Befeſtigung der Stadt , zur Zeit eines feindlichen Unfalles , beſteht ,

wie

fie

fich denn

auch

derfelben

1672 gegen die frangorem bedienet hat , Es werden bier viele und gute Sabadképfels fin , zu welchen der Thon aus dem

Bisthum

fittich hierher gebracht wird , verfertiget auch Garn und Saue oder Stride bereitet, und von dieſen Geld & fften haben die Eins ES IR wohner ihre vornehmſte Nahrung . bier das Urchio der Proving

Golland.

2 ) In die kleinern Ståbte , dabin fola gende 5 gehören ( 1 ) Rotterdam , die flebente Stadt die ſer Provinz , und nach Umſterdam uno Haag die ſchönſte , liegt an der Maas oder Mera we , welche fier die durch die Stadt Allers fende Rotte aufnimmt , febr brelt , auch tlef genug iſt , um Schiffe , die weder rebr groß noch

mer beladen find , aus der See zu empfangen ; wenn fie aber tiefer als 15 Schube geben , müſſen ſie bei Helvoet เ une

135 Fluss aufs Şaring:Vliet, und über Hollandşa Diep , durch die Dort (dhe fil ( dortreditirdie Tiefe ) bei Dortrecht vorbel , nach Rotters pam geben , weil die rechte Mündung der SR aas , pte' 5 Stunden weſtwärts von Rot terdam ift , höher wird .

burdh Sand von Zeit zu Zeit Auf den tiefen Kanálen , wels

the die Stadt durchidhneiden , fönnen die großten Ediffe mitten in die Stadt fom: men , und vor den Padb & uſern der Tauf leute belaben 4110 geisſthet werden : Daher wird hier nådyfi Amſterdam ber ſtarfſte Hana del getrieben , infonderbett nad England und Sdottland . Die Børſe iſt noch prády 1732 gåhite tiger als die zu Amſterdam . man " 6621 Häuſer . 1563 bat fie zwar durch eine große Feuersbrunft viel gelisten , jft aber beffer , als sie vorhin gerpefen , wie per erbauet worden . Ef lft bter das erſte Admiralltåto follegium der vereinigten Nica derlande , welches aus zw8lf Rathen beftehi. Außer vier hellandiſden réformirten Kirs dien , find bler noch eine frangspilte, eine engitích - Presbyterianifche , eine engliſch , bi ( d ;dflidye, eine (dotti &ndiſche und eine luthes riſche , welde legte neu und ſchon I. Die hieſige Bataafſche Genvotſdhap der proofone dervindelſe Wošbegerde , IA 176y guſammen , getreten , und 1770 burd, die Staater, von Nola I 4

136 Hotland und Weſtfriesland Beſtätiget mora ben . 1o id ) nicht frre , fo eft fie eben die felbige Geſellſchaft

der Wiſſenſchaften ,

det

Stephan Hoogendyk 1771 ein Kapital vont 150000 houảndiſchen Gulden geſchenfet hat. A ger der reformirten Sdule von fechs Slaſs fen , iſt hier auch ein reformirtes Gymnaſium , Der anatomiſche Sdhauplatz iſt klein , aber Das alte Månner : Haus , gut eingerichtet. iſt ein glemtid großes auch wohlgebautes Die Stadt hat dem ſteinernes Geb & ude. hier gebornen Deſiderius Erasmus zu Ehren, 1622 eine done metallene Budråule errido tet , welche auf der großen Brücke über die Maas , nabe bei der Börſe fteht. ( 2 ) Gorfum , gemeintglid Gorichem oder Gorindem , die achte Stadt in der Ordnung, Itegt auf der gelderlandiſden Grenze an der Merwe ,

in welche

fich

hier

die Ringe er's

gleßet , nadidem ſie die Stadt in zwei Theile Sie iſt ziemlid) befeſtigt, in getrennet hat . Ponderbett an der Oftreite nach Gelderland zu , und auf den andern Seiten kann ſie unter Waſſer geſeget merden .

173 2 bat man 1398

Håuſer , bundert Jahre vorher aber 1609 gezáhlet. Sie treibet einen Farfen Handel mit Korn ; es werden dud hier in der Mera Bor Alters hat we viele fachre gefangen . fie,

1

1

1

1 1

-

137 fe, nebſt dem nahe gelegenen Lande Arfel, den Herren von Urfel zugehöret. ( 3 ) Schiedam , die neunte der Ordnung , nego

Stadt in

hat den Namen von dem Fluſſe Schie, wels cher bler durch eine Sdileure in die Maas Die vermda Sie hat 1504. Båuſer. geht . gendeftert Einwohner rüſten Schiffe zum Hes ringsfange aus , und die geringern ſtricken Nege .. Es wachſen hier ſehr viele Wachols berſtöcke.

( 4 ) Schoonhoven , die zehnte Stadt in der Ordnung , liegt am Leck , wvelder bler den durch die Stadt gehenden Fluß Vliet aufnimmt , hat nur 588 Häuſer , iſt aber wohlbefeſtiget , und bat an der fandſeite fechs ganze , am fluffe aber zwei halbe Bous werfe. Dieſe Fiftungswerke hat fic 1672 unb 1673 bekommen . Man kann aud) bie umliegende Gegend unter Waſſer regen . Die Stabt tretbet ziemlichen Handel ; es auch hier Silberſchmlebe und Papiera macher , und im Leck werden fadiſe gefana

find

gen . 1375 abgebrannt.

und

1518

iſt die Stadt gang

( 5 ) Briel , die eilfte Stadt in der Orbs, nung , liegt auf der Nordſeite der Inſel Voorne , unweit der Mandung der Maas , mit welcher fie , vermittelfi elues großen und beques 5

1

1 138 bequemen Hafens , Gemeinſchaft Bar, Iſt dle ſtårffte Feſtung , welche die Proving Holland auf ihre eigenen Koſten unterhält, 1732 bat man in derſelben 942 Häuſer geschlet. Der größte Shell der Einwohner leget fid, auf die Fireberei; es wohnen hier auch nie lotren , welche die aus der See fommenden Schiffe die Maar hinaufführen, Die Stadt tft' bei dem Vnfange pes ſpania fchen Krieges die erſte gemeren , welche für die Staaten gewonnen worden , als ſie nämlich 1572 von den ſo genannten Waſſer : Geuren , unter Anführung des Grafen von Suman , überrumpelt , und bądurd) zugleich Der Grund zur Fretheit der vereinigten Nies Derlande geleget wurde. 1985 warde fie

@u die Ainigin Eliſabeth von England ver : pründet , 1616 aber wieder an sie Stga; ten eingeräumet . 2. Die Stadte , welche zwar jest feine Deputirte

zu

der Verſammlung der Staa ,

ten dieſer Prøving abſenben , aber doch den Staaten unmittelbar unterworfen ſind . Ung ter denſelben ſind unterfchiedene Grenzfer ffungen und Sdjangen dieſer Provinz , well und Süd : Seite zur die ihr an der Dft Serdhüßung dienen . 1 ) Naarden , eine gute Feſtung an per Siderſee , in welcher ! 732 find 747 H & u . fer

1 L

-

1

1

3

139 fer gegåblet worden . Sie iſt eine Wormau . er von Amſterdam , von welcher Stadt lie pier Stunden entlegen . - miſchen beiben aber ein Kanal iſt , der durch Maiden gebt, Die vornehmſte Handthierung der Einroh , ner , befteht in Such- und Gammet Webes rei . Die Stadt brannte 1486 gang ab .

1572 wurde fie von den Spantern durch Hinterlift eingenommen , melche ein großes Slutbab unter den Bürgern anrichteten . 1672 bemetſterten ſich ihrer ble Franzoſen ohne Rübe , fie wurde ihnen aber im folo genden Jahr wieder abgenommen , 2 ) Muiben , ein Ståbtchen von

190

K &uſern , liegt an der Besut , welche ſich hier in die Süber fee ergteßt . Es iſt etwas befeſtiget , vornåmlich aber das Kaſtel , wel: dhes in der nordoſtlichen Gegend des Ortes llegt . Seine beſte Berdigung aber beſteht parinne , daß es im Notfall unter Waſſer gefeget werden fann , wenn das Waſſer aus der Süderlee , permittelft der in der Mün bung der Vecht angelegten Schleuſe , eingia laſſen wird . Es perſd)affet diefer Fluß der Stadt

den

Vortheil

der

Durchfahrt

aller

großen Schiffe , welche von dem obern Rhein , nach Amſterdam und von damnen zureck ges Sonſt wird hier viel Salz bereitet ben . und die

Einwohner legen fich ſtark auf die Firdjes

140

Fiſcherei.

1356 wurde

es von den Utrech

tern eingeſchert. 3 ) Wezep , oder Weeſp , eine Stäbt son beinahe 500 Häuſern , liegt an der Vecht . und iſt an der Oſtſeite wohl befeſtiget. Aus ber Vicht wird von hier , in beſonders daa gu eingerichteten Stiffen , ſüffes Waſſer nach Amſterdam zum Bierbrauen und anderem Gebrauché geführet. .1356 ward die Stadt von den Utrechtern geplündert, und in Brand geſtecket , und 1506 von dem Herzoge ron . drei 4) Nleuwerſluis , elne Shange , , welche Bedt er Stunden von Wezep , en der Becht, Sie machet mitten durch diefelbe bingeht.

1

die Grenzſcheidung zwiſden Den Provinzen Şolland und Utred) t , ſo daß die eine Hälfte der Schanze am rechten Ufer des Fluſſes auf dem bolåndiſchen , und die andre am line ten Ufer auf dem utrechtiſden Soben llegt. Bei dieſer Schanze iſt die Vecht mit der trummen Amfiel durch einen Kanál vereints get , auf weldem eine ſtærke Fahrt zwiſchen Amſterdam und Utrecht iſt. 5 ) Woerden , eine kleine Stadt am al ten Rhein , welcher mitten durch dieſelbe 1732 záhlete man in derſelben hinläuft, In derſelben ſteht ein altes 397 H &uſer. Solos.

Sie iſt gut befeſtiget, inſonderheit an

14 ! an der Oſtſette. 1672 und 1673 bat fie von den Franzoſea olul erlitten . 6 ) Die Wiericker Schanze , liegt am Unfen ufer des Rheins , ungefähr ein und eine halbe Stunde von Woerden , und ift 1673, errichtet, Nabe dabel ,

etwas welter hinauf am

Rhein , und zwar am rechten Ufer deſſelben , lag ehedefſen die S dange Nieuwer - Brug . welche aber geſchleifet worden iſt.

7 ) Dubemater , eine feſte Stadt an der 562 Håuſer. durchlaufenden Yffel , hat 1575 wurde ſie von den Spaniern mit Rurmender Hand erobert , und in der erſten Wuth ein großes Blutbab unter den Bürgern 1672 tam ſie in die Hände der K. Karl V gab ihr , um dle Frangoſen . große Raferel , welche in der grauſamen

angerichtet.

Parbrennung der Perſonen beſtand , die man thórichterweiſe dere. Hekerei beſchuldigte , ju bemmen , durch ein Privilegium Das Redit , alle folcthe beſchuldigte Perſonen öffentlich zu wågen , und diejenigen welche über dreißig Pfund gewogen , Coenn man erbidhtete, eine wahre Here kønne nicht dreißig Pfund wá. 1. von Uffenbad Reis gen , ) loszuſprechen . fen 11. 3. S. 293. f. 8 ) Nieuwpoort , elm Befeſtigtes Ståbta Den von 142 Häuſern , llegt am Leck

und ift

142 iſt eine Herrlichkeit, welche bem Hauſe von Naſſau - Oranien zugehöret. Die Einwohner haben vom fachsfange ftarke Nahrung . Es fit mehrmats ; und zulegt 1750 , vom Feuer ſtart berdådiget worden . 9 ) loeveſtein , eine kleine Schanze auf Der weſtlichen Spiße vom Bommelerwaard, und Didyt auf der Grenze des Gelderlandes, jedoch auf holdåndiſchem Boden. Hier fließen die Maas und Waal zuſammen , und werden die Merwe genannt ; Daher iſt dieſer Plan pon großer Erheblichkeit für Holland. In der Mitte dieſer Sdíanje fteht ein altes Schloß , dahin oft Staatsgefangene gereget worden find , ' %. E. 1619 Hugo Grotius , und 1650 fechs Staatsleute , welche fich ſtart gegen den Prinzen Wilhelm II, von Oras Nach demſelben hours nien gefeget batten . den die Häupter der Partei , welche wider die ftatthalteriſche Regierung war , die loewens fteiniſche Partei genennet. 10) Boxbrichem , gemeiniglich Worfum , ein wohlbefefiigtes Stådtdien von 158 Håus fern an der Merwe , im fande Altena . 11 ) Heusden oder Neder. Heusden , eine bir fårfften holländiſchen Feſtungen , liegt unweit der Maas , mit welcher fie vermits tellt einer Stefe dereiniget ift , durch welche eBebeſſen der Fluß felbft ſeinen Kauf genoms

men

I

1

143 Met hat. 1589

Sie hat ungefähr 6do

ward

fie von

den

Håufera .

Spaniern be

lagert. ( 2 ) Geertruidenberg , Mons S. Ger truidis , gemciniglich der Berg ſchlechthin genannt, eine feſte Stadt von 456 pilte Biesbofich , welder fern am Meerbuſen nad) Derſelben das Bergerveld genennet wird ,

fonft

aber

1421

in

einer großen

Waſſerflut entſtanden iſt , und hier den Die Stadt hat Fluß Dongen aufnimmt. den Titel einer Berrlichkeit ,

und

gehöret

dem Hauſe Naſſau Dranien , winches in derſelben ein fchines Wohnbaus bat , das der Prinzenhof genennet wird.

Die Eins

Hohner

ernähren ſich hauptſächlidy vom 1420 brannte fie ganz ab . fachsfange.

1588 wurde ſie von den Spaniern erobert , ihnen aber wieder entriffen. 1710 wurden hier groiſchen Frankreich genoſſen vergebliche gen gepflogen .

und den Bundess

Friedensunterhandlins

13 ) Der Klundert , eine kleine Stadt und Feftung, welche vor Alters ein Dorf, Namens Miervaart oder Nieuwervaart ges weſen, 1583 aber durch Wilhelm I, Prins gen von Dranien , mit mållen umgeben , und zu einer Stadt gemacet worden iſt. Sie

gebSret

dem

Hauſe

Naſſau Oranien unter

144 Das

li

Waſſer , an welchem ſie liegt , wird die Rodevaart genennet , und an demfelben liegt noch eine Schanze , Namens Bloea.

4

unter dem Titel einer Herrlichkeit,

mendaal . 3. s ' Gravenhage, gemeiniglich rohlechta hin der $ 4ag , lat. Haga Comitis , eine Ichöne Stadt , in einer ſehr angenehmen Gegend . Sie hat weder Mauern noch Thore , aber dod) Stadtgerechtigkeit , und iſt mit einem Graben umgeben , über wel. den bei den Zugången zu der Stadt Zug, brücken angeleget find. 1732 hat man 6164 Håuſer gepåhlet , die offentlichen Ges båude ungerechnet. Unter jenen find viele Einige große und regelmäßige Gebäude,

große Plage in der Stadt , ſind mit Fåus men bejezet , und dienen im Sommer zu Spaziergången , und av dem Graben , wels der die Stadt umgiebt , iſt auch eine ulee angeleget worden.

Sie hat ihr Leben und

ihre Mahrung von den einheimiſchen Gener ralität : und Provinzialfollegien , und von den auswärtigen Geſandten , Reſidenter und Agenten , welche hier wohnen . Die Kollegia betreffen I ) die Generalitåt , und Find , die General: Staaten der vereinigten Niederlande , der hohe Kriegsrath , die Ger neralitetsrechnungskamme , Die @sneralis r årss

1

145

tåtsmanzkammer, und der Nath von Bras fande über der Maas . bant und dem 2 ) Die Proving Poland , Staaten von Holland und die

deputirten

Råthe

von

und find die Weſtfriesland , Holland und ,

Weſtfriesland , det Hof sont Hotland, odet der Provinzialgerichtshof, der große Rath, von Holland und Zeeland , und unterſchieä Der alte Hof, wels dene Rechenfammern. dhen die ebemaligent Grafen von Holland bewohnet haben , gehsret nun

dem

Statt

und iſt ausgebeffert worden . Et hat eine wichtige Sammlung von Semål: en , ein Naturallenfabinet und eine Sie

halter ,

bliothef.

In der Mitte des großen Plas

Bes zwiſchen deit Gebäuden ' dieſes Sofes , ſteht der ſo genannte große Saal, in wele them die von den Feinden ber Republik zit Kriegeszeitent eroberten Siegeszeichen , als Flaggen , Standarten , Fahnen , Pauken , u . ſa w . aufgehangen werden , er iſt aber alt und es gebef auch ein ordentlichet Weg durch denfelben , mart verkaufet das felbft alte Bücher , und die offentlichen Uufztonen werden darin angeſtellet. U17

unanſehnlich ;

der Weſt Mite fiehet man die Zimmer , it welchen die vorhin genannten Sollegta fid verſammlett. im Umfange dieſes Hofe$, Reht auch die frangsfirch reformirte Kirche. Burch, Erdbeſtr, 12. 3. ont

146 Sont find hier drei Kirchen der niederlaris Biſoen Reformirten , eine engländiſche Kir : die, und eine lutheriſche Kirche, weldie feit 1766 einen hochdeutſchen und einen hul : lånbiſchen Prediger but, imgleichen Ktrchen der Katholiker , Remonftranten 16. und zwei jüdiſche "Õnnagogen , wie auch zwei große Armenhaufer ,

Waiſenhaus und ein Auf die Reinigung der Kar nåle, wird nicht ſo großer Sleif gewendet , als jut Hmſterdam und an andern Orten : und ob men gleich dafür hålt , daß die hieſige Luft geſünder rey , als an anderen Orten Hollands , ſo läuft doch das Gold ein

Spinnhaus.

und Silber bier eben fo ftark, als an ans deren Orten , an . Die umligenden Gegenden find luftig . Gegen Often fichet man angenehme Weiden, gegen Güden (dyšne und prächtige lufthåu fer , gegen efter die Dünen oder Sands hugel an der Nordſee , dahin , und zwar nach dem daran gelegenen Dorfe Scheve lingen , eine gerade mit Backſteiner ge : pflaſterte Allee führet, nebſt 2 Nebenalleen für die Fußgänger , und gegen Norden iſt ein (dzdnes Gebolze , weldjes der haagithe Porch gonennet wird , in welchem die ftatt : balteriſche Familie ein luftídlo6 hat , Ora mien faal , oder das Haus im

Burdy , ge's taunty

147 nannt, weldes ivegen der honen Gemla de uno Statuen berühmt ift. Es gebert aud von Haag, aus alleen noch dem Dor Fe Loosduinen , und nad) Delft. Zivident dem

Hauſe

im

Buſch

und

Katwit , ift

1765 eln Sanal gegraben worden , um am érften Orte das Waffer zu erfriſches, und dadurch eine geſundere Luft gut bergen i'chaffen.

B) Folgende Uemter , derén jedes frine beſondere hohe Gerichtsbarkeit at , por melcher alle Rechtsſachen abgehandelt wer : den ,

und aus dem Sdippen beſteht. 1. Das

Amt

Süderſee , in und beſteht

A

Gooilanð ,

und dert

liegt

an der

der Gegend von Naarden , Sands größtertheils aus

• hügeln und Seide , welche gemeinė W.is den fiir Kiibe und Schafe abgeben ." Šonfé wachſet hier

1 .

Amtmann

aber

etwas Roggen ,

Buchweizeri..

pornämlich

Die merkwürdigſter

Dörfer ſind : Huizen , woſelbſt ſich viele Einwohner vom Büttenfange nähren , audy unterſchiedene Manufakturen find ; Hi vers ſum , woſelbſt Euch und ivolene Stoffe ģendebet werden , und welches 1766 durdy éine Feuersbrunſt die Hälfte ſeiner Geb & us verlorert hat de , nåmlich auf 200 ,

11

Graveland i

welches

das

beſte Dorf,

>

148 und mit schönen lufthånfern angefädet ift, unter welchen ſich das Haus Trompenburg und uiderberg, vor andern ausnimmt unweit der Stadt Muiden , in defien Ge gend das febr 'fiſchreiche Nardermeer ift. 2. Das Uint loosdrecht , grenzet ges gen Südweſten an das vorhergehende ; ift klein, und hat lauter Heide . * Die D &rfer, Ult- und Neu - Loosdrecht , ſind anſehnlich. Un der Weſtſeite der Vecht liegt das Dorf Roes. nen , und gleich dabei iſt das Sdloß Kros nenburg ,

welches

auch an der Vecht lie:

get , und zu welchem die Herrlichkeit loes nen gehöret. In der Geſchichte des Gras fen von Holland , iſt es berühmt .

1672

wurde es von den Frangofen verwvůftet, iſt aber wieder aufgebauet worden . 3. Das Umſtelland , hat ſeinen Namen von der Amſtel , felbe hinfliefer.

welche mitten durch daſ, Es beſteht aus Heide und gutem Weidelande. Beim Dorfe Dus derkerk, ( Ultenkirchen ) oder Duderkerk aan den Amſtel , iſt der Kirchhof der portugies fiſcher Juden , welche zu Amſterdam woh nen . Das Dorf Diemen , liegt zwiſchen Amſterdam und Wuiben . Beide Dörfer find Amtsherrlichkeiten , und gehören der Štadt Amſterdam .

Das Diemermeer und

Das Setlmermeer find

ausgetrocknet ,

uno urbar

149

} urbar gemachet worden .

Das Dorf am

ſtelveen gehöret auch der Stadt Amſterdam , und Waverveen iſt eine Herrlichkeit. 4. Das Kennemerland ,

liegt

an

der

Nordſee , und wird in Noord- und Zuid, Kennemerland abgetheilet : das leßtere ge Høret allein zu Südholland , und in dieſem Antheil ſind die Dörfer Sparendam, Spaar : * wouw , Sloten , Hennenbroef mit

Sloterdye., Heemſtede, dem Hauſe Berkenrode,

Zantvoort und Bloemendaal , belegen. 5. Das Rheinland, iſt das großte Amt in Südholland, und liegt an beiben Ufern des alten Rheins . Es beſteht mehren theils aus Dorflande, Die ausgeſtochenen Plåge find trocken , und zu Weiden gemas chet worden . In Anſehung der kirchlichen Verfaſſung , wird es in Ober- und Niez terrheinland abgetheilet, Von den an der Nordſeite des Rheins belegenen Dsrfern , merkę id) nur De an :

folgens

1 ) Dude : (Ult:) Wetering , ein Dorf bei welchem die großen Schiffe , die von Umſterdam und Haarlem durdi Gonda und Zeeland wollen, aus dem Haarlemer. Meer permittelſt eines Fanals in mer Meer geben.

* 3

das

Braaſies

22 D064

--

150 2 ) Oudshoorn , ein Dorf, bei welchera bie Wetering oder Heimanns - Wetering durch welche alle vorhin genannte Schiffe gehen ,

1 {

ſich mit dem alten Rhein beriniſchet, 3 ) Nhynsburg ein Dorf am alten Rhein , wofelbft vor Alters eine adeliche Henediktiner Sonnenabtei generen iſt. Von "Deinſelben werden - die Sollegianten weil fie' fidy biefelbſt jährlich zweimal zur Hal tung des Abendmalhs verſammlen , Rhyns: burget genennet. 4 ) Saficuheim , ein Dorf, bei welchem das in deir alten Geſchichten bekannte Haus Sealingen liegt. 5 ) Bei den Dörfern Noordwyk buna ten zce , und Noordwyk aan Zee , hat ehez mals die Abtei Leeuwenhoorſt gelegen . Von den auf der Südſeite des Rheins belegenen Dörfern , find vornåmlich folgens De anzumerken : 6 ) Katwyf op Rhyu und Statwyk op zee , zwei Dórfer und Herrlichkeiten , wela che nebit dem Dfrfdien Zant , der Faniilie Waſſenaar gehören , welde in Katwyk aan Dicht Zee ein pråchtiges Luſthaus hat . bei dieſem Dorfe ftund ehedeffen am Stran het Huis te Britten Arx britannica ,

weldies

Sdiloß

Erbauen laffen ,

Kaiſer

Cajus ſoll haben

um von hier auf Britans nien

151 " , 1 nien mådhtige Seefahrten anzuſtellen . Fady und nad ift es von der Nordſee übers rchwemmet und verwüſtet worden , ſo es nun von dem affer des Meeres decket wird . 1520 , 1532 und 1562 , das Waffer rehr niedrig geweſer iſt , man auch

daß bes da hnt

das Mauerwerk deſſelben geſehen , dazumal einige Steine mit reiniſchen

Inſchriften ,

imgieichen

einige Münzer ge

funden , welche noch auf dem Haufe -gu Katroyk verwahret werder . ' 1752 fah man im Oftober dieſe Steinhaufen einige Tage lang , und fand fie nunmehr ungefåhy 600 Sdyritte woeit gegen Torboften ron Katryk , und 80 Schritte vor dem gemeis niglich blos liegenden Ufer entfernet. 7)

Die

Dörfer

Baifenburg ,

naar , von weldem die

Herren

Wafie :

von Waffee

naar den Namen führen , Hazaartsmoude, eine Herrlichkeit der von Waſſenaar , NI: pben und Zivamınerban , gemeiniglich Dams me ,

eigentlich

aber

zwadenburgerdam ,

welches legte die Franjoren

1672 , als

Holland überfallen wollten , und abbrannten .

ausplüncerten

6.

Das Unt Woerden ,

wird

fie

in dette

kandcharten Het Waferſchap van Woerden genannt ,' obgleich dieſe Waterſchap. fich weiter erfrecket ,

als bas Ant ,

nämlich

aber

158 über ein Stück der Provinz Utrecht, bat ſeinen Namen von der Stadt Woera pen, welche mitten parin liegt, und beſteht aus guten Weiden , Die Einwohner er náhren ſich mehrentheils vom Kåremachen . An beiden ufern des Rheins , welcher hin purch fåuft ſind viele Stein und Pfans nenofen , pornåmlich an der Weſtſeite von Woerden,

zu

dieſem

Amt

gehören die

Dörfer Bodegraven und Waarder. 7. Das Amt Schieland , bat feinen Namen pon der Schie , ob ſie gleich nur ein Stück der toeſtlichen Seite deſſelben berühret.

Der Grund beſteht aus Heide,

und aus

großen

mit

Waſſer angefüllten

Plåßen , aus welchen Çorf geſtochen wors Den ift. Un der Mags und Yfiel iſt et : Bon "bett was Saat : und Weideland. bazu gehörigen

Dörfern find anzumerken : Stralingen , eine Umtsherrlichkeit, welche der Stadt Rotterdam zugehöret.

!)

2 ) Dverfdie, gehåret theils nach Rot : terbam , theils nach Delft.

Gleich darneben liegt das Haus Stars renberg , von welchem ſich eine finte des waffenaarſchen Geſchlechtes benennet . Nidt weit davon iſt das verfallene Schloß Spa wie , welches por Alters berühmt war .

3) Sea

153 3 ) Zevenhuizen , eine Herrlichkeit , mit Dem Hauſe ten Dum , 4 ) Moordrecht , gemeiniglich Moord, eine Amtsherrlichkeit der Stadt Rotterdam.

. :

Es iſt bei dieſem Dorf ein Schiffbau ,

1

yffel , und Kapelle op den Yſſel, ſind dies le Ziegelbrennereien ; die Steine aber wers den nicht , wie ſonſt durchgehends geſchie bet , aus trockenem Grund ausgeſtochen ,

7

.

. In der Gegend dieſes Dorfes und der rotterdamſchen Dörfer Nieuwerkerk an den

fonbern aus dem tiefen Schlamm am Ufer per Yffel gemadt .

8. Das Amt Delfland, bat ben No : men von der Stadt Delft , und enthalt das fchånfte und fruchtbarfte Land in Hola rap rha nte welches alles hervorbringt, was zum Uland,

dern auch gute Baumfrüchte , inſonderheit der weſtliche Theil deſſelben , welchen man durdgehends bas Weſtland mennet, Ich bemerke darinnen : Schevening, auch 1 ) Schevelingen , ein Dort , welches eine Stunde Gehens von Haag , an der Nordſee liegt , una den Haag tåglich mit frifchen Siſchen vers Es hat vom Meer viel erlitten , fiebet. welches noch immer mehr von den Dünen Die Kirdie ſtumo ehedefien wegnimmt,

K 5

1 mitten for Dorfe , nunmehr nabe beim Ctrande . 2)

Loosduinen ,

ein

aber

Dorf ,

ift

fie

welches

que Hálfte dem Haufe Maſſau Oranien gcobret. Ja der Kirche zeiget man den

Leiditgläubigen , welche die Favel von den 365 Kindern , die des Grafen Hermanns pon Henneberg Gemahlin , Margaretha, auf einmal geboren haben ſoll , für wahr annehmen, zwei Secken , relde gebrauchet feun follen , als dieſe. Stinder in dieſer Birdie getaufet worden . Vor Alters ift bier eine weibliche Abtei Ziſterzienſer' Ors bens gewefen . 3 ) ter Heide, ein Dorf an der Nord: fee , in deffen Gegend 1653 en merkwürs diges Seetreffen siviſchen der niederländi: ( d)en und englandiſden Flotte vorfiel. 4 ) ' s Graveſande, ein fchöner Flecken an den Dünen ; Naaldwyk , en Dorfe mit Puithof Hoondslaardo ; Rhinen tem and Watering , ein Dorf, bo bien eine Zeits Jang als Herrlichkeiten bei fånigl . preußia fchen þauſe gehdret , aus welújesz ſie vero fudge

eines

Tidnigs fpirmen

Vergleichs von

1732 an des

Wilhelms II Verlaffenſchaft ge find : Sonig Friedrich II aber hat

biare und belegenen:

alle Hno

feine

übrigen

in Holland

qug der praniſden

Erb

fdaft

159

3 fchaft herrührenden Herrfchaften , Domai: nen , Låndereien , Käufer, fehn- und ullos dialgüter , mit ihren Zubehörungen , Neda ten , ewig

Einkünften , Gerichtebarfeiten zç . auf an den Erbftatthalter 211helm V

får 700000 bolåndiſche Gulben , und die Meublen für 5000 Gulden , verkaufet, Der Erbſtaţthalter übernahm auch die das mals darauf bøftenden Schulden , welde in 48302 Flr, und noch einigen anderen Poften i beſtunden. 5 ) Ryswyt, ein luſtiges Dorf, in der

1 Nadybarſchaft von Dein Haus , dazu es als eine Herrlichkeit gehåret. Es hat ein ſcho; 1 nes Staffel., Namens Nieuwburg , welches bem Haufe Naſſau Oranien zuſtändig , und 1697 der berühmte ryswy: auf welchem kifdhe Friede geſchloſſen worden iſt. Voorburg und 't Wouda fiub Herra Jichkeiten der Stadt Delft, 7 ) Maasland and Maasland - Sluis , pler licber Maas- Sluis , ein anfehnlicher Flecken

an einem Arm dermaus,

' t Scheur " oder flutſche Diep wird . Die Einwohner ernähren rentheils fange. 8)

vom

Herings =

and

welcher genennet fid ) mehi

Avalfircha

Blaardingen , ein anfchnlicher Fle :

ofen an der Maas

beſſen Einwohner Fich huo

.

156 auch ſtark auf die Heringsfiſcherei legen ; wie denn aus dieſem einzigen Orte gemei

I

niglich in einem Jahr mehr Heringsbüren in die See laufen , als aus allen nieder ländiſchen Håfen zuſammengenommen ; f. E. als 1753 hier ju lande 173 Herings baſen ausgerüſtet wurden , famen aus Blaardingen 112 . 9)

Sübwarts

von Schieland,

und

Delfland , liegen, unterſchiedene ziemlich große und wohlbewohnte Inſeln , welde Einige mit zu Holland gerechnet werden . Landbeſchreiber nennen

fie

insgeſamt das

mansland , oder das Land über der Maas, weil fie in Anſehung des feften Landes pon Holland , viber oder jenſeits der Maas liegen , und zwar zunáchſt an Zeeland, mit welcher Provinz fie in Anſehung der Beſchaffenheit der Luft , des Bodens , und der Lebensart der Einwohner , viel ähnlis des haben . Die Gewäffer, durch welde die re Inſeln von einander geſchieden werben , find außer der Maas , oder alten Maas, das Haringvliet, welcher febr breite Strom aus dem Biesboſch kommt , und anfänglich Hollands Diep genennet wird , und das Wolke Rak , welches bei weiterm Fortlauf Strammer , und endlich beim Einfluß in die Nordſee ,

Hieningen oder Grevelingen ge Bennet

157 nennet wird .

Äde dieſe Infern find unter

gewiſſe Aemter vertheilet. Weil aber nicht eine jede Inſel ein beſonderes Ümt aus. machet , ſondern durch die Abtheilungen in demter die Inſeln zerſtůcket werden :

li

fo wil idi , um

Verwirrung

zu veröuten ,

eine Inſel nad) der andern beſchreiben . ( 1 ) Das Land Voorne oder Dr. Voorn, im Gegenſate von Over: Flacque oder Süds ( Voorn, und Goeree oder Weſt- Voorn, wels che zuſammen ein Umt ausmachen , darun ter auch die eben beſchriebene Stadt Briel ſteht.

Dieſe Inſel wird

von

der

Inſel

Putten durch das Waſſer Sorniffe gefichieden and hat ihren Namen von dem Dorf Dofts Poorn , in deſſen Nachbarſchaft ned, ulber : bleibfel von dem dloß Woorn find. Die merkwürdigſten Derter auf derſelben find :

a, Heenvliet, ein Stadtchen an der Bors niſſe.

be

Helvoetſluis , ein kleiner feſter plat , welcher 1696 angeleget worden . In bemfelben iſt eine Docke , zur Bera wahrung der Strieges (chiffe des fandes , toelde der Admiralitåt von Notters

1

dam

gehåret :

e$

ift

hier

auch

eine

Schiffzimmerwerft, und ein gutes Maa ( gaztu .

gazin .

Der Safen iſt jidar trein , aber

gut , und die Scheté

géuß und ſicher.

( 2 ) Dié Info Over: Flacque oder Zaibs Boorn , foi den erſten Namen entweder daber haben , weil ſie über oder jenſeits der Sandbank fiacque llegt , oder weil ſie übet ober jen jeits des fwiſdent thr und Dofts Boorn fliegenden Waſſers , welches audy Flacque genennet wird , belegen ift ; der zwelten Namen aber hat ſie im Gegenſatz von Doft Voörn . Uuf derfelben find viele große und Wolfreiche Dorfer, als Meliszano , Dirksland , Herlinge , die Amtsherrlichkeit Grysoord , welche aus den Dörfern und Neu: Tong beftehet, ú . a ) m .

Alts

( 3 ). Goeree, oder eigentlich Goebe Rees. de, das iſt, guté Rhebe, ſonſt auch Weeft Voord ,

war chedeſſen eine beſondere von Over- Flacque abgeſonderte Inſel i nachdént fich aber eine Sandbune zwiſchen beiden ans gefehet hat, und über dem affer hervorges taget ift, hat man 1751 einen Damm gots

dhen beiden angeteget , damit man fie ends hd unter einerlei Bebeidhang bringen könne. Nuf Socree Heger 2.

Socree , elné fletve Stadt , von weld cher das Land den Namen bekommen

Bat:

Sie war ebederen in wete deffered Nya

159 umfången ,

als

ihre

gesamme årtigen

find . 6. Sutborf , ein Dorf ( ) Putten , liegie Boorn gigen Open ' und iſt ber der Sago , Sormite und der Epun eingeſchloſſen . Sie gehöret apr . Ces nedittiner Wftet ubbinfo nf zu allerborn . Der Amtmann ser Biz Sinfil, apr 14i: mat thn nennet, der Quicard san Putten , bat eine anſehnliche Bedienung , und wird vont into : Orin dem Erbftatthalter berertnet. ſelben

ſtehen auch einige DSfor con Dvere

Flacque , Beterland and elnionde. Hauptort dieſer Inſel it Seervliet, ein offes nes

Stabrdhen ,

meldee nad Ocen grand ,

den es. 1743 erlitten bat , beer , als e3 vorhin gewesen , erbauet worden . es lles gen bler auch die Dörfer Spykenes, befelina gen , Simonshaven und blers , (5) Beterland und brnen, matheit zilv Tamisien eine Inſel aus , welche de Hoefſd ) Baard ( der hoekſche Werbet oder Tafely genennet wird. In Der grosen 20affer : Aut von 142 , wurde auch dieſes land überfaremmet in verwijtet, nad malo obre . wieder eingebeidjet und bewoonet . Peterland , machet den reſtlichen Shell bio Sem Werders auf

und hat der Namen vor ,

N

i 60 2 großen Umtsherrlichkeiten , Ult- und Neus Selerland , von welchen der erſte Ort einer Stad : ihnlich iſt , die übrigen Dörfer aber fino Piershil und Hitfert. Das land Sérren , hat ſeinen Namen von dem Dorf Gorgen , welches 1759 eine große Feuerss bria erlitten hat . Sleith darneben iſt die aleuſé Stryeniche Sas , durch welche tas Waffer aus dem Lande Stryen fich ist Holland8 Diep ergießet. Hier gehet die gemeine Fähre

liber

Hollands

Diep

nach

Moerdyf, welche die Uiberfahrt aus þoland nad Brabant ift. Sie iſt berüchtiget wors ben , al8 Jobann Wilhelm Frifo , Prinz vont Naſſau - Oranien , 1711 auf derſelben , unter dem Deiche vom Stryenſchen Saas, ertranf. Es find hier auch die Herelid,feiten Maass bam , Unthoni- Polder , und nod 8 Dörfer, belegen . (0 ) Y felmonde, iſt eine Inſel gwiſchen ber Maas und alten Mgas , und hat deit Namen von dem Dorfe offelmonde, welches in Doft, und Weft , offelmonde abgetheilet wird , und beffen Einwohner ſich inebrentheils Von dem Dorfe auf den Schiffbau legen.

Nioberstert , verkürzt Reversfert , hat der Daſelbſt belegene Riederwaard den Namert, uno dou dem Dorfe Zwynbrecht , wird der gwynbrechtrohe Waard benennet . Sd) übers gebe

16

sebe die #brigen Dörfer dieſer Infel, imb führe nur noch die hohe Halsherrlichfett Rhoon nebit pendrecht an , welche dem Grafen Bentine zugeh Sret qi: der hteſeloß ein anſehnliches Schloß hat : fie fteht aber fo mole audh. 3 Dörfer diefer Infel , unter dem Umtmann woer Ruwaard van Puttene ! Nabe dabet adeliche Haus Balfontein ,

Ut cas

(7) Rogenburg ein Snfelchen mirten in ber maesy welches erft 1586 eingedeidhet € 8 , und auf weldem nur das Dorf Blan . kenburg liegt.

( 8 ) Goudswaard ,

ein

Infelchen gegen

Putten übern euf welchem das Dorf Koorum duit liegt. ( 9 ) Ulles, was nun noch vom råditchen Sheil der Proving Holland ubrtgift , wird Landberdretbern Infonderheit von einiger Eid - Holland genennet , und noch andere zteben Blefen Namen allein auf das Amt Súd: Holland, Defſen Dörfer zerfreuet Itegen . " Ich will die befonderen

Diſtritte , welche im

diefem füblichen Theile von Süd : Holland gefunden werden , nac) einander nennen und beidhreiben , el eit iſt ein kl de Shr nes Uiberbleibſel von dem großen füd hulas lånbirden Werber , welcher nebſt den dars auf belegenen Dörferą , 1421 in der Nacht Bufd . Erdbeſchr. 12. B. -

362 vom 18ten zum fchrecklidhen Gleld , nach

igten

Rot .

In

einer

ere

Waſſerflutuntergegangen iſt. dieſer Uiberſchweinmung war

die Inſel fo groß noch nid ) t , als ſie jeßt tft ; denn von allem , was der Merme ge gen Euden (tegt, blieb nichts , als die Stadt Dortrecht, übrig, ſondern der Grund erhob fich nach und nach , und es warb ein Polo' der nach dem andern eingedeicht , bis ends lich die feßige : Inſel berausfam . Es ift nur ein Dorf auf derſelben , nämlich Dubs beldam. Eine halbe Stunde Gebens von Dor: trecht gegen Dfteri, fiehet man auf der grofs ten und weftlid ) en Inſel im Biesbord noch ehemaligen Mauerwerk von dem einiges Odloß Merwede , von weldem der Vorbet filteßende Strom den Namen bekommen hat. **2 ) Der Ablaſſer. Waard ( Werder, ) wele 'cher ſeinen Namen von dem Fluß Alblas hat, der gegen Weſten mitten fürdihinläuft , und bei Ablafferdam fich mit der Merwe vereiniget, beſteht mehrentheils aus Weiben , body wadhfet in einigen Gegenben auch viel Er liegt zwiſchen der Merwe unat Hanf. beim led, und grenzet gegen Often an Gora tum und Mianen . Uuf demſelben find 16 Dorfer.

Es iſt auch hiefelbft die Garonte

Klesveld belegen , welche dem Hauſe Naſſau . Dranis

163

Dranten zugehöret. fie den Namen bat ,

Das Schloß , Davoit tft großtentheils abges

trochen ; ſonſt gehören Ammers und Otteland 3 ) Der Krimpener fchen dem leck und der

die Dörfer Groot . dazu . : Waard , llegt zmia viel , und beftehet

Uuf derfela aus Beiden und Hanflande: ben find Krimpen op de fedt , von welchent Dorfe die Inſel den Namen bat, Duberkert op den yſlel , eine Herrlichfelt , © Dörfer.

und nody

4) . Der Koppikker-Waarb , gehdret tbells zu jenent zu Holland , theils zu Utrecht. Unthell find die Dörfer Jaarsveld und Polsbroef. 5) Das Land Gorfum odeč Urtel, wird som Fluß Souwe , welcher auch Baſeldyt beißt , in bas fand iber und unter der Gouwe gertheilet . In jenem llegen die Städtchen und Herrlichkeiten Aſperett und Heufelum , und 5 Dörfer ;, in dieſem aud

no

5 Dörfer, unter welchen Arfel ift. 6 ) Die Herrlichfett Btanen , tft nad Ub . gang des männlichen Stammtes der von Breberobe, an das burggräfliche Haus Doba

ON 16

na, und mit dem Burggrafent Chriftian Uls bredits Codyter Amelia , an derfelben Se

WW

mahl , Simon Heinrid ), Grafen zu ber lippe, gekommen , deffen Enfel, Graf Simon Deins

1

le

tid

164 rich Xbolph , fie wegen der großen Schul ben , mit welchen ſie belåftiget gemeren , 1725 an (Grace , , perch abgetreten und überlaſſen hat , wor , auf die Staaten von Holland und Weſt friesland dieſe Herrlichkeit für ungefähr 900000 Gulden an : fid gekauft haben , denen

fie auch noch

gehöret... Sie enthält

2. Vianen , eine fleine Stadt am fedt, an deren Weftſeite man noch die Uts berbleibfel des alten Schloffes Sate ftein

fieht.

Der Vlaanrdje Bords , if

eine ſehr angenehme Koljung, mit den Luſthäuſe Amelteſtein , welches Heinrid von Brederode erbauet , und nach ſeis ner Gemahlin ' Amelia Nieuwenaar , benennet fat. 6. Die Dörfer Heifoop , Meerferf, lexo 3.1 mond , Ameibe, gemeiniglich ter Men genannt, und Tienhoven . . . Folgende : Herrlichkeiten gehören zwar nicht zu der Provinz Holland, find aber doch im Umfange derſelben belegen , und können alſo bier am füglichften abgehandelt werden, ſie werden auch in Anſehung der firchlichen Verfaſſung , zu Holland gerechnet.

1 Die

B

165 r Die Grafſchaft . Leerdam , hat ebes beffen den Grafen von Egmond gehöret , eft aber durch Unna von Egmond an ihren Ge mahl -Bilhelm I Pringen von Oranien , ge fommen , bei deffen Hauſe ſie noch jest ift. Sie beſteht mehrenthetls aus Es ſind darin belegen : I ) Leerdam ,

Stadt an

der

leget find.

Das alte Schloß, welches hier geweſen , fft abgebroden worden.

3

3

kleine

kinge, deren Straßen regelmdßig ange:

$ ta

1 1

eine

Wetbeland.

2)

Die Dörfer Schoonerweerd, und Aca quon , Welches eine Baronie an fich ſelbſt iſt.

2 Die Herrlichfelt Hageſtein , von wel: cher Tienhoven in der Provinz Utrecht, und die Dörfer Everbingen und Zyderfeld , welche zu der Grafſchaft Kuitenburg im Gelderlande gehören , gu Lehn gehen . Anmerkung . Der Landſtrich zwiſchen dem Diefdpt und Soumeubyt, welcher die ander Gorfum Vianen , Leerdam , Hageſein und einen Theil pon kuitenberg begreift , wird mit dem Naz men der Fünf Herren Lande beleget. 3 Dle

Herrlichkeit

Uffelſtein , tft auf

eben dieſelbe Weiße, als die Grafſdaft keera 3

166 dam , an das fürfiliche kommen . Sie enthält ;

Baus Dranien gez

I ) Offelftein , eine kleine Stadt , . nahe Nabe das beim Urſprunge ber yffel.

bei ift 2) 'B Heerendyt, ein anſehnliches Gea båube, welches die vereinigten evanges alſchen Brüder 1735 angeleget bagen, Es fteht an der Diſel, 3 ) Benſchop , ein Dorf. 4 Das

Land

Altena ,

wird

durch die

Merwe pom lande Gorfum getrennet , und beſtehet aus gutem Ackers und Weibe: kande , bat aber piel von Uiberſchwemmungen gelit: ten, Es hat ſeinen Namen von dem alten Schloß Altena. Ehederſen geh Srete es dem Grafen Philipp von Hoorn , welcher 15.68 zu Bruffel enthauptet wurde , worauf es deffelben Witwe für 990000 Gulden an die Staaten von Holland perkaufte. Dieſe has ben in der neueſten Zeit die dazu gehörigen Dörfer als Amts herrlichkeiten an einzelne Perſonen für einen gerolfſen Preis überlaſſen . Es hat ſeinen beſondern Droſten , welcher zugleich Droſt von Woudrichem ift. Die bazu gehörigen Dörfer ſind , Werkendam und Sleewyk ,

beibe an

der Merwe ; Ryswyk,

Gießen, Dppers und Neder: Andel , verfärzt Eel

167 Cel genannt , insgeſamt an der Maas bes legen , uitwyf uud Aimferf. Bet dem letgo ten Dorfe bat das Schloß Attena geftans

den , welches . Herzog Albrecht von Bayern, 1393 verwuſtet hat. Graf von Holland ,

34 1

50

1. It le

Il

In gewiſſer Abſicht gehöret ' auch das Dorf Duſſen dazu , fteht aber in Anſehung der Gerichtsbarkeit unter dem Amte Súd : Holo land . 5. Das Land oder Droſtamt Şeusden, bat ſeinen Namen von der Stadt Heuss den , und begreift die Dörfer Sil, Babla lontenbroef , Meuwen , Drongelen, Eethen, Genderen Doveren , Heesbcen , Valburg , Wyk, Been , in welchem Dorfe ote auf der Maas aufs und abfahrenden Schiffe ben bogánbirden zod bezahlen , welcher ebedefo fen zu Heusden entrichtet worden iſt , Dude Heusden ,

Baartwyt , Elshout , Djenort,

Vinmen , Herpt, şedikbuizen , verfürzt es fefen , und Engelen am Dieft , dicht bei der Gdanje Crevecoeur , in welchem Dorfe der bouandiſche Zoll von den Schiffen , welche die Maas binunter , unb burdi den Dieſt nadh ' s Hertogenboſch fahren, erleget wird. 5. Gegen eften am Engelen , liegt das Dorf und die Herrlidofeit Bothoven , dem Bifchof zu füttich zugehörig, wofelbft lauter sómiroa

1268 xómtſoh : Katholiſche Einwośner fino , utrd ett anfehnliche Stof ftebet. :: 7 De Langeſtraat ( bte lange Straße, iſt ein Strich fandes nächſt an der alten Maas , welcher fich vom Heusden gegen Weſten bis an Biesboſch erfiredet, und wes: gen feines portreflichen und bäufigen Heues berühmt iſt , welches an der alten Maas wachſet , und ſtark ausgeführet motrd . wohnen hier fehr viele Schuſter , weldje ihre Sdube weit umber auf die Freimartte zum Verkauf bringen . ES find aud) auf den Dörfern piele franz fürche Softſchulen zur Erziehung Der Kinder aus den bogáns diſchen Städten , welche bier viel wohlfeiler , unters als anderwårts to dieſer Provinz richtet und unterhalten werden tonnen . Das land Rebet, unter der hohen Gerichtsbane von Südbolland . Es begretft nur 6 Dóre fer , nämlich Begoyen , Sprang, Kapelle mit dem Zungmen 's Grevelbuius Kapelie der Kapelle in de Langeſtraat, Waſpit, Raqinda dond, und s? Gravember am Fluß Dongen. 8 Un der Weſtſeite des Fluſſes Dons gen , liegen in dem fo genannten Entftas polder . Die gu der Berelidh feit Gertruidents berg gebdriger Dörfer Rabe oder Mery und Drimmelen ..

1

9 Moch 1

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1769

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Dörfer

W und

, find die Herrlichkeiten

Doge und fage Zwaluwe , melde der Kønig bon Preußen

1754 zugleich mit den oben genannten Berrlidh feiten , an den Erbftatt: balter bertaufer bat. ***** To Sleid darneben , zu Moeront , gehet die Jahre über Hollands man es hier auch nennet welcher Johann Wilhelm Dranien , umgekommen dem Stryenſdhen Sas Endlid llegt u

Diep , ober , wie Wyvenfeet , auf Friſo , Prinz von iſt , wie oben bei ,

gemeldet worden . außerſten den an

Grenzen von Holland , unwett Klundert, der Flecken und die Herrlichkeit 3ebenbergen Kanal , welcher aus dem Fuß an einen Mert in die Noovaart, und durch diefelbe Ste gehåret dem in Gotlands Diep führet. Haure Naſſau Oranien . 3 : Il Nord Holland oder Welt : Friedlano, (weldyer legte Name aber in engſten und eigentlidhen Verftande nur den nordlichſten Theil dteres Landes zukommt,) ift biel tleis mer , als Sid : Holland , und beigabe eine Infel, weil es von der Nord- und Süder fee faſt ganz ungeben iſt, außer daß es ant der Südſeite durch eine lambenge , welche footſchen der Nordfee und dem 53yker Meer ift, mit Side Holland zuſammeubångt. An

$

170

i

Damme oder Sando búgel , das übrige land aber iſt ſehr niedrig .

Ehedeiſen , war es voll von Waſſerplagen , die Einwohner aber haben , diefelbeng mit großer Mube trocken gemahlen , und in gute Weiden verwandelt : fie muffen aber zur Yus mahlung des Waſſers viele Windmühlen mit großen Koſten unterhalten .

A

Die

7

Ich berdireibe

Stimme

babenden

Städte, welche ſich abtheilen in die großen Städte , welche Des zu der Verſammlung der Generals nåmlich : Staaten renden , i

putirte

1 ) Alfmaar , die erſte Stadt in Nord: boland , welche beinabe in der Mitte Deffets ben tlegt. Sie iſt regelmäßig angeleget, und bekommt pou den breiten und retnlla 1738 then Kanålen ein gutes Anſehen . hat man 2581 Häufer gezáhlet. In und außer der Stadt find angenehme Epailers Arter , gu welchen auch der Wall gebdret. Ebebeffen wurde fie unter die Feftungen ges rechnet.

Es find hier zno

reformirte Kirs

dhen , eine remonftrantiſche , eine lutheriſche, elne mennonitiſche , und eine Judenſchule. Ein großer Theil der Einwohner I rdiniſch , katholiſd .

Es wird bier eta

ftarker Hana del

172 Del mit Getraide , fare und Butter getrlea ber . 71573 wurde ſie von den Spaniern 7 Wochen lang vergeblich belagert, pon hier nach Doorn fich erſtreckende Spas nal , iſt im Unfange des 17ten Fahrhuna Dert angeleget worden , Der Weg von Alkmaar nach der Rems

Man ſter, iſt im Sommer rehr angenehm . fommt gleich bei der Stadt in eine ſchnura gerade ulee , in welcher ftunde bleibt,

man dret

Diertel ,

in der Mitte tft ein breiter

Kanal , und an beiden Seiten deſſelben ſind gang ebene Wege , deren jeder an der åul fern eite mit Bäumen und einem Graben eingefaſſet ift, " Hiergu grenzen auf beiden Setten die fchönſten Wiefen , auch viele Gårten und Luftbåuſer , 2 ) Hoorn , die zweite Stadt in der Drbnyag , liegt an der Süderree , und hat 1733 batte : fie finen bequemen Hafen ,

Es find hier zwel 'reformirs 2817 H & uſer , te Kirchen , eine armenianiſche , fine luther riſche, dr : 1 fatholiſche, und dret mennoniti , Un der fandfeite , das ift , gegen Ide. Morben , eft fie einigermaßen befeſtiget , fanų aber beutiges Tages felnen Widerſtand lets ſten . Es iſt hier der Verſammlungsort dee Deputirten ( Gecommitteerde Nadeny von Nordbolland , und e $ perfammlet fich wech , fele :

인 172 Felsweiſe , hler und zu Enkhuizen ; das Ud. miratiráts : Kollegium, und alle drei Monat te geſchiehet die Abwedjfelung. Es iſt auch hter eine Sammer der oftindiſchen Hanbels Kompagnie , und wedi felsweiſe mit Enthuis 3 und Mebenblik dte : nordhollandtide Múnje. Souft werden hier viele Seriegess und Kauffahrteiſdiffe erbauet ; mit Butter und Fife wird ein ſtarker Handel getrieben, und die Einwohner bandeln auch ſtart nach Danemart , von Daher fie piele Doofen 60 ten . Bei dieſer Stadt find angenehme Spaziergånge, aus weldhen man in eine mit Bacffteinen gepflaſterte Allee tommt, welche eine Stunde lang iſt. Bald darauf, nada dem man ſie verlaſſen hat, gebt eine Reihe an einander bangender Dorfer an , weldhe eine Straße ausmachen , die eine Stunde lang ift , und

/

ſich bis

vor

Enkhuizen

er

ftrecket. 3 ) Enthuizen , die dritte Stadt in der Ordnung, iſt die größte unter allen nords boliánbifdyen Städten ; denn man bat 1732 in derſelben über 2600 Håufer gezáblet. Sie liegt an der Süderfeen und hat einen bequemen Safen , welcher fich in die Stadt erſtrecket. An der Nordweſt - Seite iſt fie mit einem guten Wall umgeben , welder fiebon Sollwerfe bat.

Es glebt hier dret rea

173 eine Lutheriſche , stoet mennonta drop rómtſchfatholiſche Kirdeild Das Uomiraltråt8 : Kolegium vnb die Mün : fe von Nordholland, Find med felswetſe hier reformirte, tirche, und

und zu Hourli; auch ſind hier Kammern der oſt - und weftindiſchen Handels: Kompagnien , eine und gemeines landésmagazin" Srudgießerei. Es wird auch hier aus dem in Schiffen berzugeführten Waffer der Nords man wie Schiffe , inſonderheit Heringsbüfen , denn auch ehedeffen von hier jährlid) 400 bis 500 Heringssiſen auf den Herings . fang auszulaufen pflegten : jest aber Ihre Angnhl feltert hidher, als rechzig. 12 In die kleinern Ståste.

fteigt

1) Edam , die vierte Stadt in der Orde nung, liegt unweit der Süberſee, mit wels cher fie, vermittelft eines ſehr guten Hafens , Gemeinſchaft hat, der ungefähr in der Mit : te zwiſchen

der Stadt und der See mit • Sie einer bequemen Schleuſe verſehen iſt. iſt auch von Kauålen Durchfahnitten , und hat ungefähr 1000 Häuſer, zwei reformir : te Kirchen , eine lutheriſche , eine fatholiſche und eine mennonitische. Von Feuers bruni ſten hat fie mehr als einmal beträchtlichen Schaden erlitten , unter andern 1602. Sie bat bom boljhandel und vom Schiffbau

gute

174 find blei : audy einige Nahrung; e$ en Salzfiederet und Trahnbrennereien . Ehes beffen iſt bier ein großer Handel mit Råfert gute

getrieben worden , und es wird noch heuti ges Tages aller såfe , welcher in Nordbol: land gemadit wird , ebamder Kåre genen het , weil bier ter tornehmſte Ráfemarkt geweſen iſt. 2 ) Monnifendam , ; Mónachodamum , die fünfte Stadt in der Ordnung , bat wes Der Wall noch Mauer , und liegt an einem kleinen Meersufen der Süberſee , welcher Monnikendamer Gat, genennet wird , uno ehebeffen der Stadt zu einem guten Hafeit gebienet hat, nun aber zum großen Schaden der Einwohner durch Sand , berftopfet ift. Sie hat ihren Damen von dem bei ihr befindliden Monntfe:Meer, welches vermita telft eines Dammed , oder einer Schleure, mit der Siderfee in Verbindung fteht. Die Unzahl der Håuſer ſteigt noch nicht auf 700, es find aber Gebäude von gutem Anſehen unter denſelben . · Man findet hier eine res formirte Kirche, eine lutheriſche, eine fathos tiſche und eine mennonitiſme. Die Eins toobner ernähren fid) mebrenthel( $ son der Slideret, Seifenfieberet und Seidenweberet. 8 ) Medenblle

verfürzt Memelik ,

ole

fecifte Stadt in der Dronung , liegt an der Güders

173 Eiderfee ,

an

der Ganbredte befeſtiget,

und hat ungefär 700 Häuſer , ein altes Schloß , 2 reformirte Kirchen , in deren einer aber nur geprediget wird , i lutheriſdie i fatholiſde undt mennonitiſche. Der gröfte

0:

ber .Einwohner wird mit Holz ges trieben , weldies fie aus Norwegen und ans dern Ländern bolen . Der Hafen iſt sehr gut,

la

uno fann mebr als 300 Soffen einen fichern Aufenthalt geben . Man bålt dieſe Stadt für die diteſte in Nordholland , und für den

Handel

Wohnſig der alten friefiſchen . Sidnige, wie Denn der berüd )tigte Radbod auf dem alten

st

Sdloffe gewohnet haben

#

4 ) Purmerend , die fiebente und legte unter den Stimme habenden Städten in

2

2

541 1

Nordioland ,

liegt am

roll.

Ende

des Polders

Purmer , und hat ungefähr 600 Häufer. Das vormalige alte und anſebnlide Solo Purmerſtein , tft 1741 abgebrochen worden . Es wird hier wochentlid) ein Kåres und Plehmarie gebalten .

B. Die Aemter.

Jud Ina

du el

n Noord • Kennemerland , grenget igegent de S h

pl

an das Byfer Meer , fafſet: auch das fané

1.

gemeer la fich, aus weldem ein kleiner Fluß,

176

Namens N , fommt , und in das Wyter Meer fillefet. Die Zaan , meiche auch hier ſelift thren kauf hat, nimmt das meiſte Wafa ſer aus einem See , Namens Poel , auf. Die Städte und Dörfer find durd ) biele Kanále mit einander verbunden . Von deri .

bielen großen , anſehnlichen und volfreichen Flecken , Dörfern a . welche hier belegen ſind, mierke Ich folgende ani , Betern of, oder wo ſchledythin , ein 1 angenehmer Flecken an dem davon benanny ten Wofer Meer, hat den Sitel einer Umts o

berrild , feit . Die Einwohner deſſelben find mebrentheils Gärtner , welche Umſterbam mit unterſchiedenen Gartengemådſen verforgen . 2 ) Velgen , ein Dorf am Wyfer Meer darunter gehörigen Bauerſchaft mebfi der Bandpoort , bei welcher noch einige Ulbeta bleibfel des Solofics Brederode zu ſehen find weldes Des Stammbaus . bes nun gusges ſtorbenen Geſchlechtes Dieſes Namens ift. 3 ) Bakkum ,

ein Dorf und freie Berta

lidh fett . 4) Hello ein Dorf , welches bei den umber wohnenden Statholifen in großem Uns ſehen iſt , weil fie dem Waffer des fiefigen

Willebrordus Put oder Hello ' betlſame Kraft zuſchreiben . 1 thout

poor

Putie pine

.* $ ) @ga

$

5 ) Egmond binnen und Egmond But ten, oder Egmond op zee und op den Hoef, find 2 Dörfer , welche nebit einigen andern nabe gelegenen Dörfern por Alters eine Grafichaft ausgemacht haben , die einen · Daven benannten Hauſe gehåret hat. zu Egmond binnen, fiebet man noch das Mau: erwert von dem Kloſter einer alten Abtei , welche Dietrich 1, Graf von Holland , ge hat, und zu Egmond op den øref, ſind die üiberbleibſel von dem Schloße der alten Grafen von Egmond zu finden . Atiftet

.)

BA

1

1

6) Bergen , ein Dorf und Herrlichkeit, bem gráflichen Hauſe Naſſau jugehårig . 7 ) Die Dörfer Sdøórl, Groet , Kamp URB Petten , liegen an der Nordfee , in els

hem Stride

landes

welcher

Sondsboſch

genennet wird . Beim liten ſind Auftertta gruben angelegét Worbeti , in welche man Uuſtern reget, die in Holland unter dem Nas men der pettendent Auſtern gebraudet Ibers den : 8) Die Bype; ein großer Werder, wel. cher ebedeſſen ein unnuger rohlammiger Sand , grund gewefen , ' nadimais aber bebeidht, und ju gutem Wetbelande gemadyt worden iſt. einandet allenrbalbro Die Wege , welche kreuzwetſe durchidhneiden , find mit 5 uſerni bebauet , deren reformirte Einwohner zu 2 Búſch : Erdbubr. 12, B.

M

bea

beſonderen Pfarren geboren , von welchen die eine Noord - Zype, und dle andere Zuids Zype genennet wird . An der Seite der Zyvus pe liegt 9 ) Der "Wieringer Waard , welcher Were ber auch eine Kirche . bat. Scine 'weſtlide Sette eft durch einen farfen Seebeidh bers wahret worden . 10) Die Dörfer Kalantsoog . an der Nordfee, Huisduinen und Helder . Das let. te iſt das dußerſte norbholånbliche Dorf, und liegt am Marstiep , durdu meld ,es bep Seffelſtrom ſich in die Nordfee ergießt. Die meiften Einwohner derſelben find footfest, welche täglich die ein : und ausgebenden Schiffe durch das Marsdep bringen . 3 mis fchen dem erſten und den 2 leßtgenannten Dörfern , ift eine Reihe von Sandbügeln , welde der Zandby genennet wird , und foa wohl von Natur, als durch Arbeit . entftans ben , auch 1749 und 1750, durch Vorſorge des Erbftattha !ters verbeſſert worden ist. 3wviden denſelben und der Nordſee ift eine Ebene, welche etwa eine balbe Stunde brelt iſt, und wenn hohes Waſſer ift, ganz übers fchweinmet wird . In der erhavenfien Ges gend dieſer Ebene, nach Helder zu , bålt pics eine unglaublid greße Menge von Kanin . chen auf , deren Jagd theuer verpachtet ist. Wegen

179

4

1

24

Begin Weſten " von Belder ift ein bequemer Unkerplat , welcher landsdiep genennet vird, und woſelbſt zu Kriegeszeiten die Flotte des Bandes fich verſammlet. II ) Die Schermer oder das Schermers Meer , ein bedelchter Polder , wird in die Nord-und Süd -Schermer eingetheilet, deren jede ein beſonderes Kirchſpiel ausmachet . Hiervon find ble bedeichte Schermer und bas Schermer Elland unterſchieden , in wela ' chen Ole Dørfer Schermerhoorn , Sroots Sdermer , Delehulzen , Graft, Doft-und Werts Graftoyk, liegen . Das Schermer - Eiland hat daber den Namen , weil dieſer Landſtrich ebes deſſen , als die Sdermer noch ein Landſee war, von dieſem und den andern dabei ges legenen Seen , nåmlich der Bemſter und dem Stermeer, als eine Inſel rund umfloſſen geo weſen . 12 ) Nyp , ein anfehnliches Dorf, deffen woblbegiiterte Einwohner fich ſtark auf den Hering: und Wallfiſh : Fang - legen . 13 ) Het Stermelt, ( bas Stermeer, ) iſt ein bedelchter Werder , -weldier das Dorf Marfen binnen enthält. 14) Wormer , ein großes Dorf an der Ditreite der Zaan , ift wegen ſeiner Zwiebacke bådereien befannt.

M %

15 ) Zaans

1

15 ) Zaandam sber Zaanredam , gemely niglich Zarbam , Sarbam , ein großer und Felcher Fleden an der Zaan , wird in Doſto Hier woh , und Weft- Zaandam eingetbetlet. nen viele und anſehnliche Kaufleute, die mit Holz , Getraibe ,

Waufird trahn und anderen

Waaren handeln ; es werden hier auch ulile Schiffe gebauet , und die Anzahl der mana nichfaltigen und Febr hoch von Steinen ero baueten Wind - Mühlen , als Cage - Erbſen Del - Farben - Walk - Papier : Schnupftabat. Senf- und anderen Mühlen, ift überaus groß . Die feltenfte unter denſelben iſt diejenige, auf welcher Kaffe gebrannt und gemahlen wird. Es find hier auch Budidruckereten , Buchids ben , und was man fonft in Städten antrift; wie denn der Ort viele houåndlſche Städte Die Reinigfelt der Straßen iſt übertrift. ) großer , als in andern Ländern in Wohnſtus ben , man darf aber in denſelben weder ref: ten noch fahren ,

Die Häuſer ſind mit Sars

ben angeſtrichen , aber ohne allen Geſchmack. 2 Waterland , im weitläuftigſten Vers ftande genommen , begreift alles land , wel: Mhes zmotſches Stennemerland und der Suders fee liegt. Es trågt dieren Namen mit Recht, well es allenthalben vom Waſſer burch dinita ten iſt, ja ehedeffen war es mit vielen Seen angefület ,

welche mehréntheils

trocken ges madet

5

1

3

I machet, unb in Welben verwandelt worden Dabin gehöret . 1 ) Das eigentliche Waterlant , ober das Amt Waterland , welches der ſüdlichſte Shell des Landes ift. In demſelben ſind außer find.

andern Dörfern belegen . ( 1) Die Dörfer Buitſloot, Nieuwendam , Gdjeding wouw und Durgerdam , welche ins geſammt am » liegen. ( 2 ) Srpet , mit dem Zunamen im Was terland, ein großes und ſehr rajones Dorf, welches ein Mufter der größten nordhollandta Die Häufer find alle rohen Reinigkeit ift. bon Holg , und faſt insgeſamt nur ein Stockwerf hoch erbauet , haben Dächer von Zlegalſteinen , find von oben bis unten mit Brettern

benagelt ,

und

nach

eines jeden

Hauswirths Seſchmack bemelet, melde Bes malung oft .miederholet wird , fo bab die Håuſer immer neu ausſehen . Sie ſind mit ergländiſchen Fenſtern verſehen , die ſelten gemeines Glas baben , inwendig aber mit rodnen Gardinen gezieret find. Das gine : * des Hauſes tft reiner und geldinudter, Wer vor als man fichs gedenken fann . ſeinem Hauſe ein wenig Erde hat, hat ein ſchones Gartenbette daraus gemadit , und ſoithes entweder mit buntem mit Muidelwerke ,

Sande , oder

Bildfåulen , kleinen He: dem M 3

den und dergleichen ausgezieret, oder és If in niedrige bemalte Sdyranfen eingeſchloſſen . Durch das Dorf find einige reine. Kandle gezogen . Die Straßen find durchgehends mit Badfteinen gepflaſtert , aufs reinfte gez waſchen, und mit weißem Sande, ja ro gar hin und wieder blumenwelſe beftreuet ; und damit dieſe Reinigkeit und Zierrathen nicht geftdret werben mögen , find fie so rdmah beß fein Wagen darauf fahren fann . darf auch das Bleb nicht in das Dorf kommen , ſondern wird von den außerhalb an den Weiben wohnenden geringern Sans 'ern aufgenommen , und die Durdyrelſenden millen in dem vor dem Dorfe belegenen Birthshauſe einkehren . Nidat allein alles bölzerne Geråth in den Såuſern ,, imgleichen die Fußbdoen und Befenſtiele , fondern auch die Schlagbåume ,, Gitter vor den Wieſen , und die auf den Wieſen eingeſchlagenen Pſås le , an welchen ſich das Vieh reibet , find bemalet, bie legten auch oben mit Schnit : werke verſeben u . f. w . Die Einwohner treiben entweder Handel, oder leben von ihs ren Renten , und unter denſelben and afts mals auch reiche

Bürger

aus

wilde bier ihr seben in der

Amſterdam ,

Stille zubria

th

the

( 3) Die freien Berrlichfelten Flpendam und Purmerland. 2 ) Die Zeevang , weldie weiter gegen Hier Rorden und an der Süderfee liegt. find einige Gegenden , in welchen Sorf ges An ftodien wird. Dörfer Bollenbam ,

der Süberſee liegen die Warber, Etershem un

Scharbam , ins land binein aber Dudenbyt, Beets, und noch 5 andere. waterländiſchen eingebeid )ten 3 ) Die Reere oder Seen , unter welchen Polberg

folgende die vornehmſten find : ( 1 ) Die Beemſter, iſt ein überaus ſchede ner Polder , beffen Bebeichung 1612 vsalg zum Stande gekommen iſt, und welcher 7794 Die vielen Rand Morgen Bandes enthält. le finb fohnurgerade, und durd, ſchneiden fich Die zwiſden 2 elle im rechren Rinfeln . Kandlen befindlichen Wege, find mit allers band Edumen ,, inſonderheit Ypern , berent, welche unabſehliche , theils offene , theils Der fets oben zugewachſene Alleen machen . te Boden giebt vortrefliche Welde

für das

In dieſem Polder iſt nur eine Bleh ab. Dirbe, welve ungefähr in der Mitte bere felben fehr. ( 2 ) Die Wormer , worden , uns

ift

1798. Morgen

M4

1626

bedeicht

la ides groß .

(3 ) Die

584 ( 3) Die Purmer , ift 1622 bebeicht Morgen worden , und begreift 2981 Landes. 3. Dus eigentliche Weſtfriesland I er: ſtrecket

fich

von

der

3ype

gegen Often ,

und endiget ſich in einer Ede , welche fich fo weit in die Süderree hinein erſtredet, daß fie nur etwa 3 Meilen von Friesland Man nennet fie Dregters entfernet ift. land , unter welchem Namen fie in den alten niederländiſchen Geſchichten am bes fannteſten iſt. Das land beſteht mehrens theils aus Weiden , unter welchen aud einige trockengemachte Seen ſind, als Heer: Kuigenwaard , Berfmeir , Wogemeir , u .

Sonſt wird das Land in

Roggen,

( im Herzogthum Schleswig ſagt man Kos ge ) abgetheilet , welche ſind die Doſter : Weſters Zuider': und Noorber: Roggen , u . f. 1. Die Anzahl der Dorfer in dieſem tleinen Bezirfe , ift beträchtlich , wie ich Unter denſelben denn 58 gegåhlet babe. find unterſchiebene freie Herrlichkeiten , als Dbbam , weldies einer Linie des Hauſes von Waſſenaar gehöret , Veenhuizen , wels thes eine Herrlichkeit des Hauſes von Bro derobe geweſen ift , und dagen , welcher anfehnliche Flecken , der 1415 Stadtrechte erhalten ,

ſeinen Namen von den Jütlån : ver

7 2

C

.

7

185 dern betommen hat ,

die fich hier niedere -

gelaſſen ,

Drt nach einem beer

und

dieſen

kannten jutlandiſchen Orte, benennet haben . Unterſchiedene Inſeln , weldje in und an

der Süderſee belegen , und vor Aiters mit dem feften fande der nåcy ! anliegenden niederländiichen Provinzen verbunden ges weſen , durch das ungeftime Meer aber davon getrennet worden ſind . Ihre Eins wohner find von Jugend auf der Schif fahrt gewohnet, und daher ſehr gute Sees leute ; wie ſie ſich denn auch mebrentheils in Seedienſte, ſowohl auf Krieges : als Kauffahrteiſduiffe , begeben . 1. Tepel ; gemeiniglich Seſſel , wirb durch einen Strom , welcher Marsdiep beißt , vom feſten kande von Nordholland , abgeſondert , und iſt unter allen hieſigen Inſeln die größte , vorn &mlich wenn man tas Eierland dazu rednet , welches ebe deſſen eine beſondere Inſel geweſen , 1629 und 1630 aber durch einen Deich mit der Inſel Terel Dereiniget worden iſt, ſonſt aber fei: nen Namen wahrſcheinlidierweiſe von den vielen Eiern hat , welche die Seemdven am Strande legen . Dieſe vereinigten Inſeln babei einen fruchtbaren Boden .

Die Cin :

wohner legen ſich ſtart auf die Schafzucht, and treiben guten Handel mit der Wolle ,

MN 5

madjen

1

machen auch aus Schafmilch grünen Råſe, welder unter dem Namen des Texeler . Kåres verſendet wird, ES find hier 6 Dörfer vorhanden , nåmlich Burg , bas vornehmſte weldes in der Mitte liegt, Koog op Seſſel, Doſtereind, Waal , Schild und Hoorn , wozu auch das Dorfcher Weſer - Eind ober die Weſten , gehöret. Auf der Sftlichen Küſte iſt eine bequeme Rhebe, weide die moskoviſche Rhede genennet wird . Auf derſelben verſammlen fich die dſtindiſchen Schiffe ,

meldie

für die Sam

mern von Amſterdam, Hoorn und Enfhuis zen , ausfahren, und werden daſelbſt durch eine Schanze , welche nahe bei Schild ift, Gie werden auch hieſelbſt ges geſchüßet. muſtert, und warten auf Dit : oder Nordi oſtwind ,

um

durch das

Marsdiep zu res

geln , welches man im Terel liegen nens Der Einlauf in Marsdiep zur Ers net. reidung dieſer Rhede , iſt wenn der Wind entgegen wehet , und inſonderheit , wenn ein Sturm iſt , ſehr gefährlich , vornåmlich wegen zwoer Sandbånte , welche recht vor der Mündung deffelben liegen , und die Noorder : und Zuiber : Haaks genennet wers den ,

auf

glücken . em 13

welchen

oftmals Schiffe veruna

Unter dieſer Inſel hielt fich 1672 Jul. die engländiſche Flotte

unter

!

+

18 bem Oberbefehl des auf , vermuthlid) um

Herzogs von Vorf, auf derfolben eine

Pandung vorzunehmen : fie wurde aber an ihren Unternehmungen verhindert , weil die Ebbe , die ſonſt allezeit nur 6 Stunden wahret, diesmal außerordentlicherweiſe 12 Stunden

lang dauerte ,

ein heftiger

Sturm

und auf diefelbe welder ble

erfolgte ,

Flotte zum Abzuge nothigte , und ihr den 1653 Berluſt von 2 Schiffen verurſadite. urd 1673 ſind aud) Seeſchlachten in dieſer Gegend vorgefallen : in der erſten verlor der Hollandiſde Admiral Sromp rein leben . 2. Flieland , hat den Namen vom Flie: ftrome welcher vor Ulters , da alles rund umher , noch feſtes fand , war , bei der

1 !

nordlichen Küſte dieſer Inſel in die Nords Auf dieſer Inſel iſt jent nur fee Moß .

1

ein Dorf , Namens Doftflieland , nachdem das andere , weldies auf der weltlichen Rüfte gelegen, und Weſtfieland oder Weft einde geheißen bat, weggeſpület worden iſt.

1 1

* 3 . Der oder Der Schelling , ift groft fer und bewohnter , als Flieland . Die Aecker und Weiben ſind gut. Hier liegen

1

die Dörfer Dofter und Weſterfdeling , Midsland und Hoorn mit dem Zunamen

1

sp ter Schelling;

A

# 88

Anmerkung. Zwiſchen der zweiten und dritten Sn : fel, ift die Mündung des Fliefromes , welche eine bequeme Durchfahrt für die Schiffe iſt, die nad Norben oder nach der Oſtſee regeln . 4 Wieringen , hat den Namen von bem mannichfaltigen Wier oder Seegraje, welches rund umber auf dem Derſunfenen Lande måtfet. Man hat vorlångſt einen Entwurf gemacht , dieſe Inſel ,

vermittelft

eines Deichs , mit dem feſten fande von Weſtfriesland zu verbinden , in Hoffnung, daß mit der Zeit der Balchgand und das Metr bezuiden Wieringen , welche aus Eanb : und flei : Grunden beſtehen , höher, und zur Bedeichung bequem werden moch . ten :: er tft aber noch nicht vollzogen . Dies + fe Inſel hat glemlich gutes Uđer - und Weideland, die Einwohner ziehen auch dies le Schafe. Die auf derſelben belegenen Dörfer

find :

Bypolitushof ,

gemeiniglich

Spelshoef genannt , Dever , Dofterland, troe und Weſterland .

5. Marken , ein Inſeldien , welches nur 2 Stunden Gehens im Umfange bat, bicht unter 0 : 0 der Süderfee , ſchen Küſte , unweit Monniken : nordhouåndi dam . Die Gegend der Süderſee , welche liegt in

bei dieſer Inſel iſt , wird Goud : ( Gold- ) Die Einwohner der Inſel

Zee genennet.

13 ernähren fich von der Fiſcherei und Seefahri. Es tit nur ein Dorf auf Derſelben , wel

1

I

31

5

1

ches Marken

buiten genennet wird .

6 Urf, ein noch kleineres Jnfelden wele ches etiva nur halb ſo groß iſt , als das vorhergehende , ' gehöret in Anſehung der Seridosbarkeit, unter die Stadt Umſterdam , An der »veſili : welche ſie 1660 gekauft hat. chen Seite liegt ein Dorf auf hohen Sand : Kugeln , deſſen Einwohner von der Firdies Bei demſelben fino tintors rei leben . ſchiedene

Brunnen ,

welche

füßes

Wuffer

haben . 7.

Schot'and ,

liegt gegen

Often von

Urk , und iſt größer, als dieſe legte Inſel. Der nordliche Theil derſelben , auf welchem das Dorf. Emmeloort ſteht, gehåret zu der roving Holland , und zwar der Stadt Olmſterdam : der ſüdliche Theil aber , auf weldhem bas Dorf Ens liegt ,

geboret

ju

der Proving Oberyfſel. Anmerkung . Die Inſeln urt und Schotlard ſind für die Schiffahrt auf der Süderſee lehe beträchtlich ; Denn auf beiden Seiten ftehen Feuerbaaten , nach welchen ſich die Schiffer des Nacht richten , daher den Städten Umſter . dain , Zwol und Kampen viel daran gelegen ix , Dieſe Inſeln ju bebalten .

3. Zees

190

37 Zeeland . $ . 1. Nach des Ortelius , Merkators , Slaéu , Charten von dieſer Provinz , haben e de Witt , Biffcher , Ullard , Smallegang , e ns re er , beſſ e , le Roug , und ande Dtte . Sle beſteht aus lauter Inſeln , gelief$.ert2. weldie von den Armen und Ausflüſſen der Schelde gemadjet , und de Zeuwſdhe Stro : Gegen Norden men genennet werden . hat ſie Holland , gegen Dſten Brabant , ses gen Süden Flandern , und gegen Weſten Jhr Name bedeutet ein an Die Dordree . Wider und in der See belegenes land . das ungeſtüme Meer werden die Inſeln Walderen und Stounen an ihrer weftiis den Seite durch Dünen oder Sannhügel, an den andern Seiteu aber , ſo wie alle übrige gnfeln , durch große Deiche bers wahret, welche unten mohl 25 Ellen , oben aber fo brelt find , daß 2 Wagen neben eins ander fahren können , auch eine anſehnliche Hehe haben , und dennoch gehen die Wels len , bei hohen Fluten und ſtarken Sturms winden , an manchem Ort Darüber weg . ghre Anlage ift fehr koſtbar gemeſen , und Emas ttre Unterhaltung iſt es gleichfalls. mucl von Meteren meldet im 16ten Buche

feines

8

198 feiner

Kommentarlen ,

aus

dem Zeugniſſe

der geeländiſchen Deidigråber, daß der Ums fang der fånder dieſer Proving , ſo weit fie mit

Deichen verwahret

find ,

40 Meilen

betrage , jede zu 1400 Nuthen gerechnet, und daß jede Rutbe durcheinander gerecha net , wobl 10 Pfunde Aimiſch gekoſtzt has be ; e $ fame alſo die Unlage aller Außens, beiche auf 34 Tonnen Soldes zu ſtehen . $ . 3. Dbgleich die Einwohner der ans berat Provinsen , und andere Fremdlinge, die Bleſige Luft beſchwerlich , unangenehm und ungeſuab finden : ſo genießen doch die Einwohner , welche darin geboren und ers Die zogen ſind , eine gute Geſundheit. Fruchtbarkeit des Bodens iſt groß. Unter den Getraldearten , welche Gier wachſen , ift der Weizen von vorzüglidher Güte. Die bieſige Sårberråthe oder der Krapp, Chod. Meekrapp ;-) welthe håuftg gebauet wird , iſt berühmt . Auf der Inſel Scous wen allein, bauet man jáhrlich etwa 20000co Pf. und zu Zirfzee die beſte. Man hat auf Schouwen von einem Morgen 2400 Gulden gezogen , wobei der Säufer noch die Sorten der Uusgrabung und Zubereiturg der Straps pe getragen hat. fehlet es nicht.

Án guten Baumfrüchten Wegen der guten Weide

Ht die Biebjudit ſehr gut, vornåmlich abir

tit dle Schafzucht anſehnlich.

Die

troe

me, welche dieſe Inſeln umgeben, find reich an Fiſchen , Auſtern , Krebren , auch grofs Man hat also fen und blanken mulcheln . einen Uiberfluß an Lebensmitteln .

Hinge

gen fehlet es an Brennmaterien , infonder : heit an

Terfe , welcher

aus andern Pro :

vingen herzugeführet , und theuer bezahlet werden muß. Man brennet auch viele enge låndliche Steinfoblert. $. 4. Es Stådte und

ſind in dieſer Provinz 11 110. Flecken und Dfrfer.

Mau gåhlet 'die hieſigen Einwohner uns ter die reichſten in den Niederlanden. Der ſtarke Sexhandel , weld )en fie treiben, wnb ju welchemt ſie alle erwünſchte Brquems lichkeiten haben , hat wieles zu ihrem Vers mogen beigetragen . Man hålt auch dafür, baß die ftarfen Kapereien , welche fie zu Kriegszeiten getrieben haben , ihnen rehr vortheilhaft geweſen ſind. Vor alt rs war Dieſe Provinz

eine Grafſchaft ,

hatte . aber

niemals beſondere Grafen , ſondern die Gra fen son Holland waren zugleit) Grafen von Secland. jugleidh an foinment .

Beide Provinzen ſind auch 1436 das

burgundiſaje

Haus

gee

6. s .

HP

1 tu

ch

$. 5. Die Verſammlung der Staaten von Seeland , beſteht aus 7 Mitglicbern . Das erfte iſt der erſte Edle der Provinz , weldje Würde man der Markgrafidaft Bliffingert und Beere zuſchreibt , melde deni Pringen Nad) beni von Nasſau Oranien zugehöret. Ill ließ man dieſe Tode Konigs Wilhelm Würde

eingeben :

1747

aber

wurde

fie

von den Staaten der Provinz dem Statt : halter wilhelm IV von neuem aufgetra : gen , welche fie durch Jan van Boffele ran der Hoge verwalten ließ : nad: hér gefchab der Wuferagſ unter der Bedingung , daß diere Wurde an fein gewiffes land , Q19 lität oder Famili :

gefntipfet werden ſolle.

Die abrigen Mitglieder der Staaten diefer Propins , find die Deputirten der Stimme Zirfzeer. babenden Städte , Middelburg , Goes , Bliſſingen und Beere, Tholen , Es Berſammlet fich diefes Kollegium ebeny forohl , als das Kollegium der deputirten Måthe , allezeit in der Hauptſtadt Middel: desrtirten Råthe fißen auch in burg : die dem Admiralitatsfollegio , weldjes in dieſer Proviuz iſt, und leiſten saber den Generale Staaten den Eid . Zu Middelburg iſt auch die Rechnungskammer beř Provtag , welche die Domainen rind Einfiinfte derſelben be : Sie hat mit der Proving Heland forget . Ach . Eroberchr 12. B. N iwel

194 zwei

hohe

Gerichtshofe

gemein ,

nåmlidy

den hoben Rath , und den Provinzialhof, von welchen oben bei Holland Nadiricht er: Zu der Virſammlung theilet worden iſt. der General : Staaten findet ſie vier kb : geordnete ab , welde diere Würde Bebins: lang behalten , und aus den Magiſtraten der Stimme habenden Städte wediſildieta re ermåhlet werden , außer duf Middelburg allezeit einen abſen:oct. $ . 6. Der Kirch: nſtaat beſteht

aus vier

Splaſſen , welde ſind , die von Walderen , unter welde aud ) einige Kirden in Staats Flandern gehören , die von Schouwen und Duiveland , die von Zuid :Bepsland , ju welcher auch einige in Staats - Flandern bes logine ſiirden gehsren , und die von Tho : len , zu weldier auch die Kirchen der Stadt und Martgrafſchaft Bergen op Zoom gereth net werden . Zu allen dieſen Klaſſen geho ren 163 Prediger . Der Synodus , oder, wie man hier ſaget , der Coetus , wird nidt jährlich , ſondern nur alsoenn gehalten , wenn ihn die Staaten aus wichtigen Urfa chen für nothig halten , und zuſammen be rufen , da denn von jeder Klaſſe zwei De putirte abgeſendet iverden , zu welchen noch zwei deputirte Råthe tommen . $Dieſe geo ramten Deputirte thun die Sachen völlig ab, wels

195

welche von

einer

oder der andern Klaffe Uppellazion an fie , als die böchſte geiſtliche Gerichtsbank , gelangen. $ . 7. Der redite Urm der Saclde, wela dher die Dofter : Sdelde genennet mtro,

v rmittelft der

theilet

diere Prading in zwei ſo genannte Quartiere ab , nåmlich in das Quartier au der Dofter und das an der Wefter : Das legte iſt das vornehmfie . Sthelbe. Ich berdireibe alſo 1 Das Quartier an der Wefter = Schele de Chet Kvartier briefier des aus vier ynfein befteht. 1

Die

auch St.

Inſel

djeldc, ) wela

Walderen ,

zu welcher

Jooft : latið gerechtet wird ,

ift

tivar nidi Die größte , aber die beſte und voltriide unter allen ſeeländiſchen Faſelt , und wird durch das Waſſer Sloe von Süda Beselaid getrennét . Sie enthalt 1 ) Folgende Städte , welche

in

der

Verſammlung der Staaten dieſer ' Proving Sie und Stimme baben . (1;" widdelbury , Medioburgum , die Haupt- und erfte Stadt der ganzen Pro ving Seeland , liegt beinahe in der Mitte der Inſel , von welcher fage auch the Name berühret . Vermittelft eines in den Jahren

1532 , 1533 und 1534 angeleg , ten geraden Kanals , oder ſogenannten Qa: N 2 fens

196 fens , welcher ungefähr eine halbe Stunde Gehens lang ift , hat fie Gemeinſdiaft mit dem Waſſer , welches St. Joofilaud von Walcheren ( dyetdet , und folglid, auch mit der Hont oder Beſt : Schelde. Diefer Ha fen oder Sanal ift breit und tief genug für die großten Seeſchiffe , und mit dem , felben ſteht die Schiffsdocke in Verbindung , weldie einen Sheil des alten Stubtgrabens ausmadzet. Die Stadt iſt eine der gråga ten in den Niederlanden , mit einer Ring mauer 11916 13 Bollwerfen befeſtiget , und wohl gebauet . · Sie iſt der Verſammlungs ört der Staaten der Provinz Seiland , und der deputirten Rathe , weldie in der ehemaligen Abtet St. Nikolai gurammen : fommen ; fie iſt auch der Sin der Red nungsfammer , der Admiralität und der Münze ,

hat

ſechs

holländiſde

refor:

mirte Kirchen , ein Gymnaſium illuſtre , und Kirchen der franzöſiſdien , englandis ſchen ,, menwonitiſchen und lutheriſcher fchen , lutheri romiſchfatholiſden Gemeinen, ingleinen ei Es hat auch hief:lbſt der ne Judenſdule . weldier Rath von Flandern feinen SIB ber bobe Berichtehof für der Staaten Antheil an Flandern iſt. treiben ſtarken Handel.. ftiftete

hier

ein

Die Etawohner Pabft Paul IV

Bisthum ,

welches

aber nicht

3

197 nicht lange Beftand batte . I574 • gieng die Stabt nach einer gideijábrigen Belages Turg an den Prinze! Wilhelm I'von Dra, nien , oder an dle Staaten uber , bei wels den Sie aud ) feit der Zeit geblieben iſt.

Zwiſchen derer und der folgcuidar Gtadt, if eta ? mit Bauigen bepflanzte Straße . ( 2 ) Vlifingen , ist dem Kange nach die fünfte Stadt der Protini Seeland , liegt an der Mindung der Hout ode : Wefter: Sie hat Euc ! de , und it wohl befeſtiget. mor Bineinlich feit zur . Gidilfahrt 1170 Handlung , als irgend Niessrianden . gailjen

eine Stoor in den 1688 auf Nbre

Kosten der algemelnen eraaten angelegt: Dode , oder ihr Hafea , welcher dir ner Gradt, Ruthen lang und 200 breit ift , fann eine friegesſlotte soni Weil aber 80 großen Stufen eiunehike . und

1700 keinlandiidie

3744 burd) Einfurgung der Seefihleuſen der Eingang verſiopfet worden ; fo bat bilan 1750 durd ) Borſorge des Erbftatthalters Quiróclms IV , uns unter der Aufſicht des

uwmiral Sdrybers , den Anfang gemacht, 2. Die Schleuſen nyieder berzuſtellen. Ungefähr 1 in der Mitte dieſes Bafens , iſt die roges

1

pannte trodene Dode, qur Uusbeſſerung der Sdiiffe, . Un der rechten

Seite des neuen

afens , purch wvelden man in des fandes

198 Docke fåbrt , iſt ein großer Schiffzimmer: werft, und mehr weftwarts von donnen ift Der Eingang zum alten Hafen , welcher ſich in gmc Buren theilet , und für die sanffahrs Es find bier Orel bog & n . teilchiffe dienet. diſche reformirte Sirdhen , eine frauzo fiche, eine canlandtſche , und eine mesnonitiſche. Seit 1765 iſt hier eine Gefoldjaft der wiffen id ;after , weld) e feit 1769 biz reelen , 518 1400 diſche Geſearchaft genannt wird . fab man fier nur eine Führe gur 1.b.rfahrt nad Flandern , bei welcher einige menige Hiuſir ftunden , welcher Drt man Bilfingen ober Flufirgen nannte : ' et obrir beißt er Alt Piffingen , und machet eine Vorfladt an der roofiliden Seite der Stadt 2018 D'efe war damals

ein

Darf ,

weldes

gut

einer

Stadt erruchs , Olt erſt recht zu bluhen ans fieng, als fie fich 1572 ber ſpaniſchen Herr, fikiaft entzoa , und den Staaten freiwillig unterwarf , auch den Spantern vielen A6, bruch that , daher fie in eben dieſem Fabre zi'r Belohnung unter die Stimme fülbronben

Erante don bifeftiget , mit guten offentlichen Gebäuden gifleret, und mit vielen Borrechten beqünftis get wurde. 1585 wurde fie nebſt Brtel und Hammefens England

an die Königin Eliſabeth von

unterpfändlid

eingeräumet ,

und mit

199 mit

englån fhen

Soldaten bereket.

STS ,

nig Fatos Vi , übergab fiz '1616 wieder an die Staaten , nachdem das Darlehn bergus tet worden war . 1749 brannte die Diters firche , der

Prinzenhof und das

Land Sees

magazin ab . Die Kirche wurde halb ber: nath Tieder erbauct. Von der Markgrafs (daft V tſirgen und Beere , ſi : be den fols genden Artifel, ( 3 ) Veere, oder Ter Veer , vor Ulters

Kampoeer, lat. Campoveria , it dem Kange nach die fecifte und legte unter den Stiaine habenden Städten der Prosin ; Se : lano . Ele liegt nid) t welt von der Mündung der Dfter Schelde , velde in diefir Gegend uns terſchiedene Sandbånke hat , die aber die Fahrt nicht hindern , weil dieſes Waſſer an der Küſte der Walcheren , (man nennet es 098 Beerfaze Gat,) eine biniängliche Stefe får die formerſten Shiffe bat, Den Nas mer Starsporer hat die Stadt baber befoms min , weil hier die Fähre gewefen iſt , mit ber man fich nach dem Dorfe Stampen anf der Inſel Nord- Bevelant , ivelches aber weggeſpillet worden tit, uberfeßen ließ . Stadt iſt viel kleiner, als Bilfingen .

Die Ihre

Befeſtigung beſteht blog in einem Malle mit Es haben bler nur die fechs Bollwerfen. Ullbung , und Reformirten gottesdienflide Die M 4

200 die honåndiſchen beſiken zwei Kirchen .

Die

Einwohner tretben ziemlich ſtarken Handel , Infonderheit nach Schottland , wie ich dena auch unterſchiedene dottländiſche Familien Blefelbſt niedergela :Ten , welche eine eigene Kirche und einen beſondern Prediger baben, Die Ståbte Bilfingen und Veere waren ebedeffen beſondere Herrlichkeiten , welche Kaiſer Karl der fünfte 1555 zum Behufe Marimillans von Burgund zu einer Mari : Der Marfgraf war zu grafſchaft erhob.

1581 gleich der erſte Ebele der Provinz. brachte Wilhelın 1, Prinz von Oranien , dieſe Marfgraffchaft für 146000 Gulden an Die Strettiofeiten, fich und ſein Haus . welche nach Sesnigs Wilhelms III Code zwiſchen dem Prinzen Wilhelm IV pon Oranien und den Staaten megen der Würs be eines erſten Edeln in dieſer Provinz , und des Porlikes in der Verſammlung der Staaten gemeren , wurde 1747 beigeleget, und 1751 ließ fid) der Prinz als einer Markgrafen ſowohl zu Verfingen als

Beere

buldigen . 2 ) Folgende kleinere Städte. ( 1 ) Arnemuidena gemelniglich Prmuijen genannt , war eşebellen mio mohlhabende Stadt : nachdem aber die

"

(

24

EN

lindung des Hafens durch Sand verſtopft, und unfahrbar geworden iſt, iſt ſie fehr vers fallen , und jept cher eix Flesten , als eine @tadt zu nenneit . Indefien ift ie unter den fleinen Städten Dicfer ynfel die erſte. Der alte und erſte Drt Dicles Womens , ſtund midt weit von deni jipigen an der Mündung 05 % fleinen F1!113 oder nogle Arre , da Mor Uiters war ber der Name tommt , bleier Drt ein Eigenthum der

Stadt Mib.

dellurg , iſt aber durch Wilhelm I , Prinzen ben Qranten , 1574. In Freiheit gefeget werden . inſonderheit nad In diefer Gegend , Milodelburg zu , find biele Salaſtebereien , vru welchen sich die ernähren .

Einwohner vornåmlid

( 2 ) Weft- Rappel, die zweite kleine Stade Dieſer Inſel , llegt auf der weſtliden Ges gend derſelben , weldie durch einen Poſtbaren Dich verwahret ift , weil die Duinen weg geſpület find. Vor Uiters lag fie welt weſt licher ; nadibent aber die Gee hier immer mehr fand abgertfen hat , ift fie meiter ein : Glebat feine wärts verfenzet worden , Dauern . Unter Bilbelm II, Grafen von Holland unn Seeland ,

fiel

1253 In

dieſer

Gegend zwiſchen deſſelben Striegsvélkern unde ben gruppen der

Giffin Margaretha fvpn 5

1

202 Flandern, welche ſich der ganzen Inſel Bal cheren zu bemachtigen gebadhte , eine ſehr blutige S hladt zum Nachtbelle der letzten bor . ( 3 ) Domburg , die dritte unter den flets

nen Städten den Dünen , Kuite find.

dieſer Inſel , Itegt nabe bet malche an der nordweſtlichen Sie bat weber Mauern noch Sie bat

Shorc .

1 3 ) Folgende

Sdanzen .

( 1 ) Rammefens oder Rametjes , auch Zeebura genannt, iſt eine flrine Schanze an ' dir Mündung des Hafens der Stadt Mids delburg , zu deffen Berdhirniung fie dienet, und von Stiller farl dem fünften 1547 an . gelezet worden iſt. Sie war, wie oben ans gezeiget wurden , mit an die Königin Eliz ſabeih verpfändet, ( 2 ) Haaf , eine Schanze , eine Fleine Stunde gegen Nordweſten von Veere , dies net zur Befdilgung des Beerſchen Gat,

Die Machts bronnet hier eine laterne zum NUt3.11 0rr ankommenden Schiffe. 3 ) Folgende anſehnliche Flecken und Dörfer , welche zugleich Herrlichkeiten find : Do Kappel , Kleperskerke, Brigbamme, der türzt Breebainme, St. Laurens , bel melchem das alte Schloß Popkensburg llegt, Sapin ,

203 ge

nebſt

einem

Dabei

belegenen

Schlure

Sercesferfe, lievevrouwe Peter, nema þau: re Oranien zugehörig , Gryp6ferte, Si . Nag tefert, Milleferf : , Biggenterf, gemetriglich Bilfingen guftandig , Beefert , der Stadt Roubeferfe , Zoutelande , auch der Stadt Bliſſingen jugehörig , Dort und Welt zou Unweit Weere find noch burg , und Ribem . uiberbleibſel des alten Schloſſes Zandberg ju reben , meldes nebſt der dabei gelegenen Derrlichfelt Zenby !,

bein

Haufe , Oranien

zugehöret . 4 ) Die Inſel Sr. Jorſiland , wird mit ju Wald ;aren gerechnet ; má fie gleid durch ein rihmals Buffer beton abgerundert ist. 1917 wurde fie gang von

Waſſer aberfird

met , und erſt 1631 ton plein eingebeichet . Es iſt nur das einzige Dorf leuweland auf derrelben . 2 Die Inſel Zuid-Beveland , Bevelau

dia auſtralis, iſt die größte und angenehm Por fie unter allen feeiändiſchen Inſeln. Niters ift fie nodi gross geiveſen , und hat diulbe gereldhet : allein , ble in die Dofter : 1532 tft dieſer sflide Cheil , ( po mie die ganze Infel,) con einer hohen Wafferfiut. mit welcher ein ftarfer Sturm verbundet war , überſtrömet , und

ſeit der Zeit nicht

wieder bedeldhet worden , wird auch daher

204 in

allen

Bereland

fand darten bas verbronfen Zuib : genennst.

Auf

dieſem ertrunkes

nen lanbe hat die Stadt Romerswaal , ( Reimerswaale , Rembursijale ) geſtanden , welche nad der gemeldetan liberſchwemmung noch vorhanden geiveſen ist , wie denn for niy Philipp II fich in derſelben 1549 bat al & Grafen von Sieland buldigen laſſen : allesi , 1574 iſt ſie von den Spaniern eins sed ditt, und hierauf nach und nad) weg Man findet auf der Ins ge pilet worden . fel vai

Zuid. Seveland ,

weldie auch das fana

ver Goes genennet wird . ) Die Stadt Goes uber

ter

Goes

weise die einzige auf dieſer Inſel, und demu Tiange nach bie dritte Stadt der Proving Cecand ii. Ste Iegt in der nordlichſten Gegend der

Jurel ,

nicht weit

von

einem

Urnie der Doſier:Schelde, welder ote Soens ge genennet wird, und init weldiem fie, vers m ftelit einen Hafens ober Kanals , Get niciufchaft hat , welcher 1442 angeleget wors Den lit, und der neue Hafen genennet wird, ini Geyourage des alten , defferi Mündung burd ) Sand verſtopfet iſt, und bir jent nuc dazu dienet , den neuen Hafen in bequemen Cranbe jų erhalter , gu welchem Ende ta Dera giviſhen beiden befindlichen Damme, eine gleuſe angeleget

porden ift , welche

zur Zelt der Flat genfuet wird , damit das Waffer aus dem neuen Hafen in den alten laufe : worauf die Schleuſe terrdylonien , und erſt wieder geöffnet wird , wenn der neue Hafen zur Zeit Der

Ebbe trocken gevoro in

iſt , da benn das aufgehaltene Waſſer aus bem alten Hafen mit folder Gervalt rurch den neuen Hafen nach der Shenge läuft, dab es aus dem neuen Hafin allen Sand und Sdilamm mit fortführet, ind'thm fola chergeſtalt eine gehårige Ttefe erhålt. Well er durch ſo

fann

eine Farfe linie beſchußet die Genreinschaft

der

wird,

Stadt mit

dieſem Waſſer nicht wohl abgeſchnitten wer : ben . Un der Mündung Diffelben find giro Schanzen , welde Me Diler: und Wefer . Sdanje genennet werberi . Die Stadt dit einigermaßen , aber unregelmäßig , befeſtiget. Sie tft nicht groß , aber nahrbaft. Man findet in der eben eine houảndiſch reformir : te Kirche, eine franzófiſche, eine mennonitis fithe, und eine römiſch fatholiſche. Um Har 1554 fendeich find einige Salz ſiedereien .

Von diefie brannten auf 600 Håuſer ab . Stadt wird auch die ganze Fafel benennet , 2 ) Folgende Flecken und Dörfer , mel . che zugleich Herrlichfelten find. ( 1 ) Horſelen oder Monſier , ein Dorf und Baronie der von Þorſelen . In die Nadas

200 Nachbarſchaft diffelben hat ehebeffen die Stadt Borſelen geſtanden , weldye 1532 oon dir großen Werflut verſchlungen iit , die auch bas umliegende land unwohnbar gemacht bat , alſo, dal 28 tåglid) von der Flut user, ( d )wemmst wird , docty ist 1616 der größte Sheil derfel6 311 ' durch dle Regierung von Goes wieder bedeicht worden . ( 2 ) Oregande, Driewegen , Eilewoutodit, Dudelande , Baarland , HolDefensferfe , ' $ Eravenpolder , Biefelingen , Sapelle , (bet welchem Dorfe drel alte Kaſtellefteben , nåm . lich Giftedes , Brucelis und Maalftebe , von we ! dien vie zwei erſten den Freiherren von Huffel gendren , und das leşte den Freihera ren von Waffenaar, ) Sdore, Plafe, fruia ningen ,

von

03

tåglid )

eine Fähre

nach

Flandern geht, Waarden , Crabbendyf, wos bel zovei Edanjen ſind , Kloetingen , Cata tenone, und nodi eilf Dörfer.

3 Die Inſel Wolferodyk , Wolferdi agger, liegt zwiſchen Zuid und Nord Bea peland, lit klein , und enthält nur ein Dorf, Namens Doſterland : die übrigen Dörfer find im Waffer untergegangen . Gleich barnsben iſt noch eine kleinere Inſel , Namens Dort Heveland , welche erſt 1708 bebeidet morden iſt. Uuf derſelben ſtehen einige

derftreute Bäuſer ,

deren

Eins 100b

7

&

3

207 wohner die Kirde zu Rats auf Noord Bes veland beſuden 4 Die Inſe! Nord - Beveland , Bevelan dia feptentrionalis, wird durch das Waſſer Zutbollet, bon Wolfersdyk getrennet . Vor Alters war ſie die angenehme und frudita barſte geelandtíde Inſel, wurde aber 1530 und

1532

dergeſtalt

überſchwemmet , daß

eine große Menge Menſchen und Vich umfom , und von der ganzen Inſel nid)ts mehr ju reben mar , als einige Shirme, welche aus dem affer hervorrageten . Eto wa 100 Jahre bernad ) , als der Grund durdi Schlamm wieder erhobet worden war, wurde die Inſel aufs neue bedeld )t und . bewohnet. Sie enthålt I ) Kortgene , gemeiniglich Kortſyn, einen Fleden , welcher den Titel einer Herrlict : kelt hat, und ehedeflen dem Kapſe Dranien zugehörte : allein , König Wilhelm III fcheats te ihn fchon 1670 an Grafen Wilhelm volt Naſſau : Donk , deſſen Nachkommen thn nocy befiten . Nicht

weit

davon

bat

ehebeffen

dle

Gtadt Kortgene geſtanden , welche in der vorhin angezeigten Uiberfoywemmung uuter. gegangen iſt.

2)

Die

208 Rolnns, 2 ) Die Dørfer Wiffeuferte , Plaat, eine errlichkeit, dem Haufe Oranien zugeherig , und fats . Die Inſel Orifant, welche gegen Horde often ron koord- Beve'and lag , und ſich bis Zirtſee erfrefre , ft 1658 in Wailer Der öftlide Theil liegt noch untergegangen , der weſtliche aber ifi init Waſſer, dem unter Noord : Beveland vereiniget . Gegen efte ! von Nerb : Beveland , if daß ſchmale Fahrwaſſer Roompot , gwirdies der Sandbanken Dnruft und Scotsman . Uiber daſſelbe múffen alle Schiffe gehen , welde aus Holland nach Middelburg Regeln : wenn es aber ſtürmiſd Wetter ble Fahrt für diejenigen , welche waſſer nidt gengu tennen , fehr Das Waſſer gegen Norden von

ift , roft das Fahrs gefährlich. Nord . Bes

peland, wird duch mohl Roompot genennet. Il Dag Ouartier an der Diftere Sdjelde bet Stwartier beooſier : Schelde, ) beſicht aud) aus vier Inſeln . i Die Inſel Schouwen , lat. Scaldia , nach der Horbel fließenden Soelde alſo ges nannt. or Alters erftredte fie fich gegert

Súden viel weiter , als jept , und bie Do fter: Schelde , durch welche ſie von Noorda Bekeland getrennet wird , war fo romal, tag die Einwohner beider Inſeln vom Ufer

209 miteinander Strom

fpredjen fonnten : allein , der bat nach und nach vom Lande ro

viel abgeſpület, daß er in einigen Gegenden puf eine bolånbiſche Melle breit geworden Ich bemerke auf dieſer Inſel tít. I ) Eine Stadt ,

welche

in

den Vers

ſammlungen der Staaten der Provinz Seet Diere tft land Siß und Stimme bat. Zirfzee , die vornehmte Stadt auf dies fer Inſel , unter den ſeeländiſden Stimme babenden Städten aber dem Range nach

1

1

Die zweite . Ste iſt zum Seehandel wohl gem legen , weil ſie, vermittelſt des neuen Hafens mit der Dfter --Soelde Gemeinſchaft hat . daher auch der Handel blefelbſt noch gut blửa bet , inbem die Stadt 70 , 80, ja bis 90, Schiffe in der See bat , die mebrentheils nach Spanien , Portugal und andere Ge.

+ 1

genben Fracht fahren . Es find hier zweb bou &nbiſch - reformtrte Retrden , eine frana 3d firche , eine lutheriſche , eine mennontitiche und eine römiſdfatholiſde. Es wird hies viel Salz gefotten , und viel Weth gebrauet ,

.

1

.

In der Stabt ind unterſdledene Brunnen, in welchen Uuſtern aufbehalten werden ; man Dat hier auch Bänke , auf welchen te fich .

fortpflanzen , und nad) Holland und and ret fånbern geſendet werben . Man hålt dieſe Stadt für die älteſte auf Seeland . Búfd . Erbbefcr. 12. 3 .

/

210 bat viele Unglidsfåtte erlitten , und if uks ter andeta 1414 faft halb abgebrannt . 2 ) Eine kleine Stadt , nämlich : affer Gres Brouwers haben , welche am velingen llegt , und einen b qurmien Hafen bat . Ihre melſten Einwohner find differ

Sie hat viele linglúcsfase und Firmer. affer , Brande und Striege erlitter ,

vom

und ift taburc ) herunter gefommen . derſelben findet man einige Hufiernórunnen , In dieſer Gegend fiel 1426 zwiſchen Herzog Philipp von Burgund und Sumfry , Herzes ge von Glocefter , eine wichtige Šoladie por. Damals war ſie nur ein Dorf.

Unmerkung . Etwa eine halbe Stunde 6 henis von hier gezen Norboffen , ftund ehedeflen die Stadi. Bommene , welche anfänglich der Pros binz Holland gemorte , 1686 aber an die Pro. bind Seeland i bergeben wurden . Sie iſt aber nam und nach Ourch Saferfluten , inforder bet Ourch die you 1682; berniatet worden , 10 , das nichts mehr davon zu leseni ifta Nach der Hand aber hat man in dieſer Ges gend , indos fnehr landidáris , neue Häuſer erbauet , welche einen kleinen Ort ausinachen , der nun Nielp - Bornmene , oder Bommenede getfeniiet tviró. 3 ) Von Den Dorferri und Herrlich frio ten , welche auf dieſer Inſel liegen , führe ich nar folgende an. ( 1 ) Drya

4

( 1 ) Örnfcjot , ein Šdstoffe Windenburg .

Dorf ,

nebfi

dom

( 2 ) Elemeet , ein Dorf , von welchem etń anſehnliches Gelolécht in Holland deti Namen hat. ( 3 ) Haamſtede, das größte und ſchonfte Dorf auf dieſer Infel. (4) Seroosterte, ein Dorf , von wels dem bas abellche Geldledyt Tuil in der Pris ving Utrecht , fidi Cuil von Serooskerke nena net.

Eben ! demſelben gehöret audy

( 5 ) Die Herrlichfelt ' Welland , welche aus dem Dorfe Noord : Welle und dem Pols ber Zuid , Welle Beſteht. (6 ) Reniſſe oder Reneffe, ein Dorf und

Herrlich felt , nebſt dem alten Schlolie Moerg mond . wird vont 2 Die Inſel Dulbeland , Štouwen durch das ſchmale Dyfwater ges ſchieben.

Segen Süden iſt das Waſſer ses

ten , und gegen Oſteri bas Waſſer Wybaars, welches die gemeine Fahrt für alle Schiffe iſt , die aus Holland nach Zeeland regeln És hat den Namen von den vieleri Taubena rich hedefjen biefelbſt 1530 týurde die ganze Geenafier überſtrömet , po daß fden und viel Bien umfamen ; ivelche haben .

aufgehalten Inrel vona siele Meno nicht lange

Bernadh aber wurde ſie von neuem bedeicht,

Hul

1

Huf derfelben find die sier Beritch feiten , oder ſo genannten sier Bannen , Nieuwers ferf, Duberferf, Kapelle und Botland. Die bret erſten

find Dörfer.

ute vier gehörtex

chedeſſen der Stadt Zirfzee , welche fie 1566 erfauft hatte : e baben fide aber 1725 notes der frei gemadt. Ferner findet man hier die Herrlichkeit Heer Jansland , und die hohen und Bruintje ; Herrlichkeiten Dofterland welde leşte auch Doft - Duiveland genennet wird , und das beſte Dorf auf dieſer Inſel ift. Bei dem Dörfchen Planen , am Waſſer Keten , waren chedeſſen einige Salzkoten ; fonſt iſt daſelbſt die gemeine Uiberfahrt von blefer. Infel nach der folgenden . 3 Die Inſel ter Sholen , liegt an den Grenzen von Staats- Brabant. . Sie ents hålt : 1 ) Die Stadt Tholen ober ter Tholen, welche der Range nady die vierte Stadt der Sie liegt am Fluſſe Proving Seeland ift. Eendracht , auf deſſen andern Seite fie eine Urt von Kronwerfe hat , welches 1747 eis nigermaßen wieder bergeſtellet worden ift : an der Landſeite aber it fie mit einen Erda walle von ſieben Bollmerken umgeben . Es ift hier nur eine bodåndiſch , reformirte und Es wird hieſelbſt ein franjofiſche Kirche.

Band :

und Waſſerfol

erlegt ,

who

Davor ſol

E

1

1

218 fou dle Stadt den Namen haben . irurde ſie von den und geplundert.

Franzoſen

1714

úberrunipelt

2 ) S. Martensbyf , eine offene Stadt, welche als eine Serrlich feit dem Hauſe Dras nien gedrat , unt qus der Erbſchaft Side nigs Bilbelms III ft.

Vor Alters , und

noch 1530 und 1'532 machte file , nebft dem umit genben lande, eine beſondere Infel aus, zwiſchen welcher und der Inſel ter Sholen das Waſſer Pluimpot filos. Nadidem aber daſſelbe ausgetrocknet iſt , ro werden beide Inſeln nur für eine gerechnet. 3 ) Staveniffe , ein Dorf ,

bet welchen

1631 ein Schaluppengerecht zwiſchen den Spaaiern und Niederländern vorfiel , in meldem der feelånoiſche Admiral Hollard der Gpaniern

76 platte Fahrzeuge wegnahm ,

und über madite,

4000

mes

Spanier

zu Gefangenen

4 ) Scherpenifſe , ein großes und rojs. Dorf , weldyrs afs eine Herrlidsfett dera

Pauſe Dranien gehorst. 5 ) Die Dörfer S. Anneland , Werfesor fe , Poortvliet und Dud : Bosmar . Jenſeito 008 Fluffes Eendradt , iſt noch ein

ichmaler Strich fandes , welcher att Staats - Brabant grenzet , aber doch zu Sere land , und zivar zu der Inſel tet Sholen ges

914

rechnet wird .

In demſelben ltegt das Dorf

Nieuw : Vosmar nebſt dem dazu gehörigen Polder. Alle Einwohner deſſelben ſind ro. mittatholiſch . 4 Die Sorel St , Philipp : • find , iſt pon kleinem Umfange. Sie enthilt nur ein Dorf gleiches Namens .

>

Gegen Weſten bers

felben liegt die Sandbank Zype , weldie den Ediffern wohl befannt iſt. III . Zu der Provinz Zeeland geboret auch der Siecken Sommeldyt oder Zomerbok, melo dir aber auf der bollandiſchen Inſel Dvere Flaçque llegt . Es ift eine Herrlichkeit, welo de dem abelidhen Geldledte von Hartſen zuſtändig ift.

4 Utrecht. $ . 1. Die altern Charten von diefer Provinz , find von Hlaeuw , de Witt, Dans ferts und Nie. Diffcher ; nadyber hat Bernard du Roy eine andere gezelchnet , weldie auch Nie, Differ in Kupfer geſtos chen hat , und fommen ift .

bernadh

an

P. Schenk gęs

S. 2. Es iſt dteſe Provinz von Holland und Gelderland faſt ganz eingeſchloſen , außer paß ein fleiner Strich derſelben gegen Nors Den en ple Superjee grenijet. Sie hat gua te

215

te luft ,

unb ber Boben tft in den meiſten

Gegenden fehr fruchtbar. Un der Drtſette nach den Grenzen der Veluwe qui ft ner Boben hoch und durre ; denn er beitsht aus fandigen Hügeln , oder ffeinen Bergen , und dienet uur zum Holzmachle und zu geringen Welben . 21 der Südſeite juridhen dieſer bergichten Gegend und bem fecffirome, fins det man gutes Uderland , und gegen Ge: ften iſt der Boden dem bolånsifden oleid , ſo , daß er mehrenthelb au & Fettem Weider Lande , jedoch auch in mandzer Gegend aus Dorflande beſteht , wie denn alles , was an das Gooiland und Amſtelland grenzet , Vin der letzten Art 'ift. Der Rhein tbetlet fich bei der wyf by Duerſtebe in den Fed uns frunmen Rhein . Der leßte , weld) er von feinen vielen Främniungen den Namen befommt , fitest ſehr langfam ned Utredit, un ! ſebzet von dannen , uuter dem Namen bes Rheius oder des alten Rheins , velo nen Lauf burd Woerden nach Betben fort, i !!! ſ, m , Gegen Planen über tft aus dem Beck 1373 ein Stanal gegraben , welcher bei dem Dorfe Vreeswyk anfängt , nach Utrecht geht , und alſo den Leck mit dem alten Nhein vereiniger . Er wird de Baartſche und iſt für bie Stadt genennet , Ny Herechnet regir portfelliaft,

weil der krunime Roela

16

Rhein für einigermaßen ſchwer beladene Schiffe nicht tief genug iſt , und die Stadt badürd von der Bequemlichkeit , Ihren Kaufs bandel zu Waſſer zu treiben , abgeſdynitten Wenn wirbe : allein durch den angezeigten Kanal können die größten Schiffe , welche bon dem Oberrhein tommen , nach dieſer Stadt , und ſo weiter nach Umſterdam und allen andern bottåndiſchen Städten , fors Unterdeſſen iſt den holländiſden Stáds meni . ten , Dordrecht und Rotterdam dieſe Fahrt eben ſo nachtheilig , als fie den Utrechtern Vortheilhaft ift. Aus dem alten Rhein ents fteht bei der Stadt Utrecht die Vedt , wels dhe bei muiden in die Süberſee ' gehet. Die kleinen Flüffe Mye und die krumme Mydrecht , machen gegen Weſten die Grenzo fcheitung jmi(d )en den Provinzen Holland und Utrecht : jene geht bei dem Dorfe zwammerbant in den alten Rhein , dieſe vereiniget ſich über dem Dorfe Themen mit der Amfiet.

Die Eem entſteht aus unters

fdiebenen Bådjen , welche in der Veluwe in Gelderlande entſpringen , und bei Umers , foort fich vereinigen , und låuft nordwärts nach der Süderſee. Endlich hat man hier die Grift oder Greb , welche aus der Heide bet Peenendal tømmt , an der oftlichen Grenze mas

2

217 Hieler Proning Alleft , und eine Wiertelſtunde aber Rhenen in den Rhein gehet. $. 3. In dieſer Provinz find 5 Stånte und 65 Flecken und Dorfer . Die Staaten befiehen aus der Geifilid, felt , Ritterſchaft und den Städten . Die ro genannte Geiſts lid , felt , welde die erſie Klaſſe der Staa. ten ausmachet , beſteht nichr aus wirklich getflidhen Perſonen , sondern aus adelichen und bürgerlichen Perſonen der reformirten Kirche , doch múffen die ſo genannten Ers wählten ( Geëligeerden ) , deren gemeinigs lich 8 find , aus den Kapiteln der 5 Kirs den zu Utrecht, ermåblet werden ; und dies fe ftellen noch die alte Seiftlicy felt in der Berſammlung der Staaten vor. Die zweite Klaſic machen die Edlen oder die Ritters fchaft aus , die wegen ihrer Ritterfige zu der Verſammlung der Staaten berufen wers ben . Die dritte Klaſſe befteht aus den Deputirten der 5 Stdate' Utredyt , Amerss foort , Wyk , Rhenen und Montfoort. Une ter denſelben hat die Stadt Utrecht ein vor: jůglidhes Anfeben ; ſie behauptet auch, daß die 4 übrigen Städte bet Berathſchlaguns. gen nur eine Stimme båtten : indeffen iſt gewiß , daß diere Stadt fich den Minuns ger der

dißrigen widerſeßen finne , daß aber dles

218 biele bier Entſchließung , welche jenë faffee, nid )t widerſpreden dürfen ,

S. 4. Vor Ulters machte dieſe Proving das Orderfiift ilfredt aus , über weldies rowohl , ale úber nas Oberftiſt ( Dveryffel ) Dei er: ter Bordcf weltlicher Herr war .

vide ivar Micrord , welder im i rom Pable Sergius gibre 695 zu Rom permite ſten , unter dem Namen Klemens zum Erzbischof iiber die Friſen eingeweibet fourbe , uns vermuthlich ums Fale 719 zu Utrecht ein Sioſter und eine Kirde era tauct , und dieſen Ort zum Sine feines Die Bildfe wurs isthums gemacht hat . ben von den 5 Itapiteln 31

Utrecht erith

let , welche auch einige Untheil an ber Der legte Segierung des Landes batten , def , weldier neben ricte barfeit auch ein

der geiſtlichen Ges weltlides Gebiet

halte , war Helmrich von ciern , ber 1524 Wird of ward , ein Mann von unruõigein Ofe , daher auch ſeine unterthanen einen Aufrubrinac bem andern wider ihn erregs ten , und die Vornehmſten mit den Bergo : ge url von Seldern fit) in ein Verſtands mit

einliegen ,

welder

den

Birdof

mit

Striegedpolt überzog . As fich nun der Bir of gegen den Hirjog nicht vertheldigen tonate , perfaufte er 1528 rein ganzes Bisa

219

1 thum oder weltliches Gebieth ,

mit vdliger

fandeshoheit , en Kaiſer Karl V , dem in eben dieſem Jahre die weltliche Herrſchaft über die Stadt utredt und das ganze Nica derſtift , als Herzoge von Brabant und Gras

+ 9

fen vor! Holland , dvergeben ward , 1536 verband eøen dieſer alfer , die Stadt , die @ tådde , und das Land Utredit auf dieſer Seite der yfel , quf ewig mit Holland , um son einem und eben demſelben Statthalter

regteret zu werben : 8 follten auch die bela pcrfeitigen Stande fanftig zugleich zuſam menberufen werden . 1579 'word dieſes kand, burd ) reine Vereinigung mit den übrigen nie Berlendiſchen Provinzen , welche fich in Freis heit ſepten , ein Freiſtaat, S. 5. Das Kollegium

der Deputirten Råthe dieſer Provinz , beſteht aus 12 Råg then , zu welchen jede Klaſſe der Staater. 4 herglebt. Die Red )nungsfamn:er ift mit und der Provinzial. A Perſonen beregete Gerichtshof hat auger dem Preſidenten und 6 ord ntlichen Råthen , noch 3 außerordenta Įicije,

zu der Verſammlung der Generala @taaten rendet diefe Provinz Degutirte, påmiid) qus jeder Klaſſe ihrer Staaten Ein

1 $ . 6.

Die bodåndiſch ; refornirten Ger

meinen pieſer Provinze and du 3 Sulfen vera

22 thellet ,

nåmlich in die son

Amersfoort ,

und

Utrecht,

von Rhenen

und

son Wyf.

zu allen gehören 79 Prediger. Der Synos dus wird já úrlich einmal zu Utrecht im Seps tember gehalten , und jede Klaſſe fendet dazu 2 Prediger und einen Aelteſten . Dle Xos millohkatholiſchen haben in dieſer Provinz über 30 Kirchen und 45 Prieſter , die Lutheraner 2 Gemeinen und 3. Prediger , die Remons ftranten eben ſo viele , und die Wiedert&us fer zwei . $. 7. Es hat dieſe Proving eine andere allgemeine Abtheilung, als die übrigen ; denk es ift nur das platte Land in 4 Quartiere eingetheilet. Vor der Beſchreibung derſela ben aber muß eine Nachricht von den Stim , me habenden Städten bergehen . зIch bez fchreibe alſo I Die Stimme babenden Städte. 1 Utrecht , Ultrajectum , Trajectum vetus oder inferius , oder ad Rhenum , die Hauptſtadt dieſer Provinz , liegt in einer fornreichen und luftigen Gegend am alten Rhein , welches ſich hier in 2 Arme , oder ta ben alten und neuen Graben , verthellet, die

beide

die Stadt in ihrer fånge durdis

fließen , und fich hierauf wieder vereinigen. Die Stadt iſt ziemlich groß , ( denn fie hat ungefähr eine and , eine halbe Stunde Gebens

221

29

im Umfange , )

und volfreich, aber nicht heo

Um alten Graben wohnen faſt nur feftiget. Kauf- und Handwerks - Leute , am neuen Graben aber , welder .ſpåter , und zwar auf Koſten der Selftlichkeit und des Udels , ons geleget worden , ſtehen viele ſchöne und ana

11

ſehnliche. Håuſer , welche von den vornehina ften Einwohnern ' bewohnet werden . Unter ben 7 bobåndiſd) : reformirten Kirchen , wels

1

che hieſelbſt ſind , iſt die dem beiligen Mars tin geiviomete Domkirche , welche mitten in der Stadt ftehet, die vornehmſte ; fie iſt aber

11

nur das Chor der alten Kirche , von wel, ther 1674 durch einen ſchrecklichen Winde

1

fturm der großte Theil , welcher zwiſchen dem Chor und dem hoben Thurm geſtanden hat , verwüſtet worden ; daher aud) der Thurm feit dieſer Zeit von der Kirche abges ſondert ift , den man auf 380 Stufen beſtela get , und alsdenn eine ſchöne Husſicht über die Stadt und Gegend bat . Das Domkq pitel beſteht noch , wie vor Ulters , aus 40 Perſonen , weld )e diere Stellen für 6. bis

4 7000 Gulden faufen. Die übrigen Kapitela firchen in dieſer Stadt find , der alte Müns fter oder die Kirche zu St. Salvator , St.. Marie , St. Peter , und St. Johann . Im Chor der teßten ftebet die Bibliothek der Univerſitåt , welche aber über dtefelbe wenig ! over

bber nichts zu Page: hat , fo dat fii berter die Stadt- oder Ufentliche BibliotGet gès nannt werden kann . · Un Anzahl und Gús te der gedruckten Bilther , giebt fie Der Pels benſioen wenta nath Sinen abgeſonderten Shell der Marlenkirche gebrauchen ble més higen Englånder , welche bier wobnen , mit Ihren gottesdienlichen Verſammlungen . In einem Zimmer über derſelben , werden allers Vet Altertumer unb Seltenheiten dermaha rota

Die Peterskirche iſt der frangsfirdhet

Gemeine zu Ihrem Gottesbienft eingeräumet worden . Die Putheraner baben eine Stira dë , die Remonſtranten eine , dle Mennonia ten eine , die Romild ) fatholiſchen aber babett unterſchiebene Häuſer , in welchen ſie ihren Gottesdienst verridten . Es hat hier das Haupt der janſeniſtiſden Kathollten in den Niederlanden reinen Sit , und nennet fich 6 einen Erzbiſchof von Utrecht. Er wird von dem fogettannten atredtiden Kapitel era måblet , weldies auset ihm auts 8 Kanonis cis bracht , den Deciant mit gerechnet.

Die

jefuitiich geſinnten Ratholiken haben dieſes Kapitel nie erfarint In dieſer Stadt bers fainilen fich die Staaten der Provinj Utrecht, Und zivar in eineni Geodude , welches die Staatentammer genennet wird : e $ habent Audj sie übrigen Kollegie der Proving

bles

felbti

-

123

felbft ifred Šik . Das deutsche Band, ME Der EiB Des fanofominentours von ces deuts fden Ritterordens Gallei Utreat.

Die bes

rühmte Univerſitat, if auß einem Gynds fio eutfianden , und am 16ten März 1035 eingeweibet worden . Sie ſteht nicht unter dar dem

gangen Provinzi Stadtmagiftrat.

ſondern allein unter Sie hat einen medis

finiſden fr& utergarte!. Zur Ergonung der Studirenden , ift an der Olite der Stadt , und Amar gleich bei berſelben , die ich ne und angenehme Mallebaan

Maille : Bain )

angeleset worden , meldje aus 7 geraden und über 2000 Sdritte langen Ultzen von grogen Rindenbäumen beliebt , son velchen die mits telfte eigentlich die Malicbaga genennet wird . Gonfi iſt hier

eine Seibenmanufattur ,

in

welcher die rose Beibe zum Gebrauche zubes reitet wird , und dle Majdine zur Abhufpes lung der Selde , welche van der Mou erfun : dek ,

bat in neuern Zeiten zu den berühma

ten binigen Mérkivúrdigkeiten gehsret : os iſt aud unweit der Stadt eine Spigen . Man nufaktur. 1579 ft bier Dic berdomte Bers einigung gwirden Den 7 niederländiſchen Pro . vinzen geſtiftet worden . 1672 nahmen die Franjofen von der Stadt ohne 2Biderſtand Belisi 1712 wurde bier emne beruhnite biedenszuſammenkunft eröffnet .

Deren . Ers felg

224

foly dle befannten Friedensfohliffe von 1763 und 1714 waren . 2 Umersfoort , Canfänglid Eemsfort, hierauf Amesfoort, und endlich Amersfoort ) , die zweite Stadt der Proving , liegt being Fuße der von ihr benannten Berge , in eis ner

angenehmen

und fruchtbaren Gegend

am Fluſſe Eem , welcher hier aus unterſdies Denen Båchen entſteht , auch hier erſt ſeinen Mamen empfåugt und fchiffbar wird . ES werden bier alle die Güter zu

Schiffe gea

brad) t , und nach Amfterdam geſendet , wels de auf den ſo genannten Heſſenkarren aus Deutſd land hieher geführet worden ſind. Die Stadt hat 2 houåndiſde reformirte Kirdzen . Ihr ehemaliger ſtarker Handel mit Hier , weldies hier gebrauet , und mit Taback , Welder hier gepflanget und geſponnen wors Nachber ben , iſt fehr in Verfall gerathen. find die Dimitten - und Bombazynen = Ma. nufafturen erheblich geworden , Die Stadt Iſt 1543 von den gelderſchen Soldaten rehite Serwiſiet , 1561 aber erweitert worden . 3 Nbeben , die dritte Stadt Dieſer Pros ving , Ilegt am Abhang eines Berges , nicht weit vom Rhein , von weldem ſie auch der Damer hat. Sie tft flein , und von gerina gem Anreben . nigshauſe ,

ſo

genannten Kos

bat fid) 16er

der unglüdliche Cburg

In

den

225 Churfiinit Media Pfalz , Friedrich Vi erwählter bonèimider Bontg aufgehalten. Bor 101 ters: but $ 8 bien

dafens 10

Ribbenet gegeben

von welden . Det lepre ,

Rhenen oder

als er Birbop gw Utrecht i geworden var die Stadtonaithremi Diſtetét dem Bildthin

!

*

fchentie , welchem Ben Hierauf einwerlebet wurde. 728n ander Gegend wird viel Tabad debauctum intelling Etwa eine Biertelſtunde son der Stadt, gegen Dten , flegi der. ſo genannte Hermen. berg , auf deffen Spige zwiſchen Bäument ein feinerner Dich ſtehet , welcher die K8s nigstafel genennet wird , und wofelbft mat eine weiter und fchone Nusſicht über die Bes tu.ve: batu : Dtefer Berg tit in der altern niederländischen Geſchichte birch eine Schisait welbe daſelbft 1198 groiſchen den Gelders fdren und Utrechtern , zum Nachtheil der er ften , vorgefallen iſt , bekannt geworben. 4 Bit , mit dem Zunanen te oder bin Duurstede die vierte Stadt diefer Provinsi Hegt am Rhen , won weldzemefich der Lid abfondert.

Sie : it cßt du einem

Zajtandepuro geråth

tågtid , in

geringer gråbera

Berfall , woran i der Mangel des Handels Vor Ulter8 bat biter die Squlb reyn fol Stadt Batavodurum geftangeri:

Bufch. Erdbeſchr. 12. B.

Bank

226 99 Ganz nahe bet der Stadt , flebet mati bus verfallene dilag. Duurſtede, por Alters Duroſtadinm ,, von : welchem die Stadt Wyf Zwiſchen Ibren Zunamen bekommen hat. bemfelben und der Stadty Roß vor Alters ber Kbein mit vollem Strome nach Utrecht: hun aber iſt nur ein fdmales Waſſer bar pon . übrig geblieben , welches : hier durch 8the Schleuſe aus dem Leck ffmmt , unb der frumme Rhein genennet wird. SS Montfoort , die fünfte Stadt dite fer

Provinz , liegt

an

der

holdåndiſchen

Sie hat thren Ur- · Ofel , und iſt flein . dem feffen Schlofft ju banken , ſprung Bifchof Gottfried oon Rhenen welches 1175 fieſelbft zu einer Grenzfeſtung wider Bei demſels. die Hollander erbauet hat . ben ließen fich viele Leute zu ihrer Sidsere und nach und nach beit wohnhaft nieber Sie iſt lange Zeit entſtund die Stadt. eine

Herrlichkeit

unter

Burggraffdjaft gerveren ,

dem Sitel

einer

welche bem bra:

Bantiſchen Gerdilechte von Meróde zuge béret, Ferdinand Philipp von Mierodé aber 1648 an die Staaten der Provinz Utrecht Berkauft hat , welche ſie hierauf ihrer Pro: Ihre ehemaligen ping.einperleibet haben. feftungswerfe haben die Spaniet vernich tet , und das pormalige Schloß haben die 19. Frans

1

.

.

Franzoſen

1672

in

die

Luft

geſprenget.

Im Anfange des 17ten Jahrhunderts era, litt die Stadt großen Brandſchaden. II Das Platte land , welches in 4 Quartiere abgetheilet wird ; beren jedes ſeinen beſondern Marſchal das Amt eines Schülgen liber

die

bat , welcher ober Richters

Dörfer verfiebet , und

die

rille

unter dem Provinštalhofe ſteben. 1. Das Oberquartier, beſtehet aus dem füdaftlichen Chell der Provinzi , und wird auch von Beë beinahe in der Mitte derſele ben liegenden Stadt impf benennet. Der großte Theil der Einwohner iſt der r82 miſchfatholiſchen ; ünb beë geringſte dee Die mert šeformirten Kirche zügethart: würdigſten hier belegenen Derter find ; 1) Veenenbal ; gemeiniglich 't Veen ;

auch 't Rheearché Veen ein febr poltrele ches Dorf , welches zum Theil zum Gel bérlande gebret, doch ſteht die Kirche auf Die Einwohner er utrechtiſdem Boden . nábren fich viel vom Kämmen und Spina nen der wolle: Die reformirte Gemeine If ſehr zahlreich.

Uuf

dem uñiliegenden

Törftande ( Beenen ) wiró guter Dorf geo Hochen : Šleich barneben ſteht das berfallené Baws ter Horft. $ 1)

28 2) Amerongen , ein schöner : Flecken , welcher mit einem Zugebore, eine bobe uns freie Herrlid)feit ausmacet, daju er 1676 durch die Staaten dieſer Provinz erhoben worden geboret dem adelichen Geſchlechte von Rheede. Das alte Scaftel baben die Frangoſen 1672 abgebranat: es ift aber ein neues- anbeffelben Stelle wieder ers bauet worden . Hierdie Herrlichkeit gehören , die Unter dieſe

Baueridhaft

Ginkel , weiche ,einer Linie des

rer von Rheeden jufdudig: ist, die .1684 . vom Könige Wilheim III , unter dem Titel von Athlone zur gráfichen Bürbe erhoben worden , und das Haus Matwiſt, wela des bag Stammhaus einer adeliden milie iſt .

Fa

3 ) Leerſum , eine freie Herrlichkeit, wels che nebſt dem dabet belegenen Luftbaufe Zuta leſtein ,, dem Grafen von Rochefort in Eng : land gehdret. 4) Driebergen , eine freie Herrlichkeit der Grafen von Nafſau , die vom Prinjen Morib , abſtammen , und nach derſelben bes nennet worden . 5.) Zenft ., ein angenehm belegenes Dorf , bei welchem ein Kaftei ſteht. hat sem . gråflichen Hauſe Nafſiu sugeba ret , ift aber von demſelben 1746. an ei nen

61 30

ng

B 16

iſchen s ann sen am ferbám Kaufm , Kamen r e g t n e i f r l u n Schel werde , welde es , Berka gten n iſchen ben vereini Brüder (vangel eine t e i t n h u l e ä e s t r i t ſ e f a a e g h . b D Ra aus ebäude n l e g d ü n l einem eHnauptg u 2 F . - Bón b demſel , an welcher für evangeliſche Brüder und Schweſtern 2 große viereckige Hofe angeleget, und mit fchönen Gebåuden von Badfteint bebaiset worben find. Die Handwerføleute , melde Darin wohnen , madjen

allerlei gute und

fchene Arbeiten zuin Verfauf ,

und die ges wirkten , gendheten * und geſtickten Arbeiten des Frauenzimmers , find nidit wentger Ichón . Im Dorfe felbft wohner aud Brüder. Sie

båtten ſich wegen der angenehmen Gegend, Gårten und Spaziergånge, feinen beſſern Ort zum Aufenthalt wünſchen fer ift.

fånnen , als dies

Nahe bei Zenft liegt das Lufthaus Stoeta wegen . 6 ) Beverwaard, ein richsnes Schloß ges

gen dem Dorfe Werkhoven fiber , von wels chem die Grafen von Nafau i Bevermaard ben Namen führen . 7)

Donk , gemeiniglich Dilf ; ein

Dorf

und frete Herrlichkeit , gehörét einer davon bengnnten Kinle. Der Grafen von Naſſau . ♡ 3

8) Soals

1

18 . ein ſehr

(8 ) Schaltroyt, mit elnem alten

verfallenen

lange $

Pork

Hauſe , welde

To wole 9 ) Houten , eine Berrlichfelt , den von Kapelle jugehöret. eiti 10) Wittenburg oder Biltenburg , Haus , woofelbſt das Bisthum Pehr altes

Utrecht, oder de biſchöfliche Seirche, fuaft geſtiftet worden . 11 ) Breedryf oder De Baart, eln Dorf am lec, gehöret der Stadt ùtrecht als eine Herrlichkeit zu , noelde egnen Droſten bar ? über beſtellet. Bier ift die ſogenannte vaart ſche Schleuſė , purch welche alle Sdiiffe ges þen und soll geben , die vom obern Kbelə pach Utrecht und Amſterdam fahren . 12 ) Jurpbaas, ein Dorf am ſogenann. ten vaartſchen Rbein , wofelbft beim ſo ge nannten Durchſchlag ( eine Schleuſe, durch welche etwas Waffer aus dem vaartſden Rhein nach der y ffel abgeleitet wird , blere Flüfte mit einander zu vereinigen ) , die Franzoſen 1672 eine Schanze. qufwarfen , die aber wieder ganz gefdletfet worben ift. 13 ) Bagefein , eine hohe Herrlichkeit, welche von der Provinz utredit zu Rehn geht , und dem abelidhen Geldledte von

Zuidewyl gehåret. per

Von derſelben geht wie:

dle Berrlichkeit

Elenboven

zu

gehn wela

welche an der Grenze

der Oraffdjaft futs

fenburg liegt, und mit gleiches

Namen

andereu

nid )t berwedſelt

Dertern werden

muß. 14) , de Mars , en gegen Rhenen über.

te

bedeichter Polder,

2. Das Niederquartier , iſt das gr88 unter allen 4 Quartieren und wtr8

auch von dem Bon ben dazu

Dorfe

Abtoude benennet.

gehörigen

Dertern merke ich

nur folgende an . 1:51) Zuiden, eine Berrlidhfeit , mit einert ſchinen Kaſtel , geboret dem abelichen Gee Ichiedte Tuil von Seropoferte.

! 2 ) Maarſen ; ein Dorf mit einer Serto lichkeit , gebdret dem adelichen Geſchlechte ter Meer , und iſt wegen nen Buitenplaatſen fehr

der vieler roding angenehm .

dieſem Dorfe wohnen viele Juden , welche auch hier eine Synagoge baben . 3 ) Abfoude , ein anfehnliches Dorf an der frümmen Amſtel , welche durch einen , Kanal mit der Becht bercin ! get ift damit fi

Fall VCI

DR 1 IL

man durch einen fürgern Weg von Utrecht burd die neue Schleuſe nach Amſterdam fahren fenné . 4) Mybrecht, gemeiniglich. Miexpert, en Dorf.

4

5'). Der

102 11 : 5 ). Der Lopter maand Wide) ; thella drerol D87Før kopit ; urtikarenë ribari Motto: otirohi dten archie. Ikifteine von der übrigen lånbern der Preving uiredt abgea Kordiay, geodraddtetsbod tada, ** RC dtes fein Quartier. Es geboret and in ander Fg8 ty bảererbutosi tid hiehér , aldes in & His Ozadyba fd aft Den Echoonhoven und tamperit durds ten Rel von einander gea ten test: wird , fo daf ar ber Durbfekte bro glu fee tas Dorf Vilige kane erotycund an der Eripfette das Dopffer geratútern . Ref, nebji ben Haufe gangerat liegt, om borda 3 Emland : tft: der norblia fie Chet der Preving) und erfreckets for elnem foomalen Stridel hildren reiland und der ne bis an die Gerefees Estat den Samen mon per tutdfi teßenden bemerke 79.in

Eem .

Id

I Funfdioten , sen treff:ides Dorf an ber Saberfee , deffen Einmobner fidh mebe Tertheils tom sild farg ernátren

zu ders

felben gehöret ate Powerfd :aft Spakenburg 092 ) Die Dörfer Cenines buiten und bine nen Dyke. 3 ) Soefdyf, ein Jagdhaus nahe beim Do.fe. Soeft , weld es dem Haufe Nuffous Dranien zugebåret. König Wilheim 111 bat 88 bauen laſſen . Es ift nidt groß , aber regyek

rogelmela , und hat einen und einen Tütergarten ,

Rednerf Garten

4 ) Moudenbora oder woudenburg , din Dorf und Herrlid Felt, rem ara Ana en Houſe n

rau , e'thes vom

Pringen Möring bers

timmt, g11g-h8rlig. Nabe dabei liegt 60 $ Bufthavs Groenewoude. *** 53610 ? Ties

5 ) Rentirouide.ober Dorf und Bade.

Renewouin ,

frete Herrlic feit

en

om lenter fchent

4 Dag Duartier Montfort , hat von der Stadt Montfort den Namen , int beren 8 fft hr stein , umo gend es liegt .

begréift felne Dörfer, fondern nur di Herra Tid félten Dykveld und Beedryf. styti ,

25 Friesland.

S. 1 Brno Perer Proningbaben pohon Drçellus und Mertator Charten " Berousges

:14

geben .' Blaeum " und Jauffon llefertin die N . Freitag gezet (hnet hatten . Nach ber hat Schoranus a terringa eine Charte gezeich net , welche Frico : de Witt und mit. Dif: cher an das Lidt geftellt haben , Eine beſſere haden Neinier und Ostens ' Covens

til

und mortier geliefert und die Beſte ft die son Halma , ju Utrecht von C. ctober auf gegeben,

-

$. 2

Friesland, lat . Friſia , bat feinen

Namen von den frieren , einem alten firelta baren Volle ;: woher aber die Friefen ihren Namen haben ? darüber ſind die Gelehrten nod) nicht einig . Eine der wahrſdeinlid ) , ften Meinungen iſt,

daß ein friefe , einen r e Gråbe bedeut , von friſſen , graben ; denn Ite Frtefen haben ihr fand durch das Gras

ten, oder durch Aufwerfung eines Deiches gewonnen , und es dadurch ber See und der Strømer entzogen . Vor uiters wob . neten die Frieſen am deutſchen Meer, von dur. Schelde bis an dle svefer ; blejenigen , welche zwiſdzen den Mundungen der Schelde und der Mündung des Fuefiroms wohneten bießen Beftfrtefen , ( wovon die Benennung ele 1r8 Theils von Nordholland mit dem Namen Weſtfriesland , nod)ein Andenken iſt ), die übris gen aber bis an die Weſer hießen Ditfrieſert . Zu tem Landftridie , weldien die leßten bewohnet haben , geboret bas Friesland , von welchem , als einer niederländiſden Proring, bier die Re de iſt. Es Hegt zwiſdjen dem Flieſtrom und dem kleinen Fluße Lauwers , von welchem der Meerbuſen fauwer : Zee ben Namen bat. in mod genauerer Beſtimmung , grenset diefe Provinz gegen Rorden an die Nord fee, gegen Weſten an den Flleſtrom , gegen Silden an die Süocifre und an Dorryffel, gegen

1

235 gegen Ofen auch fora dhe

hr

wilde

EXTES Nork

an Operyffel ,

en Groningerland und. Drenthe. S. 3. In Anſebung der Ruft

ingleldheu und

des

Bodens , tft fie Der Provinz Holland rehr abnlich, vornåmlich der Bordweſtliche Strid , welder niedriger iſt, als das Meer . ! Eben dafelbft ift gutes Weideland , auf welchen nicht allein vortreffliche Dofen , Kühe und Schafe, ſondern Infonderbelt auch viele und große

Pferde gezogen, und die lenten båua

fig nah Deutrdland und anderwärts aus: In anderen Gegenden , geführet werden. wo der Grund etwas biber if , wechſet infonder belt tft aud) gutes Getraide , unb Der blefige Weigen ſehr beliebt, weil er rehr Dle frieff: weißes und viel. Mehl giebt. fchen Erbſen finb vorzüglich von angeneh mem Geſchmace. Ell stebt hier auch viel Torfland ; wiewohl der blefige Sorf nid )t Viele Ge ſo gut als der holländiſche ift . genden , aus weldhen Torf gegraben ifto find zu Seen geworden , dergleiden der Ejieutes Sloter- Fljuefſen: Heeger. Gnceters und Bergus In mer - See , und mehrere anbere find . füdsftlichen Theil der Proving, nach Drenthe und Dueryffel zu, ſlebet man viele Helden und Holzungen . Weil die Proving an der Ste nirgends

Dinen hat, ſo isaß fie fih

Durch

toſtbare Dedic

Delche gegen die Wurf des Meeres nyeri mabren . Ebeneffen , als tie : Deiche noch ben Eigenthilmern Jugeboreden

der Befonborn Lånbereien

waren

fie

Tehr

niedrig , und

züm Ssed in orchlechtem Grande; und fønns ten alla zorr Gewolt der Weden , Infonbera heit zur Beit. heftiger Sturmwinte. QUS Nordmiſten , frinen großen Widerſtand tela ften , fantern thre Durdibridhe fepten. Das fand unter Waffer, in weldem viele Mens foren und Shiere umfamen . Um for fola diem un alude, so viel es möglid , bewab : ret : zu bleiten , (batten die Einroobner: vitle Hügel mon Erde

aufgeworfeni,

bis 24 , auch 25 Sduhe hodhi

welde u 20 aud

zum

Sheil von großem Umfange: waren - und auf weldienfte, wenn ffe nidit zu geſchwind von der uthordhwemmung überfallen hours den , nebi ihrem Biebe und Hausgeråthe flúd,teten , auch ſo lange , als die uiters fchwemmung wdbrete, auf denfelben biteben . Man

nennete eine

folche Hsbe anfänglich

Waerd oder Werb , nadmals aber Tecp und fie find noch hin und wieder in Fries : land zu reben . Auf unterſchiebenent derrels ben rindu nadimals Häuſer , und endlich ganze Stadte , Fleden und D & rfer angeles get worden , daher fich auch die Namen mancher

frtesländiſd;en

Derter' auf

werd und

ht

287 and : terp , endigen .

Der , Spaniſche Statte

halter, Kaſpar Kobles , hoahm , 1570 meine belllame - Veränderung der Seelelohe upora er ließ fie náplich auf gemeine Roften brela, und feleder: Zeit

ter und länger machen , Hind: fie

nicht

ſo

leicht

der Gefabe des

Durchbruds unterworfen .', $ des Friesland if wool ro båufig von Kande lep

burdiſonitten , als

Holland . Ste füb .

ren das überfidßige Waffer nach der See ab , und dienen den Einwohnern zur bes quemen. Fortbringung ihrer Güter- und Waas . Der porneomíte , und weider von den ren . Reſendea , am meiſten gebraudet, wird

de

ftredet ſich von Harlingen , durch Franefer nach Leeuwarden und Doftum ,, von Dannen ex nach Groeningen , ja bis an die Grenzen son Ditfelesland fortgeſeget worden iſt.. S. 4. Dle Prsuing enthalt: 11 Städte, upd 3.36 Flecken und Dörfer , unter wels den legtern fein

einziges

den Titel einer Herrlich felt hat. “ Man findet blee aber uns terfdtebliche alte adeliche Kaſtele ; Weldje Stinſen , auch wohl Stateu asnennet mera ben . Die Einwohner behalten die alte und große frteſiſche Liebe zur Freiheit , die alten Gewohnheiten und lebensart , unde dte, fries fiſche Sprache bekijn Unſebung der leza terr : werden; inſongengett die Landleute-von

den

Abrigen Niederländerä nicht verſtanden:

Es werden hier: dünne wollene Zeuge , und die allerfeinſten europäiſchen Reinwande : geo webet í bað drö tegten foftet die Ede iż Die Einwohner And Hotåndliche Gulden . jivar mehrentheils der reformirten Kirche zu : gethan i es find aber auch viele Satholifen tinter ihnen , unb noch mehrere Mennoniten ; iveldhes lebté um defto weniger zu beroun . dern if wett Menno Simon, von welchem fie den Namen fübren , bier ſelbſt zu Wite maarſum geboren lft ; und feine Lehre bier Die Mennoniten jirerſt ausgebreitet bat. baben 58. Gemeinen und 152 febrer , die Ratholiked 24 Semeinen und 31 Prieſter , Gemeinen und 3 Predla die Eutheranei get, die Remonftranten eln ?; und die Kolica glatten einige Kollegia : Ś . Ši Die Staatsvesfaſſung dieſes lano bes; Bat oftmalige Beränderungen erfahren . Bor Alters båt es fürften , nachmals Hers joge, bietauf Kinige ; unter weldsen Rabi , bos II inſonderbets bekannt iſt, und am långa Heli ro genannte Poneftaten gekabt , welche térten aus dem Doll erivählet wočben . Idion 1436 faite ein Shelt von Friesland Hi 8a8 burgundiſche Haus : Der gidßte Thell aber blieb unter der Reglerung der Podca Kaiſer Maximiltan I večeronet futra iwal

18

#

Ed

239 Shoar

1497 Ben Herzog Albrecht von Sache

fen zum Erbftatthalter Aber Friedland , jes toch ro , daß er den frieren Ihre alten frelo betten

beſtåtigte : allein ,

Rie ertannten ihn

nicht ; doch nahmen fie ihn 1498 zuni eros tiden Schuberrn , unb talferl. Statthalter eftergo an , worauf er Wille. brorden von Schomberg zu ſeinem Bermes

des fandes

fer ernannte, welder den ibrigen Friesland bradite.

aud bald zur Nad utbredyt $

Tbeil von

Unterwürfigtelt Code fam die

Herrſchaft über Friesland an deffelben Sobn Heinrich , der fie feinem Bruber Georg vers faufte.

1514 fegte Rich Berzog Starl

von

Geldern blerfelbſtfeſt, trat aber is 17 feln Red i auf Friesland dem Könige von Spanien , Karl, für 100000 Kronen ab, der es 1523 ; DQ er römiſcher Kalfer war , als Graf voni Boland bradite. ten

ganz unter Unter König

felne Bothmäßigteit Philipp: Il aber lege

fid, blé Frieſen wieder in Freiheit, und

traten zu dem Utred )ter Bündniſſe: $. 6. Die ganze Proving ift in

drei

Quartiere verthettet , weldhé fins Doftergo; Weſtergo und Zebenwolde ; jedes Duartter aber iſt wieder in Grtetengen , eigentlid Gtlets mannyen , ( Præfecturas ) abgetheilet , und deder. Grietenne Reht ein Grietman vor , bef Sen Vorfit im Geridite . der Grietenya bata tret

welches außet ihm mit wel over drei Belo fizern mo einen Gefretus, bet net ift. Aus Dieren Geiteyen wegen jábriid durch die Eingefefſanen , die ſo genannten Budmatten errodblet, deren in jepet leiding , nám ich einer von 20el, und ein ſo genanntet eigen Erfbe ,

nemes allezeit ein reiter

und ang

geſeheners landmann aus der Grtetenge ti. wBell Friesland :30 folder Grietenyen bat, fuafind Der Bollmad ten 60, weld; es nad on drei Quartieren unter dieden iverden . Ef tommtupph) Das vierte Duurrier blagu , nams lich , das Quartier. Der Stätte , deren, eilf find . Pon jeder werden jwei Mitglieder deres glerung, als Bislimaditen sy der Berfamme lung der Staaten abgefertigst beren affo 22 ſind.

Es beiteht daber die ganze Werfammo lung: der :Senaten , aus: 82 Perſonen und Dwar ge ſie wird alle Jahr etimal , mejniglich

im

Uafange des

Februars.,

ju

Leeuwarden in Gegenwart Des Sobftatthal. ters, weldt) er daginnen forreblatals , inohen andern Kollegiene der Provinz, eine beſchlieſs ſende Stimune bat, angeſtellet. D48. Kol legium Der deputirten

Staaten dieſer Pros

ying , betebet aus neun Perſonen , pop, mela chen ſechs aus den Saletenyen und drei aus ben Staaten ſind, und welche ulle dret jane te

verandert

werden.

Ec vellstebet das , 946

DetI was die Staaten beſchloſſen haben ,

es be :

treffe , nun politiſche oder militariſche Sa: chen , die Staatseinkünfte, Bereßung einis ger Aemter , oder andere dergleichen Din Der Provinzialhof beſtehet aus zwölf ge . Råthen , einem Generalprokurator und eis nem Sekretår , richtet in Kriminalſachen allein , in Civilſachen aber ergehet von den Gerichten der Grietennen und Städte die Die Rechnungs : Appellazion an denſelben . kammer hålt ihre Verſammlungen eben fo : wohl , als alle vorhergebende Kollegia , zu Zu der Verſammlung der Reeawaarden General -Staaten ſendet dieſe Proving fünf Deputirte , nåmlich wei aus den drei Quartieren , zwei aus den Städten , und den finften erwählen die Städte und Ze= venwolben .

EN .

$ . 7. In Anſehung des Kirchenſtaats, wird . Friesland in redbys Klaſen abgethei let, nåntlich in die von Leeuwaarden , von Doffum , von Franeker , son Sneef , von Solswerd und Worfuin , und von Zeven . Zu allen gehören 207 Prediger. wolden . Qus jeber Klaffe werden ſåorlich zwet Pre diger und givet delteſten zu der Synode abgefertiget , welche acht Tage nach Pfing ften in den Städten Leeuwarden , Dorfum , Franeker , Sneek , Bolswerd und Darlin . Buch . Erdbefcr. 12. 8 . gen,

242 gen ,

und

wenn

die

Reihe an die - flaffe

pon Zevenwolden fømmt ,

in dem Flecken

Heerenveen gehalten wird . S. 8. Ich beſdireibe nun I Die Städte , welche ein beſonderes Quartier ausmachen , in ihrer Rangord nung. I feeuwaarben ,

nach der Landesauss

ſprache liewerden, die wohlgebauete. Haupts ſtadt der Proving , und der Sit threr hos hen Kollegien , der Münze , und des vor : nehmſten frieslandlidhin Adels , ift 'zugleich die größte , volfreichſte und ſchönſte Stadt Sie iſt nicht nur von in dieſer Provinz . vielen Kanälen durchſchnitten ,

ſondern es

kommen auch hier unterſchiedene große Ka nále zuſammen , welche zur Fortbringung find. der Kaufmannsgüter fehr bequem Ihre

Feſtungswerke

låßt

man

verfallen .

6o lange Friesland reinen eigenen Erb ftatthalter hatte , wohnete derſelbe auf dem 3 I

hieſigen unanſehnlichen Prinzenhofe , und verſchafte' der Stadt viele lebhaftigkeit und Unſehen , welches feit 1747 wegfält, da Wilhelm IV Erbftatthalter der geſamten Mit Er: vereinigten Niederlande wurde. bauung des jeßigen anſehnlichen Stadthaus res oder Rathhauſes iſt 1715 der Unfang Die houảndiſden Re: gemacht worden. forz

243

3

formirten haben drei Kirchen,

$

vornehmſten ,

welche

die

und in der

große oder Jas

kobskirche genennet wird , iſt ein Begråbe nißort des erbſtatthalteriſchen Hauſes . Die franzffiſchen Reformirten haben eine Kirche, die futheraner auch eine, die Mennoniten unterſchiedene , drei die Katholiken und die Juden ' eine Synagoge. Die Stabt foll ilgo thren Anfang genommen ľ

N

Vor Ulters erſtreckte ſich aus der haben . Nordſee bis hieher ein Meerbuſen , welcher die Mittelſet genennet wurde , und den Dofter - und 2Deftergo - von einander died : er iſt aber vorlångſt ausgetrocknet , und worben . angebauet 1483 erlitte die Stabt großen Brandſchaden . 1559 ftiftes

te PabftPaul IV biefelbſt ein Bisthum , wela

3

ches aber nicht lange Beſtand hatte. Vor der Stadt ſtehet das fürſilicha

M

naſſau = oraniſche Lufthaus Marienburg . Der Kanal zwiſden de # Städten leeus

waarben und Doffum , wirb Ee genennet. nach der Landesaus 2 Bolswerd , fprache gemeiniglich alte Stadt ,

eine

Bolsward , eine und

ſehr

eine halbe Stunde

Gehend vom Flieſtrom , in einer Gegend , wo unterſchiedene Sandle , weldie die frica fiiden Städte mit einander verbinden , ſich Sie treibt ſtarken Handel durd dhueiden . mit

244 mit Butter ,

und die friefiſchen Sayetten

(eine Art dünner wollener Zeuge, ) welche båufig ausgeführet werden , werden große and 1336 tentheils bieſelbſt gewebet. 1475 hat die Stadt großen Brandfdhaben Vor Alteró ift fie eine Hanſes erlitten . ſtadt geweſen . 3 Franeker ,

eine Stadt an dem Ra :

nal zwiſchen Harlingen und Reeuwaarden, tft weder groß noch befeſtiget, hat aber eine durch den frieslandifchen Statthalter, Gra: fen Ludewig von Naſſau , geſtiftete , und am 29. Jul. 1585 eingeweihte Univerſi tát , deren offentliche Hörſåle in einem ehemaligen Kloſter der Kreuzbråder find. Sie hat einen mediziniſchen Fråutergarten. Das alte mit einem Graben umgeben ge weſene Sdiloß Sjadrdema , ift , nachdem es vor Alter verfallen war, um die Mitte des jebigen Jahrhunderts den worden .

gang . abgebros

Außerhalb der Stadt , nach Harlingen zu , find viele Back- und Ziegelſtein Brennereien , in welchen infonderheit viele blau glaſurte Dachpfannen bereitet , und guten Theils nach anderen ſendet werden ,

Gegenden vers

4

Sneek ,

1

245

eine

4 Sneet, in der Landesfprache Snits , alte Stadt , von welcher der benache

barte fifchreiche

Landfee

den Namen bat .

Sie liegt in einer niedrigen und måſſerigon Gegend ; und iſt weder groß , und ſch & n , noch befeſtiget. Man findet hier 2 holláns diſche reformirte Kirchen .

5 Dokkum , eine zwar nicht große , aber zum Handel wohl gelegene Stadt, weil ſie nur 2 Stunden von der Nordſee entfernet vermittelft des ift , und mit derſelben , Dokkumer Diep , Gemeinſchaft hat , wels des zur Zeit der Flut die groften Schiffe tragen fann. Sie hat aud) innerhalb der Mauern einen guten Hafen , und bei dem : ſeiben einen Schiffzimmerwerft. Es wird

1572 wurde fie bir viel Salz bereitet. von den Spaniern erobert , welde piele Bür: ger unbraditen , und die Stadt in Brand feften , da ſie denn ungefähr 400 Häuſer verlor . Das umliegende land iſt meiſtens zum Ackerbaue ſehr gut. 6 Harlingen , eine Stadt an der See, oder vielmehr am Flieftrom , welche nach Rerumaarben die größte wohlgebauetefte und volfreichſte Stadt in Friesland iſt. hat einen bequemen Hafen , welcher an fich tief genug. für die rowereften Schiffe ift ; well

aber

die

Mündung

deſſelben

etwas burda

246

durch Sand verſtopfet iſt , ſo müſſen die ehe Ediffe erſt etwas erleidstert werden , Un der Landſeite iſt die fie einlaufen . Stadt ziemlich befeſtiget, fann auch daſelbſt, unter Waſſer gereget wenn es nothig iſt , An der Weftſeite iſt ſie wider werden . die Gewalt bes Meeres durch ſtarfe Dei: Dié holländiſch = reformir che verwahret . ten Einwohner haben 2 Kirchen ; die vie: len Mennoniten ſind die vermogeudeſten unter den Einwohnern ; auch find hier lus theraner und

Katholiken .

Es

hat

hier

das friesländiſche Admiralitätskollégium fei : man bereitet hier viel Salz , nen Git . und in der Nachbarſchaft werden viele

und Dachpfannen gebrannt. Backſteine 1472 brannte die Stadt groftentheils ab. 1980 bemächtigten

fich ihrer die Staaten,

und ſchleiften das ſtarke Kaſtel , welches damals dicht an der See ſtund. 7 Staveren , eine kleine Stadt an der

Süderſee auf der weſtlichen hohen Spiße von Friesland , welche von Weſtfries land nur nur drei drei Seemeilen entfernet iſt. Sie war vor Ulters die großeſte , volfrei chefte und anſehnlichſte Stadt in gang Fries land , und iſt eine geraume Zeit deć Się der friefiſden Kønige geweſen . Die Ein: wohner

treiben

ſtarken

Handel

zur See, und

247

1

und Pollen die erſten geweſen reyn , welche durch den Derefand in die Dſtree geſegelt find.

Nachdem ſich aber vor dem Hafen

F

2

F

der Stadt

eine

Sandbank

angereget bat,

welche der Frauenſand genennet wird, und den Eingang beſchwerlich , ja bisweilen auch ſehr gefährlich machet ; ro find die pornehmſten Kaufleute von hier weg , und nach andern Seehafen gezogen , worüber die Es haben Stadt in Berfau gerathen ift. auch die ungeſtümen Wellen ein Stück nach andern von der Stadt abgeriſſen und weggeſpület ;, ſie hat auch noch andere Un glücksfalle erbaldet, zu welchen ihre Abbren

dem

nung durch die Spanier im Jahr 1572 gehøret. Es wohnen hier zwar noch un terſchiedene Rheder und Schiffer , welche Fracht fahren , Amſterdam

und

haben ihre Schiffe zu in andern bequemen Hå

fie

fen liegen . Städtchen , welches 8. Sloten , ein nur aus zwei Straßen beſtehet , die eine Ehebeffen ander freuzweife durchſchneiben . nun aber iſt es ftark befeftiget geweſen

Sonft find die Feftungswerke verfallen . kann e $ , feiner lage nach , da es faft von allen Seiten mit Landſeen umgeben iſt, ei ne gute Feftung abgeben . Uus dem na : be gelegenen

Sloterſee fimmt ein fahrbas 24 fe$

248 res Waffer, die Ee genannt , welches mit : ten durch die Stadt låuft , und eine kleis Stunde unter derſelben durch eine Es ge Schleuſe in die Süberſee geht.

hen daher viele Schiffe durch Sloten , in : ſonderheit diejenigen , welche den frieſiſchen Corf über die Süderfee führen . 9 Worfum , ebebeffen Wolterkum , ein Stådtchen , welches eine Viertelſtunde von der Süderſee liegt , auch von unterſchiedes Es nen fiſchreichen Landfeen umgeben iſt. ift nur mit einem Waffergraben umgeben , beſicht auch nur aus einer langen Straße, welche in der Mitte durd, das Waſſer ges Un der Süder ſee hat es fchieben wird . einen Hafen , welcher lang und ſchmal, nur für große Schiffe nicht redit bequem ift. gn der Nachbarſchaft dieſes Ortes wird piel Kalt aus Seemuſchelſchalen gebrannt.

10. Pift , nadh der Landesausſprache Drilft , ein Städtchen , welches nur mit einem Waſſergraben umgeben iſt , und aus zwei Reiben Håuſern beſteht, zwiſchen wels dhen der Långe nach noch ein Waſſer auer , Es werben hier viele Sdiiffe gee SMießt. . 11 Hindelopen , verkürzt Kinlopen , els ne kleine Stadt mit einem Bafen an der Giberfee . Ehebeffen iſt fie anſehnlich ges wefen ;

#

1

3

249 Wefen , aber theils durch die Wuth der See, theils durch andere Unglücksfälle, gu welchen ihre faſt gånzliche Abbrennung im rebe 1500 inſonderheit gehöret , Sahre Die Einwohner , un verringert worden . ter welchen viele Rennoniten , find von in der Sprache und Frieſen den übrigen Sie ernah Kleidung fehr unterſchieden . und Schiffbau vom mebrentheils fich ren Siſdifange. II Doftergo , pagus orientalis , hat Weſtergo gegen Weſten , Zevenwolden ges gen Sứden , wird gegen Oſten durch den Fluß Lauwers vom Groningerlande ges fchieden , und erſtrecket fich gegen Norben bis an die Nordſee. Dahin gehören eilf Grietenyen . 1

Leeuwarderdeel ,

hat

den

Namen

von der Hauptſtab.t_ber Provinz , und bes greift vierzehn Dörfer ,

welche

insgeſamt

auf Terpen oder Hihen liegen ,

als Hus .

fum , f. w.

Zwichum ,

Jelſum ,

Britſum ,

u,

2 Ferwerderadeel , liegt an der Nord fee , und enthält eilf Dörfer , als Ferwerd, Blen, bei welchen die Stinſen oder Staaten , das ift , Kaſtele Abinga und Unema ftes ben , Hallum , u. a. m . Bei dem letzen fteht ' bas

fo genannte Huis van berouw , 25

250 d. t . Haus der Reue , welches ein Raths. herr , Namens Jonaſtall, prachtig erbauet, aber fein ganzes Vermogen daran vers fdwendet hat, und durch dem Tod an der ſelben Bewohnung gehindert worden iſt. An der weſtlichen Grenze dieſer Grietes nye find die ehemaligen Kisfter und Ab teien Mariengaarde und Gennaard . 3 Weſt -Dongerdeel , liegt auch an der

Nordſee ,

und hat vierzehn

Dörfer ,

als

Holwerd, Børnwerð Jaarum , Raard , Nes , an der Nordree , u , a . m . 4 Doſt : Dongerdeel , wird , 'von der vorhergehenden Grietenye durch einen fleis nen Fluß geſchieden , " und erſtrecket fich bis an den Lauwerſee. Hieber gehören auch vierzehn Dörfer , als Pagens an der Nordſee, Doſtrum , wobet das Haus Hus malda liegt , Ee 2c . Am Lauwerſee liegt die Stanje. Doſtmahorn . 5 Kollumerland und Nieu : Kruisland, machen zuſammen die fünfte Grietenye aus , welche am Lauwerſee auf den Gren: zen vom Groningerland liegt , aber nur fedis Dörfer enthält , von welchen id; an merke : 1 ) Kodum , ein großes und anſehns liches Dorf , welches einen guten Hafen , und vermittelft deſſelben mit dem Doffus mer

251 mer Diep Gemeinſchaft bat , Einwohner Seebandel treiben . hier auch Vieh mit

gutem

daher die Es wird

Vortheile

fett

gemacht ; und es ernähren fich viele Eins wobner vom Fiſchfange , wie denn der Kollumer Bot febr befannt iſt. Der Art hat viele

Pohone Håuſer ,

eine

lateiniſche

Shule , einen jährlichen Pferdemarkt, und andere Vorrechte. :) Uusbuir , welches Dorf auch Lütfe Wouwde genennet wird, und der Sig des Grietmanns ift. Kollumer - Zwaag , bei welchem 3) Dorfe das ehemalige lofter Veen liegt .

3

4)

Burum ,

in

deſſen

ein ehemaliges Frauenkloſter Lauwers ſteht. ein

am Flüßchen

Bei der Mündung des Lauwers ift Dorf mit einer Schleuſe , Namens

Monnefezyl . 6 Achtferſpelen ,

bat

darin befindlichen ſpielen , als Gerkesklooſter , gaa , u . ſ. w . von

Nachbarſchaft

den

den

Namen

acht Kirch Auguftinus

7 Dantumadeel ; hat 12 Dórfer , als Dantumweude ; Sibrandahuizen , neben welchem das ehemalige Kloſter Klaarkamp Reht , u . f. 90

& Tjets

252 8 Tjetjerkſteradeel , von 15 Dórfern , als Tjetjerk, Bergum , von welchem ein Fandree und Doſtermeer ,

eine Heibe den Nanten hat, woſelbſt ro ; wie in andern

umliegenden Dörfern , viele Leinweber find, Zuidmeer 1. w .

Zuidwoude ,

Eernwoude , ' u .

9 Smallingerland , hat ſieben Dörfer, unter welchen Noorder = und Zuider -Drach ten ble vornehmſten find. Beide werben geneiniglich nur ſchlechthin die Drachten genennet. Sie haben jeßt nur eine Kir : che , weld )e mitten zwiſchen beiden erbau: et ift. Sie find groß und volfreich , und e$ , wohnen fehr viele Mennoniten in den felben . Io fbaarderadeel , hat 8 Dfrfer , als

Sbaard ,

Sron ,

welches

ift , u. ſ. ro . II Rauwerderahem , als

Kauwerd ,

welches

groß bat ein

und ſchon 6

Dörfer,

vortrefliches

Dorf iſt , Poppingawier , u . c . w . III Weſtergo , Pagus occidentalis, hat Doftergo und Zevenmolben gegen Often , und grenzet gegen Norben und Weſten an die Nordſee und den Flieſtrom , und gegen Das Süden zum Theil an die Süderſee. hin gehören neun Grietengenta

1 Mes

2.53 1 Menaldumadeel , befteht aus zwolf Dørfern , als Menaldum, ein richines Dorf am

Kanal,

welcher zwiſchen Reeuwaarden

und Franeker fließt , Berlifum , welches auch groß und anſehnlich iſt , und, jáhr u . r. w tich zwei Pferdemårfte hålt , Es iſt hier auch das Saftel Glinſtra bes

legen , 2 Franekeradeel, hat von der Stadt Franeker pen Namen , und liegt auf bei: den

Seiten des Kanals ,

welcher zwiſchen

Leeuwgarden und Franeker fließt . Dahin gehören eilf Dérfer , als Tjum , Doege jum, mit dem Schloſſe Goslinga., U. .. w. 3. Barradcel or hat ' acht Dörfer , als Minnertsga , Firdgum , zwiſchen welchen beiden das Kaſtel Groot Germana if , ſterbierum , bei welchem das ehemalige Kloſter fiðlum iſt , Almenum , von “ wel:

dem ein großer Theil zu der Stadt Har: lingen gezogen iſt , u . ſ. w . 4 Het Bilt , beſteht aus ganz neuers worbenen und eingedeichtem Lande , und wird in Dude - und Nieuwe - Bilt , und Zuidhoek eingetheilet . Jeßt find 9 Dør: fern und die Kaſtele Hemmema' und Grume bach oder Feudum darinnen . 5 Baarderadeel , liegt am Kanal zwi: rchen Sneek und Seeuwaarden , und bes greift

1

254 greift 16 Dörfer , als Baard , mit dem Schloſſe Dekama , welches der leşte frieſis fdhe Pobeſtat, Julius Dekama , erbauet bat, der Hauptort der Grietenye, Jorwerd , Von dem leşten bat rd , u . P. w. Wiewe der Wiemerder Borch den Namen , Darin die labadiften 1669 einige Gebäude zum gemeinſchaftlichen Leben und gottesdienftlis dhen Gebrauch aufgeführet haben , mit dem es aber hier feinen langen Beſtand gehabt bat. 6 Hennaarberadeel , hat 12 Dörfer, als Hennaard , Dofterend , Baarens, Rua baard , u . 7. n . 7. Wonſeradeel , begreift 27 Dörfer, als Wons , Witmarſum , bet welchem , das Kaſtel Ailva , das Stammbaus eines alten adelichen Geſchlechtes , geſtanden hat, Rims weerd , Higtum , wo der Grietmann woh net , Hartwerb , bei welchem das alte Kilo fter iſt , Maftum , ein großer Flecken an der See , worelbſt Salzkoten , Ziegel : und Kalkbrennereien ſind , deſſen Einwohner auch viel auf der See fahren , H. a. m . 8 Wimbritſerabeel , hat 28 Dørfer, als Sdiarnejoutum , Saw ; Goppinga , Heeg , von welchem ein Landree den Na. men bat , Jogega , Dudega ,

4. a. m.

9

heo

255

Noords

9 Hemelumer Didepheert und

wolde, wird auch Waterland genannt, weil der Grund dieſer Grietenye mehrentheils aus Moráſten und Seen

Dahin

beſteht.

gehören neun Dörfer , als Hemelum , bet welchem ehebeffen eine Abtei gleiches Nas mens geweſen iſt ; Molkweren , deſſen Ein . wohner eine ronderbare Sprache , Kleidung und lebensart haben , und deren Häuſer febr verworren ſtehen , daher eß in Friese land zum Sprüchworte geworden iſt ; Rous dum , bei welchem das Schloß Groveſtins ſteht , u . a . m . IV Zevenwollen , das iſt , fieben W & l, ber , grenzet gegen Weſten an Weſtergo , gegen Norden an Doftergo , gegen Often an die Landſchaft Drenthe , und gegen Süs den an die Provinz Overyſſel und an die Süberſee. Dieſes Duartier iſt in zehn Grie tenyen abgetheilet. I Suaſterland , iſt ehemals zum We Es begreift acht ſtergo' gerechnet worden . Dörfer , als Wykel , nach frieſiſcher Auss fprache Wiffel, in deffen Kirche der berühm te General Koehoorn begraben liegt , u.

2

Doniawerſtal , hat

ter welchen te , iſt.

Doniaga ,

14 Dérfer , uns ami See Tjieu

3

Hasa

256 3

Haskerland , hat ſieben

Dörfer, als Olde : nnd Nye: Haske , u . a . m . 4 Uringerbeel , bat auch ſieben Dörfer,

als Efmaryp , fer Şorne , auf einem jn: ſelchen im Sneeferſee , Nes , u. a. m. s Opſterland, hat breizehn Dörfer , els Sygerswolde , und nicht weit pun dannen auf der Grenze am Groningerlande die Schanze Frieſche Baalen , Wyajeterp , bet welchem das Kloſter S. Bonifacius Capel geſtiftet worden , u . a . m . 6 Angwirden , hat nur fünf Dörfer , als Sersloot , Djalebirt , u . a . m . z Ochoterland , hat achtzean Dorfer, als Dide- und Nye:Schoot, nebſt der das bei gelegenen Schooterſchanze , Brongerga, bei welchem bas Lufthaus Oranje - Woud fteht , welches Albertina Ugnes , Gemahlin bes frieslånbiſchen Statthalters , Wilhelm Friedrich von Naſſau Dieß , erbauet , aber

1 nur 2 fchöne Flügel , hingegen das Mit telgebäude nicht zu Stande gebracht hat, Heerenveen , ein großer und fchöner Fle den , den man den frieſiſchen Haag nennet, und in deſſen Gegend der beſte frieſide Corf gegraben wird , u . a . m . 8 Stellingwerfe Dofteinde, hat gehn Dörfer. Saule , iſt das dußerſte frieslan biſche Dorf nach ber Landſchaft Drenthe ju , uns

057 und nicht weit davon liegt die Schanje Breeberg. Bet den Dsrfern Lide : und DK

th

Nye : Berkoop liegt die Schanze Befof. 9 Štellingwerf Weſteinde, hat zwanzig Dörfer, als Bevil , Blesbyt , Scherpenzeel , Der hieſige gute Torf Spanjen , u . a . mis Derfdjaffet deri Einwohnern ihre vornehmſte Nahrung . io Lemſterland, hat fünf Dörfer. Das vornehmſte iſt Lemmer , welches groß , uns ſehnlich und solfreich iſt , und an der Sů derſce liegt. Durch daſſelbe nehmen die Reifenden ihren Weg , welche mit dem Beurtſchiffe und Groningerland gehen. bam

von Amſters

nach Friesland

Unweit der friefiſchen Rüfte Negen i Der Nordſee zwei Inſeln , welche vor Alle ters mit weren

find

dem feften nun

Bande bereiniget ger durch ein breites

aber

Waſſer , welches man bås Wab oder die Wabben nennet , davon getrennet worden , Diteres

Waſſer wird zwar viel befahren , ift,

aber wegen der håufigen Sandbånfe rese gefährlich . '. Dieſe Inſein rdüßen Fries: land wider die Gewalt des Meeres jut Zeit beftiger Sturmwinde. Bürch . Erdbeſicht. 12. B.

298 und liegt i Ameland , fit die größtë , Sie iſt eine freie Friesland gegen Weſten. und gang unabhångige Herrlid) feit , und bat, als eine ſolche, dem adelichen friesláns biſchen Geſchlechte von Kammega zugehöret , deſſen Stammhaus noch daſelbſt zu leben iſt es hat ſie aber des Erbſtattbalters por Friesland , Heinrich Kaſimirs von Naſida Witwe, Amelia , Prinzeßin von Anhalt , für ihren eigenen Sohn , Johann Wilbeim Frifo , gefduft. Deſſen. Enfel, der Erbftatthalter Bila helm V , fine nody beſigt , ſehung derſelben einen pön Ameland niennet.

und

fidh in Ans

rouveráinén Herrn Auf derſelben find

die Dörfer Hollum , Ballum und Nes , des ten Prediger ju feiner frieslåndiſchen Klaſſe

.) .

geredynet werden . 2 Schiermonigfoog ,

liegt

der vorhers

gehenden Friſel und Friesland gegen Offen, ges gen der Mündung des Meerbuſens laurerfee über. Auf derſelben ſind keine beſondere Dörfer .

Ihre Einwoner ernähren fidhi fo wie die von Umelánd, init der Fiſcheret ; es dienen audy biele auf der See .

6. Over - Yffel . $ . 1.

Von

der Provin ;

Over - Offet,

Transiſalania, oder Provincia Transiſalanan bat

356 bat

.

ten Habe

eine Charte

gezeichnet,

welde Nif. Biſchet herausgegeben , fr. de Bitt aber elnie verbeſſerte Ausgabe derſela Ben

beſorgt

hat .

Fene

fam

nachher att

Schenf, und dieſe an Covens und Mortiera Reinier und Datens haben ole haviſde Chari te auch verbeſſert, und ans Licht geſtedet. $. 2. Es grenzet biere Prening gegen eften an de Såder ſee, gégen

Norden ari Friesland und Drenthe, gegen ' Often an die Bisthum Grafſchaft Bentheim und das

Münſter , gegen Süden an die Grafſchaft Zutphen und an die Deliwe ; als Eheile Shi Name zeigét an, som Gelderlande . daß fie über oder jenſeits der Offel llege nåmlich in Unſehung der gegen Weſten der uffel belegenen Provinzen Holland , Utrecht und bes Shells des eigentlichen Gelderlans bes , weldier die Veluwe genennet wird. $. 3. Der Boden iſt großtentbell & mo's faftig, und liefert nichts als Eorf , Dodi ist gegen Wefteri, nach der Ofel zu , fehr gutes Aderland , und an Welben iſt auch kein Wiewohl ſie viel magerer find, Mangel ; Gegenden , und überhaupt anderen als tá geldren fie' nid )t gewiffen Perſonen eigen's thúmlidy fu , fondern den Einwohnern der nådyſten

Flecken und

Ho : hingegen die

Dörfer

gemeinſchaft ,

Wieſen an den Flüſſen ,

auf

268 auf welchen Beu bereitet wird , find boo fonderen Perſonen eigen .. Sonſt iſt der Boden

in den mehreſien Gegenden niedrig

und eben , ungefähr in der Mitte der Pros ' ving aber iſt ein bergichter Strich , welcher fich von Süden gegen Norden er firedet. Die Jagd iſt ſehr gut. ' Die Yfiel madict gegen Weſten die Grenze ziviſchen dieſer Provinz und der Veluwe , außer daß noch imel kleine feite

der

Stücke von Oſtel liegen.

jener an der Weſte Das ſogenannte

Zwarte

Water (Schwarze Waffer,) entſteht bet Zwol , wo es feinen Namen empfångt, aus unterſchiedenen Båchen , fließt gegen Norben , machet das zwolſche Diep , und gebet in die Süderſee . Mit demſelben vers einiget fich die Vecht, lat . Vedrus, welche mit der Vecht, die in den Provinzen Utrecht und, Holland fließt, nicht verwechſelt wers den muß. Sie entſpringt im Bisthume Münſter , geht durch die Graffdjaft Bents beim, und tritt aus derſelben in dieſe Pro . Đỉnt Interhalb Dmmen nimmt ſie die Regge auf, die aus unterſchiedenen Bechen , unter weld en ote da die bornehmite ift, entſtehet.

Die Schlepbeek ergießet

fich bei

Deventer in die yrrel. Ste iſt allein imti Spåtjahr und des Winters für kleine Schiffe fahrbar.

Aus der landſchaft Drenthe foms ment

361

men unterſchledene kleinere Fluffe , als die Havelter: Ua , die Steennyfer: Aa, und die Linde,

welche

legte zum Sbell die

Grenze

zootſchen dieſer Provinz und Friesland machet , und bei Kuinder in die Süderree fließet. §. 4. Es iſt dieſe Provinz , wegen ihrer vorbin ($ . 3. ) beſchriebenen natürlichen Bra daffenheit , nicht ſo ſtark bebauet und bes wohnet , als einige der übrigen Provinzen . Sie hat zwar fedhzehn Stådte , aber die Unzahl ihrer Dörfer wird nur

auf achtzig

gefahåpet. Sie iſt in drei Quartiere abger theilet , welche find Salland , Iwenthe und Boden boven . Die Staaten derſelben beftea ben aus der Ritterſd )aft und den Stången : jebe Klaſſe bat, in Anfehung der Landesans gelegenheiten , gleich viel zu fagen . Dic Ritterſchaft iſt hier zahlreicher, als in einer anderen

Provinz .

Es muß aber ein - Ebela

mann ; welcher zu der Verſammlung der Ritterſchaft berufen werden will , nicht nur feinen Adel , und daß er der reformtrten Kirche zugethan rey , ſondern auch dieſes beweiſen , daß er über vier und zwanzig Sabre alt fey

ju

1

weldhem er berufen wird , einen fogenanna ten Habejaat , oder ein Landgut , auf wela

und in

dem

Quartier ,

2

chem das Recht zur Berufung haftet bet demſelben

unbewegliche

M 3

und

Güter beſige , nela

262

welche , ( den Hauptfit mitgerechnet, ) iber Aud ein in 25000 Gulben werthfind . Kriegesbienften ftebender Edelmann , der dieſe Eigenſchaften hat , kann zum Mitgliede der Regierung angenommen werden ; dod) mug er wenigſtens den Rang eines Hauptmanns haben , und wenn von Sachen , die den Kriegesdienſt betreffen , gebandelt wird, fich vorher aus der Verſammlung wegbegeben. Die Städte , welche ihre Deputirte zu der Landſchaftsverſammlung renden , find Deven , ter , Kampen und Zwol. : In diefen brel Hauptſtadten allein balten auch die Stadz ten ihre Berſammlungen , und zwar wechs Den ſels wetſe in jeder derſelben ein Jahr. Vorfin bat der Droſt von Salland, und in beffelben Abweſenheit der Droſt von Ewena the ;

woenn

aber

beide fehlen ,

ber

Droß

pou Vollenhoven , S. 5. Um Ende des zehnten Jahrhun? berts tam dieſe Provinz unter die Herrſchaft der Biſchofe zu ütredet, daher fie gor Ulters Die His das obere Stift gerennet wurde. richof: regierten fie in bürgerlichen und fircha lidhen Sachen gemeinſchaftlich mit den Staaa Biſchof Heinrich von Salern trat fie ten . Niederſtift Utrecht 1528 zugleid) mit dem án Kaiſer Karl V ab, dem ſie in eben dies fem Jahr

als

Verzog

von Brabant und Orde

263, Grafer yon Holland die Huldigung leiſtete, Bon dieſer Zeit an , vornåmlid) aber feit 1536 , da das Nieberſtift Utrecht mit Hola land vereiniget worden , oder Overyffel von dem Niederfilft gånglich abgeſondert geblieben , und eine beſondere Provinz , unter dem Titel einer Herrlich felt, geveſen , auch mit von dem falferlidhen . Gouverneur über Friesland , regleret wora den . 1580 begab ſie fid) mit ir das Utrecha ter Bündniß. $ . 6. Es iſt in dieſer Provinz eln Kollea glum , welches man als ihr Staats : obec vielmehr Finanz Kollegium betrachten fant und aus rechs Perſonen , beſteht , von wels den der del dret , und die Städte auda drei beſtellen . Es iſt auch eine Rechnungsa kammer und eine Kanzlet vorhanden. Die drel Hauptſtådte find in Anſehung der Rechtspflege , feinem bdbern Gericht untera worfen ; hingegen die Urthelle , welche die Gerichte in den kleinen Städten , Flecken und Dörfera ſprechen , können

vor ein 18

beres Gericht gezogen werden , welches die Klaringe genennet , und allein zu Deventer gehalten wird , Vor demſelben haben auch tie Edelleute ihren erfteil Rechrsgang. Die Belfiger find təcils aus que den

dem Adel , thells

Hauptſtådten , und der Profident R4 miro

264 wirb Dinghårder genennet.

Zu der Bere

fammlung der General: Staaten fendet dieſe Proving zwei Deputirte von der Ritterſchaft, und einen aus deber der dret Hauptſtadte .

$ . 7. Yn

Anſehung des

Kirdenſtaats

iſt dieſe Proving in vier Klaſſen abgetheilet, nämlich in die von Deventer, von Kampen , von Zwol und von Vollenhoven und Steens mont. Zu allen gehören Rieben und aditzig Prediger. Jede Klaffe ſendet zu der jábra Itchen Synode Drei Prediger und einen Hele teſin ab. Dieſe Synode wird weſelsweis ſe in den Städten , von welden die Klaſſen Ihren Namen haben , gehalten , und zwar in einer der drei erſten alle vier Jahre, in einer der beiden letzten aber, welche mit einander abwechſeln , alle acht Jahre. Die Remiſch fatholiſchen baben in dieſer Provinz fteben und zwanzig Kirchen und dreißt, Prtefter, Wiederräufer rechzehn Gemeinen und. fünf und dreißig fehrer, die Lutheraner ziet

die

Gemeinen und, dret Prediger. S. 8. Es folgen nun die dret Quartieren, in welche die Provinz abgetheilet wird . I Das Quartier Saland ,

lat. Halan ,

dia , zu welchem auch das Droſtamt Pffelo muiden geredinet wird. Ef macet den (doweſtlichen Theil der Provinz

aus , und

265 bat die beſte Luft , und den beſten Nan bemerfe

A Das eigentliche

Salland ,

Boden .

in weli

them

ị die

drei großen

Städte dieſer Proa

bing , welche in der Verſammlung der Staa. ten Sik und Stimme baben . Sie folgen threm Range nadh alſo auf einander. 1 ) Deventer , Daventria , por Uiter Devonturum, liegt in einer fruchtbaren und angenehmen Gegend an der Vel , aber welche hier eine Schiffbrüde geleget iſt. Die Schipbeet , welche qus Ewentbe kommt, lduft durch einen Sheil der Stadt und in ble yffel, Die Stadt iſt mit einem guten

1

- Walle, und dieſer mit 8 guten Bollnerfen , Ravellinen und andern Feſtungswerfen vere Sie bat feinen großen Umfang . ſehen .

1

Iſt aber dicht gebauet und volfreich , treibt auch guten Handel, und verſendet ptet von Threm guten Bler , Die biegen Kuden , find in allen Provinzen bekannt . Er find bier drei Kodanotíche reformerte Genieinen uno Kirden , eine franzöfirohe , eine luthea trohe, eine mennonitiſde und einer kathos liſche Gemeine. Das Gymnaſium illuſtre Anfange des 17ten Jahrbunderte ven uft R 5,

266 den Staaten der Pronins geftiftet morden , Bonit bat dte Start das Redt , goldene und ſilberne Mungen zu auch eine Elrengießerei.

prägen , und nun Vor Afters ift fie

ſowohl eine freie Reidstadt, als eine Hana ſeſtadt geweſen . Paiſt Paul IV errichtete bier 1559 ein Bisthum , meldes aber keinen langen Beſtand hatte , 1989 tam fie durch Verråthere in die . Esmalt der Spanier , denen

ſie

aber

1591

durch

pen

Pringen

Moriß wieder abgenommen wurde . 1672 wurde ſie, ohne große Gegenmehr, vor den Franzoſen , zum Bebufe des Biſchofs von Münſter , crobert , beffen Truppen fie bis 1674 belebt hielten . Jenſeits des Flufies hat die Stadt einen angenehmen Spazierort , welcher de Werp. genennet wird. Er iſt mit theils offenen , thells oben zugewachſenen Adeen pon kins denbaumen befest. 2 ) Tampen , liegt auch an der Offel, welche ſich hier gegen ihren Pusfluß in die Süderree in unterſchiedene Arme vertellet, von welcheat Die zwei tornehmſten eine

IR

fel machen , ' welde nach dieſer Stadt des Kamper Elland genennet wird . liber die Yiel iſt eine fünfilighe bölzerne Bride ges folagen , welche - 23 Schube lang, und 20 brelt iſt, und auf digken in den Grund ge ſchla

267 fohlagenen Balken ruhet , die fo weit von einander ſtehen , daß es ſcheint, als ob die Ebeteffen nur Brücke in der Fuft hange . de diere Brücke auf der andern Seite der Yffel durch eine kleine Schanze bedeckt : fiç iſt aber 1673 durch die minſteriſden Trup , Die Stadt ſelbſt pen geldiletft worden. en Befeſtigungsart, kann , nach der heutig 1

nidit unter die Feſtungen gerednet werden : man kann aber das umliegende Rand nothis genfalls kleiner ,

Sie iſt viel unter Wiffer repen . als Debenter , auch nid ) t lo didit

bebauet, fonft aber noch złemlidi nghrhaft ; bod bats in dieſem Stücke ehebeſien befrier mit ihr ausgeſehen , als die Mündung der Yffel, oder das ſo genannte Stamper Dlep, Diere Stadt bat noch nicht ſo feldyt war . auch das Recht,, goldene und ſilberne Müris jen zu prägen. Vor Ulters tft fie eine frete Reichsſtadt und Hanſeſtadt geweſen, find bier dret bollandiſch reformirte Strohen , !

in deren einen aber auch die franzöſiſche Gemeine ihren Gottesdienſt verrichtet. Die Ratholiten Mennoniten , Lutheraner und haben freie Uibung ihres Gottesdienfics . 1672 bemachtigten ſich der

Stadt franju 14

[ die und münfteriſche Eruppen , und hielten darin Abel Şans . 3 ) Zivot

1

268 3 ) Zwol oder Zwolle , liegt in einer luſtigen Gegend an der Aa, welche hier . Den Namen des ſchwarzen Waſſer 8 annimmt, ungefähr eine halbe Stunde von der Yffel, und etivas weiter von der Bechte , mit welcher lebten fie, vermittelſt eines Stanals , melder die neue Becht genennet wird, Ger meinſchaft hat. Weil das idywarge : fſer für große und dywer beladene Schiffe tief genug iſt ;

Ichaft. Stadt

ſo

bat dle

Stadt ,

auch mit der

deſſelben ,

Sie

iſt

die

derinittelft

Süder fee Gemeins

fdydnfte

und

reichſte

in

ganz Dveryffel , und wird von den Einwebuern klein Unſterdam genannt. ES Tåuft nidyt nur die Ua durch den nords lidhen Theil der Stadt, ſondern dieſe iſt auch noch von zwet andern Stanálen burd, fonit ten , Vor dem Ramper: Safene und Die : ſer • Shor

bat fie

dine

Vorſtådte.

iſt aud) eine anſehulide Feſtung , well fie mit einem Balle und eilf großen und gu : ten Bol verfen , auch guten Außenwerfen umgeben iſt , und gegen Südweſten nach Der Yifel zu drei Schangen hat, welche, vers mittelſt 'ftarfer Rinten , in Gemeinſchaft una ter einander und mit der Stadt ſteben , und aufgeführet worden find , damit die Stadt, gur Zeit einer Belagerung , allezeit und uns gebingert von der Oberſeite der yfil aus Sels

209.

bilerM

2008

Gelderland Verſ & rtung und Zufuhr erbals ten finne. Die Hollandiſdireformirten hala ten ihren Gottesdienſt in drei Kirchen ; es iſt hier auch eine franzöſiſche Gemeine.

Die

Katholiten haben vier Kirchh & uſer , auch find hier viele Mennoniten und einige Lutheraner . Vor Alters iſt dieſe Stadt eine freie Reichs . Sie hat fiadt und Hanſeſtadt geweſen . auch das Münzrecht, wie die beiben vorhers 1672 wurde fie von dem gebenben Ståbte. Blidof zu Münſter erobert , und bis 1674 im Beſige behalten . Nidit welt von Zwol auf dem S. Ughtra tenberge , hat vor Ulters ein Uugufiinero Monchenflofter geftanden . Die Gegend um Zwoll iſt durch den Unbau ſchon geworden . Sie zeiget angenehme kandhåuſer , und Uls Teen die zu denſelben führen , nebſt anderen Unnehmlichkeiten . Das Droſtamt , begreift die kleinen Šrådte und das platté land dieſes Quaré tiers . Der Droft derfelben iſt allezett ein Edelmann ,

und dem Range nach

die erfte

und vornehmſte Perſon in der ganzen Pros ving.

Hieher geboren

i ) folgende fleinstädte : ( 1 ), Baſſelt, eine kleine befeſtigte Stadt, liegt am fchwarzen Waſſer , und iſt volfreich

und

nahrbaft.

An ifrer Südſeite

ift ein Orga

276 Graben ,

auf welchem

der

forf

äuš bet

Eichier Penen nadi demn ( d )warzen Waſſer gës fähret witd Eine gute Balbe Stunde von Ster li ste Schanje Nyk in de Vecht , welche baber den Mamen bat , weil file recht vor der Mündung der Vedt Itegt. (2 ) Ommen , ein derfallenes Städtchen an der Vedt , welche unterhalb derſelben die Reggé dufnimmt. Anderthalb Stunde davon , gegen Nords weften , in den Echter : Venen , ifi die Dirts merſdanje , trud del derſelben das neue Nes trandement. ( 3 ) Hardenberg i eln Ståorden an der Pédit , und auf der Grenze Der Graf diaft

mit einem verfallerten Edloffe , 1708 brannte es bis auf die Kirche ab .

Bentheim ,

2 ) Von den Dörfern und adelichen Gus tern bemerfe ich folgende. ( 1 ) Fiolmirdjaten , mit dem Dazu gehörts gen Amt , iſt an die Stadt Deventer bers Jn disfim Amt liegt audh Rande, pfändet. ein adelicher Sig des Geldledres von foes Berden . ( 2 ) Béllenér , Monnifshave oder Mens tilgeshave, Heemze, Gramsberge, das Haus Rollendoota , et kaar ; Dalffen mit dem Stamme

web

1

27 1

Stavimhauſe

Rechtersă ,

und Weſterveis ,

genóran

dem Grafen von Rechteren . ( 3 ) Sdoonbeten , langeveltlo , Noelis

huis und Dofterbeen , geboren dem abelid )ent Geschlecht von Bentut. čin

( 4 ) Hellendoorn , verfürzt Selbereni , Dorf , bei melchem das Haus ten Dam

liegt , gindret den von Heiden .

( 5 ) Genemuiden , ein großer Flecken an Der Wandung des ſchwarzen Waſſers , nela thes hier das zwolſche Diep genennet wird . Hier werden die feinen und groben Flura oder Boden - Natten genachet , welche max in folland und anderwärts gebrauchet. (6 ) Mußenbroef, ein großes Dorf, init: ten in den davon benannten Poldér . B Das Droſtaint filmulben , bat vori dem Dorfe felmuiden den Namen , meta thes gegen f'ampen iber liegt . Il Das Duartier oder Droſtaint Srena the , zu weld )en auch tar Droſtant Haara els Bergen gerechnet wird . Nad einiger nung , muß der Maine Twenthe auf farita niſch Tubantia gegeben werden , und fómat bon den Eubauten , ben alten Einwobnera in dieſer Gegend , her : andere aber mela nen , der Namen heiße ſo viel , als der zweite Thell, nämlich der Prevlag.

Den bemerke :

A Doll

272 A. Das eigentliche Droftamt Drenthe , und in demſelben i folgende kleine Ståbte, welche meha rentheils unbem nurrt ſind. I ) Ryfſen , ein Städtchen , nid )t

weit

von der Regge. 2 ) Ülmelo ,

eine kleine Stadt an der wohlgebauete Häufer És noird hier febr felné filnowand ' bat. gewebet und gebleichet , und die Einwohner treiben einen ſtarten Handel mit derfelben , Bedie ,

welche

viele

Außer den Reformirten , baben auch die Die Stadt Mennoniten hlefelbft eine Rirdi. bat det Sitel einer Herrlichkeit , und gehd: ret den Grafen von Rechteten , die ſid ) von berfelben Rechteren bon und zu Almelo nens nen .

an

der

Südſeite fteht ein idynės

! gráflidéo Kartel.: 3 ) Dotmarſum , ein Städtchen , welches das abellde Gerdyledit der von Heiben uus Enes ter dem Titel einer Herrlichkeit beſigt. deffen ist es befeftiget geweſen , und bat zur Želt det Spanter in Kriegeszeiten vieler litten . 4 ) Oldenfaál , éiné fleine Stadt , te die Hauptſtadt deres Quartiers ijt. beffen tft fie etné feftung geweſen ,

Hela Ebe

unb oft

belagert worden .

5) Edi

373 Enſchede , ein offenes Städtchen , Welches durch eine große Feuersbrunft von feinem ehemaligen Wohlſtande berunterfoma men iſt ;

dod, hat es noch gute Baumwolo

ler : und Seiden = Manufakturen , derglets chen auch zu Gangeloo find.

"

6 ) Deldeni , 'ein offenes Städtchen, 'nahe bet welchem

M

Twickel oder Twickelo, ein Raftel, liegt, ivelches den Titel einer Berrlichkeit hat , und

N

By

dem adelichen Geſchledyt der von Waſſenaar von Dbdam gehöret. 5) Goor , ein Städtchen , welches eben

delſen den Titel 'einer Grafſchaft hatte , der aber wieder erloſchen iſt. 2 Bon Den Dörfern und adelichen Gůs tern bemerke ich folgende : i ) Markelo , ein Dorf , bei welchen die Häuſer Oldenhof und Hulsbeke Itegen . 2) Referen , das Stammhaus des alten

adelichen Geſchlechtes der von Kiferen . 3 ) Vrteſſeveen ; ein Dorf und Herr . lich feit ; und die adelichen Sitze Noord - Deus ringen und Borgbeuningen , Grafen von Rechteren.

4) Dubbeling und Didenmolen , ren den von Mündhauſen . B Das

den

gehören

gehoo

Droſtamt Garbergen ,

ezta

hålt Büſch. Erdbeſchr. 12. 8.

|

Hot

274 I Haarbergen , ein Dorf an der Grenze der Grafſchaft Zutphen . 2 Diepenbein oder Diepenhem , ein Städtchen , bei welchem das Haus zu Dies penbeim fteht , welches den von Bentint geo böret. III Das Quartier und Droſtamt Bole lenheben , begreift den nordlichſten Ebell Es geboren der Provinz an der Süberſee . dabin

i

Folgende tådte.

I ) Vollenhoven , die Hauptſtadt dieſes Quartiers , ift klein. Sie liegt an der Sü derfee , auf weldjer die Einwohner Schiffa fahrt und Handel treiben . In der umhers liegenden Gegend wohnen viel Ebelleute , wovon die Stadt fein geringes Anſehen hat . Sidor Gottfried von Rhenen Iteß bier 1178 ein

Kaftel

erbauen ,

um

die

benadybartest

frifin im Zaum zu halten , und ſeine Nudia folger hielten fich oft auf demſelben auf , wenn ihre Gegenwart im Oberſtifte nöthig war. Es wirden auch oftmals gottesdienſte liche Perronen , welche ihre Pflicht übertre ten hatten , gefänglich bieter geſezet.

In

den burgerliden Kriegesunruben , unter dem Bird of Heinrich von Bayern , ift dieſes Unterbeffen Sdíloß ganz verwüſtet worden . bat es die Anlegung der Stadt veranlaſieta König

1

475

Sim

Kdula Philipp II ton Epanien Prrintete bier einen Gerichts bof zur hochſten Entſaeioung der Itechosſaden dierer Propin . 2 ) Soeenwyf, Stenovicum , eine Fleine Che Stadt an einer davon benannten Aue. beffen norfte eine ſtarke & ftuus , man har

9

of

aber die Feftungswerke verfallen loſſ n . 1748 und 1749 gab es bier viele U : ruben

3 ) Blofzyl oder Blotziel , etre Scanje an der Süderſee , da wo die Steenrryfer Aa , welche man hier die alte Aa nennet durt 2 Ziele oder Schleuſen in dieſelbe gehta Sie iſt 1581 durch den Oberften Sonoy ang geleget worden , als der Graf von Rennes berg die Stadt Sreen wyf belagerte . Die Einwohner machten fidi 1672 berühmt, als fie dte münſteriſchen Truppen , welche ſich der Schanze bemachtiget batten , mit Hilfe ele niger frieſiſchen Soldaten hinaustrieben , 4 ) Kuinder oder Kuinre , eine Scanje auf der frieslåndiſchen Grenze , an der Süd derree , da wo die finde in dieſelbe fließeta Ebeneff n Gte iſt von großem Umfange. batte , fie den Titel einer Grafſchaft, 1580 wurde ſie von dem vorhin genannten Grafer von Renneberg eingenommen , 1585 aber 1672 durdote Staaten wieder erobert, bemachtigte ſich threr der Biſchof zu Müns fter ,

Bet ) mußte ple aber noch in demselben Jaht toteder verlaſſen . 5 ) Zwarte Sluis , Wo die Havelter Hu

eine Schanje ,

da

in das ſchwarze Waſſer

filteßet. Nach derſelben wird der beſte oberyf Relfdhe Torf gemeiniglid, der ſchwarzſchleuſta Kohe Corf genennet, weil er mehrentbells in bleſiger Segend geſtochen wird : . Folgende Dörfer und abeliche Size : Die Dörfer Wanneperveen , Giethoorne, gemeiniglich Gieteren ,' die Häuſer St. Jans: tà mip , Bontenjave , und Dibenbof , welche beide leten ben Freiherren von Gansneb geboren , die Dfrfer Baarle ;

Blankenham ,

Beulafe , Didemarkt , Paadlo , bei welchem ein Haus " gleid) 8 Damens . liegt , Steenwn . ferwölbe , und das Haus. Eefe , weldjes els her - linie der Grafen von Rechteren gem bérek.

: 7 Groningerland. 31 6.

i.

Bom Groninger : ober Groenin:

getland håt Bloeun die Charte des Barthold ; Fried . de Witt eine beſſere, und eben derſelbige hernach eine noch beſſere her: ausgegeben , weldoe jest bet Covens- und Mortier anzütreffert find Ottens Charte ut auch gut .

Nie, Dificher gab

erſt eine boni

1

on den ältern Wittiſchen nicht unterſchiedene, bernach aber diefenige Charte heraus , wels che er von Rudolph Tjarba von Starfenburg bekommen hatte , verfauft.

3

3 1

HU

und

welche

nun Schenk

$ . 2. 58 grenzet dieſe Proving gegen Norden an die Nordſee , gegen Weſten wird: fie burch den kleinen Fluß Lauwers von Friesland geſchieden , gegen Süden ift die Landſchaft Drenthe , und gegen Often find das Bisthuin Münſter und Fürſtenthum Dita Friesland. $. 3. Sie iſt in Anſehung der Luft und des Bodens, der benachbarten Provta; Frless land ſehr ähnlich . Das land ſlegt mehrena theils niedrig , und hat vornåmlich fchine Metben , baber die Biebjudit das vornebm ,

1

W

ſte Nahrungsmittel der Einwohner ift.

Aders

land, iſt auch vorhanden . Man bat hier aber weder ro vielen noch ſo guten Dorf , als in Friesland. Un der Sübſeite nach Drenthe zu iſt der Grund heide : und, fandartiger ; und mit Holzungen Beretet. Die Nordfee machet

an

der

Nordoftfeite

der Provinz ,

zwiſchen derſelben und Diffriesland , einen großen Buren , welcher der Dollert geten . Het " wird . , von deſſen Urſprung in ei

der Erdbeſchreis,

11

nem

in

kung , beim Fürſtenthum Oſtfriesland , ge baus Sa

der

folgenden Bånde

278 banbelt

toiro .

Er

vereiniget

fich

durch

Ole Mündung der Ems, welde in die Diters und w fter Eems eingetbrilet mird , mit der Nordſee .

Der vornehmſte Fluß in dies.

fer. Provinz , ift die Hunſe , welche aus uns teridhiedenen fleinen Gewäſſern entſteht , die tu der Stadt Groningen zuſammenfließen . Gie geht durch das lopen - Diep in den Laus werzee , wricher Meerbuſen der Nordſee bei Friesland

ang führet worden iſt .

Bet der

Stadt Groningen entſteht aus die Fivel , welche fi to nordweſtwärts nach Delfzyl wenz bet , und daſelbit in die Mündung der Eems auch

Sie wird von dem Flecken Dam , An der das Damſter Diep genennet .

Ditfeite der Provinz låuft die Weftwolder da, und geht bei fangeader : Shange in den Dollert . 3mlichen dieſem Fluß und der Huaſe , fießet die Neufel , welche zu einer bequemen Fabrt Durch Winſchoten nad der neuen Saanje , und von dannen nach Dits Es iſt dieſe Propin ; auch friesland , dienet . eben fo , mie Friesland , allenthalben mit Graben und Randlen , zur Abführung des überRißigen Wers , durdifiointtten , 7 4 šno rjelben And nur drei Stád : te , die Anzahl 165 geft: & get.

Dorfir aber wird auf Die Staaten derſelben bes

der

fiben aus den Depuiirten der Stadt Gro. nina

279 ningen , und aus den Deputlrten der Om melanden , das iſt , der um Groningen her Die legten werden th.i18 liegenden kande. vom Adel , theils von den Bauern geſtellet, und beide müſſen eine gewiſſe Anzahl låns Die Vera dereien in der Provinz bifigen . bet en in der geſchie ung Staat der ſamml Stabt Groningen , und zwar gemeiniglid) im Februarmonat . S. 5. Diefe Provinz iſt eine alte Herrs lichkeit. Im sehnten Jahrhundert wurde fie durch einen Vogt regieret , welcher in fols genden Jahrhundert den Namen eines Burgs grafen führete. Sie war reichsfrei , und richtete ſich nach ihren eigenen Statuten . M

Vor 1046 hatte der Burggraf zu Groninio gen , vermåge der ihm vom Satſer verliebe nen Gewalt , die Gerichtsbarkeit über den Drenthewald ,

welcher heutiges Tages das Gurecht genennet wird : allein , vom genanna ten Jabran wurde ihn dieſelbe vom Biss thum Utredit verliehen , welchem Kaiſer Heins rich Ill folches Ertheilungsredyt geſchenket batte. In der folgenden Zeit erfiåreten die Biſchsfe von Utredyt die falferlid )e Schenkung ſo , als wenn die Stadt Groningen durch dieſelbe ihnen unterwürfig gemachet worden wäre , worüber zwiſden ihnen und der Stadt langwierige und blutige Streitigkeiten ento S4 ſtuna

Qunben . Endeffen verwahrte ſich die Stadt immodiften Jahrhundert mit Mauern , und, befeſtigte im Dreizehnten ? > Freiheit. und macht , fieng, auch an , ihre Herrſchaft über Friesland, auszubreiten . Kais fer Maximilian 1. verlieh zwar dem Berjoge. Albredt zu, Sad)ſen

die Herrſchaften Gros

ningen und Filesiand, zu Erblehn , allein Groningen ſah ſich dieſe widerregten ſich. 1498 genöthiget , um feiner Sicherheit wil. Ten , mit dem Burtof, zu Urrecht einen Vers glich , einzugeb :n , und von demſelben einen Ridorer anzunehmet , jedod mie Vorbehalt feiner übrigen Freiheita Ald aber. Erzherzog, Philipp, dle Stadt Groningen unter die Herrs ſchaft des Herzogs Georg. zu Sachſen zu bringen ſuchte , dieſer Rie 1505. belagerte , und der Biſchof von, Utrecht ihr die erwars tete, Hilfe

nicht leiſtete :

fo, begab , fie fich,

1506 in den Schuß: des Grafen Edzard, ton Oſtfriesland , den Herzog Georg, audi, zu felnem Statthalter in den Ommelanden Verordnen, mußte. Nuein , Kaiſer Marimi llan erflårte die Stadt. Groningen, in die Reichsacht, worauf fie 1514 von dem Her ſich zu og Georg belagert ward , und um retten , in eben dieſera, Jahr ſich dem Her: 209. Karl von Gelbern unterwarf , der aber aud) ſchon in dieſem

Jahr Groningen

und die

281

2

Die Ommelanbe vom Ralfer Karl dem Fanfa fen zu lehn Mehmen mußte. 1536 unters warfen fich

die Groninger dem Katrer Start

V , a's Herzog von Holland ,

f

31

10

17

Th

Bu ON

Brabant ,

und Herrn " von

Grafen von

Friesland

und

Dveryffel , und leiſteten Ihm die Huldigung: 1579 trat die Stadt gu dem Utrediter Bünds niffe , in welchis fie 1594 von neuem genommen werd . " P S. 6.

Die oben ( s.

4.)

auf,

beſchriebenen

Staaten , machen nebſt dem Erbffatthalter, die oberſte Gewalt aus . Außer denſelben Ift hier noch das Kollegium der depatirten Staaten von acht Perſonen , deren vier aus per Stadt Groningen , und vier aus den Dmmelanden ſind. Es brinyt die Stagis . Geſchlüſſe zur Vollstehung. Der Provinziale bofy ift das, hechſte Gericht der Protingi Die Rechnungstammer derſelben, befeót aus fedis. Perſonen . Zu der Verſammlung det General: Staaten rendit fie redes Deputtrte: 2. 7.

In Anſehung des Kirders ftaats

eft dle Provinz in ſieben Klaſſen abgethellet, månlich in die ron Groningen , vor Uppiu gedam , von Popperſum , Don MioDelfum , von Marne, vom Weſterquartier , und , ' bon Didampt und Wefiroldingerland. Zu dens felben gehören 161 Prediger. Zu der Sy node,

welche pågrlich zu Anfang S5

des Mata monaiBir

7

monats , und zwar

soechſels melſe zu Groning

gen und Appingedam , gebalten wird, rendet jede Klaſſe dret. Prediger und einige Hela teſten . Die Römiſchkatholiſchen haben in dieſer Proving ungefähr - Behn Kirchen und Dreizehn Prieſter , die Lutheraner drei Ge meinen und vier Prediger , die Biedertaufer Tieben und zwanzig Gemeinen und ein und die Sollegianten

zwet

Kollegta in der Stadt Groningen . Die Provinz beſteht aus $ . 8.

zwel

Techzig

Rebrer ,

und

Shellen , welche find : I Die Stadt Groningen

mit

ihrem

Gebict . Groningen oder Groeningen , die woble

gebauete Hauptſtadt der Provinz, liegt beim Zuſammenfluße unterſchiedener fleinen Fluſ ſer aus welchen hier die Kunſe unt Fivel entfteben . Uuf jener fónnen große und Ichwere Schiffe aus der See had der Stadt fabren , welches den Handel der Einwebner ehr befördert. Ehedeffen war fie nicht ſons Idrlich groß : allein , 1613 uut in den fola genden Jahren wurde ſie gegen Weſten und Norben rehr erweitert, und mit einem neur . en Erdwall, fiebenzehn Bollwerfen , und eis ner

guten

Kontreſfarpe

Feſtungswerfe

find

in

umgeben .

Dieſe

neuera

Zetten febr verfalen , werden aus nicht mehr, wie ebes

deſſena

785

deffen ,

jährlich

durch

Rail) unterſuchet, Biertelſtunde von Werk

Deputirte aus dem

Doch tjt ungefåbr eine neues der Stadt ein

in Geſtalt einer Linie , welches wobl

unterhalten

wird .

In dieſer

Stadt

verə

ſammlen fich all: hobe Provinzialfolleata, dar anſehnlichſten bir audy die reidſten und Familien im lande , ſowohl adelichen als bürgerlichen Standes , hieſelbſt wohnen . Die bollåndiſchen Reformirten haben hier dret Stirden , and die Univerſitåtskirche, in wela dhir teßten durch die öffentlichen Lebrer der Theologie in lateiniſder Sprache geprediget Ja eben derſelben bålt auch die miro , frangoſi che Gemeine ihren Gottesdienſt. Die Untcerfiråt tft 1615 geſtiftet worden . Sonft fiudet man hier noch eine lutheriſche Kira che, zwei mennonitiſche , und fünf römiſch , Der so genannte Breemarkt katholiſche. Corette Marit ) ift der größte in den Nies Er bat Semeinidaft mit dem berlanden , eine anſehnliche Firdhmurft, welcher auch Des Prinzen von Oranien Pal. Känge hat. Die Plantage laft , bat gar fein Anſehen . iſt ein anlednicher und wiruthiger Spaziera breffen ijt dieſe Stadt eine Hans Gie hat in Anſehung des ſeitabı gereien .

Handels große Vorredte

vor

den

Ommes

landen , bei weld )en fie fichaud alioje

gez gen

284 gen diefelben erhalten hat. 1859 errichten te Pabit Paul IV . ein Bisthum , welches aber nicht lange beffund. 1672 hlelt fie eine Belagerung vom Biſchof zu Münſter tapfer aus , fo daß er mit großem Verluſt abziehen mußte. Das Gebiet der Stadt , wird das Gos

recht genannt , und liegt rund um dieſelbe meiſten aber an der Süd- und her , an Eudoft: Seite .

Es gehören dazu die Dörfer

Edan , Noordbyk, das Kartel Dörfer Waren , Noordlaren ,

Helpen , die Weſterbroek,

Kropivolde , Hoogezand und Zapmezr , in wildem letzten viele Sremnoniten wohnen , die hier auch eine Kirche haben , außer wela cher hier auch eine reformirte Kirche ift . Il Die Ommelanden , welche in Duartiere abgetheilet werden ,

fünf

1 Das Weiter : Quartier, liegt der Stadt Groningen gegen Welien , und begreift die befonbern Diſtrikte middagſter , Vredewold , fangewold und Nulgewaard . In denſelben find feine Städte , ſondern nur Dórfer bes fegen , unter welchen einige ſehr groß und rolfreich

find ,

und zugleich

den

Titel als

Herrli ófeiten haben . Man findet hier auch unterſchiedene adeliche Häufer. Beim Dorf Nuis tiegt

das Kaſtel

Coenders ,

welches

das Stammhaus des adeliden Geſchlechtes dies

285 Siefes Namens tilt.

Biskitiet: tft ein großes

Dorf am Fluße Lauwers ,

1

Aouwerd , vera

türzt Uwerd, ein adelides Dorf und Herra lichkeit , geboret dem Geſchledyt von fere. Die Stange Aduroerder - Zyl,

oder Urcera

der Zyl, liegt da , wo Das Flübden , wel dhes !" bet ubuwerb fileßt , in die Kunſe fåut. 2 Hunſingo , hat den Namen von der Hunſe, und beſteht aus den Diſtrifter mar: ne , Balveampt, Dofterampt , und übbega . In dieſem Quartier

wird .

1

Die Anzahl

liegt Soltkamp , eine d o t : der Dörfer , wird auf

funfzig gerchåpet, und unter demſelben find viele Herrlichkeiten , als Uldrum , Hoorhuis zen , Wlerhuizen , Wee , liens , Suarby Bellingweer, mit den dabei gelegenen Kaſte's len Nipperba und Tamminga , von welchen vornehme Geldlechter den Namen führen , Menkenweer , Middelfium , von welder eine Klaſſe der Proving

den

Namen Sat , Wets

finga, Sarcert, u . & . mi. 3 Fløelingo ,

hat

von

" 11 5

dem Fluſſe Fl:

vel, oder, wie er nun genennet wird, Dams ſter- Diep , den Namen , dhließet einen grora ſeni Meraft ein, und wird in dret beſondere

11

et tl te he n he if es t r e ße lc f g og e i r b eai D as , w e r b H : t e d nd ri olſ o ft la , Du w , un . Do be é t r me : D Dami, oder Appinge Dam , eine ofs fene Stadt an der Fivel , welche don ders

felben den Namen Damſters Dieß hat , nicht weit von der See . Sie iſt ihrer Wate 1536 auf Bef: 61 Katſers Kerlo V berans bet worden , nachdem fie von deffelben Trups pen , den Truppen des Herzogs Starl von Gels dern,welche ſie befißt hielter, ab enommen war. 2 ) Delfinl, Coas iſt, Delfíchleurs, ) eis ne Feſtung an der Mündung der Eems, da wo die fivel oder das Damſter : Diep is darein ergießt . Man bålt ſie für den Solis fel ezum Groningerlang und r rp

zu Friesland ,

be

theidigungsitand gut unterhalten .

Der Ses

neral Koehorn hat die Feftungswerke nidit lange vor ſeinem Tode Tehr permehret und verbeſſert. Ehedeflen hatte der Herzog von Diba im Sinn, dieſen Ort zu einer anſehns lichen Stadt , zum Nachtheil der offfries , ländlichen Stadt Emden , zu machen , und fie Marsburg zu nennen : alein die Stadt Groningen blutertrieb folches. 3 ) on etwa vierzig Dsrfern , welche fler belegen , und unter welden manche (Tehe,

287 febr anfehnlich find ,

31

31 1

bemerke ich nur : Die Dörfer und Herrlichkeiten Farſum , " Slach , teren , Wolterſum, und Popperſum , von wele chem eine Klaſſe der Provinz den Namen

bat, 4 Das alte Amt , oder die alten Uems ter, Wett es aus dem großen sind fleinen

G

alten Umt befte het, gehøret der Stadt Gros ningen . Die nterkwürdigfien Derter in dems ſelben ſind : Winſchoten , ein wohl befeſtigtes 1 Ehedeffen war Stadtchen an der Renfel. es ein großes ind radnes Dorf ; 1599 aber wurde es auf Befehl der Generals Staaten bemauert, und mit guten Feftungs werken umgeben , damit' és dieſe Provinsi imgleichen Friesland und Drenthe , gegen die Stretfereien der Spanier bedecken mög . te. 2 ) Alt : Winfdoter - Schleuſe ;

( Dube

Winfchoterzyl ) eine Schanze nahe bei Win = fchoten , an der Renſel. 3 ) Bruggefchans, eine Schanze unwelt infoten , an der Pefel Aa. 4 ) Helligerle , ein Dorf unwelt Wins ſchoten , bet welchem 1568 ein darfes Ges fedt zwiſchen einigen niederländiſden und ſpaniſchen Truppen , zum Vortheil der ers ften , porfiel .

5) Hunims

283 52. Buninga , ein Schloß, an einem a bon benannten ausgetrogneten See . 6 ) Midwolde, ein ſchönes Kirchdorf. 13 7 ) Die alte Schanze , liegt auf etuer Kandipike, welche ſich in den Doliert hins erſtrecket.,, 2005 Weſterwold oder Weſtwoldingerland , Hegt zwar auf dem Grund und Boden dies fer Provinzen ſtehet aber eigentlich unter den ein

General - Staaten , aus deren Mittel jáhrs Li co ; met Perſonen abgeſendet werden , um die tarinnen angelegten Seßungen zu bea Dieſe führe ich an , fidtigen . gibe die Dörfer.

i ) Bourtang, eine Scanze , großen

und übera

in

einem

benannten Moraſte, auf wel , Cie iſt cen fich fein Frind magen darf. oaron

1593 von den Spaniern , und 1672 von bin münſteriid )en Truppen vergeblich anges Von berſelben gebt ein griffen motben . Sanal aus , welder lich durch den Moraft bis in die Weftivoldre Aue erſtrecket ; intonderheit des Winters zur Zufuhr

und von

und andern Notwendigkeie ten Dienet , wenn der id male Weg , welder über den Merajt gebet, zuweilen vom Waf fer bebocfct if :

Lebensmitteln

2.)

Die alte oder Bedingwolder Schan .

its Qud) Bellingworderiyl genannt, lligt an ber

1

3

289 der Weſtwolder Hue, ift 1593 angelegt, und inwendig mit Schleuren verſehen , vermittelt deren die umliegende Gegend auf zweterlet Welle unter Waſſer geleget werden fann , wenn nåmlid )

entweder

durch

ihre Eruff

nung das Waſſer des Dollerts , wenn es hoch iſt, eingelaſſen , oder das Waſſer der Wefterwolder Aue auſgebalten wird . 3 ) Die Booner Schange, und die neue ober Rangeacker Schanze , liegen nabe beim Dollert , und haben vermittelſt eines Gra . bens Semein daft mit einander . Anmerkung . Der Küſte von Groningert gen über, liegen zwei kleine Injeln, w Iche die Schle von einander ſcheidet , und Boſch und Rottum heißen .

II Die landſchaft Drenthe. $.

1. Von der Landſchaft Drenthe bat

Fr. de Witte 'eine beſondere kandcarte bere ausgegeben , welche jest bel Copens und Mortier zu finden ift. Schenk und Vale haben auch eine ans licht geftellit, grenzet gegen Norden an S. 2. Sie Groningerland , gegen Diten an eben dare

felbe und an das Bisthum Münſter, gegen Süden an die Grafſchaft Bentheim und an Dveryffel, gegen Weſten an Friesland, S buſch . Erdbeſchr. 12. B. $. 3

$. 3.

Der Boden

derſelben ift

merfs

lich bsher , als in den benachbarten Pors pingen Friesland und Groningerland , fommt aber mit dem in Dvergſel ' mehr überein, In der Gegenden , in weld en er am 58chs ſten iſt, findet man viele Holzungen , und Şin und an den Flüſſen gutes Weldeland . wieder mådyret auch gutes Getraide , doch Es iſt hier in mehrenthells nur Raggen . Anſehung der Getraibeernte die ronderbare Gewohnheit, daß alle kandleute dieſelbe an einem beſtimmten Sage , welcher durch das fåuten ber Glocken auf den D rfern bekannt gemacht wird , zugleich anfangen , und auch An der Südſeite zugleich endigen müſſen . des Landes , findet man überall Mondſte. Die größten find die ' Smilder Veenen und Echter Beenen , und ein Sheit des bours Es entſtehen hier uns tangiſchen Moraftes . Ins Groningerland fliers terſchiedene Auen . ſen die Muffel Na , das Sduyten Diep, und das Hooren Diep , riach Dveryfiel aber dle Havelter Ja , die Steenwyfer Ua , und einige andere . . 4. In

dieſer landſd aft find feine

Städte , ſondern nur zwei Flecken , eine Feftung, ein Paar Schanzen , und fieben und Dreißig Dörfer. Die Staaten derſelben , beſteben

aus

Edelen

und

Eigenen Erben. Ein

Ein Edeler muß 1

ein

landgut

( Hanojaar )

befigen , auf wel dem das Recht zu siz und Stimme tri der Verfammlung der Staaten baftet. achtzehn

folcher findgüter nun nur find, ro folget daraus , daß auch

Da

nur achtzehn Mitglieder der Ritterſd; aft zu der Veríammlung der Staaten berufen mers den . Der Eigenen Erben fino rechs und Dreißig , und dteſe werden jährlich von neuem aus den Stimme babenden Dörfern errodhs Verſammlung der gen boliche let. Die

1

Staaten mird jährlich zu affen nats gehalten . '

} 1

dir fandtog

genennet , und

im Unfunge des Märzmos Den Vorſiß auf demſelbert

bat der Droit des Landee , welchen der E10s ſtatthalter beſtellet. Vor Alters war Drenthe eine S. 5 . Grafſchaft , und grborete gum dentrohen Rich .

Dié Kaiſer Dito I , H :inrich II , und

Konrad II , (denften den Blichfen zu Utrecht die frete ' jajo in dieſer Grafſchaft , und Kalſer Heinrid ) III verſprah in einem am chin unterſtriebe 24ft : n Mat 1046 fu nen S henkungsbrief Dem Bhof Birabolt

1

hofterben des und reinen Nachfolg :rn , nu Herzo98 Gozelin , ' wel her fie damals beherrs Drenthe. Grafidhaft gange die Ichte , Nach dieſer Zeit fiengen Ole Birdiofe an, ibre Seivalt in Drenthe, und beſonders auch in

1 29 : in Groeningen , welches damals dazu gerecy met ward , alszuüben . 1522 bemachtigte ſich ihrer Herzog Starl von Geldern , mußte. ſte aber 1536 an Raiſer Karl V úberlar: fen .

In der folgenden Zeit riß

fie fid) von

des ſpaniſdien Königs Philippe II Herr fchaft los , und wurde ein freier Steat . Es hat

aber

diefe Landſchaft,

vermuthli .

well fie ſo klein iſt , nidt erhalten fonnan , daß fie in das Bündniß der ſieben Provin: zen aufgenommen , und zu S und Stimme in

der Verſammlung der General - Staaten

gelaſſen wäre : fondern fie fit het nur unter bem Sduse der General Staaten , und wenn die ſieben Provinzen fie 1 Fl . Jnderen

100 Fl . geben , ſo giebt erbellet hieraus , wie

falſch es fit), wenn diefe landſdiaft pon din Erobeſdireibern für einen Shell der Proving Dvery ſel angechen wird . J. 6. Außer der oben ( S. 4 ) beſchries benen Berſammlung der Staaten , oder dem Tandtage , giebt es hier trott ein ander 23 Staatsfollegium , welches aus dem Droſten und vier Deputirten Staaten beſteht , von welchen legten zwei aus den Edelen , und zwei aus den Eigenen Erben ſind. Sie verſammien fit jábriid) achtmal , um die Beſchluſs des Landtages zu boitzleben , und es kommen als : bann noch zwel Råtbe , nåmlich einer aus der Rita

393 Ritterſchaft, und einer aus den Elgenen Erben , Der ſo genannte und zwei Bediente vinzu . fóbiche Eritubi ift das 68chſte Gericht dies fer landſdaft , und befteht aus dem Dros fien , einem affefior , und vier und nangis Exten oder Nathen , durch welche alle Niechis : fadyen aogeróan werden .

E

f V

$ . 7. In Anſehung des ift biere fandidaft in drei

Sirdenſtaats, Klaſſen abges

theilet, welche ſind , die von Emmen , von Meppel , und von Rolde, zu denſelben gehåren vierzig Prediger . Jede Klaſſe tenis

bet Prediger und Aelteſten zu ber Supoder welche allegeit im November zu Affen gebala ten wird . Es hat aber Oleſe Synode feine Gemeinſchaft mit den

Synoden

der ſieben

Provinzen . $ . 8. Die landſchaft beftebet

I aus folgenden Dertern .

I Affen , der Hauptort der Landſchaft, in deren Mitte er beinahe liegt, und zwar am Sathe Hoorendtep , welcher aus den Smilder

Veenen

kommt,

iſt

ein wohlge .

baueter Flecken , zu welchem die ehemalige gegeben Nonnenabtet Gelegenheit biefige hat , in deren Gebäude jeßt der Landtag ge balten wird . 2 Koca 3

394 2 Stoenerden oder Koevorden , die regels måßigfte unter allem großen Feſtungen der R publif , liegt unweit der Grenze der Graf,

fchaft Bentheim , bat fieben

Bollmerke, mel:

che nach den ſieben Propinigen benennet find, und eben ſo viele halbe Monde und Rave line , iſt auch mit einer guten Kontreffarpe verfehen , und mird durch eine beſondere Zitad de von fünf Bollwerfen verſtårfet, Alle dieſe Werfe merden auf Koſten der Ges Die Feſtung neral : Staaten unterhalten . ſelbſt liegt auf einem Sandgrunde, um dies felbe ber aber find lauter Monåfte , weldhe an die Außenwerfe ftoffen , bei dem gering Ben Regen unter Waſſer ſtehen , und dieſen Daber bålt Platz unzugänglich maden . man diere Feftung für den Schlüſſel zu Overs yffel ,

Friesland

und

Groningerland :

fie

würde aber noch fårfer ſeyn , wenn ſie eine balrbare Edleuſe båtte , durch welche fie unter 13aſſer geſcht merden fonnte . 1592 wurde ſie durch den Prinzen Moriß für die Staaten erobert , und bald darauf merflich verſiår fet.

1607 fekete fie

Graf

Wilhelm

Ludewig von Nafau - Dien in ſolchen Vera theidigungsſtand , daß man fie für unübers windiich bielt : allein , einige Befehlshaber waren ro unachtſam , und ließen zu , daß die Einwobner bas umliegende niedrige farb auß,

195 ckere austrockneten , eindeidten , und in und Wide : land verwandelten . Als nun auch der Mangel an Kanenen und anderen

Kriegsbedürfniſſen dazu fam , wurde die Feſtung 1672 vom Biſchofe zu Münſter in kurzer Zeit , jedoch nach einer tapfern Ger genwehr , erobert , in den leşten 24 Stun . den dieſes Jabres aber von den Staaten durch Uiberrumpelung wieder

eingenommen . 3 Meppel , ein Flecken am Bade Bar velter Aa . II Aus folgenden Dingſpielen , berer jedes wieder in Schulzenámter verthellet ift, welche unterſditebene Dörfer unter fich beo greifen .

I Das Dingſpiel Zuidebelb, in welchem neun Dörfer und die Schanzen ter Hollen , Unter und Volter - Schanze belegen ſind. den Dörfern iſt vorn &mlich Emmen zu bes merken . Das Dingſpiel Dieveren , von zwolf Dérfern , unter welchen Dieveren , davon das Dingſpiel den Namen bat, und Edhten , davon die daſelbſt belegenen großen Moråſte benennet werden .

Nomerkung . In dieſer Gegend liegt das Dorf und die Herrlichkeit Ruynen , welche aber nicht zu dem Dingſpiel gehöret, 3.Das 24

>

!

296 3. Des Dingſpiel Beilen , weldies aus den Dörfern Beilen und Weſterborg befteht. 4 Das Dingſpiel Rolde , gu welchem nur das Dorf Rolte und einige Bauerfdhafa ten gosdren . 5 Das Dingſpiel Medeveld, zu welchem fechs Dorfer geboren .

6 Das Dingſpiel Doſtermeer , auch von feb8 Dörfern .

1 III Die Generalitats - Lande. Unter den Generalitatslanden, mird das , jenia Antheil an den vereinigten Nieders landen verſtanden , welches die fieben vers einigten Provingen durch gemeinſchaftliche Waffen unter ihre Bothmåbigkeit gebracht baben , und ihnen durch unterſchiedene Vers Den Na . tråye fel lid abgetreten worden. dieſe lande daher befommeu den allgemeinen Staaten der vere einigten Niederlande , oder allan verbundes men

haben

weil fie

men Provinjen , oder der Generalitat, gehss Die Edeleute und Städte dieſer fans rin . de , Infonderheit die von Brabant , haben ehedeſſen oftmals geſuchet , für Mitglieder des Staats erflåret zu werden, und eine bes der Verſamm . rung der General Staaten zu führen , ober fondere

Provinzialſtimme in

doo 1.

297 doch toenlaftens gleiche

Vorrechte mit der

Panoſchaft Drenthe zu haben : allein , es iſt ihnen allezeit abgeſchlagen worden , weil diefe lande durch die Waffen unter die Herrs fchaft der General: Staaten gekommen find. Indeiren haben fie alle Rechte und Freia heiten , welche fie vorber, ehe ſie unter die Bothmosigkeit der Repubilf gekommen ſind,

1

Der Erba genaffen , ungefrånfet behalten . ſtatthalter der vereinigten Provinzen , iſt zugleich General Gouverneur über alle dieſe Lande. Beſondere Gouverneurs über eins zelne Landſchaften , beſtellen die algemeinen Staaten nid )t , vermuthlich um die Untos ften , welche file verurſachen würden , zu er ſparen. Es find zwar Gouverneurs in den Feſtungen , fie haben aber nur über das Kriegesvolt zu befehlen . Die algemenea Staaten und der Staatsrath fenden jáhra lich aus threm Mittel einige Diputirte ab, welche die wichtigen Sachen ausfibren, und von ihren

Verrichtungen

der ganzen Bers

ſammlung Bericht abſtatten . Die Rechts : ſachen in 0 :n Generalt åtslanden werden

·

durch einige Kollegia abgethan, welche fino : 1 ) der Hof von Brabant ', unter welchem aud bas Antheil der Staaten an Limburg , oder das Land über der Maas , ftebet, und der

im

Saag ſeinen

Siß bat. '

2) Der

Rath '

1.

298 Rath von Flandern , welcher fich zu Miodelo burg verſammlet : und 3 ) der Hof des Oberquartiers von Gelderland , welcher fich enlo aufbåt. Die berridende Kirche in dieſen landen , iſt eben ro , mie in den Well aber obigen Provinzen , die reformirte. die Katholtfen die Reformirten an Anzahl

zu

übertreffen ,

ſo iſt ihren auch alle gottess

dienſtliche Freiheit verfattet, ded; dürfen ſie felne

Prozeſſoren

und

andere

offentliche

Feierlichkeiten anfteen . Es befteben die Generalitetélande

aus

folgenden Stücken . i

Aus einem

Stücke von

Brabant.

Es begreift das ganze Quartier Herzos genbuſch, und den kleinſten Theil des Quars flers Antwerpen, und gringet gegen Norden an Gelderland und Holland , gegen Often an das Herzogthum Cleve und Oberquartier von Gelderland , gegen Süden an das Bisa thum Lüttich und dftreichiſches Brabant , und gegen Weſten an das bollándiſde Flandern Der Rath von Brabant, und an Seeland . welcher das Obergericht für dieſes Land und für das Land über der maag iſt , und im Haag feinen SIĘ bat, hat 1986 ſeinen erſten Anfang genommen ,

und iſt 1591 ven den Senes

299

34

M

General- Staaten beſtåtiget worden .

Er bes

N

ſteht aus einem Präſidenten und acht Richen, In gewiſs hat auch noch andere Bediente . fen Fåden , als in Sachen , welche Witwen , Walfen , und andere verlaſſene Perſonen

1:01

betreffen , hat er eine unumſchránfte Semalt : ertheilet auch offene Briefe , Oftronen und Begnadigungen , nimmt ole lihnspflicht und

IP

von den Unterthanen in dieſen fanden an , verordnet liber die fehen , er ,

Huldiging

klåret für mündig und ehrlich , giebt Naru : raliſazionsbriefe, fann Fibefommiffe widerrus fen , und hat noch andere Vorredhte . Angezeigtermaßen befigen die Generals Staaten vom Herzogthume Brabant

I Das ganze Quartier Herzogenbuſch , zu weldhem geb & ren

Mi

th

IT ri

A Die Maierei Herzogenbuſch i wel: dhe den größten Shell diefes Quartiers aus . Sie hat den Namen einer Mai: machet. eret , ( hod. Majorie ober Mayerne , ) 03 ber , weil ſie ebedeſſen durch einen Maire, den man beutiges Tages einen Hoog dout ober Dberfdyulzen nennet , regieret worden .

URI

Ihr Boben iſi fandig , und von Natur groß : tentheils unfruchtbar , aber durch den uner , müdeten Fleiß der Einwohner fo angebauet,

M

daß

er gutę

Şüſſenfrüchte ,

Roggen

und Huch

Buchrocigen, ziemlich vielen Hafer und Flache, aber nur wenigen Beizen und Gerſte trågt. Man hat auch gute Baumfrüchte , und viel games und mildes Geflügel. Die Eins wohner find zur Jagd und Falfeneret febr aufgelegt ; me denn auch von hier die meis ften Falfener kommen , deren ſich die curos påtrden Pringen bedienen . Dieſe Maierei enthält I '8 Hertogenboſch , gemeiniglich Den genannt , lat. Silva Ducis , frang.

Borch

Bois le Duc , die Hauptſtadt der Maieret Sie liegt bei dem und des Quartiers . Zuſammenflure der Dommel und da , mel che Flüſſe nach ihrer Vereinigung

den Na

men Dieſt bekommen . Dieſer Fluß ergteßet fich eine ftarfe Stundeweges von hier bet dem Fort Crevécoeur in die Maas , fann aber auch daſelbſt, vermittelft einer Schleuſe, e aufgehalten , und dadurch alles um di Stadt belegene Land unter Waſſer gereket merd - n , welches der Feſtung thre größte Stårke glebt. Ehebeffen war aud die Stadt rund umber mit einem tiefen Moraft ums Feſtigkeit geben , welcher ihre vornebmſte ausmachte ; nachdem aber derſelbe an uns terſchiedenen Drten 686er und trocken ges worden iſt , ro hat man die der

Stadt in

folden

Feftungswerke

Gegenden

verbeſſern und

1

3

39,1 und vermehren müſſen . durd)

eine

an

der

Zitadelle , Namens an der Süderſeite

Sie

wird

Nordweſtſeite

auch

belegene

Papenbria , purch zwet vor dem Vudsterthore

Itegende Schanzen , welche die fleine und große , oder Antons : unb grabellen Stanje, ' genennet werden , und durd) eine vor dem Drtethor an der Nordſelte befindlide kleine Das Fort Flabelle, Schanze , geldhußet. vertheidiget den Steinweg , welcher bet der großten utberſdwemmung eine Berbindung der Feſtung mit andern Dertern unterhalt. Die Petterſchange , welche gegen Südoſten Die gelegen hat , ift geid ,leift worden . Stadt iſt von siem: idher Größe , wird von vielen Kanálen durchſchnitten , und treibt beträchtlide Handlung und Schiffert. Es find bier drei hodantiſche reformirte Kirchen , eine franzsiſche, eine lutheriſdie, und zebo fatholla fcheKapellen ; nie denn die Katholifen die groß. te Anzahl der Einwohner ausmaden . Es iſt bter auch ein reformirtes Gymnaſium i fire. Gottfried III . Herzog zu Brabant, hat dica fe Stadt 1184 zuerſt anlegen , und die hier ausgerottete Hölzung zum Anbaue der Stadt verwenden laffen , daher ihr Name rúbrer. Sein Sohn Heinrid I bat fie 1196 bes 1352 , 1453 und 1999 iſt mauern laſſen . five erweitert worden .

Patſt Paul IV er: ridh

AL

302 richtete hler 1559 ein Bisthum , relches aber wieder eingegangen iſt , als die Stadt 1624 von den General: Staaten erobert wors den . Zum

Gebiete der

Stadt

gehöret

das

Dorf Dungen .

2 Folgende vier Duartiere . 1 ) Das Quartier Dofterryk, deffen Eins wohner fich ſtarf auf Tudmanufakturen les Am merfrürdigften find : ( 1 ) Doſtertyf , der Hauptflecken , in welchem die Duartiers verſammlungen ges Diere Freiheit liegt an dem balten werden.

gen .

fleinen Fluffe Nemer , u9d hat 1230 vom Herzog Heinrid ; I Stadtrecht befommen . Zum

Gebiete

deſſelben

gehören

fedis

Bei dem Dorfe Karen ſteht das Kaſtel Nemelaer, weld; es einem Baron von Dfrfer.

Kronfirem zugehöret . ( 2 ) Pudit , ein Dorf, von welchem die anliegende Heide den

Namen

bat..

( 3 ) Die Dörfer St. Midiels Geſtel beide nabe bet einander an und Gemunde der Dommel. Bei jenom liegen die Kaſtele Dud: und Nieuw . Hetlaer und Zegemerf. ( 4) Hilvarenbeek, türzer Beef, ein gros ſo, wie nod drei andere Dóra

fes Dorf, welches

303

Differ , thells den Staaten , berondern Herrn , gehåret.

theils einem

6 ) Die Herrlich fett Tilborg , haben ble Grafen von Grobbendont an Wilhelm Landgrafen von

Heſſen : Eiffel , dterer aber

1754 wieder an einen Grafen von Hogen. Ste bat den Namen von dorp verkaufet. dem großen und volfreichen Flecken Etiborg , welder mit einem großen Katel verſehen iſt. ( 6 ) Die Heerlich feit Soicle .

1

(7 ) Die Herrlich feit Moer Geftel , am Fluſſe Dommel , geboret dein Prinzen von Hornes .

:1

( 8 ) Die Herrlichkeit loon op Zand, bat den Zunamen von dem Sandſtriche, ir welchen fie liegt. Bei dem Dorfe foon ſteht elu Kaſtel , welches foon zugehöret .

einein Herrn von

8

(9 ) Die Herrlichkeit W : alivyk, in wels cher der volfreiche Flecken Waalwyf iſt. ( 10 ) Die Herrit H keiten Ganſoyen , an der alten M113 , Deunen und Nieuwkuik.

ad

( 11 ) Die Herrlic)Exit Bortel , begreift den Flecken Bortel , und nut D Sofer , und õi thịt gehöret dem Prinzen von Hornes. ein Leon des deutſben Reichs, welches i

Sp

auch 1546 der

widerſeite, als

die

Regierung

ſpaniſden Niederlande und die

Sin ralſtaa

304

ralftaaten fich der Oberherrſchaft über ſelbe anmaßeten . 2) Das Quartier

Sempenland ,

dies

in

melem ( 1 ) Eindhoven , eine offene Stadt an der Dommel, welche bier das flüßchen Gens der aufnimmt. Ebedefin iſt ſie etwas bes

feftiget gervejen . Die Einwooner erndhren fid; melſteng von der leinweberei . Sie iſt eine g, die von it ed nber idfe , weld ! e von Mile Herr Hoorn , und

die Grafen von Buren nach ein.

ander beſeffen haben , von den legten aber tft fie an das fü ftliche Saus Naſſau.Org . njen gekommen , dem fie nod ) zugebsret . Von derfelben bat eine Heide ben Nas men , welche dier Stunden lang ift, und ich bis Damond , im Bisthume küttid), erfiredtet. ( 2 ) Diridot , ein großer Flecken , in welchem die Quartiersverſammlungen gebal , ten merden . Dieſe frethit gehöret ball den Generalfiaaten , und balb einem befon .

1

dern Herrn . ( 3 ) Die Herrlichkeiten Woenfel, Stryp, Otraathem , Geſtel; Waalre und Aalſt. (4 ) Poſtel , eine reich : Pråmonftratene for mind enabtei , welde durd Bergum ſtis en taat ralſ gung der Gene im Wefen bleibt,, en Itegt mitt auf einer davon benannten grofe ſen Heide .

3) Das

5

305 3 ) Das Quartier Peelland , hat von tem Doraſt Neel , weld er es gegen Daten Es wat und Süden umgiebt, den Namen . por Alters eine Grafid eft, welde om Dis. thum Utrecht zu Legn gieng , von demſe ben aber 1288 an den Herzog zu Brabunt abges treten wurde.

Ich merke folgende Derter ,

( 1 ) Helmond , eine kleine Stadt an der ua , mit einem alten verfallenen Edleite , iſt eine Herrlichfelt , welde dem Hauſe Urina berg zugebåret. 1588 wurde ſie eingeſchert, feit welcher Zeit ſie ſich nicht wieder erbolet hat. (2) Š . udenroy , ein Dorf an der Doms, mel , worelbſt die Duartiersverſammlungent gehalten werden . ( 3 ) Die Baronie Kranendonk , gu wele cher das verfallene Schloß dieſes Damens, fürfilis und vier Dörfer gehören , iſt dem den Hauſe Naſau · Oranien zufàndig.

( 4 ) Die Herrlidhkeiten Aften , Blierdenty Kieſel , Deurnen , Mierlo , Stiphout , lies : hout , Beef , Rixtel , Carle , fiempo und Geldorp . Die Difer Gees und leend man den auch eine Herrlich felt aus . ( 5 ) Die frete Herrlichkeit Gemert , fi eine Kommentburel des deutſchen Ritterono dens ,

und

begreift außer dem Dorfe Ges

mert , qud das kleine Dorf Lanfvelt.

úrd . Crobercr. 12. B.

1

Ebus

306 beffen hat der Orden mit den Generalfiaa: ten , wegen der Oberherrſchaft über di Fel be , viele Streitigkeiten gehabt , welde 1662 durch einen Vergleich beigeleget worden ftud . das

4) Das Duartier Maasland , zwiſchen der Land , weld)

begretft da und

Ich bemerke : Maag liegt. ( 1 ) Ds , einen großen Flecken , in wels die Quartiersverſanımlungen gehalten dhen litt er großen Brandida 164 nerden .

den . ( 2 ) Die Herrlichfeiten Berlikum , ge melniglich Bellum genannt, Beesnyf, Dina ter , Geffen , Nyland oder Nolland , Eems pel , Maren , Keffel , Lith . B Das land oder die Baronie

Kutt

nebſt der Stadt Grave , liegt an der Maas, iſt an Getraide , Weizen ausgenommen , fche fruchtbar , bat auch an der Maas gute Wei, deni , hingegen der übrige Boden beſtehet theils aus Heide , theils aus mcraftigem Faſt alle Einwohner find to : Dorflande. Sie iſt vor Ulter 8 eine mildfatholic Der erſte bekannte Graf Wilhelm gecifen , und iſt

Graffd) aft geweſen .

hat Kaiſer Luther nahm Hers 1034 geſtorben . mann II . und allen feinen Nachfrmmen die von Kuif

grifilde Wurde , und let itm nur den Tis tel eines friherrn : allein , ſeine Nachkom : men

u

1

307 men bedienten fich doch noch lange Zeit des Elue 3ettland mar dieſe gråflichen Titels . Baronte in unmit : relbares leon des Deuts dyen Keldó : allein , der Beritzer Johann III , mufle fie im vierzehnten Fabroundert von dem Herzog ju . Srabant * a leon nehmen. Der månntide Stamm der Freiberren von Suit gieny 1394 mit Johann V aus , bere jen Schweſter jobanna foren Steffen , Wila belni Heigogen zu Jilid) und Gelderland , jum Erben der Herriidh fett eiaſetete , der Pen Bruder Renald ihm darinnen fulgere i deffen Code fie an Arnold von Egs hac nivut durch Erbidjaft tam , weldher fie 1472 an Herzog start der Rübnen von Burgund verfaufte , durch desſen Tochter Maria fie Sedang an das dftreia;ildie Haus gelangte . Philipp II belehnte 1559 mit derſelben den Pringeri Wilhelm I von Oranien , und durch Konig Wilhelmo III von Orobritannien Bermidnit

fie an das Haus des jeßt:

gen Erbjatchalters der Vereinigten Nieders lande sefomnieni . Db nun gleich, die Obers by redhaft über dieſe Barcnie oon General , Staaten zugendret, und Dir Baron dem Rath von Brabant die lehnepflidt leiſten muß , Po bat er dod große Vorrechte , und jabr ungde 80000 SulDew stafünfte . man bat ju benarerten : i Die

308 I

Dle Baronle Culf an uob sor fichi

relbſt , welche eingetheilit wird : 1 ) in das niedere Amt , zu welchem ſiebenzehn Dfrfer geodren , die unter redis Gerichte vertbellet fino . Fd bemerte ( 1 ) Kult, ein ſchốnes Dorf an der Maas, melches der Sitz des Obergeridites ( cofts bant ) der Baronie iſ , en welches - yon allen alibern Gerichten

des Bandes appellia

ret wird : man kann fich aber von demfe ! ben an den Rath von Brabant wender , und bei demſelben eine Reformation Urtheils ſuchen . Der Erbfratthalter

des hat

hier ein Zouhaus , welches den Zoll von Benjenigen Schiffen hebt , welche nid)t met pon hier zu Moof , an der anderen Seite der Maas , Gúter ausladen , die von dans nen zu kuride nach Nimmegen geführet rrers ben , die andern Sciffe aber , welche bel Grave porúber gehen , entrichten dafels ſi den 300 . Die Admiralltåt von Rotterdam bat hier einen Einnebmer , welcher die Ab, gaben von den durchgehenden Waaren hebt . ( 2 ) Die Dörfer Katryf , woſelbſt eine Fähre über die Maas nach Gelderland und , der Herrlich feit Bormeer im Titel führet , und von welchem der soll auf der Maas , defien

309 beffen Hälfte er zieht , genennet wird .

9

-8

det Zoll von Haps

( 3 ) S. Nagte , S , Ugata , ' ein Kloſter an der Maas , defien Münche Kreuzbruder Rind. Sie bezahlen jährlich zweitauſend Gula den an die Generalitats : Rechnungstammer im Haag , wofür fte im gerubigen Befine ihrer alten Einfiinfte bleiben . Bei dem Klos fter ift ein Dorf.

2 ) yn das Oberamt ,

qu welchem auch

fiebenz ben Dörfer gehören , die ebenfalls unter ſechs Gerichte vertheilet find , als Maashees , Vierlingsbeet , Groeningen , u, P. w In dieſer Gegend find givet freie Kerro liditeiten belegen , nämlich Oplo , den Graw fen son Welderen zugehörig , und Bormeer, den Grafen von ' s Heerenberg zuſtändig . Jede derfelben wird von einem Dorfe bea nannt. 2 Die Stadt und Herrlidh feit Grave ,

tent

11

1 gehiret nicht zu dem Lande Kult , aber doch aud) pem erbftatthalierlſden Hauſe. Grave ift eine zwar kleine Stadt , aber regelmådige Feſtung an der Moas , auf des ren andern Seite , und alſo auf dem hos den von Gelderland , fie aud) zu ihrer Bes Sie hat vor Prtigung ein Kronwerf hat . Alters. den

Freiberren

von Kult zugehåret : Otto

310 Dtto perpfändete fie 1325 an Johann , Herzog von Brabant : als er ſie aber 1328 wieder einldrete , mufte er fie von dem Hers zogthune Brabant zu lehn nehmen . Nada mals hatte fie einerlei

Schickfale

ur

Her ,

ren mit dem Lande Kuit . 1568 wurde fie pon den Generalſtaaten den Spaniern abge: nominert , tam aber mieder unter der legs tern Geivalt. 1602 wurde ſie von dem Prinzen

1

Moritz von Nafſau wieder erobert,

und dem Hauſe.Naſſau - Oranien im weſtpha: liſchen Frieden von 1648 perfidert. 1672 bemeiſterten ſich ihrer die Franjoren , 1674 aber wurde ſie von Wilhelm III wieder eros bert. Die Amtralitåt von Rotterdam be Þet hier Ybgaben

von burdigehenden Waa.

ren , der Beſitzer der Stadt aber einen Zoll auf der Maas . Das

Gebiet der Stadt iſt klein ,

und

begreift nur einen kleinen Polder , welchen man Mars und Wyth nennet . C Die Herrlichkeit Ravenſtein , liegt auch an der Maag . Sie hatte vor Alters eigene Herren aus dem Hauſe Faltenburg , pon welden der legie , Namens Renaid , fie von dem Herzoge Wenzel zu Brabant zu fehn nahm , und weil er ohne Kinder war, 1396 reiner Schweſter Philippine Kinder , ple Grafen Simon und Johann von Sulms, ju

311

bu *

1

$ 18 mer zu Erben der Herrlich feit einrepete. letzte 1397 in Gefangener Grafen 200 : 58 pon Cieve ward , gab, er demſelben feine Graf Adolph Herrlichfelt für ſeine Freiheit . U18 gab ſie einem feiner jungern Brüder. aber ren ,

deffen Nachfommen ausgeſtorben ma : fiel Die Herrlid) felt 1009 wieder ett

Herzog 311 Cleve und Wilhelm , Dieſer hinterließ felne Kinder , und es entſtund wegen ſeiner hinterlaſſenen Lande ein Krieg , påhrend deffen die General.Stage Johann

Jülich.

ten die Stadt und das Schloß Raverfiein Durch den 1624 girls In Befin nahmen . ichen dem Cburfürften zu Brandenburg und Herzogen zu Pfalz - Neuburg getroffenen Vers wurde dieſe Herrſchaft dem letzten

gleich ,

zu Thell ; und 1671 trat jener gegen den Empfang von 50000 Rthlr . alle reine Ana ſprüche an dieſelbe an den Pfalzgrafen Phis lipp Wilhelm ab , behielt fich aber die Suf . jefton bel erfolgender Erldrohung der pfalz. neubargiſchen Linie , und den Gebrauch des Titels und Wappens von derſelben ,

qusdruck

lich vor : wiewohl die Herrſchaft nach mirf, lich erfolgtem Abgange der neuburgiſchen Linie , dennoch an das neue churpfälziſdie Man behauptet zwar ,, Haus gekommen ift. daß fie ein Reichslehn rey) , fie geht aber wirklich von den General- Staaten zu Lehn : diez U 4

1

312 Diere haben sich auch das Recht vorbehalten , in die Stadt Ravenſtein zu Kriegesgelten eis me Bofagung j't ' legen : fonfi aber fie in derſelben nichts zu befehlen ,

baben jeben

aut gar keine Einkünfte aus derſelben , Eie full ihrem Herrn , dem Churfürſten zu Pfalz , jährlich 40 bis 50000 Rthlr, bringen . Man findet darinnen

eins

( 1 ) Ravenſtein , eine kleine Stadt an der Maan , beren ehemalige Feftungswerte nun verfallen find . reformirte Geineine,

Es iſt hier eine flelne Bei derſelben ſteht ein

altes Schloß , welches der Wohnſit der ehez maligen Herren von Ravenſtein gesveſen iſt. 2 ) Vterzehn Dörfer, unter welchen Velp, fangel , Opzeeland , Voikel , Boekelt, uden, Sdiaif , Herpen , darinnen feine andere , als rómiſdjkatholiſche Einwohner , find.

Die Grafſchaft megen , welche auf den Panocharten das Reich Megen genennet wird , und an der Maas golſchen Maasland und Ravenſtein Ilegt , ift den General : Staaten ganf und gar niht unterworfen .

Sie bat Herrn , welcher fein land von brabantiſden ' Leonbofe zu Bruffel zu

ihren eigenen dem

Leon empfängt,

Ehedeflen

geborte fie dem Haufe

M

319 Bauſe von Brimen : nun aber ft das fürfta liche Haus von Croy Sie enthalt

im Beſiße

derſelben .

I ) Megen , ein Stadtchen an der Maas . 2 ) Die Dörfer Karen , Seffelen .

Macheren

und

Il Einen Theil des Quartiers Antwer pen . 1 Die Baronie

oder

frele

Herrlichfelt

Breda , bat gutes Acker : und Welbe land, ater auch viele Heiben und Moråſte. Der pornehmſte Fluß in derſelben in die Mert oder Mart , welche aus der Maleret und dem Herzogthume Hoogſtraten fømmt , uns terſchiedene Bache empfängt , den Namen Dintel annimmt , und endlich bei dem Dorfe Dinteloord rich in das Volferaf ergießt. Bor Alters hat dieſe Beronte zu der Grafs ſchaft Stryen gehåret , von welcher fie um das Jahr vioo getrennet worden , als ſich der Herzog von Brabant des beſten Theiles dieſer Grafſchaft beindstigte. Sie war ebea deffen ' weit großer , als ſie jest iſt , denn fie begriff auch die Markgrafſchaft Bergen op Zoom , die damalige Grafſchaft Hooge ftaten , und die Städte Geertruidenberg unb Zevenbergen . Jhre vielfältigen Sociale,

!. þérete fie Gottfrieden

von bis

1 212 ges als

ein bras

314 bralantantiſches Reun . Herzog zu Brabant ,

1284 gab gekonn . I die

Herrlidh feit urna

ali Karo ron Biarre. 1326 ipurde ſie an Johann III Herzog zu Erabant , berfauft, melcher Re 1351 mleder an Johann noe Polanen verkaufete , deſſen Enkelin Joban na fie törem Gemahle , Engelbrecht von Naro raut , ſubrad)te , mit weld em ſie fid) 1404 Dermåblete, Von dieſer Zeit an ift fie bei Dein Haure Naſſau geblieben , und gehöret jest Dem Erbftatthalter ter vereinigten Nie derlande . Die Oberherrſchaft über dieſelbe Hendret den General: Staaten , welche auch in derſelben eben die Auflagen , wie in den iibrigen Generalitats - Landen , beben , und der Herr der Faronie hångt von dem Roth pon

Brabant im

Haag

eben ſo ,

wie

die

andern lehnsieute in dem Antheil an Bra . bant, welded die General - Staaten befinen , ab . Die fünf und zwanzig bollándiſchen res formirten Semeinen in

dieſer Sareni , und

thre Predigér , madjen nebſt denen im Prin fenlande , die eilfte Kilafie der fud .bouan diſchen Synode aus. Es gehören zu dieſer freten Herrlichkeit : die Hauptſtadt derſelben , 1 ) Brida ,

welche am Fluſſe Merf liegt , der hier die ſolche furz vorber

ua aufnimmt , nachdem

durch den Bach Byloop vergrößert worden . Mer

3?$

NA

11

11

.

Bermittelft diefes fchiffbaren Fluſſes , fie in Verbindung mit der Nordſee .

ftat Die

Feftungswerke der Stadt bedürfen einer ſtars ten Verbeſſerung , wenn ſie eine lange Bela : gerung aushalten ſollen , doch iſt ſie auch zum Theil durch einen Moraſt bedecket, und zum Sheil fann fię , vermittelft der Merk Die after gereget werden . und Au , unter

Stadt hat ungefähr 1500 Hauſer , tft mohl gebauet, hat ein razelmatig gebauetes Sdio , welches mit einem Graben umgeben iſt , und gegen deſſen Eingange über ein ſchner mit Såumen bereßter man die Ausfidy berg bat : zwei

Plan Platz ift , von welchem Sber den Garten Falken Suoiſne reformirte Kirs

chen , eine franzöſisch) : reformirte, eine luthe : riſche und drei fatholiſche Kapellen . Der Hindel und die Iudmanufakturen der Stadt blúben nicht mehr ſo , als ehedefien . an bas blefige Obergericht ( Hoofdbant ) mird in Geldaten von allen Gerichten des plats ten Landes , und der Herrlichkeiten Prinies land und Steenbergen , appelliret , bei dem Rache von Brabant aber fann man Refor : mazion der Urtheile deſſelben ſuchen . Breda ift 1252 zu einer Stadt gemacht , und 1534 Durch Heinrid ) von Naſſau mit Rauern und Gráben umgeben worden . In dem Kriege mit Spanien bat pie vieles erlitten .

1577

geri : th

316 gerieth fie den Bunbed genomen , 1581 aber Den Spaniern wieder in die Hände . '

1590

vahm ſie Prinz Morit durch Lift ein . 1625 fam sie wieder in der Spanier , 1637 abeta 1667 In der General : Staaten Gewalt . wurde hier ein befannter Friede geſchloſſen . An der Nordſeite der Stadt , ſieht man eine alte finte , welde fchon zur Zeit der Enter anaeleget wsrden , damit ein ich mas do iger ziniſchen derſelben und der Stadt fidyer ſtehen könne , illd 1746 einigermaßen nieder hergeſtellet worden iſt. Auf dem Braben oder Sanal , welcher

aus der an das fand Ryen

grenzenden Hels

De vis in die da , wo ſie den Sach Vyloop aufnimmt , geleitet worden , und vier bis fünf Stunden lang , auch mit dreißig Sthlews Ten verſehen iſt , werben Sorf und allerhand Waaren nach Breða gebracht. Unter den umliegenden angenehmen Ge genden find infonderbeit dle H sljüngen fies boro , Maſtburch und ulvenhoutſebord merfs Die erſte ift die ich fnſte , und bes Fede ift Itebet aus lauter geraden alleen . s ge we von der ungefähr eine halbe Stunde Stadt entferner . 2 ) Achtzehn Flecken und Dörfer , wels würdig .

se unter rechs Geriate pertheilet ſind , des

3-17 ren

jedes

0118 einem Schulzer lind ſieben Já bemerke

Edorpen befteht.

( 1 ) Hage oder Kaagje, ein fdones Dorf, welches ungefahr eine halbe Stundes meges von Breta ,

DU

und etwa in der Mitte

inten dem Klesboſch und matbord 11 : 3t . ( 2 ) Ter Seite , ein anſehnliches Dorf an der Merfe. ( 3 ) Dofterhout, einen Flecken , weld er eta ne beſondere frele errlia feit ift , die abie auch dem Erbftattt alter der vereinigten Nies Dorlande ,

al

Baren von Breda ,

In dem Flecken Nonnenklofter :

iſt

ein

geboreta

Pråmonfratenfer

( + ) Dorgen , ein Dorf am Fluffe glela ches Namens , iſt eine Herrlichkeit , welche dem Erbftatthalter zugehåret, ( 5 ) Roſendaal, einen Flecken, Edyloß 1100 freie Berrlich felt , dem Erbſtatthalter auch

vereinigten Nederlande auch zuſtåndig. ner von Romerswale bat fie 1501 an

Els den

Grafen Engelbrecht von Raffau berfaufet.

M

TO N. 14

( 6 ) Niſpen , ein großes Dorf. 2. Die Herrlidkett Willemſtart , beſteht bloß aus Willemſtadt, einem fiart befeſtigten Stadta chen son hundert Häuſern, am Hollands : Diep , welches dem Ebſtatthalter der vereinigten Ntes derlande gebdret. & s bat ſolches Wilhelm I

Bring

318 Prinz von Oranieri, 1583 in dem 1564 eini gedeid) tem Poider Siutgartil erbaucr: , . und nadi ſeinem Nanica benennen laſſen . Mündung des Safeno deficiten ili jnija.cn zwei Deiden , auf deren einen

eine Niet outé

Die General : Staaten legen eine Des ift. fatung bieber , und berörinteinen Gous verueur und einen Sicer; neldet lette Den Titel eines Scotlandanted hai: Der Herr trainersicht freet eurent Ronimendariten in die d'ange Viaaf, nein

die in

dein wirfel Hegt ,

wo fid, die

were

mit der Nier vereintger. llibrigens hai dir Herr dieſer Stadt eben dergielden Geredtfame, als er in oeufeiben genießt, auch in den Poldern Ruigenbit kuid

Heininge . 3 Die Herrlid; feit Prinfenland oder Pring celand, liegt der vorbergebenden gegen ús den , grijgen den Suflen Dintel uno liet, und gehöret auch dem Erbftatthalter der vers einigten Niederlande, aus Königs Wilhelms Ele beſteht aus unter : III Vertaiſenſchaft. faledenen Poldern , von welchen die vers Alt : Prinſenland , Wilbelin : 110 nemien karien . Polder , Honingsoord , ulo Diarels Polder genernet werten , und entnålt nur ein Dort , nåmlid) Dinteloord , nela , is to Dem latgenannten Poioer kiegt

duter

319 unter

18

der Serichtsharfeit

lidsfeit, ſteht die kleine Infel

dieſer

Herre

Nuigen : Plaat,

meld )e in der Mündung der Dintel liegt. 4 Die Herrlichkeit Steenbergen , liegt au der Südſeite der Vliet , und geboret auto den Erbitatthaiter der Vereinigten Nieder : lande, aus der Verlaffendaft Konigs ut . Vor liters war ſie ein Tbcil helms III. der alten Grafidaft Struen , und Yourbe von den Herren von Bergen op Zoom und Breba gemeinſdaftlid * ‫ܕ‬: ? regleret . WS ſid ) aber beide tbeileten , fam fe nebſt den Poldern Arnisland, Crommel und Wexland, an den Baron von Breba , dod ) bebieit fichi der Markgraf von Bergen op Zoom Helehnungsrecht über die genannten Polber

vor .

das dret

Die Herrlid)feit begreift

1 ) Steenbergen ein wohl befefittes Srådtchen , von ungefähr hundert und fuinfo 3 ! 9 Häuſern . Mit dein Volferat bat es burd ) einen Kanal Gemeinſchaft, welder ins Viiet gebt , und Durd) das Fort keur toe decet wird . 2 ) Die Polder Kruisland ,

in welchem

ein Dorf gleiches Namens iſt , Cromwel, Dupland, Weiland , Subeere, Granen Hind : rifs Poiber, Driebywek , u . W , 1 . gebt von Steenbergen zu kein .

Die lepre

mind

$ Die marigrafſchaft Bergen op Zoom, durd) ' Sen o tiden Urtin Bor Sdelde

und burs Den Fluß Eenbragt von der Pros ving Zecland geſchieden . Berzog Johann von Brabant trennete Oleſes von der Baronie Ereda , umb

LanD 1287 theilete oteſe

Rafo von Tiedekerf ; janes aber Girard ron Seremale ju . Von dieſem Hauſe fam e $ burdh Erbidaft an die von Bauterſim : Jobanna ton Sauterſem aber fradite is the rem Gemahl , Johann bon Brabant oder Don Glimes , ju , mit welchem fie fich 1418 vermåhlete . Anton von Glimes Iteh art Raifer Karl V anfehnliche Geldrummen , wele ther ton zu einem Markgrafen von Bergen op Zroin erhob . Das Haus von Glimes ftarb 1567 in mannlichen Erben aus . listen Schweſter

Francia ,

Markgräfin von

Bergen op Zoom , war 1558 an Johann , Freib rrn von Merode 2c . vermålet mors den , mit meldem ſie die Tochter Margas retha erzeugete , die 1577 an Johann ron Writem verheirathet wurde , und deren & ltofte Dochter Maria Mancia , des Grafen Herre manns von ' s Heerenberg Gemahlin ward. Beider Erbtochter Maria Elifabeth ,

heiras

thete Albrechten , Grafen von ' s Heerenberg, und dieſer einzige Tochter Eliſabeth , bradte die Marfyrafſchaft ihrem Gemahl Eithel Friede

12 Ne

m!

tot

321 Friedrid , fupften zu Hohenzollern , thre . Erbtoder Bearietta Franziſka aber ihrem Gemahl Friedrich Moritz von Tour , Grafen von Auvergne, zu , welcher fie 1707 feinem Sohne Franz Ego vinterließ, mit deſſen Erba todhter Maria Henrietta fie 1722 an Jos bann

Chrifttant ;

Pfalzgrafen

zu

Sulzbach ,

fam , deffen Sohn Karl Theoder , Ehurfirſt zur Pfali , fie erbte . Auf der Fill, da die ſulzbachiſoje linie in månalichen Ergen aus , ſterben

ſollte , ' tft

dem

Hauſe Auvergne in

Frankreich der Belin ? r Marfgrafſchaft vero (prodhin mordeh . Sie ſteht unter der Di berbetridhaft der General. Staaten , und der Markgraf mut dahet Demi Rath baut buldigen . Con 1701 bis

bon Bras 1914 bat

fie jährlich 74304 Fl. von 1764 Bis 1924 aber jábrildi 97354 Fl. hingegert feit dies fer Zelt nur auf 83000 Sl . eingetragetta Die Einkünfte wurden 6sher ſteigen , wenn die artgeafchaft beſſer verwaltet wou de : es haften aber auch große Sdulden auf der ſelben .

Sie enthalt :

op den Zooni, aber fårzer, Bergen op Zoom, die Hauptſtadt, durch wela che der kleine Fluß oder vielmehr Der Gras ben 300m fleßet, der fid in die Diter: S djela 1 ) Bergen

de ergießet , mit welcher die Stadt , Dermits tellt eines guten Hafens, Gemeinſdaft hat uit. ! . Búdy. Erdbelitr. 12. B. 3

Un der Siidrette fteht fie an Barge oder vielmehr Hügel .

einem kleinen Sie tſt von

langer Zeit als eine farfe Feſtung berühmt. welcher ungefähr eine Stunde Der Wall , ilm im ge8 : W fange bat, iſt mit zehn Bolls, merken und fiinf Hornwerfen verſehen . Der úbrigen Feſtungswerte nicht zu gebenfen , ro ift an der Nordſeite 1727 eine ſtarke - link mit den Scanzen Moermont , Pinſen und Rover angeleget worden , und die Münduns gen des alten und neuen Hafens , beſtreicht die Sub - oder Waſſer -Schanze von fünf Boll werfen . Es kann auch die umliegende Ges gend unter Waſſer geleget werden , und ro lange Seeland vom Feinde nicht überwälti get ift, fann der Stadt die Zufubre auf der Sie Schelde nicht abgeſchnitten werden . hat ungefähr -tauſend und hundert Feuertita len, ein altes Schloß, welches der Hof gca nennet wird , und auf weldjem die alten Markgrafen ihre Wohnung batten , und jeßt der Sig der Rechnungskammer und des leyna 1 bofes des Markgrafen iſt , eine Kirche für die holländiſchen Reformirten , eine in zwei Chelle Wertheilte Kirche , deren einer Helfte fich die franzdfirden Reformirten , und der andern die Rutheraner zum Gottesdienſt bea dienen , und eine Kapelle der Katholiken Die General : Staaten belegen die Stadt mit eis ner

323 ner ſtarken Befaßung , and reben aud) einen Die Stadt iſt 1287 Gouverneur bieber , fuerít benauert worden . wurde

$ 1

fiz von den

1588

Spaniern

und

1622

vergeblich

bes

lagert, 1747 aber von den Franjofen nach einer gehnwöchigen Belagerung durdy lliters, rumpelung erobert , und 1749 in wüftem Zuſtande zurückgegeben . Es find aber die Håuſer und die hollandiſde Kirche , welche in dieſer legten Belagerung berwúſiet iera den , wieder aufgebauet.

2 ) Folgende vier Quartiere. (1 ) Das Weſter : Quartier, enthålt ſechs Dörfer, als Wouw , mit einem alten vers fallenen Schlolle , Moerſtraten , Falſteren , eine Herrlichkeit, welde aber gar nid )t von fona dem Droſten des Quartiers abhångt , dern eine beſondere Gerichtsbarkeit hat, und die Polder Alt: Glimes und Auvergne .

( 2 ) Das

Süber : Quartier , erthålt die

ferrlid)feiten Hoogerheiden und Kalfvenne, das Dorf Husbergen , weldies zum Theil zu der Malerei Ryen im antwerpiſchen Quars tier geboret, und in welchem ein Méndens kloſter iſt, und nod) vier Dörfer.

1

Die Herr :

lid) feit Borgvliet, gehåret zwar bem Marts grafen , aber nicht zur Markgrafſchaft. ( 3 ) Das Dſter: Quartier, bat einen filc allerlei Getraide ſehr fruchtbaren Boden , auch Ha rebe

324 ſehr gute Weiben , und viele Holzungen , und beſteet uus dem großen Fleckert Oudenborch ( Altenbuſch ) weldher 1747 mit einem Walle umgeben , der aber bernach wieder geld ; leifet worden, St. Maartens : Polder, dem

Poldir

Nieuw Gaſtel, in welchem einige Hauſer ſica ben , die von dem ebemaligen Dorfe übrig gebiieben ſind , den großen Dörfern Dud : Gaſtel und Hoeve , und noch zwei Dórfern .

( 4 ) Das Morder Quartier, begrelft das Dorf und die Herrlichkeit Zanderbuiten ( eta gentlid ) Zand daar buiten ) , and wohl Standaartbuiten genannt, welche. ang reichs Poldern beſteht, und von den Droſten tes Quartiers nid )t achångt, das Dorf Fynaart , zu deſſen Gebiet ſieben Polder und die fleta ne Inſel Rolle : Plaat sehfren , und das oben don . genannte Gebiet Heiningen , wel: dies aus vier Poldern beſteht , von welchen aber der Polder Slobegors und Ellfabeti nur zum Theil hieher gehöret.

und

6 Zwiſchen der Herrlichkeit Santvliet dem Lande Ryen , welche belde zum

antwerpiſchen

Quartier

gehéret ,

liegt

ein

Strich landet, welcher ungefähr eine Stun de lang und breit iſt, und den Ginerais Staaten gebåret . Gs enthålt folgende Schana zen . 1 ) SH .

325

11 1 ) lido , elne Schanze ton finf Bella erfen , an der Schelde, Ift 1582 von den Dintwerpern angeleget worden . 1747 wur . Franzoſen eingenommen . In Terſelben ſind unterſditetene Håuſer und Hers

te . Sie von

EN

den

bergen , imgleidhen

eine Kirche .

Sie iſt eine

Fcrrlichkeit , welche dem Geſchlechte TOR Dael gehåret. Die General - Staaten beben den vorbete fahrer.den fier Angaben von 1 Ediffin

2 ) Die Kruidſdans, ( Frenzíchange), von vler Bollwerfen , liegt auch an der Stelde, 1747. wurde fie fowohl all 3 ) Dle danze Friedrich Heinrich, wels che gleid falls an der Odjelde liegt , von Den Franzoſen eingenommen , III Die Stadt Maaſtridt und Grafſchaft Vroenhove, werden zwar auch zu dem Uns theil der General Staaten an Brabant ges Bogin : allein , die Reditshåndel , welche das Felda vørfallen , gelangen nicht an den Sof ton Brabant im Haag . 1 Maaſtricht , Trajectum ad Mofam , eine der älteſten und merkwürdigſten Städte In den Niederlanden , und ſtarke Feſtung, llegt an der Maas , durch welche fie in zwei Sbelle abgeſondert wird, von denen der flelne fte , welcher auf der Seite des Herzogthus

1 mes

fimburg

liegt , Wyf # 3

genannet wird,

326 e e de ereis e nern v Srü Beid aber burd eine ſtei n e t un ſ t f e e r d e g r n å n Feſt k : de ſlt ſi . Si iſſtteeni Ri i e m l ſ h ub üſ ne , der Rep Súl gen , und vor s ers l igaea . man aen den Anfi Well an dereinM t ck em ge ntdteer hat , m ſo ist Mån werk tehal t a t hel f l m n b e i e o r t IV W En d b f e m e h a ier e v n d c r i i o o o e t bes T ſ v W v e rf et g u ls i w e t einen Ent ht zur n Ubb , r und fich e c ech e d g h a r c r n m b l e . D r wo ge Ge fu ſo te r e e r h h n ſei ß e c c i dur bie Süd Flu Jef , wel kle e t d t d låuf , und bei der Brü n in die der Sta ſe u h s e n c ges l auf Sch f& at , kan dur Maa h c n e r e d h s u lan ezrwgie das Mad , und dad halt b s t r d n t. Pete und dem S fde der Stra n r dt tzet ſe rde . Dle Sta wne geſe unte Waſ d e r h tauſ ſer efä , draltåndrteas Häu dnrei hat untge r e i er h m , nånſc:hlied ) ziet nied te Kirc for i f mi ö r z la , eine rerftoes ſche uned eine fran h i e c m f l r m i u o n d h f y n i n c e i e G r , u che e S t os um eriſ che i h i e h r e t r n t i w a a i u , z K f l , c n t a n i ie rr he old eg er , olaldest - und vier Pfiages - Kird Kfl fi Iisc l terk hen a l c m u e n f n Je , eri eh Mö e 8 eftiftet te m g unden esine 135 giu , reeiin Kloſ ns ch ur he er thu eumteſntj Orde d , welc des dm Som o i k e d aelrl . Ula erløf df Bt Sie des Lan en nen idee ten Biefen iſt, und eilf Non n.ſtlDi e k i i d ol en war reie ottes s z f hab Kath i ent n n e nur zwe off at . e ion i ß g e e z e i : um die zwe Koll Pro Hich firden

337

Auf dem großen und fchos firchen anſtellen . nen Stadthauſe , findet man einen offentlia dhen Bücherfaal. Das Haus der Deputirten der General: Staaten iſt neumodiſch und ichón , Das Haus des Gouverneurs iſt auch ein Die Suchmanufafturen , dönes Geodude. deren Anzahl ehemale ſehr anſehnlich

gewes

Im Wyf iſt ſen , haben ſehr abgenommen . Die Oberherrſdaft über eine Glashütte . die Stadt , fimmt den General Staaten und dem Biſchof zu füttich gemeinſchaftlich zu, dodh find jene allein bereditiget , die Stadt mit Beratung zu verſehen , ſie find aud) als lein Herren der Sidfier und geſamten Geift lichkeit und tes ganzen Stadtgrundes , und verleihen in dieſer Eigenſchaft allerlei Freia heiten . Sonſt aber wird die Stadt von den General - Staaten und dem Bildhof gemeins ſchaftlich regleret, die Bürger ſind unter ihnen getheilet, und jeder Theil beſtellet die eine Helfs te des Stadtraths , welcher halb aus reformira ten Brabantern, und halb aus katholiſden luta Ale zwei Jahre fenben bela tidern befiiht. de Oberherren vier ſo genannte Rommiffarien Deciſeurs ab , nämlich jeder zwei, welche alle gemeine Stadtfachen und die Prozeſſe aba Es kommen auch alle zwei Jahre, thun . nämlich in dem Jahr, da die Kommiſſarien Deciſeurs nicht kommen, zwei Deputirte rom Staats : 4

3 28 Staatsrath eraaterat hleher ,

inclche

die

Domainen

und gelfilichen Girer in den drei landen über der Taas , und in der Grafſchaft Broenbane ve pachyten , die Garagung , Fes ſtungsmerke , Magazine , und das Krieges , hofpiral , unterſuden , und unterſchiedene Rechnungen abnehmen . Die Stadt bat tor Alters unmittelbar unter dem Oberbaupt des deutſchen Reichs geftanden , Ift fie

dom Kaiſer Philipr

1204 aber

an Heinrid; II

Herzog zu Brabant , überlaſſen worden : doch hatten auch die Grafen ' pon feos ein Antheil daran , weldes mdmals mit ihrer Graffdhaft an das Riethum Lürrich gerem men ift. Die Streirigfelten , welche zwiſchen den Herzogen zu Brabant und Bild: dfen zu Pstrich .. wegen der Herrſchaft über dieſe Stadt obgerwaltet ,

hat

Kelſer Kart

V.im

Jahre 1530 auf dem Reichstage gu Uugs burg villig abgethan . 1632 turde die Stadt für die General : Staaten erobert, iba nen auch immunfterſden Frieben 1648 VOR der Krone Spanien abgetreten. 1672 bes mådhtigten fid ihrer de Franioren , denen fte abzunehmen fånig Wilhelm III im Jahre 1076 vergeblich verſuchte , fie gaben ſie aber im nimmegiſchen

Friiden zurück.

1748 wurde

fie den Francoren vermoge der Pidliminarten des

329 te8 aatenſchen Friedens eingeräumét , tad geldsloffenem Frieden aber nieder verlaſſen . auf der Dreite Der maas , feben eini : ge . þaurer und ungefähr hundert und funfo

IN it

Jig Morgen Landes unter der Gerichtsbars feit der Stadt , und zwar unter dem Ger ridt des indivifen Raths, oder des Naths der belten, Herren . Auf Magd , bat dle Stadt

der Weſtſeite der außervals ihren

Mauern , ganz und gar weder Grund und Boden noch Gerichtsbarfeit, und felbft ihre , doſeltſt ber ftebet unter and

luitidituer landesbobeit , bat

ihren beſondern

Sdulzen und Schip ,

penſiubl. llorweit dieſer Dorfindt , iſt der St. Petersberg , welcher viel bber ift , als Die Stadt , und derſelben zur Zeit einer Hes lagerung rohadlid geweſen iſt : daher baben Die General: Staatein auf demſelben 1701 eine ftarfe Sdange

anlegen laffen , welche Weil er St. Peters Foort genennet wird, auf lattidiſchem Boden liegt , erholl der Blidhof zu Liituidh dordber einige Klagen ,

welche aber 17-17. durch einen Vergleich bels dieſem Berge iſt ein In geleget morden . Portreflicher horizontaler Steinbrud ) , welcher Nach der Maas zu einen Eingang hat, Ipo . felbft Wagen letcht bineinfahren , und ber noch die Steine am Ufer

des Fluſſes auga. laden

330 laden fönnen . Er hat lange horizontale Gånge , weldie durch unzählide viered ise Pfeiler interſtitzet weeden , die faft übers all zwanziq ,

manchmal auch noch mehrere

Schuhe hoch find. Hin und wieder find Luft- und Lichtischer , aud Kleine Waſſer behåltniſſe. Er giebt den Anwohnern zu Kriegeszeiten eine fichere Zuflucht . Sie wiffen alle Wege darinnen , und ſchaffen ihr Vich , und was fie ſonſt erhalten wols len , hinein . Es haben wohl vierzigtaus . ſend Menſchen Raum darinnen . Wer ſie ohne einen erfahrnen Wegweiſer in dieſen unterirdiſden Gången aufſuden wollte , wurde fid nidyt nur verirren , ſondern auch Gefahr laufen , an den Ochen der unzähligen Pfeiler den Kopf zu gerſtoßeri , und von denen , die in den Winkeln vers fteckt lågen , bei ſeinem Lichte bequem er ſchoſſen zu werden . Oben auf dem Bers ge wechſet gutes Getraide , und auf der Seite nach der Maas ftebet das Mönchen : kloſter Slavante . 2 Die Grafſdiaft Vroenhone , welche ben General : Staaten als Herzogen von Brabant gehöret , liegt der Stadt Maafts richt gegen Weſten , und iſt meifientheils vor dem Bisthum füttid umgeben . gehöret auch ungefähr ein Drittel der Stadt

1

391 Stadt

Maaſtricvt dazu , welcher 1456,

als die Stadt zum leztenmal erweitert wurde , mit in die Ringmauern derſelben gezogen worden . Die übrigen dazu geh8 :

rigen Derter find ,

Bilre ,

ein

Dorf mit

einer Kirdie , deren ſich die Reformirten , ( Davon aber feine hier wohnen , und No : miſchkatholiſchen zum Gottesdienſte bedie : nen , Montenaken , ein Dorf , ein

Weiler ,

Weiler

und

Raubergh .

einige

Scutelom,

Håuſer

in

dem

Das Home Gericht die:

fer kleinen Grafſchaft , beſtehet aus einem Schulzen , welcher allezeit der brabantiſche Oberſchulze zu Maaſtricht ift, freben Schop pen , und ein paar andern Hedienten , und bat ſeinen Siß in der Stadt : Maaſtricht. Unter das Gericht dieſer Grafſchaft find auch die ſogenannten Dörfer von Redemps tie geleget worden , welche unweit Maaſt : richt im Bisthum küttich liegen , aber un : ter der fandeshoheit der General- Staaten fteben . Sie haben den Namen der Dóra fer von Redemptie bekommen , weil ſie fico, nadidem fie 1632 unter die Sotmáßigkeit der General-Staaten gekommen , für eine

find

die

losgekaufetfor allen laſten Yeßt Herrſchaften , meiſten derſelben

weldhe Edelleuten zugehören, die ihr eiges nes

:

332 nes

Gericht an tellen , von welchen an das bobe Gericht der Grafſchaft Proenho

ve appel ! ret wird . Sie heißen Hermal, Nederbein , Peen , Rutten , Falais , Hous pertingen , Moppertingen , Beulen , franz. Foulonge . Endlich find auch hier die ſogenannten eilf Banfen von Sankt Serpaes anzu: führen , oder die eilf Dorfer und Herr fchaften , welche der Probſtet von St. Ser geſchenket svorden , Maaſtridt, ju

vaes

derſelben niebern und hohen unib uiter Gerichtsbarfcit , font aber unter der lan Sie desbeit der General Staaten feben . liegen nicht weit von Maſtricht auf beiben Seiten der Maas , und find ( 1 ) Tweebergen , meldjes nun ein Sheil der Stadt iſt ,

und innechalb ihrer Mau

ern liegt . (2)

Mechelen ,

ein

Dorf ,

zu

wel

/ dhem auch das Kirchdorf Grimby gehåret. ( 3 ) Vlyttingen , ein Kirdsdorf , eine Stunde von Maaſtricht, unter welches der Seifer fafeld gehöret , bei welchem 1747 eine Sdladt Allirten , zum fallen

zwiſchen den Franzoſen und Vortheil der erſten , borge :

iſt.

( 4) Hees , ein Kirchdorf , zu welchem der Weller Stiffelt gebdret.

( 5 : 8)

333

1

(538) Stonigsfiem

Die Firdid &rfer Sluis und und die Dörfer Grootloon

und Sepperen . (9 ) Heer , ein Kirchdorf auf der Ofte feite der Maas , mit cinem alten Schlafe. Unter daffilbe gefret der Weiler Sdae:

ren oder Schaen , und Dorfs Keer oder Cadier .

die Hälfte des

( 10 ) Berg , ein Kirchdorf, zu welchen die Weiler Yilt, und Geulom an der Geui , gehören . ( 1 ) Bernana, en croßes Stird ;dorf, in der Graffdjaft Daihem . Unmerkunj . Das tapitel von der lieben F *cu enfirche gii Maaftzeitit , iſt auch im Besib eta ner Berrichaft, weld ;é ous tom mi dicef Dier melen und einigen Höfen beſteht , die 3's richtsbarkeit perſelben aber ijt febr einges ſoránft.

· Aus einem Stück des Herzogthums Limburg , oder dem Lande über Der maas. M

Von dertt Herzogthuine Limburg haben die General : Staaten durch den münfter : fchen Frieden von men ,

welches

brabantiſden

in

1648 ein Stück bekom : Aarehung

fande

der

übrigen

dieſſeits der

Maas , gemeia

334 gemelniglich das Land über der Maas ( het Land van Dver - Maas ) genennet wird , Die Frrungen wegen der Grenzen deſſel find 1661 im Haag durch einen ben ., Vergleich beigeleget worden . In den nicis ften Dertern find reformirte Gemeinen , bod ibertreffen die rfmiſchkatholiſchen Eins wohner die reformirten an der Zahl merfs Beide bedienen fich einerlei Sir : lich Es beſteht dieſes dhen zum Gottesdienſt. land I

aus

einem Stücke

der

Grafſchaft

Valkenburg . Dieſe iſt eine alte Herrſchaft , welche vor Ulters Ihre eigenen Herren ge habt hat . Als Johann , Herr zu Falkene burg , 1352 kinderlos geſtorben war, kam bie ſter

Herrſdaft an Philippyntje ,

ſeine älteſte Schives melche ſie an Nes

nald , Herrn von Schoonvoorſt, verkaufte, den Kaiſer Karl IV aud) 1354 mit der reiben belieh , und ſie 1357 zu einer Graf : fchaft erhob : allein , es machte Ballerau von Falkenburg, Herr von Borne gegruns deten Anſprud) baran , dem fie aud ) 1362 son

eben

dieſem

Kaiſer zuerfannt ,

aber

auch auferleget wurde , an gedachte Phis lippyntje eine gewiſſe Summe Geldes zu bezahlen . Als er darin raumſelig war, frat Philippyntje

die Grafſchaft an Wen :

1

1 INK

335 fel und Johanna ; Herzog und Herzogin ton Brabant , ab , von welder Zeit an auch die Herzoge von

Brabant im Beſige derſelben geblieben ſind , und fie zum Her

zogthum Limburg gered )net worden iſt. Die Regierung des Antheils , welches die General Staaten daran haben ., wird durch einen Vogt und Droſten beforget. Die dazu gehörigen Derter find folgende. lat . Falconis mons , 1 Valtenburg , franz. Fauquemont, der Hauptort der Graffd aft, welcher ein Städtchen von uns gefähr hundert und gehn Håuſern iſt, am Fluße Geul in

einem

Thal liegt.

und Das

ehemalige gråfliche Schloß , welches auf einem Berge gelegen hat , und die Fe ftungswerke des Städtchens, find geld leift . Die Stadt hat ihre eigene Regierung , und einen Gerichts diftrift , welcher die Freis heit der Stadt genennet wird , klein iſt. 2 pier

Die übrigen Gerichtsbånke

aber

rehr

Derter , Find unter vertheilet welche

von den Stirdydörfern Meerſen , Beck, Climmen und Heerle ihre Namen haben, In dem Dorfe Meerfen , welches unges fåhrhundert und funfzig Håuferhat , iſt eine alte Probſtei ,

1

deren

Probſt

Here

336

pon Meerfen 10 andern Dfrfern iſt, jährlid) auf viert .:

fcd Reid )sth .: !er

und Ein

fünfte bat . Es liegen aud im Bezirk der Bank von Meerſen , die Herrſhaften Itteren , fjaeren und Geuly weldje lezte eigentlid.eine Grafidan genennet, wird uub ans der Herrſchaften Genl . Bun unb itles Kraeten beſteht, und den brsek gehörer. Die Herrſchaft Eisloe an der Maas, Ne Seneral . Staaten unter ihre die ziehen Oberberrhaft

2010

lcbusberrlichkeit ,

uns

geadytet Churpfalz fie als júlidiſhes lehnt airfiebet, darriber es 1700 gar 3. dex Waffen fam : Ihr Seizer iſt ein Graf von Arberg . II Uns

Dalein .

einem

Stück

der

Grafichaft

Dieſe Grafſchaft haben die Gra:

felt von Hochftade eine lange Zeit beſeffen , rub von den Herzoget ju Brabant und júlich 311 feon getragen . Graf Dictrica verfaufte fie 1243 an Heinrich II Her zog zu Brabant. D.:8 Untheil det Gene: ial: Staaten an derſelben , beſteht aus fola yeuden Dertern. Dalem oder Dalhem ,

und ' s Gra ,

rendal , der Hauptort der Grafichaft, liegt mit Flúkden Berwitte , und iſt eine kleine. Stact

!

3372 Štabt. Chr ehemaliges Schloß Baben dia Franzoſen 1672 größtentheils vernuftet. Die Einwohner ſind frei von allen 4ba gaben . Derter , ſind unter 2. Die übrigen fechs Gerichtsbånfe vertheilet ,

welche von

I

75

IW

ine

den Dörfern Trembleur , Dine , Bombay, Kadier oder Keer , Fenneur und Doft, bem nennet werden : III Uus einem Stück des Landes Hera, togenrade. Dieſes fand iſt vor Alters els ne beſondere

Herrlichkeit

geweſen ,

welche

Deinrid) Herzog zu limburg , an ſein Hers Das Untheil, jogthum gebracht hat . weld) es die General- Staaten daran baben, begreift folgende Derter .

[

Gulpen ,

ein

Dorf

am

Flüßched

gleiches Namens , welches ſich mit der Seul vereiniget . Gegen Südweſten liegt dem welches das @ diloß Neuenburg , Neidsgrafen von Plettenberg zugehöret. 2 Dergenraede, ein Kird borf, welches nebſt den dazu gehörigen Weilern , und beim Dorfe Gulpen und deſſelben Weilern , die Herrſd )aft Gulpen ausniadt. 3 Die Dorfer Holzet , Vaals und Bylen , liegen in einem Striche Landes, weldher von den übrigen durch die Grafs jaaft Wittem getrennet wird. Búſa. Erdberov, 12. 8.

Zu Vaals

ba

338 haben

reformirten

die

Einivohner

ber

Reichsſtadt Aachen ihren Gottesdienſt , und findet hier außer der hoddeutſchen

man

reformirten Kirche , auch eine franzöfiſche, eine lutheriſche , eine katholiſche , und ein Kirchhaus der Mennoniten .

Aus einem Stück des Oberquartiers vom Selderlande ..

Von dem Oberquartiere Gelderlandes , haben die General- Staaten durch den Bars rieretrattat bon 1715 ein Stück mit aller Landeshoheit befommen : es iſt aber das mals ausgemadjet worden , daß die ro miſchkatholiſchen Einwohner ihre Kirchen und

Klšſter

und gottesdienſtlide Freiheit ES

auf dem alten Fuß behalten ſollten . begreift dicres Stück : i Venlo , gemeiniglich Vendelo ,

ziemlich Naas ,

eine

wohl befeſtigte Stadt an der Sie an einem niedrigen Orte .

bat adyt bis neun hundert Håuſer , Die von innen richt viel Aneben .

aber meia

ſten Einwohner find Schiffer , Fuhrleuter Tråger uud dergleichen Leute , welche fich davon ernáhren , daß die Kaufmannswada ren ,

welche

kommen ,

aus dem Herzogthum Jülich

bier eingeladen ,

und

nach den

63

1

fieben Provinzen eingeſchiffet , auch über bie Maas , vermittelft einer fliegenden Bru de , welche bei der Stadt ift , nach Bras Es find aud ) bie bant verſendet werden . meiſten Einivohner der römiſchkatholiſchen Stirche zugetban , und befißen die Haupt kirde , wei 900 &ndyente und drei Nonnens Seidſter mit ihren Kirchen , welche untec. Die dem Biſchof von Roermond fteben . reformirte Gemeine iſt klein . Sonſt iſt Dieſe Stadt der Siß des Gerichtshofe $ , von welchem alle Civil - und Kriminals Gachen im Antheile der General : Staatent am Oberquartier pon Gelderiand bollig abx Die Mitglieder deſſelbett gethan werden . 8 (Den orfiber ausgenommen ) find eben ſo wie die Regenten der Stadt , insgeſamt rómiſchkatholiſd ). Auf der Maas wird hier ein Zou erlegef. In dieſer Stadt bat

3

Herzog Wilhelm von Clede den Kaiſes fubfånig um Vergebung gebetenta Karl V und einen Rechten , welche er am Selber lande und Zutphen behauptet hatte , entran Der Kanal , weld )en die Spanier get. 1627 bei Rheinbergen aus dem Rhein bis Benlo in die Maas führen wollten , um den Handel zu verderben , welchen die Hola fånder auf dem Rhein mit Deutſdhland führeten ,

1

und welcherr der und welche der

neue

Rhein ,

340 oder auch der eugenianiſche Stanal generis net worden , ift bald ins Stecken gerathena Venlo bat 1343 Mauern und Stadtrecht und iſt oft erobert worden . erhalten , 1702 bemachtigten ſich ihrer die Aulirten; und dazumal machte der General Koehorn den erſten Verſuch feiner Sunft , durch ein ft & rketes Feuer aus Kanonen und Mörfern , als ſonſt gew :hnlich geweſen , einen Ort zur geſchwinden Utbergabe zu zwingen. Gegen ihr über 'tft in der Maas

eine

Inſel , welche der Waard ' genennet wird , und auf welcher ein Bollwerk angeleget worben ift , um die Stadt von dieſer Sei. te zu beſchüßen . auf der andern

Gegen dieſer Inſel über , Seite der Maas , liegt die Schanze St. Michel , welche ungefähr zwei Flintenſduffe weit von der Stadt

entfernet iſt . Das Gebiet der Stadt Venlo , welches mit unter der Botmaßigkeit der General : Staaten ftehet , hat höchſtens drei Stuns deu im Umfange , und iſt faſt von allen Seiten mit dem preußiſchen Gebiet umringet. 2 Stevens - Waerd oder St. Stepensa Waerd , eine ziemlich große Sdhange , auf der gleichnamigen Inſel in der Maas , die und eine angefähr eine Stunde lang , Die Schanze liegt terrelftunde breit ift.

347

ungefähr in der Mitte der Infel, am Hauptſtrom der Maas , über welchen hier eine Brilcke gehet , die durch eine kleine Schanze bedecket wird. Um rdımalen Arm der Maas liegen drei kleinere Schanzen . Ehebeffen war dieſer Ort ein Dorf , 1633 aber wurde er von den Spaniern befeftir Er iſt beträchtlich , weil er die Geo

get .

meinſchaft unterhalt.

zwiſchen Venlo 1702 wurde

und Maaftricht dieſe Schanze

für die General - Staaten erobert,

1515

trat thnen der Kaiſer zugleich das Gebiet der Schanje , und ſo viel Rand , als jut Erweiterung der Feftungswerke diefſeits der Maas n8thin reyn mógte , ab , verſprach auch , daß auf eine halbe Stunde weit vont derſelben niemals' eine Befeſtigung aufges, worfen werden ſolle. Sonſt iſt die Inſel Stevenswaert eine freie Herrlichkeit , welche ein Graf von Limburg - Styrum 1721 an einen Grafen von Hompeſch verkaufet hat , deſſen Erben fie noch gehsret. 3 Die freię Herrlichkeit und das Amt Montfoort , ift von Often gegen Weſten drei Stunden lang , und son Iorden ges Süden wei kleine Stunden breit. Könige von Preußen aus gehörte dem Sie Wilhelms Königs . III. Verlaffenſchaft : ala gen

y 3

leik

343 lein 1769 Hat der Erbſtatthalter dieſelbige fåuflich an fidh gebradit , und fie iſt ihm am 8ten Jan. felerlich eingeräumet worden . Alle Einwohner find remiſdfatholiſch. enthalt :

Sie

1 ) Montfoort , einen Flecken , welcher an einem großen Morafte gelegen iſt. Das ehemalige Schloß deſſelben iſt verwüſtet. 2) Echt , ein geringes Stantchen , wels ches , nachdem es zu Kriegeszeiten viel ges litten , ſeinen Vorrechten , nur der Beſchickung des Landtages nicht , entfaget hat, und ſich jeßt

den Dörfern des Antes gleidh ftellet. 3 ) Nieuſtab, ein offenes geringes Ståbta

den , welches ganz vom Gebiete des Hero Es hat in fogthums Cleve umgeben ift. Krieges gelten viel gelitten , und iſt 1573 feiner Befefiigung beraubet worden . 4 ) Die Dörfer und Herrlidhkeiten Swalmt und Elant, 5 ) Die Dörfer Rooſteren , Maasbraadit, Blodrop , Selfelt.

Poſtaert

Bergh ,

fin ,

Befel ,

6 ) Das Kloſter Delenberg, an der Roer.

4 Aus einem Stück von Flandern. Dieſes Stück von Flandern machet die Horblichſte Gegend dieſer Proving aus , und liegt

1

1

3

343 Ilegt zwiſchen der . Nordreë , dem Bond , der Schelde, und dem öſtreichiſchen Flanderna Es tft den General : Staaten 1648 im mun , fterſchen Frieden von der Krone Spanten abs getreten , und 1715 vom Kaiſer burd). Den Barriere - Traktat vergewiſſert worden. Der Rath von Flandern , welcher zu Middelburg in Seeland reinen SIB bat ,

richtet in ale Rechtsſachen , welde aus dieſem Stride Kanbes , rowohl durch die Uppellazioni als

( en

auch zum Theil in erſter Inſtanz, an denſele ben gelangen . Er entſcheidet aud) alles was die Oberberrſchaft, Rechte und Domate nen des Landes angebet , nebſt anderen Sachen .

Es gehåret zu dieſem Stück von

Flandern : I Das

freie Land von Sluis , ( bet Vrye van Sluis ) , welches ehebeffen einet Theil des freien Landes von Brügge ausges. macht hat. Das Gericht über daſſelbe ift in der Stadt Sluis , und mit einem Obers amtmann ,

einem

Bürgermeiſter

und

acht

Sdšppen beſetzet. Man hat zu bemerken : I folgende drei Ståste , welche nidit unter dem oben angezeigten Gericht des Landes Ruben ,

ſondern ihre beſondern Ger

richtsbarkeiten haben . 1 ) Sluis , mit dem Zunamen in Blans deren ,

franz.

Ecluſe , 94

dle

anſehnlict fte

544 Stadt in dem Stud

von Flantern , wel ches die General - Staaten befigen , llegtan einem Buſen der Nordree , welcher ' t Zwin heißt , und beffen Mündung der Pferdemarkt genennet wird , weil das Mafier , wenn der

Wind ſtürmet , daſelbſt ein Geräuſch machet, welches dem Gerduſche auf einem Pferdes martte áhnlich renn rol . Die Stadt bat zwar einen ziemlich großen Umfang , es iſt aber nur ein kleiner Theil deſſelben mit Håus fern bebauet , und der ibrige beſteht aus Gårten und Bleidiplagen . Sie iſt ftark bes feftiget , kann auch an der Süd : und Süds weft : Seite unter Waffer gefeget werden . Un der Nordſeite , da das Land höher ifta Meil fie an hat ſie etien doppelten Wal. der Ditfeite den Meerbufen 3win und einen

Moraft hat , der bet jeder Flut unter Wap fer fteht , fo . fann fie durch einen Feind nicht von allen Seiten eingefchloſſen werden , fondern behalt an dieſer Seite Gemeinſchaft mit der See , und alſo eine freie Zufuhr von Bedürfniſſen , und anderen Doch iſt die Ruft bieſelbſt nicht geſund , wela dhes fie mit allen andern Stadten in dieſem Lebensmitteln

Stück von Flandern gemein hat , daher auch das Kriegesvölt , welches in dieſe Feſtungen geleget wird , alle Jahr abgewechſelt wird. Unter dem biefigen Gouverneur ſtehen auch alle

1

345 alle andere

Feſtungen der General - Staaten

in Flandern . Der Hafen der Stadt iſt fo vers ftopfet , daß nur ffeine Schiffe aus und einis laufin fönnen , welches der Stadt zu merfs lichem Schaden gerelhet. Die meiſten Ein wohner legen ſich auf Schiffahrt und Firdhes rei. Das alte Kaſtel am Strande des Has fens , welches ehedeſſen zur Beſchirmung beffelben dienete , wird jeßt, von dem Gou Verneur und andern Striegesbebienten bewoh ,

4

net . Die Stadt iſt 1405 von den Englång dern vergeblich belagert, 1587 von Ben Spas niern , 1604 aber wieder für die Staaten burch den Pringen Morib , und 1747 von Den Franzoſen erobert worden . 2 ) Narbenborg , ehedeffen Robenborg , ein Städtchen an einem Stanal , welcher in Ehedefſen war ben Meerbuſen 3 roln gehet . es eine Feſtung , es find aber bie verfalles nen Feftungswerfe 1701 Saig gefchleifet worben. 1672 hielten Ole Einwohner einen zweimaligen Sturm von den Franzoſen qus . 3 ) Doftborg , en Städten an einem Ranal , welder in den Meerbuſen Zwin ges bet .

Seine ehemaligen Feſtungswerte find

auch geſchleifet worden , perborben ,

und

der Hafen ifi

2

fots

346 2 Folgende Diftrikte. 1 ) Das Umt Uardenborg

begreift els

nen Theil der Kirdſpiele S. Kruis , Herle, 6. Baaffe oder Eebe , und Notre Dame , und die Holder Semeſter : Eede und Iſabelle . 2 ) Ein Theil der Grafſchaft Middels burg , melder in elnem Theil der bei dem vorhergehenden Umt benannten Stirdiſplele , und in den Grundgebieten von Leedtens und Das Stådtchen Mids Soetendaal beftebet. delburg geboret dern .

zu dem dftreichiſchen Flans

3 ) Der größte Sheil des Amtes Orft borg , nämlich die Dörfer Groede und Bress fens auf der Inſel Kabjand , der größte Theil des Prins Heinrich Polbers ; der zweite Theil des Prinz Wilhelia Polders , der Polo der Baerfande , der größte Theil der Polder Eliſabeth und Wulpen , der Polder Cornies lia , und einige andere fleine Polder. 4 ) Die Gchange S. Donaas , unwelt Sluis , mahe , bei welcher die geſchleifte Sdans ze S. Hiob gelegen hat , qwei tleine Polder in dieſer Gegend , und der Flecken S. Anna ter Muiden , 5 ) Die Inſel Stadjand , gemeiniglid Kas . fond genannt , iſt ehedeflen viel größer ges weſen , als jest , nadidem die See mehr als Jest bée Şålfte derſelben verfdlungen hat. wird

HE

347 wird fie zwar wider die Uiberſchwemmungen burch ſtarfe und foftbare Deiche verwahret, eft aber doch nicht außer Gefahr , Infonders bett wenn der Wind aus Nordweſten fürs Hingegen hat ſie einen fehr fruchtbas net. ren Boden ,

welcher infonderheit ſehr guten

Es haben ſich hier viele aus Wetzen trågt . Frankreich geflüchtete Reformirte , und viele Salzburger niedergelaſſen . - 1604 iſt ſie durch den Prinzen Moritz für die General - Staaa ten erobert worden . chen

und weſtlichen

Sie wird in den oftli Theil

getheilet ;

jener

gehåret zu dem Amt Doftborg , wie oben angemerfet worden iſt ; dieſer wird eigents lich das Band Stadzand genennet , und ents bålt die Dörfer Kadjand , Cafandria , am Meerbufen zwin , welches auch das Retrans chement genennet wird , und ehedefſen durch die ſtarken Stangen Dranie und Naſſau bedeckt worden iſt , die aber geſchleffet find, Zuitgande und ter Hofftede , welches nur aus fünf oder acht Häuſern beſtehet , wie

auch die Polder Thienhonderd , ben ſchwar . jen Polber , und einige andere . Das Dorf Nieuvliet iſt eine Herrlichkeit, welche ihre eigene Gerichtsbarkeit hat . 6) Die Stadt und das Amr Yfendge. ( 1 ) Vlendye , eine kleine mobibefeſtigte Stadt am Waſſer But , welches ein Burn der

348 Sie Itegt niedrig , der Wefter - Schelde ift. und kann von allen Seiten unter affer gerebet werden .

Die Anzahl der Hauſer bes

trågt hundert und einige funfzig. Gleich an der Stadt gegen Süden liegt eine @dans die Juffer • Sdanis genennet se , welche wird .

( 2 ) Das Amt y rendre,

begreift

der

erſten Theil des Prins Wilhelm Polders , in welchem das Dorf Klelni fertje oder au terland iſt , den Dranke Polder , den Pring Moritz Polder , den Goude - Polder , der kleinen Jungfrauen : Porner , und einige ans dere , bas Elland ,

weld es

ein Theil eines

ziemlichen großen Randes , rode Generale Vryen genennet wird , ift , und zum Theil unter der Gerichtsbarkeit des Dorfes und der Herrlichkeit Watervliet fteht , zu deren Gebiet auch der große Jungfrauen - Poldet gehöret . 7) Biervliet , ein Städtchen an der Wes fter - Sdelde , weldies ehebeffen ein anſehns licher Ort geweſen , der aber durch Waſſers Auten ,

weld) e fich 1377 , 1403 , 1440 und

1477 zugetragen haben , ſehr berdådiget worden, und alſo herunter gefommen iſt . Die ehemaligen Feftungswerfe find 1688 geſchlei: fet worden . 1385 und 1488 ift es vergess

1

fia, belagert worden .

.1604 tft es zuerſt un ter

349 ter die Bothmaßigkeit der General - Staaten 1

al

gefomment. Wilhelm Beukels zoon , welcher bier geboren und geſtorben iſt , hat die Ries derländer gelehret , die Heringe auszuweident und einjuſalzen . Zum Gebiet der Stadt gehören ellf kleine Polder. II Das Hulſter , Umt , welches aus den ehemals beſonders ſo genannten vier Nem tern ( De Vler Umbadtex , ) Hulſt , Arel u ffenede und Bouchoute , oder vielmehr aus den beiden erſten , und aus einem kleinen Sheil der betden legten , beſteht. I Das eigentliche Unt Hulft. den Namen von Kulft

einer

Es hat

wohlgebauea

ten Stadt von ungefähr vierhundert Håu : ſern und ſtarkeu Feſtung , welche in einer nicht geſunden aber an Getraibe frudytbaren , Gegend liegt . Die meiſten Einwohner find

033

c#

rómiſhfatholiſch. Sie hat, vermittelſt eines Hafens , mit dem Helie - Sat , weldes ein breites , aus der Wefter: Gdjelde in das land gebendes Waſſer iſi , Genreinichaft. Jest bandelt ſie nur mit Getratde . 1350 bat fie Stadtrechte erbalten , und 1426 tft fic mit Nauern und Graben umgekon worden ,

Sie hat manche barre Belagerung ausgebent müſſen . . 1578 tit fie für die General - Stags ten ,

1

1583

von dem Herzog von Parma , 1591

350 1591 abermals für die General : Staaten , den Spaniern , 1645 1596 wieder von wieder für die General Staaten , erobert worden , und von der Zeit an ihnen ver's 1744 wurde fie von den Franjos blieben . fen nach einer kurzen Belagerung eingenoms men , aber im aadjenden Frieden zurüds gegeben. Die Feſtigkeit der Stadt , wird nicht nur daburd) verint bret , daß . Das umliegende Lanb unter Waſſer sereget werden kann , fondern es iſt aud) von Derſelben an gegen Nortofieri

eine Linie gezogen , welche die Stadt und das ganze Amt bedecket , und durch zwei gute Ed; angen , Namens Moera dans und Zandberg , verſterket wird . Das Hmt infonderbeit , wird durch zwei Redous ten beſch,úget , welde der große und fleine Krfuit genennet werden , zu welden man vermittelſt eines ſchmalen Deiches , nur ,

So lange fich ein Feind der kommen kann . Linie nidht bemdd )tiget bat , fann aus Sees kand über die Wefter : Schelde Mann (d aft und andere Zufuhr in die Feſtung gebracht werden. In

dem

Umte Hulſt find

die

Dörfer

Paurels - Polder , welches großtentheils der Ubrei Banbeloo ju Gent gehöret , Hengits byf , Diemifie und Honteniſſe , welches dem fúrfta

8,

-

Si

M

351 fürſtlichen Haute Nafau - Oranient, aus Holger Wilhelms III, Verlaſſen (deft , sehd, Das Dorf Namen , und das Dabet tet. gelegene Mer Flut

Fort S. Unna , find 1715 in eta untergegangen .

Die Herrlid ;feit S. Jans Steen , liegt zwar im ilimfange diefes Amtes , fteht aber midt unter dem ſelben . Bei derſelben liegen die Nedeuten Groß- und Klein - Verreky, fer. 2 Das Amt Arel. 1 ) Urzl, eine fleine Wohlbefeſtigte etadt auf einer Inſel an einem von ihr benannten Kanal , welcher aus der Gefier : Sdjelde Sie hat ungefähr hundert und fommt. ſechszig, Hauſer . 1574 wurde ſie durch die Einwohner von Blißingen und Middelburg eingeåldert, 1583 von den Spaniern , 1586 aber wieder fúr die General : Staaten eros bert.

2 ) Die Dörfer Zuiddorp , Zaamſlag Overſlag und Codwagi , und viele Polder. > 3 ) Ter Neuſe , ein offenes Städtchen an der Wefter Schelde ,, beffen ebemalige Feſtungswerke gerdsleifet

find .

4 ) Das Dorf Hoel , und unterſchiedene Polder,

3. Ima

1

3 Im İmt Àffenedé , beſigen die neral : Staaten Sas van Gent , eine fleine Stadt

und farfe Feflung

an einem Buſert

Der Wefter : Schelde, welcher das Saſſe Sat genennet wird. Ste bat den Namen bor einer Sdileuſe ( Eas )

bekommen ,

welche

die Einwohner der Stabt Gent , mit Semila ligung Königs Philippe II, biefelbft angeles get baben , um das Waffer des Kanals lies Te ,

weld en fie zwiſchen

Gent

und dieſem

Drt angeleget' batten, der aber nun unbraud, bar iſt , aufzubalten . Als die niederlândia fühen Unruhen angiengen , erbaueten die Eins wohner von Gent biefelbſt ein Fort ,

wela

d;es eine Pormauer für ihre Stadt ſeyn ſolls te , und deſſen ſich die panier 1583 bez mådhtigten , weldjes aber 1644 für die Ges neral : Staaten erobert murde Die Stadt Etira hat ungefähr gweihundert Såuſer . eine Viertelfiunde von derſelben nach Zelzaten zu , lft die Ed anze Ct . Une tont , welche die Sdleure bebedet. Die Stadt wurde 1747 von den Franzoſen er = obert. 4 Im Umt Bouchoute beſigen die Genes ral : Staaten Polfippine , ein wohlbefeſtigtes Stadta Den am Waffer Bradman , weldes

ungés fåne

358 Et hat ſeines

fähr fiebenzig Häuſer hat.

Namen vom Sdnige Philipp II, welcher es bat erbauen laſſen . 1633 wurde es durch

id

Wilhelm, Grafen von Naſſau , trobert, und, Die Spanier verſuchten die Wiedereroberung befſelben ſowohl in eben demſelben Jahre. als 1635 , vergeblich .

1747

gieng es ar

die Franzoſen über.

ED Ś Der Polder oder das Land Saafting gen , der Stadt und dem Amt Hulſt gegen Often belegen , tft nebſt dem Dorfe Otefes Namens im Waſſer untergegangen : hinges gen die Polder und fande Doele und Rete teneſſe , find, noch vorhanden . '. In jenem , welcher eine Herrlichkeit iſt , ift bas kleine Dorf Doele , Iweldies an der Schelde liegt, und in deſſen Nachbarſchaft ein Kaſtel fteht ; In dieſem ift das Fort Lieftenshoef an der Gdjelde , gegen Lido uber,

A n H a

g.

18

38

In dem Barrier : Traktat, welcher 1719 gwtfdhen dem Raifer und den General Etaas ten ger @ loffen worden , hat jener dieſen verwidiget , die Feſtungen Namur , Doors mit, Meenen , Veurne, Warneton ; Yperen, Búd . Erbbeſbr. 12. 8 .

3

und

35+ und das Fort Knocque , ganz allein mitt Beragung zu belegen , und zwar entwede mit Ihren eigenen , oder doch mit ſolchen die dem Kalfer unverbåchtig , Truppen , und deren Herren nicht mit ihm in Kerleg Die Beratung fu Dens Hermidelt wären . dermonde und Roermonde rolle halb fafa und halb ſaatiſch reyn , (wele ſerlich , che Gemeinichaft aber nachmals in Ano und fole rehung Roermonde aufgehoben ; dhe Feftung allein mit

dftreichiſchen Trups

der Kaiſer folle pen befeßet worden , ) s nen , dieſe t rneur berord daſelbſ Gouve dte aber ſowohl , als die Beſaßung , auch den General - Staaten Eib und Pflicht und die Ges Der Kaiſer , abftatten . jeder folten neral : Staaten dreißig gene : Koften allezeit

auf ei fünf bis fur . Sia

und dreißig tauſend Mann , Niederlans Sfterreichiſchen der cherheit r der als wa de , unterhalten , und zwar ſer drei fünftel , die General - Staaten enn aber zwei Fünftel dieſer Summe .

jener rein Antheil verringere , fodren die re folches auch verhåltuiamabig thun fons nen , wenn aber ein Krieg bevorſtehet, ſollte dieſes und im Fell nach

Korps eines

Gutbefinden

noch

auf vierzigtauſend , mittlichen Krieges, weiter

vermehret wera

355 Die

werben . follten

die

Bertheilung

General - Staaten

der

Trupper

in den th.

nen anvertrauten plåßen felbft und ala die übrigen abec burde lein beſorgen , gemeinſchaftliches Zutbun vertheilet were den. Die General : Staaten ſollten ' in überlaſa den : ihnen zur Berapung allein ſenen plågen , die Eouverneurs , Komo manbanten und Stabsoffiziers nach Sea Falen reken , jedod Po , daß fie außer ihren Wohnungen und den von den Fea ſtungswerfen herrührenden Nußungen , wes der dem Raiſer noch den Staaten und Provinzen zur laft fielen , oder aus ben ſondern anzuführenden Urſachen dem Kala

1

fer unangenehm und verbåchtig waren , Dieſes Offiziers ſouten den General-Staas, ten , ro viel als die Bewahrung und andex Seriegesdienſte in iþren Plågen ben trift , ganz allein auch ſchuldig renn ,

unterworfen , dem

jedoch Natſer zu fchnoda

ren , daß fie diere Plåße für das Saus. Deftreich ' bewahren und vertheidigen wolle Briegesvolker Die der Generala trn .

-B

Staaten

ilf

fakung lågen , freie Religionsübung has Die General : Staaten ſollten die ben .

il ate

Befaßung auch

in

ſollten

überell ,

wo

fie

in Bes

nach Gutbefinden verändern , Kriegeszeiten die Feftungswers,

32

te bet obgedachten ' Feſtungen auf ihre Koſten verſtärken jedoch neue Werke nicht anders , als nad vorhergeganges nem Bericht , an den dſtreichiſchen Ges neral : Gouverneur, der Niederlande , und eingeboltem Gutachten von demſelben , ans legen.

Zum

Unterhalt

der

Beratungen

Befeſtigungskoſter , auch Krieges : und Mundproviſionen in den Barriereplågen , fouten den Genes und

Beſtreitung

der

ral - Staaten jährlich thaler oder 1250000

500000 Reichs houåndiſche Sule

den , ( in Anſehung deren zu peren ein ſo genanntes Barrieref omptoir errids tet worden , ) außer den Einfünften , aus ifrem Untheil am Oberquartier Selder landet , und außer den Einquartierun gen i bezahlet werden und ro weiter. n Frieden ſche afen hen afenſc den an dem durch den en digt ge vor 1758 geen Krie , find dies ſe Barriereplåte ſehr verwüſtet worden ;

es

baben

fich

gen berſelben fé und den

auch

nach

der

Zeit

wes

zwiſchen dem Wiener şo: General - Staaten viele

Schwierigkeiten hervorgethan , und 1781 bat Staiſer Joſeph den General - Staa ten angekündigt , daß er die Feftungs werfe

der

genannten Barrierepidge fd lei fen

357 pént laffen wollen, daßer file ihre Erupe . pen aus denſelben herausziehen mögten, Die Bes welches aus geſchehen iſt. ſchreibung folgenden

der Feſtungen iſt' in einem Sande der · Erdbeſchreibung

beim burgundiſchen Kreiſe. gu fudenz

3



Da $

Herzogthum Schleſien

reb

der Grafſchaft Glaß .

)

Einleitung

S

di

lepie

n

$. I.

ie erfte Landcharte von Schleften , bat Martin Helwig Fen Bogen an das Licht auch in Ortelii theatro

1561

auf 4 groſs

geſtellet , fie ift orbis terrarum ,

und Cellarii Speculo orbis geographico zu finden , und mit Berbeſſerungen und Abteilungen ben nachber erfolgten Aus gaben von Münſters Kosmographie , dem blaeuifchen Atlas einverleibet , * 738 von

den

noch vorhanden 3 5

und auch

gererea

362 nen Kupferplattert zu Breßlau in der Baus manniiden Bud )druckerei von neuem abgen Gerh. Merkator lieferte brudt worden . in feirem Atlas eine andere Charte , wel: aber derjenigen nicht gleich kommt, tie 11dnials Jonas Skultetu $ werfertiget Heinr. Sond, hat , und Joh . Blaeuw , Joh . Janſſon , die Waesberge, auch Schenk Eben und. Dalk herausgegeben haben. die

dieſer Skultetus , hat auch beſondere Chars ten von Niederſchleſien und den dazu ged bsrigen fürften thümern Breëlau , Grottau Crichtiger Neyße ) lignit , Dels , Woblau und Glogau , ' und Friedrich Khunow eben dergleiden von Jauer und Sdweibnig ge : jeichnet , welche zuerſt von Blaeum und Janſſon , hernach mit unterſchiedenen Vers beſſerungen , von Schenk und Balf here Gottfr. von Ashler ausgegeben worden . hat von den Fürſtenthümern Schweidnig eine gute Charte geliefert. und Jauer die Charte , Abriß der Lande ſchaft Schleſien , famt den angrenzenden von 16276 Königreichen und landen ' ,

Bon

wem

Es gaben fen ? fann ich nicht ſagen . gwar ' die Danferts , Schenf, Homann , und Covens und Morti.r neue Stiche einer allgemeinen He

waren

Charte von aber

ro

Schleſien herausn

fehlerhaft ,

daß man nad

1

363

$

byg

lect

Fach beffern Rete Johann

fid Tehnete. 1724 zeid : eine Charte von Nigrinus

dem Fürſtenthum Tefdien , welche er auch Sie wurde zwar felbſt in Kupfer ftach. unterdridt , Peter Schenk aber ftach fie viel ſchöner nach. Staiſer Karl VI befahl

dem Ingenieurhauptmann Joh . Chriſt . Mül ler , welcher die guten Charten von 38 beim

und Mähren aufgenommen hatte, Schlefien auf gleiche Weiſe aufzunehmen , und er route fchon 1720 den Anfang das mit machen : allein er fieng dieſe Arbeit erſt gegen das Ende des Jahres 1721 an , und fie gerieth durch ſeinen bald dar: auf erfolgten Tod befahl

der

Kaiſer

ins

Steden .

diefes

Geſchäft

Hierauf 1723

dem Ingenieurlieutenant y W. Wicland , welcher auch daſſelbe auf s'often der ſchle :

M

firchen Fürſten und Stände ausführete :: weil aber feine Arbeit noch rol von hi : foriſchen

Fehlern war , und rein fruózeis, tiger Tod ihn an derſelben Verbeſſerung binderte, wurde felbige dem Ingenieurlleu :

Jol kt

tenant und nachmaligen Ingenieurmajor von Schubarth aufgetragen , und der Stich

LAM

und Verlag der Charten Durd Veranſtala tung des Grafen von Haugmit , ben Ho , manniſchen

Erben zu Nürnberg diberlaſſen. Dieſe ließen den Maßſtab verbeſſern , an ftatt

1

364 ſtatt der falſchen wielandiſchen Graduirung, durch den Profeſſor Haſe eine richtigere anbringen, auch die rchubarthifchen Verber ferungen in Zeichnungen und zum Theil ſchon geſtochenen Charten eintragen ; allein , die Meſſungsfehler, welche Wieland begans nicht zu verbeffery . waren sen hatte , Der Anfang mit der Ausgabe der beſons dern Charten , wurde 1736 gemacht : als aber 1740 der ſchleſiſche Krieg dazu , und der größte Theil von Schleſien unter preurs firche Botmåßigkeit kam , wurde die Aufs gebung

der

Qvarten

gehemmet , und von

dem König erſt 1750 , jedoch unter der Einſdyrånfung erlaubet , daß die Charter Nach ihrem damaligen Zuſtande ausgeges ben und im Rande felbft nicht weiter sers Es trat alio 1751 , Befiert werden ſollten . ( obgleich auf dem Titelblatt 1750 ftehet ,) in der Homanniſchen Werfft & te, im grsßern als dem gewöhnlichen Komannifhenlandchar : tenformat, ein Atlas Silefiæ an das richt, welcher eine von Tobias Maier gezeichnete Charte von ganz Schleſien unter der Fahrs jahl 1749 , eine von Niederſchleſien unter der Jahrsjabl 1745 , eine von Oberfles fien unter der Jahrsjaht 1746 , cine vom Kirchſprengel des Bisthums Breslau unter der

Jahrszahl

1751 ,

und

16

von der before

365 beſondern Fürſtenthümern in Soleften, ents bålt. Pon legten führen 14 die Jahrs

M

jahl 1736 , 2 aber die Fahrszahl 1739 . Die wielanbiſchen Charten von den Fürs flenthümern Dels , Münſterberg , OppiIn, Ratibor und Serden , hat der von Sdu

3

barth nicht verbeſſert , obgleich foldes in den Aufſchriften der beiden erſten durch ein Verſehen berfichert wird . Die 3 alls gemeinen Blätter von Schleſien , haben auch einige beträchtliche Feller. In dem Blatt vom

ganzen

Herzogthum

Schlcfien ,

iſt nicht nur eine unrichtige Anmerkung von der Abtheilung, des Landes gemacht, ſondern auch das preußiſche Schleſien nach den 3 Oberamtsregierungen nicht gang richtig abgetheilet worden ; denn das Fürs ftenthum Jauer gehöret unter die Dbcre amtsregierung zu Breslau ,

die Grafſchaft

Blag aber ift Schleſien nicht einverleibet, 96 fie gleich in Redtsſachen unter der Dberamtsregierung zu Breslau , und nicht, wie hier , durch die Fluminazion angebeu : tet wird , unter der zu Dppeln oder nun : Der Diftritt von mehr zu Brieg ftebet. Katſder , wird mit Unrecht noch zu Mab ren gerechnet , da er doch , vermåge des Berliner Friedens , zu Schleſien geboret. Man kann von der Homanniſden frizia

366

und

verlangen

erwarten ,

daß

fie

dieren

Fehlern abhelfe , und alsdenn wird man, ungeachtet der vorhin berührten , und noch unterſchiedener anderer weniger erheblicher Mångel und Fehler, diefen Atlas ein febr brauchbares, pretswürdiges und fchäßbares Während der Zeit, Werk nengen fönnen . da er vorhin angezeigtermaßen nicht öffents lich ausgegeben werden durfte , gab der Kupferſtecher Schleuen zu Berlin , ſowohl eine allgemeine Charte von ganz Schleften , als 16 beſondere Charten von den ſchleſis Ichen Fürſtenthümern , jebe auf einem hala Dieſe find' zwar zum ben Bogen heraus . Thell ziemlich gut gerathen , zum Tbeil aber haben fie viele . Mångel und Fehler. 1745 iſt zu Wien Sileſia recuperata , von Joh . Jak. kidl gezeichnet , an das Licht getreten , und 1757 hat man eben dieſer Charte den Titel noviſſimum Sileſiæ thea trum --- gegeben .

Diefe gute Charte

vermoge der Aufſchrift , etwas sang Neues und Uusnehmended , in der That aber die allgemeine Charte von Dber - uns Nieberſchlefien aus dem Homanniſchen At iſt ,

las ,

welche

mit

mehrern

Covens

und

Umſterdam

aus

den

Qrten

beſonders bereichert

Mortier

auf 2 großen

haben

Charten worden .

diefelbe

Bišttera

ju

prådh tig

367 ug nachgeſtochen , und dieſen Nachftich hat der Buchhandler Günther ju . Glogau ges gen das Ende des Dritten ſchlefifdyen Krie : ges zu Berlin von Schleuen abermals nacha ſteden laſſen , doch ift das Regiſter weg Auch dieſe Charten aber haben geblieben . Den ſchlefifchen Atlas noch viele Fehler, hat

ſich

auch

Julien

zu Paris im erſten

Thell feines Atlas topographique et mili taire son 1758 , su Nuße gemacht , und die Franzoſen Beaurain und le Rouge has ben die Homanniſden 2 Blatter von Sole fien , fu Paris nachgeſtochen .

Tob. Konr .

Potter zu Augsburg , hat Schlefien auf 4 zuſammengefeßet werden welche Bogen , tonnen , gebracht : allein , dieſe Charte ift höchſtunrichtig . $. 2. Schleſien grenzet gegen Daten ant Polen , und auf dieſer Seite iſt das kand eben und offen . Gegen Mittag wird es von Ungarn durch Gebirge und ein dickes . wildes Geburde geſchieden , welches in ei : nigen Gegenden mehr oder

i

Melle ,

in andern aber

weniger breit iſt ,

und

eigents

lich weder zu Schleien oder beſſelben Får: ftenthum Teſchen , noch zu Ungarn gehöret, ob fidh gleich beide lånber daſſelbe mehr : mals haben jueignen wollen . Seil aber on beiden Seiten

dieſe Bilonis nicht aus : gerata

368 gerottet werden darf , und nur ein einzie ger Weg , nåmlich die durchgehauene Lambs ftraße , durch dieſelbe gehet : ro iſt ſie eine natürliche und undurchdringlide Vormauer Segen ſowohl für Sdjleſien , as Ungara. Abend grenjet es an Mähren , Bihein, die Grafichaft Glatz und die lauftg , unt wird von den beiden ersten Ländern durch ein großes Gebirge getro net , weld )es Dernach beſchreiben will , gegen die Kauilo Gegen Mits aber iſt es eben und offen . ternacht grenzet es an die Mark Brandens burg , und iſt an dieſer Seite auch eben Ehe Schleſiens Große beftims und offen . met werden kann , tft zu bemerfen , daß 1500 Ruthen , oder 11250 ſchleſiſche Ellen , eine ſchleſiſche Meile , und

daß 100 rohles

geographi fiſche Quadratmeilen , nur 76 de Meilen , deren 15 auf einen Grab ges Nach den alten Charten, ben , ausmachen . enthält Schleſiin , nach Abzug des Fürſten thum Croſſen , und der in ben Fürſtenthümern Troppau und Jägerndorf befindlichen etu fd lefiſche Quas de von Mähren , 8341 bratmeilen , nach den neuen Charten aber 890 Tchleſiſche Quadratmeilen , 47 Theiſer welche an geogr, Quadratm . betragen 679 Das Preuß. Untheil ohne den Bruch . an Sdileſien ,

macht 788

foleſiſche Quas bratm.

**

369

bratm. mit dem Diftrift Katichet ( ber i Quadratm . groß iſt aber 7894 rchleſiſche Quadratm . und mit der Grafſchaft Glas , 841

ſchleſiſche Quadratm .

aus ,

welche

64149 % oder um eine gerabe Zahl zu ha Quadratm . ben , weil nicht viel über daran feblet, 642 gemeinte deutſche oder Das Antheil , geogr. Quadratm . aus.

welches das Erzhaus Oeſtreich behalten hat, kann auf 102 ſchlefifde Quadratm . das iſt, beinahe auf hy deutſche Quadratm . berech net werden . S. mein Magazin für die neue

Hiſtorie und

S. 511.

f.

Geographie , Ch . to. 13. S. 241. f.

und 3h .

Abend und Mittag iſt $. & Gegen Schleſien von einem Gebirge umgeben , wel : thes eines der größten , anſehnlichſten und Man nennet es hschften in Europa ift. das ſubetiſche Gebirge , Montes ſudeti,, und es fångt fich an der oberlaufikird, en Grenze bei Friedberg an der Dueis art, erſte Der und macht 2 Striche auß . Strich

iſt

in Niederſchleſien ,

gehet durch

die Fürſtenthumer Sauer und Schweidnig , bis ins Fürſtenthum Munfterberg und die Grafſchaft Glaß , iſt ungefähr iß geogr.. Meilen lang , Pcheldét Schleften son B8 heim und Glaß , und wird überhaupt das bsheimiſche Gebirge , genennet. Eid anſehtta

Búrch. Erdbeſcht, 12. $.

liajer

370 Itcher Theil deffelbert , welcher im Fürften thum Jauer iſt , wird das Rieſengebirge , montes gigantæi , genennet , deſſen h8d fter Gipfel die Sdneekoppe oder Rieſens Es iſt auch gew: hnlich , daß toppe iſt. oder vielmehr ein Theil dieſer Strich , tes lben Riphaæi oder vielmehr , Mon deſſe Rhipæi genennet wird : allein der aud ) vorkommende Name Montes Cerconneſſi , iſt ganz unſchicklich und ſinnlos , weil er. von dem flaviſchen Wort Krkonoís , mela , ches einen Berg bedeutet , gemad )t worden Zu dieſem Strid , gehöret auf der ift. Schweiðni Fürſtenthums des Grenze und in der Grafſchaft Glaß , die Eule . Der zweite Strich des ſudetiſchen Gebir ges , fångt mit dem frankenſteiniſchen frei

14

re im Fürſtenthum Münſterberg beim En de des erſten an , madit die Grenze der Fürſtenthümer Neyß , Jågerndorf , Trop Mühren , dazu pau und Teſchen gegen doch auch noch ein Theil deſſelben gehöret, und endiget ſich im Fürſtenthum Teſchen bei Jablunka , iſt überhaupt ungefähr 24 geogr . Meilen lang , und wird das mans Dahin gehöret riſche Gebirge genennet . reichenſteitiiſde Gebirge im rowohl das Fürſtenthurm münſierbers , als das Gerens te ,

Montes

demerſorii ,

zwiſdzen der Graf

?

871

Grafſchaft Spaß und dem Firſtenibum Trops Bei Jablunka im Fürſtenthum Tes pau . fchen nimmt das ungariſche oder farpathis f the Gebirge, Carpates, Montes Sarmatici, ſeinen Anfang, weld ) es nach wais Polen und Unter den Bergen mitten Ungarn trennet. im lande, iſt der Zotenberg im Fürſtenthum Ghweidnitz , der höchſte und vornehmſte. Bon den übrigen aber find inſonderheit ju bemarken , der Spitzberg im Fúrfienthuin fignis, der St. Georgenberg nabe bei Stris gad, der Grågberg im Fürſtenthum lignitz , Soweidnis Der Ruheberg zivirhen und finn sborferberg im Fürs Redentuh, der ftenthum Minſterberg , an der Grenze des ftrehlenſhen Nummelsberg Strelles , der im ſtrehlenſchen Strelle , welcher den vors bergebenden , int Deffen Nachbarroaft er lies get, an she bertrift , u . a . m. $. 4. In dem vorhin beſchriebenen Ges birge, und diberhaupt in dem Theil Obers S hlefiens , welcher nad Mihren und uns garn zu belegen oft , ftellet fich der Winter frühzeitiger ein , dauert länger , und lit viel ftrenger , alb auf dem platten lande. Die des bure

) Winter in ihren . niht nur zur Toril Theil in Bluſern eingeihnziet , fo 0.3 fie ſich aus ibren verraneiten

Hanſen

berauszugraben

%

pflee

372 pflegen , ſondern gehen auch alsdenn , wie die Lapplånder und Strainer , auf dünnen und langen Brettern oder Reifen , welde fie unter die Fußſohlen binden , über den Der gebirgidhte Theil des Gdynee weg . Landes , welcher von betrachtlicher Große ift , bringet wenig , und zum Unterhalt der Einwohner bei weitem nicht zulångliches Getraide , jedoch jeßt viele Kartoffeln hers vor : der übrige und großere Shell Schles fiens aber , bat entweder einen ro fruchta baren Boden , oder wird durch die Bears beitung der fleißigen Einwohner ro fruchts bar gemacht, daß er in guten Jahren mehr Setraibe hervorbringt , als die Einwohner

ME

dieſes Sheils zu ihrer Nothdurft gebrauchen . Uußer Weizen , Roggen , Gerſte und Kafer, bauet man auch Mais , oder türkiſchen Bei zen, Spelg , Heideforn , Hirſe, kinſen , Erb , Die Gartengewähre find ſen und Bohnen . um Breslau , Brieg , Ney , Frankenſtein und lignit , am ſchmackhafteſten , und das D68 iſt um Grúneberg und Nieder : Beuthen , Wo der Erdbog am häufigſten und beſten . der zum Ackerbau entweder nid ) t brauchbar iſt , oder nicht gebraudyt wird, da iſt er doch entweder zu Wieſen und Wetben gut , oder mit Holz bewachſen , und alſo giebt es faſt teine unfruchtbare Gegenden in Schleſien . Gelbſt

GRI

ht

M

373 Selbſt die nach Polen zu belegenen und beo fortenen Krelle des Fürſtenthumo Dppeln , ernähren gute Haushålter reichlich ; daher nun auch viele angeſehene Perſonen daſelbſt Uiberhaupt ward Guter gekaufet baben . ſonſt im fande bei dem Staufanſchlage alles mal vorausgefehet , daß die Güter 6 Pros jent abroürfen , welches auch der gewdhna liche Zinſefuß war : reitdem aber die Lans desfaſſe angelegt worden , kann man Gelder Unterbeffen find für 4 Prozent leiben . doch in dem errichteten landſchaftlichen Sy : ftem 5 Prozent zum Zinfenfuß angenommen , und wegen verſchiedener Einſdrånfungen Dieſes Syſtems , fann man noch Geld zu Flad; s wird in 6 Projent unterbringen . großer Menge scbauet , hingegen hat man nidyt ſo viel Hanf, als man berarbeitet, das her aus Ungarn und Polen viel genolet Der blefige Fimmel, von den Deſta wird . reichern haftling genannt, iſt eine weibliche Art Hanf , wird eher relf als der gemeine Hanf ,

und iſt

feiner .

Hopfen

wachret

allenthalben, fehr häufig aber bei Münſtera Der Bau der Fårberrøthe , welche berg . erſt im 16ten Fahrhundert ein niederländis fcher Kaufmann bieber gebracht hat , wird um Breslau, Lignif, Dhlau und Strehlen febr ſtark getrieben , und iſt eine der bes trådytlichſten

Waaren , welche A a 3 ..

ausgeführet miro.

5

374 wird .

Die

Scharte ,

welches

Kraut

dels

fårbet, fammlet man fuderwelſe. Der Tog . bad sbau niro aud) nicht verabſ &umet , und vornåsnitch bei Wanfen und Dblau getrieben. Der

Safran ,

welder

hier

gebauet wird ,

Der htepige bat eben nicht viel auf fich. Bein iſt in manchen Jahre ſo gut , daß er fish wohl trinken lå ßt, zumal wenn er einige Jahre lang im Keller gelegen hat . mitt Grunbergiſchen und Medziborſdien , dem wird

ein ſtarker

Handel

getrieben .

9

Uus

dem rchlechten Wein macht men Eßig. Uus den Sannen , Fichten und Kiefern , bereitet man im Gebirge und in Ober: Sdlefien beer, Harz

und

Pech ,

aus den

fercher:bäumen

(welche man gemeiniglich kierbäume nennet, und in Dber . Schleften und deffelben Für

16

ftenthum

1

Jågerndorf am båu figſten wady ſen ) nacht man Terpentin , und aus eben dieſen Harzbåumen , inſonderheit, aus den Stocken der Kiefern, wird im Gebirge auch Kühnruß oder Ladelsrom verfertiget . Schlea fien bat gmar Holz zum Bauen , Brennen und anderer Nothdurft zur Genige gehabt, and hin und wieder nodi ziemlichen Uibers fluß daran ; es nimmt aber auch in andern Gegenden , inſonderheit diefſeits der Ober, ſtark ab . Die Giegelerde , welche man bei Strigau und an vielen andern Drten findet, wir

6

375 wird heutiges Tages felten als ein Arzneis mittel , wohl aber ju , allerlei ſaubern Ges fåben, gebrauchet, im Gebirge finden fich Agate, Jaſpiſe, Bergfriſtall, und auch mohl Edelſteine, unter welchen

die Cbryropale am

båufigſten , und die Amethyſte von beſondes rer þårte und Schönheit , auch die Dias manten , welche, nad) des terſtorbenen Berg , rath Lehmanns Berfidierung, zu Priborn im Sürſtenthum Brieg angetroffen werden , nicht zu verachten find . Ralffteine giebts zur Genüge. Werkſtücke, welche zu Quaderftet : nen , Reichenſteinen , Bildſaulen , Zierraten und Mühlenſteinen verarbeitet werden , find båu , fig vorhanden ; Nieder - Schleſien

es iſt auch zu eine föniglidie

Neuſalz in Mühlftein .

in welcher ein Windmühlenſtein , der 4 rheiniſche Schuhe lang tit , für 27 Rthlr . ein langer Waſſermühlenſtein , ber 4 theiniſche Schuhe lang ift , für 22 Rthlr . faktorei ,

und ein kurzer Waſſermühlenſtein , der 3 rheiniſche Schuhe lang iſt , für 19 Rthlr. verkauft wird . 34 Kauffungen im hirſch, bergiſchen Kreiſe, und zu Priborn im ftrens uſchen Strelſe , 11.! gute Marmorbruche. Steinfohlen ſind im Fürſtenthum Schweida Riß ſehr häufig , aud in den Fürſtenthus mern Neyß , den

Münſterberg , Jauer , und in

oberſchleſiſchen

Gebirgen A 4

anzutreffen , Hin

376 Hin und wieder auf dem platten lande find gute Torfmpore , infonderbett im Fürſteria thum Breslau unweit Neumärt zu Fiemiid , Dorf, und : Motle von Brieg, ' jenſeits der oder bei dem Dorf feupuíd ), auch diefſeits zwiſchen den Dörfern Schonfeld , Jenemis und Conradswalde, bei welchen leßten Dóra fern der Dorf jett håufig gegraben wird, und am beſten bei dem Dorf Greulid) im Bunzlauer Kreiſe des Fürſtenthums Jauer. Ehedeffen ſind im Fürſtenthum Troppau um Beniſchau und um den Flecken Wirbenthal reiche Silberbergwerfe , einige Mellen von der Stadt Oppeln , auf dem Engelsberge eine Goldgrube , im Fürſtenthum Neyt um Zuck : um mantel , im Fürſtenthum Schweiðni Strigau , Gottesberg und dem Zotenberge, Im Fürſtenthum Jauer an . unterſchiedenen Drten , im Fürſtenthum fignis um fu

Goldberg und

figniß,

Nikolſtadt, imgleichen im

ergiebige Gold , und Fürſtenthum Brieg , Heutiges Sas Gilber: Bergwerke geworfen . ges firð noch ju Tarnowiß , Silberberg und Reichenſtein , Silberbergwerke , gu Johns , fadh, im franfenſteiniſches Kreiſe, ein Golds Silber: und Pitriol- Bergwerf, und bei Sa. blau , Bogendorf und Ditmansdorf Blei Kupfer- und Silber : Bergwerke im Sange, 34

Reichenſtein Hft

zur

Bef &rderung

des

Berg,

1

377 Bergbaues ein eigenes fSnigliches Kollegium Kupferwolier findet ſich erriditet worden . bin und wieder . Zu Kupferberg im Fiirs ſtenthum Yauer iſt ein Stupfer: und Biela Bergwerf , Eergwerf

zu Rusclítadt iſt ein Kupfers Eiſenbergwerfe ſind am våufije

ften . Von der Gite der bufigen zeugen die blauen Farben und die nelche 'zu

Querbad

verfertiget

Kobolie Erdeln , werden ;

wegen welcher am i Jun . 1777 die Eins fubr fremder blauer Farben , diejenigen , die zu Querbach noch nid )t gemacht werden , ausgenommen , verboten worden . ift eine eigene von dem ſchlefilden Sergamt

abhangende fleine blaue

1780 Obera

Farben ,

faktorei errichtet , und alle Einfuhr fremder blauen Farbe aufs neue verboten worden , Zu Warmbrunn , eine Meile von Hirſchber ?, tft ein warmes Bad . Im Fürftenthum Schweidnig ſind einige Sauerbrunnen , der gleichen auch ſonſt noch angetroffen werden , als , ju Flinsberg im Ifwenbergiſchen , und zu Ultwafſer im fchweidnitiſchen Preiſe. Die Rindviehzucht iſt hier sur måsig ; denn es werden nur ſo viele Stube gefogen , als man gu Milch , Butter und Kåſe nöthig bat ; Dohren werden zum Ackerbau vorzug. lich erzogen und gebraucht, zur Speiſe aber befommt man Doſen aus dem benachbar. ten U a 5

378 ten Polen , zum Thell auch aus Ungarn . Die berühmteſten Danmårfte werden zu Brieg , Breslau und Sd weibniß gehalten , woſelbſt man ebedeſſen wohl 10 , 12 , 15000 , ja 32000 polniſche und ungariſche Ochſen Die auf einem Jahrmarkt geſehen hat. Im

4

lande befindlichen Stutereien , bringen

gwar mandhes ſchånes und dauerhaftes Pferd , find auch nad, dem dritten dolefiiden Fries ge auf tönigl . Verordnung vermehret und verbeſſert worden : allein , die Pferde , wels che hier fallen , reichen zur Nuthourft des Landes nicht zu , daher ſehr viele aus Pos ben gebolet, auch auf den errichteten Biehe . Im Gebirge werben ſehr viele Ziegen ges balten , und man rechnet daſelbft den Nußen søn 2. guten Ziegen ro betrådtlich, als den bon einer Kuh , bereitet aud rehr viele

!

1

40 Die Schafzucht ift Kåſe aus ihrer Milch . um der guten Wolle willen von großer Ers Die Wolle wird jährlid) zieta' heblichkeit. mal geſchoren , und die Sommerwolle der Winterwolle noch vorgezogen , ob ſie gleich Die großeſten und bes etwas leichter ift. werden jährlich Wollenmårfte Breslau , wie audzu Strehlen Die Schafe und Sdweidnig , gehalten . Wildpretift im werden nicht gemolken . Ges rühmteſten zweimal zu

379 Gebirge und jenſeits

der Ober noch ziema lich båufig, in andern Gegenden aber felten . Un Thieren , deren Felle geſchåbet werden ,

bat man , wiewohl in feiner großen Anzahl, Füdiſe, Marder, Hamſter, auch wohl Fiſch ottern und Biber. - In der Oder giebts Store, welche biswellen 6 bis 7 Eden lang find , Zante, Welſe von 40 , 50 und mehr rern Pfunden , kampreten , Neunaugen und andere Fiſcharten . In den übrigen Flüſſen , vornåmlich aber in den Seen und Seichen , glebts auch mancherlei Firche , als Hechte, Karpfen , Muránen , Forellen , u. a . m. Die

Bienenzucht liefert ſo viel Honig und Wachs , als im fande verbrauchet wird ;

aus Polen fommt von beiden vieles nach Breslau zur weitern Ausfuhr . Der Sels denbau fann und muß noch in größere Aufnahme gebracht werden , Dle Oder oder Uder, Odera ,, Viadrus, Viader, entſpringet zwar in Mähren , wird aber erſt in Schleften anſebutit) , burdh Rro : met

dieſes fand

faſt

reiner

ganzen

Långe

nach , und theiletes faſt in zwei gleiche beile , von welden die Seite am linten ufer, die deutſde, und die am rediren Ufer, die polniſche , genannt wird. Bel . Natibor fångt ſie an , Kábne zu tragen . Jyre Stefe eft febr ungleich, und weil der Grund fan ,

380 olg ift, auch ſehr unbeſtindig. fand laßt

fich

Der Triebs

nicht hemmen : ba

fich nun

in dieſem Strom auch viele durch die uibera ſchwemmung losgertſſene Eichenbaume ſtür, X

zen, inſonderheit in Ober Schleſien , wo er faſt durch lauter Elchenwdlder gebet : ſo repet fich der Sand in dieſelben feft , und verurſachet Bånke und Untiofen . Ihre Ufer find durchgehends ziemlich niedrig und fans dig , und ihre Ergteßungen haben oftmals großen Schaden verurſachet . Sie nimmt alle kleinere Fluffe Dieres

Landes auf ,

als .

die Oppa, Dſter oder Dſtravize, Elſe, Neyße, Qolau , Stober , lohe , Weyde , Bartſch , Wober , u . a . m . Jhren lauf durch die

-

Mart Brandenburg und Pommern , werde id) bei dieſen fåndern beſchreiben . Es hat noch ein anderer großer Strom hier reinen Urſprung, námlich die Weichſel, welche auch Weißel und Wieſel, in flavoniſcher Sprache Wisla, lat. Viſtula , genennet wird . Sie entſtehet in den boben Gebirgen des fürs ſtenthums Teſchen , an der polniſchen Grens se, aus 3 Quellen und Båchen , fließet ges 3

gen Norden durch das Fürſtenthum Serchen , wendet fich alsdenn gegen Often , und gehet durch die Standesherrſchaft lea ,

Pleß nad Pos

0 S. 5

,

381 $. 5. Die

Anzahl der Stadte in Schles

fien , geben felbft die einheimiſchen Geſchicht: und fano: Beſchreiber nicht auf gleiche Weiſe Schwenkfeld zählet 130 bemauerte an . Städte und Siecken, Schidfuß 150 , welche leßte Anzahl Lukas faum zugeben mld. He: Kelit von Hennenfeld Sileſiographia, ſo inte fie von Fibiger verbeſſert worden , siebt in ganz Schleſien , ( Das Herzogthum Croſſen mitgerechnet,) 177 Stådte an , und nennet julegt nodi 5 Dirter , welde mit Stadta rechten begabet, aber nody in geringen Um : fånden våren , Kaſpar Sommer behaup : tet , es wåren 173 wirklich Stadtrecht has bende große und kleine Derter in Sdlefien vorbanden , und Prof. Burf nimmt diere Zahl für richtig , und mit dem Zuſage an , daß man alſo in ganz Schleſien mit der Grafſchaft Glaß, 180 Städte , Stdorchen und Marftflecken zu rechnen habe. Ich has be aber bei dieſen lebten Worten zweierlei ju erinnern ; erftlid , daß Marktflecken feine Stádte find,

und gweitens, daß die Grafs

roaft Glas 9 Städte enthalte , und alſo 182 mit Stadtrecht verſehene Derter gezdh. let merden mußten , da denn , wenn man die Städte des

Herzogthums

Croſſen

und

der Grafſchaft Glaß abzoge , für das beus tige Sdlefien allein , 169 übrig bleiben mur

382 würden . In dem fchleifchen Urlas , haben 182 Derter des heutigen Sd,leſiens die zelo den der theils bemauerten , theile unbea mauerten Städte. Der Verfaffer der Ers láuterungen zu den vier Hauptd arten des fohleriſchen Atlas 1763 , nennet 176 Stád te. In dem fånigl . preußiſchen Anthel an Soleſien find 1975 geweſen 53 immediata . und ros mediat : Stådte , überhaupt 161 Städte, und der Strelchiſche aber vielmehr 68 heimiſche Antheil , hat 24 Stådte : alſo find in ganz Schlefien 185 Stådte , Glat ungerecha net. Die Anzahl der Marftflecken kann id nicht fo genau beſtimmen : es ſcheinet aber , daß fhrer 22 find. In Anſehung der Dörfer, Iſt der Anſchlag auch unterſchieden . Ich will die unvernünftig großen Zahlen , welche einige angeben , nicht fortpflanzen , ſondern nur anmerfen , daß Henelius von Hennens feld verſichere ,

daß die

Dörfer ums Jahr

1614 mit Fleiß gezählet worden , da man benn 4761 herausgebracht habe. Fibiger will ihn zwar in einer Unmerkung verbeſſern , und meinet , es migten entweder nicht viel über ,

oder nicht

viel unter

600o

Dirfer

Borhanden feyn ; allein , Prof. Burt meinete, daß dieſe Angabl ju groß rey , und gab zu verſieren , 06B berage der Regiſter ungefåhr 5000

1

383

5000 Dfrfer vorhanden wåren .

Daß sie

Dörferro verſchieden angegeben Zahl der wird , rühret baber , weil einige auch die Borwerte und andere geringe Derter, welche beſondere Namen haben , mit zu denſelben Unterſchiedene Dörfer , die nur rechnen . einer Herrſchaft gehören , beſtehen aus mehs reren Gemeinen, und werden daher für 2, Gewiß ift, aud wohl 3 D Srfer gerechnet. daß 1775 in dem preuß. Unthell an Sthles ften geweſen ſind 5071 Dörfer, 152 neue von 1771 bis 75 angelegte Koloniſtena Dörfer , mitgerechnet. Sh . 10 , S. 514. und

S, mein Magazin , Ch . 13. S. 247

324 woſelbſt die Namen aller zeichnet ſind.

Dörfer vera

1736 fandte die Oberamtss

reglerung einen Bericht nach Wien , vermoge deſſen im ganzen Herzogthum Schleſien 4101 Dominia , 4302 unterthánige Gruneinen , 4322 Schulzen , und nach Udzug derſelben Bauern , denſelben auch außer 45000 29546 Frelleute, und Dreſdh gartner wären, will noch anmerken , daß die größeften und volfreichten Dsrfer , die meiſten und beſten kleinen Ståbte , die beſte Nahrung ,

It

die relfiten Einwohner, und faſt der reih . ſte Adel, im Gebirge anzutreffen find . Das ganje preußiſdie Schleſien enthålt 3504 31 . ter adelicher und bürgerlider weltllder be fizero

384

*1

figer ,

81

Kommenthureien ,

250 fånigt. 46 prinzliche Domainen guter , 29 Hoſpitalgüter , 248 ſtådtiſche Kammereigåter , ' 163 biſdhffliche Güter , 672. ftiftiſde und flsſterliche Güter . Die

*

Domainengüter ,

Anzahl

der

Meniden

1 1

in dem preußirden

VE Schleſien , fatin idi von verſchiednen ren , nach der zählung , angeben .

Jah

Es ſind im Fahr

getauft begrab.

1

Fopulirt wirklich ges Paar hlet Menſchen

1755162664145723113798/1162355 1767162903151312 | 12305 | 1265713 1768162552/49365 | 1 2726113,14681 1769134760442561336411327678 1770165630147474 12834/1334818 1771160864149734 ! 1123011340175 1772153822 631891116261334410 1773 576371525471372611345877 1774/64482 | 4601011511511372754

Seit diefem legten Jahr iſt die Anzaht der Menſchen immer gewachſen . Die Hauptnazionen in Schleſien , ſind die detit fiche und die polniſde: letzte iſt in Obers fchleſien

unter

uno in ben

dem Landvolt am ftårefleti,

Fitftenthümern Troppau und Så :

1

385 Jägerndorf findet man ,

außer den deute Tchen und polniſchen Einwohnern , auch máhriſche.. Vor Alter $ iſt die Landesſpras de eben diejenige geweſen , welche in Pos len geredet worden : nachdem aber von der Zeit an , da Schleſien an ladislaus II @ohn gekommen , viele Ausländer , und inſonderheit Deutſche ; , im Lande fich nies tergelaſſen haben , iſt nicht nur die alte Landesſprache zu einer beſondern flavonis rd ;en Mundart geworden , welche von der folniſchen ſtark abweichet , ſondern es hat deutſche Sprache überhand ges Bis ins 14te Jahrhundert

auch die nommen .

wurde vor Gericht , und in Privat - und iffentlichen Schriften , entweder die lateis niſche oder flawoniſche Sprache gebraus det : damals aber , inſouderheit von 1352 en , wurde die deutſche Sprache in den Fanzleien eingeführet , welche auch jest fon den meiſten Einwohnern geſprochen wird , doch wird in Oberſd )leſien und jen ſeits der Oder die ſlavoniſthe Sprache noch ſehr ſtark gerebet , und fömmt an einigen Orten mehr mit der polniſchen , an andern aber mehr mit der båheiniſchen Mundart überein . Die Einwohner des fohlefiſchen Gebirges unterſcheiden ſich von ben. Einwohnern des ebenen Landes , in Der Lebensart und in den Sitten merklich . Bajc , Erdbeſchr. 12, B.

Uuſi

1

Uußer den fogenannten Geiſtlichen , find In Schieſiem perjoge und Jürfien , Gra : fen und Freiherren , Edelleute , Burger und Bauern , angefeffen , und alle find der Oberherrſdaft der oberſten Herzoge son Sdlefien oder der Landesherren , thells

1

unmittelbar , theils mittelbar unterworfen .

2

Die Herzoge oder Standesherren , die

ka

unmittelbar den

Sürften , die freien Ritterſchaft , welche

M

Landesh erren unterworfen

Ift , oder, in der ſogenannten Erbfurft ? thümern , und die vornehmſten Städte in, eben dieſen Erbfürſtenthümern , machen die Stånde des Herzogthums Schleſien aus , welche

überhaupt

Fürſten

und

Stande,

und deren allgemeine Zuſammenkünfte nas dem erſten und vornehmſten Stande, Fürs ſtentage g nennt werden . lange So Schleſien einen Oberberrn

hatte ,

1

wurden

die Fürſtentage gemelniglich zu Breslau gehalten . Der Herzoge oder Fürſten was ren por 1740 nur 5 , welche alſo auf eins ander folgten : Der Biſchof gu Breslau , welder allezeit der erſte Herz 9 oder Fift iſt ,

der Fürft

zu Dels uns Bernſtadt , ein Herzog qu * Wirtemberg und Teck ift , der Fürſt zu Srop au und Jás gerndorf , weldes ein Fürſt von Lichten : ſtein iſt , der Herzog zu Sagen , weldes eine welches

1,

882 ein Fürſt von Lobkowiß iſt , und der Ders fogja Münſterberg und Frankenfein, welches Zu diefert ein Fürſt von Auersberg ift. find unter königlid) preußiſcher Regierung noch gekommen , der Fürſt von Carolath, welches ein Graf von Schönaich iſt , und Fürſt ju Tradenberg , welches ein der Førſt von Şabfeld iſt. Der freien Stan. desherrſchaften find 9 , nämlich Martens berg , Rilitich , Pleß, Trachenberg , Nieders beuthen an der Oder oder Carolath , und Gordhús . und Deuthen in Oberſchlejten Die Beſiger der freien Minderherrſchaften , (Status Minores, ) hatten zwar , ( wie ſie auch noch baben , ) vor andern Grafen und Freiherren unterſchiedene Privilegien , Fürftertagen aber doch auf den feine Stimme . Auf den Fürſtentagen theilter fich die Fürſten und Stånde in 3 Klaffen Den erſten Rath machten oder Rathe. die Fürſten und freien Standesherren aus , da denn jeder Fürſt eine beſondere Stims me , hingegen die Freiherren zuſammenges nonimen nur I Stimme - hatten . Der

zweite Rath beſtund aus der Ritterſchaft In den Erbfürſtenthuimern und der Haupts ftadt Breslau ,

welche aber zuſammen nur

9 Stimmen ausmachten , namlid die Rits Fürſtenthümer terſchaft der Sdweibnit und

38 % und Jauer zuſammen 1 , die glogauiſche 1 , die oppel- und ratiboriſche 1 , die bress

#

lauiſche I , die lignißiſche I , die brigiſche 1 , die wohlauiſche i , die teſdheniſche 1 , Im und die Stadt Breslau auch eins .

dritten Rath waren 8 ftädtiſche Stimmen , welche abgelegt wurden von der Stadt Schweibnitz , von der Stadt Jauer und ben Weichbildfådten , von der Stadt Glos gau und den Weidhbildftåbten des glogauis fchen Fürſtenthums , von der Stadt Ope Neumark und Städten peln , von den Städt en den wechſelsweiſe , und von Namslau Al Städten Lijnik , Brieg und Wohlau. lein nachdem der grofte Theil von Sdiles 1 fien unter fåniglich preußiſche Oberbotmár figkeit gekommen , iſt dieſe Landesverfaſſung aufgehoben , und es ſind keine - Fürſtentage mehr gebalten worden , doch hat der Ros nig das ſogenannte Fürſtenrecht beſtåriget, pon weldjem weiter unten mehrere Nach Nach der alten richt vorfommen wird. beibehaltenen Landesverfaſſung, beſtåndig werden zum Beſik , der adelichen Landgüter qur die ſchleſiſchen Ebelleute zugelaſſen , die adelichen Geſchlechter aber nur , 1701 in Adelſtand fie vor Freit ben worden , Befit

aud)

adelicher

vor

Güter

in ro erbos

dieſem

Jahr im

gewefen

find , die Hach

389 nachher

geadelten

aber ,

der

auswärtige

Adel , und alle Perſonen bürgerlichen Stans. des , wenn ſie gleich von ſchleſiſcher Ubfunft müſſen entweder das Infolat von find , dem Landesherrn annoch gewinnen , oder Durch

Vorzeigung

ihrer Unfolats - Urkunde

beweiſen , daß fie es erlangt haben : denn die Erhebung in den Adelſtand ſchließet das Infolat: nicht ein . Die Bauern werden als freie Leute betrachtet , die aber doch dec Gutsherr vindiziren kann , wenn ſie nicht 10 Jahre

lang

unter

einer

andern Herra

( dhaft fich ruhig aufgehalten haben : ja wenn ſie noch in der Flucht begriffen ſind , kann ihr Herr fie eigenmåd tig und mit ger wafneter Hand wegnehmen , wo er fie finas tet.

S. 6.

Die

Einwohner Schleſiens

find

unterſchiebenen chriſtlichen Kirchen , oder ros genannten Religionen , zugetban . König Friedrich II bat in dem Berliner Frieden ron 1742 verſprochen , daß er die römiſche katholiſche Religion in dem Zuſtande , dar's in er fie' gefunden , ungeåndert laſſen mola le , jedoch der völligen Gewiſſensfreiheit der proteſtantiſchen Eingeſeffenen , und den Ihm als fandesherrn zuſtehenden h & diften Ges red tamen unbeſchabet. Dieres tft erfüllet worden ,

und jedermann genießet der volls % 6 2 tona

390 kommenften Gewiſſensfreiheit. Daß die evans als geliſchen Einwohner zabíreicher fird , Die katholtiden ,

erbedet

aus

der

Sabelle

rou der oben S. 5. angegebenen Urizahl der gebornen , geſtorbenen und fepulirten . Die römiſdhkatholiſchen Einwohner gehören großtentheils zu dem Kirchſprengel des Bio ſchofs zu Breslau , das Fürſtenthum Trops pau aber gehöret zum Kirchſprengel des Bl. ſchof $ zu Olmüß , und des Bildhofs zu Fras kau geiftliche Geridtsbarkeit erſtrecket fich durch

das Verzogthum Teſchen ,

Standes herrſchaft Preß , das

Herzogthum

die

freie

und durch die an

Severien

' grenzende Ge:

le Das Bisthum ift an Anglich zu gend. Schmoger ( Szmogrow ) im namslautſchen mabr 966 gefiifs bilde * tet , die Biſchofe lehreten felbft in der das fisen Sdule , lebeten mit den weltlichen in genauer Verbindung , und vereblichten ſich Schon um der Mitte des mit denſelben . Titen Jahrhunderts befam der biſchofliche Eiß anſehnliche Güter , und 1041 warb er nad Pitfchen , bald darauf aber nad Der Bildhof ftund ebes Breslau perlegt. beffen unter dem Erzbird of zu Oneren in Polen , heutiges Tages aber ift er eremt , und unmittelbar dera römiſchen Stubl uns terworfen .

Er iſt allezeit der erſte unter

391

bca fchleſiſchen Serzogen oder Fürſten , und empfångt das ihm zugehörige Fürſtenthum Neyß von dem König von Preußen als oberſtem Herzoge von Schleſien zu lehn , dem er auch buldiget , und den Eid der Sreue , des Gehorſams und der Untertia , nigteit leiſtet. Von dem biſchoft chen Kircha ngel ſpre in Schleſien , haben die bomannt , rden Erben 1751 eine son dem Abt You hann Jgnatius Felbiger . verfertigte Charte in Kupfer Rechen laffen , weldie auch im ſchlefilder Utlas zu finden ift. Es iſt aber dieſer Kir diſprengel oder das Bisthum in 4 Archidiafonate abgetheilet , nämlich in das breslaulſie , großglogauirche , oppels che und lignifiſche , ' und begreift außer der Kathedralfirche zu Breslau , 7 Kollegia :fir , chen , 77 Archipresbyteriate, 18 Probfteian , 678 Pfarrfirchen , zu welchen 301 adjungirte Pfarr : und 237 Filial : Kirchen gehdren , 20 Abtenen , und 91 andere lofter beider lei Geſchlechts , welche insgefamt in Schles fien belegen find , ein ju Polen gehfriges Kloſter ungerechnet. Die Stanonitate were s den theil von dem Sonigi thells von dem Pabſt , theils von dem Biſchof vergeben . Die Kirchenverbeſſerung ift in Schleſien 1

juerft 1522

durch

den Herzog

Selebrid II in feinem

zu

Fürſtenthum

Bb 4

Higning fignitz , unde

392 und bald hernadh auch in dem ererbten Für. Die ſtenthum Brieg , eingeführet worden . Stadt Breslau , welche fchon vorher einige Kisftergüter eingezogen ; und zum Unterhalt armer leute gewidmet batte , fübrete in th: ren Kirchen nun auch die evangeliſdilutheria Dieſe wurde hiernachft von che Lehre ein . der Stadt Sdweidnig , hernad von den Herzogen zu Münſterberg und Dels und dies len ihrer Unterthanen , hierauf im Fürften. thum Sagan , alsdenn in den Erbfürſtenthus mern angenommen , und brettete ſich nach Kaiſer und nach durch ganz Schleſien aus . Rudolph II ertheilte 1606 den der augsburs giſchen Konfefion gugethanen Fürften und Stånden und Unterthanen in Ober : und

94

Nieder : Schleften , den ſogenannten Maje: ftatsbrief , in welchem er ihnen die freie und ungeſtörte Uibung ihrer gottesdienſtlichen Leh re , und den Beſiß threr Kirchen , Schulen und Ronſiſtorien beſtåtigte , auch die Auf richtung und Anlegung neuer erlaubte, u . f.w. Allein , nach dieſes Kaiſers Sobe ſuchte man die Lutheraner durch Zwangsmittel wieder zu der rómſdfatholiſchen Stirche zu bringen . 1635 erhielten ſie durch den pragiſchen Fries den wieder

Ruhe und Sicherheit ,

welche

aber nicht lange dauerte, jedod, 1648 durch den nefipbålijden Frieden injofern wieder her

ha

393 bergeftellet wurde :

wurde ,

daß

darin

verglichen

dle rohlefifchen Fürſten ' , welche der

augsburgiſchen Konfeßion zugethan wåren , námlich die Kerzoge zu Brieg , biegniß , Múna fterberg und Dels , und die Stadt Bres . lau , routen bei ihren alten Priollegien und der freien Religionsübung , wie ſie ſolche Den vor dem Kriege gehabt , verbleiben . Grafen , Freiherren , Edelleuten und Unters thanen des übrigen Schleſtens , welche der augsburgifchen Konfeßion zugethan måren , wolle der Kaiſer vergönnen , daß fie ihre Res ligion in den benachbarten Orten üben , und wenn ſie nicht freiwillig aus dem Rande ziehen wollten ,

darin bleiben mögten.

Er

wolle auch den augsburgiſchen Konfeßionga verwandten erlauben , 3 Kirchen bei den Städten Schweidniß , Jauer und Glogau zu erbauen ? .

Indeſſen verloren die Evan:

geliſden außer den eben genannten jogthümern und der Stadt Breslau ,

Sera nicht

nur ihre Kirchen , ( wenn man die 3 neuge: baueten ausnimmt, ) fondern ſie wurden auch balb von Reuem gedrånget , und dadurch viele bewogen , ſich zu der römiſchfatholts Ichen Kirche zu halten .

Die Evangeliſchen

in Ober : Schleſien waren daran :

am

rahlimmeſien

denn fie mtusten viele Meilen welt,

als die Teſchener und Troppauer , über 40 wiele $ 65

4

39

en ſch i n l e n ſt le nge äceh Meldhe , benis zu der nd eva r tesr f n r r e e l e Si itchre . ndEs wu acbh der gortane . f i t a e nf lef ſt he th bie idy Zu ſſert der foh Lu diſc i e e k w b h mer g ver , als ſic demr ſch h rl II n hrer nean nn ni a ö n n K K 7 X che t aelb : edne eir ſ n ſ 0 m fuend Kalſ etm f de ph17 zwi d o a t sl ſe rs nſ t eld Jo zu Al e:geRßa Betes agu n r h h l 9 e c c ß s h i i d n m en170 gle , uunzlo de tlgiuc Bre err r ſ elt n f n i e e e n ße h t e i r te rEn , er ei fi , aauub sd h e e i t d l an got Fr0e , Er . 00 ls che 7 i ß l r e 8 t i e ung n fl . th w 4 n ,ehn( fü j e s i is rl t il rt Da ,htethe rdzeuenmn Ge an den hSetna c i d e i c r r u t r t r f e u Ye jeen , ) n6ne ne ebnKein , en w m e ad ld ernn u owmor we g n Gn , f n e e e m u hnüen egg 8 ba d rs er w , un 11 tenithg Stig ' nig r ſ e g n n e r n e i e b ü d bi , Br , aiu de F ter s ſ et hl nd Del , un udm bet u , mün n Wo u ä a e l er n er rd es ne t ed ng Br , wu ihhamp wi ei hen , 5 tirc ß ie un er r 2 b e n ſo da f n ü 3 s b m e r ch en ſer te rl raß , zu wel unch Kaigten, aKfat VI i n h t r l a c d i e m e s d l ſ e h e n n e r h i c no ein licfha . E g f u eßiiſ her r g r f u i r e n npsre ter geknön Ob zu lte fßfe e i i i i d l i n d h n nu od Guebn , u hen er uea la ba h eue Attſrecr c r u t i bte Er e n , z , u l ne hä ng en äng che rs th f n l u e n e u e n e a dg w w rd g gBl m rm ro n ni be , ve to . Ve vo 25 pt u a &en n et rb in rd re nn be ff ne Hi we mu . wta i e 64 0 nt e hl ien ng 17 in ga So f 40 wa dh Kiro

1

h

8

395

Kirchen vorhanden. Es haben zwar unters folebene Jahre lang an den Drten , wo die Pfarren in den Händen der römiſchfatholis fden Geiftlichkeit find , die Evangeliſchen , ob ſie gleich die actus minifterialés durd, ihre eigenen Geifiliche verrichten laffen , den . noch den Pfarrera alle Jura ſtolæ entrich ten , ſo wie hingegen die remiſdfatholiſchen zu fiegnis , Wohlau , Brieg und an anderen Orten , wo die Evangeliſchen die Hauptfir. den befißen , den Pfarrern derſelben eben diere Gebühren erlegen müfren : allein , dieſe Perfaſſung

bat

durch

fdnigl.

Verordnung

aufgehöret , unb ein jeder entrichtet nur fels nem eigenen Prediger oder Prieſter die jura ftolæ . Die Vorſteber der Kirchſprengel , werden thelle Superintendenten , theils In fpectores , thells Seniores genannt . Den erſten Sitel haben nur die 4 zu Ligeiß , Brbeg , Dels und Woblau , den britten füb . ren diejenigen , welche über die Kirchſpren , gel des flenißiſchen Konfiftoriums , und der Fürſtenthümer find ,

und

Liegniß

und Wohlau gereket

alle übrigen haben ben

jwelten

Es haben aber die Superintenden. Titel. ten , Inſpektores und Seniores , feinen ges wiffen und feſten Sie , ſoubern fe werden von den Predigern , nad, dem Worídlage des Dberfonfiforlums ,

unter

Betätigung

des Sur

1

396 Juſtiz - Miniſteriums zu Berlin , bald an dles ren , bait an andern Dertern , je nachdem , fich geſchickte Männer dazu finden , ernennet. Das proteſtantiſche Schleſien , ift 1767 von dem Bauinſpektor und Ingenieur , J. P. Fts Icher , auf einer Charte abgebildet worden , von welder der Verleger Günther zu Glogau,

1

1772 nur noch rehr wenig Abbructe gemacht hatte. Sie iſt zu Berlin bei Schleuen geſtos chen . Auf derſelben find alle Derter in Sthlefien genennet , in welchen evangeliſche, reformirte und böhmiſdie Kirchen find. An evangeliſdilutheriſchen Kirchen ſind 545 geo fåhlet , eine höhmiſche ungerechnet, Die Reformirten haben ebedeſſen in Schles ften an unterſchiedenen Orten ihre Kirchen und frele gottesdienſtlide Uibung gehabt :

1 3

nadidem fie aber jene nach und nach den Katholiken überlaſſen müſſen , haben fie auch diere verloren . Nach Errichtung des alts ranſtådtiſchen Vergleichs ., in welchem threr nicht ausdrücklich gedacht worden , baten ſie auch um Wtedereinräumung ihrer Kirchen , erhielten auch viele Vorſprache , es half aber nichts ; König Friedrid , II aber hat ihnen ben offentliden Gottesdienſt verſtattet , und fie

haben zu Breslau ,

Glogau , Carolath und Wartenberg , Kirchen ; thre Prediger beiben Hofprediger , und baben jura Paro chia

WE

397 chialia. Seit 1744 ftehen diefe reformira ten Gemeinen unter dem reformirten Kirden direktorium zu Berlin . 1 Die ſogenannten Huffiten oder evanges lifchen Böhmen ,

zuerſt

famen

1742- nach

@ chleſien , und bekannten ſich damals ins: gilamt zu der evangeliſch - lutheriſchen Lebre, nic dymals aber ſind die melften zur reforniir: ter getreten ; jene haben eine Riiche zu Müns fte berg ,

diere

haben

Kirchen

zu Huſſines

bei Strehlen , 31 Friederichstabor unweit Wortenberg , und zu Friedrichsgråß bei Op. pe'n . Den vereinigten evangeliſchen Brudern , bat König Friedrich II (don 1742 erlaubet, fich in Schleſien niedergulaſſen , und thnen eine vollfommene Gewiſſensfreiheit , nebſt ber Erlaubniß , ihren Gottesdienſt öffentlich auszuüben , und ihre Kirche in der bei iha nen hergebrachten Zucht und Ordnung zu Ihre Prediger ſtehen erhalten . , erthellet. in geiſtlichen und Kirden : Sachen unter feie nem kon iſtorio , ſondern find , unter des Königs böchſten Oberherrſchaft und Beſchir: mung , allein ihrem Birdhof untergeben , der allezeit in Schleſten , und zwar jeßt ( 1772 ) zu Gnadenberg bei Großtrauſche wohnet . Hierauf ift 1746 eine Generalfonzeffion des Königs für die vereintgten evangeliſden Bru: der in Schleſien erfolget ,

in welcher ihnen Die

398

die eben angeführten gottesdienſtlichen Frela belten beft & tigt , und die Derter Neuſal } , Buhrau , Rosnig , Peyle und Großtrauſche eln für allemal zum Aufenthalt angewieſen worden , außer welchen aber fich feine eins zelne Familien dieſer Gemeine im fande ans retzen und aufhalten rollen :

T

doch find jeho

( 1772) die Derter Buhrau und Risnik ron ibnen verlaſſen , und ſie halten ſich zu Sna : denberg bei Großtrauſdje , Gnadenfrei in Dber : Perle , Neuſalz und Pawlowizky uns welt Corel auf. Die Sd menffelder find 1742 durch eine fönigliche Verordnung nach Nieber: Schleften zurückberufen , und in bes ſondern Sdu genommen worden . zu Breslau haben die griechiſchen Chriſten eine Kirche.

Es

werden auch Juden geduldet

und haben thre Synagogen . S. 7. Sdilefien iſt bis auf den heutigen Sag die fruchtbare Mutter vieler Gelehrten geweſen , von welchen nicht wenige vorzugs lich berühmt geworden ſind , inſonderheit

Der große Verbeſſerer der Philoſophie Chris Zum Unterridt ftian Freiherr von Wolf. iden den gelt Jugend , dies iren evan der ftub en Schulen , niſch en r latei einig auße , nen dergleichen in der Neuſtadt zu Breslau , 34 fiegnit ; Grüneberg , Slogau , Freiſtadt , Soweidnig , Strehlen und Hierdberg find , vora

te

399 Pornåmlich die 2 Gymnafia zu Breslau , und das :)mnaſium 311 Brleg : für die ró: mtſchfatholiide Jugend find lateint de Schu . len bet den er : Jeſuiten zu Glogau , flege niß , Schweidnit , Sagan , Neylie unb Ops peln , und die Univerfic& t zu Breslau . 1763 verbeſſerte der Udt 3u1 Sagan , Jobania Ignaz von Felb ! ger , die zu ſeiner Stifis, und Pfarr - Kirde gehörige Stadtfchule , und die Schulen der zu reinem Stift geb8 rigen Dörfer , nach dem Muſter der Reals ſchule zu Berlin : es wurden auch 1765 nach reinen Vorſchlagen zu Sagan , und in den Eiftercienſerf:Stern Leubus, Gruffau und Rauden , Seminaria , fu Sreblau auf dein Dom aber das Haupt : Seminarium angeles det , thet uin Schuleute ju bliden , thetis um den Kandidaten vom gelftlichen Stande Die nsthigen Begriffe

von dem zu geben , Aufſicht über Schulen , und guc guten ' Katechifazion , gehåret. Dieſe nusilo chen Einrichtungen betamen ein geſetzmigia ges Anſehn durch das am 3ten Nov. 1765 was zur

vom König unterſdriebene General : kanda Schul: Reglement für die Römiſchfatholtiden in Städten und DStfern det ſouverainen Herzogthums Schleſien und der Grafid )aft Glaß , zu welchem der Ubt felsiger den Ents wurf gemacht hatte .

Eben dieſer vortreff lide

400 liche Prálat hat nachmals reine prelswürdige Bemühungen zum Beſten der römiſchkathos liſchen Schulen in Schleſien noch weiter unermüdet fortgefegt, auch rházbare Buder zur Verbeſſerung und Erleichterung des Una terrichts drucken laſſen , und durch dieſe mannigfaltigen Bemühungen ſich einen uns fterblichen Namen erworben . Fiir junge

1 .

41

Edelleute der evangeliſchen und römiſchkas tholiſchen Kirche iſt die: Ritterakademie zu Blegniß vorhanden . Die breslauiſde rémiſch , katholiſche Univerſitåt, welche aus einer phis . loſophiſchen und theologiſchen Fakultåt bes

!

Mebet , und die katholiſden Gymnaſia gu Glaß, Neys, Oppeln, Sagan, kiegnig , Glos gau und Schweidnin , haben ebederſen unter der Aufſicht und Verwaltung der ſchleſiſchen Jeſuiten geſtanden . Db nun gleidh der Jes futter Drden durch eine påbftliche Bulle aufgehoben worden , und dieſe Aufhebung aud ) in Schleſien als wirklich geſchehen ans geſehen wird , wie aus der bernach genanna ten Inſtrukzion vom 26. Uuguſt. 1776 era bellet, in welcher geſagt wird , daß nach aufgehobenem Bande des Ordens , zugleich Die Statuta deſſelben , nebſt den Officiis elo nes Generals und Provinzials , weg fielen : ro find doch auf fåniglichen Befehl die

vormaligen

Drdensglieder

in Sdleſien

1

FE

403

und Glab,

unter

dem

Namen

der Prieſter

des føniglichen Schulen : Infiitute, in einem Srper vereiniget geblieben , und haben das Recht, neue Mitglieder aufzunehmen , und dieſetben ju lehrern: und Profeſoren zu 6.1: den . Sie behalten auch in dieſer Rüdlicht, die bem vormaligen Orden zugebdrigen Guter, und genießen von denſelben Unterhalt und Beſoldung. Sie find aber nicht nur als Welt . Geiſtliche ( Clerici feculares, ) dem ordentliden Bildhof unterworfen , bei wels them fie ſich gebührend melden müften, wenn fte die ordines minores und maiores er balten

wollen , und der die von dem Inſtie,

tut zum Predigtamt ernannte Perſonen bes ftätiget : fondern ſie ſtehen auch als Mitglies der des föniglichen Sculen Inſtituts unter der 1776 errichteten toniglichen Sdulen : Rommiffion , welde unter dem Vorfin des königl. Kurators der Univerſität zu Bres , lau , aus dem Direktor der Schulen , der Neftor und Kangler der Univerſitat den Dis shaiten und Senioren der beoen Fakultaten , und aus dem Præfecto Scholarum , bes ftehet. Diefes f8nigliche Inſtitut fit vera bunden ,

fters. 12 Kandidaten zum Bebraint

auf 3 der Univerſität in Breslau zu unterhals ken , und wenn ein ſoider in Buſd . € rd bedr . 12. B.

das Inſtitute

C C

auf .

462 aufgenommtett wird , muß er fich

einilo sets

piichten, daß er kebenciang Nabet terbarteit Die na tind den lehramt obliegen wolle.

ſtrukzion für die Prieſter des tonigl . Garnie len: Ynftiturs in Schleſien , vom 26 ' Auft 1776 , welche von dem Sidnto eigentändig unterſchrieben , und auf rediftebalo Segen in Follo zu Breslau gedruct worden , handelt genau von den oben er dhuiten Kandidas ten des Lehramts , von den librirn , von dem Umt und den Pflichten der Neftoren der Osmanalien , 08 Nefrors der Univerſitet, des Kanglers derſelben , det Dementen der beiden Fakultaten , der Senioren derſelben , und des Práfecte des Gymnafit zu Bress Sie wird als ein Anbaus zu bem fds lau . niglichen Edulen : Reglement für die linis verſität

in

Breslau , und

die

fatholiſdert

Gymnaften in dem Herzogthum Schleſien und der Grafrd ;aft Glas , angeſehen , wels djes am 11. Deze 1774 ausgefertiget, så bogen in Follo Breslau auf Riebentebalb gebrudt ift, und die Unterweiſung und das Erudiren auf der Univerſität und in den Es find auch Gymnaſien , febr verbeſſert. unter dem zweiten Mal deg 1777 ften Jabrs bellfome Edulgerege für die Univerſitåt for Preticu , urd für die Symnafien des tópigi . Edalen - Infiituts

in . Sdlefien

und der Craf:

19

402 Grafſchaft Glaß , ausgegangen , und zu Breso lau auf anderthalb Bogen in Folio gedrndt worden. Die vornehmſte Manufaktur, und S. 8 . Nahrungsmittel in wichtigſten der eins ien Broirn feinwanda : Garn ote , ift Schleſ

und leinen Damat : Nanufaftur, -welde 15 . als zu Landes ten Hauptſitz im Gebirse but, Hirſaberg, Sdimiebeberg , Greiffenberg , und an andern Dertern , fowool in Siddo ten als Dörfern hat.

Man hat hier Leina

wand generi , dabon dle Elle mit viertea Die Reino baib buler betablet worben. wand Druckerei mit Waſſer : und Delfarber, iſt an einigen Diten Vihr hoch getrieben , Nius leiten und baummolien Barn wers den fehr viele und mancherlet Rannefaffe uno Birdenbe berfertiget , Inſonderheit zu ged man macht glatten , Reichenbas ), ftreiften und geblümten , auch mit rothen Saleier , durchoffenen türkiſden Garn welcher zum Theil fo fein tit , daß die Elle får 4 5. und noch hsber. verfauft wird. vornåmlich Hirſchberg W igen derſelben iſt Man macht aud Kartun und beribmt. Mancheſter.

Es werden auch Spitzen vort

ziemlicher Feinigkeit gekloppelt : infonderheit werden im Kloſter Ojarnonang Spigen nach Papier wird in Brabanter Art gemacht. groſa

1

Xus Mode 121 großer Menge gemacht. den dauerbafte und ziemlich feine Sider ge+ webet , als zu Breslau , Brieg , Grünberg , Lüben , Steinau , Goldberg , Pardwitz, Stress Der wollenen len , und an andern Orten . Strümpfe und Hüte nicht zu gebenfen , in werben aud) vielerlet Merelan , ( halb wollen und halb leinen Zeug , ) Raidh, Zengel , Dros geformelte Berfane, Kaffa , und andere Zeuge , und aus Siegangs u . a . mn . verfertis

guet, glatte und Kalamante , Baumwolle,

Gute federbereitungen find auch vor : An Glashütten iſt fein Mangel ; handen . man verfertiget auch ſogenanntes Kriſtalls

get.

und Kreiden : Glas von ſehr dener Urt ; es find auch geſchickte Meifter vorhanden , wucla dhe das Glas künſtlich zu ſchleifen und zu Pulvermühlen , und inta fanelden wiſſen . ſonderheit Elſenhåminer und Fabriten , bat Zu Breslau ift elne Zucica man båufig. fiederet. $. 9.

Schlefiens Ausfuhr, befiehet vorz námlich in Rrapp oder Fårberråthe , Mühs lenſteinen , feinen Garn , Zwirn , Einwand , Schleier , und daraus verfertigten Süderns und Zeugen , und in Papler. Die Ausfuhr der roben Wolle , ift zur Beförberung der Die fchles Bandesmanufafturen , verboten . firden

Kaufleute

bandeln

auch

fiarf

mit

405 Wache,

Honig , Håuten , Leber und Radio

werk , welche Waaren ſie aus Polen , Uns Hingegen garn und Nußland erhalten .

werden wieder eingeführet polniſches Ger traide, Weine , Inſonderheit nieder- und obers ungariſche, mähriſche, sftreichiſche, Rhein und franzsfiſche Welne, polniſche und ungariſche Ochren , Pferde , polniſches Stein und hauiſches unb fddnebecker Quel - Sals , Spezerel und Gewürze, viclerlei Manufaftur - und Fabrita Was Die Maaren und mebrere andere . Münzen anbetrift , ſo wird bald · In Reichos thalern , Silbergroſchen und Denaren , bald in Florenen oder their !ſchen Gulden , Kreus

gern und Hellern Rechnung geführet . Oft fiehet man auch Tümpfe oder 6 Böhmer , deren 5 einen Reichsthaler von 24 guten Grordjen machen ; e $ find auch alle preußta Idhe man man

Ehebeffen wußte gangbar . nichts von Reichsthalern , ſondern hatte blos idolefiſche oder Zahl . Shaler,

Münzen

davon jeder 311 36 Weißgroſchen 12 Kreue oder zu 24 Silbergrorden gerechnet wurbe ; man z & hlte auch nach Ortsthalern, ( 0. l . Blertelthalern ) weldye" auch ſchlechts bin Drte bießen , ein Ort aber galt 6. roles firche Grochen . Ein Silbergrofden ober Böhmer bålt 3 Kreuzer ober 12. Denare, aper gomeißniſche Pfernige , obec 4. Gros

< 3

tels

fichel

fünf Silbergrorden

Oroſchen aus .

machen 4 gute

I freuger bålt 4 Denare ,

Sröſchel 3 Denare oder 2 gute Preps Es machen alſo 1 tlbergrorden nige, und i Srdſdel zuſammen , gerade I guten Grorden qus . Ein Streuzer bat aud) 6 eller , deren 18 auf einen Katlergroſchen , oder Böhmen , oder Silbergroiden geben . Ein Weißgroſchen hålt nur 2 Kreuger , und fft alſo um 1. Ir, geringer , als ein Silber , groſchen . Verſchiebene Fürfienthümer haben Ihre eigene Marte, die am Werth rebr von

at

ein ander unterſdieden Find, Folgende find Die bekannteſten , Eine ( do were Mart betrug 1

floren

36 Kreuzer , cder 48 Weißgros Eine gloz oder 32 Sllbergrorden , gautſche Mart bålt 36 Silbergroſchen ; eine fagantſche Mart 18 Silbergreichen , 8 Dena : re , oder 56 Kreuzer , eine liegnißiſche Mart fchen

Kreuger oder 21 ( chleffdie Grodhen , 4 Pfennige ; eine Marf bøbmiſcher Minze pola ntſcher Zahlung , beträgt 37 fchleſiſche Gros 64

Noch heutiges Sages Then , 4 Pfennige. eft stere alte Art, nad Marten , Weißgros fchen und Hellern zu zählen , beim Verkauf der Bauergüter und bei Erbſchichten auf dem fande gebräuchlich. Vor Ulters hat diefes Land mit $ . 10. ju dea Wobufigen der Lygter

und Quaden gebdo

& 10

7 meberet, 918 ble Blanen fich um die Write te des rechien Fahrhunderte des Landes der Quapon bemåhtigten , fam ein Shell dera ſeiben an Poien , und wurde Schleien ober eigentlid) Zie;la Clefon geoinnet, indem nie Polaçken das ,

was der Name der Diaben

bedeutet , mit einem Mignontiden Wort 3lezi ausdrücken ; denn Dulan beißt in der alten beutiden , und Sie in der flawontſchen Sprag she , boſe ; die Poladen nennen auch noch beutiges Tages pie Spiefier zieralas. Unter per polniſchen Oberberrfauft wurden in Schleſien die polniſche Sprache, dle po'nla dhen Sitten und Gebrauche, ung die drift's Itche fehre eingeführet , welche lebte burde Daß im Jahr 966 von Nicçislap I ju Sdmo , ger geſtiftete, uno von dannen nadi Pitiden , enolid aber nad Breclau perlegte Bisthum, befeitget wurden $$ der polniſche Regent $ oleslav Il ! felne fonde 1138 unter ſeine Sihne vertbellete, bekam der diteſte sulabido lav II, außer den Landſchaften Kratau . Sto radien und Pominern, qud Schleſien , uno Das vornehmite Unthell an der Regierung ; moeil er aber feinen Brüdern das Förige 44 nehmen luchte , wurde - er aus Polen vera jagt, uno feln Bruber Boleslav IV bemdo. tigte ſich ſeiner fande und Würde, trat aber neoft

felnen

Brüdern 1163: Wladislav II Sdb ¢ 4

Sohnen Holeslab mit dem Zuhamen altus,, Miécislan und Konrad , Schleſien ab, wela dhes aber damals mit dem heutigen Sdile fien nicht genau diefelben Grenzen hatte . Dieſe 3 Brüder theilten fich alfo in bas Pand , daß der erfte den mittlern , der zweite ben obern , und der dritte den untern Theil Zu dem mittlern Sdílefien gehörten bebam . r Damals die heutigen Fürſtenthüme Nene . Srieg, Dels , Münſterberg , Breslau , Sdwell nig , Jauer, Flegniß eund Wohlau , imgleichen Trachenber Bem obern Schlefien gehstten ote beutigen Fürſtenthümer Deſden, Ratibor , Oppeln , im greichen Pleß und Beuthen, Endlid ju dem niedern Schleften gehdrten

ba

Glogau , Sagan,

Éroffen , Beutbén Schwiebus, und alles, was damals noch von der heutigen Mart Brandenburg bis an die Warta zu fien gerechnet wurde. Als Konrad

Schle 1178

ohne Erben ſtarb, nahm Boleslav ganz Nie der - Schleſien " eln , in deffen Befite er auch blieb , ungeadotet fich fein Bruder Miecislav widerrepte. Von der Zelt an bsret der Nas wieber mittel Schlefiens auf. me

but 19

Ec Bu

uno Nieder : Schleſien , mit welchem das vormalige mittlere Schleſie n verbunden wur be,

war von der

Zeit an ,

faſt noch ein

mal ſo groß, als Ober-Schleften.

SE

Wie durch $ 0.

1

409 Boleslavs und wiecie ! ang Nad fommen , welche ſich alle Herzoge tu Gdldfien mennei ten , die unterſdiledenen gurſtenthumor in bem Hirzogthum Schleſien geflftet mer: bin , wird hernach bei der Beſdreibung els nes jeden derſelben gelehret werden . Hier will ich nur anmerken , daß ein jetfr abie's theilter Herzog feinen Landefantheil ein Fürs ftenthum , und nach der vornehmſten Stadt in welcher er feinen Wohnſitz gehabt, genens net habe. Johannes König von B&helm , fuchte das durch die hårifigen Thellungen und noch auf andere Welſe gefchnachte Schle : fien unter reine Oberherrſchaft zu bringen , und es gelang ihm ; denn es trügen ihm Fon 1327 an , nach und nach alle fohlefiſche Berzoge, bis auf 2 nach , ijyre Lände zu Lehn auf , behielten aber dod dle anſehnlichften fürſtlichen Regalien . Sein Sohn und Nach , folger se. Karl." IV , bekam matt felner Geo mablin Anna das Recht der Erbfolge , in den Fürſtenthümern nodrůdſtåndigen Schweidnig anb Jauer, worauf er der Kre: ne Bdheim 1355 ganz Schlefter einverleib te, auf welches Kafimir der Große , Renig von

Polen ", 1335 und 1338 , und feite Nachfolger Rontg ludewig 1350 und 1373, Verzicht thaten. Unter den böhmiſchen Oberregenten , ånberte ſich Schleſienê rebt. Die ¢ 5.

4r0 Die Fehre Hufiens, futhers, Schwenkfelbed ano Kalvins ,

fanb hier

Anhänger ,

und

sum Shell durch feterliche Virirage Offents. liche Ausfbung. Das Dber: oder Fürſten Redit , ( ſupremum tribunal principum atque ordinum , ) weldhjes König Wiatis , las den ſchleſiſchen Herzogen und Si&nben 1498 ertheilte , verband die einzelnen Herz jogthümer näher unter einander : allein die Macht der Herzogthümer nahm þrſtåndig ab , weil die Gewalt der Oberregenten zur nahm , und die piaſtiſchen Herzoge ausſtura ben , deren fande theils . Den Oberregenten unmitt (bar unterworfen , theils amar an andere Herzoge uno, Fürſten , allein untie

weit ſchlechtern Bedingungen , als die pias Alſchen Fürfien gebaut hatten , pergeben Nach und nach ward in Schles wurden .

7

fien alles auf deutfch n Fuß gefeßet , und es wurden viele deutſche adeliche und bürs

} gerliche Perſonen und Familien ins kane gefogen , welche eine beſſere Canonirthſchaft einfiihrten ,, auch Manufakturen und şans Der dadurch 9 Vufnahme brachten . vel in verſchafte Flor des fandes würde noch

piel bdher geſtiegen ſeyn , wenn die protes ftantiſchen Gemeinen nicht gedrudet nor ben , und mehrere landeslinder zu Beplex nungen an des Oberregenten of gezogen mode

41 ! waren . Nach Kalſer Starl$ VI im Jahre 1740 erfolgtem Code, gieng mit Schlefici eine große Veränderung vor ;

Dern König

Friedrich II pon Preußen machte Unſpruch auf folgende ſchlefiſche Fürſtenthümer, Erft lid , auf das Fürſtenthum Jågerndorf, wel : ches Markgraf Georg von Brandenburg 1524 mit Kønig fudinig 34 Bábeim und Ungarn Genehmbaltung dem Bauſe

Schel

lenberg

ſeinem

abgekauft

hatte ,

und

es

Sohne Georg Friedrich hinterließ , ron welchem es durch einen Vertrag an Joas chim Friedrich Churfürſten zu Brandenburg fam, der es feinem zweiten Sohn Johann Georg überließ , welchen Kaiſer Ferdinand II in die Reichsacht erflårete , Darüber er 1623 das Sürſtenthum Jägerndorf verlor, welches der Kaiſer dem fürſlidhlichtenfels niſchen Saufe verlieb , ungeachtet das gans he chur : und marfyråfliche brandenburgis ( che Haus dagegen proteſtirte, Churfürft Friedrich

Wilhelm begab

fich

zwar 1686

ſeiner Anſprüche , gegen Abtretung des fchwibuſiſchen Kreiſes , ben ſein Sohn Chur , fürft

Friedrich 1695 auch an

das

Haus

Daftreich gegen . 250000 Fl . zurückgab : allein , R. Friedrich II behauptete eus uns terſchiedenen Gründen , daß dieſe Abtretuns gen und die Verträge ,

auf welche fie ficha grüne

412 grilno otin , hiatthaft geweſen waren . Zwets tene, ailf pie Fürſtentijümel lignin , Brie's und Wohldu, wegen der zwischen Friedrich Herjog zu liegnig und Brieg , und Joa chim II ' Churfürften zu Brandenburg , 1537 erriditeten Frð verbrüderung , zu weldier. je= tier veridge bet reinen ortahren und

1

beheimiſchen Kidnigen

1329. 2 4 und 1529 kr 1905 , fri, 152 , 152 theilten Privilegien voukommen bereditiget . Ferdinand I ungead tet geweſen pris , thm ron den

foldie Erbverbrüderung 1546 für“ nichtig erflåret habe : daher dieſe Fürſtenthümer tem Churhaule Brandenburg nach Abgang Liegnitz unbilligerwetſe Herjoge von ter lten n itha Diefe Anſprüche tours ware . tore

4

ten Durd) ein lit Schleſien geführtes Ffries gcsheer dergeſtaltunterftitet und ausges führet", das Kaiſers Karl VI Erbtochter , Maria Thereſia , Sidnigin ' in Ungarn und dheim , 1742 rowohl durch den Bresa Jauer vorläufigen , als gleid) darauf erfolg ten Berliner Hauptfriebensvertrag , für ſich Hitid ihre Erben und Nachfolger beiderlei . Gefchlechte , an den Konig von Preußen und 1

teffelben Erben und Nachfolger beiderlet Geſchlechts , Mieter = 'und Ober - Schleffen nebit dem vorhin zu Mahren gehsrig geo ogreferent Diftritte von

Brafſchaft

Statfcher ,

und die

Glas , auf spig und mit vollis

-114

5

413

ger Souberainitåt und Independen von der Krone B beim , astrat, fia) aber doch von Ober : Schleſien einige Stücke vorb. hielt ,

(deren . Grote oben beſtimmet 100 %

den it ) di &mlidi bao Fürſimitlu in Telten , famt den demſelben einverl: ibten Berta fchaften ,

den jsnſeits der Oppa telegenen Sheil der Fürſtenthum :r. Troppau und J& gerndorf , das nad Mahren zu belegene Stück des Fürſtenthums Nens , und ein 'n

von Ober - Sdileſien, eingefd loſſenen , aber zu Mähren gehsrigen Diſtiilt , in weldisin die Herrſchaft Heunersdorf , die Derter Hojenplog , Johaungibal und andere , beles gen find. Hingegen that der König von Preußen für ſich und ſeine Nachfolger Ver: sicht auf alle : Anjprüche an die Kingin von Ungarn , ubernahm aud ) die auf Schles welche tien haftenden " Summen Geldes ; von Unterthanen des Königs yon Groß , britannien und der Republe Holand, im : gleichen von den geliehen waren . dem

brabantiſchen Stånden , Die Grenzen zwiſd ;cą

preußiſchen und

bsheimiſchen

Schle

fisn wurden in eben demſelben Jahr durdy 138 mit Blechtafeln verfeine Sculen , be : Es dauerte zwar jeid, net und befilmmet.

dieſer 1744

Friede nicht lange , ſondern nurte third) einen neuen sich unterbro

gen ,

abet audy diefer burd; ben Drecisty Rec

414 42 ner Friedens: Uusföhnung8- und Freunde chafts : Traktat vom 25 Des . 1745 geen : diget , und der vorläufige Breelaner und

Berliner Hauptfriede, wie auch der Grenj . rezeß von 1742 , darin erneuert und bes ſtåtiget. Allein , 1756 brach der dritte Strieg wegen Schleften To8 ,

melcher durch

ben Hubertsburger Frieden 1763 geendia get worden , und in welcheni Schicfien von ben feindlichen Truppen ſehr viel erlitten bat.

In

meinen

wehentlichen

le

Nadrichs

ten von 1777 , St. 28. S. 229. 230 ftea bet ein Verzeichniß der großen Summen , welche . Friebrich der zweite dem Lande Schiefien feines Antheils von 1763 bis 1776 gefchenfet bie

bat.

Dörfer 3,4132071

Šie

betragen für

Thlr. und für die

Stabte ,

1,710298 Thlr. alſo überhaupt 5,1235051 Thlr. $. 11. Der Reinig von Preußen - nene net ſich : ſouverainen und oberſten Herzog

sapien

von Schleſien , und ſeßet dieſes Prárifat in ſeinem Titel unmittelbar nach dem Titel Churfürſt. Im Berliner Frieben , hat die & nigin von Ungarn und Böheim Maria Shereſia ,

lich unb thren Erben und Nacho

folgern , ben Titel, rourerainer Herzog von Schleſien , aud vorbehalten , doch nennet fidh der Katſer eigentlid , Berzog von Dbere und

M

BE

435 und Nieder: Schleſien, unb fepet diefen Tlo Das Wappert tei gleich nad Burrund . des Herzogthums Schleſien , fft im goldes orn Filde ein rhwarzer gefronter Coler, der auf reiner Bruſt einen filberuen halben Diffen Enden ba't geeichelt, Mono bat , Freuze ausbest. ba't mie fleine Burbe eines

Oberkammerers in

Schleſien,

nebit dem Prädikat Erzellenz, hat 1776 der Graf von Malzahn , Stanledberr vont Mittich, befommen . $ . 12. Schlefien bat niemals in unmit : telbarer Verbindung mit dem deutfo en Relay geſtanden ; denn es ifi niemals ein Reid)8 : lehn gemeen , hat niemale Sig und Stimo me auf dem Neichetage seb6t, noch unter der Gerichtsbarfeit der Giften Reid Becs richte geftanden , wie denn auch die Heidige gerege hier niut

geten : und

ob es gleiche

in den airen Reichsmotrifein yoont 1431 , 47 , 41 und 81 nebit Böheim , mahren und ber

lauſn , unit einem

Matrifluranfchlage

belegt worden . Po iſt doch foldes nad mais Nadirem es aber wieder unterb leben . ber Krone Bdheim

einver elbet mo da, hat

es bermittelft derſeiben , und alſo mirte bas terweiſe eine Berbindung mit dem deuts fohen Reich gehab ' , und als Kaiſer Jo eph 1708 wegen Bibeim wieder Siß und Stim.

16 me ins ; dhurfürſtlichen

Kollegium

einneh.

men ließ, verſprad) er ſowohl wegen deſſel ben , als auc) wegen der dagil gehörigen lande , (und alſo auch wegen Schleſiene , ) zu allen Reichs- und Kreis : Steuern und Anlagen einen dhurfürſtlichen Anſchlag, und zum Unterhalt des Kammergerichts jáhra Ich 300 Gulden zu übernehmen : dahinges 1 gen das geſamte Deutrdie Reich verſprach , daß es das Königreich BSheini, ſamt allen demſelben einverleibten landen , ( und folglich auch Schleſien , ) in feinen Schue und Schirm nehmen wolle. . In dieſer mit: telbaren Verbindung mit dem Reid ) , Rehet aud) bas bei Böheim gebliebene Stück von Schleften noch jest : hingegen der enig pon Preußen , nachdem er das größte Ans theil von Schleſien mit vslliger Souverais nität und Unabbảngigkeit von der Prone Bdheim

erlangt hat , (S.

10 ) beiget und

regieret er auch daſſelbe , ohne die allerges singfie Verbindung mit dem deutſchen Reid als einen ganz unabhängigen Staat. Nie aber das deutſche Reid) 1751 Dem Kidnige von Preußen den befie des Herzogthums Schleſien garantirte , Rechte vor,

. ter

behielt es

ſich

feine ww

13. Unſatt der verſchiedenen Gerida

welche ehemals in den

.

immediat Fir? fena

417

ftenthümern geweſen , als , des Oberamts zu Breslau , ſo weit ſolches die Juftizfachen gehabt bat , der fandeshauptmanneien , des Manngeridts, Zwölfergerid ) ts , Zaudenreches , Ritterredits , der Hof , und aller andern Gerichte , welde in der böchften Landesbert aft Namen gehalten worden, ſind im fos niglido preußiſd)en Antheil an Schleſien , Oberamtsreglerungen verordnet worden , nårslid zu Breslau , Glogau und Dppeln , welche leßte aber feit 1756 zu Brieg ift . Von den beiden erſten bat jebe 2 Senate , fo daß von dem erſten an den meiten , und nad bem Verhältniß der Neditsſade , die dritte Jnfanz von einer dieſer Regierungen an die andere gebet : die briegilde Dbers amtsregierung

aber bat nur einen Senat, von welchem der Zug an die breßlautſche Dveramtsreglerung gebet. Unter die erfte , geboren die unmittelbaren Fürſtenthümer

Breslau , Schweidnit , Jauer , und Brieg : unter die zweite, Glogau , Woblau , und liego niß , und unter die dritte Oppeln und Ras Dberamtsregierungen Eben dieſen ttbor . It auch per modum delegationis die Aufs fight über die Verwaltung der Juſtiz in den Mediat Fürſtenthümern , Standesherrſchaf. ten und der Stadt Breslau , übergeben worden , und wenn in denſelben über vera C. Eroberchr. 12. B.

1

raste

418

ſagte oder verzögerte Gerechtigfelt geflaget wird , müſſen den Dzeramtsreglerungen die Aften ausgeliefert werden , weldhe blerauf die Art und Weiſe, wie verfahren werden muß , Es find aber die Regierung vorſchreiben . gep der Mediat- Fürſtenthümer und Staudess berrſchaften unter die Oberamtsregierungen fur Qufficit dergeſtalt vertbellet , daß unter der breslaulſdhen feben , die Fürſtenthumer Dels und Münſterberg, und die freien Stans des herrſchaften Tradenberg, Militíd , Wars tenberg und Gordd, und die Stadt Bress lau ; thum foaft unter

unter der glogauiſden das Füiftens 1 Sagan , und die freie Standesberre Nieder . Heutben oder Carolath ; und der oberſchlefirchen , das preußiſche Uns

thell an den Fürſtenthümern Croppau , gås gerndorf, Nenß und Grotfaú, und die freien Standesherrſchaften Pleffe und Beuthen . Eine jede Oberamtsregierung vat jeßt einen Präſidenten , die breslauiſche und glogauiſche aud außerdem einen Direktor , und alle dret Chef - Präſidenten, zufammen baben einen welcher wirklicher geheimer Staats- und Sonſt bat ide ibre Juriz - Miniſter ift. Dberamteråthe , Referendarlen , und Auftula tatoren, Sekretarien, archivarien , Negijira . An dieſelben erges toren und Stanjelinien . ben die Appellazionen von den elacr jeden juges

RA

0

MA

VW

419 jugetbeilten Fürſtenthuimern , freien Stans bes : und Minber: Herrſchaften . In geri ſen zugelaſſenen fallen , kann von den Ura theilen der Oberamtsregierungen bet dem Tribunal zu Berlin Reviſion gefuchet were Es haben aud vor dieſen Oberamtsa den . regierungen alle diejenigen Perſonen , welche vorbin vor den tiden fandesgerichten in perſonalibus und rcalibus in jedem Fúra ftentbum geſtanden babett, Ihren erfren Rechtsa Unter ben Dberamtéregierungen fira gang . ben die in jedem Kreiſe verordneten Juſtizo råtbe , weldje als Commiſarii perpetui auf den landgütern Ole vorfallerben fofalo Aftus , all , Berſiegelungen , Sarirungen , Greazregulirungen , u . 4. m . Berrioten . Die Ober - Konfiftorla ſu Breslau , Glogau und Brieg , find über die eeangeliſchen Kirchen und Sculen , und über derſelben Lebrer , geſetzef, und haben mit der Oberamtsregier rungen einerlet Pandesantbeile zu verfeben . Die Glieder beffelber , find eben diejenigen Präſidenten und Nátoe , welde die Doers amtsreglerungen aufmachen , zu denſelben aber kommen noch geiſtiide Oberfonſiſtoriala råtbe. Das Fürſtenthum Dils , und die Stadt Breslau , baben eigene foaftoria , von welden an das bres qutiche Oberton fitcrium

appelliret werden fann . DD 2

In seir . dene

420 der Remiſohkatholiſchen , ridten die biſofliches getſtlichen Gerichte , von welchen in gewiſſen Fäden an die Dbera amtsregierungen appelliret wird ; betriftes chenfachen

aber blos Kirdenſachen , pellazion zwar an ſchau gerichtet ,

ſo wird die Aps die Nunziatur zu Wars

die Aburtheilung aber

gea

fchiebet burde die aus der Didjes dazu vers Es find swet ordneten Synodalrichter. Kriminal- Kollegia vorbanden , eines zu Bres , lau , das andere zu Glogau , 'und jedes be. ftebet aus einem Direktor und unterſchiedes nen , Råthen . Sie regen in allen vorkoms menden Fåden das rechtliche Gutachten auf, und übergeben es mit der Aften an das Candes - Kollegium , für welches die Sache gebsret . Dieſes faffet bas Urtheil ab, und laßt es befannt machen und volleben , wenn es vorher beft & tiget worden . Solde Bead. tigung erthellet im Fall der Codes:_oder einer dem Tode gleichgeachteten Strafe , unmittelbar der König , in aber, wenn fe die Krieges

andern Fåden Domainens

Rammer angeben , der in Schleſien wirklich dirigirende

Staat8 , und

Krieges minifter , und wenn ſie bei den Oberamtsregierungen vorkommen , das Juftig - Miniſtertum zu Bers lin . Der Zug gebet in der zweiten Infang von einep diefer Kollegien , entreber ver. mits

9

422 mittelft der mern ,

Krieges und Domainen - Ram. oder der Dber - Amis . Regierungen,

zu dem andern . Der Kriminal : Prozeß wird von zehn in unterſchiedenen Städten anges retzten öffentlichen Inquiſitoren , mit Zuztes hung zweter Gerichts - Schoppen , gemacht, wenn der Gerichtsherr denſe ben nicht ſelbſt durch ſeinen vereideten und beſtätigten Geo richtsbalter will führen laſſen .

Die Firſten und freien Standesherren und die Stadt Breslau , haben ihre eigenen , Regierungen und Gerichte in bürgerlichen und peinlichen Sachen , von welden an die Oberamtsregierungen appeliret wird . Das Dber : u ; O Fúrften -Recht hat R. Wladislav 1498 den Fürſten und Stånden verlieben, und S. Ferdinand I hat es 1528 beſtätiget, und deffelben Drönungen dermebret. ES fol darin beſtehen , b

daß die

Abgeordneten

der Fürften und Standeeberren jährlich zweimal zu Breslau zuſammen fommen, und unter der Direfzłon der dafigen Oberamtss reglerung , diejenigen Streitigfetten unters ſuchen und entdheiben ,

welde etma unter

den Fürſteni üns Standesherren wegen eines Fürſtenthums und einer Standesherrſchaft, oder eines dazu geborig geweſenen Stück Landes , entranden ſind. Es fann aber Derjenige ,

welcher fich

durch

das

Urthell defels

422 1 beffelben Berdiriért érd'dret, fich unmittelbar an den Sonig wenden , welches ſchon unter sſtreichiſcher Regierung in gewiſſen Fålen tatt gefunden hat . Nunmehr miffen ote Fairfien und Standesherren , wenn ſie wegen anderer Güter oder jurium belanget mere den , und wenn ein und ihren Vaſalen

Streit zwiſchen Ihnen ober interthanen extt

ſtehet, bei den Dberamtsregierungen Recht nehmen , und es find alle dieſe Fåde den Oberamteregierungen vi ſpecialis delega tionis anfgetragen worden . Die Minder herrſdaften , Barglehen , und übrigen lan desítenbe und magiftrate, welche mit Dder, und unter-Gerichten telieben find, ben auch folde unaeftoret aus . Die Negterung des bóheimiſchen Anthells an Schleſien , iſt mit der gu Bruinn vereistiget worden : ich fann aber von ihrer Berfaſſung nich : s befogbers melden . $. 14. Bon Schienens Steuer : mefen bis gegen das Ende des uzten Jahrhuns derts , fit im zehnten Sheil meines Maga : zins , S. 516-540 eine erhebliche und ges nane Nadeitt zu finden , aus welderers 1

hellet, daß belielo en alie Jadiizlo!, 7,763045 3 Gr . 4 Shaler Pf. und 1671 noch 6,609872 Thaler 28 Gr . 1 Pi. betragen babe, daß das find bisweilen aud, außerg ordentliche und perſönliche

Aningen getra :

1

423

habe, und daf feine ganze Steuer- und Sontribuzions : Berfaſſung ſehr übel einge: Friedrid II frönig riditet geveſen fery. hat dieſelbige in ſeinem Anthell an Cdles Fürftentagen fien 1741 zugleich mit den

gen

aufgehoben , und zur Verwaltung aller fans des eintünfte an Steuern , Afgife , Sinanz . und Domainen : Gefällen , zwei Krieges: und Domainen - Kaminern errichtet , welche ihren Glegau

Siß zu

Breslau und

Ufziſe iſt Landen und auf hingegen

nach der in den ältern preußiſdien Weiſe eingerichtet , sewdhnlichen die Städte eingeſchräniet worden, die Flecken , Soldier und Dör:

hoben . Die

fer entrichten auf beſtandig feſterrette, und und ſowohl zu Krieges : als Friedens Zri , Sontribuzionen oder ten unveränderliche Jedes einzelne Gut iſt fataſtri Steuern . ret und bringt ſeine Kontribuzion oder Die 2 Krieges- und Domais Steuern auf. nen : Stainmeru haben einen gemeinſchafiliden Staats- und Finang-Miniſter , der gleich Chef - Präſident von beiden iſt , daher fie beſondere fråfidenten , ſondern nur

keine

Direktores haberi, (deren bei jeder zwei fino, ) außerdem aber mit råthen , auch zulárglis den anderen Bedienten verſeher find. Pero mice der Verordnung on į Uuguſi 17501 fehel uinter jeder Krieges : 100 Domainen , Siammer die fóniglider Acmiter, die Sachen

424 der ſtadtifchen und platten Landes Polizei, ote Handels- Manufaftur, und gabrifen = Militår:

Marſch -

Kieferungs : Armee - Vers

Pflegungs- Kontribuztons. Salg- Bau- Jagds Abrnoß- Deferztons . Grenz- und noch ana dere Sachen ; imgleidhen die Kriminal-Gas den in den immediaten Ståbten und föntgi, deintern , und bie Juſtiz- Saden , wenn eine Stabt und ein Amt gerichtlich belanget Jedes stammer -Kollegium bat zwei wird . Senate, von deren einem, ( eben ſo wie bet

į

den Juftig-Holleglen ,) ber Zug zu dem ans Die dritte oder Revifiong. Jn . dern gebet. ſtang , iſt bei dem in Schleſien dirigtrenden finans - Miniſter. Jede bat noch ein Firs falat, und eine Rechnungs: Kontrolle. Dieſe Rammern dirigiren Inſonderheit das fåmts ontribuztonsweren , laffen e $ durch Iide

0

HV14

1

dte Krieges : Staffen , (weldie bis 1773 D bers ſteuer - Klaſſen

hießen )

richtig einzteben und

beregaen , und unterhalten det den dern Steuer - Kaffen der Streiſe eine

befons folche

Verfaffung , daß die Kontrtbuzions. und Steuer- Unlagen darts zuverlåßig und nach einerlei Grundfågen gemacht und revibtret, Steuergelder barnadh ausgedyrieben , Die monatlich an dle Belden Strieges - Laffen zu Breslau und Glogau richtig abgeliefert were den fönnen , wenn ſie nicht auf andere Weiſe darüber verfügen ,

unter der

Serieges und Dos

L

425 Domainen : Kammer zu Breslau Achen die FurRenthümer Breslau, Brleg , echwebri , Neys , Delo , Minſterberg , Dppeln , Natis bor, Jågerndorf und Troppau bereits der Dppa , die frelen Stanbesherrſchaften Wara tenberg, Gorduş, Beuthen , Plenie , Loßlau Unter der Kriegess und bald Oberberg . Glugou aber und Domainen : Kammer zu ftesen bie Fürſtenthümer Ologau , Sagan , Bohlau, Flegnis , Jauer, die freien Etoile desberrſdaften Ersoenberg , Nieder : Bentben oder Carolatb und Mitſd ) , und die rin: derherrſdjaften Neuſchloß, frenban und Sus an ftatt der ebemaligen Landesaltes lau . fiten , find fönigllde fardråthe verordnet, upd den Krelſen vorgefellet worden , es bat auch jeder Kreis elnen Steuereinnehmer, einin Kreis - Phyſikus , und nach Mafiges bung ſeiner Größe , elnen , Ober zwei , oder art welche in der drei Landbragoner , Zum land , Brandenburg Lanoreuter beißen. rath mird kein anderer , als ein im Kretſe felbſt wohl angefeffener ritterbürtiger von Es erwählen auch die adelis Adel beftedet. den Kreis eingeſeſſenen eines jeden Stretfis einen Warfd ) fommiſſarlus und 2 Deputirte aus ihrem Trittel, und laſſen folche bet orn Krieges- und Domainen : Sammern bela : tigen , damit ſie den fandråthen bei dert Kreieſteueranlagen ,

Rednungsabnahmen , DDS bors

426 Horfallenden Märſchen , landesgeldhaften und daraus entſtehenden Plquidazlonen , beiftehen Von der ganzen Summe der fåniga mogen . en Einfiinfte aus Schiefien und eafiſd lidior 1 Glatz kann ich weiter nichts fagen , als daß

1

der 1781 geſtorbene Stratfs und Finanza Miniſter Michaels , vor ſeiner Erhebung zu der Miniſtermirde , mehrmals in Unterres dungen mit mir 6chauptet hat, fie betrügen hochftens ungefähr 41 Midionen , welches Gemiß mir doch zu wenig zu feyn dünft . iſt, das das platte Band von Niederschlea fien járlich nach dem feftgeferten und uns veränderten Fuß 1,181044 Rthlr. fontris inter der Aufſicht einer jeden Sries buirét. $ c$: und Domainen stammer ftehet ein Col legium medicum et ſanitatis, von welchem alle Medizinal. Saden abhangen . S. 15. Schleften tft feit der zweiten Hälfte des 12tei Jahrhunderts in Obera und Nieder . Sclefien abgetheilet worben , wie aus $. 10. zu erſehen , und dieſe Abs theilung iſt noch gewihnlich . Hiernédift feftund es ehedafon , außer dem Herzogs thum Croren , weldias fchon lange der Mark Brandenburg einverleibet ift , aus 16 Firs ftenthinern ,

und

6 freien

Standerherre

rdhaften , bon welchen gerechnet wurden , fut Nieder : Søleſien , I ) 9 Fürftenthümer , nåma

!

427 némliat Breslau , Brleg , liegnit ,

Dilf ,

s ro gau , Jauer,

Sagan , Schweidnik

und

Toblau ; 2 ) 5 freie Stanbesherrſchaften , nämlich Trachenberg, Nieber: Beuthen , Wars tenberg , Militfd ind orchi ; und 3 ) unterſchiedene Minderherrſchaften ; ju Obers Edleften aber

1 ) .7 Fürſtenthlimer ,

nåm .

lich Münſterberg, Meye , Derden , Troppau, Jägerndorf, Oppeln und Ratibor , 2 ) die freten Standesherrſaften Pleb , Beuthen und Militſch , und 3 ) einige Minder berra fchaften . findet noch Dieſe Aftbellung beutiges Tages Statt ; ingeadtet dle Fürs ftenthümer Neug und Münſterberg in Pos Ilzet- und Kammeral-Saden iinter der bress lautfchen Krieges, und Domainen Kammer fteben , und alſo zu dem niederſchleſiſchen Departeinent gerechnet werden : dabingegen in Juſtis - Saden das Fürſtenthum Nenß und Grotfau fdnigl. preuß . Unthells noch der oberſdylefilden Ober , Amts . Regierung zu Well Schleften Brieg , unterworfen ift. heutiges Tages 2 Oberberren bat, muß man nothwendig die wstbeilung in das preußia de Solefien , und in das her Krone B8 heim annoch einverieibre Schleſien , zur Haupt: attheilungmaiben . " Dogleich der König von Preußen feln Intheil unter 3 Oberamtsres gierungen geleget bat, ( f . 13. ) ſo fann man boch

428 bod baffelbe bleſerivegen nicht in das obere, mittlere und untere Schleften abtbeilen, und Saſpar Abel $ Meinung , als ob diere 28 theilung mit der erſten Berfaſſung des Hers zogthums Sdleflen übereinſtimmig ren , ift ungegründet; denn die 16theilung in $ obere, mittlere und untere Sdileften , welche im izten Jabrhundert elne furze Zeit gedanert bat, betraf gang Schleſien , und war anders eingeridtet , als die jetzige preußilde Eins Dberamtsreglerangen tbetlung bady Den wie aus Vergleichung der obigen $. 10 and meiner Meinung 13 crieben werden kann . nad) is alſo am beſten , daß man das preur fifde Ninthell an Styleften überbaupt nach den beiden fónigl. Kammern zu Groß - Glos gau und Breslau , und das Gebiet , oder wie marr bier faget , das Departement einer jes den Kammer , bin mieber , theils nach den unmittelbaren fürftenthümern ,

welche dem

obergen ſouverainen Herzog gehören , thals nach den ezittelbaren Fürfterthümern, Stans des : und Minder> Herrſdaften , oder viels mebr nad den Streiſen , in welche die ges fauteu Fürſtenthümer , Standes- und Mine der : herrieaften vertheilet find ,

abhanbele .

Elaem jeden Streiſe iſt ein Landrath vorges feßt, bisweilen ſind 2 , auch noch wohl meh rere Kreiſe unter einem Landrath verbunden. 2018

41

429

A18 Stánde der Streife , werben tie darin befindlichen Ståbte wegen der Süter , wel : che ſie befißen , und die Befiber der darin belegenen wirflichen Rittergiter , angefehen , nicht aber diejenigen , welche der Bürgers Im bdbeimis oder Bauer - leben beſigeni. beiße Sole Unth ſien , n dit Dors rohen eil an geferten der Weichbilder , Fanbesålteften .

nach, alter

Urt,

Als nod ) gan ; Schleſien dem Hauſe Deftrein geberete , waren die Fürſtenthümer Breslau , Brieg , biegniß , Dols , Ndagirs bers , Schweldnis und Sauer , In Beidobila der abgetheiiet, ble jibrigen aber in Frelſe. Unter preubilder Regierung ist jener Name abgeſchaffet, dieſer aber beibebalten und ges meiner genadt worden : doo bat die Uns terfcheidung einer urſprünglichen Weichbilds ftadt , und einer roon beberfen nur foge nannten Kreisſtadt, noch immer eirigen Nur Denn ordentlicherweiſe fehet eltzer Ben , Wette bildsſtadt nid )t nur die Gerlorstar feit über ihre und Ihres Bezirfs Einwoh : ner , ſoubera auch das ſogenannte Meilens redyt zu. Das letzte , iſt das Recht zu vers bieten , daß niemand auf dem Lande inners balb einer Meile um die Stadt den Bra !!! Urbar ausüben , Handwerfer anſetzeu ,,und ſonſt eine andere ſtådtilge Nabrung trelben darf.

430 darf.

Dieſes

Strelskådte ,

Vorrecht

haben

wenigftens ift

nicht

alle

nicht die Ver

muthung für diefelben , daß fie eß haben , ſondern ſie müſſen es erſt erweifen .

C

Nach der jeßigen Verfaffung , tft gang Sdleſien preuß . Antheils , in 48 Kreiſe ab getbetlet , von welden 32 gum breslauis ſchen , und 16 jum glogauiſchen Kammers Departemeut gebdren . Zu einem Kreife find nach Berdaffenbeit der Srsße und fage; bter und da zwei , auch noch wobl mehrere

401

Welchbilder , Standess und Minder - Herrs fchaften , und ebemalige beſondere Streiſe ges dilagen , ja man sat fo gar aus dieſen und andera Urfaden , mit verſchiedenen Dörfern , eine ſolche Veränderung getroffen , daß fie einem andern Strelſe als chebeſſen elaver letbet find, daher die neue Kreid - Einrichtung von derjenigen , welde in den unter der Strelchiſmen ' Regierung geſtochenen Charten angetroffen wird , bin und wieder abweidet, inſonderbelt bei den oppelnden und fals kenbergifdien , qud kofelíden und ratibors ( den Preiſen .

sd, bedreibe nun

હતા an Sclefies , I Das preufliche Anthell rreldes unter zirei firiegel- und Domainens Kammern bertbeiler

ifta A Uns

11 91

431 A Unter der groß : glogauiſdien Strie ges : und Domainen - Kammer freben 1 Folgende in Nieder : Sdleften beles gene unmittelbare Kretſe und vermalige Kreiſe

Fürſtenthümer : 1 ) der glogauliche, freifiadtliche ,

guhe

rouifchi , ſprottauiſche, grünbergiſche und romlbufide Strets , weldre das Fürſtenthum Olocau ausmachen . f . 1. . Dieſes Fürſtenthum iſt von den Fürſtenthümern Woblau , Llegnit , Jauer, Sagan und Croſlen , und von Polen ums geben . Der ſchwibuniſaje Krele deſſelben , wird durd das der Mark Brandenburg eins verleibte erzogthuw Croſſen von den übris gen Krelſea abgeſondert, Dieſes Fürſtena thum iſt das großefte in Nieder : Schleſien . $. 2. Mußer dem ickerbau bates aud vielen Weinbau, inſonderheit wird im griinbergiiden Frelſe der melfte ſclefirche Wein gebauet. An Wåldern iſt

Der Fiagsbau tft ſtarf. aud fein angel. Die

Sdafmolle wird zu Túdern Borarbeitet. Im ſprottauira en reiſe glabro viel Eifen . Die Ober durchftrómet den gufrauiſden , glogauſden , frelſi & otilden und grünbergia Ichen Streis , und nimmt die Bartid , #IND viele Bide auf . Dle Bober geber durch einen Tyil des ſprottaul den Krebfes. S. 3. Jin

42

$ . 3. m gangen Fürſtenthum find & immediat - und 10 meblat . Ståbte, 4 Warfts Die Guter dieſes fiecfen , 519 Dørfer. verſchiedener Art, Filementbains fiad von nåmlich Czaubergüter , Leone , welche viele befonbere Eigenſchaften haben , und allodia Herzog Heinrid II oder der figirte Leóne . frosne , welcher ganz Nieder - Schleſien ( dem Suittel Schlefien rajon einverleibet war, )

1

befas, und 1241 ftarb , hinterließ 4 Prints jer , von welden der dritte, Konrad II, das Gloganiſche befam , welchem damals Croſs fen , Sagan , Steinau , Frauſtadt und Koften 1280 , unb allo noen eta * erleib et waren . em e theilete derfelbe , Tode fein vor Jabr 18 feine fandt unter feine Söhne , da denn Helerin der getreue , Glogau und Dels , Konrad mit dem Zunamen Küberlein , oder der puceliéte, (gibboſus ) Steinau , Raus den und Gubrau , und Przemislav , Sagan Nec des letzten und Sprottau erhielt . Tode , eignete ſich Herzog Deinrich Sproti Ihr taut, und Herzog Sonrad Sagan gu . Pater Konrad II eroberte mod ein beträchts Ilebes Stück vom Fürſtenthum Liegniß, und nad) reinem ſowohl als feines alteſten Soh. nes Konrads des puckelichten Code , tamen die peſamten Lande an Herzog Heinrich

{

ir

1

den getreuen , welder and Großberjog pon

a

Polea

43.3 Seine Söhne regierten atte Polen wurde. fangs gemeinſchaftith : 1312 aber thetleten fie fich alſo, daß Heinrid) IV , Sagan und Jobann , Steinau und Gubrau, Przemillas , Glogau , Crollen und Frauſtadt, ( welches lezte aber 1344 Caſimir von Pos len wegnahm, ) und Konrad, Dels und woh , Przenaislav Herzog zu Glogau, lau befam. 2. wollte durchaus die 6dbetmiſche Rehnsa

Sprottau ,

berrlichkeit

nicht annehmen ,

ſondern

ſtarb

;

In ſeinen laa: 1331 als ein freier Fürft. den folgtea reine Brüder Heinrich VI und Fobaan , welcher legte Steinau an Konrad von Dels , ſein Antheil an Glogau aber an Sohann König von Bóbeim abtrat, der rols dhes an Herzog Cafimir IIl zu Terden ibers Iteß, und Heinrichs IV Untheil an G !ojau audi tvegnahm , und einen Hauptmann dara über repte. 1337 gab der König , ein Stud von Glogau Beim erzog Heinrich von Jauer. Verzog8

Heinrichs IV Sohn , Hetario

der

eiſerne, oder der fünfte , erhielt 1360 ,vort Katſer farl IV das Untheil am Fúrftenta thum Glogau , welches reinem Vater genoma U18 reinte mett war, größtentheils wieder . Sdhae fich 1380 theileten , bekam Heinrich VI Sagan , Croffen und Schmibus . Hetna rich VII Glogau , Steinau und halb Gubraut, und Beinrich VIII freiſtadt und Sprottau . Búrd . Erbbercut, ta; B.

1

Der lebte Aberlebte Reine. Selbe Brides, und erbte thre Canbee antbelle Sein Sohn

WE

und taber ſeine junge Gemahlinn Barbara gur Erbin einfepte : e$ erbielt aber fein Brus der Jobann II pon Sagan 1481 vom sa

M

.

Heinrict X beberrſchte Glogau -una Croffen , und hatte feinen Boon Heinrich XI jum Rad folger, welcher feine finder hinterließ

nig Datthias ju Ungarn das ganze års ftenthum Glogau für fik und feine mång luben Erben . Wet er aber feine Söhns, fondern nur eine Sodoter batte , die an ela nen Herzog von Münderberg vermåblet war , fo welte er Demolben das Land zuwenden : allein , Konig Matthias zwang thn , daß er ihm alles, Recht auf das fürſtenthum Glogau abtreten mußte, worauf Mactbtas die Stande

1

beſfelben feinem una caten Sohn Jobann Corvin, buldigen ließ , der aber nado ſeinem Sode , Slogau an Wladislas stönig von Bibelm , abtreten mußte , welder e$ 1498 Felnem jüngſten Bruder Sigifmund etgråua mete. Æld aber derſelbe König von Polen ward , nabm R. Wladislav das fürftene thum wleber an fid . S. Ferdinand I vers pfändete $ und 1530

ch be

lo

ME

1536 an einen van Biberſtein , an . Derzog & rteberid Ul ju Elega mig und Brleg, låſete es aber 1944 wieber

line

einem Freibettebrief,

KI

und verſprag in

433 Snigen zu Sheim auf bet des von den f : per iwelſe inebr verſigt oder bergeben were den , fondern adezelt und allein der Krone Bibeim unterthänig reyn und bleiben rode. $ . 4. Jeßt fiehet das Fürſtenthum roo mobl unter oør Dberamtsreglerung , als Krieges -und Domainen :Kammer , welche in ſeiner Hauptſtadt find, und ift in 6 Krelſe abgetheilet, welcbe felt langen 3eiten ber so auf einunder folgen . ( 1 ) Der glugauiſche Kreiß, welcher 210 Dörfer, 151 adeliche Giter , 14 bürgerlia den Beſitzern zugeb& rige Siter, 4 føntgliche und 9 pringliche Domainen : Aemter begriefet.

a. Groß : Glogau, die immediate Kretso und Hauptſtadt des ganzen Fürſtenthums, und eine ftarfe ftung , welche den Zung der Stadt Glogau in Rien in- Anſehung Oder : Schleſien hat . Ste liegt ſeit in 10 am füblichen Ufer der Dder , hat aber vorher auf der nordlichen Seite derſelben geſtanden . Ste bat elnen föniglichen Kommandanten, eft auch der SiR unterſchiebener toniglicheu Kollegten , als einer 1742 errichteten Ober . ! amtsregierung, mit welcher auch ein Dber, Confforium und ein Pupillenfellegium bers bunden iſt, eines Kriminal Kollegiums , ele nes siffalats i einer 1741 geſtifreien Artes sumeinen : Kammer , nebit der the yes na wütera

1436 untergebenen Striegestañe , Domainenfaffe, und Nechnungs . Kontrolle , eisies Oberatzi , feamts, eines Schloßamte , 1. a . m . imgleis den

eines

biſchöfl.

Koramiſſariats ,

unter

weldiem die Archipresbyteriate zu Freyſtadt Grünberg , Gubrau , Hobenftrden , Schlawa , Schwibus und Sprottau , fteben ; und eines Ardjidlafonars von 9. Archipresbyteriaten . ferner bat fie ein Scleß , in welchem die genannten Landes. Kollegien ihren Sit baben , eln 1120 geſtiftetes tatholiſdres Kollegiarſtift jenſeits der Oder, von 1 Probſt und

be #

19 Chora

berren,eine fatholiſdhe Pfarrkirce,woelde gróf tentheils auf Koſten. Königs Friederid) des Zweiten neuerbauet ift , eine jungfräulide Abtei vom St. Klarenorden , ein Kollegium der Erjefuiten , ein Domintfaner - und ein Franziſkaner Kloſter , eine evangeliſchlutherio

;e

NE

ſche Kircje, zu deren Erbauung in der Stadt und von Steinen , ( da fie anfänglich außer: halb der Stadt fiand , und von Self war, ) K. ' Friedrid ) der zweite die meiſten Koſten bergegeben hat, und an der ein Oberfonis

ba

Horlalrath ftehrt, und eine Schule, und auf dem Rathbauſe eine evangeliſchreformirte

ll

Soffirdhe ,

welche

1751. eingeweibet wors

Der altern Feuersbrünfte , welche fie den. erlitten bat , nidyt zu gedenken , ſo iſt Be 1615 faſt gang, 1631 großentheils , 164 * und

437 und 1678 wieder faſt gang, und 1758 fart ein Drittel derſelben abgebrannt, in welder legten Feuersbrunft qud) dan Seſuiterfolles gium , in welchem ter Brand entſtund ,

die

fatholiſche Pfarrkirche und die evangeliſche Sie iſt auch Kirdie eingeardert wurden . oft

belagert

und

erobert worden .

1741

wurde ſie durch meiſterliche Veranſtaltung des Fürften & copold von Anhalt: Defrau, von den Preußen mit fürmender Hand eingea nommen , nachmals aber fårfer befeſtiget. Der Stadt gehören die Dörfer Broſtau ,

Beidau , Deutuig ,

Gublau mit einem Vors

werk, HScricht mit eineru Vorwerf, Játſch . fau , Nilbau, Noftrit , Rauſchwiß , Schloin , drepau oder Schreppau, Zerbe oder Zero bau , Neu- Vorwerf, und die Vorwerte Ord . DiB , Gros -und Klein. Borwert. b . Poltniß , eine fleine und offene imo mediat Stadt , welche eine fatholiſche und eine evangeliſche Kirche bat. 64 URD 72 abgebrannt,

Sie ift 15474

König

Friederich

II bat auf feine Koſten die bølgernen G&us fer am Markt und in einigen Gaffen , im. gleichen das Rathbaus abbrechen , und von Steinen neuerbauen laffen. Zu diefer Stadt gehörte ebedeffen ein beſonderer Preis. Die umliegende Begend iſt fruchtbar, 68.3

436 e. Quarit , ein Marftfleden , welcher i ne evangeliſche Kirche, eine fatholiſdefirde, und ein wohlgebauetes Schloß bat, und, els

$

nem freiberrn von Ildhammer sebsret.

d. Kuttlau , dem

ein Marktflecken ,

weldine

Sürfen voti Carolaty gebåret.

6. Ochlara, eine kleine und offene mies Dlat Stadt , unweit der potntfchen Grerge . Sie hat eine tathellſdhe und eine lutheriſche Kirche. 1764 ift fie ganz abgebrannt. Eie iſt ein Mejorat der Grafen von Fernemont. Der große See, an welchem Re llegt , ist In unſebung der Firderet betrád trid , ina dem derſelben Rußung jábritch auf 100.

HAL 101

Rthlr. fohlefiſch angeſchlagen wird . Scrf hat der See zu geriffen Zeiten eine Art von Flut , und wirft alsdenn fleine Golofórnet unter dem Saudé aus. f. Das finigliche Rammeramt Pridemoſt , Bat den Namen von

dem ehemaligen fefter

Schloß Pridemoſt, oder Pridem , weldies dis ne kleine Metle gegen Südoſten von Groß Glogau llegt, unb Herzog Konrads zu Gips sau Bohnt geweſen tft .

g. Das Umt Gramrdug , getdret dome Es bat Prinzen Reinrich von Preußen , fernen Sie in dem Dorf und Emics Gratis *** nolelbft etne epaugelija, e si de ift.

lo ADE

M

439 hi Das Amt 61ch , teldies die Dörfer Groß und Klein - Dotích begreift, geboret dem Prinzen Ferdinand von Preußen . i . Groß: Getzendorf, ein ade'ides Schlog an der Sprotte, und in einer moraftigen en gend, welches ebedeſſen für einen feſten Plan gebalten worden . k. Jakobstirch , ein Dorf, ungefähr ana derthalb rohlefiſche Mellen von Groß Glogar gegen Südweften , woſelbſt die glogautſchen Ebeleute Berzog Deinriden den eiſernen ſehr mishandelten. Es iſt hier eine evangeliſche und eine tathollide Kirde , und der roges nannte Fatobo Brann , zu welchem am a fobstage gewallfahrtet wird . 1. Dle adeliden Güter und Dörfer Brleg, Clade oder Klabau , Slå ſersdorf , Berrens dorf, Kreldelwig , mit dem ſchdnften adelia chen Soloß in edlefien , Roelmiden , Kela itg . ( die 6 letten Dörfer insgeſamt" mit fatholiſchen Kirden .) Riebſchig , Pardhana Klein : Std irne , mit einer evangeliſchen Kira de, Scabiken , Strung, Sideplau , Pierais,

/

Die 6 leßten mit evangeliſden Kirchen. Zu Herrndorf ift ein Seniorat der fantlie von Berg .

m. Dobkirch , ein Dorfa ? Mellen Groß Glosau

segon Süden , woſelbft

die goeften und Stonde

purd

von 148

Here Ubges

440 ordneten eine

wichtige Zuſammenfunft biels

ten , um ſich zu berathſchlagen , wie der nous thende Herzog Johann zum Frieden zu bringen rey ? Die Katholiken ftellen aus Groß : Glogau eine Wallfahrt dabim an . Die Katholiſche Kirche ift foſtbar , und dem bi derfelben ſtehenden Erzprieſter geboret das Dorf. n . Bettſchuki ein Dorf an der Doer, bei w idem Herzog Rapolt zu Glogau 1388

hef

pie Pelofen chlug. o . Schwulen ,

4 ein Dorf , wofelbſt

die

Barth rich in die Oder ergießet, 68 bat eine ebangelische Kirche, p . Michau , ein bild fiches Gut, ( 2 ) Der freifidotilde Streis , ron 88 Dörfern . Genquer find hier an Gütern 60 % adeliche, 6 fönigliche Domainen , 2 Stadt :

ve

Kammereien geb &rige Güter, s

af

welche Stif.

21

ten und 18ftern nebdren , zuremmen 73, ! Frelſtadt, Eleutheropolis , die immer

diate

Kreteftadt , welche ein altes Sdiloß, elne katholiſche Pfarrkirche und ein Karmer literklofter hat, welches legte von den Stel nen des 1 alten Gdylofies erbauet morden, Por

der Stadt ſtehet eine evangeliſche Gnas

benkirche und Schule, für deren Bewilligung dem Kaifer zum Darlehn 80000 fl, und zum Geſchenke 100000 Fl, eri egt worden,

74 hal

BE

441 ES find hier gute Eud nebereten . Gegen dns Ende des 17ten Jahrhunderts , und 1764, brannte Pe faſt ganz ab . Nach dem legten Srande hat der König eine anſehns Itche Summe Geldes zu threr Wiederherſtel. lung gegeben , und ſie hat feinerne Häuſer befommen . Vor dem faganſoen Shore bat die Stadt ein Vorwert, auch auferdem die Dörfer Reichenau und Heinzendorf. 2 Neuſalz , eine feine immediat

Stadt

an der Oder, in welcher ein königliches Kuma meramt, eine fatholiſche Kirche , eine evans geliſche Kirche , und eine Kolonie der vers Ehedeffen einigten evangelifden Brüder ift. bat man hier Seefalz raffipiret ; nachher iſt bler eine Salz : Faktorei für das zu Waſſer hieher geführte haal dhe und rodnebeoffche Salz, erriditet worden ; auch fft hier eine fönigliche Mühlſteinfaftorel, in welcher aller : Jet Urten von Mühlſteiner verkauft werden . 1743 hat dieſer Ort Stadtgerechtigkeit ers 1759 entſtund bler, beim Einfall balten . eines Kaufens Koracken ; eine Feuersbrunſt, welche auch das Rathhaus und die didnen Gebåube der vereinigten Brüder ber ; ehrte , die zugleich von dem Feinde von hier bers trieben wurden , ich aber bald bernach zur neurn Anbau wieder einſtelleten . Ulberhaupt til der Ort wieder gut aufgebauet worden. Aniner

443 Hamerkung: Die Heutfaljer oder freiflastifette -Freiheit, war eine offene Weide , etliche Meis len lang, welche dein Stönige gehörete , ÜND auf welcher die daran und darauf gelegenen Odter und Gemeinen ſo lange ihr Vieh weis deten und lagten ; bis Kinig Friederich det weite Tie ihuen rihenfte, worauf fie dieſelbigo unter fith theileten .

§ Neuſtädtel, eln mediat Stidechen an Flußchen Weißfurt, meld ,es eine farbolide und eine evangeliſche Kirche bat , Exfeſulter- Refidens

ju

und der gehos

Wartenberg

ret.

1474 brannte es gang ab . 1678 litte es großen Sranbrihaden , 4 Zu dem fånigt. Umt Neufalg, gehören

die in Oleſem Trelſe belegenen Dörfer Kslida Stuffer, Moderiß , ble

lergarten , Ihleåter ,

und ole Neuſalzer Bauern . 5 Die Erjefuiten zu Wartenb ?rg figen auch dle Dörfer Windlich: Bobrau, Erd felsdorf, Lindau, ( 3 ) Der guhrauiſche Krels, von 71 Dfrs Pern, 50 adelichen Gütern , und 3 Güterite welche bürgerlichen Beſigern geboren . die immediate relsftabta 1 Ouhrau , welche eine katholiſche und eine evangeliſho Kirde bat . 1457 brannte fie ab , und 1759 wurde fie don den Nufen eingeårdert ; 18 bat aber ft . Friederich der zweite dieſelbe von

Steigen wieder embauca lafen .

Es go boren

E NA

443 hören derſe !ber die Dörfer Gelßbach , Alto Gudrau , mit einer katholiſchen Kirche, fis kterébeim , Kaingen oder Kändrahent , Saltídug und Siddleſen.

ba : &

2 Groß , aber Dder : Schirie, elne Fleine mediat Stadt, unweit der polniſchen Grenze, mit einem Schloß. Sie hat 1919 Stadts Von 1758 bis 1762 bat recht erhalten , fie don den Ruffen viel Drangſal erlitten . Sie gebfret einem von Refinis. 3 Ksben , Cobena , eine tieine meblat Stadt an der Ober, in welcher ein herrſchafts Ich es Saloß, eine fatholiſche und eine eban geliſche Kirche ift. Das Städtchen ift 1616 größtentheſis abgebrannt. Es gehøret eis nem von Gelborn. Bier gebet eine fábre über die Ober , t Es iſt bier eine tonty Salzfattorei. 4 Seltſoo , eine Probftet , mit den Ders fern Münch Braunau , Langen , Neuguth, Setfersdorf und Werdytan , geboret den 6tift Reubus .

5 Hundspaß, ein Wirthshaus auf einer Inſel, welche die. Bartſd macht , bigt an Ebeteffen war Oles der polniiden Grenje . ſer Drt durch Saanjen befeftiget. á Nartau oder Nahrten , Dorf , Deſſem Soloß per Blag war ,

ein edellinen

útters

ein fifter

7 Dle

444 7 Die adelichen Güter ,

Schiffer

und

Gleinig, Dörfer Conrabsmalbau , Gabel , Guhren, Kutſchlau, Groß -Often , welche ins.

14 Kirchen haben , Nehrs fatholiſche au rohuß, Schürl , Würldhút , Nieder : Tſdir . Rau , Carpen, Elguth , u . a . m . gefaint

1

24

(4 ) Der ſprottautſche Kreis , Bon 53 Dfrfern, und 33 abelid) en Gütern . S. fries brrich

der

3meite

hat den

Fluß

prottau

von ſeinem Urſprung bet Sprottichen im lühenden Kreiſe an , bis zu ſeiner Vermis fotung mit der Bober , aufräumen , und in

14

Ordnung bringen laſſen , dadurch 1500 Morgen fand , welche bis dahin faſt be. ftandig

berſomemmet

waren ,

urbar

ges

werden . a . Sprottau , die immediate Kreisftadt, melde nicht meit von dem Einfluß der Sproto Sie bat ein altes te in den Bober lieget.

verfallenes Schloß, elne evangeliſche Kirche, eine fatholiſche Kirde, und ein Nonnenklo . 1 fer Ord, S. Mariæ Magdalena de poe 1473 und 1671 ift fie gang abs pitentia . gebrannt, hat auch 1703 eine große Feuerss Dem Ronnenklofter gehören brunft erlitten . in dieſem Kreife Bergvorwert, Nieber - Eu. lau . Hirtendorf, Kortnig, fangen : Heiners: dorf, und Nieber = ferden , mit einer fathos Niſchen Kirche

und einem Eiſenbammer ; der Stadt

445 Stadt Sprottau aber getiren Bobermiß . Dittersdorf mit einem Stupferban.mer , D. ber - Ebersdorf, Küpper , Ober : fefden , mit einem Elſenbammer, Muckendorf, Birkau . b. Primfenau, aud Primmikau, und auf Lateinifd von einigen Primislavia genannt, eine kleine und offene meblat Stadt , mit elnen berrſchaftlichen Solo

, einer fathoit.

1681 den und einer evangeliſchen Kirche. Sraf Heinrich der brannte fie gang ab. neunte Reuß , toniglicpreußicher Staate : miniſter und Oberhofmarſchall , bat Gtadt und Herrſchaft Primfenau feinen Erben bir terlaſſen . e. Das adeliche Dorf Malmig , mit ele ner evangeliſden Kirche. ( 5 ). Der grünbergiſche Kreis , von 61 Dörfern . Genau beſtiamt find hier an Sis tern 45 adeliche , eines Defſen Befiger ein Bürgerlicher lít, 6 ft& otilde Kanmereien, 10 Güter , weldie Stiften und Sidſtern ten , überhaupt 61 .

geho.

1 Grünberg , ron etuigen Praſia Ely fiorum , von andern Thalloris genannt, die immediate Streisſtadt, weldje mit fruchtbarent Weinbergen

umgeben

iſt

eine

fatboliche

Pfarrkirche , und eine evangeliſche Stirche und Schule hat. Es wird hier viel Sud ) gewebet . Die Stabe, welde 13 20 erbauer wote

446 norden ,

nach Groß Blogau Ole Bells in

E

Dlijen

Fürſtenthum , und hat eine lange und woolgebauete Vorftadt. 1582 und 1627 it fie abgebrannt. Die Unzabl threr Weins

3

borge ift ro groß, das in guten Wen Jans rin an 6000 Biertel ; ( jebes gu 3 Eimer riblefiſch , ) gepreſſet werden . Es schören

he

ihr die Dörfer Karrain , Strampe, ganſit, Sawabe, Wolldefe

Kübnau ,

und Witgenau .

2 Wartenberg, eine kleine mediat Oradt,

-

am gluß Ddjel, weldje nebſt 7 Dörfern der geboret , die hteſigen Erjeſulter - Reſiden ; binwieder ein Zugehér des Erjeſuiterfolle , Die Stadt ift 1441 gtums zu llegats ift. gang und 1701 großenthells abgebrannt.

4

3 Sabor, eine fleine und offene meblat Stadt, gehöret der gidrid forelichen Famia Ite, und bat eine evangeliiche Kirde. Das Dorf

Sabor

am

Hammer , zu der Stadt

Gabor gehörig , Itegt an der Doer, und bet demſelben ift der Grengjou von allen ju Warı fer ein und ausgebenden Sadjen.

i

4 Kontop , eine kleine mediat Stadt, Sie morelbft eine evangeliſche Kirche ift. geboret einem Baron von Rottwig. 5 Die adelicher Dorfer Boyadel, Süme tersborf, Dhel- Hermannsdorf und Soweto ale , mit evangeliſden Kirchen . ( 6) Der

al

447 (6) Der

fahrlbufiſde Strels ,

ift

von

* 335 an, dem Fürstentbum Glogau befiáns Dig einverleibet geblieben , 1686 aber trat thn Kalſer feopold an Churfürſten Friedric Bibelm zu Brandenburg ab , um thn we: gea felner Anſprüche an einige idilefiſde fürs Itentoimer zu befriedigen , welcher iht to ein beſonderes Fürſtentbum verwandelte, und den Titel davon annabm. Nade des Chur. fürften Code verlangte der Kaiſer dieſen Kreis zurück , well ber nunmehrige Cbur. fårſt Friedrich III al $ Churpring fid 1686 burde einen Revers zur Wieberabtretung bero felben verpflichtet babe. Gelbe fich anfänglich wollte , ſo fames

Db nun gleich dera

nidot dazu verfteben dod 1695 zu einem

Bergleich , in weldem der Churfürft dens Kaiſer dieſen Kreis . wirklid zurüdgab , und dafür 250000 Gulben empfieng . Sett der Zeit iſt er aud) nicht wieder von dem für. ftentbum Glogau getrennet worden Et antbålt 2 Stadte , 47 Dörfer. An Gütern ,

einen Marftfieden und

Senauer beftimmet , find hier 24 adelide , i weldes einen

bürgerllden Beiger bat, fåptides säms merelgut , 22 weide Stiften und Kidftern geboren , überhaupt 47 .

i dowiek

448 1 Schwiebus oder Schwiebuffen , Sui beuſium , Suebodinuti , Suibiſla, Suebif ſena , die immediate Kreisſtadt, durch wels

Web

de die ſogenannte Schwemme fließet. . Ele bat ein Uebtiffin

Schloß , deffen Pfändsinhaberin die zu Trebnig iſt ,

eine

tatholiiche

Pfarrfirdie , und eine evangeliſche Kirche. 1522 Es find hier gute Eudywebereien . URD 1941 ift fie abgebrannt . Der Stadt gehöret das Dorf Salfat. 2 liebenau , eine kleine meblat Stadt, weldie eine fatholiſde und eine evangeliſd; e Sie gehsret dem in Polen Kirche bat. dicht an der Grenze liegenden Klofter Para zu der evangeliſchen Kirde halten dies . fich -viele Evangeliſde aus Polen .

3. Mühlbach), ein Marktfleckett, cher dem Kloſter Trebni3 geboret .

wel :

6. Die freie Standrðherrſchaft Beutheria Carolaty , iſt ganz von dem Firſtenthum Glogau , und zwar von deſſelben Glogau : er ; Frelſtådter und Grünberger Streifen eingeſchloſſen ,

auch

Kreife geſchlagen .

zu dem freiſtadtiſdien Sie war anfänglich

ei: ne Verrſchaft unter dem Namen Carolath und Beuthen oder Niederbeuthen , welche im i6ten geborete , Frelbert

Jahrhundert, den von Glaubig von weld ) en fie Fabian erſter pu Schöneid, kaufte.

1697 er : 18 :

20

.

1

449 Shete

Raiſer Leopold dieſe Herrſchaft zu freien Standes Jerrſchaft , und vera jedesmaliger Befizer , ordnete , daß ihr

einer

welcher damals Hans Georg freiberr vort Schøneich war,) unmittelbar nadi den Bes figer der freien Standesherrſihaft Trachens berg gehen , jedoch mit den Beſiger best freten Standesherrſchaft Beuthen in Obera Pohlefien von Jahr zu Jahr im Rang ums Eben dieſer Kaiſer erhob wechſeln folle. deu fon genannten Freiherrn Sans Gcorg von Schöneid ) 1700 ja der reichsgräflichen wurde , und dief: s Sohn Hans Karl Graf wurde 1741 vom König Fürften von Carolathers boben , er auch für ſeine Perſon 1742 junt perpetuirliden Oberfti ritenred tspräſidenten im Herzogthum Suleſten , Staatiininiſter und Chefpräſidenten der brestauifden Obers amtsregierung , ernennet . Das Wappen des Jürften vont Caros lath , des beil . rum . Neids Grafen von

von Schóneich , Friedrich Il zum

Sadneid ( oder ,

nach

der

genoshalichen

Sayreibar:, Sdiónaidh .) Fietserrn zu Beus, then 16. iſt ein quabrirter Schild mit einem Mittelſailbe , in deffen erſten und viertem goldenen Felde , ein gekršnter und zum Fluge geſtellter ſchwarzer udler , und in zweiten und britten rochen Felde , ff Buch . Erdbeſchr. 12. B.

ein gente tron

450 fršater zum Laufe geſtelleter grimmiger golo dener föwe , mit aufgewundenem boppelen Schweif , der in der rechten Pranfe ein Ju dem bloßes Schwert zum Streit hält. mit einer Krone bedeckten goldenen Mittel ſchilde , iſt ein mit 8 von fich fliegenden rothen und gelben Båndchen und 4 Eidens blåttern gemaciter Kranz . Diefes Wappent t bedecket ein Fürſtenbu . Der Fürft iſt der evangeliſchreformirten Kirche zugethan , hat zu Carolath eine beſondere Megierung , und jů Beutheo iſt ein Hof- und Stadtgerichtss kollegium , ſonſt aber ftehet die freie Stans . desherrſchaft unter der königliden Obers amtsreglerung und Srieges : unð Domate nenkammer ju Glogan . Sie enthält 1 ) Carolath , audi wohl Carlath , das fürſtliche Reſidenzſchloß , welches auf einents kleinen Berge an der Lder ſtehet , und uns ter welchem ein regelmäßig gebaueter Fles den lieget . Carolath hat , eine evangeliſch lutheriſche Kirche , und eine reformtrte Kas pelle. : Uls fidy der pfälziſche Churfürft Friedrich der Fünfte , nach der unglüdlis den Schlacht auf dem weißen Berge bet Prag , auf der Fludyt eine Nacht zu Cards lath aufgehalten hatte ; gog diefes Dem Bes Ager des Schloſſes unangenehme Umfano

De ju . 2 ) Siemens

f

?E

li

45 2) Beathen oder Niederbeutħett ,

By

thonia , Bethania , cine mediat Stadt att der Ober , welche eine fatholiſche Pfarrkira che , und eine evangeliſche Kirche bat. Das ehemalige hieſige Schloß iſt jerforet. ES find hier gute Suchwebereien und balb der Stadt biel Weinberge.

außers Georg

Freiherr von Schöneidi filfteté hier 1609 eln Gymnaſium, welches aber wleber eins gegangert iſt. 3 ) Folgende fürfiliche ♡ orrperbe , DÅrs fer und Derter, Umalienhof, Aufbalt, Ulte und Neubilave, Elche, ült und Neugrochs wiß , wore!oft eine evangeliſche Kirche ift, Hohenborau i Santmerworwerf , Karlsberg , Landskrone , fippen , Reinberg, Roſenthal, Échneid ) , Polaird arnau , habe bei melchem das Vorwerb Sarte liegt, Berſaila 2 ) Der jautérifdje , bunglau : lówenbers giſche and Hirſchbergiſche Kreis , welche das Fürſtenthum Jauer ausmachent

fèt

§ . 1. Das Fürſtenthus fauer grento gegen Morgen ari die Fürſtenthümet

Biegnie und Schweidnis gegen Mittag att BSbeim , davon es burdi einert Strid bed fubetiſchen Sebirgesi geſchieben wird , geged

158 Abend auch an Bsheim

und an die Ober

lauſit , gegen Mitternacht an die Fürſten thümer Glogau und Sagan , und iſt eine Der großeſten und volfreichſten Fürſtenthu Was die bsheimiſdje mer in Schleſien . en Krelſe anbetrift, ergiſch e hirſchb Grenz im h barrachiſchen n gråflic die 1701 ſo wollte h enbac Brauna und , Stark Herrſchaften Starkenbach , Hohenélb , in Bihoin belegen; den gråflich und Kynaft Herrſchaften fchafgottiſden Herzog Greiffenſtein , und zugleich dem thum Schleſien , einen Strich Landes , der § Dcilen lang , und in mander Gegend über eine Meile öreit iſt , abſtreiten , und ihn zų Böheim rechnen : er iſt aber bei Gdlefien geblieben . S. 2. Es iſt mehrentheils bergicht. Der Stricó, des fudetiſden Gebirges , wel

6

cher bafelbe gegen Süden und Meften von

$

Bdheim ſcheidet , begreift den Flinsberg oder die Abendburg , die Ifermiere und das

0

Rieſengebirge , gill welchem der Seifenberg, der Krumhůbel, der Bornberg, die Sdinees koppe und andere geboren . Die Schneea oder Nierenkoppe iſt der hsdifte Berg des Rieſengebirges und in Schleſien , ja elner ber bischſten Berge in Europa . Er raget ale ein Riefe unter den benachbarten auch hohen Bergen berror , und iſt die meiſte Seit des Jahres init Sdnee bedecket.

Dies jenis

Jo

Ténigen , welche ihn beſtlegen haben ; bes rechnen den Weg von ſeinem Fuß an bis zu reinem höchſten Gipfel , auf 3 ſogenanns te deutſdie Meilen , weil ein ganzer Tag auf das wandt

Binan :

und

werden muß .

Herabſteigen anges Chriſtoph

Schilling , !

ehemaliger Neftor zu Hirſchberg , foll durch mathematiſche Werkzeuge ausfindig gemade 30 haben , daß ſeine renfrechte ushe Stadia ober 22500 rheinländiſche Schuhe Wenn dieſe Asbe gewiß was betrage . re ,

ſo

wäre

dieſer

Berg

der

allerhochſte

in Europa : allein , die Meſſung iſt gewiß Denn wenn der Berg diere she unrichtig . båtte , fo würde fein Gipfel nicht nur die meiſte Jahrszeit , ſondern unaufhörlich mit und die Kåtte Schnee und Eis bedecket auf demſelben weit heftiger und unertråga licher reyn ; alb ſie wirklich befunden wird. Der Oberbergrath Gerhard bat durchs Ba rometer die şöhe der Schneefoppe nur 3301 franzöfiſche Fuß über dem Schmies Der übt von beberger Horizont gefunden . Felbiger hat fie nach der Regel des de Luc, auf 3402 Pariſer Fuß über den Gruſſauer Horizont und über dem Bress berecha Horizont auf 4536 Fuß lauer Nach Prof. Ramberts Formel , wird net. die gishe über dem Gruſſauer Hortzont 45 Dic fleine Pariſer Fuß mehr betragen . Soppa Ef a

454

Koppe hat der Abt Felbiger uma 648 Fuß niedriger , als die Schneefoppe, befunden , Der höchſte Gipfel der Sdineetoppe , ift ein fteiler , hober und ebener Fels von wettem Umfange , auf welchem man Stet : pe findet , die wolę Veilchen riechen , und baber auch blaue Veilchenfteine beißen, Etwas unterwärts wachſet , fo wie gemeis niglich auf boben Bergen , ſogenanntes Knieholz , yon der Art beg Kiefernholzes , welches nur über ! } Elle boch , und über 3 300 im Durc,ſchnitt dick mird, und ſehr krumm iſt. Dben auf dem Gipfel bat Chris ftoph Leopold Graf von Schafgotſd ), ( der : ren Familie bierer Berg gehøret ) 1668 eine Kapelle erbauen laſſen , die 1681 ein: geweibet , und dem beil, forenz gewidmet worden , und in welcher jährlich fünfmal rómifchikatholiſcherGottesdienſt gehalten wird, nám [ich am Feſt der beil. Dreieinigkeit, an Maria

Beimſuchung i

am Tage des heil. lfahrt und Ges an Marid Himme Lorenz þurt. Von dieſem hodoften Gipfel ragte man ebedeflen rebr unwahrſcheinlich , er ren 4500 heinländiſche Schuhe über die ums liegenden hohen Berge erhaben , Der Weg an demſelben biran , nannten Stamm an Pimtelmeile selghåpet ,

wirb pon bem foges eine kleine deutſche uno

per ſteinernen

455

Stufen ,

auf

welchen

man

binan ſteiget, Die rollen eilf : bis zwölftauſend ſeyn. Ausſicht von dieſer Höhe nach Schleſien und Bfheim ,

iſt vortreflid ).

Durch

ein

gewöhnliches dollandiſches Fernrohr , kann n an Breslau und Prag erbliden : allein man fann wegen der falten und feudien fuft

auch

mitten

Sommer

im

daſelbit

nicht lange aushalten . Das Fürſtenthum ' bringet swar nicht To viel Setraide hervor , als zum Unter halt feiner zahlreichen Einwohner nöthig iſt, es hat aber andere natürliche Vortheis le und Nahrungsmittel. Die Berge ſind mit inſonderheit bat Holz reichlid bewachſen , der bunzlauiſche Kreis die größten Wålder Es find Steinkohlen in Niederſchleſien . und Mühlſteine vorhanden . In den Bergen tiegen viele Erze verborgen , Eiren : und Kupferbergwerke werden auch wirklich be Uiber Hirſa, berg am Rieſengebirge arbeitet . findet man Topafen , Amethifte , Chaljebps nier , Dpale , Karniole , end andre eole Man hat einen Sauerbrunnen , Sreine Der hirſd ), und berühmte warme Bider. bergiſche Kreis ift ein Sdquplag ungåhlie cher natürlicher Merfrürdigkeiten . Won den

Muinufakturen

und

de ide bernad handeln. Sf 4

Fabriken

wer :

Die ffer hat hteſelbft thre Quellen auf der Iſerwieſe unter dem Rieſengebir , ge , trit aber bald in Bibeim ein. vornehmſte Fluß , welcher das ganze Fürs ftenthum der Långe nach , das iſt , von Mittag gegen Mitternacht durchfließet , ift der Bober , welcher aus dem Fürftenthum Sdiweidnit kommt , unweit Kupferberg in das Fürſtenthum Jauer eintrit , und uns Refchen daſſelb ter e verlåfjet wied er daſſelbe wieder Der indem er ins Glogauiſche gebet. Dreis ſeinen Quiſfus , welcher hier Anfang nimmt , geboppelte eine hat

Quelle eine auf der Iſerwieſe , welche nad Segebeütel , Queife und Friedberg, fließet , die andere über dem Dorf Gieha ren oper gar über Egelsdorf , welche nach Eteinau unb ' Queisbach fließet , und ſich Bei Friedberg mit der erſten Bereiniget . Bald darauf machet der Queis die Grenze zwiſchen dem Fürſtenthum Jauer und der Oberlauſit , und vermiſchet fich endlich im Die Fúritenthum Sagan mit dem Bober. withende Neyße oder das jauerſche Waffer, fließet zwar als ein mäßiger Bach bei der Stadt Jauer vorüber , låuft aber bisweis Ver. vom Regen und Sdneewaſſer ſo ſtark an , daß er durch ſeine viberſchwemmun : gen Schaden anrichtet.

Der

Zaken ents ſprins

2

457 fpringet auf dem Kiefengebirge , and ent ftehet aus drei Båchen , einer , welchen Þer - gemeine Mann - den Zafala nennet , vom Zafelberge , tommt von welchem er

auf

Ellen

hundert

tief

herabſtürzet,

und von der Stranichswieſe ; der zweite oder der große vom Kaßenſtein bei der Pumpeliviere , und der dritte ,

oder

der kleine Zafen ,

fommt

von der greiffenſteiniſdien Grenze her , ges bet durch den Münchwart , und fågt bei Oberpetersdorf in den großen Zafen . Der vereinigte Fluß geht über Warmbrunn nach Hirſchberg , und nahe dabet in den Bober . Es iſt merkivürdig , daß der za ken

ſchon

zweimal

zu

fließen

aufgehöret

davon die Urſache nodi nicht entde bat , det ift. Nach einem Stilſtand von einis gen Tagen , hat er wieder anfangen zu laufen , ohne daß er etwa vom Regen waſſerreicher geworden . in eben dieſen Fluß ergießet ſich auch die vom Rieſenge : Die Rahbach birge fornmende fomniß . entſtehet im hirſchbergiſchen Kreiſe über Ketſchdorf , und gehet ins Fürſtenthum Kiegnis . Sie iſt wegen ihres Atorfen Geo fådes ein sefáýrlicher und ſchädlicher Fluf. Bisweiten fann man faſt trocknen Fußes parüber ſchreiten , und in furzer Zeit , por nämlich , wenn es im Gebirge beftig gereg= SE5

458 hat , ſteiget Rite 6 , 8 bis 10 Eller ch bo , ihr Waffer verlieret fich aber auch en eb ro rohnell wieder , als es angemadya net

fentit. $. 3. Man åhlet im Fürſtenthum Es giebt hier Meilen Sauer 13 Städte, lange Dörfer , ja überhaupt die großeſten ypo långſten Dörfer Schleſiens , inſonder : beit im hirſchbergiſchen Kreiſe, In einem Dorf, find bisweilen 200 und mehr Famis : lien , und ſie werden nicht allein von Bau: ern , ſondern auch von Handwerkern , in: ſonderheit pon feinwand - und Schleiers webern , bewyohnet , deren Waaren weit und breit ausgeführet werden . Das Bunz ; lquer irdene Geſchirr , ift aud bekannt und beliebt . Ichne ,

uno

Die hieſigen kebne , baben

find ſo

. , noch andere beſondere

Eigenſchaften , $ . 4. Die Geſchichte dieſes Fürſtens thums , babe id ober bei der Serdiste Fürſtenthums Schweidnis mit erzäh Jet , und brauche fie nicht zu wiederholen , ES ſteht unter der Oberartsregierung zu

des

Breslau ,

unter

Krieges : und Es war Domainer: kammer zu Glogau , ebeteffen in 4 Beidhbilder abgetheilet ; weldje po#

und

Jauer ,

der

kopenberg ,

Bunglau unt

is

459 und

Hirſchberg

benennet

unter

wurben ;

preußiſcher Herrſchaft abér find ble Weich . bilder förenberg und Bunzlau zuſammen gezogen worden , und das Fürſtenthum bea stebet nun aus drei Streifen , ( 1 ) Der jauerrohe Kreis , ift Der fleig, fte, benn er begreift nur 47 Dörfer , nåm: lilch 35 adeliche Güter, und ! 2 Güter , welo che Stiftern und Klöſtern geboren. enthält a Jauer , Jauravia , Jauravium ,

Jan

voria , Javorium , die immediate Freiz ſtube und zugleich die Hauptſtadt des Fürften. thums , welche an der ſogenannten múthena Deu Neyße oder an dem jauerſchen Waffer liigt,. Sie bat ein altes Schloß , welches Den ebemaligen Fürſten zur Wohnung ges dienet bat ,

1648 zmar abgebrannt , aber pon den Stånden der Fürſtenthümer Sauer und Schweidnis wieder hergeſtellet worden ift , und ſeit 1748 zum Zudit : Arbeits, und

Irren : Saus

dienet.

Die

Häuſer .

welche den Marktplat umgeben , find mig Fauben verſehen , unter welden man im Regenwetter troden geben kann i allein fe perungieren die K & uſer der Stadt , und machen das unterfte Stockwerf der Hauſer porn b « raug faſt unbrauchbar. Unter dem bieſigen

bijd :fiden

Kommiffartat ,

fleben pie

460

die Archipresbyteriate zu Freyburg , Bolfens Die Pfarrkirche ift bayn und Strigan . katholiſch ; es iſt hier auch ein Franziſka : nerkloſter mit einer Kirche , und noch eine anpere treine fatholiſche Kirche. Bor bem goldbergiſchen Chor haben die Evangellfdera eine Sirche und latetniſche Schule. Stadt befißet Ober , Polſchwig und ein Un . Sie wurde 1649 theil an Siebenbufen .

13 von den Katferlichen mit ſtürmender Hand eingenommen und geplundert. 1776 era ſitte ſie eine große Feuersbrunft. b Bredelshof , oder Brechelwit , oder Brechelsdorf , ein anſehnliches Dorf , geh8 . fet dem Stift Reubus , und iſt eine Probs ſtel. Dem Stift gehören noch, Arnoldsdorf, Bremberg , Heinersdorf , Hermannsdorf , Petsrisi Ober - Poiſdimit , Alt - Hauer , Pomſen , Schlaup , Seichau mit einer evan geliſchen Kirche , und Widmannsdorf. c . fobrie und Profen , find Dörfer und Sdiffer der Grafe : pon Notiz . d Die adelichen Dörfer Peterwit , Prauss nin u . a . m . welche evangeliſche Kirden baben .

e Colbentz oder Solbnik , ein fdones nbelides Dorf , mit einem Biel : und Sils ber Bergwerf. · Die Fundgrube wird Hoff uang genennet ,

( 2) Der

461

bon

( 2 ) Der Bunzlau - lowenbergfdhe Kreis , 165 Dörfern . a Der eigentliche bunglauiſche Streis .

( a) Bunzlau , Boleslavia , die immes diate Kreisſtadt , welde am Bober in eis Ihre Era ner fruchtbaren Gegend ftehet. bauung wird ins Jahr 1190 geſeget., Sle hat ein altes ausgebranntes Schloß , eine katholiſde Pfarrkirche, ein Dominikaners Monchenflofter , und eine evangeliſche Kira Auf der Stelle des de und Watſenhaus. hat jeßigen Hoſpitals zuin hell . Quirin , ehebeſſen ein Kommenthurelhaus des jos banniterordens geſtanden . 1739 brannte Das rajone trdene fie grootentheils ab . braune Geſchirr , welches man hier verfers

tigt , wird welt andgeführt . Unweit der Stadt iſt der Dued brunn , meld )er wegen feines flaren und gefunden Waſſers mon der fohlefiſchen Dichtern oft befungen werden , (b) Naumburg am Quels , ein bemaus immediat Stådtdjeni an der laufits

ertes

rchen Grenze , weld) 8 1202 angelegt wora den , hat eine fatholiſdie Pfarrkirche , an weldjer ein Erzprieſter fteht , und ein jurigs. fråuliches Kloſter der regulirten Oborfrauert St. Auguſtini bet St. Maria Magdalena de poenitentia , weichem das Siddrdier geboret ,

Es wird hier igångs trdenes brau : mes

+

462 wes Geſchirr verfertigt. 1766 brannte tas Städtchen bis auf das Kloſter und die Kirde nach , ab , ward aber wieder aufge bauit , und zwar von Steinen . Dem Klo fter gehören die Dirfer Ober : Chiemendorf , Birtenbrúc , Hermansdorf , Herzogswaldau , und Paris . (c) Groß-Krauſchen , ein Dorf , bei Weldiem die vereinigten evangeliſchen Brüder . eine Gertelnie unter dem Namen Gnaden. berg haben . (d) Die adelichen

Güter

und Dörfer

Seiffersdorf, Gismannsdorf und Ottendorf, tvelche evangeliſche Kirchen haben , u . a . m.

A ( e ) Die Herrſchaft Kultichdorf ,

welche Das

etnem Grafen von Solms gehört. Dorf dieſes Namens , welches am Queis

Hegt , iſt ehedefſen ein feſter Plas geweſen . ( f ) Die aBelichen Dörfer und Gitter Forjendorf am Quels , mit einer exangeliſchen ben , auch am Bober , walbe , Aslau , welche

kr

L PL

Ait: Dels am Gober,

f Feirche , Kitlis - Irès Sd) ønfeld , Thomas: dret legten mit erants

geliſchen Kirchen verſehen find , Woitsdorf und Grockendorf . ( g ) Das Dorf und Solo Modlan. b Der 18wenbergiſche Kreis . ( a) lewenberg , gemeiniglich lemberg gendant , Leoberga, Leopolis , die immes diate

}

463

1 dlate Frelsftadt , llegt am Bober , in einer angenehmen Gegend ,

hat

eine

fatholl dhe

Pfarrfirche, welche der hieſigen Kommenthu. ret des Johanniterordend gehört , ein Frans ztítaner : Kloſter mit einer Kirche , und eine Ehemalo bldbete bler evangeliſdhe Kirde. Die Suchweberet fehr , jest ift hier noch eine gute Wachsbleiche. Die Stadt ift 1190 erbauet, 1740 erlitte fie großen Brands schaden ,

1752

aber

nodi ' großeren , wie

denn auch die Pfarrkirche und das Kommento thurelhaus abbrannten . Der Stadt : Káma merei gehören Mieder : Mois , fubroigsborf, Ober . Slegniß und fangenmark. Sdmuco feifen ift ein Fehr langes Dorf znotſd en fó. wenberg und f benthal.

eine

Gryphimontium , ( b ) Grelfenberg , kleine mediat Etadt am Queis , bat

eine katholiſche Pfarrfirdie , und treibt ſtars Die bieftgen fen Handel mit leinwand. evangeliſchen Einwohner bedienen fich der ber- Wteſa in der kaufig , wel , Kirche z ! Es potro bier dhe ihnen goaz nabe Itegt. gemacht ,

die fch inte rdleftfche feinwand aud find die hieſigen Bleichen . Vorzüglid. Berjog Boleslav der fable , fou fie uns Jahr 1242 angelegt , und Serjog Bolesa lav ober Bolco der frtegeriſche , 1300 beo mauert a

fie

auch an Gourde Goaf vero Idente

.

464 fcheuft haben , wie ſie benn auch noch dels ſelben Nachfommen den Grafen von Sdrafs gotich zugehöret. Das ehemalige Schloß

1

eft 1603 zugleid mit der Stadt abgebrannt. ( c) Greiffenftein , ein 1198 erbauetes feftes Schloß auf einem boben felfíchten Bera ge ; liegt etwa eine viertel , oder nach der Fanddjarte eine halbe Meile von Greiffen berg , und gehöret , aud) den Grafen von

Schafgotid ), weldie Das Schloß iſt in 3 eins biber , als das let. 1646 talmen

hier ein Umi habena Theile , deren immer andere liegt , abgethel es die Edweben ein ,

Nicht weit davon , in einer Gegend , wels dhe die Radenau genennet wirb , bat mant bunfelrotben Bernstein exis der Erde gegras ben .

TA

( d ) Sriedberg am Quels , ein offenes mediat rådeden , welches auch den Gras

13

fen von Smargotroh gehöret , elne katholis ſche Pfarrfirde und eine evangelijdje Siirdhe Es tit 1558 , 83, 1621 , 26, 42 hat . Durch Feuersbrúaſte verwaltet , wurden .

418

e $ 1767 abermals abtrannte , ward es von Steinen wieder erbauce , auchi ( e ) Liebenthal' oder fübenthal ; wohl Lsmenttal ein immediat Srådschen in einem angenehmen Shai , ungefähr eine {clefirdje Meile

von Gretffenberg ,

geboret beg

463 bet dabei

belegenen

und

1221

geſtifteten

weiblichen Abrei Benediktinerordens. katholiſche Stadtpfarrer iſt Probſt und Ergen prieſter. ( f ) låhn oder Lehn , eine kleine immen diat Stadt am Bober , weldhe eine katholis Toe Pfarrkirche , und eine evangeliſche Kiry de bat. 1427 wurde fie von den Huffin ten verbrannt ,

1622

ben den Kaiſerlichen

geplünbert , 1640 von den Schweben eins geddert . Der Ort , woſeloft fie 1 214 era bauet ſeyn ſoll , bat Birfenaue geheißen. Das nahgelegené aber Berwüſtete Berga Ychloß lähnhaus oder Lehnhaus , welches nach dem weſtphäliſchen Frieden eingeriſſert worden , brachte 1660 Adam von Suhlhaas an fich , und erbauete nicht weit von dents Jerftreten

Schloß

ein

neues

Wohnhaus ,

und nahe bei demſelben eine Kirche. Jent . geb Sret das Saloß einem Freiherrn von Grün ; feld.

( 9) Holſtein , ein Schloß , liegt eine Talbe Meile von Powenberg auf einem hon ben Felfen , unb mar bor Alters eine wicha Yige Bergfeftung.

Es iſt ein greftch rádes

riſches Gut , und gehören dazu die Dierfer Grofraldin und Glersdorf . ( h ) Plagmiß , ein altes Schloß, gehos ret einein Freiberrn von Hohberg . mit Bufd . Er berori 12.B

466 mit

einem

tiefen itno

umgeben . ( i ) Siebeneichen ,

moraftigen

Graben

WF ein

fchones

Dorf

mit einem anſehnlichen Schloß , liegt nicht weit vom Bober . ( k ) Zobten , ein Dorf und Schloß , nicht welt von dem vorhergebenden und

.

hat eine evangeliſche Kirche. ( 1 ) Flinsberg , ein evangeliſches Kirche borf , mit einem ſehr guten Geſundbrunnen , am Bober ,

deſſen Waſſer nicht

nur bei der Quelle gen

21 trunken , rondern auch ausgeführt wird. führet ein feineres Salz , als das Selzer Waſſer. (m) Betelsdorf , ein ſehr großes Dorf. (n ) kangen : Dels , ein Dorf mit einer evangeliſchen Kirche. ( 3 ) Der birſchbergiſche Kreis , enthält 82 Dørfer , unter weld ) en faſt die größten - in ganz Schleſien find , weil einige eine halbe , und einige eine ganze Metle in det Långe , und über tauſend Familten zu Ein. wohnern haben . 1 Hirſchberg , Cervimontium , die Kreiso

ftabt ,

welche auf einer anmuthigen Bdhe ,

die fich von Abend gegen Morgen erſtrecket, und am Bober liegt , der ohnwelt der Stadt den Zaken aufnimmt. Sie iſt eine der Rhön ften , volfreichſten und vermogendeften Städte in

ta

+

467 in Schleſien , hat wohlgebauete und anſebris liche Porrente , ( unter welchen die rohils dauer die Seite in ) mit ſchonen Gärten , und ble Bletchen , auf welchen jährlich viele taus rend Stick Peintrand , Schleier und andere Geber : Arbeiten weiß gemacht werden , find

.

threr Unlage ,

5

megen merkwürdig . Die umliegende Gegend ift fchon . Unter dem , hieſigen birchd Alidhen

1

Einrichtung und Auszierung

Kommiſſariat , fehen die Archipresbyterlate zu Funzlau , Greiffenberg , Landshut , les menberg und Nauinburg , der Erzprieſter aber , welcher diefelbigen unter ſeiner Auf ficht hat , ftehet bei der Stadt : und Pfarra

4

Kirche ;

!

Erjeſuiten , und die Katholifen haben noch 3 andre Kirchen . Das 1774 geſtiftete und erbauete Urmenhaus , iſt eine merfroürdige

e8 iſt hier audi eine Reſidenz

der

Anſtalt , welche das Betteln verhindert. Die Koſten zu derſelben hat mehrenthells die faufmannſchaft zuſammengetragen . Vor der Stadt haben die Evangeliſchen eine anſebno liche und ſch &ne rogenannte Gnaden : Kirche, zum Kreuz Chrifti genannt , deren erſter Prediger Inſpeftor des hirſchbergiſchen und Idmenbergiſchen Kreiſes ift , und eine Sdule . Für die gnädige Bemidigung dieſer Kirche und Schule , find dem Kaiſer Joſeph als ela Darlehn 10000 Fl. und als ein Ges Sg3 ftent

468 fchenf 30000 Dufaten , erlegt worden .

Bore

der Stadt ftehet auch das anſehnliche foniga Náchſt Breslau iſt Hirſchs Lidhje Magazin . berg die vornehmſte Handelsſtadt in Schlefiin ; denn der Handel , welchen ſie mit Reinwand, S bleier , und anderen Weberarbeiten , als , Bik und Kattun , welche in hiefiger Gegenb verfertiget werden , . treibet , und erſtrecket fich ſehr meit.

fit widtig , Es find bier

ungefähr 6000 Menſden , meiſtens von der evangeliſch : lutherifden Kirche ; n & dſt mela chen die fatholiſden die zahlreid ſten find , die refornirten Anzahl aus . 1633 wurde

aber maden nur eine fleine 1549 brannte fie ganz ab . fie son fådfischen Soldaten

! 24

geplundert , und 1634 von fatſerlidhen eina geårdert. 1760 mußte ſie dem faiſerlichen bon General. Raudon elce Kontribuzion 200000 Nthlr . erlegen . Der Stadt gehoren die D & rfer Schwarzbach , Cunnersdorf, Gru .

1

nau , Staupiaz , Hartau , Sidrid) , und Hoa henwaldau . Unweit der Stadt liegen 2 Berge ,

eis

ausberg genannt , und hat ner wird der vor Ulters auf ſeiner Spitze ein fefteå Solog gehabt ; der andere beißt der Sattler , 11b dieſen haben einige birdsbergiſche Dichter , durch einen von Steinen mubfam erbauiter rogea

1

$ 1

469 fogenannten Parnaß ,

merkwürdig

zu 'mas

den geſucht. 2 Schmiedeberg , eine offene immediate freie Berg- und Handels - Stadt , welche bon Bergen eingeſchloſſen iſt , und deren låne ge

fich wohl auf eine halbe Meile erſtreckt.

Ihre Erbauung hat das viele Eiſenerz , wels dhes hier gefunden wird , veranlaſſet : e8 mohnen hier auch viele Admiede , Sohidra ſer , Büchſenmacher und andere Fabrikanten, auch iſt hier eine Damafmanufaktur , wels dhe lelnen , balb ſeidenen und gang reidenen Damaſt

liefert und liefern fann ;

es

wird

bier auch ein ſtarfer Handel mit keinwand getrieben . Die Pfarrfirdie iſt fatholiſch , pie Evangeliſchen aber haben nun auch eine Sirche. Die Stadt gehörte ſonſt den Grao fen von Tſchernin ; fie hat ich aber losges kauft , und iſt dadurch eine unmittelbare Stadt geworden . Ebebeffen hatten die Eins wohner faſt ing jeſamt Krópfe , welche man dem vitrioliſchen und effenartigen Stollens Waſſer zurdhrieb ; oreltdem ſie ſich aber deſſels ben zum Kochen und Trinken nicht mehr bes Menen , ſind die Kropfe hier viel ſeltener geivorden .

1746 hat

Brandſdiaden erlitter , Holeber erfest worden.

die Stadt welcher

69 3

großen

aber

bald

3 Rus

470 z Kupferberg, ein 1156 angelegtes Bergo fåorden am Boberfiuß auf einer Hobe , hat ſeinen Urſprung und Namen dem dabei bes findlidien Kupferbergwerie ju Dunfen ,

bow

wels

des aber nidt mehr ſo ergiebig tit , als es Das Stådden iſt der ebedefien gewefen . Stammort der Familie von Firſt , gehåret aber jeßt der Grdfin von Sd;labrendorf geo bornen Grafin von Nimtd . Es iſt hier eine evangeliſche Kirche, 4 Edónau, ein offenes immediat Stints

WE 1 IH M

1

then in einer von Bergen umfdloffenen ( h) 8 . nen Gegend , an der Karbad ) , welche der Stadt durch ihre liberídnemmungen bis wela len großen Schaden verurſadyet bat . Die ehemalige evangeliſdie Pfarrkirche wurde ums Jabr 1680 den Jeſuiten zu Theil , welche aber dieſelbe ſchon lange nidit mehr haben, ſondern ſie iſt mit weltgeiſlidien Prieſtern verſehen . Die Evangelifa; en baben hier eine Kirche. Die Stadt iſt durch Brand , Krieg, Plünderung, Peſt und Religions unterdrückung in geringe Umſtände verregt worden . Sie iſt 1296 vom Herzog Boleslav cder Botco dem friegeriſchen , angelegt worden : Die båu. figen Aſchenfrúge aber , welche man in bles figer Gegend

gefunden

hat ,

zeigen ,

daß

bieſe Gegend zu betoniſden zetten razon ſehr Unweit der Stadt bevólfert geweſen sey but

)

3

471 bat ein Schloß geſtanden , von molchem noch Spure .: rorhanden ſind. 1640 murde bet derſelbin

ein

forps

faiſerlicher

Truppen

von einem ſchwediſchen geſchlagen. 5 Warmbrunn , ein berühmter Markt: flecken am Fluß Zafen , in einer erhabenen, melſt bergichten und angenehmen Gegend, n Iche 2 vortreflide warme Båder bat , davon eins das ſchafgotſchiſche genennet wird , weil es dieſemi gråflichen Hauſe ge håret , das andere aber das Probftbad heißt , weil es die hieſige zu dem Stift Grifſau gehörige Ziſterzienſerprobftei zur Herrſchaft hat. Heide werden auch die ob fie hirſchbergiſchen Båder genennet ,

gleid ) eine ſtarke Meile von Hirſchberg ents Jedes Bad iſt mit einem bes fernet find . ſondern Gebäude eingefaſſet . Das Duela taffer iſt nicht ſo heiß , 118 das Karlss Adem Anſehen nach bader unb Alachener . bat Kaiſer Karl der IV dieſe Båder 1377 Gotſche (Gotthard ) Selden dem tapfern Echaf verliehen , nelcher aber 1403 furg por ſeinem Ende für das fürſtliche Stift zu Griſſau hier eine Probſtei geſtiftet, und derfelben eins von dieſen Bådern geſchenkt hat :

und

feit dieſer Zeit ſind die Båder

und der Drt angezeigtermaßen getheilet ges blieben .

Es iſt hier eine evangeliſche Kirs che, G g 4

472

Der herrſchaftliche Garten ift anges de. Warmbrunn iſt der vornehmſte nehm . luftort für die Hirfdberger. Herrſchaft Kinaſt Die 6

gehdré bon Grafen von Schafgotſch als ein Fides tommif , und enthält 15 Dörfer , vor : námlich 1 ) Runaft , ein völlig wuftes Schloß welches auf einem ziemlich hohen Felſen kiegt , und men hat.

feinen Namen von Kieferbåus Es war chebeffen eine gute

Bergfeſtung von 3 Hsfen , deren jeder von ſtarten und hohen Mauern eingeſchloſs fen war , und einen Brunnen hatte. Seine E daunng wird ins Jahr 1292 geregtar und Herzog Boleslav oder Bolca bem tries Ums Jahr 1377 geriſchen zugeſchrieben .

wurde es vom Taifer Karl IV

der fchafs gotſchifchen . Familie zum Eigenthum ger fchenkt. 1674 wurde es vom Blig anges zündet, und dergeſtalt übel zugerichtet , daß nur noch ein geringer Theil deſſelben bewohnet werden kann . Die gråflichen Sefiber haben nicht für gut befunden , daſs ſelbe wieder herzuſtellen . Man hat von denfelben

eine freie und

angenehme

Aus

fiche gegen das Riefengebirge , und andere fdjéne Gegenden .

2 ) Herms :

11

1

473

g) Hermsdorf , ein Dorf , naft , mit einem Schloß ,

unter

Ry

auf melchem ein

anſehnlicher gráflich ſchafgotſchiſcher Bus In dem Dorf ift cherſaal zu finden iſt. eine evangeliſche Kirche. 3 ) Schreiber hau , ein adeliches Dorf, welches reiner Glashiitte wegen in und außerhalb Landes bekannt iſt ,' in melder die ſchönſten Slåſer mit ungemein fiinftli chen Figuren verfertiget werden . Es iſt hier eine evangeliſche Kirche, und nun auch

ein Bergwerk . 4) Das adeliche Dorf Seydorf, nicht weit von der Sdyneekoppe , woſelbſt eine , evangeliſche Kirche iſt , u . a . m . 7 Die Herrſchaft Giersdorf , gehöret auch den Grafen von Sd;afgotich , als ein Fidelommiß , und enthält das Schloß und Dorf Giersdorf , welches eine evangeliſche Kirche bat , Saifersmalde und Merzdorf . 8 Die Herrfdiaft Arnsdorf , begreift Steinfeiffen und die Dörfer Arnsdorf , Trumhübel oder Crombubel , welche erans Die Einwohner geliſche Kirchen haben . zu Steinſeifen nähren ſich mit Verfertigung pieler Eifenraaren , und fünſtlich aus Holf geſchnißter Dinge. Die Einmohner ju Krumhübel , find meiſten theils Chymici und Sve GS 5

474

Laborantert , den

dazu ihnen die hier wachfens

heilſamen Sträuter Gelegenheit geben . 9 Die adelichen Dörfer , Güter und

Schloffer Boberſtein , den Erjeſuiten zu Hirſchberg zugehörig , Fischbach , mit eis Kirche , Kemning , ner evangeliſchen evan einer fomniß ; mit geliſchen Kirche , in einem anmuthigen Chal , Neufirch

welches

das

Stammhaus

der von

Zeolit

iſt , Schildau , und Wernersdorf , woſelbſt die beſte und rohönſte Bleiche iſt. 10 Die verwüſteten und verfallenen Sdil8ſfer Boltenhaus , beim Zuſammenfluß des Zafens und Sobers , Bolfen : ober Bolzenftein ,

unweit

Kupferberg ,

Falfen

ſtein und Molfenhaus. ni Zwiſchen Kauffung ( weldjes eine und worelbſt und dreiviertel meile lang , eine evangeliſche Kirde und ein fåniglicher

Marmorbrud, ift .) und Seiffersdorf oder vielmehr Kummerswaldau , iſt eine merfs welche von würdige unterirdiſche Hille , den umherwohnenden Landleuten das Rů. Belloch oder die Kugelkirche genennet wird , viele und verworrene Gånge hat , und in welcher fich weiße und graue Steinzapfen befinden , die aber mehrentheils leicht abs gebrochen , uad ju einem weißen der Monds . mild

i

475

milch ähnlichen können ,

Pulveč

zerrieben

3 ) Der liegnitiſche, soldberg iſche und lübenide Kreis ,

das

werden

baynaus

weldie

Fürſtenthum liegnitz

ausmachen . l. 1 , Das Fürſtenthum liegniß grens jet gegen Abend an das Fürſtenthum Jaus .er , gegen Mittag an eben daſſelbe und an das Fürſtenthum Schweibniß , gegen Mergen an die Fürſtenthümer Breslau und Bohlau , und gegen ' Mitternadit an die ES Fürſtenthümer Wohlau und Glogau , iſt ens der Schleſien .

großeſten

Fürſtenthümer

in

$ . 2. Außer dem Epißberge und Gråta terge ſind hier feine beträchtlidie Berge. Fürſtenthum an Die Oder berühret dieſes der woblauf den Grenze auf ein paar Mela len , und nimmt die Ranbach auf , welche der anſehnlichſte Fluß des Fürſtenthums ift , aber auch durch ihre gefährliden Ers gießungen demſelben oftmals großen Schas den zugefüget hat.

In dieſelben ergießen

fich , die withende Neyße , waſſer und die · Weilad). thum

gehöret

unter

die

das Schwarg . Das Fürſtens frudytbarſten in Schles

1

476 auch anſehnlidie W&lder Schleſien , hat oder ſogenannte Heiben , zieht ſtarke und gute Pferde, und in den Dörfern um lieg. niß wird viel Fårberrøthe gebauet. $ . 3. In demſelben find 5 Stadte. Die ers Die Lehne find 1105 alodifizirt. niederrohlefi chen Herzoge Boleslav, ften der bårtige und Heinrich der Heinrich fromme, wobnet.

haben in der Stadt Liegniß ges Von des legten Sohnen berag

Boleslav II oder der tahle das Fürſtens thum Riegniß , team aud 1277 vom Hers 2010 þeinric IV zu Breslau unterſchiedes fiegnitz fam anfänglich an ne Stådte . ſeinen dritten Sohn Vladislav ,

nachmals

aber an den älteſten , Boleslav III ,

BE

Her

jog zu Brieg , von welchem die erſt 1675 ausgeſtorbenen Herzoge zu liegniß , Krieg und Wohlau , abſtammen , wie oben beim Fürſtenthum Brieg beſchrieben worden .

V? pi

S. 4. Es ſteht dieſes Fürſtenthum fo :

file

wohl unter der føniglichen Oberamtsregies rung als Kriegs : unb Domainenfammer

Pic

zu Glogru . Ehedeffen war es eingetheilet in bas Weidbild fiegniß , welches den

Mi

erſten , gweiten und dritten fiegnißiſcher Kreis begriff, in das Weichbild Goldberg,

k I

in das

Weichbild Haynau ,

und

in

das

Weide

477

Weich, bilb Lubert. Preiſen . Der den

get

beſteht es aus 3

liegnitiſche

ehemaligen

erſten

Streis ,

welcher

und zweiten Kreis

begreift . a kiegniß , Lignicium , die immediate SPreisſtadt und Hauptſtadt des ganzen Fürſtenthums , und eine der beſten in Sales fien . Sie . liegt im erſten liegnißiſchen Kreiſe , didt an der Grenze des andern, als welche am Wale hingehet , und zwar liegt ſie an der Kaßbach , weldie unterhalb berſelben das ſchwurze Waſſer aufnimmt. Nidit weit vom glogauiſdien Thor , ftebet bas ehemalige fürſtliche Reſidenzſd)lok, mels ches zwar in der Stadt liegt , aber toch mit einem beſondern Graben und hohen Wal umgeben , und nach dem Erande , welden es 1711 erlitten hat, groftentheils wieder hergefiellet ift. Die Landnánde 008 Fürſtenthums haben fier fum Behuf ihrer Berſammlungen ein anſehnliches ſteinernes Randbaus . Die Putheraner haben 2 Pfarr kirchen , eine zu St. Peter und Paul oder die Oberfirche genannt , welche am Markt liegt , und die anbere zu u . £ . fr. oder die Niederkirche genannt , in der Unters ftadt , nid )t weit vom Breslauer Store. Die

Katholiken

befigen die Kollegiatfirdie

78 zu St. Johann , welche 1698 den Evan : geliſchen abgenommen , und den Jeſuiren eingeräumet , unb hierauf von nouem res

bir

E

gelmafing erbauet worden , aber 1744 eins gefallen, und jetzt ( 1782) noch nicht wies ber crbauet iſt. An derſelben iſt auch die rortreflidhe Begräbnißtapelle der liegnizin fchen und briegifdien Herzoge aus dem pis aftiſden Stamme angebauet worden ,

und

die Ezjeſuiten haben dabei ein prächtiges Soflegtum : ferner , 038 Benediftinernons nenfloſter gum che ,

die

unweit

heil , Kreuz mit ſeiner Kir :

Pfarrkirde zum der

niedern

beil. Nepomut

Kitirde ,

das

li

Kloſter

und die Kirche der Franziſkaner vor dem Unter dem hieſigen goldbergiſchen Thore.

|

katholiſchen Urchidiafonat , ftehen : 7 .Archie presbyteriate. Das Hoſpital zum bell.. Nifolas gehåret

vor den

dem

goltbergiſchen

Streugherren

Thore,

mit dem rothen

Stern zu Breslau , welche aber ſchon 1417 die weltliche Sorge für daſſelbige dem Ras the gegen einen jåhrlichen Zing überlaſſen haben.

Die vom Saiſer Jorerh geſtiftere, und unter der Regierung Sinige Friede . rich des Zweiten febr. verbeſſerte Ritteras

kademie, dienet zum Unterricht junger Enels leute beider Religionen , Tehnliches

aber

nicht

und hat ein

völlig

an:

ausgefüortes

11

479 Gebäude . Ihr gehsren die Dörfer Giers : Bei der Kirche zu berg und Wolfsdorf.

St. Peter und Paul , iſt die vereinigte und Stadtſchule, evangeliſche fönigliche welche alſo genennet wird , weil

die ehe:

malige fürſtliche Schule bei der St. Jos 1657 mit derſelben vereinis . bannisfirdhe , Sonſt iſt hier auch ein bis get worden . ſchöfliches Kommiſſariat. Die Einwohner treiben mit den hier verfertigten

Tüchern , gebaueten Fårberrøthe , ein ziemliches Gewerbe , wichtiger aber in der und

der

hier

hieſige Kornmarkt , auf welchem inſonder : heit das Gebirge faſt alles nöthige . Ges. traide kauft. Diere Stadt iſt eine der álteften in Schleſien , und 1175 erweitert und befeſtiget worden . I 221 nach der unglücklichen Schlacht mit den Tatarn , zündeten die Einwohner die Stadt ſelbſt an , und verließen fie , gegen das Schloß aber konnten die Satarn nichts ausrichten . 1328, 1411 ,

1438,

1495 ,

1532 , 1558 ,

1609 , 1639 , 1648 , 1672 und 1761 ift fie entweder ' gang , oder größten $ oder guten Theils , abgebrannt.

1741

wurde

fie von den Preußen ohne Gegenwehr ein: genommen . 1757 wurde ſie von den Deſtreidhern bereßt und mehr befeſtiget, gieng aber am Ende des Jahres durch Ras

480 Kapitulazion wieder an die Preußen über. 1758 find die Stadtwalle in Gårten very wandelt worden . 1760 brannte der rohånſte Theil der Stadt ab. cen das Gut Neuborf , und

Ihr geht die Dörfet

Prinkendorf, Greibnig , Hummel und Tents [ dhel. b Das königliche Kammeramt zu lieg

nitz , welches bis verpachtet war .

1767 für 24360 Nthlr. Es begreift alle Mehlu

Walt - Papier = loh : Schleif : und Puls vermühlen in und um Kiegniß , das Thier vorwerk , vor liegniß , welches eine Pars thauſe geweſen ift , den großen Arnstorfer Seich ,

und

die Dörfer des erſten ,

zwei,

ten und dritten liegnißiſchen Kreiſes . Sowohl bei dem Amtsdorf Stof ſchwig , welches eine evangeliſche Kirche hat , als bei dem Dorf Kunig , welches der baſige

D

2 bis auf die Seegaffe Ritter ſit beſißet , Amt liegnitz gehéret , nach , die zu dem iſt ein See , und zwiſchen beiden gehet Die Heerſtraße durch.

Weil man nun

glau

bet , oder vielmehr durdi gezeichnete Fiſche erfahren haben will , daß dieſe Seen eine unterirdiſche Verbindung mit einander has ben , ro bålt.man fich audy berechtiget, ben Strich Landes givifchen beiden , die breiteſte Brücke in Schleſien ,

ju nennen. Nikele

481 Nidelfadt, ein Amtsborf und fåniglie ches Kammergut , tft in alten Zeiten ein berühmter Ort geweſen , well fich 1343 bei demſelben gute Hofnung zu einert Goldbergwerfe gégeiget hat , wegen deffen bieſem Dorfe 1345 Stabtredit zugedacht worden : allein , das ganze ergiebig gewes fene

Sergwerk

iſt 1364 wieder eingegan

Es iſt hier eine evangeliſche Kirche. Barſddorf , ein Dorf, eine halbe Melo le von klegniß , woſelbſt die Preußen und Deftreicher 1757 einander mit einem ſehir heftigen Feuer aus dem groben Geſchüße angriffen , welches eber drittebalb Stun ben währete:

Sophienthal , bor

bem

ein königliches Vormeri

glogauiſchen

Thor

der

Stadt

hat den Namen von Herzogs Biegniß , ¥ udwigs Gemahlin Unna Sophia , geboré ner Herzogin zu Mecklenburg, welche dara mit einem rosnen fuftgarten felbe 165 gezieret hat. Klein Schweiniß , ein Dorf , gehera jum Theil zu dem föniglichen Rentamt fint Liegnik , und iſt 1570 aus den ander ter von Schweiniß gefommen , deren alt ließ Staminhaus in Schlefien es iſt. Baldan , eins der großeſten Dorfeë diere ! Fürſtenthums ; welches eine evange : • Buic. Erdbeſchr. 12. B. Mb lifo

48 liſche Kirche hat , und woſelbſt die Lignis ter 1452 den Herzog Johannes in die Flucht geſchlagen haben . US Herzog Georg III zu Krieg

41

1664 bei eben dieſem

Dorfe von ſeiner einzigen Tochter Doros thea Eliſabeth , welche an Heinrich Fürs ften von Naffru Dillenburg vermåblet wura de , mit vielen Thrånen Abſchied genoms men hatte, ließ er auf der Stelle , da fols ches geſchehen , eine anſehnliche ſteinerne Pyramide init einer Inſchrift errichten , welcher Ort Thrånenthal genennet wird. c Das königliche Kammeramt Groß baudis , welches bis 1767 für 10814 Es begreift auf . Rthlr . verpachtet war. fer andern Dfrfern ( a ) Groß- und Kleinbaudis oder Baus birch , ein Dorf , in jenem iſt eine evan geliſche Kirdie. (b) Den ſogenannten Wirche- Teich , der eine ſtarke Meile im Umfange bat , und ciner der größten in Schleſien iſt. ( c ) Groß- Wandris oder Wandriſch , ein Dorf , woſelbſt das Amthaus und eine evangeliſche Kirche iſt. (dj Dorf.

Klemmerwiß ,

(e) Die Jeſchkendorf ,

adelichen

ein

biſch fliches

Güter und Dorfer

Summernig ,

Petersdorf, Prinss

* 16

483 Prinsnigi Rauße , wandris , 2 .

Seifersdorf,

( f) findenbuſch ,

ein

adeliches

Kleins

Dorf,

zwiſchen welchem und Goldhube 1634 die kaiſerliche und churſå dyfiſche Armee fidh ei ne Schladit lieferten , in welcher die leßte cbfiegete. ( g) Rotkirch , in alten Urfunden ges meiniglich Ruffa ecclefia , ift eines der ål-, teften Dörfer des landes , in deſſen gend 1216 ein hartes Treffen zwiſden Herzogen und Brüdern Heinrid II welchem jener in Konrad vorfiel , Es iſt abelid ) , Sieg davon trug .

Ge den und der und

bat eine evangeliſche Kirche . (h ) Wahlſtadt ein großes Dorf , wel dhes dem Prälaten zu Braunau in Bib : men gehört, und bei welchem Herzog Hein rid, Il den Tatarn 1241 am gten April eine ſehr blutige Soladit lieferte, in wel: dier die Tatarn ſiegten , und der Herzog umfam . Zum Andenken derſelben iſt dies res Dorf erbauet worden , und ihre Ge: fdichte wird noch jährlich in der hieſigen rodnen evangeliſden Siirche von der Fangel vorgelefen .

der Gemeine Es iſt hier

eine Probftei Benediktinerordens.

b

2

(i ) Edlaup)

484 (1 ) Schlauphof, eine Probftel, welche dem Stift Leuvus gehåret. (k) Gro3 : Janowis , ein adeliches Dorf,

bei wekhem man 1569 ein Golobergwert anfieng , aber nur Siegelerde zur Ausbeus te befam . (1) Die Ritterſiße und Dörfer Crain, woſelbſt man 1684 heidniſche Archentöpfe ausgegraben hat, Dobnau, Eid holg , Kleins Sanowiß ,

Kroitſch ,

fchen Kirche , u. a. m.

mit

einer

Schochwiß , .

evangelio

Sirgendorf,

(m) Parchwitz , eins fleine immediate Stadt , an der Maßbach , hat vor dem itegnitiſchen Thor eine Borfiadt , in wels dher die evangeliſche Pfarrfirche , und noch eine kleine evangeliſche Kirche , bei welcher Jenſeits der ein oſpital iſt , ſtehen . ſteht ein ehemaliges fürſtliches Kaßbach Schloß , welches eine Stapelle bat, barin die Katholifen ihren Gottesdienſt verrichten . Es werden hier gute Túcher gewebet. Die Stadt iſt 1280 von einem Edelmann , bon Parchwitz genannt , erbauet worden , von dieſem aber an die Herzoge jut kiego nitz , von diefen an die ver Zebliş , 1503 aber wieder an die Herzege nefomnien , welche fie 1563 an Sabian von Schine aich verpfåndet ,

1597 aber wieder einze: loret

Me

HE

BE

LE li

485 Il fet haben .

1663 frannte fie großtentbetts

ab , und 1765 abermals , iſt aber nach bem Lettern Brande fchon wieder erbauet , d Das ténigliche Kammeramt Pardewig , begreift (a) Ober- und Nieder: Haytau, welde nefft dem liegntgifdien Ymtáborf piri, adeo Ild; en Dorf Heinersdorf , und liegniglichen Amtsborf Fiſcherende , eine Reibe nabe an einander llegender Dorfer aufmachen , die faſt i Meile lang ti. (b) Ult - fåſt, Toie , Grob : låswig, Midya nig, Strid ) , u . , mi . ( 2 ) Der goldberg - baynauiſde Kreis, vun 83 Dörfern .

a Goldberg, Aurimontium , die immes Dlate Streisſtadt , untret welcher die Sage bach vorbei Alefet . Sie leget in einer rebr angenehmen Gegend , und iſt nad) Llegniz tie befie Stadt des Fürfienthums . Cic fiehet auf einem Vugri , Ift aud in mendig midt eben , Die Pfarrfirde gendret den Lutheranern . Im joten Jahrhundert war hier en bei übmtes Ormnafium , deffen Gea houde vorber ein franztftanerflofter games Ten , oudi 1704 diefem Drben trieder einges rdumie worden . Jert haben die Franges uden prefeid ja nur eine geweine leiciuilde Edue 003

486 Der Johanniterorben bat hier eine Scule. Die Stadt hat ihren Na . Kommenthurei. men von einem Goldbergwerfe , welches ebes deſſen bei derſelben , und rehr ergiebig gewes ins Ihr Anfang fådt vermuthlid ) ſen . Die hieſige Slegelerde 12te Jahrhundert. achtet man heutiges Tages nicht viel : allein, die hteſigen Tuchwebereten liefern das beſte fchleſiſche Such, welches zum Ifell in anderit lånbern für bodåndiſches Tuch verkauft wird . Die Rabach bringet der Stadt nicht gerins gen Nußen , hat aber auch mehrmals , ins ſonderheit 1608 und 1736 , durch ihre Uis berſchwemmungen großen Sdraden anges Die Stadt iſt auch einigemal durdy riditet. Feuersbrunſte rehr befchådiget worden , ins ſonderheit 1772 , da ſie 64 Hauſer verlor, AS K. Friedrich Il bald nach dem Brands dadurch angerichteten Sdhaben felb i ſabe , erklärte er , daß er auf ſeine Koſten die abgebrannten på uſer von Steinen wies Es gehören ihr der erbauen laſsen wolle.

ben

die Dörfer Nieder : Uu , Kopatſd) , Hahna wald, Neudorf am Renwege, Seiffenau. b Der welcher auth belfen haben ebedeflen auf gehabt ,

Gråberg oder Grådigbergi ehemals der Georgenberg geo fea, ift ziemlich hoch , und hat ſeine Spiße ein feſtes Schloß

welches 1473 vom

Herzog Frice drich

1

437

brich I erbauet, aber 1523 faſt zur Hálfte burd eine Feuersbrunft verwüſtet , und am Ende des dreißigjährigen Krieges vsuig gera ftoret worden . Am Fuße deſſelben fteht jeßt ein anfehnliches adeliches Haus . c Harpersdorf , ein Dorf, in welchem ehedeffen viele Sawenkfelder wohnten , ebe

die Jeſuiten thre Vertretbung Es theilet ſich in Ober- und persdorf ; jener Theil gehöret nern ſelbſt , und ſtehet unter

veranlafſeten . Nieder : Hars den Einwoh , dem Sduse

des Amts liegniß ; dieſer iſt abelich . d . Adelsdorf". Algenau , Glersberg , Hermsdorf , Neudorf am Grågberge , Pilo gramsdorf , und Probſthayn , anſehnliche abeliche Güter mit Dörfern , in weldien evangeliſde Kirden ſind. Das lekte Dorf iſt der Stammort der abeliden Familie von Reber . e Roth · Brunning ,

ein birth sfiches

Dorf. f Der Spißberg , welcher nicht welt von Echönau an der Grenze des Fürſtens thums Jauer liegt, selget fich von fern als eine grüne Pyramide . g Haynau oder Hann , lat. Hainon via , eine immediat Stadt , welche an dem kleinen Fluß Deichra liegt, ein großtenthails wüftes Schloß , auf welchen tie fürſtliche K 6 4

jiego

188

Itegniglichen sitiven gemetniglich thren mita wenſik gebabt haben , eine evangeliſche Pfarrs Kirche, und eine katholiſche Ktrche hat . Vor Ulters hieß fie das klein gethürmte Hayr , und die Fürſten hielten hier Turniere . 1427,

17

ME

1503 , 81 und 1651 If fie abgebrannt , bat auch 1661 , 1572 und 1763 groben Brandſchaben erlitten . Nad dem fenten Brande find die abgebrannten Hårfer von Steinen wieder erbauet , dazu berinig anſehnliche Summen geichenfet hat. Der Stadt gehdren ote Dorfer Michelsdorf und Polswinfel , und die haynauiſche Helde. h Das fdnigliche Kammeramt zu Hata

pau , welches blo

17.67 für

2705

RAAN

Rthlt ,

gerpachtet war. Rochliks, on ber Maßbach , mit einer euangeliſchen Kirche , Nieber - Bielau und ulbersborf find į Die Beersborf ,

fånigl. Därfer ,

adelichen

Dörfer und Güter. Staifersmaldau , Kretbe oder

40 ME

Kraibau, Lobenbau , Parthenox , Steuenig , welche evangeliſche Kirchen baben , imgleis. chen Buchwald , Stonradsborf , Dber : Sila

le

fchau , Berhaus, u . a. m . k Birchdorf , ein biſch Alches

meldeß

fehn

allezett vergeben werden muuß.

!

7

489 (3 ) Der Dörfern .

Mubensdhe

sereid ,

pon

58

a füben , die immediate Kreisſtadt , welche in einer etwas Reinidten aber fructe on Demi baren Ebene liegt, und flein ift, alten fürftlichen Schloffe ift nur noch das Mauerwert übrig .

Bei demſelben Richt eine

Die Pfarrkirche Kleine fatholiſche Kapelle. und Schule gehören den futheranern . Es glebt hier viele Sud,weber , deren Nezah ! 1431 aber ebebeffen weit größer geweſen . brannte fie durch Anzündung der Buſſiten 1453 litte fie wieder eine faſt ganz nb . große

Feuersbrunft ,

vad

1757 ward fie

von den falferlidhen Truppen eingeárdert, Kriege ( d) dner wieder aufs aber nach dem gebauet. Es gehöret ihr das Dorf , Alts fabt , mit einer evangeliſchen Kirde , dle lúbende Seide .

uub

þ Das tonigliche Sammeramt ju ků . ben , weld e $ bis 1767 für 2956 Sithir . Es gehören dazu in per pachtet worden . diefem frelſe die Dörfer Aniegniß und Eamış . C Dflg, ein adelides Dorf mit eluer. trangeltiden Kirde und from Ritterfike , ift als das Stammhaus und der Geburt : ort des berühmten Kaſpars von

diwene.

feld befannt : der feldenſtein aber, welder

in der hieſigen

Stirdie

gefunden wird , IR

nicht ibm , rondern feines Bruders Sohn Sleiches Namens, gefeßt worden . d Die abelidyen Dörfer und Güter Hraudau , Dittersbach , Groß : Striechen ,

Suci

then

Petſchfendorf, Pilgranstorf , Schwargau , welche evangeliſche Kirchen haben , u. a . m . e Der dritte tegnißiſche Kreis oor ber Hende , welcher 2 große Wälder oder

of

ſogenannte Henden , nåmlich die Soßenauer und die Stadtheide , in fich faſſet : die legs te bat Herzog

Ruprecht

1401 der Stadt

flegniß mit allen Gerechtigkeiten verlauft , nachbem fie die vordere Helde bereits 1281 ton Beinrich V , und noch ein anderes Stud 1359 von Herzog Wenzel I fåuf Iich an fich gebracht batte . Die merfnurs

1986 41

WWW

ESE

digſten hier belegenen Derter find :

(a) Grünthal , din fönigliches Vors werk nabe bei Liegniß , woſelbſt 1710 ein warmes ſchwefelicites Bad entbedet , und zum Gebrauch bequem eingeridtet worden . ( b) Brauchttſchdorf, im gemeinen les den Braueredorf , ein formaliges Ritters und Stamm -Gut der von Brauchitſch, gebos ret als ein Amt dem Prinzen Ferdinand Das Dorf dieſes Namens von Preußen. wird in Dber- und abgetheilet.

Nieder : Brauchitſchdorf

Das Ant bat 5 Vorwerfe. ( c) Pang

dor

tie

ber

491 ein Dorf des Amts ( c ) Panthen , Biegniß , in deffen und des Dorfes Bienos Win Gegend 1760 gwiſdien Preußen und Deftreidern ein

Treffen vorfiel ,

lekten geſchlagen wurden . ( d) Bienowik , ein

Darin die

Dorf des Amts

fiegnik . ( e) Kaltwaſſer, ein abeliches Gut und Dorf , mit einer evangeliſchen Kirche , ses böret jeßt dem Stift zu Braunau .

1

(f) Groß-Roßenau oder Soßen , ein 1286 erbauetes Dorf und Ritter ſig , deflen Schloß vor Alters eine gute Feſtung vors ſtellete. (g) Klein Roßenau oder

Rogen , ein

Städtchen und Ritterſik . (h ) Sebniß , ein rehr langes Dorf Die 3 lego mit einer evangeliſchen Kirche.

ten

Derter

gehören

einem

von

Grafen

Dobna. (i) Sprottchen , ein Dorf, bei welchen die Sprottau entſpringet. (k) Dame, ein biſch fliches Dorf. -4 ) Der wohlauiſche, und fteinau : raus denſche Kreis, welche

das Fürſtenthum Woblan

ausmachen , $.

I.

492 s. 1. Das Fürftenthum Wohlau grena gegen Mittag an die Fürfienthumer Breslau und Ricgnis , gegen Abend an die Zet

Fürſtenthümer fiegnig tað Glogau , gegen Mitternadit auch an das fürfienthum Glos gau , gegen Mergen an Poien , und an die Fürſtenthümer Dels und Breslau . $ . 2. Der Boden iſt gmar gum Sbell der moraftig , oder mit entweder durre,

Holg und Burdhrverf benadren : aber doch In der meiſten Gegenden fruchtbares Acers Fiſdreld )e Celche find båufig vors lano . banden . Die Dder burdiſtrémet bas Firs fienthum von Mittag gegen Mitternadit, und nimmt an der liegnitiſchen Grenze die fonſt aber die hieſigen fleinern Maßbach , fulſe auf, ald , ' den Kaltenbad) , die Süres rika und viele Side, $. 3. Man findet bier 6 Städte. Die Lebne find 1705 aüodifi ; irt. Dieſes Land iſt in alten Zeisen tein befinderos Súrſten thum geweſen , ſondern die Städte und fandidaften , aus welden dag nadmalige Fúrftenthum beſtand , waren unter andere Fürfienthunter verte ? let , . 6. Wohleu ges borte juny Fürfienthum Delt , und Steicau jum Surfiçuebum Glogau . Herzog Fries erid zu liegnia und Brleg faufte die Stücken fuß weidou .acour da . Fürfientbyn Web. lau

ht

HE 10

7

493

lau beftand , 1524 an fich

als

beſtelbert

Pringen fid ) thetleten , bekam Georg II dus Fürſtenthum Brleg , ſamt den woblaucher Weichbildern, welche dem Fürſtenthum Briey bis befſelőent To lang einv.rleibet waren , Enfel , die Herzoge Johann Chriſtian und Georg Rudolph , fid; theileten , und dieſem , außer dem Fürſtenthum liegnig , auch die Nach wohlaufſchen Welchbilder juftelen . beffelben Code wurde aus dieſen roobigula fdien . Weld bilbern ein beſonderes fürſtene thum, weldies des perfogs Fobanni Cyria ftian drittem Sobne Chriftian juftel, damals aber wurde auch das oblauliche Weichbllo , welches jeßt zum Fürſtenthum Brieg geho ret , dieſem Fürſtenthum Woblau einvertel: Diefer Herzog Chriftian erbte and

bet .

Slegniß und Brieg , welche 1675 nac fels nes Sobnes Herzogs Georg Wilhelms Code bom Kalſer eingezogen wurden . $ . 4. Jeni ſieht dieſes Fürſtenthum for unter ber Oberamtsregierun: 3 tuoht unter old Kriegs- und Domainen - fiammer zit . ! 03 gau , Es beſtund ehedeffen aus den wohe lautrden , wirziger, herrnfiddiſchen , rúseni fd en , feinguidon undrar: Denichen firela fen ; ex find aber die 4 crich in den wah : Tuiſden , und die beiden besten in Oom jlris HG2

494

nausraubenſden Kreis , worben . ( 1 ) Der 142 Dörfer. a

zuſammen

gezogen

wohlauiſche Kreis ,

begreift

oblau , die immediate Kreisſtadt ,

welche audy die Hauptſtadt des ganzen Fürs ftenthums ift. Sie iſt mit Moråſten und Deiden umgeben , welche ihr bei nafler Wit terung gewiſſermaßen felt verſchaffen .

eine natürliche Feftig

Sie hat 2 Vorſtådte, nåms

lich die breslaulſche und feinauiſche ; e$ werden aud) wohl zu ihren Vorſtåbten die Dórfer Strummen : Wohlan und Polnilddorf gerechnet, von welchen jenes adelich iſt, und dleres der Stadt gehåret. Sie hat ein ſchones Sditoß , in deffen miſchfatholiſchen ihren

Kapelle die RS.

Gottesdienſt verrich , !

ten , ein Karmeliterklofter , und eine evans geliſche Stadtkirche und Schule. 1640 wurde fie von den Schweben erebert , 1642 zwar von den Kaiſerlichen überrumpelt, aber bald darauf von den Sdweden wieder eins genommen , jedoch 1644 von den Kaiſerlis dhen wieder erobert. 1781 brannte fie ab,

, Friedrich II aber rchenfte zu ihrer Wles beraufbauung 72000 Thaler. Der Stadts tømmeret geboren die Güter Garben , Polo rolfhdorf, Ganſuhr und Raudtchen .

b Das

1

495 b Das Snigliche Kammeramt zu Wohlau , welches begreift., Groß : Uuster zum Theil , Klein Ausfer , Beidoine , Bus ſchen , Dombſen , Domnik , Petranowitz , Soinette , und Schuberſee, in dieſem Krela ſe, und Kreiſe.

Pronzendorf im ſtelnau -raudenſden

c Reubus, Lubens, Luba, eine fürſte liche Abtet zijterzienſerordens , welche der polniſche Konig Kafimir der Große ums Gabr 1050 zuerſt geſtiftet, und dein Benes diftinerorden

gewidmet , Herzog

Boleslav

aber 1150 mit Zifterzienſermónchen beſetet bat. Ste fteht an der Oder, iſt ein práctia tiges Gebåube , und vor demſelben liegt ein großes Dorf, in Geſtalt einer langen Strals: fe, und eine Biertelſtunde unterhalb derſela ben , auch an der Oder, liegt das ſogenann , te Stadtchen Leubus , weldies aber eigent: lid) nur ein Flecken it. Dem Kloſter ges In dieſer Gegend ers båren 99 Dörfer, litten die preußiſchen Huſaren 1741 von den

øſtretchi chen eine ſtarke Einbuß :. d Die abelidhen Dörfer und Giter

Alt- Wohlau ,

Montſchuß oder

Pulgſen oder Pulgſen , Nirgen haben .

dem

Mundſchutz,

welche evangellide

e Kreybel oder Krenl , eine Probftet, Kloſter St. Maria auf dem Sande por

496

58rfe

Il

und Klein: Freijbel geboren. f Der Pogliſde Salt , welcher üntet bem biſchshichen ofrlchteranit ju Breslau ftebet, begreift die Dörfer Großs unb Kleins

4

Mogel , beide an der Ober , Neuborf , Stui ten und Bidhang, welches legte abelich iſt. g Wingig , Wincium , eine immediat

16

bór Breblau züſtånbig ,

bai bê

Groß

Gegend welche in einer fandigen Stadtkirche evangeliſche ift, etné flein lieget, und Schule , und eine katholiſche Ktrche Stadt ,

im Sommer fehlet es oft an Wafe bat . fer, po daß die Einwohner fich mit gefamme Ste letem Regenwaſſer bebelfen müſſen . legen fic auf Aderbau und Suchweberei. 1626 wurde fie 1514 brannte fie ab. Sachfen eingenommen i Dånen und bon 1633 von Kroaten geplündert , 1642 und 43 von Schweben febr mitgenommen . Der Sånnmeret gehåret das Dorf Jakobstorf. Güter h Die adelichen Dörfet und Frðſd )en , Gimmel , mit einer evangeliſchen Stirne, Herren -Motſchelwitz, mit einer eban: gellimen Sirche , Seyfrau oder Seyfrodau, Groß - Wangern , Sopbienthal, in einem ali genehmen Thal, u . a m . i Herrnſtadt, Kyriopolis, eine tmimea blat Stabt , weldje in einer febr fruchtbar ren Ebene,

gelden 2. Urineu Ber Sartid Higt

th

497 llegt, eine fatholiſche Kirche, und eine evan : In altern Zeiten geliſche Stadtfirche bat . bat fie den Herren von Dobna gehöret . Das hieſige Schloß iſt im 17ten Jahrhun dert ein feſter Plas und guter Paß geweſen . 1759 wurde die Stadt von den Deftreichern tn Grand geſtedt, und völlig eingedichert. k Das föniglide stammeramt zu Hers

renftabt , zu weldjem die Dörfer Dber

und

Nieber : Baofen , Bobiele í Duchen , Goble, Sandeborſchke , Sdimienaren , Groß- und Klein . Stadtverwerf , Woronig und Zeden , gehören , wie es denn das vornehmſte dieſem Fürſtenthum ift.

in

1 Die abellchen Güter und Dörfer Hoch Beltſch , Deaſe. oder Dahlau , Hubnern ,

1

mit einer evangeliſchen Kirche , Kutſchebora wit , Cabormin , Surburd , mit einer evans

+

geliſchen Kirche, Groß - Wierſewiz , 4. a . m .

1

m Kúzen , ein abelidhes Dorf an der wartſch , welches eine evangeliſche Kirche bat . Das herrſchaftliche Schloß liegt auf einem Berge. Dieſer Ort hat gemiffe Stadt redite , und es iſt ebedeffen ein Kreis von demſelben benannt worden . Die Kirche iſt á mit der zu Herrenlauerfdiüt vereiniget , doch baben fie zwet Prediger . n Die Ritterfiße und Dörfer Globitſchen , Serra - Lauerfiz oder kauerſchuß , mit einer evano Búſd . Erdbeſchr. 12. B.

4.98 evangeliſchen Kirche, Lübchen , Sicherchforviß , Wendtftatt , Klein -Wierſemitz , Ober :Beltſd),

1

Bei dem legten wurden 1706 4. A. m . einige Tauſend aus der Schlacht bei Fraus ftadt in Polen entflohene Ruſſen von den Schweden eingeholet , und erſchlagen . (2 ) Der ſteinau : raubenſche Kreis , ento hålt 1 a Steinau , Ofe immediate Kreistadt , welche in einem ſehr fruchtbaren Kornlande, am Kalten : oder Mühlen - Bade , nicht welt von der Dder liegt , bis an welche ſich die Vorſtadt St. Georgengaſſe oder Georgens Es iſt hier ein altes fürfia borf erſtrecket. von einem ein liches Gebäude , weld) is Schloß , von einem andern aber ein Burgs , Sonſt giebt es hier lebn genennet wird . eine evangeliſche Stadtpfarrkirche , eine fa tholiſche Kapelle , und gute Tuchweberelen. 1345 wurde die Stadt von den Polacken 1455 brannte mehr als die verbrannt. Hålfte , und 1616 ein guter Theil derfils Al $ 1633 die Kaffertid en die ben ab. bei

der Stadt

Sachſen

gelagerten Schweben

überfallen ,

und größtentheils

und zu

Kriegsgefangenen geniacht hatten , wurde die Stadt von ihnen ausgeplundert und einge åſchert.

Gleiches

Unglück

hat

fie in den

folgenden friegeriſchen Jahren noch ein paar mal

11

499

i

mal erfahren . Der Sammerei gehören Ges orgendorf und Munfwiz . b Den Pretchauer Hald oder Diftrift , welcher dem Bildhof zu Breslau gehöret , und den Namen von dem Dorf Preidiau bat , außer weldiem er noch Hodybauchwill , Deunſdzen , Queißen und Zechelwig ibes greift. c Die adelichen Güter und Dörfer Biel .

Dieben oder Dieban , Großendorf , Lampersdorf, Funzendorf , Zedlig , alle mit evangeliſchen Kirchen . mieſe ,

d Raubten, Rantena , Ruda , eine ima mebiat Stadt , welde offen und klein iſt , eine evangeliſche Stadtkirche, und eine fas tholifdie Kapelle bat , und 1642 und 44 abs gebrannt iſt . ' S. Friedrich II hat auf ſeine Koften bas Rathhaus , und die alten hölzer. nen Häuſer am Markt und in einigen Gaſ fen abbrechen , und von Steinen erbauen laffen . e Die abelidhen Dörfer und Güter uit: rauden , Klein : Gafron , Mlietid ) , Rcfters. dorf , urfdfa , alle mit evangeliſchen Kira den , Brodelwitz, Telawig, Thielau, dritfá ) , u . a . m . 2

Wans

Folgende audi in Niederſchlefiem belos

gene mittelbare Fürfienthümer :

1 ) Das

.

500 1 ) Das Fürſtenthum Sagan . S. 1. Das Fürſtenthum Gagan grenjet gegen Often , und zum Thell auch gegen Súben , an das Fürſtenthum Glogau , ges gea Såden nur ein wenig an das Fürſtens thum Jauer , am meiſten aber an die Obers laufiß , gegen Weſten an die Niederlauſitz und Croſſen ; gegen Norden gleichfalls an das Herzogthum Croffen . Die Långe des Fürſtenthums von Güden nach Norden , das tft , von Zeißau bis Schöneid) , beträge fies bentehalb geographiſdie Meilen , die groste Breite aber von Bloidjdorf bis Rückersdorf 8 dergleichen mitlen ; doch iſt es an den meiften Drten nicht über 2 , im Naumburs giſchen auch kaum í Meile breit.

$ . 2. Es hat viel Holz ,

welches aber

meiſt aus Kiefern , zum Thril auch aus Fids ten beſtehet , beträchtliche Weidbahn , und viel Eiſenſtein .

Der Boden lſt meiſt fandig ;

nur wenige Güter baben guten ſchwarzen , andere aber dweren Thon : und leim : Bos Es giebt viel Doft und viele fchine ben . Der Hauptflus Alleen von Obſtb & umen . dieres Fürſtenthums , iſt der Bober , wvelder Der ( nicht es der Långe nam burdſtrómet. dle ) Queis ergießet fid in den Bober uns terhalb des Dorfes Silber , eine feine Meis le

oberhalb

Sagan .

Die

Sjqirne und Brief:

2

50r Hrreßnig ergießen fich , die erſte unterhalb Sagan lelm forbrötbér Vorwerf am linken, die lebte , aber bei ulfer in den Sober . '

Naumburg am

rechten

S. 3. In dieſem Firßenthum giebt es fowobl Katholifen als Even geltiche , die l : 13 = ten ſind in größerer Anzahl , als die erften , vorhamben . Fúr die Katholifen iſt in Sas gan ein biſchöfliches Konfiftorium , we der's Der ſelben Ehrfachen en (dieden werden . Prálat des defigen Stifts iſt per commif fionein epiſcopalem Práfes deffetben , und es gehören baju 2 Afeſſoren nebſt einem Notarius. Es ſind außer der Stadt Sas gan

noch 13 fatholiſche Pfarren in dieſem

Sürſtenthum ; 11 ſtebia unter dem fagano fden Erzprieſter, nämlich die Pfarren Naums burg, Priebus , Hartmannsdorf, Gréfenbayn , Eckersdorf, Dittersbad), Schönbrunn , Briegs miß , Neuwalde , Kungöndorf , Eiſenberg : 2 lieben unter Erjprleſtern benadjbarter Frelſe, als Hirſchfelde unter dem zu Sprottau ; fe Kunau und fel unter dem zu Grunberg . Herttvigswalde ,

zwei

andere

katholiſche

Pfarren , waren 1772 nicht beleget , dern die Kirchen geſchloſſen ; nad her

fonts aber

iſt die zu Hertwigswalde und ihre Todter juublasbrunn wieder gesfiet worden , maddem ſich einige fathollfdhe Einwohner eins gefuns Il 3

502 Für die evangeliſchen Pres gefunden haben . diger iſt in Sagan ein Inſpektor , welcher die Prédiger folgender 7 unter féniglichs preußiſder Regierung erbauter Stirdjen , una ter fidh hat , nämlich gu Naumburg , Pris bus , Hartmannsdorf , Kotwitz , Hertwigs walbe , Mitgendorf , Rickersdorf. S. 4.

Das Fürftenthum Sagan war an

fånglich mit dem glogauiſchen Fürſtenthum einigemal davon vereiniget , wurde aber getrennet , bald aber wieder damit , manda mal aud) mit andern Fürſtenthümern vers bunden : enblich aber erhielt es ganz eigeue Der erſte Herzog , welder Sagan Herren . beſonders befaß , ivar Premco Wer Premis , lav , ein Sohn Konrade II, und Enkel Hein : Sein Vater gab ihm Sagan nodi riós II. bei Rebenszetten 1280 , nebſt Er verfette 1284 ble regulirten

@prottau. Chorberren

von Naumburg nach Sagan , und räumte Nad dem er 1290 ihnen die Pfarrkirde ein . bei einem illberfall in feinem lager das fer ben verlobren batte , erhielt das Sagan (dhe ſeln Bruder Konrad III , meld )er Wohlau und nad dem Dieſer 1304 verftorben war , fiel durch defſen legten Wilen Sagan ſowohl als Wohlau an Heinrich III ` von Cioffen . Als and; diefer 1209 mit Tode

beſaß ,

abgteng ,

beſaßen bellen fuh Sébue fåmt: lide

1

1

1

EL

$

503

Ilche låndet ihres Vaters gemeinſchaftlich , bis fie ſich 1312, theileten , da denn Hein rich IV, ſonſt auch Fidelis genannt , Sas gan uud Sprottau erhlelt . Dieſer hat das Saganſche an Waldemar , Markgrafen von Brandenburg, verpfåndet, welcher pas Fran , ziſtanerkloſter geſtiftet , und der Stadt Sa gan

das

Dorf Eckersborf zugeeignet

hat .

Heinrid; IV fam wieder zum Hofit dieſes Fürſtenthums , und nahm es 1329 , ro nie ſeine übrigen fånder , von der Strone B :: heim zu lehn . Ihm folgte Heinrich V Fer reus , der 1369 ju Sagan begraben wurde. Defien Söhne , Heinrid) VI , aud; Senior genannt, Heinrid ; VII , Rampald , Hrin . rid VIII , Paſſer , beſaßen die Länder ihres Vaters , und folglich auch Sagan , gemeina fchaftlid, bis 1380 .. Damals defam Hein rid ) Sen. Sagan nebſt Croffen und Schri: bus , nach beſſen Code fiel

es an Heinrich den Sperling , und als endlich aud) dieſer 1397 geforbén war, reglerten deſſen 4 Sóh . ne gemeinſchaftlich bis 1410. Madher bes

1

kain Herzog Hans , der vegen ſeiner Eraus famkeiten der Syrann heißet , Sagan olicin 311 feinem Sheil . Die id :lefiſden Geſchichts

7

ftreiber balten erft feit dieſer Theilung Sas gan ' für ein beſonderes fúrfienthum , mes higjiens id etnët es rett Olefer Zeit erſt in ' die

904 die 3 Krelſe , aus welchen es nachher beſtund, getheilet zu ſeyn . Johannis Tyranni ( der 1439 ſtarb , ) Gemahlin Sdyolafifa , be tam Naumburg zum Witwenſiz, deffen Sih , ne aber tpetleten lid erft 1450 und zwar ſo, daß Herzog Balzer das Sagauſche nebſt dem Oberregiment, Herzog gebann VII aber Das

Prtebuſſche

zu ſeinem

Antheil erhielt.

Damals ward George Poblebrath zum Kla nig von Bdhelm erwählet , und die ſchlefi fchen Fürften wollten fich thm nicht unters werfen . Herzog Balger von Sagan , der ſich von den Breslauern batte zum Krieges obers ften maden laffen , wtberſepte fich dem neuen Könige am beftt'ſten : dardber wurde er in feiner Reſidenzſtadt Sagan 1461 von ten Bihmen belagert , und als er ſich nicht lans ger halten konnte , entwich er daraus . Die Boomen- bemachtigten der König Georg gab

fich der Stadt , und fie nebit

dem

daju

gebdrigen lande dem Herzog Hars von Pries bus. Herzog Balzer tam zwar endlid durch Hilfe der Breslauer wieder zu dem Seinis alleiri fein Bruber befriegte thn aufs

neue

und

ndthlgte tbn ,

fich

zu ergeben .

Dieſes geſchah 1472. Herzog Hang nabu hierauf ſeinen Bruder wider Treu und Glau ben gefangen , ftedite ihn iu ben Thurm zu Er vers Peteous , und hieß tön verhungern . faufte

505 faufte fodenn 1473 mit Bewilligung des Kaifers als enige von Bdheim , das Fura ftenthum Sagan für 55000 Dufaten , Ernſt Churfürften zu Sadſen , welcher

an es

ſeinem Bruder Herzog Abrecht übergab , dem reine Söhne Georg und Heinrie, dera folgten , ſo wie der letzte feine Söhue, die Herzoge Moriß und Auguft , ju Sach folgern batte , AS Moriz Churfürſt ju

in

Sachſen geworden war , trat er 1544 Dem bdheimiſchen König Ferdinand I das Fürfien : thum Sagan ab , welder daſſelbe 1553 en den Markgrafen Georg von Brandendurg ver: pfändete.

Den- Pfanórdiging vor 68900

Thlr. ſchleſiſch bezahlte der Biſchof Balger von Promniß , und brachte . Daburdidas Fürſtenthum 1558 pfandroeiſe an fich : nach felnem Tode aber blieb bas Fürftenthumia den Händen feiner Unverwandtea ais Pfants Kaiſer Rudolph 1 lørete es erfi ſchilling. 1601. wieder ein , Kaiſer Ferdinand Il vers kaufte es 1628 an ſeinen Feldherrn u !bredit von Wallenſtein für 150850 fl . rheiniich . Dieſer brachte die Jeſuiten nach Sagall , gab ihnen

die Kirche ,

welche ' ebebem

den

Franziſkanern gehörte , nach der Zeit aber den Evangeliſden zu ihrem Gottesdienſt gea dienet hatte . Nach der Ermordung des Wallenſteins ,

nahm es der Kaiſer an fichi. gi 5 Ser:

506

Ferdinand III verkaufte es endlich 1646 feinem Hoffriegsrathsoigepr & fidenten , Wens gel Sürſten von Lobforvik , für 80000 Guts den ; deffen Nachfommen es noch befiner . $. 5. Der Fürſt von Lobkowig , führet als Herzog zu Sagan einen Engel in goi dener Kleidung im rothen Felbe im Wappena Er unterbålt in der Reſidenzſtadt Sagan 1 ) eine fürflide Regierung , die aus einem abliden einen Landeshauptmann , und einem gelehrten Regierungsrath , unb aus einem Secretario beſtehst , dazu noch Die dle wo : bigen Stanzletbebienten tommen . Stånde des Fürſtenthums nehmen hier in der erfien Inſtany Recht, die Uppellagionen sniglide aeben nad Glogau an daſige Oberamtsregierung . 2 ) Ein land

und

Mann

Gericht ,

in welchem der Sandishauptmann ret , und dazu a offeſſoren 3 ) Eine Rentfaminer .

präſidia

gehören .

4 ) Ein Hofgerid )t. S. 6. Ebemalo war wohl , wle es auch die Charte deutlich und rehr richtig nad) wetſet ,

dieſe

Fürfteatbuit

in

3

reiſe ,

námila in den (inganiden , pribuſilben und naunburgiſchen , getheilet : dieſer Theilung vermánnere 048

and

entfer Rudolph II ,

Jurjiearpum

von

Dela

als « r

Jiribirrn von Pronis

3

3

1

507

Promnitz einidrete , demſelken aber die fürfte lidhen Kammergüter und Einfünfte im pris bus- und naumburgiſahen Kreiſe für 70000 Shaler

allein ,

ſchleſiſch verfaufte :

unter

preußiſder Regierung iſt das ganze Fürſtens thum nur zu einem Kreis gemacht worden , Dörfer des und und fåmtliche Städte und Fürſtenthums

werden

ohne

Rückſicht

auf

Kreiſe angeführet , und eingetheilet. S. 7.

Es giebt in dieſem Fürſtenthum .

3 Ståote , i Marftflecken , und 154 Dór fer. 1. Sagan , iſt die Hauptſtadt des gan. gen Fürſtenthums am rechten Ufer des Bos bers , in einem angenehmen Thal . Sie

7

rol an dieſem Ort 1114

1 1

ſchen Fürſten Boleslav Criſpus erbauet ſeyn . Sie iſt uin und um mit hohen Mauern unu einigen Thürmen , auf der nordlichen Selte auch mit einem Zwinger und Graben , auf

von

dem polnis

der ſüdlid;en aber mit einem Ball , podobne Bafteien , verfehen , ungeachtet ſie wegen der nohen Anhihen zu einer Feftung nach heutis ger Urt gar nid )t tauget . Sie hat 3 Thos re , und in ihren Ringmauern zwei Márfte, nåmlich den fogenannten alten und neuen Ring , 23 große und fleine Galien , ohne die offentlichen Gebäude , 303 Privata båuſer ' und 58 nody

ju bebauende Brands ſtellea

508 ſtellen ,

um und um giebt es Vorſtådte, son

welchen diejentge , n elde vor ' dem Pförtel liegt, ber Parden heißet . Die übrigen ha ben von den 3 Stadttboren threr Namen . Bor jedenr Thor ijt aud eine kleine Begråb In den Vor miffirdre , und ein Hoſpital. Rådten ſind zujanimen 161 Häuſer , 66 At ber Sheuern , und, 17 Brandftellen. 1 ſüdlid ; en de der Stadt iſt ein wohlgebaue tes großes , dod nid lides Reſidenzichloß , weldres Fürſt bon Wallenſtein !! bauen angefangen , Fürſt Ferdinand Auguft von fcbfomis aber in den Gtand geſetet hat, in welchem es ſich nun Die fathéliſde Pfarrfirche iſt ein befindet. enfehnlides Gebäude , dabei befindet ſich felt 1284 eine Abtei regulirter Chorberren & t . Olyuſtinerordens . ': Der Prälat die: des iſt der erſte Stand foss Stifts , Ubt Johann feganiſden Fürſtenthums. Ignaz von Felbiger , welcher fidh durch angefangene Verbefſerung der die 1763 farbolifden Sdulen einen unſterblichen Namen gemacht , bat auch die Stiftsgeb & us de nad ), dem leßten Krtege fo weit verber -fert , daß fie der Stadt auf der Nerdoft Es iſt auch, Teite ein gutes Anſehen geben . elu wohlgebauetes Kollegium und Seminas sium der

Erpeſutten ,

nebſt einer

lateinis dyer '

!! 1 all

509 fchen Schule , on der Drtfelte der Stadt, an Oem Ort , 190 bedersen das Franzita Bor der Stadt gegelt nerflofter geweſen. Norden befindet fidh feit 1709 für die Eo : angeliſchen

eine vermöge der altranſdotte fchen Stonvenzion erbauete rogenannte una berkirche mit 2 Paftoren und einer .chila le , für beren Bewilligung ole evangelichen Stånde mit tören unterthanen benut failer Joſepb soooo fl. als ein Darlehn , und 10000 funt Geſchenk bezahlet Vauen . Sit der Stadt und in den Vorſtadtill, befinden

fide an 3000 Seelen . Die vornehmste Nah, rung der Stabt , beftehet in der Brauses rechtigielt , in den Tudmanufafturen , bei welchen fich 1772 , 82 Meiſter befanden , auch in einem Kupferhammer . Seit 1768 ift bier eine ordentliche Poftitazion , beſona ders zur Erleidsterung des Gebirges , nach Berlin und Frankfurt ) , angeleget worden . Die Stadt iſt 1351 , 69 , 1472 and 86 abgebrannt, hat auch 1677 großeu Brand fchaben , noch größern aber 1688 und 1730 erlitten . Hier iſt allie Bodien am Sonn : abend , ela anſehnlicher Getraibemarft, auch werden jährlid; 2 Bols und 4 Jahr - unb Vieh: Mårfte gebarten .

2 Prler.

510 2 Prlebus, eine mit Mauern umgebene Stadt , ain rechten Ufer des Neufs uſſes . Vor derſelben mar ehedem ein fürſtliches Soloß , welches 1631 mit der Statt abs brannte , und ſeit der bquet ift.

Zeit nicht

Vor dem Schloß

ges Tages noch

der große

wieder ere

fiebet

heuti :

runde Dhurm,

in welchem Herzog Hans Il von Sagan feinen Bruber Herzog Balzer bat verhungern laffen . nebſt

Priebus wurde dem

dazu

im

gehörigen

Isten Jahrb . Kreiſe

für

ein

eigenes Fürſtenthum gehalten , nachdem es oben erwähnter Herzog Hans in der bru: derlichen Shellung bekommen hatte.

Es ift hier eine fatholiſche Pfarrkirche. 1744 er: hielt sie vom König in Preußen Erlaubniß , eln evangeliſches Bethhaus ( weldjes nun ßt ) zu bauen , und einen che eine Kir er nebſtbei ine, r Sdule u aben Die e medlc z h .

Stadt hat in ihren Ringmauern 150 búra gerliche Häuſer , und 9 außer denſelben . Nabft dem Marft find hier 6 grofe und 6 An Einwohnern bat man Quer - Gaffen . 1771 geåblet 509. 3. Naumburg , mit dem Zunamen am Bober , liegt auf einem Berge zur rechten Hand dieſes Fluſies , bet feine Mauern , aber ein altes Solo , que welchem die uusiot febr angeneom ift . Dieſer Ort

nebit

SIT

+

0

nebit den

dazu gehörigen Dörfern , war ebes

dem der Witwenſiß

der Gemahlin Herzogs

Hans des Tyrannen . Heinric Unſelm , frei : herr von Promnig , faufte' die Stadt nebſt dazu gehåriger Herrſchaft , weldie in den Dörfern Iſchirfau ,

Neuflepen ,

Theuern ,

Kunzendorf, Kolel, und Sidneich beffund, vom Kaiſer Rudolph II . Defſe !den Nach fommen beſaßen folche bis 1705 , da der legte dieſes Hauſes , Graf Erdmann von Promnit , fid aller feiner Herrſd )aften ent: rólug, und fie nebſt Tſchspeln , Duolsdorf und Halbzeisdorf, im Priebuſiſchen gelegen , felnem Neffen dem Erbpringen von Sdión : eidh Carolath gab . In der Stadt befindet ſich eine katholiſche Pfarrkirche, die aus der uns ter dein Berge gelegenen zum faganiſchen Stift gehörigen Probſtet verſehen wird ; aud) ift hier eine evangeliſche Kirche , an Die Stadt welcher ein Prediger ftehet. batte 1772 , 120 Häuſer , 10 Wüſtungen, 35 Sacuern , und. 561 Einwohner , die fidh zum Theil von dem Brquen nåfreten. Nebſt einem geraumen Markt find hidrſelbit 3 große und ſo viel Heine oder Nebensart Es iſt hier eine Poftitagion . ſen .

* 4 Freiwalde oder Freywaldau, elne ficine Stadt , welche auch wohl nur ein Parft: flecken genennet wird, dein Grafen von Kosa, Poth

512 poth auf Halbau Bürger sufrihnen unterthånig find.

gehörig , dem auch die 1 'nerbunden , aber ' utht EB tft hier eine fatlos

Tijde Kirche , die ebetein von dem Hart mannsborfer Pfarrer verfehen worden , nun hier ſich well iſt , aber geldlofen

frin ta tholiſcher Einwohner mehr befindet. Unter fönigl . prensiſcher Regierung iſt hier eta Sethhaus erbauet worden , dabei aber it Fein eigener Prediger ,

fondern es

wird

dieſe Kişdie von dem Hartmannsborfer Pres Diger verſehen . Die Dörfer dieſes Fürſtenthums find nad threr Qualität und nach Ihren Bes Tigern zu unterſdheiden , und von viererlet Art : 1) gende :

Fürfillúe

Halbes

Stammerddrfer

find

fola

Schloßvorwerk und Schloß zu

Kungendorf , Ekersdorfer - und

Neu : Vors

irerf, Elſenberg , Gladis gorb , Unthell Girs bigsdorf, Ober - und Nieder :Hartmannsdorf, Hausdorf , Hermsdorf , Heiligenfee , Jams nit ,, Patta , Jánfendorf, loof , Ober:Meds miz , Ober - und Unter Wellendorf , Muhla bach , Neudörfel bei Múblbad , Neuberfel an der Citytrne, Neubammer , Neubaus , < Nickelfdymiede , Unty i Groß = Petersdorf, Polairiomachen , Priebufiſd) Vorwert, Purde gau ,

1

$ 13 gau , Dudlid , Duolihorf,

Naufen , Obero

und Unter: Reldenau , Rippendorf , Großs UND ITlein : Selten , Siddichfür , Silber, Ediebsdorf, Ordirndorf, Beltid , luteſau , Wolfsdorf , Zebrbeutel , Zeiſau , Beffendorf und Klebern .

2 ) Kommunen gehorige Güter. ( 1 ) Stådten : à Der Stadt Sagan : Eckersdorf, Fla Athendorf, Brandfadt , Ulifirch ,

Altdorf.

b Der Stadt Sprottau : ublafbrunn , Hertwigswalde , dorf.

Wad)sdorf und

Wittgens

( 2 ) Geiftlichen : a Dem

Faganischen

Stift : Dher : und

Niever : Briefni , Deutſa machen , Diebau, Dittersbach , Greifenbahn, Kaltreuth, Ober: Kipper , fentiden , Putrdthe , Meuwalbe , Burchvorwerf, Retd) enbad), Rengersborf und chonbrunn , ' b Der naumburglichen

Probfet :

Alte

klepen , Popowiß und Zedelsborf. Con

Erieluiten , und war hem Cola

egio , Mittelfirper ; dem Seminario, rin Shell von Hirſd felde , und ein Thell von Dber: Kipper . Buro . Ernscribir. 12. X.

d Den

514

d Den ſprottauilchen gainillchen Junge fern : ein Ibeil von Hirſofelde, und Rothe. ( 3)

Piis Corporibus :

a Sanct

Unnd

Hoſpital :

das

Vors

wert. b Dem Hoſpital zum hell. Geift : Das Hoſpitalvorwerk in Dittersbach . c Dem Sorauer

Hoſpital : Das

Dorf

Peuten . 3 ) udelide Alodialgüter : Barge , Bergsdorf , Belpsborf ,

Ober :

und Nieder - Budwald , Subrau , bei welo chem Dorf eine Gemeine der Vereinigten evangeliſchen - Bruder unter dem Namen Gnadenfeld geveſen iſt , aber aufges boret hat ; Cunau, Ober : Aungendorf, Dit. tersbach , Dober und Pauſe, Ober- und Nies der : Gorb , Greiſitz , Dorf Halbau , Hansa dorf , Hirſchfelbe , Famlik , Klür, Sootmiş , Kipper , Nieber Mednis , Mittel - Mellendorf, Merzdorf im Priebufiden , Neubsrfel, Pes tersdorf bei Sagan , Peterswaldau , Redel, Rudersdorf, mit einem Schlog, einer fathos liften und einer evangeliſden Kirche, Sag, Beipau und Zeifan .

4 ) Abeliche Lebngüter : Blois

515

Bloiſdorf , Bogendorf , Korel, Serums lau , Kunzendorf im Naumburgiſchen , Nien der:Kunjendorf , Groß - Dobritſch , Wufen , Dobritid), Dubrau, Girblasdorf, Halbzeis: Dorf, Hermsdorf, Horliv , Neuflepen , Kochss Borf, fübren ,, Lieskau , Merzborf im Sagas Nimbrich , Paganj , Pechern , An

niſchen ,

theil Groß - Petersdorf, Poidritz, Quoledorf, Ober - und Nieder - Reidenau , Sosneldhe , Schrothammer , Theuren , Tſcherniß, Elchir . fau, Sidepeln , Wendiſdimuftau . In dieſem Fürſtenthum ſind 154 D8rz fer, wenn man die einzelnen Vorwerte , dann aud die verſchiebenen Antheile , welche zus wellen von einem Dorfe verſchiedenen Herr: ſchaften geboren , imgleichen Ole Gemeinen beſonders redinet, deren es zuweilen meh rere in einem

Dorfe giebt.

Siebenzehn Beſitzer woboten mit ihren Familten 1772 auf einer unadelid ) war . Es

waren

ihren

1972

auf

Gütern ,

dieſen

126 berrſchaftliche Vorwerfe , fen und Bauern ,

beren

Dörfern

1141 Souls

1078 Frei - und Dreſde :

Gårtner, und 1289 Häusler then .

ober

Kofjás

Die

376 Einwohner belief

Die Anzahl der

file

überhaupt , mit Einfluß des Marttfleckens 22710 Perſonen , Freiwalde, auf In den Stådten waren • 2990 Zu Sagan 509 561

Priebus - Naumburg

Summa = 26770 Perſonen.

+ .

3 Die in Nieder : Schlefien belegener frelen Standesherrſchaften , und Minders berrſchaften , welche den Militíd - Traders bergiſden Kreis ausmaden , der 130 Dér fer begreift.

c

1 ) Die freie Standesherrſchaft militſch . $. I. Man fann fie am beſten auf Charte vom Fürſtentbum Dels feben . Ole Fliegt zwiſden dieſem Fürſtenthum , der freien Standesberrſchaft Trachenberg und der

Ehedeflen war ſie viel größer, als Polen. fie nun ift, nadidem fie durch Thetlung und Verkauf gergliedert , und 4 Herrſchaften daraus gemacht worden . eie hat vortref . lidae wålder

Pechbütten ,

und

und unger

Brein große Telde. $. 2.

In

fe den Herzogen

ben

<eſten

Zeiten

geborte

zu Sreslau und Siegnits. U16

id

.

1 517 Al$ aber erzog Heinrich V oder dide 1293 vom Derzog Konrad ju Glogau ges fangen genommen und lebrbart gebalter wurde, mußte er demſelben zu ſeiner Erido ( ung, außer andern kandidaften , aud) bas militſchiſche Gebiet abtreten . uis nadimals diefes Herzogs

Konrads

Entel ,

Herzogs

Heinrids III Söhne , fid 1312 theiletell , fiel Militſch an Herzog Konrad I zu Delo, welcher es auch behielt , und nebit ſeinen übrigen fåndern 1329 Der Krone Bébeim ju lehn auftrug. Kurz bernadh fames an das Bisthum Breslau , bem es gmar 1337 von Johann König von Bobeim ges nommen , 1342 abir wieder gegeben wurde : das Histhum aber verkaufte Muitidh 1358

+ wieder an Herzog Konrad I zu Dels , bet deſſen Nachkommen es bis zu derſelben Abs gange blieb , da es 1492 an die Krone Bóheim fiel. Dieſe gab e $ 1494. an

Kurzbach auf von Gigmund Freiherrn Tradienberg zu Rehn , und 1514 etblidy. Bon dieſen furzbachtſchen Bauſe gelangte III Freiberrn von e$ 1590 an Joacim Maljan auf Wartenberg , regen ſeiner Gre mablin Eva von

Robfowit ,

deren

Mutter

Anna , Heinrid ) . Freiherrn von Kurzbach Sodyrer geweſen war . Es wurde aber 1595 Die Herrſd ;aft Suhlau von Nilit d) getrens usty ' * t 3

518 net, und an Otto Burggrafen

von Dohna

Nach ſeinem 1705 erfolgten Tos verkauft. de, betam fein älterer Sohn Joachim IV, permåge des eingeführten und vom Kaiſer beftåtigten Rechts der Erſtgeburt , die frete Standesberrſchaft Milttſdj nach ihrem beue tigen Umfange, der zweite , Jobann Bern: hard , die davon getrennete Herrſchaft Neus folof , und der dritte , Wilhelm , die auch von Militſch getrennete Herrſchaft Freybabn . Kaiſer Leopold erhob die Fretherren Joa dim Wilhelm und Niklas Andreas in den Der erſte übernahm die Neidsgrafenſtand. Kegierung der freien Standesherrſchaft Mie

+

Vitich : weil er aber 1722 ohne Erben ftarb ,

u

hinterließ er fle in feiném legten Widen fel nes Bruders jüngſtem Sohn Joachim An : dreas Grafen von Maljan , welches der Rai : fer als regierender

König

in Böheim

be:

ft &tigte. § . 3. Der Titel des Beſitzers ber freien Standesberrſchaft ift : des heil . róm . Reichs Graf von Malzan , Fretherr don Wartene berg und Penzlin , Ober - Erb - Kammerer und freier Standesberr in Schleſien , Erbherr ber freien Standesherrſchaft militſch , Herr auf Militſch , Freyhan, Groß - Peterwitz, Pin Er hat ſeine bee xen und Prostowa , 2c . ſondere Regierung und Landhofgerichtskok legium,

à de

519 und 20

legium ,

abelle Vafallen ,

Cont

ſtehet dieſe freie Standesh rrídiaft in Juftig Kriminal - und Konfitorial : Sachen unter der fånigl. Dberamtsregierung zu Breslait , in Kameral - und allen übrigen Sadeu aber unter der Krlegi 8 und Domainen - Kammer ju Glogau , $ . 4.

Die merkwürdigſten Derter in der =

ſelben find : 1

Militſch ,

Milicium , eine Stadt an der ein Nefidenzſchloß ,

Ter Bartich , in eine fatholiſche

Pfarrkirche , und eine 1709

( für ein Geld) enf von lirgefábr 15000 fl .) Snadenkieche und benidigte evangellide 1616 litte fie großen Sdule, zu finden . Sie hat eine polniſche und Brandidiaben . Deutſdie Vorſtadt.

gn

der

lebten iſt

ein

gråflides Kammergut. 2 Die

gråflichen Kammerguter

Zirn

båumel, Caſama, Grabownice, Podarche oder Peadoſdite, Sdílaboſdwin oder Schlabate idine, Sdwentroſchine, 3. Die

abelichen

Steffis , Wehlige .

Güter

und

Dörfer

Groß - Nejunkowa , Cackelsdorf ramt der Camelame , Strebizto , Ober - Woidnicko wa, ac

520 2) Die freie Standesherrſchaft drauenvery

kann man auf der Charte von Furſtenthum Dels am beſten reben . Sie grenzet gegen Weiten an das Fürſtenthum Wohlau , ges gen Süden an des Fürſtenthums Dels Trebn ger Kreis , gegen Diten an die freie Stanbiebherrſchaft " Militſch und Mindera berrſchaft Suhlau , gegen Norden an Polen . ſehr gut , reichlid ).

Der Boden iſt zum Getraidebar trägt auch allerlei Getraide . trägt Die Viehzucht iſt auch gut,

und die Wålder und Holzungen find bes trächtlich . Von den Zeichen ſind einige ſo groß , daß len . Mitten

fie kleine kandſeen vorftels durch daſſelbe fließt die

(

1

Hartfch , welche fid ) , ehe fie ins Fürftens thum Wohlau tritt in zwei Armie vertbeis let . Anfånglich iſt diefes land ein Theil des Fürſtenthums Dels geweſen , nachber iſt es als eine freie Standesherrſchaft von den Freiherren von Kurzbach befeſſen wore den , von welchen zuerfi Johann Freiherr von Kurzbach , Herr ju Tradienberg and Militſch genennet wird , der uns Jahr Dieſes fretherrliche ! 430 gelebet hat.

5 Geſchledyt worauf

gieng

die

freie

mit

II

aus ,

Standesgerridjaft

Heinrich

Trg diente

f

!

521 thenberg an die Freiherren v . Echafgotin, id ) weiß nicht , ob durch Erbidhaft oder durch Kauf , gelangte , weldie ſchon 1600 im Befik derſelben waren . 1635 nau) Jobann Ulrid) Freiherrn von Sd )afgoira) Tode , jog die föniglich ſchlefilde Stammer Diere freie Standesberríđaft ein , welde Kaiſer Ferdinand III , 1641 an Mela , ior Grafen von Harreld und Gleichen denirs , und

folde

Schenkung

1648

beſtåtigte.

Heinrich Srafen von Sabfeld Witwe, fauf te 1698 dem Freiberrn Bertram von Siria felrode rein Antheil an dieſer freien Stana desberrfdaft, weldies er 1681 wegen feia ner Gemahlin , einer Gråfin von Hatfeld , erhalten batte , und aus der Stadt Praus : nitz und 13 Dörfern befund , go , 1740 erhob

Sdnig

Friedrich Il Grafen

Frans

Philipp Morian von Hangfeld und Gleiden jur fúrſtliden Würde ; erhielt auch 17487 rom Kaiſer Fran ; die reichsfürfiliche Wär : de. Es mennet fich der Befizer dietis Fürfienthums

einen

Fürfien

in

Schloftea

ju Tradienberg und Prausnitz ; und führet den idylefiided dwarzen . Adier , welder einen ſilbernen halben Mond auf der Bruſt bat , im Wappen . Er hat ſeine beſonde : re Regierung und 8 Dafaden . Sonti fire bet die freie Standesberrjft in Jufiiga ta KEC

522 Sriminal , und fonfiftorFalſachen unter der I triglichen Oberaintsregierung zu Breslau ; in Rameral - und allen übrigen Sachen aber unter der Krieges : und Domainen: 1759 hat ſie von tammer zu Glogaui . ben rufiifdyen leiditin Eruppen viel erlitten . Die merkwürdigſten Derter find : 1 Tradyenberg , Dracomontium ,

11

die

Hauptſtadt des Fürſtenthums , welche an der Bartfd liegt , ein fürfiliches Reſidenza Arme der chloß , weldes von einein Sartſd ) umgeben

iſt ,

fatholiſche und

eine

cine evangeliſche Kirche hat.

1702 branns

te ungefähr die Hälfte derſelben ab . 2. Prausniiz , eine Stadt , welche ein IA

Echloß ,

eine

fatholiſche

Pfarrkirche

und

cine ' evangeliſche Sirche hat. 1432 wurde fie von den Huffiten perbrannt . 1452 , 1510 und

15-9 brannte fie faſt ganz ab ,

3. Der fiirftlichen Dörfer find 29 , un ter welchen Porritto das merfivirdigſte dem furftlichen Kammergute Aluf Grefargen iſt eine evangeliſdie Kirche.

Groß- Strenz , ein Dorf Karmeliterklofter . 5 Die belichen mbelichen

Siter

mit und

einen Dörfer

Klein - Stren ; und Srau, Pinren , ' Labídát, u. a. m.

3 ) Drei

le 0

TE

523 3 ) Drei Preie Minderherrid, aften , mele dhe in Juftiz : Scriminals und Konfiftortal: rachen unter der Oberamtsregierting gù Sreslau ; in Kimeral s und allen übrigen Sachen aber unter der Krieges - und Dog mainenfammer ju Glogau , fieben,

( 1)

Die

freie Minderherrſchaft Scufolos.

Sie ir oroftentheils von der freien tandesherrybart Milisch ungeben , zu welder he aud chedeflen geboret bat , bis fie Johann Bernhard Freiberr von als jan , als eine beſondere Herrfdaft befom : men , deſſen Entel Pluguft Eberhard fie 1717 an

die

Grafen

001

Beichenbach ,

Erblandjägermeiſter des Herzogthums Scale fien , verfauft hat. 1759 hat ſie von ben rufiifaen feidhten ten . Sie enthält : 1 Meurdlog , ein

Truppen viel erlit:

edlog

und

Dorf

im neuen Deidre . 2. Wirſotswiß , ein Kammergut , und jeßt der Siß der Grafen von Reid enbach Hier iſt aud; die Xints : pon Neuſchloß . tanzlei.

3 Die

524 3 Die Dörfer Hammer , Soidindane, Dudone i Tidotſchwiß , Heinrichsdorf, Sjerngaſdug oder Zornigordut , Wirſdykos wig , und einige andere.

(2) Die freie

Minderherrſchaft

Freyban. Sie hat audh ehedeffen zu der freien Standesherrſoaft Militſch gehöret , von weldier fie aber getrennet worden , als Wilhelm Freiberr von Malzan 'fie ju rei nem Erbtheil bekommen . Bon ihm erbre fie

1667

ſein

Sohn

gleiches

1

Namens .

A18 aber diefer 1691 ohne Erben farb , behielt fie deſſelben Witwe, Renata Beata , Frelin ver Novagt, welche fie ihren zweis teu Gemahl Eraſmus Ulrich Grafer von Gelſt und Sagen zubrachte , der fie von ihr erbre , und ſie Hinwieber Peiner zweiten

6 Gemahlin Hedewig Chriſtina , gebornea Gräfin von Amesloe , Freiin von Suppo, hinterließ , welche ſich wieder mit Gerhard Bilhelm ,

Reidegrafen

von Strattmann ,

vernidhlte , und demſelben diefe Herrſchaft jubrad) te . Jest gebåret fie einer Fårfin vor Sapieha , melde auch das poluifde 1759 bat Städtden Sanlitſch beſtuct.

fis

525 fle von den ruffiſchen leichten Truppen viel erlitten . Sie enthålt :

i Freyhan , ein offenes Städtchen und polniſchen Grenze . @ chloß , unweit der € $ iſt hiefelbfi eine 1781 fat die Stadt

evangeliſche Kirche. die Marktgerechtig ?

feit für 4 Korn und Viehmårfte von dem Könige von Preußen erhalten . 2 Korchwi , Ujeft , Kullunde , Barta rig , und einige andere Derfér.

( 3)

Die

freie

Minderher: ſchaft

Suhlau . Sie

hat

auch

ehebelien zu ber freien

Standesherrſchaft Militídu gehöret, iſt aber 1595 von derſelben an Otto , Burggrafeit Von dein von Dohna , verkauft worden . dohnaiſchen

Hauſe

herren ton Malzan ,

iſt

ſie

und

an von

die

Freis

dieſen

at

die Freiherren und jetzigen Grafen von 1759 bat fe von Hurghauf gekommen . den ruſſiſchen leichten Truppen viel erlitten . Sie enthält : Suhlan oder Zulauf , eine - fleine offes ne Stadt mit einem Golos , und einer evangeliſchen Kirche , welche

1743

einges weibet

526 1751

we het worden . gang ab.

brannte

fie

faſt

2 Mislaritz, Neudorf , Schleng , Wans grinova , und einige andere Dörfer . B unter

der

breslauiſchen

und Domainenkammer ſtehen I in Nieverfdiejien 1 ) folgende unmittelbare

Krieges :

Kreiſe

und

Bormalige Fürſtentoumer . ( 1 ) Der breslauiſche , neumarkt : can tiſde und namslauer Kreis , welche

das

Fürſtenthum

Breslau

ausmaden . $ . 1. Das Fürſtenthum Breslau , ohe . ne den dazu sehfrigen aber ganz abgeſons dert liegenden namslauiſcher Streis , grene Bet gegen Mitternacht an die Fürfienthumer Dels und Wohlau, gegen Übend an die Für: fiantbúmer liegnig und Schweibnits , gegen Mittag an die Fürſtenthümer Soweidnik und Brieg , und gegen Morgen an Brieg und Der namsiauiſche Kreis grenzet Dels . B gegen Mitternach an die freie Standes herrſchaft

Bartenberą ,

gegen

Abend

an

die Fürſtenthümer Dels und Bries , gegen Mittag an die Fürſtenthum.r Brieg und Oppeln , gegen Morgen an die Stücke der fürs

537 Firfienthümer Del$ und Grieg , und ait Polen . 5. 2. Die Ober durchiir &met nicht nur das fürſtenthum ,

fondern

nimmt auch in

demſelben die hieſigen kleinen Fluße Dhlau , Lohe , enda und Seifirit oder das Soweibniter Waſſer, dieſe aber bei Rom berg dle Polsnik auf , welche aus dem Fürftenrhum Sd weibniz kómmt. Im náms: lauiſden Kreife find die eben genannte Se1 Da und die Stober .

Das Fürſtenthim ift

gang flach und eben , und in der Gegend der Oder und indern flüßen entweder fandig oder fumpfig. Der Erdboden ifi ein vortreflid )es Getraideland , bat auch fette Wiefen , doch iſt er im namelauiſdeu Sereis ſe von geringerer Art , woſelbſt hingegen mehr Holz , als in den übrigen Kreiſen des Fürſtenthums , beinahe angel an

mådhfet , als welche Bau- und Brennbolz

haben , und morelbſt man auf den Dörfern zur Erſparung bes jolies Stroh , Diſteln : rrer Klettenſtránche , und die Sonnenroren und Erdapfelftauben , zum Brennen ge An manchem Dazu bequemen Ort , braudt. pflanzet man auch viele Weiben , um derſelben zum Brennholze zu bedienen .

lich Die

Rindvieh- und Schafzııdt iſt an den mei ften Orten gut , und von großem Ngen , ins

5:28

Infonderhelt aber find die fogenannten Kredit terfühe , um Breelau wegen ihrer anſehnlis den Große , und wegen der vielen Milc , welche ſie geben , im ganzen Farde berrihnt. Fiſche find in der Nachbarſchaft der Flirte, auch fonft wegen Menge der Teiche , wohl zu haben , die Färberr $the wird um Bres Die Wege find rehr Idu häufig gepflanzet. fchlecht , und bei nafler Witterung in rol then Gegenden , wo ſchne arzer Erdboden iſt, können auch in mancher faft unbrauchbar , Gegend wegen Mangel an Dol und Bruchs ffeinen nicht anders , als mit grofer Mube gn und vielen Foſten , gebeffert werden . neuern Seiten hat man weber , jene node diere geſparet , und dadurch die Klagen der Fuhrleute vermindert , welche infonderheit anf der ſchweidnitzer , reidienbacher , frane fenfteiner, ftrebliidien und bosrauiſchen Straf , re ,

auf einer rogenannten schwarzen Meile,

bisweilen wohl einen ganzen Tag , ja noch Die Stant långer zubringen muften . hterung der u Erleic einiger zu bat Bresla don bor febrlangen fahren , aufuhr , mit großen Sorten , fast auf allen Strafon Damme aufmerfen , mit Eteinen pfadern , auch mit Graben , Sandler und Brücken verfehen laſjen .

Solche Dämme find zum Shell

il

529 Sheil wohl i Preilė lang, und komen viel, wenn man ſie gut unterhalten will. $. 3. Die Dörfer dieſes Fürſtenthums find zwar nidt ſehr groß , aber fer hans fig , und allenthalben nur einen Stanonen : fduf von einander entfernet . Der Städte find

9 , und der Flecken ſind 2 . $ . 5. Uls die Sühne ladislav II fich

1164

in

Schleſieni theilsten , fam

an Boleslav , welcher altus genennet wir » .

Sres !ait

mit dein Zunamen Auf di fin folgte

1202 fein Sohn Herzog Heinrich der b.rs tige ; und dieſer hatte 1238 feinen dritten Sohn Herzog Heinrid) II jum Nachfolger , welder dem Bildsof u Breslau die firfie die Wirde über Neyße ertheilte . Des Sreslagird on

ich anfänglich rein II oder der Stable an , pe tauſdweiſe an deſiela

matte

Sobu Boleslav bernach aber fam

ben Bruder Heinrich lil , welcher fich um die Stadt Breslau rehr verdient suchte, und 1266 farv . Nad ) ſeinem Tone fang Breslau an ſeinen Sohn Heinric IV, und als dieſer , 1290 fart , an , des verhin ge nannten Rioleslas des tablen Sohn , Heinz rid ) V. 418 deffen Söhne fide in die wie terlichen fande theilten , erhielt der zweite , rid , IV ,

das

Frienthum

Breslutt,

welcher wider feines & licca Bruber , Bolesa P1 uc . Erobelor, 12. B.

$ 30 las III , beim König Johannes von Bsheim Schuß fuchte , und denſelben ſowohl , als die Grafſchaft Glat , auf Lebenslang unter der Bedingung erkaufte, daß , wenn er oh ne männliche Erben abgienge , das Fürſtens thum Breslau an den König , dem er es ju lehn auftrug , fallen route . Sein Too erfolgte 1335 , worauf Kinig Johannes das Fürſtenthum Breslau der Krone B8 beim einverleibte ,

jedoch der

Stadt ans

fehnliche Privilegien ertheilte . 9. 5. Die Sténige zu Böheim haben die Regierung dieſes Furſtenthums jeder, gelt durch verordnete Landeshauptmånner Derwalten laſſen . 1337 verlieh König Johannes dieſe Landeshauptmannſchaft an die

Stadt Breslau , welche ſein Sohn R. und König Wladislav

Karl IV beſtåtigte

åbergab 1505 die Kanzlet des ganzen Für : ftenthums , und aller demſelben einverleib : ten Weichbilder , erblich an die Stadt , ala po, daß der Udel, ſo wie die Bürgerſchaft, unter dem Landeshauptmann ſtund . erſte Rathmann der Stadt , war allezeit jugleich fandeshauptmain 1635 aber mußte fie die kandeshauptmannſchaft ſamt der Stanzlet , und allen dazu gehörigen Rechten , an Kaiſer Ferdinand Ill zurück geben , welcher fich die freie Gewalt vors bes

E

si behtelt , dem Fürſtenthum nach Belieber einen Randeshauptmann , Kanzler und Res

1

gierungsrath vorzufeßen , bei welcher Vera faſſung e bis zur preußiſchen Dberherra fchaft geblieben ist. Jest ſteht es rowohl unter

det

föniglich n

als Strieges : Breslau .

und

Oberamtsregierung , Domainenkammer 34

S. 6. Das Fürſtenthum ift' in die Weichbilder Breslau, Neumarft und Namsa lau abgetheilet : biefes iſt unter preußiſcher bie Weid bilder Hegierung beibehalten , aber find Streife ,

und

zu

dem neumarftia

rohen iſt das * biſchöfliche Weidybild Canth geſchlagen worden. I Der breslauliche Kreis , welcher auf der Wieland : fdubarthiſchen Lancharte von dieſem Fürſtenthum nicht genannt worden, ob er gleich wirflich vorhanden iſt.

lav

1- Breslau , Vratislavia, polniſch Wroß die Hauptſtadt dieſes Kreiſes , Fürs

ftenthums und des ganzen Herzogthums Solefien , liegt an der Oder , welche auf threr mitternachtlichen Seite an den 20ảla len vorbet fließet , und die Ohlau aufs nimmt, nachdem dieſe in einem halben Zirfel durch die Stadt gefloſſen iſt. Das alte Breslau, welches - 1241 von den Sac tark verbrannt worben , hat der ficherften 12

"

532

1

Vermuthung

nach

'hinter

der

heutigen

Dominſel , an der Scheitnig herunterkoms menden alten Oder , wo nicht gar über derſelben in der Gegend Grúneid , geſtan : den ; denn von dem damaligen Seiloffe finden id noch merflide liberbleibſel auf der Doisinſel bei St. Martinsfirde. hontig : cite Stadt,

Die

war chedeffen von der

Dhlau , als dem Stadtgraben eingeſchloſs fen ; was außer der Ohlau bis an die heutige Stadimiquer , nánilic ) Von dem Schwibbogen hinter der Kegerkunft' an bis auf das Burgfeld genen Das Hoſpital als ler Heiligen ſteht , bat Kaiſer Karl IV hinzugethan . Die ſogenannte Neuſtadt, nämlich alles was innerhalb des

Edwibs

bogens oder des Thors bei der Keperfunkt, Ziegelthor , bis hinter das Zeng : und der baus an das finfiere Stadtthor reicht , iſt

*

fpå ter hinzugekommen , und von 1529 an mit in die Feſtung eingeſchloffen worden . U les dicres , weldes init einen Namen Sres: lau heißet , juraniñengenommen , iſt von anſehnlidem umfange, wenn man aber anch die weitiduftigen Vorſtådte dazu nimmt, námich die Borſtadt St. Morih vor dem dem Ohlauer Chør , die Dorſtadt vor Schweidniger Thor , die Vorſtadt vor dem Mickelstbor , das Bürgerwerder , die Vors ftabt

$ 1

533 ftadt Elbing , die Vorſtadt von dem eins thor , oder die Sandinſel , und die polnis fdie Dorfiabt jenfciis ber Deer , to wird ber gange ilmfang farfe Meilen betra . gen , Die Hauptvalle der Stadt ſind perip ſtark und feft , und die Greben fehr breit, idberhaupt ſind die Feſtungswerte nad dem dritten ich leidten Kriege verde {Tert, und auf Dam Soweibnißer Unger und bei der Oder herum neue angelęget worden . Die Sache hat unterſchiedene große und regelmäßige Plétze und breite Hauptſtraßen , anſehniicie offenti che und viele fdone bea fondere Gebäude : der rithönſte Pallaſt aber tit der fürfilich Hallfeldiſde , welcher givar 1760 werwiiffet, aber nochmals von neuem prádstig erbauet worden . Die Dominsel iſt außer ben Ringmauern der Stadt aber mit niedrigen willen und einigen Sarios Nuf berſelben findet man nen befeſtiget. die bildside Dom - oder Kathedralkirche ju Sr. Joannes , in weldier 1759 das Dach nebſt dem obern Theil der beiden Thürme , zugleiit aud die biſdiofiche Res fidens nebſt einigen Neſidenzen ber Doms berren ,

ashranate.

Dominſel, der einen beſondern

Ferner find auf der

biſch fliche Bilderſaal in Sebäude , die Kollegiat :

Riftskirche zum beiligen Sereug , uuter pela

334 der

noch

eine andere Kirde ift ,

welche

Crypta St. Bartholomæi genennet wird : Die kleinen Kirchen zu St. Martin und zu den b . h. Peter , und Paul : der große und weitläuftige Biſchofshof , die Bohs welche fumt nungen der Domherren ,

1

Theil mit ſchönen Garten verſehen : ſind, und das , anſehnliche churfürſtliche Hoſpital beiderlei Kinder beiderlei für arme Kinder Gefdílechts . Auf der Sandinſel St. Marienkirche ,

findet man die ſchöne bei

welcher

die ' vom

Botenberg 1181, nach Gorkau , und 1190 hierher gezogenen regulirten Chorherren Auguſtinerordens , ein prachtiges Slofter und çinen anſehalichen Bücherſaal haben , die Kirche zu St. Jakob mit einem Quguftia nernonnenflofter , und die St. Unnenkirche, welche dem andſtift Can . Reg. gehåret, uiber die Sandinſel hinaus , am Ende des Leimdummes , fteht die hölzerne. Kirche Et . Michaelis , welche eine katholiſche Pfarr Nahe am Sandthor fteht das firche iſt. Nahe pråhtige Kloſtergebäude des fürftlichen

Stifts St. Vinzent Pråmonſtratenſeror dens , und an daſſelbe ft :ßt das fürſtliche Jungfrauenſtift zu St. Stiaren . Neben Steſem

iſt

das

forne

Matthiä , mit einer

fürftliche Stift St.

Pfarrkirche uns guten

Sicherſammlung , welches den Kreuzherren

V

16 1

595 .

mit dem rothen Stern geboret, und gegen demſelben über fteht die St. Ugneter.firche. Auf eben dieſer Straße , welche die Schuhe brücke genennet wird , iſt ein Urfelinernone nenfisfter. Das vormalige Feſulterfollegium mit

feiner

prachtigen

Kirde ,

iſt auf der

S : Ue der niedergeriſſenen ehemaligen fånige lichen Burg ,

welde

der Sitz der breslauis

fchen Herzoge geweſen , und den Jeſuiten vom R. Leopold eingeräumet worden ift. Die übrigen fatholiſchen Kirchen und Kliſter in der Stadt , find , das Franziſtaner • oder Berfüßerfiofter zu St. Anton , mit ſeiner rau gelmäßig gebaueten Kirche , die Kirche zu Et . Herwig , welche zu Dem hinter ihr ftem henden Kapuzinerfloſter gehöret , die Pfarro tirdye zu St. Dorotheen , welche die Minos rit en beſitzen , die Kirche zum beil. Feichnam , welche zu dem gegen über ſtehenden Rome mentburelhauſe des Johanniterordens gehde ret , ivelche commenthuret auch die ſoge. nannte Freiheit auf dem ſchweidnißiſchen Uns ger vor Breslau befiget , die Pfarrkirche des beil . Adalberts bei dem Dominikanerflofter , nebit der an

dle Kirche gebausten ſchonen

Kapelle des hell. Ceslaus , die kleine Kirche St. Jofepbs , welche eben diefen Dominika nern gehöret , das fürfiliche Jungfrauenſtift zu St. Katharinen , das Wohnbaus der Elbe R14 {abe

536 Pakethanerinnen , welche noch fein ordentlis, des Kloſter und beſondere Stirde haben , die St. Nickelsfirdz vor dem Nickelsthore, die St. Moriskirche vor dem Oblauertoor, die kleine Spitalfirche des bell , kazarus , und das Klejter und die Kirche der barm . berzigen Bruder. Die Lutheraner haben folgende Kirchen , nämlich die Pfarrfirdie zur Beil. Eliſabeth , welche die vornehmſte iſt , die Pfarrkirche ber beil . Marten Magdalénan , belde in der Altſtadt , und mit betrachlichen Bücherfalen berben , die Parrfir te ju Si . * rnardin in der Ultſtadt, auch mit einem guten Bu chervorrath , die lidhe der hell . Barbara , IN deren fich die Beſayung bebtenet , Kirchen bei eben ſo viel Hoſpitälern , und die St. Chriſtophskirdie : es wird auch im Zuchts hauſe auf einem großen Saal evangeliſcher Gottesdienſt gehalten , und außer der Stadt gehören ben lutheranern noch die Kirche Bill Št . Salvator auf dem Schweidniger anger nabe am Stabtgraben , deren fich die außer der Stadt einquartirten Soldaten bedienen, und die Pfarrkirche von ellftauſend Jungs frauen vor dem Oberchor am Steindamme , Den hiefigen Reformirten iſt eine Zeitlang pas ehemalige über ber Ohla gelegene Get nerolfeueramt gum Gottesdienſt eingeräumet gemper

30

537 geweien ; ſie haben aber nun eine bepondere ſchone Kirdje, bei welcher eine Realſchule angelegt worden , welche sintz Friederich II : im Jahr 1776 zu einer , fSnigl . Friedrichs : fdyule erhoben , und drei Librern der obers und

Ken Slaffen den Profifortitel belgelegt hat, Es iſt auch eine Kirde für die griechiſchen Chriſten , beſonders die Armerlaner , vora handen . Die hieſigen Juden haben ihre Die katholiſde Univerfitit , Landſchulen . welche rom Kaiſer Leopold den ble igen jes fulten übergeben worden , hat ein prachtiges Die Eutheraner has akademiſches Gebäude. ben

2 Gymnaſia bei St. Eliſabeth und Ma:

rien Migdalenen , davon jenes fuerft 1293 , und dieſes 1267 als eine Schule angelegt, jenes afer 1562 und Ateic Hei ! Gymnaſium gemadt , das fezte aber wieder in eine Realſdule verwandelt wor . ben , und eine lateinifdeGoulz in der Neu : Das Rathaus fast bei St. Bernard117. iſt reiti&uftte , aber altmodiſch , und das Oberamthaus hat auch fein fonderliches An : Febeli , dle neban demſelben ſtehende Verre Auf dem aier fiat beffer in die Augen . Burgfelde febt ein Zeughaus , und bet dem Die Stadt iſt der Stadtther auch eins . Sin eines Gouverneurs ,

der

beiden

ober .

ften fquees : Kollegien , nämlich einer Obers amt67 $ 15

538 amtsregierung und elner Krieges . und Dos mainen : Kammer , und der theils mit bels Ben verbundenen , theils unter den retben kes berden auch anderer Kollegien , als , einer Oberamtsregierung , Oberfonfiftoriums und eines Kriminalfodlegis Pupillenfolieglums ums , eines fontglichen Fiffalats , eines Obers afz !ſeamts , einer Krieges :- und Oberſteuers Kaſie , einer Domainenrento itaffe , eines Kominerzierfonferensfelleglums , eines foniga Ilchen Collegii medici , ein :8 Minjëtrefto . rfums , eines Dberpofiants , eines Oberſalge amis , eines Oberjollamts , u . r. w. ſind auch Glere!bſt einige bifosfide Gerichte, nämlich das Ronifterium , das Generalvi fartatamnt, und das Hofrichteramt , welche die Geriotsbarkeit über die Vaaden und Unterthanen bes Bisthums Breslau niedern König Friedrich II bat Kreiſes ausübet . ihr den dritten Rang unter den Hauptfieds ten ſeiner Stagten , nåmlich nach Berlin und

$

Königeberg , und 2 frete Meffea verliesen, auber melden file noch 2 Jahrmårfte und 2 große Bollenmárfte bat." Jør Magiſtrat Ift evangeliſch , und beftehet aus einem Raths, follegio und Stadtgerichte , fie bat aud ; thr

.

Nach dies eiginleg lutheriſches fronfiftorium . fer Stadt hat fit aller ( ohlefiſcher Ganbel gesogen

es ſind auch biefelbft unterſchiedene Me

3

!

1

539 Manufakturen , und eine Zuderfieberet , und zur Beförderung des Handels hat frónig Friedrich II blefelbft 1765 eine Wedſelbank errichtet. Sie tam 1741 unter preußiſche Bothmåfigfeit. 1757 verfd anyte fich eine kleine preußiſche Armee , unter dem oberſten Befehl Herzogs Auguſt Wilhelm von Braun : fsh weig · Bevern in der Gegend dieſer Stadt, und that der öftreichidien Armae , von wel der fie am 22 Nov. angegriffen wurde, bis gegen übend , tapfern widerſtand , verließ aher bierauf ihr kager ,

und

gieng in der

folgenden Macht der die Ober zurú

, nors

auf die Stadt id, an die Deftreicher ergab , aber ain 20 Dezember ton dem Könige von Preußen wieder erobert wurde , dem ſich die 18000 Mann ſtarfe sſtreldilſche Berapung ju Kriegsgefangenen ergeben mußte. In dieſer legten Belagerung litten einige Kirchen ſehr piel , der Büderſaal zu Marien Magdalenen wurde durch eine Bombe zerrůttat , und die meiſten Verfadte litten großen Schaden , wie denn die vor dem Sandihor gang abs brannte. 1960 wurde die Stadt von den Deſtreichern berdhoffen , und daburd, der for nigliche Pallat nebſt einem Tbeil der Stadt von der Albrechtstraße 618 auf den neuen Martt eingeſchert ,

der Kommandant ließ Qud

anch felbfi bie vorberften Häuſer ber Worſtadt anzünden . zu ber Stadt : 18. neret gehren vier Plemter , nämlich 1 , das Umt Ranfern , uns ter welchem die Landgiter Kanſern , Haſenan , Cawallen , Alt Scheitnig, morgenau , Fånf, miz , Strample , Slin & Nábiis , Dams: dorf , Eidammendorf, Michelsdorf , Lehms gruben , mebft einigen Porfiádten , ſiehen . 2. Des . Umt Niemorg, 4 Meilen von Boh , lau belegen , daju die Verrerie laufen , Jáfel und Voisisraide , gehören . 3. Das Burgamt Neumarft im meumarfríchen Streiſe, meldes fidh iber die Dörfer Sachfenterf

1 und fobelnick er firecfet, 4. Das Unt Streha lis ion namslanifchen ffretra , voeldes ein Ontheil an dem grofen Dorf Strehlitz , eine Met hinter Namslou , und ein Vermere , begreift. Dall! Hoſpital

gilr heil. Dreifaltigkeit , reiche Kofpital ges das welches genciniglich 72186f wird , gebrer de Dorfir dren'o :

ild) ,

malt elmer evangelichen Kirche,

Klets

tendorf , Kleinburg und Strletern ; dem Ho : ſpiral ju Ullerheiligen , die Goiter , Trotſd an be : Ober , mit einer evangell(d )en firdre, Donelait, mit einer evangelijden und Peisfer win an der Doer.

Kirde,

2 Das

541 2 DAB Amt Huras , weldes tis 1745 ein

Burgiebn gewefeni , damals aber für den

Prinzen Heinrich gekauft worden ift , bes greift 1 ) Murad , gereiniglich Auris oder Uus res , lat . Aurafium , ein offenes Srådechen an der Dter , nebrau weld) em cin Solog auch

3

an der Oder ſteht. Es iſt hier eine fatho Ilfdhe und eine evangeliſche Kirde. 2 ) Die Giter Lúbenou

)

ober liebenau ,

Sorgaú obar Sorge, Henningódorf und bulb Sungendorf. 3 Folgende føniglide purgtehen .

1 von

1 ) Das Burgiebn kiſſa , hat ein Baron Noderadh dem fuifden Grift der

7

Strengherren zu € !. Matihi : in Breslau ada

!

gefauft , auf deren Tochter die Gräfin von Maizayn es gefommen iit. liffa , iſt ein Ståbrden und Sd106 an

1

der Weifiris . 2 ) Das Burglehn Malfrit , noclches vont

1

einem

an

der Weltiri3 oder dem ſogenann ,

ten Thweidniger Waſſer belegenen und Solos ben Namen

Stirct, dorf

hat , gehöret als

ein Fidelommig , der Familie von Oberg ! 3 ) Das Suryle6.3 Krolfwil , weid:es von einem Riroborf benennet wird

4 ) Der

Grofburger

alt ,

1?

1234

von Dorpus Heinridy den båriigen vein Bis: thuis

;

342 thum lebus geldenfet

worden .

Ui8 nun

diefes von dem Churfürſten zu Brandenburg ſekulariſiret worden , iſt auch dieſer Diſtrift an denfelben gefommen , aber dem Gerdylecht bom Canit zu Rehn gegeben worden . fteht in Kameralſachen unter der bresläuts fchen Krieges- und Domainen - Kammer , in Civil, und Kirchen Sachen aber unter derro churntårtifchen Kammergericht und Oberfons fiftorlum daju ,

zu Berlin . Es gehören 5 Dörfer nämlich Großburg , mit einer evand

geliſchen Kirche und einem Schloß , Kleina louden ( fin ſtrehlenſchen Kreffe des Fürſten . thums Brleg, ) Schweinbraten , Ottwig und Das erfte befißt jeßt einer von

Krentſch .

Tenczin , das zweite und dritte gehöret noch der Familie von Caniß , das vierte und fünfo te aber einem Grafen von Sandrasty , 5 ) Das Burglehn Bogenau , welches von einem Dorf den Namen bat . 6 ) Das Burglehn Kreykau und Weige : wis .

4 Der Breslauer Halt dee Breslau , wirs gen lånbern berdrieben ,

und

Gütern dieſes Bisthums

-5 Dem Domkapitel gehdren ſtreget

llegende

Bisthuins

Dörfer ,

alb ,

viele

Jers

Biſdrit ,

Boguslawie, Cammelmiß , Coſel

an der Oder,

543 Doer , Durrgoy , Fedin , Malſen , Mandes lau , Groß- Modiber , (woſelbft 1475 am 24 Oft, die drei Könige von Polen , BS : bein und Ungarn , eine Friedensverſamm lung' hielten ) Mellomiz, Diraſdin , Oppe rau, Puſchwitz, Polniſch - Neudorf, Pelaños wiß, Probordin , Klein - Raffelmiß , Radras niş , Nepplin , pin Antheil an Klein : Sage WIB, Klein -Sürding, Trdhaudhelmik , Eldirs nau an der Doer , Witkowiß , 6 Das Kollegiatflft zum hell. Kreuk , Das Stift auf dem Sand, das Stift ju Sm. Winjeng , das Stift zu et . Matthia , und andere Sisiter zu Breslau, baben in dieſein Kreiſe aud Dörfer, ? Sobrau , ein offener adelidyer fuge

nannter Stadtmarft, an der lobe. . 8 Dyhrenfurt , ein orjenes abelletjes Stadtchen an der Doer, weldes bis in die zweite Hälfte des 17ten Jahrhunderts, ein Dorf Namens Prig geweſen ift , damals aber durch Vermittelung feines Belizers Georg Ubrabam Freiherrn von Dyór, Stadt: recht , und zugleich von demſelben ſeinen jenigen Mamen erlanget bat. Jest gebdrt es dem fontgl . Staats- und Finang= sirint: fter von Dogm. Es iſt hier ein dignes mit alleen der

umgebenes Golob ,

ß. Dedenig geritmete

eine Oine

fatboliſde

Sa pelle,

544 pelle ,

dhe evangelifdhe Kirche ,

und eine

júlijde Buchdruckerei. 9 Nothenfirben , ein Flecken am Barye Setine , weldier to die Lobe fließt. bat zirar 1608 Etadtred ) t erhalten , aber Hier wird keinen Gebrauch davon gemacht. poluifo gerebet. 10 Krleden , ein Dorf unweit der W : 12 da , hat einen ſehr ſchönen und in hieſigem lande berühmten Garten . 11 Wenda , ein Dorf und Paf am Fluß

Weyba , eine ſtarke Meile von II Der und zwar

Breslau.

neumarkt - canthilde Sreis

1. Das eigentliche neumarktſche Weid bild , in melchem 1)

Neumarit , die

Kreisſtadt ,

welche

eine flemltdh alter Ort iſt , well threr fdon 1145 gedadt wird , und well fie fdon 1250 von Herzoge Boleslav . dem Fahlen zu llegnitz abgebrannt worden . Sie iſt die erſte Stadt in Sdlefien , welde der points rohe Herzog Boleslav Altus nady cutſchen Sitten und F Gewohnheiten eingerichtet hat, und nach ihrem Mafier find nadzmals die übrigen neuen Städte geformet morden. Gie hat eine katholiſche Pfarrfirde , und eine 1743 eingeweihete evangeliſche Mirute .. Die bies imgizidjen ein Dinoritenfiofiero

Nige

545 nge alte Burg , nebſt bên baju gebdrigen Gütern Nieder: Stephansdorf, jarafendorf, Kobeinicken , gehöret der Stadt Breslau. Die Staats- und Reiſe: Wagen , weld )e hter Derfertigt werden , find in Schleſien befannt. Der Stadttámmeret gebsren Sdlaupe und Pfaffendorf.

1757 fiel

hier

ein

Gefecht

moiſden Preußen und Sſtreichiſchen Truppen bor, in welchem die legten eine ftarfe Eins bufe erlitten . Nach dem dritten fohlefiſher Kriege, bat K. Friedrich II viele neue Håu. fer erbauen laffen . 2 ) Flåmirddorf , ein Dorf nahe bet Neumarft, wofelbft viel Dorf gegraben wird. 3 ) Kortenblut, ein geringes Städtchen, Weld ) es dem Stift St. Binzeng zu Bress lauf gehåret. 4) Groß- Peterwitz , ein toniglitches Burgtehn und Kirchdorf am ftrigauer Waſſer; Es geborent mit einem rchonen Garten . dazu die Dörfer

Poslau und

canthichen Sreife , Midtebarfeit

Zaugwit in

unter biſchöflicher Gei

5 ) Rommenau , ein königitches Burgs kehn und Dorf. 16 ) Reuthen , ein Dorf, bei welchema ole preußiſche Arnree 1757 am 5 Dez.' elnen fehr wichtigen Sieg über die Sftreldiſche Bård . Erdbeſcbr. 12, B.

M m

UT.

546 Armee erhielt.

Es iſt hier eine evangeliſch : Kirche. a ) Ober . Stephansdorf , ein Dorf und Bitterfik, hat einen ſehr dönen Garten . 8 ) Nimckau , ein Dorf und Ritterfit , gehöret den Erjeſuiten zu Breslau , welche nod andere Derter in dieſem Krelfe beſigen . 2. Das dem Bisthum Breslau geben rige seidhbild Canth , in weldjem I ) Canth oder tant , die Weichbildſtadt. Gie liegt am Sdweidniger Waffer, ift flein , und hat ein altes Schloß. Vor Ulters ges birete fie den Herzogen zu Dels , wie denn Herzog Sonrad V hieſelbſt gewohnet , und ſich einen Herzog zu Canth genennet hat. Unfänglich wurde ſie dem

Bisthum

Bress

lau verpfändet ,. 1471 aber všaig überlaſſen : 1428 wurde ſie von den Huſſiten rehr vers müftet. 1512 wurde, Herzog Barthel von Münſterberg in dieſer Gegend von den Bresa lauern geſchlagen . 1632 erlitten hier die Sachſen einen großen Verluſt. te fie faſt ganz ab. ift fruchtbar.

1752 branns

Die bieſige Gegend

2 ) Das Amt Fürſtenau , welches dem Prinzen Heinrich gehöret , und den Namen von deru Dorf und Schloß weldes ehemals

einem

Fürſtenau bat,

Herjoge von

Hols ſtein

:

:

.

547 ftein zugehåret hat , und am Schweidniger Waſſer liegt. 3 ) Die übrigen Derter dieſes Weichs bildes , werden weiter unten in der Douftåns digen Berdyreibung des vorkommen .

Bisthums Breslau

III Der Namslauer Kreis , liegt von den

übrigen Kreffen

abgeſondert ,

und ift

am beſten auf der Charte vom Fürſtenthum Srieg zu ſehen . 1 Namslau oder Nambslau , die immes diate Kreisſtadt, liegt am Fluß Weyba, und zwiſchen Moråſten , hat ein Schloß , eine katholiſdhe Kirche , ein Franziſkanermönchens' floſter, bel welchem eine polniſche Kirche iſt, und 2 evangeliſche Kirden , nämlich eine deutſche und eine polniſche . Vor Alters gehörte fie den Herzogen zu Breslau , .nach ber denen zu Glogau, und hierauf denen zu llegnit , von welchen Herzog Wenzel fite 1348 an Kaiſer Karl IV verkaufte, welcher 1350 bemauern ließ. S. Wenzel legte fie unter die Landeshauptmannſchaft des Fürſtenthums Breslau . S. Ferdinand I verpfändete ble Burg nebſt threm Zugehér, fie

an die Stadt Breslau , jeßt aber gehört fie zu der Kommenthuret Namslau. Die 1578 aufgeworfenen Wåde , wurben 1647 von den Schweben

abgetragen . M m 2

1619 brannte ble

$ 48 die Stadt ab.

1741

wurde fle von den

Preußen 3 Tage lang beſchoffen , und hiers zu der Kammeret gee auf eingenommen. Ofren die Güter

Deutſch - Marchwitz und

Edgut, 2 Des deutſchen Ordens Kommenthus tel Ramslau , befteht aus den vom Deuts Ichen Ritterorben angefauften Dörfern mit ftadt, Jauchendorf , Glauſche , einen Shell son Doirdhau , Winbild ). Marchwiß , und ebe nigen anderen. 3 Der ffortſchauliche Salt , gebdret der 1

Bildhof zu Breslau , und begreift 1.) Reichthal, eln Städtden ,

dem

2) Skortſdau , ein Kirchdorf, von welt der Salt den Namen bat. . 3 ) Moch andere Dorfer , welche bel bet

* cuftåndigen Beſchreibung des Breslau vorfommen werden .

Bisthu ! : s

4. Schmoger oder Smogra ,

ehedeflent

Szmogron, ein Kirchdorf, woſelbst im Jahr 966 die erfte chriftliche Kirche in Schleſien , und das 1041 nad Bitſdren , endildo aber nad

Breslau verlegte

Bisthum

geſtiftet

worden . - 1731 hat es das , Bisthum wiea der an fid; getauft. $ Státtel oder Ståbtlen , ein Marfte Flecken oder vielmehr ein Stdorcheaus der

Gtober , dem hertog von

Dels jug 11 to

E

10

549 Der Es iſt hier eine evangeliſche Kirche. Ort iſt größtentheils polntid). ( 2 ) Der briegiſche, ohlauiidhe, ſtrehlen : fche , niniptrohirde , Kreis , welde

. das

freuzburg'a pitſchenfchu

Fürſtenthum

Brieg !

tusmachen . §.

I.

Das Fürſtenthum

Drieg.

if van

ben Fürſtenthümern Dels, Breslau ,Schwelds 'B , Münſterberg, Nerß und Oppeln , um. geben , und ein abgeſondertes. Gtůc deffela. Es iſt eines ben grenjet audh an Polen . der größten Fürſtenthümer in Schleſien .

S. 2. Die Ober durdiſtrómet die Welch bilder Brieg und Dhlau ,, und nimmt auf 0 der Grenze des Fürſtenthums Dppelin die Mente , roetter abivårt aber die Stober Dle Dhlau, welche aus dem Fürſtens thum Månfterberg fommt, fließet durch das ftrebliſche und ohlautſche Weld )bilb , in das

auf.

Fürfienthur Breslan. Der Urfprung der kobe , iſt im nimptſchliden Kretfe. Der hochite Berg dieſes Landes , tft der Mim : ftreflenfchen Kreiſe , unwelt melsberg im Prieborn , an der Grenze des Fürſtenthums Nůnſterberg , welcher viele Meilen weit - ger W m 3 feber

550 ſehen

kann . Es iſt dieſſeits det wo es deutſche Einwohner hat , an Getraide eins der fruchtbarſten Fürfenthüa , mer in Schleſien , jenſeits der Ober aber, die Einwohner flawiſchen Urſprungs werden

Dder ,

Det find , iſt es randig und armſelig. Strehlen und Dhlau wird Fårberróthe und Im briegilden und oh. Taback gebauet. lauiſchen Kreiſe , find große W & lder von Eichen , Büchen und Tannen . Unweit Streb len werden im Galgenberge ſebr harte und Bei Prles bauerhafte Steine gebroden . born im ftrehlenſchen Kreiſe , bridt blauer und weißer Marmor , bei Schwentnig im

nimptſchiſchen Krelſe unweit Zobten , an der ichweibnitzer Grenze , und bei Wetterlich in derſelben Gegend , bridit grüner Marmor Im nimptídiſchen mit fdwarzen Adern . Srelſe bei dem Dorf Koſemiş , an des Müns Grenze , findet man viele und fterberges ſchöne Chryſopraſe und Opale. § . 3. In dieſem Fürfienthum find' 8 Städte und 3 Marktflecken . Die Lehre Herzog erſte Der ſind 1705 allodifizirt. zu Brieg, iſt Boleslav III, Herzog Heino ridhs des fetten älteſter" Sobn ' geweſen , welcher dieſes Fürſtenthum 1314 ; in der Theilung mit ſeiner Brüdern erhielt , auch bald hernach reines, dritten

Bruders

Erbs theil

557 thell, nåmlich das Fürftenthum llegnitz, dae zu befam . 1328 trug er feine lande dem

finis Johannes von Böheim zu lehn auf . Seine Söhne Wenzel I und kudwig I, wurden 1359 vom 2. Karl IV alſo aus einander geregt ; daß jener liegnitz , Olerer Wenzels letzter Sohn , aber Hrieg befam . H. Wenzel II , tratan Pudwigs I Enfel Ludwig 11, 1418 das Fürſtenthum ltegnin ab . , Friedrich II , Herzog zu liegniß und Brieg , nehm 1523 die evangeliſdilutheri ( die Lehre an , faufte 1524 das heutige Fürſtenthum Wohlar , und ſchloß 1537 mit Joachim II , Churfürfien zu Brandenburg, eine E :bverbrüderung. . 1539 theilte er die lande unter ſeine Söhne , oa denn H. Fries dridh III biegniß , H. Scorg II aber Brieg ſamt

den mohlaulichen Weidhbildern

befam .

Des lesten Söhne Joachim Friedrich und Johann Georg erbten 1596 auch das Foir ftenthum liegniz , und Joachim Friedridis Söhne , Johann Chriſtian und Georg Ru dolph , thelleten ſich 1611 ro , daß jener Brieg, dieſer aber liegniß und Wohlau era Als Georg Rudolph 1652 Ohne hielt. Erben , karb , theilten ſich Johann Chriſtians Edhne in die geſammten fande alſo , daß Georg III Bries, Ludwig IV liegniß, und Chriſtian Woblau erhielt, welcher lettere von ſels mm 4

552 Felnen Bribere erbte, und alle 3: Sürftent thümer ſeinem Soon Georg Wilhelm hins terite. N16. aber dieſer 1675 im Isten Sehr feines liters fart , und mit ihm

der

Stamm der plaſtiſchen Herzoge in Sohlefien ausgieng : 30g der Matfer die Fürſtenthu : mer Liegniz, Brieg und Wohlau etn. $. 4. Das Fürſtenthum Vrieg steht ſowohl unter der fønigliden Oberamteresie : rung , als Krieges und Domainen - frammer zu Breslau . Es war ehedeffen in, 6 Weicha blider eingetheilet , welche hiegen , Brieg, Dilau , Strehlen , Nimptſ():.. Creutzburg , pitichen ; unter preußiſcher Herrſchaft aber find dieſe Weichbllber in Streiſe gledjes Naa: mens und ilmfangs verwandelt, und es ist nur dieſe

Veränderung

getroffen

worben ...

daß man die beiden legten Weidibilder is einen Kreis , nåmlich in den Creusburg . Plto Thenſchen zuſammen gezogen , aud) gu'dcme felben Das Weidbild Conſtadt geſchlagen hat, welches zum Fürſtenthum Dels gehåret, auch bei demſelben , bis auf die von der Krieges- und Domainea - Stammer zu Breda lau , und von den lanbrary. des creusturgis fchen Kreiſes abhangende Sachen nac) , geblieben iſt. Es iſt in 6 Kreiſe oder Weich bilder abgetheilet.

I Der

-

7

553 I Der briegtſche ble Dder in 2

Kreit ,

wird

burde

fakt gleiche Hälften zertheilet,

i Brieg, Brega , die Immediate Freis : ftadt und Hauptſtadt des ganzen Farfen thums, liegt an der Dder auf der deutſchen Seite, und auf einem boben ufer, baber ſte auch Ihren polniſchen Namen bat , und in dem

Stiftungsbrief Herzu38 Heinrids vin 1250, Civitas altạe ripae genennet wird . Eie ift eine von den größten , vornemſten und fchenken wohlbefeſtigt.

Städten in Schleſien , und liber die Doer iſt eine ſebe

lange, hobe und.ftarte hölzerne Brüde ges bauet. Vor dem breslaulden bor iſt die Borhadt Rathen oder Rathali, zwiſchen dem Molwiger und Neuſſer Thor Briegtſáborfa por dem Renfier Thor die Neubduſer Vor ftadt , und nachdem die Stadt unter preuſ

1 arche Botlmäßigkelt gekommen , ift jenſeits der Doer nod ) eine Vorſtadt angelegt wors ' ben . Das vormalige hieſige Schloß, wel has der Herzoge zu Brieg Wohaſitz genues fen , ift 1741 in der Belagerung der Stadt großentheils abgebrannt. Selt 1756 iſ bier die oberſchlefiſche Oberamtsregierung h mit welcher auch das obepfohlefiſche Oberfona Aitorium und Pupillen - Kolleginin verbunden iſt.. 20 dem & 4)loß ſteht die Stiftstide zu St. Serwig , welche die Katholifen inne No 5 baz

554 habe!? ; man findet hier auch eine Refiden ter Erijuiten , und ein Kapuzinerklofter nikt thren Strdien . Die Evangeliſchen haben die Haupt- und Pfarr - t'irche zu St. Nifo loom , an melder ein Superintendent fient,

1 ein Gyiunalium illuſtre, zu wela em Herzog Grorg II am 21 Dár; 1564 Den Grund fein geleget , und er isten Auguſt 1569 und die vor dem Thor es eingenocibet hat

1

Riebende Kirdie guir heil . Dreifaltigfelt, we! euem erbauet worden , und de 1770 von bere ' fid ' die polniſche Gemeine bedienet. Eon iſt hier auch ein Sudithaus , in wel Es werden chem gute manufafturen firb. 7 erhielt . gemebet 132 hler gute Tilor av das bres die Stadt vom Herzog Bolesl

lavte Recht. 1595 legte Herzog Joa din Friedrich bem Grund zu der Feſtung. 16.18 erlitte die Stadt großen Brandſcha : hen . 1643 wurde ſie von den dyweden tergeblich

belagert.

wurde

fie non

den Preußen burd ) eine viertågige fing erobére.

Belage

1741

Elne base Melle von hier gegen Mit fernacht , ift ein grofer Eiden : Buden und Tannen - Wald , welcher zum Theil der 3mtfdjen demſelben und Stabt zugeboret. der Stabt iſt eine große Aue , auf welde die Polen

ihre

Duſen 34

tauſenden brin gen

555 gen ,

und inſonderheit zu

Großen Mitten breiter welder

Jafobstag elment

Odſen : und Pferde - Marft balteil . Durdh die Aue geht ein boher und mit Steinen sepflaſterter Damm , ziemlich lang it . Ju dem Wibe

findet man nod) Wiberbleisſel von dem alten Sdlof Ritrden .

Der eine von

fogenannte einem

Abrahamsgarten ,

girm der

iſt

Dder umfloriene,

. und mit Bürden bewad) ſene Inſel, die ſich auf eine Viertelmeile erſtrecket. Der Stadt gehören außer den vorhin genannten Vorfiådten und Dörfern Nútben und riegtſddorf , famt dem Vorwerfe , 1 ) de Dorfer Giersdorf , Pogarell , Alge : nau famt dein Ritterſise , die 2 erſten mit evangeliſden Kirdent , Bindberf ; mit einer evangeliſchen Kirche , baib Saluſel : dorf (beffen andere Hälfte dem Domitift St. Johann in Breslau gehöret, ) Schrel : bendorf , und balb leupurch ober feubirch , in

weldes

Gegend ,

letzten evangeliſchen viel

Kird ,dorfs

Torf gefunden wird .

2)

Die Herrſchaft Cantetsdorf, zu welder ges ! hören das Schloß und Dorf Cantersdorf, und vas

Dorf Klein - Neudorf.

3 ) Die

Herrſchaft Schönfeld , in deren Dorf glei des Namens eine ' evangeliſche Kirde und ein

356 an Vortrert ift, - woofelbſt audy viel Dorf ges. graben wird . 2. Das finigliche Kammerburgemt git

Brieg , baju Grüningen , finden , Banfara, gundel oder Zindet, Verzdorf Prieſen , Paulau , Groß -Neudorf, Tichepplowit , MIS delivitz , Sdseldeliviß , und Döbern , gehsreita 3. Das tónigilche Stifta:nt zu Brieg zu.. St. Hetwig , Deiſen Dsrfer theils im bries gifden , theils im ohlautſchen ünd firebleng fdyen

Krelſe

liegen ;

im erſten find Cone

radswaldau, laugwit, Pampis , Jágerndorf und Schönau , welde evangeliche Kirchen baben ; im zweiten Grof - Petsterau, Fraus. enlayn , Sdwoife , Giersdorf und Dttag. 4 Das fóniglise Sammeramé Carlos marft , hat den Namen von dem am Fluß Gtober , belegonen Marttflecken Carlsmarfs , ( in welchem eine evangeliſche Kirche inter ) R aber ebedeffen das Amt Regenborf, von dem Hier an der Hober gelegen geweſenen feften Schloß

stekendorf

genannt worden .

Karl IV hatte denj Dorf Keßendorf Markt recht erlieben , und damais hat es der Namen Starlsmarkt befonimen . Das hier : her gehörige Dorf

Sun

iſt

der Grafett

von Bees Stammhaus , denen es auch ehebefien famt. der . sormaligen Serrſchaft Regendorf jugehöret hat. Die übrigen

Dirs

557 Dörfer des Ants

finb ,

Sauern ,

Gtoberau ' ,. Sarnowiß Wiß , Riebnig und Alt's Hammer.

'nes

Hogela

Northug ,

5 Lfwen oder kSben , ein ganz offe Stådtchen an der Nens , hat eine

tvangeliſche Kirche , und gehöret dem gråfo lichen Hauſė von Bees als ein Majorat. zu der Herrſchaft Powen gedren noch fünftehalb Dsrfer im Fürſtenthum Dppeln . 6 Michelau oder Ober- Michelan , CIN Flecken , welcher 1615 vom Herzog Jor bann Chriſtian Stadtrecht erhalten hat, und woſelbſt gehdre

eine

evangeliſche

Kirche iſt,

als das Dorf Niedermis Stift Cament , aus welchem

ſowohl,

dhelau , dem

ſich zwei Patres auf dem hieſigen mit einer Kapelle verſehenen Soloß als Neonungs führer aufhalten . Das Stift bekam biefen Drt , als der elmalige Beſitzer deſſelbert, Baron von Gråuiſdreiber , jur evangelis Mitten ' in demſelben fchen Kirche trat. wohnen die Birger, und an beiden Endex Gleich über des Bauern und drtner. Neyle fångt Overſd)leſien an. 7 Sdywanowitz , elm Dorf und Rittera fit , und Prambſen , baben evangeliſche Mira den , und gefrem den von maldau , 8 Die Kommentburei Impen , dem

banniterorten juftandig, ju welder das großt

Dorf

558 Dorf laſſen , und die Dörfer Jelchen , Buchig und Warentbal geboren , In loffen iſt ein rochlingeridteres Ordenshaus , und eine fchone fathellide Nirdie. 9 Mulivitz ., ein Dorf mit einer evanges lifuren Slrdie , Geberet dem Ubt zu St. Vins 1741 erhielt bier Fries 2017 in Breslau . drid II Stónig von Preußen reinen Cieg über die Streidiſche Armee . naie gelegene Dorf Hermsdorf , @uc) gedachtein Ubt.

erſten Das geboret

10 Mangidhúß , ein anſehnlicher Nit : ter 113 und Dorf , mit einer evangeliſchen Kirde , gehéret den Grafen von Púcler. 11 Die Risterſiße Groß . Jánkmiß , Groß- Neudorf , Kreyſewiz , Johnsdorf , Koppen , Michelmig , und Taſchenberg. II Der oblauiſde Kreis , wurde 1654

dem Fürfienthum Brieg entzogen ,

und

{u

6

1 2

dem Fürſtenthum Wohlau gerdlagati : 1680 aber nadı dem Tode der Verzogin Louiſe, ber er zum Witwenſite gebienet hatte, wurde er dem Fürſtenthum Brieg wieder einverletbet. 1 Ohlau, Olayia , die immediate Krets ftadt , liegt am Fluß gleiches Namens , und Jhr größter Theil nicht weit von der Oder. liegt auf der deutſchen Seite , ein viertel Sie hat ein aber auf der polniſchen . Schloß ,

deſſen Kirche die Sathotifen

inne ba4

1

!

559 baben :

die

Evangeliſchen aber

haben

die

Pfarrfirche , an welcher der Inſpeftor Des blauiſden Kreiſes ſteht , und die polni : foie Kirche , in welcher die hier liegende 583 ratzung den Gotteedienſt beit . Es iſt auch hieſelbſt ein Stupferhamirer , Jn Krieges : geiten bat ſie viel ausſtehen müſſen ,

ji auch

1502 und 1641 jur dlfte cbgebrannt. 1741 wurde ſie von den Preußen eugenoints Man bauet bier viel Sabad , men . der Stadt find rebr funne und angenehme Spaziergånge. Der Etadt sehåret das ' Dorf Zetlit , und ein Antheil an Bauma garten , an weldiem Dorf aud) das hlejige königlide fiammeramt Antheil hat. 2 Dao ióniglide Samweramt zu Dhs lau , zu welchem ein Antheil an Baumgar ten , Bird wiß , Deutſchſtein , Goy , Sunſcha wit , Jåtzdorf, Kontſd,witz Minfern , Peta fterwit , Polniſchſtein , Redeland , Rofen . bayn , Kiungen, Sacerau , Steindorf, Wels, dorf , Wüſten , Briefe und Zebline , geb8; ren .

3 Die Kommenthurel lein - Delo , ses Klein : Dels höret den Jobanniterrittern. ift ein Flecken mit einem alten dolog , und bat dem

Johanniterorben ſchon 1243 gebda

ret. · Außer dieſem Ort geboren noch Dörfer ju der Kommentburel.

II

4 Die

560

4 Die adelichen Gåtër und Dörfer, Belben, Laskowitz , redwitz , Woigwit , welche 4 fentén cvangeliſche Kirchen haben , dergleta den auch in den Dörfern Marſchriß , fraua enbayn und Roſenhann find. 5 Vler zum birdsfitchen hatt Breslatt

gehörige Euter. HII Der ſtrehlenſche Kreis, ift'eins dec fruchtbarſten Korna und Weizenlander in Edlefien . i Strehlen , die immediate Streisſtadt, klegt an der Ohlau , tft mit doppelten Mauern umgeben , und hat große Vorſtåds

der Die

An der evangelifchen Pfarrkirche, fteht Inſpektor des ftrehlenſchen Kreiſes fogenantite polniſche Kirche geboret

auch den Evangeliſchen .

Es iſt hier auch

eine lateiniſche evangeliſde Sdule, und ein Auguftinermåndzenklofter . Es roerben hier gute Tiicher gewebet. 1619 brannte die Stadt größtentheils ab. M18 1760 R $ nig Friedrid) II Hiefelbft ſein Hauptquartier hatte , foute er furch Verråtherer des Bas rons von Margotſch

aufgehoben

werben !

als aber der evangeliſche Prediger Schriter ju Sdónau dieſes Vorhaben entdeckte, fourte es verhindert, in der Nachbars fd)aft

derfelben

ift

ein

wichtiger Strins

bruch . 1

Huſe

361 Buſſinet , ein Dorf dieht bei Štrehlent, welches eine evangeliſche bshmiſche Gemeis ne angebauet , und nach dem Geburtsort Johann Huſſens benannt hat . Borher wa : ren hier 2 große Vorwerfé , weld)e die bšomiſchen Grilder Rthlr,

der

Stadt

für i 1000

abkauften , und folche von ihren ges

ſammleten

Solleftengelberit

bezahlten .

So.

Friedrich II hat dieſem Ort das Priviles gium ertheilet , daß hier allezeit nur einer: lci Glaubens jertuffert von der å dyten bdh , Deit miſchen KonfefTion wohnen ſollen . Gottesdienſt

bålt

dieſe

Gemeine

in

ihrer

alien Kirche zu Altfabt bei Strehlen , wele the wieder hergeſtellt , erweitert, und 1979 eingeweihet worden . 3 Das königlidie Naminteramt Strehlett, bat ſeinen Sie in der Stadt Strehlen. Zu demſelben gehören die Dérfer Frieders : Burf , mit einer evangeliſchen Kirche , fiue ſchel , Meltheuer , Nugersdorf mit einer evangeliſchen Stirdie , Sågen , Idrpendorf, Boiſelwig . 4 Das Umt prieborn , Mit eine Hert's fchari , welche die von Ezirn bereiten habent nach deren Abgang e an den Herzog vont Brieg als rebnsherrit gefallen tit. 1654 mourde fie dem oblaulſden cidybilde einvers Berletbet , 1564 von Herzog Georg fetiteit ttefo Burd . Erdbeitt, 13. B.

5,62 tiefbruder tom Crafen buguft von der fieonis rermad ) t , nady dessen 1677 erfolg: tem Tode aber rom faller in Beſitz ge : nommen , und 1687 an einen von Waffen : berg für 100000 Gulben vorpåndet. Das Ant gehöret jeßt der Charité zu Berlin . Einige der dazu gehörigen Derter find 1 ) Prieborn , cirl

Schloß

und

Dorf

mit einer evangeliſám Siirdye , in deffen Nadbarſchaft grauer Marmor gebroden wird . 2) Dorf

Siebenheben , mit

einer

ein

fatholidn

CdoB Stirde ,

und am

Fuß des Nummelberges. 3 ) Habendorf , ein Dorf , in welchem

ein freies Gut iit. 4 ) Die Dörfer Urnsdorf , Dásdorf, Katſchwitz , Krummendorf , und srdam mendorf. 5 Die

Ritterſise

wittel : Cirnsdorf,

Eiſenberg , mit einer evangeliſchen Siirde, mit Strippitz, Ober - Noſen , Rupperborf , einer evangeliſchen Kirche , die in einem ungenehmen Walde liegt, Sdsdnbrunn , mit dri einer evangeliſden Kirche , Mittel bendorf , u . a . m . 6 ulbendorf , ein woſelbſt zwiſchen

Dorf

und

Schlos,

1741 ein heftiger Scharmútel dftreidiſden uſareil , und ziri: fden

3

į

1

563

fichent preußiſchen Huſaren und zum Vortheil der erneu vorfiel. hier eine evangeliſche Kirche . IV Der niinpridiſche freis .

Ufalsa ,

, die inmedia : I Mimptid ) , Nimitiu Rohe , und hat der Krcistabt in liegt , te bugel i Calog neben ich auf einen liegen . Sowohl die Evangeliceu , als Katholiken , haben hier eine Kinde : es iſt hier auch ein evangeiiſder Sirdcain pefror. 1500 und 1633 brannte ſie gang ab , unið Die 1728 erlitte ſie wieder rooteden . adelidien Derfor $ it - Etadt oder Ullt: Nimptſch , Pangel und Dogelgefans , wers ben als Vorfiådte dazu gerednet . 2 Das königlide Kammerint oth ) , rdloß , . ehedefien Teide seuarint . Umthaus Diothfulos , liegt an einem gror

ſen Teide , daber ber givelte , ehedeffia am melften gewoonlik gewerene Name fomint . 1741 fiil bier ein beiger charmiget zwiche !! den Preußen und Defreldcrni quia Dortheil der erſten vor . Die ju dic : fent Umt seherigen Dörferid , Bens, Groß = Seniogniz , beide mit evangeliſdiri soferit , Oregrødorf , Kirtien , Grus: Jerrijz , Tarjen , Karide , Tieffenfee . 3. Dle Sommentburei Orts- Sinj , ges hårt den Johanniterrittern , uno 098 Dorf

In 2

964 dieſes Namens , woſelbſt das schone cor liegt an der Lohe. menthurethaus iſt , Die hieſige Stutterel iſt im Lande berühmt. Die übrigen zu dieſer Kommenthurei ges 7

hørigen Dörfer find , Klein - Ting , Gleis niß und Beglau im n :umarkiſchen Preiſe. cher

4 Die Herrſchaft Schwentnig , zu wela die Dörfer Sdywentnig mit einer

evangeliſchen Kirche , Klein -Kniegniß , auch evangeliſchen Kirche , Sore: mit einer wiß und Prſchiederwiß gehören. Bei dem erſten Dorf wird guter Marmor gebros chen ,

und

bei dem

ſopraſe , gegraben . 5 Die abelichen

dritten werden Güter

und

Chrn Dörfer

Diersdorf , Jordansmůble , beide mit einer evangeliſchen Kirde , Kurtwitz , Siegroth, Rudelsdorf , beide mit cvangeliſchen Kirs chen , Groß - Wilfa , Zulzendorf, beibe mit evangeliſchen Stirchen , ' 11. a . m . Nicht weit von dem letzten entſpringt die Rohe aus einer lauen Quelle. V Der creutzburg - pitfchenſche Kreis, welcher gang an der polniſchen Seite liegt, und

an Polen

und an das Fürſtenthum

Dppeln grenget. 1. Freußburg oder Creußberg , die ims

mediate

Streisſtadt ,

baren Gegend

am

liegt Bade

in einer frucht: . Brinniß ,

und bat

565 hat ein Schloß , eine evangeliſche und eis ne fatholiſdie Kirce : es iſt auch biefelbft ein evangeliſcher wurde ſie verbrannt.

Kircheninſpektor.

1588

von den Polen geplündere und Es gehåren ihr die Dörfer

Ober - und Nieder - Elgut , und das Bors werk Ezapel. 2 königlidie Kammeramt zu Das Creusburg, zu welchem die Dörfer Burgos dorf , Margsdorf , Schönwald , Sarnau und Wirichsdorf , nebſt einem Theil vor Wuttendorf , gehören . 3 Die adelidhen Güter und Banfau mit einer evangeliſchen

Dorfes

Roren

Kirche ,

mit einer evangeliſchen Masborf , u . a . m. ne

Kirche ,

4 Pitſchen oder Bitſchen , Bicina , els immediat Stadt , hat eine katholiſche

und , eine lutheriſdie Kirdye. Das zu Smos gra geſtiftete Bisthum ift 75 Jahr nach feiner Erridtung bieber , 1052 aber von hier nach Breslau verleget worden . 1588 wurde der Erzberjog Marimilian von Deſts reid bei dieſer Stadt von den Polen gez dilagen , welche hierauf die Stadt plins 1627 und 33 berten und verbrannten. ift

fie

1654

auch

ausgeplündert

worden ,

und

bat fie , großen Brandschaden erlita Nn 3 ten.

1

506 ton .

Es gehören ihr die Dørfer Jaſchio ,

$

Wit und Pollaroivitz. Güter und Dörfer 5 Die apelidon Saumgarten , Biſaborf, Golfowit , Proſch , lity , Reinersdorf , Roskowitz , Wiimsborf , weld ) e insgeſamt evangelische Kirchen haben . 6 Zu dieſem Kreis ist aud ) wegen der Náhe, das We dibui Conftabt geſlagen worsen , welches ſouft zu dem Fürftenthum Dels gehåret . S. weiter unten . VI Folgende zwei Bergſådte , welche far im Umfange des Fürſtenthums Mün:

fterberg liegen , aber nicht dazu gehören ; denn fie find fihon 1581 bavon ab , und an

Ürfin Fürfien von Roſenberg Wilhelm worden , von w Ichem ſie an Per

verkauft

ter Wock Fürften von Roſenberg gekommen find , der ſie 1511 an Joachim Friedrich Herzog zu liegnitz und Orieg verkauft hat, Picgnis worauf ſie von den Herzogen in und Brieg jederzeit gemeinſdefilich bieffen worden , nun aber zum Fürſtenthum Brieg , jedoch zu feinem

Kreiſe deſſelben gerechnet

perben . | Reichenſtein , eine freie Bergſtadt, in welcher ein königliches Bergamt , eine fa : tholiſche und eine luthcriſaje Sirche iſt. Gegen in dem

Mittag und

Abend

dieſer Stadt ,

Gebirgén rveldjes der goldene Erel gl

6

1

567 genen met wird , iſt ein Silberbergmert , in welchem ein weißer arſenifaliſder Goloties 7 bright, 2 Gilberberg, elne Bergstadt, in melo eine evangeliſce cher eine fatholiſche 110

Kirse ift.

Sie hat iören Namen von dem

bei derſelben befindlichen Silberbergwerf, in pilberhaltiges Sliders welchem ein mildes bright. Es tit hier ned; ben dritten (wiefingen Striege eine wichtige Sergfeftung angelegt Torben , welche von der Osbetintfchen Selte Die Feftungs nicht geſeben werben tann . wecke ſind durch Pulver und Mirkzeige ir Folfen angelegt, uno curd einca trician Das Hauptwert hat die Mig verbunden . Geftalt eines dolores von gorhittier Sau : Die in ben art , mit großen Shermen. felfen gebanenen Graben , find yo fuß tief, 1:10 in den Waden, welde effurpirte Berge find , befinden ich 3 Riben Safrmatten Der in den Selfon russe ibir einander. bauene Brunn for ble Bekhung , 16 120 Er fönnen dieſe Gerke 5000 Stief. Die Luft Mann Beiaging in rich faſter . auf dem Berge ft lo falt , daß die Sare: en chen beroobnet matter , wenn fie ton werden follen , in duguft eingebriget wer: Die ned fien Anbiben müſſen din müffen . in

Striegszeiten

bereg : werben , Nn4

damit der Felnit

1

$ 68 Siind fich derſelben nicht bemachtige , uns pon denſelben die Feſtung beunruhige. ( 3 ) Der fdmelonizirche , ſtriegauiſche, bolkenbarn : landsbutiſdje und reidenbadiis dhe Kreis , welde daß fürjtenthum Schweidnig qusmaden , Das Fürſtenthum Schweidnik Si te grenze : gegen Morgen an die Fürfienibus mor Brie uno Breslau, gegen Mitternadt an ple Fürſtenthümer ktegnitz und Jauer, gegen Abend auch an das Fürſtenthum Sauer , und gegen Mittag an Bibelm , die Graffdaft Glatz und das Fürſtenthum Münsterberg . Es iſt eins er größten volfreid : ften und baften Fürſtenthümer in Schlefien , uno foll nebſt dem Fürſtenthum Jauer, den aditen Theil dieſes Bergogtbums aus, maden . $. 2 ,

Von Bobeim wird e$ ourd das

ſubetriche Gebirge geldibin , zu weld) cm Der hobe Berg , ple Eule genannt, gebåret. Er liegt gerade auf der Grenze zwiſden dem Fürfienthum Schmeiðnig , und zwar De felben reidenbadilden retre ) und der Graffdaft Glas .

Mit dem fubettiden Se:

birge ift vermittelft der im reichenbachirden Kreiſe bei den Dörfern kangen - Bielau , Beylau , Dibersdorf, Stofdenborf und fangen - Selfo feres

N 1

309 fersdorf belegenen Berge lowohl,

als des

Gyerébergs ( mons vuiturius, ) qud, der birdhmte Zuttenberg uber Zoibenberg vera bunden , welcher ſonſt von der andern Sets te betrachtet , ganz abgefonpert vom boben Gebirge ju reyn deint . Diffelben å teſter und vornehmſter lateiniſdier Name iſt Mons Zabothus oder Sabothus, und dem

Uures

ben nach hat er ſeinen Namen von dem em Fuße deſſelben belegenen Stdotdien: 300 , er wird aber aud) Mous Zotenfis

Zobtenfis, Silenſis und Silentius , ja mohl Sequax genennet , und iſt nach Burgiaris Minung der Mons Alciburgius , deffen Ptolemæus gebenfet . Er liegt im Sowette niger

Streife ,

2 Wellen

von

der

Stadt

Soweidnig und 5 Meilen von Breslau , und tft gegen Mitternacht , Morgen und Abend von einer weitiduftigen Ebene ums geben , gegen Mittag aber grenzet er an den vorhin genannten Gegersberg . Seine renfrechte Höhe wird von D , Burgbart auf 2109 , von dem Jeſuiten Srinrid , aber auf 2125 rheinlandiſdhe Shube , und fein Umfang pon filed. fucă auf 10400 Schrito te germaßet. Zuverläßiger iſt des prof. Echelbelø Beſtimmung der Bsbe vermirtelft des Barometers , welche er 1771 vorgenoma mex bat , und nad welder die Spige des Nn 5 Berges

:

570 Berges

1776

Pariſer Schuhe

hiher

ift ,

als das Plaſter za reblau , aber nur 1620 Echuhe hoher , als das Crátichen Zosten. Auf der hüdfion Epine tes Serges hat វwelches chobeffen en Solop gefandea , Pater Walt, der für einen taniſchen Sra : fen gehalten wird , und befTeri Pater . Wils helm Wlaſt es raon bewohnet hat , 1138 oder Into regulirten Chorherren ' ugufti nerordens einger &uinet hat , welche fid aber 1181 nad) Gorfau , und ron Connen nach Breslau begeben haben .

Nadhmals haben

die Herzoge von Schweidnitz bisweilen auf demſelben gewohnet , und endlich iſt es ein Raubſchloß , aber als ein folchc8 1471 ton den Breslauern und Sameibnitern geftóa an ftatt beffelben hat der ret worden . Ubt auf dem Sande von Breslau 1702 eine Sirche erbauen laffen , zu der man auf einer Treppe von 60 fteinernen Stus Tage Maria fenfteigt , und dahin am Heimſuchung eine zabireide Wallfahrt von Suomeft Zobten aus angeſtellet wird . wärts hinter derſelben ift ein fcbr hoher und fteller Felſen , von welchem nian faft Songt ift ganz Gdylefien diberſeben fann . der Berg mit einem diden Walde bewed) fen .

Daß dieſer Berg der Fürstenberg

den ble alten

rip,

dweldnigiid en Gerjene in Sitel

1

3

571

Titel gefiihrt haben , iſt falſch ; tens otere Herdaft Fürſtenberg , nebſt dem Etados den , von weldier fte den Namen hat , iſt in der Lauſitz belegen . Es bat bieſes Fúr , fiinium alle Nothdurft an Holg , Felb = und Baums Fridhten , und an opret, auch zahmes Bith 100 Steinfohlen in Menge : tod ſind die Berge bei Schweidniß durch ben Krieg von Holz fehr entbießet wor : den . Es iſt auch mit gutem Fachle und guter Welle reichlich perfcben verſehen , und beide werden hier ro farf , als irgendwo in Soles fien , zu allerband Manufakturen verarbei : tet ; und da ſolches vornámlich in dem des Fürſtenthums ges gebirgichten Thell

-4

i

folebet : fo iſt auch derſelbe

der

nahrhaf:

tifie, Bei Bogendorf und Ditmannedorf finb Blei : Kupfer -und Silber - Bergwerfe. Die Grese fute find nicht vorhanden . vornehmſten find, die Weifirie, die Polsnity, Der erfte, oder die Welſts UID DET Bobor . ritz, entfebet in fudetiſchen Gebirge , aus Dem fogenannten Numpelörunnen , uabe bei ' Deer Otersborf , gehet nad Schweltnit , und weiter ins Fürftenthum Breslau, mo relbit fie oben auch unter dem Namen des Sdreioniser Waffers vorgefommen ift. Die Polenil , bisweiler Ziria genannt , ents febet im Bärengrunde,

illeßet

nad

Wala den

572 und Freyburg , nimmt das bel Striegan fließende Waſſer auf, und gebet in das Fuiſtenthum Breslau, woſelbe Me Der Box riftris vereiniget. fich mit der

denburg

bir hat ſeinen

Uriprung

unwelt

Sdazlar

in Böhmen , tritt aber bald in des Für. ftenthums Sdweidnis landesbutiſden Kreis , und aus Janer . $ . 3.

demſelben Das

in

das

Fürſtenthum

fürſtenthum enthalt

14

Stadte. Die ebemaligen Herzoge zu Schweibo Die Fird von der liegniß : briegiſchen Kinde Als ich 1278 Herzogs Seins entſproffen. rids des fahlen Söhne theileten , erhielt Boleslav I Münſterberg, bekam auch 1286 vom H. Heinrich IV zu Breslau, Sdwelts nig , und bei Gelegenheit des glogauiſchen Krieges überließ ihm rein Bruder Heinrich der fette 1291 Jauer , Striegau, Frankens ffein , Reichenbad und Strehlen, vermachte thm auch hernach 1296 für die Vormunds Thaft, welche er für ſeine Kinder überneh , men ſollte, das Sdilog auf dem Zotben : berge , und dem Herzoge Konrad zu Glos Seine gau Orang Boleslav Bunzlau ab. dret Sibne regierten zwar gemeinſchaftlich , batten aber unterſchiedene Refibenzen ; benn Bernhard nahm reinen Sitz zu Sdweidnig , Setarid, I ju Jauer, unb Boleslav Il zu münfera

F

11

+

i

1

573 Münſterberg. der

Bernhard hinterließ 2 864 & !tefte Boleslav III folgte Dom

Pater in der Regierung

des Fürſtenthnis

dimeldniß , dem zivzilen Binrich II ober trat feines Vaters Bruder Heinrich I tad Firſtenthum Fauer ab , welches nach relucem Sobe an ſeinen åttern Bruder fan . 18 nin deſſelben einziger Soon oor dim et ter fiarb, hingegen Hrintids Il Erdhter Unna , fidh mit Kdaig Karl IV vermål: e, verglich rich Herzog Voleslav mit deinfels ben dahin ,

daß nach

ſeinem

Tobe

feine

Fürſtenthüper Schmeidnitz und hatter an den Röntg und die Strone B Sheti falin follten, welches aud 1368 wirfild gechag . K. Karl IV begnadigte Glerauf beide Firs ftenthümer mit wichtigen Privilegien , 34 welchen die folgenden bibelmiiden Starige noch andere binjugethan haben ; daberner Abel derfelben noch jest in Ansehung der Berfolgung

und Vererbung feiner Libnjur ter , gegen die andern Fúrftenthümer ges tedynet, rolne eigene Verfaſſung bat , doch tonint er darin mit dem Adel des Suco ftenthums Jauer iberein . $. 4 . Unter bdhmiſcher Oberherrid:aft, war diefes Fürſtenthum mit Dim Suiftina thum Jauer alſo ' verbunden , daß belde ols nen Sandeshauptmann , ein königliges Amt und

574 und

ein

Lander kollegium

hatter .

Daher

tomat es , Daß ſie beide nos jetzt unter der beramtsregierung zu Breslau Rieben , mell inſonderheit die geridiliden Hans lungs- und Signatur - Budser , und andere w ! chtige Urtia , uidt haben von einander getrennet werden fönnen . Uurin in Din

übrigen von der königl . Strleges - und Dos von dem Umt dir mialaen Ramıner, fanbra :he abbongenden Freis - Caden , find bieſe zwei Fürſtentóizer 1742 von einan . der abgeloubert, un ) direibnitz tit ju der breslauiſthias, Jauer aber fll der gloggui: fden Kammer gedlagen morden .

1

Nach der ehemaligen

Stathellung ,

bes

und es aus den fünf Welcoolibern Scaveida n's , Striegaa , Reidenb ...) , Boltenhavn und fanbeehuth : 1 336 616en tie Weidybiis der Sireiſe , und tie beiden leptern find in einen Strelt jurammca 9.08.1 , alſo daß Das fü :fenthum 095 4 streljen beſte bat , von weiden der birdenlid ) , redenbeci: The und boitendon -landesbutide die 6 : 1 birsis reiſe 82027net wirdri , der files Sairde aber zu dem platien lande gerec ser wird . I Derramaldnistiche, Kreis größte.

tft

der

i Sdweid,

575 1

Schweidnitz , Suiduicium , die einmes

diate Kreisſtadi, tfi aut die Hauptſiadt des gangen frenthund , und eine futle fes ftung . Ste liegt an der Geificis in einer febr reizemocn Gegend , die unter die is Atea in Solifieli gerechnet wird . Ihre Bes fiftung befund cbebeffen

0:16 einer

dreis

fado : n Mauer : Stónig Friedrid, II aber bat fie von 1748 an mit :uen regelnádizen und farben Seftungsverfen verſehen ladies . Die Pfarrkirche murde 1629 on Damals hier eingefüprten Jeſuiten übergeben , melde bei derſelben 166 ein Solleghuin und Ses minarist 6 -fomen . Die oſier der Dos miuifaner , minoriten und Stapujincimdiche, und der Urſellnerinnen , haben auch Kirden. Die Kirche St. Michaels vor dem nibarn Thor, iſt eine Kommende ber Krugherren mit dem rothcu Stern zu St. Matthia in Breslau . Die Evangeliſen haben in der Stadt eine Kirche, diren erfier roolger

)

Suſpektor der Kirchen des direion's [ d )ens und ftriegauiſchen Kreiſes und des Fürſtene thums Münſterberg iſt. Es find bler Wol. len- und Rider Manufafturen . Dieſe Stadt iſt erft

1295

vom

Hirjoge

Bolco

I mit

Nisgmauern verfeben worden . 1716 brains te fie großtentheils av, surde aber weit foner, als fie toróin geweſen war , und

vstig

$26

* & dig von Steinen mieder aufgebauet , und furonorrheit auch mit einem dönen Niito . Allen , 1757 wurde ſie von hauſe gefieret . den Deireichern nad etter 16tågigen Bes lagerung eingenommen , und wågrend

der

felben burd , Bomben , Kugeln und Ster ber :rüftet. 1758 wurde ſie von den Preus 16tågigen Beias Ten nad cner gleidfall gerung wieder ercbert ; und 1761 von den Deireldern und 4 ruftiſden Grenadterfome pagnien , chne vorhergegangene Belagerung mit Sturin erſiiegen , 1762 aber von den Queren und langer $ : 41: 62n nach Fl., in der fo !: Delugerung wieder erobert.

VW

finden Zelt ift fie fehr ſchon wieder bers gejt -det. Der Stadt gebfren 13 Dorfer , nåine Itch Bigendors, Croiſelwis, Hoben : und Nies

dinof Der Giersdorf, Stleiſchkau , festmannsdorf, welches fünfriertel Dirile lang ift , ein

aut Culog . eine farbeltide und eine evangeli: lue Sirche bat, Nitidendorf , Sabildourf, Shfnbrunn, Unthell an Seifferédorf, Luna tendorf, Pointjo Wilfritz und Weißionau . 2 Zobten oder der Botten , lat . Zob .

tena ober Zabothun , eine mestat 61406 en fuß des Zobtenbergee , mel be veridge beiten , was obem

von der Hébe der

tenberges angefübret worden ,

Zoo

156 Edus be

bec

577 be 6sher Itegt, als Breslau .

Šie in ( dion im niten Jahrhundert eine Stadt gewefell, und geberet, fo wie die nahe dabei lienens de Probfret Gorfau , den régulirten Chors herren Huguſtinerortens auf dem Šande zu Breslau , und hat eine katholiſdie Pfarrs kirche. Sie hat unterſchiedene Feuersbrüne fte erlitten , von welchen die neueſte 1741 gedeben iſt , da ein paar tauſend Colpats fden und Panburen , welche der Obriſt

11

Srent anfibrte , nachdem fie bet dieſem Stádtchen von einem Paar preußiſcher Gres nadierkompagnien geldılagen worden , aus Rase daſſelbe plünderten und anzündeten, ro das es faſt gang abbrannte . Zu dem bies ſigen Anit des Stifts, gehoren Ole Dorfer Klein - Bielau , Gullau , Staltenbrunn , Marr: dorf, Qualenau , Uutheil an Seiffersdorf, Silften mit , Strebel , Strehlitz , Striegels mübl, Tampadel, Groß- und Klein : Wierau . 3 Die Herrſchaft Furſtenſtein , bat ches deffen zu den fürftlichen Domalnen gehöret, iſt aber 1497 von dem König Wladislav an den Kangler von Sdellenberg perpfåns det worden , der fie nadheran

Chriſtoph

von Hoberg abgetreten . S. Rudolph Il ver's kaufte fie 1601 bem von Fünftirchen erbs lidy, der ſie wieder an die famllte von Hos berg überließ , welche hernach in den reich : gråta D , Büſch . Erdbeſchr. 12. B ,

1

578

gr & flichen Stand erhobert ward , und die Serrfdaft noch jeßt beſibet. Sie begreift 1 ) Fürſtenſtein , ein Sdloß auf einem Berge . 2 ) Frenburg oder Frenberg , mit dem Zunamen unterm Fürſtenſtein , ein Ståbts den an der Poidnih . Es hat eine fathos lifdhe und eine lutheriſche Kirde. 1427 wurde es von den Huſſiten vergeblich bes fturmet . Von hieraus beſtürmeten die Preuſ. fen 1761 den Zelfigen und Aldebacher Berg , auf welchem die faiferiid en Truppen ftuns den ,

1774 brannte die Stadt bis auf 17

Såufer nach, ab. 3 ) Gottesberg , eine kleine freie Bergs ftabt, mit einer fathollfden und einer evans geltſden Kirche. Hier werden überaus viel gemeine wolene Stresinpfe geſtridet.

1633

erlitte ſie eine große Feuersbrunit , und 1645 von den Schweben eine Plünderung . Mar gråbet hier Steinfohlen . 4) Dreißig Dørfer. 4 Gablau , ein Kirdydorf nicht meit von

Gottesberg , woſelbſt ein altes Silberberge werf iſt, welches 1768 ron neuem bearbets Die Fundgrube beißt Victor. tet worden . 5 Die Herrſchaft Friedland , tit eben fo wie die vorhergehende etnie Fidekommiß Serra Idaft des gråfliden Hauſes Hoberg - Fúrs ften :

579 Renften,

und

begreift

cuber

fed ,s Dóra

h

fern : 1 ) Friedland , ein Sidstchen am Fluß Steinau , welches eine faibo.de und eine erangellide tirche bat. E: É Jane 1325 erbauet , 1427 von den Quitin verbrannt, und 1639 von den Edweden reln ausgep undert norben 1760 verio , ren hier die Kaiſerlichen in einem Gsfedot mit den Preußen viel Beif . Sleid ) vor

10 1

dem Thor iſt die böbelmiſdie Grenze . 2 ) Waldenburg , gemciniglich. Wallen : berg , ele Stådtdien an der Polsnit , wel: des eine katholiſche und eine evangeliſche Kirche hat. Die blefigen Bleichen find vorzüglid. 3 ) Salzbrunn , ein Dorf , eine kleine Meile von Fürſt. nſteln , ift bisher der ein jige bekannte Ort in Solefien , woman Spuren von Studenfalse findet, die Quelle aber ift font für einen Geſundbrunnen ge= Es ift bier eine evange . halten worden.

liſche Kirche. 4 ) Kindberg oder Königsberg , Regio . montium , ein Bergloß , unter nedem first, iſt eins der älteſten Schleſien , und zu den ſelben Dieſ giore ches geh$ret eine Herrſchaft. de jeu dem Landesherrn , S, Rudolph II aber

die Welſtrię S hisfiar in

aber verkaufte

me 1603

erblich an Sant

fu Bernbard von Fünfkirchen , geroefenen Hof. kammerrath und oberfien Proviantmeiſter in Ungarn . Hinter dem Schloß gegen Mits tag iſt ein Shal, weldies der Schleier Shal

genennet wird. Zu dieſer Herrſchaft ges båret unter andern das Gut Dittmands

f

bre

dorf. AE 5) Tannhauſen , ein Dorf an der Welfts ritz , der freiherrlicher Familie von Sehers Thoß zugehörig, nabe bei welchem ein gus ter Sauerbrunneu tft , weldher Charlotten

1520 brunn genennet wird .

00 6 ) Welſtriß , ein Dorf am Fluß gleis thes Namens, bei welchen man in neuera Zeiten Silber geſucht bat. 7 ) Búrfersdorf, an der Welſtrit, fud : wigsdorf und das oben genannte Leats mannsborf, Dörfer, bei welchen Höhen find,

fichy

auf denen ſich 1762 ble øſtreichiſche Armee gefert und verſdjanget hatte, davon pie aber durch die preußiſche Urmee mit namhaftera Berluſt getrieben wurde .

lice 16

8 ) Domanje ,

ein Schloß auf

einen

Felfen , unter weldjem die Weiftriz fließet, und zu welchem eine Herrſchaft gehsret. Fm Dorf dieſes Namens iſt eine fatholia fohe und eine evangeliſche Kirdje. 9) Krabig

ge

FE

581

9 ) Kraßig oder Straßgau oder Crat Fau , ein Sdloß der Grafen von Zedlig . 10 ) Die Schiffer und abeliden 6ds ter Sowenffeld , Seichenau , weldes die pon luce von Churſachſen zu león baben , Múrben , weldies Stammbaus der alten Grafen von Würben nun der Abtel Grúfau gehöret, Groß- Mohnau und hann . 11 ) Ultidaſſer, ein Dorf ,

Protſd kens eine halbe

Meile von Waloenburg , bei welchem 2 heila fame Sauerbrunnen entſpringen . Bei dies fem Dorf iſt ein Berg, in welchem fer erglebige Steinfohlenbergwerfe find. 12 ) Zwiſchen den Dörfern Merzdorf und Stephanshann , der Stadt Soweide

nitz gegen Nordoften belegen , wurde

1642

ein faiferlid ;cs Korps Truppen von einem rowediſchen geſchlagen . 13 ) Wuſten Waltersborf, tft jetzt ein Riadtmåfig gebauetes Dorf , welches viel Sewerbe treibet. 14) Zedlik , ein Dorf, in deſſen Ges gend ' bet dem Mannburch die Preußiſchen Feldjager 1761 bel einem Ulberfal der Defte retcher viel Leute einbuſſeren . II Der ſtrtegauiſche Kreis , i Striegau , Stregovia , Trimontirm ,

die

immediate

Stregonum , Streisſtadt, liegt

582 Hegt an einem Waffer, welches einige Czi8s la , andere aber das ftri gautſche Waſſer nen : nen , und melter fich mit der Polents ver einiget . Die Pfarrkirche , welche die hedh fie in Schleſ :n lft , gehöret zu der hieſigen Sormenthuret des Johanniterordens . Sonſt tft hirr ein Slofter der Karmelitermånde , und eine weiblidye Abtet Benediftinerordens, Die Evangeliſchen haben

auch eine

Kirche.

Dieſer Ort hat 1289 vom Herzoge Boless las dem Kriegeriſcher , Stadırecht erhalten , Die Prinderungen , welche die 6tadt 1623 , 39 und 42 , und die Feuerstrunſt ; welche fi' 1718 erlitten bat, haben fie berunterge : brad)t. Ehemals war die Siegelerde , welo dhe aus dem Georgenberge gegraben , und mit 3 Bergen bezeichnet wird, beliebter, als j Bt. 1745 fiel zwiſchen dieſer Stadt und Hohen - Friedberg ein Haupttreffen vor , in welchem das preußiſche Kriegsheer über das pareinigte dſtrelchiſche und ſådfirdhe Kriegos beer einen großen Sleg erfoch . Der Stadt gehören die Dörfer Gråbent, Hendau und Alt- Striegau , 2 Das Amt Delfe, iſt aus den ehema : ligen grå nich nimperhiden Sütern Delle, Uibersdorf und Teichau 2c . entſtanden, und geboret dem Prinzen Heinrich. Jai Dorf Dulle dit eine evangelifdje Kirde.

}

1

583 3 Die Kommenthuret ju Strigau , him figet ote Dsrfer Bedero , Jårifchau, un - sou, Pfaffendorf, und ein Antheil an T .: . sowiB . Der bolfenbayn - landshutiſche III Kreis . die i Bolfenbayn , Bolconis fanum bt e sfia diat uete ist , 2 Krei imme erba 129

klein , hat eine fatholide und eine evang ein Uiber derſelben liegt Kirde , liſche Schloß, welch 28 Burglen nebit denen baju gehörigen Gütern se , Rudolph 11 in Jabr 1594 an Mattheſen von fogau erbild pers tauft , und 1596 dle obern und nlenein Gerichte, ſamt der Jagd und andern Resha ten ', welche beim Verfauf der Schlubgurer tem ausgezogen und vorbehalten waren , Ladislaus

von

Zeit

beſonders

bewilliget

deſſen Nachtommen fie 1703 wieder hat , Stift Grüſſau überlaffen käufiich an das Der Stadt gehören in dem von baber . Würfødorf inD Streiſe , ihr benannten olms Dorf. 2 H -ben = Friedeberg , ein Schloß und . mediat Stidichen , mit einer fatholiſchen und einer evangelliden Kirde , gehört einem Gros fen von Sternbera . ' Dag Ståbiden bat 1409 rom Kønig mergel Stadtrecht erbala Zwiſden

temſetben DO 4

und

Striegau ift

584 fft

1745 Die oben erwähnte Schladie vor: In dieſer Gegend erlitten auch

gefallen ,

1750 die Deſtreider von den Preußen eine Sdlappe . 3 Rudelſtabt, eine mediat Bergſtadt an der Sober , utweit der Grenze des Fürs ftenthums Jauer , hat Supferbergroerke. Bis 1754 lit fie nur ein Dorf Namens Rudelsdorf geweſen . ron Scher.

Sie gehört dem Bas

4 Konſtock , eine Fibekommiß - Herrſchaft des grafidhen Hauſes von Hochberg - Fürs fteaftein . Sie hat von einem Schloß und Dorf den Namen , außer welchem noch 10 Die hieſige evange Dörfer dazu gehören . lifde Kirche, tft ein ſchones Gebåude . 5 Die abe:idhen Gåter , Schlöſſer und Dörfer Nimmerſat , Wederau , mit einer evans geliſchen Kirche, Soweinhauß, Sauber, Nu dolphsdorf und Güßmannsdorf oder Giess mannsborf , mit einer evangeliſchen 6

kandeshut , eine

immediat

Kirche. Stadt,

weldie am Fluß Bober liegt , der hier Den Bach Zieber aufniiamt, Qußer einer fathos liſdeil Kirche , Iſi hier auch eine evangeli fde Gnadenkirche , deren erſter Prebiger Ins ſpefior des landedhuibolfenbayniſchen Kreis fes ift , und bei welder auch eine lateinis fohe Sdule iſt.

Für die Bewilligung dieſer Kira

585 Stirche und

Schule ,

find dem Kaiſer

als

Darlehn 80000 Fl . und als ein Ger Hier dhenk 12000 fl . entriditet worden .

• ein

wiró ſtarfer Handel mit Reinwand getrieben . angelegt worden . 1292 Die Stadt ift 1638 ' brannte fie größtentheils ab , und Im folgenden Jahr wurde ſie ſo ausgeplún : dert und verwüſtet, daß nur 2 Reute in der 6tadt blieben . 1745 fiel hler ein higiger en Preußen und Deſireia ützel zwiſch Scharm dern vor . 1757 erhielt ein Siireid i des

Korps Truppen bei

derſelben

einer

Bors

theil über ein preußiſches , und 1760 * trug eine Streld iſdie Armee bieſelbſt den Eleg über ein preußisches Korps Truppen davon , nach welchem die Stadt geplundert , und Die Einwohner ſehr mishandelt wurden , ſo Der daß auch viele ums Leben famen . Stadt geboret Ober- Zieder . Der ſogenannte Burgberg ,

liegt dicht

Unter demſelben iſt ein gun an ' der Stadt. ter Steinbrud ) , auf derafelben aber iſt eine eine fleine dange , in welcher vor alter Der Hut oder Wadthaus geftanden bat . Name fuß

Surgberg

fømmt

deſſelben eine Burg

daber ,

weil am

oder Soloß ge

ftanden hat. 7 Liebau oder fubau , en 1293 erbaues tes off nes Städtchen mit einer fatholiſden Kurs 2.5

586 El ges

Stirdie, lrgt in einem tiefen Thal.

boret d m Siift Bruſau . 8 Soonberg oder Soomberg, ein offe: nes , Sidotden ziiſinen Bergen und Wild piſten , bat rire fatholiche Kirche , und ges bórzt dem Stift Greifau , welches dafelbe 1426 ini 14 ! en Jahrhundert erfauft bat. turbe es von den buiten verbrannt. Annierfung. Cin Lager sivilchen Liebau und Ecoberg, bederfe ganz Niederſchleſien gegen einen feindlichen Sinfall aus Böheimn .

9 Griſau oder Grüſſau , ein fürfiliches Stiſt Bifterglenſerorbens , ftehet am Bach Bieder , und vermoge defien , was bei dem Firfienthum Jauer von der Höhe der Schnees koppe angegeben wird , liegt es 1134 Pariſer Fun 68ber , als Breslau . Es iſt anfånga lidt i 242 von Unna , Herzog Heinrichs zu Slignis Bitme , aus Willen und Meinung Ihres Sohnes Boleslavs , für Benediftiners mouche geftiftet , 1292 aber vom Herzog bolco mit Ziſterzienſerm den aus dem flos fer Heiniidau beſetzet worden , und bat ets men

infulirten

ubt ,

aut

find

hier

gute

Gammt: Plurdh- und andere Wanufafturen . 1633 wurde das Stioftir von . Soiveden und Gadſen verbrannt . Dierem Stift iſt die Probftei

Warmbrann

einverlelőet.

Hußer pen

587 den oben genannten Städten , Schönberg und liebenait , den Schofern Bellenbaya und Wurben , gehören dem Sriſt auch die Dörfer Albendorf , Basdorf , Budwald , Canzendorf , Ditrerebao , Elnfiebel , Forſe Gleemanostorf , Hartau , Gárrelsdorf ,

1

Kleins Heinersdorf, Hedi- Helmstorf, Herms , dorf , Kindelsdorf, Kratzbach , Leutmaninga Dorf , findenau , Neuen , 9cu : Reidenau , Reid Hennersborf, Rubbanf, Trautitebers . dorf, Tid )spsdorf , ullersdorf, Boiatrborfo Klein -Waltersdorf , " Wleſau , Wittgendorf, Nieder- Zieder . 10 Kreppelhof und Rippersdorf , find

.

von dem Grafen von Premnitz an den re gierenden Grafen von Croüberg - Wernige. rode abgetreter morden .

1

Schwarzwaldau , ein Mitterſit der von Zettriz , mit einer evangelischen Kirche. IV Der reichenbachide frets , fi retch

3 an Manufafturen . I Neid enbach) ,

die immediate

Strele :

ftadt, welde am Sad Peti ilegt , eine Som menthurel der Jobanniterritter , welcher das Patronairedyt bei der fatholtiden Pfarrkirche gebdret, vor dem franfeaſtciniiden Chor die Probſtel St. Barbara , weldie den neyciſden Kreuzberren inti dem rotsen Stern gehöret, und

vor

dem

fcw..cn fichea

i por veta

588 Hoſpital mit einer kleinen Striche, imgleichen eine evangeliſche Stirdje bat. 1632 wurde fie von den Sachſen ,

1633 von den Stal :

ferlidyen geplünbert, am årgften aber 1634 pon den Sroaten permüftet. 1642 mußte fie eine pinderung von den Schweden anda fieben , und 1643 brad) die fatferliche Er fatzung über 150 Häufer ab , um Brenns bolz zu haben . Hier werden viel Leinwant , Stanefaß und Pardjen verfertiget. Un Reichenbad grenzei das große Dorf Seile eder Peilau , voeldes id gegen Frans tenftein erfiredet, und drei Edelleuten gebós 31 der Mitte deſſelben haben die tet . bereinigten evangeliſchen Brüder den Dre Gnadenfren angeleget , wofelbft ihre Strate, Vrüder: und Schweſtern - Haus, Gottesacker und manufakturen , gereben zu werden ver : Zu Pelle iſt auch eine katholiſche Bienen . Kirde .

2 Peterswaldau , ein ſehr großes und rahenes Dorf , weldes in das ofere , mitta lere und untere abgetheilet wird , ein ana febultches Schloß , eine evangeliſche Kirche und eine Stolonie der vereinigtem eoangelis reben Brüder bat, und von den Grafen von Prominit an den regierenden Grafen von Hler Stolberg -Wernigerode gekommen ift. glebt es viele und gute Manufakturen . 3. Das

1

589 3 Das Schloß und Dorf Metiendorf, und das Dorf Schlaupiß , Baron von Schønald .

geboret einem

4 Die Ochidier und Dfrfer Sabendorf und Pfaffendorf. 5 Gutmansdorf, ein Dorf, bei welcheir eln föniglic preuflides Sorps Truppen , weldes der Herzog von Braunſchweig - Be vern fommandirte , 1762 ein fager batte , auch die Höhen von Pelle beſest bieit . Es wurde daſſelbe von den Deftreichern anges griffen ,

dle aber , als es Hilfe befam , in

die Fludt geſchlagen wurden. 6 In den Dörfern kangen - Bielau, mit einer evangeliſdien Firdhe, Ernsdorf , Hens nerddorf , mit einer evangeliſden Kirche, und anderen , giebt es gute Manufakturen . Mellendorf, am Zobtenberg, bat ein gutges bauetes abelldies Sdloß mit einem Garten . 2 ) Folgende

mittelbare

Fürſtenthümer .

( 1 ) Das Fürſtenthum Neys. $ . 1. Man findet das fürftenthum Ney auch das Fürſtenthum Grottfau genannt : allein, diefer lette Name iſt unrichtig : denr Werbe haftet auf Nenß , wels dhes diefelbe lange vorher gehabt hat , ebe der grottfautſche Krels darch Souf baju gefome die fürfliche

590 gefommen it , und die fchle fischen Geſchicht: fnd uneinig , ob das ebemalige

fitreider

Mediliid Grorikau ein Fürſtenthum genen met werden fönne ? Ich will mich aber dens Jenigen nicht widerſ win , welde dieſes Fúr: tantum , Neu und Grottfau nennen wol: C8 lft von den Fürft :nthümern Mün : Ian . Brleg , Oppeln und Jägerndorf, von Mahren und der Grafſchaft Glatz umges

ferberg ,

bor , und eines der größten in Schleſien , auch unter den mittelbaren Das erſte.' ' $ . 2. Die füdliche Hälfte deſſelben ift , fibr bergicht ; denn dieſe durdstreicht derje: nige Theil des ſudetirden Gebirges , weldier das måbriſde Gebirge , und zwar inſondere heit das Geſente genennet wird. Die morbliche Halfte iſt ebener und frucht : tarer , Im neysiſchen und grottfaniſchen Kreiſe iſt gute Pferdezucht , im legten wird aud Sahal gebauet, und im erſten find viele Einb &mmer. Der großte Fluß iſt die Steyße oder N278 , welche in der Grafſchaft Giet eniftebet, und aus dem Fitftenthum Munfterberg hieber fðmmit, durd) dieses Fürs ftentbun unterſchiedene uten lang von Abend gegen Morgen fließet, und fidh blers auf gegen Mitternadt wendet , Cte nimmt ble me'tten brengen. Siche und fleinern Flüffe auf , unter denen die Bielau oder Btele,

591

welche am Lautersberge entſpringer , die voruebniſte tft. Sonſt entſtebet biefeti fi ile Dblau , zwiſchen den Déifern livbenou und Soſperdorf , unweit der Grenze de Fúi : ftenthums Münſterberg , in welches fie pid aud) begiebt ; und die Dppa bat auch hie felbft im Gebirge eine Quelle , weldie die ſchwarze

Oppa

genennet wird ,

aus

bem

Mosbrud, fommt, bald die ſogenannte weiße Dppa aufnimmt , und ſich auf der Oringe Der Minderberrfdaft Freudenibal , mit der Mittel- Dppa dereiniget . S. 3. Man gåhlet im ganzen Fürfiens thum Neyß 11 Ståbte , von welchen unter preußiſchir fanbesbobeit 6 feben . Es ge= håret zum Bisthum Breslau obern Kreiſes, und iſt folgendergeftalt an das Histhum gta tommen . Herzog Boleslav mit dem Zunge men altus, welcher gang Nieberz und mite tel:Schleſien beraſ , trat ſeinem Soon Jae roslav užg die

neu si dhe kandídaft mit

aller Hsbeit und Gered,digfelt. ab . 21: 8 nun dieſer Jaroslav gege: das Ende des Jahrs 1198 Bildhof zu Breslau giroorden war , Ideafte er 1199 Dern Histhun ge badyte nentiſche Pandidaft, melde auch von der Zeit an bei dem Bistum geblieben iſt : e8 bar aber dafelbe oder der Bifchof erſt 1240 vom Verzog Heinridy il over from men

.

594 men ons Jus ducale ,

oder

alle fürftliche

lat Herrlichkeit und Gerechtigkeit über dieſes land erlanget . 1341 faufte das Bisthum vom Herzog Boleslav III zu liegnia und Brieg , das grottfauiſche Weldbild , welches dem

Fürſtenthum Nem

einverletbet murde .

het Niche

Im Berliner Frieden von 1742 , und Dress dener Frieben von 1745 , iſt der nach Måh ren zu belegene Theil dieſes Fürſtenthums, der Kerone Bibeim einverleibt geb'leben . $ . 4. Ungeachtet auf dem grottfauiſchen Diſtrikt feine herzogliche Würde rubet , und er

aud

fein beſonderes

Fürſtenthum

ift ,

Cher ($. 2. ) ro ift doch gemibnlich , daß der Btſchof zu Breslau Fürſt zu Neyß und Hers Er bat jog ju Grottkau genennet wird.

jo wegen dieſes

Fürſtenthumo

den

Rang vor

allen andern ſchleſiſchen Fürſten . Der WAP . penſchild deſſelben , iſt in 4 Felder abgethels let, das erſte und vierte find roth , und ents halten 6 kilten , das zweite und dritte find

des

Gold , und enthalten einen ſchwarzen Udler , welcher auf ſeiner Bruft einen filbers nen halben Mond bat. $. 5. Sett dem Berliner Frieben ( S. 3. )

von

She neb

Ne hat der Biſchof wegen dieſes Fürſtenthums von 2 Oberherren , nåmlich den König Durde Preußen und die Krone Böheim .

34 die

$ pen Grenzzug iſt

die Abtheilung lo quegea fallen ,

1

593

falen , daß der grottfauer Rrets nebit Wan, ſen ganz unter preußiſdie Hohelt gekommen , ber 'neysiſche und ottmad ;auliche Freie aber

A find getheilet ,

ſo daß der

nordliche Theil

von beiden dem Könige von Preußen abges treten worden , der ſüdlidhe und gebirgid )te Theil aber ſind bei der Krone Bdhelm ges Des Biſchofs Şofeldteramt, Nes blieben . gierung und übrigen Kollegia, ſind zu Neyß . zu Ottmad; au tft ein btích Shliches Wirth Der größte Tbeil deſſelben , ( diafre amt. weldjer der preußiſchen Oberberrrdaft uns terwarfen ift , ftehet unter der königlichen Dberamtsregierung zu Brieg , und unter der Krieges- und Domainen -Sammer zu Bress Die bifosflichen Einkünfte werden auf lau . 50 518 60000 Thaler geſchätzt, S. 4.

Hier beſchreibe id nur den Shell

des Fürſtenthums , welder unter toniglich reusiíder Oberherrſdaft ſtebet. | I Der neyfiſche Krels , welcher einen Theil des ehemaligen neyfiſdien Kreiſes , nebst demjenigen Theil des vormaligen ott: madhauer Kreiſes , der am redten Ufer der Meyß nach dem Gebirge oder nach Süden zu Ileget , begreift. Der Baldt Ujeft, wels der ehedeffen zu dem nenfiſchen Streife ges þérte , iſt thells zum tofier Kreiſe im Für. buſch . Erobeſdr. 12, B. PP ſtene !

594 RentSum Oppeln , thello zum Sretſe geſchlagen worden .

beuthniſchen

I Meng oder Neyße oder Neiß , Niffa , die Streisſtadt , welche auch die Hauptſtadt des ganzen Fürſtenthums , eine der ſchönſten in Soleſien , und eine ſtarke Feftung iſt. Sie liegt am Fluß Nenß , welcher nahe bei ihr vorbet fließt , und wird auch von der Bielau ,

( Biele, )

bes Fluffes Neyß ,

durdifloſſen .

Jenſeits

auf demjenigen Berge ,

auf welchem König Friedrich II im Jahr 1741 die erſte Batterie zur Belagerung begi Stact aufwerfen laſſen , hat er ein Fort unter dem Namen Preußen erridtet , auch 1743 felbſt den Grundſtein Dazu gelegt. Der König fetzet einen Gouverneur und einen Stommen : danten blerher : der Fürſt und Bildof aber bat hier ein Sdloß , eine Regierung , Kammerfodegtur , ein Hofrichteramt ,

ein ein

Ober - Rentamt und ein Ober- Rommiſſariat amt , unter welchem legten die Urchypredbys teriate zu Ziegenhals , Friedewald , Grotlau , Neuſtadt , Ottmachau , und Patſet fow , fte ben . Sonſt findet man hier eine 1120 ge fiftete Kollegiat - und Pfarr - Kirche zu St. guros, und Nikolas , mit 12 porberren , ein

fürſtliches freuzfilft zu St. Peter und Paul, dem ein Probſt vorſiehet , ein Kolle: gium der Erjeſuiten , 2 Franziſkanerklofier , ein

$ 95 ein Dominifanerflofier in der neuen Borſtadt, Friedrichsſtadt genannt , ein Rapuzinerklofier und ein Nonnenflofter vom Orden St. Ma. riae Magdalenae de poenitentia . Einige Sirchen ſind im neuen italieniſchen Geſchmack gebauet , aber zu fiarf mit Zterrathen von Glps und Malereien beladen . Die bier in , Beratung liegenden Regimenter , und die evangeliſchen Einwohner , balten ibren Got : tesdienſt auf dem Rathhauſe . Die Stadt

ift 1284 vom Herzog . Helnrich IV goplins dert und verwüſtet worden . 1525 brannt : ſie zur Hälfte ab . 1642 wurde ſie vont den Schweden , und 1741 von den Preußen erobert , 1758 zwar von den Deſtreichern bea lagert ; aber von dem Könige glúcido ento feket. Die 1741 von dem óſtreichiſchen Kommandanten verbrannten Porfiådte , Find nach dem Dresbener Frleben wieder aufges bauet :

es iſt auch eine neue Vorſtadt dem Namen Friederidisſtadt angeleget den , weldie ihre Lage zwiſchen dera reußen und der . Neuße bat , und

unter wer: Sore darin

ein föniglid : 8 Gericht iſt. 1769 ſtartete Saiſer Forepb Il biefelbſt einen Beſud beim Der Stadt gebou Sinig Friedrich II ab. ren die Dörfer Baude , Gráffere» , Mührens Saffe , Reinſddorf, Strubwta , Marafowiß , ogs Pa

596

Mogwit , Groß- Neudorf und Pohlniſch Wette. 2 Patſchkau, an der Nerfe,' eine Stadt mit einer fatholiſchen Pfarrkirche. Die Bes ſabung hålt iören Gottesdienſt wuf dem Rath : hauſe. Der Stadt gehören die Dörfer Go ftiß und Kamiz . 3 Ziegenbals , eine kleine Stadt am Fing Hielau , welde eine katholiſche Pfarrkirche hat, und wegen des roönen Slaſes , das dafelbft verfertiget wird , befannt ift.

1428

wurde ſie von den Huſſiten , und 1445 bon Wilhelm Fjerzog zu Troppau verwuiftet, brann te auch 1560 ganz ab. Bei derſelben find Elfenbåmmer. 4 Die Pfarro &rfer Bielau, Deutid,- Kams ntz oder Deutſch- Camiß , Neunz , Deutſch) : Wette , Nathmansdorf , Köppernic , Ral : tau , Nowad , Volfmansdorf. II Der grotikaufſdhe Kreis , beſtehet aus dem ganzen ehemaligen Weichbild Grottfall, dem Baldt Manſen , und dem norblichen bis zum Unten Ufer der Mens fich erftreckenden Theil des ehemaligen Ottmachauer Kreiſes. 1 Grottfau oder Grottgau , die Kreid , Stadt , woſelbſt der Biſchof einen Hof hat Es if hier eine fatholiſche Pfarrfirche , und die Beratung håit ihren Gottsstienit auf Die Stadt iſt 1438 von tem Rathhauſs . dein

597

dem polniſchen Kentg Wladislav , und 1445 von Wilhelm Herzog von Troppau , vern ús 1449,90 und 1591 brannte ſtet worden . 1633 und 42 wurde ſie geplündert. fie ab . 1524 wurde hier ein Fürſtentag gehalten . Der Stadt gehöret das Dorf Klein = Neun

2 Zindel , fden Kirche.

ein Dorf mit einer evangelis

3 Ditmachau , eine fleine Stadt an der Neyße , woſelbſt der Fürft Birhof ein Solce mit einer vortrefflichen Ausfiat , und ein Wirthſchafte - Amt bat , und eine fathollide Pfarrkirche ift.

Vor dem

Nenfer : hor ift et

ne Vorſtadt mit ſchönen Gärte ... garten lft mit Wild beſetzt , ben liegt ein Fagorchloß.

Der Thier

und an demſels

4. Die Pfarrodrfer lichtenberg , Klebe nau , Lindenau , Laſſwig , Groß- Carlowig , H. a . m . 5 Der wanfener Halbt , liegt zwiſchen des Fürſtenthums Brteg firehliſchem und oha laulſdhem Streise , und enthält 1 ) Wanſen , ein Stådechen an der Dh lau , welches eine katholiſche Pfarrfirche bat. 1438 , 1606, 1620 und 1678 brannte es ab. Bei demſelben wird viel Tabad gea bauer ,

Pp 3

2) Die

598 2 ) Die Dörfer Alt Wanfen , Balbero borf , tonomfg , nfefdpi , Vporn

Anhang.

len

Bier ift ein bequemer Ort , wo von als Ländern und Gütern des Bisthums

Breslau , eine allgemeine und beſondere Nada ridit gegeben werden kann . Es hat dieres Blethum in Anſehung des weltlid )en alles zett einen beſondern Körper in Schleſien vors g ſtellet , der nicht nur das Fürſtenthum N 96 und Grottfau , ſondern auch die übrie gen Dazu geh & rigen , wad faſt in allen andes ren fchleichen Fürſtenthümern zerſtreuet lies yenden Diſtrikte und einzelnen Guter begrifs fen hat. Dieſe abgeforderte Verfaſſung, hat fich auch auf die offentliche Landesſteuer und Ungaben erſtrecket , und 28 find bieleta ben von allen biſchdflichen Gütern Burch ein beſonderes biſchöfliches Steueramt geſamme let , und hiercuf unmittelbar an das Ges neralfteuerait abgeliefert worden . Srit der fånigit preußiſdyen Regterung dieſes Lane bet fich folde Einrichtung in fe wet geåndert , daß die bildsfliden Búter zu denjenigen Krrifin affic legen worden , in welchen ſie eingeroloffen liegen , und daß fie

des ,

Hi allen von der fónigl, Krieges : und Dad mata

i 599 mainen Kammer

abhangenden

offentlichen

Landes Steuer - Finanz Kameral- und Polizeoa Saden , auf gleiden Fuß , wie die Oster der übrigen Kreis - Eingefeſlenen , behandelt werden , alſo den fandtåchen untergeben find , und ihre Abgaben an das Steuerant des ihnen angewieſenen Kreiſes abgeben müſſen . Was aber außerdem die innere Regierung und Verwaltung der bild ; Aliden L & nber und Güter anbetrift , als , die Vue's übung der Reonsherrlid )keit , Dc $ dominii directi , der Gerichtsbarfelt über die Farbs faffen und Untertbanen , die Verwaltung der Tafelgüter , Einbebung der Renten ' u . 1. w . ſo iſt die ganze alte Einrid ) tung und Eins thellung beibehalten worden . Um nun den ganzen

Körper des Bistbums

auf

einmal

überſchen zu fönnen , ift folgendes Verzeicha niß entworfen . Das

Bisthum

abgle 1

Breslau wird

theilet I in den obern Krels , welcher degreift das Fürſtenthum Nerf und Groittau , 1 ) Den , ner Bird,en Kreis ,, teaſi Baldt Hjeſt.

Deng

2 ) Den grottfauiſchen Streis, nebit dem Halbt Wanſen . 3 ) Den ottmadauer Strels .

Dieſe find oben bedrieben .

II.S 爭? 4

1

600

II In den niebern Kreis , welcher Bes grelft 1 ) Den breslauer Haldt. 2) Den gros - glogauer Haldt.

1

3 ) Den ſtoriſchauer Haldt. 4 ) Den ztrfwißer und pogler Haldt. 5 ) Den preidauer Haldt . 6)

Das Weichbild Canth .

Genauere

Topographie

des

niedern

Kreiſes . Die zum Bisthum ' Breslau gehörige , und unter dem birdsflichen Sofrid teramt Ein ſtehende Güter , find von zivelerlei 4rt. Theil

derfelben gehöret dem

Birdof eigents

thümlich als Tafelgüter , und werden von Felgem Rentamt in Anſehung des étonomia Ein anderer Shell ift ente röen Berwaltet. weber adelichen , oder unabelid en Perſonen , oder geiftlidhen Stifren , unter den Namen Lehn Grattal - und faubemien . Guter , per : liehen , ro das der Biſchof nur das domi nium directum über diefelben ausüber,

Ujeſter Hardt.

Dazu gehören : ftabt Stübelgaffe ,

Stådtlein Ujeſt, Kaltwaſſer ,

Vors

Jartſchau , Mors

601 ii Borwerk Klutſch , Nidarn , Niemefche, ries ſtrowitz und Poinſdrowiß oder Poniſhowig . Dieſe ſind zum toſter Krelſe geſchlagen . Zum beathenſchen Kretſe find gertilagen : Biskupiß , Mikultfüß , Saborji und Soßnige,

Ruba ,

Sabrze ,

Wanſener Haldt . f.

ben

vorher beſchriebenen grottfauer

rels .

Breslauer Haldt. 2. Zum

breslauiſden

Kreiſe find geſchla .

gen : die DSrfer Grrrdynock , leopoldomit , Sdalerwis , Waſſerjentic , Guhrowitz , Schiedlagnir, Meleſch wlis , Pilsnit , Feltſch , Beckern , Neuborwerf , Lahniſch , lange , Rattwiß und Kottwtiz. Zum neumarktſchen Frelſe ſind folgende Güter geſchlagen : Bocant, Pelcherwiß , Pohls niſch - Schweinig , Goſſendorf , Polckendorf, Birdy borf und Koltne. Zum ohlauiſden Seelſe find geſchlagen , die Dørfer Nabuſchkowiß , Thomasfirch und Blichfomi . Zum oelo = Bernſtadtiſchen Kreiſe : Groß und Klein = zsunig .

PPS

MI

602 Michelmit " oder Michelsdorf

tft

zum

namslauiſchen - Streiſe geld lagen .

Groß- Glogauer Haldt . Zum grogauiſchen Streiſe gehören : die Dörfer fröbeln , Woiſchau und Raufdwik ,

Skoriſchauer Haldt. Zum namslauiſchen Kretſe find geſchlas gen : Stadt Reichthal , Skoriſchau , Bachos Wig Ballendorf , Proſthau , Dziedzie Sdjadegur , , Creubendorf und Bandelauer, Mühle .

Zirckwißer und

Pogler Haldt ,

Zum trebnigiſchen Kreiſe finn geſchlagen : ber MarttRedken Zirc wit , die Dörfer Sabse dorf , Rieſenthal , Pürbiſchau , Stotrdhenin , Schimmerau Kotſcherfe , Sewuntnig , Gendig , Eldjadjowa, Strobof , Groß- und Klein . Zaudje , Klein : Sdiweinern , Kible , Koraneneme , Schneretau und Bürgwit . Domeofdin und Sdheden find jumi Dels bernfiddtiſchen

Kretſe gefalagin .

Vidywiz an der Berde ; gum öreslanis lojen Kreiſe ,

Prum

2

i 3

603

Zum woblaulichen freiſe gehören , die Dörfer Groß und Klein = Pogel , Stuben , Neudorf, Brohang und Staniſden . Zum militſch - tradjenbergiſden Kreiſe ift Groß- Strent , und Zum jauerſchen Sorelle , rølagen ,

Sidhirnih ,

geo

Preidhauer Haldt. Kreiſe :

Preidau ,

Roch Bauſdwiß , 3cdhelmik , Queiffen , Eauer und Gablis .

Zum

ſteinauſchen

Delfden ,

Zum wohläuiſden Kreiſe : Klein : Bauſch wiß , Hammer , . Dber : und Nieder - Kreha Tau und Gurdau . Mühlgeft , gumi guhrauifden Krelſe. Selemmerwiß und Dame , fchen Streiſe.

jum liegnitio

Rothbrinnig und Biſchborf bet Raynau , zum goldberg . baynqulidhen kretſe.

Weidbild Canth .

zum

neumarktſchen

Kreiſe- find gefchland

gen : Stadt Canth , die Dörfer Poloni , fanbau , Vidhau, Weicherau , Sosla ! : , Jault. Wiki Heudorf , Ober und Niedir » Strus fa , Somadzenbaya , Sorgendorf , Beylau,

Pleton

604

Pietſchen , Kammendorf , Odlitz , Sachwis, Fürſtenant , Ebersborf, Borgante , Mettlau, Purchmühl und Pohldorf,

( 2 ) Das Fürſtenthum Ders und Bernſtadt.

S. 1. Das Fürſtenthum Dels , iſt von ben Fiirſtenthümern Brieg, Breslau , Wohs lau und Trachenberg , von den freien Stans desherrſchaften Mielitſch bett

und

Wartenberg

gum dreslauer Fürſtenthum gehörigen

namslauer Diftrift , und von Polen um geben. $ . 2. Es hat guten und mittelmagi

gen Boden, bringet viel Weizen , Roggen Cierre Safer vornåmtich aber fchönen Flachs und vortreffliches . Dbft , wie denst auch vornámitch im Medziboriſchen , viel Weinberge von denen ins land gefommes nen Schwaben angeleget worben . Es wird von dem Weldefluffe durchftrêmet , und ein Diftritt im Srebnikiſden Megt an der Ober . Dle darin befindlichen Seiche und Wal Dungen , bringen und geben Fiſde und Hola genu

S. 3

.

605 $. 3. Im ganzen Fürſtenthum fiad 65 evangeliſche und etliche 20 fatholtide Soir then , 8 Stådte , I Marftflecken , und außer den fürſtlichen Gütern , aud) trebn's Biſchen Stiftsgütern , beren an 50 find, 236 Rittergüter . Von den leßten gehören zur gråfliche kofpothiſchen Stiftung , Bries, re, Hånigern , Stritſdien , Krompuroh , Mits tel - Múlatſchůz und Zantoch . . J. 4. Die Regierung iſt viermal abge : åndert worben . Es gehörte den piiftiſch breslauiſchen Herzogen von Boleslao alto biß auf Henricum probum , weldier 1290 Hernach fam es an die piaſtırdı Karb. glogauiſchen Fürſten , von Conrad II bis auf Koprab IV nigrum und Konrad VIII album , welcher lente 1492 unbeerbet ftarb . Hlerauf überließ es mer Kønig in Bóheim SWladislai tauſweiſe für die Hercíchaft Podiebrad , sen podiebrad = můnſterbergi fasen Herzogen , von welchen der liste , Karl Friedrich , 1647 ohne månnlideNacio kommenſtaft verſtarb , und nur eine Prins Beſſin , Eliſabeth Maria , hinterlieg , wels che 1647 an ben Herzog von Würtemberg julianſcher Linie , Sylvius Nimrod , here máblet worfen, Dieſer wurbe nad gehobenen Sowierigkeiten , und nach AStretung der måbriſchen Herrſchaft Jaiſdwiß , vom Kais ſer

600 fer Ferdinand til , neon gedachter feines Gemahlin , und allen mårnlichen und weibs lichen Deſcendenten , mit dem Feirſtenthum Dels . belehnet ; und alſo gediehe es an die Herzoge julianiſcher lic würtembergiſchen uie , in der Perſon des vergedachten Herr Mit deſſen drei zogs Sylvius . Nimrod . Chriſtian ' Sylvius Friedrich Sohnen Ulrich , und Julius Sigismund , wur bas 1664 Ableben ſeinem nach de drei - Diſtrikte getheilet, in Fürſtenthum und brei beſondere Reſidenzen , nemlich zu Dels , Bernſtadt und Juliusburg , anger Als aber Herzog Sylvius Friedrich legt. betam Herzog 1697 ohne Erben ftarb , Chriſtian Ulrich bas Delsniſche , und des Herzogs Julius foon 1684 geſtorbenen Sigismund Sinterlaſſener Cobn ; Herzog Nach Si'arl , erhielt das Bernftábriide. dem Siefer aber 1745 ohne Erben die Welt verlaſſen hatte , kam das ganze Firſtenthum an des Herzogs Chriftian Ulrichs zu Dels der fidh

1741

Start den adoten

April

, mit der

na Steichsgråfin von Solms s faubad , ria Sophia Wilhelmina , berandblet , und mit derſelben eine Prinzeſſin Cotter, fries Derita Sophia Charlotta Augusta , erzeus get

vat ,

mel dhe

mit

dem

Herzog vox Bran ..

607 Braunſchweig - Wolfenbüttel, Friedrich Uu : 1768 vermåblet worden.

guft ,

$. 5. Der herzoglice Titel ift : Hers gog zu Würtemberg und Ted , auch in Schles Das Map, fien zu Dels'und Bernſtadt 20. würtembergiſche, pen ift bas berzoglich welches auf dem getheilten Mittelſchulde den fchwarzen dylefiſchen Adler mit bernen halben Monde auf der

einem Bruſt

fil im

goldenen Felde , und drei fchwarze Hirſch hörner auch im goldenen Felde führet. $. 6. Die fürſtliden Sollegia in der Hauptſtadt Dels find , die Regierung , das Konfiftorium , die stammer und das lands Im übrigen gebsrt das Fúra hofgericht. ftenthum zum breslauiſchen Departement . § . 7. Ehedeflen beſtund das Sürfena thum aus vier Weichbildern , welche Delb , Bernſtadt , Trebniß und Conſtadt hieben : water preußiſcher Regierung aber iſt es in zwet Streiſe, nåmlid) in den sls , bernſtad tiden und trebnißiſden , abgetheilet , und 3th jenem der großefte Theil des Weid bil , des Dels , das ganze Weichbild Bernſtadt und die Minderberridhaft Medgibohr , ju diefem aber das ganze Wridsid Trebris . nebſt beno zunddiſt daran liegenden Theil des biobilbes Dels geſchlagen , das Weldis bild . Conſtadt

aber

in

Poligeiraden

junt reut .

608

creußburgifchen Streiſe gelegt worben . Je jedem Kreiſe find ein beſonderer königlicher Landrath , zwei Marſchkommiſſarii , und und zwei Kreisbeputirte , nebſt einem bez fondern Steuereinnehmer , weldje die toniga lidhen Samerálverordnungen und Steuer : einnahme beforgen , I Der óls - bernſtadtiſche Streis, enthält 1 ) folgende Stådte : 1 ( i ) Dels , lat.

Ollna, die Kreis - und

Dauptſtadt des ganzen - Fürſtenthums. Sit liegt zwiſchen zwei Sechen , in einer frutit baren Biegend , und hat ein herzogliches Reſidenzfdloß , auf welcm eine ſchöne und zahlreiche Bibliothek , und ſehenswür : dige stunſtkammer befindlich , und von der Stadt durch Wal und Graben abgeſon der , find. ju der Stadt iſt die Soloßs und Pfarrkirche zu St. Johann , und die Pribatirche zu St. Marien und Georgen , die Katedsifmuskirche zu St. Salvator , und eine katholiſche Kurazialfirde. Außer der Stadt fint jwei Begräbnißkirchen zu & t. Unna und Nikolai. Bei dem berzog= lic ' en Seminario iſt die gråfich foſpethis fde Fundazion für feche adeliche und ſechs bürgerliche Alumnos , wełdie auf dem eriaartu vier Jahre , auf der Unis verſitat aber zwei Ribeiiche und zwei Þúr gerlide

gerliche Bret Jahr bas Legatum genießen . An dieſer Stiftung nehmen , außer den ordentlichen Schullehrern, auch ein Epracha Der metſter und Schreibmeifer Theil. Stadtmagiſtrat wird nebſt dem Direktor Die Stadt hat oft, vom Herzog befest. beſonders 1559 , 1634 und 1730 großen Brandſchaben erlitten, und iſt in dem les ten Brande bis auf wentae Hauſer in die

1

1709 und 10 bat Uroe gelegt worden . die poft ftark gewüthet. ( 2 ) Bernſtadt , Berolftadia , llegt an der Weybe, iſt mit einer Mauer umgeben , hat ein herzogliches Shloß und eine evans geliſche

Pfarrkirche ,

ſpeftor ftehet ,

an auch wie

welcher ein Ins außer der Stadt

eine Begräbnißkirche ; imgleichen eine las 1603 , 1659 und 1765 teiniſche Schule. ift fie mit Feuersbrünſten beimgeſuchet worden . 2 ) Den bet Medzibohr liegenden nada Breslau zur Domkirche gehörigen Haldt Siche chen , mit vier andern Dörfern, welke der Steuern und andern in Unſebung königl. Eachen zum ólfiſchen Streife geſchla gen worden.

3 ) Uußer den zum Fürftenthum ges hörigen Feudalgütern , nadſtehende Ados Dialgüter . Burch . Erdbeſchr. 12. B.

()

610 ( 1 ) Unter bas Amt Dels gehåret Das Vorwerk in Somarſe. (2 )

1

Unter

das

Amt Spahlwil gee

bsren Spahlwiß , Sandhof, Würtemberg , Gånſeberg , das Schloßvorwert in der Neufor Breslauer Vorſtadt bei Dels , ger und der Kupferhammer bei Spallwiß .

( 3 ) Ober - Schmollen . ( A ) Ober- und Nieder - Woitsdorf, Waltheng . ( 5 ) Unter das Amt Wilhelminenroth , Wilhelmineuroth , mit einem Sdiloß, Fürſten - Elguth , Schweigerey , und Ba puthe. (6 ) Uuter das Amt Juliusburg , a Das offene Srådtchen Juliusburg, welches ehedeffen Dreske geheißen "hat vom :Herzog Sylvius erfauft , und , 1663 zu einer Stadt gemacht worden . Es hat ein herzoglides Schloß, eine ' evangeliſche Pfare re und eine Sduie . b Das Dorf Juliusburg , Buckowins

ke ; Weiffenſee , Zucklau , Ober - Jáhns : dorf , Maliau , Bartkerer , Dammer , Hos lunderey , und Rackwiz . (7) Korfdhlig - und Prießner Gürer, 4

Ober- und Nieder- Korfchliß ,

Nieder

Prieben und Mühlden, ( 8 ) 479

1

611

( 8 )-Unter das Amt Sibyllenroth , Sibyllenroth , mit einem Schloß , Dog

1

matſdine , gewieſe.

Klein : Bruſchewit ,

und kans

( 9) Die Minderherrſchaft Medzibohr, a Stadt Medzibodr , fonit Mittelwalde Sie liegt eine Meile von der genannt . polniſchen Grenze , und iſt von Herzog Karl Il gu Dels bon einem polnijden Ebelmann leszinky 1599, erkauft worden. Sie ift ein offener Ort , und hat eine evangeliſche Kirche und Schule. Das nas

i

1

he Polen giebt ben Einwohnern gute Naha rung. Mebilbohrfdie

b Das Vorwerk ,

unb

Granover

Dzielonke an Medzibobr ,

Kle

nove , Neurode , Giafehütte, Honig, Nieva ken , Kenſden , Kenſdenhammer , Sopfe, Pavelau , Sogiene , Sufdnie , Surnim , nebſt eis em Jagdſchloß , Modjenome , Bor:. finove , Wielky , Starfen , Kalkowsky , Ko . tovsky , und Jordunne , 4 ) Die

geiſtlichen

und Stiftsgüter ,

als (1)

Groß

und Klein -Z8lnig ,

zwei katholiſchen Kirchen , Tafelgüter .

nebit

find biſchöflidhe

( 2 ) Klein - Peterwiß , gehsret der Ka thebralkirdje ju St. Johann in Breslau. 292 ( 3 ) Cuz

( 3)

Cunersborf ,

Dels

Plein

unb.

gehören dem Stift zu Unrea Sifenoinfel , rer Iteben Frauen auf dem Gande por Breslau . Can Mirkau ,

dem Stift Trebniß. Saadewig , ( 5 ) Leuchten und Sollegiatſtift zum heil. Kreuz vor Breslau.

( 6 ) Hundsfeld und Sacerau , demo fürſliden Stift zu St. Vinzenz in Bress lau .

Húndsfeld

iſt ein offenes

Städtcherie

an der Weyde, hat einekatholiſche Kirche, und tft gar nahrhaft, weil die Straße nach Brege lauburch daſſelbige gebet, welche Stadt eine Sie iſt unterſchiesti Weile von hier liegt. Denemal durch Feuer beſchädiget worden . (7) Langětvieſe , ein Theil d'en Mana fionarien auf dem Dom vor Breslau. 5 ) Im

übrigen befißet

der

regierende

Herzog noch im namslaulſchen und oppelaz ſchen Fürſtentham anſehnlidhe Güter und

ni S

Serrffaften . II Der $ 18 - trebnißiſche freis . hat auch ſeinen beſondern toniglichen Lands cath , einen Marſchkommiſſarius , zwei Krets : beputirte uns einen Steuereinnehmer , ES gehfret fomohl das Stift 34 Trebnitz , als auch die Rittergüter , unter die bergogli De Gerichtsbarkeit nach Dels ; unterdeſſen bat

{

615

hat

dieſes fürfeliche Stift,

welches

1203

vom

Herzog Henrico Barbato geftiftet . 1 und für geiſtliche Jungfern Ziſterzienſerera dens eingeridheet worden , eine beſondere

-!

It'angellei , in weldier die Sachen vor den Drten , die nicht Nitterfige ſind , abgethan werden . í Die Städte find ( 1 ) Trebniß , Trebnitium , eine offes ne Stadt , welche nebſt der Kloſterkirche , eine evangeliſche Pfarrkirche und Sdule bat. Der evangeliſche Prediger iſt Ses nior. Sie geudret der jungfráuliden 26 : tri Ziſterzienſerordens baſelbſt. Das Silos fter ift ein portrefliches Gebäude , und iſt allhier das Segräbniß der beiligen Hedwiga tep báctigen Heinrich Gemahlin . Stroppen , ein offenes Städtchen , ( 2)er m und dur einer evangeliſchen Pfarrkirche Smit

2 Der

Marfflecken

Zirkwit ,

welcher

ehebeffen eine Stadt gereren reyn roll, madit mit den Gütern Karsdorf , Sogerke, Pürbiſdau , Rieſenthal, Sendiß , Storich : nine , Zauche , 2C. einen Baldt des Biz

ſdhofs son Breslau aus , der mit dem Haldt Pegel in wohlauiſchen Kreiſe vera bunden iſt.

3

614 Anmerkung. Am conſtädtiſchen Diſtrift , welder in königl. Sachen von dem Land : Kreiſes , rath creußburg pitfchenſchen ſo wie von der breslauiſchen Krieges- und Domainenkammer , abhängt ,

iſt das offene Stådtchen Conſtadt , mit einer evangeli fchen Kirche und Schule , und gebsret nebit den Dörfern Briniße und Elguth der ades

lichen Familie von Poſadowsky .

3 ) Das Fürſtenthum Münſterberga S. I. Das Fürſtenthum ift von den Fürſtenthümern

Münſterberg Sdiweidnit ,

Brieg und Meyß , und von der Grafidaft Glaß, umgeben . $. 2. Es hat einen guten Boden, wels cher allerlei Geträide , auch Flachs , Ranf und Holg trågt, und um Münſterberg wird. viel Hopfen gebaucta Die Hornvieh- und Schafaudht iſt auch gut. Gegen Weſten und Süden , oder nach der Grafſchaft Glas zu , iſt es fehr bergicht, weit fid) dafelbft das böhmiſdhe Gebirge endigt , und das måhriſche wieder anfångt. Zu dem legten gehåret das reichenfteiniſche Gebirge , wels ches in fich begreift , den goldenen Erel, den Kühberg , den Himmelberg, den Scholz senberg, den Drachenberg oder Klang , und DER

3

2

1

EM

615 den Hüttenberg . Die Ohlau Ohlau “,, beren eine Quelle unweit der münſterbergiſchen Grens

im Fürſtenthum Neiß , die andere aber hier über Neu - Ultmannsdorf if , fließet und bei der Stadt Münſterberg vorüber , gehet aus dieſem Fürſtenthum ins Kriegia Die Renfe , welche aus der Grafs fche. ſchaft Glatz fimmt , geht durch die Breite des frankenſteiniſchen Streiſes , und hierauf ins Fürſtenthum Neuße. § . 3. Das Fürſtenthum enthält 3 Stába

te 'und i Marktflecken . Seine erften für ften find von der fchwelbritiſchen berzoglie ( S. oben die Ger d'en Linie geweſen . Fürſtenthums Schweibniß . ) des raichte Uis Boleslav , des tablen Sogn Boleslav I, wiit ſeinem Bruder

Heinrich V oder fetten

ro erhielt er Münſterberg , und theilete , Sein jung ſtiftete eine eigene linie. fier Sohn Boleslav II rohnte zu Münſter berg , und verſeşte 1341 Frankenſtetn an Den føniglichen bsheimtiden Prinzen Karl. Jhm folgte ſein Sohn Niklas der kleine, welcher

Frankenſtein

gar verkaufte.

an

Kidnig

Karl

IV

Er hatte ſeinen Sohn Bo

leslav IV , dieſer aber reine Söhne Jos Dies Hann und Heinrich zu Nachfolgern . fer ſtarb eher ,

als jener , welcher 294

1429 UMS

610 umfam , worauf Münſterberg an die Krone Bibetm fiel, welde es aber 1443 an Ver. jog Wilhelm von Troppau zu lebu gab , A1 $ aber befien Bruber es von tbm erbte, dieſer 1454 ohne månnliche Erben ſtart , fiel es wieder an die Krone Böheim , und Kiönig Georg Podiebiad gab es feinen Sihs nen . As fich, diere theileten , befam ber Namens Reinrich , Münkerberg , áltere , Glatz und einige Güter in Böheim , und rad ſeinem Tode fam Münſterberg an feia nen Sohn Karl I , welcher auch Dels erbte. Dieſes Sobne Heinrich II

und

Georg II ,

verſekten Münſterberg 1542 an Herzog Fries brich II von Rregain , und jenes Sohne Heins rich III zu Dels und Karl III , verkauften die Kammerguter den münſterbergiſchen Stån. ben , welche ſich hierauf mit dem gangen Fürſtenthum dem Kaiſer Maximilian als Kiss nig in Böheim unterwarfen , die fürftlich münſterbergiſche Linie aber , welde nod bis 1647 dauerte, behielt nur Titel und Wappen 1653 gab Kalfer von dieſem Fürſtenthum . Ferdinand das Fürſtenthum Münſterberg und das franfenfteiniſche Weichbild , dem neuen Reichsfürſten Johann Welchard von Uucrss berg zu lehn , beſſen Nadkommen befisken .

es noch

$. 4 .

617

$ . 4. Der Herzog von Miinſterberg und Frankenſtein , hat wegen Münſterberg zum Wappen , einen von fishwarz unb - roth de fånge berab getbellten Adler , mit einem filbernen die Spigen aufivårts febrendent halben Mond auf der Bruſt , in einem von Gold und Silber die Långe herabgetheilten Felde :

und wegen Frankenstein ,

einen fils

bernen gekrönten und doppelt geſchwänzten Lowen , tin rotsen Felde. Er bat feine Res gierung , Landrechtsfollegium , Hofridhteramt unb Rentamt. Sonſt ſteht das Fürſtenthum unter der königl. Dberamısregierung , auch Sriegs , und Domainenkammer zu Breslau . $ . 5.

Das ganze Fürſtenthum beſtehet

aus 2 Spreiſen , bern .

oder

ehemaligen Weichbil

I Der münſterbergiſche

Kriels ,

enthátt

1 Münſterbers , von den Pohlen Sams Hice genannt , die Preisitadt , und haupt. ftadt des ganzen Fürſtenthums , welche an Der Dylau liegt , und mit boben Bergen umgeben iſt , eine alte fürſtlidre Burg , eine fatholiſthe Pfarrfirde,

eine Stirite zu St.

Peter und Paul, welche den breslauiſchen Kreugherren mit dem rothen Stern als eine Kommende gehåret , eine evangeliſche Kirche und Schule , und ein Bethbaus der evan gelifdyen böheimiſchen Gemeine bat, Dir

29.5

Büre

618 Bürger haben einen anſehnlichen Shell ihrer 1678 erlitte die Nahrung vom Hopfenbau . Stadt eine große Feuerébrunft. Ein Theil der Vorſtadt , inſonderheit das ſogenannte Dhlauguth oder Dhlguth gehöret dem Stifte Henrichau , auch etwas zu der Kommende Hingegen gehs. St. Matthid in Breslau . ret der Stadt ' außer dem Bürgerbezirk das Dorf Leippe ,

woſelbſt

gute Thongruben

ſind .. 2 Beerwalde oder Bårwalde , Beerdorf oder

Bårsdorf ,

und

Neu - Altmansdorf ,

fürſtl. Kammerguter .. 3 Henrichau oder Heinrichau , ein fürft

ridhes Stift Ziſterzienſerordens , welches ei nen infulirten Abt hat , liegt an der Dhlau . Es hat daſſelbe Nifolas ein Edelmann , und Herzogs þeinrichs des bärtigen Sefretár oder gar Kangler , 1222 geſtiftet , und nach rejnem Herrn benannt , von weldiem ſolche Stiftung beſtätiget worden , daher das Stift ein fürftliches Stift genennet wird. Es 1) 2) dorf ,

gehören demſelben in dieſem Kretſe Der Kloſterhof Die Dörfer Alt - Henrichau , Bård Bernsdorf , Craßmit , Dobriſdau ,

Frómsdorf , Deinzendorf , Krelfau ,

Moſchwiß .

Pohlnifd) = Neudorf ,

NeusKarlsdorf,

Deutſch

Neudorf ,

Neuhofe.

Ohlguth , Pohla

619 Pohlniſch - Peterwiß , Plesguth , Raatz Nátſd) , Reimann oder Reumen , Saderau, Schildberg , Tarchwil , Taſchenberg , Wie ſenthal , Wilwit , Zefſelmik , Zinfrik . 3 ) Die Herrſchaft Schón - Johnsdorf, 4 ) Tšppliwoda ober Teppelmode , ein adelicher Marktflecken am Bas lau , wel der ein Schloß , und eine evangeliſche Kirs Der dhe hat , deren Prediger Senior ift. Name des Orte zeiget ,

daß hier ehedeffen

eine warnte Duele geweſen ſeyn müſſe. Il Der frankenſteiniſche Kreis , enthalt I Frankenſtein ,

die Kreisſtadt ,

welche

am Hauſabach liegt , eine fathoftſche Pfarre kirde , und ein Dominikanerminchen kloſter mit ſeiner Kirche bat, auch der Sie der fürft lichen Regierung iſt. Das liche Sdloß iſt eingegangen .

ehemalige fürſi Die Berazıing

halt thren Gottesdienſt auf dem Rathbauſe. 3632 brannte ſie faſt gang ab.

Yhr Magis

firat hat Antheit am Städtchen Wartha ; es gehören ihr auch das Dorf und Gut Dls i

bersdorf und Zadet. 2 Cameng , ein fürftliches Stift 3ifter

flen ſerordens , unwelt ber Neuße , welches Es iſt ans einen Abt zum Vorfeber bat . ein Schloß geweſen , welches im . zuerſt regulirten Chora Jahrhundert Izten berren , ums Jabr 1240 aber Ziſterzienſers mona

fánglich

62 et g räum hen nun den inge . wor e zur Woh monc en b t e l e l t e r i ß ſ ö s e ö m r h s e h r e e e d T g d d g E ich ſes , nåml Krei 1 ) Ein Antheil am Ståbtchen Camenz . 2) Ein Shell der Dörfer Ults Altmanns

dorf und Baumgarten . Bett legten fiel 1741 ein heftiger Scharmusel zwiſchen preußis fden Dragonern und dftreichidea Hufaren jum .Nadhtheil der leßten bor. 3 ) Die Dörfer Ober- und Unter a Niche oder Eldhau , Balgen , Banau ober Babna, Dorndorf , Dürnbart , Folmersdorf , Frais kenberg am Sande , Giertſdwalde , Grocha win , Grunau , Haagts , Heinrichswalde , bel welchem Hemmersdorf , Johnsbad , 1773 Gold - Silber - und Vitriol- Er; enta deckt worden , laubniß , Meifridsdorf, Großa Nofen im münſterbergiſchen Kreiſe , Pavle wit, Piel , Reidenau , Schlottendorf, Gins nalde , Schromm , Wolmsdorf und Rogar. 3 Martha , ein offenes Ståbtdhen zrie (ichen hohen Bergen , an der Reyke, ju deſo fen Pfarrkirche , und der auf dem anliegen Den Berge befindlichen Kapelie , jährlich um Pfingſten eine Wallfahrt angefellet wird, Es gehöret thells dem Stift Camenz , welo dies giftrat der Stadt Franfenftein , fonderbelt den Zou bat ,

welcher in

hingegen aud) ble Srudec

0

. 53

Brücke

über

die Meyße unterhalten muß .

€ 8 if hier eine Ganze. 4 Die Dörfer Frankenberg , Peterswolz und Proßan , welche dem Domkapitel gut Breslau geboren . 5 Die abelldheh Güter und Ddrfer lerrchdorf oder Gersdorf , mit einer evana gellinen Kirche, Kaubik, Slentſch , kampers. borf, mit einer evangelifden Kirde, Quidens dorf, mit einer evangeliſchen Kirche, Raud . nik , Roſenbad , mit einer evangeliſchen

!! 0

Kirche , Schönheide , Sørepoborf oder Schrábsdorf , Stols , mit einer evangelia fden Kirche, 6 Die Dörfer Berzogsmaide, Sartau , Groß Belmsborf , Rafdsgrund , Schina walde und Seltendorf , welche dem Stife Henrichau gehören . ( 4 ) Der der begreift

#

a.

Die

wartenbergiſche

Rrets ,

wela

freię , Standesherrſchaft

Wartenberg.

B.

-

§ . I. Man fann fie am beſten auf der Charte vom Fürſtenthum Delf reben . Sic At von einem Theil des Fürſtenthums Dels , son des Sürſtenthums Breslau namslauta Iden

622

fchen Krelſe ,

von der freien Standesherrs

ſchaft Gordúz ,

and von Polen umgeben .

Ihre größte fånge beträgt 5 , und ihre größte Uns Breite über 3. geographiſche Metlen . ter den freien Standes herrſthaften in Nies der : Sdlefien iſt ſie die größte , und unter allen freien Standes herrſthaften in Salefio en dem Range nad die erſte. S. 2. In derſelben bat dle Weyda im Dorf Drotmit ihren Urſprung , außer dere felben aber ift bier tein Fluß Derhanben . Sie enthåít 2 Ståste tund 53 Guter und. Der evangeliſche Gottesdienſt bat Dörfer. hier 1552 ſeinen Anfang gekommen , und auber den Kirden in den beiden Städten , find auf dem Lande 13 evangeliſche Kirchen gemeſen , meldze unter der Nufficit des Sus perintendentens zu Wartenberg geſtanden has Es war aud faft die ganze Ritters ben . , thaft erangeliſch . 1654 aber wurden den Die Evangeltidhen ade Kirchen genommen . fandesordnung , welde Ubrabam Burggraf ju Dolna 1590 gemeen hat , iſt durch die Dbſervang miltig geweten . $ . 3. Vor alters gehørte Wartenberg zu dem Fürſtenthum Glogau , und nachmals zu dem Fürfienthum Dels. ( 1. oben die Ges ſchidia Disfcs Fürſtenthumns . ) Herzog sioms rad VII, oder weiße, nannte ſich in .Urfuns

ben von 1485 und 88, in Scheſien Hers 30g zu Dels , Wohlau , Wartenberg , c . Im Jahr 1490 tft Wartenberg von dieſem Fürſtenthum getrennet , und als eine Herr Tohaft zuerſt von den von Haugwit , und bernach von den von Roſenthai und Plae ten beſeſſen worden . 1530 brad)te fie Joas chim IL Freiherr von Malzahn fåuflich, an fich , und hinterließ fie fetnem ditern Sobne Jobann Bernhard , während deſſen Mindera jährigkeit fie Deſſelben Mutter und . Vormiins derin mit faiſerlicher Bewilligung zu zweis enmalen an Georg von Braun und Ottens dorf , und zwar die leßte Hälfte 1571 vera fauft hat. Dieſes Sohn Georg Bilhelai von Braun , verfcufte fie 1589 an ubra ham Surggrafen von Doyna , den erſten ka tholifchen Landesherrn , und einen ſtarten Berfolger der Evangelten , welcher 1600 ein Jus primogeniturae und fideicoinmil fum perpetuum familiae darilder aufrichte . te , und 1606 erflårete, aud) 1613 ein De ftament zu noch welte er Erflårung hinzu : Nach Ubgang der dyleſiſchen burg gråflidh dohnaiſden Rinie 1701 , wurde dieſe freie Standesherraft 1713 Durch einen gee richtlicher; Ausſpruch des Oberfürftenrechts ,

fügte.

und

1719 durd gleid) másigen Kaiſerlicher Ausſpruch , der preußiſden Linie fuerkannt. 1734

624

3734 turbe Ple oom Burgorafen Albrecht Chriſtoph an den ruffla faiſerlichen Oberfams merherrn , Grafen Jobann Erng ron Biren , nad maligen Bericg von Kurland , für 370000 Rthlr , verfauft, melder 1735 zu Wien durch Als Berolindrigte die Huidigung ablegte. er aber 1740 fici, ſcherfte die ruſſiſche Croße fürſtin Anna diere Herrſchaft dem Generals feldmarſdall Purdard Chriſicrh Grafen von Münnid , melder Ihre Adminiſtrazion felo nem Schwiegerſohn Friedrich Ludwig Grafen zu

Solms

und

Wildenfels

auftrug ,

der

am 2often Jenner 1741 zu Wartenberg ans N18 er aber in eben diefem Jahr tan . nach Dresden cis ruſi ither Geſandte geben mußte , wurde fein Vater Graf Heinrio Wils Helm , Zwiſdenadminißrator , und ſtarb bles Nachdem aus der Graf von Müns felbft. nich gegen das Ende des Jahrs 1741 ius Elend zieben mußte , ließ der König von Preußen dieſe Standesberrſchaft 1742 durch Die Krieges und Domainen- Kammer zu Bress lau in Sequeſtrazion nebiren , und 1743 an Dieſer Zu einen Dberamtmann verpaditen . ftand dauerte ſo lange , bis 1762 ſowohl Der erzog von Kurland , als der General felomarſchall Gref von Münnich , wieder la Freibett fam , und beibe Herren fich 1763 unter Wermittelung der ruſſiſchen Kaiſerin Satba

bar $6

81

QE

er g

7

! 629

Satharina II , dahin verglichen, daß der Sea Reralfeldmarſdall für ſid) und ſeine Eiben auf befandig allen Anſprüchen auf dieſe Standesberrfdjaft entfagte , und dem Here 30g alle Titel und Papiere in Anſehung der felben überließ .

Für dieſe Erflårung und

Gefälligkeit verſprach der Herzog 25000 Rthlr. Ulbertus. Es trat aud) der Feldmars chall an den Herjog die Güter ab , weldie er zu der Herrfd aft 1741 får 30837 Rthlr. angekauft , nånlich Enguth , Repin und ana bere , und der Herzog verſprad) die Kauf: fumma in Albertusthalern , jeden deutſdien Reidsthaler zu Dreiviertel Reid )sthaler Al. bertus , zu erſetzen . geſtiegenen Werths

Wegen des bis dahin der Güter , verſprach

der Herzog an den Feldmarſchall 20000 Rob !r. Albertus , und dafür daß der Feldmarſchal dem Herzog reine Anforderungen wegen der Einfünfte der Herrſdaft ron 1741 an , abtrat , erlegen .

antech 12000 Rthlr. Albertus ju Nach dem dieſer Vertrag zu Stande

gekommen

war ,

r & urgte

der

König

von

dieſe Herrſd) aft dem Herzog von Suriant 1764 wieder ein . $ . 4. Der Seiber derſelben nennet fich einen freien Etandes herrn in Ghlenen ,

Preußen

Erbberrn der freien Studes berridjaft Wars senberg und Bralin . XC S. 50 Burd . Erdbelgr. 12. B.

626 S. 5. In Anfedung bes Ertrags Diefere frelen Standesherrid;aft , bemerke ich , daß Abraham Burggraf zu Dohna in ſeiner obert 1606 ausgefertigten Erflårung ſeines Fidei

1

commiſfi , rage , Wartenberg , Bralin und Gordhüt rollten jährlich über die nothwens bigen Ausgaben , 22 bis 24000 Rthlr. Eben derſelbe faget in Uiberſchuß geben . ſeinem

Tefiament

von

1613 , nachdem

er

Goſchütz zu dieſer Herrſchaft gefauft , ' und allerbauð Beſſerungen vorgenommen habe , waren die Einfünfte der Herrſchaft jährlich Nadh um 10000 Rthlr . vermehret worden . mals aber iſt Gorchus wieder davon getrena net worden. . $. 6. Sie Reht unter der fåniglicher Dberamtsregierung auch Krleges . und Dos mainen - Kammer zu Breslau . Id bemerke in derſelben : 1 Wartenberg , oher

Polniſch -Warten

berg ; ( zum Unterſchied von Deutſch - Wars tenberg im grünebergiſchen Streiſe ) vor Ulters Szychoro, die Hauptſtadt ,

welche in einem

anmuthigen Thal llegt , ein Ståorden von ungefähr anderthalbhundert Häufern iſt, vor Ulters aber weit größer war í welches mant daraus reben kann , weil fie 1444 in einer Feuersót unft 580 Häufer verloren bat. Sie iſt aber nachher in einen

engern Bezirf ges bracht,

624 und mit einer Mauer , einem Wall Das neue und Graben umgeben worden . herrſchaftliche Soloß, welches in der Stadt bracht ,

Kingnauer liegt , iſt 1736 vollendet wors U18 Ernſt Johann Graf von Biront ben : vom

1734

Kaiſer Karl VÍ Ole Erlaubnig

zur Erbauung einer evangeliſchen Schloßs kapelle erhielt i ließ er dieſelbige bei derat Schloffe aufbatien ,

3

1736 wurde

fie einges

Welhet, und 1740 vom Könige Frtebrich II in Preußen zur Schloßfir dye erklåret. in derſelben wird der Gottestenſt in polni : ſcher ünö deutſcher Sprache gehalten . Die Stadtftrdie gebdret den Katholifen . Dié Reformirten baten 1 743 die Erlaubniß zur

Erbauung eines Bethhauſes erhalten . Außeť #ber erfteh oben angezeigten Feuersörunſt, bat die Stadt bergleichen noch einigemal erlitten ; Dennt 15541 1616 und 163.7

brannte fie faſt gang að , und 1742 Detlobe fie *

84

Wohngebäude burdj Brand .

Stabt geheren

die Biter Biosfe obec Wotſchke, Pawelfe, und Grünhof, imgielchent bas Dorf Klein - Koreli

Braliit ,

ein

offenes

Stedtden mit

Hnem Schloß, und etner katholiſchen Pfarra kirche. & Friedrichstabor , univeit Wartenberg , und ziekst, find Dörfer , welche son events Rr 2

6:28 geliſchen

Blomen angelegt worden und bes

wohnet werden . 4 Die Kammerguter und Dörfer

Mee

Dau , Merzdorf , Diftelmie , Mangſchůz , Sichermin , Trembatſchau , Neudorf , Súrta wig , Cojel, Solaupe, Soleuſe. 5 Die abelid ) en Siter und Dörfer Droitwitz, Saónwald, Stein , Gornsdorf ,

Dalbersdorf, Langendorf, Sdodendorf, Obera und Nieders Stradam , u . a . m. b Die freie Standesherrſchaft Gorchus. Man fann fie auf der Charte von dem

fürſtenthum

Dels am beſten feben , weil fite

Daß Me von demſelben ganz umgeben iſt. ebebeſſen zu der freien Standesherrſchaft Wartenberg gebört habe , iſt vorhin anges zeiget ivorten . US fie an die nunmerio gen Grafen von Reichenbach tam , war de eine freie Minberberrſchaft, Kinig Friedrich 11 aber erhob ſie 1741 zu einer freien Stans Der Titel Ihres Befigers iſt, desberrſchaft. Graf von Reichenbad , freter Standes bere in Schleſien , Erbherr der freien Standes

.

barrſchaft Gordit , Seſtenberg , der Herr foaft Bobyanonit , Eroland - Poftmeiſter des Sæleften . Herzogthum Er hat ſeine ber ſondere Regierung , aber

ſteget unter

die

Standesberridaft

der Dberamtsregierung

6

629 auch Priegess, und Domainen , Samuner Breslau . Sie enthalt

zu

1 Sordut , ein offenes Städtchen , mit einem Schloß , auf welchem eine Rarede ift, einer fatholiſdjen Pfarrkirche, und einer ebane Stree.

geliſchen

2 Feftenberg , eine fleine offene Stadt, mit einem Schloß, einer evangeliſchen Kirde use. Und Die Einwohner udbren de Vin der Sucweberel. Diere Stadt nebſt ben D & rfern Dildonga

ne, Sacerau

und Neuborf, geborte ebeber fen ssatg zu dem Fürſtenthum DelB ; als aber der Graf von Reidhenbach ju Gordaş

tieſe Säter an ſich

gekauft

batte ,

wurden

Nie vermoge des gmlfchen den fürfiliden H &us ſern Dels und Bernſtadt , und gebadeten Grafen 1744 getroffenen , und am 16tex Sånner 1775 von dem Kśnig beſtätigten Vergleid $ , von dera Fürſtenthum Dels ges trennet , und der freien Standes berrfdaft Gofchütz einverleibet , nur die Konfiforiale Gerichtsbarfelt in Anſehung der Kirche und Soule , und beide febrer ausgenommen , welche das berzogliche porbebalten hat .

sifilde

Daus

fich

3 Das Dorf ult . feftenberg , und ans bere ." 2 In Oberſchleſien , R

3

Sob

1

639 1)

Folgende

unmittelbare

relſe und

Fürſtenthümer ( 1 ) Der oppelnfche, Falkenberger, Ro: ſenberger , Lubliniter, Groß- frehliger , Co

Ruit Our

feler, Tofter und Neuſtádter Kreis , welche

NE

das Fürſtenthum

Oppeln

und

aus machen . S. 1. Das Fürſtenthum Oppeln grenzer

albe

gegen Weſten an die Fürſtenthumer Ney Be und Brleg , gegen Norden an Stücke dep

Men fan See

Fürſtenthümer' Breslau , Dels und Brieg, und an Polen , gegen Often auch an Pos len , und an die frele Standesherrſijafe Beuthen, gegen

de ber

Süden an die Fürſtenthus

mer Natibor, fågerndorf und Troppau , und an einen gu'mähren gehörigen Diſtrift, Es iſt unter allen (dlefrohen Fürfenthua mern das großeſte, $ . 2. Es

bat

! zwar pielen

fansichten

Boden und große Helden und Walder ; tft aber ſo ſchlecht nicht , als einige fich einz bilden und vorgeben ; denn gute Hauswira the

wiffen

ſich vom

Ackerbau

sondes on

Edafzud )t und vom Holzverkauf wohl 34 náhren . Auf der Oder wird piel Holz nach Breslau gebracht. In den Bergen bei Opi pela, findet man Kalfftein und Eiſenerz von belong

be tr

.

631 beſonderer Güte.

Firde und Wildpret find

in den Städten nicht häufig , welches ver , muthlich baber rühret, weil die Fafttage der Ratholiten vtele

fiſche wegnehmen , und die

Şerrid )aften auf dem Rande das Wildpret zu ihrer eigenen Nothdurft gebrauchen. Die aber tommt aus dem Fürſtenthum Ratibor, durchftrdmet

einen : anſehnliden

Theil

des

Fürſtenthums Oppeln , und nimmt in dem ſelben unterſdiebene kleine Flüffe , als die Klobnik , Prudnitz und Malpana , audi an Fürſtenthums Brieg , die der Grenze des Unter den vielen Seichen und Nenfe auf. Landſeen , iſt derjenige welder im oppeliſchen Kreiſe beinahe Dreiviertel einer geographia fchen Melle von der Stadt Oppeln gefuna Der wird , der großeſte. $ . 3. Der Kreis enthält 23. Stådte,

auch einige Marttflecken . Die Dørfer bas ben ein (dhledtes Anſehen , und faft überall trift man polniſches Landvolt au , außer baß in den faltenbergiſchen und neufidotis fhen Kretſen auch bin und wieder deutſche Kandleute wohnen . Unterſchiedene Diſtrikte von anſehnlicher Große find ganz leer von Dörfern . . 4. Als die Söhne Herzogs Ladislavs Oberſchleſien thelleten , bekam Boleslav Inas Sürſtenthum

Oppein , deffen Söhne Boles : las 4 X

632

lav II, Boleslav III und Albrecht, fich 1313 in Daſſelbe thetleten , und ſich 1327 der Strone Böheim als fchnleute untermarfen . Des mittlern Enfel von ſeinem Sob Bo leslav IV , befamen

das ganze

land :

es

batte aber nur der åltefte , Namens Bo : les av V , Nachfommen , doch gieng mit reinen

Enkel , Herzog Johannes, der Stan

der piaftiſden Herzoge zu Dppeln qus , Dles fer Johannes erbte 1516 das Fürſtenthum Naribor, und vereinigte daſſelbige mit dem Fürſtenthum Oppeln , welche beiden Firs ſtenthümer von dieſer Zeit an beſtandig vers bunden blieben , fo daß fie einerlei fandes , ordnungen , Privilegien, Recht, lemter und Gerichte batten . Er ſtarb aber 1532 ohne Erben , worauf K. Ferdinand I ſogleich von beiden Fürſtenthümern Beſis ergreifen ließ. Beide ſind zwar überhaupt wieder an die Krone Bsheim gebracht worden , aber die 1

darin belegene Domainen- Güter und Herrs fchaften , und unterſchiedene Regalten , find faſt insgeſarnt von dem Kalſer Ferdinand I nach und nach verpfändet, und endlich vor bem Satſer

Rudolph II gånglid veräußert

worden , ſo daß davon zuleşt weiter nickers übrig geblieben , als erftlich bas tonigl. Edyloßamt Dppeln, mit den dazu gebörigen Weitlåuftigen Sand - Difirttten , und zweltend,

E

633 das Amt Cofel, mit der Stadt Blees Na . Ben18 ; ja endlich lft auch dieſe Stameral: berridhaft Corel 1735 an

den

Grafen von

Plettenberg lehnwelle überlaſſen worden . Ret folcher Veräußerung der Domainen , bat fid) der falſer mehrentheils das Patro: natrecht bet den Pfarren der Güter vorbe : balten , daber es fommt, daß viele Pfarren auf den Sitern der privat Herrſdaften in den Fürſtenthümern Dppeln und Natibor, noch jett von dem König vergeben

werden .

$. 5. Ehebeffen war das Fürſtenthum , toie die Landcharte von demſelben zeiget , in 12 Kreiſe abgetheilet, welde der oppelnite, falkenbergifde, Roſenberger , fubitnitzer , Groß - Strehlizer , coreliche ,

Dojler , Gleis

wißer , Solawenziger , Neuſtadter , Glogauer und Zülger Kreis , bießen .

Ober

Bei der erſten preußiſchen Landes - Eins richtung am Ende des 1741ften Jahrs , er forecte fich die Grenze eine Melle weit jen= feits der Ninße , und dieſer Strich fandes von Ober : Sdlefien , der eine Melle brett War , wurde die Lifiére genennet, und well bilo darin liegende Derter theils zum Für: fienthum Neyß und Grottfau , thells zum Fürfienthum Dppeln gehöreten, in die neyro firdie und oppeln de Liſiére abgetheilet wurde. Die lente machte einen Tbeil des RT 5 fol

634 falfenbergiſchen bis en die

und

Stretfes

oppelnfchen

Doer aus , und wurde der fala

dem Nad fenóergifdie Fireis genennet , bresianiſten Srieden hårete der Name Li . fiere auf : toch blieb e groetentbeils bel Der gimáton Einrichtung . - Die Derter des oppeliſchen Frelſes , welche zu dem fala fenberg den sezogen maren , wurde dent Isten

einerleibet ,

villig

und die meiſten

livrigen weiter hinaufliegenden Derter des ipur ehemaligen falfenbergifdien relles , bon gu dem gefdtagen ,

neuen Falfenbergiſchen Kreiſe einige aber zu dem oppelniden

it

DE

gelegt. Die vorhin genannten leztén redis alten Kretre, murben in 2 Streiſe zuſammen gezogen , wemlich der Tofter , Glelmiser und

fe dlarettiger , in den

Tofier

Kreis , und

per N cuſtácter , Ober: Glogauer uno Zülzer, in den Neufiådter Krels .

der

fiehet unter Fürſtenthum S. 6. Das fånigl . Oberamt sreglerung zu Brieg,

und unter der Krieges: und Domainens Sommer zu Breslau , außer dag der Falkena burgide

frels

Cudien

zu

den

in

Finanz- und

niederſdjlefilden

gcred; net wird , I Der oppeln dhe Theil beffeiben

Kamerals

auf

Der

größte

poiniſchen

Seite,

Kreis .

der

beftehet aus weitläuftigen

Kreifen

Wildungen , der ren

C

635 yen Holz aber wenig genuget werden kann . Daher ſind unter preußiſcher Regierung piele Pidge geåndert, die Brüde und Mos raſte ausgetrocknet , neue Dörfer angeleget, und mit deutſden , mucbrenthals ausi & ndia Außer Idén , Koloniſten , befeget worden . dem Eiſenwerf an der Malapane ju Słodny ( auf der fandcharte Soodula ) iſt noch eine tóntgi. Eiſenhütte an dem Buttforpißer Bach, nach der Stadt Creun urg fu , an der Gren In dieſen ge des roſenbergiſchen Strelſes . Ellen dtten werden nid )t nur Bomben und fugeln grgoffen , ſondern es wird aud in benfelben Stangen- und Stabelfen gemacht, es werden auch allerlet Eiſenwaren vera fertiget . 1 Oppeln , auf polniſch Dppalle , late Oppolią oder Oppolium , die inmediate Kreisſtadt , welde auch die pauptſtadt des Sle lleget an ganzen Fürſtenthums tft. per Oder , über welche 3 Brücken gebauet

ſind, Das alte Solok , welches durch einen Arm ber Doer von der Stadt abge: fontert nurde , oft 1736 abgesraunt , und mit demſelben das Randes- und Stadt - Ur : dio berloren gegangen . man findet bier ein biſch Aid) es fommiſſariat, unter welchem die Archipresbyteriate ju falfenberg , Dber Glogau , Krappig , kandøbers ,

fublenet , Groß

636 Gros -Ctehla , Pacchki , Rofenberg, Slols fowil , Toft, Ujesol und Zilz , Rehen , eta Ardidlafonat von

27 Urdjipresbyteriaten ,

eine Pfarrkirche und Kollegiatſilft zum heil. Kreuz , welches 1160 geftiftet iſt , einen Probſt und It Corberren bat, ein ehemas lises Jeſuiterfollegium , ein Dominifaners und

ein ' Franziſkanerkloſter.

fino bier 9

Kirchen .

Die

I

Uibergaupt Beratung

und

diz evangeliſden Einroobner , halten iören Gottesdienſt auf dem Rathboure . 1744 murde bler ble oberſohlefiſche königlione Obers amtsregierung 11n6 ein mit derfelben vers bundenes Obertorfiftoriam , Pupillentollegium Criminalfoliegium und Siffalat erridtet , 1756 aber nach Brieg gerlegt . Die Stadt bat ihre vornebinſte Nahrung vom båufigen Granntemeinbrennen , und von der damit 1260 wurbe die I perfnupften Viehmåſtung. Etadt von den Satarn bermuſtet. ISOI brannte fie ganz , und 1516 größtentbelis ab . 1682 gieng siber die Hälfte derſelben , und 1684 faſt die gange auf.

Stadt

im

Feuer

1689 erlitte ſie roieder großen Branda

fdaben , unb 1739 nod größern . 1741 wurde ſie son den Preußen eingenommen . 2.Das königliche Kammeramt ju Ops peln . Das Amtpaus tft auf einer Fuſel

in der

Oder erbauet, auf melder

auch die

Salji

1

1

1

637 Galgniederlage iſt. Bu demſelben geboren Bieftrznick , Bitfowit , Ebroſtats , Dammes ratſch und Hammer , GrožcDivern , Dama browfa , Dziekanowig , Falkowit , Falmiros wil , Fogtsdorf, ' Follwarf, Bauendorf , Go ref, Goslawiß, Groſd)wit , Gruttichůz, Jela loma , Kempa , Kollanon it , Sereniß , Krafction , Stroguino famt Grundorf und Meundorf, Kronſte , froſchzinna, Krzanowiki Publtan , luboſdub , Maline , Natio , eus

"1

3 1

1

dorf , Poppelau , Rafchau , Safrau , Schiels fomik , Sdiodria , Scredrzik , Sowabe, Sjeppanowitz , Tarnow , Wangern , Wino, Rowitſch 3 Proskau, Pruffa , ein meriat Store lein , mit einer fatholiſchen Pfarrfirde. Von demſelben haben die Grafen von Prostat Prosforosky ihren Namen , jeßt aber gehört fie den Grafen von Dietrichſtein - Progkau . Es iſt hier 1765 eine manufaktur von uns schtem Porzeüan angelegt worden , Aufnahme gefommen .

und in

4 Strappitz , quf polniſch Serzapfowie , eine kleine bemauerte mediat Stadt , an der Doer , die

welche bter eine

Prudniß aufnimmt.

Brücke bat ,

und

Sie hat eine fas

tboliſdie Pfarrkirche, und iſt eine Berrſchaft, welche von der gråalden Farallie von Reder au die Freiherren von Haugvitz gefommen .

5 Cjara,

Ś

Cjarhotang, ein

jungfråulichés Rids

fter Pråmonſtratenſerordens, am Fluß Mali pana , welder unterhalb derſelben in die Es hat einen infulirten Probft. Unfänglich ift es zu Ribnick gefiftet , von Ober gebet .

dannen aber 1236 hierher verſeget worden. És werden hier Špigen nach Brabanter Art

6

gefloppelt. 6 Von tem ehemaligen falkenbergiſchett Krelſe find zu dem jeßigen oppelnſchen Streife die Dörfer Baunigarten, Grobit , Sedliga fe , Seubersdorf oder Seiffersdorf , Židdi wit , Schiedlow und Wenderwig , gezogeit worden .

's Friederich - Gråg , ein neues Dorf, welches von Hufſitten angeleget worden , die eine eigene Kirde mit einem Prediger haben . IÍ Det falkenbergiſche Krels , ift jest nicht mehr eben derſelbige , der er ehed eſſent geweſeti, wie aus demjenigen erhelet, was oben $ . 6. geraget worden . Infonder helt find die Derter zu bemerferi, ehemaligen

oppelnſden

welche von dem

Kreiſe zu dem

fals

kenbergiſden , und von dem ehemaligen fals fenbergiſchen Kreiſe zu dem oppelmſdien ges chlagen worden . Die letzten find in dem vorhergebenden Ubránitt Nr . 6. genatint worden , und die erſten werden geld bel Num . 4. vorføinmenia i Fala

B

639 i Falkenberg, auf polniſch Niemodlin , fat. Falcomontium , dle feine bemauerte

3

Kreisſtadt, welde an der Stelna liegt, ein Schloß , elne fatholiſdhe Pfarrkirche und

3

Problet ; und eine evangeliſdie Kirche hat , und den Grafen von Blerotin gehöret . Sie bat 3 Feuersbrunnſte welchen die lepte fich

ausgeſtanden , von sugetragent 1751

Bat . 2 Friedland , auf polniſch Ferland , ein offenes Stadtchen an der Steina , mit eis nem alten Schloß, gehöret den Grafen vont Burghaus .

31

3 Schurgaſt, ein offenes Štáorden an der Neyße, den Grafen von Sdack gugis hörig . Es ift bier ein Schloß. eine fathos

1

lirche Pfarrkirche , und eine evangel . Schule. 4 Uußer dem eben genannten Sidota chen Schurgafi, find noch die Dörfer Frohs

T

nau , fröbeln, Nickoline, Sirner , Strorcha Heltersdorf , W !' Weißdorf, Rauſke , er f Golfch m witz , Urnsdorf , Borfrit , Moroc, a S pelwitz, Dambrau uno Niervodnich, von dein oppeln [ chen Kreiſe abgeſondert, und zu den falfenbergiſden Kreiſe . gerdlagen worden . liegen Dieſe Detter infamt auf der Deutſchen

Seite an

der

Grenze

des Fir :. ftenthumas .

640 ftenthums Brieg , bis anberthalb meile hins auf zwilden der Ober und dem ehemali , Sen faltenbergifden Kreiſe. 5 Groß- und Klein : Sdnellendorf, aber lide Dörfer.

S

III Der Roſenberger

Streis ,

welder

enthålt

| Roſenberg , auf pofniſd Dlesno , Die Fleine Kreisſtadt , welche bemauert iſt, ein SK , ! oß und ein fürftliches Srift re guítrter Chorherren Nugsjinerordens bet

ir

Der Pfarrkirche zu St. Midyarl bat , deffen 1578 Vorſteher ein infulirter Probſt iſt.

brannte sie ab .

Sie gehört etrem Grafen

von Gardin . E8 geödren ihr die Güter

Urdig und

Wyſofa. 2 landsberg , auf polniſch, Gorzone , eine kleine offene Sradt an der polniſchen Grenze, welche eine fatholiſche Pfarrkirche bat . Sie gebört einem von Reichenſtein .

to

he 3 Birchdorf, Fodjanowiß , woſelbſt ein Grenzgoü ift, Zembowitz, und andere Pfarr

mo

odrfer . IV Der Publinitzer Streis , in welchema I Lubliniz oder fubleneß , auf pols

{

41 miſd kubenski, die offene Kreisſtadt, welche cin

641 ein Stileg und eine fatho iſche Pfarrkirche Sie gehört einem Grafen von Gas bat . din .

-

2 Underthalb Melle von hier in dem ju der Berridsaft fubiinit ' gehörigen Dorf Storonski , ' an der polniſchen Grenje , ift 1753 eine Cobaddpfeifienmanufaftur geleget worden , melte noch befebet. 3 Gliniß, ein

Dorf, eine balbe

ane

Melle

von dem vorhergehenden , woſelbſt eine Fay : ancemanufaftur ift.

7

s

4 Gutentag, auf Pohlnifd Dobroddin, eine offene Stadt , weld ) e cine tatoolide Pfartfirde hat , und einem Staten von Rurgðaus geboret. Die Urkunde , melde $Wladislav, Herzog zu Oppeln und Wielun, dieſer Stadt 1304 gegeben , bat thre gute Rid ) tigfelt . 5 Wordhnick oder Woildnich, auf pol: niſch Mognißfy , ein offenes Städtchen uns weit der polniſden Grenze , welches eine katholiſche Pfarrfirdie bat. nem Grafen von Gardin . V Der Đeld em

Es gebore etc

Groß : Strehlißer

Kreis ,

fx

Wea lifo Strzelcje , lat. Strelicia major, die f eine bemauerte Kreisſtadt, welche ein Schloß und eine fatholiſche Pfarrfirché Buſb . Erdbeſchr. 12. B.

hat,

und den

642

den Grafen von Cotonna von Fels gehöreta 1759 brannte fie faſt ganz ab, doch blies ben das Schloß und die Kirche übrig . Bei derfelben erlitten die ungariſchen Inſurgens den Preußen einen Vera ten 1745 von

2 leßniß oder derdinis , eine kleine uns offene immediat Stadt, welche eine fathos lifche Pfarrfrche hat ; nabe dabei liegt der St. Annaberg , auf welchem ein Mannsa kloker Franziſkanerordens mit einem kleinen Städtchen , und vielen Kapellen , dahin ges wallfahret wird. man bar von dieſem Bers ge

und aus dem Kloſter eine Ausfidt nada Ungarn und Mühren .

$ olen ,

3. Die adelichen Pfarrborfer Saſchlona; Myffofa , Nos mierka . u . a . m .

4 Himmelwiß oder Gewielnit , auf

pols

wiſch Jemelnika , ein fürfttid ;es Stift 3ifters dlenſerordeus , welches einen infulirten 466 Es liegt in einer fandigen Gegend , bat . und befißet in dieſem Streiſe die Dörfer ºon diotopia, anuffy els, Sttmup, ae doma, Roditió , Rogniontau . VI Der Soſter K'rels, welcher den Maligen

beſondern

este

Gleiwiger - und Schlas

wengiger - Kreis begreift.

Slekts

;

643 i Gleiwiß , auf polniſd Sliwice, dien bemauerte und immediate reléftadt , wele che eine fatholiſche Pfarrkirche, und ta dor Vorſtadt ein Franziſkanermónd) enklofter hat. Die Befazung hålt ihren evangeliſchen Gots tesdienſt auf dem Rathhauſe. Die Eins wohner ernähren ſich vom Hopfenbau und Es ist hier das von der Sud weberei . Steueramt des ofter Strelſes.

Der Stadt

geboren die Güter Petersborf , dorf, Irinef, Zernit.

Nidtersa

2 Toſt, anf polniſch Torchet, die Kreis. ftabt, welche flein und offen iſt. " Siz bat ein Schloß mit einer evangeliſchen Kapelle, und eine katholiſche Pfarrtirdhe ,

und gehen

ret den Grafen von Poſadowsky.

In dies

ſer Gegen o find Eiſenbåmwer, Glashurten und Papiermühlen . Der Stadt geboren die Guter Bogurduş und kongef.

3 Pelsfretſdam , auf polniſch Pyskos wice , ein offenes Städtchen mit einer faa tholiſchen

Pfarrkirche, 'welches auch der Grafen von Poſadorosky zugehšret . 4 Pildiowizi en offenes Städtchen mit

#ner katholiſden Pfarrfirche, einem von Wengersfy zugebörig . 5. Der gehöcet zu

Grafen

ujeſtiſche Saldt oder Diſtrift, des Bistbums Breslau ofern

Mrelſe, oder zu dem Fürſtenthum Nelß, hångt aug

644 auch in

Lehn - und

Gerichts - Sachen

von

Städten

Glewiß

und

Beutben

OS

der birchd Firdhen Regierung zu Neiß ab, aber in Anſehung der Polizei und Kummer Saden gehört er thells zu dem Softer Kreis ſe, theils zu den beutbenſden Kreiſe. Zu dem letzten Kretſe find die zwiſchen den

M

liegens

de und oben verzeichnete Dorfer geſchlagen; zu dem erſten aber geboren 1 ) Ujesol, oder Ujeſt, and Dyeſt und Plaft, ein offenes Stådtden am Fluß Klod:

10

MC 100

nit , welches Herzog Kaſimir dem Bisthum 1770 brannte es 1222 gerdienft bat. Es hat ein Schloß , und gee faſt ganz ab. bört einem Grafen von Sobed.

fre

2 ) Ylt - Ujeft und Jariſd ;au , Dörfer mit Schloſſern .

Per 6

3 ) Saltwaſſer und Klutid ), Dörfer mit katholiſchen Pfarrkirchen. 4 ) Poiníchowik, oder Pontſhowiß, ein Dorf mit einem Soloß.

5 ) Die Dörfer Niekarn, Niewerche und Nieſtrowik . 6 ) Schlawengiß , eine Herrſchaft von ans fehnlichen Dörfern , welche der gråflichen Famille von Honm gebåret.

Jn derſelben

find ein Meffinghammer , und Stahl - Fabriken .

Eiſen : Blech

7) Sobatſchowig oder Saffintowiß, aber Deutſd -Kteferftádtel, ein offenes Stådrchen

GE

í

645 mit einer fatholiſchen Pfarrkirche. Bért einem Grafen von Chorinsky .

Es ges

8 Die katholiſchen Pfarrodrfer Rachus Wiß und Krzeczinfa , mit Schloſſern . VII Der coſelſde Kreis , welcher ents båle 1 ) Corel oder Korel, 'auf polniſch Kroja le, die kleine Kreisſtadt, welche nicht welt von der Doer liegt, und vom König Frieds rich II zu einer ſtarten Feſtung gemadit worben iſt, Sie hat einen Gouverneur und Sommanbanten ,

ein Schloß , eine fas

tbokſche Pfarrkirche und ein Minoritenklos, fter. Die Vefazung. bålt den evangeliſchen Sorterdienſt auf dem Ratbhauſe. Ebenef hatte fie nebſt einem Dazu gehörigen

ren

Strid Landes den Titel eines Fürſtenthums . Kaiſer farl VI fdenfte das Schloß mit feinem Zugeh & r dem Fürſten Menſchiforo , nado deſſen Fall es wieder eingezogen , und einem Grafen von Plettenberg geſchenket wurde , deſſen Familie baffelbe auch noch befizet. Unter der Gerichtsbarkeit dieſes Schloffe $ fteben das Reinſd) borfer Frelbors Werf , Küßniſky und das Dittmorauer Freivorwerf. 1745 wurde die Stadt von ben Ungarn mit ſtürmender Band einge. nommen , aber von den Preußen bald wies der erobert. 1758 wurde fie von den Defte S $ 3

reichern

646 reichern 1760

eingeſchloffen ,

und

von ihnen vergeblich beſtürmet.

Dem

in

Zeitlang

m :giftrat gehdren ' die Gater Kobelwiß und Nogau, und dem Hofpital Dzielniß . 2 Folgende gråflich ple : tenbergiſche Dere fer : Cylloma, Dembowa, Kamionkyy, Klods

n ! t3, Lenty , Mechniß , Neffelwiß , ( chau , Relnederf, Wienfchüß . 3 Die gråflich

Poboris

benfeltſchen Dsrfer Pos

benfarb, Pittfau , und der erfte Penſet , deffen zweiten Antheil

Antheil an die

bet Baron Trach beftizen . 4 Die gråflich gardhiniſchen

Erben Dörfer

Blazejowitz, Ozirchef, Dilergowisz, Gniewoff, Saborowit , lohny," Millomit , "Pobinilos Neuflrch , Nietznafchen , Oſtrointi , Poolefch, Przedborowik , Rordjowiß , Satrau, Sufo: wik , Warmenthal. 5. Die freiherrlich falfreuterifchen Dør : fer

Czinskowiß ,

Dzielawy , Srſenjin , las nies , Witoslawit . 6 Sofienthal, ein Pfarrborf, dem Bress lauer Domkapitel zugehårig . 7 Pawlowisty , ein Dorf unweit

Cofel,

evangelis woſelbſt ſich jetzt die vereinigter roben Brüder aufhalten , welche vorhin zu Rósnit geweſen . Anmers

1

5

644 Anmerfung. Die ehemaligen coſelrigen Preiddor fer Dobicau , Dobroslavitz und Magfirden gehören nuu zum ratriborſchen Streiſe. VIII

Der Neuſtadter Krels , mit wels

dhem der Ober : Glogauer und Zalzer bereiniget finb. [I Neuſtadtober auf pointſd Prudnik ,

Kreis

fönigliche Neuſtadt , die immediate und

bémauerte frelsſtadt, welche am Fluß Prud nig llegt, eine fatholiſche Pfarrkirche , eln Kapuzinerkloſter , elne evangeliſche Kirche, beren Prediger zugleich Inſpektor der evans geliſchen Kirden in Ober - Odhleften und Mitglied des oberichlefiſchen Konfiftoriums eft, ein altes Schloß, Namens Wagendriſs rel, und 2 Borſtådte, welche die obere und niedere Vorfabt genennet werden , bat . Ete in

nach Oppeln : die

beſte

Stadt

bes

Fürftenthums.

1474 brannte fie ganz ab . 1745 fielen hier heftige Scharmütel zwiſchen ten Peugen und ungariſchen Juſurgenten 1779 griff ein großes Korps faiſers vor . lider Truppen dieſe Stabt an , und feste

fie, weil die Bürger gleid Soldaten ftrities , in Brand , Done Der Befatuag , weldie ſich dei überbanbnchmendem Brande herauszog , et: mas anhaben zu fónnen . Den Befehl aber Truppen , inelt ) igen Daub verwüſteten ,

blefe

die

Stadt

durch

füórte der General. Oltors

648

Oliver

Salis .

Konig Friederico

II bat

fie wieder von Steinen erdauen (alien , Der Stadt Kammeret 9 bören die Gifter Dit : tersdorf , Jaſſen , Kreismiß , Streld endorf, Reuber , Niegereidorf , Sdnehenmalie , mie einer katholiſchen und evangeliſchen Pfarrs firche, Soweinddorf und Zeiſelwitz. Ein tager bei dieſer Stadt beſchiget Nieders Schleften wider alle feindliche Unternehmunt

d

gen von der måhrifden Seite , 2. Ober oder Klein : Glogau,, eine kleine bemauerte Stadt , welche den Zunamen im Gegenſatz von der Stadt Sloß - Glogau in Nieder Schleſien , ſonſt aber ein Solo , ein 1379 gefiftetes Kollegiatſtift zum bell, Bartholomäus , von einem Dekano und 9 Chorherren , und ein Minoritenflofter bat, und als ein Majorat einent Grafen von Oppersborf gehöret , der zugleich Freiherr 1769 Brannte fu Eich - und Friedfiein iſt, die Kálfte der Stadt nebſt dem Minoriten: Unweit berfelben ſteht ein Paus Elofter ab. linerfloſter. Der Stadt gehören die Güter Melngaffen und Hinterdorf, 3 Klein -Strehliß, ein offnes Städtchen , katholiſche Pfarrkirche hat, weibes eine und den Grafen von Dietrichftelp - Prostau gehåret,

4 Bila

1

649 3d1% oder Zilch , auf polniſch Bia : la , von einigin auf lareiniſch Cilicia ge; nannt , eine Stadt , inelche bemauert , aber klein iſt , eine fatsoliſche Pfarrfirde und von vielen Juden bewohnet wird .

het, Die

Herrſchaft Zulz hat ehedeflen den Grafen von Prodfau gehåret, ift 1747 von der Ober : amosregierung fu Oppeln filr' 237762 Gul: den feil geboten morden , und gebert jest dem Grafen ratuſdifa . 5 Pangenbriid, ein großes Pfarrdorf. 6. Die Pfarrošrfer Sd,snau , dem Dom : faritel zu Oher - Slogau gehörig , Deutſch : und Pohlniſd Raſſelmiß , Friedersdorf, Wals jen , , d, m. 7 Ait Zulz , Groß -Pramſen , Schmie, und andere Pfarrborfer . 8 Steinau , auf polnilch Stinnana, ein Städtchen an der Steina , mit einer fatholiſchen Pfarrfirdie, und einem sehr al 1765 brannte der Ort faſt ten Saloß. der Familie von Bangs gehört ganz ab . Es WIR . (2) Der Ratttborer freld, oder

Das Fürſtenthum Nattibor.

Das Fürſtenthum Rattbor ober . 1, Rattibor grenzet gegen Norden an bas

fur

1 1 1

650 Fürſtenthum Oppeln , gegen Weften an die Fürſtenthümer Troppau und Jägerndorf, gegen Siden : an die freien Minderherr, (daften Oberberg und foflau, und an die freie Stairdesherrſhatt Pics ,

welche

letzte

auch gegen Often die Grenze macht. tft tas fletníte unmittelbare Fürftenthum in Schleſien . $. 2 . Der Boden deffelben iſt beffer,

im Fürſtenthum Oppeln , und tråget Belgen , Noygen und Gerſie in hinlänglicher menge , man hat auch gute Wieren und Die Dher fließet Durch den Baumfrúdte . to citliden Strich des kandes , außer derfel als

ben aber find groar Fäche, aber feine Flüffe vorbanden , hingegen viele Teiche und Land : feen , $. 3 . Es enthält nur 3 Städte . Man trift

hier lauter polniſches Landooil an . US die Såbne 231adislavs S. 4 .

rich 1973

thelleteit ,

II

befam Miecislav Des

den , Oppeln und Ratibor, und als dieſes Urenfel 1288 eine Thellung vornalmen, kam Ratibor an den jüngften Wruber Prjes mislav , melden fein Sohn Refco folgte , Der fich von der Krone B85em beleonen ließ . Md feinem Tode fam das fürftens thum Raribor an ſeiner Dod) ter Anna Ebes #ann, Herzog Nifoias II şü

1 1 Troj pot , und deffels

651

Dierem beffelben & iteſten Sohn Johanned. folgte rein Sohn Johannes II, dieſem rein Sohn Nikolas V, dieſem Fein Sohn Wens zel, deſſen Enf l ohne Erben abgiengen , wors auf Ratibor an die Herrſchaft von Oppeln kam, und mit dem Fürſtenthum diefes Nas mens nadigebends einerlei Schickſale bats te, und beſtåndig verbunden blieb . Es ftehet unter der töniglichen $. 5 . Oberamtsregierung gu1 Brieg , und unter der Striegs - und Domainen Kammer zu Bres : Jau, Well es klein iſt, macht es nur $ . 6. Die merkwür: einen einzigen Streis aus . digſten Derter deſſelben find : I Natibor oder Rattthor , die immedias te Hauptſtadt des Fürſtenthums , welche an der Dder ist , die hier eine Brücke hat, und , ſchiffbar wird .

Das Schloß

und die

St. Johanneefirche ſtehen jenſeits der Oder. Sonſt findet man hier bei der Pfarrfirche ein 1287 geſtiftetes todleglatſtift von einem Probſ und

9

Chorherren , und hiernåch ft

eine Probfiel der regulirten Chorberren des heil . hierofolymitaniſchen Grabes mit dem Doppelten rothen Kreuz, ein fürſlides Jung : frauen » Stlofter zum Bell . Gafi genannt, ein Dominikaner - und ein Franziſkaner: Ktor fter , aud)

iſt bleſelbfi ein biſchöflides Rom

652 miffuriat, unter mokisem

dle Archipresante ,

rtare zu Gleiwis , Rofterthal, Bihn , Groß . Duben , Pogrzbin und Sorau ſtehen . Die bieſige Sefakung , bålt den Gottesdienft Die Stadt ift 1574 auf den Rathhanſe. gan ;; und 1637 großentheils abgebrannt.

1745 nahmen die Preußen den Ungarn die Stadt mit furmenber Hand ab , 10 : bei die legten einen betråchtlichen Verluſt batten . 1776 erlitte die Stadt eine groſs re Feuersbrunft. Der

Kimmeret

gehören die

Güter zu.

Etudenna , Brzezie ; Dybom und Plas nia , mit den dazu gehörigen Vorwerfen . 1 Oluf der Landcharte werden die beib n lets ten Derter Bidow und Plauna genennet, Dem Kollegiatſtift gehéren bie Güter Czyra ganow , Gamon , Grzegorfoireiß, und ein Qintheil an dem Dorf Stubenna . Dem Jungfernſtift gehéren Udamowitz , kau ,

Auliidia

Bien fowig , mit einer Kirde ,

Bos

gunity Eugoth , Galdhowiß , Warmuntom , und Zowaon . 2. Sohrau , auf polniſch Zgory , eine kleine bemauerte Stadt , welche eine tas , tholiſche Pfarrkirche hat . Sie iſt immediat, and beſiget das Gut Klifdycjon .

3. Rieba

653

1

§

Niebnit ,

mit einem alten

7

eine

kleine

dloß .

offene Stadt,

Sie gehørt den

Grafen Wengerefy . 4 Nauden , ein fürſtlidjes Stift zis fterzienſerordens , welches einen übt ju in Vorſteher hat. Es ift 1253 von dem Herzog Wladislav geſtiftet , und dariiber 1258 eine feierliche Urkunde ausgefertiget worben . Es gehéren demſelben die Güter Chwallengig , Dobiſdau , Droboslawiß , Jantowiß , Maßkirchen , Groß- und Klein Rauden , Stanić , Stodoll , Zwonowis . 5 Folgende adeliche Dörfer mit Kir: chen : Ultendorf , Boguſdowig , Polniſch Krawarn , fubow , Rudnit und Slawifau , Moinowiß , u . a. m.

2 ) Folgende mittelbare Fürſtenthümer , nämlich

Die Fürſtenthümer Troppau und Jåt gerndorf diefſeits der Dppa , nebít dem Diſtrikt von Katſcher ,

welches zuſammen

Der Leobſchůzer Kreis

senennet wird.

$. I.

654 § . 1. Das Fürſtenthum Jågerndorf liegt in dem Fürſtenthum Troppau , und eins zertheilet das andere, daher dle Grens zen eines jeden nicht wohl beſchrieben wers den fónnen : beide zuſammen aber find von den Fürſtenthümern Neyß , Oppeln, Natibor und Teden , von den freien Mins terherrſchaften Freudenthal , foßlau und Náhren umgeben . Lderberg , und von Sie ſaließen auch den Diſtrikt von Statſcher ein, welcher ehedeſſen zu Mähren gehfret hat, Fürſtenthum Troppau , $ . 2. Das

Principatus Oppavienſis , hat gutes Ges traideland , gute Wiefen , und viele Baums früchte , und enthält 10 Stådte und i Das Fürſtenthum Jågerndorf, Principatus Carnovienfis, hat einen fruchta Aus baren Boden , und Sauerbrunnen . Flecken .

den Lerchenbäumen , welche darinnen wacha fen , wird Terpentin gezogen ; es werben Dieſes aud) Dachrinnen daraus gemacht. Durch beide Furſtenthum bat 5 Stådte . Fürſtenthümer fiießet die Oppa , nimmt die Mora auf , welche in der freien Mindera herrſchaft Freudenthal entſpringet, und era gießet ſich in die ober. S. 3. Das por Aiters ein fen ,

und

mit

Fürſtenthum Troppau iſt Stüc von Mähren gewes demſelben zugleich an Bir heim

655

belm gefemmen .

Senig Przemysl Dttokar

II erhob es zu einem Fürfienthum , und -gab es 1254 ſeinem natürlichen Soon Nis kolas , deſſen Sohn und biadiriger Nis folas II mit fein't Gemah in !mpa , einer

!

3 1

ratiboriſchen Prinzellin , das fürfenbum Ratibor betam , u1D Troppau dem Sidrig eine von Bobelin ju kehn auftrug . Sobne tbeileten fid) alo ,

daß

Jobannes

der & lteſte das Fürſtenthum Ratibor allein

1 behielt , die 3 übrigen übrigen aber ,

tunlich Ni

tolas , Wenzel und Prgemislav das Fürs Die beiden ſtenthum Troppau befamen . erſten farben mislav das

ohne Erben , daher Prges Fürſtenthum befaß ganze

und ſolches feinen 5 Gstnen Wenzel,

Ni

kolas , Wilhelm , Ernft und Premislao hinterließ , von welchen nur Wenzel und Wilhelm Kinder batten , und 1430 nap rdon

das

ganze

Geſchlecht ausgeſtorben .

Stổnig Georg Podiebrad von Bdheim, wel djem Herzog Ernſt das Fårſtenthum Tropa pau verkauft hatte , gab daſſelbe ſeinem ålteften Sohn Vittorin , welder e $ aber 1475 mit dem König Matthias gegen ein nige Gåter in Slavonien vertauſote , das hingegen Kišnig Matthias Troppau feinem natürlichen Sohn Johann forvin gab, welchem es

König

Wladislav

wegnabm , und

656 und feinen Brudern Johann

Albrecht und einander gab. Hierauf bes fames Herzeg Kafin.ir von Teden auf Febensiany , nec defen Tode es 1528 der Srene Boheimi nitter heimfiel. Kaiſer Gigmund nad

fo

Diatrhlas gubes 1614 an Karl Fürfient von Lidtenjiein , welder es anfänglich nur pfandweiſe beſaß , and deſſen Enkel Fürſt Johann didam Undreas die ältere lichtens 3 fteiniſaje finie 1712 beídloß , worauf das gürſtenthum Troprau an Furſten Anton Florian bon der jüngern linie fam . $ . 4. Das fürfienthum Jágerndorf, ift anfänglid ) ein Theil des Fürſtenthums Troppau geweſen , und erſt ein beſonderes

de

6

fürſianthum geworden , als Herzog & Jos hannes I gu Troppau und Ratibor Enfel, Herzog Nikolas V , Jågorntørf aufſchlug.

ſeinen Wohnſiß zu Seine Tochter Bar :

ge

Hrider,

es

Johannes und Wenzel , das Fürſtenthum Tigerndorf , und permählte ſich nach ihres

u

erſten Gemahls , Herzogs Johannes rot Teid en Tobe , mit Georg Freiherrn von

er

bara eróte nad dem

Tode

ihrer

dhellenberg, weldiem ſie das Fürſtenthum Jågerndorf zubrachte , dem es auch vom $ . Wladislav 1506 ju lehn gegeben wur. Dieſer und ſeine Söhne verfauften de. h für erb : und eigenthümlic 48 1942 58900

E

3

1

657 58900 ungariſche Gulben an Markgrafen Georg zu Brandenburg , welder ſchon . 1523 vom Kidnig fudwig zu ſoldem An Fauf Erlaubniß erhalten hatte, und in dem Fürſten toum die evangeliſihe Religion ein Er hatte reinen Sohn Georg fübrete. Friedrich zum Nachfolger , welcher ſowohl vom Ferdinand I als Marimilian Il mit dem Fürſtenthum beliehen wurde , und daſſelbe, weil er keine Kinder hatte, 1595 dem Markgrafen Joachim Friedrich , nach : Brandenburg , von Churfürſten

maligen

vermachte , der es ſeinem Sohn , Johann Georg , zum abgetheilten Erbe überlief. Dieſem wurden die Herrſchaften Oderberg und Beuthen , weiche feit Markgrafen George Zeiten mit Fågerndorf verbunden geweſen waren , abgeſprochen , und als er nachher des von den Böhmen zu ihrem König

3

erwählten Friedrichs V Partei annahm , und unwandelbar dabei blieb , wurde er

#

von Kaffer Ferdinand dem II in die Acht erklåret . , und ihm 1623 das Fürſtenthum Jágerndorf genommen , welches der Kaffer dem Fürſten Karl von Lichtenſtein überlieb , worauf es gleiche Schickſale mit Troppaú Friedrid ) Wilhelm Churfürſt von batte . Brandenburg , wurde gwar 1686 wegen ſeiner Anſprüche auf Jágerndorf befriedi Buſch . Erdbeſchr, 12. B. get :

658 Get : allein ? Snig Friedrich II in Preußen , fuchte fie 1740 wieder hervor. $ . 5. Jin Berliner Frieden von 1742 trat Maria Thereſia , Kśnigin von uns garn und Biheim , an Kišnig Friedrich II den diefſeits der Oppa belegenen Theil der fürſtenthümer

Troppau und Jägerndorf, nebſt dem vorher ju Mähren gehörig ge: wefenen Diſtrift von Katſcher , auf enig

ab . - Seit dieſer Zeit gehet die Grenje zwiſchen dem preu fiſchen und bsheimiſchen Antheil

an

dieſen Fürſtenthümern , beim Einfluß der Oppa in die Oder an , und die Oppa hinauf bis an die Stadt Já gerndorf , von dannen nach Tropplowiß , und alsdenn an der Ostſeite der Herr: Ichaft Olbersdorf und des zu Mähren ges hörigen Diſtrikts , wo Hozenplog und andere Derter liegen , weg , u . f. w . $ . 6. Der Fürſt von Lichtenſtein , wels der dieſe Fürſtenthümer befißet , hat alſo wegen derſelben nunmehr zwei Oberherren . Sein Titel iſt :

N. N. des heiligen römis

ſchen Reichs Fürſt und Regierer des Hau: ſes von und zu Lichtenſtein von Nifols burg , Herzog zu Eroppau und Jägerndorf in Sdleſien , Graf zu Rittberg , 20. Sein Wappen

enthålt ,

1 ) im

goldenen

den herzoglich - ſchlefſchen Adler ,

Felde 2 ) das bera

659

$

Herzoglich) : rådfiſche Wappen ,

3 ) ein vont

roth und Silber die lårgé herab getheil Troppau cinen 4) Croppau ; wegen Feld tes

fdwarzen Jungfern : Adler mit einem ges Fronten ſilbernen Kopf im goldenen Selne,

E

wegen Scellenberg ; 5 ) ein goldenes und an goldenen Båntern hangendes Jåger: einer blauca Epiße wigen få . born in gerndorf , und 6) einen von Gold und roth quer getheilten Mittelſdyild wegen Lichtenſtein , $ . 7. Der

Fürſt

beſtellet

ſowohl

in

dem unter preußiſcher , als in dem unter osheimiſder Oberberrichaft febenben uns theil dieſer Fürſtenthümer , eine landes's bauptmannſchaft , weldie in jedem Antheil aus einem Landeshauptmann , 2 Umtsaſſeſſos er ren und einem Amtsſekretår beliebet. Sürſten shumern weiter beiden bist von

nichts , als uptertbånigen Gehorſam , und was reine Kammerguter eintragen . Das unter preußiſcher Oberberrſchaft belegene Antheil , iſt der oberſdle fidhen Oberamis :

$

regierung , und der Kriegs- und Domais nenkammer zu Breslau untergeben , und macht , wie oben angezeigt worden ,

oft

dem Diftrift von Katſcher , den Leobſa; ú : Dieſes Antheil iſt auch Ber Kreis aus .

jest

660 jekt nur zu beſdireiben , alto

a von

und

ich

bandele

dem preußiſchen Antheil am Gürfienthum Troppau,

zu weldem gebsren 1 Folgende Städte. I Hultidin , oder Holtfdhin , auf 68hs miſch Hiccin , ' eine kleine bemauerte Stadt, mit einem Schloß und einer katholiſchen Pfarr kirde , gehöret einem Boron öruttidreiber 1745 erlitten die ungariſchen Inſurgenten hieſelbſt einen beträchtliden Verluſt von den Preußen . 2 Generau oder Benifchou ,

an der Oppa , ein offenes Staden , mit einem Sdloß und einer koth lifden Pfarrkirche. Es gehdret einem Baron von erineberg . Das in dieſer Begend por filters ein Silberbergtoere geloofen fey , freiler aus einem Privilegium , welde ber bsheimi: Ottotec 1275 der ide Stonig Przens Gtadt Troppau vertiisen hat, 3 Kranowiß , eine feine offene Stadt, welde eine Fatbelldeferrlirde hat, und einem von Nelſerwth geo: tet,

4

New

661

4

Neufird ) ,

Deutſch : Neufirch ,

oder

ein offenes Srådtchen , tholiſtie fen von

welches

eine

ka Gra

Pfarrfird)e bat , und einem Wůrben gehört.

5 Tropplowits, ein offenes Stådrchen , mit einer katholiſchen Pfarrfirche , gefret einem Grafen von Sedunia fu), weidt Qu das nabgelegene peet.

PAR

II Folgende und Dorfer : i

Dorf

Coppercoy

for ,

06

atelite Güter

Gro - Dartonin , Hattá ,

dorf , stodlau , Marquartowitz ,

ein

Pfarrs

Schüllers

Dorf und Paſſelfendorf , welche den Erjes fuiten zu Troppau gehörten . 2 Hordhialfomis , ein Kirchdorf mit eis

14

nem Satos , midt weit vom Einfiuf der Oppa in die Oder , geb & ret ſowohl , als einera Grafen Petrzkowiß und Elgoth , Gianini. 3 Pyrchs und Róberwig , ând adelide Pfarrodrfer. und Oberſch , 4 Naſtedet , Solaris

#

*

Pfarrdörfer mit Schiffern. 5 Branit , ein Schloß und Ritterfing an der Ober , zu weldjem das Dorf Obers und Rieber = Sranitz gensren .

6 Die Pfaredorfer Creugendorf Bades mig , Dittmerau , Retinit , Et 3 7 Grábz

662 7 Grobnig , ein Pfarrborf , mit einem Schloß , eine viertel Meile von Leobrdůß , iſt eine Kommenthurei des Johanniteror : dens , welche ihren Sitz bis um die Mitte 0c8 16ten Jahrhunberterts zu feoordhús gehabt hat . Es gebfren ihr die Güter Babiß , Dittmerau , Leineriit , Neuſtift ,

Grobnig , Jernau, Schönborn , Wer

nersborf.

b Von dem

dem

preußiſchen

Antheil an

Fürſtenthum Jägerndorf,

zu weldiem gehören i leobſchat oder fübſchüt , eine be: mauerte Stadt , in einer frudytvaren Ges gend ,. welche der Hauptort des von ihr eine fatholiſche benannten Kreiſes iſt ,

Pfarrkirche, und ein Franziſkanerkloſter hat. 1603 brennte ſie größtentheils ab , und 1626 , 27 , 34 , 42 hat ſie in Srieges Der Stadt gehøren gelten viel erlitten . die Güter Blumsdorf , Sultenhauſen , Kodu er Kirche , nigsdorf , Sabſchuß , mit Schlogenberg und Taamlik . 2 Bauerwit oder Pauermiß , ein offes einer katholiſchen nes Städtchen , mit Pfarrkirche, welche dem Jungfrauenklofier zu Ratibor gehöret. 3 Zaus

M

663

3 Zaudiß , ein

offenes

Städtchen mit

einer katholiſchen Pfarrfirche, welches ' dem Bet bem Henneberg gehöret . d s rlan en . iſt fette Acke relb 4 Die Pfarrosrfer Deutſc , Crawern , Bet Groß- Piltro , Baudimit , u . a . m . dem evangeliſchen Kirchdorf Ndsniß , fiel

Baron von

1745 ein hiniges Gefecht zwiſchen Preußen und ungariſchen Inſurgenten vor . A 5 Die Kircho drfer Soppau , mit einem Schloß , in defien Gegend die ungariſchen

Inſurgenten 1745 eine ſtarke Einbuße von den Preußen erlitten , Dobersdorf mit einem Sdloß , und Roben , dem Fürften zugehsrig. Das Kirchdorf Pilgersdorf gehöret balb hies Das letzte Un ber und balb zu mühren . theil befibt ein Freiherr von ków , das er Die Grenze fte einer von Blumenfron . macht ein Waſſergraben . 6 Neudorf und Badewis , find adeliche Kirchdörfer mit Schloſſern . ► 7 Die Kirchdorfer, Kittelwitz und Poma merswit , welches lezte ein Sájloß hat .

8. Das königliche freie Burglehn Steu bendorf , zu welchem das Kirchdorf dieſes Namens , und der Ort

Carlsberg

gehören

iſt grå flids benfellſch .

st 4

c Bon

1

664

ç Von dem Diſtrikt von Satcher . Dieſer Diſtrift hat vor Alters zu Schles Teſchen gehos Rien und den Herzogen von ret , ums Jabr 1554 aber hat ihn der HK rdhof zu Dimig nedit einigen andern rohle ft den Dertern an ſich gezogen , dadurch er von Schlcfien abgeriſſen , und als ein Stud der Marigrafid ; aft Måbren angeſehen wors den , spierohl die ſchleſiſchen Fürſten und Stande ihn alegeit ais ein Stüc von Schles fien betradytet , und verlanget haben , das er

dieſem

DD

Re: do de

ME

Herzogthum

wieder einverleibet Im Berliner Frieden fam werben rolle. die Oberberrſchaft üder denfelben an den König von Preußen , und folchergeſtalt wurs Sonft de er wieder zu Schleſien gebracht. gehöret er noch und begreift

dem Biſdyofe

zu Dlmuş,

! Katſdier, auf bsheimiſch Stettrè , ein offenes Stådidzen , weldes eine katholiſche Pfarrkirche hat . 2 Die Dörfer

Krotfeld ,

Bangenau ,

Ehrenberg , Gr95 Petrowiß mit

einer Kirche,

Stolgmuta, Kniſpel mit einer

Kirche . Keß

Ild ), Neuſorge und Paczebluf. 3 ) Der plebirde Kreis,

welcher aus

der freien Standesherrſchaft Pleſſen und den in berberrſchaften Robleu und Oberberg, preußiſcher Anibells , beftehet.

& Die

6

he

665

8TH

17

à Die freie Standesherrſchaft Pres .

S. 1 . Man findet eine hinlänglide Abbildung derſelben auf der Charte vom Sie grenzet gegen Fürſtenthum Ratibor . Diten an Polen , gegen Süden an die Fürftentbåmer Setmb Serden , gegen Wia ften an Ole Minoerbectfóaft koßlau und an

das Fürfienthum Nuttbor , und gegen More den an bie freie tandesberri aft Bella then . inter alien freten Standes herrafa ten in Sdielen , oft nie die grdseffe. $. 2. Sie bejtebet grostenrheils enta weber aus Heiben und såldern , oder aus Seen , Leichen uno Moråſten. An Siiden hat fie einen lliberfias. Auf der füolichen , uns zum Theil auch auf der sftlichen Grena je, fließet die Weichſel, und nimmt auf der oſtlid en Grenze Ole Bryemfa auf , nadybem

3

dieſe auch gegen Orien die Grenge mit Poo len gemacht, und die Biala foisohl , als Prenice, aufgenommen hat ,

1

4

S. 3. In dieſer Standesherrſchaft ſind Städte. Die Einwohner reden mehr

polniſch , als deutſd ). lich sehlreich

Der Ude!

4

jiems

Vor Zelten gehrte ſie den Frels $. 4. berrn von Surgo , weidie eine ungariſche familie aus

der

Grafidhift Zip $, geweſen fino

1

666

faufte fie Balthaſar Edler Herr von Promniß und Biſchof. zu Bres : lau 1542 ab , nach beſſen Code fie reines Bruders Kaſpars pon Promnitz Söhne, find.

Dieſen

Stanislaus und Karl, nad) einander nien , welder letzte ſie ſeinem

befas Abra

Sohn

hinterließ. Promnitz ham Fretherrn von Mit dieſem gieng die leſſendorfiſche linte des Hauſes Promnia 1613 aus , worauf die

freie

Standesherrſchaft

an

Siegfried

Freiherrn von Promnitz oon der weich aui Ichen limie kam , welcher aber unvermählt farb , worauf ihm zuerſt des jüngern Brus ders Weickards Enkel , Siegfried , nebſt deſtolben Soha eldfard ,

nach dieſes

U6

fierben aber 1650 feines ältern Bruders Heinrich Anshelms Goon , Siegmund Sevs fried, folgte, welchen und alle reiue Nads tommen der

1652

Kaiſer

grafenſtand erhob .

in

den

Reichs

Er ftarb 1654 und bats

te in der freien Standesherrſchaft Pleß, wie auch in den Herrſdaften Sorau, Trte bel und Naumburg, ſeinen Steffen Sohn Grafen Erdmann zum Nadhfolger, von wels die nadmaligen Befiger der freien chem rſdaft , abſtammen . esher Stund Seit 1765 Friedrid , Erdmann beſihat dieselbe Fürfi von Anbalt - Córben ,

deljen

Frau Mutter, Chris

OM

667 Chriſtina Jobanna Aemilia , des Grafen Erdmanns von Promniß Tochter geweſen iſt.

Der Titel deſſelben ift : freler S. 5 . Standesherr zu Pleß in Schleſien , Herr auf Peterswaldau , und Janowii , ? . S.

6.

Die

Detſdau , Kreppelhof

ſtandes herrliche

Regierung

beſtebet aus einem Präſidenten , 2 Ráthen und freie Standebherr I Sekretår ; der bat hier auch eine Rentfammer und ein Sonſt ſteht die Standesherr : Rentamt . fchaft

unter

der

königlichen

Oberamtsre

gierung zu Brieg , und unter der Krieges und Domainen -Kammer zu Breslau . $ . 7. Sie enthält 1 Folgende Stådte.

oder Prefie , auf polniſch 1 ) Pleß Pſzczyna, die Hauptſtadt derſelben , iſt bes mauert, hat ein anſehnliches Schloß , eine katholtſche Pfarrkirche und eine evangeliſche Kirche, in welcher polniſch und deutſch ges prediget wird . 1679 brannte fie bis auf das Schloß und die Kirche nach ab , und 1748 gieng ſie abermals bis auf das Schloß and der größten Theil der beiden Wort& D : te nach im Rauche auf. 1745 griffen

Preuſs

668 preußiſche Bufaren die hier gelegenen uns gariſchen Inſurgenten an , welche einen bes trådtlichen Berluft erlitten .

0

2) folal , auf peiniſch ? folow , eik offenes Stebrden 08 frelen tandesherrn , mit einer fatholiſchen Pfarrfirde. 3 ) Serum , euf pokrech Bieron , elit effenes Stabroen 0c8 freten Etande berri,

Brzemja , bat eine fatooliſde Pfarrkirden und gehört einem von Miroſdowsy . 2 folgende Dørfer : 1 ) Die Kirde oorfer Bogunis oder Bos gurahuß, Creutda, Eyroitig , Diretzkowiß mit einem Sdilo , Goldmannsdorf mit einem edloß , Gelafiowik , mit einem Schloß, Gott dallowig mit einem Saloß , erts zawo i Gura oder Gubrau , fenozin mit enem chloß , fonfau mit einem Sdlog, Miejna, Mofrau mit einem Sdloß , Drs Nuntonit

mit einem Schloß , Pawlowig mit 3 Sd18ſſern , Pilgramsdorf , Staude, Šurlet mit einem Sdloß , dichau mit eis nem @ dyloß , Timmendorf , Ward on is , Deutſch , und Pohlniſu)

Wetalel ,

weldes

ligte aber feine Slid . bar , WordBio 3 Von

.

an einem ziemlich großen Landſre , Wat eine katholiſche Pfarrkirche. 4 ) Bidlowitz , ein offenes Stdotden polniſden Grenje und am Fius 1 an der

669

3 Von den bemerte ich nur

übrigen

adelichen D &rfern

1 ) Orgelihe, mit 2 Sdiſſern , woſelbſt 0

ein guter Steinbruch tit. 2 ) Ruboltonit oder Radlonelt , ein Dorf an der Waldfel, welde hier de fluß Hier ſtoſſen die Giengea Blala aufnimmt. des farſtenthume der Herrld aft Plejſe , Biliß , und des

Königsreds

Polen ,

jus

fammen .

11

Anmerkung. Zwiichen der freien Standesherrſchaft P ! eß und Dein Fluß Brzemía , find unterſtiet . dene Flecken und Dörfel, cis Chelm , Jemies lin , Stopblowis, und andere mehr belegen , wel. che dem Biſchofe ju frafau , Herzog von Ses verien , vermoge einer Sörnfung eines Hers' 3098 von Selchen gehören . Der Hirchof miu . wegen derſelben von der Hoheit des oberfien Herzogs von Sdileſien befreset Teyn , welches ihm aber preußiſiher Seits nicht zugeſtander wird , tveil der Herzog von Irſchen feloli dem oberfien Herzoge von Schleſien unterworfeni geweſen fer , und alſo deer die verídentiert Güfer feine Souverainité habe geben können .

b Die freie Minderherrſchaft loß Igu . > Man ſieht fie am beſten auf der Charm te vom Fürſtenthum Netibor, weil die groß . Sürſtenthum , fonft tenthells von dieſem aber von der Herrſchaft Dserberg und von

1

bem

67 dem

Fürſtenthum Terdhen umgeben iſt. Sie

gehåret jeßt einem Fretherrn von Dyherrn , meld) er fich kennet : Erbberrn der freien Reflan in Obers Minderſtandes herrſdaft und

Soleſien ,

in

Stadt loflan

der

ein

landesamt hat, weld ) es aus einem Haupts manne , 2 Affefforen und I Sefretår bes ſteht. Sonſt ſteht dieſe Herrſchaft unter der königliden Oberamtsregierung zu Brieg , und unter der Kriegs- und Domainen - tam mer zu Breslau ,

und

gehöret mit zu dem

Pleßner Kreife. Die merkwürdigſten Ders ter find : I koßlau , auf polniſch Wodislaw, eis ne

kleine

und offene Stadt , welche

katholtſche Pfarrkirche

und ein

flofter bat . 3 Die Kirca & rfer Godow , Jedlownif , 4. a . m.

c Ein

Mrdanna ,

Theil der

herrſchaft

Die

eine

Minoritens Jaſtrzenrt ,

Pohlom, Ruptau,

freien

Minder

Oderberg .

freie Minderherrſchaft. Oderberg ift

auch am besten auf der Charte vom Füre ftenthum Ratibor zu ſehen , und von den Fürftenthümern Rattbor , Troppau und Ter Iden ,

und der Serrſdjaft Leßlau umgeben . Xor

+

671 Vor Ulters iſt ſie ein Stück der Fürſten thåmer Oppeln und Ratibor geweſen . Das fte einer Linie des gráflichen Hauſes Heats fel gehöre, und ihre Geſchichte, wird ten bei der freien Standes berrfd )aft Beus Ihr Beſiger nen then beſchrieben werden . net fich : 9. N. Grafen Renfel , Freiherrn von Donnersmark, Herrn zu Gfål und Wes ſendorf, Erbberrn der freien Land - und freien Standesberdaft Deuthen , wie audy Cars Derjenige nowitz , Oderberg und Pilzig . Shetl derſelben , welcher unter preußilder Dberberrideft ftebet, und von dem übrigen und Elſa geſchieden wird , iſt der fåniglichen Oberamtsregierung zu Strieges : nnd Domainen-' Brieg , und der Kammer zu Breslau untergeben ; gehöret durch die Dder

mit zu dem Plesner Kreiſe , und begreift die Dörfer Groß - Gorizit mit einer Kirche, Belſdhnik , Oderau, Alfau, u. a . m.

4) Der beuthen dhe Kreis, ober Die freie Standesberrſchaft Beuthen .

Eine hinlängliche Abbildung der $ 1. felben, iſt auf der Charte vom Fürſtenthum Sie grenzet gegen Sus Oppeln zu finden . vorher gehend e Herrſchaft, gegen den an dte Weſten

672 Swerten ' wnb Norben an das Fürſtenthura Eppeln , und gegen Diten an Polen , davon fie durd) den Slug Brenice gerdsteden wird, der ' Fid in die Brzemſa ergießt. S. 2. Nor Ulters war ſie ein

oc

c

befon :

dires Fürſtenthum , weld, es eine Linie der : Fürſten von Terden beberrfdte, aber das mals einen großeru Umfang hatte, als jetzt, nadidem Herzog Wenzel von Teden 1443 ein anſehnliches Stück deſſelben , weldes run

das

Herzogibum

Severien

wird, an das Bisthum Krakau

Q1

genennet in

Polen

verkauft hat. Martin Korvin , König fu Ungarn und Bibeini , überließ das Land Deuthen

1477 pfandweiſe

als

GE

eine freie

me ir 1

Herrſchaft an Johann von Zierotin , von welchen es bernach auf gleiche Weiſe an Herzog Jobann von Oppeln , und von dies fem , mit Kenigs Ludwigs gu Ungarn und Silheim Bewilligung , an Markgrafeu O45 org von Brandenburg, kam . Dieſem folga te fein Sohn Narfgraf Georg Friedrido , und als dieſer 1603 ohne Erben forb, nahm Joachim Friedrich, Churfürft zu Bran: Denburg , Defit von den verletzten Berr: fdaften Beuthen und Dderberg , ſo wie von dem Fürfienthum Jizernberf , überließ auch diese Lande feinen andern Sohn Jo hann Georg . Allein , der Kaiſer war midt bas

1

673

1

damit zufrieben , fondern wollte die Herre ſoaften wieder einisſen , worüber es wegen der Berbeſſerung und Nußung zu einem Prozeß beim Ober : und fürften - Recht fam, welches endlich 1618 Oleſe Herrfdaften dem Markgrafen ab , und dem Kaiſer zuerfana Dieſer überließ fie an Grafen lajas te. rus I Hentel Freiberrn von Donnersmarf, anfänglid, pfandweiſe für defien Sduldfors derung , und 1629 an deſſelben Sohn faz .. jarus den jüngern , erblich , welcher auch enbildh 1632 zum wirfiidsen Beſitz derſelben Er wurde 1636 am 18 Def . gelangte. für ſich und ſeine Erben männlichen und

-

weiblichen Geſchlechts , vom Kaiſer Ferdia nand II auf dem Reichs198 ! zu Regenſpurg In den Herren - und Freiherren - Stand, und 1650 von dem Erzberjog Ferdinand Karf zu Insbruck in den Grafenſtand erhoben , megen welcher Würde tbm 1661 aud der Seine Cobme Kaiſer ein Diplom ertheilte.

N

theileten ſich in die våterlichen Herr diafa ten alſo , daß der diteſte Elias die Herra fdaft Oderberg , der mittlere Gabriel die Herrſchaft Beuthen , und der jüngſte Georg

3.

Friedrich die Herrſchaft Tarnowiß betam . 418 der mittlere Agne Erben ſtart , thetles. ten fid ). reine beiden Bruder in die Herra Dom Grafen Elias fótamt ſchaft Beurben . BAL , Erobersør. 12.B , Dle

1

1

674 die noch blühende oderbergiſche Vinte bleres Sein Sohn Graf gråflichen Hauſes her. Ellas Andreas verfaufte die Herrſchaft Dder berg , und ſein Untheil an den beuthenſchen Kammergutern , feinem Better Grafen leo Ferdinand , und jog 1691 nach Patzig , Von deſſelben im Fürſtenthum Altenburg . Sohn ,

dem gottſeligen

Grafen

Erdmann

Heinrich zu Psigig , ift jegt noch ein Sohn , nämlich Graf Johann Erdmann , als der einzige von der oderbergiſchen Finie , vors banden . Des Grafen Georg Friedrichs Söhne thetleten fich alſo , daß der åltefte Graf leo ferdinand die Hälfte der Lands Ichaft Beuthen , und der jảngere Graf Karl Marimilian die Herrſchaft Surnomis ,betam . Gener faufte dem Grafen Elias Andreas Henkel zu Oberberg ſeine Hälfte der land: dhaft Bentben ab , und wurde alſo Herr der ganzen kandidaft Beuthen , welche Katz ſer Leopold 1697 zu einer freien Standesa Herrſchaft erhob , Standesherrn

und ihn zu

einem " freien

in Schleſien erklärete.

führte hierauf , anſtatt des Sentorats , das Majorat in feiner Familie ein , Kraft beffen nach dem Rechte der Erftgeburt er,i das beuthenſdhe, als denn das tarnowigilde, und endlich das oberbergiſche auß zu der ſtandesherrlichen Würde , und Regierung der Stang

675 Standesherrſchaft

gelangen

rollte.

fhm

folgte 1699 als freier Standesherr zu Beus then , fein Sohn Graf Karl Joſeph Erbs mann , dem König Friedrich II non Preußen 1745 nid )t nur reiner Herrſchaft , ſondern auch aller Ehre und Würde verluſtig erflare.

#te , weil er den ungariſchen und bsheimiſchen

1

Truppen Vorſchub gethan batte. Der Kids nig gab hierauf die frete Standesherrſchaft dem Grafen leo marimilian Henfel in ter tarnowiniſchen Linie , ſeinem Oberſchens fen, aus Rittern des ſchwarzen Udlerordens ,

o welcher ein Sohn des obengenannten Gras Efen Karl Maximiliang war , und nach deſs felben Tode , beſtätigte er fie 1773 deffels dem Grafen Piftor Amadeus Donne Benkel von rsmart , dem fie zugefalo len war . S. 3. Der Ettet des Befiter dieſer freien Standes herrſchaft ift : N. N. des b. ben Sohn ,

|

*

| )

R. R. Graf Henfel, Freiherr von Donners , marf , Herr auf Gfåg und Weſendorf , freter Standesherr in Schleften , Erb- und regles render Herr der fano : und freien Standes herrſchaft Beuthen , Carnomit und Obers berg. Die in Oberſtreich belegenen Herr : Tchaften Gråa und Weſendorf , bat lazarus der ältere , Graf Henkel , 1607 vom Katſer Rudolph auf übſchlag feiner Schuldforbes tung

676 rung , für 222000 Fl. erhalten ,

)

einem

und mit

deſſelben Sohn

fidekommiß belegt ,

Lazarus der jüngere aber betam fte 1629 vom Kaifer Ferdinand erblich , und von dies Weil er ſem erbte fie rein Sohn Gabriel.

aber obne Kinder geſtorben , haben

wegen

des våterlichen Fidei commifli , weder ſeine Brüder , noch derſelben Erben , dazu gelan Indeffen werden ſie doch noch gen können . im Titel geführet. S. 4. Die ſtandesherrliche Regierung , beſtehet aus einem Landeshauptmann, 2 Res gierungsråthen und i Sefretár. Sonſt ftes bet diere Standes herrſchaft unter der fåniga lichen Oberamtsregierung zu Brieg , und unter der Strteges und Domainen- Kammer fu Breslau , reit aus .

und macht

$. 5. Die vornehmſten Derter find :

einen

beſondere

dazu gehörigen

1 Folgende Ståste : 1 ) . Beuthen , auf polniſch Bithorn , fonſt aud Dber - Beutben genannt , ift die bemauerte Hauptſtadt dieſer Herrſoaft , und hat ein Schloß , eine fatholiſche Pfarrkirche, und ein Minoritenflofter. Bei derſelben war vor Alters ein Silberbergwert, welches 1366 Tehr ergiebig war. 1760 brannte fie ab.

Sie liegt nur eine balbe Meile von der pola niſchen

4



TE -1

3

7

677. Shrer Kemmeref gehåret niſchen Grenze. das Dorf Groß- Dambrowfa . 2 ) Georgenberg , ein Stådtchen , dhes eine katholiſde Pfarrkirche bat.

wels

3 ) Tarnowiß , eine kleine offene Stadt, eine welde eine ' fatholiſche Pfarrfirche evangeliſche Kirche , und ein Kollegium der Das Silber bergwerf bei Erjeſuiten bat. derfelben iſt vor Alters febr ergiebig gewes ren , hat auch Gold gegeben , es iſt auch noch ziemlich betrachtlich : auch find hier ere Vor dieſer Stadt giebige Eiſenbergwerke. gab der neuerwåhlte polniſche König Alus guſt II der öffentlichen Geſandtſchaft , welche thn nach Polen einlud , 1697 feierlides Gehør , und 1734 ertheitte König Auguſt III eben dergleichen hieſelbft an die große polniſdien Stånde , welche 1746 ihn einļuden , ins Reich zu fommen . hat die Stadt großen Brandſchaden erlitten.

Deputazion der

Gbrer Kåmmerei

gehören die Dörfer kalios

WIR und Sowig . 2 Neudeck , ein gråfliches Schloß. 3 Folgende Kirchdorfer : alto Carnos mit , Bielczowitz, Biskupiß , Charjom, Kocha lowig , Midyalfowitz , Deutſch - Petary mit einem Sohloß , Rabjtontau , Repten , un a . m.

u 3

Anmer .

678

Anmerkung . Die Birger des im Herzogthum Se. berien gelegenen Štádechelis Ezelacy , befißer dieſTeits der Brenice bei Siemianowiß gewiſſe Wieſen , Leder und Holzungen , welche aber unter preußiſcher Dverherrſihaft liegen . Der Bie' fchof zu stratau als Herzog von Severien , macht an ein anſehnliches Stüc Walces Unſpruch , welches in der Gegend vor Sandel iſt , und feiner Meinung nach foll die Landesgrenz: 101 Lubos an einen alten Weg hinauf bis nach dem filbernen Kopiß , und von dannen nach Czinkow gehen . ( S. die Landcharte vom Fürs Allein , man behauptet ' ftenthum Dppeln . ) preußiſcher Seits eben die Oberherrſchaft über dieſen Stric . II Das bsheimiſche Antheil an Schlefia en , welches beſteht A Aus einem kleinen

Shell von Nieo

der : Schleſien , nåmlich

Aus einem Theil des Fürſtenthums Neyß . Von dem Fürſtenthum Neyl überhaupt, babe ich oben in der Beſchreibung des preußis fchen Schleftens gebandelt, Hier iſt alſo nur derjenige Theil deſſelben zu beſchreiben , welcher unter bébeimiſder Oberberrſchaft ges blieben iſt , und enthält I Folgende Stådte : 1 Zuckmantel ' , . eine kleine offene biſchofa

liche Stadt ,

bet welcher ein Bergwert iſt, wel:

13

679 melches noch iegt an Kupfer , Silber, Gold und , guten Bergfarben ergiebig iſt , man fdeuet aber die Koſten , und die biſchoflichen Einfünfte reichen nid )t mehr gu , 28 ju bauen . 2 Weidenau , eine kleine und offene Stadt, Un melche 1574 und 1632 abgebrannt iſt. ter dem hieſigen Kommiſſariat des Biſchofs zu Breslau , ſtehen die Archipresbyteriate zu Edelſtadt und Johannisberg. 3 Jauernti , ein biſchoflides offenes

Städtchen , bei weldjem das Schloß Johans nesberg liegt. 4 Friedberg ,

ein

biſdofliches

offenes

-Ståorden . 5 Frenwalde , ein offenes biſdodfiches Ståbrden an der Bielau . II Folgende Dörfer .

I Die Déifer Niflasdorf mit einer Kirs dhe , Groß : Kunzendorf mit einer Kirche und einem Schloß , Rothwaſſer mit einer Strche und einem Schloß , Voigtscroß und Weiß , bach mit einer Kirche , geboren dem Biſchof zu Breslau , und Ilegen an der Grenze des preußiſchen Anthells am Fürſtenthum Neybe. 2 Waßwaſſer , ein Rirchdorf und Sdloß

an der Grenze des preußiſchen Antheils am Sürſtenthum Neyße , gehöret U 4 4

dem Bildhof gu

680 ES fft hter étu Ptariffentl zu Olmus. fter , babin zu einem Marienbilde große Walls fahrten geld eben . 3 Die Kirchofrfer Barzdorf ,

Einfidel ,

Enders Dorf mit einem Schloß , Gurfoborf , Dbergrund , Hermbftabt , Krautenwalde , Sandbubel , Saulsdorf mit einem Schiot , witſchuß mit einein dylof .

1

B Uus einem Theil von Ober - Soylefieng zu welchem geboren I Bier Fürfienthümer.

a Ein Theil des Fürſtenthuins Troppau, ju welchem gehören

I Folgende Städte. į

Sroppau ,

auf bsheimiſch Dpparua ,

lat. Oppavia , die Hauptſtadt von gang Ober : Schleften , und vom Fürſtenthum diea fes Namens , liegt am Fluß Dppa , in eis ner fruchtbaren Gegend , iſt bemauert , auch mit etlichen Bollwerfen , mit Palliſaden und einen Wellgraben verſehen , bat ein altes

>

fürſtliches Schloß , 1 Pfarrkirche ; ein eher maliges Jeſuiterkollegium , 3 Mönchenflsiter, und ein Kommentburethaus des Jobannts terorbens , war aud bis 1782 der SI der

3

! .

.

681 ber Regierung

fiber das bsheimiſche Unrheil

an Schlefien , und jábrlich wird hier der Land : oder ſogenannte Füiften Tag gebala 1758 brannte Re grégtentheils ab , ten . Von hier ward aber gut wieder aufgebauet. bis Bieliş über Terdhen ,

iſt

eine gebahnte

Landſtraße angelegt worden .

Pinmerkung. Ungeachtet nach dem Berliner Fries dens. Vertrag voin 28 Jul. 1742 die Oppa die Grenze frolichen dem preußiſchen und bitre: chis fehen Schienen reun fou , 10 tft doch bei der Grenz- Einrichtung die auf der preußiſchen Seite der Dppa gelegene Vorſtadt von Trops pau mit ihren Feldern , bei dem öſtreichiſhen Anteil geblieben . S. niein Wazcain ID . IO. 504

2 Troppelwit , auf böhmiſch Oppawice, ein Stadtden , welches feinen deutden und bibeimiſchen Ramen in Rücficht auf die Stadt Troppau bekommen bat . Das War: fer , an welchem es liegt , wird zwar auf den landdharter die Oppa genannt , heifet aber

im

gemeinen Leben nicht ſo ,

fondern

das Troppelwißer Waſſer, und weiter hinab von dem Dorfe Cometfe , das Comeiler Wars fer.

f. mein Magazin , Th ., 10. S. 501 . Burg , ein Stådtchen . 4 Gråg , Ståotden und Schloß.

3

11 u 5

$ 5 583

1

62

5 Königsberg , gemeintglich Künsbert, ein offenes rådichen mit einem Sdloß . 6 Wagſtadt , oder Wogftadt , auf bisa heimiſch Bilowes , eine kleine bemauerte Etaot , mode ein Saloß bat , und einem Laren Sebnißfy gehåret. 1628 brannte fie grd tentbeils ab. 7 Oder oder Obrau , tin bemouertes & doiden an der Doer , mit einem Schloß, hat viel. Lud . Rarch - Zwillig . und Relats veter , und geboret dem Fürften ficho nonefr . 8 Wlegft& dtel , auf bsheimiſch Watom, ein offenes Stadtdien , weldies auch viel ud: hard ; und Lein : Weber bat , und yn defelben einem von Wippler gensret. Nachbarſchaft iſt das alte Bergſchlos Osig fiin . II Folgende Flecken und Dörfer. I Graz , auf böheimiſch Hradeß , ein Parftfieden mit einem Schloß auf einem Felfen ,

an der Mora ,

nofelbft 1741 ein

Edarmützel zwiſchen Preußen und Deftreje dern , zum Nadtheil der legten , und 1759 ein anderer zum Nadttel fel .

der erſten , vors

2 Ratuhn, ein sili didorf , eine fleine Wille von Treppau , woſelbſt 1745 ein Cdart

1

683

Scharmügel zwiſchen Preußen und dem treni fiſchen Korps , zum Nachtheil des legten , porfiel, 3 Die Kirchsrfer Bielau , Bondens . dorf , Brosdorf , Dittersdorf , Dobiſdwal. der Eckersdorf, Erbersdorf, Groß -Glockers , Dorf , ' Glomniß ,

Gottſchdorf " mit

einem

3 Schloßi Groß und Klein - Herliß , jenes mit einem Schloß, Hrabin mit einem Sdloß , Kreußburg , Neu - Lublig mit einem Schloß, Kufau , manfendorf, Morawiß , Mofrolaſep, Klein - Petersdorf ,

Peterwiß

Plesna mit

einem Schloß , Pohruba mit einem Schloß, Groß- und Wuft : Pohlomb , jenes mit eis nem Schloß , Prieſe, Rattlau , Schwang , Dorf, Sfrzipau , Stauding mit einem Schloß, Stiebernik , Stiebnig , Taſchendorf , Thars nau , Trzebowig , Tſchirmb , Wolmersberf , Zattig , ult , und Neu : Zechsdorf.

b Ein Theil des Fürſtenthums, Jägerndorf, zu welchem gehören I Folgende Stadte ; 1 Jégerndorf ,

auf böheimiſch Karnono

oder Krnon , lat. Carnovia , Cornuvia , die Hauptſtadt des Fürſtenthums , flegt gmiſchen Bergen an der Oppa , welche durch bles

684 diefelbe

hinfliefet ,

fft bemauert ,

hat els

fürſtliches Schieß , eine große Pfarrkirche , und ein Minoriten klofter mit einer Kirde. Auf dein Berge bet der Stadt ſteht die 1778 wurde fie von Kirche u. k . Fr. preußiſdien Truppen eingenommen , befeſtigt, Wåhrend dieſer und bis 1779 behauptet. brannte fie 1779 größtentbeils ab und das Feuer tam in dem Minoritentlo .

Zeit

fter aus. Anmerkung. Die Felder der Stadt , welche fens reits der Dipa liegen , find bei der Grenzeina richtung berm ſtreichiſchen Gebiet gelaſſen worden . Von einem erheblichen Streit über die Frage , ob das Waſſer , welches aus der Herrichátt Dlbersdorf über Troppelwig in der Gegend von Jägerndorf kommt , oder ob das ftárkere Waffer , welches pon Wurbenthal und Braunsdorf nach Jagerndorf fließet , die wahre und red, te Drpa rey ? I. in meinem Magazin, 26. 10, S. 505 .

Unweit Jägerndorf hat das Bergſchloß Schellenberg geftanden , welches ein Wohns fit der' bon Schellenberg geweſen iſt. 2 Benſdhe , oder Bendichin , ober Sena uiſch , ein offenes Städtchen . : I

loberſtein , ein altes Bergſchloß und

fürftlich - lidhtenfieinffdes Kammergut unwelt

685

!

Jägerndorf. Nicht welt von demſelben llegt eln fürfiliches Vorwerf , der rothe Hof gea nannt , und etwas weiter ein Kirchdorf , Namens kobenſtein , 2 Camerau ,, ein fürſtliches Kammergut , und Kirchdorf unweit der Dppa . 3. Die Kirchdorfer Brausdorf mit einem Schloß_ an der Oppa , Braunsdorf , Bren then , Cronsdorf , Dittersdorf , Karlsthal , Lidten , Nepladhowit mit einem Schloß , Raaſe , Seyffersdorf , Spachendorf , Taubs nig , Weißkirdie , Zoſſen mit einem Schloß, und vortrefliden Garn - und Leinwand Bleki dhen.

c Das Fürſtenthum Teſchen.

S. 1. Das Fürſtenthum Teſchen grenget gegen Norden an die Standesherrſchaft Pleß, und einige kleine Minderherrſd )aften , gegen Weften an das Fürſtenthum Troppau måbren , und an die Minder herrſchaft Fries det , gegen Süden an Ungarn , worelbſt die Grenze nicht ganz ausgemadt iſt , wie in der Einleitung zu Schleften gelebret worden ; gegen Often an Ungarn , Polen und an das Fürſtenthum Bielig . S. 2. Der größte Shell deſſelben iſt ges birgicht , wie denn in dein fúblichen Theil bet

686

bet Jablunfau das máhrliche Gebirge fidh endiget , und das farpathiſche Gebirge wies der anfångt. Der mitternachtlide Strich ift zum Theil rehr fumpficht ,

und bat viele

Teide und Seen. Es giebt hier mehr fruchta baren Boden , als man vermutben ſollte. So gar die Serge Find frugtbar, mit Dofts und andern Sáumen bereket , und auf den Rücken der höchſten Berge , der großen und kleinen Zantorie , der Brenna und der Tos Farmia , in der Gegend des Dorfs Dbera und Unter - Uſtrom , wadſen betlfame Krdu : ter , und ſehr gutes Gras , fo daß die Was lachen das ganze Jahr über ihre Ziegen und Schafe darauf hüten , fönnen . Daber rubs ret der Uiberfluß und Handel an und mit beliebten Råſen , Butter und Schmalz , und die berühmte Geſundheits , Molfe , welche fungenſúdytige

daſelbſt im Somaer håufig

zu trinken pflegen . Holz iſt überfüßig vors banden . Außer einigen Båren , welche aus Polen kommen , findet man hier faſt gar feiu Wild , well es in den Wäldern vor den tehbirten nid ) t ficher ift. Daß die Beichſel bieſelbſt entſtehet , ift aus der all . gemeinen Einleitung zu Schleften zu erfeben . Es bat bier auch die Dlfa oder Elfa quf dem farpathiſdhen Gebirge an der ungaris fdien Grenze Ihren Urſprung , durch fließt den

groß

687

3

größten Theil des Fürſtenthums , und geht in der Herrſchaft Dderberg in die Doer. Die

Grenze ' mit Mähren , macht der

Flus

Oftrawice. $ . 3. Das Fürſtenthum enthält 4 Ståd. Die Einwohner reden wenig beutich), te.

- fondern meiſtens eine Sprache, die init Dec. bdjelmiſten und polniſchen vermitt lit , und insgemein die waterpolatilde yenennet Audy dle Spradje ' der ſogenannten wird . Walachea ft wasserpolniſch , wie enige kles Der derſelben , welche ich geſehen habe , bea Nämlich das Gebirge bewohnt weiſen . Peute , welche fich ſelbit Maladen gernen , ſonſt aber Sofauza und Sulzbauern genen .. Den leßten Namen haben ſie net werden . deswegen bekommen , well ſie , wenig tens ehebeſſen , polniſches Salz im Lande zum Verfauf umherführten , und bei dieſer Ges legenbelt die Dörfer und abelichen Güter plinderten , wiewohl Re nicht leidyt jemand Sie trugen alsdenn ein Paar umórachten.

ti

1

Piſtolen , und in der Şand eine Spibart, und glengen allezeit in Haufen , um fich gegen die Salzråuter und andere zu meha Sie blafen beim åten des Pieber , reli . auf langen hölzernen Trompeten , leben meha tentheils von Kåre, den ſie Prünfe nennen , eſſen wenty Brod ,

und wohnen la lo ges narin

688 nannten Scalarchen.

Fhre borhin erwähne

te Spractie , verglichen mit ihrem Namen , bekåriget die Bedeutung des Namens Wladi ober Walán , der überhaupt einen berums Die fünft: rohelfenben Hirten , brbeutet. Ilden Feuerrohre Teichinfen genannt, welde hler bäufig verfertiget werden , baben von dirfein Lande , und inſonderheit von der Hauptſtadt deſſelben , thren Namen . $ . 4. Miecislav , erſter Herzog von Ds hat zu Telden gewohnet, ber : Sdileſien , Selnes Sohnes Kafimiro I, Enkel Kaſimir 11 , unterwarf ſich 1298 dem Kidrige von dheim , und ihm folgte rein Sohn Kaſimir 1ll, im Fürfienthum Teſchen, welcher vom König Johannes einen Sbell des glogaul Tohen Fürſtenthums erhielt.

Dieſes

Sohn

Przemtelav kaufte vom Herzog Bolto ju Schweidniß das Herzogthum Severien , es furbe ihm auch 1363 Das Fürſtenthum Beuthen aufgetragen und übergeben . Seln Sohn Boleslav, welder zu Teiden regierte, hinterließ 4.Söhne , welche rich 1442 thei. Wenzel, der å tefte , welcher Sifchen , leten . Beuthen und Sarnonitz befam , verlau'te 1443 das Herzogthum Severien an das Bistbum Strafau .

Nad reinen und feines

Sohres Przemislavs Tode, fiel 1477 a les an felyes jüngſten Bruders Boleslavs Sohn KALA

1

689

Kafimir Vi, welcher 1470 Sarnonis und ſeine Rechte an Groß- Glogau, gegen Corel, bem Konig Matthias aštrat. Er hatte reis nen Enkel Wenzel Adam zum Nachfolger, welcher ſeinen Strlegervater Johann von

lo Bernſtein die Herrroaft Friedef verpfändete, Dieſem folgte fein Sohn Utam Mengel , welcher furz vor feinem Sobe rómiſdfatbo . Iird, wurbe,

und diefem rein Sobn , Friedrich

Wilhelm , welcher römiſchkatholiſd erzogen ward , und nach angetretener Regierung ſehr eifrig Darin war , mit welchem aber 1625 der Mannsſtamm der Herzoge von Teſten

11

A

ini

1 i

ausgieng . Hierauf blieb das fürftentum unmittelbar bei der Krone Bsbeim , bis Sala fer Karl VI, daſſelbige 1722 dem Herzoge von letbringea leopold Joſeph Karl eine råumete , welchem 1729 rein Sohn Herzog Frang Stephan , nachmaliger romifder Kais fer , und dieſem 1766 der føntal. polnta fche und durfürfil., fáchſiſche Prina Albert, wegen ſeiner Permablung mit der Erzber . jogin Maria Chriſtina, barin folgte. $. 5. Das Firftentsum enthátt

I Folgende fürftliche Stådte . i Serden , auf polniſch Defin , lat. Teſchena , Teſſinum , die Hauptſtadt des

Fürſtenthums ,

ltegt

an der

Elfa

in aner

febr fruchtbaren Gegend , ift bemauert , unb bat barch, Erdbeſcbr. 12. B. X

690 hat eine große Pfarrkirche , 2 Mönchenflos fter, ein Nonnenklofter , eine ebemalige Jes ſulter Reſidenz mit einer kleinen Kapelle, ein Seminarium, und eine deutſche Haupt fchule für die kleinſte Jugend . In der Vors ftab : fehet die evangeliſche Gnadenkirche , weiche vermöge des altranſtädtiſchen Vers trags erbauet worden , und in welcher for wohl in deutſchir als polniſcher Sprache Gottesdienſt gehalten wird . Bei derſelben iſt auch eine Sdule . Die evangeliſchen Gtånde , haben dem Kaiſer für die gnädige Erlaubniß zu beider Erbauung , ein Gefchent von 10000 Fl. gemacht. U13 die Stade 1775 fu einem freien Handelsort erflåret, und am Isten April in derſelben eine Meſſe zum erſtenmal gehalten wurde , war ſie ein baju ganz unbequemer Ort ; denn fie batte nur 232 Gebäude , die sffentlichen mitges rechnet , und ſie waren meljiens nur an der Erde gebuuet , 8.4 aber, hatten ein Stocka werk, und 3 hatten sipet Stockwerfe. In der Stadt und Vorſtadt zuſammengenommen , waren 271 gemauerte , und 303 6Slzerne Håuſer. Es waren hier auch nur einige geringe Wirthshäuſer , und die Wege und Fandftraßen , welche bieber führeten , giengen nid )t nur über wilde auch

Berge, ſondern waren

ſo fajledt , daß über

hunderttauſend Sul:

691 Gulden

nöthig waren ,

Stand zu

regen , ja

um

fie in

beffernt

es war überhaupt ein

Uufwand von wenigſtens einer Milion Gul: den nöthig , um dieſen Ort zu einem ſo wich = als mart tigen Handelsplaß zu moden , wünſchte . Allein man erwolte ihn wegen

3

feiner lage in der Nåhe von Polen und Ungarn , und weil hier eine evangeliſche Kir: che iſt , beſchloß innerhalb 2 bis 3 Jahren durch das ganze iſtreichiſche Solefen , und von Bielitz bis Krafau eine lan ſtraine in guten Stand zu regen , und den Poffroagon , der bisher nur bis Troppau gegangen war , über Telchen nach Bieliß , und von bannen nach Krafaut und lemberg geben zu laſſen . Es iſt aber aus allen dieſen Entwurfen niet

*

viel herausgeformen , hingegen die Stade årmer geworden , nachdem ihre Afziſe rom -Weln , welche vom Elmer 5 Sl . betrug , ouf 1 Fl. heruntergereget worden , und 1782 hat K. Jofeph II die Meſſe wieder aufge beken . Auf einem Hügel bei der Stadt, ſtehet thells ein Reft 0.3 Obern furitiden Sdilofies , weldes in einem alten Shurm , und in den Wänden eines derfallenen 61 :

$

Bentempels, aud) unterirdiſchen Gången 11.0 Şilen beſteh it , theild , der unt: re Coil des Solos , welcher nur in Bohnungen für einige Wirtſchaftebeamten beſtebet. Ulu : ter

ter dem blefigen tommiffariat des

Biſchofs

zu Breslau , ſtehen die Urchipresbyteriate zu Bielig , Freyſtadt , Friedek , koßlau uply Der übel ses Fürftenthume , Strumien. kommt hter jährlich zweimal um des lands rechts willen zuſammen . Der am 22 Febr. 1779 hter geſchloſſene Friede zwiſden Defts reich und · Preußen , wegen der bayerſcher Erbfolge , machet dieſe Gtadt für die Ge fchichte merkwürdig . 2 Jablunkau oder Jablunka, elge fletne offene Stadt an der Elſa , in einem tiefen Grunbe zwiſchen den Gebirgeri. Eine ſtarte meile von bier nach Ungarn ju , wird der Paß durch die Jabluntauer Schanze verwahret. 3 Stojow oder Sfotſchau , eine kleine offene Stadt, mit einem berrfchaftlichen Geo baude , an

der

Brücke fübret. ebemaligen

Weichſel , aber welche eine Ste ift der Hauptort einer

Herrſchaft ,

zu welcher nod 6 Dörfer geboren , gehöret aber nun zu den Kameral- Giltern . 4. Odwarzwaſſer , auf polniſch Stripes mien , eine kleine offene Stadt an der Weide fel , der Hauptort einer ebemaligen Hermos (daft , zu welder noch 5 Dörfer gehorten , und welde , ebenſo wie vorber, ehende , Herzog Friedric Kaſimir , Herzogs Wenzel Udania

693 3

6

11

Hoams Sohn , beſeffen hat. waffer iſt ein Umt.

Zu Sdwarjes

II Folgende Kirchodrfer : I Ziviſten der Elſa , Dftrawice und Herrſchaft Frieet liegen : Ulbersdorf, Dbers Nittel- und Nieber - Blubows mit einem Schloß,

Ober- und Nieder- Domaslowiß nuit

einem Schloß, Satty, Herzmanitz, Hnoynid mit einem Schloß , Iſtebna , Karwin mit einen Schloß , Pohlniſch - Oſtrau , Peter $. wald , Ratimon mit einem Schloß , Ropla mit einem Schloß , Rzepitſch , Dber- und Mieder - 6chlebifchowiß mit Schloſſern ,Schoms berg , Schinhof mit einem Schloß, Steinau mit einem Schloß, Obers und Nieder- Sucha mit Schloſſern, Obers und Nieder- Tierliczko, mit einem Sdilos, Dbers und Nieder- Trgay nowie mit einem Schloß, Wirzbiz. 2 Zwiſchen der Elſa und Weichſel liegen,

Baumgarten , Byſtrzis , Gollerchau mit einem Soloß , Hatlah mit einem Schloß , Sinte: lau mit elnem Sdloß, Konsta , Klein - Kun . jendorf , Ober - lijd )na , Niedef mit eiszem Saloß , Nierobin , Ogroogong mit einer

117 Sdiloß , Punjau , Seibersdorf mit cinem Schloß, Uſtrom mit einem Schlof, Weichſel , Menbrin mit einem Sdloß, Zamarsf. 3 Zivildien der Weichſel und dein Für: kenthum Bieltz

lleg ? 11, Bilowigko , Brenna, Sre

694 Grobleß mit einem Schloß , Groß - Gureck , Lipowek, Odab und Rigersdorf mit einem Sdlos.

d Das Fürſtenthum Bielig.

$

der

Charte

vom

Fürſtenthum Teſchen , und es

Man

Riebt

es

auf

iſt von

dems

felben , von der Standesherrſchaft Pieß , und Don Polen umgeben , Won der Standes berrſchaft Pleß mpirb

es

durch

die

Weicha

fel, und von Polen durch den Fluß Biala, welcher ſich in die Weichſel ergießet , ge ſchieden .

Es

ift ehedeſſen

ein

Stück

des

Fürſtenthums Teſchen geweſen : Herzog Wenzel Udam aber gab es als eine beſon bere Herrſchaft ſeinem Sohn Friedrich Kas fimir ; nachmals tam es an Karl Frelbere von P.omnis, blerauf an Abam Sdafgotich , alsdein an die Freiherren Grafen von

und nadmoligen

Sonneck, 1730 an einen Gra

fen von Solms- Bildenfels , 1739 an einen Grafen von Baugnis , und endlid an Nier alder forepó des h . R. R. Firiten von Suifosfy , Grafen zu liſſa in Polen , zu beffen Beiko Kaiſer Franj 175 ? Diese bisa berige Minderherrſchaft ill elnen Fürſten : thum erhob, weld, es deffelben Fanillie noch beſitzt, und entbåte I Bie :

.

695 I Biellz , eine kleine bemauerte Stadt an der Btala , bet welcher auf einer Höhe Schloß llegt , und welche der Sitz der fürſtliden Regierung ift. Es ſind hier viel 1750 brannte die Stadtfirche Tudieber. ein

Bets angezündet wurde, te und 1753 verzehr eine Feuersbrunſt 140 ab ,

als ſie vom

der beſten Häuſer. Einwohner fchen

Die hieſigen evangelt : haben nun eine eigne

Kirche. 2 Die Kirchdorfer AltsBlelik , Ernſtdorf mit einem Schloß , Helnzendorf , Kamis , Kurzwalde, Matborf , und noch eilf andere Dörfer. 2 Acht Minderherrſchaften . 1

1 ) Ein

Antheil an

der freien

Nin

derherrſchaft Oderberg . Von der Herrſchaft Dberberg uberhaupt , iſt oben im preußiſden Schleſien gehandelt Dasjenige Stück derſeiben , ivel worden . die unter 635milther Oberöerrſchaft scolles ben iſt ,

und ziviſden der

Oder und

Elſa

lieget, entbilt

I

bercero ,

auf

polniſch

Boguin ,

eine fletne offene Clubt an der Ober ,

svel : dje

696

de der Hauptort der Herrſchaft

ist ,

und

eln Schloß hat , welches aber jenſeite der Ober im preußiſchen Gebiet liegt. 2 Dle

Dörfer Noppitau oder Koptau ,

Schónichel und Pudlow.

2 ) Die

minderherrſchaft

Freu

Setty g [.

Man findet eine binlängliche ubbildung berſelben auf der Charte vom Fürſtenthum Sie iſt von den Fürſtenthümern Troppau . Fågerndorf und Neyße , und son Mähren In derſelben entſtebet in der Ges uingeben . gend von Würbenthal aus 3

fleinen Flufa

die

fdwarze und

ren ,

welche

die mittel ,

kleine Oppa genennet werden , der gluß Dypa , welcher nach Jägerndorf, Troppau xc. fließet. Ehedefſen hat dieſe Herrſchaft zu Nach dem Fürftenthum Troppau gehdret. davon benannten mals gehörte fte einem freiherrlichen Geſchlecht ; und blerauf fam fie an die Freiherren und nadmaligen Gra fen von Wirben , die ſich auch noch heuti ges Dags Grafen von Sriubenthal foreia bei . Kaiſer Ferdinand Ilog fic ein , ivor auf fie

fein

Sohn

Leopold

Wilhelm und Ena

697 Enfel Karl Joſeph , belbe Erzherzoge von Diſtreich und des deutſchen Ritterorbens Hochmeiſter , nach einander beſeffen haben. 1682 Beftelte Kaiſer Leopold den damaligen Hodmeiſter des deutſchen Drdens Johann Staſpar von Ampringen zum Oberhauptmann ia Dber- und Nieder - Odleften : well nun derjenige , welcher dieſes Amt verwaltet , ein ſchleſiſcher Fürſt reyn mußte , räumte er ihm die Herrſchaft Freudenthal unter dem

3

Sitel eines Fürſtenthums ein , wie er ſich denn auch Fürſten zu Freudenthal und Herrn zu Eulenburg Pohrieb. Von Blefer

7

Zeit an iſt zwar Freudenthal bet des

1

fden Ordens Melfterthum Mergentheim vero blieben , bat aber den Titel eines Fürften .

1

3

deuts

thums nicht behalten , ſondern ift nur eine Minderherrſchaft , jedoch eine der anſehn . Ilchften in Sdoleſien , daher fie auch einen beſondern Sheil des 1Olmuizer Streffes aus macht , als der fich in das Prerauer und Freudenthaler Viertel abtheitet, te begrelft 1 Freudenthal , auf polntro unb bis heimiſch Brunthal, die Hauptſtadt der Herrs (d,aft , welche in einem angenehmen hat liegt , bemauert , und der Sie eines Kome Mentjurs iſt , auchtft hier ein Plariftens Sculen . Sie brannte 1764 kloſter mit faſt gang ab .

. En

698 2 Engelsberg ,

ein

offenes Städtchen,

bet welchem reit einigen Jahrhunderten ein Bergwerf iſt, welches mit den boben Defen , Elſen : Zain, und Zeug - Hammer noch ims mer fortdauert.

Uuf einem

bei

demſelben

befindlichen Berge, Reht eine Kapelle, 3 Wirbenthal ober offenes Städtchen , bei Ulters ein Bergwerk

Wurbenthal , ein welchem auch vor

geweſen iſt.

4 Die Kirchdorfer Altſtadt , werden , Klein Mohrau , woſelbſt våmmer find ,

Seiffen ,

lidhtes Eiſen :

Alt - Vogelfeiffen ,

Nieder - Wildgrub , Wrockendorf , und noch 9 Dörfer.

Anmerkung. Zu dieſer Herrſchaft gehöret auch die Herrſchaft Eulenburg in Mähren .

3 ) Die Minderherrſchaft

Olbersdorf.

Die Minderherrſchaft Olbersdorf, wel: Steueriaditzion das che in der fchleſiſchen Gut Dibersdorf genennet wird , iſt auf den Charten von den Fürſtenthumern Trop: Sie ge pau und fågerndorf zu fehen . birte ehedeffen den Jeſuiten zu Neys, und enthalt

I

DI

i

699 I Dibersdorf , nem Schloß .

ein Städtchen mit eis

2 Heinzendorf , ein Kirchdorf. 3 Noch 10 Dörfer.

4 ) Die minderherrſchaft Friðek.

Sie iſt iſt auf der

Charte

vom

Fürs

ftenthum Tefden zu ſehen , und theils von dieſem Fürſtenthum , theils von Mähren umgeben , von welchem legten fie durch den Fluß Oſtrawice geſchieden wird , grens get auch an Ungarn , und an die Slawas kei. Sie begreift viele . hohe Berge , wels de Holz und Weide tragen , und von Ma'adien ( Bienhirten ) bewohnet werden, die daſelbſt ihre Salaſchen (Schalafdyen ) und ürden haben. In winter ernahren ſich Hele vom

Schleichhandel mit ungariſchem

Labak und polniſdem Salz , wobei es oft gu blutigen Håndein mit den uiberreutern 11110 Sordoniſten fommt. Den hoben Ofen und Eichhammer bei Dobraú , hat man nah ber hitte des

18 Jahrhunderts eins

gehen lasſen , und den Bauerguiter fleine in firgrice iſt in dieſer

Diftrift defelben verteilet. Gegend

reich an

700

Vor Älters gehørte blefe Herrs Forellen. Hers daft zu dem Fürſtenthum Teſchen . iog Wenzel Adam Derfekte fie 1545 an Sahn von Bernſtein , nadmals ift fie an einige andere Beſiger , und endlich an die Sic Grafen von Prardma gekommen , enthält i Friedef , eine kleine bemauerte Stabt am fluß Oſtrowice , mit einem Schloß, auf einer Unhihe . Außerbalb der tabt ftebet eine neue und fchon erbauete Kirche zu U. l . Fr. dahin häufig Wahlfahrten geſcheben . 1702 erlitte fie eine große Feuersbrunſt , #no 1761 litte hier ein preußiſches Kommando eine ſtarke Eins þuße. 2 Die Kirchbörfer Bruzowig , Dobrau, Leskowitz , Sedlift , Stalig , andere Dörfer .

5)

und nod) 20

Die minderherrſchaft

Freyſtadt.

Man

Charte

fann

fie

auf

der

vom

Firſtentoum Teſchen finden . In der ſchlee fiſchen Steuerinditzton , mird fie Das Gut Frey tudt

getrenne . -

Egedefien

war

Nc

1

701 ms des Fürftenthu Stück ein Fürftenthums Terchietto Herzog Wenzel abam gab ſie ſeinem Sohn 1

-

Friedrich Kaſtmir , welcher auch gemeinig, lich zu Freyſtadt wohnete. Nachher fam fie an die Freiherren Ejigan von Slups ta , hierauf an die Grafen von Garchin , von und

dieſen an einen von Wienzkowsky, bierauf an den Fürſten von Croy,

yon welchem fie ein irländiſcher Lord Nas mens Tanffe faufte , deffen Enfel fie nun befinet.

ne

Sie enthält

1 Freyſtadt oder Freyftåstel, eine kleid Stadt unweit der Elſa , mit einem

Schloß , auf welchem von 1563 bis 1615 die Herzoge von Teſdhen gewohnet haben . 2 Die Dörfer Altſtadt , Kronkolna und Zawada .

6 ) Die Minderherrſchaft Sie

lleget

an der Elſa ,

neben

der

Rois .

Vorbergebenden

und wird in der rdolefirchen

Steuerinditzion das Gut Roy genennet. Es bat fie auch der vorhergenannte fors Saaffe gekauft , beffen Enkel lie jest beo Sie beftebet aus den Dörfern Ron, plua

702

Spluchow ", Darkowo , ſuczka , gemeiniglich Lonkau , mit einer Kirche, Bonkau, Wilcha muchau und Petrowit .

7 ) Die

Minderherrſchaft

Deutſch

Leuthent.

Sie lieget neben der vorhergehenden, und wird in der ſchlefiſchen Steuerindikzion das Gut Deutſch - Leuthen genennet. Ihr Befißer iſt auch der Graf Taaffe , und fie enthält : 1 Deutſch - Reuthen, ein Kirchdorf mit einem Schloß. 2 Dittmersdorf , ein Kirchdorf.

3 Die Dörfer Skrzeczon und Willmers , dorf an der Elſa. 4 Vier

Vorwerke , und fünf Mühlen.

8) Die Minderherrſchaft Reichwalde.

Sie grenzet an die rorhergehende, und wird in der ſalefiſchen Steuerinditzion bas Gut

3

E:

703

Gut Reichwalbe

genennet,

Hr

Befißer

iſt ein Graf von Goldhút , und ſie enthålt : I

Reichwalbe oder Richenwaldau ,

ein

Kirchdorf, Sdiloß und Vorwerk .

2 Die Dörfer Polniſch - Leuthen , Poha und ruba und Dombra , noch 2 andere 6

Hffe.

1

1

!

1

ſouveraine

Grafſchaft

Busch. Erdberdir. 12. B.

Glaß .

Einleit

$.

no

g.

Í.

te Landcharte, welche Yonas Scultes tus Bon dieſer Grafſchaft gezeichs het , fanſion berausgegeben hat , und

3

berjenigen nicht bei ; welche Dod. und die Bomanniſche Maner gezeichnet ; Werkfåtte ju- Nürnberg 1749 ans licht geſtellet hat. Wer aber ben mulieriſcheri kommt

Atlas von

Bdheim

har ,

oder auch

mit

Julien Atlas topographiqnė et militaire perfehen lft , findet in denſelben éiné eben fo frollfånbige Abbildung ber Grafſchaft, kis die homanniſche Charte liefert:

708 $. 24. Die Grafſchaft liegt zwiſchen und iſt Soheim , Schleſien und Mähren , Seiten von hohen Bergen ein: auf allen gefctloffen , die zu den ſubetiſchen Gebirs gin sebåren , ſo daß man nirgends an , ders , als durch raube , felſichte und be: fdverliche

Wege

kann .

hinein fommen

Gie' iſt 8 geographiſche Meilen lang , und 5 breit . linter des Grafen Chriſioph von Hardeck Begieruing , iſt das Wicilenmaß in dieser Graffdhaft

eingerichtet ,

und

es

find auf jede Glatcr Meile 305 Schnúre, jede zu 52. Ellen , und aifo auf i Meile 15860 Elen gerechnet worden .

$.

3. Sie ift durch und durch bergicht,

und mit den angenehmſtea Ubmedſelungen von Bergen und Codiern , wildern und Bieren , Feldern und Sådien , Skanten und DSrfern , berſehen . An Getraibe bauet

fie

ist

guten Jahren ſo viel ,

als

thre Einwohner n8thig habın ; ja es fann alsdenn 110d ) wohl etwa : davon ausges fiihret werden. In Rölecent Ihren fann fie 3 : fubie aus den benadybarten Ländern befoininen . Man bat Sarten und Baums frihte i befinamų aud 60'eſien , Bdheim und

dergleichen måhren .

a ;13 DIZ

Weise iſt gut , und die Viehzucht eintéág : Ild ).

709 lich . Die anſehnlichen ålder liefern Xin vie : füſigem unb Holz im Uiberflug . gefliigeltem Wildpret iſt kuin Mangel , und wohiſanieckende

Filde

find

großer

in

Menge vorhanden , inſonderheit anſehnilis Steinbrüche li.fern che forellen . Die nicht allen Mull- und Feichen eine und

1

3

Werkſtücke , we die zum Theil in andere Lånder ausgeführet werden , ſondern aud) guten Marmor ; Copafen , Karniole uno Jaſpis werden auch gefunden . Steinkoh len werden noch zu Sdlegel ausgegraben . Sei Hausdorf iſt ein Kupferbergweit .

Das

Silberbergwert, welches ehedeſſen zu Wils belmsthal oder Neuſtáotel geweſen , iſt wieder eingegangen , ju Merzberg noch eines im Gange. Unter den brunnen ſind die zu Kobowa oder wa , Reinerz und Alltwilmsdorf ,

aver iſt Gauers Crudo : die be :

rühmteſten ; und das warme Bao bei kane deck iſt auch berühmt. Die Neyße ento ſpringet in der Herrſchaft Mittelwalde ju Tando f unter dem Schneeberg , gehet bei Kabelſchwerdt und Glas vorbei , und aus diefir Grafſd,aft in das schlefirdie Firſten , thum Münſterberg . Sie nimmt faſt alle Kaum kleinere Flüſſe Dieres landes auf.

eine halbe der

meile von threr Quelle , måbriſden Grenze ., ' entſpringet 3

on be MO

Morell, oder Morawa , nebinte mähriſche Fluß

welche der vors Die Erlita tft .

entſtehet nicht weit vou Reinerz ; und ge het in das Königreich Bšteim , nachdem fie einige Metlen lang die Grenze - mit hemſelben gemad )t hat , wie fie denn aud 1986 fiir einen Grenzfluß zwiſchen dieſer Grafſchaft und Bfheim , erktåret worden iſt.

H: 4. Jn dteſer Grafſchaft find 6 ime mediat und 3 mebiat Städte ,

und 206 werdt er te n lſch , Dörf wet neua geleg bet Kabe mitgerechnet , Die Einwohner reber die deuif he Sprache. Sie haben thre Nah: rung vorn &mlich vorn Ackerbau , Viehzucht , Garnſpinnen und leinwandhandel. Es find bier mit Gittern angeſeffen die gråflichen Familien kon Wallis , Althan , Herberſteine, 686 , Neuhaus , Bellegarde , leslie und Vetter , die frelherrlichen Familien von Stufried , Hemm , Pllatt und fahrlich , und noch mehr abeliche Familten , als , die poni Pannevik , Haugwißi. Tichiſchriß Frobel , Bachſteln , und viele andere . Una ter bsheimiſcher Oberherrschaft , hielten die Stånde zu Glatz im Landhauſe thre fanda fage ,

welche in

ditern

Zeiten Fürſtentage

genennet worden , unter preußiſcher Regier rung

701 rung aber find the nicht meer befunden worden . S.

1

s.

Im

16ten

für

Jahrhundert

nsthig

unter

der Regierung des Grafen Chriftoph .. von Harbeck, breitete fich hier die bußitiſche, lebo re ftarf Aus . von 1560 618 1623 bat fidh hieſelbit die evangeliſdilutberiſche Rebre, alier Unfechtung ungrad,tet, erhalten i allein , nod) 1623 wurden alle evangeliſche Prediger und Schuihalter , deren über 120 waren, aus dem Lande geſchaffet, und die evanger lichen Einwohner theils durch Verſprechun gen , thells durch Gewalt , zur fathollisen Kirche gebradt, es giengen aber viele zan tande Sinaus , Nad der Zett tft tas gane ze land offentlid, allein der rSmild fatholis Ychen Lehre zugethan geweſen . Nad dem e$ aber unter

fåniglich

preußiſde Bothmidsig ,

keit gefommen , iſt auch den Erangeliſcher alle gottesdlenfide frelbett perfattet Moore ben ,

f . 6.

Diefes fand hat in attern Zein

ton vielerlei Oberberren gehabt , inſonders ladielaus, helt die Senige iv BSbeim .

Kintg in Ungaru und Båheim , benitate 1453 , baß der damalige Etatthalter des und nadmalige KS, Renigreichs Bobelm nig Geors Podlebroth , dle Herrſchaft Glas V y 4

712 ron Wilhelm von Leuchtenberg einisſen durfa te, und Salfer Friedrich III erhob dieſe Herrſchaft 1462 zum Beften der Söhne eben gedachten Seenig Georg Poslebraths zu einer Grafſchaft. Als ſie ſich theileten , kam file an Heinrich den åltern , Herzog zu Münſterberg und Frankenſtein i welchem fie auch ladislav Snig in Bheim 1472 zu

Rehn

verlieh

und

beſtätigte.

Dieſes

Edhne verkauften fie 1500 an ihren Schwa: ger Grafen Albrecht von Harbek für 60000 Kronen . Graf Cöriſtoph von Hardet vers fekie Me Grafſchaft 1534 an den sdhelmia den Fišnig Ferdinand, welcher fie aber bald Hleder an Johann von Bernſtein verpfans bete, 1549 tam fie erſt unterpfáridlich , und hernado elgenthümlich an Herzog Ernſt 1561 brachte fie R. Ferola von Bayern . rand wieder an fid ; und von der Zeit an iſt fie bei

der Strone Bdheim geblieben, bis

fie 1742 von Friedrich II König von Preuf fen erobert, auch demſelben und ſeinen Era ben und Nachfommen , in eben dieſem Jahr im Berliner Frieden , ewig und mit vollla ger Souveralnit & t und unabhångigkeit von Der

Krone

Bibelm ,

1760 wurde fie von

abgetreten

worden,

den Deftreichern eins

genommen , durch den şubertsburger Friez

1

713 ben aber fam fie 1763 nig von Preußen .

wieder an den Kids

13

1

ll

$ . 7. Der König von Preußen , ſetzet Hiere Grafichaft in feinem Titel als einen founerainen Staat nach Echleſien , Oranten , Neufchatel mud Balangin , und vor Gels .• Dern , Magdeburg, Cleve, ? . hr isappen beſtebet aud 3. gofrónten Tinten oder Strals ſen , welche entweder roth im weißen Fels de , oder welt im rotben Selde zu feyn pflegen , o lange Otele Grafiájaft

S. 8 .

uns

ter bsheimiſcher Herrſchaft ſtund, wurde fie purch eine rogenannte Umtsrealerung , wels dhe in der Hauptſtadt ihren Clt hatte , in allen Regierungssund Rechts - Sachen verres ben . Den Vorlik in derſelben hatte der Kandeshauptmann , und ron din Ausſprüchen derſelben ,

den richterlis konnte man

nach Prag ,

und non dannen nach Wien appelliren . Unter preußiſcher Oberberrſchaft iſt eine andere Einrichtung gemad )t worden , Das königliche Gouvernement in der Haupta ſtadt hat nicht nur die Wuflicht über die bafige Beratung , ſondern forget aud) flip Ordnung , Ruhe und Sicherheit in der ganz den Grafſchaft, hat auch 4

die Uufficht über DEN

714 ben Sniglichen Bau und aber das Boltjats In Unfrung der Gerichtsbarkeit meſen . ift bie Grafſdhaft in weltliden Soden der tinigilden Oberamtsreglerung zu Breslau , und in selfitdem Ungelegenheiten der Evans geliſchen der daſigen Oberfonfiftorium uns tergeben , son Belden aber fann an das Sribunal zu Berlin appelliret , unb ferner Dle Rae an der König fuppliziret werden . 1. tholtfen gehören bisher in gelftlichen Sas men zu der Didzes des Erzbiſchofs zu Prag , beffen Stellecin dazu beſonders beſtelltep Lanbrath bee Der D fanus verwaltet. Graffd aft , welder gleiche Geſchäfte mit ben rohlefilo . Guſtizrath upo

Commiſſarius perpetuus, oder Judex delegatus ron der Oberamtes bem Oberfonfiftorium zu regierung und Das Steuer = Uffis - Rent- Ports Breslau . und 200: Amt, fieben unmittelbar unter der 8nglichen Krieges und Donainen Kammee zu Brellou ,

2

uur i Die Grafſchaft macht $. 9. Auf ben oben ( f . 1. ) anges Streis aus . führten Charten , ift me in 6 Diſtrikte abo getheilet, welche ich auch wegen muemlichkeit zum

ihrer Bes

Grunde legenipiu.

ş

I Der Glaner Diſtritt, enthält Glas, b $ h . Selodzko, poln , Klobifo , late Glacium und Glocium , tie immediate Haupts ftabt der Grafichaft, toelche an der Neuf llegt, und eine ftarfe Feftung iſt . Sie hat eine bergichte und abhängige Page , well fie an

Et

bem Berge hinan erbauet iſt , auf weldem das fefte Sch !oß , oder Ole munmehrige ala Aus den melfies te Fitung angelegt iſt. Uus Häufern fans man das weite Feld ſehen , Die alte Feftung iſt ehebeffen in 3 Sheile

be

abgetheilet worden , nåmito in bas niedere, mittlere und obere Schloß. Des niedern Schloffes

Geb &ude tegen

etras

niedriger

nad der Stadt zu , als die oberſten Ge haube, und aber daffelbige haben ehemalo einige abelldhe Gerhlechter in der Grafidhaft, tas Burglenn gehabt,

baber

fie

fid ) audi

Burggrafen von Glaß geſchrieben , und ala Randshauptleute darin , gemobnet haben, In diefem niedern Sdiloß lft en ziemlich geräumiger Play, welcher rund umber mit

1

Gebåuben eingeſchlorien IX ; audſins in bemfelben gute feuerfreie Gemolbe, in welt shen

mochtige

ficher

aufbehalter

Das Waffer

wird durch

edhren von dem maffertourm ,

welcher all

merben fonnen .

Sachen

716

Der Hlebern mehre ſteht, binauf in dieſes Estdlich ftchet niedere Schloß getrieben . In bemſelben aus eine fato oli dhe Kirche, in welder aber feit 1745 fein fatboliſer Aus Gorteerienft mehr gebalten wird. dlerem niedern Solo gebet men ind obe : re Schloß , wedy : 8 weit hoher Quf dem Feifen felbft liegt , 3 Hsfe und eigen burd lauter Felſen gebauenen febr tiefen Bruns nen bat, der reich an gútein Waſſer ift. Auf demſelben babeit einige von den Her: ren , welche die Grafſchaft im Beſitz ge babt, gewebnet , nunmehr aber iſt es des Nadden Glas Kommandanten Wohnung. uuter preuflſde Bothniaßigkeit getommen , iſt dieſe alte Feftung fehr verbeffert und perft & rfet, auch mit gut angelegten Kares matten terſeben worden , in welden eine Weil man zahlreiche Befaßung liegen fann . fie faſt in der ganzen Grafſchaft feben fann , ſo fann auch aus derſelben durd Kanonens rdhüſſe und Feuerzeichen in einer Viertelſtuna De der ganzen Grafſchaft ein feindlider Einfall bekannt gemadit werden . Die neue Feftung , welche unter preußilder Regie rung angeleget worden , liegt der alten nes rade gegen aber auf dem ſogenannten Schia ferberge ,

unt

gwtfden

beiden

Allefiet nie Mengen

*

717 Nerbe . Man kann von betben leicht durch ein Spratrohr einander Nachricht geben. Dieſe neue · Seſung iſt ſehr regelmäßig , feſt und vortheilijaft angelegt , bat auch einen mit vielen Koſten in den Felſen und Berg eingebauenen

und

eingegrabenen Brunnen ,

mit gutem Waſſer. und neuen Fatung ift legt , durch welche die den und noch weiter gefeget werden kann . kunmebr Qud ftark

Ziviſaen der elme Schleuſe

alten anges

Gegend zwiſchen bels binab unter Barrier Die Stadt felbft iſt befefliget, überhaupt

aber unter preußi{der Regierung weit reins licher , ordentlicher und ſchöner geroorden , Sie hat 400 Haus als fie vorhta geroefen . fer, dud, außerdem noch einige Vorfanter meibe ble Frenfenſteiner Vorstadt, der Ans 4 gel, ber Rafnarft und das Neu åndel ges nendet werden . Ju der Pfarrfirde iſt eint berusintes Gnaden 6 !! d . abe bei derſelben

21

1

fteven 09s ehemalige Kollegium und das Seminarium der Jefulten . Sür die B : 5 7 fanung und übrigen Craugeliſchen iſt 1742 in der Franfenſteiner Straße nahe am Thor eine Kirche angelegt worden . Außerball Der Stadt findet man auf dem Rofmarft por dem Brückenthor eine Stirdie und Klos

fter der Minoriten, zu u. f. fr .

auf

der

Gande

718 vor dem franfenfteinet jhor eine Kirche und Kloſter der Franzia Itaner , und habe babel ein Hoſpital mit Dle Vorwerbe in den Vors einer Kirche.

Bande

genannt ,

Hádten , gehören tbells abelichen Berren deri theils Bürgern der Stadt , es ſind auch in denſelben 2 Minoriten und nidje anſehnliche königliche Mühlen

thells

weit von dem Franziſtanertioſter 2 große Korn - und Mehl - Magazine nebſt einer Die Stadt hat gute Nahrung. Beckerei. und Einwohner ſtehen unter oc ulters hat hier eitt bem magiftrat. Fledes , Namens Lucca , geſtanden ; König Ibre Bürger

Heinrich I aber hat die Stadt Glaß itit Fahr 936 anlegen laſſen , doch hat die Urfunde , feldje in ben katholiſchen Denfs würdiafeiten ber Grafſchaft Glas S. ios angeführet wird , Merfmale der unrichtig : Feit:

Šle

art oft verbrannt und Herrüftet

worben , weil ſie ein Zantapfel zwiſchen din Polen 1033 1056

101s und und Bülmest geweſer . iltte fie auch großen Brandſchadent . wurde sie born K. fonrad erobrrt

1463 , 1469 und 1524 und verbrannt. hat ſie wieder große Fittersbrirfte ausges Die harteite Belagerung hat fie Honden . 1622 von Kaiſers Ferdinands II und feie

719 ner Bundesgerofen (rüppen ausgeſtanden . 1742 wurde ſie von den Preußen durch Rapitulazion eingenommen , und 1760 von Der Stadt ges beni Deftretchernt eroberf.

hören die

Dörfer

Steinowit

und

Neu :

Steinomis , nebſt einigen Vorwerken . In biefer Stadt iſt auch ein fånigliche Rentamt , von welchem die in dieſer Grafs fchaft übrig gebliebenen Domainett und Rei gálteni , Gerichts- und andere Gefälle, un gemiffe geringe Grundſtücke, verwaltet wees Bett. · Die meiſten biefigen Domainen : Gútee find nach und nach veräußert , und die fete guter allodifiziţt wordena

FA

uit : und Neu : Wilnsdorf , jewed Éirdborf , beffen Sauerbrunn ſtart ges : ein wird . braudt H.

1

§ Últ: und Neu , Herbe , nes mit einem Sauerbrunnen .

Dérfer , jes

4 Merzborf , Obers Hansborfi , Nruded , Gabersdorf , Melden und Bierau oder Wies fe , find gráflldh soniſche Dörfer mit Ritters When .

5 Mies

.

720 5 Nieder - Haustorf, ein gráfich neu. bauſiſdes Dorf mit 2 Ritterſigen .

6 labiſdau und Poltau , Rliterige . 7 Sorrenz,

Dörfer

und

ein Dorf mit 3 Ritter fi

een . & Pirtmiş , oder und Ritterlig . 9 Rardwls , und Kaltenborn ,

Bergwit ,

Stolzenau , Den Grafen

ein Dorf

Wallisfurt , von Wallis

jugehörig.

io Bildmit , oder Bitchfowls , Dorf mit 2 Gütern der von Haugnvik .

ein

i i Ebemals haben die fulten zu Glag Herefien , ein Intheil an Elfareborf , die ut : Pasdorf , Dörfer Werneck , Sortid , midwig , Ober- und Dieber : Sdnedeldorf , Mit : Hende , und die oben (dhon genanns adh der ilmsDorf. tem uit : und Neu Wufhebung ihres. Ordens , hat fie der sidnig eingezogen . 12 Rengersdorf , terfigen .

ein Dorf mit 2 Rit:

Il Det

721 11 Der Landeđer Diſtrikt , enthält 1

landed ,

eine

fleine und offene im .

mediat Stadt an dem kleinen Bielafluß , welche fich vom Acerbau und Viehzucht , Biround Branntwein : Scanf ernábret. Die Elamcbner find faſt alle romlídkatbollid . Sie hat zu Kriegeszeiten viel ausfteben máſ. ren ;

denn fie ift oft in Brand geſteckt und

ausgeplundert worden , ſo daß 1528 kaum 40 H & uſer in der Stadt , und 3 in der Vorſtadt geweſen . Den größten Rubm bat fie von den nahe gelegenen und ihr zugebda rigen warmen Bådern jenſeits . 2 Ober : Shalhelm , welches Dorfs Nies der : Ende an die Stadt ftsfet. Nan fommt daſelbſt über eine lange bölzerne Brücke , die in den mit einem kleinen Schloß geglers ten Herrenhof führet , an einen linter Hand gelegenen Hügel , welcher mit einer udce von findenbäumen beféßet ift , und auf wela dem eine Kirche fiebt ,' von dannen aber zu dem ſogenannten Neuen oder Unſer lies ben Frauen Bad . , Wenn man von dannen 2 bis 300 Schritte weiter gegen Mittag geo bet , und die Biele zur rechten Rand bes bålt , erreichet man das alte oder St. Ge. orgens zi Büſch . Erdbeſar. 12. B,

1

722 ergen - Bad , welches etwas biber liegt, als das erſte , und auf einem Hügel an det Direite des Bielefluſſes , etliché 1oo Schritt te von dem Walde, die Dberfreiheit genaunt, aus einem barten felfichten Boden entfebet aus welchem das Waſſer zwiſchen den Nikin der Klippen an febr vielen Orten , deren fonſt aber '70 waren ,

hervorbrubeit ,

und

zwar an mancher Stelle faft Armes didė . Das Waffer iſt ungemein klar , bat aber ele nen ſtarfen ſchwefelichten Gerud , und 1 iſt

/

laulicht , etwa wie friſch gemolfene i.ch , per nod etwas warmer . Die ftårffte und größte Quelle in der Mitte , tft faſt Riebend beiß , andere find nur laulidt , und andere gang falt , daher fann das len geſanimlete Waſſer nidt Etwa måfig warm reyn . Schritte vom Babe , findet

1 Serge

den

aus alien Quels anders als nur 2000 gemeine man auf einem

ſogenannten weißen Brunnen ,

beffen Waſſer einen vollfommenen reinen und ungemein guten Geſchmack bat , aber außers ordentlid falt iſt , obne dodjemalt zu gee frieren .

Wenn man noch

weiter Berg att

ſteigt , f8mmt man zu den Uiberbleibſeln des 1443 zerſtörten Solofjes Rarpfenſtein , wels che ſowohl als das am Fuß dieſes rebr hos ben Berges

belegene Vorwert gleiches Nas mend,

31

EN

3

3

1 723 mens ,

im

der Stadt lånbeck geboren . angeführte Neue oder

Anfange

Das unſer

Iteben Frauen Bab tft aud laulicht , flar , und an Geruch , Serdhmack und Mildung dem Bauptbrunnen vollfommen gleid) , und nicht weit davon iſt am Fuß eines Hügels , auf welchem elne fleine Kirche ſtebet , ein Die Stadt kalter fchwefelichter Brunn . Landeck hat das alte Bab 1572 , und neue Bad nebſt Dber : Iba !beim 1735 fåuflich ax Die Stadt befißet aud Nica fid) gebracht. der - Chalheim , Poigtsdorf , Leuthen una · Dlbersdorf. U 3 Wilhelmsthal , oder Neuſtádtel , ein offenes mediat Stådtden an der Viele , bei welchem ehebeſſen ein Silberbergwerf geweſen iſt. Den erſten Namen hat es von feinem Stifter Wilhelm von Dppersborf , den zweiten hat es ſeit 1561, da es zu ein ném Bergſtädtchen gemacht worden , Es gebåret einem Grafen von Walia .

4 Seiffenberg , Schredenborf , Wintele dorf , Stungendorf, Alt - und Neu « Eversa dorf , find Dörfer der Grafen von Wallis , melche nod mebrere in dieſem Diftritt bes firen .

5 Rens

7.34 5

Reyersborf, ein gräflich neubaufiſches

Dorf.' 6 Schönau , Dorf.

ein

gråflich

althaniſches

7 Conradswalde , ein Dorf , welches Das feſte einem von Frobel zuſtändig ift. Schloß , welches bler geweſen , tft 1469 jerforet worden , III

Der

Kabelſchwerðter Diftritt ,

in

weldjem I Kabelſchwerdt , ehebeſſen Byſtrzice genannt , eine kleine bemauerte immediat Stadt von gutem Anſehen , an der Neyße, welde bler den Bach Welftrit aufnimmt. Die Pfarrkirche gehöret ben Katholtfen , die blefigen

Evangeliſchen

aber

halten

ihren

Gottesdienſt zugleich mit der Befagung auf dem Rathbauſe. Ehedefſen gehörte fie uns ter das Schloß und die Stadt Glaß , Ros nts Johannes aber reşte fie 1319 in Frela bett, K. Rudolph verleibte fie 1577 dem Schloß zu Glaß abermals und auf ewig ein ; fie iſt aber doch wieder davon abgeſondert worden. 1617 erfaufte ſie vom Staffer Matthias die Obergeridte für 3000 Gula den . 1475. und 1645 ift fie abgebrannt,

Dec

!

75 Der

Stadt

gehören

und Neu - Weiſtrie , pfubi.

die

Brandt

Dörfer Alt , und Krótens

eln gråflich walifiſches 2 Plomnitz , Dorf unwelt Habelſchwerdt, woſelbft 1745 ein fleines Treffen zwiſdhen einem preußiſchen und dftreichiſden Korps Truppen vorfiel , ES in welchem das legte den kürzern fog. iſt hier ein herrliches Schloß . 3 Die Herrſchaft Mittelwalde ,

welche

die Herren von Izrdhirnhauſen an die Gra: fen und Herren von Ulthan verkaufet baben, denen fie noch zugehöret , enthält :

1 ) Mittelwalbe, ein offenes medlat Stadta chen an der Menß , mit einem Schloß. baben daſſelbe nicht nur die Sulfiten ders gěſtalt verwüſtet ,

daß

es lange Zeit unben

wohnt geweſen , fondern es ift auch im 16ten Jahrhundert oft geplündert und ausgebrannt worden .

2 ) Die Dsrfer Schönfeld , Wsifisdorf und Nieder : Langenau . Der lebte Ort iſt zum Jabr

Theil abelid ) , und daſelbit 1563. ein Ulaunbergwerf 3 3.3

titums angelegt wor:

26

worden , welches aber wieber eingegangen. Es iſt auch ein Sauerbrunn daſelbit.

4 Grafenort, ebedefſen Urnsdorf , ein Dorf , uab Melingi das élteke Dorf in der Grafſchaft , gehören einem Grafen son Herberſtein . In jenem ift ehedeſſen ein fea tes Schloß auf dem Reitberge gewefen , wela dhes 1450 jerforet worden . 5 Alt , Waltersdorf ,

ein gråflich walito

fiſches Dorf , woſelbß auch ein adelich bache ſtelniides Gut iſt . ' 6

Neu

Waltersdorf, ein Dorf ber box

frobel. 7 Die Dörfer Merzberg und Rieblings, Walde , geboren

den Grafen

von Wallis ,

Im lezten aber iſt auch das geißneriſche Gut. Zu Merzberg ift ein einträgliches Sila berbergwerf geweſen ,

welches ums

Fahr

1623 wieder eingegangen , aber gegen ele Mitte des jebigen 18ten Jabrhunderts vou neuem eröffnet , und 1749 eingeweihet wora ben , da denn das Bergwert felbft zum reis chen Segen ,

und

die

Schmelzhütte

brids: Silberhütte genennet worden : ¢ $ ift asérmals in Steden gerathen.

Fries allein ,

8 Die

4 .

1

1

727 8 Die Herrſchaft Schnallenſtein, zu melo cher das Dorf Schnallenſtein , über welchem ebedeiſen das Bergídloß dieſes Namens ges legen bat , bören .

9. Bu

und das Dorf Geitendorf , gee

Neuwelſtrig

und

Sauerbrunn ,

find Sauerbrunnen . IV Der hummelirohe Diftrift , hat 'rete nen Namen von dem gerſtörten Bergſchloß Hummel , welches zwiſden Reinerz und fes win gelegen hat , und nebſt einigen Vorwer. ten der Stadtfammeret zu Reinerz gehöret. Nicht weit von dieſer Stadt , find auf eis nem hohen Berge die rogenannten Seefelder zu finden , ben , auch fea.

die

welches

beſtåndig unter Waſſer ſtes

weder

ab 3 noch zunehmen ,

im hårteſten Winter nicht gefrieren W gen des Sumpfs und Torfs kann

man nach der Mitte derſelben weder zu Fuß In dieſem nod auf Rábnen gelangen . Diſtrift find belegen : 1 Reinerz , mediat Stadt ,

eine kleine und offene im : welche in einem Srunde

liegt , und ganz mit hohen Bergen umges ben iſt. Hier wird gutes Tuch und guter 384 Plurche

728 Pilſch gemebet , und in der Vorſtadt ift eine anſehnlide Papiermable , in der Pa . pier' verfertiget wird , welches dem helån , diſchen nid ts nachgiebt , und mit welchem ble fåniglichen Aemter und Todlegla in Schleſien verforget merben , Ele ift oft Derbies verbrannt und permuftet morben . fige Sauerbrunn tft einer der beſten in der Grafichaft. Es gehöret ihr das Dorf Rohms . 2 Lemin ., ein fleines und offenes ims. mediat Stådtchen , welches in einem Gruns Ebebeffen bat es zu der Herra De liegt. auf dem hicfie fdjaft Hummel gebóret. gin Berge hat vor Ulters fanden .

ein Sdloß ges

3 Die Dörfer Rückers , Frlebersdorf, Satiſch , Gellenau , u. a , m, Am listen

Drt iſt ein Sauerbrunn ,

nah

ein Dorf 5 Roboma oder Chudowa , an der bshelmirdhen Grenze , unweit

fewin , mit einem Sauerbrunn , welcher Det Márffte in dieſer Grafſchaft ift,

V Der

4

729 V Der wünſchelburgiſche Diftrift , welchem der bobe Berg Deudeune liegt , w Ider in der Mitte wie geborſten ausfies bet , und eine große Kluft dafelbft zelget. Man beurtheilet in hieſiger Gegend das bez vorſtehende

Wetter

darnach ,

denſelben trübe oder flar ift.

ob es um Der Diſtrikt

enthält :

1 Wünſchelburg , auf udheimiſch Gras det , eine bemauerte immediat Stadt , in melder Tücher und Zeuge verfertiget mere ben , auch ein ſtarker Handel mit Garn geo trieben wird. Sie hat in Kriegszeiten viel erlitten, und iſt eintgemal, inſonderbelt 15451 abgebrannt ,

Es gehören ihr die Dörfer Schelbe und Siebenbuben ,

2 Die Grafen von GSR befinen die Herrſchaft Scharfeneck , mit den Dörfern Scharfeneck , Suntfchendorf , Dherſteine', Grónsdorf

oder

Craynsdorf

und

21bens

nach welchem letzten zu einem Onas Denbilde , welches in der ſchonen Kirche verebret' wird , farfe Wallfahrten geſches Dorf ,

3

5

ben,

730 ben . zu Mittelſteine nige Unterthapen .

haben fte auch els

3 Nieber - Steine, ein Dorf , den Frete berren von Hemm und Hemſtein zugehörig , baran auch die von Haugwiß vnthell has ben . Hier fiel 1745, ein ſcharfer Scars meißel zwiſchen Preußen und zum Nachtheil der letten vor.

Deftreichern

4 Ober- und Unter - Rather , Seibers . dorf oder Seiffersdorf , und andere Dóra fer.

VI Der Neuroder Diſtrift, in welchem I Neurode , eine kleine und offene Stadt , weldie dem freiherrliden Hauſe von Strafrieb zugehöret. Die Einwohner find mebrenthetto Duch - und Rafchmacher , mird

auch

viel

Schnupftaback

von

es hier

ausgeführete

2 lofborf ,

ein Dorf ,

den

Freiherren

von Fahrtſch zugehörig . 3. Kaußdorf , ein Dorf der von Hauge aud freiberrlich Atillfries wlh , in welchem biſche Unterthanen find. 1

4 Wola

731

4 Wolpersborf oder Welpersborf , Dorf der Freiherren von Hemm.

ein

5 Waltersdorf und Edersdorf , gráfich gotiſche Dørfer.

6 Schlegel ,

ein

20

ron Pilati , wert iſt.

woſelbft

Dorf des Freiherren ein Steinfohlenbergs

Ende des zwölften Bandes .

78

#

.

)