Die spanische Partie [Reprint 2018 ed.] 9783111471198, 9783111104317


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German Pages 100 [112] Year 1964

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Symbole und Verweise
Wie dieses Buch zu benützen ist
Einleitung
1. Die geschlossene Morphy-Verteidigung mit 6. Tel
2. Der Marshall-Aiigriff
3. Varianten des sechsten Zuges
4. Der „offene" Spanier
5. Anpassungsfähigkeit der Spanischen Verteidigung — die aufgeschobene Steinitz-Verteidigung
6. Austauschsysteme
7. Andere spanische Verteidigungen
Register
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Die spanische Partie [Reprint 2018 ed.]
 9783111471198, 9783111104317

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LEONARD B A R D E N

DIE SPANISCHE PARTIE

LEONARD B A R D E N

D I E

SPANISCHE PARTIE

WALTER DE GRUYTER & CO B E R L I N 1964

Aus dem Englischen übertragen von Hella Kanffmann, London

© Copyrigth 1963 by Waiter de Gruyter & Co., vorm. G. J . Göschen'sche Verlagshandlung J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Reimer . Karl J. Trübner • Veit & Comp. Berlin 30, Genthiner Straße 13 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Abdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen und der Übersetzung vorbehalten Archiv-Nr. 53 74 631 - Umschlag: U. Hanisch, Berlin Printed in Germany • Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30

Vorwort Die Spanische Partie wild durchweg als eine der stärksten Königsflügel-Eröffnungen für Weiß angesehen. Dieses Buch ist eine Übersicht der Spanischen Partie, wie sie von zeitgenössischen Meistern behandelt wird, und der Verfasser hofft, daß es sich für Schachspieler jeden Banges als nützlich erweist. Die Materialquellen des Verfassers stammen aus allen wichtigen Schachzeitungen, Turnierbüchern und -berichten, die in den letzten zehn Jahren herausgekommen sind, wie auch aus mehreren führenden Büchern über die Eröffnungstheorie. Der Leser kann daher sicher sein, daß die in diesem Buch geäußerten Meinungen die Analysen moderner Meister angemessen widerspiegeln. Der Verfasser ist Fräulein Hella Kauffmann für ihre gründliche und gewissenhafte Übersetzung des Manuskripts zu Dank verpflichtet, wie auch dem Schachmeister Rudolf Teschner, Redakteur der „Deutschen Schachzeitung", der den Stil und die technische Analyse redigiert hat. Schließlich möchte der Verfasser dem Verlag Walter de Gruyter & Co., Berlin, seinen Dank für die freundliche Zusammenarbeit aussprechen, die ihm während des Entstehens dieses Buches gezeigt wurde und die Hoffnung, daß sich dieser Band als ein würdiger Beitrag zu der hervorragenden Schachbücher-Serie des Verlages erweisen möge. London, im Herbst 1963

Leonard Barden

Inhaltsverzeichnis Seite

Symbole und Verweise

VIII

Wie dieses Buch zu benützen ist

1

Einleitung

2

1. Die geschlossene Morphy-Verteidigung mit 6. Tel

6

2. Der Marshall-Angriff

26

3. Varianten des sechsten Zuges

40

4. Der „offene" Spanier

44

5. Anpassungsfähigkeit der spanischen Verteidigung — die nachträgliche Steinitz-Verteidigung

50

6. Abtauschsysteme

68

7. Andere spanische Verteidigungen

71

Register

86

Symbole und Verweise Das Register bedient sich allgemein anerkannter Symbole für die Beurteilung der Varianten. + + nach einem Zug von Weiß (oder Schwarz): Weiß (Schwarz) steht auf Gewinn. + nach einem Zug von Weiß (oder Schwarz): Weiß (Schwarz) steht entschieden überlegen. ± Weiß steht etwas besser. ^F Schwarz steht etwas besser. = Die Stellung bietet gleiche Chancen. Unklare Stellung. 1 Ein guter Zug — oder die beste Wahl zwischen mehreren Möglichkeiten. ? Ein fragwürdiger Zug.

Im Text des Buches sind die Hauptvarianten, die von grundlegenden Stellungen aus gespielt werden, mit (a), (b), usw. gekennzeichnet. Nebenvarianten sind mit Zahlen angedeutet, z. B . (1), (2), usw., und irgendwelche weiteren Abzweigungen innerhalb einer Nebenvariante mit großen Buchstaben (A), (B) usw. Die Seiten-Nummern an der Spitze des Registers beziehen sich auf „SchachEröffnungen" von Kurt Richter und Rudolf Teschner (3. Auflage, Walter de Gruyter & Co., Berlin 1961). Die Seiten-Nummern neben den Kolonnen im Register beziehen sich auf die Seiten dieses Buches. Auf diese Weise können Leser durch Nachschlagen im Register mit Leichtigkeit die Einschätzung einer bestimmten Variante ersehen und die Seiten finden, auf denen die Analyse ausführlich behandelt wird.

Wie dieses Buch zu benützen ist Dieses Buch soll den Lesern eine praktische Hilfe sein, mehr Schachpartien als bisher zu gewinnen. 1. e2—e4 ist die am häufigsten gebrauchte Eröffnung einer Partie. Wenn Schwarz mit e7—e5 erwidert, ist die Spanische Partie für Weiß geeigneter, ihm einen Vorteil zu verschaffen, als jede andere Methode. Wenn Sie die besten Wege kennen, wie die Spanische von Weiß zu handhaben ist und die wirkungsvollsten Verteidigungsmittel für Schwarz, werden Sie öfter gute Stellungen erreichen und mehr Siege davontragen. Wenn wir eine Schacheröffnung wählen, so soll sie meist zuverlässig und einfach sein, in der Praxis vorkommen und wenige Nebenmöglichkeiten haben. Starke Spieler wissen auch, wie wichtig es ist, eine Eröffnung zu spielen, die ihrem Stil angepaßt ist: aggressiv und phantasiereich oder positioneil und zuverlässig. So anzufangen, daß man sich in ein Spiel „hineinfühlen" kann, ist wichtiger als die letzten Neuheiten zu kennen. Fühlen Sie sich in der Eröffnung zu Hause und stellt sie Ihrem Gegner ungewohnte und unwillkommene Probleme, so haben Sie schon einen wichtigen Erfolg erzielt. Botwinnik gewann 1961 den Weltmeisterschaftstitel hauptsächlich deswegen, weil er seine Kenntnisse von Eröffnungen dazu benutzte, vereinfachte Stellungen zu erlangen, die er gut zu handhaben wußte und in denen sich das Talent seines Gegners Tal für komplizierte Taktik als unbrauchbar erwies. Die folgende Einleitung soll Ihnen zeigen, wie Sie die Spanische Partie Ihrem eigenen Stil anpassen können. Indem Sie Ihre Schachneigungen und -abneigungen den gegebenen Varianten anpassen, können Sie mit Leichtigkeit das Abspiel finden, das Ihre eigene Spielweise begünstigt. Ein Register zeigt dann die Varianten tabellarisch aufgestellt mit kurzen Bemerkungen, die die Ansicht zeitgenössischer Meister widerspiegeln. Der Hauptteil des Buches behandelt die Strategie und Taktik der verschiedenen Spielarten für und gegen die „Spanische" mit genauen Einzelheiten. Eine gute Methode ist, zwei oder drei Varianten zu wählen, die Ihrem Stil angepaßt sind und dann kurz die ausführliche Analyse durchzusehen, ohne zu versuchen, sie auswendig zu lernen. Dann probieren Sie die Abspiele in Ihren eigenen Partien aus und sehen nachher wieder in das Buch, um zu sehen, wo Sie oder Ihr Gegner von den Vorbildern abgewichen sind. Auf diese Art sehen Sie sich die Analyse d a n n an, wenn Ihr Interesse am größten ist und werden sich daher wahrscheinlich das nächste Mal an die Variante erinnern. 1

Barden, Spanische Partie

1

Einleitung Die moderne Spanische Partie Die Spanische Partie gibt Weiß eine dauerhaftere Initiative als jede andere Eröffnung, die mit 1. e4 e5 beginnt. Mit 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 übt Weiß bereits Druck auf den schwarzen Königsbauern aus, und dies ist eines der Hauptthemen der Spanischen. Der Angriff von Weiss wird meistens durch den Vormarsch seiner anderen Mittelbauern nach c3 und d4 verstärkt. Die Absicht ist, Schwarz zu zwingen e5: d4 zu spielen, wonach Weiß Kontrolle über die Mittelfelder hat und nach Beheben auf dem Königs- oder Damenflügel angreifen kann. Die Tatsache, daß Schwarz oft mit einem allgemeinen Vorstoß seiner Damenflügelbauern gegen die Spanische verteidigt, wobei er nebenbei den weißen Läufer davonjagt, führt zu einer weiteren Idee. Der weiße Bauer auf e4 ist ein Stützpunkt für die Springervorposten d5 und f5, und die konventionelle Bauernstruktur von Schwarz auf c5, d6 und e5 verpflichtet ihn, die Felder d5 und f5 mit Leichtfiguren zu decken. Viele, scheinbar langsame Manöver in dieser Eröffnung gründen sich auf die Versuche von Weiß, seinen Springer auf einem der wichtigen Vorpostenfelder zu etablieren und ihn als einen Flügelmann im Angriff gegen den schwarzen König zu benutzen, oder für einen Umgehungsangriff mit dem Turm entlang der a-Linie. Typische Spanische Bauernstruktur. Die möglichen Vorposten für den weißen Springer sind angedeutet, die Schwarz mit Leichtfiguren decken muß. Die Antworten, die Schwarz gegen die Spanische zur Verfügung stehen, fallen in vier Hauptgruppen. Die normale, herkömmliche Methode ist, mit seinen Bauern auf der Damenseite vorzustoßen, wie im ersten Diagramm gezeigt. Das Gegenspiel für Schwarz besteht hauptsächlich entlang der c-Linie, die er mit c5:d4 öffnen kann. Eine zweite Spielmethode besteht aus einem nur begrenzten Damenflügelvorstoß und aus einer Umgruppierung der schwarzen Leichtfiguren, um aus dem Feld e5 ein unangreifbares Bollwerk zu machen. Eine typische „Bollwerkstruktur" der Leichtfiguren besteht aus den Läufern auf b7 und f6, den Springern auf b6 und c6 (Ragosins Verteidigung), oder aus einem flankierten Läufer auf g7 und schwarzen Springern auf c6 und e7 (nachträgliche

2

Steinitz-Verteidigung). Zeitgenössische Meister sind der Meinung, daß diese beiden Pläne sehr genaues Verteidigungsspiel von Schwarz erfordern. Die Aussicht auf eine zähe und anstrengende Defensive, die oft als Erfolg höchstens ein Remis verspricht, h a t manche Meister bewogen, die anderen Verteidigungsgruppen vorzuziehen, die sich auf Figurenentwicklung und Gegenspiel gründen. Pläne zur raschen Entwicklung bestehen in Sf6:e4 (die „offene" und die Berlin-Verteidigung) und einem baldigen Lf8 —c5 (die klassische und die Möller-Verteidigung). Die Marshall-Variante, die im zweiten Kapitel ausführlich behandelt wird, fällt auch in diese Gruppe. Die modernen Meister betrachten diese Pläne als nicht ganz vollwertig (in einem frühzeitigen Figurenzusammenstoß in der Spanischen ist der Zugvorteil nützlich f ü r Weiß), aber ein Minderheits-Gesichtspunkt, den ich persönlich unterstütze, geht dahin, daß der lädierte Ruf der Marshall-Verteidigung unverdient ist, und daß sie — wenn richtig behandelt — die beste der Figurenspielverteidigungen ist. Letztlich kann Schwarz einen starken Gegenangriff einleiten mit f7—f5 als seinen dritten (Schhemann-Verteidigung), vierten (aufgeschobene Schliemaim-Verteidigung) oder fünften Zug (Siesta). Diese Verteidigungen sind in den letzten J a h r e n wiederbelebt und genauestens analysiert worden. Es scheint, daß die „aufgeschobene Schhemann" die schwächste der Gruppe ist, aber die anderen bieten Aussichten auf lebhaftes Spiel, obwohl sie analytisch fragwürdig zu sein scheinen.

W a h l der Varianten Die Tafel zeigt Varianten der Spanischen Partie, die f ü r den Stil jedes Spielers geeignet sein sollten. Wo eine Auswahl existiert, sind zuerst die Varianten gegeben, die sich am besten f ü r einen bestimmten Stil eignen, aber in manchen Fällen werden Vorschläge gemacht, wie gegen die einzelnen Verteidigungen von Schwarz vorzugehen ist.

l*

3

Stil oder Stellungsvorzug

Spielvorschläge für Weiß

Spielvorschläge für Schwarz

Einfache, direkte Entwicklung; offene Spiele mit vielen Figuren in Aktion

6. d4 (S. 42) Offene Variante mit 9. De2 (S. 44) Nachträgliche Steinitz-Verteidigung 5. Lc6:f (S. 62) Geschlossene Morphy-Verteidigung 9. d4 und 10. h3 (S. 24)

Marshall-Angriff mit . . . c6 (S. 30) Anti-Marshall-Variante mit . . . Lb7 (S. 36) Schliemann-Verteidigung 3. . . . f5 (S. 71) Siesta-Variante 3. . . . a6 4. L a 4 d6 5. c3 Î5 (S. 61) Awerbachs Verteidigung (S. 65) Klassisch mit 4 Sge7 (S. 78) Marshall-Angriff mit . . . Sb6 (S. 32) Birds Verteidigung (S. 82) Siesta-Variante (S. 61)

Königsflügelangriff mit Figuren

Geschlossene Morphy-Verteidigung, 14. Sg3 oder 15. a4 (S. 6-7) Nachträgliche SteinitzVerteidigung, 5. Lc6:t (S. 62)

Marshall-Angriff mit . . . c6 (S. 30) Siesta-Variante (S. 61) Awerbachs Verteidigung (S. 65)

Königsflügelangriff mit Bauern

Geschlossene Morphy-Verteidigung mit baldigem d5, z. B . Rauser-Variante (S. 8) Nachträgliche Steinitz-Verteidigung 5. c3 und 7. Le3 (S. 58)

Spiel auf beiden Geschlossene Morphy-VerteidiFlügeln gung 15. a4 (S. 7) Strategisches Spiel in offener Stellung; Angriffe gegen schwache Bauern oder schwache Felder

4

Geschlossene Morphy-Verteidigung, meist Abspiele der Hauptlinie (S. 6) Anti-Marshall-Variante (S. 36) Nachträgliche Steinitz-Verteidigung 5. c3 und 8. d5 (S. 54) Klassische Verteidigimg 4. c3 (S. 77)

Bisguiers Verteidigung (S. 10) Keres' Verteidigung (S. 12)

Stil oder Stellungsvorzug

Spielvorschläge für Weiß

Ragosins Verteidigung (S. 15) Smyslovs Variante (S. 19) Worrall-Angriff, 9. . . . Te8 (S. 40) Keres' Verteidigung (S. 12) Breyers Verteidigung (S. 14)

Strategisches Spiel in blokkierten Stellungen; Manöver mit Leichtfiguren Verteidigung mit Gegenangriffsmöglichkeiten

Marshall-Variante (Hauptabspiel) (S. 30)

Taimanovs Verteidigung (S. 83) Keres' Verteidigung 9. . . . a5 (S. 22) Breyers Verteidigung (S. 14) Ragosins Verteidigung (S. 15) Berlin-Verteidigung (S. 81)

Solide Verteidigung Endspiele

Spielvorschläge für Schwarz

Nachträgliche Steinitz-Verteidigung 9. Lg5 (S. 52) Berlin-Verteidigung 4. 0—0 und 6. Lc6: (S. 81) Abtauschvariante (S. 68)

5

1. Die geschlossene Morphy-Verteidigung mit 6. Tel

Die am weitesten verbreitete Form der Spanischen Partie beginnt 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 SI6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 — 0 9. h3 Sa5 10. Lc2 c5 11. d4 Dc7 12. Sbd2 Ld7 13. Sfl Tfc8.

In den letzten Monaten sind die Meister mehr und mehr zu der Ansicht gekommen, daß die Lage günstig für Weiß ist. Schwarz steht fest, hauptsächlich aber passiv, während Weiß zwischen einer kleinen Forschungsreise auf dem Damenflügel mit a4 oder b4, einer Königsflügeldemonstration mit Sg3 und Lg5 oder einem allmählichen Aufbau seiner schweren Figuren auf der Mittellinie wählen kann. Von den Möglichkeiten, die Weiß im Diagramm 2 zur Verfügung stehen, sind die folgenden am vielversprechendsten. a) Keres bevorzugt zur Zeit 14. Sg3. Wenn nun 14. . . . cd 15. cd Tac8 16.

6

Te2? (16. Ld3! oder 16. L b l ! ) Sc6 17. Le3 ed 18. Sd4: d5! mit gleichen Chancen. (Keres-Matanovic, Belgrad 1961). Üblicher ist 14. . . . g6 15. Lg5! (Keres' Neuerung) und jetzt Kg7 16. a4 Le6? ( . . . h6 ist al) 15 hier oder beim nächsten Zug vorzuziehen) 17. De2 Lc4 18. De3 Lb3 19. Lb3: Sb3: 20. Ta3 Sa5 21. De2 b4 22. cb cb 23. Td3 mit einem starken Angriff entlang der Mittellinien. (Keres-Ivkov, Bled 1961). a2) 15 Tad8 16. a4! c4 17. ab Lb5: (oder 17. . . . ab 18. Ta2 mit Druck auf der a-Linie) 18. Sh2 Sc6 19. b3 Sa5 20. b4 Sc6 21. d5 Sb8 22. h4 mit Initiative (Keres-Gligoric, Zürich 1961). b) 14. Se3 g6 15. Ld2 If8 16. Tel ist eine solide Variante, die die Spannung im Zentrum aufrechterhält, während Weiß seinen Damenturm auf die Linie gegenüber der schwarzen Dame entwickeln kann. bl) 16 Sc6 17. d5 Se7? (besser ist 17. . . . Sd8, wie in der Partie OlafssonIvkov, Buenos Aires 1960, von wo der Springer schließlich auf b7 und c5 manövriert werden kann.) 18. c4 b4 19. Kh2 Lh6 20. Thl Lg7 21. g3 Tf8 22. Sh4 Kh8 23. Tgl Sfg8 24. De2 a5 25. Tcf 1 und Weiß hat einen schweren Königsflügelangriff aufgebaut, der seinen Höhepunkt in einem typischen

Springeropfer auf f5 erreicht (Olafsson— Sliwa, Marianske Lazne 1961).

1961) Dd6 gewinnt den Bauern mit Ausgleich zurück.

b2) 16 Lg7? 17. de de 18. b4 Sb7 19. c4! cb 20. cb öffnet den Damenflügel zugunsten von Weiß. Eine Partie Geller-Langeweg, Haag 1962, endete 20. . . . Lb5: 21. Lb4: Tad8 22. Lb3! Db6? 23. Lf7:f Schwarz gab auf. (23 Rf7: 24. Db3t Te6 25. Sg5f).

d) 14. Se3 g6 15. a4 ist ein vielversprechendes Abspiel, das ohne ersichtlichen Grund aus der Mode gekommen ist und fällig zur Wiederbelebung sein mag. Eine Partie (Sokolov—Marovic, Belgrad 1957) ging zugunsten von Weiß weiter: 15. . . . c4 16. Sh2 Lf8 17. Df3 ed 18. cd Lg7 19. ab ab 20. Ld2 Sc6 21. Ta8: Ta8: 22. e5 mit glänzender Stellung f ü r Weiß, der einen wesentlichen Durchbruch im Zentrum erreicht hat.

c) 14. Se3 gß 15. b4 ist verfrüht scharf, aber eine Art Falle: 15. cb 16. cb Sc4 17. Sc4: be 18. Ld2 und nun cl) 18 c3? 19. Lg5! a5 (falls 19 TabS 20. a3 und die weiße Stellung ist gesichert, während der schwarze vorgerückte Bauer Angriffen ausgesetzt ist) 20. ba Ta5: 21. Lb3 Tc8 22. Tel Le6 23. Le6: fe 24. Db3, G u f e l d - B a n nik, Ukraine-Meisterschaft 1960. Der Gegenangriff von Schwarz ist fehlgeschlagen, und sein vorgerückter Bauer ist schwach. c2) 18 L!8 19. Tel ed 20. Sd4: d5! (ein nützliches und befreiendes Manöver) 21. ed (Fischer—Matanovic, Bled

Der iciederzentralisierte

e) 14. Se3 g6 15. de de 16. Sh2 Tad8 17. Df3 ist eine einfache Spielart, die lange Zeit den Ruf hatte, zum Remis zu führen, aber jetzt als günstig f ü r Weiß betrachtet wird: 17. . . . Le6 18. Shg4 Sg4: 19. hg Sc4 (oder 19. . . . Dc6 20. g5! Sc4 21. Sg4 Lg4: 22. Dg4: f6 23. gf Lf6: 24. a4! und Weiß hat die Initiative. Fischer-Unzicker, Zürich 1959) 20. Sd5 Ld5: 21. ed Sb6 22. T d l Td6 23. b3! Dd7 24. Le4 Tf8 25. g5 f5 26. gf i. V. Lf6: 27. Dd3 mit Raumvorteil f ü r Weiß (Matanovic — Milic, Jugoslawische Meisterschaft 1962).

Springer Nach 12. Sbd 2.

Zwei wichtige Varianten bestehen darin, den schwarzen Damenspringer nach c6 zurückzubringen, entweder sofort, oder nach vorherigem Abtausch der Bauern auf der c-Linie. Diese Variante entsteht nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 9. h3 Sa5 10. Lc2 c5 11. d4 Dc7 12. Sbd2 und nun entweder 1 2 . . . . cd 18. cd Sc6 oder sofort 12 Sc6.

Mmxm m HP ff m üi i i m mm m m m ü Bäü H m n^n

f M B BS ¡§1 B # B B

7

a) 12. . . . cd 13. cd Sc6 zielt entweder darauf, das Zentrum zu stabilisieren (sollte Weiß mit d5 entgegnen) oder auf einen Gegenangriff mit . . . Sb4 und . . . a5. Dieser Plan gilt als veraltet, aber der junge englische Internationale, Michael Haygarth, spielt weiterhin so, und mit Erfolg: 14. Sb3 a5 (schwächer ist 14. . . . Lb7? 15. d5! Sa5 16. Sa5: Da5: 17. a4 Tfc8 18. Ld3 mit starkem Druck am Damenflügel für Weiß. Larsen—Keres, Zürich 1959) 15. Le3 a4 16. Sbd2 Sb4 17. L b l Ld7 18. a3

In dieser Stellung stellt sich die Frage, ob der Vorstoß der schwarzen Damenflügelbauern nicht Schwächen verursacht hat. Die Meister sind größtenteils der Ansicht, daß Weiß in der Lage sein sollte, seinen Gregner auf passive Verteidigung zu beschränken, aber die Partien von Haygarth haben gezeigt, daß es in der Praxis nicht so einfach, ist. al) 18

Sc6 19. Ld3 Db8 und nun

alA) 2». b4 ab 21. Db3: Ta5! (besser als 21. . . . ed?, das die Mittelfelder aufgibt, wie in der Partie Boleslavsky— Goldenov, 1947) 22. Tebl Da8 23. d5 Sb8 und der schwarze Angriff auf den weißen a-Bauern gleicht dem weißen auf den schwarzen b-Bauern (Penrose— Haygarth, Whitby 1962).

8

alB) 20. Tel, gefolgt von De2 und Turmverdopplung auf der c-Linie gibt einen kleinen Vorteil für Weiß, laut Penrose. a2) 18 Sa6 19. Ld3 Db8 (gradliniger als 19 Tfe8 20. b4 ab 21. Sb3: Lf8 22. Lg5 Le7 23. De2 Db8 24. Tebl, wonach Schwarz auf Verteidigung beschränkt ist. Kostro—Radovici, 1958) 20. De2 Te8 21 de? (Weiß sollte noch immer 21. b4 versuchen) de 22. Tecl Ld8 23. b3 Sc7 gibt Schwarz auch ein befriedigendes Gegenspiel (Mardle — Aitken, Whitby 1962). b) (vom 3. Diagramm ab). Mit 12 . . . Sc6, der Rauser-Variante, hofft Schwarz eine vollkommen geschlossene Position zu erreichen, gegen die Weiß keinen Fortschritt erzielen kann. Letzthin gespielte Partien deuten darauf hin, daß Weiß mit einem Angriff auf die weißen Schlüsselfelder d5, f5 und g4 gute Aussichten erhält : 13. de de 14. Sfl, und nun gibt es zwei Möglichkeiten für Schwarz. bl) 14 Td8 15. De2 Tb8 16. Se3 g6 (um den König mit einem Fianchetto zu verteidigen). 17. Sg5! Lf8 18. Df3 Lg7 19. Sd5! Dd6 20. Le3 h6 21. Sf6:t Lf6: 22. Tadl De7 23. Lc5: Tdl: 24. Tdl: Dc5: 25. Df6: hg 26. Lb3! und Schwarz hat keine Verteidigung gegen die Doppeldrohung Df7:f und Dg6:f (Tal-Awerbach, Riga 1961). b2) 14 Ld6 15. Sh4 Se7 (hier wird der Springer in die Verteidigung des Königsflügels einbezogen) 16. Df3 Td8 17. Se3 Db7 18. Sg4! Sg4: (oder 18. . . . Se8 19. Dg3 mit heftigem Angriff) 19. hg Sg6 20. Sf5 Le6 (Fischer-Füip, Curaçao 1962) wonach Weiß einen Angriff entlang der h-Linie vorbereiten kann, in dem er g3, gefolgt von Kg2 und T h l , spielt.

Gegenangriff auf den

Mittelfeldern

Ein Gegenangriff vom 3. Diagramm ab, der bis vor kurzem bevorzugt wurde, ist 12. . . . cd 13. cd Lb7 14. Sil Tac8 15. Te2! (Wir werden später sehen, warum dies genauer ist als die anderen Möglichkeiten 15. Ld3 und 15. Lbl).

Der weiße Turm erweist sich als nützlich, ob nun Schwarz einen Bauern opfert oder versucht, seinen Königsspringer umzugruppieren, z. B. a) 15 d5? 16. de Se4: 17. Sg3 f5 18. ef Lf6:19. Le4: de 20. Se4: (wenn der weiße Turm noch auf el wäre, und Weiß in dieser Stellung 15. Ld3 oder 15. Lbl gespielt hätte, hätte Schwarz zu diesem Zeitpunkt einen starken Gegenangriff mit 2 0 . . . . Dc2 gehabt) 2 0 . . . . Le4: 21. Te4:. Unlängst gespielte Partien haben gezeigt, daß Schwarz nun für den geopferten Bauern nicht genug Entschädigung auf dem Damenflügel hat. Xcres'

1) 21 Dc2 22. Dd5f Kh8 23. Sei Dc6 24. Dc6: Tc6: 25. Tbl, womit Weiß seinen Damenflügel befreit und einen wichtigen Bauern mehr hat (Jovcic— Caputto, Fernpartie 1958). 2) 21. . . . Sc4 22. Tbl Dc6 23. Te2 Tfd8 24. D f l Db6 25. Lf4 Td3 26. Lg3 und wieder hat Weiß seinen Extrabauern befestigt und angesichts der schwachen Stellung des schwarzen Königs und der Damenflügelbauern ein so gut wie gewonnenes Spiel (Gipsiis — Borisenko, Leningrad 1960). Nach 12. . . . cd 13. cd Lb7 13. Sfl Tac8 15. Te2 braucht Schwarz keinen Bauern zu opfern, sondern kann die abwartenden Fortsetzungen 15. . . . Sh5 oder 15. . . . Sd7 versuchen. In beiden Fällen erweist sich der weiße Turm auf e2 als ein nützliches Instrument, um sich auf der c-Linie mit Tc2 entgegen zu stellen. b) (vom 5. Diagramm ab) 15. . . . Sh5 16. Ld3 Sc6 17. Tc2 Dd7 18. d5 Sb4 19. Tc8: Tc8: 20. L b l f5 21. Ld2 mit Vorteil für Weiß, denn falls 21 fe?? 22. Sei, so gewinnt Weiß eine Figur (Maslov — Vistaneckis, Litauische Meisterschaft 1960). c) (vom 5. Diagramm ab) 15. . . . Sd7 16. d5! Sc4 17. b3 Scb6 18. Se3 a5 19. Sf5 Sc5 20. Le3 Dd7 21. Tel Ld8 22. Lbl Sa6 23. Tec2, und wieder hat Weiß durch die Kontrolle der c-Linie einen deutlichen Stellungsvorteil (Gligoric— Letelier, Asuncion 1960).

Gegenangriff

Vor ein paar Jahren erzielte Schwarz einige bemerkenswerte Erfolge mit 12. . . . Td8 oder 12. . . . cd 13. cd Td8, das beides einen schnellen

Vorstoß im Zentrum mit d5 beabsichtigt. Augenblicklich wird dieser Plan als grundlegend ungesund betrachtet.

9

(1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 9. h3 Sa5 10. Lc2 c5 11. d4 Dc7 12. Sbd2). Hier erörtern wir a) 12 b) 12

Td8 cd 13. cd Td8.

a) 12 Td8 13. Sil d5 14. Se5: Se4: 15. Sg3 Sg3: 16. fg Ld6 17. Dd3 f5 18. Lf4 gibt Weiß einen deutlichen positionellen Vorteil, im Hinblick auf den Bisguiers

b) 12 cd 13. cd Td8 14. Sfl d5 15. ed ed 16. Lg5 h6 (nicht 16. . . . Sd5:? 17. Tel Da7 18. Le7: Se7: 19. Lh7:f Kh7: 20. Sg5f Kg6 21. Sg3! Th8 22. Tc8: Tac8: 23. Dg4 mit unwiderstehlichem Angriff). 17. Tel Dd6 18. Lh4 Sd5: 19. Dd3 g6 20. Le7: Se7: 21. Dd2 Sc4 22. Dh6: mit Vorteil für Weiß im Hinblick auf die Schwäche des schwarzen Königsflügels (Konstantinopolsky — Abroschin, Fernpartie 1958).

Verteidigung

Die bisher erörterten Varianten weisen auf verringerten Respekt für 11. . . . Dc7 hin, einen Zug, der von Schwarz in der Spanischen „wie sie im Buch steht", seit vielen Jahren automatisch gespielt wurde. Der einzige Lichtpunkt ist ein System, das von dem amerikanischen Großmeister Arthur Bisguier eingeführt wurde. In den meisten Varianten haben wir gesehen, wie Schwarz das Zentrum geschlossen hält, in dem er seine Leichtfiguren zur Errichtung von Bollwerken benutzt. Der Nachteil dieses Planes ist, daß Schwarz ganz passiv bleibt und sich gegen Durchbruchsversuche auf beiden Seiten zu verteidigen hat. Die andere Möglichkeit, nämlich ein Gegenangriff durch Öffnung der c-Linie und Vorstoß des d-Bauern, ist nicht ganz zuverlässig. Bisguiers Idee vereinigt beide Themen. E r setzt seinen Damenläufer auf d7 wie in den „Bollwerk"-Varianten und öffnet die c-Linie wie in den Gegenspielsystemen. Er ist der Meinung, falls Weiß dann einen Königsflügel-

10

schlechten schwarzen Damenläufer. (Unzicker—Kokoris, Warna 1962).

angriff versucht, die offene c-Linie garantieren wird, daß die schwarze Verteidigung nicht rein passiv bleibt. Wenn Weiß die positionelle Variante auf dem Damenflügel wählt, hat Schwarz Gegenangriffsmöglichkeiten auf dem anderen Flügel. Bisguiers Idee ist die vielversprechendste Behandlung von 11. . . . Dc7, obwohl Weiß mit genauem Spiel noch immer einen Vorteil behält. Vom 3. Diagramm geht es weiter mit 12. . . . Ld7 13. Sfl cd 14. cd Tac8. Drei Fortsetzungen sind hier versucht worden.

a) 15. Lbl Tfe8 16. Sg3 Sc6 17. Le3 g6 18. Lg5 ed (Jetzt, nachdem Weiß mit seinem Läufer Zeit verloren hat, kann Schwarz erfolgreich im Zentrum arbeiten) 19. Sd4: d5 20. Sc6: Lc6: 21. ed Ld5: und die schwarzen Figuren haben eine aktive Stellung eingenommen (Gufeld—Bisguier, Moskau 1961). Weiß kann keine Figur mit 22. Lf6: Lf6: 23. Te8:f Te8: 24. Dd5: gewinnen wegen 24. . . . Lb2:.

c) 15. Te2! ist die vielversprechendste Idee f ü r Weiß, erhält das Zentrum beweglich, bereitet den Kampf um die c-Linie vor und läßt den Damenspringer frei zum Königsflügelangriff, z. B. 15. . . . Tfe8 16. Sg3 g6 ( W a s j u k o v Judowitsch, Moskau 1962) 17. Lg5 gefolgt von 18. T e l , und die Initiative auf beiden Flügeln ist bewahrt.

b) 15. Se3 Tfe8 16. d5 (Die andere Möglichkeit 16. Ld2 Sc6 17. d5 Sd4 18. Ld3 Sf3:t 19. Df3: g6 20. S f l Dd8 gibt Schwarz ebenfalls genügend Gegenspiel auf dem Königsflügel. Darga — Bisguier, Bled 1961) 16. . . . g6 (zur Vorbereitung von Sh5, indem gegen die Antwort Se5: vorgebeugt wird) 17. b3? (17. b4 Sb7 18. Ld2 ist stärker) 17 Sb7 18. b4 Sh5 19. Ld2 f6 20. T e l Sd8 (Robatsch—Bisguier, Hastings 1961/2) und Schwarz manövrierte seinen Damenspringer auf den Königsflügel u n d erlangte später einen siegreichen Mittelspielangriff.

Zusammenfassung. Viele Spieler, die auf e4 mit e5 entgegnen, nehmen an, daß die ersten elf Züge in der Verteidigung gegen die spanische Eröffnung traditionsgeweiht sind und machen sie automatisch. Leser, die das obenerwähnte Material studieren, werden daher den Vorteil der psychologischen Überraschung gegen solche Gegner haben und das Wissen, daß die Strömung meisterlichen Denkens sich stark gegen 11. . . . Dc7 wendet. *

Abweichungen im elften Zug Die Probleme f ü r Schwarz in der traditionellen Spanischen haben zu Experimenten geführt, eine andere Fortsetzung f ü r den 11. Zug von Schwarz zu finden. 11. . . . Lb7, 11. . . . Sc6 u n d 11. . . . Sd7 sind alle in den letzten J a h r e n ausprobiert worden. a) 11 Lb7 12. Sbd2 cd 13. cd. Hier hat Schwarz die Wahl zwischen 13. . . . Tac8 (Panovs Vorschlag) und 13. . . . Sc6 (Borissenkos Idee). a l ) 13 Tac8 14. S f l (14. d5 ist auch spielbar, aber die Varianten, die auf

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den Textzug folgen, sind einfacher und daher leichter zu verstehen) 14. . . . d5 (14. . . . Dc7 f ü h r t zum Abspiel des

11

„Gegenangriffs auf den Mittelfeldern" zurück — siehe 2. Diagramm. Falls 14. . . . Sc6 15. d5 Sb4 16. Lbl a5 17. Db3! Sd7 18. Ld2 Sc5 19. Da3 Ta8 — auch S5a6 20. Ld3 Sd3: 21. La5: nützt nichts — 20. Lb4: und gewinnt einen Bauern. Nowopaschin-Wasilik, Sotschi 1961). 15. de Se4: 16. Sld2! Sc4 17. Sc4: Tc4: (falls 1 7 . . . . bc, so 18. Sd4!, gefolgt vom Vorstoß der Königsflügelbauem). 18. Lb3 Tc8 19. Sd4 Kh8 20. Dg4, und Weiß hat gute Angriffschancen auf dem Königsflügel (Aronin — Saigin, Moskau 1960). a2) Die neuesten Beispiele deuten darauf hin, daß 18. . . . Set» die Leichtfiguren von Schwarz nach 14. d5 Sb4 15. Lbl a5 16. De2! zu sehr zerstreut (Besser als 16. Sil Sa6 17. Sg3 Lc8 18. Ld3 Ld7 19. Le3 Db8 20. Tel, wie in der Partie Fischer—Unzicker, Leipzig 1960, wo Schwarz mit der Fortsetzung Tc8 ein zufriedenstellendes Spiel hätte haben können.). 16. . . . De8 17. a3 Sa6 18. Sb3 a4 19. Sa5 Tb8 20. b3 ab 21. Sb3: Lc8 22. Ld3 (Neschmetdinov—Antoschin, Moskau 1961). Weiß hat einen deutlichen Vorteil infolge seines anhaltenden Angriffs auf den schwachen bBauern. Wie so oft, wenn Schwarz einen Keres'

b) (vom 7. Diagramm ab) 11. . . . Sc6. Eine neue und erfinderische Idee für Schwarz in der Spanischen kommt von Wassily Smyslov, dem früheren Weltmeister. Diese Idee gründet sich auf die wohlbekannte Aljechin-Verteidigung, in der Schwarz einen allgemeinen Vorstoß der weißen Bauern herausfordert in der Hoffnung, dadurch Schwächen in der weißen Stellung zu verursachen. Nichtsdestoweniger ist dieser Plan zu gekünstelt und erlaubt Weiß, die Initiative zu ergreifen. 12. d5 Sa5 13. b4 Sb7 (oder 13. . . . cb 14. cb Sc4 15. a4) 14. Sbd2 Ld7 15. a4 a5 16. bc Sc5: 17. La3! (sehr kräftig, denn falls 17. . . . Sa4: so 18. La4: ba 19. c4, gefolgt von c5, und die weiße Bauernwoge zerbricht das schwarze Zentrum) 17. Dc7 18. ab Lb5: 19. c4 Le8 20. Sb3 Sb3: 21. Lb3: Sd7 22. La4. Schwarz ist eingeengt, und Weiß wird alsbald seine Türme auf die offene b-Linie verlegen, mit weitaus besserem Spiel (Boleslavsky—Smyslov, Meisterschaft der UdSSR, 1961).

Verteidigung

c) (vom 7. Diagramm ab) 1 1 . . . . Sd7 ist eine neue Idee von Keres. Schwarz plant weniger die Bollwerkverteidigung des Bauern auf e5 mit . . . Lf6, . . .g6 und . . . Te8, als die Vorbereitung eines doppelten Abtausches auf d4, um dann die lange Schräge mit seinem Königsläufer zu besetzen und seinen Königsspringer auf e5 oder c5 aktiv zu entwickeln.

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allgemeinen Vorstoß seiner Damenflügelbauern im frühen Mittelspiel der geschlossenen Spanischen versucht, hat er selbst an den Folgen zu leiden.

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Außer dem üblichen 12. Sbd2 t a t Weiß zwei harmlose andere Möglichkeiten: 12. d5 ist wirkungslos, da jetzt der schwarze Damenspringer nicht angegriffen wird. Die Partie Fischer— Keres, Ouracao 1962, wurde zugunsten von Schwarz fortgesetzt mit 12. . . . Sb6 13. g4? h.5! 14. S3h2 hg 15. hg Lg5 mit ausgezeichnetem Gegenspiel auf den schwarzen Feldern. 12. de de 13. Sbd2 ist eine Idee von Fischer, die das Manöver des weißen Damenspringers nach d5 beabsichtigt. Die beste Entgegnung für Schwarz ist 13 f6! (auch spielbar ist 13 Dc7 14. Sfl Sb6 15. Se3 Td8 16. De2 Le6 17. Sd5 Sd5: 18. ed Ld5: 19. Se5: - so weit Fischer—Keres, Curacao 1962 — 19. . . . Lf8 oder 19. . . . Db7 mit Chancen für beide Seiten). 14. Sfl (aber nicht 14. Sc4? bc 15. Dd5f Kh8 16. Da8: Sb6 17. Db8 Sc6, und die Dame ist gefangen!) 14. . . . Sb6 15. De2 Ta7 16. Se3 Le6 mit Beherrschung der weißen Felder, laut Boleslavsky.

Zurückgehaltene

geschlossene

Nach der Hauptfortsetzimg für Weiß, 12. Sbd2 geht das Spiel im allgemeinen mit 12. . . . cd 13. cd Sc6 weiter, (spielbar ist auch 13. . . . Lf6), und nun: 1) 14. Sb3 a5 15. Le3 a4 16. Sbd2 (oder 16. Sei Lb7 17. d5 Sb4 18. Lbl f5! 19. a3 fe 20. Le4: Sf6 mit gleichen Chancen. — Analyse von Filip) 16. . . . Lf6 17. Sfl ed 18. Sd4: Sd4: 19. Ld4: Se5 mit Ausgleich (Schijanovsky—Nowopaschin, Erewan 1962). 2) 14. Sfl Lf6 15. Le3 ed 16. Sd4: Sde5 17. Tel Lb7 18. b3 g6 mit gleichen Chancen (van den Berg—Donner, Amsterdam 1962). 3) 14. a3 ed 15. Sb3 S7e5 16. Sfd4: Lf6 und Schwarz hat angemessenes Gegenspiel auf den schwarzen Feldern (Tal— Keres, Curacao 1962). 4) 14. d6 Sb4 15. L b l a5 16. a3 Sa6 17. b4 Sb6 mit gleichen Chancen (Tal).

Verteidigungen

Der wesentliche Unterschied zwischen den folgenden Varianten und den schon besprochenen ist, daß Schwarz den Plan einer ausgedehnten Bauernfront durch den Vormarsch des gesamten Damenflügels hinausschiebt oder aufgibt. Die schwächende Wirkung der Bauernstruktur c5, d6 und e5, die das Feld d5 ohne Bauernschutz läßt, überwiegt meist den Baumvorteil des Schwarzen, während die ausgedehnte schwarze Bauernfront oft ein willkommenes Ziel für die Heckenschützen des weißen

Damenflügels abgibt. Schwarz hat bei seinem 9. Zug eine große Auswahl von im allgemeinen zuverlässigen Möglichkeiten. (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Lei 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 9. h3). Siehe Diagramm 9. In dieser Stellung hat Schwarz nicht weniger als sieben brauchbare Möglichkeiten außer dem traditionellen 9. . . . Sa5. Am vielversprechendsten ist wahrscheinlich das Umgruppieren der leichten Figuren auf dem Königsflügel, entweder mit Ragosins Idee

13

9. . . . Sd7 gefolgt von . . . Lf6 oder mit Smyslovs Fortsetzung 9. . . . h6. Dieser zuerst unverständlich erscheinende Zug bereitet . . . Te8, . . . Lf8, . . . g6 und Das Breyer-System

9. . . . Sb8

(1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 9. h3) Sb8. Der Ungar Julius Breyer hatte viele — für seine Zeit fortschrittliche — Ideen und empfahl diesen seltsam erscheinenden Rückzug bereits im Jahre 1911. In der amerikanischen Schachzeitung „Chess Review" gibt Dr. Euwe eine glänzende Beschreibung der schwarzen Strategie. „Es ist geplant, den Damenspringer auf d7 zu etablieren, wo er den Königsbauern besser decken kann als auf c6. Auf diese Weise macht der schwarze Springer nicht nur die c-Linie für Turm und Dame frei und aktionsbereit, sondern auch die lange Diagonale f ü r den Damenläufer, falls dieser b7 besetzen sollte und, ganz allgemein, hemmt er die Bewegungsfreiheit von Schwarz nicht so wie auf c6. Außerdem kann Schwarz den schwächenden Zug c7—c5 aus dem Hauptspiel ver-

14

. . . Lg7 vor, während er den weißen Springer verhindert, auf g5 zu lästig zu werden. Breyers 9. . . . Sb8 ist wahrscheinlich spielbar, aber die Läuferentwicklung 9. . . . Lb7, die d6—d5 unterstützen soll, erscheint zu ungestüm. Ein anderer Zug des Damenläufers, 9. . . . Le6, gewinnt an Popularität und wird jetzt als eine der zuverlässigsten Verteidigungen betrachtet. Eine andere Idee von Smyslov, 9. . . . Dd7, ist in Ungnade gefallen, während Keres' Gegenangriff 9. . . . a5 nach den letzten Beispielen zu urteilen überoptimistisch zu sein scheint.

meiden, der das wichtige Mittelfeld d5 ohne Bauerndeckung läßt. Letztlich kann der Springer von d7 entweder auf f8 zur Verteidigung des Königsflügels gehen, oder auf c5 oder b6, um in einem eventuellen Damenflügelangriff zu helfen. Kurz, die Umstellung dieses Springers gibt der schwarzen Stellung größere Anpassungsfähigkeit und daher mehr Gegenspielmöghchkeiten." Man mag der Meinung sein, daß 9. . . . Sb8 einen drastischen Verstoß gegen alle Schachprinzipien bedeutet, aber Euwes Kommentar ist: „Wir können kaum diese Ansicht beibehalten, wenn wir bedenken, daß in der Hauptvariante der Springer von a5 auf c4 und b6 zieht. In einer geschlossenen Stellung bedeuten diese Tempi nicht allzuviel". Jeder Versuch, das Breyer-System zu widerlegen, muß energisch angefangen werden. 10. d3 ist sicher, aber ohne Unternehmungsgeist. Die natürliche Fortsetzung (vom 9. Diagramm ab)

ist daher 10. d4 Sbd7 (nicht 10. . . . Lb7?, wonach Weiß das Spiel vereinfacht durch 11. de de 12. Dd8: Ld8: 13. Se5: Se4: 14. Le3, und Schwarz hat ernsthafte Entwicklungsschwierigkeiten z. B. 14. . . . Sc6 15. Ld5, oder 14. . . . Lf6 15. Sg4) 11. c4. Hier gibt es drei plausible Entgegnungen für Schwarz. a) 11. . . . b4 führt zu wilden Komplikationen, die Weiß begünstigen: 12. c5 Lb7 13. Dc2 ed 14. c6 d3! 15. Dc4! Sb6 16. cb! Sc4: 17. baD Da8: 18. Lc4: Se4: 19. Ld3: d5 20. a3 Sc5 21. Te7: Sd3: 22. Ld2 Te8 23. Te3, und Turm, Läufer und Springer von Weiß müßten stärker sein als die schwarze Dame und 2 Bauern (Euwe). b) 11. . . . Lb7 hat einen schlechten Ruf: 12. Sc3 c6 13. a3 (13. c5 wird von Euwe empfohlen, ohne Hinweis auf die naheliegende Entgegnung 13. . . . b4, die den weißen e-Bauern gewinnt) Dc7 14. Lg5 Tae8 15. Tel Db8 16. La2 Kh8 17. b4 c5 18. bc de 19. d5 b4, und Weiß hat einen kleinen Kaumvorteil. c) Nach 11. . . . c6 wird das Spiel kritisch, falls Weiß mit dem scharfen 12. c5 entgegnet (Siehe Diagramm 10). Hier hat Schwarz zwei plausible Antworten: 1) 12. . . . Dc7 13. cd Ld6: 14. Lg5 und nun: Ragosins

Nach 12. c5.

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la) 14 c5? 15. de Lc5: 16. Sc3 Lb7 17. Tel Db6 18. Te2 Tfe8 19. Sd5 und Schwarz wird schwer bedrängt (Tal — Unzicker, Stockholm 1961). lb) 14....ed! 15. Lf6: gf 16. Sd4: Sc5 17. Sf5 Lf5: mit genügendem Gegenspiel (Gligorii—Petrosjan, Los Angeles 1963). 2) 12. . . . de (Schwarz ,opfert' die Sicherheit seines Königs, um eine Bauernmajorität auf dem Damenflügel zu erlangen) 13. de Se8 14. e6 (der Vorschlag von Fuchs, 14. Sc3!? Sc7 15. Sd5!? cd 16. ed ist unklar) 14. . . . fe 15. Le6:f Kh8 16. Sc3 Sc7 17. 1!5 c4 18. Lf4 Se6 19. Lg3 Sdc5! ist die von Fuchs vorgeschlagene Verbesserung des Spieles Awerbach—Furman, Moskau 1961, wo 19. . . . Sec5? gespielt wurde. 17. Lg4 c4 18. Le3 De8 19. e5 Sc5! 20. Lc5: Lc5: gibt Schwarz hier glänzendes Gegenspiel (Pietzsch—Fuchs, Berlin 1961).

Verteidigung

(1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 9. h3) Sd7. DieApotheose der Bollwerk-Philosophie: Schwarz verwendet seinen zweiten Sprin-

ger zur Überdeckung des e-Bauern und trifft sogar Vorbereitungen, seinen Königsläufer in die Verteidigung einzubeziehen. Dieses System wurde von dem Sowjet-Großmeister Ragosin ausgearbeitet.

15

Nach 10. d4 hat Schwarz die Wahl zwischen dem ursprünglichen Plan 10. . . . Lf6, oder der späteren Entdeckung 1 0 . . . . Sb6.

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zwingen) 17. b4 Sc4 18. Sc4: bc 19. La4 Sb6 20. Lc6 Lb7 21. b5 Lc6: 22. bc Da7!, und Schwarz hat genügend Gegenspiel, um auszugleichen (Wasjukov—Geller, Kiev 1957). b) (vom 11. Diagramm ab) 10. . . . Sb6 11. Sbd2 (11. Le3 ed 12. cd Sa5 13. Lc2 c5 gibt Schwarz zufriedenstellende Gegenchancen) 11. . . . Lf6 (diese zurückhaltende Verteidigung ist besser als 11. . . . ed 12. cd d5, wonach die weißen Figuren gute Mittelfelder durch 13. ed Sd5: 14. Se4 erhalten) 12. S i l Te8 13. Sg3 g6 14. Lh6

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a) 10 I f 6 11. a4! (harmlos ist 11. Le3 Sa5 12. Lc2 Sc4 13. Lei c5). Hier muß Schwarz wählen, ob er die aLinie aufgeben, oder seinen Damenläufer umleiten soll. 1) 11 Tb8? 12. ab ab 13. Le3 Sb6 14. d5 Se7 15. Sa3! (der schwarze bBauer wird in Ragosins Variante oft schwach) Ld7 16. Sc2 Dc8 17. Sb4 Db7 18. Sh2, mit Angriff gegen die weißen Felder beider Flügel. 2) 11 Lb7! 12. ab ab 13. Ta8: Da8:! (weniger aktiv ist 12. . . . La8: 13. Sa3 Db8 14. Sc2 b4 15. Ld5! bc 16. bc Se7 17. La8: Da8: 18. Dd3 Sg6 19. Se3, wonach der weiße Springer auf d5, c4 oder f5 vordringen kann. Gligoric — Olafsson, Stockholm 1952) 14. d5 Sa5! (eine Falle ist 14 Se71 15. Sa3 Da6 16. Sb5:! mit Bauerngewinn; aber auch spielbar ist 14. . . . Sa7 15. Lc2 Le7 16. Sbd2 c6 mit Ausgleich, Sawon—Nowopaschin, Jalta 1962) 15. Lc2 Tb8 16. Sa3 La6 (Weiß versucht, seinen Gegner zur Verteidigung des b-Bauern zu

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Praktische Versuche zeigen, daß Weiß hier die besseren Kampfmöglichkeiten hat, z . B . b l ) 14. . . . Ld7 15. Dd2 Sa5 16. Lc2 c5 17. b3 De7 18. Tadl Sc6 19. Le3 a5 20. De2 Teb8 21. de de 22. Ld3, und der schwarze Damenflügel ist einem schweren Angriff ausgesetzt (Matanovic—Geller, Belgrad 1961). b2) 14. . . . Lb7 15. Dd2 Sa5 16. Lc2 Sac4 (16. . . . c5 ist direkter) 17. Del Sd7 18. b3 Scb6 19. Dd2 ed 20. cd c5 21. Tadl, und die zentralisierte Stellung von Weiß ist vorzuziehen (Stein— Geller, Moskau, 1961).

Läufer-Entwicklungen (1. e4 e5 2. Sf3 So6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0—0 9. h3). Schwarz hat zwei plausible Züge mit seinem Damenläufer, der eine wahrscheinlich zu scharf, der andere ganz zuverlässig. 9. . . . Lb7 (die Lenzerheide-Variante genannt, nach dem Schweizer Turnier, wo sie zuerst populär wurde) wird mit 10. d4 widerlegt: ed 11. cd Sa5 12. Lc2 d5 13. eö Se414. Sc3 f5 (ein erzwungenes Bauernopfer, denn nach 14. . . . Sc3: 15. bo ist die weiße Zentrumkontrolle überwältigend) 15. ef Lf6: (15 Sf6:? 16. Sg5 ist sehr günstig für Weiß) 16. Se4: de 17. Le4: Le4: 18. Te4: c5 19. Tg4! (unternehmungslustiger als 19. d5 Sc4, und Schwarz hat durch den so ausgeübten Druck Entschädigung für den Bauern) 19. . . . cd 20. Lg5 d3 21. Lf6: Df6: 22. Dd3: Db2: 23. Dd5f Kh8 24. Tel Tad8 25. Tf4! mit starkem Angriff durch die Schwäche der schwarzen Grundreihe (Tal—Dr. Lehmann, Hamburg 1960). Die zweite Läuferentwicklung ist 9 . . . . Le6, die den Abtausch der Läufer anbietet: 10. d4 Ib3:.

13 Wenn Weiß jetzt mit der Dame wiedernimmt, kann er eine stabile Stellung 2

Barden, Spanische Partie

und einen geringen Raumvorteil behaupten. 11. ab ist eine lebhaftere, aber zweischneidige Fortsetzung. Weiß hofft, Druck auf den rückständigen Bauern a6 auszuüben. a) 11. Ddl:b3 Dd8-d7 Der beliebteste Zug in kürzlichen Turnieren, obwohl 11. . . . ed 12. cd d5 oder 12. . . . Sa5 auch spielbar sind. 12. Sbl — d2 Ein anderer Plan ist 12. Lg5 h6 13. Lh4 Sh5! 14. Le7: De7:15. Sbd2 Sf416. Kh2 Sa5 17. Da3 (oder 17. Dc2 c5 15. d5 c4 mit Vorteil für Schwarz: Gheorghiu— Cholmov, Bukarest 1962) und nun statt 1 7 . . . . Sc4?, wonach Weiß durch 18. Sc4: bc 19. de einen Vorteil erhält (Minie— Georgescu, Marienbad 1962), kann Schwarz mit 1 7 . . . . Sc6 18. d5 Sb8 19. c4 Sd7 20. g3 Sg6 21. Tacl bc 22. Tc4: Sb6 23. Tc6 f5! vollwertiges Spiel erlangen. 12 TI8—e8 Schwach ist 12 Sh5? 13. Ddl! Sf4 14. Sb3 Sg6 15. de See5: 16. Sfd4 und Schwarz wird vom Zentrum zurückgetrieben (Littlewood—Boey, Warna 1962). 13. a2—a4 Weniger stark ist 13. Sil h6 14. a4 Sa5 15. Dc2 Lf8 16. ab ab 17. Se3 c5 mit gleichem Spiel (Radovici—Cholmov, Bukarest 1962). 13 Sc6-a5 14. Db3—dl Le7—i8 Eine bessere Möghchkeit ist 14. . . . ed 15. cd Lf8, die das Zentrum beweglich erhält. 15. b 2 - b 3 c7—c5 16. d4—d5 Te8-b8 17. b3—b4 Sa5-b7 18. a4—a5

17

Weiß hat einen Stellungsvorteil, weil der schwarze Damenspringer eingeschlossen ist (Spassky—Cholmov, Erewan 1962). b) 11. a2:b3 e5:d4! Im Hinblick auf den schwachen schwarzen Bauern auf a6 ist eine übermäßig verteidigende Strategie mit der Dame jetzt weniger überzeugend, z. B. 1 1 . . . . Dd7 (dies hat den Nachteil, daß es den schwarzen Damenspringer seines natürlichen Umgruppierungsfeldes beraubt) 12. d5 Sd8 13. c4 c6 14. Sc3 cd 15. Sd5: Sd5:16. Dd5: Sc6 17. Ld2!, und Schwarz hat die Last seiner schwachen Bauern auf a6 und d6 ständig zu tragen. Falls 11. . . . Dc8 12. Lg5! h8 13. Lh4 Te8 14. d5 Sb8 15. Lf6:! (Weiß tauscht ab, bevor Schwarz mit dem Springer zurücknehmen kann) Lf6: 16. Sa3 Sd7 17. Sc2 Le7 18. Sb4 Db7 19. Sc6 mit einem deutlichen Plus für Weiß, im Hinblick auf die Beherrschung der weißen Felder und den rückständigen schwarzen Bauern auf der offenen aLinie (Wasjukov—Bykovsky, Moskau 1962). 12. c3:d4 Eine andere Möglichkeit ist 12. Sd4: Dd7 (falls 12. . . . Sd4: 13. Dd4: Sd7 14. Le3 Sc5 15. Sd2 Dd7 16. f4 Tfe8 17. b4 mit Initiative (Puc—Damjanovic, Jugoslawische Meisterschaft 1960) 13. Sd2 Tfe8 14. Sfl Lf8 15. Sg3 d5 (bis hier Spassky—Milev, Moskau 1959) 16. Sdf5, mit Angriffschancen auf dem Königsflügel als Entschädigung für das wacklige Zentrum von Weiß. 12 d6-d5 Eine andere Möglichkeit ist 12. . . . SM 13. d5 c5 (oder 13 Sd7 14. Sc3 Lf6 15. Sa2 Sa2: 16. Ta2: mit Stellungsvorteil für Weiß (Kotkov—Cholmov, Mos-

18

kau 1962). 14. de i. V. d5 15. e5 Se4 16. Sc3 Sc3:17. bc Sc6:18. Dd3 Dd7 19. Lg5 mit Vorteil für Weiß (Suetin—Cholmov, Leningrad 1962). 13. e 4 - e 5 14. Sbl—c3

Sf6-e4 f7-f5

nicht 14. . . . ScB: 15. bc, wonach Weiß nicht nur Baumvorteil, sondern auch Spiel auf der a-Linie hat. 15. e5:f6

Le7:f6

Zu passiv ist 15 S16:? 16. De2! Ld6 (16. . . . Dd6 17. Lf4!) 17. De6t Kh8 18. Lg5! mit starker Initiative (Vukovic). 16. Sc3:e4 17. Tel:e4 18. T d 4 - g 4 !

d5:e4 Dd8-d5

Der weiße Plan hier ähnelt dem in der Lenzerheide-Variante. Anstatt seine Bauern mit passiver Verteidigung zu halten, zieht Weiß aktives Spiel auf dem Königsflügel vor. 18. Dd3 Tfe8 19. Le3 Sb4 würde den Bauern sofort zurückgewinnen. 18

h7-h5

18 Tad8 19. Le3 Sb4 20. Dd2 h5 (Suetin—Padevski, Debreczen 1961) und nun 21. Tf4! führt zur HauptVariante zurück. 19. Tg4—14 Sc6—M Eine nicht ausprobierte andere Möglichkeit, welche Vukovic zur Verbesserung vorschlägt, ist 19. . . . Tfd8 20. Le3 Se5. 20. Lei—e3 Ta8-d8 21. Ddl—d2! Wirkungsvoller als 21. Tel c5! 22. Dd2 Sc6 23. Dc2 Sd4: 24. Ld4: Ld4: 25. Tf8:f (bis hier Fischer—Bobozoff, Leipzig 1960) Kf8:! und Remis sollte der Ausgang sein. Vukovic analysiert diese Stellung als günstig für Weiß, z. B. 21.

11. a4 Lb7 12. d5 Sa5 13. La2 c6 14. Sa3 cd 15. ed Dd7 ist harmlos (Prachov—Kolarov, Bulgarische Meisterschaft 1960).



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Db3:? 22. Ta3 Dc4 23. d5 erobert den Springer; oder 21 Dd6 22. Tf6:! gf 23. Lf4 De7 24. T e l ; oder 21 Sc6 22. Ta6: g5 23. Tf6: Tf6: 24. Lg5: Tf3: 25. Ld8:; oder 21 c5 22. de Dd2: 23. Ld2: Lb2: 24. T f 8 : t K f 8 : 25. Ta5! Smyslovs Variante Ein kürzlich von Smyslov eingeführter Versuch, die schwarze Stellung zu festigen, ist (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. T e l b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 9. h3) h6. Die taktische Absicht ist, Sg5 zu verhindern, das das Vorhaben von Schwarz, Turm u n d Läufer mit Te8 und Lf8 umzugruppieren, stören würde. 10. d 2 - d 4 Tf8-e8 11. Sbl—d2 Andere Möglichkeiten: 11. Le3 Lf8 12. Sbd2 (falls 12. de Sce5: mit baldigem Remis. Greller—Tal, Baku 1961, falls 12. Lc2 Lb7 13. de Sce5: 14. Sd4 Sg6 15. a4 c5 16. Sf5 d5 mit gutem Spiel. S t e i n - S m y s l o v , Baku, 1961) 12. . . . Lb7 13. de Se5: 14. Se5: de 15. Df3 c5 16. T a d l De7, mit zuverlässiger Stellung (Tal—Smyslov, Baku 1961). Falls 11. dS Sa5 12. Lc2 c6 13. de Dc7! 14. a4 Le6 15. Sbd2 b4 16. c4 Dc6: 17. b3 Sb7, gefolgt von . . . Sc5, mit starker Stellung (Pietzsch —Spassky, Warna 1962). 2*

11. c4? Sd4: 12. Sd4: ed 13. Dd4: Lf8 14. cb ab 15. Sc3 c5 16. D d l Lb7! ist gut f ü r Schwarz. 11. de Se5: 12. Se5: de 13. Df3 Lb7 14. Sd2 c5 15. S f l c4 ( D e l y Bychovsky, Moskau 1962) gibt Schwarz die Initiative. 11. Lc2! ist ein interessanter neuer Widerlegungsversuch. Weiß schiebt Sbd2 hinaus, um die unten aufgeführte Variante (a) zu vermeiden, die Schwarz vollwertiges Spiel gibt. 11. . . . Lf8 12. a4 Lb7 13. d5 Sa5 (oder 13 Se7 14. ab ab 15. Ta8: Da8: 16. Sa3 c6 17. de Lc6: 18. De2 mit Druck auf dem Damenflügel, laut Nikitin) 14. Sbd2 c5 15. b4 cb 16. cb und Weiß ü b t beträchtlichen Druck aus (Nikitin—Ravinsky, Moskau 1962). 11 Le7—18

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Der schwarze Plan hier ist zurückhaltend, aber wohlüberlegt. Abgesehen von seinem vorgerückten Bauern auf b5 gibt es kein Angriffsziel in seiner Stellung. Jeder Plan von Weiß würde Schwächen in seinem eigenen Aufbau verursachen, und Schwarz hofft, daß seine Figuren dann aktionsbereit sein 19

werden, um diese Schwächen auszunutzen. E r muß aber aufpassen, daß er nicht zu sehr eingeschränkt wird. Die Erfahrung mit 9. . . . h6 weist darauf hin, daß Schwarz in den meisten Varianten versuchen soll, mit einem Bauernvorstoß auf dem Damenflügel in den nächsten paar Zügen Boden zu gewinnen. Letztlich beabsichtigt Schwarz, den weißen Bauern auf e4 im Auge zu behalten, und zwar mit seinem Turm auf e8 und seinem Springer auf f6, möglicherweise unterstützt von seinem Läufer auf b7. Auf diese Weise hofft er die Bewegungsfreiheit von Weiß auf dem Königsflügel einzuschränken. I n vielen Varianten hat Weiß auch vorteilhafte Aussichten auf dem Damenflügel. Eine seiner Hauptideen ist, sich mit d4—d5 Raum im Zentrum zu verschaffen, dann weiter vorzustoßen und sich Angriffsmöglichkeiten zu eröffnen, entweder mit c4—c5 oder dem Rückzug seines Königsläufers und dem Vorstoß der Bauern auf der b- und a-Linie. Ein anderer Plan für Weiß ist, mit dem a-Bauern vorzustoßen, ihn gegen den schwarzen b-Bauern abzutauschen und dann den halb isolierten b-Bauern anzugreifen. Schließlich, falls Schwarz sich mit seinem Gegenspiel auf dem Damenflügel zu sehr verbreitet, sollte Weiß bereit sein, sich schnell auf einen Königsflügelangriff umzustellen, entweder indem er mit seinem Königsspringer zieht und dann mit dem fBauern vorstößt, oder mit einem Manöver seiner Springer, um die weißen Felder g4 und f5 anzugreifen. Von Diagramm 14 sind vier Fortsetzungen versucht worden, aber keine von

20

ihnen gibt Weiß einen beweisbaren Vorteil. Sie werden hier wie folgt untersucht: a) b) c) d) a)

12. 12. 12. 12.

a4 d5 Sfl Ic2

12. a 2 - a 4

Lc8-d7

Schwächer ist 12 Lb7 13. d5 z. B. 13 Se7 14. c4 b4 15. c5! oder 13 Sb8 14. La2! gefolgt von b4 und S b 3 a5, wonach der schwarze Damenläufer vom Spiel ausgeschlossen und Schwarz auf dem Damenflügel eingeengt ist. 13. L b 3 - c 2 13. d5 ist jetzt harmlos nach 13. . . . Sa5; und da 14. La2? den a-Bauern einbüßt, muß Weiß sich mit 15. Lc2, c5 und Ausgleich zufrieden geben. Falls 13. ab ab 14. Ta8: Da8: so hat Schwarz nichts zu fürchten. 13 b5—b4! Gut ist auch 13 ed 14. Sd4: Se5 15. Sfl e5 16. Sf3 Sg6, und Schwarz entwickelt einen seiner grundlegenden Pläne — Hemmung und Beobachtung des Bauern e4 (Szily—Cholmov, Kecskemet 1962) aber nicht 13. . . . g6 ? 14. d5 Se7 15. b4! Sh7 (oder 15. . . . c5 16. de Sc6: 17. Lb3!, oder 15. . . . c5 16. de Lc6: 17. Sb3 und 18. Sa5) 16. c4 bc 17. Sc4:, mit deutlichem Raumvorteil für Weiß (Geller—Matanovic, Warna 1962). 14. d 4 - d 5 Falls 14. Silbe 15. bc ed 16. cd (16. Sd4: Sa5 oder Se5) Sb4!, gefolgt von c5. Die Methode des doppelten Bauernabtausches, um das Feld b4 für den schwarzen Damenspringer zu sichern, kommt wiederholt in der geschlossenen Spa-

nischen vor, und. es ist gut, wenn man sie sich merkt. 14 15. b2:c3

M:c3! Sc6—aö

Greller analysiert diese blockierte Stellung als gleichwertig, da Weiß der Möglichkeit einer Bauernwelle auf dem Damenflügel beraubt worden ist und Schwarz größere Gegenspielchancen durch die offene b-Linie erhalten hat. b) (vom 14. Diagramm ab) 12. d4—d5 13. a2—a4

Sc6-e7

Harmlos ist 13. c4 c6! 14. de Sc6: 15. cb ab 16. Sfl Lb7 17. Sg3 Sa5 18. Lc2 d5!, und Weiß hat mit der Auflösung des Zentrums die Initiative abgetreten (Tringov—Spassky, Warna 1962). 13 14. c 3 - c 4

Lc8-d7 Se7-g6

Hier kann Weiß den Damenflügel auflösen und Schwarz einen praktisch isolierten c-Bauern verschaffen, aber das ist kein ernsthafter Nachteil, z. B. 15. ab ab 16. Ta8: Da8: 17. cb Lb5: 18. Sbl Tb8 19. Sc3 Ld7! 20. Lc4 Se7 21. Sa2 Db7 mit befriedigendem Gegenspiel auf den a- und b-Linien (Gligoric—Spassky, Havanna 1962). c) (vom 14. Diagramm ab) 12. Sd2—11 Dies ist eine ruhige Fortsetzung, ohne besondere Drohung. 12

Lc8—d7

Falls 12. . . . Lb7, so kann Weiß einen Angriff auf die weißen Felder des Königsflügels vorbereiten mit 13. Sg3 Sa5 14. Lc2 c5 15. d5 Lc8 16. b3! (um

das Umgruppierungsmanöver Sc4—b6 zu verhindern) 16. . . . Kh8 17. Ld2 Sg8 18. T f l (Jetzt, da der schwarze Damenspringer außer Spiel ist, bereitet Weiß einen Königsangriff vor) 18. . . . g6 19. Sh2 Lg7 20. Sg4 Dh4 21. Se3 Sb7 22. b4! c4 23. a4 mit Initiative auf beiden Flügeln (Schamkowitsch—Bronstein, Moskau 1962). 13. Sil—g3 14. Lb3—c2 15. b 2 - b 3

Se6-a5 c7—c5

Falls 15. d5 Sc4 16. Sh2 g6! (nicht 1 6 . . . . a5? 17. a4! Sb6 18. ab Lb5: 19. Sf5 und Weiß beherrscht ein wichtiges Vorpostenfeld. Stein—Spassky, Erewan 1962) 17. b3 Sb6 18. f4 ef 19. Lf4: Lc8!, und Schwarz kann seine Leichtfiguren umgruppieren, um das wichtige Feld e5 zu beherrschen. 15 16. I c l — e 3 17. d 4 - d 5

Sa5—c6 Ta8—c8 Sc6-e7

Mit gleichen Chancen, Unzicker—Filip, Warna 1962. d) (vom 14. Diagramm ab) 12. L b 3 - c 2 13. S d 2 - b 3 14. d4:e5

Lc8-d7 a6—a5

Hier hat Weiß die Absicht, eine Festung auf c5 zu errichten und gegen die schwarzen Felder und entlang der d-Linie zu spielen. In der Partie Keres— Blatny, Warna 1962 hatte Weiß einen Vorteil nach 14. . . . de? 15. Le3 Db8 16. Sh2 a4 17. Sc5 Le6 18. S f l . Hätte Schwarz 1 4 . . . . Se5:! gespielt, 15. Se5: de 16. Le3 Lc6, so hätte er Ausgleich erlangt (Pachman).

21

Smyslovs zweite

Variante

Eine zweite Idee von Smyslov für Schwarz beim 9. Zug ist weniger erfolgreich gewesen als 9. . . . h6. (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5.0—0Le76.Tel b5 7.Lb3 d6 8.c3 0 - 0 9. h3) Dd7 10. d4 Te8 11. Lg5 (als diese Verteidigung zuerst in der Partie Keres—Smyslov, Bled 1959, aufkam, spielte Weiß den schwächeren Zug 11. a4 Lb7 12. de? Se5: 13. ab Sf3:t 14. Df3: ab 15. Ta8: La8: und der schwarze Läufer hat eine gute offene Schräge). 11 Lb7 12. Sbd2.

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Gegenangriff

15

c) 12 li6! 13. Lh4 Sh7. Die Absicht, den schwächeren Läufer abzutauschen oder Gegenspiel auf den schwarzen Feldern mit Sg5 zu suchen, ist die beste Verteidigung für Schwarz.

9. . . . a5

Nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 9. h3 (9. Diagramm) hat Keres einigen Erfolg mit 9. . . . a5 erzielt. Die Absicht ist, falls Weiß mit 10. d4 entgegnet, 1 0 . . . . ed 11. cd a4 12. Lc2 Sb4 zu spielen und so den Abtausch des wertvollen „spanischen" Läufers zu erzwingen. Hingegen hat eine wichtige Partie zwischen Spassky und Keres, Baku 1961, bewiesen, daß das ganze Manöver zu viel Zeit kostet, und daß

22

a) 12 g61 13. S i l Sh5 14. Dd2 Sa5 15. de Lg5: 16. Dg5: Sb3: 17. ab de 18. Se5: Dd6 19. Sg4 Te4: 20. Tadl, mit großem Vorteil für Weiß (Stein — Gheorghiu, Bukarest 1961). b) 12. . . . Ld8 13. d5! Sa7 14. Sfl c6 15. Dd2 Sc8 16. Tadl, und Weiß hat einen deutlichen Raumvorteil (Wasjukov—Awerbach, Odessa 1960).

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In dieser verwickelten Lage übt Weiß durch das Wirken seiner Läufer auf beiden Flügeln einen Druck auf das aus, während schwarze Zentrum Schwarz seine Truppen zu einem Ausbruch im richtigen Moment rüstet. Die Erfahrung hat bisher n i c h t bewiesen, daß Weiß einen wirklichen Vorteil hat. Fortsetzungsmöglichkeiten vom 15. Diagramm ab sind die folgenden:

Weiß eine mehr als genügende Raumentschädigung für das schwarze Läuferpaar erhält: 13. d5! Sd7 (Falls 13. . . . Sc2: 14. Dc2: Lb7 15. Sd4! mit Angriff auf den schwachen Bauern b5 und die Vorpostenfelder c6 und f5). 14. Sa3 Lf6 (Falls 14. . . . Sc2: 15. Sc2:!, und Weiß hat einen noch stärkeren Angriff auf das Feld c6 mit Springern auf b4 und d4). Keres opfert einen Bauern, weil er es vorzieht, nicht an passive Verteidigung gebunden zu sein: 15. Sb5: Sc5. (Schwarz

kann den Bauern mit a3 zurückgewinnen, aber verliert zu viel Zeit damit nach 16. Sbd4 ab 17. Lb2: Ta2: 18. Ta2: Sa2: 19. Dbl) 16. Sbd4 La6 17. Te3 Sc2: 18. Dc2: Te8 19. Sc6 Dd7 20. e5! Weiß hat den Bauern gesichert und die Initiative zurückgewonnen. Zusammenfassung. Von den verschiedenen Verteidigungen, die Schwarz beim 9. Zuge zur Verfügung stehen, Verschärfter

Kampf

um das Zentrum

Der Weiße versucht gelegentlich, dem Blockadekrieg der Hauptvarianten zu entrinnen, indem er einen sofortigen Angriff auf das Zentrum vom Stapel läßt und die Fesselung seines Königsspringers gestattet. (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 ) 9. d4 Lg4.

Schwarz droht mit 10. . . . Lf3:, wonach er entweder den d-Bauern erobert oder die deckende Bauernfront des weißen Königs zerstört. Weiß hat drei Möglichkeiten, dies zu vermeiden: Deckung des Damenbauern durch Le3, Blockierung des Zentrums durch d5 oder durch Opfer des Damenbauern mit 10. h3 Lf3: 11. Df3:.

geben diejenigen, die von der gesunden Strategie motiviert sind, den Bauern auf e5 unversehrt zu lassen (hinter dem er seine Figuren rüsten kann, um einen weißen Angriff auf jedem Teil des Feldes zurückzuschlagen) bessere Aussichten als die weniger geduldigen Vorhaben, die auf sofortiges Gegenspiel hoffen. *

9. d4 a) Weiß blockiert das Zentrum: 10. d5 Sa5 11. Lc2 c6! 12. de Dc7! (besser als 12. . . . Sc6: 13. Sbd2, gefolgt von Sfl—e3, wonach Weiß erfahrungsgemäß starken Druck auf das Feld d5 ausüben kann. Wenn Schwarz mit der Dame zurücknimmt, gibt er diesem Feld die nötige Extradeckung.) 13. Sbd2 Dc6: 14. Sfl Sc4! (jetzt kann der weiße Springer das Feld e3 nur auf Kosten der Schwächung seines c-Bauern erreichen) 15. h3 Lc8! (besser als 15. . . . Le6, wonach der Läufer mit Sg5 weiter belästigt werden kann) 16. b3 Sb6 17. Ld2 Lb7 18. Tel a5. Schwarz hat zumindest gleiches Spiel, dank der Beherrschung des wichtigen Feldes d5 und der Aussichten auf Initiative auf dem Damenflügel (Penrose—Wade, Southend 1958). b) 10. Le3 ed 11. cd Sa5 12. Lc2 Sc4 13. Lei c5 14. b3 hat neuerdings Aufmerksamkeit erregt, als Bobby Fischer diese Variante mit Erfolg für Weiß spielte. 1) 14. . . . Sa5? 15. d5! Sd7 16. Sbd2 Lf6 17. T b l c4 (etwas besser ist 17. . . . Se5) 18. h3 Lf3: 19. Sf3: cb 20. ab Dc7

23

(Fischer—Kortschnoj, Stockholm 1962), 1) 14 Sc4 15. f4 Sd7 16. Sdö! Lh4 17. und nun würde 21. Te2 Weiß eine Tfl Sf618. Se3 Se3:19. Le3: d5 20. eö Se4 glänzende Stellung gegeben haben, und 21. Dg4, mit starkem Angriff (Westeund Aussichten, sein Läuferpaar zum rinen—van Hoorne, Marienbad 1962). Angriff auf den Königsflügel zu ver- 2) 14 Te8! 15. f4 Sd7? 16. Df3 Lf6 werten. 17. Sd5 Ld4t 18. K h l c6 19. Se3 g6 20. Ld2! Lb2: 21. Tadl Lg7 22. Tfl, und 2) 14. . . . Sb6 15. Sbd2 Sfd7! (stärker Weiß erhält durch einen allgemeinen als 15. . . . cd? 16. h3 Lh5 17. g4 Vorstoß seiner Königsflügelbauern einen [Pietzsch—Matanovi6, Havanna 1962] schweren, und schließlich entscheidenmit großem Vorteil für Weiß, [falls den Angriff (Westerinen—Langeweg, 17. . . . Lg6, so gibt 18. Sd4:, gefolgt Marienbad 1962). von f4, ihm eine mächtige Bauernstruktur]) 16. h3 Lh5 17. g4 Lg6 18. d5 Lf6 8) 14 Te8 15. f4 b4! ist die richtige 19. T b l h5!, mit lebhaftem Gegenspiel Methode für Schwarz, das Gambit zufür Schwarz (Pietzsch—Szabö, Kecsrückzuweisen: 16. Sd5 (nicht besser ist kemet 1962). 16. Se2 d5 17. e5 Se4 18. Sd4 Lc5 19. c) (vom 16. Diagramm ab) 10. h3 Lf3: 11. Df3: ed 12. Ddl de 13. Sc3: Sa5 14. Lc2 ist eine theoretisch ungesunde Gambitfortsetzung, die aber nichtsdestoweniger Weiß glänzende Aussichten auf einen Königsflügelangriff bietet, wenn Schwarz auch nur im geringsten passiv spielt, z. B . :

Verzögerter

Kampf

um das

Zentrum 9. d3

(1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 ) 9. d3

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Le3 Sc4 wie in der Partie Westerinen— Wade, Warna 1962, als Schwarz stellungsmäßig ein gewonnenes Spiel hatte) 16 Sd5: 17. Dd5: c6 18. Dd3 g6 19. K h l Lf8 20. T f l (Bronstein—Keres, Budapest 1950) d5! 21. e5 Sc4 22. b3 Sa3 23. La3:ba (Botwinnik), und trotz ungleicher Läufer hat Schwarz Gewinnmöglichkeiten.

Hier ist die Strategie umgekehrt wie die von 9. d4. Weiß verzögert oder vermeidet einen Zusammenstoß der Mittelbauern und verläßt sich stattdessen auf den Plan, zu einem langsamen aber mächtigen Königsflügelangriff zu rüsten mit Sb—d2—fl—e3 (oder g3) und vielleicht h3 zur Vorbereitung von Sf3—h2—g4. Ein weiterer Grund für 9. d3 ist, daß Weiß später mit größerer Wirkung d4 spielen kann, falls Schwarz sein Bollwerkfeld e5 nicht genügend verteidigt. Hier gibt es drei spielbare Möglichkeiten für Schwarz:

a) 9 Sa5 10. Lc2 c5 11. Sbd2 Te8 12. Sil LI8 13. Se3 und nun: 1) 1 3 . . . . Sc6 scheint sicher zu sein, aber erlaubt Weiß einen überraschenden Angriff: 14. Sd5! Sd5: (sicherer ist 1 4 . . . . h6 15. a4 Lb7 16. ab ab 17. Ta8: La8: 18. Se3 mit nur geringem Vorteil für Weiß). 15. ed Se7 (sicherer ist Sb8) 16. d4 ed 17. cd c4 18. Lh7:f Kh7: 19. Sg5| Kg6 20. h4! mit unwiderstehlichem Angriff. Eine Partie, Kondratjev—Metlin, Moskau 1959, endete 20 f5 21. De2 Sd5: 22. h5t Kf6 23. De8: De8: 24. Te8: Le7 (in der Hoffnung, eine Falle für den Turm zu stellen) 25. Ld2 Sc7 26. d5! Se8: 27. f4 Ld8 28. Tel! Lb6| 29. Kh2 Ld4 30. Te8: Lb2: 31. La5 g6 32. h6. Schwarz gibt auf. 2) 1 3 . . . . Dc7 gibt den leichten Figuren von Weiß gute Aussichten auf den weißen Feldern: 14. h3 h6 15. Sh2 Le6 16. Shg4 Sg4: 17. hg f6 18. Lb3 Dd7 19. Ld5 Ld5: 20. Sd5: (Pogats-Tarnovsky, Debreczen 1961). b) (vom 17. Diagramm ab) 9. . . . Lg4. Dies ist im allgemeinen schwach, wenn Weiß noch nicht d4 gespielt hat. Durch Angriff auf den Läufer verbessert Weiß seine Chancen zum Königsangriff: 10. h3 Lh5 11. Sbd2 Sa5 (falls 11. . . . d5 12. g4 de 13. de Lg6 14. De2 Dd7 15. Sh4 Ted8 16. Lc2 Se817. Sdf3, mit vielversprechenden Angriffschancen; Ivkov—Hort, Warna 1962) 12. Lc2 c5 13. Sfl Se814. Se3 Tb8 15. d4 (einfacher ist g4) Sc6? (besser ist 15 Lf3: 16. Df3: cd) 16. d5 Sa7 17. De2 Sc8 18. a4 Db6 19. Sf5Lg6 20. g4 mit klarer Initiative für Weiß auf beiden Flügeln (Schmid — Aguirre, Leipzig 1960). c) (vom 17. Diagramm ab) 9. . . . Sa5 10. Lc2 c5 11. Sbd2 Sd7! ist die stärkste

Entgegnung für Schwarz in der Variante 9. d3. In der Spanischen Partie kann Schwarz im allgemeinen auf Zaghaftigkeit von Weiß im Zentrum mit energischem Gegenspiel auf dem passenden Flügel erwidern. In diesem Fall kann Schwarz die Initiative auf dem Damenflügel ergreifen und gleichzeitig den weißen Damenbauern zurückhalten.

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Nach 12. S f l hat Schwarz zwei zufriedenstellende Fortsetzungen: 1) 12. . . . Lf6 13. Se3 Sb6 14. h3 Sc6 15. Sh2 g6 16. Lb3 Le6 17. Seg4 Lg7 18. Le6: fe 19. Sf3 De8 20. g3 Sd7 21. Kg2 Sf6 22. Sf6:f Tf6: mit befriedigendem Gegenspiel auf der f-Linie (Lutikov—Awerbach, Moskau 1961). 2) 12. . . . Sb6 13. Se3 (unzulängliche Alternativen sind 13. d4 cd 14. cdLf6 und 13. Sg3 Sc6 14. h3 Le6 15. Sh2 d5 wie in der Partie Radovici—Lengyel, Warna 1962, in beiden Fällen mit Initiative für Schwarz) Sc6 (auch gut ist 1 3 . . . . g6 14. De2 Le6 15. Ld2 Sc6 16. b3 a5 17. Sfl b4 mit deutlicher Initiative auf dem Damenflügel. Bykova—Gaprindaschwili, Match 1962) 14. h3 Le6 15. d4 cd 16. cd Sd4: 17. Sd4: ed 18. Dd4: Tc8 und Schwarz steht gut (Kortschnoj—Petrosjan, Curacao 1962).

25

2. Der Marshall-Aiigriff

Die beste Methode, die ein Meister zur Spieleröffnung wählt, mag im weniger anspruchsvollen Niveau des Klubspiels an Kraft verlieren, und dies trifft auch bei der Spanischen Partie zu. Die typische „spanische" Meisterpartie ist gewöhnlich eine Angelegenheit von geduldigem Lavieren und Umgruppieren. Weiß versucht, sich Angriffsmöglichkeiten auf beiden Flügeln zu schaffen, indem er ein Zentrum mit Königs- und Damenbauern auf gleicher Höhe errichtet, während Schwarz entweder Gegenspiel auf dem Damenflügel sucht, oder aus seinem Königsbauern mit Unterstützung der Leichtfiguren ein Bollwerk macht.

soll ich versuchen, ihn zu vermeiden ?" Ein Spieler, der gegen die Spanische verteidigen muß und den MarshallAngriff anwenden will, hat andere Fragen im Kopf. E r muß wissen, welche von den verschiedenen Angriffsmethoden für Schwarz die besten, praktischen Chancen haben, und welche in Eröffnungsanalysen entschieden widerlegt worden und daher zu riskant sind. Die Probleme, die in diesem Kapitel in Angriff genommen werden, ergeben sich, sobald ein Spiel mit 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 anfängt, und ich hoffe, zu zeigen, daß der MarshallAngriff sogar auf Meisterhöhe ein gesunder und praktischer Versuch ist.

Die Strategie der Spanischen Partie auf der Stufe des Klubspiels oder in einem Turnier für Amateure kann gänzlich anders sein. Hier ist das Hauptproblem, wie auf die riskanten, aber lebhaften, gambitähnlichen Verteidigungen, wie die „Marshall", „Siesta" und „Schliemann", zu entgegnen ist. Diese Varianten sind gefährlich, sogar in internationalen Turnieren, wo die Verteidigungstechnik besser ist als sie Klubspielern eigen ist. Besonders der Marshall-Angriff wird erfolgreich von vielen Vereinsspielern angewandt.

Nach 1. e4 «5 2. SI3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 0 - 0 hat Weiß die erste Entscheidung zu treffen. Nimmt er die Herausforderung an, so geht das Spiel mit 8. c3 d5 9. ed weiter, und wir kommen zu der Stellung im 19. Diagramm.

Der praktische Spieler, der an der Spanischen Partie Gefallen findet, muß sich vor Beginn der Partie fragen: „Soll ich den Marshall-Angriff zulassen, oder

26

Die Absichten beider

Spieler

Diagramme 20—25 zeigen typische Mittelspielsituationen, die durch den Marshall-Angriff entstehen. In Diagramm 20 und 21 hat Weiß seine Entwicklung vollendet, und Schwarz hat keine wirkliche Entschädigung für sein Bauernopfer. In Diagramm 22 und 23 hat Weiß seine Figuren ins Spiel gebracht, aber Schwarz hat eine aggressive Entwicklung und genügenden Ausgleich für sein Gambit. In Diagramm 24 und 25 hat Weiß die Verteidigung schlecht gehandhabt und seine Damenflügelfiguren zu langsam entwickelt. In diesen beiden Diagrammen hat Schwarz einen entscheidenden Angriff auf den weißen König.

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Vorteilhaft für Weiß

Weiß hat seine Entwicklung vollendet mit geringfügiger Schwächung seines Königsflügels. Diese Stellung (Wasjukov—Tolusch, Moskau 1961) ist vom 19. Diagramm erreicht worden: 9. . . . e4 10. de ef 11. d4! fg 12. Df3 Te8 13. Lg5 a5 14. a3 Lg4 15. Dg2: Lf5 16. Sd2. In der Fortsetzung ergriff Weiß die Initiative und erzwang den Sieg durch Einwirkung seiner Türme auf der eLinie: 16 b4 17. Te5 Lg6 18. Tael

bc 19. bc a4 20. La2 Kf8 21. Sc4 h6 22. Lh4 Lc2 23. Se3 Ld3 24. Df3 g5 25. Sg4! Dd6 26. Lg3. Schwarz gibt auf. Seine Stellung liegt in Trümmern.

Vorteilhaft für Weiß Hier hat Weiß seine rochierte Stellung durch interessante Manöver mit seinem Königsläufer gefestigt, den er via d5 auf g2 transferiert hat. Diese Stellung (Tal—Witkovsky, Riga 1959) ist vom 19. Diagramm erreicht worden: 9. . . . Sd5: 10. Se5: Se5: 11. Te5: Sf6? 12. d4 Ld6 13. Te2! Sh5 14. Dd3 Dh4 15. g3 Dh3 16. Ld5! Lf5 (wenn 16. . . . Lg4 17. Te3) 17. De3 Tad8 18. Lg2 Dg4 19. Sd2. Jetzt steht der schwarze Damenläufer dem Vorstoß seines f-Bauern im Wege, während die schweren Figuren von Weiß die schwarzen Türme am Gegenangriff entlang der e-Linie hindern. Die restlichen Züge zeigen, wie Weiß mit einem gewonnenen Bauern sich der normalen Strategie des Figurenabtausches bedient, bis er ein gewonnenes Endspiel hat: 19 Dg6 20. Sf3 Lg4 21. Dg5! Tde8 22. Dg6: hg 23. Te8: Te8: 24. Le3 f5 25. Se5! Le5: 26. de f4 (26 Te5: 27. Ld4 und 28. f3 gewinnt eine Figur) 27. gf Le6 28. a4! (eine häufig

27

gebrauchte Kriegslist von Weiß im Marshall-Angriff) b4 (28. . . . ba 29. Ta4: verliert auch) 29. ob Tb8 30. b5 ab 31. a5. Schwarz gibt auf.

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Ausgleich

Ein typischer Fall von angemessener Entschädigung für den Gambitbauern. Die schwarzen Figuren stehen alle angriffsbereit und Weiß, obwohl er seine Entwicklung vollendet hat, ist gezwungen, seine Figuren zur Massenverteidigung seines Königs zu gruppieren. Die Wahrscheinlichkeit eines Abtausches aller vier Türme auf der einzigen offenen Linie bedeutet, daß Weiß genügend Figuren eliminieren können sollte, um den Angriff abzuwehren, aber selbst dann behält Schwarz die Initiative. Diese Stellung (Tarnovsky—Dittmann, Wettkampf Ostdeutschland—Polen 1959) ist vom 19. Diagramm erreicht worden: 9. . . . Sd5: 10. Se5: Se5: 11. Te5: c6 12. d4 Ld6 13. Tel Dh4 14. g3 Dh3 15. Ld5: (dieser Abtausch ist hier verfrüht) cd 16. Df3 Lf5 17. Dg2 (nicht 17. Dd5: Tae8 18. Ld2 Lf4ü 19. gf T e l : f 20. L e i : Dg4| 21. K h l Le6! 22. De4 Ddl! und gewinnt) Dh5 18. f3 Tae8 19. Le3 Lh3 20. Df2 Te6 21. Sd2 Tfe8 22. Sfl Dg6 23. Tadl h5.

28

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Ausgleich

Hier hat Weiß seine Entwicklung vollendet, aber Schwarz hat noch immer Entschädigung für den Bauern durch die aktive Stellung seiner Figuren (besonders seiner Läufer), während die weiße Königsstellung etwas geschwächt worden ist. Diese Stellung (Nedeljkovic—Geller, Leningrad 1957) ist vom 19. Diagramm erreicht worden: 9. . . . Sd5: 10. Se5: Se5: 11. Te5: Sb6!? 12. d4 Ld6 13. Lg5 Dd7 14. Tel Lb7 15. Sd2 Tae8 16. f3 Df5 17. Lh4.

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Vorteilhaft für Schwarz Weiß hat in dieser Eröffnung eine häufig vorkommende Ungenauigkeit begangen, durch den Abtausch seines Königsläufers gegen den zentralen schwarzen Springer. Ein größerer Fehler ist die

schlechte Entwicklung seiner Damenflügelfiguren, welche seinen Läufer mit seinem eigenen Springer blockiert. Diese Stellung (Owens—Romanenko, New Jersey 1961) ist vom 19. Diagramm erreicht worden: 9 . . . . Sd5:10. Se5: Se5: 11. Te5: c6 12. d4 Ld6 13. Tel Dh4 14. g3 Dh3 15. Ld5:? cd 16. Dd3 Lg4 17. Sd2? Tae8 18. Dil Dh5. Das Spiel endete 19. f4 f5 20. Sb3? Lh3! Weiß gab auf. Ein anderer typischer Fehler von Weiß. Er hat nicht damit gerechnet, daß der Vorstoß des schwarzen f-Bauern seine Rochadestellung zerstören kann und außerdem die Entwicklung seines Damenflügels vernachlässigt (siehe Diagramm 25). Diese Stellung (Usachy—Olifer, Ukrainische Meisterschaft 1960) ist vom 19. Diagramm erreicht worden: 9. . . . Sd5: 10. Se5: Se5: 11. Te5: c6 12. d4 Ld6 13.

Marshall1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.

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« ¡¡J » 1 8 SÜ S B 11 II II H Vorteilhaft für Schwarz Tel Dh4 14. g3 Dh3 15. Dd3 Lg4 16. Dfl Dh5 17. Ldl? Ldl: 18. Tdl: f5! 19. Td3 f4 20. Ddl Dg6. Das Spiel endete 21. b3 Tf6 22. a4 Te8 23. Kg2 Tfe6 24. Df3 fg 25. hg Tel 26. Ld2 Tf8! 27. Lei: Sf4f 28. K f l Sd3: 29. Dg2 Lg3: 30. Kgl Sf2: 31. Sd2 Dh6 32. Sf3 Sh3| 33. K f l De3. Weiß gab auf.

Varianten

e2—e4 Sgl—f3 Lfl-b5 Lb5—a4 0-0 Tfl-el Ia4—b3 c2-c3

e7-e5 Sb8—c6 a7-a6 Sg8-f6 118-e7 b7—b5 0-0

Weiß hat verschiedene Möglichkeiten, das Hauptspiel des Marshall-Angriffs zu vermeiden: 8. h3? ist wirkungslos nach 8. . . . Lb7!, wonach Schwarz noch immer, wenn günstig, d5 erzwingen kann, z. B. 9. c3 d5 10. ed Sd5: 11. d3 Dd6 12. Sbd2 Tad8, mit Initiative (Fischer—Szabö, Portoroz 1958).

Sicher, aber schwach, ist 8. d3, z. B. 8. . . . d6 9. c3 Sd7! (dieses Umgruppierungsmanöver ist stärker als das konventionelle 9. . . . Sa5) 10. Sbd2 Sa5 11. Lc2 c5 12. Sfl Sb6, was zum 1. Kapitel Seite 25 zurückführt. 8. d4 d6! (eine bekannte Falle ist 8. . . . Sd4:? 9. Lf7:f! Tf7: 10. Se5: Se6 11. Sf7: Kf7: 12. e5, wie in der Partie Penrose — Thomas, Aberystwyth 1961, und Weiß hat entscheidenden Materialvorteil. Schwarz kann den angegriffenen Springer wegen Df3f nicht bewegen). 9. c3 Lg4 führt zu einer Variante zurück, die günstig für Schwarz ist (s. 16. Diagramm). Meine Empfehlung zur Vermeidung des Marshall-Angriffs, 8. a4!, wird

29

später in diesem Kapitel genau analysiert. 8 9. e4:d5

d7—d5

Siehe 19. Diagramm. Schwarz hat nun die Wahl zwischen: a) 9 Sd5: und b) 9 e4? a)

9 10. Sf3:e& 11. Tel:e5

Hier hat zwischen 1) 11 2) 11 3) 11

Sf6:d5 Sc6:e5

Schwarz wieder die Wahl

Neben Variante 1). c7-c6 Le7-d6 Dd8-h4

14. h31 ist sehr schlecht wegen 14. . . . Lh3:! 14 Dh4-h3 15. Lei — e3 Erfahrungsgemäß ist dies die stärkste Fortsetzung für Weiß. 15. Dd3 Lf5 gibt Schwarz genügend Entschädigung für seinen Bauern, z. B . 16. D i l Dhö 17. Le3 Tae8 18. Sd2 Lh3 19. L d l Df5 20.

30

Fern-

15. Ld5: ist eine heikle Sache, obwohl Schwarz sich mit 15. . . . cd behaupten kann, und nun: I A ) Zu 16. Dd3 Lg4 siehe 24. Diagramm und Kommentar. I B ) 16. Df3 Lf5 17. Dg2 (nicht 17. Dd5:? Tae8 18. Ld2 Lf4!) Wenn 17 Tae8?, so 18. Le3 Te6 19. Sd2 Tfe8 20. Dd5: h5 21. Dg2! schlägt den schwarzen Angriff zurück (Mardle—Thomas, Whitby 1962) Schwarz hätte 17. . . . Dh5, oder noch richtiger 17. . . . Dg4! spielen sollen ( . . . Le4 drohend) 18. f3 Dg6 19. Le3 Tae8 20. Sd2 Ld3 21. Lf2 f5 mit einem guten Angriff. 15.... Le8—g4 Eine interessante, kaum erforschte Möglichkeit ist 15. . . . h5! ? 16. Df3 h4 17. Sd2 Lg4 18. Dg2 hg 19. fg Dh5 20. Lf2 Lh3 21. De4 Lf5 22. Dh4 Dg6 23. Sf3 f6 24. Sd2 Kf7 mit einem gefährhehen schwarzen Angriff (Boleslavsky—Saigin, Minsk 1961). 16. D d l - d 3

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c6 (!) Sf6 (?) und Sb6 (?).

11 12. d 2 - d 4 13. Te5—el 14. g 2 - g 3

De2 Te7 (Zagorovsky-Klaß, partie 1960).

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Eine kritische Situation. Schwarz hat die Wahl zwischen einem Bauernsturm auf der Königsseite oder dem langwierigeren Aufbau seiner Türme auf der e-Linie. Der erstere Plan ist beliebter, der letztere gesünder.

IA) 16

17—15

16. . . . g51 schlägt fehl, denn 17. Lgö: f5 18. Lh4!, und, Weiß erzwingt den Abtausch der Damen mit Dfl und hat zwei Bauern mehr. 17. f 2 - f 4 18. S b l - d 2

Ta8-e8 g7—g5!

Die andere Möglichkeit, 18. . . . Kh8 19. Ld5: cd 20. Dfl Dh5 21. Dg2 Te4 22. a4! (Matanovic —Padevsky, Leipzig 1960) ist zu langsam für Schwarz. 19. Dd3—fl 20. Dfl—g2!

Dh3-h5

Dies ist klarer als 20. Ld5:f (Weiß sollte normalerweise mit diesem Abtausch warten, bis Schwarz seinen König nach h8 gezogen hat) cd 21. Dg2 Te4 22. fg Kh8 mit Gegenspiel (Barden— Ridameya, Warna 1962). 20 21. Lb8:d5f

g5:I4

Nicht 21. Lf4: Lf4: 22. gf Kh8 23. Ld5: cd 24. Dd5: Le2! mit starkem Angriff (Dely—Pogats,Ungarische Meisterschaft 1961). 21 22. Le3:I4 23. Ld5:c6 24. K g l - h l

Kg8-h8 Ld6:f4 Lf4-e3f Lg4-h3

Falls 24. . . . Te6 25. Lf3! (ein von Fischer entdeckter Zug) so behält Weiß einen gesunden Bauern mehr, z. B. 25. . . . Ld2: 26. Lg4: T e l : f 27. Tel: fg 28. Dd2: Ddöf 29. K g l Da2: 30. d5! 25. D g 2 - e 2 ! 26. Lc6:e8! 27. De2:e3!

Lh3-g4 TI8:e8

Weiß behält zwei Bauern mehr (Analyse von Boleslavsky). IB) 16 17. S b l - d 2

Ta8—c8! Te8-e6!

27a Diese Stellung ist vor ganz kurzer Zeit in der Sowjetunion analysiert worden; aber man ist zu keinem klaren Ergebnis gekommen. 18. a2—a4 Falls 18. Dil Dh5 19. Ld5: (schwächere Möglichkeiten sind 19. 13 Tf6!, oder 19. Ldl Ldl: 20. Tadl: f5 21. Sb3 f4 mit tödlichem Angriff, oder letztlich 19. a4 ba 20. Ta4: Tfe8 21. Sc4 Sf4!, und Schwarz sollte gewinnen) 19. . . . cd 20. f3 Lh3 21. Df2 Tfe8 22. f4 Lg4 23. Sb3 Df5 und die starke Stellung von Schwarz entschädigt ihn vollkommen für das Bauernopfer (Räisä—Prameshuber, Budapest 1960). Eine neue Idee von Boleslavsky ist: 18. Ld5:! cd 19. a4 f5 20. Dfl Dh5 21. f4 Tfe8 22. Lf2 Te2 23. Dg2! und Weiß sollte gewinnen. 18 19. Dd3—fl 20.12—14 21. a4:b5 22. Tel:e3 23. b5:a6 24. a6—a7 25. Tal:a7

17—15 Dh3-h5 Tf8-e8 Te6:e3 Te8:e3 Ld6-b8 Lb8:a7 Dh5-e8!

In dieser interessanten Stellung haben beide Seiten ungefähr gleiche Chancen, laut Analysen von Henkin, einem sowjetischen Meister; aber bisher ist

31

diese Theorie noch nicht im praktischen Spiel bewiesen worden. Nebenvariante 2 (vom 26. Diagramm ab) (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 0 - 0 8. c3 d5 9. ed Sd5: 10. Se5: Se5: 11. Te5:) 11

Sd5-f6?

Für den stellungsgemäßeren Bückzug 1 1 . . . . Sb6, mit welchem Schwarz — als Entschädigung für den Gambitbauern — längere Zeit Druck auszuüben hofft, ist wenig Erfahrung vorhanden. Ein Beispiel: 12. d4 Ld6 18. Lg5 Dd7 14. Tel Lb7 15. Sd2 Tae8. In der Partie B e r t o k Stein, Stockholm 1962, spielte Weiß 16. Lh4 (zu 16. 13 siehe Diagramm 29 und Kommentar) T e l : f 17. Del: Te8 18. Ddl Sd5 19. Lg3 Sf4, aber wieder hat Schwarz zufriedenstellende Entschädigung für den Bauern, und Remis folgte nach ein paar Zügen. Laut Sokolov, dem jugoslawischen Analytiker, hat Schwarz nach 16. Dh5! nicht genügend Gegenspiel für sein Gambit. 12. d 2 - d 4 13. Te5—e2!

Le7-d6

Da dies bedeutend stärker als 13. Tel oder 13. Te3 ist, brauchen wir uns mit der komplizierten Analyse, die sich — besonders aus dem ersteren Zug — ergibt, nicht aufzuhalten. 13

SI6—h5

Falls 13 Sg4? 14. h3 Dh4 15. Sd2 Lb7 16. S i l , und der schwarze Angriff wird mit Leichtigkeit zurückgeschlagen. 14. Ddl—d3 15. g 2 - g 3 16. L b 3 - d 5 !

Dd8-h4 Dh4-h3

Tals Idee, die den gesamten schwarzen Plan umwirft. Alle anderen Züge sind bedeutend schwächer.

32

16 17. D d 3 - e 3 18. L d 5 - g 2

Lc8-f5 Ta8-d8

Tal-Witkowsky, Riga 1959. Weiß hat den Mehrbauern befestigt. Siehe Einleitung, 21. Diagramm, zur vollständigen Partie. Variante b) (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 0 - 0 8. c3 d5 9. ed) 9....

e5—e4

Dies ist eine andere Nebenvariante des Marshall-Angriffs, die — wie 11. . . . Sf6 — unlängst in der Analyse eindeutig widerlegt worden ist. 10. d5:c6 e4:f3 11. d2—d4 11. DI3: sollte Weiß ebenfalls das bessere Spiel geben, obwohl es Fallen geben kann, z. B. 11. . . . Lg4 12. Dg3 Ld6 13. f4 Te8 14. d4 Sh5! 15. Te8:f De8: 16. Df2 Dc6: 17. h3, und nun hat Schwarz zwei Rückzugsmöglichkeiten für den Läufer. Falls 17 Le6 18. Le3! Te8 19. Sd2 Lb3: 20. ab g5 21. Sfl! (nicht 21. fg? Lg3 22. De2 Sf4 und gewinnt) Lf4: 22. Tel Le3: 23. Te3: Te3: 24. Se3: Sg4 25. Dc2 (Bogatyryev—Larsen, Fernpartie 1960), und Schwarz hat eine geschwächte Bauernfront. Falls 1 7 . . . . I ! 5 18. Le3! (nicht 18. g4? Te8! 19. gf Sf4: 20. Lf4: Lf4: 21. Df4: T e l f 22. Kf2 Dhl mit entscheidendem Angriff) Te8 19. Sd2 Sf6 20. Tel a5 (falls 20. . . . Dd7 21. d5!) und nun anstatt 21. Df3? (Penrose—Hall, London 1962) könnte Weiß — laut Penrose — seinen Extrabauern mit 21. g4 a4 22. Ldl Le6 23. Lf3 Ld5 24. fö konsohdieren.

11 !3:g2 Falls 11. . . . Ld6 12. DI3: (auch gut ist 12. Lg5 h6 13. Lf6: Df6:14. Df3: Dg5 15. g3 Lg4 16. Dd5 Lf5 17. h4 - P r u ß Pötzsch, Fernpartie 1962 — wonach Schwarz nur unzureichenden Angriff für das geopferte Material erhält) Te8 13. Ld2! T e l : t 14. Lei:, und Schwarz hat einen ungenügenden Angriff nach 14. . . . De8 15. Sd2 Lg4 16. Dd3 Dc6: 17. f3 Lh5 18. Lf2, sowie auch nach 14. . . . De7 15. Sd2 Lg4 16. De3 Df8 17. f3. Falls 11 Lg4 12. Lg5! fg 13. Dd3, in die Hauptvariante zurückführend. 12. Lei—g5J Dieser Entwicklungszug ist am vorteilhaftesten für Weiß, obwohl 12. Df3 auch gut ist, z. B. 12. . . . Te8 13. Lg5! a5 (falls 13. . . . Ld6, so setzt Weiß einfach seine Entwicklung mit Sd2 fort) 14. a3 Lg4 15. Dg2: Lf5 16. Sd2 (siehe Einleitung, 20. Diagramm) mit viel besserem Spiel. Der Plan von Weiß ist einfach und direkt: D f 3 - g 2 : , Sd2 und Turmverdoppelung auf der e-Linie. Schwarz hat keine entsprechende Antwort: 1) 12 Dd6 13. Df3 Sg4 (mit Mattdrohung) 14. Lf4 Df6 15. Sd2 Ld6 16. Lg3 (auch gut ist Te4) Dh6 17. Ld6: Dd6: 18. Dg2: Lf5 (Gipslis-Witkovsky, Riga 1959), und Weiß kann seinen Die Anti-Marshall-Verteidigung

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Nach 12. Lg5. Mehrbauem mit 19. h3 Sf6 20. Te5 konsolidieren. 2) 12. . . . Lg4 13. Dd3 Lh5 14. Dh3! Lg6 15. Sd2 Te8 16. Sf3 Se4 17. Te4: Le4: 18. Lf7:f, mit entscheidendem Angriff (Wasjukov—Karaklajic, Belgrad 1961), denn falls 18. . . . Kf7: 19. Se5t Kf8 20. De6 mit der doppelten Drohung 21. Df7 matt und 21. Sd7"f. 3) 12 Lg4 13. Dd3 Te8 14. Sd2 Sh5 ist ein Vorschlag von Wasjukov. Falls jetzt 15. Le7: Te7: 16. Te7: De7: 17. De4 De4: 18. Se4: Sf4!, und die fortdauernde Anwesenheit des schwarzen Bauern auf g2 gibt Schwarz Gegenspiel. Besser ist 15. Te7: Te7: 16. h3! (der schwarze Springer wird von f4 ferngehalten) Le2 17. Df5! Sf6 (17. . . . g6 18. Dc5!) 18. Lf6: gf 19. Lc2! Te6 20. Dh7:f Kf8 21. Lf5, und der weiße Angriff sollte entscheiden.

des praktischen

Eine aussichtsreiche Erwiderung auf den Marshall-Angriff ist, ihn zu umgehen, sowohl aus praktischen als auch aus psychologischen Gründen. Selbst wenn sich die gute Ansicht über den Marshall-Angriff in diesem Kapitel als falsch erweisen sollte, wird der Spieler, 3 Barden, Spanische Partie

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Spielers

dem der Stil der Spanischen mit Weiß stellungsmäßig liegt, sich unsicher fühlen, wenn er nicht weiß, wie er einen Gegenangriff widerlegen kann. Die Spielmethode, die den MarshallAngriff vermeidet und die jetzt untersucht werden soll, ist von Keres ange33

wandt worden und hat Beifall bei den Eröffnungsspezialisten in Jugoslawien gefunden. Diese Methode führt zu einem rein stellungsmäßigen Spiel, und Schwarz, der sich auf einen lebhaften Angriff eingestellt hat, mag Schwierigkeiten haben, sich der Situation anzupassen. Die Anti-Marshall-Verteidigung wird erreicht durch 1. e4 e5 2. SI3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 SI6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 0 - 0 8. a4.

leicht erkennbar sein mag, aber bezeichnend für einige Varianten ist — den schwarzen Damenspringer seines normalen Vorpostenfeldes auf a5 zu berauben. Die nächsten drei Diagramme zeigen ideale Stellungen für Weiß in der Anti-Marshall-Verteidigung.

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Vorteihaft für Weiß

Der grundlegende Gedanke für 8. a4 ist der Versuch von Weiß, die weißen Felder entlang der a2—g8 Diagonale zu beherrschen. Im Gegensatz zu den meisten Varianten der Spanischen Partie, in welchen der weiße Läufer einen eventuellen Abtausch gegen den schwarzen Damenspringer vermeidet, indem er sich nach Aufzug des c-Bauern nach c2 zurückzieht, hat Weiß hier die Absicht, seinen Läufer auf derselben langen Diagonalen zu erhalten und den Angriff auf die weißen Felder mit seinem Damenspringer auf d5 und c4 zu unterstützen, je nachdem wie Schwarz erwidert. Ein weiterer Gedanke ist, womöglich die a-Linie zu öffnen, was nicht nur dem weißen Turm die direkte Möglichkeit gibt, in die schwarze Stellung einzudringen, sondern auch — was weniger 34

Weiß hat d5 besetzt, zuerst mit seinem Damenspringer und nun mit seinem Läufer. Die Kontrolle über dieses Feld gemeinsam mit der geschwächten schwarzen Bauernstruktur auf dem Damenflügel formen die Grundlage für das Mittelspielthema: Spiel gegen die weißen Felder, Druck auf den b- und c-Linien. Diese Stellung (Keres—Schischov, Wilna 1958) ist vom 29. Diagramm erreicht worden durch 8. . . . Lb7 9. d3 d6 10. Sc3 b4 11. Sd5 Sd5: 12. Ld5:. Im Mittelspiel ist bemerkenswert, wie das Thema der Beherrschung der weißen Felder und des Damenflügels sogar durch weiße Doppelbauern betont wird: 12. . . . Dc8 13. c3 bc 14. bc Sd8 15. d4 ed 16. cd Te8 17. Tbl Ld5: 18. ed Df5 19. Db3! h6 20. La3 Kf8 21. Tbcl Dd7 22. Dc4 Ta7 23. Tc3 Lg5 24. Te8:f De8: 25. h4 Lf6 26. Te3 Dd7 27. Dc2 Kg8 28. De2 Kf8 29. Se5! Le5: 30. de Kg8 31. ed cd 32. Lb2 f5 33. Tg3

Da4: 34. Lf6 f4 35. Tg4 h5 36. Tg5 f3 37. gf Dd7 38. Kli2 Kf8 39. Lg7:f Dg7: (falls 39. . . . Kf7 40. f4) 40. Tg7: Tg7: 41. Da6:. Schwarz gab auf.

Hier hat Schwarz b5—b4 gespielt, bevor Weiß seinen Damenspringer nach c3 entwickeln konnte. Dies hat eine weitere Schwäche verursacht, und der weiße Springer hat das Spielthema auf der langen, weißen Diagonalen unterstützt, indem er c4 besetzte. Diese Stellung (Durasevic—Geller, Belgrad 1961) ist vom 29. Diagramm erreicht worden durch 8. . . . b4 9. d3 d6 10. Sbd2 Sa5 11. La2 c5 12. h3 Tb8 13. Sc4. Die Mittelspielfortsetzung zeigt, wie Weiß sich ähnlicher Mittel bedient wie in der Partie Keres—Schischov. Durch Ausnützung der weißen Felder ist der übliche „spanische" Vorstoß im Zentrum durch c3 und d4 stärker denn j e : 13. . . . Sc4: 14. Lc4: Se8 15. c3 Sc7 16. d4 bc 17. bc ed 18. cd Lf6 19. La3! Le6 20. Tel Lc4: 21. Tc4: Se6 (Falls 21. . . . cd 22. e5! Le7 23. ed Ld6: 24. Td4:) 22. de de 23. Lc5:, u.Weiß hateinengesundenBauemmehr. Weiß hat die a-Linie geöffnet und ist durch Beschränkung schwarzen Gegenspiels auf dem Damenflügel in der Lage gewesen, ein stärkeres Zentrum zu errichten, als es sonst in der Spanischen Partie möglich ist. 3*

•fl?i? ^ g p • i IP fö^iiSIS ¿ ¡ Ü 1 1 B Ü ¡ HH WH 11 Diese Stellung (Durasevic—Cuderman, Sarajevo 1958) ist vom 29. Diagramm erreicht worden durch 8 . . . . Tb8 9. ab ab 10. c3 d6 11. d4ed 12.cdLg4 13.h3Lh5 14. Sc3 Dd7 15. Kh2 Tfe816. Lf4. Im Mittelspiel benutzte Weiß seine bessere Brettkontrolle dazu, Schwarz allmählich in eine passive Stellung zu zwingen: 16. . . . L f 8 17. Dd3b4 18. Sd5Sd5: 19. Ld5: Se7 20. Lb3 (bemerkenswert ist, wie Weiß seinen Läufer weiterhin auf der wichtigen, zentrumbeherrschenden Diagonalen erhält) Ta8 21. g4 Lg6 22. Dc2 Tal: 23. T a l : Sc624. Tel Ta8 25. Ld5! Ta6 26. Dd3 Tb6 27. Sh4 Se7 28. Sg6: Sg6:29. Lg3. Das weiße Spiel auf beiden Flügeln ist charakteristisch in der Mittelspielentwicklung der Spanischen Partie.

(zum umseitigen Beispiel)

35

29 c6 30. Lb3 Db7 31. f4 Ta6 32. f5 Sh8 33. Dc2 Le7 34. De2 Ta8 35. Dc4 Kf8 36. Tel c5 37. de de 38. De2 Td8 39. Ld5 (noch immer auf der Diagonalen) Dd7 40. Da6 f6 41. Kg2 Sf7 42. Lf2 Dc7 43. De6 Ld6 44. Le5:! Le5: 45. Te5: De7 46. De7:f Ke7: 47. Tc7f. Schwarz gab auf. Gleiche Chancen. Schwarz hat den weißen Angriff neutralisiert und selbst einige Gegenchancen auf den schwarzen Feldern erlangt (siehe Diagramm 33). Varianten

in der Anti-Marshall-

Verteidigung

Im 29. Diagramm hat Schwarz drei plausible Antworten: a) 8 . . . . Lb7. b) 8 b4. c) 8 Tb8. Variante a). (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 0 - 0 8. a4) Lb7 9. d2—d3 Weiß bahnt den Weg für Sc3, das verfrüht wäre, wenn sofort gespielt, wegen 9. Sc3? Sd4! 10. Sd4: ed, und Weiß muß einen Massenabtausch auf d5 zulassen, um den Verlust seines Bauern auf e4 zu vermeiden. 9. c3? wäre ein Stellungsfehler, denn nach 9. . . . d5! hätte Schwarz einen ,Marshair-ähnlichen Angriff, da sein Damenläufer bereits auf den weißen König gerichtet ist. Harmlos ist 9. ab ab 10. Ta8: La8:! 11. c3 d5 12. d3 Dd6 13. Lg5 Sa5 14. Lc2 h6 15. Lg4 de 16. de De6, mit gleichen Chancen (Blau —Penrose, Warna 1962). 9

36

d7—d6

Diese Stellung (Ivkov—Rabar, Jugoslawische Meisterschaft 1957) ist vom 29. Diagramm erreicht worden durch 8. . . . Lb7 9. d3 d6 10. Sc3 Sa5! 11. La2 b4 12. Se2 c5 13. Sg3 Lc8 14. Sd2 Le6! 15. Sc4 Sc4: 16. Lc4: Se8 17. Df3 Lg5. Das Spiel ging weiter 18. Le3 Le3: 19. De3: Dh4 20. h3 g6 21. Tfl Sg7 22. f4 ef 23. Tf4: Dg5, und ein paar Züge später einigte man sich auf Remis.

9. . . . Sd4 ist wirkungslos, bevor Weiß seinen Damenspringer entwickelt hat, z. B. 10. Sd4: ed 11. c3! de 12. Sc3: b4 13. Se2 a5 14. Lg5 Sg4 15. Lf4 Lh4 16. Sg3, bald gefolgt von d4, und Weiß hat eine solide Stellung und ein starkes Bauernzentrum (Durasevic—Beitran, Oberhausen 1961). Weniger gut, wenn auch eine hübsehe Falle, ist 9 . . . . Sa5.

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mim ml m m&mam Weiß spielt nun 10. La2! (aber nicht 10. Se5:? Sb3: 11. cb d5!, wonach der gewonnene Bauer wenig Wert für Weiß hat und Schwarz volle Entschädigung in der Initiative findet). 10 d6 l l . L d 2 ! (Eine unerwartete, positionelle Widerlegung; sollte Schwarz den einleuchten-

den Zug 11. . . . c5 machen, dann 12. La5: Da5: 13. ab, was das unerwünschte Db5: erzwingt und die schwarze Bauernfront zerbricht, denn falls 13. . . . ab?? 14. Lf7:f mit Damengewinn). Also muß Schwarz den Rückzug antreten: 11. . . . Sc6 12. Sa3! Sa7 (falls 12. . . . b4 13. Sc4, mit typischer Beherrschung der weißen Felder, oder 12. . . . ba 13. c3, was den Bauern zurückgewinnt und den schwarzen Damenflügel schwächt) 13. c3 c5 14. Lbl Sd7 15. d4 Lf6 16. d5 Sc8 17. ab ab 18. Ld3 c4 19. Lc2 Db6 Madsen—Kazic, Fernpartie 1960). Die beengte Stellung von Schwarz, dessen Leichtfiguren verstellt sind, gab Weiß die Chance, einen unwiderstehlichen Königsangriff in Gang zu setzen, indem er 20. g4! spielte. 10. Sbl—c3 Hier gibt es zwei Möglichkeiten: 1) 2)

10 10

b5—b4? und Sc6-a5!

1)

10 b5—b4i 11. S c 3 - d 5 Sf6:d5 12. LbB:d5 Sc6-a5 Der schwarze Springer wird auf ein schlechtes Feld getrieben, aber 12. . . . Dc8 ist nicht besser (siehe 30. Diagramm und Kommentar). 13. Ld5:b7 Sa5:b7 14. d3—d4 Le7-!6 Schwarz versucht, seinen Bauern auf eö zu halten, um bei seiner Bollwerkstrategie zu bleiben. Falls 14. . . . ed 15. Sd4:, und Weiß hat einen nützlichen Raumvorteil durch den Bauern auf e4 gegen den schwarzen Bauern auf d6. 15. d 4 - d 5 Auch gut ist 15. de de 16. Le3 c5 17. De2 Dc7 18. Tedl c4 19. Tdö ( P u c -

Mihalicisin, Jugoslawische Meisterschaft 1961). 15 16. D d l - e 2 17. D e 2 - c 4 18. b2—b3

Sb7—c5 Dd8-d7 a6-a5

Durasevic—Karaklaic, Belgrad 1960. Weiß kann den Druck entlang der cLinie verstärken, indem er Le3 spielt, einen seiner Türme auf cl verlegt und dann c3 zieht. Trotz des Abtausches der Leichtfiguren ist der thematische Vorteil von Weiß durch den Angriff auf die weißen Felder des Damenflügels deutlich zu erkennen. 2)

10 Sc6-a5! 11. L b 3 - a 2 Falls 11. ab Sb3: 12. cb ab 13. Ta8: La8: 14. Sb5: d5! 11 b5-b4 12. S c 3 - e 2 Falls 12. Sbl (das thematische S d 2 - c 4 beabsichtigend) Sd7 13. Sbd2 Sb6, mit gutem Spiel für Schwarz. 12 c7 —c5! Schwächer ist 12. . . . Tb8 13. Ld2 c5 14. Sg3 Lc8 (um 15. Sf5 zu verhindern). So weit Durasevic—Awerbach, Kiev 1959. Weiß hätte hier einen kleinen Vorteil haben können mit h2—h3, gefolgt von Sh2 —g4. 18. S e 2 - g 3 Lb7—c8 Das Spiel steht gleich — siehe 33. Diagramm und Kommentar. Variante b) (vom 29. Diagramm ab) (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 0 - 0 8. a4) b4. 9. d 2 - d 3 10. Sbl—d2

d7-d6 Sc6—aä

37

Falls 1 0 . . . . Le6 (um die wichtige Diagonale zu bestreiten) 11. Le6: fe 12. a5 Sd7 13. c3 Lf6 14. Da4 bc und nun, anstatt 15. be, wonach Schwarz durch ein überraschendes zeitweiliges Bauernopfer gleiches Spiel erhielt: 15. . . . Sa7! 16. Dc4 De8 17. Daß: Sc5 18. Dc4 Db5 (Parma—Sanguineti, Mar del Plata 1962), könnte Weiß einen Stellungsvorteil erlangen durch 15. Dc6: cd 16. Ld2: Sc5 17. Ta3. 11. L b 3 - a 2 12. h 2 - h 3

c7—c5

Richtiger war sofort 12. Se4, da Schwarz dem Text entsprechend einen Königsflügelangriff versuchen könnte mit 12. . . . Se8 gefolgt von . . . Kh8 und . . . f5. 12 13. Sd2—c4

Ta8-b8

Weiß hat Stellungsvorteil — siehe 31. Diagramm und Kommentar. Variante c) (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel b5 7. Lb3 0 - 0 8. a4) Tb8. Durch die Wahl dieses Zuges verweigert Schwarz dem weißen Springer die Besetzung von c4 und bereitet eine Entgegnung auf das Manöver Sc3—d5 mit Le6 vor. Hingegen ist die a-Linie nun dem weißen Turm überlassen, und dies erlaubt Weiß eine andere Methode, um ein starkes Zentrum zu errichten. 9. a4:b5 10. c 2 - c 3

a6:b5

10. Sc3 ist nun weniger gut: 10. . . . d6 11. d3 (oder 11. Sd5 Sd5: 12. Ld5: Sb4 13. Lb3 Le6 14. Le6: fe 15. d3 c5) Le6 12. Sd5 Ld5: 13. ed Sb4 ist zufriedenstellend für Schwarz. 10. d3 ist spielbar, hat aber nicht dieselbe Wirkung wie in den Varianten, die die Drohung S—d2 —

38

c4 enthalten, z. B. . . . d6 11. c3 Sd7 12. Sbd2 Lf6 13. Sfl b4 14. Se3 bc 15. bc Sc5 und der schwarze Damenturm tritt wirkungsvoll ins Spiel (Benkö — Bilek, Ungarische Meisterschaft 1955). 10

d7 —d6

Kann Schwarz hier mit d7—d5 erfolgreich in den richtigen Marshall-Angriff übergehen ? Dazu müßte er seinen Damenturm in den Königsflügelangriff hineinbringen, bevor Weiß die offene a-Linie ausnutzen kann. Nach 10. . . . d5 11. ed Sd5: 12. Se5: Se5: 13. Te5: Sf6 14. d4 hat Schwarz keine wirkungsvolle Fortsetzung. Wenn er 14. . . . Tb6 spielt (um den Turm nach g6 zu bringen, bevor er seinen Königsläufer zieht), kann Weiß 15. Ta8 fortsetzen; andere Varianten würden sieh ähnlich wie die schon besprochenen Hauptspiele des Marshall-Angriffs entwickeln, in denen Weiß den Sondervorteil der a-Linie für sein Gegenspiel verwenden kann. 11. d 2 - d 4 In den Hauptvarianten der Spanischen Partie spielt Weiß h3, bevor er mit seinem Damenbauern vorgeht, um der eventuellen Fesselung seines Königsspringers vorzubeugen. Der Unterschied ist, daß Schwarz in der Hauptvariante nach 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7 6. Tel bö 7. Lb3 d6 8. c3 0 - 0 9. d4 Lg4 10. d5 mit Erfolg 10. . . . Sa5 entgegnen kann. In der augenblicklichen Lage würde das sofortige 11. . . . Lg4?? den Springer nach d4—d5 verlieren. Um die Fesselung vorzubereiten, muß Schwarz erst seinem Damenspringer ein Fluchtfeld einräumen, was hingegen dem weißen Damenspringer wieder Gelegenheit gibt, sich auf das beste Feld, c3, zu entwickeln und Weiß ein

starkes Bauernzentrum auf d4 und e4 ermöglicht. 11.... e5:d4 12. e3:d4 Lc8-g4 13. Sbl—c3 Auch gut ist 13. h3 — siehe 32. Diagramm und Kommentar. 13

Sc6-b4

Falls 13. . . . 113: 14. gf, so überwiegen die offenen Linien für die

weißen Türme und Läufer den Doppelbauern. 14. Lei—14 Sf6-h5 15. L f 4 - e 3 c7—c5 16. h 2 - h 3 Lg4-d7 17. d4:c5 d6:c5 18. S ! 3 - e 5 Sanguineti—Cruz, Rio de Janeiro, 1957. Mit zwei offenen Linien und tatkräftigen Leichtfiguren hat Weiß beträchtlichen Stellungsvorteil.

39

3. Varianten des sechsten Zuges

Verschiedene Ideen f ü r Weiß sind als Abweichungen von den Hauptspielen nach 5. 0—0 Le7 versucht worden. Unter diesen erfreut sich der Worrall— Angriff 6. De2 Beliebtheit; aber meiner Ansicht nach wird er überschätzt. 6. Sc3, in der Hoffnung, das Feld d5 mit dem Springer zu besetzen, ist gut, obwohl ziemlich harmlos. Der sofortige Zen-

Der Worrall-Angriff

6. De2

Vor einigen Jahren erschien es wahrscheinlich, daß 6. De2 sich der gleichen Beliebtheit erfreuen würde wie 6. Tel. Heutzutage sieht man den Worrall-Angriff nur selten, teilweise wegen der bewiesenen Stärke von 6. Tel und teilweise, weil es bekannt ist, daß die Dame auf e2 nicht nur der Fesselung durch Lg4, sondern auch einem verhüllten Angriff des schwarzen Turms auf der e-Linie ausgesetzt ist. Der stärkste Zug für Schwarz nach (1. e4 eö 2. Sc3 Sf6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7) 6. De2 b5 7. Lb3 ist 7. . . . 0—0! (7. . . . d6 vorzuziehen). Der Grund dafür ist, daß durch die exponierte Stellung der Dame ein Marshall-ähnlicher Gegenangriff stärker ist als nach 6. Tel. Die Fortsetzung 8. c3 d5 9. ed ist riskant für Weiß wegen 9. . . . Lg4 10. de e4 11. d4 ef 12. gf Lh5, mit guten Angriffschancen.

40

trumsangriff d4 ist neuerdings in der Sowjetunion erfolgreich wiederbelebt worden. E r kann den Spielern empfohlen werden, die eine offene Spielart den positionellen Manövern vorziehen, die für die meisten Varianten der Spanischen Partie charakteristisch sind. Lc6: im fünften oder sechsten Zug von Weiß wird im 4. Kapitel analysiert.

Daher entgegnet Weiß im allgemeinen auf 8. . . . d5 mit dem konservativen 9. d3

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9

Tf8-e8

Andere Möglichkeiten: a) 9 de 10. de Lg4 11. h3 Lh5 12. Lg5 Se8 13. Le7: mit Stellungsvorteil für Weiß (Aljechin—Junge, Krakau 1942). b) 9 Lg4 10. h3 Lh5 11. Lg5 de 12. de f ü h r t zu a) zurück.

c) 9

d4 10. cd ist günstig für Weiß:

1) 10. . . . Sd4: 11. Sd4: Dd4: 12. Le3 Dd6 13. Sc3 (13. Tfcl Le6 14. Le6: fe 15. Sd2 Tad8 mit gleichen Chancen. Forintos—Kluger, Ungarische Meisterschaft 1963) Le6 14. Le6: fe 15. a4! mit gutem Spiel für Weiß (Teschner— Unzicker, Bad Pyrmont 1950). 2) 10 Lg4 11. de Sd4 (oder 11 Se5: 12. Tdl c5 13. Lf4, und Weiß befestigt seine Stellung) 12. De3! (schwächer ist 12. Ddl Sd7 13. Lf4 Sc5 14. Ld5 c6) 12 Lf3: 13. ef Lf6: 14. gf! Lg5 15. Dd4:! (der Schlüsselzug der Verteidigung) Dd4: 16. Lg5: Db2: 17. Sd2 und die drei weißen Figuren sollten den Sieg über die schwarze Dame davontragen (Karaklaic—Witkowski, Dresden 1959). 10. T l l - e l Falls 10. Sbd2 Lf8 11. Tdl Sa5 12. Lc2 c5 13. Sfl d4! (was Schwarz erhebliche Raumüberlegenheit sichert) 14. cd ed! 15. Sg3 Db6 16. Ld2 Lb7 17. Tacl Tad8 18. Tel Td7 19. h3 g6 20. Sh2 c4! und die mobile schwarze Bauernmehrheit war entscheidend im Mittelspiel (Bisguier—Geller, Stockholm 1962). 10 11. S b l - d 2

Der

Lc8-b7 Dd8-d7

Möglicherweise noch besser ist 11. . . . LI8! 12. Sfl Sa5 13. Lc2 c5. 12. Sd2—11 Ta8-d8 13. L c l - g 5 Sc6-a5 14. I b 3 - c 2 Mit gleichen Chancen (Keres—Geller, Budapest 1952). Eine andere Spielmethode im WorrallAngriff für Weiß ist, die Stellung der Dame auf e2 zu einem baldigen Angriff auf den schwarzen Bauern b5 mit a2—a4 auszunutzen. Auch diesem Plan sollte am besten mit einem frühzeitigen d7—d5 begegnet werden, z. B. 6. De2 b5 7. Lb3 0 - 0 8. a4 d5! 9. d3 (faUs 9. ab de!) Lg4 10. c3 d4 11. h3 Lf3: 12. Df3: de 13. bc b4 (Keres-Unzicker, Moskau 1956) und Weiß muß wirklich vorsichtig spielen, um Ausgleich zu erlangen, falls das Feld d4 in die Hände des schwarzen Springers gerät. Der Worrall kann als fünfter Zug gespielt werden, in welchem Falle er allgemein als der Wormald-Angriff bekannt ist. In diesem Stadium ist er sogar noch harmloser, z. B. (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6) 5. De2 b5 6. Lb3 Lc5 7. a4 Lb7! 8. d3 h6 9. Sc3 0 - 0 10. ab ab 11. Ta8: Da8: 12. 0 - 0 b4 13. Sd5 Sd5: 14. Ld5: d6 mit gleichen Chancen (Bisguier-Trifunovic, Bled 1961).

Springerangriff

(1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7) 6. Sc3 liegt eine ähnliche Strategie zugrunde wie der AntiMarshall-Verteidigung, die wir im 2. Kapitel besprochen haben. Weiß möchte das Feld d5 mit seinem Springer besetzen und Druck auf die weißen Mittelfelder ausüben. Gleichzeitig hofft

er, daß der Springervorposten die Wirksamkeit des üblichen Vorstoßes im Zentrum durch c3 und d4 verstärkt. Ein weiteres Thema seines Planes ist die Möglichkeit, den schwarzen Königsläufer abzutauschen und den weißen Damenläufer zur Fesselung auf g5 zu benutzen. 6. . . . b5 7. Lb3 0—0 (etwas

41

genauer als 7. . . . d6, obwohl dies oft gespielt wird) 8. Sd5 Sa5 (es ist wichtig, den weißen Läufer zu eliminieren, ehe er den Rückzug durch c3 vorbereiten kann. Falls stattdessen 8 . . . . Se4:9. Tel Sf6 10. Se5:, was den Bauern mit besserer Entwicklung für Weiß zurückgewinnt) 9. Se7:+ De7: und jetzt: a) Der aggressiv aussehende Zug 10. d4 führt nur zum Ausgleich nach 10. . . . d6 11. de de 12. Lg5 Lg4! (Widerlegt die Fesselung durch Gegenfesselung. Diese fast symmetrische Stellung zeigt, daß Weiß mit dem Manöver des Damenspringers Zeit verloren hat) 13. De2 h6 14. Lh4 (schwächer ist 14. Ld2? Sb3: 15. ab Tfd8 16. Tfdl Td4! mit

Bauerngewinn. Bisguier—Reshevsky, New York 1956) 14. . . . Tld8 15. De3 Lf3: 16. Df3: Td6 mit schnellem Remis (Ciocaltea—Euwe, Warna 1962). b) Das ruhige 10. d3 ist ebenfalls unzureichend für Weiß: 10 . . . d6 11. Lg5 h6 12. Lh4 Sb3: 13. ab c5 14. c3 De6 15. Tfel Lb7 16. Sd2 Sd7, gefolgt von . . . f5, mit einiger Initiative für Schwarz (Ravinsky—Bronstein, Moskau 1961). Weiß kann auch seinen Springer beim 5. Zug auf c3 entwickeln, was aber keine unabhängige Bedeutung hat und normalerweise in die oben analysierten Varianten übergeht.

Zentrumsangriff (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Le7) 6. d2—d4 Dies ist eine der vielversprechendsten Methoden, die ausgetretenen Hauptwege der Spanischen Partie zu vermeiden und trotzdem eine Variante von einiger Schärfe. Sie führt zu einem offeneren Spiel als die meisten anderen Züge, die Weiß zur Verfügung stehen. 6.... e5:d4 Das natürliche 6. . . . b51 ist minderwertig nach 7. de Se4: 8. Lb3 Sa5 9. Ld5!, und die starke, zentralisierte Stellung des Läufers gibt Weiß Vorteil. 7. TI1—el Das früher moderne 7. e5 sollte zu schneller Auflösung der Stellung und baldigem Remis führen: 7. . . . Se4 8. Sd4: (mehr als harmlos ist 8. Tel Sc5 9. Lc6: de 10. Sd4: 0 - 0 11. Sc3 f5! 12.

42

Sce2 Se6 13. Le3 Sd4: 14. Dd4: Dd4: 15. Ld4: Le6 16. Sf4 Kf7 mit günstigem Endspiel für Schwarz. Kupper—Unzicker, Biel 1960) 8. . . . Sd4: (am einfachsten) 8. Dd4: Sc5 10. Sc3 0 - 0 , und es gibt nichts anderes als Remis, ob nun nach 11. Le3 d6 12. Tadl Le6 13. ed Dd6:! (Persitz-Dunkelbum, Tel Aviv 1958) oder nach 11. Sd5 Sa4: 12. Da4: d6 13. Se7:t (falls 13. T d l Le6) De7: 14. ed (Thomas—Taylor, Hastings 1960/1).

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Es gibt zwei Fortsetzungen: a) 7. . . . b5 8. e5! Se5: 9. Se5: ba 10. Dd4:0—011. Lg5! (stärker als den Bauern sofort zurückzunehmen), imd Weiß hat einen vielversprechenden Angriff, z. B.: 1) 1 1 . . . . Te8 12. Sc3 Lb7 ( 1 2 . . . . Ld6 ist empfohlen worden, aber dann gewinnt 13. Sf7:! Kf7: 14. Lf6: und 15. Dd5t) 13. Da4: d5? 14. Sc6 Dd6 15. Sa5!,unddie schwarzen Figuren stehen schlecht (Perez Castagna,Reggio Bmilial960/1). 2) 11. . . . Tb8 12. Sc3 Tb4 13. Dd2 Tb2:? 14. Sc4! Tb8 15. Te7:! De7: 16. Sd5, und Weiß gewinnt (Honfi— Kluger, Balaton 1959). 8) 11. . . . Tb8 12. Sc3 h6 ist der beste Zug f ü r Schwarz. Die Partie Matulovic—Sokolov, Belgrad 1958, ging mit Vorteil f ü r Schwarz weiter: 13. Lei (nicht 13. Lh4 Tb4 14. Sc4 d5 und gewinnt) Tb4 14. Dd3 Lb7 15. a3 ? Tb616. Sc4 Te6. Hingegen hätte Weiß besser spielen können: 15. Sc4 La8 16. a3 Tb8 hätte ihm ein vollwertiges Spiel gegeben. b) (vom 36. Diagramm ab) 7. . . . 0—0 8. e5. 1) 8 Sd5? 9. Sd4: Sd4:10. Dd4: Sb6 11. LbB dö 12. ed. IA) 12 Dd6: 13. De4! Lf6 14. Sc3 Tb8 15. Lf4 Dc5 16. De3! Dc6 17. Dg3 mit starkem Druck (Suetin—Petrosjan, Moskau 1950). IB) 12 Ld6: 13. Lf4! (eine Idee von Cholmov) Te8 (der Gegenangriff 13

Dh4 ist unzulänglich nach 14. g3 Dg4 15. h3! Df3 16. Te3 Dc6 17. Tc3 Dd7 18. Td3, mit Stellungsvorteil f ü r Weiß. Cholmov—Gurgenidze, Baku 1961) 14. Te8:t De8: 15. Sc3 Lf4: 16. Df4: De7 17. a4 Le6 18. Le6: fe 19. De4 c6 20. Dd4, und der Druck von Weiß wird aufrechterhalten (Lein—Kolarov, Rostov 1962). 2) 8. . . . Se8 9. cB! (dieses Gambit ist vielversprechender als 9. Lf4 f6! mit Ausgleich oder als die Wiedernahme 9. Sd4: Sd4: 10. Dd4: d5 11. ed Ld6: 12. c3 Lf5 mit aktivem Spiel für Schwarz. Perez—Keres, München 1958) 9. . . . de 10. Sc3: d6 11. ed und nun: 2A) 11 Dd6: 12. Sd5! Le6 13. Se7:f De7: 14. Sg5 Td8 15. Dc2 Sf6 16. Lf4 Sd4 17. Dc3, mit starkem Angriff (Castagna—Limbos, Warna 1962). 2B) 11 cd 12. Sd5 Lf6 13. Dd3 Se5 14. Se5: Le5: 15. f4 Lf6 16. Le3 Le6 17. Lb6! gibt Weiß anhaltende Angriffschancen f ü r den Bauern (Cholmov— Lein, Baku 1961). 2C) 11 Sd6: 12. Sd5 Le6 13. S e 7 : | Se7: 14. Lg5 h6 15. Lf4 Sd5 16. Le5 und Weiß steht besser (Kotz—Kolarov, Kiev 1962). 2D) 11. . . . Ld6: 12. Lg5 Sf6 13. Se4 Le7 14. Lc6: bc 15. Dd8: Td8: 16. Sf6:t Lf6: 17. Lf6: gf 18. Te7 Tb8 19. b3 Tb7 und es sieht nach Remis aus (Bonch— Osmolovsky—Ravinsky, Moskau 1961). Auch 12. . . . f6 13. Lb3t Kh8 (Suetin) ist hier möglich.

43

4. Der „offene" Spanier

Die „offene" Verteidigung der Spanischen Partie führt häufig zu einem lebhafteren Figurenspiel als diejenigen, die wir bisher untersucht haben. Die Leichtfiguren auf beiden Seiten kommen sehr bald ins Spiel, und der Kampf geht besonders um die schwarzen Mittelfelder e5 und d4. Ein weiterer Umstand, der beide Seiten zu unmittelbarem Handeln anregt, ist die Ungleichheit der Bauernmehrheiten: Schwarz 4 zu 3 auf dem Damenflügel, Weiß 4 zu 3 auf der anderen Seite. Der „offene" Spanier hat in den letzten Jahren in führenden Meisterkreisen mehr und mehr an Gunst verloren. Nur Kortschnoj, Geller (Sowjetunion) und Unzicker (Deutschland) wenden sie noch zeitweilig an. Aber allgemein ist man der Ansicht, daß die erhöhte Aktivität der schwarzen Leichtfiguren, verglichen mit den geschlossenen Varianten, Schwarz keine Entschädigung für die größere Schwäche seiner Bauernstruktur bietet.

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Die Eröffnungszüge sind (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 ) Se4: 6. d4 b5 7. Lb3 d5 8. de Le6. Der am meisten angewandte Zug hier ist 9. c3, aber die neuesten Analysen, besonders die des großen tschechischen Theoretikers Pachman, haben gezeigt, daß 9. De2, ein Zug, den Smyslov mit großem Erfolg im Weltmeisterschaftsturnier 1948 eingeführt hat, günstig für Weiß ist, und daher behandele ich diesen als Hauptspiel der offenen Variante. Der mit 9. De2 eingeleitete Plan ist, den weißen Turm schnell auf die dLinie zu bringen und das schwarze Zentrum mit c4 aufzubrechen. Schwarz hat verschiedene Methoden, dieser Drohung zu begegnen: Er kann seinen Königsspringer nach c5 zurückziehen und auf den weißen Zug 10. T d l mit 10. . . . Le7, 10. . . . Sb3: oder 10. . . . b4 erwidern; er kann den weißen Plan ignorieren und seine eigene Entwicklung fortsetzen durch 9. . . . Le7 10. Tdl 0—0, er kann versuchen, seinen Königsläufer aktiver zu entwickeln durch 9. . . . Lc5, oder den Abtausch des gefährlichen weißen Läufers durch Sa5 herbeizuführen. Wir werden jede dieser Möglichkeiten der Reihe nach behandeln. a) (vom 37. Diagramm ab)

37

9 lO.Tfl-dl

Se4—c5 LI8—e7

Auch 10. . . . b4 11. Le3 Sb3: 12. ab Dc8 13. c4 de 14. bc h6 15. Sbd2 Le7 16. Sb3 (16. Se4 ist sogar noch stärker) 0 - 0 17. Lc5 Lg4 18. De4 Lf3: 19. gf De6 (Smyslov—Reshevsky, Moskau 1948) genügt nach 20. f4 nicht, um Ausgleich zu erreichen. Der sofortige Abtausch des weißen Läufers, der die a-Linie öffnet, gibt Weiß die Möglichkeit, seinen ThemaZug c4 mit einem Bauern zu unterstützen: 10. . . . Sb3: 11. ab, und jetzt gibt es zwei Möglichkeiten : 1) 11. . . . Dc8 (was die Dame aus dem Schußbereich des weißen Turmes entfernt) 12. c4 Sb4 (12. . . . de ist schwach wegen 13. De4!) 13. cb ab 14. Ta8: Da8: 15. Ld2! (bedeutend stärker als sofort 15. Db5:t) 15 c6 (Weiß drohte mit Figurengewinn durch 16. Lb4: und 17. Db5:f) 16. Sd4 (Sb5: drohend) Sa6 17. b4! Le7 (falls 1 7 . . . . Sb4: 18. Se6: fe 19. Dg4 )18. Tel Sb8 19. f4 Da7 20. Df2 und Weiß steht sprungbereit für den entscheidenden Vormarsch seiner Bauernmehrheit auf dem Königsflügel (Jenkins—Wright, Fernpartie 1960). 2) 11 Le7 12. c4 0 - 0 13. Sc3 (der Druck auf das schwarze Zentrum verstärkt sich) Sb4 14. Sd4 c6 15. Sc6: Sc6: 16. cd b4 17. de Sd4 18. Dg4 bc 19. Lh6! mit Gewinnstellung (Farre — From, Leipzig 1960). 11. Lei—e3 Die komplizierten Alternativen 11. Ld5: und 11. c4, bei denen zeitweilig Material preisgegeben wird, sind oft gespielt worden, ohne daß man zu einer definitiven Schlußfolgerung gekommen ist. Der Textzug, der auch von Smyslov stammt, bewahrt Weiß die Initiative. 11 0-0

Eine wichtige andere Möglichkeit ist 11 SbB: 12. cb (12. ab Dc8 13. Lg5! genügt auch für einen kleinen Vorteil, aber der Textzug, der starken Druck auf der offenen c-Linie, auf das Feld c5 und den rückständigen schwarzen c-Bauern ins Auge faßt, ist logischer) 12 0 - 0 (12. . . . Sa5 13. Dc2! Tc8 14. Lc5) 13. Sc3 (Se4 und Sc5 drohend) Sa5 14. Se4 Sb7 15. Tacl Dd7 16. Lg5! f6 17. ef gf 18. Sf6:f! gibt Weiß einen siegreichen Angriff (Fridh—Sköld, Schwedische Meisterschaft 1957), denn falls 18. . . . Lf6: 19. Lf6: Tf6: 20. De5 Tf7 21. Sg5 Te7 22. Se4!, gefolgt von Td3. 12. e2 —c4

b5:c4

12. . . . Sb3: ist wieder schwächer: 13. ab bc 14. bc Sb4 15. Sc3 c6 16. Sd4 Dc8 17. Sa4 (Rossetto—Estrada, Buenos Aires 1958) 13. Lb3:c4 14. Lc4:d5! 15. Sbl—c3!

Sc6-a5 Le6:d5

Dies ist Pachmans neue Entdeckung und besser als das früher gespielte 15. b4.

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Pachmans Analyse zeigt, daß Weiß hier die Figur zurückgewinnt und mit einem gesunden Bauern mehr herauskommt, z. B. 15 L13: 16. Df3: Db8

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(16 Sd7 17. Dd5) 17. b4! Db4:? 18. Sd5, oder 15 c6 16. b4 Lf3:17. Df3: Sd7 18. Df5! Lb4: 19. Td7: Dc8 20. Se4. b) (vom 37. Diagramm ab) 9. . . . Le7 10. Tdl 0 - 0 11. c4J bc 12. Lc4: gibt Weiß deutlichen Vorteil. Falls nun 1 2 . . . . Sc5 so führt 13. Le3 zu Variante a) zurück. Falls 12. . . . Lc5 13. Le3 Le3: 14. De3: mit starkem Druck auf die schwarzen Felder. Letztlich das Opfer 12. . . . de 13. Td8: Tfd8: 14. h3 Sc5 15. Lg5! (es ist wichtig, einen der schwarzen Läufer abzutauschen, die andernfalls sehr stark werden können). Der weiße Materialvorteil wird sich allmählich bemerkbar machen, el) (vom 37. Diagramm ab) 9. . . . Lc5 10.Sbd2! Sd2: l l . L d 2 : gibt Weiß starken Druck im Zentrum, z. B. 11. . . . 0—0 12. Tadl Lg4 (falls 12. . . . f6 13. ef

Der „offene" Spanier

a) 9. . . . Le7 mit der Absicht, seine Entwicklung zu vollenden und seine Damenflügelbauern mit c5 in Ordnung zu bringen, b) 9. . . . Lc5 und c) 9. . . . Sc5, die beide schnelle Entwicklung und Gegenangriff beabsichtigen. 9 118-e7 10. S b l - d 2 Falls 10. Le3, so hat Schwarz lebhaftes Gegenspiel mit 10. . . . Sc5 11. Lc2 Lg4

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c2) (vom 37. Diagramm ab) 9. . . . Lc5 10. Le3 gibt Weiß wieder glänzendes Spiel auf den schwarzen Feldern, z. B. 10. . . . De7 11. Tdl Td8 12. a4! Le3: 13. De3: b4 14. Sbd2 Dc5 15. De2 Sd2: 16. Td2:, und Schwarz hat nicht nur einen schwachen d-Bauern, sondern auch einen schwachen a-Bauern (Wexler—Serra, Buenos Aires 1960). d) (vom 37. Diagramm ab) 9. . . . Sa5 ermöglicht Weiß, seine Bauernmajorität auf dem Königsflügel wirkungsvoll zu mobilisieren mit 10. Sd4! Eine plausible Fortsetzung ist 10. . . . Sb3: 11. ab, wonach Weiß auf 11. . . . c5? 12. Se6: fe 13. Ta6:! einen wichtigen Bauern und schließlich die Partie gewinnt.

mit 9. c3

(1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Se4: 6. d4 b5 7. Lb3 d5 8. de Le6) 9. c3. Schwarz hat nun die Wahl zwischen drei Zügen, die wir hier in der Reihenfolge ihrer Beliebtheit anführen.

a)

Df6: 14. Lc3) 13. Le3! d4 (falls 13. . . . Le3: 14. Ld5:) 14. Lf4 Dd7 15. h3 Le6 16. De4 h6 17. c3.

12. Sbd2 Se6 13. Dbl Lh5, und nun: 1) 13. Tdl Sg5 14. Lf4 Se6 15. Lg3 Dd7 16. h4 Sa5 mit gleichen Chancen (Pilnik—Szabo, Amsterdam 1956). 2) 13. a4 b4 14. c4 (Keres' Vorschlag) d4! 15. Le4 Sa5! 16. Sd4: (falls La8: de) Sd4: 17. La8: Se2f 18. K h l Da8: mit mächtigem Angriff als Entschädigung für den Qualitätsverlust (Heilemann — Llorens, Fernpartie 1959). Eine andere zufriedenstellende Antwort auf 10. Le3 ist 10. . . . 0 - 0 11. Sbd2 Dd7 und nun: 1) 12. Sd4î Sd2: 13. Dd2: Se5: 14. f4 Sc4 und der weiße Angriff gibt nicht genug Entschädigung für den Bauern (Tal—Kortschnoj, Curaçao 1962).

2) 12. Lc2 f5 13. ei Sf6: 14. Dbl h6 15. Sb3 Sg4 16. Sc5 Dd6 mit der Drohung . . . Tf3: 3) 12. Se4: de 13. Dd7: Ld7: 14. e6 (oder 14. Sd2 Se5: 15. Se4: mit schnellem Remis. O'Kelly—Unzicker, Warna 1962) 14. . . . ef 15. ed Tad8 16. gf Td7: mit gleichen Chancen im Endspiel. (O'Kelly-Pomar, Warna 1962). 10 0-0 11. Ddl—e2! Überzeugender als 11. Lc2 f5 12. ef Sf6: 13. Sg5 Lg4 14. f3 Lc8 15. Tel Dd6 16. De2 Ld7 17. Sb3 Tae8 18. Se6 Le6: 19. De6:f mit gleichen Chancen im Endspiel (Kotov—Awerbach, Moskau 1952).

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Se4—c5

Schwächer ist 11 Sa5 12. Lc2 Sd2: 13. Dd2: c5 14. Dd3 g6 15. Lh6 Te8 16. Tadl Sc4 17. Lei f6 18. ef Lf6: 19. Tfel Dd6 20. Lb3 mit enormem Druck auf das schwarze Zentrum (Wasjukov— Lukic, Reykjavik 1956). Die beste Chance für Schwarz auszugleichen ist 11. . . . LISI 12. Tdl (falls 12. Sd4 Sd4: 13. cd Sd2:, und Schwarz hat nach der Vereinfachung nicht viel zu fürchten) Sc5 13. Sd4 Sd4: 14. cd Ld3 15. Dg4 Sb3: 16. Sb3: Lc2 und die beiden schwarzen Läufer entschädigen

für die Angriffschancen von Weiß (Gligoric—Bozic, Ljubljana 1947). 12. S f 3 - d 4 13. Sd4:c6

Sc5:b3

Gut ist auch 13. Sb3: Dd7 14. Sc6: Dc6: 15. Le3 Lf5 16. Tfdl Tfd8 17. f3 Lf8 18. Df2 a5 19. Tacl a4 20. Sd4 Dd7 21. g4, und der weiße Königsangriff ist gefährlicher als das schwarze Gegenspiel auf dem anderen Flügel (Golombeks Analyse). 13 14. Tal:cl 15. Sc6:e7f 16.12-14

Sb3:cl Dd8-d7 Dd7:e7

Eine typische Stellung der offenen Spanischen Partie, die illustriert, weshalb die Mehrzahl der Meister diese Verteidigung nicht mehr anwendet. Die Angriffschancen, die Weiß durch die Bauernmehrheit auf dem Königsflügel hat, dazu die Kontrolle der schwarzen Felder und die begrenzte Bewegungsfreiheit des schwarzen Läufers, tragen dazu bei, Schwarz ein schwieriges Spiel zu geben. 16 17. e5:f6 18. D e 2 - e 3

17—15 Dc7:f6

Auch gut ist 18. Tcel Lf7 19. Df2 mit der Drohung von Dd4 und verstärkter Kontrolle der schwarzen Felder (Marsalek—Florian, Tschechische Meisterschaft 1961). 18 19. D e 3 - d 4

Ie6—15

Weiß hat das viel bessere Spiel dank seiner Vorposten auf den schwarzen Feldern e5 und c5 (Janosevic—Lukic, Jugoslawische Meisterschaft 1955).

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b) (1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. La4 Sf6 5. 0 - 0 Se4: 6.