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German Pages 68 [69] Year 2022
DEUTSCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN SCHRIFTEN
DER
SEKTION
FÜR
ZU
BERLIN
ALTERTUMSWISSENSCHAFT
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DIE
HANDSCHRIFTENBESTÄNDE
DER P O L N I S C H E N
BIBLIOTHEKEN
insbesondere a n griechischen u n d lateinischen H a n d s c h r i f t e n v o n A u t o r e n u n d W e r k e n der klassischen bis z u m E n d e der patristischen Zeit Ein vorläufiger auf Grund einer Studienreise
Bericht
im November ¡Dezember
1955
VON
K U R T ALAND
1956
A K A D E M I E - V E R L A G
•
B E R L I N
Kurt Aland ist Mitglied der Sektion für Altertumswissenschaft
Redaktor der Reihe: Johannes Irmscher Redaktor dieses Bandes: Kurt Treu Erschienen im Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Mohrenstraße 39 Lizenz 202-100/493/56 Gesamtherstellung: IV/2/14-VEB Werkdruck Gräfenhainichen-606 Bestell- und Verlagsnummer: 2087/7 Printed in Germany
Inhalt A. R e i s e b e r i c h t Warszawa Lublin Kraköw Wroclaw Poznan Gdansk Torun
6 7 7 7 11 12 13
B. B i b l i o t h e k e n Warszawa I. Biblioteka Narodowa II. Biblioteka Uniwersytecka
18 25
Lublin I I I . Biblioteka Publiczna im. topacinskiego . . . 26 IV. Biblioteka Uniwersytecka Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego 26 V. Biblioteka Seminarium Duchownego . . . . 26 Krakow VI. Biblioteka Jagiellonska 27 VII. Biblioteka Czartoryskich 31 VIII. Archiwum Kapituly Metropolitalnej Krakowskiej 33 I X . Biblioteka Polskiej Akademii Nauk w Krakowie 34 Wroclaw X. Biblioteka Uniwersytecka 36 X I . Biblioteka Zakladu Narodowego im. Ossolinskich, Polska Akademia Nauk 46 X I I . Biblioteka Kapitulna 47
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Inhalt PoznaA X I I I . Biblioteka Uniwersytecka 49 XIV. Wojewödzka i Miejska Biblioteka Publiczna im. E. Raczynskiego 51 XV. Towarzystwo Przyjaciöl Nauk w Poznaniu . 52 XVI. Archiwum Archidiecezjalne 52 Gniezno XVII. Biblioteka Seminarium Duchownego i Kapituly Katedralnej 54 Körnik X V I I I . Biblioteka Kömicka, Polska Akademia Nauk 55 Gdaiisk X I X . Biblioteka Polskiej Akademii Nauk w Gdansku 57 ToruA X X . Ksi§.znica Miejska im. Mikolaja Kopernika . . 62 X X I . Biblioteka Uniwersytecka 64
A. Reisebericht Nahezu drei Wochen lang sind wir (d. h. der Verfasser in Begleitung von Dipl.-Phil. KURT TREU, Mitarbeiter der Kommission für spätantike Religionsgeschichte an der Deutschen Akademie der Wissenschaften) kreuz und quer durch das neue Polen gereist. 3000 km haben wir mit der Eisenbahn bzw. dem Auto zurückgelegt, Warszawa, Lublin, Krakow, Wrociaw, Poznan, Gdansk und Torun haben wir besucht. D. h. eigentlich haben wir nicht diese Städte besucht, sondern die Bibliotheken in ihnen, und in diesen besonders wieder die Handschriftenabteilungen. Denn in Anbetracht der relativen Kürze der Zeit war äußerste Konzentration zur wenigstens ungefähren Lösung der Aufgabe nötig, die wir uns gestellt hatten. Es zeigte sich nämlich sehr bald, daß sie ungleich viel größer war, als wir sie uns vorgestellt hatten. In dem Maße, wie die Arbeitslast wuchs — zu unserer Freude, denn sie spiegelte ja nur die unerwartete Fülle des erhaltenen Materials — nahm jedoch die Zeit für ein Kennenlernen der Städte, die wir besuchten, ab. So kann von unserer Reise nur Weniges über die Grenzen der eigentlichen Aufgabe hinaus berichtet werden. Aber ein solches Tagebuch ist um so eher zu entbehren, als die Zahl der Reisenden aus der DDR, welche die Polska Rzeczpospolita Ludowa (Volksrepublik Polen) besuchen, in ständigem Steigen begriffen ist. In nahezu allen Gästebüchern, in die uns einzutragen wir aufgefordert wurden, fanden wir die Namen von Deutschen (aus der DDR wie aus Westdeutschland). In Warszawa begegneten wir in Hotels einer ganzen Reihe von Repräsentanten der Literaturwissenschaft wie der Publizistik, die zu den Gedächtnisfeiern anläßlich des 100. Todestages von Adam Mickiewicz gekommen waren (in allen Bibliotheken, die wir besuchten, fanden aus diesem Anlaß größere oder kleinere Ausstellungen statt), in Krakow trafen wir die deutschen Mitglieder der Fachtagung für antike Rechtsgeschichte, die zusammen mit den anderen ausländischen Teilnehmern an dieser Tagung aus Warszawa gekommen waren, um die Kunstdenkmäler der Stadt zu besichtigen. An mehreren Orten kreuzten sich unsere Wege mit denen alleinreisender Vertreter verschiedener Disziplinen, die zu Gastvorlesungen oder Forschungsarbeiten unterwegs waren. Und wenn der Vertrag zwischen der
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Polska Akademia Nauk und der Deutschen Akademie der Wissenschaften abgeschlossen sein wird, welcher den wissenschaftlichen Austausch zwischen beiden Institutionen zu regeln bestimmt ist, wird die Zahl der in die PRL reisenden Wissenschaftler ohne Zweifel sprunghaft ansteigen 1 ). Deshalb ist es kein Mangel, wenn eine ins einzelne gehende Schilderung der von uns besuchten Städte nicht gegeben werden kann. Einige Bemerkungen sollen mit Rücksicht auf die Leser dieses Berichtes, die wahrscheinlich daran interessiert sind, jedoch versucht werden. Ich kann nur hoffen, daß diese Anmerkungen — mehr können es nicht sein — die Grenze nicht überschreiten, die unserem Bericht durch die Kürze unseres Aufenthaltes gezogen ist, und andererseits den Tatbestand korrekt wiedergeben. Denn selbstverständlich sind wir von den uns gegebenen Informationen abhängig, und trotz aller Bemühungen um sprachliche Verständigung können sieh Mißverständnisse eingeschlichen haben. W a r s z a w a (Warschau), die Hauptstadt des Landes, ist bekanntlich vom Kriege außerordentlich schwer getroffen worden. Sie mußte fast von Grund auf neu geschaffen werden. Einer außerordentlich intensiven Bautätigkeit ist es gelungen, weite Strecken der Stadt planmäßig wieder aufzubauen. Dabei ist es erstaunlich, wie liebevolle Rekonstruktion historischer Baudenkmale und modernste Architektur nebeneinanderstehen. Der alte Markt der Stadt ist z. B. wieder erstanden, genau wie er einst war, nach alten Bildern und Plänen rekonstruiert. Und das gilt auch von zahlreichen anderen Gebäuden, z. B. dem alten Haus der Akademie der Wissenschaften. Aber diese Konservation gibt nicht die Generallinie für den Wiederaufbau der Stadt ab, sondern an zahlreichen Stellen erheben sich im modernsten Stil gehaltene Neubauten, wie man sie in Berlin und anderswo in der DDR nicht gerade häufig findet. Dabei ist es den polnischen Architekten gelungen, den Übergang vom Alten zum Neuen so zu gestalten, daß er nicht als störend empfunden wird. Den baulichen Mittelpunkt der gegenwärtigen Stadt bedeutet der über 200 Meter hohe Palac Kultury i Nauki (Palast der Kultur und der Wissenschaft), welcher 1955 dem polnischen Volk von der UdSSR als Geschenk übergeben wurde. Hier hat neben anderen kulturellen Einrichtungen auch die Polska Akademia Nauk (Polnische Akademie der Wissenschaften) ihr Zentrum. Viel ist geschehen, viel aber bleibt auch noch zu tun. Erschüttert haben wir vor den grasbewachsenen Trümmern des Ghettos gestanden, hier wie anderswo ist kein Stein mehr auf dem anderen. Die Universitätsbibliothek blieb mit fast allen Gebäuden der Universität, die in einem Komplex vereinigt sind, erhalten. Von ihrem Direktor Dr. Lewak, welcher die Schicksale der Bibliothek in den Kriegsjahren miterlebt *) Zusatz bei der Korrektur: Dieses Abkommen wurde inzwischen, am 27. Januar 1956, in Warszawa unterzeichnet.
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und miterlitten hat, erhielten wir einen tiefbewegenden Bericht darüber, wie es zu den schrecklichen Verlusten der Warschauer Bibliotheken an Büchern und Handschriften gekommen ist 1 ). In L u b l i n dagegen sind die Kriegsschäden fast restlos beseitigt, nur gelegentlich erinnern noch Ruinen und leere Plätze an die Schrecken des Krieges. Wir besuchten die Katholische Universität Lublin und deren erstaunlich moderne Bibliothek (von einem Franziskanerpater geleitet), welche mit den Veröffentlichungen der Wissenschaftlichen Gesellschaft Lublin in weitgespanntem internationalen Austausch steht und deshalb im Lesesaal wie in den Magazinen außerordentlich gut ausgestattet ist. K r a k o w (Krakau), das Zentrum des alten Polens, ist erfreulicherweise fast ganz vom Kriege verschont geblieben. Unversehrt steht der Wawel mit der Burg und der Kathedrale, unversehrt die ulica Kanonicza (Kanonikergasse) und die zahlreichen historischen Gotteshäuser („die Stadt der hundert Kirchen" !). Die alte Universität (Collegium maius) wird gerade liebevoll restauriert, um das Bild des 15. Jahrhunderts wiederherzustellen. Die Biblioteka Jagiellonska ist in einem ganz modernen Gebäude beherbergt (1939 fertiggestellt) und hat — mit ganz geringen Ausnahmen — ihre sämtlichen Bestände erhalten, ein nicht nur für Polen, sondern auch für Deutschland seltener Fall. Nach W r o c l a w (Breslau) fuhren wir (wie ähnlich nach Warszawa) mit der Sorge, was uns dort wohl erwarten würde. Denn monatelang war die Stadt umkämpft worden, und mehrfach hatte man uns auf den bisherigen Stationen unserer Reise auf die schweren Schäden hingewiesen, welche die Stadt davongetragen habe. Gewiß — manches ist schrecklich zu sehen (besonders wahrscheinlich in den Außenbezirken, die zu besuchen keine Zeit war), dennoch haben wir viel mehr vorgefunden, als wir glaubten. Das beginnt gleich beim Bahnhof, der vollkommen wiederhergestellt ist, und setzt sich in der Stadt fort. Auffällig ist, wie viele Kirchen unversehrt aus den Ruinen ragen; wir sahen die Dorotheenkirche, die Elisabethkirche, die Matthiaskirche, die Schloßkirche (evang.), die Vinzenzkirche, die Gymnasialkirche. Auch das Rathaus ist stehengeblieben, der Ring wird in absehbarer Zeit ganz wiederhergestellt sein (die Südseite mußte ganz erneuert werden, *) Eine Übersicht über die Verluste siehe in: Straty bibliotek i archiwöw warszawskich w zakresie rekopismiennych zrödei historycznych. Band I und I I Archiwa, Band III Biblioteki. Warszawa 1955. Eine Gesamtübersicht über die polnischen Verluste an illuminierten Handschriften bei: Stanislawa Sawicka, Straty wojenne zbioröw polskich w dziedzinie rekopisöw iluminowanych. Warszawa 1952. Ministerstwo Kultury i Sztuki, Prace i materiaiy biura rewindykacji i odszkodowaii Nr. 10. Vgl. weiter St. Sawicka, Prace i materiaiy historyczne. Straty zabytköw iluminowanych rekopisöw. Biuletyn Instytutu Bilbliograficznego Nr. 10. A. Lewak, Straty bibliotek i archiwöw warszawskich, Kwartalnik historyczny, 1946.
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das geschah, wie an allen anderen Orten auch, in getreuer Rekonstruktion der alten Bauten, an der Nordseite waren zwei der alten Häuser zerstört usw.). Das Innere des alten Rathauses ist ganz zu einem gepflegten Museum ausgestaltet. Unser besonderes Interesse galt naturgemäß den Bibliotheken. Die Universitätsbibliothek lag nun ganz in der Nähe der Sandinsel und der ihr sich anschließenden Dominsel. Hier haben die Zerstörungen ein besonderes Ausmaß angenommen. Denn im Keller der Universitätsbibliothek hatte sich die deutsche Befehlszentrale niedergelassen, im Garten des erzbischöflichen Palais stand schwere Artillerie, im Dom hatte man ein Munitionslager eingerichtet (!). Als am 7. Mai 1945 der sinnlose Widerstand zu Ende ging, standen von nahezu allen Bauten auf Sandinsel und Dominsel nur Ruinen. Die Martinskirche liegt heute noch in Trümmern. St. Anna und St. Maria am Sande aber sind bereits wieder durch ein Dach vor der Witter u n g geschützt, die Peterskirche, die Aegidiuskirche, die Kreuzkirche und der Dom sind wiederhergestellt. Zwar sieht man ihnen an, daß sie erst kürzlich wiedererstanden sind, an manchen wird auch noch gearbeitet, dennoch kann man nur mit Bewunderung die hier vollbrachte Leistung feststellen. Auch die Mehrzahl der älteren Bauten auf der Dominsel ist bereits wieder in getreuer Nachbildung errichtet — beinahe unwirklich mutet es an, wenn man durch diese Straßen geht, in denen die Baustile der Jahrhunderte zu den deutlichen Zeichen des Neubaus im Kontrast stehen, und wenn man daran denkt, daß all das in weniger als 10 Jahren aufgebaut worden ist. Am Dom trafen wir übrigens Spuren deutscher Mitwirkung: die Glasfenster werden nach den Entwürfen polnischer Künstler in Quedlinburg hergestellt. Einige von ihnen wurden gerade an die Stelle der bisherigen einfachen Glasfenster gesetzt, eines von den fertigen stellte symbolisch die Wiedervereinigung Schlesiens mit Polen dar. Zu unserer Freude sahen wir auch das Gebäude der alten Universitätsbibliothek (ebenso wie das Universitätsgebäude selbst) im Wiederaufbau, das neue Dach war bereits errichtet. Im nächsten Jahre soll es wieder seiner alten Bestimmung übergeben werden, und zwar soll es zunächst die Handschriftensammlung und andere Spezialabteilungen aufnehmen. Denn die Buchbestände bleiben vorläufig in der ulica Szajnochy vereinigt. Hierhin hatten sich sogleich nach der Ankunft unsere Schritte gerichtet. Denn hier befand sich die Stadtbibliothek — was würden wir von ihr vorfinden ? Sie stand unversehrt, wie überhaupt jener ganze Straßenteil erhalten geblieben ist. So wenig schön der Bau als solcher ist (er kann seine einstige Bestimmung als Stadtsparkasse des wilhelminischen Zeitalters nicht verleugnen), so schien er uns doch gewissermaßen verklärt, denn seine Existenz bedeutete die Erhaltung von Hunderttausenden von wissenschaftlichen Werken. Der Direktor der Bibliothek, Prof. Dr. Antoni Knot, hat mit seinen Mitarbeitern ohne Zweifel eine bedeutende Leistung vollbracht. Die Stadtbibliothek hatte zwar
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nur 15% Verluste (darunter jedoch ca. 200 Inkunabeln und die ganze kartographische Sammlung), von den 750000 Bänden der alten Universitätsbibliothek gingen jedoch 350000 Bände (unter ihnen die Abteilungen Naturwissenschaften und Slavica) mit dem Gebäude zugrunde. Die übrigen 400000 Bände blieben erhalten, weil sie ausgelagert worden waren (und zwar an 30 verschiedene Orte!). Sie mußten, z. T. unter den schwierigsten Umständen, zurückgeführt und mit den Beständen der bisherigen Stadtbibliothek zur neuen Universitätsbibliothek vereinigt werden (die Aufräumungsarbeiten begannen damit, daß aus dem Keller der Stadtbibliothek, die als Kaserne gedient hatte, die Kisten mit den „Panzerfäusten" herausgeschafft wurden). Heute hat die neue Universitätsbibliothek wieder über 1 Million Bände und 10000 Handschriften, sie sind im Gebäude der alten Stadtbibliothek und zusätzlich in zwei Nachbarhäusern, die provisorisch für Bibliothekszwecke eingerichtet wurden, untergebracht. Trotz der schwierigen äußeren Umstände funktioniert der Bibliotheksbetrieb reibungslos, wovon wir uns mehrfach überzeugen konnten. Die Bibliothek hat seit 1945 auch eine lange Reihe von Publikationen aufzuweisen: M I E C Z Y S & A W W A L T E R , Ksiegozbiör wroclawskiego polonisty Daniela Vogla, 1948, 39 Seiten (Die Bibliothek des Breslauer Polonisten Daniel Vogel. — Vogel, 1742—1829, Professor u n d Lehrer des Polnischen a m Maria-MagdalenaG y m n a s i u m zu Breslau, s c h e n k t e 1824 seine S a m m l u n g von polnischen B ü chern der Maria-Magdalena-Kirchenbibliothek. Der erhaltene „Catalogus Bibliothecae V o g e l i a n a e " verzeichnet 300 Titel, d a v o n ca. 250 polnische D r u c k e v o m X V I . bis A n f a n g des X I X . J h . ) . B R O N I S L A W K O C O W S K I , Zarys dziejöw d r u k a r s t w a n a D o l n y m ÖL^sku, 1 9 4 8 , 87 S. (Abriß der Geschichte der B u c h d r u c k e r k u n s t in Niederschlesien. — D r u c k e r e i e n in Breslau u n d verschiedenen P r o v i n z s t ä d t e n ) . J E B Z Y W O R O N C Z A K , S k a r g a Umieraj§,cego, ze s t u d i ö w n a d rekopisem n r 2 Biblioteki K a p i t u l n e j we Wrociawiu, 1949, 44 S. u n d 3 T a f e l n (Die K l a g e des S t e r b e n d e n , S t u d i e n zur H a n d s c h r i f t N r . 2 der D o m b i b l i o t h e k Breslau. — Altpolnischer T e x t des X V . J h . , T e x t a b d r u c k u n d U n t e r s u c h u n g e n ) . M I E C Z Y S I , A W W A L T E R , Öl§skie polonica rekopismienne w zbiorach Biblioteki Uniwersyteckiej we Wrociawiu, 1. Teil, 1949, 31 S. u n d 11 Tafeln (Schlesische h a n d s c h r i f t l i c h e Polonica in den S a m m l u n g e n der U n i v e r s i t ä t s b i b l i o t h e k Breslau. — Beschreibungen v o n 20 polnischen H a n d s c h r i f t e n des X V . / X V I I I . Jh.). M A R T A B T J R B I A N K A , Z a r y s dziejöw h a n d l u ksiegarskiego we Wrociawiu do pol. X V I I wieku, 1950, 77 S. (Abriß der Geschichte des B u c h h a n d e l s in Bresl a u bis zur Mitte des X V I I . J h . ) . K A R O L G I I O M B I O W S K I , N i e z n a n y äl§ski rekopis s t a t u t ö w Mikolaja Tr§,by, 1951,12 S. (Eine u n b e k a n n t e schlesische H a n d s c h r i f t der S t a t u t e n des M. T . — Codex X V . Qu. 1010, X V . / X V I . J h . , 1940 v o n der U n i v e r s i t ä t s b i b l i o t h e k gekauft). A L E K S A N D E R R O M B O W S K I , Z a b y t k i I=l§,skiej l i t e r a t u r y mieszczanskiej ze zbioröw Biblioteki Uniwersyteckiej we Wrociawiu, 1952, 30 S. (Denkmäler der schlesischen bürgerlichen L i t e r a t u r a u s d e n S a m m l u n g e n der Universitätsbibliothek Breslau).
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M A R T A B U B B I A N K A , D w a j introligatorzy wroclawscy z pierwszej poiowy X V I wieku, 1952, 17 S. (Zwei Breslauer Buchbinder aus der 1. H ä l f t e des X V I . J h . — E i n b ä n d e mit H . B. ( = H a n s Buchbinder?) u n d I. H . gezeichnet). K A B O L G JLOMBIOWSKI, Biblioteka franciszkanów w Nysie w swietle inwent a r z a z roku 1678, 1953, 74 S. (Die Bibliothek der Franziskaner in Neiße im Lichte des I n v e n t a r s vom J a h r e 1678. — Das I n v e n t a r , Codex IV. Fol. 229® der Universitätsbibliothek Breslau, verzeichnet 1341 Druckbände, davon 1132 lateinische, u n d 46 H a n d s c h r i f t e n , davon 5 auf P e r g a m e n t , vorwiegend liturgischen u n d philosophischen Inhalts. Besonders g e n a n n t : n u r eine Bibel; Kosmographie des Pomponius Mela ; eine nicht n ä h e r b e s t i m m t e medizinische H a n d s c h r i f t ; Commentarius in partitiones oratorias Ciceronis ; drei Aristoteles K o m m e n t a r e ; drei B ä n d e J u s t i n in lateinischer Übersetzung. I n der Universitätsbibliothek Breslau befinden sich davon heute : I. F . 21, Bibliae pars I ; I . Q. 262, J a c o b u s de Voragine, Sermones dominicales; I. Q. 406, Sermones varii de tempore et sanctis; I I . Q. 26, Nicolaus de Ausmo, S u m m a Pisanella; IV. Q. 197, Quaestiones super regulam F r a t r u m Minorum; I. Q. 215, Responsoria pro Choro Nyssensi a d S. M. in Rosis). BBONISIIAW KOCOWSKI, Ö[email protected] studia inkunabulistyczne, 1 9 5 3 , 2 8 S. (Schlesische Inkunabelstudien). M A B T A B U B B I A N K A , I n w e n t a r z wrociawskiej biblioteki przy koéciele éw. B e r n a r d y n a z 1657 roku, 1953, 52 S. ( I n v e n t a r der St. Bernhardin-Kirchenbibliothek zu Breslau vom J a h r e 1657. — Codex Stadtbibliothek Cat. 201, j e t z t Akc. 1949 K N 662, U n t e r s u c h u n g u n d Abdruck. Die Codd. Bernhardini befinden sich, soweit erhalten, u n t e r den Rehdigerani in der Universitätsbibliothek Breslau). A L E K S A N D E R R O M B O W S K I , L u d y c j e Wiesne, z a b y t e k literatury ludowej z poiowy X V I wieku, 1953, 36 S. (L. W., ein Denkmal der Volksliteratur aus der Mitte des X V I . J h . — „ R u r a l e iudicium", ein K a l e n d a r i u m f ü r 1544, zus a m m e n mit einer Reihe anderer alter polnischer Drucke 1953 vom Ossolineum a n g e k a u f t . Getreue R e p r o d u k t i o n der K r a k a u e r Originalausgabe auf altem Papier). Zwig,zki kulturalne ¡Sl^ska z Polskg. w epoce Odrodzenia, W y s t a w a druków i rekopisów. Wstep historyczny opracowal Karol Glombiowski, 1953, 106 S. u n d 4 Tafeln (Kulturelle Verbindungen zwischen Schlesien u n d Polen in der Renaissancezeit, Ausstellung von Drucken u n d H a n d s c h r i f t e n . Historische Einleitung v o n K . G.). W y s t a w a druków d o b y Renesansu. N u r t postepowy w literaturze i nauce, 1954, 73 S. u n d 24 Tafeln (Ausstellung v o n Drucken der Renaissancezeit. Fortschrittliche Strömungen in L i t e r a t u r u n d Wissenschaft). K A B O L G I I O M B I O W S K I , Tychoniana w Bibliotece Uniwersyteckiej we WrocJawiu, 1955, 10 S. u n d 6 Abb. (Tychoniana in der Universitätsbibliothek Breslau. — 4 v o n Tycho B r a h é s t a m m e n d e Drucke des X V I . J h . Mit französischem u n d russischem Résumé). M A B T A B U B B I A N K A , Studia n a d oprawami wroclawskimi d o b y odrodzenia, 1955, 31 S. u n d 35 Abb. (Studien zu Breslauer Bucheinbänden der Renaissancezeit. — Mit französischem u n d russischem Résumé). K A B O L G L O M B I O W S K I , W kregu czytelniczym h u m a n i s t ó w wrociawskich, 1955, 24 S. u n d 8 Abb. ( I m literarischen Kreise der Breslauer H u m a n i s t e n . -— U m 1580, Andreas Dudycz, Crato v. Crafftsheim usw.). H E L E N A S Z W E J K O W S K A , Biblioteka klasztoru cystersek w Trzebnicy, 1 9 5 5 , 104 S. u n d 21 Abb. (Die Bibliothek des Zisterzienserinnen-Klosters in Treb-
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nitz. — Mit französischem, russischem u n d deutschem Résumé. — Geschichte der Bibliothek, deren Bestände heute in der Universitätsbibliothek Breslau, der Pfarrbibliothek Trebnitz, dem Diözesanarchiv Breslau sowie zum Teil verstreut a n anderen Orten liegen. Chronologisches Verzeichnis von 62 H a n d schriften a u s Trebnitz u n d der Drucke mit handschriftlichen Notizen u n d Provenienzangaben, u. a. Epistolae Pauli cum epistolis a d Hebraeos, X I I I . J h . , P e r g a m e n t , 4°, 133 Bl., jetzt Universitätsbibl. Breslau I. Q. 11). BRONISEAW KOCOWSKI, Historyczne podstawy organizacji zbioru starych druków w Bibliotece Uniwersyteckiej we Wroclawiu, 1955, 40 S. u n d 20 Abb. (Historische Grundlagen der Organisation der Sammlung alter Drucke in der Universitätsbibliothek Breslau. — Mit französischem u n d russischem Résumé. — 150000 D r u c k b ä n d e des X V . / X V I I I . J h . aus der Universitätsbibliothek, der Stadtbibliothek u n d verschiedenen Provinzbibliotheken, u. a. : Bibliothek der Piasten (Gymnasialbibliothek) zu Brzeg (Brieg): Von den 1942 v o r h a n d e n e n 2991 B ä n d e n jetzt 2883 in Breslau, 33 im Staatlichen Museum Brieg. Bibliotheca Rudolfina zu Legnica (Liegnitz): 4118 B ä n d e erhalten, über 1000 verloren. Petro-Paulinische Kirchenbibliothek: von 380 I n k u nabeln über 100, v o n den jüngeren Drucken 1150, v o n der Sammlung Reim a n n 440 B ä n d e erhalten. Milich'sche Bibliothek zu Zgorzelec (Görlitz): Die H a n d s c h r i f t e n zum größten Teil in Breslau, v o n den I n k u n a b e l n 248, von den jüngeren D r u c k e n 1626. Kiodzko (Glatz), G y m n a s i u m : Von den ca. 6000 B ä n d e n , d a r u n t e r 62 I n k u n a b e l n , ca. 2500 in Breslau, d a r u n t e r n u r einige I n k u n a b e l n u n d nicht viele Drucke, des X V I . J h . Schloß Czocha (Tzschocha), Bibliothek E . F. Gütschow: 1700 B ä n d e . E l i s a b e t h - G y m n a s i u m Breslau: 2247 B ä n d e . Bibliothek York in Oleéniczki (Oels): 4000 B ä n d e . Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz: 1975 Bände). HELENA SZWEJKOWSKA, W y k a z druków z zakresu bibliologii, T o m I, 1950, 217 S.; I I , 1952, 234 S.; I I I , 1954, 433 S. (Biblioteka Uniwersytecka we Wroclawiu, I n f o r m a t o r VI). (Verzeichnis v o n D r u c k e n a u s d e m Gebiet der B ü c h e r k u n d e ) 1 ). Weiteres soll folgen (so 1956 ein Katalog der Wiegendrucke v o n Dozent KOCOWSKI — die Bibliothek besitzt gegenwärtig 3100 Inkunabeln). Über die Handschriften der Bibliothek wie über alles andere nachher, setzen wir erst unsere Reise nach P o z n a n (Posen) fort. Auch hier ist die Bibliothek erhalten, jedoch trägt sie als einstige deutsche Provinzialbibliothek junger Herkunft einen anderen Charakter, wenn sie auch seit 1918 als Universitätsbibliothek dient. I n Poznan besaßen wissenschaftlichen Zuschnitt vor allem die Bibliothek der Towarzystwo Przyjaciót Nauk w Poznaniu (Gelehrte Gesellschaft zu Poznan) und die Raczynski-Bibliothek (Wojewódzka i Miejska Biblioteka Publiczna im E. Raczynskiego w Poznaniu). Hier holten sich die Polen auch in den Zeiten deutscher Herrschaft ihr wissenschaftliches Rüstzeug, beide Bibliotheken repräsentieren einen bestimmten, für Polen charakteristischen Bibliothekstypus. J ) I n der obenstehenden Liste sind n u r die Bücher verzeichnet, die uns von Direktor KNOT als Geschenk übergeben wurden. I n der Reihe der I n f o r m a t o r y z. B. waren 1950 schon 15 Titel entweder bereits erschienen oder in Vorbereit u n g , jedoch d ü r f t e die obenstehende Liste im wesentlichen das e n t h a l t e n , was f ü r unseren Interessenkreis von B e d e u t u n g ist.
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E. Raczynski stiftete 1829 aus seinem Privatvermögen die Bibliothek und stellte sie der Bevölkerung zur Verfügung, ebenso wie die Adelsgeschlechter der Czartoryski in Krakow, der Krasinski in Warszawa, der Zamoyski in Warszawa und der Dzialynski in Kornik bedeutende Sammlungen von Handschriften und Büchern zusammenbrachten und sie für die Benutzung durch die Öffentlichkeit freigaben. (Körnik befindet sich übrigens nahe bei Poznan; das alte und im Innern schöne Schloß — das Äußere im 19. Jahrhundert leider durch einen Umbau verunstaltet — liegt in einem wunderbaren Park und stellt einen Anziehungspunkt für viele Besucher dar.) Die gelehrten Gesellschaften waren Unternehmungen privaten Charakters, durch Beiträge ihrer Mitglieder wie durch Tausch mit ihren Publikationen brachten sie z. T. bedeutende Bibliotheken zusammen (die Gelehrte Gesellschaft zu Poznan z. B. eine Bibliothek von ca. 140000 Bänden und einigen Handschriften; andere gelehrte Gesellschaften gibt es in Lodz, Lublin, Torun usw.). Poznan selbst scheint in seinem alten Teil mehr von Kriegsschäden betroffen als in den Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts errichteten Vierteln. Auch hier klaffen zwar manche Lücken in den Häuserreihen, die Universitätsgegend z. B. (wir wurden vom Rektor der Universität empfangen) macht jedoch im wesentlichen den Eindruck wie früher. In der Altstadt dagegen sind die Häuser um das Rathaus zum großen Teil zerstört, doch sie werden in getreuer Nachbildung wiedererrichtet. Die Wiederherstellungsarbeiten am Dom gehen ihrer Vollendung entgegen. In G d a n s k (Danzig) sieht man aus den Fenstern des Hotels auf der einen Seite den unmittelbar gegenüberliegenden, gut erhaltenen, bzw. wiederhergestellten Bahnhof, auf der anderen Seite ein weites Trümmerfeld. Die Stadtbibliothek ist jedoch der Zerstörung entgangen, sie liegt am Rande dieses Trümmerfeldes in einer erhaltenen Häusergruppe. Die drei Granaten, welche das Haus trafen, konnten die Bücher und Handschriften nicht gefährden, da sie im Keller und den unteren Geschossen des Hauses geborgen waren. So sind 90% der Bücher erhalten, die Verluste sind bei den ausgelagerten Beständen eingetreten. Noch heute finden jedoch immer wieder Bücher (und auch Handschriften) ihren Weg in die Bibliothek zurück, die gegenwärtig ca. 400000 Bände zählt (davon sind ca. 50000 nach 1945 erworben, etwa 80000 sind außerdem aus anderen Bibliotheken hinzugekommen). Seit dem 1. Januar 1955 ist die Bibliothek der Polnischen Akademie der Wissenschaften angeschlossen. Als wir am nächsten Tag einen Rundgang durch die Stadt machten, hatte gerade ein heftiges Schneetreiben eingesetzt, das manche Wege durch die Trümmer nur mühsam passierbar machte. Denn noch heute ist Gdansk schwer zerstört: vom Krantor an bis zur Marienkirche ist z. B. nichts in seinem ursprünglichen Zustand erhalten, erst auf der Höhe der Kirche beginnt der Wiederaufbau. Er zeigt in konzentrierter Form das Bemühen um Rekonstruktion der alten Bauten, das
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wir an allen anderen Orten auch fanden. Da es sich dort aber jeweils nur um kleinere Komplexe handelte, trat es nicht so stark in Erscheinung. Von der ganzen Langgasse und dem Langen Markt z. B. sind nur ganz wenige Häuser vollständig oder zu Teilen erhalten geblieben (darunter das Rathaus), alles andere ist im alten Stile neu erbaut. Dabei werden jedoch die Gebäude hinter der Straßenzeile entweder gar nicht oder in modernem Stile wiedererrichtet, um eine Auflockerung der Stadt zu erreichen. Es ist erstaunlich, welche Intensität, wieviel Sorgfalt — und wieviel Geld auf den Wiederaufbau der historischen Gebäude verwandt wird 1 ). Keine der Kirchen der Stadt war beispielsweise unversehrt geblieben: die am „wenigsten" zerstörte Nikolaikirche war von drei Bomben getroffen. Heute sind all diese Kirchen wieder unter Dach und z. T. bereits in vorläufiger Benutzung oder ganz fertiggestellt. In der Marienkirche finden seit dem 17. November 1955 wieder Gottesdienste statt, wenn es auch viel Mühe kosten wird, das Innere wieder ganz herzustellen. Die letzte Station unserer Reise vor der Rückkehr zum Ausgangspunkt Warszawa war T o r u n (Thorn). Der Anblick der völlig unversehrt gebliebenen Stadt mit ihren schönen Kirchen und wertvollen alten Häusern bedeutete einen versöhnenden Ausklang unserer Reise. Soviel an allgemeinen Bemerkungen. Nun zum Bericht über die Erfüllung unserer eigentlichen Aufgabe und die Ergebnisse unserer Reise. I m Rahmen des Kulturabkommens zwischen den beiden Ländern war zwischen der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin und der Polska Akademia Nauk zu Warszawa eine Studienreise vereinbart worden, welche der Feststellung der griechischen und lateinischen Handschriften in den polnischen Bibliotheken dienen sollte, soweit sie Autoren oder Schriften vom klassischen bis zum Ende des patristischen Zeitalters enthielten. Die Einzelheiten waren mit der Delegation der Polnischen Akademie der Wissenschaften, welche Berlin anläßlich der Eröffnungstagung des Instituts für griechisch-römische Altertumskunde der Berliner Akademie besuchte, vereinbart worden. Diese Peststellung und Untersuchung der griechischen und lateinischen Handschriften ist auch stets der Mittelpunkt unserer Reise geblieben; jedoch war von hier aus der Schritt nicht mehr weit zu dem Versuch, einen Überblick über die Handschriftenbestände der besuchten BiblioEinzelheiten, vgl. bei Stanislaw Bobinski, Problemy i trudnosci odbudowy Gdanska, Gdansk 1954, Sonderabdruck aus Roczniki Gdanskie, Band 13, 1954; Gdansk zabytkowy w roku 1950, Gdansk 1951, Biblioteka Gdanska, seria graficzna, Nr. 3 (beides erschienen bei der Towarzystwo Przyj aciöi Nauki i Sztuki w Gdansku) sowie [J. KILARSKI], Gdansk Gateway of Poland, Warsaw-Gdansk 1949 (Polskie Towarzystwo Krajoznawcze).
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theken überhaupt zu gewinnen und der deutschen wissenschaftlichen Öffentlichkeit einen Eindruck davon zu vermitteln. Denn leider sind bisher die Informationen über diese für die wissenschaftliche Arbeit (nicht nur in Deutschland) unentbehrlichen Materialien durchaus unzureichend. Auch wenn die Resultate unserer Arbeit durch die Fülle der Gesichtspunkte, die sie zu berücksichtigen sich bemühte, notwendigerweise oft ungleichmäßig werden mußten, meinten wir doch, sie mit Rücksicht auf die gegenwärtige Situation möglichst breit anlegen zu sollen. Denn wenn nun einmal die Voraussetzungen für ein Studium der Handschriftenabteilungen in den wichtigsten polnischen Bibliotheken gegeben waren, sollten sie einem möglichst großen Kreis zugute kommen. Der Spezialist kann sich, so meinten wir, an Hand der gegebenen Unterlagen weitere Nachrichten leicht beschaffen. Nur wenn so verfahren wurde, wie es geschah, war es möglich, einigermaßen umfassend zu berichten. Naturgemäß war dabei eine außerordentliche Intensit ä t der Arbeit notwendig — wir bitten, nicht zu vergessen, daß uns nicht ganz drei Wochen zur Verfügung standen. Dafür, daß trotzdem eine solche Fülle von Material zusammengetragen werden konnte, war die Voraussetzung, daß unser Bemühen von allen in Betracht kommenden Stellen unterstützt wurde. Das ist in einem solchen Ausmaß geschehen, daß wir dafür nur tief bewegt danken können. Unser Dank hat zunächst der Polnischen Akademie der Wissenschaften zu gelten, welche uns überall die Wege ebnete, in ihr insbesondere Prof. Dr. BRONISLAW BILINSKI, Stellvertreter des Sekretärs der 1. Klasse (für humanistische und soziologische Wissenschaften), welcher von der ersten Planung an bis zum glücklichen Ende unsere Reise mit großer Umsicht und Tatkraft unterstützte. In seinem Auftrag begleitete uns auf der ganzen Reise F r a u MGR. A. KOMORNICKA, ohne deren aufopferungsvolle Hilfe unsere Reise überhaupt nicht möglich gewesen wäre. In Krakow war es Prof. Dr. MARIAN PLEZIA, der Leiter der Arbeitsstelle des polnischen mittellateinischen Wörterbuches, in Wroclaw Prof. Dr. ANTONI KNOT, der Direktor der Universitätsbibliothek, in Poznan Frau Dr. Z. KAWECKA, Direktorin der Universitätsbibliothek, und Prof. Dr. JAN SAJDAK, der verdienstvolle Bearbeiter der Scholiasten zu Gregor von Nazianz, in Gdansk Dr. MARIAN PELCZAR, der Direktor der dortigen Zweigstelle der Akademiebibliothek, in Torun Prof. Dr. STEFAN SREBRNY, welche keine Mühe scheuten, uns unsere Arbeit zu erleichtern. Wir sind zu Dank verpflichtet den Direktoren der Bibliotheken und den Leitern der Handschriftenabteilungen (ihre Namen sind bei den einzelnen Bibliotheken genannt) —, sowie den Mitarbeitern der Handschriftenabteilungen 1 ), die uns z. T. über ihre Dienststunden hinaus ihren R a t und ihre Hilfe zur Verl
) Besonders zu nennen sind hier Mgr. BOGUMÜ KUPSC in Warszawa, Dr.
JERZY ZATHEY u n d D r . MAREK WIERZBICKI i n K r a k ö w
GiiOMBiowsKi in Wrociaw.
u n d D r . KAROL
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fügung stellten, den Bibliotheksangestellten, welche uns bis in die späten Abendstunden unermüdlich die Handschriften aus den Magazinen heranschafften. Überall haben wir (mit der einzigen Ausnahme des Erzbischöflichen Archivs zu Poznan) bereitwilligste und freundschaftlichste Unterstützung gefunden, die gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Denn — und das muß mit aller Deutlichkeit ausgesprochen werden — diese Hilfe geschah von Bibliothekaren, deren Büchereien von Deutschen ausgeplündert und z. T. in Brand gesteckt worden sind (wie die Biblioteka Narodowa in Warszawa), von Leitern von Handschriftenabteilungen, deren wertvollste Bestände von Deutschen verschleppt worden sind, von Mensehen, die fast ohne Ausnahme von Vertretern des Volkes, dem wir angehören, Schweres und Schwerstes erfahren haben — die Behandlung gerade der polnischen Intelligenz gehört unter den dunklen Kapiteln der Vergangenheit mit zu den dunkelsten. Wir können nur hoffen, daß es uns gelungen ist, durch unsere Reise und unsere Arbeit einen kleinen Beitrag zur besseren Verständigung in der Zukunft zu liefern und zur Festigung der uns immer wieder begegnenden und dankbar entgegengenommenen Meinung, daß das deutsche Volk in seiner Gesamtheit nicht nach den Menschen beurteilt werden könne, die es damals in jenen dunklen Jahren dem polnischen Volke gegenüber repräsentierten. Dankbar erinnern wir uns der zahlreichen Gespräche, die wir führen konnten, vor allem der Unterredungen mit den klassischen Philologen der polnischen Universitäten: besonders zu nennen sind i n W a r s z a w a P r o f . D r . KAZIMIERZ KUMANIECKI, V o r s i t z e n d e r d e s
Komitet Nauk o Kulturze Antycznej (Kommission für klassische Altertumswissenschaft) der Polnischen Akademie der Wissenschaften 1 ), in Krak o w P r o f . D r . RYSZARD GANSINIEC u n d P r o f . D r . TADEUSZ SINKO, d e r
Verfasser jener umfangreichen Geschichte der griechischen Literatur, die — um von allem anderen zu schweigen — schon deshalb Bewunderung abnötigt, weil sie von einem einzigen Mann geschrieben wurde, in Wroclaw P r o f . D r . WIIADYSTIAW STRZELECKI u n d D o z e n t D r . JERZY LANOWSKI,
Herausgeber der Eos, der polnischen klassisch-philologischen Zeitschrift, in T o r u n P r o f . D r . STEFAN SREBRNY u n d P r o f . D r . KAROL GÖRSKI. D a z u
kommen die Namen all der früher Genannten und der zahlreichen ihrer Kollegen, die hier nicht alle aufgeführt werden können. Auch dem Dank an sie alle soll der nachfolgende bescheidene Bericht dienen. Er ist nach Bibliotheken gegliedert und führt nach einer Vorbemerkung, deren Länge sich nach den jeweiligen besonderen Voraussetzungen richtet, x
) Prof. K U M A N I E C K I hat übrigens soeben eine Übersicht über die Arbeit der klassischen Philologen seines Landes seit 1945 gegeben: 10 Jahre klassische Philologie in Volkspolen, D a s Altertum 1, 1955, 246—252. Auf diesen Bericht, welcher die kurzen Notizen dieses Heftes ergänzt, sei besonders hingewiesen.
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mit ganz kurzer Charakteristik die von uns erfaßten bzw. — so weit wie in der Kürze der Zeit möglich — bearbeiteten Handschriften auf. Mit Nachdruck muß betont werden, um keine zu großen Erwartungen zu erwecken, daß diese Erfassung, entsprechend der Zielsetzung unserer Reise, sich im allgemeinen lediglich auf d i e g r i e c h i s c h e n u n d l a t e i n i s c h e n H a n d s c h r i f t e n der A u t o r e n von der klassischen Zeit an bis zum E n d e d e r p a t r i s t i s c h e n Z e i t erstreckt. Mit eingeschlossen wurden die Vulgatahandschriften, ausgeschlossen wurden Handschriften liturgischen Inhalts: Missale, Breviere, Gebetbücher, Martyrologien usw. Besondere Beachtung fanden naturgemäß die griechischen Handschriften 1 ), wenn ihre Zahl auch nicht sehr groß ist und sie zum größten Teil bereits in gedruckten Katalogen verzeichnet sind 2 ). Einige griechische Handschriften wurden aufgefunden, die bisher in den Katalogen nicht verzeichnet sind, zu der Beschreibung anderer konnten Ergänzungen geliefert werden. (Sie speziell gehen auf Dipl.-Phil. K U B T T R E U zurück, der aber, auch an allem anderen mitgewirkt hat — der Plural, in dem dieser Bericht gehalten ist, stellt einen wirklichen Plural dar, denn die geleistete Arbeit war, wie es nicht anders sein konnte, eine sich ergänzende Gemeinschaftsarbeit, bei welcher auf K. T R E U naturgemäß ein reichliches Maß entfiel. Wenn dieser Bericht auch von mir niedergeschrieben ist und von mir allein verantwortet wird, so gilt doch die geistige Mitverantwortung K. T R E U S in vollem Umfang.) In einigen Fällen wurde jedoch (s. o.) der Rahmen der Arbeit weiter gezogen. Für die Bibliothek Zamoyski, die Bibliothek Krasinski und die Universitätsbibliothek Wroclaw wurde versucht, die erhaltenen Bestände insgesamt zu erfassen. Außerdem sind in allen Fällen, wo Verlustlisten vorlagen, diese Verluste gebucht. Existierten gedruckte oder sonst allgemein zugängliche Kataloge, so wurden diese Verlustlisten vollständig wiedergegeben unter Überschreitung der unserer Arbeit im allgemeinen freiwillig gezogenen zeitlichen Grenze. Soweit wie möglich wurde versucht, ein Bild vom derzeitigen Zustand der Handschriftenbestände zu geben. Soweit Verlagerungen von Handschriftenbeständen feststellbar waren, wurden diese Es versteht sich, daß bei der Beschreibung griechische Handschriften jeweils ausdrücklich als solche bezeichnet sind. Fehlt diese Angabe (z. B. wenn es nur heißt: Biblia, Josephus usw.), handelt es sich immer um lateinische Handschriften. 2 ) Warszawa: R. FÖRSTER, Zur Handschriftenkunde und Geschichte der Philologie. V. Eine griechische Handschrift in Russisch-Polen und das Anthologion des Orion, Rheinisches Museum 53, 1898, 547—574. VI. Handschriften der Zamoyskischen Bibliothek, Rh. Mus. 55, 1900, 435—459. Krak6w: E. GOLLOB, Verzeichnis der griechischen Hss. in Österreich außerhalb Wiens. Sitzungsber. Wien, phil.-hist. KL, Bd. 146, 1903, 18—29. Wroclaw: Catalogus codicum Graecorum qui in bibliotheca urbica Vratislaviensi adservantur, Vratislaviae 1889.
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verbucht. Existierten von ihrem einstigen Bestand gedruckte Kataloge, so geschah das mit möglichster Vollständigkeit, wieder unter Überschreitung der Grenze der Spätantike, denn gerade diese Informationen sind für die Wissenschaft von großer Bedeutung, welche den neuen Aufbewahrungsort der Handschriften möglichst schnell kennenlernen muß, um mit ihnen arbeiten zu können. Sämtliche angegebenen Kataloge sind vollständig durchgesehen, dazu kommen die handschriftlichen Inventare, die Akzessionslisten und -karteien usw., so daß insgesamt die Katalogangaben zu ca. 60000 Handschriften durchgesehen sind (dabei ist zu berücksichtigen, daß die Bestände im allgemeinen hohe Prozentsätze von Polonica enthalten). Einige hundert Handschriften haben wir in der Hand gehabt bzw. selbst bearbeitet. Daß die nachfolgenden Zusammenstellungen lückenlos sind und von uns nichts aus dem für uns in Betracht kommenden Gebiet übersehen wurde, können und wollen wir nicht behaupten, ebensowenig, daß uns keine Irrtümer bei den von uns gemachten Angaben unterlaufen sind, sei es bei der Beschreibung des Inhalts und der Feststellung des Alters der Handschriften, sei es bei der Zusammenstellung der Nummern der in Wrociaw und Gdansk überhaupt vorhandenen Handschriften — nicht umsonst bezeichnet sich dieser Bericht im Untertitel als vorläufiger r ). Wenn die nachfolgende provisorische Zusammenstellung durch eine endgültige ersetzt werden wird, so kann das niemand mehr begrüßen als wir. Allerdings werden die Verfasser dazu wohl mehr Monate brauchen als uns Wochen zur Verfügung standen. 1 ) Zusatz bei der Korrektur: Korrekturabzüge dieses Berichts konnten den einzelnen Bibliotheken vorgelegt werden. Für die Zuverlässigkeit der Angaben, die nunmehr den Stand vom 15. Mai 1956 repräsentieren, kann also eine wesentlich größere Garantie geboten werden, als oben angedeutet. Für ihre Bemühungen auch bei dieser Durchsicht haben wir den Mitarbeitern der Bibliotheken zu danken, ebenso wie Herrn Prof. Dr. B I L I N S K I von der Polska Akademia Nauk, durch dessen Vermittlung diese Kontrolle ermöglicht wurde.
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Kurt Aland, Die Handschriftenbestände
B. Bibliotheken Warszawa I. B i b l i o t e k a N a r o d o w a ul. Rakowiecka 6 Direktor: Wladysiaw Bierikowski Die in den früher erschienenen Katalogen Katalog rekopisöw Bibljoteki Narodowej: I Zbiory Bibljoteki Rapperswilskiej, opracowal Adam Lewak, Warszawa 1929 (Nr. 1—1314) II, 1 Zbiory Bibljoteki Rapperswilskiej, opracowali Adam Lewak i Helena Wieekowska, Warszawa 1938 (Nr. 1315—2299) II, 2 Zbiory Bibljoteki Rapperswilskiej, Indeksy do katalogu rekopisöw Nry. 1—2299, Warszawa 1938 I I I Zbiory batignolskie i Towarzystwa Przyjaciöl Polski w Londynie, opracowala Helena Wieekowska, Warszawa 1933 (Nr. 2300—2666) verzeichneten Handschriften (Nr. 1—2666) sind verloren, ebenso wie alle anderen früher vorhandenen Bestände. Ausdrücklich werden aus unserem Bereich verzeichnet bei St. Sawicka, Straty wojenne zbioröw polskich w dziedzinie rekopisöw iluminowanych, Warszawa 1952, S. 80—81: Lat. F. vel. I. 26. Dialogi Beati Gregorii Papae, XII. J h . (nähere Beschreibung bei Sawicka, S. 18) Lat. F. vel. I. 32. Biblia, Ende X I I . Jh. (Beschreibung S. 17—18) Lat. F. vel. I. 34. Evangeliarium, 2. Hälfte XV. Jh. (S. 22) Lat. F. vel. I. 38. Isidorus Hispalensis, De origine rerum, XIV./XV. J h . (S. 20) Lat. F. vel. I. 39. Lactantius, Opera, Anfang XV. Jh. ? (S. 23) Lat. F. vel. I. 53. Divi Gregorii Moralia in Job, XV. Jh. (S. 21) Lat. F. vel. I. 66. Gregorii Papae Homeliae, X I I . Jh. (S. 18)
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Lat. F. vel. I. 80. Biblia, 1433 (S. 21) Lat. F. vel. I. 93. Biblia, ca. 1300 (S. 19) Lat. F. vel. I. 99. Joannes Chrisostomus, Epistola, Ende XV. Jh. (S. 27) Lat. Q. vel. I. 54. Evangeliarium, 1. Hälfte X I . Jh. (S. 17) Lat. Q. vel. I. 73. Evangeliarium, 2. Hälfte XIV. Jh. (S. 20) Lat. Q. vel. I. 96 Psalterium, XII/XIII Jh. (S. 18) Lat. Q. vel. I. 136. Evangeliarium, X I I I . Jh. (S. 19) Cl. lat. Q. vel. 1. Basilius Magnus, Cohortatio ad iuvenes, Plutarchus, De liberis educandis, ca 1420 (S. 20) Cl. lat. F. vel. 6. Josephus Flavius, Anitiquitatum Judaicarum libri X X , Ende XV. Jh. (S. 27) Cl. lat. F. vel. 13, Macrobius Ambrosius, Opera, ca. 1470 (S. 26) Wil. nr. 2—4. Biblia, Vet. Testam., 3 Bände, XV. Jh. (S. 29) Die Neuzugänge der Biblioteka Narodowa seit 1945 sind in einem ersten Fortsetzungsband verzeichnet: Biblioteka Narodowa: Katalog rekopisöw, tom IV, pod redakcj^, Bogdana Horodyskiego (Rek. 2667—3000 i 7001—7200), Wrocfaw 1955. (Im Vorwort eine kurze Übersicht über die Geschichte der Handschriftenbestände seit 1939, mit Literaturhinweisen.) Weitere Bände sind in Vorbereitung. Aus den im Katalogband IV verzeichneten Handschriften kam für unser Interessengebiet nichts in Betracht, in den maschinenschriftlichen Inventaren bzw. den provisorischen Akzessionskarteien fanden sich dagegen folgende Handschriften: a) bereits inventarisiert (mit endgültiger Signatur): I. 3032. Basilii Magni. . . hexameron . . . per Johannem Argyropolum . . . adRomanam linguam tralatum (!). XVI. Jh., Papier, 12,5 X 15,5 cm (!), 161 Bl. II. 3511. Phalaris-Briefe. Pergament, 76 Blatt. Inc. „Francisci Aretini in Phalaridis Tyranni Agrigentini epistolas ad principem Malatestam Novellum praefatio." Bl. l r Stempel ,,I. A. Zaluski", sowie Stempel der kaiserlichen Bibliothek Petersburg. II. 5602. Hieronymus, Beda, Rupert v. Deutz zu Canticum Cant. X I bis X I I . Jh., Pergament, 20,8x13 cm, 153 Bl. Aus Przemysl. II. 5631. Schriften von Beda, Isidor, Viktor, Leo d. Gr. X I I Jh., Pergament, 22,8 X l 4 cm, 195 Bl. II. 5767. Beda, Expositio in Canticum Cant. X I I Jh., Pergament, 27 X 15,8 cm, 301 Bl. Aus Przemysl. IV. 6658. Beda, Hieronymus, Gregor, Augustin, Isidor, Euseb, Homilien in dominicas per annum. XII/XIII Jh., Pergament, 37 X22,5 cm, 228 Bl. 2«
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b) nur akzessioniert (vorläufige Nummern): Akc. 4465. Stücke aus den Evangelien: Joh. 1, 1—14; Luk. 1,26—38; Matth. 2, 1—12; Mark. 16, 14—20. Pergament, 9,9 X 7,2 cm, 15 Zeilen, keine Blattzählung. Miniatur-Prachtausgabe, reich verziert. Vorn Stempel: ,,Kaiser-Wilhelms-Gymnasium, Osterode, Ostpr.'' und alte Signatur, ,Th. 57 ". Akc. 5319. Biblia sacra mit Prologen des Hieronymus, beginnt im Jesaia, Lücke zwischen Matth. 21 und Mark. 10. XIII. Jh., Pergament, Folio, 2 Spalten. Schöne Schrift, große farbige Initialen. Akc. 5725. Lactantius, Divinarum Institutionum 1. VII. XVI. Jh., Perga ment, 25x17,5 cm, 1 Spalte, 36 Zeilen, keine Blattzählung. Bl. IIIV Stempel: „Biblioth: Gymn. Suidnic:". Bl. III r eingeklebter Stich. „Gottlib. Milichius . . . natus MDCL, delineatus MDCCIX". Akc. 6727. Gregor d. Gr., Homilien zu Ezechiel. Papier, 30,5 X20,8 cm, 228 BL, 2 Spalten, 49 Zeilen. Bl. 2r Besitzvermerk: „Conventus Crasnicensis Canonicorum Regularium Lateranensium". Im Vorderdeckel: ,,Ex libris ks. dra Ludwika Zalewskiego". In der Biblioteka Narodowa befinden sich außerdem die folgenden Handschriften der Z a m o y s k i - B i b l i o t h e k , welche ausgelagert waren und so die Katastrophe der Warschauer Handschriftenbestände überdauerten 1 ): BOZ ( = Bibliotheca Ordinationis Zamoyski) Cim. ( = Cimelia) Nr. 1, 2, 5, 6, 9, 23, 25, 27, 33, 37, 46, 47, 50—52, 54—74, 76—78, 80a, 80b, 81—88, 90—93, 95—99, 105, 106, 108—110, 112, 114, 116, 118, 120, 124, 125, 127, 128, 130-132, 134—137, 139—143, 145, 150, 151, 154—157, 163, 172, 196 bis 198, 203, 205, 206. Diese Liste wird mit Rücksicht darauf wiedergeben, daß kein Katalog besteht. Deshalb nachstehend auch eine ausführlichere Beschreibung einer Reihe dieser Handschriften: BOZ Cim. 1. Flavius Josephus, Antiquitates. XV. Jh., Pergament, 45 X 32 cm, 448 Seiten, 2 Spalten. Geschrieben 1466 im Benediktinerkloster Tyniec bei Krakow. Reich verziertes Prachtexemplar. BOZ Cim. 2. „Cosmographia Claudii Ptolomaei Alexandrini. . . manu Donni Nicolai Germani, Presbyteri secularis, descripta, tabulisque egregie pictis adornata, ac Paulo secundo, Summo Pontifici, ab eodem circa Annum 1467 dedicata." Pergament, 42,3 X28,5 cm, 2 Spalten, 44 Zeilen. In 2 Bänden, Band I 70 Bl., Band II 31 Tafeln. Reich verziertes Prachtexemplar. 1 ) Von den. verlorenen Beständen an illuminierten Handschriften der Zamoyski-Bibliothek, die bei St. Sawicka, Straty wojenne . . ., S. 30—33 verzeichnet sind, ist für unser Gebiet nur zu erwähnen: BOZ Cim. 43, Liber Psalmorum cum ealendario, Pergament, 16°, aus Frankreich (Sawicka, S. 30).
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BOZ Cim. 6. „Manuscriptum Libros Etymologiarum Beati Isidori, Episcopi Hispalensis Continens". XIV. Jh., Pergament, Folio, 156 Bl. BOZ Cim. 23. „Isidori Hispalensis Etymologicorum libri novem posteriores (XI—XX)". X I I . Jh., Pergament, Oktav, 149 Bl., 1 Spalte, 30 Zeilen. BOZ Cim. 33. Juvenal, Satiren. XV./XVI. Jh., Pergament, Oktav, 65 Bl. Sehr schöne kleine Schrift, Goldschnitt. BOZ Cim. 57. Homer, Ilias. XVI. Jh., Papier, 2 9 , 2 x 2 1 cm, 1062 Seiten, 1 Spalte, 30 Zeilen. Mit prosaischer Interlinear-Paraphrase. S. 3 ine. tieqI TcövnoirjT&v.—T(I)VnoLrjTüjv, oi/isv, elaiXvgixol, olòè, Tgaytxol... S.4 M i t t e : ßiog ófitjoov. —"Ofirjgog ó 7ioii]Trjg ... fi. 5: rj vjiódeaig tov ngcoTov aToiysiov. S. 7, m i t Zierleiste: 'IXiaòog äXrpa ó/ur/Qov gaipwòiag: äXcpa• Xuàg %gvoov Xoifiòv axQaxov- eyßog àvaxTwv: Mrjviv aeiòs Osa etc. Ü b e r d e m T e x t I n t e r linearversion, in R o t : rrjv ògyrjv eine rj/üv, dì dea, tov fjov tov 7tf]Xe(cog) à%iX?.é(wg) etc. S. 1060, nach dem Ende des Textes: + /niyafj/.og àjioaxóXr\g ßv^dvxioQ, fierà xrjv äXcoaiv Tfjg (piXxdxrjg avxov n(ax)giòog, nevia, reo noXvx£(pdXq) dfjoio) av^cöv, ev Kor/Tr/, xal xrjvÒe xr/v Qeiav ßißXov (nadä>
i^eypdipaxo: — (Michael Apostoles schrieb auch Wroclaw, Universitätsbibliothek, Codd. Rehdig. 27 und 28). Darunter in Monokondylen : x(ov) 7iT(X>%{ov) fj ßißXog avxtj (yemgyiov). Vorn und hinten im Deckel sowie S. 1, 1061, 1062 und (1084) Notizen verschiedener Benutzer bzw. Besitzer, u . a. S. 1061 : + yecogyiov tov Jtxwyov avxr] i) ßißXog: — S. (1064) : àxàxiog leQOfióvaxog (verblaßt; dann mit kräftiger Tinte:) èXéqj 6(eo)v àoyieniaxonog xoovoTavTivovnóXecog- véag gcófirjg xal óixovfisvìxòg n{ax)oiàoyr\g. (Ferner:) + ìcoàacup èXéw 6(eo)v àoytsTzlaxoTiog. — Auf d e m E i n b a n d r ü c k e n
alte Signatur „26". S. Ì und 3 mit Bleistift „No. 994". S. 2 leer. S. 3 oben unleserlich gemachte Notiz, 2 1 / 2 Zeilen, offenbar Besitzvermerk. BOZ Cim. 58. Olympiodor, Kommentar zum Phaedo, Philebus und Gorgias. XV. Jh., Papier, 28 Xl9,4 cm, 310 BL, 1 Spalte (16,7 X9,3 cm), 25 Zeilen. — Bl. 1 rote Zierleiste u n d Überschrift: 'OXv/j,mod(ógov