Die Diatomeenassoziationen der Santa-Lucia-Lagune in Natal (Südafrika) [Reprint 2018 ed.] 9783111388595, 9783111026923


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German Pages 121 [128] Year 1968

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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Beschreibung der Arten
Ökologie
Zusammenfassung
Zitierte Literatur
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Die Diatomeenassoziationen der Santa-Lucia-Lagune in Natal (Südafrika) [Reprint 2018 ed.]
 9783111388595, 9783111026923

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B O T A N I C A M A R I N A • V O L . XI . S U P P L E M E N T

BOTANICA MARINA Internationale Zeitschrift für die Erforschung und Auswertung von Meeresalgen — International Review for Seaweed Research and Utilization — Revue Internationale pour l'étude et l'exploitation des algues marines

Herausgeberkollegium R. Biebl, Österreich L. R. Blinks, U.S.A. T. Braarud, Norge V. J. Chapman, New Zealand M. R. Droop, Great Britain J. Feldmann, France F. Gessner, Deutschland H. A. Hoppe, Deutschland T. Levring, Sverige

G. F. Papenfuss, U.S.A. M. Parke, Great Britain L. Provasoli, U.S.A. O. J. Schmid, Deutschland E. Steemann Nielsen, Danmark A. R. A. Taylor, Canada W. R. Taylor, U.S.A. Y. Yamada, Japan E. G. Young, Canada

Vorsitzender des Herausgeberkollegiums Prof. Dr. Tore Levring, Göteborg

VOLUME XI • SUPPLEMENT

B. J. C H O L N O K Y

Die Diatomeenassoziationen der Santa-Lucia-Lagune in Natal (Südafrika)

1968

CRAM, DE GRUYTER & CO., HAMBURG

Umschlagentwurf: Gero Kahlbrandt, Hamburg

© Copyright 1968 by Cram, de Gruyter & Co., Hamburg 13 Gesamtherstellung: Graph. Betrieb Gebr. Rasch & Co., Bramsche Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis Einleitung

7

Beschreibung der Arten

12

Ökologie

93

Zusammenfassung — Summary

115

Literaturverzeichnis

116

Einleitung Die Santa-Lucia-Lagune gehört zu den vielen Naturreservaten von Südafrika und ist durch ihren Reichtum an Wild und Fisch auch außerhalb der Grenzen des Landes wohl bekannt. Der Ausdruck „Lagune" ist geomorphologisch in diesem Fall unrichtig gebraucht, da der große, mit dem Indischen Ozean durch eine verhältnismäßig schmale Öffnung verbundene seichte See nicht durch die Delta-Bildung einer Flußmündung entstand. Die sog. Lagune ist der mündungsnahe Teil einiger ineinander einmündender Flüsse, die, aus den höher liegenden Teilen der Umgebung kommend, in der Nähe des Ozeanufers durch die sich anhäufenden Sanddünen aufgestaut wurden. Die Flüsse sind wasserarm, das Gebiet gehört zu der Sommerregenzone, so entstand zwischen den großen Sandhügeln des Ufers eine schmale Öffnung, die nur in der Zeit der wenigen Hochwässer eine Rolle als Abfluß spielt. Sonst strömt das Wasser des Indischen Ozeans in die Lagune hinein, da die Verdunstung auf der großen Oberfläche (die Länge des Lagunensystems ist von der Mündung bis zu der Mkuzi-Mündung etwa 56 km, seine Breite zwischen dem Ostufer der Hauptlagune und dem Westufer der westlichen „False Bay" genannten Bucht etwa 18 km) stärker als die Süßwasserzufuhr ist. Der Strömungsrichtung entsprechend ist die Salzkonzentration des Lagunenwassers oft beträchtlich höher als die des Ozeans und kann — nach den Messungen des Ministeriums für Wasserversorgung — bis über 40°/00 steigen. In den sommerlichen Perioden — die aber gar nicht jährlich gleich regnerisch ausfallen — wurden in manchen Stellen nahe den Flußmündungen Salzkonzentrationen von 5—io°/oo beobachtet, die aber, nach dem mir gegebenen Graphikon für die Jahre 1958—1963, sehr unbeständig sind und wahrscheinlich auch durch die Windstärke und Richtung beeinflußt werden. Die Wassertiefe der Lagune ist gering, so war es verständlich, daß die zuständigen Behörden durch die Entdeckung, daß der Seeboden, der ursprünglich aus den Schichten der Kreideformation aufgebaut ist, stellenweise mit einer 10 m dicken Schicht sandigschlammiger Ablagerungen bedeckt ist, beunruhigt wurden. In den meisten Abschnitten ist die Wassertiefe kaum 2 m, so befürchtete man mit Recht, daß sich die Verlandung der Lagune sehr schnell, innerhalb weniger Jahrzehnte abspielen und das reiche Reservat dadurch verschwinden wird. Man hat verschiedene Untersuchungen ausgeführt um feststellen zu können, wie schnell die Anhäufung der neuzeitlichen Sedimente vor sich geht und was man dagegen tun könnte. Die Hypothese, die leider auch in diesem Fall als eine Tatsache dargestellt wurde, war, daß die Ablagerungen fluviatilen Ursprungs sind und deshalb sprach man schon von der Möglichkeit, die Lagune irgendwo in den nördlichen Abschnitten durch eine zweite Öffnung mit dem Indischen Ozean zu verbinden und dadurch, sozusagen, auszuspülen. Nach einigen wasserarmen Jahren hat der Sand die Lagunenmündung zeitlich gänzlich verstopft, diese Erscheinung wurde aber leider nicht als ein Zeichen dafür aufgefaßt, daß die Flüsse nicht genug Wasser für die Offenhaltung der Mündung führen, sondern auch weiterhin die Flüsse für die Verlandung verantwortlich haltend, haben die Zuständigen 7

die Mündung künstlich wieder geöffnet (in i960) und erwartet, daß sich dadurch die Lage bessern würde. Die Verlandung ging aber unaufhaltsam weiter und konnte in den seichten nördlichen Teilen — wo sich schon mehrere Inseln gebildet haben, die kaum über die Wasseroberfläche ragten — deutlich beobachtet werden. Die weiteren Versuche, um etwas gegen die Gefahr unternehmen zu können, scheiterten, da der Ausgangspunkt unverändert die Hypothese der fluviatilen Sedimente blieb. Man versuchte eine Lösung sogar durch ziemlich naive Modell-Experimente erzielen zu können; die verantwortlichen Behörden waren aber nicht bereit, die empfohlenen, sehr kostbaren Ausgrabungen zu unternehmen, da die erhaltenen Resultate der zuletzt genannten Experimente und einiger, recht oberflächlicher Untersuchungen miteinander und mit den Tatsachen in Widerspruch standen. Am Ende ließ Herr J . P . K R I E L von dem Ministerium für Wasserversorgung einige Proben aus den Bohrungen, die durch die dicken Bodensedimenten ausgeführt wurden, unserem Institut zukommen und fragte, ob es nicht möglich wäre, das Alter dieser Schichten aufgrund der darin befindlichen Mikrofossilien zu bestimmen. Nach seiner Annahme könnte man auf dieser Grundlage berechnen, wie lange es dauern könnte, bis die Flüsse dieses Paradies der Nilpferde und Krokodile vernichten würden. Nach einer vorläufigen Untersuchung der Proben konnte ich feststellen, daß diese sehr viele, meistens stark beschädigte Diatomeenschalen enthalten, die aber beinahe ohne Ausnahme zu der Flora des marinen Litorals und nicht zu der mir wohlbekannten Flora Nataler Flüsse gehören. Aus dieser Beobachtung war es deutlich, daß die Sedimente nicht durch die Flüsse in den See gelangten, sondern marinen Ursprungs sind, aber auch, daß die gestellten Fragen nur durch die Untersuchung der zur Verfügung gestellten Proben nicht zu beantworten sind. Deshalb habe ich vorgeschlagen, daß ich die Lagune persönlich aufsuchen und dort sowohl aus der Lagune selbst als auch aus den Zuflüssen Proben nehmen werde, die den heutigen Zustand der Diatomeenassoziationen zeigend erklären könnten, warum in den Sedimenten nur Meeresdiatomeen zu finden waren. Dieser Vorschlag wurde angenommen, obzwar die Tatsache, daß die Sedimente beinahe ausschließlich nur marine Diatomeen enthalten, falsch aufgefaßt wurde. Durch das Vorherrschen der Litoraldiatomeen ist nämlich ein gewisser Optimismus entstanden. Es wurde angenommen, daß die Sedimente viel älter, als tatsächlich wären, da heute angeblich — nach der oben mitgeteilten Hypothese — die Diatomeen der Flüsse vorherrschen müßten. Ich habe diese Auffassung schon damals unhaltbar gefunden, wollte aber keine Äußerungen wagen, da solche ohne Untersuchungen und ohne Analyse der vorhandenen Vergesellschaftungen unbedingt zu Irrtümern leiten müssen. Ich habe die Gelegenheit bekommen, die Lagune und ihre Zuflüsse mit der Hilfe des leitenden Ingenieurs der Stausee-Arbeiten in dem Tal des Hluhluwe-Flusses zwischen dem 14. und 18. September 1964 kennenlernen zu können, da Herr R U D D mit seiner einmaligen Wissenschaftsliebe und Hilfsbereitschaft von Zugang, Transport und Sammelmöglichkeiten gesorgt hat. Für seine vielseitige und opferbereite Hilfe möchte ich Herrn R U D D meiner Dankbarkeit auch auf dieser Stelle einen Ausdruck geben. Am Tage vor meiner Ankunft in Hluhluwe (13. 9. 1964) habe ich noch Gelegenheit gehabt, aus Mtubatuba die Bucht Richards Bay aufzusuchen und dort zum Vergleich einige Proben zu sammeln. Die untersuchten Proben sind in der folgenden Aufzählung nach den topographischen 8

Teilen des Lagunensystems und seiner Zuflüsse geordnet. Bei jeder Standortsangabe werden die Kennbuchstaben und Nummer der betreffenden Probe angegeben, unter denen sie auch in dem Text angeführt wird. Die erste Gruppe der Proben wurde in der Santa Lucia Lagune selbst gesammelt und ist nach der topographischen Lage der Fundorte von der Mündung bis zu dem Nordufer (Mkuzi-Mündung) geordnet. Kennbuchstaben: SL. S L i. Santa-Lucia-Mündung. Meeresalgen am Ufer neben der Ozeanküste. Ges. 16. 9. 1964. SL 2. Santa-Lucia-Mündung. Bewuchs und Fadenalgenwatten auf den Holzpfählen des Bootshafens. Ges. 16. 9. 1964. S L 3. Santa-Lucia-Mündung. Baumstamm (Treibholz) etwa 1,5 km südlich der Mündung des Umpati-Flusses. Ges. 16. 9. 1964. S L 4. Santa-Lucia-Mündung. Uferwasser neben der alten Vermessungsstation „Brodies Crossing", etwa 1,5 km nördlich der Mündung des Umpati-Flusses. Ges. 16. 9. 1964. SL 5. Santa-Lucia-Mündung. Das Nordende der sog. „Narrows", etwa 600 m südlich des Endes des mit dem Boot befahrbaren Abschnitts. Röhricht am Ufer in sehr seichtem Wasser. Ges. 16. 9. 1964. S L 6. Santa-Lucia-Lagune. Charters Creek. Bewuchs auf den Steinen in dem Bootshafen. Ges. 14. 9. 1964. S L 7. Santa-Lucia-Lagune. Potamogeton nahe dem Ostufer dem Bootshafen von Charters Creek gegenüber. Ges. 18. 9. 1964. S L 8. Santa-Lucia-Lagune. Potamogeton in dem seichten Wasser der Deadtree Bay am Ostufer. Ges. 18. 9. 1964. S L 9. Santa-Lucia-Lagune. Algen auf den Ufersteinen der Fanies Insel. Ges. 14. 9.1964. SL 10. Santa-Lucia-Lagune. Potamogeton nahe dem Ostufer in der Höhe der sog. Heils Gate. Ges. 18. 9. 1964. S L 1 1 . Santa-Lucia-Lagune. Die Sengwana genannte Landzunge am Ostufer. Algen in verhältnismäßig tiefem Wasser. Ges. 18. 9. 1964. S L 12. Santa-Lucia-Lagune. Ebenda. Algen in seichtem Wasser. Ges. 18.9. 1964. SL 13. Santa-Lucia-Lagune. Braune Überzüge am Boden des Nordufers in seichtem Wasser. Ges. 18. 9. 1964. SL 14. Santa-Lucia-Lagune. Algen auf dem Felsgrunde aus dem Kreidezeitalter bei Nibola, etwa halbwegs zwischen Heils Gate und Mkuzi-Mündung. Ges. 18. 9. 1964. Die zweite Gruppe der Proben entstammt der westlichen, False Bay genannten großen Bucht der Lagune, die wahrscheinlich einer zweiten, der Küstenlinie parallel verlaufenden tektonischen Einsenkung entspricht. Die Proben wurden auch in diesem Fall von Süd nach Nord geordnet. Kennbuchstaben: FB. F B 1. False Bay. Überzüge auf einem treibenden Baumstamm in der Mündung des Hluhluwe Flusses. Ges. 1 5 . 9 . 1964. F B 2. False Bay. Algen auf den Steinen und höheren Pflanzen in dem seichten Wasser bei Higg's Point (oder Pikkenins Point) nahe der Mündung des Hluhluwe-Flusses. Ges. 15. 9. 1964. F B 3. False Bay. Algen von den Ufersteinen neben dem Bootshafen. Ges. 14. 9. 1964. F B 4. False Bay. Bewuchs auf den Pfählen der Landungsbrücke des Bootshafens. Ges. 15. 9. 1964. 9

F B 5. False Bay. Mündung des Mzinene-Bachs am Nordufer. Ges. 17. 9. 1964. F B 6. False Bay. Durch Abrasion untergrabene, etwa 30 cm hohe, vertikale Grundwände neben der Mündung des Mzinene-Bachs am Nordufer. Ges. 17. 9. 1964. F B 7. False Bay. Algen auf den Steinen des Nordost-Ufers. Ges. 17. 9. 1964. F B 8. False Bay. Heils Gate. Algen auf den Felsen und auf dem sandigen Boden. Ges. 14. 9. 1964. Die dritte Gruppe der Proben umfaßt diejenigen, die aus den Zuflüssen genommen wurden. Obzwar es versucht wurde, aus einem jeden Zufluß eine entsprechende Anzahl Proben schöpfen zu können, mußte ich mich oft mit nur wenigen zufriedenstellen, da einige der Zuflüsse nur stellenweise zu erreichen sind. Eben der größte Zufluß des Systems, der Mkuzi, bietet in dieser Hinsicht große Schwierigkeiten, da er durch eine unerschlossene Sumpflandschaft strömt, wo keine Wege oder Pfade einen Zugang ermöglichen. Der Hluhluwe — der andere große Zufluß — war in der Hinsicht der Probenahmen günstiger, da er teilweise durch die Hügellandschaft westlich der Lagune, zum anderen Teil in dem Naturreservat „Hluhluwe" ein tektonisches Tal durchfließt, wo nicht nur bessere Zugänge gegeben sind, sondern auch die gütige Hilfe des nataler Park Boards die Untersuchungen ermöglichte. Ebenfalls durch die Hilfe des Park Boards konnten die wenigen Probenahmen in der Mkuzi-Mündung ausgeführt werden, da diese seichten, mit Krokodilen verseuchten Gewässer nur mit Spezialbooten zugänglich sind. Für die fördernde, bedeutungsvolle Hilfeleistung möchte ich den zuständigen Behörden und ihren für die Forschung begeisterten Beamten auch an dieser Stelle herzlichst danken. Die in diese Gruppe eingeteilten Proben ebenfalls hauptsächlich von Süd nach Nord, aber auch nach Zufluß geordnet. Kennbuchstaben: ZF. Z F 1. Umpati-Bach in dem Staatsforst neben der Baustelle einer Brücke westlich der Santa Lucia Mündung. Ges. 16. 9. 1964. Z F 2. Nyalazi-Bach unter der Brücke der Landstraße zwischen Mtubatuba und Hluhluwe (Siedlung). Ges. 16. 9. 1964. Z F 3. Hluhluwe-Fluß unterhalb der Brücke der Landstraße zwischen Mtubatuba und Hluhluwe (Siedlung). Ges. 16. 9. 1964. Z F 4. Hluhluwe-Fluß unterhalb der Baustelle des neuen Staudammes. Ges. 18.9.1964. Z F 5. Hluhluwe Reservat. Der Hluhluwe-Fluß neben der „Seme" genannten Wegkreuzung. Überzüge auf dem Schlamm zwischen großen Steinen. Ges. 17. 9. 1964. Z F 6. Hluhluwe Reservat. Cladophora-Watten in schnell fließendem Wasser unterhalb der Nombali-Brücke über dem Hluhluwe-Fluß. Ges. 17. 9. 1964. Z F 7. Hluhluwe Reservat. Überzüge auf großen Felsen neben dem sog. HluhluweCauseway über dem gleichnamigen Fluß. Ges. 17. 9. 1964. Z F 8. Hluhluwe Reservat. Mansiya Causeway. Diatomeenüberzüge auf Steinen in seichtem, schnell fließendem Wasser des gleichnamigen Bachs. Ges. 17. 9. 1964. Z F 9. Hluhluwe Reservat. Mansiya Causeway. Stehendes, seichtes Wasser oberhalb des Dammweges über dem gleichnamigen Bach. Ges. 17. 9. 1964. Z F 10. Hluhluwe Reservat. Ngalondi Causeway über dem Mansiya Bach unterhalb der neuen Brücke der Straße. Ges. 17. 9. 1964. Z F 1 1 . Hluhluwe Reservat. Das Hauptpumpenhaus der Wasserversorgung an dem 10

Mansiya Bach. Langsam fließendes, tiefes Wasser im Schatten des Urwaldes. Algen auf großen Steinen. Ges. 17. 9. 1964. Z F 12. Mzinene-Bach oberhalb der Brücke der Landstraße zwischen der Siedlung Hluhluwe und False Bay. Ges. 17. 9. 1964. Z F 13. Überzüge auf einem treibenden Baumstamm in der Nähe der Mündung des Mkuzi-Flusses. Ges. 18. 9. 1964. Z F 14. Ceratophyllum aus seichtem Wasser in der Mündung des Mkuzi-Flusses. Ges. 18. 9. 1964. Z F 15. Ein schmaler Seitenzweig der Mündung des Mkuzi-Flusses. Algen von submersen, absterbenden Rohrstengeln. Ges. 18. 9. 1964. In dem Urwald neben False Bay, der noch zu dem Reservat gehört, habe ich neben der Straße nach der Siedlung Hluhluwe eine kleine Quelle oder Sickerwasser entdeckt. Da diese Quelle von den anderen Gewässern der Umgebung isoliert ist und ökologisch nichts mit diesen zu tun haben kann, habe ich die hier gesammelten Proben in eine besondere, kleine vierte Gruppe mit dem Kennbuchstaben „ Q " eingeteilt. Diese Proben sind: Q 1. Santa-Lucia-Reservat. Sickerwasser in dem Graben des Weges zwischen der Siedlung Hluhluwe und False Bay. Ges. 1 5 . 9 . 1964. Q 2. Santa-Lucia-Reservat. Ebenda. Eine tiefere Stelle. Ges. 1 5 . 9 . 1964. Die fünfte Gruppe der Proben bilden die durch den Herrn R U D D ausgehobenen Proben aus Bohrungen. Die ursprüngliche Beschriftung der Proben wurde hier beibehalten, in einigen Fällen nur übersetzt. Kennbuchstaben: BH. B H 1. Santa Lucia Lagune nahe Fanies Insel. Probe Nr. S 567. Aus o—5 engl. Fuß Tiefe. Juli 1964. B H 2. Ebenda. Probe Nr. S 611 aus 5—10 engl. Fuß Tiefe. Juli 1964. B H 3. Ebenda. Probe Nr. S 531 aus 10—15 engl. Fuß Tiefe. Juli 1964. B H 4. Ebenda. Zweite Bohrung. Probe Nr. S 977 aus 10—15 engl. Fuß Tiefe. Juli 1964. B H 5. Ebenda. Zweite Bohrung. Probe Nr. S 643 aus 15—20 engl. Fuß Tiefe. Juli 1964. B H 6. Ebenda. Zweite Bohrung. Probe Nr. S 1066 aus 20—25 engl. Fuß Tiefe. Juli 1964. B H 7. Ebenda. Zweite Bohrung. Probe Nr. S 1061 aus 30—35 engl. Fuß Tiefe. Juli 1964. B H 8. False Bay. „Hluhluwe mond. Borehole, 5' deep". September 1964. B H 9. False Bay. „Hluhluwe mond. Borehole, 15' deep". September 1964. B H 10. False Bay. „Hluhluwe mond, Borehole, 25' deep". September 1964. B H 1 1 . Hell's Gate. Borehole 5'. September 1964. B H 12. Hell's Gate. Borehole 17'. September 1964. Die sechste und letzte Gruppe der Proben bilden jene wenigen, die zum Vergleich aus dem Richards Bay gesammelt wurden. Kennbuchstaben: RB. R B 1. Richards Bay südlich Mtubatuba. Zosteretum neben dem Bootshafen. Ges. 1 3 . 9 . 1964. R B 2. Ebenda. Detritus in tieferem Wasser der Mündung des Umzingazi Flusses mehr genähert. Ges. 13. 9. 1964. 11

RB 3. Umzingazi-Fluß nahe seiner Mündung in Richards Bay. Dichter PapyrusBestand unterhalb der Brücke der Landstraße nach Empangeni. Ges. 13.9. 1964.

Beschreibung der Arten Die vor der ökologischen Untersuchung unerläßliche floristische Analyse der oben aufgezählten 54 Proben zeigte, daß die Diatomeenflora der Santa-Lucia-Umgebung —• durch die abwechslungsreichen ökologischen Eigenschaften der betreffenden Gewässer — sehr reichhaltig ist und eine besondere Beachtung verdient. Da ich in meinen früheren Untersuchungen (vgl. C H O L N O K Y 1960 a) aus diesem Gebiet nur sehr wenige Proben verarbeiten konnte, sind die jetzt erhaltenen Ergebnisse auch floristisch-systematisch von Bedeutung, deshalb scheint eine ausführliche Aufzählung und kritische Auswertung der beobachteten Arten unerläßlich. Die Florenliste habe ich auch hier alphabetisch zusammengestellt, da ich kein System kenne, das über einen jeden Zweifel phylogenetisch begründet wäre. In großen Zügen mag die heute übliche Anordnung richtig sein, sobald man aber die kleineren Gruppen der Gattungen irgendwie ordnen möchte, stößt man auf Unsicherheiten und Schwierigkeiten, die nicht zuletzt die unvermeidlichen Folgen der Gruppierungen, die aufgrund der Morphologie der Zellwände zusammengestellt wurden, sind. Es ist nicht zu entscheiden, ob Anomoeoneis und Diploneis wirklich vor, Caloñéis und Pinnularia aber nach Navícula zu stellen sind, und da ich keine phylogenetisch befriedigende Untersuchungsmethode kenne, die diese und ähnliche Fragen entscheiden könnte, halte ich die künstliche, die Arbeit aber sehr erleichternde alphabetische Ordnung am zweckmäßigsten. In den oben aufgezählten Proben konnte ich das Vorhandensein der folgenden Diatomeenarten feststellen: Achnanthes B O R Y 1822 A. delicatula ( K Ü T Z I N G ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 22). H U S T E D T (1927— 1964, Teil 2: 389, F. 836) hat zwar die Diagnose von G R U N O W einigermaßen ergänzt, die unteren Grenzen der Zellgröße blieben aber bei ihm unverändert (10 fx lang, 5 jx breit). In den hier untersuchten, reichhaltigen Proben waren oft auch viel kleinere, sonst aber typisch strukturierten Schalen zu beobachten, deren Länge kaum 6 ¡x und Breite etwa 3,5 [x erreicht hat. Durch die gleitenden Übergänge und die nur quantitativen Unterschiede kommt eine taxonomische Absonderung nicht in Frage, es soll aber bemerkt werden, daß sie auch nicht als hypothetische „Kümmerformen", die aus der geschlechtlichen Vermehrung ausgeschlossen wären, aufgefaßt werden können. Aufgrund der Versuche von G E I T L E R (1932: 86—92, besonders S. 91 usw.) und vieler Beobachtungen, die hier nicht näher zu besprechen sind, war schon lange deutlich, daß die Hypothese einer starren „Teilungsfolge" den Tatsachen nicht entspricht. Die Systematiker verharrten aber bei dieser Meinung, die den Diatomeen in der Hinsicht ihrer Vermehrung eine Sonderstellung im Reich der Lebenden zuschreiben wollte, bis neuzeitlich V O N S T O S C H (1965) mit tadellosen Experimenten das Gegenteil zu beweisen vermochte. — Irrtümlicherweise habe ich in einer Abhandlung ( C H O L N O K Y 1958a: 319) behauptet, daß die Art 12

früher in Afrika nicht gesehen wurde. Damit war Südafrika gemeint, und die Behauptung ist in diesem Sinn richtigzustellen. — SL 10, n , 12, 14 (in einigen Proben recht häufig, in Nr. SL 11 bildet sie 5,3°/0 der Assoziation); FB 5,7. A. Engelbrechtii CHOLNOKY (195 5 a: 16, F. 1—8; 1 9 5 9 : 7 , F. 16—33). Wie ich es schon früher vermutet habe, (vgl. CHOLNOKY 1959: 7) ist die „var. minuta CHOLNOKY" (1955 a: 16, F. 9—10) nicht als selbständige taxonomische Einheit haltbar, da sie in vielen Proben durch gleitende Übergänge an den Typus gebunden ist. Die Benennung ist als Synonym einzuziehen. — SL 6; FB 3, 5, 7 (nur in der Probe FB 5, wo sie 3,8°/0 der Assoziation bildet, einigermaßen reichlich vertreten); ZF 7, 10; Q 1; RB 3. A. exigua (KÜTZING) GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1880: 21). — Z F 5, 6, 7, 1 0 ; Q i, 2. In allen Proben recht spärlich, da weder der Salzgehalt der untersuchten Gewässer noch ihre pH-Verhältnisse den Optima der Art entsprechen. A exilis KOTZING (vgl. HUSTEDT 1927—1964, Teil 2 : 378, F . 822; CHOLNOKY 1966a: 8). — ZF 3, 7, nur mit Einzelexemplaren vertreten. A.Hauckiana GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1880: 2 1 ; vgl. auch HUSTEDT 1 9 2 7 — 1964, Teil 2: 388, F. 834). In manchen der hier untersuchten Proben war die Art recht häufig, deshalb konnte festgestellt werden, daß die kleinen, breitlanzettlichen Formen, die auch HUSTEDT (I.E.) als eine selbständige taxonomische Einheit angeführt hat, mit gleitenden Übergängen an den Typus gebunden, deshalb nicht zu unterscheiden sind. Die kleinen Exemplare sollten zu der „var. elliptica S C H U L Z " gehören, von denen einige durch HUSTEDT in A. SCHMIDT, Atl., T. 414, F. 31—35 gezeichnet wurden. Die Abmessungen können oft viel geringer, als die der HusTEDT'schen Exemplare sein. Unsere Fig. 1 u. 2 zeigen die beiden Schalen eines sehr kleinen Individuums, die strukturell — abgesehen von ihrer Größe—den HusTEDT'schen Zeichnungen entsprechen. Unter den kleinen Exemplaren waren auch auffallend schlanke (Fig. 3, 4), die ich aber von dem Typus ebensowenig trennen konnte. Diese entsprechen der „var. rostrata S C H U L Z " (vgl. HUSTEDT 1. c.) und müssen dem Gesagten entsprechend zum Typus gezogen werden. Hier sei noch bemerkt, daß die Länge der kleinsten gesehenen Schalen etwa 7 ¡x und ihre Breite nur 4,5 ¡j. war, womit die Diagnosen ergänzt werden müssen. — SL 3, 6, 9, 10, 11, 12, überall recht spärlich; FB 2 (15,37o), 3 (3.8%). 4 (0,6%), 5 (5,°°/o). 6, 7 (2.0%). » (o,6°/0); RB 1. Nach diesen Befunden muß die Art an Gewässern mit recht großen osmotischen Druckschwankungen angepaßt sein. A. hungarica GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1880: 20). Es wird behauptet, daß diese Art „vorwiegend an Lemnazeen" leben sollte. Wie man zu dieser Behauptung kommen konnte, vermochte ich nicht aufzuklären, vielleicht, da A. hungarica einmal irgendwo in einer Probe auf Lemna reichlich gefunden wurde. Daß diese Behauptung überhaupt keinen Sinn hat, zeigen alle Proben, die die Art reichlich enthalten. — Nur in RB 3, da in den anderen Fundorten entweder das pH oder der Salzgehalt das Gedeihen der Art verhindern. A. inflata (KOTZING) GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1880: 19). HUSTEDT (1927— 1964, Teil 2: 421) behauptet, daß die Art eine „typische Quellenform" wäre. Daß Quellenformen überhaupt nicht existieren (und logischerweise auch nicht existieren können), habe ich unlängst hoffentlich deutlich genug bewiesen (vgl. CHOLNOKY 1966b). A. inflata wurde nur selten in Quellen gefunden, vgl. z. B . auch HUSTEDT 1949 a: 76, wo A. inflata überhaupt nicht aus Quellen angegeben wird. Dagegen erklärt aber HUSTEDT auf der 13

2itierten Stelle, daß die Art „Lebensräume im Bereich fließender Gewässer" bewohnen sollte, was im krassen Gegensatz zu seiner früheren Behauptung steht. A. inflata — ebenso, wie die meisten anderen Arten der Gattung — gedeiht in sauerstoffreichen Gewässern optimal, deshalb ist ihr Vorkommen in den meisten Quellen unwahrscheinlich. — R B 3, da das pH und Salzgehalt der anderen Fundorte ihr autochthones Vorkommen ausschließt. A. lanceolata ( B R E B I S S O N ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 23). — R B 3, da die pH-Verhältnisse ihr Gedeihen in den anderen, hier untersuchten Fundorten ausschließen. A. microcephala ( K Ü T Z I N G ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 22). Da das pHOptimum der Art etwas unterhalb des Neutralpunktes liegt und da sie sauerstoffreiche Gewässer ohne osmotische Druckschwankungen bevorzugt, war sie hier nicht verbreitet und beinahe überall mit nur verschleppten Einzelexemplaren vertreten. Die Behauptung, daß sie „im Süßwasser überall verbreitet und häufig" wäre, beruht wahrscheinlich auf Verwechslungen, die in der einschlägigen Literatur nicht selten sind. — Z F 1, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 (nur in der Probe Z F 7 etwas häufiger, wo sie 4,2°/0 der Vergesellschaftung bildet); R B 3. A. minutissima K O T Z I N G (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2 : 376, F. 820). Wie ich es schon früher gezeigt habe (vgl. C H O L N O K Y 1957a: 343), ist die Abgrenzung der schwachkopfigen Formen, die in der Literatur als „var. cryptocephala G R U N O W " (in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 27, F. 41—44) geführt wurden, unmöglich. Diese Formen gaben eine Anleitung zur Verwechslung mit der vorigen Art, die aber durch die Beachtung der Streifung leicht zu vermeiden ist. Da die pH-Optima der A. microcephala und A. minutissima nicht gleich hoch liegen, haben die Verwechslungen zu ökologischen Fehlschlüssen geführt. M Ö L D E R (1962: 3 5 ) gibt z.B. die „var. cryptocephala" aus auffallend vielen Gewässern von Sierra Leone an, was wahrscheinlich auf einer Verwechslung beruht. — Da das pH der in dem Untersuchungsgebiet vorhandenen süßen Gewässer im allgemeinen recht hoch ist, war A. minutissima im Gegensatz zu A. microcephala in den sauerstoffreichen Fundorten recht häufig. In der Lagune und in anderen Gewässern mit starken osmotischen Druckschwankungen war sie, selbstverständlich, nur mit verschleppten Einzelexemplaren, wahrscheinlich Einzelschalen vertreten. — S L 10; F B 5; Z F 1 (43,1%), 2 (47,°%), 3 (°,97o), 4 (4,7%). 5 (7,8%), 6 (32,2%), 7 (84,5%), 8 ( 1 1 , 2 % ) , 9 ( 1 1 , 2 % ) , 10 (13,7%), 1 1 (6,6%), 12 (39,9%); Q 1 (Sauerstoffmangel); R B 2 (verschleppte Einzelschalen), 3 (7,1%). A. oculata H U S T E D T f. rostrata H U S T E D T (1952: 390, F. 95—98). Die beobachteten vielen Schalen mußte ich ausnahmslos als Vertreter dieser Form identifizieren, da die festgestellten geringfügigen Abweichungen von den HusTEDT'schen Originalen eine taxonomische Absonderung nicht rechtfertigen. Unter meinen Exemplaren fanden sich mehrere, die etwas kleiner als die betreffenden Angaben der Diagnose waren, da aber in einer einzigen Probe die volle Variationsreihe einer Art nicht vorhanden sein kann, ist nur die Diagnose in diesem Sinn zu ergänzen. Die Abmessungen meiner Exemplare waren: 8—12,5 lang, 3,5—4,5 JJL breit. Die Struktur der gesehenen Schalen stimmt mit der der Originale überein. Auf der Areenschale konnten 18—20, auf der Rhaphenschale 24—26—(27) Streifen in 10 ¡j. gezählt werden. Zwei Schalen einer Zelle (Fig. 6 u. 7) und eine besonders kurze Rhaphenschale (Fig. 5) habe ich gezeichnet und damit gezeigt, daß 14

diese in den tropischen Gewässern der Campeche Bay entdeckte Art auch in anderen entsprechenden Gewässern vorkommt. Die Art ist in meinen Proben nicht besonders häufig, trotzdem zeigt sie, daß A. oculata — ebenso, wie viele andere Arten des marinen Litorals — osmotische Druckschwankungen zwischen gewissen Grenzen ertragen kann. — SL n (o,8°/ 0 ); FB 7 ; RB 2. A. saxonica K R A S S K E (vgl. HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 2 : 4 0 3 , F. 8 5 4 B ) . HUSTEDT (L.C) gibt die Streifung der Areenschale als 14 in 10 [JL an, seine eigenen Figuren zeigen aber nur 12. Tatsächlich konnte ich eine Streifungsdichte von ix—15 in 10 ¡x feststellen. G I F F E N ( 1 9 6 6 : 1 2 7 ) führt diese Art irrtümlich als „A. Krasskei HUSTEDT" an. Da HUSTEDT meines Wissens einen ähnlichen Namen nie geschaffen hat, ist der Autor des neuen „ex error"-Synonyms G I F F E N . — FB 5 (nur eine, sicher verschleppte Areenschale gesehen); ZF 1. A. taeniata GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1 8 8 0 : 2 2 ; vgl. HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 2: 382, F. 828). Wie die Zeichnungen Fig. 8—14, die auch die hier beobachtete Variation der Schalenform zeigen, beweisen, kommt die Art in der Santa-Lucia-Lagune und besonders in der False Bäy verhältnismäßig reichlich vor, wodurch die Auffassung, daß sie nur „an den nördlichen Küsten Mitteleuropas bis ins Nördliche Eismeer" gedeihen sollte, widerlegt wird. Wie die Abbildungen zeigen, kann an eine Verbindung mit einer oberflächlich ähnlichen, anderen Art, z.B. mit A. modica HUSTEDT ( 1 9 5 2 : 3 8 8 , F. 7 2 — 7 5 ; A. SCHMIDT, Atl.: T. 4 2 0 , F. 2 8 — 3 1 ) wegen der Schalenform und der Streifung überhaupt nicht gedacht werden. HUSTEDT ( 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 2 : 382) behauptet dagegen richtig, daß A. taeniata „ziemlich euryhalin" wäre, vorausgesetzt, daß dieser Ausdruck eine Anpassung an osmotische Druckschwankungen bedeuten will. Es ist aber bedauernswert, daß der Verf. an der gleichen Stelle (Fig. 828 e) „Dauersporen" zeichnet, die keine solchen, sondern innere Schalenbildungen sind, zeigend, daß die Art die Perioden mit stark heransteigenden Salzkonzentrationen in dieser Weise überleben kann. Diese Gebilde haben aber nichts mit Dauersporen zu tun und sind bei den Diatomeen, die die Brackwasserverhältnisse nicht durch eine besonders hohe Salzpermeabilität ausgleichen, recht allgemein verbreitet. Obzwar die Zeichnung von HUSTEDT etwas schematisiert ist, zeigt sie deutlich, daß die inneren Schalen auch hier den Plasmolyseoberflächen entsprechen. — SL 9 ; FB 2 (i,8°/0), 3 ( 0 , 9 % ) , 4 (o,3°/ 0 ), 5 (°»9°/o)> 6, 7 (4,$%). 8; BH 8, 9. Actinoptychus EHRENBERG 1 8 3 9 A. senarius EHRENBERG (vgl. HENDEY 1 9 3 7 : 2 7 1 ; auch HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 1: 4 7 5 , F. 2 6 4 unter A. undulatus [BAILEY] R A L F S ) . Nach den Darlegungen von HENDEY (l.c.) kann nicht bezweifelt werden, daß das Epithet „senarius" eine Priorität hat und nach den Nomenklaturregeln gebraucht werden muß. HUSTEDT ( 1 9 5 5 : 7) gibt die Richtigkeit der HENDEY'schen Auffassung zu, bemerkt aber „though the epithet undulatus was generally used in the diatom literature of nearly a Century", was aber noch immer nicht soviel bedeuten kann, daß wir von den Regeln, die die Botaniker selbst für sich selbst aufgestellt haben, aus Gefühlsgründen losbrechen können. — SL 5; BH 4, 9, 11. A. splendens (SHADBOLT) RALFS (vgl. HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 1 : 4 7 8 , F. 265). LEUDUGER-FORTMOREL ( 1 8 9 8 : 1 7 , T. 3, F . 1 0 ) beschreibt eine „A. rotifer" und gibt eine, wie bei ihm üblich, sehr schlechte Zeichnung einer beschädigten Schale, die — sowohl nach der Figur als nach seiner dürftigen Beschreibung — zu dieser Art gehört. Die ij

Benennung: „A. rotifer L E U D U G E R - F O R T M O R E L " ist also als Synonym einzuziehen, obzwar dieser Name durch W O O D H E A D und T W E E D (1958a: 304; 1960a: 120) zweimal als korrekt angeführt wird. In den hier untersuchten Proben fand ich auch auffallend kleine Schalen, deren Durchmesser kaum etwas mehr als 40 ¡j. war. Durch die immer vorhandenen gleitenden Ubergänge kommt eine Benennung nicht in Frage, die Diagnose der Art ist aber in diesem Sinn zu ergänzen. — SL 6, 7; BH 2, 3, 6, 7, 11. Amphipleura K O T Z I N G 1844 A.pellucida K Ü T Z I N G (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 724, F . 1095). — Z F 1 , 5 , 1 1 (nur Einzelexemplare). A. rutilans ( T R E N T E P O H L ) C L E V E (vgl. H U S T E D T I . E . : 7 2 0 , F. 1 0 9 3 ) . Die Art wurde — im Gegensatz zu meiner Behauptung ( C H O L N O K Y 1 9 6 3 a: 4 0 ) — früher nicht nur durch H U S T E D T aus afrikanischen Gewässern mitgeteilt (z.B. P E T I T 1 8 9 5 : 2 6 aus Tanger; L E U D U G E R - F O R T M O R E L 1 8 9 8 : 3 0 von der Insel San-Thome; B E L L O C 1 9 0 3 : 1 4 7 aus Marokko; G A T T E F O S S E U. W E R N E R 1 9 3 5 : 1 7 aus Tanger), merkwürdigerweise blieb aber A. rutilans in den südafrikanischen Gewässern lange unbekannt, obzwar sie in dem Meereslitoral sehr häufig sein kann. — Im Gegensatz zu den mir bekannten Zeichnungen von G R U N O W (in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T. 1 6 , F. 1 5 ) oder H U S T E D T ( I . E . , auch in A. S C H M I D T , Atl.: T. 3 6 9 , F. 1 3 — 1 5 ) sind die Streifen in der Nähe der Pole nicht radial, sondern deutlich konvergent (auch bei den kleinsten Schalen sichtbar, vgl. Fig. 15). — SL 1 ( i , 2 » / 0 ) , 2 (74,2°/O), 3 (2,o0/»), 6 (24>3°/o)> 7 (*3,47o), 8 (32,37o)> 9. (16,9%), " (o,6/ 0 ), 12 ( o , 6 ° / 0 ) , 13 (5,3°/o), 14; FB 1 (23,2%,), 2 (5,0%), 3 (3,8%), 4 (0,3%), 5 (35.5%), 6, 7, 8; ZF 13 (0,3%); BH 8; RB 1 (1,2%). Amphiprora E H R E N B E R G 1841 A. Hustedt» C H O L N O K Y (i960: 20 = Amphiprora costata H U S T E D T 1930: 338, F . 623 nec O ' M E A R A 1871: 228, T . 13, F . 6) var. africana C H O L N O K Y ( I . E . : F . 49, 50). Die Aufrechterhaltung dieser Varietät ist aufgrund der in der Probe ZF 4 beobachteten gleitenden Übergänge vollkommen zwecklos, sie muß also in den Typus einbegriffen werden, eine Ergänzung der Diagnose ist in diesem Sinn nötig. G I F F E N (1963: 214) hat die Vereinigung der beiden Formen schon durchgeführt. — ZF 2, 4, 10. A. paludosa W . S M I T H var. subsalina C L E V E (1894: 14; vgl. H U S T E D T 1930: 340). — Z F 9, 10. Amphora E H R E N B E R G 1840 A. acutiuscula K Ü T Z I N G (vgl. G R U N O W in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : 5 7 , T . 1 , F. 1 8 ) . Die Beschreibung der Art ist in C L E V E (1895: 121) sehr unvollkommen, da diese aber von den späteren Forschern kritiklos übernommen wurde, wurde die Art oft mit A. coffeaeformis ( A G A R D H ) K Ü T Z I N G verbunden oder verwechselt, obzwar die Struktur der Streifen und die Autökologie der beiden Arten jede Verbindung ausschließen. Eine weitere systematische Schwierigkeit verursacht die „Amphora lineata G R E G O R Y " , die unbefriedigend beschrieben wurde und deshalb manchmal als Synonym zu A. acutiuscula, in anderen Fällen zu A. coffeaeformis gestellt wird. L E U D U G E R - F O R T M O R E L 1898: 36 teilt z.B. die „ A . lineata" mit, es ist aber nicht mit Sicherheit zu entscheiden, welche Art gemeint wurde. Man kann nur vermuten, daß der Verf. A. acutiuscula gesehen hat, 16

da er marine Proben untersuchte. — SL i , 5, 6, 7, 10, 11, 12, 14; F B 4, 5, 6, 7; Z F 2, j , 4, 13; B H 9; R B 1, 2, 3. A. angusta ( G R E G O R Y ) C L E V E (1895: 135; vgl. A . S C H M I D T , A t l . : T . 25, F. 15; G I F F E N 1963: 216). D i e Formenvariation der A r t ist, ebenso wie die der meisten anderen Arten der Gattung, ziemlich groß, die schlanken und gedrungenen Formen sind aber durch gleitende Übergänge miteinander verbunden, deshalb ist die Benennung solcher etwas abweichenden Exemplare zwecklos und mit den Nomenklaturregeln streitig. Eben deshalb muß „A.angusta var. orientalisALE&U" (1950: 322), die nur die kleineren und schlankeren Schalen der A r t bezeichnet, als unnötiges Synonym eingezogen werden. — S L 3, 4, 6, 9, 12; F B 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8; Z F 3, 13. A. bigibba G R U N O W (in A . S C H M I D T Atl.: T . 25, F. 66, 67, 6 9 — 7 7 ; vgl. C L E V E 1895: 120; C H O L N O K Y 1963 a: 40). D a die Frage, ob A. bigtbba mit A. binodis G R E G O R Y identischwäre, auch durch H U S T E D T (1955: 40) nicht mit Sicherheit entschieden werden konnte, muß ich vorläufig die obige Benennung gebrauchen, bemerke aber, daß in diesem Fall die Unterschiede in der Streifungsdichte kaum als systematisch entscheidend aufgefaßt werden können. In der unten angeführten Probe konnte ich in dieser Hinsicht eine große Variabilität feststellen. Die diesbezüglichen Angaben bei C L E V E ( I . E . ) sind zweifellos irrtümlich und konnten nur entstehen, da C L E V E ganz willkürlich die Streifung neben dem dorsalen Schalenrand gezählt hat. — Z F 2. A. catharinaria n. sp. In der unten angeführten Probe befanden sich einige Zellen und Schalen einer Amphora-Art, die der A. proteus G R E G O R Y (vgl. A . S C H M I D T , Atl.: T . 27, F. 2, 3; C L E V E 1895: 103, w o aber die Beschreibung der A r t und besonders die der „Varietäten" viel zu wünschen übrig lassen; P E R A G A L L O 1897—1908: 200, w o aber die Beschreibung und die Abbildungen T . 44, F. 24—27 noch weniger befriedigen) nahe zu stehen schienen, mit der sie aber wegen ihrer Schalenform und Streifung nicht zu verbinden waren. Die ganzen Zellen dieser A r t waren elliptisch mit deutlich und breit vorgezogenen Enden, 80—100 ¡j. lang und 32—38 fi breit, womit aber die volle Variationsbreite nicht erschöpft sein kann. Die Zwischenbänder und die Querstreifung der Pleuralseiten — der Struktur der Arten dieser Gruppe {„Amphora" C L E V E ) entsprechend — fehlen. D i e Schalen sind halb linearlanzettlich, mit geradem oder schwach konkavem Ventral- und konvexem Dorsalrand und mit vorgezogenen, leicht kopfigen, ventralwärts abgebogenen Enden, 12—15 ¡x breit. Rhaphespalten leicht S-förmig, mit länger und stärker ventralwärts gebogenen terminalen und leicht dorsalwärts gerichteten zentralen Abschnitten und voneinander mäßig entfernt gestellten, sehr kleinen Zentralporen. Axialarea auf der Dorsalseite sehr schmal linear, in der Mitte durch Verkürzung der zwei (ob immer?) mittleren Streifen zu einer kleinen, viereckigen Zentralarea verbreitet, auf der Ventralseite breit linearlanzettlich und durch das Fehlen der beiden (ob immer?) mittleren Streifen zu einer, den ventralen Schalenrand erreichenden zentralen Area erweitert. Die Streifen der Dorsalseite verlaufen radial und werden durch wellige Längsrippen gekreuzt, wodurch sie aus groben, transapikal etwas verlängerten, rundlichen Punkten zusammengesetzt zu sein scheinen. Auf der Ventralseite sind die in der Mitte radialen, gegen die Enden konvergenten Streifen zu transapikal länglichen, strichförmigen Punkten reduziert, die den Ventralrand nicht erreichen und der Schalenmitte zu sehr ungleich lang sind, wodurch die Grenzlinie der Axialarea auf der Ventralseite stark wellig verläuft. Die Streifungsdichte ist auf der Dorsalseite 8, auf der Ventralseite 17

12 in io (j., womit aber die volle Variation sicher noch nicht erschöpft ist. Die verkürzten mittleren dorsalen Streifen scheinen aus kleineren Punkten zusammengesetzt zu sein, d.i. die Längsrippen sind in der Nähe des Zentralknotens verdickt. — Fig. 16 — SL 4. Frustula elliptica, apicibus late distincteque protractis, 80—100 ¡j. longa et 32—38 ¡x lata. Pleurae sine striatione transversale sive connectivis seu septis. Valvae semi-linearilanceolatae, margine dorsali convexo, ventrali directo sive levissime concavo, apicibus valde protractis, leviter capitatis, ad marginem ventralem versus deflexis, 12—15 JA latae. Fissurae rhaphae leviter sigmoideo-curvatae, partibus terminalibus valde ad marginem ventralem versus, medianis leviter ad dorsalem versus deflexis, poris centralibus minimis, modice distantibus. Area axialis in latere dorsale angustissime linearis, apud nodulum centralem abbreviatione striarum medianarum duarum (semperne ?) in aream centralem quadratam transiens, lateris ventralis late lineari-lanceolata, absentia striarum duarum (semperne?) medianarum in aream centralem vittaeformem dilatata. Striae lateris dorsalis radiantes, costis longitudinalibus, leviter undulatis decussatae, itaque Striae dorsales ex punctis leviter transverse elongatis, crassis, subrotundatis compositae esse conspiciuntur. Striae lateris ventralis ad puncta transverse elongata, segregata reducta, quae in media parte valvae leviter radiantes, ad polos versus convergentes sunt. Longitudo striarum (punctorum) ventralium variabilis, quia Striae ad rhaphen versus inaequaliter longae sunt, itaque in latere ventrale margines areae axialis undulatae esse conspiciuntur. Striae in latere dorsale 8, in ventrale 12 in 10 ¡z. Striae abbreviatae medianae lateris dorsalis ex punctis minoribus compositae esse videntur. Habitat in aquis marinis in ostio lacunae Santa Lucia in partibus borealibus provinciae Natalensis Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 39 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 16. A. coffeaeformis ( A G A R D H ) K Ü T Z I N G (vgl. C L E V E 1895: 120, wo aber die systematische Auffassung kaum mit den Tatsachen in Einklang zu bringen ist; G R U N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: 57, T. 1, F. 19). — Z F 5, 6, 7, 10, 1 1 , 12. A. cymbamphora C H O L N O K Y (1960a: 22, F. 54). In diesen etwas mehr reichhaltigen Proben war die Variation der Art besser festzustellen. Die Originaldiagnose muß daher insoweit geändert werden, daß die Länge der Schalen (und der Zellen) 18—30 ¡j, ist. Die Streifung war oft etwas dichter, als bei den Originalen, da ich manchmal 18 Streifen in 10 fji beobachten konnte. Sonst waren die gesehenen Exemplare den Originalen entsprechend, vgl. Fig. 17. — SL 6, 13; Z F 2, 4; R B 2. A . decussata G R U N O W (vgl. C L E V E 1895: 128, T. 4, F . 10; C H O L N O K Y 1963a: 40). A L E E M (1950: 322) hat die Art in „prepared slides" selten aufgefunden, wahrscheinlich, da seine optischen Mittel nicht ausreichten. Tatsächlich ist A. decussata in den Küstengewässern von Afrika weit verbreitet und oft auch häufig, da sie aber — wie es experimentell festgestellt werden konnte — keine osmotischen Druckschwankungen ertragen kann, konnte sie in der Santa Lucia Lagune nicht aufgefunden werden. — B H 4. A. exigua G R E G O R Y (vgl. C L E V E 1895: 123; C H O L N O K Y 1960a: 22, Fig. 56). In diesen Proben verhält sich die Art wie eine Brackwasserdiatomee. — SL 9; F B 1, 2, 3, 4, 8. A. fontinalis H U S T E D T (1937—1939, Suppl. 1 5 : 414, T . 24, F . 4, 5). Süßwasserart. — Z F 6; Q 1 , 2. A.granulata G R E G O R Y (vgl. C L E V E 1895: 123; H U S T E D T 1955: 40, T. 14, F. 8—10 und 18

¿6, 27). Die Darlegungen von HUSTEDT (1. c.) können als richtig angenommen werden, die Frage aber, ob A. granulata und A. cymbijera GREGORY Synonyme wären oder nicht, vermochte er nicht zu entscheiden. HUSTEDT gibt auch eine Teilzeichnung der Struktur (1. c.: T. 14, F. 10), ich muß aber leider feststellen, daß diese etwas zu übertrieben schematisiert ist und kaum zu der Klärung der systematischen Unsicherheit beitragen kann. HUSTEDT bezieht sich auch auf die A b b i l d u n g e n v o n WOLLE ( 1 8 9 0 : T . 3, F . 6 u. T . 4,

F. 36), obzwar diese eine andere Art darstellen. Mit mehr Wahrscheinlichkeit können die A b b i l d u n g e n v o n A . SCHMIDT in A t l . : T . 2 5 (und nicht x 5, w i e HUSTEDT 1. c. angibt),

F. 17—19, 33, 34, 36 wirklich diese Art darstellen, in welchem Fall aber die Annahme, daß A. granulata und A. cymbifera Synonyme sind, an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Die Z e i c h n u n g e n v o n PERAGALLO ( 1 8 9 7 — 1 9 0 8 : T . 50, F . 1 5 , 16) sind zu der E n t s c h e i d u n g

dieser Frage nicht heranzuziehen, da sie die wichtigsten Merkmale der Art nicht zeigen. Nach diesen Darlegungen ist es deutlich, daß wir, der HusTEDT'schen Definition der Art folgend, wohl von einer A. granulata sprechen können, es ist aber zweifellos, daß das wichtigste Merkmal der Art, die feinen Doppelreihen von Poroiden zwischen je zwei Rippen, erst durch HUSTEDT erkannt und zeichnerisch dargestellt wurden. CLEVE (1. c.), der nach seinen Angaben die Art auch selbst gesehen hat, spricht nicht von einer solchen Struktur (die er mit den damaligen Mitteln kaum sehen konnte; von den Streifen bemerkt er nur: „Striae . . . not distinctly punctate"), und so etwas ist auch auf den zitierten Figuren anderer Forscher nicht zu entdecken. Eine andere Schwierigkeit bedeutet für mich das Epithet GREGORY'S, der eine Art mit einer so feinen Schalenstruktur, wie sie durch HUSTEDT gezeichnet wurde, kaum „granulata" genannt hätte. Hier wurde die Art in dem HusTEDT'schen Sinn aufgefaßt, es ist aber sehr zu bezweifeln, ob sich die „A. granulata" älterer F o r s c h e r ( z . B . LEUDUGER-FORTMOREL 1 8 9 8 : 1 4 u. 2 0 ; PETIT 1 9 0 2 : 3) ebenfalls

auf diese Art bezieht. Ich halte es nicht für unmöglich, daß die HusTEDT'sche Amphora granulata — außer dem „Limbus" — nichts mit der Art von GREGORY zu tun hat. — FB 7 (wenige, wahrscheinlich aus dem Mündungsgebiet der Lagune verschleppte Exemplare). A. luciae CHOLNOKY ( I 9 6 0 : 2 3 , F . 5 8 — 6 1 ) . D i e A r t scheint in den afrikanischen K ü s t e n g e w ä s s e r n weiter verbreitet zu sein (vgl. GIFFEN 1 9 6 3 : 2 1 9 , F . 1 9 , 2 0 ; FOGED

1966: 103, T. 19, F. 9). In den hier untersuchten Proben war sie nur in der Probe Nr. SL 4 aus dem Mündungsgebiet der Lagune häufiger. — SL 4 (3,7°/0); ZF 2 (verschleppte Exemplare). A.

natalensis CHOLNOKY ( I 9 6 0 : 24, F . 63—65). D i e Originaldiagnose muß i n s o f e r n

ergänzt werden, als die Zentralarea auf der Dorsalseite oft wohl entwickelt ist und keine „schattenhaften" Streifen zeigt (vgl. Fig. 18), auch, als die Streifen auf der Dorsalseite bei manchen Exemplaren etwas weiter, als die der Ventralseite gestellt sein können. In diesen Gewässern war A. natalensis die am meisten verbreitete Art der Gattung. — SL 7, 8, 1 0 , 1 1 ( 2 , 5 % ) , 1 2 , 1 3 , 1 4 ; F B 5 (I,5°/ 0 ), 7 ; Z F 3, 4, 6, 7 , 8 (1,2°/ 0 ), 9, 1 0 ( 1 , 8 ° / 0 ) , 1 1 , 1 2 ,

13 (6,4°/0), 14; RB 2. A. ovalis KÜTZING (vgl. CLEVE 1 8 9 5 : 1 0 4 ; HUSTEDT 1 9 3 0 : 342, F . 628). — Z F 3, 5, 6,

10, 12, mit Einzelexemplaren vertreten. A.

ovalis var. libyca (EHRENBERG) CLEVE ( 1 8 9 5 : 104). D i e Aufrechterhaltung dieser

„Varietät" ist überflüssig und systematisch keinesfalls begründet, da die Dicke der Längsrippen, die für die longitudinalen Areen verantwortlich sind und die Verkürzung der mittleren dorsalen Streifen, wodurch eine größere oder kleinere Zentralarea entsteht, 19

nicht genotypisch bedingt, also auch nicht als Merkmale einer taxonomischen Einheit zu wählen sind. In der Probe ZF 12 konnten z.B. alle Formen, die gleitend ineinander übergehen, zwischen dem Typus und der „var. libyca" beobachtet werden. Zu den Zwischenformen gehört auch „Amphora ovalis forma F O G E D " (1966: 104). — Z F 4, 12. A. ovalis var. pediculus ( K O T Z I N G ) G R U N O W (in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — I 8 8 I : T . 1 ; F . 4 — 6 ; vgl. C L E V E 1895: 105). Das oben über „var. libyca" Gesagte bezieht sich noch mehr auf „var. pediculus", deren Abgrenzung in allen reichhaltigen Proben illusorisch ist. — FB 2 (einige verschleppte Schalen); Z F 4, 1 1 . A. piper n. sp. In der unten angeführten Probe aus dem marinen Litoral des Mündungsgebiets der Lagune habe ich sehr viele Schalen und ganze Zellen einer Amphora beobachtet, die der A. tenerascens C H O L N O K Y (1961a: 293, F . 1 1 ) am nächsten zu stehen schien, der Verlauf der Rhaphespalten und die ansehnlich gröbere Struktur, besonders aber die gestreifte Ventralseite der neuen Art haben aber eine Verbindung ausgeschlossen. Mit der A. tenerrima A L E E M U. H U S T E D T ( 1 9 5 1 : 1 6 , F . 3 a—f), die in diesen Gewässern recht häufig ist, konnte sie durch ihre Ventralseite und Rhaphespalt ebensowenig in Verbindung gebracht werden. Die Zellen sind elliptisch, 10—15 JA lang, 5—6 [J. breit, an den Enden nicht vorgezogen, sondern etwas abgeflacht gerundet. Auf der Pleuralseite konnte ich weder Zwischenbänder noch eine Querstreifung beobachten. Die Schalen sind halbelliptisch mit konvexem Dorsal- und geradem oder sehr schwach konkavem, in der Mitte schwach aufgetriebenem Ventralrand, etwa 3 ¡x breit. Rhaphespalten gebogen mit dorsalwärts gerichteter Konvexseite und sehr kleinen, einander mäßig genäherten Zentralporen. Axialarea sehr schmal linear, Zentralarea nur auf der Ventralseite entwickelt, wo sie eine wahrscheinlich etwas verdickte, bis zum Schalenrand reichende, nach dem Ventralrand zu etwas trichterförmig erweiterte Querbinde bildet. Die Streifen der Dorsalseite verlaufen in der Mitte parallel, gegen die Enden schwach radial, die der Ventralseite in der Mitte radial und polwärts deutlich konvergent. Streifungsdichte auf beiden Schalenhälften etwa 24 in 10 JA. Die mittleren beiden ventralen Streifen neben der Zentralarea erscheinen dicker und kräftiger, wahrscheinlich, weil die Zellwand in der Zentralarea verdickt ist. — Fig. 19 — SL 1 (2,1%). Cellulae ellipticae apicibus non protractis, leviter obtusiuscule rotundatis, 10—15 ¡x longae, 5—6 jj. latae. In conspectu pleurali connectivae nullae, pleura sine striatione. Valvae semiellipticae marginibus dorsalibus convexis, ventralibus directis sive leviter concavis, in parte mediana levissime inflatis, circiter 3 ¡x latae. Fissurae rhaphae arcuatae, lateribus convexis ad marginem dorsalem versus directis, poris centralibus minimis, modice approximatis. Area axialis angustissime linearis, centralis in latere ventrale solum evoluta, quadrata, marginem valvae ventralem attingens. Striae in lateribus utribus 24 in 10 [i., in media parte lateris dorsalis parallelae, ad polos versus leviter radiantes, apud aream centralem in latere ventrale radiantes, ad polos versus distincte convergentes. Striae ventrales apud aream centralem crassiores esse conspiciuntur, quia membrana in area incrassata est. Habitat in aquis marinis ostii lacunae Santa Lucia dictae in partibus borealibus provinciae Natalensis Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 38 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 19. A. proteoides H U S T E D T (195 5 : 37, T . 13, F . 9 — - I 1 ) . G I F F E N (1963: 220, F . 26) hat das 20

Vorkommen dieser Art in afrikanischen Gewässern schon festgestellt. Zur Ergänzung der Originaldiagnose sei bemerkt, daß die Schalen bis 1 3 — 1 4 ¡x breit sein können, außerdem, daß die den ventralen Schalenrand begleitende Reihe grober Punkte in der Schalenmitte — mindestens bei den afrikanischen Exemplaren — immer unterbrochen ist, so wie es H U S T E D T bei der linken Schale auf seiner Fig. 9 gezeichnet hat. G I F F E N (1. c.) hat diese Unterbrechung auch gezeichnet. Die genaue Beschreibung von H U S T E D T (1. c) ermöglicht eine verhältnismäßig leichte und sichere Identifizierung, es ist aber eine andere Frage, ob diese Art doch nicht mit A. proteus G R E G O R Y (vgl. C L E V E 1895: 103) zu verbinden wäre, da die mir bekannten Beschreibungen der letztgenannten Art die genaue Definition der A. proteus nicht zulassen. Einige Figuren von P E R A G A L L O (1897—1908: t. 44, F. 21—30) lassen vermuten, daß er die Exemplare, die die Ventralrand begleitende Punktreihe deutlich zeigen, auch zu A. proteus zog. — Fig. 20 — S L 1 1 . A.pusio C L E V E (1895: 102, T . 3, F . 40; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 25, F . 67). Nach C L E V E (I.e.: 103) sollte die „Amphora proteus var. parvula F L Ö G E L " zu dieser Art gehören, was aber nach den mir bekannten Abbildungen und Beschreibungen (z.B. P E R A G A L L O 1897—1908: 199, T. 44, F. 9, 10) kaum der Fall ist, da die FLÖGEL'sche Form eine recht weite ventrale Axialarea besitzt. — R B 1. A. richardiana n. sp. Die Art steht der A. luciae C H O L N O K Y (1960a: 23, F. 58—61) am nächsten, mit der ich sie aber, hauptsächlich wegen ihrer viel gröberen Struktur, nicht verbinden konnte. Ganze Zellen habe ich nicht beobachtet. Die gesehenen Schalen waren halblanzettlich mit stark konvexem Dorsal- und leicht konkavem, in der Mitte etwas stärker eingebuchteten Ventral rand und lang und schlank-köpfig vorgezogenen, ventralwärts abgebogenen Enden, 40—45 ¡x lang, 7—8,5 JJL breit, womit aber die volle Variationsbreite nicht erschöpft sein kann. Rhaphespalten gerade mit ventralwärts abgebogenen polaren Enden, die mit den anderen Teilen der Rhaphe einen flachen Winkel bilden. Zentralsporen sehr klein, einander genähert. Axialarea auf der Dorsalseite sehr schmal linear, auf der Ventralseite breiter, schmallanzettlich. Auf der Dorsalseite ist keine Zentralarea, die aber auf der Ventralseite durch Fehlen der mittleren einigen Transapikalstreifen bis zu dem Ventralrand reicht und recht groß ist. Transapikalstreifen auf der Dorsalseite radial, etwa 14 in 10 ¡x, durch 5—6 leicht wellige, deutliche Längsrippen gekreuzt, wodurch die Streifen (in der Schalenmitte) aus 6—7 transapikal verlängerten, groben Punkten zusammengesetzt zu sein erscheinen. Auf der Ventralseite sind keine Längsrippen sichtbar, die Streifen sind zu kurzen Strichen reduziert, die die beschriebene schmallanzettliche Axialarea freilassen. Die ventralen Streifen sind ansehnlich dichter gestellt, 19—20 in 10 ¡x, ebenfalls radial. — Fig. 21 — R B 2. Cellulae integrae non observatae. Valvae semilanceolatae marginibus dorsalibus valde convexis, ventralibus in partibus medianibus validior, ceterum leviter concavis, apieibus longe et anguste capitato-protractis, leviter deflexis, 40—45 p> longae, 7—8,5 fx latae. Fissurae rhaphae directae, partibus terminalibus in directione ventrale deflexis, angulum circiter 165° formantes. Area axialis lateris angustissime linearis, area centralis nulla. In latere ventrale area axialis latior, anguste lanceolata, area centralis in relatione magna, absentia striarum medianarum nonnullarum formata, unilateralis, sed marginem ventralem valvae attingens. Striae transapicales lateris dorsalis radiantes, circiter 14 in 10 ¡x, costis longitudinalibus distinetis, leviter undulatis 5—6 decussatis, itaque Striae (in parte mediana valvae) ex punetis crassis, transapicaliter elongatis 6—7 compositae esse conspi21

ciuntur. In latere ventrale costae longitudinales non visibiles, Striae breves, radiantes marginem valvae ornant, aream axialem ventralem anguste lanceolatam formantes, 1 9 — 2 0 i n 10 ¡X.

Habitat in aquis submarinis sinus maritimi Richards Bay dicti in partibus borealibus provinciae Natalensis in Africa Meridionale. Typus: praeparatum No. SL 21 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 21. A. submontana HUSTEDT (1949a: 112, T. 1 1 , F. 4; vgl. CHOLNOKY 1958b: 103, F. x; 1966b: 174, F. 5). — ZF 5.

A. tenerrima ALEEM und HUSTEDT ( 1 9 5 1 : 16, F. 3 A—F). Die Art ist in den afrikanischen Küstengewässern, aber auch in manchen inländischen Brackgewässern weit verbreitet und scheint die osmotischen Druckschwankungen ohne Schaden ertragen zu können. — SL 3 (o,6°/0), 4 , 5 (2>7°/o)> 6 (o,8°/0), n ; FB 2 (2,1%), 3, 5 (1,2%), 7 (o,6°/0), 8 (0,3%,); ZF 2 (0,6%), 13 (0,6%); RB 1 (x,8°/o), 2 (3,9°/o)A. turgida GREGORY (vgl. CLEVE 1895: 123). Die meisten der gesehenen Schalen entsprechen denen, die A. SCHMIDT in Atl. T. 25, F. 27, 28 abgebildet, aber nicht benannt hat, von denen er aber meint, daß sie zu A. turgida gehören, was ich bestätigen könnte, wenn diese Art genau definiert wäre. Unter der Benennung „A. turgida" wurden aber viele verschiedene Formen zusammengefaßt, die wahrscheinlich nicht immer zu derselben Art gehören. Eine weitere Schwierigkeit bildet die sehr große Variabilität dieser Amphoren, die, obzwar morphologisch verschieden, Mitglieder derselben Vermehrungsgemeinschaft sind. In der unten angeführten Probe habe ich z. B. auch Schalen gesehen, deren Dorsalrand in der Mitte mehr oder minder stark eingedrückt war (vgl. Fig. 22), die aber durch die gleitenden Übergänge doch zu dieser Art gezogen werden mußten. Eine andere Frage, ob die A. turgida var. africana CHOLNOKY (1962 a: 1 1 , F. 15—-17) nicht besser als eine selbständige Art geführt werden müßte. Eine befriedigende Beantwortung dieser und anderer Fragen ist aber vor einer modernen Revision der Gattung kaum möglich. — SL 1. A. veneta KÜTZING (vgl. CLEVE 1895: 118). — R B 3. Anomoeoneis PFITZER 1871 A. exilis (KÜTZING) CLEVE (1895: 8 ; vgl. HUSTEDT 1927—1964, Teil 2 : 7 5 1 , F . 1 1 4 a — d; CHOLNOKY 1962a: 13). — Z F 1 (7,6%), 2, 4, 7 (2,6°/0), 9 (2,4%), 10; Q 1 (1,3%), 2 (1,8°/0); BH 2 (nur eine halbe Schale gesehen); RB 3 (6,30/0). Bacillaria GMELIN 1 7 8 8 B. paxillifer (O. F. M Ü L L E R ) HENDEY (vgl. HUSTEDT 1930: 396, F. 755 unter B. paradoxa GMELIN). — S L 5, 11, 12; FB 1, 2, 3, 7, 8; ZF 2, 3, 4, 6, 7, 9, 10, 11; RB 2, 3. Die Art ist nur in den Brackwasser führenden Zuflüssen, besonders in dem UmzingaziFluß häufig. Biddulphia B. aurita

GRAY

1821

(LYNGBYE) BREBISSON

F . 501). — S L

B. aurita var. obtusa 22

und

GODEY

(vgl.

HUSTEDT

1927—1964, Teil 1 : 846,

3 (5,OO/0);BHII;RB2. (KÜTZING) HUSTEDT

(1927—1964, Teil 1: 848, F. 502). Auf Grund

der hier und an anderen Stellen der Küste von Natal gesehenen Exemplare muß ich mich der Auffassung von H E N D E Y anschließen, der zuerst (vgl. H E N D E Y 1937: 275) diese Formen der HusTEDT'schen Auffassung entsprechend als Varietät der B. aurita mitgeteilt hat. Später (vgl. H E N D E Y 1957: 47) kehrte er aber zu der Systematik von RALFS zurück und führte B. obtusa ( K Ü T Z I N G ) R A L F S als Spezies an. Die morphologische Ähnlichkeit der zwei Arten berechtigt die durch HUSTEDT vorgenommene Verbindung nicht. — S L 12. B. pulchella G R A Y (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 832, F . 490). — S L 1. Caloñéis CLEVE 1 8 9 1 C. bacillum ( G R U N O W ) MERESCHKOWSKY (vgl. H U S T E D T 1930: 236, F. 360 u. 361, da die „var. lancettula [SCHULZ] H U S T E D T " nicht abzugrenzen, deshalb auch nicht zu benennen ist). Die Abgrenzung der „var.fontinalis ( G R U N O W ) H U S T E D T " (1937—1939, Suppl. 1 5 : 282, T . 1 5 , F . 1 7 — 1 9 = Navícula [FAN7/«R» v a r ? ] / « » / F » I I / » G R Ü N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 12, F. 33a,b) ist ebenfalls unmöglich. F O G E D (1966: 63) teilt die Art und auch die „var. lancettula" mit, was nicht bemerkenswert ist, da die zwei Formen in einer jeden reichhaltigen Probe miteinander gemischt und durch gleitende Übergänge verbunden vorhanden sind. Auf der S. 64 derselben Arbeit teilt aber F O G E D auch „C. fasciata (LAGST.) C L . " mit. Auf seiner Zeichnung (1. c.: T. 5, F. 7) sind aber radial verlaufende polare Streifen dargestellt, und damit begeht er den Fehler von CLEVE (1894: 50), der die Navícula fasciata LAGERSTEDT = Caloñéis Lagerstedtii (LAGERSTEDT) C H O L N O K Y (195 7b: 43, F. 17—20) mit C. bacillum verwechselt hat. Die C. fasciata von F O G E D gehört auch zu C. bacillum. Wie ich schon auf der oben zitierten Stelle betont habe, gehört die Pinnularia fasciata H U S T E D T (1930: 316, F. 569) zu der Caloñéis Lagerstedtii, dagegen ist aber die Pinnularia fasciata var. tanatoiana M A N G U I N (1949: 100, T. 3, F. 5 6 ) mit Caloñéis bacillum identisch. Hier sei noch bemerkt, daß die Unterscheidung der C. bacillum von gewissen Formen der C. silicula ( E H R E N B E R G ) CLEVE immer schwieriger wird. In einigen der hier aufgezählten Proben fanden sich viele Exemplare, die nach Schalenform und Abmessungen zu C. bacillum, nach ihrer Streifung aber eher zu C. silicula eingeteilt werden mußten. So war bei mehreren Exemplaren die Schalenlänge 24—3 2 ¡A, die Breite nur 5—6 [i, ihre Streifungsdichte blieb aber weit unter der der C. bacillum. — Z F 4, 5,6, 8; R B 3. C. Clevei

(1894: 51; vgl. CHOLNOKY i960: 27 unter C. Beccariana 1962b: 162). Angesichts der in Einzelexemplaren recht auffälligen Unterschiede war es nicht erstaunlich, daß früher diese Art unter so vielen verschiedenen Namen beschrieben wurde. Die Lage wurde noch dadurch erschwert, daß die ersten Caloñéis Clevei-Schalen in einem Material aus den Spitzbergen entdeckt wurden, weshalb die Art lange als „nordisch-alpin" galt. Nach den neuzeitlichen Erkenntnissen ist es aber ein wenig überraschend, wenn die Art aus reichlichen Proben, die sicherlich alle Übergangsformen enthielten, die C. Clevei unter allen Synonymen mitgeteilt wird. F O G E D (1966: 63) führt sie als C. aequatorialis HUSTEDT, aber auch als C. Beccariana ( G R U N O W ) CLEVE, auf S. 64 endlich auch als C. Clevei (LAGERSTEDT) CLEVE an, was sicherlich zu vermeiden gewesen wäre, wenn F O G E D die Variationsreihe und die Literatur beachtet hätte. — Z F 3, 4, 5, 7, 8; Q 1, 2. (LAGERSTEDT) CLEVE

[GRUNOW] CLEVE;

C. Clevei var. tugelae

CHOLNOKY

(1956a: 58, F. 7—10 unter C. aequatorialis var. tugelae-, 23

1962c: 317, wo die Neukombination vorgenommen wurde). M A N G U I N (1952: 74, T . 4, F. 102a,b) beschreibt eine „C. Clevei var. attenuata M A N G U I N " , die mit dieser Form identisch ist, obzwar M A N G U I N eine ziemlich dichte Streifung (28—29 Streifen in 10 ¡j.) angibt. Da aber seine Zeichnungen nur etwa 24 Streifen in 10 ¡x zeigen, kann die Identität der beiden Formen nicht bezweifelt werden, deshalb muß die Benennung „C. Clevei var. tugelae" als späteres Synonym eingezogen werden. Um zu entscheiden, ob diese schlanken, zarten Formen überhaupt abgesondert werden können, war aber die unten angeführte einzige, nicht besonders reichhaltige Probe nicht ausreichend. — RB 3. C. Uber (W. S M I T H ) C L E V E (1894: 54; vgl. A. S C H M I D T , Atl.: T. 50, F. 16—21; P E R A G A L L O 1897—1908: 71, T. 9, F. 5, 6, an beiden letzteren Stellen unter Navicula Uber W . S M I T H ; C H O L N O K Y 1963a: 41). — S L 3, 6, 1 1 . C. silicula ( E H R E N B E R G ) C L E V E (1894: 51 u. 52, da die meisten, vielleicht alle, durch C L E V E aufgezählten „Varietäten" nur benannte Glieder einer einheitlichen Variationsreihe sind; vgl. C H O L N O K Y 1966a: 11). Viele der in den unten angeführten Proben gesehenen Exemplare gehören morphologisch zu der „f. minutissima H U S T E D T " (1937—1939» Suppl. 15: 284, T. 15, F. 20, 21) und „f. minutula C H O L N O K Y (1954a: 410, F. 5), die aber sowohl miteinander als auch über die „var. truncatula ( G R U N O W ) C L E V E " (1894: 52) mit dem Typus durch gleitende Übergänge verbunden und deshalb taxonomisch nicht abzusondern sind. — Z F 1, 2, 4, 6, 7. Campylodiscus E H R E N B E R G 1840 C. Daemelianus G R U N O W (in A. S C H M I D T , Atl.: T. 17, F. 1 1 , T. 54, F. 1 , 2). Es ist für die Arbeitsweise und Zuverlässigkeit von L E U D U G E R - F O R T M O R E L (1898: 1 5 u. 18) charakteristisch, daß er diese Art — außer der richtigen Benennung —• auch unter „Coscinodiscus Daemelianus" (von demselben Fundort) anführt. Das Vorhandensein der Art in afrikanischen Küstengewässern, z.B. L E U D U G E R - F O R T M O R E L 1898: 1 5 u. 18 (Sierra Leone), A M O S S Ä 1924: 164 (Zanzibar, Dar-es-Salam), J O B 1954: 5 (Alexandria, Egypten), G I F F E N 1963: 223 (Südost-Kap) ist bekannt, sie galt aber überall als recht selten. Um so auffallender ist es, daß sie hier in den aus Bohrungen genommenen Proben der einzige Vertreter der Gattung war, in den rezenten Proben aber überhaupt nicht beobachtet werden konnte. — BH 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 , 12 (meistens Bruchstücke oder beschädigte Schalen). Campyloneis G R U N O W 1862 C. Grevillei ( W . S M I T H ) G R U N O W (vgl. C L E V E 1895: 167; H U S T E D T 1927—1964, Teil 2 : 321, F. 781). Die Art scheint als Epiphyt höherer Algen in dem marinen Litoral von Afrika allgemein verbreitet zu sein. Sie erträgt aber die osmotischen Druckschwankungen überhaupt nicht, so fehlt sie in den Gewässern, die von der Küste weiter entfernt liegen. Ihr Vorkommen in diesen Proben ist mit den zytophysiologischen Befunden in Übereinstimmung. — SL 1 (9,6%); RB 2 (o,4°/0). Cistula C L E V E 1894 C. Loren^iana ( G R U N O W ) C L E V E (1894: 124; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2 : 736, F . 1106 u. 1107). Die Abmessungen, die H U S T E D T ( I . E . ) in seiner Diagnose angibt, sind viel zu groß. Wie ich schon beschrieben habe (vgl. C H O L N O K Y I 960 a: 29, F . 74), erreichen 24

die meisten südafrikanischen Exemplare kaum die in der HusTEDT'schen Beschreibung gegebene untere Grenze (30 ¡x) der Länge, die meisten sind viel kürzer. In diesen reichhaltigen Proben habe ich oft Schalen, die nur 18 ¡x lang waren, beobachtet. — SL 3 (o,6°/0), 4 (0,3%). 9» 13 (°.9°/o); FB 4, 5 (i,5°/o)> 6. Cocconeis E H R E N B E R G 1 8 3 8 C. britannica N A E G E L I (vgl. C L E V E 1895: 181; HUSTEDT 1927—1964, Teil 2: 333, F. 786). Es ist auffallend, wie selten diese in Europa recht verbreitete Art in den afrikanischen Küstengewässern gefunden wurde. In diesen Proben war sie auch selten. — SL 1. C. carminata n. sp. In den unten angeführten Proben fanden sich viele Exemplare einer recht großzelligen Cocconeis-Art, die ich durch ihre Struktur und Abmessungen nicht mit anderen, mir bekannten Arten der Gattung verbinden konnte und die ich demzufolge, mit einigem Zweifel, als Vertreter einer bisher nicht beschriebenen Cocconeis auffassen mußte. In mancherlei Hinsicht stimmt die Struktur der Schalen mit der der C. subdirupta CHOLNOKY (1959: 16, F. 102—104) überein, ist aber viel gröber, ebenso, wie die Abmessungen der Schalen viel größer sind. Da ich keine Formen gefunden habe, die ich als Übergänge auffassen könnte, mußte ich mich zu der Beschreibung der Art entschließen, bemerke aber, daß, falls in Zukunft die jetzt fehlenden Übergangsformen entdeckt werden könnten, C. carminata und C. subdirupta miteinander vereinigt werden müssen. Schalen breitelliptisch, manchmal etwas rhombisch, mit breit abgerundeten Enden, 26—5 5 ¡x lang, 18—32 ¡x breit. Rhaphenschale: Rhaphe gerade, in einer scharf begrenzten Kieselrippe eingeschlossen, die in der Mitte etwas verbreitert ist, mit kleinen, einander ziemlich genäherten Zentralporen und von den terminalen Schalenrändern ziemlich weit entfernt liegenden Endporen. Axial- und Zentralarea nur die Oberfläche der axialen Kieselrippe einnehmend, also schmal linear, in der Mitte etwas erweitert. Transapikalstreifen bogig-radial, 16—20 in 10 fx, gegen die Pole dichter gestellt, durch wellige Längsrippen gekreuzt, weshalb die Streifen aus transapikal verlängerten, verhältnismäßig groben Punkten zusammengesetzt zu sein erscheinen. In der Schalenmitte sind in einem Streifen 13—16 Punkte, die der Rhaphe zu kleiner und zarter werden (Fig. 24) oder auch nur schattenhaft erscheinen, selbst ganz verschwinden (Fig. 23) können. In dem letzteren Fall zeigen neben der Zentralarea einige „Punkte", wo die Streifen diese Linie erreicht hätten. Areenschale: Axialarea mäßig breit linear, in der Mitte wenig erweitert, wo eine kleine, elliptischlanzettliche Zentralarea entsteht. Die Axialarea scheint auch auf dieser Schale nur die Oberfläche einer in der Mitte etwas verbreiteten, scharf begrenzten, verdickten Axialrippe in Anspruch zu nehmen. Dem Schalenrand parallel und von diesem entfernt verläuft eine strukturlose, verdickte Rippe, bis zu welcher die Axialarea reicht. Die Transapikalstreifen sind ebenfalls bogig-radial, in einer Schalenhälfte durch 10—12 schwach wellige Längsrippen gekreuzt, wodurch auch diese Streifen aus transapikal verlängerten, recht groben Punkten zusammengesetzt zu sein erscheinen. Außerhalb der den Schalenrand begleitenden, verdickten Rippe (?) ist die Struktur der durchgehenden Streifen viel feiner, da sie hier aus 4 (ob immer?) kleineren Punkten zusammengesetzt sind. Die Streifen sind in der Mitte der Areenschale ebenfalls 16—20 in 10 ¡x, gegen die Pole ansehnlich dichter gestellt. — Fig. 23—25 — SL 7, 8, 10, 12; BH 8. Valvae late, nonnumquam leviter rhomboideo-ellipticae, apicibus late, regulariterque rotundatis, 26—5 5 [x longae, 18—32 ¡x latae. Rhaphovalva: rhaphe directa, in costa axiale 2J

una valde silificata inclusa, quae in media parte dilatata est, poris centralibus parvis, modice approximatis, poris terminalibus a marginibus polaribus valvae distantibus. Area axialis centralisve superficiem costae axialis solum occupantes, itaque area axialis anguste linearis, in media parte dilatata, aream centralem parvam, ellipticam formans. Striae transapicales arcuatae, radiantes, in partibus medianibus 16—20 in 10 ¡x, ad polos versus densior positae, costis longitudinalibus undulatis decussatae, striae itaque ex punctis crassis, transapicaliter elongatis compositae esse conspiciuntur. In media parte valvae striae 13—16 puncta continent, qua ad rhaphen versus in magnitudine decrescunt (Fig. 24), sive umbrosae vel invisibiles sunt (Fig. 23). Si striae in parte mediana in vicinitate rhaphae ex oculi elabunt puncta singularia bene evoluta apud costam axialem visibiles sunt. Areovalva : Area axialis modice late linearis, in parte mediana dilatata, aream centralem parvam, ellipticam formans. Areae solum superficiem costae axialis unae occupant. Margine valvae pari intervallo costa una incrassata sine structura sed valde distincta decurret, quam area axialis ad polos versus attinget. Striae transapicales autem arcuato-radiantes, in media parte valvae 16—20 in 10 (x, ad polos versus multo densiores, in semivalva laterale una costis leviter undulatis decern usque ad doudecim decussatae, itaque illae ex punctis crassis, transapicaliter elongatis compositae esse conspiciuntur. Extra costam (?) marginem valvae comitentem striae subtiliores ex punctis parvis rotundis quattuor (semperne?) compositae sunt. Habitat in aquis salinis subsalinisque lacunae Santa Lucia dictae in partibus borealibus provinciae Natalensis in Africa Meridionale. Typus: praeparatum No. SL 60 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 23—25. C. diminuta PANTOCSEK (vgl. HUSTEDT 1927—1964, Teil 2: 346, F. 800; 1 9 3 0 : 190, F .

265). — SL 6, wo die gesehenen Einzelschalen sicher nicht autochthon sind; RB 3. C. dirupta

GREGORY ( v g l . CLEVE 1 8 9 5 : 1 7 5 ) . HUSTEDT ( 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 :

356)

behauptet, daß die bei CLEVE (1. c.) angeführten Synonyme eigentlich unidentifizierbare Formen bezeichnen, die man also nicht mit dieser Art verbinden könnte. Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen, da CLEVE die Diatomeen, die er damals verhältnismäßig leicht bekommen und persönlich sehen konnte, ziemlich gewissenhaft untersuchte. Hier sei noch bemerkt, daß die C. dirupta var. minor LEUDUGER-FORTMOREL (1898: 25) und die C. dirupta var. LEUDUGER-FORTMOREL (1898: 27) zu dem Typus zu ziehen sind, vorausgesetzt, daß LEUDUGER-FORTMOREL tatsächlich diese Art gesehen hat, was heute nicht mehr mit Sicherheit ¡zu entscheiden ist. — SL 12. C. disculoides HUSTEDT (1955: 17, T. 5, F. 8—11 u. T. 7, F. 8). Meines Wissens wurde die Art bisher nur am „locus classicus" gesehen. In der unten angeführten Probe ist sie nicht selten. — FB 8. C. heteroidea HANTZSCH ( v g l . HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 : 356, F . 8 1 1 ) . HUSTEDT h a t

die Diagnose dieser Art von CLEVE (1895: 178) schon einigermaßen richtiggestellt, die durch ihn angegebenen Abmessungen sind aber noch immer viel zu groß. Die Länge der kleinsten, in diesem Material beobachteten Schalen erreichte kaum 15 (x, und ihre Breite war auch nur 8—8,5 Da die Struktur der kleinsten Exemplare ebenfalls vollkommen typisch ist, kann eine taxonomische Absonderung nicht in Frage kommen, die Diagnose muß aber in diesem Sinn ergänzt werden, — SL 1, 6, 9, 1 1 , x 2 ; F B 2, 3, 4, 7, 8 ; B H 9. 26

C. molesta KÜTZING (vgl. HUSTEDT 1927—1964, Teil 2: 351, F. 805 a,b). Die Größenangaben seiner Diagnose hat HUSTEDT wahrscheinlich von CLEVE ( 1 8 9 5 : 174) übernommen, obzwar in der Wirklichkeit — auch hier — viel kleinere Schalen beobachtet werden können. — SL 11; FB 5. C. placentula EHRENBERG (vgl. HUSTEDT 1927—1964, Teil 2 : 347, F . 802a,B). — S L 6 (verschleppte Einzelschalen); ZF 7, 11, 12; RB 2 (verschleppt), 3. C. scutellum EHRENBERG var. parva GRUNOW (in V A N HEURCK 1880—1881: T. 29, F. 8, 9; vgl. HUSTEDT 1927—1964, Teil 2 : 338, F. 791). Diese „Varietät" faßt die am häufigsten vorkommenden mäßig großen und kleinen Individuen der Art zusammen. In diesen Proben, in denen ich die sog. typische Form überhaupt nicht auffinden konnte, waren oft mäßig große — z.B. Länge 19,5 \x, Breite 11 fx — Schalen vorhanden, die man auch als Übergangsformen auffassen könnte, da sie nur 9—10 Transapikalstreifen in 10 ¡x besaßen. So scheint es sehr wahrscheinlich, daß diese „Varietät" nicht abzugrenzen und taxonomisch deshalb unhaltbar ist. C. scutellum hat übrigens für NaCl eine ziemlich hohe Salzpermeabilität, wodurch sie in den Gewässern der Lagune und von Richards Bay weit verbreitet, aber nur in der Nähe der Mündung wirklich häufig ist. — SL 1 (17,1%), 2 (0,3%). 3, 5 (3,9°/o)> 6 (0,8/0), 7 (3,1%), 8 (2,4%), 10 (1,8%), 11 ( 3 ,i»/ 0 ), 12 (i, 5 °/ 0 ); FB 3, 4, 5 (1,2°/«), 6, 7 (0,3%), 8; BH 5, 6, 9; RB 1 (23,7%), 2 (1,6%). C. Stompsii CHOLNOKY (1963 a: 46, F. 18, 19). Zur Ergänzung der Originaldiagnose muß bemerkt werden, daß die Schalen bis 15 [x lang und 9 ¡x breit sein können, aber auch, daß mit diesen Ergänzungen die volle Variationsbreite noch immer nicht erschöpft sein kann. Die Streifungsdichte mancher Schalen war auch nur 24 in 10 [a, und ich halte es für wahrscheinlich, daß in reichlicheren Materialien weitere Abweichungen von den Originalen vorkommen werden. Die Rhaphenschalen können leicht mit Navicula pseudony HUSTEDT verwechselt werden, deshalb mache ich auf Verlauf und Länge der Rhaphespalten — die eine sichere Identifizierung gestatten — aufmerksam. — SL 4; RB 2. C. subdirupta CHOLNOKY (1959: 16, F . 102—104; i960: 30, F . 75—78). Die Art ist hier der häufigste Vertreter dieser Gattung, die sich — auch nach ihrer Verbreitung — als eine Brackwasserdiatomee erweist. Die Salzpermeabilität der Art ist sehr hoch, daher ist sie in den meisten Abschnitten der Lagune häufig. C. subdirupta scheint in den afrikanischen küstennahen Salzgewässern weiter verbreitet zu sein (vgl. FOGED 1966: 60). — SL 1 (o,6°/0), 2 (0,3%), 3 (3,2%), 4 (36,°°/O), 5 (24>I°/o)> 6 ( I , 5 ° / 0 ) , 7 (M,6%), 8 (15,6%), 9 (92,6»/0), 10 (30,20/o)> „ (23,4o/0), 12 (13,2%), 13, 14; FB 1 (0,6%), 2 ( 3 I,6°/ 0 ), 3 (1,2%), 4 (28,9%), 5 (1,2%), 6, 7 (61,1%), 8 ( 5 I , 3 ° / o ) ; Z F 1 (0,30/„), 2, 6 (2,9 1 2 (°»8 0 /o), 13 (0,9%); Q 1 , 2 (wahrscheinlich Windverschleppung); BH 8, 9, 12; RB 2, 3 (3,5°/0). Coscinodiscus EHRENBERG 1 8 3 8 C. excentricus EHRENBERG (vgl. HUSTEDT 1927—1964, Teil 1 : 388, F . 201; CHOLNOKY 1962a: 16). LEUDUGER-FORTMOREL (1898: 22) führt diese Art aus dem Kongo als „Campylodiscus" an, da sich sein „Campylodiscus excentricus" nur auf diese Art beziehen kann. Die Verwechslung der ähnlich lautenden Genusnamen ist in seiner Arbeit leider allgemein. Ich mache darauf aufmerksam, daß die Art hier beinahe ausschließlich nur in den Sedimenten, nicht aber in den rezenten Proben aus Gewässern mit einem wechselnden osmotischen Druck vorhanden war. — BH 4, 9; RB 2. 27

Cyclotella K Ü T Z I N G 1834 C. Meneghiniana K Ü T Z I N G (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 341, F. 174, wo aber die Berechtigung der taxonomischen Absonderung der „f. plana F R I C K E " , „var. laevissima [ V A N G O O R ] H U S T E D T " und „var. pumila G R U N O W " , die in einer jeden reichhaltigen Probe durch gleitende Übergänge miteinander und mit dem Typus verbunden sind, nachdrücklich zu bezweifeln ist). Der Autökologie der Art entsprechend, die aufgrund einiger Funde in Brackwasser und einiger Fehlbestimmungen nach manchen Autoren als „salzliebend" oder „halophilous" ( F O G E D 1966: 49) zu bezeichnen wäre, kommt sie hier nur in süßem oder schwach brackigem Wasser vor. In diesen ist sie auch selten, da sie stickstoflheterotroph ist und eutrophe Gewässer bevorzugt. — Z F 10; R B 3. C. ocellata P A N T O C S E K (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 340, F. 173). F R E N G U E L L I (1927: 8) schreibt über die Systematik dieser Art („di questa rara specie"), obzwar er nur ein einziges Exemplar („un solo esemplare piccolo") gefunden hat. Seine Folgerungen sind dementsprechend und liefern ein gutes Beispiel dafür, wie die Unmengen der sog. „Varietäten" der Diatomeenliteratur entstanden sind. Die auf Einzelexemplare gegründete sog. „Systematik" muß unbedingt vermieden werden, deshalb muß auch gegen das durch die Nomenklaturregeln geforderte System der „Typen" — die selbstverständlich Einzelexemplare sind — Einwand erhoben werden. Zu den Merkmalen, genotypisch bedingten Charakterzügen einer Art, gehört auch ihre Variabilität, von der eine einzelne Zelle (oft nur eine Einzelschale) keine Auskunft geben kann. Die Art ist in entsprechenden afrikanischen Gewässern — die nicht unbedingt große Seen sein müssen — ziemlich verbreitet, wurde aber oft mit anderen Cyclotellen verwechselt. — Z F 12. C. stelligera C L E V E und G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 94, F . 22—27; vgl. 1927—i964,Teili: 3 3 9 , F . 172; 1949a: 5 5). In der unten angeführten reichhaltigen Probe kamen unter den typischen Schalen auch mehrere vor, die als Vertreter der „var. tenuis H U S T E D T " (1937—1939, Suppl. 1 5 : 143, T. 9, F . 5) identifiziert werden mußten. Die großen und die kleinen, zarten Exemplare waren aber immer durch gleitende Übergänge miteinander verbunden, wodurch die Aufrechterhaltung dieser Varietät zwecklos wird. Die Diagnose der Art muß entsprechend verändert werden. — HUSTEDT

Z F

12

(3,I0/0).

Cjmbella A G A R D H 1830 C. bengalensis G R U N O W (in A. S C H M I D T , Atl.: T . 9, F. 12, 1 3 ; vgl. H U S T E D T in A . S C H M I D T , Atl.: T . 375, F. 2, 3, 6). C L E V E (1894: 176) verbindet diese Art mit C. aspera ( E H R E N B E R G ) H E R I B A U D , da in jener Zeit eine oberflächliche morphologische Ähnlichkeit zur Entscheidung der systematisch-taxonomischen Fragen ausreichte. Das wäre nicht erstaunlich und man könnte die CLEVE'sche Auffassung einfach unbeachtet lassen, wenn dieseEinstellung die späteren Forscher nicht beeinflußt hätte. Darüber besteht j edoch kein Zweifel, daß C. aspera und C. bengalensis zwei voneinander unabhängige Variationsreihen bilden, sie gehören also zu zwei voneinander unabhängigen Vermehrungsgemeinschaften, sind also „Arten", die nach den Nomenklaturregeln voneinander unabhängige Binome bekommen müssen. — Z F 4, 6, 10, 1 1 . C. cistula ( H E M P R I C H ) G R U N O W (in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : 64, T . 2, F . 12, 1 3 ; vgl. C H O L N O K Y 1962a: 17). — Z F 8, 9 (5,1 °/0). C. cymbiformis ( A G A R D H ) H U S T E D T (1955b: 50, da früher die Art inkorrekt definiert 28

war). Durch die frühere Unsicherheit sind die Angaben, nach denen diese Art (oder C. parva [ W . S M I T H ] C L E V E ) in afrikanischen Gewässern vorkommen sollte, mit der größten Vorsichtigkeit zu beurteilen. In den meisten Fällen ist es leider nicht mehr zu entscheiden, was eigentlich mit „C. cymbiformis" gemeint wurde. Auf der anderen Seite haben die Verfasser moderner Zusammenfassungen auch versäumt, die entsprechende Literatur kennenzulernen, deshalb teilen sie „C. cymbiformis" und „C. parva" noch immer als selbständige Taxa mit (vgl. F E R G U S O N W O O D 1963: 101). — ZF 9, 10, 1 1 . C. Kappii C H O L N O K Y (1953: 142, F. 1 2 — 1 6 unter C. turgidula var. Kappii C H O L N O K Y ; vgl. C H O L N O K Y 1956: 61, F. 17—20). Aus den bei C. bengalensis dargelegten Gründen kann C. Kappii nicht mit C. turgidula G R U N O W verbunden werden. Mit C. cistula ( H E M P R I C H ) G R U N O W zeigt sie nicht einmal eine morphologische Ähnlichkeit. Die Art ist in afrikanischen oligotrophen, alkalischen Gewässern allgemein verbreitet, sie wurde aber wahrscheinlich oft mit C. turgidula — die in Afrika nicht vorzukommen scheint — verwechselt. — ZF 1, 4, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 ; BH 9 (nur einige Bruchstücke). C. H U S T E D T (1949b: 46, F. 20—26 auf S. 53; vgl. C H O L N O K Y 1956: 62; 1966b: I 79» F - *5)- — Z F 7. C. microcephala G R U N O W (in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : 63, T . 8, F . 36—39; vgl. C L E V E 1894: 160; H U S T E D T in A. Schmidt, Atl.: T . 373, F . 20—23). — Z F 1 , 4, 7, 8, 9 (12,4°/0), 10, 1 1 ; R B 3. C. Muelleri (O. M Ü L L E R ) H U S T E D T (1937—1939, Suppl. 15: 425; unter C. grossestriata var. obtusiuscula O. M Ü L L E R in A. S C H M I D T , Atl.: T. 373, F. 6, 7). Die C. grossestriata var. javanica H U S T E D T (in A. S C H M I D T , Atl.: T. 373, F. 8, 9) = C. Muelleri var. javanica H U S T E D T (1937—1939, Suppl. 15: 425, T. 26, F. 1—4) gehört nicht zu dieser Art und ist weiter zu untersuchen, da sie (wegen der Feinstruktur ihrer Transapikalstreifen) wahrscheinlich eine selbständige, der C. turgida G R E G O R Y nur oberflächlich ähnliche Art darstellt. Hier sei noch bemerkt, daß die Art zuerst als Varietät der C. grossestriata aus dem Nyassa-See durch O. M Ü L L E R beschrieben wurde. Es wirkt etwas eigentümlich, wenn man C. Muelleri in einer „Check list", die sonst die Nyassa-Angaben von O. MÜLL E R enthält, nicht unter Nyassa-See finden kann ( F E R G U S O N W O O D 1963: 101), nur, weil sie von O. M Ü L L E R als eine Varietät beschrieben wurde. Die systematische Auffassung, die die Varietäten der alten Literatur, die oft gute Spezien waren, einfach wegläßt, ist kaum verständlich. Man sollte sich vergewissern, ob die damalige Varietät neuzeitlich doch nicht als Art weitergeführt wird. Ich mache auch darauf aufmerksam, daß die ventralen Streifen gegen die Pole nur bei den größeren Exemplaren konvergent verlaufen. — ZF 7, 11. C. oabuensis H U S T E D T (1942a: 98, F . 193—195; in A. S C H M I D T , Atl.: T. 378, F . 1 7 — 1 9 ; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 34, F . 83, 84; 1960b: 239; 1963a: 47, F . 20; G I F F E N 1963: 226, F. 44). Die Art scheint an den afrikanischen Küsten, wo starke osmotische Druckschwankungen ihr Gedeihen begünstigen, allgemein verbreitet zu sein. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß sich viele „C. microcephala"-Kng&h&n der älteren Literatur auf diese Art beziehen, da C. microcephala in Brackgewässern, aus denen sie wiederholt angegeben wurde, nicht gedeiht. Zu solchen Verwechslungen gehören unter anderen die von A M O S S E (1934: 147) aus Tibesti und Djourab, G A Y R A L (1952: 24) aus dem GhadamesBassin in Tunis, G A Y R A L und P A N O U S E (1954: 1 5 1 ) aus dem Aguelmame Azigza in Marokko, G A Y R A L und S A S S O N (1959: 1 5 9 ) aus dem Daya Hamida in Marokko, usw. 29

Die Richtigkeit dieser Vermutung wäre nur im Besitz der betreffenden Originalmaterialien zu zeigen. Da aber die oben zitierten Angaben „C. microcephala" aus verdächtig brackischen Assoziationen mitteilen, kann die Annahme einer Verwechslung nicht als völlig abwegig gelten. — SL 9 (0,3%); FB 2, 4 (10,3%), 8 (5,3°/o); ZF 7C. pusilla GRUNOW (in A. SCHMIDT, Atl.: T. 9, F. 36, 3 7 ; vgl. CLEVE 1 8 9 4 : 1 6 2 ) . SCHWABE und SIMONSEN ( 1 9 6 1 : 2 6 7 ) behaupten, daß C. pusilla „oligohalob (halophil)" wäre, welche Meinung sicher nicht aus eigenen Erfahrungen oder ökologischen Untersuchungen entstand. C. pusilla ist eine Brackwasserdiatomee mit einer sehr hohen Permeabilität nicht nur für Chloride, sondern auch für Karbonate; demzufolge ist sie in Gewässern mit großen osmotischen Druckschwankungen verbreitet. Im Süßwasser kommt sie nur verschleppt (Windverschleppung) vor. Ich möchte in diesem Zusammenhang hervorheben, daß die Ökologie eine empirische Wissenschaft ist, die man nicht durch die Vermutungen der Forscher fördern kann. Übrigens schon CLEVE ( I . E . ) wußte, daß die Art in „brackish water" lebt. — SL 5, 6; ZF 9. C. turgida GREGORY (vgl. CLEVE 1 8 9 4 : 1 6 8 ; A. SCHMIDT, Atl.: T . 1 0 , F . 4 9 — 5 3 ) . Obzwar die Struktur und Streifung der Schalen diese Art leicht kenntlich macht, wurde sie sehr oft mit anderen Arten, besonders mit C. ventricosa AGARDH verwechselt. — Z F 1, 4, 9, 1 0 , 11, 1 5 ; Q 1, 2.

C. turgida var.pseudogracilis CHOLNOKY ( 1 9 5 8 b : 1 1 2 , F. 49, 50 = C. Mesiatta CHOLNOKY b: 1 6 0 , F. 11, 1 2 ) . — RB 3. C. ventricosa AGARDH (vgl. CLEVE 1 8 9 4 : 1 6 8 , wo aber eine ziemliche Unsicherheit geschaffen wurde, die aber HUSTEDT 1 9 3 0 : 3 5 9 größtenteils aufgehoben hat). — Z F 4, 5, 195 5

6 , 8, 9, 1 0 ; Q 1, 2.

Denticula D. subtilis

KÜTZING 1 8 4 4

(vgl. GRUNOW in V A N HEURCK I 8 8 0 — 1 8 8 1 : 15 9, T . 49, F. 1 O—13; a: 4 3 , T. 9, F. 2 6 — 2 8 ) . Diese Art, die in entsprechenden Gewässern des südlichen Afrikas der häufigste Vertreter der Gattung ist, wurde bisher auffallend selten mitgeteilt (nach LEUDUGER-FORTMOREL 1 8 9 8 : 2 1 u. 31 wurde sie nur durch mich und nachher auch durch GIFFEN 1 9 6 3 : 2 2 7 gefunden), wahrscheinlich, da sie wegen ihrer Zellgröße der Aufmerksamkeit der Forscher entgangen ist. Im Litoral der afrikanischen Küsten ist sie weit verbreitet, hier war sie aber auffallend selten. — SL 1; ZF 1, 10. GRUNOW

HUSTEDT 1 9 5 5

Dimerogramma RALFS 1 8 6 1 D. furcigerum GRUNOW (in V A N HEURCK 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T . 36, F . 8 ; vgl. HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 2: 1 2 1 , F . 664). Obzwar die wärmeren Meere als das Verbreitungsgebiet der Art angegeben wurden, wurde sie in den afrikanischen Küstengewässern auffallend selten beobachtet. Meines Wissens wurde sie hier nur durch AMOSSE ( 1 9 2 4 : 249) in Zanzibar (und in Aden) gefunden. In der unten angeführten Probe war sie recht selten. — SL 1. D. luciae n. sp. In der unten angeführten Probe habe ich mehrere Zellen einer Diatomee gefunden, die ich in diese Gattung einteilen mußte, da alle gesehenen Schalen vollkommen symmetrisch waren, weshalb an eine Verbindung mit einer Opephora-Att — etwa mit O. Schwartet (GRUNOW)PETIT — nicht gedacht werden konnte, um so weniger, als die Zellenden die für die Arten dieses Genus charakteristischen Buckel trugen und auch 3°

in der Schalenansicht zeigten. Durch die Struktur ihrer Streifen war sie aber auch nicht mit den morphologisch ähnlichen Arten — z. B. mit D. marinum (GREGORY) RALFS —- in eine Beziehung zu bringen, und deshalb mußte ich die beobachteten Exemplare als Vertreter einer bisher nicht beschriebenen Art auffassen. Die gesehenen nicht wenigen Schalen waren linear bis linearlanzettlich mit breit und regelmäßig gerundeten, nicht vorgezogenen Enden, in denen mindestens die polaren Umrisse der strukturlosen Buckel als stärker lichtbrechende, nur nach außen hin scharf begrenzte Fläche erkenntlich war, 18—22 ¡i, lang, 5—7 ¡j. breit, womit aber die volle Größenvariation noch nicht erschöpft sein kann. Transapikalrippen stark entwickelt, alternierend, 6 (ob immer?) in 10 ¡A. Die Zwischenräume (Transapikalkammern) sind nicht immer regelmäßig, manchmal erscheinen auch kleinere, zwischengeschobene, die durch eine unregelmäßige Verteilung der Rippen zustande kommen. In den normal entwickelten Zwischenräumen befinden sich je zwei Reihen von alternierend stehenden Areolen (4 in einer Reihe), wodurch die Unterscheidung der Art von anderen, morphologisch ähnlichen, erleichtert wird. Valvae lineares sive lineari-lanceolatae, apicibus late, regulariterque rotundatis, non protractis, 18—22 ¡j. longae, 5—7 ¡A latae. In regione apicale sine structura margines polares gibbae polaris itaque in visu valvale bene visibiles. Costae transapicales alternantes, validae, 6 (semperne?) in 10 ¡A. Intervallum Ínter costas duas vicinas seriebus duabus areolarum alternantium munitum. Spatii inter costas transapicales duas non Semper regulariter evolutae, nonnumquam singulares intercalatae minores Seriem unam areolarum ferentes itaque observari possunt. Habitat in aquis submarinis sinus False Bay dicti lacunae Santa Lucia in partibus borealibus provinciae Natalensis in Africa Meridionale. Typus: praeparatum No. SL 48 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 28 et 29. Diploneis EHRENBERG I 844 D.bombus EHRENBERG (vgl. CLEVE 1 8 9 4 : 90; HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2: 704, F . 1086A—e, g ? h?). LEUDUGER-FORTMOREL ( 1 8 9 8 : 19) f ü h r t eine „ N a v í c u l a bombus v a r .

minor" nach seiner Gewohnheit ohne Beschreibung an, so ist es nur zu vermuten, daß er mit dieser Benennung die kleineren Exemplare der Art bezeichnen wollte. — SL 4, 7, 1 0 , 1 1 , 1 2 ; B H 1 , 2, 3, 4 , 5 , 6, 7, 8, 9 , 1 0 , 1 1 (meistens B r u c h s t ü c k e ) ; R B 2. D. nitescens (GREGORY) CLEVE ( 1 8 9 4 : 97; v g l . HUSTEDT 1927-—1964, T e i l 2 : 640, F . 1047). — B H 10. D. ovalis (HILSE) CLEVE ( 1 8 9 4 : 9 2 ; v g l . HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 : 6 7 1 , F . 1065 a—E). — Z F 4 ; Q I , 2 . D. pseudovalis HUSTEDT ( 1 9 3 0 : 2 5 3 , F . 4 0 3 ; v g l . HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 : 668, F .

1063 c). In diesen Proben ist diese Art der häufigste Vertreter der Gattung, die manchmal recht häufig vorkommen kann, so auch in den brackischen Zuflüssen, wie Z F 4 (8,3°/0) oder Z F 6 (9,9%). Da die Art in afrikanischen Gewässern nur neuerdings gefunden wurde (außer meinen Funden: GUERMEUR 1954: 39 aus Senegal; JOB 1961: 6 aus Egypten; GIFFEN 1 9 6 3 : 228 aus der östlichen K a p - P r o v i n z v o n S ü d a f r i k a ; MOURA 1 9 6 4 : 1 4 aus

Mocambique; FOGED 1966: 68 aus Ghana), ist zu vermuten, daß sie in den älteren Arbeiten mit anderen Arten, oft wahrscheinlich mit den kleineren Formen der D. 31

Smithii (BREBISSON) CLEVE, verwechselt wurde. — SL 4, 5, 6, 7 , 1 1 , 1 2 ; F B 1, 2, 3,4, 5, 7, 8; Z F 2 , 3 , 4 , 5, 6, 7 , 8, 9, 10, 11, 1 2 ; Q 1, 2 ; B H 9, 1 1 ; R B 1, 2. Z ) . Smithii

(BRÄBISSON) CLEVE ( 1 8 9 4 : 9 6 ; v g l . HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 : 6 4 7 , F .

1051, aber auch 1052 a, b, c, da die f. rhombica [MERESCHKOWSKY] HUSTEDT, f. cuneata [ A . CLEVE-EULER] HUSTEDT, v a r . constricta

HEIDEN u n d v a r . recta M . PERAGALLO n u r

benannte Formvarianten sind; vgl. auch CHOLNOKY 1960A: 37). Außer den oben aufgezählten „Varietäten" und „ F o r m e n " ist die systematische Position der var. pumila (GRUNOW) HUSTEDT recht zweifelhaft und muß durch weitere Untersuchungen geklärt werden. — SL 3, 4, 5, 11, 12, 13; F B 4, 5, 6; B H 3, 6, 7, 9, 11, 12; R B 2. D.

suborbicularis

(GREGORY) CLEVE ( 1 8 9 4 : 8 1 ; v g l . HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 : 6 1 2 ,

F. 1026A—c, da die var. constricta HUSTEDT durch gleitende Übergänge mit dem Typus verbunden und deshalb nicht zu benennen ist). In der unten angeführten Probe kommen Exemplare mit einer Länge v o n 25—40 [JL vor. Diese bilden einen Übergang zwischen den nach den oben zitierten Diagnosen typischen Formen und den kleinen Individuen, die ich als „var. africana" CHOLNOKY (1960 a: 37, F. 113) abgesondert habe. Durch diese Verbindung muß die „var. africana" in den Typus einbegriffen und die Benennung als Synonym eingezogen werden. Nach der entsprechenden Ergänzung der Diagnose sind die Abmessungen der Schalen: 22—5 5 ¡j. Länge, 14—32 ¡x Breite. — S L 4. D.

subovalis CLEVE ( 1 8 9 4 : 96, T . 1 , F . 2 7 ; v g l . HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 : 6 6 7 , F .

1063a,b). FOGED (1966: 68) teilt diese A r t aus mehreren Fundorten in Ghana mit, was nicht auffallend wäre, da D. subovalis in entsprechenden afrikanischen Gewässern weit verbreitet ist, seine Zeichnung (I.e.: T . 4, F. 10) stellt aber nicht diese A r t dar. Seine Bemerkung: „ 1 4 — 1 5 Striae in 10 ¡x . . . has somewhat closer Striae than usual (10—12 in 10 [z) in this species" deutet auch auf eine Verwechslung hin. Es ist aufgrund seiner Zeichnung nicht mit Sicherheit zu entscheiden, welche Art FOGED für D. subovalis gehalten hat, die Annahme aber, daß die die D. ovalis war, ist nicht unbegründet. — Z F 1. D.

vacillans ( A . SCHMIDT) CLEVE ( 1 8 9 4 : 9 5 ; v g l . HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 : 662,

F. 1060A—d). Die „var. renitens A . SCHMIDT" ist eine in der Mitte ± eingeschnürte Form (vgl. HUSTEDT, I.e.: F. IO6OE—g). Ähnliche Formvarianten (Phänotypen) kommen auch bei vielen anderen Diploneis-Krtaa. vor. D a solche Varianten durch völlig lineare Formen mit dem Typus verbunden sind, können sie nicht mit Namen belegt werden. D i e Benennung „var. renitens" ist einzuziehen und die Diagnose der A r t entsprechend zu ergänzen. In den unten aufgezählten Proben waren alle Übergangsformen vorhanden. — SL 3, 6 (3,9°/o). D.

^an^ibarica (GRUNOW) HUSTEDT ( 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2: 607, F . 1021 =

Navicula

interrupta var. %arr%ibarica GRUNOW in A . SCHMIDT Atl.: T . 12, F. 1, 2 = Diploneis interrupta var. ^an^ibarica CLEVE 1894: 84). Die A r t scheint in den afrikanischen Küstengewässern weiter verbreitet zu sein, ich habe sie lebend schon früher in Natal (CHOLNOKY 1960 a: 38) und in K a p (CHOLNOKY 1963 a: 49) aufgefunden, es ist also ziemlich auffallend, daß sie in diesem Material nur in den Sedimenten gesehen wurde. — B H 3, 4, 5,6, 7 , 8, 1 1 , 1 2 .

Endictya EHRENBERG 1845 E.

oceanica EHRENBERG ( v g l . HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 1 : 2 9 7 , F . 1 9 6 ) . D i e

Art

konnte ebenfalls nur in den Sedimenten aufgefunden werden. D a Endictya die osmoti32

sehen Druckschwankungen nicht ertragen kann, muß daran gedacht werden, daß solche während der Ablagerung der Sedimente in der Lagune selten oder überhaupt nicht vorhanden waren. — BH 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 1 1 , 12. Epithemia B R É B I S S O N 1 8 3 8 E. %ebra ( E H R E N B E R G ) K Ü T Z I N G (vgl. H U S T E D T 1930: 384, F . 729—731, da die var. saxonica [ K Ü T Z I N G ] G R U N O W und var. porcellus [ K Ü T Z I N G ] G R U N O W nur benannte Glieder einer einheitlichen Variationsreihe sind; vgl. auch C H O L N O K Y I 9 Ó 2 D : 71). — Z F 1 5 ; BH 8 (einige Bruchstücke). Eunotia E H R E N B E R G 1837 E. lunaris ( E H R E N B E R G ) G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881, T . 35, F. 2, 3, 4, 6, da die var. subarcuata [ N A E G E L I ] G R U N O W nicht abzugrenzen, deshalb auch nicht zu benennen ist; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2 : 302, F. 769 a—h, da die hier genannten Varietäten, die „var. subarcuata" und die „var. capitata G R U N O W " nur benannte Glieder des Formwechsels sind; auch H U S T E D T 1949a: 70, T. 2, F. 1 1 — 1 5 ; C H O L N O K Y 1962a: 23). — ZF 15; RB 3 — in beiden Proben nur verschleppte Einzelschalen. E. pectinalis ( K Ü T Z I N G ) R A B E N H O R S T (vgl. G R U N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 33, F. 16—18; H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 297, F. 763a). Die Varietäten, var. ventralis ( E H R E N B E R G ) H U S T E D T und var. undulata R A L F S gehen in jedem reichhaltigen Material mit gleitenden Übergängen ineinander und in den Typus hinüber, so daß für ihre Aufrechterhaltung keine systematische Berechtigung besteht. Nachdem durch die Experimente von V O N S T O S C H (1965) erwiesen ist, daß die unregelmäßige Ausbildung der Schalen — wie auch bei den genannten zwei „Varietäten" — nicht genotypisch bedingt ist, müssen die Benennungen eingezogen werden, um so mehr, da ähnliche Unregelmäßigkeiten auch bei anderen Arten der Gattung ( z . B . E. flexuosa [ B R É B I S S O N ] K Ü T Z I N G , E. mogolensis C H O L N O K Y , usw.) oft vorkommen, aber — logischerweise — nicht benannt wurden. — RB 3 (sehr wenige, verschleppte Einzelschalen). E. pectinalis var. minor ( K Ü T Z I N G ) R A B E N H O R S T (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2 : 298, F. 763 d—h, da die f. impresso [ E H R E N B E R G ] H U S T E D T mit gleitenden Übergängen an den Typus gebunden ist). Die gleitenden Übergänge zwischen var. minor und ihrer f. impresso sind schon lange bekannt, wodurch die „Forma" unhaltbar wird. Die Diatomeensystematik wird dadurch sicher nicht wissenschaftlicher, wenn man auch noch den Übergangsformen einen Namen gibt, wie es bei M A N G U I N (1942: 127, T. 1, F. 20 „f. affinis M A N G U I N " ) geschah. Eine andere Frage, ob die var. minor mit Recht als Varietät zu E. pectinalis gestellt wurde oder besser als selbständige Art zu führen wäre. — ZF 1, 14; RB 3 (ebenfalls nur wenige Einzelschalen). E. subaequalis H U S T E D T (in A. S C H M I D T , Atl.: T. 3 82, F . 5 — 1 0 ; 1937—1939, Suppl. 1 5 : 170, T. 1 2 , F . 1—4). M A N G U I N (1949: 169, T. 6, F . 73) teilt eine „E. sudetica (O. M Ü L L E R ) H U S T E D T var. incisa ( G R E G O R Y ) M A N G U I N " und auch noch eine „f. minor M A N G U I N " (1. c.: T. 6, F. 74) der genannten „Varietät" mit, die, nach seinen Zeichnungen und Bemerkungen, mit dieser Art identisch sind. — ZF 6 (wenige verschleppte Schalen); RB 3 (hier kaum autochthon). Fragilaria L Y N G B Y E 1 8 1 9 F. familiaris ( K Ü T Z I N G )

HUSTEDT

(1957: 229; unter Sjnedra rumpens var. familiaris 33

und var. scotica G R U N O W I N V A N H E U R C K 1880—1881: T. 40, F. 1 1 , u. 16; unter denselben Benennungen in H U S T E D T 1927—1964, Teil 2 : 207, F. 697 c, d). - Z F 1 (27,j»/„); R B 5 (o,4°/0). F. litoralis C H O L N O K Y (1963a: 50, F. 28). Aufgrund dieser reichhaltigeren Proben kann zu der Originaldiagnose hinzugefügt werden, daß die Formvariation der Schalen ebenso, wie bei den meisten anderen Arten dieser Gattung, recht groß ist. Die Schalenenden sind z. B. nicht immer vorgezogen, wodurch kurze, breitelliptische Formen entstehen (vgl. Fig. 30), die aber durch die gleitenden Übergänge nicht zu benennen sind. Die Schalenlänge war manchmal nur 7,5—8 ¡x. — S L 6; R B 2. F. luciae n. sp. Die wenigen gesehenen Exemplare dieser Fragilaria-Azt scheinen der F. africana H U S T E D T (1949a: 62, T. 2, F. 29—34; C H O L N O K Y 1966a: 20, F. 35—37) und der F. acerba C H O L N O K Y (1966 a: 19, F. 34) am nächsten zu stehen, mit denen sie aber wegen der Struktur ihrer Transapikalstreifen nicht zu verbinden waren. Die neue Art ist auch mit der Fragilaria, die ich als F. capensis C H O L N O K Y (1959: 26, F. 152, 153) beschrieben habe, vergleichbar, damit ist sie aber auch nicht zu verbinden, da sie von ihr sowohl durch die Struktur ihrer Schalenoberfläche als auch durch ihre Transapikalkammern sehr wesentlich abweicht. Hier sei bemerkt, daß das Epithet „capensis" in der Gattung Fragilaria durch G R U N O W ZU der Bezeichnung einer anderen Art (in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T. 44, F. 19) gebraucht wurde. So ist F. capensis C H O L N O K Y ein Homonym und muß umbenannt werden. Ich schlage den Namen Fragilaria calida C H O L N O K Y 1967 vor. Ebensowenig, wie mit F. africana oder F. calida, kann die neue Art mit F. lapponica G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 45, F. 35; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 170, F. 678) verbunden werden. Die wenigen gesehenen Schalen waren linear mit lang konisch zulaufenden, schwach und breit vorgezogenen, regelmäßig gerundeten Enden, 45—55 ¡j. lang, 8—9,5 ¡i. breit, womit aber die volle Variationsbreite noch nicht erschöpft sein kann. Axialarea schmal linear, auch in der Mitte nicht erweitert, dagegen an den Schalenenden in die durch das Fehlen der letzten polaren Streifen gebildeten, verhältnismäßig großen terminalen Areen hinübergehend. In den terminalen Areen sind immer einige (3—5) „schattenhafte" Punkte vorhanden, die aber keine Poren sind. Transapikalrippen parallel, nur die letzten in der Nähe der Pole schwach radial. Zwischenräume zwischen je zwei Rippen kammerartig entwickelt, breit, in denen je drei (ob immer?) feine Streifen dem Kammerrand parallel verlaufen. Dem Schalenrand parallel und diesem genähert werden die Transapikalkammern durch eine „Längslinie" gekreuzt, zwischen der und dem Schalenrand die Kammerwände strukturlos erscheinen. Die wirkliche Natur der Längslinie konnte ich nicht mit Sicherheit feststellen, dazu lagen die gesehenen Exemplare ungünstig, vermutlich ist sie aber ein Knick der Schalenoberfläche, außerhalb dessen die Kammern mehr schief stehend strukturlos erscheinen. In 10 ¡x konnten ziemlich konstant 8 Kammern gezählt werden, in dieser Hinsicht kann aber auch eine Variation erwartet werden. — Fig. 31 — S L i , vermutlich eine Art des marinen Litorals. [KÜTZING] GRUNOW

15

Valvae lineares apicibus longe conice attenuatis et leviter late protractis, regulariterque rotundatis, 45—55 (i longae, 8—9,5 ¡i. latae. Area axialis anguste linearis, nec in parte media dilatata, sed ad polos versus in areas terminales, absentia striarum ultimarum polarium formatas transiens. In areis terminalibus puncta tria usque ad quinque (semperne?) umbrosa, irregulariter posita visibilia sunt, que non pori, neque canales mem34

branam perforantes sunt. Costae transapicales parallelae, ultimae solum in apicibus valvarum leviter radiantes. Camerae transapicales inter costas duas striis tribus (semperne?) subtilibus transapicalibus ornatae, circiter 8 in 10 ¡j.. Margine valvae parallele et eodem approximata linea una longitudinalis, probabiliter ruga una superficiei valvae, cameras transapicales decussat. Inter lineam longitudinalem et marginem valvae structura camerarum invisibilis est. Habitat in aquis marinis ostii lacunae Santa Lucia dictae in partibus borealibus provinciae Natalensis Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 38 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 31. Fragilariopsis H U S T E D T 1 9 1 3 F. rhombica ( O ' M E A R A ) H U S T E D T (vgl. H U S T E D T 1958: 163, F. 1 1 3 — 1 2 0 u. 157; Synonym: Nit^schia antarctica O K U N O 1954). DieTransapikalrippen der hier gesehenen vielen Exemplare waren durchschnittlich dichter als die der Originale gestellt, da ich 15—21 in IOFI. zählen konnte. Sonst stimmte aber ihre Struktur mit der der von H U S T E D T (1. c.) beschriebenen Exemplare überein. Daher konnte ich nicht an eine taxonomische Absonderung der Santa Lucia-Exemplare denken. Die Fig. 32—34 stellen einige der gesehenen Varianten dar, wozu aber zu bemerken ist, daß die Lichtbrechungsunterschiede in Wirklichkeit viel geringer sind, wodurch die Punktierung matter erscheint, was aber durch die hier angewandte Zeichentechnik nicht wiederzugeben ist (...). H U S T E D T (1. c.) gestattet sich einige Bemerkungen über die geographische Verbreitung der von ihm in seinem antarktischen Material beobachteten Arten und erklärt alle FragilariopsisArten zu Bewohnerinnen des südlichen Eismeers. Gegen diese Art der Pflanzengeographie muß Einspruch erhoben werden, da die Diatomeenflora dieses Gebiets, besonders die der umgebenden Gebiete nicht als bekannt gelten kann. Das Vorkommen der Fragilariopsis rhombica in der Santa-Lucia-Lagune deutet jedenfalls auf eine weitere Verbreitung hin. — SL 2 (1,2% der Assoziation, also nicht verschleppt); ZF 4 (Einzelschalen, sicher Windverschleppung). Frustulia A G A R D H 1824 F. creu^burgensis ( K R A S S K E ) H U S T E D T (1957: 256; vgl. auch H U S T E D T 1942: 47, F . 67 unter Frustulia hawaiensis H U S T E D T ; 1927—1964, Teil 3: 281, F . 1412 unter Navícula [.Frustulia] creu^burgensis K R A S S K E ) . F E R G U S O N W O O D (1963) teilt die Art sowohl als Frustulia (I.e.: 134), als auch Navícula (I.e.: 172) mit, was in einer „check list" recht ungewöhnlich ist. F. creu^burgensis scheint übrigens in den südafrikanischen Küstengewässern weiter verbreitet zu sein. — ZF 2. F. rhomboides ( E H R E N B E R G ) D E T O N I var. saxonica ( R A B E N H O R S T ) D E T O N I (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 729, F. 1099, da die Unterscheidung der Formvarianten f. capitata [A. M A Y E R ] H U S T E D T und f. undulata H U S T E D T zwecklos ist). Die systematische Stellung der var. saxonica ist sehr unsicher, ihre Aufrechterhaltung geschieht aus Pietätsgründen und sollte besser unterlassen werden. — RB 3. F. vulgaris ( T H W A I T E S ) D E T O N I var. angusta C H O L N O K Y (1954a: 214, F . 61; 1962dl 7 4 ) . — Z F 1 , 2, 10; R B 3.

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Gompbonema A G A R D H 1824 G. Clevei F R I C K E (in A. S C H M I D T , Atl.: T . 234, F. 44—46 u. T . 266, F . 35; vgl. H U S T E D T 1937—1939, Suppl. 1 5 : 441, T . 27, F. 1 5 — 1 8 ) . Da F E R G U S O N W O O D (1963) die Systematik der Art nicht zu kennen scheint, zählt er G. Clevei auch unter den Benennungen G. brachjneura O. M Ü L L E R , G. navicella O. M Ü L L E R und G. subclavatum var. sparsistriatum „A. S C H M I D T " auf. In dem letzten Fall sind sowohl der Autorname als auch das Epithet irrtümlich, da in A. S C H M I D T , Atl. durch M A R T I N S C H M I D T die Art auf T . 248, F. 4—6 gezeichnet, aber G. subclavatum var. sparsistriatum f. minor B R U N genannt wurde. Meines Wissens kommt in der Diatomeenliteratur ein G. subclavatum var. sparsistriatum überhaupt nicht vor. — ZF 1. G. Clevei var. javanicum H U S T E D T (1937—1939, Suppl. 1 5 : 441, T . 27, F . 1 5 — 1 7 ; vgl. auch C H O L N O K Y 1963 B : 170, F . 3 3 , 34 und 1966a: 23, F . 46,47; 1966b: 184, F . 21, 22). — Z F 6 (4,2/„), 7 (2,4%), 1 1 . G. dichotomum K Ü T Z I N G emend. A R C H I B A L D (1966: 255, F. 4 = G. intricatum var. pumilum G R U N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 24, F . 35, 36; vgl. F R I C K E und M. S C H M I D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 234, F. 53—58 u. T. 235, F. 30, 31, 34—37, aber nicht die anderen Zeichnungen, obzwar von denen einige als „var. dichotomum" bezeichnet wurden). — RB 3. G. exiguum K Ü T Z I N G (vgl. C L E V E 1894: 188; C H O L N O K Y 1959: 29, F. 162 bis 164). W E S T (1907: 158) teilt diese Art aus dem Tanganyika-See (mehrere Fundorte) mit und bemerkt: „This species appears to have been previously recorded only as marine in habit". Da die Art zweifellos eine marine Diatomee ist, liegt bei W E S T eine Verwechslung vor, wahrscheinlich mit den kleinen Formen des G. parvulum. In den Gewässern des afrikanischen Litorals ist sie weit verbreitet, wurde aber wegen ihrer Kleinheit übersehen. — SL 6. G.gracile E H R E N B E R G (vgl. C L E V E 1894: 182; F R I C K E U. M . S C H M I D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 236, F. 16—28, 31, 32, 36). — Z F 1, 3, 5, 6, 7, 8, 10, 1 1 , 12, 15; RB 3. G. intricatum K Ü T Z I N G (vgl. C L E V E 1894: 1 8 1 ; C H O L N O K Y 1962a: 29). — R B 3. G. lanceolatum E H R E N B E R G (vgl. C L E V E 1894: 183; F . F R I C K E U. M . S C H M I D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 235, F . 26—29, T. 236, F . 33—35 u. T. 237, F . 1 — 8 u. 15—19). Die var. insigne ( G R E G O R Y ) C L E V E wird hier in die Art einbegriffen (vgl. C H O L N O K Y 1966 b: 185). — Z F 9, 1 1 , 12. G. longiceps E H R E N B E R G var. subclavatum G R U N O W (vgl. C L E V E 1894: 183 unter G. subclavatum [ G R U N O W ] C L E V E , welche systematische Auffassung richtiger als die ursprüngliche GRUNOw'sche ist, da außer einer oberflächlichen morphologischen Ähnlich-

keit G. subclavatum nichts mit G. longiceps zu tun hat). — Z F 1, 7, 9, 10, 12, 14, 15. G. oceanicum n. sp. Die Art könnte vielleicht noch am ehesten mit dem G. salinarum PANTOCSEK ( v g l . CLEVE 1 8 9 4 : 1 8 7 ; M . SCHMIDT i n A . SCHMIDT, A t l . : T . 2 3 3 , F .

3—6)

verglichen werden, der Verlauf der Rhaphespalten und die Position der Endknoten schließen aber eine Verbindung mit G. salinarum aus. Die gesehenen vielen Schalen waren linear bis linear-lanzettlich, mit ± regelmäßig gerundeten, manchmal, besonders bei den größeren Exemplaren, schwach und verhältnismäßig breit vorgezogenen Fußenden, 30—5 5 [a lang, 3—5 [x breit. Rhaphe gerade mit voneinander entfernt gestellten, einseitig oder entgegengesetzt abgebogenen Zentralporen, neben denen die Rhaphespalte in dem mikroskopischen Bild verdickt erscheint, und am Kopfende mäßig großen, 3«

aber deutlich sichtbaren, halbkreisförmigen Endspalten. Die Endspalten sind am Fußende kommaförmig und weniger deutlich. Axialarea linear, in der Mitte neben den abgebogenen Abschnitten der Rhaphespalten deutlich schmallanzettlich erweitert. Eine scharf begrenzte Zentralarea fehlt. Transapikalstreifen durchwegs schwach radial, 15—17, meistens 16 in 10 fi, auch gegen die Schalenenden nur unbedeutend dichter werdend. Längsrippen bisher nicht aufgelöst. Die Gallertporen am Fußende scheinen schon in dem Schalenmantel zu liegen, deshalb kaum sichtbar. Neben dem Mittelknoten ist kein Porus. — Fig. 35, 36 — SL 1. Valvae lineares sive anguste lineari-lanceolatae, verticibus regulariter rotundatis, non protractis, polis basalibus regulariter sed angustior rotundatis, nonnumquam in exemplis maioribus leviter sed late longeque protractis, 30—5 5 y. longae, 3—5 ¡x latae. Rhaphe directa poris centralibus modice distantibus et unilateraliter sive opposite declinatis, fissuris in vicinitate pororum centralium incrassatis, fissuris terminalibus in verticibus semicircularibus, modicis sed distinctis, in polis basalibus in eodem sensu curvatis. Area axialis linearis, in media parte anguste lanceolato-dilatata, area centralis non distincta. Striae transapicales in tota longitudine valvae leviter radiantes, 15—17, fere 16 in 10 ¡x, neque ad polos versus densior positae. Costae longitudinales invisibiles. Pori mucilaginis basales haud visibiles, in pallio valvae forsan positae. Apud nodulum centralem porus nullus. Habitat in aquis marinis ostii lacunae Santa Lucia dictae in partibus borealibus provinciae Natalensis in Africa Meridionale. Typus: praeparatum No. SL 38 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 35 et 36. G. parvulum (KOTZING) GRUNOW (vgl. CLEVE 1894: 180 mit allen hier genannten sog. „Varietäten", deren Abgrenzung und Unterscheidung unmöglich sind; FRICKE u. M . SCHMIDT in A. SCHMIDT, Atl.: T. 234, F . 1—13 u. 15—19). Die sehr große Variabilität dieser Art hat besonders in der älteren Literatur Anlaß zu Benennungen gegeben, da man damals die gleitenden Übergänge nicht beachtet hat und sich mit morphologisch etwas abweichenden Einzelschalen begnügte. Die Lage ist auch dadurch erschwert, daß Verwechslungen mit G. angustatum (KOTZING) RABENHORST sehr leicht möglich sind und tatsächlich auch oft vorkommen. So müssen die G. angustatum forma affine M A N G U I N (1949: 102, T. 4, F . 68), G. parvulum var. fossile MANGUIN ( I . E . : T. 4, F . 74a—c), G. parvulum var. fossile f. subovatum MANGUIN (1. c.: T. 4, F . 76) zu dem Typus gezogen werden. GUERMEUR (1954: 73, T. 18, F . 5) teilt eine Gomphonema sp. mit, die ebenfalls zu dieser Art gehört. In den unten aufgezählten Proben aus den Zuflüssen, aus der Quelle und dem Umzingazi-Fluß war diese die häufigste Gomphoneama-Ktt, die aus den Assoziationen der Lagune und aus den Sedimenten fehlt, da sie keine osmotischen Druckschwankungen ertragen kann. — ZF 1 (6,4%), 2 (o,6»/0), 3 (0,9%), 4 (0,9%), 5, 6 (0,8°/„), 7, 8 (1,2%), 10 (1,5%), 11, 12 (5,6%), 14 (62,3»/0), 15 (13,6%); Q 1 (4,6%), 2 (8,9%); RB 3 (5,5°/o)G. parvulum var. lagenula ( G R U N O W ) HUSTEDT (1930: 373; 1949a: 119, T. 1 1 , F . 8—10 = Gomphonema lagenula „ K O T Z I N G " , GRUNOW in V A N HEURCK 1880—1881: T. 25, F . 7, 8). Trotz den auffallenden morphologischen Merkmalen der extrem kopfigen Schalen (wie z.B. bei HUSTEDT 1949a: T. 1 1 , F . 8—10 gezeichnet) ist die Unterscheidung dieser Varietät zwecklos und entspricht den Grundlagen der Pflanzensystematik und der 37

Nomenklaturregeln nicht. Hier wird sie nur aus Pietätsgründen angeführt und von ihr bemerkt, daß die Meinung, nach der die Ausbildung des Köpfchens mit den pH-Verhältnissen der Umgebung zusammenhängen sollte, unbegründet ist. — Z F 5,12, i 5 ; Q i , 2 . G.perminutum C H O L N O K Y (1957b: 56, F . 104; 1960a: 47, F . 143, 144). Manche Schalen erreichten in der unten angeführten Probe eine Schalenlänge von 16 ¡x. Durch die dichte Streifung — hier 25—27 Streifen in 10 (a — ist G. perminutum von anderen ähnlich kleinzelligen Arten der Gattung mit Sicherheit zu unterscheiden. — RB 3. Grammatophora E H R E N B E R G 1839 G. angulosa E H R E N B E R G (vgl. G R U N O W in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T . 5 3 , F . 5 ; P E R A G A L L O 1897—1908: 357, T . 88, F . 1 1 — 1 3 u. 18, da die var. mediterranea G R U N O W von dem Typus nicht zu unterscheiden ist; H U S T E D T 1927—1964, Teil 2 : 39, F . 564). Die Apikaiachse mancher Exemplare war leicht gebogen. — SL 1 ; RB 2. G. hamulifera K Ü T Z I N G (vgl. G R U N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 5 3 , F. 4 unter G. angulosa var. hamulifera G R U N O W ; unter derselben Benennung bei P E R A G A L L O 1897— 1908: 358, T. 88, F. 1 6 , 1 7 ; H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 40, F. 566). — SL 1 (2,1 °/0)G. marina ( L Y N G B Y E ) K Ü T Z I N G (vgl. P E R A G A L L O 1897—1908: 353, T. 87, F . 6 — 8 ; H U S T E D T 1927—1964, Teil 2 : 43, F . 569 u. 570, da die Abgrenzung der sog. „Varietäten" var. costata G R U N O W , var. subundulata G R U N O W , var. tropica [ K Ü T Z I N G ] G R U N O W und var. adriatica G R U N O W unmöglich, ihre Benennung also zwecklos ist). — S L 1. G. oceanica ( E H R E N B E R G ) G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 53, F. 13; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 45, F. 5 73). Die Form, f. intermedia G R U N O W (vgl. H U S T E D T I.e.: 46) ist mit gleitenden Übergängen an den Typus gebunden, ihre taxonomische Unterscheidung ist also zwecklos. — SL 3; RB 1. G. oceanica var. macilenta (W. S M I T H ) G R U N O W (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 47, F. 574). Es scheint sehr zweifelhaft zu sein, ob diese Varietät tatsächlich auch taxonomisch von dem Typus zu scheiden wäre, noch mehr zweifelhaft ist die Lage der „f. vulgaris ( G R U N O W ) H U S T E D T " , „f. nodulosa ( G R U N O W ) H U S T E D T " und „f. subtilissima ( B A I L E Y ) H U S T E D T " , die wahrscheinlich nur benannte Erscheinungsformen sind. Zur Entscheidung dieser Fragen wäre ein reichhaltigeres Material nötig, da aber die var. macilenta hier in den Proben SL 3 u. RB 2 recht selten und in den subfossilen Proben aus den Bohrungen nur durch ± beschädigten Exemplaren vertreten war, behalte ich vorläufig die obige Benennung bei. — SL 3; BH 5, 7, 10, 1 1 . Gjrosigma H A S S A L L 1845 G. acuminatum ( K Ü T Z I N G ) R A B E N H O R S T (vgl. C L E V E 1894: 1 1 4 ; H U S T E D T 1930: 222, F. 329). — ZF 8. G. Febigerii ( G R U N O W ) C L E V E (18 94: 115 = Pleurosigma Febigerii G R U N O W in C L E V E u. G R U N O W 1880: 60; vgl. H U S T E D T in 1955 a: 34, T. 10, F. 1). Die CLEVE'sche Diagnose, die eine nur wenig ergänzte Wiedergabe der Originalbeschreibung ist, muß insoweit richtiggestellt werden, als die Dichte der Querstreifen 20—24 in 10 ¡i, die der Längsstreifen (29)—30—36 in 10 ¡ I sein kann. Nach dem Fund von H U S T E D T ( I . E . ) scheint die Art in den tropisch-subtropischen Meeren weiter verbreitet zu sein, da aber die Zellwände äußerst dünn und wenig verkieselt sind, ist sie — besonders ohne Phasenkontrast — leicht zu übersehen. Es ist auch anzunehmen, daß die Art — wenn überhaupt gesehen —

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oft mit anderen Arten, z. B . mit G. Kuet^ingii ( G R U N O W ) C L E V E verwechselt wurde. Diese Annahme könnte erklären, warum so oft Süßwasser-Gyrosigmen aus dem marinen Litoral mitgeteilt werden. Meines Wissens wurde bisher die Art aus afrikanischen Küstengewässern noch nicht mitgeteilt. Die Art scheint •— nach ihrem Vorkommen in diesen Proben — osmotische Druckschwankungen bis zu einem gewissen Grad ertragen zu können. — SL 4, 9, i i , 12; FB 3, 4, 8. G. Kuet^ingii ( G R U N O W ) C L E V E (1894: 115 = Pleurosigma Spenceri var. Kuet^ingii G R U N O W in C L E V E u. G R U N O W 1880: 59; in V A N H E U R C K 1880—1881:118, T. 21, F. 14; vgl. H U S T E D T 1930: 224, F. 333). In Afrika ist sicherlich G. Kuet^ingii die am meisten verbreitete Süßwasserart der Gattung, die aber in Brackgewässern oder in dem marinen Litoral lebend überhaupt nicht vorkommen kann. — ZF 4, 5, 6, 15. G. lucianum n. sp. zeigt eine sehr oberflächliche Ähnlichkeit mit den feingestreiften Gyrosigmen, wie G. parvulum H U S T E D T (1955 a: 34, T . 10, F. 6) oder G. beaufortianum H U S T E D T (I.e.: 34, T. 10, F. 7, 8), die H U S T E D T aus dem marinen Litoral von Beaufort in North Carolina beschrieben hat, mit diesen konnte ich aber die gesehenen, ziemlich zahlreichen Exemplare der neuen Art nicht verbinden. Die Schalen sind linear, beinahe gerade oder nur sehr leicht S-förmig gebogen, mit schief und entgegengesetzt einseitig konisch verdünnten, etwas spitzig abgerundeten Enden, wodurch eine für mehrere Arten der Gattung charakteristische „Skalpellform" zustande kommt, 35—50 ¡¿ lang, 6—7 breit. Rhaphe fadenförmig, in der Mitte gerade, gegen die Enden lang abgebogen, in der Mittellinie der Schale verlaufend, mit einander entfernt gestellten, verhältnismäßig großen Zentralporen und zu der konkaven Seite der Endkrümmung verschobenen, kleinen aber deutlich sichtbaren Endknoten. Axialarea sehr schmal linear, in der Mitte zu einer kleinen, elliptischen Zentralarea erweitert. Transapikalstreifen in der Schalenmitte neben dem Zentralknoten (Zentralarea) schwach radial, sonst parallel, senkrecht zur Mittellinie, 30—32 in 10 p., in der Schalenmitte wenig lockerer gestellt. Längslinien sehr fein, bisher nicht aufgelöst, höchstens „schattenhaft" erscheinend, also mehr als 42 in 10 ¡x. — Fig. 37 — S L 1 3 . Valvae lineares, fere directae sive nonnumquam levissime ad instar sigmatis curvatae, apieibus unilateraliter et opposite conice attenuatis, itaque valvae scalpelliformes, 35—50 ¡A longae, 6—7 fi latae. Rhaphe filiformis, ad polos versus longe deflexa, in linea mediana valvae decurrens, poris centralibus in relatione magnis, distantibus, terminalibus non in polis valvae, sed in latere concavo deflexionis terminalis positae, nodulo centrale distineto. Area axialis angustissime linearis, apud nodulum centralem dilatata, aream centralem ellipticam parvam formans. Striae transapicales in vicinitate noduli (area) centralis leviter radiantes, ceterum parallelae, ad fissuram rhaphae perpendiculares, 30—32 in 10 [j., in parte mediana valvae haud distantiores. Striae longitudinales subtilissimae, in occasionibus faustis umbrose solum visibiles, certe plus quam 42 in 10 fj.. Habitat in aquis submarinis litorum borealium lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 55 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 3 7. G.parvulum H U S T E D T (195 5 a: 34, T . 10, F . 6; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 48, F . 147—149). Das Vorhandensein dieser Art wurde in den Gewässern der Ozeanküste Natals und auch 39

in der Knysna-Lagune ( C H O L N O K Y 1963 a : 5 1 ) festgestellt; demzufolge scheint sie in dem afrikanischen Meereslitoral recht allgemein verbreitet zu sein. — R B 2. G. peisonis ( G R U N O W ) H U S T E D T (1930: 226, F. 341; vgl. C H O L N O K Y 1963a: 51, F. 30). — F B 7. G. scalproides ( R A B E N H O R S T ) C L E V E (1894: 1 1 8 ; vgl. G R U N O W in V A N H E U R C K 1880— 1881 : T . 21, F . 1 unter Pleurosigma scalproides R A B E N H O R S T ; H U S T E D T 1930: 226, F . 338). L E U D U G E R - F O R T M O R E L (1898: 20) führt die Art als „Pleurosigma acuminatum var. scalproides" an, welche Kombination völlig unverständlich ist. •— Z F 4; Q 1 (13,2°/ 0 ), 2 G. scalproides var. eximum ( T H W A I T E S ) C L E V E (1894: 1 1 8 ; vgl. H U S T E D T 1930: 226, F. 339). Die nach C L E V E ( I . E . ) als Varietät der G. scalproides geführte Colletonema eximium T H W A I T E S (in W. S M I T H 1856: 69, T . 5 6 , F. 350 = Pleurosigma eximium V A N H E U R C K 1880—1881: 119) muß in Zukunft wieder als selbständige Art geführt werden, da sie — außer in einer recht oberflächlichen morphologischen Ähnlichkeit — in keiner Beziehung zu G. scalproides steht. In dem Fall einer — meiner Meinung nach unvermeidlichen — Trennung muß die richtige Benennung der Art Gyrosigma eximium ( T H W A I T E S ) B O Y E R 1927 sein. G. eximium ist eine Art des marinen Litorals, die manchmal auch in inländischen Brackgewässern — meistens nur in Chlorid-Lösungen — zu beobachten ist. — S L 6; F B 5, 6; Z F 8. G. Spenceri

( W . SMITH) CLEVE

(1894: 1 1 7 = Pleurosigma Spenceri W .

T . 22, F . 2 1 8 ; v g l . HUSTEDT 1 9 3 0 : 225, F . 336). —

SMITH

1853: 68,

Z F 3, 9, 1 0 .

G. strigilis ( W . S M I T H ) C L E V E (1894: 1 1 5 = Pleurosigma strigilis W . S M I T H 1853: 66, T. 22, F. 208). P E T I T (1876: 254 u. 256, F. 3) beschreibt ein „Pleurosigma capense", das durch C L E V E (I.e.) als Varietät zu dieser Art gestellt wurde, obzwar P E T I T mit diesem Namen nur die größeren, etwas gröber gestreiften Schalen der Art bezeichnet hat. Pleurosigma capense P E T I T = Gyrosigma strigilis var. capense C L E V E sind also als jüngere Synonyme einzuziehen. Hier sei bemerkt, daß in H U S T E D T 1930: 224 das Epithet — trotz der korrekten Schreibweise der älteren Autoren, wie auch bei C L E V E (1. c.) — in „strigile" verändert wurde.,,Strigilis" ist aber ein Hauptwort (Substantivum), bedeutet Schabeisen und hat — demzufolge — keine „neutrum"-Form, kann also nicht als „strigile" geschrieben werden. C L E V E (I.e.) und nach ihm H U S T E D T (I.e.) geben die Abmessungen der Schalen — die manchmal nur 160—170 ¡i. lang sind — viel zu groß an. — Z F 3 , 4 , 5 , 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 ; B H 4, 1 1 (in beiden Proben nur Bruchstücke). Hant^schia G R U N O W 1880 H. amphioxys ( E H R E N B E R G ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 103, wo aber die aufgestellten Varietäten größtenteils nur morphologisch unterscheidbare, benannte Erscheinungsformen sind; vgl. H U S T E D T in A . S C H M I D T , Atl. : T. 329, F. 1 1 — 2 0 , da die f. capitata O. M Ü L L E R nicht von dem Typus zu scheiden ist und T. 345, F. 31, da die „var. africana H U S T E D T " nur die feiner gestreiften Exemplare der Art bezeichnet; vgl. auch C H O L N O K Y 1966a: 186). — S L 6 (eingeschleppte Schalen); Z F 4, 1 1 ; Q 1 ; R B 3. H. virgata ( R O P E R ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1 8 8 0 : 104, wo aber var. borealis G R U N O W , var. kariana G R U N O W und var. Wittii G R U N O W nur benannte Phänotypen sind, deren Abgrenzung unmöglich ist; vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl. : T . 329, F . 24—26 u. T . 345, F . 10, 22—25, da die var. capitellata H U S T E D T mit gleitenden Übergängen an 40

den Typus gebunden ist). Die var. leptocephala Ö S T R U P (vgl. C L E V E - E U L E R 1952: 52, F. 1423 a) entspricht der HusTEDT'schen „var. capitellata", ist also ebenfalls als Synonym einzuziehen, deshalb ist die Frage, welchem der beiden Forscher die Priorität zukommt, ohne Bedeutung. — Z F 10; R B 2. Mastogloia T H W A I T E S 1 8 5 6 M. binotata ( G R U N O W ) C L E V E (1895: 1 4 8 ; v g l . H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 470, F. 889). Da die HusTEDT'sche Figur (I.e.) ein bißchen schematisiert wurde, indem er die Struktur viel zu dicht dargestellt hat, habe ich eine Schale und Kammerring auf der Fig. 38 genau wiedergegeben, zeigend, daß die Punkte der Streifen voneinander recht weit entfernt stehen, da die transapikalen, aber auch die eigentümlich radial-bogig verlaufenden Längsrippen recht dick (stark entwickelt) sind. Die A r t scheint übrigens in den afrikanischen Küstengewässern recht allgemein verbreitet zu sein, sie wurde aber wahrscheinlich oft übersehen. — SL 1. M. elliptica ( A G A R D H ) C L E V E var. Dansei ( T H W A I T E S ) C L E V E (1895: 152; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 501, F. 927b). Diese in den Brackgewässern weit verbreitete Diatomee wurde wahrscheinlich sehr zu Unrecht als Varietät mit M. elliptica verbunden, der sie morphologisch wohl ähnlich ist, sonst aber kaum etwas mit ihr zu tun hat. Ihr autökologisches Verhalten ist v o n dem der M. elliptica jedenfalls grundsätzlich verschieden. — Z F 9, 10; R B 3. M. exigua L E W I S (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 569, F. 1003). — S L 4. M. Harrisonii C H O L N O K Y (1959: 32, F. 170, 171). Die Probe, in der die Originale aufgefunden wurden, war nicht besonders reichhaltig, wodurch die volle Variationsbreite der A r t nicht erfaßt werden konnte. Z u r Ergänzung der Diagnose sei hier mitgeteilt, daß in der Santa Lucia Lagune Schalen mit einer Länge von 20—3 5 JA und einer Breite v o n 8—10 ¡i. beobachtet wurden. Die Struktur der Schalen und der Kammerringe entsprachen den Originalen, vgl. Fig. 39—42. — SL 6. M. Manguinii n. sp. D i e A r t steht vielleicht der M. balteata V O I G T (1942: 6, F. 2) nahe, v o n der sie sich aber durch die in der Schalenmitte nicht weiter gestellte und gröbere Streifung unterscheidet. Eine Verbindung mit M. minutissima V O I G T (1942: 14, F. 17) ist durch die Struktur des Kammerrings, der bei der neuen A r t auf jeder Seite zwei Kammern trägt, und durch die gröbere Streifung der Schalen ausgeschlossen. Die M. Manguinii zeigt auch eine gewisse Ähnlichkeit mit M. intrita V O I G T (1951: 444, T . 3, F. 20 u. 23), da aber ihr Kammerring grundsätzlich abweichend entwickelt ist, kann an eine Verbindung nicht gedacht werden. Es sei in diesem Zusammenhang auch bemerkt, daß unter den Mastogloia-Arten, die H U S T E D T (1927—1964, Teil 2) zusammenfassend anführt und beschreibt, höchstens die M. capitata ( B R U N ) C L E V E var. lanceolata ( W A L L I C H ) H U S T E D T (I.e.: 571, F. 1006b) zum Vergleich herangezogen werden kann. Der Kammerring und die Streifung sind aber so verschieden, daß von einer Verwandtschaft überhaupt keine Rede sein kann. Die gesehenen nicht wenigen Schalen waren lanzettlich mit breit und schwach vorgezogenen, etwas konisch abgerundeten Enden, 18—25 ¡j. lang, 5—6 ¡j. breit, womit aber die volle Variationsbreite kaum erschöpft ist. Rhaphe gerade, fadenförmig, mit einander ziemlich genäherten sehr kleinen Zentralporen. Axialarea sehr schmal linear, auch in der Mitte nicht erweitert und beiderseits durch eine deutliche „Schattenlinie" begleitet, die nur neben dem Zentralknoten unterbrochen ist. Die Schattenlinien scheinen 41

darauf hinzudeuten, daß das Rhaphensystem in einer verdickten Axialrippe eingeschlossen ist. Transapikalrippen in der Mitte parallel, gegen die Enden radial, 2 4 — 2 6 in 1 0 FJ., gegen die Enden etwas dichter gestellt. Längsrippen bisher nicht aufgelöst. Kammerring auf beiden Seiten mit je zwei nicht ganz regelmäßig entwickelten Kammern, die polwärts verschmälert sind, keine eckigen Umrisse zeigen und keine Anhängsel tragen. — Fig- 43, 44 — SL 2. Die Art widme ich dem Andenken meines verstorbenen Freundes und Kollegen, Herrn E . MANGUIN aus Paris. Valvae lanceolatae apicibus late leviterque protractis et conice rotundatis, 18—25 longae, 5—6 ¡x latae. Rhaphe directa, filiformis, poris centralibus minutis, approximatis. Area axialis angustissime linearis, neque in media parte dilatata, sed in utribus lateris lineis umbrosis distinctisque marginata, itaque rhaphe in costa una axiale inclusa esse opinatur. Lineae umbrosae apud nodulum centralem interruptae sunt. Striae transapicales in media parte valvae parallelae, ad apices versus radiantes, 2 4 — 2 6 in 1 0 |x, ad polos versus modice densior positae. Costae longitudinales invisibiles. Anulus cameras duas in lateris utribusque valvae ferens. Camerae leviter irreguläres, in directione polare attenuatae, non angulosae, neque cum appendicibus munitae. Habitat in aquis marinis ostii lacunae Santa Lucia dictae in partibus borealibus provinciae Natalensis in Africa Meridionale. Typus: praeparatum No. SL 34 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 43 et 44. M. Ovulum HUSTEDT ( 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 2 : 4 7 4 , F. 892). Die hier gesehenen Exemplare wichen insofern von der HusTEDT'schen Beschreibung ab, als ihre Querstreifen sehr undeutlich und die Längsrippen kaum sichtbar waren. Nach der Originalbeschreibung sollten die Längsrippen unregelmäßig wellig sein und die Punkte der Querstreifen demzufolge in einem unregelmäßigen Quincunx stehen, was bei meinen Exemplaren nicht gesehen werden konnte. Obzwar auch der Kammerring etwas von der HusTEDT'schen Beschreibung abweichend gebaut war, fand ich es doch unmöglich, aufgrund dieser Unterschiede eine neue taxonomische Einheit abzusondern und nehme an, daß die nach HUSTEDT in den wärmeren Meeren verbreitete Art ziemlich variabel ist, vgl. Fig. 45. — SL 3. M. pseudexigua CHOLNOKY ( 1 9 5 6 : 7 5 , F. 7 8 ; 1 9 5 9 : 3 3 , F. 1 7 2 , 1 7 3 ) . Diese in den Gewässern des Meereslitorals von Natal entdeckte Art scheint an dieser Küste — auch in den Lagunen — weit verbreitet zu sein. Die nach den Sitten der heutigen Diatomeensystematik beschriebene „var. capitata CHOLNOKY" ( 1 9 5 9 : 3 5 , F. 1 7 4 , 1 7 5 ) ist nur in extremen Fällen morphologisch auffallend verschieden, aber durch Übergangsformen an den Typus gebunden, wodurch ihre Aufrechterhaltung zwecklos ist. Die Benennung ist als Synonym einzuziehen. — SL 4, 6, 13. M. pumila (GRUNOW) CLEVE ( 1 8 9 5 : 1 5 7 ; vgl. HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 2 : 5 5 3 , F . 983). — SL 3, 4 , 6 (7,8»/„), 7 (n,7°/o). 11 (°>3°/o)> 12, 1 3 ( 6 2 , 2 % ) ; FB 5 (5,0«/ 0 ), 7. M. pusilla GRUNOW (vgl. CLEVE 1 8 9 5 : 1 5 1 ; HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 2 : 568, F . 1 0 0 2 A — c ) . — S L 5, 7.

M. Schmidtii HEIDEN (vgl. HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 2 : 567, F. 1 0 0 0 , wo als Synonym M. inaequalis „HUSTEDT" angegeben wurde, was aber insofern unrichtig ist, als der Autor „HUSTEDT nec CLEVE" sein sollte, da im Fall der Abbildung in A. SCHMIDT, Atl.: 42

T . 368, F. 8, 9 eine Fehlbestimmung vorliegt). Einige der gesehenen Schalen erreichten nur eine Länge von kaum mehr als 25 (i und eine Breite von 6 jx, sie waren also kleiner, als die Angaben in der HusTEDT'schen Beschreibung. Die Struktur der Schalen war vollkommen typisch. Meines Wissens wurde die Art bisher nur selten in den afrikanischen Küstengewässern beobachtet (JOB 1961: 5 aus dem Litoral bei Ramleh, Egypten). — Fig. 48, 49 — S L 1. M. SmithüTHWAITES (in W. S M I T H 1856: 65, T. 54, F. 341; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 502, F. 928a). — Z F 2. M. Smithü var. lacustris G R U N O W (vgl. H U S T E D T 1. c.: 503, F. 928 c). Diese Varietät hat systematisch wahrscheinlich wenig mit M. Smitbii zu tun, von der sie sich auch ökologisch deutlich unterscheidet. Es ist allerdings weit übertrieben, wenn manche Autoren behaupten, daß die var. lacustris eine Süßwasserdiatomee wäre. — S L 7; Z F 1 , 7 , 9 (8,7°/0), 15 (°»3°/o); Q I ( 1 0 , 8 % ) , 2 (i,8"/ 0 ); B H 8.

Melosira A G A R D H 1824 M. granulata ( E H R E N B E R G ) R A L F S (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 248, F . 104a—c). L E U D U G E R - F O R T M O R E L (1898: 15) teilt eine „Melosira lineolata (A. S.)" mit, welche Benennung — mit einem irrtümlich angegebenen Autornamen — wahrscheinlich diese in Afrika allgemein verbreitete Art und nicht die M. islandica O . M Ü L L E R ssp. helvetica O . M Ü L L E R bezeichnen will. — R B 3. M. granulata var. angustissima O. M Ü L L E R (1899: 315, T. 12, F. 28, wo lange, heute etwas eigentümlich wirkende Darlegungen die „Systematik" dieser Varietät „klären" wollen; vgl. auch H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 250, F. io4d). In jeder reichhaltigen Probe sind der Typus und die var. angustissima durch gleitende Übergänge miteinander verbunden, daher ist ihre Unterscheidung vollkommen zwecklos. — Z F 12. M. moniliformis (O. F. M Ü L L E R ) A G A R D H (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 236, F. 98). Angeblich ist diese Art am meisten in den nordeuropäischen Küstengewässern verbreitet, ich vermute aber, daß die pflanzengeographisch gemeinte Äußerung nur deshalb zustande kommen konnte, weil die nordeuropäischen Küsten weitaus besser als die anderen bekannt sind. In den afrikanischen Küstengewässern, die temperaturmäßig gar nicht mit den europäischen vergleichbar sind, ist sie weit verbreitet, obzwar manche Angaben (z.B. R O G E R S 1947: 218 als Melosira Borreri G R E V I L L E aus Süßwassersedimenten, jedenfalls mit einem Fragezeichen angegeben) sicher auf Verwechslungen beruhen. — SL 9; F B 3. M. nummuloides ( D I L L W Y N ) A G A R D H (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 2 3 1 , F . 95). — S L 2; R B 2. M. Roeseana R A B E N H O R S T (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 266, F . 1 1 2 a , b , obwohl die Unterscheidung der „var. epidendron G R U N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 89, F . 17, 1 8 " kaum berechtigt ist. Die „var. spiralis G R U N O W in V A N H E U R C K , 1. c.: F . 7 — 9 " unterscheidet sich von dem Typus nicht). F O G E D (1966: 49) gestattet sich einige Bemerkungen über die geographische Verbreitung der Art in Afrika, indem er behauptet „Its frequent occurrence in Ghana suggests a wider distribution in Africa", als ob die Proben aus Ghana die einzigen aus Afrika gewesen wären, die M. Roeseana häufiger enthielten. Um nur bei den tropischen Gebieten zu bleiben, bemerke ich, daß Z A N O N (1938: 578) die Art in 12 aus den durch ihn untersuchten 22 Proben aus dem ehemaligen Belgischen 43

Kongo gefunden hat. Etwas später teilt Z A N O N ( 1 9 4 1 : 1 8 ) die Art auch aus Ober-Volta, Elfenbeinküste und Französisch-Guinea mit, so daß ihre Häufigkeit in Ghana keinesfalls überraschend ist. In anderen afrikanischen Gebieten ist M. Roeseana in entsprechenden Gewässern ebenfalls weit verbreitet. — RB 3. M. sulcata ( E H R E N B E R G ) K Ü T Z I N G (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 276, F. 118 u. 119, da die GRUNOw'schen Formen und Varietäten mit gleitenden Übergängen ineinander und in den Typus hinübergehen). — B H 1, 2, 3,4, 5, 6, 7, 8, 1 1 . Navicula B O R Y 1824 N. abunda H U S T E D T (1955 a: 27, T. 9, F. 10—12). In den beiden unten angeführten Proben habe ich mehrere Exemplare einer Navicula gefunden, die ich mit dieser Art verbinden mußte. Die beobachteten Abweichungen von der Originaldiagnose waren so geringfügig, daß sie nicht als genotypisch bedingt aufgefaßt werden konnten. Zur Ergänzung der Originaldiagnose sei hier bemerkt, daß die Richtung der polaren Streifen oft nicht nur parallel, sondern leicht, aber deutlich konvergent ist und daß die Länge meiner Exemplare 5 5 ¡x erreichen konnte. Die gleitenden Übergänge zwischen den typischen und abweichenden Formen schließen eine Benennung aus. H U S T E D T zeichnet, beschreibt aber nicht, daß die mittleren Streifen etwas lockerer stehen. Meines Wissens wurde die Art bisher nur in dem Originalmaterial gesehen. — Fig. 50 — SL 9; F B 8 (hier kaum autochthon). N. agnita H U S T E D T (I.e.: 27, T. 9, F. 13—16). Die beobachteten, nicht wenigen Schalen — von denen eine auf der Fig. 5 1 dargestellt wurde — entsprachen der H U S T E D T ' schen Beschreibung. Mein Material war nicht reichhaltig genug, um die Variationsbreite dieser und der vorher genannten Art, die sich voneinander nur in der Form ihrer Zentralareen und in der Entwicklung ihrer Längsrippen unterscheiden, zu untersuchen, ich halte es aber für nicht ausgeschlossen, daß sie miteinander (und mit N. normaloides n. sp., vgl. S. 5 5 ) zu verbinden sein werden. Sehr richtig bemerkt H U S T E D T ZU dieser Art: „Similar species are very frequent on most coasts, and it will be a difficult task to clear up their taxonomy", in welchem Fall „taxonomy" in dem amerikanischen Sinn, also als „Systematik" zu verstehen ist. — SL 2; F B 7. N. ammopbila G R U N O W (vgl. C L E V E 1895: 29; P E R A G A L L O 1897—1908: 92, T . 12, F . 1 3 ; C H O L N O K Y 1960b: 249, F . 20; 162a: 34). — S L 12; F B 2, 3; Q 1 , 2; R B 2, 3 (hier kaum autochthon). N. ampbipleuroides H U S T E D T (1955 a: 30, T. 5, F. 33, 34; 1927—1964, Teil 3 : 175, F. 1308). Die gesehenen nicht wenigen Schalen — von denen eine auf der Fig. 5 2 dargestellt wurde — entsprachen den Originalen. Die Art wurde bisher, meines Wissens, nur in dem Beaufort-Material von H U S T E D T gesehen, nach diesem Fund scheint sie in den Gewässern der Meeresküsten weiter verbreitet zu sein. Sie ist jedenfalls leicht zu übersehen. — SL 4. N. anglica R A L F S (vgl. C L E V E 1895: 22; G R U N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: T . 8, F. 29, 30). — Z F 1, 10. N. apta H U S T E D T (1955 a: 28, T. 9, F . 17, 1 8 ) . Die in den unten angeführten Proben gesehenen vielen Schalen waren 30—35 ¡x lang und merkwürdig konstant 7 ¡x breit, womit sie der Originaldiagnose, die aufgrund weniger Exemplare („rather scarce") aufgestellt wurde, entsprachen. Die Transapikalstreifen sind parallel, höchstens die mitt44

leren sehr schwach radial, gegen die Enden leicht konvergent, in der Mitte 19—20 in 10 (x, auf den Enden nur unbedeutend dichter gestellt. Längsrippen der Rhaphe parallel, ebenfalls sehr konstant 30 in 10 fi,. Auffallend sind die großen, schwach gebogenen Endspalten, die diese Art charakterisieren. H U S T E D T ( I . E . ) beschreibt die Art in der Gruppe der „Naviculae lineolatae", obzwar sie, meiner Meinung nach, besser in die Gruppe „Naviculae orthostichae" einzuteilen wäre. Die Art wurde bisher ebenfalls nur in dem Originalmaterial gesehen, was aber kein Beweis für ihre Seltenheit, nur für die eigentümliche Tatsache ist, daß die Diatomeenflora der Meeresküsten erstaunlich wenig bekannt ist. — Fig- 53, 54 — SL 1; RB 1, 2 (4,3°/o)N. arenaria D O N K I N (vgl. CLEVE 1895: 22 unter N. lanceolata var. arenaria C L E V E ; unter derselben Benennung V A N H E U R C K 1880—1881: 88, T . 8, F. 18). Die Art wurde bisher in dem südlichen Afrika nicht beobachtet (auf den nördlichen Küsten ist sie schon lange bekannt, vgl. z.B. L E U D U G E R - F O R T M O R E L 1898: 28; D E T O N I und F O R T I 1913: 45). — FB 1, 2, 4. N. assula CHOLNOKY (1963 a: 5 3, F. 3 5 ) . Die beobachteten Exemplare entsprachen den Originalen, obzwar manchmal die Entwicklung der Zentralarea und die Deutlichkeit der Längsrippen kleine Abweichungen zeigten, vgl. Fig. 55. — FB 4. N. bahusiensis G R U N O W (als N. minuscula var. bahusiensis G R U N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 14, F. 2; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 267 = N. Bremeyeri var. rostrata H U S T E D T 1939: 624, F. 73, 74; unter derselben Benennung CHOLNOKY 1960a: 52, F. 160, 161). Die Art ist eine Bewohnerin des marinen Litorals, die Angaben aus den afrikanischen großen Binnenseen, wie z.B. W E S T (1907: 154), der die N. bahusiensis angeblich in dem Nyassa-See gefunden hat, beruhen auf Verwechslungen. Bedauerlich ist nur, daß solche Irrtümer auch in die zusammenfassend gemeinten Werke (VAN M E E L 1959: 372; FERGUSON W O O D 1963: 169) ohne Kritik aufgenommen wurden und zu sinnlosen ökologischen Folgerungen eine Anleitung gaben. — SL 1, 3; RB 2. N. brekkaensis BOYE PETERSEN (1928: 389, F . 16; vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 402, F . 21—29, da die Unterscheidung der f. bigibba H U S T E D T zwecklos ist; 1927— 1964, Teil 3 : 211, F. 1329a—h, aus denselben Gründen). — Z F 1. N. brjophila BOYE PETERSEN (1928: 388, F. 1 3 ; vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 404, F. 41—48; 1927—1964, Teil 3: 91, F. 1237). Das tropische Vorkommen dieser Art ist schon recht lange bekannt, trotzdem gestatten sich W O O D H E A D und T W E E D (1956: 84) die folgende Bemerkung: „The material (aus Sierra Leone) yields a tropical locality for Navicula brjophila PETERSEN in a Tonkoliii gathering. It has been recorded for Indonesia, Mo5ambique and Tunisia though it is more widely regarded as an aerophilous diatom in the north temperate region. It may be profitable to re-examine tropical records". Damit wird die Richtigkeit der Identifikationen der Forscher — unter diesen auch die von H U S T E D T — die mit tropischen Materialien arbeiteten, bezweifelt und eine ökologische Behauptung gewagt, die vollkommen unbegründet ist. — Q 2. N. cari E H R E N B E R G (vgl. CLEVE 1895: 17 unter N. cincta var. cari C L E V E ; H U S T E D T 1930: 299, F. 512, wo aber die Abbildung viel zu wünschen übrig läßt). Eine Verbindung der Art mit N. cincta ( E H R E N B E R G ) K Ü T Z I N G ist unbegründet, CLEVE hatte damals die feinere Struktur nicht beachtet oder auch nicht gesehen. — Z F 3, 4, 5,9, 10, 11, 14. N. carminata H U S T E D T var. africana CHOLNOKY (1959: 35, F. 189, 190; 1960a: 54; 45

1960b: 249). HUSTEDT (1927—1964, Teil 3 : 543) behauptet, daß er diese Varietät nicht gesehen hat, was recht eigentümlich wirkt, da ich ihm die betreflenden Präparata zugesandt habe. Trotzdem meint er aber, daß die „var. africana" nicht mit der „japanischen Art" zu verbinden wäre. Meiner Meinung nach besteht aber eine so nahe morphologische Verwandtschaft zwischen den beiden Formen, daß mir diese Form der Benennung noch immer am besten erscheint. In dem afrikanischen Litoral ist var. africana übrigens keine Seltenheit, wie es auch durch die neuzeitlichen Funde anderer Forscher ( G I F F E N 1963: 2 3 6 ^ . 6 5 ; 1966:137) gezeigt wird. In der Richards Bay-Probe war sie ziemlich häufig. — SL 6; RB 2. N. chloridorum n. sp. Diese marine Art ist am ehesten mit der N. minuscula GRUNOW (vgl. S. 54) vergleichbar, von der sie aber nicht nur in Schalenform und Größe, sondern auch in ihrer Streifung so wesentlich abweicht, daß an eine Verbindung nicht gedacht werden konnte. Ebensowenig kann sie mit anderen, der N. minuscula ähnlichen Arten (TV. minusculoides HUSTEDT 1942 b: 68, F. 5; A7". subminuscula MANGUIN 1942: 139, T. 2, F. 39, vgl. auch HUSTEDT 1927—1964, Teil 3: 257, F. 1384, usw.) verbunden werden, von denen sie strukturell grundsätzlich abweicht. Die gesehenen vielen Schalen waren breitlanzettlich, mit breit, aber nicht besonders stark vorgezogenen, etwas abgeplättet abgerundeten Enden, 7—9 ¡x lang, 3,5—5 ¡x breit, womit aber die volle Variationsbreite noch kaum erschöpft ist. Rhaphe gerade, fadenförmig, mit voneinander mäßig entfernt gestellten, sehr kleinen Zentralporen. Axialarea sehr schmal linear, auch in der Mitte nicht erweitert, höchstens nur durch eine einseitige (ob immer?) Verkürzung des mittleren Streifens die Anfänge einer Zentralarea zeigend. Transapikalstreifen sehr schwach radial, bei den gesehenen Exemplaren ziemlich konstant 36 in 10 ¡x, auch gegen die Enden nicht dichter gestellt. Längsrippen nicht aufgelöst. — Fig. 56, 57 — RB 2 — wahrscheinlich Meeresdiatomee. Valvae late lanceolatae, apicibus late et mediocriter protractis, obtuse rotundatis, 7—9 ¡x longae, 3,5—5 ¡i latae. Rhaphe directa, filiformis, poris centralibus minimis, distantibus. Area axialis angustissime linearis, neque apud nodulum centralem dilatata, area centralis abbreviatione unilaterale (semperne?) Striae unae medianae vix significata. Striae transapicales leviter radiantes, invalvis observatis 36 in 10 ¡x, neque ad polos versus densior positae. Costae longitudinales invisibiles. Habitat in aquis marinis sinus maritimi Richards Bay dicti in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 21 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 5 6 et 5 7. IV. cincta (EHRENBERG) KÜTZING (vgl. CLEVE 1895: 16; V A N HEURCK 1880—1881: 82, T. 7, F. 13,14; HUSTEDT 1930: 298, F. 510). — SL 13 (eingeschleppte Einzelschalen); ZF 1, 2, 3, 10, 14, 15; Q 1, 2; RB 3. N. cingulatoides CHOLNOKY (1963a: 54, F . 38). In der Originalbeschreibung ist ein Druckfehler unterlaufen, der aber aufgrund der gegebenen Zeichnung leicht richtigzustellen ist. Die Streifenzahl der Originale war nämlich nicht 20 — wie in der Diagnose irrtümlich angegeben — sondern 12 in 10 (x. Hier sei noch bemerkt, daß die N. cingulatoides auch der N. obsidialis HUSTEDT (1942 b: 68, F . I - — 3 ; 1927—1964, Teil 3 : 167, F . 1300) ähnlich ist. Von einer Verbindung kann aber keine Rede sein, da N. obsidialis eine kleinzellige, zart strukturierte Art des Süßwassers ist. Die Streifung der Exemplare 46

in den unten angeführten Proben variierte 2wischen 1 1 und 13 in 10 ¡JL. — Fig. 58 — SL 1. N. clamans H U S T E D T (1939: 624, F. 75—77; 1927—1964, Teil 3 : 179, F. 1313)- Ich habe schon früher (vgl. C H O L N O K Y 1960a: 5 5, F. 172) beobachtet, daß die polaren Streifen der Art nicht oder nicht immer so radial verlaufen, wie sie durch H U S T E D T auch in 1927—1964, Teil 3: F. 1313 f—h ge2eichnet wurden, die richtige Richtung der genannten Streifen habe ich aber nur gezeichnet. In den unten angeführten reichhaltigen Proben waren aber manche Schalen zu finden, bei denen die Transapikalstreifen polwärts leicht, aber deutlich konvergent gerichtet waren. Diese Exemplare gehörten trotzdem zu dieser Art, da man auch Ubergangsformen — bei denen 2. B. nur 1—2 Endstreifen konvergent waren — reichlich finden konnte (vgl. Fig. 59). Die Art scheint in dem afrikanischen Litoral ziemlich verbreitet 2u sein. — R B 1 , 2 . N. cocconeiformis G R E G O R Y (vgl. C L E V E 1895: 9; H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 400, F. 96—98; 1927—1964, Teil 3: 132, F. 1266). — Z F 1. N. comoides ( A G A R D H ) P E R A G A L L O (1897—1908: T. 8, F. 13, aber ohne Beschreibung und auch in der Tafelerklärung unter „N. {Schi^onema) comoidesvgl. H U S T E D T 1927— 1964, Teil 3: 304, F. 1423). Da die mir bekannten Abbildungen die Streifung nicht immer genau, sondern oft weitgehend schematisiert wiedergeben, habe ich es für nötig gefunden, eine Schale auf der Fig. 60 darzustellen. Diese nicht gerade seltene Art, die in Richards Bay besonders häufig war, wurde, meines Wissens, aus afrikanischen Gewässern bisher noch nicht mitgeteilt. Hier sei noch bemerkt, daß ich in der Mündung der SantaLucia-Lagune auch einige Schalen mit etwas dichterer Streifung und deutlich schwach konvergent verlaufenden polaren Streifen gesehen habe, die ich aber durch die beobachteten gleitenden Übergänge von dem Typus nicht trennen konnte, vgl. Fig. 97. — 1, 3; FB 6; R B 1 (35,o°/o), 2. N. complanata G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 42; als Amphora complanata G R U N O W in A. S C H M I D T , Atl.: T. 26, F . 45, als A. subinflata G R U N O W ebenda F . 48, 49; vgl. C L E V E 1894: 153; H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 335, F . 1449). H U S T E D T versucht, ein Bild über die Verbreitung dieser Art 2u geben, die bisher nur selten beobachtet wurde. Damit wird nicht gemeint, daß N. complanata tatsächlich selten wäre, nur, daß sie leicht 2u übersehen ist und sicherlich auch oft übersehen wurde. Aus afrikanischen Gewässern wurde N. complanata bisher noch nicht mitgeteilt. — R B 2. N. confervacea ( K Ü T Z I N G ) G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 14, F. 36; vgl. H U S T E D T I 927—1964, Teil 3: 20 5, F. 13 24 a—e, da die f. rostrata K R A S S K E mit gleitenden Übergängen an die typischen Formen gebunden und deshalb nicht zu benennen ist). — RB 3. N. contenta G R U N O W f. biceps ( A R N O T T ) G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 14, F. 3 1 B ; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 209). Ich bemerke, daß die auf der Form des Schalenumrisses gegründeten „formae" dieser Art nur pietätshalber und aus einer ziemlich sinnlosen Tradition so benannt werden. Es wäre also systematisch richtiger, alle aufzugeben. F O G E D (1966: 78) teilt dieselbe Form aus Ghana mit, was an sich nicht überraschend wäre, seine Bemerkung aber desto mehr, da er behauptet, daß die Umrißform seiner Exemplare mit der der N. ae'rophila K R A S S K E übereinstimmen sollte, was unmöglich ist. Da er die Struktur nicht gesehen („Striae very dense") und auch nicht gezeichnet (1. c.: 47

T. 8, F. 15) hat, halte ich es für möglich, daß er tatsächlich die N. aerophila K R A S S K E — die viel 2arter als N. contenta ist — gesehen hat. — Z F 12; R B 3. N. cryptocephala K Ü T Z I N G (vgl. C L E V E 1 8 9 5 : 1 4 , wo aber die sog. „Varietäten" zu dem Typus zu ziehen sind; H U S T E D T 1930: 295, F . 496). — S L 1 1 (eingeschleppte Einzelschalen); Z F 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 1 1 , 12; Q 1, 2. N. cryptocephala var. intermedia G R U N O W (vgl. H U S T E D T : 1930: 295, F . 497b). Die systematische Auffassung von C L E V E (1895: 19), der diese Varietät zu N. salniarum G R U N O W stellt, ist wahrscheinlich richtiger. — Z F 15; RB 2. N. cryptorrhynchus C H O L N O K Y (1963a: 55, F. 44a,b). Die in der unten angeführten Probe gesehen Exemplare waren etwas größer — 30—32 ¡j. lang, 6—6,5 ¡j. breit — als die Originale, womit die Diagnose zu ergänzen ist, vgl. Fig. 61 — F B 6. N. debilissima G R U N O W (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 264, F. 1391). In seinen systematischen Bemerkungen macht H U S T E D T darauf aufmerksam, daß diese Art von der N. pseudoexilissima H U S T E D T (1948: 46, F. 5, 6) morphologisch kaum zu unterscheiden ist, da man lichtmikroskopisch höchstens die Entfernung der Zentralporen, die bei N. debilissima recht klein ist, als Grundlage wählen kann. Er bezweifelt die Möglichkeit einer Unterscheidung durch das Elektronenmikroskop, was mit den heutigen Methoden wirklich kaum denkbar ist. Diese Methoden sind aber nicht statisch, sie entwickeln sich ziemlich schnell. Nach einer Zeit werden sie sicherlich so weit sein, daß man die heute noch unsichtbare Struktur sehen und zu einer Identifikation verwenden können wird. Was ich unter seinen Bemerkungen am schärfsten zurückweisen muß, ist, daß H U S T E D T „für die Identifizierung die ökologische und geographische Verbreitung" heranziehen will. Von der N. pseudoexilissima schreibt H U S T E D T (I.e.: 262): „Süßwasserform, bisher nur von einem Standort in Norddeutschland bekannt" und weiter: „Nicht selten in einem künstlichen Gartenbecken (Zementbecken) in Plön, Holstein", dagegen von N. debilissima (1. c.: 264) „arktische Meeresform" und weiter „ A n einem Eisstück in 740 48' 4 " nördl. Breite und 540 52' 8" östl. L . ( G R U N O W ) ! " . Beide sind also die Originalproben, und zwar bei N. debilissima die GRUNOw'sche Originalprobe, die H U S T E D T persönlich sehen konnte. Beide sind jedenfalls Einzelfunde. Niemand hat aber die Möglichkeit, die Ökologie eines Lebewesens — zu denen auch die Diatomeen gehören — aus einem so isolierten Vorkommen auch nur annähernd richtig abzuleiten; deshalb hat H U S T E D T auch kein Recht, über ökologische oder pflanzengeographische Unterschiede zu sprechen, um so weniger, als in diesem Fall der Fundort der N. debilissima nur topographisch marin war. Auf der Oberfläche des Eisstücks, wo diese Diatomee gefunden wurde, müssen starke osmotische Druckschwankungen, unter Umständen auch beinahe reines Süßwasser vorkommen, so daß die Behauptung, daß N. debilissima eine marine, dagegen die N. pseudoexilissima eine Süßwasserart sei, eine persönliche Meinung ist, die nicht zu einer Identifizierung herangezogen werden kann. Tatsache ist dagegen, daß heute diese zwei, in dem zitierten Werk gesondert angeführten Arten nicht zu unterscheiden sind. In der unten angeführten Probe habe ich eine Navicula gesehen, die ich vorläufig mit der GRUNOw'schen N. debilissima verbinden muß, da man die Anzahl der Namen, die Navicula-Aitcn mit einer nicht auflösbaren Struktur bezeichnen, doch nicht unendlich steigern kann. Statt dessen nehme ich lieber an, daß die N. debilissima eine Variabilität zeigt, die bei den Vertretern der Gattung oft vorkommt und oft Anleitung zu einer wissenschaftlich unbegründeten Namengebung gab. Die Enden der gesehenen Schalen 48

waren leicht spitzig vorgezogen, dieser Unterschied allein kann aber meiner Meinung nach die Aufstellung einer neuen taxonomischen Einheit nicht berechtigen (vgl. Fig. 62). Hier sei noch bemerkt, daß ich deshalb die GRUNOw'sche Bezeichnung bevorzugt habe, weil sie eine Priorität hat und nicht, weil sie angeblich eine marine Diatomee bezeichnet. — S L 1. N.

dicephala

(EHRENBERG)

W.

SMITH v a r .

undulata

0STRUP

(vgl.

HUSTEDT i n

A.

Atl.: T . 399, F . 9, 10 unter N. dicephala var. neglecta ( K R A S S K E ) H U S T E D T ; 1957: 291 unter N. dicephala f. undulata H U S T E D T ; C H O L N O K Y 1962a: 38). Vermutlich hat die „var. undulata" nichts mit der N. dicephala zu tun, es wäre also richtiger, sie als selbständige Spezies zu führen. — Z F 5; R B 3. SCHMIDT,

N.

dilucida HUSTEDT (1939: 627, F . 1 0 5 — 1 0 7 ; v g l . CHOLNOKY 1 9 6 0 a : 57, F .

1963: 236, F. 66). — V g l . Fig. 63 R B 1 (i6,6°/ 0 ), 2 (8,3°/o). GIFFEN



SL

4 ( 1 , 4 % ) ; 5,

6

180;

(2, 3 »/ 0 ); F B 4 ( 5 , 4 % ) ;

N. diserta HUSTEDT (1939: 627, F . 78, 7 9 ; 1 9 5 5 a : 2 7 ; v g l . CHOLNOKY 1 9 6 2 a : 39, F .

41—46). Die Art ist in den afrikanischen Küstengewässern weit verbreitet, oft auch sehr häufig. S L 1 ( 3 3 , 7 % ) , 3 (45,6%), 4 ( 4 0 , 5 % ) , 5 (60,4%), 7 (°>8°/o), 8 (11,2%), 9 ( 3 ,5»/o), 10 (2.i°/o), " ( ^ ° / o ) > ( I2 >9 0 /o)> 13 (3.8°/O), 14; F B 1 ( 5 , 7 / 0 ), 2 (3,2/0), 3 ( 4 , 7 % ) , 4 (6,9°/O), 5 (i,2°/o). 6, 7, 8; Z F 13 (0,3%), 15 (o,6°/0), nach welcher Verbreitung festgestellt werden muß, daß die Art die osmotischen Druckschwankungen nicht gut erträgt. N. disertoides n. sp. I n der unten angeführten Probe befanden sich viele Schalen einer kleinzelligen Navicula, die am meisten denen der N. diserta H U S T E D T (vgl. oben) ähnlich waren, mit der ich sie aber durch ihre Schalenform und Streifung nicht verbinden konnte. Die gesehenen Schalen waren breitlanzettlich mit regelmäßig gerundeten, nicht oder mehr oder weniger schwach vorgezogenen Enden, 13—18 ¡x lang, 5—5,5 ¡jt. breit, womit aber die volle Variationsbreite noch nicht erschöpft sein kann. D i e Formen mit vorgezogenen und nicht vorgezogenen Schalenenden sind mit gleitenden Übergängen aneinander gebunden, wodurch eine taxonomische Unterscheidung der zwei Varianten ausgeschlossen ist, obzwar sie in extremer Entwicklung (vgl. Fig. 64 u. 65) morphologisch sehr verschieden sind. Rhaphe gerade, fadenförmig, mit sehr kleinen, einander nicht genäherten Zentralporen. Axialarea sehr schmal, linear, in der Mitte durch starke Verkürzung der beiden mittleren Streifen zu einer schmal-querrechteckigen, deutlichen Zentralarea erweitert. Transapikalstreifen etwa 16 in 10 ¡j,, schwach oder sehr schwach radial, bei den Exemplaren mit vorgezogenen Enden die letzten in der Nähe der Pole parallel, sehr undeutlich quer gestrichelt, da die Längsrippen undeutlich sind, wodurch sich die Art von N. diserta deutlich unterscheidet. Wahrscheinlich marin. — Fig. 64, 65 •— S L 1 (2,4%). Valvae late lanceolatae, apicibus regulariter rotundatis, non, sive plus minusve modice protractis, 13—18 ja longae, 5—5,5 ¡x latae. Formae protractae cum aliis, non protractis transitionibus connectae. Rhaphe directa, filiformis, poris centralibus minimis, non approximatis. Area axialis angustissime linearis, apud nodulum centralem abbreviatione striarum medianarum utrorum laterum transapicaliter quadrato-dilatata, aream centralem distinctam, sed angustamformans. Striae transapicales circiter 16 in 10 [j,, leviter sive levissime radiantes, in valvis apicibus protractis ultimae polares parallelae, indistinctissime transversaliter lineolatae, quia costae longitudinales haud visibiles sunt. 49

Habitat in aquis marinis ostii lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. S L 38 in collectione C. S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 64 et 65. N. dissipata H U S T E D T (in A. S C H M I D T , Atl.: T. 403, F. 7, 8; 1927—1964, Teil 3: 549, F. 1587). In den unten angeführten Proben zeigten manche Exemplare die bei H U S T E D T „Poroidreihe" genannten letzten, neben der Axialarea befindlichen Punkte („Poroide") der Transapikalstreifen. Da aber zwischen den beiderseitig und nur einseitig entwickelten Poroidreihen gleitende Übergänge vorhanden sind (auf der einen Seite können z. B. nur 1—2 oder einige Poroide sichtbar sein), kann die Zugehörigkeit solcher Schalen, die der N. Fritschii L U N D sehr ähnlich sind, nicht bezweifelt werden. Die Anzahl der Transapikalstreifen (nach einem Vorschlag von H U S T E D T neben der Axialarea gezählt) kann 18—19 in 10 ¡JL erreichen. Hier sei noch bemerkt, daß, wenn diese Art zu den „Naviculae Lyratae C L E V E " eingeteilt werden muß, auch N. Wuestii S I M O N S E N (1959: 77, T. 1 1 , F. 1 6 — 1 8 ) , N. teneroides H U S T E D T (1956: 1 1 7 , F. 42, 43), N. Fritschii L U N D (1946: 77, F. 7 A — G ) , usw. zu dieser Gruppe gehören müssen, da die das Rhaphesystem tragende Axialrippe auch bei N. dissipata — wie eigentlich bei allen NaviculaArten — verdickt ist (deutlich in Phasenkontrast). Es wird zugegeben, daß solche Untereinteilungen der Gattungen — wie z.B. auch bei C L E V E und G R U N O W (1880), oder bei C L E V E (1894 U. 1895) — nur eine praktische Bedeutung haben, man könnte aber erwarten, daß, wenn einmal mit einem alten „System" aufgeräumt wird, es durch etwas Besseres, praktisch mehr Befriedigendes ersetzt wird. — Fig. 66, 67 — S L 1 1 ; Z F 3 (nur verschleppte Einzelschalen). N. exigua G R E G O R Y (vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T . 398, F. 23—26; 1949a: 97, T . 5, F . 10). F O G E D (1966: 91, T . 14, F . 5 , 1 3 u. 14) teilt eine „N. exiguiformis" mit, nach seinen Zeichnungen gehören aber seine Schalen eindeutig zu dieser Art. Seine Bemerkungen haben demzufolge keine Bedeutung. — Z F 5. N. exiguiformis H U S T E D T (1942c: 929, T . 42, F . 21, 22; 1943 A : 283, T . 8, F . 23; 1949a: 95, T. 4, F. 1—13)- — Z F 10. N. forcipata G R E V I L L E (vgl. C L E V E 1895: 65; H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 531, F. 1568). Die HusTEDT'sche Diagnose bedeutet eine wesentliche Verbesserung der C L E V E ' schen, in der die Art, nach den Sitten jener Zeiten, in Varietäten zerteilt wurde, die aber durch lückenlose, gleitende Übergänge miteinander und mit dem Typus verbunden, also nur benannte Erscheinungsformen sind. Trotzdem muß zu der Diagnose noch hinzugefügt werden, daß die Länge der Schalen manchmal nur 15 ¡x und ihre breite nur 8 ¡j. kann. Zu diesen kleinsten Schalen gehört aber die N. suspiri C H O L N O K Y (vgl. S. 63) nicht, da sich diese Art von N. forcipata auch strukturell unterscheidet. Die Ausbildung der seitlichen Areen ist nicht immer so regelmäßig, wie man es aufgrund der mir bekannten Abbildungen annehmen könnte. Besonders bei den kleinen Schalen sind die Längsrippen nicht immer so deutlich sichtbar, wie H U S T E D T sie dargestellt hat. — Fig. 68 — F B 3; R B 2. N. Fritschii L U N D (1946: 77, F . 7 A — G ; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 59, F . 188). — Z F 5. N. fromenterae C L E V E (1895: 32, T . 1 , F. 33; vgl. H U S T E D T 195 5 a: 29, T . 7, F. 28, 29; C H O L N O K Y 1960a: 59, F. 185, 186). In der Probe aus der Richards Bay (RB 2) kommen dieselben schlanken Formen vor, die ich in den Gewässern der Küsten Natals schon 5°

gesehen habe, dagegen die Exemplare aus der Santa-Lucia-Lagune der Beschreib u n g v o n C L E V E entsprachen. D a in beiden Fundorten Schalen zu finden sind, die als Ubergangsformen gelten müssen, ist eine taxonomische Abtrennung der Richards BayFormen unmöglich. — SL i , 6; RB 2. N. granulata B A I L E Y (vgl. C L E V E 1 8 9 5 : 48; H U S T E D T 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 3: 702, F. 1696; G I F F E N 1963 : 237). Die BAILEY'sche Benennung m u ß wegen ,,Naviculagranulata E H R E N B E R G 1 8 3 6 " ( = Epithemia granulata [ E H R E N B E R G ] K Ü T Z I N G ) verändert werden, da E H R E N B E R G das Epithet schon v o r B A I L E Y in derselben Gattung verwendet hat. Ich schlage den Namen N. Baileyi nomen n o v u m vor. — SL 4; B H 4, 9. N.gregaria D O N K I N (vgl. V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : 85, T . 8, F. 1 2 — 1 5 , Zeichnungen v o n G R U N O W ; C L E V E 1 8 9 4 : 1 0 8 ; H U S T E D T 1 9 3 0 : 2 6 9 , F . 4 3 7 ) . — S L 6 (I,9°/o)> I 2

(°»J°/o)5

F B 6, 7 (o,6°/ 0 ); Z F 3 ( 1 , 8 % ) , 5, 6 ( 1 , 7 % ) , 7, 10, 1 4 ( I , I ° / 0 ) ; R B 2 (0,8»/„), 3 (o,4/0).

N.gregarioides C H O L N O K Y (195 5 b : 1 7 4 , F. 58, 59). — Q 1 (3,0°/ 0 ), 2 (5,4°/o)N. Grimmei K R A S S K E (vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T . 405, F. 2 6 — 2 9 ; 1 9 3 0 : 274, F. 448; CHOLNOKY 1 9 6 6 b : 190, F. 30—40). — Z F 2, 5. N. grimmioides C H O L N O K Y (1963 a: 5 8 , F. 5 3 ) . Die Originaldiagnose ist insofern zu

ergänzen, als die Zentralarea nicht immer querbindeartig entwickelt ist, sondern manchmal nur auf der einen Seite den Schalenrand erreicht oder (vgl. Fig. 69) nur querrechteckig ausgebildet ist. Sonst waren die hier beobachteten Schalen der Beschreibung entsprechend. Es ist eine andere Frage, ob die so strukturierten Arten nicht besser in die Gattung Anomoeoneis einzuteilen wären. — SL 1. N. halophila ( G R U N O W ) C L E V E (1894: 109; G R U N O W in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : 100, Suppl. T , B, F . 30 unter „N. cuspidata var. halophila-, vgl. H U S T E D T 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 3 : 64, F . 1209). Die Diatomeen, die F O G E D (1966: 72) unter diesem und unter dem N a m e n „N. halophila f o r m a e " mitteilt, können nicht zu dieser Art gehören. Seine Abbildung T . 8, F . 4 stellt wahrscheinlich eine N. gregarioides C H O L N O K Y und die beiden anderen — T . 8, F . 5 u. 6 — wahrscheinlich die Navicula gregaria D O N K I N dar. In diesem Zusammenhang sei betont, daß f ü r N. halophila — neben anderen Merkmalen — die stark konvergenten polaren Streifen so charakteristisch sind, daß sie kaum mit einer anderen A r t der Gruppe „Naviculae orthostichae" zu verwechseln ist. — RB 2. N. hamulifera G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 4 ; vgl. C L E V E 1894: 1 5 4 , T. 3, F . 1 6 — 1 8 , wo aber die Zeichnungen recht schwach ausgefallen sind; H U S T E D T 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 3: 312, F. 1430). Die HusTEDT'sche Beschreibung, die eine wesentliche Verbesserung derGRUNOw'schen und der CLEVE'schen ist, m u ß nur insofern ergänzt werden, als die kleinsten Exemplare oft nur 43—45 ¡x lang sein können. H U S T E D T behauptet auch, daß die CLEVE'sche Angabe über die Dichte der Streifung (19—21 Transapikalstreifen in iO[x) viel zu hoch sei, da seine Schalen nur 17 Streifen in 10 (j. zeigten. Meine Exemplare waren etwas dichter strukturiert, da ich 18—19 Transapikalstreifen in 10 ¡j. zählen konnte. Diese Anzahl stimmt mit der Zeichnung von C L E V E (I.e., F . 18) — die nach H U S T E D T richtig wäre — sehr wohl überein (die Zeichnung zeigt 18—19 Streifen in 10 ¡x). D u r c h die charakteristische Struktur der Endknoten und Endspalten kann eine Verwechslung kaum vorkommen. Die Art wurde aus afrikanischen Gewässern nur selten mitgeteilt ( H E N D E Y 1 9 5 7 : 67, wird auch durch W O O D H E A D und T W E E D 1 9 6 0 a : 260 zitiert) — RB 2. N. hungarica

GRUNOW

var. capitata

(EHRENBERG)

CLEVE

( 1 8 9 5 : 1 6 ; vgl. H U S T E D T

1 9 3 0 : 298, F. 508). — Z F 5, 11; RB 3.

Ji

N. hyalosirella H U S T E D T (1927—1964, Teil 3 : 335, F. 1448). Die beobachteten Schalen mit ihrer maximalen Breite von 3,5 [JI und den schmalen Zwischenbändern entsprechen der HusTEDT'schen Beschreibung. Die Streifung war auch bei meinen Exemplaren nur in der Mitte auflösbar, wo ich 23—24 Streifen in 10 JA zählen konnte. H U S T E D T behauptet in seiner Beschreibung, daß der „Gallertporus am Ende des Mittelstreifens in der Axialarea andeutungsweise zu erkennen" sei, was mit der üblichen Beleuchtung durch die äußerst dünnen Zellwände und deshalb geringen Lichtbrechungsunterschiede selbstverständlich ist. In Phasenkontrast tritt der Porus deutlich hervor, vgl. Fig. 71. Die Art wurde früher in afrikanischen Gewässern noch nicht beobachtet. — RB 2. N. impangenica n. sp. In der unten angeführten Probe habe ich mehrere Schalen einer Navicula-A.rt gefunden, die strukturell am meisten der N. festiva K R A S S K E (vgl. in H U S T E D T 1927—1964, Teil 3 : 95, F. 1242) und N. Naumannii H U S T E D T (I.e.: 96, F. 1243) ähnlich waren, mit denen ich sie aber nicht verbinden konnte. Durch eine verdickte, deutliche Längsrippe (oder Knick der Schalenoberfläche?) wird der äußere Teil der Schalenhälften von dem Inneren geschieden; da aber die Streifen „schattenhaft" auch die Rippe kreuzen, kann die N. impangenica nicht zu den „Naviculae lyratae" eingeteilt werden. Die gesehenen Schalen waren linearelliptisch mit leicht aufgetriebener Mitte und breit und regelmäßig gerundeten Enden, 18—24 ¡JL lang, 7—7,5 ¡x breit, womit aber die volle Variationsbreite noch nicht erschöpft sein kann. Rhaphe gerade, fadenförmig, mit verhältnismäßig großen, voneinander entfernt gestellten Zentralporen, deutlich sichtbaren, vom Schalenrand entfernten Endporen und langen, geraden, einseitig abgebogenen Endspalten. Axialarea sehr schmal linear, Zentralarea querrechteckig, groß, in der die Transapikalstreifen nicht einmal andeutungsweise sichtbar sind. Der Zentralarea schließen sich in jeder Schalenhälfte Seitenareen an, die den entsprechenden Gebilden der Naviculae lyratae ähnlich sind, von denen sie aber strukturell wesentlich abweichen, da sie durch die hier verschwachten Transapikalstreifen gekreuzt werden. Diese areenartigen Fortsätze leuchten im Phasenkontrastbild hell auf, wodurch sie sich als verdickte Teile der Zellwand (Längsrippen) und nicht als strukturlose Abschnitte derselben erweisen. Transapikalstreifen durchweg mäßig radial, etwa 18 in 10 ¡x, in der Mitte etwas lockerer gestellt, innerhalb der verdickten Längsrippe dicker erscheinend. Längsrippen, außer den beschriebenen, nicht auflösbar. Wahrscheinlich keine Meeresdiatomee. —Fig. 72, R B 3. Valvae lineari-ellipticae, in media parte modice inflatae, apieibus late, regulariterque rotundatis, 18—24 (JL longae, 7—7,5 [I latae. Rhaphe directa, filiformis, poris centralibus in relatione magnis, distantibus, poris terminalibus distinetis, marginibus apicalibus valvae remotae, fissuris terminalibus distinetis, longis, directis, in eodem sensu deflexis. A r e a axialis angustissime linearis, centralis transverse rectangularis, m a g n a , in q u a Striae

transapicales neque in vestigiis visibiles sunt. Area centrale connectae areae laterales illis „Navicularum lyratarum" aliquantulo similes semivalvae transeunt, in quibus Striae transapicales umbrose visibiles sunt, itaque non areae sed costae incrassatae esse putantur, quae in imagine microscopica, illuminatione phasenkontrast dicta parata, luminosae sunt. Striae transapicales in tota longitudine valvae radiantes, circiter 18 in 10 ¡JL, in media parte apud nodulum (aream) centralem leviter distantiores, intra costas duas areaeformes crassiores. Costae longitudinales, duae descriptae exceptae, invisibiles. Habitat in aquis subsalsis ostii rivuli Umzingazi ad oras sinus Richards Bay dicti in provincia Natalense Africae Meridionalis. 52

Typus: praeparatum No. S L 22 in collectione C. S. I. R., Pretoria Iconotypus: figura nostra No. 72. N. inpunctata C H O L N O K Y (1957a: 359, F. 54—57; 1959: 41, F. 219—222). Die kleinzelligen Navicula-hxt&n, deren Struktur lichtmikroskopisch nicht auflösbar ist, bieten besonders große, systematische Schwierigkeiten, die mit den heutigen Untersuchungsmethoden kaum zu beheben sind. Die Lage wird dadurch noch weiter erschwert, daß oft aufgrund von Einzelschalen Arten beschrieben wurden, bei denen die sowieso kaum ausreichenden Merkmale noch durch das Fehlen der Angaben über die Variabilität eingeengt werden. Eine solche Art ist die N. invicta H U S T E D T (1937—1939, Suppl. 1 5 : 254, T. 17, F. 42; 1927—1964, Teil 3: 88, F. 1232), bei der die Einzelangaben über die Länge und Breite vermuten lassen, daß H U S T E D T sehr wenige, wenn überhaupt mehr als eine Schale gesehen hat. Von seiner Beschreibung wichen die zuerst gefundenen Exemplare der N inpunctata morphologisch sehr stark ab, jetzt aber, nachdem ich immer mehr Schalen dieser scheinbar weit verbreiteten Navicula gefunden und gesehen habe, bin ich überzeugt, daß N. invicta und N. inpunctata dieselbe Spezies bezeichnen. Falls diese Vermutung durch weitere Funde erwiesen sein würde, muß die Benennung N. inpunctata C H O L N O K Y als jüngeres Synonym eingezogen und die HuSTEDT'sche Diagnose entsprechend ergänzt werden. — R B 3. N. inquisitor n. sp. Diese Navicula, die in der unten angeführten Probe nicht selten war, scheint durch ihre verdickte und scharf begrenzte Axialrippe — falls wir dieses Merkmal überhaupt als Grundlage der Aufstellung einer Gruppe annehmen wollen — zu den Naviculae bacillares C L E V E emend. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3 : 1 0 0 gehören und ist mit TV. muraliformis H U S T E D T (I.e.: 156, F. 1289), oder mit N. fluviatilis H U S T E D T (1957: 274, F. 16; 1927—1964, Teil 3: 158, F. 1291) vergleichbar, mit denen sie aber durch ihre Streifung nicht zu verbinden ist. Es wäre sicher nicht abwegig, diese kleinzellige Art in die Gruppe Naviculae microstigmaticae C L E V E emend. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3 : 283 einzuteilen, wo sie etwa mit N. ulvacea ( D I C K I E ) C L E V E (1894: 129; vgl. auch S. 64) am ehesten vergleichbar wäre, von der sie sich aber durch ihre Zellgröße und Streifung prinzipiell unterscheidet. Die gesehenen Schalen waren i regelmäßig elliptisch mit breit abgerundeten Enden, 10—15 ¡x lang, 5—6 ¡1 breit. Rhaphe gerade, fadenförmig, aber in der Nähe der recht großen, mäßig entfernt gestellten Zentralporen verdickt erscheinend. Axialarea schmallanzettlich, in der Mitte deutlich erweitert, wodurch eine kleine, lanzettliche Zentralarea entsteht. Die Axialarea ist scharf begrenzt und leuchtet in Phasenkontrast hell auf, zeigend, daß eine verdickte Axialrippe das Rhaphesystem einschließt. Transapikalstreifen durchwegs radial, etwa 18 in 10 fx, in der Schalenmitte die mittleren 4—5 Streifen deutlich weiter gestellt, glatt erscheinend, da die Längsrippen lichtmikroskopisch nicht auflösbar sind. Valvae regulariter ellipticae, apieibus late rotundatis, 10—15 ¡jl longae, 5—6 [j. latae. Rhaphe directa, filiformis, in vicinitate pororum centralium in relatione magnorum, distantium incrassata. Area axialis anguste lanceolata, in media parte valvae dilatata, aream centralem lanceolatam formans. Quia area axialis distinete definita et in illuminatione microscopica phasenkontrast dicta valde luminescens esse conspicitur, rhaphe in costa axialis incrassata inclusa est. Striae transapicales in tota longitudine valvae radiantes, circiter 18 in 10 ¡i,, in parte mediana valvae Striae medianae quattuor sive quinque distantiores, non punetatae, neque lineolatae, quia costae longitudinales invisibiles sunt. 53

Habitat in partibus False Bay dictis lacunae Santa Lucia in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 50 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 73. N. insociabilis K R A S S K E (vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , AtL: T. 400, F . 103—105, nicht anderswo = N. pseudoagrestis L U N D 1946: 76, F . 6 X-AA = N. monoculata H U S T E D T 1927—1964, Teil 3 : 183, F . 1 3 1 7 ; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 66, F . 209). — Z F 5, 12. N. laterostrata H U S T E D T (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 146, F. 1279). M A N G U I N (1952b: 24, F. 44) unterscheidet eine Form als „var. primigenia M A N G U I N " , die aber von dem Typus nicht zu trennen ist. — RB 3. N. marina R A L F S (vgl. C L E V E 1895: 47 unter TV. punctulata W . S M I T H 1 8 5 3 : 5 2 , T. 1 6 , F . 1 5 1 , welche Benennung wegen „Navicula punctulata E H R E N B E R G " = Anomoeoneis serians ( B R E B I S S O N ) C L E V E mit der RALFs'schen ersetzt werden muß; vgl. H U S T E D T 1927— 1964, Teil 3: 705, F. 1697). — RB 2. N. menisculus S C H U M A N N (vgl. G R U N O W in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T. 8, F . 20—24, da die var. upsaliensis G R U N O W mit gleitenden Übergängen an den sog. Typus gebunden und deshalb taxonomisch nicht zu unterscheiden ist; C H O L N O K Y 1956: 77, F . 8 7 — 9 1 ; 1960a: 69; 1966b: 191, F. 49). — ZF 4. N. microcephala G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 14, F . 29, aber kaum H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 258, F . 1385, wo eine Navicula unter diesem Namen beschrieben und dargestellt wird, die der Originalabbildung nicht entspricht; vgl. C H O L N O K Y 1963c: 243). — Z F 5, 12. N. minuscula G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: T . 14, F . 3; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 254, F. 1381). — ZF 12. N. minusculoides H U S T E D T (1942b: 68, F. 5; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 25 5, F. 1382). Mehrere der hier gesehenen Schalen waren größer — bis 22 ¡x lang — als die HusTEDT'schen Originale, sonst aber typisch strukturiert und durch gleitende Übergänge an die Formen gebunden, die der Diagnose entsprachen, wodurch eine Benennung nicht in Frage kommen kann. Die Originaldiagnose — die übrigens aufgrund von nur wenigen gesehenen Schalen aufgestellt wurde — ist mit der obigen Größenangabe und mit der Beobachtung, daß die Transapikalstreifen gegen die Schalenenden eine Dichte von 30 in 10 (i. erreichen können, zu ergänzen. Fig. 74 — ZF 1. N. mollis ( W . S M I T H ) C L E V E (1895: 26 = Schi^onema molle W . S M I T H 1856: 77, T . 5 8 , F. 3 6 5 ; P E R A G A L L O 1897—1908: 92, T . 1 2 , F. 1 1 , 1 2 ) . Die Art wurde sehr oft mit anderen verwechselt. Nach seinen Abbildungen gehören z . B . die Formen von G I F F E N (1963: 240, F. 74, 75), die er unter diesem Namen mitgeteilt hat, nicht hierher. •— Fig. 75 — S L 1 , 2, 3, 4; ZF 13. N. mutica K Ü T Z I N G (vgl. H U S T E D T 1 9 5 7 : 300, aber nicht seine späteren Darlegungen in 1927—1964, Teil 3: 583—589, wo die Art, wahrscheinlich unter dem Einfluß von B O C K 1963 : 229 ohne Grund ad absurdum zerteilt wird). Die Freude am Morphologischen sollte heutzutage keinen Platz mehr in der Biologie haben, da nach der Bahnbrecherarbeit von vielen ein Kulturexperiment keine besonders schwierige Aufgabe mehr ist. Die Kulturen von Navicula mutica könnten wahrscheinlich auch B O C K davon überzeugen, daß die Namengebung in solchen Fällen sinnlos ist, vgl. die Ergebnisse von V O N S T O S C H 1965 oder H O L M E S und R E I M A N N 1966, die die Bedeutung der aktuellen Morphologie 54

der Diatomeenschalen in das richtige Licht stellen. Bei B O C K sind die übertriebenen Namengebungen nicht erstaunlich, da so etwas in der sog. Diatomeenkunde eine Sitte war und bei mehreren Forschern auch heute noch ist, bei H U S T E D T (1. c.) sind sie aber unverständlich, da diese Auffassung seiner eigenen Arbeit am meisten widerspricht. Seine genetisch richtige Sehensweise drückt er — nach seiner Gewohnheit sogar gesperrt — unter N. Buderi 1954: 279 aus, die aber nicht mit seiner neuen Systematik in Einklang zu bringen ist. Auf die Systematik der N. mutica werde ich übrigens anhand der jetzt laufenden Kulturexperimente an anderer Stelle zurückkommen. — SL 13 (eingeschleppte Einzelschalen); Z F 1 1 ; B H 4, 5, 9 (eingeschleppte Schalenbruchstücke). N. normaloides n. sp. In der neuzeitlich immer unübersichtlicher werdenden Gattung „Navícula" gehört ein Teil der Naviculae lineolatae C L E V E ZU den schwierigsten, da die zur Verfügung stehenden Beschreibungen und Abbildungen häufig aufgrund weniger oder sogar nur einer Schale entstanden, die demzufolge von der Variabilität der Arten nichts oder kaum etwas aussagen. Besonders wenig bekannt sind die Arten und die Zusammenhänge zwischen morphologisch verschiedenen Formen in der Gruppe der Diatomeen, die in dem marinen Litoral leben und die früher teilweise als „Scbi^onema" bekannt waren. H U S T E D T (1955 a: 26—29) fühlte sich gezwungen, mehrere Vertreter dieser Gruppe als neu zu beschreiben, da er seine Exemplare mit keiner der beschriebenen Arten in Verbindung bringen konnte. Eine dieser Arten ist die N. normalis H U S T E D T (195 5 a: 29, T. 9, F. 3), von der er allerdings nur sehr wenige Exemplare, vielleicht nur eine einzige Schale („very scarce" und nur je eine Länge- bezw. Breitenangabe) gesehen hat. In dem hier bearbeiteten Material befanden sich sehr viele Schalen einer Navícula, die in gewissen Hinsichten der durch H U S T E D T beschriebenen N. normalis ähnelten, mit der ich sie trotzdem nicht verbinden konnte. Abgesehen von den meistens viel kleineren Schalen und der abweichenden Schalenform, waren die Transapikalstreifen, die bei der HusTEDT'schen Navícula „distincte lineolate" sind, sehr undeutlich quer gestreift und ihre Längsrippen so fein, daß sie kaum gezählt werden konnten. Solche Unterschiede sind immer genotypisch bedingt, schließen also eine Verbindung mit N. normalis aus. Andere oberflächlich ähnliche Arten, wie N. flanatica G R U N O W (vgl. H U S T E D T 1939: 628, F. 91—93), N. mollis ( G R U N O W ) C L E V E (1895: 26; Scbi^onema molle W. S M I T H 1856: 77, T. 58, F. 365; G R U N O W in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 15, F. 22, 23) kommen aus gleichen Gründen ebensowenig inFrage.Deshalb habe ich es am richtigsten gefunden, diese Navícula als neu aufzufassen und zu beschreiben, bemerke aber, daß ich eine eingehende, kritische Bearbeitung der ganzen Naviculae lineolatae unerläßlich finde, die auch die richtige systematische Position der N. normaloides und die von mehreren anderen klären müßte. — Die gesehenen zahlreichen Schalen waren lanzettlich, die längeren linearlanzettlich mit mehr oder weniger schmal und etwas spitzlich gerundeten, nicht vorgezogenen Enden und konvexen Schalenoberflächen, (24)—30—60 (j. lang, (5)—7—9 ¡j. breit. Rhaphe gerade, nur durch die konvexe Oberfläche der Schale in gewissen Lagen bogig erscheinend, vor den Polen einseitig abgebogen, wo eine recht lange, dem polaren Schalenrand genäherte, schwach bogenförmig gekrümmte Endspalte in die der Krümmung der Rhaphespalte entgegengesetzte Richtung abgebogen, den teilweise in dem Schalenmantel liegenden Endknoten durchbricht. Zentralporen verhältnismäßig klein, voneinander nicht oder nur mäßig entfernt gestellt. Axialarea sehr schmal linear, manchmal in der Nähe des Zentralknotens schwach lanzettlich erweitert, in der Schalenmitte durch 55

die unregelmäßige Verkürzung der mittleren Transapikalstreifen eine unregelmäßig begrenzte, i kleine Zentralarea bildend. Transapikalstreifen in der Mitte mäßig radial, gegen die Schalenenden parallel oder schwach konvergent, n — 1 2 — ( 1 4 ) in 10 ¡j., gegen die Pole nur unbedeutend dichter, neben dem Zentralknoten manchmal etwas lockerer gestellt, sehr undeutlich quer liniert. Längsrippen sehr zart, schwer auflösbar, 36 oder mehr in 10 ¡x. Die Fig. 76—84 stellen die normale Variationsreihe der A r t dar. O b die auf der Fig. 85 dargestellte, in ihren Abmessungen abweichende, etwas dichter gestreifte Schale auch zu dieser Art gehört, vermochte ich nicht mit Sicherheit zu entscheiden, da sie aber strukturell mit den typischen Exemplaren sehr wohl übereinstimmt, teile ich sie vorläufig hier ein. Ihre Abmessungen wurden in der Diagnose zwischen Klammern angegeben. Valvae lanceolatae, longiores lineari-lanceolatae, superficie convexo, apicibus plus minusve anguste et acute rotundatis, non protractis, 30—60 ¡JL (extra ordinem 24 ¡J.) longae, 7 — 9 ¡i. (extra ordinem 5 y.) latae. Rhaphe directa, in imagine microscópica solum nonnumquam arcuata apparens, partibus polaribus unilateraliter deflexis. Pars multa nodulorum terminalium in pallio valvae sita, fissuram terminalem distinctam, modice arcuatam, margine polare valvae parallelam, in directione curvaturare rhaphae opposita reflexamferens. Pori centrales mediocres, non, sive modice distantes. Area axialis anguste linearis, nonnumquam in vicinitate noduli centralis in media parte valvae lanceolate dilatata et abbreviatione irreguläre striarum nonnullarum medianarum in aream centralem irregulärem, plus minusve parvam transiens. Striae transapicales in partibus medianibus valvae radiantes, ad polos versus parallelae sive leviter convergentes, 1 1 — 1 2 (extra ordinem 14) in 10 ¡a, in partibus polaribus haud densior, apud nodulum centralem nonnumquam remotior positae, indistincte transverse striolatae. Costae longitudinales subtilissimae, indistinctae, circiter 36, sive plus quam 36 in 10 (a. Habitat in aquis marinis submarinisque lacunae Santa Lucia dictae in province Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum N o . S L 58 in collectione C. S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae N o . 76—84 ( + 85). N. nyassensh O . M Ü L L E R (vgl. H U S T E D T in A . S C H M I D T , Atl.: T . 396, F. 3 5 — 3 8 u. T . 397, F. 43, 44). D i e systematische Stellung dieser Art, die in kleinen Exemplaren kaum von N. pupula K Ü T Z I N G ZU unterscheiden ist, kann nicht als geklärt gelten. H U S T E D T hat sie in seiner neuzeitlichen Zusammenfassung (1927—1964, Teil 3) gänzlich außer acht gelassen. — Z F 3, 10, 11, 15; R B 3. N. oculiformis H U S T E D T (1955a: 22, T . 8, F. 6, 7; 1927—1964, Teil 3: 539, F. 1575). D i e in der unten angeführten Probe gesehenen vielen Schalen entsprechen den H U S T E D T ' schen Beschreibungen und Abbildungen und blieben auch in den Grenzen der durch H U S T E D T angegebenen Variation. D i e A r t scheint in den Küstengewässern der tropisch-subtropischen Meere weiter verbreitet zu sein. — SL 6. N. paeninsulae C H O L N O K Y (1963 a: 63, F . 67). Die Probe SL 2 enthielt einige Schalen, bei denen die Dichte der Transapikalstreifen 9 in der Schalenmitte und 12 an den Enden in 10 ¡i war, die anderen vielen waren aber typisch und blieben zwischen den Grenzen der in der Originaldiagnose angegebenen Variation. — SL 2, 3; R B 1, 2. N. Pavillardii H U S T E D T (1939: 635, F . 86—90; 1955a: 27). H U S T E D T hat die geographische Verbreitung der A r t („probably cosmopolitan") vermutlich richtig beurteilt;



da sie aber ebenfalls zu den Navícula-Ktx&n gehört, die der Systematik die größten Schwierigkeiten bereiten, wurde sie wahrscheinlich wiederholt mit anderen, oberflächlich ähnlichen Arten der Gattung verwechselt. Aus afrikanischen Gewässern wurde sie, meines Wissens, bisher noch nicht mitgeteilt. — SL 3. N. persignata n. sp. In der unten angeführten Probe habe ich einige Schalen einer kleinzelligen Navícula gefunden, die eine oberflächliche Ähnlichkeit mit der N. oberohensis H U S T E D T (1927—1964, Teil 3: 280, F. 1 4 1 1 ) zeigte, von dieser aber durch ihre gröbere Struktur, die gerade verlaufenden Längsrippen und die Richtung der Rhaphespalten grundsätzlich abwichen. Ich versuche nicht, die Art in eine der durch H U S T E D T neuzeitlich (1927—1964, Teil 3) revidierten oder aufgestellten Gruppen einzuteilen, da mir die zu der Klassifikation gewählten Grundlagen nicht immer befriedigend erscheinen. Die Frage dieser Einteilung ist übrigens eine der persönlichen Meinung und dient nur praktischen Zwecken, deshalb kann sie an dieser Stelle unbeachtet bleiben. Die gesehenen wenigen Schalen waren elliptisch mit breit und regelmäßig abgerundeten Enden, 14—17 ^ lang, etwa 5 ¡A breit, womit aber die volle Variationsbreite noch nicht erschöpft sein kann. Rhaphespalten leicht bogig gekrümmt, miteinander einen stumpfen Winkel von etwa 160 0 bildend, mit sehr kleinen, einander genäherten Zentralporen und verhältnismäßig langen, fast geraden, einseitig im Sinne der Biegung der Rhaphespalten abgebogenen Endspalten. Axialarea sehr schmal linear, der Krümmung der Rhapheäste folgend, nur in der Mitte schwach lanzettlich erweitert. Zentralarea fehlt. Transapikalrippen durchwegs schwach radial, 20 in 10 ¡j., auf jeder Schalenhälfte durch 5 (ob immer?), der Apikaiachse parallel verlaufende, sehr deutliche Längsrippen gekreuzt, wodurch die Streifen aus verhältnismäßig großen, sehr regelmäßig in transapikalen und longitudinalen Reihen geordneten Punkten zusammengesetzt erscheinen. — Fig. 87 — SL 1 1 , wahrscheinlich marin. Valvae ellipticae, apicibus late regulariterque rotundatis, 14—17 ¡x longae et circiter 5 latae. Fissurae rhaphae leviter arcuatae, inter se angulum 160 o magnum formantes, poris centralibus minimis, approximatis, fissurisque terminalibus in relatione magnis, fere directis, in sensu curvaturae rimarum deflexis. Area axialis anguste linearis, in media parte valvae leviter angustissime lanceolate dilatatae, area centralis nulla. Costae transapicales in tota longitudine valvae radiantes, circiter 20 in xo fi., in semivalva una laterale costis longitudinalibus distinctissimis quinqué (semperne?), axe apicale parallelis decussatae, itaque Striae ex punctis regulariter ordinatis compositae esse conspiciuntur. Habitat in aquis submarinis lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 5 6 in collectione C. S.I. R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 87. N. poseidon n. sp. Die wenigen gesehenen Schalen dieser kleinzelligen Navícula waren mit einigen Arten der Gruppe Naviculae microstigmaticae C L E V E emend. H U S T E D T , Z . B . mit N. comoides ( A G A R D H ) P E R A G A L L O (vgl. S. 47) vergleichbar, mit denen sie aber nicht verbunden werden konnten. Schalen elliptisch oder linearelliptisch mit deutlich abgeflacht abgerundeten Enden, 12—14 f¿ lang, 3—4 ¡1 breit, womit aber die volle Variationsbreite noch nicht erschöpft sein kann. Rhaphe gerade, fadenförmig, in dem mikroskopischen Bild auffallend dick erscheinend, mit verhältnismäßig großen, voneinander mäßig entfernt gestellten Zentralporen und deutlichen, von dem Schalenrand 57

weit entfernten Endporen, die deutlich sichtbare, beinahe gerade, einseitig abgebogene Endspalten tragen. Axialarea sehr schmal linear, in der Mitte zu einer großen, regelmäßig rundlich begrenzten Zentralarea erweitert. Transapikalstreifen durchwegs radial, in der Schalenmitte neben der Zentralarea 22—24 in 10 ¡¿, wo sie verdickt erscheinen und sehr deutlich sind, polwärts dichter gestellt und undeutlicher werdend, hier 32—34 in 10 ¡JL. Längsrippen bisher nicht aufgelöst. — Fig. 88 — SL 1. Marin. Valvae ellipticae sive lineari-ellipticae, apicibus obtuse rotundatis, 12—14 ¡x longae, 3—4 [j. latae. Rhaphe directa, filiformis, sed in imagine microscopica crassa, distinctissima, poris centralibus magnis, modice distantibus, poris terminalibus distinctis, ab margine polare valvae remotis, fissuras terminales longas, distinctas, unilateraliter declinatas, fere directas ferentibus. Area axialis angustissime linearis, centralis in relatione magna, rotunda. Striae transapicales in tota longitudine valvae modice radiantes, in media parte 22—24 in 10 ¡i,, crassiores et distinctae, ad polos versus densior positae, usque ad 32—34 in 10 indistinctae. Costae longitudinales invisibiles. Habitat in aquis marinis ostii lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 38 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 88. N. pseudohalophila CHOLNOKY (1960a: 74, F. 231—235; vgl. G I F F E N 1963: 240, F. 76, 77; 1966: 140). Die Art scheint in den küstennahen Brackgewässern des südlichen Afrikas weit verbreitet zu sein, in dem marinen Litoral kommt sie aber nur verschleppt vor. - ZF 3 (21,7%), 4 (18,1%), 7 (0,6%), 8 (3,5%), 9 (13¿%), 1° (8,7%), " (3,°%)N. pseudony H U S T E D T (1955a: 23, T. 8, F. X I ; 1927—1964, Teil 3 : 370, F. 1460). Manche der gesehenen Schalen waren nur 9 ¡JL lang, da sie aber mit gleitenden Übergängen zu den typischen Formen gebunden waren, kommt ihre Benennung nicht in Frage, vgl. Fig. 89, 90. Meines Wissens wurde N. pseudony in afrikanischen Gewässern bisher noch nicht gesehen, nach ihrem Vorkommen in der Lagune scheint sie aber osmotische Druckschwankungen gut ertragen zu können. — SL 1 1 , 12; FB 2, 3, 7, 8; BH 9. N. pupula K Ü T Z I N G (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 120, F. 1254, wo aber wahrscheinlich nicht nur die Abbildungen a—g, sondern alle den Typ darstellen, da die durch H U S T E D T unterschiedenen „Formen" und „Varietäten" nur benannte Glieder einer wohl komplizierten, sonst aber einheitlichen Variationsreihe sind, die man nicht abgrenzen und — in den Übergangsformen — nicht voneinander unterscheiden kann). Die bekannte große Variabilität dieser Art — womit nur gemeint wird, daß die einzelnen Erscheinungsformen, besonders in einer extremen Ausbildung, morphologisch voneinander stark abweichend sind, nicht aber, daß sie genotypisch bedingt wären — ist wahrscheinlich noch viel größer, als bisher angenommen. Es ist für mich immer schwieriger, gewisse Formen, die wir zu N. nyassensis O. M Ü L L E R ziehen müssen, von der N. pupula zu unterscheiden. H U S T E D T vermeidet die Besprechung dieser Frage, und zu seiner Entschuldigung kann nicht behauptet werden, daß diese Zurückhaltung dem Fehlen der N. nyassensis aus der europäischen Flora zuzuschreiben wäre, da sein Werk sehr viele tropischsubtropische Arten, die in Europa überhaupt nicht vorkommen, ausführlich bespricht. Die Beantwortung der in diesem Zusammenhang auftauchenden Fragen ist nicht leicht, eine Revision scheint aber nötig und unerläßlich zu sein. — Z F 1, 2, 4, 5, 6, 10 (7,60/0), 1 1 ; Q 1 (7,0%), 2 (10,1%). 58

N. pygmaea

(vgl. V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : 9 4 , T . 1 0 , F . 7 ; C L E V E 1 8 9 5 : Teil 3 : 5 3 8 , F . 1 5 7 4 ) . H U S T E D T möchte in seinen Bemerkungen über „Vorkommen und Verbreitung" der Art die N. pygmaea als „an verschmutzten Ufern" einheimisch darstellen, wobei aber nicht gesagt wird, was „verschmutzt" bedeuten soll. In eutrophen, also verunreinigten Gewässern kommt N. pygmaea höchstens mit verschleppten Einzelexemplaren vor. — SL 6; ZF 4. N. radiosa K Ü T Z I N G (vgl. C L E V E 1 8 9 5 : 1 7 ; H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T . 3 9 5 , F. 5 , 6 ) . Diese wenig veränderliche Art ist in afrikanischen Gewässern — aus denen sie beinahe durch alle, besonders aber durch die älteren Forscher sozusagen pflichtgemäß immer angeführt wird — gar nicht allgemein verbreitet, sie wurde aber erstaunlicherweise sehr oft mit anderen Arten, so z. B. mit der viel häufigeren N. Zanonii H U S T E D T (vgl. S. 65) verwechselt. — RB 3. N. ramosissima ( A G A R D H ) C L E V E ( 1 8 9 5 : 2 6 ; vgl. GRUNOwin V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T. 15, F. 3—5). Die Art ist zweifellos eine Bewohnerin des marinen Litorals, die osmotische Druckschwankungen kaum ertragen und deshalb in den Binnengewässern lebend nicht vorkommen kann. Aus diesem Grund muß ich die Richtigkeit der selbst in der Diatomeenliteratur sonderbaren Angabe von F O G E D ( 1 9 6 6 : 9 3 ) , nach der die Art in den Bächen zwischen Abra und Tomento in Ghana vorkommen sollte, nachdrücklich bezweifeln. Zu seiner Entschuldigung sei allerdings wiederholt, daß ohne eine gründliche Revision dieser Gruppe der Navicula-Arten die Identifikation sehr schwer ist. Vgl. Fig. 91. — SL 1; ZF 8 (Einzelschalen, hier vermutlich Windverschleppung). N. regularis H U S T E D T ( 1 9 5 5 a: 3 0 , T. 7 , F. 1 7 ; 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 3 : 2 6 6 , F. 1 3 9 5 ) . H U S T E D T gibt selbst in seinem Werk 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , I.e., nur je einen Wert für Länge, Breite und Streifung an. In 195 5 a, I.e.,bemerkt er, daß die Art in Beaufort „very scarce" sei, woraus mit Recht zu folgern ist, daß er wahrscheinlich nur eine, höchstens einige wenige Schalen gesehen hat. Durch die Seltenheit der Art in seinem Material war es für H U S T E D T unmöglich, die Variationsbreite der N. regularis zu erfassen; und in diesem Licht scheint mir die Absonderung der var.africana C H O L N O K Y ( 1 9 5 9 : 4 8 , F. 2 4 9 ) , die etwas dichter gestreift ist und eine einigermaßen abweichende Schalenform hat, kaum berechtigt zu sein. In diesem Material waren die gesehenen Schalen von typischer Form, 1 5 — 2 0 fi. lang und 7 — 8 (j. breit. Die Streifung entsprach der betreffenden H u s T E D T ' s c h e n Angabe besser, da ich in der Schalenmitte 2 2 — 2 4 , an den Enden 2 4 — 2 8 Streifen in 1 0 ¡jl zählen konnte. Einige Schalen waren in Hinsicht der Streifung Übergangsformen zwischen dem Typus und der „var. africana", die also, als Synonym, eingezogen werden muß. Die Diagnose der Art ist im Sinne der hier mitgeteilten Angaben zu ergänzen. Eine besonders kleine Schale stellt die Fig. 92 dar. — SL 11. TV. reservata n. sp. Die wenigen gesehenen Schalen dieser kleinzelligen Navicula zeigten eine Streifung, die am meisten mit der der N. festiva K R A S S KE (vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: 4 0 4 , F. 5 6 — 5 8 ; 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , Teil 3 : 9 5 , F. 1 2 4 2 ) vergleichbar ist, da sie in einem lanzettlichen Raum in der Schalenmitte, der durch eine etwas verdickte Längsrippe (oder Knick der Oberfläche) begrenzt wird, verschwacht ist und mehr „schattenhaft" erscheint. Von einer Verbindung mit dieser Art kann aber überhaupt keine Rede sein, da sich N. reservata von N. festiva in allen anderen Merkmalen unterscheidet. Außerdem ist N. festiva eine Süßwasserdiatomee saurer, oligotropher Gewässer, dagegen N. reservata eine Bewohnerin des Meereslitorals. Die gesehenen Schalen waren lanzettlich KÜTZING

6 5; HUSTEDT I 9 2 7 — 1 9 6 4 ,

59

mit mäßig breit und stark vorgezogenen, regelmäßig gerundeten E n d e n , 8 — i x ¡x lang, 4—4,5 ¡X breit, w o m i t aber die volle Variationsbreite n o c h nicht erschöpft sein kann. R h a p h e gerade, fadenförmig mit sehr kleinen, einander nicht genäherten Zentralporen. Axialarea sehr schmal linear, auch in der Mitte nicht verbreitet, eine Zentralarea fehlt. Transapikalstreifen durchwegs radial, 2 6 — 2 8 in 10 [x, gegen die E n d e n etwas dichter gestellt, auf jeder lateralen Schalenhälfte durch eine recht deutliche, b o g e n f ö r m i g verlaufende Längsrippe ( K n i c k ? ) gekreuzt. Innerhalb dieser Längsrippen erscheinen die Streifen verschwacht, m e h r nur schattenhaft. Längsrippen, außer den genannten beiden, bisher nicht aufgelöst. — F i g . 93 — S L 9. Valvae lanceolatae, apicibus modice late et l o n g e protractis, regulariter rotundatis, 8 — 1 1 [x longae, 4 — 4 , 5 ¡x latae. Rhaphe directa, filiformis, poris centralibus minimis, n o n approximatis. Area axialis angustissime linearis, in media parte valvae n o n dilatata, area centralis itaque nulla. Striae transapicales in tota longitudine valvae radiantes, 2 6 — 2 8 in 10 [x, ad ápices versus paullulum densior positae, in utribus semivalvis lateralibus costa (ruga?) una longitudinale, arcuate decurrente decussatae. Intra costam (rugam) descriptam et aream axialem Striae m u l t o tenuiores, umbrose solum evolutae. Costae longitudinales — duobus descriptis exceptis — invisibiles. Habitat in aquis submarinis lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. T y p u s : praeparatum N o . S L 24 in collectione C . S . I . R . , Pretoria. I c o n o t y p u s : figura nostra N o . 93. N. rostellata K Ü T Z I N G (vgl. C L E V E 1 8 9 5 : 1 5 , als Varietät der N. viridula K Ü T Z I N G ; HUSTEDT 1 9 3 0 : 297, F . 502). — Z F 1, 2, 3 ( 1 1 , 0 % ) , 4 ( 0 , 3 % ) , 5 ( 1 , 8 % ) . 6 ( 2 , 9 % ) , 8, 9 (0,30/„), 10 (2,0 °/ 0 ), n ; Q i (4,3°/o). 2 (2,7°/o); R B 3. N. salinarum G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 33, T . 2, F . 34; G R U N O W in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : 8 2 , T . 8, F . 9 ; v g l . H U S T E D T 1 9 3 0 : 2 9 5 , F . 4 9 8 ) . —

S L 11.

N. salinicola H U S T E D T ( 1 9 3 9 : 638, F . 6 1 — 6 9 ; 1955 a : 27). D i e s e kleinzellige Navícula scheint nicht nur in Afrika, sondern in dem Meereslitoral überall allgemein verbreitet zu sein (sie war in den L a g u n e n v o n Venedig z . B . auch recht häufig, vgl. CHOLNOKY 1961 a : 3 1 2 ) und wurde in afrikanischen Gewässern doch nur durch GIFFEN ( 1 9 6 3 : 242) und mich gefunden, vielleicht weil sie oft übersehen w u r d e ; zum anderen T e i l trägt aber die V o r b e r e i t u n g des Untersuchungsmaterials (Sieben) die Schuld. — S L 1, 5, 6, 9, 13; F B 2, 5, 6, 7, 8; Z F 2, 15; R B 1, 2. N. Schroeteri M E I S T E R (vgl. H U S T E D T in A . S C H M I D T , A t l . : T . 405, F . 6 — 1 1 ) . N. Schroeteri ist in entsprechenden Gewässern v o n Afrika allgemein verbreitet, so ist es eigentümlich, daß sie hier nur durch HUSTEDT ( 1 9 4 9 a : 94), GIFFEN ( 1 9 6 3 : 2 4 2 ; 1966: 1 4 1 ) u n d m i c h g e f u n d e n w u r d e . WOODHEAD a n d TWEED ( 1 9 5 8 a : 3 5 3 ) u n d VAN M E E L

( 1 9 5 4 : 3 8 1 ) zitieren nur die HusTEDT'sche A n g a b e aus dem K o n g o . A u s dieser T a t s a c h e folgt, daß die A r t oft mit anderen, z . B . mit N. lanceolata ( A G A R D H ) K Ü T Z I N G verwechselt wurde. Heute ist es nicht mehr mit Sicherheit festzustellen, meiner M e i n u n g nach gehören aber die N. lanceolata-Kngabzn v o n H O D G E T T S ( 1 9 2 6 : 99), F R I T S C H und R I C H ( 1 9 3 0 : 104, w o sich ein anderer T e i l der A n g a b e n auf N. Zanonii H U S T E D T bezieht), R I C H ( 1 9 3 2 : 2 5 0 ) , BACHMANN ( 1 9 3 8 : 1 2 4 ) , ROGERS ( 1 9 4 7 : 2 2 2 ) u s w . m i n d e s t e n s teil-

weise hierher. E i n e sichere Verwechslung ist die „Navícula pseudogracilis HUSTEDT" v o n FRITSCH und RICH ( 1 9 3 0 : 102, F . 4 B ) , die nach der Beschreibung und Z e i c h n u n g mit 60

dieser Art identisch ist. Ich habe schon gezeigt, daß die N. sudanensis B A S T O W (i960: 241, 1, F. 6) hierher gehört (vgl. C H O L N O K Y 1966 a: 46). Z u N. Schroeteri gehören aber auch Navícula simulata'M.KÑGum (1942: 142, T . 3, F . 50) und N. tainensis F O G E D (1966: 94, T . 1 5 , F. 9, w o eine nahe Verwandtschaft mit der N. simulata M A N G U I N angegeben wird). — SL 13 (eingeschleppte Einzelschalen); Z F i, 2, 3, 4, 5, 6, 8, 9, 10, 11, 13, 14; R B 3. T.

N. scopulorum B R É B I S S O N (vgl. H U S T E D T in A . S C H M I D T , Atl.: T . 394, F. 1, 2; 1 9 2 7 — 1964, Teil 3: 25, F. 1186 a — c , da die Unterscheidung der „ F o r m e n " und „Varietäten" zwecklos ist. Hier sei auch bemerkt, daß H U S T E D T I.e.: 26 eine „formagenuina" unterscheidet, die nicht nur gegen die Regeln der botanischen Nomenklatur verstößt, sondern auch nicht mit den früher auch von H U S T E D T befolgten gesunden, genetischen Prinzipien der Systematik zu vereinbaren ist). — SL 3, 4, 5. N. seminuloides H U S T E D T (in A . S C H M I D T , A t l . : T . 401, F. 68—76, da die var. sumatrana nicht abzugrenzen, also auch nicht zu unterscheiden ist; 1937—1939, Suppl. 15: 239, T . 17, F. 29—33 aus gleichen Gründen; 1927—1964, Teil 3. 244, F. 1369 a u. b). F O G E D (1966: 80) teilt die A r t aus Ghana mit, was nicht überraschend wäre, da N. seminuloides in entsprechenden afrikanischen Gewässern weit verbreitet ist. Umso eigentümlicher ist aber, daß der Verf. unter seinen Abbildungen, die diese A r t darstellen müßten, eine Diatomeenschale zeichnet (T. 10, F. 15), die eine grundsätzlich abweichende Struktur besitzt und deshalb nicht zu der HusTEDT'schen A r t gehören kann. D a die Zeichnungen von F O G E D sehr viel an Genauigkeit zu wünschen übrig lassen, ist es nicht mit Sicherheit zu entscheiden, mit welcher Art er die N. seminuloides verwechselt hat. Ich gehe aber kaum fehl in der Annahme, daß seine Fig. 15 eine schlecht gezeichnete N. minúscula G R U N O W ist. — Z F 8; R B 3. HUSTEDT

N. seminulum G R U N O W (vgl. C L E V E 1894: 128; H U S T E D T 1927—1964, Teil 3 : 241, F . 1367). — Z F 6; R B 3. N. soluta n. sp. In der unten angeführten Probe befanden sich mehrere Schalen einer kleinzelligen Navícula, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der N. absoluta H U S T E D T (1950: 435, T . 38, F. 80—85; 1927—1964, Teil 3: 225, F. 1343) zeigten, mit der sie aber durch das Fehlen einer Zentralarea und durch die Richtung ihrer polaren Streifen nicht zu verbinden waren. Das Fehlen der Zentralarea hat auch eine Verbindung mit N. subhustedtii C H O L N O K Y (1960a: 81, F. 250) vereitelt. Deshalb mußten diese Schalen als Vertreter einer bisher nicht beschriebenen Art aufgefaßt werden. Die Schalen sind lanzettlich, mit breit und lang, aber schwach vorgezogenen, regelmäßig abgerundeten Enden, 10—13 JA lang, 4—4,5 [A breit, womit aber die volle Variationsbreite noch nicht erschöpft sein kann. Rhaphe gerade, fadenförmig, mit sehr kleinen, einander mäßig entfernt gestellten Zentralporen. Axialarea sehr schmal linear, auch neben dem Zentralknoten nicht erweitert. Eine Zentralarea konnte nicht einmal andeutungsweise beobachtet werden. Transapikalstreifen durchwegs radial, etwa 24 in 10 in der Mitte etwas lockerer gestellt, an den Schalenenden nicht dichter werdend. Längsrippen bisher nicht aufgelöst. — Fig. 94 — R B 3, wahrscheinlich Süßwasserart. Valvae lanceolatae, apieibus late et longe, sed leviter protractis, regulariter rotundatis, 10—13 ¡X longae, 4—4,5 ¡j. latae. Rhaphe directa, poris centralibus minimis, distantibus. Area axialis anguste linearis, neque apud nodulum centralem dilatata, itaque area centralis nulla. Striae in tota longitudine valvae radiantes, circiter 24 in 10 ¡x, in media parte valvae paullo distantiores, ad polos versus non densior positae. Costae longitudinales invisibiles. 61

Habitat in aquis dulcibus rivuli Umzingazi supra ostium in sinum Richards Bay dictum in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum Nr. SL 22 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 94. N. staminea n. sp. Die Schalen dieser Art sind vielleicht am besten mit denen der TV. normalis H U S T E D T (195 5 a: 29, T. 9, F. 3) vergleichbar, die aber eine feinere Struktur und grundsätzlich abweichende Streifung hat. Durch die Richtung ihrer Transapikalstreifen und Form und Entwicklung ihrer Areen steht die TV. staminea von der N. cancellata D O N K I N (vgl. C L E V E 1895: 30; P E R A G A L L O 1897—1908: 101, T. 13, F. 7 — 9 , da die var. apiculata G R E G O R Y und var. subapiculata G R U N O W nicht abzugrenzen sind) noch weiter entfernt. Die Richtung ihrer Transapikalstreifen vereitelt die Verbindung mit N. Pavillardii H U S T E D T (1939: 635, F. 86—90), N. paeninsulae C H O L N O K Y (1963a: 63, F. 67) oder N. Stompsii C H O L N O K Y (1963 a: 66, F. 77, 78) ebenfalls, wodurch sie als eine bisher nicht beschriebene Art der Gattung aufgefaßt werden mußte. Die in der unten angegebenen Probe nicht seltenen, ziemlich stark gewölbten Schalen waren lanzettlich mit regelmäßig, aber etwas spitz gerundeten Enden, 5 5—80 (j. lang, 1 1 — 1 5 ¡x breit. Rhaphe gerade, fadenförmig mit ziemlich großen, einander nicht genäherten Zentralporen und deutlich einseitig abgebogenen Endspalten. Axialarea sehr schmal linear, in der Schalenmitte durch gleichmäßige Verkürzung der Streifen in eine querrechteckige, mäßig große Zentralarea hinübergehend und an den Schalenpolen mit kleinen Terminalareen endigend. Transapikalstreifen 7—9 (meistens 8) in 10 ¡x, gegen die Schalenenden nur unbedeutend dichter gestellt, in dem mittleren Viertel der Schalenoberfläche schwach radial, danach schwach aber deutlich konvergent und in dem letzten Viertel der Schalenhälften wieder schwach radial, deutlich quer liniert. Längsrippen deutlich, der Apikaiachse parallel, 26—28 in 10 u. — Fig. 95 — SL 1 (marin). Valvae convexae, lanceolatae, apicibus regulariter sed acutiuscule rotundatis, non protractis, 55—80 ¡J. longae, 1 1 — 1 5 ¡i. latae. Rhaphe directa, filiformis, poris centralibus magnis, non approximatis, fissurisque terminalibus distinctis, unilateraliter in eodem sensu declinatis. Area axialis angustissime linearis, in media parte valvae abbreviatione striarum medianarum dilatata, aream centralem transverse quadratam formans et apud polos valvarum in areas parvas terminales transiens. Striae transapicales 7—9 (fere 8) in 10 (i., ad polos versus leviter densior positae primum in quarto mediano valvae leviter radiantes, deinde leviter, sed distincte convergentes, postremo ad apices versus in quarto polare semivalvarum iterum leviter radiantes, distincte lineolatae. Costae longitudinales distinctae, axe apicale parallelae, 26—28 in 10 ¡x. Habitat in aquis marinis ostii lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 38 in collectione C . S . I . R . , Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 95. N. subcingulata C H O L N O K Y (1963 a: 67, F. 81). Die in der unten angeführten Probe gesehenen Schalen hatten nicht so spitz zulaufende Enden wie die Originale, da sie aber strukturell mit jenen übereinstimmten, konnte die Aufstellung einer neuen taxonomischen Einheit aufgrund dieses geringfügigen morphologischen Unterschieds nicht in Frage kommen. Die Diagnose muß den neuen Funden entsprechend ergänzt werden. — Fig. 96 — FB 2. 61

N. subcostulata H U S T E D T var. avittata C H O L N O K Y (1959: 5 1 , F. 265—269; 1960a: 8 1 ; vgl. G I F F E N 1963: 242, F. 81). Diese Formen, die in entsprechenden afrikanischen Gewässern weit verbreitet zu sein scheinen, wurden aufgrund einer morphologischen Ähnlichkeit mit der HusTEDT'schen Art in der Hoffnung verbunden, daß gelegentlich Übergangsformen zu beobachten sein werden. Von solchen war aber bisher keine Rede, der Typus konnte in Afrika bisher überhaupt nicht entdeckt werden, und die neueren Funde zeigen immer deutlicher, daß die N. subcostulata und die „var." avittata zu zwei voneinander unabhängigen Vermehrungsgemeinschaften gehören und deshalb beide als Spezien weiter geführt werden müssen. Für die Varietät schlage ich den neuen Namen Navicula avittata comb, nova vor. — RB 3. N. subinflatoides H U S T E D T (1927—1964, Teil 3 : 294, F. 1416). Ich bezweifle nicht, daß die in der unten angeführten Probe gesehenen Schalen zu dieser Art gehören, da sie der Beschreibung in jeder Hinsicht entsprechen. Es ist aber eine andere Frage, ob N. subinflatoides tatsächlich eine selbständige Art ist, da sie den kleinzelligen Varianten der Stauroneis Gregorii R A L F S (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 790, F. 113 5 u. 1136, da die f. linearis H U S T E D T mit gleitenden Übergängen an die „typisch" genannten Formen gebunden ist) sehr nahe steht. Die Identität der beiden Formen wird auch durch die am Rande des Stauros vorkommenden, unregelmäßig gestellten und ungleich langen Streifen, durch die starke Wölbung der Schalenoberfläche (die in den HusTEDT'schen Zeichnungen der N. subinflatoides nicht zum Ausdruck gelangt) und durch das Fehlen der sog. „Pseudosepten" noch wahrscheinlicher gemacht. — SL 1 1 . N. subtilissima C L E V E (1894: 1 4 1 ; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 3 : 89, F. 1235, 1236, wo aber die Größenangaben nicht korrekt sind). M A N G U I N (1949: 99, T. 3, F. 52) beschreibt eine „N. contenta f. attenuata M A N G U I N " , die nach Beschreibung und Zeichnung zu dieser Art gehört. Ebenfalls zu TV. subtilissima gehören Navicula Pitotii G U E R M E U R (1954: 56, T. 10, F. 17) und N. pupuloides G U E R M E U R nec C H O L N O K Y ( G U E R M E U R 1954: 58, T. 10, F. 18). — Z F 6 (eingeschleppte Einzelschalen). N. suspirii C H O L N O K Y (1961a: 312, F. 60—62). H U S T E D T (1927—1964, Teil 3 : 532) meint, daß diese Art „von den kleinen Formen der N. forcipata nicht zu trennen" wäre, was ich durch die Untersuchung der vielen, in der unten angeführten Probe gesehenen Exemplare nicht bestätigen kann. Einige Schalen waren zwar weniger dicht (22 Streifen in 10 (j.) als die Originale gestreift, trotzdem konnte ich aber keine Schale finden, die ich als Ubergangsform zwischen N. forcipata und N. suspirii auffassen könnte. — Fig. 98 — FB 5. N. taedens n. sp. Diese Art ähnelt am meisten der N. dilucida H U S T E D T (vgl. S. 49), da aber ihre Längsrippen überhaupt nicht aufzulösen waren, konnte ich sie nicht mit der HusTEDT'schen Art verbinden. Von der ebenfalls ähnlichen N. salinicola H U S T E D T (vgl. S. 60) unterscheidet sie sich durch ihre deutliche Zentralarea und abweichende Streifung. Die gesehenen vielen Schalen waren linearlanzettlich mit regelmäßig und ziemlich breit gerundeten Enden, 18—25 ¡x lang, 3,5—4,5 ¡x breit. Rhaphe gerade, fadenförmig, mit sehr kleinen, einander wenig genäherten Zentralporen. Axialarea sehr schmal linear, Zentralarea durch die Verkürzung der mittleren Streifen — in jeder lateralen Schalenhälfte nur eines Streifens — gebildet, querrechteckig. Transapikalstreifen in der Mitte schwach radial, gegen die Enden i stark konvergent, 12—14 in 10 ¡x, auch in der Nähe der Polen nicht enger gestellt. Längsrippen bisher nicht aufgelöst, die Streifen erscheinen

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also nicht quer liniert. — Fig. 99 — SL 6; Z F 6 (wahrscheinlich eine Bewohnerin des marinen Litorals). Valvae lineari-lanceolatae, apicibus regulariter et modice late rotundatis, 18—25 ¡J. longae, 3,5—4,5 ¡j. latae. Rhaphe directa, filiformis, poris centralibus minimis, mediocriter approximatis. Area axialis angustissime linearis, area centralis abbreviatione striarum medianarum singularum in utribus semivalvis lateralibus transverse dilatata, quadrata. Striae transapicales in media parte valvae leviter radiantes, ad polos versus plus minusve valde convergentes, 12—14 in 10 fji, neque in partibus terminalibus valvae densior positae. Costae longitudinales invisibiles, itaque Striae non transverse lineolatae apparent. Habitat in aquis submarinis lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalenses Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 23 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 99. TV. tenellaBRÉBISSON (vgl. G R U N O W Ü I V A N H E U R C K 1880-1881: T . 7, F. 21, 22). Diese Art wurde durch V A N H E U R C K (1880—1881: 84) sehr zu Unrecht als Varietät zu N. radiosa K Ü T Z I N G gestellt. Nachher wurde N. tenella ohne Kritik durch viele Forscher auch weiter unter dem Varietätsnamen geführt, obzwar jedes reichhaltige Material zeigt, daß diese Verbindung aufgrund einer sehr oberflächlichen morphologischen Ähnlichkeit zustande kam. — Z F 5, 8, 9, 10, 1 1 , 12, 14; RB 3. N. tenelloides H U S T E D T ( 1 9 3 7 — 1 9 3 9 , Suppl. 1 5 : 269, T . 1 9 , F . 1 3 ; 1942b: 69, F . 3 1 — 3 4 ) . — SL 6, 13 (eingeschleppte Einzelschalen); FB 5, 6, 7 (höchstens in FB 5 autochthon); Z F 2, 5, 6, 8, 10, 14. N. towutiensis ( H U S T E D T ) C H O L N O K Y (1963c: 245, vgl. auch 1966b: 49). — Z F 1 , 3 (4,7°/o), 8, 10 (2,3%), 1 1 . N. tridentula K R A S S K E (vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T . 400, F. 85—87; 1927— 1964, Teil 3 : 82, F. 1223). H U S T E D T (I.e.) stellt die N. quadriundulata M A N G U I N (1941: 15 6, T. 5, F. 8) sehr richtig als Synonym zu dieser Art, hierher gehört aber auch N. tridentulaeformis M A N G U I N (in B O U R R E L L Y und M A N G U I N 1949: 171, T. 7, F. 85), die durch das niedrige Auflösungsvermögen des gebrauchten Mikroskops beschrieben wurde. In entsprechenden afrikanischen Gewässern scheint die Art ziemlich allgemein verbreitet zu sein. — Z F 8, 10. N. ulvacea ( B E R K E L E Y ) C L E V E (1894: 129; unter Dickieia ulvacea B E R K E L E Y vgl. G R U NOW in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 16, F. 10; V A N H E U R C K 1896: 233, T. 27, F. 781, wo aber nur die GRUNOw'sche Zeichnung wiederholt wurde; P E R A G A L L O 1897—1908: 58, T. 7, F. 36, wo aber wahrscheinlich ebenfalls nur die GRUNOw'sche Abbildung nachgezeichnet wurde; H U S T E D T 1927—1964, Teil 3 : 289, F. 1 4 1 3 ) . Mit einigem Zweifel ziehe ich die in den unten angeführten Proben recht häufigen Exemplare einer Navícula zu dieser Art, die sich durch ihre Streifung und Schalenform einigermaßen von den bisherigen Beschreibungen und Abbildungen unterscheiden. Die Schalen waren nämlich nicht immer, nur meistens, linearelliptisch mit etwas abgeflacht abgerundeten Enden, wie es den Abbildungen und Beschreibungen entspricht (Fig. 100). Ich habe auch viele Schalen gesehen, die eine andere, etwas dreiwellige Schalenform zeigten (Fig. 101), die aber nicht benannt werden konnten, da sie durch gleitende Übergänge an die typischen Formen gebunden waren. Eine andere Abweichung von den Diagnosen bildet die deutliche Punktierung der Transapikalstreifen, die durch leicht wellig verlaufende Längsrippen 64

hervorgerufen wird. In den Diagnosen spricht man dagegen von „sehr zart punktierten" Streifen, was bei meinen Exemplaren nicht zutrifft. Trotzdem konnte ich nicht an eine Verbindung mit N. subinflata G R U N O W (vgl. C L E V E 1894: 1 4 1 ; H U S T E D T 1927—1964, Teil 3: 292, F. 1415) denken, da die GRUNOw'sche Art eine viel dichtere Streifung besitzt. Ob die Absonderung der südafrikanischen kleinen, aber gröber strukturierten Schalen — etwa als eine Varietät — nicht berechtigt ist, läßt sich schwer entscheiden, da die N. ulvacea auch H U S T E D T nur in zwei, von dem British Museum geliehenen Präparata — die sicher nicht in Hyrax montiert waren — gesehen hat, wodurch die Art nicht als gut bekannt gelten kann. Wie die Fig. 100 u. 101 zeigen, waren die Abmessungen der Schalen kleiner, als die entsprechenden Angaben der mir bekannten Diagnosen, was aber bei einer so wenig gesehenen Navícula kaum entscheidend sein kann. — SL 7; F B 2, 3, 5,7.8.

N. umpatica n. sp. Die in der unten angeführten Probe beobachteten wenigen Schalen dieser kleinzelligen Navícula waren einigermaßen mit denen der N. pseudoforcipata H U S T E D T (1927—1964, Teil 3: 536, F. 1572) vergleichbar, mit der sie, was Größe und Streifung betrifft, sehr wohl übereinstimmt. Die Längsbänder zwischen den Axial- und Seitenareen sind aber neben dem Zentralknoten unterbrochen, wodurch die Verbindung mit der HusTEDT'schen Art vereitelt wird. Die gesehenen Schalen waren breit linearelliptisch mit regelmäßig gerundeten Enden, 9—12 fi. lang, 4—5 ¡x breit, womit aber die volle Variationsbreite nicht erschöpft sein kann. Rhapheäste bogig verlaufend, fadenförmig, mit sehr kleinen, voneinander entfernt gestellten Zentralporen und von dem polaren Schalenrand entfernt gestellten Endporen. Endspalte nicht aufgelöst. Axialarea sehr schmal linear, Zentralarea seitlich verbreitet und in die bogenförmig verlaufenden, verhältnismäßig breiten Seitenareen hinübergehend, die bis zu den polaren Enden der Rhaphespalten reichen. Transapikalstreifen durchwegs radial, in den Längsbändern ungeschwächt sichtbar, 20—22 in 10 [A. Längsrippen nicht aufgelöst. — Fig. 102 — SL 4, wahrscheinlich marin. Valvae late lineari-ellipticae, apicibus regulariter rotundatis, 9—12 jx longae, 4—5 ¡a latae. Fissurae rhaphae arcuatae, filiformes, poris centralibus minimis, distantibus, poris terminalibus ab marginibus polaribus valvae remotis. Fissurae terminales invisibiles. Area axialis angustissime linearis, area centralis transverse dilatata, areis lateralibus arcuatis, in relatione latis connecta. Areae laterales fines polares rhaphae appetentes. Striae transapicales in tota longitudine valvae radiantes, ñeque in fasciis lateralibus tenuiores sive minus visibiles, 20—22 in 10 ¡i. Costae longitudinales invisibiles. Habitat in aquis submarinis lacunae Santa Lucia dictae in vicinitate ostii rivuli Umpati in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 36 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 102. N.jarrensis G R U N O W (in A. S C H M I D T , Atl.: T. 46, F. 1 — 6 ; vgl. C L E V E 1895: 59, wo aber ein Teil der angeführten sog. Varietäten nicht zu dieser Art gehören kann; G I F F E N 1963: 243, F. 83 u. 83'). — RB 2. N Zanonii H U S T E D T (1949a: 92, T. 5, F . 1—5). Diese in den entsprechenden afrikanischen Gewässern weit verbreitete und nach der musterhaften Beschreibung und Abbildungen H U S T E D T S verhältnismäßig leicht identifizierbare Art wurde wiederholt mit anderen Arten verwechselt (vgl. C H O L N O K Y 1960a: 87; 1966a: 51). Die Abbildung von F O G E D

65

(1966: T . 15, F. 2), die er unter dieser Benennung mitteilt, stellt z.B. keine N. Zanonii, sondern eine N. rostellata K Ü T Z I N G Schale dar. •— Z F 1 , 4 (2,7°/,,), 6 (2,1 °/0), 7, 8 (10,3°/ 0 ), 9 (2>7°/o)> 10 1 1 (2,4%), 15 (o,6»/0). Neidium P F I T Z R E 1871 N. affine ( E H R E N B E R G ) C L E V E (1894: 68, wo die aufgezählten „Varietäten" unhaltbar sind). In der Probe Nr. Z F 10 habe ich unter normalen auch mehrere sehr große Schalen gesehen (z.B. 84 ¡x lang, 17 ¡x breit), die mit nur 20 Streifen in 10 ¡x eigentlich Übergangsformen sind. Solche Schalen erschweren die genaue Unterscheidung der Arten N. affine und N. iridis sehr beträchtlich. — Z F 5, 10; Q 2. Nit^schia H A S S A L L 1845 N. acicularis ( K Ü T Z I N G ) W . S M I T H (1853: 43, T . 15, F . 122; vgl. H U S T E D T 1930: 423, F . 821; in A. S C H M I D T , Atl.: T . 3 3 5 , F . 1 5 — 1 7 ; beachte die Bemerkungen in C H O L N O K Y 1962a: 52). — Z F 10. N. admissoides n. sp. Die in den unten angeführten Proben beobachteten vielen Schalen dieser Nit^schia waren oberflächlich denen der N. admissa H U S T E D T (1957: 346, F. 68 bis 75) ähnlich, da sie aber mehr linear waren und besonders, da sie kleinere Schalen und viel weniger Kielpunkte in 10 fx besaßen, mußte ich sie als Vertreter einer bisher nicht beschriebenen, marinen Art auffassen. Weitere Untersuchungen müssen entscheiden, ob sie mit N. fundi n. sp. (vgl. S. 72) verbunden werden könnte, vorläufig finde ich aber die Unterschiede in der Schalenform und besonders in der Struktur der Kiele — die bei N. fundi viel kleinere und dichter gestellte Kielpunkte tragen — schwerwiegend genug, um die zwei Formengruppen, zwischen denen bisher keine Ubergangsformen gefunden werden konnten, voneinander getrennt als zwei Spezien aufzufassen. Von einer Verbindung mit den Süßwasserarten N. Kuet^jngiana H I L S E (vgl. S. 74) und N. palea ( K Ü T Z I N G ) W. S M I T H (vgl. S. 76) kann wegen der weiter gestellten mittleren Kielpunkte, Schalenform und zartere Streifung überhaupt keine Rede sein. Die gesehenen sehr vielen Schalen waren linear, die kleinsten linearlanzettlich, mit lang konisch zulaufenden, ^ schwach vorgezogenen, regelmäßig gerundeten Enden, 20—34 ¡x lang, 2,5—3 ¡x breit. Kiel stark exzentrisch, in der Mitte nicht eingesenkt. Kielpunkte verhältnismäßig klein, strichförmig, 10—12 in 10 ¡x, oft ziemlich unregelmäßig verteilt, die mittleren beiden weiter gestellt. Streifen sehr zart, bisher nicht aufgelöst. Zellwand wenig verkieselt, hyalin. — Fig. 103—106. — S L 3 , 1 0 , 1 1 , 12; F B 1 , 5 . Valvae lineares, sive minores lineari-lanceolatae, apicibus longe conice attenuatis, plus minusve leviter protractis, regulariter rotundatis, 20—34 [x longae, 2,5—3 ¡x latae. Carina valde excentrica, in media parte non emarginata. Pori carinales parvi, lineaeformes, mediani duo distantiores, irregulariter distributi, 10—12 in 10 ¡x. Striae transapicales subtilissimae, invisibiles. Membrana cellularum levissime silificata, itaque valvae hyalinae esse conspiciuntur. Habitat in aquis marinis submarinisque lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. S L 31 in collectione C . S . I . R . , Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 103—106. N. aequorea H U S T E D T (1939: 663, F . 120; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 90, F . 268a—D). Die 66

Art wurde in den benachbarten Gewässern der Küste Natals schon früher aufgefunden. Vgl. Fig. 107. — SL 5. N. aeropbila H U S T E D T (1942b: 70, F. 46; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 90, F. 269, 270). H U S T E D T möchte diese Art als eine „aerophile" Diatomee darstellen, wobei aber keine Definition der „Aerophilie" gegeben wird. Nach den Befunden und Darlegungen von S I M O N S E N (1965) kann kaum ein Zweifel bestehen, daß die HusTEDT'schen „aerophilen" Arten eigentlich Diatomeen sind, die durch die Verdunstung unvermeidliche osmotische Druckschwankungen in den Kleinstgewässern ertragen und deshalb auch in normalen Brackgewässern vorkommen können, so ist das Vorhandensein dieser Art, die eigentlich in die Gruppe der „Tryblionellae" eingeteilt werden müßte, in den Gewässern des Santa Lucia-Lagunensystems gar nicht überraschend. In den unten angeführten Proben entsprachen die meisten gesehenen Schalen der Originalbeschreibung, einige waren etwas kleiner (Minimum: 20 ¡± lang), andere übertrafen die durch H U S T E D T angegebene maximale Länge sehr beträchtlich (bis 50 (j. lang). Da ähnlich große Längenvariationen bei den Nit^scbien nicht außergewöhnlich sind, kann die Zugehörigkeit solcher Schalen nicht bezweifelt werden, vgl. Fig. 1 0 8 — 1 1 1 . — SL 4, 8,10; Z F 1, 2, 3,4, 6, 8, 9, 10; R B 2. N. agnita H U S T E D T (1957: 347, F. 5 1 ) . Die Art, die in den Zeiten vor der durch gegebenen genauen Definition mit anderen ähnlichen Nit^schien — wie N. Kuet^ingiana H I L S E , usw. — verwechselt wurde, scheint in entsprechenden Gewässern weiter verbreitet zu sein (vgl. C H O L N O K Y 1962 dl 94, F. 20). — Z F 8. N. amphibia G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1 8 8 0 : 98; vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 348, F. 34—47, wo aber, trotz der vielen, ausgezeichneten Zeichnungen die volle Variation noch immer nicht erfaßt werden konnte). M A N G U I N (1942: 153, T. 4, F. 73) benennt die kleinen Schalen als „f. abbreviata M A N G U I N " , was wegen der in einer jeden reichhaltigen Probe vorhandenen gleitenden Übergänge nicht zulässig ist. F O G E D (1966: 119, T. 23, F . 14) beschreibt eine N. tainensis F O G E D , die nach seiner Diagnose und Abbildung zweifellos mit dieser wohl bekannten Art identisch ist. Z F 2, 12; RB 3. N. amplectens H U S T E D T (1957: 347, F . 48—50; vgl. C H O L N O K Y 1963a: 72, F . 87, 88). Aufgrund der hier gesehenen Übergangsformen (z.B. Länge 19 ¡x, Breite 5 ¡1, Kielpunkte 16 in 10 (X) erscheint es mir wahrscheinlich, daß die N. nereidisCHOLNOKY (I 960 a: 99, F. 298, 299) nur die kleineren Exemplare dieser Art bezeichnet, die durch gleitende Ubergänge an die größeren gebunden sind. Die Benennung muß demzufolge als jüngeres Synonym eingezogen und die Diagnose entsprechend ergänzt werden. — SL 4, 6. N. angularis W . S M I T H ( 1 8 5 3 : 40, T . 1 3 , F. 1 1 7 ; vgl. G R U N O W in V A N H E U R C K 1880— 1881: T . 62, F. 1 1 — 1 6 , da die var. occidentalis G R U N O W und var. affinis G R U N O W nur benannte Größenvarianten sind; P E R A G A L L O 1897—1908: 284, T . 73, F. 6—8 aus denselben Gründen; H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 3 3 5 , F. 1 8 — 2 0 , da seine Fig. 2 1 zu N. sigma ( K Ü T Z I N G ) W. S M I T H und nicht zu dieser Art gehört). Aus den Gewässern der Kapküste habe ich die „N. angularis var. affinis G R U N O W " mitgeteilt, die durch die gleitenden Ubergänge nicht abzugrenzen und deshalb als Synonym einzuziehen ist. In dem reichhaltigeren Santa-Lucia-Material waren die Übergangsformen lückenlos vorhanden. Die Art wurde in afrikanischen Gewässern erstaunlich wenig gesehen, vgl. Fig. 1 1 2 — SL 3, 1 1 . N. apiculata ( G R E G O R Y ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 73; vgl. H U S T E D T in HUSTEDT

A . SCHMIDT, A t l . : T . 3 3 1 , F . 1 4 , 15). —

Z F 1 , 2, 3, 4,

11.

67

N. bicapitata C L E V E (vgl. H U S T E D T 1958: 169, T . 13, F. 176—190). H U S T E D T , der diese wenig gesehene, kleinzellige Art sozusagen neu entdeckt hat, gestattet sich einige Bemerkungen über die angeblichen ökologischen Varianten der Art und behauptet, daß ihre „tropischen Formen" schlanker wären, da er solche in einer Probe oder einem Material aus den Tropen (Golf von Siam) gesehen hat. Der Golf von Siam liegt zweifellos unter den Tropen, die Tropen sind aber nicht auf diesen Golf beschränkt, außerdem berechtigt ein Material aus einem so riesig großen Gewässer nicht zu der verallgemeinernden Erklärung, daß in dem Golf von Siam nur schlankere Individuen leben. Zum Vergleich standen H U S T E D T — außer seinen südatlantischen — nur noch zwei Proben (eine aus dem Nordatlantik und eine aus Neapel), von denen eine nicht gerade arktisch war (Neapel), zur Verfügung. Wie auf dieser Grundlage ökologische Schlüsse möglich sind, ist mir unverständlich. Solche Verallgemeinerungen sollten im Interesse der Wissenschaft und des Forschers vermieden werden. Die Gewässer von Richards Bay sind z. B. tropisch genug, trotzdem konnten hier nur vollkommen typische „arktische" Schalen beobachtet werden; vgl. Fig. 1 1 3 , 1 1 4 — RB 2. N. brevirostris H U S T E D T (1955 a: 48, T. 16, F. 21, 22). Die in den unten angeführten Proben beobachteten Schalen entsprechen vollkommen der HusTEDT'schen Beschreibung. Daher mußte ich sie als Vertreter dieser Art betrachten, bemerke aber, daß die Originaldiagnose wahrscheinlich aufgrund von nur wenigen gesehenen Schalen aufgestellt wurde, da in dieser nur je eine Angabe über die Länge der Schalen und die Dichte der Kielpunkte mitgeteilt wird. Die hier gesehenen vielen Schalen —• von denen eine auf der Fig. 115 dargestellt wurde — waren 30—42 ¡j. lang, 3—3,5 ¡j. breit und hatten 14—16 Kielpunkte in 10 ¡j.. Meines Wissens wurde die Art bisher nur in dem Originalmaterial gesehen. Es ist jedenfalls eine andere Frage, ob diese, nur durch ihre Schalenform von anderen ähnlich feinstrukturierten Nit^schien abgesonderte Art wirklich mit Recht benannt wurde. Ich habe zwar keine Übergangsformen gesehen, halte aber nicht für ausgeschlossen, daß solche zwischen N. brevirostris und N. admissa oder N. admissoides existieren können, in welchem Fall die taxonomische Unterscheidung zwecklos ist. Da die optisch auflösbaren und systematisch verwertbaren Merkmale durch die lichtmikroskopisch unsichtbare Struktur sehr beschränkt sind, wäre vielleicht eine größere Zurückhaltung in der Namengebung empfehlenswert. N. brevirostris scheint jedenfalls eine Art der Brackgewässer zu sein. — Fig. 115 — Z F 1, 4, 6, 10. N. buceros n. sp. Die wenigen gesehenen Schalen dieser Art zeigten eine oberflächliche Ähnlichkeit mit denen der N. frustulum ( K Ü T Z I N G ) G R U N O W (vgl. S. 71) und N. Liebetruthii G R U N O W (vgl. S. 75), mit denen sie aber durch ihren eingesenkten Kiel, weiter gestellten mittleren Kielpunkte und asymmetrische Schalenform nicht zu verbinden war. Die Schalenform und die Dichte der Kielpunkte schließt eine Verbindung mit N. tropica H U S T E D T (1949 a: 147, T . 1 1 , F . 34—48) ebenfalls aus. Die gesehenen wenigen Schalen waren asymmetrisch lanzettlich, da die Kielseite viel schwächer als die andere Seite gewölbt war. Kielseite in der Mitte stark und deutlich eingesenkt. Die Schalenenden sind ziemlich regelmäßig abgerundet, nicht vorgezogen. Länge 12—15 ¡x, Breite 2,5—3 (x, womit aber die volle Variationsbreite noch nicht erschöpft sein kann. Kiel stark exzentrisch, in der Mitte unterbrochen. Kanalrhaphe, trotz der geringen Abmessungen, in einer entsprechenden Lage deutlich sichtbar, in der Mitte ebenfalls unterbrochen. Kielpunkte wenig transapikal verlängert, strichförmig, 6—8 in 10 ¡j., ziemlich 68

ungleichmäßig verteilt, die mittleren beiden deutlich weiter gestellt. Transapikalstreifen zart, aber deutlich, etwa 24 in 10 (x, sehr undeutlich punktiert, da die Längsrippen sehr fein, lichtmikroskopisch kaum auflösbar sind. — F. 116 — FB 5. Valvae asymmetrice lanceolatae, latere carinam ferente haud, altero valde convexo. Latus carinam ferens in media parte emarginatum, constrictum. Longitudo valvarum 12—15 [x, latitudo 2,5—3 ¡x. Carina valde excentrica, in media parte emarginata, rhaphe canaliformis in positione opportuna valvarum distincte visibilis, in media parte interrupta. Pori carinales transapicaliter modice elongati, lineaeformes, 6—8 in i o ( i , irregulariter distributi, mediani duo distantiores. Striae transapicales subtiles sed bene visibiles, circiter 24 in 10 fx, valde indistincte punctatae, quia costae longitudinales haud visibiles sunt. Habitat in aquis submarinis sinus False Bay lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 48 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 116. N. calida GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1880: 75; in V A N HEURCK 1880—1881: T . 59, F . 4 , 5 ; v g l . HUSTEDT 1 9 5 7 : 3 3 9 ) . — Z F 2 , 1 2 .

N. capitellata N. circumsuta

HUSTEDT

(1930: 414, F . 792; 1949a: 139, T . 12, F . 36—38). (in CLEVE und GRUNOW 1880: 77; vgl.

(BAILEY) GRUNOW

— ZF

15.

HUSTEDT

in

A . SCHMIDT, A t l . : T . 3 3 0 , F . 1). — B H 9 , 1 0 , 11.

N. Clausii HANTZSCH (vgl. HUSTEDT in A. SCHMIDT, Atl.: T. 336, F. 7—11; 1930: 421, F . 814). FOGED (1966: 121, T. 24, F . 15) beschreibt eine N. ghanaensis FOGED, die nach seiner Beschreibung und besonders nach der Abbildung zu dieser Art gehören muß. Die Streifung ist bei manchen Exemplaren der N. Clausii schwer auflösbar. — ZF 1, 3> 5» 6 , 10, 1 1 , 12; Q 1, 2. N. cocconeiformis GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1880: 68; vgl. PERAGALLO 1897— 1 9 0 8 : T . 7 5 , F . 1 5 ; HUSTEDT i n A . SCHMIDT, A t l . : T . 3 3 1 , F . 17, 1 8 ; CHOLNOKY 195 5 a :

20, F . 36, 37). — S L 4, 5, 7; F B 4; B H 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, n , 12. N. communis RABENHORST (vgl. GRUNOW in CLEVE und GRUNOW 1 8 8 0 : 97; HUSTEDT in A. SCHMIDT, Atl.: T. 348, F. 10—19). — Z F 5 5 Q 2 N. condemnata n. sp. Die Struktur der Schalen erinnert einigermaßen an die der N. Liebetruthii GRUNOW (vgl. S. 75), mit der sie aber durch ihre Größe und gröbere Struktur nicht zu verbinden ist. Die gesehenen nicht wenigen Schalen waren linear mit lang konisch zulaufenden, nicht vorgezogenen, regelmäßig und mäßig breit abgerundeten Enden, 40—50 ¡x lang, 4—4,5 ¡x breit, womit aber die volle Variationsbreite noch nicht erschöpft sein kann. Kiel stark exzentrisch, in der Mitte weder eingesenkt noch unterbrochen. Kielpunkte klein, strichförmig, 7—8 in 10 ¡x, unregelmäßig verteilt, die mittleren beiden nicht weiter gestellt. Transapikalstreifen verhältnismäßig grob, deutlich punktiert, 18—20 in 10 |x, auch gegen die Enden nicht dichter gestellt. Längsrippen deutlich, der Apikaiachse parallel, etwa 3 o in 1 o ¡x. Wahrscheinlich marin. — Fig. 117 — SL 6. Valvae lineares, apicibus longe conice attenuatis, mediocriter late, regulariterque rotundatis, non protractis, 40—50 fx longae, 4—4,5 fx latae. Carina valde excentrica, in media parte non interrupta neque emarginata, poris carinalibus in relatione parvis, lineiformibus, irregulariter distributis, 7—8 in 10 ¡x, medianis duobus non distantioribus. Striae transapicales in relatione crassae, bene visibiles, distincte punctatae, 18—20 in 69

i o ¡x, ñeque ad polos versus densior positae. Costae longitudinales distinctae, axe apicale parallelae, circiter 30 in 10 fx. Habitat in aquis marinis submarinisque lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum N o . SL 23 in collectione C. S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra N o . 117. N. confinis H U S T E D T (1949a: 145, T . 1 1 , F . 49—54 u. T . 13, F . 84—90). — Z F 2 ; R B 3. N. debilis ( A R N O T T ) G R U N O W (in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T . 5 7 , F . 19, 20; vgl. HUSTEDT 1957: 339). —

Q 2; R B

3.

N. denticula ( K O T Z I N G ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 82; in V A N H E U R C K 1880—1881: 175, T. 60, F . 9, 10, da die var. Delognei G R U N O W nicht abzugrenzen, deshalb auch nicht zu unterscheiden ist; vgl. H U S T E D T 1930: 407, F . 780; in A. S C H M I D T , Atl.: T. 331, F . 31—39, da die var. Delognei G R U N O W in den Typus einzubegreifen ist). I n der älteren Literatur wird diese in den afrikanischen Gewässern nicht besonders verbreitete Art allzuoft angegeben, vermutlich, weil sie mit N. interrupta ( R E I C H E L T ) H U S T E D T verwechselt wurde. — Z F 8, 9. N. desertorum H U S T E D T (1949b: 50, F. 53—55 auf S. 53; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 93, F. 277, 178). In der unten angeführten Probe kamen unter normalen auch große Exemplare vor, wie ich sie in den Gewässern Natals schon gesehen habe, die aber durch die gleitenden Übergänge nicht zu benennen waren. Es ist aber eine andere Frage, ob N. desertorum nicht besser mit N. frustulum ( K O T Z I N G ) G R U N O W ZU verbinden wäre. — Z F 4 (4,4°/o)N. dissipata ( K O T Z I N G ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 90; in V A N H E U R C K 1880—1881: 178, T. 63, F. 1—3, da die var. media G R U N O W von dem Typus nicht zu trennen ist). •— SL 6 (hier nur eingeschleppte Einzelschalen); Z F 1, 2, 4, 5, 6, 9, 11. N. examinando. C H O L N O K Y (1960a: 94, F. 279, 280, 3 1 5 ) . Die Art gehört wahrscheinlich zu den Bewohnerinnen des marinen Litorals und scheint in den Küstengewässern Natals weiter verbreitet zu sein. In der unten angeführten Probe kamen unter größeren, der Originaldiagnose entsprechenden Schalen auch sehr kleine vor, deren Länge kaum mehr als 23 ¡j. erreichte. Mit dieser Angabe ist die Diagnose zu ergänzen, vgl. Fig. 118. — SL 1. N. fasciculata G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: 179, T . 66, F. 11—13; vgl. P E R A G A L L O 1897—1908: 291, T . 72, F. 15; H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T . 332, F . 11—13). Die gesehenen Schalen waren mit 34—36 Streifen in 10 gestreift, vgl. Fig. 119. — SL 2. N. filiformis ( W . S M I T H ) S C H O T T (vgl. H U S T E D T 1930: 422, F . 818; 1949a: 151, T . N , F. 5 9, 60). Die Verbreitung dieser Art in den untersuchten Gewässern zeigt, daß sie eine Brackwasserdiatomee, aber keine Bewohnerin des marinen Litorals ist. — Z F 1, 2, 4, 5, 6, 8, 9, 14, 15; Q 1, 2; RB 3. N. fonticola G R U N O W (in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T . 69, F . 1 5 — 2 0 ; als N. Kuet^jngiana var. fonticola G R U N O W in C L E V E und G R U N O W 1880: 97; vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T . 348, F . 60—72; 1949a: 142, T . 13, F . 75—83). — Z F 4, 5, 6, 8, 9, 10, 1 1 , 12; Q 1 , 2. N. fontifuga C H O L N O K Y (1962 a: 54, F. 76, 77). Diese Art, die in den Brackgewässern in West-Kap ziemlich selten war, ist in den Chlorid-Brackgewässern des Santa-LuciaLagunensystems weit verbreitet, deshalb konnte ihre Variabilität besser erfaßt werden. 7°

Die Länge der zahlreichen gesehenen Schalen war 12—17,5 ¡x, ihre Breite 2—4,5 ¡x und die Anzahl der Kielpunkte manchmal nur 13 in 10 ¡x. An eine Verbindung mit N. pseudofonticola H U S T E D T (1957: 353, F. 83—90) kann wegen ihrer Schalenform und dichter gestellter, kleiner Kielpunkte nicht gedacht werden. Nach der Beschreibung von H U S T E D T ( I . E . : „oligohalob [indifferent], pH-indifferent, mesoxybiont") kann man selbstverständlich nichts von der Autökologie der N. pseudofonticola ahnen, sie scheint aber eine Süßwasserart zu sein, ist also von N. fontifuga auch ökologisch verschieden. - Fig. 1 2 0 - 1 2 3 - SL 2 (7,3%), 7, 9; F B 3 (1,7%), 7 (i,8°/0), 8 (o,3/0); R B 1, 2. N.forfica n. sp. Die Art ist vielleicht am meisten mit N.fonticola G R U N O W (vgl. S. 70), N. frustulum ( K Ü T Z I N G ) G R U N O W (vgl. unten) und N. desertorum H U S T E D T (vgl. S . 70) vergleichbar, mit denen sie aber wegen ihrer Streifung und Schalenform nicht zu verbinden ist. Die gesehenen vielen Schalen waren lanzettlich oder linearlanzettlich mit gleichmäßig zulaufenden, verhältnismäßig breit und regelmäßig abgerundeten, nicht vorgezogenen Enden, 22—35 ;x lang, 3—4 ¡ji breit. Kiel exzentrisch, in der Mitte weder unterbrochen noch eingesenkt, mit kleinen, rundlichen, ziemlich gleichmäßig verteilten 12—14 Kielpunkten in 10 ¡x, von denen die mittleren beiden nicht weiter gestellt sind. Transapikalstreifen fein, aber deutlich, 27—30 in io|x, auch gegen die Schalenenden nicht dichter gestellt, lichtmikroskopisch kaum sichtbar punktiert, da die Längsrippen nicht auflösbar sind. Vielleicht Brackwasserart. —• Fig. 124, 125 — Z F 14. Valvae lanceolatae sive lineari-lanceolatae, apieibus aequabiliter attenuatis, regulariter sed non acute rotundatis, non protractis, 22—3 5 ¡x longae, 3—4 fx latae. Carina excéntrica, in media parte non interrupta neque emarginata, poris carinalibus parvis, rotundatis, aequaliter distributis, 12—14 in 10 ¡x, medianibus duobus non distantioribus. Striae transapicales subtiles sed distinetae, 27—30 in 10 ¡x, neque ad polos versus densior positae, in imagine microscópica inpunetatae, quia costae longitudinales invisibiles sunt. Habitat in ostio fluvii Mkuzi ad oras boreales lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 53 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 124 et 125. N. frequens H U S T E D T (1957: 348, F. 52—54; vgl. C H O L N O K Y 1962a: 55, F. 78, 79). Einige der gesehenen Exemplare waren kleiner und auch etwas dichter, aber trotzdem sehr deutlich gestreift als die HusTEDT'schen Originale, indem sie oft nur eine Länge von 43 |x und eine Breite von 3,7 (x erreicht haben und in 10 ¡x 30 Streifen zeigten, vgl. Fig. 126. Eine taxonomische Absonderung so geringfügig abweichender Schalen, wie es in einer Zeit Mode war und bei manchen Systematikern auch heute noch vorkommt, ist durch die gleitenden Übergänge zwecklos. Die Art scheint in den südafrikanischen Brackgewässern weiter verbreitet zu sein. — Z F 1. N. frustulum ( K Ü T Z I N G ) G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 98; in V A N H E U R C K 1880—1881: 184, T. 68, F. 27—30; vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 349, F. 17— 26). Die Art wurde oft mit anderen (z.B. mit N. perminuta G R U N O W oder N. tropica H U S T E D T , mit denen sie auch taxonomisch verbunden wurde) verwechselt. Die Angaben, nach denen sie autochthon in Süßwasser vorkommen sollte, sind auf solche Verwechslungen zurückzuführen. — F B 1 (o,3»/0); Z F 1 (0,6"/„), 2 (3,6%), 4 (3,5»/0), 7, 8 (o,9/0), 9 (°>3°/o)> 10 (I>5°/o)> i4 (°,6%). 71

N. fundi n. sp. Durch die sehr wenigen, optisch manifestierten Merkmale ist es sehr schwer, die neuerdings beschriebenen Nit^schia-Ktt&n, deren Struktur lichtmikroskopisch nicht auflösbar ist, auseinander zu halten. Trotzdem muß ich diese Art, mindestens vorläufig, von anderen, ähnlich feinstrukturierten — wie z. B. N. fontifuga C H O L N O K Y (vgl. S. 70) — absondern, bemerke aber, daß ihre taxonomische Abtrennung hauptsächlich auf einem habituellen Unterschied gegründet ist, und wenn später Übergangsformen oder andere verbindende Glieder gefunden werden könnten, muß die Benennung als Synonym eingezogen werden. Die gesehenen vielen Schalen waren wenig verkieselt und deshalb hyalin, lanzettlich, die größeren linearlanzettlich mit gleichmäßig zulaufenden, mehr oder weniger stark vorgezogenen Enden, 12—25 (x lang, 3,5—4 (i breit. Kiel stark exzentrisch, schmal, in der Mitte nicht eingesenkt. Kielpunkte klein, rundlich, ziemlich gleichmäßig verteilt, 15—18, meistens 17—18 in 10 [i, die mittleren beiden nicht weiter gestellt. Streifung sehr zart, bisher nicht aufgelöst. — Fig. 127—130 — SL 6 (3,5%). 7 (4,1%), 10; ZF 1, 2 (2,1%); RB 2 (11,0%). Wahrscheinlich eine Art des marinen Litorals. Valvae hyalinae, leviter silificatae, lanceolatae, sive maiores linearilanceolatae, apicibus regulariter attenuatis, plus minusve distincte protractis, 12—25 Y. longae, 3,5—4 ¡J. latae. Carina valde excentrica, in media parte non emarginata, angusta. Pori carinales parvi, rotundati, aequabiliter distributi, 15—18, fere 17—18 in 10 ¡1, medianis duobus non distantioribus. Striae transapicales subtilissimae, invisibiles. Habitat in aquis submarinis lacunae Santa Lucia dictae et sinus Richards Bay in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 21 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figurae nostrae No. 127—130. N. gracilis H A N T Z S C H (vgl. H U S T E D T 1930: 416, F. 794; in A. S C H M I D T , Atl.: T. 349, F. 34—37; 1957: 351). — ZF 4, 7, 11, 14 (in diesen Standorten ist die Art nicht autochthon, sondern aus den sauren Kleingewässern der Umgebung, wie Quellen und Sickerwassern, eingeschleppt); RB 3 (7,1 °/0; der Umzingazi-Bach ist oberhalb der Sammelstelle ständig und an der Sammelstelle zeitweise sauer, wie es auch durch die ausgebreiteten Papyrus-Bestände gezeigt wird). N.granulata G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W , 1880: 68; in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 57, F. 5, die aber kaum brauchbar zu nennen ist; vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 330, F. 4—9; C H O L N O K Y 1960a: 95, F. 282). M A N G U I N (1952b: 41, F. 88) beschreibt eine N. granulata f. impresso. M A N G U I N , die die längeren, in der Mitte manchmal schwach eingeschnürten Schalen bezeichnet. Solche Formen sind immer — hier auch — mit gleitenden Ubergängen an den Typus gebunden, ihre Benennung ist also zwecklos. — SL 6; FB 4, 8; RB 2. N. Hoehnkii H U S T E D T (1959a: 97, F. 6, 7). Die Abmessungen sind in der Originaldiagnose etwas zu groß angegeben, wahrscheinlich, weil H U S T E D T die Art nur in einer Probe gesehen hat. Neben den großen Schalen, die den Angaben der Beschreibung in jeder Hinsicht entsprachen, fanden sich in den unten angeführten reichhaltigen Proben auch viel kleinere, die manchmal kaum mehr als 65 ¡j. lang und 4-4,5 [J. breit waren. Durch die gleitenden Übergänge kommt eine taxonomische Absonderung dieser Exemplare nicht in Frage. Zwei der kleineren Schalen, die aber nicht dichter als die großen gestreift waren, stellen die Fig. 131 u. 132 dar. Nach diesem Fund scheint N . 71

Hoehnkii in dem marinen Litoral und in den ufernahen Chlorid-Brackgewässern weiter verbreitet zu sein. — SL 3, 6, n , 12; FB 1 (4,8°/0), 3. N. hungarica G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1880: 73; vgl. P E R A G A L L O 1897—1908: 271, T. 70, F. 22, 23; H U S T E D T in A . S C H M I D T , Atl.: T. 331, F. 6—13). — S L 1 1 , 12; Z F 4, 12; Q 1, 2. N. hybridaeformis H U S T E D T (195 5 a: 44, T . 15, F. 9 — 1 1 ) . Die wenigen Schalen, die ich in der unten angeführten Probe beobachtet habe, mußte ich zu dieser Art stellen, mit der sie strukturell übereinstimmten. Unter den größeren Exemplaren fanden sich auch einige kleinere, deren Länge oft nur 5 5 JA war, die aber sonst der Beschreibung entsprachen (vgl. Fig. 133). Meines Wissens wurde die Art bisher nur in dem Originalmaterial beobachtet, da aber die Diatomeen des marinen Litorals erstaunlich wenig bekannt sind, sind solche Funde nicht überraschend und sollten nicht als Grundlagen pflanzengeographischer Betrachtungen dienen. — SL 3. N. incrustans G R U N O W (1862: 579, T . 12, F. 25; später hat G R U N O W die Art sehr zu Unrecht als Varietät zu der N. lanceolata W. S M I T H gestellt. Unter der Benennung N. lanceolata var. incrustans G R U N O W in C L E V E und G R U N O W 1880: 95; auch in V A N H E U R C K 1880—1881: T . 68, F. 5, 6; vgl. H U S T E D T 1955 a: 46. Die Beschreibung und Abbildungen in P E R A G A L L O 1897—1908: 286, T. 73, F. 16 sind kaum brauchbar). Die Art ist in dem marinen Litoral wahrscheinlich weit verbreitet, wurde aber vermutlich oft übersehen, was wegen der wenig verkieselten, hyalinen Zellwände leicht möglich ist. Über ihr Vorkommen in afrikanischen Gewässern liegt meines Wissens nur eine Angabe aus dem Bou-Regreg-Kanal i n Marokko vor ( F R E M Y und B U R O L L E T 1934: 2), die aber später durch andere Forscher wiederholt zitiert wurde ( G A T T E F O S S E und W E R N E R 1935: 17; W E R N E R 1949: 369; G A Y R A L 1954: 253), wodurch der Anschein erweckt wird, daß N. incrustans in Marokko häufig wäre. I n den Gewässern der Santa-Lucia-Lagune war sie wirklich sehr verbreitet und in vielen Proben auch häufig. Die Variabilität der Art zeigen die Fig. 134—138. Zur Ergänzung sei bemerkt, daß manche Schalen nur 12 ¡i, lang sind. — SL 1 (1,8%), 2 (o, 9 °/ 0 ), 3 ( I I , I 0 / 0 ) , 4 (2,8%), 5 (o, 3 °/ 0 ), 10 (0,3%), 11 (I,I°/O)> (0,6»/„), 14; FB 1 ( 7 , 4 % ) , 2 (5,6%), 3 (2,O J . 7 (1,2%), N. intermedia H A N T Z S C H (vgl. G R U N O W in C L E V E und G R U N O W 1880: 95, die hier mitgeteilte karge Beschreibung hat aber später zu vielen Mißverständnissen Anleitung gegeben, die erst durch H U S T E D T 1949a: 136, T . 12, F . 21—23 richtiggestellt wurden). I n seinen oben zitierten Darlegungen bespricht H U S T E D T die Frage nicht, ob keine Zusammenhänge zwischen N. capitellata H U S T E D T oder N. Goet^eana O . M Ü L L E R und dieser Art denkbar wären. Mir scheint z. B., daß N. Goet^eana mit dieser Art identisch ist. —• Z F 3, 4, 10, 1 1 . N. intermissa H U S T E D T (1949a: 136, T . 12, F. 11—14). In entsprechenden südafrikanischen Gewässern ist die Art weit verbreitet, daher ist ihr Vorkommen in den hier untersuchten Bächen nicht überraschend. In der Probe RB 3 (nur in dieser) waren die gesehenen Schalen mit 30 Streifen in 10 [a etwas gröber als die Originale gestreift (vgl. Fig. 139), aufgrund dieser Abweichung ist aber die Abtrennung einer taxonomischen Einheit unmöglich. — Z F 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10, 11; RB 3. N. interrupta ( R E I C H E L T ) H U S T E D T (unter N. moissacensis var. Heidenii M E I S T E R in A . S C H M I D T , Atl.: T . 351, F . 9 — 1 3 ; vgl. C H O L N O K Y 1960a: 96, F . 286; 1966b: 203). — Z F 4 ( 2 , 4 ° / o ) , 6 , 7 ( 5 , 3 % ) . 1 0 ( 2 >3°/o)> 1 1

(3,O%).

73

N. Kuet^ingiana H I L S E (vgl. G R U N O W in C L E V E und G R U N O W I 8 80: 96; in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 69, F. 24—27; H U S T E D T 1930: 416, F. 802). — SL 1 3 ; Z F 1, 4, 5, 6, 7, 9, 10, 12, 14, 1 5 ; Q I , 2. N. lacessens n. sp. Die Art gehört zweifellos zu den Verwandten der N. hybrida G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W I 880: 79, T. 5, F. 95 a u. b) und der ähnlichen Arten der Gruppe „Dubiae" ( z . B . N. hybridaeformis H U S T E D T , vgl. S . 73), mit denen sie aber durch ihre viel kleineren und zarteren, hyalinen Schalen nicht zu verbinden ist. Die gesehenen nicht wenigen Schalen waren asymmetrisch linearlanzettlich mit mehr konvexer, in der Mitte eingeschnürter Kielseite und kaum gewölbter, in der Mitte nicht eingeschnürter kielloser Seite und ziemlich regelmäßig, etwas spitzlich gerundeten, nicht vorgezogenen oder abgebogenen Enden, 22—30 ¡J. lang, 2,5—3,5 y. breit. Kiel schmal, exzentrisch, in der Mitte eingesenkt und unterbrochen, Kielpunkte strichförmig, ziemlich gleichmäßig verteilt, 15-—18, meistens 16 in 10 JA, die mittleren beiden weiter gestellt. Streifen sehr zart, bisher nicht aufgelöst. Zellwände sehr schwach verkieselt. — Fig. 140 — SL 2, wahrscheinlich marin. Valvae asymmetrice lineari-lanceolatae, latere carinam ferente convexo, in media parte constricto, latere altero leviter lanceolate convexo, non constricto, apicibus regulariter et acutiuscule rotundatis, non protractis, neque deflexis, 22—30 [j. longae, 2,5—3,5 ¡j. latae. Carina angusta excentrica, in media parte impressa et interrupta. Pori carinales lineiformes, aequabiliter distributi, 15—18, fere 16 in 10 ¡x, medianis duobus distantioribus. Striae transapicales subtilissimae, invisibiles. Membrana cellulae subtilissime silificata, hyalina. Habitat in aquis marinis ostii lacunae Santa Lucia dictae in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 34 in collectione C. S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 140. N. laevis H U S T E D T (1939: 662, F. 1 1 6 — 1 1 8 ) . In der unten angeführten Probe war die Art nicht selten. Die gesehenen vielen Exemplare entsprachen der Originaldiagnose, nur die Kielpunkte waren manchmal etwas dichter (bis 16 in 10 fx) gestellt. Da die Zellwände sehr zart sind, sind die Schalen leicht zu übersehen. Die Art wurde durch H U S T E D T (195 5 a: 46, T . 15, F. 5) auch in dem marinen Litoral von Beaufort gefunden. Deshalb ist anzunehmen, daß sie weiter verbreitet ist; vgl. Fig. 141 — SL 9. N. lanceolata W. S M I T H (1853: 40, T. 14, F. 1 1 8 ; vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 348, F. 54—56). Die Übergänge zwischen dem Typus und der f. minor G R U N O W = var. minor V A N H E U R C K waren auch hier gleitend. — S L 1, 2. N. levidensis (W. S M I T H ) P E R A G A L L O (vgl. H U S T E D T 1957: 338, wo G R U N O W als Autor der Benennung „Nit^schia levidensis" angegeben wird, was aber irrtümlich ist, da GRUNOW die Art in C L E V E und G R U N O W 1880: 70 als „N. tryblionella var. levidensis" und in V A N H E U R C K 1880—1881: T. 57, F. 15—17 als „N. tryblionella var. levidensis" anführt). Meines Wissens wurde „Nit^schia levidensis" als Speziesbenennung zuerst durch P E R A G A L L O 1897—1908 in der Figurenerklärung zu T. 69, F. 14 gebraucht. Im Text (I.e.: 265) führt auch P E R A G A L L O T V . levidensis als Varietät der N. tryblionella H A N T Z S C H an). — Z F 4, 5, 7, 8, 10, 1 1 , 12, 14. N. levidensis var. victoriae ( G R U N O W ) C H O L N O K Y (1966a: 57; unter N. tryblionella var. victoriae G R U N O W vgl. H U S T E D T in A. S C H M I D T , Atl.: T. 332, F. 16). — Z F 2, 6. 74

N.

Liebetruthii

GRUNOW u n d RABENHORST (in CLEVE u n d GRUNOW 1 8 8 0 : 9 8 ; i n V A N

HEURCK 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T . 68, F . 26 u. T . 69, F . 3 ; v g l . CHOLNOKY 1 9 6 3 c : 246; HUSTEDT

in A . SCHMIDT, Atl.: T. 348, F. 84—91). Eine in diesen Gewässern sehr häufige Art, die früher wahrscheinlich regelmäßig mit N. frustulum (KÜTZING) GRUNOW und N. perminuta GRUNOW, vielleicht auch mit N. fonticola GRUNOW verwechselt wurde, von denen aber keine autochthon in dem marinen Litoral vorkommen kann. — S L 1 (9,0°/0), 3 (13,2%), 4 (6,°°/0), 5 (5,6%), 6 (4,6°/0), 7 (i,7°/ 0 ), 8 (22,0%), 9 (i,8»/0), 10 (27,6"/,,), n (5>9%)» " (3M°/o)> 13 (6,5°/O)> MS F B 1 (6,2%), 2 (i2, 4 °/o), 3 (17,8°/«), 4 (25,5%)» 5 (I 9 ,I°/ 0 ), 6, 7 (9,o°/0), 8 (26,80/0); Z F 2 (4,5%)» 5 (57,i°/o), 6 (0,8%), 12, 13 (82,3/0), 14 (i 4 ,4°/o), 15 (o,3°/o); R B 1 (1,8%), 2. N. linearis (AGARDH) W. SMITH (1853: 39, T. 13, F. 1 1 0 u. Suppl. T. 31, F. 1 1 0 ; vgl. HUSTEDT in A . SCHMIDT, Atl.: T. 3 34, F. 22—24). Die Art ist ziemlich allgemein bekannt und deutlich strukturiert, deshalb ist ihre Verwechslung mit anderen Arten unerwartet. Bei GUERMEUR (1954: 76) wird die Art angeführt, seine Zeichnung aber, die er unter diesem Namen mitteilt (I.e.: T. 20, F. 1), stellt nicht die N. linearis dar. Dagegen ist seine „Nit^schia species" (I.e. : T . 19,F. 5) — aufgrund seiner Zeichnung und Beschreibung — mit dieser Art identisch. Die Zeichnung T. 22, F. 1 ist in der Figurenerklärung als „Nit^schia species", in dem Text (1. c.) aber als N. linearis bezeichnet, kann aber wegen der vielzu lang gezeichneten Karinalporen, die wahrscheinlich durch die Fehlbeleuchtung des Mikroskops entstandene optische Täuschungen sind, nicht identifiziert werden. — Z F 1, 3, 4, 5, 6, 7, 10, 1 1 , 1 2 ; R B 3. N.

longissima

(BREBISSON) R A L F S v a r . reversa GRUNOW (in CLEVE u n d GRUNOW 1 8 8 0 :

1 0 0 ; in VAN HEURCK 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T . 70, F . 40; v g l . PERAGALLO 1 8 9 7 — 1 9 0 8 : 293, T . 74,

F. 19). Die Schalenenden der gesehenen wenigen Exemplare waren entgegengesetzt abgebogen, deshalb mußte ich sie zu dieser Varietät stellen, glaube aber kaum, daß die Biegung der Schalenenden genotypisch bedingt und die Aufrechterhaltung dieser Varietät berechtigt wäre. — Q 1 (hier nicht autochthon, wahrscheinlich Windverschleppung aus dem nahen Ozean). N.

Loren^jana

GRUNOW v a r . subtilis GRUNOW (in CLEVE u n d GRUNOW 1 8 8 0 : 1 0 2 ; v g l .

PERAGALLO 1 8 9 7 — 1 9 0 8 : 2 9 4 , T . 7 4 , F . 2 4 ; HUSTEDT i n A . SCHMIDT, A t l . : T . 3 3 5 , F . 6 — 8 ) . — S L 3, 6, 1 1 , 1 2 ; F B 4, 7; Z F 1 , 2, 6; Q 1 , 2; R B 2. N.

macilenta G R E V I L L E ( 1 8 5 9 : 83, T . 6, F . 8, 9 ; v g l . GRUNOW i n CLEVE u n d GRUNOW

1880: 90, w o als Autor GREGORY angegeben wird; GRUNOW in VAN HEURCK 1 8 8 0 —

1 8 8 1 : T. 64, F. 6, 7, wo als Autor W. SMITH angegeben wird; PERAGALLO 1897—1908: 279, T . 72, F. 1, 2, wo aber wahrscheinlich eine Verwechslung vorliegt und GREGORY als A u t o r angegeben w i r d ; BOYER 1 9 1 6 : 120, T . 33, F. 7 ; HUSTEDT in A . SCHMIDT, A t l . :

T . 352, F. 1, 2). Die Art hat GREVILLE beschrieben — wie es auch durch GREGORY angegeben wird — nach den Nomenklaturregeln muß also er der Autor der Benennung sein. — S L 1. N. Manguinii n. sp. Die in der unten angeführten Probe gesehenen Schalen dieser Art, die in der Assoziation nicht selten waren, waren denen der N. ovalis ARNOTT (in CLEVE und GRUNOW 1880: 95, T. 5, F. 103) oberflächlich ähnlich, da aber ihre Streifung lichtmikroskopisch auflösbar war und ziemlich deutlich sichtbar ist, konnten sie nicht mit der ARNOTT'schen Art verbunden werden. Die Schalen waren linear oder linearelliptisch mit etwas konisch zulaufenden, verhältnismäßig breit und etwas abgeflacht abgerunde75

ten, nicht vorgezogenen Enden, 8—13 ¡x lang, 4—5,5 ¡z breit. Kiel schmal, stark exzentrisch, in der Mitte weder eingedrückt noch ausgerandet. Kielpunkte klein, aber deutlich, 12—13 in 10 [x, ziemlich gleichmäßig verteilt, die mittleren beiden nicht entfernter gestellt. Transapikalstreifen fein, aber deutlich, 36—38 in 10 y., auch gegen die Schalenenden nicht dichter werdend. Längsrippen nicht aufgelöst. — Die Art widme ich dem Andenken meines weil. Freundes und Kollegen, des Herrn SMILE MANGUIN. — Fig. 142 — RB 1. Marin. Valvae lineares sive lineari-ellipticae, apicibus leviter conice attenuatis, late et levissime obtuse rotundatis, non protractis, 8—13 ¡z longae, 4—5,5 [A latae. Carina angusta valde excentrica, in media parte non impressa, neque emarginata. Pori carinales parvi sed distincti, 12—13 in 10 ¡j., mediani duo non distantiores, satis regulariter distributi. Striae transapicales subtiles sed distinctae, 36—38 in 10 [A, neque ad polos versus densior positae. Costae longitudinales invisibiles. Habitat in aquis marinis sinus Richards Bay dicti in provincia Natalense Africae Meridionalis. Typus: praeparatum No. SL 20 in collectione C.S.I.R., Pretoria. Iconotypus: figura nostra No. 142. N. microcephala GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1880: 96; in V A N HEURCK 1880— 1 8 8 1 : 183, T . 69, F. 2 1 ; v g l . HUSTEDT 1930: 414, F. 791). — ZF 4 (10,3°/ 0 ), 5, 6, 7, 8 (0,6%), 9 (0,3°/0), 10 (0,6°/0), 1 1 (0,3°/0); Q 1 (0,5%), 2 (i,2/0). N. obsidialis HUSTEDT (1949a: 148, T . 13, F. 25; vgl. CHOLNOKY 1960a: 100, F. 300— 302; 1962a: 57, F. 81—85). Die Dichte der Kielpunkte entspricht nicht immer den An-

gaben der Originalbeschreibung. Ich habe ganze Zellen gesehen, bei denen der eine Kiel 8, der andere 11, oder der eine 9, der andere aber 12 Kielpunkte in 1 o fi trug. — Q 1. N. obtusa W. SMITH (1853: 39, T. 13, F. 109; vgl. GRUNOW in V A N HEURCK 1880— 1881: 180, T. 67, F. 1; HUSTEDT in A. SCHMIDT, Atl.: T. 352, F. 6, 7). In den Proben ZF 8 u. 9 habe ich unter normalen auch Exemplare gesehen, die nach ihren Abmessungen zu dem Typus gehören müßten, die aber durch ihre gestutzten Schalenenden einen Übergang zu der folgenden Varietät bildeten, die wahrscheinlich, wie so viele andere in der Diatomeensystematik, nur aus Pietätsgründen erhalten blieb. — ZF 3, 8, 9; Q 1, 2. N. obtusa var. scalpelliformis GRUNOW (in CLEVE und GRUNOW 1880: 90; in V A N HEURCK 1880—1881: 180, T. 67, F. 2; vgl. HUSTEDT in A. SCHMIDT, Atl.: T. 336, F. 22—26). In einigen der unten angeführten Proben waren auch sehr kleine Individuen vorhanden, die teilweise der HuSTEDT'schen Zeichnung in A. SCHMIDT, Atl. T. 336, F. 26 entsprachen, teilweise aber vorgezogene oder sogar kopfig vorgezogene Enden besaßen (vgl. Fig. 143) und dadurch oberflächlich der N. Clausii HANTZSCH (vgl. S. 69) ähnelten, mit der sie aber durch die Struktur ihrer Kiele und besonders durch ihre Streifung nicht zu verwechseln waren. Die Länge der kleinsten Schalen war manchmal nur 30 [x, ihre Breite 5 ¡x, womit die Diagnose dieser Varietät — die kaum haltbar ist — zu ergänzen ist. — SL 2, 6, 9, 11, 12, 13 (1 j°/0), 14; FB 3, 5, 6, 7, 8; ZF 2, 3 (1,5%), 4, 14 (5,57a)N. O l i f f i i CHOLNOKY (1956: 84, F. 1 1 6 , 1 7 7 ; 1959: 58, F. 305). — Z F 6 (2,5°/0). N. palea (KÜTZING) W. SMITH (1956: 89; vgl. HUSTEDT in A. SCHMIDT, Atl.: T. 349, F. 1—10). BACHMANN (1938: 133, F. 8) teilt diese Art aus dem Rudolf-See mit, was gar nicht überraschend ist; sein Mikrofoto (F. 8 auf S. 133) zeigt aber eine Aufwuchsdiatomee 76

auf einem Algenfaden, die wahrscheinlich überhaupt keine Nit^schia ist. Damit hat B A C H M A N N bewiesen, daß man auch diese allgemein verbreitete Diatomee mit anderen Arten verwechseln kann. Die Unterscheidung der Varietäten, wie z.B. var. debilis G R U N O W (in V A N H E U R C K 1880—1881: T . 69, F. 28, 29) oder var. tenuirostris G R U N O W (ebenda, T. 69, F. 31), ist zwecklos und widerspricht denNomenklaturregeln, diedieBenennung von Phänotypen untersagen. In den hier untersuchten Proben aus den (mindestens zweitweise Brackwasser führenden) Zuflüssen war die Art allgemein verbreitet, aber nur in einigen häufig, da diese Bäche nur stellenweise eutroph (verunreinigt) sind. — Z F 1 (2,3°/0), 2, 3 (3,9°/0), 4 ( I 6 , 3 ° / 0 ) , 5 (4,9°/o)> 6 (4,2°/0), 7, 8 (7,0%), 9 (0,9%). 10 (17,8%), 1 1 (I,22°/o), 8 (i3,o°/ 0 ); Z F 3 ( 1 , 2 % ) , 4, 6 ( 1 , 7 % ) , 8 (0,3%), 1 0 , n ; B H 8; R B 1 (3,8°/o), 2. S. ulna (NITZSCH) EHRENBERG (vgl. HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 2 : 1 9 5 , F . 691 A u. B ,

mit allen Zeichnungen, da die sog. Varietäten der S. ulna immer durch gleitende Übergänge miteinander und mit dem Typus verbunden sind. Ihre Benennung war vielleicht der größte Unfug in der Geschichte der Diatomeensystematik, die auf Grund einer eigentümlichen Freude am Morphologischen und einer Amateurhaftigkeit an zwecklosen Benennungen wirklich nicht arm ist. Es wirkt demzufolge eigentümlich, wenn einige Varianten dieser Art, die dazu noch grob strukturiert und mikroskopisch tadellos sichtbar ist und deshalb auch die feinen morphologischen Eigenschaften deutlich zeigt, als neue Arten beschrieben werden, besonders, wenn die betreffenden Varianten früher schon als „Varietäten" in die einschlägige Literatur Eingang fanden. Synedra Monodi GUERMEUR (1954: 27, T. 2, F. 1) ist z.B. mit S. ulna, usw. mit ihrer „typisch" betrachteten F o r m , identisch. — Z F 1 ( 2 , 6 % ) , 2, 3, 4, 5, 6 ( 0 , 4 % ) , 7, 8 (24,2°/ 0 ), 9 (o,6°/ 0 ), 1 0 , 1 1

(0,3°/0), 12 (0,3°/0), 14, 15 (2,7°/0); BH 5, 9 (in diesen beiden Proben nur wenige Bruchstücke); R B 3 ( 2 , 0 % ) . Terpsinoe EHRENBERG 1843 T. americana (BAILEY) RALFS (vgl. A . SCHMIDT, A t l . : T . 200, F . 9 — 1 3 ; PERAGALLO 1 8 9 7 — 1 9 0 8 : 370, T . 90, F . 5, 6; HUSTEDT 1 9 2 7 — 1 9 6 4 , T e i l 1 : 900, F . 5 4 1 ) . N a c h HU-

STEDT (1. c) sollte die Art „an einen höheren Salzgehalt" — als T. musica — gebunden sein, was überhaupt nicht zutrifft, da in hochkonzentrierten inländischen Brackgewässern T. americana nicht leben kann. Die Art kann osmotische Druckschwankungen überhaupt nicht ertragen, deshalb ist sie nur in den Meeren autochthon. — LEUDUGER-FORTMOREL ( 1 8 9 8 : 1 6 , T . 3, F . 6) beschreibt ein Pleurodesmium africanum LEUDUGER-FORTMOREL u n d

schreibt eine verhältnismäßig lange Diskussion über die mögliche Verbindung seiner F o r m mit Terpsinoe (Pleurodesmium) Brebissonii

(KOTZING) V A N HEURCK ( 1 8 9 6 : 4 5 3 , F .

177), mit der sie aber sicherlich nichts zu tun hat. T. americana ist in dem zitierten Werk von VAN HEURCK weder beschrieben noch abgebildet, daher hat LEUDUGER-FORTMOREL 90

nicht entdeckt, daß sein Pleurodesmium africanum — wie seine dürftige Abbildung zeigt — mit dieser damals schon lange bekannten und in den Gewässern der tropisch-subtropischen Meere weit verbreiteten Art identisch ist. Außer in seinen Angaben (die auch durch W O O D H E A D and T W E E D 1958: 385 u. 1960a: 28z zitiert werden), wurde T. americana durch A M O S S E (1924: 251) aus Zanzibar, durch M A N G U I N (1949: 95) aus Madagascar, durch H E N D E Y (1957: 51) aus Freetown und Lagos, durch W O O D H E A D and T W E E D (1960 b: 146) aus Sierra Leone angegeben. Die Art scheint also in entsprechenden afrikanischen Gewässern weiter verbreitet zu sein. — S L 12; B H 3, 4, 6, 7, 1 1 , 12. T. musica

E H R E N B E R G (vgl. A. S C H M I D T , Atl.: T. 199, F. 9 — 1 3 u. T. 200, F. 7, 8 ; 1897—1908: 370, T. 90, F. 3, 4; H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 898, F. 540). H U S T E D T ( I . E . ) behauptet, daß die Art auch in Süßwasser vorkommen sollte, was aber nur durch Verschleppung aus Brackgewässern möglich ist. Seit den Funden von F O R T I (1933: 1 1 7 ) ist die Autökologie der Art — mindestens was ihr Verhältnis zu dem Salzgehalt betrifft — deutlich geworden. Deshalb ist es nicht erstaunlich, daß sie hier nur subfossil in einer Probe — in die sie aus den küstennahen Brackgewässern gelangte — aufgefunden werden konnte. — B H 9.

PERAGALLO

Thalassiosira C L E V E 1873 T. baltica ( G R U N O W ) O S T E N F E L D (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 328, F. 164; C H O L N O K Y 1962a: 75). Nach diesem Fund scheint die Art in den südafrikanischen Chlorid-Brackgewässern weiter verbreitet zu sein. Auf dem angegebenen Fundort führt der Hluhluwe-Bach Brackwasser. — Z F 4. T. deeipiens ( G R U N O W ) J Ö R G E N S E N (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 322, F . 1 5 8 ) . In den Gewässern der afrikanischen Küste scheint die Art ziemlich allgemein verbreitet zu sein, wurde aber wahrscheinlich oft mit anderen Arten verwechselt. Die unten angegebenen Proben wurden aus Brackwasser gesammelt. — Z F 3, 7. T. Levanderi V A N G O O R (vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 1 : 323, ohne Abbildung). Die kleinen Zellen dieser Thalassiosira, die in der unten angeführten Probe nicht selten waren und 9—12 ¡x im Durchmesser maßen, mußte ich mit dieser nicht besonders gut bekannten Art und nicht mit der T. delicatula H U S T E D T (1958: 1 1 0 , T. 3, F. 8—10) verbinden, von der sie sich strukturell grundsätzlich unterschieden. In der Schalenmitte konnte ich bei meinen Exemplaren etwa 20 Areolen in 10 ¡j. zählen — wie es für beide Arten angegeben wird,—am Schalenrande befanden sich aber insgesamt 21—22 feine, kleine Randdornen. Bei T. delicatula sind die Randdornen kräftig und weiter gestellt (nach den Angaben von H U S T E D T 6 — 1 1 für je eine Schale), wodurch eine Verbindung nur mit T. Levanderi, bei der nach H U S T E D T die Randdornen noch unbekannt wären, möglich erschien. — S L 1. Thalassiothrix C L E V E und G R U N O W 1880 T. Frauenfeldii G R U N O W (in C L E V E und G R U N O W 1 8 80: 1 0 9 ; vgl. H U S T E D T 1927—1964, Teil 2: 247, F. 727). Die Art wurde aus den Gewässern der afrikanischen Küste schon wiederholt mitgeteilt, sie scheint in diesen recht allgemein verbreitet zu sein. Daher ist ihr subfossiles Vorkommen in den Sedimenten der Santa-Lucia-Lagune nicht überraschend. — B H 7 (Bruchstücke). 91

Trachyneis C L E V E 1 8 9 4 T. aspera C L E V E ( 1 8 9 4 : 1 9 1 , wo aber die systematische Natur der angeführten vielen „Varietäten", von denen die meisten benannte Phänotypen sind, noch kritisch geklärt werden muß; vgl. P E R A G A L L O 1 8 9 7 — 1 9 0 8 : 1 5 0 , T. 2 9 , F. 1—5, da die var. intermedia G R U N O W und var. vulgaris C L E V E nicht abzugrenzen, deshalb auch nicht zu benennen sind). — RB 2. Trachjsphenia P E T I T 1 8 7 7 T. australis P E T I T (vgl. G R U N O W in V A N H E U R C K 1 8 8 0 — 1 8 8 1 : T . 3 7 , F. 1 unter T. australis var? aucklandica G R U N O W , welche Form nicht von dem Typ zu unterscheiden ist). W O O D H E A D and T W E E D 1 9 6 0 B : 1 4 2 , F. 2 9 beschreiben eine Sceptroneis australis var. rokuprensis W O O D H E A D und T W E E D , die nach ihrer dürftigen Beschreibung und sehr schwachen Zeichnung mit dieser Art identisch ist. Da die Art in afrikanischen Gewässern bisher nur sehr selten gefunden wurde (außer der oben zitierten Angabe von W O O D H E A D und T W E E D aus Sierra Leone nur L E U D U G E R - F O R T M O R E L 1 8 9 8 : 2 1 aus dem Kongo), gebe ich die Fig. 165. — SL 1 (0,8% der Assoziation, also nicht selten). Tropidoneis C L E V E 1 8 9 1 T. lepidoptera ( G R E G O R Y ) C L E V E ( 1 8 9 4 : 2 5 ; vgl. P E R A G A L L O 1 8 9 7 — 1 9 0 8 : 1 8 8 , T. 3 9 , F. 1 — 1 8 , da die hier von P E R A G A L L O aufgezählten sog. Varietäten nur benannte Glieder eines einheitlichen Formwechseis sind). In den reichhaltigen Proben aus der Richards Bay waren die var. minor C L E V E (1. c.) und der Typus durch gleitende Übergänge miteinander verbunden. — SL 10; RB 2, 3 (in dieser Probe verschleppt).

9*

Ökologie Aus der Florenliste ist ersichtlich, daß das Untersuchungsgebiet eine besonders reiche Diatomeenflora beherbergt, was aber nicht außergewöhnlich ist, da die untersuchten Gewässer voneinander chemisch-physikalisch sehr verschieden sind und demzufolge die Entwicklung grundsätzlich verschiedener Assoziationen ermöglichen. Zu weiteren ökologischen Folgerungen berechtigt aber die Florenliste nicht, obzwar bei manchen Arten, die ökologisch bedeutungsvoll erschienen, auch die relative Häufigkeit angegeben wurde, wodurch aber die tatsächliche Verteilung der Arten noch immer nicht oder mindestens nicht übersichtlich dargestellt wird. Um eine deutlichere Übersicht und die Möglichkeit des Vergleichs erreichen zu können, muß auch hier die statistische Methode angewandt und die relative Häufigkeit der Florenelemente tabellarisch zusammengestellt werden. Da das eigentliche Ziel der Untersuchungen die Bestimmung des Ursprungs der die Lagune verlandenden Sedimente war, erschien es praktisch, die Tabellen nach den topographischen Einheiten zusammenzustellen. Dem Gesagten entsprechend enthält die folgende Tabelle i die relative Häufigkeit der Arten in den aus der Santa-Lucia-Lagune selbst gesammelten und analysierten Vergesellschaftungen. Die Reihenfolge der Proben wurde so gewählt, daß sie in der Tabelle von der Mündung der Lagune in den Indischen Ozean topographisch nach Norden bis zu der Mkuzi-Mündung geordnet sind, da es anzunehmen war — und durch die Beobachtungen des Ministeriums für Wasserangelegenheiten auch bestätigt wurde, — daß die Schwankungen des osmotischen Drucks in der Nähe der Lagunenmündung die kleinsten sind und erst in einiger Entfernung größer werden. Hier sei noch bemerkt, daß in die Tabelle nur jene Arten aufgenommen wurden, die in mindestens einer der Proben eine Häufigkeit über i°/0 erreicht haben, da man bei den seltener vorkommenden die Möglichkeit einer Verschleppung nicht ausschließen kann. Die Häufigkeit der selteneren Arten ist unter „andere Arten" angegeben. Das Zeichen „ + " bedeutet, daß das Vorhandensein der Art in der betreffenden Probe wohl im Laufe der floristischen Analyse, nicht aber während der statistischen Auszählung beobachtet wurde. Die Probe SL 14 war zu einer statistischen Bearbeitung nicht geeignet. Aus Tabelle I erhellt, daß in allen Assoziationen nur die Meeresdiatomeen eine höhere Häufigkeit erreicht haben. Echte Brackwasserarten, die auch in den inländischen Salzgewässern häufig sein können, sind entweder selten oder überhaupt nicht vorhanden. Die wenigen Süßwasserarten (Navícula gregaria, Nit^schia Kuet^ingiana, Rhopalodia gibberula und unter den selteneren, in die Tabelle nicht aufgenommenen die Navícula crjptocephala, N. pygmaea, N. Schroeteri, N. tenelloides) spielen eine vollkommen untergeordnete Rolle, wie es in der letzten Reihe der Tabelle zusammenfassend angegeben wurde. Die höchste Häufigkeit erreichen die Süßwasserarten in den Proben Nr. 6 u. 7, die beide in dem Bootshafen von Charters Creek gesammelt wurden, wo die Möglichkeit ziemlich groß ist, daß sie aus der Süßwasserversorgung der Touristen-Unterkünfte stammen, die hier eine große Lagerstätte bilden und wo ein Teil des Abwassers in offenen Rinnsalen der Lagune zugeführt wird. Die Probe Nr. 13, in der die Süßwasser93

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