Die Brüdergemeine: Kirchenordnungen, Lieder, Liturgien und Lehrerschriften der Herrnhuter [Reprint 2019 ed.] 9783111571447, 9783111199764

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German Pages 736 [824] Year 1936

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Table of contents :
Vorwort
Erklärung der Zeichen und Abkürzungen
Inhalt
Einleitung
Literaturverzeichnis
Teil I: Grundzüge
Erstes Kapitel: Geschichtliche Stellung und Eigenart der Evangelischen Brüderkirche
Zweites Kapitel: Die Lehre der Brüderkirche
Drittes Kapitel: Die innere Gestaltung und das Kirchenleben
Viertes Kapitel: Die gottesdienstlichen Versammlungen
Fünftes Kapitel: Die Kirchenzucht
Sechstes Kapitel: Die Diener der Gemeine, die Kirchenämter und die Ordination
Teil II: Verfassung
Erstes Kapitel: Das Unitätsgebiet
Zweites Kapitel: Die Generalsynode
Drittes Kapitel: Berufungen
Viertes Kapitel: Die Unitäts-Direktion
Fünftes Kapitel: Die Mission-Direktion
Sechstes Kapitel: Die selbständigen Unitätsgebeite
Siebentes Kapitel: Die Verfassung der gemeinsamen Unitätswerke
Teil III: Das Missionswerk. Missions-Ordnung der Brüderkirche, bestätigt und ergänzt durch die General-Synode der Evangelischen Brüderkirche 1914
Erstes Kapitel: Grund- und Richtlinien
Zweites Kapitel: Die Verfassung der Missionsgebiete
Drittes Kapitel: Bestimmungen betreffend die Missionare
Viertes Kapitel: Der Missionshaushalt
Anhang zu Teil III: Statut der Missionsanstalt der Evangelischen Brüder-Unität
Teil IV: Beschlüsse und Erklärungen der Generalsynode 1914
I. Beschlüsse und Erklärungen zu den „Grundzügen"
II. Die General-Synode
III. Finanz-Ausschluss für die Mission
IV. Allgemeine Missionsangelegenheiten
V. Missionsgeldwesen
VI. Westindien
VII. Einzelne Missionsgebiete
VIII. Böhmisch-Mährisches Werk
IX. Verschiedenes
Erster Teil: Grundsätze
Zweiter Teil: Verfassung
Erster Teil: Litaneien und liturgische Formulare
Zweiter Teil: Liturgische Gesinge und Gebete
Erster Teil: Gott unser Schöpfer
Zweiter Teil: Die Sünde
Dritter Teil: Die Erlösung von der Sünde
Vierter Teil: Persönliche Aneignung des Heils
Fünfter Teil: Die heiligen Gebote Gottes
Sechster Teil: Die christliche Kirche
Siebenter Teil: Die Vollendung aller Dinge
Teil I: Grundzüge
Teil II: Die Verfassung
Teil III: Das Missionswerk
Teil IV: Beschlüsse und Erklärungen der Generalsynode 1931, die nach SchluB der Tagung noch Bedeutung haben, aber nicht in die Allgemeine Kirchenordnung gehören
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Die Brüdergemeine: Kirchenordnungen, Lieder, Liturgien und Lehrerschriften der Herrnhuter [Reprint 2019 ed.]
 9783111571447, 9783111199764

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CORPUS CONFESSIONUM DIE BEKENNTNISSE DER CHRISTENHEIT SAMMLUNG GRUNDLEGENDER URKUNDEN AUS ALLEN KIRCHEN DER GEGENWART IN VERBINDUNG MIT D. ALFRED ERNEST GARVIE, Direktor des Hackney and New College in London, D. Dr. GERMANOS, Erzbischor von Tbyateira, D. ARTHUR C. HEADLAM, Bischof von Gloucester, D. ADOLF KELLER, Sekretlr des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, und D. CHARLES S. MACFARLAND, Generalsekretär des Federal Council of the Churches of Christ in America HERAUSGEGEBEN VON

D. CAJUS FABRICIUS

ORDENTLICHER P R O F E S S O R DER T H E O L O G I E AN DER UNIVERSITÄT BRESLAU

10. ABTEILUNG: DEUTSCHE E R W E C K U N G S - UND HEILIGUNGSBEWEGUNGEIN I. BAND: DIE BRÜDERGEMEINE

BERLIN UND LEIPZIG 1936

VERLAG VON WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS G . J . G Ö S C H E N ' S C H E VERLAGSHANDLUNG - J . GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG - OEORQ REIMER — KARL J . T R Ü B N E R - VEIT & COMP.

DIE BRÜDERGEMEINE KIRCHENORDNUNGEN LIEDER LITURGIEN UND LEHRSCHRIFTEN DER HERRNHUTER

BEARBEITET VON

D. CAJUS FABRICIUS ORDENTLICHER P R O F E S S O R DER T H E O L O G I E AN DER UNIVERSITÄT BRESLAU

BERLIN UND LEIPZIG 1936

VERLAG VON WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS G . J . Q Ö S C H E N ' S C H E VERLAOSHANDLUNQ — J . OUTTENTAO, VERLAGSBUCHHANDLUNG — OEORO REIMER — KARL J . T R O B N E R — VEIT & COMP.

Archiv-Nr. 32 09 86 Druck von Walter de Gruyter A Co., Berlin W 35 Printed in Germany

Vorwort Die Herausgabe der herrnhutischen Texte hat sich durch mehrere J a h r e hingezogen. Es hatte dies seinen Grund zum Teil darin, daß gleichzeitig andere Bände des Corpus Confessionum veröffentlicht wurden, teilweise auch in dem Umstände, daß der Verlag aus Rücksicht auf die Subskribenten des Werkes wegen der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse der Zeit das Erscheinen der Lieferungen etwas verlangsamte. Der Hauptgrund aber war der, daß nach dem Beginn der Veröffentlichung herrnhutischer Urkunden eine neue Generalsynode der Brüdergemeine, und zwar die erste nach dem Kriege, in Sicht kam, von der eine wesentliche Neugestaltung der Kirchenordnung zu erwarten war. Das Erscheinen dieser neuen Kirchenordnung mußte abgewartet werden. Sie ist denn auch 1 9 3 1 veröffentlicht und zusammen mit der Verfassung der deutschen Unität ans Ende dieses Bandes gesetzt worden. Bei der Auffindung der Urkunden hat mich Pastor Bettermann in Herrnhut, der Archivar der Brüdergemeine, in großem Umfang bereitwilligst unterstützt. E r hat mir außerdem in einer großen Anzahl sehr ausführlicher Briefe eine Menge höchst wertvoller sachlicher Mitteilungen gegeben. Namentlich für das Literaturverzeichnis und speziell f ü r die Zusammenstellung der Werke Zinzendorfs hat er mir wesentliche Beiträge geliefert. Auch die Biographien der Dichter am Schluß des Bandes, soweit sie aus dem neuesten deutschen Gesangbuch der Herrnhuter stammen, sind sein Werk, da er dieses Gesangbuch hymnologisch bearbeitet hat. Für alle diese Hilfeleistung sei hier dem Archivar mein wärmster Dank ausgesprochen. Die größte, zugleich schwierigste und erfreulichste Aufgabe, die sich f ü r den Bearbeiter dieses Bandes als notwendig herausstellte, >var die dichterische Übersetzung von mehr als dreihundert ausländischen Originalliedern mit englischem, französischem, ladinischem und dänischem Urtext. Es ergab sich hier das Problem, eine streng wissenschaftliche Verdeutschung zu geben, die sich einerseits möglichst wörtlich an das Original anschloß und die andrerseits in einer gleichzeitig dichterischen und der Würde des heiligen Inhalts angemessenen Sprache abgefaßt war. Diese Aufgabe ist bis zu dem Grade durchgeführt worden, daß im allgemeinen sogar der Rhythmus der ausländischen Lieder im Deutschen genau nachgeahmt worden ist, mit Ausnahme einiger englischer Lieder, in deren Rhythmus sich wegen der größeren Kürze der englischen Sprache die deutschen Worte nicht einzwängen ließen. Daß das Ziel einer genauen Wiedergabe des Inhalts erreicht worden ist, haben mir die Herrnhuter mehrfach bezeugt. Daß den dichterischen Anforderungen genügt worden ist, geht aus dem Umstand hervor, daß eine Anzahl der deutschen Übersetzungen in der Zeitschrift »Herrnhut« wie auch in einigen landeskirchHichen Blättern abgedruckt worden ist und daß einzelne dieser übersetzten Lieder auch bei gottesdienstlichen Feiern Verwendung gefunden haben. Die englischen Lieder wie überhaupt die englischen Texte wurden mir von den 'Geschäftsstellen in London und in Bethlehem, Pa., übermittelt. Das französische Gesangbuch und mancherlei ergänzende Nachrichten stellte mir Pastor Senft in Montmirail (Kanton Neuchätel, Schweiz) zur Verfügung. Die ladinischen Lieder hat Pfarrer Truog iin J e n a z (Kanton Graubünden, Schweiz) in deutsche Prosa übersetzt. Über die dänischen

VI

Vorwort

Lieder und ihren Verfasser N. J . Holm hat mich Oberlehrer Norendal in Elverum (Norwegen) unterrichtet. In deutsche Prosa sind diese Lieder von Pastor Leuchtenberger in Stockholm übersetzt worden. Bei der Übersetzung der englischen und französischen Lieder wie auch sonst bei der Herstellung des Textes haben verschiedene Assistenten und Assistentinnen mitgewirkt. Unter ihnen hat sich Fräulein Anna Asmussen durch ganz besonders treue Mitarbeit ausgezeichnet. Allen diesen Gehilfen im In- und Auslande sei hier für ihre freundlichen Bemühungen aufs herzlichste gedankt. Die außerordentliche Wichtigkeit, welche die Frömmigkeit der Brüdergemeine für die christlichen Konfessionen gewonnen hat, sichert diesem Bande des Corpus Confessionum seine ganz besondere Bedeutung. Diese Bedeutung wird gerade heute noch dadurch verstärkt, daß die herrnhutischen Urkunden gleichzeitig ein Ausdruck christlicher Brüderlichkeit im deutschen Volke sind, derselben Brüderlichkeit, die jetzt im erwachten Deutschland das ganze Volk zu einer großen Brüdergemeine zu gestalten trachtet. Endlich eröffnet der bewußt ökumenische Charakter des herrnhutischen Christentums, der aus allen Kundgebungen spricht und auch durch die Fünfsprachigkeit dieses Bandes angedeutet wird, den Ausblick auf ein ökumenisches Zusammenwirken der christlichen Völker. Berlin NW 87, Händelallee 30, den 30. Januar

1936. Cajus Fabricius.

Erklärung der Zeichen und Abkürzungen *) Anmerkung des Herausgebers. *) Anmerkung innerhalb der abgedruckten Urkunde. Textkritische Anmerkung.

1

( ) Eingeklammerte Bibelstellen in den Katechismen (S. 389—427) waren in der Vorlage nicht im Wortlaut angeführt. Bei den uneingeklammerten war dies der Fall (vgl. die Anmerkung des Herausgebers S. 390). In der Einleitung (S. X V I I — L X I I ) beziehen sich die eingeklammerten Seitenzahlen auf den vorliegenden Band, soweit sich nicht aus dem unmittelbaren Zusammenhang eine andere Beziehung ergibt. Im Literaturverzeichnis (S. L X I I I — L X X V I I ) stehen Sammelwerke und Zeitschriften, innerhalb deren eine Veröffentlichung erschienen ist, in runden Klammern. Auch Untertitel sind in runde Klammern eingeschlossen. [ ] Im Literaturverzeichnis (S. L X I I I — L X X V I I ) stehen Bemerkungen, die nicht zum Wortlaut der Büchertitel gehören, in eckigen Klammern. Z. bedeutet im Literaturverzeichnis (S. L X I I I — L X X V I I ) : Zinzendorf, Bg.: Brüdergemeine. Bln.,Btl.,By.,Gn.,Ht.,Ld.,Lpz.,Ndf. sind im Literaturverzeichnis^. L X I I I — L X X V I I ) die Abkürzungen für die Hauptverlagsorte: Berlin, Bethlehem in Pennsylvania, Barby, Gnadau, Herrnhut, London, Leipzig, Neudietendorf. Ht, Hta, Htb, Htf, Gbl, Harpen unter den Liedern (S. 234—384; 427—605) sind die Bezeichnungen für das deutsche bzw. amerikanische, britische und französische Gesangbuch der Herrnhuter, ferner das ladinische Gesangbuch des Kantons Graubünden und das dänische Gesangbuch Harpen. Die dahinter stehenden Zahlen bedeuten die Gesangbuchnummern und Liederverse (vgl. die Anmerkungen des Herausgebers S. 234, 427, 508, 561, 584). (D und E) bedeuten in der allgemeinen Kirchenordnung (S. 605—673), daß in den betreffenden Stücken der deutsche bzw. englische Wortlaut der Originaltext ist. R E : Realencyklopädie 3. Aufl., Lpz. 1896—1913.

für protestantische Theologie

und Kirche,

24. Bde.,

R G G : Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 5 Bd., Tübingen 1909—13; 2. Aufl., 1927—32. Z B G : Zeitschrift für Brüdergeschichte. Z K G : Zeitschrift für Kirchengeschichte. M G K : Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst.

Inhalt Vorwort S. V Erklärung der Zeichen und Abkürzungen S. VII Einleitung S. X V I I — L X I I Die deutschen Erweckungs- und Heiligungsbewegungen S. XVII. 2. Die Brüdergemeine, ihr Bestand und ihre Bedeutung S. X I X . 3. Zinzendorf, seine Persönlichkeit und seine Frömmigkeit S. XXI. 4. Die Gemeine und ihre Verfassung S. X X V I I I . 5. Evangelisation, Mission und Erziehung S. X X X I V . i. Formen des Gottesdienstes S. X X X V I . 7. Die Lieder und die Gesangbücher S. XLV. 8. Theologie und Lehrurkunden S. XLVIII. 9. Hilfsmittel zum Studium der Brüdergemeine S. LXI. Literaturverzeichnis s. L X I I I — L X X V I I

Verlaß der General-Synode der Evangelischen Brüder-Unität, gehalten in Herrnhut vom 14. Mai bis 13. Juni 1914 S. 1—91 Vorwort S. i .

Teil I: Grundzflge

S. 1—35

Erstes K a p i t e l : Geschichtliche Stellung und Eigenart der Evangelischen Brüderkirche . . S. 1—7 § 1 . Zusammenhang der erneuerten mit der alten Brüderkirche S. 1. § 2 . Entstehung der erneuerten BrUderkirche S.2. § 3. Die Brüdergemeine S.4. § 4. Die Brüder-Unität S. 5. § 5. Das Regiment des Heilandes oder das Königtum Christi in seiner Anwendung auf die Brüdergemeine S. 6. § 6. Verhältnis der BrUderkirche zur allgemeinen evangelischen Kirche S. 7. Zweites Kapitel: Die Lehre der Brüderkirche S.8—11 § 7. Die heilige Schrift unser Lehrgrund S. 8. § 8. Der Hauptinhalt der Lehre S. 8. § 9. Der Mittelpunkt der Lehre S. 9. § 10. Der Heilsweg S. 10. § n . Das christliche Leben S. 11. Drittes Kapitel: Die innere Gestaltung und das Kirchenleben S. 11—18 § 12. Das Bild einer wahren Gemeine des Herrn S. II. § 13. Die Gemeinen und die Mitgliedschaft der Brüderkirche S. 12. § 14. Die Gliederung der Gemeine S. 12. § 15. Familienleben S. 13. § 16. Schule iind Erziehung S. 14. § 17. Die heranwachsende Jugend S. 15. § 18. Das bürgerliche Leben S. 15. § 19. Vergnügungen S. 16. § 20. Verhältnis zur Obrigkeit S. 17. § 21. Die Armen- und Krankenpflege S. 18. Viertes Kapitel: Die gottesdienstlichen Versammlungen S. 18—24 § 22. Gemeinschaftssegen der Versammlungen S. 18. § 23. Gottesdienstliche Ordnung und liturgische Grundsätze S. 19. § 24. Die Gemeinmusik S. 19. § 25. Kirchliche Festzeiten und Gedenktage der Gemeine S. 20. § 26. Die Sonntagsfeier S. 21. § 27. Sonstige Versammlungen der Gemeine S. 21. § 28. Die Feier der Sakramente S. 22 (A. Die heilige Taufe S. 23. B. Das heilige Abendmahl S. 23). § 29. Die Konfirmation S. 24. §30. Die Trauungen S. 24. §31. Die Begräbnisse S. 24. Fünftes Kapitel: Die Kirchenzucht S. 24—26 § 32. Die Grundsätze der Kirchenzucht S. 24. § 33. Die Anwendung der Kirchenzucht S. 26. Sechstes Kapitel: Die Diener der Gemeine, die Klrchenümter und die Ordination S. 27—33 § 34. Der Dienersinn S. 27. § 35. Das öffentliche Lehramt S. 28. § 36. Die Seelsorge S. 29. § 37. Die Besetzung der Ämter S.30. §38. Die Verheiratung der Gemeindiener S. 31. §39. Der Unterhalt der Gemeindiener S.31. §40. Die Bildungsstätten für die künftigen Gemeindiener S . 3 1 . §41. Die Ordination im allgemeinen S. 32. § 42. Bischöfe, Presbyter und Diakonen S. 32 (A. Die Bischöfe S. 32. B. Die Presbyter S. 33. C. Die Diakonen S. 33). Siebentes Kapitel: Die Wirksamkeit der Brüderkirche für das Reich Gottes S. 33—35 § 43. Die gemeinsamen Werke der Brüder-Unität S. 33 (A. Das Missionswerk S. 33. B. Die Brüderkirche in Österreich S. 34. C. Das Aussätzigen-Asyl in Jerusalem S. 34). § 44. Die Werke der einzelnen Unitätsgebiete S. 34.

Teil II: Verfassung

S. 35—54

Erstes Kapitel: Das Unitätsgebiet S. 35—37 § 45. Grundzüge der Organisation S. 35. § 46. Umfang der Unität S. 36. § 47. Rechte und Pflichten innerhalb der Unität S. 37.

X

Inhalt

Zweite* Kapitel: Die Generalsynode S. 38—42 f 48. Bedeutung als Vertretung der Uni tat S. 38. $ 49. Wirkungskreis der Generalsynode S. 38. § 50. Zusammensetzung der. Generalsynode S. 39. § 51. Wahl der Mitglieder der Generalsynode S. 40. § 52. Vorbereitung für eine Generalsynode S. 40. § 53. Geschäftsverfahren S. 41. § 54. General-SynodalVerlaß S.42. Drittes Kapitel: Berufungen S. 42—43 $ 55. Berufungen (Appellationen) S. 42. Viertes Kapitel: Die UnttMs-Direktkm S.43—46 § 56. Zusammensetzung S. 43. § 57. Wirkungskreis S. 43. $ 58. Zusammenkünfte S. 44. § 59. Geschäftsführung S. 45. § 60. Die Verwaltung der der Evangelischen Brüder-Unität gehörenden Fonds S. 45. §61. Das Unitäts-Archiv S. 46. Fünftes Kapitel: Die Mission-Direktion S.46—49 § 62. Verfassung der Missions-Direktion S. 46. § 63. Wahl der Mitglieder S. 46. $ 64. Wirkungskreis S. 47. $ 65. Festsetzungen zwischen Missions-Direktion und den Behörden der Unitätsgebiete S. 48. $ 66. Rechtliche Stellung der Missions-Direktion S. 49. Sechstes Kapitel: Die selbständigen Unititsgeblete S. 49—51 $ 67. Die Synoden der selbständigen Unitätsgebiete S. 49. § 68. Wirkungskreis der Synoden S. 49. § 69. Kirchenordnungen S. 50. § 70. Die Oberbehörden der selbständigen Unitätsgebiete S. 50. § 71. Die Verfassung der Einzelgemeinen S. 51. Siebentes Kapitel: Die Verfassung der gemeinsamen Unitstswerke S. 51—54 § 72. Die Evangelische Brüderkirche in Österreich S. 51. § 73. Das Aussätzigen-Asyl in Jerusalem S-53-

Teil III: Das Missionswerk. Missions-Ordnung der Brfiderkirche, bestätigt und ergänzt durch die General-Synode der Evangelischen Brfiderklrche 1914 S. 54—70 Erstes Kapitel: Grund- und Richtlinien S. 54—58 § 74. Die Grundlage und die innersten Beweggründe S. 54. § 75. Die geistliche Missions-Methode, — Wort und Sakrament S. 54. $ 76. Taufordnung S. 55. $ 77. Die Pflege der gesammelten heidenchristlichen Gemeine S. 56. § 78. Kirchenzucht S. 56. § 79. Die Schulen S. 57. § 80. Die Gliederung der Gemeinen in Klassen S. 57. § 81. Weitere Heranbildung der Missionsgemeinen S. 57. § 82. Eingeborne Evangelisten, Lehrer und Prediger S. 58. Zweites Kapitel: Die Verfassung der Missionsgebiete S. 58—60 § 83. Ünsre Missionsgebiete als Missionsprovinze n S. 58. $ 84. Die werdenden Eingebomen-Kirchen S. 59. § 85. Ausführungsbestimmungen S. 59. Drittes Kapitel: Bestimmungen betreffend die Missionare S.60—64 § 86. Missionskirche, nicht Missionsgesellschaft S. 60. § 87. Die an den Missionar zu stellenden Anforderungen S. 60. $ 88. Die besondere Vorbereitung für den Missionsdienst S. 60. § 89. Die Berufung zum Missionsdienst S. 61. § 90. Die Kandidatenjahre S. 61. § 91. Die Verheiratung der Missionare S. 61. $ 92. Die Pflichten des Missionars gegenüber der sendenden und der werdenden Kirche S . 6 1 . § 93. Der persönliche Wandel des Missionars S. 62. $ 94. Grundsätze über Gehälter und Pensionen der Missionare S. 62. § 95. Bestimmungen betreffs Austritt und Entlassung aus dem Missionsdienst S. 63. Viertes Kapitel: Der Missionshaushalt S. 6 4 - 6 7 §96. Die Verpflichtung der gesamten Unität zur Unterstützung unsrer Mission S.64. §97. Die finanzielle Mitarbeit der einzelnen Mitglieder S. 64. $ 98. Die Missions-Geschäfte S. 65. § 99. Die finanzielle Verpflichtung der Mission und der werdenden Eingebomenkirche S. 65. § 100. Das letzte Ziel unsrer Missionsarbeit S.78. Anhang zu Teil I I I : Statut der Mteslonsanstalt der Evangelischen Brfider-Unität S. 68—70

Teil IV: Beschlüsse und Erklärungen der Generalsynode 1914

S. 71—91

I. Beschlüsse und Erklinmgen zu den „GnmdzOgen" S. 71—77 1. Weltkonferenz für Faith and Order S. 7t. 2. Beziehung der Unität zur Anglikanischen Kirche S. 71. 3. Annäherung der Kirchen S. 74. 4. Bestätigung von Teil IV des General-Synodal-Verlasses von 1909 S. 74. 5. Grundsätzliche Stellung zur Lehre S. 74. 6. Moravian Educational Association of North America S. 76. 7. Dank an die Erzieher und Erzieherinnen S. 76. 8. Neue Fassung von § 20 des GeneralSynodal-Verlasses S. 76. 9. Einheitliche Bezeichnung für unsre Kirche S. 77. 10. Rechtliche Bezeichnung der werdenden Kirchen S. 77. I I . Berichte über Leben und Arbeit in den Provinzen an die GeneralSynode S. 77. 12. Provinziale Schriften über die Grundsätze unsrer Kirche S. 77. 13. Wechselseitige Mitteilung der Schriften unter Nr. 12 S. 77. 14. Eine solche Darlegung für die Deutsche und für die Britische Provinz S . 7 7 . 15. Wechselseitige Besuche in den Unitätsgebieten S. 77. II. Die General-Synode S. 78—79 16. Wahl von Laien S. 78. 17. Rechtzeitige Mitteilung von beabsichtigten Veränderungen in der Zusammensetzung der General-Synode an die Provinzial-Synoden S. 78. 18. Geltung von Beschlüssen

Inhalt

XI

und Erklärungen früherer Synoden S. 78. 19. Sammlung der Beschlüsse S. 78. 30. Mitteilung entscheidender Synodalbeschlüsse an die Provinzial-Behörden S. 78. 21. Reisekosten für die Generalsynode S. 78. 22. Geltung der Bestimmungen über die Reisekosten S. 78. 23. Zahl der Schriftführer S. 79. 24. Drucksachen S. 79. 25. „Mitteilungen" aus der General-Synode S. 79. 26. Kosten dafür S. 79. 27. Tagegelder und Vergütungen S. 79. 28. Unitätsreisefonds und Generalsynodalfonds S. 79. 29. Generalsynodalfonds S. 79III. Flnanz-AuuchiiB für die Mission S.79—80 30. Finanz-Ausschufi für die Mission S. 79. IV. Allgemeine Mtestonsangelegcnhetteii S. 81—83 31. Hauptzweck der Missionsarbeit S. 81. 32. Erweckungen S. 81. 33. Gesamtgeschichte unsrer Mission S. 81. 34. Missions-Studienkränzchen S. 81. 35. Missionsblätter S. 81. 36. Englische Beurteilung des $ 64, 2 des General-Synodal-Verlasses und des Statuts der Missionsanstalt S. 81. 37. Unverheiratete Missionsschwestern S.81. 38. Ausbildung von Schwestern S. 81. 39. Gesundheit der Missionare S . 8 1 . 40. Urlaub S. 81. 41. Zuschuß für den Urlaub S. 82. 42. Kosten ärztlicher Behandlung im Urlaub S. 82. 43. Bewertung der Dienstjahre nach den Gesundheitsverhältnissen der Missionsgebiete S. 82. 44. Gehälter im heimatlichen Missionsdienst S. 82. 45. Gehälter der Geschäftsbrüder im überseeischen Missionsdienst S. 82. 46. Ruhegehaltsbestimmungen S. 82. 47—49. Die Kleinwelkaer Anstalten S. 82. 50. Die Missionskinder nach dem Austritt aus Kleinwelka S. 83. 51. Über die Einschränkung seit 1909 S. 83. 52. Heimatliches Mission sinteresse S. 83. 53. Gesellschaften zur Förderung der Mission und die Provinzialsynoden S.83. V . MisstonsgeMwesen S. 83—86 54. Missionsfreunde, Missionskollekten S. 83. 55. Nur das unbedingt Notwendige auszuführen S. 84. 56. Keine weitere Ausdehnung der Missionsgeschäfte S. 84. 57. Kapitalien in Missionsgeschäften S. 84. 58. Besitzrecht an den Missionsgeschäften — sie werden nicht auf Kosten der allgemeinen Missionskasse getrieben S. 84. 59. Besitztitel S. 84. 60. Die Agentur in Herrahut S. 84. 61. Sichere Anlegung von eisernen Kapitalien S. 84. 62. Grenzen der Missionsgeschäfte S. 84. 63. Vorschläge zur Erhöhung der Einnahmen S. 84. 64. Einnahmen und Ausgaben der werdenden Kirchen und der Mission S. 85. 65. Rechnungslegung an die Eingebornen-Gemeinen S. 85. 66. Frühere Feststellung der Jahresrechnung S. 85. 67. Behandlung von Legaten als Fonds S. 85. 68. Das Kapitalkonto bei der Deutschen BrüderUnität S. 85. 69. Dank an die Amerikanische Provinz S. 85. 70. Anregungen in den Protokollen des Missions-Finanz-Ausschusses S. 85. 71. Dank an verschiedene Hülfsgesellschaften S. 85. 72. Dankschreiben an die Hülfsvereine S. 85. V I . Wcsttndleii S.86—87 73-86V I I . Einzelne Mtesfcmsgebiete S. 87—88 87—88. Suriname S. 87. 89—92. Unyamwesi und Nyasa S. 88. 93. Nationalspende S. 88. 94. Demerara S. 88. V I I . BShmisch-Mihrischts Werk S.88—90 95—107. I X . Verschiedenes S.91 108. Appellationsrecht der Gemeine Zeist S. 91. 109. Karten im Missionsbericht S . 9 1 . 110. Urkunden, Akten und Briefe im Unitätsarchiv S. 91. m . Geschichte der Böhmischen Brüder S. 91. 112. Geschäftsordnung der Generalsynode S. 91. 113. Anordnung in den Paragraphen des General-SynodalVerlasses S. 91. 114. Teilnahme für unser Aussätzigenasyl S. 91. 115. Dank an die Deutsche BrüderUnität für die Unterhaltung des Unitäts-Archivs S . 9 1 .

Gemeinordnungen der Evangelischen Brüder-Unität in Deutschland vom Jahre 1920 (Auszug aus der Kirchenordnung vom Jahre 1919), veröffentlicht im Namen und Auftrag der Synode der Evangelischen Brüder Unität in Deutschland S. 92—104 Erster Teü: Grundsätze

S. 92—100

I. Die Evangelische Brüder-Unität in Deutschland als selbständige Kirchengemeinschaft S. 92 (1. Wesen und Aufgabe der Evangelischen Brüder-Unität in Deutschland S.92. 2. Lehre der Evangelischen Brüder-Unität in Deutschland S.92). II. Die einzelnen Brudergemeinen S. 93. III. Die gottesdienstlichen Versammlungen S. 97. IV. Die Werke und Arbeitsgebiete der Deutschen Brüder-Unität S. 98. V . Die geldlichen Verpflichtungen der Mitglieder S. 100. Schluß S. 100.

Zweiter Teil: Verfassung

S. 100—104

Einleitung (A. Die selbständigen Unitätsgebiete S. 100. B. Die Missionsgebiete S. 100. C. Die Evangelische Brüderkirche in den österreichischen Nachfolgestaaten S. 100). I. Die Evangelische BrüderUnität in Deutschland S. JOO. II. Die einzelnen Brüdergemeinen S. 101.

Inhalt

XH

Liturgienbuch der evangelischen Brüdergemeine, 1906

S. 104—234

Vorrede S. 104.

Erster Teil: Litaneien und liturgische Formulare

S.

I . Litaneien A . Die große Kirchenlitanei S. 107. B . Die kleine Kirchenlitanei (von 1927) S. I i i . v o m Leben, Leiden und Sterben Jesu Christi S. 115.

S. 107—117 C. Die Litanei

107—124

I I . Liturgische Formulare S. 1 1 7 — 1 2 4 A . Für die Taufe S. 117 (a. Kindertaufe S. 117. b. Taufe der Erwachsenen S. 118). B . F ü r das heilige Abendmahl S. 119. C. F ü r die Aufnahme in die Gemeine S. 120. D . Für die Trauung S. 120. E . F ü r die Ordination S. 120. F. F ü r das Begräbnis S. 121 (a. Bei der Anzeige S. 121. b. Begräbnisjiturgie S. 122).

Zweiter Teil: Liturgische Gesinge und Gebete

S.

124—234

I . F ü r die Advents- und Weihnachtszeit s . 124—131 A . Adventsgesänge S. 124. B . Weihnachtsgesänge S. 129. I I . F ü r den Neujahrstag S. 1 3 1 — 1 3 4 I I I . F ü r das Heidentest S. 134—138 I V . Passionsgesinge S. 138—160 A . Allgemeine Passionsgesänge S. 138. B . Der Leidensweg unsere Herrn S. 145. C. Die sieben Worte Jesu am Kreuz S. 151. D . Für den Karfreitag S. 158 (a. Zur Feier der Todesstunde Jesu S. 158. b. Grabesliturgien S. 159)V . F ü r das Osterfest S. 160—165 A . Liturgie am Ostermorgen S. 160. B . Ostergesänge S. 163. V I . F ü r die vierzig T a g e nach Ostern S. 165—169 V I I . F ü r das Himmelfahrtsfest S. 1 6 9 — 1 7 1 V I I I . F ü r das Pfingsttest S. 1 7 2 — 1 7 5 A . Zum Pfingstmorgensegen S. 172. B. Pfingstgesänge S. 172. I X . V o n der heiligen Dreieinigkeit S. 175—196 A . Gebet für den Trinitatissonntag S. 1 7 5 — 1 7 7 . B . Lobgesänge zur heiligen Dreieinigkeit S. 177. C. Lobgesänge zum Vater S. 181. D . Lobgesänge zum Sohne S. 186. E . Lobgesänge zum heiligen Geiste S. 192. X . Gebetsgesänge S. 196—209 A . Von Gebet, Flehen und Anbetung Gottes S. 196. B . Büß- und Glaubensbitten S. 200. C. Bitten um die Erscheinung des Reiches Gottes S. 203. D. Bitten für die Obrigkeit S. 207. X I . Gemeingesänge S. 209—217 X I I . Z u m Gedächtnis der Märtyrer S. 217—218 X I I I . F ü r das Engeltest S. 218—219 X I V . F ü r das Erntedanktest S. 219—221 X V . F ü r das Reformationsfest S. 221—225 X V I . F ü r den LandesbuB- und -bettag S. 225—228 X V I I . Z u m Gedächtnis der vollendeten Gemeine S. 228—234

Deutsche Lieder der evangelischen Brüdergemeine nach dem Gesangbuch von 1927 S. 234—384 Nr. 1 — 4 : L o b , Dank und Anbetung S. 234. Nr. 5 — 5 9 : Die Festzeiten der Christenheit (Advent S. 235. Weihnacht S. 236. Passion S. 239. Ostern S. 245. Himmelfahrt S. 248. Pfingsten S. 249). N r . 60—208: Kirche und Gemeine (Kirche S. 250. Wort Gottes S. 251. Taufe S. 254. Abendmahl S. 255. Gemeine und Gemeinschaft S . 2 5 7 . Dienst und Streiterschaft S. 274. Ausbreitung des Reiches Christi S.284). Nr. 209—443: Das Leben des Christen (Gottes Gnadenruf S. 293. Gerechtigkeit aus Glauben S. 294. Freiheit und Friede S. 304. Freude im Herrn S. 310. Glück bei Jesus S. 318. Nachfolge Jesu S . 3 2 2 . Göttliche Traurigkeit S. 332. Wachstum in der Gnade S. 337. Geistliche Armut und Einfalt S. 344. Ergebung und Glaubensmut S. 348. Gebet und Fürbitte S. 353. Bruderliebe S. 355). Nr. 444—487: Heiligung des Lebens (Haus und Familie S. 361. Unser täglich Brot S. 365. Tischgebete S. 365. Beruf und Reise S. 366. Morgen S.368. A b e n d S. 369. Jahreswechsel S. 370. Volk und Vaterland S . 3 7 2 ) . Nr. 4 8 8 — 5 1 5 : Die Vollendung (Warten und Wachen S. 373. Wandel im Himmel S. 374. Abschied und Heimgang S. 375. Ewiges Leben S. 378). Nr. 516: Ausklang S. 381. Nr. 517—523: Anhang: Geistliche Lieder S . 3 8 1 .

General Principles of the Moravian Church (Principia Fratrum). Allgemeine Grundsätze der Brüder-Kirche, von der Generalsynode für die Britische Provinz genehmigt 1914 S. 384—388

XIII

Inhalt

A . Allgemeines S. 384. B . Lehre S. 385. C. Gottesdienst S. 385. D . Kirchenzucht S. 386. E . D i e Diener S. 387. F . Verwaltung S. 387. G . Missionswerk S. 388.

Catechism of the Moravian Church (The Brethren's Church), 1896, Revised 1926. Katechismus der Brüder-Kirche, herausgegeben auf Anordnung der Provinzial-Synode von 1893, Betlehem, Pennsylvania, 1912. Vorwort Einleitung: Die christliche Religion und die Bibel Erster Teil: Gott unser Schöpfer 1. Wesen und Eigenschaften Gottes S. 392.

S. 389 S. 390—392 S. 392—395 2. Schöpfung und Erhaltung S. 394.

Zweiter T e i l : Die Sünde I. Böse Geister S. 395. 2. Der Sündenfall der Menschen S. 395. geschlechtes S. 396. 4. Die Strafe der Sünde S. 396.

Dritter Teil: Die Erlösung von der Sfinde

S. 395—397 3. Die Sündigkeit des Menschen-

S. 397—401

1. Der Heilsplan S. 397. 2. Die Vorbereitung des Heils S. 398. 3. Der Heiland S. 398. 4. Das irdische L e b e n des Herrn S. 399. 5. Das Leiden und die Erhöhung Christi S. 399. 6. Das dreifache A m t und W e r k Christi S. 400.

Vierter Teil: Persönliche Aneignung des Heils

S.401—405

1. Der Heilsruf S . 4 0 1 . 2. Die Buße S. 402. 3. Der Glaube S.402. 4. Die Vergebung der Sünde und die Wiedergeburt S.403. 5. Das christliche Leben S. 403. 6. D a s Gebet S.404.

Fünfter Teil: Die helligen Gebote Gottes Sechster Teil: Die christliche Kirche

S. 405—409 S.409—415

I. Ursprung und Aufgabe der Kirche S. 409. 2. Die Geschichte der Kirche S.409. 3. Die Organisation der Kirche S. 412. 4. Die Sakramente S. 413. 5. Die heilige Taufe S. 413. 6. Das heilige A b e n d mahl S. 414.

Siebenter Teil: Die Vollendung aller Dinge

S.415—417

1. Der Tod S. 415. 2. Die Auferstehung S. 416. 3. Die Wiederkunft Christi S. 416. 4. Das Gericht S. 416. 5. Der endgültige Zustand des Menschen S . 4 1 7 .

Shorter Catechism of the Moravian Church (The Brethren's Church) for the Instruction of Candidates for Confirmation. Der Kleine Katechismus der Brüder-Kirche zum Gebrauch beim Konfirmanden-Unterricht, herausgegeben auf Beschluß der Provinzial-Synode, Bethlehem, PennS. 418—427 sylvania, 1898 Einleitung S. 418. I. Gott S. 418. II. Die Sünde S. 419. III. Die Erlösung S. 420. I V . Persönliche Heilsaneignung S. 420. V. Das christliche Leben S. 421. V I . Die Kirche S. 422. V I I . Das Zukünftige S. 424. Schluß S. 426. Fragen an die Konfirmanden S. 425. D a s Vater Unser S. 426. Die Zehn Gebote S. 426. Das apostolische Glaubensbekenntnis S. 427.

Englische Lieder der Brüderkirche nach dem britischen Gesangbuch von 1912 und dem amerikanischen Gesangbuch von 1920. S. 427—508 Nr. 1 — 2 : Die heilige Schrift S. 427. Nr. 3: Die heilige Dreieinigkeit S. 428. Nr. 4 — 8 : Gott der Vater (Majestät und Größe S. 429. Schöpfung und Vorsehung S. 430. Die Erlösung des Menschen S. 431). Nr. 9 — 2 4 : Gott der Sohn (Seine Gottheit S . 4 3 2 . Seine Menschwerdung S. 432. Der Jesusname S. 433. Sein Leben, Beispiel und Lehramt S . 4 3 4 . Sein Leiden S. 434. Seine Herrlichkeit S. 436. Sein Königtum S. 437. Seine Wiederkunft S. 437. Preis und Anbetung Christi S. 438). Nr. 2 5 — 4 1 : Das Kirchenjahr (Advent S. 440. Weihnachten S. 441. Jahresschluß S. 443. Epiphanien S. 443. Fastenzeit S. 445. Die Leidenswoche S. 447. Ostern S. 448. Pfingsten S. 449). Nr. 4 2 — 7 5 : Die christliche Kirche (Stiftung und Wesen der Kirche S. 450. Einheit und Herrlichkeit der Kirche S. 450. Abendmahl S. 451. Bundeslieder S. 455. Predigtamt S. 455. Ordination und Einführung S. 456. Grundsteinlegung S. 457. Einweihung einer Kirche S . 4 5 7 . Das Gotteshaus S. 458. Ausbreitung des Evangeliums S. 459. öffentlicher Gottesdienst und T a g des Herrn S. 464). Nr. 7 6 — 1 1 9 : Das christliche Leben (Warnung und Einladung S. 468. Buße S. 469. Glaube und Rechtfertigung S. 469. Hingabe an Christus S. 472. Dankbarkeit und Liebe zu Christus S. 473. Freude und Friede im Glauben S. 474. Gemeinschaft mit Christus S. 475. Dienen und Arbeiten S. 475. Versuchung und Kampf S. 477. Gebet und Flehen S. 478. Heiligung S. 483. Preis und Anbetung S.486. Bruderliebe und Gemeinschaft S. 487. Gottvertrauen und Ergebung S.488. Tod und Auferstehung S. 491). Nr. 1 2 0 — 1 2 5 : Ewiges Leben S. 493. Nr. 126—149: Lieder für besondere Gelegenheiten (Morgen S. 496. Abend S. 498. Festtage S. 500. Jugend S. 503. Haus und Familie S. 505. Krankheit S. 506. Erntedank S. 506. Vaterland S. 507. Tischgebete S. 507). Nr. 150: Doxologie S. 508.

XIV

Inhalt

Französische Lieder der Brüderkirche nach dem Schweizer Brüdergesangbuch von 1 9 2 6 S. 508—561 Nr. x—3: Gott der Vater S. 508. Nr. 4—5: Des Menschen Fall und das Kommen Jesu Christi S. 5 1 1 . Nr. 6—9: Die Geburt Jesu Christi S. 5 1 2 . Nr. 1 0 — 1 3 : Leiden und Sterben Jesu Christi S. 513. Nr. 14: Die Auferstehung Jesu Christi S. 515. Nr. 1 5 — 1 6 : Die Himmelfahrt Jesu Christi S. 5 1 5 . Nr. 1 7 — 1 9 : Der heilige Geist S. 516. Nr. 2 0 — 2 1 : Ruf zur Bekehrung S. 517. Nr. 22—25: Buße S. 519. Nr. 26—27: Vergebung der Sünden S. 521. Nr. 28—33: Seligkeit der Kinder Gottes S. 522. Nr. 34—38: Liebe zum Heiland S. 526. Nr. 39—41: Nachfolge Jesu Christi S. 528. Nr. 42—45: Leben in Jesus Christus S. 529. Nr. 46—49: Heiligung S. 533. Nr. 50: Christliche Einfalt S. 535. Nr. 5 1 — 5 2 : Geistliche Armut und Herzensdemut S. 535. Nr. 53—56: Gottvertrauen S. 537. Nr. 57—62: Die Freude des Christen in der Anfechtung S. 539. Nr. 63—69: Die christliche Kirche S. 548. Nr. 70—71: Bruderliebe S. 548. Nr. 72: Die Diener des Herrn und der Kirche S. 549. Nr. 73—75: Die Ausbreitung des Reiches Jesu Christi S. 549. Nr. 76—77: Wort Gottes S. 551. Nr. 78—80: Gebet S. 552. Nr. 8 1 — 8 3 : Taufe und Konfirmation S . 5 5 3 . Nr. 84—85: Das heilige Abendmahl S. 554. Nr. 86—89: Morgenlieder S. 555. Nr. 90—91: Tischlieder S. 557. Nr. 92—94: Abendlieder S. 557. Nr. 95—97: Neujahr S. 557. Nr. 98—1 o I : Die christliche Hoffnung S. 559. Nr. 102—103: Ewigkeit S. 560.

Ladinische Lieder von Johann Frizzoni nach dem Unter-Engadiner Gesangbuch von 1 9 2 3 S. 5 6 1 — 5 8 4 Nr. 1 — 2 : Gebet S. 561. Nr. 3 : Buße S. 563. Nr. 4—7: Liebe zu Gott und Christus S. 563. Nr. 8: Vertrauen und Trost S. 566. Nr. 9 — 1 3 : Glaube und Heil S. 566. Nr. 1 4 — 1 7 : Kirche und Wort Gottes S. 570. Nr. 18—20: Advent und Weihnacht S. 5 7 1 . Nr. 2 1 — 2 5 : Passion und Ostern S. 573. Nr. 26—29: Himmelfahrt und Pfingsten S. 576. Nr. 30—32: Abendmahl S. 579. Nr. 33—34: Taufe und Konfirmation S. 581. Nr. 35: Einsegnung der Ehe S. 582. Nr. 36: Tägliches Brot S. 583. N r . 37: Jahresende und -anfang S. 583.

Dänische Lieder von Nils Johannes Holm „Harpen", 6. Auflage 1 9 1 4

nach dessen

Gesangbuch S . 584—605

Nr. 1 : Neujahr S. 584. Nr. 2: Der Glaube an Jesum, Vergebung der Sünden S. 585. Nr. 3: Jesu Liebe zu seinen Erlösten S. 586. Nr. 4—22: Christi Gemeine, Gemeinschaft der Kinder Gottes S . 5 8 7 . Nr. 23: Die heilige Taufe S. 598. Nr. 24—29: Kinderlieder S. 598. Nr. 30—34: Bitte und Fürbitte für die Kinder S. 602.

Allgemeine Kirchenordnung der Evangelischen Brüder-Unität und Beschlüsse und Erklärungen ihrer Generalsynode gehalten in Herrnhut vom 28. Mai bis 22. Juni 1 9 3 1 . General Church Order of the Moravian Church or Unitas Fratrum and Resolutions of the General Synod held at Herrnhut May 2 8 — J u n e 22, 1 9 3 1 S. 6 0 5 — 6 7 3 . Vorwort

Teil I: Grundzüge Teil II: Die Verfassung

S. 605—606

S. 606 S. 606—636

1. K a p i t e l : Das Unltätsgebiet S. 606—611 § 1 . Grundzüge der Gestaltung S. 606. § 2. Umfang der Unität S. 608. § 3. Rechte und Pflichten innerhalb der Unität S . 6 1 1 . 2 . K a p i t e l : Die Generalsynode S. 6 1 1 — 6 1 9 §4. Stellung in der Verfassung S . 6 1 1 . § 5 . Wirkungskreis S. 6 1 2 . § 6 . Zusammensetzung S. 6 1 3 . § 7. Wahl der Mitglieder S. 614. § 8. Zeit und Ort der Tagungen S. 615. § 9. Kosten S. 6 1 5 . § 10. Berichte und Anträge S. 616. § i r . Geschäftsverfahren S. 617. § 12. Allgemeine Kirchenordnung S . 6 1 8 . 3 . K a p i t e l : Die Unltäts-Direktion S. 619—624 § 1 3 . Zusammensetzung S. 619. § 14. Wirkungskreis S. 620. § 15. Zusammenkünfte S . 6 2 2 . § 16. Geschäftsführung S. 626. § 17. Unitäts-Archiv S. 623. § 18. Der Unitätsfonds S. 624.

4. Kapitel: Die selbständigen Unitätsprovinzen

S.625—628

§ 19. Die Synoden S . 6 2 5 . § 20. Wirkungskreis der Synoden S . 6 2 5 . § 2 1 . Die Kirchenordnungen 5. 626. § 22. Die provinzialen Oberbehörden S. 627. § 23. Die Gemeinen S. 627. 5 . K a p i t e l : Die Berufungen S. 628—629 § 24. Berufungen S. 628.

XV

Iahalt

6. Kapitel: Die Brfider-Unitit in der Tschechoslowakischen Republik

S. 629—635

7. Kapitel: Das Aussätzigen-Asyl in Jerusalem

8.635—636

§ 25. Stellung als Kirche S. 629. § 26. Verfassung S. 630. in den Osterreichischen Nachfolgestaaten S. 633.

§ 27. Die Evangelische Brüderkirche

§ 28. Das Aussätzigen-Asyl in Jerusalem S. 635.

S. 636—656 S. 636—643

Teil III: Das Mlsslonswerk 1. Kapitel: Allgemeine Richtlinien

§ 29. Grundlagen S. 636. § 30. Die Botschaft S. 637. § 3 1 . Die Taufe S. 638. § 32. Pflege der Gemeinen S. 639. § 33. Kirchenzucht S. 640. § 34. Schulen S. 641. § 35. Die Gemeinen S. 641. § 36. Eingeborene Arbeiter S. 642. § 37. Ziel der Missionsarbeit S. 642.

2. Kapitel: Die Sendboten

S. 643—647

3. Kapitel: Die Missionsanstalt der Evangelischen Brüder-Unitäf

S. 647—656

§38. Missionskirche, nicht Missionsgesellschaft S . 6 4 3 . §39. Die Anforderungen S.644. §4°- Die Pflichten gegenüber der Kirche S. 644. § 4 1 . Persönlicher Wandel S. 645. § 42. Gehälter und Ruhegehälter S. 646.

§43. Wesen der Missionsanstalt S . 6 4 7 . §44. Das Statut der Missionsanstalt S. 648. §45. Die Direktion S. 651. § 46. Die gegenwärtige Stellung der Anstalt S. 652. § 47. Die Verwaltung S. 652. $ 4 8 . Verwendung der Einnahmen S.654. $ 4 9 . Ruhegehälter und Kindergelder S. 655.

Teil IV: Beschlüsse und Erklärungen der Generalsynode 1931, die nach SchluB der Tagung noch Bedeutung haben, aber nicht in die Allgemeine Kirchenordnung gehören S. 656—673 I. Grundsätze der Brfldergemelne S. 656—657 I. Neugestaltung von Teil I S. 656.

2. Druck von Teil I 1 9 1 4 S. 656.

II. Beziehungen zu anderen Kirchen

S. 657—660

III. Generalsynode und UnitStsdirektion

S. 660—661

3 . Erklärung zur kirchlichen Einheit S. 657. 4. Zusammenschluß mit anderen Kirchen S. 658. 5. Beziehungen zur Anglikanischen Kirche S.659. 6. Friedenssonntag S. 659. 7. Geschäftsordnung S. 660. 8. Amtliche Mitteilungen 1931 S. 660. 9. Zusammenkünfte seit 1 9 1 4 S . 660. 10. Die nächste Tagung S. 661.

IV. Vermfigensangelegenheiten

I I . Die Aufwertung von 1924 S . 6 6 1 .

12. Unitätsfonds S. 662.

V. Das Missionswerk

S. 661—663 S. 663—669

1 3 . Verteilung der Felder S. 663. 14. Trennung des Missionsvermögens S. 663. 15. Verpflichtungen der Missionsanstalt aus der früheren Zeit S . 663. 16. Bilanz der Missionsanstalt S. 664. 17. Verwaltungskosten der Missionsanstalt S. 665. 18. Büromöbel S. 665. 19. Daressalaam S. 665. 20. Die westindischen Provinzialfonds S. 666. 2 1 . Die Ruhegehälter der Vorkriegsmissionare S. 666. 22. Neue Missionsordnung S . 668. 23. Handbuch S. 669. 24. Die Verfassung der Missionsfelder S. 669. 25. Die Gehälter der Missionare S. 669.

VI. Das Aussützigenasyl In Jerusalem

26. Die spätere Verwendung des Gebäudes S. 669.

VII. Die Brfider-Unitit in der Tschechoslowakischen Republik

S. 669

S. 669—672

27. Schriftenvertrieb S. 669. 28. W'aisenpflege S. 669. 29. Neue Mitglieder S. 670. 30. Schreiben an die Böhmischen Gemeinen S.670. 3 1 . Unterstützungsfonds S. 670. 32. Ruhegehaltsfonds S. 671. 3 3 . Unterstützung des Werks 8 . 6 7 1 . 34. Eisenbrod S. 672. 35. Kunwald S. 672. 36. J . Müllers Alte Brüdergeschichte S. 672.

VIII. Verschiedenes

8.672—673

37. Hirtenbrief S. 672. 38. Brief an die Staatsoberhäupter S. 672. 39. Dank an Bruder J . Müller S. 673. 40. Dank an die Amerikanischen Gemeinen S. 673.

X. Wahlen

S. 673

41. Der Vorsitzer der Unitäts-Direktion S . 6 7 3 . 42. Die Stellvertreter des Vorsitzers der UnitätsDirektion S. 673. 43. Die Direktion der Missionsanstalt S. 673. 44. Die Direktion der Brüderkirche in der Tschechoslowakischen Republik S. 673.

Verfassung der Evangelischen Brüder-Unität

in Deutschland von 1 9 3 2 S. 674—680

I. Allgemeines (§ 1) S. 674. II. Mitgliedschaft (§§ 2—3) S. 674. I I I . Die Synode (§§ 4—12) S. 674. IV. Die deutsche Unitäts-Direktion (§§13—17) S. 676. V. Die Finanz-Direktion (§§18—21) S.676. V I . Der Rechnungsausschuß (§§ 22—24) S. 677. V I I . Die Kirchenämter (§§ 25—26) S. 677. V I I I . Die

XVI

Inhalt

Gemeinen (§§ 27—35) S. 678. I X . Werke und Arbeitsgebiete der Europäisch-Festländischen BrüderUnität (Erziehungswerk, Diasporawerk, äußere und innere Mission §§ 36—39) S. 679* X . Das Vermögen der Europäisch-Festländischen Brüder-Unität (§§ 40—43) S. 680.

Historische Beilagen S. 6 8 1 — 7 2 1 Die in der Herrenhuth geordneten Herrschafftl. Gebote und Verbote, erneuert und öffentlich vorgeschrieben am 6ten Nov. 1728 aus denen am 12. Maj. 1727 S. 681—686 Brüderlicher Verein und Willkür in Herrnhut, 1727 S. 686—689 Sendschreiben an Ihro Königl. Maj. von Schweden, von Grafen und Herrn Ludewig von Zinzendorff, betreffende sein und seiner Gemeinde Glauben und Bekänntnis, 1735 S. 690—703 Ein Brief an die in allen Religionen und Secten durch America verstreuten Prediger des Evangelii, 1742 S. 703—708 Aufsatz, welcher von der dazu verordneten Deputation dem General-Synodo des Jahres 1748 praesentiret und darauf wie zuvor von allen Presbyterianischen Tropis der Brüder-Kirche nunmehro auch von der EpiscopaPVerfassung selbst in Teutschland, Schlesien, Holl- und England die ungeänderte Augspurgische Confession pure und simpliciter angenommen worden S. 709—721 Register S. 722—742 I. Dichterregister S. 722. I I . Liederregister S. 730. 1. Deutsche Lieder S. 730. 2. Englische Lieder S. 735- 3. Französische Lieder S. 737. 4. Ladinische Lieder S. 737. 5. Dänische Lieder S. 737. 6. Deutsche Übersetzungen der ausländischen Lieder S. 739.

Einleitung 1 . Die deutschen Erweckungs- und Heiligungsbewegungen. In den deutschen evangelischen Landeskirchen haben sich ebenso wie in allen anderen christlichen Kirchen bedeutende Erweckungs- und Heiligungsbewegungen entwickelt. Persönlichkeiten sind aufgetreten und Kreise haben sich gebildet, denen das landeskirchliche Leben zu oberflächlich erschien, die in den Hüllen der Verfassung, der Lehre und des Gottesdienstes das echte innere Leben vermißten und darum in neuer und eigener Weise ihre Frömmigkeit zu entfalten trachteten. Diese Bewegungen haben in Deutschland ähnlich wie in andern Ländern verschiedene Grade erreicht und verschiedene Formen angenommen. Es gibt solche, die im strengsten Sinn auf „Heiligung" gerichtet sind, d. h. für sich und für andere ein dauernd Gott zugewandtes Leben in strenger Frömmigkeitsübung und Selbstverleugnung erstreben, und solche, die mehr darauf ausgehen, in sich und anderen einen neuen Anfang gottinnigen Lebens hervorzurufen, d. h. im engsten Sinne zu „evangelisieren" und zu „erwecken". Es gibt solche, die das geistliche A m t , das kirchliche Dogma und den offiziellen Gottesdienst scharf verurteilen, j a als widerchristlich abtun, und andere, die diese Einrichtungen mit Andacht verehren und beibehalten und die ihre Innerlichkeit im Rahmen der kirchlichen Tradition entfalten wollen. Es gibt schwärmerische Spiritualisten und Täufer, die in tiefer Mystik leben und mehr die unmittelbare innere Erleuchtung durch den heiligen Geist als die Vermittlung durch äußere Institutionen anerkennen, und es gibt strenge Biblizisten, die den Buchstaben der Schrift verehren und nur die in der Schrift gebotenen Institutionen gelten lassen, unter ihnen Chiliasten, die besonders auf die Zukunftserwartung den Finger legen und danach unter Berufung auf Schriftworte den Geist ihrer Zeit zu deuten suchen. Aus diesen Verschiedenheiten heraus haben sich in Deutschland, wie auch in England, verhältnismäßig scharf gegeneinander abgegrenzte Typen ergeben. Einzelne unter diesen Typen haben sich in bestimmten Zeitaltern besonders lebendig entfaltet. Im 16. und 17. Jahrhundert und noch bis in den Anfang des 18. Jahrhunderts hinein überwogen die spiritualistischen und täuferischen Heiligungsmotive. Sie werden in Deutschland durch die Anhänger Schwenckfelds und Gichteis, durch die Tunker und Inspirierten wie durch manche anderen Mystiker und Täufer innerhalb und außerhalb der Landeskirchen vertreten, in England durch die Kongregationalisten, Baptisten und Quäker. A m Ende des 17. Jahrhunderts wird das Motiv der Erweckung vorherrschend, welches das ganze folgende Jahrhundert erfüllt und noch im 19. und 20. Jahrhundert starke Nachwirkungen ausübt. In Deutschland ist diese Richtung im Pietismus Speners, Franckes und Zinzendorfs am eindrucksvollsten herausgebildet worden, in Amerika durch manche erfolgreichen Erweckungsprediger unter den deutschen Auswanderern. In England entsteht wesentlich unter Einwirkung John Wesleys die große methodistische Erweckung, Corpiu coofeuionnm 10.

b

XVIII

Einleitung

die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in England und Amerika vorherrscht. Von dort kommen die Erweckungsmotive zurück und rufen zusammen mit den Nachwirkungen des Altpietismus die neuere deutsche Gemeinschaftsbewegung hervor. Endlich entwickelt sich aus dem deutschen, besonders dem württembergischen Pietismus, ein starker Biblizismus, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine chiliastische Wendung nimmt und der in England und Amerika einerseits die Bewegungen der Plymouth-Brüder, der Jünger Christi und verwandte Erscheinungen, andrerseits die apostolischen, adventistischen und ähnliche Gemeinschaften ins Leben ruft. Dabei ist für Deutschland — und übrigens auch für die lutherischen Länder des Nordens — ein ganz wesentlicher Unterschied in der organisatorischen Gestaltung der Erweckungs- und Heiligungsbewegungen im Vergleich mit anderen Ländern, besenders mit England und Amerika, festzustellen. Die in Deutschland und in den nordischen Ländern aufkommenden Erweckungen und Heiligungsbestrebungen führen nur in den seltensten Fällen und im geringsten Umfang zur „Separation", das heißt, sie konsolidieren sich nur ausnahmweise zu selbständigen, von den Landeskirchen scharf getrennten Gemeinschaften und verharren in ausgedehntem Maße in dem Zustand fließender Bewegungen oder bleiben lediglich ein inneres Leben in frommen Gemütern. E s kommt noch hinzu, daß eine Separation meist nur da stattfindet, wo Auswanderergruppen im Kolonialland sich selbständig organisieren, oder wo umgekehrt in der Heimat ausländische Einflüsse sich Geltung verschaffen, d. h. wo Einwanderer von außen oder zurückkehrende Auswanderer oder Evangelisten ausländischer Gemeinschaften ihre Ideen im Inland verbreiten. Und sogar in diesen Fällen findet nicht immer eine Separation statt. Vielmehr bleiben die Anhänger ausländisch beeinflußter Gemeinschaften in weitem Umfange gleichzeitig Glieder ihrer Landeskirchen. In manchen Fällen führt auch die Erweckung und Heiligung zur Bildung von Vereinen und zum Bau von Anstalten innerhalb der Landeskirchen, d. h. die Organisationen des neuen Lebens bilden sich nicht im Gegensatz zu den schon bestehenden Organisationen, sondern stellen sich dienend in die vorhandene übergeordnete Kirche hinein. -Das hat in Deutschland zur Folge gehabt, daß auch heute noch trotz sehr starker und lange andauernder evangelistischer Bemühungen ausländischer Herkunft die Zahl der Evangelischen, die zu separierten Erweckungs- und Heiligungsgemeinschaften gehören, nur etwa eine halbe Million beträgt, während etwa vierzig Millionen der Reichskirche angehören. Diese zahlenmäßige Kleinheit der deutschen Erweckungs- und Heiligungsgemeinschaften hat aber keineswegs das Ergebnis, daß ihr Einfluß auf die Volkskirche unbedeutend wäre. Im Gegenteil, gerade weil die Landeskirchen sich nicht spröde gegen jene Einflüsse abgrenzen, und weil die Kreise der Frommen sich nicht exklusiv verhalten, ergibt sich eine sehr bedeutende Wechselwirkung zwischen der Volkskirche und den freien Gemeinschaften, und so ist ein sehr lebendiges Ineinander von Kirchlichkeit und Erwecktheit im evangelischen Deutschland zu beobachten. Die geschilderten Verhältnisse haben nun aber auch eine hohe Bedeutung für die Gestaltung der Bekenntnisurkunden der deutschen Erweckungs- und Heiligungsbewegungen. Entsprechend dem geringen Umfang der Separation sind auch die Bekenntnisurkunden, die sich gegenüber den landeskirchlichen Verfassungen, Lehrsystemen und Gottesdienstordnungen gebildet haben, nur gering an Umfang im Vergleich mit dem, was in den Landeskirchen gültig ist, und mit dem, was anderwärts, namentlich in England und Amerika, sich im Lauf der Geschichte als Institution innerhalb der separierten Gruppen herausgebildet hat. Und zwar ist der Umfang um so kleiner, je enger sich eine Bewegung in die Landeskirche eingliedert, und um so größer, je mehr sie sich unter ausländischem Einfluß verselbständigt hat oder unter deutschen Auswanderern in der Fremde selbständig organisiert worden ist.

Die deutschen Erweckungs- und Heiligungsbewegungen. — Die Brüdergemeine

XIX

Unter den Bekenntnisurkunden selbst spielen aber wiederum weniger diejenigen eine Rolle, die eine gewisse Festigkeit oder gar Starrheit an sich haben, wie die Kirchenordnungen, die Katechismen und die Liturgien. Vielmehr stehen im Vordergrunde diejenigen Glaubensäußerungen, die in der evangelischen Christenheit der unmittelbarste, individuellste und innigste Ausdruck der Frömmigkeit im Gottesdienst sind, zugleich am wenigsten Exklusivität bedeuten und am meisten ein Ausstrahlen frommen Lebens in die Umgebung ermöglichen: die geistlichen Lieder. Lieder sind daher in der Regel die hervorragendsten und umfangreichsten Dokumente der deutschen Erweckungsund Heiligungsbewegungen. Sie sind, sofern sie zu Kirchenliedern geworden sind, gleichzeitig das wichtigste innere Band, das die Gemeinschaft mit der Volkskirche verbindet, und, sofern sie von den Landeskirchen abgelehnt sind, das Merkmal der Besonderheit einer frommen Bewegung. Die Lieder sind zugleich auch die der hohen dichterischen Begabung des deutschen Volkes entsprechende charakteristisch deutsche Lebensäußerung der frommen Bewegungen, und sie haben von Deutschland aus ganz grundlegend auf die ausländischen Erweckungs- und Heiligungsgemeinschaften und auch auf die ausländischen Volkskirchen eingewirkt. Aus diesem Grunde nehmen notwendigerweise die Lieder einen besonders breiten Raum unter den Bekenntnisurkunden ein, die in der vorliegenden Abteilung des Corpus Confessionum veröffentlicht werden. 2. Die Brüdergemeine, ihr Bestand und ihre Bedeutung. Unter den deutschen Erweckungs- und Heiligungsbewegungen gebührt der erste Platz und die ausführlichste Behandlung im Corpus Confessionum der Herrnhuter Brüdergemeine. Und zwar gilt dies nicht so sehr deshalb, weil Herrnhut an Traditionen der vorreformatorischen Böhmischen Brüder anknüpft und damit in eine sehr alte Zeit zurückgreift. Denn im 18. Jahrhundert ist in Herrnhut ein wesentlich neuer Anfang gemacht worden, und mit diesem neuen Anfang steht die Brüdergemeine keineswegs zeitlich voran, sondern an einer verhältnismäßig späten Stelle unter den deutschen Erweckungs- und Heiligungsbewegungen. Aber die Bedeutung, die das herrnhutische Christentum seit dem 18. Jahrhundert gewonnen hat, ist so überragend, daß ihre Bekenntnisurkunden als die wichtigsten und umfangreichsten an den Anfang gestellt werden müssen. Der äußere Bestand der Brüdergemeine ist allerdings heute sehr bescheiden. Die Mitgliederzahl ist absolut genommen seit dem Jahre 1775, a u s dem statistische Angaben vorliegen, nur wenig gewachsen, im Vergleich zu der ungeheuren Zunahme der Bevölkerung sogar erheblich zurückgegangen. Im Jahre 1775 gab es (nach Burkhardt: Die Brüdergemeine I S. 98) in Europa und Amerika zusammengenommen etwa 15000 Mitglieder, davon in Deutschland gegen 7000. Die Statistik vom Ende des Jahres 1934 weist (nach einem gedruckten statistischen Merkblatt folgende Zahlen auf: Gebiete Deutsche Brüder-Unität (Deutsches Reich, Dänemark, Holland, Schweiz) Brüder-Unität in Böhmen und Mähren Britische Brüder-Unität Nördliche Amerikanische Brüder-Unität Südliche Amerikanische Brüder-Unität Zusammen

Auf den Missionsgebieten stattgefunden. Im Jahre 1775 1934 zeigt die Statistik (nach bericht über das Missionswerk

Mitglieder 9742 7680 4500 24585 11 727 58234

ordinerte Geistliche 25 14 36 83 23 181

hat ein etwas stärkerer Zuwachs in den absoluten Zahlen gab es etwa 10000 Heidenchristen. Am Ende des Jahres dem Missionsblatt von 1934 Heft 7—8 und dem Jahresvom Juli 1935) folgendes Bild: b*

XX

Einleitung Missionsgebiete Labrador Alaska Süd-Kalifornien Westindien-West (Jamaika) Westindien-Ost Nikaragua (Moskito) Britisch-Guyana Surinam Südafrika-West Südafrika-Ost Unyamwesi West-Himalaya

Getaufte Mitglieder 1046 2178 163 11308 26156 14125 2918 29837 19490 14369 14481 3906 '45 140122

Missionsarbeiter '3 16 2 24 42 26 5 82 34 46 28 19 11 348

Zu diesen Zahlen muß man noch die wechselnden Mengen derjenigen hinzunehmen, die durch die Erziehungsanstalten der Herrnhuter hindurchgehen oder an ihren Sonntagsschulen und Missionsschulen teilnehmen, ohne selbst Mitglieder der Brüdergemeine zu sein. Ferner kommt dazu die von den Herrnhutern so genannte „ D i a s p o r a " , das sind die Erweckten, die unter dem Einfluß Herrnhuts stehen und mit den Herrnhutern Gemeinschaft pflegen, offiziell aber anderen Kirchen angehören. Der Bestand der Brüdergemeine bleibt allerdings, auch wenn man diese Kategorien von Anhängern hinzunimmt, äußerst gering. Hiermit ist aber die Ausdehnung des herrnhutischen Einflusses nicht erschöpft. Dieser ist vielmehr so außerordentlich weitreichend, daß man von unzählbaren Millionen reden muß, die stärkere oder schwächere Wirkungen des brüderischen Geistes empfangen haben. Die Bedeutung Herrnhuts ist so groß, daß sie sich nur schwer abmessen läßt. In Herrnhut fanden alle K r ä f t e des deutschen Pietismus, des innerkirchlichen wie des separatistischen, die Konventikel Speners, der organisatorische Unternehmungsgeist Franckes, der Biblizismus der Württemberger, die Mystik der Inspirierten, ihre eigentümliche Zusammenfassung und Weiterbildung. Darüber hinaus aber wurde durch die Brüdergemeine der deutsche Pietismus zu einer weltweiten Bewegung. Von der herrnhutischen Frömmigkeit empfingen die Führer des Methodismus ihre entscheidenden Anregungen, so daß man den Methodismus insofern geradezu als ein anglikanisiertes Herrnhutertum bezeichnen könnte. Im Methodismus und darüber hinaus ist der Geist der Brüdergemeine in der großen englischen und amerikanischen Erweckung des 18. Jahrhunderts und in allen Erweckungen des 19. und 20. Jahrhunderts wirksam geworden (vgl. Corpus Confessionium 20 I S. X I V ) . Ihr Geist ist aber nicht nur überall da spürbar, wo E r w e c k u n g zu finden ist, sondern er hat weithin in den Kirchen und Gruppen der evangelischen Christenheit, j a in der Christenheit überhaupt, unmeßbare Wirkungen getan. Das „Heilands-Christentum" der Brüdergemeine, wie es in der Vorrede zum Liturgienbuch (S. 1 0 6 ) in richtiger Selbstcharakteristik genannt wird, hat in den großen Kirchen wie in den freien Vereinigungen und ökumenischen Organisationen weiteste Verbreitung gefunden und zum Teil in bekenntnismäßigen Formulierungen Ausdruck gewonnen. E s klingt vieltausendfältig in Predigten, in Gebeten, in Liedern, in Kundgebungen, in P r o g r a m m e n , j a in Schlagworten kirchenpolitischer Parteien wieder, und die theologischen S y s t e m e der neueren und neuesten Zeit lassen in dem Umfange, als sie christozentrisch orientiert sind, diese Wirkung merken, allen voran die Theologie Schleiermachers, der durch die Erziehung der Brüdergemeine hindurchging und sich selber später als einen „ H e r r n h u t e r höherer Ordnung" bezeichnete. V o n Schleiermacher her ist die gesamte nachfolgende Theologie mit herrnhutischem Geist befruchtet worden, so daß sich auf diesen Wegen die

Die Brüdergemeine, ihr Bestand und ihre Bedeutung. — Zinzendorf

XXI

Wirkungen der Brüdergemeine bis in die Zentren des christlichen Denkens und von da aus wieder in die Kirchen hinein erstrecken. Diese außerordentliche Bedeutung der Brüdergemeine erklärt sich — soweit menschliche Instanzen in Frage kommen — aus der überragenden Wirkung einer einzigen Persönlichkeit, von der man aus diesem Grunde sagen muß, daß sie der anregendste Geist in der gesamten Christenheit seit Luther und Calvin gewesen ist. Das war die Persönlichkeit des Grafen Zinzendorf. 3. Zinzendorf, seine Persönlichkeit und seine Frömmigkeit. Der Geist der Brüdergemeine ist der Geist des Grafen Zinzendorf, und durch ihn ist sie wesentlich das geworden, was sie geworden ist. In den offiziellen Urkunden der Herrnhuter kommt freilich der Zusammenhang mit der Person Zinzendorfs nicht so deutlich zum Vorschein, wie es dem Wesen der Sache entspricht. Man gewinnt aus ihnen zum Teil den Eindruck, als ob die Anknüpfung an die vorreformatorische Bewegung der Böhmischen Brüder wichtiger wäre als die Lebensarbeit Zinzendorfs. In Wirklichkeit kann man aber die Brüdergemeine in allen wesentlichen Zügen voll verstehen, wenn man die Bedeutung der Böhmischen Brüder zurückstellt und die Gestalt des Grafen in das ihr gebührende Licht rückt. Darum wird in dem vorliegenden Bande der böhmischen Bewegung nur ganz beiläufig gedacht werden, während das Werk des Grafen Zinzendorf den eigentlichen Inhalt der dargebotenen Quellen bildet. Daß die Brüdergemeine selbst in der Anerkennung des Grafen eine gewisse Zurückhaltung übt, hängt zusammen mit den mancherlei menschlichen Zügen, besonders mit den Wunderlichkeiten und Anstößigkeiten, die man an der Person des Grafen bei seinen Lebzeiten beobachtete, und die nicht nur von kritischen Zeitgenossen einem harten Gericht unterworfen wurden, sondern auch bei den eigenen Anhängern Bedenken erregten, so daß sie durch die späteren Institutionen und Traditionen der Herrnhuter in der Richtung auf das Durchschnittlich-Kirchliche und Nüchtern-Menschliche korrigiert worden sind. Man muß aber die Persönlichkeit nehmen, wie sie ist, nicht einen „idealisierten" oder „filtrierten" Zinzendorf. Denn gerade in der Vielseitigkeit, ja in der Unausgeglichenheit seines Wesens liegt ein sehr wichtiger Grund für die Lebendigkeit, die von dieser Persönlichkeit ausstrahlte. Zinzendorf ist Reichsgraf mit einem sehr ausgeprägten Herrenbewußtsein und Herrschaftsbedürfnis und zugleich der demütigste Diener Christi, der in letzter Hingabe alles für seinen Heiland t u t ; er ist ein frommer Christ, der mit Inbrunst das Göttliche verehrt und doch nicht selten mit dem Göttlichen spielt und tändelt bis zu einem Grade, wo es ans Lächerliche oder gar Frivole grenzt; er ist ein Meister der Rede und des geschriebenen Wortes, der in edelster Einfalt spricht und schreibt und durch Gedankenfülle und geistvollen Ausdruck hinreißt, der aber auch wieder auf weite Strecken hin Langeweile verbreitet und in manchen Schriften eine aus Deutsch, Französisch, Englisch, Lateinisch und Griechisch seltsam gemischte gelehrte Sprache f ü h r t ; er ist der große Dichter, der schon vor der klassischen deutschen Dichtung klassische Verse findet und der dann doch wieder durch Zügellosigkeit und Geschmacklosigkeit des Ausdrucks abstößt; er ist der fürsorgende Gutsherr, der über seinen Kolonisten waltet und brüderlich in stiller Seelsorge mit ihnen verkehrt, zugleich der weltweite Geist, der in Deutschland die Erweckten und Inspirierten zusammenzufassen und zu beherrschen trachtet, der nach England und über den Ozean reist und durch die Mission in allen Weltteilen die Funken des Geistes Christi ausstreut; er hat die Art eines frommen Laien, der aus der mystischen und kirchlichen Tradition herausholt, was seinem Wesen gemäß ist, um es dann durch phantastische Gedankenbildungen zu bereichern; er zeigt sich aber zugleich auch immer wieder als Theologe, der sich aus einfachen Prinzipien heraus um Systematik m ü h t und in dem sogar manche Gedanken aufblitzen, mit denen er späteren theologischen Systemen vorgreift. Das sind einige Charakteristika, die man zur Erklärung der Eigentümlichkeit

XXTT

Einleitung

u n d der a u s g e d e h n t e n W i r k s a m k e i t Zinzendorfs a n f ü h r e n k a n n , ohne d a ß freilich dadurch l e t z t e und erschöpfende A u f s c h l ü s s e gegeben w ü r d e n . F r a g e n w i r n u n n a c h der F r ö m m i g k e i t Z i n z e n d o r f s in ihrer u r s p r ü n g l i c h e n Gestalt, w i e sie z u r F r ö m m i g k e i t der Brüdergemeine g e w o r d e n ist, so erhalten w i r die beste A n t w o r t aus einem großen Selbstbekenntnis, worin der Graf sein inneres L e b e n v o n seiner G e b u r t bis zu seinem 34. L e b e n s j a h r ( 1 7 0 0 — 1 7 3 4 ) beschreibt. E r teilt darin mit, w a s er a n Stelle einer plötzlichen B e k e h r u n g , w i e sie die G r ü n d e r des M e t h o d i s m u s u n d andere E r w e c k t e erlebten, w ä h r e n d der ersten J a h r z e h n t e seines L e b e n s innerlich erfahren hat. Dieses S e l b s t b e k e n n t n i s , das als F u ß n o t e u n t e r der V o r r e d e z u r »Büdingischen S a m m l u n g einiger in die K i r c h e n h i s t o r i e einschlagender S c h r i f t e n « steht, l a u t e t f o l g e n d e r m a ß e n : „ I c h bin sechs W o c h e n alt gewesen, als mein V a t e r entschlaffen ist, u n d d a h e r b a l d z u m e i n e m G r o ß - H e r r V a t e r d e m K ö n i g l i c h e n geheimen R a t h s - D i r e c t o r u n d L a n d V o g t v o n Gersdorfi ins H a u ß k o m m e n . Meine liebe G r o ß - M u t t e r h a t m i c h 10. J a h r l a n g in ihrem C a b i n e t behalten, meine T a n t e Henriette h a t A b e n d s und M o r g e n s m i t mir g e b e t e t , u n d den T a g über d e m G e b e t g e m ä ß gewandelt, so o f f t ich m e i n e F r a u M u t t e r sähe, sähe ich eine W i t t w e , die einsam w a r und ihre H o f f n u n g auf G O t t setzte. A l s Ihre G n a d e n sich einige J a h r e d a r a u f ! mir z u m Dienst w i e d e r v e r h e y r a t h e t e n , (ihr G e m a h l der General-Feld-Marschall v o n N a t z m e r ist erst im vorigen J a h r e etlich u n d 80. j ä h r i g a u s dieser W e l t geschieden) h a b e ich selbige in meinen K i n d e r - J a h r e n n u r w e n i g u n d k u r t z , a b e r a l l e m a h l m i t einem solchen heiligen E i n d r u c k meines H e r t z e n s gesehen, der mir geblieben ist. D e r H e y l a n d w a r das A u g e n - M e r c k meiner E r z i e h u n g , u n d h a b e ich bis in mein i o t e s J a h r eine solche Gnaden-volle und vorsichtige A n f ü h r u n g e m p f a n g e n , dergleichen m a n (außer in einer regulieren Gemeine J E s u ) nicht finden k a n ; Ich k a n also w o h l sagen, d a ß ich immer in einer B e w e g u n g meines H e r t z e n s d a h i n gegangen, u n d also vielleicht seit meiner T a u f f e nicht t o d t gewesen, a u c h meines trotzigen, hohen, u n d critiquen H u m e u r s u n g e a c h t e t , indem sich auch v o n Zeit z u Zeit S t a n d e s - T h o r h e i t und E i t e l k e i t einspielte, nie g a n t z v o m H e y l a n d e w e g k o m m e n , und gegen dessen S a c h e eine zärtliche L i e b e und E h r e r b i e t u n g b e y b e h a l t e n . Die alten K i r c h e n - L i e d e r (welche noch meine Freude sind) sind mir so lieb gewesen, d a ß ich m i c h z u 4 t e l J a h r e n v o r a u s g e f r e u e t h a b e , w a n n sie n a c h damahliger G e w o h n h e i t wieder w ü r d e n gesungen w e r d e n , u n d d a b e y spielte ich gerne, p u t z t e mich gerne, und m a c h t e nach der gesetzlichen A r t so viel v o n der W e l t mit, als ich nicht Sünde zu seyn erkannte. W e i l ich aber auf dem l e t z t e n F a l l n i c h t w e i t e r v o m F l e c k zu bringen w a r , so h a t t e mein A i r d u grand m o n d e etwas G e z w u n g e n e s , u n d das halbirte W e s e n b r a c h t e ein w o h l verdientes R i d i c u l e auf m i c h , das ich a u c h n i c h t eher loß w a r d , b i ß der H e r r Graf H e n c k e l mir einmal n a c h E n d i g u n g meiner R e i s e n in einem u n g e f ä h r e n Gespräch seine M e y n u n g v o n A d i a p h o r i s sagte, und ich so gleich v o r meinen T h e i l c o n v e n a b l e fand, mich u m s G a n t z e , alles D i n g s zu enthalten, w e l c h e n P l a n ich m i t nach D r e ß d e n brachte, und daselbst auch nie a n d e r s gesehen w o r d e n bin. In meiner Gross-Frau M u t t e r H a u s e begegneten m i r z w e y U m s t ä n d e , die meine g a n t z e k ü n f f t i g e L e b e n s - A r t veranlasseten, als in m e i n e m 6 t e n J a h r e d e r j e t z i g e Inspector z u S c h w a n b e c k H e r r Christian L u d e w i g E d e l i n g mein 3. j ä h r i g e r P r a e c a e p t o r in der gewöhnlichen A b e n d - B e t - S t u n d e v o n mir A b s c h i e d n a h m , g e b r a u c h t e er sich z a r t e r A u s d r ü c k e v o n meinem H e y l a n d e u n d seinem Verdienste und auf w a s W e i s e ich I h m angehörte, die w a r e n mir so aufgeschlossen, lebhafft und eindringende, dass ich in ein langwieriges W e i n e n gerieth und unter demselben fest beschloß, lediglich v o r d e n M a n n z u leben, der sein L e b e n f ü r mich gelassen hatte. In diesen G e d a n c k e n w u r d e ich v o n meiner sehr geliebten T a n t e Henriette g a n t z liebreich u n d E v a n g e l i s c h u n t e r h a l t e n , der s a g t e ich m e i n gantzes H e r t z e u n d wir trugen es denn so gemeinschafftlich d e m H e y lande hin. V o r ihr h a t t e ich keinen S c h e u , mein Böses u n d G u t e s e r f u h r Sie. H a t e t w a s v o n meiner E r z i e h u n g in die n a c h f o l g e n d e H a n d l u n g e n m i t eingeschlagen, so ist es b e y der E i n r i c h t u n g der B a n d e n oder kleinen Gesellschafften geschehen, denn ich h a b e d e n

Zinzendorf, seine Persönlichkeit und seine Frömmigkeit

XXIII

Plan dieser Vertraulichkeit immer im Gemüth behalten, und b e y aller Gelegenheit anzubringen gesucht. In meinem 8ten Jahre lag ich eine Nacht lang ohne Schlaff, und kam durch ein altes Lied welches meine Gross-Frau Mutter vor ihrem Schiaffengehn gesungen, in eine Meditation aus derselben in ein tieffes Speculiren, und dieses gieng so weit, daß mir auf die L e t z t e Hören und Sehen vergieng. Die raffinirtesten Ideen der Atheisten entsponnen sich v o n selbst in meinem Gemüthe, und ich w a r d dadurch so angegriffen und so tieff hinein gebracht daß alles, was ich seit dem gehöret und gelesen, mir sehr seichte und unzulänglich geschienen, und die geringste weitere Impression nicht gemacht. Weil aber mein H e r t z mit dem Heylande, und ich Ihm mit einer empfindlichen Aufrichtigkeit zugethan war, und vielmals dachte, wenns möglich wäre, daß ein anderer Gott als E r seyn oder werden könnte so wolte ich lieber mit dem Heylande v e r d a m m t werden, als mit einem andern Gott selig seyn; So hatten die seit dem immer wiederkommende Speculationen und Vernunfft-Schlüsse keine andere Gewalt bey mir, als mich zu ängstigen und mir den Schlaff zu verderben, aber auf mein Hertz nicht den geringsten Effect. W a s ich glaubte, das wolte ich, w a s ich dachte, das w a r mir odieuse und ich faßte damahls gleich den firmen Schluß, den Verstand in menschlichen Dingen so weit zu brauchen als er langte, und mir ihn so weit ausklären und schärffen zu lassen, als es nur immer damit könte getrieben werden, in Geistlichen aber bey der im Hertzen gefaßten Wahrheit, und in specie an der Creutz- und Blut-Theologie des Lammes GOttes so einfältig zu bleiben, daß ich sie zum Grund aller andern Wahrheiten legen, und w a s ich nicht aus ihr deduciren könte, gleich wegwerffen wolte. Und das ist mir geblieben bis diesen Tag. So k a m ich endlich nach Halle, als ich eben zehen Jahr alt worden war. Ich befließ mich so gleich diejenigen jungen Leute zu entdecken, die etwan v o m H e y lande ergriffen waren, und d a ich ihrer nach und nach welche antraff, so machten wir B u n d mit einander des H e y l a n d s gantz zu werden. Das continuirte in einem Stücke v o n 1710. bis 16., so daß ich dem seligen Herrn Professor Fr. einen Catalogum von sieben solchen Societaeten hinterliess, die ich in der Zeit-Folge meines Daseyns angefangen hatte, und der L e t z t e drinnen geblieben war. Meine Aufferziehung w a r hart, und unfreundlich, der U m g a n g der Scholaren mit mir die meiste Zeit verächtlich oder feindselig, und die wenigen ausgenommen, die sich von Zeit zu Zeit zum Heylande fanden, hasseten sie mich durchgängig, ich wurde auch wegen der Sache des Heylandes sehr verspottet, und weil meine Informatores ein inegales Wesen an mir sahen, denn v o n N a t u r w a r ich voll Feuer, Leben, und Leichtsinn, und das w a r doch mit lauter Bewegungen und Anstalten auf die Sache J E S U untermenget, insonderheit mit vielen Bassessen über das geringste Versehen, bis der beleidigte Informator oder Scholar mir wieder vergeben h a t t e , so hatten die meisten einen unzulänglichen Begriff von mir, und w u ß t e n nicht w a s sie von dem K ü n f f t i g e n dencken solten. Und so habe ich im täglichen U m g a n g das ordinaire T r a c t a m e n t der unartigen Scholaren erfahren müssen, und auf den Listen und A b t h e i l u n g e n doch immer unter denen Erweckten gestanden. Je besser ich die N a t u r der A u t o d i d a c h e kennen gelernet, je mehr ist mir die Connexion meines damahligen Zustandes klahr geworden. Es fehlte mir auch zu gleicher Zeit nicht an Verführung, und da ich auf Befehl meiner lieben T a n t e auswärts kein Weibs-Volck anzusehen begehrte, ob ich gleich zu Hause unter lauter Weibs-Leuten gewesen war, so suchten hingegen die Scholaren mir ihre täglich mehr überhand nehmende Schul-Sünden mit aller L i s t , K u n s t , und Plausibilität, die der Satan in ein menschlich Hertz bringen kan, zu communiciren. Ich hatte auch eine Anfassung an solche Dinge, und da ich ohne dem z u m Fürwitz sehr geneigt war, hätte ich eben alles wissen mögen, w a s gut und schädlich gewesen. W e i l ich aber unter einer Gnaden-Zucht stände, die sie nicht kannten, so wurde ich nicht allein allemahl von ihren bösen Thaten zurück gehalten, sondern es g e l u n g mir mehr als einmal, diejenigen, die mich verführen solten, statt dessen ins G « vor der Schmälerung des Ruhmes an dir, vor unseligem Großwerden, vor aller Selbstgefälligkeit, vor unnötiger Verlegenheit, vor Mißverstand und Verstellung, vor leichtsinniger oder finsterer Schwärmerei, vor Satans Mordgeist und Tücken, vor dem Betrug der Sünde, vor aller Sünde, vor dem ewigen Tode behüt uns, lieber Herre Gott!

L.

Mit dem ganzen Verdienste deines Lebens G. segne uns, lieber Herre Gottl L.

G. L.

Mit mit mit mit

deiner menschlichen Geburt, deinem kindlichen Gehorsam, deinem Fleiße bei der Arbeit, deiner Demut, Sanftmut und Geduld mit deinem Wachen und Beten, mit deinen verdienstlichen Tränen, mit deinem Worte des Lebens, mit deinen heiligen Sakramenten, segne uns, lieber Herre Gott! Alle Mühseligkeit deines Lebens, deine Versuchungen, deine Armut und Knechtsgestalt, dein Verachtet- und Unwertsein, deine Schwachheit und Schmerzen, alle Bekümmernis und Angst deiner Seele, dein Todeskampf und blutiger Schweiß, deine Bande, Schläge und Verspottungen, deine Geißelung und Dornenkrönung, deine schmähliche Kreuzigung, deine heiligen Wunden,

') Die vor dem Texte stehenden einzelnen Buchstaben bedeuten: L. L i t u r g u s . Ch. C h o r . G. G e m e i n e . B. B r ü d e r .

S.

Schwester.

108

G.

Liturgienbuch der evangelischen Brildergemeine, erster Teil

dein teures Blut, dein werter Tod, deine Ruhe im Grabe, deine siegreiche Auferstehung, deine glorreiche Himmelfahrt, dein Sitzen zur rechten Hand Gottes, deine kräftige Fürbitte, deine liebe Nähe, deine Wiederkunft zu uns, oder unsre Heimholung zu dir tröst uns, lieber Herre Gott! Heiliger Herre Gott! Heiliger starker Gott! Heiliger barmherziger Heiland, du ewiger Gott! Laß uns nie entfallen unsern Trost aus deinem Tod! K y r i e eleison!

L.

G.

L.

Wir armen Sünder bitten, du wollest tj uns erhören, lieber Herre Gott! und deine heilige christliche Kirche regieren und führen; des Verstandes am Geheimnisse Christi mehr und des Mißverstandes weniger machen; den Schwachen im Glauben [Rom. 14, 1.] aufnehmen lehren und die Gewissen nicht verwirren lassen; das Wort vom Kreuze unter denen, die nach deinem Namen genannt sind, allgemein machen; alle Kinder Gottes zu e i n e m Geiste vereinigen, ihr einiger Hirte, Hoherpriester und Heiland bleiben; treue Arbeiter in deine Ernte senden; deinen Geist und deine K r a f t zum Worte geben; das Wort von der Versöhnung bis ans Ende der Tage unter uns erhalten, und durch den heiligen Geist dein Verdienst und deine Wunden täglich verklären. Hilf uns dein Wort und Sakrament rein behalten bis an unser End. Hindere oder brich allen Willen des Satans,

Rat

G.

tritt ihn unter unsre Füße, und nimm uns in Schutz gegen seine Anklage; laß uns um des Friedens willen, den wir mit dir haben, auch Frieden bei den Menschen finden; laß uns segnen, die uns fluchen, und wohltun denen, die uns hassen; unsern Verfolgern und Verleumdern behalte ihre Sünde nicht; allen Rotten und Ärgernissen wehre; alle Verführer entferne von deinem Volke; bringe alle Verirrte und Verführte wieder; verleihe Liebe und Einigkeit allen unsern Gemeinen; hilf uns dein Testament (Joh. 17) glücklich ausführen, daß wir uns von Herzen einander lieben und im Frieden auf e i n e m Sinne bleiben. Erhör uns, lieber Herre Gott!

L.

Du aller Heiden Licht und Trost! wache über deinen Boten zu Land und See; lege Geist und Feuer auf das Wort ihres Zeugnisses von deinem Blute; mache Bahn unter ihren Füßen und spanne ihre Seile weit; segne unsre lieben Gemeinen aus den Heiden, behüte sie wie einen Augapfel im Auge!

G.

Will Satan sie verschlingen, so laß die Engel singen: sie sollen unverletzet sein!

L.

Erlöse das Volk Israel von seiner Blindheit; bringe noch viele aus ihnen vorher zu deiner Erkenntnis, bis endlich die Fülle der Heiden eingegangen ist und also das ganze Israel selig werde. Ach daß auch Ismael leben sollte vor

G.

Erhör uns, lieber Herre Gott!

dir!

Ch. G.

( 1 . Mose 17, 18.)

Lobet den Herrn, alle Heiden, und preiset ihn, alle Völker!

und L.

Du wollest deinem Volke Hütten zu

Die groBe Kirchenlitanei

wohnen und offne Türen für dein Evangelium geben, und es dir zum Lobe setzen auf Erden; allen Hirten und Dienern deiner Kirche heilsames Wort und heiliges Leben verleihen und bewahren; unser Bischofsamt köstlich vor dir erhalten; alle Ältesten wohl verstehen lassen, zu weiden die Gemeine Gottes, welche du durch dein eigen Blut erworben hast; alle Diener deiner Gemeine mit deinem Blute besprengen; [Unsere Synode mit deinem Geiste leiten und zu ihren Beratungen deinen Segen geben.]

G. L.

zum Dienst in deinem Hause die Herzen selbst zubereiten; alle Lehrer der Jugend mit deinem Geiste erfüllen, und unsre Schulen und Erziehungsanstalten vor dir gedeihen lassen. Erhör uns, lieber Herre Gottl

G.

Die mit Schiffen auf dem Meere fahren, laß erfahren deine Wunder; unsre Reisenden zu Land und See segne und behüte!

G.

Befiehl deinem Engel, daß er komm, und dir bewach dein Eigentum!

L.

Nimm auch den Haushalt der Gemeine auf dich, laß es redlich unter uns zugehen, nicht allein vor dir, sondern auch vor den Menschen; (2. Korinth. 8, 21.) laß Handel und Gewerbe unter uns dir geheiliget sein; segne den Arbeitsschweiß und die Handwerkstreue; daß sich aber niemand in Händel der Nahrung verflechte, und man in keiner Mühe finde Nachschmack der Sünde! O daß wir stets bereit wären, Liebe zu beweisen gegen jedermann und wohlzutun und mitzuteilen nie vergäßen! 0 daß wir gern die Traurigen erfreueten, und Gutes tun wäre unsers Herzens Lust!

G.

Erhör uns, lieber Herre Gottl

L.

Herr Jesu Christe, du Haupt deines Leibes, gib, daß man an unsern Gemeinen erkenne, daß du ein Gott der Ordnung bist; wandle unter ihnen mit Wohlgefallen; lehre uns allesamt einander Untertan sein in der Liebe; kehre ein in unsre Häuser und Familien; segne und heilige den Ehestand; bereite dir ein Lob aus dem Munde der Unmündigen und Säuglinge;

[laß die Arbeiten des jetzt versammelten Landtags (Reichstags) zu deiner Ehre und zum Heil unsers Landes gereichen,]

G. L.

Mache uns Untertan aller menschlichen Ordnung um deinetwillen; lehre uns der Stätten Bestes suchen, wo du uns hast, laß es ihnen wohlgehen ; wehre allem Tumult und Aufruhr, allem Kriege und Blutvergießen;

') Hier wird der Landesobrigkeit und der Stadtobrigkeit, zuvor aber in den Gemeinen, die im Deutschen Reiche liegen, des Kaisers und der Deutschen Kriegsmacht zu Wasser und zu Lande gedacht.

bewahre uns vor Feuer und Wassersnot, Hagel und Ungewitter, Pestilenz und teurer Zeit; laß diese Erde ein Feld sein, das du, Herr, segnest; Gott! gib Fried in deinem Lande, Glück und Heil zu allem Standet Erhör uns, lieber Herre Gott!

L.

Du wollest über allen Regenten der Völker gnädiglich wachen, ihnen Gedanken des Friedens und der Eintracht verleihen und erhalten, und unsre Fürbitte für sie alle erhören. Segne, leite und behüte unsre Landesobrigkeit x) sowie alle Beamte des Landes;

auf daß wir ein geruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Erhör uns, lieber Herre Gott!

109

110

Liturgienbuch der evangelischen Brttdergemeine, erster Teil

laß unsre Kinder in der Zucht und Vermahnung zu dir auferzogen werden;

G.

Erhör uns, lieber Herre Gott! Gedenk an deinen bittern Tod, sieh an dein heiige Wunden rot, die sind ja für die ganze Welt die Zahlung und das Lösegeld. Des trösten wir uns allezeit und hoffen auf Barmherzigkeit.

[segne die Unterweisung unserer Konfirmanden und tue ihnen das Herz auf;]

der Segen deiner heiligen Jugend mache die Knaben und Mädchen gehorsam und keuschl laß die ledigen Brüder und ledigen Schwestern stark werden durch deinen Geist am inwendigen Menschen ; sei der Witwer und Witwen Freude und selige Hoffnung; geuß deinen heiligen Geist über alle deine Knechte und Mägde aus; und heilige unsre Seelen im Gehorsam der Wahrheit durch den Geist, zu ungefärbter Bruderliebe. G. Erhör uns, lieber Herre Gott! L.

Du Freund und Liebhaber der Menschen! hilf allen, die in Not und Gefahr sind. Besuche die Gefangenen und bringe sie zu wahrer Buße; unschuldig Gefangene mache los und ledig; alle Gefangenen um des Wortes Gottes, willen laß durch das Wort leben, das dich in der Wüste erhalten hatl Tröste alle Bekümmerten und Angefochtenen ; unterstütze das Alter; sei der Waisen und Witwen Vater und Beistand und ein Versorger der Armen; pfleg auch der Kranken als deiner Geliebten; und wenn du die Menschenkinder sterben lässest, so gedenke daran, daß du nicht allein für unsre Sünde, sondern für der ganzen Welt Sünde gestorben bist. Ja, du Gott über alles, gelobet in Ewigkeit, werde allen Menschen ihr Heiland, erbarme dich aller deiner Kreatur! denn du hast alles durch dich versöhnet zu dir selbst, es sei auf Erden oder im Himmel.

L.

G.

Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, und bereite uns zu einer seligen Heimfahrt; erhalte uns mit der ganzen vollendeten Gemeine in ewiger Gemeinschaft, und laß uns dereinst bei dir zusammen ausruhen von unsrer Arbeit! Erhör uns, lieber Herre Gott!

L.

O du Gotteslamm, das der Welt Sünde trägt, G. Erbarm dich über uns! L. O du Gotteslamm, das der Welt Sünde trägt, G. bekenne dich zu uns! L. 0 du Gotteslamm, das der Welt Sünde trägt, G. gib uns deinen Frieden! L.

l

) Dem Lamme, das geschlachtet ist, und hat uns erkauft aus allen Nationen der Erde, dem Herrn, der ^ich unsre Seelen erworben hat, dem Freunde, der uns geliebet hat und gewaschen von Sünden mit seinem Blute, der für uns gestorben ist zu einem Male, auf daß wir der Sünde stürben, der für uns auferstand, auf daß wir auch auferständen, der für uns gen Himmel gefahren ist, uns die Stätte zu bereiten, und sind ihm Untertan die Engel und die Gewaltigen und die Kräfte: Ch. Dem sei Ehre zu aller Zeit in der Gemeine, die auf ihn wartet und die um ihn her ist, G. von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. ') oder G. Lamm, für uns geschlachtet, nimm Preis und Ehre und Lob und Dank durch viel tausend Chöre, denn du bist's wert.

Die große Kirchenlitanei. — Die kleine Kirchenlitanei

I A-B L.

G.

Kindlein! bleibet bei ihm, auf daß, wenn er offenbaret wird, wir Freudigkeit haben, und nicht zu Schanden werden vor ihm in seiner Zukunft.

L. G.

B.

(Fortsetzung s. Seite 113 Sp. 2.)

II (Nach dem Gesang eines Eingangsverses erhebt sich die Gemeine, und der Liturgus spricht:)

L.

Kirchenlitanei

Die k l e i n e

Folgende sechs Eingänge stehen zur Auswahl:

I (Nach dem Gesang eines Eingangsverses erhebt sich die Gemeine, und der Liturgus spricht:)

L.

G.

L. G.

L. G.

Gelobet sei Gott und der Vater unsers Herrn Jesu Christi, der uns gesegnet hat mit allerlei geistlichem Segen in himmlischen Gütern durch Christum und hat uns den heiligen Geist gegeben, durch welchen er uns verordnet hat zur Kindschaft nach dem Wohlgefallen seines Willens, welchem sei Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Singt ihm, bringt ihm ein erfreulich: Heilig, heilig, heilig ist Gott, unser Gott, der Herr Zebaoth! Herr Gott, unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiliget; dein Reich komme; dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel; unser täglich Brot gib uns heute; und vergib uns unsre Schulden, wie wir unsern Schuldigern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung; sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Herr Gott Sohn, der Welt Heiland, bekenne dich zu uns!

Herr Gott heiliger Geist, bleib ewiglich bei uns! Ehr sei dem Vater und dem Sohn, dem heiigen Geist in einem Thron! Der heiligen Dreieinigkeit sei Lob und Preis in Ewigkeit!

Er, er ist meine Zuversicht alleine, sonst weiß ich keine. Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

111

G.

L. G. L. G.

Herr, Herr, Gott, barmherzig, gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue, der du bewahrest Gnade in tausend Glied und vergibest Missetat, Übertretung und Sünde und vor welchem niemand unschuldig ist: neige dein Ohr und höre; denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet, nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit: Herr Gott, unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiliget; dein Reich komme; dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel; unser täglich Brot gib uns heute; und vergib uns unsre Schulden, wie wir unsern Schuldigern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung; sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die K r a f t und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Herr Gott Sohn, der Welt Heiland, bekenne dich zu uns ! Herr Gott heiliger Geist, bleib ewiglich bei uns ! Du heilige Dreieinigkeit, wir loben dich in Ewigkeit. Amen, Hallelujal Halleluja! Amen, Halleluja! (Fortsetzung s. Seite 113 Sp. 2.)

III (Nach dem Gesang eines Eingangsverses erhebt sich die Gemeine, und der Liturgus spricht.)

L.

Nach dir, Herr, verlanget mich. Mein Gott, ich hoffe auf dich. Laß

112

Liturgienbuch der evangelischen Brfldergemeine, erster Teil

mich nicht zu Schanden werden. Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit und an deine Güte, die von der Welt her gewesen ist. Gedenke nicht meiner Übertretungen, gedenke aber mein nach deiner Barmherzigkeit um deiner Güte willen. G.

L.

Herr, erbarme dich unser! Christe, erbarme dich unser! Herr, erbarme dich unser! (L. Kyrie, G. Eleison! Christe, Eleison! Kyrie, Eleison! Christe, Erhöre uns!) Also spricht der Hohe und Erhabene, der ewiglich wohnet, des Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, so zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen. Selig sind, die da geistlich arm sind; denn das Himmelreich ist ihr. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.

G.

So wollen wir es wagen, an sein Herz anzuschlagen, recht kindlich vor ihn treten, getrost und freudig beten.

L. G.

Herr Gott, unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiliget, dein Reich komme; dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel; unser täglich Brot gib uns heute; und vergib uns unsre Schulden, wie wir unsern Schuldigern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung; sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

IV ') (Nach dem Gesang eines Eingangsverses erhebt sich die Gemeine, und der Liturgus spricht:)

L.

G. L. G. L. G. L. G. L.

G.

Das ist ja gewißlich wahr und ein teuerwertes Wort, daß Christus Jesus kommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen. Er ist uns von Gott gemacht zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung. Amen. O du Gotteslamm, das der Welt Sünde trägt, erbarme dich über uns! O du Gotteslamm, das der Welt Sünde trägt, bekenne dich zu uns! 0 du Gotteslamm, das der Welt Sünde trägt, gib uns deinen Frieden! Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christum. Gelobt sei Jesus, Gottes Lamm, und ewig angebetet! Wie mächtig und wie wundersam sind wir durch ihn errettet! Ach preiset seine Gnad, was lebt und Odem hat, und laßt im Himmel und auf Erd sein Lob erschalln, er ist es wert! (Fortsetzung s. Seite 113 Sp. 2.)

G.

Amen, Amen, Amen! Ehre deinem Namen! Ewig sei von uns gepreist Vater, Sohn und heiiger Geist! (Fortsetzung s. Seite 113 Sp. 2.)

V (Nach dem Gesang eines Eingangsverses erhebt sich die Gemeine, und der Liturgus spricht:)

L.

Herr, du ewiger Gott, der du die Enden der Erde geschaffen hast, im Meere Weg und in starken Wassern Bahn machst, vor dem die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer und tausend Jahre wie der Tag, der gestern vergangen ist; Herr, Herr, Gott, der du nicht müde noch matt wirst, aber gibst K r a f t dem Müden und Stärke genug dem Unver-

' ) Wird Eingang IV gebraucht, so folgt Vaterunser und Segen am Schluß.

Die kleine Kirchenlitanei

mögenden, der du alle unsre Sünde vergibst und heilest alle unsre Gebrechen : Du wohnst in einem Licht, da niemand zukommen kann, und doch bist du nahe allen, die dich anrufen, allen, die dich mit Ernst anrufen. G.

Ach mein Gott, wie mächtiglich spüret meine Seele dichl Drücke tief in meinen Sinn wer du bist und was ich bin!

L.

Sehet, welch eine Liebe hat uns der Vater erzeiget, daß wir Gottes Kinder sollen heißen! Darum beugen wir unsre Knie vor dem Vater unsres Herrn Jesu Christi, der der rechte Vater ist über alles, was da Kinder heißt im Himmel und auf Erden: Herr Gott unser Vater im Himmel 1 Dein Name werde geheiliget; dein Reich komme; dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel; unser täglich Brot gib uns heute; und vergib uns unsre Schulden, wie wir unsern Schuldigern vergeben; und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Du bist der Herrscher aller Welt, welcher uns ewig Treue hält. Halleluja, Halleluja!

L. G. L.

G. L.

G.

113

Christe, du Lamm Gottes, erhöre uns 1 Vor Gleichgültigkeit gegen dein Verdienst und deinen Tod, vor aller Irrlehre, vor aller Sünde, vor dem ewigen Tode behüt uns, lieber Herr und Gottl Deine menschliche Geburt, dein Gehorsam bis zum Tode, deine Marter, Wunden und bittrer Tod, deine Auferstehung und Himmelfahrt, dein Sitzen zur rechten Hand Gottes, dein Wort und Sakrament, deine Wiederkunft in Herrlichkeit tröst uns, lieber Herr und Gottl Wir ar,men Sünder bitten, du wollest uns erhören, lieber Herr und Gottl

Schriftlesung

und deine heilige christliche Kirche regieren und führen, das Wort vom Kreuze unter denen, die nach deinem Namen genannt sind, allgemein machen; treue Arbeiter in deine Ernte senden; allen Bischöfen, Hirten und Dienern deiner Kirche heilsames Wort und heiliges Leben verleihen und bewahren; deinen Geist und deine Kraft zum Worte geben; zum Dienst in deinem Hause die Herzen selbst zubereiten; (unsre Synode mit deinem Geiste leiten und zu ihren Beratungen deinen Segen geben;) das Wort von der Versöhnung bis ans Ende der Tage unter uns erhalten; die Einheit der Kinder Gottes in unserer Brüder-Unität offenbar werden lassen als ein Zeugnis deiner Liebe; alle Kinder Gottes zu e i n e m Geiste vereinigen, daß sie von Herzen einander lieben und im Frieden auf e i n e m Sinne bleiben. Gib deinem Volke Hütten zu wohnen und offene Türen für dein Evangelium ;

' ) W i r d E i n g a n g V I gebraucht, so folgt Vaterunser und Segen am Schluß. Corpus coniesaionum 10.

wehre allen Ärgernissen und entferne die Verführer von deinem Volke, 8

G.

(Fortsetzung s. Sp. 2-)

VI') (Nach dem Gesang eines Eingangsverses erhebt sich die Gemeine.) L.

Eingangsspruch und Sündenbekenntnis.

G.

Herr, erbarme dich unser! Christe, erbarme dich unser! Herr, erbarme dich unser!

L.

Gnadenverkündigung.

G.

Das walt, ders verheißt, der Vater, der Sohn und der heilige Geist! (Die Gemeine setzt sich.)

L.

114

Liturgienbuch der evangelischen Brfldergemeine, erster Teil

sei aller deiner Knechte Licht und Trost unter Christen und Heiden, mache Bahn unter ihren Füßen und spanne ihre Seile weit, auf daß die Fülle der Heiden bald eingehe; segne unsre lieben Gemeinen aus den Heiden! Erlöse das Volk Israel aus seiner Blindheit 1 Ach, daß auch Ismael 1 ) leben sollte vor dir!

( i . M o s e 17, 18)

G.

Komm, Herr Jesu, zieh uns voran und mach uns Bahn, gib deine Türen aufgetan 1

L.

Über den Führern der Völker wollest du gnädiglich wachen, ihnen Gedanken des Friedens verleihen und unsre Fürbitte für sie alle erhören. Sei du mit unserm Volk und Land, laß die Beratungen des Reichstags und Landtags es bauen und fördern. Segne unsre Regierung sowie alle Beamte des Landes und mache sie treu in ihrem Teil; stärke in uns allen die Treue zu unserm Vaterlande; mache uns Untertan aller menschlichen Ordnung um deinetwillen. Steure der Zwietracht und pflanze Gerechtigkeit, Wahrheit und Liebe.

G.

Erhör uns, lieber Herr und Gottl

L.

Wehre allem Tumult und Aufruhr, allem Krieg und Blutvergießen; bewahre uns vor Feuer und Wassersnot, Hagel und Ungewitter, vor Seuchen und vor teurer Zeit; laß diese Erde ein Feld sein, das du, Herr, Segnest; nimm auch den Haushalt der Gemeine auf dich; laß Handel und Gewerbe unter uns dir geheiliget sein; laß es redlich unter uns zugehen in allen Dingen; ') die Mohamedaner.

segne den Arbeitsschweiß und die Handwerkstreue; mach uns stets bereit, Liebe zu beweisen gegen jedermann, und laß wohlzutun und mitzuteilen uns nie vergessen. G.

Also wird die Welt erkennen, daß wir deine Jünger sein,

L.

Kehre ein in unsre Häuser und Familien; segne und heilige den Ehestand; laß unsre Kinder in der Zucht und Vermahnung zu dir auferzogen werden und fülle sie frühe mit deiner Gnade; alle Lehrer der Jugend regiere mit deinem Geiste; gib unsern Schulen und Heimen vor dir Gedeihen; (segne die Unterweisung der Konfirmanden und tue ihnen das Herz auf;) laß der Jugend Gang gewiß und freudig sein in deinem W o r t ; gedenke auch der verstreuten Glieder unserer Gemeine und baue sie als lebendige Steine in dein Haus; laß uns allesamt wachsen in deiner Gnade und Erkenntnis und gieß deinen heiligen Geist über alle deine Knechte und Mägde aus.

G.

Erhör uns, lieber Herr und Gott!

L.

Du Freund und Liebhaber der Menschen I Hilf allen, die in Not und Gefahr sind; die mit Schiffen auf dem Meere fahren, laß erfahren deine Wunder; unsre Reisenden zu Land und See segne und behüte; tröste alle Bekümmerten und Angefochtenen ; sei den Einsamen nahe und unterstütze das Alter; sei der Waisen und Witwen Vater und Beistand und ein Versorger der Armen; besuche die Gefangenen und bringe sie zu wahrer Buße,

I B—C

Die kleine Kirchenlitanei. — Die Litanei vom Leben, Leiden und Sterben Jesu Christi

unschuldig Gefangene mache los und ledig; pfleg auch der Kranken als deiner Geliebten ; und wenn du die Menschenkinder sterben lassest, so gedenke daran, daß du nicht allein für unsre Sünde, sondern für der ganzen Welt Sünde gestorben bist. Ja, du Gott über alles, gelobet in Ewigkeit ! werde allen Menschen ihr Heiland, erbarme dich aller deiner Kreatur; denn du hast alles durch dich versöhnet zu dir selbst, es sei auf Erden oder im Himmel. G.

Erhör uns, Heber Herr und Gott!

L.

Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, und bereite uns zu einer seligen Heimfahrt, erhalte uns mit der ganzen vollendeten Gemeine in ewiger Gemeinschaft und laß uns dereinst bei dir zusammen ausruhen von unsrer Arbeit, in deinem Reiche dich rühmen und dir dienen in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit.

G.

G.

und sind ihm Untertan die Engel und die Gewaltigen und die Kräfte: dem sei Ehre zu aller Zeit in der Gemeine, die auf ihn wartet und die um ihn her ist, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

L.

Schlußspruch.

G. 3)

•) Hier folgt Lied, Predigt und Schlußgesang; dann der Schluß der Litanei. ' ) Hier kann auch: «O du Gotteslamm« eingefügt werden.

Er, er ist meine Zuversicht alleine, sonst weiß ich keine.

L.4) Der Herr segne dich und behüte dichl Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig! Der Herr erhebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden I G. In Jesu Namen. Amen. C. Die Litanei v o m Leben, Leiden und Sterben J e s u Christi

G.

Gelobt sei Jesus, Gottes Lamm, und ewig angebetet. Wie mächtig und wie wundersam sind wir durch ihn errettet. Ach preiset seine Gnad, was lebt und Odem hat, und laßt im Himmel und auf Erd sein Lob erschalln, er ist es wert.

L.

Gelobt sei Jesus Christus, welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er es nicht für einen Raub, Gott gleich sein, sondern äußerte sich selbst, nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöhet und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich

Erhör uns, lieber Herr und G o t t ! ' )

L. ä ) Dem Lamme, das geschlachtet ist und hat uns erkauft aus allen Nationen der Erde, dem Herrn, der sich unsere Seelen erworben hat, dem Freunde, der uns geliebet hat und gewaschen von Sünden mit seinem Blute, der für uns gestorben ist zu einem Male, auf daß wir der Sünde stürben, der für uns auferstand, auf daß wir auch auferständen, der für uns gen Himmel gefahren ist, uns die Stätte zu bereiten,

115

3) Oder: Ach bleib mit deinem Segen bei uns, du reicher Herr; dein Gnad und alles Vermögen in uns reichlich vermehrl . U n d wo J e s u s ist, gewiß, D a ist keine Finsternis; 22

338

Deutsche Lieder der evangelischen Brttdergemeine

Denn er schmückt sich selbst sein Haus Zum Vergnügen herrlich aus. 7. Solch ein Herz bewahrt sich dann, H ä n g t dem Herrn alleine an, Und voll Dank f ü r seinen T o d Hälts mit Freuden sein Gebot.

So gern gestalten willt, So gib uns doch v o n dir noch heut Mehr sichtbarliche Ähnlichkeit. 2. Entbind uns nur v o n alle dem, W a s sich noch selber meinet Und was dir noch unangenehm Bei deinem V o l k erscheinet. W a s niemand böse glaubt, W a s jedermann erlaubt, D a s werd uns nimmermehr vergönnt, W e n n s nicht dein W o r t für gut erkennt. 3. Es werde das zu aller Zeit A u c h von uns selbst bewiesen, W a s wir v o n dir mit Freudigkeit O f t andern angepriesen. E i gehe T a t und W o r t In gleichen Schritten fort, D a m i t uns einst dein Z u k u n f t s t a g Erfreun und nicht beschämen mag. 4. Gelobt sei deine Majestät F ü r deine Offenbarung U n d mit dem treusten D a n k erhöht F ü r alle die Bewahrung, Die wir v o n Jugend auf Erfahrn in unserm Lauf. 0 daß doch deine Gnad und Treu A n uns wohl angewendet sei!

•Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — v. 7 'Christian Gregor, 1723 bis 1801 — (Ht 694)

352 1. O ihr Christen, wie solls werden? Seid ihr denn schon recht bekehrt? W i ß t ihr auch, wie kurz auf Erden Euer flüchtig Leben währt? W i ß t ihr, daß des Heilands A u g e n Heller als die Sonne sind? W i ß t ihr, wer da nicht will taugen, Der ist ein verlornes K i n d ? 2. K o m m t , wir wollen allen Sachen, Die uns noch im Wege stehn, Allsogleich ein Ende machen; Satan soll von hinnen gehn! W i r gehören unserm L a m m e ; A l s sein teur erworbnes Teil Sind wir nun von seinem Stamme. K o m m t , ihr Seelen, k o m m t in E i l ! 3. Schau in Gnaden auf uns nieder, G o t t mit uns, Immanuel! Dir gehören unsre Glieder, Dir gehöret unsre Seel. Suchtest uns mit heißem Ringen, Lagst für uns in Todesnacht; Reiß uns durch dein m ä c h t i g Dringen Vollends aus des Satans Macht. 4. L a ß uns immer vor dir schweben, Sterben aller Eigenheit, Sterben allem Widerstreben, Sterben aller Weichlichkeit, Sterben allem Fleischesdringen, Ungehorsam, Heuchelei, Sterben allen eitlen Dingen. Amen, daß es also sei! Nach 'Nikolaus Ludwig Grafen von Zinzendorf, 1700—1760 — ( H t 695)

353 1. O Lamm, das überwunden hat, Vollführe deine Siege, Bis dir bei uns in Wort und T a t Nichts mehr entgegen liege. Weil du uns in dein Bild

351-366

j

•Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 696)

von

Zinzendorf,

354 1. So hat es denn des Heilands Macht In unserm Fleisch dahin gebracht: K a n n man was Guts tun, man tuts gern i Und d a n k t es seinem lieben Herrn. 2. Du, der du unser Herze kennst Und uns nach deinem N a m e n nennst, A c h nimm uns hin und mach uns rein, D a ß wir dir wohlgefällig sein. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 697)

von

Zinzendorf,

355 1. Liebster Heiland, D u kennst deine Schar, Die dir weiland Fremd und ferne war Und dir nun, Herr Jesu Christ, Seit sie dir nah worden ist, Gern zur Freude wäre ganz und gar. 2. D u alleine Hilfst mit deiner K r a f t

365—359 Und wirst deine Jesuseigenschaft An uns allen offenbarn Und uns reingen und bewahrn; Wir begehren deine Heilungskraft.

3. Segne, segne Uns aus freiem Trieb Und begegne Uns, du ewge Lieb. Du mit Blut befloßnes Haupt Für ein jeds, das an dich glaubt: Wenn doch jedes vor dir stehen blieb! 4. Volle Hände, Tut euch für uns auf, Ohne Ende Segnet unsern Lauf. Hier ist eine Sünderreih: Höchster Priester, komm herbei, Sei uns gnädig; denn wir warten drauf. 5. Nun, so mache Du, der alles macht, Unsre Sache: Nimm uns gut in acht, Halte uns dir unbefleckt Und beständig aufgeweckt, Dir zu dienen, bis dein Werk vollbracht. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 698)

von

Zinzendorf,

36« 1. Dank sei J e s u Huld, Welche mit Geduld Unsre große Schwachheit traget, Die sich oft zu Tage leget, Und uns alle Zeit Gnädig benedeit. 2. Wenn wir Arme nicht Für sein Gnadenlicht Seine Wundergüte priesen Und uns dankbarlich bewiesen, Wärn wir des nicht wert, Was er uns beschert. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 699)

339

Wachstum in Gnade

von

Zinzendorf,

357 1. Wie müht sich unser Herr mit mir Nun schon gar lange Zeit! 0 war ich ihm zur Ehr und Zier Für seine Freundlichkeit!

2. Solange man auf Erden ist, Solange wird gebaut. Zuletzt kriegt dennoch Jesus Christ Ein reines Herz zur Braut. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 700)

von

Zinzendorf,

358 1. Das ist mir sonnenklar, Daß ich des Heilands war Von meiner ersten Wiegen; Ich merk es an den Zügen, Die seit so vielen Jahren An mir sich offenbaren. 2. Und das ist auch gewiß, Daß ich durch keinen Riß Auf dieser seiner Erde Von ihm getrennet werde, Durch Ehre nicht noch Schande Noch durch geheime Bande. 3. Ich zweifle nicht daran, Daß J e s u Liebesplan, Den er am Kreuz beschworen, Da er uns auserkoren, Stets war auf mich gerichtet Und noch mein Bestes dichtet. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 701)

von

Zinzendorf,

359 1. Reiner Bräutgam meiner Seele, Tilge fremder Liebe Flamm, Daß ich deine Lieb erwähle, Auserwähltes Gotteslamm! 2. Liebe hat dich hergetrieben, Liebe riß dich von dem Thron; Und ich sollte dich nicht lieben, Gottes und Marien Sohn? 3. Freund, entreiße mich dem allen, Was nicht in dein Reich gehört; Laß mich zu der Freistatt wallen, Wo mich nichts verletzt noch stört. 4. Töte meine Sündenglieder, Mache den Triumph daraus. Bringe doch dein Bild herwieder Und das Kind ins Vaters Haus. 5. Halte, halte meine Augen, Holder Freund, zu dieser Zeit, Daß sie nichts zu sehen taugen Als den Tag der Ewigkeit. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 702)

von

Zinzendorf,

22*

340

Deutsche Lieder der evangelischen Brüdergemeine

360 1 . Gib mir ein lichtes Wesen, D a s völlige Genesen A m Geiste des Gemüts; B e i m Grundgefühl der Sünden Sei ein gebeugt Empfinden, K e i n Sündetun — ach Gott, verhüts! 2. Mach mich dir stets gewärtig Und alle Stunden fertig, Zu sein nach deiner A r t Z u m Mühen unverdrossen, Ins Armsein eingeschlossen, V o r aller fremden K r a f t bewahrt; 3. Ganz ernsthaft und doch kindlich, Einfältig und doch gründlich U n d ein getreues Ohr; E i n zuverlässig Herze, Gerührt von allem Schmerze, Der bei dem J ü n g e r v o l k kommt v o r ; 4. Mit jedermann im Frieden Und treu im Dienst hienieden, A u c h im Gebete treu, F ü r s Volk bei dir zu sprechen, Des Feindes Zweck zu brechen, Den Freunden Gottes täglich neu. 5. Und was ich f ü r mich bitte, B i t t ich auch f ü r die Hütte, F ü r Seele und f ü r Geist Der andern, die sich wagen, Zu gehn in unsern Tagen, Wohin sie dein Erwählen heißt. 6. O Vater der Gemeine, Freu dich mein, ich bin seine; Geist Jesu, segne mich, Hilf mir, dem schwachen K i n d e ; Versöhner meiner Sünde, Nimm und behalt mich ewiglich. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 703)

von

Zinzendorf,

361 1 . Wie der Herr am K r e u z gestorben, W a r die Macht des Todes hin; U n d da hat er mich erworben, D a ß ich ewig seine bin. 2. Seine sein, was will das sagen? T a g f ü r T a g bis in die Nacht Seine Seel in Händen tragen Und, sobald man aufgewacht, 3. Seinen Heiland kindlich bitten, D a ß er uns den ganzen T a g

360—364

Und bei allen Tritt- und Schritten, Wies ihm recht ist, leiten mag. 4. Und ein Mensch, der also handelt, Ist in Wahrheit hoch beglückt, Weil er stets mit J e s u wandelt Und von ihm sich nicht verrückt. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 704)

von

Zinzendorf,

362 Ach, w a s ich bin und tu, Schreib ich der Gnade zu, Die mirs kann bewahren; Sonst hab ichs ohne R u h . E s kann mir widerfahren, Daß ich alles das, Was ich heute faß, Morgen fahren laß. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 705)

von

Zinzendorf,

363 Wie bin ich doch so herzlich froh, Daß Hoffnung ist, ich werde so, Wie ich ihm kann gefallen, Daß ich möge mit J e s u Christ, Der seiner Kirche B r ä u t g a m ist, In steter Liebe wallen! O, ich Freu mich, Daß ich bleibe Glied am Leibe Meines Treuen; Ewig werd ich mich des freuen. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 706)

von

Zinzendorf,

364 1. Gelobet seist du, Du Ursach der R u h ! Ich küsse die Hand, Die so viel Barmherzigkeit an mich gewandt. 2. Mein Geist sei dir heut A u f s neue geweiht! Regiere darin Nach deinem verborgensten R a t e und Sinn. 3. So will ich auch dein Ohn Ausnahme sein Mit Leib und mit Geist Und willig zu allem, w a s dein W o r t mich heißt.

364—368

Wachstum in Gnade

341

4. Erhalte dein Kind j Und verschlossen Allzeit so gesinnt: Vor dem Einfluß der Natur? E s wisse von nichts Mach mich nur, Gotteslamm, mit deinem Blute Als von dem gekreuzigten König des Lichts. Rein an Herz und Sinn und Mute 5. Der Bund ist gemacht; Und zur neuen Kreatur. Mein Herr ist bedacht, Mein Bitten zu tun, 3. Binde mich mit Herz und Sinn An dein Joch, das sanft und linde Und ich will ihn lieben, ihm dienen und Einem Kinde, ruhn. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, Das mit einem willgen Sinn 1700—1760 — v. 2 »Christian Gregor, 1723 Sich gibt hin bis 1801 — v. 4 *Anna Dober, 1713—1739 — Und läßt sich die Gnade führen. (Ht 707) Das macht tausend Segen spüren 365 Und bringt köstlichen Gewinn. 1. Den tiefen Eindruck, was mein Freund 4. Nimm mein Herze gut in acht, F ü r mich, f ü r mich getan, Du verstehst die Seelenpflege. Wie treu sein Herz es mit mir meint, Allewege. Seh man mir immer an. Meine Seele ist doch dein, 2. Ich schäme mich vor meinem Herrn Mach sie rein, Und tröst mich seiner Pein. In dem Innern stark und kräftig E r liebet mich, er hätt mich gern Und in Jesu Dienst geschäftig. Von allen Sünden rein. Laß mich dir empfohlen sein. 3. Nichts beugt ein Sünderherz so sehr •Anna Nitschmann, 1715—1760 — v. 2 Als seines Heilands Gnad; •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — (Ht 710) Und alle Tage freut sichs mehr, Daß es ihn kennt und hat. 368 •Christian Renatus Graf von Zinzendorf, 1. Mit einem tief gebeugten Sinn 1727—1752 — (Ht 708) Fall ich vor meinen König hin. 366 Bedenk ich meinen Lebensgang, 1. Faß mich an mit neuer Gnade, So regt sich Schmerz und Freud und Dank; Setze mich in neue Grade, Ich fühl mich elend, arm und mangelhaft, Dir mit Leib und Seel zu dienen; Beschämt, und doch begnadigt und voll Heiige mich durch dein Versühnen. Kraft. 2. Nichts ist an mir, nichts als Armes; 2. Die Beugung kommt von seinem Kuß Gib mir durch dein Blut ein warmes Und seiner Gnade Überfluß; Und von deinem Tod und Schmerze Die tiefe Scham entsteht daher, Gänzlich hingenommnes Herze. Daß ich ihn noch nicht liebe mehr; v. 1 'Anna Nitschmann, 1715—1760 — v. 2 Die K r a f t hingegen und den Glaubensmut 'Christian Renatus Graf von Zinzendorf, Verschafft mir sein Verdienst und teures 2 1727—175 — (Ht 709) Blut. 3. Gott Lob, daß seine Gnadenhand 367 Mich suchte, zu sich zog und fand! 1. Teurer Freund, hier ist mein Herz, Gott Lob, daß er mich seine nennt Das befehl ich deiner Liebe, Und ihn mein Herz als meine kennt! Wünscht, es bliebe Gott Lob, daß er sein Wort beständig hältl Dir behalten unbefleckt, Nun glaub ich mich mit ihm schon durch Aufgeweckt, die Welt. Und daß es nichts wüßt und könnte, 4. Du hoch geliebter Schmerzensmann, Als in deiner Liebe brennte, Ich bitte, was ich bitten kann: Welche du mir hast entdeckt. Nimm hin dein Kind und ziehe mich 2. Werd ich nicht bald deine sein, Noch immer näher hin an dich Innig, heilig, unverdrossen

342

Deutsche Lieder der evangelischen Brüdergemeine

Und leg auch meinem Arbeitsschweiß und Treu Die unumgänglich nötge Gnade bei. 5. Insonderheit erhalte du Vor aller fremden K r a f t in Ruh Dein Kind, daß ich nach Seel und Leib Des heiigen Geistes Tempel bleib Bis zur Erscheinung deiner Herrlichkeit, Da Geist und Seel und Leib sich deiner freut. 6. Du weißt ja, Heiland, meinen Sinn: E r geht auf deines Reichs Gewinn, E r geht auf dich, auf dich allein. Ich wünscht mir lieber, nicht zu sein, Wenn ich nicht wissen sollt, ich war für dich Und die Gemein; euch beide liebe ich.

368—373

2. Kräfte aus dem Lebensquell, Einfalt, die mich machet hell, Lieber Heiland, schenke mir; Meine Seele hangt an dir. 3. Ohne dich nicht einen Schritt! Darum geh du immer mit, Daß ich deines Namens Preis Dien, so gut ich kann und weiß. •Martin Dober, 1703—1748 — (Ht 7 1 4 )

372 1. O, die Liebe Jesu ist Wahrlich überschwenglich; Alles, was man sonst genießt, Ist doch nur vergänglich. 2. Gnade macht das Herz gewiß; In der Gnade leben Ist ein köstlich Ding, und dies •Anna Nitschmann, 1 7 1 5 — 1 7 6 0 — (Ht 7 1 1 ) Will der Heiland geben. 369 3. Wer ihn liebt, wirds allezeit 1. Freund, werde uns nah, Auch im Werk bekennen; Die Seelen sind da, Denn die Lieb und Folgsamkeit In Liebe vereint; Lassen sich nicht trennen. Komm, segn uns, o Liebe, du bist uns 4. Wer den Willen Jesu weiß befreundt. Und ist ihm ergeben, 2. Wir wären gern rein Der sucht auch mit allem Fleiß, Und in uns recht klein. Nur für ihn zu leben. Komm, Feuer und Wind, 5. Ach, der lautre Jesussinn, Verzehre, was sich noch von Eigenheit In das Herz geschrieben, findt; Ist ein seliger Gewinn, 3. Damit wir allhier Wirkt ein treues Lieben. Dir werden zur Zier | 6. Wer damit ist ausgerüst, Und auch der Gemein Steht in Licht und Klarheit; Vorgehn mit des Lichtes hell leuchtendem Denn in Jesu Christo ist Schein. Lauter Gnad und Wahrheit. •Anna Dober, 1 7 1 3 — 1 7 3 9 — (Ht 712)

370 Laß du mich bei der Sünderschaft Ein göttlich Leben führen Und schenke mir dazu die Kraft Durch deines Geists Regieren. Ach nimm dir ohne Ausnahm hin Geist, Seel und alle Glieder. Mit dem Verlangen sinkt mein Sinn Vor dir im Staube nieder. •Leonhard Dober, 1706—1766 — (Ht 713)

I. Gibt Zieh Daß

371 Liebster Heiland, nichts als du mir Frieden, Freud und Ruh. du mich mit Kräften an, ich dir ganz leben kann.

•Matthäus Hehl, 1705—1787 — (Ht 715)

373 1. O du ewges Gotteskind, Dem wir Menschen lieber sind Als des Himmels Glanz und Thron, Mach auch mich zu deinem Lohn. 2. Alle deine Angst und Pein Um der Seelen Seligsein, Dein für sie vergoßnes Blut Komm auch mir, auch mir zu gut! 3. Deine ganze Lebenszeit War zu lauter Schmerz geweiht, Der für mich auch Tag für Tag Dir auf deinem Herzen lag. 4. Komm, du hoch bewährter Arzt, Der du selbst zur Arznei wardst,

373—380

Dring in meines Herzens Schrein Mit den Lebenssäften ein. 5. Wirf, was dir mißfällt, hinaus, Heile mich von Grunde aus, Bis ich ganz nach deinem Sinn Durch dein Blut gestaltet bin. • J o h a n n Gottlob Ehrenfried Böhmer, bis 1 7 4 1 — ( H t 7 1 6 )

Ein Beweis sind zarter Liebe, Die den Grund in seiner hat. •Christian Gregor, 1 7 2 3 — 1 8 0 1

1700

374 1. Gott heiliger Geist, Sei innig gepreist, Daß du mich gelehrt, Wie freundlich der Heiland zu Sündern sich kehrt. 2. Mit welcher Geduld Und Gnade und Huld Hat er mich geführt, So daß sich mein Denken darüber verliert! 3. Wie dank ichs ihm nun? Was soll ich ihm tun? O daß ihm zu Ehrn All meine Blutstropfen geheiliget warn! v. 1 * E v a Maria Spangenberg, 1 6 9 6 — 1 7 5 1 — v. 2. 3 »Christian Gregor, 1 7 2 3 — 1 8 0 1 — (Ht 717)

— (Ht

— (Ht

719)

377 1. Wie solin wir dich gnug preisen, O Jesu, und beweisen, Daß wir dir angehören? Du mußts uns selber lehren. 2. Ach laß auf dein Versühnen Uns wachsen, blühn und grünen Und dir von Tag zu Tagen Stets schönre Früchte tragen. •Christian Gregor, 1 7 2 3 — 1 8 0 1

— (Ht 720)

378 Ach mache dir doch jegliches Zum Lobe hier auf Erden Und ganz und gar dem Zweck gemäß, Der dort erreicht soll werden, Wo man dich sichtbar preist; Und gib, daß unser Geist Bis dahin ganz samt Seel und Leib Unsträflich dir behalten bleib! •Christian Gregor, 1 7 2 3 — 1 8 0 1

— (Ht

721)

379 1. 0 Jesu, laß doch hier auf Erden Mich stets in dir erfunden werden Und schenke mir schon in der Zeit Den Vorschmack ewger Seligkeit. 2. Gib, daß ich stets voll reiner Triebe Mich gern in kleinen Treuen übe Und du an mir, bis ich erblaßt, Ein zuverlässig Herze hast.

375 Selig ist ein reines Herz, Das in Jesu Wunden Und in seinem Tod und Schmerz Fried und Heil gefunden Und nun frei Ohne Scheu Ihm ins Herz kann schauen Und fest auf ihn trauen. 'Christian Gregor, 1 7 2 3 — 1 8 0 1

343

Wachstum in Gnade

718)

376 1. Gnade, die aus J e s u Wunden Auf die armen Sünder fließt, Macht sie so mit ihm verbunden, Wie ein Reb am Weinstock ist, Fördert, weil sie selbst nichts können, Ihr Gedeihn aus seiner Füll Und wehrt allem, was sie trennen Und im Wachstum hindern will. 2. Andacht über Jesu Leiden, Dessen sich der Glaube tröst, Bringt die Frucht, daß man mit Freuden Dem nur lebt, der uns erlöst, Und wirkt kindlich frohe Triebe, Daß Gedanken, Wort und Tat

v. 1 'Christian Gregor, 1 7 2 3 — 1 8 0 1 — v. 2 •Luise von Hayn, 1724—1782 — (Ht 722)

380 1. Selbstvergeßne Liebe, Führe mich der Liebe Bahn. Deines Herzens Triebe Ziehn die meinen himmelan. Lehr mich mutig kämpfen, Wirken, dulden, flehn, Feige Selbstsucht dämpfen, Stark für andre stehn. 2. Eigenen Genüssen Gib mir zu entsagen Mut; Eignen Vorteil missen, Andern weihen Gut und Blut, Streng mich selber richten, Mild für andre sein,

344

Deutsche Lieder der evangelischen Brudergemeine

Diesem Jüngertichten Wollst du K r a f t verleihn. 3. Mich hast du verbunden, Lehr mich andern hilfreich sein Und in fremde Wunden Liebend gießen Öl und Wein. Mir hast du vergeben, Herr, so sei es nun Meines Herzens Leben, Andern Gleiches tun. * Johann Baptist von Albertim, 1769—1831 — (Ht 723)

381 1. Liebe, du ans Kreuz für uns erhöhte, Liebe, die für ihre Mörder flehte, Durch deine Flammen Schmelz in Liebe Herz und Herz zusammen. 2. Laß von dir uns wahre Sanftmut lernen, Uns von deiner Demut nie entfernen; Lehr uns vergeben. Herr, ist dein Verzeihn nicht unser Leben? 3. Du Versöhner, mach auch uns versöhnlich, Dulder, mach uns dir im Dulden ähnlich, Daß Wort und Taten Wahren Dank für deine Huld verraten. 4. Du Erbarmer, lehr auch uns Erbarmen, Lehr uns Müdigkeit, du Freund der Armen; O lehr uns eilen, Brüderlich der Brüder Not zu teilen. 5. Menschenfreund, wer kann genug dich preisen? Was wir je mit mildem Sinn erweisen An deinen Brüdern, Willst du, als dir selbst geschelin, erwidern. 6. Alles, was wir tun in unserm Kreise, Sei ein Echo deiner Huldbeweise. Denn, o wir Armen, Herr, was sind wir ohne dein Erbarmen? •Karl Bernhard Garve, 1763—1841 — (Ht 724)

382 I. Erstling deiner Brüder, Haupt und K r a f t der Glieder Deines Hausgeschlechts, Dich will ich umfangen, Treulich an dir hangen K r a f t des Bruderrechts.

380-383

Laß nicht ab, Bis in mein Grab Durch dein Blut mich zu vertreten Und f ü r mich zu beten. 2. Das ist mein Vertrauen, Darauf will ich bauen Als auf Felsengrund. Alles laß ich fahren, Aber treu bewahren Will ich deinen Bund. Führst du gleich In Gottes Reich Königsstab und Steuerruder, Du bist doch mein Bruder. •Karl Bernhard Garve, 1763—1841 — (Ht725)

Geistliche Armut und Einfalt 383 1. Wie schwer ists, kennen lernen, Was hier auf Erden ist, Und alles auszukernen, Was ihr Gelehrten wißt. Doch ist nicht zu ergründen, Wie schwer die Schule fällt, Das edle Nichts zu finden, Das Nichts, das Gott erwählt. 2. Soll man solch Nichts beschreiben, So kommt es darauf an, Von sich gewiß zu gläuben, Daß man nichts ist noch kann; Und daß man nicht begehret, Hoch angesehn zu sein, Sich über nichts beschweret Und sieht sein Elend ein. 3. Die Seele lernt sich kennen Als arme Kreatur, Sieht, daß sie nichts zu nennen In eigener Natur. Und soll ihr Tod und Hölle Nicht stets entgegen ziehn, So muß sie auf der Stelle Ihr eignes Wesen fliehn. 4. Ach, ohne Jesu Liebe, Dem Lichte alles Lichts, Sind alle meine Triebe Und ich selbst lauter Nichts! So rufet die entblößte, Die arme Seele aus Zu dem, der sie erlöste Und einzog in ihr Haus.

383—387

346

Wachstum in Gnade. — Geistliche Armut und Einfalt

5. Dann darf man sie nicht fragen, Obs ihr noch möglich ist, Auf eigne K r a f t was wagen Und ohne Jesum Christ. Nein, sie ist zu erfahren, Sie hat die Ruh gekost Und sucht sich zu bewahren, Hält fest am Glaubenstrost. 6. Will sie was Guts beginnen, So ruft sie Jesum an; Der wirkts in ihren Sinnen, Eh es die Hand getan. Und ists zum Vorschein kommen, So weiß die Seele wohl, Wo sie es hergenommen Und wem sies danken soll. 7. Ist dieser Grund geleget, So ist es nicht mehr schwer, Daß man das Herz beweget, Zu fliehn die eigne Ehr. Man geht auf Christi Pfade Und denkt: Ich bin zwar nichts; Doch bin ich durch die Gnade Ein selges Kind des Lichts. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 7 3 1 )

von

Zinzendorf,

384 1. Fahre nur auf ewig hin, Du verblenderische Größel Deine Blöße Ist der ganzen Gnadenschar Offenbar, Weil der Herr, dem doch die Scharen Aller Engel dienstbar waren, Hier so arm und niedrig war. 2. Amen, ja du teures Haupt, Das ist deiner Diener Bitte: Feste Tritte Auf der schönen Gnadenbahn. Unser Plan Sei, dir kindlich nachzuwandeln, Deinem Sinn gemäß zu handeln; Armut, Schmach und Freude dranl •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 732)

von

385 Laß uns geringe sein, Und wenn dirs wohlgefället, Noch mehr zurückgestellet; Wir willigen darein.

Zinzendorf,

Nur laß uns auch erfahren In unsern Pilgrimsjahren, Daß eine kleine K r a f t Gewisse Arbeit schafft. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 733)

von

Zinzendorf,

386 1. O wie so glücklich wären wir, Du unser Herzenskönig, Wenn wir nichts wüßten außer dir Es sei viel oder wenig, Und wenn wir jedes andre Ding Nur ganz vergessen könnten, So wichtig oder so gering Es andre Menschen nennten! 2. Da hast du uns, du teures Haupt, Verleih uns deinen Frieden; Und was ein jedes hofft und glaubt, Das werde ihm beschieden. Was jegliches in Einfalt will, Weils deinen Willen kennet, Dazu werd ihm aus deiner Füll Auch Mut und K r a f t vergönnet. 3. So wolln wir denn; wer wollte nicht, Da man so frei kann wollen Und hat so treuen Unterricht Und weiß von keinem Sollen? Man hat auch keine Neigung mehr Zu andern Nebendingen, Man ist bei Jesu in der Lehr Und lernt von Gnade singen. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 734)

von

Zinzendorf,

387 1. Wie selig ist ein Herz, das Jesum funden Und das ihm glauben kann, nicht, weil es sieht, Nein, sondern weil es so mit ihm verbunden, Daß es sein J a und Nein in alles zieht, Und wenn es weiß, daß ers gesagt, Den Augenblick nicht mehr nach Grund und Ursach fragt. 2. O wenn ihn nur die Seelen recht ververstünden, Sie gäben sich nicht halb so viele Müh Mit mancherlei Bedenken und Ergründen; Sie merkten nur, wohin die Liebe zieh, Und dächten wie ein treuer Knecht: Der Herr machs, wie er will, so ists dem Knechte recht.

346

Deutsche Lieder der evangelischen Brfidergemeine

3. Wir wissen ja, wie weit die Gnade reichet, Die Gnade, die sich nicht in Grenzen schließt, Die arm und reich und hoch und niedrig gleichet, Der nichts so lieb, als was bedürftig ist, Die Gnade, die uns hebt und trägt, Bis alles im Verein sich ihm zu Füßen legt. 'Nikolaus Ludwig Graf 1 7 0 0 - 1 7 6 0 - (Ht 735)

von

Zinzendorf,

388 Verschließe unsre Augen F ü r Dinge, die nichts taugen; Gib Augen voller Klarheit In alle deine Wahrheit. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 736)

von

Zinzendorf,

389 1. Ein kindlich Herz und Wesen ist Dem Vater angenehm Und nach dem Ausspruch Jesu Christ Zum Himmelreich bequem. 2. Die aber hohen Mutes sind, Die stürzt der Herr vom Stuhl. Drum werd ich herzlich gern ein Kind Und geh in Christi Schul. 3. Da fall ich auf mein Angesicht Zu meines Heilands Fuß, Und bitt ums heiigen Geistes Licht, Das mich geleiten muß. 4. Da krieg ich einen Kindersinn, Ich werd und bleibe klein Und habe davon den Gewinn, Dem Höchsten nah zu sein. 5. Der Hohe und Erhabene Hält seine Kinder wert Und sieht gern auf das Niedrige Im Himmel und auf Erd. 6. Drum siehe dich, mein Herz und Geist, Nach anderm nicht mehr um Als dem, was unverwelklich heißt, Nach jenes Lebens Ruhm. 7. Herr Jesu, deine Gnadenwahl Befördre meinen Lauf. Nimm meinen Namen in die Zahl Der Kinder Gottes auf. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 737)

von

Zinzendorf,

387—392

390 1. Solche Leute will der König haben, Die, wenn sie ihm bringen ihre Gaben, Mit Elend prangen Und allein an seiner Gnade hangen. 2. Solche Leute will der König küssen, Die, wenn sie sich keinen R a t mehr wissen, Still hingesunken, Sich erbitten neue Gnadenfunken. 3. Solche Leute will der König segnen, Die, so oft sie einem Knecht begegnen Von Christi Chören, Ihn als einen Gottesfürsten ehren. 4. Solche Leute will der König schützen, Die ihm ruhevoll zu Füßen sitzen Und ihm vertrauen, Bis sie ihre Last gehoben schauen. 5. Solche Leute will der König lehren, Die ein jedes Kind mit Nutzen hören Und fröhlich wissen, Daß sie Schüler sind und lernen müssen.

•Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — v. 1 'Friedrich von Watteville, 1 7 0 0 - 1 7 7 7 - (Ht 738)

391 1. Mein Heiland, daß ich ohne dich Nichts hab noch kann, Des freu ich mich; Und alles, was du tust an mir, Beugt meine Seel in Staub vor dir. 2. Als ich noch etwas wollte sein, So hatt ich nichts als lauter Pein; Seitdem ich weiß, wie klein ich bin, So ist mir wohl in Herz und Sinn. 3. Ach blieb ichs und würds immer mehr, So würd ich dir noch ganz zur Ehr; Du bliebst m i f a l ' e s u n d >ch nichts, Ich war ein selges Kind des Lichts. ' A n n a Nitschmann, 1 7 1 5 — 1 7 6 0 — v. 1 •Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 739)

392 1. Wer noch von eignen Höhen Bei sich was kriegt zu sehen, Denk an den Weltversühner, Der ward für uns ein Diener. 2. O bleibt doch gern recht kleine! E r sei euch alls alleine; Denn das ist unsre Ruhe, Daß Jesus alles tue. v . 1 'Christian Gregor, 1723—1801 — v. 2 'Christian David, 1690—1751 — (Ht 740)

393—396

Geistliche Armut und Einfalt

393 1. Unverzagt Und frisch g e w a g t ! Die E i n f a l t Christi muß bestehn. Hälts gleich schwer, G l a u b t desto mehr! Was Grund hat, kann nicht untergehn. Einfalt, E i n f a l t , welch ein Wort, Seiner K i n d e r sichrer P o r t ! W e r sich da hinein verbirgt, Wird v o n keinem Tod erwürgt. 2. E i n f a l t heißt Ein solcher Geist, Der sonst nichts weiß als J e s u m Christ, Der der Welt, Die auf ihn hält, Mit ihm zugleich gekreuzigt ist Und im blutgen Gnadenbund Feste steht auf Felsengrund Als ein Sünder und liebt G o t t ; Gnade ist sein täglich Brot. 3. Liebsgewalt, Einfaltsgestalt, Geleite mich auf ebner Bahn. Morgenstern, Ich folge gern, Zeig mir, wie ich so werden kann, Daß ich deiner E i n f a l t Bild An mir trage sanft und mild. Wird die E i n f a l t was versehn, Soll sie zum Erbarmen gehn. •Christian David, 1690—1751 — (Ht 741) 394 1. Heiige Einfalt, Gnadenwunder, Tiefste Weisheit, größte K r a f t , Schönste Zierde, Liebeszunder, Werk, das Gott alleine schafft! 2. Alle Freiheit geht in Banden, Aller Reichtum ist nur Wind, Alle Schönheit wird zu Schanden, Wenn wir ohne Einfalt sind. 3. Wenn wir in der Einfalt stehen, Ist es in der Seele licht, Aber wenn wir doppelt sehen, So vergeht uns das Gesicht. 4. E i n f a l t ist ein K i n d der Gnade, Eine kluge Ritterschaft, Die auf ihrem schmalen Pfade Nicht nach dem und jenem g a f f t . 5. E i n f a l t denkt nur auf das Eine, In dem alles andre steht;

347

Einfalt hängt sich ganz alleine A n den ewigen Magnet. 6. Einfalt quillt aus J e s u Wunden Mit dem teuren Gottesblut; W e r sie da nicht hat gefunden, Der ist fern v o n diesem Gut. 7. Wem sonst nichts als J e s u s schmecket, W e r allein auf J e s u m blickt, Wessen Ohr nur J e s u s wecket, W e n nichts außer ihm erquickt; 8. Wer nur hat, was J e s u s gibet, W e r nur lebt aus seiner Füll, W e r nur will, w a s ihm beliebet, W e r nur kann, was J e s u s will; 9. Wer nur geht auf seinem Pfade, Wer nur sieht bei seinem Licht, W e r nur stets verlangt nach Gnade Und mag alles andre nicht; 10. W e r ihn so mit Inbrunst liebet, Daß er seiner selbst vergißt, W e r sich nur um ihn betrübet U n d in ihm nur fröhlich ist; 1 1 . W e r allein auf J e s u m trauet, W e r in J e s u alles findt: Der ist auf den Fels erbauet Und ein selges Gnadenkind. 1 2 . Wohl dem, der den Herrn läßt machen! Wohl ihm, der Herr ist sein H i r t ! J e s u s wartet seiner Sachen, Daß man sich verwundern wird. 'August Gottlieb Spangenberg, 1704—1792 — v. 4 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — (Ht 742) 395 1 . J e s u , dich alleine Ich von Herzen meine, Mache mich recht arm und klein Und von inn- und außen rein. 2. Was soll ich dir geben, Mein geliebtes Leben? Ists genug, da hast du mich, Nimm und brauch mich ewiglich! •Eva Maria Spangenberg, 1696—1751 — (Ht 743) 396 I. Ein K i n d der Gnade werden, In Christi Wahrheit stehn, In E i n f a l t seiner Herden, Ist gar zu wunderschön.

348

Deutsche Lieder der evangelischen Brttdergemeine

Die Gnade liegt zum Grunde, Die Wahrheit macht gewiß, Die Einfalt schützt im Bunde V o r Fall und Ärgernis. 2. Sich selbst und seinen Kräften Muß man nur niemals traun, Auf ihn das A u g e heften, Auf seine Treue baun; Beim arm sein und sich schämen Viel Tröstungen erfahrn U n d Gnad um Gade nehmen, Das heißet sich bewahrn. v. i »Matthäus Hehl, 1705—1787 — v. 2 •Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 744)

397 1. Wohl dem, der in der Freud am Herrn Sein höchstes Wohlsein findt, A u s Lieb und Dank ihm folget gern Und niedrig ist gesinnt! 2. Dem hilft er immer herrlich aus, Des Herz hat Fried und Ruh, Und wie ein K i n d ins Vaters Haus Siehts ihm nur stille zu. •Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 745)

398 W a r n wir nur stets Kinder — Denn nicht mehr noch minder Mutet er uns zu, U m den himmlisch süßen Vorschmack zu genießen V o n der ewgen Ruh — O so war Kein Stündlein schwer, Das in unsern Lebenstagen E t w a noch wird schlagen. •Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 746)

399 Lamm, gib uns das notwendge Stück, Den unverwandten Glaubensblick Auf deinen T o d am Kreuze, Der jedes fremde Bild durchschneid, Und uns zu deiner Ähnlichkeit Und zur Gemeinart reize, D a ß es Keines Nur vom Hören Seiger Lehren Möge schließen, Sondern haben und genießen. •Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 747)

396—402

400 Im Armsein liegt allein die Stärke, Im Schwachsein liegt allein die K r a f t Zu einem jeden guten Werke, Das Jesu Gnade in uns schafft. Und darum wünsche ich so sehr, Daß ich stets klein und niedrig war. •Luise von Hayn, 1724—1782 — (Ht 748)

Ergebung und Glaubensmut 401 1. Der Glaube bricht durch Stahl und Stein Und kann die Allmacht fassen. Der Glaube wirket alls allein, Wenn wir ihn walten lassen. Wenn einer nichts als glauben kann, So kann er alles machen; Der Erde K r ä f t e sieht er an Als ganz geringe Sachen. 2. Die Zeugen Jesu, die vordem Auch Glaubenshelden waren, Hat man in Armut wandeln sehn, In Trübsal und Gefahren. Und des die Welt nicht würdig war, Der ist im Elend gangen; Den Fürsten über Gottes Schar Hat man ans Kreuz gehangen. 3. Gelobet sei die Tapferkeit Der Streiter unsers Fürsten; Verlacht sei die Verwegenheit, Nach ihrem Blut zu dürsten I Wie gut und sicher dient sichs nicht, Dem ewigen Monarchen! Im Feuer ist die Zuversicht, Fürs Wasser baut er Archen. 4. Drum wolln wir unter seinem Schutz, Den Satan zu vertreiben, Und seinem Hohngeschrei zum Trutz Mit unsern Vätern glauben. Wenn man den Herrn zum Beistand hat Unds Herz voll seiner Freuden, So läßt sichs auch durch seine Gnad Um seinetwillen leiden. •Nikolaus Ludwig Graf von 1700—1760 — (Ht 797)

402 Lamm und Haupt, Es sei geglaubt Und alles auf die Gnad gewagt! Gar nichts sehn

Zinzendorf,

402—407

349

Geistliche Armut und Einfalt. — Ergebung und Glaubensmut

Und kindlich flehn Und danken dem, ders zugesagt, Das ist deiner Leute Stärk; D a s sei auch mein Tagewerk, Daß ich auf der Gnade steh, Wüßt ich auch nicht, wo ich geh. 'Nikolaus Ludwig Graf j 700—1760 — (Ht 798)

von

Zinzendorf,

403 1. Du Vater aller Kreatur, K r a f t , R a t und Wunderbar, Du stellest uns so manche Spur Von deiner Treue dar. 2. Wir loben und erheben dich, Daß du mit deiner Gnad Uns Sünder unveränderlich Erquickest früh und spat. 3. Wie manche Plage hat der Feind Im Finstern angericht Und uns recht weh zu tun vermeint; Wir aber spürtens nicht. 4. Von dir kommt aller Überfluß, Der uns jahraus, jahrein Mit Wohlgefalln erfüllen muß: Du, Liebe, bists allein! 5. Drum richte unsern ganzen Sinn Durch Liebe oder Leid Zu dir, o seligster Gewinn, Und deiner Ewigkeit. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 799)

von

Zinzendorf,

404 Den Glauben mir verleihe, Daß alles gut wird gehn; Die Fehler auch verzeihe, Die von mir sind geschehn. Du wirst mich nicht beschämen, Weil du verboten hast, Mehr über sich zu nehmen Als eines Tages Last. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 800)

von

Zinzendorf,

405 1. So selig führt der Herr die lieben Seinen, Daß jedermann darob erstaunen muß. Bald läßt er sie in Not und Trübsal weinen, Bald labt er sie mit seinem Überfluß. Sein Vaterherz ist immer gut f ü r sie; Und wenn ihr Fuß nur seine Wege geht,

Wenn schon der Sinn nicht viel davon versteht, "Merkt man doch bald, daß uns die Liebe zieh. 2. Warum wird doch das Volk des Herrn nicht weisef Und trauet ihm von nun an alles zu Und baut aufs Wort des Gottes J a k o b s Häuser, Daß, was er spricht, er auch unfehlbar tu? Wir setzen Gut und Blut und Ehre dran, Denn also hat er sich bei uns gezeigt, Daß Gott, der Held in Israel, nicht leugt. E s glaub es, wer da will und wer da kann. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 801)

von

Zinzendorf,

406 1. Wem unser lieber Herr bekannt, Der hat ihn immer treu genannt; Denn wahrlich, was sein Wort verspricht, Dem fehlts an der Erfüllung nicht. 2. E r hat mir alles leicht gemacht. Wenn ich nur gläubig an ihn dacht, So könnt ich immer in ihm ruhn; Und ohne ihn kann man nichts tun. 3. Wer sich zu unserm Hirten hält, Der f ü r die Sünden aller Welt Sich selbst zum Opfer dargebracht, Der hat sein Glück bei ihm gemacht. 4. E r hat uns durch der Liebe Macht In eine Seligkeit gebracht. Wir sind schon selig in der Zeit, Drum sind wirs auch in Ewigkeit. 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — v. 2 'Christian David, 1690 bis 1751 — (Ht 802)

407 1. Du, der du mir in Freud und Leid Der Liebst und Nächste bist, Du weißt es, was zu jeder Zeit Mir gut und heilsam ist. 2. Ach laß in jedem Prüfungsstand Den dir ergebnen Sinn Mit nichts für Herz und für Verstand Vergeblichem sich mühn. 3. Und gib, daß ich mit Wort und T a t Dir nichts verderben mag. F ü r alles andre schaffst du R a t Und machst die Nacht zum Tag. 4. Selbst das Erliegen nach dem Schein Muß oft f ü r Ort und Land

350

Deutsche Lieder der evangelischen Biüdergemeine

Der Anfang seiner Rettung sein Durch deine Wunderhand. 5. Die Glieder alle der Gemein — Sie sind nur eine Seel — Laß deiner Treu empfohlen sein, Du Wächter Israel! 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 803)

von

408 1. Du selge Liebe du, Wohl heißest du verborgen. Wer kommt in dir zur Ruh? Wer lernet deinen Rat, Der so viel Tiefen hat? Die Seelen nur allein, Die ohne Wählen sein. 2. Wer nichts auf Erden will, Läßt Gottes Liebe sorgen. Sein Sinn ist immer still, Getrost, voll Zuversicht, Sein Herze trauert nicht; In allerlei Gefahr Verbleibt sein Auge klar. 3. Wie wollte Satanas Dies stille Wohlsein kränken, Als daß er irgend was Im Menschen aufgeregt, Das nun zu denken pflegt: Ach hätt ichs so und so, Dann wär ich erst recht froh! 4. Seitdem siehts also aus: Der Mensch ist unzufrieden; Bald dünket ihn sein Haus Zu groß und bald zu klein, Bald will er etwas sein, Das, wenn ers worden ist, Ihm an dem Herzen frißt. 5. Als aber unser Herr Vom Himmel zu uns kommen, Und als ein Wanderer In armer Knechtsgestalt Die Erde durchgewallt, H a t er auch diese Schuld Gebüßet mit Geduld. 6. Du treues Herze du, Wir wollen nach dir sehen. Wir wolln in stiller Ruh Und kinderklein gesinnt, Wobei man nur gewinnt, In Armut und mit Flehn Dir zu Gebote stehn.

Zinzendorf,

4*7—410

7. Gott Lob! die Liebe ist Von uns nur das gewärtig, Daß man sich selbst vergißt, Sich gerne kindlich beugt Und ehrerbietig schweigt Und denkt nur in der Still: Wills Gott, wohlan, ich will. 8. Du hoch gelobtes Lamm, Wir fallen dir zu Füßen. Du Seelenbräutigam, Komm, mache dieses wahr, J a mach es offenbar, Daß der, so dir vertraut, Auf Felsengründe baut. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 804)

von

Zinendorf,

409 1. O anbetungswürdges Wesen, Allen Kranken zum Genesen, Aller Angst zum Trost erlesen, Meine Augen sehn auf dich. 2. Deine Hand ist immer rege, Aber deine Stundenschläge Richten sich doch allewege Nach dem vorbestimmten Plan. 3. Drum will ich zu allen Zeiten, Auch bei Widerwärtigkeiten, Unter deinem Gnadenleiten Ruhig, froh und stille sein. 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzndorf, 1700—1760 — v. 3 'Christian Grego, 1723 bis 1801 — (Ht 805)

410 1. Herr, der du mich führst Und mein Tun regierst, Ohne dich kann nichts gelingen, Sondern Wollen und Vollbringen, Wenn was soll gedeihn, Kommt von dir allein. 2. Wahrlich, wenn ich mir Dankbarlich vor dir Alle deine Wunderwege Mit mir Armen überlege, Seit ich deine bin, So erstaunt mein Sinn. 3. In dir will ich nun Zuversichtlich ruhn; So wird mich kein Leid mehr quäler So wird mir kein Gutes fehlen.

410—413

Ergebung und Glaubensmut

Mein Immanuel, Segne meine Seel! •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — v. 1 'Christian Gregor, 1723 bis 1801 — (Ht 806)

411 1. Ach holder Freund, wir haben stets geglaubet, Daß du sehr gut, ja selbst die Liebe bist, Seitdem dein Herz uns kund geworden ist Und du zu dir den Zutritt uns erlaubet. Du zeigst uns ja, wie du gesinnet seist, Warum du bald betrübest, bald erfreust. 2. Gewiß, der Herr ist eine Wunderliebe: E r führt hinein, daß er erretten kann, Verzäunt und öffnet auch zugleich die Bahn; Sein Weg hat Grund, obs hell ist oder trübe. Ihr Christen, ei, daß ihr das nicht begreift Und euch nicht stets auf diesen Felsen steift! 3. Du Fels des Heils, wir sinken auf dich nieder. Gründ uns durch Gnade so in dich hinein, Daß wir nicht mehr herauszureißen sein. Geht etwas ein am Hause, bau es wieder. Und stürmt auch manches Wetter auf uns zu, So gönne uns bei dir stets sichre Ruh. 'Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 807)

von

Zinzendorf,

412 1. Es bleibt dabei, Daß nur ein Heiland sei, Des Rat und Tat in allen Fällen wichtig. Von Qual und Last der Sorge macht er frei, Sein Weg, ob dunkel auch, ist immer richtig. Bei ihm findt man die echte, wahre Treu. Es bleibt dabei. 2. So spricht der Glaub Und hält es nicht für Raub, Der Glaube, so in schwachen Herzen thronet, Der für des Stolzes Lockung blind und taub Und drum im Tal der Niedrigkeiten wohnet, Der gerne ist, wo man sich legt in Staub, Und spricht: Ich glaub. 3. Kannst du das wohl? Bist du des Glaubens voll? Mein Herz, wie stehts: Bist du ein Kindlein worden?

351

Ergibst du dich ins Bittre ohne Groll? Gehörest du in der Elenden Orden, Da man sich nur der Ohnmacht rühmen soll? Was denkst du wohl? 4. Ich wollte gern; Ich bin davon nicht fern. Ich weiß, ich kanns, obgleich mit Beugung, sagen, Weil ich getrost nachfolge meinem Stern: Ein wenig weiß ich auch vom gläubgen Wagen, Zwar nicht aus mir, ich fühl die K r a f t des Herrn; Drum wollt ich gern. 5. So schlecht ich bin, So ist doch das mein Sinn: Ich will um ihn Gut, Leib und Leben wagen; Ich achte nicht der schnöden Welt Gewinn, Ich will nicht Fleisch noch Kreaturen fragen, Ich geb mich ihm zu allem willig hin. So steht mein Sinn. 6. Es bleibt dabei. Ich halte ihn für treu, Ich kenn ihn ja, den Alten außer J a h r e n . Und bin ich furchtsam auch und oft noch scheu, Ich hab ihn lieb, ich habe K r a f t erfahren, Die Kraft, die sich beweist, so schwers auch sei. Es bleibt dabei. 7. Ach treuer Freund, Wenn uns dein Licht erscheint, So wolln wir gern den Kummer fahren lassen. In gleichem Sinn, in Lieb und Leid vereint, Gehn wir getrost dir nach auf rechter Straßen; Denn du, der du uns führst, bist unser Freund, Ders treulich meint. Nach *Erdmuth Dorothea Gräfin von Zinzendorf, 1700—1756 — v. 7 nach Johann Daniel Herrnschmidt, 1675—1723 — (Ht 808)

413 I. Auf unsers Lammes Bundesblut, Da wagen sich die Kriege gut. Gehts gleich durch manche enge Bahn, Wo man nicht vor sich sehen kann;

362

413—418

Deutsche Lieder der evangelischen Brüdergemeine

Es sind j a doch die Kriege unsers Herrn, Und geht nur Jesus mit, so geht man gern. 2. Wird uns gleich oft das Herze schwer Und denkt: Wenns durchgegläubet war! So sehn wir auf das Haupt hinan; Das Lamm schwingt schon die Siegesfahn, Und also gehn auch wir getrost mit ihm Durch Kampf und Streit, durch alles Ungestüm. Nach *August Gottlieb Spangenberg, bis 1792 — (Ht 809)

1704

414 1. Das heißt seine Probe machen, Ob man fest im Glauben steht, Wenn man in den schwersten Sachen Wie ein Kind dem Herrn nachgeht. 2. 0 wie schön ists dann zu sehen, Was der Glaub an ihm gewinnt, Wenn wir sollen Wege gehen, Die wir nicht gewohnet sind. 3. Fahre fort mit Liebesschlägen, Freund und Schmelzer, du hast recht. Laß sich Nord- und Südwind regen, Bis der Garten Früchte trägt. 4. Und wer wollte deinem Walten Nicht vertraun, Herr Jesu Christ, Oder dir was vorenthalten, Dem du selbst sein Alles bist. 5. Immer machs nach deinem Sinne, Unser treu erfundner Freund, Wenn ich nur für dich gewinne, Obs gleich mir verloren scheint. •Leonhard Dober, 1706—1766 — v. 3 Philipp Balthasar Sinold, 1657—1742 — v. 4 'Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 810)

415 1. Gemeine Jesu, denke dran, Was er dir ist und was er kann. Gewiß, dein gnadenvolles Los Ist unbeschreiblich schön und groß. 2. Der treue Hüter Israel Bewahret dich nach Leib und Seel. E r schläft nicht weder Tag noch Nacht Und hat beständig auf dich acht. 3. Kein Übel soll begegnen dir, Des Herren Hut ist gut dafür. Unter dem Schatten seiner Gnad Bist du gesichert früh und spat. Kornelius Becker, 1561—1604 — v . 1 'Christian Gregor, 1723—1801 — ( H t 8 1 1 )

416 1. Wir dankens dem Heiland und seinem Versühnen, Daß uns seine Engel so williglich dienen, Uns, die wir voll Mängel, Gebrechen und Tadel, Da sie doch so heilig und herrlich von Adel. 2. Sie kommen mit Freuden herab aus den Höhen, Um seinen Erlösten zu Dienste zu stehen, Seitdem unser Heiland im menschlichen Orden Ein Kind und in allem uns ähnlich geworden. •Johann Christoph Friedrich 1721 — 1 7 5 1 — (Ht 812)

Cammerhof,

417 Du, Herr, bist unser Licht, Dein holdes Angesicht Verläßt die Deinen nicht. In diesem Lichte wandeln wir Den Glaubensweg bis hin zu dir Getrost und sorgenfrei, Denn deine Treu Ist alle Morgen neu. *i8o6 -

(Ht 813)

418 1. Stark ist meines Jesu Hand, Und er wird mich ewig fassen, Hat zu viel an mich gewandt. Um mich wieder loszulassen, Mein Erbarmer läßt mich nicht; Das ist meine Zuversicht. 2. Sieht mein Kleinmut auch Gefahr, Furcht ich auch zu unterliegen, Christus beut den Arm mir dar, Christus hilft der Ohnmacht siegen. Daß mich Gottes Held verficht, Das ist meine Zuversicht. 3. Wenn der Kläger mich verklagt, Christus hat mich schon vertreten; Wenn er mich zu sichten wagt, Christus hat für mich gebeten. Daß mein Bürge für mich spricht, Das ist meine Zuversicht. 4. Wird es Nacht vor meinem Schritt. Daß ich keinen Ausgang wüßte Und mit ungewissem Tritt Ohne Licht verzagen müßte, Christus ist mein Stab und Licht Das ist meine Zuversicht.

418—421

Ergebung und Glaubensmut. — Gebet UDd Fürbitte

5. Mag die Welt im Mißgeschick B e b e n oder ängstlich klagen, Ohne Halt ist all ihr G l ü c k ; Wahrlich, sie hat Grund zu zagen. D a ß mein A n k e r nie zerbricht, D a s ist meine Zuversicht. 6. Will mein Herr durch sanfte Zucht Mich nach seinem Bild gestalten, O so will ich ohne Flucht Seiner Hand nur stille halten. D a n n erschreckt mich kein Gericht; D a s ist meine Zuversicht. 7. Seiner Hand entreißt mich nichts; Sollt ich* ihn mit Kleinmut schmähen? Mein Erbarmer selbst versprichts; Sollt ich ihm sein Wort verdrehen? Nein, er läßt mich ewig nicht; D a s ist meine Zuversicht. •Karl Bernhard Garve, 1763—1841 — (Ht 814) 419 1 . Deinen Frieden gib, o Herr, Laß uns deinen Frieden, Daß wir Glaubenswanderer Nicht im Lauf ermüden. Schritt vor Sei ritt Wall er mit, Daß vor seinem Wehen Müh und Angst vergehen. 2. Werden auch die Füße wund Hier im Tal der Schatten, Uns erquickt dein Friedensbund, Daß wir nicht ermatten. Freud und Leid, Spott und Neid Muß den Deinen frommen, Daß ans Ziel wir kommen. 3. Herr, du gingest selbst voran Auch im finstern Tale, Brachst mit blutger Müh die B a h n Uns zum Himmelssaale. Dir, o dir Folgen wir Mit gestärkten Schritten Zu den ewgen Hütten. 4. L a ß uns nur ohn Unbestand Dich im Glauben fassen. Treuer Führer, deine Hand Wird uns nie verlassen. J a , du wirst, Friedefürst, Corpus confessionura 10.

353

Unsre Herzen stillen Und mit K r a f t erfüllen. •Karl Bernhard Garve, 1763—1841 - (Ht 815) Gebet und Fürbitte 420 1. D a s ist mir lieb, daß meine Stimm und Flehen Mein treuer G o t t nicht pfleget zu verschmähen, Daß er sein Ohr aus Gnad und Liebestrieb Der Dürftigkeit des armen Wurms zuneiget, Daß er nie Überdruß an seinem Bettler zeiget, Daß ich ihn kenn und seinen Trieb, Das ist mir lieb. 2. Mein Leben lang will ich nicht unterlassen, Ihn bald bei dem, bald jenem Wort zu fassen. Denn wenn ich mich an seine Treue hang Und seine Wunder mir v o r Augen halte, Ihn lob, ihm d a n k b a r wein, die schwachen Hände falte, Erscheint sein Gnadenüberschwang Mein Leben lang. 3. E s kommt noch schon dem Wartenden das Ende, Das bringt ihm lauter Segen in die Hände. Ich bin erlöst, so spricht ein Glaubenssohn; Der mich geliebt von Anbeginn der Zeiten, Wischt meine Tränen ab, errett den Fuß vom Gleiten. Und ob ich noch nichts seh davon, E s k o m m t noch schon. Benigna Marie Gräfin Reuß, 1695—1751 — (Ht 825) 421 1 . Der du in dem Himmel bist, Seit dein Sohn, der Eine, Jesus, unser Bruder ist, V a t e r der Gemeine: 2. Deinem Namen widerfahr Seine heiige E h r e ! Wem w ä r wohl dein N a m e klar, Wenn dein Sohn nicht wäre? 3. K o m m mit deinem Königreich, Daß sich v o r dem Sohne Aller E r d e n E n d e beug, Seinem Tod zum Lohne. 23

354

421—424

Deutsche Lieder der evangelischen Brildergemeine

4. Wies im Himmel pflegt zu gehn, Also auch auf Erden Soll dein heiiger Will geschehn Durch des Lammes Herden. 5. Gib uns unser täglich Brot, Gib es uns auch heute, Und durch Jesu Blut und Tod Segn uns, seine Leute. 6. Und vergib uns unsre Schuld, Wie auch wir vergeben; Denn wir achten die Geduld Unsers Herrn fürs Leben. 7. In Versuchung führ uns nicht, Sondern hilf uns lieber Gänzlich los vom Bösewicht Zur Vollendung über. 8. Amen, Abba, Jehovah, Dir und deinem Namen Reich und Kraft und Gloria Jetzt und ewig! Amen •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 826)

von

Zinzendorf,

422 1. Hoher Gott, hoher Gott, Öffne deines Namens Stadt, W o die sündenmüde Seele Eine solche Festung hat Wie die Taub in ihrer Höhle. Hilf uns — unser Elend jammert dich — Väterlich, väterlich. 2. Unsre Tür, unsre Tür Werde Christo aufgetan. Komm, du Reich der Kraft und Gnade, Und auf deiner Gassen Bahn Sei kein Mangel und kein Schade. Komm, du Reich der Unbeweglichkeit, In die Zeit, in die Zeit. 3. Herzensherr, Herzensherr, Unsre Seelen lieben dich. Wir sind deiner Gnad ergeben Und wolln gerne lediglich, Herr, nach deinem Willen leben. Selig ist, wer dir, der uns versühnt, Lebt und dient, lebt und dient. 4. Täglich Brot, täglich Brot, Unentbehrlicher Genuß, Du bist von dem Himmel kommen, Weil die Seel erhungern muß, Die dich nicht zu sich genommen. Meine Seele hungert nur nach dir, Gib dich mir, gib dich mir.

5. Vaterherz, Vaterherz, Deine Wege sind so tief, Daß man ihrer leichtlich fehlet. Aber der die Seelen rief, Ehe sie sich ihn erwählet, Wird mir Armen — ich will auch verzeihn. Gnädig sein, gnädig sein. 6. Reiner Geist, reiner Geist, Sei uns ernstlich, leide nichts, Was dein heilig Antlitz scheuet. Weil uns aber Licht gebricht, 0 so lehr uns, was gedeihet, Und beschirm uns vor der Schlange Stich Ritterlich, ritterlich. 7. Hilf uns durch, hilf uns durch, W o wir dein benötigt sind, Wenn sich Elend und Verderben, Wenn sich Not und Trübsal findt, Wenn wir um die Seelen werben, Bis wir einst nach treuem Samenstreun Müde sein, müde sein. 8. Du bist Herr, du bist Herr, Deine Knechte bleiben wir. Deines Reichs zahllose Weiten, Deiner Kräfte offne Tür, Deine ewgen Herrlichkeiten Werden uns von auß- und innen klar, Das ist wahr, das ist wahr. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — ( H t 827)

von

Zinzendorf,

423 1. Du, der für uns ins Heilige gegangen Und der du Gaben für dein Volk empfangen, Laß nimmer deine treue Hut uns fehlen, Uns, deinen Seelen. 2. So viele Tropfen Bluts von dir geflossen, So viele Tränen du für uns vergossen. So viele sind der Stimmen, die dort beten Und uns vertreten. 3. Ach nimm dein Volk und laß es vor dir grünen In deinem ewig gültigen Versühnen. Verherrlche an uns deinen großen Namen Aus Gnaden! Amen. •Nikolaus Ludwig Graf v o n Zinzendorf, 1700—1760 — v. 2 K a r l Heinrich von B o g a t z k y 1 6 9 0 - 1 7 7 4 — (Ht 828)

424 I. Du unser Freund, du treuer, Komm, schütte Geist und Feuer

424—429

Gebet und Fürbitte. —

A u f unsern Beterchor! S o oft wir v o r dich treten, G i b Räuchwerk zu Gebeten, H a l t unsre Hände selbst empor. 2. Geh mit uns, wo wir gehen, Fleh mit uns, wenn wir flehen, U n d segne, was wir tun; S o wird uns nichts mehr quälen Noch etwas Gutes fehlen, B i s wir von unsrer Arbeit ruhn. *Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 829)

von

Zinzendorf,

425 W e m es wohl bei Jesu geht, Der gedenk auch im Gebet Fleißig andrer, groß und klein, Und der Notdurft der Gemein. *Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 830)

von

Zinzendorf,

426 Herr Jesu, höre unser Bitten: Du wollest unser aller Geist Mit deinem Frieden überschütten, Der sich bereits in uns erweist. Es bleiben alle, die dich lieben, Dir zum Gedächtnis angeschrieben Und an dein treues Herz gelegt! Man seh in allem, was man handelt, Daß Jesus selber mit uns wandelt Und alle seine Glieder trägt! •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 831)

von

427 1. Ältster der Gemeinen, Priester deiner Leut, Laß dein Bild erscheinen, Das uns hoch erfreut. O laß mit Vertrauen Und mit Zuversicht Herz und Auge schauen In dein Gnadenlicht! 2. Wenn wir vor dich treten, Deine Majestät Kindlich anzubeten, Heiige das Gebet. Unsre Opfer steigen Zu dir himmelan; Wenn die Lippen schweigen, Hör das Herze an!

Zinzendorf,

Bruderliebe

355

3. L a ß dich freundlich hören Aus dem Heiligtum, Wenn wir, dich zu ehren, Deines Namens Ruhm. Freudevoll besingen , Und mit Herz und Mund Dir Dankopfer bringen Für den Gnadenbund. •Johann Michael Graff, 1714—1782 — ( H t 8 3 2 )

428 1. Entflamme deiner Kinder Mut, Dreieinger Gott, mit deiner Glut, Salb uns mit Feuer und mit Geist, Zu beten, wies dein Trieb uns heißt. 2. Du Beter ohnegleichen, du, A n deinem Herzen such ich R u h ; Dein Mitgefühl mit Freud und Schmerz, Dein Beterdrang erfüll mein Herz. 3. Geist des Gebetes, deine Tauf Helf mir in meiner Schwachheit auf. Mit Seufzern, die kein Mund ausspricht, Vertritt mich vor dem Thron im Licht. 4. Und du, o Vater, neig herab Zum Kinde, das dein Sohn dir gab, Den Zepter deiner Majestät, Hör und erhöre mein Gebet! • J o h a n n Baptist von Albertini, 1769—1831 — (Ht 833)

Bruderliebe 429 1. Sieh, wie lieblich und wie fein Ists, wenn Brüder friedlich sein, Wenn ihr Tun einträchtig ist Nach dem Sinne Jesu Christ. 2. Denn daselbst verheißt der Herr Reichen Segen nach Begehr Und das Leben in der Zeit Und auch dort in Ewigkeit. 3. Sonne der Gerechtigkeit, Gehe auf zu unsrer Zeit, Brich in deiner Kirche an, Daß die W e l t es sehen kann. 4. Jesu, Haupt der Kreuzgemein, Mach uns alle, groß und klein, Durch dein Evangelium Ganz zu deinem Eigentum. 5. Sammle, großer Menschenhirt, Alles, was sich hat verirrt; Laß in deinem Gnadenschein Alles ganz vereinigt sein. 23*

356

Deutsche Lieder der evangelischen Brtidergemeine

6. Bind zusammen Herz und Herz, Eins zu sein in Freud und Schmerz; Knüpfe selbst durch deine Hand Das geweihte Bruderband. 7. Laß die ganze Brüderschar Lieben, loben immerdar, In dir ruhen allezeit, Heute wie in Ewigkeit. v . l. 2 Michael Müller, 1673—1704 — v. 3. 4. 7 •Christian David, 1690—1751 — v. 5. 6 Johann Christian Nehring, 1671—1736 — (Ht 839)

430

1. Herz und Herz, vereint zusammen, Sucht in Gottes Herzen Ruh. Lasset eure Liebesflammen Lodern auf den Heiland zu. E r ists Haupt, wir seine Glieder, E r das Licht und wir der Schein, E r der Meister und wir Brüder, E r ist unser, wir sind sein. 2. Kommt, ach kommt, ihr Gnadenkinder, Und erneuert euren Bund; Schwöret unserm Überwinder Lieb und Treu aus Herzensgrund. Und wenn eurer Liebeskette Festigkeit und Stärke fehlt, 0 so flehet um die Wette, Bis sie Jesus wieder stählt. 3. Tragt es unter euch, ihr Glieder, Auf so treues Lieben an, Daß ein jeder für die Brüder Auch das Leben lassen kann. So hat uns der Freund geliebet, So vergoß er dort sein Blut; Denkt doch, wie es ihn betrübet, Wenn ihr euch selbst Eintrag tut. 4. Einer reize doch den andern, Auf dem rauhen Kreuzespfad Unserm Heiland nachzuwandern, Der für uns gelitten hat. Einer soll den andern wecken, Alle Kräfte Tag für Tag Nach Vermögen dran zu strecken, Daß man ihm gefallen mag. 5. Nichts als nur des Heilands Stimme Sei die Regel unsrer Tat. Denkt doch, daß er nicht im Grimme Uns in Staub getreten hat, Nein, in seines Blutes Strömen Hat er allen Zorn ertränkt.

429—431

Muß sich da nicht jeder schämen, Der sich ihm nicht willig schenkt? 6. Halleluja, welche Höhen, Welche Tiefen reicher Gnad, Daß wir dem ins Herze sehen, Der uns so geliebet hat, Daß der Vater aller Geister, Der der Wunder Abgrund ist, Daß du, unsichtbarer Meister, Uns so fühlbar nahe bist! 7. Ach du holder Freund, vereine Deine dir geweihte Schar, Daß sie sich so herzlich meine, Wies dein letzter Wille war. J a , verbinde in der Wahrheit, Die du selbst im Wesen bist, Alles, was von deiner Klarheit In der Tat erleuchtet ist. 8. So wird dein Gebet erhöret, Daß der Vater alle die, Welche du in dich verkläret, Auch in seine Liebe zieh Und daß, wie du eins mit ihnen, Also sie auch eines sein, Sich in wahrer Liebe dienen Und einander gern erfreun. 9. Liebe, hast du es geboten, Daß man Liebe üben soll, O so mache doch die toten, Trägen Geister lebensvoll; Zünde an die Liebesflamme, Daß ein jeder sehen kann: Wir als die von einem Stamme Stehen auch für einen Mann. 10. Laß uns so vereinigt werden, Wie du mit dem Vater bist, Bis schon hier auf dieser Erden Kein getrenntes Glied mehr ist. Und allein von deinem Brennen Nehme unser Licht den Schein; Also wird die Welt erkennen, Daß wir deine Jünger sein. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 841)

431

von

Zinzendorf,

1. Gemeinschaft mit den Kindern Gottes, Wie süß und schön, wie gut bist dul Gemeinschaft eines kurzen Spottes, Gemeinschaft einer steten Ruh, Gemeinschaft von der ersten Rührung Des felsenharten Herzens an,

43J—434

Bruderliebe

3ä7

| Furcht und Dunkel ist verschwunden, Gemeinschaft einer Wunderführung ! Mut und Klarheit füllt den Ort. Durchs Todestal zur Lebensbahn. Auch die Sünden müssen schwinden; 2. Ihr Brüder, laßt uns alle wachen, Denn das Wort ins Fleisch gekommen, Damit die süße Einigkeit, Hat die Sünde weggenommen. Die Fördrung aller unsrer Sachen, 3. Und seitdem die Gnad erschienen, Die Siegeshoffnung in dem Streit, Züchtigt sie uns sanftiglich. Das Kleinod aller Auserwählten, Die Zuversicht auf jenen Tag, Die dem Herrn im Geiste dienen, Womit sich alle Helden stählten, Gehn nunmehr und lieben sich. Uns nimmermehr gebrechen mag. Unsre Wolke Zeigt dem Volke, 3. Gedenkt der Brüder, die euch lieben, Das noch nichts davon verstehet, Ihr Seelen, und verbindet euch, Wie so gut es Brüdern gehet. Die edlen Kräfte auszuüben, 4. Ach ihr teuren, lieben Kinder Die man erlangt in Jesu Reich. Höret Jesum, unsern Herrn; Ihr Männer, betet ohne Zweifel, Hört den Seelenüberwinder Ihr Weiber, lenret ohne Sprach, Ihr Jüngling, kämpft mit Fleisch und Und gehorchet ihm auch gern. Seine Triebe Teufel, Gehn auf Liebe, Ihr Jungfraun, geht der Stille nachl Seine letzten Worte zeugen, 4. Ihr alle, lauft, daß ihrs ergreifet; Liebe sei den Seinen eigen. Bedenkt, daß sich die ganze Welt 5. Sinket nieder vor dem Heiland, Auf so viel morsche Stützen steifet, Alle von der Brüderschaft, Und bleibt auf Jesu Grund gestellt. Geht hin und werbt für Jesum Seelen, Die ihr fremde wäret weiland Ihr andern, wartet sie mit Fleiß, Und nun nah durch seine Kraft. Wollt ihr wissen, Ihr übrigen, laßt euch erwählen Zu Zions Freude, Schmuck und Preis. Was zu Füßen •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, Unsere Meisters wird getrieben? 1700—1760 — (Ht 842) Nichts als Lieben, nichts als Lieben. 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 432 1700—1760 — (Ht 844) 1. Der du noch in der letzten Nacht, Eh du für uns erblaßt, 434 Den Deinen von der Liebe Macht 1. Schließt euch mit Vergnügen, So schön gepredigt hast: 0 ihr Kreuzesreihn! 2. Erinnre deine kleine Schar, Laßt euch willig fügen, Die sich so leicht entzweit, Um recht eins zu sein! Daß deine letzte Sorge war Jesu Geist verbinde Der Glieder Einigkeit. Unser aller Herz, •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, Seine Flamm entzünde 1700—1760 — (Ht 843) Unsre Liebeskerz, 433 2. Daß dem Marterlamme 1. 0 ihr teur erlösten Sünder, Lob daraus entsteh Teur erlöst durch Christi Blut, Und man unsre Flamme Die ihr als geliebte Kinder Helle leuchten seh, In dem Schoß der Gnade ruht, Wenn im Herzensgrunde Laßt uns zeugen Funkelt Jesu Kreuz. Und nicht schweigen Volk vom Brüderbunde, Von dem, was dem Volk gebühret, Leuchtst du allerseits? Welches Jesu Kraft gerühret. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 2. Ach, wir haben Gnade funden; 1700—1760 — (Ht 845) Gnade, Gnade, welch ein Wort!

358

Deutsche Lieder der evangelischen Brüdergemeine

435 1 . 0 L a m m , f ü r uns geschlachtet, Du König, tief verachtet, Doch Fürst der Seligkeit, Hilf deiner kleinen Herde Bei R u h und bei Beschwerde Zur innigsten Verbundenheit. 2. J a , laß in der Gemeine Zum Zeichen, daß sie deine, Stets deinen Frieden wehn. Und freu dich unsrer Flammen, Die aus dir selber stammen Und wieder in dein Herze gehn. 3. Ach wären unsre Triebe So voll von deiner Liebe, Daß man es merkete In allem T u n und Handeln Und daß es uns zum Wandeln Nach deinem Sinne stärkete! 4. Nun, das ist unsre Bitte, Du Fürst in unsrer Mitte: Zeig deine Gegenwart, Mach dein Gebot uns wichtig, Das Herz zur Folge tüchtig Und heiige unsre ganze Art. •Nikolaus Ludwig Graf 1700—1760 — (Ht 846)

von

Zinzendorf,

436 1. Da, wo man wahre Liebe spürt, Daselbst gebeut dem Segen Der Herr, der seine Kinder führt Auf allen ihren Wegen. 2. Wir sollen, wie und wos auch ist, Und bei verschiednen Gaben Nur einen Weg zu J e s u Christ Und eine Lehre haben. 3. Gibt aber J e s u s einem Glied Was Eignes zu erfahren Und andere verstehns nicht mit, S o soll mans still bewahren. 4. Wir sollen suchen, gleich gesinnt Durch Christi Geist zu werden, Und tragen, was sich etwa findt Von einigen Beschwerden. 5. Wir sollen nach der Liebe Sinn In allen freien Stücken Der Starke zu dem Schwachen hin Und der zum Starken rücken. 6. Wenn unserm Nächsten Leid geschieht, Ob wirs auch nicht verspüren,

436—437

So soll es doch aus Liebespflicht Uns selber herzlich rühren. 7. Ist m a n in heiigem Ernst bereit, Das Böse abzuwenden, So trage m a n fein allezeit Sein eigen Herz in Händen. 8. Herr, lehr uns selbst in deinem Licht, Von deinem Geist getrieben, Nach deiner wahren J ü n g e r Pflicht Einander herzlich lieben. •Nikolaus Ludwig Grat von Zinzendorf, 1700—1760 — v. 8 »Christian Gregor, 1723 bis 1801 — (Ht 847)

437 1 . Den Liebes- und Gemeinschaftssinn H a b ich seitdem erst recht erfahren, Seitdem ich bei den selgen Scharen Der K n e c h t und Mägde J e s u bin. 2. Das gibt uns einen solchen Plan, Den wir vorher nicht konnten haben; Das bringt uns neue Geistesgaben, Das öffnet eine schöne Bahn. 3. Ich dank es meinem Könige, Daß er mich ließ in Lieb entbrennen; Ists wenig oder nichts zu nennen, D a n k ich doch f ü r das Wenige. 4. Wenn aber meine Seele denkt: Wie kam ich denn zu diesem Brande? Wie brachte ihn der Freund zu Stande? — Denn w a s man hat, das ist geschenkt — 5. S o kann ich mich wohl hundertmal Auf seiner Weisheit Spiel besinnen: Mein ganzes freudiges Beginnen Beruht auf seiner Gnadenwahl. 6. Dann zeugt man auch von seinem Licht Und von der Gnade, die uns rührte, Und von den Kräften, die man spürte, Und von dem Wort, das Felsen bricht. 7. Dies hört ein ander armes K i n d ; Denn wenn die Stimme Christi lehret, So wirds von Toten selbst gehöret, Und wer sie hört, der lebt geschwind. 8. Das aufgewachte Menschenherz Befindet sich allein gelassen Und fühlet was und kanns nicht fassen Und weiß nicht vor- noch hinterwärts. 9. D a darf ein Gottesmensch w a s tun: Der Mensch, der kaum zur Gnade kommen, Der wird zum Lehrer angenommen Und wird ein Friedensbote nun.

437-440

10. Woher, wohin, du guter Freund? — Woher? Aus einem tiefen Schlummer. Wohin? Das macht mir eben Kummer, Ich habe mich bald krank geweint. — 1 1 . Gefährte auf dem Lebenssteg, E s ist mir ebenso ergangen, Und Jesus stillt nun mein Verlangen; Wir gehen beide einen Weg. 1 2 . Die Hand gereicht! Da ist die Hand; Da steht der neu geworbne Streiter, Wie aufgelebt, wie licht und heiter! Da gehn sie hin ins Vaterland. 13. Das bindet, das macht Brüderschaft; Da ist kein irdisch Band zu finden, Das so gar innig könnte binden, Als dieses tut durch Gottes Kraft. 14. Man wirft sich mit einander hin, Empfähet den Gemeinschaftssegen Und wird ein sanftes Gnadenregen Zu einerlei Gesinnung inn. 15. Des Marterlammes Fleisch und Blut, Am Kreuzaltar dahingegeben, Das hier und bis ins ewge Leben Unendlich große Wunder tut, 16. Das ists, was uns zusammenbindt, Das kann zu solcher Lieb entflammen, Daß seine Gläubigen zusammen Ein Herz und eine Seele sind. 17. Du Schöpfer der Verbundenheit, Du hast dem Segen und dem Leben Für allemal Befehl gegeben, Zu ruhen auf der Einigkeit. 18. Erhalt uns unverrückt dabei Und laß sich den Gemeinschaftssegen So unter uns zu Tage legen, Daß jeder davon Zeuge sei. 19. Umfaß uns diesen Augenblick Und alle deine Gnadengäste Und segne uns aufs allerbeste Und laß uns sehen Salems Glück! •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — v. 15. 16. 18 *Christian Gregor, 1 7 2 3 - 1 8 0 1 - (Ht 848)

438 1. Lieben und geliebet sein, Das ist meine höchste Freude. Ich bescheide Mich zwar gern, daß ichs nicht wert; Doch begehrt Mein sonst blöd und arm Gemüte

359

Bruderliebe

Gerne keiner größern Güte, Wenns nur liebt und Lieb erfährt. 2. Aber das hebt drum nicht auf, Daß man auch zu Jesu Preise Ernst beweise, Denn der Eifer um sein Haus Bleibt nicht aus; Er gehört mit zu dem Triebe Ungefärbter Bruderliebe Und erwächst sogar daraus. 3. Herr, erhalte stets bei uns Deine heiige Zucht und Gnade. Unsre Pfade Leuchten dann an jedem Ort Immer fort; Und wir sammeln viele Herzen, Die kraft deiner Todesschmerzen Froh uns glauben auf dein Wort. v. 1. 2 *Christian Gregor, 1723—1801 — v. 3 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — (Ht 849)

439 1. Brüder, sucht einander so Eurem Meister zum Vergnügen Lieb zu kriegen, Wie ers euch vor seinem Tod Noch gebot, Zum Beweis, daß ihr ihn kennet Und in seiner Liebe brennet Und Gemeinschaft habt mit Gott. 2. Für die Brüder weiß ich nicht, Wie man jetzo sterben sollte, Wenn man wollte; Aber seiner Eigenheit, Seiner Freud Und dergleichen sterben müssen, Daß die Brüder es genießen, Kommt noch vor in dieser Zeit. v. i 'Christian Gregor, 1723—1801 — v. 2 •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — (Ht 850)

440 I. Unser Haupt, Wer dir das glaubt, Daß du die Deinen nicht verläßt, Der bleibt treu Und wird nicht scheu, Steht auch in allen Proben fest. Und weil Satan nichts gewinnt, Wenn die Glieder einig sind,

360

Deutsche Lieder der evangelischen Brttdergemeine

0 so gib, du Haupt am Leib, Daß uns dieses Kleinod bleib. 2. Da gehts gut, Das macht uns Mut, Wenn wir alle für einen stehn; Bleiben so Getrost und froh Und tun nichts als Jesum sehn Als den Anfang und das End Unsere Glaubens, der ihn kennt. Wenn wir bloß auf ihm beruhn, K a n n kein Teufel uns was tun. 3. Christi K r a f t Ist dauerhaft, Wodurch sein Volk, dem er sie schenkt, Die Gemein, Sein Fleisch und Bein, Weit überwindet, was sie kränkt. Sie verbleibet froh und still, Sieht nur zu, was werden will, Und vertraut auf seine Gnad, Die sie stets geleitet hat. •Erdmuth Dorothea Gräfin von Zinzendorf, 1700—1756 — (Ht 851) 441

1. O Jesu, sei du unser Grund Zum Hause, das da bleibe. Du holder Freund, rieht auf den Bund, Tauf uns zu einem Leibe, Damit die Freundschaft mag bestehn, Zu der wir uns berufen sehn. 2. Mit Seelen, die in Liebe stehn, Läßt sich schon etwas wagen. Wenn wir in einem Sinne gehn, Ist alles leicht zu tragen. Wir sinds bei Jesu Volk gewohnt, Daß jeglichem die Liebe lohnt. 3. Die Liebesharmonie ist schön, Man hört sie lieblich spielen. Wo Brüder in der Eintracht stehn Und sich fein herzlich fühlen, Das ist gleich einem Saitenklang, Erfreulich wie ein Lobgesang. 4. Der Herr ist selbst in ihrer Mitt Und segnet sie mit Frieden. Sie schmecken seine Lieb und Güt Und haben schon hienieden Den Vorschmack ewger Seligkeit, Die er den Seinen zubereit. •Christian David, 1690—1751 — v. 4 »Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 852)

440—443

442

1. Du Geist von oben, flamm uns an, Denn wir sind j a dein eigen. Was wir bisher nicht recht getan, Das soll uns vor dir beugen. Wir sind doch J e s u Eigentum Bei allen diesen Sachen Und lieben seines Namens Ruhm; Ach hilfs uns besser machen! 2. So laß denn seinen Friedenswind Uns sanftiglich durchwehen, Daß Herz und Herze sich verbind, Als eins vor dir zu stehen. Und wenn wir mit vereintem Mut Zu deinem Herzen eilen, Wollst du, Herr Jesu, durch dein Blut All unsre Schäden heilen. 3. Man soll an unserm Wandel sehn, Was unser Herz empfindet, Daß wir dein Testament verstehn, Wozu es uns verbindet, Und daß das Band der Brüderschaft Uns stets im Sinne lieget, Bis unsre kleine Friedenskraft Der Trennung obgesieget. v. 1. 2 *Anna Dober, 1 7 1 3 — 1 7 3 9 — v. 3 •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — (Ht 853) 443

1. 0 ihr Friedenskinder, laßt euch bitten: Habt einander herzlich lieb. Da gehts freundlich zu in unsern Hütten, Denn die Liebe ist der Trieb. J a , wenn wir in unsern Gnadentagen Eins dem andern nichts entgegentragen Als ein Herz, von Liebe voll, Dann tut jedes, was es soll. 2. Wer gering und niedrig von sich denket, Dem fällts Lieben niemals schwer; Wer dem andern gern den Vorzug schenket, Dessen Herz liebt immer mehr. Ach, es ist zu wahren Freundschaftstrieben Und zu dem geschwisterlichen Lieben Nichts so nötig jederzeit Als die Herzensniedrigkeit. *i8o6 -

(Ht 854)

444—448

Bruderliebe. — Haus und Familie Heiligung

des L e b e n s

Haus und Familie 444 1. Hier ist ein Häuflein, von der Welt Durch dich, Herr Christ, erworben, Das sich im Glauben an dich hält, Weil du für uns gestorben. W i r kennen deine Treu; Ach trage keine Scheu, Bei einer Hochzeit Gast zu sein, Die wir begehn im Namen dein. 2. Bereite dir an diesem Paar Ein Lustspiel deiner Augen, Laß zur Erbauung deiner Schar Auch ihren Wandel taugen. O bringe deinen Rat An ihnen bald zur Tat Und zeige, daß dein Liebesbund Mit ihnen steh auf Felsengrund. 3. Du aber, gottergebnes Paar, Geh, wachse und gedeihe! Der je und je die Liebe war, Sei mit dir und verleihe, Daß du auf schmaler Bahn Von diesem Tage an, Wenn du dich für den Heiland wagst, Das ewge Leben finden magst. 4. Nur denket nicht, geliebte Zwei, Als wärt ihr euch geboren, Ihr seid von oben zweifelsfrei Für Jesum auserkoren. So unterstützt euch dann, So gut ein jedes kann, Und richtet den verbundnen Sinn Stets auf den rechten Führer hin. 5. Wir wünschen euch Heil, Fried und Gnad Und Teil an dessen Liebe, Der sich für uns gegeben hat Aus brüderlichem Triebe. Wir bieten euch die Hand Im Lauf zum Vaterland; Gelobt es mit uns im Verein, Der treuen Liebe treu zu sein. 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 857)

445 Amen, Jesu, das sei wahr! Mach uns stark in deiner Gnade. Unsre Grade Nehmen unversehens zu

361

Bis zur Ruh, Und in unsrer Eh erscheine Christi Bild und der Gemeine. Herr, wir bitten, mache du! 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 858)

446 1. Laß uns täglich schmecken Im Inn- und Äußern, Sowohl im Herzen als in den Häusern Dein Freundlichsein. 2. Der das Größre gibet, Das ewge Leben, Wird der uns nicht auch das Kleinre geben? So denkt das Herz. 3. Und wies Herze glaubet, Sa wirds geschehen, Es wird die Herrlichkeit Gottes sehen Und fröhlich sein. •Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 859)

447 1. Deinen Frieden, deine liebe Nähe Schenke jedem Paar ins Herz; Heiige dir die Freuden unsrer Ehe, Lindre freundlich Müh und Schmerz. Ach ermüde nie in treuem Warten Jeder zarten Blum in deinem Garten; Söhn und Töchter müssen dein Heute, morgen, ewig sein. 2. Deiner Hände Werk zu dir zu weisen, Ist dein heiliges Gebot; Hilf uns Vaterernst und Kraft beweisen, Steuern, wo Verderben droht. Gib, daß wache Muttersorg und -pflege Jedes leit in deine selgen Wege. Dann mög unsere Wandels Schein Ihres Pfades Leuchte sein! •Johann Baptist von Albertini, 1769—1831 - (Ht 860)

448 1. O Bethania, du Friedenshütte, Du vom Herrn geliebtes Haus, Liebend sahst du ihn in deiner Mitte, Liebend ging er ein und aus! Wohl uns, wenn er seine Lieblingsstätte Auch bei uns in Haus und Herzen hätte! Freund, so gern den Deinen nah, Hier ist dein Bethania! 2. Heil ist, hohes Heil, dir widerfahren, Haus, worin der Herr verkehrt,

362

Deutsche Lieder der evangelischen Brfldergemeine

Stätte, selig durch sein Offenbaren, J a , zum Paradies verklärt! Gruß des Gottesfriedens ist sein Kommen, Schnell ist jedes Weh hinweggenommen; Auch die schwerste Seelenlast Weicht vor diesem edlen Gast. 3. Seht, wie seine Worte sanft und kräftig Stille Seelen an sich ziehn! Aber auch im Hausberuf geschäftig Müht sich Marthafleiß für ihn. Krankes heilt er, wecket auf das Tote, Stärkt die Kraft mit seinem Lebensbrote Und erneut der Liebe Band, Das die Glieder all umspannt. 4. Und nun, Hausfreund, edler Gast der Seelen, O, mehr Herr und Wirt als Gast! Wolle gern dies Haus zur Einkehr wählen, Wo du freie Wohnung hast, Wo in rein verbundner Herzen Klange, Wo in Wort und Werk und Lobgesange Mit dem Tag dein Ruhm erwacht Und nicht schweigt bis in die Nacht. 5. Selge Stunden, da wir dein genießen, Da dein Mund uns Frieden bringt! Komm, uns oftmals mit dem Gruß zu grüßen, Der in aller Herzen dringt. Komm, o Herr und Meister, den wir lieben, Siehe, dir ist jedes Herz verschrieben; Freund, auch ungesehen nah, J a , hier ist Bethania. • K a r l Bernhard Garve, 1763—1841 861)

— (Ht

449 1. Du unser Freund im Himmelsthron, Der Deinen Schild und großer Lohn, Du Helfer, tausendfach erprobt, Nie gnug geliebt, nie gnug gelobt: 2. O stellten wir in jedem Paar Ein Abbild deiner Liebe dar! Möcht unser ganzer Chorverein Ein Loblied dieser Liebe sein! 3. Herr, send uns deinen Geist herab, Daß wir unsträflich bis ins Grab Zusammen Friedensschritte gehn, Zusammen deinen Ruhm erhöhn. 4. Du bists, dem Vater, Mutter, Kind, Beruf und Werk geheiligt sind.

448—4Ö1

Nichts raube dir dein Eigentum, Nichts schmälre deines Segens Ruhm. 5. Du segnest treuen Arbeitsfleiß, Du kühlst des Angesichtes Schweiß; J a , über Bitten und Verstehn Gibst du uns oft dein Heil zu sehn. 6. Hilf du, der uns nie Waisen läßt, Daß unser Glaube wahr und fest, Die Liebe tätig, warm und treu, Lebendig unsre Hoffnung sei. 7. Und drückt uns wo des Lebens Müh, Dein süßer Trost erleichtre sie. Dein Segen mach uns Freud und Leid Fruchtbringend für die Ewigkeit. 8. J a , sei und bleib uns fort und fort Kraft aus der Höh und Glaubenshort; Uns leite deiner Augen Licht, Bis unser Aug im Tode bricht. • K a r l Bernhard Garve, 1763—1841 862)

— (Ht

450 1. Herzlich fleht die Kinderschar, Herr, zu dir, dem ewig Treuen: Laß in dir sich Paar für Paar Unsre treuen Eltern freuen; Geuß auf Herz, Geschäft und Haus Neuen Segens Reichtum aus. 2. Nimm, o Vater, Preis und Dank, Der uns wollte Leib und Leben, Pfleg und Hülle, Speis und Trank Durch der Eltern Liebe geben, Die für uns bei Tag und Nacht Betet, sorget, schafft und wacht. 3. Hilf uns, großer Kinderfreund, Durch der treuen Eltern Pflegen, Daß wir, früh mit dir vereint, Wachsen unter deinem Segen. Laß der Kinder Wohlgedeihn Ihrer Freuden Krone sein. • K a r l Bernhard Garve, 1763—1841

866)

— (Ht

451 1. Ich bin ein kleines Kindelein, Und meine Kraft ist schwach; Ich wollte gerne selig sein Und weiß nicht, wie ichs mach. 2. Mein Heiland, du warst mir zu gut Ein armes Kindelein Und hast mich durch dein teures Blut Erlöst von aller Pein.

461—454

Haus und Familie

3. Mein liebster Heiland, rat mir nu, Was ich zur Dankbarkeit F ü r alle deine Liebe tu Und was dein Herz erfreut. 4. Ach nimm mein ganzes Herz dir hin, Nimms, liebster Jesu, an; Ich weiß doch, daß ich deine bin, Du teurer Schmerzensmann. 5. Du hast mich in der Taufe ja Mit deinem Heil bekleidt, Und eh ich etwas wüßt und sah, Zu deinem Kind geweiht. 6. Ich armes Kindlein aber kann Nichts von mir selber tun; Drum hilf mir, o du starker Mann, Herr Jesu, hilf mir nun. 7. Bewahr mir nur mein Herzelein Vor allem, was befleckt; Du hasts gewaschen, halt es rein, Verhüllt und zugedeckt. 8. Müßt ich noch lang hienieden sein Und nahm an Jahren zu, So hilf du, Herzensjesulein, Daß ich dir auch was tu. 9. Und wenn ich nun im Bund der Tauf Gewandelt seliglich, So schließe meinen Gnadenlauf Und küß und hole mich! 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 - (Ht 868)

452 1. Blick in Gnaden auf uns nieder, Heiiges Kind, Immanuel! Dir gehören unsre Glieder, Dir gehöret jede Seel. 2. Laß uns weiden in den Freuden Deiner Kindheit, Jesu Christ! Lehr uns stündlich treu und kindlich Sein, wie du gewesen bist. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 869)

453 1. Selges Chor der Kinder, Lieblinge des Herrn, Er, der Freund der Sünder, Sei euch niemals fern, Woll euch freundlich leiten Durch das Erdental Und euch zubereiten Für den Himmelssaal.

2. Preis sei unserm König, Der euch funden hat! Liebet ihn nicht wenig Für die große Gnad. E r hat sie euch Kindern Einst erkämpft so heiß, Schenkt verlornen Sündern Nun das Paradeis. 3. Das ist Jesu Freude, Kinder hier zu sehn, Die gern auf der Weide Seiner Schäflein gehn, Die ihn allerwegen Suchen zu erfreun Und so seiner Segen Stets gewärtig sein. 4. Jesu Geist entzünde Euer Herz und Sinn; Seine Liebe binde Euch stets mehr an ihn, Daß euch seine Gnade Nie entzogen werd; Denkt, was für ein Schade, Wenn ihr ihn verlört. 5. Drum laßt ihn euch leiten, Eh die Nacht anbricht, In den Gnadenzeiten; Kinder, säumet nicht! Bittet ihn aufs neue Um das höchste Gut, Um ein Herz voll Treue, Rein durch Christi Blut. •Andreas Jäschke, 1718—1762 (Ht 870)

454 1. Weil ich Jesu Schäflein bin, Freu ich mich nur immerhin Über meinen guten Hirten, Der mich schön weiß zu bewirten, Der mich liebet, der mich kennt Und bei meinem Namen nennt. 2. Unter seinem sanften Stab Geh ich aus und ein und hab Unaussprechlich süße Weide, Daß ich keinen Hunger leide; Und so oft ich durstig bin, Führt er mich zum Brunnquell hin. 3. Sollt ich nun nicht fröhlich sein, Ich beglücktes Schäfelein? Denn nach diesen schönen Tagen Werd ich endlich heimgetragen

363

364

Deutsche Lieder der evangelischen Brttdergemeine

In des Hirten Arm und Schoß. Amen, ja, mein Glück ist groß! •Luise von Hayn, 1724—1782 — (Ht 871)

455 O du aller hilfsbedürftgen Sünder Heil und Trost, Herr Jesu Christ, Der du auch besonders auf die Kinder Gnadenvoll gerichtet bist, Laß sie doch in Teilen und im Ganzen Durch dein Blut zu fruchtbarlichen Pflanzen Der Gerechtigkeit gedeihn, Die zu deinem Preise sein. •Christian Gregor, 1723—1801 (Ht 872)

456 1. Laßt die Kindlein zu mir kommen! Ruft der große Gottessohn Mit dem Blick, von Lieb entglommen, Mit dem süßen Freudenton. 2. Hört, euch ruft die ewge Liebe, Kinder, eilet ihm ans Herz! Wenn nur eins ihm fremde bliebe, Ach, ihm wärs ein bittrer Schmerz. 3. J a , ich will mein Herz dir geben, Nimm es dir zu eigen hin; Dein zu sein und dir zu leben, Darnach steht mein ganzer Sinn. "Karl Bernhard Garve, 1763—1841 — (Ht 873)

457 1. So oft du stehest vom Lager auf, Denk an des Heilandes Lebenslauf, Wie er war auf Erden, Und sprich: Das walte Jesu Verdienst, und sein Geist erhalte Mein Herz bei ihm. 2. Und dann, so bete, als wärest du Jesus, der Jüngling, und nicht nur du; So verricht die Arbeit, So nimm die Speise, So schweig und rede,so ruh und reise, So leb und leid. 3. Und wenn dir dieses nicht deutlich ist Oder du drüber im Zweifel bist, Obs auch so sein könne, So suchs im Herzen, Daß das noch nicht durch sein Blut und Schmerzen Genesen ist.

454—458

4. Frage dich, liebes Herz, kennst du dich In der Natur so recht jämmerlich? Kennest du dein Elend Und Jesu Wunden? Hast du Vergebung gesucht und funden Durch ihr Verdienst? 5. Seelen, ich bitt euch um Jesu willn, Wenn ihr wollt euer Herz vor ihm stilln: Lasset euch erlösen Vom Sündenwesen; So wird euch Seele und Leib genesen Durch Jesu Blut. 6. Wie geht ein Jüngling am gradsten fort? Wenn er sich hält an des Heilands Wort: Ihr seid darum reine, Weil ichs gesaget. Wenn was Unreines sich an euch waget, Sprecht: Ich bin sein. 7. Wer nun, gerettet aus tiefer Not, Getrost kann sagen: Mein Herr und Gott, Du weißt alle Dinge, Du weißt, es kleben Herz, Seel und Sinne an dir, mein Leben, So wahr du lebst; 8. Wohl dem! Wems aber noch nicht so ist, Der bet und spreche: Herr Jesu Christ, Du kennst mein Gebrechen; Ich bin doch deine Und bin ein Glied deiner Kreuzgemeine, Erbarm dich, Herr! 9. Wenn man dann Brüder so reden hört, So wird der Heiland zuerst geehrt, Und darnach so heißt es: Ihr selgen Kinder, Niemand ist heiliger als ein Sünder, Der Gnade hat. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 875)

458 1. Herr, dir ist nichts zu wenig, Drum bitt ich dich, mein König, Beschäme mich doch nicht. Gib deinem Kinde Segen Und leit auf meinen Wegen Mich stets mit deinem Angesicht. 2. Die Reinheit und die Tugend, Der Segen deiner Jugend,

468—460

365

Haus und Familie. — Unser taglich Brot

3. L a ß uns, Jesu, bei dem Essen Sei m i r ins H e r z g e p r ä g t . L a ß mir d u r c h dein B e w a h r e n Deiner N ä h e nicht vergessen. »1778 N i c h t s Schädlichs widerfahren V o n dem, w a s sich im Herzen regt. 4. Speise, V a t e r , deine K i n d e r , 3. G i b mir ein H e r z voll Liebe, T r ö s t e die b e t r ü b t e n S ü n d e r ; V o l l kindlich froher T r i e b e ! Sprich den Segen zu den G a b e n , j D i e wir zu genießen haben, U n d w a h r e r Niedrigkeit. ! D a ß sie uns z u diesem L e b e n G e h o r s a m sein und stille, S t ä r k e , K r a f t und N a h r u n g geben, D a s bleibe stets m e i n W i l l e B i s wir endlich m i t den F r o m m e n U n d meine F r e u d in dieser Zeit. •Anna Nitschmann, 1715—1760 — (Ht 876) Z u der H i m m e l s m a h l z e i t k o m m e n . Johann Heermann, 1585—1647.

459

1. O Jesu, unsre F r e u d e U n d T r o s t in allem Leide, D a s uns b e g e g n e n kann, D u n i m m s t dich deiner A r m e n A u s Gnade und Erbarmen Mehr als ein F r e u n d des andern

5. Verleih uns bis an unsern T o d i A l l t ä g l i c h unser liebes B r o t U n d dermaleinst nach dieser Z e i t D a s s ü ß e B r o t der E w i g k e i t . Paul Gerhardt, 1607—1676 an.

2. D u bist das treuste Herze, V o n d e m w i r Freud und S c h m e r z e A n n e h m e n , w i e es k o m m t , W e i l wir in deinem W i l l e n U n s g l ä u b i g können stillen U n d d u nichts tust, als w a s uns f r o m m t . 3. W e n n zwei, die eins auf E r d e n , D u r c h dich getrennet werden, So schneidets freilich tief; U n d m i t g a r bittern S c h m e r z e n W i r d eins dem andern Herzen Nachweinen, das in dir entschlief. 4. D u a b e r tröstest m ä c h t i g Ein Herze, das a n d ä c h t i g A u f dich gerichtet bleibt. Ists auf der W e l t gleich einsam, L e b t s doch mit dir g e m e i n s a m Und h a t stets, w a s es w ü n s c h t und g l ä u b t . •Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 878) Unser täglich

Brot

460 Tischgebete 1. K o m m , Herr Jesu, sei unser G a s t , Segne, w a s d u bescheret hast. 1753 (17. Jahrhundert). 2. A c h k o m m zu uns, H e r r J e s u Christ, Wie d u z u K a n a gwesen bist, Nimm unser B r o t in deine H a n d Und segne unser Speis und T r a n k . •1870

6. Segne, V a t e r , diese Speise U n s zur K r a f t und dir z u m Preise. Johann Franck, 1618—1677 (Schmücke dich, o liebe Seele) 7. W e n n w i r nur voll V e r t r a u e n A u f deine H ä n d e schauen, S o n ä h r t uns allerwegen, Herr, dein geheimer Segen. Herkunft unbekannt. 8. Alles, alles, w a s mir deine H a n d in meine W i l l bescheren, L a ß mich brauchen dir zu E h r e n . Nach Heinrich Georg Neuß, 1654—1716 9. N u n l a ß t uns G o t t d e m H e r r e n D a n k sagen und ihn ehren F ü r alle seine Gaben, D i e wir e m p f a n g e n haben. Ludwig Helmbold, 1532 — 1598 10. W i r d a n k e n G o t t f ü r seine G a b e n , D i e wir v o n ihm e m p f a n g e n haben, U n d bitten unsern lieben Herrn, E r woll uns hinfort mehr b e s c h e r n : E r woll uns speisen mit seinem W o r t , D a ß wir s a t t werden hier u n d dort. A c h , lieber G o t t , du wollst uns geben N a c h dieser Zeit das ewge L e b e n . Erasmus Alber, 1500—1553 — 11. D a n k e t dem Herren, d e n n er ist s e h r freundlich, Und

seine

Güt

und

Wahrheit währet ewiglich. •Johann Horn, um 1490—1547

366

Deutsche Lieder der evangelischen BrUdeigemeine

12. Danket dem Herrn, Danket ihm fröhlich und gern; Denn seine Güte währt ewig.

'Herkunft unbekannt.

13. Preis, Ehre und Macht Sei dir von uns armen Erlösten gebracht!

•Anna Dober, 1713—1739 (s. o. Nr. 240, 5)

14. Es lob und preis ihn früh und spat, Was lebet und was Odem hat, Und rühme seinen Namen! Cyriacus Günther, 1650—1704 (Bringt für den Herrn Lob, Preis und Ehr)

15. Hab Dank, o Jesu, habe Dank Für deine Lieb und Treu. Hilf, daß ich dir mein Leben lang Von Herzen dankbar sei.

Johann Friedrich Möckel, 1661 — 1729 (Wacht auf, ihr meine Sinne, wacht)

16. Alle deine Gaben Können uns zwar laben, Aber keine, Jesu Christ, Ist uns, was du selber bist. Johann Scheffler, 1624—1677 — (Jesu, ewige Sonne) Ht 879

461 1. Lobsingt am frohen Erntefest, Preist ihn mit Freudenpsalmen, Der Saat in Halmen sprießen läßt, Mit Ähren krönt die Halmen Und gibt, daß sie voll Frucht gedeihn, Tau, Regen, Wind und Sonnenschein. 2. Lobsingt, uns füllte Gottes Hand Die leeren Scheuern wieder. O du vom Herrn begabtes Land, Bring ihm des Dankes Lieder! Er dachte deiner Schulden nicht, Voll Gnade schien sein Angesicht. 3. Des Erdensegens reichen Teil, Wer kann ihn messen, wägen? Doch welch unendlich größres Heil Beut er im Himmelssegen! Vergeßt, wenn euch sein Gut erlabt, Nicht des, der euch so reich begabt. 4. O laßt uns guten Samen streun In gottgeweihten Taten! Gern gibt er Tau und Sonnenschein Zum Wachstum solcher Saaten. Dann ziehn wir einst im Jubelchor Zum Erntefest durch Salems Tor. •Karl Bernhard Garve, 1763—1841 — (Ht 881)

460—463

462 B e r u f und R e i s e 1. Komm, Segen aus der Höh, Begleite meine Werke. Gib, Jesu, Wachsamkeit, Dem Geist und Leibe Stärke. Gehorsam ist so süß; Nur bleibe es dabei, Daß, wenn ich wirken muß, Das Herz doch bei dir sei. 2. Laß alles freundlich sein, Voll Demut, was ich sage, Es sei groß oder klein; Und daß ich lieber trage, Als meinem Nächsten sei Aus eigner Schuld zur Last, Auf daß du Ruhm dabei An deinem Kinde hast. 3. Wo meine Füße gehn, Was meine Händ arbeiten, Da muß ich dich ansehn, Du mußt mir sein zur Seiten; Es muß dein guter Geist Mich lehren, was du willt Und wer du bist. Du bleibst Mein Führer und Vorbild. Benigna Marie Gräfin Reuß, 1695—1751 — (Ht 885)

463 1. Ich geh nun an mein Tagewerk, Die Freud am Herrn ist meine Stärk. Es liebt mich mehr mein Jesus Christ, Als äußerlich zu sehen ist. 2. Die Hände Jesu segnen mich, Sein Priesterherz nehm mich auf sich; Sein Beten und sein Arbeitsschweiß Begleiten meinen Arbeitsfleiß! 3. Da ist die Arbeit ohne Müh, Da stärkest du die müden Knie; Der Segen kommt von deiner Kraft, Die selber alles in mir schafft. 4. Nicht einen Schritt begehre ich Zu gehn, o Meister, ohne dich. Ach gib zu aller meiner Pflicht Mir deines Geistes Unterricht. 5. Gott Lob, daß ich von Herzen kann Das wolln, was du gern hättst getan! Hilf aber und verlaß mich nicht, Damits Vollbringen nie gebricht.

•Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — v. 2. 3. •Christian David, 1690 bis 1751 - (Ht 886)

464—469

Unser täglich Brot. — Beruf und Reise

464 1 . Der ewig tröstliche Gedank, D a ß ich des Heilands bin, macht, D a ß ich mich und meinen Gang Ihm gänzlich gebe hin. 2. Die Zeit ist sein und jeder Tag, W i e er ihn haben will, D a ß er vollendet werden m a g ; D r u m ist der Wille still. 3. So wenig man verrichten kann, Man tut doch gerne das, W a s er am liebsten hätt getan; U n d das heißt uns erst was. 4. Und wenn sein Ruf mich in der Zeit Auf einen Posten stellt, Zieht er mich an mit Freudigkeit; Dann bin ich auch ein Held. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 (Ht 887)

465 1. Wir tun unser Werk im Frieden, Wozu Gott uns h a t beschieden. Sind wir manchmal wo verlegen, Trost er uns mit seinem Segen. 2. Sein Gebot ist lauter G ü t e F ü r ein kindliches Gemüte, Und er kann bei allen Sachen Uns den Himml auf Erden machen. 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 1760 - (Ht 888)

466 Was jedes in der Zeit Soll werden, heißen, haben, Das alles liegt schon heut In seinem Sinn begraben. Und in der Tat, es sind Gedanken gut und hehr; Ist man nur ein gut Kind, Fürs andre stehet er. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 - (Ht 889)

467 1. Jesu, leite mich Stark und festiglich, Tausend Böses zu verriegeln, Tausend Gutes zu versiegeln; Das sei meine S t ä r k Und mein Tagewerk. 2. Wenn in meinem Sinn Ich im Zweifel bin:

367

Soll ich reden oder schweigen, K ä m p f e n oder still mich beugen? Sage du mir dann: Man soll, w a s man kann. 3. Der Daß Daß Daß Und

Gib mir deinen Geist, so köstlich heißt, ich ohne Worte spreche, ich ohne Sturm zerbreche, ich sorgenfrei doch sorgsam sei.

4. Tritt an meine Statt, Wenn ich schwach und matt. Ach, wenn du nur bei mir stehest Und durch Gnade mich erhöhest, Eile ich der R u h Bei der Arbeit zu. 5. Ich, dein Untertan, Melde dir mich an. Leb ich nur v o n Gottes Gnaden, Nun so magst du mich beladen, Weil die Majestät Ward ans K r e u z erhöht. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 890)

468 1. Wer nur ein treues Herze hat Bei allen seinen Schwächen, Dem wird es nie an Trost und R a t Aus J e s u Heil gebrechen. 2. Denn unser Heiland J e s u s Christ Hat unsre Not getragen, E r weiß, wie uns zu Mute ist; Drum darf kein Mensch verzagen. 3. Wir kennen unsre Schwächlichkeit Und mangelnde E r f a h r u n g ; Doch finden wir bei ihm allzeit Trost, Einsicht und Bewahrung. 4. E r wird das irdene Gefäß Durch seiner Gnade Walten Schon seinem rechten Zweck gemäß Zu seiner E h r gestalten. Nach "Johann Friedrich Christoph Cammerhof, 1721 —1751 — (Ht 891)

469 Wer diese E r d e Durchwallt in Einsamkeit, Hat aus der Herde Der Engel sein Geleit.

368

Deutsche Lieder der evangelischen Brttdergemeine

Der Glaube sieht noch dieser Tagen Berge voll feuriger Roß und Wagen. 'Nikolaus Ludwig Gral von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 895)

470 Morgen 1. Glanz der Ewigkeit, Gott und Herr der Zeit, Sei von allen Kreaturen Für die neu erregten Spuren Deiner Gütigkeit Hoch gebenedeit! 2. Diese finstre Nacht Ist zum Schluß gebracht, Und der Strahl der heitern Sonne Bricht zu allgemeiner Wonne Durch die dunkle Macht Der vergangnen Nacht. 3. Sehen wir denn nicht In dem Morgenlicht Einen Strahl von größern Kräften Und durchdringenden Geschäften? Sehen wir dich nicht, Zions Sonnenlicht? 4. Komm, verkläre bald Deine Lichtgestalt, Öffne die verschloßnen Siegel, Brich den unvollkommnen Spiegel Und verkläre bald Unsere Gestalt. 5. Doch wenn dirs gefällt, Daß wir auf der Welt Länger noch mit lahmen Füßen Unsre Straße wandeln müssen: O so zeig uns nur Die gerade Spur. 6. Richte unser Herz Hier schon himmelwärts, Daß die Zeichen dieser Zeiten Uns zur letzten Zeit bereiten; Richte unsern Sinn Auf das Ende hin. 7. Gibt es in der Zeit Scheinvergnüglichkeit, So verleide uns ein Leben, Das kein wahres Wohlsein geben Noch den letzten Tag Uns versüßen mag. 8. Bricht der Hütte Tor, Zeuch den Geist hervor;

469—472

Laß ihn zu den frohen Scharen Der erlösten Geister fahren, Daß er deinen T a g Ewig sehen mag. 9. Dann ists mit dem Graus Aller Nächte aus, Und wir dürfen lichte Auen Mit verklärtem Auge schauen; Dieses Tages Pracht Scheuchet keine Nacht. 10. Hilf uns dahinan Auf der rauhen Bahn. Laß uns durch dein nächtlich Leiden Aus der Nacht der Erde scheiden, Und durch deinen Krieg, Jesu, gib uns Sieg! »Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 1760 — (Ht 910)

471 1. An einem jeden Tage Ich dir Lob und Dank sage Und deinem Namen singe, Du Schöpfer aller Dinge! 2. Herr, da wir Zuflucht finden Von Kind zu Kindeskinden, Herr, Sprech ich, hab Erbarmen, Erbarmen mit mir Armen! 3. Herr, heile meine Seele, Denn meine Sündenfehle Sind dir allein geschehen; Erhöre du mein Flehen! 4. Ach lehr mich tun und wallen Nach deinem Wohlgefallen, Denn du nur, Gott, kannst geben Die Gnade, dir zu leben. 5. Allein in deinem Lichte Wird Herz und Angesichte Erfüllt mit Lust und Klarheit Zum Wege deiner Wahrheit. 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — nach einem altchristlichen griechischen Liede —. v. 5 »Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 912)

472 Im Schatten des, so ich begehret, Genoß ich einer sanften R u h ; In seinem Frieden ungestöret Schloß ich die müden Augen zu. In seiner Näh erwach ich wieder, Ich fühl es, er ist bei mir da;

472—476

Beruf und Reise. — Morgen. — Abend

Des freun sich Geist und Seel und Glieder Und singen ihm Halleluja. •Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 913)

473 1. Herr, in des Morgens heiiger Stille Steigt mein Gebet zu dir hinauf. Ich flehe brünstig: Herr, dein Wille Regier allein heut meinen L a u f ! Laß mich nichts wirken, reden, sinnen, W a s deinem Sinn nicht ganz entspricht; Mein Lassen, Herr, und mein Beginnen Gescheh in deiner Augen Licht. 2. Und will zur Sünde mich verleiten Der Seelenfeind mit arger List, Wollst du im K a m p f e für mich streiten, Mein Wehr und Schild, Herr Jesu Christ. Hilf mir zu jedem guten Werke Durch deines Geistes K r a f t und Zucht, Dann bring ich dir in deiner Stärke In Fleiß und Treue edle Frucht. 3. Ich bitt auch für die lieben Meinen, Zerstreut auf weitem Erdenrund: Laß allen deine Gnade scheinen, Tu allen deine Liebe kund. O segne sie, o segne alle Aus unsrer Hausgenossenschaft! Dein bin ich, Herr, solang ich walle, Dich preis schon meine Jugendkraft! •Johannes Gysin, geb. 1854 — (Ht 917)

474 Abend 1. Dieser Tag ist wieder hin; Jesu, dir sei Lob gesungen! O daß Herze, Mut und Sinn, In dein Herz hineingedrungen, Dir für deinen Gnadenschein Möchten treu und dankbar sein! 2. Ach verzeih, mein Herr und Gott, Wo ich Armer mißgehandelt, Wo ich wider dein Gebot Auf der breiten Bahn gewandelt. Tilge meiner Sünden Fluch Gnädiglich aus deinem Buch. 3. Zeige mir die Seligkeit Aller wohl verwandten Stunden, Und wie gar genau die Zeit Mit der Ewigkeit verbunden, Da man von der Lebenssaat Früchte zu erwarten hat. Corpus confesslonum 10.

369

4. Lehre mich der Ewigkeit Alle meine Stunden schenken Und in dieser Gnadenzeit Meinen Gang auf Wege lenken, Die ich auf dem Sternenplan Einmal wiederfinden kann. 5. E s ist Abend; bleibe doch, Jesu, unter meinem Dache, Daß ich schlaf an deinem Joch Und an deinem Joch erwache. Wecke mich zur Arbeit auf Und verkürze mir den Lauf. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 935)

475 1. Vor Jesu Augen schweben Ist wahre Seligkeit, Ein unverrücktes Leben Mit ihm schon in der Zeit. Nichts können und nichts wissen, Nichts wollen und nichts tun Als J e s u folgen müssen: Das heißt im Frieden ruhn. 2. Man steht aus seinem Schlafe In Christi Freundschaft auf, Man fürchtet keine Strafe Im ganzen Lebenslauf; Man ißt und trinkt in Liebe, Man hungerte wohl auch Und hält im Gnadentriebe Beständig e i n e n Brauch. 3. Wenn man den Tag vollendet, So legt man sich zur R u h ; Von Christo unverwendet, Tut man die Sinne zu Und wünschet selbst den Träumen, Wenns ja geträumt muß sein, Nichts anders einzuräumen Als Christi Widerschein. 4. So geht man fest und stille Dahin bei Tag und Nacht; Auf Jesum ist der Wille, Nicht auf die Welt bedacht. Man hört und sieht und fühlet, Hört, sieht und fühlt doch nicht, Und wenn uns Schmerz durchwühlet, Weiß man kaum, was geschieht. 5. Gewiß, wer erst die Sünde In Christi Blut ertränkt Und dann gleich einem Kinde Ihm unverrückt anhängt, 24

370

Deutsche

Lieder

der e v a n g e l i s c h e n

Der wird auch heilig handeln U n d kann dann anders nicht. Herr Jesu, lehr uns wandeln In deiner Augen L i c h t ! •Nikolaus Ludwig bis

1760 —

Graf

von Zinzendorf,

1700

( H t 936)

476 Blutger Schmerzensmann, N i m m dich unser an. W e n n wir uns nun schlafen legen, So sprich du den Abendsegen; Benedei v o m Thron Deinen Schmerzenslohn! •Nikolaus Ludwig bis

1760 —

Graf

-

1700

( H t 937)

477 1. W e n n ich mich schlafen lege, Mein Heiland, und erwäge, W a s du an mir getan, S o preist dich mein Gemüte; U n d du, voll Gnad und Güte, N i m m s t auch des Nachts dich meiner an. 2. Ich gehe nun zu Bette. D u weißt, was ich gern hätte: Im T r a u m dein Marterbild, Im Schlafen deine Nähe; W e n n ich dich gleich nicht sehe, Sei doch mein Herz von dir erfüllt. 3. Schleuß diese Nacht mich Armen A u s Gnade und Erbarmen In deine Arme ein. Gib, daß kein Feind mich schrecke; Dein Heil sei meine Decke, Dein Licht in Finsternis mein Schein, v.

i

»Christian

•Johann v.

3

Gregor,

Friedrich

Jeremias

1723—1801

Reichel,

Josephi,



1 7 3 1 — 1809

1671 — 1 7 2 9

v.

2 —

( H t 938)

478 Mein Heiland, du hast manche Nacht Mit Beten, Flehn und Weinen F ü r mich ganz schlaflos zugebracht Und f ü r das Heil der Deinen. Erinnre mich daran, W e n n ich nicht schlafen kann, U n d laß mir deine Todespein A u c h in der Nacht zum Segen sein. •1806



( H t 940)

479 1. Schlaf, du liebes K i n d ! Gottes Engel sind

Dir zur W a c h e zugegeben; Ihre Fittiche umschweben Dich und fächeln R u h Deinem Lager zu. 2. Friede aus der Höh Hält noch A n g s t und Weh V o n dir a b ; noch frei von K u m m e r , Liegst du da in sanftem Schlummer. Schlummre still und lind, Schlaf, du liebes K i n d ! •Johann

v o n Zinzendorf,

476—480

Brudergemeine

(Ht

Baptist

von

Albertini,

1769—1831

94O

480 Jahreswechsel 1. Ein J a h r der Sterblichkeit Und schnellen Lebenstage Ist abermals dahin Mit aller L u s t und Plage, Und eine Reisefahrt V o n unsrer Pilgrimschaft Ist nun zurückgelegt Durch Gottes Schutz und K r a f t . 2. Des Herren Güte machts, Der niemals, uns zu lieben, E r m ü d e t noch vergißt, D a ß wir noch übrig blieben Und nicht verderbet sind In mancherlei Gefahr, D a unser Untergang Uns o f t vor Augen war. 3. W a s können wir für Dank Dir, liebster Jesu, sagen, D a ß du vergangnes Jahr Auf H ä n d e n uns getragen? A c h nimm, so schlecht er ist, Des Herzens Dank doch an F ü r alles, w a s du uns Dies J a h r hast Guts getan. 4. W i r schließen uns aufs neu In dein so treues Sorgen, In deine O b h u t ein; D a sind wir wohl geborgen, D a ist das feste Schloß V o r aller Feinde Trutz, D a birgt dein Volk sich hin Und findet sichern Schutz. 5. G i b mit dem neuen J a h r Uns neue Stärk im Glauben; L a ß uns den alten Grund Der W a h r h e i t niemals rauben; Erneure H e r z und Sinn

480—483

371

Abend. — Jahreswechsel

U n d laß das helle Licht Des reinen Gottesworts Bei uns verlöschen nicht. 6. Entzünde neue Lieb Und Sanftmut in uns allen; Und sollt uns dieses J a h r Auch neue Not befallen, So mehre die Geduld Und lasse deine Treu Auch täglich über uns, Mein Jesu, werden neu. 7. Vergiß der alten Schuld Und laß uns Gnade finden; Gib einen neuen Geist, Uns selbst zu überwinden, Der Welt zu sterben ab, Die Sünd und Eitelkeit Zu hassen und uns dir Zu opfern allezeit. 8. Wem du im neuen Jahr, Aus dieser Welt zu scheiden, Das Ziel gesetzet hast, Den laß auf dich mit Freuden Im Glauben selig hier Beschließen seinen Lauf Und nimm in deinen Schoß Die Seele gnädig auf. Henriette Katharine von Gersdorf, 1648 bis 1726 - (Ht 944)

481 Unsre Zeiten Sind in deiner Hand; Lehr sie deuten Bis zum Vaterland, Zeig uns ihre Wichtigkeit, Ihre Abgemessenheit, Ihre Grade, die nur dir bekannt. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 (— Ht 945)

482 So weit hast du uns bracht. Herr, sei gepriesen Für alles, was du je An uns bewiesen! Wir trauen deiner Treu, Du sollst uns führen, Dein Stecken und dein Stab Soll fort regieren. *Erdmuth Dorothea Gräfin von Zinzendorf, 1 7 0 0 - 1 7 5 6 (Ht 9 0 )

483 1. Herr, sei gepriesen Für das vergangne J a h r ! Was du erwiesen, Das ist uns offenbar. Die Gnadenwunder und die Proben Reizen uns billig, dich hoch zu loben. 2. Durch beides sind wir Dir näher noch gerückt Und haben von dir Auch wieder .was erblickt, Daß wir dir noch viel mehr vertrauen Und mit mehr Kindlichkeit auf dich bauen. 3. Wir stehn verwundert, Wenn wir zurücke sehn, Und sind ermuntert, Dich innig zu erhöhn; Doch wissen wir kaum, wo wir sollen Worte hernehmen, so gern wir wollen. 4. Wir treten heute Mit dir ins Neujahr ein. Wir, deine Leute Und selige Gemein, Erinnern uns auch unsrer Brüder, Schwestern und Kinder und aller Glieder. 5. O Liebe, rege Dich ferner dieses J a h r ; Mach deine Wege Und Willen allen klar Und ruf herzu viel Arbeitsleute, Die dir einst bringen gewisse Beute. 6. Und auch die Orte, Wo deine Boten stehn Mit deinem Worte, Um Samen auszusän, Die segne und behüte alle, Daß nichts vom Samen daneben falle. 7. Der Feinde Wüten Ist hie und da sehr groß; Wollst uns behüten In deinem Arm und Schoß. Wir haben wohl bisher gesehen: Unser Herr läßt uns kein Leid geschehen. 8. In allen Chören Laß deine Gnade wehn Und dir zu Ehren Laß jeden Tritt geschehn; Erhalte uns in jedem Lande Alle zusammen in einem Bande. 9. Sind noch nicht alle, Hirt, deine Schäfelein: 94*

372

Deutsche Lieder der evangelischen Brtidergemeine

S i e sind im Stalle, W o alles dein soll sein. W i r wollens zuversichtlich g l a u b e n : D a v o n wird keines z u r ü c k e bleiben. 10. D e r Erwachse Die Kraft Z i e h jedes

Kinderhaufe dir z u r Zier; der T a u f e hin zu dir.

A c h laß in allen unsern Häusern S i c h deine G n a d e durchgängig äußern. 1 1 . D u unser Leben, A c h w a r ein jedes H a u s D i r g a n z ergeben, U n d du gingst ein und aus, D a ß sich dein H e r z bei uns erfreute! H ö r uns und mache den A n f a n g h e u t e ! *Erdmuth Dorothea Gräfin von Zinzendorf, 1700-1756 - (Ht 947)

484 1. Unsere J a h r e fliehen hin; Schnell sind ihre T a g und Stunden U n s entschwunden, Immer näher r ü c k t das Ziel. O f t und viel K l o p f t der Herr mit seinem W o r t e A n des Herzens innre Pforte, U n d der Geist zeugt, w a s er will. 2. Selig, w e r bei Freud und S c h m e r z In des L e b e n s flüchtgen Stunden H a t gefunden E i n e n festen A n k e r g r u n d In dem B u n d M i t dem Herrn der T a g und Zeiten, D e r den F u ß b e w a h r t v o r m Gleiten U n d die Seele hält gesund. 3. V o n der Z u k u n f t will dann nicht, Herr, das H e r z im v o r a u s wissen; N u r nicht missen D e i n e s W o r t e s Trost und R a t F r ü h und spat U n d die Zuversicht mit Freuden, D a ß du mich durch Freud und Leiden F ü h r s t den schmalen Lebenspfad. 4. W u n d e r b a r , Herr, ist dein R a t , Unerforschlich oft die W e g e Deiner P f l e g e ; M a n c h m a l scheints in N a c h t und Graus Völlig aus; D e n n o c h f ü h r s t du ohne W a n k e n D e i n e köstlichen G e d a n k e n Seliglich an uns hinaus.

483-486

5. N u n so l e u c h t e denn dein Licht A u c h auf alle d u n k l e n W e g e Unsrer Pflege, Die, bis wir n a c h H a u s e gehn, V o r uns stehn; U n d der Stern, der unsern bangen H e r z e n tröstend aufgegangen, Müsse niemals untergehn. "Karl Wilhelm Just, 1794—1883 - (Ht 948)

485 1. O Herr Christ, n i m m unser w a h r D u r c h dein heiigen N a m e n ; G i b uns ein g u t neues J a h r . W e r s begehrt, Sprech A m e n ! 2. D a ß dein J e s u s n a m e sich S t e t s an uns beweise U n d Geist, L e i b und Seele dich U n a u f h ö r l i c h preise! 3. D u kennst unsern ganzen Sinn, Siehst in unsre H e r z e n ; N i m m uns dir v o n neuem hin, U n s r e Freud und Schmerzen. 4. Nun, w i r geben dir die H a n d H e u t im Geist aufs neue Z u m gewissen U n t e r p f a n d U n s r e r Lieb und Treue. 5. L e b e dieses neue Jahr, Jesu, in uns allen, Die dir gerne ganz und g a r Möchten Wohlgefallen. 6. W a n d l e noch so ungesehn In der Deinen Mitte, Unser Geist v e r s p ü r t das W e h n Deiner Segenstritte. 7. W e n n dein H e r z e mit uns ist, F e h l t s an keinem Segen, U n d w i r gehn mit dir, Herr Christ, Fried und Freud entgegen. 8. A m e n , Jesu J e h o v a h , D e i n e m heiigen N a m e n Sei L o b , Preis und Gloria J e t z t und e w i g ! A m e n . v. 1 Urban Langhans, um 1550 — v. 2 *Christian Gregor, 1723—1801 — v. 3—8 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700— 1760 — ( H t 953)

48« V o l k und V a t e r l a n d Unsre Obrigkeit erhalte, G i b ihr Weisheit, K r a f t u n d Fleiß, D a ß sie wohl das A m t v e r w a l t e ,

4S6—490

Jahreswechsel. — Volk und Vaterland. — Warten und Wachen

I So gib, daß wir uns sehn, I1 Nach deinem Bild erwacht,' 1 Zu deiner Rechten stehn.

S o sie trägt auf dein Geheiß. K r i e g und Unruh wollst du stillen, Allen guten R a t erfüllen. K r ö n und segne auch das Land, T u ihm wohl durch deine Hand. Henriette Katharine von Gersdorf, 1648—1726 - (Ht 961)

487 Höre deiner Kinder Flehn! A m e n ja, Du wollst es geben, D a ß das Leben Unsers Volks voll Friede sei, G ü t und Treu Sich auf Erden stets begegne, Gnad und Recht vom Himmel regne Und dein Heil das Herz erfreu. »Christian Gregor,

1723—1801

— (Ht

488

Die Vollendung Warten und Wachen 1. Die Gnade dieser Zeit, Wenn wir in Jesu Wunden Den Grund der Seligkeit Und Fried und Trost gefunden, Nimmt Herz und Sinn so ein, D a ß uns nichts schöner dünkt Und Geist, Seel und Gebein Ihm froh entgegen singt. 2. Wie wärs, wenn der Gesang, O Bräutgam, dich erbäte Und deiner Füße Gang Beträte diese Stätte? Du fändst uns schwach und arm, Um mancherlei betrübt; Mach unser Herz nur warm, Im Lieben mehr geübt. 3. So werden wir uns freun Und nicht vor dir erschrecken, Wenn du einst brichst herein, Vielmehr die Händ ausstrecken Nach dir als unserm Freund, An den wir hier geglaubt, Nach dem wir oft geweint, Dem wir uns einverleibt. 4. Du hoch gelobter Fürst, Laß uns in Fried einschlafen; Und wenn du kommen wirst, Zu lohnen und zu strafen Nach deiner Lieb und Macht,

373

962)

•Christian Gregor, 1723—1801 — v. 2 •Christian Renatus Graf von Zinzendorf, 1727 bis 1752 - ( H t 974)

489 1. Schon rüstet sich von fern Der große T a g des Herrn; Seht ihr den Morgenstern? Ermuntert euch zum letzten Lauf Und hebt die Häupter harrend auf: Es kann nicht lange sein, Dann bricht herein Des Königs Glorieschein. 2. Der Wächter Reigen wacht, Bald ist ihr Dienst vollbracht, Schon ist es Mitternacht. Zur Mitternacht wird ein Geschrei: Der Bräutgam kommt, nun eilt herbei, Ihr Jungfraun licht und rein, Geht, holt ihn ein, Bald wird er sichtbar sein. 3. Hört ihr das Sängerheer? Laut rauscht es als ein Meer Ums Lamm im Stuhle her. Es singt die unzählbare Schar Dem Lamme, das geschlachtet war, Das große Gloria. Ei warn wir da! Amen, Halleluja! * K a r l Bernhard Garve, 1763—1841 * 1873 - ( H t 975)

— v. 2

490 1. Wohlan, ihr Verborgnen und Stillen im Lande, Die ihr des Herrn Erscheinung liebt, Hab ihr schon zerrissen der Erdenlust Bande, Seid ihr im Kreuzesweg geübt? Daß keinem vergehe der Streitermut! Wenn Wehe um Wehe bis auf das Blut Und bis in die Tiefe der Seele wird dringen, Wollt ihr dann mit Freuden vom Siege noch singen? 2. Ihr Jungfrauen des Lammes, so laßt uns zusammen Nun wachen und nicht schläfrig sein; Ergreifet die Lampen, laßt brennen die Flammen,

374

Deutsche Lieder der evangelischen Brüdergemeine

Füllt Öl in eure Krüge ein. Seid stündlich gewärtig, Es kommt der Herr, zum Aufbruch schon fertig, Er säumt nicht mehr. Sobald nun die Stimmen der Wächter erschallen, So eilet, dem Bräutgam entgegen zu wallen. 3. Fürwahr, wie den Träumenden wird es uns werden, Denn die Gefangenschaft ist aus. Die Menge, erkauft aus den Enden der Erden, Sitzt nun zu Tisch im Vaterhaus. Auf Dulden und Sterben erfolgt der Lohn: Die Braut muß ererben des Bräutgams Thron; Sie soll nun auf ewig mit ihm triumphieren, In Hütten des Friedens das Saitenspiel rühren. »1873 - (Ht 976) 491 W a n d e l im H i m m e l

1. Bleibe mein im ganzen Leben, Jesu, und regiere mich, alles Eitle dran zu geben; Denn so überwinde ich. Und wie du zum Thron der Wonne Hoch hinauf gestiegen bist, Also eil auch ich zur Sonne, Die mein ewig Erbteil ist. 2. Bleibe mein in Todesnöten; Da bedarf ich deines Lichts. Wenn mich meine Sünden töten, Dann erzeiget sich mein Nichts. Da, da sollen die Gedanken, Herr, in deiner Todespein Als in meines Sieges Schranken Enge eingeschlossen sein. 3. Wenn durch deine letzten Stunden Auch mein letztes Stündlein siegt Und das Sterben überwunden Mit dem Leib im Grabe liegt, Wartet mein zum Gnadenlohne, 0 du meines Todes Tod, Eine wunderschöne Krone Und ein himmlisch Morgenrot. 4. Drum auf deinen Kampf und Wunden Sei mein Leben drangewagt!

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490-494

Schlaget, meiner letzten Stunden Selige Minuten, schlagt! Kurze Arbeitsstunden bringen In die Ewigkeit zur Ruh; Aber erst gehts an ein Ringen. Sieger, überwinde du! •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 987)

492 Schickt das Herze da hinein, Alle seine Kranken, Wo ihr ewig wünscht zu sein; Sinne und Gedanken, Weichet nicht Von dem Licht, Das dort oben scheinet, Wo man nicht mehr weinet. •Luise von Hayn, 1724—1782 — (Ht 988)

493 Hier bleibt indes mein Los, Ihm nachzuwallen, Und meine Sorge bloß, Ihm zu gefallen. Und dabei wart ich sein Mit Herzverlangen, Bis er in obern Reihn Mich wird empfangen. •Christian Gregor, 1723—1801 (Ht 989)

494 1. Laß, o Jesu, mir auf Erden Meinen Ruf und Gnadenwahl Alle Tage fester werden, Daß ich mit der Deinen Zahl, Die ihr schönes Erbteil können Ewig unverwelklich nennen, Bis zu dir durch Gottes Macht Werd im Glauben durchgebracht. 2. Bei dir, Jesu, will ich bleiben. Halte selbst dein schwaches Kind, Bis durchs selge an dich Gläuben Seel und Leib geheiligt sind. Alle Not will ich dir klagen, Alles dir ins Herze sagen, Bis du endest meinen Lauf, Und dann hört mein Weinen auf. v. 1 'Christian Gregor, 1723—1801 — v. 2 •Georg Heinrich Loskiel, 1740—1814 — (Ht 990)

495—499

Warten und Wachen. — Wandel im Himmel. — Abschied und Heimgang

495 J e s u , dir n u r leb ich, J e s u , dir n u r s t e r b ich, J e s u , dein n u r g a n z allein W i l l ich t o t u n d lebend sein. * 1873 - (Ht 992) 496 Abschied und Heimgang 1. Dieses H a u s , das aus der E r d e n , M a g i m m e r h i n zerbrochen w e r d e n , E i n a n d e r H a u s w i r d uns erbaut. G o t t w i l l diesen B a u vollführen, M i t e w g e r H i m m e l s k l a r h e i t zieren, D a ß m a n n i c h t s U n v o l l k o m m n e s schaut. H ö r auf, m e i n blöder S i n n ! W o w i l l s t d u w e i t e r hin? Stille, stille! G e h r u h i g ein, W o G o t t allein W i r d alles u n d in allem sein. 2. O w i e w a l l t mein H e r z v o r F r e u d e n ! D e r m i c h erlöst d u r c h Todesleiden, Ihn, meinen H e i l a n d , werd ich sehn. Seine W u n d e n w e r d ich g r ü ß e n U n d e w g e n T r o s t bei ihm g e n i e ß e n ; W i e w o h l , w i e w o h l wird m i r geschehn! Erlöste ohne Z a h l Beim großen A b e n d m a h l Werden singen: Preis, E h r u n d M a c h t Sei ihm g e b r a c h t D e m L a m m , das f ü r uns w a r d geschlacht! v. 1 nach Jakob Baumgarten, 1668—1722 — v. 2 * 1806 — (Ht 1013) 497 1. Die C h r i s t e n gehn v o n O r t zu O r t Durch m a n n i g f a c h e n J a m m e r Und k o m m e n in d e n Friedensport Und ruhn in ihrer K a m m e r . Gott n i m m t sie n a c h dem L a u f In seine A r m e a u f ; Das W e i z e n k o r n w i r d in sein B e e t Auf H o f f n u n g schöner F r u c h t gesät. 2. W i e seid ihr d o c h so w o h l gereist! Gelobt sein eure Schritte, Du allbereits b e f r e i t e r Geist, Du j e t z t v e r l a ß n e H ü t t e ! Du, Seele, bist b e i m Herrn, Dir glänzt der M o r g e n s t e r n ; Euch Glieder d e c k t zu s a n f t e r R u h Der L i e b e stiller S c h a t t e n zu.

375

3. W i r freun uns in Gelassenheit Der großen Offenbarung; Indessen bleibt das Pilgerkleid In heiliger V e r w a h r u n g . W i e ist das G l ü c k so groß In Jesu A r m und S c h o ß ! D i e L i e b e f ü h r uns gleiche B a h n , So tief hinab, so hoch h i n a n ! *Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 1016) 498 1. E h m a l s sollts gestorben sein, U n d das S t e r b e n w a r die S t r a f e Derer S c h a f e , Die sich v o n des Hirten H a n d Abgewandt. D o c h w e l c h unverschuldte T ö t u n g , W i r b e k e n n e n s m i t Errötung, W a r d dem Hirten zuerkannt! 2. S e i t der Z e i t ist unser Ziel, D a s die Menschen S t e r b e n nennen, Dies nicht kennen, N u r ein seiger B e s c h l u ß V o m Verdruß, N u r d e r letzte S c h r i t t des G a n g e s , D e n m a n d u r c h das T a l des D r a n g e s H i n t e r Christo gehen m u ß . 3. F a h r e t hin in Jesu Herz, Inniglich geliebte Glieder, Schwestern, B r ü d e r ! W i r v e r b l e i b e n noch zurück, W e i l das G l ü c k , D r o b e n seinem R u h m zu dienen, Unser k e i n e m noch erschienen, U n d e r w a r t e n Christi B l i c k . 4. D e r gesegne euch den Schlaf, D e n n auf A r b e i t folget R u h e ; U n d es tue E u c h n a c h m a n c h e m rauhen W e g , Schmalen Steg N u n r e c h t wohl, sie zu genießen, Jesus m u ß die U r s a c h wissen, D a ß er eins zu B e t t e leg. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 1017)

I. D e s Mag kurz So ist es Und nur

499 L e b e n s a b g e s t e c k t e s Ziel sein oder lang, an sich selbst n i c h t viel ein Übergang.

376

Deutsche Lieder der evangelischen Brüdergemeine

2. Wer aber jeden Lebenstag, Solang es heute heißt, Dem Herrn der Tage opfern mag, Der ist ein seiger Geist; 3. Der bringet seine Herrlichkeit, Die er in Christo hat, Aus dieser arbeitsvollen Zeit Mit in die Ruhestadt. 4. Da ist der edle Gottessohn, Das auserkorne Lamm, Selbst seiner Knechte Gnadenlohn, Und Hirt und Bräutigam. 5. So freut sich endlich auf sein End Ein Simeons-Gemüt, Das seinen Herrn von alters kennt Und seine Treu und Gut. 6. Bis dahin ist das die Natur Von einer unserm Herrn Zum Dienst ergebnen Kreatur: Sie müht sich, und tuts gern. 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 1018)

500 1. Hätten wir, hätten wir Nichts als diese Sterbenszeit, Da wir unsre Glieder pflegten Und auf jene Ewigkeit Keine Frucht zurechte legten, Hofften wir auf Christum hier allein, Was wollts sein, was wollts sein? 2. Aber nein, aber nein! Hier ist eine Tränensaat, Dorten soll die Ernte kommen. Wer hier treu gewirket hat, Wird mit Ehren angenommen Und geht ein in seines Herren Freud Nach der Zeit, nach der Zeit. 3. Amen ja, Amen j a ! Du bist unsers Todes Tod. Unser Sterben ist zu Ende. Christe, starker Lebensgott, Nimm den Geist in deine Hände, Trag ihn durch des dunklen Todes Tür Heim zu dir, heim zu dir! •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — v. 3 *i873 — (Ht 1019)

501 I. Aller Gläubgen Sammelplatz Ist da, wo ihr Herz und Schatz,

499—503

Wo ihr liebster Jesus Christ Und ihr Herze hier schon ist. 2. Eins geht da, das andre dort, In die ewge Heimat fort, Ungefragt, ob die und der Uns nicht hier noch nützlich war. 3. Aber wenns nun schon geschehn, Und er kann nie was versehn, Hat man nichts dabei zu tun Als zu schweigen und zu ruhn. 4. Manches Herz, das nicht mehr da, Geht uns freilich gar sehr nah. Aber, Lamm, du bist uns mehr, Als das eigne Leben war. "Christian Gregor, 1 7 2 3 — 1 8 0 1 , nach Zinzendorf — (Ht 1020)

502 1. Ei wie so selig schlafest du Nach manchem schweren Stand Und liegst nun da in stiller Ruh In deines Heilands Hand! 2. Sein Leiden hat dich frei gemacht Von aller Angst und Pein. Sein letztes Wort: Es ist vollbracht! Das sang dich lieblich ein. 3. Nun laß dich zur Verwandelung In seine Felder sän Mit Hoffnung und Versicherung, Viel schöner aufzustehn. 4. Verbirg dich unserm Angesicht Im kühlen Erdenschoß; Du hast das Deine ausgericht Und kriegst ein selig Los. 5. So reget Christi Freundin nicht, Weckt nicht die edle Seel; Sie lächelt über dem Gesicht Von dir, Immanuel. 6. O führe deine ganze Herd, Die sich zu dir gesellt Und die dir teuer, lieb und wert, Auch vollends durch die Welt. *Gottfried Neumann, 1685—1779 — v. 2 u. 5 1712 — (Ht 1021)

503 1. Bis mir Herz und Auge bricht, Steht auch Jesu Herz mir offen, Und ich kann mit Zuversicht Tot und lebend auf ihn hoffen; Denn was er hat, das ist mein, Und wo er ist, soll ich sein.

503—605

2. Lebet Christus, unser H a u p t , U n d ersteht aus seinem Grabe, D a ß , wer immer an ihn glaubt, E w g e n Trost und H o f f n u n g habe, O so folgt auch jedes Glied Seinem H a u p t , wo das hinzieht. 3. Jesus Christus l ä ß t mich nicht, Dessen f r e u t sich meine Seele Mit lebendger Zuversicht; U n d auch meine Leibeshöhle N i m m t den Trost ins Grab hinein, D a ß sie ihm wird ähnlich sein. 4. Amen ja, es wird geschehn, D a ß die Glieder wieder grünen U n d mit J a u c h z e n auferstehn, Christo T a g und N a c h t zu dienen U n d m i t neuer Augen Licht Ihn zu sehn von Angesicht. 5. Jesus ist mein Lebenslicht, J e s u s ist mein Auferstehen. J e s u s lebt, d r u m sterb ich nicht; Nein, ich werde zu ihm gehen. Jesus ist mein Paradeis, Meine Wonne, R u h m und Preis. 6. J e s u m , meiner Seelen Heil, Werd ich einst m i t Augen sehen, Ihn, mein G u t und mein Erbteil. O wie wohl wird mir geschehen, Jesu, wenn Seel u n d Gebein Einmal dort bei dir wird sein! v. 1 — 3 »Christian Gregor, 1723—1801 — v. 4 •1873 — v. 5. 6 Johann Christoph Schwedler, 1672—1730 — (Ht 1022)

504 1. Ich werd mich über mein Seligsein Doch niemals anders als schamrot f r e u n ; Denns ist lauter Gnade Und bleibt mir A r m e n Ewig ein W u n d e r von Liebserbarmen. Ich bins nicht wert. 2. Amen, ja, das werd ich Zu Jesu Füßen Mit ewger Beugung bekennen müssen, Weils W a h r h e i t ist. 3. Dein Und Hat 4. Will

377

Abschied und Heimgang

Herr, dein Blutvergießen, bittres Leiden dein am Kreuze f ü r mich Verscheiden mirs verdient. Darauf ganz alleine ich vertrauen

U n d will beim Glauben das selge Schauen ! E r w a r t e n d sein. 5. L a ß mich^ nur, H e r r J e s u , Bis zum Erblassen Dich unverrücklich ins Auge fassen Zu meinem T r o s t : 6. In dem ewig schönen Versöhnungsbilde, Wie d u a m Kreuze dein Blut so milde Vergossen hast. 7. i ' U n d wenn ich im Frieden In deine H ä n d e Einst werde d ü r f e n aus diesm Elende Von hinnen f a h r n , 8. So wird mich am E n d e Dein T o d e s k u m m e r Gar s a n f t einwiegen zum letzten S c h l u m m e r Als wie ein K i n d ; 9. U n d d u wirst die Augen, W e n n sie hinblicken Nach dir, mein Heiland, mir selbst zudrücken ; Des freu ich mich. 10. 0 wer wird d a wissen, Wie ihm geschiehet, W e n n m a n dich endlich von n a h e m siehet, So wie d u bist! 11. O wie wirds so wohl tun, An deinen W u n d e n Von unsern jetzigen Arbeitsstunden Sanft auszuruhn! 12. U n d welch Lobgetöne Wird d a n n erschallen, W e n n dir von deinen Erlösten allen Gesungen wird: 13. L a m m , f ü r uns geschlachtet, Nimm Preis und E h r e Und Lob und D a n k durch viel t a u s e n d Chöre; Denn du bists w e r t ! 14. Alles sage Amen, Den H e r r n zu loben Hier auf der Erd und im Himmel droben, Was Odem h a t ! "Christian Gregor, 1723—1801

— (H

1023)

505 1. W o seit so viel h u n d e r t J a h r e n Die Gläubgen alle hingefahren, Geht j u n g und alt und groß und klein, W a s den Heiland liebt und ehret

378

505—609

Deutsche Lieder der evangelischen Brfldergemeine

508

Und ihm zu eigen angehöret, Noch jetzt ins ewge Leben ein, Wo wir im ewgen Licht Den schaun von Angesicht, Der aus Liebe Vom Thron herab In Tod und Grab Sich williglich für uns hingab.

Ewiges

2. Heilger Bräutgam unsrer Seelen, O möchte keins von uns dir fehlen In der Erlösten Jubelreihn, Dort im Reiche der Gesunden, Wo wir durch deine heiigen Wunden Geheilt sind und uns ewig freun! Dann stellst du unsre Schar Gott, deinem Vater, dar, Selge Glieder Von deiner Braut; Dann wird geschaut Mehr, als man sich zu denken traut. v. i 'Christian Gregor, 1723—1801 — v. 2 •Georg Heinrich L o s k i e l , 1740—1814 — (Ht 1024)

506 Laß mir, wenn meine Augen brechen, Herr, deinen Frieden fühlbar sein; Komm, deinen Trost mir zuzusprechen, Und segne mein Gebeine ein. Reich mir, Erlöser, deine Arme, Darin ich Gnad und Frieden fand, Und trag mich vollends mit Erbarmen Sanft zu dir heim ins Vaterland. *i8o6 -

(Ht 1025)

507 Mit dir, Herr Jesu, schlaf ich ein, Mit dir will ich begraben sein Und mit dir auferstehen. Mit dir will ich in Ähnlichkeit Des Leibes, den dir Gott bereit, Ins Vaters Haus eingehen. Mit dir Wird mir Fried und Freude, Frei vom Leide, Dort gegeben; Mit dir werd ich ewig leben. *i8o6 -

(Ht 1026)

Leben

1. Freue dich, freue dich! Das läßt Jesus sagen dir, Freue dich, erlöste Seele! Jetzt eröffnet sich die Tür, Jetzt fährst du aus dieser Höhle! Er, der Bräutgam, kommt, er nahet sich. Freue dich, freue dich! 2. Nun wirds licht, nun wirds licht! Singt doch mit Halleluja, 0 ihr Lichteskinder alle! Und ihr Engel, die ihr da, Auf, begrüßt die Braut mit Schallei R u f t : Glück zu! komm, Jesu, säume nicht! Nun wirds licht, nun wirds licht! 3. Amen ja, Amen j a ! Damit trösten wir uns hie, Bis die Gottesharfen klingen Und in ewger Harmonie Wir das neue Lied mitsingen: Eins hat uns, Lamm, daß du bist geschlacht, Durchgebracht, durchgebracht! Benigna Marie Gräfin Reuß, v. 3 »1823 - (Ht 1036).

1695—1751

509 1. Fahr hin, du Wanderstab, Den ich getragen! Ich sinke in mein Grab, Aus sind die Plagen. Der Sturm, der meinen Geist Mit seinem Wehen Aus meinem Leibe reißt, Wird bald vergehen. 2. Auf Hoffnung ruh ich hie Der Auferstehung Und warte spät und früh Auf die Erhöhung. Wer bringt euch wieder her, Ihr Totenbeine? Das tut ein Mächtiger, Denn ihr seid seine. 3. Der Mann, in dem es war Schon längst beschlossen, Kommt mit der Heldenschar, Von Licht umflossen. Mein Grabstein springt entzwei, Der Schlaf vergehet,



509—612

Abschied und Heimgang. — Ewiges Leben.

Der Leib wird kerkerfrei, Der Tod verwehet. 4. Man tut die Bücher auf, Es wird gelesen, Wie eines jeden Lauf Bewandt gewesen. Wie wird es mir ergehn An diesem Tage? Wo wird mein Urteil stehn, Wer hält die Wage? 5. Triumph! Der hier erscheint Mit Fried und Freude, Der ist mein treuster Freund, Eins sind wir beide. Ich war ein Sündenkind Wie andre Sünder, Allein ich überwind Im Überwinder. 6. O Lamm, vergönne mir, Dich zu begleiten. Mein Freund, ich weiche dir Nicht von der Seiten. Ich sehe schon hinein In deine Wonne, Da blitzt der klare Schein Von Salems Sonne. 7. Da wird die trübe Zeit Im Licht verschlungen Und der Dreieinigkeit Triumph gesungen. Der Glaub in seinem Lauf Hat ausgegläubet, Die Hoffnung höret auf, Die Liebe bleibet. 8. Da frag ich nicht einmal: Wo soll ich bleiben? Wer will mich aus der Wahl Der Gnaden treiben! Ich traue mächtiglich Dem hoch Geliebten, Sein Herze neiget sich Zu dem Geübten. 9. Vorzeiten hielt ich mich An sein Erbarmen, Und jetzo hange ich [11 seinen Armen. Ich dringe zu ihm zu, Er muß mir geben Auf Arbeit süße Ruh, Auf Sterben Leben. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700 bis 1760 — (Ht 1037)

379

510 1. Hier stehn wir noch auf Wacht und Hut Im Dienst für unsern Meister; Wie aber ist euch dort zu Mut, Ihr schon vollendten Geister? 2. Seid, wo ihr wollt, seid noch so weit. Den Augen unerblicklich, Ihr nun bei ihm vollendten Leut, Ihr seid unendlich glücklich. 3. Gehabt euch in der Heimat gut! Wir, die noch draußen wallen, Erwarten mit gebeugtem Mut, Bis wir ihm auch gefallen. •Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 170o bis 1760 — (Ht 1038)

511 1. J e s u Christe, einger Mensch in Gnaden, Der du selber dich mit uns beladen, Verbinde deine Streitende und siegende Gemeine. 2. Laß uns dich hienieden wie sie droben Täglich mit erneuter Andacht loben Für deine Wunden, Dadurch wir wie sie das Heil gefunden. 3. J a , ihr Glaubens-, Liebs- und Hoffnungswesen Soll man auch in unserm Wandel lesen. Ihr selges Ende Leucht uns vor bis in des Heilands Hände. 4. Laß uns einst wie sie von hinnen scheiden A u f s Verdienst von deinem Tod und Leiden Als dein Erlösten, Die sich dein alleine freun und trösten. 5. Alle Tränen, die wir hier noch weinen, Laß sich schon mit jenem Dank vereinen, Den sie dir bringen, Bis wir dort ihr neues Lied mitsingen, v. I. 3 'Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf, 1700—1760 — v. 2. 4. 5. 'Christian Gregor, 1723—1801 — (Ht 1039)

512 1. Seligkeit In Ewigkeit Singt man den Gliedern der Gemein. Herrlichkeit Und Wonn und Freud Wird über ihrem Haupte sein, Wenns geschlachte Marterlamm, Das das Leben wieder nahm,

380

Deutsche Lieder der evangelischen BrUdergemeine

Unser auserwählter Hirt, Ihre Augen trocknen wird. 2. Sehet da, Die große Schar, Die aus viel Trübsal kommen ist, Gehet ein In Salems Schein Z u ihrem Bräutgam Jesus Christ. W i e ist dir, du wartend Chor, A u ß e n vor dem Freudentor? U n d wie wird dir drinnen sein, O du selige Gemein! 3. Welch ein Heer Z u Gottes Ehr W i r d da in weißen Kleidern stehn! L a m m und Blut, D u höchstes G u t ! D a s ist dort ein bekannt Getön. A m e n , A m e n ! werden sie Singen in der Harmonie, Eines h a t uns durchgebracht, L a m m , daß du für uns geschlacht! 4. A m e n ja, Halleluja! Sei hochgelobt, Herr Jesu Christ, D a ß auch mir Durch dich bei dir Die Stätte schon bereitet ist! O es freu sich jegliches Seines Volks und tröst sich des, D a ß wir in der Ewigkeit Solln beim Herrn sein allezeit! 5. A m e n ja, Halleluja! Seid stets auf ihn bereit und w a c h t ! Harrt des Herrn, D e r nicht mehr fern; Schon wird zur Hochzeit zurecht gemacht, Zu dem großen Abendmahl, D a ihn im Vollendungssaal Seine Braut von nahem schaut. K o m m , Herr Jesu! ruft die Braut. v . 1. 2 »Friedrich W e n z e l N e i ß e r , 1 7 1 6 — 1 7 7 7 — v . 3 » N i k o l a u s L u d w i g Graf v o n Z i n z e n d o r f , 1 7 0 0 — 1 7 6 0 — v . 4 »Christian G r e g o r , 1 7 2 3 bis 1801 — v . 5 »Johannes v o n W a t t e w i l l e , 1 7 1 8 — 1 7 8 8 — ( H t 1040)

513 Selige Gedanken, Hoffnung ohne Wanken, Großes Ziel fürs Herz,

612—516

i Wonachs gläubig reichet ! Und davon nicht weichet | Unter Freud und Schmerz! Jesum sehn Und zu ihm gehn, Das ists Trostwort durch die Zeiten. 0 der Herrlichkeiten! »Luise v o n H a y n , 1 7 2 4 — 1 7 8 2 — ( H t 1041)

514 1. O angenehme Augenblicke, Drin sich die süße Hoffnung regt, D a ß einst auch uns zum ewgen Glücke Die benedeite Stunde schlägt, D a uns zu den vollendten Scharen, Wos Heilig, heilig, heilig! tönt, Erlaubt wird, selig heimzufahren Und den zu sehn, der uns versöhnt! 2. O welche Freud und welche Wonne, Welch unaussprechlich heller Schein V o n aller Himmel Himmel Sonne Wird über unserm Haupte sein, Wenn wir das neue Lied mitsingen, W o Gott sich sichtbar offenbart, Und R u h m und Preis und Ehre bringen Dem Lamme, das geschlachtet w a r d ! 3. Hier bleiben Jesu heiige W u n d e n Des Herzens höchstes Lobgetön Und das die segensreichsten Stunden, Wenn wir lobsingend ihn erhöhn. Dort wird die Summa aller Freuden Das Lied vom L a m m e Gottes sein, Und in den Dank für sein Verscheiden Stimmt jubelnd unser Mund mit ein. »Christian Gregor, 1 7 2 3 — 1 8 0 1 — v . 3 »1806 — (Ht

1042)

515 1. Wir heben Herz und A u g e n auf Zur Gottesstadt dort oben, W o nach vollbrachtem Glaubenslauf Ihn Millionen loben, Und werfen einen schwachen Blick In ihr unnennbar hohes Glück. 2. Da darf nicht Träne mehr noch Leid Des Danklieds Töne schwächen; Da darf des Jubels Fröhlichkeit Kein Seufzen unterbrechen; Denn er, der sein wird, ist und war, Wohnt unterm Lobe seiner Schar. 3. Und wenn das Dreimalheilig schweigt, Sich alle Kronen neigen

616-619

Ewiges Leben. — Ausklang. — Geistliche Lieder

Glückauf, nach der Arbeit Ende Zeuch in deines Vaters Hände! Stille Grabesruh Deckt die Glieder zu. • K a r l Bernhard Garve, 1763—1841 — (Ht 1043) 3. Weil auch ich in dir Nunmehr für und für Ausklang Schon im Glauben bin vollendet, 516 Weil mein Tagewerk beendet, Die Gnade des Herrn Jesu Christ, Halte ich nun auch Die Liebe des, der Vater ist, Feierabendbrauch. Des heiigen Geists Gemeinschaft sei 4. J a , so will ich nun Uns alle Tage fühlbar neu. Auch hienieden ruhn. •Johannes von Wattewille, 1718—1788 Darum laß bis an mein Ende, (Ht 1045) Herr, in deine treuen Hände Anhang Geist und Sterbgebein Geistliche Lieder Ganz, empfohlen sein. 517 5. Ist auch allezeit 1. Halleluja, o singt Halleluja! Hier noch Kampf und Streit, Der Herr ist wieder da, Muß ich gleich der Grade viele Der Tod bezwungen, Noch durchlaufen bis zum Ziele, Unsterblichkeit errungen! Kann im Kämmerlein Singt fern und nah: Dennoch Ruhe sein. Halleluja! 6. Mag der Stürme Wehn 2. Halleluja, Hinweg, was uns betrübt! Auch das Meer erhöhn: Der bis in Tod geliebt, Tief im Grunde ist es stille. Er lebet wieder, Mag doch Fuß und Hand und Wille Der Erstling seiner Brüder; Streiterarbeit tun, Er lebt für dich, Herr, das Herz laß ruhn. E r lebt für mich. 7. Wenn die Todesnacht 3. Halleluja, verschlaf die Erdenpein, Bald ein Ende macht Gott tröst dich, Sterbgebein! Meiner Feierabendruhe, Er ruft dich wieder. Ei, so weiß ich, was ich tue; Dann klingen Osterlieder Deine starke Hand Zum Auferstehn, Ist mir wohl bekannt. Zum Auferstehn. 8. Sicher deckt sie zu 4. Halleluja, bis jenes Morgens Licht Meinen Leib zur Ruh; Der Nächte letzte bricht, Meine Seele eilt behende Mit frohen Schlägen Gradeaus in deine Hände. Jauchz ihm, mein Herz, entgegen! Ruh in Jesu Schoß! Bald ist er da. Solche Ruh ist groß. Halleluja! •Theobald Wunderling, 1826—1893 — Und vor dem König tief gebeugt Des Himmels Fürsten schweigen Dann bricht hervor das neue Lied: Und rühmt ihn, der am Kreuz verschied.

• K a r l Bernhard Garve, 1763—1841 — (Ht 1108)

518 1. Alles ist vollbracht, Was uns selig macht; In der dunkelsten der Nächte Sind besiegt der Hölle Mächte, Aller Todesbann Ewig abgetan. 2. Ist das Werk getan, Geht die Ruhe an.

1111)

519 1. Wär meine Seele stille Zu ihrem Gott Und sein hochheilger Wille Mein täglich Brot, So gings im Grund der Seelen Mir herzlich gut, Ich dürfte mich nicht quälen Mit trübem Mut.

382

Deutsche Lieder der evangelischen Brüdergemeine

2. Mach stille mein Gewissen Mit seiner Pein, Daß sie verstummen müssen Mit ihrem Nein, Des Feindes bittre Klagen, Die mich bedräun, Sobald ichs nur will wagen, Getrost zu sein. 3. Mach stille all das Fragen: Wozu, warum? Und hilf mir schweigend tragen Zu deinem Ruhm. Du wirst die Rätsel lösen, So wirr und schwer: Wie alles Treu gewesen, Obs Töten war. 4. Mach stille all das Sorgen Um das, was kommt, F ü r heute und f ü r morgen; Du weißt, was frommt. Hilf, daß ich still nur flehe, Das Meine tu; Dann geh es, wie es gehe, Ich habe Ruh. 5. Mach still das stolze Denken Der Wissenschaft; Laß sich den Geist versenken In Gottes K r a f t , Die aus des Wortes Quelle F ü r Schüler fließt Und sich so licht und helle Ins Herz ergießt. 6. Mach stille all das Streiten Im Bruderkreis; Du sollst mir leise deuten, Was ich nicht weiß. Seh ich dann andrer Rechte Wie meine an, So sind die Wortgefechte Bald abgetan. 7. Mach stille meinen Willen, Den Plagegeist; Du kannst das Wünschen stillen, Das mich zerreißt. So leb ich schon hienieden Ganz kindvergnügt, Mit allem still zufrieden, Was du gefügt. 8. Mach stille das Gelüste Im Fleischessinn.

619—620

Dieweil ich in der Wüste Nicht heimisch bin, So töte alles Streben, Das mich verwirrt Und ab vom P f a d zum Leben Mich irre führt. 9. J a , mach mich endlich stille So ganz und gar, Wie dein Gemüt und Wille Einst stille war. Dein Stillsein dort im Garten Bei Todesweh, Das lehrt mich stille warten, Bis ich dich seh. »Theobald Wunderling, 1826—1893 — (Ht 1126)

520 1. Was ist denn für Kinder das Beste auf Erden? Früh Schäflein des ewigen Hirten zu werden; Die weidet er hier schon auf seliger Weide Und droben bei sich in unendlicher Freude. 2. Was habt ihr denn alles vom Heiland vernommen? E r ist für uns Kinder vom Himmel gekommen, Ist selber ein Kindlein gewesen auf Erden, Um sündigen Menschen ein Heiland zu werden. 3. Wie ist es dem Heiland auf Erden gegangen? E r hat voller Wunden am Kreuze gehangen; Da ist er als Opferlamm f ü r uns gestorben Und hat uns die Gnade mit Blute erworben. 4. Wenn aber nun Kinder sein Herze betrüben? E r hört darum doch niemals auf, uns zu lieben; Und wenn wir nur wieder sein Heilandsherz finden, Vergibt uns der Heiland auch gerne die Sünden. 5. Wie wollt ihr ihm nun eure Dankbarkeit zeigen? Wir geben ihm gern unsre Herzen zu eigen; Draus soll er nur gründlich das Böse vertreiben, Dann kann er selbst einziehn und König drin bleiben.

520—523

Geistliche Lieder

6. J a , wenns euch zu tun ist ums ewige Leben, Dann braucht ihr dem Heiland das Herz nur zu geben; Der wird euch in Gnaden im Taufbund erhalten Und segnend und heiligend über euch walten. Nach * Johannes von Wattewille, 1718—1788 - (Ht 1 1 2 7 )

521 1. Es fliehet schnell von hinnen Der Jugend goldne Zeit, Es muß gar viel zerrinnen, Was unser Herz erfreut; Doch sage: Was kann halten Das Herz dir ewig jung? Was läßt dir nicht erkalten Der Jugend frischen Schwung? 2. Wenn tief im Herzensgrunde Uns steht der Gottesherd Und da zu jeder Stunde Sich unsre Flamme nährt: Das gibt das freudge Leben, Das Leib und Geist durchwallt; Das hält uns frisch das Streben, Ob wir auch noch so alt. 3. Dies halte fest im Herzen, Du muntre Jugendschar, In Kampfesmühn und Schmerzen Bewähr es immerdar. So gehe hin zum Werke Und schaffe edle Frucht, So stähl des Leibes Stärke, Des Armes Kraft und Wucht. 4. Und willst du recht dich raffen Und jugendfrisch dich mühn, So siehst aus deinem Schaffen Du Segensfrucht erblühn Und trägst aus deinem Streben Und aus der Jugend Braus Ins ernste Mannesleben Den frischen Mut hinaus. 5. Und dann wirst in dem Trachten Des Lebens, ernst und hart, Du nimmermehr verachten Der Jugend frohe Art. Es grüßt in stiller Stunde Dich die Erinnerung;

383

Es bleibt im tiefsten Grunde Das Herz dir frisch und jung.

•Theodor Bourquin, 1833—1914 — (Ht 1128)

522 1. Brausend zog der Freude Strom durch Leib und Seel. Herr, mit Freud und Leide Dir ich mich befehl. 2. Ob der Leib auch müde, Soll voll Jugendglühn Doch das Herz im Liede Aufwärts zu dir ziehn. 3. Dank für deine Gabe, Daß, nicht mühescheu, Ich errungen habe Lust und K r a f t aufs neu. 4. Laß ein Mann mich werden, Der voll Zucht und Art Stark und rein auf Erden Seel und Leib bewahrt I 5. Laß ein Mann mich werden, Immer jugendlich, Weil die Kraft der Erden Ist geweiht durch dich! 6. Laß ein Mann mich werden, Der durch Kampf und Streit, Lust und Not der Erden Dringt zur Ewigkeit! 7. Froh leg ich mich nieder; Und im Morgenrot Füll aufs neu die Glieder Du mit Kraft, o Gott! * Theodor Bourquin, 1833—1914 — (Ht 1129)

523 1. O großer Tag, Tag froher Herrlichkeit, Wenn glorreich im Geleit Der Himmelsscharen Der Herr wird niederfahren! Sein Reich ist nah. Halleluja! 2. Auf, seid bereit, Wacht auf und seid bereit! Der Herr ist nicht mehr weit. Laßt Eitelkeiten Euch nicht das Herz verleiten Zur Wartezeit. Auf, seid bereit! 3. Wie wird uns sein, Wie wird alsdann uns sein,

384

Deutsche Lieder. —

1—2

A l l g e m e i n e Grundsätze der Brilderkirche in E n g l a n d

R u h m , Preis und Gloria W i r d dann erschallen V o n den Erlösten allen. Ei w a r n wir d a ! Halleluja!

W e n n wir uns im Verein D e r Engelreigen V o r Gottes Throne neigen U n d sein uns freun! W i e wird uns sein!

* K a r l Bernhard Garve, 1763—1841 — v. 3. 4 nach ' C h r i s t i a n Gregor, 1723—1801 — ( H t

4. Halleluja, Himmlisch Halleluja,

"39)

General Principles of the Moravian Church

Allgemeine Grundsätze der Brüder-Kirche

(Principia Fratrum)

(Principia Fratrum)

A s sanctioned by the General Synod for the British Province

Von der Generalsynode für die Britische Provinz genehmigt

For the full official statement of the principles Church of the Moravian Church, see the Moravian Book, which in the large type portions, embodies the "Results of the General Synod. Parts I and II."

Die vollständige amtliche Darstellung der Grundsätze der Brüder-Kirche findet sich i m Moravian Church B o o k , das i n seinen groß ged r u c k t e n S t ü c k e n den »Verlaß der Generalsynodc. Teil I und II» e n t h ä l t .

A.—GENERAL See Moravian Church Book, Chapters I, IV and IX.

1. The Moravian Church is that branch of the visible body of Christ which took a separate form at Lititz in Bohemia in 1457; which was crushed in its first home b y Roman influence, as the result of the T h i r t y Y e a r s ' War, and was renewed in 1722 at Herrnhut in Saxony. F r o m thence it has spread as an International Missionary b o d y , with Congregations in all parts of the world. See Moravian Church B o o k Chapter

I.

2. The Constitutional body representing the Moravian Church as a whole is the General S y n o d ; the " R e s u l t s of the General S y n o d " contain the statement of the principles of the Church. In the interv a l s between General Synods, the General Directory, with certain administrative powers, acts as a standing Council for the whole Church. See Moravian Church B o o k , ss. 1 1 , 16, 17.

A.

Allgemeines

Vgl. Moravian Church B o o k und I X .

Kapitel

I,

IV

1. Die Brüder-Kirche ist dasjenige Glied am sichtbaren Leibe Christi, das in L i t i t z in Böhmen 1457 eine besondere F o r m angenommen hat. Sie wurde in ihrer ersten H e i m a t durch römischen Einfluß infolge des dreißigjährigen Krieges unterd r ü c k t und 1722 in Herrnhut in Sachsen erneuert. Seitdem hat sie sich als eine internationale missionierende Körperschaft mit Gemeinen in allen Teilen der Welt ausgebreitet. V g l . Moravian Church B o o k K a p i t e l

I.

2. Die verfassungsmäßige Körperschaft, welche die Brüder-Kirche als ein Ganzes vertritt, ist die Generalsynode; der »Verlaß der Generalsynode« enthält die Darstellung der Grundsätze der Kirche. In der Zwischenzeit zwischen den Generalsynoden wirkt die Unitäts-Direktion mit bestimmten Verwaltungsbefugnissen als ständiger R a t für die gesamte Kirche. Vgl. 16, 17.

Moravian Church

Book

Abschnitt

11,

3-6

Allgemeines. —

Lehre. —

3. M e m b e r s h i p in t h e M o r a v i a n C h u r c h is o p e n t o a l l w h o p r o f e s s a g r e e m e n t w i t h t h e p r i n c i p l e s of t h e C h u r c h , a n d w h o s e l i v e s d o n o t , in t h e j u d g m e n t of t h e p r o p e r Church authorities, belie this profession. Members must be on the roll of one of the Congregations of the recognized Provinces of the Church. See Moravian Church Book, Chapters I X and X . B.—DOCTRINE

See Moravian Church Book, ss. 4 and 66, 11. 5. O n i n d i v i d u a l p o i n t s of d o c t r i n e , n o d e t a i l e d s t a n d a r d is a l l o w e d t o b i n d t h e conscience and quench the Spirit. J o h n III. 8. 2 C o r . I I I . 1 7 . It will be found, however, that the teaching of the Moravian Church is not substantially at variance with the Nicene Creed, the Articles of the Church of England, the Confession of Augsburg, or the Westminster Confession. No point in which such statements as these may differ from each other can be regarded in the Moravian Church as essential. See Moravian Church Book, s. 5, which is abridged from the Doctrinal Articles of the Confession of Augsburg, also s. 66, 1 and 2, Acta Fratrum, p. 59. Brotherly Agreement 1777, p. 1, Note. 6. A s r e g a r d s " M e t h o d " in preaching, t h e G o s p e l of J e s u s C h r i s t is t h e C e n t r e of o u r t e a c h i n g of w h a t p e r t a i n s t o S a l v a tion. R o m . I. 1 6 . 1 C o r . I. 2 3 ; I I . 2. See Moravian Church Book, s. 6, founded on the Resolutions of the Synod of Bern, 1532. See also Spangenberg's Present Constitution etc., p. 38, and Acta Fratrum, p. 68. C.—WORSHIP See Moravian Church Book, Chapters and X V . Corpus confeasionum 10.

3. D i e M i t g l i e d s c h a f t in d e r B r ü d e r K i r c h e s t e h t allen offen, die ihre Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Kirche bekennen und deren Leben nach dem Urteil der kirchlichen Autoritäten diesem Bekenntnis nicht widerspricht. Mitglieder müssen in der Liste einer der Gemeinen der anerkannten Kirchenprovinzen stehen. Vgl. Moravian Church Book K a p i t e l l X und X B.

See Moravian Church Book, Chapter IX. 4. T h e H o l y S c r i p t u r e s a r e t h e o n l y r u l e of f a i t h a n d life. 2 T i m . I I I . 15, 16. J a m e s I. 2 1 , 22. The basis of all teaching, and the standard b y whichitis to be tested, is the Bible of the Old and New Testaments, without the Apocrypha, according to the received Canon and the best available texts and versions. Every Christian is encouraged to read the Scriptures for himself, with prayer for guidance of the Holy Spirit.

XIV

385

Gottesdienst

Lehre

Vgl. Moravian Church Book Kapitel II. 4. D i e h e i l i g e S c h r i f t i s t d i e e i n z i g e Richtschnur für Glauben und Leben. 2. T i m . 3, 1 5 . 16. J a k . I , 2 1 . 22. Die Grundlage jeder Lehre und die Norm, durch die sie bezeugt werden muß, sind die Bücher des Alten und Neuen Testaments ohne die Apokryphen gemäß dem überkommenen Kanon und den besten verfügbaren Texten und Übersetzungen. Jeder Christ wird angehalten, die Schrift zu seiner Erbauung mit Gebet um die Führung des heiligen Geistes zu lesen. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 4 und 66, 11. 5. I n b e s o n d e r e n L e h r p u n k t e n d a r f es keine bis ins einzelne g e h e n d e n N o r m e n geben, die d a s G e w i s s e n b i n d e n u n d den G e i s t d ä m p f e n . J o h . 3, 8. 2. K o r . 3, 1 7 . Man wird jedoch finden, daß die Lehre der Brüder-Kirche nicht wesentlich verschieden ist vom Nizänischen Glaubensbekenntnis, von den Artikeln der Kirche von England, der Augsburgischen Konfession und der WestminsterKonfession. Kein Punkt, in dem Bekenntnisschriften wie diese voneinander abweichen, kann in der Brüder-Kirche als wesentlich betrachtet werden. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 5, eine Abkürzung der Lehrartikel der Augsburgischen Konfession, ebenso Abschnitt 66, 1 und 2, Acta Fratrum S. 59. Brüderliche Übereinkunft 1777, S. 1 Anmerkung. 6. W a s d i e P r e d i g t w e i s e b e t r i f f t , so i s t das E v a n g e l i u m v o n Jesus Christus der Mittelpunkt unserer Lehre v o n dem, w a s z u m Heil gehört. R o m . I , 16. 1. K o r . 1. 2 3 ; 2, 2. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 6, gegründet auf die Beschlüsse der Synode von Bern 1532. Vgl. auch Spangenbergs Gegenwärtige Verfassung usw. S. 38 und Acta Fratrum S. 68. C. Gottesdienst Vgl. Moravian Church Book Kapitel und X V . 25

XIV

386 7. A l l worship

is S c r i p t u r a l , b a s e d

t h e h e a r i n g of G o d ' s W o r d .

See Moravian Church Book, ss. 8 9 - 1 0 1 . 8. A l l w o r s h i p is C o n g r e g a t i o n a l , p r o vision hymns, part.

being

made

in

liturgic

responses,

etc., for every one to take audible Eph.

V.

19,

See Moravian Church Book, s. 86. 9. A l l w o r s h i p is t o b e i n S p i r i t and

not

in

dead

cold

and form.

J o h n I V . 24, e t c . No liturgic form shall be used of which the meaning is not plain enough to edify the simple minded; and in every service there shall be reasonable liberty for extempore utterance, and changes in unessential points, as the Spirit may direct. See Moravian Church Book, s. 86. D.—DISCIPLINE See Moravian Church Book, Chapter

X.

10. A l l m e m b e r s s h a l l f a i t h f u l l y a t t e n d t h e p u b l i c M e a n s of G r a c e .

der

auf

dem

Hören

ist von

schriftgemäß, Gottes

Hebr. X .

25.

Wort

beruht. R o m . 1 0 , 8. 1 7 . Abgesehen vom öffentlichen Gottesdienst am Tage des Herrn begeht die Kirche feierlich die Taufe, das Abendmahl, die Einsegnung, die Ordination, die Trauungen, die Begräbnisse, die Festzeiten des bürgerlichen und des Kirchenjahrs, die Gedenktage der Brüder-Kirche, die Jahresfeste der Einzelgemeinen und in einigen Fällen »Chor*-Tage usw. Nichts, was sich auf einen besonderen gottesdienstlichen Brauch bezieht, abgesehen von dem, was klar in der Schrift vorliegt, kann als eine grundsätzliche Angelegenheit betrachtet werden. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 89—101. 8. A l l e r Gottesdienst ist Gemeingottesdienst, gesänge,

worin

liturgische

Lieder usw.

Wechsel-

vorgesehen

sind,

daß jeder hörbar teilnehmen kann.

etc.

Formularies and Hymns for use in worship are provided in the Hymn Book; other points are regulated b y the Congregation Council.

Truth,

7. A l l e r G o t t e s d i e n s t

on

R o m . X . 8, 1 7 .

Besides the Public Worship of the Lord's D a y , the Church observes Baptism, the Lord's Supper, Confirmation, Ordination, Marriages, Burials, the Natural and Sacred Seasons, the Moravian Memorial D a y s , Local Congregation Anniversaries, and in some cases "Choir" Days, etc. Nothing in connection with any particular rite, beyond what is clearly laid down in Scripture, can be regarded as a matter of Principle.

in

7-12

Allgemeine Grundsätze der Brüderkirche in England

so

Eph.

5, 19. u s w . Formulare und Lieder für den gottesdienstlichen Gebrauch sind im Gesangbuch zusammengestellt; andere Punkte werden vom Gemeinrat geregelt. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 86. 9. A l l e r G o t t e s d i e n s t s o l l i m G e i s t u n d in d e r W a h r h e i t

sein u n d

nicht in

toten,

kalten Formen. J o h . 4, 24 u s w . Keine liturgische Form soll gebraucht werden, deren Sinn nicht klar genug ist, um die Einfältigen zu erbauen; und in jedem Gottesdienst soll angemessene Möglichkeit für freies Gebet gegeben sein, und es sollen Änderungen in unwesentlichen Punkten erlaubt sein, so wie es der Geist eingibt. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 86. D. Kirchenzucht Vgl. Moravian Church Book Kapitel 10. A l l e

Mitglieder

sollen

die k i r c h l i c h e n G n a d e n m i t t e l

X.

getreulich gebrauchen.

Special provision shall be made for the needs of various sections of the Church, especially for the religious teaching of the young in Sunday Schools, etc. See Moravian Church Book, ss. 49, 50, 60, 110-112. 1 1 . N o m e m b e r shall w i t h d r a w himself

H e b r . 10, 2 5 . Besondere Vorsorge soll für die Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen in der Kirche getroffen werden, besonders für die religiöse Unterweisung der Jugend in Sonntagsschulen usw. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 49, 50, 60, 1 1 0 — 1 1 2 . 11. K e i n Mitglied soll sich d e m persön-

f r o m t h e p e r s o n a l d e a l i n g of t h e p a s t o r a t e .

lichen

H e b . X I I I . 17. Due provision shall be made for special oversight of the several sections of the Church, especially the y o u n g in "Choirs" or other Associations.

ziehen. H e b r . 13, 1 7 . Es soll gebührende Vorsorge für besondere Beaufsichtigung der verschiedenen Gruppen in der Kirche getroffen werden, besonders der Jugend in Chören oder anderen Vereinigungen. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 49, 51. 12. D i e A b w e h r m a ß n a h m e n d e s V e r -

See Moravian Church Book, ss. 49, 51. 1 2 . T h e R e p r e s s i v e M e t h o d s of R e p r o o f , Suspension from the Lord's Supper, and

Verkehr

mit

dem

Seelsorger

weises, des v o r ü b e r g e h e n d e n

ent-

Ausschlusses

Gottesdienst. —

12—16

Kircheniucht. — Die Diener. —

387

Verwaltung

e x c l u s i o n f r o m t h e Church, shall be faith-

v o m A b e n d m a h l u n d des e n d g ü l t i g e n A u s -

fully

schlusses aus der K i r c h e sollen

used w h e n

needful.

15-17.

1 C o r . V . 1 1 , 13.

2 John

10,

Matt.

XVIII.

1 T i m . V I . 3-5.

I 18, 1 5 — 1 7 .

11.

T h e two lattei methods m a y be enforced only b y an Elders' board, and not by any individual acting alone. It must be remembered that the strongest force to repress evil is always the Spirit of God acting through the public opinion of the whole membership. See Moravian Church Book, ss. 60-63. E.—THE

MINISTRY

See Moravian Church Book, Chapters X I - X I I I . 1 3 . T h e M i n i s t e r is s p e c i a l l y t r a i n e d

gewissen-

haft, w e n n nötig, gebraucht werden. 1. K o r . 5, 1 1 . 1 3 .

Matth.

1. T i m . 6,

3—5. 2. J o h . 10. 1 1 . Die beiden letztgenannten Maßnahmen können nur von einem Ältestenrat und nicht durch das selbständige Handeln eines einzelnen verhängt werden. Es muß daran erinnert werden, daß die stärkste Gewalt, die das Übel unterdrückt, überall der Geist Gottes ist, der durch die öffentliche Meinung aller Mitglieder wirkt. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 60—63. E. D i e D i e n e r Vgl. Moravian Church Book Kapitel X I — X I I I . 13. D e r D i e n e r w i r d f ü r s e i n e A r b e i t

for his work, and supported b y the Church.

besonders ausgebildet und v o n der

E p h . I V . 1 1 f. 1 Cor. I X . 14. His office is to serve the brethren, and not to "lord it over them" as of divine right. Matt. X X . 25-28; X X I I I . 8-11. See Moravian Church Book, s. 64-67. 1 4 . T h e M i n i s t e r is a p p o i n t e d i n t h e

unterhalten. E p h . 4, 1 1 f. 1 . K o r . 9, 1 4 . Sein A m t ist es, den Brüdern zu dienen und nicht nach angeblich göttlichem Recht »Uber sie zu herrschen«. Matth. 20, 25—28; 23, 8 — 1 1 . Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 64—67. 14. D e r D i e n e r w i r d i m N a m e n d e r Kirche v o n der Synode oder ihren Vollzugsbehörden und nicht v o n der Ortsgemeine berufen. Der Diener einer Gemeine steht daher nur unter der Aufsicht der Provinzialbehörden in allen Angelegenheiten mit Ausnahme derjenigen, die ausdrücklich den Ortsbehörden zugesprochen sind. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 68 sowie 30 und 36. 15. D e r D i e n e r w i r d in sein A m t be-

n a m e of t h e C h u r c h b y t h e S y n o d o r i t s Executive

Board,

and

not

by

the

local

Congregation. The Minister of a Congregation is therefore under the control of the Provincial Authorities only, in all matters except those expressly entrusted to the local authorities. See Moravian Church Book, s. 68; and ss. 30 and 36. 1 5 . T h e M i n i s t e r is s e t a p a r t f o r h i s o f f i c e i n a s e r v i c e of " O r d i n a t i o n " , includes prayer

the that

Spirit on

laying God

His

on

will

servant.

of

hands

bestow

the

Acts

XIII.

which

sonders

eingesetzt,

und

zwar

in

einem

die

Hand-

with

Ordinationsgottesdienst,

Holy

auflegung stattfindet, verbunden mit

3.

Only Deacons and Presbyters administer Baptism, the Lord's Supper, and Confirmation. Only Bishops "Ordain". Ordination does not, however, apart from constitutional appointment, give a claim to any authority or privilege in the Church. See Moravian Church Book, ss. 80-83. F.—GOVERNMENT

See Moravian Church Book Chapters III-VII. 16. Christ rules H i s C h u r c h t h r o u g h H i s S p i r i t d w e l l i n g i n t h e h e a r t s of f a i t h f u l m e m b e r s ; a n d H i s W i l l finds e x p r e s s i o n in t h e i r c o n s c i e n t i o u s l y r e c o r d e d v o t e s .

Gebet,

Gott

wolle

worin

Kirche

seinem

Knecht

dem den

heiligen Geist verleihen. A p g . 1 3 , 3. Nur Diakonen und Presbyter verwalten die Taufe, das Abendmahl und die Einsegnung. Nur Bischöfe »ordinieren«. Die Ordination begründet jedoch, außer wenn eine ordentliche Berufung vorliegt, keinen Anspruch auf irgend eine Amtsgewalt oder ein Vorrecht in der Kirche. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 80—83. F. Verwaltung Vgl. Moravian Church Book Kapitel I I I — V I I . 16. C h r i s t u s regiert seine K i r c h e d u r c h seinen

Geist,

gläubigen kommt

in

der

in

den

Glieder w o h n t ; ihren

Herzen

ihrer

u n d sein

Wille

gewissenhaft

gefaßten

Beschlüssen zum Ausdruck. Members must contribute to the Church either Die Mitglieder müssen zur Erhaltung der material support or personal service in some office Kirche beisteuern, entweder materiell oder durch by appointment of the Provincial Board. persönlichen Dienst in einem A m t auf Grund der j Berufung durch die Provinzialbehörde. 26*

388

Allgemeine Grunds&Ue der Brflderkirche in England

Each Regular Congregation should be selfsupporting in all that belongs to current expenditure. See Moravian Church Book, ss. 9, 35, 36, 53.

17. In larger or judicial matters of Government no individual acts alone, but only as a member of an Elders' Board. The members of the chief executive boards are elected b y Synod; all others who share in the Government either hold office by appointment of the Provincial Board, or are elected by the Congregations. Elections to office are made by ballot.

See Moravian Church Book, s. 23, etc.

18. In all outward matters the rules of the Church shall conform to the laws of the land. See Moravian Church Book, s. 53,108,109, etc. G.—MISSION

WORK

16—21

Jede ordentliche Gemeine sollte sich in allem, was sich auf laufende Ausgaben erstreckt, selbst unterhalten. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 9,

35. 36, 5317. Bei wichtigeren Verwaltungsangelegenheiten oder in Sachen der Kirchenzucht handelt eine Einzelperson nicht allein, sondern nur als Mitglied eines Ältestenrates. Die Mitglieder der Hauptvollzugsbehördeh werden von der Synode gewählt; alle anderen, die an der Verwaltung teilnehmen, führen entweder ihr Amt auf Grund der Berufung durch die Provinzialbehörde oder sie werden von der Gemeine gewählt. Wahlen zu Ämtern werden durch Stimmzettel vollzogen. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 23 usw.

18. In allen äußeren Angelegenheiten sollen die Ordnungen der Kirche den Landesgesetzen entsprechen. Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 53, 108, 109 usw.

G.

Missionswerk

See Moravian Church Book, Chapters VIII, XVII, XVIII.

Vgl. Moravian Church Book Kapitel XVII, X V I I I .

VIII,

19. Since the Church of Christ exists not only for the fellowship of believers but for the Christianizing of the world, every member of the Moravian Church shall take share by personal service, or by gifts, in this work. Matt. V. 13, 14; X X V I I I . 19.

19. Da die christliche Kirche nicht nur um der Gemeinschaft der Gläubigen willen besteht, sondern die Christianisierung der Welt zum Ziel hat, soll jedes Mitglied der Brüder-Kirche durch persönlichen Dienst oder durch Gaben an diesem Werk teilnehmen. Matth. 5, 13. 14; 28, 19.

See Moravian Church Book, ss. 46, 50, 110, 112, 118.

Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 46, 50, 110, 112, 118.

20. The Missions within the selfgoverning provinces, by means of Preaching Stations, Pastoral Visitation, and Schools, are carried on by these Provinces separately; but the Foreign Missions are the joint undertaking of the whole Moravian Church.

20. Das Werk, das durch Predigt, Stationsgründungen, geistliche Visitation und Schulen innerhalb der selbständigen Provinzen betrieben wird, wird von diesen Provinzen gesondert ausgeübt, dagegen ist die Heidenmission das gemeinsame Unternehmen der gesamten Brüder-Kirche.

See Moravian Church Book, ss. 46, 47, 48, 50, 110, H I , 112, 117.

Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 46, 47, 48, 50, 110, 111, 112, 117.

21. The Foreign Missions are administered by the General Mission Board with their separate funds and Training Colleges; but this does not abate their claim on the service and support of all sections of the Church, which have all expressly accepted this responsibility.

21. Die Äußere Mission mit ihren besonderen Fonds und ihren Bildungsanstalten wird von dem Allgemeinen Missionsrat verwaltet, aber dies vermindert nicht ihren Anspruch auf den Dienst und die Unterstützung aller Gruppen innerhalb der Kirche, welche ausdrücklich die Verantwortung hierfür übernommen haben.

See Moravian Church Book, ss. 127, 130-7.

Vgl. Moravian Church Book Abschnitt 127, 130-137-

Verwaltung. — Missionswerk. —

389

Vorwort

CATECHISM

Katechismus

OF

der

The Moravian Church

Brüder-Kirche

(THE BRETHREN'S C H U R C H )

(Moravian Church)

Published by order of tbe Provincial Synod of Tbe Moravian Cburch

Herausgegeben auf Anordnung der ProvinzlalSynode von 1893

Betblebem, Pennsylvania 1027

Betblebem, Pa. 1912

PREFACE

Vorwort

The first Catechism of the ancient Unitas F r a t r u m or the Brethren's U n i t y in Bohemia and Moravia appeared in 1502, and was written in t h e Bohemian language by Bishop L u k e of Prague ; the second, which was also translated into German, was published in 1522, after the beginning of the German Reformation. Its title was: "Christian Instruction in the Faith, in the Form of Questions, for little Children." It contained 76 questions and answers, including the Apostles' Creed, the T e n Commandments, and the Lord's Prayer. Later the Brethren frequently issued new editions of the Catechism in the Bohemian, German, Polish and Latin languages, attaching great importance to the use of these manuals. The "Greater Catechism" of 1554 contained 187 questions and answers; and a smaller one called " S u m m a , " which was issued in 1600, 1609, and 1616, appeared in Greek, Bohemian, German and Latin. One of the last works of Bishop A . Comenius was a Catechism published at Amsterdam, 1661, in the hope of the renewal of the nearly extinct church.

Der erste Katechismus der alten Brüder-Unität in Böhmen und Mähren erschien im Jahre ältestenkonferenz am 17. 1 1 . 1809 in Herrnhut. — S. 370 Nr. 477. R e i c h e l , Karl Rudolf, ein älterer Bruder voi Johann Friedrich R., geb. am 29.4.1718 zu Obev lödlau bei Altenburg, war Pastor in Hermsdor, Taubenheim und Neukirch, wo er am 25. 10.174) starb. — Er hat viele theologische und erbaulich Schriften geschrieben und auch eine Sammlung Gedichte herausgegeben. E r war zu seiner Zet wohl das bedeutendste Mitglied der Herrnhuter Predigerkonferenz. — S. 296 ff. Nr. 221 259. R e i c h e l , Renata Eleonore, eine Tochter voi Karl Rudolf, geb. am 22. 4. 1753 zu Taubenhein in der Oberlausitz, starb als Schwesternpfiegerit in Niesky am 5. 4. 1815. — S. 304 Nr. 243. R e i n k e , Abraham, geb. am 17.4. 1712 zi Stockholm, trat 1738 in Marienborn der Brüdergemeine bei, diente ihr seit 1744 ab Landprediger in Nordamerika und starb am 7. 4.1760 in Bethlehem. — S. 391 Nr. 202. R e u ß - E b e r s d o r f , Benigna Marie Gräfin, ein» ältere Schwester der Gräfin Zinzendorf, geb. an 15. 12. 1695 z u Ebersdorf, starb am 1 . 8 . 1751 zi Pottiga bei Ebersdorf. — S. 2758. Nr. 144 420 461 507. R i s l e r , Jeremie, geb. 1720 in Mühlhausen, waSchüler von Osterwald in Neuch&tel, schloß sick an die BrUdergemeine an und wurde 1761 derei Pastor in Neuwied, 1782 Bischof und starb an 10. 8. 1811 in Berthelsdorf. Er ist einer der Hauptübersetzer der neuen Lieder in der 3. Ausgabe der Psalmodie von 1785 gewesen. — S. 526ff. Nr. 3j 38 39 46S c h e f f l e r , Johann, geb. 1624 zu Breslau, war Leibarzt des Herzogs von Württemberg-Öls und trat unter dem Namen Angelus Silesius 1653 zur römisch-katholischen Kirche über. Seine Lieder erschienen 1657 und 1668. Er starb im Kreuzherrnstift zu St. Matthias in Breslau am 9. 7. 1677. — S. 235 s . Nr. 4 460, 16. S c h i c k , Hermann Reinhard, geb. am 1.12.1704 zu Eckenheim bei Frankfurt a. M., diente lange unter den auswärtigen Geschwistern und starb in Herrnhut am 28. 9. 1771. — S. 288 ff. Nr. 193 299. S c h l i c h t , Ludolf Emst, geb. am 4. 1 1 . 1714 zu Brandenburg, studierte in Jena, wurde dort mit den Brüdern bekannt und schloß sich 1737, als Zinzendorfs Sohn Christian Renatus nach Jena übersiedelte, der um diesen versammelten »Christelsökonomie« an, ging 1739 nach Herrnhut, um dann ganz bei der Gemeine zu bleiben. Er diente ihr

s—w

Dichterregister

mit seinen dichterischen und musikalischen Gaben und als Prediger, besonders in England. E r starb nach längerem Leiden am 4. 3. 1769 in Hermhut.— S. 235 ff. 2 1 3 202 226 343. S c h m i d t , Joachim, geb. am 6. 1. 1692 zu Gulitz in Pommern, war Konrektor in Landsberg an der Warthe und starb am 2 . 4 . 1 7 5 7 in Herrnhut. — S. 336 Nr. 344. S c h m i d t , Johann Eusebius, ein Schüler und Freund A. H. Franckes, geb. am 1 3 . 1. 1670 zu Hohenfelden bei Erfurt, starb als Pfarrer in Siebleben bei Gotha am 2 1 . 1 2 . 1 7 4 5 . — Vgl. S. 250 Nr. 60. S c h m u t z i g e r , Daniel, geb. am 16. 2. 1 7 1 6 zu Aarau, war kurze Zeit Mitglied der Brüdergemeine, um 1778 Schullehrer in der Schweiz. — S. 266 Nr. 1 1 6 . S e n f t , Berthe, Schwester des Herausgebers der Psalmodie von 1926, geb. 1878 in Peseux bei Neuchätel, ist seit 1903 Lehrerin in Montmirail. — S. 5 1 2 ff. Nr. 7 66 67 88 89 95. S e y f e r t (Seyffart), Anton, geb. am 15. 8. 1 7 1 2 zu Grulich in Böhmen, wanderte 1728 nach Herrnhut aus, diente der Brüdergemeine in Amerika, England, Irland und zuletzt in Zeist, wo er am 19. 6 . 1 7 8 5 starb. — S. 288 Nr. 193. S i m p s o n , Robert, geb. 1771 in Chippenham, war 1802—37 Mitglied der Brüderkirche in Bath und starb 1843. E r steuerte zu dem englischen Gesangbuch der Brüderkirche von 1826 6 Lieder bei. — S. 4 3 2 5 . Nr. 9 125 134. S i n o l d , genannt von Schütz, Philipp Balthasar (Amadeus Kreuzberg), geb. am 5. 5. 1657 auf dem Schloß Königsberg bei Gießen, diente mehreren Fürsten in Staatsgeschäften und war als Schriftsteller bedeutend. E r starb als Gräflich Solmsscher Geheimrat zu Laubach am 6 . 3 . 1 7 4 2 . — S. 352 Nr. 414. S p a n g e n b e r g , August Gottlieb, in der Brüdergemeine seit 1744 Joseph genannt, wurde am 1 5 . 7 . 1 7 0 4 zu Klettenberg am Harz geboren, studierte in J e n a Theologie und kam hier zuerst mit Brüdern aus Herrnhut in Berührung. 1732 wurde er Adjunktus der theologischen Fakultät und Aufseher über die Schulen des Waisenhauses in Halle. 1 7 3 3 aus Halle wegen separatistischer Neigungen vertrieben, kam er nach Herrnhut und wurde Zinzendorfs bedeutendster Mitarbeiter. 1744 wurde er Bischof. Bei der Einrichtung des Brüderwerkes in Amerika zeigte er seine glänzenden Gaben, zugleich aber auch seine Liebe und Treue, seine Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit. Nach Zinzendorfs Tode war er nicht nur äußerlich als Mitglied der Unitätsältestenkonferenz 1762—92 an der Leitung der Gemeine beteiligt, sondern auch innerlich der führende Geist. E r hat ein Leben Zinzendorfs geschrieben und die Idea fidei fratrum (Begriff des Glaubens der Bruder) verfaßt. E r stirb, geliebt und verehrt, am 1 8 . 9 . 1792 in Btrthelsdorf bei Herrnhut. — S. 245 ff. Nr. 43 63 96 196 394 413. S p a n g e n b e r g , E v a Maria verwitwete Immig, geb. Ziegelbauer, die erste Gattin von August

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Gottlieb S., wurde am 8. 3 . 1 6 9 6 in Dresden geboren, kam 1727 mit ihrem Gatten, dem Juristen Immig, nach Herrnhut und wurde in demselben J a h r Witwe. 1740 heiratete sie Spangenberg. Kindlich und treu, tätig und energisch, unterstützte sie ihren Gatten bei seinem Amt in Amerika in glucklicher Weise. Sie starb am 2 1 . 3. 1751 in Herrnhut. — S. 3438. Nr. 374 395. S t a c h , Matthäus, geb. am 4 . 3 . 1 7 1 1 zu Menkendorf in Mähren, einer der ersten Missionare in Grönland, lebte seit 1771 in Pennsylvanien und starb am 2 1 . 12. 1787 in Bethabara. — S. 2 3 5 ® . Nr. 5 42 66 190. S t a d l e r , Pierre Conrad, Sohn des deutschen Pastors von Neuchätel Johann J a k o b S., schloß sich der Brüdergemeine an und starb 174$ in Marienborn. — S. 524 ff. Nr. 30 64. S w e r t n e r , John, geb. 1746 zu Haarlem, war Prediger der Brüderlrirche in England, verheiratet mit Sarah Cennick, der Tochter von John C. und starb 1 8 1 3 . E r gab die Brüdergesangbücher von 1789 und 1801 heraus. — S. 443 ff. Nr. 30 40 52 124 135 136 143 144 150. T a y l o r , Cläre, geb. in England, war mit Zinzendorf und den Herrnhutern befreundet, gehörte aber wahrscheinlich der Kirche von England an. Sie starb im Februar 1778. Zu den Gesangbüchern der BrUderkirche von 1742 und 1746 Steuerte sie 28 Lieder bei. — S. 434ff- Nr. 15 120. T h a m , Michael, war ein Nachkomme der um 1480 aus Brandenburg in Mähren eingewanderten Waldenser, wurde 1534 Priester, war in Fulnek und Landskron angestellt, auch einige Jahre in Polen und starb zu Fulnek in Mähren am 27. 8. 1 5 7 1 . E r ist einer der Herausgeber des deutschen Gesangbuches der Böhmischen Brüder von 1566. — S. 285 Nr. 183. T i l l , Johann Jakob, geb. am 12. 3. 1 7 1 3 zu Kunewalde in Mähren, diente in verschiedenen Brüdergemeinen,, zuletzt in Pennsylvanien, und starb am 29. 1 . 1783 zu Bethel an der Swatara. — S. 336 Nr. 345T o e l t s c h i g , John, geb. 1703 zu Zauchtenthal in Mähren, wanderte 1724 nach Herrnhut aus, wurde 1734 Vorsteher in Georgia, 1739 Prediger der Brüderkirche in England und 1753 Provinzialsuperintendent in Irland. E r starb 1764 in Dublin. — S. 432 Nr. 10. W a t t e w i l l e , Friedrich von, geb. am 7. 2 . 1 7 0 0 in Bern, war in Halle Zinzendorfs Freund, kam 1722 wieder zu ihm, hielt bei der Einweihung des »großen Hauses« 1 2 . 5 . 1724 das denkwürdige Gebet, übte in der Zeit von 1727 als Mann des Friedens einen heilsamen Einfluß aus, diente dann der Brüdergemeine in seiner stillen, zurücktretenden Art auf mancherlei Weise, wurde 1743 Bischof, war 1764—69 Mitglied des Direktoriums und starb am 24. 4. 1777 in Hermhut. — S. 346 Nr. 390. W a t t e w i l l e , Johannes von (ursprünglich Langguth), geb. am 18. 1 0 . 1 7 1 8 zu Walschleben in Thüringen, kam als Student in Jena in den Kreis der Brüder, trat in den Dienst der Gemeine

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Dichterregister. — Liederregister

und wurde 1743 Bischof. 1744 wurde er von Friedrich von W. adoptiert und heiratete 1749 Zinzendorfs Tochter Benigna. E r war Zinzendorfs nächster Gehilfe und nach dessen Tode Mitglied der Gemeinleitung. E r starb am 7. 10. 1788 als Mitglied der Unitätsältestenkonferenz in Gnadenfrei. — S. 282 ff. Nr. 170 181 222 273 512 516 520. W e s l e y , Charles, geb. 1707, Mitbegründer des Methodismus, arbeitete in Georgia und London mit den Herrnhutern zusammen. Er verfaßte mehr als 6000 Lieder und starb 1788. — S. 437 Nr. 21. W h i t e f i e l d , George, geb. 1714, der Mitbegründer des Methodismus, der groBe Prediger der Erweckung, veröffentlichte 1753 ein Gesangbuch. E r starb 1770. — S. 438 Nr. 22. W o b e s e r , Ernst Wilhelm (eigentlich Wotislaw) von, geb. am 29. I I . 1727 zu Luckenwalde, auf dem Ritterkollegium zu Brandenburg und der Schule in Klosterbergen erzogen, 1746—64 Offizier beim Grafen zu Wied in Neuwied, wurde 1766 Mitglied der BrUdergemeine und war für die Erziehung der Jugend tätig. Er starb am 16. 12. 1795 zu Hermhut. — S. 240 Nr. 23. W u n d e r l i n g , Theobald, geb. am 6.9. 1826 zu Gnadenfrei, erlebte 1841 im Pädagogium zu Niesky die große Erweckung. Seine Lehrerjahre wurden durch viel Kränklichkeit zu einer Leidensschule, so daß er seine Arbeit zuzeiten ganz aufgeben mußte. E r war dann einige Jahre Hauslehrer, wurde 1855 Brüderpfleger in Gnadenfrei und dann Prediger in Gnadenfrei und Niesky. 1879 wurde er zum Bischof geweiht und starb am 27. 2.1893 in Niesky. Seine lebensvollen und eindringlichen Predigten leben jetzt noch in der Erinnerung der Hörer. — S. 239s. Nr. 21 125 288 518 519Z i n z e n d o r f , Christian Renatus Graf von, der einzige Sohn Zinzendorfs, der zum Manne herangewachsen ist, geb. am 19. 9. 1727 in Herrnhut, arbeitete am Chor der ledigen Brüder. Sein Vater erhoffte viel von ihm, mußte aber am 28. 5. 1752 in London seinen Tod erleben. — S. 2408. Nr. 22 24—26 30 35 37 38 41 88 132 195 220 225 229 242 248 330 365 (außer 3) 366 488. Z i n z e n d o r f , Erdmuth Dorothea Gräfin von, geb. Gräfin Reuß-Ebersdorf, wurde am 7. 1 1 . 1700 zu Ebersdorf in Thüringen geboren, heiratete am 7. 9. 1722 den Grafen Zinzendorf und unterstützte ihn in aufopfernder Weise bei seiner Arbeit für das Reich Gottes, indem sie ihm die äußeren Geschäfte abnahm und den Gemeinhaushalt in Ordnung hielt. Sie starb am 19. 6. 1756 in Herrnhut. — S. 2685. Nr. 124 135 159 182 199 218 269 294 295 412 440 482 483. Z i n z e n d o r f , Nikolaus Ludwig Graf von, der

W—Z 4

Erneuerer der Brüderkirche, wurde geboren a a 26. 5. 1700 zu Dresden und starb am 9. 5.1760 n Hermhut. — S. 234s. Nr. 1 7 9—11 31 48 51 54—56 58 60 64 65 72 74 77 80 83 86 87 89 90 93 95 97 99 1 0 2 — 1 0 4 , Q 6— 1 0 9 » J 1 1 2 " 4 116—118 122 123 127 128 130—134 136—138 142 146 148 149 151—153 155 '57 158 i6ö—1É5 168 170 171 175 176 178 179 181 184 185 1Ï7 188 192 195 197 200 206 210 2 1 1 231—234 236 237 239 240 245—247 262—268 273 290—292 304 306 308—321 334—337 350—364 367 383— 39° 394 4 0 1 — 4 » 422—426 430—439 442 444 445 451 452 457 463—467 469—47 1 474—476 481 485 491 497—500 5°9—5 1 2 Herkunft der deutschen Lieder ohne bekannten Verfasser Alt- und neuer Brüdergesang (Londoner Gesangbuch) 1753 (nach einem Liede des 17. Jahrhunderts von Johann Rudolf Ahle): S. 365 Nr.460, i. Chorgesänge der Brüdergemeine (18. Jahrhundert): S. 322 Nr. 302. Nicht unbekannter Herkunft, sondern von Hiller verfaßt ist: S. 365 Nr. 460, 7. Nachtrag zum Brüdergesangbuch von 1778 (von Jeremias Risler zusammengestellt 1806): S. 243ff. Nr. 32 39 261 287 417 443 478 496 506 507. Liturgische Gesänge der evangelischen Brüdergemeinen (1823): S. 378 Nr. 508. Liturgienbuch der evangelischen Brüdergemeine (1873): S. 373ff. Nr. 490 495. Festpsalmen der Brüdergemeine (19. Jahrhundert): S. 255 Nr. 82. Herkunft unbekannt: S. 366 Nr. 460,12. Herkunft der französischen Lieder ohne bekannten Verfasser 1714: S. 555 Nr. 86 Recueil de Cantiques 1743: S. 512 ff. Nr. 9 12 28 31 52 68 73 75 102. Recueil de Cantiques, seconde partie 1745: S. 5178. Nr. 19 21 23 24 40 50 69 74 81 84. Psalmodie de l'Eglise des Frères 1766: S. 552 Nr. 78. Psalmodie, troisième édition 1785: S. 513fr. Nr. 10 15 25 27 41 55 72 80 85 91—94 98—100. Psalmodie, édition 1852: S. 508 g. Nr. I 2 14 16 17 32—34 53 62 63 65 71 76 77 87 96 103. Psalmodie, édition 1862: S. 5 1 1 ff. Nr. 4 5 56 70 79 82 83 86 90 97. Psalmodie, huitième édition 1864: S. 5 1 3 ® . Nr. 1 1 22. Journal de l'Unité des Frères 1875 (R. I . ) S. 533 Nr. 48.

II. Liedetregister 1. Deutsche Lieder Ach Christnacht und sein Leiden S. 238 Nr. 16. Ach du liebevolles Wesen S. 265 Nr. 114. Ach, du liebst so herzlich S. 255 Nr. 74.

Ach, einem Thomasglücke S. 247 Nr. 48. Ach holder Freund, wir haben stets geglaube'.t S. 351 Nr. 4 1 1 .

A—D

Deutsche Lieder

Ach Jesu, deine Treue S. 317 Nr. 283. Ach komm zu uns, Herr Jesu Christ S. 365 Nr. 460, 2. Ach liebster Heiland, wann kommt die Stunde S. 292 Nr. 204. Ach mache dir doch jegliches S. 343 Nr. 378. Ach mein Herr Jesu, dein Nahesein S. 315 Nr. 279. Ach, mein Herr Jesu, wenn ich dich nicht hätte S. 302 Nr. 238. Ach, umsonst ist Jesu Schweiß S. 289 Nr. 194. Ach, was ich bin und tu S. 340 Nr. 362. Ältster deiner seligen Gemeine S. 269 Nr. 126. Ältster der Gemeinen S. 355 Nr. 427. Alle deine Gaben S. 366 Nr. 460,16. Aller Gläubigen Sammelplatz S. 376 Nr. 501. Alles, alles, was mir deine S. 365 Nr. 460, 8. Alles ist vollbracht S. 381 Nr. 518. Amen I Deines Grabes Friede S. 247 Nr. 46. Amen, Jesu, das sei wahr S. 361 Nr. 445. An einem jeden Tage S. 368 Nr. 471. Antlitz unsere Königs S. 266 Nr. 116. Auf dem ewgen Felsen stehen S. 328 Nr. 318. Auf, Geschwister, zum Gebet S. 264 Nr. 112. Auf unsere Lammes Bundesblut S. 351 Nr. 413. Aus unsrer ersten Tränensaat S. 287 Nr. 188. Auf, Zion, und hör S. 258 Nr. 94. Ave zum Heraustritt aus der Kammer S. 246 Nr. 44. Betet unsern König an S. 288 Nr. 191. Bis ans Ende unsrer Tage S. 337 Nr. 347. Bis mir Herz und Auge bricht S. 376 Nr. 503. Bleibe mein im ganzen Leben S. 374 Nr. 491. Blick in Gnaden auf uns nieder S. 363 Nr. 452. Blutger Schmerzensmann S. 370 Nr. 476. Brausend zog der Freude S. 383 Nr. 522. Brüder, laßt uns ihn erheben S. 310 Nr. 262. Brüder, sucht einander so S. 359 Nr. 439. Christen sind ein göttlich Volk S. 312 Nr. 266. Christi Blut und Gerechtigkeit S. 300 Nr. 233. Christum über alles lieben S. 318 Nr. 290. Christus, unser Haupt und König S. 311 Nr. 263. Da ist ein Häuflein Seelen S. 287 Nr. 189. Danket dem Herrn, danket S. 366 Nr. 460,12. Danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich S. 365 Nr. 460, 11. Dank sei Jesu Huld S. 339 Nr. 356. Das einige Notwendige S. 331 Nr. 330. Das Gotteslamm, das heiige und unschuldge S. 298 Nr. 228. Das heißt seine Probe machen S. 352 Nr. 414. Das ist mir lieb, daß meine Stimm und Flehen S. 353 Nr. 420. Das ist mir sonnenklar S. 339 Nr. 358. Das ists, verwundte Liebe S. 295 Nr. 219. Das ist unbeschreiblich S. 334 Nr. 337. Das Volk in seiner Hut S. 286 Nr. 185. Das Wort von Jesu Blut S. 291 Nr. 200. Da, wo man wahre Liebe spürt S. 358 Nr. 436. Deinen Frieden, deine liebe Nähe S. 361 Nr. 447. Deinen Frieden gib, o Herr S. 353 Nr. 419. Dein Wort, 0 Herr, ist milder Tau S. 253 Nr. 69. Dem Lamm ist nichts zu schlecht S. 294 Nr. 213. Den Glauben mir verleihe S. 349 Nr. 404.

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Den Liebes- und Gemeinschaftssinn S. 358 Nr. 437. Den tiefen Eindruck, was mein Freund S. 341 Nr. 365. Der an dem Kreuze ist wahrer Gott S. 279 Nr. 160 Der, den man durch den Kreuzestod S. 245 Nr. 43 Der du herabgekommen bist S. 328 Nr. 316. Der du in dem Himmel bist S. 353 Nr. 421. ' Der du noch in der letzten Nacht S. 357 Nr. 432. Der Erstgeborne S. 235 Nr. 5. Der ewig tröstliche Gedank S. 367 Nr. 464. Der Glaube bricht durch Stahl und Stein S. 348 Nr. 401. Der Herr, der unaussprechlich liebt S. 315 Nr. 275. Der Herr, in dessen Güte S. 273 Nr. 139. Der Herr ist da. Ich bin sein Kind und Knecht S. 283 Nr. 173. Der König ruht und schauet doch S. 289 Nr. 196. Der Odem, der die Toten regt S. 255 Nr. 83. Des Lebens abgestecktes Ziel S. 375 Nr. 499. Die Christen gehn von Ort zu Ort S. 375 Nr. 497. Die Glieder Jesu freun sich sehr S. 263 Nr. 108. Die Gnade des Herrn Jesu Christ S. 381 Nr. 516. Die Gnade dieser Zeit S. 373 Nr. 488. Die Gottesseraphim S. 235 Nr. 4. Die Hände, die durchgraben sind S. 313 Nr. 269. Die Herde freut sich, treuer Hirt S. 285 Nr. 182. Die Herrlichkeit Gottes ist offenbar worden S. 285 Nr. 184. Die Kirche Christi, die er geweiht S. 251 Nr. 63. Die Nähe und Fern S. 276 Nr. 148. Dieser Tag ist wieder hin S. 369 Nr. 474. Dieses Haus, das aus der Erden S. 375 Nr. 496. Dies ist zu unsrer Seligkeit S. 250 Nr. 58. Die Summa seiner köstlichen Gedanken S. 322 Nr. 301. Die Treue Jesu hört nie auf S.317 Nr. 282. Die wahre Gnadensonne S. 236 Nr. 9. Die Wanderschaft in dieser Zeit S. 277 Nr. 151. Dort im Vollendungssaal S. 303 Nr. 241. Du bists wert, du bists wert S. 295 Nr. 217. Du, deiner Zeugen Trost und Licht S. 290 Nr. 198. Du, der du mir in Freud und Leid S. 349 Nr. 407. Du, der für uns ins Heilige gegangen S. 354 Nr. 423. Du, der mit Blut und Wunden S. 245 Nr. 39. Du, der nicht hatte, wo man sich legt S. 289 Nr. 195. Du, der sein menschlich Leben S. 243 Nr. 33. Du, der zur Wanderschaft S. 330 Nr. 324. Du erstgeborner Bruder S. 274 Nr. 141. Du ewges Liebeswesen du S. 329 Nr. 321. Du ewiger Abgrund der seligen Liebe S. 261 Nr. 102. Du für die Sünder geborner Christ S. 238 Nr. 12. Du Geist der Gnad und Wahrheit S. 250 Nr. 59. Du Geist von oben, flamm uns an S. 360 Nr. 442. Du gestern und auch heute S. 262 Nr. 106. Du großer Seelenfreund S. 262 Nr. 105. Du gute Liebe S. 331 Nr. 328. Du Haupt der kleinen Zeugenschar S. 275 Nr. 146. Du Haupt und Herr deiner Kreuzgemein S. 271 Nr. 132.

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Liederregister

Du, Herr, bist unser Licht S. 352 Nr. 417. Du Herr und Meister im Kirchenplan S. 282 Nr. 168. Du inniglich geliebtes Haupt der Seelen S. 280 Nr. 162. Du inniglich geliebtes Haupt, wir wolln S. 266 Nr. 118. Du lieblicher Heiland, du König der Wahrheit S. 297 Nr. 226. Du, meines Lebens Leben S. 240 Nr. 23. Du Pfleger deiner Hütte S. 283 Nr. 1 7 1 . Du Priester ohnegleichen S. 284 Nr. 176. Durch des Heilands Blut und Leiden S. 294 Nr. 215. Du selge Liebe du S. 350 Nr. 408. Du treuer Hausherr der Gemein S. 281 Nr. 166. Du treues Haupt, ich sag es mit Empfinden 5.332 Nr. 334. Du unser auserwähltes Haupt S. 299 Nr. 232. Du unser Freund, du treuer S. 354 Nr. 424. Du unser Freund im Himmelsthron S. 362 Nr. 449. Du unser König, unser weiser Fahrer S. 261 Nr. 103. Du unsre gute Liebe du S. 264 Nr. i n . Du Vater aller Kreatur S. 349 Nr. 403. Du wollest uns das Kreuzgeheimnis lehren S. 293 Nr. 210. Du wunderguter Heiland S. 309 Nr. 260. Eh der Mensch sich wie erstorben S. 298 Nr. 23t. Ehmals sollts gestorben sein S. 37$ Nr. 498. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden S. 239 Nr. 21. Ei, bittet Gott den heiligen Geist S. 249 Nr. 55. Ein Führer muß vor andern Gaben S. 284 Nr. 175. Einge Segensquelle S. 317 Nr. 287. Ein großes Gnaden- und Wunderwerk S. 257 Nr. 92. Einig Herze, das soll meine Weide S. 280 Nr. 161. Ein Jahr der Sterblichkeit S. 370 Nr. 480. Ein Kind der Gnade werden S. 347 Nr. 396. Ein Kindelein so löbelich S. 236 Nr. 7. Ein kindlich Herz und Wesen ist S. 346 Nr. 389. Eins bitt ich vom Herrn S. 320 Nr. 297. Ei wie so selig schläfest du S. 376 Nr. 502. Entflamme deiner Kinder Mut S. 355 Nr. 428. Erhalt mir deinen teuren Frieden S. 310 Nr. 261. Erhalt mir, Herr, das Glaubenslicht S. 304 Nr. 243. Erkenne mich, mein Hüter S. 243 Nr. 31. E r nimmt mehr sich unser an S. 255 Nr. 76. Erschienen sind die herrlichen Tag S. 285 Nr. 181. Erstling deiner Brüder S. 344 Nr. 382. Es bleibt dabei S. 351 Nr. 412. Es fliehet schnell von hinnen S. 383 Nr. 521. Es lob und preis ihn früh und spat S. 366 Nr. 460, 14. Fahre nur auf ewig hin S. 345 Nr. 384. Fahr hin, du Wanderstab S. 378 Nr. 509. Faß mich an mit neuer Gnade S. 341 Nr. 366. Fließt, ihr Augen, fließt von Tränen S. 242 Nr. 28. Freue dich, freue dich S. 378 Nr. 508. Freundlicher Immanuel S. 254 Nr. 72. Freund, werde uns nah S. 342 Nr. 369. Friedenskönig, weils dein Wille S. 267 Nr. 120.

D-H

Für uns ging mein Herr in Todesnöten S. 242 Nr. 26. Für uns war kein Retten S. 321 Nr. 298. Geht, werft euch vor die Majestät S. 259 Nr. 99. Geht, Zeugen, durch den Geist des Herrn S. 292 Nr. 203. Geht, Zeugen, Jesum malen S. 287 Nr. 187. Geist Gottes, dein Bemühen S. 250 Nr. 57. Geist, Seel und Leib ist dir geweiht S. 275 Nr. 143. Gelobet seist du S. 340 Nr. 364. Gelobet sei Jesus, Gottes Lamm S. 297 Nr. 227. Gemeine Jesu, denke dran S. 352 Nr. 415. Gemeine, Jesus segne dich S. 273 Nr. 138. Gemeinschaft mit den Kindern Gottes S. 356 Nr. 431. Gesalbeter Heiland, verordnet zum Segen S. 321 Nr. 299. Gesegnet seid ihr Zeiten S. 275 Nr. 145. Gewiß, wer seinen Heiland liebet S. 327 Nr. 314. Gib mir dein Herz S. 331 Nr. 331. Gib mir ein lichtes Wesen S. 340 Nr. 360. Glanz der Ewigkeit S. 368 Nr. 470. Glückselger ist uns doch keine Nacht S. 237 Nr. 10. Gnade, die aus Jesu Wunden S. 343 Nr. 376. Gnade ist ein schönes Wort S. 308 Nr. 254. Gnad und Heil und Friede sei mit allen S. 273 Nr. 140. Gottes Führung fordert Stille S. 326 Nr. 312. Gotteslamm, am Kreuzesstamm S. 288 Nr. 192. Gottes Lamm, dein blutig Sterben S. 269 Nr. 125. Gottes Wort ist klar S. 252 Nr. 66. Gott heiliger Geist S. 343 Nr. 374. Gott, unserm Gott, welcher im menschlichen Orden S. 238 Nr. 17. Gott, wie dein Name, so ist dein Ruhm S. 252 Nr. 65. Großer Fürst der Deinen S. 3 1 1 Nr. 264. Hab Dank, o Jesu, habe Dank S. 366 Nr. 460, 15. Habt eure Lust am Herrn S. 317 Nr. 286. Halleluja! Der Heiland lebt S. 245 Nr. 42. Halleluja, 0 singt halleluja S. 381 Nr. 517. Hätten wir, hätten wir S. 376 Nr. 500. Hebe an, hebe an S. 250 Nr. 60. Heiland, willst du mit mir gehen S. 283 Nr. 172. Heiige Einfalt, Gnadenwunder S. 347 Nr. 394. Heilger Leib, für uns gegeben S. 255 Nr. 82. Heilger Name Jesu S. 315 Nr. 276. Heiliger, heiliger S. 252 Nr. 68. Held, ohne dich verliert man sicherlich S. 277 Nr. 142. Herein, Gesegneter des Herrn S. 267 Nr. 121. Hen, auf den so viele Juden hoffen S. 292 Nr. 205. Herr, deine Knechte hülfen alle gerne S. 285 Nr. 183. Herr, dein Wort, die edle Gabe S. 251 Nr. 64. Herr, der du mich führst S. 350 Nr. 410. Herr, des Güte nicht zu zählen S. 332 Nr. 333. Herr, dir ist nichts zu wenig S. 364 Nr. 458. Herr, ich warte auf dein Heil S. 255 Nr. 79. Herr, in des Morgens heiiger Stille S. 369 Nr. 473. Herr Jesu Christ, mein Leben S. 329 Nr. 323. Herr Jesu, da ist Herz und Hand S. 328 Nr. 3 1 7 .

H—M

Deutsche Lieder

Herr Jesu, dein freundliches Angesicht scheine S. 270 Nr. 129. Herr Jesu, der du mir S. 244 Nr. 35. Herr Jesu, höre unser Bitten S. 355 Nr. 426. Herr Jesu, lehre mich dich finden S. 325 Nr. 307. Herr Jesu, nimm mich hin S. 336 Nr. 345. Herr Jesu, sei an jedem Tag S. 270 Nr. 130. Herr, mein Heil, in aller Angst S. 304 Nr. 244. Herrnhut, weißt du S. 263 Nr. 109. Herr, sei gepriesen S. 371 Nr. 483. Herr, unser Meister, lehr uns glauben S. 288 Nr. 190. Herzensherr, Immanuel S. 271 Nr. 133. Herzlich fleht die Kinderschar S. 362 Nr. 450. Herz und Herz, vereint zusammen S. 356 Nr. 430. Hier bleibt indes mein Los S. 374 Nr. 493. Hier ist ein Häuflein, von der Welt S. 361 Nr. 444. Hier stehn wir noch auf Wacht und Hut S. 379 Nr. 510. Hier werfen wir uns vor dir nieder S. 306 Nr. 247. Hoher Gott, hoher Gott S. 354 Nr. 422. Höre deiner Kinder Flehn S. 373 Nr. 487. Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich Ich

bin ein kleines Kindelein S. 362 Nr. 451. bin in meinem Geiste S. 244 Nr. 37. danks dem Gotteslamme S. 314 Nr. 273. finde mehr als ein Versehen S. 336 Nr. 342. geh nun an mein Tagewerk S. 366 Nr. 463. seh in bangen Bußideen S. 241 Nr. 25. soll auf dieser Erden S. 281 Nr. 165. werd mich über mein Seligsein S. 377 Nr. 504. will bei der Lehre bleiben S. 252 Nr. 67. will es kindlich wagen S. 283 Nr. 174. wills wagen, mich dem Lamm allein S. 331 Nr. 329.

Ich wills wagen, von der Jesustreu S. 262 Nr. 104. Ihr aufgehobnen Segenshände S. 248 Nr. 52. Ihr, die ihr Christi Ehre seid S. 248 Nr. 51. Ihr Glieder sein, Gott ehr euch S. 256 Nr. 87. Ihr Hirten, auf, wir wallen froh S. 238 Nr. 18. Ihr Scharen vor des Lammes Thron S. 234 Nr. 1. Ihr Seelen, sinkt, j a sinket hin S. 259 Nr. 97. Im Armsein liegt allein die Stärke S. 348 Nr. 400. Im Schatten des, so ich begehret S. 368 Nr. 472. In den ersten Gnadentagen S. 329 Nr. 322. In der Welt ist kein Vergnügen S. 304 Nr. 245. In meines Herzens Grunde S. 298 Nr. 230. Jesu Christe, einger Mensch in Gnaden S. 379 Nr. 511. Jesu, der du uns erworben S. 324 Nr. 305. Jesu, deiner zu gedenken S. 318 Nr. 291. Jesu, dich alleine S. 347 Nr. 395. Jesi, dir nur leb ich S. 375 Nr. 495. Jesi durchgegrabne Hände S. 285 Nr. 180. Jesi, geh voran S. 326 Nr. 308. Jesi, komm herein S. 291 Nr. 201. Jesi, leite mich S. 367 Nr. 467. Jesi Ruh, Jesu Ruh S. 245 Nr. 40. Jesis Christus blick dich an S. 273 Nr. 137. Jesus hat ein Wort gesagt S. 326 Nr. 309. Jesis hat uns bis in Tod geliebet S. 296 Nr. 221. Jesis ist es ewig wert S. 316 Nr. 281. Jesis ist so prächtig S. 317 Nr. 288.

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Jesus ward ein Mensch für mich S. 301 Nr. 235. Jesu, treuer Heiland, sprich mir immer S. 309 Nr. 257. Jesu, unser Herz und Mund S. 281 Nr. 164. Kein Tröpflein Bluts war dir zu teuer S. 244 Nr. 34. Komm, beug dich tief, du Volk des Lamms S. 307 Nr. 250. Komm herein, komm herein S. 255 Nr. 78. Komm, HerT Jesu, sei unser Gast S. 365 Nr. 460,1. Komm, Liebe, komm und schütte deine Segen S. 266 Nr. 117. Komm, Segen aus der Höh S. 366 Nr. 462. Kommt, erhöht S. 260 Nr. 100. Kommt her zu mir, heißts bei ihm allezeit S. 294 Nr. 214. Kommt, Sünder, und blicket dem ewigen Sohne S. 294 Nr. 211. Kommt, werft zu des Heilandes Füßen euch nieder S. 278 Nr. 157. König, dem wir alle dienen S. 337 Nr. 350. König, gib uns Mut und Klarheit S. 274 Nr. 142. König ist S. 248 Nr. 53. König Jesu, den wir lieben S. 319 Nr. 292. Könnt ich recht von Lieben sagen S. 319 Nr. 293. Krön und Lohn beherzter Ringer S. 322 Nr. 304. Lamm, gib uns das notwendge Stück S. 348 N r . 399. Lamm Gottes, deine Wunden S . 256 Nr. 85. Lamm, mache, daß mein armes Herz S. 296 Nr. 220. Lamm und Blut S. 295 Nr. 218. Lamm und Haupt S. 348 Nr. 402. Laß du mich bei der Sünderschaft S. 342 fy. 370. L a ß mich in meinem Los S. 275 N r . 144. L a ß mir, wenn meine Augen brechen S.378 Nr. 506. Laß, o Jesu, mir auf Erden S. 374 Nr. 494. Laßt die Kindlein zu mir kommen S. 364 Nr. 456. Laßt ihn ruhen, laflt ihn schlafen S. 244 Nr. 36. Laßt uns unsem Heiland bitten S. 328 Nr. 319. Laß uns geringe sein S. 345 Nr. 385. Laß uns, Jesu, bei dem Essen S. 365 Nr. 460, 3. Laß uns täglich schmecken S. 361 Nr. 446. Laß uns weiden S. 238 Nr. 15. Liebe, du ans Kreuz für uns erhöhte S. 344 Nr. 381. Lieben und geliebet sein S. 359 Nr. 438. Lieber Heiland, blick mich an aufs neue S . 3 3 6 Nr. 343. Liebster Heiland, du kennst deine Schar S. 338 Nr- 355Liebster Heiland, nichts als du S. 342 Nr. 371. Lobsingt am frohen Erntefest S. 366 Nr. 461. Marter Gottes, wer kann dein vergessen S. 298 Nr. 229. Mein Freund, wie dank ichs deiner Liebe S. 324 Nr. 306. Mein Heiland, daß ich ohne dich S. 346 Nr. 391. Mein Heiland, dein seliges Zeugengeschäfte S. 281 Nr. 167. Mein Heiland, du hast manche Nacht S. 370 Nr. 478. Mein Heiland, du verwirfst uns nicht S . 3 3 6 Nr. 346.

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Liederregister

Mein Heiland, hilf uns überall zum Ganzen S. 263 Nr. 107. Merk, Seele, dir dies große Wort S.327 Nr. 315. Merkt man auf des Herrn Regieren S. 259 Nr. 96. Mir ward Vergebung reich zu teil S. 297 Nr. 225. Mit dir, Herr Jesu, schlaf ich ein S. 378 Nr. 507. Mit einem tief gebeugten Sinn S. 341 Nr. 368. Möchte doch keins mehr sich selber leben S. 332 Nr. 332. Morgenstern, dir folg ich gern S. 330 Nr. 325. Nach Gnade ist mir bang S. 333 Nr. 335. Naht her zur armen Krippe S. 239 Nr. 20. Neugebornes, neugebornes S. 237 Nr. II. Nun laßt uns Gott dem Herren S. 365 Nr. 460,9. Nun so erhebet dann S. 257 Nr. 90. Nun wollen wir recht fröhlich sein S. 238 Nr. 13. Nur einer ist aus aller Zahl S. 276 Nr. 147. Nur unsers Falles Schaden S. 337 Nr. 348. O O O O

anbetungswürdges Wesen S. 350 Nr. 409. Anblick, der mirs Herze bricht S. 242 Nr. 27. angenehme Augenblicke S. 380 Nr. 514. Bethania, du Friedenshütte, du gebenedeites Haus S. 322 Nr. 302. 0 Bethania, du Friedenshütte, du vom Herrn geliebtes Haus S. 361 Nr. 448. O daß ich bis in mein Grab S. 241 Nr. 24. 0 daß ich der Sünde sterben S. 334 Nr. 338. O daß ihn doch jedes mit fröhlichem Geiste S. 318 Nr. 289. 0, die Liebe Jesu ist S. 342 Nr. 372. O, die Seligkeit ist groß S. 315 Nr. 278. O drückten Jesu Todesmienen S. 296 Nr. 223. O du aller hilfsbedürftgen Sünder S. 364 Nr. 455. O du, des Güte kein Mund ausspricht S. 270 Nr. 131. O du ewges Gotteskind S. 342 Nr. 373. O du nur einen Tag Entbehrter S. 246 Nr. 45. 0 du Seelenbräutigam S. 326 Nr. 310. O du wunderholder Knabe S. 239 Nr. 19. 0 freudenvolles Heute S. 236 Nr. 8. O führe doch ein Feuer aus S. 265 Nr. 115. 0 Gemeine, freue dich S. 257 Nr. 93. 0 gesegnetes Regieren S. 264 Nr. 110. 0 Gnade, sei mir täglich neu S. 308 Nr. 255. 0 großer Tag S. 383 Nr. 523. O Handlung voller Majestät S. 255 Nr. 75. 0 heiiges Blut des Lebensfürsten S. 256 Nr. 84. O Herr Christ, nimm unser wahr S. 372 Nr. 485. 0 Himmelsgabe, du Gotteswort S. 253 Nr. 70. O ich armer Sünder S. 333 Nr. 336. 0 ihr Christen, wie solls werden S. 338 Nr. 352. 0 ihr Friedenskinder, laßt euch bitten S. 360 Nr. 443. 0 0 O O O O O 0 0 O

ihr Gottesheere S. 313 Nr. 271. ihr Gottesstreiter S. 278 Nr. 155. ihr teur erkauften Seelen S. 258 Nr. 95. ihr teur erlösten Sünder S.357 Nr. 433. inniglich geliebte Liebe S. 307 Nr. 251. Jesu, du wollst geben S. 303 Nr. 242. Jesu, Herr der Herrlichkeit S. 270 Nr. 127. Jesu, laß doch hier auf Erden S. 343 Nr. 379. Jesu, segne du S. 282 Nr. 169. Jesu, sei du unser Grund S. 360 Nr. 441.

M—S

O Jesu, unsre Freude S. 365 Nr. 459. O Lamm, das überwunden hat S. 338 Nr. 355. O Lamm, dein Volk ist da S. 270 Nr. 128. 0 Lamm, für uns geschlachtet S. 358 Nr. 43;. 0 Liebe sonder Schranken S. 322 Nr. 303. O Liebe, wie groß S. 303 Nr. 240. Opfert Dank S. 260 Nr. 101. 0 süße Seelenweide S. 239 Nr. 22. 0 Tage wahrer Seligkeit S. 308 Nr. 256. 0 verehrungswürdige Minute S. 238 Nr. 14. O was wird mein Herz gewahr S. 335 Nr. 341. 0 welch ein Licht S. 321 Nr. 300. 0 wie so glücklich wären wir S. 345 Nr. 386. O wie unaussprechlich ists S. 309 Nr. 259. Pilgervolk S. 288 Nr. 193. Preis, Ehre und Macht S. 366 Nr. 460,13. Preis sei dem Blute S. 284 Nr. 177. Prüfe dich, Gemeine S. 264 Nr. 113. Rat, Kraft und Held und Wunderbar S. 312 Nr. 265. Reich des Herrn, Reich des Herrn S. 292 Nr. 207. Reiner Bräutgam meiner Seele S. 339 Nr. 359. Rüst immer, Herr, dir Diener aus S. 277 Nr. 154. Sagt an, die ihr erlöset seid S. 302 Nr. 237. Schaff in mir, Gott, ein Herz S. 337 Nr. 349. Schickt das Herze da hinein S. 374 Nr. 492. Schlaf, du liebes Kind S. 370 Nr. 479. Schließt euch mit Vergnügen S. 357 Nr. 434. Schon rüstet sich von fern S. 373 Nr. 489. Seelen, kommt zum Lamm gegangen S. 294 Nr. 212. Seelen, singet S. 235 Nr. 2. Segne, Vater, diese Speise S. 365 Nr. 460, 6. Seht ihr vor dem Stuhle Gottes S. 276 Nr. 150. Seht, welche Liebe Gott uns gönnt S. 301 Nr. 234. Seid heut aufs neu dem Herrn geweiht S. 254 Nr. 7 3 . Sei du mir nur immer freundlich S. 317 Nr. 284. Sei du nur Burg und Feste S. 278 Nr. 156. Sei ewig gelobet, du heilige Liebe S. 290 Nr. 197. Sei ewig gepreist S. 249 Nr. 56. Sei herzlich gelobet, du heilige Güte S. 330 Nr. 327. Sei tausendmal von uns gegrüßt S. 243 Nr. 32. Seitdem das Lamm am rauhen Kreuz gebüßet S. 307 Nr. 249. Seit uns Gottes Geist den Zug S. 286 Nr. 186. Selbstvergeßne Liebe S. 343 Nr. 380. Selges Chor der Kinder S. 363 Nr. 453. Selige Gedanken S. 380 Nr. 513. Selig ist ein reines Herz S. 343 Nr. 375. Seligkeit S. 379 Nr. 512. Sieh, wie lieblich und wie fein S. 355 Nr. 429. Sind wir denn dazu S. 279 Nr. 159. So hat es denn des Heilands Macht S. 338 Nr. 354. So ist es denn geschehen S. 256 Nr. 89. Solang ein Herz nicht Jesum hat S. 313 Nr. 268. Solange Jesus bleibt der Herr S. 272 Nr. 136. Solang es Gott gefällt S. 316 Nr. 280. Solche Leute will der König haben S. 346 Nr. 390. Soll ich reden oder schweigen S. 335 Nr. 339. So oft du stehest vom Lager auf S. 364 Nr. 457. So reiset denn, ihr Brüder, reist S. 291 Nr. 202.

S—Z

A

Deutsche Lieder. — Englische Lieder

So selig führt der Herr die lieben Seinen S. 449 Nr. 405. Souveräner Herzenskönig S. 268 Nr. 124. So weit hast du uns bracht S. 371 Nr. 482. So zieht die Gmeine dem Lamme nach S. 330 Nr. 326. Speise, Vater, deine Kinder S. 365 Nr. 460,4. Stark ist meines Jesu Hand S. 352 Nr. 418. Sünder bin ich, ja, das weiß ich S. 307 Nr. 252. Sünderfreund voll Liebe S. 256 Nr. 86. Sünde und der Sünde Sold S. 305 Nr. 246. Sündig bin und bleib ich immer S. 309 Nr. 258. Teurer Freund, hier ist mein Herz S. 341 Nr. 367. Treuer Hirte deiner Herde S. 250 Nr. 61. Treue Seelen, die begehen S. 336 Nr. 344. Treuster Freund der Seelen S. 320 Nr. 295. Tritt selbst herzu und brich das Brot S. 255 Nr. 81. Umschließ mich ganz mit deinem Frieden S. 307 Nr. 253. Unbeschreiblich Herze S. 335 Nr. 340. Und damit will ich schließen 8. 245 Nr. 4 1 . Unser Haupt S. 359 Nr. 440. Unser Heiland, deiner Kinder S. 267 Nr. 1 1 9 . Unser Lamm ist gar zu schön S. 297 Nr. 224. Unsers Lammes Wunden S. 282 Nr. 170. Unsre Jahre fliehen hin S. 372 Nr. 484. Unsre Obrigkeit erhalte S. 372 Nr. 486. Unsre Seele harrt auf ihn S. 3 1 4 Nr. 274. Unsre Seel soll dich erheben S. 295 Nr. 216. Unsre Zeiten S. 371 Nr. 481. Unverzagt S. 347 Nr. 393. Verleih uns bis an unsern Tod S. 365 Nr. 460, 5. Verschließe unsre Augen S. 346 Nr. 388. Volk Gotts, die Freud am Herrn S. 3 1 5 Nr. 277. Vor Jesu Augen schweben S. 369 Nr. 475. War meine Seele stille S. 381 Nr. 519. Warn wir nur stets Kinder S. 348 Nr. 398. Wann, liebster Jesu, wann kommt deine Stunde S. 292 Nr. 206. Wann schlägt die angenehme Stunde S. 248 Nr. 50. Was ist denn für Kinder das Beste auf Erden S. 382 Nr. 520. Was jedes in der Zeit S. 367 Nr. 466. Was liebst du, großer Seelenmann S. 319 Nr. 294. Was sag ich dir, du treuer Mann S. 280 Nr. 163. Was uns mit Frieden und Trost erfüllt S. 302 Nr. 239. Weil die Worte Wahrheit sind S. 301 Nr. 236. Weil ich Jesu Schäflein bin S. 363 Nr. 454. Weit durch die Lande S. 257 Nr. 91. Welche Gottesgegenwart S. 247 Nr. 49. Welch ein Lied im höhern Ton S. 293 Nr. 208. Wem es wohl bei Jesu geht S. 355 Nr. 425. Wem Jesus Gnade hat gegeben S. 317 Nr. 285. Wem unser lieber Herr bekannt S. 349 Nr. 406. Wenn der Herr, der aus dem Grab erwachte S. 247 Nr. 47.

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Wenn ein Streiter, der in seinem Panzer S. 284 Nr. 178. Wenn es sollt der Welt nach gehn S. 251 Nr. 62. Wenn ich mich schlafen lege S. 370 Nr. 477. Wenn man nicht aus Herzerfahrung wüßte S. 306 Nr. 248. Wenn man vom Dienst der Sünden S. 329 Nr. 320. Wenn sich der Herr im Abendmahl S. 256 Nr. 88. Wenn wir in dulci jubilo S. 235 Nr. 3. Wenn wir nun voll Vertrauen S. 365 Nr. 460, 7. Wenn wir uns umsehn in manchem Land S. 284 Nr. 179. Wer den Heiland liebet S. 327 Nr. 3 1 3 . Wer diese Erde S. 367 Nr. 469. Wer muß nicht beschämet stehen S. 259 Nr. 98. Wer noch von eignen Höhen S. 346 Nr. 392. Wer nur ein treues Herze hat S. 367 Nr. 468. Wie bin ich doch so herzlich froh S. 340 Nr. 363. Wie der Herr am Kreuz gestorben S. 340 Nr. 361. Wiederholts mit süßen Tönen S. 243 Nr. 29. Wie müht sich unser Herr mit mir S. 339 Nr. 357. Wie oft schon hat mein Herz geweint S. 255 Nr. 80. Wie preis ich doch dein Leiden S. 243 Nr. 30. Wie preis ich doch den Liebesrat S. 3 1 3 Nr. 267. Wie schwer ists, kennen lernen S. 344 Nr. 383. Wie selig ist ein Herz, das Jesum funden S. 345 Nr. 387. Wie solln wir dich gnug preisen S. 343 Nr. 377. Wie uns der Heiland verheißen hat S. 249 Nr. 54. Willkommen, Heil der ganzen Welt S. 236 Nr. 6. Willkommen unter deiner Schar S. 268 Nr. 122. Wir danken Gott für seine Gaben S. 365 Nr. 460,10. Wir danken Jesu allerseits S. 296 Nr. 222. Wir dankens dem Heiland und seinem Versühnen S. 352 Nr. 416. Wir freuen uns von Herzen S. 268 Nr. 123. Wir gehn getrost an deiner Hand S. 272 Nr. 135. Wir heben Herz und Augen auf S. 380 Nr. 5 1 5 . Wir öffnen dir die Herzenspforten S. 255 Nr. 77. Wir sagen wahrlich nicht zu viel S. 3 1 3 Nr. 270. Wir sind dein Eigentum, 0 Lamm S. 326 Nr. 3 1 1 . Wir sind nur dazu S. 278 Nr. 158. Wir tun unser Werk in Frieden S. 367 Nr. 465. Wir wollen alle, wie wir sein S. 272 Nr. 134. Wir wollen unsre Kinderlein S. 254 Nr. 7 1 . Wir wolln uns gerne wagen S. 277 Nr. 153. Wo gingt ihr hin, wo kamt ihr her S. 276 Nr. 149. Wohlan, ihr Verborgnen und Stillen im Lande S. 373 Nr. 490. Wohl dem, der in der Freud am Herrn S. 348 Nr. 397. Wohl dem, der in Jesu Armen S. 314 Nr. 272. Wo die Glieder meines Herren schliefen S. 244 Nr. 38. Wo ist doch so ein Gott zu finden S. 293 Nr. 209. Wo seit so viel hundert Jahren S. 377 Nr. 505. Wundergott, verwundte Liebe S. 320 Nr. 296. Zahlung ist für jedermann S. 337 Nr. 3 5 1 . Zieht hin in dessen Namen S. 291 Nr. 199.

1. Englische Lieder According to thy gracious word S. 453 Nr. 49. Almighty God, in humble prayer S. 478 Nr. 94. Almighty Lord, Whose sovereign right S. 459 Nr. 60.

All hail, our Church's Elder dear S. 500 Nr. 132. Angels, from the realms of glory S. 441 Nr. 27. Attend, 0 Saviour, to our prayer S. 478 Nr. 92.

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liederregister

Awake, and sing the song S. 438 Nr. 22. Before thy troné we now appear S. 501 Nr. 133. Be joyful in God, all ye lands of the earth S. 464 Nr. 68. Believing souls, rejoice and sing S. 449 Nr. 40. Be present, at our table, Lord S. 507 Nr. 148 a. Be with me, Lord, where'er I go S. 496 Nr. 126. Blessed Jesus, we implore Thee S. 483 Nr. 103. Bless, o Lord, we pray, Thy congregation S. 480 Nr. 97. Brethren, let us join to bless S. 486 Nr. 107. Call Jehovah thy Salvation S. 488 Nr. 112. Cast thy burden on the Lord S. 489 Nr. 114. Children of the heavenly King S. 485 Nr. 106. Christ is our Master, Lord, and God S. 472 Nr. 82. Christians, dismiss your feaT S. 448 Nr. 39. Christ the Lord, the Lord most glorious S. 443 Nr. 29. Come, faithful Shepherd, bind me S. 479 Nr. 95. Come, join the throng, on this glad day S. 457 Nr. 58. Come, let us sing the song of songs S. 439 Nr. 23. Come, to Calvary's holy mountain S. 445 Nr. 33. Command thy blessing from above S. 465 Nr. 69. Communion of my Saviour's blood S. 453 Nr. 50. Ere I sleep, for every favor S. 498 Nr. 129 a. Eternal source, whence all did spring S. 432 Nr. 10. Father of eternal grace S. 431 Nr. 8. For ever with the Lord S. 491 Nr. 117. For our transgressions Thou wast wounded S. 445 Nr. 32. Friend after friend departs S. 492 Nr. 118. From Thy holy habitation S. 501 Nr. 134. Glory to the Father give S. 503 Nr. 139. God is in His holy temple S. 465 Nr. 70. Go, follow the Saviour S. 43s Nr. 16. Go forth in spirit, go S. 446 Nr. 35. Go to dark Gethsemane S. 447 Nr. 36. Go to the grave in all thy glorious prime S. 492 Nr. 119. Grace and peace from God our blessed Saviour S. 502 Nr. 136. Gracious Lord, our Shepherd and Salvation S. 501 Nr. 135. Hail, Alpha and Omega, hail S. 470 Nr. 79. Hail, Thou wondrous Infant Stranger S. 432 Nr. 1 1 . Hail to the Lord's Anointed S. 443 Nr. 31. Hark I the song of jubilee S. 460 Nr. 61. Heaven is a place of rest from sin S. 493 Nr. 121. He must reign, Who won the right S. 437 Nr. 20. High-Priest of thy church-dispensation S. 478 Nr. 93. Holy, holy, holy Lord S. 428 Nr. 3. Holy Trinity S. 446 Nr. 34. How condescending 'tis, that he S. 430 Nr. 6. How happy we be, when guilt is gone S. 490 Nr. 115. How needful, strictly to inquire, S. 484 Nr. 104. I love the Lord, he lent an ear S. 473 Nr. 84. In the hour of trial S. 477 Nr. 91.

A-A—S

Jesus, give mercy to my soul S. 469 Nr. 77. . Jesus, my All, to heaven is gone S. 470 Nr. ir. 80. Jesus, my Saviour, full of grace S. 479 Nr. a. 96. Jesus' Name, Jesus' Name S. 433 Nr. 13. Jesus, our best beloved Friend S. 475 Nr. 89. 9. Jesus, the whole creation's Head S. 436 Nr. x. 19. Jesus, Thy Word is my delight S. 427 Nr. 1 . 1 . Lamb of God beloved S. 440 Nr. 24. Lift up your heads, ye gates of brass S. 462 Nr.