Die Enjanehirmen Der Berliner Handschrift Sach. 349 Die Enjanehirmen Der Berliner Handschrift Sach. 349 Die Enjanehirmen Der Berliner Handschrift Sach 9781607249276, 1607249278

Odilo Heiming publishes here the Syriac text and German translation of eighty brief Syriac hymns (enjane) that were not

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German Pages 42 [41] Year 2010

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ZWEITE ABTEILUNG. TEXTE UND ÜBERSETZUNGEN
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Die Enjanehirmen Der Berliner Handschrift Sach. 349 Die Enjanehirmen Der Berliner Handschrift Sach. 349 Die Enjanehirmen Der Berliner Handschrift Sach
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Die Enjanehirmen der berliner Handschrift Sach. 349

Analecta Gorgiana

472 Series Editor George Anton Kiraz

Analecta Gorgiana is a collection of long essays and short monographs which are consistently cited by modern scholars but previously difficult to find because of their original appearance in obscure publications. Carefully selected by a team of scholars based on their relevance to modern scholarship, these essays can now be fully utilized by scholars and proudly owned by libraries.

Die Enjanehirmen der berliner Handschrift Sach. 349

Odilo Heiming

1 gorgias press 2010

Gorgias Press LLC, 180 Centennial Ave., Piscataway, NJ, 08854, USA www.gorgiaspress.com Copyright © 2010 by Gorgias Press LLC Originally published in All rights reserved under International and Pan-American Copyright Conventions. No part of this publication may be reproduced, stored in a retrieval system or transmitted in any form or by any means, electronic, mechanical, photocopying, recording, scanning or otherwise without the prior written permission of Gorgias Press LLC. 2010

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ISBN 978-1-60724-927-6

ISSN 1935-6854

Extract from Oriens Christianus 27 (1930)

Printed in the United States of America

ZWEITE ABTEILUNG

TEXTE UND ÜBERSETZUNGEN

DIE 'ENJÀNÊHIRMEN DER BERLINER HANDSCHRIFT SACH. 349 VON

DE. P. ODILO HEIMIN G OSB. Im Jahre 1928 ließ Dom J u l e s J e a n n i n als Ergebnis langer Studien den zweiten Band seiner Mélodies liturgiques syriennes et chaldéennes erscheinen, der eine Introduction liturgique und einen Recueil de mélodies enthält. So sehr man es bedauern mag, daß der gelehrte Verfasser, abgesehen von dem kleinen Anhang Mossuler Weisen, sich nur auf die Tradition des einen unierten PatriarchalMosters von Scharfe stützt, so sehr wird ihm die Musikwissenschaft dankbar sein für die mehr als 900 Nummern syrischer Melodien, die er bietet. In dieser Melodiensammlung liegt naturgemäß der Hauptwert des Werkes. Die liturgische Einführung führt nicht über A. B a u m s t a r k , Festbrevier und Kirchenjahr der syrischen Jalcobiten (Paderborn 1910), hinaus. Weiterführen und vor allem bei den Übersetzungstexten auch dem Musikwissenschaftler dienlich sein kann nur ein Befragen der Handschriften. Die Hs. Sach. 349, der die im folgenden edierten Texte entstammen und von deren Existenz auch Jeannin weiß, ist geeignet, unsere Kenntnisse bezüglich der „griechischen Kanones" und „syrischen 'Enjânê" zu erweitern. Sie ist geeignet durch ihr Alter und durch manche charakteristische Eigenschaften, nicht zuletzt aber durch die, daß sie eine ganze Fülle von 'Enjânêhirmen bietet. Von den 80 Nummern unseres Verzeichnisses kennt Jeannin nur 17 im Volltext. Von 24 weiteren wissen seine Gewährsleute, daß es sich um die eigentliche alte Leitstrophe handelt, deren Melodie dann aber ein anderer Text unterschoben ist, während von dem alten nur das Initium notiert ist. Im übrigen besitzen beide, Jeannin wie Sach. 349, ihre eigenen Stücke, wobei freilich immer die Möglichkeit bleibt, daß die Jeannins zum Teil Neubildungen sind. Wer einmal eine Reihe von 'Enjânê-Hss. vergleichen konnte, weiß, wie reich die Produktion an 'Enjânê gewesen ist, weiß, daß selbst eine reine 'Enjânê-Hs. nicht alle Hirmen verwerten kann. So ist es von vornherein klar, daß eine Mischhs. wie Sach. 349, in der der „griechische Kanon" eines jeden Tages jeweils eine Reihe von 'Enjânê verdrängt, nur einen kleinen Teil der Hirmen bieten wird. Wenn ich diesen Ausschnitt aus der Gesamt2»

20

HEIMING

zahl der Stücke veröffentliche, so hat das zunächst den äußeren Grund, daß alle Hss., die mir bisher zu Gesicht gekommen sind, nur das Initium der Hirmen geben. Ein innerer Grund aber gesellt sich hinzu. Ich glaube in den Hirmen zu den 'Enjânê die ehrwürdigsten Stücke der Hs. erblicken zu dürfen, die ehedem nach jedem Vers eines Psalmes gesungen wurden, um dann später Muster- und Leitstrophen eines ßesponsoriengefüges zu werden, das den Namen 'Enjânâ trägt und dessen einzelne Glieder das biblische Stück wie ein Efeugeranke durchsetzen. Abkürzungen % - Bamsâ © = Saprâ p = Sext Z I = Terz C f = Non £ = Leljâ Der Psalm, zu dem der 'Enjânâ zu singen ist, wird rechts oben von dem Zeichen der Höre gegeben, z. B. @ 6 3 , für die Makarismen an der gleichen Stelle ein m : © m . Die Psalmnummern sind nach der Psittâ gegeben. Jeannin = J . Jeannin OSB., Mélodies liturgiques, mélodies syriennes. II. Introduction liturgique et recueil de mélodies. Paris u. Beyrouth 1928. I

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XIY Es dürfte kaum zweifelhaft sein, daß von den mit den Worten des Hirmeninitiums anhebenden Strophen an den Kartagen und an dem Auferstehungssonntag die letztere die Hirmosstrophe ist, während die anderen auf das Leiden besonders zugeschnitten sind. XV Mit diesen Worten beginnen sämtliche Strophen derjenigen Kartags'enjäne, die dem sonstigen 'Enjänä zu Ps. 113 entsprechen. Die Strophen werden am Montag zu Ps. 2, am Dienstag zu Ps. 12, am Mittwoch zu Ps. 10, am Donnerstag zu Ps. 53, am Freitag zu Ps. 109 und am Samstag zu Ps. 88 gesungen. Das Initium ist nirgends in

DIE 'ENJAN&HIRMEN DER BERLINER HANDSCHRIFT SACH 349

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1 Barsaumä, 8. Auferstehungssonntag*, 2 Kommune für Paula usw., Kreuzfest*, Jakob von Srüg 2t 51 *

Bei dem Gedächtnis deiner Gebärerin, sieh, freut sich die Kirche. x Und ihre Kinder in ihrer Mitte lobsingen x Christo, der ihr Gedächtnis erhöht hat. x Ihr Gebet sei mit uns. 1. Fastenfreitag* @19, 1 Karmontag* und 2 -dienstag* X 140 , 3 7. Auf51 erstehungssonntag

In jenem frohen Lichte ergötzen sich x Jene, die litten mit dem Leiden des Sohnes, x Und sie freuen sich ob seiner Auferstehung und jauchzen und frohlocken.

Sonntag vor Weihn.*, Epiphanie 3*, 17. Auferstehungssonntag, 2 Pfingsten

Uber deine Auferweckung, o Herr, x Siehe, freuen sich Himmel und Erde, x Und Engel und Menschen x Lobsingen an diesem Tage deiner Auferstehung.

2. Auferstehungssonntag 0 1 1 3

Söhne des himmlischen Vaters, die den Willen des Herrn tun, x Lobet ihn, und bekennet ihn, x Und preiset ihn in ewige Ewigkeiten.

der Rubrik notiert. Mir scheint aber doch zweierlei sicher zu sein: 1. Wegen der gleichen Silbenzahl und des durchlaufenden Initiums werden alle diese 'Enjäne nach der gleichen Melodie gesungen; 2. die Melodie ist wohl auch eine diesen eigene. Als Probe möge hier die erste Strophe des 'Enjänä zu Ps. 2 stehen: JLsoa> OQ04 ^ j s hl; •:• «XXj» JLai

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An diesem Tage

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Wider den Reinen ohne Fehl redeten sie treulos.

28

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XVIII

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XIX Der Refrain zieht sich über alle Strophen hin, die nach diesem Hirnlos gebildet sind. Eine Überleitung zum Refrain ist meist vorhanden und dann dem Kontext angepaßt. Oft fehlt sie aber auch. XX Bei fünf von den sieben Strophen, die sich in unserer Hs. unter dieser Leitstrophe finden, ist der obige Refrain vorhanden. XXI Der 'Enjänä ist in der Überschrift als edessenisch bezeichnet. „Edessenisch" bedeutet hier wohl edessenische Version der Übersetzung eines griechischen Stückes.

DIE 'ENJANEHIRMEN DER BERLINER HANDSCHRIFT SACH 349

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Johannis Geburt, 4. Fastensonntag, Hosannasonntag, 4. Auferstehungssonntag, Thomas*, Georg* @ 113

Söhne des Lichtes, x Stehet auf, preiset, weil das Licht gekommen ist, x Und gebet Lob x Dem Schöpfer des Lichtes. Barbara*, Weihnachten 2*, Marienfest des 26. 12, Kindermord*, Epiphanie 4, Johannis Enthauptung*, Tirairavxirj, Barsaumä*, Severos, Ninivemittwoch, 'Aprem*, 4. Fastorimittwoch*. Lazarussamstag*, 8. Auferstehungssonntag, Kommune für Paula usw., Marienfest des 15. 5.*, Goldener Freitag, Verklärung, Kreuzfest, Johannes der Evgl., Jakob von Srüg, Simeon der Stylit*, Dimet, Febronia, Kommune für einen Einsiedler @ 113

Zur Morgenzeit x Beten allsogleich die Geschöpfe an x Denjenigen, der von ihnen die Finsternis vertrieben hat, x Und bringen x Dir Lob dar, Gott. 5. Auferstehungssonntag, Simeon der Stylit 3l 51

Auf die Fürbitte deiner Gebär er in und aller deiner Heiligen x Reinige mich von meinen Makeln, und erbarme dich meiner, Gott. 6. Auferstehungssonntag X 1 4 0

Bei deinem Kreuze suche ich Schutz, Christe, Gott, x Und seine Erhöhung verkünde ich stolz, menschenliebender Gott, x Du, in deiner Macht, wirf nieder und rotte aus zu seiner Erhebung x Alle, die nicht an dich geglaubt haben, x Wahrer Herr und Gott. 5. Auferstehungssonntag X 1 4 0

Durch dein gelobtes und ehrwürdiges Kreuz, Christe, x Hast du den Widersacher in Bestürzung versetzt, x Und durch deine Auferstehung aus dem Grabe, Christe, x Hast du abgestumpft den Stachel der Sünde und gelöst x Die Fesseln des habgierigen Todes. x Wir loben dich, eingeborener Sohn. Einmal tragen diejenigen 'Enjäne (zu Ps. 140), die ich in den heutigen griechischen Büchern nachweisen konnte, diese Überschrift, dann aber stellen auch die Kanones unserer Hs., wie ich in einer anderen Arbeit zeigen werde, die edessenische Version einer solchen Übersetzung dar. Der Refrain kehrt, außer in einem Falle, wieder. XXII Die Silbenzahl ist nur in der Leitstrophe und der ihr nachgebildeten Totenstrophe gleich (54), die der dazwischenliegenden Strophen variiert (65 bzw. 83).

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HEIMING

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XXIII Zum 6. Fastenmittwoch beginnt die Strophe mit dem Hirmeninitium, stellt aber im weiteren eine Akkommodation an den Gedankeninhalt der Hosannawoche dar. Möglicherweise ist auch die oben gegebene Strophe nicht die Leitstrophe selber, sondern eine Abwandlung des Textes nach dem für die Fastenzeit beliebten Rettungstyp der Beruhigung des Sturmes auf dem Meere, der in unserer Hs. sich findet am 3. Sonntag 3, am 4. Sonntag 5, am 5. Sonntag Ä. 51 4 und am darauffolgen19 den Dienstag © 3. (Als Perikope in Moss. IV 576 zum 5. Sonntag [nach Lukas] und dem darauffolgenden Dienstag [nach Matthäus].)

DIE 'ENJANßHIRMEN DER BERLINER HANDSCHRIFT SACH 349

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4. Fastenmontag @19, 6. Fastenmittwoch* @63

Bei der Auferstehung des Königs Christus x Freuen sich die Geschöpfe und lobsingen x Dem Sohne des Guten, der — ein Wachender — schlief x Und alles erfüllte, was uns eigen, x Auf daß ihn lobe und erhebe die ganze Schöpfung in die Ewigkeiten. Johannis Enthauptung*, Severos*, Priestergedächtnis, Myronweihe*, Verklärung* @ m

Sohn, der in seiner Liebe geneigt hat die Höhe seiner Größe x Und herabgestiegen ist aus der Höhe x Und gewohnt hat im Schöße der Jungfrau x Und erhöht und gemehrt hat ihr Gedächtnis, x Gedenke meiner, Herr, wenn du kommst, und erbarm dich unser. 8. Auferstehungssonntag* @ m

Sohn, der durch seine gelobte x Auferstehung von den Toten x Den Mörder Tod getötet und belebt hat die Toten x Und aufgestiegen ist und sich gesetzt hat im Himmel x Zur Rechten dessen, der ihn sandte, x Gedenke meiner, wenn du kommst, Menschenliebender. 2. Fastendienstag* @19, 5. Fastendonnerstag @63, 6. Fastenmontag und -mittwoch @19

Sohn, der wohnte in jungfräulichem Schöße, x Und Mutter, die du ihn im Fleische gebarst! x Laß uns nicht im Stiche, der du durch dein ehrwürdiges Blut mich erkauft hast! x Gepriesen seist du, Herr, Gott. 1 Kanasonntag 2l 51 , 1. Fastenmittwoch* @19, 2. Fastenfreitag* @63, 3. Fastenmittwoch @19, 2. Fastensonntag* & 51 , 6. Fastendonnerstag* 3 6 3 , 2 5. Auferstehungssonntag, 3 Cyriakus*, Romanos X 5 1

Gepriesen sei der, der die Himmlischen erfreut hat x Und beglückt hat die Irdischen, x Erfreue die Schar deiner Anbeter, x Christe, Gott. XXIV Der Refrain zieht sich durch alle Strophen dieses Hirmos. XXV Die Sach. 172, fol. 19v gegebene 1. Strophe des gleichen 'Enjanä zum gleichen Tage darf wohl als die Leitstrophe angesehen werden. Der Refrain umfaßt alle Strophen. XXVI Alle Strophen haben diesen Refrain. Der Text geht bei Jeannin melodiös nach X X X I X .

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XXIX Der Refrain (vollständig?) geht durch alle Strophen. XXX Der Refrain ist stets vorhanden und fast stets das notwendige Schlußstück des Textes. Die Ergänzung ist nach Jeannin vorgenommen. XXXI Es ist schwer zu sagen, ob eine der beiden mit dem Initium des Hirmos beginnenden Strophen wirklich die Leitstrophe ist. Sie scheinen mir verschiedene

DIE ! EX JA NE HIR.UEX DER BERLINER HANDSCHRIFT SACH 349

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3. Fasten- und Auferstehungssonntag* @ 113

Siehe, erschienen ist das wahre Licht, x Kommt, Brüder, laßt uns bekennen und anbeten x Und bitten den Herrn. Er möge sich unser erbarmen. 3. Fastendienstag*, 5. Fastenmittwoch* @63, 1 Kardienstag Cl 5 1 , Karmittwoch \ jUxa J L ^

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XXXVI Der Refrain findet sich bei allen Strophen, die nach dieser Leitstrophe geformt sind. XXXVII In seinem Aufsatz „Der Orient und die Gesänge der Adoratio Crucis" (Jahrbuch für Liturgiewissenschaft 2 [1922] lff.) hat A. B a u m s t a r k die Fäden zwischen unseren römischen Karfreitagsimproperien und griechischen bzw. syrischen Poesien aufgewiesen. Die beiden griechischen Parallelen nun, die von den durch ihn herangezogenen drei Karfreitagstroparien am meisten den Improperien nahestehen, berühren sich formell mit diesem 'Enjänä zu Ps. 140 der jakobitischen Hosannavesper. Der ganze 'Enjana bewegt sich in Gegensätzen, die jeweils durch ein aXm eingeleitet sind. Wenn dieses formale Element einmal sporadisch auftaucht, wie in einer einzigen 'Enjänastrophe zu den Makarismen des Offiziums für Simeon den Styliten (fol. 199 v), so bedeutet das nichts. Wenn nun eine Eolge von neun (Sach. 303, fol. 130v) bzw. sieben (Saoh. 349) oder ursprünglich wohl dreizehn Strophen denselben Bau aufweist, so besagt das schon mehr. Wenn man dann vollends diese Strophengruppe in der Uberschrift in Sach. 303 als JLjo^, „griechisch" gekennzeichnet findet — im Gegensatz zum zweiten 'Enjane für Ps. 140 mit der Melodie Ii Jj-ujiso, der JLwioco, „syrisch" ge-

DIE 'ENJANEHIRMEN DER BERLINER HANDSCHRIFT SACH 349

37

Weihnachten 2*, Epiphanie 2* X 5 1 , 3. Fastenmontag* @ 63 , Freitag der Vierzig* X 5 1 , Myronweihe* 51, Rekonziliation 51 , Ostern*, 1. Auferstehungssonntag, Neuer Sonntag X 5 1

Ich habe dir gesündigt, der sich der Sünder erbarmt, x Nimm an meine Bitte und erbarme dich meiner, x Herr, Allherr, erbarme dich meiner. Hosannasonntag X 1 4 0

An Stelle der schaudererregenden Fittiche der Seraphe x Breiteten ihre Kleider aus auf dem Wege x Die Jünglinge, die Hebräersöhne. x Und sie priesen dich, unser Erlöser, x Hosanna! Alleluja! Johannis Geburt*, Josefsvision, Barbara*, Weihnachten 2, Kindermord, Beschneidung*, Epiphanie, Johannis Enthauptung, Stephan*, Marienfest des 15. 1., T-ctrcävrfj*, Severus*, Priestergedächtnis, Totengedächtnis*, Montag*, Dienstag, Mittwoch*, Donnerstag, Freitag*, Samstag der ersten, Montag, Dienstag*, Donnerstag*, Freitag der zweiten, Montag, Mittwoch, Donnerstag* der dritten, Sonntag*, Dienstag*, Mittwoch der vierten, Montag, Dienstag*, Donnerstag*, Freitag, Samstag* der fünften und Montag*, Donnerstag und Samstag (des Lazarus) der sechsten Fastenwoche, Karmittwoch*, 2.*, 3. und 7. Auferstehungssonntag, Pfingsten, Goldener Freitag*, Thomas, Verklärung*, Kreuzfest*, Georg und Cyriakus jeweils JZ1SS

Billig und recht ist es, daß wir in der Frühe uns erheben x Und dich preisen, unser Erlöser, x Und daß wir singen mit den Engeln x Den Gesang des Dreimalheilig, x Lob [sei dir, Lob sei dir, Gott, x Erbarme dich unser nach deiner Barmherzigkeit, Erbarmer.] nannt ist —, so heißt das nichts anderes, als daß wir einem alten griechischen Seitenstück der sogenannten Karfreitagstroparien gegenüberstehen. Wir befinden uns also mit anderen Worten vor einer Stilform, die mehr oder weniger verbreitet war und der sich nun auch die Einzelstrophe für den Styliten unterordnet. Das i V ^ der syrischen Übersetzung, mit dem eine jede Strophe anhebt, entspricht vollkommen dem dvti der griechischen Troparien. Statt deren Ichprädikation weist der griechischsyrische 'Enjänä freilich die Duprädikation auf. Aber auch diese findet sich griechisch, und zwar in dem Romanoskontakion Töv oi' UTaup(of)svTa in Verbindung mit der gleichen Stilform, indem dort die Improperien der Gottesmutter in den Mund gelegt sind (a. a. 0 . 15). XXXVIII Der Hirmos besteht außer an Johannis Geburt und Barbara aus zwei Strophen, der eigentlichen Leitstrophe JL.JL«. und der Nebenstrophe l-f*^-» isaal. Der bei keiner Strophe fehlende Refrain ist ergänzt nach Moss. (II 540 und anderswo). Dort findet sich zu der Strophe £110 UU statt der ersten, in unserer Hs. immer ausdrücklich mit U o u anhebenden Hälfte des Refrains, im Anschluß an den letzten Vers des Korpus stets das dreimalheilig: loiXl hjLj^a ebenso bei Jeannin

38

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X X X I X Der Refrain beschließt sämtliche Strophen. Nach der Randnotiz wohl des Schreibers selbst gleicht diese Melodie ( \ 1»;) der « u ^ anhebenden bzw. ist sie ihr gleich. Die Silbenzahl des Korpus ist beiden allerdings gleich ( 4 x 7 ) , der Refrain aber findet sich nur hier. Zudem gibt Sach. 172 auf fol. 89 zum Feste des Dimet für den gleichen 'Enjanä unseren Hirmos an. Bs handelt sich bei diesem doch wohl um eine Leitstrophe, in die der Name jeweils einzufügen ist. X L Die Leitstrophe findet sich in unserer Hs. nicht ausgeschrieben. Immerhin ist es möglich, daß die mit Juoa.. anhebende erste Strophe des Freitags der 5. Fastenwoche

D I E 'ENJANEHIRMEN DER B E R L I N E R HANDSCHRIFT SACH 349

39

Wie die Wachenden und Engel x Nicht abstehen von deinem Lob, x So mache auch uns Staubgeborene wach, x Auf daß wir dich preisen mit den Geistern, x Lob [sei dir, Lob sei dir, Gott, x Erbarme dich unser nach deiner Barmherzigkeit, Erbarmer]. Dimet X 5 1

Geber die dein feiern x erbarme

der Talente, Herr, x Erbarme dich über die Priester, Talent empfangen haben, x Und mach sie würdig, zu Den Tag des Gedächtnisses des heiligen N. X. x Und dich meiner, Gott.

Sonntag vor Weihn.* @ 8 3 , Dienstag der dritten*, Donnerstag der vierten*, Freitag der fünften Fastenwoche* © 1 9 , Gründonnerstag ^K140

Heute x Zog unser Herr des Weges und seine Jünger mit ihm. x Und, siehe, da waren zwei Blinde, die riefen und sprachen: ,,0 Sohn Davids, x Gib uns das Licht, damit wir dich loben und bekennen deine Gnade." Ninivedienstag* © 6 3 Karmontag* p 6 1 , Kardienstag C f 5 1 , Karmittwoch p 5 1 , Karfreitag C l 5 1 , (Ef 5 1

Der Erbe des Weinberges verlangte Früchte x Aus den Händen der Winzer, x Sie aber kamen überein, ihn zu töten. 1. Auferstehungssonntag 2l 1 4 0

Alle Prophezeiungen sind erfüllt, x Siehe, heute lobpreisen x Die Geschöpfe: Auferstanden ist Christus! x Kommet, laßt uns ihn benedeien und anbeten! in dem Kloster, dem unsere Hs. entstammt, als Leitstrophe angesehen worden ist, nach der dann die übrigen Strophen zu singen waren. Bezüglich der auch außerhalb dieser Melodie sehr häufigen Jiaoo.,-Strophen ist auf die griechischen oifj(jiEpov- und die lateinischen hodie-Texte hinzuweisen. X L I Die Leitstrophe ist nicht ausgeschrieben. Die Silbenzahl der Verse ist: 11 — 1 1 — 7 — 7 — 7 — 1 1 — 7. Das im Initium angeklungene Motiv erinnert an einen Kanon zur a' Ode. X L I I I Der Refrain und das vorangehende »JU.J1I; USW. kehrt in jeder Strophe wieder Die Überleitung wechselt.

40

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L Die Leitstrophe ist nicht einwandfrei zu bestimmen. E s bieten sich zwei Strophen als solche an. Die am Feste der Beschneidung gibt sich als inhaltlich vom Korpus unabhängiges Stück. Sie kann aber gerade wegen ihres Inhaltes nicht eine solche sein, sondern muß wohl als zweiter Teil einer Doppelstrophe aufgefaßt werden, ähnlich wie sich fol. 77 unserer Hs. eine doppelstrophige Doxologie findet. Unser Schreiber hat vielmehr wohl die erste an Epiphanie gegebene Strophe als Leitstrophe angesehen. Sie ist eine der beliebten eschatologischen Strophen, die sonst meist als Schlußstrophen dienen (cf. dagegen Hirmos LIII) und kommt auch sonst als solche (5 mal) tatsächlich vor. Diese Beliebtheit hat ihr vielleicht den Vorrang vor den übrigen mit JLn _o>V beginnenden Strophen gegeben. Allerdings läßt es sich schwer glauben, daß sie in den oben angegebenen fünf Fällen zugleich als Hirmos und Schlußstrophe gesungen worden wäre. Möglich ist das aber immerhin, zumal auch Moss. I I I 242 und VI 23 sie als Hirmos zu kennen scheint. L I Während zu Nr. X L I die Vermutung, zu X L V I I aber die hohe Wahrscheinlichkeit ausgesprochen werden konnte, wonach die betreffenden Stücke von Hause aus einem Odenkanon angehören, liefert unsere Hs. selbst für dieses Stück den stringenten

DIE 'ENJANEHIRMEN DER BERLINER HANDSCHRIFT SACH 349

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1 Beschneidung, 2 Epiphanie, 2. Fastensonntag*, 40 Märtyrer*, Freitag der Vierzig*, 2. Auferstehungssonntag*, jeweils zu @ m

Jenes gebenedeiten Rufes x Würdige uns alle, Herr, wenn du kommst, x Auf daß wir deine lebendige Stimme hören, da sie spricht: x „Kommet, tretet ein, Gebenedeite meines Vaters, und erbet das Reich!" Epiphanie 3*, Severus 3l 140 , 2. Fastenmittwoch @ 19 *, 4. Fastensonntag £140

Dich flehen wir an, daß du mit uns und für uns x Seiest Fürsprecherin x Beim König der Könige. Auf daß wohne seine Ruhe x Und sein Frieden in der ganzen Welt x Und Er vorübergehen lasse die Zornesgeißeln x An der ganzen bewohnten (Erde) in seinem Erbarmen. Epiphanie & 1 4 0 * Johannis Geburt*, Barbara*, Weihnachten 2, Marienfest des 26. 12.*, Kindermord*, Tiraitdivtr,*, Bar?aumä, Severus*, Ninivemittwoch*, 'Aprem, 6. Fastenmittwoch, Lazarussamstag, Myronweihe*, Kommune für Paula usw.*, Marienfest des 15. 5.*, Goldener Freitag*, Kreuzfest*, Johannes der Evgl.*, Jakob von Srüg*, Simeon der Stylit, Dimet*, Febronia, jeweils @m

Wenn du kommst x In der großen Herrlichkeit deines Vaters, x Zu entgelten deiner Gebärerin im Reiche, x Gedenke meiner, Herr. Beweis einer solchen Herkunft. Dieser gleiche Hirmos ist zweimal f ü r die 9' Ode verwandt, an Georg und am Mittfastentag, und ist im 4. Ton gesetzt. Es ist möglich, daß es sich nicht um einen altgriechischen Hirmos handelt, sondern, wie mehrfach bei der letzten Ode, um ein Theotokion, das dann aber in der syrischen Übersetzung zur Leitstrophe wurde. L H Der 'Enjänä ist als edessenisch bezeichnet, d. h. aber, er stammt aus dem Griechischen, die Version der Übersetzung ist die edessenische. I n der Tat entspricht das Hirmosinitium dem Initium der I. Strophe der 2 - r / r ; p ä ' l? { > o t m > n \ n r t

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LY Der Terminus ji\m der Überschrift, der zwei 'Enjänäinitien bzw. zwei Teile eines 'Enjanä miteinander in Beziehung setzt, findet sich in unserem Kodex noch einmal fol. 189v neben der a Ode des Georgskanons: j A a . An derselben Stelle findet sich fol. 79 v (4. Fastensonntag) und fol. 83 (Mittfasten) das Jt»