Die Organisation zwischen offener und geschlossener Gesellschaft: Athen oder Sparta? [1 ed.] 9783428482108, 9783428082100


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German Pages 262 Year 1994

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Die Organisation zwischen offener und geschlossener Gesellschaft: Athen oder Sparta? [1 ed.]
 9783428482108, 9783428082100

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SABINE BOERNER

Die Organisation zwischen offener und geschlossener Gesellschaft- Athen oder Sparta?

Beiträge zur Politischen Wissenschaft Band 85

Die Organisation zwischen offener und geschlossener Gesellschaft Athen oder Sparta?

Von

Sabine Boerner

Duncker & Humblot · Berlin

Die Deutsche Bibliothek- CIP-Einheitsaufnahme Boerner, Sabine: Die Organisation zwischen offener und geschlossener Gesellschaft : Athen oder Sparta? I von Sabine Boerner. Berlin : Duncker und Humblot, 1994 (Beiträge zur politischen Wissenschaft ; Bd. 85) Zug!.: Berlin, Techn. Univ., Diss., 1994 ISBN 3-428-08210-9 NE:GT

D83 Alle Rechte vorbehalten © 1994 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fotoprint: Color-Druck Dorfi GmbH, Berlin Printed in Germany ISSN 0582-0421 ISBN 3-428-08210-9 Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier gemäß der ANSI-Norm ftir Bibliotheken

Vorwort Vorworte sind insofern paradox, als man beim Verfassen selbst kaum glaubt, fertig zu sein, teils weil man noch dem nachtrauert, was man zuletzt gestrichen hat, teils weil man noch mit dem liebäugelt, was nie geschrieben wurde. Eine solche Arbeit ist nie "fertig" - doch läßt sich in dem Hin und Her von Herausstreichen und Neuschreiben ein Zeitpunkt ausmachen, da man meint, einen einigermaßen schlüssigen Entwurf produziert zu haben. Ich denke - die Metapher sei erlaubt - den Entwurf, den Plan fiir eine in sich geschlossene Gartenlandschaft beendet zu haben. Dabei bestand meine Arbeit vornehmlich darin, Konzeption und Gedankengänge anzulegen und auszuarbeiten. Es galt, Irrwege zu meiden bzw. wieder zu verlassen, sprießendes Unkraut zu erkennen und zu jäten, Pflanzen und Pflanzengruppen umzusetzen, die nicht ins Bild paßten. Unvermeidlich war es, zuweilen exotische Pflanzen aus fremden Kulturen zu integrieren - auf die Gefahr hin, die eine oder andere Pflanze nicht ganz artgerecht zu pflegen. Es galt auszuprobieren, wie sich eine Staude an dieser oder jener Stelle "macht" und abzuschätzen, wie sich die einzelnen Pflanzen miteinander vertragen würden. Diese Arbeit wurde gelegentlich behindert durch Samenkörner, die nicht aufgingen, durch Pflanzen, die keine Früchte trugen, oder durch mitunter tückische Schlingpflanzen. Ich habe versucht, das Gestrüpp zu lichten und einen gangbaren Pfad zu markieren. Die Pflanzen sind gesetzt und angegossen, der Leser mag nach Belieben in den Garten eintreten, seine Gestaltung begutachten und weiterfUhren. Dabei sollte er nicht konkrete Gestaltungsalternativen fiir die betriebliche Praxis erwarten- die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, eine gesellschaftsbezogene theoretische Konzeption auf die betriebliche Realität zu beziehen und versteht sich insofern eher als Beitrag zur Schaffung sogenannten Orientierungswissens, das es erlaubt, betriebliches Handeln aus einer neuen Perspektive zu bewerten. Begleitet hat mich bei meiner Arbeit mein Lehrer, Professor Dr. Diether Gebert, der mich auf die brachliegende Freifläche aufmerksam gemacht und ihre Kultivierung wesentlich gefördert hat. Nicht nur verdanke ich ihm den Nährboden - die Idee und die Motivation zu dieser Arbeit. Als liberaler und toleranter, stets interessierter und gesprächsbereiter Doktorvater hat er darüber

Vorwort

6

hinaus ein Klima geschaffen, das dem Gedeihen meiner Überlegungen sehr förderlich war und erheblich dazu beigetragen hat, daß ich nie den Spaß an dieser Arbeit verloren habe. Überdies hat er in zahlreichen fruchtbaren Diskussionen gewissermaßen die Vitamine :fiir die Nährlösung geliefert, das notwendige intellektuelle Substrat aus Anregung und Kritik. Für all dies möchte ich ihm an dieser Stelle ganz herzlich danken. Ferner danke ich meinem Zweitgutachter, Herrn Professor Dr. Axel von Werder und dem Vorsitzenden des Promotionsausschusses, Herrn Professor Dr. Hans Otto Günther, :fiir das Interesse an meiner Arbeit und die faire Disputation. Für die Geduld, meine Endspurt-Laune zu ertragen, danke ich meinen Kolleginnen Ruth Stange, Birgit Majunke, Karotine Sader und Barbara Wiskow sowie meinen Kollegen Dr. Wenzel Matiaske und Christian Weidner. Meiner Freundin Carmen Christ danke ich :fiir die sorgfältige und zuverlässige Hilfe bei der Gestaltung des Manuskripts. Berlin, Frühjahr 1994 Sabine Boerner

Inhaltsverzeichnis A. Einleitung . ................ ... ... ..... ......................... ... ... ...... ... ........ ........ ...... ..... ..... I. Einftlhrung in die Problematik ......... ...... ... ... ...... ... ......... ........ .. ... ...... .. .. II. Zielsetzung der Untersuchung .......... ....... ..... ......... .. ...... ........ .. .... ..... ... .. ill. Gegenstand und Aufbau der Untersuchung............................................ N. Methode der Untersuchung ........ ............. .............. .. ... ......... ...... ............

17 17 24 25 27

B. Theoretische Konzeption und betriebliche Realität....................................... I. Offene versus geschlossene Gesellschaft in der Konzeption Karl Poppers....................................................................................................... 1. Einleitung........................................................................................ 2. Poppers Gesellschaftskonzeption in der Philosophie des kritischen RationaliSJJlus ... .. ...... .................. ....... ... .. ......... .. ......... ........ ... ...... .... a) Elemente der Wissenschaftstheorie Karl Poppers......................... (I) Drei-Welten-Theorie............................................................ (2) Methodologischer EssentialiSJJlus versus methodologischer NominaliSJJlus ...................................................................... (3) Objektivität als Intersl}bjektivität der wissenschaftlichen Methode........ ....................................................................... (4) Rationalismus in der Wissenschaftstheorie Poppers .... ... ....... b) Elemente der Sozialphilosophie Karl Poppers .............................. (I) Naiver MoniSJJlus versus kritischer DualiSJJlus...................... (2) DezisioniSJJlus als Folge des kritischen DualiSJJlus................ (3) Humanitäre Ethik als Folge des kritischen RationaliSJJlus ..... (4) Rationalistische Sozialethik als Basis der Gesellschaftskonzeption..... ....................................................................... (5) Offene und geschlossene Gesellschaft als Idealtypen............. 3. Merkmale der offenen und geschlossenen Gesellschaft Poppers........ a) Einstellung zu den Gebräuchen des sozialen Lebens .................... b) Handlungsautonomie der Mitglieder des Gemeinwesens .............. c) Soziale Differenzierung und Mobilität innerhalb des Gemeinwesens......................................................................................... d) Stellung des Individuums im Gemeinwesen ........ .. ........ ... .. ... .. ..... e) Aufgaben und Funktionsweise des Gemeinwesens....................... (I) Politische Aufgaben des Gemeinwesens................................ (2) Wissenschaftliche Aufgaben des Gemeinwesens ...................

31 31 31 32 34 34 35 36 38 39 39 40 40 41 42 44 44 49 52

55

58 58 60

8

Inhaltsverzeichnis

II.

4. Dimensionen zur Kennzeichnung der offenen und geschlossenen Gesellschaft .............. ............................... .............................. ...... .... a) Anthropologische Dimension: Voluntarismus versus Detenninismus.................... ..................................................................... b) Soziale Dimension: Individualismus versus Kollektivismus.......... c) Kognitive Dimension: Vorläufigkeit versus Endgültigkeit............ Organisationale Gestaltungsvariablen: Organisationskultur, Führung und Gruppe........................................................................................... l. Organisationskultur.... ............... .... ................................................... 2. Führung und Gruppenarbeit............................................................ .. 3. Beziehung von Organisationskultur, Führung und Gruppenarbeit......

C. Widerspiegelung von Offenheit und Geschlossenheit in der betrieblichen Realität... ..................................................................................................... I. Organisationskultur zwischen offener und geschlossener Gesellschaft ... l. Einleitung .... ... .......... .. .... .. .......................... ................ ..................... 2. Konzeption der Organisationskultur.......... ............. .... .. .. .. .. .. ... .. ....... . a) Artefakte und Erzeugnisse ("Artifacts and Creations") ................. b) Werte ("Values").. ....................................................................... c) Grundannahmen ("basic assumptions")........................................ 3. Exkurs: Basic Assumptions im Organisationskultur-Konzept von Schein.............................................................................................. a) Kulturanthropologische Basis der Basic Assumptions nach Kluckhohn und Strodtbeck.... ... .. .. .. .. .. ........... .... .... .. .............. ...... . ( l) Human Nature Orientation.................................................... (2) Man-Nature (-Supernature) Orientation ................................ (3) Time Orientation .................................................................. (4) Activity Orientation.............................................................. (5) Relational Orientation .......................................................... b) Basic Underlying Assumptions nach Schein................................. (l) Annahmen über das Wesen von Realität und Wahrheit ......... (2) Annahmen über das Wesen des Menschen.................... ........ (3) Annahmen über das Wesen menschlicher Aktivität............... (4) Annahmen über das Wesen menschlicher Beziehungen......... 4. "Offene" versus "geschlossene" Organisationskultur ......................... a) Anthropologische Dimension: "Planungssubjekt" versus "Planobjekt"......................................................................................... b) Soziale Dimension: "Partikularismus" versus "Holismus"............. c) Kognitive Dimension: "Erkenntnissuche" versus "Erkenntnisumsetzung".................................................................................. 5. Fazit................................................................................................. II. Führung zwischen offener und geschlossener Gesellschaft..................... l. Einleitung........................................................................................

63 64

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95

96 100 101

I 04

l 06 111 116 116

Inhaltsverzeichnis

m.

9

2. "Offene" versus "geschlossene" Führung........................................... a) Anthropologische Dimension: "liberale/ fördernde" versus "direktive/ entmündigende" Führung................................................ b) Soziale Dimension: "pluralistische" versus "uniformistische" Führung............ ........................................................................... c) Kognitive Dimension: "dialogische/ aufklärende" versus "monologische/ verschleiernde" Führung............................................... 3. Charismatische Führung als Konkretisierung von Führung................ a) Modell der charismatischen Führung........................................... (1) Art der Beeinflussung der Geftlhrten. .................................... (2) Mittel der Beeinflussung...................................................... (3) Ziele der Beeinflussung........................................................ (4) Ergebnis der Beeinflussung.................................................. b) Charismatische Führung im Kontext der Poppersehen Gesellschaftskonzeption ........................................................................ (I) Motivationale Funktion Charismatischer Führung ( bedürfnistheoretische Sicht)........................................................... (2) Charismatische Führung als Denk- und Verhaltensprogrammierung (alltagspsychologische Sicht).............. ............. (3) Charismatische Führung als "Symbiose" (tiefenpsychologische Sicht)............................................................................ (4) Charismatische Führung als soziales Lernen ( sozialpsychologische Sicht)...................................................................... c) Charismatische Führung als Schritt in die geschlossene Gesellschaft?......................................................................................... 4. Fazit............................................................................................... .. Gruppenarbeit zwischen offener und geschlossener Gesellschaft............ 1. Einleitung ........................................................................................ 2. "Offene" versus "geschlossene" Arbeitsgruppe.................................. a) Anthropologische Dimension: "Legislative/ Kommission" versus "Exekutive/ Besatzung"............................................................... b) Soziale Dimension: "abstrakter htteressenverband" versus "organische Stammesgemeinschaft" ... ... ........ ....... .. .. ............ .. ...... ..... c) Kognitive Dimension: "Diskussionsforum und Perspelctivenfundus" versus "Reservat von Dogmen und Ideologien"..................... 3. Exkurs: Gruppendynamische Phänomene (Kohäsion, Konformität,

118

Groupthink) ····················..'······························································· a) Gruppenkohäsion.................................................................. ....... b) Konformität................................................................................. c) Groupthink ..... ..................... .............. ............... ..... ... ...... .. ...... ..... (I) Definition von Groupthink. ..................................... .... ..... ..... (2) Ursachen von Groupthink ........................................... ..........

181 181 184 188 188 188

119 124 126 129 129 133 134 134 135 135 138 142 147 153 154 156 165 165 166 169 171 175

10

Inhaltsverzeichnis (3) Symptome und Folgen von Groupthink ................ ...... ... ... ..... 190 d) Zusammenfassung .............. .. ....................... .... .. ... ...... ... ... .. ...... ... 194 4. Teilautonome Arbeitsgruppe als Konkretisierung von Gruppenar··································· beit ··························· ························· ··········· a) Modell der Teilautonomen Arbeitsgruppe .................................... b) Teilautonome Arbeitsgruppe im Kontext der Poppersehen Gesellschaftskonzeption............................ ....................................... (l) Teilautonome Arbeitsgruppe als Medium der Sekundärsozialisation (sozialisationstheoretische Sicht)......................... (2) Teilautonome Arbeitsgruppe als kollektive Realitätskonstruktion (Sicht der kognitiven Organisationstheorie)............ (3) Teilautonome Arbeitsgruppe und soziale Primärbedürfnisse (soziodynamische Sicht)....................................................... c) Teilautonomie als Schritt in die offene Gesellschaft?................... 5. Fazit.................................................................................................

198 198 203 206 208 213 217 220

D. Schlußbetrachtung: "Offene" versus "geschlossene" Organisation als Optionen? ........................................................................................................... 228 Literaturverzeichnis. ... .. ... ... ... ....... ... ...... ... .................... ................ .. ... .......... .. ... ... 237

Abbildungsverzeichnis Abb. I:

Die offene und geschlossene Gesellschaft Poppers und ihre Projektion in die betriebliche Realität..........................................................

28

Abb. 2:

Exemplarische Konkretisierung der Spannungsfelder "offene versus geschlossene Fühnmg" und "offene versus geschlossene Gruppe" . ... ..

30

Abb. 3:

Merkmal I der offenen und geschlossenen Gesellschaft Poppers........

49

Abb. 4:

Merkmal2 der offenen und geschlossenen Gesellschaft Poppers........

51

Abb. 5:

Merkmal3 der offenen und geschlossenen Gesellschaft Poppers........

55

Abb. 6:

Merkmal4 der offenen und geschlossenen Gesellschaft Poppers........

57

Abb. 7:

Merkmal 5 der offenen und geschlossenen Gesellschaft Poppers ........

63

Abb. 8:

Dimensionen der offenen und geschlossenen Gesellschaft..................

67

Abb. 9:

Idealtypische Darstellung von "Athen" und "Sparta"..........................

68

Abb. 10:

Idealtypische Beispiele filr Kombinationen aus "Athen" und "Sparta".............................................................................................

69

Abb. 11:

Ausgewählte Konzeptionen von Unternehmenskultur.........................

70

Abb. 12:

Gestaltungsvariablen von Organisationskultur: Organisationsstruktur und Organisationsprozeß ..................... .............. ... ........... ... ..........

72

Abb. 13:

Wechselwirkungen zwischen Organisationskultur, Führung und Gruppe..............................................................................................

76

Abb. 14:

Beziehung der Variablen Organisationskultur, Fühnmg und Gruppe..

77

Abb. 15:

Ebenen von Organisationskultur (Schein 1987, S.l4).........................

81

Abb. 16:

Value Orientations (Kluckhohn/Strodtbeck 1973) ..............................

88

Abb. 17:

"Basic underlying assumptions around which cultural paradigms form" (Schein 1987, 8.86). ................................................................

93

Abb. 18:

Konstrukte ( basic assumptions) "offener" und "geschlossener" Organisationskultur ............................................................................... I 0 I

12

Abbildungsverzeichnis

Abb. 19:

Konstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der anthropologischen Dimension ....... ........... ............... ........................ ... ................... 103

Abb. 20:

Konstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der sozialen Dimension................................................................................................... 107

Abb. 21:

Konstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der kognitiven Dimension..................... ........................................................................ 110

Abb. 22:

Dimensionen der offenen und geschlossenen Gesellschaft und Organisationskultur- Konstrukte (basic asswnptions). ........................... 112

Abb. 23:

Konstrukte (abstrakte basic asswnptions), Konstruktebenen (spezifische basic asswnptions) und Indikatoren "offener" und "geschlossener" Organisationskultur................................................................. 114

Abb. 24:

Mögliche Auswirkungen "offener" und "geschlossener" Organisationskultur ........................................................................................... 115

Abb. 25:

Dimensionen der offenen und geschlossenen Gesellschaft und ftlhrungsrelevante Leitfragen .................................................................. 118

Abb. 26:

Konstrukte "offener" und "geschlossener" Führung............................ 119

Abb. 27:

Führungskonstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der anthropologischen Dimension...................................................................... 123

Abb. 28:

Führungskonstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der sozialen Dimension......................................................................................... 127

Abb. 29:

Führungskonstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der kognitiven Dimension . ........ .. .. ...... ................. ...... ...... ...... ............ ....... ........ . 130

Abb. 30:

Transactional und Transformational Leadership (vgl. Bass/Avolio 1991, 8.67)........................................................................................ 132

Abb. 31:

Charismatische Variation des Etwartungs-Wert-Modells (Vroom) ..... 137

Abb. 32:

Tendenziell offenheits- und geschlossenheitsförderliche Merkmale charismatischer Führung.................................................................... 139

Abb. 33:

Durch charismatische Führung angesprochene Bedürfuisse ................ 143

Abb. 34:

Alltagspsychologisches Modell charismatischer Führung (vgl. Boai/Bryson 1988, S. 20)....................................................................... 144

Abb. 35:

Wirkungen charismatischer Führung aus alltagspsychologischer Sicht.................................................................................................. 148

Abb. 36:

Tiefenpsychologische Interpretation der charismatischen Führungsbeziehung.......................................................................................... 152

Abbildungsverzeichnis

13

Abb. 37:

Attraktivität der charismatischen Führungsbeziehung aus Sicht der Sozialpsychologie ..... .................... ........... ... ... .. ....... .. ........ ...... .. ......... 154

Abb. 38:

Einordnung der Wirkungen charismatischer Führung in die Dimensionen der offenen und geschlossenen Gesellschaft mit Hilfe theoretischer Erklärungsansätze ............................................................... 155

Abb. 39:

FülU1111gsrelevante Leitfragen und Führungskonstrukte ..... ... ... ........... 157

Abb. 40:

Konstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren "offener" und "geschlossener" Führung......................................................................... 158

Abb. 41:

Potentielle Vorzüge und Lasten "offener" und "geschlossener" Führung aus Sicht des Mitarbeiters.......................................................... 160

Abb. 42:

Potentieller "Nutzen" und potentielle "Kosten" "offener" und "geschlossener" Führung aus Sicht der Organisation .... .. ......... .. ... ...... .. ... 161

Abb. 43:

Potentielle Vorzüge und Lasten charismatischer Führung aus Sicht der Geftlhrten .................................................................................... 163

Abb. 44:

Potentieller "Nutzen" und potentielle "Kosten" charismatischer Führung aus Sicht der Organisation ...... ... ................. ........ ...... .. ... ...... 164

Abb. 45:

Dimensionen der offenen und geschlossenen Gesellschaft und gruppenrelevante Leitfragen ................. ... .............. ......... .. ...... ... .. ...... 168

Abb. 46:

Konstrukte "offener" und "geschlossener" Arbeitsgruppen ................. 168

Abb. 47:

Gruppenkonstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der anthropologischen Dimension ...................... ... ...... ......... ........... ........ .. . ........ ... 172

Abb. 48:

Gruppenkonstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der sozialen Dimension......................................................................................... 176

Abb. 49:

Gruppenkonstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren der kognitiven Dimension ......... ............................ ...... .... ........... .......... ... ...... .. ... 180

Abb. 50:

Auswirkungen von Groupthink auf das Entscheidungsverhalten von Gruppen (Janis 1972) ........................... ...... .............. .......... .... ...... .. ... 192

Abb. 51 :

Randbedingungen gruppendynamischer Effekte..... ............................ 195

Abb. 52:

Potentielle Wirkungen gruppendynamischer Phänomene im Hinblick auf gruppenrelevante Leitfragen................................................ 197

Abb. 53:

Merkmale Teilautonomer Arbeitsgruppen.......................................... 200

Abb. 54:

Kriterien zur Erfassung der Autonomie von Arbeitsgruppen (Gulowsen 1972)............................................................................... 201

14

Abbildungsverzeichnis

Abb. 55:

Tendenziell offenheits- und geschlossenheitsförderliche Merkmale der Teilautonomen Arbeitsgruppe...................................................... 205

Abb. 56:

Gruppenrelevante Leitfragen und mögliche Effekte von Teilautonomen Arbeitsgruppen aus sozialisationstheoretischer Sicht............... 209

Abb. 57:

Wahrnehmungszirkel nach Neisser (Weick 1979, S.50) ..................... 210

Abb. 58:

Gruppenrelevante Leitfragen und mögliche Effekte von Teilautonomen Arbeitsgruppen aus Sicht der kognitiven Organisationstheorie ..................................................................................................... 214

Abb. 59:

Gruppenrelevante Leitfragen und mögliche Wirkungen der Teilautonomen Arbeitsgruppe aus soziadynamischer Sicht........................... 216

Abb. 60:

Theoriegeleitete Zuordnung von Teilautonomie zu Konstrukten der offenen und geschlossenen Gesellschaft............................................. 218

Abb. 61 :

Modifikation gruppendynamischer Phänomene durch Teilautonomie.. 219

Abb. 62:

Dimensionen der offenen und geschlossenen Gesellschaft und gruppenrelevante Leitfragen ............. ... ...... ........ ........................ ........ 221

Abb. 63:

Konstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren "offener" und "geschlossener" Gruppenarbeit ........... .... ........ .. .... ...................... ...... ...... 222

Abb. 64:

Potentielle Vorzüge und Lasten der Mitgliedschaft in einer "offenen" bzw. "geschlossenen" Arbeitsgruppe .......................................... 224

Abb. 65:

Potentieller "Nutzen" und potentielle "Kosten" "offener" bzw. "geschlossener" Arbeitsgruppen aus Sicht der Organisation .. .... .. .. .. .. .. .. .. 225

Abb. 66:

Potentielle "Vorzüge" und "Lasten" der Mitgliedschaft in einer Teilautonomen Arbeitsgruppe............................................................ 226

Abb. 67:

Potentieller "Nutzen" und potentielle "Kosten" der Teilautonomen Arbeitsgruppe aus Sicht der Organisation .. .. .. ........................ .... .. .. .... 227

Abb. 68:

Unterscheidungsmerkmale der offenen und geschlossenen Gesellschaft ................................................................................................ 228

Abb. 69:

Dimensionen der offenen bzw. geschlossenen Gesellschaft und variablenbezogene Leitfragen................................................................ 229

Abb. 70:

Dimensionen der offenen bzw. geschlossenen Gesellschaft und ihrer Widerspiegelung in der betrieblichen Realität .. .. .. .. .. .. .. .. .. .. .... .... .. 230

Abb. 71:

Potentieller "Nutzen" und potentielle "Kosten" "offener" und "geschlossener" Organisation (vgl. Teil C, Kapitel II und III) .................. 232

Abbildungsverzeichnis

15

Abb. 72:

Potentielle Vorzüge und Lasten "offener" und "geschlossener" Organisationen (vgl. Teil C, Kapitel II und ill) aus Sicht der Organisationsmitglieder ............................................................................... 233

Abb. 73:

Hypothetische Auswirkungen "offener" und "geschlossener" Organisationen...................... .................................................................... 235

Abkürzungsverzeichnis Abb. bzw.

Det. d. h.

End. etc. G.G. Hervorh. d.d. Verf. Hervorh. i. 0. Ind. Kap. Koll. O.G.

s.

s.

u.a. Übers. d.d. Verf. vgl. Vol. Vorl. z.B. zit.

Abbildung beziehungsweise Detenninismus das heißt Endgültigkeit et cetera Geschlossene Gesellschaft Hervorhebung durch den Verfasser Hervorhebung im Original Individualismus Kapitel Kollektivismus Offene Gesellschaft Seite siehe unter anderem Übersetzung durch den Verfasser vergleiche Voluntarismus Vorläufigkeit zum Beispiel zitiert

A. Einleitung I. Einfiihrung in die Problematik Eines der grundlegenden Dilemmata unserer Zeit scheint darin zu bestehen, daß Freiheit fiir den Menschen eine ambivalente Größe darstellt: Der Chance zur Freiheit steht die Angst vor der Freiheit gegenüber, und es mehren sich die Anzeichen dafür, daß gegenwärtig diese Angst mehr Kräfte zu mobilisieren vennag als die Freiheitscbaoce. Während die auAeren Bedingungen unseres derzeitigen GeseUschaftssystems vielf3lltige Chancen zur Realisierung eines ansehnlichen Freiheitspotentials enthalten, wwzelt die freiheitsbedrohende Angst vermutlich eher in unseren persönlichen Einstellungen und psychologischen Konstellationen. Einerseits gilt also: "Es ist der Glaube an den Nebenmenschen und der Respekt vor dem Nebenmenschen, der unsere Zeit zur besten aller Zeiten macht, von denen wir Kenntnis haben; ein Glaube, dessen Echtheit durch die Bereitschaft bewiesen wird. Opfer zu tragen. Wir glauben an die Freiheit, weil wir an unseren Nebenmenschen glauben. Wir haben die Sklaverei abgeschafft. Und wir leben in der besten, weil verbesserungsfreudigsten Gesellschaftsordnung, von der·wir geschichtlich Kenntnis haben." (Popper 1989) Andererseits jedoch: "Die Freiheit von einer außeren Autoritdt ist nur dann ein dauernder Gewinn, wenn unsere inneren psychologischen Bedingungen derart sind. daß wir auch in der Lage sind. unsere Individualittlt zu behaupten. Haben wir dieses Ziel en-eicht, oder ntlhem wir uns ihm wenigstens?" (Fromm 1991) Das skizzierte Dilemma läßt sich abbilden und analysieren in der Konzeption der offenen und geschlossenen Gesellschaft Poppers. Dabei kann man typologisch •offen• gleichsetzen mit Freiheit und Individualismus- als historisches Beispiel zitiert Popper die Athenische Demokratie. Demgegenüber illustriert das ModeU Spartas die Merkmale der geschlossenen GeseUschaft: Orientierung, Sinngebung und KoUektivismus. Die Problematik offener versus geschlossener GeseUschaften ist von hoher Aktualität: So besteht Grund zu der Annahme, daß gegenwärtig in unserer westlichen und damit prinzipiell offe2 8ocrner

18

A. Einleitung

neo (vgl. Popper 1989) Gesellschaft deutliche Tendenzen in Richtung der geschlossenen Gesellschaft spürbar werden. Zunehmender Nationalismus bzw. Patriotismus (rechtsradikale Tendenzen, eskalierende Nationalitätenkonflikte), verbunden mit ökonomischen wie kulturellen Ausgrenzungsbestrebungen (Asyldebatte, Feindbilder, Fremdenfeindlichkeit, "ethnische Säuberungen"), die immer öfter in kriminellen Handlungen ihre skandalösen Manifestationen erleben, sowie eine Zunahme fundamentalistischer Tendenzen auch in demokratischen Gesellschaften. Es hat den Anschein, als erlebten inmitten unserer demokratischen Gesellschaft diejenigen Leitsätze ihre Renaissance, die Popper (1980, Bd.1, S.245) als Prinzipien der Politik Spartas zitiert, etwa:

- "Schließt alle fremden Einflüsse aus, die die Einheit der Stammestabus gefährden könnten" - "Schließt insbesondere alle gleichheitlichen, demokratischen, individualistischen Ideologien aus" - "Haltet am Unterschied zwischen Eurem Stamm und allen übrigen fest; mischt Euch nicht mit den Minderwertigen". Gleichzeitig gewinnen die mit der geschlossenen Gesellschaft verbundene Orientierung und Sicherheit spürbar an Attraktivität: So erinnert der Ruf nach Eliten - vernehmbar im Bildungswesen gleichermaßen wie in der Politik - an Platons Führerprinzip (Herrschaft der Weisen), und der Wunsch nach verbindlichen politischen Orientierungen, eindeutigen Maßstäben und deren kompromißloser Realisierung wird deutlicher. Ein steigendes Bedürfnis nach Orientierung äußert sich nicht zuletzt in der Tatsache, daß "ökonomische Rationalität" sukzessive unterminiert wird von irrationalen Strömungen, wie sie etwa in From von religiösen (Wirtschafts-) Sekten zunehmend Zuspruch finden. Ist diese Renaissance der geschlossenen Gesellschaft die unvermeidliche Kehrseite des an Sinn- und Orientierungslosigkeit leidenden Ideals der offenen Gesellschaft? Das Spannungsfeld zwischen der offenen und der geschlossenen Gesellschaft verdankt seine diffizile Binnenstruktur der Tatsache, daß von seinen entgegengesetzten Polen gleichzeitig anziehende und abstoßende Wirkungen ausgehen. Die Grundannahme dieser Arbeit lautet, daß die beschriebenen Widersprüchlichkeiten nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene existieren, sondern in gleichem Umfang Bedeutung haben für die Realität in Unternehmungen' · I nie Begriffe "Organisation", "Unternehmwtg", "Unternehmen" wtd "Betrieb" werden in dieser Arbeit synonym verwendet.

I. Einfilhrung in die Problematik

19

Auch auf betrieblicher Ebene sind daher entsprechend positive und negative Konsequenzen einer eher "offenen" oder eher "geschlossenen" Orientierung zu berücksichtigen. Gerade im Angesicht der totalitären und menschenverachtenden Seiten der geschlossenen Gesellschaft stellt sich die Frage, welche Rolle wirtschaftlichen Organisationen in diesem Zusammenhang zukommt. In welcher Weise können sie offenheilsnahe oder geschlossenheilSförderliche Tendenzen auslösen, verstärken oder relativieren? Welche Position können also Organisationenangesichts des oben skizzierten Dilemmas einnehmen? In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen: 1. Welche Rückkoppelungen von Unternehmungen auf die Gesellschaft sind auf der geistig-kulturellen Ebene generell denkbar? 2. Inwiefern können speziell Unternehmungen als "offene" bzw. "geschlossene" Subsysteme ein "offenes" bzw. "geschlossenes" Gesellschaftssystem stabilisieren oder destabilisieren? 3. Welche ökonomischen Konsequenzen "offener" bzw. "geschlossener" Orientierung von Unternehmungen sind vorstellbar? 4. Wie läßt sich das Paradigma der offenen bzw. geschlossenen Gesellschaft aufbetrieblicher Ebene konkretisieren?

1. Welche Rückkoppelungen von Unternehmungen auf die Gesellschaft sind auf der geistig-kulturellen Ebene denkbar? Zwischen Unternehmungen und ihrem gesellschaftlichen Umfeld existieren Wechselwirkungen, die unter anderem im Rahmen der Systemtheorie analysiert werden. Unternehmungen sind zur Erhaltung ihrer Überlebensfähigkeit darauf angewiesen, relevante Umweltinformationen aufzunehmen, und wirken ihrerseits mit ihren Handlungen verändernd auf diese Umwelt ein. Dabei scheint die Bandbreite dessen, was als "relevante Information" gilt, ebenso zuzunehmen und damit über den rein ökonomischen Bereich hinauszugehen (z.B. Wertewandel, politische Konstellationen, ethische Anforderungen) wie auf der anderen Seite im Bewußtsein gesellschaftlicher Verantwortung von Unternehmungen der Output vermehrt auch in nicht-ökonomischen Kategorien bewertet wird (z.B. Ökobilanzen, Umweltverträglichkeit). Systemtheoretisch wird davon ausgegangen, daß sich das gesellschaftliche Gesamtsystem aus dem ökonomischen, dem politischen und dem kulturellen Subsystem zusammensetzt. Dabei bestehen ebenso Wechselwirkungen zwischen dem Gesamtsystem und seinen Subsystemen sowie zwischen den einzelnen Subsystemen (Interdependenz der Systeme). In der Sprache der Systemtheorie ausgedrückt interessieren mithin die Wechselwirkungen zwischen dem (Sub-)System Unternehmung und dem (Gesamt-)System Gesellschaft. Doch 2*

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A. Einleitung

geht es hier nicht primär um Wechselwidrungen ökonomischer Art im volkswirtschaftlichen Sinne, sondern betrachtet werden Wechselwidrungen auf der geistig-kulturellen Ebene. Damit steht die Frage im Vordergrund, welche Abhängigkeiten auf der geistigen Ebene zwischen Unternehmungen und Gesellschaft bestehen. Denkbar sind solche Abhängigkeiten, weil beide Systeme von Menschen als Trägem der geistigen Dimension gebildet werden, die in Ausübung ihrer verschiedenen Rollen beiden Systemen angehören. Worin können solche Abhängigkeiten substantiell bestehen? Unterstellt man, da8 sowohl auf gesamtgesellschaftlicher Ebene als auch in Betrieben als •small societies• (Argyrisl Schön 1978, S.326) Wirklichkeiten nicht nur •entdeckt•, sondern in nicht unwesentlichem Umfang von Menschen •konstruiert• und sozial vermittelt werden (vgl. Berger/Luckmann 1982), so könnte man fragen, wie sich die Wirklichkeitskonstruktionen in Unternehmen und der Gesellschaft gegenseitig beeinflussen. Wie Gesellschaften so erzeugen auch Betriebe als Ausschnitt der sozialen Realität Bewußtsein, Überzeugungen, Werthaltungen, und es ist anzunehmen, da8 dies nicht unabhängig von dem jeweiligen gesellschaftlichkulturellen Kontext geschieht, der seinerseits wieder davon nicht unbeelnflußt bleiben dürfte. Untersucht werden können zum einen die Auswirkungen von gesellschaftlichen Orientierungen auf Unternehmungen. So läßt sich z.B die Betriebsform der VEB als Folge der politischen Orientierung der ehemaligen DDR erklären. Ebenso ist offensichtlich, da8 die Rechtsordnung einer Gesellschaft die Struktur von Organisationen erheblich beeinflußt, indem sie bestimmte unternehmefische Rechtsformen spezifiziert und schützt (vgl. v. Werder 1992). Zum anderen können die Rückwirkungen der Grundüberzeugungen in Betrieben auf die Stabilität und die Entwicklung des Gesellschaftssystems betrachtet werden. Es ist z.B. denkbar, daß sich der Grad innerbetrieblicher Partizipation auf das Demokratieverständnis der Mitarbeiter auswirkt. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf letzteres, also auf die Rückkoppelungen von geistig-kulturellen Orientierungen in Organisationen auf die gesamtgesellschaftliche Ebene.

2. Inwiefern können Unternehmungen als "offene" bzw. "geschlossene" Subsysteme ein "offenes" bzw. "geschlossenes" Gesamtsystem stabilisieren oder destabilisieren? Die Denkschemata der offenen und geschlossenen Gesellschaft scheinen prinzipiell nicht unvereinbar zu sein. So lassen sich räumliche und zeitliche Differenzierungen denken, in denen Elemente der offenen mit denen der ge-

1 Einftlhnmg in die Problematik

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schlosseneo Gesellschaft partiell vereinbart werden können. Zudem ist zu vermuten, daß die Orientierung menschlicher Gesellschaften im Zeitablauf zwischen den beiden Paradigmen oszilliert (vgl. Gebert 1991). Ein Grund hierfiir ist, daß sowohl die offene als auch die geschlossene Gesellschaft mit spezifischen Vor- und Nachteilen verbunden ist, so daß man nicht von der grundsätzlichen Überlegenheit und Erwünschtheil einer der beiden Konzeptionen sprechen kann. Die jeweiligen Chancen und Risiken der offenen und geschlossenen Gesellschaft lassen sich mit Dahrendorf (1991) schlagwortartig charakterisieren als "sinnlose Lebenschance" in der offenen Gesellschaft und "chancenloser Lebenssinn" in der geschlossenen Gesellschaft. So gewährt die offene Gesellschaft zwar Optionen, Freiheit und Gerechtigkeit, läßt aber Defizite im Hinblick auf Sinn, Orientierung und Sicherheit erkennen. Die geschlossene Gesellschaft dagegen vermittelt Sinn, Orientierung und Gewißheit, jedoch um den Preis fehlender Optionen, mit der Gefahr von Entmündigung, Dogmatik, Monopolisierung und Ungerechtigkeit Beide Konzeptionen besitzen Attraktivität und bergen Lasten. Nachfrage besteht indes nach den Werten beider Gesellschaften: Einerseits scheint das Bedürfnis nach Orientierung (Komplexitätsreduktion) eine unabdingbare anthropologische Konstante darzustellen. Die "Freiheit von etwas" mündet in die mitunter beängstigende "Freiheit zu etwas" (Fromm 1991). Andererseits ist in zunehmend twbulenten und komplexen Umwelten ein Mindestmaß an Unbestimmtheit, Offenheit und Flexibilität wohl ebenfalls unverzichtbar (vgl. Morgan 1986). Gesellschaften scheinen sich also zwischen diesen beiden Polen zu bewegen und sind entsprechend den jeweiligen Chancen und Gefahren der offenen bzw. geschlossenen Gesellschaft ausgesetzt Diese Oszillation zwischen den beiden Extrema ist selbst nicht Gegenstand der Untersuchung, wird jedoch bedeutsam für die Frage, welchen Beitrag Unternehmungen leisten könnten, um zum einen ein mögliches Umschlagen von der einen zur anderem Seite (vgl. Schelsky 1975) erkennbar zu machen (Tendenzen in Unternehmen als "Frühwarnsystem" gesellschaftlicher Veränderungen?) und um zum anderen ein solches Umschlagen selbst auszulösen oder zu verhindern. Damit wird zugleich die Frage relevant, wie eine solche Steuerung aussehen könnte. So ist eine Stabilisierung der offenen oder geschlossenen Gesellschaft durch Betriebe grundsätzlieb in zweierlei Weise vorstellbar: Unter der Annahme einer partiellen Vereinbadteil von offener und geschlossener Gesellschaft könnte man davon ausgehen, daß Stabilität erzeugt wird, indem sich Effekte der offenen und der geschlossenen Gesellschaft in ihrer Wirkung ergänzen. Dann würde ein Betrieb etwa eine offene Gesellschaft gerade dadurch

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A. Einleitung

stabilisieren. daß er gewissermaßen als geschlossene "Insel" die Bedürfnisse der geschlossenen Gesellschaft befriedigt (Familien-Ideologie. Sinnstiftung). damit die Defizite der offenen Gesellschaft auflängt und somit die Gefahr des Umschiagens in die geschlossene (Gesamt-) Gesellschaft entschärft. Umgekehrt könnte man ebenso vermuten. daß Offenheit und Geschlossenheit einander ausschließen. In diesem Fall wäre eine Stabilisierung z.B. der offenen Gesellschaft nur erreichbar. wenn schon auf betrieblicher Ebene den Tendenzen der geschlossenen Gesellschaft entgegengewirkt würde. Diese Annahme wäre etwa unter der Prämisse einer Selbstähnlichkeit von Gesamtsystem und Subsystem plausibel. Die Vermutung. daß eine Nachfrage nach den Werten sowohl der offenen Gesellschaft als auch der geschlossenen Gesellschaft besteht, sowie die Beobachtung, daß in unserer Gesellschaft in unterschiedlichen Lebensräumen beide Konzeptionen zeitlich paralletel realisiert werden (vgl. Gebert 1991), sprechen fiir die Annahme komplementärer Stabilisierungseffekte. In jedem Fall ist jedoch davon auszugehen, daß Organisationen durch ihre Orientierung am Muster der offenen oder der geschlossenen Gesellschaft die Balance des Gesamtsystems zwischen den Polen Offenheit und Geschlossenheit beeinflussen können. 3. Welche ökonomischen Konsequenzen "offiner" bzw. ''geschlossener" Orientierungen von Unternehmungen sind vorstellbar?

Wenn Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung ernstnehmen, so läßt sich die Frage nicht ausklammern, wie sie sich angesichts der oben erwähnten Tendenzen zur geschlossenen Gesellschaft verhalten sollen: als absorbierende "Insel der Geschlossenheit" oder als Promotor von Offenheit? Vor dem Hintergrund des oben entwickelten Zusammenhanges zwischen Organisationen und Gesellschaft läßt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Überdies ist aus betrieblicher Perspektive die Entscheidung zugunsten von Offenheit oder Geschlossenheit nicht ausschließlich von dem beschriebenen "geistigen Output" abhängig. Vielmehr ist mit Blick auf die betriebliche Praxis die Orientierung an der geistigen Ebene um die ökonomische Ebene zu erweitern. Es ist also zu fragen. wie sich die ökonomischen Daten der Unternehmung verändern. wenn sich ihre Grundorientierungen in Richtung Offenheit oder Geschlossenheit bewegen.

I. Einftlhrung in die Problematik

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Die Frage, wie "geistiger Output" und "ökonomischer Output" zusammenhängen, läßt sich ebenfalls nicht generell beantworten. Nachstehend werden daher lediglich Überlegungen skizziert, die im Hinblick auf die ökonomische Effizienz von Bedeutung sein können. Zunächst scheint die geistige Orientierung teilweise unabhängig von der ökonomischen Effizienz zu sein, denn selbst wenn Mitarbeiter den Betrieb verlassen oder wegen mangelnder Effizienz der Betrieb aufgelöst werden muß, bleibt der "Geist", die Mentalität des Betriebes zumindest für eine Zeitlang in den Köpfen der Mitarbeiter erhalten. Die Friktionen beim Einsatz ehemals "Werktätiger" aus der einstigen DDR in Unternehmen der früheren Bundesrepublik lassen sich teilweise damit erklären, daß Geist bzw. Mentalität der ehemaligen DDR-Unternehmen zum Teil in den damaligen Mitarbeitern weiterlebt. Ferner stellt sich die Frage, ob und wie sich umgekehrt eine offene bzw. geschlossene Grundorientierung in Unternehmungen auf die ökonomische Effizienz auswirkt. Spräche also aus ökonomischer Sicht etwas für die "offene" oder "geschlossene" Unternehmung? Um diese Frage beantworten zu können, ist eine Abschätzung der Auswirkungen notwendig, die eine Orientierung am Muster der offenen bzw. geschlossenen Gesellschaft auf ökonomisch relevante Faktoren haben könnte. Ökonomische Effizienz ließe sich in diesem Zusammenhang etwa mit Hilfe von Kriterien der Koordinationseffizienz und der Motivationseffizienz erfassen (vgl. Frese/v.Werder 1993, S.28ff.) Für die offene Gesellschaft spräche aus ökonomischer Sicht beispielsweise, daß erstens durch die Förderung von Initiative und Lernen Innovationen wahrscheinlicher werden und zweitens durch internale Kausalattribuierungen, individuelle Zuschneidung von Aibeitsaufgaben und Aibeitsbedingungen sowie durch größere Karrierechancen die Motivation der Mitarbeiter positiv beeinflußt werden dürfte. Drittens kann durch Pluralität (Dezentralisierung, Entbürokratisierung) und schrittweises Vorgehen hohe Flexibilität erreicht werden. Diesen Chancen "offener" Orientierungen stehen auf der anderen Seite zunehmende Koordinationskosten (Transaktionskosten), mögliche Effizienzverluste durch mangelnde Integration (Anomie, koordinationshemmende Zentrifugalkräfte, Egoismen) gegenüber. Hinzu kommen unübersehbare, unbeherrschbare Turbulenz sowie mangelnde Konsequenz ("Reparaturbetrieb") als Gefahren. Für die geschlossene Gesellschaft dagegen spräche aus ökonomischer Sicht die Chance, erstens durch Zielhomogenität in Verbindung mit Gruppenkohäsion sowie durch emotionale Bindung (commitment) der Mitarbeiter Lei-

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A Einleibmg

stung$1110livation freizusetzen. Zweitens können durch forcierte Integration Koordinationskosten gesenkt werden. und drittens werden ein Maximum an StabiliW und Vorhersehbarkeit sowie eine konsequente Umsetzung von Untemehmenszielen erreichbar. Demgegenüber können sich die Gefahren der geschlossenen Gesellschaft (geringe Innovationsneigung, Motivationsverluste durch extemale Kausalattn"buierungen und fehlende Aufstiegschancen. mangelnde Flexibilität) negativ auf die motivationale Effizienz auswirken. Sowohl die •offene• als auch die •geschlossene• Unternehmung bergen demnach Chancen und Gefahren. Daher Ia8t sich nicht grundsätzlich entscheiden. welche der beiden Gnmdorientierungen aus ökonomischer Sicht zu bevorzugen ist. Vielmehr ist anzunehmen. da8 die spezifischen Chancen von offener bzw. geschlossener GeseUschaft aus rein ökonomischer Sicht gleichermaßen attraktiv sind. Möglicherweise Ia8t sich hier situativ differenzieren: Kontingenztheoretisch argumentiert empfiehlt sich eine auf Innovation und FlexibiliW zielende Ausrichtung vor allem in solchen Phasen. in denen ein Wandel bevorsteht, während in Rubephasen. in denen es vornehmlich um die Realisierung und Durchfiihnmg des Neuen geht, konsequente Umsetzung und motiviertes •ziehen an einem Stmng• von Vorteil sein könnten. In ähnlicher Weise sind weitere Differenzierungen (etwa nach Funktionen. nach Branchen etc.) vorstellbar.

4. Wie lajlt sich das Paradigma der offinen bzw. geschlossenen Gesellschaft aufbetrieblicher Ebene konkretisieren? Bevor sich entscheiden Ia8t, welche Rolle ein Unternehmen in dem aufgezeigten Zusammenhang spielen kann bzw. soll. ist zu klaren. wie ein tendenziell •offenheitsförderlicher- (•Athenj bzw. geschlossenheilsförderlicher Betrieb (•Sparta•) aussehen könnte. Mit dieser Frage ist die Zielsetzung dieser Arbeit umrissen: der Versuch. zu beschreiben. was eine •offene• bzw. •geschlossene• Organisation ausmacht. Dieses Ziel wird im folgenden präzisiert.

II. ZielseCzuag der Uotersuchuug Das erste Ziel der Arbeit liegt darin. tendenziell •offene• (•Athenj bzw. •geschlossene• (•Spartaj Medanale von Organisationen zu beschreiben. um deutlich zu machen. durch welche innerbetrieblichen Interaktionsmuster das Paradigma der offenen bzw. geschlossenen Gesellschaft gef(;rdert werden kann. Beispielhaft wird dies an drei organisationalen Gestaltungsvariablen demonstriert: Organisationskultur. Führung und Gruppeß31beit.

ß. Zielsetzung der Untersuchung

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Für die betriebliche Praxis ist von Bedeutung. inwieweit ein Betrieb dem offenen oder geschlossenen Pol zuneigt Zweitens werden daher die beschriebenen Gestaltungsvariablen zusatzlieb mit Indikatoren versehen. die die potentielle Nahe einer Organisation zur offenen bzw. geschlossenen Gesellschaft diagnostizierbar machen. Die zu untersuebenden Gestaltungsvariablen wurden darüber binaus auch unter dem Aspekt ihrer Relevanz und Aktualität für die betriebliebe Praxis ausgewählt Verhaltnismä&ig neu in der Diskussion ist nicht nur das Konzept der Organisationskultur, sondern neue Tendenzen zeichnen sieb auch im Bereich der Führung (charismatische und visionäre Führung. symbolische Führung) und der Arbeitsgestaltung in Gruppen ab (Teilautonome Arbeitsgruppen. Qualitätszidrel, Fertigungsinseln. Lean Production. Total Quality Management). Insofern kann diese Untersuchung dazu beitragen. neuere Konzepte eventuell noch vor ihrer Adaption in der Praxis in bezug auf das Kriterium "Offenheit versus Geschlossenheit" zu evaluieren. Die beschriebenen Variablen und Indikatoren bieten Anhaltspunkte für eine Selbstbeschreibung von Organisationen im Sinne von Selbstorganisation (vgl. Kirsch 1992) bzw. von Organisationalem Lernen (vgl. Morgan 1986). Vor diesem Hintergrund ist nicht beabsichtigt, die vermutete Instrumentalität spezifischer Ausprägungen von Organisationskultur, Führung und Gruppen für die offene und geschlossene Gesellschaft als Determinismus zu verabsolutieren. Das Ziel dieser Arbeit besteht vielmehr darin, für die Relevanz der Offenheits- bzw. Geschlossenheilsproblematik bei der Gestaltung von Interaktionsmustern in Organisationen zu sensibilisieren.

lß. Gegenstand und Aufbau der Untersuchung I. Um beschreiben zu können. in welcher Weise sich bestimmte Grundorientierungen in der betrieblieben Realität zeigen. ist erstens zu klären. worin die hier ma&gebliche geistige Orientierung besteht, und zweitens, welche Bereiche der betrieblichen Realität im Rahmen dieser Arbeit als relevant gelten.

1. In Kapitel I (Teil B) wird die Poppersehe Gesellschaftskonzeption in Grundzügen skizziert. Als Quellen der Konzeptionen "offener" und •geschlossener" Gesellschaft werden zunächst Aspekte der Wissenschaftstheorie und der Sozialphilosophie Poppers dargestellt. Anschlieknd erfolgt der Versuch einer Abgrenzung der Muster "offene Gesellschaft" und •geschlossene Gesellschaft" anband fünf verschiedener Merkmale, wie sie aus Poppers Beschreibung hervorgehen. Aus diesen Merkmalen werden schließlieb drei Dimensio-

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A. Einleitung

nen gewonnen, hinsichtlich derer sich offene und geschlossene Gesellschaft als Denkkategorien unterscheiden. 2. In Kapitel II wird konkretisiert, welche Aspekte in dieser Arbeit die betriebliche Realität repräsentieren. Die ausgewählten organisationalen Gestaltungsvariablen Organisationskultur, Führung und Gruppenarbeit werden skizziert und ihre Beziehung untereinander beleuchtet. II. In Teil C der Arbeit wird das Spektrum "offene versus geschlossene Gesellschaft" auf die betriebliche Ebene projiziert. Dabei werden Organisationskultur, Führung und Gruppe jeweils auf die Dimensionen der offenen und geschlossenen Gesellschaft bezogen und entsprechende Konstrukte abgeleitet. 3. Kapitel I thematisiert die Variable Organisationskultur vor dem Hintergrund der Poppersehen Gesellschaftskonzeption. Ausgangspunkt ist das Organisationskultur - Konzept von Schein, das zunächst in einem Exkurs vorgestellt wird. Für jede Dimension der Poppersehen Gesellschaftskonzeption werden anschließend jeweils Konstrukte, Konstruktebenen und Indikatoren "offener" bzw. "geschlossener" Organisationskultur entwickelt. 4. In Kapitel II rückt die vertikale Interaktion in Organisationen in den Vordergrund, indem die Variable Führung analysiert wird. Die anthropologische, soziale und kognitive Dimension von Offenheit und Geschlossenheit werden in führungsrelevante Leiteragen transformiert. Anschließend werden Konstrukte "offener" versus "geschlossener" Führung kontrastiert und diese über Konstruktebenen und Indikatoren konkretisiert. Als Beispiel wird hier die charismatische Führung beschrieben und in bezug auf ihre Affinität zur offenen bzw. geschlossenen Gesellschaft untersucht.

5. Die horizontale Ebene der Interaktion wird in Kapitel III durch die Variable Gruppenarbeit repräsentiert. Die Dimensionen der Poppersehen Gesellschaftskonzeption werden in bezug auf die Arbeitsgruppe konkretisiert und entsprechende Konstrukte "offener" und "geschlossener" Arbeitsgruppen gebildet. Konstruktebenen und Indikatoren erschließen diese Konstrukte und machen sie in der betrieblichen Realität erkennbar. Als Konkretisierung dieser Variablen wird anschließend die Teilautonome Arbeitsgruppe im Spannungsfeld zwischen offener und geschlossener Gesellschaft bewertet.

IV. Methode der Untersuchung

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IV. Methode der Untersuchung Die Verfahrensweise der Arbeit besteht darin, die theoretische Konzeption der offenen und geschlossenen Gesellschaft Poppers auf die betriebliche Handlungsebene zu projizieren - im Sinne Poppers geht es darum, Phänomene aus "Welt 1" (Welt der physikalischen Gegenstände) und "Welt 2" (Welt der subjektiven Erlebnisse) aus Sicht der "Welt 3" (Welt der Inhalte des Denkens und der Erzeugnisse des menschlichen Geistes) zu betrachten2 . Wie lassen sich Organisationskultur, Führung und Gruppenarbeit als Ausschnitte der betrieblichen Realität im Hinblick auf die Gesellschaftskonzeption sensu Popper bewerten? Die geistige Ebene in Form der Poppersehen Gesellschaftskonzeption entfaltet sich in zwei Schritten. Ausgehend von Poppers Darstellung werden die Muster der offenen und geschlossenen Gesellschaft zunächst über fünf Beschreibungsmerkmale erfaßt. Diese werden anschließend zu drei Dimensionen (anthropologisch, sozial, kognitiv) verdichtet, die das analytische Grundgerüst der Untersuchung liefern (vgl. Abb. 1). Die betriebliche Realität wird durch die Variablen Organisationskultur, Führung und Gruppe abgebildet. Die Verbindung zwischen der geistigen Konzeption und der organisationalen Wirklichkeit entsteht in zwei Stufen, wobei die zunächst abstrakte Betrachtung in der zweiten Stufe konkretisiert wird. Erstens wird gefragt. inwiefern die ausgewählten betrieblichen Bezugsfelder jeweils von den drei Dimensionen der Poppersehen Gesellschaftskonzeption (anthropologisch, sozial, kognitiv) berührt werden, das heißt welche Aspekte von Organisationskultur, Führung und Gruppe im Hinblick auf "Offenheit" bzw. "Geschlossenheit" im definierten Sinne bewertbar sind. Im Fall der Organisationskultur werden die Inhalte dieser Dimensionen als mögliche Grundannahmen ("basic assumptions" im Sinne Scheins) untersucht. In bezug auf die Variablen Führung und Gruppe werden die Dimensionen jeweils in führungs- bzw. gruppenrelevanten Leitfragen konkretisiert, die der weiteren Untersuchung zugrundeliegen. So läßt sich etwa die anthropologische Dimension (Voluntarismus versus Determinismus) in die führungsrelevante Leitfrage nach der Kontrollerwartung des Geführten übersetzen.

2vgl. Teil B, Kapitel I.

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A.Einleituog

Offene und geschlossene GeseUschaft Poppers

BetchretbunpmerkmaJe I. m.-lu11J zu den Gebduthen dos sod:lien Lebens

offene Gesellschaft

1--

2. Ha.....npaiiCnlllllle der Mllalbeaer

3. Sadlle Dllf............. und Moblllilt

geschl