191 83 6MB
German Pages 390 [400] Year 1994
SPUDASMATA53
SPUDASMATA Studien zur Klassischen Philologie und ihren Grenzgebieten Begründet von Hildebrecht Hommel und Ernst Zinn Herausgegeben von Gottfried Kiefner und Ulrich Köpf
Band 53 DOROTHEA FRÖHDER Die dichterische Form der HomerischenHymnen
1994
Q GEORG OLMS VERLAG HILDESHEIM · ZÜRICH · NEW YORK
DOROTHEAFRÖHDER Die dichterische Form der HomerischenHymnen untersucht am 1ypus der mittelgroßen Preislieder
1994
Q GEORG OLMS VERLAG HILDESHEIM · ZÜRICH · NEW YORK
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
* Gedruckt mit Hilfe der Geschwister Boehringer Ingelheim Stiftung für Geisteswissenschaften in Ingelheim am Rhein.
© Georg Olms AG, Hildesheim 1994 Alle Rechte vorbehalten Printed in Gennany Umschlagentwurf: Prof. Paul König, Hildesheim Herstellung: WS Druckerei GmbH, 55294 Bodenheim ISSN 0584-9705 ISBN 3-487-09863-6 D30
I
N
ERSTER
TEIL
H
A
L
T
DIE 'HOMERISCHEN HYMNEN' ALSGATTUNG
V o r
b e
m e
r
k
u n g
1
E i
1 e
i
t
u
n
g
7
n
1.
Die Grundform der Gattung 'Hymnus'
17
2.
Die hymnischen Elemente der Rhapsodenprooimien
37
2. 1. 2. 2. 2. 3.
D!e E!nle!tunH: Vo• E1n8all8s- ZWII Expos!t!onsscheu Der ll!ttelte!l: D!e v!er Typen des GIJtterpre!sens Der SchluM: Grua, B!tte und AnkUnd!HUIJ8des Epenvortrap
4-0 4-5
3.
Die homeriachen Elemente der Rhapsodenprooimien
61
3. 1.
D!e d!chter!sche Sprach8estaltun8 !n den Hoaer!schen Hymnen D!e d!chter!schen Darstellunpgesetze 1n den Homer!schen Hy11111en D!e dargestellte Lebenslli.rkl!chke!t 1n den Homer1schen Hy11111en
3. 2.
3. 3.
ZWEITER
TEIL
63 71 90
DIE INTERPRETATION EINZELNER HYMNEN
V o r
b
1.
G
i
1. 1.
Die Göttin in der griechischen
1. 2.
Der
a
57
m e
e
r
u n g
k
117 121
a
Hy n n u s
auf
Dichtung Gai
a
Ch. 30>
121 131
1.2. 1. Das dargestellte
G~tterb!ld D!e sprachliche Gestaltung D!e d!chter!schen Darstellunpgesetze
131
1.2.2. 1.2.3.
14-4150
2.
A
2. 1.
Die Göttin in der griechischen
r
t
e
m
i
s
153
Dichtung
153
2. 2.
Der
Hy • n u a
auf
Arte•
i •
Ch. 27>
2.2. 1. Das dar&••t•llte GlJtterbild 2.2.2. Die sprachliche Gestaltun& 2.2.3. Die dichterisch1111 Darstellunp&•setze t
n
171 183 188 197
3.
A
3. 1.
Die GlJttin in der &riechischen Dichtun&
3. 2.
Der
h
a
Hy • n u s
a
auf
197
At h • n a
Ch. 28)
3.2. 1. Das darpstellte Gßtterbild 3.2.2. Die sprachliche Gestaltun& 3.2.3. Die dichterisch1111 Darstellunlfll&•s•tze A
p
h
r
4. 1.
Dia Göttin in dar
,. 2.
Der
d
0
t
i
auf
e
251
A p h rod
251 i t e
Ch. 6)
p
5. 1.
Der Gott in dar griechischen
5. 2.
Der
295
n
a
269 269 284 290
4.2. 1. Das dar&estellte Gßtterbild 4.2.2. Die sprachlich• Gestaltun& 4.2.3. Die dichterischen Darstellun&5&esetze 5.
223 223 239 244
Dichtung
griachi ■ chan
Hy n n u s
171
Hy • n u s
auf
Dichtung Pan
295 Ch. 19)
307
5.2. l. Das dar&estellte GlJtterbild 5.2.2. Die sprachliche Gestaltun& 5.2.3. Die d1chter1schen Darstellun&•&•setze
307
6.
351
Sc h 1 u B:
Anhang
I.:
Anhang
II.:
Anhang
III.:
Literaturhinweise
Die Themenvielfalt
der Hymnen
Genealogische Angabe in der Exposition und Gaburtsnythos 1 ■ Mittelteil ff.Patzer, 'PAmI60I', Her•• 80 (1952> 314. Vgl. be1sp1elaweiae Cora Angler Sowa, Trad1t1onal Hyans, Chicago 1984, 1 ff,
Th-•
and th•
Hoar1c
2 einem gleichbleibenden
Schema aufgebaut,
wllhrend der Mittelteil
von .l!1§c.
TJ!pen des GQtterpre1sens besti-t
wird. Dieser Erkenntnis hat eich bereits Paul Friedl!lnder 1914 in einea anderen Zusaaenhang genllhert . Er verteidigt Hesiods Theogonieproöm als Einheit gegen die dlllllll& vorherrschende analytische Auffassung. Zua Beweis zieht er Struktur und Inhalt der 'Homerischen Hymnen' heran. Dabei entdeckt er, dai die Mittelteile von z-i Themen besti-t sein können: von der Schilderung der Geburt einer Gottheit und von ihren ~Qttl1chen Geben mit deren Auswirkungen auf die Menschen. Der Ansatz zu einer gefunden.
inhaltlichen
Typologie rhapsodischen
L.H.Lenz hat ihn, angeregt
einen Preistyp
erweitert
durch eine Vorle•ung von ff.Patzer,
. Er nennt ihn •ct,s Verh,crl1chen
schen Ersche1nun~ der Gottheit
nauerem Hinsehen bietet
Götterpreisens
to ,10,c
rars11
war ua
der @111f1-
Bei gePreistyp in
t0,tscb1D Mt1on".
es sich an, diesen von Lenz definierten
zwei Typen aufzugliedern, in die Gestalt der Gottheit und in das fUr sie tO,tsche Tun. Fllr beide Forscher war die Typologie nur ein Nebenaspekt ihrer Untersuchung. Ein systematischer Oberblick Uber die y1er ry_p.n des GQtterpre1§1QS unter Einbeziehung der fllr sie charakteristischen Motive und Szenen stand noch aus. Ihm ist der erste Teil dieser Arbeit gewidmet. Ohne auf diese y1er Pre11t[P1Q einzugehen, weil das nicht Gegenstand ihrer Untersuchung war, analysierten und verglichen vier andere Forscher Hyanen der Sallllllung und arbeiteten gattungsspezifische Detailaspekte heraus. 1) P.Friedlllnder, 'Das Proömium von Hesiods Theogonie', Heraes 49 1 neu abgedruckt in: E. Heitsch , Hes1od. WdF Bd. 44. Darmstadt 1966, 277-94. 2> L. H. Lenz, Der hoaer1sche Aphrod1tehyanus und die Ar1st1e des A1ne111s. Bonn 1975, S. 11. Zu der Erkenntnis, dai m1t 3 bzw. 4 Preistypen alle 'Homerischen Hymnen' erfait und besti-t werden köMen, ist zuerst Herr Professor H. Patzer geko111118n . Er hat diese Dissertation - die Ausarbeitung der Hymnen-Typologie und ihre interpretatorische Anwendung - stllndig beratend verfolgt und mit weiterfQhrenden Anregungen unentwegt bereichert. Wllhrend meines zweij!lhrigen Aufenthalte• in Oxford und darüber hinaus in mehreren Semesterferien wrde die vom DAADund der Studienstiftung das Deutschen Volkes geförderte Arbeit von Herrn Professor Dr. J. B. Hainsworth und Herrn Professor Dr. N.J. Richardson betreut und mit hilfreichen Ratschlllgen unterstützt. Ihnen allen und Herrn Professor Dr. G.A.Seeck, der die Arbeit als Korreferent einer eingehenden Prüfung unterzog, danke ich herzlich. ff.,
3
O.Danielewicz richtet als einer der er ■ ten sein AugenMrk auf die kleineren Hymnen in seiner Abhandlung 'Hymni HoMrici llinores quana■ arte con■cripti sint', in der er ihnen kurze Einzelinterpretationen wid•t (1), Iha verdankt die Forschung die Einsicht, dal die Expo■ ition der Hyanen die Hauptthemen leit ■otivisch ankllndigt, was die Einleitung feat ait de■ Mittelteil verbindet. Danielewicz atellt die bisherige eo-uni ■ opinio der For ■ chung in Frage, die den kürzeren Hymen geringeren lathetischen Wert al ■ den lansieht er in einer Klein■alerei, gen zuerkannte. Den Reiz die■ er Preislieder die von alexandrini ■chen Dichtern erst wieder aufgegriffen wird. Ebenso wie achon Danielewicz bezieht auch R.1anko Exposition und Schluiteil der Hymnen in seine■ Artikel 'The Structure of the HoMric Hyana: A Study in Genre' ein . Den Mittelteil erhellt er durch eine Strultturanalyae, bei der er als UnteracheidungsMrk ■al den Te■pu■gebrauch der Verben wlhlt und dadurch zu einer Klasaifizierung der Hymnen in zwei Gruppen gelangt. Kategorie A preise das Wesen der Gottheit i ■ pclaantiachto Stil und beschreibe ihre •appearance, possesaions, haunts end ■ phere■ of activities•. Hnm•o", Kategorie B bediene Diese Preislieder nennt Janko "Attributiv• sich des Pclltecitlllf, indea es einen Mythoa von der Gottheit berichte, daher handele es sich 1.111 "Mythi ■ cha Hymnan". Durch die for■ale Einteilung falt 1anko drei der oben erwähnten Prei ■ typen in einer Gruppe zuaamMn, was ia Rah•n ■einer Untersuchung the■atisch bedingt ist. Denn sein Hauptunterscheidung■ •rkul ist der Teapuagebrauch der Verben. 1ankos Beobachtungen erglnzen aus anderer Per ■pektive ein Untersuchungsergebnis dieser Arbeit: die Rhapsoden halten sich streng an die Ge■ etz ■aiigkeiten, die eie sich auferlegt haben. Wlhrend Danielewicz •hrere kUrzere Hymnenvergleichend beurteilt, geht Cora Angier Sowa auf die langen Preislieder ein .Sowa i ■ t The■enkoaplexen und typischen Szenen auf der Spur, die in abgewandelter Fora bereits bei Homer und Heeiod auftauchen, Dabei richtet sie den Blick auf Motive wie 'The Marriage of the Fertility Goddess', 'Seduction', 'The Withdrawal and 1> In: Syabolae Ph1lolo6'Jr1.161 P~nann1ens1IDI 1 (1973> 7-17. 2> In: H•r•s 109 (1981> 9-24. 3> C. A, Sowa, Trad1t1onal 111-• and the Hoaer1c Hyans. Chicago 1984.
4
Return of th• lung ausgeht, Uberein: dai HoMrs waren, wie
■an
Hero', 'Rap•• usw. Obwohl Sowa von einer anderen Fragestelsti•t d1••• Arbeit in eine■ Ergebnis llit ihren Beobachtungen die Verfasser der Hy■nen als Rhapsoden vor all•• 'Schüler' von ih■ TheMn in abgewandelter Fora übernahMn und lernten,
eine Handlung aufbaut.
Da C.A.Sowa, von wenigen AusnahMn abgesehen, nur die grollen Hyanen behandelt, llit •1• die Typologie auier acht. Dazu hätten die kUrzeren Preislieder herangezogen warden ■Uaaen, denn lediglich in ihnen sind all• vier Typen des Götterpreisens vertreten Auch die aittellangen Preislieder stehen literariach zwiachen den hoaeriachen Epen und der Theogonie, worauf die Arbeit in den Einzelinterpretationen der Hy■nen aehr■ala zurückko•t.
5
Zeus, geboren werden und sich ihre Zuständigkeitsbereiche Ctl~aC> entwader erobern oder vom Göttervater zugeteilt erhalten, worauf der Apollon- und Hermeshymnus genauer eingehen. Mit der Konsolidierung der olyapischen MachtverhU tnisse werden einerseits die Beziehungen zwischen Menschen und Göttern, andererseits die zwischen Olyap, Erde und Hades neu geregelt. Der Hermes- und Demeterhymnus zeigen, wie Götterbote und Persephone auf unterschiedliche Weise der Aufgabe des Verlli t tlers zwischen diesen drei Welten nachkommen. Gleichzeitig wird der Abstand von den Olyapiern zu den Sterblichen gröier, denn das Zeitalter, in dem sich Götter mit Menschen verbinden und Heroen erzeugen - nach dea Aphroditehymnus ein Werk der Liebesgöttin geht dea Ende zu. Aphrodite ist nach J.S. Clays Auslegung eine der letzten, die sich ait einea Sterblichen einläit und Anchises zur Welt bringt. Er
hoNcischen Epenait Bewunderung zu-
gehört der Heroenzeit rUckbl icken.
an, auf die die
Auch die 1111 ttellangen
Hymnen , auf die Clay nicht
eingeht,
stehen
von
ihrer Thematik her zwischen Ut•ioda und U9NCIWerkenund nehmen auf beide häufig Bezug. Sie verdeutlichen an dea Theu des Geburtsmythos, dd sich llit dem Eintritt einer Gottheit in die Welt die Kräfteverhältnisse und auf der Erde ändern und neu geordnet werden. Andere Preislieder
111Olyap richten
ihr Augenmerk auf die Frage, wie durch das Wirken einer einzelnen Gottheit eine Verbindung zwischen der göttlichen und menschlichen Welt zuatandeko-t. Daher berührt der zweite Teil der vorliegenden Arbeit, in dea fünf exemplarisch ausgesuchte mittlere Hymnen interpretiert werden, einige von Clay herausgearbeitete Gesichtspunkte, schlägt jedoch meist andere Untersuchungswege ein, die zu abweichenden Ergebnissen fUhren. Auf mehrfache Weise wird versucht, die Preislieder zu erfassen - durch inhaltliche, stilistische und sprachliche Analysen, durch einen Komentar, der Cin Fuinoten> erklärungsbedUrftige Worte erläutert und durch ein der Hymneninterpretation vorangestelltes Kapitel. Darin wird nachvollzogen, welches Bild die Dichtung von der einzelnen entwirft. Das eröffnet terarischen
Gottheit in der archaischen bis zur klassischen Zeit die Möglichkeit, den jeweiligen Hymnus in seinen li-
Kontext einzuordnen.
1> An den mittellangen Hymnen lassen sich besonders gut die Gattungsmerkaale erkennen, vgl. dazu 'Einleitung' bes. S. 14; s. auierde11 S.52 f.
7
Einleitung
Unter dem Titel 'Hymnen Homers' ist eine Saalung von 33 einzelnen ten sehr verschiedenen Umfang• von 3 bis 580 Versen überliefert, verschiedene Götter und einige vergöttlichte tern und homerischer Sprache verherrlichen. 'Ilias' Saalung
Gedichdie 22
Heroen in daktylischen Hexaae'Homer', d,h, dar Dichter der
kaM jedoch nicht sein; denn sie enth8lt auch Preisgedichte auf Götter,
Urheber der die bei Ho-
•r nicht oder nicht als Gottheiten vorko-n. In walchu SiMe der Titel 'Homerische Hymnen' dennoch zutreffend 1st, soll 1 ■ Laufe des ersten Teils dieser Die
Arbeit gezeigt
Sa■-lung
dürfte
werden. nach da11 Alter
der jüngsten
in ihr
verehrten
Götter
nicht sp8ter als 1115, Jh. zusaaengestellt aain, Die Gedichte sta■-n auch nicht von eine■ einzigen Autor, da zwischen den zahlreichen kurzen und den langen 'Hymnen' ein zu groias
Gef8lle
des künstlerischen
Anspruchs besteht.
So verschieden die Einzelstücke an Gewicht und dichterische■ Aufwand sind, ist ihnen deMoch ein auffallend festes Aufbauschema gemeinsam. Der Name der jeweils gepriesenen Gottheit eröffnet das Gedicht. Es folgt die Ankündigung des Vortragenden, den Gott besingen zu wollen. Seltener bittet der Dichter die Muse oder die Musen, diese Aufgabe zu übernahmen. An den Namen des Unsterblichen schlieian sich, wenn er sie basai, seine Bainaaen und dar ein eine Reihe rühmender Epitheta an. Sie münden in einen Relativsatz, weitere•
Lob über den Gott ausführt.
Nach dieser Einleitung beschreibt dar Hauptteil entweder die Eigenschaften einer Gottheit oder ihr göttliches Wirken eingehender, oder er arz8hlt weiter ausholend ein sich um den Gott abspielendes Geschahen, Dan Schluß bil1> Die Bezeichnung 'Homer' wird in der Arbeit wie ein Synony■ für 'Ilias' berührt werden und 'Odyssee' verwandt, ohne dai damit die Verfasserfraga soll, Wichtig für die vorliegende Untersuchung 1st nur, in welcher Weise Ilias und Odyssee den Rhapsoden beim Dichten ihrer • Hymnen' als Vorbild gedient haben.
8
det ein BegiM, sondere fehlende Gesang' genauer
Abschiedsgrui an den Unsterblichen llit llhnlichen Epitheta wie u oft erglnzt durch eine Bitte ua allgeMinen Segen oder ua das beGelingen des Gedichtvortrags. Darauf schlieit sich die fast nie AbbruchsforMl an, llit der der Vortragende nun zu eine• 'anderen überleitet. Dieser wird in zwai Stücken der Sualung als Heroenepik bezeichnet .'ao115ol &f>xov'ta161~ ix 1tpoo1µ(01> . , . ; Th. 3. 104: lx 1tp001µCou 'Ait6>.>.evoc;Cllit wörtlichen Zitaten aus dea Apollonhyanus, den der Historiker allerdings HoMr selbst zuschreibt>; Pl. Phd. 60 d, wonach Sokrates ein 'Prooillion auf Apoll' Ci6 el~ t6v 'Ait6>.>.ttnpooCµ1ov> versifiziert haben soll. 2> Xltester Beleg: Pl. l.g. 700 b: xa( t1 ~v sTl5oc;'6'1~söxat 1tp~ 8106~, avoµa 15t lµvo1 i1texa>.0Uv10.
9
Gleichzeitig
können die 'HoMrischen
ge zu Groiepen
wie ' 11 ias'
Epen gehörenden verbunden.
Schutzpatronin, hingegen
und 'Odyssee'
Expositionen
Der Sänger die
richten
sich
gedient
sie
mit
du
bittet,
ihm seinen
an
Gottheit,
die
nicht
haben,
sind llit dem jeweilig
beginnt
er
Hymnen' ursprünglich
denn die
folgenden
Anruf
als Eingan-
an die
Epentext Muse als
Gesang einzugeben. der
zu Ehren
zu den fest seine
Die Hymnen
das
Gemeindefest
begangen wird. Aus dea geschilderten 'Ilias'
Tatbestand eine
und •Odyssee', haben
Breitenwirkung
dieser hinaus
an den Götterfesten
bedeutende
beiden
Grolepen
panhellenisch der Poleis
Wettbewerb verschiedenartiger Bedürfnis
Mit diesea
zu beherrschen
und kunstgerecht
oder sie
Rezitiert gar
für
die
Vort ragenden erhielt Auadrücklich
ihnen
zuvor
neuer treu
dargeboten berufsartiger
festgehaltenen
vorzutragen,
auf Delos bezeugt
in langer
d.h.
0C1aov auf
einen
'HoMriden'
CHoaernachkommen>, wollit
Gott
Vortragsweise nicht
Folge aneinander
zu eröffnen.
gekannte
so da& sie
Uberall
von nun an im
wurden. Stand
solcher
Vor-
auch zu ko111Mntieren der PolisbUrgerschaft
homerische
Ch,Ap. 147-65>.
CN. 2,
'genähter',
sicher
wie der
den Naaen 'Rhapsoden' Pindar
nach
gewUnschten Hoaertext
Festgemeinde
Sta11Msverbll.nden,
teilt
eine
d,h,
, Sie wurden Uber das ursprUngliche
wurde vor der grolen
Ionier
durch
berUhmt und gefragt,
ein
den ab jetzt
ver•a-lten
in der
vor der ganzen Bürgerschaft,
erwuchs
die
da& nach 'HoMr',
Veränderung
Vortragender,
tragskUnstler, hatten.
sich,
mu&, hervorgerufen
stattgefunden Adelapublikua
ergibt
Apollonhymnus
Der Berufsstand
der
. 1-3)
den Brauch
gereihter
Die Vortragenden offenbar
eine
zu,
den Vortrag
Verse mit einea hei&en bei
strenge
llf>0-
ihm auch
Verpflichtung
1> Cf. H. Patzer hat in seinem Artikel •PAlfOitiOI" .
10 auf getreuen und besonders authentischen Vortrag des Homertextea bekundet werden sollte. Vor der nun groien Featge■einde wird man jedoch zua reinen Sprechvortrag ohne Instru■entenbegleitung übergegangen sein, wie es auch eine Allphora aus Vulci bezeugt .Durch diese straffe Fassung und eine klar uariasene Angabe des verwandelt der Rhapsode das locker gehaltene Eingangascheaa des Chorlieds in ein festes Expositionascheaa.
Th•••
Das Scheaa beider Gattungen gibt zunächst zu erkennen, welche der zu verherrlichenden Gottheiten geprieaen werden soll. Es achlieien sich Epitheta an, die den Gott als bedeutungsvoll und rühmenswert eracheinen lassen. Ähnlich wie der Held der Epen durch Adelsprädikate als ein !platoc; hervorgehoben wird, iat auch der Gott entsprechend ausgezeichnet. Ein Attributsatz führt die besonderen Qualitäten der vorgestellten Gottheit näher aus und leitet in den erzählenden oder beschreibenden Mittelteil Uber. Schon bei der Einführung der Gottheit ist der homerische Hymnus konsequenter aufgebaut als das Chorlied. Die Rhapsoden geben den Noman,soweit es die Satzkonstruktion zuläit, gleich zu Beginn bekannt. Nur in dem Preislied auf Pan nennt ihn der Dichter nicht in der ersten Verszeile, sondern enthält ihn zunächst seinen Zuhörern vor, offensichtlich um damit einen besonderen Effekt zu erzielen . 1> Dieses Eingangsschema wurde vermutlich zuerst in den Chorliedern als einer der ersten griechischen Dichtungsgattungen entwickelt und dann von den Ependichtern al1 Prooillionsschema Ubernoanen, an das sich wiederum die Rhapsoden in ihren Preisliedern anlehnen. 2 > Vgl. S. 308 f. ; cf. das Prooilliom der Odyssee, in dem Odysseus' Name lange, der Spannung we3en, zurückgehalten wird.
41 Im Chorlied hingegen kaM der Name irgendwo ia Gedicht erscheinen. Dabei begnügt sich der Dichter des liturgiachen Hy1111us oft damit, die Gottheit lediglich mit einem ihrer Beinamen zu nennnen. In den homerischen Preisliedern ist das die Ausnahme Cf. E.Norden, A8tJostos Theos, 146.
nur die Beinamen auf.
4) Vgl. Kap. •Die dichter.
in den Hom. Hymnen•, S. 63 ff.
Sprachgestaltung
42 non solcher
c!rpttal,
Epen zu finden.
Auf ihn ko-n
in der Exposition erfinden
die Götter zurUck.
und Heroen auszeichnen, die Rhapsoden in ihren
Selten
und von Homer, Heaiod
Manchmal Ubertragen
sie
Durch diese
Möglichkeiten,
fen und sich
vereinzelt Hlufung
eifrig
Adeleprldikate zu beobachten.
ten sind.
hervor,
auf,
eo ist
Durch ihre
wird
Schönheit,
Zahlreiche Modifikationen traditioneller Wendungen sind bereits in den Epen von J.B.Hainsworth, Flexibil1ty, nachgewiesen. 111 Bemühen, ihre Ausdrucksmöglichkeiten auszuweiten, setzen die Hymnendichter diese Entwicklung fort und gehen darin noch Uber die Epen hinaus 'Ed'.aiv9 : die korrekte Fora ist euv; zur Wortbildung dieses ausgefallenen Ausdrucks vgl. O.Szemer,nyi, in: /llv~p~~ r4/J,v II. Festschrift fUr O.Kretschaer 1956, 176.
47
M6glichke1t finden,
der Verherrlichung
wahrend sie
ist
bei den kleinen
bei den llittleren
Hymnen dar Saalung
nur in Verbindung
ait
anderen
zu
Typen
auftaucht. Der 12. Hymnus zeigt
Hera als
auf goldenem Thron sitzend, piern
ehrfurchtsvoll
Uberni-t
der
Wendung, in Person
bei
• das Gold'
Das zweite tischen
i-r
Kategorien
wieder
Linie
ist.
grölter
als
ihn neben Themia thronen, nes Sinnes 24)
mit Zeus ist
waltet,
eines
von allen
Olym-
xpua68povoc; . Eiverwaltet
Ch.
(2).
Andere Hymnen legen daa Gewicht nicht in einem d r 1 in der fUr aie
vorzugen ea, Unsterblichen
trp1§ch,a
wie die Götterautter
die
aich
Berge ziehend,
wie auch aa Gebrüll göttin
Artellis
vorgetragen
Preislieds
siebe-
Akt1qn darzustellen. Kybele,
am Klang der Klappern,
die So schildert
durch die Wilder und Uber Pauken und Flöten Weise eilt
erfreut die Jagd-
ia 9. Hyaius auf goldenem Wagen durch Sayrna nach Klaros, Apoll in seinem Heiligtum
Hymnus noch sehr wurde,
mittleren
den Vordergrund,
auf die Erscheinung,
der Wölfe und Löwen. In lhnlicher
sie ihr Zwillingabruder
Wlhrend dieser
so sehr
t t • n T vp d • s Pr • 1 s ens ,
das 14. Preislied,
er
Hyaius
auch in der Götterwelt
Auf der gleichen Gerllhat
kurzen
Charakterisierung
Kompositionaglied
des Zeus,
Mit der Wahl des Epithetons
dieses
der
und Gattin
Uber die Unsterblichen
geachtet.
Verfaaser der
Götterkönigin
Umfangs die
erwartet.
auf den Ort der Festveranstaltung,
zugeschnitten
ist,
fUr die
wodurch er gleichzeitig
stellt Göttin ihr
wo
der typischen
Rhapsode
des
Tltigkeiten
Wesen charakterisiert.
1> Von Hera vgl. 11, 1, 611 etc. da er nur ein sehr 2> H. 13 wurde auier acht gelassen, von h. Cer 1st; cf. h.Cer. 1 und 493,
an dem
verkUrzter
27. in
Erbe-
Auszug
.l.:5
sa
!,er
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