Dialoge - Sprachliche Kommunikation in und zwischen Texten im deutschen Mittelalter: Hamburger Colloquium 1999 [Reprint 2011 ed.] 9783110953541, 9783484640238


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German Pages 398 [404] Year 2003

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Table of contents :
Vorwort
Einleitung
Aporie, Dialog, Destruktion. Eine textanalytische Studie zur 37. Aventiure des ›Nibelungenliedes‹
Heldendialoge in ›Biterolf und Dietleib‹
Stil und Dialog: Stilistische Variation im ›Lanzelet‹
Dialog im ›Parzival‹: Zu Form und Funktion des Modalverbgebrauchs
Text gegen Texte. Zum Thema Intertextualität in der ›Crône‹ Heinrichs von dem Türlin
Klassische Korrelation im ›Guten Gerhart‹. Zur Dialektik von Geschichte und Narration im Frühwerk Rudolfs von Ems
Alexander in der Echokammer. Intertextualität in Ulrichs von Etzenbach Montagewerk
Literarische Kontexte und pragmatische Bezugsfelder im spätmittelalterlichen Roman ›Friedrich von Schwaben‹
Von diabolischen Rechtsbrechern und gesetzestreuen Teufeln. Drei Ausgestaltungen eines Erzählstoffes und ihre Kontextualisierungen bei Cäsarius von Heisterbach, Chaucer und dem Stricker
hübscher klaffe vil: Das Werbegespräch Ulrichs von Winterstetten (KLD Nr. 11) und das deutsche Dialoglied
Ein Sangspruchdichter im Dialog. Zu den Sänger- und Publikumsrollen in den Konrad von Würzburg zugeschriebenen Sangsprüchen
Selbstgespräch zu dritt: Innertrinitarische Gespräche im ›Anegenge‹ und in der ›Erlösung‹
›Das Fließende Licht der Gottheit‹ und der Psalter: Dialogische Beziehungen
Dialogische Identitätskonzeption bei Mechthild von Magdeburg
Dialog und Brautmystik bei Mechthild von Magdeburg
Aus der Seele gesprochen. Zur Semantik und Pragmatik der Gottesdialoge im ›Fließenden Licht der Gottheit‹ Mechthilds von Magdeburg
Zum Gottesurteil und Schlußgebet im ›Ackermann aus Böhmen‹. Das Ende des Gesprächs
gůte sù̒sse red vnd antwurt: Dialog im ›Ritter vom Turn‹
Bild – Text – Betrachter. Kommunikationsmöglichkeiten von Einblatt-Druckgraphik im 15. Jahrhundert
Dialog und Dialogizität in den Flugschriften der frühen Reformation
Minerva und das Podagra
Anglo-German Colloquium: Daten zur Geschichte 1966–2001
Abbildungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
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Dialoge -  Sprachliche Kommunikation in und zwischen Texten im deutschen Mittelalter: Hamburger Colloquium 1999 [Reprint 2011 ed.]
 9783110953541, 9783484640238

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Dialoge Sprachliche Kommunikation in und zwischen Texten im deutschen Mittelalter Hamburger Colloquium

1999

Dialoge Sprachliche Kommunikation in und zwischen Texten im deutschen Mittelalter Hamburger Colloquium 1999

Herausgegeben von Nikolaus Henkel, Martin H. Jones und Nigel F. Palmer unter Mitwirkung von Christine Putzo

Max Niemeyer Verlag Tübingen 2003

Gedruckt mit Unterstützung der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, der Modern Humanities Research Association, der Faculty of Medieval and Modern Languages der Universität Oxford und des Department of German, King's College London.

Umschlagabbildung: »Das innertrinitarische Gespräch«. Geistliche Sammelhandschrift. Elsässisch, Ende 14./Anfang 15. Jh. Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin - PK, Ms. germ. fol. 1030, Bl. 3r.

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 3-484-64023-5 © Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2003 http://www.niemeyer. de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: Tobias Hanstein Druck: Laupp & Göbel GmbH, Nehren Buchbinder: Geiger, Ammerbuch

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

IX

Einleitung

1

Burkhard Hasebrink (Freiburg i.Br.) Aporie, Dialog, Destruktion. Eine textanalytische Studie zur 37. Aventiure des >Nibelungenliedes
Biterolf und Dietleib
Lanzelet
ParzivalCrone< Heinrichs von dem Türlin

75

Hartmut Bleumer (Hamburg) Klassische Korrelation im >Guten GerhartFriedrich von Schwaben
Anegenge< und in der > Erlösung
Das Fließende Licht der Gottheit< und der Psalter: Dialogische Beziehungen

225

Almut Suerbaum (Oxford) Dialogische Identitätskonzeption bei Mechthild von Magdeburg

.

.

. 239

Annette Volfing (Oxford) Dialog und Brautmystik bei Mechthild von Magdeburg

257

Gerd Dicke (Eichstätt) Aus der Seele gesprochen. Zur Semantik und Pragmatik der Gottesdialoge im f l i e ß e n d e n Licht der Gottheit< Mechthilds von Magdeburg

267

John M. Clifton-Everest (Sydney) Zum Gottesurteil und Schlußgebet im >Ackermann aus Böhmens Das Ende des Gesprächs

279

Anne Simon (Bristol) gute süsse red vnd antwurf. Dialog im >Ritter vom Turn
CharretteLanzelet< gehört, zumindest was seine literarische Qualität angeht, sicherlich nicht in dieselbe Klasse wie der >ParzivalErec< oder >IweinLanzelet< ist 1194, das Jahr, in dem der englische König Richard Löwenherz gegen die Bereitstellung von Geiseln aus der Gefangenschaft am Hof des deutschen Kaisers befreit wurde - ein Ereignis, auf das Ulrich in vv. 9330-7 anspielt. Der terminus ad quem ist weniger leicht zu bestimmen. Hier hängt die Datierung davon ab, was für literarische Einflüsse im Werk zu erkennen sind - welche von Hartmanns und Wolframs Werken waren Ulrich bekannt? Während die ältere Forschung von einer Datierung kurz nach 1194 ausging und so den >Lanzelet< als »frühhöfisches« Werk las, zieht die neuere Forschung mehrheitlich eine spätere Datierung vor.4 Inzwischen ist allgemein anerkannt, daß Ulrich Hartmanns >Erec< und >Gregorius< kannte, nicht aber seinen >IweinLanzelet< spezifisch mit >Aiol et Mirabel< vergleicht, der arthurische Einflüsse aufweist (siehe WOLFZETTEL, II, S. 1-8). WOLFZETTEL (I, S. 325-327) faßt das Grundschema der enfances zusammen als »Kindheit und Jugend, einschließlich Exil und Prüfungen, Bewährung als Krieger und als Liebhaber, Rückkehr und Übernahme des väterlichen Erbes« (S. 327). Z . B . JOACHIM BUMKE, Geschichte der deutschen Literatur im hohen Mittelalter (Deutsche Literatur im Mittelalter, Bd. 2; dtv 4552), München 1990, S. 217f. Siehe MCLELLAND [Anm. 1], S. 20-27.

Stil und Dialog: Stilistische

Variation im >Lanzelet
ParzivalLanzelet< »reine Stofflichkeit« und vermißte eine »religiöse Problematik, [...] religiöse oder moralische Lehrhaftigkeit« - so DE BOOR. Im Gegensatz dazu beanspruchte RUH 1973 für Ulrich eine Ideologie »auf der Höhe Chrestiens und dessen deutschen Nachfolgern«, eine Ideologie, die RUH als den Sieg der Gemeinschaft über den Einzelnen zusammenfaßt: »Weder Minne noch einsame, unerreichbare Heldentat gefährden die Gemeinschaft.«6 Mit wenigen Ausnahmen7 setzen die meisten Beiträge des letzten Vierteljahrhunderts wie RUH mehr oder weniger stillschweigend voraus, daß im >Lanzelet< dieselben Intentionen und Mechanismen wie in den klassischen Romanen zu finden seien. Der Held mache eine exemplarische ethische Entwicklung durch, die an der »Sinnstruktur« des Werkes (so WELZ) abzulesen sei. Lanzelet zeige seine zunehmende Höfischheit sowohl in seinen Kämpfen als auch in seinen Begegnungen mit Frauen. Erst nach dem Iweret-Kampf, mit dem er die ihm bestimmte Partnerin Iblis erwirbt und seine Identität erfährt, sei er bereit, sich der arthurischen Gemeinschaft anzuschließen (»Artuswürdigkeit«: RUH).8 In der zweiten Roman5

MCLELLAND [Anm. 1], S. 2 0 - 2 7 .

6

Die höfische Literatur. Vorbereitung, Blüte, Ausklang 1170-1250 Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bd. 2), München 1953, S. 85-87; KURT RUH, Der >Lanzelet< Ulrichs von Zatzikhoven. Modell oder Kompilation?, in: Deutsche Literatur des späten Mittelalters. Hamburger Colloquium 1973, hg. von WOLFGANG HARMS/L. PETER JOHNSON, Berlin 1975, S. 4 7 - 5 5 , hier S. 55. HELMUT DE BOOR,

(HELMUT DE BOOR/RICHARD NEWALD,

7

8

PFIRENNEC [Anm. 3 ] ; ULRIKE ZELLMANN, >LanzeletLanzeletLanzelet< Ulrichs von Zatzikhoven, in: Würzburger Prosastudien II. Untersuchungen zur Literatur und Sprache des Mittelalters. Kurt Ruh zum 6 0 . Geburtstag, hg. von PETER KESTING, München 1 9 7 5 , S. 1 2 3 - 1 3 8 ; KLAUS M. SCHMIDT, Frauenritter oder Artusritter? Über Struktur und Gehalt von Ulrichs von Zatzikhoven >LanzeletLanzelet< des Ulrich von Zazikhofen, in: Fiktionalität im Artusroman. Dritte Tagung der Deutschen Sektion der Internationalen Artusgesellschaft in Berlin vom 1 3 . - 1 5 . Februar 1 9 9 2 , hg. von VOLKER MERTENS/FRIEDRICH WOLFZETTEL, Tübingen 1993, S . 1 3 5 - 1 4 5 .

44

Nicola McLelland

hälfte beweise er dann seinen Gemeinschaftssinn und seine Herrschaftsfähigkeit in einer Reihe von Aventiuren, die er zusammen mit anderen Rittern unternimmt.9 Jedoch teile ich SCHULTZ' 10 Bedenken hinsichtlich solcher Interpretationen, die m.E. wichtige Aspekte des Werkes ignorieren, um es in das strukturelle Schema, das aus den klassischen Romanen vertraut ist, einzupassen. Die Frage nach der Intention eines Autors ist naturgemäß schwer zu beantworten. Hinweise sind jedoch in erzählerischen Reflexionen, etwa im Prolog," zu finden. Im Falle Ulrichs fällt, anders als bei Zeitgenossen wie Hartmann, Wolfram und Gottfried, auf, daß sein Erzähler uns nirgends signalisiert, daß wir aus dem, was erzählt wird, etwas l e r n e n sollen oder können. Weder im Prolog noch in den unzähligen Publikumsanreden und sonstigen erzählerischen Bemerkungen findet sich der geringste Anhaltspunkt, daß das Werk eine didaktische Rechtfertigung habe. Den Verzicht auf eine solche Rechtfertigung habe ich in meiner Dissertation als Ablehnung der Integumentum-Tradition bezeichnet. In Anbetracht der v.a. durch K N A P P erhobenen Zweifel daran, ob das Integumentum-Konzept auf volkssprachige Romane überhaupt anwendbar sei,12 möchte ich den Begriff jetzt lieber vermeiden. Dennoch gilt: Wolfram, Hartmann und Gottfried erheben alle den Anspruch eines moralischen Nutzens ihrer Werke - das Fehlen eines solchen Anspruchs bei Ulrich 9

So WILLIAM HENRY JACKSON, Ulrich von Zatzikhoven's Lanzelet and the theme of resistance to royal power, German Life and Letters 2 8 ( 1 9 7 4 / 7 5 ) , S. 2 8 5 - 2 9 7 ; RODNEY W. FISHER, Ulrich von Zatzikhoven's Lanzelet: In search of >sensLanzelet< Ulrichs von Zatzikhoven, ZfdPh 103 ( 1 9 8 4 ) , S. 5 2 7 7 ; ROLAND ROSSBACHER, >LanzeletLanzeletLanzeletLanzelet
Lanzelet< suchen, m.E. zu keinem überzeugenden Ergebnis gekommen sind, wird es Zeit, an das Werk aus der Perspektive jenes Programms heranzugehen, das Ulrich für sich selbst zu beanspruchen scheint - dieses Programm ist die Unterhaltung. Hier werde ich mich vor allem auf die Frage konzentrieren, in welcher Weise Ulrichs erzählerischer Stil (oder, wie zu zeigen sein wird, erzählerische Stile) zur Unterhaltung seines Publikums beiträgt, denn die stilistische Vielfalt gehört sowohl zu den Stärken als auch zu den Rätseln des Werkes. Die ältere Forschung hat den »unebenen« Stil des >Lanzelet< (vor allem wegen seiner »unhöfischen« Elemente) einstimmig verurteilt;14 doch muß man mit N O R M A N zugeben, daß Ulrich immerhin »ein guter Erzähler« ist: Die Episoden werden »spannend erzählt, von Langeweile kann keine Rede sein«. 15 Der Stil des >Lanzelet< ist ferner von besonderem Interesse, wenn wir bereit sind, das Werk als Ulrichs eigenständiges literarisches Produkt und nicht stellvertretend für die verlorene französische Quelle zu lesen. Die bloße Tatsache, daß Ulrich sich der deutschen Sprache bedient, um einen bestimmten Stil oder Stile zu erzeugen, läßt uns zuversichtlich sein, daß wir es hier mit seinem eigenen Beitrag zu tun haben, den er mit Blick auf den zeitgenössischen literarischen Kontext und die Erwartungen eines deutschen Publikums leistet - und nicht etwa mit einer Leistung des Verfassers des verschollenen französischen Originals (von dem Ulrich durchaus die Handlungslinie, vielleicht auch mehr, übernommen haben kann). Ein bestimmter Stil entsteht immer durch spezifischen Sprachgebrauch - und so dürfen wir in Ulrichs Werk einen eigenen Stil (oder Stile), das heißt also einen eigenen (deutschen) Sprachgebrauch suchen, der zwangsläufig nicht aus dem französischen Original stammen kann (wenn sich auch ein gewisser allgemeiner stilistischer Einfluß von dorther nicht ganz ausschließen läßt). Ich möchte vorschlagen, daß die vermeintlichen stilistischen Unebenheiten des Textes auf ein Prinzip bewußter Variation zwischen den einzelnen Episoden weisen: Der Erzähler greift auf unterschiedliche narrative Traditionen zurück und integriert vertraute Motive - wie z.B. das Brautgewinnungsabenteuer - auf verschiedene Weise in die Makrostruktur des Artusromans. 13

MCLELLAND [Anm. 1], S. 5 1 - 5 4 .

14

GEORG NIKOLAUS SCHILLING, De usu dicendi Ulrici de Zatzikhoven, Diss. Halle 1866; PAUL SCHÜTZE, Das volkstümliche Element im Stil Ulrich von Zatzikhovens, Diss. Greifswald 1 8 8 3 ; ALEXANDER NEUMAIER, Der Lanzelet des Ulrich v. Zatzikhoven. Zwei Programme des Stadt-Gymnasiums in Troppau, Troppau 1 8 8 3 / 8 4 ; CLEOPHAS BEYWL, Reimwörterbuch zu Ulrichs Lanzelet (Prager Deutsche Studien 1 5 ) , Prag 1 9 0 9 (Nachdr. Hildesheim 1 9 7 5 ) .

15

Lanzelet [Anm. 2], Nachwort, S. 292.

46

Nicola

McLelland

Der Terminus »Stil« gehört leider zu jenen Begriffen, die sich einer eindeutigen, allgemein akzeptablen und theoretisch begründeten Definition widersetzen. Hier lege ich dieselbe, absichtlich allgemein gehaltene, Arbeitsdefinition zugrunde, die ich in M C L E L L A N D [Anm. 1], S. 89 verwende: Ein bestimmter Stil wird verstanden als das Ergebnis der durch den Autor bei der Erzählung einer Episode mehr oder weniger bewußt getroffenen Entscheidungen. Der Autor entscheidet sowohl zwischen verschiedenen linguistischen Möglichkeiten (Wortwahl, Wortstellung usw.) als auch zwischen verschiedenen Optionen auf der makrostilistischen Ebene (wie etwa in der Anordnung von Elementen innerhalb einer Episode) und zwischen möglichen Inhalten (z.B. der Aufnahme oder Auslassung erwarteter oder unerwarteter Elemente bei einem vertrauten Szenario).

Ich beschränke mich hier auf den Stil in Lanzelets Dialogen mit seinen Gegnern und in den Begegnungen mit Frauen. Die Analyse dieses einen Diskursmodus mit vergleichbaren Gesprächspartnern über verschiedene Episoden hinweg soll das Spektrum der erzählerischen Stile, die Ulrich seinem Publikum bietet, verdeutlichen. Am Rande werden sich einige Beobachtungen zu Ulrichs Konstruktion des Dialogs selbst ergeben. Der Dialog steht »im Spannungsfeld von Schriftlichkeit und Mündlichkeit«.16 Er ist geschrieben, geplant, soll dabei jedoch oft - zumindest bis zu einem gewissen Grad - eine mündliche, spontane Wirklichkeit suggerieren; die direkte Rede verleiht den Eindruck der Unmittelbarkeit, als ob der Erzähler ein von ihm gehörtes Gespräch mitgeschrieben hätte.17 Jedoch kann der Dialog, vielleicht besonders derjenige des höfischen Romans, äußerst stilisiert und deshalb eher unrealistisch wirken; dies nicht nur wegen der Bindung in Reimpaare, sondern z.B. auch - zumindest was den >Lanzelet< angeht - wegen des Fehlens von Unterbrechungen und der Verwendung vollständiger Sätze. Wozu aber wird er auch dort eingesetzt, wo seine Verwendung kaum im Interesse der Wirklichkeitsnähe stehen kann? Anhand von fünf Szenen will ich dieser Frage nachgehen.

1. Moreiz Burg Moreiz ist der Schauplatz für das erste von Lanzelets Brautgewinnungsabenteuern. Hier ist sein unhöfisches Benehmen oft kritisiert worden: Die unerlaubte sexuelle Begegnung mit der Tochter des Wirtes und der darauf folgende tödliche Messerkampf mit ihrem Vater entsprechen nicht gerade höfischen Idealen.18 Jedoch 16

17

18

GABRIELE KALMBACH, Der Dialog im Spannungsfeld von Schriftlichkeit und Mündlichkeit (Communicatio 11), Tübingen 1996. Solche Auffassungen des Dialogs findet KALMBACH [Anm. 16], bes. S. 87-99, bei Dialog-Theoretikern und -Dichtern des 18. Jahrhunderts explizit belegt. KALMBACH geht es um den Dialog als eine Textsorte (aber keine Gattung) für sich, jedoch trifft das Paradoxon, wie ich finde, nicht weniger auf den Dialog als Textelement zu. Das Motiv des Messerkampfs mit dem bösen Vater kommt auch im >Wolfdietrich B< vor

47

Stil und Dialog: Stilistische Variation im >Lanzelet
ich wil iu sagen ungelogen, ich bin mit vrowen hie vor erzogen und enweiz nu wer ich bin.< einen wüetenden sin gewan do Linier der mcere: er wänd ez sin schimpf wcere, des ze not nieman bedarf. in einen turn er in warf, da er sunnen noch den mänen sach.

(vv. 1664-81)

Man beachte: Obwohl der ganze Dialog wiedergegeben wird, stehen nur Lanzelets Worte in direkter Rede. Damit beherrscht er die Szene, und seine furchtlose Offen-

Stil und Dialog: Stilistische Variation im >Lanzelet
ritter, ob ir hübsch sit, sö sulnt ir mich bedenken niet. min herze mir an iuch geriet: dä wider kan ich niht gestreben. die wile ich imer mac geieben, sö muoz ich iuch minnen.< (vv. 4334—9)

Iblis versucht in einem stichomythischen Wortwechsel, in dem das Ende einer jeden Äußerung mit dem Versende übereinstimmt, ihren Geliebten von dem tödlichen Kampf mit ihrem Vater abzuhalten: >nu fiiert mich mit iu hinnen, schcenez bilde, reiner Up.< er sprach mein ich, liebez wip.< >jä ir, saldehafter man.< >ich bin der niht wol vliehen kan.< >durch wip man dicke wenken sol.< >joch erwirbe ich iuch ze rehte wol.< (vv. 4340-6)

Diese Verse zeigen, wie äußerst stilisiert der mittelhochdeutsche Dialog gestaltet werden kann. Die Stichomythie bringt die Liebenden, indem sie ihre Stimmen gerade innerhalb eines Streits ineinander verschlingt, symbolisch näher zueinander (Hartmann erzielt eine vergleichbare Wirkung bei der ersten Begegnung von Laudine und Iwein: >Iweinwer ist der den zimbel sluoc?< der gast sprach >daz hän ich getan.< >durch waz?< >ich moht es niht gelän.< >welt ir min äventiure nemen?< >jä ich.< >des lät iuch niht gezemen.< >ichn magez mit eren niht versagen.< >nu waz weit ir hie bejagen?< >ein schcene wip und iwer lant.
Lanzelet
Iwein< erweist sich diese Konzeption der Aventiure, explizit gemacht in Kalogrenants Definition für den waltman, insofern als mangelhaft, als Iweins Begehren nach Aventiure Ascalon das Leben kostet und Iwein Laudines Trauer erlebt. Im Gegensatz hierzu scheint die Tötung Iwerets durch Lanzelet die Begegnung für Ulrich nicht weniger vollkommen zu machen, denn als Lanzelet später einmal einen Gegner, Valerin, verschont, stellt sich dies als eine Fehlentscheidung heraus, da Valerin zurückkehrt und Ginover entführt.

4. Pluris Alle Dialoge, die bisher untersucht wurden, sind der ersten Romanhälfte entnommen. Ich möchte nun lediglich zwei Beispiele aus dem zweiten, stilistisch viel gleichmäßigeren Teil behandeln. Das erste Beispiel ist Lanzelets Kommunikation mit der Königin von Pluris, mit der Lanzelet eine unfreiwillige Liebesbeziehung eingeht. Diese Episode ist in unserem Zusammenhang deswegen besonders aufschlußreich, weil sie dem nach der Besprechung der Behforet-Episode möglicher21

MCLELLAND [ A n m . 1], S . 2 0 6 .

54

Nicola

McLelland

weise entstandenen Eindruck, die Brautgewinnungsabenteuer zeigten doch Lanzelets Entwicklung zur höfischen Vollkommenheit, entgegenwirkt. Die Ereignisse auf Pluris zeigen, wie SCHULTZ zuerst bemerkte, 22 daß ein solcher »Sinn« aus der Handlung nicht ablesbar ist, denn auf der Skala der höfischen Liebe bleibt Lanzelets Verhalten hier weit hinter seinem Handeln in Behforet zurück. Lanzelet ist erfolgreich in einer Aventiure, welche die Königin von Pluris ins Leben gerufen hatte, um so einen würdigen Mann zu finden - ohne daß Lanzelet es wußte. Nach seinem Erfolg wird Lanzelet, der Erwählte, von der Königin abgeholt: si jach, daz Lanzelet der de gen hcete gar des Wunsches segen von manlicher tiure, wand er ir aventiure also ritterliche brceche. si bat in, daz er an widersprceche fiiere mit ir üfdie burc. (vv. 5 5 1 7 - 2 3 )

Die Worte der Königin in indirekter Rede geben Lanzelet keine Chance zu antworten - dies im Gegensatz zu Limors, wo sich seine mutigen Worte in direkter Rede gegen die indirekte Rede Liniers abheben. Hier ist er passiv - an widersprceche -, eingeschüchtert durch die dominante Frau. Später in derselben Episode weist der Erzähler auf das Ausbleiben genuiner Kommunikation mit der Königin hin: Lanzelet, den die Königin als unbewaffneten Gefangenen hält, beginnt schließlich güete vorzutäuschen, um durch List entkommen zu können: do begunde werben vil sus wolt er diun üz der

der muotveste güetlichen. si beswichen, maze minnete. (vv. 5568-71)

Als der Erzähler uns endlich zeigt, wie Lanzelet die Königin in direkter Rede anspricht, handelt es sich immer noch nicht um aufrichtige Kommunikation, denn Lanzelet gewinnt durch List die Erlaubnis, zu den Artusrittern hinauszureiten, die gekommen sind, um ihn zu retten (vv. 6450-79). Schließlich gewinnt er seine Freiheit durch einen trügerischen Eid: dar zuo swuor er ir einen eit, daz er isä wider kceme als er eine just genceme wider ir deheinen dier dä sach. sine triuwe er niht enbrach, wan erz biz an stnen tot vermeit: alsus behielt er stnen eit. (vv. 6 4 8 4 - 9 0 ) 22

SCHULTZ [ A n m . 1 0 ] , S . 1 6 8 f .

Stil und Dialog: Stilistische Variation im >Lanzelet
owe, wie lange sol ich biten din!< (vv. 7888-93)

Trotz ihrer Kürze ist diese Episode, u.a. wegen der herausragenden Rolle des Zaubers und des Fantastischen, stilistisch bezeichnend für die zweite Hälfte des Romans. Typisch ist auch die Anwesenheit anderer Artusritter, denn Lanzelet ist kein Einzelritter mehr. Die Ratlosigkeit dieser Ritter ist aber ebenso charakteristisch: do erschräken die gesellen sin, / die niune, und hielten hinder sich (vv. 7894f.). Wie immer hat Lanzelet den Mut, der anderen fehlt. Und wieder, wie auf Limors, konkretisiert sich seine manheit in direkter Rede: do sprach Lanzelet >nu sprich, / wannen kom dir menschlich stimme?< (vv. 7896f.). Er gibt zu, >ich gesach nie tier so grimme noch als engeslich getän aides ich ervarn hän in wazzer oder an lande. hcet ichs niht immer schände, so wcer ich gerne von dir.< (vv. 7898-903)

23

MCLELLAND [ A n m . 1], S . 1 4 4 .

56

Nicola McLelland

Dennoch bleibt er und erlöst die Frau, indem er den häßlichen Mund des Drachens küßt. Sie wird in ihre menschliche Form zurückverwandelt, und durch diese Tat bestätigt sich, daß Lanzelet der beste Ritter seiner Zeit ist (vv. 7972-5). Lanzelets T a p f e r k e i t ist es, die ihm diesen Titel verdient, denn nur er wagt es, mit dem Drachen zu sprechen. Wie ich an anderer Stelle gezeigt habe, wird diese Tapferkeit - manheit - in der Tat im ganzen Werk als der Schlüssel zur Vollkommenheit des Helden hervorgehoben.24 Auf Moreiz, wo Orphilet und Kuraus die Rache des Galagandreiz fürchteten, will Lanzelet lieber sterben als die Tochter abweisen: zehant wolt ich ersterben, / e ich dich hinnen lieze (vv. 1090f.). Auf Limors kontrastiert sein Mut deutlich mit Liniers Feigheit, und auf Schatel le Mort, einer weiteren Zwischenstation vor der Iweret-Begegnung in Behforet, wird Lanzelets Tapferkeit auf humoristische Weise zum Thema: Die Zauberkraft der Meerfee, die ihren feigen Sohn schützen will, verwandelt nicht nur dessen Feigheit in Tapferkeit, sondern auch Lanzelets Tapferkeit in Feigheit, und so wird vorübergehend aus dem Helden derßlest, der ie wart, / äne muot und äne maht (vv. 3694f.). Die PlurisEpisode kann ebenfalls als eine Gefährdung von Lanzelets manheit gelesen werden, denn dort, wie auch auf Schatel le Mort, wird der Held als unbewaffneter Gefangener gehalten - und zwar wieder durch die Taten einer Frau, die vielleicht als eine kaum weniger dominierende Mutterfigur als die Meerfee gelten muß.25 Über all die stilistischen Variationen der verschiedenen Episoden hinweg stellt manheit, viel eher als die Annahme einer Entwicklung auf höfische Ritterschaft hin, die thematische Kohärenz zwischen den Erlebnissen des Helden her. Mit Lanzelets Tapferkeit geht auch sein Verhalten in den Dialogen einher. Daß er bei Beratungen am Artushof eine führende Rolle spielt, wurde schon von anderen bemerkt und kann als Zeichen seiner Herrschaftsidoneität ausgelegt werden.26 Aber noch allgemeiner scheint das Sprechen selbst - ganz abgesehen von dem, was gesagt wird - für Ulrich Symbolkraft zu besitzen. Auf Schatel le Mort ist Lanzelet sprachlos, als er dem Zauber der Meerfee erliegt; später begibt er sich än widerspreche in eine Ehe mit der Königin von Pluris, die ihn dann als unbewaffneten Gefangenen hält. Das fällt auf bei einem Helden, der sonst praktisch immer das letzte Wort hat - das Zügeln seiner manheit wird im Verlust der Sprechfähigkeit gespiegelt.

6. Schlußbemerkungen Ich habe gezeigt, daß Ulrich bewußt verschiedene Stile für die verschiedenen Episoden seines Romans einsetzt. Obwohl ich mich hier auf die dialogischen Teile beschränkt habe, trifft diese Beobachtung auf die Episoden in ihrer Ganzheit glei24

MCLELLAND

25

MCLELLAND [ A n m . 1], S . 1 8 7 .

26

PFIRENNEC,

[Anm. 1], S. 173-199.

Recherches [Anm. 3], Bd. 2, S. 48.

Stil und Dialog: Stilistische Variation im >Lanzelet
Lanzelet< innerhalb der Gattung des Artusromans und dessen Relation zu anderen aufkommenden Gattungen der volkssprachigen Schriftkultur? Man könnte das Zusammenspiel verschiedener Stile im Lanzelet einen »Dialog« der Stile nennen. Die Metapher ist insofern passend, als sie mehrere gleichberechtigte stilistische Stimmen suggeriert, unter denen das höfisch-arthurische Modell, obschon dadurch privilegiert, daß es den äußeren Rahmen liefert, selbst nur e i n e Stimme darstellt. Das erinnert an A R T G R O O S ' Bachtinsche Analysen des >ParzivalParzival< sei ein »variegated romance narrative«, der auch historiographische und naturwissenschaftliche Diskurse mit einbeziehe.30 Ich glaube dennoch, daß der >Lanzelet< keine Dialogizität im Bachtinschen Sinne des dialogischen Romans aufweist. Die verschiedenen Stile, auf die ich aufmerksam gemacht habe, werden weder durch unterschiedliche Figuren innerhalb einer einzelnen Episode vertreten, noch konkurrieren sie miteinander. Von dem »Bewußtsein für die Vielfalt von möglichen Sichtweisen auf die Welt«,31 das für Bachtin die frühen Formen des dialogischen 27

MCLELLAND [Anm. 1], S. 9 1 - 1 6 9 .

28

CHRISTOPH CORMEAU, >Wigalois< und >Diu CröneLanzelet< den ersten deutschen Unterhaltungsroman genannt. 32 Ich glaube immer noch, daß das Fehlen eines moralischen Programms neben dem Wunsch zu unterhalten dem >Lanzelet< dieses Prädikat zukommen läßt. Dennoch möchte ich den Begriff jetzt lieber vermeiden, denn es entsteht die Gefahr, für Ulrichs Werk eine neue Gattung beanspruchen zu müssen. Das Gegenteil ist der Fall: Ulrich verwendet intertextuelle Bezüge und vertraute arthurische Motive, um den >Lanzelet< fest in die Gattungstradition des Artusromans einzubinden. Auch das, was wir über die Rezeption des >Lanzelet< wissen, zeigt, daß er als solcher aufgefaßt wurde.33 Innerhalb dieses Gattungsrahmens aber signalisiert die Verwendung fremder Stile das, was G R O O S mit Bezug auf den >Parzival< eine »pluralization of romance« nannte, die Voraussetzung eines »polygeneric consciousness« beim Publikum.34 Daß der >Lanzelet< nicht weniger als der >Parzival< - und für weniger erhabene Zwecke - eine Offenheit für nicht-romanhafte Gattungen zeigt, legt zudem nahe, daß sogenannte »unhöfische« Elemente, die sich in den Romanen der zweiten Generation häufen, ganz anders interpretiert werden sollten. Ich möchte vorschlagen, daß mit dem wachsenden Selbstbewußtsein der volkssprachigen schriftlichen Laienkultur Dichter und Publikum nun die Möglichkeit sahen, die französische Mode des Artusromans mit anderen beliebten Gattungen zu kombinieren, auch mit denen, die in der volkssprachigen Literatur bisher keine Rolle gespielt hatten. Wo diese einmal in die Schriftkultur eingebunden waren, konnten sie dann auch als selbständige Teile funktionieren. Ich möchte dies insbesondere für den Schwank und für die Heldenepik behaupten. Die schwankhaften Episoden im >Lanzelet< bestätigen, was SCHIRMER [Anm. 20] in seiner Analyse des Märe gezeigt hat, nämlich, daß der Schwank in seinen Ursprüngen höfisch ist. SCHIRMER weist beispielsweise auf die >Nachtigall< als eine Art Zwischenstufe zwischen Roman und Schwank hin, die die Herkunft des letzteren aus der Welt der höfischen Literatur verrät. Im >Lanzelet< wird deutlich, wie schwankhafte Bearbeitungen vertrauter Szenarien, zumindest was die volkssprachige Schriftkultur betrifft, ihre Anfänge als Episoden innerhalb einer schon etablierten höfischen Gattung nehmen konnten. Ferner habe ich stilistische Elemente in der Limors- und Moreiz-

32 33 34

Eberhard Nellmann zum 65. Geburtstag, hg. von DOROTHEE LINDEMANN u.a. (GAG 618), Göppingen 1995, S. 51-70, hier S. 57. MCLELLAND [Anm. 1], S. 234-236. MCLELLAND [Anm. 1], S. 27-30. GROOS, Romancing the Grail [Anm. 30], S. 16.

Stil und Dialog: Stilistische

Variation im >Lanzelet
Nibelungenlieds< (ca. 1200) - mit einer ausschließlich mündlichen Tradition rechnen. Dennoch zeigen gerade die heldenepischen Elemente im >LanzeletParzivalParzival< Wolframs von Eschenbach. 3 Im >Parzival< kom1

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»The lifeblood of the poetic creation is everywhere the same, whether we tap the organism at >language< or >ideasplot< or at >compositionParzival< eine Konzentration des Modalverbgebrauchs, zum Beispiel in den längeren Dialogen im ersten Teil des elften Buches zwischen Gawan und Bene, der Tochter des Fährmanns Plippalinot, zwischen Gawan und dem Fährmann selbst (554,15-555,9; 556,17-557,5), während der Schlichtungsverhandlungen am Artushof in Buch 14 (darunter 709,23-710,8; 716,1-30) oder zwischen verschiedenen Personen im siebten Buch (s. zum Beispiel 366,24-367,2; 3 6 7 , 9 - 2 8 ; 370,25-30). Es gibt zudem zahlreiche Dialoge, in denen Modalverben weniger konzentriert erscheinen und dennoch eine wichtige Rolle spielen. Obwohl sie in nicht-dialogischen Textteilen gebraucht werden, sind Modalverben für den Dialog in besonderer Weise geeignet: Sie sind keine eigenständigen Formen, sondern Sekundärverben, die abstrakte Begriffe ausdrücken. Ihre Aufgabe ist u.a. der Ausdruck von Geistigem - wie z.B. Wille, Verpflichtung, Anweisung oder Entschluß - durch die Figuren.6 Modalisierter Sprachgebrauch im allgemeinen (d.h. Formen bzw. Konstruktionen wie z.B. Imperativ, direkte Fragen und Konditionalsätze) ist wegen seiner besonderen kommunikativen Funktion für den Dialog geeignet und eher in dialogischen Textteilen zu erwarten als in nicht-dialogischen. W