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German Pages 92 [101] Year 1927
VEITS KLEINE
SCHACHBÜCHEREI
H E R A U S G E G E B E N V O N Dr. F. P A L I T Z S C H -
BAND 8
=
—
—
=
DIE FRANZÖSISCHE PARTIE VON
G. M A R Ö C Z Y
M I T 49 D I A G R A M M E N
BERLIN UND LEIPZIG 1927 W A L T E R
DE
G R U Y T B R
&
CO.
VORMALS G.J. GÖSCHEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG-J. GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG - GEORG REIMER - KARL J. TRÜBNER - VEIT 4 COMP.
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Copyright by W a l t e r d e G r u y t e r & Co., Berlin und Leipzig 1927.
Druck von .vletzger at Wittig in Leipzig
Inhaltsübersicht. Das Wesen der französischen Partie I. Abtauschspielweise:
Seite
.
5
l. e4, e6 2. d4, d5 3. ed.
Variante A Partie Nr. Partie Nr. Partie Nr.
mit 1. 2. 3.
Entwicklung des weißen Damen springers nach d2 . Marco—Maröczy Duras—S. Borowski Forgacs—Rubinstein
6 7 ]0 11
Variante B Partie Nr. Partie Nr. Partie Nr.
mit 4. 5. 6.
Entwicklung des weißen Damenspringers nach c 3 . Morphy—Löwenthal Forgacs—Maröczy Maröczy—Rubinstein
13 14 15 16
II. Abwartende Spielweise: l. e4, e6 2. d4, d5 3. Sc3. A. V e r e i n f a c h e n d e Verteidigung 3 , Lf8—b4! Partie Nr. 7. Steinitz—Wina wer Partie Nr. 8. Konsultierende—Nimzowitsch Partie Nr. 9. Chajes—Nimzowitsch Partie Nr. 10. Blackburne—Mason
18 20 21 23 24
B. N o r m a l e Partie Nr. Partie Nr. Partie Nr. Partie Nr. Partie Nr.
24 27 28 29 31 32
Verteidigung 3 , Sf6 11. Steinitz—Golmayo 12. Pillsbury—Dr. Lasker 13. Pillsbury—Showalter 14. Nimzowitsch—Alapin 15. Maröczy—Dr. Lasker
C. P o l n i s c h e Verteidigung 3 , de Partie Nr. 16. Burn—Delmar Partie Nr. 17. Maröczy—Rubinstein Partie Nr. 18. P. Johner—Rubinstein Partie Nr. 19. Linz—Wien Partie Nr. 20. Spielmann—Rubinstein Partie Nr. 21. Capablanca—Kostitsch Partie Nr. 22. Réti—Dr. Tartakowcr Partie Nr. 23. Dr. Aljechin—Dr. Tartak^wer
34 36 37 39 40 40 41 42 45 1*
4
Inhaltsiib ersieht.
III. Moderne Spielweise: l. e4, e6 2. d4, ds 3. Sc3, Sf6 4. Lgö. A. K l a s s i s c h e Verteidigung 4 , Le7 Partie Nr. 24. Charousek—Maroczy Partie Nr. 25. Mieses—v. Bardeleben Partie Nr. 26. Spielmann—Oskam Partie Nr. 27. Dr. Lasker— Prof. Kojalowitsch Partie Nr. 28. Dr. Vajda—Przepiorka Partie Nr. 29. Capablanca—Réti Partie Nr. 30. Breyer—Spielmann Partie Nr. 31. Atkins—Barry Partie Nr. 32. Dr. Perlis—Alapin Partie Nr. 33. Forgacs—Dr. Tartakower B. A m e r i k a n i s c h e Verteidigung 4 , Lb4 Partie Nr. 34. Ca ablanca—Aljechin Partie Nr. 35. Dr. Lasker— Réti Partie Nr. 36. te Kolste—Torre Partie Nr. 37. Dr. Tartakower—Dr. Vidmar Partie Nr. 38. Dr. Bernstein—Swiderski Partie Nr. 39. Dr. Vajda—Vukovits Partie Nr. 40. Sir Thomas—Torre Partie Nr. 41. Euwe—Bogoljubow Partie Nr. 42. Bogoljubow—Réti
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Seite
47 50 51 52 53 54 55 57 58 59 61 62 69 72 74 75 76 77 79 80 81
IV. Zukunft-Spielweise : 1. e4, e6 2. d4, d5 3. eö. Partie Nr. 43. Steinitz—Showalter Partie Nr. 44. Nimzowitsch—Spielmann Partie Nr. 45. Nimzowitsch—Salwe
84 85 87
V. Unregelmäßige Spielweisen: Partie Nr. 46. Partie Nr. 47. Partie Nr. 48.
Marotti—Roselli del Turco Tscbigorin—Dr. Tarrasch Lewitzky—Marshall
88 89 92
Das Wesen der französischen Partie. In jeder Eröffnung spielt das Beherrschen des Zentrums eine wichtige Rolle, und wir finden, daß sich die Kombinationen der Eröffnung meistens um die Erhaltung oder Sprengung des Zentrums drehen. Große Theoretiker sind der Ansicht, daß das Fundament einer guten Stellung, ein starkes und sicheres Bauernzentrum ist. Heutzutage findet man, daß es nicht unbedingt notwendig ist, Bauern im Zentrum zu haben, denn gerade diese Art der Spielführung gibt dem Gegner Gelegenheit, durch Seitenentwicklung der Läufer, das Zentrum oft zu Fall zu bringen. Die moderne, verfeinerte Theorie lehrt, daß das Beherrschen des Zentrums nichts anderes ist, als Kontrollierung der Mitte, durch Bauern oder Figuren. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts fanden französische Spieler, daß durch den Einschritt des schwarzen Königsbauern —• als Antwort auf den gegnerischen Doppelschritt desselben — das Besetzen des Zentrums durch Bauern, sich leicht verwirklichen läßt. Die Verteidigung kam in Mode, und nachdem der in Paris lebende russische Meister, v. J a e n i s c h , im Jahre 1842, über diese Spielweise eine ausgiebige analytische Arbeit veröffentlichte, wurde sie: „Französische Partie" genannt. v. J a e n i s c h hatte den Wert der französischen Partie richtig erkannt, und legte auch anschaulich dar, daß sie nicht nur durch Besetzen des Zentrums, sondern auch die Unterbrechung der gewöhnlichen Angriffslinie des weißen Königsläufers nach ,,f7", die Verteidigung in vielen Varianten wesentlich erleichtert. Die erhöhte Sicherheit, welche durch die französische Partie dem Schwarzen gegeben wird, liegt hauptsächlich daran, daß die Gelegenheit für lebhafte, gambitartige Wendungen beträchtlich vermindert ist. Ein anderer Vorteil der Eröffnung besteht darin, daß man sich das Studium der umfangreichen Theorie der offenen Spiele, — wenigstens teilweise •— erspart.
6
I.
Abtauschspielweise.
Die Spielführung von. Weiß wird sich in der weiteren Entwicklung der Partie danach zu richten haben, welchen Verteidigungsweg der Führer der schwarzen Steine einschlägt; doch kann auch Weiß durch Abtausch der Mitte oder durch Vorrücken des Königsbauern, den Charakter der Eröffnung beeinflussen. Im folgenden gehen wir nunmehr zur Besprechung der in einzelne Absätze eingeteilte Hauptspielweisen der französischen Partie über.
I. Abtauschspielweise. V a r i a n t e A. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4—d5: Dies ist die einfachste Art und Weise, allen Komplikationen aus dem Wege zu gehen; es entstehen meistens vollkommen gleiche Stellungen, die Figuren kommen zum Abtausch, und im Endspiel, bei der symmetrischen Bauernstellung haben beide Teile das Remis sozusagen in der Hand. Dieser Abtausch kann eventuell im 4. oder auch im 5. Zuge stattfinden, wird aber meistens identische Stellungen ergeben. 3 e6—d5: am natürlichsten! Weniger gut ist das Zurückschlagen mit der Dame, weil dadurch das Spiel in eine schlechte Variante der skandinavischen Partie hinübergeleitet wird. 4. L f l — d 3 Auch 4. Sf3, oder 4. Sc3, koijunt in Betracht, der Läuferzug hält die Entwicklungsart des Königsspringers offen. 4 Lf8—d6 5. Sgl—f3 Oft wird hier 5. Se2 gespielt mit der Absicht, den feindlichen Läufer durch Lf4 zum Abtausch zu zwingen und so das Spiel weiter zu vereinfachen; der Textzug ist nachhaltiger, sollte aber erst nach vorhergehendem 5. Sc3!, geschehen. 5 Sg8—f6 In einer Partie in Göteborg zwischen M a r o c z y — B o g o l j u b o w geschah hier 5 De7f und Schwarz erhielt ein recht gutes Spiel, und zwar 6. De2 (stark in Betracht käme 6. Le3! spielt Schwarz dann Lf4, um die weiße Bauernstellung zu verschlechtern, so erlangt Weiß durch 7. 0—0, nebst Aufopferung eines Bauern ein heftiges Angriffsspiel) Sc6 7. Sc3, Sb4 8. Le3, c6 9. h3, Sf6 10. Sd2, Le6 11. ()—0—0,
6
I.
Abtauschspielweise.
Die Spielführung von. Weiß wird sich in der weiteren Entwicklung der Partie danach zu richten haben, welchen Verteidigungsweg der Führer der schwarzen Steine einschlägt; doch kann auch Weiß durch Abtausch der Mitte oder durch Vorrücken des Königsbauern, den Charakter der Eröffnung beeinflussen. Im folgenden gehen wir nunmehr zur Besprechung der in einzelne Absätze eingeteilte Hauptspielweisen der französischen Partie über.
I. Abtauschspielweise. V a r i a n t e A. 1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4—d5: Dies ist die einfachste Art und Weise, allen Komplikationen aus dem Wege zu gehen; es entstehen meistens vollkommen gleiche Stellungen, die Figuren kommen zum Abtausch, und im Endspiel, bei der symmetrischen Bauernstellung haben beide Teile das Remis sozusagen in der Hand. Dieser Abtausch kann eventuell im 4. oder auch im 5. Zuge stattfinden, wird aber meistens identische Stellungen ergeben. 3 e6—d5: am natürlichsten! Weniger gut ist das Zurückschlagen mit der Dame, weil dadurch das Spiel in eine schlechte Variante der skandinavischen Partie hinübergeleitet wird. 4. L f l — d 3 Auch 4. Sf3, oder 4. Sc3, koijunt in Betracht, der Läuferzug hält die Entwicklungsart des Königsspringers offen. 4 Lf8—d6 5. Sgl—f3 Oft wird hier 5. Se2 gespielt mit der Absicht, den feindlichen Läufer durch Lf4 zum Abtausch zu zwingen und so das Spiel weiter zu vereinfachen; der Textzug ist nachhaltiger, sollte aber erst nach vorhergehendem 5. Sc3!, geschehen. 5 Sg8—f6 In einer Partie in Göteborg zwischen M a r o c z y — B o g o l j u b o w geschah hier 5 De7f und Schwarz erhielt ein recht gutes Spiel, und zwar 6. De2 (stark in Betracht käme 6. Le3! spielt Schwarz dann Lf4, um die weiße Bauernstellung zu verschlechtern, so erlangt Weiß durch 7. 0—0, nebst Aufopferung eines Bauern ein heftiges Angriffsspiel) Sc6 7. Sc3, Sb4 8. Le3, c6 9. h3, Sf6 10. Sd2, Le6 11. ()—0—0,
I. Abtauschspielweise.
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0—0—0 12. Tdel, h6 13. Sb3, Sd7 14. K b l , Df6 15. g4, g5 16. Sei, Tdg8 17. D d l , Sd3: 18. Sd3:, hö! usw. Die vereinigten schwarzen Läufer wirken zu stark. Am folgerichtigsten wäre aber die Entwicklung des Königsspringers nach ,,e7" wo er recht gut steht; Schwarz beugt damit der Möglichkeit des Damenschaches, wie es unten ausgeführt ist, vor und hat später Gelegenheit, seinen Damenspringer nach Belieben über c6 oder d7 zu entwickeln. Der R u b i n s t e i n s c h e Zug 5. Lg4, ist ebenfalls spielbar, da er durch Zugumstellung wohlbekannte Stellungen herbeiführt. Die Reihenfolge der Züge war zwischen S a l w e und R u b i n s t e i n in Pistyan 1912 folgende: 1. e4, e6 2. d4, d5 3. ed5, ed5 4. Ld3, Ld6 5. Sf6, Lg4 6. 0—0, Sc6 7. c3, Sge7 8. Lg5, Dd7 9. Lh4, 0—0 10. Lg3, Sg6 11. Sbd2, Sf4 12. Lf4:, Lf4: 13. Dc2, g6 14. Tfel, Kg7 15. h3, Le6 16. S f l , f6 17. Te3, Tae8 18. Tael, Sd8 19. Sg3, c6 20. Sh2, Sf7 21. S h f l , Sd6 22. D b l , Te7 23. h4, f5 24. f3, Tfe8 25. S h l , Lh6 26. g3, K f 8 27. Sf2, Lf7 28. Dc2, Sc4 29. f4, Lg7 30. Lc4:, dc4 usw. mit überlegenem Spiele f ü r Schwarz. 6. 0—0 Am besten ist 6. D e 2 | , z. B. De7 7. D e 7 f , Le7: 8. Lf4, c6 9. 0—0 usw., wobei Weiß um einige Tempos im Vorteil bleibt, allerdings h a t der Gegner, da die Damen getauscht sind, gute Remisaussichten und als Führer der weißen Steine nimmt man nicht gerne das Odium des Abholzens auf sich. 6 0—0 7. Lei—g5 Lc8—g4 8. Sbl—d2 Sb8—d7 9. c2—c3 c7—c6 10. D d l — c 2 Dd8—c7 usw. mit vollkommen gleichem Spiele. Partie Nr. 1. Gespielt in Wien 19. Dez. 1899.
G. M a r c o Weiß:
G. M a r o c z y Schwarz:
1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4—d5: e6—d5: 4. L f l — d 3 Lf8—d6 5. Sgl—f3 Sg8—f6 6. 0—0 Einfacher wäre 6. De2f.
6. 0-0 7. c2—c3 c7—c6 8. Lei—g5 Lc8—g4 9. Sbl—d2 Sb8—d7 Dd8—c7 10. Ddl—c2 11. T f l — e l Ta8—e8 12. Lg5—h4 Lg4—h5 13. Lh4—g3 Ld6—g3: 14. h 2—g3: Lh5—g6 15. Tel—e8: Dadurch gewinnt Schwarz einige Tempos; näher lag Lg6: usw.
8
I.
Abtauschspielweise.
15 Tf8—e8: 16. Ld3—g6: h7— g 6: 17. Tal—el Die Stellungen sind identisch, doch, hat Weiß den Vorteil des Anzuges dem Schwarzen überlassen. 17 a7—a6 18. Dc2—bl Kg8—f8 19. Tel—e8f Sf6—e8: 20. a2—a3 Nur um die Symmetrie herzustellen, richtiger war sofort Del. 20 Dc7—d8 21. Dbl—el Dd8—e7 22. Del—e7f Kf8—e7: Schwarz hat den Vorteil des Anzuges gut ausgenützt, denn Weiß müßte nun drei Züge machen, um die Symmetrie wieder herzustellen. 23. K g l — f l Se8—d6 24. Kfl—e2 f7—f6 25. Sf3—el b7—b5 26. b2—b4 Weiß will das Vorrücken des gegnerischen Turmbauern verhindern. 26 Sd7—b6 27. f2—f3 Sb6—c4 28. Sd2—bl Am einfachsten war 28. Sc4:. 28 Sd6—f5! 29. g3—g4 Sf5—e3 Nun stehen die schwarzen Springer erdrückend. 30. Ke2—f2 Hier war das Spiel mit 30. g3 nebst Sei—d3—c5 usw. vielleicht noch zu retten. 30 g6-g5 31. Kf2—e2
Jetzt ginge nach 31. Sd3, wegen Sc2! 32. Sc5, Sa3: 33. Sa3:, Sa3: 34. Sa6:, Sbl! ein Bauer verloren. 31 g7-g6 32. Ke2—f2 Auch jetzt war noch g3 nebst Sd3—c5 usw. aussichtsreicher. 32 Ke7—d6 Es wird oft gestritten, wieviel Züge die Meister vorausberechnen. — Meister R é t i behauptet, daß zwei Züge vollkommen genügen, um meisterhaft spielen zu können, seine Behauptung bezieht sich allerdings auf Stellungen, in denen man nichts Entscheidendes sieht; hat man aber eine Kombination oder Idee erblickt, so vergrößert sich die Zügezahl der Vorausberechnung in großem Maße — In obiger Stellung habe ich in einer Sekunde die Gewinnposition im 70. Zuge klar vor Augen gehabt und mein Gegner hat ebenfalls gewußt, daß er auf Verlust steht. — Was nun folgt, ist nichts anderes als die genaue, maschinelle Ausarbeitung des Gewinngedankens. 33. Kf2—e2 Kd6—c7 34. Ke2—f2 Kc7—b6 35. Kf2—e2 a6—a5 Die Schwäche auf der Damenseite wird eliminiert, dann kommt der Durchbruch auf dem Königsflügel. 36. Ke2—f2 a5—a4 Nun sind die weißen Springer tot (Sd3?, Sc2!) und der weiße König ist ebenfalls beschränkt in seiner Bewegungsfreiheit. 37. Kf2—e2 Kb6—c7 38. Ke2—f2 Kc7—b6
I.
Abtauschspielweise.
39. Kf2—e2 Kd6—e7 40. Ke2—f2 Ke7—f7 41. Kf2—e2 Kf7—g7 42. Ke2—f2 Kg7- h7 43. g2—g3 .... Nützt nichts und schadet nichts. Das Eindringen des schwarzen Königs kann auf keine Weise verhindert werden. 43 Kh7—h6 44. Kf2—e2 f6—f5
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57. Sc6:, Sc4! und der freie Turmbauer geht zur Dame. 54 Sc2—a3: 55. Sbl—a3: Sc4—a3: 56. Sd3—cl Erzwungen, da Sbl nebst a4—a3 usw. drohte. 56 Sa3—bl 57. Sei—a2 Die zwei Springer kommen vorläufig nicht weiter in Betracht und es liegt ein Bauernendspiel vor, in der die günstigere schwarze Königsstellung entscheidet. Zunächst geht der weiße ,,f"-Bauer verloren. 57 Kh4—h3 58. Kf2—«e3 Kh3—g3 59. f3—f4 Kg3—g4 60. f4—f5 Kg4—f5: 61. Ke2—d3 Nach 61. Kf3 käme Sd2f 62. Ke3, Se4 63. Kf3, Kg5 64. Ke3, Kg4 usw. mit ähnlichen Varianten wie in der Partie. 61 Kf5—f4 62. Sa2—cl Kf4—f3 63. Kd3—c2 Sbl—a3| 64. Kc2—d3 Weiß sucht sich natürlich so lange als möglich auf d3 zu halten, um das Eindringen des feindlichen Königs zu verhindern. Dies erweist sich aber als unmöglich. Das Endspiel ist überaus lehrreich und klassisch. 64 Kf3—f2 65. Kd3—d2 Sa3—c4| 66. Kd2—dl Falls 66. Kd3, so K e l 67. Kc2, Se3t 68. Kd3, K d l und gewinnt. 66 Kf2—e3 67. Kdl—c2 a4—a3! 68. Sei—a2 Sc4—b2
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45. g4—f5: g6—£5: 46. Ke2—f2 Kh6—h5 47. Kf2—e2 f5—f4 48. g3—f4: g5-f4: Kh5—g5 49. Ke2—f2 Kg5—h4 50. Kf2—e2 Kh4—h3! 51. Ke2—f2 Dadurch wird der Bauer „a3" erobert; denn Weiß muß nun das Feld c2 dem gegnerischen Springer freigeben, auf Ke2 ? folgt Kg3 53. Kd3, Kf2! usw. 52. Sei—d3 Se3—c2 53. Sd3—f4f Kh3—h4 54. Sf4—d3 Auch durch 54. Sg6|, Kg5 55. Se5 war die Partie nicht zu retten, wegen Sa3: 56. Sa3:, Sa3:
9
10
I. Abtauschspielweise.
69.
Sa2—cl
Auf Sa3: geht der Springer verloren. a3—a2 75 d5—d4 76. Kdl—c-1 d4—d3 77. Sc2—al c6—c5! 78. S a l — c 2 Weiß gab auf.
Partie Nr. 2. Gespielt im Turnier von Ostende 1907.
0. Duras 69 Sb2—d3! Elegant und entscheidend, der Springer kann nicht gewonnen werden, denn auf 70. Sd3: folgt a2 71. Kb2, Kd3: usw. 70. S e i — b 3 Einige Analytiker haben hier, die Partie durch 70. Sa2 zu retten geglaubt und gaben folgende Ausführung: 70. Sa2, Sei 71. K d l , Kd3 72. K e l : , Kc2 73. Ke2, K b 2 74. Kd2, Ka2: 75. Kc2, K a i 76. K c l , a2 77. Kc2, c5 78. bc5, b4 79. cb4 patt! Dies ist aber irrtümlich, denn auf 70. Sa2 folgt nicht S e i f , sondern Ke2! 71. Kb3, Kd2 72. Ka3:, Kc2! und Weiß geht an Erstickung zugrunde. 70 Sd3—elf 71. K c 2 — d l Ke3—d3! Nun gewinnt der Königsmarsch. 72. K d l — e l : Kd3—c3: 73. S b 3 — a l Ke3—d4:! Das Spiel ist neckisch bis zum Schluß. — Schwarz vermeidet die Falle 73 K b 2 74. Kd2, K a i : 75. K c 2 usw. 74. S a l — c 2 f Kd4—c3 75. K e l — d l
Weiß: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
e2—e4 d2—d4 e4—d5: Lfl—d3 Sgl—f3 0—0 Lei—g5 Sbl—d2 c2—c4
S. B o r o w s k i Schwarz: e7—e6 d7—d5 e6—d5: Lf8—d6 Sg8—f6 0—0 Lc8—g4 Sb8—d7
Dieser Zug ist weniger gut als 9. c3 usw. 9 c7—c6 In Betracht käme auch 9 h6 10. Lh4, c6 11. h3, Le6 12. c5, Lf4 13. T e l , g5! usw. mit recht gutem Spiele. 10. c4—c5 Ld6—c7 11. D d l — c 2 h7—h6 12. Lg5—h4 Tf8—e8 13. T a l — e l Te8—el: 14. T f l — e l : Lg4—f3: 15. Sd2—f3: Sd7—f8 16. Sf 3—e5 ? Ein Fehler! 16. b4 war am Platze. 16 Lc7—e5: 17. d4—e5: Dd8—a5! 18. Dc2—bl
I. Abtauschspielweise.
11
37. Ldl—c2 Tbl—b4: Um den „c"-Bauer mit 19. b4 38. Lc2—f5: Sc4—e5: zu decken. 18 Sf6—d7 Schwarz hat nun drei gebundene 19. b2—b4 Da5—a3 Freibauern auf der Damenseite 20. Tel—e3 Da3—a4 und gar keine Schwierigkeit mehr. 21. f2—f4 ? 39. Lh6—"g5 Kg8-g7 In Betracht käme 21. Lg3, der 40. Tel— -bl Tb4—bl: Textzug macht eine hübsche Gegen41. Lf5—-bl: c6—c5 kombination möglich. 42. g2-"g3 b7—b5 21 a7—a5 43. h2--h4 Se5—g4f 22. a2—a3 a5—b4: 44. Kf2—-e2 Sg6—e5 23. a3—b4: 45. Lg5--e7 c5—c4 Se5—c6 46. Le7—-c5 47. L b l - -f5 Sg4—e5 48. Ke2—-e3 b5—b4 c4—c3 49. h4--h5 50. g s b4—b3 51. Ke3—-f4 Se5—c4 52. h 5 - -h6t Kg7—h8 53. Lc5—-f8 c3—c2 54. Kf4—"g5 c2—clD| 55. Kg5--f6 Del—alt Sc4—e3 56. Kf6— Weiß gab auf. 23 24. Auf 25 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36.
Sd7—c5:J Partie Nr. 3. Ld3—c2 Gespielt im Turnier von St. Peters24. bc folgt Dd4, drohend burg 1909. Tal. L. F o r g a c s A. K u b i n s t e i n Da4-- a l (Fleischmann) Te3-- e l Dal-- b l : Weiß: Schwarz: Lc2- - b l : Sc5-- b 3 1. e2—e4 e7—e6 Sb3-—d2 U - -fö L b l -- d 3 Ta8-—a3 2. d2—d4 d7—d5 3. e4—d5: e6—d5: Ld3--c2 Ta3-—c3 Lc2-- d l Tc3-—c4 4. Lfl—d3 Lf8—d6 5. Sgl—f3 Sg8—f6 Lh4--e7 Tc4-- c l Le7--h4 Sd2-—c4 0—0 0—0 6. 7. Lei—g5 Lc8—g4 Lh4- g3 g7-- g 6 Lg3-- f 4 Tcl-- b l 8. Sbl—d2 Sb8—d7 c7—c6 9. c2—c3 g6-—f5: K g l - -f2 Lf4--h6: 10. Ddl—c2 Dd8—c7 Sf8-- g 6
12
I. Abtauschspiel weise.
11. Tfl—el Tf8—e8 12. b2—h3 Näher lag hier 12. Lh4!. 12 Lg4—h5 13. Tel—e8f Ta8—e8: 14. Tal—el Te8—elf 15. Sf3—el: Lh5—g6 16. Ld3—g6: h7—g6: 17. Sei—f3 Der Punkt „g3" ist schwach, die Folge von 12. h2—h3. 17 Sd7—f8 18. Lg5—f6: g7—£6: 19. Dc2—a4 Dieser Ausflug der Dame führt zu nichts, näher lag Sd2—b3—cl —d3 usw., um den gegnerischen Springer von f4 fernzuhalten. 19 a7—a6 20. Sd2—fl Sf8—e6 21. g2-g3 Nun ist das Problem der Verteidigung nicht mehr ganz einfach. Der Bauer ,,g3" ist eine Marke des Angriffs. 21 f6—f5 22. Kgl—g2 f5—f4 23. g3—g4 c6—c5 R u b i n s t e i n eröffnet einen Angriff und bringt die feindlichen Bauern in Unordnung. 24. Da4—e8f Dies ist ebenfalls nur Tempoverlust, die Dame sollte sich von a4 oder dl nicht entfernen, da der weiße Damenbauer Deckung benötigt. 24 Kg8-g7 25. g4—g'5 Weiß glaubt sicher zu stehen und unterschätzt den Nachteil, der durch Vereinzelung seines Damenbauern entsteht; er sollte daher
die Dame sofort nach a4 zurückziehen, um auf d4 mit Springer und Dame wiederzuschlagen. Nun kommt er in entscheidenden Nachteil. 25 c5—d4: 26. c3—d4: Dc7—e7 27. De8—c8
Nach 27 De7:, Le7: 28. h4, f6 usw. verliert Weiß ebenfalls einen Bauer. 27. Se6-- g ß : 28. S f l - d2 Ld6-—b4 29. h3—-h4 Sg5-—e4 30. Sd2—- f l Se4-—d6 31. Dc8—-g4 De7-—e4 32. h4—-h5 Sd6-—f5 33. h5—-g6: f7-- g 6 : 34. a2—-a3 Lb4-—d6 35. S f l --d2 De4-—e2 36. D g 4 - -g5 Sf5-—e3| 37. K g 2 - "gl De2-- d l t 38. K g l - -h2 Se3-- f l f 39. S d 2 -- f l : D d l -—f3: 40. K h 2 - -gl Df3-—h3 41. D g 5 -- g 2 Schwarz drohte mit f3 vorzugehen und durch Zugzwang zu gewinnen.
I.
Abtauschspielweise.
Dh3—g2f Ld6—c7 Lc7—b6 Kg7—f6 g6—g5 Kf6—f5 g5—g4
41.
42. Kgl—g2: 43. Sfl—d2 44. Sd2—b3 45. f2—f3 46. Kg2—f2 47. Kf2—fl
13
48. f3—g4t 49. Sb3—c5 50. d4—c5: 51. b2—b4 52. a 3—a4 Weiß gab auf.
Kf5—g4: Lb6—c5: d5—d4 d4—d3 f4—f3
V a r i a n t e B. In der Variante A entwickelte Weiß seinen Damenspringer nach d2, um das Zentrum durch c3 befestigen zu können oder auch den Doppelschritt des Damenläuferbauern offen zu lassen. Eine andere Möglichkeit' ist, den Damenspringer, — früher oder später — über c3 in das Spiel zu bringen, wodurch lebhaftere Partien entstehen und sich die Symmetrie leichter vermeiden läßt; aber auch hier ist die Hoffnung, eine Entscheidung herbeiführen zu können, gering, die Bauernstellung bleibt doch symmetrisch und die einzige offene Linie dient meistens dazu, den Abtausch der schweren Geschütze zu verwirklichen. Die Reihenfolge der Züge könnte sein: 1. 2. 3. 4.
e2—e4 d2—d4 e4—d5: Lfl—d3
e7—e6 d7—d5 e6—d5:
Auf 4. Sc3 kann Schwarz recht gut c6 nebst Ld6 und Se7 antworten oder auch, wie in der Partie M i e s e s — M a r o c z y geschah, 4 Sf6 5. Lg5, Le7 (auf Sc6 folgt 6. Lb5!) 6. Sf3, (mit 6. Dd2 nebst langer Rochade hatte Weiß schlechte Resultate) 0—0 7. Ld3, Sc6! 8. 0—0, Se8! usw. spielen und sich allen Gefahren entziehen; nach Abtausch des Läufers kommt der schwarze Königsspringer nach d6, wo er sehr wirksam steht. Auch die Partie B r e y e r — D r . T a r r a s c h , Berlin 1921, ist lehrreich ; hier versuchte Weiß die Entwicklung des Königsspringers nach e2, und zwar 1. e4, e6 2. d4, d5 3. ed, ed 4. Ld3, Sf6 5. Sc3, Sc6 6. Sge2, Lg4 7. f3, Le6 (falls Lh5 so 8. Lg5, Le7 9. Sf4, Lg6 10. Lf6:, Lf6: 11. De2f usw.) 8. 0—0, Le7 9. Le3, 0—0 10. Sg3, (besser Sf4) Se8! 11. f4, f5 12. Tel, Dd7 13. Sa4, b6! 14. b3, Sd6 15. Le2, Se4 16. Se4:, fe usw. Schwarz steht besser. 4 5.
Sbl—c3
Lf8—d6 Sg8—f6
14
I. Abtauschspielweise.
Auch hier wäre c6! oder Se7!, eine geeignetere Fortsetzung, nach dem Textzuge könnte Weiß mit De2f, einige Tempos gewinnen. 6. S g l — f 3 0—0 7. 0—0 Lc8—g4 8. Lei—g5 c7—c6 Es wird hier auch 8 Sc6 empfohlen, da der Damenbauer doch nicht zu gewinnen ist; Schwarz kommt aber nach 9. K h l ! in Schwierigkeiten. 9. h2—h3 Die Öffnung der Königsspringerlinie durch 9. Se2 zuzulafsen, hat seine Schattenseite. Der Angriff ist leicht zu parieren und die weißen Bauern werden fürs Endspiel schlecht. Der P u n k t f4 ist schwach und Weiß kann daran leicht zugrunde gehen. 9 Lg4—f3: Nach 9. Lh5 rücken die weißen Bauern auf der Königsseite vor. 10. D d l — f 3 : Sb8—d7 und die Stellungen sind ausgeglichen. Weiß h a t zwar zwei Läufer fürs Endspiel, kann aber k a u m etwas ausrichten. Partie Nr. 4. Gespielt in London 1868.
Zweites Wettspiel. P. M o r p h y Weiß:
J. L ö w e n t h a l Schwarz:
1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4—d5: M o r p h y bevorzugte die Abtauschspielweise, da er die konsequente Festhaltung des Anzuges verstand. e6—d5: 3 Sg8—f6 4. Sgl—f3 Lf8—d6 5. L f l — d 3 0—0 6. 0—0 c7—c6 7. Sbl—c3 h7—h6 8. Lei—g5 Besser wäre sofort 8 9. Lg5—h4 10. h2—h3 11. Ddl—f3:
Lc8—g4 Lg4—f3: Sb8—d7
Lg4.
12. Ld3—f5 Dd8—c7 Ta8—e8 13. T a l — e l Ld6—f4 14. Tel—«3 Te8—e2: 15. Te3—e2 Lf4—d6 16. Sc3—e2: Sf6—d7: 17. Lf 5—d7: Tf8—e8 18. Se2—g3 Auf 18 g5 würde 19. Sf5, gh4 20. D g 4 | entscheiden. 19. Sg3—f5 Sd7—f8 20. Lh4—g3 Ld6—g3: 21. f2—g3: Viele Meister hätten hier mit dem Springer zurückgeschlagen, um die Bauern nicht zu verdoppeln, dann hätte aber Weiß keine Gewinnmöglichkeit mehr. 21 Te8—e4 22. c2—c3 Sf8—h7 Der Springer strebt nach f6, Schwarz übersieht dabei die Möglichkeit des Springeropfers auf gl. Richtig war 22 Se6. 23. h3—h4 h6—h5
I. Abtauschspielweise.
Partie Nr. 5. Eine weitere Schwächung des Königsflügels, 23 Te6! nebst Gespielt in Budapest 2. November 1902. 24 Sf6 war konsequenter. — L. F o r g a c s G. M a r o c z y Auch 23. b5 war gut. (Fleischmann) 24. c3—c4! Weiß: Schwarz: Sehr fein gespielt! Weiß verhindert dadurch die Bewegung des 1. e2—e4 e7—e6 Turmes nach g4. 2. d2—d4 d7—d5 24 Sh7—f6 3. e4—d5: e6—d5: Ein offenbarer Fehlzug! Schwarz 4. Sbl—c3 Sg8—f6 hat aber schon mit Schwierig5. Sgl—f3 keiten zu kämpfen. In Betracht käme 5. Lg5. 5 Lf8—d6 6. L f l — d 3 0—0 T 7. 0—0 Lc8—g4 mm * Mm 8. Lei—g5 c7—c6 4tk 9. Sc3—e2 Die Aufreißung der Königsstellung ist nicht ratsam, richtiger wäre 9. h3. 9 Lg4—f3: Ä Wfä ¥MÄ 10. g2—f3: h7—h6 11. Lg5—h4 Sb8—d7 12. Se2—g3 Dd8—c7 25. Sf5—g7: Sf6—g4 Natürlich nicht 12 g5, wegen 13. Sf5 usw. 26. Sg7—h5: Te4—d4: 27. Sh5—f6f Sg4—f6: 13. Lh4—f6: Sd7—f6: 28. Df3—f6: Td4—c4: 14. c2—c3 Tf8—e8 29. Tfl—f5 Tc4—g4 15. Ld3—c2 Sf6—d7 30. Tf5—e5 Dc7—c8 16. D d l — d 3 Sd7—f8 31. Te5—e7 17. Dd3—f5 Te8—e6 Sofort entscheidend wäre hier 18. T f l — e l Ta8—e8 31. Th5!. Z. B. Tg7 32. Dh6, Kf8 19. Tel—e6: Te8—e6: 33. Tg3 nebst Dg7: oder 31 20. Kgl—g2 Te6—f6 Kf8 32. Th8f, Tg8 33. Dd6f usw. 21. Df5—h5 Sf8—e6! 31 • Dc8—f8 22. Kg2—fl 32. Df6—e5 Df8—g7 Weiß hat schon Schwierigkeiten, Mittels Te4 könnte Schwarz das die schwarzen Figuren wirken beSpiel noch einige Zeit hinhalten, drohlicher. der Textzug verliert sofort. 22 Dc7—b6 33. Te7—e8f Kg8—h7 23. T a l — b l Db6—a6f 34. De5—h5f Schwarz gab auf. 24. K f l — g l Da6—a2:
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16
I. Abtauschspielweise.
Dies mußte Schwarz sehr genau 33 c6—d5:! berechnen, da scheinbar die 34. Dg3—g4 schwarze Dame aus dem Spiel Den Läufer dürfte Weiß nicht kommt. schlagen wegen Dh3f usw. Df5—g6 34 25. Sg3—f5 Ld6—a3! 35. Tb7—a7: h6—h5 26. Dh5—g4 La3—b2: 27. Sf5—g7: 36. Dg4—c8| Kg8—g7 Nun folgen sehr interessante 37. Ta7—a8 Sg5—f3f Wendungen. Weiß gibt auf. 27 Tf6—f4 28. Dg4—g3 Se6—g5 29. Sg7—h5 Partie Nr. 6. Weiß glaubte nun, Herr der Gespielt in Prag 9. Juni 1908. Partie zu sein, die Antwort des G. M a r o c z y A. R u b i n s t e i n Schwarzen kam überraschend. Schwarz: Weiß:
29 Lb2—a3! Das Blatt wendet sich mit einem Schlage, aus der Plänkelei kommt Schwarz mit materiellem Vorteil heraus. 30. Sh5—f4: Da2—c2: 31. Tbl—b7: La3—d6 32. Kgl—g2 Der weiße Springer ist nicht zu retten. 32 Dc2—f5 33. Sf4—d5: Etwas länger war die Partie mit Dg4 zu halten.
1. e2—e4 e7—e6 2. d2—d4 d7—d5 3. e4—d5: e6—d5: Sg8—f6 4. Sgl—f3 Lf8—d6 5. Lfl—d3 0—0 0—0 6. Lc8—g4 7. Lei—g5 8. Sbl—c3 Weiß ist kampfbereit und vermeidet die einfache Abholzungsvariante mit c3 usw. c7—c6 8 Es ist sehr fraglich, ob der theoretische Zug 8 Sc6, bessere Aussichten verschaffen würde, allerdings ist der Bauer d5 wegen Lh2f nicht zu schlagen. Weiß kann aber das Spiel mit K h l ! usw. fortsetzen, worauf Schwarz, doch zur Deckung des Damenbauern gezwungen wird. 9. h2—h3 Lg4—h5 Schwarz sollte den Springer schlagen, nach dem Textzuge erhält Weiß die bessere Partie. 10. g2—g4 Lh5—g6 11. Sf3—e5 Ld6—e7
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I. Abtauschspielweise.
Auf Sbd7 wäre Weiß sowohl nach 12. Sd7:, Dd7: 13. Lf6:, gf usw., wie auch nach 12. f4!, Db6 (oder Ld3:, 13. Dd3:, Db6 14. K h l usw.) 13. Sd7:, D d 4 f 14. K h l , Sd7: 15. f5 usw. im Vorteil. 12. f2—f4 Lg6—d3: 13. Ddl—d3: Sb8—d7 14. T a l — e l Tf8—e8 15. Tel—e2 Sd7—e5: 16. f4—e5: Sf6—d7 17. Lg5—el Besser wäre Le3L 17 Sd7—f8 18. Sc3—dl Die Stellung ist sehr schwer zu beurteilen, Schwarz steht anscheinend ganz sicher, und Weiß steht vor einer schweren Aufgabe, die er aber zu lösen verstand. 18 c6—c5 19. c2—c3 Ta8—c8 Nach cd 20. cd, Tc8 21. Se3 usw. stünde Weiß recht befriedigend. 20. Lei—e3 c5—d4: 21. Le3—d4:! Le7—c5 22. Sdl—e3 Sf8—g6 Schwarz richtet seinen Angriff auf den vereinzelten weißen Königsbauern. 23. Dd3—f5 Tc8—c7 Folgerechter als Tf8. 24. T f l — e l Es wäre fehlerhaft 24. Lc5: zu spielen, da Schwarz zuerst Te5: antwortet und nach 25. Df2, Tc5: 26. Df?^, Kh8 usw. ganz sicher steht (27. Sf5?, Tc7). 24 Lc5—b6 25. Ld4—b6: a7—b6: Die schwarze Bauernstellung ist nun recht schlecht, Weiß hat aber die Schwäche auf e5. Kleine Schachbücherei. Nr. 8.
26. Se3—c2 Tc7—e7 27. Se2—d4 Dd8—b8 28. Sd4—f3 f7—f6 Schwarz glaubte einen Bauern zu gewinnen, es kam aber anders.
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