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German Pages 1902 [1894] Year 2009
Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie Band 1
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Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie Ein Handbuch
Herausgegeben von
Rolf Bergmann und Stefanie Stricker
Band 1
Walter de Gruyter · Berlin · New York
앝 Gedruckt auf säurefreiem Papier 앪 das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt.
ISBN 978-3-11-018961-2 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 쑔 Copyright 2009 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-10785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Einbandgestaltung: Christopher Schneider, Laufen
Vorwort
Nach der Fertigstellung des 'Katalogs der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' entstand der Wunsch, die in dem Katalog gesammelten Daten über die dortigen Register hinaus für eine detailliertere Erschließung der volkssprachigen deutschen Glossographie auszuwerten. Aus diesen Überlegungen wurde dann gemeinsam mit Dr. Heiko Hartmann, Cheflektor Sprach- und Literaturwissenschaft im Verlag Walter de Gruyter, der Plan einer umfangreicheren systematischen Darstellung der Glossographie im Rahmen der Reihe de Gruyter Lexikon entwickelt. Die Bearbeiter des Katalogs und Herausgeber des vorliegenden Werkes übernahmen die den Katalog erschließenden dokumentierenden Abschnitte sowie weitere Artikel und bemühten sich dann, für die geplanten Artikel jeweils die durch ihre einschlägigen Forschungen ausgewiesenen Kolleginnen und Kollegen zur Mitarbeit zu gewinnen. Für die große Bereitschaft, diese Arbeit zu übernehmen und auch in einem vorgegebenen zeitlichen Rahmen zu erfüllen, sind wir allen, die an diesem Werk mitgewirkt haben, zu großem Dank verpflichtet. Das Autorenverzeichnis am Ende des Werkes ordnet den Mitwirkenden die Artikel zu. Das hiermit vorgelegte Werk von 29 Glossenforscherinnen und Glossenforschern ist in mancher Hinsicht ungleich geraten, was in vielen Fällen aber dem ungleichen Forschungsstand entspricht. Manche Ungleichheit in der Form ist auch auf die Beteiligung einer größeren Zahl von Mitwirkenden, auf die längere Zeit der Bearbeitung und auf die begrenzten Möglichkeiten der Herausgeber zurückzuführen. Dafür bitten wir die Benutzer um Nachsicht. Wir sind aber davon überzeugt, dass wir mit diesem Werk und der darin enthaltenen Leistung aller Mitwirkenden eine Grundlage für die weitere Erforschung der althochdeutschen und altsächsischen Glossographie vorlegen. Die noch längst
VI
Vorwort
nicht hinreichend bekannte immense sprach- und kulturhistorische Bedeutung dieser Überlieferung wird mit dem vorliegenden Werk erstmals deutlicher erkennbar. Für die Bereitstellung der Abbildungen und für die Genehmigung ihrer Veröffentlichung sprechen wir den beteiligten Bibliotheken unseren Dank aus. Besonders danken möchten wir an dieser Stelle Elvira Glaser (Zürich) und Claudine Moulin (Trier), die sich an der Planung der Artikelgliederung und an der Gewinnung kompetenter Autoren mit Rat und Tat beteiligt haben. Wir danken auch den studentischen Hilfskräften Johannes Gottwald, Daniela Höllein, Andrea Stopfer und Alexander Wurst für ihre Mitwirkung an Kontrollen und Überprüfungen und am Literaturverzeichnis sowie Bruni Bergmann für die Erstellung der Druckvorlage. Dr. Heiko Hartmann sind wir für die engagierte Beteiligung an der Planung und für die bewährte verlegerische Betreuung dankbar. Bamberg, im Dezember 2008
Rolf Bergmann Stefanie Stricker
Inhalt
Band I
I.
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
3.
Zielsetzung und Anlage von Ralf Bergmann und Stejanie Stricker . . . . . . . . . . . 2 Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen 7 Glossenhandschriften von Ralf Bergmann 20 Definitorische Vorklärungen von Stejanie Stricker
11.
Geschichte der Glossenforschung . . . . . . . . . . . . . . . . 33
4. 5.
Vorbemerkung ........................... 33 34 Skizze einer Entdeckungsgeschichte von Ralf Bergmann 45 Skizze einer Forschungsgeschichte von Ralf Bergmann
1.
2.
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111. Dokumentationsteil . . . . . . . . . . . . . .
6. 7.
8.
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53
Vorbemerkung 53 Umfang und Verteilung volkssprachiger Textglossierung und Textglossare: Bibel von Ralf Bergmann . . . . . . . . . 54 Umfang und Verteilung volkssprachiger Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte von Ralf Bergmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften von Stejanie Stricker 123
VIII 9.
Inhalt
Räumliche Verteilung der Glossenhandschriften: Schreiborte der Texte und Schreiborte der Glossen 177 von Rolf Bergmann . . . . . . Quantitative Verhältnisse der Glossenüberlieferung von Stejanie Stricker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 186 0
10.
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IV. Kodikologie und Paläographie volkssprachiger Glossierung . . . . . . . . . . . . . . . . .. 197
11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19.
V.
20.
21.
22.
Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Positionen der Glossen von Rolf Bergmann Griffelglossen von Elvira Glaser und Andreas Nievergelt Farbstiftglossen (Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen) von Andreas Nievergelt Geheimschriftliche Glossen von Andreas Nievergelt . . . Glossenschrift von Andreas Nievergelt ... . . . . . . .. Kürzung in volkssprachigen Glossen von Oliver Ernst . Geplante Glossierung von Rolf Bergmann Kommentierte Klassikereditionen von Rolf Bergmann . . Glossierungen am Rande des Kodex von Rolf Bergmann
Aspekte volkssprachiger Textglossierung Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Funktionale Aspekte des Verhältnisses von Lemma und Glosse: Kontextübersetzung - Vokabelübersetzung von Heinrich Götz (t) Formales Verhältnis von Lemma und Interpretament: Formenkongruenz und funktionale Adäquatheit von Elvira Glaser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Exemplarische Interpretation altsächsischer Evangelienglossierung von Heinrich Tiejenbach
197 199 202 230 240 269 282 316 319 323 329 329
331
372 387
Inhalt
23.
24.
25. 26. 27. 28. 29.
VI.
30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40.
IX
Exemplarische Analyse und Auswertung der lateinischen und althochdeutschen Glossen des clm 18059 aus Tegernsee (Buch 11, Vers 328-377). Oder: Wie man im deutschen Frühmittelalter Vergils Aeneis las von Ernst Hellgardt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 398 Glossierung und Texterschließung. Zur Funktion lateinischer und volkssprachiger Glossen im Schulunterricht von Nikolaus Henkel . . . . . . . . . . . . . . .. 468 Überblick über die Prudentius-Glossierung von Stefanie Stricker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 497 Überblick über die Glossierungen der 'Consolatio 511 Philosophiae' des Boethius von Petrus W. Tax Überblick über die Gregor-Glossierung von Ralf Bergmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 525 Überblick über die Canones-Glossierung von Ralf Bergmann und Sibylle Blum . . . . . . . . . . .. 549 Glossierungen zu Hrabanus Maurus und Walahfrid Strabo von Claudine Moulin und Falko Klaes 562
Formen und Inhalte von Glossaren Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Zur Typisierung von Glossaren von Stefanie Stricker . . Der Glossartyp Textglossar von Claudia Wich-Reif . . . Das Mondseer Bibelglossar von Birgit Meineke . . . . . . Das Bibelglossar Alberts von Siegburg von Claudia Wich-Reif . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Textglossare zu antiken, patristischen und spätantiken Autoren von Claudia Wich-Reif Das 'Summarium Heinrici' von Reiner Hildebrandt Die Versus-Sachglossare von Stefanie Stricker Spezielle Sachglossare im Überblick von Stefanie Stricker Das 'Abrogans'-Glossar von Jochen Splett Das 'Samanunga'-Glossar von Jochen Splett Der Vocabularius Sti. Galli von Stefanie Stricker
593 593 595 602 619 635 647 665 683 698 725 742 749
X 41. 42. 43.
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Das Glossar 'Rb' von Eckhard Meineke Die Glossare Ja, Jb, Jc von Elke Krotz .. Die Glossae Salomonis von Birgit Meineke
0
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760 780 829
VII. Grenz- und Übergangsbereiche . . . . . . . . . . . . . . .. 859 Vorbemerkung . . . . . . Textglossierung mit Glossarcharakter. Glossierung von Beispielwörtern in Grammatiken von Stefanie Stricker . Entwicklung eines Sachglossars aus Textglossierung. Der Sündenkatalog in Gregors des Großen Moralia in lob von Gerald Hiltensberger . . . . . . . . . . . . . .. Durchgehende Textglossierung oder Übersetzungstext: Die Interlinearversionen von Lothar Voetz . . . . . . . .. Pariser Gespräche von Wolfgang Haubrichs . . . . . . .. Volkssprachige Wörter innerhalb lateinischer Texte. Einleitung von Rolf Bergmann . . . . . . . . . . . . . . .. Volkssprachige Wörter innerhalb lateinischer Texte. Rezepte von Stefanie Stricker . . . . . Volkssprachige Wörter innerhalb lateinischer Texte. Rechtstexte: Leges, Kapitularien, Urkunden von Heinrich Tiefenbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. Volkssprachige Wörter innerhalb lateinischer Texte. Wind- und Monatsbezeichnungen in Einhards Vita . . . . . . .. Karoli Magni von Rolf Bergmann 0
44. 45.
46. 47. 48. 49.
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50.
51.
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0
••
859 862
880 887 927 938 945
958
976
Band 11 VIII.
52. 53.
Auswertung der Glossen Grammatik und Wortschatz
993
Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 993 Graphematik und Phonematik von Oliver Ernst und Elvira Glaser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 995 Flexionsmorphologie von Rolf Bergmann und Claudine Moulin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1020
Inhalt
54. 55. 56. 57. 58. 59. 60. 61. 62. 63.
IX.
64. 65. 66. 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. 76.
Wortbildungsmorphologie von Eckhard Meineke Syntax von Hans-Ulrich Schmid . Textlinguistik von Rolf Bergmann . . . . . . . . . . . . . Semasiologie und Onomasiologie von Rolf Bergmann . Zum Wortschatz der Nahrung von Almut Mikeleitis-Winter . . . . . . . . . . . . . . . . . Zum Wortschatz der Werkzeuge. Methodische Aspekte von Heinrich Tiejenbach . . . . . 0. • • • • • • • • . . . . . Zum Wortschatz von Gesundheit und Krankheit von ]örg Riecke . Zum Wortschatz von Zauber und Weissagung von ]örg Riecke . Lexikographie von Rolf Bergmann und Stejanie Stricker Namen in der Glossenüberlieferung von Rolf Bergmann und Stejanie Stricker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XI
1030 1077 1089 1094 1103 1124 1137 1149 1161 1183
Sprachgeographische Auswertung der Glossen . . . .. 1191 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1191 Methodische Probleme der Dialektbestimmungen von Rolf Bergmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1192 Altsächsische Überlieferung von Heinrich Tiejenbach. 1203 Altniederfränkischelaltniederländische Überlieferung von Thomas Klein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1235 Kölner Glossenhandschriften von Rolf Bergmann . . .. 1245 Echternacher Glossenhandschriften von Claudine Moulin und Elvira Glaser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1257 Trierer Glossenhandschriften von Falko Klaes . . . . . 1279 Mainzer Glossenhandschriften von Rolf Bergmann . .. 1297 Lorscher Glossenhandschriften von Rolf Bergmann .. 1301 Weißenburger Glossenhandschriften von Rolf Bergmann 1306 Fuldaer Glossenhandschriften von Rolf Bergmann . .. 1310 Würzburger Glossenhandschriften von Claudine Moulin 1318 Bamberger Glossenhandschriften von Rolf Bergmann . 1333 Heilsbronner Glossenhandschriften von Rolf Bergmann 1335
XII
77. 78. 79. 80. 81. 82. 83. 84. 85. 86.
x. 87. 88.
89. 90. 91.
92. 93.
hilialt
Regensburger Glossenhandschriften . von Heinrich Tiejenbach Freisinger Glossenhandschriften von Elvira Glaser und Oliver Ernst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tegernseer Glossenhandschriften . von Andreas Nievergelt Windberger Glossenhandschriften von Stephan Müller Salzburger Glossenhandschriften von Ingo Reiffenstein Mondseer Glossenhandschriften von Ingo Reiffenstein . Reichenauer Glossenhandschriften von Rolf Bergmann St. Galler Glossenhandschriften . von Andreas Nievergelt Murbacher Glossenhandschriften von Rolf Bergmann Einsiedler Glossenhandschriften von Rolf Bergmann
Sprachhistorische Auswertung der Glossen
1337 1353 1384 1417 1421 1443 1452 1462 1528 1531 1537
Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1537 Die Anfänge volkssprachiger Glossierung in kontinentalgermanischen Dialekten von Rolf Bergmann . . . . . 1538 Ansätze zu einer Geschichte der volkssprachigen Glossographie vom 8. bis zum 12. Jahrhundert von Rolf Bergmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1542 Entwicklungen der Glossographie im 13. Jahrhundert 1553 und später von Stejanie Stricker Die Abgrenzungsproblematik Althochdeutsch 1574 Mittelhochdeutsch von Stejanie Stricker Otfrid von Weißenburg als Priscian-Glossator. Eine sprachhistorische Skizze von Wolfgang Kleiber . . . .. 1601 Froumund von Tegernsee als Glossator von Claudine Moulin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1611 Ekkehart IV. von St. Gallen als Glossator von Rolf Bergmann und Petrus W. Tax . . . . . . . . .. 1620
XIII
h1halt
XI.
Desiderate und Perspektiven. . . . . . . . . . . . . . . ..
1635
94. 95.
Editions- und Forschungsaufgaben von Rolf Bergmann Übersicht über unedierte Glossen von Stefanie Stricker
1636 1643
XII. Glossen und Kulturgeschichte . . . . . . . . . . . . . . ..
1657
96.
Zwischenzeichen. Die sprach- und kulturhistorische Bedeutung der Glossen von Claudine Moulin . . . . .. 1658
Verzeichnisse und Register Autorenverzeichnis Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . Sachregister Handschriftenregister . . . . . . . . . . . . . . . . Alphabetisches Handschriftenregister . . . . . Handschriftenregister nach BStK.-Nummern
1677 1678 . . . .. 1680 . . . .. 1682 . . . .. 1685 1780 . . . .. 1800 . . . .. 1800 . . . . . 1841
I. Einleitung
1. Zielsetzung und Anlage von Ralf Bergmann und Stefanie Stricker 1. Zielsetzung 2. Anlage
1. Zielsetzung Mit der Veröffentlichung des 'Katalogs der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von Rolf Bergmann und Stefanie Stricker unter Mitarbeit von Yvonne Goldammer und Claudia WichReif im Jahre 2005 ist eine Dokumentation des Forschungsstandes zu den volkssprachigen Glossen vorgelegt worden, die sich ganz an den diese Glossen überliefernden Handschriften orientiert. Damit wurde zugleich das Desiderat erkennbar, den Forschungsstand zu den volkssprachigen Glossen unter übergreifenden systematischen Aspekten der Glossographie in Handbuchform darzustellen. Diesem Bedürfnis soll das vorliegende Werk abhelfen, indem es die Glossenüberlieferung unter den verschiedensten systematischen und historischen Aspekten erschließt, den gegenwärtigen Forschungsstand dokumentiert und die Aufgaben der weiteren Forschung aufzeigt. Dabei werden Fragen der glossierten Texte, der Funktionen der Glossen und der grammatischlexikalischen Auswertung ebenso berücksichtigt wie quantitative, chronologische und geographische Aspekte. Für eine Reihe von Fragen der kulturgeschichtlichen und sprachhistorischen Auswertung der Glossenüberlieferung liefert der 'Katalog' - insbesondere über die Register - entsprechende Angaben. Sie sind in die von R. Bergmann und St. Stricker bearbeiteten Kapitel des dokumentierenden Teils 111 dieses Handbuchs eingegangen. Diese Kapitel bieten erstmalig zusammenfassende Darstellungen zahlreicher Einzeldaten aus den Katalogbeschreibungen zu den glossierten Texten, zur zeitlichen und räumlichen Verteilung der Überlieferung und zu den quantitativen Verhältnissen. Soweit es derartige Zusammenfassungen schon gab, wie zum Beispiel zu den glossierten lateinischen Texten, sind die hier gebotenen Angaben auf einem neueren Stand.
1. Zielsetzung und Anlage
3
Für andere Aspekte der Glossographie muss die zusammenfassende Darstellung aus der einschlägigen Forschung selbst abgeleitet werden. Dafür wurden die an dieser Forschung Beteiligten zur Mitarbeit eingeladen und in großem Umfang auch dafür gewonnen. Soweit möglich, wurden von den Glossenforschern und -forscherinnen Beiträge erbeten, die unmittelbar an deren einschlägige Arbeiten anknüpften. Das Ziel waren dabei nicht in erster Linie neue Forschungsergebnisse, so sehr solche selbstverständlich auch willkommen sind, sondern vor allem die Zusammenfassung und systematische Einordnung des Bekannten. Diese Beiträge bilden die auswertenden Teile IV bis XI dieses Handbuchs. Das Handbuch soll zunächst den Glossenforschern den ihnen durchaus bekannten Forschungsstand systematisch und bequem zugänglich darstellen; es soll aber gerade auch über diesen Benutzerkreis hinaus den in die manchmal sehr speziellen Einzelheiten der Glossenüberlieferung und -forschung nicht Eingeweihten diese Forschungsergebnisse zugänglich und verständlich machen. Damit will das Werk auch der weiteren sprach- und kulturgeschichtlichen Auswertung der Glossenüberlieferung dienen, deren Möglichkeiten in der älteren Forschung deutlich viel zu eng gesehen worden sind. Wo G. Baesecke (1930) von "einer abseitigen Welt" sprach, die "warten könne", sieht sich die heutige Glossenforschung im Zentrum einer historisch-kulturwissenschaftlichen Überlieferungsforschung der Mediävistik.
2. Anlage Im zweiten Artikel dieses Einleitungsteils I wird die Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen Glossenhandschriften im Anschluss an den 'Katalog' auf den aktuellen Stand weitergeführt. Artikel Nr. 3 bietet einleitende Definitionen des Gegenstandes der Glossenforschung. Teil 11 dient einer sehr knapp gehaltenen Darstellung der Geschichte der Glossenforschung, untergliedert nach Artikel Nr. 4 Entdeckungsgeschichte und Nr. 5 Forschungsgeschichte. Der Dokumentationsteil 111 informiert über die in Textglossierung und Textglossaren volkssprachig glossierten Texte, und zwar in Artikel Nr. 6 zunächst über die Bibel, dann in Artikel Nr. 7 über die nichtbiblischen Texte. Artikel Nr. 8 bietet Übersichten über die zeitliche
4
I. Einleitung
Verteilung der Glossenhandschriften nach Jahrhunderten. Artikel Nr. 9 dokumentiert die räumliche Verteilung der Glossenhandschriften mit Übersichten zu den einzelnen Schreiborten. Für die Frage, wieviele Glossen in wievielen Handschriften enthalten sind, zeigt Artikel Nr. 10 die quantitativen Verhältnisse in Listen von Handschriften mit 1 - 5 Glossen, mit 6 - 10 Glossen, mit 11 - 20 Glossen, mit 21 - 50 Glossen, mit 51 - 100 Glossen, mit 101 - 200 Glossen, mit 201 - 500 Glossen, mit 501 - 1.000 Glossen, mit 1.001 - 2.000 Glossen, mit 2.001 - 5.000 Glossen und mit mehr als 5.001 Glossen. Die auswertenden Teile beginnen mit IV. Kodikologie und Paläographie volkssprachiger Glossierung; die einzelnen Artikel behandeln 11. Positionen der Glossen, 12. Griffelglossen, 13. Farbstiftglossen, 14. Geheimschriftliche Glossen, 15. Glossenschriften, 16. Kürzung in volkssprachigen Glossen, 17. Geplante Glossierung, 18. den Handschriftentyp Kommentierte Klassikeredition und 19. Glossierungen am Rande des Kodex. In Teil V. Aspekte volkssprachiger Textglossierung werden in den Artikeln Nr. 20 und 21 die funktionalen Aspekte des Verhältnisses von Lemma und Glosse analysiert. An zwei Ausschnitten aus glossierten Texten werden in Artikel Nr. 22 und 23 detaillierte exemplarische Interpretationen geboten. Artikel Nr. 24 thematisiert die schulischen Funktionen von Texten und ihrer Glossierung. In den Artikeln Nr. 25 bis 29 werden in begrenzter Auswahl Überblicke über die Glossierung einzelner bedeutender Autoren und Werke (Prudentius, Boethius, Gregor der Große, Canones sowie Hrabanus Maurus und Walahfrid Strabo) geboten. Teil VI. Formen und Inhalte von Glossaren geht von einer einleitenden Typisierung in Artikel Nr. 30 Zur Typisierung von Glossaren und Nr. 31 Der Glossartyp Textglossar aus und vermittelt dann einen Überblick über Bibelglossare wie das Mondseer Bibelglossar (Nr. 32), dasjenige Alberts von Siegburg (Nr. 33) sowie über nichtbiblische Textglossare (Nr. 34). Wichtigen Einzelglossaren sind eigene Artikel gewidmet: Nr. 35 Summarium Heinrici, Nr. 36 Versusglossare, Nr. 37 Spezielle Sachglossare, Nr. 38 Abrogans, Nr. 39 Samanunga, Nr. 40 Vocabularius Sti. Galli, Nr. 41 Glossar Rb, Nr. 42 Glossare Ja, Jb, Jc und Nr. 43 Glossae Salomonis.
1. Zielsetzung und Anlage
5
In Teil VII. Grenz- und Übergangsbereiche werden in den Artikeln Nr. 44 und 45 Übergangsphänomene zwischen Textglossierung und Glossaren behandelt, weiter die Interlinearversionen (Nr. 46) und der Sonderfall der Pariser Gespräche (Nr. 47) sowie volkssprachige Wörter innerhalb lateinischer Texte im Allgemeinen (Nr. 48), in Rezepten (Nr. 49), in Rechtstexten (Nr. 50) und in Einhards Vita Karoli Magni (Nr. 51). Teil VIII fasst die sprachwissenschaftlich-systematische Auswertung der Glossen unter den Aspekten Grammatik (Nr. 52 Graphematik und Phonematik, Nr. 53 Flexionsmorphologie, Nr. 54 Wortbildungsmorphologie, Nr. 55 Syntax, Nr. 56 Textlinguistik), Lexikologie (Nr. 57 Semasiologie und Onomasiologie, Nr. 58 Wortschatz der Nahrung, Nr. 59 Wortschatz der Werkzeuge, Nr. 60 Wortschatz von Gesundheit und Krankheit, Nr. 61 Wortschatz von Zauber und Weissagung), Lexikographie (Nr. 62) und Namenüberlieferung in Glossen (Nr. 63) zusammen. In Teil IX. Sprachgeographische Auswertung wird die Glossenüberlieferung gemäß dem Forschungsstand den kontinentalwestgermanischen Dialekten zugeordnet. Artikel Nr. 64 erörtert die dabei auftretenden methodischen Probleme. Die altsächsische Überlieferung wird in Artikel Nr. 65 zusammenfassend beschrieben, ebenso die altniederfränkische/altniederländische in Artikel Nr. 66. Aus dem althochdeutschen Raum werden wichtige Schreiborte, nach den Dialekten gruppiert, in Einzelartikeln behandelt: die mittelfränkischen Schreiborte Köln (Nr. 67), Echternach (Nr. 68) und Trier (Nr. 69), die rheinfränkischen Schreiborte Mainz (Nr. 70), Lorsch (Nr. 71) und Weißenburg (Nr. 72), die ostfränkischen Schreiborte Fulda (Nr. 73), Würzburg (Nr. 74), Bamberg (Nr. 75) und Heilsbronn (Nr. 76), die bairischen Schreiborte Regensburg (Nr. 77), Freising (Nr. 78), Tegernsee (Nr. 79), Windberg (Nr. 80), Salzburg (Nr. 81) und Mondsee (Nr. 82) sowie die alemannischen Schreiborte Reichenau (Nr. 83), St. Gallen (Nr. 84), Murbach (Nr. 85) und Einsiedeln (Nr. 86). Unter sprachhistorischem Aspekt bietet Teil X Skizzen zur Geschichte der volkssprachigen Glossographie (Nr. 87 Anfänge, Nr. 88 8. bis 12. Jahrhundert, Nr. 89 13. Jahrhundert und später), diskutiert die Abgrenzungsproblematik Althochdeutsch - Mittelhochdeutsch (Nr.
6
I. Einleitung
90) und stellt die wenigen persönlich bekannten Glossatoren (Nr. 91 Otfrid, Nr. 92 Froumund von Tegernsee und Nr. 93 Ekkehart IV. von St. Gallen) vor. Teil XI. Desiderate und Perspektiven skizziert in Artikel Nr. 94 Editions- und Forschungsaufgaben im Allgemeinen und bietet in Artikel Nr. 95 eine Übersicht über die nach dem derzeitigen Stand zwar in ihrer Existenz bekannten, aber noch nicht edierten Glossen. In Teil XII. Glossen und Kulturgeschichte stellt Artikel Nr. 96 die volkssprachigen Glossen des Frühmittelalters in einen weiten bis zur Gegenwart ausgreifenden sprach- und kulturhistorischen Zusammenhang. Das Werk wird im Ganzen erschlossen durch das Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 1, das Autorenverzeichnis, das Handschriftenregister und das Sachregister.
1
Das Literaturverzeichnis enthält sämtliche in den Artikeln stets verkürzt zitierte Literatur.
2. Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen Glossenhandschriften von Rolf Bergmann 1. 2. 3. 4.
Vergleich mit R. Schützeicheis 'Glossenwortschatz' Vergleich mit G. Köblers 'Altdeutsch' Nachtragsliste zum Katalog Ausblick auf die künftige Online-Dokumentation des Glossenhandschriftenbestandes
Bezugsgröße für die folgenden Abschnitte ist der im Jahre 2005 erschienene 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von Rolf Bergmann und Stefanie Stricker (= BStK.). In Abschnitt 1 wird der Stand der Glossenhandschriftenerfassung des Katalogs mit dem Befund bei R. Schützeichei, Althochdeutscher und Altsächsischer Glossenwortschatz, verglichen, in Abschnitt 2 mit dem Befund bei G. Köbler, Altdeutsch. Katalog aller allgemein bekannten Handschriften Althochdeutsch, Altsächsisch, Altniederfränkisch. Abschnitt 3 teilt die uns nach Abschluss des Katalogs bekannt gewordenen Glossenhandschriften mit. Abschnitt 4 bietet einen Ausblick auf die künftige digitale Online-Dokumentation des Bestandes an volkssprachig (althochdeutsch und altsächsisch) glossierten lateinischen Handschriften.
1. Vergleich mit Rudolf Schützeicheis 'Glossenwortschatz' Das von R. Schützeichel herausgegebene Werk 'Althochdeutscher und Altsächsischer Glossenwortschatz' erschien im Jahre 2004 und konnte für den seinerzeit im Druck befindlichen 'Katalog' nicht mehr abschließend verglichen werden. Während der langjährigen Vorbereitungszeit beider Werke haben wir von R. Schützeichel immer wieder Mitteilungen über neu als glossentragend erkannte Handschriften erhalten, die wir nach dem System des 'Verzeichnisses der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' (= BV.) und des 'Katalogs' mit entsprechenden Nummern aufgenommen und soweit möglich bei der Katalogvorbereitung berücksichtigt haben. Die BV.Nummern Uetzt BStK.-Nummern) wurden R. Schützeichel jedesmal
8
I. Einleitung
Nummern Getzt BStK.-Nummern) wurden R. Schützeichel jedesmal bestätigt beziehungsweise mitgeteilt. Sie fanden aber bei der Publikation des 'Glossenwortschatzes' keine Verwendung mehr. Der Vergleich des Handschriftenverzeichnisses im 'Glossenwortschatz' (I, S. 6-21) mit dem Handschriftenbestand des 'Katalogs' ergibt nun eine Reihe von Unterschieden, die im Folgenden explizit gemacht werden sollen, soweit es für die Glossenforschung im Sinne größtmöglicher Transparenz relevant erscheint. 1.1. Im 'Glossenwortschatz' nicht berücksichtigte Handschriften des 'Katalogs' Dass der 'Glossenwortschatz' insgesamt 39 Handschriften des 'Katalogs' nicht berücksichtigt, ergibt keinen besonderen Erklärungsbedarf. Wenn ein Benutzer im 'Katalog' auf eine derartige Handschrift stößt, findet er in dem Katalogartikel in der Regel auch schnell Aufschluss. Der 'Katalog' ist explizit an die Forschungstradition gebunden und führt daher alle Handschriften auf, die bei dieser oder jener "Gelegenheit als glossentragend gemeldet wurden, und er gibt entsprechende Informationen über den inzwischen erkannten Sachverhalt; er enthält also ganz bewusst auch Informationen zu Handschriften, die nach allgemein akzeptierter Auffassung keine Glossenhandschriften beziehungsweise keine althochdeutschen oder altsächsischen Glossenhandschriften sind. Beispiele: BStK.-Nr. 88, 123, 162a, 171a usw. In drei Fällen hat sich die Einschätzung der überlieferten Zeugnisse geändert: Die volkssprachigen Eintragungen in den Handschriften mit den Nummern BStK. 8a, 138a und 845c wurden inzwischen als Textdenkmäler [AS. = Admonter Segen, ES. = Engelberger Segen, SS. = Salzburger (Bienen-)Segen] in die 6. Auflage von R. SchützeicheIs 'Althochdeutschem Wörterbuch' aufgenommen. Wo im 'Katalog' als nicht einschlägig bezeichnete oder vermutete Handschriften gleichwohl im 'Glossenwortschatz' berücksichtigt sind, liegen offensichtlich unterschiedliche Einschätzungen der Einschlägigkeit zugrunde. Ein Problem für die Benutzer entsteht hier ebenfalls nicht, da ja diese Handschriften im 'Katalog' behandelt sind. Beispiele: BStK.-Nr. 239, 302 usw.
2. Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen Glossenhandschriften
9
Der gesamte Befund wird im Folgenden in knappster Form durch eine Liste der Katalog-Nummern der im 'Glossenwortschatz' nicht berücksichtigten Handschriften zugänglich gemacht. Handschriftenliste: Nr. 8a, 67a, 88, 106c, 123, 138a, 150a, 162a, 171a, 216, 226, 232, 256d, 256g, 289, 384c, 437a, 440 (111), 696 (IV), 710a, 710b, 710n, 710aa, 712, 801, 809, 836g, 845c, 875f, 957h, 101ge, 1027, 1051, 1055, 1066, 1067, 1068, 1069, 1070. 1.2. Im 'Katalog' nicht berücksichtigte Handschriften des 'Glossenwortschatzes' Eine Handschrift des 'Glossenwortschatzes' ist im 'Katalog' nur mittelbar, eine gar nicht berücksichtigt: München, Bayerische Staatsbibliothek Cbm Cat 14/3 (Glossenwortschatz I, S. 14) steht nicht im Verzeichnis des 'Katalogs' (I, S. 28). Die Signatur ist aber in Form eines Verweises (11, S. 923) und im Text bei Nr. 710 berücksichtigt. Es handelt sich um die Signatur der Abschrift von Coloman Sanftl aus einer seither verschollenen Münchener Handschrift. München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 23479 (Glossenwortschatz I, S. 16) steht nicht im Verzeichnis des 'Katalogs' (I, S. 36). Diese Handschrift ist im 'Katalog' nicht behandelt worden, weil sie im Anschluss an E. v. Steinmeyer nicht als Glossenhandschrift angesehen wird, wie in der Einleitung des 'Katalogs' explizit angegeben ist (I, S. 106, Anm. 105).
2. Vergleich mit Gerhard Köblers 'Altdeutsch' 2. 1. Zur allgemeinen Charakteristik Das laut Angabe im Buch im Jahre 2005 erschienene Werk von G. Köbler 'Altdeutsch. Katalog aller allgemein bekannten Handschriften Althochdeutsch, Altsächsisch, Altniederfränkisch' ist uns im März 2006 bekannt geworden; vorher hatten wir davon keine Kenntnis, wohingegen umgekehrt G. Köbler von unserem Katalog-Vorhaben wusste, da er es in seinem Literaturverzeichnis als in Druckvorbereitung befindlich nennt. G. Köblers Werk enthält laut Vorwort "die derzeit vollständigste Kurzbeschreibung aller nach herkömmlicher Ab-
10
I. Einleitung
grenzung altdeutsches Sprachgut aufbewahrenden Überlieferung". Dieser Anspruch wird nicht erfüllt, insofern die volkssprachige Namenüberlieferung darin überhaupt nicht berücksichtigt ist und das volkssprachige Sprachgut in lateinischen Quellen nur ausnahmsweise. Mit wirklicher Vollständigkeit war auch überhaupt nicht zu rechnen, da G. Köbler immer nur auf von anderen gebahnten Wegen arbeitet und für seinen 'Katalog' die Handschriftenangaben in der Einleitung zu R. SchützeicheIs 'Althochdeutschem Wörterbuch' und das Glossenhandschriftenverzeichnis samt Nachträgen zugrunde legen konnte, während Handschriftenübersichten zur Namenüberlieferung und zur Wortüberlieferung in lateinischen Quellen eben noch fehlen. Bildet schon das Vorgehen an sich ein wissenschaftliches Ärgernis, so wird es zum Skandal durch die durchgehend fehlerhafte Arbeitsweise G. Köblers, die nur unnötige Korrekturarbeit hervorruft, ohne dass sein Werk irgendeinen eigenen wissenschaftlichen Nutzen hätte. 2.2. Handschriften ohne 'Bergmann-Nummer' bei G. Köbler 2.2.1. Handschriften ohne althochdeutsche und altsächsische Glossen Da die Glossenüberlieferung in G. Köblers Werk eingeschlossen ist, war zu prüfen, ob sich aus diesem Werk Ergänzungen im Handschriftenbestand unseres Katalogs ergeben. Da G. Köbler zu den glossentragenden Handschriften jeweils die im 'Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von R. Bergmann von 1973 und in den dazu veröffentlichten Nachtragslisten vergebenen Nummern angibt, die in unserem 'Katalog' weiterverwendet werden, wurde sein Werk daraufhin durchgesehen, welche Handschriften ohne 'Bergmann-Nummer' angeführt werden. Von diesen waren die Handschriften, die althochdeutsche Texte überliefern, in unserem Zusammenhang nicht von Interesse, soweit sie nicht gleichzeitig Glossen enthalten. Ebenso wenig wurden die Handschriften mit altenglischen, altirischen und altslavischen Glossen beachtet, die G. Köbler zufällig und nicht im mindesten vollständig mitberücksichtigt hat. 2.2.2. Verschollene Handschriften G. Köbler hat die schon zu E. v. Steinmeyers Zeit verschollenen Handschriften nunmehr eigens berücksichtigt, zu denen weder damals
2. Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen Glossenhandschriften
11
noch bei der Anlage des 'Verzeichnisses' von 1973 noch in den Jahren der Erarbeitung unseres 'Katalogs' Ansatzpunkte zur Identifizierung vorlagen. Diese nur indirekt, manchmal ziemlich unsicher erschließbaren Handschriften hatten bereits im BV. von 1973 keine Nummern erhalten: G. Köbler S. 17 (Baluze) , S. 52 (Böhmer), S. 79 (Cheltenharn), S. 80 (Colvenerius), S. 85 (Docen), S. 88 (Ducange), S. 130f. (Freher), S. 138 (Gerbert), S. 169 (Junius), S. 290 (Mone), S. 657 (Schaafs), S. 658 (Scheffer), S. 662 (Senckenberg). 2.2.3. Versehentlich fehlende 'Bergmann-Nummern' Bei den von G. Köbler ohne 'Berglnann-Nummer' behandelten Glossenhandschriften sind sodann einige schon im 'Verzeichnis' von 1973 aufgeführte, bei denen die Nummer offenbar versehentlich fehlt: S. 101: Einsiedeln39 = BV.-Nr. 114, S. 106: Einsiedeln319 = BV.-Nr. 130, S. 110: EI Escorial = BV.-Nr. 148, S. 128: Frankfurt Ms. Barth. 50 = BV.-Nr. 156, S. 135: Fulda Aa17 = BV.-Nr. 164, S. 224: Kremsmünster CC 32 = BV.-Nr. 357, S. 795: Zürich Ms. Rh. 56 = BV.-Nr. 1013. - Die verschollene Cruquius-Handschrift (S. 81) führt seit der Dritten Nachtragsliste (1991) die Nr. 257b. 2.2.4. Bis 1996 gemeldete Glossenhandschriften Da G. Köbler den im Jahre 1996 erschienenen Artikel von R. Bergmann 'Latin-Old High German Glosses and Glossaries. A Catalogue of Manuscripts' nicht benutzt hat, in dem eine nach dem damaligen Stand aktualisierte Handschriftenliste mit den weitergeführten Nummern enthalten ist l , fehlen bei einigen darin erstmals gemeldeten Handschriften in G. Köblers Werk diese Nummern: S. 151: Hamburg Privatbesitz = BV.-Nr. 1056 [inzwischen Berlin Ms. 414]; S. 252: Linz 359 = BV.-Nr. 386c. - Zu den Handschriften Basel F.III.17 (S. 27) (= BStK.-Nr. 34t) und Basel N.I.3 Nr. 97a (S. 28) (= BStK.-Nr. 34g) hätte G. Köbler diese NUlnmern den von ihm bei diesen Handschriften zitierten Publikationen von St. Stricker und B. Meineke entnehmen können, wie er dies auch bei der Handschrift München Clm 23479 (S. 441) getan hat; diese BStK.-Nr. 710ab wurde freilich im Katalog für
1
In: Les manuscrits des lexiques et glossaires de l'antiquite tardive moyen age, S. 576ff.
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fin du
12
I. Einleitung
diese Handschrift wieder aufgegeben (und für München Clm 21045 neu vergeben), da Clm 23479 nicht mehr als Glossenhandschrift angesehen werden konnte; man vergleiche dazu 'Katalog', S. 106. Der von G. Köbler (S. 221f.: Krakau, Biblioteka Jagiellonska) zu den BergmannNummern 44 und 45 des 'Verzeichnisses' von 1973 gegebene Zusatz "angeblich Kriegsverlust" ist - bezogen auf das 'Verzeichnis' - irreführend. Im Jahre 1973 galten diese Handschriften gemäß damaliger Korrespondenz auch bei den damals getrennten beiden Berliner Staatsbibliotheken als Kriegsverlust. Von ihrer Aufbewahrung in Krakau hat R. Bergmann im Jahre 1983 erfahren; in der aktualisierten Liste vom Jahre 19962 ist Krakau als Aufbewahrungsort angegeben. 2.2.5. Im 'Katalog' erstmals gemeldete Handschriften Schließlich erscheinen bei G. Köbler zwangsläufig diejenigen Handschriften ohne 'Bergmann-Nummer', die erst mit dem Erscheinen unseres Katalogs öffentlich solche Nummern erhielten: S. 73: Budapest CLMAE 7 = BStK.-Nr. 1063; S. 96: Düsseldorf Fragm. K 19: Z 9/1 = BStK.-Nr. 106c; S. 156: Heidelberg pa!. lat. 52 = BStK.-Nr. 277b; S. 243: Leiden Voss. Misc. 21 = BStK.-Nr. 375c; S. 398: München Clm 15514 = BStK.-Nr. 710ad; S. 496: Paris lat. 5354 = BStK.-Nr. 7741; S. 497: Paris lat. 5925 = BStK.-Nr. 774m; S. 497: Paris lat. 5926 = BStK.-Nr. 7740; S. 498: Paris lat. 5943A = BStK.-Nr. 774p; So 499: Paris lat. 5943B = BStK.-Nr. 774q; S. 513: Paris lat. 9654 = BStK.-Nr. 774w; S. 525: Paris nouv. acqu. 229 = BStK.-Nr. 774h; S. 530: Paris Godefroy 194 = BStK.-Nr. 1064; S. 566: Rom Reg. lat. 550 = BStK.-Nr. 836n; S. 568: Rom Reg. lat. 637 = BStK.-Nr. 8360; S. 568: Rom Reg. lat. 692 = BStK.-Nr. 836p; S. 570: Rom Reg. lat. 1569 = BStK.-Nr. 836q. 2.2.6. Im 'Katalog' ausgeschlossene Handschriften Einige weitere bei G. Köbler ohne 'Bergmann-Nummern' geführte Handschriften sind in unseren Katalog nicht aufgenommen worden, weil sie deutlich zu jung sind: S. 113: Erfurt 2° 166 (15. Jh.), S. 118: Erlangen 392 (15. Jh.), S. 236: Leiden Periz. Q 96 (18. Jh.), S. 395:
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In: Les manuscrits des lexiques et glossaires de l'antiquite tardive moyen äge, S. 578.
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2. Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen Glossenhandschriften 13
München Clm 14753 (13. Jh.), S. 672: Stuttgart Cod. theol. et phil. 4° 242 (schon von StSG. ausgeschlossen)3, S. 756: Wolfenbüttel Guelf. 36 Blank. (14. Jh.). 2.2.7. Einhard-Handschriften G. Köbler führt sämtliche Handschriften von Einhards Vita Karoli Magni auf, die in unserem 'Katalog' nur in Auswahl berücksichtigt sind; darauf soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden, vielmehr kann hier auf Artikel Nr. 51 des vorliegenden Handbuchs verwiesen werden. 2.2.8. Versus-Handschriften G. Köbler führt sehr viele Handschriften der Versus de volucribus (usw.) auf, darunter auch solche ohne volkssprachige Glossierung, für die er gleichwohl das Vorhandensein solcher Glossen behauptet; darauf soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden, vielmehr kann hier auf Artikel Nr. 36 des vorliegenden Handbuchs verwiesen werden. 2.2.9. Handschriftenverdopplungen und -kontaminationen Die noch verbleibenden Fälle müssen im Einzelnen besprochen werden: Augsburg, Archiv des Bistums Augsburg (ABA) HS 16 (G. Köbler S. 9 ohne Bergmann-Nr.): Diese Handschrift ist identisch mit der Handschrift Augsburg, Bischöfliche Ordinariatsbibliothek Hs K 16, die bei G. Köbler auf S. 11 beschrieben wird (= BStK.-Nr. 16). Hoffmann, H. (G. Köbler S. 163 ohne Bergmann-Nr.): Diese verschollene Handschrift ist identisch mit der bei G. Köbler auf S. 150 beschriebenen Handschrift Graz, Universitätsbibliothek verschollen (= BStK.-Nr. 270b).
3
Wegen der Berücksichtigung im AWB. inzwischen als Nr. 875h in die Nachtragsliste aufgenommen; man vergleiche unten Abschnitt 3.
14
I. Einleitung
Schlettstadt, Bibliotheque Humaniste de Selestat Ms 7 (G. Köbler S. 658 ohne Bergmann-Nr.): Diese Handschrift ist identisch mit der bei G. Köbler als nächste beschriebenen Handschrift Schlettstadt, Stadtbibliothek und Stadtarchiv Ms. 7 (früher 100) (= BStK.-Nr. 849). Im Interesse der Benutzer unseres 'Katalogs' sei noch auf folgende fehlerhafte Stellen bei G. Köbler hingewiesen: Kopenhagen, [...] 19b/XV/III/2861 Bergmann-Nummer 356b (G. Köbler S. 215, Zeile 13-28): Der ganze Eintrag ist zu streichen, da die hier beschriebene Handschrift bei G.. Köbler auf Seite 216 oben nochmals - mit korrekter Bergmann-Nummer 356a - beschrieben wird. Linz 473 (früher 33 bzw. Cc VII 7) (G. Köbler S. 253): In der Beschreibung sind zwei Handschriften kontaminiert: Linz 473 (ehemals 35 bzw. VII 7) (= BStK.-Nr. 386) und Linz 33 (ehemals 178) (= BStK.-Nr. 386a). 2.2.10. Hinweis auf Neufund Schließlich führt G. Köbler eine im Jahre 2004 im Verfasserlexikon als glossentragend gemeldete Handschrift an, die vor Abschluss des 'Katalogs' nicht mehr überprüft werden konnte: Prag, Universitnf knihovna MS XXIII F. 137 (G. Köbler S. 539); man vergleiche jetzt den folgenden Abschnitt 3: Nachtragsliste zum Katalog Nr.787b.
3. Nachtragsliste zum Katalog Die folgende Nachtragsliste zum 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' bietet unseren Kenntnisstand von Oktober 2008, der insbesondere auf den Hinweisen von Andreas Nievergelt beruht, dem die meisten Neufunde zu verdanken sind. Die hier erstmals vergebenen Nummern beruhen auf dem Nummern-Stand des 'Katalogs' und folgen dem 1991 in der 'Dritten Liste der in dem Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschrif-
2. Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen Glossenhandschriften
15
ten nachzutragenden Handschriften' festgelegten Verfahren 4 • Soweit bereits Editionen vorliegen, werden diese genannt; für die zahlreichen Fälle noch unedierter Glossen wird der Entdecker genannt. Nachtragsliste zum Katalog (Stand Oktober 2008)5 91a
Cambridge, The Fitzwilliam Museum McClean Bequest 6 Hinweis von E. Krotz, Der Schatz der Wörter, Abschnitt 8385, auf B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, Nr. 822
138d
Engelberg, Stiftsbibliothek Codex 1009 Hinweis von A. Nievergelt auf H. Eisenhut, Die Glossen Ekkeharts IV. im Codex Sangallensis 621
176
St. Gallen, Stiftsbibliothek 44 Die in BStK. ausgeschlossene Handschrift hat sich nun doch als glossentragend herausgestellt; briefliche Fundmitteilung von wenigen althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 15.2.2008
255 (111) St. Gallen, Stiftsbibliothek 1394, 11 briefliche Fundmitteilung von circa 20 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 9.3.2007 256j
St. Gallen, Stiftsbibliothek 2 briefliche Fundmitteilung von circa 40 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 9.3.2007
256k
St. Gallen, Stiftsbibliothek 6 briefliche Fundmitteilung von circa 10 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 9.3.2007
4
5
R. Bergmann, in: Addenda und Corrigenda (111) zum althochdeutschen Wortschatz, S. 152. Diese Liste bietet den im Vergleich zu den Angaben in einzelnen Artikeln aktuellsten Stand.
16
I. Einleitung
2561
St. Gallen, Stiftsbibliothek 11 briefliche Fundmitteilung von circa 15 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 9.3.2007
256m
St. Gallen, Stiftsbibliothek 12 briefliche Fundmitteilung von wenigen althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 15.2.2008
256n
St. Gallen, Stiftsbibliothek 14 briefliche Fundmitteilung von einer althochdeutschen Griffelglosse von A. Nievergelt vom 12.9.2007
2560
St. Gallen, Stiftsbibliothek 120 briefliche Fundmitteilung von circa 15 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 15.8.2007
256p
St. Gallen, Stiftsbibliothek 138 Hinweis auf eine althochdeutsche Federprobe bei A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, 111, S. 71, von A. Nievergelt vom 15.2.2008
256q
St. Gallen, Stiftsbibliothek 185 briefliche Fundmitteilung von circa 6 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 15.8.2007
256r
St. Gallen, Stiftsbibliothek 189 Hinweis auf eine althochdeutsche Federprobe bei A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, 11, S. 68, von A. Nievergelt vom 15.2.2008
256s
St. Gallen, Stiftsbibliothek 212 briefliche Fundmitteilung von circa 27 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 15.8.2007
256t
St. Gallen, Stiftsbibliothek 220 briefliche Fundmitteilung von circa einer (vielleicht 2) althochdeutschen Griffelglosse(n) von A. Nievergelt vom 15.8.2007
2. Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen Glossenhandschriften 17
256u
St. Gallen, Stiftsbibliothek 221 briefliche Fundmitteilung von ca. 18 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 12.9.2007
256v
St. Gallen, Stiftsbibliothek 225 briefliche Fundmitteilung von circa 3 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 15.8.2007
256w
St. Gallen, Stiftsbibliothek 227 briefliche Fundmitteilung von circa einer althochdeutschen Griffelglosse von A. Nievergelt vom 15.8.2007
256x
St. Gallen, Stiftsbibliothek 238 briefliche Fundmitteilung von circa 2 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 11.9.2006
256y
St. Gallen, Stiftsbibliothek 567 briefliche Fundmitteilung von circa 5 althochdeutschen Griffelglossen von A. Nievergelt vom 15.8.2007
256z
St. Gallen, Stiftsbibliothek 818 briefliche Mitteilung von einer althochdeutschen Griffelglosse von A. Nievergelt vom 12.9.2007 mit Hinweis auf GASp. I, S. LIX
256aa
St. Gallen, Stiftsbibliothek 188 Fundmitteilung von A. Nievergelt
256ab
St. Gallen, Stiftsbibliothek 916 Fundmitteilung von A. Nievergelt
343 (11) Koblenz, Landeshauptarchiv Best. 701 Nr. 759 (BoethiusFragment, verschollen) Edition von E. Krotz, Der Schatz der Wörter, Abschnitt 86, mit Hinweis auf B. Bischoff, Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts, I, Nr. 1865; man vergleiche auch H. Tiefenbach, Artikel Nr. 65 im vorliegenden Werk, Abschnitt 3.3. 710af
München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 6239 Fundmitteilung von A. Nievergelt
18
I. Einleitung
710ag
München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 12632 Fundmitteilung von A. Nievergelt
774x
Paris, Bibliotheque Nationale lat. 10403 Edition von E. Krotz, Der Schatz der Wörter, Abschnitt 8789
787b
Prag, Universitni knihovna MS XXIII F 137 Hinweis bei F. J. Worstbrock, in: 2VL. XI, Sp. 1411
836r
Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana Barb. lat. 144 briefliche Fundmitteilung von ca. 50 althochdeutschen Federglossen von E. Krotz (an A. Nievergelt) vom Januar 2007
875h
Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek Cod. theol. et phil. 4° 242 Mitteilung von 2 Glossen einer an sich ausgeschlossenen Handschrift bei StSG. IV, S. 373; berücksichtigt in AWB. IV, Sp. 255
957i
Wien, Österreichische Nationalbibliothek Cod. 808 Fundmitteilung von A. Nievergelt
1019f
Zürich, Zentralbibliothek C 41 Hinweis auf eine althochdeutsche Federprobe bei A. Bruckner, Scriptoria medii aevi helvetica, 11, S. 83, von A. Nievergelt vom 15.2.2008
1019g
Zürich, Zentralbibliothek Ms. C 57 briefliche Fundmitteilung einer althochdeutschen Griffelglosse von A. Nievergelt vom 11.9.2006
1019h
Zürich, Zentralbibliothek Ms. C 62 briefliche Fundmitteilung einer althochdeutschen Federglosse von A. Nievergelt vom 11.9.2006
1071
Halberstadt, Domschatz Nr. 468 Edition von E. Krotz, Der Schatz der Wörter, Abschnitt 9192
2. Erfassung und Dokumentation der volkssprachigen Glossenhandschriften
19
1072
Halle, Universitäts- und Landesbibliothek Qu. Cod. 79 Edition von H. Tiefenbach, in: Neue Perspektiven der Sprachgeschichte, S. 8f.
1073
London, Bernard Quaritch Ltd. Antiquarian Booksellers Gospel Book briefliche Fundmitteilung einer geheimschriftlichen Tintenglosse von Claudine Moulin
Nachträge zu Editionen von bereits bekannten Glossenhandschriften oder Hinweise auf noch unedierte zusätzliche Glossenfunde in solchen Handschriften werden hier nicht im Einzelnen angegeben. Zu den zahlreichen Neufunden von Griffelglossen vergleiche man Artikel Nr. 12 und 84 in diesem Werk.
4. Ausblick auf die künftige Online-Dokumentation des Glossenhandschriftenbestandes Für die Zukunft planen Rolf Bergmann und Stefanie Stricker gemeinsam mit Claudine Moulin und dem von ihr geleiteten 'Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publikationsverfahren in den Geisteswissenschaften' an der Universität Trier, den bekannten Bestand an Glossenhandschriften in einer Online-Dokumentation aller einschlägigen Handschriftensignaturen mit entprechenden Links zu den digitalisierten Handschriften selbst und zu digital benutzbaren HandschriftenKatalogen zugänglich zu machen. Inwieweit in diesem Zusammenhang auch Daten des 'Katalogs' digital erschlossen werden können, wird noch geprüft.
3.
Definitorische Vorklärungen von Stefanie Stricker
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.
Definitionen in der Forschungsgeschichte Bestandteile einer Glosse Graphische Realisierung von Glossen Textuelle Erscheinungsfonnen Bilingualität und die Frage nach der Zielsprache Funktion der Glossen Fonnale und inhaltliche Bestimmung der Glosse im Verhältnis zum Lemma Grenzfalle Textintegrierte Wörter Definition von Glosse
1.
Definitionen in der Forschungsgeschichte
Nach den Anfängen der Glossenforschung bringen E. Steinmeyer und E. Sievers die Kenntnis dieser Überlieferung mit ihrer füntbändigen Edition von 1879 bis 1922 auf einen lange gültigen Stand. Eine Glossen-Definition geben sie nicht, zeigen aber implizit in der Anlage der Edition, was sie darunter verstehen: Lateinisch-deutsche Wortpaare, bestehend aus Lemma und Interpretament. Über bestimmte Regelungen und Zusatzinformationen geben sie zudem an, welche Position die Glosse auf der Handschriftenseite hat. In dieser Tradition von E. Steinmeyer und E. Sievers steht zum Beispiel die Glossen-Definition von H. Thoma 1 von 1958: "Unter GI. [osse]n ... verstehen wir hier die lat.[einischen] Wörtern in Hss. von zusammenhängenden Texten oder Wörterbüchern (Glossaren) beigeschriebenen Verdeutschungen ... "2. E. Glaser3 führt die Definition 1994 präzisierend weiter, grenzt kontextlose Einzelwörter, grammatische und syntaktische Glossierungen aus und engt sie auf volkssprachige lexikalische Äquivalente ein: "Aus der Sicht der volkssprachlichen Glossierung werden aber als
1 2
3
2RL. I, S. 579-589. Ebenda, S. 579. In: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo gennanico, S. 184.
3. Definitorische Vorklärungen
21
Glossen im engeren Sinne in der Regel nur Übersetzungen lexikalischer Einheiten betrachtet." Und weiter: "Als Glossen sind solche Eintragungen [wie das lemmalose Einzelwort chnop] aufgrund des fehlenden Textbezugs ... aber nicht zu bestimmen. Des weiteren können die beiden ... Typen der grammatischen und syntaktischen Glossierung kaum zur Glossierung im engeren Sinn gerechnet werden, weil hier keine Übertragung semantischer Einheiten in eine andere Form vorliegt, selbst wenn es sich um Wortglossierungen, d.h. um die Verwendung von Wortformen, Pronomina oder Präpositionen, zur Angabe syntaktischer oder morphologischer Kategorien, wie Subjekt oder Ablativ, handelt"4. Gemäß einem engen Glossierungsbegriff gehören dazu nur diejenigen Eintragungen, "die als lexikalische Äquivalente lateinischer Lemmata gedacht sind"5. Auf der gleichen Linie liegt R. Bergmann. Er berücksichtigt bei seiner Definition von Glosse neben der Position auch die Unterscheidung von Glossen zu Textwörtern und Glossen in Glossaren: "Unter althochdeutschen Glossen versteht man zunächst die lateinischen Texten interlinear und marginal beigefügten Übersetzungen einzelner Wörter oder auch kleinerer Wortgruppen. Zur Überlieferung der althochdeutschen Glossen rechnen ferner die in Glossaren überlieferten Wörter, und zwar einmal die in zweisprachigen lateinisch-althochdeutschen Glossaren enthaltenen, weiter aber auch die den einsprachigen lateinisch-lateinischen Glossaren beigegebenen althochdeutschen Wörter"6. In einer etwas anderen Tradition wird bei der Glossen-Definition stärker die lateinisch-lateinische Überlieferung mitberührt. N. Henkel? macht auf diesen Unterschied explizit aufmerksam und definiert entsprechend: "Es ist ... nicht primäres Ziel der Glosse zu übersetzen, sondern zu erklären. Die Übersetzung ist dabei nur eine unter mehreren je zu bestimmenden Funktionen, die dazu dienen, den glossierten
4
5 6
7
E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 188. Ebenda, S. 189. R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich. Elsass . Schweiz . Schwaben. Vorarlberg . Tirol, S. 35; sieh auch R. Bergmann, in: Les manuscrits des lexiques et glossaires de l'antiquite tardive a la fin du moyen age, S. 550. In: Wolfram-Studien, XIV. Übersetzen im Mittelalter, S. 50.
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I. Einleitung
lateinischen Grundtext zu erschließen. Das ist eine veränderte Perspektive gegenüber der bisherigen germanistischen Glossenforschung, der zufolge Glosse die Übersetzung eines lateinischen Lemmas ist." So formuliert N. Henkel gleich eingangs seines Artikels "Glosse 1 " im Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft als Definition von Glosse: "Instrument der Texterschließung, bezogen auf das Einzelwort oder einen umfänglicheren Textzusammenhang"g. Zu dieser Definition kommt N. Henkel vor allem aufgrund der Tatsache, dass die lateinische Sprache häufiger zur Glossierung genutzt wird als die deutsche. Bei einer rein lateinisch-lateinischen Glossierung kann freilich nicht von Übersetzung gesprochen werden. Ähnlich sieht auch eh. März9 die Funktion der Glosse nicht vorrangig in der Übersetzung: "Festgehalten sei einstweilen, daß die Identifizierung von 'Glosse' mit 'Übersetzung' allenfalls einen Ausschnitt aus dem weiten Feld der Anliegen von Glossatoren bezeichnen kann. Es scheint womöglich überhaupt erst durch das Bedürfnis von Wörterbuchschreibern die Idee aufgekommen zu sein, daß Glossen schlechthin Übersetzungsgleichungen und damit mögliche Vorstufen von vollständigen Übersetzungen seien." In den folgenden Abschnitten sollen die in den verschiedenen Definitionen angesprochenen Aspekte systematisch berücksichtigt werden.
2. Bestandteile einer Glosse Lemma - Interpretament In der Forschungstradition wird das Wort Glosse auf zwei Weisen verwendet. Zum einen wird als Glosse das volkssprachige Interpretament bezeichnet, das sich auf das lateinische Bezugswort, das Lemma, richtet. Die ganze Glossierung besteht dann aus dem lateinischen Lemma und der Glosse. Zum anderen wird Glosse auch umfassender gebraucht für das lateinische Lemma und das volkssprachige Interpretament. Beide Verwendungen sind gebräuchlich, wobei die Bezeich-
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N. Henkel, in: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft, I, S. 727. In: Wolfram-Studien, XIV. Übersetzen im Mittelalter, S. 81.
3. Definitorische Vorklärungen
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nung allein für das Interpretament als jünger gilt und erst unter dem Einfluss von Isidor von Sevilla verbindlich geworden ist10 • Anzahl der Wörter Lemma wie auch Interpretament können aus einem oder mehreren Wörtern beziehungsweise Wortformen im Text bestehen. Der weitaus häufigste Fall ist gegeben, wenn ein lateinisches Wort durch ein volkssprachiges Wort wiedergegeben wird. Nicht selten bezieht sich das Interpretament nicht allein auf ein lateinisches Wort, sondern auf ein ganzes Syntagma oder einen Satz. Ebenso kann das Interpretament aus zwei Wörtern oder einem längeren Syntagma bestehen. Auch in diesen Fällen, in denen das Interpretament aus mehreren Wörtern besteht, wird von einer Glosse gesprochen11 •
3. Graphische Realisierung von Glossen Zur Bestimmung einer Glosse im Unterschied zu anderen Wörtern gehört ganz zentral auch die Plazierung auf der Seite12 • Nach Eintragung des lateinischen Textes auf eine Handschriftenseite bleibt freier Raum an den Rändern oben, unten, links und rechts sowie auch zwischen den einzelnen Textzeilen. Auf diese Flächen sind Glossen grundsätzlich eintragbar und auch tatsächlich eingetragen worden. Wenn Glossen in die Zeilenzwischenräume geschrieben worden sind, spricht man von Interlinearglossen. Diese können sich auf den lateinischen
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Dazu genauer N. Henkel, in: 3RL. I, S. 727: "Gr. yAwooa [gI6ssa] 'Zunge, Sprache', auch fachsprachlich Bezeichnung für ein veraltetes, provinzielles Wort; nur diese Bedeutung hat lat. glossa übernommen: 'erklärungsbedürftiges Wort' (auch mitsamt der Erklärung). Erst spätantik bezeichnet glos(s)a das Interpretament selbst, was durch den Einfluß Isidors von Sevilla ('Etymologiae' 1,30) für die Folgezeit verbindlich wird (Thesaurus VI,2 2108); daneben auch 'Erläuterung, Kommentar'. Als Lehnwort im Dt. seit Gottfried von Straßburg, 'Tristan', v. 4689 (um 1210) durchgängig belegt, seit etwa 1500 wird Glosse auch abschätzig mit der Konnotation geistiger Unselbständigkeit gebraucht (DWb 8, 212)." In dem 'Katalog' sind wir so vorgegangen, dass wir dann, wenn eine Handschrift nicht sehr viele Glossen enthält, die Anzahl der Einzelwörter genannt haben, z.B.: ,,33 Glossen (f. Ir) mit 35 Einzelwörtern in dem Fischglossar" (BStK.-Nr. 3). Bei Handschriften mit sehr vielen Glossen haben wir nur die Anzahl der Glossierungen angegeben. Dazu genauer Artikel Nr. 11.
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I. Einleitung
Text in der darunterstehenden Zeile beziehen oder auf den Text, der in der darüberliegenden Zeile steht. Gewöhnlich stehen die Glossen über ihrem lateinischen Bezugswort, selten aber auch darunter. Es bietet sich an, die Glossen hinsichtlich ihrer Position als überzeilig oder unterzeilig zu beschreiben. Bei dieser Terminologie wird der Bezug zum Lemma berücksichtigt. Zudem ist dann auch eine Glosse zu einem Lemma aus der ersten Textzeile klar als überzeilig zu beschreiben und nicht als inter-linear oder marginal. Sind Glossen auf den Rand geschrieben, spricht man von Marginalglossen. Diese sind dann oft mit einem kleinen Verweiszeichen versehen, das im Text bei dem lateinischen Bezugswort ebenfalls steht, so dass die Glosse dem Bezugswort zugeordnet werden kann (so z.B. BStK.-Nr. 819, wo jeweils drei Punkte vor den Marginalglossen und bei den lateinischen Bezugswörtern im Text stehen). Ist ein Verweiszeichen ungenau oder gar nicht vorhanden oder eine Interlinearglosse nicht unmittelbar bei dem Bezugswort eingetragen, so kann die Zuordnung fraglich sein und Probleme bereiten. Sind Glossen nicht auf den beschriebenen freien Stellen der Seite eingetragen, sondern stehen im fortlaufenden Text, so werden sie als Kontextglossen bezeichnet. Dieser Fall der in den Kontext integrierten Glosse begegnet allerdings nur in ganz spezifischen Glossierungen und gerade nicht, wie die Forschungsliteratur zuweilen suggeriert, in der Textglossierung 13 • In den Kontext eingefügte Glossen weisen gegenüber Interlinear- und Marginalglossen den entscheidenden Unterschied auf, dass sie nicht dem lateinischen Text nachträglich hinzugeschrieben wurden, sondern mit dem Text eingetragen worden sind und damit integraler Bestandteil des Textes sind. Solche Glossen begegnen vor allem in Glossaren, deren einzelne Glossareintragungen aus einem lateinischen Lemma und einem lateinischen und/oder deutschen Interpretament bestehen. Wenn hier von Kontextglosse gesprochen wird, dann bildet das Glossar selbst den Kontext. Die Glosse erscheint auf einer Zeile mit den lateinischen Glossarbestandteilen, ist also graphisch
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Dazu die Ausführungen bei C. Wich-Reif, Studien zur Textglossarüberlieferung, S. 241, 243f.
3. Definitorische Vorklärungen
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nicht hervorgehoben und auch nicht erst sekundär in den Text eingefügt 14 . Eine kontextintegrierte Position von Glossen findet sich auch in anderen Texten, so vor allem in Rezepten 15 oder auch in Kommentaren und Scholien. In diesen Fällen steht das deutsche Wort aber nicht unvermittelt in dem lateinischen Text. Vielmehr zieht die Kontextsteilung eine Kennzeichnung der Volkssprachigkeit nach sich, beispielsweise durch id est (BStK.-Nr. 283), dicitur (BStK.-Nr. 341), dicitur uulgo (BStK.-Nr. 569) oder quod rustici ... uocant (BStK.-Nr. 24b)16. Bei einer engeren Definition von Glosse liegt hier eigentlich keine Glosse vor, da das volkssprachige Wort Teil des primären Textes ist. In solchen Fällen liegt aber imlnerhin eine Beziehung zwischen lateinischem Lemma und deutschem Interpretament vor. Trotz einiger Verwirrung um den Terminus Kontextglosse und der Vorstellung, dass die Glossen "gern in die Schriftzeile hineingenommen und hinter das lateinische Wort gestellt" 17 werden, zeigt sich in den neueren Einzeluntersuchungen, dass es derartige werkintegrierte Kontextglossen nicht gibt18 . Dieser Fall ist uns auch bei der Arbeit am 'Katalog' nicht begegnet. Kontextglossen stehen ausschließlich im Kontext von Metatexten wie Glossaren und Kommentaren. Zur graphischen Realisierung von Glossen gehören weitere Phänomene, die die Glossen vom lateinischen Text selbst unterscheiden und nicht gerade der leichten Lesbarkeit dienen. Das ist zum einen das Schreibgerät. Neben der Feder, die das usuelle Schreibgerät für den lateinischen Text darstellt, können Glossen auch mit einem Rötep9 geschrieben oder mit einem Griffel 20 ins Pergament eingeritzt oder
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R. Bergmann, in: Theodisca, S. 87f. Dazu Artikel Nr. 49. Beispiele aus der Rezeptüberlieferung bei St. Stricker, in: Volkssprachig-Iateinische Mischtexte, S. 97-129. H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung, S. 17. K. Siewert, Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 433; D. Ertmer, Studien zur althochdeutschen und altsächsischen Juvencusglossierung, S. 385. Dazu Artikel Nr. 13. Dazu Artikel Nr. 12.
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I. Einleitung
eingedrückt sein. Zudem können Glossen geheimschriftlich21 eingetragen sein. Dabei kommen vor allem zwei Varianten vor. Entweder sind die Vokale durch den jeweils im Alphabet folgenden oder übernächsten Konsonanten ersetzt oder anstelle der Vokale erscheinen Punkte. Die Benutzung eines Griffels wie auch die geheimschriftliehe Eintragung lassen vermuten, dass die Glossen jedenfalls nicht für die 'Lektüre' durch andere Personen gedacht waren22 • A. Nievergelt23 hat für die Griffeltechnik wie auch für Kryptographie auszeichnungsfunktionale Erklärungen wahrscheinlich tnachen können.
4. Textuelle Erscheinungsformen Die textuellen Erscheinungsformen der Glossenüberlieferung sind ebenfalls sehr variabel. Ein Text kann ein- oder mehrspaltig eingetragen sein, wobei jeweils Interlinear-, Marginal- oder Kontextglossen vorkommen können. Der weitaus häufigste Fall der Textüberlieferung ist der einspaltig angelegte Text. Dieser einspaltige Text kann auf einem breiten Rand links und/oder rechts auch noch mit Scholien versehen sein. Glossare sind dagegen häufig mehrspaltig angelegt, da der einzelne Glossareintrag ansonsten eine Zeile nicht ganz ausfüllen würde und wertvolles Pergament ungenutzt bliebe. Glossare können wie ein normaler Fließtext aussehen, wenn die einzelnen Glossareinträge fortlaufend hintereinander geschrieben sind. In der Regel werden die Einzeleinträge dann mit einem Punkt abgetrennt. Häufig sind Glossare aber schon an ihrer textuellen Erscheinungsform erkennbar. Das ist dann der Fall, wenn das Glossar in abgesetzten Zeilen geschrieben ist.
5. Bilingualität und die Frage nach der Zielsprache "Zur Definition der althochdeutschen Glossen und zum Verständnis ihrer textuellen Funktion ist das Verhältnis der Volkssprache zum
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Dazu Artikel Nr. 14. R. Bergmann, in: F. Simlnler (Hg.), Textsorten und Textsortentraditionen, S. 223. Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b; sieh auch Artikel Nr. 12 und 14.
3. Definitorische Vorklärungen
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Lateinischen grundlegend "24. Die lateinische Sprache dominiert im ganzen Mittelalter in jedem Bereich der Schriftlichkeit gegenüber der deutschen Sprache. Auch die Einbettung volkssprachiger Glossen in lateinische Glossen, die gewöhnlich auch zahlenmäßig deutlich überwiegen25 , ist als Normalfall der Überlieferung zu betrachten. Das gilt auch für Glossare, die mehrheitlich lateinisch-lateinisch sind. Die deutschen Glossen machen auch da oft nur einen eher randständigen Bereich aus. Die Glossatoren haben also sicher nicht die lateinischen Texte übersetzend in der Volkssprache erschließen wollen, sondern mit den volkssprachigen Glossen zum Verständnis des Lateinischen beitragen wollen26 • Eine durchgehende Textglossierung, die ausschließlich volkssprachig erfolgt ist, kann ebenso wie ein rein lateinisch-althochdeutsches Glossar eher als Ausnahme betrachtet werden27 • Althochdeutsche Glossen beziehen sich zwar ebenso wie lateinische Glossen auf lateinische Texte, sie streben aber im Unterschied zu lateinischen Glossen eine Wiedergabe von Inhalten des lateinischen Textes in der Volkssprache an28 • Es geht also nicht um inhaltliche Kommentare, sondern um das Festhalten eines lexikalischen Äquivalents in der Volkssprache. Die Edition von E. Steinmeyer und E. Sievers, die das Bild einer gleichmäßigen lateinisch-althochdeutschen Glossographie vermittelt, suggeriert, dass regelmäßig aus einer Ausgangssprache in eine Zielsprache übersetzt worden ist. In älteren Handbüchern ist dann auch selbstverständlich von einer Zielsprache Deutsch ausgegangen worden29 • Die tatsächlichen Verhältnisse sehen anders aus und führen damit auch zu einer anderen Einschätzung der Funktion der deutschen
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R. Bergmann, in: F. Simmler (Hg.), Textsorten und Textsortentraditionen, S. 220. G. R. Wieland, The Latin Glosses on Arator and Prudentius in Cambridge University Library, MS Gg. 5.35, S. 26,48,98, 147; R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 48f.; N. Henkel, in: Wolfram-Studien, XIV. Übersetzen im Mittelalter, S. 50. So auch N. Henkel, in: Wolfram-Studien, XIV, S. 72. R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 48f. R. Bergmann, in: F. Simmler (Hg.), Textsorten und Textsortentraditionen, S. 220. Belege dafür zusammengetragen bei R. Bergmann, Sprachwissenschaft 28 (2003) S. 32; so auch St. Sonderegger, in: Variorvm mvnera florvm, S. 61.
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I. Einleitung
Glossen gegenüber den zahlenmäßig dominierenden lateinischen Glossen.
6. Funktion der Glossen Die Funktionen der Glossen sind so vielfältig wie die Erscheinungsformen. Dabei ist dann zunächst die Funktion einer ganzen Glossierung gemeint, also beispielsweise die Frage, ob eine Glossierung im schulischen Verwendungszusammenhang30 oder vielleicht eher in einem Privatcodex eines Gelehrten31 vorstellbar ist. In der jüngeren Glossenforschung sind ganz verschiedene Verwendungskontexte herausgearbeitet worden. Für die Definition eines Wortes als Glosse ist die Art des Bezuges auf das lateinische Lemma relevant. So sind interlinear stehende Einträge, die Korrekturen am lateinischen Text vornehmen, nicht als Glossen zu bezeichnen. Vom Erscheinungsbild her sind Korrekturen leicht mit Interlinearglossen zu verwechseln, systematisch sind sie jedoch von diesen strikt zu trennen. Derartige Korrekturen gehören zum eigentlichen Texf2 • Für die Definition ist dagegen relevant, dass sich die Glosse auf das lateinische Bezugswort richtet und dieses übersetzt oder erklärt. Die Bestimmung als Übersetzung setzt eine Anderssprachigkeit der Wörter voraus, die bei einer volkssprachigen Glossierung ja auch gegeben ist. Volkssprachige Glossen sind oft, aber nicht immer reine lexikalische Äquivalente. Sie können das lateinische Bezugswort auch volkssprachig paraphrasieren oder erklären. Auch in diesen Fällen ist der Begriff Glosse angemessen. E. Glaser33 fasst die Intention volkssprachiger Glossen folgendermaßen zusammen: "So wird man aus praktischen Gründen auch die althochdeutsche Glossierung nicht auf die Angabe direkter lexikalischer Äquivalente beschränken, sondern Eintragungen einschließen, bei
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Zum Beispiel R. Reiche, Ein rheinisches Schulbuch aus dem 11. Jahrhundert. Zum Beispiel E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 482. R. Bergmann, in: Sprachgeschichte als Textsortengeschichte, S. 13. In: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 185.
3. Definitorische Vorklärungen
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denen die Bedeutung des Lemmas nicht durch Übersetzung, sondern mittels einer volkssprachigen Paraphrase oder Erklärung angegeben wird. Zentral für die Zuordnung zur Glossierung sollte aber die auf die Bedeutung (einschließlich der grammatischen Funktionen) des Lemmas gerichtete Intention sein. Vom Text wegführende Kommentare können strenggenommen nicht mehr dazugerechnet werden."
7. Formale und inhaltliche Bestimmung der Glosse im Verhältnis zum Lemma Zur weiteren funktionalen Bestimmung der Glossen gehört eine möglichst genaue Charakterisierung der formalen und semantischen Äquivalenz von lateinischem Lemma und deutschem Interpretament. Glossen sind nämlich nicht einfach nur althochdeutsche Lexeme. Sie repräsentieren vielmehr eine einzelne konkrete Verwendung dieses Lexems in einem speziellen Kontext und in einer speziellen kommunikativen Funktion34 • Diese Aspekte der Formenkongruenz35 und der Übersetzungsqualität36 werden weiter unten genauer behandelt.
8. Grenzfälle Die Vielfalt an Definitionen zu Glossen in der Forschungsliteratur hat ihre Ursache in der Disparatheit der Überlieferung. Neben dem zentralen Bereich der Glossen existieren mehrere unter dem einen oder anderen Aspekt abweichende Formen37 , von denen einige genannt seien. So finden sich zuweilen Glossierungen aus Lemma und Interpretament, wobei das Lemma nicht Bestandteil eines Textes oder eines Glossars ist, sondern außerhalb eines Textbezuges isoliert auftritf 8 • Da auch in diesen Fällen ein Bezug der Glosse auf ein lateinisches Wort besteht, kann hier auch von einer Glosse gesprochen werden.
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R. Bergmann, in: F. Simmler (Hg.), Textsorten und Textsortentraditionen, S. 224. Dazu Artikel Nr. 21. Dazu Artikel Nr. 20. Dazu Artikel Nr. 44-51. Dazu Artikel Nr. 19; Beispiel auch bei R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 37 (Nr. 2).
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I. Einleitung
Ein derart isolierter Eintrag liegt vielfach auch bei Glossen vor, die als Federproben39 eingetragen sind. Auch diese weisen meist keinen Bezug zu einem lateinischen Text auf. Es handelt sich um Eintragungen, die nicht eine Texterklärung leisten wollen, sondern nur dem Ausprobieren der Feder dienen. Auch diese Fälle können dann den Glossen subsumiert werden, wenn sie aus einem lateinischen Bezugswort und einem volkssprachigen Interpretament bestehen. Ein besonderer Grenzfall ist dann gegeben, wenn sich das deutsche Wort nicht auf ein lateinisches Wort bezieht, sondern isoliert auftritt. Im engeren Sinn kann dann nicht von einer Glosse gesprochen werden, sondern nur von einem Einzelwort. Ein schon mehrfach zitiertes Beispiel ist die Buchstabenfolge chnop, die in einer Grazer Handschrifr° des 9. Jahrhunderts mit Passionen und Viten von Aposteln und Heiligen steht. Eine Hand des 10. Jahrhunderts hat hier am oberen Rand von fol. 100r ohne erkennbaren Bezug zum Text die Buchstabenfolge chnop eingetragen, die gewöhnlich als 'Knopf verstanden wird. Es ist hier weder ein Lemma noch eine irgendwie geartete Anbindung an den Text erkennbar. Damit ist auch eine Funktion der Buchstabenfolge nicht nachvollziehbar41 •
9. Textintegrierte Wörter Unter den Glossen begegnen auch textintegrierte Wörter, die bereits weiter oben beschrieben worden sind. Mit den usuelleren Interlinearund Marginalglossen teilen die textintegrierten Wörter das Merkmal des Bezuges auf ein lateinisches Wort, das Lemma. Dieser Bezug wird häufig durch Identifizierungen wie id est oder dicitur hergestellt.
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Dazu Artikel Nr. 19; Beispiel auch bei R. Bergmann, in: Sprache und Dichtung in Vorderösterreich, S. 41 (Nr. 7). Graz, Universitätsbibliothek 412 (BStK.-Nr. 268). Zu dem Fall R. Bergmann, in: F. Simmler (Hg.), Textsorten und Textsortentraditionen, S. 225f.; E. Glaser, in: Teoria e pratica della traduzione nel medioevo germanico, S. 187f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. 37; R. SchützeicheI, Addenda und Corrigenda zu Steinmeyers Glossensammlung, S. 10 (mit Korrektur der Lesung H. Mayers); StWG., S. 338.
3. Definitorische Yorklärungen
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Ähnliches liegt in einer anderen großen Überlieferung vor, die hier ausgeschlossen wird. In der schriftlichen Kodifizierung der germanischen Volksrechte begegnen ebenfalls volkssprachige Einzelwörter in lateinischen Texten. Diese werden zuweilen auch als Glossen bezeichnet, etwa in den Malbergischen Glossen der Lex Salica42 • Althochdeutsche Einzelwörter begegnen auch in Urkunden, Capitularien, erzählenden Quellen. In diesen Fällen wird nicht von Glossen gesprochen, sondern von volkssprachigen Textbestandteilen lateinischer Texte. Dazu zählt auch das berühmte Beispiel harisliz in den karolingischen Annales regni Francorum43 • In all diesen Fällen liegen keine sekundären Zusätze zum Text vor, sondern elementare Bestandteile des Textes, ohne die der Text ungrammatisch und sinnlos würde. Mit diesem Bereich der althochdeutschen Wörter in lateinischen Texten ist die Grenze zu den Glossen überschritten44 •
10.
Definition von Glosse
Unter Berücksichtigung der genannten Aspekte kann folgende allgemeine Definition von Glosse gelten: Als Glosse bezeichnet man ein Wort oder Syntagma, das ein Bezugswort oder einen Bezugskontext in der Regel lexikalisch, zuweilen auch grammatisch oder syntaktisch übersetzt, erklärt oder kommentiert. Für eine Glosse ist also der Bezug auf ein anderes Wort konstitutiv, für eine volkssprachige Glosse darüber hinaus auch die Identifizierung in einer anderen Sprache. Diese Definition ist also zu spezifizieren, wenn es - wie in unserem 'Katalog' und in diesem Handbuch - um volkssprachige Glossen geht, für die der Sprachenwechsel konstitutiv ist. Unter althochdeutschen Glossen
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R. Schmidt-Wiegand, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 111, Sp. 211-215; R. Schmidt-Wiegand, in: 2YL. Y, Sp. 1193-1198; R. Schmidt-Wiegand, in: Germanische Rest- und Trümmersprachen, S. 157-174. Die Reichsannalen, in: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte, I, S. 54/56, 55/57: Et de haec omnia conprobatus, Franci et Baioarii, Langobardi et Saxones, vel ex omnibus provinciis, qui ad eundem synodum congregati juerunt, reminiscentes priorum malorum eius, et quomodo domnum Pippinum regem in exercitu derelinquens et ibi, quod theodisca lingua harisliz dicitur, visi sunt iudicasse eundem Tassilonem ad mortem. Dazu BStK. I, S. 107f.
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I. Einleitung
verstehen wir interlinear oder marginal lateinischen Texten beigefügte beziehungsweise in lateinische Texte integrierte Einzelwörter oder Wortgruppen, die eine Übersetzung oder Erklärung lateinischer Wörter eines Textes oder Glossars in althochdeutscher Sprache leisten. Interlinear und marginal eingetragene Glossen sind sekundäre Zugaben zu einem Text, während kontextintegrierte Glossen integrative Bestandteile des Textes sind. Diese beiden Glossentypen, die genauer als Textglossen und als Glossarglossen bezeichnet werden können, sind in formaler, inhaltlicher und funktioneller Hinsicht deutlich zu trennen. Gemein haben sie aber den Bezug auf das lateinische Lemma und in den meisten Fällen auch die Funktion der lexikalischen Identifizierung. Traditionell werden in der Glossographie wie auch in unserem 'Katalog' und in diesem Handbuch Textglossen und Glossarglossen unter der Bezeichnung Glossen zusammengefasst. Dieses weite Verständnis von Glosse schließt aber auch bestimmte Phänomene aus. Nicht als Glosse zu bezeichnen sind Einzelwörter, die isoliert ohne Bezugswort beispielsweise auf den Rand einer Textseite geschrieben sind (Fall chnop) oder die als einzelne volkssprachige Wörter in einen lateinischen Text integriert sind (z.B. in Rezepten). In diesen Fällen sollte von volkssprachigen Wörtern gesprochen werden. Da auch die nicht zum Kernbereich der Glossen gehörenden Fälle in der Forschung seit jeher mehr oder weniger konsequent den Glossen subsumiert worden sind, haben wir diese besonderen Überlieferungsfälle in unserem 'Katalog' ebenfalls berücksichtigt. Sie sind allerdings eben auch als besondere Fälle beschrieben worden. Damit entsprechen wir zum einen der bisherigen Forschungstradition. Zum anderen stellen wir damit dieses Material, das ohnehin keinen belastend großen Anteil ausmacht, weiterer Forschung zur Verfügung. Schließlich ist es durchaus auch möglich, dass es künftiger Forschung gelingt, das eine oder andere Wort doch an ein lateinisches Lemma oder einen Kontext anzubinden und es damit sozusagen zum Status einer Glosse im eigentlichen Sinn zu erheben. R. Bergmann war das bei seiner Beschäftigung mit den St. Galler Kleinigkeiten beispielsweise gleich in zwei Fällen gelungen (Nr. 4, BStK.-Nr. 256b, und 6, BStK.-Nr. 229).
11.
Geschichte der Glossenforschung
Vorbemerkung
Das wissenschaftliche Interesse an den volkssprachigen Glossen ist so alt wie das Interesse an der deutschen Sprachgeschichte und an der Überlieferung des Althochdeutschen insgesamt: Es beginnt also mit den ersten Beschäftigungen mit der mittelalterlichen Überlieferung um die Wende zum 16. Jahrhundert. Glossenforschung ist zunächst vor allem Entdeckungs- und Editionsgeschichte, bevor Methoden der philologischen, sprachwissenschaftlichen und kulturgeschichtlichen Erforschung entwickelt werden; daher bot sich eine Zweiteilung in diese beiden Bereiche an. Eine Darstellung der Geschichte der Glossenforschung gibt es bisher ebensowenig wie eine Darstellung der Entdeckungsgeschichte der Glossen. Die Glossenforschung ist in entsprechenden Handbüchern als Teil der Geschichte der Sprachgeschichtsforschung, der deutschen Philologie und der Sprachwissenschaft insgesamt mitberücksichtigt worden. Die beiden skizzenartigen Kurzartikel sollten als Ansatzpunkte für eine eingehendere forschungsgeschichtliche Untersuchung dienen können.
4. Skizze einer Entdeckungsgeschichte von Rolf Bergmann 1. Forschungsstand 2. Glossenfunde und -editionen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts 3. Glossenfunde und -editionen im 19. Jahrhundert bis zum Beginn der SteinmeyerAusgabe 4. Die Ausgabe von Elias von Steinmeyer und Eduard Sievers 5. Von der Ausgabe von Elias von Steinmeyer und Eduard Sievers bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts 6. Ausblick
1. Forschungsstand Eine zusammenfassende Darstellung der Entdeckungs- und Editionsgeschichte der volkssprachigen Glossen existiert nicht l . Einzelnen Erforschern von Handschriften mit althochdeutschen Inhalten oder Texten sind gelegentlich kürzere oder längere Monographien gewidmet worden, auf die im Folgenden an den entsprechenden Stellen hinzuweisen ist. Hervorgehoben sei Stefan Sondereggers Darstellung der germanistischen Handschriftenerschließung in der Stiftsbibliothek St. Gallen vom Humanismus bis zur Gegenwart2 • Das wichtigste Hilfsmittel für die ältere Zeit ist zunächst Tabelle 6 in Band IV der Steinmeyerschen Glossen-Edition: Glossenausgaben und Glossencollationen, wo alle dieser Ausgabe vorangegangenen Editionen alphabetisch nach Herausgebern oder Zeitschriften verzeichnet und mit den Handschriften-Nummern in dieser Ausgabe identifiziert sind3 • Die genaueren Daten, insbesondere die Erscheinungsjahre, finden sich dann jeweils am Ende der mit diesen Nummern bezeichneten Handschriften-
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Man vergleiche St. Sonderegger, in: Sprachgeschichte, I, S. 417-442; St. Sonderegger, in: Sprachgeschichte, I, S. 443-473; J. Dünninger, in: Deutsche Philologie im Aufriß, I, S. 83-222; R. v. Raumer, Geschichte der Gennanischen Philologie. St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler. StSG. IV, S. 696-704.
4. Skizze einer Entdeckungsgeschichte
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beschreibungen. Die Angaben in den folgenden Abschnitten 2. und 3. beruhen auf einer Auswertung dieser Tabelle 6.
2. Glossenfunde und -editionen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts 2.1. Die erste Glossenmitteilung von 1557 Als früheste gedruckte Mitteilung von althochdeutschen Glossen hat wohl das Werk 'De gentium aliquot migrationibus, sedibus fixis, reliquiis linguarumque initiis et immutationibus ac dialectis libri XII', (Basel 1557) des Wiener Arztes und Professors Wolfgang Lazius (1514-1565)4 zu gelten. Lazius behandelt darin - wie der Titel aussagt - die Wanderungen und Reichsgründungen germanischer Völker, befasst sich mit den Dialekten seiner Zeit und teilt Textdenkmäler der älteren Sprachstufen mit, so zum Beispiel die althochdeutsche Bearbeitung des Psalms 138, Auszüge aus dem althochdeutschen Physiologus und aus dem Nibelungenlied. Seine Proben althochdeutscher Glossen stammen aus einer Canones-Handschrift des 12. Jahrhunderts, die in seinem Besitz war und nach seinem Tod in die Wiener Hotbibliothek, die heutige Österreichische Nationalbibliothek, gelangte5 • 2.2. Glossenfunde und -mitteilungen im 16./17. Jahrhundert Eine so eindeutige Zuordnung von Handschriftenbesitz und Handschriftenauswertung wie im Falle des Lazius und der Handschrift Wien 361 ist aufgrund der Gelehrtenbiographien des 16. bis 18. Jahrhunderts und aufgrund der gegenseitigen Beziehungen der Gelehrten nicht die Regel. Welche Aufgaben hier eine eingehende Entdeckungsgeschichte der Glossen noch zu bearbeiten hat, soll im Folgenden an einigen wenigen Fällen exemplarisch veranschaulicht werden. So finden sich beispielsweise an verschiedenen Stellen Angaben zu Melchior Goldasts Kenntnis althochdeutscher Glossenhandschriften.
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Man vergleiche dazu R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 25-28. Wien ÖNB Cod. 361, BStK.-Nr. 909. "erste proben bei WLazius [... ] s. 71-73", StSG. IV, S. 634,29f.; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 27 und Anm. 5.
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11. Geschichte der Glossenforschung
Melchior Goldast (1576 oder 1578-1635)6, später Kanzler der Universität Gießen, hat in den Jahren um 1600 umfangreiche Studien in St. Gallen betrieben und 1606 in seinem dreiteiligen Werk' Alamannicarum rerum scriptores aliquot vetusti' zahlreiche St. Galler Quellen veröffentlicht? So schreibt E. v. Steinmeyer beispielsweise an einer Stelle: "der bei MGoldast Alamalll1. rervm scriptores 11, 89f (Francofvrti 1606) vollständig abgedruckte text [...] scheint [...] dem damals noch unverstümmelten Sangallensis 899 entnommen. ,,8
Zu der Handschrift Leiden Voss. lat. q. 69 (BStK.-Nr. 372) heißt es bei E. v. Steinmeyer9 : "wahrscheinlich befand sich der codex, bevor er in Vossius hände gelangte, zu SGallen und dort wird ihn Goldast kelll1en gelernt haben, der daraus Paraenetici veteres (1604) s. 81 Glossre Anonymre [... ] citiert. [...] sodalll1 spärliche citate in FJunius Glossarium gothicum (1665). (FPSuhm-RNyerup) Symbolre ad literaturam teutonicam antiqviorem (1787) sp. 360-382 nach Rostgaards abschrift von Junius copie (oxford Jun. 116I)."
Die Handschrift gehört zu denjenigen, die Gbldast der Stiftsbibliothek St. Gallen entfremdete; aus seinem Nachlass gelangte sie 1646 nach Bremen, wurde von Isaak Vossius 1650 an Königin Christine von Schweden gesandt, von der Vossius den Codex wiederum geschenkt erhielt; aus seinem Nachlass kam er in die Universitätsbibliothek Leiden.
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R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 52-59; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 33-38; St. Sonderegger, in: Sprachgeschichte, I, S. 427f.; B. Hertenstein, Joachim von Watt (Vadianus). Bartholomäus Schobinger. Melchior Goldast, passim; U. Wessing, Interpretatio Keronis in Regulam Sancti Benedicti; A. A. Baade, Melchior Goldast von Haiminsfeld. Man vergleiche die ausführliche Übersicht bei St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 36f. StSG. 111, S. 432, Anm. 4. StSG. IV, S. 483,20-484,1.
4. Skizze einer Entdeckungsgeschichte
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Mit Franciscus Junius (1589-1677)10 und seinem Neffen Isaak Vossius (1618-1689)11 werden in Verbindung mit dieser Handschrift zwei Gelehrte des 17. Jahrhunderts genannt, die Handschriften nicht nur auswerteten, sondern auch sammelten und so Handschriftenbeständen ihre Namen in den Signaturen vererbten. So befinden sich in der Bibliotheek der Rijksuniversiteit Leiden allein zwölf Glossen tragende codices Vossiani 12 und in der Bodleian Library in Oxford die mittelalterlichen Handschriften Jun. 25 und Jun. 83 sowie die von F. Junius angefertigte Kopie von Leiden Voss. Lat. oct.15 (Jun. 116D) und das von ihm aus verschiedenen unbekannten Handschriften angelegte Glossar Jun. 116F13 • 2.3. Glossenfunde und -mitteilungen im 17./18. Jahrhundert Für die vielfältigen Beziehungen zwischen den Gelehrten des 17. und 18. Jahrhunderts bietet die Handschrift Wien 162 (BStK.-Nr. 895) mit dem 'Samanunga'-Glossar (früher Hrabanisches Glossar) ein anschauliches Beispiel. Zunächst seien E. v. Steinmeyers Angaben zur vorgängigen Editionsgeschichte zitiert14 : "PLambecius Commentarii 2 (1669), 415f. 949f; er beabsichtigte die gll. in seinem Syntagma rerum Germanicarum zu edieren, s. den Catalogvs librorvm qvos Petrvs Lambecivs ... composvit et in lvcem edidit (Vindobonre 1673) s. 47. gegen ende des XVII jhs. nahmen abschrift von den gll. Gerhard von Mastricht und Daniel von Nessel, dieser für seinen verwandten, den Bremer secretär JHEggeling. Mastrichts copie schrieb sich JGEccard 1705 ab (hs. der kgl. bibliothek zu Hannover IV, 452 bl. 1-15), beider copien benutzten DvStade, dessen für den druck bestimmter text von 1713. 1714 in der Hannöverschen hs. I, 8 vorliegt, und IDiecmann, der in seinem ungenießbaren buch Specimen glossarii mscti latino-theotisci quod Rabano Mauro, archiepiscopo Moguntino, inscribitur, Bremae 1721, einige proben der gll. veröffentlichte; vgl. auch seine Inquisitio in genuinos natales vocis teutonicae kirche (Stadae 1718) vorr. A2. aber auch Eccard hat, spätestens 1713, entweder nur Diecmanns text oder auch
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11 12 13 14
R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 106-121; K. Dekker, The Origins of Old Germanic Studies in the Low Countries, passim. R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 117. BStK.-Nr. 366-375, 375b, 375c. BStK.-Nr. 725,726,727, 373. StSG. IV, S. 629,26-630,4.
38
11. Geschichte der Glossenforschung die für Eggeling hergestellte copie benutzt: das der Hannöverschen hs. IV, 452 bl. 18ff beiliegende alphabetische register vom 28. IX. 1713 zeigt ganz and. lesarten als seine abschrift von 1705 und stimmt in seinen zahlen durchweg zu Stade-Diecmanns glossennrn. darauf basierte seine edition in den Commentarii de rebvs Franciae orientalis 2 (1729), 950-976."
Der Hamburger Peter Lambeck/Lambecius (1628-1680)15 war seit 1663 Bibliothekar der Wiener Hotbibliothek und machte als erster auf das zunächst Hrabanus Maurus zugeschriebene Glossar 'Samanunga'16 in der Wiener Handschrift 162 aufmerksam. Johann Georg Eckhart (1674-1730)17, Mitarbeiter und Nachfolger von Leibniz in Hannover, wird in der Edition von E. v. Steinmeyer bei einer ganzen Reihe von Handschriften als erster Herausgeber genannt18 . Er veranlasste, dass der handschriftliche Nachlass des norddeutschen Theologen, Juristen und Historikers Diederich von Stade (1637-1718) für die kurfürstliche Bibliothek in Hannover erworben wurde. Johann Diecmann, geboren 1647, gestorben als Generalsuperintendent 1720 in Stade19 , erlebte die Publikation seiner 'Samanunga'Edition im Jahre 1721 nicht mehr.
3. Glossenfunde und -editionen im 19. Jahrhundert bis zum Beginn der Steinmeyer-Ausgabe Mit der verstärkten Hinwendung zur mittelalterlichen Überlieferung und der Begründung der historischen Sprachwissenschaft im Anfang des 19. Jahrhunderts erfährt auch die Erschließung der althochdeut-
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17 18
19
R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 165-167. Man vergleiche dazu Artikel Nr. 39. R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 168-173. Bremen Ms. b. 52, StSG. Nr. 41, BStK.-Nr. 75. - Kassel 4 Ms. theol. 24, StSG. Nr. 79, BStK.-Nr. 337. - Florenz Plut. 16.5, StSG. Nr. 137, BStK.-Nr. 151. Kiel Cod. MS. KB 47, StSG. Nr. 244, BStK.-Nr. 339. - Kiel Cod. MS. KB 145, StSG. Nr. 245, BStK.-Nr. 340. - Wien Cod. 162, StSG. Nr. 578, BStK.-Nr. 895. - Wolfenbüttel Cod. Guelf. 254 Helmstadiensis, StSG. Nr. 631, BStK.-Nr. 964. - Würzburg M.p.th.f. 3, StSG. Nr. 641, BStK.-Nr. 978. - Würzburg M.p.th.f. 21, StSG. Nr. 644, BStK.-Nr. 985. - Würzburg M.p.th.f. 28, StSG. Nr. 645, BStK.Nr. 987. - Würzburg M.p.th.f. 77, StSG. Nr. 646, BStK.-Nr. 993. - Würzburg M.p.th.f. 146, StSG. Nr. 647, BStK.-Nr. 995. R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 176. 0
4. Skizze einer Entdeckungsgeschichte
39
sehen Glossenüberlieferung eine wesentlich intensivere Förderung. Wie die Nennungen in E. v. Steinmeyers Tabelle 6 erkennen lassen, sind daran auch Jacob Grimm (1785-1863) und Wilhelm Grimm (17861859)20 beteiligt, neben ihnen aber vor allem Friedrich Heinrich von der Hagen (1780-1856)21, Bernhard Joseph Docen (1782-1828)22, Johann Andreas Schmeller (1785-1852)23, Eberhard Gottlieb Graff (1780-1841)24, Franz Joseph Mone (1796-1871)25, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)26, Heinrich H. Hattemer (1809-1849)27 und andere. Die Verdienste dieser Forscher können hier allerdings nicht im Einzelnen gewürdigt werden; dazu wären weitere Monographien erforderlich. Mit Paul Piper (1844-1924)28 ist bereits ein unmittelbarer Zeitgenosse E. v. Steinmeyers (1848-1922) genannt, dessen Glosseneditionen und -verzeichnis aber noch Berücksichtigung in E. v. Steinmeyers Edition fanden 29 •
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StSG. IV, S. 700; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 378539; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 89-110. StSG. IV, S. 700; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 331343; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 111-115. StSG. IV, S. 698, S. 694-696: Doceniana; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 343-351; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 122f. StSG. IV, S. 703, S. 690f.: Schmellers Sammlungen; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 555-566; Pranz Xaver Scheuerer, Zum philologischen Werk J. A. Schmellers; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 123-128. StSG. IV, S. 699f., S. 687-689: Graffs Siglen; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 593-595; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 115-122. StSG. IV, S. 702; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 525, 583; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 156f. StSG. IV, S. 700f., S. 689-690: Hoffmanns Übersicht; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 585-590; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 142-145. StSG. IV, S. 700; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie, S. 689; St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 149-156. St. Sonderegger, Schatzkammer deutscher Sprachdenkmäler, S. 160. StSG. IV. S. 702, S. 691-694: Pipers Verzeichnis.
40
11. Geschichte der Glossenforschung
4. Die Ausgabe von Elias von Steinmeyer und Eduard Sievers Mit den in den Jahren 1879, 1882, 1895, 1898 und 1922 erschienenen fünf Bänden der Ausgabe der althochdeutschen Glossen durch Elias von Steinmeyer und Eduard Sievers ist ein Meilenstein in der Glossenforschung erreicht. Die Ausgabe ist charakterisiert durch auf den damaligen Zeitpunkt bezogene Vollständigkeit, durch Erhebung aus den Handschriften selbst (soweit überhaupt möglich) und durch eine neue Editionsmethode. "Der wunsch nach einer vollständigen sammlung der ahd. Glossen ist so häufig geäußert worden, dass ich mich der begründeten hoffnung hingeben zu dürfen glaube, mit dem ersten bande einer solchen, welchen ich nunmehr vorzulegen im stande bin, den anfang zur ausfüllung einer fühlbaren lücke in unserem wissenschaftlichen apparate gemacht zu haben. "
Mit diesem Satz beginnt E. v. Steinmeyer das Vorwort zum ersten Band30 , und er erläutert im Folgenden und an mehreren Stellen der folgenden Bände jeweils, welche Handschriften er - meist ihres jüngeren Alters wegen - nicht aufgenommen hat. Für die Anstrengungen der Herausgeber, an den Handschriften geprüfte Editionen zu bieten, sei hier exemplarisch aus den Angaben zur Handschrift Wien 162 zitiert, die weiter oben schon genannt wurde31 : "von uns konnte eine für KWeinhold 1865/6 durch JSchwarz gefertigte und durch ThSickel nachverglichene copie benutzt werden, die ich im mai 1873 zu Wien collationierte; außerdem stand eine später genommene abschrift MRoedigers zu gebot. "
Für den dritten Band beispielsweise hat E. v. Steinmeyer von 153 verwerteten Handschriften 132 selbst abgeschrieben32 ; im Vorwort hebt er auch einmal "unter den hier zum ersten mal bekannt gemachten denkmälern" einige Handschriften hervor. Die Anlage der Edition ist durchaus kompliziert, aber auch im Hinblick auf bestimmte Eigenheiten der Überlieferung sehr durch-
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StSG. I, S. VII. StSG. IV, S. 630,5-8. StSG. 111, S. VIIIf.
4. Skizze einer Entdeckungsgeschichte
41
dacht33 • Das erste Gliederungsprinzip bilden die glossierten Texte, so dass in Band I die Glossen zur Bibel, in Band 11 die zu nicht-biblischen Autoren versammelt sind. Bei den Bibelglossen folgt die Untergliederung den biblischen Büchern, so dass zunächst alle Glossen zur Genesis, dann zur Exodus usw. geboten werden. Soweit Handschriften miteinander verwandte Glossen enthalten, werden diese Glossen auch zusammen ediert. Auf diese Weise sind alle Glossen zu einer Textsteile rasch auffindbar. Für Handschriftenfamilien wie die des Mondseer Bibelglossars werden so gute Ansatzmöglichkeiten für die Auswertung geboten. Allerdings werden auf diese Weise auch die einzelnen Glossensammlungen einer Handschrift auseinandergerissen. Kritik an seiner Editionsmethode hatte E. v. Steinmeyer vorausgesehen34 : "Gegen die art der bearbeitung wird, wie ich nicht zweifle, mannigfacher tadel, begründeter und unbegründeter, erhoben werden." 5. Von der Ausgabe von Elias von Steinmeyer und Eduard Sievers bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts "ich zweifle nicht, dass später noch manche hs. auftauchen wird und ich wünsche, dass gerade diese sammlung zu weiterem nachspüren anreizen möge." Diese für E. v. Steinmeyer35 unschwer zu formulierende Vorhersage ist von der weiteren Entdeckungsgeschichte der Glossen erwartungsgemäß bestätigt worden. 5.1. Systematische und zufällige Funde bis etwa 1970 Nach dem Abschluss der Steinmeyer-Sievers-Ausgabe im Jahre 1922 sind sehr verstreut mehr oder weniger zufällige Funde publiziert worden. Eine Übersicht darüber bietet beispielsweise die Liste 'Veröffentlichungen altdeutscher Glossen außerhalb der Steinmeyerschen Sammlungen' im Althochdeutschen Glossenwörterbuch von T. Starck und J. c. Wells36 • B. Bischoff sammelte bei seinen ausgedehnten paläographischen Studien zahlreiche Glossenfunde, die er teils selbst veröffent-
33 34 35 36
Man vergleiche auch St. Stricker, in: Edition und Sprachgeschichte, S. 43-72. StSG. I, S. VIII. StSG. I, S. VII. StWG. s. XXV-XXXV.
42
11. Geschichte der Glossenforschung
lichte37 , teils Anderen zur Veröffentlichung überließ, so zum Beispiel J. Hofmann und H. Mayer. H. D. Meritt widmete sich besonders der Edition altenglischer, aber auch althochdeutscher Griffelglossen38 • In einigen Fällen wurden auch bestimmte Bibliotheksbestände nochmals auf Glossen durchgegangen, so Londoner und Vatikanische Handschriften durch H. Thoma39 , Würzburger Handschriften durch J. Hofmann40 usw. Bedeutende Vermehrung erfuhren die Echternacher Handschriften durch die Edition von A. Steffen41 , und H. Mayer42 konnte - Hinweisen B. Bischoffs folgend - zahlreiche unbekannte Glossen edieren. Den bis 1970 erreichten Stand dokumentiert das 'Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von R. Bergmann (1973). 5.2. Systematische Funde im Umkreis von Rudolf SchützeicheIs 'Glossenwortschatz' Im Zusammenhang mit der Vorbereitung des Werkes 'Althochdeutscher und Altsächsischer Glossenwortschatz' hat R. Schützeichel die Ermittlung von Glossenhandschriften intensiviert, zahlreiche Neufunde angeregt und auch von E. v. Steinmeyer ausgeschlossene Handschriften erneut in den Kreis der althochdeutschen Glossenhandschriften gestellt. Die Neufunde gaben zu mehreren Nachtragslisten zu dem Verzeichnis von R. Bergmann Anlass43 • Hingewiesen sei hier insbesondere auf das von K. Siewert44 entwickelte und von ihm so benannte "indizienbegründete Selektionsverfahren" ; danach sind mit Hilfe bestimmter Indizien volkssprachig glossierter Autorenhandschriften bisher nicht als glossentragend bekannte Handschriften derselben Autoren sozusagen als glossenverdächtig er-
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44
PBB. 52 (1928) S. 153-168. AJPh. 55 (1934) S. 227ff.; JEGPh. 60 (1961) S. PBB. 73 (1951) S. 197-271; PBB. 75 (1953) S. PBB. 85 (Halle 1963) S. 220-247 usw. PBB. 85 (Halle 1963) S. 27-131,456. PSHL. 63 (1928) S. 401-458. Althochdeutsche Glossen: Nachträge usw. R. Bergmann, in: R. SchützeicheI, Addenda und Die althochdeutsche Horazglossierung, S. 62-64;
441f. 479; PBB. 81 (1959) S. 242f.;
Corrigenda (111), S. 151-172. Glossenfunde, S. 33f.
4. Skizze einer Entdeckungsgeschichte
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mittelt und dann mit Erfolg auf volkssprachige Glossen durchgesehen worden. 5.3. Die neue Welle von Griffelglossen Schließlich geht die Entdeckungsgeschichte der althochdeutschen Glossen in der unmittelbaren Gegenwart weiter, seit das Phänomen der Griffelglossierung insbesondere von Elvira Glaser45 genauer in den Blick genommen worden ist. In den Arbeiten ihrer Schüler Andreas Nievergelt46 und Oliver Ernst47 sind, auch in bereits bekannten Handschriften, noch zahlreiche bisher übersehene Griffelglossen entdeckt worden, und A. Nievergelt hat insbesondere bei der Durchsicht der St. Galler Handschriften weitere, noch nicht edierte Glossen in großer Zahl gefunden48 •
6. Ausblick "freilich ist die vollständigkeit, welche ich biete, eine sehr relative; absolute würde nur derjenige erreicht zu haben sicher sein, welcher sämmtliche lateinischen hss. Europas bis hinab zum zwölftenjh. der durchsicht unterzogen hätte. Dass es aber ein ding der unmöglichkeit für einen einzelnen ist, dieser idealen anforderung zu genügen, liegt auf der hand. ,,49
An dieser Einschätzung E. v. Steinmeyers im Jahre 1879 hat sich grundsätzlich auch im Jahre 2008 nichts geändert. Die Entdeckungsgeschichte der althochdeutschen Glossen muss für noch unbestimmte Zeit als nicht abgeschlossen angesehen werden. Als besonders erfolgversprechend für die Entdeckung neuer Glossen erweisen sich offensichtlich Untersuchungsansätze, die von einer Konzentration auf eine
45
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49
Frühe Griffelglossierung aus Freising; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 9-17; E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach 698-1998, S. 103-122; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 199-132 usw.; man vergleiche auch C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, sowie Artikel Nr. 12 im vorliegenden Band. Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b. Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften des frühen 9. Jahrhunderts. Man vergleiche dazu die in Artikel Nr. 2 gegebene Liste der nach dem Erscheinen des 'Katalogs der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' neu ermittelten Glossenhandschriften. StSG. I, S. VII.
44
11. Geschichte der Glossenforschung
Eintragungstechnik wie die Griffelglossen oder etwa einen Überlieferungsort wie Freising oder Würzburg 50 ausgehen.
50
Man vergleiche die einschlägigen Untersuchungen von E. Glaser, O. Ernst und C. Moulin.
5. Skizze einer Forschungsgeschichte von Rolf Bergmann 1. 2. 3. 4. 5. 6.
Forschungsstand Von den Anfangen der Glossenauswertung bis ins 19. Jahrhundert Lexikalische und grammatische Auswertung Glossargeschichtliche Forschungen Sprachgeographische Auswertung Monographische Untersuchung von Glossenhandschriften
1. Forschungsstand Eine zusammenfassende Darstellung der Geschichte der Glossenforschung gibt es bisher nicht, wie in der Vorbemerkung festgestellt wurde l .
2. Von den Anfängen der Glossenauswertung bis ins 19. Jahrhundert 2.1. Anfänge im 17. und 18. Jahrhundert In den Anfängen der deutschen Philologie beginnt man auch, Glossen zu lexikographischen Zwecken zu sammeln und in sprachhistorischen Argumentationen zu verwerten. So bezieht J. G. Schottelius im Rahmen seiner Theorie vom Wesen, Alter und Wandel der deutschen Sprache auch althochdeutsche Sprachzeugnisse ein und greift innerhalb der grammatischen Kapitel seiner'Ausführlichen Arbeit Von der Teutschen HaubtSprache' (1663) wiederholt althochdeutsche Wortformen und Wortschreibungen auf. Er stützt sich dabei auf Editionen von Matthias Flacius Illyricus, Franciscus Junius und Melchior Goldast; inwieweit außer den sogenannten Lipsius'schen Glossen volkssprachige Glossen im eigentlichen Sinne verwendet werden, bedürfte näherer Nachprüfung.
1
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Man vergleiche St. Sonderegger, in: Sprachgeschichte, I, S. 417-442; St. Sonderegger, in: Sprachgeschichte, I, S. 443-473; J. Dünninger, in: Deutsche Philologie im Aufriß, I, S. 83-222; R. v. Raumer, Geschichte der Germanischen Philologie. C. Moulin-Fankhänel, in: Grammatica ianua artium, S. 301-327.
46
11. Geschichte der Glossenforschung
Nach den ersten lexikographischen Sammlungen zum Althochdeutschen bei Franciscus Junius kommt es im 18. Jahrhundert zu weiterer lexikographischer Berücksichtigung von althochdeutschen Glossen bei Johann Georg Eckhardt, Johannes Schilter, Johann Georg Wachter3 • 2.2. Das Bedürfnis nach Übersicht Mit dem Fortschritt der Glossenentdeckungen des 19. Jahrhunderts entsteht das Bedürfnis nach Hilfsmitteln, mit denen die Übersicht über die bekannten Handschriften gewahrt wird. So gab schon August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1824 seiner Edition von althochdeutschen Glossen eine Übersicht bei4 , und Eberhard Gottlieb Graff stellte 1834 seinem 'Althochdeutschen Sprachschatz' ein Siglenverzeichnis voran, in dem auch die zahlreichen von ihm direkt benutzten Glossenhandschriften ihren Platz hatten5 • Im Jahre 1880 fasste dann Paul Piper den Kenntnisstand in seinem Werk 'Litteraturgeschichte und Grammatik des Althochdeutschen' erneut in einem Verzeichnis von Glossenhandschriften zusammen6 • Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts (1898) ist dann das Handschriftenverzeichnis im IV. Band der Edition von Elias Steinmeyer und Eduard Sievers maßgeblich. Den Stand von etwa 1970 bietet das 'Verzeichnis der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von Rolf Bergmann, den Stand zu Beginn des 21. Jahrhunderts der 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' von Rolf Bergmann und Stefanie Stricker.
3. Lexikalische und grammatische Auswertung Seit der Entwicklung der historischen Sprachwissenschaft steht neben der Erschließung vor allem die lexikalische und grammatische Auswertung der Glossenüberlieferung im Vordergrund des Interesses. Der schon genannte' Althochdeutsche Sprachschatz' von E. G. Graff beruht bereits auf einer Vielzahl von Glossenbelegen; man vergleiche dazu und zur weiteren lexikographischen Auswertung der Glossen Artikel
3 4
5
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Dazu M. Schlaefer, in: Althochdeutsch, 11, S. 1497-1503. Konkordanz mit E. Steinmeyers Handschriftennummern: StSG. IV, S. 689f. Konkordanz mit E. Steinmeyers Handschriftennummern: StSG. IV, S. 687-689. Konkordanz mit E. Steinmeyers Handschriftennummern: StSG. IV, S. 691-694.
5. Skizze einer Forschungsgeschichte
47
Nr. 62. Der Glossenwortschatz wird auch schon bald im Einzelnen Gegenstand vor allem onomasiologischer Untersuchungen und ist es bis heute geblieben; man vergleiche Artikel Nr. 57 - 61. Für die seit dem Ende des 19. und dem Anfang des 20. Jahrhunderts entstehenden sprachstufen- und dialektbezogenen historischen Grammatiken werden die Glossen in ganz unterschiedlichem Umfang herangezogen; dazu vergleiche man Artikel Nr. 53.
4. Glossargeschichtliche Forschungen 4.1. Die spätalthochdeutschen Glossare Spezifischere Fragestellungen und Methoden entwickelt die Glossenforschung im Hinblick auf die spezielle Überlieferungsform der Glossare. Für das große Mondseer Bibelglossar und für das ebenso umfangreiche Sachglossar 'Glossae Salomonis' hat erst die von E. Steinmeyer entwickelte Editionsmethode neue Möglichkeiten der glossargeschichtlichen Forschung bereitgestellt, wenngleich man einschränkend bemerken muss, dass die auf die deutschen Glossen begrenzte Edition allein dafür nicht ausreicht. E. Steinmeyer selbst hat bei seinen Untersuchungen zu M, der Mondseer Glossatur, unmissverständlich auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass auch die lateinischen Glossen berücksichtigt werden müssen7 : "ich durfte bei der untersuchung nicht von den abdrücken in den Ahd. gll. ausgehen, die sich auf die wiedergabe der deutschen bestandteile beschränken, sondern musste die vollständigen texte zu grunde legen, [... ]." Die Erforschung der spätalthochdeutschen Glossare ist inzwischen durch neue Handschriftenfunde, neue Editionen und Untersuchungen erheblich gefördert worden; man vergleiche zum 'Summarium Heinrici' Artikel Nr. 56, zum Mondseer Bibelglossar Artikel Nr. 32 und zu den Salomonischen Glossaren Artikel Nr. 43. 4.2. Die frühalthochdeutschen Glossare (Georg Baesecke) Georg Baesecke hat vor allem die beiden frühalthochdeutschen Glossare 'Abrogans' und 'Vocabularius Sti. Galli' zum Gegenstand eingehen-
7
StSG. V, S. 408-516: Untersuchungen über die bibelglossare. 11. Die familie M; das Zitat S. VI.
48
11. Geschichte der Glossenforschung
der Forschungen gemacht. Seine beiden einschlägigen Monographien aus den Jahren 1930 und 19338 geben mit ihren vollständigen Titeln bereits Hinweise auf die Untersuchungsziele und -ergebnisse: Das Buch 'Der Vocabularius Sti. Galli in der angelsächsischen Mission' ordnet dieses Sachglossar in den historisch-geographischen Zusammenhang der angelsächsischen Mission ein und verbindet es mit der Abtei Fulda. Die andere Monographie, 'Der deutsche Abrogans und die Herkunft des deutschen Schrifttums' konstruiert ein Stemma der Abrogans-Handschriften und ordnet die Entstehung des Originals der deutschen Glossierung dieses lateinisch-lateinischen Synonymenwörterbuches nach Ort, Zeit und Person Bischof Arbeo von Freising (a. 764-783) zu; die Herkunft des deutschen Schrifttums wird aufgrund von Arbeos Werdegang damit im langobardisch-oberitalischen Raum verortet. Das von G. Baesecke begründete Bild des Althochdeutschen, insbesondere das der althochdeutschen Glossographie, ist in der einflussreichen Literaturgeschichte von Helmut de Boor weitergegeben worden9 : "Abrogans und Hermeneumata [so wird hier der Vocabularius Sti. Galli bezeichnet], Freising und Fulda, langobardische und angelsächsische Vermittlung spätantiker Bildungswerte - das ist das Gepräge des ältesten deutschen Schrifttums. " An G. Baeseckes sehr markanten Bildern der 'Frühgeschichte des deutschen Schrifttums'1o, auf denen wenige relevante Orte und wenige bedeutende Persönlichkeiten dominieren, hat die weitere Forschung manche Korrekturen vorgenommen. Insbesondere hat Bernhard Bischoff11 G. Baeseckes paläographische Zuweisungen gerade bei den prominentesten Glossarhandschriften revidiert. Auch sonst ist die
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G. Baesecke, Der deutsche Abrogans; G. Baesecke, Der Vocabularius Sti. GaUi. H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung, S. 16. G. Baesecke, Vor- und Frühgeschichte des deutschen Schrifttums, 11. Frühgeschichte des deutschen Schrifttums, 1. Lieferung, 2. Lieferung. B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, 111, S. 73-111.
5. Skizze einer Forschungsgeschichte
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Forschung vor allem zum 'Abrogans' weitergegangen 12 , weniger zum 'Vocabularius '13. Die aus G. Baeseckes Schule hervorgegangenen Arbeiten sind durch seinen stemmatologischen Ansatz geprägt14 • Die Textglossierungen verschiedener Handschriften werden in diesen Arbeiten jeweils über nicht wenige erschlossene Zwischenstufen auf Archetypen zurückgeführt, wobei freilich ein erheblicher methodischer Mangel darin liegt, dass die bei E. Steinmeyer und E. Sievers nicht edierten lateinischen Glossierungen derselben Handschriften nicht berücksichtigt wurden.
5. Sprachgeographische Auswertung Schon früh wurden die Möglichkeiten der sprachgeographischen Auswertung der Glossen erkannt und genutzt. Zu Beginn der 20. Jahrhunderts legen Josef Schatz und Johannes Franck der Altbairischen beziehungsweise der Altfränkischen Grammatik in großem Umfang Glossenmaterial zugrunde 15 • Hermann Frings stellte bereits 1925 'Rheinische Glossen' zusammen, und Theodor Frings nutzte die Glossenüberlieferung für die wortgeographische Forschung 16 • Neue Impulse erhielt die sprachgeographische Auswertung im Kontext der Diskussion um die 2. Lautverschiebung, als Rudolf Schützeichel in den von Josef Hofmann 1963 mitgeteilten Echternacher Glos-
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Zur Forschungsgeschichte des Abrogans vergleiche man insbesondere: Das älteste deutsche Buch. Die > Abrogans< -Handschrift der Stiftsbibliothek St. Gallen, Beiband S. 13-60. Man vergleiche die einschlägigen Artikel Nr. 38 (Abrogans), Nr. 39 (Samanunga) und Nr. 40 (Vocabularius) sowie Nr. 41 (zum Glossar Rb) und Nr. 42 (zu den Glossaren Ja, Jb und Je). Man vergleiche zum Beispiel W. Bach, Die althochdeutschen Boethiusglossen; H. Bischoff, Althochdeutsche Glossen zu den historischen Werken des Sallust und Lucan und ihr Zusammenhang; H. Mettke, Die althochdeutschen Aldhelmglossen; B. Schreyer, Die althochdeutschen Glossen zu Orosius; W. Schröder, PBB. 65 (1942) S. 1-105; H.-E. Teitge, Froumund von Tegernsee und die ahd. Priscianglossen; E. Ulrich, Die althochdeutschen Glossen zu Isidors Büchern über die Pflichten. Man vergleiche Artikel Nr. 53. Th. Frings, Germania Romana; G. Müller - Tb. Frings, Germania Romana, 11.
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II. Geschichte der Glossenforschung
sen 17 und anderweit 'Neue Funde zur Lautverschiebung im Mittelfränkischen' machte 18 und den Anstoß zur 'Ermittlung und sprachgeographisehen Einordnung mittelfränkischer Glossenhandschriften' überhaupt gab 19 • Die Reaktion auf diese Arbeiten und der weitere Verlauf der Lautverschiebungsdiskussion machten es erforderlich, methodische Probleme der sprachgeographischen und sprachhistorischen Auswertung von Glossen schärfer zu problematisieren20 • Den unterschiedlichen Stand der Forschung zur sprachgeographischen Zuweisung der Glossenhandschriften veranschaulichen die Artike'l Nr. 65 - 86.
6. Monographische Untersuchungen von Glossenhandschriften Der naheliegende Forschungsansatz bei der einzelnen Handschrift ist schon in den Anfängen der Glossenforschung realisiert worden. Dabei stand zunächst die 'Grammatische Darstellung der Sprache' im Vordergrund des Interesses, so der Titel einer Arbeit von Richard Eduard Ottmann21 aus dem Jahre 1886. Derartige Arbeiten wurden auch noch rund fünfzig Jahre später geschrieben, so zum Beispiel 'Die Glossen des Cod. Laud. Lat. 92 der Oxforder Bodleiana' von Paul Helmstaedt aus dem Jahre 1923. Danach treten mehr und mehr die Untersuchungen der Verwandtschaftsverhältnisse von Glossierungen in den Blick22 • Mit der Untersuchung der Handschriften Pommersfelden 2671 und Antwerpen 17.4 durch Peter Pauly im Jahre 1968 erhielt die monographische Untersuchung eine neue Qualität. In dieser Arbeit werden die zu untersuchenden Glossen zunächst einmal unter Rückgriff auf die Handschrift neu ediert, es wird der lateinische Kontext des glossierten Lemmas zitiert und übersetzt, die einzelne althochdeutsche Glosse wird
17 18 19
20 21
22
PBB. 85 (Halle 1963) S. 27-131, 456. ZDA. 93 (1964) S. 19-30. Man vergleiche R. Bergmann, Mittelfränkische Glossen. R. Bergmann, Sprachwissenschaft 5 (1980) S. 1-14. Man vergleiche auch die Arbeit von W. Holzgraefe, Die Sprache des Althochdeutschen Glossars Clm. 18140 von 1888. Man vergleiche zum Beispiel J. Fasbender, Die Schlettstadter Vergilglossen und ihre Verwandten, sowie die in Anm. 14 genannte Literatur.
5. Skizze einer Forschungsgeschichte
51
grammatisch, etymologisch und semantisch bestimmt, und erst auf der Basis dieser Einzelanalysen werden zusammenfassende Auswertungen von Lautstand, sprachgeographischer Einordnung, Übersetzungstechnik usw. vorgenommen. Der mit dieser Arbeit gesetzte Standard wird in der Folge in zahlreichen Untersuchungen auch bei allen jeweils notwendigen Modifizierungen eingehalten23 • Das gilt auch für Arbeiten, die sich der Glossierung einzelner Autoren oder Werke widmen wie zum Beispiel der Horaz- oder der Juvencusglossierung24 , in denen zunächst Handschrift für Handschrift und Glosse für Glosse in der beschriebenen Weise bearbeitet werden. Ganz entsprechend wird in ortsbezogenen Arbeiten, beispielsweise zu Freising oder Würzburg, vorgegangen25 • Der nächste wichtige forschungsgeschichtliche Schritt bestand dann in der längst fälligen Berücksichtigung der in der Regel im Verbund mit den volkssprachigen Glossen überlieferten lateinischen Glossen26 , und dann in der Ausweitung auf eine ganzheitliche Betrachtung der glossierten Handschriften und der Berücksichtigung aller Einträge, Einritzungen, Glossierungen USW. 27 • SO gelingt es in den jüngsten Arbeiten, auf der Basis der sorgfältigen und ausgiebigen Autopsie der Handschrift und der detaillierten philologischen Analyse des Glossenmaterials immer besser, zu einem funktionalen Verständnis und einer kulturgeschichtlichen Einordnung der volkssprachigen Glossierung zu gelangen28 •
23
24 25 26
27
28
Hier kann nur knapp auf die Arbeiten von E. Neuß, H. v. Gadow, K. Siewert, B. Meineke, E. Meineke, S. Blum, H. Tiefenbach, St. Stricker, U. Thies, D. Ertmer, E. Glaser, C. Moulin und anderer hingewiesen werden. Man vergleiche die einschlägigen Arbeiten von K. Siewert und D. Ertmer. Man vergleiche die einschlägigen Arbeiten von E. Glaser, o. Ernst und C. Moulin. Hingewiesen sei hier etwa auf die Arbeiten von E. Hellgardt, N. Henkel, E. Krotz, I. Schimpf, C. Wich-Reif u.a. Genannt seien hier die Arbeiten von E. Glaser, C. Moulin, A. Nievergelt, O. Ernst. Man vergleiche dazu insbesondere Artikel Nr. 94.
52
11. Geschichte der Glossenforschung
Damit kommt das Ziel der Glossenforschung wieder in den Blick, das schon E. Steinmeyer vor 110 Jahren in der Sprache seiner Zeit formuliert hat29 : "für mich stehen alle sprachlichen ergebnisse nur in zweiter linie, sie gelten mir als mittel, niemals als zweck. ich lege vornehmliches gewicht auf die geschichte deutscher bildung und gesittung. wie die hehre schönheit der antiken welt noch in ihren dürftigen und verstümmelten resten die fahigkeit besaß, verbunden mit dem christentum neues leben zu wecken, den wilden sinn unserer vorfahren zu zähmen und barbaren in culturträger umzuwandeln, das erscheint mir als ein so bewunderungswürdiges schauspiel, dass dem verständnis der entwicklung dieses processes zuverlässiges und gesichtetes material zuzuführen mich keine mühe zu groß dünkt."
29
StSG. IV, S. IX.
ill. Dokumentationsteil
Vorbemerkung Der vorliegende Dokumentationsteil hat die Aufgabe, wichtige Daten aus dem 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' über die in den dortigen Registern geleistete Erschließung hinaus aufzubereiten und eingehenderer Nutzung zugänglich zu machen. Im Einzelnen beruhen die Artikel Nr. 6 bis Nr. 9 auf den Registern F. 1. Register der Autoren und Werke, F. 2. Ortsregister und F. 7. Chronologische Übersicht, deren Angaben aber stets an den 'Katalog'Artikeln verifiziert wurden. Die Daten des Registers der Autoren und Werke werden in den Artikeln Nr. 6 und Nr. 7 auf die glossierten Texte reduziert und nach der Glossierung der Bibel (Artikel Nr. 6) und der nichtbiblischen Texte (Artikel Nr. 7) getrennt. Dabei konnten auch einige Ungenauigkeiten oder Fehler des Registers beziehungsweise der Katalog-Artikel selbst korrigiert werden. Artikel Nr. 8 stellt auf der Basis von Register 7 des Katalogs die zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften dar. Die Darstellung der räumlichen Verteilung in Artikel Nr. 9 geht von dem Ortsregister aus, begrenzt die Daten aber auf die Schreiborte der Handschriften und der Glossen. Artikel Nr. 10 greift auf die Daten der Katalog-Artikel selbst zurück, in denen im Teil Glossen/Zahl und Art jeweils Angaben zum Umfang stehen, und bietet eine Übersicht über die quantitative Verteilung der volkssprachigen Glossierung. Die Daten der Artikel Nr. 6 bis Nr. 10 wurden bereits für eine ganze Reihe von Artikeln des vorliegenden Werkes genutzt; sie sollen darüber hinaus Anstöße für weitere interpretierende Untersuchungen geben.
6. Umfang und Verteilung volkssprachiger Textglossierung und Textglossare: Bibel von Rolf Bergmann 1. Dokumentation in Tabellen 2. Kommentar
Im folgenden Abschnitt wird im Anschluss an das Register 1 des 'Katalogs der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' differenziert dokumentiert, welche Texte (und damit auch Autoren) in welchem Umfang volkssprachig glossiert worden sind. Die Darstellung erfolgt getrennt nach der Glossierung der Bibel (Artikel Nr. 6) und der Glossierung nichtbiblischer Texte (Artikel Nr. 7). Zur Bewertung der Zahlenangaben zu den Glossen sind im gesamten Kapitel folgende Gegebenheiten zu beachten: Bereits bei der Zählung der Glossen pro Handschrift und innerhalb der Handschrift pro biblisches Buch oder nichtbiblischen Text in den entsprechenden Teilen der Handschriftenbeschreibungen im 'Katalog' sind aufgrund der handschriftlichen Überlieferung selbst, aber auch aufgrund der Einrichtung der Editionen, insbesondere der von E. Steinmeyer und E. Sievers, Fehlerquellen vorhanden, da im Einzelfall die Abgrenzung einer Glossierung und damit die Zählung als eine oder mehrere Glossen fraglich sein kann (man vergleiche dazu auch die Einleitung zum 'Katalog', Abschnitt 3.5.1.). Für größere Glossenkomplexe werden - auch aus diesem Grund - oft die Zahlenangaben mit dem Zusatz "ca." versehen. Dieser Rundungs- und Irrtumsvorbehalt geht natürlich in die Summen der Glossen zu den einzelnen biblischen Büchern beziehungsweise nichtbiblischen Texten mit ein. Bei einer an der Größenordnung der Zahlen orientierten Interpretation des Befundes kann er aber vernachlässigt werden. Durchgehend beachtet wird bei der Bibelglossierung sowie bei allen nichtbiblischen Texten, wo die Überlieferung es erfordert, die grundlegende Unterscheidung von Textglossierung und Textglossaren; dazu vergleiche man die Artikel Nr. 30 und 31 des vorliegenden Handbuchs. Die Unterscheidung von Textglossierung und Textglossaren
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel
55
besagt freilich nicht ohne weiteres etwas über die Textnähe oder -ferne der Glossierung. Textglossare können die flektierten Wortformen des Bibeltextes oder anderer Texte als Lemmata in der Textreihenfolge enthalten und kontextgerecht glossiert sein; man vergleiche dazu Artikel Nr. 20 Kontextübersetzung - Vokabelübersetzung sowie Artikel Nr. 32 zur Mondseer Bibelglossatur. Diese Unterscheidung besagt aber sehr wohl etwas über die Überlieferung selbst, insofern Textglossare eben nicht im Textverbund überliefert sind. Für die Glossierung der Bibel werden in Abschnitt 1. die Daten, die sich aus dem 'Katalog' ergeben, für die Interpretation durch die weitere Forschung in Tabellen aufbereitet. Die Anlage der Tabellen ist natürlich bereits im Hinblick auf mögliche interpretierende Fragestellung erfolgt. In dem knappen Kommentar in Abschnitt 2. werden diese Fragestellungen expliziert und die Ansätze für weiteren Forschungsbedarf herausgestellt. Insgesamt darf aber von diesem Artikel Nr. 6 nicht bereits die Befundinterpretation erwartet werden, vielmehr ist seine Einordnung in dem dokumentierenden Teil 111. zu beachten.
1. Dokumentation in Tabellen Den gesamten quantitativen Befund zur Bibelglossierung bietet Tabelle 1. Ihr Zahlenmaterial wird in den Tabellen 2 bis 4 für eine Rangliste der biblischen Bücher unter dem Aspekt des Glossierungsumfangs benutzt, in Tabelle 2 nach absoluten Gesamtzahlen, in Tabelle 3 nach den absoluten Zahlen des Glossen-Maximums in einer einzelnen Handschrift, in Tabelle 4 relativ zum Textumfang des jeweiligen Buches. Der Anteil der Textglossierung an der Gesamtglossierung wird in den Tabellen 5 und 6 für eine Rangliste der biblischen Bücher benutzt, in Tabelle 5 nach absoluten Zahlen, in Tabelle 6 relativ zum Textumfang des jeweiligen Buches. Die Anlage der Tabellen wird jeweils zuvor erläutert. 1.1. Glossierung der einzelnen biblischen Bücher Tabelle 1 dokumentiert die Bibelglossierung aufgeschlüsselt nach den einzelnen biblischen Büchern. Angegeben wird in Spalte 1 das biblische Buch mit den BStK.-Nummern aller einschlägigen Handschriften in der jeweiligen Fußnote. Es folgen in der nächsten, in zwei Spalten
111. Dokumentationsteil
56
untergliederten Spalte die Gesamtzahl der Handschriften, in denen volkssprachige Glossen zu dem betreffenden biblischen Buch enthalten sind, und die Gesamtzahl dieser Glossen. In dieser als Belegzahl benannten Zahl sind die zahlreichen Wiederholungen derselben Glossierungen in den verschiedenen Handschriften, insbesondere etwa in denen des Mondseer Bibelglossars, enthalten. Zur besseren Einschätzung der eigentlichen Glossierungssituation ist daher in der nächsten Doppelspalte das Maximum der in einer einzelnen Handschrift enthaltenen Zahl der - in der Regel verschiedenen - Glossen zu diesem biblischen Buch mit der BStK.-Nummer der betreffenden Handschrift angegeben. In der letzten Doppelspalte der Tabelle wird die Zahl der Handschriften mit Textglossierung und die Zahl dieser Glossen angegeben. Die betreffenden Handschriften selbst sind in der Angabe aller Handschriften mit ihren BStK.-Nummern in der Fußnote an dem der BStK.Nummer vorangestellten Buchstaben T erkennbar. Tabelle 1: Glossierung der einzelnen biblischen Bücher Gesamtzahl
Maximum
Textglossienmg
Biblisches Buch
Genesis! Exodus
2
Leviticus
1
2
3
3
Hss.
Belege
BStK.Nr.
Belege
Hss.
Belege
56
2.098
775
175
3
6
55
1.517
637
113
2
11
57
1.376
637
118
3
38
BStK.-Nr. 6, 7, 64, 138, 144, 221, 223, 224, 264, 266, 280, 287, 296 (11), 323, 324, T 345b, 349, 354, 362, 376, 377, 460, 471, 486, 499, 500, 545, 558, 587, 600 (11), 604, 610, 612, 632, 637, 660, 681, 685, 725 (IV), 726, 728, 741, 769, 775,779, T 793,798,863,867,877,941,949,950, T 986, 1015, 1041. BStK.-Nr. 6, 64, 112, 115, 138, 163 (11), 173, 221, 223, 224, 264, 266, 287, 296 (I), 296 (11), 317, 324, 362, 375a, 376, 377, 384, 471, 486, 497, 499, 500, 558, T 564,587,600 (11), 604,610,632,637,660,665,681,685,725 (IV), 726,728, 741,769,779,789,798,863,867,941,949,950, T 986, 1015, 1053. BStK.-Nr. 6, 138, 144, 163 (11), 173, 221, 223, 224, 225, 264, 266, 280, 287, 296 (11), 317,323, 324,325,362, 367, 375a, 376,377, T 387,460, 471,486, 497,499,500,545,558, T 564,600 (11),604,610,629,632,637,660,665,681, 725 (IV), 726, 728, 741, 779, 789, T 793, 798, 863, 867, 941, 949, 950, 978, 1015.
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Gesamtzahl
Biblisches Buch
57
Maximum
Textglossienmg
Hss.
Belege
BStK.Nr.
Belege
Hss.
Belege
Numeri4
44
747
637
62
2
2
Deuteronomiums
41
777
637
70
1
30
42
577
296 11
56
1
52
Richter
40
633
296 11
73
1
30
Ruth8
30
91
730
12
1
12
Josue
6 7
1. Samue19
54
1.831
296 11
157
4
42
2. Samuel
lO
46
1.095
950
87
4
59
1. Könige
l1
46
1.623
949
135
4
56
BStK.-Nr. 6, 64, 138, 173, 221, 223, 224, 225, 264, 266, 296 (I), 296 (11), 323, 324,362,376,377,486,500,558, T 564, 600 (11), 604,610,632,637,660,665, 681, 725 (IV), 726, 728, 741, 779, 789, T 793, 798, 863, 867, 941, 949, 950, 1015, 1041. s BStK.-Nr. 6, 138, 163 (11), 173, 221, 223, 224, 264, 266, 296 (I), 317, 323, 324, 362,376,377,486,499,500,558,600 (11), 604,610,632,637,665,681,725 (IV), 726,728, T 730,741,779,789,798,863,867,941,949,950, 1015. 6 BStK.-Nr. 64, 138, 173, 221, 223, 224, 264,266, 296 (I), 296 (11), 303, 323, 324, 362, 367, 376, 377, 486, 499, 500, 558, 600 (11), 604, 610, 632, 637, 660, 681,725 (IV), 728, T 730,741,779,789,798, 863,941, 949, 950, 1015, 1041. 7 BStK.-Nr. 6, 138, 163 (11), 173,223,224,264,266, 296 (11), 303, 323, 324, 362, 376,377,486,499,500,558,600 (11), 604,610,632,637,681,725 (IV), 726, 728, T 730,741,779,789,798, 863, 867, 941, 949, 950, 1015, 1041. 8 BStK.-Nr. 64, 138, 173, 221, 223, 264, 266, 296 (I), 324, 362, 376, 486, 500, 558, 600 (11), 604, 632, 637, 660, 681, 725 (IV), 728, T 730, 779, 798, 867, 941, 949, 950, 1015. 9 BStK.-Nr. 10, 52, 138, 173, 221, 222, 223, 225, 264, 266, 279, 287, 296 (11), 296 (111), 303,323,324,354,362,376,377,384,486,499,500, T 501, T 548, 558,600 (11), 604,610,632,637,665,681,725 (IV), 726,728,741,779,787, 789,798,863,867,898 (11), 941,949,950,974, T 982, 1004, T 1013, 1015. 10 BStK.-Nr. 64, 138, 163 (11), 173, 221, 223, 225, 264, 266, 296 (I), 296 (11), 296 (111), 303,317,323,324,362,367,377,384,486,499,500, T 501, T 548,558, 600 (11), 604,632,637,660,665,681,726,741,779,789,798,863, 867, 941, 950, T 982, T 1013, 1015. 11 BStK.-Nr. 34g, 64, 112, 138, 163 (11), 173, 221, 223, 225, 264, 266, 296 (11), 296 (111), 303, 323, 324, 354, 471, 486, 499, 500, T 501, T 548, 558, 600 (11), 604, 610, 614 (11), 632, 637, 665, 681, T 7100, 726, 741, 779, 789, 798, 863, 867, 941, 949, 950, 998 (11), T 1013, 1015. 4
58
111. Dokumentationsteil Gesamtzahl Biblisches Buch
Maximum
Textglossierung
Hss.
Belege
BStK.Nr.
Belege
Hss.
Belege
2. Könige 12
40
842
949
78
2
21
1. Paralipomenon 13
31
380
637
41
-
-
2. Paralipomenon 14
25
563
637
72
1
1
15
32
173
296 11
25
1
5
Tobias 16
38
559
665
61
2
5
38
658
665
78
3
21
14
35
225
6
1
2
32
650
665
69
1
30
45
1.792
665
185
4
82
Esdras
Judith 17 Nehemias Esther Job
12
13
14
15
16
17
18
19
20
2O
19
18
BStK.-Nr. 34g, 64, 138,221,225, 264, 266, 296 (I), 296 (11), 296 (111), 303, 323, 324, 362, 376, 377, 486, 499, 500, T 501, T 548, 558, 600 (11), 604, 610, 632, 637,665,681,726,728,741,779,789,863,867,949,950, 1015. BStK.-Nr. 34g, 64, 138, 163 (11), 223, 256, 264, 266, 287, 296 (11), 296 (111), 303, 323, 324, 372,486, 499, 558,600 (11), 610, 632,637, 665, 681, 789, 863, 867, 949, 950, 1015. BStK.-Nr. 6, 138, 264, 266, 296 (11), 296 (111), 303, 323, 486, 500, 558, 600 (11), 604,610,632, T 633,637,665,681,789,863,867,949,950, 1015. BStK.-Nr. 138, 144, 223, 225, 264, 266, 280, 296 (I), 296 (11), 296 (111), 323, 460, 471, 486, 500, T 503, 545, 558, 600 (11), 604, 632, 637, 665, 681, 741, 779, 863, 867, 949, 950, 978, 1015. BStK.-Nr. 59b, 64, T 95, 138, 221, 256, 264, 266, 296 (I), 296 (111), 303, 323, 324,362,372,376,377,486,497,499,500, T 503,558,600 (11), 604,632,637, 665, 681, 726, 728, 779, 863, 867, 949, 950, 978, 1015. BStK.-Nr. 59b, 64, 138, 221, 256, 264, 266, 287, 296 (I), 296 (111), 303, 323, 324,372,486,497,499,500, T 503,558,600 (11), 604,610,632,637,665,681, 726,741,779,863, T 865,867,949,950,978, T 996, 1015. BStK.-Nr. 138, 225, 266, 303, 323, 486, 500, T 503, 600 (11), 779, 863, 867, 978, 1015. BStK.-Nr. 59b, 64, 138, 163 (11), 223, 225, 256, 264, 266, 296 (I), 296 (11), 296 (111),303,323,324,372,486,500, T 503,558,600 (11),632,637,665,681,725 (IV), 779, 867, 949, 950, 978, 1015. BStK.-Nr. 6, 64, 138, 144, 163 (11), 221, 225, 256, 264, 266, 280, 296 (I), 296 (11), 303,323, 324, T 355a, 362,372,460,471,486,499,500, T 503,545, 558, 600 (11),604,610,632,637,665,681,725 (IV), 726,741,779,863, T 865,867, 949, 950, T 996, 1015.
59
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Gesamtzahl
Maximum
Textglossienmg
Biblisches Buch Hss.
Belege
BStK.-
Belege
Hss.
Ne.
Belege
Psalmen21
34
1.620
665
186
2
18
2
Spriiche2
45
2.176
637
255
3
7
Ecclesiastes23
22
172
665
22
1
1
Hohesliecf4
29
310
296 11
34
1
4
37
497
296 11
46
2
2
40
3.417
665
376
2
228
Weisheit25 Ecclesiasticus Isaias
27
42
4.081
637
578
3
124
28
29
1.502
665
195
-
-
9
41
1.893
665
235
2
14
Jeremias
Ezechief
21
22
23
24
25
26
27
28
29
26
BStK.-Nr. 138, 144, 163 (11), 221, 225, 264, 266, 280, 287, 323, 324, T 343, 362,376,377,486,499,500,558,600 (11), 604,632,637,665,681,683,726, 728,789, T 866,867,949,950, 1015. BStK.-Nr. 10, 64, 138, 144, 221, 223, 225, 256, 264, 266, 280, 287, 296 (11), 323, 324, 362, 372, 376, 377, 460, 471, 486, 500, 545, 558, 604, 610, 632, T 633,637,665,681,725 (IV), 726,728, T 731,779, T 842,863,867,941,949, 950, 978, 1015. BStK.-Nr. 138,221, 264, 266, 323, 324, 486, 500, 558, 604, 632, T 633, 637, 665, 681, 725 (IV), 779, 863, 867,949,950. BStK.-Nr. 138, 221, 225, 256, 264, 266, 287, 296 (11), 323, 324, T 343, 362, 372,486,500,558,604,632,637,665,681, 725 (IV), 728, 789, 863,867,949, 950, 1015. BStK.-Nr. 23 (11), 173, 174, 221, 225, 256, 264, 266, 296 (11), 323, 324, 362, 376,377,486,499,500,558,600 (11),604,610,632, T 633,637,665,681,725 (IV), 741, 779, 863, T 865, 867, 926, 941, 949, 950, 1015. BStK.-Nr. 23 (11), 64, 138, 173, 174, 221, 225, 256, 264, 287, 296 (I), 296 (11), 323, 324,362,367, 372, 375a, 376, 377, 486, 500, 558, 600 (11), 604, 610,632, T 633,637,665,681,725 (IV), 728,779,863,867,949,950, 1015, T 1048. BStK.-Nr. T 20, 64, 138, 221, 223, 225, 264~ 266, 287, 296 (I), 296 (11), 303, 323, 324,362,372, 375a, 376, 377, 486, 499, 500, 558, 600 (11), 604, 610,632, 637,665,681,726,728,741,779,863,867,922,949,950, T 979, T 984, 1015. BStK.-Nr. 6, 138, 225, 264, 266, 296 (11), 303, 323, 362, 376, 377, 486, 499, 500,558,600 (11), 604,610,632,637,665,681,726,728,741,867,949,950, 1015. BStK.-Nr. 64, 138, 221, 223, 225, 264, 266, 296 (I), 296 (11), 303, 323, 324, 362,367,372, 375a, 376, 377,486,499,500,558,600(11),604,610,632,637,
III. Dokumentationsteil
60
Gesamtzahl
Textglossierung
Maximum
Biblisches Buch Hss.
Belege
BStK.Nr.
Belege
Hss.
Belege
41
1.281
665
177
3
6
30
272
665
32
-
-
Joe1 32
22
192
665
25
-
-
Amos 33
27
414
665
45
-
-
Abdias 34
8
10
296 II
3
-
-
Jonas 35
23
183
665
22
-
-
27
125
665
15
-
-
18
105
665
11
-
-
10
64
665
12
-
-
12
86
665
12
-
-
15
63
665
8
-
-
Daniel30 Osee
31
Michäas36 Nahum
37
Habakuk
38 39
Sophonias 40
Aggäus
665, 681, 726,728, 741, 779, 867, 922, T 934, 949,950, T 993,998 (I), 1015. 30 BStK.-Nr. 6, T 19,64, T 106a, 138, 144,221,225,264,266,280,296 (1),296 (II), 296 (III), 303,323,324,362,372,376,377,460,471,486,499,500,545, 558,600 (II), 604,620,632,637,665,681,726,867, T 934,949,950, 1015. 31 BStK.-Nr. 64, 221, 225, 264, 266, 296 (I), 303, 323, 324, 362, 367, 372, 486, 499,500,558,600 (II), 610,632,637,665,681,726,728,779,867,949,950, 1015. 32 BStK.-Nr. 223, 225, 264, 266, 323, 324, 362, 486, 500, 538, 600 (11), 604, 610, 632, 637, 665, 681, 728, 867, 949, 950, 1015. 33 BStK.-Nr. 163 (II), 225, 264, 266, 296 (II), 303, 323, 362, 377, 486, 499, 500, 558, 600 (II), 604, 610, 632, 637, 665, 681, 726, 728, 779, 867, 949, 950, 1015. 34 BStK.-Nr. 264, 296 (II), 558, 604, 632, 681, 949, 950. 35 BStK.-Nr. 64, 138, 225, 264, 266, 296 (II), 303, 323, 372, 486, 500, 558, 604, 610, 632, 637, 665, 681, 726, 779, 949, 950, 1015. 36 BStK.-Nr. 64, 138, 221, 225, 264, 266, 296 (I), 303, 324, 362, 367, 372, 377, 486,500,558,604,610,632,637,665,681,726,728,949, 950, 1015. 37 BStK.-Nr. 138,225, 264, 266, 323,486, 500, 558, 600 (II), 604, 610, 632, 637, 665, 681, 949, 950, 1015. 38 BStK.-Nr. 225, 264, 558, 604, 632, 637, 665, 681, 949, 950. 39 BStK.-Nr. 223, 264, 324, 500, 558, 610, 632, 637, 665, 681, 949, 950. ~ BStK.-Nr. 264,266,486,500,558,604,610,632,637, 665,681,867, 949,950, 1015.
61
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Gesamtzahl
Maximum
Textglossierung
Biblisches Buch Hss.
Belege
BStK.Nr.
Belege
Hss.
Belege
Zacharias41
21
258
665
36
-
-
Malachias42
11
82
665
12
-
-
1. Makkabäer43
26
864
637
124
1
2
2. Makkabäer44
21
1.208
949
200
-
-
Matthäus-Evangelium45 Markus-Evangelium46
36
1.295
84
218
14
1.088
17
98
149
27
6
74
Lukas-Evangelium47
27
828
777
470
10
703
Johannes-Evangelium48
24
241
149
91
7
164
Apostelgeschichte49
31
2.019
665
298
3
7
Römerbrief
22
163
294
40
12
132
1. Korintherbrief'1
22
194
294
41
10
138
41 BStK.-Nr. 221,225,264,266,323,324,362,486,500,558,604,610, 632,637, 665, 681, 728, 867, 949, 950, 1015. 42 BStK.-Nr. 264, 486, 500, 558, 600 (11), 632, 637, 665, 681, 949, 950. 43 BStK.-Nr. 138, 163 (11), 223, 225, 264, 266, 303, 323, 486, 499, 500, 558, 604, 610, 632, 637, 665, 681, T 729, 779, 863, 867, 949, 950, 978, 1015. 44 BStK.-Nr. 138,225,264,266,303,323,486,499,500,558,604,632, 637, 665, 681, 779, 863, 867, 949, 950, 1015. 45 BStK.-Nr. 6, T 14, T 84, 138, T 143, T 149,221,223, T 265,266, T 271,296 (I), T 309,323,324, T 333, T 345e, 362,372,377 T 385, T 427,486,500,506, 600 (11), 610, 665, 683, 726, 741, 867, T 991, T 992, T 1009, 1015. 46 BStK.-Nr. 6, T 14, T 84, 138, T 149, 266, T 309,323,324, T 427,486, 500, 610, 683, 867, T 1009, 1015. 47 BStK.-Nr. T 14, T 84, 138, T 149, T 177, 221,287,301, T 309,315,323,324, T 427, 486, 499, 500, 610, 665, 683, 741, T 777, 849, 867, T 991, T 992, T 1009, 1015. 48 BStK.-Nr. T 14, T 84, 138, T 149, T 169, 221, 266, 296 (I), T 309, 323, 324, 362, 372, T 427,486, 500, 610, 665, 683, 728, 867, 877, T 1009, 1015. 49 BStK.-Nr. 138, T 178, 221,264,266,287,323,362,376,377,486,499,500, T 505, 558, 600 (11), 604, 610, 632, 637, 665, 681, 726, 728, 849, 863, T 866, 867, 949, 950, 1015. 50 BStK.-Nr. T 38, T 57, T 79, T 103, T 109, 112, 138, T 179, 266, T 294,486, 500, T 568, T 573,610, T 649,681, T 733,863,867, T 970, 1015. 51 BStK.-Nr. T 38, T 57, T 79, T 89, T 109, 138,221,266, T 294,324,486,500,
III. Dokumentationsteil
62
Gesamtzahl
Textglossie-
Maximum
nmg
Biblisches Buch Hss.
Belege
BStK.Nr.
Belege
Hss.
Belege
2. Korintherbrief2
13
159
179
96
8
152
Galaterbrief 3
14
33
294
16
7
25
Epheserbrief54
17
54
294
6
8
22
Kolosserbrief5 Philipperbrief6
9
17
294
9
2
10
11
27
294
12
4
18
1. und 2. ThessalonicherbrieP7
6
26
294
12
5
25
1. und 2. TimotheusbrieP8
13
56
294
16
5
28
TitusbrieP9
4
8
294
5
4
8
Philemonbriefi>
7
10
294
4
2
5
Jakobusbrief'1
20
402
665
43
3
83
1. Petrusbrief'2
23
251
936
38
4
70
2. Petrusbrief'3
19
192
936
23
3
44
T 568, T 573,610, T 649,681,725 (IV), 863,867, T 970, 1015. 52 BStK.-Nr. T 38, T 57, T 109, 112, T 179, 221, T 294, 324, 610, T 649, 863, T 956, T 970. 53 BStK.-Nr. T 38, T 58, T 109, 138, 221, 266, T 294, 486, T 649, 863, 867, T 936, T 970, 1015. 54 BStK.-Nr. T 38, T 58, T 79, T 109, 138,266, T 294,324,486,500, T 649,681, 863, 867, T 936, T 970, 1015. 55 BStK.-Nr. 138, 266, T 294, 486, 500, 610, 867, T 970, 1015. 56 BStK.-Nr. T 58, T 109, 138, T 294,486, 500,610,681, 863, 867, T 970. 57 BStK.-Nr. T 38, T 58, T 109, T 294, 863, T 970. 58 BStK.-Nr. T 38, T 58,138,266, T 294,486,500, T 649,681,863,867, T 970, 1015. 59 BStK.-Nr. T 58, T 109, T 294, T 970. ro BStK.-Nr. T 109, T 294,486, 500, 681, 867, 1015. 61 BStK.-Nr. T 58,138,264,266,486,500,558,604,610,632,637, T 649, 665, 681, 863, 867, T 936, 949, 950, 1015. 62 BStK.-Nr. T 58, 138, 221, 264, 266, 324, 486, 500, T 505, 558, 604, 610, 632, 637, T 649,665,681,863,867, T 936,949,950, 1015. 63 BStK.-Nr. T 58, 138, 264, 486, 500, 558, 604, 610, 632, 637, T 649, 665, 681, 863, 867, T 936,949,950, 1015.
63
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Gesamtzahl
Textglossie-
Maximum
rung
Biblisches Buch
Hss.
Belege
BStK.-
Belege
Hss.
Ne.
Belege
1. Johannesbrie~
12
73
264 u.a.
8
2
11
5
2. Johannesbrief'6
10
27
665
4
1
2
3. Johannesbrief66
18
49
264
5
2
5
Hebräerbrief?
17
84
294
33
7
62
Judasbrief'8
18
67
58
9
2
11
22
335
665
33
1
2
Apokalypse
64 65 66
67
68
69
69
BStK.-Nr. 264,558,604,632,637, T 649,665,681,863, T 936,949,950. BStK.-Nr. T 58,264,486,558,632,637,665,681,949,950. BStK.-Nr. T 58, 138, 264, 266, 486, 500, 558, 604, 610, 632, 637, 665, 681, 867, T 936,949,950, 1015. BStK.-Nr. T 38, T 58, T 109, 138, 221, 287, T 294, 486, 500, T 573, 637, T 649, 681, 863, 867, T 970, 1015. BStK.-Nr. T 58, 138, 226, 264, 486, 500, 558, 604, 610, 632, 637, 665, 681, 867, T 936,949,950, 1015. BStK.-Nr. 6,138,264,266,362,377,486,500, T 505,558,604,610,632,637, 665,681,728, 863, 867,949,950, 1015.
64
IH. Dokumentationsteil
1.2. Rangfolge der biblischen Bücher nach dem Umfang der Glossierung Tabelle 2 ordnet die biblischen Bücher in der Rangfolge nach der Gesamtzahl der Glossen. Zusätzlich wird die Gesamtzahl der Handschriften angegeben, die aber im Zweifelsfall nicht für die Rangfolge maßgeblich ist. Die zu Tabelle 1 gegebene Erläuterung zu dem Begriff Gesamtzahl gilt selbstverständlich weiterhin. Tabelle 2: Rangfolge der biblischen Bücher nach der Gesamtzahl der Glossen Rang
Biblisches Buch
Gesamtzahl der Handschriften
Gesamtzahl der Glossen
1
Isaias
42
4.081
2
Ecclesiasticus
40
3.417
3
Sprüche
45
2.176
4
Genesis
56
2.098
5
Apostelgeschichte
31
2.019
6
Ezechiel
41
1.893
7
1. Samuel
54
1.831
8
Job
45
1.792
9
1. Könige
46
1.623
10
Psalmen
34
1.620
11
Exodus
55
1.517
12
Jeremias
29
1.502
13
Leviticus
57
1.376
14
Matthäus-Evangelium
36
1.295
15
Daniel
41
1.281
16
2. Makkabäer
21
1.208
17
2. Samuel
46
1.095
18
1. Makkabäer
26
864
19
2. Könige
40
842
20
Lukas-Evangelium
27
828
21
Deuteronomium
42
777
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Rang
Biblisches Buch
65
Gesamtzahl der Handschriften
Gesamtzahl der Glossen
44
747
22
Numeri
23
Judith
38
658
24
Esther
32
650
25
Richter
40
633
26
Josue
42
577
27
2. Paralipomenon
25
563
28
Tobias
38
559
29
Weisheit
37
497
30
Amos
27
414
31
Jakobusbrief
20
402
32
1. Paralipomenon
31
380
33
Apokalypse
22
335
34
Hoheslied
29
310
35
Osee
30
272
36
Zacharias
21
258
37
1. Petrusbrief
23
251
38
Johannes-Evangelium
24
241
39
1. Korintherbrief
22
194
40
Joel
22
192
41
2. Petrusbrief
19
192
42
Jonas
23
183
43
Esdras
32
173
44
Ecclesiastes
22
172
45
Römerbrief
22
163
46
2. Korintherbrief
13
159
47
Michäas
27
125
48
Nahum
18
105
49
Markus-Evangelium
17
98
50
Ruth
30
91
51
Sophonias
12
86
52
Hebräerbrief
17
84
66
III. Dokumentationsteil Biblisches Buch
Rang
Malachias
53
Gesamtzahl der Handschriften
Gesamtzahl der Glossen
11
82
54
1. Johannesbrief
12
73
55
Judasbrief
18
67
56
Habakuk
10
64
57
Aggäus
15
63
58
1. und 2. Timotheusbrief
13
56
59
Epheserbrief
17
54
60
3. Johannesbrief
18
49
61
Nehemias
14
35
62
Galaterbrief
14
33
63
Philipperbrief
11
27
64
2. Johannesbrief
10
27
65
1. und 2. Thessalonicherbrief
6
26
66
Kolosserbrief
9
17
67
Abdias
8
10
68
Philemonbrief
7
10
69
Titusbrief
4
8
Die Aussage über die Rangfolge der biblischen Bücher nach der absoluten Gesamtzahl der Glossen wird ergänzt durch Tabelle 3 mit der Rangfolge nach der in einer einzelnen Handschrift enthaltenen maximalen Zahl von Glossen zu dem betreffenden Buch. Tabelle 3: Rangfolge der biblischen Bücher nach dem Glossenmaximum in einer einzelnen Handschrift Rang
Biblisches Buch
Glossen-Maximum
1
Isaias
578
2
Lukas-Evangelium
470
3
Ecclesiasticus
376
4
Apostelgeschichte
298
5
Sprüche
255
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Rang
Biblisches Buch
Glossen-Maximum
6
Ezechiel
235
7
Matthäus-Evangelium
218
8
2. Makkabäer
200
9
Jeremias
195
10
Psalmen
186
11
Job
185
12
Daniel
177
13
Genesis
175
14
1. Samuel
157
15
1. Könige
135
16
1. Makkabäer
124
17
Leviticus
118
18
Exodus
113
19
2. Korintherbrief
96
20
Johannes-Evangelium
91
21
2. Samuel
87
22
2. Könige
78
23
Judith
78
24
Richter
73
25
2. Paralipomenon
72
26
Deuteronomium
70
27
Esther
69
28
Numeri
62
29
Tobias
61
30
Josue
56
31
Weisheit
46
32
Amos
45
33
Jakobusbrief
43
34
1. Paralipomenon
41
35
1. Korintherbrief
41
36
Römerbrief
40
37
1. Petrusbrief
38
67
IH. Dokumentationsteil
68
Biblisches Buch
Rang
Glossen-Maximum
38
Zacharias
36
39
Hoheslied
34
40
Hebräerbrief
33
41
Apokalypse
33
42
Osee
32
43
Markus-Evangelium
27
44
Esdras
25
45
Joel
25
46
2. Petrusbrief
23
47
Ecclesiastes
22
48
Jonas
22
49
1. und 2. Timotheusbrief
16
50
Galaterbrief
16
51
Michäas
15
52
1. und 2. Thessalonicherbrief
12
53
Philipperbrief
12
54
Malachias
12
55
Sophonias
12
56
Habakuk
12
57
Ruth
12
58
Nahum
11
59
Kolosserbrief
9
60
Judasbrief
9
61
1. Johannesbrief
8
62
Aggäus
8
63
Nehemias
6
64
Epheserbrief
6
65
Titusbrief
5
66
3. Johannesbrief
5
67
Philemonbrief
4
68
2. Johannesbrief
4
69
Abdias
3
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel
69
Die Aussage über die Rangfolge der biblischen Bücher nach der absoluten Gesamtzahl der Glossen wird ferner modifiziert und ergänzt durch Tabelle 4 mit der Rangfolge nach der Relation der Gesamtzahl der Glossen zum Textumfang des einzelnen biblischen Buches. Maßgeblich dafür ist der Quotient aus der Gesamtzahl aller Glossen zu dem biblischen Buch und dem gerundeten Seitenumfang des Buches in der Vulgata (nach der Ausgabe: Bibliorum Sacrorum iuxta Vulgatam Clementinam nova editio. Curavit A. Gramatica, 1959). Da die Gesamtzahl der Glossen zugrunde gelegt wurde, ergibt dieser Quotient natürlich keine Veranschaulichung der tatsächlichen Glossenzahl pro Vulgataseite in einer einzelnen Handschrift, sondern dient nur als Indikator für die Glossierungsdichte des biblischen Buches insgesamt im Vergleich zu anderen. Tabelle 4: Rangfolge der biblischen Bücher nach der Glossengesamtzahl pro Vulgataseite Rang
Biblisches Buch
Glossengesamtzahl
Vulgataseiten
Glossengesamtzahl pro Vulgataseite
1
Jonas
183
1,5
122
2
Jakobusbrief
402
3,5
114,9
3
3. Johannesbrief
49
0,5
98
4
2. Petrusbrief
192
2
96
5
Isaias
4.081
44,5
91,7
6
1. Petrusbrief
251
3
83,7
7
Amos
414
5
82,8
8
Joel
192
2,5
76,8
9
Sprüche
2.176
30,5
71,3
10
Daniel
1.281
18,5
69,2
11
Apostelgeschichte
2.019
30
67,3
12
Judasbrief
67
1
67
13
Ecclesiasticus
3.417
53,5
63,9
14
Tobias
559
9
62,1
15
Hoheslied
310
5
62
16
2. Makkabäer
1.208
20
60,4
IH. Dokumentationsteil
70 Biblisches Buch
Rang
Glossengesamtzahl
Vulgataseiten
Glossengesamtzahl pro Vulgataseite
1.831
31
59,1
17
1. Samuel
18
Esther
650
11
59,1
19
Judith
658
12
54,8
20
Job
1.792
33
54,3
21
1. Könige
1.623
30
54,1
22
2. Johannesbrief
27
0,5
54
23
Nahum
105
2
52,5
24
Genesis
2.098
42,5
49,4
25
2. Samuel
1.095
23
47,6
26
Osee
272
6
45,3
27
Matthäus-Evangelium
1.295
29,5
43,9
28
Sophonias
86
2
43
35,5
42,7
29
Exodus
1.517
30
Ezechiel
1.893
45
42
31
Aggäus
63
1,5
42
32
Leviticus
1.376
35
39,3
33
Zacharias
258
7,5
34,4
34
Malachias
82
2,5
32,8
35
Michäas
125
4
31,6
36
1. Makkabäer
864
28,5
30,3
37
2. Könige
842
28
30,1
38
Weisheit
497
18,5
26,9
39
Richter
633
23,5
26,9
40
Jeremias
1.502
57
26,4
41
Lukas-Evangelium
828
31,5
26,3
42
Josue
577
22
26,2
43
Habakuk
64
2,5
25,6
44
Apokalypse
335
13,5
24,8
45
1. Johannesbrief
73
3
24,3
46
Deuteronomium
777
34
22,9
47
Ruth
91
4
22,8
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Rang
Biblisches Buch
71
Glossengesamtzahl
Vulgataseiten
Glossengesamtzahl pro Vulgataseite
48
2. Korintherbrief
159
7,5
20,9
49
Numeri
747
36
20,8
50
Philemonbrief
10
1,5
20
51
Esdras
173
9
19,2
52
Psalmen
1.620
87
18,6
53
Ecclesiastes
172
9,5
18,1
54
2. Paralipomenon
563
32
17,6
55
1. Korintherbrief
194
11,5
16,9
56
1. Paralipomenon
380
26
14,6
57
Römerbrief
163
12
13,6
58
Epheserbrief
54
4
13,5
59
1. und 2. Timotheusbrief
56
5,5
10,2
60
J ohannes-Evangelium
241
24
10
61
Abdias
10
1
10
62
Hebräerbrief
84
9
9,3
63
Philipperbrief
27
3
9
64
Galaterbrief
33
4
8,3
65
1. und 2. Thessalonicherbrief
26
4,5
5,8
66
Kolosserbrief
17
3
5,7
67
Markus-Evangelium
98
18,5
5,3
68
Titusbrief
8
1,5
5,3
69
Nehemias
35
12,5
2,8
72
III. Dokumentationsteil
1.3. Rangfolge der biblischen Bücher nach dem Umfang der Textglossierung Tabelle 5 beschränkt die Darstellung unter Ausklammerung der Bibelglossare auf die Textglossierung und ordnet die biblischen Bücher nach der Gesamtzahl der Textglossen und gibt zusätzlich die Zahl der Handschriften mit Textglossierung an, die aber im Zweifelsfall nicht für die Rangfolge maßgeblich ist. Die zu Tabelle 1 gegebene Erläuterung zu dem Begriff Gesamtzahl gilt selbstverständlich weiterhin. Tabelle 5: Rangfolge der biblischen Bücher nach der Gesamtzahl der Glossen in Form von Textglossierung Rang
Biblisches Buch
Gesamtzahl der Handschriften mit Textglossierung
Gesamtzahl der Textglossen
1
Matthäus-Evangelium
14
1.088
2
Lukas-Evangelium
10
703
3
Ecclesiasticus
2
228
4
Johannes-Evangelium
7
164
5
2. Korintherbrief
8
152
6
1. Korintherbrief
10
138
7
Römerbrief
12
132
8
Isaias
3
124
9
Jakobusbrief
3
83
10
Job
4
82
11
Markus-Evangelium
6
74
12
1. Petrusbrief
4
70
13
Hebräerbrief
7
62
14
2. Samuel
4
59
15
1. Könige
4
56
16
Josue
1
52
17
2. Petrusbrief
3
44
18
1. Samuel
4
42
19
Leviticus
3
38
20
Deuteronomium
1
30
73
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Biblisches Buch
Rang
Gesamtzahl der Handschriften mit Textglossierung
Gesamtzahl der Textglossen
21
Esther
1
30
22
Richter
1
30
23
1. und 2. Timotheusbrief
5
28
24
Galaterbrief
7
25
25
1. und 2. Thessalonicherbrief
5
25
26
Epheserbrief
8
22
27
ludith
3
21
28
2. Könige
2
21
29
Philipperbrief
4
18
30
Psalmen
2
18
31
Ezechiel
2
14
32
Ruth
I
12
33
Exodus
2
11
34
1. lohannesbrief
2
11
35
ludasbrief
2
11
36
Kolosserbrief
2
10
37
Titusbrief
4
8
38
Spruche
3
7
39
Apostelgeschichte
3
7
40
Genesis
3
6
41
Daniel
3
6
42
Tobias
2
5
43
3. lohannesbrief
2
5
44
Philemonbrief
2
5
45
Esdras
1
5
46
Hoheslied
1
4
47
Numeri
2
2
48
1. Makkabäer
1
2
49
Weisheit
2
2
50
Nehemias
1
2
III. Dokumentationsteil
74 Rang
Biblisches Buch
Gesamtzahl der Handschriften mit Textglossienmg
Gesamtzahl der Textglossen
51
2. Johannesbrief
1
2
52
Apokalypse
1
2
53
2. Paralipomenon
1
1
54
Ecclesiastes
1
1
55
Jeremias
-
-
56
2. Makkabäer
-
-
57
1. Paralipomenon
-
-
58
Amos
-
-
59
Osee
-
-
60
Zacharias
-
-
61
Joel
-
-
62
Jonas
-
-
63
Michäas
-
-
64
Nahum
-
-
65
Sophonias
-
-
66
Malachias
-
-
67
Habakuk
-
-
68
Aggäus
-
-
69
Abdias
-
-
Die Aussage über die Rangfolge der biblischen Bücher nach der absoluten Gesamtzahl der Glossen in Textglossierung wird modifiziert und ergänzt durch Tabelle 6. Sie setzt die Textglossierung der einzelnen biblischen Bücher in Relation zu ihrer Glossierung in Textglossierung und Textglossaren insgesamt und ordnet sie nach der Rangfolge des prozentualen Anteils der Textglossierung an der Glossierung insgesamt.
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel
75
Tabelle 6: Rangfolge der biblischen Bücher nach dem prozentualen Anteil der Glossen in Form von Textglossierung Rang
Biblisches Buch
Anteil der Textglossierung in%
1
Titusbrief
100
2
1. und 2. Thessalonicherbrief
96,2
3
2. Korintherbrief
95,6
4
Lukas-Evangelium
84,9
5
Matthäus-Evangelium
84
6
Römerbrief
81
7
Galaterbrief
75,8
8
Markus-Evangelium
75,5
9
Hebräerbrief
73,8
10
1. Korintherbrief
71,1
11
Johannes-Evangelium
12
Philipperbrief
66,7
13
Kolosserbrief
58,8
14
1. und 2. Timotheusbrief
50
15
Philemonbrief
50
16
Epheserbrief
40,7
17
1. Petrusbrief
27,9
68
18
2. Petrusbrief
22,9
19
Jakobusbrief
20,6
20
Judasbrief
16,4
21
1. Johannesbrief
15,1
22
Ruth
13,2
23
3. Johannesbrief
10,2
24
Josue
25
2. Johannesbrief
7,4
26
Ecclesiasticus
6,7
27
Nehemias
5,7
28
2. Samuel
5,4
9
76
IH. Dokumentationsteil Rang 29
Biblisches Buch
Anteil der Textglossierung in%
Richter
4,7
30
Esther
4,6
31
Job
4,6
32
Deuteronomium
3,9
33
1. Könige
3,5
34
Judith
3,2
35
Isaias
3
36
Esdras
2,9
37
Leviticus
2,8
38
2. Könige
2,5
39
1. Samuel
2,3
40
Hoheslied
1,3
41
Psalmen
1,1
42
Tobias
0,9
43
Ezechiel
0,7
44
Exodus
0,7
45
Ecclesiastes
0,6
46
Apokalypse
0,6
47
Daniel
0,5
48
Weisheit
0,4
49
Genesis
0,3
50
Numeri
0,3
51
Spruche
0,3
52
Apostelgeschichte
0,3
53
1. Makkabäer
0,2
54
2. Paralipomenon
0,2
55
Jeremias
56
2. Makkabäer
57
1. Paralipomenon
58
Amos
59
Osee
° ° ° ° °
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel Rang
Biblisches Buch
77
Anteil der Textglossienmg in%
60
Zacharias
0
61
Joel
0
62
Jonas
0
63
Michäas
0
64
Nahum
0
65
Sophonias
0
66
Malachias
0
67
Habakuk
0
68
Aggäus
0
69
Abdias
0
2. Kommentar Außer den in der Vorbemerkung zu dem vorliegenden Kapitel gemachten Vorbehalten ist vor allen interpretierenden Ansätzen noch auf eine weitere Problematik hinzuweisen. Für eine umfassende Würdigung aller Bibelglossierung müssten zwei weitere Überlieferungsbereiche einbezogen werden. Zum einen können hier die alphabetischen Bibelglossare nicht berücksichtigt werden, weil die in ihnen enthaltenen Glossen bisher nicht durchgehend den einzelnen biblischen Büchern zugeordnet wurden. Ferner sind in den unter dem Namen ihrer Verfasser aufgeführten und im folgenden Artikel Nr. 7 unter den nichtbiblischen Texten behandelten Bibelkommentaren natürlich auch Bibelstellen im Wortlaut enthalten und volkssprachig glossiert. Der wirkliche Umfang der volkssprachigen Glossierung des einzelnen biblischen Buchs wäre daher nur unter Einbeziehung der Bibelkommentare und der alphabetischen Glossare vollständig erkennbar. Der quantitative Vergleich der Bibelglossierung mit der Glossierung anderer Texte steht daher unter manchem Vorbehalt. Dennoch seien die hier gegebenen Möglichkeiten genutzt. Die Gesamtzahl der in Textglossaren und Textglossierung überlieferten volkssprachigen Glossen zur Bibel beträgt 46.014, die Gesamtzahl der volkssprachigen Glossen in Textglossierung und Textglossaren zu allen anderen Texten beträgt
78
111. Dokumentationsteil
60.762. Wenn man bedenkt, dass in dieser Zahl die Glossen zu den Bibelkommentaren Gregors des Großen, des Hieronymus, Hrabanus Maurus, Walahfrid Strabo u.a. enthalten sind, so ist die Zahl der Glossen zu nichtbiblischen Texten sicher zu verringern, die der Bibelglossen zu erhöhen. Eine weitere Erhöhung ergäbe sich bei einer genaueren Berücksichtigung der alphabetischen Bibelglossare; beide Bereiche der Textglossierung kommen demnach ungefähr auf die gleiche Größenordnung. Auf die Bibel allein entfallen somit beinahe so viele volkssprachige Glossen wie auf alle anderen Texte zusammen. Für die Beurteilung der Verteilung der Glossierung auf die einzelnen biblischen Bücher bieten die auf Tabelle 1 beruhenden Tabellen 2, 3 und 4 weitere Anhaltspunkte. Nach den absoluten Zahlen ist der Prophet Isaias mit 4.081 Glossen das am stärksten glossierte Buch; dieses Buch hat auch das größte Glossenmaximum (578) in einer einzelnen Handschrift; auch bezogen auf das Verhältnis von Textumfang und Glossenzahl steht der Prophet auf Platz 5 von 69, gehört also auch relativ zu den am stärksten glossierten Büchern. Es darf wohl festgestellt werden, dass der Prophet Isaias in der Bibelglossierung die größte Bedeutung besitzt. Die für die volkssprachige Glossierung nächstwichtigen Bücher sind Ecclesiasticus (Jesus Sirach) und Sprüche (Proverbia). Sie liegen nach den absoluten Gesamtzahlen auf den Plätzen 2 und 3, nach dem absoluten Glossen-Maximum auf den Plätzen 3 und 5 und nach der Glossengesamtzahl pro Seite auf den Plätzen 13 und 9. Die Bücher des Pentateuch, von denen die Genesis nach der absoluten Gesamtzahl auf Rang 4 liegt, zeigen insgesamt doch schon einen deutlichen Abstand zu der Spitzengruppe. Sie belegen in der Reihenfolge Genesis, Exodus, Leviticus, Deuteronomium und Numeri nach der Gesamtzahl die Ränge 4, 11, 13,21 und 22, nach dem Glossenmaximum die Ränge 13, 18, 17, 26 und 28, nach der relativen Glossendichte die Ränge 24, 29, 32, 46 und 49. Von den weiteren Propheten spielen nur Ezechiel, Jeremias und Daniel eine größere Rolle: Nach der Glossengesamtzahl liegen sie auf Rang 6, 12 und 15, nach dem Glossen-Maximum in einer Handschrift auf Rang 6, 9 und 12, nach der relativen Glossendichte auf Rang 30, 40 und 10.
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel
79
Im Neuen Testament treten die Evangelien quantitativ hinter der Apostelgeschichte zurück. Diese besetzt nach der Gesamtzahl Rang 5, nach dem Einzelmaximum Rang 4 und nach der Glossendichte Rang 11. Matthäus-, Markus-, Lukas- und Johannes-Evangelium stehen nach der Gesamtzahl auf Rang 14, 49, 20 und 38, nach dem Einzelmaximum auf Rang 7,43,2 und 21 und nach der Glossendichte auf Rang 27, 67, 41 und 60. Der zweite Platz des Lukas-Evangeliums bei den Einzelmaxima zeigt sehr schön, wie die Verhältnisse immer wieder durch die Verhältnisse einzelner Handschriften und mithin durch die Zufälligkeiten der Überlieferung mitgeprägt werden. Das relativiert die Zahlenangaben und die daraus abgeleiteten Rangfolgen insgesamt und verweist darauf, dass vor weitergehenden Schlussfolgerungen eben immer auch die Verhältnisse in den Handschriften im Einzelnen berücksichtigt werden müssen. Eine deutlich stärkere Glossierung des Matthäus-Evangeliums ist aber sicher erkennbar. Auch die Berücksichtigung der relativen Verhältnisse darf nicht zu einer Ignorierung der absoluten Zahlen und dadurch zu einer völligen Verkehrung der tatsächlichen Relevanzen führen. So steht das sehr kurze prophetische Buch Jonas mit der Gesamtzahl von 183 Glossen in 23 Handschriften bezogen auf anderthalb Vulgataseiten zwar an der Spitze von Tabelle 4, doch kann daraus natürlich nicht geschlossen werden, es sei für die volkssprachige Glossierung das wichtigste Buch der Bibel: In der Rangfolge nach der Gesamtzahl steht es auf Platz 42, in der Rangfolge nach den Einzelmaxima auf Platz 48. Entsprechendes gilt auch für den Jakobusbrief und den 3. Johannesbrief, die in der Tabelle 4 Platz 2 und 3 einnehmen, in Tabelle 2 hingegen Platz 31 und 60, in Tabelle 3 Platz 33 und 66. Im Blick auf die weitere Interpretation der Befunde in den Tabellen 2, 3 und 4 müssten ferner chronologische und regionale Gegebenheiten der Überlieferung beachtet werden. So prägt das Mondseer Bibelglossar mit seiner bis ins 13. Jahrhundert reichenden überwiegend bairischen Überlieferung den Befund vermutlich zu einem erheblichen Teil, wozu hier auf Artikel Nr. 32 verwiesen werden kann. Bei der Bibelglossierung ist ferner das Verhältnis von Textglossierung und Textglossaren von besonderem Interesse, wobei von vornherein zwischen Altem und Neuem Testament unterschieden werden
III. Dokumentationsteil
80
soll. Der Befund wird in Tabelle 7 präsentiert. Tabelle 7a vergleicht zunächst den Textumfang und den Glossierungsumfang der beiden Teile der Bibel. Tabelle 7a:
Glossierung des Alten und des Neuen Testaments in Relation zum Textumfang Anteil am Textumfang Anteil an der Glossierung in Vulgataseiten
Altes Testament
78,4 %
85,4 %
Neues Testament
21,6 %
14,6 %
Das Gesamtbild zeigt eine etwas dichtere Glossierung des Alten Testamentes. Auf das Neue Testament entfallen nur 14,6% aller Glossen, also etwa ein Siebtel, während der Textumfang des Neuen Testamentes in Vulgataseiten einen Anteil von 21,6%, also etwas über ein Fünftel des Gesamtumfangs ausmacht. Tabelle 7b vergleicht den Anteil der Textglossare und der Textglossierung an der Glossierung der beiden Teile der Bibel. Tabelle 7b:
Textglossierung und Textglossare zum Alten und Neuen Testament Textglossare
Textglossierung
Altes Testament
38.395 = 97,7%
911 = 2,3%
Neues Testament
3.819 = 56,9%
2.889 = 43,1 %
Zwischen den beiden Teilen der Bibel besteht ein erheblicher Unterschied in dem Verhältnis zwischen Textglossaren und Textglossierung. 97,7% aller Glossen zum Alten Testament sind in Textglossaren überliefert, der Anteil der Textglossierung ist hier mit 911 Glossen = 2,3 % verschwindend gering. Dieser Befund könnte Anreiz bieten, die wenigen Handschriften mit Textglossierung zum Alten Testament im Einzelnen nach Herkunft, Alter und weiteren Überlieferungsumständen zu betrachten, wofür hier allerdings kein Raum ist.
6. Textglossierung und Textglossare: Bibel
81
Beim Neuen Testament erscheint das Verhältnis von Textglossaren und Textglossierung nur auf den ersten Blick ausgewogener. Hier ist aber eine weitergehende Differenzierung unbedingt angebracht. Sie zeigt sofort große Unterschiede zwischen den einzelnen Teilen des Neuen Testaments. Tabelle 7c:
Anteil der Textglossierung an verschiedenen Teilen des Neuen Testaments Neues Testament
Anteil der Textglossierung
insgesamt
43,1 %
Evangelien
82,4%
Apostelgeschichte
0,3%
Paulusbriefe
75,4%
Katholische Briefe
25,2%
Apokalypse
0,6 %
Demnach hat die Textglossierung nur einen sehr geringen Anteil an der Glossierung der beiden relativ umfangreichen Bücher Apostelgeschichte und Apokalypse, nämlich in der Apostelgeschichte mit 7 von 2.019 Glossen (= 0,3 %) und in der Apokalypse mit 2 von insgesamt 335 Glossen (= 0,6%). Dagegen ist bei den Evangelien der Anteil der Textglossierung mit 2.029 von 2.461 Glossen insgesamt (= 82,4%) deutlich höher als im Neuen Testament im ganzen. Auch bei den Briefen bestehen erhebliche Unterschiede. Die Paulusbriefe zeigen mit 563 von insgesamt 747 Glossen (= 75,4%) einen hohen Anteil an Textglossierung, die Katholischen Briefe mit 288 von insgesamt 1.145 Glossen (= 25,2 %) hingegen einen niedrigen Anteil. Für die Textglossierung zu den Evangelien und zu den Paulusbriefen müsste die Auswertung nun bis zu den einzelnen Handschriften und Handschriftengruppen und ihrer räumlichen und zeitlichen Stellung weitergeführt werden, was aber an dieser Stelle nicht möglich ist. Insgesamt bleibt bei der Auswertung der hier dokumentierten Verhältnisse noch viel zu tun: Die Verteilung der Glossierung auf die
82
IH. Dokumentationsteil
biblischen Bücher ist unter Berücksichtigung von Zeit und Raum in den Zusammenhang der mittelalterlichen Bedeutung der einzelnen biblischen Bücher überhaupt zu stellen, das heißt in den Zusammenhang ihrer exegetischen und liturgischen Bedeutung, ihrer Kommentartraditionen usw.
7.
Umfang und Verteilung volkssprachiger Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte von Rolf Bergmann
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.
Zur Gliederung des Gegenstandes Klassische Antike Literatur der Spätantike Kirchlich-theologisches Schrifttum der Spätantike (patristik) Dichtung des Mittelalters Kirchlich-theologisches Schrifttum des Mittelalters Kirchenrecht Grammatik Medizin Sonstige Wissenschaften Gesamtbefund
1.
Zur Gliederung des Gegenstandes
Mit der Bezeichnung 'Nichtbiblische Texte' ist nur eine erste Abgrenzung zur Bibel erreicht, die sich allerdings auf den Titel von Band 11 der Edition von E. Steinmeyer und E. Sievers berufen kann. Gegenüber der dort dann befolgten alphabetischen Anordnung nach Autoren ist hier aber eine historische und inhaltlich begründete Bildung von Autoren- und Textgruppen vorzuziehen. Freilich handelt man sich damit auch wieder Definitions- und Zuordnungsprobleme ein. Als historische Gliederung wird eine Einteilung in Antike, Spätantike und Mittelalter gewählt. Wo es nötig ist, wird die zeitliche Abgrenzung auch im Einzelnen thematisiert. Die sachliche Einteilung ergibt sich aus den Bereichen Dichtung, kirchlich-theologisches Schrifttum, Kirchenrecht, Grammatik, Medizin, sonstige Wissenschaften. Die Kombination dieser Merkmale wird aber nicht schematisch durchgeführt. Ohne inhaltliche Differenzierung ist zunächst ein historisch begründeter Komplex Klassische Antike gebildet worden, in dem die Dichtung klar dominiert. Aus dieser historischen Gruppe ausgesondert bleiben die antiken Autoren Werke zu den beiden Sachgruppen Grammatik und Medizin, bei denen es angemessen erscheint, den
84
III. Dokumentationsteil
inhaltlichen Zusammenhang höher zu bewerten. Ohne zeitliche Differenzierung nach Spätantike und Mittelalter wurden auch die inhaltlich bestimmten Gruppen Kirchenrecht und Sonstige Wissenschaften zusammengestellt. Dagegen bildet die literarische Überlieferung der Spätantike und des Mittelalters jeweils einen eigenen Komplex; dasselbe gilt für das theologisch-kirchliche Schrifttum, aus dem die Texte zum Kirchenrecht ausgesondert sind. Auf weitere spezielle Fragen der Definition und insbesondere der Zuordnung einzelner Autoren und Werke zu den einzelnen Bereichen wird, wo nötig, jeweils in den Vorbemerkungen der folgenden Abschnitte kurz eingegangen. Durch die zu jedem Bereich gebotene tabellarische Übersicht ist die Zuordnung für den Benutzer jeweils schnell überblickbar. Die Zielsetzung auch dieses Abschnitts in Kapitel 111. ist dokumentierend: Es werden möglichst viele relevant erscheinende Daten zu der Frage geboten, welche nichtbiblischen Texte in Textglossierung und Textglossaren volkssprachig glossiert worden sind. Ausgangspunkt für diese Darstellung waren die entsprechenden Angaben in Register F 1 des 'Katalogs', die aber durch eingehende Auswertung der Beschreibungen selbst ergänzt und korrigiert wurden. Zu den Zahlenangaben und ihrer Zuverlässigkeit sei hier ausdrücklich auf die Einleitung von Artikel Nr. 6 verwiesen.
2. Klassische Antike Tabelle 1 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren der klassischen antiken Literatur, soweit sie nicht den Bereichen Grammatik oder Medizin zuzuordnen waren. Die erste Spalte nennt die Gesamtzahl der Glossen und die Gesamtzahl der Handschriften. In der Gesamtzahl der Glossen sind die Wiederholungen derselben Glossierungen zu denselben Textsteilen in verschiedenen Handschriften mitenthalten. Das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen in der Regel verschiedenen Glossen wird in der dritten Spalte angegeben. Die Glossierung antiker Werke ist ganz überwiegend Textglossierung; besondere Glossierungsformen (Glossierungen zu Textstellen innerhalb von Kommentaren oder in Textglossaren) werden in der zweiten Spalte angegeben. Soweit von einem Autor mehrere Werke
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
85
glossiert wurden, erfolgt die Angabe für alle Werke zusammengefasst, soweit nur einzelne Werke glossiert wurden, werden diese genannt. Bei Vergil ist der spätantike Kommentator Servius miteinbezogen. Tabelle 1: Glossierung von Autoren der Klassischen Antike Gesamtzahlen
besondere Glossierung
maximale Glossierung
Cicero, De inventione Nr. 41,240
7 in 2 Hss.
-
6 in Nr. 240
Disticha Catonis Nr.490
1 in 1 Hs.
-
1 in Nr. 490
Hippocrates, Brief an Antiochus Nr.825
8 in 1 Hs.
-
8 in Nr. 825
Horaz, Werke Nr. 96,97, 107, 170,245, 257b, 378, 415, 422, 422b (11), 433, 450, 603 (11), 605 (I), 710e (11), 710f, 724, 753, 791, 828, 836f, 898 (I)
252 in 22 Hss.
48 in Kommentaren in Nr. 107, 245, 710f, 898 (I) 15 in Textglossar in Nr. 791
74 in Nr. 450
Juvenal, Satiren Nr. 71, 87, 107, 113, 151a, 246, 350, 373, 401, 417 (11), 439, 452, 698, 753, 831, 977f
80 in 16 Hss.
11 in Kommentaren in Nr. 107, 350,373
23 in Nr. 113
Lucan, Pharsalia Nr. 48, 107,368,371,378, 416, 484, 593, 754
124 in 9 Hss.
7 in Kommentar in Nr. 107
40 in Nr. 593
Ovid, Werke Nr. 256e, 282, 410 (I), 417 (I), 697
15 in 5 Hss.
-
12 in Nr. 410 (I)
Persius, Werke Nr. 63, 107, 151b, 356a, 373, 448 (11), 613,621,671,672, 676, 690, 710e (I), 710h, 710j, 753, 812, 836e, 890 (11), 977d, 1043
128 in 21 Hss.
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
Plinius der Ältere, Naturalis historia Nr. 364
7 in 1 Hs.
Sallust, Werke Nr. 127, 378, 481, 591, 597, 603 (I), 673, 758, 805, 1007
327 in 10 Hss.
Seneca, Epistola ad Lucilium Nr.886
1 in 1 Hs.
19 in Kommentaren in Nr. 107, 373, 621, 710h, 1043
21 in Nr. 676
7 in Nr. 364 -
139 in Nr. 127 -
1 in Nr. 886
III. Dokumentationsteil
86 Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
Gesamtzahlen
besondere Glossierung
maximale Glossierung
Statius, Werke Nr. 379, 710i, 759, 836d
11 in 4 Hss.
-
5 in Nr. 379
Terenz, Werke Nr. 382, 753, 890 (11), 903
20 in 4 Hss.
-
10 in Nr. 753
Vergil, Werke Nr. 17b, 50, 98, 107, 136 (I), 147c, 255 (11), 267c, 358, 398, 409 (I), 411, 422a, 434, 447, 502 (11), 531, 634, 678, 696 (I), 696 (11), 696 (111), 696 (V), 696 (VI), 721, 752, 776, 836c, 849, 876, 883a, 889, 953, 955, 957d, 961, 999a, 1046 Servius, Vergil-Kommentar Nr. 71,244,259,299,329, 381,386,534,634,721, 1021
ca. 6.660 in 47 Hss.
821 in Textglossar in Nr. 849; 69 im Servius-Kommentar in Nr. 71, 244, 259, 299, 329, 381, 386, 534, 634,721, 1021; 133 in anderen Kommentaren in Nr. 107,721,776
3.162 in Nr. 634
Vitruv, De architectura Nr. 369,962
2 in 2 Hss.
-
1 in Nr. 369, 962
Tabelle 2 ordnet die Autoren nach der Rangfolge ihres prozentualen Anteils an der Glossierung antiker Autoren im Ganzen. Tabelle 2: Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor bzw. Werk Autor/Werk
Glossenzahl
Anteil in %
Vergil
ca. 6.660
87,1
Sallust
327
4,3
Horaz
252
3,3
Persius
128
1,7
Lucan
124
1,6
Juvenal
80
1,0
Terenz
20
0,3
Ovid
15
0,2
Statius
11
0,14
Hippocrates
8
0,1 0,1
Plinius der Ältere
7
Cicero
7
0,1
Vitruv
2
0,03
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Glossenzahl
Anteil in %
Disticha Catonis
1
0,01
Seneca
1
0,01
7.643
100
Autor/Werk
Gesamtzahl
87
Die beherrschende Stellung Vergils ist auf den ersten Blick erkennbar. Die Autoren Sallust, Horaz, Persius, Lucan und Juvenal haben zusammen noch etwa 12 % der Glossierungen, die Autoren Terenz, Ovid, Statius, Hippocrates, Plinius der Ältere, Cicero, Vitruv, die Disticha Catonis und Seneca zusammen 1 %. Hier ist eher die Tatsache der Glossierung als solche von Interesse, so dass der Blick sich auf die einzelnen Handschriften, ihre Herkunft und ihr Alter richtet; dem kann hier aber nicht weiter nachgegangen werden. Für die Vergilglossierung kann hier verwiesen werden auf Artikel Nr. 24, für die antiken Schulautoren insgesamt auf Artikel Nr. 25. Zur zeitlichen Verteilung der Antikeglossierung, von der knapp drei Viertel aus dem 11. Jahrhundert überliefert sind, vergleiche man die Tabelle 4.1. in einem Beitrag zur Glossographie des 11. Jahrhunderts von R. Bergmann und St. Stricker l . Nicht glossiert sind unter anderem Livius, Tacitus, Catull, Tibull, Properz, Plautus. T. Starck - J. C. Wells2 führen Plautus allerdings in dem Nachweis der glossierten lateinischen Werke auf; sie beziehen sich dabei auf eine Anmerkung von E. Steinmeyer3 in der Edition der 'Glossae Salomonis': "wenn, wie kaum zu bezweifeln ist, die gl. zu Plautus Trinummus 851 gehört, so ... ". Es liegt also keine Textglossierung zu Plautus vor, auch nicht ein Textglossar, sondern es geht nur um die textliche Herkunft eines Lemmas in einem großen alphabetischen Glossar.
1 2
3
In: Deutsche Texte der Salierzeit (im Druck). Althochdeutsches Glossenwärterbuch. S. 870. Die althochdeutschen Glossen, IV, S. 66, Anm. 17.
88
III. Dokumentationsteil
3. Literatur der Spätantike Tabelle 3 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren und Werke der Spätantike, die dem Bereich Literatur zugeordnet werden. Für die kirchlich-theologischen Autoren der Spätantike, die Patristik also, ist auf den nächsten Abschnitt zu verweisen. Über die Einordnung des einen oder anderen Werkes oder Autors kann diskutiert werden. So ist hier Boethius nicht nur mit der 'Consolatio philosophiae' sondern auch mit seinen philosophischen Übersetzungen und Bearbeitungen eingeordnet worden. Der Vergil-Kommentar des Servius wurde trotz seiner spätantiken Herkunft im Abschnitt Klassische Antike bei Vergil mitaufgeführt. Die Zuordnung zur Spätantike (bis ins 7. Jahrhundert) wurde mit den in der Spalte FundsteIle genannten Hilfsmitteln verifiziert. Die nächste Spalte nennt die Gesamtzahl aller Glossen zu dem betreffenden Autor und die Gesamtzahl der Handschriften. Da überwiegend Textglossierung vorliegt, ist die Glossierung in Textglossaren (einschließlich der Glossierung in Kommentaren) eigens in ihrem Umfang angegeben. Die letzte Spalte gibt das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen Glossen an. Tabelle 3: Glossierung spätantiker Literatur Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
Fundstelle
Gesamtzahlen
Kl.Pauly I, Arator Nr. 99, 126, 158, 171, Sp.487 267d, 338a, 409 (11), 420, 422c, 458, 667, 703, 704, 710u, 750, 814, 815, 849, 878, 881, 883 (11), 905, 942, 1039
1.482 in 24 Hss.
Avianus Nr. 773, 832, 881
107 in 3 Hss.
Kl.Pauly I, Sp.787
Avitus von Vienne Kl.Pauly I, Nr. 100, 201, 202, 448 Sp. 790 (I), 490, 583 (11), 666, 687, 702 (I), 702 (11), 902
Glossarglossierung
maximale Glossierung
13 in Nr. 814, 849,942
375 in Nr. 881
-
100 in Nr. 881 150 in Nr. 666
251 in 11 Hss. -
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Gesamtzahlen
Boethius Nr. 23 (1), 43a, 45, 69, 90,117,120,126,132, 154,241,242,243,281, 356,408,413,418,430, 572,619,644,656,657, 668, 713, 761, 766, 782, 875f, 881, 883 (I), 904, 907
Kl.Pauly I, Sp. 915f.
1.602 in 34 Hss.
Exeidium Troiae Nr.406
Kl.Pauly I, Sp. 1392f. (Dares)
2 in 1 Hs.
Juveneus Kl.Pauly 111, Nr. 312 (1), 312 (11), 393, Sp. 28 536, 669, 725 (N), 880, 885, 966, 1003
89
Glossarglossierung
maximale Glossierung
484 in Nr. 120, 243, 766
370 in Nr. 408
2 in Nr. 406 -
280 in 10 Hss.
40 in Nr. 725
3 in Nr. 71, 415
154 in Nr. 393
(IV)
Martianus Capella Nr. 71,267,415
Kl.Pauly 111, Sp. 10541056
8 in 3 Hss.
5 in Nr. 267
Moreturn Virgilii Nr.748
Kl. Pauly 111, Sp. 1427
3 in 1 Us.
-
3 in Nr. 748
Paulinus von Nola Nr.540
Kl.Pauly N, Sp. 560f.
3 in 1 Us.
-
3 in Nr. 540
Paulinus von Perigueux Nr.804
Kl.Pauly N, Sp. 561 f.
1 in 1 Hs.
-
1 in Nr. 804
Proba Nr. 816,819
Kl.Pauly N, Sp. 1146
13 in 2 Hss.
-
12 in Nr. 819
Prosper von Aquitanien Nr. 11,108,126,136 (11), 158, 973
Kl.Pauly N, Sp. 1191 f.
54 in 6 Hss.
Prudentius Nr. 7, 8e, 36, 65, 81, 82, 102, 105, 106, 107, 108, 126, 128, 129, 150, 151, 162, 186, 187, 188,221, 263, 270b, 324, 324b, 340, 344, 348, 363, 373, 388, 389, 402, 453, 462, 563, 579, 620, 658, 667, 701, 713, 723, 770, 771, 785, 813, 821 (I), 821 (11), 822, 824, 834, 835, 874,877,881,896,901, 960,976, 1008, 1014
Kl.Pauly N, Sp. 1202f.
12.057 in 62 Hss.
38 in Nr. 11 -
2.463 in Nr. 1.020 in Nr. 7, 107, 108, 579 151,221,263, 270b, 324, 373, 389, 620, 713, 785, 813, 821 (11), 877, 976
III. Dokumentationsteil
90 Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Sedulius Nr. 11,208,221, 267b, 312 (I), 312 (11), 324, 345c, 599, 605 (11), 654, 670,725 (IV), 781,877, 900, 906, 942, 1003
Kl.Pauly V, Sp. 61 f.
Gesamtzahlen 418 in 19 Hss.
Glossarglossierung
maximale Glossierung
95 in Nr. 221, 324, 725 (IV), 942
129 in Nr. 781
Tabelle 4 ordnet die Autoren nach der Rangfolge ihres prozentualen Anteils an der Glossierung spätantiker Autoren im Ganzen. Tabelle 4: Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor bzw. Werk Autor/Werk
Glossenzahl
Anteil in %
Prudentius
12.057
74,1
Boethius
1.602
9,8
Arator
1.482
9,1
Sedulius
418
2,6
Juvencus
280
1,7
Avitus von Vienne
251
1,5
Avianus
107
0,7
Prosper von Aquitanien
54
0,3
Proba
13
s.u.
Martianus Capella
8
s.u.
Moretum Virgilii
3
s.u.
Paulinus von Nola
3
s.u.
Excidium Troiae
2
s.u.
Paulinus von Perigueux
1
insgesamt 30 = 0,2
16.281
100
Gesamtzahl
Die Tabelle verdeutlicht die dominierende Stellung des Prudentius, auf den fast drei Viertel aller Glossen zu spätantiker Literatur entfallen. Eine nennenswerte Rolle spielen ferner Boethius und Arator. In deutlichem Abstand folgen Sedulius, Avitus, Juvencus, Avianus und Prosper. Der Rest ist nur noch wegen der Tatsache volkssprachiger Glossierung an sich von Interesse. Für die Interpretation des Befundes im
91
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
Kontext mittelalterlicher Schullektüre kann hier verwiesen werden auf Artikel Nr. 25; zu Prudentius wird verwiesen auf Artikel Nr. 26, zu Boethius auf Artikel Nr. 27.
4. Kirchlich-theologisches Schrifttum der Spätantike (Patristik) Tabelle 5 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren und Werke der Patristik und des kirchlich-theologischen Schrifttums der Spätantike insgesamt. Verschiedene Pseudo-Überlieferungen zu den Kirchenvätern sind ohne genaueren Nachweis hier eingeordnet worden. Die Zuordnung zur Spätantike (bis ins 7. Jahrhundert) wurde mit den in der Spalte FundsteIle genannten Hilfsmitteln verifiziert. Die nächste Spalte nennt die Gesamtzahl aller Glossen zu dem betreffenden Autor und die Gesamtzahl der Handschriften. Da überwiegend Textglossierung vorliegt, ist die Glossierung in Textglossaren (einschließlich der Glossierung in Kommentaren) eigens in ihrem Umfang angegeben. Die letzte Spalte gibt das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen Glossen an. Tabelle 5: Glossierung des kirchlich-theologischen Schrifttums der Spätantike (Patristik) Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteUe
Gesamtzahlen
Ambrosius von Mailand, Werke Nr. 16, 180, 324a, 475, 480, 560, 566, 646, 862
LThK. I, Sp. 427430
102 in 9 Hss.
Athanasius der Große, Vita des Antonius Nr.236
LThK. I, Sp. 976981
2 in 1 Hs.
Augustinus, Werke Nr. 25,112,164,190,192, 193,194,195,196,215, 331, 372, 515, 520, 527, 538, 638, 710d, 734, 836b, 870,919,981, 1038
LThK. I, Sp. 10941102
31 in 24 Hss.
Basileios der Große, Werke Nr.31
LThK. 11, Sp. 33-35
27 in 1 Hs.
Glossarglossierung
maximale Glossierung 44 in Nr. 16
-
2 in Nr. 236 -
3 in Nr. 112, 372, 538
-
4 in Nr. 195
27 in Nr. 31
111. Dokumentationsteil
92 Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteUe
Gesamtzahlen
Glossarglossierung
maximale Glossierung
Caesarius von Arles, Homilien Nr. 55, 199, 234, 322, 338
LThK. 11, Sp. 964f.
52 in 5 Hss.
40 in Nr. 199
40 in Nr. 199
Cassianus, Werke Nr. 44 (1), 161, 197, 225, 372,478, 574, 651, 653, 849
Kl.Pauly I, Sp. 1067
242 in 10 Hss.
87 in Nr. 44 (I), 161, 197, 225, 372, 849
145 in Nr. 653
Cassiodor, Expositio in psalterium Nr. 396, 397, 840
LThK. 11, Sp. 970f.
12 in 3 Hss.
Ephraem Syrus, Werke Nr. 55, 521
LThK. 111, Sp. 926929
3 in 2 Hss.
Eucherius, Werke Nr. 926, 94~ 950, 998(n
LThK. 111, Sp.1166
4 in 4 Hss.
Eugippius, Vita S. Severini Nr. 360a, 957e
LThK. 111, Sp. 1179
21 in 2 Hss.
8 in Nr. 840 -
2 in Nr. 521
4 in 4 Hss.
1 in Nr. 926,949, 950, 998 (I)
-
11 in Nr. 957e 350 in Nr. 637
Eusebius von Cäsarea, Histo- LThK. 111, ria ecclesiastica in der BeSp. 1195arbeitung des Rufinus 1197 Nr. 64, 112, 162b, 225, 372, 443 (I), 499, 532, 533, 637, 665, 849, 926, 950, 998 (I)
703 in 15 Hss.
687 in Nr. 64, 112, 225, 372, 443 (I), 499, 637, 665, 849, 926, 950, 998 (I)
Faustus Reiensis, De ratione fidei Nr. 168
LThK. IV, Sp.43f.
1 in 1 Hs.
-
1 in Nr. 168
Faustinus, Dicta Nr. 836b
LThK. IV, Sp. 42f.
15 in 1 Hs.
-
15 in Nr. 836b
Fulgentius der Mythograph, Werke Nr. 332, 351, 413, 586, 667, 726, 877
Kl. Pauly 11, 15 in 7 Hss. Sp. 628
6 in Nr. 586, 726, 877
3 in Nr. 667 und 877
Gennadius von Marseille, Werke Nr. 61,287
Kl. Pauly 11, 32 in 2 Hss. Sp.742
2 in Nr. 287
30 in Nr. 61
93
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Gregor der Große, Werke Nr. 13, 15, 26, 28, 44 (I), 56, 60, 73, 86, 104, 152, 159, 161, 162c, 163 (11), 166, 172, 189,203,204, 205, 206, 207, 225, 257a, 296 (11), 298 (11), 306, 313, 316, 324, 330, 372, 424, 435, 443 (I), 463, 467, 469, 474, 477, 488, 499, 514, 518,521,522,523,547, 550, 552, 576, 582, 601, 604, 637, 652, 665, 677, 679, 686, 693, 710, 710r, 717, 718, 720, 725 (I), 735, 736, 738, 776, 779, 780, 783 (11), 783a, 796, 849, 871, 872, 920, 923, 925, 926,928,931,939,949, 950, 983, 988, 989, 990, 997, 998 (I), 999, 1006, 1010, 1012
LThK. IV, Sp.11771181
Gesamtzahlen 13.950 in 99 Hss.
Glossarglossierung
maximale Glossierung
9.817 in Nr. 44 (I), 73, 86, 152, 159, 161, 163 (11), 189, 225, 296 (11), 324, 372, 435, 443 (I), 499, 604, 637, 652, 665,710,717, 718, 720, 725 (I), 776, 779, 780, 849, 926, 928, 949, 950, 998 (I)
2.804 in Nr. 665
-
2 in Nr. 334
Hegesippus, De bello ludaico LThK. V, Nr. 334 Sp.61
2 in 1 Hs.
Hieronymus, Werke Nr. 27, 54, 58, 63, 112, 148, 183, 184, 185, 191, 225, 234, 267a, 287, 292, 296 (I), 297, 308, 345b, 347, 367, 372, 426, 427, 516, 524, 538, 584, 611, 645, 647, 651, 665, 719, 725 (IV), 732,741,755, 821 (111), 836a, 839, 841, 843,847, 849, 861, 863, 877, 926, 954, 987, 1038
LThK. V, Sp. 326329
1.026 in 52 Hss.
737 in Nr. 318 in Nr. 112, 225, 611 267a, 287, 296 (I), 367, 372, 516, 538, 584, 611, 665, 719, 725 (IV), 741, 821 (111), 839, 841, 849, 861, 863, 877, 926
Isidor von Sevilla, Werke Nr. 31,33,34, 256c, 287, 296 (I), 367, 372, 375a, 419, 451, 476, 499, 509, 511,528,529,539,544, 567, 590, 640, 660, 665, 680, 689, 725 (111), 762, 797, 820, 855, 888, 994
LThK. V, Sp.786f.
602 in 33 Hss.
280 in Nr. 287, 296 (I), 367, 375a, 372, 499, 529, 539, 567, 660, 680
Johannes Chrysostomos, Werke Nr. 937
LThK. V, Sp. 10181021
9 in 1 Hs.
Julian von Toledo, Prognosticon futuri saeculi Nr. 336
LThK. V, Sp. 1200
1 (?) in 1 Hs.
219 in Nr. 529
9 in Nr. 937 -
1 in Nr. 336 -
III. Dokumentationsteil
94 Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Gesamtzahlen
Julianus Pomerius, De vita contemplativa Nr. 929
LThK. V, Sp.1199
17 in 1 Hs.
Justus von Urgel Nr. 182
LThK. V, Sp. 1230
Leo der Große, Predigten Nr.482
Glossarglossierung
maximale Glossierung
-
17 in Nr. 929
1 in 1 Hs.
-
1 in Nr. 182
LThK. VI, Sp. 945f.
1 in 1 Hs.
-
1 in Nr. 482
Origenes, Homilien (in der Übersetzung des Hieronymus) Nr. 191
LThK. Vll, Sp. 12301235
1 in 1 Hs.
Orosius, Historia adversus paganos Nr. 74, 112,225,237,361, 372, 380, 525, 538, 612, 631, 720a, 803, 848a, 849, 977e, 1035
Kl.Pauly N, Sp. 330f.
203 in 17 Hss.
Paterius, Liber testimoniorum Nr.494
www.saintpatrickdc. org/ss/022l.htm am 12.1.06
1 in 1 Hs.
1 in Nr. 191
-
111 in Nr. 112, 225, 372, 380, 538, 612, 631, 849
33 in Nr. 631
1 in Nr. 494 -
Pelagius, Prolog zu den Pau- LThK. lusbriefen VllI, Sp. Nr. 733 251
5 in 1 Hs.
~lato, Timaios (in der Ubersetzung des Chalcidius) Nr. 18,829
LThK. 11, Sp. 1002
2 in 2 Hss.
Pseudo-Abdias, Historia Apostolica Nr. 221,324,916
LThK. I, Sp. Ilf.
190 in 3 Hss.
Pseudo-Ambrosius (Ambrosiater) Nr. 526,921
LThK. I, Sp.425f.
16 in 2 Hss.
5 in Nr. 733 -
-
Pseudo-Ambrosius, Fides edita de Spiritu Sancto Nr. 168
1 in 1 Hs.
Pseudo-Augustinus, Sermones Nr. 836b, 977, 987
24 in 3 Hss.
Pseudo-Hieronymus, Bibelkommentare Nr. 468,517
4 in 2 Hss.
160 in Nr. 221, 324 -
1 in Nr. 18 und 829 93 in Nr. 221 15 in Nr. 526 1 Nr. 168
-
22 in Nr. 987 je 2
-
95
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte FundsteIle
Gesamtzahlen
Pseudo-Klementinen Nr. 392,570
LThK. VI, Sp. 334f.
6 in 2 Hss.
Rufinus von Aquileia, In Epistolas ad Romanos Nr. 924
LThK. IX, Sp. 91 f.
1 in 1 Hs.
Sulpicius Severus, Werke Nr. 181 (1),221,233,324, 372,485,549,611,624, 650, 710t, 859, 1011
LThK. IX, Sp. 1161 f.
880 in 13 Hss.
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
Venantius Fortunatus, Werke LThK. X, Nr. 200, 804, 836b, 1024 Sp. 656f.
Glossarglossierung
maximale Glossierung 3 in Nr. 392, 570
-
1 in Nr. 924 -
61 in Nr. 221, 324, 372, 611
13 in 4 Hss.
-
780 in Nr. 650
6 in Nr. 200
Tabelle 6 ordnet die Autoren nach der Rangfolge ihres prozentualen Anteils an der Glossierung der Patristik im Ganzen. Tabelle 6: Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor bzw. Werk Autor/Werk
Glossenzahl
Anteil in %
Gregor der Große, Werke
13.950
76,6
Hieronymus, Werke
1.026
5,6
Sulpicius Severus, Werke
880
4,8
Eusebius von Cäsarea, Historia ecclesiastica in der Bearbeitung des Rufinus
703
3,9
Isidor von Sevilla, Werke
602
3,3
Cassianus, Werke
242
1,3
Orosius, Historia adversus paganos
203
1,1
Pseudo-Abdias, Historia Apostolica
190
1,0
Ambrosius von Mailand, Werke
102
0,6
Caesarius von Arles, Homilien
52
0,3
Gennadius von Marseille, Werke
32
0,2
Augustinus, Werke
31
0,2
Basileios der Große, Werke
27
s.u.
Pseuso-Augustinus, Sermones
24
s.u.
Eugippius, Vita S. Severini
21
s.u.
Julianus Pomerius, De vita contemplativa
17
s.u.
96
IH. Dokumentationsteil Glossenzahl
Anteil in %
Pseudo-Ambrosius (Ambrosiaster)
16
s.u.
Fulgentius der Mythograph, Werke
15
s.u.
Faustinus, Dicta
15
S.u.
Venantius Fortunatus, Werke
13
s.u.
Cassiodor, Expositio in psalterium
12
s.u.
Johannes Chrysostomos, Werke
9
s.u.
Pseudo-Klementinen
6
s.u.
Pelagius, Prolog zu den Paulusbriefen
5
s.u.
Eucherius, Werke
4
s.u.
Pseudo-Hieronymus, Bibelkommentare
4
s.u.
Ephraem Syrus, Werke
3
s.u.
Plato, Timaios (in der Übersetzung des Chalcidius)
2
s.u.
Athanasius der Große, Vita des Antonius
2
s.u.
Hegesippus, De bello Iudaico
2
s.u.
Paterius, Liber testimoniorum
1
s.u.
Origenes, Homilien (in der Übersetzung des Hieronymus)
1
s.u.
Faustus Reiensis, De ratione fidei
1
s.u.
Julian von Toledo, Prognosticon futuri saeculi
1
s.u.
Justus von Urgel
1
s.u.
Leo der Große, Predigten
1
s.u.
Pseudo-Ambrosius, Fides edita de Spiritu Sancto
1
S.u.
Rufinus von Aquileia, In Epistolas ad Romanos
1
insgesamt 205 = 1,1
18.218
100
Autor/Werk
insgesamt
Die Glossierung der Patristik wird dominiert durch die Glossen zu den Werken Gregors des Großen, die mehr als drei Viertel dieses Bereichs ausmachen und alle anderen Autoren weit übertreffen. Für eine genauere Analyse der Verteilung der Glossierung auf die einzelnen Werke Gregors wird hier verwiesen auf Artikel Nr. 28. Unter quantitativem Aspekt sind noch erwähnenswert Hieronymus, Sulpicius Severus, Euse-
97
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
bius von Cäsarea und Isidor von Sevilla, sowie in zweiter Linie Cassianus, Orosius, Pseudo-Abdias und Ambrosius von Mailand, deren volkssprachige Glossierung insgesamt 21,3% ausmacht. Der Rest ist quantitativ vernachlässigbar, auch die Glossierung der Werke des Augustinus; man vergleiche dazu auch Artikel Nr. 93 zu Ekkehart IV. von St. Gallen.
5. Dichtung des Mittelalters Tabelle 7 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren und Werke, die der mittelalterlichen Dichtung zugeordnet werden können. Die Zuordnung wurde mit den in der Spalte FundsteIle genannten Hilfsmitteln verifiziert. Die nächste Spalte nennt die Gesamtzahl aller Glossen zu dem betreffenden Autor und die Gesamtzahl der Handschriften. Da überwiegend Textglossierung vorliegt, ist die Glossierung in Textglossaren (einschließlich der Glossierung in Kommentaren) eigens in ihrem Umfang angegeben. Die letzte Spalte gibt das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen Glossen an. Nicht in die Tabelle aufgenommen wurden Glossen zu anonymen Gedichten und Versen, die wohl vernachlässigbar sind (Nr. 136 (111) T 1, Nr. 539 T 5, Nr. 833 TI), sowie Glossen zu einem unter anderem Verse enthaltenden Exzerptenbuch, bei dem aber nicht erkennbar ist, wieviel Glossen auf die Verse entfallen (Nr. 623 T 48). Tabelle 7: Glossierung mittelalterlicher Dichtung Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Gesamtzahlen
Glossarglossierung
maximale Glossierung
-
2
185 in Nr. 688
Abbo von Saint-Germaindes-Pres, Bella Parisiacae urbis Nr.774c
LexMA. I, Sp. 15f.
2 in 1 Hs.
Aldhelm, Werke Nr. 7,75,112,151,208, 212, 254, 338b, 611, 665, 688, 768, 930, 965, 985, 1002
LexMA. L Sp. 346f.
956 in 16 Hss.
319 in Nr. 7, 75, 112, 151, 254,611, 665, 768
Anonymus Neveleti, Esopus Nr. 1026
LexMA. IV, Sp. 202
mehrere in 1 Hs.
-
98
III. Dokumentationsteil 1 in 1 Hs.
Arnulf, Deliciae cleri Nr. 911 Ermoldus Nigellus, Gedicht über Ludwig den Frommen Nr. 918
LexMA. 111, Sp. 2160f.
1 in 1 Hs.
(Worterklärungen zu den) Gesta Apollonii Nr.281
LexMA. I, Sp. 771
1 in 1 Hs.
Herzog Ernst Nr. 710a, 710b
LexMA. IV, Sp. 2194
65 in 2 Hss.
(Glossar zu) Notker I., Sequenzen Nr. 324
LexMA. VI, Sp. 1289f.
6 in 1 Hs.
Poeta Saxo, Gedicht über Karl den Großen Nr. 966
LexMA. VII, Sp. 35f.
7 in 1 Hs.
Pseudo-Ovid, Elegia de philomela Nr. 389, 901
-
1 1
-
1 in 1 Hs.
-
6 in 1 Hs.
1
33 in Nr. 710b 6
7 -
43 in 2 Hss.
-
22 in Nr. 901 4 in Nr. 674
Ruodlieb Nr. 154b, 674
LexMA. VII, Sp. 1103f.
5 in 2 Hss.
-
Waltharius Nr. 35, 288, 712
LexMA. VIII, Sp. 2002
15 in 1 Hs. (3 Fragmente)
-
15
Die Gesamtzahl der volkssprachigen Glossen zu diesem Bereich beträgt 1.102 in 30 Handschriften. Davon entfallen auf Aldhelms Werke, die freilich nicht nur dichterischer Natur sind, allein 956 = 86,8%. Ohne Aldhelm sind es nur 146 Glossen in 14 Handschriften. Wenn man den im Jahre 709 gestorbenen Aldhelm der älteren Tradition, also noch der Spätantike zuordnen würde, könnte man sagen, dass zeitgenössische dichterische Texte insgesamt nur eine sehr geringe Rolle in der volkssprachigen Glossierung spielen. Dabei sind hier sogar einige Werke mitberücksichtigt, deren Entstehung bis ins 12. Jahrhundert führt (so bei 'Herzog Ernst'), so dass ihre Glossierung kaum noch dem Althochdeutschen zugerechnet werden kann.
99
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
6. Kirchlich-theologisches Schrifttum des Mittelalters Tabelle 8 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren und Werke, die dem mittelalterlichen kirchlich-theologischen Schrifttum zugeordnet wurden. Die Zuordnung wurde mit den in der Spalte Fundstelle genannten Hilfsmitteln verifiziert. Die nächste Spalte nennt die Gesamtzahl aller Glossen zu dem betreffenden Autor und die Gesamtzahl der Handschriften. Da überwiegend Textglossierung vorliegt, ist die Glossierung in Textglossaren eigens in ihrem Umfang angegeben. Die letzte Spalte gibt das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen Glossen an. Tabelle 8: Glossierung kirchlich-theologischen Schrifttums des Mittelalters Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Gesamtzahlen
Adelpertus, Psalmen-Kommentar Nr. 110
LexMA. I, Sp. 103
2 in 1 Hs.
Ado von Vienne, Martyrologium Nr.230
LThK. I, Sp. 150f.
3 in 1 Hs.
Alkuin, Theologische Werke Nr. 596, 618, 799
LexMA. I, Sp.417-420
74 in 3 Hss.
Ambrosius Autpertus, Apokalypse-Kommentar Nr. 209
LThK. I, Sp. 426
4 in 1 Hs.
Atto von Vercelli, Kommentar zur Bibel, Paulusbriefe Nr. 21, 307
LThK. I, Sp. 1019
8 in 2 Hss.
Beda Venerabilis, Theologische Werke Nr. 43, 210, 211, 225, 276, 293, 310, 315, 325, 346, 400, 555, 592, 636, 655, 836b, 848, 849, 863, 949, 1000
LThK. 11, Sp. 93f.
285 in 21 Hss.
Glossarglossierung
maximale Glossierung 2 in Nr. 110
-
3 in Nr. 230 -
68 in Nr. 596 4 in Nr. 209
-
5 in Nr. 21 -
Berchtold von Kremsmünster, Notula Nr. 357
7 in 1 Hs.
Bibelkommentare Nr. 506, 685, 1028, 1041, 1044, 1049, 1050, 1053
715 in 8 Hss.
87 in Nr. 225, 346, 555, 636, 849, 863, 949
94 in Nr. 400
7 in Nr. 357 -
637 in Nr. 1041
100
IH. Dokumentationsteil Glossarglossierung
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Gesamtzahlen
Bonifatius, Predicatio de die iudicii Nr. 836b
LThK. 11, Sp. 591-593
2 in 1 Hs.
Christian von Stablo, Kommentar zum Matthäus-Evangelium Nr. 565
LexMA.II, Sp. 1912f.
1 in 1 Hs.
De edificatione fidei et concordiae Nr. 771
nicht gefunden
3 in 1 Hs.
Defensor von Liguge, Liber scintillamm Nr. 449,980
LexMA.III, Sp. 634
7 in 2 Hss.
Egino von Verona, Homiliar Nr. 635
LexMA.III, Sp. 1612
1 in 1 Hs.
-
Ekkehart IV. von St. Gallen, Werke Nr. 227, 256b
LexMA.III, Sp. 1767f.
24 in 2 Hss.
-
Ermenrich von Ellwangen, Sermo de vita s. Suolae Nr.46
LexMA.III, Sp. 2157
5 in 1 Hs.
maximale Glossierung 2 in Nr. 836b
-
1 in Nr. 565 -
3 in Nr. 771 -
5 in Nr. 980 -
1 in Nr. 635 23 in Nr. 227
5 in Nr. 46 -
Expositio symboli Nr. 595
1 in 1 Hs.
Floms von Lyon, CollectaLThK. IV, nea ex Augustino in epistolas Sp. 181 Pauli Nr. 217,218
5 in 2 Hss.
Frage- und Antwortbüchlein Nr. 660
1 in 1 Hs.
-
1 in Nr. 595 4inNr.217
-
1 in Nr. 660
Haimo von Auxerre, Werke Nr. 443 (I), 487, 636, 641, 655
LexMA. IV, 111 in 5 Sp. 1864 Hss.
Herrad von Landsberg, Hortus deliciarum Nr. 857
LexMA. IV, 1.220 in 1 Sp. 2179f. Hs.
-
1.220 in Nr. 957
Hildebert von Lavardin, De nummo Nr. 429 (11)
LexMA. V, Sp. Ilf.
1 in 1 Hs. -
(11)
Hildegard von Bingen, Werke Nr.51
LThK. V, Sp. 341f.
35 in 1 Hs.
105 in Nr. 443 (I)
105 in Nr. 443 (I)
1 in Nr. 429
35 in Nr. 51
101
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Autor bzw. Werk und BStK.-Nro
FundsteIle
Gesamtzahlen
Hinkmar von Reims, Epistola ad Carolum Calvum de cavendis vitiis Nr. 585
LexMA. V, Sp.29f.
1 in 1 Hs.
Homiliarium Burchardi Nr. 987
Glossarglossierung
maximale Glossierung 1 in Nr. 585
-
47 in 1 Hs.
-
47 in Nr. 987
Hrabanus Maurus, Werke Nr. 32, 513, 639, 792, 800, 8164
LThK. V, Sp.499f.
220 in 6 Hss.
-
213 in Nr. 792
Hymnen Nr. 814, 1019
LThK. V, Sp. 558-567
8 in 2 Hss.
-
7 in Nr. 1019
Ivo von Chartres, Briefe Nr.390
LThK. V, Sp. 825f.
1 in 1 Hs.
-
1 in Nr. 390
Johannes Diaconus von Rom, LThK. V, Vita Gregorii Sp. 1027 Nr.235
3 in 1 Hs.
Liturgische Bücher Nr. 106b, 783 (I), 710aa, 1067
mehrere in 4 Hss.
Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi Nr. 144, 280, 377, 384d, 423,459,460, 774e, 774~ 774g, 1055 (?)
LThK. VII, Sp. 654
3 in Nr. 235 -
11 in 11 Hss.
je 1 -
Passiones s. Vitae et Passiones Pasturalis liber Nr. 693 Paulus Diaconus, Homilien Nr. 27, 710c
LThK. VIII, Sp. 230f.
Petrus Damiani, Liber gratis- LThK. VIII, simus Sp. 358-360 Nr.78
4
3 in 1 Hs.
-
3 in Nr. 693
2 in 2 Hss.
-
je 1
1 in 1 Hs.
1 in Nr. 78 -
Die Angaben in BStK. wurden durchgehend korrigiert nach F. Klaes, Kulturgeschichtliche Aspekte der volkssprachigen Glossographie: Die althochdeutschen Glossen zu Hrabanus Maurus; der mit 631 Glossen versehene Bibelkommentar in Nr. 1041 hat danach zwar aus Hrabans Werk geschöpft, kann ihm aber nicht einfach zugeschrieben werden; man vergleiche auch Artikel Nr. 29.
102 Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
III. Dokumentationsteil Fundstelle
Gesamtzahlen
Petrus (Mauritius) Venerabilis von Cluny, Gedicht Nr.273
LexMA. VI, 37 in 1 Hs. Sp. 19851987
Predigten Nr. 506, 557, 577, 611, 659, 836b
LThK. VIII, Sp.708-710
36 in 6 Hss.
Reginald von Canterbury, Vita S. Malchi monachi captivi Nr.710g
LThK. VIII, Sp. 1098
60 in 1 Hs.
Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Genesis Nr. 622
LThK. VIII, Sp. 12231225
2 in 1 Hs.
Robertus de Tumbalenia, Expositio in Cantica Canticorum Nr. 487
LThK. VIII, Sp. 1342f.
1 in 1 Hs.
Sedulius Scottus, Werke Nr. 221, 324, 507, 795
LThK. IX, Sp. 564
122 in 4 Hss.
Sequenzen Nr.710p
LThK. IX, Sp. 679-681
1 in 1 Hs.
Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis Nr. 114, 435, 604, 637, 665, 844, 926, 949, 950, 998 (I)
LThK. IX, Sp. 836f.
1.954 in 10 Hss.
maximale Glossierung 37 in Nr. 273
-
16 in Nr. 659
60 in Nr. 710g -
2 in Nr. 622 -
1 in Nr. 487 -
Theodemar von Montecassi- LexMA. VI, no, Brief an Karl den Großen Sp. 786 Nr.399
1 in 1 Hs.
Tietland von Einsiedeln, Kommentar zur Bibel, Paulusbriefe Nr.21
LThK. X, Sp. 192f.
5 in 1 Hs.
Visio Baronti Nr. 575
LThK. 11, Sp. 1
Vision des Zisterziensermönchs Rudolf von Kaisheim Nr.280
Glossarglossienmg
121 in Nr. 221, 324, 795
1. 951 in Nr. 435, 604, 637, 665, 926, 949, 950, 998 (I)
57 in Nr. 221 1 in Nr. 710p 503 in Nr. 665
1 in Nr. 399 -
5 in Nr. 21 -
20 in 1 Hs.
-
1 in 1 Hs.
20 in Nr. 575 1 in Nr. 280
-
103
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Gesamtzahlen
Glossarglossierung
maximale Glossierung
Vitae et Passiones (Martyrer- LThK. VII, Sp. 133f. akten) Nr. 30, 101, 125,324, 386c, 474,479,553,575,577, 604, 611, 637, 643, 654, 659, 665, 684, 725 (IV), 846, 849, 864, 908, 914, 917, 949, 950, 966, 971, 1017, 1024
930 in 31 Hss.
856 in Nr. 324, 604,611,637, 665, 725 (IV), 846, 849, 949, 950,1017
313 in Nr. 611
Walahfrid Strabo, Werke Nr. 10, 86a, 121,167,219, 314, 383, 386b, 457, 492, 502 (1), 504, 604, 612, 622, 648, 654, 737, 740, 769, 774d, 810, 823, 932, 969, 1022a, 1028, 1034, 1041, 1044, 1049, 1050"5
LThK. X, Sp. 925-927
519 in 32 Hss.
353 in Nr. 10, 86a, 121,167, 219, 314, 386b, 492, 502 (I), 504, 604, 612, 622, 648, 740, 769, 774d, 932, 969, 1022a, 1028, 1034, 1041, 1044, 1049, 1050
105 in Nr. 383
Wilhelm von Hirsau, Constitutiones Hirsaugienses Nr. 394
LThK. X, Sp. 1134f.
2 in 1 Hs.
Williram von Ebersberg, Kommentar zur Bibel, Hoheslied Nr. 875a
LThK. X, Sp. 1167f.
20 in 1 Hs.
2 in Nr. 394 -
-
20 in Nr. 875a
Tabelle 9 ordnet die Autoren nach der Rangfolge ihres prozentualen Anteils an der Glossierung der Patristik im Ganzen. Tabelle 9: Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor bzw. Werk Glossenzahl
Anteil in %
Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis
1.954
30,0
Herrad von Landsberg, Hortus deliciarum
1.220
18,7
Vitae et Passiones (Martyrerakten)
930
14,3
Bibelkommentare
715
11,0
Walahfrid Strabo, Werke
519
8,0
Autor/Werk
5
Die Angaben in BStK. wurden durchgehend korrigiert nach F. Klaes, Kulturgeschichtliche Aspekte der volkssprachigen Glossographie: Die althochdeutschen Glossen zu Hrabanus Maurus.
III. Dokumentationsteil
104
Glossenzahl
Anteil in %
Beda Venerabilis, Theologische Werke
285
4,4
Hrabanus Maurus, Werke
220
3,4
Sedulius Scottus, Werke
122
1,9
Haimo von Auxerre, Werke
111
1,7
Alkuin, Theologische Werke
74
1,1
Reginald von Canterbury, Vita S. Malchi monachi captivi
60
0,9
Homiliarium Burchardi
47
s.u.
Petrus (Mauritius) Venerabilis von Cluny, Gedicht
37
s.u.
Predigten
36
s.u.
Autor/Werk
Hildegard von Bingen, Werke
35
s.u.
Ekkehart IV. von St. Gallen, Werke
24
s.u.
Williram von Ebersberg, Kommentar zur Bibel, Hoheslied
20
s.u.
Visio Baronti
20
s.u.
Moses von Bergamo, Expositiones dictionum grecarum in prologos sei Hieronymi
11
s.u.
Atto von Vercelli, Kommentar zur Bibel, Paulusbriefe
8
s.u.
Hymnen
8
s.u.
Defensor von Liguge, Liber scintillarum
7
s.u.
Berchtold von Kremsmünster, Notula
7
s.u.
Tietland von Einsiedeln, Kommentar zur Bibel, Paulusbriefe
5
s.u.
Ermenrich von Ellwangen, Sermo de vita s. Suolae
5
s.u.
Floms von Lyon, Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli
5
s.u.
Ambrosius Autpertus, Apokalypse-Kommentar
4
s.u.
Ado von Vienne, Martyrologium
3
s.u.
De edificatione fidei et concordiae
3
s.u.
Johannes Diaconus von Rom, Vita Gregorii
3
s.u.
Pasturalis liber
3
s.u.
Adelpertus, Psalmen-Kommentar
2
s.u.
Bonifatius, Predicatio de die iudieii
2
s.u.
Paulus Diaconus, Homilien
2
s.u.
Remigius von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Genesis
2
s.u.
105
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Glossenzahl
Anteil in %
2
s.u.
mehrere
-
Christian von Stablo, Kommentar zum Matthäus-Evangelium
1
s.u.
Egino von Verona, Homiliar
1
s.u.
Expositio symboli
1
s.u.
Frage- und Antwortbüchlein
1
s.u.
Hildebert von Lavardin, De nummo
1
s.u.
Hinkmar von Reims, Epistola ad Carolum Calvum de cavendis vitiis
1
s.u.
Ivo von Chartres, Briefe
1
s.u.
Petrus Damiani, Liber gratissimus
1
s.u.
Robertus de Tumbalenia, Expositio in Cantica Canticorum
1
s.u.
Sequenzen
1
s.u.
Theodemar von Montecassino, Brief an Karl den Großen
1
s.u.
Vision des Zisterziensermönchs Rudolf von Kaisheim
1
insgesamt 313 = 4,9
6.523
100
Autor/Werk Wilhelm von Hirsau, Constitutiones Hirsaugienses Liturgische Bücher
insgesamt
Anders als bei den vorausgehenden Autorengruppen dominiert bei den kirchlich-theologischen Autoren des Mittelalters kein einzelner Autor; vielmehr machen acht Autoren zusammen 91,7% der volkssprachigen Glossierung aus, wobei allerdings die Glossenzahl auch von 1.954 bis 122 reicht. (Zur Glossierung von Hrabanus Maurus und Walahfrid Strabo vergleiche man Artikel Nr. 29.) Freilich ist darunter mit Herrad von Landsberg eine Autorin, deren Glossierung kaum noch dem Althochdeutschen zuzurechnen ist. Die 41 restlichen Autoren und Werke teilen sich die restlichen 8,3 % der Glossierung.
7. Kirchenrecht Tabelle 10 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren und Werke, die dem kirchenrechtlichen Schrifttum zugeordnet werden können. Die Zuordnung wurde mit den in der Spalte FundsteIle genannten Hilfsmitteln verifiziert. Die nächste Spalte nennt die Gesamtzahl aller
106
III. Dokumentationsteil
Glossen zu dem betreffenden Autor und die Gesamtzahl der Handschriften. Die Glossierung in Textglossaren ist eigens in ihrem Umfang angegeben. Die letzte Spalte gibt das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen Glossen an. Im Bereich Kirchenrecht wurden folgende Zusammenfassungen vorgenommen: Der Benediktinerregel wurden die Expositio in regulam S. Benedicti des Paulus Diaconus (LexMA. VI, Sp. 1825f.) und die Regulae monasticae Benedikts von Aniane (LexMA. I, Sp. 1864-1866) zugeordnet. Sämtliche Kanonikerregeln wurden unter dieser Bezeichnung zusammengestellt: Amalarius von Metz, Liber de institutione canonicorum (LThK. I, Sp. 414), Chrodegang von Metz (LexMA. 11, Sp. 1948f.), Kanonikerregel von Aachen 816 (LexMA. V, Sp. 903f.) usw. Unter Canones stehen alle einschlägigen Sammlungen wie die Dionysio-Hadriana (LexMA. 111, Sp. 1088-1092), die Sammlungen des Ansegis von Fontenelle (LexMA. I, Sp. 677f.) und des Cresconius (LexMA. 111, Sp. 345f.) usw. Die Poenitentialia Egberts von York (LexMA. 111, Sp. 1601f.), Halitgars von Cambrai (LexMA. IV, Sp. 1876f.), des Cummianus (LexMA. 111, Sp. 367) und weitere Libri poenitentiales (LexMA. 11, Sp. 1118-1122) sind ebenfalls zusammengefasst.
107
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
Tabelle 10:
Glosssierung kirchenrechtlicher Texte
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Gesamtzahlen
Glossarglossierung
270 in 11 Hss.
260 in Nr. 324,438, 637, 660, 725 (11), 786, 836i, 967
135 in Nr. 725 (11)
4.561 in Nr. 22, 39,47, 61,112,152, 163 (11), 225, 320,372, 402,425, 438,508, 530, 581, 604, 611, 637,663, 665, 718, 742,764, 765, 774a, 790,836, 838,846, 849,868, 926,949, 950,967, 995, 998 (I), 1040
821 in Nr. 665
Benediktinerregel Nr. 12, 311, 324, 438, 637, 660, 695, 725 (ll), 786, 836i, 967
LexMA. VII, Sp. 603-605
Canones Nr. 22, 39, 47,61,112,122, 152, 156, 157, 163 (11),225, 272, 320, 335, 355, 355b, 372, 384,402,407,425,438,470, 496,498,499,508,509,510, 530, 581, 598, 602, 604, 607, 611, 637, 663, 665, 705, 718, 739, 742, 764, 765, 774, 774a, 774d, 790, 792, 836, 836i, 838, 846, 849, 850, 856, 868, 875c, 909, 926, 942, 949, 950, 967, 968, 978, 987, 995, 998 (I), 1040, 1045
LexMA.III, 6.348 in Sp. 1074f. 72 Hss.
maximale Glossierung
Kanonikerregeln Nr. 220,437,757,1056
55 in 4 Hss.
46 in Nr. 437
Poenitentialia Nr. 22, 225,231,792,802, 849,850
275 in 7 Hss.
254 in Nr. 792
III. Dokumentationsteil
108
Tabelle 11 ordnet die Werke nach der Rangfolge ihres prozentualen Anteils an der Glossierung kirchenrechtlicher Texte im Ganzen. Tabelle 11:
Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor bzw. Werk Glossenzahl
Anteil in %
6.348
91,3
Poenitentialia
275
4,0
Benediktinerregel
270
3,9
Kanonikerregeln
55
0,8
6.948
100
Autor/Werk Canones
insgesamt
Die Canones beherrschen den Bereich volkssprachiger Glossierung kirchenrechtlichen Schrifttums völlig. Erwähnenswert sind daneben die Poenitentialia, insbesondere das Halitgars von Cambrai und die Benediktinerregel. Alle anderen Autoren und Werke fallen nicht ins Gewicht.
8. Grammatik Tabelle 12 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren und Werke, die dem grammatischen Schrifttum zugeordnet wurden. Die Zuordnung wurde mit den in der Spalte FundsteIle genannten Hilfsmitteln verifiziert. Die nächste Spalte nennt die Gesamtzahl aller Glossen zu dem betreffenden Autor und die Gesamtzahl der Handschriften. Da überwiegend Textglossierung vorliegt, ist die Glossierung in Textglossaren eigens in ihrem Umfang angegeben. Die letzte Spalte gibt das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen Glossen an. Tabelle 12:
Glossierung grammatischer Texte
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteIle
Alkuin, Grammatica u.a. Nr. 163 (I), 537,608 (11), 615, 823, 924, 946
LexMA. I, Sp. 417-420
Gesamtzahlen 142 in 7 Hss.
Glossarglossierung 93 in Nr. 163 (I), 608 (11)
maximale Glossierung 86 in Nr. 163 (I)
109
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
maximale Glossierung
Gesamtzahlen
Glossarglossienmg
Anonyme grammatische Schriften Nr. 17a, 83, 141, 147b, 270a, 353, 440 (N), 631, 957
111 in 10 Hss.
-
LexMA. I, Sp. Beda, De orthographia u.a. Nr. 362, 537, 583 (1), 745, 768 1774-1779
32 in 5 Hss.
3 in Nr. 362
17 in Nr. 583 (I)
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
FundsteUe
53 in Nr. 440 (N)
Clemens Scottus Nr. 580,588
LexMA.II, Sp. 2149
61 in 2 Hss.
47 in Nr. 588
47 in Nr. 588
Donat, Werke Nr. 221, 247, 248, 250, 324, 608 (I), 699
Kl.Pauly 11, Sp. 140f.
54 in 7 Hss.
33 in Nr. 221, 324
20 in Nr. 324
Erchanbert, Donat-Kommentare LexMA.III, Sp. 2123 Nr. 542, 616, 665
19 in 3 Hss.
19 in 3 Hss.
8 in Nr. 542,665
Eutyches, Ars de verbo Nr. 94, 108, 250, 539, 543, 669
Kl.Pauly 11, Sp. 470
72 in 6 Hss.
35 in Nr. 539
40 in Nr. 539 (T und Glossar)
Nonius Marcellus Nr.414
Kl.Pauly N, Sp. 153f.
1 in 1 Hs.
1 in 1 Hs.
1 in Nr. 414
Paulus Diaconus, Epitome aus Festus, De verborum significatione Nr. 18
LexMA. VI, Sp. 1825f.
1 in 1 Hs.
Phocas Nr. 71, 604, 665, 669, 949, 950
Kl.Pauly N, Sp. 794
222 in 6 Hss.
209 in Nr. 604,665, 669,949, 950
61 in Nr. 949
Priscian Nr. 71,112,151,252,287, 327, 351, 352, 374, 412, 446, 519, 535, 538, 539, 571, 588, 642, 654, 700, 722 (11), 744, 849, 892, 972, 1019a, 1025, 1047
Kl.Pauly N, Sp. 1141 f.
981 in 28 Hss.
327 in Nr. 112, 151, 287,374, 538,539, 588,654, 849,892
T 210 in Nr. 446, 642
Pseudo-Cicero, Liber de synonymis ad L. Victurium Nr.578 Servius, Donat-Kommentar Nr. 638
1 in Nr. 18 -
1 in 1 Hs. -
Kl.Pauly V, Sp. 145f.
1 in 1 Hs.
-
T 1 in Nr. 578 T 1 in Nr. 638
III. Dokumentationsteil
110
Tabelle 13 ordnet die Autoren nach der Rangfolge ihres prozentualen Anteils an der Glossierung der Grammatiker im Ganzen. Tabelle 13:
Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor Glossenzahl
Anteil in %
Priscian
981
57,8
Phocas
222
13,1
Alkuin, Grammatica u. a.
142
8,4
Anonyme grammatische Schriften
111
6,5
Eutyches, Ars de verba
72
4,2
Clemens Scottus
61
3,6
Donat, Werke
54
3,2
Beda, De orthographia u.a.
32
1,9
Erchanbert, Donat-Kommentare
19
1,1
Nonius Marcellus
1
0,05
Paulus Diaconus, Epitome aus Festus, De verborum significatione
1
0,05
Pseudo-Cicero, Liber de synonymis ad L. Victurium
1
0,05
Servius, Donat-Kommentar
1
0,05
1.698
100
Autor
insgesamt
Über die Hälfte der Grammatik-Glossierung entfällt auf die Werke Priscians; neben ihm sind noch Phocas und Alkuin zu nennen sowie allenfalls Eutyches, Donat und Clemens Scottus. Die Gruppe der anonymen grammatischen Schriften kann hier nicht weiter aufgegliedert werden.
9. Medizin Tabelle 14 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren und Werke, die dem medizinischen Schrifttum zugeordnet werden können. Die Zuordnung wurde soweit möglich mit den in der Spalte FundsteIle genannten Hilfsmitteln verifiziert. Die nächste Spalte nennt die Gesamtzahl aller Glossen zu dem betreffenden Autor und die Gesamtzahl der Handschriften. Da überwiegend Textglossierung vorliegt, ist die Glos-
111
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
sierung in Textglossaren eigens in ihrem Umfang angegeben. Die letzte Spalte gibt das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen Glossen an. Tabelle 14:
Glossierung medizinischer Texte Gesamtzahlen
Glossarglossierung
maximale Glossierung
3 in 1 Hs.
-
3 in Nr. 421
4 in 2 Hss.
-
3 in Nr. 356b
13 in 1 Us.
-
13 in Nr. 977a
Aurelius-Escolapius Nr. 300
3 in 1 Hs.
-
3 in Nr. 300
Beschwörungsformeln Nr.884
2 in 1 Hs.
-
2 in Nr. 884
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr. Anthimus, Brief an Theoderich Nr.421
FundsteUe Kl.Pauly I, Sp. 374
Antidotare Nr. 24, 356b Antidotarius Nicolai Nr. 977a
LexMA. I, Sp.708-710
Cassius Felix Nr. 181 (11)
Kl.Pauly I, Sp. 1078
3 in 1 Hs.
-
3 in Nr. 181 (11)
Constantinus Africanus Nr. 807
LexMA.III, Sp. 171
2 in 1 Hs.
-
2 in Nr. 807
Diaeta Theodori Nr. 421, 957a
LexMA.III, Sp. 934f.
3 in 2 Hss.
-
2 in Ne. 421
Dynamidia Nr. 806
58 in 1 Hs.
-
58 in Nr. 806
Johannes von Aquila Nr. 787a
8 in 1 Hs.
-
8 in Nr. 787a
-
Liber medicinalis Nr. 24b, Nr. 762
LexMA. I, Sp. 10911094
8 in 2 Hss.
Macer Floridus Nr. 137, 142c, 153,375,403, 404,431,444,454,617,689, 707, 784, 875e, 893
LexMA. VI, Sp. 1360
576 in 15 Hss.
Oribasius, Synopsis Nr. 873
Kl. Pauly IV, Sp. 334f.
2 in 1 Hs.
-
2 in Nr. 873
17 in 1 Hs.
-
17 in Nr. 806
Passionarius Nr. 806 Petrus Hispanus (= Johannes XXI.) Nr. 957a
LexMA. V, Sp. 543
7 in Nr. 24b
19 in Nr. 403
4 in 1 Hs. -
126 in Nr. 403
4 in Nr. 957a
IU. Dokumentationsteil
112
FundsteUe
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr. Pseudo-Apuleius, Herbarium Nr. 76, 328, 375b, 421, 632, 767, 884, 957a
LexMA. VII, Sp. 306
Pseudo-Hippocrates, Ars medici- LexMA. V, Sp. 31-33 nalis Nr.248
Gesamtzahlen 105 in 8 Hss.
maximale Glossierung 43 in Nr. 421 7 in Nr. 248
-
LexMA. VII, Sp. 21f.
3 in 2 Hss.
Quintus Serenus, Liber medicinalis Nr. 784, 1019b
Kl.Pauly V, Sp. 133
2 in 2 Hss.
-
2 in Nr. 421
-
1 in Nr. 784 und 1019b 138 in Nr. 67
380 in 29 Hss.
-
Kl.Pauly V, Sp. 158
Sextus Placitus Nr. 957a
-
7 in 1 Hs.
Pseudo-Plinius, De re medica Nr. 238,421
Rezepte Nr. 8a, 18, 24, 67, 71, 80, 111, 131, 134, 138a, 228, 249, 283, 295, 341, 362, 386a, 421, 435a, 444, 546, 569, 778, 784, 845c, 957a, 975, 995, 1019d
Glossarglossierung
3 in 1 Hs.
-
3 in Nr. 957a
Tabelle 15 ordnet die Autoren nach der Rangfolge ihres prozentualen Anteils an der Glossierung medizinischer Texte im Ganzen. Tabelle 15:
Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor bzw. Werk Glossenzahl
Anteil in %
Macer Floridus
576
47,8
Rezepte
380
31,5
Pseudo-Apuleius, Herbarium
105
8,7
Dynamidia
58
4,8
Passionarius
17
s.u.
Antidotarius Nicolai
13
s.u.
Johannes von Aquila
8
s.u.
Liber medicinalis
8
s.u.
Pseudo-Hippocrates, Ars medicinalis
7
s.u.
Antidotare
4
s.u.
Petrus Hispanus (= Johannes XXI.)
4
S.u.
Autor/Werk
113
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Glossenzahl
Anteil in %
Anthimus, Brief an Theoderich
3
s.u.
Aurelius-Escolapius
3
s.u.
Cassius Felix
3
s.u.
Diaeta Theodori
3
s.u.
Pseudo-Plinius, De re medica
3
s.u.
Sextus Placitus
3
s.u.
Beschwörungsformeln
2
s.u.
Constantinus Africanus
2
s.u.
Oribasius, Synopsis
2
s.u.
Quintus Serenus, Liber medicinalis
2
insgesamt 87 = 7,2
1.206
100
Autor/Werk
insgesamt
Die pharmazeutischen Kompendien Macer Floridus und Pseudo-Apuleius sowie die Rezepte machen 89,3% der Glossierung in diesem Bereich aus. Alles Übrige fällt quantitativ nicht ins Gewicht. Die unter 'Rezepte' zusammengestellten Fälle sind unter dem Aspekt des Glossenbegriffs problematisch, da sie oft in den Text eingebettete volkssprachige Wörter enthalten, also keine Glossen im eigentlichen Sinne.
10.
Sonstige Wissenschaften
Tabelle 16 enthält in alphabetischer Reihenfolge die Autoren und Werke, die dem sonstigen wissenschaftlichen Schrifttum zugeordnet wurden. Hierher wurden beispielsweise Werke der Geschichtsschreibung, des nichtkirchlichen Rechts, der Zeitrechung und Astronomie gestellt. Die Zuordnung wurde soweit möglich mit den in der Spalte FundsteIle genannten Hilfsmitteln verifiziert. Die nächste Spalte nennt die Gesamtzahl aller Glossen zu dem betreffenden Autor und die Gesamtzahl der Handschriften. Da überwiegend Textglossierung vorliegt, ist die Glossierung in Textglossaren eigens in ihrem Umfang angegeben. Die letzte Spalte gibt das Maximum der in einer Handschrift zu einem Autor oder Werk enthaltenen Glossen an.
In. Dokumentationsteil
114 Tabelle 16:
Glossierung sonstiger Texte
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr. Aethicus Ister, Kosmographie Nr. 977b
FundsteIle LexMA. I, Sp. 192
Ars geometrica Nr. 561
Gesamtzahlen
Glossarglossienmg
maximale Glossierung
2 in 1 Us.
-
2 in Nr. 977b
1 in 1 Us.
-
1 in Nr. 561
Brevium Exempla Nr. 964
LexMA.II, Sp. 642f.
4 in 1 Us.
-
4 in Nr. 964
Capitulare de villis Nr.964
LexMA.II, Sp. 1482f.
2 in 1 Us.
2
2 in Nr. 964
Daniel, Traumbuch Nr. 949
10 in 1 Us.
10
10 in Nr. 949
De mensuris et ponderibus Nr. 665
3 in 1 Us.
-
3 in Nr. 665
Dungal, Brief an Kar! den Großen über die zweimalige Sonnenfinsternis des Jahres 810 Nr.40
LexMA.III, Sp. I456f.
1 in 1 Hs.
Einhard, Vita Karoli Magni LexMA. 111, (volkssprachige Wind- und Sp. 1737Monatsbezeichnungen im Text 1739 der Vita und in isolierter Überlieferung, wobei für letztere der Zusammenhang mit Einhard nicht geprüft wurde) Nr. 76a, 136a, 228, 395, 634, 654, 661, 710ad, 720b, 727, 7741, 774m, 7740, 774p, 774q, 821 (11), 836n, 8360, 836p, 849,941, 957b, 957c, 1061, 1063, 1064
516 in 26 Hss., davon 16 mit dem Text der Vita
Formulae S. Emmerami Nr. 706 und 1066
LexMA. IV, Sp. 649
6 in 1 Us.
-
6 in Nr. 706 und 1066
Fredegar, Chronik Nr. 370 (Glosse ZUlU Text?)
LexMA. IV, Sp. 884
1 in 1 Us.
-
1 in Nr. 370
Gregor von Tours, Uistoria Francorum Nr. 181 (I)
LexMA. IV, Sp. 16791682
I in 1 Us. -
(I)
Uelperic von Auxerre, Computus Nr.405
LexMA. IV, Sp. 2127
I in 1 Us.
Historia Gallica Nr. 445, 594, 849, 897, 899
I in Nr. 40 -
nicht gezählt
34 in Nr. 228
I in Nr. 181
I in Nr. 405 -
13 in 5 Uss.
-
4 in Nr. 899
115
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
maximale Glossierung
FundsteIle
Gesamtzahlen
Glossarglossierung
Jordanes, Romana Nr. 277a
Kl.Pauly 11, Sp. 1439
1 in 1 Hs.
-
Joseehus, Bellum Iudaicum (in der Ubersetzung des Rufinus) Nr. 133
Kl.Pauly 11, Sp. 14401444
1 in 1 Hs.
Lex Alamannorum Nr. 272,473, 662, 856
LexMA. V, Sp. 1927f.
36 in 4 Hss.
-
21 in Nr. 473
Lex Baiuvariorum Nr. 465, 495, 662, 912
LexMA. V, Sp. 1928
52 in 4 Hss.
-
17 in Ne. 912
Lex Francorum Chamavorum Nr.774w
LexMA. V, Sp. 1929
1 in 1 Hs.
Lex Ribuaria Nr.324
LexMA. V, Sp. 1929f.
37 in 1 Hs.
Osbern von Gloucester, Panormia Nr. 142a
LexMA. VI, Sp. 1491f.
mehrere in 1 Hs.
Paulus Diaconus, Historia Langobardorum Nr. 326,849
LexMA. VI, Sp. 1825f.
6 in 2 Hss.
Autor bzw. Werk und BStK.-Nr.
1 in Nr. 277a 1 in Nr. 133
-
1 in Nr. 774w 37
37 in Ne. 324
-
5 in Nr. 849 -
Premonis regis epistola ad Traianum imperatorem Ne. 855
2 in 1 Hs.
Schatzverzeichnis des Stifts Gandersheim Nr.92
4 in 1 Hs.
2 in Nr. 855 -
4 in Nr. 92 -
Iulius Solinus, Werke Nr. 877, 963
Kl.Pauly V, Sp. 260f.
5 in 2 Hss.
Traditionen des Hochstifts Freising Nr. 1042
LexMA. VIII, Sp. 929f.
3 in 1 Hs.
Vegetius, De re militari Nr. 365
Kl.Pauly V, Sp. 1151f.
6 in 1 Hs.
-
4 in Ne. 963
-
3 in Ne. 1042
-
6 in Nr. 365
Problematisch ist die Zuordnung der unter dem Namen Einhards geführten Glossierung. Zum Teil liegt hier die Textüberlieferung der Vita Karoli Magni vor, die die volkssprachigen Wind- und Monatsbezeichnungen aber im Text enthält, also gerade nicht als Glossen. Zum Teil liegt aber auch auf diese Bezeichnungen beschränkte Überlieferung vor, die als Sachglossarüberlieferung ganz aus dem vorliegenden Kapitel der
III. Dokumentationsteil
116
Glossierung von Texten ausgeschlossen werden könnte; zu diesem Grenzfall der Überlieferung wird verwiesen auf Artikel Nr. 51. Tabelle 17 ordnet die Autoren nach der Rangfolge ihres prozentualen Anteils an der Glossierung sonstiger wissenschaftlicher Texte im Ganzen. Tabelle 17:
Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor bzw. Werk Glossenzahl
Anteil in %
Einhard, Vita Karoli Magni (volkssprachige Wind- und Monatsbezeichnungen im Text der Vita und in isolierter Überlieferung)
516
72,2
Lex Baiuvariorum
52
7,3
Lex Ribuaria
37
5,2
Lex Alamannorum
Autor/Werk
36
5,0
Historia Gallica
13
s.u.
Daniel, Traumbuch
10
s.u.
Formulae S. Emmerami
6
s.u.
Paulus Diaconus, Historia Langobardorum
6
s.u.
Vegetius, De re militari
6
S.u.
Iulius Solinus, Werke
5
s.u.
Brevium Exempla
4
s.u.
Schatzverzeichnis des Stifts Gandersheim
4
s.u.
De mensuris et ponderibus
3
s.u.
Traditionen des Hochstifts Freising
3
s.u.
Aethicus Ister, Kosmographie
2
s.u.
Capitulare de villis
2
s.u.
Premonis regis epistola ad Traianum imperatorem
2
s.u.
Ars geometrica
1
s.u.
Dungal, Brief an Karl den Großen über die zweimalige Sonnenfinsternis des Jahres 81O
1
s.u.
Fredegar, Chronik
1
s.u.
Gregor von Tours, Historia Francorum
1
s.u.
Helperic von Auxerre, Computus
1
S.u.
lordanes, Romana
1
S.u.
117
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Autor/Werk
Glossenzahl
Anteil in %
1
s.u.
Josephus, Bellum Iudaicum (in der Übersetzung des Rufinus) Lex Francorum Chamavorum
1
s.u.
Osbern von Gloucester, Panormia
?
insgesamt 74 = 10,3
715
100
insgesamt
Der gesamte Komplex wird dominiert von der Überlieferung der Windund Monatsbezeichnungen, deren Zugehörigkeit problematisch ist. Daneben bilden die drei Stammesgesetze einen kleineren Schwerpunkt. Auch hier liegt insofern eine gewisse Problematik, als es hier zwar um tatsächlich sekundär hinzugefügte Glossen und gerade nicht um die in den Text integrierten volkssprachigen Bestandteile der Gesetzestexte geht, dabei aber die Abgrenzung im Einzelfall schwierig sein kann. Lässt man diese Überlieferung beiseite, so bleibt ein quantitativ unerheblicher Bestand von gerade einmal 80 Glossen.
11.
Gesamtbefund
Tabelle 18:
Glossierung nichtbiblischer Texte Gesamtzahl
Anteil in %
Patristik
18.218
30,2
Bereich
Literatur Spätantike
16.281
27,0
Klassische Antike
7.643
12,7
Kirchenrecht
6.948
11,5
Theologie Mittelalter
6.523
10,8
Grammatik
1.698
2,8
Medizin
1.206
2,0
Literatur Mittelalter
1.102
1,8
715
1,2
60.334
100
Sonstige Wissenschaften insgesamt
IH. Dokumentationsteil
118
Die Zahlen bedürfen kaum einer weiteren Erläuterung. Die christliche Tradition der Spätantike beherrscht das Bild, vor allem wenn man die patristische Theologie und die Literatur zusammennimmt. Die Glossierung der klassischen Antike betrifft zum größten Teil Vergil, der im Verständnis des Mittelalters der christlichen Tradition zugerechnet wird. Etwas schwächer als die Glossierung der Antike ist die der theologisch-kirchlichen Literatur des Mittelalters. Einen vielleicht überraschend hohen Anteil hat die Glossierung kirchenrechtlicher Texte, vor allem der Canones. Andere spezielle Bereiche wie Grammatik, Medizin und die mittelalterliche Dichtung treten weit zurück. Weitere Wissenschaften - wie zum Beispiel die Historiographie - spielen keine nennenswerte Rolle. Tabelle 19:
Rangfolge nach der Glossenzahl pro Autor bzw. Werk Glossenzahl
Anteil in %
Gregor der Große
13.950
23,1
Autor/Werk
Prudentius
12.057
20,0
Vergil
6.660
11,0
Canones
6.348
10,5
Smaragdus von St. Mihiel
1.954
3,2
Boethius
1.602
2,7
Arator
1.482
2,5
Herrad von Landsberg
1.220
2,0
Hieronymus
1.026
1,7
Priscian
981
1,6
Aldhelm
956
1,6
Vitae et Passiones (Martyrerakten)
930
1,5
Sulpicius Severus
880
1,5
Bibelkommentare
715
1,2
Eusebius von Cäsarea, Historia ecclesiastica in der Bearbeitung des Rufinus
703
1,2
Isidor von Sevilla
602
1,0
Macer Floridus
576
0,05
119
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte Glossenzabl
Anteil in %
519
0,86
Einhard, Wind- und Monatsbezeichnungen
516
0,86
Sedulius
418
0,69
Rezepte
380
0,63
Sallust
327
0,54
Beda Venerabilis, Theologische Werke
285
0,47
Juvencus
280
0,46
Poenitentialia
275
0,46
Benediktinerregel
270
0,45
Horaz
252
0,42
Avitus von Vienne
251
0,42
Cassianus
242
0,40
Phocas
222
0,37
Hrabanus Maurus
220
0,36
Orosius
203
0,34
Pseudo-Abdias
190
0,32
Alkuin, Grammatica
142
0,24
Autor/Werk Walahfrid Strabo
Persius
128
0,23
Lucan
124
0,21
Sedulius Scottus
122
0,20
Anonyme grammatische Schriften
111
0,18
Haimo von Auxerre
111
0,18
Avianus
107
0,18
Pseudo-Apuleius
105
0,17
Ambrosius von Mailand
102
0,17
Sonstige: 154 Autoren bzw. Werke mit jeweils weniger als 100 Glossen insgesamt
1.790
3,0
insgesamt
60.334
100
Da in den Bereichen Patristik, spätantike Dichtung, klassische Antike und Kirchenrecht jeweils ein Autor beziehungsweise Textkomplex ganz klar die volkssprachige Glossierung dominiert, stehen in Tabelle 19
120
III. Dokumentationsteil
Gregor der Große, Prudentius, Vergil und die Canones weit an der Spitze. Dabei besteht zwischen diesen vier freilich ein erheblicher Unterschied. Gregor der Große und Prudentius haben jeweils etwa doppelt soviel Glossen wie Vergil und die Canones. Auf Gregor und Prudentius entfallen 43,1 % aller Glossen zu nichtbiblischen Texten, auf Vergil und die Canones 21,5 %. Dann folgen mit großem Abstand Autoren mit 3,2 und weniger Prozent Anteil. Auf die nächsten zwölf Autoren beziehungsweise Werke von Smaragdus von 5t. Mihiel über Boethius, Arator, Herrad von Landsberg, Hieronymus, Priscian, Aldhelm, die Vitae et Passiones, Sulpicius Severus, die Bibelkommentare, die Historia ecclesiastica des Eusebius bis zu Isidor von Sevilla entfallen 21,7 % der Glossierung, auf die folgenden 26 von Macer Floridus über Walahfrid Strabo, Einhards Wind- und Monatsbezeichnungen, Sedulius, die Rezepte, Sallust, Beda Venerabilis, Juvencus, die Poenitentialia, die Benediktinerregel, Horaz, Avitus, Cassianus, Phocas, Hrabanus Maurus, Orosius, Pseudo-Abdias, Alkuin, Persius, Lucan, Sedulius Scottus, anonyme grammatische Schriften, Haimo von Auxerre bis zu Avianus, Pseudo-Apuleius und Ambrosius entfallen 11,0%. Die restlichen 154 Autoren und Werke mit einer Glossengesamtzahl von jeweils weniger als 100 haben 3,0% aller Glossierungen nichtbiblischer Texte. Diese Verhältnisse sollen in einer weiteren Tabelle veranschaulicht werden. Tabelle 20:
Zusammenfassung
Gregor
23,1 %
Prudentius
20,0%
Vergil
11,0%
Canones
10,5%
zwei Autoren 43,1 %
vier Autoren/ Werke 64,6%
zwei Autoren/ Werke 21,5%
13 Autoren/Werke mit jeweils zwischen 600 und 2.000 Gesamtglossen = jeweils 1,0% bis 3,2 %
21,7%
26 Autoren/Werke mit jeweils zwischen 100 und 600 Gesamtglossen = jeweils 0,2% bis 1,0%
10,7%
154 Autoren/Werke mit jeweils unter 100 Gesamtglossen = jeweils weniger als 0,2 %
3,0%
7. Textglossierung und Textglossare: Nichtbiblische Texte
121
Die quantitativen Verhältnisse der Glossierung nichtbiblischer Texte sind in mancher Hinsicht erstaunlich und bedürfen kritischer Hinterfragung und sorgfältiger Interpretation. Zur Relativierung mancher Zahlen gibt die Beobachtung Anlass, dass beispielsweise fast die Hälfte der Vergilglossierung (3.162 von 6.660 Glossen) in einer einzigen Handschrift (BStK.-Nr. 634) überliefert ist. Das bedeutet, dass die herausragende Stellung des Autors eben auch an einer einzigen Handschrift hängt, für deren besonders dichte Glossierung besondere individuelle Umstände verantwortlich sein könnten; man vergleiche Artikel Nr. 24. Auch sonst mögen besondere, uns verborgene Umstände, insbesondere auch Handschriftenverluste, das Bild beeinflusst haben. Nimmt man aber mit diesen Vorbehalten die Verhältnisse zur Kenntnis, so zeigt sich rasch, dass der naheliegende Schluss von der besonders umfangreichen Glossierung auf eine besondere "Bedeutung des Autors oder Werks für das Mittelalter oberflächlich und voreilig wäre. Sicher spielen Prudentius als christlicher Dichter der Spätantike und Vergil als christlich verstandener Dichter der Antike eine bedeutende Rolle im Vergleich zu anderen Dichtern derselben Zeit. Aber aus der überragenden Glossierung der Werke Gregors des Großen (13.950 Glossen) und der minimalen Glossierung beispielsweise der Werke des Augustinus (31 Glossen) unmittelbar zu folgern, Gregor sei über 400mal bedeutender für das Mittelalter gewesen als Augustinus, erweist sich vor dem Hintergrund des Wissens um die Bedeutung des Augustinus als absurd. Es muss also sehr viel genauer bedacht werden, in welchen Situationen Texte volkssprachig glossiert wurden und in welchen nicht und umgekehrt, in welchen Situationen welche Texte studiert wurden. Es liegt auf der Hand, dass Glossierungssituationen mit der Ausbildung in den Kloster- und Domschulen gegeben waren. Aber auch der Schluss, alle glossierten Texte seien Schulautoren gewesen, wäre vorschnell. Die Möglichkeit, volkssprachig glossierte Handschriften als Unterrichtsmittel zu sehen, wird durchaus kritisch diskutiert. Es ist nach den näheren Umständen der Glossierung weiter zu differenzieren. Durchgehende Griffelglossierung eines schwierigen theologischen Textes wie der Moralia in lob Gregors des Großen, der auch sonst nicht als Schultext bezeugt ist, sind deutlich der wissenschaftlichen Arbeit eines Individuums zu verdanken. Kommentierte Klassikerhand-
122
III. Dokumentationsteil
schriften mit bei der Anlage abgeschriebenen Glossen weisen dagegen sehr viel eher auf den schulischen Zusammenhang. Zu diesen Fragen kann hier auf die entsprechenden Artikel in den Teilen IV und V verwiesen werden, die den gegenwärtigen Kenntnisstand zusammenfassen. Insgesamt bleibt hier aber gewiss noch viel an Auswertung und Erklärung zu leisten.
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften von Stefanie Stricker 1. Dokumentation 2. Kommentar
1. Dokumentation Die folgende Tabelle umfasst alle Handschriften, die zu den althochdeutschen Glossen unter "Zeit und Ort" eine Datierung aufweisen l Sind einzelne Glossenschichten einer Handschrift unterschiedlich datiert, so ist die Handschrift mehrfach aufgenommen worden. Die Datierung bezieht sich stets auf den jeweiligen glossierten Inhalt. Handschriften, deren Glossen in dem Katalog nicht datiert sind (in der Regel steht an der Stelle" Unbekannt"), sind in die Tabelle nicht aufgenommen worden. Für diese Glossen kann allerdings auch festgehalten werden, dass der Zeitpunkt der Entstehung der Handschrift gleichzeitig als terminus ante quem non für die Eintragung der Glossen zu gelten hat. Die Eintragung der Glossen ist also entweder gleichzeitig mit der Eintragung des Haupttextes erfolgt oder in kürzerem oder längerem Abstand danach. Eine Handschrift aus dem 9. Jahrhundert kann also Glossen enthalten, die ebenfalls im 9. Jahrhundert oder auch im 10. oder 11. Jahrhundert eingetragen worden sind. Der Kataloghinweis "Zeit und Ort: Unbekannt" lässt verschiedene Möglichkeiten offen. Auch wenn in vielen Fällen davon auszugehen ist, dass die Glossen am ehesten relativ zeitnah zur Entstehung der Handschrift in diese eingetragen worden sind, sind diese unsicheren Fälle in die folgende Tabelle nicht aufgenommen worden. Auf diese Weise soll vermieden werden, dass Glossen, über deren Eintragung nichts bekannt ist, automatisch dem frühestmöglichen Eintragungszeitpunkt zugewiesen werden. Die folgende Tabelle enthält also nur die Fälle, zu denen aufgrund vorliegender Bestimmungen in der Literatur oder aufgrund eigener ZuordG
1
Zur Problematik der Datierungen vergleiche man Artikel Nr. 90.
124
III. Dokumentationsteil
nung eine Datierung vorgenommen werden kann. Diese ist ohnehin mit Unsicherheit behaftet, da Glossen als verstreute Einzelwörter einer des öfteren auch noch textfremden Hand nur schwer zu datieren sind. Tabelle 1: Chronologische Übersicht der Handschriften mit datierten Glossen und der Inhalte BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
34
8. Jh.
Isidor von Sevilla, Differentiae
168
8. Jh.
Dogmatische Schriften
255 (I)
8. Jh.
Federprobe
275
8. Jh.
Bibel, Evangelien
334
8. Jh.
Hegesippus, Bellum Iudaicum
774b
8. Jh.
Evangeliar
275
1. Drittel 8. Jh.
Bibel, Evangelien
355
Mitte 8. Jh.
Canonessammlung
179
2. Hälfte 8. Jh.
Bibel, Römerbrief; 2. Korintherbrief
254
2. Hälfte 8. Jh.
Sachglossar 'Vocabularius Sti. Galli'
980
2. Hälfte 8. Jh.
Defensor, Liber Scintillarum
981
2. Hälfte 8. Jh.
Augustinus, Enarrationes in psalmos
997
2. Hälfte 8. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
987
3. Drittel 8. Jh.
Homiliarum Burchardi
169
Ende 8. Jh.
Bibel, Johannes-Evangelium
205
Ende 8. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
253
Ende 8. Jh.
Abrogans-Glossar
372
Ende 8. Jh.
Leidener Glossar
467
Ende 8. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
479
Ende 8. Jh.
Passiones S. Juliani et sociorum eius; Passiones S. Agathae et Agnetis
523
Ende 8. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
125
glossierter Inhalt
Datierung
506
Ende 8. Jh.
Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium; Homilien
635
Ende 8. Jb.
Einzelwörter; Egino von Verona, Homiliar
652
Ende 8. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
745
Ende 8. Jh.
Beda, De orthographia (Exzerpt)
777
Ende 8. Jh.
Bibel, Lukas-Evangelium
783 (11)
Ende 8. Jh.
Gregor der Große, Brief an Bischof Augustinus
915
Ende 8. Jh.
Samanunga-Glossar
990
Ende 8. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
29
8.19. Jh.
1 Einzelwort
168
8.19. Jh.
Dogmatische Schriften: Faustus Reiensis, Pseudo-Ambrosius
199
8.19. Jh.
Lat.-ahd. Glossensammlung zu Caesarius von Arles, Homilien
204
8.19. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
247
8.19. Jh.
Donat, Ars maior
296 (I)
8.19. Jh.
Bibelglossar Rz
296 (11)
8.19. Jh.
Glossar Rb (lat.-dt. Bibelglossar, lat.-dt. Glossar zu Gregor der Große)
334
8.19. Jh.
Hegesippus, BelIum ludaicum
370
8.19. Jh.
Isolierter Worteintrag in Chronik Fredegars
479
8.19. Jh.
Passiones S. Juliani et sociorum eius, Passiones S. Agathae et Agnetis
584
8.19. Jh.
Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Jeremias
997
8.19. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
12
9. Jh.
Benediktinerregel
15
9. Jh.
Gregor der Große, Dialoge
27
9. Jh.
Paulus Diaconus, Homiliarium; Hieronymus, Epistola ad Nepotianum
126
III. Dokumentationsteil
glossierter Inhalt
Datierung
BStK.-Nr. 34
9. Jh.
Isidor von Sevilla, Differentiae
61
9. Jh.
Gelll1adius v. Marseille, Liber eccl. dogm.; Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana; Glossar zu den Canones
82
9. Jh.
Prudentius, Werke
106b
9. Jh.
Sakramentar
139
9. Jh.
Erstes alphabet. Glossar
155
9. Jh.
Cantica Vetens et Novi Testamenti
172
9. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
174
9. Jh.
Bibel, Weisheit/Ecclesiasticus
184
9. Jh.
Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium
188
9. Jh.
Prudentius, Werke
232
9. Jh.
Isolierter Eintrag
249
9. Jh.
Rezepte
256
9. Jh.
Bibelglossar
256c
9. Jh.
Isidor von Sevilla, Etymologiae
267b
9. Jh.
Sedulius, Cannen Paschale
267d
9. Jh.
Arator, De actibus apostolorum
290
9. Jh.
Isolierter Eintrag
293
9. Jh.
Beda, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium
298 (I)
9. Jh.
Abrogans (Glossar Ra): Griffelglossen
305
9. Jh.
Isolierter Eintrag
312 (11)
9. Jh.
Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; Sedulius, Opus paschale
312 (I)
9. Jh.
Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; Sedulius, Cannen Paschale
313
9. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
322
9. Jh.
Caesarius von Arles, Homilien
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
127
glossierter Inhalt
Datierung
330
9. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis: Griffelglossen (4)
349
9. Jh. (833 - 881)
Glossen zur Bibel, Genesis
355a
9. Jh.
Bibel, Job
407
9. Jh.
Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
435
9. Jh.
Textglossare zu Gregor der Große, Dialoge; Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis; Affatim-Glossar
443 (11)
9. Jh.
Schlangen- und Insektenbezeichnungen, Gerätschaftsbezeichnungen, Tierbezeichnungen
468
9. Jh.
Pseudo-Hieronymus, Breviarium in Psalmos
494
9. Jh.
Paterius, Liber testimoniorum
498
9. Jh.
Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
513
9. Jh.
Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Genesis
514
9. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia: Federglossen (7)
524
9. Jh.
Hieronymus, In Matthaeum
525
9. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos 1-111
547
9. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
588
9. Jh.
Glossar zu Priscian, Institutiones de arte grammatica; Glossar zu Clemens Scottus, Ars grammatica
611
9. Jh.
Sachglossare: Kräuter- und Baumbezeichnungen; Textglossare: Canones; Hieronymus
614 (I)
9. Jh.
Abavus maior
614 (11)
9. Jh.
Glossen zur Bibel, 1. Könige; Sachglossar (2 Kontextglossen)
662
9. Jh.
Lex Baiuvariorum; Federprobe mit 3 Wörtern
725 (IV)
9. Jh.
Glossar Ja
729
9. Jh.
Bibel, 1. Makkabäer
733
9. Jh.
Bibel, Römerbrief
128
111. Ookumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
736
9. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
738
9. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
755
9. Jh.
Hieronymus, Briefe
763
9. Jh.
Vogelbezeichnungen
764
9. Jh.
Glossen zu den Canones
775
9. Jh.
Glossar zur Bibel, Genesis
783 (I)
9. Jh.
Sakramentar
783b
9. Jh.
Sermo XLIII
786
9. Jh.
Abrogans-Glossar; Glossar zu einer unbekannten Schrift; Glossar zur Benediktinerregel
790
9. Jh.
Glossar zu den Canones
818
9. Jh.
Hrabanus Maurus, Oe laudibus sanctae crucis
836c
9. Jh.
Vergil, Aeneis
837
9. Jh.
Bibel, Prologe/Genesis/55. Psahn
840
9. Jh.
Cassiodor, Expositio in psalterium (die ersten 7 Glossen)
861
9. Jh.
Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium
873
9. Jh.
Oribasius, Synopsis I-IX
916
9. Jh.
Abdias, Historica Apostolica
922
9. Jh.
Erklärungen zur Bibel, Isaias/Ezechiel
924
9. Jh.
Alkuin, Oe Orthographia; Rufinus von Aquileia, In Epistolas ad Romanos
968
9. Jh.
Canones conciliorum der Oionysio-Hadriana
978
9. Jh.
Textglossierung: Glossen zu den Canones apostolorum et conciliorum (3)
982
9. Jh.
Bibel, 1. Samuel und 2. Samuel
984
9. Jh.
Bibel, Isaias
989
9. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Datierung
129
glossierter Inhalt
991
9. Jh.
Bibel, Matthäus-Evangelium, Lukas-Evangelium
992
9. Jh.
Bibel, Matthäus-Evangelium, Lukas-Evangelium
993
9. Jh.
Bibel, Ezechiel
995
9. Jh.
Canones; Glossar zu den Canones
996
9. Jh.
Bibel, Judith; Job
999
9. Jh.
Gregor der Große, Dialoge: Griffelglossen (4)
999a
9. Jh.
Vergil, Eklogen
1002
9. Jh.
Aldhelm, De laudibus virginum/De octo principalibus vitiis
1017
9. Jh.
Glossar zu Vitae patrum; Glossar zur Bibel, Evangelien
33
Anfang 9. Jh.
Isidor von Sevilla, De natura rerum
275
Anfang 9. Jh.
Bibel, Evangelien
296 (11)
Anfang 9. Jh.
Glossare Rd und Re
296 (111)
Anfang 9. Jh.
Glossen zur Bibel; Glossar Rf
297
Anfang 9. Jh.
Hieronymus, Briefe
336
Anfang 9. Jh.
Julian von Toledo, Prognosticon futuri saeculi
494
Anfang 9. Jh. (um 800)
Paterius, Liber testimoniorum
523
Anfang 9. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
526
Anfang 9. Jh.
Ambrosiaster, Quaestiones Veteris et Novi Testamenti
677
Anfang 9. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
680
Anfang 9. Jh.
Schrift aus Isidor von Sevilla geschöpft, Etymologiae; Provinz-, Völkerschafts- und Städtebezeichnungen
725 (I)
Anfang 9. Jh.
Alphabet. Bibelglossar Jb; Gregor der Große, Homiliae in Evangelia/Dialoge
915
Anfang 9. Jh.
Samanunga-Glossar
130
111. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
Datierung
glossierter Inhalt
994
Anfang 9. Jh.
Isidor von Sevilla, Synonyma (I, 11)
30
1. Viertel 9. Jh.
Vita S. Antigoni et S. Eupraxiae
43
1. Viertel 9. Jh.
Beda, De temporibus
56
1. Viertel 9. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
298 (I)
1. Viertel 9. Jh.
Abrogans (Glossar Ra)
337
1. Viertel 9. Jh.
Kasseler Glossen
442
1. Viertel 9. Jh.
Samanunga-Glossar
836
1. Viertel 9. Jh.
Glossar zu den Canones
838
1. Viertel 9. Jh.
Glossar zu den Canones
106c
1. Drittel 9. Jh.
Alphabet. Sachglossare: Werdener Glossare (altengl. Glossen)
319
1. Drittel 9. Jh.
Lat. -ahd. Sachglossar
347
1. Drittel 9. Jh.
Scholie zu Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium
663
1. Drittel 9. Jh.
Glossar zu den Canones
732
1. Drittel 9. Jh.
Prolog des Hieronymus zu den Evangelien
868
1. Drittel 9. Jh.
Glossar zu den Canones
44 (I)
2. Viertel 9. Jh.
Glossar zu Gregor der Große, Dialoge
58
2. Viertel 9. Jh.
Hieronymus, Prolog zur Bibel, MatthäusEvangelium
298 (11)
2. Viertel 9. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
349
2. Viertel 9. Jh. (a. 833)
Glossen zur Bibel
367
2. Viertel 9. Jh.
Bibelglossar; Isidor von Sevilla; Hieronymus
587
2. Viertel 9. Jh.
Glossen und Erklärungen zur Bibel, Genesis, Exodus
725 (11)
2. Viertel 9. Jh.
Alphabet. Glossar Jc; Glossare zur Benediktinerregel
734
2. Viertel 9. Jh. (825 Augustinus, De civitate Dei - 842)
159
1.12. Drittel 9. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Datierung
131
glossierter Inhalt
335
1. Hälfte 9. Jh.
Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
338
1. Hälfte 9. Jh.
Caesarius von Arles, Homilien
529
1. Hälfte 9. Jh.
Glossar zu Isidor von Sevilla, De officiis ecclesiasticis
544
1. Hälfte 9. Jh.
Isidor von Sevilla, Synonyma (11)
739
1. Hälfte 9. Jh.
Cresconius, Concordia canonum
747
1. Hälfte 9. Jh.
Abrogans (Buchstaben A-I)
839
1. Hälfte 9. Jh.
Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium
987
1. Hälfte 9. Jh.
Homiliarum Burchardi
175
Mitte 9. Jh.
Einzelwörter ohne räumliche Nähe zu einem Text
224
Mitte 9. Jh. (um 850)
Bibelglossar, Genesis, Exodus, Leviticus, Deuteronomium, Numeri
578
Mitte 9. Jh.
Pseudo-Cicero, Liber de synonymis ad L. Victurium
652
Mitte 9. Jh.
Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis
660
Mitte 9. Jh.
Glossen zur Benediktinerregel; Glossen zur Bibel; Glossar zu Gerätschaftsbezeichnungen
734
Mitte 9. Jh. (zwisehen 842 und 855)
Augustinus, De civitate Dei
967
Mitte 9. Jh.
Alphabet. Textglossar zur Benediktinerregel, zu den Canones
1044
Mitte 9. Jh.
Kommentar zur Bibel, Pentateuch
1053
Mitte 9. Jh.
Kommentar zur Bibel, Exodus
157
2. Drittel 9. Jh.
Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
303
2. Drittel 9. Jh.
Bibelglossar (lat.-Iat.)
732
2. Drittel 9. Jh.
Prolog des Hieronymus zu den Evangelien
985
2. Drittel 9. Jh.
Aldhelm, De laudibus virginitatis
561
Mitte oder 2. Hälfte 9. Jh. (um 860)
Ars geometrica
132
III. Dokumentationsteil
glossierter Inhalt
BStK.-Nr.
Datierung
825
Mitte oder 2. Hälfte 9. Jh.
Hippocrates, Brief an Antiochus
1048
Mitte oder 2. Hälfte 9. Jh.
Bibel, Ecclesiasticus
152
2. Hälfte 9. Jh.
Glossar zu den Canones, Gregor der Große, Regula pastoralis; Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis
173
2. Hälfte 9. Jh.
Lat.-Iat. Bibelglossar
181 (I)
2. Hälfte 9. Jh.
Sulpicius Severus, Vita S. Martini; Gregor von Tours
200
2. Hälfte 9. Jh.
Venantius Fortunatus, Cannina I-XI
214
2. Hälfte 9. Jh.
Lat. Glossare
225
2. Hälfte 9. Jh.
Bibelglossar; Canones; Gregor der Große
228
2. Hälfte 9. Jh.
Wind- und Monatsbezeichnungen nach Einhard, Vita Karoli Magni
345d
2. Hälfte 9. Jh.
Bibel, Paulusbriefe
346
2. Hälfte 9. Jh.
Glossar zu Beda, Historia ecclesiastica gentis Anglorum
366
2. Hälfte 9. Jh.
Pseudo-Dositheos, griech. -lat. Vokabeln; griech. Glosse (isolierter Worteintrag), Rezept
375c
2. Hälfte 9. Jh.
Monats- und Windbezeichnungen
502 (11)
2. Hälfte 9. Jh.
Vergil, Georgica
520
2. Hälfte 9. Jh.
Augustinus, Enchiridion
552
2. Hälfte 9. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
581
2. Hälfte 9. Jh.
Glossar zu den Canones
749
2. Hälfte 9. Jh.
Glossar unbestimmten Charakters
774a
2. Hälfte 9. Jh.
Textglossar zu den Canones: Pragmaticum-
821 (11)
2. Hälfte 9. Jh.
Monats- und Windbezeichnungen
836a
2. Hälfte 9. Jh.
Zusammenhang mit Hieronymus, Liber interpr. nom. hebr., nicht klar!
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
133
glossierter Inhalt
Datierung
845
2. Hälfte 9. Jh.
Alphabet. Sachglossar: zu Lemmata mit Buchstabe P
886
2. Hälfte 9. Jh.
Seneca, Epistola ad Lucillum (86) (1 Glosse)
959
2. Hälfte 9. Jh.
Vogel- und Kräuterbezeichnungen
969
2. Hälfte 9. Jh.
Walahfrid Strabo, Exzerpte aus Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel
970
2. Hälfte 9. Jh.
Bibel, Briefe
973
2. Hälfte 9. Jh.
Prosper von Aquitanien, Epigrammata
974
2. Hälfte 9. Jh.
1. Samuel im Bibelglossar
1019
2. Hälfte 9. Jh.
Hymnus in Natale S. Johannis Baptistae
272
3. Viertel 9. Jh.
Ansegis von Fontenelle, Capitularium collectin; Lex Alamannorum
320
3. Viertel 9. Jh.
Glossar zu den Canones
327
3. Viertel 9. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica
354
3. Viertel 9. Jh.
Bibel: 1. Samuel: Bibelglossar (1 Glosse)
792
3. Viertel 9. Jh.
Canones; Halitgar von Cambrai, Poenitentiale; Hrabanus Maurus
942
3. Viertel 9. Jh.
Glossen im Kontext der Worterklärungen zu Sedulius
976
3. Viertel 9. Jh. (ca. 860/870)
Prudentius, Apotheosis und Hamartigenia; Glossen zu Prudentius (1)
11
3. Drittel 9. Jh.
Sedulius, Carmen Paschale; Prosper von Aquitanien, Epigrammata
39
3. Drittel 9. Jh.
Glossar zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
163 (I)
3. Drittel 9. Jh.
Alkuin
304
3. Drittel 9. Jh.
Glossensammlung ohne erkennbaren Bezug
356b
3. Drittel 9. Jh.
Antidotar
741
3. Drittel 9. Jh.
Bibelglossar; alphabet. Bibelglossar (Buchst. F-T)
972
3. Drittel 9. Jh. (ca. 860/870)
Priscian, Institutiones de arte grammatica
134
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
Datierung
glossierter Inhalt
108
4. Viertel 9. Jh.
Prudentius, Psychomachia; Prosper von Aquitanien, Epigrammata
349
4. Viertel 9. Jh. (a. 881)
Glossen zur Bibel, Genesis
612
4. Viertel 9. Jh.
Bibel, Genesis; Walahfrid Strabo, Über die mensch!. Körperteile; Glossen zu Orosius
86
Ende 9. Jh.
Sündenverzeichnis (aus Gregor der Große, Moralia in Job)
87
Ende 9. Jh.
Griech.-Iat. Glossar; Juvenal, Satiren; Scholie zu Juvenal
374
Ende 9. Jh.
Kommentar zu Priscian, Institutiones de arte grammatica
381
Ende 9. Jh.
Servius, Vergilkommentar (zu Eklogen und Georgica)
449
Ende 9. Jh.
Defensor, Liber scintillarum
570
Ende 9. Jh.
Clemens I., Recognitiones; Einzelwort
710c
Ende 9. Jh.
Paulus Diaconus, Homiliarium
710m
Ende 9. Jh.
1 Wort ohne Textbezug
751
Ende 9. Jh.
Lat.-dt. Glossar
774c
Ende 9. Jh.
Abbo von Saint-Germain-de-Pres, Bella Parisiacae urbis (111)
836h
Ende 9. Jh.
Lat. -ahd. Körperteilglossar am Anfang der Pariser Gespräche
859
Ende 9. Jh.
Sulpicius Severus, Vita S. Martini
928
Ende 9. Jh.
Lat.-dt. Textglossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis (XL-LX)
988
Ende 9. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
796
Ende 9. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis/Dialoge
44 (11)
9.110. Jh.
Sachglossar in sacWicher Anordnung: lat.-dt. Sachglossar
94
9.110. Jh.
Grammatische Wortlisten zu Eutyches, Ars de verba
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
135
glossierter Inhalt
Datierung
103
9.110. Jh.
Bibel, Römerbrief
114
9.110. Jh.
Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis
222
9.110. Jh.
1. Samuel (Bibelglossar lat.-Iat.)
223
9.110. Jh.
Bibelglossar
271
9.110. Jh.
Bibel, Matthäus-Evangelium
315
9.110. Jh.
Textglossar zu den Glossen zur Bibel, LukasEvangelium
330
9.110. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis (2 Pederglossen)
540
9.110. Jh.
Paulinus von Nola, Gedichte
608 (11)
9.110. Jh.
Textglossar zu Glossen zu Alkuin, Grammatica
616
9.110. Jh.
Erchanbert, Kommentar zu Donat, Ars grammatica
710c
9.110. Jh.
Paulus Diaconus, Homiliarium
713
9.110. Jh.
Boethius, De consolatione philosophiae
722 (11)
9.110. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica
735
9.110. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
744
9.110. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica
767
9.110. Jh.
Pseudo-Apuleius, Herbarium
773
9.110. Jh.
Avianus, Ad Theodosium; Avianus, Pabulae
804
9.110. Jh.
Paulinus von Perigueux, De vita S. Mart.; Venantius Fortunatus, Vita S. Mart.
821 (111)
9.110. Jh.
In Wort- und Sacherklärungen zu Hieronymus, Briefe
836b
9.110. Jh.
Augustinus, Dicta ad predicandum; Bonifatius; Sermones; Sancti Paustini dicta
864
9.110. Jh.
Vitae patrum (111)
939
9.110. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
983
9.110. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
999
9.110. Jh.
Gregor der Große, Dialoge (3 Federglossen)
136
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
1025
9.110. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica
1045
9.110. Jh.
Glossar zu den Canones zu den Buchstaben D und E
982
10. Jh. (9. bis 10. Jh.)
Bibel, 1. und 2. Samuel
14
10. Jh.
Bibel, Evangelien
15
10. Jh.
Gregor der Große, Dialoge
25
10. Jh.
Augustinus, In Ioannis Evangelium tractatus
42
10. Jh.
Sachglossar
43b
10. Jh.
Bibelglossar
62
10. Jh.
Kräuterglossar
65
10. Jh.
Prudentius, Werke
75
10. Jh.
Glossen zu Aldhelm, De laudibus virginum; Aldhelm, Aenigmata
76
10. Jh.
Pseudo-Apuleius, Herbarium
82
10. Jh.
Prudentius, Werke
84
10. Jh.
Bibel, Evangelien
86
10. Jh.
Lat.-dt. Sündenverzeichnis (aus Gregor der Große, Moralia in Job)
101
10. Jh.
Gregor von Tours, Liber de miraculis S. Andreae Apostoli
105
10. Jh.
Prudentius, Werke
106a
10. Jh.
Bibel, Daniel
111
10. Jh.
In Rezepten stehende Wörter
112
10. Jh.
Textglossare: zu Priscian, Aldhelm, Hieronymus, u.a.
121
10. Jh.
Bibelkommentar; zu Pflanzen und Tieren; Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel
122
10. Jh.
Canones
129?
10. Jh.
Prudentius, Werke
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
137
glossierter Inhalt
Datierung
149
10. Jh.
Bibel, Matthäus-Evangelium, Markus-Evangelium, Lukas-Evangelium, Johannes-Evangelium
163 (11)
10. Jh.
Bibelglossar; Glossar zu Gregor der Große; Glossar zu Canones
164
10. Jh.
Psahnenkommentar des Augustinus
170
10. Jh.
Horaz, Werke
172
10. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
181 (11)
10. Jh.
Cassius Felix, Oe medicina ex Graecis logicae
186
10. Jh.
Prudentius, Cathemerinon
188
10. Jh.
Prudentius, Werke
203
10. Jh.
Gregor der Große, Dialoge
208
10. Jh.
Aldhehn, Sedulius; Sachglossar
243
10. Jh.
Kommentar zu Boethius, Oe consolatione philosophiae
257
10. Jh.
Volkssprachiger Eintrag
267d
10. Jh.
Arator, Oe actibus apostolorum
268
10. Jh.
1 Wort in roter Farbe
277b
10. Jh.
Einzelwörter als Federproben
290
10. Jh.
Isolierter Worteintrag
292
10. Jh.
Hieronymus, Briefe
293
10. Jh.
Beda, Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium
299
10. Jh.
Servius, Scholien zu Vergil, Eklogen, Georgica, Aeneis
300
10. Jh.
Aurelius-Escolapius, Medicina
301
10. Jh.
Kommentar zur Bibel, Lukas-Evangelium
310
10. Jh.
Beda, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium
138
III. Ookumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
312 (11)
10. Jh.
Juvencus, Evangeliorum libri quattuor; Sedulius, Opus paschale
313
10. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
314
10. Jh.
Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Leviticus, Exodus
316
10. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
317
10. Jh.
Bibelglossar
332
10. Jh.
Fulgentius, Mythologiae
338b
10. Jh.
Aldhelm, De laudibus virginum
344
10. Jh.
Prudentius, Hamartigenia
353
10. Jh.
Ars grammatica
354
10. Jh.
Bibelglossar, Genesis und 1. Könige (10 Interlinearglossen)
364
10. Jh.
Plinius der Ältere, Naturalis historia
381
10. Jh.
Servius, Vergilkommentar
383
10. Jh.
Walahfrid Strabo, Oe cultura hortorum
384
10. Jh.
Glossen zu unbekannten Schriften; Glossen zur Bibel, 1. und 2. Samuel, Exodus; Canones conciliorum der Oionysio-Hadriana
385
10. Jh.
Bibel, Matthäus-Evangelium
393
10. Jh.
Juvencus, Evangeliorum libri quattuor
400
10. Jh.
Beda, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium
412
10. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica
413
10. Jh.
Boethius, Oe consolatione philosophiae; Fulgentius, Mythologiae (111)
418
10. Jh.
Boethius, Oe consolatione philosophiae
426
10. Jh.
Hieronymus, Epistula ad Oamasum Papam
448 (11)
10. Jh.
Persius, Satiren
463
10. Jh.
Gregor der Große, Dialoge
469
10. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
139
glossierter Inhalt
Datierung
470
10. Jh.
Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
498
10. Jh.
Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
501
10. Jh.
Bibel, 1. und 2. Samuel, 1. und 2. Könige
507
10. Jh. (um 900)
Sedulius Scottus, Collectaneum in epistolas Pauli (2. Korintherbriet)
508
10. Jh.
Im Kontext des Glossars zu den Canones conciliorum
511
10. Jh.
Isidor von Sevilla, Etymologiae
517
10. Jh.
Pseudo-Hieronymus, Breviarium in psalmos
519
10. Jh.
Priscian, De nomine
521
10. Jh.
Gregor der Große, Dialoge; Ephraem der Syrer; Gregor der Große, Dialoge
524
10. Jh.
Hieronymus, In Matthaeum
525
10. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos
566
10. Jh.
Ambrosius, Kommentar zur Bibel, LukasEvangelium
580
10. Jh.
Clemens Scottus, Ars grammatica
601
10. Jh.
Bearbeitung zu Gregor der Große, Moralia in Job
614 (11)
10. Jh.
Glossen zur Bibel, 1. Könige; Sachglossar (2 Kontextglossen)
633
10. Jh.
Bibel, AT
659
10. Jh.
Vita der hl. Walburga/des hl. Emmeram/des hl. Corbinian/des W. Nikolaus; Predigt über den hl. Nikolaus
661
10. Jh.
Verwandtschaftsbezeichnungen; Einhard, Wind- und Monatsbezeichnungen
667
10. Jh.
Pulgentius, Expositio sennonum antiquorum; Arator, De actibus apostolorum
696 (11)
10. Jh.
Vergil, Georgica/Eklogen
709
10. Jh.
Glossarium latinum (403, 11)
140
111. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
Datierung
glossierter Inhalt
710ad
10. Jh.
Monats- und Windbezeichnungen im Kontext von Einhard, Vita Karoli Magni
718
10. Jh.
Glossar zu Gregor der Große, Regula pastoralis/Dialoge; Glossar zu den Canones
721
10. Jh.
Vergil, Werke; Servius, Kommentare zu Vergil, Werke; anonymer Kommentar zu Vergil; varia glosemata
730
10. Jh. (Griffelglossen nicht vor 10. Jh.)
Bibel, Deuteronomium, Josue, Richter, Ruth (105 Feder- und 19 Griffelglossen)
733
10. Jh.
Prolog; Römerbrief
746
10. Jh.
Bezeichnungen für Kopfbedeckungen
755
10. Jh.
Hieronymus, Briefe
756
10. Jh.
1 Federprobe ohne Textbezug
765
10. Jh.
Glossen zu den Canones
766
10. Jh.
Glossar zu Boethius, De consolatione philosophiae
768
10. Jh.
Aldhelm, De laudibus virginum; Aldhelm, De octo principalibus vitiis
770
10. Jh.
Prudentius, Psychomachia
779
10. Jh.
Bibelglossar
797
10. Jh.
Isidor von Sevilla, Etymologiae; Einzelwörter: Glossen als Federproben
803
10. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos
806
10. Jh.
Passionarius; Dynamidia
813
10. Jh.
Glossen zu Prudentius; Glossar zu Prudentius
824
10. Jh.
Prudentius
826
10. Jh.
Sammlung von Pflanzenbezeichnungen
828
10. Jh.
Horaz, Werke
841
10. Jh.
Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Ezechiel (VII)
842
10. Jh.
Bibel, Sprüche
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
141
glossierter Inhalt
Datierung
844
10. Jh.
Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis
845c
10. Jh.
Lat. Bienensegen
848
10. Jh.
Beda, De temporum ratione
858
10. Jh.
Bibel, Katholische Briefe
861
10. Jh.
Hieronymus, Kommentar zur Bibel, Matthäus-Evangelium
865
10. Jh.
Bibel, Weisheit, Job, Judith
879
10. Jh. (spät)
Sachglossare
904
10. Jh.
Boethius, De consolatione philosophiae
908
10. Jh.
Passio S. Jacobi
910
10. Jh.
1 deutsches Wort über dem Bienensegen
914
10. Jh.
Passion der heiligen Theodosia
916
10. Jh.
Abdias, Historica Apostolica
924
10. Jh.
Alkuin, De Orthographia; Rufmus von Aquileia, In Epistolas ad Romanos
932
10. Jh.
Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus; Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Leviticus
937
10. Jh.
Johannes Chrysostomus, Werke
946
10. Jh.
Alkuin, Dialogi duo de rhetorica et dialectica
950
10. Jh.
Textglossare: Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; Gregor der Große; Smaragdus von St. Mihiel, Liber comitis
954
10. Jh.
Hieronymus, Kommentar zu Esther
956
10. Jh.
Bibel, 2. Korintherbrief (Fragment)
961
10. Jh.
Vergil, Aeneis
977
10. Jh.
Lat. Marginaleintrag zu Pseudo-Augustinus, Sermo 242
984
10. Jh.
Bibel, Isaias
986
10. Jh.
Bibel, Genesis, Exodus
987
10. Jh.
Homiliarum Burchardi
142
111. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
Datierung
glossierter Inhalt
989
10. Jh.
1 deutsches Wort als Federprobe
993
10. Jh.
Bibel, Ezechiel
996
10. Jh.
Bibel, Job, Judith
999
10. Jh.
Gregor der Große, Dialoge (3 Federglossen)
1002
10. Jh.
Aldhelm, De laudibus virginum, De octo principalibus vitiis
1019c
10. Jh.
Worterklärungen mit einem deutschen Wort
104
Anfang 10. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
355b
Anfang 10. Jh.
Cresconius, Concordia canonum
695
Anfang 10. Jh.
Benedikt von Aniane, Regulae monasticae
749
Anfang 10. Jh.
Glossar unbestimmten Charakters
774c
Anfang 10. Jh.
Abbo von Saint-Gennain-de-Pres, Bella Parisiacae urbis (111)
757
Anfang 10. Jh.
Liber de Institutione canonicorum
836h
Anfang 10. Jh.
Lat. -ahd. Körperteilglossar am Anfang der Pariser Gespräche
957c
Anfang 10. Jh.
Einhard, Vita Karoli Magni
959
Anfang 10. Jh.
Vogel- und Kräuterbezeichnungen
22
1. Hälfte 10. Jh.
Glossar zu den Canones, Glossar zu Poenitentiale Cummeani
306
1. Hälfte 10. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
315
1. Hälfte 10. Jh.
Glossen zur Bibel, Lukas-Evangelium (Textglossar)
363
1. Hälfte 10. Jh.
Prudentius, Peristephanon
366
1. Hälfte 10. Jh.
Pseudo-Dositheos, griech. -lat. Vokabulare; isolierter Worteintrag
369
1. Hälfte 10. Jh.
Vitruv, De architectura
1019a
1. Hälfte 10. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica
1046
1. Hälfte 10. Jh.
Vergil, Aeneis
34g
2. Hälfte 10. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.. -Nr..
143
glossierter Inhalt
Datierung
84a
2. Hälfte 10. Jh.
Einzelwörter, Monatsbezeichnungen
120
2. Hälfte 10. Jh.
Kommentar zu Boethius, Oe consolatione philosophiae
126
2. Hälfte 10. Jh.
Arator, Oe actibus apostolorum
162
2. Hälfte 10. Jh.
Prudentiustext
434
2. Hälfte 10. Jh.
Vergil, Werke
504
2. Hälfte 10. Jh.
Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Exodus + Leviticus
710f
2. Hälfte 10. Jh.
Im Kontext eines Kommentars zu Horaz, Satiren
840
2. Hälfte 10. Jh.
Cassiodor, Expositio in psalterium (1 Glosse)
929
2. Hälfte 10. Jh.
Julianus Pomerius, Oe vita contemplativa
949
2. Hälfte 10. Jh.
Textglossare: Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; Gregor der Große; Smaragdus von St. Mihiel
1024
2. Hälfte 10. Jh.
Venantius Fortunatus, Vita S. Germani; Translatio S. Germani; Vita et miracula S. Germani
957b
4. Viertel 10. Jh.
Ahd. Wind- und Monatsbezeichnungen in Einhard, Vita Karoli Magni
45
Ende 10. Jh.
Windbezeichnungen; Boethius, Oe consolatione philosophiae
50
Ende 10. Jh.
Vergil, Eklogen und Georgica
106
Ende 10. Jh.
Prudentius, Peristephanon
348
Ende 10. Jh.
Prudentius, Werke; Ortsnamen-Glossar; De octo principalibus vitiis
409 (11)
Ende 10. Jh.
Arator, De actibus apostolorum
415
Ende 10. Jh.
Horaz, Werke; Glossar zu Martianus Capella
424
Ende 10. Jh.
Gregor der Große, Dialoge (I)
425
Ende 10. Jh.
Lat.-Iat., aber auch lat.-ahd. Canones-Glossar
430
Ende 10. Jh.
Kommentar zu Boethius, De trinitate
468
Ende 10. Jh.
isolierte Glossierung
144
III. Ookumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
648
Ende 10. Jh.
Hrabanus Maurus, Prolog zu Exodus; Walahfrid Strabo, Prolog zu Leviticus
656
Ende 10. Jh. (zwischen 993 und 995)
Boethius, Institutio arithmetica
658
Ende 10. Jh.
Prudentius, Werke
666
Ende 10. Jh.
Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis
753
Ende 10. Jh.
Persius (1 Glosse)
759
Ende 10. Jh.
Statius, Thebais (Glosse auf f. 34r)
795
Ende 10. Jh.
Sedulius Scottus
889
Ende 10. Jh.
Vergil, Aeneis
891
Ende 10. Jh.
Bibelglossar
892
Ende 10. Jh.
Kommentare zu Priscian, Institutiones de arte grammatica
13
10./11. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
96
10./11. Jh.
Horaz, Werke
240
10./11. Jh.
Cicero, Oe inventione (I, 11)
255 (11)
10./11. Jh.
Vergil, Georgica (IV)
257a
10./11. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Evangelia
295
10./11. Jh.
Medizinische Rezepte
328
10./11. Jh.
Pseudo-Apuleius, Herbarium
345e
10./11. Jh.
Bibel, Matthäus-Evangelium
401
10./11. Jh.
Juvenal, Satiren
408
10./11. Jh.
Boethius, Oe consolatione philosophiae
409 (I)
10./11. Jh.
Vergil, Georgica und Aeneis
595
10./11. Jh.
Expositio symboli Oum de symbolo conferre
653
10./11. Jh.
Cassian, Collationes
655
10./11. Jh.
Haimo v. Auxerre, Komm. zur Bibel, Hoheslied; Beda, Komm. zur Bibel, Apokalypse
752
10./11. Jh.
Vergil; Sachglossare
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
145
glossierter Inhalt
Datierung
761
10./11. Jh.
Porphyrios, Isagoge; Boethius, Commenta in isagogen Porphyrii secunda editio
821 (11)
10./11. Jh.
Lat.-Iat. Glossar zu Prudentius, Psychomachia
823
10./11. Jh.
Walahfrid Strabo, Visio Wettini; Alkuin, Grammatica
836e
10./11. Jh.
Persius, Satiren
931
10./11. Jh.
Gregor der Große, Homiliae in Ezechielem
957b
10./11. Jh.
Wind- und Monatsbezeichnungen in Einhard, Vita Karoli Magni
963
10./11. Jh.
Solinus, Collectanea rerum memorabilium
971
10./11. Jh.
Passion der heiligen Petrus und Paulus; Passion des heiligen Thomas
995
10./11. Jh.
Rezepttext
21
11. Jh.
Tietland von Einsiedeln, Kommentar zur Bibel
22
11. Jh.
Glossar zu den Canones; Glossar zum Poenitentiale Cummeani
23 (I)
11. Jh.
Boethius, De consolatione philosophiae
36
11. Jh.
Prudentius, Werke
41
11. Jh.
Cicero, De inventione
52
11. Jh.
Bibelglossar (zu 1. Samuel); Sachglossar
64
11. Jh.
Bibelglossar
71
11. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica; Textglossare, Sachglossare; Textglossierungen
73
11. Jh.
Todsündenbezeichnungen aus Gregor der Große, Moralia in Job (8 Glossen)
76
11. Jh.
Pseudo-Apuleius, Herbarium
83
11. Jh.
Glossare unbestimmten Charakters
95
11. Jh.
Bibel, Tobias
102
11. Jh.
Prudentius, Hymnus post cibum
113
11. Jh.
Juvenal, Satiren
146
III. Ookumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
129?
11. Jh.
Pmdentius, Werke
134
11. Jh.
Rezept
136 (I)
11. Jh.
Vergil, Eklogen und Georgica
147
11. Jh.
Sachglossare
148
11. Jh.
Hieronymus, Adversus Helvidium, Briefe
151a
11. Jh.
Juvenal, Satiren
154
11. Jh.
Boethius, De consolatione philosophiae
156
11. Jh.
Burchard von Worms, Oecretum
180
11. Jh.
Ambrosius, Oe spiritu sancto
182
11. Jh.
Justus von Urgel, Kommentar zur Bibel, Hoheslied
190
11. Jh.
Augustinus, Oe genesi contra Manichaeos
191
11. Jh.
Origenes; Hieronymus, Briefe
192
11. Jh.
Augustinus, Enarrationes in psahnos
193
11. Jh.
Augustinus, Enarrationes in psalmos
194
11. Jh.
Augustinus, Sermones
195
11. Jh.
Augustinus, Briefe
196
11. Jh.
Augustinus, De trinitate
197
11. Jh.
Cassian
198
11. Jh.
Sachglossare: Waffen- und Gerätschaftsbez., Lebensmittel-, Kräuterbez. usw.
209
11. Jh.
Ambrosius Autpertus, Kommentar zur Bibel, Apokalypse
211
11. Jh.
Beda, Kom. zur Bibel, Apostelgeschichte
215
11. Jh.
Augustinus, Oe perfectione
217
11. Jh.
Floms von Lyon, Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli
218
11. Jh.
Floms von Lyon, Collectanea ex Augustino in epistolas Pauli
221
11. Jh.
Bibelglossar; weitere Textglossare
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
147
glossierter Inhalt
Datierung
230
11. Jh.
Ado von Vienne, Martyrologium
235
11. Jh.
Johannes Oiaconus, Vita Gregorii
236
11. Jh.
Athanasius, Vita des Antonius
237
11. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos
243
11. Jh.
Kommentar zu Boethius, Oe consolatione philosophiae
267
11. Jh.
Martianus CapelIa, Oe nuptüs Philologiae et Mercurii
276
11. Jh.
Beda, Oe temporum ratione
291
11. Jh.
Isolierter Worteintrag: lat.-dt. Federprobe
294
11. Jh.
Bibel, Paulusbriefe
299
11. Jh.
Servius, Scholien zu Vergil (1 isolierter Worteintrag)
309
11. Jh.
Bibel, Evangelien
324
11. Jh.
Textglossare; Bibelglossar
325
11. Jh.
Beda, Oe temporum ratione; kalendarische Notizen
340
11. Jh.
Prudentius, Werke
348
11. Jh.
Prudentius, Werke; Ortsnamen-Glossar; Oe octo principalibus vitiis
352
11. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica
365
11. Jh.
Vegetius, Oe re militari
368
11. Jh.
Lucan, Pharsalia
371
11. Jh.
Sachglossar
378
11. Jh.
Sallust, Bellum Catilinarium, Bellum Iugurthinum; Horaz, Oden, Satiren; Lucan, Pharsalia
379
11. Jh.
Statius, Thebais
382
11. Jh.
Terenz, Eunuchus
396
11. Jh.
Cassiodor, Expositio in psalterium
148
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
402
11. Jh.
Prudentius, Werke; Textglossar zu den Canones; Textglossar zur Bibel, Exodus
415
11. Jh.
Horaz, Werke; Textglossar zu Martianus Capella
435a
11. Jh.
Rezept
438
11. Jh.
Bendiktinerregel; Canones conciliorum
439
11. Jh.
Juvenal, Satiren
440 (I)
11. Jh.
Alphabet. lat. -dt. Sachglossar
452
11. Jh.
Juvenal, Satiren
469
11. Jh.
Gregor der Große, Regula pastoralis
481
11. Jh.
Sallust, Bellum Catilinarium und Bellum Iugurthinum
482
11. Jh.
Leo der Große, Predigt XXVII
484
11. Jh.
Lucan, Pharsalia
490
11. Jh.
Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis
502 (I)
11. Jh.
Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus
515
11. Jh.
Augustinus, De civitate Dei (VI)
527
11. Jh.
Augustinus, Homilien (1 Marginalglosse)
536
11. Jh.
Juvencus, Evangeliorum libri quattuor
547
11. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
571
11. Jh.
Priscian
573
11. Jh.
Bibel, Paulusbriefe
574
11. Jh.
Cassian, Institutiones
603 (II)
11. Jh.
Horaz, Werke
619
11. Jh.
Tafel mit Windnamen (Sachglossar); Boethius, De consolatione philosophiae
634
11. Jh.
Servius, Kommentar zu Vergil, Werke; Vergil, Werke
641
11. Jh.
Haimo von Auxerre, Homilien
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
149
glossierter Inhalt
Datierung
651
11. Jh.
Cassian, Collationes; Hieronymus, Epistola XIV
653
11. Jh.
Cassian, Collationes
657
11. Jh.
Boethius, Oe consolatione philosophiae; Einzelwort
658
11. Jh.
Prudentius, Werke
664
11. Jh.
Glossae Abactor
690
11. Jh.
Persius, Satiren
709
11. Jh.
Glossarium Latinum
710d
11. Jh.
Augustinus, De civitate Dei
710e (I)
11. Jh.
Persius, Satiren
710h
11. Jh.
Persiuskommentar
7100
11. Jh.
Bibel, 1. Könige
719
11. Jh.
Hieronymus, Kommentar zur Bibel (Exzerpte): Genesis, Ecclesiasticus
723
11. Jh.
Prudentius, Werke
748
11. Jh.
Moretum Virgilii
750
11. Jh.
Arator, Oe actibus apostolorum
753
11. Jh.
Horaz, Werke; Persius, Werk; Juvenal, Werk; Terenz, Komödien
754
11. Jh.
Federprobe; Lucan, Pharsalia
759
11. Jh.
Statius, Thebais (Glosse auf f. 22r)
762
11. Jh.
Liber medicinalis; griech.-Iat. Pflanzenglossar; Isidor von Sevilla, Etymologiae
770
11. Jh.
Prudentius, Psychomachia
778
11. Jh.
Rezept
782
11. Jh.
Boethius, Oe consolatione philosophiae
800
11. Jh.
Hrabanus Maurus, Expositio super ordinem Inissae
817
11. Jh.
Einzelwörter (?)
150
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
Datierung
glossierter Inhalt
826
11. Jh.
Pflanzenglossar
827
11. Jh.
Sachlich geordnetes lat. -ahd. Glossar
828
11. Jh.
Horaz, Werke
832
11. Jh.
Avianus, Fabulae
835
11. Jh.
Prudentius, Carmina
836f
11. Jh.
Horaz, Werke
845c
11. Jh.
Lat. Bienensegen
875c
11. Jh.
Canones
876
11. Jh.
Vergil, Werke
880
11. Jh.
Juvencus, Evangeliorum !ibri quattuor
902
11. Jh.
Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis
907
11. Jh.
Porphyrius, Isagoge
908
11. Jh.
Passio S. Jacobi
917
11. Jh.
Passion des heiligen Bartholomaeus
940
11. Jh.
Lat. -dt. Glossar
949
11. Jh.
Beda, De temporum ratione
954
11. Jh.
Hieronymus, Kommentar zu Esther
955
11. Jh.
Vergil, Georgica (Fragment)
956
11. Jh.
Bibel, 2. Korintherbrief (Fragment)
966
11. Jh.
Poeta Saxo; Vita et Passio Adalberti; Juvencus, Evangeliorum libri quattuor
975
11. Jh.
Rezept gegen Gicht; im fortlaufenden Rezepttext
977d
11. Jh.
Persius, Satiren
977f
11. Jh.
Juvenal, Satiren
1011
11. Jh.
Sulpicius Severus, Vita S. Martini
101ge
11. Jh.
Monatsbezeichnungen in dem Kalender
1033
11. Jh.
Liber Glossarum
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften BStK.-Nr.
151
glossierter Inhalt
Datierung
1041
11. Jh.
Kommentar zur Bibel, Genesis; Walahfrid Strabo, Kommentar zur Bibel, Deuteronomium/Numeri/Josue/Richter
1063
11. Jh.
Einhard, Vita Karoli Magni: Monats- und Windbezeichnungen
19
Anfang 11. Jh. (um 1000)
Bibel, Daniel
20
Anfang 11. Jh. (um 1000)
Bibel, Isaias
50
Anfang 11. Jh.
Vergil, Eklogen und Georgica
106
Anfang 11. Jh.
Prudentius, Peristephanon
233
Anfang 11. Jh.
Sulpicius Severus, Vita S. Martini
338a 1039
Anfang 11. Jh. (um 1000)
Arator, Oe actibus apostolorum (1 Glosse)
409 (11)
Anfang 11. Jh.
Arator, Oe actibus apostolorum
434
Anfang 11. Jh.
Vergil, Werke
437
Anfang 11. Jh.
Aachener Kanonikerregel
475
Anfang 11. Jh.
Ambrosius, Kommentar zur Bibel, Psalmen CXVIII
476
Anfang 11. Jh.
Isidor von Sevilla, Etymologiae
565
Anfang 11. Jh.
Christian von Stablo, Expositio in Mattheum
642
Anfang 11. Jh.
Priscian, Institutiones de arte grammatica
650
Anfang 11. Jh. (um 1000)
Sulpicius Severus, Vita S. Martini
668
Anfang 11. Jh.
Boethius, Oe consolatione philosophiae
685
Anfang 11. Jh. (um 1000)
Kommentar zur Bibel, Genesis und Exodus
703
Anfang 11. Jh.
Arator, Epistola ad Florianum/ad Vigilium
884
Anfang 11. Jh.
Pseudo-Apuleius, Herbarium
929
Anfang 11. Jh.
Julianus Pomerius, Oe vita contemplativa
152
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
636
Ende 1. Viertel 11. Jh.
Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, 2. Korintherbrief; Beda, Kommentar zur Bibel, Katholische Briefe
638
Ende 1. Viertel 11. Jh. (nicht viel später als a. 1023)
Augustinus, Regula de nomine; Servius, Kommentar zu Donat, Artes; Sachglossar: Verzeichnis von Wirtschaftsgeräten
639
2. Viertel 11. Jh.
Hrabanus Maums, In IV libros Regum
654
2. Viertel 11. Jh.
Passion der heiligen Petms und Paulus; Sedulius, Opus paschale; Walahfrid Strabo, Visio Wettini; Einhard, Windbezeichnungen; Glossar zu Priscian, Institutiones de arte grammatica
877
1. Drittel 11. Jh.
Sedulius, Carmen Paschale; alphabetisches Vokabular; lat. -dt. Vogel- und Kräuterbezeichnungen; Textglossare
23 (11)
1. Hälfte 11. Jh.
Bibel, Weisheit, Ecclesiasticus
74
1. Hälfte 11. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos
227
1. Hälfte 11. Jh.
Ekkehart IV., Liber benedictionum
373
1. Hälfte 11. Jh. (vor 1034)
Ademar von Chabannes, Glossen und Scholien zu Persius, Juvenal und Pmdentius
401
1. Hälfte 11. Jh.
Juvenal, Satiren
666
1. Hälfte 11. Jh.
Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis
696 (I)
1. Hälfte 11. Jh.
Vergil, Eklogen
760
1. Hälfte 11. Jh.
Bibelglossar
814
1. Hälfte 11. Jh.
Arator
824
1. Hälfte 11. Jh.
Pmdentius
957d
1. Hälfte 11. Jh.
Vergil, Eklogen (Fragment)
1043
1. Hälfte 11. Jh.
Kommentar zu Persius
654
Mitte 11. Jh.
Passion der heiligen Petms und Paulus; Sedulius, Opus paschale; Walahfrid Strabo, Visio Wettini; Einhard, Windbezeichnungen; Glossar zu Priscian, Institutiones de arte grammatica
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Datierung
153
glossierter Inhalt
752
Mitte 11. Jh.
Vergil; Sachglossare: Baum-, Tier-, Vogel-, Kräuterbezeichnungen
758
Mitte 11. Jh.
Tafel mit Windbezeichnungen; Sallust, Bellum Catilinarium und Bellum Iugurthinum
941
2. oder 3. Viertel 11. Jh.
Bibel; Einhard, Vita Karoli Magni, Windund Monatsbezeichnungen, andere Sachglossare
637
3. Viertel 11. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; Glossen in den Glossen zu Gregor der Große, Werke
649
3. Viertel 11. Jh.
Bibel, Paulusbriefe und Katholische Briefe
657
3. Viertel 11. Jh.
Boethius, De consolatione philosophiae
338a
2. Drittel 11. Jh.
Arator, De actibus apostolorum
662
2. Drittel 11. Jh.
Lex Alamannorum (1 Glosse)
791
2. Drittel 11. Jh.
Horaz, Werke; Glossar zu Horaz, Satiren
18
2. Hälfte 11. Jh.
Rezept; Paulus Diaconus
245
2. Hälfte 11. Jh.
Kommentar zu Horaz, Ars Poetica
311
2. Hälfte 11. Jh.
Paulus Diaconus, Expositio in Regulam s. Benedicti
356
2. Hälfte 11. Jh.
Boethius, Isagoge Porphyrii
473
2. Hälfte 11. Jh.
Lex Alamannorum
474
2. Hälfte 11. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job; Passion der heiligen Petrus und Paulus
564
2. Hälfte 11. Jh.
Bibel, Exodus, Leviticus, Numeri
585
2. Hälfte 11. Jh.
Hinkmar von Reims, Epistola ad Carolum Calvum de cavendis vitiis
593
2. Hälfte 11. Jh.
Lucan, Pharsalia
615
2. Hälfte 11. Jh.
Alkuin, Grammatica
640
2. Hälfte 11. Jh.
Isidor von Sevilla, Etymologiae
644
2. Hälfte 11. Jh.
Boethius, De musica
720a
2. Hälfte 11. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos
154
IB. Ookumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
724
2. Hälfte 11. Jh.
Horaz, Werke
743
2. Hälfte 11. Jh.
Interlinearübersetzung zu einem zwischen Boethius, Oe categoricis syllogismis und Oe hypotheticis syllogismis, eingefügten textfremden Satz
846
2. Hälfte 11. Jh.
Glossar zu den Canones, Glossar zu den Vitae patrum
674
3. Drittel 11. Jh.
Ruodlieb
720a
4. Viertel 11. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos (1 Glosse)
154b
Ende 11. Jh.
Ruodlieb
358
Ende 11. Jh.
Vergil, Aeneis
380
Ende 11. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos; Glossar zu Orosius, Historia adversus paganos
643
Ende 11. Jh.
Vitae patrum
645
Ende 11. Jh.
Hieronymus, Briefe
710x
Ende 11. Jh.
Alphabet. Sachglossar: Buchstaben A und B
871
Ende 11. Jh.
Gregor der Große, Moralia in Job
1049
Ende 11. Jh.
Kommentare zur Bibel
1
11.112. Jh.
1. und 2. Salomonisches Glossar
16
11.112. Jh.
Ambrosius; Versus de volucribus ...
67
11.112. Jh.
Pflanzenbezeichnungen in den Rezepten; Pflanzenglossar
329
11.112. Jh.
Servius, Scholien zu Vergil, Aeneis (I-VI)
333
11.112. Jh.
Erklärungen biblischer Namen im MatthäusEvangelium (Anfang)
440 (11)
11.112. Jh.
1. Salomonisches Glossar (Anfang)
490
11.112. Jh.
Federprobe
684
11.112. Jh.
Passion des heiligen Georg
710q
11.112. Jh.
Salomonische Glossare
830
11.112. Jh.
Pflanzenglossar
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
155
glossierter Inhalt
Datierung 11./12. Jh.
Monatsbezeichnungen von Januar bis September zu Isidor von Sevilla, Etymologiae
2
12. Jh.
Versus de volucribus ...
5
12. Jh.
Versus de volucribus ...
6
12. Jh.
Bibelglossar; Sachglossar
35
12. Jh.
Waltharius
53
12. Jh.
Summarium Heinrici
66
12. Jh.
Summarium Heinrici; Pflanzenglossar; Kräuterglossar
84b
12. Jh.
Alphabetisches Glossar
86a
12. Jh.
Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel
92
12. Jh.
Gandersheimer Schatzverzeichnis
97
12. Jh.
Horaz, Satiren
118
12. Jh.
Summarium Heinrici
138
12. Jh.
Bibelglossar; Summarium Heinrici
140
12. Jh.
Windbezeichnungen in Windrose
144
12. Jh.
Bibelglossar; Moses von Bergamo
147a
12. Jh.
Worterklärungen zu Lemmata mit dem Buchstaben S
158
12. Jh.
Arator; Prosper von Aquitanien
162b
12. Jh.
Eusebius, Historia ecclesiastica
256i
12. Jh.
Monatsbezeichnungen
264
12. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
270a
12. Jh.
Alphabetisches Glossar; Liste lat. und griech. Substantive und Verben
278
12. Jh.
1. u. 2. Salomonisches Glossar
279
12. Jh.
Bibelglossar, 1. Samuel
281
12. Jh.
Boethius, De consolatione philosophiae; Worterklärungen (Gesta Apollonii)
291
12. Jh.
Isolierter Worteintrag: lat.-dt. Federprobe
820
156
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
321
12. Jh.
Alphabetisches Sachglossar: Liber Glossarum (von Laus bis Leges)
328
12. Jh.
Pseudo-Apuleius, Herbarium
342
12. Jh.
Versus de bestiis
345b
12. Jh.
Hieronymus, Praefatio zur Bibel, Genesis; Genesis 1
360
12. Jh.
Alphabetisches Glossar
375b
12. Jh.
Pseudo-Apuleius, Herbarium
386
12. Jh.
Servius, Scholien zu Vergil, Eklogen
386b
12. Jh.
Walahfrid Strabo, Kommentare zur Bibel, Exodus, Leviticus, Numeri, Deuteronomium
398
12. Jh.
Vergil, Aeneis
404
12. Jh.
Macer Floridus , De viribus herbarum
440 (IV)
12. Jh.
Lateinische Verben der 3. Konjugation
445
12. Jh.
Historia Gallica
459
12. Jh.
Moses von Bergamo
460
12. Jh.
Bibel; Einzelwort in Moses von Bergamo
461
12. Jh.
Summarium Heinrici; alphabetisches Kräuterglossar
465
12. Jh.
Lex Baiuvariorum
471
12. Jh.
Lat.-Iat. Glossar zur Bibel; Sachglossar: hebräisch-ägyptisch-griech.-Iat. Monatsbez.
480
12. Jh.
Ambrosius, Kommentar zur Bibel, LukasEvangelium
482
12. Jh.
Leo der Große, Predigt XXVII
486
12. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
489
12. Jh.
Kräuterverzeichnis
492
12. Jh.
Hrabanus Maurus, Kommentar zur Bibel, Exodus und Leviticus
527
12. Jh.
Augustinus, Homilien (1 Interlinearglosse)
545
12. Jh.
Bibelglossar
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Datierung
157
glossierter Inhalt
549
12. Jh.
Sulpicius Severus, Vita S. Martini
553
12. Jh.
Vita S. Hilarionis
600 (11)
12. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
603 (I)
12. Jh.
Sallust, Bellum Iugurthinum
620
12. Jh.
Kommentar zu Prudentius, Psychomachia
622
12. Jh.
Kommentare und Prologe zur Bibel
623
12. Jh.
Exzerptenbuch; Sachglossar: Versus de volucribus ...
624
12. Jh.
Sulpicius Severus, Vita S. Martini
625
12. Jh.
Summarium Heinrici
627
12. Jh.
Summarium Heinrici
630
12. Jh.
Summarium Heinrici
670
12. Jh.
Sedulius, Carmen Paschale
671
12. Jh.
Scholien zu Persius, Satiren
672
12. Jh.
Persius, Satiren
675
12. Jh.
Versus de volucribus ...
678
12. Jh.
Vergil, Werke
679
12. Jh.
Gregor der Große, Dialoge (4 Interlinearglossen)
681
12. Jh. (bis spätestens März 1165)
I. und 2. Salomonisches Glossar; Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
682
12. Jh.
Versus de volucribus ...
683
12. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
689
12. Jh.
Salomonische Glossare; Versus de volucribus
690
12. Jh.
Scholie zu Persius, Satiren; 1 Wort zwischen zwei Alphabeten stehend
710a
12. Jh.
Herzog Ernst; 1 Name
710b
12. Jh.
Erzählung über Herzog Ernst; 1 Name
710e (11)
12. Jh.
Horaz, Ars Poetica
158
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
Datierung
glossierter Inhalt
710z
12. Jh.
Im Kontext der Glossae Salomonis
742?
12. Jh.
Glossar zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
769
12. Jh.
Hrabanus Maurus, Traktat über die menschlichen Körperteile; Glossen zur Bibel, Genesis, Exodus; alphabetisches Glossar (A-E)
774e
12. Jh.
Einzelwort in lat. Text: zu Moses von Bergamo
781
12. Jh.
Sedulius, Cannen Paschale
805
12. Jh.
Sallust, Bellum Catilinarium und Bellum Iugurthinum
807
12. Jh.
Constantinus Africanus, Liber Viaticus
843
12. Jh.
Hieronymus, Epistolae ad familiares
847
12. Jh.
Hieronymus, Epistolae
860
12. Jh.
Sachglossar: Glossen unter den Derivationes verborum
863
12. Jh.
Bibelglossar; Versus de volucribus ...
867
12. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; Versus de volucribus ...
874
12. Jh.
Prudentius, Werke
893
12. Jh.
Macer Floridus, De viribus herbarum
896
12. Jh.
Prudentius, Werke
902
12. Jh.
Avitus von Vienne, Libelli de spiritalis historiae gestis
905
12. Jh.
Arator, Epistola ad Vigilium
912
12. Jh.
Lex Baiuvariorum
919
12. Jh.
Augustinus, De civitate Dei; Sachglossar: Versus de piscibus
934
12. Jh.
Bibel, Ezechiel; Bibel, Daniel
948
12. Jh.
Kräuterglossar aus dem Summarium Heinrici; Teile alphabetischer Kräuterglossare
957e
12. Jh.
Eugippius, Vita S. Severini
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Datierung
159
glossierter Inhalt
957f
12. Jh.
Monatsbezeichnungen
1005
12. Jh.
Griech. -lat. Pflanzenglossar
1028
12. Jh.
Kommentar zur Bibel, Heptateuch
1035
12. Jh.
Orosius, Historia adversus paganos
1050
12. Jh.
Im Kommentartext stehende Glossen
17
Anfang 12. Jh.
Lat.-dt. Kräuterglossar
37
Anfang oder Mitte 12. Jh.
Summarium Heinrici
339
Anfang 12. Jh.
Summarium Heinrici
696 (III)
Anfang 12. Jh.
Vergil, Georgica
487
Anfang oder Mitte 12. Jh.
Haimo von Auxerre, Kommentar zur Bibel, Hoheslied; Robertus de Tumbalenia, Expositio in Cantica Canticorum
710x
Anfang 12. Jh.
Alphabet. Sachglossar: Buchstaben A und B
755
Anfang 12. Jh. (um 1100)
Hieronymus, Briefe
869
Anfang 12. Jh. (um 1100)
In dem Kontext des Inventareintrags
862
Anfang 12. Jh. (um 1100 bis 1110)
Ambrosius, Hexaemeron; Versus de volucribus ... (von einer anderen, nicht viel späteren Hand)
849
1. Viertel 12. Jh.
Glossar zu Vergil, zu Gregor der Große, und andere Textglossare; Sachglossare
107
1. Hälfte 12. Jh.
Glossen zu Textkommentaren
245
1. Hälfte 12. Jh.
Kommentar zu Horaz, Ars Poetica
360a
1. Hälfte 12. Jh.
Geographische Namen zu Eugippius, Vita S. Severini
450
1. Hälfte 12. Jh.
Horaz, Werke
484
1. Hälfte 12. Jh.
Lucan, Pharsalia
875a
1. Hälfte 12. Jh.
Williram von Ebersberg, Kommentar zur Bibel, Hoheslied
899
1. Hälfte 12. Jh.
Historia Gallica (Exzerpte)
160
III. Ookumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
4
Mitte 12. Jh.
Summarium Heinrici
7
Mitte 12. Jh.
Erklärungen zur Bibel, Genesis
142c
Mitte 12. Jh.
Macer Floridus , Oe viribus herbarum
147b
Mitte 12. Jh.
Kontext der grammatischen Schrift (Exzerpte)
433
Mitte 12. Jh.
Horaz, Ars Poetica (1 Glosse)
605 (I)
Mitte 12. Jh.
Horaz, Briefe
710g
Mitte 12. Jh.
Reginald von Canterbury
870
Mitte 12. Jh.
Augustinus, Sermones
17a
2. Hälfte 12. Jh.
Oe accentibus et syllabis; Federzeichnung
49
2. Hälfte 12. Jh.
Sachglossare: im Glossartext stehende Glossen
59b
2. Hälfte 12. Jh.
Bibelglossar
78
2. Hälfte 12. Jh.
Petrus Oamiani, Liber gratissimus
141
2. Hälfte 12. Jh.
Sachglossare
362
2. Hälfte 12. Jh.
Rezept; Albert von Siegburg, Glossar zum AT und NT
419
2. Hälfte 12. Jh.
Isidor von Sevilla, Etymologiae (XVII)
558
2. Hälfte 12. Jh.
1. Salomonisches Glossar; Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
626
2. Hälfte 12. Jh. (vor 1175)
1. und 2. Salomonisches Glossar
681
2. Hälfte 12. Jh. (bis 1. und 2. Salomonisches Glossar; Bibelglosspätestens 1165) sar der Handschriftenfamilie M
710h
2. Hälfte 12. Jh.
Persius, Satiren
716a
2. Hälfte 12. Jh.
Grammatisches Exzerpt aus dem Summarium Heinrici
794
2. Hälfte 12. Jh.
Über isoliert stehendem lat. Wort ohne Textbezug
851
2. Hälfte 12. Jh.
Alphabetisches Glossar (Fragment)
883a
2. Hälfte 12. Jh. (oder später)
Wortliste; zugehöriger Vergilvers
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
161
glossierter Inhalt
Datierung
887
2. Hälfte 12. Jh.
Alphabetisches Kräuterglossar
888
2. Hälfte 12. Jh.
Isidor von Sevilla, Etymologiae
977a
2. Hälfte 12. Jh.
Wörter im Rezepttext: im Antidotarius Nicolai
798
3. Viertel 12. Jh.
Bibelglossar
8
3. Drittel 12. Jh.
Versus de volucribus ...
845b
3. Drittel 12. Jh.
Versus de volucribus ...
1020
3. Drittel 12. Jh.
Beide Salomonischen Glossare
136b
4. Viertel 12. Jh.
Liber Glossarum
263
4. Viertel 12. Jh.
Glossar zu den Schriften des Prudentius
857
4. Viertel 12. Jh. (um 1175)
Herrad von Landsberg, Hortus deliciarum
958
4. Viertel 12. Jh. Sachglossar Lingua ignota der Hildegard von (zwischen etwa 1180 Bingen und 1190)
1021
4. Viertel 12. Jh.
Servius, Scholien zu Vergil, Eklogen; Worterklärungen
10
Ende 12. Jh.
Bibelglossar; Hrabanus Maurus
93
Ende 12. Jh.
Summarium Heinrici; De vestibus; alphabetisches Glossar (Buchstaben A-D)
142c
Ende 12. Jh.
Macer Floridus , De viribus herbarum
151
Ende 12. Jh.
Summarium Heinrici; Textglossare zu den Glossen zu Priscian, Aldhehn, Prudentius; Sachglossar
277
Ende 12. Jh.
Summarium Heinrici
789
Ende 12. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
836d
Ende 12. Jh.
Statius, Achilleis
882
Ende 12. Jh.
Summarium Heinrici
894
Ende 12. Jh.
Summarium Heinrici Buch XI Langfassung, A-P
926
Ende 12. Jh.
Alphabetisches Glossar, Textglossare, Sachglossare
162
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
927
Ende 12. Jh.
lat.-dt. Glossar
1001
Ende 12. Jh.
Versus de bestiis; Versus de piscibus; Summarium Heinrici
8a
12.113. Jh.
Wurmsegen
24
12.113. Jh.
Alphabetisches Kräuterglossar; Antidotarius; medizinische Schrift; Rezepttext
70
12.113. Jh.
Tierbezeichnungen
146
12.113. Jh.
Worterklärungen; Summarium Heinrici; Vokabular
147c
12.113. Jh.
Vergil
261
12.113. Jh.
Kräuterglossar
282
12.113. Jh.
Ovid, Metamorphosen (Exzerpte)
386a
12.113. Jh.
Pflanzenbez. in Rezepten; Fischglossar
710v
12.113. Jh.
Glossen im Kontext einer Glossensammlung; Völkernamen
726
12.113. Jh.
Sachglossar Jd (1.670 Kontextglossen)
774
12.113. Jh.
Canones-Glossen in dem Abavus-Glossar
806
12.113. Jh.
Passionarius
833
12.113. Jh.
Textglossierung: zu den Versen; alphabetisches Glossar
884
12.113. Jh.
Beschwörungsformeln
1032
12.113. Jh.
1. Salomonisches Glossar (5 Kontextglossen)
3
13. Jh.
Fischglossar
8c
13. Jh.
Prudentius, Psychomachia
9
13. Jh.
Glossar mit Gerätschaftsbezeichnungen
66
13. Jh.
Summarium Heinrici; Kräuterglossar
78
13. Jh.
Petrus Damiani
128
13. Jh.
Prudentius, Psychomachia (1. Hälfte)
144
13. Jh.
Bibelglossar; Moses von Bergamo
147d
13. Jh.
Versus de volucribus ...
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Datierung
163
glossierter Inhalt
154a
13. Jh.
Summarium Heinrici, Sachbücher, Buch XI
269
13. Jh.
Summarium Heinrici
280
13. Jh.
Bibelglossar; Moses von Bergamo; 1 Wort in der Vision des Mönchs Rudolf von Kaisheim; 1 Wort in einem Psahn
286
13. Jh.
Verbhexameter
287
13. Jh.
Bibel; lat.-dt. Sachglossar; Textglossare; 1. und 2. Salomonisches Glossar
309
13. Jh.
Bibel, Matthäus-Evangelium
341
13. Jh.
Rezeptsammlung; Summarium Heinrici; Worterklärungen
342
13. Jh.
Versus de bestiis
345a
13. Jh.
Summarium Heinrici
358a
13. Jh.
Versus de volucribus ...
384a
13. Jh.
Pflanzenglossar
384d
13. Jh.
Moses von Bergamo
386c
13. Jh.
Vita des Severinus; geographische Namen
391
13. Jh.
Salomonische Glossare
423
13. Jh.
Moses von Bergamo
429 (I)
13. Jh.
Sachglossar
454
13. Jh.
Macer Floridus , De viribus herbarum ; Versus de volucribus ... ; Insekten-, Tier-, Fisch-, Kräuter-, Baumbezeichnungen
456
13. Jh.
Versus de arboribus
461
13. Jh.
Summarium Heinrici; alphabetisches Kräuterglossar
490
13. Jh.
Cato, Sentenzen
499
13. Jh.
Glossare zu biblischen und nichtbiblischen Schriften
500
13. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
164
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
546
13. Jh.
Salomonisches Glossar (Kurzfassung); Kräuterglossar; Rezepte
557
13. Jh.
Predigten
617
13. Jh.
Kapitelüberschriften zu Macer Floridus
619
13. Jh.
Sachglossar: Windnamen; Textglossierung: Boethius
710k
13. Jh.
Lat. -mndt. Pflanzenglossar
710z
13. Jh.
Im Kontext der Glossae Salomonis
717
13. Jh.
lat.-dt. Sündenverzeichnis (aus Gregor der Große, Moralia in Job)
728
13. Jh.
Albert von Siegburg, Glossarium zum AT und NT
742
13. Jh.
Glossar zu den Canones conciliorum der Dionysio-Hadriana
762
13. Jh.
Griech.-Iat. Pflanzenglossar
774g
13. Jh.
Einzelwort zu Moses von Bergamo
788
13. Jh.
Salomonische Glossare
808
13. Jh.
Kräuterglossar
933
13. Jh.
Sachglossar mit Vogel-, Tier- und Kräuterbezeichnungen
998 (I)
13. Jh.
Canones; Gregor der Große, Dialoge/Regula pastoralis; Eusebius; Smaragdus von St. Mihiel
998 (111)
13. Jh.
Sachglossare; Summarium Heinrici; alphabetisches Glossar
1018
13. Jh.
Vogelbezeichnungen
51
Anfang 13. Jh.
Wörterverzeichnis der Lingua ignota der Hildegard von Bingen; Hildegard von Bingen, Schriften (Exzerpte)
77
Anfang 13. Jh.
Summarium Heinrici
142
Anfang 13. Jh.
Summarium Heinrici
142c
Anfang 13. Jh.
Macer Floridus , De viribus herbarum
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Datierung
165
glossierter Inhalt
277
Anfang 13. Jh.
Summarium Heinrici
284
Anfang 13. Jh.
Liber Glossarum
376
Anfang 13. Jh.
Versus de volucribus ... ; Bibelglossar des Albert von Siegburg
606
Anfang 13. Jh.
Versus de piscibus
710t
Anfang 13. Jh. (um 1200)
Sulpicius Severus, Vita S. Martini + Ad Bassulam
716
Anfang 13. Jh.
Liber Glossarum (Buchstaben Bund C)
740
Anfang 13. Jh.
Walahfrid Strabo, Kommentare zur Bibel, Exodus, Leviticus, Deuteronomium
786
Anfang 13. Jh.
Sachglossar Summarium Heinrici
851
Anfang 13. Jh.
Alphabetisches Sachglossar (Fragment)
945
Anfang 13. Jh.
Im Kontext des Summarium Heinrici (Bücher I-X); im Kontext zu Buch XI; im Kontext in dem lat.-dt. Kräuterglossar
632
1. Hälfte 13. Jh.
1. u. 2. Salomonisches Glossar; Bibelglossar der Handschriftenfamilie M
135
Mitte 13. Jh.
Summarium Heinrici
160
2. Hälfte 13. Jh.
Versus de volucribus ...
788a
2. Hälfte 13. Jh.
Alphabetisches Glossar
957
2. Hälfte 13. Jh.
Grammatische Schrift (mit Deklinationsklassen der Nomina)
1036
2. Hälfte 13. Jh.
1. und 2. Salomonisches Glossar; Körperteilbezeichnungen
600 (I)
4. Viertel 13. Jh.
Lat.-dt. Sachglossare
947
4. Viertel 13. Jh.
Alphabetisches Kräuterglossar
774f
Ende 13. Jh.
Einzelwort zu Moses von Bergamo
852
Ende 13. Jh.
Summarium Heinrici (XI; Langfassung; Buchstabe V)
944
Ende 13. Jh.
Im Kontext des 1. Salomonischen Glossars
34f
Um 1300
Vogelglossar
166
111. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
324e
13.114. Jh.
Sachglossare
375a
13.114. Jh.
Sachglossar; Textglossar Bibel
431
13.114. Jh.
Macer Floridus , Oe viribus herbarum
464
13.114. Jh.
Summarium Heinrici
491
13.114. Jh.
Versus de volucribus ...
493
13.114. Jh.
Alphabetisches Kräuterglossar
694
13.114. Jh.
Versus de volucribus ... ; Summarium Heinrici
913
13.114. Jh.
Summarium Heinrici
943
13.114. Jh.
Versus de volucribus ...
34d
14. Jh.
Summarium Heinrici
137
14. Jh.
Kräuterglossar zu Macer Floridus , Oe viribus herbarum
138c
14. Jh.
Liber Glossarum
142a
14. Jh.
Osbern von Gloucester, Panonnia
153
14. Jh.
Macer Floridus, Oe viribus herbarum; Kräuterglossar
270
14. Jh.
Versus de volucribus ... ; grammatische Merkverse
285 (11)
14. Jh.
Kräuterglossar
302
14. Jh.
1 Wort - deutsch?
323
14. Jh.
Albert von Siegburg
324d
14. Jh.
Botanisches Glossar
345
14. Jh.
Merkversglossar
358a
14. Jh.
Versus de volucribus ...
432
14. Jh.
Alphabet. Glossar; Versus de volucribus ...
472
14. Jh.
Versus de volucribus ...
553
14. Jh.
Nachtrag zur Vita S. Hilarionis (1 Glosse)
556
14. Jh.
Summarium Heinrici
559
14. Jh.
Kräuterglossar
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Datierung
167
glossierter Inhalt
610
14. Jh.
Bibelglossar der Handschriftenfamilie M; Versus de volucribus ...
630
14. Jh.
Versus de volucribus ...
679
14. Jh.
Gregor der Große, Dialoge (1 Glosse)
692
14. Jh.
Versus de volucribus ...
854
14. Jh.
Summarium Heinrici
875
14. Jh.
Versus de volucribus ...
875b
14. Jh.
Versus de volucribus ...
875d
14. Jh.
Pflanzenglossar
882
14. Jh.
Summarium Heinrici
938
14. Jh.
Sachglossar; Versus de volucribus ...
1022
14. Jh.
Versus de volucribus ...
1060
14. Jh.
Ptlanzenglossar (älter als der aus dem 14. Jh. stammende Haupttext der Handschrift)
403
Anfang 14. Jh.
Macer Floridus , De viribus herbarum
957a
Anfang 14. Jh.
Medizinische Schriften
59a
1. Hälfte 14. Jh. (a. 1312)
Albert von Siegburg
274
1. Hälfte 14. Jh.
Versus de volucribus ...
1030
1. Hälfte 14. Jh.
Versus de volucribus ...
324c
Mitte 14. Jh.
Pflanzenglossar
875e
Um 1380
Pflanzenglossar; Macer Floridus , De viribus herbarum
1065
Ende 14. Jh.
Alphabet. Sachglossar
716b
14.115. Jh.
Kräuterglossar
947
14.115. Jh.
Grammatische Merkverse (Interlinearglossen im grammatischen Glossar in Merkversanordnung zu den 2 Verbhexametern und im Sachglossar in Merkversanordnung zum 9. HexaIneter der Versus de bestiis)
1031
14.115. Jh.
Glossar Nomina quedam herbarum
168
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
glossierter Inhalt
Datierung
34b
15. Jh.
Versus de volucribus ...
167
15. Jh.
Walahfrid Strabo, Verzeichnis der menschlichen Glieder (Sachglossar)
324f
15. Jh.
Sachglossar
377
15. Jh.
Albert von Siegburg
384b
15. Jh.
Versus de volucribus ...
457
15. Jh.
Walahfrid Strabo, De cultura hortorum
466
15. Jh.
Versus de volucribus ...
557
15. Jh.
Versus de volucribus ...
681
15. Jh.
Nachtrag zu den Salomonischen Glossaren
691
15. Jh.
Summarium Heinrici
710b
15. Jh.
Erzählung über Herzog Ernst (Glossen reichen jedoch wohl mindestens bis in das 12. Jh. hinab)
710ab
15. Jh.
Sachglossar Nomina
805
15. Jh.
Nicht mehr ahd., aber deutsch
860
15. Jh.
Derivationes verborum (1 Glosse)
951
15. Jh.
Versus de volucribus ...
34a
1. Hälfte 15. Jh.
Versus de volucribus ...
433
1. Hälfte 15. Jh. (vor a. 1418)
Horaz, Briefe (3 Glossen); Horaz, Satiren (1 Glosse) (Nachtrag zu Mitte 12. Jh.)
1026
1. Hälfte 15. Jh.
Anonymus Neveleti Esopus - ältere Vorlage
710w
Mitte 15. Jh. (a. 1453)
Frühnhd. Nomina
34c
2. Hälfte 15. Jh.
Summarium Heinrici
441
2. Hälfte 15. Jh. (6.8.1468)
Versus de volucribus ...
710a
2. Hälfte 15. Jh.
Herzog Ernst (zurückreichend ins 12. Jh.)
428
3. Drittel 15. Jh.
Alphabetisches Glossar
1023
4. Viertel 15. Jh.
1. und 2. Salomonisches Glossar
169
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
glossierter Inhalt
Datierung
BStK.-Nr. 1064
16. Jh.
Monatsbezeichnungen
73
17. Jh.
Todsündenbezeichnungen aus Gregor der Große, Moralia in Job (5 Glossen)
727
17. Jh. (vor a. 1665) Monatsbezeichnungen von Junius
Zusammenfassung
Jahrhundert
Anzahl der Handschriften
Prozentuale Anteile
8. Jh.
29
2,80
9. Jh.
215
20,77
10. Jh.
218
21,06
11. Jh.
234
22,61
12. Jh.
175
16,91
13. Jh.
97
9,37
14. Jh.
37
3,57
15. Jh.
27
2,61
16. Jh.
1
0,10
17. Jh.
2
0,19
1.035 Handschriften mit Datierung der Glossen
170
111. Dokumentationsteil
Tabelle 2: Chronologische Übersicht der Handschriften mit datierten Glossen BStK.-Nr.
Zahl der Hss.
Datierung der Glossen
34, 168, 169, 179, 205, 253, 254, 255 (I), 275, 334, 355, 372, 467, 479, 506, 523, 635, 652, 745, 774b, 777, 783 (11), 915,980,981,987, 990, 994, 997
29
8. Jh.
24b, 29, 168, 199, 204, 247, 296 (I), 296 (11), 334, 370, 479, 584, 997
13
8./9. Jh.
202
9. Jh.
28
9./10. Jh.
11, 12, 15, 27, 30, 33, 34, 39, 43, 44 (I), 56, 58,61,82,86,87, 106b, 106c, 108, 139, 152, 155, 157, 159, 163 (I), 172, 173, 174, 175, 181 (I), 184, 188, 200, 214, 224, 225, 228, 232, 249, 256, 256c, 267b, 267d, 272, 275, 290, 293, 296 (11), 296 (111), 297, 298 (I), 298 (I), 298 (11), 303, 304, 305, 312 (11), 312 (I), 313, 319, 320, 322, 327, 330, 335, 336, 337, 338, 345d, 346, 347, 349, 349, 349 , 354, 355a, 356b, 366, 367, 374, 375c, 381, 407, 435, 442, 443 (11), 449, 468, 494, 494, 498, 502 (11), 513, 514, 520, 523, 524, 525, 526, 529, 544, 547, 552, 561, 570, 578, 581, 587, 588, 611, 612, 614 (I), 614 (11), 652, 660, 662, 663, 677, 680, 710c, 710m, 725 (IV), 725 (I), 725 (11), 729, 732, 732, 733, 734, 734, 736, 738, 739, 741, 747, 749, 751, 755, 763, 764, 774a, 774c, 775, 783 (I), 783b, 786, 790, 792, 796, 818, 821 (11), 825, 836c, 836, 836a, 836h, 837, 838, 839, 840, 845, 859, 861, 868, 873, 886, 915, 916, 922, 924, 928, 942, 959, 967, 968, 969, 970, 972, 973, 974, 976, 978, 982, 984, 985, 987, 988, 989, 991, 992, 993, 994, 995, 996, 999, 999a, 1002, 1017, 1019, 1044, 1048, 1053 44 (11), 94, 103, 114, 222, 223, 271, 315, 330, 540, 608 (11), 616, 710c, 713, 722 (11), 735, 744, 767, 773, 804, 821 (111), 836b, 864, 939, 983, 999, 1025, 1045
171
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Zahl der Hss.
Datierung der Glossen
14, 15, 22, 25, 34g, 42, 43b, 45, 50, 62, 65, 75, 76, 82, 84, 84a, 86, 101, 104, 105, 106a, 106, 111, 112, 120, 121, 122, 126, 129?, 149, 162, 163 , 11), 164, 170, 172, 181 (11), 186, 188, 203, 208, 243, 257, 267d, 268, 277b, 290, 292, 293, 299, 300, 301, 306, 310, 312 (11), 313, 314, 315, 316, 317, 332, 338b, 344, 348, 353, 354, 355b, 363, 364, 366, 369, 381, 383, 384, 385, 393, 400, 409 (11), 412, 413, 415, 418, 424, 425, 426, 430, 434, 448 (11), 463, 468, 469, 470,498,501,504,507,508,511,517,519, 521, 524, 525, 566, 580, 601, 614 (11), 633, 648, 656, 658, 659, 661, 666, 667, 695, 696 (11), 709, 710ad, 710f, 718, 721, 730, 733, 746, 749, 753, 755, 756, 757, 759, 765, 766, 768, 770, 774c, 779, 795, 797, 803, 806, 813, 824, 826, 828, 836h, 840, 841, 842, 844, 845c, 848, 858, 861, 865, 879, 889, 891, 892, 904, 908, 910, 914, 916, 924, 929, 932, 937, 946, 949, 950,954, 956, 957c, 957b, 959, 961, 977, 982, 984, 986, 987, 989, 993, 996, 999, 1002, 1019c, 1019a, 1024, 1046
190
10. Jho
345e, 836e, 13, 96, 240, 255 (11), 257a, 295, 328,401,408,409 (I), 595,653,655,752,761, 821 (11), 823, 931, 957b, 963, 971, 995
24
10./11. Jho
172
111. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
Zahl der Hss.
Datierung der Glossen
18, 19, 20, 21, 22, 23 (I), 23 (11), 36, 41, 50, 52,64,71,73,74,76, 83,95, 102, 106, 113, 129?, 134, 136 (I), 147, 148, 151a, 154, 154b, 156, 180, 182, 190, 191, 192, 193, 194, 195, 196, 197, 198, 209, 211, 215, 217, 218, 221, 227, 230, 233, 235, 236, 237, 243, 245, 267, 276, 291, 294, 299, 309, 311, 324, 325, 338a, 338a, 340, 348, 352, 356, 358, 365, 368, 371, 373, 378, 379, 380, 382, 396, 401, 402, 409 (11), 415, 434, 435a, 437, 438, 439, 440 (I), 452,469,473,474,475,476,481, 482, 484, 490, 502 (I), 515, 527, 536, 547, 564, 565, 571, 573, 574, 585, 593, 603 (11), 615, 619, 634, 636,637,638,639,640,641,642,643,644, 645,649,650,651,653,654,654,657,657, 658, 662, 664, 666, 668, 674, 685, 690, 696 (I), 703, 709, 710d, 710e (I), 710h, 7100, 710x, 719, 720a, 720a, 723, 724, 743, 748, 750, 752, 753, 754, 758, 759, 760, 762, 770, 778, 782, 791,800, 814, 817, 824, 826, 827, 828, 832, 835, 836~ 845c, 846, 871, 875c, 876, 877, 880, 884, 902, 907, 908, 917, 929, 940, 941, 949, 954, 955, 956, 957d, 966, 975, 977d, 977f, 1011, 101ge, 1033, 1039, 1041, 1043, 1049, 1063
211
11. Jh.
1, 16, 67, 329, 333, 440 (11), 490, 684, 710q, 820, 830
11
11.112. Jh.
173
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
BStK.-Nr.
Zahl der Hss.
Datierung der Glossen
2,4,5,6,7,8, 10, 17, 17a, 35, 37,49,53, 59b, 66, 78, 84b, 86a, 92, 93, 97, 107, 118, 136b, 138, 140, 141, 142c, 142c, 144, 147a, 147b, 151, 158, 162b, 245, 256i, 263, 264, 270a, 277, 278, 279, 281, 291, 321, 328, 339, 342, 345b, 360, 360a, 362, 375b, 386, 386b, 398, 404, 419, 433, 440 (IV), 445, 450, 459, 460, 461, 465, 471, 480, 482, 484, 486, 487, 489, 492, 527, 545, 549, 553, 558, 600 (11), 603 (I), 605 (I), 620, 622, 623, 624, 625, 626, 627, 630, 670, 671, 672, 675, 678, 679, 681, 681, 682, 683, 689, 690, 696 (111), 710a, 710b, 710e (11), 710z, 710x, 710g, 710h, 716a, 742?, 755, 769, 774e, 781,789,794,798, 805, 807, 836d, 843, 845b, 847, 849, 851, 857, 860, 862, 863, 867, 869, 870, 874, 875a, 882, 883a, 887, 888, 893, 894, 896, 899, 902, 905, 912, 919, 926, 927, 934, 948, 957e, 957f, 958, 977a, 1001, 1005, 1020, 1021, 1028, 1035, 1050
166
12. Jh.
8a,24, 70, 146, 147c, 261, 282, 386a, 710v, 726, 774, 806, 833, 884, 1032
15
12.113. Jh.
3, 8c, 9, 34f, 51, 66, 77, 78, 128, 135, 142, 142c, 144, 147d, 154a, 160, 269, 277, 280, 284, 286, 287, 309, 341, 342, 345a, 358a, 376, 384a, 384d, 386c, 391, 423, 429 (I), 454, 456, 461, 490, 499, 500, 546, 557, 600 (I), 606,617, 619, 632, 710k, 710z, 710t, 716, 717, 728, 740, 742, 762, 774g, 774f, 786, 788, 788a, 808, 851, 852, 933, 944, 945, 947, 957, 998 (I), 998 (111), 1018, 1036
48
13. Jh.
9
13.114. Jh.
37
14. Jh.
3
14.115. Jh.
24
15. Jh.
324e, 375a, 431, 464, 491, 493, 694, 913, 943 34d, 59a, 137, 138c, 142a, 153, 270, 274, 285 (11), 302, 323, 324d, 324c, 345, 358a, 403, 432, 472, 553, 556, 559, 610, 630, 679, 692, 854, 875, 875b, 875d, 875e, 882, 938, 957a, 1022, 1030, 1060, 1065 716b, 947, 1031 34b, 34a, 34c, 167, 324f, 377, 384b, 428, 433, 441,457,466, 557, 681, 691, 710b, 710ab, 710w, 710a, 805, 860, 951, 1023, 1026
174
III. Dokumentationsteil
BStK.-Nr.
Zahl der Hss.
Datierung der Glossen
1064
1
16. Jh.
73, 727
2
17. Jh.
2. Kommentar In dem 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' sind 1.309 Handschriften erfasst, die althochdeutsche und / oder altsächsische Glossen tradieren. Dabei ist der Begriff 'Glosse' bewusst weit gefasst und umschließt beispielsweise auch Einzelwörter ohne Lemmabezug, volkssprachige Federproben oder in den lateinischen Text integrierte Wörter. Von diesen 1.309 Handschriften weisen 1.035 Handschriften, das sind nahezu 80% (genau 79,07%), eine Datierung der Glossen auf. Die 20% der Handschriften, zu denen derzeit keine Datierung der Glossen vorliegt, bleiben im Folgenden unbeachtet. Grundsätzlich lassen sich zwei Fälle unterscheiden. Es handelt sich zum einen um Handschriften, die selbst zwar datiert sind, von denen man aber nicht weiß, zu welchem Zeitpunkt die Glossen eingetragen worden sind. Es ist also unbekannt, ob die Glossen kurz nach Eintragung des Textes in die Handschrift geschrieben worden sind oder ob zwischen Herstellung der Handschrift und Eintragung der Glossen ein größerer Zeitraum liegt. Erst recht ist nichts über den Entstehungszeitpunkt der Glossen bekannt. Die Glossen selbst können nämlich durchaus älter sein als die Handschrift. Das ist dann der Fall, wenn die Glossen aus einer älteren Handschrift übernommen worden sind. Zum anderen gibt es eine Reihe von Handschriften, die bislang nicht datiert worden sind. Die beschriebenen Datierungsunwägbarkeiten und Unsicherheiten treten dann erst recht auf. Aufgrund dieser Unsicherheiten beziehen wir uns im Folgenden nur auf Handschriften, die selbst datiert sind und die Glossen enthalten, deren Eintragungszeitraum bekannt ist. Freilich ist zu berücksichtigen, dass mit dem angenommenen Eintragungszeitraum schon genügend Unsicherheiten verbunden sind. Unsere Auswertung des Forschungs-
8. Zeitliche Verteilung der Glossenhandschriften
175
standes kann aber nicht genauer als der derzeitige Forschungsstand sein. Die Datierung der Eintragung der Glossen basiert in vielen Fällen auf Angaben in der Literatur. Bei Glossaren mit textintegrierten Glossen kann aus der Datierung der Niederschrift der Handschrift auf die zeitgleiche Eintragung der Glossen geschlossen werden. Berücksichtigt man mit aller gebotenen Vorsicht nur die Handschriften, deren Glossen datiert worden sind, so kann man den Befund folgendermaßen zusammenfassen: Aus dem 8. Jahrhundert stammen die Glossen von mindestens 29 Handschriften (= 2,80%). 12 Handschriften stammen aus dem 8./9. Jahrhundert, kommen somit ebenfalls als Zeugen für das 8. Jahrhundert in Frage. Um die Glossen nicht leichtfertig älter einzustufen als sie tatsächlich sind, werden Glossen der Jahrhundertwende stets dem folgenden Jahrhundert zugeschlagen. Danach nimmt die Überlieferung mit Glossen in deutscher Sprache sprunghaft zu. Auf das 9., 10. und 11. Jahrhundert, der eigentliche Zeitraum des Althochdeutschen, kommen jeweils über 20% der Überlieferungen, wobei eine kontinuierliche Zunahme der Glossenhandschriften festzustellen ist. Diese drei Jahrhunderte versammeln etwa 65% (genau 64,44%) der Glossenhandschriften des Althochdeutschen auf sich. Im 11. Jahrhundert ist die Glossenüberlieferung auf ihrem Höhepunkt angekommen (bei 22,61 %)2. Danach geht die Zahl der Glossenhandschriften rasch zurück, von Jahrhundert zu Jahrhundert um 6 bis 7%. Im 15. Jahrhundert verebbt sie dann. Auf den ersten Blick mag verwundern, dass die Glossierungstätigkeit überhaupt so lange anhält. Sie reicht ja immerhin gut 300 Jahre über die Textüberlieferung des Althochdeutschen hinaus. Handschriften des 11. und 12. Jahrhunderts tradieren vielfach noch althochdeutsche Formen3 . Das ist auch in noch jüngeren Handschriften teilweise der Fall, gelegentlich bis ins 15., 16. Jahrhundert. In dieser späteren Zeit
2
3
Zum 11. Jahrhundert R. Bergmann - St. Stricker, in: Deutsche Texte der Salierzeit. Neuanfange und Kontinuitäten im 11. Jahrhundert (in Druckvorbereitung). E. Steinmeyer - E. Sievers, Die althochdeutschen Glossen, I - V, Berlin 1879 1922, I, S. IX-X; R. Schützeichei, Addenda und Corrigenda (111), S. 103.
176
111. Dokumentationsteil
steht daneben aber auch eine jüngere, mittelhochdeutsche und frühneuhochdeutsche Glossentradition4 •
4
Zu den Abgrenzungsproblemen vergleiche man weiter unten Artikel Nr. 90.
9. Räumliche Verteilung der Glossenhandschriften: Schreiborte der Texte und Schreiborte der Glossen von Rolf Bergmann 1. Methodische und sachliche Vorbemerkungen 2. Tabellarische Übersicht
1. Methodische und sachliche Vorbemerkungen Zu vielen, freilich längst nicht allen Glossenhandschriften konnten im 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' die Schreiborte der Texte und die Eintragungsorte der Glossen angegeben werden. Sie sind in das Ortsregister in Band V des 'Katalogs' eingegangen. Im vorliegenden Artikel werden diese aus außersprachlichen Kriterien gewonnenen Zuweisungen von Handschriften zu Schreiborten in einer tabellarischen Übersicht dokumentiert. Die Tabelle enthält nur die Handschriften, für die im 'Katalog' Schreiborte und beziehungsweise oder Glossierungsorte angegeben worden sind; sie ist alphabetisch nach Orten angelegt. Als Orte werden in der Regel Klöster oder Bischofsstädte genannt. Bei den Städten können außer dem Domstift auch andere Klöster gemeint sein. Aufgenommen sind auch Zuweisungen von größeren Teilen von Handschriften zu einzelnen oder mehreren Orten. Alternative Angaben wie 'Fulda oder Würzburg' sind beiden Orten zugeordnet worden. Angaben wie 'iIn Ulnkreis von Würzburg' sind dem jeweiligen Ort zugeordnet worden. Landschaftliche Text- oder Glossierungslokalisierungen vom Typ 'Oberitalien' oder 'Bodenseegebiet' sind nicht berücksichtigt worden. Besonders hinzuweisen ist auf die nicht geringen Unsicherheiten, mit denen die Lokalisierungen teilweise behaftet sind. Die im 'Katalog' vorkommenden Ausdrücke dieser Unsicherheiten ('wohl, vielleicht, möglicherweise' u.ä.) sind in diese Tabelle nicht übertragen worden, die unsicheren Zuweisungen sind also ohne Kennzeichnung ihrer Unsicherheit aufgenommen worden. Vor einer Auswertung für den jeweiligen Ort müssen also mindestens die Angaben im 'Katalog' selbst einge-
178
IH. Dokumentationsteil
sehen werden, von der Notwendigkeit weiterer Prüfung an der dort angegebenen Literatur ganz zu schweigen. Im Verhältnis von Schreibort, Glossierungsort und Autbewahrungsort treten verschiedene Fälle auf, die kurz exemplarisch veranschaulicht werden sollen: Im Idealfall kann die Niederschrift des Textes und die der Glossen lokalisiert werden. In diesem Fall kann der Eintragungsort der Glossen derselbe sein wie der des Textes oder natürlich auch ein anderer; man vergleiche zum Beispiel: BStK.-Nr. 862 Entstehung der Handschrift in Zwiefalten, Eintragung der Glossen in Zwiefalten BStK.-Nr. 991 Entstehung der Handschrift in Fulda, Eintragung der Glossen in Würzburg In nicht wenigen Fällen ist zwar der Entstehungsort der Handschrift bekannt, der Ort der Glossierung aber unbekannt; man vergleiche zum Beispiel: BStK.-Nr. 326 Entstehung der Handschrift in Fulda, Eintragungsort der Glossen unbekannt Es muss allerdings an dieser Stelle deutlich darauf hingewiesen werden, dass die Angaben des 'Katalogs' gerade auch unter diesem Aspekt stark vom Forschungsstand abhängen. So gibt es nicht wenige Handschriften, für die der Entstehungsort bekannt und der Glossierungsort zumindest plausibel ist. Das sind zum einen im deutschen Sprachgebiet entstandene und bis zur Säkularisierung beziehungsweise bis heute am selben Ort verbliebene Handschriften, in denen vermutlich auch die Eintragung der Glossen am selben Ort erfolgt ist, für die aber dieser Befund in keiner Untersuchung explizit ermittelt worden ist und daher auch im 'Katalog' nicht ohne weiteres unterstellt werden durfte; man vergleiche zum Beispiel folgende Angaben im 'Katalog': BStK.-Nr. 125: wohl in Einsiedeln entstanden, bis heute dort autbewahrt; Glossen. Zeit und Ort: Unbekannt.
9. Räumliche Verteilung der Glossenhandschriften
179
In solchen Fällen liegt es nahe, zumindest einmal von einer Eintragung der Glossen an dem betreffenden Ort auszugehen und weitere Anhaltspunkte für oder gegen diese Annahme zu suchen. Die weitere Argumentation in diesen und anderen Fällen bezieht dann notwendigerweise den sprachgeographischen Befund der Glossen ein. Das ist in den entsprechenden Artikeln in Teil IX. Sprachgeographisehe Auswertung der Glossen für eine Reihe bedeutender Glossierungsorte auch geschehen. Da diese Darstellungen in den Artikeln 64 bis 86 die im vorliegenden Artikel mögliche Auflistung in jedem Fall weiterführen oder überholen, wird für diese Orte hier ohne weitere Angabe auf die entsprechenden Artikel verwiesen. Die Tabelle gibt also BStK.-Nummern nur noch für die Orte, die in den Artikeln von Teil IX nicht berücksichtigt sind.
2. Tabellarische Übersicht: Schreiborte und Glossierungsorte Ort
= Schreibort von BStK.-Nr.
= Eintragungsort der Glossen in BStK.-Nr.
Aachen
84, 494
494
Admont, Benediktinerkloster
1, 4, 6, 7
1,4,6,7
Aldersbach, Zisterzienserkloster
459, 460, 461, 710t 459, 460, 461, 710t
Altzelle, Zisterzienserkloster (Sachsen) 377, 384d
377, 384d
Amorbach, Benediktinerkloster
396
Angers
64
Aquileja
268
Asbach, Benediktinerkloster
464
Augsburg
97, 100, 340, 405, 97, 340, 441, 465, 441, 465, 471, 472, 471, 472, 710a, 710a, 1023 1023
Auxerre
433, 435a
Bamberg
vgl. Artikel Nr. 75
vgl. Artikel Nr. 75
Basel
34a, 34e
34a, 34c, 34d
64
464
180
IH. Dokumentationsteil
Ort
= Schreibort von BStK.-Nr.
= Eintragungsort der Glossen in BStK.-Nr.
Benediktbeuern
12, 474, 476, 477, 474,479,480,481, 478,479,480,481, 482, 483, 484, 486, 482, 484, 486, 487, 487,489 488, 489, 533, 7100
Bistra (Preudenthal), Kartause
1031
Bologna
324d
Chartres
571
Corbie
47, 751, 763, 766, 767
Corvey, Benediktinerkloster
272
Echternach, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 68
vgl. Artikel Nr. 68
Einsiedeln, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 86
vgl. Artikel Nr. 86
1031
766, 1035
Elchingen bei Neu-Olm, Benediktiner- 466 kloster
466
Ellwangen, Benediktinerkloster
1048 138, 138b
Engelberg, Benediktinerkloster
138, 138a, 138b
Erfurt
324f
Essen, Benediktinerinnenstift
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Essen-Werden, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Peuchtwangen, Benediktinerkloster
656
656
Pigeac (Südfrankreich)
7740
7740
Pleury, Benediktinerkloster
744, 7741, 836h
7741
PrankenthaI, Augustiner-Chorherrenstift (Rheinpfalz)
794
794
Preising
vgl. Artikel Nr. 78
vgl. Artikel Nr. 78
Püssen, Benediktinerkloster St. Mang
13, 14
13
Fulda, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 73
vgl. Artikel Nr. 73
Gandersheim, Kanonissenstift
92
9. Räumliche Verteilung der Glossenhandschriften
= Eintragungsort der Glossen in BStK.-Nr.
= Schreibort von BStK.-Nr.
Ort
181
Gladbach, Benediktinerkloster St. Vitus
345a
345a
Göttweig, Benediktinerkloster
264, 888
264
Gurk
8
8
Halberstadt
710m
Hardehausen, Zisterzienserkloster
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Heiligenkreuz, Zisterzienserkloster
278,279,281,945
278, 279, 945
Heilsbronn, Zisterzienserkloster
vgl. Artikel Nr. 76
vgl. Artikel Nr. 76
Hersfeld
162, 591
162
Hildesheim
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Himmerod, Zisterzienserkloster
93
93
Hirsau, Benediktinerkloster
898 (I), 898 (11)
Hohenburg (Elsaß, heute Odilienburg), 857 Kloster
857
Kaisheim, Zisterzienserkloster
545, 546
545, 546
Kamp bei Rheinberg, Zisterzienserkloster
59a
59a
Klagenfurt
341a
Klosterneuburg, Chorherrenstift
342a
Kochei, Frauenkloster
478, 482, 488
479
Köln
vgl. Artikel Nr. 67
vgl. Artikel Nr. 67
Konstanz
166, 401, 871, 875c
871, 872, 875c
Kornelimünster, Benediktinerkloster
695
Kremsmünster, Benediktinerkloster
357, 358, 358a
358, 358a
Lambach, Benediktinerkloster
360a, 890 (I)
360a
Laon
43c, 103, 724, 764
724,764
Leipzig, Dominikanerkloster
376, 384a
376, 384a
182
IB. Dokumentationsteil
Ort
= Schreibort von BStK.-Nr.
= Eintragungsort der Glossen in BStK.-Nr.
Leitzkau bei Magdeburg, Prämonstratenserkloster
710m
Liesborn, Benediktinerinnenkloster
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Lilienfeld, Zisterzienserkloster
1036
1036
Limoges, Benediktinerkloster St. Martial
373, 977d
373
Lindisfarne
774b
Lorsch, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 71
Lüttich
11, 350,760
Luxeuil
168
Lyon
806, 836c
Magdeburg
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Mainz
vgl. Artikel Nr. 70
vgl. Artikel Nr. 70
Marbach, Augustiner-Chorherrenstift bei Cohnar
716a
716a
Marienfeld, Zisterzienserkloster
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Melk, Benediktinerkloster
432, 435
432, 435
Merseburg
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Metz
43b, 76, 92, 427, 774w
43b, 355
Mondsee, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 82
vgl. Artikel Nr. 82
Montecassino, Benediktinerkloster
745
745
Münsterdreisen
419
Murbach, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 85
Neustift bei Brixen
491
Niederaltaich, Benediktinerkloster
734, 913
734, 913
Nördlingen
710b
710b
Oberaltaich
550, 551
vgl. Artikel Nr. 71
vgl. Artikel Nr. 85
9. Räumliche Verteilung der Glossenhandschriften
Ort
= Schreibort von BStK.-Nr.
183
= Eintragungsort der Glossen in BStK.-Nr.
Orval (Belgisch-Luxemburg), Zisterzienserkloster
423
423
Ottobeuren, Benediktinerkloster
16, 17a
16, 17a
Paderborn, Benediktinerkloster Abdinghof
vgl. Artikel Nr. 65
vgl. Artikel Nr. 65
Paris, Benediktinerkloster St. Denis
293, 363, 762, 770, 774m, 774q, 836n 774m, 774q, 836n
Paris, Benediktinerkloster St. Germain-des-Pres
170, 774c, 1024
Paris, Universität
324f
Passau
539, 660
Pfäfers, Benediktinerkloster
172
Prüfening bei Regensburg, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 77
Prüm, Benediktinerkloster
308, 351
Regensburg
vgl. Artikel Nr. 77
vgl. Artikel Nr. 77
Reichenau, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 83
vgl. Artikel Nr. 83
Rheinau, Benediktinerkloster
1019c
Reims
39, 43c, 103, 374, 39, 374, 749, 790 749, 765, 790, 836i
Rupertsberg bei Bingen, Benediktinerinnenkl 0 ster
51, 958
51, 958
Salem am Bodensee, Zisterzienserkloster
277
277
Salzburg
vgl. Artikel Nr. 81
vgl. Artikel Nr. 81
Schäftlarn, Prämonstratenserkloster
622, 623, 624, 625, 622, 624, 625, 626, 626, 627, 628, 629, 627 631, 699
Schaffhausen
847, 848, 848a, 848b
Scheyern, Benediktinerkloster
632
774c
vgl. Artikel Nr. 77
632
184
III. Dokumentationsteil
Ort
= Schreibort von BStK.-Nr.
Seeon, Benediktinerkloster
782
Seligenstadt
399
Seitz, Kartause
270c
Sittich (Sticna) in der Krain, Zisterzienserkloster
919
Soissons
317
= Eintragungsort der Glossen in BStK.-Nr.
919
400
Speyer St. Amand
82, 106a, 152, 618, 861, 864, 869, 924, 977b
St. Blasien, Benediktinerkloster
887
St. Florian, Augustiner-Chorherrenstift 152, 153, 154, 154a, 926
153, 154, 154a, 926
St. Gallen, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 84
vgl. Artikel Nr. 84
St. Lambrecht (Steiermark), Benedikti- 270a nerkloster
270a
St. Mihiel
1041
St. Omer, Benediktinerkloster St. Bertin
73, 74, 718, 719, 720, 720a
St. Paul im Lavanttal, Benediktinerkloster
952
St. Riquier, Benediktinerkloster
959
Stablo
395
Straßburg
131, 142
142
Tegernsee, Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 79
vgl. Artikel Nr. 79
718, 719, 720a
710ab
Thierhaupten, Benediktinerkloster
975
Tholey, Benediktinerkloster
975
Tours
349, 367, 770, 812, 367 859
Trier
vgl. Artikel Nr. 69
vgl. Artikel Nr. 69
9. Räumliche Verteilung der Glossenhandschriften
Ort
Verona
= Schreibort von BStK.-Nr.
185
= Eintragungsort der Glossen in BStK.-Nr.
40, 43, 182, 252, 43 300, 316, 536, 633, 783 (I), 783 (II)
Weihenstephan bei Freising, Benedik- 678, 901 tinerkloster
678
Weingarten, Benediktinerkloster
91, 167,387,867, 870
167, 867, 869, 870
Weißenau, Prämonstratenserkloster
37, 787
37
Weißenburg , Benediktinerkloster
vgl. Artikel Nr. 72
vgl. Artikel Nr. 72
Weltenburg bei Kehlheim, Benediktinerkloster
935
935
Werden s. Essen-Werden Wessobrulll1, Benediktinerkloster
679, 710k
679, 710k
Windberg , Prämonstratenserkloster
vgl. Artikel Nr. 80
vgl. Artikel Nr. 80
Worms
156
156
Würzburg
vgl. Artikel Nr. 74
vgl. Artikel Nr. 74
Xanten, Kanonikerstift St. Viktor Zwiefalten, Benediktinerkloster
84 862, 863
862, 863
10.
Quantitative Verhältnisse der Glossenüberlieferung von Stefanie Stricker
1. 2.
Dokumentation Kommentar
1.
Dokumentation
In dem 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' wird in dem Abschnitt 'Zahl und Art' der Glossen jeweils die Gesamtzahl der althochdeutschen und altsächsischen Glossen einer Handschrift genannt l . Als Glosse wird ein glossierter Eintrag bezeichnet. Dieser kann auch aus mehreren Einzelwörtern bestehen. Diese Einzelwörter sind immer dann genannt, wenn sich eine besondere Auffälligkeit zeigt, beispielsweise, wenn eine Glosse aus sechs Einzelwörtern besteht oder die Glossierung eines Codex häufig Glossen aus mehreren Einzelwörtern aufweist. Die Zahl der Einzelwörter ist in jedem Fall sehr viel höher als die Zahl der Glossen. Das gilt trotz der Beobachtung, dass Glossen aus mehreren Einzelwörtern gegenüber Einzelwortglossierungen klar in der Minderheit sind, sogar als Ausnahmen bezeichnet werden können. Die aus dem 'Katalog' erhebbare Zahl der Glossen ist aber auch aus anderem Grund allenfalls ein Näherungswert und keine genaue Glossenzahl. Eine Angabe wie 'über 200 Glossen' kann nur mit der Zahl 200 berücksichtigt werden, wenngleich tatsächlich mehr Glossen vorhanden sind. Das gilt umgekehrt auch für Angaben wie 'annähernd 200 Glossen'. Zu vielen Handschriften wissen wir nichts Genaues über die Zahl der darin enthaltenen Glossen. Dabei reicht unser aktueller Wis-
1
Nicht zu berücksichtigen sind die Überlieferungen, die entgegen einer früheren Meinung doch keine Glossen enthalten (Nr. 67a, 88, 123, 124, 162a, 165, 171a, 176, 216, 384c, 512, 809), keine eigenständige Glossenüberlieferung darstellen (Nr. 59), eventuell (Nr. 142c (mehrere), 142d (6), 232 (1 Wort), 875t) oder sicher (Nr. 239 (1), 256g, 710w, 801, 836g) nicht zum Althochdeutschen gehören, keine Glossen, sondern Legeswörter enthalten (Nr. 917a), deren Überlieferung nicht auffindbar ist (Nr. 289) oder aus anderem Grund entfallen (Nr. 256d, 710s, 774n).
187
10. Quantitative Verhältnisse
sensstand von 'wenige', 'einige Glossen' oder 'mehrere Glossen'2 über 'zahlreiche Glossen'3 bis zu 'mehrere hundert Glossen'4. In vielen Fällen wissen wir über Zahl und Art der Glossen derzeit noch nichts5 . Das betrifft vor allem erst kürzlich bekannt gemachte Glossenhandschriften, deren Wortgut noch nicht ediert ist. Die über den Abschnitt 'Zahl und Art der Glossen' zu ermittelnde Glossenzahl liegt damit deutlich unter der tatsächlichen Zahl der Glossen. Die tatsächliche Zahl althochdeutscher und altsächsischer Glossenbelege wird über 250.000 liegen. Diese Zahl gibt auch R. Schützeichel 6 in seinem Wörterbuch 'Althochdeutscher und Altsächsischer Glossenwortschatz' an. Eine reine Addition der Glossenzahlen des 'Katalogs' führt zu dem Wert von 206.838 Glossen. Dieser setzt sich wie folgt zusammen: 248 239 124 143 158 82 96 44 19 13 21 14 8 5
2
3 4
5
6
von von von von von von von von von von von von von von
1309 1309 1309 1309 1309 1309 1309 1309 1309 1309 1309 1309 1309 1309
Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften Handschriften
(= (= (= (= (= (= (= (= (= (= (=
(= (= (=
18,95%) 18,26%) 9,47%) 10,92%) 12,07%) 6,26%) 7,33%) 3,36%) 1,45%) 0,99%) 1,60%) 1,07%) 0,61%) 0,38%)
enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten enthalten
nur 1 Glosse. 2-5 Glossen. 6-10 Glossen. 11-20 Glossen. 21-50 Glossen. 51-100 Glossen. 101-200 Glossen. 201-300 Glossen. 301-400 Glossen. 401-500 Glossen. 501-600 Glossen. 601-700 Glossen. 701-800 Glossen. 801-900 Glossen.
Nr. 277b, 318 ?, 375b, 386a, 541, 710aa, 897, 1026, 1054, 1067 (?), 106c, 150a, 440 (111), 1069, 1070. Nr. 59c, 147c (bislang 6 ediert), 836m, 957h. Nr. 1057 (mehrere hundert). Nr. 8b, 8d, 24a, 34h, 43c, 67b, 96a, 147e, 151b, 256a, 256e, 256f, 342a, 356c, 437a, 696 IV (bei Autopsie nicht gesehen), 710j, 710n, 710z, 710ab, 710ac, 710ae, 739b, 739c, 739d, 774h, 774i, 774j, 774k, 774r, 774s, 774t, 774u, 774v, 848b, 850a, 875g, 1022a, 1027, 1035a, 1058, 1059, 1062, 1068. Althochdeutscher und Altsächsischer Glossenwortschatz, I, S. VIII: "Das Glossenwörterbuch umfaßt über 27000 Wortartikel aus mehr als 250000 in fast 1300 Handschriften festgestellten Belegen. "
188
III. Dokumentationsteil
7 20
von 1309 Handschriften von 1309 Handschriften
(= 0,53%) (= 1,53%)
7
von 1309 Handschriften
(= 0,53%)
9
von 1309 Handschriften
(= 0,69%)
von 1309 Handschriften
(= 0,08%)
3
von 1309 Handschriften
(= 0,23%)
2
von 1309 Handschriften
(= 0,15%)
enthalten 901-1.000 Glossen. enthalten 1.001-2.000 Glossen. enthalten 2.001-3.000 Glossen. enthalten 3.001-4.000 Glossen. enthält 4.001-5.000 Glossen. enthalten 6.001-7.000 Glossen. enthalten 7.001-8.000 Glossen.
In der folgenden Auflistung wird jeweils die Nummer aus dem 'Katalog' sowie in Klammern die genaue Glossenzahl genannt. Im Einzelnen ergibt sich folgende quantitative Verteilung: 7 T = Textglossierung; TG = Textglossar; G = Glossar
1 Glosse 12, 17b, 23 I, 25 (1), 29 (1 Wort), 33, 34, 712, 40, 41, 43a, 54, 58,60, 78, 84b, 89, 91,97,99, 422c, 101, 106a, 106b, 119 (1 textfremder Marginaleintrag), 125,131 (1 Wort), 133, 136 II, 136III, 136b, 143, 151a, 154, 154b, 155, 156, 166 (sowie 1 ahd. Satz), 170, 172, 178, 180, 182, 183, 184,185, 187, 190, 194, 196,210,215,218, 222, 226 (1 isoliertes ahd. Wort), 229 (1 Wort), 231 (1 Wort), 255 11, 256b, 256c, 257 (1 zweizeiliger Eintrag), 257b, 259, 267b, 267c, 268 (1 Wort), 277a, 279, 282, 290,291,292,293,295,297,301,302(1 Wort), 305,306,308,310,326,327,329, 333,335,336, 345c,347, 353, 355, 355a,356, 356a, 358, 361, 363, 369,370, 384d, 390, 395, 397, 399, 405, 412, 414, 417 I, 417 11, 420, 422a, 422b 11, 423, 429 11, 430, 435a, 436 (1 Wort), 458, 459 (1 Einzelwort), 462, 475, 480, 482, 494, 502 I, 507,510,513,515,519,520,531,533,535,552,561, 565,567, 569(1 Wort), 571, 577,578,585,589,591,595,602,6031, 6051, 609,629,641,647,687,6961, 696 V, 697,702 II, 704,708 III, 710c, 710d, 710e I, 710e II, 710f, 710i, 710m (1 Wort), 7100, 710p, 710u, 710y (mindestens 1), 722 I, 732, 734, 744, 745, 746, 749, 756, 760, 767, 772, 774e (1 Einzelwort), 774f (1 Einzelwort), 774g (1 Einzelwort), 774w, 778, 794, 799, 800, 802, 803, 811 (1 Wort), 816, 818, 821 I, 829, 832, 836a, 836d, 836j, 836k (mindestens 1), 8361,841,844, 845d, 848,861,864, 870,871,886,903, 905,908, 910 (1 Wort), 911, 914,917, 918,921, 923,931, 939, 946, 954, 957d,
7
Für die Handschriften mit nur einer Glosse wird durch Fettdruck der BStK.-Nummer angegeben, dass in BStK. eine Abbildung vorhanden ist.
10. Quantitative Verhältnisse
189
961,962,974,977, 977d, 977f, 979,981,990, 999a, 1004, 1019b (1 Wort), 1019c, 1033, 1038, 1040, 1047, 1051 (?), 1053, 1055 (?) = 248
2-5 Glossen 8a (4), 17a (2), 18 (4), 19 (3), 21 (5), 27 (3), 28 (4), 30 (2), 32 (2), 35 (5), 43 (2), 46 (5), 55 (2), 56 (2), 720 (5), 76 (4), 80 (2 Wörter), 92 (4), 95 (2), 96 (2), 102 (3), 103 (2), 110 (2), 111 (2 Wörter), 114 (2), 116 (2), 130 (2), 134 (2 Wörter), 142a (mehrere), 147b (2), 150 (4), 162b (5), 162c (3?), 168 (2), 175 (2), 177 (5), 181 I (4), 181 II (3), 192 (2), 193 (2), 195 (4), 202 (2), 203 (4), 209 (4), 211 (2), 213 (3), 217 (4), 220 (3), 230 (3), 233 (2), 234 (5), 235 (3), 236 (2), 241 (2), 244 (2), 250 (4), 251 (4 Wörter), 252 (4), 255 I (2), 265 (1 Eintrag, 2 Wörter), 267 (5), 267a (5), 270c (2), 272 (5), 286 (3), 300 (3), 304 (3), 307 (3), 320 (5), 321 (2), 322 (2), 324a (3), 331 (2), 332 (2), 334 (2), 338b (2), 344 (3), 345e (2), 350 (3), 355b (2), 356b (3), 360 (4), 366 (2), 379 (5), 392 (3), 394 (2), 396 (3), 398 (5), 406 (2), 409 I (3), 413 (3), 422 (5), 433 (5), 439 (3), 445 (3), 448 II (5), 449 (2), 451 (5), 452 (3), 467 (4), 468 (3),474 (4),479 (3),487 (3),490 (3),497 (5),498 (4),502 II (2),506 (2), 511 (4), 517 (2),527 (2),528 (2),540 (3),543 (4),544 (3),553 (2),570 (4),574 (3),594 (3), 598 (3), 601 (2), 603 11 (3), 605 II (2), 607 (3), 608 I (2), 613 (4), 616 (3), 618 (5), 620 (5), 621 (5), 624 (2),635 (4),639 (2),643 (3),644 (2), 645 (5), 651 (2), 655 (3), 664 (3), 670 (3), 671 (2), 673 (5), 674 (4), 679 (5), 684 (5), 690 (3), 695 (2), 696III (2), 696 VI (2), 698 (4), 699 (2), 700 (2), 701 (3), 703 (3), 705 (2), 706 (2), 1066 (4), 708 I (2), 708 II (5), 709 (2), 710r (3), 710t (2), 719 (5), 724 (5), 729 (2), 731 (3), 735 (4), 739a (2), 743 (4 Wörter), 748 (3), 757 (4), 759 (4), 761 (3), 774c (2), 782 (2), 783b (2), 804 (2), 807 (2), 810 (4), 815 (3), 817 (3), 821 II (2), 821 III (5), 824 (5), 836e (3), 842 (3), 845 (2), 845c (3 Wörter), 848a (3), 851 (3), 858 (2), 859 (2), 866 (5), 869 (3 Wörter), 872 (3), 873 (2), 875c (2), 880 (3), 883a (2), 884 (5), 885 (5), 888 (3), 889 (4), 891 (3), 896 (3), 898 I (2), 899 (4), 900 (2), 924 (3), 925 (2), 934 (3), 955 (5), 956 (4), 963 (4), 971 (2), 977b (2), 977c (2), 977e (2), 980 (5), 983 (4), 986 (4), 989 (4), 997 (3), 998 11 (4), 1000 (4), 1003 (3), 1006 (4), 1007 (4), 1012 (3), 1019a (3), 1025 (5), 1028 (2), 1042 (3), 1043 (4), 1045 (3), 1046 (3), 1048 (3), 1056 (2) = 740
6-10 Glossen 10 (8), 24b (10), 288 (9), 822 (7), 43b (10), 59b (10), 69 (8), 79 (8), 83 (9), 85 (10), 86a (8), 87 (9), 98 (10), 100 (8), 122 (8), 138a (6 Wörter), 139 (7), 140 (9), 144 (8), 164 (7), 174 (8), 200 (6), 201 (6), 204 (9), 205 (8), 206 (9), 212 (6), 214 (10), 240 (6),246 (7),249 (7), 257a (6), 267d (6), 270b (7),271 (7), 280 (10),299 (10),311 (7), 316 (6), 317 (10), 330 (7), 338 (6), 345b (8), 345d (6), 357 (7), 360a (10), 364 (7), 365 (6), 382 (7), 387 (10), 401 (10), 410 11 (8), 411 (6), 415 (9), 416 (8), 422b I (8 Wörter), 426 (7), 460 (8), 465 (10), 478 (6), 484 (8), 485 (8), 489 (9), 492 (7), 495 (10), 501 (8), 504 (8), 505 (8), 508 (8), 522 (6), 532 (10), 534 (6), 542 (8), 545 (7), 573 (9), 587 (8), 597 (7), 599 (8), 608 II (7), 615 (6), 622 (7), 636 (7), 648 (10), 656 (6), 668 (9), 669 (10), 672 (9), 686 (6), 696 II (6), 707 (7), 710q (10), 722 II (8),
190
111. Dokumentationsteil
725 111 (6), 733 (9), 737 (6), 738 (7), 740 (10), 751 (10), 762 (7), 773 (6), 787a (8), 820 (9), 825 (9), 831 (7), 840 (8), 845a (10), 847 (8), 850 (7), 865 (10), 883 I (10), 883 11 (10), 893 (9), 920 (7), 932 (9), 937 (9), 964 (6), 973 (8), 991 (8), 999 (7), 1011 (7), 1018 (9), 1019 (7), 1024 (8), 1035 (8) = 984
11-20 Glossen 17 (20), 20 (18), 23 11 (18), 36 (12), 42 (18), 48 (12), 59a (mehr als 13), 63 (16), 73 (13), 84a (12), 86 (13), 94 (18), 953 (17), 106 (12), 121 (17), 132 (11), 136 I (16), 136a (12 ?), 142b (12), 147a (11),159 (13), 161 (11), 169 (12 Wörter), 189 (19), 191 (19),207 (13),237 (13),238 (15),247 (11),248 (13), 256h (12), 256i (12),281 (11), 314 (15),315 (11), 324b (14), 338a (20),1039 (17),342 (13),343 (14),346 (17),351 (14), 354 (11), 367 (14), 373 (19), 374 (11), 375c (24), 378 (11), 380 (13), 381 (17), 386 (11), 386a (16), 386b (mindestens 12), 386c (mindestens 15), 409 11 (15), 410 I (12),428 (13),463 (18 + 3),476 (12),481 (11), 496 (12), 514 (16), 516 (14), 525 (15), 526 (15), 530 (20), 538 (15), 549 (13), 560 (14), 564 (19), 568 (14), 572 (19), 575 (20), 580 (14), 582 (15), 583 I (17), 583 11 (14), 592 (15), 606 (20), 628 (14), 640 (13), 646 (14), 662 (16), 693 (12), 710h (13), 7101 (12), 711 (17), 717 (13), 723 (15), 736 (19), 754 (18), 769 (19), 774 (16), 774a (11), 774b (12), 780 (13), 783a (16), 793 (20), 796 (13), 797 (20), 812 (16), 819 (12), 830 (13), 836 (13), 836c (16), 836h (12), 836i (etwa 20), 837 (14), 856 (18), 860 (11), 875a (20), 890 11 (18), 898 11 (17), 902 (13), 906 (11), 912 (17), 919 (15), 922 (15), 929 (17), 935 (14), 943 (19), 957e (11), 957f (12), 960 (13), 969 (19), 975 (15), 976 (17), 977a (13 Wörter), 988 (11), 993 (13), 994 (12), 998 I (19), 1005 (13), 1009 (19), 1016 (16), 1019d (18), 101ge (11), 1021 (11), 1029 (16), 1034 (16), 1044 (16), 1049 (14), 1050 (14), 1052 (mindestens 11 Wörter), 1064 (12) = 2.093
21-50 Glossen 3 (33), 7 (30), 8c (44), 15 (35), 22 (21), 24 (27), 31 (39), 38 (43), 47 (28), 62 (50), 70 (37), 74 (25), 75 (46), 76a (22 Wörter), 90 (25), 108 (30), 109 (37), 113 (23), 115 (21), 137 (41), 148 (37), 162 (23), 776 (22), 197 (29), 199 (40), 219 (24), 224 (30), 227 (23), 228 (34 Wörter), 242 (44), 245 (41), 270 (30), 273 (37), 275 (23), 276 (38), 284 (29), 296 I (49),298 11 (49), 312 I (38), 312 11 (47), 319 (22), 325 (32), 328 (22), 349 (31), 352 (31), 368 (23), 375a (35), 375c (24), 385 (31), 388 (48), 404 (41), 418 (47), 419 (44), 424 (25), 425 (26), 431 (33), 435 (47), 437 (46), 438 (22), 440 I (41), 440 11 (23), 448 I (23), 456 (48), 457 (22), 463 (21), 469 (44), 471 (22), 473 (21), 488 (50), 493 (49), 524 (43), 536 (22), 537 (49), 547 (40), 563 (36), 566 (22), 581 (45), 584 (30), 586 (36), 593 (40), 614 I (34), 614 11 (37), 617 (37),619 (37), 623 (50), 638 (23), 659 (46), 661 (29), 667 (42), 676 (21), 680 (45), 685 (30), 702 I (32), 710a (32), 710 b (33), 710k (50?), 710v (21), 710x (28), 715 (21), 710ad (24), 714 (45), 716 (23), 716a (30), 718 (24), 720a (22), 720b (24), 727 (24 + 21), 739 (30), 742 (34), 753 (32), 763 (22), 764 (28), 765 (23), 770 (28), 774d (28), 7741 (24 ?), 774m (24 ?), 7740 (24 ?), 774p (24 ?), 774q (24 ?), 783 11 (21), 790 (28), 791 (27), 795 (35), 805 (33), 813 (41), 823 (28), 828 (25), 836b (27), 836f (29), 836n (24 ?),
10. Quantitative Verhältnisse
191
8360 (24 ?), 836p (24 ?), 836q (24 ?), 852 (35), 878 (29), 907 (23), 916 (30), 942 (29), 957 (30), 957a (34), 957b (24), 957c (22), 965 (31), 966 (23), 967 (21), 968 (24), 970 (44), 982 (46), 985 (32), 987 (47), 992 (38), 996 (21), 1013 (39), 1031 (22), 1032 (24), 1061 (24 ?), 1063 (24 ?) = 5.037
51-100 Glossen 6 (74), 9 (über 70), 11 (98), 13 (etwa 100), 26 (59), 34f (65), 39 (63), 44II (mind. 80), 64 (63), 82 (87), 104 (58), 112 (63), 117 (59), 141 (66), 146 (68), 153 (94), 163 I (86), 167 (58), 171 (90), 188 (65), 256 (54), 258 (55), 260 (97), 261 (57), 263 (82), 270a (57), 277 (95), 283 (51), 358a (76), 371 (64), 375 (83), 377 (77), 384a (61), 400 (94), 407 (57), 421 (59), 429 I (62), 440 IV (53), 442 (67), 450 (74), 453 (62), 470 (89), 491 (100), 499 (77), 539 (79), 548 (etwa 84), 555 (51), 562 (71), 576 (93), 590 (57), 596 (68), 612 (76), 631 (57), 654 (über 70), 657 (76), 682 (95), 710g (60), 713 (81), 728 (67), 755 (54), 766 (91), 768 (51), 784 (57), 787 (etwa 100), 806 (75), 826 (53), 834 (64), 838 (86), 843 (52), 868 (etwa 60), 875 (61), 875b (etwa 85), 875e (94), 913 (86), 915 (63), 930 (92), 940 (91), 952 (78), 959 (78), 978 (71), 1002 (69), 1017 (87) = 5.952
101-200 Glossen 2 (156), 5 (über 160), 8 (etwa 120), 16 (187), 34a (etwa 160), 34d (156), 34g (136), 44 1(126),45 (etwa 110),50 (110),57 (104), 61 (121),66 (192),72 (124),107 (118), 126 (162), 127 (139), 128 (105), 135 (113), 138b (135), 138c (mind. 170), 147 (132), 147d (130), 158 (126), 163 II (129), 173 (178), 179 (115), 186 (192), 243 (174), 262 (137), 274 (156), 303 (106), 341a (über 170), 345 (188), 359 (128), 362 (142), 372 (etwa 120), 383 (105), 384b (109), 393 (154), 403 (126), 441 (über 140), 443 II (über 105), 447 (etwa 160), 466 (113), 472 (129), 503 (112), 509 (153), 551 (153), 554 (149), 557 (128), 559 (121), 588 (141), 649 (134), 653 (etwa 145), 658 (etwa 160), 663 (180), 666 (über 150), 675 (142), 677 (etwa 200), 678 (104), 683 (119), 688 (etwa 185), 692 (144), 710 (120), 716b (157), 730 (124), 741 (etwa 200), 758 (127), 775 (etwa 175), 781 (129), 783 I (etwa 120 + 1), 789 (etwa 150), 798 (110), 835 (193), 845b (109), 846 (über 170), 854 (138), 855 (109), 862 (159), 874 (170), 875d (etwa 200), 879 (160), 890 I (139), 892 (etwa 160), 904 (116), 928 (183), 933 (168), 936 (102), 948 (143), 972 (137), 984 (105), 995 (174), 1010 (187), 1014 (190), 1022 (etwa 160) = 13.773
201-300 Glossen 14 (248), 34e (etwa 240), 65 (272), 71 (etwa 230), 84 (297), 120 (219), 160 (288), 198 (248), 223 (287), 285 I (225), 294 (224), 296 III (275), 309 (205), 313 (274), 324c (etwa 250), 337 (245), 340 (278), 341 (283), 376 (239), 384 (207), 389 (238), 427 (241), 444 (über 200),446 (über 210), 483 (204), 521 (über 250), 529 (219), 546 (etwa 230), 550 (etwa 250), 610 (258), 633 (etwa 230), 642 (über 210), 660 (217), 808 (etwa 230), 833 (268), 839 (zumindest 209), 443 I (über 290), 853 (295), 876 (etwa 230), 887 (etwa 295), 951 (210), 958 (292), 1001 (296), 1037 (etwa 220) =
10.826
192
III. Dokumentationsteil
301-400 Glossen 52 (380), 53 (400), 81 (334), 142 (321), 157 (316), 323 (324), 408 (370), 454 (322), 556 (348), 600 II (378), 652 (noch 385 lesbar), 694 (348), 721 (320), 750 (336), 785 (385), 814 (346), 894 (355), 941 (etwa 330), 1030 (392) = 6.690
401-500 Glossen 34b (etwa 450), 149 (453 mit über 1.050 Einzelwörtern), 152 (über 440), 254 (457), 278 (über 480), 348 (462), 523 (448), 600 I (423), 777 (etwa 470), 901 (etwa 410), 947 (etwa 450), 998 III (489), 1036 (419 mit 429 Einzelwörtern) = 5.851
501-600 Glossen 49 (566), 77 (592), 129 (etwa 570), 154a (über 500), 208 (536), 221 (600), 285 II (567), 324d (589), 324e (knapp 600), 339 (542), 345a (590), 432 (nahezu 600), 434 (etwa 600), 625 (585), 725 IV (594), 792 (573), 827 (533), 863 (etwa 570), 909 (etwa 600), 944 (etwa 510), 1065 (545) = 11.962
601-700 Glossen 1 (etwa 700), 34c (etwa 615),37 (619), 266 (gut 600), 477 (etwa 660),500 (696), 627 (633), 630 (689), 689 (613), 927 (etwa 640), 1008 (619), 1015 (etwa 665), 1041 (637), 1060 (610) = 8.996
701-800 Glossen 51 (741), 138 (757), 225 (741), 402 (768), 650 (etwa 780), 867 (etwa 750), 881 (etwa 780), 938 (etwa 755) = 6.072
801-900 Glossen 105 (etwa 850), 324 (876), 474 (860), 518 (etwa 850), 788 (etwa 825) = 4.261
901-1.000 Glossen 4 (über 900), 67 (942), 269 (992), 455 (etwa 950), 611 (etwa 990), 691 (etwa 910), 725 II (circa 995) = 6.679
1.001-2.000 Glossen 68 (1.466 G Surn.Heinr.), 93 (1.164 G Surn.Heinr.), 151 (1.797 G), 287 (etwa 1.140 G), 324f (etwa 2000 G), 486 (über 1.000 G Bibel M), 626 (über 1.160 G Salorn.), 725 I (1.295 G Bibel Jb), 726 (etwa 1.770 G Jd), 752 (1.080 T), 771 (1.652 T), 779 (über1.020 G Bibel), 786 (1.753 G Surn.Heinr.), 788a (1.730 G Liber Gloss.), 857 (1.220 T Herrad v. Landsb), 877 (etwa 1.040 G), 895 (etwa 1.570 G Sarnanunga), 926 (etwa 1.340 G), 1020 (über 1.070 G Salorn.), 1023 (etwa 1.030 G Salorn.) = 27.297
2.001-3.000 Glossen 118 (2.024 G Surn.Heinr.), 145 (2.330 G Surn.Heinr.), 298 I (2.920 G Abrogans), 391 (2.580 G Salorn.), 579 (2.463 T), 849 (etwa 2.600: T 8 TG 1732 G: 860), 882 (2.455 G Surn.Heinr.) = 17.372
193
10. Quantitative Verhältnisse
3.001-4.000 Glossen 264 (3.600 G Bibel M), 296 11 (3.470 G Rb, Rd, Re), 461 (etwa 4.000 G: S.H.), 558 (3.670 G: 1.020; TG: 2.650), 604 (3.270 TG: 2.520; G: 750), 632 (3.660 G; TG: 2.650), 634 (über 3.160 T), 747 (3.640 Abrogans), 945 (3.855 G Surn.Heinr.) =
32.325
4.001-5.000 Glossen 681 (etwa 4.800 G: 1.400; TG: 3.400) = 4.800
5.001-6.000 Glossen keine 6.001-7.000 Glossen 253 (6.690 Abrogans), 949 (6.260 TG), 950 (6.200 TG) = 19.150
7.001-8.000 Glossen 637 (über 7.730 TG), 665 (etwa 8.000 TG)
=
15.730
Gesamtzahl: 206.838
Tabelle: Quantitative Verhältnisse Glossen
Hss.zahl
%
1
248
18,95
248
0,12
2-5
239
18,26
740
0,36
6-10
124
9,47
984
0,48
11-20
143
10,92
2.093
1,01
21-50
158
12,07
5.037
2,44
82
6,26
5.952
2,88
51100
Ges.zahl
994
%
76,01
Glossenbelege
%
Ges.zahl
%
15.054
7,28
194
III. Dokumentationsteil
Glossenbelege
%
7,33
13.773
6,66
44
3,36
10.826
5,23
301400
19
1,45
6.690
3,23
401500
13
0,99
5.851
2,83
501600
21
1,60
11.962
5,78
601700
14
1,07
8.996
4,35
701800
8
0,61
6.072
2,94
801900
5
0,38
4.261
2,06
9011000
7
0,53
6.679
3,23
10012000
20
1,53
27.297
13,20
20013000
7
0,53
17.372
8,40
30014000
9
0,69
32.325
15,63
40015000
1
0,08
4.800
2,32
50016000
-
-
60017000
3
0,23
19.150
9,26
70018000
2
0,15
15.730
7,60
Glossen
Hss.zahl
%
101200
96
201300
1.263 von 1.309
Ges.zahl
227
42
%
17,34
3,21
-
1.263
96,49
206.838
Ges.zahl
%
75.110
36,31
116.674
56,41
206.838
100
-
10. Quantitative Verhältnisse
195
2. Kommentar Die in der Tabelle dargestellten Ergebnisse lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: 248 Glossenhandschriften, das sind fast 19%, weisen nur je eine Glosse auf. 487 Handschriften, 37,21 %, enthalten bis zu 5 Glossen. Über die Hälfte der Handschriften, 754 Handschriften = 57,60%, weisen bis zu 20 Glossen auf. Drei Viertel der Handschriften, nämlich 994, enthalten zwischen einer und 100 Glossen. 227 Handschriften, 17,34%, enthalten zwischen 101 und 1.000 Glossen. 42 Handschriften, 3,21 %, tradieren zwischen 1.001 und 8.000 Glossen. Während die Zahl der Handschriften mit Zunahme der Glossen abnimmt, verhält es sich bei der Glossenzahl umgekehrt. Drei Viertel der Handschriften, nämlich die mit bis zu 100 Glossen, weisen nur 15.054 Glossenbelege auf. Das sind nur gut 7 % aller Belege. Die 227 Handschriften mit 101 bis 1.000 Glossen enthalten 75.110 Glossenbelege, womit sie gut 36% der Belege aufweisen. Die 42 Handschriften mit über 1.000 Glossen enthalten 116.674 Glossenbelege. Das heißt, dass 3,21 % der Handschriften allein 56,42 % aller Belege enthalten. Für eine weitere Auswertung der quantitativen Verhältnisse kann nach typischen Inhalten schwach glossierter Handschriften auf der einen Seite und stark glossierter Handschriften auf der anderen Seite gefragt werden. Eine solche Untersuchung bestätigt die naheliegende Annahme, dass die stark glossierten Handschriften Glossare und fast keine Textglossierungen enthalten. Die Handschriften mit 1.001 bis 8.000 Glossen tradieren das Summarium Heinrici (BStK.-Nr. 68, 93, 118, 145, 461, 786, 882, 945), die Salomonischen Glossare (BStK.Nr. 391, 626, 1020, 1023), den Liber Glossarum (BStK.-Nr. 788a), das Samanunga-Glossar (BStK.-Nr. 895), den Abrogans (BStK.-Nr. 253, 298 (I), 747), Textglossare zur Bibel (BStK.-Nr. 264, 486, 725 (I), 779) sowie weitere Textglossare und Glossare. Nur in fünf Fällen sind über 1.000 Glossen zu Texten eingetragen, so in je zwei Handschriften zu Vergil (BStK.-Nr. 634,752) und zu Prudentius (BStK.-Nr. 579, 771) und in einer Handschrift zum Hortus deliciarum der Herrad von Landsberg (BStK.-Nr. 857). Die am stärksten glossierte Handschrift (München, Bayerische Staatsbibliothek Clm 19440; BStK.-Nr. 665) ist eine aus der Benediktinerabtei Tegernsee stammende Sammel-
196
111. Dokumentationsteil
handschrift vorwiegend mit Textglossaren theologischen Inhalts. Die Glossen stehen überwiegend im Kontext von Glossaren. Zudem ist von Interesse, ob die Glossenanzahl einer Handschrift mit dem Alter der Glossierung korreliert. Dabei ist allerdings nicht von einer einfachen Gleichung auszugehen, wonach die älteren Handschriften wenige Glossen und die jüngeren mehr Glossen enthalten. Ein solcher Verdacht wird allein schon durch den stark glossierten und noch in das 8. Jahrhundert hinabreichenden Abrogans widerlegt. Auch andere Handschriften, beispielsweise die aus dem 8. und 9. Jahrhundert stammenden Griffelglossenhandschriften sprechen gegen eine solche Annahme. Es zeigt sich kein Anstieg der Glossierungstätigkeit durch die Jahrhunderte.
IV. Kodikologie und Paläographie volkssprachiger Glossierung
Vorbemerkung
Die Artikel des Kapitels IV befassen sich mit Fragen der Eintragung der Glossen selbst, ihrem Platz im Kodex und auf der Handschriftenseite, sowie mit den technischen Aspekten der Eintragung und ihrer graphischen Gestalt. Die Möglichkeiten der Positionierung auf der Handschriftenseite veranschaulicht Artikel Nr. 11. Den speziellen Schreibgeräten Griffel und Farbstift im Gegensatz zur Feder sind Artikel Nr. 12 und 13 gewidmet. Mit den Schriftzeichen selbst befassen sich Artikel Nr. 14 (Geheimschriftliche Glossen), Nr. 15 (Glossenschriften) und Nr. 16 (Kürzung in volkssprachigen Glossen). Enger kodikologischen Aspekten wenden sich die Artikel Nr. 17, 18 und 19 zu: Artikel Nr. 17 gilt dem geplanten Eintrag von Glossierung, Nr. 18 dem speziellen Handschriftentyp der mit Glossen und Kommentaren versehenen Klassikereditionen und Nr. 19 schließlich dem Typ der am vorderen oder hinteren 'Rand' des Kodex vorgenommenen oft sekundären Eintragungen. Artikel Nr. 11, 17, 18 und 19 bieten entsprechend einer noch keineswegs abgeschlossenen Erforschung der Phänomene exemplarische Veranschaulichung, die zur weiteren Erforschung und notwendigen Differenzierung und Präzisierung der Beschreibungen handschriftlicher Gegebenheiten anregen sollen. Die Artikel Nr. 12 bis 16 hingegen bilden den gegenwärtigen Forschungsstand vollständig ab, was nur deshalb möglich ist, weil die Autoren diesen Forschungsstand maßgeblich miterarbeitet haben, wie bei Nr. 12 (Griffelglossen), Nr. 14 (Geheimschriftliche Glossen) und Nr. 16 (Kürzung) beziehungsweise ihn geradezu erst erschaffen haben, wie bei Nr. 13 (insofern Farbstiftglossen bisher überhaupt nicht systematisch beachtet wurden) und bei
198
IV. Kodikologie und Paläographie
Nr. 14 (insofern mit der palaögraphischen Unterscheidung von Glossenschriften völliges Neuland betreten wird). Daraus erklärt sich auch der große Unterschied im Umfang, insofern exemplarisch veranschaulichende Artikel natürlich mit weniger Raum auskommen können als auf Vollständigkeit der Beschreibung angelegte.
11.
Positionen der Glossen von Rolf Bergmann
Herkömmlicherweise werden bei Textglossierung (und bei der Glossarglossierung 1) nach der Position der Glossen Interlinearglossen, Marginalglossen und Kontextglossen unterschieden: Interlinearglossen stehen zwischen den Zeilen, Marginalglossen auf dem Rand und Kontextglossen oder Textglossen im Kontext2 • Alle drei Aussagen sind in gewisser Weise zutreffend, müssen aber ebenso alle drei mehr oder weniger differenziert und modifiziert werden. Die Bezeichnung Interlinearglosse ist wörtlich nur dann zutreffend, wenn die Glosse tatsächlich zwischen zwei Zeilen steht (Beispiel BStK.-Nr. 19, Abb. S. 2433; Nr. 36, Abb. S. 2479 und viele andere). Streng genommen ist sie aber dann auch immer ungenau, weil sie nicht angibt, ob die Glosse zu einem Wort in der darüberstehenden oder der darunterstehenden Zeile gehört. Zwar sind überzeilige Glossen wohl die Regel; es gibt aber auch unterzeilige Glossierung3 • Für Glossen über der ersten Zeile auf einer Seite (Beispiel BStK.-Nr. 63, Abb. S. 2539) ist ebenso wie für solche unter der letzten Zeile der Seite (Beispiel BStK.-Nr. 30, Abb. S. 2441; Nr. 605 (11), Abb. S. 2851) natürlich keine zwischenzeilige Position gegeben. Der übliche Sprachgebrauch fasst alle Fälle unter interlinear zusammen; bei Bedarf sollte aber entsprechend differenziert werden. Für den grammatischen und semantischen Bezug zum Textlemma gibt die interlineare Position normalerweise Aufschluss, zumindest aber den ersten Anhaltspunkt: Die Glosse gehört vermutlich zu dem Text-
1 2
3
Man vergleiche dazu ausführlicher Artikel Nr. 30. Man vergleiche zum Beispiel H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung, S. 19; W. Haubrichs, Die AnHinge: Versuche volkssprachiger Schriftlichkeit im frühen Mittelalter, S. 186. Ein besonders prominentes Beipiel bieten die sogenannten St. Pauler Lukasglossen, die inzwischen angemessener als Interlinearversion bezeichnet werden; man vergleiche L. Voetz, Die St. Pauler Lukasglossen, S. 45: "Die althochdeutsche Glossierung erfolgt von der Absicht des Glossators her grundsätzlich unterzeilig interlinear." (Faksimile nach S. 176).
200
IV. Kodikologie und Paläographie
wort, über oder unter dem sie steht. Erst wenn morphologisch-syntaktische oder semantische Beobachtungen Zweifel daran begründen, wird der Bezug im weiteren Kontext gesucht. Wenn neben einer lateinischen Interlinearglosse eine volkssprachige steht, so hat auch diese Glosse interlineare Position, funktional kann sie aber auch eine Art von kontextueller Beziehung zur nebenstehenden lateinischen Glosse haben. Sie kann Glosse zur Glosse sein, aber natürlich auch Glosse zum gleichen Textlemma (Beispiel BStK.-Nr. 427, Abb. S. 2831). Man kann hier von lateinisch-althochdeutscher Doppelglossierung sprechen; auch rein volkssprachige Doppelglossen kommen vor4 • Marginalglossen können prinzipiell auf allen vier Seitenrändern stehen, tatsächlich stehen sie meist auf dem rechten und auf dem linken Rand. Ihre Beziehung zu einem Textlemma wird häufig durch Verweiszeichen graphisch gesichert (Beispiele BStK.-Nr. 45, Abb. S. 2495; Nr. 157, Abb. S. 2589). Bei Glossen auf den Seitenrändern ohne Verweiszeichen gibt im Allgemeinen die Höhe der Eintragung einen Anhaltspunkt dafür, in welcher Zeile das Lemma gesucht werden muss (Beispiel BStK.-Nr. 968, Abb. S. 2958). Gelegentlich wird das Lemma auf dem Rand wiederholt und die Glosse steht dann mit dem Lemma in einer Zeile (Beispiel BStK.-Nr. 208, Abb. S. 2653) oder überzeilig über auf dem unteren Rand wiederholten Lemmata (Beispiel BStK.-Nr. 195, Abb. S. 2631). Glossen auf den oberen und unteren Rändern werden bei enger Position über beziehungsweise unter der Zeile eher als Interlinearglossen aufgefasst (Beispiele BStK.-Nr. 63, Abb. S. 2539; Nr. 30, Abb. S. 2441; Nr. 605 (11), Abb. S. 2851), bei größerem Abstand eher als Marginalglossen (Beispiel BStK.-Nr. 231, Abb. S. 2699). Auch bei Marginalglossen kann eine volkssprachige neben einer lateinischen Glosse stehen und dann Glosse zum Textlemma oder zur lateinischen Glosse sein (Beispiel BStK.-Nr. 795, Abb. S. 2897 [vertikal eingetragen]).
4
Man vergleiche H. Götz, in: R. Große - S. Blum - H. Götz, Beiträge zur Bedeutungserschließung im althochdeutschen Wortschatz, S. 108ff.
11. Positionen der Glossen
201
Nur in einem sehr äußeren Verständnis sind Glossen in Marginaleinträgen Marginalglossen. Wenn in längeren marginalen lateinischen Texterklärungen (Scholien) volkssprachige Glossen vorkommen, dann stehen sie oft im Kontext dieser Erklärungen, sind also in diesem Sinne Kontextglossen, die dann auch oft mit einer Sprachbezeichnung angekündigt und so in den Scholien-Kontext eingebettet werden (Beispiel BStK.-Nr. 14, Abb. S. 2423). Daneben gibt es aber auch interlineare Glossen in marginalen Scholien (Beispiel BStK.-Nr. 230, Abb. S. 2697). Kontextglossen gibt es wie in marginalen kürzeren Scholien auch in längeren Kommentartexten als Haupttext einer Handschrift (Beispiele BStK.-Nr. 120, Abb. S. 2571; Nr. 243, Abb. S. 2709), was sich aus der funktionalen Eigenart solcher Texte erklärt. Dass eine Glosse beim Abschreiben aus interlinearer oder marginaler Position in den Text etwa einer Versdichtung gerät - wie sich die ältere Literatur das vorstellte5 - ist an sich schon reichlich unwahrscheinlich und mir jedenfalls noch nicht begegnet. Ganz normal sind hingegen Kontextglossen in der besonderen Textsorte des Glossars. Beim allerdings eher seltenen Fall des zweisprachigen Glossars lateinisch-volkssprachig bildet das volkssprachige Interpretament den zweiten Teil des einzelnen Artikels. Aber auch wenn zu einem lateinisch-lateinischen Glossarartikel auf der gleichen Zeile noch ein volkssprachiges Wort gestellt ist, steht es im Kontext. Natürlich kommen in Glossaren auch interlineare und marginale Glossen vor; man vergleiche dazu im Einzelnen Artikel Nr. 30. Marginal- und Interlinearglossen können bei der Anlage der Handschrift gleichzeitig mit dem Text aus derselben Vorlage abgeschrieben worden sein; sie können aber auch mit größerem oder geringerem zeitlichen Abstand erst danach eingetragen worden sein. Glossen im Kontext müssen gleichzeitig mit dem Kontext geschrieben worden sein.
5
Zum Beispiel H. de Boor, Die deutsche Literatur von Karl dem Großen bis zum Beginn der höfischen Dichtung, S. 19.
12. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
Griffelglossen von Elvira Glaser und Andreas Nievergelt
10. 11.
Glossieren mit Griffel Eintragungstechnische und schreibpraktische Charakterisierung Schreibinstrumente Erhaltungszustand und Beschädigungen Ermittlung und Entzifferung von Griffelglossen Paläographische Merkmale Edition und Dokumentation von Griffelglossen Forschungslage Die althochdeutschen und altsächsischen Griffelglossenhandschriften: Charakterisierung der Überlieferung Funktionale Fragen Bedeutung der althochdeutschen Griffelglossen
1.
Glossieren mit Griffel
Im Unterschied zum Kerntext kamen in den Apparatteilen des mittelalterlichen Codex verschiedene Schreibtechniken zum Einsatz. Als Bestandteile dieser Sekundärtexte wurden auch die volkssprachigen Glossen in mehreren Techniken geschrieben. Neben den mit Feder und Tinte geschriebenen Glossen, den sogenannten Tinten- oder Federglossen, ist ein beträchtlicher Teil der Glossen mit farblosen Schreibinstrumenten ins Pergament eingedrückt oder eingeritzt worden. Da es sich bei diesen Instrumenten zur Hauptsache um Griffel gehandelt haben dürfte, nennt man diese Eintragungen Griffel-, seltener auch Stilusglossen. Die althochdeutschen und altsächsischen Griffelglossen 1 stellen lediglich eine spezielle Form aus einer Vielfalt von mit Griffel
1
Altsächsische Griffelglossen sind nur aus zwei Handschriften bekannt, den Codices Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek Ms. B 80 (BStK.-Nr. 104) und Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek Ms. F 1 (BStK.-Nr. 105), und bilden daher gegenüber den althochdeutschen Griffelglossen aus über hundert Handschriften (man vergleiche im vorliegenden Artikel die Handschriftenliste in Abschnitt 9) eine kleine Minderheit. Wenn in der Folge angesichts dieser Mengenverhältnisse einfachheitshalber jeweils von althochdeutschen Griffelglossen die Rede sein wird, sind die altsächsischen in der Regel mitgemeint.
203
12. Griffelglossen
erfolgten Eintragungen dar, wie Zeichnungen, Kritzeleien, Interpunktionszeichen, Textkorrekturen, Textergänzungen, Scholien, Tironische Noten, diakritische Notate wie Akzentzeichen, Neumen, Lesehilfen (zum Beispiel Ausschreibungen von Zahlzeichen), dazu Namen, Besitzervermerke und den Federproben vergleichbare Eintragungen wie Schreibersprüche und -verse. Der Griffel wurde zudem auch beim Einrichten der Lagen, Seiten und Textfelder benutzt, was sich in eingeritzten Überschriften, Textanfängen und Lagenzahlen manifestiert2 • In ihrer textbezogenen Plazierung unterscheiden sich die althochdeutschen Griffelglossen nicht von Federglossen: Sie kommen sowohl als Interlinear- als auch als Marginalglossen vor und sind als zweitere da und dort ebenfalls mit Verweisungszeichen mit den entsprechenden Textstellen verbunden. In einem Sonderfall ist ein Glossar mit Griffel zwischenzeilig um weitere lateinisch-althochdeutsche Wortpaare ergänzt worden 3 • In einem singulären Fall steht ein althochdeutsches Wort in einer mit Griffel eingetragenen lateinischen Textpassage auf dem Einband einer Handschrift4 • Während sich hier für den volkssprachigen Beleg der Glossencharakter bestätigen lässt, kann bei dem eingeritzten sogenannten 'Kicila-Vers' in der Otfrid-Handschrift Heidelberg, Cod. Pa!. lat. 52 (BStK.-Nr. 277b) nicht mehr von einer Glossierung in eigentlicher Bedeutung gesprochen werden5 • Nicht zu den althochdeutschen Glossen zu zählen ist auch die marginale Einritzung in der Handschrift St. Gallen, Stiftsb. 818 (p. 103, rechts neben Z. 20), da sie, wohl als Korrekturversuch zu einer Verschreibung, bei einer ebenfalls
2
3
4
5
Einen Überblick über die fast universelle Verwendung des Griffels im mittelalterlichen Skriptorium gibt B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, I, S. 89f. St. Gallen, Stiftsb. 9 (BStK.-Nr. 173), p. 315b, Z. 8. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 73. Hs. Kassel, Universitätsbibliothek und Murhardsche Bibliothek 2 Ms. astron. 2 (BStK.-Nr. 325). P. LehmalU1, Fuldaer Studien, S. 53; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 128. Man vergleiche A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 83f., Anm. 67, mit weiterer Literatur. 0
204
IV. Kodikologie und Paläographie
althochdeutschen Textpassage steht6 • Auch nicht als Griffelglossen im engeren Sinne sind mit Griffel eingetragene Namen zu bezeichnen? Die Herkunft der Technik zu Glossierungszwecken ist nicht geklärt. Bedeutsam erscheint, dass in einigen frühen Handschriften die althochdeutschen Griffelglossen im Verein mit altenglischen Glossen vorkommen. Da es sich hierbei um Handschriften aus dem angelsächsischen Missionsraum handelt, ist eine Vermittlung der Glossierungstechnik durch angelsächsische Missionare denkbar 8 . Für den oberdeutschen Raum ist auch eine irische Vermittlung nicht auszuschließen9 • Den Weg in die Pergamenthandschriften dürfte die Griffeltechnik über die Wachstafeln gefunden haben, die in den Skriptorien als Schreibübungsmittel in Gebrauch waren 10 • Anfänger haben auf ihnen mit Griffel ihre
6
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8 9
10
Auf die althochdeutsche Griffeleintragung bezeichen (b über p) hatte schon E. G. Graff, GSp. I, S. LIX, hingewiesen, ein Hinweis, der von der Griffelglossenforschung bis vor kurzem nicht beachtet worden war. Es handelt sich beim Grundtext um Notkers Übersetzung von Boethius' Aristoteles-Bearbeitung, man vergleiche Notker der Deutsche, Boethius' Bearbeitung der "Categoriae" des Aristoteles, hg. von J. C. King, S. 103, Anm. zu Z. 20, sowie Notker der Deutsche von St. Gallen, hg. von E. Scherabon Firchow, S. 202, zum Textwort bezeinenche Nk 10320. Die Parallelhandschrift St. Gallen, Stiftsb. 825 hat an dieser Stelle bezeichenen, vgl. Notker der Deutsche von St. Gallen, hg. von E. Scherabon Firchow, S. 203. Zu Beispielen sieh B. Bischoff, Schreibschulen, I, S. 137 (Chn 6233, der neben dem von B. Bischoff erwähnten einen weiteren eingeritzten Namen enthält: fol. 113r, m. u. Odalricus) , S. 264 (Chn 9544 und Chn 9554. Die beiden Namen im Chn 9544 sind mehrmals eingeritzt worden, Wicb[urca] auch fol. 74r, m. 1. und fol. 103r, intl. Z. 15, CHVNIGVNDIS auch fol. 81r, intl. sowohl Z. 15 als auch Z. 16), E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 74, Anm. 121 (Archiv von St. Peter in Salzburg, Hs. Al); o. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften des frühen 9. Jahrhunderts, S. 192 (Chn 6263, BStK.-Nr. 514); R. Gamper - R. Jurot, Catalogue des manuscrits medievaux conserves a Porrentruy et dans le canton de Jura, S. 28, 115f. (Porrentruy, Ms. 34); Ch. E. Eder, Die Schule des Klosters Tegernsee, S. 77 (Chn 18227, BStK.-Nr. 641), S. 86 (Chn 18548). E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 67. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 68. Irische Griffelglossen, deren älteste vielleicht noch im 7. Jahrhundert eingetragen wurde, bezeugen, dass auch die Iren mit Griffel glossierten. Vgl. E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 131; P. 6 Neill, in: 'A Miracle of Learning' . Das legen Einritzungen nahe, die aus der Federtechnik bekannte Schreibübungen zeigen, wie Alphabete (vgl. A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 89, Anm. 91), oder aus Federproben bekannte Übverse, zum Beispiel in St. Gallen, Stiftsb. Cod. 567, p. 134, wo zu Beginn eines eingeritzten Adnexi-
12. Griffelglossen
205
ersten Buchstabenformen nachgezogen. Der Griffel war, gegenüber den an den Schreibplätzen aufbewahrten Federn und Tinten, das mobile, persönliche Schreibgerät und deshalb auch jederzeit verfügbar. Die Anwendung der Griffeltechnik zu Schreibzwecken in den mittelalterlichen Codices ist in den traditionellen und weiträumigen Rahmen der plastischen Schriftproduktion zu stellen, die zu allen Zeiten einen Bereich des Schriftwesens ausmachte. Ihr Auftreten in Form der Griffelglossen in den Pergamentcodices findet eine Parallele in den Griffeleintragungen in chinesischen, japanischen und koreanischen Papierhandschriften seit dem 5./6. (chinesische) beziehungsweise 8. Uapanische und koreanische) Jahrhundert n. Chr., die in Form von volkssprachigen Notizen als Hilfsmittel zum Erlernen einer Schriftsprache zu Vergleichen mit den althochdeutschen Glossen anregen 11 • Angesichts der weiten Verbreitung der Griffeltechnik ist es unverständlich, dass sie in den führenden mediävistischen und zu einem Großteil auch in den paläographischen Grundlagenwerken, wenn überhaupt, nur eine äußerst geringe Resonanz gefunden hat 12 •
2. Eintragungstechnische und schreibpraktische Charakterisierung Auf Grund ihrer recht unscheinbaren äußeren Erscheinung eilt den Griffelglossen der Ruf voraus, kaum sichtbares und dementsprechend unzuverlässiges Material zu sein. Dieses Verdikt ist nicht unverständlich, da die Eintragungen bei einem kurzen und ungeübten Blick auf die Handschrift nicht bemerkt werden können. Verantwortlich für die Probleme, welche diese Überlieferungsform bereitet, könnte ein Erfahrungsdefizit der heutigen Menschen sein, aus deren alltäglichen Schreib- und Lesepraktiken die Verwendung plastischer Verfahren weitgehend verschwunden ist. Übung im Wahrnehmen von Oberflächenprofilierung und Aneignung des entsprechenden materialtechni-
11
12
que-Verses der dreimalige Versuch dokumentiert ist, a zu ritzen. A. Nievergelt, Griffelglossen in frühen St. Galler Handschriften. Man vergleiche auch B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, I, S. 79-82. Man vergleiche Y. Kobayashi, Kakuhitsu bunken no kokugogakuteki kenkyu, passim. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 49f.
206
IV. Kodikologie und Paläographie
schen Wissens sind darum wesentliche Voraussetzungen für eine angemessene paläographische und glossierungsfunktionale Untersuchung und Beurteilung der Griffelglossen. Die Griffeltechnik gehört zu den plastischen oder impakten Schreibtechniken. Im Unterschied zu den sonst für Glossen verwendeten Auftragungstechniken wie Feder und Tinte und Farbstifte, wird bei der Griffeltechnik vom Schreibinstrument kein Material auf die Schreibunterlage abgegeben, sondern die Schreibunterlage durch das Instrument verformt. Das Schreibwerkzeug drückt und ritzt die Schreiblinie als Eintiefung, als Rille, in die Unterlage ein. Griffeleintragungen sind somit ein dreidimensionales Gebilde, materiell allein aus dem Stoff der Schreibunterlage bestehend. Ihre optische Präsenz beruht auf einem reinen Lichteffekt, ist also gänzlich abhängig von der Lichtsituation. Eine Griffeleintragung wird erst sichtbar, wenn sich in den Schreibrillen Schatten bilden, ein Effekt, der nur dann eintritt, wenn das Licht in flachem Einfallswinkel auf das Pergament auftrifft und so die Rillen nicht vollständig ausleuchtet. Bedingt durch Wechsel in der Hand- und Instrumentposition weist das Querschnittprofil der Schreibrille asymmetrische und variable Form auf, was dazu führt, dass eine Griffelglosse nur in den seltensten Fällen mit einer fixen Beleuchtung in ihrer Gesamtheit sichtbar gemacht werden kann. Manche besonders kräftig eingedrückte Glossen können mehrfach repräsentiert sein, wenn sie, spiegelbildlich, auf der Blattrückseite erhaben aufstehen 13 oder zusätzlich als abgeschwächte Prägung auf den folgenden Blättern zu erkennen sind. Im Originalzustand sind Griffeleintragungen farblos, sie können aber nachträglich Farbe annehmen, wenn sich beispielsweise in den Ritzun-
13
Durchprägungen kömlen als Geisterglossen in Editionen eingehen. Ein Beispiel dazu ist der "Glossenbeleg" darub (so K. Siewert, Glossenfunde, S. 148f., 153) in der Handschrift Rom, BAV. Pal. lat. 220 (BStK.-Nr. 836b), bei welchem es sich lediglich um die rückseitige Durchprägung einer Griffelglosse durah handelt. Man vergleiche auch A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 56, Anm. 42. Eine Griffelglosse (debituln mortis) in Primäreinprägung, rückseitiger aufragender Durchprägung und Sekundärprägedruck auf dem folgenden Blatt ist zu erkelmen auf den digitalisierten und im Internet einsehbaren Aufnahmen der Handschrift St. Gallen, Stiftsb. 51, pp. 43, 44, 45, Z. 2. http://www.cesg.unifr.ch/virt_bib/handschriften.htm.
12. Griffelglossen
207
gen Schmutz ansammelt. Einige Verfärbungen könnten auch daher rühren, dass vom Instrument abgeriebener Metallstaub nachträglich oxydierte. Rillen von eingeprägten Glossen weisen manchmal leichten Glanz auf. Das Schriftbild von Griffelglossen ist nicht selten geprägt von materialtechnisch bedingten Komplikationen; man vergleiche Artikel Nr. 15. Die Verformung der Unterlage erfolgt unter Kraftaufwendung, was den Schreibfluss hemmt. Spitze Griffel können im Pergament steckenbleiben und springen, wenn sie weiterbewegt werden, was dazu führt, dass Buchstabenformen verzerrt und aufgebrochen werden. Besonders gebogene Formen sind wegen des Materialwiderstands schwierig zu ritzen. Dagegen kann mit stumpfen Griffeln durchaus kontrolliert geschrieben werden. Für die eingeprägten Eintragungen ist Pergament als zähes und doch verformbares Material ein nicht ungeeigneter Beschreibstoff.
3. Schreibinstrumente Die Bezeichnung grifjil ist schon aus althochdeutscher Zeit überliefert (AWB. IV, Sp. 423), wo sie Übersetzung sowohl zu lat. graphium ('Griffel', 'Schreibwerkzeug auf Wachstafeln') als auch zu lat. stilus (eigentlich 'Stichel', dann vor allem übertragen für 'Stil' gebraucht) war. Die konkreten, für Griffelglossierungen benutzten Schreibinstrumente kennen wir in den meisten Fällen nicht. Es ist von Werkzeugen auszugehen, die den Wachstafelstili, die man aus antiker Zeit kennt, ähnlich sahen. Eintragungstypologisch und vielleicht auch materiell lassen sie sich in zwei Gruppen teilen: In Instrumente, die die Schreibunterlage deformierten und dabei verletzten und solche, die sie nur deformierten, aber nicht verletzten 14 • Für das Pergament verletzende Instrumente kommen harte Metallgriffel mit geschärfter Schreibspitze in Frage. Zur Zeit der althochdeutschen Überlieferung dürften sie aus Bronze bestanden haben 15. Für einige Ritzungen wurden als Instru-
14
15
A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 48 und Anm. 20 mit weiterer Literatur. W. Wattenbach, Das Schriftwesen im Mittelalter, S. 220.
208
IV. Kodikologie und Paläographie
mente auch schon Messer, Zirkel und Punzen in Betracht gezogen. Diejenigen Glossen, die ins Pergament lediglich eingedrückt sind, könnten mit Griffeln aus Holz und Knochen (auch Elfenbein) eingetragen worden sein, Materialien, die sich nicht dauerhaft scharf zuspitzen lassen. Natürlich sind auch stumpfe Metallgriffel denkbar. Einige eingeprägte Glossen stammen möglicherweise auch von Farbstiften, deren Farbe später verblasste; man vergleiche Artikel Nr. 13. Griffelglossen lassen sich also grob in eingeritzte und eingeprägte, in Einritzungen und Einprägungen, unterteilen, eine Unterscheidung, die vor allem untersuchungstechnische, unter Umständen aber auch konservatorische Konsequenzen nach sich zieht.
4. Erhaltungszustand und Beschädigungen Die Griffeltechnik bringt grundsätzlich äußerst dauerhafte Schrift hervor. Mit spitzen Griffeln eingeritzte Glossen sind im Normalfall gut erhalten und wenig von Beschädigungen betroffen. Die Ritzung kann allerdings äußerst fein sein. Kratzer auf derselben Stelle können die Lesbarkeit stark vermindern. Eigentlichen Beschädigungsrisiken ausgesetzt sind die eingeprägten Glossen. Gefährdungen stellen nachträgliche Druckeinwirkungen, zum Beispiel bei Pressungen anlässlich von Neubindungen oder Mikroverfilmungen, dar. Eintragungen an den äußeren Blatträndern droht Gefahr, durch blätternde Hände abgegriffen zu werden. Wenig bekannt ist noch darüber, ob durch Wärme- und Feuchtigkeitsschwankungen hervorgerufene Aufquellungen des Pergaments sich spurlos wieder zurückbilden, oder ob sie für die Einprägungen nachteilige Folgeerscheinungen zeitigen. Ebenso ist nicht bekannt, ob, wie stark und wie lange nach der Originaleintragung sich Materialerholung abspielt. Höchste Vernichtungsgefahr droht eingeprägten Glossen, wenn Pergament geglättet wird, wie das beispielsweise an den Handschriften Kassel, Universitätsbibliothek 2° Ms. theol. 32 (BStK.-Nr. 330), 4° Ms. theol. 1 (BStK.-Nr. 335) und Kassel 8° Ms. theol. 5 (BStK.-Nr. 338) geschehen ist 16 • Verderblich sowohl für eingeritzte,
16
K. Siewert, Glossenfunde, S. 39. Man vergleiche E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 124, 132.
12. Griffelglossen
209
als auch für eingeprägte Griffelglossen sind Versuche, die Eintragungen mit Bleistift nachzuziehen. Auf diese Weise sind zum Beispiel zahlreiche Griffelglossen der Handschrift Basel, ÖBU. F. 111. 15c (BStK.-Nr. 31) verdorben worden 17 • Wie einige Federglossen wurden da und dort, beispielsweise im Clm 6433 (BStK.-Nr. 544) oder im Clm 18922a (BStK.-Nr. 658), auch Griffelglossen später durch Rasur getilgt 18 • Da die unscheinbaren Eintragungen im Normalfall nicht bemerkt werden, sind sie, wie im Fall des Clm 18547b (BStK.-Nr. 650), in großer Zahl dem Zuschneiden von Blatträndern zum Opfer gefallen oder zumindest dabei verstümmelt worden 19 • Das Überziehen von Pergamentblättern mit Plastikfolie (zum Beispiel einiger Blätter der Handschrift Essen, Münsterschatzkammer Hs. 1, [BStK.-Nr. 149]20) und das Einglasen (zum Beispiel eines Blattes der Handschrift St. Gallen, Stiftsb. 1394 11, noch nicht in BStK.) verunmöglichen die Untersuchung von Griffeleintragungen weitgehend.
5. Ermittlung und Entzifferung von Griffelglossen Da in der Griffeltechnik kein Pigment mitspielt, ist die Sichtbarkeit von Griffelglossen nicht in jedem Fall gewährleistet. Bei ihrer Ermittlung und Entzifferung sind die Lichtverhältnisse von entscheidender Bedeutung. Sind sie ungünstig, beispielsweise bei Streu- oder Frontallicht, können Griffelglossen völlig unsichtbar sein. Optimale Verhältnisse ergeben sich mit gerichtetem, flach einfallendem Licht aus einer einzigen Quelle. In den Handschriftenlesesälen herrscht dagegen oft diffuses Licht von mehreren Lampen. Da Handschriften aus konservatorischen Gründen nicht ans Tageslicht gelangen dürfen, ist der Glossenforscher auf eine eigene, flexible Beleuchtungseinrichtung am Arbeits-
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Man vergleiche H. D. Meritt, AJPh. 55 (1934) S. 234, Anm. 75; B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, I, S. 92, Anm. 24; A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 57 und Anm. 45. Eine Abbildung findet sich in BStK. VI, S. 2443. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 621f.; A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 791. A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 49, Anm. 22, S. 148, 532. H. Tiefenbach, in: R. SchützeicheI, Addenda und Corrigenda (11), S. 119.
210
IV. Kodikologie und Paläographie
platz angewiesen. Gute Erfahrungen hat man mit schwachen Taschenlampen gemacht, da diese beweglich gehandhabt werden können und dadurch ein Experimentieren mit der Lichtsituation zulassen. Bei Durchschnittsgeräten liegt der Luxwert meist weit unter der konservatorisch zulässigen Limite. Wertvolle Dienste leisten auch Lupen. In der japanischen Griffelglossenforschung ist für die Arbeit in den Bibliotheken eigens eine portable Flachlichtlampe entwickelt worden21 • Kaum zu Resultaten führt erfahrungsgemäß die Zuhilfenahme von normalerweise in Handschriftenabteilungen vorhandenen Lesegeräten wie Weißlicht-, UV- und Infrarotlampen. Der Einsatz moderner Technologien aus dem Gebiet der mikroskopischen Oberflächenuntersuchungen, denen auch noch die Reflektographie zur Sichtbarmachung von Metallabreibungen beizufügen ist, (sieh unten Abschnitt 7) ist für die Entzifferungsarbeit an der Handschrift im Normalfall zu aufwendig. In jedem Fall immer noch unerlässlich ist genaues Hinschauen und viel Geduld. Erfahrungen haben gezeigt, dass für die Untersuchung möglichst viel Zeit vorzusehen ist. Der optische Qualitätsgrad einer Griffelglosse wird bestimmt durch das Ausmaß an Sicht- und Lesbarkeit. Hinzu kommt das Kriterium der Untersuchbarkeit. Um eine Glosse als solche erst erkennen zu können, müssen ihre Rillen als Schreiblinien bestimmt und von ähnlichen Oberflächenstrukturen wie Pergamentknittern und -brüchen sowie von Spuren der Pergamentbearbeitung unterschieden werden. Eine besondere Schwierigkeit besteht häufig darin, den gesamten Umfang einer Eintragung zu ermitteln. Das Lesen einer Griffelglosse kann langwierige Entzifferungsarbeit bedeuten. Oftmals muss Zeichen um Zeichen untersucht und dazu ständig die Beleuchtung modifiziert werden. In rauhem, pelzigem oder aber dünnem Pergament, bei welchem die rückseitige Beschriftung durchscheint, kann die Lesbarkeit stark vermindert sein. Etliche Griffelglossen sind nur bei Gegenlicht, wenn die Pergamentoberfläche in Glanz getaucht wird, gut zu erkennen, andere werden erst bei ungewöhnlichen Lichtführungen wie durch das Pergament
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Es handelt sich um die mobile Variante des sogenamlten Kakuhitsuskops, eines eigens zur Dokumentation und Entzifferung von Griffeleintragungen entwickelten Geräts. K. Fujita - Y. Yoshizawa, Development of Kakuhitsu Scope, 11, S. 51.
12. Griffelglossen
211
durchscheinendem Licht lesbar. Wegen eintragungstechnischer Komplikationen ist mit Verzerrungen in den Buchstabenformen zu rechnen. Nicht selten können Griffelglossen nur mit paläographischem Vorwissen zu Abbreviaturen, Ligaturen, Krypto- und Tachygraphie gedeutet werden. Je nach ihrer Position im Codex sind Glossen eingehend, oder aber nur eingeschränkt untersuchbar . Besondere Probleme ergeben sich, wenn Griffelglossen am inneren Blattrand stehen, an Stellen also, die mit Streiflicht nicht oder nur ungenügend erreicht werden können. Neuere Einbindungen, die sehr straff angefertigt wurden, verschärfen diese Probleme. Wie Erfahrungen gezeigt haben, ist es unbedingt notwendig, Griffelglossenuntersuchungen nicht bloß einmalig durchzuführen, sondern einmal gemachte Lesungen nachzukontrollieren. Idealerweise müssten jeweils auch noch fachkundige Zweitpersonen Überprüfungen durchführen können.
6. Paläographische Merkmale Inwieweit Griffelschrift paläographisch ausgewertet werden kann, ist umstritten. B. Bischoff2 zeigte sich eher skeptisch. Für schriftkundliche Abklärungen geeignete, weil sehr sorgfältig und kontrolliert geschriebene Griffelglossen sind jedoch gar nicht so selten. Sie gestatten durchaus zeitliche u'nd lokale Bestimmungen, dies allerdings vor allem auf Grundlage charakteristischer Abkürzungen und Ligaturen. Für die Hand- beziehungsweise Schichtenunterscheidung bei Griffelglossen gilt generell, dass sie eintragungstechnisch zuverlässiger durchgeführt werden kann als paläographisch; man vergleiche Artikel Nr. 15.
7. Edition und Dokumentation von Griffelglossen Die Spezifika der Überlieferungsform verlangen nach einer speziellen editorischen Behandlung. Hauptsächlich muss die eintragungstechnische und paläographische Kommentierung ausführlicher sein als in Federglosseneditionen üblich. Es sollte in jedem Fall versucht werden, die technische Variante der Eintragung (Einritzung oder Einprägung, mit
22
PBB. 52 (1928) S. 154.
212
IV. Kodikologie und Paläographie
oder ohne Farbspuren) zu bestimmen. Die Lesungen sollten paläographisch kommentiert und dabei allfällige Unsicherheiten detailliert beschrieben und diskutiert werden. Zur Kennzeichnung der Unklarheiten sind von J. Hofmann und E. Glaser Notationssyteme entwickelt worden, die sich in der heutigen Editionstechnik als sinnvolle Hilfsmittel etabliert haben23 • Wünschbar sind auch möglichst genaue Angaben zur Positionierung der Glosse, die auch die genaue Ausdehnung der Eintragung im Verhältnis zum lateinischen Text enthalten. Allzu aufwendige Beschreibungen können durch Nachzeichnungen oder Photographien ersetzt werden. Weiterer Bestandteil der paläographischen Kommentierung sollte der Versuch sein, die Schrift zu charakterisieren, wenn auch die Eintragungsart diese Abklärung stark behindern kann. Besondere Aufmerksamkeit ist dabei, wie oben erwähnt, kanonischen Merkmalen wie Kürzungen und Ligaturen zu schenken. Schließlich sollten auch Einzelheiten zur Untersuchungsdauer und -methode mitgeteilt werden. Mittlerweile existieren moderne Aufnahmetechniken, mit deren hochauflösenden Photographien Einritzungen mikroskopisch genau abgebildet und somit detailgetreu dokumentiert werden können, wenn es auch weiterhin bei längeren Eintragungen schwierig ist, die Glossierung mit einer einzigen Einstellung in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Untersuchungsmöglichkeiten böten sich auch mit der Reflektographie24 und mit additiven Aufnahmeverfahren25 an. Aber auch mit einfachen Mitteln wie Digitalkameras und Taschenlampenbeleuchtung lassen sich sehr schöne Aufnahmen von Griffeleintragungen machen 26 , ein praktikables Verfahren, das keinerlei Zusatzbelastungen für die Handschriften mit sich bringt. Grundsätzlich ist darauf hinzuweisen, dass Photographien in jedem Fall als Interpretationen aufzufassen sind
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J. Hofmalll1, PBB. 85 (Halle 1963) S. 31; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 9-17. E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 131. A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 75, Anm. 43. Man vergleiche demnächst die Abbildungen in A. Nievergelt, Althochdeutsch in Runenschrift.
12. Griffelglossen
213
und die Entzifferungsarbeit oder Überprüfung am handschriftlichen Original nicht zu ersetzen vermögen27 . In den althochdeutschen Wörterbüchern werden Griffelglossen nicht selten zu affirmativ eingearbeitet. Es ist dringend zu wünschen, dass Griffelglossen als solche deklariert werden und bei unsicheren Lesungen sämtliche Unklarheiten angegeben werden. Absolut unvertretbar ist das Verfahren in SchG., unsichere Lesungen ohne jegliche paläographische Kommentierung zu "konjizieren" oder gar zu "korrigieren"28.
8. Forschungslage29 Obwohl bereits die ersten Glossenforscher Griffeleintragungen bemerkt hatten, stand die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Griffelglossierung lange Zeit völlig im Schatten der umfangreichen Erforschung der Federglossen. Zwar hat auch schon E. von Steinmeyer Griffelglossen ediert, indem er in den Fußnoten30 und einmal auch in einer Handschriftenbeschreibung31 auf Griffeltechnik hinwies. Dabei muss es sich aber um sporadische und zufällige Funde gehandelt haben. Erst B. Bischoff hat die Griffelglossierung auch systematisch beachtet und auf seinen Bibliotheksreisen zahlreiche Griffelglossen in Notizen festgehalten. Bis in die jüngste Zeit basieren Griffelglossenuntersuchungen noch auf diesen Unterlagen. 1928 veröffentlichte B. Bischoff eine erste Ausbeute von Glossen aus sieben Handschriften und zeigte dazu die Eigenheiten, aber auch die Relevanz der unbeachteten Überlieferungs-
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Auf digitalisierten Handschriftenabbildungen sind Griffelglossen wegen der frontalen Ausleuchtung in den meisten Fällen unsichtbar. Ausnahmen machen natürlich Ritzungen mit Farbspuren, zum Beispiel die lateinischen Griffeleintragungen in der Handschrift St. Gallen, Stiftsb. 51. Man vergleiche die Eintragung p. 45, marginal oben. http://www.cesg.unifr.ch/virt_bib/handschriften.htm. So halten beispielsweise die Konjekturen zu unidentifizierten Griffelglossen im Clm 6300 (SchG. XII, S. 50f.) der Überprüfung am handschriftlichen Original in keiner Weise stand. Man vergleiche zum Folgenden E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 50-53. Sieh E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 50, Anm. 46. Andere Griffelglossen hat E. v. Steinmeyer wie Federglossen ediert, zum Beispiel StSG. 11, S. 346,9. Man vergleiche B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 155. Clm 4614 (BStK.-Nr. 488). StSG. V, S. 65.
214
IV. Kodikologie und Paläographie
form auf2 • Wenige Jahre nach B. Bischoffs Pionieraufsatz stieß H. D. Meritt bei seiner Beschäftigung mit altenglischen Glossen ebenfalls auf althochdeutsche Griffelglossen und veröffentlichte sie33 • Auf Grundlage von B. Bischoffs Notizen wies W. Stach 1950 im Rahmen von Mitteilungen über unveröffentlichte Glossen auf Griffelglossen aus weiteren 31 Handschriften hin34 • Die Arbeiten B. Bischoffs, H. D. Meritts und W. Stachs sind von der Althochdeutschforschung jedoch kaum zur Kenntnis genommen worden. Anfang der 60er Jahre veröffentlichte H. Thoma in zwei Editionen weitere Griffelglossen aus B. Bischoffs Notizen35 und erschien von J. Hofmann eine größere Studie zu altenglischen und althochdeutschen Griffelglossen aus dem angelsächsischen Missionsgebiet36 • Mit 14 Handschriften wies gut ein Drittel der 41 von J. Hofmann untersuchten Codices Griffelglossen auf. Schließlich konnten spätestens seit der Edition von Griffelglossen aus weiteren 23 Handschriften durch H. Mayer 37 im Jahre 1974 die Griffelglossen als Quelle des Althochdeutschen von der Forschung nicht mehr übersehen werden. H. Mayer publizierte auch die Griffelglossen zweier Handschriften separat und zeigte dabei exemplarisch, wie ergiebig auf diesem Gebiet Neufunde ausfallen können38 • In der Folge wurde die eine und andere Neuentdeckung, entweder einzelner Glossen oder auch von Glossenhandschriften, gemacht39 • Die grundlegenden Arbeiten von E. Glaser aus den 90er Jahren, in welchen das ganze Gebiet theoretisch und methodisch erfasst wurde, markieren punkto Systematik einen Neuanfang in der Erforschung der althochdeutschen Griffelglossen4o . Im Rahmen der Untersuchung der
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B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 153-168. H. D. Meritt, AJPh. 54 (1933) S. 305-322; AJPh. 55 (1934) S. 227-235. W. Stach, in: Liber Floridus, S. 11-18. H. Thoma, PBB. 73 (Halle 1951) S. 197-271; PBB. 85 (Halle 1963) S. 220-247. J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 27-131,456. Althochdeutsche Glossen: Nachträge. H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Ottob. Lat. 3295 (Biblioteca Vaticana); H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Salzburg St. Peter a VII 2. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 52 und Anm. 61. E. Glaser, AION. Nuova serie 2 1992 [1994] S. 119-136; E. Glaser, Frühe Grif-
12. Griffelglossen
215
frühen Freisinger Handschriften stellte E. Glaser 1996 das damals bekannte Material in Form einer Liste von althochdeutsche Griffelglossen tragenden Handschriften zusammen. Diese Auflistung umfasste 70 Handschriften41 • Außerdem befasste sich E. Glaser mit den Möglichkeiten der Darstellung von Griffelglossen und legte dabei die heute verbindlichen Richtlinien für deren Edition fest. A. Nievergel~2 entwickelte anhand einer eintragungstechnischen Typologie ein Notationssystem zur Wiedergabe des Zusammenwirkens von Griffel und Pergament. Es folgten systematisch durchgeführte Handschriftenuntersuchungen durch C. Moulin, A. Nievergelt und O. Ernst an ausgewählten Corpora aus dem Würzburger Skriptorium43 , dem Freisinger Skriptorium des beginnenden 9. Jahrhunderts 44 , dem Tegernseer Skriptorium der Jahrtausendwende45 und dem Kloster St. Gallen des 8. Jahrhunderts46 • Dabei wurde in großem Umfang neues Material zu Tage gefördert, sodass schon 2004 in einer Ergänzungsliste 15 weitere Griffelglossenhandschriften gemeldet werden konnten47 • Auf diesem Forschungsstand fußen die Angaben zu Griffelglossen in BStK. 48 •
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felglossierung aus Freising; E. Glaser, in: Probleme der Edition althochdeutscher Texte, S. 9-17. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 55-63. Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 48-59. C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch. o. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften. A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b. Die Untersuchung wird momentan durch A. Nievergelt (im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Nationalen Forschungsschwerpunkts 'Medienwandel - Medienwechsel - Medienwissen') durchgeführt. E. Glaser - A. Nievergelt, in: Die Entstehung des Deutschen, S. 121-123. Bei den von den Autoren von BStK. durchgeführten Handschriftenautopsien wurde im Clm 6283 (BStK.-Nr. 520) eine Griffelglosse entdeckt und in BStK. III, S. 1040, im zugehörigen Katalogartikel als unsicherer Beleg aufgeführt. Eine Nachprüfung hat ergeben, dass diese Griffeleintragung, die unmittelbar vor der volkssprachigen Federglosse that steht, lateinisch intantum lautet. (Ebenfalls lateinisch sind die Griffelglossen fol. 14r, Z. 3 und fol. 14v, Z. 1.) Die im Register, BStK. V, S. 2365, als Griffelglossen tragend genannte Handschrift Zürich, ZB. Ms. Rh. 111 (BStK.-Nr. 1019) enthält nach aktuellem Wissensstand keine althochdeutschen Griffelglossen.
216
IV. Kodikologie und Paläographie
In den vergangenen drei Jahren kamen jedoch durch Neufunde49 nochmals 32 Handschriften hinzu. Eine bisher mitgezählte Handschrift
49
Die Neufunde machte A. Nievergelt in Handschriften in der Stiftsbibliothek St. Gallen (22 Hss.), in der Bayerischen Staatsbiliothek München (6 Hss.), in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien und der Zentralbibliothek Zürich Ge zwei Hss.). Die Handschriften sind in der Aufstellung zu Beginn des folgenden Kapitels aufgeführt. Zu den neugefundenen Griffelglossen in den St. Galler Handschriften sind Editionen in Vorbereitung. Vgl. demnächst A. Nievergelt, Althochdeutsch in Runenschrift. A. Nievergelt, Griffelglossen in frühen St. Galler Handschriften. Sieh auch in Artikel Nr. 84. Bei den Neufunden in den Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, der Österreichischen Nationalbibliothek Wien und der Zentralbibliothek Zürich handelt es sich um die folgenden: Clm 3731 (BStK.-Nr. 467), rund 150 althochdeutsche Griffelglossen, über den gesamten Codex verteilt von verschiedenen Händen meist marginal eingetragen, etliche durch Blattzuschnitt verstümmelt. Drei Beispiele: fol. 23r, Z. 20, reloxal - uirlasit; fol. 49r, marg. rechts neben Z. 4, (remedia) - heilida; fol. 65r, marg. unter Z. 24, (discrelus) - cascidan. (Autopsie 19. 1. 2007; Edition durch A. Nievergelt geplant.) Clm 14117 (BStK.-Nr. 566), drei längere, nur teilweise lesbare Griffeleintragungen auf fol. 73r, fol. 131r, fol. 184r, jeweils marg. unten, mit als althochdeutsch identifizierten Teilen. (Autopsie 3. 11. 2006. Edition vorgesehen in A. Nievergelt, Griffelglossen in frühen St. Galler Handschriften.) Clm 18036 (BStK.Nr. 633), vier althochdeutsche Griffelglossen, fol. 178va, Z. 17, fol. 183va, Z. 22, 27, fol. 185ra, rechts neben Z. 25, dazu ein eingeritzter Name fol. 185vb, links neben Z. 21. (Autopsie 10. 1. 2008, fol. 162-199. Weiteres sieh in Artikel Nr. 79). Clm 18092 (BStK.-Nr. 635), drei volkssprachige Griffelglossen auf fol. 8va, marg. links neben Z. 6/7, fol. 9va, marg. links neben Z. 21, fol. 12rb, marg. rechts neben Z. 8. (Autopsie 10. 1. 2008, fol. 1-100. Weiteres sieh in Artikel Nr. 79). Clm 18524b (BStK.-Nr. 647), ca. 70 althochdeutsche Griffelglossen von verschiedenen Händen, die meisten fol. 63v-74v, weitere in der zweiten Hälfte des Codex verstreut. Zwei Beispiele: fol. 71 v, Z. 10, subroganlur - prunganuurlun, fol. 72r, Z. 8, Inonogamia - eineruhiuungo. (Autopsie 2. 3. 2007, Edition durch A. Nievergelt geplant.) Clm 23486 (BStK.-Nr. 688), eine mit hoher Wahrscheinlichkeit volkssprachige Einritzung auf fol. 19v, marg. links von Z. 9/10, dazu eine unklare interlinear Z. 10. (Entdeckt 22. 8. 2005, Edition durch A. Nievergelt geplant.) Wien, ÖNB. Cod. 743 (BStK.-Nr. 921), ca. 30 althochdeutsche Griffelglossen auf fol. 1-25. (Autopsie 30. 7. 2007, Edition vorgesehen in A. Nievergelt, Griffelglossen in frühen St. Galler Handschriften.) Wien, ÖNB. Cod. 751 (BStK.Nr. 922), eine volkssprachige Griffelglosse auf fol. 105r, marg. rechts neben Z. 5, (exorcislis) - suutterrin, dazu ein paar weitere unentzifferte (Autopsie 31. 7. 2007). Zürich, ZB. Ms. C 57, eine althochdeutsche Griffelglosse fol. 53v, Z. 22, dazu weitere unentzifferte. (Autopsie 2. 11. 2004. Edition vorgesehen in A. Nievergelt, Griffelglossen in frühen St. Galler Handschriften. Sieh auch in Artikel Nr. 84). Zürich, ZB. Ms. C 68 (BStK.-Nr. 1003), wenige althochdeutsche Griffelglossen unter zahlreichen lateinischen. (Autopsie 23. 7. 2005. Edition vorgesehen in A. Nievergelt, Griffelglossen in frühen St. Galler Handschriften. Sieh auch in Artikel Nr. 84).
12. Griffelglossen
217
scheidet dagegen nach einer neuerlichen Überprüfung aus50 • Somit beläuft sich die Anzahl an Griffelglossenhandschriften zum aktuellen Zeitpunkt auf 11851 • 8 % aller Glossenhandschriften52 tragen also Griffelglossen. Die seit 1996 gemachten Neufunde betreffen einerseits Ergänzungen, die anlässlich von Handschriftenüberprüfungen zu bestehenden Griffelglosseneditionen verzeichnet werden konnten53 , andererseits neu entdeckte Griffelglossen in 16 Handschriften mit bereits edierten Federglossen54 und solche aus 1655 weiteren Handschriften, die noch
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Clm 9638 (BStK.-Nr. 552): W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15, weist auf eine Interlinearglosse auf p. 124 hin. H. Mayer, Althochdeutsche Glossen: Nachträge, S. xix, erwähnt "eine vennutlich ahd. Griffelglosse" , ohne Stellenangabe. Nachprüfungen (zuletzt 9. lan. 2008) konnten keinen Nachweis erbringen, dass die Eintragung p. 124 volkssprachig ist. Es handelt sich um einen zweizeiligen Schwarzstifteintrag marginal oben über Zeile 1. Was davon gelesen werden konnte, ist lateinisch: actib. uos zu Begillil der 2. Zeile der Eintragung. Eine weitere Schwarzstifteintragung, möglicherweise die von H. Mayer erwähnte, befindet sich auf p. 142, m. 0., sie konnte nicht entziffert werden. Zwei nur teilweise lesbare interlineare Griffelglossen p. 150, Z. 17 und 19, kOllilten ebenfalls nicht althochdeutsch gedeutet werden, desgleichen die Einritzung Uni auf p. 124, m. r. Weitere lesbare Griffel- und Farbstiftglossen der Handschrift sind lateinisch. Darunter, obwohl weiterhin keine Neubeurteilung der Glossen erfolgen konnte, die beiden Handschriften mit altsächsischen Griffelglossen, die in die bisherigen Aufstellungen nicht einbezogen wurden. Man vergleiche E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 52, Anm. 63; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 120 und Anm. 6. Der 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' (BStK.) führt 1.309 Handschriften auf, BStK. I, S. 84. Zum Beispiel Clm 6263 (BStK.-Nr. 514), Clm 6277 (BStK.-Nr. 518), Clm 6293 (BStK.-Nr. 521), Clm 18547b (BStK.-Nr. 650), Rom, BAV . Pal. lat. 14 (BStK.Nr. 793). Man vergleiche O. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften, S. 47f., S. 147-194, S. 431-499; A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 165-625, E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 125-127. Zum Beispiel St. Gallen, Stiftsb. 70 (BStK.-Nr. 179), Clm 21525 (BStK.-Nr. 677), Clm 18765 (BStK.-Nr. 657). A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 138, Anm. 6, S. 789f.; E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 122. Die 15 Handschriften sind in der Aufstellung des folgenden Kapitels mit [*] gekelli1Zeichnet. Inklusive erneut der Codex St. Gallen, Stiftsb. 44 (BStK.-Nr. 176). Die Handschrift ist in BStK. mit Laufnummer aufgeführt, weil sie aufgrund eines Hinweises durch H. Hattemer als althochdeutsche Federglossen tragend gemeldet war. Da sich im Zuge von Neubeurteilungen der althochdeutsche Charakter der betreffenden
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IV. Kodikologie und Paläographie
nicht als Glossen tragend bekannt gewesen waren. Dass zu bestehenden Editionen Ergänzungen hinzukommen würden, war angesichts der Problematik der Überlieferungsform zu erwarten gewesen, wenn vielleicht auch nicht in derart großem Umfang56. Erstaunlich dagegen ist, dass ganze Corpora von Griffelglossen zum Teil in Handschriften entdeckt wurden, die schon Dutzende Male von Glossenforschern eingesehen worden waren57 • Ebenso mag erstaunen, dass die Neufunde in Handschriften, die bisher nicht als Glossen tragend bekannt waren, nebst vereinzelten Glossen auch umfangreiche Glossenbestände betreffen58 • Man darf deshalb annehmen, dass die Zahl der Belege noch steigen wird. Die heutige Situation der Griffelglossenforschung ist aus vielerlei Gründen als kritisch zu bezeichnen. Die ergiebigen Neufunde der neuesten Zeit und das damit verbundene Anwachsen der Datenmenge sind einerseits sicherlich erfreulich. Andererseits können sie auch verunsichern, machen sie doch deutlich, dass von Glossenforschern bearbeitete Handschriften ganz offensichtlich nur ausnahmsweise gezielt und gründlich auf Griffelglossen hin untersucht worden waren. Augenscheinlich waren nicht nur schwache und versteckte, sondern auch äußerst deutliche Eintragungen übersehen worden. Desgleichen erweisen sich bei Nachprüfungen auch Untersuchungen, die speziell an Griffelglossen vorgenommen worden waren, als sehr unterschiedlich zuverlässig durchgeführt. Spätestens seit die Untersuchungen systematisch angegangen werden, ist klar geworden, dass Ermittlung und Entzifferung außerordentlich zeitintensiv sein können, was viele von einer
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Eintragungen nicht bestätigen ließ, galt die Handschrift nicht mehr als Glossenhandschrift, worauf in BStK. hingewiesen wird, BStK. I, S. 466. Dank der neugefundenen Griffelglossen kann sie nun doch einen Platz unter den althochdeutschen Glossenhandschriften einnehmen; man vergleiche Artikel Nr. 84. In den Handschriften Berlin SBPK. Harn. 542 und Rom, Biblioteca Vaticana Reg. lat. 348 (BStK.-Nr. 36) womöglich über 1.000, in der Handschrift Clm 3731 (BStK.-Nr. 467) ca. 150, in den Handschriften St. Gallen, Stiftsb. 70 (BStK.-Nr. 179) und Clm 18765 (BStK.-Nr. 657) je gegen 100 althochdeutsche Griffelglossen. Zum Beispiel die Handschriften St. Gallen, Stiftsb. 70 (BStK.-Nr. 179); Clm 18524b (BStK.-Nr. 647). Zum Beispiel die Handschriften St. Gallen, Stiftsb. 2 und 212, mit ca. 40 beziehungsweise 27 althochdeutschen Griffelglossen.
12. Griffelglossen
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Beschäftigung mit Griffelglossen abhält. Es gibt so nur wenige Spezialisten, da eine Spezialisierung praktisch nur über längere Zeit hinweg in Form eines Selbststudiums an den handschriftlichen Originalen möglich ist. Unter den Glossenforschern besteht außerdem immer noch zuviel Misstrauen und Defaitismus gegenüber der widerständigen Überlieferungsform, was Neueinsteiger zusätzlich demotiviert. Der Durchführung größerer Projekte, wie sie das Material erforderte, fehlen die erforderlichen institutionellen, finanziellen und technischen Rahmenbedingungen, den Spezialisten kompetente Mitarbeiter. Optimismus verbreiten dagegen mehr und mehr die Bibliotheken. Von Seiten der Bibliotheks-Leitungen ist fast überall eine grundsätzliche Bereitschaft zur Kooperation zu verspüren, und Interessenskonflikte zwischen Schutzbestimmungen und Forschungsvorhaben werden oftmals engagiert angegangen und unbürokratisch gelöst. Damit erwarten die Griffelglossenforscher vielerorts gute Arbeitsbedingungen. Selbst in den FotosteIlen kommt es vermehrt zum Erfahrungsaustausch und damit zur Produktion tauglicher Abbildungen. Immer wieder aber gibt es auch noch unlösbare Probleme, wenn Handschriften zum Beispiel zu prestigeträchtig sind und, wie im Falle des Echternacher Evangeliars in der Bibliotheque Nationale von Paris, nur äußerst eingeschränkt oder aber überhaupt nicht mehr zur Benutzung aus den Tresoren geholt werden dürfen. Die Beleuchtungsbestimmungen zum Schutz der lichtempfindlichen Unikate sind mancherorts strenger, die Lichtverhältnisse damit ungünstiger geworden. Besteht die Erlaubnis, Taschenlampen benutzen zu können, lässt sich die Entzifferungsarbeit jedoch durchführen. Einzig das Erlebnis, zufällig auf Griffelglossen zu stoßen, wird mit zunehmender Eindunkelung der Lesesäle immer unwahrscheinlicher. Zudem verschwindet zusehends die Möglichkeit, sich einen Eindruck zu verschaffen, wie sichtbar und damit brauchbar die Griffeleintragungen eigentlich in der Situation ihrer ursprünglichen Verwendung gewesen sein mochten. Gerade dies wäre aber für funktionale Überlegungen von Bedeutung.
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IV. Kodikologie und Paläographie
9. Die althochdeutschen und altsächsischen 59 Griffelglossenhandschriften: Charakterisierung der Überlieferung Aktuell beläuft sich die Zahl bekannter Handschriften mit althochdeutschen und altsächsischen Griffelglossen auf 118. In der folgenden Zusammenstellung werden sie mittels der Katalognummer in BStK. aufgeführt. Zu den mit Stern [*] bezeichneten Handschriften enthält BStK. noch keine Angaben über Griffelglossen. Unter Angabe der Signaturen folgt im Anschluss eine Aufstellung der Handschriften, die noch nicht in BStK. aufgeführt sind60 • Handschriften mit althochdeutschen Griffelglossen BStK.-Nr. 15,31,36,56,61, 110, 130, 168, 173, 175*, 176*, 177, 179*, 184*, 197*, 204*, 205, 207, 247*, 275, 298, 325, 330, 334, 335, 338, 340, 355, 363, 467*, 468, 477, 478, 479, 488, 501, 506, 514, 516, 518, 521, 523, 524, 525, 526, 544, 552, 566*, 576, 584, 590,596,607,633*,635*,646,647*,650,652,653,657, 658,659, 677, 688*, 693, 695, 69961 , 705, 730, 733, 735, 739c, 774b, 783,
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61
Die beiden Handschriften mit altsächsischen Griffelglossen, Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek Ms. B 80 (BStK.-Nr. 104) und Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek Ms. F 1 (BStK.-Nr. 105), werden hier das erste Mal in die Darstellung integriert. Nicht mit aufgenommen wird dagegen eine weitere Handschrift mit möglicherweise altsächsischen Griffelglossen, da hier widersprüchliche Angaben vorliegen: B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien I, S. 90, Anm. 10., erwähnt Griffelglossen in der Handschrift Essen, Münsterschatzkammer Hs. 1 (BStK.-Nr. 149), die "bei Gallee und Steinmeyer fehlen", was wohl heißt, dass er sie zumindest teilweise als altsächsisch identifizierte. (Weniger klar ist die Angabe im 'Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts' , I, S. 254: "Lat. u. altsächs. Glossen s. X, auch eingeritzte. ") Bei einer Überprüfung der Handschrift fand H. Tiefenbach, in: R. Schützeichei, Addenda und Corrigenda (11), S. 118f., nur lateinische Griffeleintragungen. Allerdings kOlll1te diese Überprüfung nicht mit der erforderlichen Genauigkeit durchgeführt werden, da zahlreiche Blätter der Handschrift mit Schutzfolien überzogen worden waren. Es handelt sich um Handschriften, deren Griffelglossen erst nach Fertigstellung von BStK. entdeckt wurden; man vergleiche im vorausgehenden Kapitel. Ein Grenzfall: Die Handschrift Chn 29354/1 enthält (nach neuester Foliierung fol. 7r und nicht mehr Sr oder 9r) eine nicht sicher lesbare Griffelglosse, deren volkssprachiger Charakter zumindest wahrscheinlicher ist als ein lateinischer. (Lesung p ?liet? anlässlich der Nachprüfung [< *piliotan?]; zu einer anderen Lesung vergleiche man SchG. XII, S. 62.)
12. Griffelglossen
221
792, 793, 822, 836b, 836c, 839, 866, 921 *, 922*, 928, 930, 977b, 978, 979, 980, 981, 989, 991, 994, 996, 999, 1002, 1003*, 1009, 1010, 1051(?62). St. Gallen, Stiftsbibliothek: 2,6,11,12,14,120,185,212,220,221, 225,227,238,567, 1394,11, Zürich, ZB Ms. C 57. Handschriften mit altsächsischen Griffelglossen: BStK.-Nr. 104, 105. Gemäß dieser neuen Aufstellung zeigt sich für die mit Griffel glossierten Texte, die Provenienzen, die Größen der Bestände und das Alter der Glossen das folgende Bild: Zu den glossierten Texten gibt es, was schon 1996 E. Glaser in ihrer Charakterisierung der Griffelglossenhandschriften festgestellt hatte63 , auch heute nichts Ungewöhnliches anzumerken. Es bestätigt sich vielmehr der Eindruck, dass ein direkter funktionaler Zusammenhang zwischen Eintragungstechnik und glossiertem Text höchstens im einzelnen Fall bestanden haben dürfte 64 • Denn die mit Griffel ausgiebig glossierten Werke sind auch in der gesamten Glossenüberlieferung am reichsten glossiert worden. Griffelglossen zur Bibel finden sich in 26 Handschriften65 , zu den Werken Gregors des Großen in 28 Handschriften, davon weitaus am meisten zur Regula pastoralis (14 Handschriften)66. Verhältnismäßig wenig mit Griffel glossiert wurden die Werke des Prudentius (5 Handschriften)67. Griffelglossen verteilen sich nach Provenienz über den gesamten Überlieferungsraum. Es ragen
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63
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67
Die Griffeleintragungen dieses Codex kOllilten nicht hinreichend entziffert werden, so dass noch nicht feststeht, ob es sich dabei um Glossen im engeren Sinne, oder aber um andere Einträge wie vielleicht Namen handelt. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 62, Anm. 76. Ebenda, S. 63. Ebenda, S. 64. BStK.-Nr. 173, 175, 176, 177, 179, 275, 501, 633, 730, 733, 774b, 793, 866, 922, 979, 991, 996, 1009, 1051, St. Gallen Stiftsbibliothek 2, 6, 11, 12, 14, 1394, 11, Zürich, ZB Ms. C 57. BStK.-Nr. 15, 56, 104, 204, 205, 207, 330, 467, 477, 488, 514, 518, 521, 523, 552, 576, 652, 677, 693, 735, 739c, 928, 989, 999, 1010, St. Gallen Stiftsb. 212, SI. Gallen Stiftsb. 220, St. Gallen Stiftsb. 221 (die Regula pastoralis-Handschriften kursiv). BStK.-Nr. 36+822, 105, 340, 363, 658.
222
IV. Kodikologie und Paläographie
zwar einzelne Schreiborte heraus (St. Gallen 32 Handschriften68 , Tegernsee 1269 , Würzburg 1270 , Freising 11 7\ Fulda 872 , Regensburg 873), doch gilt es zu bedenken, dass es sich erstens bei diesen um Orte mit ohnehin besonders reichhaltiger Überlieferung handelt und zweitens die Handschriftenprovenienz nicht in jedem Fall auch als Glossierungsort zu sichern ist. Zudem mehren sich die Hinweise, dass große Griffelglossenhandschriftenbestände eben dort erhoben werden konnten, wo auch systematische Unternehmungen zur Griffelglossenermittlung durchgeführt wurden74 . In der Anzahl althochdeutscher Griffelglossen gibt es große Unterschiede zwischen den Handschriften. Auch da verhalten sich die Griffelglossen also nicht anders als die Federglossen. Bei Griffelglossen sind die Zahlenangaben nur viel weniger definitiv, wie regelmäßige und zum Teil umfangreiche Nachträge im Zusammenhang mit Überprüfungen deutlich machen75 . Griffelglossenbestände können durchaus sehr groß sein und aus mehreren Hunderten Glossen bestehen. In der Spitzengruppe stehen die Handschriften Rom, BAV. Ottob. lat. 3295 (BStK.-Nr. 792), Clm 4542 (BStK.-Nr. 477), Clm 6300 (BStK.-Nr. 523) und Clm 18547b (BStK.-Nr. 650)76. Vorausgesetzt, dass seine abgekürzten Glossen sich tatsächlich als althochdeutsch nachweisen lassen, liegt mit dem aus St. Gallen stammenden Codex Berlin, SBPK. Harn. 542 (BStK.-Nr. 36), vielleicht die griffelglossenreichste Handschrift vor77 . Diesen Großbeständen gegenüber steht eine ganze Reihe 68
69 70 71
72 73 74
75
76 77
BStK.-Nr. 36+822, 173, 175, 176, 177, 179, 184, 197,204,205,207,247,566, 1002, 1003, St. Gallen, Stiftsbibliothek 2, 6, 11, 12, 14, 120, 185, 212, 220, 221, 225,227,238,567, 1394,11, Zürich, ZB Ms. C 57. BStK.-Nr. 506?, 633, 635, 646, 650, 652, 653, 657, 658?, 688?, 659, 693. BStK.-Nr. 467?, 730, 733, 735, 978?, 979, 980, 981, 989, 991?, 994, 996. BStK.-Nr. 501, 506, 514, 516, 518, 521, 523, 524, 525, 526, 544. BStK.-Nr. 31, 168,325,330,334,335, 338?, 978? BStK.-Nr. 468, 576, 584, 590, 596, 607, 783, 977b. J. Hofmann und C. Moulin zu Würzburg, E. Glaser und O. Ernst zu Freising, A. Nievergelt zu Tegernsee und St. Gallen. Zum Beispiel die 80 beziehungsweise 40 von O. Ernst im Clm 6293 (BStK.-Nr. 521) und im Clm 6263 (BStK.-Nr. 514) neugefundenen Griffelglossen. O. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften S. 48, 141. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 69. Die Handschrift enthält, zusammen mit dem dazugehörigen Fragment Rom, BAV.
12. Griffelglossen
223
von Handschriften mit weniger als fünf Griffelglossen, eine Erscheinung, die ebenso aus Feder- und Farbstiftglossenbeständen bekannt ist. Dabei zeigt sich, dass jeweils aus demselben Skriptorium sowohl reichhaltige als auch sporadische Griffelglossierung zu verzeichnen ist78 • Was den zeitlichen Rahmen anbelangt, ist das volkssprachige Glossieren mit Griffel als charakteristisches Phänomen der frühen Überlieferungszeit fassbar. Auch nach heutigem Kenntnisstand stammen die meisten Griffelglossen aus dem 8. und 9. Jahrhundert. Generell dürften sich deshalb in den Griffelglossen alte Sprachschichten zeigen. Ein klares Bild wird sich allerdings erst ergeben, wenn die entsprechenden sprachlichen Einzeluntersuchungen vorliegen. Immerhin wird ein größerer Teil der Glossierungen in die Entstehungszeit der entsprechenden Handschriften datiert. Die nach paläographischer und auch sprachlicher Beurteilung ältesten original überlieferten althochdeutschen Glossen befinden sich in aus dem angelsächsischen Missionsgebiet stammenden Handschriften, Griffelglossen, die tief ins 8. Jahrhundert zurückreichen. Es handelt sich dabei um die in den Handschriften Augsburg, VB. Ms. 1,2,4°,2 (BStK.-Nr. 275), Paris, BN. lat. 9389 (BStK.-Nr. 774b) und Köln, Dombibliothek CCXIII (BStK.-Nr. 355) gefundenen althochdeutschen Griffelglossen79 • Zudem enthält ein großer Teil der Handschriften, die noch dem 8. Jahrhundert zugewiesen werden, Griffelglossen 8o , ein Befund, der sich nun zusehends auch für die St. Galler Handschriften bestätigt81 • Nach dieser Konzentration in der frühen Überlieferungszeit tritt die volkssprachige Griffelglossierung aber auch in spätalthochdeutscher Zeit nochmals markant in Erscheinung. In der kürzlich erfolgten Untersuchung von Tegernseer Handschriften aus der
78
79 80
81
Reg. lat. 348, über 1.000 volkssprachige Griffelglossen, zu denen noch mehrere Hundert lateinische dazukommen. Dies gilt neu auch für das Skriptorium Würzburg, nachdem im Frühjahr 2007 im Clm 3731 von A. Nievergelt rund 150 Griffelglossen entdeckt wurden. Wenn sie wirklich in Würzburg eingetragen wurden, ergäbe sich auch für die sonst spärlich mit Griffel glossierten Würzburger Handschriften ein verändertes Bild; man vergleiche E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 70. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 66. Ebenda, S. 66f. Man vergleiche demnächst A. Nievergelt, Griffelglossen in frühen St. Galler Handschriften, in Vorbereitung.
224
IV. Kodikologie und Paläographie
Zeit um die Jahrtausendwende zeigte sich, dass das Glossieren mit Griffel auch gegen Ende der althochdeutschen Überlieferung noch ein systematisch angewandtes Verfahren sein konnte82 • Die volkssprachige Griffelglossierung erlischt am Ende der althochdeutschen Periode. Aus jüngerer Zeit sind noch lateinische Griffeleintragungen anzutreffen, beispielsweise in der Handschrift Leipzig/Halberstadt Stadtarchiv M 124 aus dem 15. Jahrhundert, oder in Magdeburger Papierhandschriften des 14./15. Jahrhunderts 83 •
10.
Funktionale Fragen
Die eingeschränkte Sichtbarkeit der Griffelglossen hat immer wieder Verwunderung ausgelöst. Man fragte sich, welchen Sinn es gehabt haben könnte, so mangelhaft sichtbare Schrift zu produzieren. Dabei wurde oft darüber hinweggesehen, dass es auch Griffeleintragungen von ausgezeichneter Sicht- und Lesbarkeit gibt. Diese vermitteln durchaus den Eindruck selbständiger Eintragungen und widerlegen jeglichen Verdacht, dass mit Griffel nicht deutlich und ordentlich geschrieben werden konnte. Die schlecht bis sehr schlecht lesbaren Griffelglossen sind jedoch in der Überzahl, sodass funktionale Fragen weiterhin zu stellen sind. Das Gesamtbild setzt sich aus gut, mangelhaft und gar nicht lesbaren Belegen zusammen und weist damit ein weitgefächertes Spektrum an optischer Qualität auf. Nichts deutet darauf hin, dass die Unterschiede nicht schon zur Zeit der Eintragung bestanden hätten, also nicht auch Absichten widerspiegeln. Die reiche Ausdifferenzierung ist deshalb als Reflex einer Vielfalt auch in funktionaler Hinsicht zu werten. Deutlich eingetragene und sorgfältig geschriebene Griffeleintragungen lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie auch zum Gebrauch durch Drittpersonen gedacht waren. Viele Griffelglossen vermitteln diesen Eindruck. Schließlich sind auch eingeritzte Lesehilfen (Akzente, Wörtertrennstriche, Ausschreibungen römischer Zahlzeichen,
82 83
A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 793, 803. U. Winter, Die Manuscripta Magdeburgica 1, S. 74-79; U. Winter - K. Heydeck, Die Manuscripta Magdeburgica 2, S. 7Sf.
12. Griffelglossen
225
Transliteration griechischer Schrift, usw.) üblicherweise auffällig eingetragen worden. Die Griffeltechnik erscheint hier als geeignetes Mittel, nicht zum Text gehörige Elemente optisch von diesem abzusetzen. Der Verwendung des Griffels für Glossen könnten also auch Designüberlegungen zu Grunde gelegen haben. Gestützt wird diese Hypothese durch die Beobachtung, dass in Griffelglossen kaum andere Merkmale schriftbildlicher Auszeichnung anzutreffen sind; man vergleiche Artikel Nr. 15. Bei zahlreichen Griffelglossen dürfte es sich um individuelle Notate handeln. Die Möglichkeit, sich bei der Lektüre spontane und schnelle Notizen zu einzelnen Wörtern, oder aber in Form einzelner Morpheme zu grammatischen Formen oder syntaktischen Konstruktionen zu machen, könnte eine griffelspezifische Funktion gewesen sein. Ein ganz anderer Funktionsbereich wird in einer größeren Gruppe von Griffeleintragungen sichtbar, die aus provisorischen Arbeitsphasen wie Übungen, Skizzen und Entwürfen stammen. Als Technik der Vorarbeiten grenzt sich die Griffelverwendung hier klar von der Federtechnik, die zur Reinschrift benutzt wurde, ab. Tatsächlich gibt es Beispiele von Griffelglossen, die nachträglich, auf derselben Stelle, mit Feder und Tinte ins Reine geschrieben wurden und somit als Skizzen dienten. Viele sind flüchtig und schwach eingetragen worden, mussten sie doch nur bis zum Moment der Reinschrift gelesen werden können. Einige von ihnen funktionierten vielleicht sogar bloß als Platzhalter. Besonders gut ist dieses zweistufige Arbeiten an den Griffel-Federglossen-Paarungen des Clm 18547b (BStK.-Nr. 650) zu beobachten84 • Diese Form von Griffelglossierung belegt planmäßiges Vorgehen, im Gegensatz zum andernorts beobachtbaren spontanen Glossieren. Das Phänomen ist für Tegernseer Handschriften um a. 1000 nachgewiesen worden, ist aber auch in anderen Handschriften zu beobachten, zum Beispiel in der aus St. Gallen stammenden Handschrift Berlin, SBPK. Ms. Harn. 542 (zusammen mit Rom, BAV, Reg. lat. 348, BStK.-Nr. 36) an einer systematisch mit Griffel vorskizzierten lateinischen Federglossierung85 • Dass die Skizzenfunktion von Griffelglossen in solch systematischer
84 85
A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 761f. A. Nievergelt, ebenda, S. 769-771.
226
IV. Kodikologie und Paläographie
Ausprägung nach bisherigem Wissen erst am Ende der Überlieferungszeit zu Tage tritt, zeigt, dass in der Anwendung der Griffeltechnik auch funktionaler Wandel stattgefunden haben könnte86 • Vereinzelt ist diese Funktion auch schon mit einigen frühen Beispielen zu belegen. So sind zum Beispiel in der Handschrift St. GaUen, Stiftsb. 876 (BStK.-Nr. 247) einige der möglicherweise noch aus dem 8. Jahrhundert stammenden Federglossen (StSG. 11, S. 159,1,2 und 24) auf an jeweils derselben Stelle eingeritzte identische Griffelglossen geschrieben worden87 • Das Beispiel der Skizzenglossen zeigt, dass Funktionsanalysen sich insbesondere dort anbieten, wo Griffelglossen im Zusammenspiel mit Federglossen vorkommen. Meist verteilen sich Griffel- und Federtechnik jedoch auf Glossierungsschichten, die keinerlei Beziehung untereinander aufweisen, so etwa im Clm 6308 (BStK.-Nr. 525)88. Im Spannungsfeld Volkssprache-Latein scheinen den Eintragungstechniken keine speziellen Funktionen vorbehalten gewesen zu sein. Bislang ist kein Fall einer eintragungstechnisch gemischten Glossierung bekannt geworden, in welcher die Eintragungstechniken sich funktional auf Sprachen bezogen verteilen würden, etwa indem sich Althochdeutsch und Latein auf Griffel- und Federglossen ausdifferenzierten. Auch innerhalb der Griffelglossen gibt es keine Hinweise darauf, dass die Technik mit einer der Sprachen enger zu verbinden wäre als mit der anderen. Mit Griffel wurden nebst althochdeutschen auch zahlreiche lateinische Glossen eingetragen. Wie im Fall der Federglossen sind diese lateinischen Anteile an Glossierungen bis in die jüngere Zeit jedoch aus den Editionen ausgeschlossen worden, weshalb sich zu diesen Mischglossierungen keine Generalisierungen machen lassen. Es lässt sich vorerst festhalten, dass alle möglichen Varianten vorkommen: Handschriften, die nur lateinische Griffelglossen enthalten89 , solche mit wenigen althochdeutschen Griffelglossen und zahlreichen lateinischen90 , andere mit vielen althochdeutschen und nur vereinzelten latei-
86 87
88 89 90
E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 129. A. Nievergelt, Griffelglossen in frühen St. Galler Handschriften, in Vorbereitung. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 585-587. Zum Beispiel St. Gallen, Stiftsb. 51. Zum Beispiel Rom, BAV., Pal. lat. 1631 (BStK.-Nr. 836c); man vergleiche auch
12. Griffelglossen
227
nischen91 und Handschriften mit rein althochdeutscher Griffelglossierung92 • Somit ergibt sich als genereller Befund, dass die beiden Eintragungstechniken, ähnlich den beiden Sprachen, ganz grundsätzlich koexistent waren. Bislang fehlen Nachweise, dass bestimmte Eintragungstechniken wie Kürzungsverfahren und Geheimschriftverwendung mit der Griffeltechnik in einem funktionalen Zusammenhang stehen könnten. Auf Einzelmorpheme gekürzte grammatische Griffelglossen haben zur Vermutung Anlass gegeben, dass abgekürzte Eintragungen als persönliche Gedächtnisstützen mit dem intimen Charakter der Technik zu verbinden seien93 • Einzelfälle wie die massenhaften Abkürzungen in der Handschrift Berlin, SBPK. Ms. Harn. 542 (zusammen mit Rom, BAV, Reg. lat. 348, BStK.-Nr. 36) belegen das Zusammengehen von Griffelglossierung und Kürzungsverfahren zwar eindrücklich. Mit Blick auf die gesamte Überlieferung lässt sich die Annahme aber nicht bestätigen; man vergleiche Artikel Nr. 1694 • Geheimschrift trifft man in Griffelglossen nur äußerst selten an, in auffälligem Gegensatz zu einem regen Vorkommen in den Federglossen. Der erste eindeutige Fall, bfkGriffelglossen im Clm 6433 (BStK.-Nr. 544), wurde erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts entdeckt95 • Seither ist mit einem größeren Corpus eingeritzter bfk-Glossen in der Handschrift St. Gallen, Stiftsb. 219 (BStK.-Nr. 207) die Geheimschrift auch in einer systematischen Anlage gefunden worden96 • Mit insgesamt nur sechs Handschriften mit ge-
91
92
93 94
9S 96
St. Gallen, Stiftsb. 217 (BStK.-Nr. 205): Die Handschrift enthält nach jüngsten Untersuchungen ca. 90 lateinische und 13 althochdeutsche Griffelglossen. (Eine Neuedition der althochdeutschen Griffelglossen durch F. Cirimele ist in Vorbereitung.) Ein Extrembeispiel ist genannt bei E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, s. 69 (die Handschrift Würzburg UB. M.p.th.f.17, BStK.-Nr. 981). Zum Beispiel Clm 18524b (BStK.-Nr. 647) mit ca. 70 althochdeutschen und einer lateinischen. (Edition durch A. Nievergelt in Vorbereitung.) Zum Beispiel Clm 6300 (BStK.-Nr. 523). E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 68. B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 155. Auch die althochdeutsche Federglossierung zeigt zahlreiche Fälle von gekürzten Glossen; man vergleiche E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 72. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 617-619. Man vergleiche demnächst A. Nievergelt, Althochdeutsch in Runenschrift.
228
IV. Kodikologie und Paläographie
heimschriftlichen Belegen scheinen sich Kryptographie und Griffeltechnik fast überall auf verschiedene, möglicherweise komplementäre Aufgaben zu verteilen, wie zum Beispiel im Fall der Mehrfachglossen im Clm 18547b (BStK.-Nr. 650), wo normalschriftliche Griffelglossen als Hilfsnotizen für geheimschriftliche Federglossen dienten. Allerdings ist die Verwendung von runischer Schrift, die ebenfalls unter kryptographischem Gesichtspunkt zu beurteilen ist, für das Althochdeutsche nur in Griffelglossen überliefert; man vergleiche Artikel Nr. 14. Schließlich kann der Erklärungsversuch, die unscheinbare Technik sei gewählt worden, um die Schönheit der Codices zu bewahren, als unplausibel ad acta gelegt werden. Die Anzahl von Gegenbeispielen in Form von schmucklosen mit Griffel glossierten Codices ist zu groß.
11.
Bedeutung der althochdeutschen Griffelglossen
Trotz mancher Unzugänglichkeiten des Materials ist die große Relevanz der althochdeutschen Griffelglossen heute unbestritten. Sie besteht zunächst darin, dass in den Griffelglossen mehr und mehr eine quantitativ wie qualitativ äußerst ergiebige Quelle ins Blickfeld rückt. Für die Chance, in Zukunft noch weitere althochdeutsche Sprachdenkmäler zu entdecken, ist das Gebiet der Griffelglossen sicherlich das aussichtsreichste. Wenn dabei auch der bekannte Wortbestand ständig erweitert wird, bleibt das Handicap bestehen, dass, anders als bei neugefundenen Federglossen, die erschwerte Lesbarkeit der Griffelglossen die Lesung unbekannter Wörter behindert. Von herausragender Bedeutung ist aber die Tatsache, dass es sich bei den bislang ältesten original überlieferten althochdeutschen Glossen um Griffelglossen handelt, ein verschriftungsgeschichtliches Merkmal, das auch die Überlieferung des Altenglischen, Altslavischen und des Altirischen auszeichnet97 • Von großem Wert für die Erforschung der Verschriftungs- und Übersetzungsprozesse ist die berechtigte Annahme, dass es sich bei den althochdeutschen Griffelglossen in großem Umfang um originale sprachliche Zeugnisse handelt und damit für das Sprachmaterial der Grad an Authentizität besonders groß sein dürfte. Griffel-
97
A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 64.
12. Griffelglossen
229
glossen, welche von orthographischen und morphologischen Normvorstellungen abweichen, sind deshalb potentiell als wertvolle Modifikationen und Korrekturen an unserem Bild der damaligen Sprachwirklichkeit anzusehen und zu behandeln; man vergleiche Artikel Nr. 52. Neben dem originalen Material verweisen die wenigen Beispiele von Griffelglossen mit deutlich abschriftlichen Merkmalen daraufJs , dass die Technik auch beim Glossieren nach Vorlagen zur Anwendung kam. Schließlich zeigen sich in den Griffelglossen mit Skizzencharakter Strukturen planmäßigen Glossierens, in welchen sich uns einzigartige Einblicke in die Arbeitsweise der Glossatoren öffnen.
98
Zu einem Beispiel vergleiche man bei H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen der Handschrift Ottob. Lat. 3295 (Biblioteca Vaticana), S. 118, 153.
13.
Farbstiftglossen (Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen) von Andreas Nievergelt
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9.
Eintragungstechnische und paläographische Charakterisierung Instrumente und Schreibstoff Erhaltungszustand der Farbstiftglossen Ermittlungs- und Entzifferungsprobleme Probleme der eintragungstechnischen Klassifizierung Forschungslage Überlieferungslage Handschriften mit althochdeutschen Farbstiftglossen Funktionalität der Farbstiftglossen
Nach eintragungstechnischer Klassifikation bilden neben den Federund Griffelglossen die Farbstiftglossen eine dritte Gruppe der althochdeutschen Glossen. Wie in den anderen beiden Gruppen sind auch hier die Schreibinstrumente in Aussehen und Beschaffenheit als unterschiedlich anzunehmen. Eine technisch mehr oder weniger einheitlich zu fassende Untergruppe bilden die Röteleintragungen, weshalb es der Begriff Rötelglossen zu einer eigenständigen Verwendung gebracht hat. Neben den Rötelstiften wurden vor allem braune und schwarze Farbstifte verwendet. Für solche Glossen sind Bezeichnungen wie Braunstift- beziehungsweise Schwarzstiftglossen geprägt worden.
1.
Eintragungstechnische und paläographische Charakterisierung 1
Gemeinsam ist den Farbstiften und unterscheidet sie von den Federn und Griffeln, dass der Schriftauftrag durch Adhäsion erfolgt, was bedeutet, dass Material des Instruments selber auf der Schreibunterlage abgerieben wird und dort zurückbleibt. Zur illiten kommt oft auch eine impakte Einwirkung: Die Schriftlinien von Farbstiften können auch eingetieft sein. Das Verhältnis zwischen illiter und impakter Ausprä-
1
Zur eintragungstypologischen Stellung der Farbstifte sieh A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 50-53, 55-57.
13. Farbstiftglossen (Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen)
231
gung hängt mit dem Härtegrad des Stifts zusammen. Als sowohl illite wie auch impakte Eintragungen tragen die Farbstiftglossen Merkmale sowohl der Federglossen wie auch der Griffelglossen. In ursprünglicher Qualität sind sie bei Auflicht sichtbar und können auch bei Streiflicht in Erscheinung treten. Farbstifte eignen sich für eilige, aber gut sichtbare Notate. Farbwerte und ebenmäßige Linienbreite gewährleisten optische Absetzung von der Federschrift. Adhäsionsinstrumente haben nur geringen Widerstand der Schreiboberfläche zu überwinden, was zu freien, auch flüchtigen Schriften führen kann2 • Mit fettarmen, kreidigen Stiften lassen sich Eintragungen aufbringen, die nach Bedarf leicht wieder weggewischt werden können.
2. Instrumente und Schreibstoff Da Farbstifte in den mittelalterlichen Textschriften keine Anwendung fanden, haben Adhäsionstechniken in der Paläographie bisher wenig Beachtung gefunden. Dabei dürften Farbstifte zu den ältesten Schreibwerkzeugen überhaupt gehören3 • Sie kamen auch während der ganzen Zeit der althochdeutschen Überlieferung in den Skriptorien zum Einsatz. Wie die Schreibutensilien im Einzelnen beschaffen waren, wissen wir in den meisten Fällen nicht. Linientiefe und Farbauftrag der Eintragungen vermitteln meist nur einen schwachen Eindruck davon. Die Materialien bestanden aus von Alters her zum Schreiben und Zeichnen verwendeten Mineralien. Beim Rötel handelt es sich um ein Mineralgemenge, das eisenoxydhaltig ist. Das Material weist eine warmrötliche Färbung auf, fühlt sich fettig an und haftet gut auf Schreibmaterialien wie Pergament und Papier. Zu Stangen gepresst dient es als Minen für Rötelstifte. Zur Verbesserung der Adhäsion wird Rötel mit Gips und Kreide gebunden. Je höher der Anteil an Kreide ist, desto geringer ist die Wischfestigkeit des Farbauftrags. Im Unterschied zum Rötelstift,
2
3
Man vergleiche die Unterschiede im Schriftcharakter von Rötelglossen von zwei verschiedenen Instrumenttypen in J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 74. Zu einer frühen Erwähnung des Rötels vergleiche man W. Wattenbach, Das Schriftwesen im Mittelalter, S. 204, 206, Anm. 1.
232
IV. Kodikologie und Paläographie
der bis heute im Gebrauch geblieben ist, ist die Materialbeschaffenheit der Braun- und Schwarzstifte für die althochdeutsche Zeit unbekannt. Die betreffenden Glossen vermitteln das Bild einer Vielzahl von Mineralien, die ein Farbenspektrum zwischen Braun und Schwarz mit grünlicher, gelblicher und rötlicher Beifärbung öffnen. Im Aussehen lassen sich einige Braunstiftglossen mit heutigen Sepiastifteintragungen, die Schwarzstiftglossen mit heutigen Kohle- und Graphiteintragungen sowie denjenigen unserer schwarzen Farbstifte vergleichen, alles Materialien, die für die althochdeutsche Zeit in Schreibstiftform nicht belegt sind. Weiche Metallstifte dürften erst später aufgekommen sein4 •
3. Erhaltungszustand der Farbstiftglossen Die Farbstifteintragungen der althochdeutschen Glossen zeichnen sich durchgängig durch geringe Haftungskraft der Farbpigmente aus. In vielen Fällen ist die Farbe nur resthaft erhalten, und die Glossen sind nur lesbar geblieben, wenn sie auch Einprägung aufweisen. Die Eintiefung ist jedoch, wenn überhaupt vorhanden, meist ebenfalls sehr gering, was insofern verständlich ist, als dass es sich dabei ja nur um eine Begleiterscheinung handelt. Da also sowohl Farbauftrag wie Einprägung schwach sind, sind Farbstiftglossen besonders stark Beschädigungen durch Feuchtigkeit, Pressung und abgreifende Hände ausgesetzt. Die Tatsache, dass die Farbstiftglossen ein variables und unsicheres äußeres Erscheinungsbild zeigen, macht sich auf allen Gebieten der Materialerhebung bemerkbar. Probleme ergeben sich in der Ermittlung, in der eintragungstechnischen Klassifikation, in der paläographischen Beschreibung und in der Entzifferung.
4. Ermittlungs- und Entzifferungsprobleme Aus dem geschilderten Umstand, dass Farbe und Einprägung der Farbstiftglossen meist minim sind, ergeben sich beträchtliche Ermittlungsund Entzifferungsprobleme. Farbstiftglossen sind heute mehrheitlich
4
B. Bischoff, Paläographie, S. 35. Zum Bleistift sieh W. Wattenbach, Das Schriftwesen im Mittelalter, S. 231 f.
13. Farbstiftglossen (Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen)
233
schlecht sichtbar. Einige dürften aus diesem Grund auch noch gar nicht entdeckt worden sein. Einen leichten Vorzug gegenüber den ebenfalls problematisch zu ermittelnden Griffelglossen weisen Farbstiftglossen dadurch auf, dass man sich neben plastischer auch noch farbmittelbasierter Untersuchungsmethoden bedienen kann. Die Untersuchung des Reliefs lässt sich wie diejenige schwach eingeprägter Griffelglossen durchführen, die Untersuchung des Farbauftrags wie diejenige blasser Federglossen. Wie im Falle schlecht erhaltener Federglossen ist die Untersuchung schwacher Farbe jedoch strikt optisch und auf keinen Fall unter Anwendung von Chemikalien zu bewerkstelligen. Die Wirkung von Reagentien auf Farbstifte ist zwar unbekannt, dürfte sich aber noch katastrophaler präsentieren als bei Tinteneintragungen. Die Benützung von Ultraviolett- oder Weißlicht kann unter Umständen behilflich sein. Da zur Lichtverträglichkeit von mittelalterlichen Farbstiftpigmenten keine Untersuchungen vorliegen, ist jedoch Vorsicht geboten und besser die schwache Taschenlampe zu Hilfe zu nehmen. Da viele Farbstifte fetthaltig waren, können Farbstiftglossen nicht selten dank ihrem im Gegenlicht aufscheinenden Glanz gut gelesen werden. Die Ermittlung, Untersuchung und Entzifferung von Farbstiftglossen benötigt in der Regel sehr viel Zeit. 5. Probleme der eintragungstechnischen Klassifizierung Auf Grundlage des heutigen Erhaltungszustandes einer Glosse lässt sich das Instrument und damit die Glosse oftmals nicht eindeutig klassifizieren. Verblasste Glossen von harten Farbstiften können oft nicht von eingeprägten Griffelglossen unterschieden werden, zumal Griffelglossen durch Verschmutzung farbig sein können und es vielleicht auch Griffel gab, die Metallspuren hinterließen, die später oxydierten5 • Desgleichen können auch verblasste Federglossen mal wie Farbstiftglossen aus-
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Man vergleiche E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 53, 85. Diesbezüglich unklar sind zum Beispiel ein paar Rötelglossen im Chn 14364 (BStK.-Nr. 575). A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 51, Anm. 24. Zu oxydierten Metallabreibungen in Griffelglossen vergleiche man H. Mayer, Die althochdeutschen Griffelglossen in der Handschrift Rom Ottob. Lat. 3295 (Biblioteca Vaticana), S. 12.
234
IV. Kodikologie und Paläographie
sehen, Farbstiftglossen wie verblasste Federglossen6 • Ein wichtiges Problem ganz anderer Art besteht darin, dass die materialtechnischen Kenntnisse und Ansichten der Glossenforscher nicht einheitlich sind.
6. Forschungslage Es kann gesamthaft festgehalten werden, dass Farbstiftglossen in systematischer Hinsicht noch weitgehend unerforscht sind. Wer sich einen Überblick über das Phänomen der Farbstiftglossierung verschaffen möchte, kann deshalb noch nicht auf Spezialarbeiten zurückgreifen. Eine knappe Überblicksdarstellung über das Phänomen gibt A. Nievergelt? Vereinzelte, unterschiedlich ausführliche Beschreibungen von Farbstiftglossen liegen vor von B. Bischoff, J. Hofmann, C. Moulin, O. Ernst und A. Nievergelt8 • Beim Versuch, die veröffentlichten Farbstiftglossen zusammenzutragen, erweist sich die Editionslage als lückenhaft und disparat. Zudem zeigen Nachprüfungen, dass von vielen Glossenforschern Farbstiftglossen entweder übersehen oder aber nicht als solche erkannt und bezeichnet wurden9 • Auch die noch am aus-
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Man vergleiche zwei Farbstiftglossen im Chn 21525 (BStK.-Nr. 677). StSG. 11, S. 192, 9 und Anm. 3, 16 und Anm. 4; A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 51, Anm. 24. Die Glossierung der Handschrift 18547b, S. 50f., Anm. 24. B. Bischoff, Paläographie, S. 35; B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 154, Anm. 1, S. 159, Rötelglossen im Chn 14364 (BStK.-Nr. 575); J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 74 und C. Moulin-Fankhänel, Würzburger Althochdeutsch, Kap. D.1.2,3, Rötelglossen der Handschrift Würzburg, Universitätsbibliothek M. p. th. f. 67 (BStK.-Nr. 992); W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13, 15, Farbstiftglossen der HandschriftenSt. Gallen Stiftsbibliothek 49 (BStK.-Nr. 177), Chn 6325 (BStK.-Nr. 529), Chn 18550a (BStK.-Nr. 652); O. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften des frühen 9. Jahrhunderts, Schwarzstiftglossen im Chn 6277 (BStK.-Nr. 518), S. 426-428, in der Edition der Glossen S. 431-506 die Editionsartikel 4, 12f., 17-19, 30,55,57-72; A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, Farbstiftglossen der Handschriften Chn 18547b (BStK.-Nr. 650), Chn 18556a (BStK.-Nr. 653), Zürich, Zentralbibliothek Ms. C 59 (BStK.Nr. 1002), S. 146, 150f. und Anm. 65, S. 768, 783, 966. E. v. Steinmeyer hat Farbstiftglossen nicht speziell genannt und zum Teil als (verblasste) Federglossen, zum Teil auch als Griffelglossen angesehen; man vergleiche StSG. 11, S. 192, Anm. 3 und 4: "Die gll. ganz blass", zu Schwarzstiftglossen. Farbangaben in StSG. betreffen die Farbe der Tinte, so zum Beispiel der Hinweis "die fast erloschene gl. rot" (StSG. V, S. 27, 22 und Anm. 8). Sieh dazu W.
13. Farbstiftglossen (Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen)
235
führlichsten beschriebenen Rötelglossen präsentieren sich bei näherer Betrachtung als uneinheitliche Gruppe, indem aus den Editionskommentaren ganz unterschiedliche Vorstellungen von Rötel sprechen. Oftmals sind Braunstifte, ab und zu auch Griffelglossen, miterfasst. Ebenso sind Schwarzstiftglossen, verschmutzte Griffelglossen und solche mit oxydierten Metallspuren oft zusammengenommen worden. Unscharf und materialfremd erscheint auch die von B. Bischoff, W. Stach, J. Hofmann und H. Mayer für Rötelglossen verwendete Apostrophierung "eingeritzt"lo. Es muss davon ausgegangen werden, dass diese Bezeichnung, die die Vorstellung von verletzter Schreibunterlage impliziert, undifferenziert auch für den deformierenden Einprägungsvorgang eines Farbstifts gebraucht wurde ll .
7. Überlieferungslage Die Überlieferungslage präsentiert sich aus den oben genannten Gründen als sehr unsicher. Die folgenden quantitativen Auswertungen sind als rein vorläufig zu betrachten.
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Schulte, Die althochdeutsche Glossierung der Dialoge, S. 156f.; H. Mayer, Althochdeutsche Glossen, Nachträge, S. 32, 48f., 97-103, hat Schwarz- und Braunstiftglossen jeweils als Griffelglossen bezeichnet. Die von H. Mayer als Griffelglossen edierten zwei Eintragungen im Chn 3747 (BStK.-Nr. 468) sind Farbstiftglossen, fol. 32v eine Schwarzstift-, fol. 109v eine Rötelglosse. (Autopsien von E. Glaser und A. Nievergelt. Die Handschrift ist also keine Griffelglossen-, sondern eine Farbstiftglossen-Handschrift.) Desgleichen handelt es sich bei den Glosseneintragungen im Chn 9638 (BStK.-Nr. 552) um Schwarzstiftglossen. Da sie vermutlich nicht althochdeutsch sind, wird die Handschrift hier nicht behandelt; man vergleiche Artikel Nr. 12. Leicht differenziertere Hinweise auf Farbstiftglossen (Rötel- und Braunstiftglossen, nach Notizen B. Bischoffs) gibt W. Stach, in: Liber Floridus, S. 13, 15. B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 158, Anm. 1, vermutete bei einer Schwarzstiftglosse einen harten Bleistift. o. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften, S. 427, 454. Einige von B. Bischoff als Rötelglossen bezeichnete Eintragungen im Chn 14364 (BStK.-Nr. 575) sind farblose Griffelglossen. Man vergleiche auch A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 51, Anm. 24. B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 154, Anm. 1; W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15; J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 74; H. Mayer, ABÄG. 13 (1978) S. 32. Vielleicht meint auch B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 154, Anm. 1, die Einprägung, wenn er explizit von Pergamentverletzung durch einen harten Rötel spricht.
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IV. Kodikologie und Paläographie
Im Bild der gemeldeten Fälle erweist sich die Gruppe der Farbstiftglossen neben den Feder- und den Griffelglossen als die kleinste Gruppe, und dies sehr deutlich. Auf Basis der Editionen können nur gerade 17 Handschriften mit Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen zusammengetragen werden 12 : Berlin, SBPK. Ms. Hamilt. 542 (BStK.-Nr. 36); St. Gallen, Stiftsbibliothek 49 (BStK.-Nr. 177); Köln, Erzbischöfliche Diözesan- und Dombibliothek Handschrift 120 (BStK.-Nr. 355b); Clm 3747 (BStK.-Nr. 468); Clm 6277 (BStK.-Nr. 518); Clm 6325 (BStK.-Nr. 529); Clm 14364 (BStK.-Nr. 575); Clm 18547b (BStK.Nr. 650); Clm 18550a (BStK.-Nr. 652); Clm 18556a (BStK.-Nr. 653); Clm 21525 (BStK.-Nr. 677); Clm 4533 (BStK.-Nr. 710c); Prag, Metropolitni Kapitula U SV. Vita A 156 (BStK.-Nr. 783b); Rom, BAV. Pal. lat. 14 (BStK.-Nr. 793); Würzburg, Universitätsbibliothek M. p. th. f. 67 (BStK.-Nr. 992); Zürich, ZB. Ms. C 59 (BStK.-Nr. 1002); Zürich, ZB. Ms. Rh. 35 (BStK.-Nr. 1010).
8. Handschriften mit althochdeutschen Farbstiftglossen In der folgenden Auflistung werden die Handschriften mit der Nummer (Fettdruck), unter welcher sie im 'Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften' aufgeführt sind, bezeichnet und mit Angaben zu den verwendeten Farbstifttypen versehen: R = Rötel, S = Schwarzstift, B = Braunstift, ? = Unbestimmbarer Typ. 36: R; 177: R; 355b: R; 468: RS; 710c: R; 518: S; 529: RB; 575: RS; 650: S; 652: B; 653: SB; 677: S; 783b: R; 793: S; 992: R; 1002: ?; 1010: ? Somit enthalten neun Handschriften Rötelglossen (3613 , 177, 355b, 468 14 , 52915 , 575, 710c 16 , 783b, 992), sieben Handschriften Schwarz12
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Eine Rötelglosse enthält möglicherweise auch die Handschrift Clm 14461 (BStK.Nr. 590). B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 164. A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 771. Das zugehörige Fragment, Rom, BAV. Reg. lat. 348 (BStK.-Nr. 822), enthält lateinische Rötelglossen. Rötel- und Schwarzstift-, nicht Griffelglossen. Überprüfungen von E. Glaser und A. Nievergelt. W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15.
13. Farbstiftglossen (Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen)
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stiftglossen (468, 518 17 , 575, 650, 653 18 , 677 19 , 7932°), drei Handschriften Braunstiftglossen (52921 , 65222 , 653?23) und zwei Handschriften Glossen von einem unbestimmbaren Farbstifttyp (100224 , 101(25). Mischung innerhalb einer Handschrift ist selten: Rötel- und Schwarzstiftglossen treten in zwei Handschriften zusammen auf (468, 575), Schwarzstift- und Braunstiftglossen in einem nicht ganz klaren Fall (653). Die Anzahl der Farbstiftglossen schwankt von Handschrift zu Handschrift beträchtlich zwischen einer Glosse (355b, 710c, 1002), kleineren einstelligen (177, 468, 529, 677, 783b, 1010) und ansehnlicheren zweisteIligen Glossenzahlen (518,575,650, 652?, 653, 992). Drei- bis vierstellige Zahlen fehlen. Reine Farbstiftglossenhandschriften gibt es vier (575, 710c, 783b, 992). Auch im Clm 6325 (529) wird die Textglossierung nur aus Farbstiftglossen gebildet; der übrige Glossenbestand besteht aus einem Textglossar. Damit unterscheiden sich die Farbstiftglossen, innerhalb ihres beschränkten Vorkommens, in ihrer ungleichen Streuung in den Handschriften nicht wesentlich von den anderen Glossen. Unspezifisch erscheinen die Farbstiftglossen auch,
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Zu der von B. Bischoff auf fol. 76v entdeckten, unedierten Rötelglosse herrscht in der Literatur Verwirrung. BStK. 111, S. 1337 gibt an, die Glosse stehe fol. 76vb, SchG. XII, S. 42, führt eine Stelle fol. 76va, Z. 3 an. Nach A. Nievergelt (Autopsie 2. 8. 2007) steht fol. 76vb, Z. 24, über munus eine Rötelglosse k}n. Interlinear über der in SchG. angegebenen Stelle ist lediglich Rasur zu sehen. o. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften, S. 426-428. A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 783f. A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 51, Anm. 24. Eine neue Überprüfung erbrachte den Befund, dass es sich um Schwarzstiftglossen handelt. Bei einem Teil der noch unedierten Griffelglossen handelt es sich um Schwarzstiftglossen. E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 127. W. Stach, in: Liber Floridus, S. 15. Ebenda, S. 15. Einige vielleicht von einem Braunstift; man vergleiche auch A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 783f. Zu der Farbstiftglosse in de.r Handschrift Zürich, ZB. Ms. C 59 sieh A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 768. Die Handschrift Zürich, ZB. Ms. Rh. 35 enthält wenige Griffel- und Farbstiftglossen, die noch unediert sind. Sieh E. Glaser - A. Nievergelt, in: Entstehung des Deutschen, S. 123; A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 51, Anm. 24.
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IV. Kodikologie und Paläographie
wenn man ihre Verteilung auf Glossierungsorte, glossierte Texte und das Alter der Glossen betrachtet. Farbstiftglossen sind aus dem gesamten althochdeutschen Raum überliefert, mit Schwerpunkten in bayerischen Schreiborten (468, 518, 529, 575?, 650, 652,653, 677, 783b) und St. Gallen (36, 177?, 1002). Unter den mit Farbstift glossierten Texten ragen die Cura pastoralis (518,652,677, 1010) und die Bibel (177,793, 992) heraus, Texte also, die auch sonst zu den am häufigsten glossierten gehören. Aus dem Alter der Glossen lässt sich auf keine für die Verwendung der Farbstifte besonders wichtige Zeit schließen. Die Instrumente scheinen bei den Glossatoren vielmehr während der ganzen althochdeutschen Periode in Gebrauch gewesen zu sein. So erscheinen die vielleicht ältesten Farbstiftglossen noch im ausgehenden 8. Jahrhundert (652), die spätesten um 1000 (650, 653). Eine gewisse Häufung lässt sich allenfalls in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts ausmachen. Bei einigen Farbstiftglossen handelt es sich offensichtlich um abgekürzte Glossen (51826,57527,99228), ein Phänomen, das aber ebenso in Griffel- und Federglossen zu beobachten ist. In sprachlich gemischten Glossierungen wurden, soweit dies aus den Editionen ersichtlich wird, sowohl althochdeutsche als auch lateinische Glossen mit Farbstift geschrieben. Es bleibt also für die Farbstiftglossen nur die Besonderheit, dass sie im Bild der momentanen Kenntnisse deutlich seltener sind als Feder- und Griffelglossen.
9. Funktionalität der Farbstiftglossen Es gibt keine eindeutigen Hinweise, warum in einzelnen Fällen beim Glossieren zu Farbstiften gegriffen wurde. Als Werkzeuge waren sie sicherlich in jedem Skriptorium jederzeit verfügbar, wurden aber von den Schreibern vielleicht, im Unterschied zum Griffel, nicht als persönliche Notizutensilien mit sich herumgetragen. Der Anwendungsbereich der Farbstifte mochte begrenzter, oder aber spezifischer gewesen sein als derjenige der Griffel. Verwendet wurden sie nicht primär zum Schreiben, sondern gelangten bei Notaten wie Lagenbezeichnun-
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O. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften, S. 586 und Anm. 27. B. Bischoff, PBB. 52 (1928) S. 158, Anm. 1. J. Hofmann, PBB. 85 (Halle 1963) S. 74.
13. Farbstiftglossen (Rötel-, Braun- und Schwarzstiftglossen)
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gen29 , Textkorrekturen 30 und vor allem in zeichnerischen Belangen zum Einsatz. Dort wurden sie für eigenständige Zeichnungen, vor allem aber zum Entwerfen von in Malfarben auszuführenden Illustrationen gebraucht31 • Vielleicht liegt in dieser dem Griffel gegenüber weniger universellen, weniger schriftorientierten Zweckbestimmung die Erklärung für das seltene Auftreten von Farbstiftglossen. Aus funktionalen Überlegungen sind die Farbstifteintragungen den Griffeleintragungen jedoch dicht zur Seite zu stellen. Mit den Griffeln vergleichbar sind die Farbstifte dadurch, dass sie als Schreibutensilien nur in den Apparatteilen verwendet wurden, um hier sowohl eigenständiges Schreiben, oder aber Vorschreibarbeiten auszuführen. Als Instrumente von dezenter Farbkraft teilen Farbstifte mit den Griffeln die Vorzüge, hinter den Kerntext optisch zurücktretende Schrift zu produzieren und damit Glossen vom Kerntext auszeichnend abzusetzen. Die Schwarzstiftglossen im Clm 6277 (BStK.-Nr. 518) und Clm 18556a (BStK.-Nr. 653) stehen als eigenständige Glossierungsarbeiten neben anderen Glossierungsschichten. Ebenso wie mit Griffel konnten auch mit Farbstift Glossen skizziert werden, die danach ins Reine geschrieben wurden. Dies zeigt die Glossierung des Clm 18547b (BStK.-Nr. 650), wo mit Griffel- und Schwarzstiftglossen in Normalschrift geheimschriftliche Federglossen vorskizziert wurden. Besser noch als Griffelskizzen ließen sich Farbstiftentwürfe auch wieder tilgen. Bis jetzt kennt man noch keine Farbstiftglossen, die in Geheimschrift geschrieben wurden, was bei den Griffelglossen zwar vorkommt, aber auch nur in ein paar ganz wenigen Fällen. Damit ist die Farbstiftglossierung zusammen mit der Griffelglossierung in jenen Arbeitsbereichen des Glossierens einzuordnen, die nicht aus hauptsächlich planmäßiger, reinschriftlicher Glossographie mit einem hohen Anteil an Kopierarbeiten bestanden, sondern Experimente und Entwurfsarbeiten enthielten und damit an Originalbelegen reich sein dürften.
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Man vergleiche StSG. V, S. 59. Man vergleiche E. Glaser, Frühe Griffelglossierung aus Freising, S. 85. Zu einer mit Farbstift ausgeführten Textrevision in der Handschrift Leiden, Universiteitsbibliotheek Voss. lat. q. 33 sieh A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 775f. B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, I, S. 88, Anm. 1.
14. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
Geheimschriftliehe Glossen von Andreas Nievergelt Die Geheimschriften der althochdeutschen Glossen Systematik der Verschlüsselung Schriftbild und Graphematik von geheimschriftlichen Glossen Verschlüsselungsanweisungen und Auflösungshilfen Verdeckungspotential der Glossengeheimschriften und Entschlüsselungsprobleme Erforschung der geheimschriftlichen Glossen Editionslage und lexikographische Erfassung Überlieferungslage Die geheimschriftlichen Verfahren in ihrer Verteilung in den althochdeutschen Glossenhandschriften Zeitlicher Rahmen der althochdeutschen Glossenkryptographie Geheimschrift und Überlieferungsschwerpunkte Funktionale Fragen
Im frühen mittelalterlichen Schriftwesen war der Gebrauch von Geheimschriften weit verbreitee . Im Umlauf war eine Vielzahl von Geheimschriften, die allerdings alle auf wenigen und vergleichsweise einfachen Verschlüsselungsverfahren beruhten. Überwiegenden Anteil hatten Substitutionsverfahren2 • In praktisch allen Fällen handelte es sich um offene Geheimschriften und damit um Krypto- und nicht um Steganographie. Im Buchwesen gelangten sie nicht im Haupttext, sondern ausschließlich bei Rahmentexten und Sekundäreintragungen zur Anwendung, wo auch zahlreiche volkssprachige Glossen davon erfasst wurden. Althochdeutsche geheimschriftliche Glossen kennen wir aus 138 Handschriften, also aus rund 10% aller bis heute erfassbaren
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Eine umfassende Übersicht gibt B. Bischoff in: Mittelalterliche Studien, III, S. 120-148, eine Zusammenfassung davon in Paläographie des römischen Altertums, S. 234f. Zum System der substitutiven Kryptographie sieh zum Beispiel den Handbuchartikel G. Costamagna, in: H. Günther - o. Ludwig (Hgg.), Schrift und Schriftlichkeit, S. 1608, der jedoch keine Information zu den in den althochdeutschen Glossen verwendeten Geheimschriften enthält.
14. Geheimschriftliche Glossen
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Glossenhandschriften3 • Die mittelalterlichen Geheimschriften waren während der ganzen althochdeutschen Periode in Gebrauch. Sie verschwanden im 12. Jahrhundert4 •
1. Die Geheimschriften der althochdeutschen Glossen Aus der großen Anzahl damals gebräuchlicher Geheimschriften sind in den althochdeutschen Glossen nur ganz wenige Arten zu finden. In jedem Fall handelt es sich um Substitutionsgeheimschriften, die sich in zwei Gruppen, solche mit partieller und solche mit totaler Substitution, einteilen lassen. Die erste Gruppe umfasst drei Verfahrens. Zwei von ihnen ragen für die ganze Glossenkryptographie als Hauptgeheimschriften heraus und zählen auch außerhalb der Glossen zu den häufigsten kryptographischen Verfahren der Zeit. Es handelt sich um die sogenannten bonifatischen Verschlüsselungssysteme, zwei Verfahren, die Bonifatius vermittelt haben so11 6 : die bjk-Geheimschrift und eine Punkte-Geheimschrift, zwei analog konzipierte Substitutionsgeheimschriften, die sich durch algorithmisch minimierte Verschlüsselung mit Beschränkung auf die Vokalchiffren auszeichnen. Der Schlüssel ist alphabetisch geregelt. Die Substitution erfolgt bei der bjk-Geheimschrift monoalphabetisch, bei der Punkte-Geheimschrift numerisch. Die weiteren für althochdeutsche Glossen benützten Geheimschriften treten nur selten
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Sieh unten die Auflistung unter 8. Überlieferungslage. Darin miteingeschlossen sind die Handschriften mit altsächsischen geheimschriftlichen Glossen: Brüssel, Bibliotheque Royale Albert 1er 9987-91 (BStK.-Nr. 82), Essen, Münsterschatzkammer Hs. 1 (BStK.-Nr. 149), Karlsruhe Badische Landesbibliothek, St. Peter perg. 87 (BStK.-Nr. 324), Oxford, Bodleian Library Auct. F. 1. 16 (BStK.-Nr. 721), Paris, BN. lat. 9344 (BStK.-Nr. 752), unsicher Paris, BN. lat. 7537 (BStK.-Nr. 746). Die altsächsischen Belege kommen, mit Ausnahme der Handschriften Oxford, Bodleian Library Auct. F. 1. 16 und Paris, BN. lat. 7537 (as.?), zusammen mit althochdeutschen Glossen vor. Zu den geheimschriftlichen altsächsischen Glossen sieh J. H. Gallee, Altsächsische Grammatik, § 9, S. 13. Man vergleiche B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, 111, S. 145. Für das Beispiel Tegernsee sieh Ch. E. Eder, Die Schule des Klosters Tegernsee, S. 67. Nicht dazu gerechnet wird hier das Verfahren, y statt i zu schreiben, man vergleiche J. Schatz, Altbairische Grammatik, § 3, Anm. a, S. 8. PL. CXII, Sp. 1581f.; W. Levison, England and the Continent in the Eighth Century, S. 290-294; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 279-384.
242
IV. Kodikologie und Paläographie
auf, so auch die dritte partielle Substitutionsgeheimschrift, bei welcher es sich um eine zur bjk-Geheimschrift entwickelte Variante, die cglGeheimschrift, handelt. Als totale Substitutionsverfahren kamen Transliterieren beziehungsweise vollständiges Auswechseln der lateinischen Buchstaben mittels existierender oder frei erfundener Zeichensysteme zum Einsatz, letzteres allerdings nur in isolierten Fällen. Im Einzelnen sind die folgenden Verfahren und Geheimschriften zu unterscheiden: 1.1. Partielle Substitution
bjk-Geheimschrijt7 Chiffriert werden nur die Vokale. Die Vokalzeichen werden durch die im damaligen lateinischen Alphabet folgenden Konsonantenzeichen ersetzt (Schlüssel: + 1). Für a wird b, für e wirdJ, für i wird k, für 0 wird p und für u wird x geschrieben. Zum Beispiel ahd. fxptbrfkdk für juotareidi. (Vereinzelt erscheint der im Alphabet vorausgehende Buchstabe. 8)
cgl-Geheimschrijt9 Die Chiffrierung erfolgt analog zur bjk- Verschlüsselung mittels des jeweils übernächsten Buchstabens (Schlüssel: +2). Für a wird c, für e wird g, für i wird 1, für 0 wird q und für u wird y geschrieben. Zum Beispiel ahd. fyqtcrgldl für juotareidi.
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In der Aufstellung von B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, In, S. 124, die Nr. 11a; man vergleiche Abbildung 1 am Ende des Artikels. B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, In, S. 124, die Nr. 11e. In Glossen v. a. h statt k für i, zum Beispiel in den Handschriften Clm 19162 (BStK.-Nr. 659), Clm 23486 (BStK.-Nr. 688) und Neapel, Biblioteca Nazionale "Vittorio Emanuele In" ms. IV. G. 68 (BStK.-Nr. 713). h in den Editionen kann aber auch auf Verlesung von k zurückzuführen sein, man vergleiche A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 650, Anm. 175. Die cgl- Verschlüsselung ist in der Aufstellung von B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, In, S. 124, in den unter Nr. 11 e zusammengenommenen Verfahren einzuordnen.
14. Geheimschriftliche Glossen
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Punkte-Geheimschrift10 Die Vokalzeichen werden durch Gruppen aus 1-5 Punkten mit folgendem Aussehen ersetzt: . : : :: :.: Diese Chiffren können als Zahlzeichen 1-5 betrachtet werden, zumal ihre geometrische Anordnung derjenigen auf antiken Spielwürfelflächen entspricht. Nach bonifatisehern Modus steht· für i, : für a, : für e, :: für 0, :.: für u. Zum Beispiel ahd. f :.::: t : r : . d . für juotareidi. Weit häufiger erfolgte die Zahlenzuweisung jedoch alphabetisch in aufsteigender Folge: . für a, : für e, : für i, :: für 0, :.: für u. Zum Beispiel ahd. f :.: :: t . r- : : d : für juotareidi. Damit existiert die Punkte-Geheimschrift der Glossen in zwei Varianten. Innerhalb einer Variante sind ab und zu Abweichungen zu beobachten, zum Beispiel sechs Punkte als ::: für ull , oder aber gleiche Punktzahl für zwei Vokale, jedoch in unterschiedlicher Anordnung. So erscheinen einmal fünf Punkte sowohl für 0 wie für u, wobei das 5-Symbol für 0 als :.: und für u, um 45 0 gekippt, als .: . erscheint 12 , und einmal drei Punkte sowohl für e als auch für i, mit e als :. neben i als : 13. In einer der punktegeheimschriftlichen Glossierungen besteht das 3-Symbol (für e) aus drei übereinanderliegenden Querstrichen _ 14
Griechische Schrift Die Verwendung von Schriftzeichen aus nichtlateinischen Schriftsystemen als kryptographische Chiffren war in althochdeutschen Glossen bisher nur von in griechischer Schrift geschriebenen althochdeutschen Windnamen bekannt 15 • In einem jüngst entdeckten Fall konnten ein-
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In der Aufstellung von B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, III, S. 137, die Nr. 134a+b. Glossen in der Handschrift Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek Cod. Guelf. 56 Weißenburg (BStK.-Nr. 973), und nicht, wie in A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 644, Anm. 143, f~i1schlicherweise angegeben, in der Handschrift Antwerpen, Museum Plantin-Moretus M. 17.4. Eine Glosse in der Handschrift Rom, Biblioteca Apostolica Vaticana, Reg. lat. 356 (BStK.-Nr. 823); StSG. 11, S. 768,31f. Glossen im Clm 6411 (BStK.-Nr. 539), in welchen zudem systematisch für 0 :.: und für u :: steht; man vergleiche Abbildung 2 am Ende des Artikels. Hs. Antwerpen, Museum Plantin-Moretus M. 17.4 (BStK.-Nr. 11). Man vergleiche im Folgenden unter 1.2. Totale Substitution, Transliteration. Bei
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IV. Kodikologie und Paläographie
zeIne griechische Buchstaben in einer mit hoher Wahrscheinlichkeit althochdeutschen Glosse, einer Griffelglosse in der Handschrift Clm 6272 (BStK.-Nr. 518), nachgewiesen werden 16 • 1.2. Totale Substitution
Transliteration Althochdeutsch in griechischer Schrift erscheint in Windnamenglossen von drei Handschriften 17 • Die kryptographische Verwendung von weiteren nichtlateinischen Schriftsystemen ist für althochdeutsche Glossen erst ganz kürzlich entdeckt worden: In drei Handschriften wurden althochdeutsche Griffelglossen in angelsächsischen Runen geschrieben 18. N eumengeheimschrijt19 Ein aus fränkischen Neumen zusammengestelltes Alphabet wurde in drei Handschriften für Glossen verwendet, einmal davon für althochdeutsche20 •
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der Verwendung einzelner Runenzeichen in althochdeutschen Texten und Glossen handelt es sich nicht um kryptographische Schreibung, sondern um insulare graphematische Einflüsse zur Zeit der frühesten Verschriftung des Althochdeutschen. W. Braune - I. Reiffenstein, Althochdeutsche Grammatik, § 7, Anm. 1, S. 14. Sieh dazu Artikel Nr. 15. O. Ernst, Die Griffelglossierung in Freisinger Handschriften des frühen 9. Jahrhunderts, S. 396. In den Handschriften Berlin, SBPK. Ms. lat. 4 0 939 (BStK.-Nr. 45), Clm 15825 (BStK.-Nr. 619) und Paris, BN. lat. 10195 (BStK.-Nr. 758). StSG. III, S. 608,1, 6, 12, 24. Man vergleiche E. Glaser - C. Moulin-Fankhänel, in: Die Abtei Echternach, S. 116f. In den Handschriften St. Gallen, Stiftsbibliothek 11, 185 und 225 (alle noch nicht in BStK.). Sieh A. Nievergelt, Althochdeutsch in Runenschrift. Diese Geheimschriftvariante ist in der Aufstellung von B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, III, S. 128, unter Nr. 29 aufgeführt. Für eine Griffelglosse in Oghamschrift in der Handschrift St. Gallen, Stiftsbibliothek 11 ist der althochdeutsche Charakter nicht erwiesen. In der Aufstellung von B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, III, S. 136, die Nr. 127, sowie Tafel IV. Glossen in der Handschrift Augsburg, Archiv des Bistums Augsburg Hs. 6 (BStK.Nr. 14). Die meisten stehen in Mehrfachglossierung mit identischen normalschriftlichen Glossen. StSG. V, S. 18,10-16,29-34.
14. Geheimschriftliche Glossen
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Frei erfundenes Alphabef 1 Ein mittels Verfremdung lateinischer Buchstaben gewonnenes, nach B. Bischoff2 trierisch-süddeutsches Geheimalphabet, ist in einem Fall auch in althochdeutschen Glossen nachzuweisen.
2. Systematik der Verschlüsselung Die geheimschriftliche Schreibung der Glossen zeigt für die Verschlüsselungskonsequenz von Fall zu Fall ein anderes Bild. Glossen können konsequent in einer Geheimschrift geschrieben sein. Häufig tritt jedoch Teilverschlüsselung auf. Zudem stehen in einem Glossencorpus die kryptographischen meist neben normalschriftlichen Eintragungen. Ab und zu mischen sich verschiedene Geheimschriften innerhalb einer Handschriftenglossierung, ebenso auch in den einzelnen Glossenwörtern23 • Die bonifatischen Geheimschriften beruhen auf Verschlüsselung der Vokalzeichen. Da von den althochdeutschen Schreibern für Ijl, Ifl und Iwl Vokalbuchstaben benützt wurden, kann die Chiffrierung auch Konsonanten betreffen. Es ist auffällig, dass in besonders konsequent ausgeführten Chiffrierungen gleichsam phonematisch (keine Chiffrierung der Konsonantzeichen), in weniger systematischen graphematisch (Chiffrierung auch bei Konsonanten) verfahren wurde. So erscheint Ijl in konsequent verschlüsselten Glossierungen in normalschriftlicher Schreibung. Man vergleiche in der Handschrift Einsiedeln, Cod. 316 (BStK.-Nr. 129) ahd. jarzalon als ibrzblpn (StSG. 11, S. 510,17) und joh 15x als iph (StSG. 11, S. 507,58 - 520,24) sowie jarilichun und jungen im Berner Codex 264 (BStK.-Nr. 65) als ibrklkchxn und ixngfn (StSG. 11, S. 527,36; 529,46). Dagegen vergleiche man im Clm 18140 (BStK.-Nr. 637) die Glosse kxhkdp (= juhido; StSG. I, S. 351,49).
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In der Aufstellung von B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, In, S. 130, die Nr. 39, sowie Tafel In. Glossen in der Handschrift London, The British Library Add. 34248 (BStK.-Nr. 402). Dass diese Praxis der Geheimschriftenmischung sehr beliebt war (B. Bischoff, in: Mittelalterliche Studien, In, S. 145), reflektiert sich in den althochdeutschen Glossen nur sehr schwach.
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IV. Kodikologie und Paläographie
Analog dazu steht in den systematischen Geheimschriften der BoethiusHandschriften Einsiedeln, Codices 179 (BStK.-Nr. 120) und 302 (BStK.-Nr. 126) und St. Gallen, Stiftsbibliothek 845 (BStK.-Nr. 243) für w bis auf wenige Ausnahmen24 normalschriftlich w, uu oder vu. Man vergleiche die Schreibungen xzuukstb, wxrjhtxn, xngfvufnk (StSG. 11, S. 55,24; 59,9; 59,29). In wenig planmäßigen Verschlüsselungen erscheinen fund w dagegen wie die Vokale, also rein graphematisch, chiffriert. Man vergleiche Schreibungen wie xbrbn (= uaran; StSG. 11, S. 757,42) oder xxbgxn (= uuagun; StSG. 11, S. 503,19). Meist wird, zumindest aus den tabellarischen Editionen, überhaupt keine Systematik ersichtlich25 • v als Zeichen für den Vokal u wird von der Verschlüsselung recht oft nicht erfasst26 • Konsequente Total-Chiffrierung einer ganzen althochdeutschen Handschriftenglossierung in einer Geheimschriftvariante ist bei den bfk-, cgl- und Punkte-Geheimschriften sehr selten und nur in kleinsten Corpora anzutreffen. Eine bis auf wenige Ausnahmen konsequente kryptographische Schreibweise eines größeren Glossencorpus lässt sich eigentlich nur in der Handschrift Bern, Burgerbibliothek Cod. 264 beobachten. Sonst aber stehen geheimschriftliche Glossen zusammen mit normalschriftlichen und sind dabei sehr oft deutlich in der Minderzahl. Da sich Handschriftenglossierungen häufig aus mehreren Schichten zusammensetzen, ist der Grad an kryptographischer Systematik jeweils für die einzelne Glossenhand zu beurteilen. Ist er hoch, können der geheimschriftlichen Abfassung wertvolle Hinweise für die oft problematische Handunterscheidung und Schichtentrennung entnommen werden27 • Unterschiedlich konsequent wurde die Verschlüsselung auch in den einzelnen Glossenbelegen eingesetzt. Teilverschlüsselung ist häufig28 •
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Vor allem in der St. Galler Handschrift. Man vergleiche vvknt und vvfrbkl neben xxkchklkn in einer Glossierung. StSG. 11, S. 511,63; 510,61; 510,44. Zum in < v> ausgedrückten Lautwert in der bjk-Schrift sieh P. Tax, Sprachwissenschaft 26 (2001) S. 334, Anm. 11. Man vergleiche dazu Th. Klein, Studien, S. 80f. Man vergleiche A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Clm 18547b, S. 658, Anm. 233.
14. Geheimschriftliche Glossen
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Bei ganzen Sätzen kann ein Umschlagen in die Geheimschrift stattfinden, man vergleiche in der Handschrift Wien, ÖNB. 1239 (BStK.Nr. 936), fol. 129r, den Marginaleintrag zum Textwort gratia: Daneh. liuli.s.apud dm des uufiz litt gpt dbnch. (StSG. I, S. 789,57-60. = gratia: Daneh. liuli [wohlliubi] .s.apud dm des uueiz iu got daneh.). Welche Buchstaben chiffriert wurden und welche nicht, erscheint meist willkürlich. Da und dort kann wohl auch Unaufmerksamkeit der Grund für inkonsequente Verschlüsselung gewesen sein. Daneben gibt es aber auch Anzeichen für systematische Teilverschlüsselung, wenn beispielsweise bestimmte Wortteile wie Präfixe oder nur einzelne Glieder in Komposita chiffriert sind29 • Teilverschlüsselung kann auch auf systematische Reduktion des Verschlüsselungsverfahrens zurückgehen. So erscheint in den punktegeheimschriftlichen Glossen der Handschrift Antwerpen, Museum Plantin-Moretus M. 17.4 (BStK.-Nr. 11) u konsequent unchiffriert, während in den geheimschriftlichen Griffelglossen der Handschrift München Clm 6433 (BStK.-Nr. 544) soweit ersichtlich nur a und u von der Verschlüsselung betroffen sind30 • Mischformen der Verschlüsselungsverfahren weisen nur wenige geheimschriftliche Glossen auf. Sie betreffen im Wesentlichen die bjkGeheimschrift, die sich in Glossen von vier Handschriften mit der cglGeheimschrift31 und von sechs Handschriften mit der Punkte-Geheimschrift32 mischt. cgl- und Punkte-Geheimschrift mischen sich nie, und totale Substitution erfolgt immer nur durch ein Geheimalphabet. Die Erscheinung der gemischten Geheimschrift darf als marginal bezeichnet
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A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 667f. E. Glaser, Frühe Griffelglossierung in Freising, S. 618, 622f.; A. Nievergelt, Althochdeutsch in Runenschrift. Handschriften Chn 18140 (BStK.-Nr. 637), Chn 18547b (BStK.-Nr. 650), Chn 19162 (BStK.-Nr. 659). Dazu in der Handschrift Paris, BN. Nouv. acquis. lat. 241 (BStK.-Nr. 771) eine einzige cgl-Chiffre. Handschriften Bonn, UB. S 175 (BStK.-Nr. 69); Brüssel, 9987-91 (BStK.-Nr. 82); Köln, OB. LXXXI (BStK.-Nr. 348); Leipzig, UB. Rep. I. 36b (BStK.-Nr. 381); Mainz, StadtB. Hs. 11 3 (BStK.-Nr. 427); Rom, BAV Reg. lat. 356 (BStK.-Nr. 823). In der Handschrift Neapel, Biblioteca Nazionale "Vittorio Emanuele 111" ms. IV. G. 68 (BStK.-Nr. 713) steht eine Punktechiffre im lateinischen Teil einer althochdeutschen Glosse.
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IV. Kodikologie und Paläographie
werden: Sowohl bjk-cgl-Mischung wie auch bjk-PunktegeheimschriftMischung trifft man je nur in rund zehn Wörtern an.
3. Schriftbild und Graphematik von geheimschriftlichen Glossen Das Schreiben von geheimschriftlichen Glossen war in jedem Fall anspruchsvoller als dasjenige normalschriftlicher, da es einen zusätzlichen Übertragungsvorgang miteinschloss. Chiffrierte der Glossator spontan, könnte sein Schreibfluss von Überlegungen unterbrochen worden sein, kopierte er, hatte er vielleicht Unverständliches zu übertragen, unvertraute Wortbilder zu übernehmen und dabei eher abzumalen als abzuschreiben. Auch einige der oben beschriebenen Merkmale kryptographischer Systemlosigkeit könnten mit diesen Erschwerungen zu tun haben. Es fällt jedenfalls auf, dass geheimschriftliche Glossen gegenüber normalschriftlichen häufig ein unruhigeres weil additives Schriftbild aufweisen33 • (Weiteres zur Schrift geheimschriftlicher Glossen in Artikel Nr. 15). An den geheimschriftlichen Glossen des Clm 18547b (BStK.-Nr. 650), die mit normalschriftlichen Entwurfsskizzen in Doppelglossierungen stehen, kann der Verschlüsselungsprozess anschaulich mitverfolgt werden. Der Vergleich von Skizze mit Reinschrift zeigt, dass beim Verschlüsseln Fehler entstanden34 • Tatsächlich lässt sich in geheimschriftlichen Glossen eine gewisse Anf,illigkeit für Verschreibungen feststellen35 • Ob Verschreibungen hier allerdings häufiger sind als in normalschriftlichen Glossen36 , ist noch nicht ausgezählt und damit noch nicht nachgewiesen worden.
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Zu Auswirkungen der Geheimschriftverwendung auf den Schriftcharakter vergleiche man A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 44f., hier auch S. 633, 638. Auf fol. 32r wurde die Farbstiftskizze arlihteti cgl-geheimschriftlich in crlhtgtl übertragen, wobei nicht gesagt werden ka1ll1, ob der Glossator dabei i oder 1 vergaß; man vergleiche A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 325f. Man vergleiche A. Nievergelt, Die Glossierung der Handschrift Chn 18547b, S. 668, Anm. 302 mit weiterer Literatur. Man vergleiche W. Schröder, ZDA. 87 (1957) S. 209.
14. Geheimschriftliche Glossen
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4. Verschlüsselungsanweisungen und Auflösungshilfen Zeitgenössische Anleitungen zu der bfk-, Punkte- und auch der RunenGlossengeheimschrift enthalten die Alphabet-Traktate 'Isruna-Traktat' und 'De inventione linguarum (litterarum) '37 , allerdings ohne expliziten Hinweis auf den Gebrauch in den Glossen. Eine knappe Anleitung zur bfk-Verschlüsselung steht in der Handschrift Wien, ÖNB. Cod. 2732 (BStK.-Nr. 950) in Form einer Federprobe b j k p x mit übergeschriebenem a e i 0 U38 . Auch der Schreibervers jgp39 blprbt pch lkbrxm jmfndbrjm40 in der althochdeutschen Glossenhandschrift Clm 21525 (BStK.-Nr. 677), bei welchem jede Chiffre mit dem aufgelösten Vokal überschrieben ist (e über j, 0 über p, a über b, etc.), könnte als Gebrauchsanweisung gemeint gewesen sein41 • In direktem Zusammenhang mit bfk- und punktegeheimschriftlichen Glossen fehlen solche expliziten Verschlüsselungs- und Auflösungsanleitungen. Zu der erfundenen Geheimschrift, in welcher ein Teil der althochdeutschen Glossen der Handschrift London, The British Library 34248 (BStK.-Nr. 402) geschrieben ist, wurde auf folG 3v ein Schlüssel angegeben42 • In Mehrfachglossierungen sind Auflösungen anzutreffen, die jedoch trügerisch sind. Das Phänomen, dass in manchen Doppelglossen bei einer Geheimschriftglosse eine identische normalschriftliche steht, ist nirgendwo eindeutig als Erläuterung der Verschlüsselung beziehungsweise der Auflösung zu deuten. Bei einem Teil dieser Doppelglossen handelt es sich nachweislich um Wortpaare von normalschriftlicher Skizze und kryptographischer Reinschrift. Wo eine der beiden Glossen radiert wurde, könnten auch Planwechsel stattgefunden haben. Andere Doppelglossen lassen sich evident zwei verschiedenen Glossierungsschichten zuweisen. Viele Fälle sind aber noch nicht geklärt, so auch der Fall
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PL CXII, Sp. 1581f.; W. Levison, England and the Continent in the Eighth Century, S. 290-294; R. Derolez, Runica Manuscripta, S. 279-384; B. Bischoff, Mittelalterliche Studien, 111, S. 124, 142. E. G. Graff, Althochdeutscher Sprachschatz, I, S. LXII; StSG. IV, S. 659, 8f. Nach f ein durchgestrichenes e. Man vergleiche B. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen, I, S. 92. Die Handschrift enthält allerdings bloß eine geheimschriftliche Glosse. StSG. IV, S. 496; BStK. 11, S. 865.
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IV. Kodikologie und Paläographie
der oben genannten althochdeutschen Neumenglossen, die ebenfalls mit klarschriftlichen zusammen stehen. Diese Form der Mehrfachglossierung figuriert als ein Typ unter zahlreichen anderen Typen von Mehrfachglossierungen mittels identischer Interpretamente43 und ist im Gesamtrahmen jenes Phänomens zu untersuchen44 • Einige monoalphabetisch chiffrierte althochdeutsche Glossen sind von den Glossatoren direkt mit Auflösungshinweisen versehen worden, indem über den Vokalchiffren der bjk- und cgl-GI