Deutsches Theater-Lexikon: Band V Uber - Weisbach
 9783110437096

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DEUTSCHES THEATER-LEXIKON BAND 5

DEUTSCHES THEATER-LEXIKON

BIOGRAPHISCHES UND B I B L I O G R A P H I S C H E S H A N D B U C H BEGRÜNDET VON

WILHELM KOSCH FORTGEFÜHRT VON

INGRID BIGLER-MARSCHALL

F Ü N F T E R BAND UBER-WEISBACH

2004

K G SAUR VERLAG Z Ü R I C H UND M Ü N C H E N

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek D i e Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.

@ Gedruckt auf säurefreiem Papier / Print on acid free paper Alle Rechte vorbehalten / All Rights Strictly Reserved Κ . G . Saur Verlag A G Zurich und München, 2004 Gesamtherstellung: Friedrich Pustet, Regensburg I S B N 3-907820-40-1

VORWORT Das Deutsche Theater-Lexikon wurde von Wilhelm Kosch begründet. Bis zu seinem Tod im Jahre 1960 erschienen 2 Bände (A-Pallenberg), dann wurde es von Hanspeter Bennwitz fortgesetzt. Er verfaßte zwischen 1965 und 1971 die ersten 3 Lieferungen des 3. Bandes. Im Jahre 1988 habe ich die Fortführung des Lexikons übernommen. 1992 konnte ich Band 3 abschließen, und 1998 erschien Band 4. Da der 1. Band 1953 veröffentlicht wurde, fehlen in den ersten Bänden zwangsläufig prominente Künstler. Bei meiner Arbeit halte ich mich weitgehend an die Richtlinien von Kosch, doch habe ich den Umfang der Literaturangaben in den Artikeln stark erweitert. Hauptschwierigkeit bei der Arbeit ist die Beschaffung konkreter, insbesondere biographischer Angaben; so erklärt sich, daß einzelne Bühnenschaffende nicht berücksichtigt werden konnten. Grundlage der Nomenklatur ist das zweibändige Werk von Paul S. Ulrich. Alle dort vorkommenden Namen habe ich überprüft und dann aufgenommen, sofern ich zusätzliche Angaben finden konnte. Ich habe auf die Auflistung der Rollenporträts zugunsten der ausführlichen Literaturangaben verzichtet; anhand dieser Angaben kann der Benutzer selbst eine Übersicht über die gespielten Rollen gewinnen. Bei einigen Sängern sind Rollenporträts angeführt, wenn es sich um bedeutende Uraufführungen handelt. In den letzten vier Jahren konnte ich durch Internet-Recherchen zusätzliches Material finden sowie Biographien von den Homepages der jeweiligen Künstler übernehmen. Komponisten und Schriftsteller wurden im allgemeinen nur aufgenommen, wenn sie vorwiegend für die Bühne gearbeitet haben oder wenn ihr Werk theatergeschichtlich von besonderer Bedeutung ist. Zurückhaltung in diesem Teil erlauben die schon greifbaren einschlägigen Literatur- und Musiklexika. Einige Artikel entstanden aus der Verpflichtung, Verweise aus früheren Lieferungen einzulösen. Die Literaturangaben beschränken sich bei den großen Artikeln auf eine Auswahl, wobei der Schwerpunkt auf den letzten 20 bis 25 Jahren liegt. Bei musikalischen Bühnenwerken habe ich - soweit nachprüfbar - jeweils Datum und Ort der Uraufführung angegeben. Bei Sprechstücken fehlen vielfach die entsprechenden Daten, und so habe ich das Entstehungs- oder Druckjahr angeführt. Die einzelnen Lieferungen dieses Bandes sind innerhalb eines Zeitraumes von sechs Jahren erschienen. Ingrid Bigler-Marschall

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ADB Aufl. Ausg. Ausw. Bd., Bde. bearb. Biogr. Jb.

Blum

Bosl, Bayer. Biogr. bzw d.Ä. dems. ders. d. i. dies. Dipl.arbeit Diss. d. J. DDL Dr. dt. DÜ. EA ebd. eigentl. Eisenberg Erg.bd. erw. Flüggen FS Gallerie geb. gelegentl. gen. gest. Gl GMD hg., Hg. hist. Huber Jansa Katalog

Allgemeine Deutsche Biographie, 55 Bände u. 1 Registerband, Berlin 1875 — 1912. Auflage Ausgabe Auswahl Band, Bände bearbeitet Biographisches Jahrbuch u. Deutscher Nekrolog, herausgegeben von A. Bettelheim, 18 Bände, Berlin 1897 — 1917, Fortsetzung u.d.T.: Deutsches Biographisches Jahrbuch, Stuttgart Berlin 1925 — 1932. Allgemeines Theater-Lexikon oder Encyklopädie alles Wissenswerthen für Bühnenkünstler, Dilettanten und Theaterfreunde unter Mitwirkung der sachkundigsten Schriftsteller Deutschlands, herausgegeben von R. Blum, K. Herloßsohn, H. Marggraff, 7 Bände (7. Bd. mit Nachtrag), Altenburg 1840 — 46. Bosls bayerische Biographie: 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, herausgegeben von K. Bosl, Regensburg 1983. Ergänzungsband, Regensburg 1988. beziehungsweise der Ältere demselben derselbe das ist dieselbe(n) Diplomarbeit Dissertation der Jüngere Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch und Bibliographisches Handbuch. 3., völlig neu bearbeitete Aufl., Bern 1968ff. Drama deutsch(e) Deutschland Erstaufführung ebenda eigentlich L. Eisenberg, Großes Biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert, Leipzig 1903. Ergänzungsband erweitert O. G. Flüggen, Biographisches Bühnen-Lexikon der Deutschen Theater. Von Beginn der deutschen Schauspielkunst bis zur Gegenwart. 1. (einziger) Jahrgang München 1892. Festschrift, Festgabe Gallerie von teutschen Schauspielern und Schauspielerinnen nebst J. F. Schinks Zusätzen und Berichtigungen. Mit Einleitung und Anmerkung herausgegeben von R. M. Werner, Berlin 1910. geboren gelegentlich genannt gestorben Generalintendant Generalmusikdirektor herausgegeben (von), Herausgeber(in) historisch H. J . Huber, Langen Müller's Schauspieler Lexikon der Gegenwart. Deutschland Österreich Schweiz, München Wien 1986. F. Jansa, Deutsche Tonkünstler u. Musiker in Wort und Bild, 2. Ausgabe, Leipzig 1911. Katalog der Portrait-Sammlung der k. u. k. General-Intendanz der k. k. Hoftheater. Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik. 1—3 Abteilung, Wien 1892 — 94.

KLG Kom. Kürschner Kutsch-Riemens Kutsch-Riemens Erg.bd. Kutsch-Riemens Erg.bd. II LP Lsp. LThlnt Mad. Mag. arbeit MD MG G Nachtr. NF NN Öst., öst. Pies Prof. Ps. Reclams dt. Filmlex. Reden-Esbeck

Reichow-Hanisch Riemann

Rischbieter Rub

Schausp. Schw. Seeger Singsp. sog. Sucher Sucher II

Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, herausgegeben von H. L. Arnold, München 1978 ff. Komödie Kürschners Biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. Herausgegeben von H. A. Frenzel u. H. J. Moser, Berlin 1956. K. J. Kutsch, L. Riemens, Großes Sängerlexikon, 2 Bände, Bern 1987. K. J. Kutsch, L. Riemens, Großes Sängerlexikon. Ergänzungsband, Bern 1991. K. J. Kutsch, L. Riemens, Großes Sängerlexikon. Unter Mitwirkung von H. Rost, Bern 1994. Langspielplatte(n) Lustspiel J. Ch. Trilse-Finkelstein, K. Hammer, Lexikon Theater International, Berlin 1995. Madame Magisterarbeit Musikdirektor Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, 14 Bände, 2 Supplement-Bände u. 1 Registerband, Kassel 1949 — 86. Nachtrag Neue Folge Neuer Nekrolog der Deutschen, 30 Bände, Ilmenau, später Weimar 1824 — 54. Österreich, österreichisch E. Pies, Prinzipale. Zur Genealogie des deutschsprachigen Berufstheaters vom 17. bis 19. Jahrhundert, Ratingen usw. 1973. Professor Pseudonym H. Holba, G. Knorr, P. Spiegel, Reclams deutsches Filmlexikon. Filmkünstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, Stuttgart 1984. F. J. Freiherr von Reden-Esbeck, Deutsches Bühnen-Lexikon. Das Leben und Wirken aller hervorragenden Bühnen-Leiter und Künstler von Beginn der Schauspielkunst bis zur Gegenwart. Band 1: A—L (mehr nicht erschienen) Eichstätt u. Stuttgart 1879. J. Reichow, M. Hanisch, Filmschauspieler A — Ζ (erweiterte u. erheblich ergänzte 6. Auflage), Berlin 1987. Riemann Musiklexikon. Personenteil, herausgegeben von W. Gurlitt, 2 Bände, 12. Auflage, Mainz 1959. — Sachteil 1967. — 2 Ergänzungsbände, herausgegeben von C. Dahlhaus, Mainz 1972. Theater-Lexikon. Herausgegeben von H. Rischbieter, Zürich u. Schwäbisch Hall 1983. Das Burgtheater. Statistischer Rückblick auf die Tätigkeit und die Personalverhältnisse während der Zeit vom 8. April 1776 bis I. Januar 1913. Gelegentlich des 25jährigen Bestehens des neuen Hauses am 14. Oktober 1913, zusammengestellt von O. Rub. Mit einem Geleitwort von H. Thimig. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch, Wien 1913. Schauspiel Schwank H. Seeger, Opernlexikon. 3., erweiterte Auflage, Wilhelmshaven 1987. Singspiel sogenannt Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Herausgegeben von C. Bernd Sucher, München 1995. Theaterlexikon, Band 2. Epochen, Ensembles, Figuren, Spielformen, Begriffe, Theorien. Herausgegeben von C. Bernd Sucher, München 1996.

Theaterlex. Tl., Tie. Tr. u. UA übers. u. d. T. Ulrich

Ulrich Nachtrag 1 unbek. Univ. verh. versch. vgl. Wurzbach

Ch. Trilse, Κ. Hammer, R. Kabel, Theaterlexikon, Berlin 1977. Teil, Teile Tragödie, Trauerspiel und Uraufführung übersetzt unter dem Titel P. S. Ulrich, Theater, Tanz und Musik im Deutschen Bühnenjahrbuch. Ein Fundstellennachweis von biographischen Eintragungen, Abbildungen und Aufsätzen aus dem Bereich Theater, Tanz und Musik, die von 1836 bis 1984 im Deutschen Bühnenjahrbuch, seinen Vorgängern oder einigen anderen deutschen Theateijahrbüchern erschienen sind, 2 Bände, Berlin 1985. P. S. Ulrich, Theater, Tanz und Musik im Deutschen Bühnenjahrbuch. Nachtrag 1: 1983 — 1991, Berlin 1991. unbekannt Universität verheiratet(e) verschieden(e, es) vergleiche C. von Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich, 60 Bände, Wien 1856 — 91.

Die in der Literatur zitierten Theaterzeitschriften nach Titel, Heftnummer und Jahr: Applaus Bühne Die dt. Bühne Opernwelt Theater der Zeit Theater heute

Kultur-Magazin Applaus. München, Jahrgang 1, 1977 ff. Bühne (bis 1982 u. d. T. „Die Bühne"), Wien, Jahrgang 1, 1958ff. Die deutsche Bühne, Jahrgang 1, 1909 ff. Opernwelt, Jahrgang 1, 1960 ff. Theater der Zeit, Berlin (DDR), Jahrgang 1, 1946ff. Theater heute, Jahrgang 1, 1960 ff.

υ Uber, (Karl) A l e x a n d e r (Benjamin), g e b . 1783 Breslau/Schlesien, gest. J u n i 1824 C a r o l a t h / Preußen; Violoncellist, Dirigent u n d Komponist. S o h n d e s Christian B e n j a m i n U. Ausbild u n g als Violinist u. Violoncellist. U n t e r n a h m seit 1804 große Konzertreisen, b e k l e i d e t e a n m e h r e r e n O r t e n Kapellmeisterstellen. Seit 1821 in Breslau. 1823 Kapellmeister d e s Fürsten Schönaich-Carolath. Mit Carl M a r i a von Weber b e k a n n t . Komponist von Instrum e n t a l s t ü c k e n , C e l l o k o n z e r t e n u n d Liedern. Literatur: R i e m a n n 2,823; M G G 13,1015.

Uberti, Anton(io) (eigentl. Antonio H u b e r t , gen. „II Porporino"), g e b . 1697 Verona, gest. 20.1. 1783 Berlin; S ä n g e r (Kastrat) u n d Komponist. U. studierte in N e a p e l b e i m Komponisten Nicola Porpora u n d s a n g mit g r o ß e m Erfolg in Italien. Seit 1741 w a r er a m Hof König Friedrichs des G r o ß e n in Berlin, f ü r d e n er a u c h Arien u. Lieder k o m p o n i e r t e . N a c h B e e n d i g u n g seiner Karriere w i r k t e er als P ä d a g o g e in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1919; Kutsch-Riem e n s 5,3538.

Uber, Christian Benjamin, geb. 20.9. 1746 Breslau/Schlesien, gest. 1812 ebd.; Komponist. Studierte J u r a in Halle u. Breslau. O b e r a m t s - R e g i e r u n g s r a t in Breslau, hielt in s e i n e m H a u s e allwöchentlich 2 L i e b h a b e r k o n z e r t e ab. Virtuose auf d e r G l a s h a r m o nika. Er k o m p o n i e r t e u. a. Sonatinen, Divertissements, die Kantate „Deukalion u n d Pyrrha" u n d d a s O r a t o r i u m „Das Weltgericht" (UA 1781 Breslau). Werke (nur f ü r die Bühne): Ciarisse o d e r Das u n b e k a n n t e D i e n s t m ä d c h e n . O p e r e t t e , UA 1775 Breslau; Der Volontair. B ü h n e n musik. Literatur: Ulrich BV 2,1919; R i e m a n n 2,823; M G G 13,1014. C. J. A. Hoffmann, Die Tonk ü n s t l e r Schlesiens, 1830; Ch. H. Schmid, Chronologie d e s dt. T h e a t e r s (Neuausg. von P. L e g b a n d ) 1902.

Ubrich, A d e l h e i d s. u n t e r Ubrich, Friedrich.

Uber, (Christian Friedrich) H e r m a n n , g e b . 22.4. 1781 Breslau/Schlesien, gest. 2.3. 1822 Dresden; Violinist, Dirigent u n d Komponist. Sohn von Christian B e n j a m i n U. Studierte J u r a in Halle, f ü h r t e seit 1803 ein W a n d e r l e b e n . 1804-08 Aufenthalt in Berlin, Kamm e r m u s i k e r d e s Prinzen Louis F e r d i n a n d von Preußen. 1807 1. Violinist in Braunschweig, 1808 MD d e r d e u t s c h e n O p e r in Kassel. 1814 T h e a t e r k a p e l l m e i s t e r in Mainz. 1816 M D d e r S e c o n d a s c h e n T h e a t e r t r u p p e in D r e s d e n u. 1817 Kantor an d e r Kreuzschule u. -kirche in D r e s d e n . Komponist u. a. von Violinkonzerten, dt. u. f r a n z ö s i s c h e n G e s ä n g e n , Kantaten, O p e r n u n d Musik zu d e m allegorischen Schauspiel „Saxonia" (1816 Dresden) u n d zu K l i n g e m a n n s D r a m a „Der ewige J u d e " (beide b l i e b e n Manuskript). Werke (nur f ü r die B ü h n e u. im M a n u s k r i p t erhalten): Der Taucher. Melodram; Der falsche Werber. Intermezzo, UA 1811 Kassel; Les Marins. Oper, UA vermutl. 1812 Kassel; Der f r o h e Tag, UA 1815 Mainz; Die Ruinen von Portici, unvollendet. Literatur: Ulrich BV 2,1919; ADB 39,117; R i e m a n n 2,823; M G G 13,1015.

Ubrich, A s m i n d e s. Lederer, Asminde. Ubrich, Friedrich, L e b e n s d a t e n unbek.; Sänger, M D u n d Theaterdirektor. Tenor a m H o f t h e a t e r Darmstadt, gastierte 1828 a m H o f t h e a t e r M a n n h e i m . Leitete 1832-34 gem e i n s a m mit A u g u s t Christian Gerstel (1807-74) d a s S t a d t t h e a t e r Lübeck. 1834/35 MD bei Carl Friedrich Schleemüller a m H o f t h e a t e r in Schleswig. Seine Gattin Adelh e i d ( M ä d c h e n n a m e u. L e b e n s d a t e n unbek.) war 1830-34 S ä n g e r i n a m S t a d t t h e a t e r Lübeck, 1834/35 u. 1840-42 Schauspielerin a m H o f t h e a t e r Schleswig. Literatur: Ulrich BV 2,1919; E. Pies, Das T h e a t e r in Schleswig 1618-1839, 1970; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- u n d N a tionaltheaters in M a n n h e i m 1804-1832, 1980. Ubrich, Ludwig (auch Louis), geb. 7.1. 1828 Darmstadt, gest. 20.12. 1903 Weimar; Sänger, S c h a u s p i e l e r u n d Theaterdirektor. Trat anfänglich als S ä n g e r auf, d a n n Schauspieler in H a m b u r g , Bremen, Breslau, Mainz u n d Riga (1859/60). 1869-74 Direktor in A u g s b u r g 1876-78 in ders. F u n k t i o n in A a c h e n u n d 1879-83 in M a g d e b u r g . 1883/84 O p e r n d i r e k tor in Königsberg, 1884/85 Direktor d e s S t a d t t h e a t e r s Basel u n d seit 1887 Direktor des Stadttheaters Augsburg. Literatur: Ulrich BV 2,1919; F l ü g g e n 310; Biogr. Jb. 8,'116; M. Rudolph, Rigaer T h e a ter- u n d Tonkünstler-Lexikon, 1890; F. Weiss, Das Basler S t a d t t h e a t e r 1834-1945, 1934. Ucken, Lätitia Gerstel von s. Gerstel von Ucken, Lätitia. Uckert, Alfred, geb. 10.12. 1887 Berlin, Tod e s d a t u m u. -ort u n b e k . ; M a s k e n b i l d n e r . Anf a n g s Theaterfriseur. 1907 a m C e n t r a l - T h e a ter Berlin, d a n n a n d e r Krolloper u n d a m N e u e n T h e a t e r Berlin. Bis 1940 M a s k e n b i l d n e r in H a m b u r g a n d e r Volksoper, a m Carl-

Ucko

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Schultze-Theater und am Operettenhaus. Seit 1946 an der Staatsoper Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1919. Ucko, Louis, geb. 23. 2. 1838 Schreibendorf/ Schlesien, gest. 4 . 6 . 1897 Berlin; Sänger und Theaterdirektor. Vater der Sängerin Paula U. Vermutlich 1864 Debut und Engagement bis 1866 am Stadttheater Breslau, 1866 am Hoftheater Dresden, dann in Mainz u. Stettin. 1870-73 am Opernhaus Hamburg, 1873-81 an der Hofoper Stuttgart, 1882-84 Sänger u. Direktor am Stadttheater Augsburg, 1884/85 am Stadttheater Brünn, anschließend am Opernhaus Rotterdam. Am 11. Mai 1892 trat er am Stadttheater Brünn zum letzten Mal auf. Literatur: Ulrich BV 2,1919; Eisenberg 1056; Biogr. J b . 4 . Ί 1 4 ; Kutsch-Riemens Fünfundzwanzig J a h r e 5,3538; G. Bondi, Eigenregie. Geschichte des Brünner Stadttheaters 1882-1907, 1907; E. Luther, So singe, Held! Biographie eines Stimmfaches. Teil 1: Wagnertenöre der Wagnerzeit (1842-1883), 1998. Ucko (auch Ucko-Hüsgen), (Anna Hermine Pauline) Paula, geb. 22. 10. 1875 Stuttgart, gest. 14.10. 1932 Berlin; Sängerin. Tochter von Louis U., Gesangsausbilung bei Adolf Göttmann in Berlin. 1904 Debut u. Engagement bis 1905 am Stadttheater Aachen, 1905-11 am Hoftheater Weimar und 1911-30 Mitglied des Hof- (bzw. Staats)theaters Schwerin. Seit 1906 auch Gastsängerin, u. a. an den Opernhäusern von Leipzig, Brünn, Hannover, München u. Dresden. Auch Konzert· und Liedersängerin. Sie war mit dem Dirigenten M a x Hüsgen verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1919; J a n s a 750; Kutsch-Riemens 5,3539; H. Hagemann, FachLexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen. 1. Jahrgang, 1906; C. Grewolls, Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Personenlexikon, 1995. Ude, Armin, geb. 16.1. 1933 Weißenfels/ Saale; Sänger. Studierte zunächst Schulmusik an der Universität Leipzig, dann Gesangsausbildung bei Erna Hähnel-Zuless, später bei Dagmar Freiwald-Lange in Berlin. 1959 Debut und Engagement bis 1961 am Stadttheater in Frankfurt/Oder, 1961-66 in Cottbus und 1966-68 in Magdeburg. Ständiger Gastsänger am Metropoltheater Berlin u. am Landestheater Halle/Saale. 1968 Mitglied der Staatsoper Dresden. Gastsänger u. a. auch an den Opernhäusern von Leipzig, Sofia, St. Petersburg und bei den Opernfest-

Udwardy

spielen in Wiesbaden. 1969-74 Lehrer an der Musikhochschule Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1919; Kutsch-Riemens 5,3539; S e e g e r 650; E. Krause, M. Schöne, Opernsänger. Sechzig Porträts, 1979; I. Schubert, Kein Mann der Schlagzeilen. Staatsoper Dresden (in: Theater der Zeit 6) 1988; Staatsoper Dresden (hg. G. Schönfelder) 1988. Ude, Erich, geb. 3. 1. 1931 Hannover; Schauspieler. Besuchte die Musik- und Schauspielakademie in Hannover. 1952 Debut in Lüneburg, 1953-55 in Hildesheim, 1956/57 in Braunschweig und seit 1959 Mitglied (seit der Spielzeit 1998/99 Ehrenmitglied) des Stadttheaters Nürnberg. Auch Fernsehtätigkeit. Literatur: Ulrich BV 2,1919. Ude-Gärner, Heinz, geb. 26. 9. 1928 Bremen; Sänger. Ausbildung an der Kraus-Fritzschen Gesangsschule in Bremen und an der Academy of Vocal Arts in Philadelphia. 1954 Debut und bis 1959 Engagement in Bremen, 1961/62 in Kiel. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1919; Kürschner 758. Udinzofl, Wladimir, geb. 7.5. 1939 Berlin; Bühnenbildner. Vorwiegend in Berlin tätig, u. a. an der Komödie und an der Tribüne, bis 1972 auch an der Kleinen Komödie München. Als Gast u. a. am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, seit 1973 auch ebd. am Hebbeltheater sowie in Düsseldorf. Nach 1981 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1919. Udwardy (auch Udvardy), Antal (Anton), geb. 10.4. 1843 (nach anderen Angaben 1852) Ungarn, Todesdatum u. -ort unbek.; Sänger und Theaterdirektor. Gesangsausbildung in Budapest. 1874 Debut am Opernhaus in Pest, anschließend sang er in Genua u. Mailand. Seit 1877 trat er in Deutschland auf; 1877/78 am Stadttheater Aachen, 1878/79 am Hoftheater Darmstadt, 1878-81 am Hoftheater Dessau, 1881/82 am Opernhaus Köln, 1882-84 am Theater in Königsberg und 1884/85 an der M E T in New York. Anschließend wieder an europäischen Bühnen engagiert, am Deutschen Theater in Rotterdam, 1886-93 am Hoftheater Wiesbaden u. 1888/89 am Stadttheater Basel. Dann trat er nur mehr als Gastsänger auf, u. a. an den Opernhäusern von Wien, Stuttgart und Berlin. Ende der neunziger J a h r e war er Theaterdirektor, u. a. 1887 Mitdirektor des Thea-

Uebe

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ters in Burgdorf u. 1898-1900 Direktor des Stadttheaters Bern. Danach nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1919, Kutsch-Riemens 5,3540; Staatstheater Wiesbaden. Akten u. Druckschriften 1810-1996 (bearb. E. Hack) 1997; S. Gojan, Spielstätten der Schweiz. Historisches Handbuch, 1998. Uebe, Eberhart, geb. 22.12. 1930 Allenstein/ Ostpreußen, gest. 17.11. 1975 Linz; Dramaturg. Studierte in München Theater- u. Musikwissenschaft, Literatur u. Kunstgeschichte. 1955 Gründer u. Leiter der „Studiobühne der Univ. München". Seit 1961 in Stuttgart, anfangs als Dramaturgieassistent, dann als Dramaturg. 1965-67 Dramaturg an der Bühnen der Stadt Köln, 1967-69 Chefdramaturg an den Bühnen der Hansestadt Lübeck. Seit 1969 Chefdramaturg u. persönlicher Referent des Intendanten am Landestheater Linz. Literatur: Ulrich BV 2,1919. Uebel (eigentl. Roth), Sigrid Ingeborg, geb. 6.9. 1928 Kiel; Schauspielerin. Privater Schauspielunterricht bei Carl Wüstenhagen in Hamburg. 1950 Debut und Engagement am Jungen Theater Hamburg, auch am Deutschen Theater Berlin. Sie war mit dem Schauspieler Hans Weniger verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1573; Kürschner 619 (beide unter Roth). Überbrettl. Von Ernst von Wolzogen geprägter Begriff für die dt. Variante des literarischkünstlerischen Cabarets Pariser Ausprägung. Der Begriff geht auf ein Zitat aus dem Roman „Stilpe" (1897) von Otto Julius Bierbaum zurück. Wolzogen eröffnete sein „Buntes Theater (Überbrettl)" nach einer mitternächtlichen Voraufführung offiziell am 18. 1. 1901 im Haus der Secessionsbühne in Berlin. Das Programm umfaßte Pantomimen, Schattenspiele, Chansons, Rezitationen und Parodien. Wolzogen conferierte das Programm u. steuerte auch Texte bei; die Musik schrieb u. a. Oscar Straus, als Kapellmeister war auch der junge Arnold Schönberg engagiert. Im Sommer ging er mit einem Teil seines Ensembles auf Tournee. Am 28. 11. 1901 eröffnete er sein eigenens (tausend Plätze umfassendes) Theater in der Köpenicker Straße. Da die Geldgeber, mit denen er sich verbunden hatte, zunehmend Einfluß auf die Programmgestaltung nahmen, schied er zu Beginn der Spielzeit 1902 aus. Marcel Salzer u. Martin Zickel führten das Etablissement noch bis Ende des Jahres, dann wurde es ge-

Überhorst

schlossen. Der große Erfolg von Wolzogens Ü. führte zu einer Reihe von Nachahmungen, die aber alle das Jahr 1902 nicht überlebten. Literatur: Kabarett-Lex. 400; Buntes Theater - Ernst von Wolzogens offizielles Repertoire (hg. K. Freiherr v. Levetzow) 2 Bde., 1902; Ε. v. Wolzogen, ~ (in: Ansichten u. Aussichten) 1902; ders., Wie ich mich ums Leben brachte, 1922; E. König, ~ E. von Wolzogens u. die Berliner —-Bewegung (Diss. Kiel) 2 Bde., 1956; M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986. Überhorst, Auguste, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. Spielte von 1857-60 in der Rolle von „ Anstandsdamen" an der Hofbühne in Detmold. Literatur: H. G. Peters, Vom Hoftheater zum Landestheater. Die Detmolder Bühne von 1825 bis 1969, 1972. Überhorst, Karl, geb. 19. 9. 1823 Elsey/Westfalen, gest. 5.11. 1899 Dresden; Sänger, Schauspieler und Regisseur. Ü. sollte Jura studieren, schloß sich aber einer Wandertruppe an und debütierte 1842 vermutlich in Mainz. Durch Conradin Kreutzer zur Gesangsausbildung an Giovanni Gentiluomo in Wien empfohlen. 1845 Engagement am Stadttheater in Chemnitz, 1846 u. 1848 in Ballenstedt-Bernburg, 1849-52 an den Bühnen in Rostock und Königsberg, 1853-55 in Bremen, 1855-57 am Hoftheater in Wiesbaden, 1857-60 in Detmold, hierauf in Stettin, Würzburg und Düsseldorf. 1860-64 in Kiel, 1865 am Volkstheater München, 1866-69 als Schauspieler am Thaliatheater Hamburg und 1870/71 am Carltheater in Wien. 1873-81 am Stadttheater in Nürnberg, fast ausschließlich als Regisseur. Seit 1881 Oberregisseur an der Hofoper Dresden. Mitarbeiter an versch. literarischen Zeitschriften. Möglicherweise ist er der Verfasser des Opernlibrettos „Das Rendezvous" (Musik: K. A. Ritter), UA 1854 Bremen. Er war mit der Sängerin u. Schauspielerin Minna Wagner (s. Ü., Minna) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1919; Eisenberg 1056; Flüggen 310; Biogr. Jb. 4,* 185; KutschRiemens 5,3540; H. Weninger, Das alte Stadttheater in Nürnberg 1833-1905, 1932. Überhorst, Minna (geb. Wagner), geb. 25.10. 1840 Nordhausen/Harz, gest. 28.12. 1910 Dresden; Sängerin und Schauspielerin. Tochter des Schauspielerehepaares Theodor und Mathilde Wagner. Debut 1864 vermutlich in Hamburg, 1869 am Carltheater Wien und in

Ueberhorst

Üchtritz

2688

München engagiert. Gemeinsam mit ihrem Gatten Karl Ü. drei Jahre am Stadttheater Nürnberg und seit 1881 an der Hofoper Dresden. Literatur: Ulrich BV 2,1966 (unter Wagner); Eisenberg 1056; Flüggen 310; Biogr. Jb. 15,* 87 (unter Wagner); Kutsch-Riemens 5,3540 (im Artikel Ü., Karl). Ueberhorst, Peter, geb. in Hildesheim Datum unbek.; Sänger. In der Spielzeit 1972/73 Debut in Luzern, 1973-75 in Kaiserslautem engagiert. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1919. Ueberlée, Adalbert, geb. 27.6. 1837 Berlin, gest. 15.3. 1897 Berlin-Charlottenburg; Organist und Komponist. War in Berlin als Organist und Gymnasiallehrer tätig. Komponierte Oratorien, Lieder, Kantaten und Opern. Werke (nur für die Bühne): König Otto's Brautfahrt. Historisch-romantische Oper, U A 1881 Berlin; Klara, die Rose von Trollhätta. Oper, nicht aufgeführt. Literatur: Ulrich BV 2,1920. Über-Marionette. Ein von dem Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner Edward Gordon Craig erhobene Forderung, den Schauspieler durch die unbelebte Figur, der er den N a m e n Über-Marionette gibt, zu ersetzen. Nur diese Über-Marionette könne der Regisseur vollständig kontrollieren und w i e ein Instrument führen. Die Befindlichkeiten und Gefühle des Schauspielers können somit ausgeschaltet werden. Craigs Theaterkonzept zielt auf die Entmündigung und Instrumentalisierung des Schauspielers bis hin zum vollständigem Verzicht auf den menschlichen Schauspieler. Literatur: Sucher 11,462 (im Artikel „Über die Kunst des Theaters"); G. Craig, Über die Kunst des Theaters, 1969; M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986. Übermasser, Louise s. Streitmann, Louise. Übermuth, Helene, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. 1907-32 Mitglied des Schauspielhauses Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1920; G. Droescher, Die vormals Königlichen, jetzt Preußischen Staatstheater zu Berlin, 1886-1935, 1936. Überschär, Camilla, Geb.datum u. -ort unbek.; Sängerin. Studierte Gesang bei Harry Gottschalk u. an der Hochschule der Künste in Berlin, ferner Musikwissenschaft,

Philosophie und Kirchenmusik. 1980 Debut u. Engagement bis 1984 am Theater in Trier, 1984-87 in Darmstadt. Danach Gastsängerin an vielen europäischen u. südamerikanischen Opernhäusern, u. a. in München, Mailand, Dresden, Paris, Barcelona, Rom und London. Ueberschär, Werner, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 25. 9. 1941 (gefallen) an der Ostfront; Schauspieler. Seit 1928 an Berliner Bühnen engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1920. Überschall (eigentl. Trachsel), Christian (Walter), geb. 21.11. 1942 Diemtigen/Kanton Bern; Kabarettist. Studierte Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsprüfer. 1984 erste Auftritte mit Sketches in Schweizer Mundart im Kabarett „Robinson" in München. 1988 erstes Soloprogramm. Gastiert regelmäßig mit eigenem Programm in der „Drehleiter" in München-Haidhausen. Literatur:

Kabarett-Lex. 402.

Ueblein, Carl Josef s. Niblein, Karl (recte Ue. oder Uiblein). Üchtritz, (Peter) Friedrich von (Ps. Anton Fahne), geb. 12.9. 1800 Görlitz/Schlesien, gest. 15. 2. 1875 ebd.; Schriftsteller. Studierte Rechtswissenschaft in Leipzig, seit 1821 Justizbeamter in Berlin. Mit A d a m Müller und Ludwig Tieck bekannt. 1828 in Trier und seit 1829 am Landgericht in Düsseldorf, 1833 Landgerichtsrat; im selben Jahr inszenierte er auch am Stadttheater Düsseldorf. Mit d e m Titel „Geheimer Justizrat" 1858 pensioniert. Seit 1863 lebte er in Görlitz. Er verfaßte u.a. „Blicke in das Düsseldorfer Kunst- und Künstlerleben", 2 Bde., 1839/40, historische Romane, Novellen, Erzählungen u. Bühnenstücke. Werke (nur für die Bühne); Galeazzo Sforza, H e r z o g von Mailand. Trauerspiel, nicht aufgeführt; Das historische Gemälde. Vision, nicht aufgeführt; Der Geheimrath. Tragikomödie, nicht aufgeführt; Alexander und Darius. Trauerspiel. Mit Ouvertüren und Chören aus Händeis „Alexanders Fest" und Tänzen, Melodram und Schlußmusik von H. Marschner (dessen Musik verschollen) U A 1826 Dresden; Das Ehrenschwerdt (Tr.) U A 1827 Berlin; Rosamunde (Tr.) U A 1832 Dresden; Chrysostomus. Drama, gedruckt 1822; Trauerspiele: Rom und Spartakus - Rom und Otto der Dritte, gedruckt 1823; Die Babylonier in Jerusalem. Dramatisches Gedicht in drei Abteilungen: Der Abfall - Der Kampf -

Uecker

Uëtz

2689

Der Untergang, gedruckt 1836; Der sterb e n d e Alexander. Bruchstück aus d e m gep l a n t e n Drama „Alexanders Abschied u n d Tod", gedruckt in: F. v. Ü., Ehrenspiegel des d e u t s c h e n Volkes u n d vermischte Gedichte, 1843. Literatur: Ulrich BV 2,1920 (irrtüml. unter Uechteritz); ADB 39,125; Blum 7,141; Erinner u n g e n an ~ u n d seine Zeit in Briefen von ihm u n d a n ihn. Mit e i n e m Vorwort von Heinrich von Sybel ... Mit einer Lebensskizze von T. Paur, 1884; W. Steitz, ~ als dramatischer Dichter. Ein Beitrag zur Literatur- u. Theatergeschichte der zwanziger J a h r e des 19. Jahrhunderts, 1909; H. Riemenschneider, Theatergeschichte der Stadt Düsseldorf, Bd. 1, 1987. Uecker, Gerd, geb. 15. 9. 1946 München; Dirigent, Pianist u n d musikalischer Direktor. Studierte a n der Musikhochschule in M ü n chen. Vier J a h r e Solorepetitor in Köln, ebd. auch a m Konservatorium. 1973-79 Musiktheaterdirektor u n d Dirigent in Passau. Seit 1980 a n der Bayerischen Staatsoper M ü n chen, zunächst als Direktor des musikalischen Bereichs, d a n n Leiter des Intendanzbüros u. schließlich Leiter des künstlerischen Betriebsbüros. 1993 auch interimistischer Operndirektor. Literatur: Ulrich BV 2,1920. Uecker, Günther, geb. in Wendorf/Mecklenb u r g Datum unbek.; Bühnenbildner. Studierte a b 1955 in Düsseldorf. 1969-74 Bühnenbildner in Düsseldorf. Seit 1975 als Gast a n der Württembergischen Staatsoper Stuttgart u n d a n der Deutschen Oper Berlin. Zus a m m e n a r b e i t mit Götz Friedrich, u. a. 1979 bei d e n Bayreuther Festspielen. Ueding, Walter, geb. 5. 1. 1929 Köln; Schauspieler. Ausbildung a n der Schauspielschule G e r d a Gymnich in Bonn. 1947 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1948 in Bad Godesberg. 1948/49 a n d e n Kammerspielen Bonn, 1949-51 an d e n Städtischen Bühnen Köln, 1951-53 a n d e n Städtischen B ü h n e n Gelsenkirchen, 1953-55 am T h e a t e r in Mainz. 1955-57 a m Theater der Hansestadt Bremen, 1958 in N ü r n b e r g u n d 1959/60 in Saarbrücken. 1960-65 Mitglied des Theaters in Bonn u n d 1966-71 sowie 1975-89 des Theaters in Aachen. 1972-74 in Krefeld engagiert. N a c h 1989 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1920; Kürschner 758. Uehr, Heinz (möglicherweise auch Heinrich), G e b . d a t u m u. -ort unbek., gest. 1. 5. 1921

Berlin; Schauspieler. In d e n Bühnenjahrb ü c h e m ist bis 1908 ein Heinrich Uehr u n d a b 1908 ein Heinz Uehr verzeichnet. Sollte es sich u m ein u n d d e n s e l b e n Schauspieler handeln, ergibt sich folgende B ü h n e n l a u f b a h n : seit etwa 1890 a n versch. kleineren Bühnen, vorwiegend in Schlesien, engagiert. 1901-04 in Waidenberg, später in Großenhain u n d 1909 in Barmen. D a n n a n Berliner Bühnen, zuletzt a m dortigen Nationaltheater, wo er 1918 sein 30jähriges Bühnenjubiläum feierte. Literatur: Ulrich BV 2,1920. Uellner, Ute, geb. in Breslau Datum unbek.; Schauspielerin. 1963 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1966 in Maßbach, 1964 auch in Bruchsal, 1967-72 in Bremen, d a n n bis 1976 a n der freien Volksbühne Berlin. 1978-88 a m Theater in Basel, später in Wien u n d Luzern. Literatur: Ulrich BV 2,1920. Uepach, Bruno, geb. 27.11. 1891 Danzig; Schauspieler, Dramaturg u n d Regisseur. Private Schauspielausbildung, u. a. bei Carl Georg Coueté. 1913 Debut u n d E n g a g e m e n t am Theater in Posen, 1915 in Danzig, d a n n an versch. Bühnen. 1919 in Erfurt, 1921-23 Schauspieler u n d Dramaturg, seit 1922 auch Regisseur in Halberstadt. 1924 in Flensburg, 1925 in Bielefeld, 1926-30 in Essen, 1931 Schauspieler, Dramaturg u. Regisseur in Pforzheim, 1933 in dens. Funktionen in M e m e l u n d 1934 in Chemnitz. 1937-39 Oberspielleiter in H a g e n , 1940 in Gablonz u n d 1943/44 in Elbing. N a c h d e m Krieg bis 1952 Schauspieler a m Stadttheater Augsburg, d a n n Oberspielleiter u n d seit 1957 stellvertretender Intendant in Castrop-Rauxel. N a c h 1958 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1920; Kürschner 758. Üfller, Barbara bzw. J o h a n n Gottfried s. Ussier, Barbara bzw. J o h a n n Gottfried. Ütvar, Margot (eigentl. Liselotte Therese Ida, geb. Pichlbauer), geb. 18.7. 1925 A s p a n g / Niederöst.; Schauspielerin u. Kostümbildnerin. Absolvierte das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Seit 1944 a m T h e a t e r in der Josefstadt u n d a m Volkstheater. D a n n Graphikerin, Kostümberaterin u. Buchillustratorin, a u c h Filmschauspielerin. Sie ist mit d e m Filmproduzenten Werner Lütje verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1930. Uetz, Auguste s. Pätsch-Uetz, Auguste. Uëtz, Franz, geb. 1800 (oder 1801) Wien, gest. 10.4. 1864 Karlsruhe; Sänger u n d Schauspieler. G e m e i n s a m mit seiner Schwester Anna

Uëtz-Roeckel

2690

1821 Debut am Theater an der Wien in Wien. 1822/23 in Agram, 1823-26 in Graz, 1826-28 am Hoftheater Hannover, 1828-35 am Hoftheater Karlsruhe, 1835-38 in Hamburg, 1838-40 an der Hofoper Wien, 1840/41 in Pest. Hierauf einige Zeit ohne Engagement, 1844-64 wieder am Hoftheater Karlsruhe, wo er gelegentlich auch als Schauspieler auftrat. Er gastierte auch mehrmals in Paris u. London. Literatur: Ulrich BV 2,1920; Katalog 2/IV.375. Uëtz-Roeckel, Anna, geb. 25.8. 1802 Wien, gest. 13.11. 1878 Kothen; Sängerin. Gemeinsam mit ihrem Bruder Franz U. 1821 Debut am Theater an der Wien in Wien, 1822/23 in Agram, 1823-26 in Graz, 1826/27 an der Hofoper Wien. Durch eine Krankheit dürfte ihre Stimme gelitten haben, da sie nur mehr als Choristin oder Ersatzsängerin auftrat. 1828/29 gemeinsam mit ihrem Gatten Joseph August Rockel am Stadttheater Aachen. Dann begleitete sie ihren Gatten u. a. nach Paris u. London, wo er Gastspiele deutscher Operngesellschaften arrangierte u. betreute. Bei diesen Gelegenheiten trat sie auch als Choristin auf. Literatur: Katalog 2/IV.362 u. 2/IV.531. Ufer, Heinz, geb. 4.2. 1934 Langensteinbach; Komponist. Leiter der Mannheimer Abendakademie. Komponist der Schuloper „Robby ein Abenteuer", UA 1975 Mannheim. Literatur: Mannheim u. sein Nationatheater (hg. L. Homering u. K. v. Welck) 1998. Uffmann, Otto, geb. 1823 Wien, gest. 21.4. 1885 ebd.; Sänger und Violoncellist. 1845-55 Mitglied der Hofoper Wien, Gesangslehrer an der Hofopernschule, zuletzt Domcantor zu St. Stephan. Literatur: Ulrich BV 2,1920; Katalog 2/IV.381. Ugarte, Johann Wenzel Graf, geb. 1748 Ort unbek., gest. 27.10. 1796 Wien; Theaterdirektor und erzherzoglicher Hofmeister. 1791/92 Hoftheaterdirektor in Wien, dann Präsident des niederöst. Appellationsgerichts. Literatur: Katalog 2/IV.269. Ugé, Susanne, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. Besuchte das Schauspielstudio in Dresden, 1991-95 Mitglied des Staatsschauspiels Dresden, auch am dortigen „Theater Junge Generation", dann freie Schauspielerin, u. a. auf Tourneen. Auch Filmschauspielerin.

Uhde

Ugowski, Karin, geb. 17.1. 1943 Berlin; Schauspielerin. Besuchte die Filmhochschule Babelsberg. Am Maxim-Gorki-Theater und an der Volksbühne Berlin engagiert. Umfangreiche Film- und Femsehtätigkeit. Literatur: F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars, 1999. Uhde s. Krienke, Gerhard (erg.: gest. 7. 8. 1980 Heidenheim). Uhde, Vorname u. Lebensdaten unbek.; Sänger. 1869/70 Tenor am Theater in Riga, dann in Königsberg engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1920; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890. Uhde, Christine, Geb.datum u. -ort unbek.; Schauspielerin. 1959 möglicherweise Debut in Würzburg, 1960-65 in Krefeld. Seit 1965 am Kleinen Theater bzw. am Kleinen Theater im Park in Bad Godesberg u. seit 1979 auch in Neuwied, beide Theater leitet ihr Gatte Walter U. Sie gastierte auch in Düsseldorf u. Frankfurt. Uhde, (August Friedrich) Hermann, geb. 26. 12. 1845 Braunschweig, gest. 27.5. 1879 Veytaux-Chillon/Genfersee; Schauspieler und Schriftsteller. Debütierte bei der Bröckelmann'schen Gesellschaft, dann am Victoriatheater in Berlin und 1866 als Gast in Hannover. Gab 1867 die schauspielerische Laufbahn auf u. wandte sich journalistischer u. schriftstellerischer Tätigkeit zu. Redakteur der „Zeitung für Norddtl." in Hannover, dann Kriegskorrespondent der „ Hamburger Nachrichten" u. seit 1871 deren Feuilletonredakteur. Lebte seit 1872 in Weimar u. seit 1874 vor allem während der Wintermonate in der französischsprachigen Schweiz. Schrieb für zahlr. Zeitschriften, vor allem theaterhistorische und biographische Artikel. Werke (Ausw.): Denkwürdigkeiten des Schauspielers, Schauspieldichters und Schauspieldirectors F. L. Schmidt (1772-1841). Nach hinterlassenene Entwürfen zusammengesetzt (hg.) 2 Tie., 1875; Das Stadttheater in Hamburg 1827-77. Ein Beitrag zur deutschen Culturgeschichte, 1879. Literatur: Ulrich BV 2,1920; AD Β 39,140. Uhde, Hermann (Heinrich), geb. 20.7. 1914 Bremen, gest. 10. 10. 1965 Kopenhagen; Sänger. Private Gesangsausbildung bei Philipp Kraus in Bremen. 1936 Debut am Stadttheater Bremen, 1938-40 am Stadttheater Freiburg, 1940-42 an der Staatsoper München,

Uhde

2691

1942/43 am Deutschen Theater in Den Haag, wo er vom Fach des Bassisten in das des Baritons wechselte. Dann Soldat und amerikanische Kriegsgefangengschaft. 1947/48 an den Städtischen Bühnen Hannover, 1948-50 an der Staatsoper Hamburg, 1950/51 an der Staatsoper Wien, 1951-56 an der Staatsoper München und 1956/57 an der Staatsoper Stuttgart. A b 1957 wieder an der Staatsoper Wien und seit 1961 auch an der Deutschen Oper Berlin. Gastsänger bei den Salzburger und seit 1951 regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen, sowie an den Opernhäusern in London, Paris, Rom und zwischen 1955 und 1961 an der M E T in N e w York. Er wirkte bei den Salzburger Festspielen u. a. 1949 in der UA von Carl Orffs „Antigonae" (als Kreon) mit, 1961 sang er den Elis Fröbom in der UA der Oper „Das Bergwerk von Falun" von Wagner-Régeny. 1964 kreierte er in Kiel die Hauptrolle in der UA von Niels V i g g o Bentzons Oper „Faust III." (bei einer Aufführung dieser Oper an der Oper Kopenhagen brach er auf der Bühne tot zusammen). Literatur: Ulrich BV 2,1920; Kürschner 759; Riemann 2,824 u. Erg.bd. 2,813; Kutsch-Riemens 5,3541; Seeger 650; A. Williamson, ~ (in: Opera XII) London 1961; dies., ~ (in: Opera XVII) 1966; E. Pinta, Sängerische Mimikry. Zum 30. Todestag von ~ (in: Opernwelt 10) 1995; A. Pâris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert, 21997. Uhde, Johann Otto, geb. 12.5. 1725 Insterburg/Ostpreußen, gest. 20.12. 1766 Berlin; Jurist und Komponist. Private musikalische Ausbildung in Berlin. Studierte Rechtswissenschaft in Frankfurt/Oder, seit 1746 beim Kammergericht in Berlin tätig, zuletzt als Königlicher Hofrichter. In seiner Freizeit komponierte er u. a. Kantaten, Lieder und die Opera seria „Temistocle" (Text: P. Metastasio), die nur im Manuskript erhalten ist. Literatur: Ulrich BV 2,1920; M G G 13,1026; Ledebur 611; J. A. Hiller, Lebenslauf des Herrn ~ (in: Wöchentl. Nachrichten u. Anmerkungen die Musik betreffend, Leipzig 2) 1767. Uhden, Michael-Johannes, geb. 24.6. 1938 Breslau; Kabarettist. Gründete als Schüler in Bad Harzburg ein Kabarett, das später unter dem Namen „ Harzburger Studentenkabarett Das faule Ei" bekannt war. Studierte Philologie, Lehrer. Trat in Studentenkabaretts auf, 1966-69 und seit 1973 Mitglied des Kabaretts „Kom(m)ödchen" in Düsseldorf. Verfasser von Texten für Kabaretts, Radio und Fernsehen.

Uhi

Literatur: Ulrich BV 2,1920; G. Cepl-Kaufmarin, A. Johanning, W. Meiszies, Wenn es dem Kom(m)ödchen nicht gefällt ...: ein Kabarett in Deutschland, 2000. Uher, Bruno, geb. 12.4. 1912 Wien, gest. 31.10. 1976 ebd.; Dirigent und Komponist. Besuchte die Musikakademie in Wien, Theaterkapellmeister in Wien. Komponist von Schlagern, Wienerliedern (u.a. „Ich hab' mir für Grinzing einen Dienstmann engagiert"), Operettenbearbeitungen und Filmmusik. Literatur: Ulrich BV 2,1920. Uher, Gabriele, geb. in Wien Datum unbek.; Sängerin. Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien. 1990 Debut u. Engagement bis 1994 am Landestheater Linz, dann am Jugendstiltheater Steinhof in Wien und am Stadttheater Baden bei Wien engagiert. Uhink, Franz, geb. 13.12. 1882 Lübeck, gest. з.10. 1915 Ingolstadt; Schauspieler und Regisseur. 1902 Debut und Engagement bis 1903 in Harburg, dann in Kiel, Frankfurt/ Oder und bis 1907 wieder in Kiel. 1908-10 in Lübeck, auch als Regisseur. 1911 in dens. Funktionen in Liegnitz und 1912 in Naumburg, seit 1913 Schauspieler am Hoftheater in Weimar. Literatur: Ulrich BV 2,1920. Uhink, Louise, geb. 1798 Mannheim, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspielerin. 1818-24 Mitglied der Mecklenburg-Schwerinschen Gesellschaft, die u. a. in Rostock, Schwerin u. Güstrow spielte. 1825-40 in Bremen, 1840/41 in Hannover u. 1841-50 in Dresden. Sie war mit dem Schauspieler F. Meyer verheiratet. Uhink, Ludwig, Lebensdaten unbek.; Sänger und Schauspieler. 1797-1804 am Hoftheater Mannheim, 1805 Mitglied der Secondaschen Schauspielergesellschaft. Literatur: Ulrich BV 2,1920; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980. Uhi, Alfred, geb. 5.6. 1909 Wien, gest. 8.6. 1992 ebd.; Komponist. Besuchte die Musikakademie in Wien, studierte u. a. Komposition bei Franz Schmidt. 1931-38 freischaffender Komponist in versch. Städten Europas, и. a. komponierte er 1933-38 die Musik für viele Filme im Auftrag der Praesens-Film in Zürich. 1940 zum Kriegsdienst einberufen u. 1941 an der russischen Front schwer verwundet. 1945-72 Professor für Komposition u. Instrumentenkunde an der Hochschule für

Uhi

2692

Musik in Wien. 1970-75 Präsident der öst. Gesellschaft für Autoren, Komponisten u. Musikverleger. Komponist von Orchester-, Kammer- und Filmmusik. Werke (nur für die Bühne): Gilgamesch. Oratorisches Musikdrama, UA 1957 Wien; Der mysteriöse Herr X. (Text: Theo Lingen) Oper, UA 1966 Wien; Katzenmusik. Heitere Ballettoper für Groß und Klein, 1959 (nicht aufgeführt). Literatur: Ulrich BV 2,1920; Kürschner 758; Riemann 2,824 u. Erg.bd. 2,813, M G G 16,1890; A. Witeschnik, ~ (in: Öst. Musikzeitschrift 12) 1957; ders., Eine biogr. Studie, 1966; E. Werba, -—Aufführung: ,Der mysteriöse Herr X ' (in: Öst. Musikzeitschrift 21) 1966; A. Witeschnik, ,Der mysteriöse Herr X ' (ebd.); H. Lauermann, Porträt ~ (in: Chor aktuell 1) 1984; Musikalische Dokumentation (Red. G. Brosche) 1987; C. Ottner, Marcel Rubin. Zwei bedeutende Schüler Franz Schmidts (in: Öst. Musikzeitschrift 42) 1987; H. Goertz, In memoriam ~ (in: Gesellschaft der Musikfreunde in Wien 34) 1992; J. Libbert, Der „einsame" Künstler. Zum Tode des Komponisten ~ (in: Musikblatt 5) 1992; Musikalische Dokumentation ~ (1909-1992). Ausstellungskatalog. Red. G. Brosche, 1995 (mit Werkverzeichnis) ; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997. Uhi, Berndt (Bernhard), geb. 12.2. 1903 Ort unbek., gest. 30.4. 1957 Oldenburg; Schauspieler. Debütierte 1939, nach dem Krieg und Kriegsgefangenschaft erstes Engagement bis 1948 am Stadttheater Krefeld, 1949-54 in Mönchen-Gladbach und am Stadttheater Rheydt. Seit 1954 war er Mitglied des Staatsheaters Oldenburg. Literatur: Ulrich BV 2,1920; Kürschner 758. Uhi, Edmund, geb. 25.10. 1853 Prag, gest. 2.3. 1929 Wiesbaden; Komponist, Musikkritiker und Pianist. Besuchte das Konservatorium in Leipzig, 1878-98 Lehrer am Konservatorium in Wiesbaden, daneben auch Organist u. Musikkritiker des „Rheinischen Kurier". Komponist von Klavier- u. Kammermusik sowie der Oper „Jadwiga", UA 1896 Frankfurt. Uhi, Emilie s. Sonntag-Uhl, Emmy. Uhi, Fli(t)ta von, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. 1930 Debut in Meißen, 1931 in Berlin, 1932 in Dresden, dann in Chemnitz und Gera, 1935 in Plauen. Bis 1941 ohne Engagement, dann nicht mehr nachgewiesen. Auch Filmschauspielerin. Literatur: Ulrich BV 2,1920.

Uhi

Uhi, Fritz (eigentl. Friedrich Ludwig), geb. 2.4. 1928 Wien; Sänger. Private Gesangsausbildung bei Ferdinand Grossmann und Elisabeth Rado in Wien. Während seines Studiums an der Musikakademie in Wien nahm er mit einem Operettenensemble an einer Tournee durch Holland teil. 1952 Debut am Theater in Leoben, 1952/53 am Opernhaus Graz, 1953/54 am Stadttheater Luzern, 1954-56 am Stadttheater Oberhausen und 1956-58 am Opernhaus in Wuppertal. Seit 1956 Mitglied der Staatsoper München, seit 1961 auch der Staatsoper Wien. In München wirkte er 1976 in der UA von Josef Tals Oper „Die Versuchung" und 1985 in der UA von Heinrich Sutermeisters „Le roi Béranger" mit. Er sang bei den Salzburger (regelmäßig 1968-85) und den Bayreuther Festspielen sowie als Gastsänger u. a. an den Opernhäusern in Stuttgart, Brüssel, Paris, Amsterdam, Lissabon und London. Seit 1981 Professor am Konservatorium der Stadt Wien. Literatur: Ulrich BV 2,1920; Riemann 2,813; Kutsch-Riemens 5,3542; Seeger 650; M. Norquet, Porträt: ~ (in: Opernwelt 7) 1989; A. Paris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert, 21997. Uhi, Isabelle, geb. 4.10. 1972 Saarbücken; Schauspielerin. Besuchte die Schauspielschule Krauss in Wien, Tanzausbildung in Saarbrücken. Diverse Regieassistenzen am Theater und beim Film. Seit 1993 als Schauspielerin tätig, bei Tourneetheatern u. mit Stückverträgen u. a. am Theater in der Drachengasse, Wien und am Burgtheater. Uhi, Leopold, geb. 27.11. 1875 Ort unbek., gest. 25.4. 1934 Wien; Schauspieler und Volkssänger. Trat nach Wanderjahren in der Provinz mit Edmund Guschelbauer und Louise Montag in Wien auf. Dann Leiter des Neufellnerschen Orpheums in Wien-Ottakring. Zuletzt Besitzer eines Gasthauses in Wien-Salmannsdorf. Literatur: F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997. Uhi, Renate (Ps. für Erika von Zobeltitz, geb. Hoffmann), geb. 2. 2. 1892 Berlin (nach anderen Angaben Hannover); Schriftstellerin. Mit dem Schriftsteller Hans Caspar von Z. verheiratet, lebte in Berlin u. nach dem Krieg in Hamburg. Erzählerin und Bühnenautorin. Werke (nur für die Bühne): Hafenlegende. Schauspiel, UA 1933 Nürnberg (zeitgleich mit Hamburg, Chemnitz u. Weimar); Im Fall Wunderlich, UA 1934 Köln; Flucht vor der Liebe. Lustspiel, UA 1943 Berlin; Um den

Uhi

Menschen wird noch gekämpf, U A 1948 Münster; Penny. Komödie, U A 1951 Hamburg; Dat Gewitter. Plattdeutsches Drama, U A 1955 ebd. Literatur: A. Stürzer, Dramatikerinnen u. Zeitstücke, 1993. Uhi, Wolfgang, geb. 21.3. 1944 Wien; Schauspieler. Absolvierte das Mozarteum in Salzburg. 1969 Debut und Engagement am Landestheater Schwaben Memmingen, 1971-74 am E.T.A.-Hoffmann-Theater in Bamberg, 1975/76 am Stadttheater Gießen und 1976-80 Mitglied des Stadttheaters Augsburg. Gastschauspieler u. a. an den Städtischen Bühnen Münster, am Stadttheater Aachen und bei den Domfestspielen Gandersheim sowie auf Tournee. 1985/86 am Ateliertheater Bern und seit 1987 v o r w i e g e n d in München tätig. Literatur:

Ulrich BV 2,1920; Huber 1042.

Uhi, Zita (verh. Sendelbach), geb. 23. 2. 1917 Karlsbad/Böhmen; Schauspielerin. Besuchte die Staatliche Schauspielschule in München. 1942 am Bayerischen Staatsschauspiel München, in Brünn und Karlsbad. Nach 1945 Rundfunk- und Filmtätigkeit. Literatur: Ulrich BV 2,1920. Uhland, Erich, geb. 1926, gest. A n f a n g M a i 1988 Ort jeweils unbek.; Schauspieler. 1950 vermutlich Debut und Engagement bis 1953 an der Komödie im Marquardt in Stuttgart, 1958 in Flensburg, 1960-72 in Hamburg engagiert, u. a. am St. Pauli Theater, am ErnstDeutsch-Theater und mit Unterbrechungen Mitglied des „Theaters im Zimmer". Ständiger Gast am Kleinen Theater im Park BonnBad Godesberg, an den Kammerspielen Düsseldorf u. am Theater am Dom Köln sowie an der Landesbühne Rheinland-Pfalz in N e u wied/Rhein. Auch Fernsehtätigkeit. Literatur:

Ulrich BV 2,1920.

Uhle, Karl Friedrich, geb. um 1828 Ort unbek., gest. Mitte Aug. 1899 Schönheide/ Sachsen; Theaterdirektor. Direktor reisender Theatergesellschaften. 1893 Direktor in Werdau/Sachsen, 1894 in Heinichen, 1895 in Köln, 1896 in Radeberg und 1897/98 in Schkeuditz/Sachsen. Literatur:

Uhlich

2693

Ulrich BV 2,1921.

Uhlen, Gisela Friedlinde (geb. Schreck), geb. 16.5. 1919 Leipzig; Schauspielerin. Tochter des Opernsängers August Schreck. Anfangs Tanzunterricht bei Mary Wigman, dann private Schauspielausbildung bei Lilly Ackermann. 1933 Debut am Leipziger Schauspielhaus bei einer Freilichtaufführung im

Bitterfelder Volkspark, dann als Gretchen in Goethes „Faust" am Theater in der Saarlandstraße Berlin. 1936/37 am Stadttheater Bochum, 1938-44 am Schillertheater Berlin, dann an den Heidelberger Kammerspielen, 1945/46 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, 1947/48 am Württembergischen Staatstheater Stuttgart, 1951-53 am Schillerund am Schloßpartktheater Berlin, 1953/54 am Stadttheater Basel. Mit ihrem damaligen Ehemann Wolfgang Kieling ging sie 1954 nach Ost-Berlin, spielte in mehreren DEFAFilmen sowie am Deutschen Theater und am Maxim-Gorki-Theater. 1958 wieder am Schiller- und am Schloßparktheater u. bis 1968 an den Staatlichen Schauspielbühnen. Dann v o r w i e g e n d Gastschauspielerin, u. a. am Theater des Westens Berlin, am Deutschen Theater München, an den Staatstheatern in Stuttgart u. Wiesbaden und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Seit 1936 Filmund seit 1955 Fernsehschauspielerin. 1982 gründete sie ihre e i g e n e „Wanderbühne G. U. ", die sie nach dem Tod Kielings (1985) wieder aufgab. Sie war mehrmals verheiratet. Über ihr Leben schrieb sie in den Büchern „ M e i n Glashaus". Roman eines Lebens, 1978 und „ M e i n e Droge ist das L e b e n " . Autobiographie, 1993. Literatur: Ulrich BV 1,926 (unter KielingUhlen); Kürschner 759; Huber 1043; LThlnt 937; Sucher 2 720; Rischbieter 1324; „Die ganze Welt ist Bühne". Ein Buch der Schauspieler-Porträtskizzen. Temperamente im Berliner Rampenlicht (hg. F. Henseleit) 1971; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars, 1999. Uhlen, Susanne, geb. 17.1. 1955 Potsdam; Schauspielerin. Tochter des Schauspielerpaare Gisela U. und Wolfgang Kieling. Spielte bereits zehnjährig ihre ersten Filmund Theaterrollen und war in der Synchronisation tätig. Klassische Tanzausbildung bei Tatjana Gsovsky. 1969 am Ernst-DeutschTheater Hamburg, 1978 an versch. Theatern in München, 1990-93 an der Komödie Berlin und seit 1995 Mitglied des Theaters in Neustadt. Sie war mit d e m Kameramann Charly Steinberger verheiratet. Literatur:

Ulrich BV 2,1921; Huber 1045.

Uhlhorn, Christa s. Tordy, Christa. Uhlich, A d a m Gottfried, geb. um 1728 Bischofswerda/Sachsen, gest. nach 1756 Ort unbek. (Frankfurt/Main möglich); Schauspieler und Schriftsteller. 1732 an der Kreuzschule in Dresden, 1737 studierte er Jura in

Uhlich

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Wittenberg, mußte aber das Studium w e g e n fehlender finanzieller Mittel a u f g e b e n u n d w u r d e Schauspieler. 1737 Sekretär bei der N e u b e r s c h e n Truppe, d a n n einige Zeit Schreiber bei einem Advokaten in Belgern/ Sachsen. 1740-42 Schauspieler bei der Truppe Schönemann; dort lernte er auch seine Frau, die Schauspielerin H a n n a Rudolphi (auch Rudolph, geb. Leipzig, Daten unbek.) k e n n e n . Sie w a r e n d a n n b e i d e bis E n d e Sommer 1743 bei der T r u p p e der Sophie Schröder(-Ackermann). 1745/46 Mitglied der Gesellschaft Schuch. Im Herbst 1746 zog er sich von der Bühne zurück, ging nach H a m b u r g u. schrieb dort das Wochenblatt „Poetische Zeitungen", a b 1747 u. d. T. „Poetische G e d a n k e n ü b e r die n e u e s t e n u n d m e r k w ü r d i g s t e n Begebenheiten", d a n n „Poetische Neuigkeiten". 1748 w i e d e r bei Schuch, u. a. in Frankfurt/Main, d a n n in Regensburg, 1749 in Nürnberg, 1750 in Altenburg, 1751 in Kassel, Frankfurt/Main, M a n n heim u. Düsseldorf. E n d e 1751 zog er sich infolge Krankheit von der Bühne zurück. Da ihm die Kommunion, mit der Begründung, er sei Schauspieler, verweigert wurde, schrieb er 1751 „Eines Christlichen Comödianten Beichte a n Gott, bey Versagung der öffentlichen Communion". 1753 seelisch u n d körperlich schwer krank. 1756 schien er sich erholt zu h a b e n u n d g a b in Frankfurt/Main „Vermischte Briefe von allerhand Neuigkeiten" heraus. Danach dürfte er bald gestorben sein. Während seiner Wanderjahre als Schauspieler verfaßte er eine U n m e n g e von Gelegenheitsarbeiten (u. a. Prologe), fertigte Ü b e r s e t z u n g e n aus d e m Holländischen u. Französ. an u n d verfaßte Schäfer-, Lust- u n d allegorische Festspiele. Die A u f f ü h r u n g s d a ten seiner B ü h n e n w e r k e sind nur rudimentär verzeichnet. Werke: Das von der Weisheit vereinigte Trauer- u n d Lustspiel, UA 1742 Nürnberg; Die Verbindung des H e l d e n m u t h e s mit der Tugend. Allegorisches Vorspiel, UA 1742 Hamburg; Das Fest, UA 1742 ebd.; Der Geduldige. Lustspiel, UA 1742 ebd. (umgearb. u. d. T.: Der Unempfindliche, UA 1744 Königsberg); Der Tempel des Verhängnisses. Avertissement (Verfasserschaft unsicher), UA 1743 ebd.; Die Thorheit der M e n s c h e n im Reiche der Narren. Lustspiel, UA 1743 Berlin oder Frankfurt/Main; Elisie. Schäferspiel, UA 1744 ebd.; Der faule Bauer. Schäferspiel, UA 1744 Königsberg; Der Sieg der Schauspielkunst, UA 1749 in N ü r n b e r g (leicht g e ä n d e r t 1750 in Frankfurt/Main); Die vereinigte Tragödie u n d Comödie, UA 1749 Nürnberg; Das d a n c k b a r e Schuchische Schauspiel, UA 1751

Uhlich

Frankfurt/Main; Der Tempel der schönen Wissenschaften, UA 1752 ebd.; Die Freyen Künste, UA 1752 ebd.; Erste u n d zweyte S a m m l u n g n e u e r Lustspiele, welche theils übersetzt, teils selbst verfertiget hat A. G. U., gedruckt 1746 u. 1747. Literatur: Ulrich BV 2,1921; ADB 39,168; Blum 7,142; Gallerie 376; Α. Hagen, Geschichte des Theaters in P r e u ß e n vornämlich der B ü h n e n in Königsberg u. Danzig ..., 1854; F. E. Hysel, Das Theater in N ü r n b e r g von 1612 bis 1863 nebst einem A n h a n g ü b e r das T h e a t e r in Fürth, 1863; F. Heitmüller, 1894 (Neudr., 1978); T. Hampe, Die Entwicklung des T h e a t e r w e s e n s in N ü r n b e r g von der zweiten Hälfte des 15. J a h r h u n d e r t bis 1806, 1900; Ch. H. Schmids Chronologie des dt. Theaters, n e u hg. P. Legband, 1902; R. SibertDidczuhn, Der Theaterdichter. Die Geschichte eines B ü h n e n a m t e s im 18. J a h r hundert, 1938; G. Hansen, Formen der C o m m e d i a dell' Arte in Deutschland, 1984; Frankfurter Biogr. (hg. W. Klötzer) 2. Bd., 1996; H. Pigge, Theater in Regensburg. Vom fürstlichen Hoftheater zu d e n Städtischen Bühnen, 1998. Uhlich, Eleonora Constantia s. unter Ulich J o h a n n August. Uhlich, Heinrich, L e b e n s d a t e n unbek.; Schauspieler u. Prinzipal. Schauspieler bei Eduard Hörnstein. Trat 1836/37 mit seiner Truppe in Eperies/Komitat Scharisch/Slowakei auf. Schrieb auch Theaterstücke, u. a. „Die M e t a m o r p h o s e n " . Literatur: M. Cesnaková-Michalcová, Geschichte des dt.sprachigen Theaters in der Slowakei, 1997. Uhlich, Herbert Friedrich Julius, geb. 23.8. 1899 Seidenberg/Niederschlesien, gest. März 1973 Berlin; Schauspieler, Filmproduzent u n d Theaterdirektor. Studierte Medizin, d a n n private Schauspielausbildung bei W. Staegem a n n . 1923 Debut u n d bis 1925 E n g a g e m e n t in Greifswald, d a n n a n kleineren Bühnen. Bis 1930 Assistent des Intendanten Carl Hagem a n n beim R u n d f u n k Berlin. 1931-45 Mitinhaber u. Produktionschef der Sigma-Film, 1946-51 Produktionschef bei versch. Firmen. 1952-54 g e s c h ä f t s f ü h r e n d e r Direktor des Schiller- u n d Schloßparktheaters Berlin, d a n n Geschäftsführer bei Capitol-Film. Er war mit der Schauspielerin Emmy Burg (geb. 1908) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1921; Kürschner 759. Uhlich, J o h a n n August s. Ulich, J o h a n n August.

Uhlich

Uhlich (auch Ullich), Juliana, geb. um 1770 Meißen/Sachsen, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. 1786 Debut an der Hofoper Wien, w o sie bei der U A (11. 7. 1786) die Leonore in K. Ditters' v. Dittersdorf Oper „Doktor u. A p o t h e k e r " sang. 1787 am Privattheater des Grafen Johann Erdödy in Preßburg u. in Brünn. Danach ist nichts Genaues mehr bek., da zu dieser Zeit mehrere Künstlerinnen namens U. (alle ohne Vornamen) auftraten. Literatur:

Uhlig

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Katalog 2/IV.344.

Uhlich, Rosalie s. Braun, Rosalie. Uhlig, Anneliese, geb. 27.8. 1918 Essen; Schauspielerin und Schriftstellerin. Tochter des Schauspielers Kurt U. und der Sängerin Margarethe Maschmann. Schauspielunterricht an der Reimann-Akademie in Berlin und Ausbildung als Modezeichnerin. 1937 Filmdebut. 1938 Bühnendebut am Schillertheater Berlin, dann am Theater der Hansestadt Bremen und am Theater am Schiffbauerdamm Berlin, v o r w i e g e n d jedoch als Filmschauspielerin tätig. A b 1940 trat sie auch in Fronttheatern, in Holland, Frankreich, Polen und in der UdSSR auf. W e g e n persönlicher Differenzen mit dem Propagandaminister Goebbels ging sie 1942 nach Italien und spielte dort in italienischen Filmen, u. a. unter der Regie von Carlo Ponti. 1943 Dolmetscherin für die Familie Mussolini in Deutschland. 1944 mußte sie nach Berlin zurückkehren (kriegsdienstverpflichtet). Nach dem Krieg war sie zunächst als Produzentin und Regisseurin für den US-SpecialService in Salzburg tätig. 1946/47 Auslandskorrespondentin. Nach ihrer Heirat mit dem amerikanischen Hauptmann u. Kunsthistoriker Douglas Byron Tucker übersiedelte sie 1948 nach Amerika. (Sie war in erster Ehe mit dem Schauspieler Kurt Waitzmann verheiratet). Redakteurin der „Alexandria Gazette". Sie trat auch w i e d e r auf deutschen Bühnen auf, u. a. 1954 an der Kleinen Komödie Hamburg und 1955 am Renaissance-Theater Berlin. Seit 1956 spielte sie auch im Fernsehen. 1960-64 Produzentin am Theater in Alexandria/Virginia. 1963 ging sie mit ihrem Mann nach Asien und war bis 1965 Dozentin für Dramatik und Deutsch an der Univ. in Bangkok. Seit den 70er Jahren trat sie gelegentlich wieder in Deutschland auf, u. a. am Theater am Dom in Köln, bei den Festspielen Heppenheim und im Fernsehen. Sie schrieb „Rosenkavaliers Kind. Eine Frau und drei Karrieren" (1977) und „Einladung nach Kalifornien. Reisereportagen" (1981). Literatur: Ulrich BV 2,1921 ; Kürschner 759;

Huber 1046; Lex. dt.sprachiger Film, Loseblatt. Uhlig, August, Lebensdaten unbek.; Sänger, Schauspieler und Regisseur. 1886 Sänger und Schauspieler in Reval/Estland, dann vermutlich ohne Engagement. 1891/92 Schauspieler in Potsdam, 1892 am Parodie-Theater in Berlin und 1893 Regisseur u. Schauspieler in Sommerfeld/Brandenburg. Seit 1896 an versch. Bühnen in Berlin engagiert; nach 1903 nicht mehr nachgewiesen. Literatur:

Ulrich BV 2,1921; Flüggen 310.

Uhlig, Georg, geb. 11. 7. 1915 Frankfurt/Main; Dirigent. Besuchte das Konservatorium und die Musikhochschule in Frankfurt/Main, 1936/37 Dirigent u. Korrepetitor am Landestheater Coburg, 1939-45 dritter Kapellmeister u. Solorepetitor an den Städtischen Bühnen Freiburg, 1945-47 zweiter Kapellmeister u. Solorepetitor an den Städtischen Bühnen Frankfurt/Main, seit 1947 Gastdirigent u. a. am Landestheater Darmstadt. 1950-55 Dirigent an der Westdeutschen Musikbühne in Frankfurt/Main und seit 1953 Dozent an der dortigen Staatlichen Hochschule für Musik. Literatur:

Ulrich BV 2,1921; Kürschner 759.

Uhlig, Karl, geb. 29.7. 1861 (nach anderer Quelle 1860), gest. 27.12. 1931 Berlin; Schauspieler und Komparserieinspektor. Als Mitglied des Meininger Hoftheaters (Statistenführer) nahm U. an allen Gastspielen teil. 1892-1931 Komparserieinspektor und Darsteller kleiner Rollen am Schauspielhaus Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1921; M. Koch, Das Königliche Schauspielhaus in Berlin unter Bolko Graf von Hochberg (Diss. Berlin) 1957. Uhlig, Kurt, geb. 27.4. 1887 Ort unbek., gest. 6.12. 1943 Kassel; Schauspieler. 1909 Debut und Engagement in Stettin. 1911 in Plauen, 1912-14 am Stadttheater Basel und seit 1914 Mitglied des Theaters in Kassel. Literatur: Ulrich BV 2,1921. Uhlig, Kurt, Lebensdaten unbek.; Sänger und Schauspieler. 1931 Debut und Engagement bis 1932 in Meißen, dann als Gast u. a. am Anhaltischen Landestheater Dessau und 1936 an der Staatsoper Dresden. Nach dem Krieg Schauspieler und Chorist in Amberg, 1950 am Theater der Jungen Generation in Dresden und 1959/60 in Koblenz. Nach 1964 nicht mehr nachgewiesen. Auch Filmtätigkeit. Literatur: Ulrich BV 2,1921; Kürschner 759.

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Uhlig

Uhlig, Manfred, geb. 2.9. 1927 Leipzig; Schauspieler und Kabarettist. Engagements als Schauspieler in Naumburg u. Wittenberg. Seit 1955 im Kabarett „Das Brennglas" in Schwerin, 1956-62 Autor u. Darsteller an der „Pfeffermühle" in Leipzig, dann freier Mitarbeiter der Revuen im Friedrichstadtpalast in Berlin und Auftritte mit eigenen Soloprogrammen. Nach der Wiedervereinigung Rundfunkmoderator. Literatur: Kabarett-Lex. 402. Uhlig, Theodor, geb. 15.2. 1822 Würzen/ Sachsen, gest. 3.1. 1853 Dresden; Violinist und Komponist. 1837-40 Schüler von Friedrich Schneider in Dessau, seit 1841 Mitglied (als Geiger) der Königlichen Kapelle in Dresden und seit 1851 auch Vorspieler in den Sing- und Schauspielen des Hoftheaters. Mit Franz Liszt befreundet. Arrangierte den Klavierauszug von Richard Wagners „Lohengrin", erledigte für Wagner auch versch. Geschäfte. Mitarbeiter der „Neuen Zeitschrift für Musik". Komponist u. a. von Symphonien, Kammermusik, Singspielen u. der Zauberposse „Ein Prophet oder Johannes Leiden und Freuden", UA 1850 Dresden. Literatur: Ulrich BV 2,1921; Riemann 2,824¡ MGG 13,1029; Richard Wagners Briefe an Wilhelm Fischer und Ferdinand Heine, 1888 (Nachdr. d. engl. Ausg. von 1890, New York 1972; Microfiche-Ausg. 1995); M. Ahrend, 1904. Uhlig-Eckardt, Anna, Geb.datum unbek., gest. 14. 3. 1921 Berlin; Schauspielerin. Mitglied der Meininger Hofbühne, mit der sie alle Gastspiele mitmachte. Später dramatische Lehrerin. Literatur: Ulrich BV 2,1921. Uhlir, Detlef, geb. Wien Datum unbek.; Maskenbildner. Nach der Friseurlehre besuchte U. die Kunsthochschule in Wien. Maskenbildner an der Staatsoper Wien, Chefmaskenbildner am Landestheater Salzburg u. 1980 Chefmaskenbildner am Landestheater Linz. Arbeitet auch für die Salzburger Festspiele. Uhlmann, Elisabeth Elisabeth.

s.

Schwier-Uhlmann,

Uhlmann, Walter, geb. 17. 7. 1907 Wuppertal; Sänger und Schauspieler. Gesangsstudium in Wuppertal, 1936 erstes Engagement in Schweidnitz und 1938-72 als Chorist und Solist am Theater in Ulm. Literatur: Ulrich BV 2,1921.

Uhrmann

Uhr (auch U.-Krasselt), Charlotte, geb. 1884, weitere Lebensdaten unbek.; Sängerin. Erstes Engagement 1908-10 am Stadttheater Kiel, 1910-12 am Stadttheater Königsberg und bei den Festspielen in Zoppot. 1912-15 am Opernhaus Frankfurt/Main und 1915/16 an der Hofoper Dresden. Bis zu Beginn der zwanziger Jahre trat sie noch als Gastsängerin auf, vorwiegend an der Deutschen Oper Berlin. Sie war seit 1915 mit dem Dirigenten und GMD Rudolf Krasselt (1879-1954) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1921; Kutsch-Riemens 5,3542. Uhrig, Isabella s. Schieferdecker, Isabella. Uhrmacher, Dorothee, geb. in Köln Datum unbek.; Kostümbildnerin. Studierte Bühnenkostüm in Köln. 1985 Assistentin an der Schaubühne Berlin. Dann am Thalia-Theater Hamburg, am Schauspielhaus Bochum und an der Staatsoper Berlin. Zusammenarbeit mit Niels-Peter Rudolph an der Staatsoper Stuttgart und am Schillertheater Berlin. Uhrmacher (auch Uhrmacher-Kronstein), Hildegard, geb. 15. 12. 1939 Mönchengladbach/Nordrhein-Westfalen; Sängerin. Anfänglich drei Jahre Lehrerin in Waldniel bei Mönchengladbach. Während dieser Zeit Gesangsstudien bei Clemens Glettenberg und Peter Witsch, besuchte dann das Studio der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1964 Debut und 1965-67 Mitglied dieses Opernhauses. 1967-73 am Staatstheater Kassel, 1974-84 Mitglied der Staatsoper Hamburg. 1981-88 Gastspielvertrag mit der Württembergischen Staatsoper Stuttgart und 1981-89 mit dem Staatstheater Hannover. Danach trat sie nur mehr als Gastsängerin auf, u. a. gastierte sie regelmäßig an den Opernhäusern in München, Köln, Dortmund, Frankfurt/Main u. Karlsruhe. Auch außerhalb Deutschlands, an der Staatsoper Wien, an der Niederländischen Oper in Amsterdam und an der Welsh Opera Cardiff absolvierte sie Gastspiele. Sie war mit dem Sänger Gotthard Kronstein (gest. 1997) verheiratet. Seit Mitte der achtziger Jahre unterrichtete sie an der Musikhochschule in Hannover. Seit 1989 Professorin an der Hochschule für Musik in Detmold. Literatur: Ulrich BV 2,1921; Kutsch-Riemens 5,3542. Uhrmann, Thomas (Alexander), geb. um 1951 Norddeutschland; Dramaturg u. Schauspieler. Studierte Theaterwissenschaft in Wien, 1971/72 Dramaturgie- u. Regieassi-

Uhse

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stent am Stadttheater Luzern, 1972/73 Assistent in Oberhausen, 1973-76 Dramaturg u. Schauspieler in Wilhelmshaven. 1977-79 Dramaturg u. Referent für Öffentlichkeitsarbeit am Schloßtheater Celle. Nach einem Israelaufenthalt studierte er Germanistik. 1983-87 Dramaturg (u. gelegentlich Schauspieler) am Stadttheater Luzern. 1989 Referent für Presse- u. Öffentlichkeitsarbeit beim Internationalen „Donaufest Ost West 89", veranstaltet von der Stadt Ulm. Dann im Bühnenjahrbuch nicht mehr nachgewiesen. Uhse, Horst, geb. 19.4. 1917 Glogau/Oder, gest. 3.3. 1978 Baden-Baden; Schauspieler und Regisseur. Besuchte die Hochschule für Theater in Frankfurt/Main, 1938 vermutlich Debut und Engagement bis 1939 am Stadttheater Heidelberg, 1939-41 am Stadttheater Freiburg/Br., 1942-45 Soldat u. Gefangenschaft. Seit 1946 am Theater Baden-Baden, Regisseur beim Bayerischen Rundfunk und Fernsehen sowie beim Kabarett, auch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1921; Kürschner 759. Uibel, Inge, geb. 6.10. 1941 Anhalt/Schlesien; Sängerin. Gesangsausbildung an der Musikhochschule in Berlin, 1970 Debut am Schloßtheater Potsdam, 1970-72 in Potsdam, seit 1972 Gastsängerin u. a. in Neustrelitz, Rostock, Halle/Saale, Leipzig, regelmäßig Gast an der Staatsoper und an der Komischen Oper Berlin sowie an der Staatsoper Dresden, auch Konzert- und Oratoriensängerin. Literatur: Ulrich BV 2,1921; Kutsch-Riemens 5,3543; Seeger 650. Uiberlacker, Erich, geb. 1963 Wien; Bühnenbildner. Studierte Bühnenbild bei Herbert Kapplmüller und Lichtgestaltung bei Max Keller am Mozarteum in Salzburg. Seit 1990 freiberuflicher Bühnenbildner u. Lichtgestalter für versch. Theater in Wien, Graz, Linz, Leipzig und Berlin. Uiblein, Carl Josef s. Niblein, Karl (recte U. oder Ueblein). Uihi, Béla von s. Uij, Béla von. Uihlein, Walter, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 28.3. 1918 Ort unbek. (gefallen); Schauspieler. 1911 Debut und Engagement bis 1914 in Meiningen. Literatur: Ulrich BV 2,1922. Uij (auch Uihi) Béla von (eigentl.: Adalbert Franz Maria Béla), geb. 2.7. 1878 Wien, gest.

Ulbrich

1.2. 1942 ebd.; Komponist. Seit dem 7. Lebensjahr blind, im Blindeninstitut erzogen. Musikalische Ausbildung bei H. Oppel. Lebte dann bei seinen Eltern in Baden bei Wien, später in Wien. Werke: Der Bauernfeind. Romantische Oper, UA 1897 Baden bei Wien; Die beiden Truminger. Volksstück, UA 1898 ebd. (umgearbeitet und neuer Titel: Die Stellvertreterin, UA 1899 Wien); Der Herr Professor. Operette, UA 1903 Wien; Kaisermanöver. Operette, UA 1905 ebd.; Die kleine Prinzessin. Operette, UA 1907 (Venedig in) Wien; Der Müller und sein Kind (nach K. Raupach von K. Schreder u. R. Prosi) UA 1907 Graz; Eine Sensation. Burleske, UA 1907 Wien; Drei Stunden Leben. Operette, UA 1909 ebd.; Das sündige Wien. Ausstattungsrevue (mit V. Hollaender) UA 1909 (Venedig in) Wien; Die schwarze Mali. Operette, UA 1910 Wien; Chanteclair oder Die Sehnsucht nach dem Hahn. Musikalische Schnurre, UA 1910 ebd.; Der Dumme hat's Glück. Posse, UA 1910 ebd.; Der Türmer von St. Stefan. Operette, UA 1912 ebd.; Teresita. Operette (Musik arrangiert nach Motiven von Emil Waldteufel), UA 1914 ebd.; Francois Villon. Oper, nicht aufgeführt. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Jansa 751; R. Holzer, Die Wiener Vorstadtbühnen. Alexander Girardi und das Theater an der Wien, 1951; E. Brixel, Die Ära Wilhelm Karezag im Theater an der Wien (Diss. Wien) 1966; N. Rubey, P. Schoenwald, Venedig in Wien. Theater- und Vergnügungsstadt der Jahrhundertwende, 1996. Ulbrich, August, geb. 14.6. 1831 Berlin, gest. 28.6. 1907 Köln; Sänger und Schauspieler. 1871 in Köln, 1873-85 an der Oper in Leipzig und 1885-1904 Mitglied des Stadttheaters Köln. Im Juni 1904 zog er sich von der Bühne zurück. Er wirkte bei den von Angelo Neumann im Berliner Viktoriatheater veranstalteten Nibelungenring-Aufführungen mit und sang auch in Bayreuth. Er war mit der Choristin Augusta, geb. Neufeld (1828-1900) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Flüggen 310; Biogr. Jb. 12,*89. Ulbrich, Blandine s. Neumann, Blandine. Ulbrich, Franz (Ludwig), geb. 22.1. 1885 Bärenstein/Erzgebirge, gest. 6.12. 1950 Kassel; Dramaturg, Regisseur, Intendant und Schriftsteller. Sohn eines Arztes, studierte in Leipzig, München u. Berlin Germanistik, Literatur·, Kunst- u. Musikgeschichte sowie Philosophie. 1910 Dr. phil., 1909/10 Assistent

Ulbrich

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am Theaterwissenschaftlichen Institut in Leipzig. 1911-15 Dramaturg u. Regisseur am Landestheater in Oldenburg, 1915 Dramaturg u. Regisseur am Hoftheater Meiningen, später stellvertr. Direktor u. 1919-24 Intendant, auch Direktor des Fürstlichen Schauspielhauses und des Sommertheaters in Bad Pyrmont/Sachsen. 1924-33 Gl u. Regisseur des Nationaltheaters Weimar u. der Thüringischen Staatsbühnen (Altenburg, Gotha, Meiningen u. Sondershausen); veranstaltete versch. Festzyklen. 1933 (zus. mit Hans Johst) Intendant des Staatlichen Schauspielhauses Berlin. Von 1935 bis zum Kriegsende Intendant des Staatstheaters Kassel, auch Regisseur. 1945-50 Direktor des Kammerstudios Kassel. Verfasser von Bühnenstücken und Gedichten. Er war mit der Schauspielerin Lina, geb. Anthes (gest. 1972) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1922; L. Schrickel, Geschichte des Weimarer Theaters, 1928; Ch. Engelbrecht, W. Brenncke, F. Ohlendorf, H. J. Schaefer, Theater in Kassel, 1959. Ulbrich, (Anton) Ignaz, geb. um 1706 Ort unbek., gest. 14. 12. 1796 Wien; Sänger und Posaunist. Vater von Maximilan U. Seit 1772 Mitglied der Kaiserlichen Hofkapelle in Wien, später Posaunist u. erster Hofbassist. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Wurzbach 48,288; MGG 13,1037; Kutsch-Riemens 5,3543. Ulbrich, Maximilian, geb. 16.1. 1743 (1752?) Wien, gest. 20.9. 1814 ebd.; Beamter, Sänger und Komponist. Sohn von Anton Ignaz U. Musikalische Ausbildung u. a. bei J. Ch. Wagenseil. 1770 Beamter bei den Niederöst. Ständen, 1800 Buchhalter. Er spielte mehrere Instrumente und komponierte u. a. geistliche Musik, das Oratorium „Die Israeliten in der Wüste" (UA 1779 Wien), Symphonien und Opern. Werke (nur für die Bühne): Frühling und Liebe. Singspiel, UA 1778 Wien; Der blaue Schmetterling oder Der Sieg der Natur über die Schwärmerey. Heroisch-komische Oper (nach Wielands „Don Sylvio von Rosauro") Oper, UA 1782 Wien; Die Schnitterfreude. Singspiel, UA 1786 Wien. Literatur: Ulrich BV 2,1922; A D Β 39,177; Wurzbach 48,288; M G G 13,1037; F. Hadamowsky, Die Wiener Hoftheater (Staatstheater) 1776-1966, Teil 1, 1966. Ulbrich, Siegfried (Ps. Marvin Martin), geb. 25.5. 1922 Dresden; Komponist und Arrangeur. Private Musikstudien in Dresden, lebte als freischaffender Komponist v. Unterhal-

Uldall

tungs-, Schlager-, Fernseh- und Filmmusik in Berlin. Auch Arrangeur, Textautor und Dirigent. Werke (nur für die Bühne): Die rote Isabell. Operette, UA 1951 Berlin; Laß das, Hagen! Musical. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Riemann Erg.bd. 2,814. Ulbrich-Rölke, Hans, geb. in Dresden Datum unbek; Schauspieler und Dramaturg. 1924 Debut an einer Vorstadtbühne in Dresden, dann am Schauspielhaus Dresden, gleichzeitig Schauspielausbildung bei Kurt Wienhold. Engagements an versch. kleinen Theater, 1928 am Stadttheater Landshut, 1929-33 am Stadttheater Freiberg, 1933-35 am Stadttheater Stolp, in den Sommermonaten Engagements an Kurtheatern. 1935 für einige Zeit am Stadttheater Pforzheim. Nach Kriegsende wieder in Pforzheim und am Theater BadenBaden, 1946/47 am Stadttheater Oberhausen, 1948/49 an den Städtischen Bühnen Augsburg. Seit 1948 am Landes- bzw. Pfalztheater Kaiserslautern, 1950-70 auch Dramaturg. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Kürschner 760. Ulbricht, Herbert, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. Debut vermutl. 1940 am Mitteldeutschen Landestheater Halle, 1941-44 in Zwickau, dann längere Zeit nicht nachgewiesen. 1959-73 Mitglied des Intimen Theaters Garmisch-Partenkirchen. Literatur: Ulrich BV 2,1922. Ulbricht, Joachim, geb. 1930 Ort unbek.; Sänger. Seit 1952 Mitglied (seit 1997 Ehrenmitglied) der Staatsoper Dresden. Ulbricht, Josef s. Brodhager, Josef. Ulbricht, Walter, geb. 6.10. 1900 Hilbersdorf/ Sachsen, gest. 13.12. 1939 Berlin; Schauspieler und Sänger. 1920 Debut als Schauspieler u. Chorist in Detmold, 1921 Schauspieler u. Sänger in Bunzlau, 1922-24 Chorist in Bremen u. 1925 in Oldenburg. 1926-37 nicht nachgewiesen. Dann Chorist in Annaberg u. seit 1938 Inspizient und Chorist am Mittelschlesischen Landestheater Schweidnitz. Literatur: Ulrich BV 2,1922. Uldall, Hans, geb. 18.11. 1903 Flensburg, gest. 4.10. 1983 Coburg; Dirigent und Komponist. Studierte an den Universitäten in Berlin u. Marburg, daneben private Musikausbildung, 1928 Dr. phil. Anfangs Orchesterdirigent, dann Kapellmeister an versch. Theatern, u. a. 1929/30 am Theater in Mei-

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n i n g e n u. 1930/31 am Theater in Gera. 1930-32 Programmreferent beim R u n d f u n k in Kopenhagen, 1933—45 Musikhauptsachbearbeiter des Senders Hamburg. 1948/49 Dozent a n der Staatlichen Musikhochschule in Hamburg. 1947-59 freier Mitarbeiter (Komponist u. Bearbeiter) am Norddt. Rundf u n k . Lebte in Varone di Riva/Gardasee u. Herne/Ruhrgebiet. Komponierte u. a. Orchesterstücke, Hörspielmusik u n d die komische O p e r „Das Dreinarrenspiel", UA 1942 (1941?) Braunschweig. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Riemann 2,824. Ulenspiegel. Literarisch-politisches Kabarett in Berlin, g e g r ü n d e t von Friedrich Pasche, eröffnet im J u n i 1946 mit d e n „Hinterblieben e n " , einem gastierenden Kabarettensemble, das von 1945 bis 1949 bestand. Der U. hielt sich bis 1951 mit w e c h s e l n d e n Programm e n (u.a. 1947 die Kabarettrevue „Alles T h e a t e r " von G. N e u m a n n in der Regie von Gustaf Gründgens) u n d gastierenden Ensembles. 1951 ü b e r n a h m Kurt Tuntsch die Räume für sein Kabarett „Nürnberger Trichter". Literatur: Kabarett-Lex. 402. Ulich, Eleonora Constantia s. unter Ulich, Joh a n n August. Ulich (auch Uhlich), J o h a n n August, Geb.d a t u m u. -ort unbek., gest. vermutl. nach 1705 u. vor 1710; Schauspieler u n d Prinzipal. 1655 an der Univ. Leipzig inskribiert, vermutl. nach 1659 Mitglied der Truppe C. A. Paulsen. Als Prinzipal der „Sächsischen Hochteutschen bzw. Nordischen Comoedianten" spielte er in Norddeutschland, Dänem a r k u n d Schweden, u. a. 1680 in Königsberg, 1686 in Schleswig, d a n n in Kiel. 1689 in Danzig, 1690 in Dorpat, Oktober 1690 bis Ostern 1691 u n d 1699 in Riga, 1691, 1696/97 in Stockholm, 1695 in Kopenhagen, 1697/98 in Schleswig u. Schwerin. Seit 1700 Prinzipal der „Weißenfelsischen Hofcomoedianten", die 1700 in Danzig u. Leipzig, 1702 u. 1703 in Hannover u n d Schleswig (auch 1704) u n d 1705 in Göteborg n a c h g e w i e s e n sind. Er war mit der Schauspielerin Eleonora Constantia (Geburtsname u n d L e b e n s d a t e n unbek.) verheiratet. Sie f ü h r t e nach seinem Tod die Gesellschaft als „Hochfürstliche Sachsen Weißenfelsische Hofcomoedianten" weiter u n d ist 1710, 1711 (auch in Schleswig) u n d 1713 in Kiel nachgiewsen. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Pies 370; M. Rudolph, Rigaer Theater- u n d TonkünstlerLexikon, 1890; J. Bolte, Von Wanderkomödi-

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anten u. H a n d w e r k e r s p i e l e n des 17. u n d 18. J a h r h u n d e r t (in: Sitzungsberichte der Preußischen A k a d e m i e der Wissenschaften, Phil.hist. Klasse 19) 1934; E. Pies, Das Theater in Schleswig 1618-1839, 1970; B. Rudin, Eine Leipziger S t u d e n t e n b ü h n e des 17. J a h r h u n dert. Univ.- u. Berufstheater - Das E n d e einer L e g e n d e (in: Kleine Schriften zur Theatergeschichte, H. 28) 1976. Ulikowski, Günter, geb. 9.12. 1922 Allenstein/Ostpreußen; Bühnenbildner, Regisseur u n d Filmarchitekt. Seit 1952 Bühnen- u n d Kostümbildner an T h e a t e r n in Hamburg, u. a. a m J u n g e n Theater, seit 1969 Ausstattungsleiter, an d e n Kammerspielen, seit etwa 1976 auch a m Richard-Ohnsorg-Theater u n d am Altonaer Theater. Ab 1975 auch in Neustadt sowie seit etwa 1980 a m Fritz Rémond Theater in Frankfurt u n d 1993/94 in L ü n e b u r g tätig. D a n n nicht m e h r nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1922. Ulk, Fritz s. Pesendorfer, Friedrich. Ulke, Anna, geb. 1850 Wien, gest. 28.2. 1878 ebd.; Sängerin. Anfänglich Choristin a m Wiedener Theater in Wien, d a n n einige Zeit Volkssängerin in Wiener Vorstadtlokalen. Dazwischen wieder a m Wiedener T h e a t e r als Solistin. Zuletzt a m O r p h e u m engagiert. Literatur: Wurzbach 48,297; H. Hauenstein, Chronik des Wienerliedes, 1976. Ulier, Tyll s. Duysen, Paul. Ullerich-Doblinger, Betty, geb. u m 1874 Ort unbek., gest. Mai 1953 Wien; Schauspielerin. Debut 1902 u. E n g a g e m e n t bis 1903 in Essen, 1904-06 a m Schillertheater in Berlin u. 1906-10 a m Nationaltheater M a n n h e i m . Seit 1911 in Wien, zuletzt am Deutschen Volkstheater Wien. Auch Filmschauspielerin. Literatur: Ulrich BV 2,1922. Ulli, Hans-Peter, geb. 24.1. 1956 Ort unbek.; Schauspieler. N a c h seiner Ausbildung zum Ingenieur absolvierte er das Schauspielatelier Zürich. 1985-88 Tournee mit Walter Roderer, 1988/89 a m Atelier Theater Bern. 1989 Mitbegründer u. Schauspieler a m RingT h e a t e r Zürich. 1993/94 am Landestheater Salzburg, 1995-97 u . a . a m Stadttheater St. Gallen u. a m Schauspielhaus Zürich. Seit 1997 Mitglied des Stadttheaters St. Gallen. UUinger, Augustin, geb. 27.3. 1746 Ranoldsberg/Bayern, gest. 30.7. 1781 Freising; Komponist. Studierte Philosophie, 1770-74 Musikunterricht bei J o h a n n Evangelist Brandel.

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1777 Kammerkompositeur u. Hoforganist des Fürstbischofs Ludwig Josef von Weiden in Freising. Er komponierte u. a. Kirchen- u n d Bühnenmusik. Werke (nur für die Bühne): Dschem. Trauerspiel, UA 1772 M ü n c h e n (Jeusitenkolleg); Der Tod des L. Junii Bruti. Trauerspiel, UA 1773 ebd.; Temistocle, O p e r a seria, UA 1777 Freising; Vitrix filialis pietas, UA 1777 ebd.; Kain u n d Abel. Singspiel, UA 1780 ebd.; Artaserse. Opera seria, UA zw. 1777 u n d 1781 ebd. Literatur: MG G 13,1040. Ullmann, B., geb. u m 1815 Pest, gest. Nov. 1885 Paris-Passy; Impressario. Wanderte nach Amerika aus. Entdeckte u n d vermittelte Sänger u. Sängerinnen, vor allem für die Hoftheater in St. Petersburg, Madrid, Paris, Lissabon u n d London. Literatur: Ulrich BV 2,1922. Ullmann, Christian Ferdinand Benjamin, Leb e n s d a t e n unbek.; Schauspieler u n d Prinzipal. 1790 Schauspieler in Brünn bei der Truppe Wagner, ging d a n n zu Butenop. 1791 Prinzipal in Anhalt-Köthen, 1792 in Ülzen/ Niedersachsen, ü b e r n a h m (erfolglos) im selb e n J a h r die Truppe von Butenop u n d ging k u r z e Zeit später als Schauspieler zu Friebach nach Odense. 1793 am Hoftheater in Schleswig, 1794 bei der Truppe Kübler. D a n n Regisseur bei H. F. Stephanie, dessen Truppe er 1800 z u s a m m e n mit Keller ü b e r n a h m , mit ihr spielte er in Dortmund. Weiteres nicht bekannt. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Pies 371; E. Pies, Das Theater in Schleswig 1618-1839, 1970. Ullmann, Johann, geb. 1770 Wien, gest. 13. 9. 1806 ebd.; Schauspieler u n d Verfasser des Lustspiels „Frohsinn u n d Leidenschaft" (nach Arreto). Literatur: H. A. Mansteid, Wiener Theaterleute auf Wanderschaft (in; J a h r b u c h der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung 11) 1959. Ullmann, Leopold, geb. 25.1. 1882 Ort unbek., gest. 16. 10. 1917 Graz; Sänger. Ursprünglich Diplom-Ingenieur, d a n n Gesangsausbildung. 1910 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1916 a m Hoftheater Dessau, 1917 am Opernh a u s Graz. Er war mit der Sängerin Liesel von Schuch verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1922. Ullmann, Leopoldine, geb. in Prag Lebensdaten unbek.; Sängerin. 1897 Debut in

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Lübeck, 1898 in Bremen, 1899-1902 am Hoftheater Darmstadt u n d 1904-06 a m Opernh a u s Graz. D a n n nicht m e h r nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1922; Eisenberg 1056. Ullmann, Ludwig, geb. 2.4. 1887 Wien, gest. 8.5. 1959 N e w York; Dramaturg, Journalist u. Schriftsteller. Studierte Germanistik a n der Univ. Wien, 1910/11 Mitarbeiter an Karl Kraus' „Die Fackel", 1910-12 auch d e s s e n Sekretär. 1910-12 Vorsitzender des „Akademischen Verbands f ü r Literatur u. Musik in Wien". 1913-34 leitender Angestellter u. Theaterreferent der „Wiener Allgem. Zeit u n g " (1934 eingestellt). Gleichzeitig Feuilletonist u. Theaterkritiker bei versch. Zeitungen, 1917/18 Hg. mit O. Schneider der Zeitschrift „Der Anbruch". 1917-22 Dramaturg a n der N e u e n Wiener Bühne. 1934/35 Hg. des Wochenblatts für Theater, Film, Musik, Radio, Sport, M o d e u. Gesellschaft „Die Fledermaus". 1935-38 Theaterkritiker des Montagblatts „Der Morgen" u. Pressechef der „Paula Wessely Filme". 1937/38 Dramaturg a n der Scala Wien u. Lehrer der Theatergeschichte a n Rudolf Beers (Direktor der Scala) Schauspielschule. März 1938 Emigration nach Ungarn, weiter nach Jugoslawien, Italien in die Schweiz u. schließl. nach Paris. Korrespondent für tschechische Zeit u n g e n u. Mitarbeiter der „Pariser Tageszeit u n g " . Pressebetreuer der dt.sprachigen Produktionen im Théâtre Pigalle in Paris. 1942 Emigration in die USA, lebte in N e w York. Feuilletonist der Zeitschriften „Aufbau", „Freiheit für Öst." bzw. a b 2. J a h r g a n g „Austro-American-Tribune". Drei Fellowships ermöglichten ihm die Weiterarbeit an seiner Theatergeschichte „Der Kampf u m die Freiheit des Theaters" (ungedruckt). Er war auch Lehrer der internationalen Theatergeschichte an Erwin Piscators „Dramatic Workshop " a n der N e w School for Social Research sowie Konsulent von Film- u. T h e a t e r a g e n t u ren. N a c h d e m Krieg war er Feuilletonist bei amerikan. Zeitungen, Theaterkritiker europäischer Blätter u. ü b e r n a h m versch. Forschungsarbeiten für Verlage u. Agenturen. Seine Autobiographien „Heimat in der Fremde" u n d „Tagebuch in Marseille" sowie Essays, Gedichte u n d A n d e r e s sind u n g e druckt. Seine in d e n dreißiger J a h r e n ents t a n d e n e n Theaterstücke sind größtenteils verloren. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,955; H. Lunzer, ~ im amerikan. Exil (in; Eine Schwierige Heimkehr. Öst. Literatur im Exil 1938-1945, hg. J. Holzner u. a.) 1991; H. F. Planner, „Aus-

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tro-American-Tribune". Die Stimme eines freien demokratischen Öst. im Exil (ebd.). Ullmann, Maria(-Anna), geb. 1905 Wien; Bühnenbildnerin. 1935/36 Leiterin der Kostümwerkstätten a m Stadttheater Münster, 1936-38 a m Theater in Dortmund. Später vermutlich freiberuflich tätig. Ullmann, Viktor Josef, geb. 1.1. 1898 Tes c h e n / M ä h r e n , gest. 18.10. 1944 KZ Auschwitz; Dirigent u n d Komponist. Sohn von k.k. Oberst Maximilian U. u n d seiner Frau Malwine, geb. Billitzer, Tochter eines Wiener Juristen. Kindheit u n d erster Schulbesuch in Teschen, a b 1909 mit seiner Mutter in Wien. 1916 Kriegsmatura u n d zweijähriger Militärdienst. 1914-16 musiktheoretischer Unterricht bei Josef Polnauer u. nach Kriegsende Klavierunterricht bei E d u a r d Steuermann. 1918/19 Kompositionsstudium bei Arnold Schönberg. In Schönbergs Kompositionsseminar lernte er auch seine erste Frau Martha Koref k e n n e n . Mitte Mai 1919 übersiedelte er mit seiner Frau nach Prag. 1920 Chordirektor u n d Korrepetitor, 1922 auch Kapellmeister a m N e u e n Deutschen T h e a t e r Prag unter Alexander Zemlinsky. 1923 erstes öffentliches Auftreten als Komponist mit d e n „Sieb e n Liedern mit Klavier" (verschollen). 1927/28 Kapellmeister u n d Operndirektor a n der Oper in Aussig/Elbe. D a n n Rückkehr n a c h Prag, freier Komponist. 1929-31 als Kapellmeister u n d Komponist von Bühnenmusik (teilweise verloren) a m Schauspielhaus Zürich. Bei e i n e m Besuch des G o e t h e a n u m s in Dornach Bekanntschaft mit d e m Komponisten u n d Anthroposophen Alois Hába. 1931 Rückkehr nach Prag, Scheidung. Beitritt zur anthroposophischen Gesellschaft. Unter d e m Eindruck der Anthroposophie gab er seine musikalische Tätigkeit v o r ü b e r g e h e n d auf. Er k a u f t e die ehemalige Bücherstube des G o e t h e a n u m s in Stuttgart u n d führte sie g e m e i n s a m mit seiner zweiten Frau A n n a Winternitz als „Novalis Bücherstube". 1933 Rückkehr n a c h Prag. Freier M u s i k p ä d a g o g e , Journalist u n d w i e d e r Komponist. 1935-37 Kompositionsstudien (Komponieren mit Vierteltönen) bei Alois Hába. 1937 schwere psychische Krise, versch. Sanatorienaufenthalte. Es entsteht das Tagebuch in Versen „Der f r e m d e Passagier". 1941 dritte Ehe mit Elisabeth Frank-Meissl. U. w u r d e a m 8. Sept. 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert. In der musikalischen Sektion, der sog. „Freizeitgestaltung", war er als Komponist, Kapellmeister, Organisator musikalischer Veranstaltungen

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u n d Kritiker tätig. Im KZ entstand auch die O p e r „Der Kaiser von Atlantis". Am 16. Oktober 1944 g e m e i n s a m mit seiner Frau nach Auschwitz-Birkenau transportiert u n d dort vermutlich zwei Tage später ermordet. Komponist von Orchesterwerken, Kammermusik, Liedern, Bühnenmusik u n d Opern. Werke (nur für die Bühne; Bühnenmusik in Ausw.): Klabund, Der Kreidekreis, 1925 N e u e s Deutsches Theater Prag; F. Schiller, Wallenstein, 1930 Schauspielhaus Zürich; C. v. Arx, Die Geschichte vom General J o h a n n August Suter, UA 1930 ebd. (musikalische Einrichtung u. Leitung); A. Engel u. A. Grünwald, Die Prinzessin u n d der Eintänzer, 1930 ebd.; F. Bruckner, Elisabeth von England, 1930 ebd.; Der Kaiser von Atlantis oder Die Todverweigerung. L e g e n d e in 4 Bildern (Text: Peter Kien) UA 1975 Königliche Hofoper Amsterdam (starke A b w e i c h u n g vom Autograph) - 1989 Neuköllner Oper Berlin (Fassung, die sich möglichst e n g an das A u t o g r a p h hält); Der Sturz des Antichristen. Oper (Text: Albert Steffen) UA 1995 Opernhaus Bielefeld; Die Weise von Liebe u n d Tod des Cornets Christoph Rilke. Zwölf Stücke aus der Dichtung Rainer Maria Rilkes für Sprecher u n d großes Orchester. Melodram, UA 1995 Prager Frühling,· Don Quixote tanzt Fandango. Oper. Ouvertüre. Particeli. Komponiert in Theresienstadt, UA 1995 Internationale Musikfestwochen Luzern; Der 30. Mai 1431. Oper in zwei Akten. Text vom Komponisten; H. Ibsen, Peer Gynt (nur aus Briefen u. E r w ä h n u n g e n bekannt; Material verschollen); Der zerbrochene Krug. Oper nach Kleist in e i n e m Akt. Als Manuskript gedruckt, Prag 1942 - UA 1996 Weimar (im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele). Literatur: Ulrich BV 2,1923; Riemann 2,825 u. Erg.bd. 2,814; Seeger 650; T. Veidl, der Lineare (in: Der Auftakt 9) 1929; A. Steffen, In M e m o r i a m ~ (in: G o e t h e a n u m 23) 1956; H. G. Adler, Theresienstadt 1941-1945. Das Antlitz einer Zwangsgemeinschaft. Geschichte, Soziologie, Psychologie, I960; J. Tihlariková, Komponisten in Theresienstadt (in: Melos 36) 1969; J. Ludvová, ~ (1898-1944) (in: H u d e b n i vëda 16) Prag 1979; M. Bloch, A Brief Biography a n d Appreciation (in: Journal of the Arnold Schönberg Institute 3/2) 1979; J. Karas, Music in Terezin 1941-45. N e w York 1985; A. Kostal, H u d b a p s a n a ν Terezine (in: H u d e b n i rozhledy 39) Prag 1986; G. Böhm, N i e m a n d stirbt m e h r (in: Bühne 10) 1987; H. Porbitz, Ein Ort, wo das Sterben nicht w e i n e n kann: ~ - ein vergessener, in Auschwitz ermordeter Komponist (in: N e u e Musikzeitung 38) 1989; V. Benetková, Die Rückkehr ~ s (in:

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Musik in Theresienstadt. Die Komponisten Pavel Haas, Gideon Klein, H a n s Krasa, Erwin Schulhoff (gestorben im KZ Wülzburg) u. ihre Werke. Die Referate des Kolloquiums in Dresden am 4. Mai 1991 u. e r g ä n z e n d e Studien, hg. H. T. H o f f m a n n u. H.-G. Klein) 1991; H.-G. Klein, ~ (ebd.); I. Schultz, ~ (1898 bis 1944). J u d e - Anthroposoph - „Entarteter" Musiker (in: Flensburger Hefte. Sonderheft 8) 1991; ~ Materalien (hg. H.-G. Klein) 1992 (2. rev. u. erg. Aufl., 1995); V. U„ 26 Kritiken ü b e r musikalische Veranstaltungen in Theresienstadt (hg. u. kommentiert von I. Schulz) 1993; I. Schultz, Verlorene Werke ~ s im Spiegel zeitgenössischer Presseberichte. Bibliographische Studien z u m Prager Musikleben in d e n zwanziger Jahren, 1994; V Benetková, Alois H á b a a Doteky zivota a díla (in: H u d e b n í vëda 1) Prag 1994; ~ 1. 1. 1898-18. 10. 1944. Symposion anläßl. des 50. Todestages. 14.-16. 10. 1994, G o e t h e a n u m Dornach, 1994; C. Zimmermann, Komponistenporträt ~ (in: T h e a t e r - R u n d s c h a u April) 1995; D. Bloch, Jewish Music in Terezín - A brief Survey (in: Verfemte Musik. Komponisten in d e n Diktaturen unseres J a h r h u n d e r t s . Dokumentation des Kolloquiums vom 9.-12. J ä n n e r 1993 in Dresden, hg. J. Braun) 1995; Die Referate des Symposions anläßlich des 50. Todestages 14.-16. Oktober 1994 in Dornach u n d e r g ä n z e n d e Studien (hg. H.-G. Klein) 1996; S o m m e r a k a d e m i e Stuttgart 1998. Beiträge, Programme, Dokumente, Materialien (hg. U. Prinz) 1998 (= Schriftenreihe internat. B a c h a k a d e m i e Stuttgart Bd. 9); M. Gerhardts, —-Dokumente u n d Initiative am G o e t h e a n u m Dörnach (in: Musik, Macht, Mißbrauch. Kolloquium 1995) 1999; „Der f r e m d e Passagier". ~ ein b e w e g t e s Musikerleben. Ausstellung im Stadthaus Zürich, 2000; P. Tancsik, Die Präger Oper heißt Zemlinsky. Theatergeschichte des N e u e n Deutschen Theaters Prag in der Ära Zemlinsky von 1911 bis 1927, 2000; „Lebe im A u g e n blick, lebe in der Ewigkeit": die Referate des Symposions aus Anlaß des 100. G e b . t a g s von ~ in Berlin a m 31. Oktober/1. Novmeber 1998 (hg. H.-G. Klein) 2000. Zu einzelnen Bühnenwerken: Der Kaiser von Atlantis (= KvA): K. Honolka, M a k a b e r u. traurig. ~ s KvA in Stuttgart (in: Opernwelt 6) 1985; O. Trilling, ~ s KvA im „Imperial War M u s e u m " in London (ebd.); K. M. Hinz, ~ s KvA (in: Öst. Musikzeitschrift 40) 1985; H. J. Loskill, Aus einem Totenhaus - erschütternd. ~ s KvA als Opernwerkstatt in Velbert (in: Opernwelt 7) 1988; O. Trilling, Grauenvolle Schicksalsoper ... zweimal in London: ~ s KvA (in: ebd. 9) 1988;

Ullmann

E. Krause, Berlin (DDR, Lindenoper): KvA (in: ebd. 6) 1989; I. Fabian, Oper im Arbeiterviertel. —s KvA in der Neuköllner Oper (in: ebd. 3) 1990; H. J. Loskill, Als der Tod Pause machte: ~ s O p e r KvA (in: Das Orchester 39) 1991; ders., Münster: ~ KvA „Mit Wärme u. heller Kraft" (in: Opernwelt 7) 1991; H. W. Koch, Freiburg: ~ KvA „Eine f r o h g e m u t e Lüge ..." (in: ebd. 5) 1992; R. Kolben, ~ s KvA - ein Spätwerk (in: Programmheft der Bayer. Staatsoper, Spielzeit 1992/93: Strawinsky „Die Geschichte vom Soldaten" u. ~ KvA) 1992; P. Tancsik, O p e r im Lager? ~ s KvA (Mag.arbeit M ü n c h e n ) 1992; S. Kopf, Das A u t o g r a p h gibt Auskunft. Zur E n t s t e h u n g der O p e r KvA von ~ (in: mr-Mitteilungen, hg. musica reanimata Berlin, Nr. 9) 1994; D. Marston, Die anthroposophische D e u t u n g des nazistischen Völkermordes a m Beispiel von —s in Theresienstadt e n t s t a n d e n e r Oper KvA (in: Verfemte Musik. Komponisten in d e n Diktaturen unseres J a h r h u n d e r t s . Dokumentation des Kolloquiums vom 9.-12. J ä n ner 1993 in Dresden, hg. J. Braun) 1995; I. Schultz, Der Prolog zum KvA. Ein Schlüssel z u m Verständnis der Theresienstädter Oper von ~ (in: ebd. Nr. 17) 1995; ders., Eine bisher u n b e k . Quelle zu ~ s KvA. Karel Bermans Theresienstädter Rollenheft (in: ebd. Nr. 19) 1996; A. Meyer, Peter Kiens Libretto zum KvA - ein Text voller Anspielungen (in: ~ Die Referate des Symposions ... 1994 ...) 1996; A. Meyer, ~ u. die asiatische Kunst. Einflüsse des traditionellen Nö-Theaters auf die Gestaltung des KvA. (ebd.); M. Kraus, Die Abschiedsarie des Kaisers im KvA u n d ihre versch. Fassungen (ebd.); „... es wird der Tod zum Dichter". Die Referate des Kolloquiums zur O p e r KvA von ~ in Berlin a m 4./5. Nov. 1995 (hg. H.-G. Klein) 1997. Der Sturz des Antichrist: K. Kirchberg, Tatenarm u. gedankenvoll. Bielefeld erinnert a n ~ s ,Der Sturz des Antichrist' (in: Opernwelt 2) 1995. Der zerbrochene Krug: K. Kalchschmid, Dresdner Musikfestspiele. Mißverständnisse versch. Art. Die UA von ~ s ,Der zerbrochene Krug', Verdis ,Nabucco' u. a. (in: Operwelt 7) 1996. Ullmann, Volker, geb. 2.1. 1945 Breslau; Schauspieler, Bühnenfechtmeister u n d Regisseur. Besuchte eine Schauspielschule u n d die British Academy of Fencing. E n g a g e m e n t in Bochum, 1968-71 in Koblenz u n d 1972 in Aachen. 1976/77 in G a n d e r s h e i m u. Recklinghausen, 1981/82 Fechtmeister u. Schauspieler am Ernst-Deutsch-Theater in H a m burg, 1982/83 als Gast Spielleiter in

Ullmann

Saarbrücken u. Lübeck, 1985/86 in Bad Hersfeld, dann vermutl. freischaffend. Literatur: Ulrich BV 2,1923. Ullmann, Walter, geb. 2.12. 1902 Berlin, gest. vermutl. 1945 W i e n (am Ende des 2. Weltkrieges in W i e n verschollen); Regisseur. Studierte Theaterwissenschaft an den Univ. von Berlin u. Erlangen, 1931 Dr. phil., während des Studiums Regisseur an Studentenbühnen. 1934-38 Regisseur an den Städtischen Bühnen Düsseldorf, seit 1938 am Deutschen Volkstheater Wien. Literatur: H. Ch. Wolff, Zum Gedenken: ~ (1902-1945). Regisseur am Dt. Volkstheater in W i e n (in: M a s k e u. Kothurn 31) 1985. Ullmer (eigentl. Nullmeyer), Hermann, geb. 1.10. 1913 Bremen, gest. 19.11. 1999 Bad Zwischenahn/Niedersachsen; Schauspieler. Anfangs in einer Anwaltskanzlei, dann Volontär am Stadttheater Bremen. 1933-36 am Staatstheater Schwerin, dann in Mannheim, Magdeburg, Kiel u. Königsberg. 1943-51 am Staatstheater Kassel, 1951-53 in Dortmund, dann in Düsseldorf, Bonn u. Luzem. 1961-65 am Schloßtheater Celle, 1965-70 an den Städtischen Bühnen Oberhausen. Seit 1970 freiberuflich tätig, gastierte u. a. in Hildesheim, Marburg, Detmold, Bonn, Frankfurt u. bis 1990 häufig am Grenzlandtheater in Aachen. Ullmeyer, Minna (Wilhelmine) s. Schenk-Ullmeyer, Wilhelmine. Ullram, Karl s. Ulram, Karl. Ullrich, Albert, geb. 6.3. 1872 Berlin, gest. 4.5. 1946 Braunschweig; Schauspieler. Debütierte bei einer Studentenvorstellung, w o ihn L u d w i g Barnay entdeckte. Ausbildung bei Siegwart Friedmann. 1890-92 am Berlinertheater Berlin, 1893-95 Mitglied des Hoftheaters Meiningen, 1895/96 Mitglied des Stadttheaters Breslau, dann wieder in M e i ningen. 1897 am Lessingtheater in Berlin und seit 1898 Mitglied (später Ehrenmitglied) des Staatstheaters Braunschweig. Literatur: Ulrich 1056; Flüggen 310.

Ullrich

2703

BV

2,1923;

Eisenberg

Ullrich (auch Ullrich-Wirsina), Hermine (auch Herma), geb. 3.11. 1906 Vita/Niederöst.; Schauspielerin und Souffleuse. Kam nach dem ersten Weltkrieg mit ihren Eltern in die Tschechoslowakei. Besuchte die Schauspielschule in Reichenberg, ebd. auch erstes Engagement. Sie war dann Schauspie-

lerin und Souffleuse an den Theatern in Aussig/Elbe, Leitmeritz und Ebersbach. Nach dem 2. Weltkrieg in Bautzen, 1952-87 Souffleuse für das Musiktheater am Stadttheater Würzburg. Literatur: Ulrich BV 2,1923. Ullrich, Käthe, geb. 14.7. 1893 Fronhausen bei Marburg; Sängerin. Besuchte das Konservatorium in Frankfurt/Main, private Gesangsstudien bei H e d w i g Schacko in Leipzig und bei Otto Iro in Wien. 1918 an der Deutschen Oper Brüssel, 1920/21 am Landestheater Darmstadt. 1920-22 Gesangslehrerin am Konservatorium in Frankfurt/Main und seit 1923 private Gesangslehrerin und Konzertsängerin. Literatur:

Ulrich BV 2,1923.

Ullrich, Kurt, geb. 24.11. 1906 Elberfeld, gest. 8. 7. 1977 Bad Godesberg; Schauspieler und Regisseur. Besuchte die Schauspielschule in Düsseldorf. 1924 Debut und Engagement am Schauspielhaus Rheydt bzw. Stadttheater Mönchengladbach-Rheydt. 1938-42 am Grenzlandtheater Flensburg und am Landestheater Schleswig, auch als Regisseur. 1942 am Stadttheater Freiberg/Sachsen, nach d e m Krieg kurze Zeit Leiter des Theaters. Dann am Kleinen Theater Dresden und Spielleiter u. Schauspieler am Stadttheater Halberstadt. 1946 in dens. Funktionen am Stadttheater Bad Godesberg. 1947 kurze Zeit Intendant des neugegründeten Bergstadttheaters Lüdenscheid. Anschließend unternahm er Tourneen durch Dtl. u. Öst. 1958 gründete sein Sohn Walter U. das Kleine Theater Bad Godesberg, an dem er bis zu seiner Pensionierung 1971 als Schauspieler und Regisseur wirkte. Literatur:

Ulrich BV 2,1923.

Ullrich, Luise (eigentl. Luise Aloisia Elisabeth), geb. 30. 10. 1911 Wien, gest. 22. 1. 1985 München,· Schauspielerin. Besuchte die A k a demie für Musik und darstellende Kunst in Wien. 1925 Debut am Volkstheater Wien, dann in Berlin am Lessingtheater, an der Volksbühne, am Deutschen Theater und 1931/32 u. 1935/36 Mitglied des Staatstheaters Berlin. Seit 1932 auch Filmschauspielerin und Verfasserin von Reiseartikeln. 1938 reist sie im Auftrag des Deutschen Verlags ein Jahr durch Südamerika. Darüber berichtet sie in ihrem Südamerikanischen Tagebuch „ Sehnsucht, wohin führst du mich? ". In Lima lernt sie den Flieger Wulf Diethrich Graf zu Castell-Rüdenhausen kennen (später Direktor des Flughafens München-Riem), den sie

Ullrich

2704

1942 heiratet. Nach dem 2. Weltkrieg trat sie vorwiegend auf Münchner Bühnen und als Gastschauspielerin auf. Sie spielte auch weiterhin Film- und Fernsehrollen. Anfang der 60er Jahre zog sie sich vom Film zurück und trat nur noch selten im Fernsehen auf. Ihre Autobiographie „Komm auf die Schaukel, Luise. Balance eines Lebens" erschien 1973. Sie verfaßte u.a. auch „Ferien im Zelt und Wohnwagen", 1957 (u. d. T.: Das Hotel nehmen wir mit. Erinnerungen an die 50er Jahre, 1987) und „Unterwegs zu mir. Australische Impressionen" (1983). Literatur: Ulrich BV 2,1923; Kürschner 760; Reclams dt. Filmlex. 384; LThlnt 938; Sucher2 720; Rischbieter 1324; U. Köhler-Lutterbeck, M. Siedentopf, Lex. der 1000 Frauen, 2000; Lex. dt.sprachiger Film, Loseblatt. Ullrich, Margarethe, geb. in Wien Datum unbek., gest. 26. 1. 1910 Münster; Schauspielerin. Während 17 Jahren Mitglied des Königlichen Theaters in Wiesbaden. Literatur: A. Herrmann, Gräber berühmter u. im öffentlichen Leben bekannt gewordenener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, 1928. Ullrich, Titus, geb. 22.8. 1813 Habelschwerdt/Preußisch-Schlesien, gest. 17.12. 1892 Berlin; Schriftsteller und Intendanturrat. Studierte Philosophie, Literatur u. Altertumswissenschaft in Breslau u. Berlin, 1836 Dr. phil., Privatlehrer. 1848-60 Kunst- u. Theaterkritiker an der neugegründeten „Nationalzeitung" in Berlin. 1860-87 literarisch artistischer Beirat des Gl (im heutigen Sinne wohl Dramaturg) am Königlichen Schauspielhaus Berlin, 1875 Intendenzrat u. 1881 Geheimer Intendanturrat. Er verfaßte die Dichtungen „Das hohe Lied" und „Viktor". Literatur: Ulrich BV 2,1923; ADB 39,201; H. Sauer, ~ in seinen Dichtungen (Diss. Würzburg) 1925. Ullrich, Ulrike, Lebendaten unbek.; Schauspielerin. 1966 vermutlich Debut in Tübingen u. Engagement bis 1968. 1969-72 in Tier, 1972-75 an der Komödie im Marquardt in Stuttgart, dann bis 1977 als Gast am Theater in Heidelberg. Seit 1977 war sie mit Unterbrechungen wieder an der Komödie im Marquardt in Stuttgart u. 1983-89 an den Kammerspielen Hamburg. Seit 1983 gehörte sie dem Ensemble des Theaters in Bregenz an, 1991/92 spielte sie auch in Schwäbisch-Hall. Ullrich, Walter, geb. 29.1. 1931 Mönchengladbach; Schauspieler, Regisseur und Thea-

Ulm

terdirektor. Sohn von Kurt U. 1945 Debut am Stadttheater Halberstadt, 1946 am Stadttheater Bad Godesberg und 1947 am neugegründeten Stadttheater Lüdenscheid. Nach versch. Engagements 1958 Gründer und Direktor des Kleinen Theaters, seit 1970 unter dem Namen Kleines Theater im Park Bad Godesberg und seit 1979 zusätzlich Intendant der Landesbühne Rheinland-Pfalz mit Sitz im Schloßtheater Neuwied. Er ist mit der Schauspielerin Christine Uhde verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1923; W. SchulzeReimpell, Vom kurkölner Hoftheater zu den Bühnen der Bundeshauptstadt. 125 Jahre Bonner Stadttheater, 1983; D. H. Fröse, Da Unternehmer, hie Intendant. ~ s rheinisches Kleintheater-Puzzle zwischen Bad Godesberg u. Neuwied (in: Die dt. Bühne 4) 1984. Ullrich-Rohn, Hermine (oder Pauline), Lebensdaten unbek.; Sängerin. 1853-76 Mitglied des Hoftheaters Mannheim. Literatur: A. Pichler, Chronik des Großherzoglichen Hof- und National-Theaters in Mannheim, 1879; L. Stahl, Das Mannheimer Nationaltheater, 1929. Ulm, Stadt in Baden-Württemberg. Ähnlich wie in anderen dt. Städten gestalteten sich die Anfänge des Theaters in Ulm. Sehr früh wurden bereits Schulkomödien (1507 u. 1513) aufgeführt. Seit 1552 fanden im 1. Stock des Schuhhauses Theatervorstellungen statt. Zwischen 1594 u. 1650 gastierten häufig englische Theatertruppen in Ulm. Der Architekt Josef Furttenbach (1591-1667) wurde mit der Umgestaltung des Binderhofes, eines Scheunengebäudes des einstigen Dominikanerklosters betraut. Er errichtete das „Theatrum comoediae" (nach italienischem Vorbild). Dieses „Komödienhaus" war das erste deutsche Stadttheater und wurde am 17. 8. 1641 eröffnet. 1650 umgebaut, wurde es während des spanischen Erbfolgekrieges (1701-14) in eine Kaserne umgewandelt, Theateraufführungen fanden danach an wechselnden Orten statt. 1781 wurde im ehemaligen Kutschenhaus das neue „Komödienhaus" eröffnet. Bis zur Zerstörung des Gebäudes (1944) blieb das Ulmer Stadttheater in seiner Grundform erhalten. Seit Mitte des 19. Jahrhundert setzte sich das Orchester aus Militärmusikern der württembergischen und bayerischen Garnisonen zusammen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde ein eigenes Theaterorchester gegründet. 1928 wurde das Theater, das bis dahin ein Privatunternehmen war, von der Stadt übernommen. Erster Intendant war Erwin Dieterich, der 1929 Herbert von

Ulman

Ulmer

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Karajan als Opernkapellmeister engagierte. Nach der Zerstörung des Theaters wurde in der Turnhalle der Wagnerschule (heutiges Hans u. Sophie Scholl-Gymnasium) gespielt. Dieses Provisorium dauerte von Herbst 1945 bis zum Sommer 1969. Das neue Theater wurde 1966-69 vom Architekten Fritz Schäfer in der Olgastraße erbaut. A m 3. 10. 1969 wurde das „Ulmer Theater" mit Brechts „Leben des Galilei" eröffnet. Das Große Haus faßt 815 Sitzplätze, der zweite Spielort, das Podium im Untergeschoß, bietet je nach Inszenierung bis zu 200 Zuschauern Platz. Das Theater ist ein Dreispartenbetrieb und wird seit 1994 von Ansgar Haag geleitet. Literatur: Blum 7,143; Riemann Sachteil 1066; M G G 2 Sachteil 9,1203; Seeger 650; T. Schön, Geschichte des Theaters in ~ (in: Diözesanarchiv von Schwaben 17. u. 18) 1899 u. 1900; W. Tappe, Jubiläums-Jahrbuch des Ulmer Stadttheaters aus Anlaß des hundertfünfzigjährigen Bestehens 1781-1931, 1931; 300 Jahre Ulmer Bühne. A m 12. April 1640 übergab Furttenbach seine erste Bühne der Ulmer Öffentlichkeit (hg. H. Hess) 1938 (= Blätter des Ulmer Stadttheaters 14); D. Zöchling, Opernhäuser in Deutschland, Öst. u. der Schweiz, 1983; G. Volz, Theaterporträt: Ulmer Theater (in: Opernwelt 11) 1990; Zum Beispiel Stadttheater als kulturpolitische Lebensform (hg. L. Prütting) 1991; M. Jahnke, ~ und nicht die Provinz (in: Die Dt. Bühne 3) 1997; E. Pluta, Stadttheater - Theater für die Stadt. Beobachtungen in ~ (in: Opernwelt 7) 1997; M. Bullinger, Kunstförderung zwischen Monarchie u. Republik: Entwicklungen der Kunstförderung in Württemberg zwischen 1900 u. 1933 am Beispiel der Theater in Stuttgart, ~ u. Heilbronn, 1997. Ulman, Kurt, geb. 1931 München, gest. Silvesternacht 1996/97 Ort unbek.; Schauspieler. Schauspielausbildung in München und Zürich. 1958 am Theater in Ingolstadt, 1960-63 am Intimen Theater München, 1963/64 in Kreuznach, 1964/65 in Köln, 1966-70 wieder in Ingolstadt, hierauf bis 1973 in Oldenburg und 1975-77 in Düsseldorf. 1977-92 Mitglied des Saarländischen Staatstheaters Saarbrücken. Seit 1992 an der Hochschule für Musik u. Theater in Saarbrücken tätig. Ulmann, Albrecht von, geb. Walk/Livland Daten unbek.; Sänger und Regisseur. Nach der Gesangsausbildung 1896 Debut und Engagement bis 1898 in Rostock, 1898 in Barmen, 1899 in Elberfeld und 1900 in Stettin. 1901-03 Mitglied des Stadttheaters Königs-

berg, 1904 in Nürnberg u. 1905-07 in Bremen. 1908-23 in Magdeburg, seit 1914 auch Spielleiter. Literatur: Ulrich BV 2,1923; Eisenberg 1057. Ulman(n), Ernst (auch Ernst Roland Ullmann), geb. 1914 Wien, gest. 27.7. 1977 Ort unbek.; Schauspieler. Bühnendebut in Wien, 1926 Filmdebut. Emigrierte nach Frankreich, trat 1939 in Paris im Kabarett „Vienne à Paris" auf. Ging dann nach London, spielte ebd. an der „Öst. Bühne", wirkte in Filmen mit und arbeitete für die BBC. Nach dem Krieg Lehrer an der Royal Academy of Dramatic Art in London, w o er auch inszenierte. Später auch umfangreiche Fernseharbeit. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,955. Ulmann, Paula (verh. Scherbak), Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. 1893 vermutl. Debut in Hermannstadt, 1895-97 in Teplitz, 1897-1900 am Stadttheater Brünn, dann an Theatern in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1923; G. Bondi, Fünfundzwanzig Jahre Eigenregie. Geschichte des Brünner Stadttheaters 1882-1907, 1907. Ulmer, Edgar G(eorg), geb. 17.9. 1900 (nach anderer Quelle 1904) Wien, gest. 30.9. 1972 Woodland Hills/Kalifornien; Schauspieler, Filmregisseur u. Drehbuchautor. Besuchte die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Dekorateur am Burgtheater. Zwischen 1920-23 stattete er versch. Filme in Berlin, Wien u. Stockholm aus. Zusammenarbeit mit Max Reinhardt, mit dem er 1923 nach Amerika ging und an dessen „Mirakel"-Inszenierung in N e w York mitarbeitete. 1925/26 Ausstattungs- und Regieassistent bei WesternSerien bei C. Laemmles Universal, auch Assistent von Friedrich Murnau. 1929 wieder beim Film in Berlin. Nach 1930 Bühnenbildner an der Philadelphia Grand Opera Company u. Coregisseur Robert Siodmaks bei seinem ersten Film „Menschen am Sonntag". Seit 1932 nur mehr Filmregisseur. Literatur: J.-Ch. Horak, Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration nach 1933, 1986; One-Way Ticket to Hollywood. Film Artists of Austrian and German Origin in Los Angeles. Catalogue Univ. of Southern California, 1986; R. Ulrich, Österreicher in Hollywood. Ihr Beitrag zur Entwicklung des amerikanischen Films, 1993. Ulmer, Friedrich, geb. 27.3. 1877 München, gest. 26.4. 1952 Traunstein/Oberbayern; Rechtsanwalt, Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. Trat bereits 1895 am Residenz-

Ulmer

2706

theater M ü n c h e n auf, studierte d a n n J u r a in M ü n c h e n , einige Zeit als Rechtsanwalt tätig. 1908-33 Schauspieler u n d Regisseur am Bayerischen Staatstheater M ü n c h e n . Seit 1929 auch Lehrer für Dramaturgie u n d Regie ebd. a n der Universität. 1933 in M ü n c h e n entlassen, spielte d a n n in Berlin. Kehrte im Herbst 1935 wieder nach M ü n c h e n zurück, trat d a n n - vor allem nach d e m Krieg - nur m e h r als Gastschauspieler u. Gastregisseur auf. Er veröffentlichte 1943 seine Memoiren u. d. T. „Perlicco Perlaceo", 1946 „Saitenspiel der Genien, ein Brevier der a b e n d l ä n d i s c h e n Dramatik". Literatur: Ulrich BV 2,1923. Ulmer, Willy, geb. 15.1. 1879 M ü n c h e n , Tod e s d a t u m u. -ort unbek.; Sänger. Anfänglich Operettensänger. 1904/05 am Staatstheater Posen, 1907/08 am Wilhelm-Theater in Magd e b u r g u n d 1909/10 a m Stadttheater Augsburg, wo er erstmals auch eine Opernpartie ü b e r n a h m . 1910-15 Mitglied des Stadttheaters Zürich, 1915/16 am O p e r n h a u s Düsseldorf, 1917/18 a m Stadttheater Elberfeld u n d 1918-21 am Stadttheater Magdeburg. 1914 sang er bei d e n Bayreuther Festspielen. Später wirkte er als Pädagoge in M ü n c h e n . Er war mit der Sängerin Alice Prévost verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1923; Kutsch-Riem e n s 5,3544; Suter 427. Ulram (auch Ullram), Karl von, geb. 20.2. 1813 Brünn/Mähren, gest. 8.6. 1879 Kassel; Sänger, Schauspieler u n d Regisseur. Studierte anfänglich Rechtswissenschaft, Gesangsunterricht bei J o h a n n Wenzel Tomaschek. 1833 Chorist a n der Hofoper in Wien u n d weitere G e s a n g s a u s b i l d u n g bei Franz Weinkopf u n d Giuseppe Ciccimarra. 1834 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1837 a m T h e a t e r in Brünn, 1837-39 a m Theater in L e m b e r g sowie als Gast in Kiew, Odessa, Warschau u. Krakau. 1839/40 a n der Hofoper Wien. 1840-44 u. 1845/46 in Graz, 1844/45 in Leipzig, jeweils auch als Schauspieler. 1846-49 am Landestheater Linz. Als er 1848 w ä h r e n d seines Linzer E n g a g e m e n t s revolutionäre Schriften verfaßte, w u r d e ihm der Prozeß gemacht, u n d er verlor sein E n g a g e m e n t . 1849-1852 wieder a m Stadttheater Brünn, 1852/53 Regisseur des Schauspiels in Linz, 1853-55 a m Stadttheater Hamburg, 1855-57 in Danzig, 1857-60 Regisseur am Hoftheater in W i e s b a d e n u n d anschließend in d e r s e l b e n Funktion bis zu seinem Tod a m H o f t h e a t e r Kassel. M i t b e g r ü n d e r der „Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger".

Ulrich

Literatur: Ulrich BV 2,1923; Wurzbach 49,11; Flüggen 310; Blum 7,322; Katalog 2/1V,376; Kutsch-Riemens 5,3544; H. Wimmer, Das Linzer Landestheater 1803-1958, 1958; J. Got, Das öst. T h e a t e r in Lemberg im 18. u. 19. J a h r h u n d e r t , 2 Bde., 1997. Ulrich, Eduard, geb. 1.3. 1795 Weimar, weitere biographische Daten u. Einzelheiten nicht bek.; Komponist. Werke: Der Eremit auf d e n Pyrenäen. Romantische Oper, UA 1840 Weimar; Der t r e u e Eckard. Oper, UA 1841 Weimar. Ulrich (eigentl. Dzialas), Hans(-Ulrich), geb. 30.6. 1903 Obernigk/Schlesien; Schauspieler. Private Schauspielausbildung bei Walter Werner, 1925/26 a n d e n Barnowsky-Bühnen in Berlin, d a n n a m Schauspielhaus Stuttgart, am Landestheater Gotha, 1930 in Schweidnitz, 1932 a m Alberttheater D r e s d e n u n d in Bad O e y n h a u s e n . 1933-36 a m Stadttheater Trier, 1934 auch a n der N a t u r b ü h n e Berlin. Bis 1939 am Sommer- u n d Stadttheater H a n a u , 1938-44 in Frankfurt/Oder. N a c h 1945 a n versch. B ü h n e n in Berlin engagiert. Rundfunktätigkeit u n d Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1923; Kürschner 760. Ulrich (eigentl. Gaede), Heinz, geb. u m 1917, gest. November 1973 Orte jeweils u n b e k . (Hannover möglich); Schauspieler. Sohn des Schauspielers u n d Regisseurs Max G a e d e (1882-1969), bei d e m er auch Schauspielunterricht erhielt. 1942 erstes E n g a g e m e n t in Neisse. Nach d e m Kieg am Schauspiel (Ballhof) in Hannover. Auch Filmtätigkeit. Literatur: Ulrich BV 2,1924. Ulrich, Kurt, geb. 27.8. 1926 Berlin; Schauspieler u n d Regisseur. Besuchte die H e b beltheaterschule in Berlin, d a n n am T h e a t e r der Freundschaft. Seit 1953 Filmschauspieler bei der DEFA, d a n n beim F e r n s e h e n u. seit 1963 beim ZDF, inszenierte zahlr. Unterhaltungssendungen. Literatur: F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars, 1999. Ulrich, Kurt Arthur Erwin, geb. 28.6. 1905 Berlin; Filmproduzent u n d Theaterdirektor. Seit 1919 beim Film, anfängl. Aufnahmeleiter, 1932-38 Kulturfilmproduzent, d a n n Produktionsleiter u. a. bei Berlin-Film. 1945-49 Direktor des Lustspielhauses des Westens Berlin, führte die Gastspieldirektion „Der Reg e n b o g e n " . 1948 G r ü n d u n g mit Kurt Schulz der Berolina-Filmproduktion. Literatur: Ulrich BV 2,1924; Kürschner 760.

Ulrich

2707

Ulrich, Margarete, geb. in Wien Datum unbek., gest. 26.1. 1910 Münster/Westfalen; Schauspielerin. 1868-70 am Hoftheater München, die nächsten J a h r e kein Nachweis ü b e r ihre E n g a g e m e n t s . 1890/91 a m Wallnertheater Berlin u n d 1891-1910 Mitglied des Königlichen Theaters Wiesbaden. Literatur: Ulrich BV 2,1924; Flüggen 310; Staatstheater Wiesbaden. Akten u. Druckschriften 1810-1996 (bearb. E. Hack) 1997. Ulrich (auch Ullrich), Pauline, geb. 19.12. (nach a n d e r e r A n g a b e 19. 3.) 1835 Berlin, gest. 26.5. 1916 Loschwitz/Dresden; Schauspielerin. Tochter des Kammermusikers Albert U. am Berliner Hoftheater. Ausbildung bei Auguste Crelinger, erste Auftritte auf d e n L i e b h a b e r b ü h n e n „Urania" u n d „Concordia" in Berlin. 1854 Debut a n der H o f b ü h n e in Berlin, 1856 fünf Monate a m Theater in Stettin, hierauf bis 1858 am Hoftheater Hannover. 1859-1914 Mitglied (dann Ehrenmitglied) des Hoftheaters Dresden. Später dramatische Lehrerin. 1875 u. 1880 Gast a m Hoftheater M ü n c h e n . Sie wirkte auch bei d e n Separatvorstellungen für König Ludwig II. mit. Literatur: Ulrich BV 2,1924; Eisenberg 1057; Flüggen 310; Biogr. Jb. (1914-16) 335; A. Kohut, Das Dresdner Hoftheater in der Gegenwart, 1888; M. Rudolph, Rigaer Theateru n d Tonkünstler-Lexikon, 1890; A. Lenschke, ~ (in: Beiträge zur Literatur u. Theatergeschichte, L. Geiger zum 70. Geb.tag als Festg a b e dargebracht) 1918; E. E. Reimérdes, ~ (in: Dt. Bühnengenossenschaft 45) 1916; E. Rosendahl, Geschichte der Hoftheater in Hannover u. Braunschweig, 1927; E. E. Reimérdes, ~ (in: Dt. B ü h n e n j a h r b u c h 28) 1917; J. Reichelt, Sehnsüchtige. Bekenntnisse von Dichtern u. Schauspielerin, 1937; T h e a terhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Ulrich, Richard, geb. u m 1904 Ort unbek.; Schauspieler, Regisseur u. Theaterintendant. 1920 vermutl. Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1923 in Nordhausen, 1925-30 in Bonn, seit 1928 auch als Spielleiter. 1930-35 Regisseur u. Schauspieler a n d e n Kammerspielen im Schauspielhaus M ü n c h e n , 1939-41 Schauspieler u. Oberspielleiter in Reichenberg. 1941—44 Intendant, Oberspielleiter u. Schauspieler in Karlsbad. N a c h d e m Krieg bis 1950 Oberspielleiter in Dessau, 1952-54 in Oldenburg, 1956-58 in Koblenz, 1960 in Wuppertal u n d nach einer Pause 1967 Schauspieler in Düsseldorf. Literatur: Ulrich BV 2,1924.

Ulrichs

Ulrich, Rolf, geb. 23.6. 1921 Berlin; Schauspieler, Kabarettist u n d Schriftsteller. Besuchte die Schauspielschule a m Deutschen Theater, Regieassistent u. a. bei Gustaf G r ü n d g e n s u. H a n s Lietzau sowie Schauspieler a m Theater a m K u r f ü r s t e n d a m m Berlin. 1949 g r ü n d e t e er mit Klaus Becker, Joachim Teege u n d Alexander Welbat eine Kabarettgruppe, aus der „Die Stachelschweine" hervorgingen, die er auch leitete. Schrieb Texte für Kabarettprogramme u n d Drehbücher, u. a. „Nicht träumen, Herr Präsident!" Komödie 1955. Literatur: Ulrich BV 2,1924; Kürschner 760; Kabarett-Lex. 403; R. Ulrich, Jo Herbst, D. Thierry, Die Stachelschweine, 1956; R. Ulrich, Es sollte alles ganz a n d e r s w e r d e n . 40 J a h r e Kabarett „Die Stachelschweine", 1990. Ulrich, Rudolf, geb. 3.1. 1922 Halle/Saale, gest. 4.4. 1997 Berlin; Schauspieler. Schon w ä h r e n d seiner Schulzeit Statist am Stadttheater Halle. N a c h d e m Krieg u. Kriegsg e f a n g e n s c h a f t 1946 Schauspielstudium bei Elsa Müller-Rochel in Halle/Saale. 1947 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1949 am Landestheater Halle, 1949-51 am Theater in Altenburg. Anschließend am T h e a t e r der Freundschaft Berlin. Seit 1953 hauptsächlich beim Film, 1954-90 Mitglied des Schauspielerensembles der DEFA. Seit Mitte der 70er J a h r e vorwiegend beim Fernsehen. Literatur: Ulrich BV 2,1924; Kürschner 760; M. Heidicke, Gespräch mit ~ (in: Filmspiegel Nr. 18) 1957; E. Altmann, Unsere Filmsterne, 1962; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDRStars, 1999; Lex. dt.sprachiger Film, Loseblatt. Ulrich, Trude(l), geb. 9.8. 1908 Zürich, gest. 21.4. 1968 Luzem; Sängerin. Erstes Engagem e n t 1930-33 a m S t ä d t e b u n d t h e a t e r BielSolothurn, 1933-36 a m T h e a t e r in St. Gallen u n d 1936-52 am Theater in Luzem. Als Gastsängerin trat sie auch a m Stadttheater Zürich auf. Sie wirkte auch in kleineren Rollen in Filmen mit. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3545; Suter 427. Ulrich, Walter, geb. 19.8. 1909 Berlin; Dirigent. Besuchte das Konservatorium in Berlin. 1946-48 Pianist bei einer Jazz-Kapelle in Klagenfurt, 1949-54 Korrepetitor u. seit 1957 Ballettkorrepetitor a m Stadttheater Klagenfurt. Literatur: Ulrich BV 2,1924. Ulrichs, Carl (Karl), geb. 23.6. 1861 Hannover, gest. 30.5. 1934 Bremen; Schauspieler,

Ulrichs

2708

Regisseur und Theaterdirektor. Sohn des Theaterdirektors Theodor U., 1879 Debut in Lübeck, 1880 in Neustrelitz, 1881 wieder in Lübeck, 1882 in Düsseldorf, 1883-85 in Frankfurt/Oder, 1885 am Theater in Basel, 1886 am Residenztheater Dresden, 1887-89 am Stadttheater Posen und 1890-96 am Stadttheater Chemnitz. 1896-1909 Mitglied (später Ehrenmitglied) des Hoftheaters Oldenburg, als Oberregisseur und 1899-1909 auch als Direktor. 1909-25 Direktor u. Ehrenmitglied des Stadttheaters Osnabrück. Lebte seit 1926 in Bremen. Literatur: Ulrich 1058; Flüggen 310.

BV

2,1924;

Eisenberg

Ulrichs, Mathilde s. Jesse, Mathilde. Ulrichs, Theodor, geb. 20.9. 1833 Peine/Niedersachsen, gest. 21.8. 1874 Kiel/Schleswig; Schauspieler u. Theaterdirektor. Begann seine Tätigkeit als Schauspieldirektor 1858 und leitete die Theater in Harburg, Stade, Lüneburg, Hildesheim, Helmstedt, Göttingen, die Hoftheater Altenburg und Gera, Eisenach und Jena. 1872 Direktor des Stadttheaters Kiel. Er war mit Mathilde Reinecke (wiederverheiratete Jesse) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1924. Ulrici s. Trenck, Ulrich Albert von der.

Umbach

u. Journalist. Rundfunk- und Fernseharbeit. Autor von Kinderserien. Ulrici, Wilhelm, Lebensdaten unbek., möglicherweise 1868 geboren; Sänger. 1892 Debut und Engagement bis 1894 am Hoftheater Karlsruhe, 1894 am Stadttheater Ulm, 1895 am Stadttheater Augsburg, 1896-1902 Mitglied des Stadttheaters Leipzig, seit 1902 des Hoftheaters Kassel, dem er bis 1915 angehörte und dann seinen Bühnenabschied nahm. Als Gastsänger trat er auch an den Opernhäusern von Dresden, Berlin und Wiesbaden auf. Literatur: Ulrich BV 2,1924; 1058; Kutsch-Riemens 5,3545.

Eisenberg

Ulrik (eigentl. Brunnhöhler), Renate, geb. 7. 6. 1946 Velbert/Rhein; Schauspielerin. 1972 Debut in Koblenz, 1974/75 am Hansa-Theater in Berlin, dann in Düsseldorf, 1976/77 in Aachen u. 1977/78 in Neustadt. Literatur: Ulrich BV 2,1924. Ulsamer, Sibylle, geb. in München Datum unbek.; Kostüm- und Bühnenbildnerin. A b solvierte in Köln und Düsseldorf die Ausbildung für Schneiderei, Kostümkunde und Bühnenbild. Anfänglich an Bühnen in Dtl., dann am Piccolo Teatro di Milano. Später freie Kostüm- und Bühnenbildnerin an den großen europäischen Opernhäusern, Zusammenarbeit u. a. mit Luca Ronconi, Otto Schenk und Ettore Scola.

Ulrici, Adalbert, Lebensdaten unbek.; Schauspieler und Regisseur. 1906 Debut und Engagement bis 1907 in Meiningen. 1908 Schauspieler und Regisseur in Konstanz, 1909-11 Regisseur am Hoftheater Detmold. 1912 Schauspieler u. Regisseur am Theater in Bremerhaven, 1915-17 auch Direktionsstellvertreter u. Oberspielleiter. 1913 u. 1914 Schauspieler in Berlin. 1919 Schauspieler u. Oberspielleiter am Alberttheater Dresden und 1920 in dens. Funktionen in Karlsruhe. Dann nicht mehr nachgewiesen.

Umba, Hans, geb. 10.4. 1875 Hamburg, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler u. Sänger. Ausbildung bei Paul Pauli in Berlin, 1902 an einer Vorstadtbühne in Berlin, 1904 am Stadttheater Döbeln-Bautzen, 1905 am Wilhelmstheater Magdeburg, auch als Regisseur. 1907/08 Schauspieler u. Dramaturg in Lindau, 1908/09 Schauspieler u. Regisseur in Füssen u. 1910/11 in Biel. Später Gastschauspieler, nach 1915 nicht mehr nachgewiesen.

Literatur: H. G. Peters, Vom Hoftheater zum Landestheater. Die Detmolder Bühne von 1825 bis 1969, 1972.

Literatur: Ulrich BV 2,1924; H. Hagemann, Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen. 1. Jahrgang, 1906.

Ulrici, Johann Andreas, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. Mitglied einer Gesellschaft deutscher Schauspieler in Pyrmont, Hannover u. Lüneburg. Er baute in Pyrmont/Niedersachsen ein Theater u. war bis 1795 dessen Direktor. Literatur: Pies 398 (Nachtrag).

Umbach, Peter, geb. 28.11. 1935 Berlin; Bühnenbildner. Studierte Architektur u. Bühnenbild in Berlin. In den 60er Jahren Filmarchitekt. Werkstattdisponent am Württembergischen Staatstheater Stuttgart. 1971-73 Ausstattungsleiter an den Theatern in Ulm und 1974/75 in Hagen. Dann als Gast in Oberhausen, Baden bei Wien, Klagenfurt, seit 1986 Ensemblemitglied. Später freier Bühnenbildner. Literatur: Ulrich BV 2,1924.

Ulrici, Rolf, geb. 1922 Berlin, gest. Ende September 1997; Dramaturg und Schriftsteller. Nach dem Krieg Dramaturg, Oberspielleiter

Umbach-Schaub

2709

Umbach-Schaub, Elly, geb. 1895 Kassel, gest. 25.7. 1979 ebd.; Schauspielerin. Ausbildung an der Schauspielschule von Bodenhausen. Erstes Engagement am Residenztheater Kassel, dann an den Kasseler Kammerspielen u. am Stadttheater Frankfurt/Oder. Sie war mit dem Schauspieler Hermann Umbach (näheres über ihn nicht bek.) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1924. Umberg, Gerd-Theo, geb. 1943 Säckingen/ Baden; Regisseur und Intendant. Studierte Jura u. a. in Bonn, Regieassistent bei Boleslaw Barlog in Berlin. Erste Inszenierungen in Wuppertal u. Düsseldorf. 1981 Künstlerischer Betriebsdirektor bei Günther Beelitz in Düsseldorf, dann mit dems. in München. Kaufmännischer Direktor bei Canaris in Düsseldorf. Seit 1996 Intendant des Hessischen Staatstheaters Darmstadt. Literatur: St.Benz, Sattelfest im Parcours. ~ ist ein erfahrener Theatermann. Im Darmstadt wagte er einen Neuanfang ... (in: Die dt. Bühne 6) 1997. Umgelter, Fritz, geb. 8. (18?) 8. 1922 Stuttgart, gest. 10.5. 1981 München (nach anderer Quelle Frankfurt/Main); Schauspieler, Regisseur, Bühnenbildner und Theaterdirektor. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Philologie in Straßburg, Tübingen u. München. Dann Schauspieler an versch. kleinen Theatern, Bühnenbildner in Tübingen u. bis 1951 Schauspieler und Regisseur an den Städtischen Bühnen Augsburg. 1951-54 in dens. Funktionen am Staatstheater Wiesbaden. 1953 erstmals Fernsehregie, 1955 Leiter der Abteilung Fernsehspiel, Unterhaltung und Dokumentation beim Hessischen Rundfunk. Später freier Bühnen- u. Fernsehregisseur in Augsburg, Wiesbaden, München und Wien. Literatur: Ulrich BV 2,1924; Kürschner 760; E. Netenjakob, TV-Filmlex. Regisseure, Autoren, Dramaturgen 1952-1992, 1994. Umlauf, Elisabeth (verh. Holzel), geb. 1787 Wien, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. Tochter des Komponisten Ignaz U., 1801/02 am Theater an der Wien, 1806 in Graz, 1807-09 am Landestheater Linz, gemeinsam mit ihrem Gatten, dem Sänger u. Theaterdirektor Nikolaus Alois Holzel. 1810-15 trat das Ehepaar in Pest auf, und 1816-24 waren sie wieder am Linzer Landestheater, an dem Alois H. 1819-24 Direktor war. Nach dem Linzer Engagement trat sie vermutlich von der Bühne ab. Literatur: Ulrich BV 1,813; H. Wimmer, Das

Umlauf(f)

Linzer Landestheater 1803-1958, 1958 (unter Holzel). Umlauf, Ellen, geb. 17.8. 1925 Wien, gest. 22.2. 2000 Fidschi-Inseln/Neuseeland; Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin. Tochter der Kinderbuchautorin Anneliese U.-Lamatsch. Tanz- und Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar und an der Staatsakademie für Tanz in Wien. Anfangs Primaballerina an den Opernhäusern von Breslau und Graz. Operettensängerin in Mailand und Triest. Seit 1949 Schauspielerin u. a. am Landestheater Salzburg, am Theater in der Josefstadt Wien, am Schauspielhaus Düsseldorf, am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen, an der Kleinen Komödie München, 1967/68 an der Komödie im Marquardt in Stuttgart und 1977/78 als Gast an der Freien Volksbühne Berlin. In den achtziger u. neunziger Jahren immer wieder auch am Schauspielhaus in Wien. Auch Film- u. Fernsehschauspielerin. Seit 1980 Autorin, Regisseurin u. Produzentin von Filmen, vornehmlich von Dokumentarfilmen über Inseln im Südpazifik. Sie lebte seit Jahrzehnten mit vielen Adoptivkindern auf den Fidschi-Inseln. Sie war mit dem Schauspieler Albert Rueprecht verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1924; Huber 1047; H. Lederer, Bevor alles verweht ... Wiener Kellertheater 1945 bis I960, 1986. Umlauf (f), Ignaz, getauft 21. 8. 1746 Kirchberg am Wagram/Niederöst., gest. 8.6. 1796 Wien; Komponist. Vater von Michael U. Mit acht Jahren Vollwaise, über seine Ausbildung ist nichts bekannt. Seit 1765 Kammermusiker, ab 1772 Bratschist des Burgtheaterorchesters Wien, 1778 Dirigent des Nationalsingspiels in Wien. 1782 übernimmt er die Aufsicht der sieben Hofkapellensängerknaben, 1783 Substitut Anton Salieris, 1789 Vizekapellmeister bei der Hofkapelle, 1796 Musiklehrer der jungen Erzherzoge. Komponist von Kirchen- u. Kammermusik sowie Singspielen. Mit seinem Singspiel „Die Bergknappen" wurde 1778 das Wiener Nationalsingspiel eröffnet. Werke (nur für die Bühne): Die Insel der Liebe oder Amor Herrscher der Herzen (auch Erforscher des Herzens). Lustspiel mit Tänzen, UA 1772 Burgtheater Wien (von Kindern dargestellt); Die Bergknappen. Singspiel (Text: Paul Weidmann), UA 16. 1. 1778 Wien (Privatvorstellung vor Kaiser Josef II. - öffentliche UA 17. 2. 1778 Burgtheater); Die Apotheke. Singspiel (Text: J . J . Engel), UA 1778 Wien; Die puecefarbenen Schuhe oder Die schöne Schusterin. Komisches Singspiel

Umlauf(f)

2710

(Text: G. Stephanie d. J.), UA 1779 Wien (vorher im Schloß Laxenburg?); Das Irrlicht oder Endlich fand er sie. Komisches Singspiel (Text: C. F. Bretzner), UA 1782 Wien (vollst, neu bearb., UA 1796 Wien); Welches ist die beste Nation? Lustspiel mit Gesang (Text: C. v. Ayenhoff), UA 1782 ebd.; Die glücklichen Jäger. Singspiel (Text: G. Stephanie d. J.), UA 1785 (1786?) ebd.; Der Ring der Liebe oder Zemires und Azors Ehestand. Singspiel, UA 1786 ebd.; Melide. Oper (nicht aufgeführt). Literatur: Ulrich BV 2,1924; ADB 39,277; Wurzbach 49,22; Katalog 2/IV.341; Riemann 2,825 u. Erg.bd. 2,815; M G G 13,1051; Seeger 650; O. Teuber, Singspiel u. Oper im Burgtheater. Die Mozart-Tage in der „Burg" (in: O. T., Die Theater Wiens 2/2,1) 1903; ,Die Bergknappen' (hg. R. Haas) 1911 (Neudr., 1959); L. H. Skrbensky, Drei dt. Tonkünstler: Ch. U., ~ und Michael U. (in: Mitteilungen zur Gesch. der Familien U., 2. Heft) 1926; R. Reuter u. E. Wächtler, Die künstlerische u. historische Bedeutung des Singspiels ,Die Bergknappen' von ~ am Beginn der Geschichte der deutschen Nationaloper (in: Freiberger Forschungshefte 48) 1965; W. Zimmermann, ,Die Bergknappen' von ~ (in: Musik u. Geschichte 15) 1965; H. Wilsdorf, Bericht über eine Aufführung des Singspiels ,Die Bergknappen' (in: Deutsches Jahrbuch für Volkskunde 12) 1966; F. Hadamowsky, Die Wiener Hoftheater (Staatstheater) 1776-1966, 2 Bde., 1966 u. 1975; J. E. de Groat, Leben u. Singspiele des ~ (Diss. Wien) 1984; C. Zeizer, Das Wiener Singspiel Ende des 18. Jahrhunderts. ~ ,Die Bergknappen', Wenzel Müller „Die Schwestern von Prag" - ein Vergleich (Dipl.-Arbeit Wien) 1991; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997. Umlauf(f), Michael, geb. 9.8. 1781 Wien, gest. 20.6. 1842 Baden bei Wien; Violinist, Dirigent und Komponist. Erster Musikunterricht bei seinem Vater Ignaz Umlauf, nach dessen Tod vermutlich bei J. Weigl. Violinist im Hofopernorchester, Substitut des Dirigenten J. Weigl. 1810-25 zweiter Kapellmeister beider Hoftheater. 1840 kurze Zeit Leiter der Hofoper. Zog sich dann aus dem Musikleben zurück. Unterstützte bei zahlreichen Aufführungen den schwerhörigen Ludwig van Beethoven beim Dirigieren. Komponist von Kirchen- und Kammermusik, zahlreichen Balletten sowie Singspielen. Werke (nur für die Bühne): Der Grenadier oder Die Medaille, Oper, UA 1812 Wien; Das Wirtshaus zu Granada, nicht aufgeführt; Das Fest der Liebe und der Freude. Singspiel, UA 1806 Eisenstadt.

Unda

Literatur: Ulrich BV 2,1924; Wurzbach 49,25; Riemann 2,826; M G G 13,1053; Chronologisches Verzeichnis aller Schaupiele, dt. u. ital. Opern, Pantomimen und Ballette, welche seit ... 1794 bis ... 1807 aufgeführet worden sind, 1807; L. H. Skrbensky, Drei dt. Tonkünstler: Ch. U., Iganz U. und ~ (in: Mitteilungen zur Gesch. der Familien U., 2. Heft) 1926; S. Jaeger, Das Atlantisbuch der Dirigenten. Eine Enzyklopädie, 1985; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997. Umlauft, Paul, geb. 27.10. 1853 Meißen, gest. 7.6. 1934 Dresden; Komponist. Studierte Philosophie u. Philologie in Leipzig, besuchte dann das dortige Konservatorium. 1883 Musikreferent beim „Leipziger Tageblatt" u. der „Leipziger Zeitung", Chordirigent u. Konzertbegleiter. Lebte seit 1916 in Dresden. Komponist u. a. von Liedern, Klavierstücken und Opern. Werke (nur für die Bühne): Evanthia. Oper (Text vom Komponisten) UA 1893 Gotha; Betrogene Betrüger. Komische Oper (nach Holberg, Text vom Komponisten) UA 1899 Kassel; Ulfar. Romantische Oper (nicht aufgeführt). Literatur: Ulrich BV 2,1924; Jansa 754; Dt. Zeitgenossen-Lexikon (hg. F. Neubert) 1905. Umminger, Willi, geb. 1891 Heidelberg, gest. 25.4. 1967 Frankfurt/Main; Schauspielerund Regisseur. 1914 Debut und Engagement bis 1917 am Theater in Gera, dann in Berlin. 1919-23 in Frankfurt/Main, 1924-26 in Aachen, seit 1925 auch als Regisseur. 1927 Schauspieler in Mainz, 1928-35 in Köln, 1936-49 in Düsseldorf und bei den Heidelberger Festspielen. Dann am Rundfunk Baden-Baden u. 1948-52 am Städtischen Theater Mainz. Seit 1952 Mitglied des Kleinen Theaters im Zoo, des Intimen Theaters und des Theaters am Roßmarkt in Frankfurt/Main. 1954 war er als Gast am Schauspielhaus Hamburg. Auch Filmschauspieler. Er war mit der Schauspielerin Hilde Westermann verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1924; Kürschner 760. Unda, Emilia, geb. 29.1. 1879 Riga/Lettland, gest. 7.12. 1939 Berlin; Schauspielerin. 1905 vermutlich Debut und Engagement bis 1906 am Stadttheater Metz. 1907 in Aachen, 1908-12 in Düsseldorf, 1914-17 an den Kammerspielen München, 1919 in Hamburg und seit 1920 an versch. Bühnen in Berlin, u. a. am Deutschen Künstlertheater unter V. Barnowsky. Auch als Filmschauspielerin tätig. Literatur: Ulrich BV 2,1925.

Ungar

2711

Ungar, Clara s. Ungar, Klara. Ungar, Georg s. Unger, Georg. Ungar, Hans, Lebensdaten unbek.¡ Schauspieler. Emigrierte nach Großbritannien. Mitglied der „Austrian Youth Players" in London. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,955. Ungar, Hermann, geb. 20.4. 1893 Boskovice/ Mähren, gest. 28.10. 1929 Prag; Schriftsteller. Sohn des jüdischen Fabrikanten Emil U. und seiner Frau Jeanette, geb. Kohn. A b 1911/12 studierte U. in Berlin anfängl. Orientalistik u. Philosophie, daneben besuchte er nationalökonomische Vorlesungen. Studierte dann Rechts- u. Staatswissenschaften in München u. Prag. Mitglied jüdischer Verbindungen („Hasmonäa" in Berlin, „Barissia" in Prag). 1914 Kriegsfreiwilliger. Ende 1915 Verwundung u. halbjähriger Spitalaufenthalt in Brünn. 1917/18 im Kanzleidienst in Königgrätz, Beendigung seines Studiums 1918 als Dr. iur. Kurze Zeit in einer Rechtsanwaltskanzlei in Prag. 1919/20 Dramaturg u. Schauspieler am Stadttheater Eger, dann einige Monate Bankangestellter in Prag. A b 1921 Vertrags(konzept)beamter der Expositur des Amtes für den tschechoslowakischen Außenhandel in Berlin, 1922 Konsularattaché. Im Nov. 1922 Heirat mit Margarete Weiß (geb. Stransky, 1895-1978). 1928 zweiter Legationssekretär. 1928 Rückkehr nach Prag als Ministerialkommissar im Außenministerium. A m 10. Oktober 1929 reichte U. seine Demission ein, um sich ganz seinem literarischen Schaffen widmen zu können. Er starb, nach einer zu spät vorgenommen Operation, an akuter Blinddarmentzündung. Die UA seiner Komödie „Die Gartenlaube" erlebte er nicht mehr. U. verfaßte Romane, Erzählungen und Bühnenstücke. Werke (nur für die Bühne): Der rote General, UA 1928 Theater in der Königgrätzerstraße Berlin; Die Gartenlaube, UA 1929 Theater am Schiffbauerdamm Berlini Krieg. Drama aus der Zeit Napoleons, nicht aufgeführt. Dramenausgaben: Die Gartenlaube. Komödie, 1930; Krieg. Drama aus der Zeit Napoleons (Erstveröffentlichung, mit einem Anhang hg. D. Sudhoff) 1990; Drei jüdische Dramen. H. U.: „Der rote General", W. Mehring: „Der Kaufmann von Berlin", P. Kornfeld, „Jud Süß". Mit Dokumenten zur Rezeption (hg. H.-J. Weitz, unter Mitwirkung von M. Assmann) 1995. Ausgaben (Ausw.): Das Gesamtwerk

Ungar

(Nachwort u. hg. J. Serke) 1989; Der Bankbeamte und andere vergessene Prosa. Erzählungen, Essays, Aufzeichnungen, Briefe. Mit einem Anhang (hg. D. Sudhoff) 1989. Bibliographie: E. Pátková, Bibliographie (in: H. U„ Die Klasse, 1973). Literatur (allgemein zu Leben u. Werk): Ulrich BV 2,1924; P. Mayer, ~ (in: Die Weltbühne 25) 1929; H. Kafka, ~ gest. (in: Die literarische Welt 5) 1929; P. Kornfeld, ~ gestorben (in: Das Tagebuch 10) 1929; E. Schröder, ~ (in: Orplid 5) 1929; R. Kayser, Zwei Tote: Arno Holz u. ~ (in: Die neue Rundschau 40) 1929; ders., ~ (in: Das literarische Echo 32) 1929/30; E. Pátková, ~ (1893-1929). Skizze einer Biographie (in: Germanistica Pragensia 4) Prag 1966; Eine Einführung in sein Werk u. eine Auswahl von M. Linke, 1971; N. Kiemenz, Leben u. Werk, 1971; H. H. Hahnl, ~ (in: H. H. H., Vergessene Literaten. 50 öst. Lebensschicksale) 1984; J. Serke, Böhmische Dörfer. Wanderungen durch eine verlassene literarische Landschaft, 1987; H. J. Schütz, „Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen". Vergessene u. verkannte Autoren des 20. Jahrhunderts, 1988; D. Sudhoff, Leben - Werk - Wirkung, 1990 (mit ausführl. Literaturverzeichnis); Metzler Lex. der dt.-jüdischen Literatur (hg. A. B. Kilcher) 2000. Zu einzelnen Dramen: Der rote General (= DrG): C. v. Ossietzky, DrG (in: Die Weltbühne 24) 1928; W. Mehring, DrG (in: Das Tage-Buch, Berlin 9) 1928; S. Gorelik, DrG (in: Jüdische Rundschau 33) 1928; F. Düsel, DrG (in: Westermanns Monatshefte 73) 1928; H. Kafka, „Historisches Gemälde" oder „Filmreportage"? Zur UA von 'S DrG (in: Die literarische Welt 4) 1928; H. Knudsen, DrG (in: Die schöne Literatur 29) 1928; L. Weltmann, DrG im Theater in der Königgrätzerstraße (in: Das blaue Heft 10) 1928; E. Heilborn, DrG (in: Das literarische Echo 31) 1928/29; F. Hollaender, DrG (in: F. H.r Lebendiges Theater. Eine Berliner Dramaturgie) 1932; Drei jüdische Dramen. DrG, W. Mehring: „Der Kaufmann von Berlin", P. Kornfeld, „Jud Süß". Mit Dokumenten zu Rezeption (hg. H.-J. Weitz, unter Mitwirkung von M. Assmann) 1995. Die Gartenlaube (= DG1): W. Benjamin, ~ : DG1. UA im Theater am Schiffbauerdamm (in: Die literarische Welt 5) 1929; E. Heilborn, DG1 (in: Das literarische Echo 32) 1929/30; F. Düsel, DG1 (in: Westermanns Monatshefte 74) 1930; H. Knudsen, DG1 (in: Die schöne Literatur 31) 1930. Ungar, Josef, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. 1894 Debut in Meran, 1896 am Carl-

Ungar

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theater in Wien, 1899 in Teplitz, 1900 in Bielitz und 1901-30 Mitglied des Stadttheaters Salzburg. Trat dann von der Bühne ab. Literatur: Ulrich BV 2,1925. Ungar, Klara (auch Clara), geb. 1840 Wien, gest. 19.5. 1916 Berlin; Sängerin und Schauspielerin. Gesangsunterricht, u. a. bei Heinrich Proksch in W i e n und Richard Löffler. Debut am Hoftheater Neustrelitz, dann an den Stadttheatern Augsburg, Stettin und an der Kroll-Oper in Berlin. 1859/60 am Theater in Riga und anschließend in Danzig. 1863 am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin, 1866-70 Mitglied des Hoftheaters Braunschweig, 1870 am Stadttheater Stettin. Nach einigen kürzeren Engagements 1878 am Opernhaus Düsseldorf. Da sie nach einer schweren Erkrankung ihre Singstimme verloren hatte, nahm sie Schauspielunterricht und trat nach 1878 als Schauspielerin auf. 1878-81 in Dessau, dann in St. Petersburg, 1883-85 u. nach 1895 in Breslau, 1887-89 am Stadttheater Brünn, 1890-95 am Hoftheater Oldenburg, dann in Königsberg, wieder Breslau, am Schauspielhaus München und am Belle-Alliance-Theater in Berlin, an dem sie 1900 ihren Bühnenabschied nahm. Ihre beiden Schwestern Louise und M a r i e waren Schauspielerinnen. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Wurzbach 49,43; Eisenberg 1058; Flüggen 311; KutschRiemens 5,3545; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890; G. Bondi, Fünfundzwanzig Jahre Eigenregie. Geschichte des Brünner Stadttheaters 18821907, 1907; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Ungar, Ladislaus, geb. 23.4. 1862 Veröcze/ Kroatien, Todesdatum u. -ort unbek.; Komponist. Studierte am Landesmusikinstitut in A g r a m (Zagreb) und am Konservatorium in Wien. Einige Zeit Dirigent am Carltheater, seit etwa 1902 Klavier- u. Kompositionslehrer in Wien; Komponist u. a. von Liedern u. Singspielen. Werke (nur die die Bühne): Das Narrentestament. Operette, U A 1889 Schloß Totis (zur Eröffnung); Der Bretzelbub. Operette (aufgeführt?); Unsere Deutschmeister. Singspiel (aufgeführt?). Literatur: G. Staud, Adelstheater in Ungarn (18. u. 19. Jahrhundert) 1977. Ungar, Marie, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 2. 4. 1926 Alba-Jula/Rumänien; Schau-

spielerin und Sängerin. 1886 Debut in Neisse, 1888 in Budweis, 1892 in Steyr, 1893 am Theater an der W i e n in Wien, 1894 in Hermannstadt, 1897 in Passau. 1910 in Innsbruck, dann u. a. in Gablonz und L u z e m , 1921 in Braunschweig und 1923 in Chemnitz. Literatur: Ulrich BV 2,1925. Ungar, Thomas, geb. 16.5. 1931 Budapest; Dirigent. Studierte an der Musikakademie in Budapest, weitere Studien an den Konservatorien in Mailand und Wien. Bis 1966 Orchesterdirigent. 1966 musikalischer Oberleiter am Stadttheater Regensburg, 1969-73 Dirigent und G M D am Stadttheater Freiburg/Br., seit 1973 Professor an der Musikakademie in Stuttgart und Dirigent an der Staatsoper Stuttgart. Gastdirigent u. a. an der Staatsoper Hamburg und bei den Salzburger Festspielen. Er ist mit der Pianistin Barbara Fry (eigentl. Fritz) verheiratet. Literatur: Ulrich Erg.bd. 2,816.

BV

2,1925;

Riemann

Ungebauer, M a x s. Ungibauer, Max. Ungeheuer, Günther, geb. 15.12. 1925 Köln, gest. 14. 10. 1989 Bonn; Schauspieler. 1942/43 Ausbildung an der Schauspielschule der Städtischen Bühnen in Köln. Nach Kriegsdienst und amerikanischer Kriegsgefangenschaft erstes Engagement in Köln. 1946-51 am Theater in Bonn, 1951/52 in Trier, 1952-54 an den Städtischen Bühnen Münster, 1954-56 am Theater in Oberhausen und 1957-65 Mitglied des Deutschen Theaters Göttingen. Er gastierte u. a. am Thalia-Theater Hamburg, an versch. Berliner Bühnen, an der Kleinen Komödie München, am FritzRémond-Theater im Zoo und am Theater Die Komödie in Frankfurt/Main. Er wirkte auch bei den Bad Hersfelder Festspielen mit und spielte häufig auf Tourneen. Film- und umfangreiche Fernsehtätigkeit. Er war mit der Schauspielerin Roswitha Kraemer verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Huber 1048; Stadttheater u. Theater am Ebertplatz. Schauspiel in Oberhausen 1949-1992 (hg. G. Lepges) 1992. Unger, Alfred Hermann, geb. 20.1. 1902 Hohensalza/Posen, gest. 8.11. 1989 Köln; Schriftsteller und Übersetzer. Studierte Philosophie in Köln u. Berlin, 1924 Dr. phil., Prokurist, später Chefdramaturg der UFA. 1933 entlassen, 1934 von der Gestapo inhaftiert und mit Schreibverbot belegt. 1937 Emigration nach London, in versch. Berufen tätig.

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1940 interniert, 1941 Filmautor, 1943-45 Verfasser v. Drehbüchern u. Mitbegründer des von Hans José Rehfisch gegründeten „Club 1943 ". Nach dem Krieg Kulturkorrespondent der BBC, Theaterkritiker, Verfasser von Hörspielen, Filmdrehbüchern, Mitautor u. a. der Filme „Der Kurier des Zaren" u. „Die Stadt Anato". Bearbeiter und Übersetzer englischer Dramen, u. a. von Terence Rattigan u. Charles Morgan. Über das zeitgenössische englische Theater hielt er am Radio Vorträge. Seit 1948 Mitarbeiter der Zeitschrift „Theatre World". Werke (nur für die Bühne, Ausw.): Frauenrevolution. Drama; Die Buhlerin von Babylon. Drama; Flucht in die Ehe. Komödie; Menschen wie du und ich (Schausp.) UA 1929 Berlin; Disraeli, der jüdische Lord (Schausp.); Vorabend (Schausp.); Die berühmte Gräfin Hatzfeld (Schausp.); Die Sündenfalle, 1927; Phryne, die Courtisane. Komödie. Literatur: Kürschner 760. Unger, Caroline (in Italien: Carlotta Ungher, seit ihrer Verehelichung: Unger-Sabatier), geb. 28.10. 1805 Wien (laut ihren eigenen Angaben), gest. 23.3. 1877 Landsitz La Concezione bei Florenz; Sängerin. Tochter des freiherrlich von Hackelbergschen Wirtschaftsrates u. Schriftstellers Johann Karl U. in Wien. Vierjährige Gesangsausbildung in Wien, hauptsächlich bei Joseph Mozatti. Weitere Gesangsstudien in Mailand bei Domenico Ronconi. 1819 (1821 offizielles) Debut am Kärntnertortheater in Wien und Engagement bis 1823. 1822 wirkte sie in der UA der Oper „Libussa" von Conradin Kreutzer mit. Von 1825 bis Frühjahr 1841 trat sie in Italien auf, u. a. in Neapel, 1827-30 an der Scala Mailand, in Turin, Rom, Bologna, Genua, Florenz und Venedig. An einigen dieser Bühnen sang sie in Uraufführungen. 1833/34 auch am Théâtre Italien in Paris. Als Mitglied der italienischen Truppe kam sie 1839 u. 1840 auch nach Wien u. sang jeweils vom April bis Juni am Kärntnertortheater. Im Sommer 1839 u. 1841 gastierte sie auch an der Hofoper Dresden, wo sie am 5. 9. 1841 ihre Abschiedsvorstellung als Antonina in Donizettis „Belisario" gab. Sie trat dann noch mehr als 25 Jahre lang als Konzertsängerin auf. Seit 1841 mit dem französ. Kunstgelehrten und Schriftsteller Francois Sabatier (1818-91) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1925; ADB 39,296; Wurzbach 49,66; Eisenberg 1059; Flüggen 311; Blum 7,146; Katalog 2/IV.357 u. 531; Riemann 2,827 u. Erg.bd. 2,816; M G G 13,1090; Kutsch-Riemens 5,3546 u. 6,631; Seeger 652;

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Trionfi Melodrammatici di ~ in Vienna, Wien 1839; L. Herz, Biographische Skizze ~ (in: Allgemeine Theater Zeitung, Wien Nr. 178 u. 179) 1842; O. Hartwig, F. Sabatier u. ~ (in: Dt. Rundschau 92) 1897; R. Wallaschek, Das k. k. Hofoperntheater, 1909; F. M. Polgár, Budapest 1941; P. Sabatier, La Cantatrice Genf 1963; ders., A propos d'une rencontre à Trieste. Stendhal et ~ (in: Stendhal Club VI) 1964; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995; G. Schöne, Bühnenstars. Bilder von Schauspielern, Sängern und Tänzern aus 4 Jahrhunderten. Schätze aus dem Dt. Theatermuseum München, 1997. Unger, Christoph, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 12.10. 1998 wohl Detmold; Schauspieler. Vermutlich 1973 Debut, dann freier Schauspieler, 1981-84 am Theater Hof, seit 1985 Mitglied des Landestheaters Detmold. Literatur: Ulrich BV 2,1925. Unger, Edward (auch Eduard), Lebensdaten unbek.; Sänger und Regisseur. 1890/91 in Nürnberg, 1891/92 Sänger und Regisseur in Linz, 1892/93 in dens. Funktionen am Theater in Basel, 1893-95 am Neuen Theater in Berlin und 1896-1902 am Opernhaus in Leipzig. 1903/04 wieder in Linz, 1905/06 Oberregisseur und Sänger in Barmen. Lebte dann in Wien; nach 1922 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1925. Unger, Emma (geb. Sonnleithner), Geb.datum u. -ort unbek., gest. 29.12. 1896 Leipzig; Sängerin. 1891/92 in Linz und 1892/93 in Basel. Sie war mit dem Sänger und Regisseur Edward Unger verheiratet. Literatur: Ulrich BV.1925; Flüggen 291. Unger, Emst Max s. Unger, Max Ernst. Unger (möglicherweise auch Ungar), Georg, Lebensdaten unbek.; Sänger. 1891/92 in Sondershausen, 1892/93 in Troppau, 1893/94 in Preßburg und 1894-96 in Olmütz. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Flüggen 311. Unger, Georg, geb. 6.3. 1837 Leipzig, gest. 2.2. 1887 ebd.; Sänger. Studierte anfangs Theol., dann Gesangsausbildung bei Julius Hey. 1867 Debut am Stadttheater Leipzig, dann an den Theatern in Kassel, Zürich, Bremen und Neustrelitz. 1872/73 am Theater in Brünn, 1873/74 am Stadttheater Elberfeld,

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1874/75 am Hoftheater Mannheim, 1875/76 an der Hofoper München, 1877/78 an der Oper in Frankfurt/Main und 1878/79 am Opernhaus Leipzig, bis 1884 nur mehr Gastsänger, vor allem in Leipzig. 1882/83 nahm er an der Europa-Tournee unter Angelo Neumann teil. Bei den ersten Bayreuther Festspielen (1876) sang er die Partie des Siegfried in Wagners „Ring des Nibelungen". Er war mit der Sängerin Marie Haupt (s. U.-Haupt, Marie) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Flüggen 311; Riemann 2,826; Kutsch-Riemens 5,3546; Seeger 651; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995; E. Luther, So singe, Held! Biographie eines Stimmfaches. Teil 1: Wagnertenöre der Wagnerzeit (1842-1883), 1998. Unger, Gerhard, geb. 26.11. 1916 Bad Salzungen/Thüringen; Sänger. Gesangsausbildung am Konservatorium in Berlin. Sein Debut wurde durch den Zweiten Weltkrieg verhindert. Nach 1945 Konzert- und Oratoriensänger. 1947 Bühnendebut und Engagement bis 1952 am Nationaltheater Weimar. 1949 (1952?)—61 an der Staatsoper Berlin, 1961-82 Mitglied der Württembergischen Staatsoper Stuttgart und 1962-73 auch an der Staatsoper Hamburg. Nach 1982 trat er in Stuttgart noch als Gast auf. Gastsänger u. a. an den Opernhäusern Wien (1966-70 u. 1973), Dresden, Paris, Brüssel, Marseille und Turin sowie bei den Salzburger und Bayreuther Festspielen. Auch Konzertsänger, besonders Bachinterpret. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Kürschner 761, Riemann Erg.bd. 2,816; Kutsch-Riemens 5,3546 u. 6,631; Seeger 651; P. Flieder, Kraftsport. ~ s Lohn der Mühe: hohes „c" mit 66. Porträt (in: Die dt. Bühne 5) 1982; A. Paris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert, 21997. Unger, Harald, geb. 4. 8. 1925 Erfurt; Dirigent und Komponist. Studierte am Konservatorium in Erfurt und privat Dirigieren bei Franz Jung und Komposition bei Johann Cilensek. 1942/43 u. 1946-52 Korrepetitor, Chordirektor u. Dirigent an den Städtischen Bühnen Erfurt, 1952/53 erster Dirigent am Staatstheater Schwerin, 1953 Dirigent des Mecklenburgischen Landes-Symphonieorchesters, 1953-55 am Städtischen Theater Leipzig und 1955 am Kreistheater Döbeln. Werke: Ein Sternlein fiel vom Himmel, UA 1947 Erfurt; Kasperle und Lügenheinrich, UA 1949 Erfurt. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Kürschner 761.

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Unger, Heinrich, geb. 1904 Ort unbek., gest. 22. 2. 1932 Liegnitz/Schlesien; Dirigent. 1927-29 Korrepetitor in Danzig, 1929/30 Dirigent und Chordirektor am Theater in Bremerhaven und 1930-32 Dirigent am Stadttheater Liegnitz. Literatur: Ulrich BV 2,1925. Unger, Heinz R(udolf), geb. 7.8. 1938 Wien; Schriftsteller. Ausbildung als Schriftsetzer, 1960 Werbetexter, 1963-68 Zeitungsredakteur u. seit 1968 freier Schriftsteller in Wien. Lyriker, Verfasser von Hör- und Fernsehspielen, vor allem Dramatiker. Werke (nur für die Bühne): Orfeus wird kein Konsument. Ein dramatisches Gedicht, UA 1969 Wien; Stoned Vienna (mit A. Thurnher) UA 1970 ebd.; Der Doge von Venedig kocht Papa. Ein Stück im Stil der Comedia dell' arte (nach einer Novelle aus dem „Pecorone" von S. G. Fiorentiono), UA 1970 ebd.; Trausenit tut Totentänzen. Ein Stück im Stil gotischen Kirchhof-Theaters, dessen Stoff einer Ballade von W. Weinheber entliehen wurde, UA 1971 ebd.; Mowghli-Mowghli. Ein gegen den Vietnam-Krieg gerichtetes Stück, umgesetzt in expressiven, an Stanislawsky, Grotowsky und Artaud orientierten Darstellungsformen, UA 1971 ebd.; Spartakus. Lyrische Agitation gegen die Mentalität der Sozialpartnerschaft, UA 1973 ebd.; Die Proletenpassion, Aufführung 1976 Wien; Orfeus und Eurydike und die Glasperlenindustrie, UA 1977 ebd.; Heut' abend tanzt Lysistrate. Spektakel sehr frei nach Aristophanes, UA 1979 ebd.; Unten durch. Acht Bilder vom Anfang des Friedens, UA 1980 ebd.; Verdammte Engel - Arme Teufel. 2 Stücke, UA 1981 ebd.; Die Straße der Masken. Komödie, UA 1984 Oldenburg; Die Päpstin. Schauspiel, UA 1984 Wien; Zwölfeläuten. Ein satirischer Schwank, UA 1985 ebd.; Hoch hinaus. Stück in 3 Akten über die unmittelbare Nachkriegszeit in Wien, UA 1987 ebd.; Senkrechtstarter. Posse, UA 1987 ebd.; Flügel hat mein Schaukelpferd. Musical für Kinder (nach dem gleichnamigen Kinderbuch von E. Meixner) UA 1991 Bregenzer Feststpiele; Ein Versteck im 20. Jahrhundert. Ein Stück für 2 Schauspieler, UA 1994 München; Brückenköpfe, UA 1998 Wien; Die Brüder Kokino. Ein proletarisches Trauerspiel, nicht aufgeführt. Ausgaben: Die Republik des Vergessens. 3 Stücke (Unten durch - Hoch hinaus - Zwölfeläuten) 1987. Literatur: H. H. Hahnl, Kein Schiedsrichter auf der Bühne. „Bühnen"-Gespräch mit dem Dramatiker dessen Stück .Zwölfeläuten' am Volkstheater [Wien] uraufgeführt wurde

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(in: Bühne 2) 1985; M. M erti, Autoren in Öst. (5): ~ ... (in: ebd. 8) 1986; dies., Zwang der Verhältnisse. Die UA von ~ s Volksstück .Hoch hinaus' ergänzt den Spielplan um einen neuen Beitrag zum Schwerpunkt „Zeitgeschichte" (in: ebd. 4) 1987; I. Lawicka, Frauendarstellung in der öst. Dramatik seit 1970 am Beispiel von Käthe Kratz, Peter Turrini u. ~ (Diss. Wien) 1989; Das zeitgnössische dt.sprachige Volksstück (hg. U. Hassel, H. Herzmann) 1992; H. Schreckenberger, Vergangenheitsbewältigung im Volksstück. —'S Trilogie ,Die Republik des Vergessens' (in: Modern Austrian Literature 26) 1993; H. das Frühwerk. Kurzgeschichten, Pöckl, frühe, experimentelle Bühnenstücke, experimentelle Lyrik (Dip.-Arbeit Wien) 1996; K. Perdula, „Emotionelle Authentizität". Zeitgeschichte in den Dramen ~ s (Dipl.-Arbeit Wien) 1996; W. Huber-Lang, Nestroy auf der Spur. Die Volkstheater-Außenbezirkstournee erinnert mit .Brückenköpfe' von ~ an die Revolution von 1848 (in: Bühne 9) 1998. Unger, Hellmuth, geb. 10.2. 1891 Nordhausen am Harz, gest. 13.7. 1953 Freiburg/Br.; Schriftsteller. Studierte Medizin in Würzburg, Rostock, Halle u. Leipzig, 1917 Dr. med., Universitätsassistent, später Augenarzt u. freier Schriftsteller in Berlin u. Bad Harzburg. Nach dem 1. Weltkrieg schrieb er mehrere Dramen, später Abenteuer- u. Arztromane, die teilweise verfilmt wurden, z. B. sein Roman „Sendung und Gewissen" als Film „Ich klage an" (Regie: Wolf gang Liebeneiner, UA 1941). Er verfaßte auch populärwissenschaftliche medizinische Schriften und Biographien. Werke (nur für die Bühne): Gottes Bote. Schauspiel, gedruckt 1918; Die Kentaurin. Dramatische Dichtung, gedruckt 1919; Der verlorene Sohn. Ein Kammerspiel, UA 1920 Stadttheater Regensburg; Joanna und Alexis. Drama, UA 1920 Schaubühne Naumburg; Die Nacht. Ein phantastisches Spiel, UA 1920 Friedrichtheater Dessau; Die Verklärung Falaises. Schauspiel, gedruckt 1921; Spiel der Schatten. Ein Spiel in zwei Teilen, UA 1921 Karlsruhe; Mammon. Komödie, UA 1922 Schauspielhaus Mühlhausen in Thüringen; Mutterlegende. Ein Legendenspiel, UA 1922 Stadttheater am Wall Bremen; Karneol. Schauspiel, UA 1923 Stadttheater Halle; Menschikow und Katharina. Schauspiel, UA 1923 Landestheater Karlsruhe; Liebesaffären. Vier Abenteuer: Liebe auf Probe - Liebe und Gift - Liebe im Schlaf - Liebe im Traum, UA 1923 Thalia-Theater Hamburg; Goddins ewige Masken. Eine dramatische Symphonie, gedruckt 1924; Der verliebte Beifu (nach

Unger

einer Novelle von Robert Austerlitz) Lustspiel, UA 1924 Stadttheater Mainz; Palette oder Ein Held dieser Zeit. Tragikomödie, UA 1925 Stadttheater Dortmund; Die Insel der Affen. Komödie, gedruckt 1926; Wunder um Beatrice. Ein Spiel, gedruckt 1926; Legende vom Tod. Bühnenspiel in fünf Verwandlungen nach einer Legende von Selma Lagerlöf, gedruckt 1928; Opferstunde. Schauspiel, gedruckt 1934. Unger, (Gustav) Hermann, geb. 26.10. 1886 Kamenz/Sachsen, gest. 31.12. 1958 Köln; Komponist. Studierte klassische Philologie, Germanistik u. Archäologie an den Universitäten in Freiburg/Br., Leipzig u. München, 1910 Dr. phil. Privates Musikstudium bei Edgar Istel und Joseph Haas in München und 1910-13 bei Max Reger in Meiningen. 1913-19 Redakteur der Rheinischen Musik- u. Theaterzeitung in Köln, 1919-25 Dozent am Konservatorium Köln, 1922-45 Lektor für Musiktheorie an der Universität u. 1927 Professor an der Hochschule für Musik ebd. und seit 1936 deren stellvertretender Direktor. Seit 1931 Mitglied der NSDAP. 1934 Leiter der Rheinischen Musikschule u. Gauobmann des Berufsstandes Dt. Komponisten. Komponist u. a. von Orchesterwerken, Symphonien, Kammermusik, Klavierstücken, Bühnenmusik u.a. zu Hugo von Hofmannsthals „Der Tor und der Tod", „Jedermann", Gerhart Hauptmanns „Hanneies Himmelfahrt" u. Fritz von Unruhs „Heinrich aus Andernach", Opern u. Melodramen. Er verfaßte auch musikgeschichtliche Bücher, u.a. „Musikalisches Laienbrevier. Ein Spaziergang durch die Musikgeschichte für Musikliebhaber", 1921; „Max Reger. Darstellung seines Lebens, Wesens und Schaffens", 1921; „Musikgeschichte in Selbstzeugnissen", 1928 (Neuausgabe u. d. T: Lebendige Musik in 2 Jahrtausenden, 1940); „Musikanten gestern und heute. Musikalische Plaudereien", 1935. Werke (nur für die Bühne): Der Zauberhandschuh. Märchenburleske, UA 1927 Mönchen-Gladbach; Richmondis von Aducht. Oper, UA 1928 Koblenz; Ein Fest unter den Kerzen, UA 1942 Radio Hilversum (szenisch u. d. T.: Drei Geschichten vom Weihnachtsbaum, UA 1943 Köln); Der Tor und der Tod. Oper; Die Wiederkehr. Oper (beide nicht aufgeführt). Literatur: Ulrich BV 2,1925; Riemann 2,826 u. Erg.bd. 2,816; M G G 13,1087; W.-M. Berten, ~ (in: Dt. Musik-Jahrbuch 4) 1926; F. Stichtenoth, ~ zum Dank (in: Zeitschrift, für Musik 103) 1936; H. Grappenach, ~ z. 70. Geb.tag (in: Der Chor 8) 1956; H. Lindlar, ~ gest. (in:

Unger

Unger-Haupt

2716

Musikhandel 10) 1959; E. Otto, ~ zum Gedenken (in: Mitteilungen des Max-RegerInstituts, Heft 9) 1959; W. Hammerschlag, ~ (in: Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte 43) I960; J. Wulf, Musik im Dritten Reich. Eine Dokumentation, 1989. Unger, Ida, geb. 1.1. 1847 Polkwitz bei Glogau, gest. 18.8. 1893 Putbus (Selbstmord); Schauspielerin. 1886/87 in Würzburg, dann in Rostock und seit 1888 an den Theatern Potsdam u. Putbus. Als Gast spielte sie auch in Heilbronn und für die Saison 1890/91 war sie auch am Theater in Gießen engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Flüggen 311. Unger, Ida s. Steinegg-Unger, Ida. Unger, Joachim, geb. 16. 12. 1951 Ort unbek.; Schauspieler. Seit 1982 Mitglied des Neuen Theaters Halle/Saale. Unger, Johann, geb. 1729 Wien, gest. 9. 10. 1787 Eszterháza; Schauspieler, Schriftsteller und Übersetzer. 1751 Debut bei der Moserschen Truppe und bis 1763 deren Mitglied. Von 1764 bis etwa 1771 bei der Brunianischen Gesellschaft, die in in Prag u. Graz spielte. Dann gemeinsam mit seiner Gattin Maria Josepha U. am Stadttheater Brünn u. 1776/77 am neugegründeten Wiener Nationaltheater. Dann unter der Direktion Abt kurze Zeit in München. 1778 Mitglied der Schallmüllerschen Gesellschaft, nach deren Auflösung Mitglied der Hülsnerschen Truppe, dann wieder bei Abt. 1782 wieder in Brünn, Mitglied der Gesellschaft Roman Waitzhofers. 1787 bei Johann Lasser in Eszterháza. U. hat Stücke kopiert, übersetzt u. auch selbst verfaßt, die - teils gedruckt, teils handschriftlich - erhalten sind. Werke: Kopiert: Phaeton, Baden bei Wien 1755; Der steinreiche aber sackgrobe Bernardon von J. W. Mayperg, ebd. 1756; Kaufmann zu London von G. Lillo (nach einer französ. Übers.) ebd. 1759; La Verità nell' Inganno. Das ist: Die Wahrheit in dem Betrug (übers, nach F. Silvani). - übersetzt bzw. verfaßt: Lucius Papirius Verus oder Die strenge Herrlichkeit. Übersetzt nach Zeno, 1754; Hanns Wurst der glückliche Schatzgräber, 1765; Alexander in Sidon, Oder Die Großmuth des Überwinders. Schauspiel, übersetzt nach Zeno, 1765; Die Hochzeit des Peleus und der Thetis; oder Das Urteil des Paris, 1770. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Katalog 2/IV, 285; Rub 168; O. G. Schindler, Theatergeschichte von Baden bei Wien im 18. Jahrhundert. Mit besonderer Berücksichtigung der

„Badner Truppe" und ihres Repertoires (Diss. Wien) 1971; ders., Die Wiener Bearbeitungen von Lillos „Kaufmann von London" (1754). Ein Beitrag zur Rezeptionsgeschichte des bürgerlichen Trauerspiels (in: Maske und Kothurn 20) 1974; K. Fleischmann, Das steirische Berufstheater im 18. Jahrhundert, 1974. Unger, Maria Josepha, geb. 1738 Schönau/ Bayern, gest. 1796 Ort unbek.; Schauspielerin. Debut 1758, gemeinsam mit ihrem Gatten Johann U. in Brünn u. 1776/77 am Nationaltheater Wien, anschließend in Münster. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Rub 168; W. Swossil, Ensemble u. Darstellungsstil des frühen Burgtheaters von der Gründung bis zur Direktion Brockmanns (1776-1789) (Diss. Wien) 1965. Unger, Marie s. Unger-Haupt, Marie. Unger, Max Ernst (auch Ernst Max), geb. 28.5. 1883 Taura/Sachsen, gest. 1.12. 1959 Zürich; Dirigent und Musikschriftsteller. Besuchte das Konservatorium in Leipzig u. studierte 1904-06 Musikwissenschaft bei Hugo Riemann an der dortigen Universität. 1906/07 Dirigent und Korrepetitor an den Vereinigten Leipziger Schauspielhäusern. 1907/08 Lehrer am Konservatorium in Bromberg, Fortsetzung seiner Studien in Leipzig u. 1911 Dr. phil. 1912-14 Chordirigent in Leipzig. 1919/20 Hg. der „Neuen Zeitschrift für Musik" in Leipzig. Emigrierte 1933 nach Zürich, 1939 nach Volterra. Nach Kriegsende Rückkehr nach Deutschland. Betrieb intensive Studien zu Ludwig van Beethoven u. konnte die Datierung zahlr. Briefe Beethovens vornehmen. Er verfaßte musikwissenschaftliche Bücher. Werke (Ausw.): Auf Spuren von Beethovens „Unsterblicher Geliebten", 1911; Muzio Clementis Leben, 1914 (Nachdr., N e w York 1971); Eine Schweizer Beethovensammlung. Katalog, 1939; Ein Faustopernplan Beethovens und Goethes. Ein Doppelbildnis in neuer Betrachtung, 1952. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Riemann 2,826 u. Erg.bd. 2,816; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994. Unger, Rudolf R(udolf).

Heinz

s.

Unger,

Heinz

Unger, Selma, geb. 1861 Ort unbek., gest. 8. 6. 1879 Nürnberg; Schauspielerin. A m Saison-Theater in Nürnberg engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1925. Unger-Haupt, Marie (geb. Haupt), geb. 18.4. 1849 Danzig, 1928 (1929?) Leipzig; Sängerin.

Unger-Sabatier

Ausbildung in Berlin bei Eduard Mantius u. Pauline Viardot-Garcia. 1870 Debut am Hoftheater Neustrelitz und Engagement bis 1872. 1872/73 am Stadttheater Stettin, dann an der Hofoper in Berlin und während des Sommers ebd. an der Kroll-Oper. 1874-77 am Hoftheater Kassel und bis 1880 am Theater in Mainz. Sie wirkte bei den ersten Bayreuther Festspielen (1876) als Freia in Wagners „Rheingold" und als Gerhilde in der „Walküre" mit. Nach 1880 gab sie ihre Bühnenkarriere weitgehend auf. Auch Konzert- und Oratoriensängerin. A b 1882 Gesangspädagogin in Leipzig. Sie war mit d e m Sänger Georg U. verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1925; Eisenberg 319, Flüggen 311; Kutsch-Riemens 2,1524 u. 6,363 (beide unter Haupt, Marie); E. Luther, So singe, Held! Biographie eines Stimmfaches. Teil 1: Wagnertenöre der Wagnerzeit (18421883), 1998. Unger-Sabatier, Caroline s. Unger, Caroline. Ungerer, Kurt, Geb.datum u. -ort unbek., gest. Februar 1945 (gefallen); Regisseur. 1934/35 Regisseur in Freiburg, 1935-37 Regisseur und Korrepetitor in Oberhausen seit 1936 auch Dramaturg. 1937/38 Regisseur in Dessau, 1938-41 in Bremen, seit 1942 Oberspielleiter am Stadttheater Wilhelmshaven. Seine Tochter war die Schauspielerin u. Tänzerin Ruth U., verh. Puls (gest. 1980, vgl. Ulrich BV 2,1467). Literatur:

Ulrich BV 2,1925.

Ungerer, Ruth s. unter Ungerer, Kurt. Ungern-Sternberg, (Wilhelm Robert H e i l w i g Karl) August Freiherr von, geb. 8.8. 1777 Dillenburg/Hessen, gest. 6.7. 1847 Oberkirch/ Baden; Theaterintendant. Seit 1806 im herzoglich-nassauischen Verwaltungsdienst, Regierungsassessor, 1804 Bibliotheksreferent in Wiesbaden, 1806 Regierungsrat. 1810-14 Intendant des Herzoglich Nassauischen Hoftheaters in Wiesbaden. 1819-21 Hotheaterintendant in Mannheim. Gründer einer „Kunstschule" in Mannheim. Literatur: A. Pichler, Chronik des Großherzoglichen Hof- und National-Theaters in Mannheim, 1879; L. Stahl, Das Mannheimer Nationaltheater, 1929; Hessisches Staatstheater Wiesbaden. Theater in Wiesbaden 17651978, 1978; O. Renkhoff, Nassauische Biogr., 21992; Mannheim u. sein Nationaltheater (hg. L. Homering u. K. v. Welck) 1998. Ungher, Carlotta s. Unger, Caroline.

Unmack

2717

Ungibauer, Max, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 2.10. 1917 Ort unbek.; Sänger und Regisseur. Seit 1893 Chorist u. a. in Coburg, 1895/96 in Kassel, 1899/1900 in Dresden u. 1901-11 in Darmstadt, ebd. seit 1909/10 auch als Solist. 1911/12 Regisseur und Sänger in Heilbronn, 1912/13 in dens. Funktionen in Luzern, 1913/14 in Cottbus und 1916/17 am Stadttheater Dortmund. Zuletzt Oberspielleiter am Stadttheater M e m e l . Literatur: Ulrich BV 2,1925 (unter Ungebauer). Ungnad, Otto, geb. 1831 Ort unbek., gest. 21.8. 1903 Bromberg/Westpreußen; Schauspieler u. Theaterdirektor. In den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts Mitglied der Gehrmannschen Gesellschaft, spielte im Patzerschen Sommertheater in Bromberg. Zwischen 1864-66 schrieb er für das Theater „Posens dunkle Existenzen" und „ Z w e i Posener kohlensaure Jungfrauen oder ein Viertelstündchen vor der Trinkhalle". Nach Kriegsteilnahme (1870/71) Direktor des Patzerschen Sommertheaters und des Stadttheaters in Bromberg. Trat dann vom Theater zurück u. eröffnete ein Restaurationsgeschäft in Schleusenau, das jedoch ein geschäftlicher Mißerfolg wurde. Er starb im Armenhaus. Literatur: Ulrich BV 2,1926; Biogr. Jb. 8, "116; H. Knudsen, Deutsches Theater in Posen, 1961. Ungnade, Karoline s. Ambrosch, (erg.: geb. 1791 Berlin).

Karoline

Unkel, Peter, geb. 1880 Köln, gest. 24.5. 1942 Berlin; Sänger. Anfänglich in einem kaufmännischen Beruf tätig, dann Gesangsausbildung und 1912 Debut und Engagement bis 1914 am Stadttheater Aachen. 1915-18 an der Hofoper Berlin, 1918-24 am Staatstheater Braunschweig und 1924-28 am Opernhaus Breslau, danach trat er gelegentlich noch als Gastsänger auf. Literatur: Ulrich BV 2,1926; mens 5,3547.

Kutsch-Rie-

Unklar, Th. s. Ochsenheimer, Ferdinand. Unkraut, Hans s. Lebede, Hans. Unmack, Joachim, geb. 19.3. 1923 Rostock, gest. Oktober 1998 Wien; Schauspieler u. Regisseur. Ausbildung an der Schauspielschule in Hamburg. Vermutlich 1953 Debut am Harburger Theater in Hamburg-Harburg u. Engagements an versch. Bühnen in Hamburg. 1961-64 an der Komödie in Basel, 1964/65

Unruh

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Schauspieler und Regisseur am Zimmertheater in Tübingen, 1966/67 in dens. Funktionen in Neumünster, 1967/68 in Oldenburg und Rendsburg. 1968-72 an der Landesbühne Hannover, seit 1970 auch in Baden-Baden. 1973-75 Schauspieler an den Stadttheatern Klagenfurt u. Oldenburg. Zuletzt am Theater in Graz. Er spielte auch auf Tourneen und war Film- und Fernsehschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1926. Unruh, Fritz (Wilhelm Ernst) von (Ps. Fritz Emst), geb. 10.5. 1885 Koblenz, gest. 28.11. 1970 Hof Oranien in Diez/Lahn; Schriftsteller. Sohn des Königlich Preußischen Generals Karl von U. und seiner Gattin Mathilde Klehe. Gemeinsam mit den Söhnen Kaiser Wilhelms II. besuchte U. die Kadettenanstalt in Plön, die er 1906 mit der Matura abschloß. Hierauf Eintritt in das Kaiser-Franz-Garderegiment in Berlin, besuchte Vorlesungen an der Universität und war schriftstellerisch tätig. Mit dem Prinzen August Wilhelm befreundet. Von 1907 bis zu seinem Kuraufenthalt in Ägypten 1910 wurde er durch seine Ischiaserkrankung weitgehend an der Ausübung der militärischen Tätigkeiten gehindert. 1911 Aufgabe der militärischen Laufbahn u. Zusammenarbeit mit dem Deutschen Theater Berlin. 1914 Freiwilliger im Ersten Weltkrieg, 1916 Verwundung u. Erholungsurlaub in der Schweiz. Nach Kriegsende freier Schriftsteller. 1928-32 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Hielt zahlreiche pazifistische Reden, so im Jänner 1932 im Berliner Sportpalast gegen Hitler, Warnung vor Nationalsozialismus und Krieg. Bei der UA der Komödie „Zero" im Mai 1932 kam es zu einem von den Nationalsozialisten angezettelten Tumult u. Theaterskandal. U. emigrierte daraufhin nach Zoagli di Ligure bei Rapallo/Italien, w o er seit etwa 1929 ein Haus besaß. 1935 ging er nach Frankreich, im September 1939 wurde er in Paris verhaftet u. im Lager Libourne an der Dordogne interniert. Unter dem Namen Onof gelang ihm und seiner Frau, der Schauspielerin Friederike Ergas (geb. Schaffer, 1889-1971) 1940 die Flucht nach Spanien und weiter in die USA. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit in Amerika hielt er Reden und sprach in Radiosendungen. Seine finanzielle Lage verbesserte er sich durch den Verkauf seiner Bilder, vorwiegend Auftragsporträts; 1946 erste Ausstellung in der Galerie St. Etienne in N e w York. 1947 erhielt er den Wilhelm-RaabePreis der Stadt Braunschweig u. 1948 den Goethepreis der Stadt Frankfurt. 1948 Reise nach Deutschland, Festredner zur Hundert-

Unruh

jahrfeier in der Paulskriche in Frankfurt/ Main. Danach Rückkehr nach N e w York. 1952 erhielt er gleichzeitig mit Albert Schweitzer den „One-World-Price" und wurde US-Staatsbürger. 1952-55 neuerlicher Deutschland-Aufenthalt. Lebte dann abwechselnd in den USA, Frankreich u. Deutschland. Von der Stadt Wiesbaden hatte er eine hohe Entschädigungssumme erhalten. Mit diesem Geld erwarb er 1962 am Strand von Atlantic City/New Jersey ein Haus, das er wenige Monate später durch eine Flutkatastrophe zusammen mit seinen Besitz verlor. Er kehrte endgültig nach Deutschland zurück und lebte mit seiner Frau zurückgezogen im Hof Oranien in Diez/Lahn. 1967 Ehrenmitglied der Deutschen Akademie für Sprache u. Dichtung. U. verfaßte Romane, Erzählungen, Essays, Reden u. Bühnenwerke. - 1953 Gründung der F.-U.-Gesellschaft in Gießen. Werke (nur für die Bühne): in Unruhs Nachlaß, der im Deutschen Literaturarchiv in Marbach liegt, befinden sich zahlreiche Entwürfe, Skizzen u. Typoskripte von unaufgeführten u. unpublizierten Bühnenstücken (vgl. dazu: K. Schulz, Fast ein Revolutionär ..., 1995): Jürgen Wullenweber (unter dem Ps. Fritz Ernst) UA 1909 Hoftheater Detmold; Offiziere. Drama, UA 1911 Deutsches Theater Berlin; Ein Geschlecht. Tragödie (1. Teil der Trilogie), UA 1918 Schauspielhaus Frankfurt/Main; Platz. Ein Spiel (2. Teil der Trilogie), UA 1920 ebd.; Louis Ferdinand, Prinz von Preußen. Drama, UA 1921 Hessisches Landestheater Darmstadt; Stürme. Schauspiel, UA 1922 ebd.; Heinrich aus Andernach. Festspiel, UA 1925 Schauspielhaus Köln; Rosengarten, UA 1922 Hessisches Staatstheater Darmstadt; Unterm Stahlhelm. Vom Regisseur G. Härtung abgelehnt (Text verloren); Bonaparte. Schauspiel, UA 1927 Frankfurt/Main (10 Tage später Deutsches Theater Berlin); Phaea. Komödie, UA 1930 Deutsches Theater Berlin; Zero. Komödie, UA 1932 Schauspielhaus Frankfurt/Main; Wilhelmus, Prinz von Oranien. Schauspiel, UA 1953 Großes Haus der Städtischen Bühnen Frankfurt/Main; Duell an der Havel. Schauspiel, UA 1954 Staatstheater Wiesbaden; Odysseus auf Ogygia, 1968 szenische UA Akademie der Künste Berlin. Ausgaben: Sämtliche Werke. Endgültige Ausgabe im Einvernehemen mit dem Dichter (seit 1971 mit Kurt von U.) hg. H. M. Elster u.a., 1970ff.; Bd. 2: Dramen 1: Bonaparte, Louis Ferdinand Prinz von Preußen, Bismarck, Offiziere, Phaea 1987 - Bd. 3: Dramen 2: Ein Geschlecht, Platz, Dietrich, 1973 - Bd.

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4: Dramen 3: Jürgen Wullenweber, Stürme, Rosengarten, 1975 - Bd. 5: Dramen 4: Heinrich aus Andernach, Zero, Wilhelmus. Prinz von Oranien, Duell an der Havel, 1991. Dramenausgaben: Dramen: Bonaparte, Louis Ferdinand, Bismarck, Offiziere, Phaea (hg. u. mit einem Nachwort von G . G . Wieszner) I960; Odysseus auf Ogygia. Kalypso (umgearbeitet von L. Berger für die UA ...) 1968; Eine Unterhaltung. Scene von F. v. U: „z. Zt. im Felde": erste Veröffentlichung in: Les journalistes de Α. Schnitzler ..., éd. par J. Le Rider et R. Wentzig, Tusson 1995. Literatur: Allgemein zu Leben und Werk: Ulrich BV 2,1926; Kürschner 761; Lthlnt 938; Sucher2 720; Rischbieter 1327; Hdb. Exiltheater 2,955; E.A. Greiner, ein patriotischer Dichter? (in: Bühne u. Welt 16) 1914; K. von der Schalk, ~ als vaterländischer Dichter (in: Bühne u. Welt 16) 1914; J. Petersen, ~ (in: Das literarische Echo 20) 1917/18; J. Bab, ~ (in: Die Weltbühne 14) 1918; E. Korrodi, ~ (in: Der Lesezirkel 5) 1918; E. Gross, ~ (in: Nord u. Süd, April) 1919; H. Knudsen, ~ (in: Blätter für Volksbibliotheken u. Lesehallen) 1919; W. Küchler, Romain Rolland - Henri Barbusse 1919 (31949); R. K. Goldschmidt, ~ (hg. Bühnenvolksbund Frankfurt/Main) 1921; A. Eloesser, ~ (in: Deutsche Rundschau 47) 1921; O. Walzel, ~ (in: Germanisch-Romanische Monatsschrift 9) 1921; A. Eloesser, Von Sternheim zu ~ (in: Das blaue Heft 3) 1921/22; H. Kenter, Posas Auferstehung. Eine Studie über ~ (in: Die Flöte 4) 1921/22; O. Doderer, ~ (in: Rheinlande 32) 1922; W. Geyer, Versuch einer Deutung, 1924; P. Zanesco, Verdun (in: accords. Cahiers Mensuels de Littérature 3-4) Paris 1924; T. Kappstein, ~ (in: Revue rhénane 4) 1924; P. Bauer, ~ (in: Der Gral 19) 1924/25; J. Sprengler, ~ (in: Hochland 22) 1924/25; W. Deubel, ~ s weltanschauliches Bekenntnis (in: Preußische Jahrbücher 200) 1925; R. Meister, 1925 (Nachdruck 1967); R. Weer, Stunden mit ~ (in: Die Hören 3) 1925; A. Germain, Drei dt. Dichter in Paris. Sternheim, Rilke (in: Der Querschnitt 5) 1925; W. Petersmann-Borsdorff, ~ und seine expressionistische Religiosität (in: Christliche Welt 39) 1925; W. Schendell, ~ - Kaiser - Barlach (in: Der dt. Gedanke 2) 1925; „Junge Menschen". Monatshefte für Politik, Kunst, Literatur und Leben aus dem Geiste der Jungen Generation (hg. W. Hammer) 6/4, 1925 (= Sonderheft ~); A. Franke, Stefan George u. ~ (in: Form u. Sinn 1) 1925/26; R. Ibel, Stefan George u. 1926; K. Möhlig, Der geistliche Entwicklungsgang in den Werken ~ s (in: Bücherwelt 23) 1926; R. Pitron, ~ (in: Revue

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rhénane 6) 1926; F. v. U. Auseinandersetzung mit dem Werk. Aufsätze von C. S. Gutkind, R. Ibel, L. Durtain, 1927; S. D. Gallwitz, ~ (in: S. D. G., Der neue Dichter und die Frau) 1927; E. Groß, Typen des geschichtlichen Dramas der Gegenwart (Werfel Goetz - Johst) (in: Zeitschrift für Deutschkunde Heft 4) 1928; M. Mohrhenn, Die Botschaft ~ s (in: Die Hören 5) 1928/29; R. Ibel, Krieg und Frieden. Ernst Jünger, ~ (in: Der Kreis 6) 1929; E. A. der Dichter in der Zeit (in: OstDreyer, deutsche Monatshefte 10) 1929/30; R. Ibel, ~ u. George. Dichter an der Wende der Zeit (in: Der Kreis 7) 1930; H. Wocke, ~ (in: Bücher der Bildung 32) 1930; A. Eloesser, ~ und die „heilige Gemeinschaft" (in: Die Literatur 34) 1931/32; W. Deubel, ~ und die dt. Kulturrevolution (in: Das Nationaltheater Berlin 5) 1932/33; A. Kronacher, A Monography. Introduction by Albert Einstein, N e w York 1946; A. Gode von Aesch, ~ (in: The Germanie Review 2) N e w York 1948; A. Meuer, Der Ritter vom Hohlweg. Zur Verleihung des Goethepreises an ~ (in: Horizont 3) 1948; R. Breuer, Portrait of a Poet (in: Books Abroad 25) Norman/Oklahoma 1951; W. Kolb, An den Heimgekehrten — , 1953; F. Rasche, Rebell u. Verkünder. Der Dichter und sein Werk, I960; A. Meuer, Dem unerbittlichen Mahner aus 2 Weltkriegen. Zum 75. Geburtstag —s (in: Geist u. Zeit 3) I960; H. M. Elster, Über ~ (in: Was da ist) 1963; W. F. Mainland, ~ (in: German Men of Letters 3, hg. A. Natan) London 1964; A. Arnold, ~ und Cäsar von Arx als Parodisten (in: Α. Α., Die Literatur des Expressionismus) 1966; H. Daiber, ~ (in: Vor Dtl. wird gewarnt. 17 exemplariche Lebensläufe, hg. H. D.) 1967; M. Durzak, ~ (in: Expressionismus als Literatur, hg. W. Rothe) 1969; G. E. Salter, Christian Symbolism and Concepts in ~ s Works (Diss. Greenville, South Carolina) 1970; W. Seibt, Katalog zur Ausstellung, 12. 4.-27. 5. 1970, Galerie im Rahmhof, Frankfurt/Main, 1970; P. Goder, Moralist der Appelle. Zur Exilproblematik im Werk ~ s (in: Die dt. Exilliteratur 1933-45, hg. M. Durzak) 1973; G. Scholdt, Norbert Jacques, ~ und der Expressionismus (in: Jahrbuch der Dt. Schiller-Gesellschaft 19) 1975; W. Hanfgarn, ~ (in: Personen und Wirkungen. Biographische Essays, hg. E. Sinnwell) 1979; D. Kasang, Wilhelminismus und Expressionismus. Das Frühwerk ~ s 1904-1921 (Diss. Stuttgart) 1980; P. Ward, The Concept of the „Soldier of Peace" in the published Works of Ann Arbor 1980; J. O. Buffinga, Stasis and Metamorphosis: Modes of Characterization in the Works of ~ (Diss. Vancouver, Univ. of British Columbia) 1983; ~ zum 100. Geburtstag und

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15. Todestag. Katalog zur Ausstellung Stadtbibliothek Koblenz und Rathaus Diez (hg. W. Schreiber) 1985; Friede durch geistige Erneuerung. ~ u. der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen. Zum 50. Todestag Großherzog Ernst Ludwigs am 9. 10. 1987 (hg. E. G. Franz) 1987; U. R. Fioehlich, ~ (in: Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933, Bd. 2/2: N e w York, hg. J. M. Spalek, J. Strelka) 1989; O. Renkhoff, Nassauische Biographie, 21992¡ U. R. Froehlich, ~ (in: Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933, Bd. 4: Bibliographien USA, hg. J. M. Spalek, K. Feilchenfeldt, S. H. Hawrylchak) 1994; K. Schulz, Fast ein Revolutionär. ~ zwischen Exil u. Remigration (1932-1962), 1995; Frankfurter Biographie (hg. W. Klötzer) 2. Bd., 1996. Zum dramatischen Schaffen Unruhs: H. Herald, ~ s Trilogie (in: Das junge Deutschland 1) 1918; K. Vie tor, Über die Dichtungen ~ s (in: Deutsche Bühne 1) 1919; H. Unger, ~ (in: Das deutsche Drama 2) 1919; L. Marcuse, ~ (in: Blätter des Deutschen Theaters 8, Heft 4) 1921/22; F. Engel, ~ und seine besten Bühnenwerke. Eine Einführung. - Offiziere Louis Ferdinand, Prinz von Preußen - Vor der Entscheidung - Ein Geschlecht - Platz, 1922; R. Binding, ~ und das Drama (in: Der Bücherwurm 8) 1922; J. Bab, Die Chronik des deutschen Dramas, 3.-5. Teil, 1922-26 (zu .Offiziere', ,Ein Geschlecht', .Platz'); W. E. Thormann, ~ und das neue deutsche Drama (in: Saarbrücker Blätter für Theater und Kunst 4) 1925/26; W. Stammler, Der Dramatiker ~ (in: Der eiserne Steg, Jahrbuch 3) 1926; W. Knevels, Das dramatische Werk ~ s (in: Geisteskampf der Gegenwart) 1928; W. Beer, Untersuchungen zur Problematik des expressionistischen Dramas unter besonderer Berücksichtigung der Dramatik Georg Kaisers und ~ s (Diss. Breslau) 1934; E. J. R. Isaacs, Hero, Apostle and Poet (in: Theatre Arts 31) 1947; J. R. D. Manning, The Historical Drama of Expressionismus with Special Reference to the Works of Georg Kaiser, ~ and Franz Werfel (Diss. London) 1959; R. L. Crawford, Kaiser, Werfel: a comparative Study of three early expressionistic Dramas, Kent 1967; I. Götz, Tradition und Utopie in den Dramen —s, 1975; M. Durzak, Das expressionistische Drama. Ernst Barlach - Ernst Toller , 1979; D. Kasang, Wilhelminismus u. Expressionismus: Das Frühwerk ~ s 1904-1921, 1980; P. Sprengel, L'opinion publique comme personnage dramatique la presse et la propagande dans le théâtre allemand de 1913 à 1917; Sternheim, Hauptmann, Johst (in: Les journalistes de A. Schnitzler ..., éd. par J. Le Rider et R. Wentzig) Tusson 1995.

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Zu einzelnen Dramen: Offiziere (= O): S. Jacobsohn, O (in: Die Schaubühne 7) 1911; A. Eloesser, ~s O (in: Das literarische Echo 14) 1911/12; P. O. Höcker, O (in: Velhagen u. Klasings Monatshefte 26) 1911/12; H. Stümcke, Von den Berliner Theatern (O) (in: Bühne u. Welt 14) 1911/12; R. Paulsen, O (in: Die Brücke 1) 1911/12; J. B. (= Bab?), O (in: Die Gegenwart 1) 1912; R. Riess, Glossen zu ~ s O (in: Der Weg [Demokrat] 4) 1912; F. Düsel, Ein Offiziersdrama (in: Der Kunstwart 25) 1912; A . Polgar, O (in: Die Schaubühne 10) 1914; G. Thiel, —s O: ein südwestafrikanisches Drama? (in: Acta Germanica. Jahrbuch des Germanistenverbandes im Südlichen Afrika 15) 1982. Ein Geschlecht (= G): B. Diebold, ~ G (in: Das literarische Echo 20) 1917/18; J. Bab, ~ G (in: Die Weltbühne 14) 1918; R. Dohse, ~ G (in: Das deutsche Drama 1) 1918; M. Freyhan, Rezension von G (in: Das junge Deutschland 1) 1918; H. Herald, ~ s Trilogie (ebd.); F. Sebrecht, ~ G (in: Zeitschrift für Bücherfreunde NF 10, Beiblatt) 1918/19; R. Klein Diepold, ~ G (in: Hochland 16) 1918/19; A. Polgar, G (in: Die Weltbühne 15) 1919; W. Teich, G (in: Die literarische Gesellschaft 5) 1919; O. Stoessel, Wiener Theater. ~ G (in: Freie deutsche Bühne 1) 1919/20; F. Zimmermann, G (in: Das Kunstfenster 1) 1920; J. A. Taylor, Death as Escape and Rebirth in ~ ' s G (in: The Germanie Review 44) N e w York 1969; F. N. Mennemeier, Modernes Deutsches Drama. Kritiken und Charakteristiken, Bd. 1, 1973 (zu G); G. Rühle, G (Kommentar) (in: G. R., Zeit u. Theater, Bd. 1) 1973; M Durzak, Nachgeholter Expressionismus? Zur Vollendung von ~ Dramen-Trilogie ,Ein Geschlecht' (in: Jahrbuch der Deutschen Schiller-Gesellschaft 18) 1974. Platz (= P): B. Diebold, Ρ (in: Das literarische Echo 22) 1919/20; R. Dohse, P. UA in Frankfurt (in: Das deutsche Drama 3) 1920; ders., Ρ (in: Die schöne Literatur 21) 1920; C. Zuckmayer, Ρ (in: Die neue Schaubühne 2) 1920; T. W. Adorno, P. Zu ~ ' s Spiel (in: T. W. Adorno, Noten zur Literatur, hg. R. Tiedemann) 1981. Stürme (= St): B. Diebold, St (in: Das literarische Echo 24) 1921/22; R. K. Goldschmidt, St, zur UA (in: Das blaue Heft 3) 1921/22; M. Hermann-Neisse, St (in: Die Aktion 13) 1923. Heinrich aus Andernach (=HaA): P. Bourfeind, H a A (in: Das literarische Echo 27) 1924/25; K. W. Fritsch, H a A (in: Freie Welt, Reichenberg 5) 1925; W. Spael, H a A (in: Bücherwelt 22) 1925; A. Polgar, H a A (in: Die Weltbühne 22) 1926; A. Kramp, Der Neue

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Mensch in ~ s Festspiel: H a A (in: Aufstieg, Berlin 1-8) 1929-31. Rosengarten (= Ro): B. Diebold, Ro (in: Das literarische Echo 26) 1923/24. Louis Ferdinand von Preußen (= LFvP): H. Franck, ~ s LFvP (in: Das literarische Echo 16) 1913/14; J. Bab, LFvP (in: Die Schaubühne 10) 1914; P. Schienther, ~ s LFvP - ein Verbot und ein Gebot (in: Die Neue Rundschau 25) 1914; Κ. v. Feiner, Dramatische Literatur (über LFvP) (in: Der Merker 5) 1914; W. Kiefer, Neue Wege (über LFvP) (in: Bühne u. Welt 16) 1914; E. Nidden, LFvP (in: Der Kunstwart 27) 1914; U. Rauscher, Theater-Hohenzollem (in: Die Schaubühne 10) 1914; E. Wachler, LFvP (in: Bühne u. Welt 16) 1914; H. Wolf, Ein verbotenes Stück (LFvP) (in: März 8) 1914; K. Huettel, LFvP (in: Zeitschrift für Bücherfreunde NF 6) 1914/15; B. Diebold, ~ LFvP (in: Das literarische Echo 23) 1920/21; S. Jacobsohn, LFvP (in: Die Weltbühne 17) 1921; A. Polgar, LFvP (zur Aufführung im Burgtheater) (in: Die Weltbühne 19) 1923; H. Weissensee, LFvP (in: Hellweg 6) 1926; F. Düsel, LFvP (in: Westermanns Monatshefte 14) 1928; L. Weltmann, Theater LFvP (in: Das blaue Heft 10) 1928; W. Falk, Über die Inszenierung von —s LFvP (in: Die Scene 18) 1928; J. Frerking, —s LFvP (in: Augenblicke des Theaters. Aus vier Jahrzehnten hannoverscher Bühnengeschichte) 1963; E. Faktor, LFvP (in: G. Rühle, Theater für die Republik) 1967; F. Servaes, LFvP (ebd.). Bonaparte (= Bo): C. F. W. Behl, Über Bo (in: Blätter des Deutschen Theaters 14) 1926/27; E. Heilborn, Bo. Ein Schauspiel (in: Die Literatur 29) 1926/27; A. Müller, Mobilisierung der Geschichte. Neue Schauspiele von Bruno Frank, Hanns Johst u. ~ (in: Eckart 3) 1926/27; K.-H. Ruppel, Der republikanische Wildenbruck (in: Das Tagebuch 8) 1927; F. Düsel, Bo (in: Westermanns Monatshefte 142) 1927; G. Bäumer, ~ s Bo (in: Die Hilfe 33) 1927; F. Engel, Bo (in: Der Querschnitt 7) 1927; R. Grossmann, Bei der Probe von ~ s Bo (in: Der Querschnitt 7) 1927; O. F. Hallener, Bo (in: Die schöne Literatur 28) 1927; H. Ihering, Bo (in: Der Querschnitt 7) 1927; H. Knudsen, Bo (in: Preußische Jahrbücher 207) 1927; R. Pechel, Bo von ~ (in: Deutsche Rundschau 210) 1927; R. Ibel, Um Napoleon (in: Der Kreis 6) 1929. Phaea (= Ph): E. Heilborn, Ph (in: Die Literatur 32) 1929/30; Ε. A. Dreyer, ~ s Lebensanschauung und sein Ph-Drama (in: Charivari für Theater, Musik, Film u. Rundfunk 81) 1930; W. Knevels, Ph (in: Christliche Welt 44) 1930; H. Knudsen, Ph (in: Die schöne Literatur 31) 1930; A. Kantorowicz, Reinhardts Ph

(in: Das literarische Echo 6) 1930; G. A. Clark, Max Reinhrdt: a Study of his Works with Contemporary German Dramatists with particular Reference of his Role in the Genesis of Hugo von Hofmannsthal's „Der Turm", ~ ' s Ph and Franz Werf el's „Der Weg der Verheißung" (Diss. Oxford) 1985; H. Ihering, Ph (1930) (in: H. I., Theater in Aktion. Kritiken aus 3 Jahrzehnten 1913-1933) 1987; S. Hake, „Pardon, ich such den Autor dieses Films!": Zu ~ s Ph (in: Wegbereiter der Moderne, hg. H. Koopmann u. C. Münzer) 1990. Zero (- Ζ): Fränkl, Ζ (in: Goetheanum 11) 1932; W. Deubel, Kritik (in: Die schöne Literatur 33) 1932; R. Geck, Ζ (in: Die Literatur 34) 1931/32. Wilhelmus (= W): W. Schmiele, Notizen zu —s W (in: Neue lit. Welt 4) 1953; C. Reiffenstein, W (in: Christ u. Welt 6) 1953; Küsel, W. seit zwanzig Jahren zum ersten Mal wieder auf der Bühne (in: Gegenwart 8) 1953. Unruh, Ida, geb. 20.6. 1876 Hamburg, gest. 14.11. 1933 Braunschweig; 1906-32 Schauspielerin u. Choristin am Landestheater Braunschweig. Literatur: Ulrich BV 2,1926. Unruh, Julius (eigentl. Simon), geb. 16.9. 1895 Berlin; Schauspieler. 1921/22 am Stadttheater Aachen, 1922/23 in Hamborn, 1925-27 an den Vereinigten Städtischen Bühnen Beuthen-Gleiwitz-Hindenburg, 1927/28 in Berlin, 1929-32 Mitglied des Stadttheaters Mainz, 1932/33 wieder in Berlin, vorwiegend als Filmschauspieler. Emigrierte 1934 in die Tschechoslowakei, Schauspieler im „Studio 34" in Prag u. an den Jüdischen Kammerspielen. Ging 1935 in die UdSSR, bemühte sich vergeblich um ein Engagement, u. a. am Deutschen Theater in Engels. Vermutlich im Oktober 1937 im Zuge der stalinistischen Säuberungen verhaftet. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,956. Unruh, Kurt, geb. um 1918 Ort unbek.; Sänger und Schauspieler. Debut vermutlich 1932 in Koblenz. Bis 1941 sang er an den Bühnen von Kaiserslautern, Heilbronn, Braunschweig und Saarbrücken. Da er Stimmprobleme hatte, wechselte er in das Fach des Schauspielers. Während des Krieges war er in der Truppenbetreuung eingesetzt (Bunte Abende, Dichterlesungen). 1944 inhaftiert, später Soldat einer waffenlosen Strafabteilung und schließlich zweijährige Kriegsgefangenschaft. 1947 Engagement am Wilhelma-Theater in Stuttgart. Dann in Osnabrück, Kassel, Dortmund und Bremer-

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haven. 1955 Aufnahmeleiter beim Süddeutschen Rundfunk und beim Fernsehen. Seit etwa 1977 wieder vermehrt Bühnenauftritte, u. a. am Alten Schauspielhaus Stuttgart und bei den Freilichtspielen in Schwäbisch Hall. Unruh, Siegfried, geb. 17. 11. 1940 Chemnitz; Schauspieler. Besuchte eine Drogistenfachu. eine Schauspielschule. Seit 1965 freier Schauspieler und Regieassistent u. a. in Berlin u. 1972/73 in Bonn. Seit 1986 in Neustadt und Bad Hersfeld engagiert, zuletzt Theatermeister am Euro-Studio Titisee und an der Bayerischen Staatsoper München. Literatur: Ulrich BV 2,1926. Unruh, Walter, geb. 4.6. 1880 Danzig, gest. 16.3. 1961 Berlin; Fabrikant. Seine umfangreiche theaterhistorische Sammlung (Bücher, Programmzettel, Handschriften, Manuskripte, Briefe, Bilder) vermachte er nach dem 2. Weltkrieg der Stadt Berlin. Seit 1953 als „Theaterhistorische Sammlung W. U. " im Besitz des Theaterwissenschaftlichen Institus an der Freien Univ. Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1926; Kürschner 761; H. Haas, Die Theaterhistorische Sammlung ~ in Berlin (in: Kleine Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte 33) 1985. Unruh, Walther Karl Gustav, geb. 10.1. 1898 Dresden, gest. 28. 8. 1973 Wiesbaden; Sachverständiger u. beratender Ingenieur für Theaterbau u. Bühnentechnik. Hg. u. Schriftleiter d. „Bühnentechnischen Rundschau". Studierte Theaterwissenschaft an der Univ. Leipzig, danach Elektrotechnik u. Maschinenbau an der Technischen Hochschule Dresden, 1921 Dipl.-Ing., Volontär an der Staatsoper Dresden. Erstes Engagement als technischer Direktor am Staatstheater Karlsruhe, dann in ders. Funktion 1925-34 am Nationaltheater Mannheim u. 1934-45 an der Staatsoper Hamburg. Machte sich nach dem Krieg in Berlin selbständig. Unter seiner bühnentechnischen Beratung wurden zahlreiche (im 2. Weltkrieg) zerstörte Theater wieder aufgebaut. Im Ausland war er auch als Theatertechniker an Neubauten (u. a. Festspielhaus Salzburg, Australisches Staatstheater Sydney) beteiligt. Seit 1951 Lehrbeauftragter, seit 1954 Honorarprof. an der Technischen Univ. Berlin, für das Fachgebiet „Theatertechnik". 1958 Mitbegr. u. Vorsitzender (seit 1971 Ehren-) der Dt. Theatertechnischen Gesellschaft. Er verfaßte u.a. „Hilfsbuch für Bühnentechnik", 2 Bde. (mit F. Hansing) 1930/31 (3. erg. Aufl., 1950) und das Sachwörterbuch „ABC der Theatertechnik", 1950 (2., Überarb. u. erg. Aufl., 1959).

unterhaus

Literatur: Ulrich BV 2,1926; Kürschner 761; Theaterlex. 572; O. Renkhoff, Nassauische Biogr. (2., vollst, überarb. u. erw. Aufl.) 1992. Unsichtbares Theater. Eine in der Mitte der sechziger Jahre in Rio de Janeiro von Augusto Boal entwickelte Technik, in der Zuschauer in Handlungen und Situationen verwickelt werden, ohne sich bewußt zu sein, daß sie Zuschauer und Mitspieler theatraler Ereignisse sind. Professionelle Schauspieler inszenieren auf öffentlichen Plätzen Konfliktsituationen, in die der Passant und unfreiwillige Zuschauer/Mitspieler verwickelt wird und aus den er Anstöße für sein politisches Handeln gewinnen soll. Theater wird als Teil der sozialen Revolution verstanden, das die Unterdrückten zu politisch aktiven Protagonisten verwandeln soll. Literatur: Sucher 11,415; A. Boal, Theater der Unterdrückten, 1979; H. Thorau, Augusto Boals Theater der Unterdrückten in Theorie und Praxis, 1982; M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986. unterhaus (Mainzer Forum-Theater). Kleinkunst-Theater in Mainz. 1965 gründete der Redakteur Ce-eff Krüger das Kabarett die „Poli(t)zisten", dem sich Renate Fritz-Schillo vom „Kleinen Theater" Mainz-Gonsenheim anschloß. Gespielt wurde in der Jazz-Kneipe „Katakombe". Nach kurzer Zeit fusionierte sie mit dem Kabarett „Die R(h)einre(e)der", das in einem Keller am Gutenbergplatz spielte, und gaben sich den Namen „unterhaus". Anfang 1971 mußten die Räumlichkeiten aus baupolizeilichen Gründen geschlossen werden. Mitte September 1971 zog das unterhaus in einen neuen Keller in der Walpodenstraße u. wurde mit dem Programm „Über die Kunst - ein Theater zu eröffnen" von und mit Hans Dieter Hüsch eröffnet. Zwischen Gastspielen von Kabarett-Ensembles u. -Solisten wurden zeitgenössische Stücke (u. a. von E. Albee, S. Beckett u. J. Orton) aufgeführt. Seitdem fungiert das unterhaus als Gastspielstätte für Kabarett, Kleinkunst, Performance, Diskussionen u. a. 1978 kam ein neu adaptierter Keller im benachbarten Haus an der Münsterstraße dazu u. wurde als „neues u." eröffnet, während die bisherige Spielstätte in „unterhaus im unterhaus" umgetauft wurde. In diesen neuen Räumen findet außer Gastspielen auch Kinder- und Jugendtheater statt. 1994 wurde das ausgebaute Foyer als „unterhausentrée" mit Gastronomiebtrieb, Galerie und einer Bühne u. a. für Lesungen, Matineen u.

Unterkircher

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Soireen eröffnet. 1972 stiftete das Unterhaus den „Deutschen Kleinkunstpreis", der jährlich für die Sparten Kabarett, Chanson/Lied u. Kleinkunst vergeben wird. Erster Preisträger war Hanns Dieter Hüsch. Literatur: Kabarett-Lex. 405; Kleinstkunst auf Teufel komm raus - 25 Jahre 1991. Unterkircher, Hans, geb. 22.8. 1894 (1895?) Graz, gest. 26.5. 1971 Wien; Sänger und Schauspieler. Besuchte das Konservatorium in Wien. Begann an Provinzbühnen, 1912 spielte er unter Max Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin. 1914 am Irving Place Theater in New York u. bis 1918 Filmschauspieler in Hollywood. 1918 Rückkehr nach Europa. Unter Hubert Marischka am Theater an der Wien. Nach 1945 in Wien am Theater in der Josefstadt und an der Volksoper. Literatur: Ulrich BV 2,1926; Kürschner 761; R. Ulrich, Österreicher in Hollywood. Ihr Beitrag zur Entwicklung des amerikanischen Films, 1993.

Unzelmann

Untucht (auch U.-Sturmfels), Aenny, geb. 16. 12. 1880 Ort unbek.; Sängerin. 1900 Debut und Engagement bis 1904 an der Oper in Leipzig, 1905-07 am Opernhaus Köln und 1907-15 wieder in Leipzig. Lebte um 1950 in München. Unverzagt, Peter s. Ohnverzagt, Peter. Unzelmann, August, geb. um 1795 Berlin, gest. 27.12. 1830 (1833?) ebd.; Sohn von Karl Wilhelm Ferdinand U. und Friederike Auguste Caroline Flittner (s. Bethmann). Über seine Bühnenlaufbahn ist nur wenig bekannt. 1815/16 vermutlich Engagement am Theater in Stettin u. wahrscheinlich 1816-30 Mitglied des Hoftheaters Berlin. Seit 1821 war er mit der Schauspielerin Wilhelmine, geb. Franz (s. U.-Werner, Wilhelmine.) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1926; C. Schäffer u. C. Hartmann, Die Königlichen Theater in Berlin. Statistischer Rückblick ... 1786 bis ... 1885, 1886.

Unterzaucher, Wolfgang, geb. 7.9. 1934 Graz; Schauspieler. 1953-56 Ausbildung zum Industriekaufmann. Studierte dann Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte u. Germanistik in München u. Wien. 1958-60 absolvierte er die Max-Reinhardt-Schule in Berlin. 1960 Debut u. Engagement bis 1962 am Theater in Heilbronn, 1965-67 Mitglied des Kabaretts Bügelbrett in Berlin. Studierte dann Soziologie an der Univ. Berlin. Dann wieder an Berliner Bühnen, u. a. am Forum-Theater, an der Schaubühne am Halleschen Ufer u. an der Freien Volksbühne. 1973-77 Mitglied der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Dann freier Schauspieler. 1982/83 am Theater der Freien Hansestadt Bremen, 1986 u. 1989 bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel u. in Bad Hersfeld. 1991-95 Mitglied des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und 1995/96 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Auch Rundfunk- und Fernsehtätigkeit.

Unzelmann (später auch Wagner-Unzelmann), Bertha, geb. 29. 12. 1822 Berlin, gest. 7.3. 1858 Wien; Schauspielerin. Tochter des August U. und der Wilhelmine U.-Werner. 1842 Debut in Stettin u. im selben Jahr am Königstädtischen Theater in Berlin. 1843/44 am Hoftheater Neustrelitz, 1844/45 am Stadttheater Bremen, 1845-47 in Leipzig, 1847-49 am Königlichen Theater in Berlin u. 1850-54 Mitglied des Burgtheaters Wien. Seit 1849 war sie mit dem Schauspieler Josef Wagner (1818-1870) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1968; ADB 39,324; Wurzbach 49,111; Eisenberg 1079; Flüggen 316; Katalog 2/IV.319; Rub 196 (unter Wagner); P. Legband, Die Schauspielerfamilie ~ (in: Bühne u. Welt 5/II) 1903; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995.

Literatur: Ulrich BV 2,1926; Sucher 2 721.

Unzelmann, (Antonie Luise) Christiane, (geb. Genast), geb. 1794 Weimar, gest. 25.12. 1839 ebd.; Sängerin. Tochter des Regisseurs Anton Genast (1765-1831). 1807 Debut und Engagement bis 1821 in Weimar, 1821-23 gemeinsam mit ihrem Gatten Karl Wolfgang U. am Hoftheater Dresden, 1824 in Bamberg. Im selben Jahr Trennung der Ehepartner. Sie kehrte später wieder nach Weimar zurück und war 1831-39 am dortigen Theater engagiert. Literatur: Ulrich BV 1,592 (unter Genast); Eisenberg 1060 (im Artikel Karl Wolfgang

Untsch, Irma, geb. um 1875, weitere Lebensdaten unbek.; Sängerin. 1899-1902 als Opern u. Operettensängerin am Theater des Westens Berlin. 1904/05 am Theater in Olmütz, dann als Gastsängerin in Amsterdam u. 1906/07 am Metropoltheater in Köln. In den folgenden Jahren trat sie als Gastsängerin auf u.a. 1910/11 in Teschen u. 1912/13 am Carl Schultze-Theater in Hamburg. Danach verlieren sich ihre Spuren. Literatur: Kutsch-Riemens 6,215.

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Unzelmann

U.)i Kutsch-Riemens 5,3549 (im Artikel Karl Wilhelm Ferdinand U.); E. v. Bamberg, Drei Schauspieler der Goethezeit, 1927; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; ders., Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 1817-1828, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der Italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985.

Königsberg (gemeinsam mit ihrer Tochter Doris Herbst). 1815-20 in Riga. 1816 heiratete sie in Riga den Sänger Wilhelm Räder. Im Oktober 1820 sind beide in Breslau und sie in Berlin nachgewiesen. Dann verliert sich die Spur der beiden. Literatur: Ulrich BV 1,760; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890 (unter Herbst).

Unzelmann, Friederike I (Auguste Caroline, geb. Flittner) s. Bethmann, Friederike.

Unzelmann, Karl (Wolfgang), geb. 17.11. 1786 (laut eigenen Angaben) Mainz, gest. 21.3. 1843 Berlin; Schauspieler und Sänger. Ältester Sohn von Karl Wilhelm Ferdinand U. und Friederike Auguste Caroline Flittner (s. Bethmann). 1802 wurde er von Johann Wolf gang von Goethe ans Hoftheater Weimar engagiert, w o er bis 1821 blieb. Seit 1821 am Hoftheater Dresden, 1823 hochverschuldet u. kontraktbrechend abgegangen. 1823/24 am Hofburgtheater Wien. In der folge meist verschuldet u. kontraktbrechend an versch. Bühnen, 1824/25 am königlichen Theater Berlin, 1826/27 in Mannheim, dann in Mainz. 1828-32 bei der reisenden Gesellschaft seines Stiefvaters Heinrich Bethmann, 1832 bei der Truppe Petri in Arnstadt u. Liebenstein. 1832 in Würzburg mit seinem Sohn Wolfgang U., auch Regisseur. 1833 Mitglied der Truppe Eisenhut, u. a. in Baden-Baden. 1835/36 in Hamburg u. 1837 gelegentlich gastierend bei der Truppe Bethmann. 1839 kurze Zeit bei der Truppe seines Schwiegersohnes Karl Gottlieb Hehl. 1842 Mitglied einer reisenden Gesellschaft „für die Provinz Brandenburg" als Schauspieler u. Regisseur. Er war in erster Ehe (1808) mit der Schauspielerin Friederike Silie (s. U„ Friederike II) verheiratet, 1809 Trennung, dann zweite Ehe mit der Sängerin (Antonie Luise) Christiane, geb. Genast (s. U., Christiane).

Unzelmann, (Johann Sophie) Friederike II (geb. Petersilie, gen. Silie), geb. 24.5. 1785 Weimar, gest. 19. 11. 1855 Ort unbek.; Schauspielerin. Tochter des Kammermusikers Johann Heinrich Petersilie in Weimar. 1802-09 unter Goethes Direktion am Hoftheater Weimar. 1809-23 am Theater in Breslau. Ging 1824 ans Theater nach Freiburg/Br., das Karl Gottlieb Hehl jahrelang leitete. Diesen heiratete 1833 ihre Tochter Karoline. Da in Freiburg prinzipiell nur in den Wintermonaten gespielt wurde, reiste die Truppe unter der Direktion Hehl alljährlich in die Schweiz. Die Gesellschaft spielte auch mehrmals in Straßburg, 1840-42 in Aachen, 1843/44 wieder in Freiburg, dann noch mehrere Jahre vor allem in Basel, Zürich u. Bern. U. zog sich 1850 von der Bühne zurück. Als Hehl 1853 starb, übernahm sie die Direktion: 1853/54 in Bern u. 1854 u. 1855 jeweils für einige Monate das Theater auf dem Blömlein in Basel. 1808-09 war sie mit dem Schauspieler und Sänger Karl Wolfgang Unzelmann verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1926; A D Β 39,329 (im Artikel Karl Wolfgang U.); Kutsch-Riemens 5,3549 (im Artikel Karl Wolfgang U.) ; J. Wahle, Das Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung. Aus neuen Quellen bearbeitet, 1892; Ε. v. Bamberg, Drei Schauspieler der Goethezeit, 1927; S. Gojan, Spielstätten der Schweiz. Historisches Handbuch, 1998; G. V. Wilpert, Goethe-Lexikon, 1998. Unzelmann, Friedrike III, geb. um 1790 Berlin, weitere Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. Tochter von Karl Wilhelm Ferdinand U. und Friederike Auguste Caroline Flittner (s. Bethmann). Trat 1804-06 schon in Kinderrollen in Berlin auf. 1806-08 bei der Gesellschaft Franz Secondas in Dresden u. Leipzig. 1808 heiratete sie den Schauspieler Herbst. Als Mitglieder der Gesellschaft Löwe trat das Ehepaar in Lübeck, Rostock u. Doberan auf. Bis 1814 ist sie nur durch einzelne Gastauftritte nachweisbar, u.a. 1811 in Frankfurt, 1813 in Weimar u. 1814 in Berlin. 1814/15 in

Literatur: Ulrich BV 2,1926; A D Β 39,329; Eisenberg 1060·, Flüggen 311; Katalog 2/IV.304; Rub 185; N N 21 (1843) 213; LThlnt. 939; Kutsch-Riemens 5,3549 (im Artikel Karl Wilhlem Ferdinand U.) ; Rischbieter 1329; anon., ~ (in; Almanach für Freunde der Schauspielkunst 8) 1844; J. Wahle, Das Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung. Aus neuen Quellen bearbeitet, 1892; P. Legband, Die Schauspielerfamilie ~ (in: Bühne u. Welt 5/II) 1903; Ε. v. Bamberg, Drei Schauspieler der Goethezeit, 1927; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; ders., Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 1817-1828, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der Italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985.

Unzelmann

2725

Unzelmann, Karl (Carl) Wilhelm Ferdinand, geb. 1.7. 1753 Braunschweig, gest. 21. 4. 1832 Berlin; Schauspieler, Sänger und Tänzer. Vater der Schauspielerfamilie U. Debütierte 1771 bei der Barzantischen Gesellschaft in Güstrow, Mitglied bis 1774. Spielorte der Truppe waren Güstrow, Schwerin u. Rostock. 1774-81 als Schauspieler, Sänger und Tänzer Mitglied der Döbbelinschen Gesellschaft, die ab 1775 ihren ständigen Sitz in Berlin hatte. 1781-83 in Hamburg (unter der Direktion Dreyer). 1783/84 wieder bei Döbbelin in Berlin. 1784-88 Mitglied der Großmannschen Gesellschaft in Frankfurt/Main, spielte seit 1786 auch in Mainz, da Großmann die Leitung des dortigen Theaters übernommen hatte. Nach Großmanns Weggang verließ auch U. Frankfurt und ging wieder nach Berlin zu Döbbelin ans Nationaltheater, seit 1814 auch als Regisseur. 1823 wurde er pensioniert, trat aber dann noch gelegentlich auf, zum letztenmal am 26. 8. 1825 in einem Lustspiel. Von 1786 bis 1803 war er mit der Stieftochter Großmanns Friederike Auguste Caroline Flittner (später wieder verh. Bethmann) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1926; ADB 39,325; Eisenberg 1059; Flüggen 311; Blum 7,148; Gallerie 376; LThlnt 939; Kutsch-Riemens 5,3548; Seeger 652; Rischbieter 1328; C. Ledebur, Tonkünstler-Lexicon Berlin's von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, 1861; A. E. Brachvogel, Geschichte des königlichen Theaters zu Berlin. 2. Bd.: Die königliche Oper unter Freiherrn von der Reck und das National-Theater bis zu Iffland, 1878; P. Legband, Die Schauspielerfamilie ~ (in: Bühne u. Welt 5/II) 1903; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995; Frankfurter Biographie (hg. W. Klötzer) 2. Bd., 1996; G. Schöne, Bühnenstars. Bilder von Schauspielern, Sängern und Tänzern aus 4 Jahrhunderten. Schätze aus dem Dt. Theatermuseum München, 1997. Unzelmann, Karoline s. Hehl, Karoline (korrigiere: geb. 17. 6. 1809, nicht 1820). Unzelmann, Minna, geb. um 1789 Berlin, weitere Lebensdaten unbek.; Tochter von Karl Wilhelm Ferdinand U. und Friederike Auguste Caroline Flittner (s. Bethmann). 1804 Debut und Engagement bis 1809 am Berliner Theater, 1810-12 in Prag, im Herbst 1812 am Hoftheater Karlsruhe, 1813-15 in Brünn, 1815 in Pest und 1816-21 Mitglied des Theaters in Linz. 1813 verheiratete sie sich mit dem Schauspieler und damaligen Pächter des

Unzer

Brünner Theaters Josef Korntheuer (im Artikel K. Verwechslung mit Wilhelmine U., wieder verheiratete Werner). Nach 1821 verliert sich ihre Spur. Unzelmann, Wilhelm (?), Lebensdaten unbek. (geb. zw. 1793 u. 1796?, ob er mit dem im Sept. 1876 in Berlin verstorbenen Wilhelm U. in Berlin identisch ist, kann nicht geklärt werden); Schauspieler. Unklar ist, ob er ein Sohn von Karl Wilhelm Ferdinand U. und Friederike Auguste Caroline Flittner ist, oder ob August U. (s. dort) mit zweiten Vornamen Wilhelm hieß, und Wilhelm U. daher nicht existierte. 1814 in Prag. 1820/21 dürfte er in Weimar engagiert gewesen sein, 1822 an den Vereinten Bühnen Stettin u. Frankfurt/Oder. Unzelmann, Wolfgang, geb. 1814 Weimar, gest. um 1841 Meiningen,· Sänger. Sohn von Karl Wolfgang U. und Antonie Christiane geb. Genast. Taufpaten waren Johann Wolfgang von Goethe und der Großherzog von Weimar. Seit etwa 1830 (mit Unterbrechungen) bei der reisenden Truppe Heinrich Bethmanns, u. a. 1833 in Kassel (unter Kapellmeister Louis Spohr) und 1835 in Magdeburg. Literatur: E. v. Bamberg, Drei Schauspieler der Goethezeit, 1927. Unzelmann-Werner (später auch Werner-U. bzw. nur Werner), Wilhelmine (geb. Franz), geb. 1802 Berlin, gest. 11.3. 1871 ebd.; Schauspielerin. Tochter des Bassisten Johann Christan Franz. Anfänglich Choristin am Königlichen Hoftheater Berlin, ab 1815 in kleinen Solopartien (Sprech- u. Gesangsrollen). Eigentliches Debut 1816 und Mitglied (als Schauspielerin) am Berliner Hoftheater bis 1865. In erster Ehe (1821-29) war sie mit dem Schauspieler August Unzelmann und in zweiter Ehe mit dem Ministerialsekretär Werner verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1927; ADB 39,324 (im Artikel Bertha U.); Eisenberg 1061; KutschRiemens 5,3549; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Unzer, Carl, Geb.datum u. -ort unbek., gest. um 1820; Schauspieler. Sohn der Schauspielerin Dorothea und des Schriftstellers Johann Christoph Unzer. 1808 am Burgtheater Wien, 1810 in Altona, Jänner bis April 1812 unter G. Frank am Theater in Odense, dann kurze Zeit Sprachlehrer in Aarhus. 1812/13 wieder am Theater in Odense. 1814 in Hamburg, von

Unzer

2726

dort Ende Jänner Flucht und Aufenthalt in Altona. 1816 bei der Gesellschaft Breyther, u. a. in Kiel, Husum u. Flensburg. Er verfiel immer mehr dem Alkohol und brach als Macbeth auf der Flensburger Bühne zusammen. Bald danach dürfte er gestorben sein. Er war mit Maria Friederike Elisabeth, geb. Korde (s. U., Maria) verheiratet, in einer weiteren Ehe mit der Schauspielerin Maria, geb. Neuhaus (Lebensdaten unbek.); sie war ebenfalls Mitglied der Truppe G. Franks. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Katalog 2/IV,297; Rub 180; G. Hansen, Das Nationaltheater in Odense. Ein Beitrag zur dt.-dänischen Theatergeschichte, 1963. Unzer, (Cornelia) Dorothea (Elisabeth, geb. Ackermann), geb. 13.2. 1752 Danzig, gest. 21.10. 1821 Altona; Schauspielerin. Tochter des Theaterdirektors Konrad Ernst Ackermann und der Schauspielerin Sophie Charlotte (geb. Bierreichel, gesch. Schröder). Trat schon 6jährig in Kinderrollen in Danzig auf. 1767-78 Mitglied der Truppe Ackermann, die ihren Hauptsitz in Hamburg hatte. Nach ihrer Heirat (1778) mit dem Arzt u. Schriftsteller Johann Christoph U. zog sie sich von der Bühne zurück. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Eisenberg 920 (unter Schröder), Flüggen 2; Reden-Esbeck 3; Gallerie 377; LThlnt 12 (meist unter Ackermann). Unzer, Johann Christoph, geb. 17.5. 1747 Wernigerode, gest. 20. 8. 1809 Göttingen (auf der Reise zur Kur nach Karlsbad); Arzt und Schriftsteller. Studierte Medizin in Göttingen, 1771 Dr. med., war dann bei seinem Onkel, dem Mediziner Johann August U. in Altona tätig. Er blieb dort als Arzt bis an sein Lebensende u. lehrte auch 1775-91 am Christianeum Physik und Naturgeschichte, 1789-1801 Stadtphysikus. 1773-79 Herausgeber des „Altonaischen Gelehrten Mercurius", bis 1787 auch Mitarbeiter an Friedrich Nicolais „Allgemeiner Dt. Bibliothek". Enge Verbindung mit der Schauspieltruppe um Friedrich Ludwig Schröder, für dessen Truppe er eine größere Zahl von „Theaterreden" und Bühnenstücken verfaßte. 1778 heiratete er (Cornelia) Dorothea (Elisabeth), geb. Ackermann (s. U., Dorothea); diese Ehe wurde 1798 geschieden. In zweiter Ehe war er mit der französischen verwitweten Emigrantin Jeanne Lefebvre-Millot verheiratet. 1811 erschienen in 2 Bänden seine „Hinterlassenen Schriften poetischen Inhalts ". Werke (nur für die Bühne): Diego und Leonore. Ein Trauerspiel, UA Hamburg 1775; Die

Urack

Friedensfeier. Vorspiel (Musik: Reinhard) UA 1779 Hamburg; Die Drossel (Schausp. nach La Fontaines Le Faucon) UA 1782 Dresden; Die neue Emma (Lsp.) UA 1779 Hamburg; Schauspiele. Enthält: Diego - Die Drossel (Schausp. nach La Fontaines Le Faucon) Die neue Emma (Lsp.) - Die Friedensfeier, gedruckt 1782. Literatur: Ulrich BV 2,1927; ADB 39,334; Blum 7,150; W. M. Kienreich, J. F. H. Brockmann oder die Dimensionen der bürgerlichen Fantasie im dt. u. öst. Theater der 2. Hälfte des 18. Jh. (Diss. Wien) 1976; Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein u. Lübeck, Bd. 6, 1982. Unzer, Maria Friederike Elisabeth (geb. Korde), Geb.datum u. -ort unbek., gest. 1863 Altona; Schauspielerin. Mit Carl Unzer verheiratet. Über ihre Bühnenlaufbahn ist nichts Näheres bekannt. Vermutlich war sie 1854 Logenschließerin am Altonaer Stadttheater. Dann lebte sie im Reventlow-Stift in Altona. Literatur: G. Hansen, Das Nationaltheater in Odense. Ein Beitrag zur dt.-dänischen Theatergeschichte, 1963. Unzer, Wilhelmine Louise (geb. Fleck), geb. 25.3. 1794 Berlin, gest. 7.4. 1824 Hamburg (Berlin?); Schauspielerin. Tochter des Schauspielers u. Regisseurs Ferdinand Fleck und der Schauspielerin Luise Sofie Schröck. 1808 Debut u. Engagement bis 1811 am Nationaltheater Berlin. 1811-24 mit Unterbrechungen am Theater in Hamburg. In erster Ehe mit einem Sohn Dorothea U.s und in zweiter Ehe mit dem Schauspieler Johann Reinhold Lenz (Ps. Kühne) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 1,519; Eisenberg 266; Reden-Esbeck 176 (jeweils unter Fleck). Uphagen, Erika, geb. 1940 Danzig möglich; Sängerin. Gesangsausbildung bei Erna Berger. 1964 Debut am Opernhaus Wuppertal. Sie trat als Gastsängerin u. a. an den Opernbühnen in Hamburg, Dortmund, München, Leipzig, Hannover, Nürnberg, Kassel und Wiesbaden auf. Sie gastierte u. a. auch in Paris, Mailand und Marseille. Konzert- und Oratoriensängerin. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3549. Urack, Otto, geb. 13.5. 1884 Berlin, gest. 11.11. 1963 ebd.; Dirigent, G M D und Komponist. Besuchte die Hochschule für Musik in Berlin. 1904-11 Cellist an der Hofoper Berlin und in Bayreuth. 1911/12 erster Kapellmeister am Stadttheater Barmen. 1912-15 Conductor of the Boston Symphony Orchestra. Während

Uraufführung

2727

des Ersten Weltkrieges musikalischer Leiter der Fronttheater Lille und Mühlhausen/ Elsaß. 1918/19 Dirigent an der Staatsoper Berlin. 1919-26 musikalischer Leiter der VoxSchallplatten-Gesellschaft. 1926-29 Dirigent des Berliner Rundfunkorchesters, danach Komponist und Dirigent bei der UFA. 1934 Bühnendirigent am Schiller-Theater Berlin. Dann freier Komponist und Gastdirigent im In- und Ausland. 1942-44 erster Kapellmeister an der Volksoper Berlin. Nach dem Krieg wieder Gastdirigent. Komponist von Filmmusik und der nicht aufgeführten Oper „Münchhausens Höllenfahrt". Literatur: Ulrich BV 2,1927; K. Vogelsang, Filmmusik im Dritten Reich. Die Dokumentation, 1990. Uraufführung. Erstmalige öffentliche Aufführung eines vorher nie gespielten dramatischen oder musikalischen Werkes. Literatur: M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986 (s. unter Aufführung). Uray, Ernst Ludwig, geb. 26.4. 1906 Schladming/Steiermark; Musiklehrer u. Komponist. Absolvierte die Musikakademie in Wien. Betreute anfänglich das Musikreferat des Volksbildungsvereins in Wien. 1938 Lehrer an d. Akademie u. Musikreferent des Reichssenders Wien. Seit 1946 Leiter der Musikabteilung beim Öst. Rundfunk in Graz. Zahlreiche Auszeichnungen, seit 1961 Präsident des Steirischen Tonkünstlerbundes. Komponist u. a. von Liedern, Hörspiel- u. Kulturfilmmusik, Chören, Orchester- u. Klavierwerken sowie der Melodramen „Märtyrer Dostojewski" (nach S. Zweig) 1948 und „Traumbild" (nach H. Heine) 1948. Sein Vater Ludwig U. (1867-1937) war Oberlandesgerichtsrat und Operetten- sowie Liederkomponist. Von ihm wurden aufgeführt: „Das Liebeslied". Operette, UA 1919 Graz und „Amor im Kasernenhof". Singspiel, UA 1919 ebd. Literatur: M G G 13,1156; W. Suppan, ~ (in: Mitteilungen des Steirischen Tonkünstlerbundes 15/16) 1962; K. Stekl, ~ 65 Jahre. Porträt (in: Lot u. Waage 18) 1971; ~ (70. Geburtstag). Porträt (in: Mitteilungen des Steirischen Tonkünstlerbundes 67) 1976. Uray, Ludwig s. unter Uray, Ernst Ludwig. Uray, Peter, geb. 1939 Schärding/Oberöst.·, Schauspieler. Besuchte das Bruckner-Konservatorium in Linz. Anfangs in Baden bei Wien, 1961/62 u. 1964-67 am Landestheater Linz, 1968-74 in Klagenfurt, 1974-76 in Salz-

Urbaczek

burg. 1969-83 auch in Graz, teilweise als Gast. Seit 1983 Mitglied des Volkstheaters Wien, 1988/89 auch in Klagenfurt, 1991/92 am Stadttheater St. Pölten. Bei den Sommerspielen Spittal/Drau, in Stockerau und Melk. Literatur: ~ (in: Bühne 9) 1999. Urbach, Karl (trat unter dem Namen Karl Bach auf), geb. 29.12. 1896 Köln, gest. 5.8. 1980 Esslingen möglich; Schauspieler. Ausbildung bei Fritz Rémond in Köln. 1921 Debut am „Theater des Werktätigen Volkes" in Köln, 1923 in Ulm/Donau, dann in Münster, Lodz, Düren/Rheinland, Berlin u. wieder in Düren. 1946-51 am Stadttheater Aachen, 1951-53 am Schwäbischen Landesschauspiel Memmingen und seit 1956 Mitglied der Württembergischen Landesbühne Esslingen. Literatur: Ulrich BV 1,84 (unter Bach). Urbach, Otto, geb. 6. 2. 1871 Eisenach, gest. 14.12. 1927 Dresden; Komponist. Besuchte die Musikschule in Weimar, studierte dann bei Karl Klindworth und Albert Becker in Berlin, bei Felix Draeseke in Dresden u. bei Engelbert Humperdinck in Frankfurt/Main. 1896-98 musikalischer Begleiter des Prinzen Alexander Friedrich von Hessen. 1898-1920 Klavierlehrer am Konservatorium in Dresden. 1921 Gründer und Leiter eines Pädagogiums der Tonkunst in Dresden. Komponist u. a. von Orchester- u. Kammermusik, Klavierwerken und der komischen Oper „Der Müller von Sanssouci", UA 1896 Frankfurt/Main. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Jansa 755. Urbach, Reinhard, geb. 12.11. 1939 Weimar-, Dramaturg und Theaterdirektor. Studierte Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte u. Theaterwissenschaft in Köln, Bonn u. Wien, Dr. phil., 1977-86 Dramaturg am Burgtheater Wien. Seit 1988 Direktor des Theaters der Jugend in Wien. 1975 gründete er das „Literarische Quartier" in der Alten Schmiede in Wien. Über seine Tätigkeit am Theater der Jugend verfaßte er das Buch „Theater der Zukunft. Theater der Jugend", 1990. Literatur: Ulrich BV 2,1927; W. HuberLang, Zwischen Sucht u. Sehnsucht (in: Bühne 9) 1998; P. Blaha, Große Kunst für kleine Leute (in: ebd. 11) 1999; L. Löhs, Werte über Bord. Direktor ~ s Bilanz nach 12 Jahren ... (in: ebd. 6) 2000; ders., Mythen u. Märchen. Direktor ~ zu den Plänen des Theaters der Jugend für die kommende Saison (in: ebd. 9) 2000. Urbaczek, Paula, geb. 1875 Ort unbek., gest. 7.9. 1947 Hamburg; Sängerin. 1902 Debut in

Urban

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Erfurt, war 1904 in Düsseldorf, 1905-07 in Elberfeld, anschließend bis 1911 in Leipzig u n d 1913-31 Mitglied der Staatsoper Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1927. Urban, (geb. Koller), Vorname sowie Geb.d a t u m u. -ort unbek., gest. Mai 1781 München; Schauspielerin. 1771 bei M a r c h a n d in Mainz, 1777 u. 1778 in M a n n h e i m , d a n n Mitglied des M ü n c h n e r Hoftheaters. Sie war mit Friedrich U. verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Flüggen 311; Gallerie 377. Urban, August E d u a r d (oder Erich), geb. 16.6. 1875 Berlin, Todesdatum u. -ort unbek.; Schriftsteller u. Musikreferent. Studierte in Genf, Heidelberg u. Berlin, Dr. phil., Musikkritiker der „Vossischen Zeitung" u. Mitarbeiter versch. Zeitschriften, lebte u m 1935 in Berlin. Er dürfte mit Erich U., d e m Verfasser der a u f g e f ü h r t e n Libretti, identisch sein. Werke: Die Liebesfestung. Operette (mit H. Brennert, Musik; B. Zepler) UA 1905 Berlin; Die Dorfkomtesse. Operette (mit PordesMilo, Musik; R. Danzinger) UA 1909 Stockholm; Im Schlafcoupé. Operette (mit L. Taufstein, Musik: M. Knopf) UA 1910 Berlin; Décolleté u n d Co. Operette (mit dems., Musik: ders.) UA 1911 Wien; Das Kleid der Arabella. Operette (mit dems., Musik: S. Schulz) UA 1912 Wien; Der Tanzanwalt. Vaudeville (mit Pordes-Milo, Musik: W. Schütt) UA 1912 Hamburg; Eine kitzliche Geschichte. Vaudeville-Operette (mit R. Schanzer, Musik: H. Hirsch) UA 1912 Düsseldorf; Die Angst vor der Ehe. Operette (mit L. Taufstein, Musik: Reznicek) UA 1913 Frankfurt/Oder; Die Spatzenprinzessin. Vaudeville-Operette (mit T. Haiton, Musik: R. Leonard) UA 1914 M a g d e burg; Tangofieber. Posse (mit dems., Musik: H. Hirsch) UA 1914 Berlin; Fürst Xanderl. Operette (mit dems., Musik: J. Snaga) UA 1915 Leipzig; J u n g muß m a n sein. Operette (mit Leipziger, Musik: J. Gilbert) UA 1915 Berlin; Der selige Balduin. Posse (mit W. Wolff, Musik: W. Kollo) UA 1916 ebd.; Die Frau im Dunkeln. Operette (mit E. Beath, Musik: S. Schulz) UA 1920 ebd.; Die erste Nacht. Schwank (mit Zerlett, Musik: H. Hirsch) UA 1922 ebd. Urban, Christian, geb. 15.10. 1778 Elbing/ Ostpreußen, gest. 14.5. 1860 ebd.; MD, Komponist u n d Musikschriftsteller. Ausbildung in Elbing, ebd. Stadtmusikus, G r ü n d e r der Elbinger Musikschule, 1822 Stadtrat. Seit 1824 in Berlin, später städtischer MD in Danzig, 1830 k u r z e Zeit Theaterunternehmer. Er or-

Urban

ganisierte das erste preußische Musikfest (2. J u n i 1833) auf der Marienburg. Er verfaßte musiktheoretische Schriften u n d komponierte die Oper „Der goldene Widder" (UA 1820 Königsberg) u n d die Musik zu Schillers „Die Braut von Messina". Literatur: Ulrich BV 2,1927; M G G 13,1157. Urban, Eddy, geb. 20.2. 1903 Wien, gest. 22.1. 1981 Berlin; Schauspieler, Sänger u n d Regisseur. N a c h der G e s a n g s a u s b i l d u n g 1923 erstes E n g a g e m e n t in Bielitz, d a n n in Wiener Neustadt, 1926/27 inTetschen-Bodenbach, 1927/28 a m Stadttheater Meißen, 1928/29 a m Stadttheater Brieg u. anschließend in Zittau u. als Gast in Ulm. 1931-33 Sänger u. Regisseur in Kaiserslautem, 1933/34 Oberspielleiter der Operette a m Städtischen Theater Gladbach-Rheydt. 1934/35 in Bremerhaven, 1935/36 in Danzig u. am T h e a t e r a m Gärtnerplatz M ü n c h e n . Anschließend a m Zentraltheater M a g d e b u r g , 1937 Auftrittsverbot u. 1938 Emigration in die Schweiz. 1940-47 a m Stadttheater Luzem. D a n n Rückkehr nach Wien, u. a. a m Stadttheater engagiert. Spielte auf Tourneen u n d als Gast u. a. in Wien u n d Zürich. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Hdb. Exiltheater 2,955. Urban, Eleonore, L e b e n s d a t e n unbek.; Schauspielerin. 1837-39 am Hoftheater M ü n chen engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Flüggen 311. Urban, Erich s. Urban, August Eduard. Urban, Ery Sophie, geb. 22.9. 1878 Wien, gest. 19.9. 1965 Berlin; Sängerin. Nichte des Komponisten Wilhelm Kienzl. Gesangsstudium a m Konservatorium Wien. 1901-04 a n der Hofoper Wien (als Sophie U.), d a n n in Dresden u n d 1905-09 Mitglied der Komischen O p e r Berlin. U n t e r n a h m Tourneen durch Frankreich, Italien u. England. Seit 1920 lebte sie als G e s a n g s p ä d a g o g i n in Berlin-Charlottenburg. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Kutsch-Riem e n s 5,3550; H. Hagemann, Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen. 1. Jahrgang, 1906. Urban, Franz, geb. 27.8. 1862 (1861?) Steyr/ Oberöst., Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler. Ausbildung an der Theaterschule Otto, 1887 Debut in Krems, war 1888 a m Fürsttheater Wien, 1888/89 in Steyr, 1889-92 a m T h e a t e r in der Josefstadt. Gastierte u. a. a m Theater am Gärtnerplatz M ü n c h e n , in Augsburg, Berlin u. Leipzig. 1892-97 a m

Urban

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Carltheater Wien, 1898/99 Sekretär u. stellvertretender Direktor am dortigen Jantschtheater. Dann als Kriegsberichterstatter in Südafrika. 1900 Oberinspektor u. Regisseur am Jantschtheater, 1902/03 ebd. als Schauspieler. 1904-09 Direktionssekretär am Carltheater. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Flüggen 311. Urban, Friedrich, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. 1777 am Nationaltheater Mannheim. Im September 1778 ging er mit der Marchandschen Gesellschaft nach München. Er war mit der Schauspielerin Koller (s. U., geb. Koller) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Gallerie 377; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Urban, Heinrich, geb. 27.8. 1837 (1838?) Berlin, gest. 24.11. 1901 ebd.; Violinist, Dirigent, Komponist und Musikschriftsteller. Musiker in Berlin, seit 1881 Lehrer an der Kullakschen Akademie u. Kunstreferent der „Vossischen Zeitung". Er komponierte u.a. Werke für Violine, das Phantasiestück „Der Rattenfänger von Hameln" und die nicht aufgeführte große romantische Oper „Konradin". Literatur: Ulrich BV 2,1927; Biogr. Jb. 6, * 109; C. Ledebur, Tonkünstler-Lexicon Berlin's von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, 1861. Urban, Joseph, geb. 26.5. 1872 Wien, gest. 10.7. 1933 N e w York; Architekt, Bühnenbildner und Regisseur. Studierte auf Wunsch des Vaters Jus, besuchte daneben einen Kurs für Bautechnik an der Technischen Hochschule, begann dann das Architekturstudium bei Carl Hasenauer. 1893 Studienabschluß und Eintritt in das Büro Ludwig Baumanns. Nach einigen Bauten in Wien u. bei der Weltausstellung in St. Louis (1904) stattete er in Wien das Kabarett „Die Hölle" (1907) aus. Ausstatter für Revuen und Bühnenbildner am Burgtheater. 1912-14 Chefbühnenbildner an der Oper in Boston, 1918-33 Ausstattungschef an der M E T in N e w York. 1922 Leiter einer Zweigstelle der „Wiener Werkstätte " in N e w York. 1900 Mitbegründer und 1906-08 Präsident des Hagenbundes. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Seeger 652; LThlnt 939; Allgemeines Lex. der bildenden Künstler (hg. H. Vollmer) 33. Bd., 1939; Visionäre & Vertriebene. Öst. Spuren in der modernen amerikanischen Architektur (hg. M. Boeckl) 1995; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997.

Urban

Urban, Julius, geb. 30. 4. 1825 München, gest. 19.11. 1879 ebd.; Dirigent und Komponist. Sohn des Schauspielers Wilhelm U. Musikalische Ausbildung in München, 1848 Hauslehrer in Thann/Elsaß. 1849 wieder in München, Komponist, Privatlehrer u. Chordirigent. Er komponierte u. a. zwei Symphonien, Lieder, Chöre, die Kantate „Die Rückkehr des Odysseus" (UA 1860 München) und Opern. Er verfaßte auch Dramen. Werke (nur für die Bühne, nicht aufgeführt): Der dumme Peter. Komisches Singspiel; Die Guerillas, Oper; Die letzten Tage von Pompeji. Oper; Das Schwabenmädle. Liederspiel. - Eine Stunde vor der Trauung. Lustspiel; Adelinde oder Provinz und Residenz. Schauspiel; Familienfest. Lustspiel. Literatur: Ulrich BV 2,1927; ADB 39,346. Urban, Karl, geb. 24.11. 1831 Berlin, gest. 1.8. 1892 Reutlingen; Schauspieler und Theaterdirektor. 1872/73 Direktor des Stadttheaters Luzern, 1873 in ders. Funktion in Winterthur, 1876/77 Direktor der vereinigten Stadttheater Solothurn u. Biel, 1877/78 nur in Solothurn. 1890-92 Direktor u. Oberregisseur der Theater Biberach-Göppingen u. Direktor des Bundeshallen-Theaters in Reutlingen. Er war mit der Schauspielerin Marie, geb. Winter (s. U., Marie) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1927; S. Gojan, Spielstätten der Schweiz. Historisches Handbuch, 1998. Urban, Klaus, geb. 1934 Weißwasser/Oberlausitz; Schauspieler und Intendant. Nach seinem Studium an der Theaterhochschule in Leipzig war U. 1956-60 am Friedrich-WolfTheater in Neustrelitz, 1960-69 am Theater der Freundschaft in Berlin, 1969-72 Direktor des Theaters für Junge Zuschauer in Magdeburg. 1972 stellvertretender Intendant und seit 1973 Intendant des Theaters der Freundschaft in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Theaterlex. 573; S. Brendenal, ~ zum 50. (in: Theater der Zeit 3) 1984; Biogr. Handbuch d. SBZ/DDR 1945-90 (hg. G. Baumgartner u. D. Hebig) 2. Bd., 1997. Urban, Krista (verh. Glaesmann), geb. 25.7. 1941 Wiesbaden; Bühnen- u. Kostümbildnerin. 1969/70 Debut als Kostümbildnerin an den Bühnen der Stadt Köln, 1975 Assistentin des Leiters der dortigen Kostümabteilung und seit 1976 Direktorin der Abteilung. Literatur: Ulrich BV 2,1927. Urban, Maria (verh. Blaha), geb. 27.4. 1930 Wien; Schauspielerin. Tochter des Schau-

Urban

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Spielerin Lola U.-Kneidinger. Absolvierte das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 1951 am Theater im Konzerthauskeller, 1952 am Theater am Parkring u. am Theater der Courage, dort auch 1955. 1953 an der Tribüne, alle gen. Theater Wien. 1959-90 Mitglied des Volkstheaters Wien, dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1927; H. Lederer, Bevor alles verweht ... Wiener Kellertheater 1945 bis 1960, 1986. Urban, Marie (geb. Winter), geb. 24.3. 1832 Ort unbek., gest. 7.8. 1898 Pforzheim; Schauspielerin und Theaterdirektorin. Tochter des Theaterdirektors Jakob Winter. Sie spielte u. a. in Hamburg, Augsburg u. Regensburg. Seit 1860 mit Karl Urban verheiratet. Das Ehepaar gehörte einige Zeit der Truppe Carl Fausts an und trat u. a. auch in Pforzheim am Komödienhaus auf. Das Haus mußte aber 1888 wegen Baufällgikeit geschlossen werden. Sie spielte dann in Aschersleben u. Biberach. Nach dem Tod ihres Gatten (1892) übernahm sie die Direktion in Biberach-Göppingen. Ihre Tochter Mina hatte gemeinsam mit ihrem Gatten Otto Reuss (gest. Anfang Mai 1932 Pforzheim) seit Beginn der 90er Jahre bis 1912 die Direktion in Pforzheim inne. Literatur: Ulrich BV 2,1927; Flüggen 331; K. Griguscheit, Beiträge zur Geschiche des Theaters in und um Pforzheim herum, 1987. Urban, Mina s. unter Urban, Marie. Urban, Ria s. Pohl-Urban, Ria. Urban, Rudolf, geb. 11.7. 1847 Dresden, gest. 4.7. 1889 Leipzig; Schauspieler. War am Hof theater Karlsruhe, 1876-81 am Hoftheater Berlin, 1882/83 am Nationaltheater Mannheim und 1884 vermutl. in Kiel. Literatur: Ulrich BV 2,1928; Flüggen 311. Urban, Sophie, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Sängerin. 1886-89 am Wallnertheater in Berlin, 1889/90 Schauspielerin u. Sängerin am Residenztheater Dresden, 1890-92 am Residenztheater Hannover, dann am Philipps Germania Theater in N e w York, 1893-97 in Teplitz, dann in Prag, Meran, Würzburg (1898/99), Klagenfurt, Troppau (1900/01) und bis 1909 in Pilsen u. Laibach. Hierauf am Raimundtheater Wien, 1910 in Marburg und 1911 in Budweis, 1909-11 am Theater an der Wien. Nach 1915 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1928; Flüggen 311.

Urbancic

Urban, Wilhelm, geb. 6.12. 1795 München, gest. 28.2. 1833 ebd.; Schauspieler und Dramatiker. Kaufmännische Lehre in Frankfurt/Main. 1812/13 Schauspieler in Bamberg, kehrte dann nach München zurück, 1813 am Isartortheater und 1813-33 Mitglied des Hoftheaters München. Als Gast trat er u. a. 1817 in Berlin, 1823 am Burgtheater Wien und in Hamburg auf. Werke: Das erwachte Gewissen. Melodramatisches Phantasiegemälde (Musik: P. Lindpaintner) UA 1817 Berlin; A. v. Kotzebue, Vielwisser (bearb.) UA 1820 München; F. A. von der Heyden, Renata (bearb.) UA 1823 ebd.; Die Irrungen (Lustspiel frei nach Shakespeare) UA 1832 ebd. Literatur: Ulrich BV 2,1928; ADB 39,351; Eisenberg 1061; Blum 7,151; Rub 241; N N 11,146; H. Horn, Die Geschichte der Münchener Faustaufführungen, 1928; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der Italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985; A. Lenz, H. Huber, Die Portrait-Galerie im Nationaltheater (München), 1990; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Urban-Kneidinger, Lola (eigentl. Karoline), geb. 13.11. 1902 (1901?) Wien, gest. 19. 7. 1989 ebd.; Schauspielerin. 1924/25 am Theater in der Josefstadt u. an den Kammerspielen, beide Wien. Dann einige Jahre nicht nachgewiesen. 1933-37 am Stadttheater Basel, 1937-39 in Nürnberg u. 1939-44 in Leipzig. Nach dem Krieg am Wiener Künstlertheater u. am Theater der Courage, dann in Linz u. seit 1956 am Theater in Salzburg. Spielte auch in einigen Filmen mit. Literatur: Ulrich BV 2,1928; H. Lederer, Bevor alles verweht ... Wiener Kellertheater 1945 bis 1960, 1986; T. Blubacher, Befreiung von der Wirklichkeit? Das Schauspiel am Stadttheater Basel 1933-1945, 1995. Urbancic (auch U.-Waltz), Elisabeth, geb. 13.8. 1925 (nach anderen Angaben 1928 u. 1930) Wien; Kostüm- und Bühnenbildnerin. Tochter der Schauspielerin Maria Reimers aus dessen erster Ehe. Studierte an der Akademie für bildende Künste in Wien, Klasse Bühnenbild bei Emil Pirchan anschließend am Atelier von Fernand Léger in Paris. 1950 erstes Bühnenbild für eine Studioaufführung der Otto-Falckenberg-Schule in München. 1950-53 Assistentin bei Wolfgang Znamenacek an den Kammerspielen München

Urbancic

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und 1953/54 ebd. als Kostüm- und Bühnenbildnerin, auch am Residenztheater. Seither meist freischaffend, u. a. am Bayerischen Staatstheater München und an der Staatsoper Wien. Arbeitet auch für den Film. Sie war mit dem Bühnenbildner Johannes Waltz (1922-1964) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1928; Kürschner 762; Sucher2 721; ... dann spielten sie wieder. Das Bayerische Staatsschauspiel 1946-1986, 1986; Ein Portrait (in: Blätter der Bayerischen Staatsoper 7) 1987. Urbancic, Hilde (geb. Konetzni), geb. 21.3. 1905 Wien, gest. 20.4. 1980 ebd.; Sängerin und Schauspielerin. Tochter eines kaiserlichköniglichen Militärmusikers, Schwester von Anny Konetzni. Studierte am Konservatorium in Wien u. a. bei Rudolf Nillius. 1929 Debut am Stadttheater in Chemnitz. Danach weitere Gesangsstudien bei Ludmila ProhaskaNeumann in Prag. 1931/32 am Theater in Gablonz, 1932-36 am Deutschen Theater in Prag und 1936-59 sowie 1963-73 Mitglied der Staatsoper Wien. Gastsängerin u. a. an der Scala in Mailand, in London, Buenos Aires und an versch. Opernhäusern in Dtl., seit 1936 häufig bei den Salzburger Festspielen. 1937 u. 1939 USA-Tourneen. Seit 1954 Pädagogin an der Musikakademie in Wien. Nach Ende ihrer Karriere als Sängerin trat sie als Schauspielerin an Wiener Theatern auf. Literatur: Ulrich BV 1,973; Kürschner 380; Riemann 1,952 u. Erg.bd. 1,664; Kutsch-Riemens 3,1871 u. 6,428; Seeger 349; 100 Jahre Wiener Oper am Ring. Jubiläumsausstellung. Katalog u. wissenschaftliche Leitung F. Hadamowsky u. A. Witeschnik, 1969; G. Fröhlich, ~ und ihr Wirken an der Wiener Staatsoper (Diss. Wien) 1968; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994; A. Paris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert, 21997 (immer unter Konetzni). Urbancic, Victor, geb. 9. 8. 1903 Wien, gest. 4.4. 1958 Reykjavik; Dirigent und Komponist. Studierte an den Universitäten Wien und Innsbruck sowie an der Hochschule für Musik, Klavierausbildung u. a. bei Paul Weingarten. 1925 Dr. phil., 1923-25 Korrepetitor an der Opernschule der Musikakademie Wien, 1924-26 Dirigent am Theater in der Josefstadt, 1926 Korrepetitor und seit 1930 2. Kapellmeister am Stadttheater Mainz, 1932-34 ebd. auch Lehrer für Klavier, Musiktheorie und Dirigieren an der Musikhochschule. 1934-38 Vizedirektor u. Lehrer am Konservatorium Graz und seit 1935 auch

Urbanner

Lektor für Musikwissenschaft an der Universität. Emigrierte 1938 nach Island. Dirigent des Symphonieorchesters in Reykajavik, später Lehrer am Konservatorium und seit 1953 leitender Dirigent am Nationaltheater. Komponist u. a. von Orchesterstücken, Kammermusik, Liedern und Bühnenmusik. Literatur: Ulrich BV 2,1928; Riemann 2,827; W. Pass, G. Scheit, Κ. Svoboda, Orpheus im Exil. Die Vertreibung der öst. Musik von 1938 bis 1945, 1995. Urbanczyk, Edith, geb. 4.9. 1937 Breslau; Sängerin. Studierte anfänglich Violine an der Musikakademie in München, dann Besuch der Akademie für Musik u. darstellende Kunst in Wien. Bis 1967 an versch. Theatern in Deutschland engagiert. Seit 1968 Lehrerin am Konservatorium in München. Auch als Konzertsängerin tätig. Literatur: Ulrich BV 2,1928; Riemann Erg.bd. 2,817. Urbaniak, Elisabeth (geb. Mies), geb. 16.2. 1918 Ort unbek.; Sängerin. Gesangsstudien an den Musikhochschulen in Köln u. Berlin, 1944-49 an den Städtischen Bühnen Köln, 1950 in Kiel und 1951 in Aachen. Dann ohne Engagement. Literatur: Ulrich BV 2,1928. Urbank, Diana, geb. 1965 Ort unbek.; Schauspielerin. Absolvierte die Theaterhochschule Hans Otto in Leipzig u. 1983-87 das Studio Dresden. Erstes Engagement in Dresden am Theater der Jungen Generation u. am Staatsschauspiel, dann am Landestheater Halle. 1990/91 in Aachen u. 1992/93 am Stadttheater Wilhelmshaven u. bei den Domfestspielen in Gandesheim. Literatur: 1988.

Portrtät (in: Theater der Zeit 7)

Urbanner, Erich, geb. 26.3. 1936 Innsbruck; Komponist. Erster Musikunterricht bei seinem Vater, einem Organisten u. Kirchenchorleiter. Studierte 1955-61 an der Akademie für Musik u. darstellende Kunst in Wien, u.a. Dirigieren bei Hans Swarowsky. Professor für Komposition, Leiter des Zwölftonseminars und Dozent für Partiturspiel an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, seit 1969 Leiter einer Kompositionsklasse. Dirigent zeitgenössischer Musik. Komponist u. a. von Orchester-, Kammerund Bühnenwerken. Werke (nur für die Bühne): Der Gluckerich oder Tugend und Tadel der Nützlichkeit (nach Maupassant). Burleske, UA 1965 Radio

Urfer

Uriot

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Innsbruck (konzertant) - szenische UA Mai 1965 Wien; Ninive. Oper, UA 1988 Innsbruck; Johannes Stein oder Der Rock des Kaisers. Monodram, konzertante UA 1996 Linz, szenische UA 1996 Wien. Literatur: Riemann Erg.bd. 2,817; P. Cossé, Das Leben geht weiter. UA von ~ s .Ninive' am Tiroler Landestheater (in: Opernwelt 12) 1988; R. Kager, Versachlichte Seelen. UA in Wien, Linz, Innsbruck u. Klagenfurt (in: ebd. 7) 1996; U. Simek, Frauenschicksal in Soldatenkleidern. ~ s Monodrama .Johannes Stein' wird in der Kammeroper [Wien] uraufgeführt (in: Bühne 4) 1996; Lex. zeitgenössischer Musik aus Öst. (hg. B. Günther) 1997. Urfer, Eugen (Ps. Orfée), geb. 21.5. 1938 Gstaad; Schauspieler u. Regisseur. Jahrelang beim Zirkus, nahm dann privaten Schauspielunterricht. Seit 1976 beim Theater, 1977-79 Schauspieler u. Regieassistent am Städtebundtheater Biel-Solothurn. 1980/81, 1984/85 u. 1988/89 am Theater Piccolo Basel u. 1987-93 Schauspieler, Oberspielleiter u. Dramaturg am Theater Arte in Basel, als Gast auch am Bernhard-Theater Zürich. Urfer, Selma, geb. 30.3. 1928 Ort unbek.; Ausbildung am Bühnenstudio Zürich, seit 1948 am Sommertheater Winterthur u. am Bernhard-Theater in Zürich. Urff-Berny, Auguste von, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 23. 1. 1912 Kassel; Sängerin am Hoftheater Kassel. Literatur: Ulrich BV 2,1928. Urfus, Maria s. Moissi-Urfus, Maria. Urgiß, Julius, geb. 6.8. 1873 Anklam/Pommern, gest. 12.3. 1948 N e w York; Schriftsteller. Nach der Schulausbildung unternahm er zahlreiche Reisen. Er war dann Musiker und später Musikschriftsteller. 14 Jahre Redakteur der Theaterfachzeitschrift „Der TheaterKurier", Herausgeber der „Internationalen Literatur- u. Musikberichte". Theater- u. Musikkritiker der Wochenzeitung „ Die Weltstadt". Redakteur in Berlin der Filmfachzeitschrift „Der Kinematograph". Verfasser von zahlreichen Filmdrehbüchem, auch für Stummfilme. Literatur: Ulrich BV 2,1928. Urheberrecht. Das U. sichert die ideellen u. materiellen Interessen des Urhebers (Autors, Komponisten, Regisseurs, Bühnenbildners). Inhaber des U. ist der Urheber oder sein ge-

setzlicher Erbe. Das U. endet mit Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist von 70 Jahren in Dtl. u. Öst. (50 Jahre in der Schweiz) nach dem Tod des Urhebers. Vorform des U. sind die Privilegien, die seit dem Ende des 15. Jahrhundert für ein einzelnes Stück länderweise vergeben wurden. Das erste dt. U. war das preußische Gesetz von 1837, das das Eigentum an Werken der Wissenschaft u. Kunst für 30 Jahre ab dem Erscheinen schützte. 1845 wurde die Schutzfrist auf 30 Jahre nach dem Tod des Urhebers geändert. 1934 wurde die Schutzfrist auf 50 Jahre u. 1965 auf 70 Jahre ausgedehnt. Das internationale U. ist geregelt in der Berner Übereinkunft vom 9. 9. 1886 (mit späteren Zusatzfassungen) sowie in dem Welturheberrechtsabkommen vom 6. 9. 1952. Literatur: Riemann Sachteil 1009; M G G 2 Sachteil 9,1115; Rischbieter 1329; G. Ott, Das ~ des Theater- u. Filmregisseurs, 1956; W. 1966; A.-A. Wandtke, TheaNordemann, ter u. Recht. Ein Nachschlagewerk für Bühnenkünstler, Intendanten, Verwaltungsdirektoren, Mitarbeiter von Theatern u. Juristen, 1994; H. Hubmann, ~ u. Verlagsrecht, 101998; P. Wronewitz, Das Theater & das 1999. Urias, Siegfried (Ps. für Sally Urias), geb. 17.3. 1895 Dortmund, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler und Sänger. Nach dem ersten Weltkrieg 1919-26 Schauspieler am Stadttheater Bonn, 1927/28 in Köln und 1929-31 am Stadttheater Münster. 1931/32 Sänger in Duisburg-Bochum, 1932/33 am Hessischen Landestheater Darmstadt, dann als Jude entlassen. Wirkte dann am Jüdischen Kulturbund in Berlin mit. 1945-48 Schauspieler und Sänger am Theater in Bonn. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,957. Uriot, Josef, geb. 17.3. 1713 Nancy, gest. 18. 10. 1788 Stuttgart; Schauspieler, Lehrer u. Bibliothekar. Anfänglich Schauspieler, 1737 Professor der Geschichte und Geographie an der Ritterakademie in Luneville. Dann Prinzenerzieher am Hof in Bayreuth. 1759 in Stuttgart, 1761 Leiter der Herzoglichen Bibliothek in Ludwigsburg, später der Herzoglichen Bibliothek in Stuttgart. Gemeinsam mit Fierville Leiter der französischen Komödie am württembergischen Hof. 1775 Professor der französischen Sprache und Dramaturgie an der Karlsschule. Literatur: K. Bader, Lexikon deutscher Bibliothekare im Haupt- und Nebenamt bei Fürsten, Staaten u. Städten, 1925.

Urlus

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Urlus, J a c q u e s (auch Jakob), geb. 6.1. 1867 Hergenrath/Belgien, gest. 6. 6. 1935 Noordwijk/Holland; Sänger. Zunächst Metallarbeiter in einer Fabrik in Utrecht. D a n n private G e s a n g s a u s b i l d u n g in Amsterdam u n d Utrecht. 1887 trat er erstmals als Konzertsänger auf. 1894 B ü h n e n d e b u t u n d E n g a g e m e n t bis 1899 a n der Niederländischen O p e r in Amsterdam. Anschließend weitere Studien bei Julius Kniese in Bayreuth. 1900-14 Mitglied des Stadttheaters Leipzig, 1910-14 trat er auch regelmäßig a n der Londoner Covent G a r d e n O p e r a auf; 1912-17 war er auch a n der MET in N e w York engagiert. Als Gastsänger trat er a n d e n Hofopern in Dresden, Berlin, M ü n c h e n u n d Wien auf. 1911 u n d 1912 wirkte er bei d e n Bayreuther Festspielen mit. N a c h 1917 n a h m er kein festes Engag e m e n t m e h r an, sondern trat weltweit als Gastsänger in O p e r n (vorwiegend als Wagnersänger) u n d in Konzerten auf. Er unt e r n a h m auch m e h r e r e ausländische Gastspielreisen. 1928 gastierte er bei d e n Salzburger Festspielen, u n d 1933 s a n g er noch in Hannover. Seine Selbstbiographie erschien 1929 unter d e m Titel „Mijn loopbaan". Literatur: Ulrich BV 2,1928; Eisenberg 1061; M G G 13,1175; Kutsch-Riemens 5,3552 u. 6,632; Seeger 652; O. Spengler, New York 1917. Urmana, Violeta, geb. u m 1960 Litauen; Sängerin. G e s a n g s a u s b i l d u n g a n d e n Musikhochschulen in Vilnius u n d M ü n c h e n . Erste Auftritte a m Opernstudio der Staatsoper M ü n c h e n . N a c h 1992 s a n g sie a n den Opernh ä u s e r n in Stuttgart, M ü n c h e n , St. Gallen u n d Kiel. 1995 gastierte sie a n der O p é r a Bastille in Paris, 1996 u. 1999 u. a. a n der Staatsoper Wien, a n der Deutschen Oper Berlin u n d a n der Scala Mailand. 1994 u. 1999 s a n g sie bei d e n Bayreuther Festspielen. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3553 u. 6,632; B. Feuchtner, Ein Portrait (in: Opernwelt 5) 1997. Urspruch, Anton, geb. 17.2. 1850 Frankfurt/ Main, gest. 7.(11.?) 1. 1907 ebd.; Pianist, Musikprofessor u n d Komponist. Klavier- u n d Kompositionsstudien u. a. bei Franz Liszt in Weimar. 1878 Klavierlehrer u n d seit 1883 Professor für Kontrapunkt u. Komposition a m Konservatorium in Frankfurt/Main. Komponist von Liedern, Kammermusik, Orchesterw e r k e n u n d Opern. Werke (nur f ü r die Bühne): Der Sturm. Große Oper, UA 1888 Frankfurt/Main; Das Unmöglichste von Allem. Oper UA 1897 Karlsruhe; Heilige Cäcilie. Große Oper (nur

Ursuleac

1. Akt vollständig instrumentiert, Akt 2. u. 3. im Klavierauszug konzipiert). Literatur: Ulrich BV 2,1928; RGG 13,1180; Biogr. Jb. 12,'89. Urspruch, Betty, L e b e n s d a t e n u n b e k a n n t ; Schauspielerin. 1819-27 a m Nationaltheater Frankfurt/Main, 1827 gastierte sie a m Nationaltheater M a n n h e i m . Im selben J a h r trat sie von der Bühne ab. Literatur: Ulrich BV 2,1928; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- u n d Nationaltheaters in M a n n h e i m 1804-1832, 1980; B. Frank, Die erste Frankfurter T h e a t e r AG (1792-1842) in ihrer Entwicklung von der „Nationalb ü h n e " zur „ Frankfurter Volksbühne ", 1967. Ursuleac, Viorica, geb. 26.3. 1894 Czernowitz/Bukowina, gest. 22.10. 1985 Ehrwald/ Tirol (nach a n d e r e n A n g a b e n Garmisch-Partenkirchen oder Ehenbichl/Tirol); Sängerin. Tochter eines griechisch-orthodoxen Pfarrers. Studierte a n der M u s i k a k a d e m i e in Wien u n d bei Lilli L e h m a n n in Berlin sowie bei Philipp Forstén u n d Beatrice SutterKottlar in Frankfurt/Main. 1922 (schon 1920?) Debut a n der Kroatischen Nationaloper in Zagreb, 1923/24 a m Stadttheater Czernowitz, 1924-26 a n der Volksoper Wien u n d 1926-29 an der Städtischen Oper Frankfurt/Main, an der sie auch später oft gastierte. 1926 s a n g sie in W i e s b a d e n bei der UA der Oper „Der Diktator" von Ernst Krenek. 1930/31 an der Staatsoper Dresden u n d 1931-54 Mitglied der Staatsoper Wien, 1933-37 auch a n der Staatsoper Berlin. 1937-44 Mitglied der Staatsoper M ü n c h e n . Regelmäßig gastierte sie a n d e n Staatsopern in Berlin u. Wien (zuletzt 1952) sowie jährlich bei d e n Salzburger Festspielen. Gastsängerin u. a. in London, a n der Scala Mailand, in Rom, Brüssel u n d Amsterdam. Sie u n t e r n a h m auch eine Südamerika-Tournee. G e m e i n s a m mit ihrem Gatten, d e n Dirigenten C l e m e n s Krauss, setzte sie sich für das Werk Richard Strauss' ein u n d s a n g in zahlreichen Strauss-Opern, darunter auch in vier UA; in „Arabella" s a n g sie bei der UA (1933 Dresden) die Titelrolle. Die Oper „Friedenstag" w i d m e t e Strauss ihr u n d C. Krauss, bei der UA (1938 München) s a n g sie die Rolle der Marie. In der Oper „Capriccio" (deren Liberetto von Clemens Krauss ist) s a n g sie bei der UA (1942 M ü n c h e n ) die Gräfin, eine Partie, die Strauss eigens für sie komponiert hatte. 1944 sang sie bei der öffentlichen Generalprobe der Oper „Die Liebe der D a n a e " die Titelrolle. Der Titel der Oper stammt von U. N a c h d e m Tod (1954) ihres Gatten lebte sie zurückgezogen in Ehr-

Urtel

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wald und unterrichtete am Salzburger Mozarteum. Ihre Autobiographie erschien 1986 u. d. T.: „Singen für Richard Strauss". Erinnerungen und Dokumente (hg. und durch einen Beitrag von R. Schlötter ergänzt: V. U. - Clemens Krauss ihr gemeinsames Wirken für Richard Strauss). Literatur: Ulrich BV 2,1928; Kürschner 762; Riemann 2,829 u. Erg.bd. 2,818; Kutsch-Riemens 5,3553 u. 6,632; Seeger 652; I. Cook, the First Arabella (in: Opera News, February) New York 1954/55; S. von Scanzoni, Richard Strauss u. seine Sänger, 1961; 100 Jahre Wiener Oper am Ring. Jubiläumsausstellung. Katalog u. wissenschaftliche Leitung F. Hadamowsky u. A. Witeschnik, 1969; I. Cook u. A. Frankenstein, Remembering ~ (in: Opera 37) London 1986; A. Lenz, H. Huber, Die PortraitGalerie im Nationaltheater (München), 1990; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997; A. Paris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert, 21997. Urtel, Martin Peter, geb. 25.8. 1914 Berlin, gest. 16.1. 1989 Ort unbek.; Schauspieler. Sohn der Sängerin Dorothea Schilling. Ausbildung zum Graphiker an der Kunstakademie in Weimar. Besuchte dann die Schauspielschule des Staatstheaters Berlin. 1932-35 am Staatstheater Berlin, 1937-45 an den Kammerspielen München. Später nur mehr als Gastschauspieler, auch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1929. Uschkurat, Werner, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. 1953-56 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und 1957-59 an den Kammerspielen München. Nach 1963 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1929; Kürschner 762. Uschner, Karl Richard Waldemar (Ps. P. P. Chrusen), geb. 30.5. 1834 Wittenberg, gest. 1916 Hirschberg/Schlesien; Gerichtsrat u. Schriftsteller. Studierte Jura in Leipzig, Heidelberg u. Berlin, 1857 Dr. iur., seit 1862 in versch. Städten Oberschlesiens Gerichtsassessor, 1875 Kreisgerichtsrat u. seit 1879 Amtgerichtsrat in Oppeln. 1894 pensioniert, lebte dann in Patschkau u. seit 1907 in Hirschberg. Werke (nur gedruckte Bühnenstücke): Drei neue Theaterspiele, 1864; Der Hagestolz. Lebensbild, 1867; Die Liebesproben des Cervantes. Schauspiel, 1878; Schauspiele Bd. 1: Der weiße Rabe. Was er sich selbst beschert. Blume des Glücks. Eingeschneit. Das Proletarierkind (erschien auch einzeln, 1891) Bd. 2: Sommerfrische. Die ist verdächtig. Ein

Ussat

Geburtstag. Die Fee von Heidelberg - Bd. 3: Das Leben ein Spiel. Die Kriegsbräute. Demaskierte Masken. Studien. Erinnerungefest, 1890, 1894 u. 1895; Genugthuung. Zeitbild, 1896; Karl XII. Zeitbild aus dem 18. Jahrhundert, 1896; Bühnenspiele (Intrigue, eine Komödie. Lösung durch ein Wunder, Historie) 1898; Weltwirren. Zeitbild, 1899; Schwindelfrei. Singspiel, 1900; Johanniszauber. Ein Schelmenspiel, 1904; Verborgene Gefahren. Modernes Lebensbild, 1905; Hochsport. Lustspiel, 1905; Aufgeklärt. Schauspiel, 1907; Bühnenzauber. Lustspiel, 1908; Andreas Abend. Singspiel, 1909. Literatur: Ulrich BV 1929. Usell, Anna, geb. 1903 Brünn, gest. 1985 Ort unbek.; Schauspielerin. 1928 Debut in Libérée (Reichenberg), 1929 in Gotha, 1930 in Mannheim, 1931 in München, 1932 in Essen, 1933 an den Preußischen Staatstheatem Berlin. 1934—46 in Stuttgart und 1941-45 am Volkstheater in Wien. Dann nicht mehr nachgewiesen. Sie war mit dem Schauspieler O. W. Fischer verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1929. Uslar, Hans von (eigentl. Hans Melchior Freiherr von Uslar Gleichen), geb. 9.6. 1910 Berlin, gest. 30.10. 1984 Starnberg,· Schauspieler, Dramaturg, Intendant und Schriftsteller. Studierte Theaterwissenschaft u. Kunstgeschichte in Berlin u. Freiburg, absolvierte die Otto-Falckenberg-Schule in München. 1933 Debut an den Kammerspielen München, 1933/34 am Theater in Neuß, 1935-37 in Koblenz, 1937/38 in Freiburg/Breisgau und während des Sommers in Marburg, 1939 am Stadttheater Bern, 1939-43 am Schauspielhaus Hamburg und 1945-48 Intendant des Jungen Theaters München. Auch Filmtätigkeit. Er war mit der Schauspielerin Theodeline Müller verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1929. Uslar-Riondé, Elly s. Riondé, Elly. Usier Barbara s. Ussier, Barbara. Usier, Johann s. unter Ussier, Johann Gottfried. Usier, Johann Gottfried s. Ussier, Johann Gottfried. Ussat, Günter Heinz, geb. 8.8. 1918 Schneidemühl/Posen,· Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Reimannschule in Berlin. 1938-40 am Landestheater Schneidemühl,

Ussier

2735

1940 an der Frontbühne Legionowo bei Warschau, 1946-50 am Stadttheater Bautzen, 1950/51 Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Freiberg/Sachsen, seit 1951 am Stadttheater Frankfurt/Oder. Literatur: Ulrich BV 2,1929; Kürschner 762. Ussier (auch Usier und Üßler), Barbara, geb. 1762 Donauwörth, gest. 25.4. 1787 Karlsruhe; Schauspielerin. Mit Johann U., dem Sohn von Johann Gottfried U. verheiratet. Führte nach dessen Tod (1782), gemeinsam mit der Witwe Ilgener die Truppe ihres Schwiegervaters weiter. Literatur: Pies 371. Ussier (auch Usier und Üßler), Johann Gottfried, geb. Zwickau/Sachsen Datum unbek., gest. 1782 Freising/Oberbayern; Schauspieler und Prinzipal. Prinzipal (seit 1775 zus. mit Johann Christian Ilgener) der „Teutschen Komödianten" und der „Hochfürstlich Brandenburgisch Ansbachischen Hofkomödianten". Er spielte Hanswurstiaden und Stücke u. a. von Corneille, Molière, Holberg, Geliert, Gottsched und Adam Gottfried Uhlich. Er ist 1751, 1752, 1754 und 1757 in Nürnberg nachgewiesen, 1762 u. 1763 in Baden/Schweiz, 1763 auch in Basel u. Solothurn. 1777 und 1778 in Neuburg/Donau, 1780 in Nördlingen und 1782 in Freising. Sein Sohn Johann und sein Compagnon Ilgener starben wie er 1782. Er war mit der Schauspielerin Maria Elisa-beth (Mädchenname unbek., gest. 1778 in Öttingen) verheiratet. Die Witwe seines Sohnes, Barbara U., führte gemeinsam mit der Witwe Ilgener die Truppe weiter und spielte in Eichstätt und Schwäbisch-Hall. Literatur: Ulrich BV 2,1929; Pies 371; T. Hampe, Die Entwicklung des Theaterwesens in Nürnberg von der zweiten Hälfte des 15. Jh. bis 1806, 1900; S. Gojan, Spielstätten der Schweiz. Historisches Handbuch, 1998. Ussier, Maria Elisabeth s. unter Ussier, Johann Gottfried. Utermann, Utz (eigentl. Wilhelm, Ps. Wilhelm Roggersdorf, Mathias Racker), geb. з.10. 1912 Annen/Westfalen; Schriftsteller u. Filmproduzent. Studierte in Rostock, Köln und Berlin. Zunächst Journalist dann freier Schriftsteller. Nach 1945 Chefredakteur, Werbeleiter, Geschäftsführer der Sirius-Film GmbH, 1960 Mitinhaber der U.-Filmproduktion. Verfasser von Romanen, Drehbüchern u. der Lustspiele „Kollege kommt gleich", 1940 и. „Das Dementi", 1941. Literatur: Ulrich BV 2,1929; Kürschner 762.

Uttner

Uterwedde, Anna s. Nowack, Anna. Uthofl, Reiner, geb. 19.9. 1937 Bielefeld; Kabarettist. Nach der Matura in versch. Berufen tätig, studierte dann Volkswirtschaft und Soziologie in Freiburg und München. 1960/61 Assistent an der „Münchner Lach- und Schießgesellschaft". 1965 Mitbegründer des Münchner „Rationaltheaters", seit 1968 zus. mit Ekkehard Kühn dessen Leiter. Teilweise spielt er allein, teilweise mit wechselnden Ensembles. 1994 schloß U. sein Kabarett. 1979 hatte er ein zweites Kabarett gegründet, das „ Scala-Theater " in München, Wedekindplatz, das er aber bereits 1983 wieder aufgab. Literatur: Ulrich BV 2,1929; Kabarett-Lex. 406. Utis s. Rieger, Maximilian. Uttendörfer, Walter Gustav Bertram, geb. 26.6. 1912 Itzehoe/Holstein; Schauspieler. Privater Schauspielunterricht bei Ilse StapffDrewes in Weimar. 1933 Debut und Engagement bis 1937 an den Städtischen Bühnen Breslau, 1937-44 am Nationaltheater Weimar, 1946 am Landestheater Coburg, 1946—48 an den Städtischen Bühnen Bochum, 1948-55 am Bayerischen Staatsschauspiel München. 1941-44 auch Schauspiellehrer an der Staatlichen Hochschule für Musik in Weimar und 1951/52 am Schauspielstudio Zerboni in München. 1955-72 Mitglied des Schauspielhauses Bochum, 1972/73 an den Städtischen Bühnen Frankfurt/Main. 1973-83 Mitglied des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover. Gast an den Städtischen Bühnen Lübeck. Zahlreiche Synchronisationen u. Hörspielrollen am Bayerischen Rundfunk. Literatur: Ulrich BV 2,1929; Kürschner 763; U.-K. Ketelsen, Ein Theater u. seine Stadt. Die Geschichte des Bochumer Schauspielhauses, 1999. Uttner, Adolf, geb. 1.12. 1838 Koblenz, gest. 4.7. 1903 Locarno/Tessin; Sänger und Regisseur. 1859 in kleinen Rollen am Hoftheater Dresden, daneben Gesangsausbildung bei Anton Mitterwurzer. Sang dann in Hannover, Wiesbaden, Frankfurt/Main u. Königsberg. 1866-70 am Landestheater Prag, danach in Mainz, 1879, 1885 u. 1895 Regisseur u. Sänger in Basel, 1884 in Straßburg, 1886 in Metz, 1887-90 in Halle/Saale, seit 1888 als Oberregisseur. 1890-94 Regisseur u. Sänger am Königlichen Theater in Hannover. 1896-98 Oberregisseur und Sänger am Stadttheater Zürich. Lebte dann als Gesangslehrer in Weimar.

Utz

2736

Literatur: Ulrich BV 2,1930; Flüggen 311; Biogr. J b . 8,'116; O. Teuber, Geschichte des Prager Theaters, 3. Teil, 1888; S. Gojan, Spielstätten der Schweiz. Historisches Handbuch, 1998. Utz s. Eckstein, Ulrich (erg.; geb. um 1500, gest.: 7. 10. 1558 Uster/Zürich). Utz, (Hermann) Kurt (auch Curt), geb. 7.5. 1901 Fürstenfeldbruck, gest. 26.5. 1974 Marburg/Lahn; Dirigent und Organist. Private Musikstudien in Bayreuth, 1925-27 Besuch der Musikhochschule in Leipzig. 1927-30 Lehrer (seit 1929 Professor) an der Dt. Akademie in Prag, ebd. auch Organist u. Chordirigent. 1930-34 Dozent an der Musikhochschule in Mainz, ebd. auch Kantor und Organist an der Christuskirche. 1934-48 Kirchen-MD und 1946-48 Chordirektor u. Dirigent am Staatstheater Wiesbaden. 1948-66 Univ.-MD und Lektor sowie 1954-70 Kantor und Organist an der Elisabethkirche in Marburg. 1951-66 Lehrauftrag an der Hochschule in Gießen. Seit 1971 Organist in Marbach bei Marburg. Er war auch Konzertdirigent u. Komponist von Orgelmusik, Streichquartetten u. Bühnenmusik. Literatur: Ulrich BV 2,1930; Riemann 2,829 u. Erg.bd. 2,819; W. Zeller, ~ (in: Musik u. Kirche 44) 1974. Utzerath, Benjamin, geb. 1963 Düsseldorf; Schauspieler. Nach der Matura zunächst Ausstattungsassistent an den Städtischen Bühnen Nürnberg, dann Filmbeleuchter u. Aufnahmeleiter in Berlin. Besuchte seit 1991 die Ernst-Busch-Schule, während seiner Ausbildung Gast am Schloßparktheater Berlin. Seit 1995/96 Ensemblemitglied des Thalia-Theaters Hamburg. Utzerath, Hansjörg (Hans Georg), geb. 20.3. 1926 Schorndorf/Baden-Württemberg: Schauspieler, Regisseur und Intendant. Nach dem Zweiten Weltkrieg Debut in Meppen/Niedersachsen, dann in Kiel. 1950 erste Inszenierung mit einer freien Theatergruppe in Düsseldorf. 1952 übernahm er in Düsseldorf mit Willy Holte die aus dem Studio hervorgegangenen Kammerspiele, 1959-67 alleiniger Direktor der Kammerspiele. 1966/67-73 Direktor der Freien Volksbühne Berlin. Regisseur u. a. in Bonn u. am Thalia-Theater Hamburg, häufig Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Karl Kneidl. Seit 1974, mit Unterbrechungen, in Düsseldorf. 1977-93 Schauspieldirektor in Nürnberg. Dann meist freischaffend, u. a. 1996-98 in Mannheim,

Uzielli

seit 1997 auch in Halle, 1998/99 in Braunschweig, Halle, Ingolstadt u. Potsdam. Literatur: Ulrich BV 2,1930; LThlnt 941; Sucher 2 722; Rischbieter 1335; H. Rischbieter, Krankheitsbilder nicht nur des Wilhelminismus ... Wie ~ in Nürnberg ... Gerhart Hauptmann inszeniert (in: Theater heute 12) 1977; H. Riemenschneider, Theatergeschichte der Stadt Düsseldorf, Bd. 2, 1987. Utzt, Wolfgang, geb. 1941 Senftenberg/Brandenburg; Maskenbildner. Ausbildung bei Herbert Zensch. 1959 Tätigkeit am Theater der Bergarbeiter in Senftenberg. 1960-63 Volontariat als Maskenbildner am Deutschen Theater Berlin. 1963 Maskenbildner (seit 1979 Chefmaskenbildner) am Deutschen Theater Berlin. Lehrer an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee. Literatur: C. Petzold, Der Herr der Masken. Portrait (in: Die dt. Bühne 4) 1993. Uz, Renato, geb. Salzburg Datum unbek.; Bühnen-, Kostümbildner und Schauspieler. Schloß ein Studium als Bühnen- und Kostümbildner ab. 1983-85 Ausstattungsassistent am Schauspiel Frankfurt/Main, 1985/86 an der Staatsoper Stuttgart. Seit 1986 als freier Bühnen· u. Kostümbildner tätig, u. a. in Hamburg, Zürich, Stuttgart, Nürnberg u. Mannheim. Seit 1991 auch Schauspieler, u. a. an den Bühnen des Staatstheaters Stuttgart und an den Hamburger Kammerspielen. 1996/97 Kostümbildner in Karlsruhe u. seit 1998 an der Staatsoperette Dresden. Uzarski, Adolf, geb. 14.4. 1885 Duisburg, gest. 14.7. 1970 Düsseldorf; Maler, Bühnenbildner, Karikaturist u. Romanautor. Architekturstudium. Mitbegründer u. Protagonist versch. Künstlervereinigungen. Bühnenbildner am Schauspielhaus Düsseldorf. 1909 in der Werbeabteilung eines Kaufhauses tätig, später Chef dieser Abteiltung. 1928-33 am Westdeutschen Rundfunk. Ab 1941 Schreibu. Malverbot, worauf U. unter dem Ps. Lambert Broich schrieb. Literatur: M. Lauter, Bilder zum Lesen. Das graphische u. malerische Werk von 1990; G. Cepl-Kaufmann, Der Fall ~ (in: Bilanz Düsseldorf '45) 1992; Literatur von nebenan 1900-1945. 60 Portraits von Autoren aus dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalen (hg. B. Kortländer) 1995. Uzielli, Guido, geb. 8.8. 1887, gest. 26. 6. 1913 Ort jeweils unbek.; Dirigent. 1912/13 Chordirektor am Theater in Mainz. Literatur: Ulrich BV 2,1930.

ν Vacano, Emil Mario (eigentl. Emil Alois Ferdinand, Ps. Speranza u. Vacano-Freiberg), geb. 16.11. 1840 Mährisch Schönberg, gest. 9.6. 1892 Karlsruhe; Artist und Schriftsteller. Wuchs in St. Pölten/Niederöst. u. in Galizien auf. Nach kurzer Schulzeit in einem Kapuzinerkloster war er unter dem Namen Milo Vanozza Seiltänzer und Zirkusreiter. Als Frau verkleidet trat er als Reiterin unter dem Namen Sangumetta auf. Anschließend Statist und Darsteller kleiner Rollen auf versch. Bühnen. Bis 1860 führte er ein unstetes Wanderleben. Dann wandte er sich der Schriftstellerei zu u. lebte vorwiegend in St. Pölten, einige Zeit in Wien, Brünn u. zuletzt in Karlsruhe. Er war Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitschriften, verfaßte Erzählungen und Romane, die u. a. die Welt des Theaters zum Inhalt haben, ζ. B.: „Mysterien des Welt- und Bühnenlebens", 2 Bde., 1861. 1894 erschienen seine Schriften in 10 Bänden. Er war einige Zeit mit einer italienischen Sängerin namens Speranza verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1931; ADB 39,451; Wurzbach 49,164; Katalog 1/11,71. Vacano, Erni (geb. Wünsch), geb. 11.7. 1915 Mödling bei Wien; Tänzerin und Schauspielerin. Privater Tanzunterricht, dann Ausbildung in klassischem Ballett an der Akademie für Musik u. darstellende Kunst in Wien. Seit 1930 Tänzerin, u. a. an der Volksoper Wien, Gastspiele u. a. in Karlsbad u. Marienbad. 1934 kurze Zeit am Stadttheater Bern, 1934-36 am Stadttheater Linz. 1936-39 Solotänzerin u. Ballettmeisterin am Städtebundtheater Biel-Solothurn. Emigrierte 1939 nach Argentinien. In Buenos Aires anfänglich Souffleuse, später Schauspielerin an Walter Jacobs „Freier Deutscher Bühne", daneben Tanzpädagogin. Sie war mit dem Dirigenten Wolfgang Vacano verheiratet. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,958; Ein Theatermann im Exil: P. Walter Jacob (hg. U. Naumann) 1985; Wie weit ist Wien. Lateinamerika als Exil öst. Schriftst. u. Künstler (hg. A. Douer u. U. Seeber) 1995. Vacano, Wolfgang, geb. 23.12. 1906 Köln; Dirigent u. Schauspieler. Studierte an der Hochschule für Musik in Berlin Violine u. Klavier sowie Dirigieren. 1928-31 Korrepetitor, 1931-35 als Kapellmeister am Stadttheater Osnabrück, während der Sommermonate 1932-34 auch am Kurtheater Bad Rothenfeld. 1935 als Halbjude entlassen, 1935 Dirigent am Kurtheater Bad Oeynhausen, dann Berufsverbot. Emigrierte 1936 in die Schweiz, 1937-39 Dirigent am Städtebundtheater Biel-

Solothurn. 1939 Emigration nach Argentinien. Vorwiegend Gesangsbegleiter in Buenos Aires. 1943 Chorleiter u. Dirigent in Chile, 1945 am Teatro Sodre in Montevideo, wo er Operetten dirigierte. 1941-45 musikalischer Leiter, später auch Schauspieler an Walter Jacobs „Freier Deutscher Bühne" in Buenos Aires. 1946 musikalischer Leiter der „Musikalischen Künstlerspiele" Buenos Aires. Er war mit der Schauspielerin u. Tänzerin Emi Wünsch (s. V., Erni) verheiratet. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,957. Vachée, Emely, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Sängerin. Debut vermutlich 1886 am Residenztheater Hannover, 1888/89 als Sängerin in Cottbus, 1889/90 Schauspielerin am Theater in Bromberg, 1890/91 am Stadttheater Krefeld, 1891/92 u. 1897/98 am Stadttheater Lübeck, 1892-1895 in Magdeburg, dann jeweils eine Spielzeit in Elberfeld, Posen, Coblenz und 1899/1900 in Tilsit. Danach nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Flüggen 312. Vadura, Hilde, Lebensdaten unbek.; Sängerin und Schauspielerin. Möglicherweise in der Saison 1957/58 Debut am Stadttheater Klagenfurt, bis 1963 am Städtebundtheater Biel-Solothurn engagiert. Seit etwa 1973 in München an versch. Theatern, 1994-96 Mitglied der Bühne 64 in Zürich. 1998/99 bei einem Tourneetheater. Literatur: Ulrich BV 2,1931. Vaessen, Eric, geb. 4.10. 1922 Aachen; Schauspieler und Regisseur. Vermutlich 1948 Debut und Engagement bis 1950 in Wilhelmshaven. 1950/51 in Krefeld, dann in Leer/Niedersachsen. 1952-62 am Theater in Bremerhaven, seit 1954 auch als Spielleiter und seit 1960 als Oberspielleiter. Seit etwa 1963 Gastschauspieler an versch. Bühnen in Berlin u. Gastregisseur an Bühnen in Deutschland, Öst. u. der Schweiz. Er ist mit der Schauspielerin Margot Kosmala (geb. 1921 Gleiwitz) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1931. Vaessen, Margot s. unter Vaessen Eric. Vahl, Amalie I s. Massow, Amalie. Vahl, Amalie II, geb. um 1820, weitere Lebensdaten unbek.; Sängerin u. Schauspielerin. Tochter der Schauspielerin u. Sängerin Amalie V. (geb. Vio, s. Massow). 1834-39 in Schwerin, 1840 in Kopenhagen, 1840-43 in Lübeck, 1843/44 in Oldenburg, 1844/45 in

Vahl

Valde(c)k

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Stettin, 1845-49 in Neustrelitz, 1849/50 in Potsdam u. 1850-52 am Vaudevilletheater in Köln. Trat 1852 von der Bühne ab.

Literatur: Ulrich BV 2,1931; Katalog 3/V,623; H. Laube, Das Wiener Stadt-Theater, 1875.

Vahl, Henry Adolf Emil Otto, geb. 26.10. 1897 Stralsund, gest. 21.7. 1977 Hamburg; Schauspieler und Sänger. Lehre in der Werft von Kiel, 1915 Statist am Kieler Stadttheater. Ausbildung bei Alfons Godard u. Albert Bassermann. 1916 Debut und Engagement am Stadttheater Kiel, 1919/20 u. 1921/22 am Hansa-Theater in Lübeck, 1920/21 am Neuen Theater in Braunschweig, 1922/23 am Theater in Rostock, 1924/25 am Operettenhaus Braunschweig, 1927-30 an der Sächsischen Landesbühne Dresden, dann vermutlich etliche Jahre freiberuflich tätig. 1939/40 in Teplitz-Schönau und 1941-43 in Karlsbad. Nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin. 1958-72 Mitglied des Ohnsorg-Theaters Hamburg. In Hamburg trat er auch an anderen Bühnen auf, u. a. am Theater im Zimmer, am Thalia-Theater und am Jungen Theater. 1973-75 Mitglied des St. Pauli Theaters in Hamburg. Auch Rundfunk- und Synchronisationstätigkeit sowie Filmschauspieler.

Vaiti, Eva, geb. 24.1. 1921 München-Au, gest. 24.8. 1988 München; Schauspielerin. 1940 Debut am Staatstheater Oldenburg, 1941-44 am Stadttheater Breslau. Seit 1945 Mitglied des Bayerischen Staatsschauspiels München. Sie war auch Filmschauspielerin u. synchronisierte Filme (u. a. als dt. Stimme von Ingrid Bergmann). Literatur: Ulrich BV 2,1931; Kürschner 764; ... dann spielten sie wieder. Das Bayerische Staatsschauspiel 1946-1986, 1986; Zum Tod von ~ (in: Applaus 10) 1988.

Literatur: Ulrich BV 2,1931; C. Grewolls, Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern. Ein Personenlexikon, 1995. Vahl, Wilhelmine, geb. 27.4. 1818 Naumburg/Saale, gest. 14.1. 1837 Neustrelitz/ Mecklenburg; Schauspielerin. 1834 Debut bei der Schauspielergesellschaft in Ludwigslust, nahm daneben Gesangsunterricht. Erkrankte 1835 und zog sich nach Neustrelitz zurück. Literatur: N N 15,109. Vahlbruch, Bettina, geb. um 1942 Ort unbek., gest. 20.3. 1988 Hannover möglich; Sängerin und Regieassistentin. 1973 Debut und Engagement bis 1978 am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. 1978-80 am Landestheater Detmold, 1979/80 auch als Regieassistentin. Lebte dann in Hannover. Literatur: Ulrich BV 2,1931. Vahsel, Margarete von s. Schmalfeld, Margarethe (erg.: gest. 1922 Berlin). Vaillant (eigentl. Trappel), August, geb. um 1827 Ort unbek., gest. April 1901 Wien; Schauspieler. Sohn von August V. (18001875). In den 70er Jahren des 19. Jh. am Theater an der Wien und am Stadttheater Wien (unter Direktor Heinrich Laube) engagiert. Um 1894 Wäschewarenhändler in Wien.

Vajda (auch Vayda), Julia, geb. 21.2. 1888 Wien möglich; Sängerin. Vermutlich 1912 Debut in Olmütz, 1913/14 in Stettin, dann in Bamberg, 1915 an der Volksoper Hamburg, 1916-22 Mitglied des Stadttheaters Basel. Trat dann von der Bühne ab und lebte in Basel, w o sie 1958 ihren 70. Geburtstag feierte. Vajda, Ladisla(u)s, geb. 23.12. 1896 Budapest; Sänger. Besuchte die Handelsakademie in Budapest. Musikalische Studien ebd. sowie in Mailand, Klausenburg u. Berlin. 1922/23 am Stadttheater Großwardein, 1923/24 am ungarischen Nationaltheater Klausenburg, 1924/25 an der Volksoper Berlin, 1925/26 am Stadttheater Kiel, 1926-28 am Nationaltheater Mannheim. 1928-30 in Wiesbaden, dann am Nationaltheater Prag, 1931-33 am Theater in Aachen und 1933/34 am Stadttheater Luzem. Hierauf ohne Engagement und seit etwa 1937 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1931. Valberg, Louise, geb. um 1850 Ort unbek., gest. 6.1. 1901 Wien; Schauspielerin. A m Carltheater, 1873 u. 1879-85 am Stadttheater Wien, dann in Troppau, Salzburg, Brünn und seit 1900 am Theater an der Wien engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1931; Katalog 3/V.623. Valberg, Robert s. Dirr von Valberg, Robert (erg.: geb. 28. 4. 1884 Wien, gest. 15. 10. 1955 ebd.). Valde(c)k, Emil (eigentl. Emil Ostersetzer), geb. in Wien Datum unbek. gest. 4.5. 1913 Darmstadt; Schauspieler und Regisseur. Autodidaktische Ausbildung, zeitweise Externist am Konservatorium in Wien. Vermutl.

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1877 Debut am Sulkowsky Privattheater in Wien, 1878/79 am Theater in Mainz, 1883/84 in Straßburg, 1884/85 Regisseur u. Schauspieler in Lübeck, 1885/86 Oberregisseur in Hannover, 1886/87 am Theater in Riga, vorwiegend als Regisseur. 1887-90 am Lobetheater in Breslau, 1890-95 in Lübeck und seit 1895 Oberspielleiter am Hoftheater Darmstadt. Literatur: Ulrich BV 2,1931; Flüggen 312; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890. Valdesturla, Constanza (Alessandra Ottavia), geb. 1759 Pisa/Italien, gest. 19.7. 1809 Leipzig; Sängerin. Trat bis 1779 in Italien auf. 1779 Mitglied der Fürstlich Esterházyschen Kapelle, sang auf Schloß Esterház u. in Eisenstadt, vor allem in Werken von Joseph Haydn, u. a. sang sie 1784 bei der UA von Haydns Oper „Armida" die Zelmira. 1785 ging sie nach Leipzig, wo sie jedoch hauptsächlich als Konzertsängerin wirkte. 1786 heiratete sie den Komponisten u. Dirigenten Johann Gottfried Schicht (1753-1823). Literatur: Ulrich BV 2,1931; Kutsch-Riemens 5,3559. Valdéz, Julito (auch Valdez de Julito, seit 1890 Julito Valdez-Zizold), Lebensdaten unbek.; Schauspieler. 1883/84 am Theater in Gießen, dann in Bremerhaven, 1885/86 in Gera, 1887/88 in Husum, 1890/91 am Stadttheater Lübeck und 1891/92 am Stadttheater Liegnitz. Später nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1931; Flüggen 312. Valeji, Joseph, geb. 1782, weitere Lebensdaten unbek.; spielte vermutl. seit 1802 am Hoftheater Schleswig. Literatur: E. Pies, Das Theater in Schleswig 1618-1839, 1970. Valenta, Lucy (Lucie), geb. 6.12. 1920 Preßburg; Schauspielerin und Souffleuse. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 1941 Debut und Engagement bis 1943 in Mährisch-Ostrau, 1943/44 in Leipzig und anschließend in Bremen. Nach dem Krieg am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1950/51 in Baden-Baden, 1951-54 am Staatstheater Darmstadt, 1955-57 am Nationaltheater Mannheim. 1960-62 in Schleswig und 1960/61 auch in Recklinghausen, später Souffleuse. Nach 1970 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1931; Kürschner 764. Valente, Caterina, geb. 14.1. 1931 Paris; Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin. Tanz-

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ausbildung, trat bereits als Kind in Stuttgart auf. 1953 Entdeckung als Schlagersängerin (u.a. „Ganz Paris träumt von der Liebe"). In den fünfziger Jahren trat sie auch häufig (meist singend) in Filmen auf. Dann hauptsächlich Fernsehtätigkeit, in den USA mit einer eigenen Show u. in Deutschland mit zahlr. Personality-Shows. Gelegentlich tritt sie auch im Theater auf. 1985-87 am Theater am Holstenwall in Hamburg, 1987/88 am Theater des Westens in Berlin. Ihr Bruder Silvio Francesco V. (1927-2000) wirkte in den 50er u. 60er Jahren in vielen Fernsehshows u. Revuefilmen mit. Literatur: Ulrich BV 2,1932; Kürschner 764; Reclams dt. Filmlex. 386. Valente, Silvio Francesco s. unter Valente, Caterina. Val(l)entin, Arthur Ernst Romeo, geb. 3.7. 1906 Kassel/Hessen; Dirigent und Komponist. 1936 Korrepetitor in Duisburg, 1937-41 Korrepetitor und Dirigent in Kassel. Seit 1942 in Bielefeld, 1942-49 als Solorepetitor u. Dirigent u. seit 1951 bis etwa 1974 als Gastdirigent. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1933. Valentin, Barbara (eigentl. Ursula bzw. Uschi), geb. 15.12. 1936 (1940?) Wien; Schauspielerin. Tochter des Filmarchitekten Hans Ledersteger (1898-1971) und der Schauspielerin Irmgard Alberti. Ausbildug zur diplomierten Kosmetikerin. Wurde Ende der 50er Jahre zum Sexstar aufgebaut und spielte dementsprechende Filmrollen. Der filmische Neubeginn mit niveauvollen Rollen gelang ihr durch Rainer Werner Fassbinder. Seit den siebziger Jahren spielte sie auch am Theater: 1974-76 am Kleinen Theater im Zoo in Frankfurt/Main und am Theater in der Berliner Allee in Düsseldorf. 1976/77 am Theater „Die kleine Freiheit" in München, 1978/79 in Recklinghausen, 1980/81 am Kleinen Theater im Park in Bonn-Bad-Godesberg u. in Neuwied. Auch bei Tourneetheatern. Vorwiegend jedoch Film- und Fernsehschauspielerin. In dritter Ehe mit dem Filmregisseur Helmut Dietl verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1932; Huber 1050; Reclams dt. Filmlex. 386. Valentin, Gerhard, geb. 6.10. 1919 Berlin; Schauspieler, Dramaturg und Regisseur. Besuchte die Hochschule für Lehrerbildung, Univ.studien in Berlin u. Schauspielausbildung. 1948-51 Regieassistent und Dramaturg der neuen Deutschen Bühne der Jugend in Berlin. 1954-58 Schauspieler und Spielleiter

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des Theaters „Die Vaganten" in Berlin. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1931; Kürschner 764. Valentin, Karl (eigentl. Valentin Ludwig Fey), geb. 4.6. 1882 München-Au, gest. 9.2. 1948 Planegg bei München; Sohn des Möbelspediteurs Johann Valentin Fey und der Maria Johanna Schatte. 1897-99 Lehre als Tischler in München-Haidhausen. Bereits während dieser Zeit trat er als „Vereinshumorist" in versch. Münchner Lokalen auf. Im elterlichen Haushalt lernt er die Schlossermeisterstochter Gisela Royes (1881-1956) kennen, die als Dienstmädchen angestellt ist. 1905 Geburt seiner ersten Tochter Gisela und 1910 der zweiten Tochter Berta. 1911 Heirat mit Gisela Royes. 1900-1902 Tischlergeselle. Mai bis Juli 1902 Besuch der Münchner Varietéschule. Anfang Oktober als Komiker im Varieté „Zeughaus" in Nürnberg. Am 7. Oktober stirbt der Vater, V. muß den Kontrakt kündigen und das väterliche Geschäft übernehmen. In seiner Freizeit bastelt er an dem Musikinstrument „Das lebende Orchestrion" und tritt weiterhin in versch. Vereinen mit zum Teil selbst verfaßten - Couplets auf. Im November 1906 verkauft er Geschäft u. Anwesen u. übersiedelt mit seiner Mutter in deren Heimat nach Zittau in Sachsen. 1907 tingelt er mit seinem „Orchestrion" unter dem Künstlernamen Charles Fey durch Deutschland. Er bekommt u. a. ein viermonatiges Engagement in der Singspielhalle „Bratwurstglöckerl" in Halle/Saale. Über Berlin (eintägiges Engagement) kehrt er völlig mittellos nach München zurück. Er versucht sich als Zitherspieler in einer Münchner Weinstube. Ludwig Greiner (gen. Greiner Wiggerl) rät ihn, Couplets und Monologe zu verfassen, in denen er sich selbst über seine spindeldürre Figur lustig macht. Unter dem Namen „Der Skelettgigerl" erfolgreiche Auftritte beim „Baderwirt". 1908 wird V. an die Volkssängerbühne des „Frankfurter Hofes" engagiert, der er bis 1914 verbunden bleibt. Ab etwa 1907 führt er den Künstlernamen Karl Valentin. 1911 Beginn der Freundschaft mit seiner langjährigen künstlerischen Partnerin Liesl Karlstadt (eigentl. Elisabeth Wellano, 1892-1960). 1912 versucht sich V. am Platzl (in München) als Filmproduzent. 1912 oder 1913 dreht V. seinen ersten Film „V.s Hochzeit". 1913 erster Auftritt mit Liesl Karlstadt in der Parodie „Das Alpensängerterzett". 1915/16 Direktor des Kabaretts „Wien-München" (im Hotel Wagner) in München. 1922/23 entsteht mit Bert Brecht und Erich Engel der Film „My-

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sterien eines Frisiersalons ". Das Künstlerduo V./Karlstadt gastiert in fast allen Münchener Kabaretts, 1922 auch in den Münchener Kammerspielen (in den sog. Nachtvorstellungen). 1922/23 Gastspiele in Zürich und Wien und 1924 in Berlin. In Berlin gastiert V. in den folgenden Jahren öfters, zum letzten mal im Dezember 1938. Am 2. März 1931 Eröffnung seines eigenen Theaters (Goethesaal in der Leopoldstraße). Am 24. April muß V. sein Theater wegen Schwierigkeiten mit der Behörde schließen und erleidet einen Nervenzusammenbruch. Oktober 1934 Eröffnung des „Panoptikums", ein „Kuriositätenund Gruselkeller" in den Kellerräumen des Hotels Wagner. Dieses Unternehmen, in das V. und Karlstadt fast ihr ganzes Vermögen investiert hatten, ist ein Mißerfolg und ein finanzielles Desaster. Im November schließt V. das Panoptikum. Im Mai 1935 Wiedereröffnung, im November endgültige Schließung. Karlstadt muß mit einem Nervenzusammenbruch ins Spital eingeliefert werden. V.s neue Partnerin wird Annemarie Fischer. Neben seinen Auftritten dreht V. verschiedene Filme. 1939 eröffnet V. wieder das Panoptikum, allerdings erweitert um eine Bühne, nebst Bewirtung, die sog. „Ritterspelunke". 1940 schließt V. auch dieses Lokal. Im November 1940 letzte Auftritte V.s in München. Zwischen 1942 und 1947 spielt V. nicht, er lebt zurückgezogen in seinem Haus in Planegg, schreibt Artikel und Dialoge. 1947 söhnt er sich mit Liesl Karlstadt aus, und es folgen noch einige wenige gemeinsame Auftritte. - 1953 Eröffnung des „V.-Musäums" in einem Turm des Isartores in München, 1973 Renovierung des zweiten Turmes u. Wiedereröffnung als „V.-Volkssänger-Musäum". ÜBERSICHT Stücke und einzelne Szenen (in Ausw.) mit UA-Daten Werkausgaben, Auswahlsammlungen Bibliographie Diskographie Filmographie Rezeption Ausstellungen Nachlaß Literatur allgemein zu Leben und Werk Nekrologe V. und Liesl Karlstadt (LK) V. und Bertold Brecht (BB) V. im Vergleich mit anderen zu einzelnen Stücken V. und der Film V. und die Sprache

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Zur Ritterspelunke bzw. zum Panoptikum Zum V.-Musäum (am Isartor, München) V. und die Volkssänger Stücke u. einzelne Szenen (in Ausw., UA alle in München): Alpensängerterzett. Scene (auch u. d. T.: Imitation einer bayerischen Gebirgs-Sänger-Truppe) UA 1911 Hotel Frankfurter Hof; Theater in der Vorstadt. Komödie in 2 Akten. Erste Szenen entstanden um 1916, immer wieder Umarbeitungen, ca. 30 Fassungen. Titelvarianten, u.a.: „Tingeltangel", „Orchester-scene", „Die komische Kapelle" (vgl. dazu: M. Faust, K. V.s „Theater in der Vorstadt" in: Kurzer Rede langer Sinn, hg. H. Bachmaier, 1990 u. Κ. V., Sämtliche Werke, Bd. 5, 1997); Schau- & Sturzflüge im Lokal, UA 4. 12. 1915 Hotel Wagner; Der Herzog kommt. Bürgerwehrkomödie, UA 4. 3. 1916 Hotel Wagner (u. d. T. „Münchner Bürgerwehr"); Aus guter alter Zeit. Entstanden 1919 (aufgeführt?): die beiden letztgen. sind Vorstufen zu „Raubritter vor München"; Das Christbaumbrettl. Originatecene (mit L. Karlstadt) UA 1. 7. 1922 Germania Brettl; Der Firmling. Originalscene (mit ders.) UA 9. 12. 1922 Germania Brettl (1934 verfilmt); BeiderHuberbäuerin brennt's (Großfeuer) UA November 1922 Kammerspiele München (später u. d. T. „Großfeuer in Giging"); Raubritter vor München. Historische Gaudi in 2 Akten (mit L. Karlstadt) UA 1. 4. 1924 Kammerspiele München (eine Szene u. d. T. „Ententraum" auf Schallplatte); Die zwei Elektrotechniker oder Der reparierte Scheinwerfer (mit L. Karlstadt) Szene, UA April 1925 Kabarett Cherubin (= großer Saal im Hotel „Vier Jahreszeiten"); Bahnhofsszene, UA April 1925 Kabarett Cherubin; Der Bittsteller (mit L. Karlstadt) UA I. 1. 1925 Kabarett Bonbonnière (1936 verfilmt, nur als Fragment vorhanden); Das Brill(i)antfeuerwerk, UA Mai 1926 Kammerspiele im Schauspielhaus - „alte" Fassung des II. Aktes u. d. T. „In der Rosenau", UA 16. 5. 1931 Kolosseum - neue Fassung des II. Aktes (mit dems. Titel) UA 1. 7. 1932 Kolosseum; Rundfunk(scene), UA 1. 9. 1926 Deutsches Theater im Rahmen der Revue „Nacht der Nächte" (später u. d. T. „Im Senderaum"); Im Photoatelier, UA 7. 6. 1927 Apollo-Theater (1932 verfilmt); Mondraketenflug. Technische Bühnenneuheit, UA 23. 8. 1928 Kolosseum; A n Bord. Humoristisches Drama (mit L. Karlstadt) UA 3. 11. 1930 Kolosseum; Sie und Er!, UA 12. 1. 1932 Kolosseum (Text- und Titeländerungen ab Februar: Er und Sie!); Ehescheidung vor Gericht! Komödie, UA 6. 3. (27. 4.?) 1933

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Wien-München (Hotel Wagner); Der Wilddieb oder Die blutige Begegnung in der Höllenschlucht. Drama aus den bayerischen Bergen, UA März 1933 Wien-München; Im Schallplattenladen. Original-Scene, UA 15. 7. 1933 Wien-München (1934 verfilmt); Theaterbesuch, UA 21. 10. 1933 Wien-München (1934 verfilmt); Beim Rechtsanwalt. Originalscene (mit L. Karlstadt) UA 31. 1. 1934 WienMünchen (1936 verfilmt); Der Umzug. Groteske (mit ders.) UA 1. 5. 1938 Deutsches Theater; Die alten Volkssänger, UA 16. 10. 1939 Ritterspelunke; Ritter Unkenstein. Drama, UA 6. 12. 1939 Ritterspelunke. Werkausgaben, Auswahlsammlungen: Original-Vorträge, um 1916; Sammlung von Original-Vorträgen, Nr. 1-7, um 1920; Allerlei Blödsinn, um 1920; Originalvorträge, 1926; Das K. V.-Buch. Erstes und einziges Bilderbuch von Κ. V. über ihn und Liesl Karlstadt ..., 1932 (Neuausg. 1975); Valentin-Zeitung (hg. Κ. V. u. L. Karlstadt) 1. Jahrgang, Nr. 1., 1935 (mehr nicht erschienen); Das Brill(i)antfeuerwerk, 1938 (Neuaufl., 1944); Valentiniaden. Ein buntes Durcheinander von Κ. V., 1941; K. V.s Lachkabinett. Acht Stegreifkomödien (hg. G. Pallmann) 1950; Der Knabe Karl. Jugendstreiche K. V.s (aus d. Nachlaß hg. ders.) 1951; Κ. V. Panoptikum. Neun Stegreifkomödien (hg. ders.) 1952; Was war wahr? Was wahr war? Anekdotisches (gesammelt v. H. König. Mit e. Vorwort von B. Böheim-V.) 1961; Gesammelte Werke, 1961 (Neuaufl., 1971); Die Raubritter vor München. Szenen und Dialoge, 1963; Monologe. Mit einer Skizze von Bertolt Brecht und einer Erinnerung von Ernst Hoferichter, 1966; Ja, so warns' die alten Rittersleut. Alte, neuere und ganz neue Ritterverse von Κ. V. Mit Kostproben aus dem V.-Stück „Die Raubritter vor München", 1967; Anekdoten. Zusammengetragen von Hannes König, 1967; Die Jugendstreiche des Knaben Κ. V. (hg. B. ValentinBöheim) 1968; Sturzflüge im Zuschauerraum. Der gesammelten Werke anderer Teil (hg. M. Schulte) 1969; Der Feuerwehrtrompeter. Monologe und Couplets, 1972; Monologe, Dialoge, Couplets, Szenen (hg. u. mit e. Nachwort von J. Schreck) 1973; Das grosse K.-V.-Buch (hg. M. Schulte) 1973; K. V.s Lachmusäum (hg. H. Drescher). Mit einem Interview auf dem Parnass, 1975; Der reparierte Scheinwerfer. Szenen und Dialoge, 1975; Riesenblödsinn. Eine Auswahl aus dem Werk, 1975; Das Bilderbuch vom Κ. V., 1975; Heut geh'n ma zu de Komiker. Von Papa Geis bis Κ. V. Lieder, Szenen und Couplets Münchner und Wiener Volkssänger (hg. A. Förg) 1976; Κ. V. Fundsachen 1-4 (hg. Münchner Film-

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Zentrum - Freunde des Münchner Filmmuseums e.V.) 1976 - 1982; Ja so war's - das München. Eine Sightseeing Tour um die Jahrhundertwende mit der Postkartensammlung des V.-Musäums (hg. H. König) 1976; Opas Touren rund um München. Ausflüge um die Jahrhundertwende mit der Postkartensammlung des V.-Musäums (hg. ders.) 1978; Tingeltangel. Das Oktoberfest, 1977; Geschriebenes von und an Κ. V. Eine Materialiensammlung 1903 bis 1948 (hg. Erwin u. Elisabeth Münz) 1978; Alles von Κ. V. Monologe und Geschichten, Jugendstreiche, Couplets, Dialoge, Szenen und Stücke, Lichtbildreklamen (hg. M. Schulte) Sonderausgabe, 1978 (Neuausg., u. d. T.: Das V. Buch. Von und über Κ. V. in Texten und Bildern, 1984); Buchbinder Wanninger. Sprachclownerien und Grotesken (Auswahl u. Nachwort R. Goldschmit) 1978; Die alten Rittersleut. Szenen und Stücke, 1981; Gesammelte Werke in 4 Bänden. Jubiläumsausgabe, 1981; Hochachtungsvollst Κ. V. Komiker, gewesenes Kind. 39 Valentiniaden, gesammelt zur Ergötzung des Publikums, 1982; Die Friedenspfeife. Eine Auswahl aus dem Werk, 1983; K. V. für Kinder (ausgesucht u. illustriert von Janosch) 1984; Κ. V. gesammelte Werke in einem Band (hg. M. Schulte) 1985; Ich hätt geküßt die Spur von Deinen Tritt. Musikclownerien (hg. K. Riha) 1988; Mögen hätt ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut! Das Beste aus seinem Werk (hg. u. mit e. Nachwort v. H. Bachmaier) 1990; Kurzer Rede langer Sinn. Texte von und über K. V. (hg. ders.) 1990; Κ. V., I sag gar nix. Dös wird man doch noch sagen dürfen! Politische Sketche (hg. u. mit einem Nachwort von H. Bachmaier) 1994; Κ. V., Die alten Rittersleut. Szenen und Couplets (hg. u. Nachwort ders.) 1995. Sämtliche Werke in 8 Bänden: Bd. 1: Monologe und Soloszenen (hg. H. Bachmaier u. D. Wöhrle) 1992 - Bd. 2: Couplets (hg. H. Bachmaier u. S. Henze) 1994 - Bd. 3: Szenen (hg. dieselben) 1995 - Bd. 4: Dialoge (hg. M. Faust u. A. Hohenadl) 1996 - Bd. 5.: Stücke (hg. M. Faust u. S. Henze) 1997 - Bd. 6: Briefe (hg. G. Gönner) 1991 - Bd. 7: Autobiographisches und Vermischtes (hg. S. Henze u. A. Heizmann) 1996 - Bd. 8: Filme und Filmprojekte (hg. H. Bachmaier u. K. Gronenborn) 1995 Ergänzungsband: Dokumente, Nachträge, Register (hg. M. Faust u. G. Gönner) 1997. Bibliographie (unselbständig): M. Schulte, ~ mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, 1968 (52000); K. Schwimmer, 1977; C. Schaumeier, Chronologisches Werkverzeichnis ~ (in: Κ. V. Volkssänger? DADAist?, hg. W.

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Till) 1982; M. Glasmeier, Der Komiker u. die Künste, 1987; Sämtliche Werke, 8 Bde., 1992-97. Diskographie: in: M. Schulte, ~ mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, 1968 (62000); Ε. v. Berswordt, Discographie (in: Κ. V. Volkssänger? DADAist?, hg. W. Till) 1982. Filmographie: in: M. Schulte, ~ mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten, 1968 (62000); —s Filme. Alle 29 Filme, 12 Fragmente, 344 Bilder. Texte, Filmographie (hg. M. Schulte, P. Syr) 1978 (Neuausgabe mit einem Nachwort von H. Bachmaier, 1989); T. Brandlmeier, Filmographie u. Kommentar (in: Κ. V. Volkssänger? DADAist?, hg. W. Till) 1982; in: Κ. V., Sämtliche Werke, Bd. 8, 1995; Filmographie der vorhandenen Filme (in: R. Keller, Κ. V. und seine Filme) 1996. Rezeption: C. Weller, ~ Renaissance (in: Inzeit 14) 1977; M. C. Glasmeier, Die — Rezeption nach 1945 (in: Κ. V. Volkssänger? DADAist?, hg. W. Till) 1982; W. Selig, ~ ohne Wiederentdeckung und Aufführungen seit 1948 (ebd.); H. Unterstöger, Valentinstag (ebd.); D. Wöhrle, Die Komischen Zeiten des Herrn Von der Rezeption zur Werkanalyse, 1985. Ausstellungen: C. Niessen, ~ (und die Münchener Volkssänger). Katalog, 1958; K. Cop, „Jetzt ist alles entdrei ..." (in: Münchner Theaterzeitung 8) 1982; Κ. V.: Volkssänger? Dadaist? Katalog der Ausstellung zum 100. Geburtstag ~ s im Münchner Stadtmuseum vom 2. Juli - 3. Oktober 1982 (Konzeption d. Ausstellung u. Hg. d. Katalogs: W. Till) 1982. Nachlaß: E. Patalas, Vor Geiselgasteig stand der Zur Retrospektive seiner Filme im Münchner Stadtmuseum (in: Κ. V. Fundsachen 2) 1976-82 (zum filmischen Nachlaß); C. Niessen, Kehrt ~ s Nachlaß zurück? (in: K. V. Fundsachen 4) 1976-82. Literatur: allgemein zu Leben und Werk: Ulrich BV 2,1932; LThlnt 942; Sucher2 724; Rischbieter 1336; Reclams dt. Filmlex.; Kabarett-Lex. 407; Lex. dt.sprachiger Film, Loseblatt; E. Gürster, ~ (in: Die Weltbühne 52) 1922; W. Fauth, ~ (in: Die neue Schaubühne 1) 1923; H. Reimann, ~ (in: Das Tagebuch 4) 1923; F. Blei, Der Clown ~ (in: Der Querschnitt 4) 1924; K. Pinthus, ~ (in: Das Tagebuch 5) 1924; H. Reimann, Geschichten von ~ (in: Das Stachelschwein, Heft 12) 1925; W. Jerven, Der Komiker ~ (in: Münchner Illustrierte Presse 5) 1926; P. Scher, Begegnung mit ~ (in: Das Tagebuch 7) 1926; ders., Valentinade (in: Uhu 5) 1926/27 (auch in: Das Tagebuch 10, 1929); P. Scher, H. Sinsheimer, Vom vom Ringelnatz u. anderen Raritäten (in: P. S., H. S., Das

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Buch von München) 1928: W. Jerven, Neues von ~ (in: Uhu 9) 1928; E. Gürster, Der Stegreifspieler ~ (in: Der Scheinwerfer Heft 6/7) 1929 (wieder abgedruckt in: Κ. V. Volkssänger? DADAist?, hg. W. Till, 1982); W. Hausenstein, der große Komiker (in: W. H., Die Welt um München) 1929; W. Jerven, Hier lacht ~ ! (in: Münchner Illustrierte Presse, Nr. 44) 1935; T. Klein, Der Komiker ~ (in: Das K. V. Buch) 1932 (auch in: Das große Κ. V. Buch, hg. M. Schulte, 1973); E. Stemplingei, ~ (in: E. S., Von berühmten Schauspielern) 1939; P. Scher, Der deprimierte Komiker (in: P. S., Der Himmelfahrtstrank) 1940; A. Löffler, Vom ewigen Münchner (in: A. L., Stille Wanderung) 1944; W. Hausenstein, Die Masken des Komikers 1948 (neue u. erw. Ausg., 1976; Taschenbuchausg., 1980); E. Vogler, Deutschlands klassischer Komiker. ~ zum Gedächtnis (in: Aufbau, Nr. 4) 1948; G. Pallmann, Kleiner Ausflug in die Theatergeschichte (in: K. V.s Lachkabinett, hg. G. P.) 1950; T. Prosei, Erinnerungen an ~ (in: T. P., Freistadt Schwabing. Erinnerungen des Simplwirts) 1951; G. Pallmann, Nachwort (in: K. V.s Panoptikum, hg. G. P.) 1952; S. v. Radecki, ~ (in: S. v. R., Das A B C des Lachens) 1953; H. Sinsheimer, ~ (in: H. S., Gelebt im Paradies) 1953; A. Kerr, ~ (in: A. K., Die Welt im Drama) 1954; L. Krafft, Auf den Spuren von ~ (in: Au, Giesing, Haidhausen. 100 Jahre bei München) 1954; L. Feuchtwanger, Der Komiker Hierl (d. i. Κ. V.) und sein Volk (in: L. F., Erfolg) 1956; S. Sommer, ~ (in: S. S., München für Anfänger) 1958; K. K. Wolter, ~ - privat. Im letzten Jahrzehnt seines Lebens beobachtet, 1958 (mit e. Einleitung von L. Karlstadt); H. Reimann, Mein blaues Wunder, 1959; F. Blei, ~ (in: F. B., Schriften in Auswahl) I960; H. Günther, ~ (in: H. G., Künstlerische Doppelbegabungen) I960; O. M. Grai, München verlor etwas Unwiederbringliches. Zum Tode des großen Komikers ~ (in: O. M. G., An manchen Tagen) 1961; R. Seeliger, ~s Geistergarten (in: Theater u. Zeit 9) 1961/62; R. Härtung, ~ (in: Der Monat 160) 1962; B. Schuttes, Bestellt und nicht abgeholt: ~ (in: B. S., Ein Komödiant blickt zurück) 1962; E. Hoferichter, Erlebnisse mit ~ (in: E. H., Jahrmarkt meines Lebens. Zw. Hinterhöfen u. Palästen) 1963; A. Liede, ~ (in: A. L., Dichtung als Spiel. Studien zur Unsinnspoesie an den Grenzen der Sprache, Bd. 1) 1963; B. Grün, Von Mondraketen, Semmelknödeln, Raubrittern und Radfahrern (in: B. G., Aller Spaß dieser Welt) 1965; H. Homberg u. E. Hoferichter, Die Herren Fey u. Weisheitinger (in: H. H. u. E. H., Mein liebes München) 1966; J. Ambros, ~ (in: J. Α., Münchner Anekdoten)

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Filmkomiker. Die Errettung des Grotesken) 1983; E. Schmidt jr., ~ s Filme (in: Falter 3) 1984; K. Gronenborn, Kinokatastrophen. Die unterdrückte Filmgeschichte des ~ (in: Zelluloid 10) 1988; ders., Ein Komiker in der Medienkonkurrenz (in: Kurzer Rede langer Sinn. Texte von u. über hg. H. Bachmaier) 1990; F. E. Müller, Die gebrochene Selbstverständlichkeit als Ethnomethodiker (ebd.); T. Rentsch, „Am Ufer der Vernunft" - Die analytische Komik ~ s (ebd.); J. C. Horak, Laughing until it hurts. German Film Comedy and ~ (in: Before Caligari / Primo di Caligari ...) Pordenone 1990; fi. Keller, ~ und seine Filme, 1996. Valentin und die Sprache: H. Schwimmer, Das Spiel mit der Sprache bei James Joyce und ~ (in: Neue Musik, Heft 2) 1961; K. Herrmann, „Man sagt eben so ..." Der Linguist ~ (in: Fono Forum 4) 1972; M. Geier, Der „Effekt Versuch über den sprachkritischen Blödsinneines „gewesenen" Kindes (in: Zeitschrift für germanistische Linguistik 1) 1979; M. Glasmeier, Sakra, jetzt papp i aa. Der Unsinn und die Wissenschaft (in: Sprache im technischen Zeitalter 68) 1978; D. Wöhrle, „I rieht mich auch net nach der Uhr": Komische Zeiten bei ~ (in: Sprachkunst 16) 1985; P. Michel, „ma sagt halt so". ~ und die Sprache (in: Festschrift für R. Schenda zum 65. Geb.tag, hg. U. Brunold-Bigler u. H. Bausinger) 1995. Zur Ritterspelunke bzw. zum Panoptikum: W. Jerven, Hier lacht ~ ! der bekannte Münchner Komiker, zeigt sein lustiges Panoptikum (in: Münchner Illustrierte Presse 44) 1935; E. Buschor, Museumsdirektor ~ (in: K. V.s Gesammelte Werke) 1961; E. Roth, ~ s Gruselkeller (in: E. R., Lebenslauf in Anekdoten) 1962; A. Liede, — (in: A. L., Dichtung als Spiel. Studien zur Unsinnspoesie an den Grenzen der Sprache, Bd. 1) 1963; J. Keller, in d. Ritterspelunke (in: Bayernland 8) 1967; M. C. Glasmeier, Vesuv raucht nicht, er weiß, in der Ausstellung ist Rauchen verboten. Das Panoptikum des ~ (in: Solo. Eine Zeitschrift, Berlin) 1981; ders., Das Panoptikum der Künste - Die Geschichte des —Panoptikum Rekonstruktion eines Katalogs des ^ P a n o p tikums oder Catalogus rerum tarn artificiosarum, quam naturalium - tarn antiquarum, quam recentium - tarn exoticarum, quam domesticarum (in: K. V. Volkssänger? DADAist?, hg. W. Till) 1982; D. Wöhrle, Ein Juxmuseum für denkende Menschen - ~ s Panoptikum (in: Kurzer Rede langer Sinn. Texte von u. über —, hg. H. Bachmaier) 1990. Zum V.-Musäum (am Isartor, München): ~-Musäum. Katalog, o. J.; ~ Volkssänger

Valentin

Musäum. Katalog I960; K. Wanninger, — Musäum (in: Münchner Leben 2) I960; H. König, Bilanz des Curiosen? —Musäum (in: Volk & Kunst. Zeitschrift der Volksbühne München 50) 1960/61; R. Seeliger, ~ s Geistergarten (in: Theater und Zeit 3) 1961; H. König, Das Bilderbuch vom ~ und seinem Musäum, 1961; ders. u. E. Ottenau, Das Curiositäten-Museum in München (in: H. K., E. O., Panoptikum) 1962; fi. Milczewsky, Der liegende Stehkragen (in: Münchner Leben 2) 1964 (zumMusäum); E. Roloit, -—Museum (in: E. R., Museen, die nicht jeder kennt, 1964); E. Weigl, —Musäum (in: Bayernland 8) 1967; L. Hollweck, — Volkssänger Musäum. Münchner Curiositätenschau im Isator Tal (in: ebd. 7) 1968; M. Reichmann, ~ s Musäum (in: Merian 12) 1971; L. Hollweck, Humor im Isartor (in: Bayern-Magazin 5) 1972; fi. Doinet, Das verrückteste Museum der Welt (in: Der Stern 12) 1974; G. Köhl, Das K.-V.-Musäum (in: Das Bilderbuch vom K. V.) 1975; C.-L. Reichert, Das '—Musäum. Geöffnet auch bei Regenschein (in: Szene München 5) 1976; A. Kühn, Das einzige Musäum der Welt ... (in: A. K.s Münchner Geschichten) 1977; L. Hollweck, Das —-Musäum. Ein Denkmal für Münchens Volkssänger (in: Bayernland 5) 1979; 20 Jahre —Musäum, 1979. Valentin und die Volkssänger: J. M. Lutz, ~ (in: J . M. L., Die Münchner Volkssänger) 1956; E. Horn, Ahnengalerie der Volkssänger (in: Lebendiges München, hg. R. Flügel) 1958; C. Niessen, — (und die Münchener Volkssänger). Katalog, 1958; G. Köhl, Vom Papa Geis bis —. Eine Betrachtung über die Münchner Volkssänger u. deren Programme, 1971; ders., Glanz u. Elend der Münchner Volkssänger (in: Bayernland 5) 1979; K. Pemsel, ~ im Umfeld der Münchner Volkssängerbühnen und Varietés (Diss. München) 1981; fi. E. Sackett, Popular Entertainment, Class, and Politics in Munich, 1900-1923, London 1982.

Valentin, Karl (auch Karl Priewe), geb. 8.8. 1901 Danzig, gest. 25.1. 1943 ebd.; Schauspieler und Spielleiter. 1920 Debut und Engagement bis 1922 im Seebad Zoppot, 1921/22 auch in Danzig. 1922/23 in Allenstein, dann an versch. Bühnen in Ostpreußen. 1924-26 in Stralsund, 1926/27 in Detmold, 1927/28 in Bautzen, 1929/30 in Waldenburg/Sachsen, 1930/31 in Tilsit, 1931/32 Schauspieler u. Spielleiter in Eger und 1933/34 in dens. Funktionen in Freiberg. Literatur: Ulrich BV 2,1461 (unter PrieweValentin).

Valentin

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Valentin, Maria, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 30.1. 1944 Bremen; Sängerin. 1901 Debut und Engagement bis 1902 in Elberfeld, 1904-13 an der Oper in Königsberg. Literatur: Ulrich BV 2,1932. Valentin, Sara s. Kainz-Hutzler, Sara. Valentin, Thomas, geb. 13.1. 1922 Weilburg/Lahn, gest. 22.12. 1980 Lippstadt/Westfalen; Lehrer, Dramaturg u. Schriftsteller. Studierte Literaturwissenschaft, Geschichte, Philosophie u. Psychologie in Gießen u. München. 1947-62 Lehrer u. Dozent in Lippstadt, später Leiter der dortigen Volkshochschule. 1964-66 Chefdramaturg u. Regisseur am Theater der Freien Hansestadt Bremen. Danach freier Schriftsteller. Verfaßte Romane, Erzählungen, Gedichte, Dramen, Hörspiele u. Fernsehfilme. Werke (nur für die Bühne): Die Unberatenen (Bearbeitung des gleichnamigen Romans zusammen mit Robert Müller) UA 1965 Bremen (verfilmt u. d. T. Ich bin ein Elefant, Madame); Der Hausfreund, UA 1969 Essen; Familienbande, UA 1974 München; Adlerhöhe, UA 1978 Hamburg. Literatur: KLG; E. Wendt, Zadek u. Swinarski: „Die Unberatenen" in Bremen ... (in: Theater heute 1) 1966; L. Nyssen, ~ „Der Hausfreund". Bühnen der Stadt Essen (in: ebd. 5) 1969; G. Jäger, So will ich mich net betten (in: ebd. 4) 1974 (u.a. zu „Familienbande"); ders., Ich sehe immer mehr in Bildern. Gespräch (ebd.); E. Netenjakob, TVFilmlexikon. Regisseure, Autoren, Dramaturgen 1952-1992, 1994. Valentini, Bernhard s. Veith, Bernhard. Valentini, Guido von, geb. in Calliano/Südtirol, Lebensdaten unbek.; Theaterdirektor. Student, ging dann zum Theater. 1868/69 Direktor des Theaters in St. Pölten, 1869 Direktor des Theaters in Krems. 1869 übernahm er auch für 5 Jahre die Direktion des Theaters in der Josefstadt Wien. Innerhalb von fünf Monaten machte er so viele Schulden, daß ihm die Konzession behördlich entzogen wurde. Weiteres ist über ihn nicht bekannt. Literatur: H. Pemmer, Das Kremser Theater 1722-1912 (in: Das Waldviertel, Bd. 7) 1937; A. Haider, Die Geschichte des Stadttheaters St. Pölten von 1820-1975 (Diss. Wien) 1978; F. Hadamowsky, Wien Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, 1988. Valentini, Henriette (geb. Reinwald), geb. um 1795 Berlin, gest. 29.9. 1857 Freienwalde

Valesi

bei Frankfurt/Oder; Sängerin. Tochter des Schauspielers Johann David Reinwald (17491813). 1815-49 Mitglied der Hofoper Berlin, wo sie u. a. 1821 in der UA von Webers „Der Freischütz" (am Berliner Schauspielhaus) und 1833 in der UA von Marschners „Hans Heiling" mitwirkte. Seit 1826 war sie mit dem Professor für italienische Sprache Francesco Cosma Damiani V. verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1932; KutschRiemens 5,3560; C. v. Ledebur, TonkünstlerLexicon Berlins. Von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, 1861. Valenty, Lili s. Eisenlohr, Lili. Valéro (eigentl. Blumenberg), Alfred, Geb.datum unbek., gest. September 1901 Berlin; Schauspieler. Privatisierte um 1883 in Venedig, war dann in in Berlin, Stettin, Köln und Düsseldorf engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1932. Valéry, Elsa (geb. Kugelberg), geb. 15.5. 1880 Ort unbek., gest. 6.5. 1954 Berlin; Schauspielerin und Sängerin. Tochter des Schauspieler-Sängerpaares Emmy und Fritz Kugelberg. 1898 Debut in Sondershausen, 1898/99 in Kiel u. 1899/1900 in Zwickau. 1902-04 in Erfurt, 1904-08 in Leipzig, 1908-10 in Düsseldorf, 1910-18 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Dann Gastschauspielerin, u. a. 1933 in Halberstadt u. im Sommer 1934 am Bergtheater Thale/Harz. Literatur: Ulrich BV 2,1932; E. Koehne, Ein Vierteljahrhundert Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 1925. Valesi, Anna, geb. 1776 Ort unbek., gest. 30.3. 1792 München; Sängerin. Tochter des Sängers Johann Evangelist V., starb kurz nach ihrer Aufnahme in die Münchener Hofkapelle. Literatur: Ulrich BV 2,1932; Kutsch-Riemens 5,3562. Valesi, Crescentia, geb. 1786 München, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. Tochter des Sängers Johann Evangelist V., seit 1806 Mitglied der Münchener Hofkapelle. Literatur: Ulrich BV 2,1932; Kutsch-Riemens 5,3562. Valesi (eigentl. Wallishauser), (Ludwig) Johann Evangelist, geb. 28.4. 1735 Unterhattenhofen/Bayern, gest. 10.1. 1816 München; Sänger. Adoptivsohn des Grafen Valvasoni, Pfarrer in Ginzenhofen. Gesangsausbildung bei Placidus Camerloher in München, 1754

Valesi

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Hofsänger am Hof des Fürstbischofs von Freising. 1755 Gastauftritte, u. a. in Amsterdam, Brüssel und Nancy. 1757 Bühnendebut in München. Anschließend weitere Studien in Italien. Bis 1776 sang er unter dem Namen Valesi u. a. in Siena, Mailand, Rom und Venedig. 1776 Rückkehr an die Hofoper München u. Mitglied bis 1798, 1781 wirkte er dort in der UA von Mozarts „Idomeneo" mit. 1777 Gastspiele u. a. in Prag, Dresden, Weimar u. Berlin. Nach 1798 lebte er als Gesangslehrer in München. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Eisenberg 180 (im Artikel seines Enkels Eugen Degele erwähnt); Riemann 2,832 u. Erg.bd. 2,822; M G G 13,1237 u. 16,1893; Kutsch-Riemens 5,3562; Seeger 654; H. Schmid, Zur Biographie des bayerischen Hofsängers ~ (in: Zeitschrift der Gesellschaft für bayerische Musikgeschichte) 1975. Valesi, Joseph, geb. 1778 München, gest. 12.8. 1807 ebd.; Sänger. Sohn von Johann Evangelist V., Mitglied des Hoftheaters Schleswig, dann Akzessist (Hilfsmusiker) an der Münchner Hof kapeile. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Kutsch-Riemens 5,3562. Valesi, Ludwig s. Valesi, Johann Evangelist. Valesi, Thekla, geb. 1791 vermutl. München, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. Tochter des Sängers Johann Evangelist V., seit 1811 Akzessistin (Hilfsmusikerin) an der Hofkapelle in München. Mutter des Sängers Eugen Degele. Literatur: Ulrich BV 1,363 (unter Degele); Kutsch-Riemens 5,3562. Valesi-Köhl, Magdalena, geb. 1782 München, Todesdatum u. -ort unbek.; Tochter des Sängers Johann Evangelist V., war u.a. in Bremen, Hamburg, Breslau, Schleswig, Hannover, Wien (1806/07), Berlin und Leipzig engagiert. Meist gemeinsam mit ihrem Gatten, dem Schauspieler Köhl (Vorname u. Lebensdaten unbek.), der auch 1806-08 am Burgtheater engagiert war. Literatur: Ulrich BV 1,965; Katalog 2/IV.350 (beide unter Köhl); Kutsch-Riemens 5,3562. Valetti, Lisi (eigentl. Elisabeth Vallentin), Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. Tochter von Rosa V., 1931 spielte sie in dem Film „Mädchen in Uniform" mit. 1932/33 am Deutschen Theater Berlin, im November 1933 am Theater „Literatur am Naschmarkt"

Valetti

in Wien, u.a. auch am „Theater für 49". 1935/36 an den Vereinigten Deutschen Theatern Brünn. Emigrierte 1936 nach England u. 1938 nach Amerika. Schauspielerin bei versch. Emigrantentheatern, auch in Filmen. Sie war zweimal verheiratet, zuerst mit dem Schauspieler Ernst Roberts (eigentl. Ernst Robert Blau) und dann mit dem technischen Filmberater Felix Bernstein. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,959; J.-Ch. Horak, Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration nach 1933, 21986; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994. Valetti (eigentl. Vallentin), Rosa, geb. 25.1. 1878 (nach anderen Angaben 1876) Berlin, gest. 10.12. 1937 Wien; Schauspielerin, Kabarettistin und Chansonniere. Schwester von Hermann Vallentin. Nahm heimlich Schauspielunterricht und trat in Nachmittagsvorstellungen auf Vorstadtbühnen auf. Mit ihrem ersten Gatten, einem Pianisten, ging sie nach Paris. Eine Freundin von Artistide Bruant unterwies sie im Vortrag von Chansons. Spielte dann an Wiener Bühnen und kehrte schließlich 1896 nach Berlin zurück, wo sie an versch. Bühnen auftrat. Während des Ersten Weltkrieges leitete sie Eugen Roberts „Residenz-Theater", ebd. auch Regisseurin. 1920 trat sie in der „Rakete" auf, die sie 1922 kurze Zeit leitete. Ende 1920 gründete sie das „Cafe Größenwahn", in dem sie als Chansonniere auftrat, zeitweise gemeinsam mit ihrem Bruder Hermann V. In der „Rampe" kreierte sie Kurt Tucholskys „Rote Melodie". 1924 eröffnete sie gemeinsam mit ihrem Bruder die „Comedia Valetti", in der sie zusammen in Einaktern auftraten, doch im selben Jahr mußten sie die Bühne wieder schließen. Bis 1926 war sie am Deutschen Künstlertheater engagiert, 1926/27 am Deutschen Theater und 1927/28 am Kleinen Theater Berlin. 1928 Mitbegründerin des literarisch-politischen Kabaretts „Larifari", wo sie auch eigene Texte vortrug. Im Sommer 1930 Tournee mit Carola Neher, Emst Busch u. Steffi Spira mit Friedrich Hollaenders musikalischer Komödie „Ich tanze um die Welt mit dir". Bis 1933 trat sie an versch. Kabaretts, u.a. an Kurt Robitscheks „Kabarett der Komiker" auf. Gleichzeitig war sie auch Schauspielerin an versch. Berliner Bühnen, u. a. spielte sie die Mrs. Peachum in der UA (31. 8. 1928) von Bertolt Brechts „Dreigroschenoper" am Theater am Schiff bauerdamm. 1930/31 an den Barnowsky-Bühnen u. am Deutschen Künstlertheater, 1931/32 an den Meinhard-Bernauer-Bühnen u. 1932/33

Valk

Vallentin

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an der Volksbühne Berlin. 1933 Auftrittsverbot. Sie verließ Berlin und übersiedelte nach Wien, w o sie bis zu ihrem Tode an versch. Bühnen auftrat, u. a. 1933-35 am Theater in der Josefstadt. Sie spielte auch in MährischOstrau (1935) und am Neuen Deutschen Theater Prag, teilweise führte sie auch Regie. 1936 trat sie mit hebräischen Liedern in Palästina auf. Sie wirkte auch in etlichen Filmen mit, u.a. in „ M " und „Das Ekel". Sie war in zweiter Ehe mit Ludwig Roth und in dritter mit dem Redakteur Karl Singer verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Kabarett-Lex. 408; Riemann Erg.bd. 2,822; Hdb. Exiltheater 2,959; J. Bab, ~ u. Hermann Vallentin oder Geschwister spielen (in: J. B., Schauspieler u. Schauspielkunst) 4., erw. Aufl. 1926; H. Flemming, ~ (in: Funkköpfe. 46 literarische Porträts, hg. K. Wilczynski) 1927; K. Völker, ~ (in: ... Film ... Stadt ... Kino ... Berlin, hg. U. Berg-Ganschow u. W. Jacobsen) 1987; S. Renken, Chanteusen. Stimmen der Großstadt, 1997; U. Köhler-Lutterbeck, M. Siedentopf, Lex. der 1000 Frauen, 2000; Lex. dt.sprachiger Film, Loseblatt. Valk, Fritz (eigentl. Salomon, Ps. Frederick Valk u. Ernst Frank), geb. 10.6. 1895 Elberfeld, gest. 22V23.7. 1956 London; Schauspieler. 1915 Debut u. 1918/19 Engagement am Schauspielhaus Hamburg. 1919-21 am Stadttheater Lübeck u. 1921-24 am Hessischen Landestheater Darmstadt. 1924-28 Mitglied des Staatstheaters Berlin. Dann wieder in Darmstadt u. 1929-32 am Schauspielhaus Düsseldorf. 1932-37 am Deutschen Theater in Prag, 1937 Dozent an der Theaterschule ebd. u. Mitarbeiter am Radio Prag. Leiter des antinationalistischen u. antifaschistischen tschechisch-dt. Bühnenclubs Prag. 1939 Emigration nach England. In London war er für den Freien Deutschen Kulturbund tätig sowie Sprecher für deutsche Sendungen der BBC. Er trat auch als Schauspieler an Londoner Bühnen auf und spielte von 1939 bis 1956 in zahlreichen britischen Filmen. Er war mit der Schauspielerin Diana Quirk verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Hdb. Exiltheater 2,960; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994. Vallé (auch Vallé-Hunkele), Josef (Ps. Hunkele Bertinetti), geb. 12.5. 1867 Freiburg/Br., Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler und Theaterdirektor. Private Schauspielausbildung, u. a. bei Carl Berla. 1889 in Cöslin, dann an versch. Bühnen engagiert, u. a. um 1890 Direktor des Varieté- und Parodietheaters in München, 1897/98 Direktor in Breslau.

1904-06 und 1907-10 künstlerischer Direktor u. Oberspielleiter am Intimen Theater München, zugleich Direktor des gleichnam. Theaters in Frankfurt/Main bis 1913. 1906/07 Direktor (zus. mit Franz Thurner) des Simplicissimus Theaters u. Kabarett in Wien. Nach 1913 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Flüggen 312. Vallé, Nelly (eigentl. Thusnelda Wallicht), geb. Breslau/Schlesien Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. 1902 Debut und Engagement bis 1903 am Battenberg-Theater in Leipzig, 1905 in Neisse, 1906 am Intimen Theater in Bern, 1907/08 in Cottbus, 1908/09 in Tilsit, 1909-11 am Thaliatheater u. 1911/12 am Schillertheater, beide Bremen, 1916/17 am Stadttheater Gießen u. dann gastierend. Literatur: Ulrich BV 2,1933. Vallentin, Edith Erna (geb. Wolff), geb. 26.8. 1903 Berlin; Tänzerin u. Schauspielerin. Mitglied der von ihrem Gatten Maxim V. geleiteten Agitproptruppe „Das Rote Sprachrohr" Berlin. Emigrierte 1933 mit ihm in die Tschechoslowakei u. 1935 in die UdSSR. Schauspielerin am Dt. Gebietstheater Dnepropetrowsk. 1937-45 inhaftiert. 1945 kehrte das Ehepaar nach Ostdeutschland (Weimar u. Berlin) zurück. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,961; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994. Vallentin, Elise s. unter Vallentin, Richard. Vallentin, Hermann, geb. 24.5. 1872 Berlin, gest. 1.11. 1945 Tel-Aviv; Schauspieler und Kabarettist. Bruder der Schauspielerin u. Chansonniere Rosa Valetti. Anfänglich in der Fabrik seines Vaters, des Großindustriellen Felix V. Nahm dann dramatischen Unterricht bei Heinrich Oberländer, gleichzeitig Volontär am Schauspielhaus Berlin. 1893-95 am Centraltheater in Berlin, 1895/96 am Lobetheater in Breslau, 1896/97 am Theater des Westens u. 1897/98 am Lessingtheater, beide Berlin. 1898-1906 Mitglied des Hoftheaters in Wiesbaden. Seit 1906 an Berliner Bühnen: bis 1915 am Königlichen Schauspielhaus, dann an versch. Theatern, 1917-20 am Residenztheater. Er trat auch in Kabaretts auf und trug eigene Texte und Lieder vor. 1924 eröffnete er gemeinsam mit seiner Schwester Rosa V. die „Comedia Valetti". 1925/26 am Deutschen Theater, 1926/27 an der Tribüne, dann an den Barnowsky-Bühnen, am RenaissanceTheater, an den Meinhard-Bernauer-Bühnen (1931/32) und zuletzt wieder am Deutschen Theater (1932/33). 1931-33 auch Mitglied in Kurt Robitscheks „Kabarett der Komiker".

Vallentin

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Lehrer an der Max-Reinhardt-Schule und Filmschauspieler. 1930-32 Präsident des Dt. Bühnenclubs Berlin. 1933 Berufsverbot, emigrierte in die Schweiz. 1933/34 Schauspieler u. Abendregisseur am Stadttheater Basel. 1934/35 am Theater in Aussig/Elbe, 1935-38 in Mährisch-Ostrau, 1937/38 Vorstandsleiter des dortigen Tschechisch-Dt. Bühnenclubs. 1938 ging er wieder in die Schweiz, 1938/39 Gastauftritte am Schauspielhaus Zürich. 1939 emigrierte er nach Palästina, wo er in geschlossenen Rezitationsvorstellungen, vor allem in Jerusalem, auftrat. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Eisenberg 1062; Hdb. Exiltheater 2,962; J. Bab, Rosa Valetti u. ~ oder Geschwister spielen (in: J. B., Schauspieler u. Schauspielkunst) 4., erw. Aufl. 1926; E. Schmahl, ~ (in: Funkköpfe. 46 literarische Porträts, hg. K. Wilczynski) 1927; T. Blubacher, Befreiung von der Wirklichkeit? Das Schauspiel am Stadttheater Basel 1933-1945, 1995; Lex. dt.sprachiger Film, Loseblatt. Vallentin, Maxim (eigentl. Max Maxim Gerhart Vallentin), geb. 9. 10. 1904 Berlin, gest. 2. 9. 1987 ebd.; Schauspieler, Regisseur und Intendant. Sohn des Schauspielers Richard Vallentin. Besuchte in Berlin die Marie-Seebach-Schule u. Leopold Jeßners Schauspielschule. 1919 Debut am Deutschen Theater, dann bis 1926 Engagements an versch. Bühnen in Berlin und am Schauspielhaus Zürich. 1925 Gründung einer Arbeiter-Spieltruppe in einem Berliner Bezirk, mit der er 1926 den selbst verfaßten Sprechchor „Als die Fronten wankten" aufführte. 1927 Gründer der „Ersten Agitproptruppe des KJVD (Kommunistischen Jugendverbandes)", seit 1928 unter dem Namen „Das Rote Sprachrohr", bis 1932 deren Leiter sowie Herausgeber der gleichnamigen Zeitschrift. 1933 Emigration in die Tschechoslowakei, Mitgründer u. Mitglied des im Frühjahr 1935 gegründeten HansOtto-Klubs in Prag. Ging im Juni 1935 auf Initiative Erwin Piscators (1893-1966) in die UdSSR. 1935-37 Leiter des neugegründeten Deutschen Gebietstheaters Dnepropetrowsk. 1936/37 in Moskau, 1937/38 Regisseur am Deutschen Staatstheater in Engels. 1937 Verhaftung (aufgrund fingierter Anschuldigungen), Ausschluß aus der KPD, 1938 Rehabilitierung. 1938-45 Sprecher und Hörspielleiter in der deutschsprachigen Redaktion von Radio Moskau, Mitarbeiter an Zeitungen. Seit 1944 Mitglied der von Walter Pieck in Moskau gebildeten Kommission für den kulturellen Neuaufbau in Deutschland. Juni 1945 Rückkehr nach Deutschland. Delegier-

Vallentin

ter der KPD in Weimar, begründete eine Schauspielabteilung an der dortigen Staatlichen Musikhochschule. 1947 Gründer u. bis 1950 Leiter des Deutschen Theater-Instituts in Weimar (1953 wurde es nach Leipzig verlegt und besteht noch heute unter dem Namen „Theaterhochschule Hans-Otto"). Aus dem ersten Absolventen-Lehrgang des Theater-Instituts bildete er 1949 das „Junge Ensemble" in Weimar, dessen Leiter er bis 1952 war. Mit den Mitgliedern dieser Truppe gründete V. 1952 das Maxim-Gorki-Theater in Berlin, dessen Intendant er bis 1968 war. 1963 vorübergehend auch Intendant der Volksbühne in Berlin. Er setzte sich intensiv mit dem Stanislawski-System auseinander u. schrieb u.a. „Vom Stegreif zum Stück". Ein Ensemble-Buch auf der Grundlage des Stanislawski-Systems, 1949. 1945-51 gab er die Schriftenreihe „Bühne der Wahrheit" heraus. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Kürschner 764; LThlnt 944; Sucher2 725; Rischbieter 1341; Hdb. Exiltheater 2,963; O. Gaillard, Ein Pionier des Neubeginns. ~ zum 70. Geb.tag (in: Theater der Zeit 10) 1974; H.-R. John, Realistische Darstellung u. schöpferische Partnerschaft. Gespräch mit ~ (in: ebd. 5) 1975; H. Haarmann, L. Schirmer, D. Walach, Das „Engels" Projekt. Ein antifaschistisches Theater deutscher Emigranten in der UdSSR (19361941) 1975; P. Diezel, Exiltheater in der Sowjetunion 1932-1937, 1978; H.-R. John, Garderobengespräch mit ~ (in: Theater der Zeit 10) 1979; ~ (in: ebd. 9) 1984; ~ gest. (in: ebd. 10) 1987; S. Barck, K. Jarmatz, Exil in der UdSSR, 2 Bde., 1989; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994. Vallentin, Richard, geb. 3.2. 1874 Luzern, gest. 14.1. 1908 Berlin; Schauspieler und Regisseur. Vater von Maxim V., Lehrling in einem Seidengeschäft, nebenbei Schauspieler in Vereinsvorstellungen. Statist am Ostendtheater in Berlin, an dem er 1892 auch debütierte. 1893 am Stadttheater St. Gallen, 1894 am Theater in Hanau, 1895 in Elbing u. während des Sommers in Karlsruhe. 1896-1901 Mitglied des Deutschen Theaters u. seit 1901 Mitglied des Lessingtheaters, beide Berlin. Trat auch in Max Reinhardts Kabarett „Schall und Rauch" auf. Kurze Zeit am Deutschen Volkstheater in Wien und zuletzt am Hebbeltheater Berlin. Er war mit der Schauspielerin Elise Zachow (geb. um 1880, gest. 1923) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Eisenberg 1063; Biogr. Jb. 13,'95; LThlnt 944; W. Handl, ~ (in: Die Schaubühne 3) 1907; F. Stieber, ~ (in: Neuer Theater-Almanach 24) 1913.

Valley

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Valley, Antonie (eig. Gräfin Arco-Valley, geb. Janisch), geb. 9.5. 1848 Wien, gest. 12.10. 1920 ebd.; Schauspielerin. 1863 in kleinen Rollen am Theater an der Wien. Nahm dann bei Josef Lewinsky Schauspielunterricht und spielte 1867/68 am Burgtheater Wien. Weitere dramatische Ausbildung bei Minona Frieb-Blumauer in Berlin. 1869-72 am Thalia-Theater Hamburg, 1872/73 wieder am Burgtheater. 1873 verehelichte sie sich mit dem Grafen Ludwig Arco-Valley (gest. 1891) und zog sich von der Bühne zurück. 1875 kehrte sie ans Burgtheater zurück, dessen Mitglied sie bis 1882 blieb. Sie spielte dann auf versch. Bühnen, auch im fremdsprachigen Ausland. 1892-94 wieder Mitglied des Burgtheaters. Zog sich dann endgültig von der Bühne zurück und lebte in Wien. Literatur: Ulrich BV 1,859; Eisenberg 472; Flüggen 157; Rub 202 Reden-Esbeck 316; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 3, 1994 (meist unter Janisch). Vallière (auch V.-Falkenstein u. V.-Nuese), Jenny, geb. 18.5. 1882 Köln; Schauspielerin. Debut 1904 in Halberstadt, 1905 in Libau, 1907-11 in Düsseldorf, dann jeweils eine Spielzeit in Frankfurt/Main und Köln. 1913-15 am Thalia-Theater Hamburg, 1915-20 am deutschen Theater in New York. Seit 1921 ohne Engagement und seit 1931 nicht mehr im Bühnenjahrbuch nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1933; H. Hagemann, Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen. 1. Jahrgang, 1906. Vallon, Heinz, geb. 8.11. 1927 Karlsruhe, gest. 3.9. 1995 Freiburg mögl.; Maskenbildner. Kam als Friseurlehrling an das Badische Staatstheater Karlsruhe, nach 1945 an den Städtischen Bühnen Heidelberg beschäftigt dann am Nationaltheater Mannheim. 1950-57 Chefmaskenbildner am Theater Baden-Baden, seit 1957 in ders. Funktion an den Städtischen Bühnen Freiburg/Br. Seit 1960 Schminkmeister bei den Salzburger Festspielen. Er betreute auch jahrzehntelang die Aufführungen der Spielgemeinschaft „ Historische Festspiele Breisach ". Literatur: Ulrich BV 2,1933. Vallon, Thomas, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. Debut in der Spielzeit 1948/49 am Stadttheater Leoben. Oktober 1950 am Theater im Konzerthauskeller in Wien, 1950-52 an den Städtischen Bühnen Klagenfurt, 1952/53 am Landestheater Tübingen, 1953/54 am Stadttheater Basel, 1954/55 am Kleinen Theater im Zoo in Frankfurt/Main, 1955 am Burgtheater u. 1956 am Theater am

Vandeé

Parkring in Wien. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1933; Kürschner 764; H. Lederer, Bevor alles verweht ... Wiener Kellertheater 1945 bis 1960, 1986. Valmy, Alfred de s. Stinde, Julius (Ernst Wilhelm). Vambery (eigentl. Vamberg), Robert, geb. um 1908 Ort unbek., gest. 2.8. 1999 vermutl. New York; Dramaturg und Dramatiker. 1928-33 erster Dramaturg am Theater am Schiffbauerdamm Berlin. 1928 gehörte er zum Inszenierungsteam der UA der „Dreigroschenoper" von B. Brecht. Seit 1931 nannte er sich Vambery und verfaßte Theaterstücke. 1933 emigrierte er nach Paris, 1934 nach London u. von dort nach Amerika. Regisseur und Dozent am Brander Matthews Theater der Columbia Univ., dann einige Zeit Mitarbeiter des Office of War Information. Sein Stück „Der Kuhhandel" (Musik: Kurt Weill) wurde u. d. T.: „ A Kingdom for a Cow" 1935 am Savoy Theater in London uraufgeführt (dt.sprachige EA 1994 Deutsch-sorbisches Volkstheater Bautzen). Literatur: Hdb. Exiltheater 2,964; H.-Ch. Wächter, Theater im Exil. Sozialgeschichte des dt. Exiltheaters 1933-1945, 1973; K.-E. Wrede, Vom Agitprop zur Operettenseligkeit (in: Theater der Zeit 9/10) 1994. Van de Kamp, Marion (geb. Brang), geb. 24.10. 1925 Ort unbek.; Schauspielerin. Absolvierte die Hochschule für Musik u. Theater in Dresden, 1946 Engagement in Meiningen, dann in Plauen und Leipzig. Seit 1955 Mitglied der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Auch Film- u. Fernsehschauspielerin. Literatur: Ulrich BV 1,898 (unter Kamp); LThlnt 945. Van der Bergh, Nicolaus, geb. 1784 Ort unbek., gest. 23.6. 1822 Wien; Regisseur und Ballettmeister. 1816-20 Regisseur, Comparseriedirektor am Hoftheater Wien, 1820-22 Ballettmeister am Theater an der Wien. Literatur: Ulrich BV 1,152 (unter Bergh); Katalog 2/IV.448 u. 3/V.623. Vanconti, C(h)arlotta C(h)arlotta.

s.

Tauber-Vanconti,

Vanesa, Walter (Jakob Paul) s. Varndal, Walter. Vandeé, Jenny (Ps. für Jenny Eisinger), Lebensdaten unbek., geb. St. Pölten/Niederöst.;

Vandegen

Vanini

2753

Schauspielerin. Ausbildung bei Anna Versing-Hauptmann in Prag, wo sie in einem Dilettantenverein debütierte. 1890 vermutlich in Troppau. 1891/92 in Zittau, 1892/93 in Zwickau, 1893/94 in Metz, dann in Kiel u. seit 1895 am Lessingtheater Berlin. 1899/1900 in Saarbrücken. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 1,453; Eisenberg 231 (beide unter Elsinger); R. Wrede, Das geistige Berlin, Bd. 1, 1897. Vandegen, Josef, geb. um 1914 Berlin, gest. 22. 3. 1993 ebd.; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule des Deutschen Theaters Berlin. Vermutlich nach dem Krieg Debut in Bremen, 1950/51 in Worms, dann bis 1956 in Oberhausen. 1958-60 in Freiburg/Br., 1960-62 in Heidelberg. 1962-80 Ensemblemitglied (1980-85 noch als Gast) des Staatstheaters Wiesbaden. Literatur: Ulrich BV 2,1934. Vandero, Karl, geb. 12.8. 1910 Ort unbek., gest. 20.7. 1981 Wien; Sänger. Vermutlich 1938 Debut und Engagement bis 1941 in Graz, 1941-44 in Brünn, 1949 am Tiroler Landestheater Innsbruck und 1953-55 in Bielefeld. Dann kein Engagement mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1934. Vanderstetten, Emil, geb. um 1866 Heilbronn, gest. 31.3. 1924 (nach anderen Quellen: 5. 3. 1925) Dortmund; Sänger, Regisseur und Schriftsteller. Privater Gesangsunterricht in Stuttgart u. Wien. 1890/91 in Ingolstadt, 1891/92 in Gera. 1895 am Stadttheater Regensburg, dann am Stadttheater Rostock und 1901-06 am Hoftheater Mannheim, nach 1910 bis 1914 Direktor in Regensburg. 1924 Oberspielleiter der Oper in Dortmund. Verfaßte auch Libretti. Werke: Mazarin. Operette (gem. m. L. Hoffmann) aufgeführt?; Der Regimentsmedikus. Dramatische Studie, UA 1905 Mannheim; Die Heiterethei. Operette, UA 1910 Essen. Literatur: Ulrich 2,934; Flüggen 312; H. Hagemann, Fach-Lexikon der Dt. BühnenAngehörigen. 1. Jahrgang, 1906; H. Pigge, Theater in Regensburg. Vom fürstlichen Hoftheater zu den Städtischen Bühnen, 1998. Vandsburger, James, geb. um 1893 Ort unbek., gest. 30.8. 1972 Chicago/Illinois; Dirigent. 1915-17 Dirigent in Altenburg/Thüringen, 1917-19 in Wilna. 1920/21 in Görlitz, dann bis 1923 in Erfurt, 1923/24 in Breslau,

1924/25 in Gleiwitz, 1925/26 Operndirektor und Dirigent in Beuthen. 1926-28 in Saarbrücken. Um 1930 Dirigent u. Korrepetitor an versch. Theatern in Berlin. Emigrierte 1934 in die USA, wo er Lehrer, Chordirektor und Organist war. Literatur: Ulrich BV 2,1934. Vaneyl, Anna-Maria s. unter Vaneyl, Kurt. Vaneyl, Kurt, Lebensdaten unbek.; Sänger. 1936 vermutl. Debut in Jauer/Niederschlesien, 1937 in Bautzen und während der Sommermonate in Bernburg. 1938/39 in Harburg-Wilhelmshaven, 1939/40 am Harburger-Theater in Hamburg, dann in Bernburg, 1940/41 in Glogau und während des Sommers in Bad Salzbrunn, 1941/42 in Warschau u. 1942-44 in Hanau/Hessen. Nach dem 2. Weltkrieg in Nordholm/Niedersachsen engagiert. A b 1949 ohne Engagement und nach 1950 nicht mehr nachgewiesen. Er war mit der Schauspielerin Anna-Maria Nagel (gest. 1996) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1934. Vangerow, Gustav (gen. Fernau), geb. 11.1. 1810 Berlin, gest. 2.5. 1889 München; Sänger und Schauspieler. Ende der fünfziger Jahre Theaterdirektor in Neisse, später vorwiegend an öst. Bühnen engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1934. Vanhal (auch Wanhall), Johann Baptist, geb. 12.5. 1739 Nechanitz/Böhmen, gest. 20.8. 1813 Wien; Komponist und Geiger. Organist in Opotschno, 1760 Studium in Wien bei Karl Ditters von Dittersdorf, dann bis 1769 Musiklehrer u. Komponist in Wien. 1769-71 Italienreise, in Venedig traf er Christoph Willibald Gluck. Kehrte 1771 nach Wien zurück. 1772-80 lebte er aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen auf den ungarischen Gütern des Grafen Erdödy. Seit 1780 wieder in Wien. Er komponierte u. a. Symphonien, Streichquartette u. -trios, Klaviermusik, Messen und zwei Opern. Werke (nur für die Bühne): Il trionfo di Clelia (Text: P. Metastasio) UA 1764 Rom?; Demofo(o)nte (Text: ders.) UA 1770 Rom. Literatur: Ulrich BV 2,1934; ADB 41,156; Wurzbach 53,60 (beide unter Wanhall); Riemann 2,835 u. Erg.bd. 2,825; Seeger 654; M. v. Dewitz, Leben u. Klavierwerke (Diss. München) 1933. Vanini (auch Venini), Anton, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 1807 Ort unbek.; Schauspieler und Prinzipal. V. kam 1790 als Thea-

Vanini

2754

termeister zu J . Tilly, 1792/93 war er als Theatermeister Mitglied der Truppe Carl Heinrich Friebachs. 1793-96 am Hoftheater Schleswig, 1796/97 bei Hostowsky-Schmidt in Magdeburg u. Braunschweig. 1799 Schauspieler in der Truppe Johann Georg Denglers. 1803-06 Prinzipal, gemeinsam mit seiner Gattin Marie (s. V., Marie) in Augsburg u. Bamberg. Seine Frau führte nach seinem Tod die Gesellschaft weiter. Literatur: Ulrich BV 2,1934; Pies 372; G. Hansen, Das Theater in Odense, 1963; E. Pies, Das Theater in Schleswig 1618-1839, 1970. Vanini, Betti (geb. Lanzedelly), geb. 25.4. 1814 Wien, gest. Ende Mai 1916 ebd.; Schauspielerin. Tochter des Malers und Lithographen Josef L. (1772-1831). 1832 Choristin am Theater in der Josefstadt, 1833 spielte sie bereits kleine Rollen, trat dann in Graz, Budapest, Preßburg, Kaschau, Ödenburg, Agram, Laibach u. Marburg/Drau (1852/53) auf. Nach 1858 kehrte sie nach Wien zurück, am Theater in der Josefstadt u. 1863-83 Mitglied des Fürsttheaters in Wien. Nach dem Brand des Ringtheaters trat sie von der Bühne ab und lebte zurückgezogen in Wien. Sie war mit dem Schauspieler Johann V. (geb. in Innsbruck, gest. 1858 Hamburg) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1935; O. Wladika, Von Johann Fürst zu Johann Jarno. Die Geschichte des Wiener Pratertheaters (Diss. Wien) 1960. Vanini, Georg, Lebensdaten unbek.; Prinzipal. Trat von 1853 bis 1862 mit seiner Truppe alljährlich in Trentschin-Teplitz auf. 1863 spielte er im dortigen Neuen Sommertheater. Literatur: M. Cesnaková-Michalcová, Geschichte des dt.sprachigen Theaters in der Slowakei, 1997. Vanini, Johann s. unter Vanini, Betti. Vanini (eigentl. Hell), Karoline (Lina), geb. 1835 Ort unbek., gest. 21.5. (nach anderer Quelle: 29. 4.) 1867 Wiesbaden; Schauspielerin. 1853/54 am Burgtheater Wien, 1854/55 am Hoftheater Berlin, 1858-61 am ThaliaTheater Hamburg, 1861 u. 1862 gastierte sie am Theater in Riga u. in St. Petersburg. Literatur: Ulrich BV 2,1935; Flüggen 312; Katalog 2/IV.320; Rub 197; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890; I. Delius, Das Thalia-Theater in Hamburg unter der Direktion von Ch. S. Maurice (1843-1893) (Diss. München) 1931.

Vantin

Vanini, Luise, geb. 1839 Wien, gest. 20.4. 1909 Hamburg; Schauspielerin. 1867-70 am Fürsttheater in Wien, 1887 in Znaim, möglicherweise 1888/89 in Marburg/Drau und seit 1890 Mitglied des Stadttheaters Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1935; Flüggen 312; O. Wladika, Von Johann Fürst zu Johann Jarno. Die Geschichte des Wiener Pratertheaters (Diss. Wien) 1960. Vanini, Marie, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Prinzipalin. Schauspielerin in Magdeburg, 1798 in Hannover. 1803-06 Prinzipalin, gem. mit ihrem Gatten Anton V. in Augsburg u. Bamberg. Nach dem Tod ihres Mannes (1807) spielte sie mit ihrer Truppe 1807 in St. Gallen u. 1807/08 in Zürich, 1808 in Freiburg/Br., 1814 in Wiesbaden, 1816 in Augsburg u. ist dann im Württembergischen nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1935 ; Pies 372; U. Diem, Aus der St. Gallischen Theatergeschichte, 2. Teil: 1805-1831, 1936; G. Hansen, Das Theater in Odense, 1963. Vanoni, Ludwig, geb. 21.10. 1876 Valle Maggia/Tessin, gest. 7.11. 1972 Aurigeno/Tessin; Sänger. Setzerlehrling, dann Gesangsausbildung am Konservatorium in Köln. 1903 Debut u. Engagement bis 1904 am Opernhaus Köln, 1904/05 am Stadttheater Mainz, 1905-11 wieder Mitglied des Opernhauses Köln, 1916-18 am Stadttheater Elberfeld, 1919/20 am Stadttheater Bremerhaven und 1921-23 und 1924-30 Mitglied des Stadttheaters Zürich, wo er 1922 in der UA von Othmar Schoecks Oper „Venus" mitwirkte. Lebte dann in Köln und seit 1941 im Tessin. Als Gast sang er u. a. an den Opernhäusern von Hannover, Berlin u. Basel. Auch Konzertsänger. Literatur: Ulrich BV 2,1935; Suter 429; Kutsch-Riemens 5,3569. Vantier, Margarethe de, geb. 17. 8. 1876 Stettin; Sängerin. Gesangsstudium am Konservatorium in Berlin. 31 Jahre Mitglied als Choristin u. Solistin der Staatsoper Berlin. Seit 1906 auch Mitwirkung bei den Bayreuther Festspielen. Vantin, Martin, geb. 14.5. 1919 Nürnberg; Sänger. Ausbildung am Konservatorium in Nürnberg bis 1940, dann Soldat. Setzte nach dem Krieg sein Gesangsstudium bei Werner Menke fort. 1945 Debut bei einer Wandertruppe in Nürnberg, 1947/48 an der Volksoper München, 1948-50 am Stadttheater Ulm, 1950/51 am Staatstheater Kassel, 1951-55 am

Vara

Vargo

2755

Opernhaus Wuppertal und seit 1955 Mitglied der Städtischen Oper Berlin, wo er u. a. 1956 in der UA von Henzes „König Hirsch" mitwirkte. Als Gast trat er u. a. an den Opernhäusern von Brüssel, Paris und Madrid auf sowie bei den Bregenzer und Salzburger Festspielen. Auch Konzertsänger. Literatur: Ulrich BV 2,1935,· Kürschner 765; Riemann Erg.bd. 2,827; Kutsch-Riemens 5,3569. Vara, Anni, Lebensdaten unbek. (in einem KZ ermordet); Schauspielerin u. Oberspielleiterin. 1903-05 an den Stadttheatem Görlitz, Nürnberg und Magdeburg. 1906/07 am Figaro-Theater in Berlin, 1908-10 am Stadttheater Hamburg, 1910/11 am Original Parisiana-Ensemble in Berlin. Dann in N e w York am Deutschen Theater u. 1913/14 am Irving Place Theatre. 1916/17 am Deutschen Theater Hannover, 1917/18 am Lustspielhaus Berlin und 1918/19 Schauspielerin und Oberspielleiterin am Deutschen Theater in Reval. 1921/22 am Neuen Schauspielhaus Königsberg, 1927-30 am Staatstheater Berlin u. 1930/31 am Englischen Theater Deutscher Schauspieler in Berlin. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,964; U. Liebe, Verehrt, verfolgt, vergessen. Schauspieler als Naziopfer, 1992. Varady, Emil, geb. 8.1. 1870 Großwardein/ Siebenbürgen, gest. 8.10. 1942 Wien; Sänger und Schauspieler. Trat als Unterhaltungskünstler in zahlreichen Kabaretts und Varietés in Wien auf, u.a. in der „Hölle", der „Reclame" und im „Gartenbau". Als Schauspieler wirkte er in jiddischen Stücken mit. 1928 zog er sich von der Bühne zurück. Literatur: B. Leimbach, Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898-1945, 1991. Varady, Julia, geb. 1.9. 1941 Großwardein/ Siebenbürgen; Ausbildung an der Musikhochschule in Klausenburg und am Konservatorium in Bukarest. 1962 Debut und Engagement bis 1970 an der Oper in Klausenburg und Gastspiele an den Nationalopern von Bukarest u. Budapest. Seit 1970 in Deutschland, bis 1972 an der Oper in Frankfurt/Main, seit 1973 Mitglied der Bayerischen Staatsoper München, w o sie u. a. 1978 in der UA von Aribert Reimanns Oper „Lear" mitwirkte. Gastsängerin u. a. an der Covent Garden Opera London, an der Staatsoper Hamburg, an der Deutschen Oper Berlin, an der MET in N e w York, an der Scala in Mailand, an der Staatsoper Wien und bei den Salzburger Festspie-

len. 1997 trat sie von der Bühne ab, doch singt sie weiterhin in Konzerten. Sie ist seit 1977 mit dem Sänger Dietrich Fischer-Dieskau verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1935; Kutsch-Riemens 5,3570 u. 6.634; Seeger 655; I. Geleng, Porträt: ~ (in: Opernwelt 4) 1990; A. Blyth, ~ (in: Opera 43) London 1992; „Die Stimme baut sich ihren Weg ganz allein." ~ im Gespräch mit St. Mösch (in: Opernwelt 2) 1996; A. Pâris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert. Instrumentalisten, Sänger, Dirigenten, Orchester, Chöre, 21997. Varek, Alfred, geb. 16.9. 1927 Wien, gest. Juli 1958 Hamburg; Schauspieler und Regieassistent. Debütierte 1951 als Schauspieler in St. Pölten, 1952 u. 1955 in Wilhelmshaven, zuletzt Regieassistent am Schauspielhaus Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1935. Varena, Adolf, geb. 2.1. 1842 Mainz, gest. 8. 5. 1912 Königsberg/Preußen; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Ausbildung bei Gustav Laddey in Mainz. 1861 Debut und Engagement bis 1862 am Stadttheater Erlangen, 1862 in Bremen und Frankfurt/Oder, hierauf am Hoftheater Berlin und 1863-65 am Theater in Danzig, 1865-77 Mitglied des Hoftheaters in Kassel. 1877-82 Direktor des Stadttheaters Stettin, 1882-92 Direktor und Oberregisseur am Stadttheater Magdeburg. Seit 1892 bis zu seinem Tod Direktor, Regisseur und Schauspieler am Theater in Königsberg. 1911 feierte er sein 50jähriges Künstlerjubiläum. Literatur: Ulrich 1063; Flüggen 312.

BV

2,1935;

Eisenberg

Varény, Else, geb. 1879 Ort unbek., gest. 25.7. 1905 Dresden; Schauspielerin. Debut 1896 in Frankfurt/Oder, 1897/98 am Residenztheater in Dresden, 1898-1900 in Schwerin, dann in Kiel, 1902/03 in Oldenburg und zuletzt wieder am Residenztheater Dresden. Literatur: Ulrich BV 2,1935; Biogr. Jb. 10,264. Vargo, Gustav, geb. 20.6. 1892 Wien; Bühnenbildner. Ausbildung u. a. bei Alfred Roller in Wien. Nach dem ersten Weltkrieg freie Tätigkeit für Theater, u. a. auch für Reklame. 1924-26 Leiter der Werkstättenzentrale des Dt. Bühnenvereins in Berlin. 1926-33 Ausstattungsleiter der Städtischen Oper Berlin, 1934-38 in ders. Funktion am Stadttheater Breslau und 1938-45 an den Städtischen Bühnen Düsseldorf. Seit 1948 Ausstattungs-

Varieté

2756

direktor der Salzburger Festspiele und Professor am Mozarteum. Literatur: Ulrich BV 2,1935; Kürschner 765. Varieté (französ. „Abwechslung, Vielfalt"). Form des Unterhaltungstheaters, Ende des 19. Jahrhunderts aus seinen französischen Vorläufern in Großstädten entstanden. Lose Folge von kurzen gesprochenen Szenen, Musik- und Tanzdarbietungen, verbunden mit Akrobatik und Dressur, zusammengehalten durch einen Conférencier. Das Publikum sitzt bei Tischen u. kann während der Vorstellung konsumieren und rauchen. Gleichzeitig bezeichnet das V. auch das Gebäude, in dem entsprechende Darbietungen gezeigt werden. Berühmte Vergnügungsstätten des V. waren u. a. der „Kristall-Palast" in Leipzig, der „Wintergarten" in Berlin u. das „Ronacher" in Wien. Seinen Höhepunkt erlebte das V. vor dem 1. Weltkrieg. Zu den neuen Formen des V. vgl. Kabarett-Lex. Literatur: Kabarett-Lex. 410; Sucher2 467; Rischbieter 1342; E. Günther, Geschichte des ~s, 1978; M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986; R. Berg, Gutgelaunt durchs Wirtschaftswunder, 1988; W. Jansen, Die glanzvolle Geschichte einer unterhaltenden Kunst, 1990; K. Wolffram, Tanzdielen - Vergnügungspaläste, 1992; W. Jansen, ~ heute. Das Handbuch, 1993. Várnay, Alexander, geb. 11.9. 1889 Kaschau/ Öst.-Ungarn (heute Slowakei), gest. 13.6. 1924 N e w York; Sänger und Regisseur. Vater der Sängerin Astrid V. Studierte anfänglich drei Semester Medizin in Wien, nahm dann Gesangsunterricht bei Franz Haböck u. wurde durch den Komponisten Karl Goldmark gefördert. Gleichzeitig auch Regiestudium bei Eduard Gärtner, weitere Gesangsausbildung bei Hermann Winkelmann. Fortbildende Gesangsstudien in Paris u. Mailand. Debut an der Népopera (Volksoper) Budapest, dann in Mährisch-Ostrau. Trat hierauf in Posen, Breslau, Danzig, an der Waldoper in Zoppot, in Warschau, an der Hofoper Berlin, in Frankfurt u. Kassel auf. 1911 an der Volksoper Budapest, wo auch seine spätere Gattin Maria Yávor (auch Jávor) engagiert war. Nach der Hochzeit (1914) ging das Ehepaar auf eine vom Roten Kreuz veranstaltete Konzerttournee. Als Gäste traten sie an versch. Opernhäusern auf, u. a. in Frankfurt/Main und in Stockholm. 1918 wurde V. mit Benno Singer Gründer der Opéra-Comique in Kristiana (Oslo), bis 1921 war er Oberregisseur und Leiter der

Varnay

neu zusammengestellten Kompagnie. Nach der Schließung des Theaters (1921) ging das Ehepaar nach Buenos Aires. Im Spätherbst 1923 übersiedelten sie nach N e w York, w o V. Regisseur am Manhattan Opera House wurde. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3572 (im Artikel Astrid V.) u. 5,3780 (im Artikel Maria Yávor). Várnay, Astrid (eig. Ibolyka Astrid Maria V., Ps. Ines Melani), geb. 25.4. 1918 Stockholm; Sängerin. Tochter des Sängerehepaares Alexander V. u. Maria Yávor (Jávor). Seit den frühen zwanziger Jahren in den USA, Ausbildung durch ihre Mutter, Paul Althouse und Hermann Weigert (1890-1955), den sie 1945 heiratete. 1937 erster Auftritt (unter dem Ps.) an der Brooklyn Academy of Music, 1941 eigentliches Bühnendebut an der M E T in N e w York, an die sie neben ihrer Gastspieltätigkeit in Europa immer wieder zurückkehrt. 1951-68 sang sie bei den Bayreuther Festspielen, als Gastsängerin tritt sie vor allem an den Opernhäusern in London, Paris, Mailand, Hamburg, Berlin, München u. Wien auf. V. lebt in München, w o sie 1995 an der Staatsoper noch auftrat. An den Musikhochschulen in München und Düsseldorf erteilt sie Gesangsunterricht. Ihre Memoiren erschienen 1997: „Hab mir's gelobt. 55 Jahre in 5 Akten" (aus dem Engl, übersetzt von M . Pacher). Literatur: Ulrich BV 2,1935; Kürschner 765 (Varney); Riemann 2,838 u. Erg.bd. 2,828; M G G 16,1890; Kutsch-Riemens 5,3572; Seeger 655; B. Wessling, 1965; A. Müller Marein, Das musikalische Selbstporträt, 1963; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994; A. Pâris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert. Instrumentalisten, Sänger, Dirigenten, Orchester, Chöre, 21997; Und was macht das Schicksal? ~ im Gespräch mit D. D. Scholz (in: Opernwelt 5) 1997; S. Precht, Die 50er Jahre und das Prinzregententheater. Kammersängerin ~ blickt zurück (in: Applaus 1) 1997. Varnay, Helma, 7. 1. 1903 München; Sängerin. Gesangsausbildung bei Felicie von Kaschowska in Wien u. in Mailand. 1930 Debut u. bis 1931 Engagement am Landestheater Gera. 1931-36 am Stadttheater Magdeburg, 1936/37 am Stadttheater Essen und 1937-47 am Stadttheater Basel. Sie gastierte u. a. in St. Gallen u. am Theater am Kurfürstendamm in Berlin. Literatur: Suter 429; Kutsch-Riemens 5,3573; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie.,

Várnay

2757

1994; T. Blubacher, Befreiung von der Wirklichkeit? Das Schauspiel am Stadttheater Basel 1933-1945, 1995. Várnay, Maria s. Yávor (Jávor), Maria. Varnbiiler, Marie s. Meyer, Marie. Vamdal, Jacques von (auch Josef), geb. 2.5. 1860 Wien, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler und Regisseur. Debut 1879 in Innsbruck, dann u. a. in Regensburg und Augsburg. 1883-85 u. 1887 in Würzburg, 1885/86 in Preßburg u. 1887-90 in Baden bei Wien. 1890-93 in Wien am Volkstheater und am Theater in der Josefstadt. 1895-98 am Landestheater Linz, 1893 u. 1896 am Theater in Gmunden. 1898 Ensemblemitglied und 1899-1901 als Gast in Wiener Neustadt, anschließend in Bielitz, 1902/03 Regisseur u. Schauspieler in Salzburg, 1903/04 am Theater an der Wien in Wien, dann einige Jahre gastierend. Nach dem 1. Weltkrieg dürfte er nicht mehr aufgetreten sein. Literatur: Ulrich BV 2,1935; Flüggen 312. Varndal (auch Varndal-Friese), Paula von, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Sängerin. Vermutlich 1883/84 am Theater in Basel, dann in Hamburg und Ulm. 1887-1891 am Ambergtheater in N e w York und 1891/92 in San Franzisko. Später nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1935; Flüggen 312. Varndal (eigentl. Vanesa), Walter (Jakob Paul) von, geb. 27.6. 1901 Wien, gest. 24.4. 1993 Ort unbek.; Schauspieler. Besuchte die Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. 1921 Debut in Salzburg, 1922/23 in Stuttgart, 1925-27 am Volkstheater und Raimundtheater Wien. A b 1926 auch in Berlin engagiert, u. a. am Lessingtheater. Dann wieder in Wien am Raimundtheater, 1931-38 am (von Stella Kadmon) neugegründeten Cabaret „Der liebe Augustin". 1939-44 am Wiener Werkel, 1946-51 am Theater „Die Insel", an der Komödie und bis etwa 1956 am Theater in der Josefstadt und an den Kammerspielen. Später trat er häufig als Gastschauspieler auf, u. a. in Bern, Stuttgart und Wien. Auch Filmund Fernsehschauspieler sowie Rundfunktätigkeit. Literatur: Ulrich BV 2,1936; Kürschner 765; 1. Reisner, Kabarett als Werkstatt des Theaters. Literarische Kleinkunst in Wien vor dem 2. Weltkrieg (Diss. Wien) 1961; Die Volksoper. Das Wiener Musiktheater, 1998.

Varvasovszky

Varnhagen, Erika s. Baumann-Varnhagen, Erika. Varon, Miriam (geb. Laserson), geb. 1919 Moskau; Schauspielerin. Wuchs in Wien auf. 1937 Debut in Wien bei einer Aufführung eines zionistischen Laientheaters („Jessners Volksspiele"). Besuchte daraufhin Rudolf Beers Schauspielseminar in der Scala Wien. Emigrierte 1938 nach Paris, 1939 nach Bukarest, dann nach Palästina. In Tel Aviv Schauspielausbildung. Übersiedelte 1946 in die USA, lebte 1960-64 in Israel, 1964-72 in Südamerika und dann wieder in den USA. Als Schauspielerin trat sie in mehreren Sprachen auf, auch Film- und Fernsehtätigkeit. Seit 1956 mit dem Kabarettautor und Schriftsteller Benno (Bobby) Varón (eigentl. Weiser) verheiratet. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,965; B. Daliinger, Interview mit ~ (in: Mnemosyne. ZEITSchrift für Geisteswissenschaft, Nr. 20 Klagenfurt) 1996; Verspielte Zeit. Österreichisches Theater der dreißiger Jahre (hg. H. Haider-Pregler u. B. Reiterer) 1997; B. Dalinger, Verloschene Sterne. Geschichte des jüdischen Theaters in Wien, 1998. Varry, Anton (Ps. für Anton Löger), geb. 14.4. 1813 Wien, gest. 11. 10. (nach anderer Quelle: 16. 9.) 1862 ebd.; Schauspieler, Theaterdirektor und Schriftsteller. 1834 vermutlich in Laibach, 1836 in Agram, dann in Cilli, 1842/43 in Linz, dann in Nürnberg. Hierauf bis 1847 Regisseur der Possen in Lemberg, 1850 wieder in Lemberg, 1852/53 als Oberregisseur, dann noch bis 1854 ebd. als Schauspieler. Später Journalist und Schriftsteller in Wien. Werke (nur für die Bühne): Treffkönig oder Spieler und Totengräber. Lebensbild, UA 1838 Wien; Das Trauerspiel in Krähwinkel. Genrebild, UA 1840 Wien; Ein Wiener Freiwilliger. Lebensbild, UA 1849 Wien; Frick & Comp. Lebensbild, UA 1859 Wien; Salon und Barbierstube oder Strafe muß sein. Posse, UA 1859 Wien; Virtuose und Harfnerin, 1851; Monarchenspiegel, 1872. Literatur: H. A. Mansteid, Wiener Theaterleute auf Wanderschaft (in: Jahrbuch der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung 11) 1959; H. Wimmer, Das Linzer Landestheater 1803-1958, 1958; E. Grünsteidi, Die Geschichte des Linzer Landständischen Theaters im 19. Jahrhundert (Diss. Wien) 1970; J. Got, Das öst. Theater in Lemberg im 18. und 19. Jahrhundert, 2 Bde., 1997. Varvasovszky, László, geb. 1947 Wien; Bühnenbildner. Studierte an der Hochschule für

Varviso

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angewandte Kunst, Meisterklasse für Bühnen· und Filmgestaltung, in Wien. Bis 1975 Bühnenbildner und Technischer Assistent am Schauspielhaus Graz, seit 1973 auch Lehrer an der dortigen Hochschule für Musik und darstellende Kunst. Später als Gastbühnenbildner in Graz, Luzern, Saarbrücken und Wien, u. a. am Volkstheater. Ausstellungsgestalter, Graphiker, Maler und Illustrator, u. a. von Kinderbüchern. Varviso, Adolf s. unter Varviso, Silvio. Varviso, Silvio, geb. 26. 2. 1924 Zürich; Dirigent. Sohn des Sängers Adolf V. (1875-1947), der 1909/10 in Czernowitz, 1911 in Teschen und 1912 in Bern engagiert war. Musikalische Ausbildung am Konservatorium in Zürich, dann in Wien bei Clemens Krauss. 1944 Debut am Stadttheater St. Gallen, 1946-50 ebd. Kapellmeister. 1950-61 am Stadttheater Basel: seit 1954 als erster Kapellmeister und seit 1956 als musikalischer Oberleiter. 1965-71 Chef dirigent an der Königlichen Oper Stockholm, 1972-80 G M D der Württembergischen Staatsoper Stuttgart. Anschließend musikalischer Leiter der Pariser Oper; wegen interner Schwierigkeiten löste er jedoch nach einem Jahr den Vertrag. Seit 1990 Principal Guest Conductor der flandrischen Oper Antwerpen. Seit 1958 Gastdirigent an der Städtischen Oper Berlin, an den Staatsopern Wien und München und am Opernhaus Zürich. 1959-61 zeitweise am Opernhaus von San Francisco tätig. Seit 1962 ständiger Gastdirigent an der M E T N e w York. 1969-74 regelmäßig Dirigent bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Ulrich BV 2,1936; Kürschner 765; Riemann Erg.bd. 2,828; Seeger 655; W. Schuh, H. Ehinger, P. Meylan, H. P. Schanzlin, Schweizer Musiker-Lexikon, 1964; S. Jaeger, Das Atlantisbuch der Dirigenten, 1985; I. Fabian, Im Gespräch mit ~ (in: Opernwelt 3) 1991; A. Pâris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert. Instrumentalisten, Sänger, Dirigenten, Orchester, Chöre, 21997. Vary, Elisabeth s. unter Vary, Fritz Peter. Vary, Fritz Peter, geb. um 1910 Ort unbek.; Schauspieler, Regisseur und Spielleiter. 1934 Debut und Engagement bis 1936 in Neuss/ Nordrhein-Westfalen, 1936/37 in Regensburg, dann bis 1939 wieder in Neuss. Anschließend ohne Engagement. Nach dem Krieg an den Städtischen Bühnen Köln und beim Rundfunk, seit 1953 als Spielleiter und seit 1964 auch als Produktionsleiter. Seine Tochter ist

Vaselli

die Kostümbildnerin Elisabeth V., verh. Limberg (geb. 1940 Köln). Literatur: Ulrich BV 2,1936. Vas, Silvia, geb. 1964 Steyr/Oberöst.; Schauspielerin. Studierte am Dramatischen Zentrum in Wien u. am Actor Studio in N e w York, auch Gesangsausbildung. In der Saison 1986/87 Debut u. Engagement bis 1990 am Schauspielhaus Graz, 1990/91 als Gast am Volkstheater Wien, 1991-97 am Burgtheater u. 1995/96 auch am Theater „Gruppe 80". Dann freiberuflich, Film- u. Fernsehtätigkeit. Vasbach, Barbara s. unter Vasbach, Franz. Vasbach (auch Vassbach, Faßbach u. Waßbach) Franz, geb. 1757 oder 1758 Königgrätz, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler und Prinzipal. 1776 oder etwas später Debut bei der Truppe Franz Scherzers, der in WienJosef Stadt spielte. 1793-95 Direktor des vaterländischen Theaters im Hiberner Haus in Prag. Später Prinzipal einer Wandertruppe, mit der er 1799 in Ingolstadt, dann in Pilsen, Krems, Budweis, Amberg, 1800 in Freistadt, später in Linz u. Steyr nachgewiesen ist. Er war mit der Schauspielerin Barbara Fölkl (1759-1804) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1936; Pies 372; O. Teuber, Geschichte des Prager Theaters, 2. Teil, 1885; E. K. Blümml, G. Gugitz, Alt-Wiener Thespiskarren. Die Frühzeit der Wiener Vorstadtbühnen, 1925. Vaselli, Marie von (geb. von Ernest, eigentl. von Baußnern), geb. 30. 12. 1858 Breslau, gest. 25. 3. 1923 Wien möglich; Schauspielerin und Schriftstellerin. Tochter des Schauspielerehepaares Ludwig Ernest (1826-1912) u. Rosalie Schwarz (1833-1870). Ausbildung durch ihre Mutter. 1874 Debut und Engagement bis 1875 am Viktoriatheater Berlin. 1875-78 am Hoftheater Schwerin, 1878-80 in Wiesbaden, 1880/81 am Hoftheater Dresden, 1881 am Hof theater München. Nach ihrer Heirat (1883) mit dem italienischen Sänger Giovanni V. trat sie von der Bühne ab, begleitete ihn auf seinen Gastspielreisen und verfaßte Artikel für italienische Blätter. Später lebte sie in Wien. Vor ihrer Heirat schrieb sie auch Gedichte u. Bühnenstücke. Werfte (nur für die Bühne): Mit dem Strome (Lsp.) UA um 1880 Wiesbaden; Magdalena (Schausp.); Briefmarken (Lsp.). Literatur: Ulrich BV 1,467; Eisenberg 239 (unter Ernest, Ludwig v.); Flüggen 75; RedenEsbeck 156; DLL 4,445 (jeweils unter Ernest).

Vasicek

2759

Vasicek, Caroline, geb. 1974 Ort unbek. (in Niederöst.); Sängerin. Nach der Gesangsausbildung seit 1995 in Wien am Raimundtheater und am Theater an der Wien, vorwiegend als Sängerin in Musicals. Vasil, Paul, geb. 23.4. 1942 Toumus/Frankreich, gest. 21.1. 1978 München; Komponist, Regisseur und Bühnenbildner. Kam 1959 nach München. Mit seinen Marionetten trat er in Bayreuth bei den Jugendfestspielen auf. 1963 debütierte er als Regisseur am Theater der Altstadt in Stuttgart. Er war Regisseur an vielen Theatern in Deutschland, u. a. in Augsburg, Braunschweig und Karlsruhe. Er verfaßte komische Szenen und komponierte das Plautus-Musical „Auf, auf zum Forum". Literatur: Ulrich BV 2,1936. Vasquez (auch Vasquez-Molina), Italia (geb. Ucelli), geb. 24.3. 1869 Triest, gest. August 1945 Budapest; Sängerin. Studierte zuerst Klavier, dann Gesang bei Alfonso Dami in Genf. 1889/90 trat sie als „singende Gräfin" in Konzerten in Budapest auf. Seit 1890 war sie Mitglied der Oper in Budapest. Sie gastierte u. a. an den Hofopern von Wien u. München. Später lebte sie in Budapest als Gesangslehrerin. Literatur: Ulrich BV 2,1936; Flüggen 312; Kutsch-Riemens 5,3575. Vassall, Emst, geb. 1887 Köln, gest. 26.3. 1953 Bonn; Sänger, Schauspieler und Regisseur. Studierte Mathematik u. Jura, dann Gesangsausbildung in Mailand, Berlin u. München. 1920 Debut in Danzig, 1921/22 in Würzburg, 1923/24 in Königsberg, 1924/25 in Hagen, 1925/26 in Schwerin, 1926-28 in München. Dann einige Jahre Gastsänger. 1933/34 Sänger und Spielleiter der Oper u. Operette in Dortmund und 1938-40 in Halle/Saale. Nach verschiedenen Verwaltungstätigkeiten im Theater lebte er als Gesangslehrer in Bonn. Literatur: Ulrich BV 2,1936. Vassbach, Franz s. Vasbach, Franz. Vasterling, Heinz, Lebensdaten unbek.; Schauspieler, Dramaturg und Regisseur. 1934/35 Hilfsspielleiter am Theater in Braunschweig, 1935/36 Dramaturg, Hilfsspielleiter und Schauspieler in Lübeck, 1936-38 in dens. Funktionen in Neisse. 1938/39 Schauspieler in Rostock, 1939/40 in Elbling, 1940/41 Dramaturg, Schauspieler u. Spielleiter in Konstanz, 1941/42 Schauspieler in Karlsruhe. Nach dem Krieg Oberspielleiter

Vaucher

und Schauspieler in Wolfenbüttel und 1948-50 in dens. Funktionen sowie als Chefdramaturg in Coburg. 1950/51 Schauspieler und Chefdramaturg in Braunschweig, 1951/52 stellvertretender Direktor in Wolfenbüttel. Seit 1955 am deutschen Theater Göttingen, auch als Oberspielleiter. 1961/62 mit einem Teilvertrag als Schauspieler in Wilhelmshaven. Später nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1936; Kürschner 765. Vater, Wolfgang, geb. 1950 Bremerhaven; Sänger. Absolvierte die Musikhochschule in Hannover. 1975 Debut und Engagement bis 1979 am Stadttheater Bielefeld, 1980-86 am Theater im Revier in Gelsenkirchen. Dann vorwiegend Gastsänger u. a. 1983/84 in Heidelberg, 1987/88 am Theater in Bonn, 1990/91 in Klagenfurt u. Augsburg, 1991-94 u. 1998/99 am Stadttheater Wiesbaden und in Bielefeld, seit 1986 singt er auch am Stadttheater Bremen. Auch als Oratorien- u. Liedersänger tätig. Literatur: Ulrich BV 2,1936; Kutsch-Riemens 5,3576; P. Vlieder, „Oper - das ist pralles sinnliches Totaltheater!". Gespräch mit dem Baß-Bariton ~ (in: Die dt. Bühne 2) 1981. Vaterhaus, Hans, geb. 4.10. 1881 Zürich, gest. 26.11. 1932 ebd.; Sänger. Gesangsausbildung bei Julius Stockhausen in Frankfurt/Main, seit etwa 1905 trat er im In- und Ausland als Konzertsänger auf. Als Gast sang er an den Theatern von Zürich, Basel und Bern. Literatur: Ulrich 2,1936; Jansa 757; Suter 430; Kutsch-Riemens 5,3576. Vaucher, C(harles) F(erdinand), geb. 19.1. 1902 Basel, gest. 28. 2. 1972 Herrliberg/Kanton Zürich; Schauspieler, Filmregisseur und Schriftsteller. V. wuchs im Elsaß auf, studierte dann (ohne Abschluß) Jura in Genf. Daneben besuchte er das Konservatorium und die Schauspielschule. 1927 Aufseher eines Guts seiner Verwandten in Algerien. Seit 1930 in Basel, Regisseur bei einer Agit-Prop-Gruppe. 1932 Gründer (zus. mit Fritz Ritter) der Theatertruppe „Junge Truppe der Gegenwart". 1934 Regieassistent von Louis Jouvet in Paris. Im Spanischen Bürgerkrieg schloß er sich den Internationalen Brigaden an, und schrieb Reportagen. 1939 heiratete er die Tänzerin Katja Wulff. Seit 1940 Autor und Regisseur am Cabaret „Cornichon" in Zürich. Spielte auch am Schauspielhaus Zürich und in einigen Filmen. 1943 gründete er mit Alfred Rasser u. der Schauspielerin Edith Carola (die

Vauck-Wagner

2760

1947 seine zweite Frau wurde) das Cabaret „Kaktus" in Basel. Später schrieb er auch für das Cabaret „Federal", seit 1949 jedoch hauptsächlich für das Duo Walter Morath/ Voli Geiler u. Ruedi Walter/Margrit Rainer. Er war Mitarbeiter am Schweizer Radio (Radiokoch), beim Fernsehen und schrieb Drehbücher, Romane und Artikel für Zeitungen und Zeitschriften. Seine Autobiographie (mit Zwischentexten von Peter Kamber) „Aus meiner linken Schublade " erschien posthum 1996. Literatur: Ulrich BV 2,1936; Kabarett-Lex. 411; H. Dumont, Geschichte des Schweizer Films, 1987. Vauck-Wagner, Hilde Erna, geb. 15.5. 1898 Buchholz/Sachsen; Sängerin. Studierte Gesang bei Guido Haebler in Dresden u. bei Emilie Frick in Chemnitz. Debut vemutl. 1918 u. Engagement bis 1919 am Stadttheater Stargard/Pommem und 1919-21 am Stadttheater Annaberg. Nach einem einjährigen Gastspieljahr war sie seit 1922 Konzertsängerin in Dresden. Literatur: Ulrich BV 2,1936. Vauk, Christiane, geb. 29.1. 1923 Kolberg/ Pommern, gest. 21.12. 1982 Kassel; Schauspielerin und Souffleuse. 1950 Debut in Bremen, 1957/58 in Dinkelsbühl, 1958/59 in Schleswig, 1959-63 an den Bühnen der Hansestadt Lübeck, auch als Souffleuse. 1963-65 am Stadttheater Ulm. Seit 1966 am Staatstheater Kassel, 1976/77 als Gast auch am Staatsschauspiel München. Literatur: Ulrich BV 2,1936. Vaupel, Emil, Lebensdaten unbek.; Sänger und Theaterdirektor. 1869 u. 1870 Sänger am Landestheater Linz, 1883/84 in Augsburg, 1885/86 in Basel. 1886-89 Direktor, Oberregisseur u. Sänger am Stadttheater Bern, 1887 auch Direktor des Stadttheaters Luzern. Dann als Gast am Stadttheater Basel. Nach 1892 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: H. Wimmer, Das Linzer Landestheater 1803-1958, 1958; S. Gojan, Spielstätten der Schweiz. Historisches Handbuch, 1998. Vautier, Karoline, Lebensdaten unbek.; Sängerin. 1846-48 an der Hofoper Wien, dann in Krakau, Temesvar u. Leipzig. Literatur: Katalog 2/IV,382.

Vecko

Deutschland auf, verfaßte Novellen, Skizzen u. Gedichte. 1909 lebte sie in Dresden. Literatur: Literarische Silhouetten (hg. H. Voss u. B. Volger) 1909. Vaverka, Anna s. unter Vaverka, Karel. Vaverka, Karel, geb. 7.9. 1871 Prag, gest. 25.6. 1945, Pilsen/Böhmen; Sänger und Regisseur. Gesangsausbildung in Prag. 1898 Debut u. Engagement am Nationaltheater Prag, wo er u. a. 1899 in der UA von Dvoráks Oper „Cert a Káca" mitwirkte. 1901 heiratete er die Sängerin Anna Kettner (geb. 1869), mit der er dann meist gemeinsam auftrat. 1903-05 am Stadttheater Nürnberg, 1905-07 am Opernhaus Düsseldorf, 1907-09 am Stadttheater Bremen und 1909-12 am Stadttheater Elberfeld. 1912-19 wirkte er als Regisseur am Stadttheater Pilsen, w o er gelegentlich auch noch als Sänger auftrat. Nach 1919 war er freischaffend in Pilsen tätig u. führte auch in einigen Filmen Regie. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Kutsch-Riemens 5,3576. Vay, Beatrice von (Ps. Beatrice von Dovsky, geb. Drevikowsky) geb. 14. 11. 1866 Wien, gest. 19.7. 1923 ebd.; Schauspielerin und Schriftstellerin. 1890 in Preßburg, 1891/92 in Graz. Später gastierend als Soubrette am Raimundtheater Wien. Lebte dann als Schriftstellerin in Wien. Für die Zeitschrift „Wiener Bilder" schrieb sie die ständige Kolumne „Der Wiener Fratz" (selbständig gedruckt als „Memoiren der Huber-Gusti", 1903/04 u. die Fortsetzung als „Die gnä Frau. Aufzeichnungen der Gusti Graf, geb. Huber", 1905-07). Werke (nur für die Bühne): Von Penzing nach Peking. Posse (Musik: P. Mestrozzi) UA 1900 Wien; Der alte Herr (Schausp.) UA 1905 Wien; Mona Lisa. Operndichtung (Musik: Max v. Schillings) UA 1915 Stuttgart; Die heilige Zita. Opernlegende (Musik: H. Grädener) UA 1918 Wien; Es war eine schöne Zeit. Singspiel (Musik: C. M. Ziehrer) UA 1918 Ort unbek.; Das Fest des Lebens. Operndichtung (Musik: W. Mauke) UA 1926 Dortmund. Literatur: Ulrich BV 1,410; DLL 3,494; Flüggen 65; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 2, 1993 (jeweils unter Dovsky); U. Simek, Max von Schillings' Oper .Mona Lisa' hat in einer Inszenierung von K. Horres an der Wiener Volksoper Premiere (in: Bühne 5) 1996. Vayda, Julia s. Vajda, Julia.

Vaux-Schnee, Catarina (geb. Caye, Ps. Vaux), geb. 10.8. 1871 Ort unbek.; Schauspielerin u. Schriftstellerin. Sie trat an kleinen Bühnen in

Vecko, Vincenz, geb. 17.1. 1834 Rozdialowitz/Böhmen, gest. 13.6. 1874 Prag; Sänger.

Veerhoff

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Ursprünglich Lehrer. A m Anfang seiner Karriere sang er in Leitmeritz. 1862-65 am Interimstheater Prag, 1865-73 Mitglied des Deutschen Landestheaters Prag. Gab Anfang 1874 aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere auf u. zog sich auf sein Landgut in seinem Geb.ort zurück. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Kutsch-Riemens 5,3578; O. Teuber, Geschichte des Prager Theaters, 3. Teil, 1888; E. Luther, So singe, Held! Biographie eines Stimmfaches: Teil 1: Wagnertenöre der Wagnerzeit 18421883, 1998. Veerhoif, Carlos (Carl Heinrich), geb. 3.6. 1926 Buenos Aires; Komponist und Dirigent. Studierte in Berlin, u. a. bei Boris Blacher und Hermann Scherchen. 1948 Dozent an der Musikhochschule der Univ. Nacional de Tucumán. 1951/52 Assistent bei Fricsay in Berlin, seit 1952 freier Komponist in München. Er komponiert Ballette, Opern, Kammermusik u. Sinfonien. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Riemann Erg.bd. 2,831; Seeger 656. Vehlbehr, Elisabeth, geb. 16.5. 1915 Hamburg; Schauspielerin. Schauspielunterricht am Thalia-Theater Hamburg, ebd. vermutlich Debut. 1938 in Remscheid/Nordrhein-Westfalen und während der Sommermonate in Rothenfelde. 1939 am Theater in Saarbrücken, 1940 in Magdeburg, 1941/42 in Dresden, 1943 in Bremen, 1944 in Breslau. 1949/50 am Theater in Konstanz, 1952-58 Mitglied des Nationaltheaters Mannheim, dann nur mit Stückverträgen an dieser Bühne. Nach 1974 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Kürschner 765; Mannheim u. sein Nationaltheater (hg. L. Homering, Κ. v. Welck) 1998. Vehling, Johann Heinrich, Lebensdaten unbek., geb. vermutl. in Boppard; Arzt und Schauspieler. Er führte den Titel „Chur Trierischer Landt Operateur", zeitweise war er mit dem Operateur und Schauspieler Andreas Valentin Köring (auch Köhring) assoziiert. Zwischen 1730 und 1753 besuchte V. mit seiner Truppe häufig Köln. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Pies 372. Vehse, Hilmar, geb. 18.10. 1939 Wittenberg/ Elbe; Sänger. 1966-69 am Stadttheater Pforzheim, 1970-92 in Münster, 1994/95 in Ettlingen, dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1937. Veichtner, Franz Adam, geb. 10.2. 1741 Regensburg, gest. 3.3. 1822 Klievenhof/Kur-

Veidl

land; Violinist u. Komponist. Sohn eines Geigenbauers. Ausbildung am Regensburger Jesuitenkolleg, später studierte er Violine bei Franz Benda in Potsdam. Nach seiner Ausbildung war er im Dienste des baltischen Grafen Hermann von Keyserling. In dessen Gefolge reiste er 1763 nach St. Petersburg u. Königsberg. 1765-95 Hofkapellmeister am Hof des Herzogs von Kurland in Mitau. 1784/85 vermutlich Italienreise, gemeinsam mit dem Herzog von Mitau. 1795 „Kammermusiker der kaiserlichen Kapelle" am Zarenhof in St. Petersburg. Lebte, seit 1820 im Ruhestand, in Klievenhof. Komponist von Singspielen, Tischmusiken und rund 60 Symphonien. Werke (nur für die Bühne): Scipio. Oper, UA 1778 Mitau; Cephalus und Prokris. Oper, UA 1779 Mitau; Cyrus und Caasandra. Oper, UA 1784 Libau. Literatur: Ulrich 2,1937; Riemann 2,841 u. Erg.bd. 2,832; M G G 13,1360; C. v. Ledebur, Tonkünstler-Lexicon Berlins. Von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, 1861; J. Döring, Biographische Nachrichten über ~ (in: Sitzungsberichte der kurländischen Gesellschaft für Literatur u. Kunst) Mitau 1870; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890; E. Gercken, ~ und das Musikleben am kurländischen Hof (in: Baltische Hefte 11) 1965. Veidl, Theodor, geb. 28. 2. 1885 Wissotschan bei Saaz/Böhmen, gest. 16.2. 1946 Theresienstadt; Komponist und Dirigent. Leitete während seiner Gymnasiumszeit (in Komotau) das von ihm gegründete Schulorchester. Studierte dann Germanistik und Musikwissenschaft in Prag und besuchte das dortige Konservatorium, Dr. phil., 1910/11 Korrepetitor an der Volksoper Wien, dann Theaterkapellmeister am Stadttheater Steyr, in Bad Hall u. Teplitz-Schönau. Während des 1. Weltkrieges lebte er als Kritiker in Teplitz. 1918 Leiter des Prager Singvereins, 1920 Mitbegründer der Deutschen Akademie für Musik u. darstellende Kunst in Prag, ebd. Lehrer für Musiktheorie, seit 1929 auch an der Deutschen Univ., seit 1940 als Professor. Bei Kriegsende verhaftet u. ins KZ Theresienstadt gebracht. Er komponierte Lieder, Symphonien, Opern und verfaßte musiktheoretische Werke. Werke (nur für die Bühne): Ländliches Liebesorakel. Oper, UA 1913 Teplitz-Schönau; Die Geschwister (nach Goethe). Oper, UA 1916 ebd.; Kranwit. Oper, UA 1929 Prag; Die deutschen Kleinstädter (Text: A. v. Kotzebue) Oper, UA 1935 Prag,· Von der schönen Rosa-

Veidt

Veit

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munde. Melodramatische Fantasie für Sprecher und Orchester (oder Klavier) UA 1922 Prag. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Riemann 2,841 u. Erg.bd. 2,832; M G G 13,1361 u. 16,1899; E. K. Posi, ~ (in: Zeitschrift für Musik 6) 1938; R. Quoika, Schöpfer der sudetendt. Volksoper (in: Sudetenland 7) 1965; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994; J. Weinmann, Egerländer Biographisches Lex., 2. Bd., 1987. Veidt, Conrad (eigentl. Hans Walter Conrad Weidt), geb. 22.1. 1893 Berlin (Potsdam als Geb.ort setzte V. selbst als „Legende" in die Welt), gest. 3.4. 1943 Hollywood/Kalifornien; Schauspieler. Verließ das Gymnasium ohne Abschluß (nach anderen Angaben studierte er nach der Matura Medizin). 1912 Volontär unter Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin, ebd. auch Schauspielunterricht und 1913 Debut. Seit 1915 Soldat, 1916 Freistellung für Truppentheater, spielte meist an der Ostfront, an den Fronttheatern von Libau und Tilsit. 1916/17 wieder am Deutschen Theater und am „Jungen Deutschland". 1919-21 an den Barnowsky-Bühnen, 1922/23 am Renaissance-Theater, beide Berlin. Seit 1917 umfangreiche Filmtätigkeit. Mit dem Film „Das Cabinet des Dr. Caligari" (1920) wurde er international bekannt. 1927-29 Schauspieler in Hollywood, dann wieder in Deutschland, 1931/32 am Raimundtheater Wien. Mit seiner dritten Gattin, der jüdischen Theateragentin Lily Prager (auch Preger, eigentl. Ilona Barta, gest. 1980 N e w York) emigrierte er 1933 nach England, ebd. auch Filmschauspieler. 1937/38 Filmschauspieler in Paris. 1940 Emigration nach Amerika, Filmschauspieler in Hollywood. Er war in erster Ehe kurze Zeit mit der Schauspielerin u. Kabarettistin Auguste Marie („Gussy") Holl (1888-1966) und in zweiter Ehe mit Felizitas Anna Maria („Titmè") Lüttgau (geb. Radke) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Reclams Filmlex. 387; Hdb. Exiltheater 2,965; P. Ickes, Ein Buch vom Wesen u. Werden eines Künstlers, 1927; Mein Leben (in: Ufa-Magazin, Heft 3) 1927; Was ~ von seiner Jugend erzählt. ~ über Amerika (in: Hinter den Kulissen des Films, hg. F. Daniel) 1929; Wir und das Theater (hg. W. Fimer) 1932; R. Ramin, 1933; P. W. Jacob, ~ und die Kunst des Films (in: P. W. J., Rampenlicht. Köpfe der Literatur und des Theaters) Buenos Aires 1945; H. Holba, From Caligari to Hollywood: ~ (in: Focus on Film, Nr. 21) 1975; D. Gebauer, ~ (in: Retrospektive 9. Berlin/West: Internationale Filmfestspiele Berlin) 1975; dies., ~ - Dämon, Teufel, Held, Genie - ein Magier der Lein-

wand (in: ebd. 10) 1976; rororo Filmlex., Bd. 6, 1978; D. Prouse, ~ - The Wandering Star (in: The Movie, Nr. 114) London 1982; Grenzgänger zwischen Theater und Kino. Schauspielerporträts aus dem Berlin der zwanziger Jahre (hg. K. Hickethier) 1986; J.-Ch. Horak, Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration nach 1933, 21986; J. C. Allen, From „Caligari" to „Casablanca", Pacific Grove 1987 (erw. Ausg., 1993); Β. Leimbach, Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898-1945, 1991; Lebensbilder (hg. W. Jacobsen) 1993; D. Sannwald, Continental Stranger. ~ und seine britischen Filme (in: London Calling, hg. G. Dunkhase, J. Schöning) 1993; G. Schöne, Bühnenstars. Bilder von Schauspielern, Sängern und Tänzern aus 4 Jahrhunderten. Schätze aus dem Dt. Theatermuseum München, 1997; Lex. zum dt.sprachigen Film, Loseblatt. Veidt, Werner (eigentl. Eugen Siegfried Veit), geb. 4.7. 1903 Erfurt/Thüringen, gest. 10.5. 1992 Backnang/Baden-Württemberg; Schauspieler, Sänger, Kabarettist und Schriftsteller. Kaufmännische Lehre, Schauspiel- u. Gesangsunterricht. Erstes Engagement am Stadttheater Bunzlau, dann an den Stadttheatern Stolpe und Guben, beide Brandenburg. Danach als Gast am Zentraltheater Magdeburg u. am Württembergischen Staatstheater Stuttgart. Später freischaffend als Schauspieler, Vortragskünstler, beim Film und Fernsehen sowie bei zahlreichen Rundfunksendungen. Er schrieb Kurzspiele sowie Gedichte u. Geschichten in schwäbischer Mundart. Literatur: Ulrich BV 2,1937. Veigel, Maria Eva s. Garrick, Maria Eva. Veillon (auch V.-Schwerin), Wally, Lebensdaten unbek.; Sängerin. 1884 vermutlich Debut in Elbling, 1885 in Ulm, dann in Detmold, 1888/89 in Trier und 1890/91 am Stadttheater Elberfeld. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Flüggen 312. Veit, Anna s. unter Veit, Otto. Veit (auch Veith), August, geb. 12.8. 1856 Prag (nach anderer Quelle 1851 Eger), gest. 8.7. 1931 Brünn; Dirigent. Ausbildung am Konservatorium in Prag und bei Julius Rietz in Dresden. 1879 Dirigent in Teplitz, 1884 u. 1886 in Budapest, 1885 in Magdeburg, 1887 in Salzburg, 1888 in Hannover, 1889 in Bres-

Veit

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lau, 1890 in Troppau, 1891 in Preßburg und 1891/92 sowie 1895 am Stadttheater Reichenberg. 1892/93 in Hannover, 1894 am Theater unter den Linden in Berlin, 1896 in Lodz und 1897 in Olmütz. 1898-1923 am Stadttheater Brünn. Literatur: Ulrich BV 2,1937; Flüggen 312; G. Bondi, Fünfundzwanzig Jahre Eigenregie. Geschichte des Brünner Stadttheaters 18821907, 1907; J. Weinmann, Egerländer Biographisches Lex., 2. Bd., 1987. Veit, Carl (auch Karl), geb. 15.10. 1886 Ort unbek., gest. 27.12. 1968 Hannover; Schauspieler, Regisseur und Dramaturg. 1905 Debut in Güstrow, 1906/07 und 1913 Schauspieler und Inspizient in Glogau, 1908 Schauspieler in Stettin, dann Schauspieler u. Regisseur in Sorau-Grünberg/Schlesien, 1909/10 in Stendal, 1911 in Leitmeritz, 1912 Regisseur u. Schauspieler in Krems und 1913 in Güstrow u. wieder in Glogau. 1914-18 am Residenztheater Hannover, auch als Spielleiter. 1919-22 an den Vereinigten Theatern Breslau. Später künstlerischer Betriebsdirektor u. stellvertretender Intendant der Schlesischen Landesbühne Breslau und der Sommerbühne in Bad Salzbrunn. Nach 1945 lebte er in Hannover-Döhren. Er war mit der Schauspielerin u. Sängerin Emmy Reimers (s. V., Emmy) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1937. Veit (auch V.-Reimers), Emmy, geb. 24.1. 1886 Kassel möglich, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin und Schauspielerin. Ballettelevin am Hoftheater Kassel, nahm dann Gesangsunterricht. Erstes Engagement in Rudolstadt, dann in Brandenburg, Sondershausen und Erfurt. 1914-18 am Residenztheater Hannover, um 1920 am Lobe- und Thaliatheater Breslau. Sie war mit dem Schauspieler u. Regisseur Carl V. verheiratet. Nach dem Krieg lebte das Ehepaar in Hannover-Döhren. 1946 dürfte sie zum letztenmal aufgetreten sein. Veit, Eugen Siegfried s. Veidt, Werner. Veit, Ivo, geb. 18.1. 1910 Frankfurt/Main, gest. 19.3. 1984 Berlin; Schauspieler und Regisseur. Besuchte die Schauspielschule in Frankfurt/Main. 1931 Debut am Schauspielhaus in Frankfurt/Main, 1932 bei den Römerbergfestpielen ebd., 1932/33 am Stadttheater Rostock u. am Schauspielhaus Frankfurt/ Main. 1933/34 am Kabarett „Katakombe" in Berlin und an versch. Berliner Bühnen als Schauspieler engagiert. 1941 beim Deut-

Veith

schen Fernseh-Rundfunk in Berlin. Nach Kriegsteilnahme und Gefangenschaft an versch. Bühnen in Berlin u. seit 1948 beim Sender Rias Berlin als Regisseur, u. a. von Rundfunk-Quizsendungen. Auch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Kürschner 765. Veit, Karin H., geb. 1948 Wien; Dramaturgin u. Theaterdirektorin. Studierte Theaterwissenschaft in Wien, Regieassistentin u. a. am Burgtheater Wien und bei den Salzburger Festspielen. Sie organisierte Tourneen, u. a. zehn Jahre bei der Konzertdirektion Landgraf. 1993-97 persönliche Referentin des Intendanten Peter Eschberg am Schauspiel Frankfurt. Seit 1998 Intendantin des Schloßtheaters Celle. Literatur: W. Roth, Zwischen Kasse (in: Die Dt. Bühne 7) 1999.

Kunst u.

Veit, Karl s. Veit, Carl. Veit, Olivia, geb. 1890 weitere Daten und biogr. Angaben nicht bek.; Schauspielerin. 1909 möglicherweise Debut am Bellevuetheater in Stettin, 1910 in Bromberg, 1911 in Berlin und 1912-1919 Mitglied des Schauspielhauses in Düsseldorf. Nach 1920 nicht mehr nachgewiesen. Veit, Otto, geb. 31.1. 1863 Laibach/Slowenien, gest. 20.10. 1913 Wien; Schauspieler und Regisseur. 1887 in Heidelberg, 1888 in Tübingen, 1889/90 in Klagenfurt, 1890-1905 in Nürnberg, auch als Regisseur. 1905 Regisseur u. Schauspieler an der Volksoper in Wien. 1906/07 Direktor des Stadttheaters St. Pölten. Seit 1910 am Volkstheater Wien, zuletzt als Inspektionsregisseur. Er war mit der Schauspielerin Anna Dietrich (1860-1893) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Flüggen 312; H. Weninger, Das alte Stadttheater in Nürnberg 1833-1905, 1932; A. Haider, Die Geschichte des Stadttheaters St. Pölten von 1820-1975 (Diss. Wien) 1978. Veit, Philipp, Lebensdaten unbek.; Sänger und Schauspieler. 1908-29 am Neuen Deutschen Theater in Prag, seit 1919 als Chorinspektor, später als Chorleiter. Literatur: P. Tancsik, Die Prager Oper heißt Zemlinsky. Theatergeschichte des Neuen Deutschen Theaters Prag in der Ära Zemlinsky von 1911 bis 1927, 2000. Veit-Reimers, Emmy s. Veit, Emmy. Veith, August s. Veit, August.

Veith

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Veith, Bernhard (seit 1933 Bernhard V. Valentin), geb. um 1904 Ort unbek.; Schauspieler und Sänger. Studierte Germanistik in Berlin, Dr. phil., 1924 in Nürnberg, 1925 am Deutschen Landestheater Prag, in Darmstadt u. 1931 in Berlin. 1933 Emigration nach Italien, ebd. Romanistikstudium und Besuch der Theaterakademie. Bis 1939 Schauspieler an italienischen Theatern, dann Emigration nach N e w York, wo er Schauspieler bei italien. Truppen war. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,965. Veith, Eduard, geb. 30.3. 1856 Neutitschein/ Mähren, gest. 18.3. 1925 Wien; (Theatermaler. Absolvierte die Kunstgewerbeschule in Wien, weitere Studien in Paris. Maler von Porträts, Landschafts- u. Deckengemälden (u. a. im Volkstheater Wien u. im Metropoltheater Berlin). Er malte auch die Vorhänge für das Volkstheater in Wien und für das deutsche Theater in Prag. Literatur: Ulrich BV 2,1938,· Allgemeines Lex. der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart (hg. H. Vollmer) 34. Bd., 1926. Veith, Else, geb. 19.7. 1904 Köln, gest. 1.11. 1988 ebd.; Sängerin. Nach ihrer Gesangsausbildung in Köln 1925 Debut am Stadttheater Remscheid, 1926/27 am Stadttheater Beuthen, 1927-32 am Stadttheater Kiel und 1932/33 am Stadttheater Halle/Saale. 1933-59 Mitglied des Opernhauses Köln. Sie gastierte an Opernhäusern in Dtl., Holland und Spanien. Auch Oratorien- und Liedersängerin. Sie war mit dem Sänger Richard Riedel (1889-1944) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Kürschner 766; Kutsch-Riemens 5,3580. Veith, Franziska s. Rübsam-Veith, Franziska. Veith, Johann Emanuel, geb. 10.7. 1787 Kuttenplan/Böhmen, gest. 6.11. 1876 Wien; Arzt, Geistlicher und Schriftsteller. Studierte Medizin u. Naturwissenschaften in Prag u. seit 1809 in Wien. 1812 Dr. med., seit 1813 am Tierarzney-Institut in Wien, 1816-21 dessen Direktor. Studierte nebenbei katholische Theologie. Mit Clemens Maria Hofbauer bekannt, Konversion vom jüdischen zum katholischen Glauben. 1821 Priesterweihe, im selben Jahr Eintritt in den Redemptoristenorden u. dessen Mitglied bis 1830. 1830 Kooperator an der Pfarrkiche am Hof in Wien, seit 1831 2. Domprediger an St. Stephan. Trat 1845 aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. 1848 Dr. theol. h. c. der Univ. Prag u.

1851 der Univ. Wien. Seit 1858 blind u. fast taub. Mitarbeiter an versch. Journalen, 1831 erschienen seine „Erzählungen und kleinen Schriften" (2. Aufl. u. d. T.: Erzählungen und Humoresken, 1848). Werke (nur für die Bühne); Der Augenarzt (nach dem Französ.; Musik: A. Gyrowetz) Oper, UA 1811 Wien; Das Brandenburger Tor. Oper (Musik: G. Meyerbeer) 1814 (für Berlin geschrieben, aber nicht aufgeführt); Das Fräulein von Matzleinsdorf. Lustspiel, UA 1814 Wien; Die Rückfahrt des Kaisers. Oper (Musik: J. N. Hummel) UA 1814 Wien. Literatur: Wurzbach 50,81; ADB 39,553; Katalog 1/11,71; S. Brunner, —. Eine Lebensund Charakterskizze (in: Dt. Hausschatz 3) 1876; J. H. Loewe, Eine Biographie, 1879; J. J. Vidmar, Ein Gedenkblatt zu seinem 100. Geb.tag, 1887; K. Pleyer, ~ u. sein Kreis (Diss. Wien) 1934; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997. Veith, Klaus, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. 1940/41 u. 1949-52 und 1961/62 am Landestheater Linz. 1953-56 und 1958/59 am Tiroler Landestheater Innsbruck, 1960 am Stadtheater Bern, 1962-64 in Tübingen und 1964/65 in Basel. 1966-85 Mitglied des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1938. Veith, Theo, geb. um 1875 Ort unbek., gest. Oktober 1951 Frankfurt/Main; Schauspieler. Über 40 Jahre Mitglied der Städtischen Bühnen Frankfurt/Main als Schauspieler, Inspizient und gelegentlich auch als Chorist. Literatur: Ulrich BV 2,1938. Veithen, Irmgard (auch Irma), ' 28.4.1943 Bonn; Schauspielerin. Schauspiel- u. Pantomimenausbildung, besuchte die Pantomimenschule von M. Marceau in Paris. 1967 möglicherweise Debut in Bruchsal, 1968-71 in Landshut und 1970/71 auch in Bonn. Dann ohne Engagement. 1975/76 Gastschauspielerin am Theater am Dom in Köln, 1977/78 bei einem Berliner Tourneetheater und 1977-80 an der Komödie in Frankfurt sowie 1978/79 auch bei den Kreuzgangspielen in Feuchtwangen u. 1979/80 an der Kleinen Komödie in Hamburg. 1987/88 am Boulevard Theater in Düsseldorf. Seit 1995 am Teatro delle Arti in Rom. Literatur: Ulrich BV 2,1938. Veko, Paula, Lebensdaten unbek.; Kammersängerin am Staatstheater Schwerin, trat 1930 in den Ruhestand. Literatur: Ulrich BV 2,1938.

Yelden

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Velden, T h e a geb. u m 1908 Ort unbek., gest. 3.11. 1946 Meißen/Sachsen; Schauspielerin. 1939 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1946 a m Stadttheater Meißen. Literatur: Ulrich BV 2,1938. Veldtkirch (auch V.-Quasebart), Rose (eig. Rose Ludmilla Karoline Frommel), geb. 2.6. 1892 (1891?) Ort unbek.; Schauspielerin. 1914 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1915 am Deutschen Künstlertheater in Berlin, 1916 a m Alberttheater in Dresden. Seit 1917 a n versch. Berliner B ü h n e n engagiert, u. a. am Komöd i e n h a u s u n d a m Theater in der Königgrätzer Straße. Literatur: Ulrich BV 2,1938. Velin, Lotte (Carlotte) s. unter Velin, Martin. Velin, Martin (Martin Lewin), geb. 8.12. 1894 Gollup/Ostpreußen; Dirigent. 1922 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1923 a m Stadttheater in Sagan-Sorau, 1923/24 am Stadttheater Wismar, 1925/26 in Neisse, 1926/27 in Ratibor, 1927/28 in Eger, d a n n teilweise ohne Engagement, 1931-33 in Elbing. 1933 vermutlich (als Halbjude) entlassen. 1936-38 a m Stadttheater Brüx. N a c h d e m Krieg Solorepetitor a m Metropoltheater Berlin. 1949 Solorepetitor u n d Dirigent a n den Städtischen B ü h n e n in M a g d e b u r g u n d seit 1950 O p e r e t t e n k a pellmeister a m Landestheater Halle. Er war mit der Schauspielerin u n d Souffleuse Lotte (Charlotte) Velin ( M ä d c h e n n a m e u. Lebensd a t e n unbek.) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Kürschner 766; Hdb. Exiltheater 2,966. Velisek, Gudrun, geb. 1941 Österreich; Schauspielerin. 1966 vermutlich Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1970 a m Schauspiel Bonn. 1970-74 a m Landestheater Graz, d a n n in M ü n c h e n u n d 1978-85 Mitglied des Stadttheaters Klagenfurt. 1978/79 spielte sie auch in Wunsiedel. Seit 1986/87 Mitglied des Theaters in der Josefstadt Wien. Auch Filmu n d Fernsehschauspielerin. Veite, Roland, geb. 21.5. 1945 Nieder-Ramstadt/Hessen; Regisseur u n d Dramaturg. Vermutlich 1970 Debut als Regieassistent u n d E n g a g e m e n t bis 1975 in Köln. 1975/76 Regieassistent in Zürich, 1976-79 Regieassistent u n d später Spielleiter in Landshut, 1979-82 Spielleiter (seit 1980 Ober-) u. Dramaturg in Coburg. 1980/81 Oberspielleiter u. Dramaturg auch in St. Gallen. Seit 1983 vorwiegend Gastregisseur, u. a. in M a n n h e i m , Nürnberg, Graz, am Staatstheater M ü n c h e n , in Darm-

Velten

stadt, 1989-91 in Aachen, 1991/92 in Halle u. 1995/96 in Stralsund. Literatur: Ulrich BV 2,1938. Velten, A n n a Elisabeth, geb. 1672 Ort u. weitere L e b e n s d a t e n unbek.; Schauspielerin. Tochter des Schauspielerehepaares Johannfes) Velten u n d Catharina Elisabeth Paulsen, Schwester von Christina Elisabeth V. 1680 bei der Truppe ihrer Eltern in Bev e r n / N i e d e r s a c h s e n nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Pies 373. Velten, Catharina Elisabeth (geb. Paulsen), geb. u m 1650, gest. 1712 oder nach 1712 (1715?) Wien; Schauspielerin u n d Prinzipalin. Spielte anfänglich in der Truppe ihres Vaters, des Prinzipals Carl A n d r e a s Paulsen, später in der ihres M a n n e s Johann(es) V., d e n sie um 1671 geheiratet hatte. Nach seinem Tod f ü h r t e sie die Gesellschaft bis zu ihrem Tod weiter u. bereiste zahlreiche Orte in Dtl. u. Öst.; häufig besuchte Spielorte w a r e n die Messestädte Leipzig, Lübeck u. N ü r n b e r g (zu d e n einzelnen Spielorten vgl.: G. Hansen, Formen der C o m m e d i a dell' Arte in Dtl., 1984). In d e n letzten J a h r e n trat sie - h ä u f i g assoziiert mit männlichen Kollegen, z. B. 1711 mit Christian Spiegelberg - in Süddtl. auf. Mit ihrer Schrift „Zeugnis der Wahrheit vor Die Schau-Spiele oder Comoedien ..." verteidigte sie 1701 das T h e a t e r u. d e n Stand der Schauspieler g e g e n Angriffe des M a g d e b u r ger Predigers J o h a n n Joseph Winkler. Literatur: Ulrich BV 2,1938; ADB 39,577 (im Artikel J o h a n n e s V.); Pies 372; Gallerie 377; LThlnt 948; Rischbieter 1346; T. Hampe, Die Entwicklung des T h e a t e r w e s e n s in Nürnb e r g von der zweiten Hälfte des 15. J a h r h u n dert bis 1806, 1900; Ch. H. Schmids Chronologie des dt. Theaters, n e u hg. P. Legband, 1902; Frau Magister ~ verteidigt die Schaub ü h n e (hg. C. Nissen) 1940; G. Schwanbeck, Sozialprobleme der Schauspielerin im Ablauf dreier J a h r h u n d e r t e , 1957; E. Pies, T h e a t e r in Schleswig 1618-1839, 1970; G. Hansen, Form e n der C o m m e d i a dell' Arte in Deutschland, 1984; M a n n h e i m u. sein Nationaltheater (hg. K. Homering u. K. v. Welck) 1998; U. Köhler-Lutterbeck, M. Siedentopi, Lex. der 1000 Frauen, 2000. Velten, Christina Elisabeth, geb. 1675 Ort u. weitere L e b e n s d a t e n unbek.; Schauspielerin u n d Prinzipalin. Tochter d e s Schauspielere h e p a a r e s Johann(es) Velten u n d Catharina Elisabeth Paulsen, Schwester von A n n a Elisabeth V. 1715 g e m e i n s a m mit David Bauin in Köln nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Pies 373.

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Velten, Johann(es) (in Akten finden sich auch die Namensformen Velthen, Velthem u. Veltheim), geb. 12.12. 1640 Halle/Saale, gest. wahrscheinl. Ende 1692 vermutl. Hamburg; Schauspieler und Prinzipal. Studierte 1658-60 Theologie in Wittenberg u. seit dem Wintersemester 1660 in Leipzig, 1661 Magister u. Baccalaureus. 1663 Schauspieler bei der Truppe Michael Daniel Treus. Im September 1664 Mitglied bei Carl Andreas Paulsen, deren Tochter Catharina Elisabeth er heiratete. 1676/77 wurde er Prinzipal der Truppe seines Schwiegervaters und spielte in Kiel. 1679 erhielt er das kursächsische Privileg u. nannte seine Truppe „Kursächsische Comoedianten". Im Februar u. März 1680 spielte er in Torgau, 1680 starb sein Gönner Johann Georg II., und so wandte er sich nach Frankfurt/Main u. Köln, 1681 wieder nach Sachsen, dann wieder nach Süddeutschland. 1685-92 stand er im Dienste des Kurfürsten Johann Georg III. in Dresden. Er spielte mit seiner Gesellschaft vorwiegend während des Carnevals, die übrige Zeit war er mit seiner Truppe auf Wanderschaft. Nach dem Tod des Kurfürsten wurden im Februar 1692 durch seinen Nachfolger Johann Georg IV. alle Schauspieler entlassen. V. ging mit seiner Truppe nach Berlin u. spielte 1692 vermutlich in Hamburg, wo er schwer erkrankte. Literatur: Ulrich BV 2,1938; A D Β 39,577; Pies 372; Flüggen 312; LThlnt 948; Rischbieter 1346; fi. Prölss, Geschichte des Hoftheaters zu Dresden. Von seinen Anfängen bis zum Jahre 1862, 1878; E. Mentzel, Geschichte der Schauspielkunst in Frankfurt/Main von ihren ersten Anfängen bis zur Eröffnung des städtischen Komödienhauses, 1882; C. Heine, ~ . Ein Beitrag zur Geschichte des dt. Theaters im XVII. Jahrhundert (Diss. Halle/Salle) 1887; K. T. Gaedertz, Archivalische Nachrichten über die Theaterzustände von Hildesheim, Lübeck, Lüneburg im 16. u. 17. Jahrhundert, 1888; Ch. H. Schmids Chronolgie des dt. Theaters, neu hg. P. Legband, 1902; B. Litzmann, Legende u. Geschichte (in: Archiv für Theatergeschichte, 2. Bd., hg. H. Devrient) 1905; C. Speyer, Magister ~ u. die sächsischen Hofkomödianten am kurfürstl. Hof in Heidelberg u. Mannheim (in: Neue Heidelberger Jahrbücher, NF 3) 1926; Magister ~ in der Pfalz (in: E. L. Stahl, Das Europäische Mannheim. Die Wege zum dt. Nationaltheater) 1940; G. Wahnrau, Berlin. Stadt der Theater, 1957; E. Pies, Das Theater in Schleswig 1618-1839, 1970; B. Rudin, Eine Leipziger Studentenbühne des 17. Jahrhunderts. Universität u. Berufstheater - Das Ende einer Legende (in: Kleine Schriften der Ge-

Veltheim

sellschaft für Theatergeschichte, Heft 28) 1976; G. Hansen, Formen der Commedia dell' Arte in Deutschland, 1984; Β. Rudin, Zwischen den Messen in die Residenz. Das Theater- und Schaustellergewerbe in Dresden u. Leipzig nach den Standgeldrechnungen (1679-1728) (in: Kleine Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte, Heft 34/35) 1988; R. Eisinger, Das Hagenmarkt-Theater in Braunschweig (1690-1861) 1990; Mannheim u. sein Nationaltheater (hg. K. Homering u. Κ. v. Welck) 1998. Velten, (Heinrich) Ulrich, geb. 1906 Ort unbek., gest. 28.6. 1978 Bremen; Schauspieler, Dramaturg und Regisseur. 1931/32 künstlerischer Beirat in Halberstadt, dann ohne Engagement. Nach dem Krieg bis 1953 Intendant in Quedlinburg und seit 1949 auch des Bergtheaters Thale/Harz. 1954-56 Dramaturg und stellvertretender Direktor der Kammerspiele Hamburg. 1957-60 Oberspielleiter der Oper in Bremen. Eröffnete ebd. ein Antiquitätengeschäft und dürfte sich von der Bühne zurückgezogen haben. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Theater des Bezirkes Halle. Traditionen - Leistungen Perspektiven, 1988; A. Schiller, Die Theaterentwicklung in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) 1945 bis 1949, 1998. Velten, Wolfgang, geb. 12. 2. 1928 Köln, gest. 31.12. 1972 Hannover; Schauspieler. Schauspielausbildung bei Friedrich Domin und Charles Regnier in München. 1953 Debut und erstes Engagement in Trier, 1955/56 in Gelsenkirchen, dann am Stadttheater Bochum. Seit 1960 Mitglied des Niedersächsischen Staatsschauspiels Hannover. Literatur: Ulrich BV 2,1938. Veltheim (geb. Krüger), Vorname u. Lebensdaten unbek. (geb. vor 1780); Sängerin. 1794 Debut bei der Wäserschen Gesellschaft in Hirschberg. Dann gemeinsam mit ihrem Gatten Friedrich V. 1818/19 in Bamberg, dürfte dann von der Bühne abgetreten sein. Veltheim, Charlotte, geb. um 1800 Breslau, gest. 16.4. 1873 Dresden; Sängerin. Tochter von Friedrich V., trat schon als Kind zus. mit ihren Eltern auf. 1817/18 an Nationaltheater Mainz, 1818-22 in Bamberg u. Bayreuth, 1822 kurze Zeit in Würzburg, 1822-37 am Königlichen Theater in Dresden, w o sie vermutlich bis 1848 noch gelegentlich aufgetreten ist. Sie gab auch zahlreiche Gastspiele, u. a. in Berlin, Dresden, Leipzig, Prag u. Wien, komponierte Lieder und soll eine vortreffliche Pianistin gewesen sein.

Veltheim

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Literatur: Ulrich BV 2,1938; Pies 376; O. Fambach, Das Repertorium des königlichen Theaters u. der italien. Oper zu Dresden 1814-1832, 1985. Veltheim, Emilie s. unter Veltheim, Friedrich. Veltheim, Friederike, geb. um 1798 Breslau, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspielerin. Tochter von Friedrich V., trat schon als Kind zus. mit ihren Eltern auf. 1817/18 am Nationaltheater Mainz, 1818-20 in Bamberg. 1820 trat sie von der Bühne ab u. heiratete Karl August Freiherr von Lichtenstein (17671845). Literatur: Ulrich BV 2,1938; Pies 376. Veltheim (eigentl. Meister), Friedrich, geb. um 1770 Berlin (nach anderen Angaben Breslau), gest. nach 1826 Ort unbek.; Schauspieler und Prinzipal. Debütierte 1790 oder 1791 bei der Gesellschaft Franz Secondas, Mitglied bis 1794. 1794-96 bei der Wäserschen Truppe. 1796 heiratete er die Sängerin Krüger (s. V., geb. Krüger). Das Ehepaar spielte 1796/97 am Hoftheater Weimar, 1797-1805 in Breslau. 1805-08 in Danzig u. 1808 in Königsberg. Kurz nach 1808 gründete das Ehepaar eine eigene Theatertruppe, die nur aus dem Ehepaar und den drei Töchtern Friederike, Charlotte und Emilie (geb. um 1803, 1820/21 in Bamberg, später nicht mehr nachgewiesen) bestand. Es wurden kleine „theatralische Darstellungen" u. Ballette aufgeführt. 1808/09 in Bremen, 1810 ist die Truppe in kleinen Orten Mecklenburgs nachgewiesen, 1814 in Göteborg, 1815 in Schleswig, Hamburg und 1817 in Kopenhagen, 1816 in Güstrow und Schwerin. 1817/18 in Mainz, 1818-22 in Bamberg u. Bayreuth, 1822 in Würzburg u. im Februar 1826 gastierte er am Königlichen Theater in Dresden. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Pies 376; C. J. A. Holtmann, Die Tonkünstler Schlesiens, 1830; O. Fambach, Das Repertorium des königlichen Theaters u. der italien. Oper zu Dresden 1814-1832, 1985. Veltheim, Hans Graf von, geb. 19.7. 1818 Braunschweig, gest. 5.4. 1854 Gut Harbke bei Helmstedt/Niedersachsen (Selbstmord, w e g e n unheilbarer Krankheit); Beamter und Schriftsteller. Studierte Jura in Braunschweig, Berlin u. Göttingen. Einige Zeit im Staatsdienst. Wurde dann Majoratsherr und für den Hofdienst ausgebildet. Er widmete sich jedoch vorwiegend den schönen Künsten. Werke: Dramatische Versuche: Seekönig Splendiano, gedruckt 1846; Dramatische

Venedig in Wien

Zeitgemälde. Erben der Zeit - End' und Anfang, gedruckt 1850. Literatur: ADB 39,587; P. A. Merbach, Braunschweigische Dramatiker: I ~ (in: Braunschweigisches Magazin 31) 1925; Braunschweigisches Biogr. Lex. (hg. H.-R. Jarck u. G. Scheel) 1996. Veltheim, Johann(es) s. Velten, Johann(es). Veltheim, Leo von, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. 1891 Debut und Engagement am Theater in der Josefstadt Wien, 1893 in Chur und 1894 in Heilbronn. Später Mitglied eines Tourneetheaters. Literatur: Ulrich BV 2,1938; Flüggen 312. Vely, Lolo, geb. nach 1871 Stuttgart, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspielerin und Schriftstellerin. Der Name Vely ist das Ps. ihrer Mutter, der Schriftstellerin Emma Vely (geb. Couvely, verh. Simon). Private Schauspielausbildung bei Marie Seebach. 1896 Debut und Engagement bis 1898 am Berliner Theater in Berlin, 1899 am Residenztheater in Hannover, 1900 am Stadttheater St. Gallen, 1901 ebd. als Gast. 1902/03 in Meran, 1904 in Elberfeld, 1905-12 am Deutschen Theater in Cincinnati. Lebte 1913 in Berlin, nach 1915 nicht mehr nachgewiesen. Sie schrieb für Zeitungen und Zeitschriften. Literatur: R. Wrede, Bd. 2, 1897.

Das geistige Berlin,

Venatorini s. unter Misliweczek, Joseph. Venedig in Wien. Ehemalige Theater- und Vergnügungsstadt im Prater, dem 2. Wiener Gemeindebezirk. Theaterdirektor Gabor Steiner pachtete 1894 den „Kaisergarten" u. ließ nach Plänen von Oskar Marmorek unter Mitarbeit des Ingenieurs Gustav Bruck und der Hoftheatermaler Kautsky u. Rottonara diese Vergnüngungsstadt errichten. Die Idee stammte vom Librettisten Ignaz Schnitzer, Eröffnung war am 22. 5. 1895. Auf rund 50 000 m2 Fläche wurden venezianische Palazzi und mit Gondeln befahrbare Kanäle errichtet. Neben Geschäften u. zahlreichen Gastronomiebetrieben unterschiedlichster Art boten zahlreiche Bühnen ein abwechslungsreiches Programm an. 1898 eröffnete Steiner das Operettentheater „ (Wiener) Sommertheater", 1903 kamen als kleines Varietétheater das „Bijoutheater" u. das Freilichttheater „Olympia-Arena" für Ausstattungsstücke hinzu. 1905 vollständige Restaurierung seiner Etablissements, eröffnet wurden die Einakter- u. Varietébühne „Pari-

Veneta

2768

siana" u. 1907 eine neue Kleinkunstbühne, das „Moulin rouge". Zahlreiche Kapellmeister u. Operettenkomponisten traten mit ihren eigenen Werken (z. T. als UA) in einem dieser Etablissements auf. Bis 1914 fanden immer wieder Um- u. Neubauten für wechselnde Präsentationen statt. Seit 1907 wurde das Unternehmen von versch. Gesellschaften geführt, meist mit Steiner als artistischem Direktor. Im September 1912 mußte Steiner mit Konkurs die Saison schließen. Nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde das Areal vom Kriegsministerium für militärische Ausstellungszwecke angefordert. Neben einer Kriegs ausstellung (mit nachgebildeteten Schützengräben) entstand auch ein neues Theater, das „Bundestheater in der Kriegsausstellung", das nach dem Krieg als „Bundestheater im Kaisergarten" u. später noch einige Zeit als „Metropoltheater" weitergeführt wurde. Literatur: F. Hadamowsky, Wien. Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, 1988; N. Ruby, P. Theater- und Vergnüngsstadt Schoenwald, der Jahrhundertwende, 1996; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997. Veneta (eigentl. Kuttner, auch Küttner und Kittner), Mathilde de, geb. 27.2. 1838 Burkau/Sachsen, gest. 24.5. 1907 Ballenstedt/ Harz; Schauspielerin und Theaterdirektorin. Begann 1854 als Statistin bei der Carlsen-Gesellschaft. Trat dann u. a. in Magdeburg, Görlitz und 1867/68 am Hoftheater Mannheim auf. 1858 gastierte sie in Dresden. Später am Carltheater Wien u. 1868/69 Mitglied des Hofburgtheaters. 1870 Theaterdirektorin in Amerika. 1873/74 Direktorin des Stadttheaters Berlin. Anschließend am Residenztheater Berlin engagiert. Gab dann dramatischen Unterricht und war schriftstellerisch tätig, u. a. als Verfasserin von Skizzen u. Novellen. Sie war mit dem Regierungsbaumeister Meske verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1939; Flüggen 312; Katalog 2/IV.329; Rub 203; Biogr. Jb. 12,'90; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Venningen, Friedrich Anton Freiherr von, geb. um 1769 Ort unbek., gest. 6.5. 1832 München; Bairischer Kämmerer, Geheimer Rat u. Intendant. 1803-16 Intendant des Nationaltheaters Mannheim. 1816 wurde er „wegen Beteiligung an den Agitationen gegen die Verfassung" seines Amtes enthoben. Schwiegersohn des Theaterdirektors

Venske

und Dramatikers Wolfgang Heribert Reichsfreiherr von Dalberg. Literatur: Ulrich BV 2,1939; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; Mannheim u. sein Nationaltheater (hg. K. Homering u. K. v. Welck) 1998. Venohr, Albert, geb. 4.9. 1902 Magdeburg, gest. 22.6. 1979 Berlin; Schauspieler. Schauspielstudium bei Luise Dumont in Düsseldorf, 1920 Debut u. Engagement bis 1921 in Gera, dann an Berliner Bühnen, u. a. an der Volksbühne u. am Schloßparktheater. 1926 Dramaturg u. Sekretär in Dortmund, ab 1927 wieder an Berliner Bühnen, u. a. 1935/36 stellvertretender Direktor und Schauspieler am Theater am Schiffbauerdamm Berlin, 1941/42 auch in Koblenz und 1942-45 in Mannheim. Nach 1945 in Meiningen und an der Volksbühne Berlin. Seit 1923 auch Filmschauspieler. Seit 1952 vorwiegend Regisseur u. Synchronisationen. Nach 1961 Film- u. Fernsehschauspieler in Westberlin. Literatur: Ulrich BV 2,1939; Kürschner 766; Mannheim u. sein Nationaltheater (hg. K. Homering u. K. v. Welck) 1998; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars, 1999. Venske, Henning, geb. 3.4. 1939 Stettin/ Pommern; Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. Studierte Germanistik u. Theaterwissenschaft, daneben Besuch der MaxReinhardt-Schule in Berlin. 1961-65 Schauspieler u. Regieassistent am Schillertheater Berlin, 1965-67 Schauspieler am ThaliaTheater Hamburg. Danach freier Schriftsteller, Regisseur, Fernsehansager u. Rundfunksprecher, seit 1971 Moderator von Musikund Jugendsendungen. Seit 1980 Chefredakteur der Satire-Zeitschrift „Pardon". 1985-93 wirkte er in der Münchner Lach- und Schießgesellschaft mit, für die er auch einen Großteil der Texte schrieb. 1995 trat er mit seinem ersten Soloprogramm auf, begleitet von dem Hamburger Musik- und Gesangstrio Liederjan. V. verfaßt satirische Texte und Kinderbücher. Werke (Ausw.): Gestammelte Werke, 1972; Posa & Dramen, 1974 (beide zus., 1983); Das versendet sich oder Gesammelte Fettnäpfe. Ein deutsches Medienschicksal, 1979; Laßt mich bloß in Frieden. Ein Lesebuch, 1981; Herr Kalaschnikoff rattert den Sonntag ein. Satiren, Pamphlete, Reportagen, Lieder, 1983; Feine Gesellschaft. Nachrichten aus dem Bankensumpf (mit G. Handlögten) 1984; Die deutsche Arbeit, 1988; Der Schmutz aus dem Nest. Ein satirisches Abc, 1990; Klüngel,

Venus

Verden

2769

Filz & Korruption (mit G. Handlögten) 1993i Wilhelms wahnsinnige Erben. Dreckiger Sumpf II (mit dems.) 1996; Gerhard Schröders geheimes Tagebuch, 1997; Briefe aus dem Regierungslager, 1999. Literatur: Ulrich BV 2,193; Kabarett-Lex. 411. Venus, Rudolf, Lebensdaten unbek.; Theatermaler. Künstlerische Ausbildung bei Arno Drescher in Dresden. 1912 Malschüler am Staatstheater Dresden, nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg 1920 am Schauspielhaus Dresden, wo er um 1940 Leiter des Malsaales wurde. Literatur: Ulrich BV 2,1939. Venzago, Mario, geb. 1.7. 1948 Zürich; Pianist und Dirigent. Ausbildung zum Pianisten am Konservatorium in Zürich. Nach Abschluß seines Studiums Orchesterpianist beim Radio della Svizzera italiana in Lugano und Klavierbegleiter. Dann Dirigentenstudium u. a. bei bei Räto Tschupp, Erich Schmid und in Wien bei Hans Swarowsky. 1979-86 Orchesterdirigent, daneben Gastdirigent am Stadttheater Luzern. 1986-89 GMD am Stadttheater Heidelberg. Seit 1989 erster Dirigent der Deutschen Kammerphilharmonie Frankfurt/Main und seit 1990 umfangreiche Gastverpflichtungen, u. a. am Opernhaus Graz, an der Komischen Oper Berlin und am Stadttheater Basel. Literatur: Ulrich BV 2,1939; Ch. Schüren, ~ über seine Arbeit mit dem Münchner Kammerorchester (in: Applaus 1) 1996. Venzig, Sophie s. Reinecke, Sophie. Vera, Charlotte Henriette (geb. Häser), geb. 24.1. 1784 Leipzig, gest. 1.5. 1871 auf dem Landgut Amelia bei Rom; Sängerin und Schauspielerin. Tochter des Musikdirektors und Theaterkapellmeisters Johann Georg Häser (1729-1808), bei dem sie auch ihre Gesangsausbildung erhielt. 1800-03 ausschließlich Konzertsängerin in Leipzig. 1803 Bühnendebut in Dresden, dann am ThéâtreItalien in Paris. 1806 Konzertreise durch Deutschland, trat auch u. a. an den Opernbühnen von Prag und Wien auf. Seit 1806 in Italien, wo sie u. a. in Rom, Siena, Florenz u. 1812 in Mailand (als „divina tedesca") sang. Dann Rückkehr nach Deutschend. Einer Mode der damaligen Zeit folgend sang sie auch Männerrollen (z. B. den Tamino in Mozarts „Die Zauberflöte"). Nach ihrer Heirat mit dem Archivar u. Advokaten Giuseppe Vera trat sie von der Bühne ab, und lebte in Rom bzw. auf dem Landgut Amelia.

Literatur: Ulrich BV 1,721; Eisenberg 381; Flüggen 123; Blum 4,135; Reden-Esbeck 246; Katalog 2/IV.350; Riemann 1,718; Kutsch-Riemens 2,1469; Seeger 293 (alle unter Häser). Vera, Maria, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 13.1. 1954 Laibach/Slowenien; Schauspielerin. Um die Jahrhundertwende Schauspielschülerin am Burgtheater Wien, 1907-09 am Schauspielhaus Zürich, 1910/11 am Nationaltheater Mannheim, ab 1912 in Berlin. 1915 in Graz, 1916 am Tiroler Landestheater Innsbruck, 1917/18 in Danzig u. 1919/20 in Basel. 1920 folgte sie einer Einladung des jugoslawischen Kulturministeriums nach Belgrad u. lebte seit 1924 in Laibach. Literatur: Ulrich BV 2,1939. Verakoff, Emst s. Osterberg, Max Ernst. Verden (auch V.-Herklotz), Alice (geb. Brandes), geb. 20.1. 1885 Breslau, gest. 31.12. 1956 Bad Tölz/Oberbayern; Schauspielerin und Sängerin. Tochter des Opernsängers und Theaterdirektors Georg Brandes. 1902 Debut und Engagement bis 1904 in Hanau, 1904-06 in Köln, 1906-45 Mitglied des Staatstheaters Dresden. 1937/38 wirkte sie auch bei den Festspielen in Heidelberg mit. Nach Zerstörung ihrer Dresdner Wohnung (1945) wohnte sie in Bad Tölz und trat am „ThespisKarren" auf. Dann am Schauspielhaus und am Staatstheater München, in Stuttgart, Basel, Luzern, Bern, Baden-Baden und am Staatstheater Wiesbaden. Auch Filmschauspielerin. Literatur:

Ulrich BV 2,1939.

Verden, Ulrich, geb. 1880 Ort unbek., gest. 10.9. 1953 Weimar; Schauspieler, Regisseur, Dramaturg und Intendant. 1906 Debut in Ratibor, 1907/08 in Itzehoe, 1909-11 in Frankfurt/Oder, 1912/13 in Posen, 1914 ebd. als Gast. 1915-19 in Düsseldorf, 1920/21 Spielleiter u. Schauspieler in Hannover, 1923 am Neuen Theater in Frankfurt/Main. 1926 Schauspieler u. Spielleiter in Plauen u. 1927-29 in Aussig. Seit 1929 in München Dramaturg, Spielleiter u. Schauspieler u. a. an den Kammerspielen und am Volkstheater. 1931/32 am Stadttheater Düsseldorf, 1934 in Aachen, 1935-37 in Darmstadt u. 1938-41 in Köln. Nach dem Krieg lebte er im Marie-Seebach-Stift in Weimar. Literatur:

Ulrich BV 2,1939.

Verden, Valer(i)a, geb. 4.10. 1889 Berlin, gest. 25.9. 1962 Tübingen; Schauspielerin. Private Schauspielausbildung bei Adele

Verder

2770

Wienrich in Berlin. 1907 Debut am Bellevuetheater Stettin, 1909/10 in Graudenz, 1910/11 in Bromberg, dann gastierend. Seit 1915 an versch. Theatern in Berlin, 1919 in Brünn. Nach dem 2. Weltkrieg war sie bis 1962 Mitglied des Landestheaters WürttembergHohenzollern Tübingen. Literatur: Ulrich BV 2,1939; Kürschner 766. Verder (auch V.-Hühnlein), Hans, Lebensdaten unbek.; Schauspieler u. Regisseur. Debut vermutl. 1919 in Landsberg/Warthe, 1920/21 am Stadttheater Beuthen, 1921/22 an den Städtischen Bühnen Hagen, 1922-25 in Erfurt, dann bis 1928 ohne Engagement. 1928-31 Schauspieler u. später auch Regisseur am Stadttheater Guben. 1932-36 Schauspieler u. Oberregisseur am Stadttheater Bautzen, ebd. Leiter der Bautzener Jedermann-Festspiele. 1936 wegen seiner jüdischen Ehefrau Trude Conrad (s. V.-Conrad, Trude) entlassen. 1936 Emigration mit seiner Frau nach Schweden, Mitbegründer der „Freien Bühne" Stockholm. Wirkte bei versch. dt.sprachigen Aufführungen u. Programmen mit. 1945/46 Mitarbeit an dt.sprachigen Programmen am schwedischen Rundfunk. Danach Rückkehr nach Westdeutschland, Publizist. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,966; H. Müssener, Dt.sprachiges Exil-Theater in Skandinavien, 1977. Verder-Conrad, Trude, Lebensdaten unbek.; Sängerin u. Schauspielerin. Vermutl. 1919 Debut und Engagement bis 1921 am Stadttheater Trier, 1921/22 an den Städtischen Bühnen Hagen, 1922-24 an den Städtischen Bühnen Essen, 1924-27 am Opernhaus Berlin. 1932 Darstellerin bei den von ihrem Mann Hans Verder geleiteten Bautzener Jedermann-Festspielen. 1933 als Jüdin Auftrittsverbot. 1936 Emigration mit ihrem Mann nach Schweden, trat in versch. von Emigranten veranstalteten Konzerten auf. Leiterin eines Gesangsstudios in Stockholm. 1945/46 Sängerin in dt.sprachigen Sendungen am schwedischen Rundfunk. 1946 vermutlich mit ihrem Mann Rückkehr nach Deutschland. Literatur: Conrad).

Hdb. Exiltheater

1,155 (unter

Verdier, Lucie s. Ferenczy, Lucie. Verebes (eigentl. Weiss, auch Weisz), Ernst (auch Ernö), geb. 6.12. 1902 N e w York, gest. 13.6. 1971 Woodland Hills/Kalifornien; Sänger, Tänzer, Schauspieler und Regisseur. Ausbildung an der Theaterakademie in Buda-

Veress

pest, der Heimat seiner Eltern. Spielte anfänglich am Theater in Budapest. Übersiedelte 1932 nach Berlin, trat an versch. Bühnen auf u. spielte in zahlreichen Filmen. Dann Schauspieler in Wien, 1933 in Budapest und schließlich in Paris. Rückkehr in die USA. 1937 lebte er als Filmschauspieler und Sekretär von Ernst Hollaender in Hollywood. Er spielte u. a. 1940 an der von Walter Wicclair (eigentl. Weinlaub) gegründeten „Freien Bühne" Los Angeles in Hollywood. Gemeinsam mit Ben Barzmann verfaßte er Drehbücher für amerikanische Filme. Nach einem 1953 erlittenen Schlaganfall arbeitete er noch gelegentlich als Regisseur fürs Fernsehen. Literatur: Ulrich BV 2,1940; Hdb. Exiltheater 2,967; J.-Ch. Horak, Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration nach 1933, 21986; B. Leimbach, Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898-1945, 1991; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994; K. Wendtland, Geliebter Kintopp, Jg. 1940 (Biographie). Vereck(e)i, Olga, geb. Budapest Datum unbek.; Sängerin. Absolvierte die Musikakademie in Budapest. 1969 Debut und Engagement bis 1971 in Ostdeutschland, 1971-75 am Opernhaus in Frankfurt/Main. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1940. Verena, Paula s. Schulthess-Reimann, Paula Verena. Vereno, Veronika, geb. 1953 Salzburg; Kabarettistin u. Kabarettautorin. Herausgeberin der Literaturzeitschrift „Salzburger Kopfsteinpflaster", seit 1992 Mitglied des Kabarettensembles „Travaret", 1995 Gründung des Kabarettensembles „Hopfen u. Malzheimer". Verfasserin von Kabarett-Texten, Liedern u. Satiren. Werke: Die Huaberin und andere schwarze Lieder, Satiren, Tief- und Unsinnigkeiten, 1995. Veress, Sándor, geb. 1.2. 1907 Klausenburg/ Öst.-Ungarn, gest. 3./4.4. 1992 Bern; Musikwissenschaftler u. Komponist. Studierte an der Hochschule für Musik in Budapest, u. a. Komposition bei Z. Kodäly u. Klavier bei B. Bártok. 1935—43 Assistent an der Volksmusikabteilung des Ungarischen Ethnographischen Museums, Forschungsreisen. 1943-49 Prof. für Komposition an der Musikhochschule Budapest. Anfangs 1949 verließ er Ungarn u. ließ sich - nach Aufenthalten in

Verfremdungseffekt

2771

Stockholm u. Rom - in Bern nieder. 1949 Gastprofessor an der Univ. Bern, 1950-81 Lehrer für Komposition, Theorie u. Musikpädagogik am Konservatorium Bern. 1968-77 Extraordinarius u. seit 1971 Ordinarius am Musikwissenschaftlichen Institut der Univ. Bern, Gastprofessuren in Australien u. den USA. Verfasser von zahlr. Fachartikeln u. Aufsätzen. Komponist von Vokal- u. Instrumentalwerken sowie Bühnen- u. Ballettmusik, ferner der Kinderoper „ Die Revolution der Musiknoten", UA 1931 Budapest. Literatur: Riemann 2,846 u. Erg.bd. 2,838; MG G 13,487; E. Dotlein, ~ (in: Melos 21) 1954; ders., ~ (in: Schweizerische Musikzeitung 97) 1957; W. Schuh, H. Ehinger, P. Meylan, H. P. Schanzlin, Schweizer MusikerLexikon, 1964. Verfremdungseffekt. In den theoretischen Schriften „Kleines Organon für das Theater" und „Der Messingkauf" erläutert Brecht die Grundbegriffe des Epischen Theaters. Die Verfremdung wird zu einer der wichtigsten Methoden seines Theaters im wissenschaftlichen Zeitalter. Der V(=Verfremdungs-)Effekt ist eine auf allen Darstellungsebenen zu benutzende Technik (Songs, Projektion, Maske) die den Situationen ihre vertraute und gewohnte Selbstverständlichkeit nehmen soll, um auf den Widerspruch zwischen Wirklichkeit und einer veränderten Realität, im Sinne des dialektischen Materialismus, hinzuweisen. Literatur: LThlnt 949; Sucher 11,237 u. 277; B. Brecht, Kleines Organon für das Theater, I960; ders., Dialoge aus dem Messingskauf, 1964; G. Frartkhauser, Verfredmung als Stilmittel vor u. bei Brecht, 1971; M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986; W. Fang, Brecht u. Lu Xun. Eine Studie zum 1991. Verfürth, Bernd, geb. 27.5. 1947 Ort unbek.; Sänger. Absolvierte die Musikhochschule in Detmold. Seit 1973 am Stadttheater Hildesheim, anfänglich als Chorist, seit 1975 auch als Solist und Regieassistent. Seit 1976 spielt er auch in Bad Segeberg. Literatur: Ulrich 2,1940. Vergue, Marie s. Pernstein, Marie Freiin von. Verheyn (auch Verhayen), Paul, geb. um 1885 Ort unbek., gest. 14.7. 1924 Frankfurt/ Main; Sänger. 1906 vermutlich Debut in Breslau, 1907 in Heilbronn, 1908 in Augsburg, 1909-11 in Hamburg, 1912 in New York,

Verhoeven

1913/14 in Magdeburg, 1915-17 u. 1920/21 in Essen, 1917-19 in Weimar. 1922 in Dortmund und seit 1923 am Landestheater Darmstadt. Literatur: Ulrich BV 2,1940. Verhoeven, Doris s. unter Verhoeven, Paul. Verhoeven, Lis, geb. 11.3. 1931 Frankfurt/ Main; Schauspielerin und Regisseurin. Tochter des Regisseurs Paul Verhoeven und der Schauspielerin Doris Kiesow. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. 1951 Debut und Engagement bis 1954 an den Städtischen Bühnen Frankfurt/Main, 1955-59 an den Kammerspielen und an der Kleinen Komödie in München. Dann freie Schauspielerin, u. a. 1960 in Wuppertal, 1961 an den Bühnen der Stadt Köln, 1966-68 am Schauspielhaus Hamburg, bei den Freilichtspielen Schwäbisch-Hall. 1980 debütierte sie als Regisseurin in der freien Theaterszene in München. Seit 1994 Leiterin der Kreuzgangspiele Feuchtwangen. Sie war mit dem Schauspieler Mario Adorf verheiratet. Auch Film- und Fernsehschauspielerin. Literatur: Ulrich 2,1940; Kürschner 766; Sucher 2 726. Verhoeven, Michael, geb. 13.7. (nach anderer Quelle: 13. 4.) 1938 Berlin; Schauspieler, Schriftsteller und (Film)regisseur. Sohn des Regisseurs Paul Verhoeven und der Schauspielerin Doris Kiesow. Spielte seit 1950 am Theater und seit 1953 in Filmen. Studierte Medizin, 1969 Dr. med. 1960/61 Schauspieler am Renaissance-Theater Berlin. 1962 Debut als Regisseur am Tübinger Kellertheater. 1967 stellte er als Produzent, Autor u. Regisseur seinen ersten Film her („Paarungen" nach Strindbergs „Totentanz"). Gelegentlich inszeniert er auch am Theater, u. a. 1974/75 an den Kammerspielen München. Er ist mit der Schauspielerin Senta Berger verheiratet, mit der er 1965 die „Sentane Film GmbH" gründete. V. verfaßt auch teilweise selbst die Drehbücher, u. a. 1982 mit Mario Krebs das Drehbuch „Die weiße Rose" zu dem gleichnamigen Film (M. V., M. Krebs, Die weiße Rose. Der Widerstand Münchner Studenten gegen Hitler. Informationen zum Film. Mit einem Geleitwort von H. Gollwitzer, 1982). Literatur: Ulrich BV 2,1940; LThlnt 949; Reclams Filmlex. 389; E. Netenjakob, TVFilmlexikon. Regisseure, Autoren, Dramaturgen 1952-1992, 1994; Lex. zum dt.sprachigen Film, Loseblatt. Verhoeven, Paul(us Joseph), geb. 23.6. 1901 Unna/Westfalen, gest. 22.3. 1975 München;

Verhunc

2772

Schauspieler, Regisseur, Intendant und Schriftsteller. Schauspielausbildung bei Karl Wüstenhagen. 1922 Debut an den Kammerspielen München, Regieassistent und Schauspieler kleiner Rollen. 1925 am Alberttheater Dresden, 1926/27 an den Kammerspielen Wien, dann wieder in Dresden und 1930-35 am Schauspielhaus in Frankfurt/Main. 1936-41 Schauspieler u. Regisseur am Deutschen Theater Berlin. Drehte neben seiner Theatertätigkeit auch Filme. 1935/36 Spielleiter an den Kammerspielen München. 1943/44 Intendant des Theaters am Schiffbauerdamm Berlin. 1945-48 Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels (Brunnenhoftheater) München. Gründete in München eine e i g e n e Filmproduktion. 1950 Regisseur an der Kleinen Komödie in München und seit 1951 w i e d e r an den Kammerspielen. A n f ä n g lich als Schauspieler u. Regisseur, 1963-68 auch als Oberspielleiter und Schauspieldirektor. Anschließend Regisseur und Schauspieler am Thalia-Theater Hamburg und bei Tourneetheatern. Auch Filmschauspieler und Verfasser von Bühnenstücken, u.a. „Das kleine Hofkonzert" - „ L i e b e in N o t " (beide mit Toni Impekoven); „Eines Mannes Leben", U A 1942 Berlin; „Ehrliche Arbeit" (mit A x e l von Ambesser) und Drehbüchern. Er war mit der Schauspielerin Doris (eigentl. Dorothea Charlotte Gertrud) Kiesow (1902-74) verheiratet. Er starb auf der Bühne der Münchner Kammerspiele, als er die Gedenkrede für die kurz zuvor verstorbene Schauspielerin Therese Giehse (gest. 3. 3. 1975) hielt. Literatur: Ulrich BV 2,1940; Kürschner 766; LThlnt 949; Reclams Filmlex. 390; Sucher 2 727; Rischbieter 1346; Zur Erinnerung: Therese Giehse, Carl Wery. Sonderheft, Münchner Kammerspiele, 1975; R. Badenhausen, Therese Giehse. Günther Lüders. Eine Würdigung (in: M a s k e u. Kothurn 21) 1975; ... dann spielten sie wieder. Das Bayerische Staatsschauspiel 1946-1986, 1986; E. Netenjakob, TV-Filmelexikon. Regisseure, Autoren, Dramaturgen 1952-1992, 1994. Verhunc (auch Verhun(c)k), Fanchette, geb. 8. 8. 1874 (nach anderen A n g a b e n 1875) Laibach/Slowenien, gest. 11.9. 1944 Golnik/ Jugoslawien; Sängerin. Ausbildung u. a. bei Josef Gänsbacher in Wien. Vermutlich 1897 Debut u. Engagement bis 1898 am Stadttheater Posen, 1898-1917 Mitglied des Opernhauses Breslau. Sie gastierte u. a. an den Hofo p e m von Wien, München u. Dresden und sang 1903 bei den Bayreuther Festspielen. Nach 1917 lebte sie als Pädagogin in Breslau, seit 1938 in Frankfurt/Main u. schließlich in

Vermehren

Jugoslawien. Sie war mit d e m Dirigenten Julius Prüwer verheiratet. Literatur: Ulich BV 2,1941; Eisenberg 1063; Kutsch-Riemens 5,3588; E. Freund, ~ (in: Bühne u. Welt 9) 1907. Verkerk, Stefanie, geb. Bonn Datum unbek.; Sängerin, Schauspielerin u. Tänzerin. Studierte Gesang in Basel, freischaffende Künstlerin am Theater in Basel, in Berlin u. Freiburg. Als Gast am Theater in Heidelberg. Seit 1998 im Ensemble des „Choreographischen Theaters" Bonn. Verlinger, Thomas C., geb. um 1960 Österreich, gest. 1989 Dortmund; Dirigent. Seit 1985 Chordirektor und Dirigent am Opernhaus Dortmund. Literatur: Ulrich BV 2,1941. Verlooy, Elisabeth, geb. 16.6. 1933 Löwen/ Belgien; Sängerin. Erster Gesangsunterricht durch ihre Mutter, die Musikpädagogin war. Dann Besuch der Konservatorien in Brüssel und Mailand. Anfänglich Konzertsängerin. 1956-59 am Opernhaus Frankfurt/Main, 1959-84 Mitglied des Staatstheaters Hannover. Als Gastsängerin trat sie u. a. an den Opernhäusern Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf, Köln und W i e n auf. Literatur: Ulrich BV 2,1941; Kutsch-Riemens 5,3589. Vermehren, Isa Beate, geb. 21.4. 1918 Lübeck; Schauspielerin und Ordensschwester. Zwischen 1933 u. 1935 trat sie an Werner Fincks Kabarett „Die Katakombe" in Berlin auf u. spielte im Film. 1939 Abendmatura (1933 hatte sie das Gymnasium verlassen müssen, weil sie die Hakenkreuzfahne nicht gegrüßt hatte). 1941 auf Tournee. Da ihr Bruder im Februar 1944 desertierte, wurde sie mit ihren Eltern in Sippenhaft g e n o m m e n und in den Konzentrationslagern Ravensbrück, Buchenwald u. Dachau inhaftiert. Nach der Befreiung wurde sie von den A m e rikanern auf Capri interniert. Schließlich wieder in Deutschland, Auftritte in der „Katakombe" u. Filmrollen. Studierte dann Englisch u. Deutsch in Bonn und wurde 1951 N o n n e der Gesellschaft vom Heiligsten Herzen Jesu. 1969 Leiterin der Sophie-BaratSchule in Hamburg. Lebt seit 1983 im Kloster St. Adelheid in Bonn-Beuel. Über ihr Leben schrieb sie in d e m Buch: Reise durch den letzten Akt. Ein Bericht, 1946 (Taschenbuch mit dem Untertitel: Ravensbrück, Buchenwald, Dachau: Eine Frau berichtet, 1979; Neuausg., 1998).

Vermillion

2773

Literatur: Ulrich BV 2,1941; Hdb. Exiltheater 2,967; Β. Leimbach, Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898-1945, 1991; K. Wendtland, Geliebter Kintopp, Jg. 1935 (Biographie). Vermillion, Iris, geb. 1960 Bielefeld; Sängerin. Anfänglich Flötenstudium an der Musikhochschule Detmold, dann Gesangsunterricht, u. a. bei Judith Beckmann in Hamburg sowie Besuch von Meisterkursen bei Erik Werba, Christa Ludwig und Hermann Prey. Vermutlich 1986 Debut am Staatstheater Braunschweig, vorwiegend Gastsängerin, u. a. an der Deutschen Oper Berlin, am Staatstheater Darmstadt, an der Staatsoper Hamburg und bei den Salzburger Festspielen. Literatur: Ulrich BV 2,1941; Kutsch-Riemens 5,3589. Vernay, Charles s. Vemey, Charles. Verne (eigentl. Bechstein), Karen, geb. 6.4. 1918 Berlin, gest. 23.12. 1967 Hollywood; Schauspielerin. Emigrierte 1939 nach England u. 1940 in die USA, wo sie in mehreren Filmen mitwirkte. Ob sie in Dtl. vor ihrer Emigration am Theater spielte, konnte nicht ermittelt werden. In erster Ehe mit dem Schauspieler Peter Lorre (1904-64) verheiratet. Literatur: Ulrich neu 2,1941; J.-Ch. Horak, Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration nach 1933, 21986. Verney (auch Vernay), Charles (Ps. für Karl Hutterstrasser), geb. 11.6. 1863 Wien, Todesdatum u. -ort unbek.; Bankier und Komponist. Bankier in Wien, w o er um 1902 noch nachgewiesen ist. 1897/98 musikalische Studien bei Eduard Kremser. Er komponierte u. a. Tänze, Chöre, Quartette, Singspiele u. Operetten. Werke (nur für die Bühne): Fanchons Leyer. Operette, UA 1892 Wien; Der eingemauerte Bräutigam. Operette, UA 1898 Wien. Literatur: H. Kosel, Deutsch-österreichisches Künstler- u. Schriftsteller-Lexikon, Bd. 1, 1902. Vernier, Friederike, geb. 1814 Pest, gest. Anfang Februar 1877 Ort unbek.; Schauspielerin. Ältere Tochter der Sängerin Therese V. 1829 Debut am Theater an der Wien in Wien, 1830 als Gast mit ihrer Schwester Josefine in Pest. 1831-33 am Theater in Lemberg, 1833-35 am Königstädtischen Theater in Berlin u. 1835-39 am Nationaltheater Mannheim. Dann nicht mehr nachweisbar.

Vernon

Vernier, Josefine, geb. 1819 Wien, gest. 16. 8. 1856 Ort unbek.; Schauspielerin und Sängerin. Trat schon in Kinderrollen auf. 1830 mit ihrer Schwester Friederike als Gast am Theater in Pest. 1839-45 Soubrette am Nationaltheater Mannheim. 1845 verehelichte sie sich mit einem Kaufmann Ackermann und trat von der Bühne ab. Vernier (auch V.-Fischer) Therese (nicht Josepha oder Luise), geb. 1788 Berlin, gest. 1854 Mannheim; Schauspielerin und Sängerin. Tochter des Bassisten Ludwig Franz Josef Fischer (1745-1825) und der Altistin Barbara Anna Maria Strasser. Gesangsausbildung durch ihre Eltern und Vincenzo Righini in Berlin. Während ihrer Ausbildung Konzertsängerin. 1804 ging sie mit Righini zur weiteren Ausbildung nach Italien. Sang seit 1805 an der Oper in Neapel. 1807-12 an der Hofoper Wien, 1812-15 in Budapest, 1815 längere Gastspielreise, u. a. in Berlin, Frankfurt/ Main, Köln u. 1816-19 an der Hofoper Stuttgart. Sie dürfte dann von der Bühne abgetreten sein und gründete eine „Gesangsschule für Damen" in Wien. Literatur: Ulrich BV 1,516; ADB 7,79; Flüggen 85; Kutsch-Riemens 2,1149 (meist unter Fischer oder F.-Vernier); W. Binai, Deutschsprachiges Theater in Budapest, 1972; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980. Vernon, Ashley (eigentl. Kurt Manschinger), geb. 25.7. 1902 Wieselburg/Niederöst., gest. 23.2. 1968 N e w York; Komponist. Kompositionsstudium bei Anton von Webern in Wien u. Studium der Musikwissenschaft an der dortigen Univ., 1938 Emigration nach London, Musiker an der Kleinkunstbühne „Das Laterndl". 1940 ging er in die USA. Freischaffender Komponist u. Redakteur für diverse Zeitschriften. Komponist u. a. von Kammermusik, Chorwerken, Liedern und einaktigen Opern. Die Texte zu diesen Opern schrieb seine Gattin, die Kabarettistin Greta Hartwig. 'Werke (nur für die Bühne): The Barber of N e w York, UA 1953 Hunter College N e w York; Cupid and Psyche, UA 1956 Turnau Opera Players Woodstock/Kanada; The Triumph of Punch; Grand Slam. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,632 (unter Manschinger); S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994; W. Pass, G. Scheit, W. Svoboda, Orpheus im Exil. Die Vertreibung der öst. Musik von 1938 bis 1945, 1995. Vernon, Howard, geb. 14.7. 1914 (nach anderen Angaben 1908) Baden/Kanton Aargau,

Verona

2774

gest. 24.7. 1996 Paris; Schauspieler und Tänzer. Sohn eines Hoteliers. Schauspielausbildung in Berlin bei Erwin Kaiser. Trat nur selten am Theater auf, u. a. 1937-39 am Schauspielhaus Zürich. Ging dann als Steptänzer nach London u. 1939 nach Paris. Gehörte einige Zeit als Tänzer zum Ensemble des Casino de Paris. Seit 1945 wirkte er als Filmschauspieler, vorwiegend in französischen Filmen. Seit Ende der dreißiger Jahre lebte er in Paris. Literatur: Ulrich BV 2,1941; H. Dumont, Geschichte des Schweizer Films, 1987. Verona, Bartolomeo, geb. 12.5. 1744 An· dorno/Piemont, gest. 16.8. 1813 Berlin; Dekorations- und Theatermaler. Ausbildung bei seinen Onkeln, den königlichen Dekorationsmalern Fabrizio u. Bernardino Gagliari (auch in der Schreibung Galliari) in Turin, wo er u. a. auch für die Theater in Turin und Mailand Dekorationen anfertigte. Vermutlich 1768-73 in Wien. Anfang 1773 kam V. mit seinem Onkel Bernardino Gagliari, der von Friedrich dem Großen berufen wurde, nach Berlin. Im selben Jahre wurde V. Dekorateur der Königlichen Oper, u. 1774 fertigte er selbständig die ersten Bühnendekorationen an. Er beteiligte sich auch an der Innenausstattung des 1774-76 erbauten französischen Komödienhauses. 1778-86 inoffiziell (gemeinsam mit Abbé Landi) Intendant der Königlichen Oper. 1780 schuf er auch Bühnendekorationen für das Schauspielhaus des Prinzen Heinrich in Rheinsberg und für das Theater der Markgrafen von BrandenburgSchwedt in Schwedt. 1788 malte er die Räume im Charlottenburger Schloß neu aus und fertigte für das dortige Orangerietheater Dekorationen an. Seit 1772 festangestellter Dekorateur am Nationaltheater Berlin. In den Jahren 1795 bis 1797 schuf er Dekorationen für das Potsdamer Stadttheater, ab 1801 für das neu erbaute Berliner Schauspielhaus. Er war auch für die Innendekoration zahlreicher Villen und Paläste zuständig. In erster Ehe war er mit der Sängerin Juliane Caroline Koch (gest. 1783) u. in zweiter Ehe mit Sofia Perin verheiratet. Literatur: F. Nicolai, Anzeige der vornehmsten, jetzt in Berlin, Potsdam und der umliegenden Gegend lebenden Gelehrten, Künstler u. Musiker, 3 1786; C. Denina, La Prusse littéraire sous Frederic II., Bd. 3, 1791; I. Müller, Der Theaterdekorateur ~ (Diss. Berlin) 1945; G. Wahnrau, Berlin Stadt der Theater, 1957; H. A. Fremei, Brandenburg-Preußische Schloßtheater, 1959.

Versing

Verona, Juliane Caroline s. Koch, Juliane Caroline. Verra, Marie s. Trotz, Marie. Verrón, Franz Josef, geb. um 1917 Ort unbek., gest. 13.9. 1943 (gefallen); Schauspieler. 1941 Debut und Engagement an den Städtischen Bühnen Bromberg/Polen. Literatur: Ulrich BV 2,1941. Versatzstück, kleinere bewegliche Dekorationsteile (z. B. Felsen, Brunnen), beliebig versetzbar. Literatur: Rischbieter 1347; LThlnt 950. Versbach, Fanny, Lebensdaten unbek.; Sängerin. Debut möglicherweise 1886 in Olmütz, 1887-89 in Preßburg, 1890 in Hamburg und anschließend bis 1892 am Stadttheater Graz. 1893 in Linz u. 1894 in Dresden. Nach 1895 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1941; Flüggen 313. Verseil, Luzius, geb. 30.1. 1925 Zürich; Schauspieler. Schauspielausbildung am Bühnenstudio Zürich. 1943-46 Externist am Schauspielhaus Zürich. 1946 am Stadttheater Konstanz, dann an der Schaubude in München. Nach einem neuerlichen Engagement in Konstanz am Deutschen Theater Göttingen. 1953/54 am Stadttheater Basel, dann wieder am Schauspielhaus Zürich. Versenkung, Podium, das aus dem Bühnenboden gefahren werden kann. Dient für Gegenstände oder Auf- bzw. Abtritte von Personen (z. B. plötzliches Verschwinden oder Erscheinen). Literatur: Rischbieter 1348; LThlnt 950. Versing, Anna s. Hauptmann, Anna. Versing (auch Lauber-V.), Auguste, geb. 23.1. 1810 Augsburg, gest. 31.1. 1880 GroßUllersdorf/Mähren; Schauspielerin. Spielte schon zehnjährig in Regensburg, wo ihr Vater Franz Lauber als Sänger engagiert war. Erstes Engagement 1826 in Freiburg/Br., 1826/27 am Stadttheater Leipzig, 1827/28 am Theater in Mainz, dann am Theater in Darmstadt. Anschließend in Mannheim, wo sie sich 1832 mit dem Sänger Wilhelm Heinrich V. verheiratete. 1834-37 in Düsseldorf, 1838-47 am Hoftheater in St. Petersburg, 1848-50 in Prag und 1851-56 in Brünn. Nach einer längeren Pause war sie seit 1858 Mitglied des Stadttheaters Frankfurt/Main. 1871 nahm sie Abschied von der Bühne.

Versing

2775

Literatur: Ulrich BV 1,1065; Eisenberg 1064; Flüggen 191; Reden-Esbeck 389; Kutsch-Riemens 5,3593 (im Artikel Wilhelm V. erwähnt); O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; ders., Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 1817-1828, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der Italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985 (meist unter Lauber). Versing, Wilhelm Heinrich, geb. 1811 München, gest. 1879 Odessa; Sänger und Schauspieler. Debut als Schauspieler in München, dann an den Theatern in Mannheim u. Mainz. 1836/37 am Theater in Düsseldorf. Anschließend Sänger. 1838-44 an der Hofoper und 1844-47 an der Italienischen Oper in St. Petersburg. 1847-55 am Deutschen Landestheater Prag, 1845 gastierte er am Theater in Riga. 1855 beendete er seine Bühnenkarriere und trat die nächsten Jahre als Konzertsänger auf. Später sang er gelegentlich wieder auf der Bühne. Er war mit der Schauspielerin Auguste Lauber (s. V., Auguste) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1942; Eisenberg 1063; Kutsch-Riemens 5,3593; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890 O. Fambach, Das Repertorium des Hofund Nationaltheaters in Mannheim 18041832, 1980. Versing-Hauptmann, Anna s. Hauptmann, Anna. Versteeg, Paulus, geb. 9.7. 1922 Halle/Saale, gest. 13.12. 1964 Basel; Schauspieler. Ausbildung an der Schauspielschule in Halle/ Saale. Debut nach dem Krieg in Stendal, 1949 in Erfurt, 1950 in Frankfurt/Main, 1951 in Esslingen, 1952-55 u. 1958-60 am Städtebundtheater Biel-Solothurn, 1956 am Tiroler Landestheater Innsbruck, 1961/62 am Stadttheater Rheydt. Seit 1963 Mitglied der Komödie Basel. Ehe er sein Engagement am Theater in der Josefstadt Wien antreten konnte, starb er. Literatur: Ulrich BV 2,1942. Versten, Peter, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. Debut nach dem Krieg am Neuen Schauspielhaus in Wien. 1949 am Stadttheater Linz, 1956 am Renaissance- u. Volkstheater Wien, 1957/58 am Tiroler Landestheater Innsbruck, 1959-61 an den Städtischen Bühnen Mainz, 1961-63 in Heidelberg, 1964 in Osnabrück und als Gast am Theater in Lübeck. 1965-68 in Baden-Baden, dann in

Vesely

Regensburg u. 1969-71 an den Städtischen Bühnen Freiburg/Br„ 1971-77 Mitglied des Altonaer Theaters Hamburg. Nach 1990 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1942. Verstl, Johann Baptist (auch Johann Nepomuk), geb. 24.9. 1807 Wolfring/Bayern, gest. 6.4. 1876 Wien; Schauspieler. Am Theater an der Wien, 1850-1876 Mitglied des Hofburgtheaters Wien. Literatur: Ulrich 2,1942; Katalog 2/IV.319 u. 3/V.624; Rub 196. Verstl, Rudolf, geb. 1851 Ort unbek., gest. 13.3. 1905 Baden bei Wien; Schauspieler und Regisseur. 1879 vermutlich Debut in Linz, 1884-87 in Salzburg, seit 1885 auch als Regisseur, 1886 am Theater in Gmunden. 1888/89 in Olmütz, 1890 Schauspieler u. Oberregisseur in Innsbruck. 1891/92 u. 1894-1905 Schauspieler u. Regisseur am Stadttheater Baden, 1893 in dens. Funktionen in Ödenburg. Literatur: Ulrich BV 2,1942; Biogr. Jb. 10, "264. Verwandlung, Wechsel der Dekoration, meist bei geschlossenem Vorhang. Literatur: Rischbieter 1348. Verzi (auch Ferzi), Franz Anton, Lebensdaten unbek.; Equilibrist u. Pantomime. 1748 in Köln nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1942; Pies 376. Vesco, Giselle, geb. 13.5. 1925 Berlin; Tänzerin und Schauspielerin. Debut u. Engagement nach dem Krieg an der Komödie in Berlin, 1956 u. 1959-65 am Kleinen Theater im Zoo in Frankfurt/Main. Dann nicht mehr nachgewiesen. Auch Filmschauspielerin. Literatur: Ulrich BV 2,1942. Veselá, Marie (geb. Kabelácová), geb. 22.9. 1892 Wien, gest. 20. 2. 1969 Prag; Sängerin. Gesangsausbildung bei Gustav Geiringer in Wien. 1914 Debut am Opernhaus Brünn und Engagement bis 1918 u. 1919-22. 1922-59 Mitglied des Nationaltheaters Prag. Sie gastierte an den Opernhäusern Hamburg (1916), Wien, Dresden, Stuttgart u. Mannheim. Literatur: Ulrich BV 2,1942; Kutsch-Riemens 5,3594. Vesely, Herbert, geb. 31.3. 1931 Wien; Schriftsteller, Regisseur und Filmproduktionschef. Studierte Theaterwissenschaft und

Vesely

2776

Kunstgeschichte an der Universität Wien, zeitweise Schauspielunterricht, Filmstatist u. Volontär. 1950 mit Leo Tichat Gründer des Avantgardestudios „Studio peripheri 50" in München, dokumentarische Kurzfilme entstehen. 1961/62 realisierte er seinen ersten Spielfilm „Das Brot der frühen Jahre" nach Heinrich Boll. Vorwiegend Film- und Fernsehregisseur sowie Verfasser von Drehbüchern. Er war mit der Schauspielerin Xenia Hagmann und dann mit der Schauspielerin Karin Schellenberger verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1942; Reclams Filmlex. 391; H. Scheugl, E. Schmidt jr., Eine Subgeschichte des Films, 2. Bd., 1974; R. Lewandowski. Die Oberhausener. Rekonstruktion einer Gruppe 1962-82, 1982; N. J. Schneider, ~ (in: Handbuch Filmmusik) 1986; F. Jung, Das Kino der frühen Jahre. ~ u. die Filmavantgarde der Bundesrepublik (in: Zwischen Gestern u. Morgen) 1989; Lex. zum dt.sprachigen Film, Loseblatt. Vesely, Raimund Friedrich s. Raymond, Fred. Vespermann, Anna, Lebensdaten unbek.; Sängerin. 1810-12 gemeinsam mit ihrem Gatten Wilhelm V. in Braunschweig u. Hannover, 1811/12 in Karlsruhe, seit 1812 Mitglied der Truppe Friedrich bzw. Caroline Müller, die in Augsburg, Köln u. München spielte. Im Oktober 1818 trat sie in München noch auf, danach ist über sie nichts mehr bekannt. Vespermann, Gerd, geb. 24.7. 1926 Berlin; Schauspieler und Regisseur. Sohn des Schauspielerehepaares Kurt V. und Maria Eibenschütz. Ausbildung als Pianist an der Musikhochschule in Weimar und anschließend Schauspielausbildung. Seit 1954 an Berliner und Münchner Bühnen als Schauspieler u. Regisseur engagiert. Auch an der Komödie im Marquardt in Stuttgart, am Theater am Dom in Köln, an der Komödie Düsseldorf, an der Kiemen Komödie Hamburg, in Zwickau (1991/92) u. an der Comödie Bochum (1998/99). Auch Film- und Fernsehtätigkeit sowie Synchronsprecher. Er war mit der Schauspielerin Hannelore Eisner verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1942; Huber 1052. Vespermann, Katharina s. Sigl-Vespermann, Katharina. Vespermann, Klara (geb. Me(t)zger), geb. 17.4. 1799 München-Au, gest. 6.3. 1827 München; Sängerin. Trat bereits in Kinderrollen am Münchener Hoftheater auf. Gesangsausbildung beim Kapellmeister Peter von Win-

Vespermann

ter. 1816 Debut an der Hofoper München und Mitglied bis zur ihrem Tode. Als Gast sang sie an den Opernhäusern in Leipzig (1817), Dresden und Berlin sowie in Italien, 1817/18 an der Scala in Mailand und in Genua. Sie war mit dem Schauspieler und Sänger Wilhelm V. verheiratet. Literatur: Ulrich 2,1234 (unter Mezger); ADB 39,650; Eisenberg 1064; Flüggen 313; N N 5 (1827) 268; Kutsch-Riemens 5,3594; O. Fambach, Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 1817-1828, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der Italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985. Vespermann, Kurt, geb. 1.5. 1887 Kulmsee/ Westpreußen, gest. 13.7. 1957 Berlin-Gatow; Schauspieler. 1913 am Königlichen Schauspielhaus Berlin, dann an Berliner Bühnen engagiert: 1945-49 am Theater in der Kaiserallee, 1950/51 u. 1953/54 an der Komödie u. 1950 am Renaissancetheater. Zahlreiche Filmrollen, auch schon im Stummfilm sowie Rundfunktätigkeit. Er war mit der Schauspielerin Lia Eibenschütz (s. V., Lia Mathilde) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1942; Kürschner 767. Vespermann, Lia Mathilde (eigentl. Lina, geb. Eibenschütz), geb. 19.3. 1899 Wiesbaden; Schauspielerin. Tochter des Pianisten und Dirigenten Albert Eibenschütz (18571952) und der Pianistin Wilhelmine Marianne Wnuczek. 1929/30 an der Tribüne Berlin, 1932/33 am Kabarett der Komiker Berlin und Filmschauspielerin. Dann ohne Engagement. 1955 am Renaissance-Theater Berlin. Sie war mit dem Schauspieler Kurt Vespermann verheiratet. Literatur: Ulrich BV 1,442; Kürschner 144; Hdb. Exiltheater 1,210 (jeweils unter Eibenschütz). Vespermann, Maria s. Arndts, Maria u. unter Vespermann, Wilhelm. Vespermann, Wilhelm, geb. 1784 Hannover, gest. 8.1. 1837 München; Schauspieler, Sänger und Regisseur. Debütierte 1801 bei einer reisenden Gesellschaft, 1802 Mitglied der Gesellschaft Thomala in Hannover, dann am Stadttheater Bremen u. Hannover. Seit 1809 bei der Truppe von Friedrich Walter, der Hannover, Braunschweig u. Magdeburg bespielte. 1811/12 am Hoftheater Karlsruhe. 1812-16 Mitglied der Truppe Friedrich bzw. Caroline Müller, die u. a. in Augsburg, Wiesbaden, Mainz und Köln spielte. 1817-37 Mitglied des Hoftheaters München, seit 1821

Vesque von Püttlingen

Vestvali

2777

auch als Regisseur. 1821 gastierte er am Hofburgtheater Wien. Er war in erster Ehe mit Anna V., dann mit Klara Me(t)zger (s. V., Klara) und in dritter Ehe mit Katharina Sigi (s. Sigl-V., Katharina) verheiratet. Die Tochter aus zweiter Ehe war die Künstlerin Maria von Arndts (1823-1882). V. verfaßte den Text der Oper „Die schöne Seiltänzerin" (Musik: Demharter) UA um 1815 Augsburg.

M G G 13,1566; Seeger 310; anon., Eine Lebensskizze aus Briefen u. Tagebuchblättern zusammengestellt, mit Briefen von Nikolai, Löwe, Berlioz, Liszt u. a. Seinen Freunden gewidmet, 1887; H. Schultz, ~ (Diss. Leipzig) 1930; H. Ibi, Studien zu ~ s Leben u. Opernschaffen (Diss. Wien) 1949; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997.

Literatur: Ulrich BV 2,1942; ADB 39,649; Eisenberg 1065; Flüggen 313; Rub 241; N N 15 (1837) 1195; Kutsch-Riemens 5,3594 (im Artikel Klara V.); W.Stich, ~ (in: Musen für Kunst, Literatur, Musik, Theater u. Moden 2/4) 1837; H. Horn, Die Geschichte der Münchener Faustaufführungen, 1928; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995.

Vesten, Hermann Hermann von.

Vesque von Püttlingen, Johann (Ps. Johann Hoven), geb. 23.7. 1803 Oppeln/Schlesien, gest. 29. 10. 1883 Wien; Beamter und Komponist. 1804 übersiedelte er mit seiner Familie nach Wien, studierte ebd. Jura u. besuchte das Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde. 1827 Dr. iur., seit 1827 im Staatsund 1838-72 im diplomatischen Dienst tätig. 1827 Gesangsstudien bei Ciccimarra u. musikalische Ausbildung u. a. seit 1833 bei Simon Sechter. Seit 1837 Mitglied des Comités der Gesellschaft der Musikfreunde, 1850 PräsesStellvertreter, reorganisierte das Konservatorium. 1874/75 künstler. Beirat des Direktoriumskomitees der Komischen Oper in Wien. Komponist von Kirchenmusik, zahlreichen Liedern u. Opern. Werke (nur für die Bühne): Elena ossia la Donna del Lago, UA 1830 Wien (konzertant von Dilettanten im Salon der Baronin Heß); Turandot (Prinzessin von Schiras). Oper (Text: J. Zerboni de Sposetti nach Schiller) UA 1838 Wien; Johanna d'Arc. Oper (Text: O. Prechler nach dems.) UA 1840 Wien; Liebeszauber oder Das Kätchen von Heilbronn. Oper (Text. ders. nach W. Kleist) UA 1845 ebd.; Ein Abenteuer Karl des II. Komische Oper (Text: H. Ritter v. Mosenthal nach dem Französ.) UA 1850 Wien; Der lustige Rath. Romantische Oper (Text: ders. nach dem Französ.) UA 1852 Weimar; Lips Tullían oder Die Ente. Komische Oper (Text ders. nach dem Französ.) UA 1855 Weimar; Die Belagerung Wiens durch die Türken, nicht aufgeführt; Die Burg an der Thaya (größtenteils vernichtet) 1845 Aufführung der Ouvertüre. Literatur: Ulrich BV 2,1942; ADB 39,651; Wurzbach 50,196; Katalog 1/111,254 u. 3/V.624; Riemann 2,847 u. Erg.bd. 2,839;

s.

Festenberg-Packisch,

Vestri-Wächter, Wilhelmine Constanze, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. 1849-69 Mitglied des Hoftheaters Dresden, wo sie um 1890 noch lebte. Literatur: Ulrich BV 2,1943; Flüggen 313. Vestvali, Felicita von (eig. Felicja Westfalowicz bzw. Anna Stegemann), geb. 1834 Krakau (nach anderen Quellen 1831 oder 1839 Stettin), gest. 3.4. 1880 Warschau; Sängerin und Schauspielerin. Ihre Familie mußte aus politischen Gründen Polen verlassen u. lebte unter dem Namen „Stegemann" in Stettin. Sie entfloh dem Elternhaus und schloß sich unter dem Namen Anna Stegemann der Theatergesellschaft Bröckelmann in Leipzig an. Dort auch Stimmausbildung durch Wilhelmine Schröder-Devrient. Erstes Engagement als Sängerin in Leipzig und am Hoftheater Hannover. Weitere Ausbildung in Paris, Mailand und Neapel. Anschließend Konzerttournee. 1853 gastierte sie an der Scala in Mailand, 1855 in London, dann vorwiegend in Amerika. Hierauf in Mexiko, wo sie das Nationaltheater bis etwa 1859 leitete. Dann zwei Jahre in Paris. Rückkehr nach Amerika. Seit 1862 trat sie hautpsächlich in Sprechrollen auf, vor allem in männlichen Shakespeare-Rollen (z. B. als Hamlet u. Romeo). 1867 gastierte sie in London u. 1868 in Deutschland. Vor ihrem Tod lebte sie einige Zeit in Bad Warmbrunn, wo sie eine Villa besaß (und auch begraben ist). Möglicherweise komponierte sie das Volksschauspiel „Romano oder Die Pabstwahl", zu dem sie auch den Text verfaßte. Literatur: Ulrich BV 2,1943; ADB 39,653; Eisenberg 1065; Flüggen 313; Kutsch-Riemens 2,880 (unter De Vestfali); H. Uhde, das Stadttheater in Hamburg 1827-1877. Ein Beitrag zur deutschen Culturgeschichte, 1879; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995.

Veth

2778

Veth, Kurt, geb. 31.10. 1930 Chemnitz; Regisseur. Arbeitete nach der Matura am Theater, studierte dann Theaterwissenschaft in Weimar und Leipzig. 1955-57 Regieassistent am Maxim-Gorki-Theater in Berlin. 1957-60 Oberspielleiter am Theater in Brandenburg, hierauf Regisseur und dramaturgischer Mitarbeiter am Berliner Ensemble. 1964-66 Schauspieldirektor und stellvertretender Intendant am Landestheater Halle, 1966-70 Regisseur und dramaturgischer Mitarbeiter am Maxim-Gorki-Theater. 1970-87 Regisseur und Drehbuchautor beim Fernsehen und seit 1987 Rektor der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch" in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1943; LThlnt 951; Biogr. Handbuch der SBZ/DDR 1945-90 (hg. G. Baumgartner u. D. Hebig) 2. Bd., 1997. Vetter, Albert, geb. 13. 10. 1886, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler. Spielte bereits 13jährig kleine Rollen an der Max-ReinhardtSchule, am Deutschen Theater Berlin. Dann versch. Tätigkeiten beim Theater, Schauspieler einer Wanderbühne. Später u. a. Kinobesitzer und Direktor einer Wandertruppe. Nach dem Krieg beim Varieté. Sein Versuch, ein eigenes Theater, die „Lachbühne am Kottbusser Damm" zu führen, scheiterte. Er trat noch gelegentlich auf, u. a. 1959 im Titania-Palast Berlin. Er lebte in Berlin, wo er 1976 seinen 90. Geburtstag feiern konnte. Literatur: Ulrich BV 2,1943. Vetter, Bernhard, geb. 1742 Dresden, gest. 6. 6. 1812 wohl Graz; Schauspieler. 1778-82 in Prag, dann bei der Waizhoferschen Truppe in Linz, mit der er auch nach Graz kam, ebd. bis 1812 im Engagement. Literatur: K. Fleischmann, Das steirischer Berufstheater im 18. Jahrhundert, 1974.

Vetterling

Sänger. Studierte anfängl. Kameralwissenschaft, Chorist am Hoftheater Stuttgart, wo er bald auch kleinere Solopartien sang. 1823/24 am Stadttheater Augsburg, 1824-27 am Opernhaus Leipzig und 1827-31 am Hoftheater in Darmstadt. 1831/32 gastierend. Seit 1832 Mitglied des Hoftheaters Stuttgart. Er gastierte auch an den Hofopern von Berlin u. Wien. Auch Oratoriensänger. Seit 1828 war er mit der Schauspielerin Wilhelmine Miedke-Aschenbrenner verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1943; ADB 39,66; Eisenberg 1066; Flüggen 313; Blum 7,171; Kutsch-Riemens 5,3596; O. Fambach, Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 1817-1828, 1980. Vetter, Helmut geb. 15.5. 1935 München; Dirigent. Private Musikstudien u. Besuch des Konservatoriums in München. 1966-68 Solorepetitor am Stadttheater Luzern, 1968 Solorepetitor u. Dirigent in Münster, 1970 in dens. Funktionen an den Städtischen Bühnen Freiburg/Br., 1971-81 Chordirektor u. seit 1975 Solorepetitor u. Dirigent an den Städtischen Bühnen Augsburg. 1981-83 Chordirektor u. 1984/85 Solorepetitor in Augsburg. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1943. Vetter, Karl, geb. 12. 3. 1895 Aschaffenburg, gest. 18.5. 1974 wohl Freiburg/Br.; Schauspieler. 1913 Debut am Schauspielhaus Frankfurt/Main, nach dem Ersten Weltkrieg für jeweils kurze Zeit in Bad Neuenahr, Bamberg (1919), Lindau, Esslingen (1920), Stuttgart und Landsberg/Warthe (1921). 1921-24 am Stadttheater Bonn. 1924-60 Mitglied (seit 1965 Ehrenmitglied) der Städtischen Bühnen Freiburg/Br. Literatur: Ulrich BV 2,1943; Kürschner 767. Vetter, Konrad (gen. „der große Vetter"), geb. 1799 Ort unbek., gest. 29.3. 1866 Wien; Schauspieler in Klagenfurt und bei Wandertruppen. Literatur: Katalog 3/VI.670.

Vetter, Cäcilie, geb. 1772 Hamburg, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspielerin u. Schriftstellerin. Spielte im Herbst 1790 in Wien, dann in Berlin, wo sie sich 1823 von der Bühne zurückzog. 1793 erschien von ihr „Augusta, Wahrheit oder Lüge? Wie man es nimmt, es schriebe ein Mädchen". Literatur: E. K. Blümml, G. Gugitz, AltWiener Thespiskarren. Die Frühzeit der Wiener Vorstadtbühnen, 1925; A. Eschelmüller, Das Bild der Frau als Dramatikerin im dt.sprachigen Raum im 18. und 19. Jahrhundert, 1988.

Vetterte, Joseph, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 7.4. 1783 Augsburg; Schauspieler. Mitglied der Truppe von Franz Joseph Sebastiani. Trat später von der Bühne ab und wurde fürstlich bischöflicher Hoffourier.

Vetter, Franz Xaver geb. 22. 8. 1797 Schwäbisch Gmünd/Württemberg, gest. 30. 6. 1845 Stuttgart (Selbstmord, ertrunken im Neckar);

Vetterling, Arno, geb. 26.3. 1903 Naumburg/Saale, gest. 29.1. 1963 Hildesheim; Dirigent und Komponist. Anfänglich Lehrer,

Vetter, Wilhelmine s. unter Miedke, Carl.

Vettermann

2779

studierte später am Konservatorium Musik u. wurde 1935 Theaterkapellmeister in Chemnitz. Er ging dann nach Berlin, w o er als Komponist lebte. Nach dem 2. Weltkrieg ließ er sich in Bremen nieder. Operettenkomponist. Werke: Venezia. Operette, U A 1935 M a g deburg; Die Dorothe. Operette, U A 1936 ebd.; Liebe in der Lerchengasse. Operette, U A 1936 ebd. Literatur: Ulrich BV 2,1943; Riemann Erg.db. 2,840; H. Wagner, Das große Operettenbuch, 1997. Vettermann, Curt (auch Kurt), geb. um 1879 Ort unbek., gest. 12.3. 1918 Leipzig; Schauspieler und Regisseur. 1902 Debut in Crefeld, 1903 in Barmen, 1904 in Saalfeld, 1905 in Hamburg-Altona, 1906 Schauspieler u. Regisseur in Witten/Nordrhein-Westfalen, 1907 Schauspieler in Trier, 1908 in Thom/Westpreußen, 1909 in Schweidnitz und ab 1910 Mitglied des Stadttheaters Leipzig. Literatur:

Ulrich BV 2,1943.

Vettori, Josef ine, geb. in W i e n Lebensdaten unbek.; Sängerin. Private Gesangsausbildung, u. a. bei Rosa Papier. 1895 Debut am Theater in Düsseldorf, 1896-1900 am Hoftheater in Braunschweig, 1900-02 am Stadttheater Straßburg. 1902-04 am Centraltheater in Berlin. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1943; Eisenberg 1066. Vettweiß, Friedrich Gottlieb, geb. um 1823 Ort unbek., gest. 8.10. 1878 Kassel; Chorist, Sänger und Inspizient am Hoftheater Kassel. Literatur: Ulrich BV 2,1943. Veuhoff, Adolf, geb. 13. 2. 1909 Herne/Westfalen, gest. 17.8. 1986 Bern; Sänger, Schauspieler und Regisseur. 1929 Debut in Bochum, vermutl. 1930 als Gast in Elberfeld, 1930/31 und 1932-35 am Stadt- bzw. Grenzlandtheater Tilsit, 1935-38 Sänger u. Regisseur am Stadttheater in Stralsund und 1938-41 in Rostock. 1941-44 am Stadttheater Bromberg. Nach dem Krieg am Nollendorfu. Metropoltheater Berlin. 1947/48 Spielleiter u. Sänger der Operette in Quedlinburg. 1948-56 Sänger u. Oberspielleiter der Operette am Landestheater Coburg. 1956-1979 Mitglied des Stadttheaters Bern als Sänger, Komiker, Schauspieler u. Regisseur der Spieloper und Operette. Literatur: Ulrich BV 2,1944; Kürschner 767; Suter 431; Nachruf (in: Szene Schweiz 14) 1986/87.

Viardot-Garcia

Vial (auch Granichstätten-V.), Antonia (Antoinette), geb. 18.4. 1808 (nach anderer Quelle 1810) Bamberg, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. Private Gesangsausbildung in Bamberg, Paris u. bei Pisaroni in Italien. 1828 erster Bühnenversuch an der Hofoper München, 1830 ebd. eigentl. Debut u. Engagement bis 1832. 1832-36 wieder in Italien, u. a. 1832/33 an der Mailänder Scala, 1835/36 am Teatro Fenice in Venedig, in Mantua u. Turin. 1835 für sechs Monate am Königstädtischen Theater Berlin. 1836/37 an der Hofoper Wien, 1837/38 gastierte sie im deutschsprachigen Raum, u. a. in Nürnberg, Augsburg u. München. 1839/39 am Stadttheater Zürich engagiert, 1839/40 an der Hofoper München u. 1840/41 am Deutschen Opernhaus Budapest. Nach 1841 trat sie offenbar w e g e n ihrer Heirat - von der Bühne ab. 1844 gastierte sie noch zweimal an der Hofoper Wien. Literatur: Ulrich BV 2,1944; Flüggen 313; Katalog 2/IV.373; Kutsch-Riemens 5,3597; F. Leist, Geschichte des Theaters in Bamberg bis zum Jahre 1862, 21893. Viala s. unter Viala-Mittermay(e)r, Marie. Viala-Mittermay(e)r, Marie, geb. 1817 München, gest. 29. 8. 1900 ebd.; Sängerin. Tochter des Sängers Georg Mittermay(e)r. Gesangsausbildung in München, 1841 Debut an der dortigen Hofoper. 1842-44 am Stadttheater Regensburg, 1844/45 und 1846-62 Mitglied des Hoftheaters Meiningen, 1845/46 am Stadttheater Mainz. Sie gastierte u. a. an den Opernhäusern in Darmstadt, Berlin, Karlsruhe, München (1849/50) u. Budapest. Nach 1862 wirkte sie als Gesangslehrerin in München. Sie war mit dem Sänger Viala (Vorname u. Lebensdaten unbek.) verheiratet, der 1841—43 am Theater in Innsbruck und seit 1844 mit ihr gemeinsam im Engagement in Meiningen war. 1863/64 sang er am Theater in Salzburg. Literatur: Ulrich BV 2,1258 (unter Mittermayr); Flüggen 313; Kutsch-Riemens 5,3598. Viardot-Garcia (auch Héritte-V.), Louise Pauline Maria Henriette, geb. 14. 12. 1841 Paris, gest. 17.1. 1918 Heidelberg; Sängerin und Komponistin. Tochter des Theaterdirektors Louis Viardot (1800-1883) und der Sängerin Pauline Viardot-Garcia (1821-1910). Nach ihrer Ausbildung durch ihre Mutter trat sie vor allem als Konzertsängerin auf. Seit 1862 war sie mit d e m Generalkonsul Héritte de La Tour verheiratet und wirkte hauptsächlich als Gesangslehrerin. Sie komponierte

Vibach

2780

Kantaten, K a m m e r m u s i k u n d die O p e r „Lindoro", UA 1879 Weimar. Literatur: Ulrich BV 2,1944; R i e m a n n 2,849; Kutsch-Riemens 5,3598. Vibach, Karl Walter, g e b . 14.9. 1928 Paderborn, gest. 10.6. 1987 Lübeck; Schauspieler, I n t e n d a n t u n d Regisseur. Besuchte die T h e a terschule des D e u t s c h e n T h e a t e r s Berlin. 1948 D e b u t a m S c h a u s p i e l h a u s Stuttgart, d a n n a n d e r T r i b ü n e u n d 1950-52 a m Staatst h e a t e r Kassel, 1952/53 a m Kabarett d e r Kom i k e r in Berlin. 1953-55 a m S c h a u s p i e l h a u s Düsseldorf u n d 1955-60 a m S c h a u s p i e l h a u s H a m b u r g (Regieassistent von Gustaf G r ü n d gens). 1961 I n t e n d a n t des N o r d m a r k - L a n d e s t h e a t e r s Schleswig. 1962-66 Schauspieldirektor a m W ü r t t e m b e r g i s c h e n Staatstheater Stuttgart. 1968-78 Gl d e r B ü h n e n d e r H a n s e stadt Lübeck. A n s c h l i e ß e n d Direktor d e s T h e a t e r s d e s Westens Berlin u n d seit 1984 I n t e n d a n t d e r Bad Hersfelder Festspiele. Er w a r mit d e r Schauspielerin M a r i a n n e Schubart (geb. 1926) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1945 (unter Viebach); Kürschner 767; 100 J a h r e T h e a t e r des Westens 1896-1996, 1996. Vibrans, Mathilde, geb. 1831 H e l m s t e d t / N i e d e r s a c h s e n mögl., gest. 15. 11. 1852 Dresden; Sängerin. G e s a n g s a u s b i l d u n g in Braunschweig, weitere G e s a n g s s t u d i e n u n d dramatischer Unterricht in D r e s d e n . 1851 Engagement am Hoftheater Dresden. Literatur: N N 30 (1852) 776. Victor, Charles, L e b e n s d a t e n u n b e k . ; S ä n g e r u n d Regisseur. 1890-92 a m S t a d t t h e a t e r Breslau. 1894/95 S ä n g e r u. Regisseur a m Königlich Freistädtischen T h e a t e r in E s s e g / Slavonien, d a n n jeweils eine Saison in Linz, Zürich, N ü r n b e r g , Metz u n d A a c h e n . 1902 u. 1904 in Olmütz, 1903 in Klagenfurt. D a n n als Gast in E n g l a n d , seit 1909 lebte er in H e n n dorf/Salzburg. N a c h 1916 nicht m e h r n a c h g e wiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1944; F l ü g g e n 313. Victor, Eugen, geb. in Wien D a t u m unbek.; S c h a u s p i e l e r u n d Regisseur. Besuchte die Schauspielschule Krauss in Wien u n d n a h m G e s a n g s u n t e r r i c h t bei Gelu Mintscheff. 1958 vermutl. D e b u t a n d e n Städtischen B ü h n e n Münster. 1960-62 in Verden/Aller, 1962-65 a m S t a d t t h e a t e r Rheydt, 1965-69 a m T h e a t e r in Detmold, d a n n Spielleiter u. S c h a u s p i e l e r in Pforzheim. 1972/73 Schauspieler u. Spielleiter a m T h e a t e r in Luzern. Seit 1979 Mitglied d e s L a n d e s t h e a t e r s Linz.

Vidmar- Stritar

Literatur: H. G. Peters, Vom H o f t h e a t e r z u m Landestheater. Die D e t m o l d e r B ü h n e von 1825 bis 1969, 1972. Victor (auch Viktor), Hansi, L e b e n s d a t e n u n b e k . ; Schauspielerin u n d S ä n g e r i n . D e b ü tierte vermutlich 1898 a m R a i m u n d t h e a t e r Wien, d a n n in Budweis, 1901/02 a m Stadtt h e a t e r St. Pölten, 1902-05 a m Königlich Freistädtischen T h e a t e r in Esseg/Slavonien, hierauf in Bielitz/Schlesien. 1906-08 a m T h e a t e r in Klagenfurt, 1908/09 a m T h e a t e r in M a r b u r g / D r a u . 1910 in Wien a n versch. T h e a t e r n engagiert, n a c h 1922 nicht m e h r n a c h g e w i e sen. Victora, Josef, g e b . u m 1879 Ort u n b e k . , gest. 19.4. 1954 Wien; S ä n g e r u n d Schauspieler. D e b u t 1900 a m Kaiser-Jubiläums-Theater, 1902/03 u. 1907 a m T h e a t e r in d e r Josefstadt, b e i d e Wien. 1904 in Linz, 1905 u. 1916 in Breslau, 1906 in Berlin, 1908/09 in Prag, 1910/11 in W i e n a m R o n a c h e r T h e a t e r u. seit 1912 a m J o h a n n - S t r a u ß - T h e a t e r , wo er in d e r UA von K ä l m ä n s „ Z i g e u n e r p r i m a s " mitwirkte. 1917 in Aussig u. Teplitz, 1918 a m Künstler-Theater in Wien, 1921 gastierte er in F r a n k f u r t / M a i n u. 1933 war er Spielleiter u. Schauspieler a m N e u e n Lustspielhaus in Wien. Literatur: Ulrich BV 2,1945. Victorin, Bertha von s. Niederle, Bertha. Victorin, E m m a (geb. Link), L e b e n s d a t e n u n b e k . ; Schauspielerin. Vermutlich seit 1873 a m D e u t s c h e n T h e a t e r in d e r Wollgasse in Budapest, später a n versch. T h e a t e r n in Berlin, 1890-92 a m Adolf-Ernst-Theater in Berlin. Mit d e m Dirigenten Franz Victorin verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1944; F l ü g g e n 313. Victorin, Franz, geb. 1830 Prag, gest. 8.4. 1888 Berlin; Dirigent. A n f a n g s Militärkapellmeister. Vermutlich seit 1873 Dirigent a m D e u t s c h e n T h e a t e r in der Wollgasse in Budapest. N a c h e i n i g e n E n g a g e m e n t s in Öst. in H a m b u r g tätig. Seit 1884 Dirigent a m N e u e n Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin. Er w a r mit d e r Schauspielerin E m m a Link (s. V., E m m a ) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1944; W. Binai, D e u t s c h s p r a c h i g e s T h e a t e r in Budapest, 1972. Vidmar-Stritar, N a d a , geb. 28.5.1917 Bruck/ Leitha/Niederöst.; Sängerin. A u s b i l d u n g in Laibach, 1943 D e b u t a m d o r t i g e n O p e r n -

Vidron

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haus. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie Mitglied dieses Opernhauses, dem sie bis 1974 angehörte. Auch Konzertsängerin. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Kutsch-Riemens 5,3601. Vidron, Angèle, geb. 18.5. 1875 Paris, gest. 17.1. 1966 Chemnitz; Sängerin. Ausbildung in Wien. 1902 Debut und bis 1903 Engagement am Theater in Graz, 1903-18 Mitglied des Opernhauses Köln und 1918-23 des Stadttheaters Chemnitz. 1923-25 am Stadttheater Kiel und 1925/26 am Stadttheater Stettin. Sie gastierte u. a. an den Hofopern von Wien, Dresden u. Berlin, in Italien und in der Schweiz. Auch Konzertsängerin. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Kutsch-Riemens 5,3602. Viebeg, Wilhelm, geb. 21.6. 1859 Königswusterhausen bei Berlin, gest. 25.1. 1920 Alsbach/Bergstraße; Schauspieler und Theaterdirektor. 1884-89 Schauspieler in Freiburg/Br., 1890-95 am Hoftheater Berlin, 1896-1908 in Darmstadt. 1909-12 Direktor des Thalia-Theaters in Saarbrücken. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Flüggen 314. Viebig, Clara s. Cohn-Viebig, Clara. Vlebig (eigentl. Cohn), Ernst (WilhelmRichard), geb. 10.10. 1897 Berlin-Schöneberg, gest. 18.9. 1959 Eggenfelden/Niederbayern; Dirigent u. Komponist. Sohn der Schriftstellerin Clara V., Schüler von Emil von Reznicek. Nach dem 1. Weltkrieg 1919/20 Korrepetitor u. 1920 Dirigent am Stadttheater Lübeck, 1921 Dirigent am Stadttheater Braunschweig und 1921/22 Operettenkapellmeister in Hannover. 1922-25 Redakteur der Zeitschrift „Musik". 1925 Aufnahmeleiter u. Dirigent bei der ElectrolaSchallplattengesellschaft, 1928 künstler. Direktor der Adler Phonograph A.-G. Emigrierte 1934 nach La Plata, Argentinien. Nach dem 2. Weltkrieg kehrte er nach Dtl. zurück. Er komponierte u. a. Lieder, Chöre, Kammermusik und Opern. Werke (nur für die Bühne): Nacht der Seelen (Text: Clara V.) Oper, UA 1922 Aachen; Die Mora (Text: dies.) Oper, UA 1925 Düsseldorf; Das Korallenkettlin, unvollendet. Literatur: Ulrich 2,1945; Riemann 2,851 u. Erg.bd. 2,842. Viebrock, Anna, geb. 3.8. 1951 Köln; Bühnen- und Kostümbildnerin. Studierte bei Karl Kneidl an der Kunstakademie in Düsseldorf. Erstes Engagement am Schauspiel Frankfurt/Main, dann Zusammenarbeit mit Hans

Viedert

Neuenfels. Arbeitete dann an der Oper in Frankfurt/Main, an den Theatern in Bonn u. Heidelberg, am Staatstheater Stuttgart, an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz Berlin. 1988-93 Engagement als Bühnenund Kostümbildnerin am Theater in Basel. Häufig Zusammenarbeit mit Jossi Wieler und Christoph Marthaler. Seit 1993 Ausstattungsleiterin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, weiterhin an den Theatern in Stuttgart u. Berlin tätig. 1998 gemeinsam mit Ch. Marthaler bei den Salzburger Festspielen. A b der Saison 2000/01 mit Christoph Marthaler am Schauspielhaus Zürich. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Sucher2 727; F. Wille, Theater der verlorenenen Zeit oder: Alpträume aus dem Hinterhalt. die Bühnenbildnerin des Jahres (in: Theater heute, Jahrbuch). 1994; Die Gesprächsprobe. Über die „Methode Marthaler" u. ihre Anwendung auf die Darstellenden Künste, über Reisen, Wein, Essen, Musik und andere inspirierende Lebenslüste ... Ein Gespräch mit Ch. Marthaler u. ~ (in: ebd., Jahrbuch) 1997; Die Entdeckung des Alltags. N. Grevsen sprach mit der Bühnen- u. Kostümbildnerin ~ (in: Opernwelt, Jahrbuch) 1999. Viedert, Franziska s. Schenk, Franziska. Viedert, Johann Friedrich, geb. 29.10. 1791 Chemnitz/Sachsen, gest. 1857 Riga; Schauspieler, Dramaturg und Schriftsteller. Anfänglich Fabrikarbeiter. Spielte dann an versch. Bühnen in Dtl., u.a. 1820-22 in Reval/Estland, 1822-33 am Theater in Riga, auch als Dramaturg und Sekretär. 1824 heiratete er die Schauspielerin u. Sängerin Franziska Schmidt (seit 1832 verehelichte Schenk, später Szegöffy) und trat mit ihr gemeinsam auf. Er gab den „Almanach für Freunde der Schauspielkunst" heraus, in dem u.a. seine dramatischen Werke erschienen. Werke: Die Talentprobe einer reisenden Virtuosin; Almanach für Freunde der Schauspielkunst: Bd. 1: Geschichte des Theaters zur Riga vom Jahre 1760-1827 - Mozart als Bräutigam, oder die Erdbeeren. Dramatisches Idyll - Bd. 2: Fortsetzung der Geschichte des Theaters zur Riga - Historische Rückblicke auf die dramatische Kunst und das Schauspielwesen der Griechen, Römer, Italiener, Franzosen und Deutschen - Neujahrsgratulation eines Theater Directeurs. Monodrama - Bd. 3: Fortsetzung der Geschichte des Theaters zu Riga - Dramatische Familienspiele, mit Berücksichtigung auf Kinderrollen ... - Der Gastspieler oder Das geräumte Orchester, 1828-30.

Viegelscherer

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Literatur: Ulrich 2,1945; J. F. v. Recke u. C. E. Napiersky, Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Estland u. Kurland, Bd. 4, 1832; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890. Viegelscherer, Johann Ferdinand, Lebensdaten u. nähere Lebensumstände nicht bek.; Schauspieler. Trat 1700 auf dem Heumarkt in Köln auf. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Pies 376. Viehmann, Franz, geb. 1939 Ort unbek.; Schauspieler. Besuchte die Staatliche Schauspielschule in Berlin, 1963/64 erstes Engagement in Putbus/Mecklenburg-Vorpommern, seit 1965 Mitglied des Berliner Ensembles. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Theaterlex. 582. Viehoff, Udo Heinz Ferdinand s. Vioff, Udo Heinz Ferdinand. Viehoíí, Wilhelm s. Vilmar, Wilhelm. Viehweg, Fritz, geb. 3.3. 1880 Dresden, gest. 30.6. 1929 Leipzig; Dramaturg und Theaterdirektor. Seit 1903 am Schauspielhaus Leipzig als Dramaturg, seit 1910 als stellvertretender Direktor und Regisseur, seit 1913 als artistischer Direktor u. Oberregisseur, 1914-16 dessen Direktor. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Biogr. Jb. 11 (1929) 371. Viehweger, Erich, geb. 1907 Ort unbek.; Bühnenbildner. Nach dem 2. Weltkrieg am Stadttheater bzw. Elbe-Elster-Theater in Wittenberg. Vielgereuth, Sepp s. Pergher, Joseph. Vielhaber, Werner, geb. um 1904 Saarbrücken, gest. Juli 1987 Düsseldorf; Schauspieler, Sänger, Kabarettist und Regisseur. Gesangsausbildung, 1927/28 Regieassistent an der Oper in Düsseldorf, 1930 Sänger u. seit 1933 auch Spielleiter in Essen, 1937-45 Produzent in der Unterhaltungsabteilung des Dt. Rundfunks. Seit 1947 Schauspieler u. Regisseur (neben Kay Lorentz) am Kabarett Kom(m)ödchen in Düsseldorf. Literatur: Ulrich BV 2,1945; G. Cepl-Kauimann, A. Johanning, W. Meiszies, Wenn es dem Kom(m)ödchen nicht gefällt ...: ein Kabarett in Deutschland, 2000. Vielstich, Friederike, geb. um 1957 Oberhausen; Regisseurin. Studierte Philosophie, Lite-

Vierkötter

ratur u. Theaterwissenschaft. 1976 u. 1980 Regiehospitanz u. 1983 Regieassistentin in Köln. 1986 erste Regie in Düsseldorf, 1987-91 Regisseurin in Heidelberg, dann wieder in Düsseldorf u. am Stadttheater Ulm, 1992-95 am Stadttheater Oberhausen, 1993-97 am Stadttheater Augsburg u. 1994-96 auch in Kassel, zuletzt in Krefeld u. Mönchengladbach. Auch Gastinszenierungen, u. a. 1993 am Theater am Neumarkt in Zürich. Literatur: Wie wird Frau Regisseurin? Ein Erfahrungsbericht von ~ (in: Theater heute, Jahrbuch) 1988. Vier, Michael, geb. 27.8. 1963 Hamburg; Sänger. Ausbildung an der Musikhochschule Hamburg und bei Ugo Ugaro in Paris. Während seiner Ausbildung debütierte er am Stadttheater Pforzheim. 1986-95 Mitglied des Stadttheaters Bielefeld. Als Gast an den Opernhäusern in Frankfurt/Main, Mainz, Kiel u. Zürich. Mit Leonard Bernstein unternahm er Konzertreisen nach London u. Moskau. Seit 1995 Mitglied des Opernhauses Köln. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3602. Viereck, Edwina, geb. 1823 Breslau, gest. 1.6. 1856 Karlsbad/Böhmen; Schauspielerin. Verkäuferin in einem Zigarrengeschäft. Anfänglich Choristin am Stadttheater Breslau, gelegentlich auch in kleinen Solopartien. 1842/43 am Theater in Brünn, 1843-45 am Burgtheater Wien, 1846-56 Mitglied des Hoftheaters Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1945; ADB 40,402; Eisenberg 1067; Flüggen 314; Katalog 2/IV.313; Rub 192; Η. A. Mansíeld, Theaterleute in den Akten der k.k. Obersten Hoftheaterverwaltung von 1792 bis 1867 (in: Jahrbuch der Gesellschaft der Wiener Theaterforschung 13) 1961; O. Mang, Die Direktionszeit Holbeins am Wiener Burgtheater 1841-1849 (Diss. Wien) 1949; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Viereck(-Kimpel), Charlotte, Lebensdaten unbek., möglicherweise geb. 1891; Sängerin. 1915 Debut und Engagement bis 1918 am Stadttheater Posen, 1918-25 Mitglied der Staatsoper Dresden, bis Anfang der dreißiger Jahre noch als Gastsängerin. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Kutsch-Riemens 5,3602. Vierkötter, Franz Wilhelm, geb. 17.8. 1893 Köln; Dirigent. Studierte Musikwissenschaft

Vieriinger

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in Köln u. besuchte das dortige Konservatorium. 1921-23 Operettenkapellmeister, dann nur mehr Chor- u. Konzertdirigent. Literatur: Ulrich BV 2,1945. Vieriinger, Max, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. Spielte vorwiegend in Berlin, seit 1942 am Deutschen Theater in Lublin (Polen). Zwischen 1932 u. 1940 wirkte er in zahlreichen Filmen mit. Literatur: Ulrich BV 2,1945. Viërna, Lucie, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Schriftstellerin. Seit 1898 bühnentätig, jedoch ohne feste Engagements. Lebte in München, nach 1938 nicht mehr nachgewiesen. Sie verfaßte Erzählungen, Romane und Bühnenstücke, die meist im Theatermilieu spielen. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Eisenberg 1068; K. A. Burger, Ein Künstlerporträt, 1917. Vierock, Frithjof, geb. 28. 8. 1943 Eisenach/ Thüringen; Schauspieler. Absolvierte eine Tanz- und Musikausbildung und besuchte eine Schauspielschule in München. Während seines Studiums trat er bereits an der FitzKinderbühne in München (1957) und am Theater der Jugend (1958) auf. 1960-67 mit Stückverträgen am Bayerischen Staatsschauspiel München. Als Gast u. a. am Theater am Kurfürstendamm Berlin, 1968-82 an der Kleinen Komödie München und 1979-85 am Theater Die Kleine Freiheit München. 1989/90 am Theater am Dom in Köln, 1991/92 u. wieder seit 1993 am Tourneetheater 3-Länder-Theater Basel u. am Ateliertheater Basel. 1991/92 auch an der Freilichtbühne bzw. Zimmertheater Mannheim, 1998/99 auch am Bernhard-Theater Zürich. Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1945; Huber 1053. Vierte Wand. Die v. W. verdrängt die realen Unterschiede von Bühne und Zuschauerraum, Wirklichkeit und Theater. Der Schauspieler agiert auf der Bühne natürlich und frei, als sei kein Publikum vorhanden. Der Akteur soll das „schwarze Loch", den Zuschauerraum vergessen, und die sogenannte „vierte Wand" zur Gewohnheit machen. Insbesondere Stanislawski und die Vertreter naturalistischen Theaters verstehen die Bühne als abgeschlossene Welt und vermeiden jede Wechselbeziehung mit dem Publikum. Literatur: Rischbieter 1351; M. Brauneck, G. Schneiiin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986; K. S. Stanislawski, Die Arbeit des Schauspielers an sich selbst, 3 Bde., 1988.

Viertel

Viertel, Berthold (Ps. Europäensis; Parolles), geb. 28.6. 1885 Wien, gest. 24.9. 1953 ebd.; Regisseur und Schriftsteller. Sohn eines jüdischen Kaufmanns. 1899 Bekanntschaft mit Karl Kraus und erste Veröffentlichungen in dessen „Fackel". Studierte Philosophie, Geschichte u. dt. Literatur in Wien. Mitarbeiter an versch. Zeitschriften. 1911 Mitbegründer der Volksbühne Wien und bis 1914 Dramaturg und Regisseur, 1914 auch am Volkstheater Wien. 1914-18 Militärdienst in Serbien und Galizien. Redakteur und Theaterkritiker am „Prager Tageblatt", ebd. Bekanntschaft u.a. mit Franz Kafka u. Max Brod. 1918-22 Regisseur am Sächsischen Landestheater Dresden, w o er sich vor allem für die expressionistische Dramatik einsetzte. Gastregisseur u. a. in München. 1922/23 Regisseur u. a. an der Jungen Bühne des Deutschen Theaters u. an der Schaubühne, beide Berlin, auch Filmregisseur. 1923 gemeinsam mit Ernst Josef Aufricht Gründer und Direktor des eigenen Ensembles „Die Truppe". Nach dem Zusammenbruch dieser Truppe (1925) freier Regisseur an versch. Theatern in Berlin, 1926/27 auch am Schauspielhaus Düsseldorf. Ging im Februar 1928 in die USA, bis 1931 Regisseur u. Drehbuchautor für die Fox Company in Hollywood, anschließend für Warner Brothers in N e w York und für Paramount, Hollywood. 1932 Rückkehr nach Europa. 1933 Emigration über Prag nach Paris, dann abwechselnd in Kalifornien und London, seit 1939 endgültig in Amerika. Regisseur, Mitarb. an versch. Exilzeitschriften, Mitbegründer der „Tribüne für Freie Dt. Literatur und Kunst in Amerika" in N e w York. 1944 Mitbegründer des Aurora-Verlages in N e w York. 1942-47 Vortrags- und Leseveranstaltungen dt.sprachiger Dramen und eigener Gedichte. 1945 findet anläßlich seines 60. Geburtstages die UA (Leseaufführung) seines Stückes „The Way Home" statt. 1947 Rückkehr vorerst nach London, Mitarbeiter an der BBC London. Dann Regisseur am Schauspielhaus Zürich u. 1948 in Wien, w o er (über seinen Schwager, den Burgtheaterdir. Josef Gielen) am Burgtheater inszenierte. 1949 in Ostberlin u. 1949-53 Gastregisseur am Burg- und am Akademietheater Wien, 1949/50 wieder in Berlin und 1951 bei den Salzburger Festspielen. Nach der Scheidung (1918) von Grete Rouszicka (geheiratet 1912) war er mit der Schauspielerin Salka Steuermann (s. V., Salka) und in dritter Ehe (1949) mit der Schauspielerin Elisabeth Neumann (s. V., Elisabeth) verheiratet. Werke (Ausw.): Die Spur. Gedichte, 1913; Die Bahn. Gedichte, 1921; Karl Kraus, ein

Viertel

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Charakter und die Zeit. Essay, 1921; Die schöne Seele. Komödie, 1925; Fürchte dich nicht. Gedichte, 1941; Der Lebenslauf. Gedichte, 1946; Dichtungen und Dokumente. Gedichte, Prosa, Autobiographische Fragmente (ausgewählt u. hg. E. Ginsburg) 1956; Schriften zum Theater (hg. G. Heidenreich) 1970; Β. V. Ausgewählt von B. Jentzsch, 1972; Daß ich in dieser Sprache schreibe. Gesammelte Gedichte (hg. u. mit e. Nachwort versehen v. G. Fetzer) 1981; Die Überwindung des Übermenschen. Exilschriften (hg. u. mit einem Nachwort versehen v. K. Kaiser u. P. Roessler) 1989; Kindheit eines Cherub. Autobiographische Fragmente (hg. u. mit einem Nachwort S. Bolbecher u. K. Kaiser) 1990; Das graue Tuch. Gedichte (hg. K. Kaiser, Nachwort: E. Frey) 1994. Literatur: Ulrich BV 2,1945; LThlnt 952; Hdb. Exiltheater 2,967; Sucher2 728; Rischbieter 1350; W. Böttcher, Die Regie ~ s (in: Theaterarbeit. 6 Aufführungen des Berliner Ensembles) 1942; H. Ihering, Von Reinhardt bis Brecht, 3 Bde., 1958-61; F. Piäiilin, 28. Juni - 24. September 1953. Zur 80. Wiederkehr seines Geb.tages, 1965; E. Ginsberg, ~ (in: E. G., Abschied. Erinnerungen, Theateraufsätze, Gedichte) 1965; F. Ptäiflin, ~ (1885-1953). Eine Dokumentation, 1969; Regisseur u. Dichter (hg. J. Mayerhöfer) 1975; F. Piäiilin, ~ im amerikanischen Exil, 1978; E. Haeussermann, Das Wiener Burg-Theater, 1980; E. Auer, Erinnerung an ~ (in: Mit den Ziehharmonika 5) 1988; ~ s Welt. Der Regisseur, Lyriker, Essayist Ausstellungskatalog (Broschüre zur gleichnam. Ausstellung des Öst. Theatermuseums ...) 1988; Tribüne und Aurora. Wieland Herzfelde u. Briefwechsel 1940-49 (hg. F. Pfäfflin) 1990; W. SchmidtDengler, ach ja (in: Mit der Ziehharmonika 7) 1990; M. Matzigkeit, Literatur im Aufbruch. Schriftsteller u. Theater in Düsseldorf zwischen 1900-1933, 1990 (mit einem Verzeichnis der Regiearbeiten ~ s am Schauspielhaus Düsseldorf); M. Braun, ~ s erste Berliner Nachkriegsinszenierung „Wassa Shelesnowa" am Berliner Ensemble. Ein dokumentarischer Bericht (in: Kleine Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte, Heft 36) 1991; S. Bolbecher, K. Kaiser, Zur Realität des Schreibens im Exil. Aus dem Nachwort zu „Kindheit eines Cherub" (in: Mit der Ziehharmonika 8) 1991; W. Schmidt-Dengier, Wider den Schein der Geschlossenheit. Die autobiographischen Fragmente ~ s (in: ebd. 9) 1992; I. Jansen, Leben u. künstlerische Arbeit im Exil, 1993; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994; E. Frey, Exil Experience in —'s Poetry (in: Brücken über dem Abgrund.

Viertel

Festschrift für Harry Zohn, hg. A. Colin u. E. Strenger) 1994; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995; Traum von der Realität. ~ (hg. S. Bolbecher, K. Kaiser, P. Roesserl) 1998; J. P. Strelka, Des Odysseus Nachfahren: Österreichische Exilliteratur seit 1938, 1999; Metzler Lexikon der dt.-jüdischen Literatur (hg. Α. B. Kilcher) 2000. Viertel, Elisabeth (geb. Neumann), geb. 5.4. 1900 Wien, gest. 24.12. 1994 ebd.; Schauspielerin und Kabarettistin. Privater Schauspielunterricht bei Otto Falckenberg u. Kläre Weisenberg. 1919 Debut und Engagement bis 1922 an den Kammerspielen München, 1922 in Brünn. 1923 u. 1924 ohne Engagement in Wien und Berlin. 1925 am Centrai-Theater und am Lessingtheater, beide Berlin. Trat auch in Revuen von Marcellus Schiffer sowie im Kabarett auf. 1933 wieder in Wien, Mitglied des Kabaretts „Literatur am Naschmarkt", 1935 der „Stachelbeere", versch. Theaterrollen u. a. 1934-38 am Theater „Literatur am Naschmarkt ". 1939 Emigration über Zürich, Paris und London nach N e w York. Gelegentlich Auftritte zum Teil in englischen Aufführungen, 1941-43 am „Kabarett der Komiker" in N e w York. Nach dem 2. Weltkrieg Rückkehr nach Europa. 1948 am Schauspielhaus Zürich, 1949 Rückkehr nach Wien, trat u. a. am Theater in der Josefstadt auf, bei den Salzburger Festspielen und am Schauspielhaus Düsseldorf. 1952-60 an den Kammerspielen München, seit 1964 Mitglied von Trude Kolmans Kabarett „Die kleine Freiheit". Im Frühjahr 1972 kehrte sie nach Wien zurück. Seit 1975 spielte sie am Theater an der Wien, am Theater der Jugend u. an anderen Wiener Theatern, 1984 auch am Theater beim Auersperg. Kurz vor ihrem Tod trat sie noch in Wien in Topsy Küppers' „Freier Bühne Wieden" als Gast auf. Sie lebte seit 1972 in Wien und am Grundlsee/Steiermark. Zahlreiche Film- und Fernsehrollen. In erster Ehe war sie mit dem Psychoanalytiker Siegfried Bernfeld und in zweiter Ehe (1949) mit Berthold V. verheiratet. Ihre autobiographischen Erinnerungen (aufgezeichnet von einem alten Freund) „Du mußt spielen. Das schöne Leben der Schauspielerin ~ " erschienen 1994. Literatur: Ulrich 2,1323; Kürschner 517, Huber 705; Hdb. Exiltheater 2,700 (jeweils unter Neumann). Viertel, Karl-Heinz, geb. 29.11. 1929 Leipzig; Regisseur und Musikwissenschaftler. Stu-

Viertel

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dierte an der Musikhochschule u. an den Univ. in Leipzig u. Halle/Saale. 1951-54 Assistent in Leipzig, 1954 Debut als Regisseur in Frankfurt/Oder, 1957-60 Oberspielleiter in Greiz/Thüringen, 1960-63 in ders. Funktion in Altenburg und 1963-68 in Gera. Dann musikwissenschaftlich tätig, seit 1978 an der Musikhochschule in Leipzig. Literatur: Ulrich 2,1945; Seeger 663. Viertel, Maria Anna s. Nuth, Maria Anna. Viertel, Peter u. unter Viertel, Salka. Viertel, Salka (eigentl. Salomea Sarah, geb. Steuermann), geb. 15.6. 1889 Sambor/Galizien, gest. 25. (20?) 10. 1978 Klosters/Kanton Graubünden; Schauspielerin und Schriftstellerin. Schauspielunterricht in Wien, 1910 vermutl. Debut und Engagement bis 1911 am Stadttheater Teplitz-Schönau. 1911-13 unter Max Reinhardt am Deutschen Theater Berlin, 1913-18 an der Neuen Wiener Bühne Wien, 1918/19 an den Kammerspielen München, dann am Schauspielhaus Leipzig und gelegentlich in Dresden. 1918 heiratete sie den Regisseur Berthold V., mit dem sie gemeinsam 1922 in Berlin arbeitete. 1926 am Schauspielhaus Düsseldorf. 1928 ging sie mit ihrem Mann nach Hollywood und blieb dort. Drehbuchautorin (u. a. Drehbuch-Spezialistin für Rollen, die Greta Garbo spielte). Bemühte sich um Affidavits und machte ihr Haus zu einem Treffpunkt für emigrierte Künstler. 1953 kehrte sie nach Europa zurück u. lebte bei ihrem Sohn Peter (geb. 1920 Dresden; Drehbuchautor) in der Schweiz. Ihre Autobiographie erschien 1969 „The Kindness of Strangers" ( N e w York) 1969 (dt. u. d. T.: Das unbelehrbare Herz. Ein Leben in der Welt des Theaters, der Literatur und des Films, 1970). Literatur: Ulrich BV 2,1820 (unter Steuermann); LThlnt 952; Hdb. Exiltheater 2,969. Viertl, Helga-Maria, geb. 27.3. 1942 Neunburg vorm Wald/Bayem; Sängerin. Absolvierte die Pädagogische Hochschule in Regensburg und die Staatliche Hochschule für Musik in München. Sechs Jahre Volksschullehrerin. 1971 Debut und bis 1973 Engagement am Stadttheater Augsburg, 1973/74 in Detmold, 1974/75 in Neuburg, 1975-80 in Trier u. 1979/80 sowie 1986/87 auch in Gandersheim. Dann freischaffend. Literatur: Ulrich BV 2,1945. Vietinghof, Baron von, Vorname u. Lebensdaten unbek.; Schauspieler. A m Hof theater

Vietsch

Bernburg/Sachsen-Anhalt, gastierte 1847 gemeinsam mit seiner Gattin Henriette Weichert (s. V., Henriette) in Riga. Literatur: Ulrich BV 2,1945; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890. Vietinghof, Henriette (geb. Weichert), Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Sängerin. Gastierte mit ihrem Gatten Baron von Vietinghof 1847 in Riga, 1855 am Hoftheater Dessau. Literatur: Ulrich BV 2,1945; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890. Vietinghof(i), Otto Hermann, Baron von, geb. 3.12. 1722 Riga, gest. 24.6. 1792 St. Petersburg; Regierungsrat, Senator, Theaterdirektor und Mäzen. In russischen Militärdiensten, machte versch. Feldzüge mit, nahm als Oberst seinen Abschied. Er verheiratete sich mit der Gräfin Anna Ulrike von Münnich u. wurde livländischer Regierungsrat. Seit 1756 lebte er in Riga, wo er sich bes. um die Schauspielkunst verdient machte. 1768 wurde das Theater am Paradeplatz in Riga auf seine Initiative (und möglicherweise auch mit seinem Geld) erbaut. 1772-75 führte er auch auf eigene Rechnung das Theater. Er errichtete dann aus eigenen Mitteln das Neue Theater in der Königsstraße, das 1782 eröffnet wurde und dessen Direktor er war. V. unterhielt auch eine Privatkapelle, die öffentliche Konzerte gab. 1784 legte er die Direktion nieder und übersiedelte nach St. Petersburg, wo er von Katharina II. zum Senator und Generaldirektor des Medicinalkollegiums ernannte wurde. Literatur: ADB 39,684; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890; D. Reimers, Geschichte des Rigaer dt. Theaters von 1782-1822, 1942. Viétor, Maja, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 31.3. 1944 Dänemark (auf einer Opern- u. Konzertreise); Sängerin. A n versch. Bühnen in Deutschland bzw. im sog. Dt. Reich engagiert, u. a. 1914-17 als Volontärin am Staatstheater Wiesbaden, 1929 in Berlin, 1936 in Ratibor, 1938 in Beuthen u. zuletzt wieder in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1946. Vietsch, Karlheinz (Wilhelm), geb. 7.6. 1930 Dresden, gest. 14.1. 1996 München mögl.; Schauspieler. Besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. 1954 Debut und Engagement bis 1959 am Theater in

Vietta

Vignau

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Dortmund, dann bis 1963 in Bremerhaven, 1963-65 in Kiel, 1966-76 in Darmstadt, 1976-68 in Bremen, 1978-81 in Bonn, 1981-86 in Düsseldorf, 1987-94 am Bayerischen Staatsschauspiel in München. Literatur: Ulrich BV 2,1946; Kürschner 767. Vietta (eigentl. Fritz), Egon, geb. 11.1. 1903 Bühl bei Baden-Baden, gest. 29.11 1959 Baden-Baden; Schriftsteller. Studierte Rechtswissenschaft, dann im Staatsdienst, Regierungsrat. Nach 1945 freier Schriftsteller, Literatur- u. Kunstkritiker. 1951-57 künstlerischer Beirat unter Gustav Rudolf Sellner am Staatstheater Darmstadt. 1951-55 Hg. der Theaterzeitschrift „Neues Forum". Verfasser von Romanen, Essays, Dramen u. der Abhandlung „Katastrophe oder Wende des deutschen Theaters? " 1954. Werke (nur für die Bühne, Ausw:): Goethe in Italien oder Die italienische Reise. Komödie, gedruckt 1947; Die Vögel ehren Aristophanes. Eine Komödie, gedruckt 1948; Monte Cassino. Ein Mysterienspiel, UA 1949 Essen; Drei Masken (Schausp.) UA 1952 Wuppertal; Iphigenie in Amerika (Schausp.) UA 1955 Oldenburg; Composets I-V: 5 Szenen (Musik; H. Heiss) UA 1959 Köln. Literatur: Ulrich BV 2,1846; Kürschner 767; Rischbieter 1351; H. Kaiser, Vom Zeittheater zur Sellner-Bühne. Das Landestheater Darmstadt von 1933 bis 1960, 1961; M . Ohl, Seine Denk- u. Erfahrungswelt als ontologische Vorstellung vom Theater im zwanzigsten Jahrhundert. Eine Bearbeitung des Nachlasses (Diss. Wien) 1969. Vietz, Udo, geb. 19.9. 1906 Stettin, gest. 22.9. 1965 Berlin; Schauspieler. Nahm Schauspielunterricht, lernte Schlagzeug und Gitarre und gehörte einige Zeit dem Unterhaltungsorchester Hans Bund an. Seit 1935 im Rundfunk tätig. Künstlerischer Leiter des „Wehrmacht-Nachtkabarett-Atlantis " in Berlin. Nach dem Krieg trat er u. a. in Frankfurt/Main und am Friedrichstadt-Palast in Berlin auf. Er war auch Quizmaster und Regisseur von Unterhaltungsprogrammen. Literatur: Ulrich BV 2,1946; B. Leimbach, Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898-1945, 1991; G. Murmann, Komödianten für den Krieg. Deutsches u. alliiertes Fronttheater, 1992. Vietze, Erich Kurt, geb. 26.6. 1909 Ort unbek.; Dirigent. Musikstudium. 1939 Debut als Kapellmeister und Engagement bis 1946 am Stadttheater Zittau/Sachsen, 1947-50 musikalischer Oberleiter am Stadttheater Baut-

zen, 1950-53 in ders. Funktion am Kreistheater Glauchau-Crimmitschau/Sachsen, seit 1953 erster Operettenkapellmeister am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Literatur: Ulrich BV 2,1946; Kürschner 768. Vietze, Gottfried, Daten unbek.; Sänger. Debut 1961, dann in Meißen und am Dresdner Operettentheater. Seit 1966 Mitglied des Theaters in Freiberg/Sachsen, seit 1996 dessen Ehrenmitglied. Vigano, Anton, geb. 1752 Mailand, Todesdatum u. -ort unbek.; Tänzer u. Theaterdirektor. Trat vermutlich schon als Kind (Debut 1760 in Mailand?) auf. 1771-74 am Kärntnertortheater Wien, dann folgte er dem Ballettmeister Jean Georges Noverre nach Mailand. Hierauf bei der Waizhoferschen Gesellschaft in Brünn. 1782-84 in Innsbruck, 1783 übernahm er zusammen mit Franz Höpfler unter der Oberdirektion des Herrn von Schenk das Theater von Innsbruck. 1784 bei der Großmannschen Gesellschaft, 1784/85 bei Lasser in Linz u. anschließend wieder am Kärntnertortheater Wien. Zwischen 1786 u. 1791 wieder bei der Waizhoferschen Gesellschaft, u. a. in Graz. Er war mit der Tänzerin Josepha Meyer (1756-1821) verheiratet. Literatur: Ulrich 2,1946; G. Zechmeister, Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnerthor von 1747 bis 1776, 1971; K. Fleischmann, Das steirischer Berufstheater im 18. Jahrhundert, 1974; V. Simek, Das Berufstheater in Innsbruck im 18. Jh. Theater im Zeichen der Aufklärung in Tirol, 1992. Vignau, (Emanuel Wilhelm Eduard) Hans von, geb. 23.6. 1869 Berlin, Todesdatum u. -ort unbek.; Komponist. Sohn von Hyppolit V., 1888-92 Musikstudien in Berlin u. 1892-96 am Konservatorium in Köln, lebte dann als freier Komponist in Weimar u. Paris, 1901-17 am Hof der Herzogin Witwe Maria von Sachsen-Koburg-Gotha, seit 1919 freier Komponist in Berlin. Komponist von Orchestermusik und der Operette „Der große Preis oder Bei mir machts nur die Liebe", UA 1928 Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1946. Vignau, Hyppolit von, geb. 1.1. 1843 Münster/Westfalen, 21. 1. 1926 Weimar; Soldat und Intendant. Studierte Rechtswissenschaften u. Kunstgeschichte in Erfurt u. Heidelberg. 1866 Eintritt in den preußischen Militärdienst, 1887 nahm er als Major seinen Abschied. Widmete sich literarischen und

Vigner

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künstlerischen Studien. 1893-95 Intendant des Hoftheaters Dessau-Bernburg, 1895-1908 Gl des Großherzoglichen Hoftheaters u n d der Hofkapelle in Weimar. Zog sich nach der Eröffnung des n e u e n Theaters (11. 1. 1908) ins Privatleben zurück. Literatur: Ulrich 2,1946; H. Hagemann, Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen. 1. Jahrgang, 1906; P. Messner, Das Deutsche Nationaltheater Weimar. Ein Abriß seiner Geschichte. Von d e n A n f ä n g e n bis Februar 1945, 1985. Vigner, Louis, L e b e n s d a t e n unbek.; Schauspieler, Sänger u n d Regisseur. Debut 1867, 1873 in M a g d e b u r g , 1879 in Berlin, 1884 Schauspieler u. Regisseur in Halberstadt, 1885-88 in dens. Funktionen in Glogau/ Schlesien, 1888-91 auch als Schauspieler in St. Gallen, d a n n in Liegnitz/Schlesien, 1891/92 in Lübeck, 1892/93 in Jena, 1895 in Zittau/Sachsen, 1896 in Ratibor/Schlesien u. 1897 in Brandenburg. Seit 1882 Mitglied des Brandenburger Sommertheaters. Nach 1899 nicht m e h r nachgewiesen. Literatur: Ulrich 2,1946; Flüggen 314. Vigner, Rosalie, geb. 10.12. 1826 M a g d e burg, gest. 5.7. 1914 Weimar; Schauspielerin. 1873 in M a g d e b u r g engagiert, später am Vorstädtischen T h e a t e r Berlin, lebte zuletzt im Marie-Seebach-Stift in Weimar. Literatur: Ulrich BV 2,1946. Vignoli, Paolo, geb. in Zürich Datum unbek.; Sänger. Studierte Germanistik, italienische Literatur u. Musikwissenschaft a n der Univ. Zürich, anschließend G e s a n g s a u s b i l d u n g bei St. Kramp in Winterthur. Weitere Studien bei D. Hall in Bern u. bei A. R. Johnson in London. 1991 Debut am Stadttheater Biel, 1993/94 a m Stadttheater L u z e m u. seit 1998 am Stadttheater Basel. Auch Lied- u. Oratoriensänger. Vihrog, Jessie, geb. 19.10. 1906 Kimberley/ Südafrika; Schauspielerin. 1922 Debut u n d E n g a g e m e n t bis 1925 a m Centraitheater Leipzig, d a n n in Darmstadt u. 1926-32 a n Berliner Bühnen. Später vorwiegend Filmschauspielerin. Literatur: Ulrich BV 2,1947. Vijer, Dinah van der, geb. 1876 Holland, gest. 26.12. 1909 Mannheim; Sängerin. Anfänglich Konzertsängerin in Holland, d a n n weitere Gesangsstudien a m Konservatorium in Frankfurt/Main. 1900 Debut a m Hoftheater Mannheim, d e s s e n Mitglied sie bis 1907 war,

Vilda

d a n n nur m e h r Gastsängerin. Sie gastierte u. a. a n d e n Hoftheatern von Stuttgart, Wiesbaden, Karlsruhe u n d Darmstadt. Sie war mit d e m Sänger H u g o Voisin verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1954 (unter Voisin); Kutsch-Riemens 5,3606. Vikoler, Hans, geb. 30.10. 1861 Bozen/Südtirol; Arzt u n d Schriftsteller. Studierte Medizin in Innsbruck, seit 1890 Arzt in Hall/Tirol. Dramatiker. Werke (nur für die Bühne): Der Templer. Trauerspiel, UA 1887 Bozen; Lohengrin. Schwank, UA 1890 Ort unbek.; Der Kanzler von Tirol. Historisches Trauerspiel, gedruckt 1897; Wolken, UA 1901 Bozen u. Meran; Der Volksfreund, aufgeführt? Literatur: Ulrich BV 2,1947. Viktor, Hansi s. Victor, Hansi. Vilain, Else, L e b e n s d a t e n unbek.; Schauspielerin, Sängerin u n d Souffleuse. 1884 Schauspielerin am O s t e n d t h e a t e r in Berlin, 1888 in Landshut, 1889/90 in Essen, 1890/91 am Intimen T h e a t e r in Erfurt, 1891/92 in Detmold, 1894 in Lüneburg, 1895/96 in Harburg/Bayern, 1897-99 in Bremerhaven, 1900 in Kiel, 1901/02 am Bernhard Rose-Theater in Berlin, später Souffleuse in Berlin. N a c h 1910 nicht m e h r im Bühnenjahrbuch. Sie war mit d e m Schauspieler H a n s Vilain verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1947; Flüggen 314. Vilain, Hans, G e b . d a t u m u. -ort unbek., gest. 10.9. 1906 Berlin; Schauspieler, Sänger u n d Regisseur. Debut 1876, 1884 Schauspieler am Ostendtheater in Berlin, 1887 in Brieg, 1888 in Landshut, 1889/90 in Essen, 1890/91 am Intimen Theater in Erfurt, 1891/92 in Detmold, 1894 in Lüneburg, 1895/96 in Harburg, 1897-99 in Bremerhaven, 1900 als Regisseur in Kiel, 1901 Oberregisseur u. Schauspieler am Bernhard Rose-Theater in Berlin sowie Regisseur ebd. am Prater-Theater. Er war mit der Schauspielerin Else Vilain verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1947; Flüggen 314. Vilardaga, Jordi, geb. 1963 Barcelona; Schauspieler, Regisseur u. Theaterleiter. Aufgewachsen in Schaffhausen, Ausbildung an der Schauspielakademie in Zürich, 1985 Mitb e g r ü n d e r des MoMoll-Theaters u. Regisseur, 1991 u. 1995 Regisseur des Schaffhauser Sommertheaters. Seit 1995 gastweise am T h e a t e r für den Kanton Zürich, seit 1999 dessen Leiter. Vilda, Maria s. unter Wilt, Marie.

Viller

2788

Viller, Luise s. Willer, Luise. Villiers, Emilie s. Montenglaut, von.

Henriette

Villmar(-Hansen), Emma (geb. Vilmar), geb. um 1885 Genf, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. Absolvierte die Konservatorien in Genf u. Paris. 1910 Debut und Engagement bis 1912 am Stadttheater Metz, 1912/13 am Stadttheater Essen, 1913-15 an der Hofoper Berlin und 1915-25 Mitglied der Deutschen Oper Berlin. 1927/28 am Theater in Düsseldorf. Sie gastierte u. a. an der Hofoper Dresden (1916), wirkte 1911 bei den Bayreuther Festspielen mit und sang häufig Opern im Rundfunk. Nach Abschluß ihrer Bühnenkarriere unterrichtete sie am Mozarteum in Salzburg. Sie war mit dem Sänger Paul Hansen (1886-1967) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1948; Kutsch-Riemens 5,3609. Vilmar (auch Vilmar-Vorlauf), Georg, geb. 6.2. 1888 Berlin, gest. 26.3. 1962 Berlin-Wilmersdorf möglich; Sänger, Schauspieler und Regisseur. 1911 Debut in Köln, dann an versch. deutschsprachigen Bühnen im Ausland (u. a. in Südamerika, Bulgarien und Rußland). Nach dem Ersten Weltkrieg u. a. in Elberfeld, 1921/22 in Königsberg, Frankfurt/ Main u. an Operettenbühnen in Hamburg. 1934/35 als Schauspieler u. Sänger am Stadttheater Augsburg. 1936 in dens. Funktionen u. Spielleiter in Bielefeld, 1937/38 am Theater der Jugend in Berlin, 1939 in Heidelberg, 1940 Spielleiter u. Sänger in Heilbronn, dann nur mehr Gastsänger. Literatur: Ulrich BV 2,1948. Vilmar (eigentl. Viehoff), Wilhelm, geb. 4.12. 1854 Trier, Todesdatum u. -ort unbek.; Sänger und Regisseur. Sohn des Literaturhistorikers und Schriftstellers Heinrich Viehoff (1804-86). Gesangsausbildung bei Benno Stolzenberg in Köln, dann ein Jahr Hilfslehrer am dortigen Konservatorium. 1888 Debut am Stadttheater Stettin, 1889 an der Krolloper in Berlin, 1889/90 am Stadttheater Würzburg, 1890/91 am Stadttheater Lübeck und 1891-93 in Düsseldorf. 1893-1901 Mitglied des Opernhauses Hamburg, seit 1898 auch als Regisseur. Er war später pädagogisch in Hamburg tätig, w o er 1934 noch seinen 80. Geburtstag feierte. Literatur: Ulrich BV 2,1948; Eisenberg 1068; Flüggen 314; Kutsch-Riemens 5,3609. Vilnai, Peter, geb. 17.6. 1945 Eggenburg/ Niederöst.; Schauspieler. Besuchte die

Vincent

Höhere Technische Lehranstalt in Wien und die Schauspielschule Krauss. 1974 Debut am Theater für Vorarlberg in Bregenz. Dann Gastschauspieler am Theater Tribüne, 1977/78 am Theater der Courage in Wien. Seit 1980 Mitglied des Volkstheaters Wien. Auch Film- und Fernsehschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1948; Huber 1054. Vilsmaier, Irmgard, geb. in Frontenhausen/ Bayern Datum unbek.; Sängerin. Gesangsausbildung an den Konservatorien in Würzburg u. Ingolstadt. 1994 Mitglied des Opernstudios und seit 1995/96 Mitglied der Bayerischen Staatsoper München. Gastspiele u. a. an der Oper in Amsterdam und am Nationaltheater Mannheim. Vincent (eigentl. Winzenhörlein), Heinrich Joseph, geb. 23. 2. 1819 Theilheim bei Würzburg, gest. 19.5. 1901 Wien; Sänger und Komponist. Studierte zuerst Theologie, dann Jura u. ging schließlich zur Bühne. 1844/45 in Nürnberg, 1845/46 in Mannheim, 1847 am Kärtnertor-Theater Wien, 1848/49 in Brünn, 1849/50 in Wiesbaden, dann in Laibach, am Theater an der Wien u. 1852 in Brünn. 1852/53 in Preßburg, 1853/54 in Temeswar, 1854/55 in Königsberg, dann in Basel u. 1856/57 in Coblenz. 1857/58 in Troppau u. Karlsbad, 1858/59 in Hermannstadt u. 1860 wieder am Kärntnertor-Theater in Wien. Zwischen 1860 u. 1865 sind keine Engagements verzeichnet. 1865/66 in Halle/Saale, 1866/67 in Bamberg u. 1868/69 in Kiel. 1870 trat er von der Bühne ab und war seit 1872 Gesangslehrer in Czernowitz u. bis 1877 Chormeister des dortigen Singvereins. Nach 1878 lebte er in Wien. Er komponierte Lieder, Opern u. Operetten, war Mitarbeiter versch. Musikblätter und verfaßte musiktheoretische Schriften. Werke (nur für die Bühne): Die Bettlerin oder Ein Frauenherz. Oper, UA 1866 Halle; König Murat (nicht aufgeführt) ; Die Kirmeß Zum Wachtmeister (beide vermutl. nicht aufgeführt). Literatur: Ulrich BV 2,1948; Katalog 2/IV,383; Biogr Jb. 6, * 110; Riemann 2,855. Vincent, Marianne, geb. 28.12. 1900 Ort unbek., gest. 2.12. 1988 Wien; Schauspielerin und Dramaturgin. 1930-32 in Düsseldorf, 1936-40 in Hermannstadt, 1941-43 Schauspielerin u. Hilfsdramaturgin in Teschen, nach dem Krieg in Linz-Urfahr. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1948.

Vincent-Ost

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Vincent-Ost, Bertha, um 1823 Ort unbek., Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. Gesangsausbildung in Stuttgart, in der Saison 1838/39 trat sie als Elevin in kleinen Rollen auf. 1839/40 in Königsberg, 1840/41 in Köln, dann gastierend in Hannover, 1841/42 in Stuttgart, 1843 in Magdeburg, 1845 in Frankfurt/Oder u. a. Orten. 1857 in Neustrelitz, danach Näheres nicht mehr bekannt. Vincenzi, Giovanni, geb. 1698 Ort unbek., gest. 8.4. 1739 Wien; Sänger. 1713 zweiter u. seit 1727 erster Sopranist an der Kaiserlichen Hofkapelle in Wien. 1723 gastierte er in der Krönungsoper „Constanza e Fortezza" von J. J. Fux in Prag. Literatur: Ulrich BV 2,1948; Kutsch-Riemens 5,3611. Vinck, Maria Josepha Rosa, geb. 1745 Graz, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspielerin und Sängerin. Debütierte 1770, 1772 bei der Truppe Alfred Bergers in Pommern, 1774 Mitglied der Truppe Johann Matthias Menningen 1777 bei der Döbbelinschen Gesellschaft in Berlin. Verließ 1778 Berlin und ging wieder zu Berger. Mit Anton Berger (gest. 1785 in Altona) trat sie an vielen Orten in Deutschland auf. Sie führten entweder Zweipersonenstücke auf oder spielten mehrere Rollen in einem Stück. 1778/79 gastierten sie in Riga, 1779 in Mitau. Literatur: Ulrich BV 2,1948; Gallerie 377; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890 (unter Berger, Anton); E. K. Blümml, G. Gugitz, Alt-Wiener Thespiskarren. Die Frühzeit der Wiener Vorstadtbühnen, 1925. Vincke, (Karl Friedrich) Gisbert Freiherr von, geb. 6.9. 1813 Gut Ickern bei Dortmund, gest. 6.2. 1892 Freiburg/Breisgau; Regierungsrat und Schriftsteller. Studierte in Heidelberg u. Berlin Jura, 1846 Regierungsrat in der Provinzialverwaltung in Münster. Nahm 1860 krankheitshalber seinen Abschied u. übersiedelte 1861 nach Frankfurt/Main u. 1868 nach Freiburg/Br. Mitarbeiter an Litzmanns „Theatergeschichtlichen Forschungen"; Lyriker, Erzähler, Dramatiker u. Bearbeiter von Theaterstücken (u.a. von Shakespeare). Werke (nur für die Bühne): Die erste Prüfung, UA(?) 1873 Weimar; Zeitvertreib. Lustspiel in Versen, gedruckt 1856; Lustspiele: Theorie und Praxis. Eine Ehe mit Hindernissen. Die Feuerprobe. 2 Folge: Die erste Prüfung. Von Mund zu Mund. Wer sucht, der findet - nicht. Sheridan, die Lästerschule (frei bearbeitet), 1869 u. 1881.

Vio

Literatur: Ulrich BV 2,1948; ADB 39,752 u. 45,675. Vincon, Horst, Lebensdaten unbek., geb. in Hamburg; Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. Schauspielausbildung bei Euard Marks. 1947 in kleinen Rollen am Schauspielhaus Hamburg. 1950-52 in Celle, 1952/53 in Bremerhaven, 1953/54 in Oldenburg, 1954/55 in Rendsburg, dann an versch. Theatern, u. a. 1956 am Jungen Theater Hamburg. 1964-66 Regisseur u. Schauspieler am Stadttheater Pforzheim. Seit 1969 Schauspieler und Regisseur an den Bühnen der Hansestadt Lübeck. Auch bei den Festspielen in Bad Hersfeld. Verfasser von Bühnenstücken: Die Siegesfeier. Komödie, UA 1981 Pforzheim u. Kreuzwort im Park, UA 1999 Lübeck. Literatur: Ulrich BV 2,1948; K. Griguscheit, Beiträge zur Geschichte des Theaters in und um Pforzheim herum, 1987. Vinzing, Ute, geb. 9.9. 1936 Wuppertal; Sängerin. Private Gesangsausbildung in Lüdenscheid u. Düsseldorf sowie bei Martha Modi. 1967 Debut und Engagement bis 1970 an den Bühnen der Hansestadt Lübeck, 1971-76 Mitglied des Opernhauses Wuppertal. Sie gastierte seit 1972 regelmäßig an der Staatsoper Hamburg, weiters an großen Opernhäusern in Deutschland, an der Staatsoper Wien, u. a. auch in Paris, Barcelona, 1984 an der M E T in N e w York, 1988 in Florenz, 1989 in Marseille und 1991 am Opernhaus in Bonn. 1993 gab sie ihre Bühnenlaufbahn auf und verabschiedete sich mit einem Konzert in Lübeck. Literatur: Ulrich BV 2,1948; Kutsch-Riemens 5,3612 u. 6.637; Seeger 664; Staatsoper Dresden (hg. G. Schönfelder) 1988. Vio, Adele s. Spitzeder, Adele. Vio, Amalie s. Massow, Amalie. Vio, Berti, geb. um 1919 Ort unbek., gest. 15.1.1942 (gefallen) im Osten; Schauspieler an der 1940 eröffneten Bauernbühne in Scheibbs/Oberösterreich. Literatur: Ulrich BV 2,1948. Vio, Betty s. Spitzeder, Elisabeth. Vio, Carl, geb. um 1774 Frankfurt, Todesdatum u. -ort unbek.; Sänger und Schauspieler. 1790/91 bei der Gesellschaft Koberwein, dann bei den Truppen von Bossan, Tilly, Böhm u. Dietrichs. 1803 in Ballenstedt/Sachsen-Anhalt, 1805 in Gotha, 1810-15 in Kla-

Vio

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genfurt. Dann gründete er eine eigene Truppe, mit der er in der öst. Provinz herumreiste, u. a. 1816 in Stockerau, 1817 in St. Pölten u. 1821/22 in Hallein nachgewiesen. Vio, Georg Friedrich Wilhelm, geb. 1767 Ludwigslust/Mecklenburg, Todesdatum u. -ort unbek.; Sänger und Schauspieler. Um 1785 bei der Gesellschaft Böhm in der Rheingegend, 1787/88 am Theater Mainz u. Frankfurt/Main, 1788/89 in Berlin, 1789-99 Mitglied der Gesellschaft Tilly, hauptsächlich in Lübeck, Rostock u. Braunschweig. 1799-1809 in Lübeck, 1809/10 in Karlsruhe u. 1810/11 in Düsseldorf. Dann verliert sich bald seine Spur. Er war mit Philippine Rahtje (s. V., Philippine) verheiratet. Literatur: H. Asmus, Die dramatische Kunst u. das Theater zu Lübeck, 1862. Vio, Philippine (verwitwete Rathje, geb. Düpont), geb. 1773 Düsseldorf, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin und Schauspielerin. Seit 1788 beim Theater, um 1790/91 bei der Gesellschaft Dietrichs in Holland, 1793 bei Koberwein in der Rheingegend. 1797 bei Tilly u. anschließend bis 1809 in Lübeck. Dann in Karlsruhe und kurze Zeit in Düsseldorf u. Köln. 1818/19 soll sie mit ihrer Tochter A m a l i e (s. Massow, Amalie) in Lübeck u. Schwerin gastiert haben. Sie war mit dem Schauspieler u. Dramatiker Georg Heinrich Rathje (1753-1787) u. nach dessen Tod mit Georg Friedrich Wilhelm V. verheiratet. Vio, Wilhelm, Geb.datum u. -ort unbek., gest. Herbst 1836 St. Petersburg; Schauspieler. Über seine Bühnenlaufbahn ist w e n i g bekannt. 1826 in Königsberg, 1827-30 am Theater in Riga, dann am Hoftheater St. Petersburg. Literatur: Ulrich BV 2,1948; M . Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890. Vioff (eigentl. Viehoff), Udo Heinz Ferdinand, geb. 6. 1. 1932 Detmold; Schauspieler. Studierte Theaterwissenschaft in W i e n und besuchte anschließend die Otto-Falckenberg-Schule in München. 1954 Debut und Engagement bis 1956 an den Städtischen Bühnen Frankfurt/Main, 1956-63 Mitglied des Staatstheaters Darmstadt. Danach freischaffend, u. a. am Hebbel-Theater Berlin, am Fritz-Rémond-Theater im Zoo in Frankfurt/Main, bei den Festspielen in Bad Hersfeld und auf Tournee. Auch Film- und F e m sehschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1948; Kürschner 768; Huber 1055.

Virdung

Violet, Gabriele, geb. in Ludwigshafen Datum unbek.; Schauspielerin. Besuchte die Schauspielschule in Bochum, während der Ausbildung in kleinen Rollen am dortigen Schauspielhaus. 1970 Debut u. Engagement bis 1971 in Bonn, 1972-75 am Stadttheater Linz, dann in Hildesheim. 1978-80 u. 1982/83 am Torturmtheater Sommerhausen u. 1979/80 auch am Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg. 1981-87 in Heidelberg u. 1989/90 in Bielefeld, dann nicht mehr nachgewiesen. Violetta s. unter Garrick, Maria Eva. Viotti, Marcello, geb. 29.6. 1954 Vallorbe/ Kanton Waadtland; Dirigent. Studierte Klavier, Violoncello und Gesang am Konservatorium in Lausanne. Gründer des Bläserensembles „Camerata Romande" u. des „International Youth Orchestra" mit dem er europaweit gastierte. 1985 erster Kapellmeister am Teatro Regio in Turin. 1987 Chefdirigent und musikalischer Oberleiter am Stadttheater Luzern sowie der Allgemeinen Musikgesellschaft Luzern. 1990-93 G M D der Oper Bremen, mit der Verpflichtung für Konzert und Oper. Gastdirigent an vielen Opernhäusern, an der Wiener Staatsoper, am Opernhaus Zürich und an der Deutschen Oper Berlin, w o er regelmäßig gastiert. Auch Konzertdirigent. Literatur: A. Paris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert, 21997. Virág, Angela, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Sängerin. 1887 am Carltheater Wien, 1888 in Preßburg, 1890-92 am CarlSchultze-Theater in Hamburg, dann in Berlin u. Dresden. 1902 am Deutschen Theater in Milwaukee. Literatur: Ulrich BV 2,1948; Flüggen 314. Virdung, Michael, geb. 5. 5. 1575 Kitzingen/ Bayern, gest. 28. 10. 1637 Altdorf/Bayern; Schriftsteller. Studierte in Straßburg, Jena und vielleicht auch in Heidelberg. 2 Jahre Erzieher in Böhmen. 1597 poeta laureatus, seit 1605 Professor der Beredsamkeit u. Geschichte, seit 1624 der Politik an der Universität in Altdorf. Verfasser u. a. der Dramen „Saulus", 1595; „Brutus", 1596 (beide zus. mit Episteln und Epigrammen u. d. T.: „Juvenilia", 1609); „Thrasea" (zus. mit den beiden umgearbeiteten Dramen Saulus und Brutus) in; Tragoedia, 1708/09. Literatur: A D B 40,10; T. Hampe, Die Entwicklung des Theaterwesens in Nürnberg von der zweiten Hälfte des 15. Jh. bis 1806, 1900.

Virgolini

Vita

2791

Virgolini, Alexander, geb. 1964 Ort unbek.; Schauspieler. Besuchte die Schauspielschule in Innsbruck, seit 1992 Mitglied des Volkstheaters München u. 1998/99 auch bei den Tiroler Volksschauspielen in Telfs. Film- u. Fernsehschauspieler. Virneisel, Wilhelm Peter Heinrich, geb. 12.5. 1902 Koblenz; Dirigent und Musikkritiker. Studierte zuerst Medizin, dann Musikwissenschaft, Literatur u. Geschichte an der Univ. Bonn, 1924 Dr. phil., besuchte auch das Konservatorium in Köln. 1923/24 Dirigent am Stadttheater Koblenz. Dann Musikkritiker und Ausbildung zum Bibliothekar. 1932-50 Leiter der Städtischen Musikbücherei in Dresden u. 1939—43 Leiter der gesamten Städtischen Büchereien in Dresden. 1951 stellvertretender Direktor der Musikabteilung der Öffentlichen Wissenschaftlichen Bibliothek in Berlin. 1957-67 Leiter des Depots der Stadtbibliothek der Stiftung Preuß. Kulturbesitz in Tübingen. Verfasser von musikhistorischen Schriften. Literatur: Ulrich BV 2,1949; Riemann 2,856 u. Erg.bd. 2,846; M G G 13,1827. Vischer, Johann Albrecht, Lebensdaten unbek.; Sänger. 1610-19 Mitglied der Kaiserlichen Hofkapelle in Wien. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3613. Vischer, Melchior (geb. als Emil Walter Kurt Fischer), geb. 7.1. 1895 Teplitz-Schönau/Böhmen, gest. 21.4. 1975 Berlin; Dramaturg, Regisseur, Journalist und Schriftsteller. Studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte u. Mathematik in Prag. Im 1. Weltkrieg Sanitätssoldat. 1920-22 Feuilletonredakteur u. Theaterkritiker bei der „Präger Presse". 1923/24 dramatischer Berater in Würzburg u. Bamberg. 1925-27 Chefdramaturg u. Oberregisseur am Stadttheater Baden-Baden, ebd. auch Herausgeber des „Badener Bühnenblatts". 1928-31 Gastregisseur an nord- u. süddt. Theatern, zeitweilig Leiter der Albert-Bassermann-Tournee. Freier Mitarbeiter versch. Zeitungen u. Zeitschriften. Nach dem 2. Weltkrieg lebte er als freier Schriftsteller in (West)Berlin, zeitweise auch in (Ost)Berlin. Er war mit der Schauspielerin Eva German (gest. 1944) verheiratet. Sie spielte in Baden-Baden und verfaßte später mit ihm zusammen Romane. Von seinen zahlreichen Theaterstücken sind nur wenige erhalten. Werke (nur für die Bühne); Die Börse, UA 1923 Königsberg; Debureau, UA 1923 Frankfurt/Main,· Chaplin. Tragikgroteske, UA 1924

Lübeck; Fußballspieler 1926 Darmstadt.

und Indianer,

UA

Vischer, Otto Ludwig Friedrich (Ps. Ernst Connemy und Fritz Volker), geb. 15.2. 1852 Stralsund, 16. 7. 1905 Sanatorium Wehrawald bei Todtmoos/Baden-Württemberg; Schauspieler und Schriftsteller. Anfänglich Kaufmann. Seit 1871 Schauspieler am Belle Alliancetheater und am Residenztheater Berlin, dann an versch. Bühnen, u. a. in Biberach, Memmingen, Ulm, Augsburg, Königsberg u. Stettin. 1878/79 am Stadttheater St. Gallen, 1880-82 am Theater in Riga, 1882-89 am Stadttheater Leipizg, 1888-91 am Lessingtheater u. 1892/93 am Schauspielhaus Berlin. Er trat dann wegen eines Halsleidens von der Bühne ab und lebte in Bad Elster/Sachsen, u. a. Dramatiker. Werke (nur für die Bühne, Ausw.): Das Geheimnis einer jungen Frau. Schwank, gedruckt 1876; Vetter Fritz (Lsp.) gedruckt 1876; Das (Ein?) Fischerfest in Lohme (Lsp.) UA 1882 Riga; Die Enkelin (Schausp.) gedruckt 1885; O dieser Papa! Schwank, UA 1886 Coburg; Gaudeamus, UA 1889 Berlin; Die Jünger Aeskulaps, UA 1890 Köln; Schlimme Saat, 1892 in Brünn aufgeführt. Literatur: Ulrich BV 2,1949; Flüggen 314; Biogr. Jb. 20/265; M. Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890. Vischer, Rose-Marie, geb. um 1966 Basel; Schauspielerin, Sängerin u. Tänzerin. Als Kind acht Jahre lang Mitglied des Kindercircus Basilisk. Besuchte ab 1988 in Wien die Musicalschule von Peter Weck. Spielte dann in Berlin u. Basel. Vismanis, Christiane s. Schröder, Christiane. Visscher von Gaasbeck, Hans geb. 24.12. 1900 Basel; Sänger, Schauspieler und Regisseur. Besuchte die Kunstgewerbeschule in Basel. 1918 Assistent des Dramaturgen am Stadttheater Bern, auch Schauspieler u. Sänger. Nahm privaten Gesangsunterricht. 1926/27 an der Kammeroper München, 1930/31 am Stadttheater Basel. Dann Regisseur der Radio-Singspiele im Studio Basel. Literatur: H. Aellen, Schweizerisches Zeitgenossen-Lexion (2. Ausg.) 1932. Vita, Helen (eigentl. Hélène Vita Elisabeth, geb. Reichel), geb. 7. 8. 1928 Hohenschwangau bei Füssen/Bayern; Schauspielerin, Sängerin und Kabarettistin. Emigrierte 1939 mit den Eltern in die Schweiz. Schauspielunterricht am Konservatorium in Genf und Ge-

Vital

2792

sangsunterricht bei Françoise Rosay. 1945 ging sie nach Paris. 1946 Debut am Théâtre du Vieux Colombier in Paris. 1947-49 am Schauspielhaus Zürich, dann im „Cabaret Federai" in Zürich u. seit 1951 im Kabarett „Die kleine Freiheit" in München. 1962/63 trat sie auch in der Kleinen Komödie München u. 1966/67 am Schiller-Theater Berlin auf. 1971-75 am Theater am Zoo in Frankfurt/Main und an der Kleinen Komödie Hamburg, 1973-78 an der Komödie in Frankfurt/Main und 1973-75 auch an der Komödie im Marquardt in Stuttgart. 1975/76, 1977/78 und 1985/86 war sie am Kleinen Theater im Park Bad Godesberg, 1976-78 am Schauspielhaus Zürich, dann in Berlin, tw. auch auf Tournee. 1990-98 am Volkstheater München. Daneben trat sie auch als Gastschauspielerin und Chansonsängerin auf, verkörperte Filmund Fernsehrollen. Sie war seit 1956 mit dem Komponisten Walter Baumgartner verheiratet, der Musik zu versch. ihrer Programme u. Revuen schrieb. Literatur: Ulrich BV 2,1949; Kürschner 768; LThlnt 958; Huber 1056; Hdb. Exiltheater 2,970; Riemann Erg.bd. 2,847; Kabarett-Lex. 413. Vital, Elan, geb. in Berlin Datum unbek.; Schauspielerin u. Theaterpädagogin. Schauspielausbilung an der Hochschule für Kunst in Frankfurt/Main. 1986 Debut am Badischen Staatstheater Karlsruhe, dann in Paris u. Berlin. 1990 Ausbildung zur Theaterpädagogin an der Hochschule der Künste in Berlin u. anschließend im theaterpädagogischen Dienst der Stadt Berlin, seit 2000 wieder am Staatstheater in Karlsruhe tätig. Vitali, Christoph, geb. 28.9. 1940 Zürich; Rechtsanwalt und Intendant. Studierte Jura in Zürich, Dr. iur., bis 1969 als Anwalt tätig. 1969 Adjunkt im Kulturreferat der Stadt Zürich, 1971 verantwortlicher Leiter. 1979-84 Verwaltungsdirektor der Städtischen Bühnen Frankfurt/Main, 1985-92 Direktor des Frankfurter Theaters am Turm, des OFF-TAT und der Schirn-Kunsthalle. Seit 1993 Leiter des „Haus der Kunst" München.

Vitzthum von Eckstaedt

rettautor. Studierte ohne Abschluß Theaterwissenschaft u. Germanistik in Wien, Statist am Burgtheater. Besuchte dann das Mozarteum in Salzburg u. 1978-80 die ClownSchule von J. Lecoq in Paris. 1981 erstes Soloprogramm „Spastic Slapstick". Seit 1991 als Regisseur u. a. am Schauspielhaus Wien, am Stadttheater St. Gallen u. am Stadttheater Baden. Tritt als Kabarettist mit eigenen Programmen auf, auch Film- und Femsehschauspieler. Literatur: Kabarett-Lex. 414; I. Autech, Fast so gut w i e Woody Allen. W. Allens Einakter „Gott & Tod" am Volkstheater [Wien] in der Regie von ~ u. Hirzenberger (in: Bühne 2) 1996; I. Fink, Von Travnicek bis Hinterholz 8. Kabarett in Öst. ab 1945, 2000. Vits-Mühlen, Walter, (auch Walter Mühlen), geb. 8.12. 1909 Wesel/Niederrhein, gest. 11.8. 1999 vermutl. Mannheim; Schauspieler und Regisseur. Privater Schauspielunterricht bei Bernhard Vollmer in Weimar, weitere Ausbildung in Düsseldorf. 1932 Volontär am Nationaltheater Weimar. 1933 Debut und Engagement bis 1934 am Landestheater Altenburg, 1934-38 am Bayerischen Staatstheater München, 1938-44 am Schauspielhaus Königsberg. Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft 1946 Regisseur und Schauspieler an den Städtischen Bühnen Heidelberg. 1946-80 Mitglied, 1981/82 noch als Gast (seit 1980 Ehrenmitglied) des Nationaltheaters Mannheim, 1954-57 auch als Spielleiter. Film- und Fernsehtätigkeit. Literatur: H. Meyer, 1929-1979, naltheater 1998.

Ulrich BV 2,1949; Kürschner 768; Das Nationaltheater Mannheim 1979; Mannheim u. sein Natio(hg. K. Homering u. K. v. Welck)

Vitus, Maximilian s. Erti, Maximilian (erg.: gest. 24. 1. 1968 Stockdorf bei München).

Vitali, Giacomo, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 1736 Wien; Sänger (möglicherweise Kastrat). Seit 1728 Mitglied bis zu seinem Tod der Kaiserlichen Hofkapelle in Wien. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3615.

Vitzthum von Eckstädt, Heinrich Carl Wilhelm Graf, geb. 26.3. 1770, gest. 11.10. 1837 Ort jeweils unbek.; Geheimer Regierungsrat und Theaterdirektor. War Kammerherr u. Geheimer Finanzrat, von 1815 bis 1820 Generaldirektor des Königlichen Theaters und der Hofkapelle in Dresden. Literatur: Ulrich BV 2,1950; N N 15 (1837) 1267; R. Prölss, Geschichte des Hoftheaters zu Dresden. Von seinen A n f ä n g e n bis zum Jahre 1862, 1878; O. Fambach, Das Repertorium des königlichen Theaters u. der italien. Oper zu Dresden 1814-1832, 1985.

Vitasek, Andreas, geb. 1.5. 1956 Wien; Kabarettist, Schauspieler, Regisseur und Kaba-

Vitzthum von Eckstaedt, H u g o Graf s. Waldeck, Hugo.

Literatur:

Sucher 2 731.

Vitz thumb

Voechting

2793

Vitzthumb (auch Witzthumb), Ignace, geb. 20.7. 1720 (1723?) Baden bei Wien, gest. 23.3. 1816 Brüssel; Dirigent, Theaterdirektor und Komponist. Ausbildung in Wien. Kam als Sänger in die Kapelle der Erherzogin Marie Elisabeth (Statthalterin der Niederlande) nach Brüssel, Fortsetzung seiner musikalischen Studien. 1756-63 Soldat. 1766 Unternehmer u. Dirigent am Theater in Brüssel. 1777 scheiterte sein Versuch, ein flämisches Theater zu gründen. 1780/81 Dirigent am Theater in Gent. 1786-91 Leiter der königlichen Kapelle, wegen seiner Beteiligung am Aufstand von 1789 mußte er die Leitung niederlegen. Er ging ins Exil nach Amsterdam. Nach seiner Rückkehr nach Brüssel erhielt er keine musikalische Stellung mehr. Komponist von Symphonien, Messen, Mottetten und Opern, die alle nicht erhalten sind. Literatur: Wurzbach 57,180; MGG 13,1848. Vivarelli, Gisela, geb. 9. 2. 1926 Genf, gest. 1993 Ort unbek.; Sängerin. Besuchte das Konservatorium in Genf, private Gesangsstudien bei Anna-Maria Gugliemetti in Mailand. 1950 Debut in Genf, dann an der Oper in Paris. 1951-53 am Staatstheater Wiesbaden und 1953-57 Mitglied (bis 1961 als Gast) der Staatsoper Hamburg. Sie hatte Gastspielverträge mit der Staatsoper Stuttgart (1957-64), der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg (1959-62) und dem Opernhaus Frankfurt/Main (1955-57). 1964 gab sie aus gesundheitlichen Gründen ihre Karriere auf; sie lebte in Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1950; Kürschner 768; Suter 432; Kutsch-Riemens 5,3617. Vladar, Horst, · 28.12.1941 Ort unbek.; Sänger, Schauspieler u. Regisseur. Ausbildung am Konservatorium in Augsburg. 1966/67 in St. Gallen, 1967-69 an der Bayerischen Opernbühne in München und 1967/68 auch am Raimundtheater Wien, 1971-74 Spielleiter u. Sänger in Dortmund, 1974-78 in dens. Funktionen in Coburg, 1978-82 Oberspielleiter in Trier, dann als Gastregisseur u. a. in Pforzheim, Trier u. Gastsänger in München. 1986-96 Mitglied des Stadttheaters Lüneburg, 1997/98 des Theaters auf Tour in Frankfurt. Seit 1970 künstlerischer Leiter der Neuburger Kammeroper in Neuburg/Donau. Vleugels, Hans, geb. 19.3. 1899 Aachen, gest. 18.5. 1978 Hardheim/Baden-Württemberg; Musiklehrer und Komponist. Studierte Musikwissenschaft an den Universitäten Tübingen und München, besuchte u. a. auch die Musikschule in Münster. 1926 Dr. phil.,

Musiklehrer an versch. Gymnasien. Komponist u. a. von Liedern, geistlicher Musik und der Opern: „Waither von der Vogelweide", UA 1940 Aachen (konzertant) und „Rübezahl" (vermutlich nicht aufgeführt). Vock, Erich, geb. 16.2. 1962 Baden/Kanton Aargau; Schauspieler. Besuchte die Schauspielschule in Zürich, 1986 Debut und Engagement bis 1988/89 am Stadttheater Hildesheim. Ab 1989 ohne feste Engagements, u. a. in Basel, Winterthur u. Zürich (BernhardTheater) und auf Gastspielen. Seit 1994 Leiter der Zürcher Märchenbühne, für die er regelmäßig Stücke schreibt. Tritt auch häufig im Fernsehen auf. Vockeroth (auch Vockerodt), Hermann, geb. 2.2. 1889 Köln, Todesdatum u. -ort unbek.; Sänger und Regisseur. Studierte Gesang bei Adolf Gal in Antwerpen und am Konservatorium in Köln. 1919 Debut u. Engagement bis 1922 am Stadttheater Dortmund, 1922-24 am Stadttheater Rostock, dann Sänger u. Spielleiter am Stadttheater Stettin, ebd. auch Gesangslehrer. Nach 1924 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1950. Vocks, Herbert, geb. 22. 2. 1915 Magdeburg; Dirigent, Korrepetitor und Organist. Anfangs Kirchenorganist u. Chordirigent. Seit 1946 Solorepetitor u. Dirigent der Bühnenmusik an der Städtischen (bzw. Deutschen) Oper Berlin. Seit 1958 auch musikalischer Mitarbeiter bei den Bayreuther Festspielen. Gastdirigent im In- und Ausland. Literatur: Ulrich BV 2,1950. Vodicka, Eduard s. Volters, Eduard. Vöbel, Fritz Dieter, Geb.datum u. -ort unbek., gest. Mai 1952 im Rheinland (auf einer Vortragsreise); Schauspieler, Sänger und Regisseur. 1927 Debut u. Engagement in Allenstein/Ostpreußen, 1928-30 Schauspieler in Saabrücken, 1930/31 in Düsseldorf, 1931/32 in Frankfurt/Oder, 1932-35 in Frankfurt/Main, 1935-37 Spielleiter u. Schauspieler in Schwerin, 1937/38 in dens. Funktionen in Gelsenkirchen u. Marburg, 1938-41 in Remscheid u. während des Sommers in Rudolstadt u. Wunsiedel. 1940-44 Mitglied der Kammerspiele München. Nach 1944 rezitierte er an Schulen. Literatur:

Ulrich BV 2,1950.

Voechting, Christian, geb. 1.2. 1928 Basel, gest. 30.11. 1967 Zürich; Dirigent. Absolvierte das Konservatorium in Basel, 1948 Kor-

Vökt

2794

repetitor u. Dirigent an den Städtischen Bühnen Freiburg/Br. 1952-57 erster Dirigent am Städtebundtheater Biel-Solothurn, dann erster Kapellmeister am Opernhaus in Wuppertal, seit 1959 an der Städtischen (bzw. Deutschen) Oper Berlin. Seit 1962 musikalischer Oberleiter am Stadttheater (Opernhaus) Zürich. Auch Konzertdirigent. Literatur: Ulrich BV 2,1950; W. Schuh, H. Ehinger, P. Meylari, H. P. Schanzlin, Schweizer Musiker-Lexikon, 1964. Vökt, Alfred, geb. 21.5. 1926 Basel; Sänger. Studierte zuerst Philologie an den Universitäten Basel u. Perugia, danach Jura in Basel, gleichzeitig Gesangsausbildung und Chorsänger, 1955 Dr. iur. 1955 Debut und Engagement bis 1957 am Stadttheater Basel, 1958/59 am Stadttheater Oberhausen, 1959/60 am Stadttheater Gießen, 1960-62 am Theater in Kiel und 1962-65 Mitglied des Staatstheaters Kassel, wo er u. a. 1963 in der UA von Henzes „II re cervo" (2. Fassung von „König Hirsch") die Rolle des Checco sang. 1965/66 am Opernhaus Dortmund und 1966-92 Mitglied (später Gast) am Opernhaus Frankfurt/Main. Er gastierte an großen Opernhäusern in Dtl., in Wien, Bordeaux, Toulouse und Paris. Auch Oratorien- und Liedersänger. Literatur: Ulrich BV 2,1954; Suter 434; Kutsch-Riemens 5,3619. Völcker, Max Herbert, geb. 21.2. 1919 Panama, gest. 19. 8. 1982 Zürich; Schauspieler. 1940/41 in Oberhausen, 1941-43 am Stadttheater Pforzheim, 1943/44 an den Städtischen Bühnen Frankfurt/Main, 1944 am Stadttheater Basel. Später Bankinspektor. Literatur: T. Blubacher, Befreiung von der Wirklichkeit? Das Schauspiel am Stadttheater Basel 1933-1945, 1995. Völcker, Wilhelm, geb. 31.5. 1882 Gronau/ Westfalen, gest. 13.8. 1937 Berlin; Schauspieler. Möglicherweise 1904 Debut u. Engagement in Neisse, 1909/10 in Göttingen, 1910-13 in Nürnberg, 1913-16 in Zürich, später in Berlin, zuletzt am Theater am Kurfürstendamm. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Völckers, Jürgen Wolf gang, geb. 25.1. 1913 Frankfurt/Main; Dirigent und Pianist. Studierte Musikwissenschaft an den Universitäten in Marburg und München, wo er auch die Akademie der Tonkunst besuchte, Dr. phil. 1939-41 Operettenkapellmeister und Chordirigent am Landestheater Schneidemühl/ Pommern, 1941-44 Assistent des Operndirektors am Staatstheater Krakau. Nach 1944

Völkel

Konzertreisen mit seiner Gattin, der Konzertsängerin Sigrid Kranzbühler (geb. 1911 Freiburg/Br.). Literatur: Ulrich BV 2,1955. Völckers, Sigrid s. unter Völckers, Jürgen Wolfgang. Volger (eigentl. Vogler), Werner Johannes Bernhard, geb. 26.4. 1908 Crottendorf/ Erzgebirge; Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. Anfangs Bäckerlehre, dann Schauspielunterricht. 1927/28 bei der Wanderbühne Carl Schöne in Sachsen, 1928-30 am Stadttheater Chemnitz, 1930-38 an den Städtischen Bühnen Leipzig. 1938-40 Regisseur u. Schauspieler an den Kammerspielen München und 1940-45 am Schillertheater Berlin. 1945-47 Regisseur u. Schauspieler am Schauspielhaus Düsseldorf, 1947/48 am Deutschen Theater Berlin, arbeitete dann vorwiegend für den Film. 1958 Regisseur an den Kammerspielen Hamburg, später noch als Gast. Seit 1952 Rundfunk- und Fernsehtätigkeit, auch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1955; Kürschner 768. Völkel, Georg, geb. 17.6. 1902 Ort unbek.; Schauspieler. Seit 1920 an versch. Theatern in Berlin. Nach dem 2. Weltkrieg bis 1982 am Schillertheater Berlin (tw. nur mit Stückverträgen) engagiert. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1950. Völkel, Johannes Richard, geb. 1971 Ort unbek.; Schauspieler. Besuchte die Hochschule für Musik u. Theater in Rostock, während der Ausbildung spielte er bereits am Volkstheater Rostock und am Volkstheater Leipzig. Seit 1998 Mitglied der Bühnen der Stadt Bielefeld. Auch Film- u. Fernsehschauspieler. Völkel, Otto, Geb.datum u. -ort unbek., gest. August 1917 Ort unbek. (Feldlazarett); Schauspieler. 1914 Debut u. Engagement bis 1916 am Stadttheater Göttingen. Literatur: Ulrich 2,1955. Völkel, Siegfried Artur, geb. 17. 6. 1924 Großdittmannsdorf/Sachsen; Chordirektor und Dirigent. Besuchte die Konservatorien in Dresden u. Leipzig. 1947 stellvertretender Chordirigent und Dirigent an der Staatsoper Dresden, ebd. auch stellvertretender Leiter der Symphonie-Orchesters. Seit 1950 Konzertdirigent. Literatur: Ulrich 2,1955.

Völkel-Strampfer

Völker

2795

Völkel-Strampfer, Caroline, geb. um 1820 Gleiwitz/Schlesien, Todesdatum u. -ort unbek.i Schauspielerin und Theaterdirektorin. Tochter des Schauspielers Heinrich Strampfer. 1847 in Laibach, 1848-50 in Graz u. 1850-55 in Preßburg, 1856-58 am Theater in der Josefstadt Wien. Seit 1853 mit dem Buchdruckereibesitzer V. verheiratet (gest. 1858). Stille Teilhaberin Alois Pokornys am Theater an der W i e n bis zum Ende von dessen Direktion 1862, danach privatisierte sie. Im M a i 1878 pachtete V.-St. die Komische Oper Wien, artistischer Direktor war ihr Bruder Friedrich Strampfer, seit 1879 der Schauspieler (August?) Vaillant. A b Beginn ihrer Direktion, die bis 1881 dauerte, änderte sie den N a m e n des Theaters in „Ringtheater".

bei seinem Vater Franz V., bei T h e o Reuter und H e d w i g Fichtmüller in München. 1950 Debut und Engagement bis 1953 an den Städtischen Bühnen Gelsenkirchen, 1954-57 an der Städtischen Bühnen Augsburg, 1957-59 am Staatstheater Karlsruhe und 1959-61 an der Städtischen Oper Berlin. 1961-88 Mitglied (seit 1988 Ehrenmitglied) des Nationaltheaters Mannheim. Er gastierte regelmäßig in Köln und an der Staatsoper München. Auch Konzertsänger und Rundfunktätigkeit. Er ist mit der Sängerin Eleanore Rieger verheiratet.

Literatur: Ulrich BV 2,1955; F. Hadamowsky, Wien. Theatergeschichte. Von den A n fängen bis zum Ende des Ersten Weltkrieges, 1988.

Völker, Harald, geb. 23.3. 1927 Ort unbek.; Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. 1948-50 Regieassistent u. Schauspieler am Landestheater Potsdam, am Deutschen Theater u. am RenaissancetheaterBerlin. 1950-61 Regisseur u. Autor für Lehr- und Dokumentarfilme. A b 1961 Regieassistent, später Regisseur und Autor in- und ausländischer Filme.

Voelker, Anna, geb. 17.5. 1851 Düsseldorf, gest. September 1907 Braunschweig; Schauspielerin. 1872 möglicherweise Debut u. Engagement in Coblenz, 1885-89 in Hannover u. 1890/91 in Chemnitz. Literatur: Ulrich BV 2,1950. Völker, Franz (Friedrich), geb. 31.3. 1899 Neu-Isenburg bei Frankfurt/Main, gest. 4.12. 1965 Darmstadt; Sänger. Ausbildung zum Bankkaufmann, Mitglied in mehreren Gesangsvereinen. Bis 1926 im Bankfach tätig. Gesangsausbildung bei Alexander Wellig in Frankfurt/Main. 1926 Debut und Engagement bis 1931 am Opernhaus Frankfurt/ Main, 1931-35, 1939/40 u. 1949/50 an der Staatsoper Wien, 1935-45 Mitglied der Staatsoper Berlin und 1945-52 der Staatsoper München. Gastsänger u. a. in London, Mailand, Paris u. Amsterdam. 1933-42 bei den Bayreuther und seit 1931 bei den Salzburger Festspielen. 1952 nahm er seinen Bühnenabschied u. lebte als Gesangspädagoge in N e u Isenburg, seit 1958 Professor am Konservatorium in Stuttgart. Gelegentlich trat er noch in Konzerten auf. Literatur: Ulrich BV 2,1955; Kürschner 769; Riemann 2,863 u. Erg.bd 2,852; Kutsch-Riemens 5,3619; Seeger 667; 100 Jahre Wiener Oper am Ring. Jubiläumsausstellung. Katalog ... F. Hadamowsky u. A . Witeschnik, 1969; J. Schäfer, 1971; Frankfurter Biographie (hg. W. Klötzer) 2. Bd., 1996; ~ zum 100. Geb.tag (in: Opernwelt 4) 1999. Völker, Georg (Friedrich), geb. 30.12. 1923 Frankfurt/Main; Sänger. Gesangsunterricht

Literatur: Ulrich BV 2,1955; Kürschner 769; Kutsch-Riemens 5,3620; H. Meyer, Das N a tionaltheater Mannheim 1929-1979, 1979.

Literatur:

Ulrich BV 2,1955.

Völker, Klaus, geb. 27. 9. 1938 Frankfurt/ Main; Dramaturg, Schriftsteller und Kritiker. Studierte Germanistik, Philosophie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft in Frankfurt/Main u. Berlin, Dr. phil. 1958-62 Mitarbeit an Studententheatern. 1964-68 Literatur- und Theaterkritiker. 1969/70 Chefdramaturg am Schauspielhaus Zürich, auch am Theater am Neumarkt ebd. u. in Basel. 1973 Dramaturg am Schauspielhaus Hamburg. Dann in Bremen u. 1980-85 Chefdramaturg an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin. Rektor der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch" in Berlin, Mitarbeiter der Zeitschrift „Theater heute". Werke (Ausw.): Frank Wedekind, 1965 (erg. u. Überarb. Aufl., 1977); Brecht-Chronik, 1971; Bert Brecht - eine Biographie, 1976; Faust - ein deutscher Mann. Die Geburt einer L e g e n d e und ihr Fortleben in den Köpfen. Lesebuch, 1975 (erw. Ausg., 1991); Fritz Kortner. Schauspieler und Regisseur, 1987 (2. erw. Aufl., 1993); Elisabeth Bergner. Das Leben einer Schauspielerin. Ganz und doch immer unvollendet, 1990; Hans Lietzau. Schauspieler - Regisseur - Intendant, 1999. Literatur: Ulrich BV 2,1955; Sucher 2 732; Rischbieter 1357. Völker, Kordula, geb. 12. 10. 1959 Oberhausen; Kabarettistin u. Kabarettautorin. A b g e -

Völker

2796

Voellmy

brochenes Jurastudium, dann Journalistin. Anfang der achtziger Jahre Liedermacherin. Als „Erna Oslowski" tritt sie, im Ruhrpottdialekt sprechend, als Kabarettistin auf. Seit 1993 auf Gastspielreisen, gemeinsam mit anderen Kabarettistinnen. 1994 spielte sie ihr erstes selbstverfaßtes u. komponiertes Soloprogramm. Literatur: Kabarett-Lex. 414.

Sondershausen, seit 1901 auch als Regisseur. 1901-03 Schauspieler u. Regisseur in Bielefeld, dann in dens. Funktionen in Lahr, 1906/07 in Wilhelmshaven, Berlin u. 1908-10 in Bochum. Nach 1911 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich 2,1956; H. Hagemann, Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen. 1. Jahrgang, 1906.

Völker, Wolf, geb. 27.5. 1896 Barmen/Rheinland, 5. 1. 1984 Wedel bei Hamburg; Regisseur und Schauspieler. Studierte Klavier u. Orgel, mußte aber nach einer Verletzung im Ersten Weltkrieg die Pianistenlaufbahn aufgeben. Studierte dann Musik- u. Theaterwissenschaft an den Universitäten Bonn u. Köln, gleichzeitig Schauspieler. 1918-20 am Stadttheater Bonn und anschließend an der freien Volksbühne Köln. 1924/25 Opernregisseur in Mönchen-Gladbach, 1925/26 in Königsberg u. 1927/28 in Oldenburg. 1928-37 als Regisseur in Essen, 1938-44 u. 1945-51 Oberspielleiter an der Staatsoper Berlin, w o er u. a. die UA von W. Egks Oper „Peer Gynt" (1938) inszenierte. 1951-54 in ders. Funktion an der Staatsoper Hamburg, 1954-64 an der Deutschen Oper Berlin, zugleich Leiter eines Opernstudios. Dann Gastregisseur, u. a. in Düsseldorf, wo er auch für das Kabarett „Kom(m)ödchen" tätig war.

Völkner, Oskar, geb. um 1865 Ort unbek., gest. 3.1. 1890 Hanau/Main; Schauspieler. Dürfte um 1885 in Heidelberg engagiert gewesen sein, dann in Aachen, 1888/89 in Bromberg und 1889/90 in Hanau. Literatur: Ulrich BV 2,1956.

Literatur: Ulrich BV 2,1956; Kürschner 769; Riemann Erg.bd. 2,852; Seeger 667; W. Rosier, M. Haedler, M. von Marcard, Das „Zauberschloß" Unter den Linden. Die Berliner Staatsoper ..., 1997; G. Cepl-Kaufmann, A. Johanning, W. Meiszies, Wenn es dem Kom(m)ödchen nicht gefällt ...: ein Kabarett in Deutschland, 2000.

Völkner, Peter, geb. 15.3. 1907 Berlin; Komponist. Besuchte die Hochschule für Musik in Berlin und studierte an der dortigen Universität. Freier Komponist, u. a. von Filmmusik. Er war mit der Dramaturgin Hildegard Meißner verheiratet. Die Tochter Angelika Antja V. (geb. 1939) tritt unter dem Namen ihrer Mutter (Meißner) als Schauspielerin auf. Literatur: Ulrich BV 2,1950. Völkner, Renate, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Regisseurin. Vermutlich 1964 Debut in Coburg u. Engagement bis 1967. 1967/68 am Theater in Detmold, 1968/69 in Ulm, 1972-75 am Theater am Neumarkt Zürich, 1973-79 in Hildesheim, 1979/80 als Gast in Braunschweig. 1986/87 wieder in Hildesheim als Schauspielerin u. Regisseurin. Literatur: H. G. Peters, Vom Hoftheater zum Landestheater. Die Detmolder Bühne von 1825 bis 1979, 1972.

Völker, Wolf gang, geb. 2.4. 1951 Erfurt/ Thüringen; Regisseur und Schriftsteller. Besuchte die Hochschule für Femsehen und Film in München u. studierte Kunstgeschichte. Seit 1972 Regie- u. Kameraassistent bei Spiel- und Fernsehproduktionen. Seit 1975 freier Regisseur u. Autor beim Bayer. Rundfunk in München. Literatur: Ulrich BV 2,1950.

Völlenklee, Markus, geb. 8.3. 1955 Innsbruck; Schauspieler und Regisseur. Besuchte das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. 1976 Debut und bis 1981 Engagement am Schauspielhaus Düsseldorf, seit 1981 Mitglied der Bühnen der Stadt Köln. Dann an der Freien Volksbühne Berlin. Gastschauspieler u. a. bei den Volksschauspielen in Telfs/Tirol und am Volkstheater München. Erstmals führte er 1990 am Kellertheater Innsbruck Regie.

Völkner, Angelika Antja s. unter Voelkner, Peter.

Literatur: Ulrich BV 2,1956; Huber 1057; Sucher2 732; l.-M. Schaifer, „Davon spricht man nicht". ~ spielt in Serreaus „Ich, Seemann ohne See" (in: Applaus 11) 1995.

Völkner, Georg, geb. 3.1. 1874 Elbing/Ostpreußen, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler und Regisseur. 1892 Debut am Ostend-Theater in Berlin, 1894-96 in Döbeln, 1896/97 in Brieg, 1897/98 in Berlin, 1898/99 in Wesel/Nordrhein-Westfalen, 1899-1901 in

Voellmy, Peter, geb. um 1956 Aarau/Kanton Aargau; Schauspieler und Regisseur. Ursprünglich Lehrer, ab 1977 Schauspielausbildung an der Schauspielakademie Zürich.

Völmy

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1980-82 am Stadttheater Essen, ebd. auch Leiter von Workshops für Sprech- u. Atemtechnik. Dann einige Jahre auf Reisen, zwischendurch Lehrer. Seit 1991 wieder Lehrer im Aargau und am Theater Tuchlaube Aarau sowie Regisseur, vor allem von Freilichtaufführungen. Die Stücke dieser Aufführungen, meist historische Stoffe, verfaßt er auch selbst. Völmy, Adolf, geb. 1.3. 1834 Berlin, gest. 2.9. 1906 ebd.; Schauspieler und Regisseur. 1860 Debut, 1872/73 Schauspieler u. Regisseur in Danzig, 1875 in Frankfurt/Oder, 1878/79 in Halle/Saale, 1884/85 am Stadttheater Zwickau, dann an versch. Theatern in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1957. Voeltzke, Joachim, geb. 8.9. 1928 Berlin; Bühnenbildner u. Kostümzeichner. Studierte an der Mode- und Textilschule in Berlin und an der Hochschule für bildende Künste ebd., 1954-58 Bühnen- u. Kostümbildner am Theater in Greifswald, dann beim Femsehen. Literatur: H. Vollmer, Allgemeines Lexikon der bildenen Künstler des 20. Jahrundert, 6. Bd., 1962. Völz (eigentl. Treppengeländer), Benjamin, geb. 13.5. 1960 Berlin; Schauspieler. Sohn des Schauspielers Wolfgang V. Stand bereits in Kinderrollen (am Theater des Westens) in Berlin auf der Bühne. Privater Schauspielunterricht bei Agnes Windeck. Vorwiegend Film- und Fernsehschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1957; Huber 1057. Völz (eigentl. Treppengeländer), Rebecca, geb. 9.9. 1957 Berlin; Schauspielerin. Tochter von Wolf gang V., Schauspielausbildung bei Agnes Windeck und Else Bongers in Berlin. Spielt an Berliner Theatern, u. a. am Theater am Kurfürstendamm. Literatur: Ulrich BV 2,1957. Völz (eigentl. Treppengeländer), Wolf gang Otto Isaak, geb. 16.8. 1930 Danzig; Schauspieler und Kabarettist. Nach einer Bäckerlehre nahm er Schauspielunterricht bei Max Gaede u. Theodor Becker in Hannover. 1950 Debut und erstes Engagement am Landestheater Hannover, 1951/52 an der Jungen Bühne in Goslar, 1952/53 am Landestheater Hannover, 1953/54 an den Landesbühnen Hannover, 1955 an Berliner Bühnen und beim Kabarett „Die Stachelschweine". Dann vorwiegend Gastschauspieler, u. a. an den Bühnen der Stadt Bonn sowie häufig auf Tournee. Auch Film- und Femsehschauspieler.

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Literatur: Ulrich BV 2,1957; Kürschner 769; Huber 1058; G. Cepl-Kaufmann, A. Johanning, W. Meiszies, Wenn es dem Kom(m)ödchen nicht gefällt ... : ein Kabarett in Deutschland, 2000. Vörtler, Felix, geb. um 1962 Bayern möglich; Schauspieler. Erster Auftritt bei den Salzburger Festspielen, dann am Residenztheater München, daneben private Schauspielausbildung. 1987-89 in Oberhausen, 1989-92 am Jungen Theater Göttingen, seit 1992 Mitglied des Theaters in Oberhausen. Vogdt (auch V.-Glowania), Hardy, geb. 28.1. 1907 Ort unbek., gest. 8.8. 1975 Hamburg; Schauspieler. 1936 Debut u. Engagement bis 1938 in Elbing/Ostpreußen, während der Sommermonate auch im nahegelegenen Seebad Kahlberg, 1938/39 in Bunzlau u. während des Sommers in Bad Salzbrunn. Seit 1940 in Kiel. Nach dem Krieg in Lübeck, 1951-54 am Arbeitsamt Hamburg, Abteilung Film. Später freier Schauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1950. Vogel, Adelheid, geb. 17.3. 1956 ChemnitzGlösa; Sängerin. Absolvierte die Musikhochschule in Leipzig, 1977 Debut an der Musikalischen Komödie in Leipzig, 1980-83 am Opernhaus Leipzig, 1983-87 an der Staatsoper Berlin und 1987-95 wieder am Opernhaus Leipzig. Literatur: Ulrich BV 2,1950; Kutsch-Riemens 5,3620; Seeger 666. Vogel, Adolf (August), geb. 18.8. 1897 München, gest. 20.12. 1969 Wien; Sänger. Ausbildung bei Anna Bahr-Mildenburg in München. 1923 Debut am Stadttheater Klagenfurt, dann am Stadttheater Heilbronn und am Staatstheater Karlsruhe. 1928-32 am Opernhaus Leipzig, 1932-37 Mitglied der Staatsoper München und 1938-59 der Staatsoper Wien. 1940-65 auch Lehrer an der Musikakademie in Wien. Gastsänger u. a. in Stuttgart, Berlin, Mailand, Rom, Paris, London, 1937-39 an der M E T in N e w York. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Kürschner 769; Riemann 2,863 u. Erg.bd. 2,852; Kutsch-Riemens 5,3620; Seeger 666; 100 Jahre Wiener Oper am Ring. Jubiläumsausstellung. Katalog ... F. Hadamowsky u. A. Witeschnik, 1969; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997. Vogel, Amalia (verh. Freifrau von Pasqualati), geb. 19.5. 1818 Wien, gest. 18.3. 1903 ebd.; Schauspielerin und Theatergrün-

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derin. Sie trat vor ihrer Ehe mit Johann Baptist Freiherr von Pasqualati (1811-76) am Theater in der Josefstadt Wien auf. Nach ihrer Hochzeit finanzierte ihr Gatte ein Privattheater, das sog. „Pasqualatitheater". Dieses Theater befand sich in der oberen Etage des Schönbornpalais im 8. Wiener Gemeindebezirk. 1842 erhielt sie die Erlaubnis zur Gründung dieses Theaters. Aufgeführt wurden - jeden Samstag - vor allem Lustspiele, einige Schauspiele und später auch Operetten, vor allem von J. Offenbach. Gleichzeitig war es auch als Übungsbühne gedacht. 1860 erhielt sie die Bewilligung für den Neubau eines Theaters, wozu es aber nicht kam. Sie vermietete das Theater an Josef Conradi für sein Eleventheater. 1862 kaufte die Stadt Wien das Palais, und Conradi mußte ausziehen. Im Jänner 1866 übernahm sie gemeinsam mit Ferdinand Strakosch und Franz Kratz die Direktion des Harmonietheaters, das jedoch wegen anhaltender Schwierigkeiten im Juni geschlossen wurde. A b Oktober 1866 führte sie es als alleinige Direktorin bis 1868 weiter. 1872 gründete sie gemeinsam mit H. Schirmer, L. Springer u. J. B. Klerr eine „Wiener Theater-Aktien-Gesellschaft" zur Errichtung eines Theaters, aber dieser Plan ist nie verwirklicht worden. Literatur: Ulrich 2,1390 (unter Pasqualati); F. Hadamowsky, Wien. Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des ersten Weltkrieges, 1988; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 4, 1995. Vogel, Anny, Lebensdaten unbek.; Sängerin. Ausbildung in Hamburg, Berlin und Mailand. 1928 Debut in Neustrelitz, 1929-34 in Lübeck, seit 1934 als Gast u. 1935-38 Mitglied des Theaters in Altona, lebte später in Hamburg. Vogel, Barbara, geb. 23.8. 1939 Pritzwalk/ Prignitz; Sängerin. Private Gesangsausbildung in Berlin. 1963 Debut an der Deutschen Oper Berlin und seither deren Mitglied. Sie gastierte u. a. bei den Festspielen in Salzburg und Schwetzingen sowie u. a. in Köln, Kassel, Mannheim, an der Bayerischen Staatsoper München, in Lissabon, Rio de Janeiro und Rom. Sie ist mit dem Arzt Hans-Ludwig Spohr verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Riemann Erg.bd. 2,852; Kutsch-Riemens 5,3620. Vogel, Carl Wilhelm, geb. 30.11. 1907 Neunkirchen/Saar, gest. Anfang März 1977 Bonn; Bühnenbildner. Studien bei Heinz Heckroth an der Folkwangschule Essen und bei Emil

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Praetorius in München. Begann um 1932 als Bühnenbildner an den Münchner Kammerspielen. 1933-38 Ausstattungsleiter in Königsberg, 1938 Bühnenbildner in Dortmund. Nach dem Krieg in Osnabrück und 1952-69 Bühnenbildner u. seit 1955 Ausstattungsleiter in Münster. Literatur: Ulrich BV 2,1951. Vogel, Catharina s. Vogel, Katharina. Vogel, Christa, geb. 16.6. 1943 Dobbrikow/ Brandenburg; Dramaturgin. Studierte Slawistik u. Theaterwissenschaft in Berlin, Wien und Krakau, Dr. phil. 1969-71 Dramaturgin am Schillertheater Berlin, dann beim Radio und Fernsehen. Seit 1973 Redakteurin für Fernsehspiel beim Sender Freies Berlin und Übersetzerin. Literatur: Ulrich BV 2,1951; E. Netenjakob, TV-Filmelexikon. Regisseur, Autoren, Dramaturgen 1952-1992, 1994. Vogel, Christian, geb. 3.2. 1951 ChemnitzGlösa; Sänger. 1961-69 Mitglied des Thomanerchores in Leipzig, studierte dann Theologie an der Universität Leipzig. Gleichzeitig Gesangsunterricht bei Hermann Christian Polster u. 1974-79 Besuch der Musikhochschule. 1979 Debut am Opernhaus Leipzig und seither dessen Mitglied. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Kutsch-Riemens 5,3621; Seeger 666. Vogel, Christine, geb. 9.1. 1953 Radolfzell/ Bodensee; Schauspielerin. Besuchte die Pädagogische Hochschule in Freiburg/Br., ebd. am Studententheater. Dann dreijährige Schauspielausbildung in Basel u. Gesangsunterricht bei Oksana Sowiak. 1987-89 am Landestheater Schwaben Memmingen, danach freie Schauspielerin. Literatur: Ulrich BV 2,1951. Vogel, Cornelia, geb. um 1950 Ort unbek.; Sängerin. Tochter des Sängers Siegfried V. An der Deutschen Staatsoper Berlin engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1951. Vogel, Curt (auch Kurt), geb. 11.5.1864 Annaberg, gest. 15. 2. 1906 Potsdam; Schauspieler und Regisseur. 1884/85 in Bremerhaven, 1885/86 in Sondershausen, 1886/87 in Zittau, 1887-89 in Frankfurt/Oder, dann jeweils eine Saison in Basel, Reval, Linz, Halle/Saale u. Gera. 1894/95 Schauspieler u. Regisseur in Augsburg, 1895/96 in dens. Funktionen in Mainz, 1896/97 in Elbing, 1897/98 in Barmen.

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1901-03 u. 1905/06 Schauspieler u. Regisseur am Schauspielhaus in Potsdam, 1903/04 in Erfurt u. 1904/05 in Kiel. Literatur: Ulrich BV 2,1951.

schule in Leipzig trat er bereits am Theater von Zwickau auf. 1989 in Halle/Saale, seit 1991 als Gast am Opernhaus Leipzig. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3621.

Vogel, Edgar, geb. 4.12. 1883 Friedrichsort bei Kiel, gest. 16. 2. 1951 Dessau; Komponist. Besuchte die Musikhochschule in Berlin, lebte dann als Komponist in Berlin, Weimar u. wieder in Berlin. Komponierte Klaviermusik, Chorwerke und die Oper „Johannisnacht", UA 1910 Detmold. Literatur: Urlich BV 2,1951; Jansa 762.

Vogel, Gerold, Lebensdaten unbek.; Sänger. Aufgewachsen in Zürich. Musikalische Ausbildung bei Friedrich Hegar u. Lothar Kempter, weitere Studien in Frankfurt/Main. Während des 1. Weltkrieges wieder in der Schweiz. Dann Gesangsausbildung am Sternschen Konservatorium in Berlin. 1917/18 am Stadttheater Hamburg, 1918-20 in Regensburg und 1921-24 in Aachen, dann vermutlich in Holland u. Gastsänger. Nach Ausbruch des 2. Weltkrieges schloß er sich einer dt. Truppe an, die an den Fronten von Rußland, Norwegen, Holland und Frankreich auftrat. Nach dem Krieg kehrte er in die Schweiz zurück, dürfte aber nicht mehr aufgetreten sein.

Vogel, Egon Wolfgang Ernst, geb. 23.7. 1908 Berlin, gest. 10.5. 1993 ebd.; Schauspieler und Sänger. Private Gesangsausbildung bei Hans Beltz in Berlin. Debut 1934 am RoseTheater in Berlin, dann u. a. am Schiller-, am Hebbel- u. am Schloßparktheater. Nach 1958 hauptsächlich Film- u. Rundfunktätigkeit, auch Kabarettist. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Kürschner 770; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999. Vogel, Ellinor, geb. 18.4. 1913 Ort unbek., gest. 24.6. 1965 bei Waßmannsdorf/Brandenburg (Zugsunglück); Schauspielerin. Anfangs Verkäuferin in einer Parfümerie. Nach 1945 Schauspielunterricht bei Marie Borchert in Berlin. Engagements an Berliner Bühnen, vorwiegend am Deutschen Theater. Auch Filmschauspielerin. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Kürschner 770; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999. Vogel, Frank, geb. 30.12. 1929 Limbach/ Sachsen, gest. 16.1. 1999 Berlin; Filmregisseur. Studien in Leipzig und Weimar, 1952 an der Filmhochschule Moskau. Seit etwa 1959 Regisseur bei der DEFA. Mit der Auflösung der DEFA (1990) verlor V. seinen Vertrag und drehte keinen Film mehr. Vogel, Franz s. Vogl, Franz. Vogel, Georg, geb. 28.3. 1852 Mülsen bei Zwickau; Sänger. Studierte einige Semester Medizin, dann Gesangsausbildung bei Carl Reß in Leipzig. 1876-83 Opernsänger. Mußte 1883 aus gesundheitlichen Gründen seine Bühnenlaufbahn aufgeben und ließ sich als Gesangslehrer in Berlin nieder. Literatur: Jansa 763. Vogel, Gerd, geb. um 1962 Leipzig; Sänger. Während seines Studiums an der Musikhoch-

Vogel, Gregor, geb. 12.3. 1940 Schüpfheim/ Kanton Luzern; Schauspieler. Ausbildung am Bühnenstudio Zürich, Regieassistent am Schillertheater Berlin. 1963-66 am Stadttheater Basel, dann am Stadttheater Pforzheim (1977/78 auch als Gast). 1969/70 am Schauspielhaus Zürich, bei der Claque Baden u. 1974-77 am Theater für den Kanton Zürich. 1978-80 an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel, 1980-93 (mit Unterbrechungen) Mitglied des Stadttheaters Konstanz, u. a. auch am Theater am Neumarkt Zürich u. an den Stadttheatern Luzern u. St. Gallen. Seit 1993 Mitglied des Schaupiels Hannover. Vogel, Hanns, geb. 13.8. 1912 München; Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. Sohn eines Theaterinspizienten. Studierte Theaterwissenschaft in München, Regieassistent am Bayerischen Staatsschauspiel, bald auch kleine Rollen als Schauspieler und eigene Inszenierungen. 1937-75 zuständig für die städtische Theaterkultur im Münchner Rathaus, u. a. organisierte er bayerische Theaterprogramme in Altersheimen, Stadtteil· Jubiläen und die jeweiligen Faschingsund Oktoberfestumzüge. Mit seiner Theatertruppe „Der weißblaue Karren" führte er bayerische Volksstücke auf, die er teilweise auch selbst verfaßte (u.a. „Das Bayerische Krippenspiel", 1946). 1959 gründete er die Autorengruppe „Die Turmschreiber", deren Ehrenvorsitzender er ist. Vogel (auch V.-Reinsch), Heidi, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Regisseurin. Seit 1962 am Kammertheater Karlsruhe, seit

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1973/74 auch Spielleiterin u. seit 1983/84 auch stellvertretende Direktorin. 1986-96 Direktorin (zusammen mit Wolfgang Reinsch) des Kammertheaters, das seit 1985 in neuen Räumen beheimatet ist und den N a m e n „ Kammertheater Karlsruhe am Rondellplatz " trägt. Nach 1996 Regisseurin u. Schauspielerin. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogel, Johann Christoph, getauft 18. 3. 1758 Nürnberg, gest. 27. 6. 1788 Paris; Komponist. Studierte bei Joseph Riepel und lebte seit 1776 als Komponist in Paris. Komponierte Kammer- u. Orchestermusik sowie die Opern „La Toison d'or", U A 1876 Paris und „Démophon", U A 1789 ebd. Literatur: Ulrich BV 2,1951; A D B 40,112; Riemann 2,863 u. Erg.bd. 2,852; M G G 13,1881; Seeger 666; A. Vogler, ~ (Diss. Halle) 1914; A. Bickel, der große Nürnberger Komponist zwischen Gluck u. Mozart, 1956. Vogel, Josefine s. Vogel-Hefner, Josefine. Vogel, Katharina (geb. Düpert oder Düpont), geb. vor 1780 Düsseldorf, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin und Schauspielerin. Debut 1795 in Mannheim u. Engagement bis 1800. Mitglied der Theatertrappe ihres Gatten Wilhelm V. 1814 als Gast am Theater in Straßburg. 1817 in Karlsruhe, 1818 w i e d e r in Straßburg. 1819-24 Mitglied der Hofoper W i e n u. als Gast auch am Theater an der Wien. 1827/28 wieder am Theater an der Wien. Dann w i e d e r auf Tournee, auch w i d m e t e sie sich der Ausbildung ihrer Pflegetöchter. 1842 Engagement am Hoftheater Karlsruhe. 1849 nahm sie ihren Bühnenabschied, und ihre Spur verliert sich. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Katalog 2/IV.356 u. 2/1V,532; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980. Vogel, Klara s. Hirschmann, Klara. Vogel, Kurt s. Vogel, Curt. Vogel, Otto, geb. 1877 Gönnheim/Pfalz, Todesdatum u. -ort unbek.; Sänger. Studierte Gesang an der Hochschule für Musik in Mannheim, 1897-1903 Lehrer in Oggersheim, 1904/05 Konzertsänger in Magdeburg. 1908 Bühnendebut und Engagement bis 1909 am Hoftheater Mannheim, 1910 am N e u e n Operettentheater ebd., 1910-12 Gastsänger am Stadttheater Koblenz und 1912-14 in Mühlhausen. 1920 an der Volksbühne in Frei-

burg/Br., dann w i e d e r Gastsänger. Er war mit der Sängerin Liese (Luise) M a c k (s. V.-Mack, Liese) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1951. Vogel, Pepi, geb. 3.5. 1928 Berlin; Schauspielerin. Ausbildung an der Schauspielschule „Der Kreis". Debut 1947 am Kabarett Willi Schäffers in Berlin, dann freischaffend und als Sprecherin beim Rundkfunk in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Kürschner 770. Vogel, Peter, geb. 22.3. 1937 München, gest. 21. 9. 1979 Wien; Schauspieler und Regisseur. Sohn des Schauspielers Rudolf Vogel. Spielte 1954 in einem Film mit. 1963 vermutlich Bühnendebut an der Kleinen Komödie in München. Spielte und inszenierte v o r w i e g e n d am Theater in der Josefstadt Wien, an den Kammerspielen und an der Kleinen Komödie München sowie am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Er war mit der Schauspielerin Gertraud Jesserer verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1951. Vogel, Philipp, geb. um 1905 Ort unbek., gest. 13.11. 1967 Neuss möglich; Intendant und Regisseur. 1948/49 Intendant am Westdeutschen Landestheater Siegburg/Nordrhein-Westfalen und seit 1950 bis zu seinem Tod in ders. Funktion am Rheinischen Landestheater Neuss. Literatur: Ulrich 2,1951; Kürschner 770. Vogel, Richard, geb. 4.7. 1928 Zürich; Schauspieler, Regisseur und Inspizient. Sohn des Sängers Gerold V., spielte 1940 unter Gustaf Gründgens am Deutschen Theater Berlin. Seit 1945 in Zürich, am Bernhard-Theater u. 1954-84 am Schauspielhaus als Inspizient u. Schauspieler kleiner Rollen. Film- und Fernsehtätigkeit. Literatur:

Ulrich 2,1951.

Vogel (eigentl. von Heymel), Rudolf, geb. 10.11. 1900 München-Planegg, gest. 9.8. 1967 München; Schauspieler. Wuchs bei A d optiveltern auf. Schauspielunterricht bei Konstantin Delcroix und Hermine Körner in München. 1924 Debut und Engagement bis 1925 am Schauspielhaus München, 1925/26 an der Landesbühne Hof, 1926-29 an der Landesbühne München, 1929-45 am Bayerischen Staatsschauspiel München, 1948-54 an den Kammerspielen München, dann vorwiegend Fernseh- und Filmarbeit sowie beim Bayerischen Rundfunk. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Kürschner 770; Lex. zum dt.sprachigen Film, Loseblatt.

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Vogel, Siegfried, geb. 6.3. 1937 Chemnitz; Sänger. Vater der Sängerin Cornelia V., Gesangsunterricht bei Arietta Hypius in Dresden u. Besuch der dortigen Musikhochschule. Dann am Opernstudio der Staatsoper Dresden. 1959 Debut u. Engagement bis 1965 an der Staatsoper Dresden, seit 1965 Mitglied der Staatsoper Berlin, seit 1971 auch Gastspielvertrag mit der Komischen Oper. Seit 1979 bei den Salzburger und seit 1982 bei den Bayreuther Festspielen. Er gastiert u. a. an den Bühnen von Paris, Brüssel, Wien, Mailand, Budapest und N e w York. Auch Konzert- u. Oratoriensänger. Literatur: Ulrich BV 2,1951; Kutsch-Riemens 5,3621 u. 6,638; Seeger 666; E. Krause, M. Schöne, Opernsänger. Sechzig Porträts, 1979; D.-J. Giävke, Von Figaro bis Gurnemanz. Der Sängerdarsteller Deutsche Staatsoper Berlin (in: Theater der Zeit 4) 1978; Staatsoper Dresden (hg. G. Schönfelder) 1988. Vogel, Volker, geb. 13.10. 1950 Karlsruhe; Sänger und Schauspieler. Gesangsunterricht u. Studium der Musik u. Theaterwissenschaft an der Musikhochschle Hannover. Nach Abbruch des Studiums Regieassistent am Staatstheater Hannover, dann Regieassistent, Regisseur, Schauspieler u. Sänger am Stadttheater Hildesheim, hierauf Sänger am Opernhaus Dortmund. 1984/85 am Stadttheater Freiburg/Br., 1984-90 an der Volksoper Wien und seit 1991 Mitglied des Opernhauses Zürich. Er gastierte u. a. in Barcelona, Wien, Paris u. Mailand und wirkte bei den Salzburger Festspielen mit. Literatur: Ulrich BV 2,9151; Kutsch-Riemens 5,3621. Vogel, Waltraud, geb. 1944 Ort unbek.; Sängerin. Seit 1991 Mitglied der Staatsoper Dresden. Vogel, Wilhelm I, geb. 24.9. 1772 Mannheim, gest. 15.3. 1843 Wien; Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker. Studierte zuerst Medizin, wandte sich dann der Bühne zu. Ausbildung bei Johann Michael Böck in Mannheim. 1792 Debut in Hamburg, 1793/94 bei der Gesellschaft Dietrichs in Den Haag, heiratete in Düsseldorf die Schauspielerin Katharina Düpert oder Düpont (s. V., Katharina). 1794-1800 in Mannheim. 1802 stellte er eine eigene Theatertruppe auf, bis 1808 mit Hauptsitz Straßburg, danach Karlsruhe. In Straßburg war er auch Direktor des französischen Theaters. Bis 1810 jährlich ausgedehnte Gastspielreisen. Von 1811 bis 1817

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lebte er mit seiner Familie auf seinem neuerworbenen Gut „Zerleitenbaum" in der Nähe von Luzem. Bald unternahm er wieder Gastspielreisen, auch wegen seiner diversen Pflegetöchter, denen er auch Engagements verschaffte. 1819-21 nur mehr gelegentliche Gastauftritte, u. a. in Prag u. in Berlin. 1822-24 Generalsekretär des Theaters an der Wien unter Graf Ferdinand Palffy (das Engagement 1819-21 am Burgtheater Wien hatte nicht er, sondern sein Sohn Wilhelm). 1827/28 Direktor des Theaters an der Wien. Dann wieder zusammen mit seiner Gattin u. zahlreichen Pflegetöchtern auf Reisen, 1835/36 in Schwerin, dann in Karlsruhe, wo er 1838 nach langer Zeit wieder selbst spielte, hiemit aber endgültig seinen Bühnenabschied nahm. Dann übersiedelte er allein nach Wien. Werke: Der Alte Überall und Nirgends. Geisterspuk (bearb. nach K. F. Henslers gleichnam. Schausp.) UA 1795 Wien; Gleiches mit Gleichem. (Lsp. nach Federici) UA 1797 Mannheim; Der Amerikaner (Lsp. frei nach dems.) UA 1798 Dresden; Die Verschleierte (Lsp. nach dems.) UA 1798 Mannheim (Verfasserschaft fraglich); Gattin und Wittwe zugleich (Schausp.) UA 1799 Mannheim; Der Hut (Lsp.) UA 1799 ebd.; Die Ähnlichkeit (Lsp. nach dem Französ. des Torqueot) UA 1799 Berlin; Der gutherzige Alte (Lsp. nach dem Französ. des Chevalier Florian) UA 1800 Wien; Die Tugend in Gefahr (Schausp. nach dem Engl, des Vanbrugh) UA 1800 Wien; Der Invalide (Schausp.) UA 1801 Mannheim; Sieg der Treue (Lsp.) UA 1801 Hamburg; Der Bräutigam in der Irre (Lsp.) UA 1801 Berlin; F. Schiller, Wallenstein. Zur Aufführung eines Abends für die Bühne bearbeitet, UA 1801 Frankfurt; Pflicht und Liebe (Schausp.) UA 1801 Hamburg (u. d. T.: Glück und Liebe, UA 1801 Mannheim; u. d. T.: Pflicht und Liebe oder Wiedervergeltung. Militärisches Schauspiel, UA 1820 Wien); Reue und Ersatz (frei bearb. nach Federici) UA 1802 Wien; Pinto, oder Die Verschwörung in Portugal (Schausp. nach dem Französ. des Lemercier) UA 1802 Berlin; List und Biedersinn (Schausp. nach dem Italien, frei bearb.) UA 1802 Wien; Verführung ist Tugendprobe (Schausp. nach dem Französ.) UA 1802 Hamburg; Der Erste führt die Braut heim (Lsp. nach dem Französ. des Vial) UA 1802 Mannheim; Gegenlist (Lsp. nach dem Französ. des Duval) UA 1803 Dresden (u. d. T.: List und Gegenlist, UA 1805 Hamburg); Die Postwagenreise (Lsp. nach dem Französ.) UA 1803 Hamburg; Vier Schild wachen auf einem Posten (Lsp. nach einer wahren Anekdote) UA 1806 Frankfurt;

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Der König und sein Stubenheizer (Schausp.) U A 1807 Frankfurt (auch u. d. T.: Der Fürst und sein ...); Der Triumph des Vaterherzens. Oper (Musik: J. Brandl) U A 1809 Karlsruhe; Carlo Fioras oder Der Stumme in der Sierra Morena. Oper (Musik: F. Franti), U A 1810 München (u. d. T.: Carlos Ronaldi in Wien); Die Frau in vielerlei Gestalten. Vaudeville, U A 1812 Darmstadt; Das seltene Recept (Schausp.) U A 1814 Darmstadt; Gerechte Strafe (Lsp.) U A 1814 Wien; Vater und Sohn, oder Folgen eines Leichtsinns (Schausp.) U A 1814 Würzburg; Die Prozeßvermittlung (Lsp.) U A 1815 ebd.; Die Rückkehr des Gatten (Schausp. nach Ségur) U A 1815 Aschaffenburg; Die heimlich Vermählten, oder Er wird sein eigener Richter (Lsp. nach Barre) U A 1816 Berlin; Der Verräter oder Alte Liebe rostet nicht (nach Holbein). Oper (Musik: G. V. Röder) U A 1816 Würzburg; Markgraf Friedrich und die 400 Bürger von Pforzheim. Historisch-vaterländisches Schauspiel, U A 1817 M a g d e b u r g (u. d. T.: Die Schlacht bei Wimpfen, U A 1818 Augsburg); Die vier Sterne (Lsp.) U A 1817 Nürnberg; General Moreau, oder Die 3 Gärtner (Lsp.) U A 1817 Mannheim; Die Spitzen und das Reitpferd. Ein Akt nach Kotzebues „Häuslichem Zwist", UA 1818 Leipzig; Die Liebe auf dem Lande (Bearbeitung der beiden letzten A k t e von Ifflands „ H a g e s t o l z e n " ) U A 1818 Leipzig; Der Liebe Zauberkünste (Lsp. nach d. Französ. des Craignez) U A 1818 Hamburg; Salvatore, oder Die rote M a s k e (Schausp. nach dem Französ.) U A 1819 Prag; Das Haus des Corregidora oder Bunt über Eck (Posse nach dem Französ. des Victor) U A 1819 Wien; Der letzte Pagenstreich. Posse, U A 1819 ebd.; Julius der kleine Findling, oder Huldigung weiblicher Tugend (Schausp.) U A 1819 Magdeburg; Gaston von Malines, oder Der Rache Wechselkampf. Drama, U A 1820 Wien; Die Schauspieler (Lsp. frei nach dem Französ. des Delavigne) U A 1820 Wien; Der ehrsüchtige Künstler oder Die Annahme an Kindesstatt (Schausp. nach d e m Französ. des Théaulon) U A 1820 Wien; Der Schmeichler (Lsp. frei nach Lantier) U A 1820 ebd.; Die Journalisten (Lsp.) U A 1820 ebd.; Bettina oder Grausamkeit und Mutterliebe. Drama (mit Musik von I. von Seyfried) U A 1820 Wien; Bernhard von A d e l s w y l (Schausp. nach Maturin) U A um 1820 Augsburg (u. d. T.: Der böse Krollo, U A 1823 Wien; auf anderen Bühnen u. d. T.: Ubaldo und Ulride); N o c h ein Pumpernickel (Lsp. nach dem Französ.) U A 1820/21 Stuttgart (u. d. T.: Ein neuer Pumpernickel, U A 1821 München); Bianca von Wolfenbüttel oder Der Blinde, Großes Ritterschauspiel

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(nach dem Französ.) U A 1821 München; Caesars Sieg. Vaudeville, U A 1821 Aachen; Die Folgen eines Zweikampfs oder Heinrich IV. in Paris (Dr. nach dem Engl, des T. Morton) U A 1821 Wien; Der Essighändler (Schausp. nach Mercier neu bearb.) U A 1821 ebd.; Eine Uhr (Der Zauberbund um Mitternacht). Melodrama (nach Lewis) U A 1822 W i e n (u. d. T.: Eine Uhr, oder Ritter und die Waldgeister, U A 1826 Berlin); Abu, der schwarze Wundermann. Melodrama (Musik: Freiherr von Lannoy) U A 1822 Wien; Das Weib von Tippo-Saib (Dr.) U A 1822 Aachen; Die beiden Gastmahle (Schausp. nach Shakespeares Timon) U A 1822 Prag; Bräutigamsleiden des Herrn von Kälbele. Scherz- und Lachspiel, U A 1822 Prag; Das Wunderfräulein (Lsp.) U A 1822 Pest; Liebe zu Abentheuern und Abentheuer aus Liebe (Lsp. nach d e m Engl, des Cibber) U A 1822 Wien; Die Eifersüchtigen oder Keiner hat Recht (Lsp.) U A 1822 Wien; Der todte Gast. Posse (nach Zschokkes Novelle) UA 1823 Wien; Der Nachschlüssel (Dr. nach d e m Französ.) U A 1824 Breslau (auch u. d. T.: Der falsche Schlüssel); Der Schleichhändler (Schausp. nach dem Französ.) U A 1824 Hamburg; Das Zauberhorn. Oper (Musik: Saint-Lubin) U A 1824 Wien; Der Erbvertrag (nach E. T. A . Hoffmann). 1. Teil: Das Verbrechen - 2. Teil: Das Gewissen, U A 1825 Augsburg (u. d. T.: Das Majorat, U A 1825 Kassel); Das Blatt hat sich gewendet (Lsp. nach dem Engl, neu bearb.) U A 1826 Wien; Adelma (Dr. nach d e m Engl.) U A 1826 ebd.; Liebe hilft zum Recht (Lsp. nach Calderón) U A 1826 Berlin; Der Sohn der Richter seines Vaters (Schausp.) U A 1829 Aachen; Die Falschmünzer im Chrudimer Walde, oder Das geraubte Schatzkästchen. Melodrama (Musik: Gläser) U A 1829 Pest (schon früher?); Er hat alle zum Besten (Lsp. nach einer englischen Erzählung) U A 1829 Wien; Die Milchschwestern (Lsp.) U A 1830 Stuttgart; Das Duell-Mandat, oder Ein Tag vor der Schlacht bei Roßbach. Drama, U A 1831 Kassel; Schlecht speculiert! Posse, U A 1832 Potsdam; Der alte Prognostiker, oder Hab' ich's nicht vorher gesagt? Posse, U A 1832 Charlottenburg; Der geizige Autor (Lsp.) U A 1832 Aachen; Der Gutmacher, oder Alte Liebe rostet wohl! (Lsp. nach Destouches) - Der Schlechtmacher, oder Alte Liebe rostet nicht! Posse (frei nach Giraud), U A 1832 Dresden; Karl II. oder Die Königseiche (historisches Schausp. nach dem Engl.) U A um 1833/34 Augsburg; Der verheiratete Junggeselle (Lsp.) U A 1834 Karlsruhe; Christine von Schweden (Dr. nach Van der Velde) U A 1836 Frankfurt; Witzigungen oder W i e

Vogel

2803

fesselt man die Gefangenen? (Lsp. nach dem Engl.) UA 1839 Breslau (umgearbeitet u. d. T.: Freundschaftsproben, UA 1841 Graz; zwei versch. Stücke?); Don Aurelio (Lsp. nach dem Spanischen) UA 1840 Berlin; Ein Handbillet Friedrichs des Zweiten, oder Incognito'sVerlegenheiten (Lsp.) UA 1842 Berlin. - Der wilde Onkel (Lsp. nach dem Engl, des T. Morton) gedruckt 1833 (aufgeführt?); Der Onkel aus Wien, oder Die ungleichen Pflegetöchter (Schausp. frei nach dem Italien.) gedruckt 1839 (aufgeführt?). Ausgaben: Nachspiele für stehende Bühnen und Privattheater. Ächte vom Verfasser besorgte Ausgabe, 2 Bde., 1809; Kleine dramatische Spiele für stehende Bühnen und Privattheater, 1818. Literatur: Ulrich BV 2,1952; ADB 40,126; Wurzbach 51,19; Eisenberg 1068; Flüggen 314; Blum 7,173; Katalog 2/IV.301 u. 3/V.624; Rub 184; NN 21 (1843) 181; Archiv und Bibliothek des Großherzoglichen Hof- u. Nationaltheaters in Mannheim 1779-1839, 2 Bde. (hg. F. Walter) 1889; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; ders., Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 18171828, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der Italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995; U. Daniel, Hoftheater. Zur Geschichte des Theaters und der Höfe im 18. und 19. Jahrhundert, 1995. Vogel, Wilhelm II, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 1855 Karlsruhe; Schauspieler und Regisseur. Sohn von Wilhelm Vogel. 1818/19 mit Anfängerrollen am Theater an der Wien, 1819-21 am Hofburgtheater Wien, 1821/22 in Graz, 1822/23 in Linz u. 1823/24 in Pest. Zwischen 1822 u. 1824 immer wieder auch als Gast am Theater an der Wien. 1824 gastierend in Dresden u. Karlsruhe, ebd. 1825-27 engagiert. Dann bis 1838 alternierend zwischen Karlsruhe und Mainz. 1839/40 in Aachen, 1840-42 in Mainz, 1842-44 in Lübeck, 1844/45 am Thalia-Theater in Hamburg, 1845-48 in Königsberg, 1848/49 in Elbing, 1849/50 in Rostock und 1851-55 wieder in Karlsruhe. Literatur: Ulrich 2,1952. Vogel, Yvonne, geb. 4.4. 1951 Schönenwerd/ Kanton Solothurn; Schauspielerin, Tänzerin und Regisseurin. Nach Studienaufenthalten in Amsterdam, Paris und New York gründete

Vogelbacher

sie 1980 das freie Theater „Bumper to Bumper", mit dem sie im In- und Ausland auftritt. Vogel-Buchwald, Clara (geb. Maerker), geb. 5.1. 1878 Magdeburg, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspielerin und Sängerin. Musikstudium in Magdeburg und weitere Gesangsstudien bei Amalie Joachim in Berlin. 1899-1901 Schauspielerin am Carl Weiß Theater in Berlin, anschließend bis 1907 Konzertsängerin. 1907-11 Engagements am Hoftheater Detmold, am Deutschen Theater in Libau/Lettland und Reval/Estland und am Stadttheater Osnabrück. Seit 1911 Klavierund Gesangslehrerin in Magdeburg. Sie war in erster Ehe mit dem Sänger Emil Buchwald und in zweiter mit dem Konzertdirigenten Gustav Vogel verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogel-Heiner, Josefine (geb. Hefner), geb. 1829 Ort unbek., gest. August 1907 München; Sängerin. Absolvierte das Konservatorium in München. 1849 Debut und Engagement bis 1850 am Hoftheater München, dann weitere Studien in Paris. Nach ihrer Rückkehr nach München wieder am Hoftheater engagiert, 1856/57 mußte sie krankheitshalber pausieren. Nach ihrer Heirat (1862) zog sie sich von der Bühne zurück. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Flüggen 133; Kutsch-Riemens 2,1536 (die beiden letzten unter Hefner). Vogel-Mack, Liese (auch Luise, geb. Mack), Lebensdaten unbek., geb. in Mannheim; Sängerin. Besuchte die Hochschule für Musik in Mannheim, 1906 vermutl. Debut u. Engagement bis 1907 am Schauspielhaus Leipzig, 1908 am Operettentheater ebd., 1908-10 am Hoftheater Mannheim, 1911/12 am Stadttheater Coblenz, 1912/13 am Stadttheater Mühlhausen, 1913-16 in Lübeck, 1917-19 in Altenburg u. 1919/20 an der Volksbühne in Freiburg/Br., lebte u. gastierte dann in Mannheim, nach 1924 Konzertsängerin. Sie war seit 1904 mit dem Sänger Otto V. verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogelbacher, Markus, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. 1980-82 Ausstatter und Schauspieler an der tri-bühne Stuttgart, 1982/83 am Kinder- und Jugendtheater des Schauspielhauses Stuttgart. 1983-85 an der Landesbühne Hannover, 1985-88 an den Kammerspielen Hamburg, 1986/87 auch in Köln u. 1987/88 an der Landesbühne Hannover. 1988/89 in Bremen, 1989/90 wieder an der

Vogeler

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Landesbühne Hannover u. bei den Festspielen in Jagsthausen, dann einige Jahre freischaffend. Zuletzt am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogeler, Heinrich, geb. 25.8. 1870 Leipzig, gest. 21.2. 1937 Magdeburg; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. 1891 Debut als Mitglied einer reisenden Gesellschaft in Bad Lausick/Sachsen, dann in Marburg, 1891/92 in Rostock, 1892/93 in Augsburg, 1893/94 in Lübeck, 1894/95 in Liegnitz, 1895-97 in Königsberg, 1897/98 in Halle u. 1899-1908 am Stadttheater Hamburg. 1908-11 Oberspielleiter des Schauspiels am Stadttheater Magdeburg. 1911-14 Direktor u. Regisseur am Stadttheater Halberstadt, anschließend bis 1930 in dens. Funktionen am Stadttheater Magdeburg. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Eisenberg 1069; O. Fambach, Das Repertorium des Königlichen Theaters und der Italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985. Vogeler, Heinrich (Johannes), geb. 12.12. 1872 Bremen, gest. 14.6. 1942 Krankenhaus des Kolchos „Budjonny" bei Kornejewka/ Kreis Woroschilow/Kasachstan; Maler u. Bühnenbildner. Sohn des Kaufmanns Carl Eduard V. und seiner Frau Marie Louise, geb. Förster. Studierte an der Kunstakademie in Düsseldorf. 1894 erster Aufenthalt in der Künstlerkolonie Worpswede, 1895 Übersiedlung dorthin. Sein Haus Barkenhoff wird zum Zentrum der Kolonie. Illustrator der Zeitschrift „Die Insel" in München. Zwischen 1895 entstehen zahlr. jugendstilistische Radierungen u. Graphiken u. machen V. bekannt. 1907 Mitbgeründer des Deutschen Werkbundes. 1908 Gründer (zus. mit seinem Bruder Franz V.) der „Worpsweder Werkstätten". In den folgenden Jahren entwirft er Häuser u. stattet Innenräume aus. 1914 Kriegsfreiwilliger. 1918 verfaßt er seinen Friedensappell „Das Märchen vom lieben Gott", daraufhin Einlieferung für 63 Tage in eine Irrenanstalt. Danach Rückkehr auf Barkenhoff, Mitglied des Arbeiter- u. Soldaten-Rat Osterholz, 1919 Gründung der Arbeitsgemeinschaft Barkenhoff. In den zwanziger Jahren Beitritt zur KPD (1929 Ausschluß). 1923/24 erste Reise in die Sowjetunion, lebte dann abwechselnd in Berlin u. Moskau. 1929 Bühnenbildner für Friedrich Wolfs „Kolonne Hund" (UA 1929 Berlin, Regie; Gustav von Wangenheim). A b Mai 1931 ständig in Moskau, Mitarbeit im Internationalen Büro revolutionärer Künstler. 1935 mit Teo Otto Aus-

Vogeler

statter für Gustav von Wangenheims Film „Kämpfer". 1937/38 Bühnenbildner für das Deutsche Kollektivistentheater in Odessa. Nach 1941 Arbeit in der Propaganda des Hauptquartiers der Roten Armee, Herbst 1941 Evakuierung nach Kasachstan. Seine Erinnerungen gab Erich Weinert u. d. T.: „Werden" 1952 heraus (neu hg. mit Lebenszeugnissen aus den Jahren 1923-42, von J. Priewe u. P. G. Wenzlaff, 1989). V. schrieb Gedichte u. kommunistische Zeitstudien. Bibliographie: B. Stenzig, Eine Bibliographie der Schriften, 1994. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,971; R. M. Rilke, Worpswede, 1903; H. Bethge, Worpswede, 1904; F. Wolf, Kolonne Hund (in: F. W., Dramen) I960; H.-W. Petet, Von Worpswede nach Moskau. ein Künstler zwischen den Zeiten, 1972; D. Erlay, Worpswede - Bremen Moskau. Der Weg des 1972; ders., Verwunschene Gärten, roter Stern. ~ und seine Zeit, 1977; W. Hundt, Bei ~ in Worpswede. Erinnerungen (mit einem Nachwort von B. Stenzig) 1981 (2. in der Bilddokumentation erw. Aufl., 1995); W. Hohmann, ~ in der Sowjetunion 1931-1942. Daten, Fakten, Dokumente, 1987; J. Schlott, Farbenspiele. Das Leben des Malers 1989; W. Hohmann, Legende u. Wirklichkeit: ~ in Kasachstan (in: Rote Fahne 21) 1990; I. Kleberger, Der eine und der andere Traum. Die Lebensgeschichte des 1991; B. Stenzig, Worpswede - Moskau. Das Werk von 1991; C. Hoifmeister u.a., ~ in Karelien 1925-36, 1992; S. Bresler, 1996; Opfer wofür?: Deutsche Emigranten in Moskau ihr Leben und Schicksal; ~ u. seine Gesinnungsgenossen im Moskauer Exil (hg. E. Meyer-Stiens) 1996; R. Noltenius, Die Gemälde - Ein Werkkatalog, 2000. Vogeler, Theodor (Johannes Gottlieb Heinrich), geb. 23.7. 1900 Hamburg, gest. 22.12. 1975 Berlin möglich; Schauspieler, Bühnenbildner, Regisseur und Dramaturg. Studierte Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten Berlin und Rostock, dramatischer Unterricht bei Serafine Detschy. 1920 Debut in Bautzen, dann an den Theatern in Lübeck und 1923-29 in Würzburg. 1929-32 Regisseur am Landestheater Stuttgart, 1933-41 Schauspieler am Städtischen Schauspielhaus Hannover. Seit 1941 in Berlin: bis 1945 am Schillerund seit 1946 am Schloßparktheater und seit 1951 wieder am Schillertheater. Auch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Kürschner 770; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999.

Vogelsang

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Vogelsang, Georg, geb. 2.5. 1883 Ort unbek., gest. 21.12. 1952 Schliersee/Oberbayern; Schauspieler. Trat u. a. am Theater in Schliersee auf, vorwiegend jedoch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogelsang, Hans, geb. 30.6. 1919 Ort unbek.; Kostümbildner. Vermutl. nach dem 2. Weltkrieg Gewandmeister u. Leiter der Kostümabteilung an den Städtischen Theatern Chemnitz (Karl-Marx-Stadt). Seit 1967 Kostümdirektor der Dresdner Staatstheater. Vogelsang, Horst, geb. 1949 Dresden; Bühnen· u. Kostümbildner. Ausbildung als Mechaniker, dann Studium der Papiertechnik und Mitarbeit an einem Studententheater. Anschließend Besuch der Hochschule für Bildende Künste in Dresden, Abteilung Bühnen- und Kostümbild. 1980 Bühnen- und Kostümbildner am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, 1981 am Staatstheater Dresden. 1982 übersiedelte er nach WestBerlin. Graphiker und freiberuflich an versch. Theatern sowie Lehrer an der Berliner Theaterschule. Später vier Jahre technischer Leiter, Ausstattungs- und Werkstättenleiter beim Euro-Studio Landgraf. 1992-94 wieder freiberuflich tätig, als Gast u. a. 1994 an der Staatsoper Stuttgart. Seit 1995 Ausstattungsleiter am Schauspiel Leipzig. Vogelstrom, Fritz, geb. 4.11. 1882 Herford/ Westfalen, gest. 25.12. 1963 Dresden; Sänger. Stand bereits als Kind auf der Bühne. 1904 Debut u. Engagement bis 1912 am Nationaltheater Mannheim, ebd. am Konservatorium u. in Dresden weitere Gesangsstudien bei Dora Erl. 1912-29 Mitglied (seit 1957 Ehrenmitglied) der Staatsoper Dresden. Er gastierte u. a. an den Opernhäusern von London, Wien, München, Stuttgart und Prag. 1909 sang er bei den Bayreuther Festspielen, seit 1922 trat er mehrmals bei den Festspielen von Zoppot auf. Lebte später als Gesangslehrer in Dresden, dann in Kothen/ Sachsen-Anhalt. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Kutsch-Riemens 5,3622 u. 6,638; Seeger 666. Vogelweider, Walter, geb. in Graz Datum unbek.; Bühnenbildner. Besuchte die Kunstgewerbeschule in Graz, anschließend Graphiker u. Photograph. 1982-87 Bühnenbildstudium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz. Ausstattungen für mehrere Filme und Theaterproduktionen. Seit 1990 Bühnenbildner am Theater in der Josefstadt, auch in Aachen, Recklinghausen,

Vogl

Saarbrücken, Innsbruck, Essen u. zuletzt in Wien am Volkstheater und am Theater der Jugend. Voges, Otto, geb. um 1854 Witten/Ruhr, gest. 17.3. 1913 Lüdenscheid/Nordrhein-Westfalen; Schauspieler, Sänger, Regisseur und Theaterdirektor. 1884/85 in Krefeld, 1885/86 in Bromberg, 1886-89 als Schauspieler u. Sänger in Zwickau, 1889/90 in Freiberg/Sachsen, 1890/91 Oberregisseur in Rostock, 1891/92 Schauspieler u. Regisseur in Zwickau, 1892/93 in Elbing, 1893/94 Schauspieler u. Regisseur in Köln, 1894-98 u. 1899/1900 Oberregisseur in Hannover, 1898/99 in Frankfurt/Oder, 1900-02 Schauspieler u. Regisseur in Dortmund. 1903-08 Direktor des Stadttheaters Bochum, 1908-10 in ders. Position in Paderborn u. 1910-12 in Lüdenscheid, zuletzt in Witten/Nordrhein. Literatur: Ulrich BV 1,197 (unter Boges); U.-K. Ketelsen, Ein Theater u. seine Stadt. Die Geschichte des Bochumer Schauspielhauses, 1999. Voges, Torsten, geb. um 1962 Hamburg-Harvestehude; Schauspieler und Drehbuchautor. Ausbildung am American Conservatory Theater in San Francisco. 1985/86 an der Freien Volksbühne Berlin und anschließend bis 1992 am Schauspielhaus Düsseldorf. Übersiedelte dann nach Los Angeles, Filmschauspieler. Voggenhuber-Krolop, Vilma von s. Krolop, Vilma. Vogl, Adolf, geb. 18.12. 1873 München, gest. 2.2. 1961 ebd.; Dirigent, Komponist und Musikwissenschaftler. Während seiner Schulzeit musikalische Studien bei R. Hailer. Nach der Matura Theaterkapellmeister in Trier, dann in Saarbrücken, St. Gallen und 1895/96 in Bern. Rückkehr nach München, wo Hermann Levi sein Lehrer und Förderer wurde. Er lebte als freischaffender Komponist u. Musikschriftsteller in München, hielt viele Vorträge über Richard Wagner. 1913 erschien sein Buch „Tristian und Isolde. Briefe an eine deutsche Bühnenkünstlerin" und 1914 „Parsifal". Komponist von geistlicher Musik und Opern. Werke (nur für die Bühne): Die Heirat wider Willen von E. Humperdinck (bearb.) UA 1935 Leizpig; Maja. Dramatische Dichtung mit Musik (Text: Komponist) UA 1908 Stuttgart; Die Verdammten. Oper, UA 1934 Leipzig. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Riemann 2,864 u. Erg.bd. 2,853, M G G 13,1890; Seeger 666.

Vogl

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Vogl (auch Vogel), Franz, Lebensdaten unbek.; Schauspieler und Regisseur. 1898 vermutl. Debut in Landsberg/Lech, 1899/ 1900 in Passau, 1900-02 in München, 1906/07 in Aussig, 1907/08 in Ansbach, 1908/09 Schauspieler u. Regisseur in Bern, 1909/10 in Hermannstadt, dann stellvertretender Oberregisseur u. Schauspieler in Bodenbach/ Elbe, 1910-14 Regisseur u. Schauspieler in St. Pölten, 1919/20 Inspizient u. Schauspieler in München. Später nicht mehr nachgewiesen. Er war mit der Schauspielerin Rosa Mark (s. V., Rosa) verheiratet.

Vogl, Heinrich, geb. 15. 1. 1845 A u bei München, gest. 21.4. 1900 auf seinem Gut Deixlfurt bei Tutzing/Bayern; Sänger und Komponist. Besuchte das Lehrerseminar in Freising. 1862-65 Lehrer in Ebersberg. 1865 Chorist an der Hofoper München und Gesangsausbildung bei Franz Lachner und Rollenstudium bei Carl Jenke, später Studien bei Galiera in Mailand. 1865 debütierte er an der Hofoper München als Solist und war 35 Jahre Mitglied dieser Bühne. Er sang in mehreren UA, u. a. in Opern von Richard Wagner. Er wirkte bei den ersten Bayreuther Festspielen mit und sang auch bei den Separatvorstellungen vor König Ludwig II. Er gastierte u. a. an den Opernhäusern von Frankfurt/Main, Leipzig, Berlin (1881), London (1882), W i e n (1884/85), Dresden (1885 u. 1896), Prag und 1890 an der M E T in N e w York. 1882/83 nahm er an der Tournee des „ Richard-Wagner-Theaters " unter der Direktion A n g e l o Neumanns teil. A m 17. 4. 1900 trat er zum letzten M a l auf. Er komponierte Lieder und die Oper „Der Fremdling" (Text: Komponist nach F. Dahn) U A 1899 München. Er war seit 1867 mit der Sängerin Therese Thoma (s. V., Therese) verheiratet, mit der er meist auch (vor allem in Wagner-Partien) gemeinsam auftrat. Literatur: Ulrich 2,1952; Eisenberg 1069; Flüggen 314; Biogr. Jb. 5,96 u.'123 ; Riemann 2,864; M G G 13,1891; Kutsch-Riemens 5,3622 u. 6,638; Seeger 666; M . Rudolph, Rigaer Theater- und Tonkünstler-Lexikon, 1890; H. v. der Piordten, Zur Erinnerung und zum Vermächtnis, 1900; O. Merz, ~ (in: Bühne u. Welt 2) 1900; R. Wünneberg, Das Sängerehepaar Heinrich und Therese V.; ein Beitrag zur Operngeschichte des 19. Jahrhunderts, 1982; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995; E. Luther, So singe, Held! Biographie eines Stimmfaches (Teil 1). Wagnertenöre der Wagnerzeit (1842-1883) 1998.

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Vogl, Johann Michael (gen. „der deutsche Barde"), geb. 10.8. 1768 Ennsdorf/Oberöst. (heute Stadtteil von Steyr), gest. 20.11. 1840 Wien; Sänger und Regisseur. Erster Gesangsunterricht in Steyr, ebd. auch Kirchensänger. Besuchte das Gymnasium in Kremsmünster, ebd. Sängerknabe. Freundschaft mit Franz Xaver Süßmay(e)r, mit dem er 1785 nach W i e n ging, um Jura zu studieren. Praktikant beim Magistrat. Gesangsausbildung vor allem bei Girolamo Crescentini. 1795 Debut und Engagement bis 1822 an der Hofoper Wien, an der er auch als Regisseur tätig war. Er sang bei der U A der Endfassung (= 3. Fassung) des „Fidelio" von L u d w i g van Beethoven am 25. 3. 1814 den Pizarro (Dirigent: Beethoven unter Assistenz von Iganz Umlauf) . V. war mit Franz Schubert eng befreundet, dessen Lieder er auch sang und publik machte, u. a. 1821 zum erstenmal die Ballade „Der Erlkönig". N a c h d e m er seine Sängerlaufbahn a u f g e g e b e n hatte, lebte er zurückg e z o g e n in W i e n und heiratete 1826 die Tochter des Direktors der Belvedere-Galerie Kunigunde Rosa. Vogl komponierte u. a. auch Lieder. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Wurzbach 51,172; Katalog 2/IV,345; Kutsch-Riemens 5,3623 u. 6,638; Riemann 2,865 u. Erg.bd. 2,853; M G G 13,1891; E. Bauernfeld, Erinnerungen an ~ (in: A l l g e m e i n e Theaterzeitung) 1841; R. Wallaschek, Das k.k. Hofoperntheater, 1909; A. Weiss, Der Schubertsänger 1915; A. Liess, Hofoperist und Schubertsänger, 1954; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Vogl, Joseph, geb. 18.8. 1876 Aicha vorm Wald/Niederbayern, gest. 31.8. 1934 Passau; Sänger. Besuchte die A k a d e m i e für Tonkunst in München, weitere Gesangsstudien bei Johann Ress in Wien. 1904 Debut u. Engagement bis 1907 am Stadttheater Bremen, 1907-10 am Hoftheater Hannover, 1910-12 am Opernhaus Hamburg, 1912-14 am Stadttheater Mainz und 1914/15 am Stadttheater Breslau. 1915-23 Mitglied des Opernhauses Leipzig. Er gastierte an großen Bühnen in Dtl. und in London. Nach 1923 gab er noch einige Gastspiele. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Kutsch-Riemens 5,3624. Vogl, Max, geb. 5.4. 1908 München, gest. 2.7. 1955 Augsburg; Sänger, Schauspieler und Regisseur. 1928-30 Schauspieler u. Sänger in Meißen, 1930/31 in Augsburg, 1931/32

Vogl

Sänger und Regisseur am Theater in Heidelberg, 1932/33 Spielleiter u. Schauspieler am Stadttheater Koblenz u. am Centraitheater in Würzburg. 1933/34 Schauspieler u. Spielleiter in Halberstadt, 1934/35 in ders. Funktion in Stettin u. 1935-37 in Erfurt, 1938/39 in Hannover. Nach 1945 in München u. 1950-56 Mitglied der Städtischen Bühnen Augsburg. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogl, Rosa (geb. Mark), geb. um 1874 Ort unbek., gest. Juli 1927 Hindelang/Bayern¡ Schauspielerin. 1906/07 in Aussig, 1907/08 in Ansbach, 1908/09 am Hoftheater Mannheim, 1909/10 in Bodenbach/Elbe, dann in München u. a. am Theater am Gärtnerplatz u. am Apollotheater, zuletzt am Kurtheater in Hindelang. Sie war mit dem Schauspieler u. Regisseur Franz V. verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogl, Therese (geb. Thoma), geb. 12. 11. 1845 Tutzing/Starnberger See, gest. 29.9. 1921 München; Sängerin. Ausbildung an der Musikschule in München, 1865 Debut und Engagement bis 1866 am Hoftheater Karlsruhe, 1866-92 Mitglied des Hoftheaters München. Sie sang auch bei Separatvorstellungen vor König Ludwig II. Gemeinsam mit ihrem Gatten, dem Sänger Heinrich Vogl, trat sie vor allem in Opern Richard Wagners auf, u. a. auch bei UA. Sie gastierte u. a. an den Opernhäusern von Berlin, London und Stuttgart (1887). 1882/83 nahm sie an der Tournee des Richard-Wagner-Theaters unter Direktor Angelo Neumann teil. 1892 verabschiedete sie sich in der Rolle der Isolde von der Bühne. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Eisenberg 1071; Flüggen 314; Riemann 2,865; KutschRiemens 5,3624; R. Würtneberg, Das Sängerehepaar Heinrich und Therese V.; ein Beitrag zur Operngeschichte des 19. Jahrhunderts, 1982. Vogl, (Ludwig) Viktor, geb. 30.5. 1885 Ort unbek., gest. 17.1. 1971 Bremerhaven; Sänger und Schauspieler. 1912/13 als Chorist am Stadttheater Bremerhaven, in der folgenden Saison als Solist. 1914-16 am Stadttheater Magdeburg, dann bis 1940 wieder am Stadttheater Bremerhaven, 1940-44 in Wesermünde. Nach dem Krieg wieder Sänger, später nur mehr Schauspieler an den Städtischen Bühnen Bremerhaven, seit 1966 Ehrenmitglied. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogler, Carl s. Vogler, Karl.

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Vogler (auch Voglar), Fritz (Friedrich), geb. 6.3. 1880 Untersteiermark, Todesdatum u. -ort unbek.; Dirigent. Besuchte die Musikschule in Cilli, dann die Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt. Volontär am Stadttheater Klagenfurt. 1903/04 Dirigent in Mürzzuschlag/Steiermark, 1904-07 Dirigent am Stadttheater Steyr, 1907/08 am Stadttheater Leoben u. 1908/09 in Eger. 1909/10 in Bodenbach/Elbe u. 1910/11 in Marburg, anschließend bis 1948 (Operetten)kapellmeister am Stadttheater Graz. Literatur: Ulrich BV 2,1952. Vogler (Abbé V.), Georg Joseph, geb. 15.6. 1749 Pleichach bei Würzburg, gest. 6.5. 1814 Darmstadt; Musikwissenschaftler, Dirigent, Komponist und Organist. Sohn des Johann Georg V., Instrumentenbauers u. Violinisten der fürstbischöflichen Kapelle in Würzburg. Studierte Theologie und Jura in Würzburg u. Bamberg. 1771 in Mannheim. Dann Studienreise nach Italien, Musikstudien in Bologna bei Padre G. Martini und in Padua bei F. A. Vallotti. In Rom Priesterweihe (Weltgeistlicher). Nach fast zweijähriger Abwesenheit kehrte er 1775 nach Mannheim zurück. 1776 Geistlicher Rat, Gründung der Mannheimer Tonschule. 1777 zweiter Kapellmeister am Mannheimer Hof, der 1778 nach München übersiedelte. 1777-84 Hofkaplan. Seit 1784 erster Kapellmeister in München. 1786 königlicher Kapellmeister und Prinzenerzieher in Stockholm. Er entfaltete eine reiche musikalische Tätigkeit, u. a. hielt er Vorlesungen, komponierte Opern u. gab Lehrbücher in schwedischer Sprache heraus. 1792 ausgedehnte Studienreise. Auf seinen Konzertreisen improvisierte er auf seinem Orchestrion, u. a. Seesturm- und Gewittermusik. Nach 1799 führte er ein unstetes Wanderleben, wobei er sich hauptsächlich mit Orgelumbauten nach seinem von ihm ausgearbeiteten Simplifikationssystem befaßte. Seit 1807 Hofkapellmeister und Geistlicher Geheimer Rat in Darmstadt, wo er auch eine Tonschule gründete. Komponist von Bühnenmusik, Balletten, Oratorien u. Kantaten. Werlce (nur für die Bühne): Der Kaufmann von Smyrna. Operette, UA 1771 Mannheim; Lampedo, Oper (Text: C. F. Lichtenberg) UA 1779 Darmstadt; Albert III. von Bayern. Singspiel, UA 1781 München; Erwin und Elmire. Singspiel (Text: J. W. Goethe) UA 1781 Darmstadt; Le Patriotisme. Oper, UA 1783 Versailles; La Koermesse ou Fête de Flamande. Operette, UA 1783 Paris; Castore e Polluce. Oper, UA 1787 München (in dt. Sprache UA 1791 Mannheim); Der Admiral. Singspiel

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2808

(umgearbeitet u. d. T.: Der g e w o n n e n e Prozeß) nicht aufgeführt; Gustaf Adolf och Ebba Brahe. Oper, U A 1788 Stockholm; Hermann von Unna. Schauspiel mit Chören, U A 1800 Kopenhagen (u. d. T.: Hermann von Staufen oder Das Vehmgericht, U A 1801 Wien); Die Hussiten vor Naumburg (Text: A . v. Kotzebue) U A 1802 Leipzig (nur Schlußchor); Die Kreuzfahrer (Text: ders.) vermutl. nicht aufgeführt; Samori. Oper, U A 1804 Wien; Epimenides. Operette, nicht aufgeführt; Athalia (nach Racine), U A 1816 Darmstadt. Musikalische Schriften (Ausw.): Tonwissenschaft und Tonsezkunst, 1776 (Nachdr., 1970); Betrachtungen der Mannheimer Tonschule, 3 Jahrgänge, 1778-81 (Nachdr., 1971); Gründliche Anleitung zum Ciavierstimmen, 1807. Literatur: Ulrich BV 2,1952; A D B 40,169; Wurzbach 51,211; Katalog IV/3,256; Riemann 2,865 u. Erg.bd. 2,853; M G G 13,1894 u. 16,1911; Seeger 666; Lorbeerkränze u. Cypressenzweige auf dem Grabhügel eines außerordentlichen Künstlers, 1814; J. Fröhlich, Biographie des großen Tonkünstlers Abt 1845; W. Neumann, 1856; Th. Nisard, L'Abbé Bar-le-Duc 1866; E. Pasqué, Abt ~ als Tonkünstler, Lehrer u. Priester, 1884; K. E. v. Schaihäutl, ~ s Leben, Charakter u. musikalisches System, 1888; F. Walter, Geschichte des Theaters und der Musik am kurpfälzischen Hofe, 1898; J. Simon, Abt ~ s kompositorisches Wirken mit bes. Berücksichtigung der romantischen M o m e n t e (Diss. München) 1904; E. Rupp, A b b é ~ als Mensch, Musiker u. Orgelbautheoretiker, 1922; H. Kreitz, A b b é ~ als Musiktheoretiker (Diss. Saarbrücken) 1958; D. J. Britten, A b b é ~ (Diss. Univ. of Rochester, N e w York) 1973; R. Wiirtz, Verzeichnis der Ikonographie der kurpfälzischen Hofmusiker zu Mannheim nebst darstelldem Theaterpersonal 1723-1803, 1975; J. H. Sutcliífe, Drottningholm: ~ .Gustaf Adolf och Ebba Brahe'. Ein Werk des „Theaterkönigs" (in: Opernwelt 10) 1990; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995.

Vogler, Hannes, geb. 19.5. 1955 Wien; Lehrer u. Kabarettautor. Studierte Germanistik u. Geographie an der Univ. Wien, 1979 Mag. phil., Lehrer. Seit 1979 satirische Publikationen in Anthologien u. Zeitschriften. Seit 1981 Zusammenarbeit mit dem Kabarettisten I Stangl, seit 1989 mit weiteren Kabarettisten u. Kabarettgruppen (u.a. „ G i f t z w e r g e " u. „ Menubeln").

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Vogler, Ignaz, Lebensdaten unbek.; Schauspieler. 1877-99 Mitglied des Burgtheaters Wien. Vogler, Johann Gottfried, Lebensdaten unbek.; Organist, Violinist, Opemdirektor u. Komponist. 1716-19 Organist an der Neukirche in Leipzig u. gleichzeitig Leiter der Oper. 1725 Kammermusiker an der Hofkapelle Darmstadt, 1733 entlassen. Danach ist nichts mehr über ihn bekannt. Er komponierte möglicherweise die Oper „Penelope", U A 1717 Leipzig. Ungeklärt ist, ob die 1703 in Leipzig uraufgeführte Oper „Ulysses" von ihm oder G. F. Telemann (oder G. M. Orlandini) ist. Literatur: R. Brockpähler, Handbuch zur Geschichte der Barockoper in Dtl., 1964. Vogler, Karl (auch Carl), geb. 26.2. 1874 Oberrohrdorf/Kanton Aargau, gest. 17.6. 1951 Zürich; Organist, Musikdirektor u. Komponist. Musikalische Ausbildung in Luzern, Zürich und an der Musikakademie in München. 1897-1919 Gesangslehrer u. Organist in Baden/Schweiz u. Chordirigent in Zürich u. Schaffhausen. 1915 Lehrer für Musiktheorie am Konservatorium Zürich, 1919-45 (bis 1939 zus. mit Volker Andreae) dessen Direktor. 1931-41 Präsident des Schweizerischen Tonkünstlervereins. Er komponierte Märchenspiele, Chöre u. Lieder. Werke (nur für die Bühne): Rübezahl. Märchenspiel, U A 1914 Mannheim; Fiedelhänschen. Märchenspiel, U A 1926 Basel; Mutter Sybille. Singspiel, aufgeführt?. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Riemann 2,865; E. Reiardt, Hist.-Biogr. Musiker-Lexikon der Schweiz, 1928; Biographisches Lexikon Aargau 1803-1957, 1958; W. Schuh, H. Ehinger, P. Meylan, H. P. Schanzlin, Schweizer MusikerLexikon, 1964. Vogler, Karl Michael, geb. 28.8. 1928 Remscheid/Rheinland; Schauspieler. Studierte Germanistik, Psychologie und Kunstgeschichte an der Univ. Innsbruck, daneben Schauspielunterricht bei Otto Burger. 1950 an der Exl-Bühne in Innsbruck, 1952-54 am Theater am Domhof in Osnabrück, 1954/55 an den Städtischen Bühnen Freiburg/Br., 1956-58 an den Städtischen Bühnen Heidelberg, 1958-64 Mitglied der Kammerspiele München. Dann v o r w i e g e n d Gastschauspieler, u. a. am Thalia-Theater Hamburg und bei den Salzburger Festspielen. Auch Film- und Fernsehschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1952; Kürschner 771; Huber 1059; Sucher 2 733.

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Vogler, Rudolf, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 1995 Graz; Sänger, Schauspieler und Tänzer. Nach d e m 2. Weltkrieg Schauspieler u. Sänger in Wolfsberg/Sachsen-Anhalt, dann in W i e n am Schönbrunnertor-Theater und im Colosseum. In dieser Zeit wirkte er häufig bei „Bunten A b e n d e n " mit. 1948/49 am Landestheater Linz und 1950/51 in Innsbruck. 1953-60 am Stadttheater Baden. Anschließend an der Hofstade-Operette A m sterdam. Auch Leiter des Konservatoriums, gemeinsam mit seiner Gattin, der Sängerin Grete Kieser. Vogler, Rüdiger, geb. 14.5. 1942 Warthausen bei Biberach; Schauspieler. Statist am Staatstheater Karlsruhe. Absolvierte die Staatliche Schauspielschule in Heidelberg. 1964 Debut bei den Loreley-Festspielen in St. Goarshausen. 1965 am Zimmertheater in Heidelberg, 1966-69 und 1970-73 am Theater am Turm in Frankfurt/Main, 1969/70 am Staatstheater Darmstadt, 1973 an der Freien Volksbühne Berlin. Seither freischaffend. V o r w i e g e n d Film- und Fernsehschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Huber 1061; Reclams Filmlex. 393; Lex. zum dt.sprachigen Film, Loseblatt. Vogler, Wolf gang, geb. in Bad Oldesloe/ Schleswig-Holstein Datum unbek.; Schauspieler. Gründete nach der Matura die Theatergruppe „oteco derefa", besuchte 1994/95 die Schauspielschule in Freiburg/Br. u. anschließend die Hochschule für Musik u. Darstellende Kunst in Stuttgart. A m Wilhelma-Theater in Stuttgart und an der dortigen Staatsoper für Sprechrollen engagiert. Außerdem arbeitet er bei versch. Filmprojekten mit. Vogrich (auch Wogritsch), Max, geb. 24.1. 1850 Hermannstadt/Siebenbürgen, gest. 10.6. 1916 N e w York; Komponist. Absolvierte das Konservatorium in Leipzig, lebte meist auf Reisen. 1870-78 Konzertpianist, übersiedelte 1878 nach N e w York, lebte 1882-86 in Australien und dann bis 1902 als Komponist w i e der in N e w York. Danach Rückkehr nach Dtl., bis 1908 in Weimar, dann in London und seit 1914 wieder in N e w York. Werke: Wanda. Oper, U A 1875 Florenz; König Arthur. Oper, U A 1893 Leipzig; Der Buddha. Oper, U A 1904 Weimar; Die Lieder des Euripides (Text: E. Wildenbruch) U A 1905 Weimar. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Biogr. Jb. 1 (1914-16) 371.

Vogt, Vorname u. Lebensdaten sowie nähere Lebensumstände nicht bek.; Theaterdirektor. Unterdirektor der Prinzipalin Madame Wäser. 1797 Leiter der 2. Wäserschen Gesellschaft. Mit seiner Truppe ist er in Neisse, Glatz, Schweidnitz und Niederschlesien nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Pies 376. Vogt, (Carl) August, geb. 8. 12. 1905 OberBreidenbach/Oberhessen; Dirigent. Private Musikstudien in Darmstadt und Besuch der Musikhochschule in Leipzig. 1927-29 Korrepetitor u. 1931/32 Solorepetitor u. Dirigent am Stadttheater Hagen, 1929-31 Chordirigent und Dirigent am Stadttheater Remscheid, 1932-36 erster Dirigent an den städtischen Bühnen Wuppertal, 1936-43 städtischer M D in Wiesbaden, 1943-45 städtischer M D und musikalischer Oberleiter in Karlsbad. Dann nur mehr Konzertdirigent. A b 1955 G M D des Städtischen Symphonie- u. Kurorchesters in Baden-Baden, das auch im Theater spielte. Nach 1961 nicht mehr nachgewiesen. Literatur:

Ulrich BV 2,1953.

Vogt, Carl Bernhard de s. Vogt, Karl. Vogt, Carl Willi, geb. 28.5. 1890 Berlin, gest. 3.8. 1968 ebd.; Schauspieler. Möglicherweise 1920 Debut u. Engagement am Luisentheater in Berlin, 1921-23 in Potsdam, dann an versch. Berliner Bühnen engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1953. Vogt, Charles Hans, geb. 14.6. 1906 Berlin, gest. M ä r z 1978 ebd.; Schauspieler u. Inspizient. 1925/26 Schauspieler u. Inspizient in Frankfurt/Oder, 1926/27 in Breslau, 1927 am Kleinen Theater Berlin, dann an versch. Theatern in Berlin engagiert. Nach dem Krieg freier Schauspieler, meist an Berliner Bühnen. Auch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1953; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999. Vogt, Emilie (verh. Faller), geb. 10. 10. 1781 Lüben/Schlesien, gest. 7.3. 1839 Glogau/ Schlesien; Sängerin u. Theaterdirektorin. 1804 Debut in Liegnitz. Heiratete dann Anton Faller, Direktor einer Schauspielgesellschaft, u. trat in dessen Truppe in schlesischen Städten auf. Nach seine Tod (1824) führte sie die Truppe weiter, die sie schließlich ihrer Tochter Emilie Faller (1815-84) übergab. Literatur:

Ulrich BV 2,1953.

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Vogt, Ernst, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 13.12. 1851 Posen; Theaterdirektor und Regisseur. Seit 1820 spielte er in der Truppe von Caroline Leutner. Nach der Heirat mit Leutner übernahm er Anfang 1829 die Theaterdirektion in Posen. Unter seiner Direktion spielten auch polnischen Truppen. Literatur: Ulrich BV 2,1953¡ M. Lambert, Studien zur Geschichte der Provinz Posen, 1908; H. Knudsen, Deutsches Theater in Posen, 1961. Vogt, Eugen, geb. 15.8. 1885, gest. Februar 1969 Orte jeweils unbek.; Schauspieler, Sänger und Regisseur. 1921 vermutl. Debut als Sänger u. Engagement bis 1923 am Stadttheater Nürnberg. Seit 1923 am Landestheater Darmstadt, seit 1934 auch Spielleiter. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Kürschner 771. Vogt, Günther, geb. 28.4. 1929 Halle/Saale; Schauspieler. 1945 Debut am Stadttheater Halle/Saale und 1948-50 wieder am Stadttheater Halle, 1947 am Stadttheater Weißenfels. A b 1950 an Berliner Bühnen. Film- und Rundfunktätigkeit. Literatur: Ulrich BV 2,1953. Vogt, Hans I, geb. 3.3. 1909 Basel, gest. 28.7. 1978 ebd.; Dirigent u. Komponist. Ausbildung am Konservatorium Basel, 1932/33 Dirigentenstudium bei Felix Weingartner, weitere Studien in Paris bei Paul Dukas u. Alfred Cortot. Konzertpianist u. Komponist. 1946 Klavierlehrer am Konservatorium Basel, dann Dirigent bei Radio Basel. Seit 1966 bis zu seiner Pensionierung Leiter der Abteilung Musik des Radios DRS. Er komponierte Lieder, Klavier- u. Kammermusik, Hörspiel-, Bühnen- u. Filmmusik; die Musik zu dem Volksstück „Bravo Paulet" u. zur 2000-JahrFeier der Stadt Basel, ferner auch zu Freilichtaufführungen (u. a. 1962 für die Tellspiele Altdorf). Literatur: Ulrich BV 2,1953; Kürschner 771; W. Schuh, H. Ehinger, P. Meylan, H. P. Schanzlin, Schweizer Musiker-Lexikon, 1964. Vogt, Hans II, geb. 14.5. 1911 Danzig, gest. 19.5. 1992 Heidelberg (nach anderer Quelle: Neckargemünd); Dirigent, Komponist u. Musikschriftsteller. Besuchte die Preußische Akademie der Künste und die Akademie für Kirchen- u. Schulmusik, beide in Berlin. 1934 Korrepetitor in Bielefeld, 1935-38 am Landestheater Detmold und 1938-44 Dirigent am Theater u. Städtischer M D in Stralsund. Anschließend Soldat und 1945-49 in russischer Kriegsgefangenschaft. Dann freischaffender Komponist in Neckargemünd und

Vogt

1951-78 Dozent an der Städtischen Hochschule für Musik und Theater in Mannheim. 1963-84 Vorsitzender der Gesellschaft für neue Musik in Mannheim. Komponist von Orchester- u. Kammermusik sowie von Opern. Verfasser von musikwissenschaftlichen Büchern, z. B. „Neue Musik seit 1945", 1972 (3. neubearb. u. erw. Aufl., 1982). Werke (nur für die Bühne): Die Stadt hinter dem Strom. Oratorische Oper, UA 1955 Wiesbaden (Maifestspiele); Athenerkomödie. Opera giocosa, UA 1964 Mannheim. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Kürschner 771; Riemann 2,866 u. Erg.bd. 2,853; M G G 13,1908; H. Renner, ~ (in: Musica XI) 1957; J. Giehm, 75 Jahre Theater am Kniepertor. Fakten. Erinnerungen, Zeugnisse. Aus der 75jährigen Geschichte des Theaters der Hansestadt Stralsund am heutigen Olof-PalmePlatz, 1991. Vogt, Heinz, geb. 30.7. 1906 Breslau, gest. Nov. 1978 Ort unbek.; Dirigent, Komponist und Intendant. Musikstudium in Breslau. 1923/24 Dirigent, 1925 Regieassistent an den Vereinigten Theatern Breslau und 1925/26 Chordirigent, Solorepetitor u. Regieassistent am Schauspielhaus ebd., 1926/27 Operettenkapellmeister am Stadttheater Brandenburg/ Havel, 1927/28 in Harburg, 1929/30 Dirigent in Emden, dann einige Jahre freischaffend. 1937-44 in Düsseldorf. Nach dem Krieg Intendant in Zeitz/Sachsen-Anhalt. Werke: Fridolins Weihnachtswunder. Märchen, UA 1924 Breslau; Lotteliesens Traum. Melodrama, UA 1925 ebd.; Erstens kommt es anders. Sketch, UA 1925 ebd.; Cornet. Melodrama, UA 1926 Brandenburg. Literatur: Ulrich BV 2,1953. Vogt, Jasper, geb. 10.5. 1945 Bad Bevensen/ Niedersachsen; Schauspieler, Komponist und Redakteur. Studierte (ohne Abschluß) Germanistik, Musikwissenschaft und Jura. Schauspielausbildung und freier Bühnenund Filmschauspieler. 1978-93 Musikalischer Leiter u. Schauspieler am Ohnsorg-Theater Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Huber 1062. Vogt, Johann Gottfried s. Voigt, Johann Gottfried. Vogt, Karl, geb. 5. 7. 1884 Berlin, gest. 16.8. 1950 ebd.; Schauspieler und Regisseur. Studierte Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin u. Rostock. Private Schauspielausbildung u. a. bei Josef Danegger. Volontär bei Max Reinhardt, am Neuen- und KleinenTheater in Berlin. Dann in Bamberg, Hagen,

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Düsseldorf, 1906/07 Schauspieler u. Regisseur in Cuxhaven u. 1907/08 in dens. Funktionen in Dresden. Danach einige Jahre freier Schauspieler. 1912-14 Mitglied des Schauspielhauses Berlin. Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg am Lessingtheater und an der Volksbühne Berlin, 1920/21 Direktor des Albert-Theaters in Dresden, 1921/22 Schauspieler u. Spielleiter am Schauspielhaus Düsseldorf und seit 1922 Schauspieler und 1933-35 Spielleiter am Nationaltheater Mannheim. Begründer u. Leiter der Freilichtbühne Rehberge-Wedding/Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1953; H. Hagemann, Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen. 1. Jahrgang, 1906. Vogt, Karl (auch Carl Bernhard de), geb. 14.9. 1885 Köln, gest. 16.2. 1970 Berlin, Schauspieler und Sänger. Absolvierte eine Buchdruckerlehre, besuchte dann die Schauspielschule und das Konservatorium in Köln. 1908 Debut am Residenztheater in Köln, 1909-12 erstes Engagement am Theater in Mainz, 1912-14 in Freiburg/Br., 1916-19 am Schauspielhaus Berlin und an versch. Berliner Bühnen engagiert. Seit 1919 Rundfunkund Filmtätigkeit: Filmschauspieler bei der UFA und bei der Emelka in München. Er trat auch an den Theatern in Detmold und Schwerin sowie am Prinzregententheater München auf. 1957 spielte er seine letzte Filmrolle. Literatur: Ulrich BV 2,1953; B. Leimbach, Tondokumente der Kleinkunst und ihre Interpreten 1898-1945, 1991. Vogt, Thomas, geb. um 1955 Westfalen; Photograph u. Schauspieler. Nach der Matura Photograph u. Studium der Photographie an der Folkwangschule in Essen. 1980/81 Theaterphotograph am Theater in Essen. Danach Schauspielausbildung an der Max-ReinhardSchule in Berlin. 1985-87 am Schauspielhaus Zürich, 1987-89 am Stadttheater Freiburg, dann vermutlich wieder Photograph. Vogt, Walter geb. 31.7. 1927 Zürich, gest. 21.9. 1988 Muri bei Bern; Arzt, Psychiater und Schriftsteller. Studierte Medizin, 1968 Dr. med., Röntgenarzt in Bern. Nach einer Ausbildung zum Psychiater ließ er sich als Psychiater in Muri bei Bern nieder. Gründungsmitglied u. 1976-80 Präsident der Schweizerischen Schriftsteller-Vereinigung Gruppe Ölten. Er verfaßte Romane, Erzählungen, Hörspiele und Dramen. Werke (nur für die Bühne): Aimez-vous Gottheit? Ein Stück für drei Personen, UA

Vohrer

1966 Bern; Höhenluft. Eine elegische Posse, UA 1966 Zürich; Die Königin des Emmentals. Monodrama, UA 1967 ebd.; Der große Traum der Dame von Pioch-Badet. Monodrama, UA 1968 ebd.; Stimmen. Vier Dialoge. Unter dm Titel „Vier Dialoge" in Mundart, UA 1969 Radio DRS, Studio Basel; Spiele der Macht. Fernsehspiel, UA 1971 Bern (bereits 1970 Femsehen DRS); Inquisition. Hörspiel, UA 1972 Radio DRS, Studio Basel (als Fernsehspiel, UA 1977 Fernsehen DRS); Weihnachten mit Herz. Ein radiophonisches Stück in drei Sätzen, UA 1972 Radio DRS, Studio Bern; Frohe Ostern. Fernsehspiel. Nach zwei Episoden aus W. Vogts „Melancholie" von Karl Wittlinger, UA 1972 ZDF; typhos. Theaterstück nach Henrik Ibsens „Ein Volksfeind", UA 1973 Bern; Erben. Fernsehstück, UA 1976 Fernsehen DRS; Amos. Der Prophet und sein Gott. Sprechstück in drei Sätzen, UA 1979 Radio DRS, Studio Basel; Jesaja. Sprechstück in bemdeutscher Umgangssprache, UA 1981 Radio DRS, Studio Basel; Die Betroffenen. Ein Stück, UA 1988 Zürich; Pilatus vor dem schweigendem Christus (Hommage à W. V.) UA 1992 Wabern (1974 Fernsehen DRS); Pilatus und Faust. Zwei Monologe, nicht aufgeführt (gedruckt 1972). Literatur: KLG; Werkausgabe in 9 Bänden, 1991-95: Bd. 9: Die Betroffenen. Stücke (hg. K. Salchi, mit einem Nachwort von P. Schweiger) 1993. Vöhl, Hermine s. Fichtner-Vohl, (erg.: gest. 14. 10. 1953 Coburg).

Hermine

Vohla, Willibald, geb. 3. 4. 1915 Ort unbek.; Sänger. 1937 Debut und Engagement bis 1939 am Stadttheater Nordhausen. 1946-48 an der Schauspielbühne Braunschweig, 1948/49 am Stadttheater Würzburg und 1949-52 am Landestheater Darmstadt. 1952-57 Mitglied des Opernhauses Düsseldorf und 1957-67 des Nationaltheaters Mannheim. Nach seinem Abschied von der Bühne (1967) wirkte er als Lehrbeauftragter an der Musikhochschule in Mannheim. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Kürschner 772; Kutsch-Riemens 5,3625. Vohrer, Alfred, geb. 29. 12. 1914 Stuttgart, gest. 3. 2. 1986 München; Sänger, Schauspieler und Regisseur. Besuchte eine Schauspielschule u. nahm Gesangsunterricht. Sang anfänglich Operettenpartien in kleineren Ensembles, Ende der dreißiger Jahre Schauspieler am Staatstheater Stuttgart. Nach dem 2. Weltkrieg mußte er seine schauspielerische Laufbahn aufgeben (er hatte im Krieg

Vohs

2812

den rechten Arm verloren) und wurde Volontär bei der UFA. 1946-48 Hörspielregisseur bei Radio Stuttgart, 1949 in der Synchron-Regie. 1951-82 mit Unterbrechungen Geschäftsführer (mit anderen) der Synchronfirmen Ultra-Film GmbH. 1958 erste Filmregie, später auch Fernsehregisseur. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Reclams Filmlex. 393; E. Netenjakob, TV-Filmlexikon. Regisseure, Autoren, Dramaturgen 1952-1992, 1994; Lex. dt.sprachiger Film, Loseblatt. Vohs, Auguste, geb. um 1800 Weimar, weitere Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. Tochter von Heinrich u. Friederike V., 1815 in Kassel u. 1816 in Mainz, 1818 als Gast in Dresden, 1819/20 in Prag u. 1821/22 am Stadttheater Breslau. 1822/23 als Gast in Leipzig u. Mannheim u. 1826 kurze Zeit in Magdeburg. Über ihre weiteren Engagements ist nichts bekannt. Literatur: Ulrich BV 2,1958; Eisenberg 1075 (beide unter Voß); O. Fambach, Das Repertorium des Hof- u. Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; ders., Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 1817-1828, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der italienischen Oper zu Dresden, 1814-1832, 1985. Vohs (auch Voß), Friederike Margarethe, geb. 1777 Halberstadt, gest. 9. 6. 1860 Frankfurt; Schauspielerin. Tochter des Schauspielerehepaares Porth. Trat schon als Kind auf, 1793 unter Goethes Leitung am Theater in Weimar, wo sie u. a. in der UA von Schillers „Maria Stuart" (1800) die Titelrolle spielte. 1802-05 am Hoftheater Stuttgart u. 1805-17 am Nationaltheater in Frankfurt, 1808 als Gast am Hofburgtheater Wien. 1817 Gastspielreise. 1818-39 Mitglied des Hof theaters Dresden. Sie heiratete 1793 den Schauspieler Heinrich V., dann den Regisseur Keer (gest. 1807) u. in dritter Ehe den Schauspieler Friedrich August Werdy. Literatur: Ulrich BV 2,2613 (unter Werdy); Eisenberg 1074 (unter Voß); Flüggen 326 (unter Werdy); Blum-Herloßsohn 206 (unter Werdy); Rub 180 (unter Voß); B. Frank, Die erste Frankfurter Theater AG (1792-1842) in ihrer Entwicklung von der „Nationalbühne" zur „Frankfurter Volksbühne", 1967; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- u. Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; ders., Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 1817-1828, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der italienischer Oper zu Dresden, 1814-1832, 1985; G. v. Wilpert, Goethe-Lexikon, 1998 (unter Porth).

Voigt

Vohs (auch Voß), (Johann) Heinrich (Andreas), geb. 1762 Ort unbek., gest. 16. 7. 1804 Stuttgart; Schauspieler, Regisseur u. künstlerischer Direktor. Möglicherweise anfangs am Nationaltheater Mannheim. 1792 von Goethe nach Weimar engagiert, 1793-96 auch als Regisseur. Er wirkte u. a. in der UA von Schillers „Wallenstein" mit u. spielte den Mortimer in „Maria Stuart" (1800). 1802 verließ er finanziell u. gesundheitlich ruiniert Weimar und ging mit seiner Frau, der Schauspielerin Friederike Margarethe Porth (s. V., Friederike M.), ans Hoftheater Stuttgart. Kurz vor seinem Tod wurde er zum artistischen Direktor ernannt. Literatur: Ulrich BV 2,1958; Eisenberg 1075 (beide unter Voß); ADB 40,169; R. Krauss, Das Stuttgarter Hoftheater von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart, 1908; N. Stein, Das württembergische Hoftheater im Wandel (1767-1820) (in: „O Fürstin der Heimath! Glückliches Stutgard", hg. Ch. Jamme u. O. Pöggeler) 1988; G. v. Wilpert, Goethe-Lexikon, 1998. Vohwinkel, Karl Robert, geb. 27. 8. 1903 Ort unbek., gest. 21. 12. 1954 Wuppertal; Dirigent. 1935-44 Solorepetitor u. 1943/44 auch Dirigent in Remscheid/Nordrhein-Westfalen. Nach dem Krieg Dirigent u. Solorepetitor zuletzt als Studienleiter - an den Städtischen Bühnen Wuppertal. Literatur: Ulrich BV 2,1953. Voigt, Alfred, geb. um 1880 Ort unbek., gest. 17. 8. 1927 Gera/Thüringen; Sänger. 1912 Debut am Opernhaus Leipzig u. bis 1914 u. 1918-22 Mitglied dieser Bühne. Seit 1924 am Reußischen Theater in Gera. Literatur: Ulrich BV 2,1953. Voigt, Amalie s. Basté, Amalie. Voigt, Arthur, geb. 14. 8. 1858, gest. 19. 4. 1927 Orte jeweils unbek.; Sänger. 1889/90 in Halle/Saale, 1890/91 u. 1892-94 am Stadttheater Leipzig, 1891/92 in Altenburg, 1894/95 in Oldenburg u. seit 1906 mit Unterbrechungen wieder in Leipzig, teilweise nur als Gast. Literatur: Ulrich BV 2,1953; Flüggen 314. Voigt, Else s. Gerhart-Voigt, Else. Voigt, Emilia (auch Emilie, geb. Brandt), geb. 1.8.1860 Ort sowie Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin u. Schauspielerin. Ausbildung bei ihrem späteren Gatten Heinrich Voigt. 1878/79 in Frankfurt/Oder, 1883/84 in Altenburg, 1884/85 in Gießen, 1885/86 in

Voigt

2813

Iserlohn, 1886/87 in Göttingen, 1887/88 in Sondershausen, 1888/89 in Heidelberg, 1890/91 in Straßburg u. 1891-93 am Stadttheater Chemnitz. 1893-95 in Posen, 1895-97 als Schauspielerin am Stadttheater Hannover u. 1898-1900 am Carl-Schultze-Theater in Hamburg, dann bis 1903 in Stettin. Seit 1903/04 als Schauspielerin u. Choristin am Stadttheater Rostock. Nach 1922 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1954; Flüggen 314. Voigt, Erika, geb. 8. 2. 1895 Leipzig; Sängerin. Gesangsausbildung bei Emma Baumann in Leipzig und dramatischer Unterricht bei Willi Wirk in München. Seit 1921 Konzertsängerin, 1924 Operndebut und Engagement bis 1926 am Stadttheater Plauen, dann wieder Konzertsängerin und Gesangslehrerin in Leipzig. Literatur: Ulrich BV 2,1954. Voigt, Fritz, geb. 27.2. 1874 Magdeburg, Todesdatum u. -ort unbek.; Dirigent u. Komponist. Besuchte das Konservatorium in Leipzig. Seit 1895 Theater- und Konzertdirigent in Köln, Bonn u. Essen. Später in Spanien tätig. Nach weiteren Studien 1904 Direktor des Instituts für Musik und Kunstgesang in Helmstedt. Literatur: J a n s a 765. Voigt, Georg, Lebensdaten unbek.; Schauspieler u. Regisseur. 1890-92 u. 1898/99 Schauspieler u. Regisseur in Coblenz, 1892/93 Schauspieler in Kiel, dann in Zwickau, Potsdam, 1895/96 in Preßburg, auch als Regisseur u. 1896/97 am Schillertheater Berlin. 1899/1900 in Libau, 1900-03 wieder in beiden Funktionen in Regensburg, dann eine Saison gastierend. 1904/05 in Halle, 1905-10 in Erfurt u. 1910/11 in Thorn. Dann ohne Engagement u. seit 1915 nicht mehr im Bühnenjahrbuch. Voigt, Gertrud s. Adam-Voigt, Gertrud. Voigt, Hans Otto, geb. 3 . 4 . 1893 St. Gallen, gest. 8 . 1 . 1938 Wien; Komponist. 1916/17 Chordirigent in Nürnberg, 1918/19 Dirigent in Kissingen. Theorielehrer u. Opernkorrepetitor. Komponist der Oper „Das Totenlicht", deren UA für die Spielzeit 1938/39 geplant war. Literatur: Ulrich BV 2,1954. Voigt, Heinrich, geb. 20. 5. 1852 (oder 1856) Annaberg/Sachsen, gest. 12.6. 1900 Ort unbek.; Schauspieler, Sänger und Regisseur. 1872 Debut u. bis 1873 Engagement in Gör-

Voigt

litz, dann an versch. Theatern, u. a. 1878/79 in Frankfurt/Oder, 1883/84 Schauspieler u. Sänger in Breslau, 1884/85 in dens. Funktionen u. als Regisseur in Gießen, 1885/86 Schauspieler u. Regisseur in Iserlohn. Dann vorwiegend als Schauspieler u. Regisseur tätig. 1887-89 in Sondershausen, 1889/90 in Heidelberg, 1890/91 in Straßburg, 1891/92 am Stadttheater Chemnitz, dann in Dresden u. 1893-95 in Posen. 1895-97 in Hannover, 1897/98 in Breslau u. 1898/99 am CarlSchultze-Theater in Hamburg. Zuletzt als Gast am Fürstlichen Theater in Sondershausen. Er war mit der Schauspielerin Emilia Brandt (s. V., Emilia) verheiratet. Literatur:

Ulrich BV 2,1954; Flüggen 315.

Voigt, Heinrich (auch Heinz W.), geb. 18.4. 1895 Charlottenburg; Regisseur u. Intendant. Studierte Philosophie, Germanistik, Kunst- u. Theatergeschichte in Berlin, Kriegsfreiwilliger. Statist am Schillertheater u. Ausbildung an der Marie-Seebach-Schule in Berlin. 1918-22 Dramaturg u. Regisseur am Nationaltheater Mannheim. 1922/23 Oberspielleiter des Schauspiels in Aachen, 1923/24 in Würzburg, 1924-26 in Kiel u. 1926/27 in Dessau. 1927-32 Oberspielleiter des Schauspiels u. der Oper am Stadttheater Braunschweig. 1932/33 Intendant des Friedrich-Theaters in Dessau, 1933/34 Regisseur u. Intendant des Rheinischen Städtebundtheaters Neuß, dann bis 1936 in dens. Funktionen in Oberhausen. 1936/37 Intendant in Plauen u. 1937/38 Schauspieler am Rose-Theater in Berlin. 1940-44 Intendant in Bromberg, 1949/50 in Wolfenbüttel u. dann Regisseur und Operndirektor am Städtischen Theater Leipzig. Literatur: Kürschner 772; Stadttheater Oberhausen 1930-1949; eine Dokumentation (hg. u. gestaltet G. Lepges) 1995. Voigt, Herbert B., Lebensdaten unbek.; Bühnen· u. Kostümbildner. Seit 1962 Ausstattungsleiter der Städtischen Bühnen Quedlinburg, auch am Harzer Bergtheater. 1991-93 Bühnen- u. Kostümbildner am Theater der Stadt Cottbus. Voigt, Ilse, geb. 3 . 2 . 1905 Ort unbek., gest. 3. 6. 1990 Magdeburg; Schauspielerin. Schauspielunterricht in Dresden. 1922 Debut u. Engagement bis 1923 in Chemnitz, dann u. a. in Dresden, Quedlinburg, Weimar, Leipzig, Erfurt u. Magdeburg. Seit 1959 Mitglied des Theaters in Magdeburg. Auch Film- u. Fernsehtätigkeit (Synchronisation). Literatur: ~ gest. (in: Theater der Zeit 8) 1990; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-

Voigt

Voigt-Wichmann

2814

Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999. Voigt (auch Vogt), Johann Gottfried, geb. 1726 Schweidnitz/Schlesien, gest. 1787 Landeshut/Schlesien; Schauspieler u. Prinzipal. Seit 1740 Schauspieler, um 1754 machte er sich vermutlich in Österreich selbständig. 1756 in Olmütz als „ Impressarius der hochteutschen Commischen Gesellschaft" nachgewiesen, ebenso in Bad Landeck. Gegen Ende des Jahres 1760 mit seiner Gattin in der Truppe Hadwichs. 1762 Prinzipal einer „Gesellschaft deutscher Comödianten" in Cosel u. Brieg. In der folge spielte er wiederholt in Reichenbach, Glatz, Neisse, Liegnitz u. Schweidnitz. V. hatte eine Konzession für ganz Preußen, für Schlesien erhielt er eine Sondererlaubnis. Literatur: Pies 376; M. Dubinski, Ein Beitrag zur Biographie des Schauspielers ~ (in: Kleine Schriften der Gesellschaft für Theatergeschichte 17) I960; K. Weber, Geschichte des Theaterwesens in Schlesien, 1980; M. Dubinski, Beziehungen des schlesischen Theaters zu Polen um 1800 (in: Funde und Befunde zur schlesischen Theatergeschichte. Bd. 1: Theaterarbeit im gesellschaftlichen Wandel dreier Jahrhunderte) 1983; B. Vogelsang, Theaterbau in Schlesien, 1984. Voigt, Johann Karl, Geb.datum u. ort unbek., gest. 1841 Schönau am Katzbach/Schlesien; Schauspieler u. Prinzipal. Sohn von Johann Gottfried V., erhielt 1798 zusammen mit seiner Schwester Johanna Schmidt (geb. Voigt) das schlesische Generalprivileg mit einigen Einschränkungen. Vorher hatte es die Mutter, die es nach dem Tod ihres Gatten (1787) überschrieben bekommen hatte. 1802 in Bad Landeck u. 1804 in Neisse nachweisbar, in Neisse spielten sie seit 1815 jährlich. 1808 erwarb der Schauspieler Groche (Vorname unbek.) den Anteil von Johanna Schmidt u. die Truppe nannte sich V.-Grochesche Gesellschaft (später Königl. Privilegierte V. und Grochesche Gesellschaft). Die Mitglieder waren zugleich Schauspieler und Sänger. 1818 erhielten die beiden Prinzipale eine neue Konzession für die Bezirke Breslau u. Oppeln. Seit Ende der 30er Jahre führte faktisch der Schwiegersohn Voigts J. Thomas die Direktion. Literatur: K. Weber, Geschichte des Theaterwesens in Schlesien, 1980; B. Vogelsang, Theaterbau in Schlesien, 1984. Voigt, Johanna Christine s. Metzner, Johanna Christine.

Voigt, Larissa, geb. um 1857 Ort unbek., gest. 27.6. 1933 Bad Oybin/Sachsen; Schauspielerin und Souffleuse. 1886/87 in Seesen/Niedersachsen, 1908/09 in Offenburg, 1909/10 in Sebnitz/Sachsen, 1910/11 in Zittau, 1911-14 in Memel, 1916/17 in Posen und seit 1921 wieder in Zittau, auch als Souffleuse. Literatur: Ulrich BV 2,1954. Voigt, Maria, geb. in Weimar Datum unbek.; Schauspielerin. Debut 1892 und Engagement bis 1894 in Werdau bei Zwickau, 1894 in Köln u. dann an kleinen Bühnen engagiert, 1896-98 in Schkeuditz/Sachsen. 1899-1901 am Schillertheater Berlin, 1901/02 Mitglied des Stadttheaters Lübeck, 1902/03 am Nationaltheater Mannheim, 1903/04 in Basel u. 1906/07 am Schauspiel- und Possen-Ensemble in Leipzig. Dann unter ihrem Namen nicht mehr nachgewiesen. Literatur: 1072.

Ulrich

BV

2,1954;

Eisenberg

Voigt, Wolf-Dietrich, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 1975 Weimar möglich; Schauspieler am Deutschen Nationaltheater Weimar. Voigt (auch Voidt), Wolf gang, Lebensdaten unbek.; Sänger. 1604-32 Mitglied der Sächsischen Hofkapelle in Dresden. Literatur: Ulrich BV 2,1954; Kutsch-Riemens 5,3626. Voigt-Aly-Thönnissen, Therese, (geb. Thönnissen), geb. 30.8. 1867 Köln, gest. 12.12. 1928 Dessau/Anhalt; Schauspielerin. Während ihrer Gesangsausbildung am Konservatorium in Köln verlor sie ihre Singstimme und wechselte daher ins Schauspielfach. 1886-89 am Hoftheater Meiningen und 1890-93 am Hoftheater Coburg-Gotha. 1893 trat sie (nach ihrer Heirat) von der Bühne ab. 1903 kehrte sie wieder auf die Bühne zurück, spielte 1903-06 in Dresden u. gastierte an großen Theatern. Seit 1906 war sie Mitglied des Friedrich-Theaters in Dessau. Literatur: Ulrich 1073, Flüggen 314.

BV

2,1594;

Eisenberg

Voigt-Wichmann, Lotte (Charlotte), geb. um 1886 Berlin, gest. 29.7. 1969 Großhansdorf bei Hamburg; Schauspielerin. 1905/06 Volontärin am Hoftheater Berlin, 1906-09 in Meiningen, 1909/10 u. 1916/17 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1910-13 in Stuttgart u. 1917/18 in Bremen. Dann in Hamburg, u. a. am Thalia- und Altonaer Theater sowie 1933-51 am Deutschen Schauspielhaus. Literatur: Ulrich BV 2,1954.

Voigtländer

Voigtländer, Lothar, geb. 3.9. 1943 Leisnig/ Sachsen; Dirigent und Komponist. 1962-68 Besuch der Hochschule für Musik in Leipzig. 1966/67 künstlerischer Leiter des Kulturhauses in Bitterfeld/Sachsen-Anhalt. 1968-70 Chordirektor und Dirigent am Theater der Altmark in Stendal, 1970-73 Meisterschüler an der A k a d e m i e der Künste der DDR im Fach Komposition bei G. Kochan. Seit 1973 freischaffender Komponist in Berlin. 1983-89 Leiter der Kompositionsklasse für elektroakustische Musik bei den Geraer Ferienkursen. V. komponiert u. a. Orchestermusik, Oratorien und Lieder. Literatur: Komponisten der Gegenwart (hg. H.-W. Heister u. W.-W. Sparrer), Loseblatt. Voigtländer, Nikol, geb. 1940 München; Schauspieler, Regisseur und Bühnenbildner. Studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in München, 1962-64 Ausbildung ebd. an der N e u e n Schauspielschule. 1964/65 Engagement in Hildesheim, 1965 an der Schaubühne am Halleschen Ufer und 1966 an der Freien Volksbühne, beide Berlin. Anschließend Studium der Soziologie u. Psychologie. Trat dann wieder an der Schaubühne auf, 1976-80 Regisseur, u. a. in Wiesbaden, am T A T in Frankfurt/Main und an den Münchner Kammerspielen. 1981-87 wieder an der Schaubühne. Seit 1982 auch als Bühnenbildner tätig, u. a. am Thalia-Theater Hamburg, am Staatstheater Kassel, am Residenztheater München, in Zürich u. Basel. 1988-90 Schauspieler in Bochum u. Köln. Seit 1990 Schauspieler und Bühnenbilder am Schauspielhaus Bochum. Literatur:

Volbach

2815

Ulrich BV 2,1954; Sucher 2 746.

Voigtländer, Roland, geb. 7.11. 1938 Hilbersdorf/Kreis Freiberg/Sachsen; Dirigent. Besuchte die Hochschule für Musik in Leipzig, weitere Ausbildung in München. 1961 Debut u. Engagement bis 1965 als Korrepetitor in Coburg, 1965-67 in Augsburg, 1967-72 Solorepetitor u. seit 1970 Dirigent u. stellvertretender Chordirigent in Dortmund. 1972-76 Solorepetitor u. Dirigent in Aachen, auch Studienleiter. Dann als Gastdirigent in Saarbrücken u. 1977/78 in Bonn. 1979-84 Dozent an der Hochschule für Musik in Frankfurt/ Main, seit 1983 an der Hochschule für Musik in Hamburg u. in München. Voisin, Dinah s. Vijer, van der, Dinah. Voisin, Hugo, geb. 1875 Heidelberg, gest. 28. 1. 1960 Mannheim; Sänger und Schauspieler. Nach seiner Ausbildung in Mann-

heim debütierte er ebd. 1899 am Nationaltheater. Er war dann bis zu seinem Bühnenabschied 1936 Mitglied (später Ehrenmitglied) dieser Bühne. Er gastierte u. a. an den Bühnen von München, Stuttgart, Karlsruhe und Frankfurt/Main. Er war mit der Sängerin Dinah van der Vijer verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1954; Kürschner 772; Kutsch-Riemens 5,3626. Voissel, Helene.

Helene

s.

Wagenbreth-Voissel,

Voissel, Paul, Lebensdaten unbek.; Schauspieler u. Regieassistent. 1904 Debut u. Engagement bis 1905 in Bremen, 1908/09 in Liegnitz, 1910-12 in Riga u. 1912/13 in BerlinZehlendorf. 1933-45 am Schauspielhaus Berlin, nach dem Krieg als Inspizient. 1935/36 auch bei den Festspielen in Heidelberg. Nach 1953 nicht mehr nachgewiesen. Er war mit der Schauspielerin Helene Wagenbreth (s. W.-V., H e l e n e ) verheiratet. Vojan, Olga, geb. in Prag Datum unbek., gest. November 1922 Berlin (Selbstmord); Schauspielerin. Tochter des tschechischen Schauspielers Eduard V. (1853-1920). Spielte seit 1919 in Berlin. Mit Hermann Ungar u. Otto Flake befreundet. Literatur: D. Sudhoif, Hermann Ungar. Leben - Werk - Wirkung, 1990. Vojta, Josef s. unter Vojta, Max. Vojta, Max, geb. um 1912 Ort unbek., gest. 1.4. 1973 Hamburg; Maskenbildner. Sohn des Theaterfriseurs u. Maskenbildners Josef V. (um 1890-1949). 1926 Debut in Hamburg, seit 1951 Chefmaskenbildner an der Staatsoper Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1954. Volánek, Antonín s. Wol(l)ane(c)k, Antonín (Josef Alois). Volbach, Walther R. (1917-20 unter dem Ps. Richard Walter), geb. 24. 12. 1897 Tübingen (nach anderen A n g a b e n Mainz), gest. 5.8. 1996 Amherst/Massachusetts; Regisseur, Dramaturg und Shakespeare-Forscher. Sohn des Orchesterdirigenten u. Komponisten Fritz V. (1861-1940). Studierte Musik an den Universitäten Tübingen, München und Münster, 1920 Dr. phil., privater Schauspiel- u. Gesangsunterricht. 1920-22 Regieassistent bei M a x Reinhardt am Deutschen Theater in Berlin, 1923/24 Oberspielleiter der Operette am Stadttheater Mönchen-Gladbach, 1924/25 Operettenregisseur am Stadttheater Bam-

Vol(l)beding

Volger

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berg, 1925/26 Regisseur u. Dramaturg am Stadttheater Zürich, 1927/28 Oberspielleiter der Oper am Stadttheater Danzig, 1929-32 Operettenregisseur am Stadttheater Hagen u. 1929 auch Gastregisseur an der Kroll-Oper in Berlin. Mitarbeiter an versch. Zeitungen u. Zeitschriften, u. a. 1922-24 Musikkritiker beim Ullstein-Verlag. 1932/33 Oberspielleiter der Operette in Kiel. 1933 wegen seiner Gattin, der Schauspielerin Claire Neufeld (die aus jüdischer Familie stammte) entlassen. Er emigrierte nach Wien, 1933/34 Regisseur am Volkstheater und 1934-36 an der Volksoper in Wien. 1936 Emigration über England nach Amerika (1937). Arbeitete als Regisseur für das Laientheater. 1939-41 Assistenzprofessor für Theaterwissenschaft an der Marquette Univ. in Milwaukee. 1940 Regisseur an der St. Louis Grand Opera Association in St. Louis. 1942/43 Opernregisseur am Cleveland Institut of Music. 1946-65 Prof. der Theaterwissenschaft an der Texas Christian Univ. sowie Theater- und Opernregisseur, 1958 Leiter der dortigen Abteilung Theaterwissenschaft. 1976-71 Prof. für Theatergeschichte an der Univ. of Massachuchsetts in Amherst, seit 1971 an der Univ. Santa Barbara, Kalifornien. Verfasser versch. englischsprachiger Fachbücher, u.a. „Problems of Opera Production" Hamden/Conn. 1953 (revidiert, 1967) u. „Adolphe Appia. Prophet of the Modern Theatre", Middletown/Conn. 1968. Literatur: Ulrich BV 2,1955; Hdb. Exiltheater 2,972. Vol(l)beding, Ursula, geb. 1947 Kiel, gest. 8.3. 1982 Zürich; Sängerin. Ausbildung an der Musikakademie in Hamburg, dann zwei Jahre am Opernstudio in Zürich, seit 1977 Mitglied am Opernhaus Zürich. Sie gastierte u. a. in St. Gallen, Stuttgart, Wiesbaden und Düsseldorf. Sie war mit dem Sänger Peter Straka verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1956; C. H. Drese, In memoriam ~ (in: Opernhaus Zürich Jahrbuch) 1982/83/84. Volck, Karl, geb. 26. 10. 1883 Ort unbek.; Schauspieler u. Regisseur. 1909 Debut und Mitglied (später Ehrenmitglied) bis 1973 am Stadttheater Gießen als Schauspieler, Regisseur u. 1930/31 auch als Spielleiter. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volck, Katharina s. unter Senefeider, Franz Peter. Volckmar, Grete (1925/26 auch V.-Fuchs u. 1933/34 auch V.-Blume), geb. 1898 Graz;

Schauspielerin. 1917 Debut und Engagement bis 1920 am Stadttheater Reichenberg, 1920-24 am Volkstheater in Wien, dann kurze Zeit am Theater in Teplitz-Schönau, 1925-45 Mitglied des Staatstheaters Dresden. Nach dem Krieg gründete sie in Garmisch-Partenkirchen ein Wandertheater, das sie einige Jahre führte. Dann gastierte sie an den Münchner Kammerspielen und am Tiroler Landestheater Innsbruck. 1951-55 Mitglied der Städtischen Bühnen Freiburg/Br. und 1955-61 Mitglied des Stadttheaters Saarbrücken. Nach 1973 nicht mehr im Bühnenjahrbuch nachgewiesen. Sie spielte auch kleinere Filmrollen. Literatur: Ulrich BV 2,1955; Kürschner 772. Volger, Adolf (Ps. Adolf Reglov), geb. 21.1. 1843 Landsberg/Warthe, gest. nach 1913; Buchhändler und Dramatiker. Bruder von Eduard, Franz, Fritz, Georg u. Paul V., in versch. Städten Buchhändler, übernahm später mit seinem Bruder Paul V. die väterliche Buchhandlung, zog sich dann zurück u. lebte seit 1905 in Hildesheim. Er verfaßte vorwiegend militärische Schwanke und Festspiele. Die Aufführungsdaten konnten nicht ermittelt werden. Werke (nur für die Bühne, die Jahreszahlen beziehen sich mit 2 Ausnahmen auf den Druck; Auswahl); Wer die Wahl hat (Lsp.) 1873; Aus eiserner Zeit oder Die Erstürmung von Magdeburg. Volksschauspiel, UA 1874 Ort unbek. (gedruckt 1875); Märchenbilder. Zwei Dichtungen: Ein Liebes-FrühlingsTraum. Märchen-Drama. - Der Geist der Berge. Märchen-Drama, 1879; Fridericus Rex unser König und Herr. Lager-Scene, 1884; Vom Fels zum Meer. Patriotisches Festspiel, 1884; Kaisers Geburtstag. Patriotisches Festspiel, um 1888; Otto der Schütz. Oper, UA 1887 Landsberg/Warthe; Lebende Bilder, zur Aufführung bei militärischen und patriotischen Festlichkeiten geeignet (mit Fritz V.) 2 Hefte, 1889; Bädeker junior. Schwank, um 1890; Aus glorreicher Zeit. Patriotisches Festspiel, 1897; Wilhelm der Große. Patriotisches Festspiel, 1897; Der Hohenzollernaar oder Kaisers-Geburtstag. Patriotisches Festspiel, 21900; Ja treu ist die Soldatenliebe! Militärischer Schwank, 1903; Ein moderner Mars oder Verschnappt. Schwank, 1905; Das tapferste Herz. Vaterländisches Schauspiel, 1905; Post und Comptoir oder Handel und Wandel. Charakterstück, 1906; Vom Himmel hoch, da komm' ich her. Weihnachtsstück, 1906; Das Volk steht auf, der Sturm bricht los! Vaterländisches Schauspiel, 1910. Literatur: Ulrich BV 2,1955.

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Volger, Eduard, geb. 23. 8. 1847 Landsberg/ Warthe, gest. 12.12. 1914 Leipzig; Buchhändler und Schriftsteller. Bruder von Adolf, Franz, Fritz, Georg u. Paul V., anfangs Buchhändler, seit 1883 freier Schriftsteller, vorwiegend Bühnenautor. Die Aufführungsdaten seiner Bühnenstücke konnten nicht ermittelt werden. Werke (nur für die Bühne, die Jahreszahlen beziehen sich auf den Druck; Auswahl): Leonore. Schwank, 1876; Ludwigs XIV. Jugendliebe. Schauspiel mit freier Benutzung einer Novelle von A. E. Brachvogel, 1876; Die kleine Schwarze. Schwank, um 1880; Die junge Frau (Lsp.) 1881; Die Hausfee (Lsp.) um 1886. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volger, Franz, geb. 2.11. 1848 Landsberg/ Warthe, gest. 18.4. 1916 Altenburg; Buchhändler und Schriftsteller. Bruder von Adolf, Eduard, Fritz, Georg u. Paul V., Buchhändler, 1870/71 Redakteur des „Anklamer Wochenblattes", später Mitarbeiter der „Trierschen Zeitung" u. seit 1878 freier Schriftsteller. Redakteur in Wesel, seit 1879 in Altenburg, Redakteur der „Altenburger Zeitung" u. der Zeitschrift „ A m häuslichen Herd". Neben landeskundlichen Schriften verfaßte er Bühnenstücke, deren UA aber nicht nachgewiesen werden konnten. Die Stücke lassen sich V. Franz und V. Fritz nicht immer eindeutig zuweisen. Werke (nur für die Bühne, die Jahreszahlen beziehen sich auf den Druck; Auswahl): Brandenburger und Lothringerin oder eine friedliche Eroberung. Schwank, um 1875; Der Kriegsminister des Königs Theodor (Lsp.) um 1875; Mythologische Studien (Lsp.) um 1875; Genius und Genie oder Dessoir als Ehevermittler (Lsp.) um 1875; Ich liebe Sie! (Lsp., frei nach dem Französischen) 1876; Altenburger Kriegserinnerungen aus alter und neuer Zeit. Festspiel in 12 Vorgängen, 1892. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volger, Fritz (Ps. Emil Hildebrand), geb. 8.9. 1841 Landsberg/Warthe, gest. 9.2. 1893 ebd.; Buchhändler u. Schriftsteller. Bruder von Adolf, Eduard, Franz, Georg u. Paul V., 1855 Eintritt in die väterliche Buchhandlung, weitere Ausbildung in Berlin u. Köln, übernahm 1875 die Buchhandlung. Seit 1883 fast ausschließlich Dramatiker, verfaßte zahlreiche militärische Schwänke u. Festspiele. Gründer u. Hg. der „Neuen Liebhaberbühne" u. des „Militärischen Theater-Albums". Die Stücke konnten V. Franz und V. Fritz nicht immer eindeutig zugewiesen werden.

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Werke (nur für die Bühne, die Jahreszahlen beziehen sich auf den Druck; Auswahl): Ein gefangener Dichter (Lsp.) 1874; Backfischchen. Solo-Scene für eine Dame, um 1875; Eine Gastspielreise. Scherz, 1876; Tante und Nichte. Original-Lustspiel (unter freier Benutzung einer Schücking'schen Novelle) 1875; Backfische auf Reisen. Original-Vaudeville, 1876; Madame Kaudel's Gardinen-Predigt. Schwank (frei nach dem Englischen) 1876; Zwei vom schönen Geschlecht. Dramatischer Scherz, 1876; Durch's Telephon. Schwank, um 1877; Denkzettel. Posse mit Gesang, 1877; Das Bild des Kaisers. Dramolet, 1879; Im Warte-Salon. Dramatischer Scherz, 1880; Königin Luise oder Die Rose von Magdeburg. Dramolet, um 1880; Ein Stündchen in der Buchhandlung. Schwank mit Gesang, 1880; Zu Befehl Herr Hauptmann! oder die Ordre ist Schnarchen. Militärischer Schwank, um 1880; Wachtstubenabenteuer. Militärischer Schwank, um 1880; Beim Täßchen Kaffee! Dramatischer Scherz, 1880; Eine gemischte Ehe oder Infanterie und Kavallerie. Militärischer Schwank, um 1880; Blind geladen. Schwank (nach einem älteren Stoff von A. v. Kotzebue) um 1880; Preußische Farben. Militärischer Schwank, um 1880; Piefke-Pascha (auch u. d. T.: Wie denken Sie über Serbien oder Eine türkische Eroberung) Schwank, 1880; Soldatenliebe. Militärischer Schwank, um 1880; O Straßburg, du wunderschöne Stadt! Vaterländisches Schauspiel, um 1880; Im Lager vor Paris oder Füsilier Kutschke. Militärischer Schwank, um 1880; Krieg und Frieden oder Kutschke als Budiker. Schwank mit Gesang, um 1880; Im Lager vor Metz oder ein Kurmärker von 1870. Militärischer Schwank mit Gesang, um 1880; Der fidele Komiker. Urkomische Soloscenen, Declamationen, Couplets ..., zum Vortragen in heiteren Kreisen (hg.) 1882; Auf dem Schöffengericht. Schwank mit Gesang, 1882; Eine egyptische Königstochter. Posse, 1882; Lubowski oder ein sogenannter Doctor. Schwank, 1882; Ein Raubmörder oder Onkel Bräsigs Abentheuer. Schwank (frei nach Fritz Reuter's Schurr-Murr) 1883; Sonntagsjäger. Posse, 1883; Ein deutscher Reichsfechtmeister. Schwank, 1884; Grüner Jäger. Schwank, um 1884; Vater Blücher. Genrebild, um 1884; Jochen Päsael oder Zu Befehl, Herr Leutnant! Schwank, um 1884; Vor Paris nichts Neues oder Kutschkes Memoiren. Schwank mit Gesang, um 1884; Pechmüller oder der Schauspieler in der Klemme. Posse, 1884; Königin Luise oder der Genius Preußens. Dramatisches Bild, 21884; Kutschke in Afrika. Schwank mit Gesang, um 1885; Vom Congo

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oder ein schwarzer Staatsbürger. Posse, 1885; Ein lustiger Krieg. Schwank mit Gesang, um 1885; Was sich die Kantine erzählt. Militärischer Schwank, um 1885; Im lustigen AltEngland oder Shakespeare und seine Muse. Charakterbild, 1886; Ein Stündchen beim alten Dessauer. Historisches Genrebild, um 1886; Einquartiert. Schwank, um 1886; Mein Schatz ist ein Reiter. Schwank mit Gesang, um 1888; Es lebe der Kaiser! Patriotisches Genrebild, um 1888; Eine Kriegslist. Schwank, um 1888; Drei militärische SoloScenen mit Gesang, 21888; Fürs Militair laß ich mein Leben. Schwank, um 1888; Lebende Bilder, zur Aufführung bei militärischen und patriotischen Festlichkeiten geeignet (mit Adolf V.) 2 Hefte, 1889; Zu Befehl, Herr Unteroffizier! Militärischer Schwank, 1891; Nur militärisch! oder Hans und Peter. Schwank, 1891; Fünf Jahre nach der Hochzeit (Lsp.) 1891; Unser Bursche. Schwank, 1891; Miss Hercules. Schwank, 1892; Die alte Schabracke. Militärischer Schwank, 1892; Im Elsaß oder Im Rock des Königs. Schwank, 21895; Überrumpelt. Schwank, 1904. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volger, Georg Julius Bruno (Ps. V. von Wettbergen), geb. 28.6. 1854 Landsberg/Warthe, gest. 29.1. 1910 Berlin; Buchhändler und Schriftsteller. Bruder von Adolf, Eduard, Franz, Fritz u. Paul V., Buchhändler in Berlin u. Landsberg, seit 1899 Redakteur der „Allgemeinen Buchhändler Zeitung" in Leipzig, einige Jahre später Leiter einer Verlagskunstbuchhandlung u. Journalist. Vorwiegend Dramatiker. Werke (nur für die Bühne, die Jahreszahlen beziehen sich auf den Druck, Auswahl); Lieschen's Zopf oder da kennen Sie Buchholzen schlecht. Original-Posse, um 1880; Russische Sitten. Schwank, 1882; Der Trompeter von Schöneberg. Schwank, um 1884; „Unser Fritz". Schwank, um 1885; Ein Düppler oder im Casino. Posse, 1886; Die schiefe Schlachtordnung oder Lehrstand und Wehrstand. Militärischer Schwank, um 1888; W i e Ziethen aus dem Busch. Militärischer Schwank, um 1888; Schneidig! Militärischer Schwank, 21899; „M. W." (machen wir) oder Die Radfahrer-Pumpstation. Schwank, 1906. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volger, Paul, geb. 4.9. 1856 Landsberg/Warthe, gest. 1913 Ort unbek.; Buchhändler und Schriftsteller. Bruder der vorigen, anfänglich Buchhändler, dann Redakteur der „ Illustrierten Blätter", später wieder Buchhändler in Landsberg. Dramatiker.

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Werke (nur für die Bühne, die Jahreszahlen beziehen sich auf den Druck; Auswahl): Kikebusch als General. Militärischer Schwank, 1894; Das gestohlene Rad oder Manchmal da geht's. Radfahrer-Schwank mit Gesang, 1896; Krause in Kioutschau. Posse. 1898; Ein Viertelstündchen Feldwebel. Schwank, 21898; Der fidele Agent. Schwank, 1903; Bei Tippel's ist Maskenball. Große Posse mit Gesang, 1912. Volk, Dorothea, geb. um 1910 Ort unbek.; Schauspielerin. 1942 Debut am Stadttheater Braunau, 1943/44 am Volkstheater München, nach dem Krieg in Altenburg u. 1949/50 am Stadttheater Jena, dann am Maxim-GorkiTheater in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1955; Kürschner 772. Volk, Gustav, geb. 8.8. 1867 Wien; Dirigent und Komponist. Musikstudium bei Robert Fuchs in Wien und am Konservatorium in Prag, u. a. Komposition bei Anton Dvoräk. 1898/99 Korrepetitor am Landestheater Prag, dann am Stadttheater Troppau, später freier Komponist in Wien. Er komponierte die Oper „Ingeborg" (nur Ms.) Lieder, Kammermusik und bearbeitete Klavier- u. Orchestermusik. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volk, Hans-Jürgen, geb. 5.9. 1936 Ort unbek., gest. 1.12. 1991 vermutl. Weimar; Sänger. Gesangsausbildung 1961 im Nachwuchsstudio der Deutschen Staatsoper Berlin. Debut und erstes Engagement in Weimar, seit 1964 Mitglied des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volk, Hans Ludwig, geb. um 1908 Ort unbek., gest. 26.1. 1956 Zeitz/Thüringen; Schauspieler und Regisseur am Theater in Zeitz. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volk, Hilde, geb. 1912 Wien, gest. 16. 5. 1995 Spanien; Schauspielerin. 1933 Debut u. Engagement bis 1934 am Stadttheater Salzburg, 1933-36 am Raimundtheater Wien, dann an versch. Bühnen in Berlin. Nach dem Krieg am Schauspielhaus Hamburg, 1950 an der Komödie u. 1952/53 am Renaissancetheater, beide Berlin. 1961 an den Bühnen der Stadt Köln. Dann wieder an versch. Theatern in Berlin sowie als Gastschauspielerin u. a. 1969-71 an der Kleinen Komödie in München, 1971/72 in Hamburg, u. a. am ThaliaTheater und in Frankfurt/Main. Auch Filmschauspielerin und Rundfunktätigkeit. Sie

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war mit dem Schauspieler Erik Ode (eigentl. Odemar, 1910-1983) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1955; Kürschner 772. Volk, Jakob, Geb.datum unbek., gest. 29.8. 1955 Düsseldorf; Schauspieler. Möglicherweise 1919/20 in Schlesien engagiert, dann mehrere Jahre am Schauspielhaus Düsseldorf. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volke, Alfred, geb. 19.6. 1883 Ort unbek.; Schauspieler und Spielleiter. Debut 1905 am Gastspielensemble Berlin, dann in Elbing, Göttingen, 1911/12 am Intimen Theater in Nürnberg, 1912/13 in Bamberg u. 1913/14 in Saarbrücken. Nach dem 1. Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft 1918/19 in Cottbus, 1919/20 in Halle/Saale u. 1920/21 in Gablonz. Dann als Spielleiter u. Schauspieler an den folgenden Stadttheatern engagiert: 1921/22 in Troppau, 1922/23 in Czernowitz, 1923/24 in Klagenfurt, 1925/26 in Brünn, 1926/27 in Regensburg u. 1928-31 in Görlitz. 1931-33 Schauspieler in Ulm. Die nächsten Saisonen ohne Engagement, 1935/36 Schauspieler u. Spielleiter in Stralsund, 1936/37 als Schauspieler in Trier, dann in Hof und 1938—40 in Plauen. 1943-48 in Meiningen u. 1948-50 in Staßfurt. A b 1950 ohne Engagement u. seit 1953 nicht mehr im Bühnenjahrbuch nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1955; Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen (hg. H. Hagemann) 1906. Volker (eigentl. Wawrik), Cyrill (später Willy), geb. 3.4. 1891 Brünn, gest. 29.5. 1949 Basel; Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller. In der Saison 1909/10 Debut u. Engagement bis 1914 am Theater in Brünn, dann u. a. in Troppau, Chemnitz, Nürnberg, 1917/18 in Prag u. 1918/19 u. 1924-26 wieder in Brünn, auch als Regisseur. 1919-21 am Theater in der Josefstadt in Wien. 1926/27 Schauspieler am Stadttheater St. Gallen, 1927/28 Oberspielleiter u. Mitdirektor am Tiroler Landestheater Innsbruck. 1928-30 Oberspielleiter u. Schauspieler am Landestheater Linz, von März bis Mai 1930 auch Interimsdirektor (mit Theodor Peyrl u. Franz Pokomy). 1930-34 Regisseur u. Schauspieler am Schauspielhaus Graz. 1934-38 am Neuen Deutschen Theater Prag, 1938/39 in Mährisch-Ostrau. Seit 1937 auch an der dortigen Theaterschule tätig. Emigrierte dann in die Schweiz, 1939/40 am Städtebundtheater Biel-Solothurn und seit 1940 Mitglied des Stadttheaters Basel: 1941-49 als Schauspieler

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und bis 1944 Regisseur der Oper. Gastierte seit 1945 auch am Sommertheater Winterthur. Verfasser von Bühnenstücken. Werke: Das Auge des Gesetzes lacht (Lsp.) UA 1943 Basel; Im Bunde der Dritte (Lsp.) UA 1944 ebd.; Ferien im Tessin. Operette (Gesangstexte: K. E. Heyne, Musik: D. Krannhals) UA 1945 ebd. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Hdb. Exiltheater 2,972; H. Wimmer, Das Linzer Landestheater 1803-1956, 1958; Stadttheater Basel 1844-1934-1959. Festschrift zur Feier des 125jährigen Bestehens des Basler Stadttheaters (hg. R. Schwabe) 1959; T. Blubacher, Befreiung von der Wirklichkeit? Das Schauspiel am Stadttheater Basel 1933-1945, 1995. Volker, Siegfried, geb. um 1911, gest. 7.4. 1942 (gefallen) Orte jeweils unbek.; Schauspieler und Dramaturg. Seit 1938 am Stadttheater Braunschweig u. seit 1941 am Landestheater Schweidnitz. Literatur: Ulrich BV 2,1955. Volkert, Franz, geb. 12.2. 1778 Wien, gest. 22.3. 1845 ebd.; Komponist, Dirigent und Organist. Sohn eines Orgelbauers, seit 1801 Organist in der Piaristenkirche u. seit 1806 Organist im Schottenstift. Seit etwa 1809 erster Kapellmeister u. Komponist für Bühnenmusik am Theater in der Leopoldstadt, seit 1815 am Theater in der Josefstadt. Er komponierte auch Messen. Werke: (UA sämtliche Wien, meist Leopoldstädter Theater): Don Juan oder Der steinerne Gast (nach Molière u. Tirso de Molina bearbeitet) UA 1798; Eifersucht in der Küche. Komische Pantomime, UA 1809; Der Geisterseher (Schauspiel nach F. Schiller von J. Perinet) UA 1810 (nicht belegt); August und Gustavina oder Der Kopf von Erz (Schausp.) UA 1810; Torso der Rotbart, UA 1810; Albrecht der Große, Herzog von Braunschweig. 1. Teil, UA Juni 1810 - 2. und letzter Teil, UA August 1810; Das Zauberdiadem. Pantomime, UA 1810; Der Zauberdrache. Pantomime, UA 1810; Die Schlacht bei Pultawa. Großes historisches Schauspiel, UA 1810; Johann Faust, der Erfinder der Buchdruckerkunst. Romantisches Schauspiel mit Gesang, UA 1811; Thankmar von Sachsen. Schauspiel mit Gesang, UA 1811; Marno der Schreckensvolle. Schauspiel mit Gesang, UA 1811; Der Perückenmacher. Posse, 1811; Harlekins 32 Zaubereien oder Pierro als Uhrzeiger. Große komische Zauberoper, UA 1811; Harlekins Abenteuer oder Der Schutzgeist der Liebe. Pantomime, UA 1811; Wallraud der Hexenmeister im Eichtale. Ritterschauspiel, UA

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1811; Barthel, der reisende Schustergeselle. Musikalisches Quodlibet (nach E. Schikaneders „Das abgebrannte Haus" bearbeitet) U A 1811; Theophrastus Paracelsus oder Die Basiliskenkluft. Zaubermärchen (Text: K. Schikaneder) U A 1811; Das unähnliche Porträt. Pantomime, U A 1812; Die beiden Briten auf Malabar oder Ehrsucht und Liebe. Schauspiel, U A 1812; Erich von Lilienstein oder Der Geisterkampf. Eine Geistergeschichte mit Gesang U A 1812; Mutter Irmentraud, die Wandlerin auf Fronstein. Volksmärchen mit Gesang, U A 1812; Der Zauberhut. Große komische Pantomime, U A 1812; Pigmalion oder Die Musen bey der Prüfung. Musikalische Parodie, U A 1812; Harlekin der Apothekerjunge. Pantomime - Herr Johannes vom Pariser Gassei. Posse, U A 1813; Die drei Wunderrätsel und die Zauberbrille oder Kaspar, der lustige Scherenschleifer. Große komische Zauberoper, U A 1813; Die travestierte M e d e a . Travestie, U A 1813; Der betrogene Vormund. Singspiel, U A 1813; Die Unterhaltung in der Ukraine. Pantomime, U A 1813; Das Schloß im Walde oder Kasperl, der lustige Karousselreiter zu Fuß. Lustspiel mit Gesang, U A 1813; Harlekins Schutzgeist. Pantomime, U A 1813; Hermann, Germaniens Retter. Historisches Melodram, U A 1813; K a f f e e und Surrogat. Posse (Text: A. Bäuerle) U A 1813; Die deutsche Sache siegt. Dramatisches Gemälde, U A 1814; Die treuen Gebirgsbewohner Böhmens. Musikalisches Schauspiel, U A 1814; Der Ball beim schwarzen Hasen oder Die Ehemänner auf Reisen. Lustspiel von K. Schikaneder mit Gesang, U A 1814; Die Fräulein in Matzleinsdorf. Lustspiel mit Gesang, U A 1814; Der Papagei und die Gans oder Die Titusperücken. Singspiel (Text: E. Schikaneder, zum Teil mit Haibels Musik) U A 1814; Nina und Robert oder Der Räuber w i d e r seinen Willen. Pantomime, U A 1814; Wiens froheste Erwartung. Singspiel (gemeinsam mit anderen) U A 1814; Das Linzer Schiff oder Die Beleuchtung am Schänzel in der Leopoldstadt. Oper (Text: nach E. Schikaneders „Das Regenspurger Schiff" von J. Perinet), U A 1814 Wien; Die Abenteuer auf der Schlangenburg. Große romantische Oper (Text: Komponist) U A 1814 Wien; Der siegende Amor. Große komische Pantomime mit Maschinen, Flugwerken und Tänzen, U A 1814; Der Tiroler Kasper und seine Liesel-Mahm oder Die Räuber im Pustertale. Singspiel, U A 1815; Ernst, Graf von Gleichen. Heroisch komische Oper, U A 1815; Georg Koltschüzki, der erste Kaffeesieder in Wien. Großes vaterländisches Schauspiel mit Gesang, U A 1815; Die Wolfsburg (gem. m. W. Müller u. F. J. Kargl) U A

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1815; Der letzte Krieg. Musikalisches Lustspiel (Text: A. Bäuerle) U A 1815; Der Nachfasching oder Der närrische Schmaus. Musikalisches Quodlibet, U A 1815; Der falsche Zephir oder Die Eifersucht auf dem Lande. Pantomime, U A 1815; Der Schiffbruch oder Rettung zur rechten Zeit. Singspiel, U A 1815; A m o r als Schutzgeist. Pantomime, U A 1815; Perseus und Andromeda. Pantomime, U A 1815; Blitz und Donner. Musikalisches Quodlibet (Text: A . Bäuerle; Musik mit mehreren) U A 1816; Felicia oder Die Geretteten. Singspiel (nach dem Französ.) U A 1816; Die Zerstörung der Phineasburg oder Die Kavalkade zu Fuß. Singspiel, U A 1816; Stefan Fädinger. Schauspiel, U A 1816; Das Thal der Gnomen. Feen- und Geister Oper (Komponist nicht eindeutig), U A 1816; Die Zauber-Pyramiden oder Harlekins Treue an seinem Herrn, U A 1816; Die schützende Juno oder Arlequins Abentheuer im Feuer- und Wasserreich, U A 1816; Die Simandel-Bruderschaft. Posse, U A 1816; Harlekin der Eseltreiber. Pantomime, U A 1816; Der schöne Wiener Sepperl oder Die Tischlemiederlage. Posse, U A 1817; Der Kampf mit der Riesenschlange oder Der Leuchtturm auf der Rubininsel (Phare Le) Zauberoper (Text: K. Schikaneder, nach Gozzi) U A 1817; Der betrunkene Bräutigam oder Die Bärenjagd. Pantomime, U A 1817; Die Teufelsgrube in Bayern. Volksmärchen, U A 1817; Harlekins Wunschhütchen oder Der Felsensturz, U A 1817; Die falschen Kosaken. Operette, 1817; Die zänkische Gattin oder Die Auswanderer, U A 1817; Harlekins A b schied von seinen Eltern. Musikalischer Prolog - Der Sturz des Ikarus oder Harlekin als Pagat. Singspiel, U A 1817; Das M ä d c h e n von Orleans. Oper, U A 1817; Kolumbine unter den Raubtieren oder Harlekin als Wespe. Pantomime, U A 1818; Rambsamperl. Zaubermärchen, U A 1818; Der lustige Fritz oder Schlaf, Traum und Besserung oder Schlummere, träume, erwache, stehe auf, kleide dich an und bessere dich. Quodlibet, U A 1818; Schulmeister Beistrich oder Das Donnerwetter. Pantomime, U A 1818; Hans Helling. Märchen, U A 1818; Die schützende M a trone zu Felsenstein. Sage der Vorzeit mit Gesang, U A 1818; Diogenes und Alexander. Karikierte Operette aus der griechischen Vorzeit, U A 1818; A x e l und Tugendreich. Ritterstück, U A 1818; Seppherl. Komisch parodiertes Melodram auf Sappho, U A 1818; Das Gespenst auf der Bastei. Komisches Singspiel, U A 1819; Leonhardtel und Blondinel. Musikalische Parodie, U A 1819; Die Frau Ahndl. Posse, U A 1819; Der Mulatte. Zauberspiel, U A 1819; Der Weiberbund oder Die Be-

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lagerung von Alencon (nach d. Französ. tw. mit der Musik von Bochsa) UA 1819; Die beiden Spadifankerin. Quodlibet, UA 1819; Die Stärke und die Arbeiten des Herkules. Parodie in Knittelversen, UA 1819; Die nach Norden reisende und auf eine Insel durch Sturm verschlagene Schauspielergesellschaft. Quodlibet, UA 1819; Der Esel des Timon. Eine satirische Karikatur mit Gesang, UA 1819; Ist's was oder ist's nichts? oder Das Gespenst als Bräutigam. Singspiel, UA 1820; Das Gespenst in der Familie oder Sapphos und Tobias Vermählung im Reiche der Toten. Komische Oper, UA 1820 (u. d. T.: Das Gespenst im Prater, UA 1821); Kolombinens und Harlekins Entführung oder Der Zaubertempel, UA 1820; Der Fasching in Wien. Singspiel, UA 1820; Der Sieg der Amazonen oder Harlekins Hochzeit. Operette, UA 1820; Maranterl oder Die drei Rätsel. Musikalische Zauberparodie, UA 1820; Der Waffenstillstand, UA 1820; Erster und zweiter Stock. Posse, UA 1820; Die Reise in den Mond. Zauberposse, UA 1820; Staberl in Marokko. Komisches Melodram, UA 1820; Die Sandbank oder Die Strandung der Fregatte Bousselle, UA 1820; Der Waldmann in der Brühl. Volksmärchen, UA 1821; Das Blauhütchen. Eine große komische Zauberpantomime mit Flugwerken etc., UA 1821; Der Freund in der Not auf eine andere Art. Posse, UA 1821; Die glückliche Schusterin. Pantomime, UA 1821; Der Drache der Langeweile. Musikalisches Quodlibet, UA 1821; Der Eheteufel auf Reisen. Singspiel, UA 1821; Zwei Güter und die Braut. Komisches Singspiel, UA 1821; Der Zauberhammer oder Pierrot als Blasebalg. Zauberpantomime, UA 1821; Die Unterhaltung auf dem Schloßtheater oder Apollo mit dem Violon. Posse, UA 1821; Der goldene Fächer oder Harlekin als Schmetterling. Große komische Zauberpantomime, UA 1821; Der alte Geist in der modernen Welt, UA 1821; Amor am Fenster (Musik mit mehreren) UA 1822; Der Zauberkranz. Zauberpantomime, UA 1822; Der Mädchenraub. Posse (Text: A. Gleich, Musik mit I. Schuster), UA 1822; Die Perlenmuschel oder Kolombinens Rettung aus der Feuersbrunst. Große komische Opernpantomime, UA 1822; Die Heirat durch die Pferdekomödie oder Die Räuber in den Abruzzen. Posse, UA 1822; Herr von Haushoch der gefoppte Riese. Musikalisches Quodlibet, UA 1823; Narrheit und Zauberei. Zauberspiel, UA 1823; Die goldenen Kohlen. Komische Operette, UA 1823; Die Zauberschere oder Der Raub der Colombina. Pantomime, UA 1823; Hoangpuff. Posse (nach d. Französ. von Caignéz u. Fink) UA 1823; Der

Volkert

Zaubervogel, UA 1823; Der Koller oder die Braut. Ritterstück, UA 1823; Scheintot, Spadifankerl und Schildwache auf einen Posten oder Die furchtsamen Streichmacher, UA 1823; Die Sonnenfinsternis oder Harlekin und Pierrot im Firmament, UA 1824; Der wilde Mann im Prater, UA 1824; Zaubermosaik. Zauberquodlibet, UA 1824; Die Zauberbirn (Musik mit mehreren) UA 1824; Die Nachtwandlerin, UA 1824; Die Unterhaltung in der Herrschaftsküche. Singspiel, UA 1825; Die Wunderbrille im Zauberwalde. Singspiel (gemeinsam mit W. Müller u. J . Drechsler) UA 1825; Felix und Getrud oder Der Bräutigam auf der Flucht, UA 1826; Die Reise nach Venedig, UA 1829; Der Ritter ohne Kopf, UA 1829; Libellens Sieg über die Fürstin der Finsternis. Große komische Zauberoper, UA 1831. Literatur: Ulrich BV 2,1956; MGG 13,1920; F. Hadamowsky, Das Theater in der Wiener Leopoldstadt 1781-1860, 1934; A. Bauer, Opern und Operetten in Wien, 1955; F. Hadamowsky, Wien. Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des ersten Weltkrieges, 1988. Volkert, Gudrun, geb. 1943 Brünn (nach anderen Angaben: Grein/Donau); Sängerin. Anfänglich Geigenstudium, dann Gesangsausbildung am Konservatorium in Linz, weitere Studien in Wien. 1966 Debut u. Engagement bis 1967 am Stadttheater Klagenfurt. 1967-74 am Stadttheater Kiel und 1974-83 Mitglied des Stadttheaters Bielefeld. Dann nur mehr Gastsängerin, u. a. am Staatstheater Braunschweig (1983-88), in Kassel und Mannheim. Sie gastierte u. a. auch in Brüssel, Turin, Rotterdam, Warschau und 1990 an der Met in New York. Literatur: Ulrich BV 2,1954; Kutsch-Riemens 5,3627; G. Asche, Ein hochdramatischer Sopran (in: Opernwelt 6) 1984; C. H. Hiller im Gespräch mit ~ (in: ebd. 8) 1989. Volkert, Veit, geb. 1959 Augsburg, gest. 11.4. 1996 vermutl. Frankfurt/Main; Dramaturg und Regisseur. Studierte Theaterwissenschaft u. Germanistik in München. Während des Studiums Regieassistent an versch. Theatern in Deutschland, langjähriger Mitarbeiter und Dramaturg von Herbert Wernicke. 1989 in Basel erste Regiearbeit gemeinsam mit der Regisseurin Barbara Mündel, mit der er seitdem oft zusammenarbeitet. Seit 1993/94 Chefdramaturg an der Oper Frankfurt/Main. Literatur: Ulrich BV 2,1956.

Volkhardt-Harder

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Volkhardt-Harder, Margot Martha, geb. 12.5. 1910 (nach anderen Quellen 1918) Berlin, gest. 21.1. 1963 ebd.; Sängerin. Private Gesangsstudien u. a. bei Hertha Dehmlow u. Luigi Gareno in Berlin, Anton Tausche in Wien. Seit 1944 Konzertsängerin. 1947 Bühnendebut u. Engagement bis 1948 an der Städtischen Oper Berlin, 1948/49 an den Städtischen Bühnen Magdeburg, 1949-52 wieder an der Städtischen Oper Berlin, 1952-54 am Stadttheater Heidelberg und seit 1954 an der Komischen Oper Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Kürschner 772. Volkland, Brigitte, geb. 8.8. 1925 Gotha/ Thüringen; Schauspielerin. Nahm privaten Schauspielunterricht bei Aurelie Wanderhold in Gotha u. besuchte das Konservatorium in Erfurt. 1945 Debut und Engagement bis 1948 am Landestheater Gotha, 1948-50 an den Städtischen Bühnen Chemnitz, 1950-52 am Volkstheater Halberstadt und seit 1952 am Landestheater Eisenach. Sie ist mit dem Schauspieler Wolfgang Pathe verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Kürschner 772. Volkmann, Edith, geb. 14.11. 1924 Hannover; Schauspielerin. Privater Schauspielunterricht bei Max Gaede in Hannover. Debut an den Städtischen Bühnen Osnabrück, bis 1944 am Theater in Hannover, 1945-49 an den Ostfriesischen Kammerspielen Leer und am Stadttheater Osnabrück. Dann an zahlreichen Kabaretts und Theatern in Ost-Berlin sowie Filmarbeit bei der DEFA. Anfang der sechziger Jahre übersiedelte sie in den Westen. Sie spielte hauptsächlich auf Tourneen und im Fernsehen. 1990/91 am Alten Schauspielhaus in Stuttgart sowie bei Tourneetheatern. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Huber 1063; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999. Volkmann, Elisabeth, geb. 16.3. 1942 Essen; Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin. Absolvierte die Folkwangschule in Essen. 1961/62 an der Kleinen Freiheit u. 1964-72 an der Kleinen Komödie, beide München. 1975/76 an den Städtischen Bühnen Nürnberg. Seit 1988 an der Komödie Winterhuder Fährhaus in Hamburg, auch in Berlin und Stuttgart. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Huber 1064. Volkmann, Erika Hildegard (geb. Scholz, Ps. Mona von Volkgraf), geb. 5.5. 1923 Berlin, gest. 5.7. 1962 Hilterscheid/Eifel; Schauspielerin und Schriftstellerin. Besuchte die Schauspielschule Fielitz in Berlin, 1945-48

Volkmann

Regisseurin der gemeinsam mit ihrem Gatten Horst V. eigenen Truppe. 1952-55 Pressechefin u. 1957/58 Geschäftsführerin beim Circus Roland. Verfasserin u. a. von Bühnenstücken, Märchenspielen und mit ihrem Gatten Horst V. Revuen. Volkmann, Fritz, geb. 16.6. 1885 Oberschmon/Thüringen; Dirigent. Besuchte das Konservatorium in Halle/Saale. 1909-13 Dirigent am Stadttheater Krefeld, 1913/14 musikalischer Oberleiter am Stadttheater Mühlhausen, 1914-16 erster Dirigent am Stadttheater Halle/Saale und Leiter der Symphoniekonzerte, Dirigent am Hoftheater Altenburg. 1918-21 Dirigent am Stadttheater Münster, 1921-24 am Stadttheater Nürnberg, 1924/25 wieder am Stadttheater Halle/Saale, 1926-30 am Stadttheater Hagen, dann drei Jahre gastierend. 1933/34 erster Dirigent an der Volksoper Berlin, 1934-38 musikalischer Oberleiter in Münster, lebte dann in Carlsberg/Rheinpfalz. Er war in erster Ehe mit der Sängerin Paula Zondervan und in zweiter mit der Sängerin Käthe Nagel verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1956. Volkmann, Horst Rolf (Fritz Theodor), (Ps. Theo Fritze, Horst R(ud)olf von der Osten, Ride Rolf Rynette, von Arnim, Agnes Wolff, Fred von Wolff), geb. 27.5. 1913 Berlin, gest. 22.10. 1981 Bad Münstereifel; Schauspieler, Regisseur, Kabarettist und Schriftsteller. Dramaturg bei der Ufa, 1945-48 führte er gemeinsam mit seiner Gattin Erika Scholz (s. V., Erika) eine eigene Truppe. 1951-62 Pressechef im Zirkus Althoff, Roland und Hagenbeck. Daneben Mitarbeiter versch. Zeitungen. Verfaßte u. a. den Zirkusroman „Sieben Monate rollt der Zirkus" (1957), Bühnenstücke u. mit seiner Gattin Revuen. Volkmann, Martin, geb. 23.2. 1929 Berlin; Dramaturg, Shakespeare-Forscher. Besuchte das Sternsche Konservatorium und die Musikakademie in Berlin. 1953 Assistent an der Königlichen Oper in Stockholm, seit 1956 in München: 1957-61 Direktor der Opernkurse, 1959-64 am Theater der Jugend u. 1964-68 Film- und Fernsehtätigkeit. 1968-71 Assistent an der Staatsoper München, am Opernstudio ebd. und seit 1973 am Richard Strauss Konservatorium. Literatur: Ulrich BV 2,1956. Volkmann, Otto Hermann, geb. 12.10. 1888 Düsseldorf-Gerresheim, gest. 25.9. 1968 Bonn; Dirigent, GMD und Komponist. Studierte Musikwissenschaft an den Università-

Volkmar

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ten in Tübingen und München. Dann Konzert- und Chordirigent. 1925-27 Städtischer M D und musikalischer Oberleiter am Stadttheater Osnabrück. 1933-45 städtischer G M D in Duisburg und 1949-57 G M D in Bonn. Er komponierte Lieder. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Riemann 2,868 u. Erg.bd. 2,855. Volkmar, Vorname u. Lebensdaten unbek.; Schauspieler. Spielte in Augsburg, 1820/21 am Hoftheater Mannheim und seit 1821 am Hoftheater Hannover. 1824 als Gast am Hofburgtheater Wien u. 1828 am Königlichen Theater in Dresden. Literatur: Rub 242; O. Fambach, Das Repertorium des Hof- und Nationaltheaters in Mannheim 1804-1832, 1980; ders., Das Repertorium des Königlichen Theaters und der italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985. Volkmar, Gudrun, geb. 25.7. 1942, gest. Februar 1991 Ort unbek.; Schauspielerin. Seit 1965 Mitglied des Deutschen Nationaltheaters Weimar. Literatur: Ulrich BV 2,1956. Volkmer, Karl, geb. 5.4. 1845 Köln, gest. 1.12. 1892 Ort unbek.; Schauspieler und Dramatiker. 1891/92 am Residenztheater Braunschweig, zuletzt Regisseur u. Schauspieler in Halberstadt. Werke: Trompeter von Säkkingen, UA 1883 Ulm; Otto der Schütz, UA 1884 Leipzig; Johannes Bückler, UA 1886 Breslau; Die Weibertreue von Weinsberg, UA 1887 Heilbronn; Martin Luther, UA 1890 Itzehoe; Um Schleswig-Holstein, UA 1890 Friedrichstadt. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Flüggen 315. Volkmer, Luise s. Albes, Luise. Volkmer, Waldemar, geb. 27.6. 1909 Königswalde/Schlesien, gest. 16.2. 1973 Berlin; Maler und Bühnenbildner. Ausbildung an der Kunstakademie in Breslau. Maler, u. a. von Wandbildern für schlesische Kirchen und Bühnenausstatter. 1945-53 Bühnenbildner und Leiter des Ausstattungswesen an der Städtischen Oper Berlin, 1953/54 Dozent an der Hochschule für bildende Künste in Berlin, Abteilung Bühnenbild. Dann freischaffender Maler, mehrere Ausstellungen. Literatur: Ulrich BV 2,1956. Volkner, Robert Nicolai, geb. 12.3. 1871 Riga, gest. 12.5. 1950 Rottach-Egern/Tegernsee; Schauspieler Regisseur und Theaterdirektor.

Volksbühne

Dramatische Ausbildung bei Leopold Adler, 1890 Debut in Burg bei Magdeburg. 1891/92 am Theater in Rudolstadt, 1892/93 an den vereinigten Theatern Göttingen u. Eisenach, 1893/94 in Augsburg, 1894/95 in Mainz und 1895/96 am Stadttheater Zürich. 1896-1902 Mitglied des Hoftheaters Kassel, 1902-05 Schauspieler, 1905 Direktor des Leipziger Schauspielhauses u. seit 1906 Direktor der Vereinigten Leipziger Städtischen Bühnen. 1912-17 Intendant der Oper Frankfurt/Main. Dann Direktor der vereinigten Theater Barmen und Elberfeld. 1921-25 Direktor des Badischen Landestheaters Karlsruhe, 1926/27 Direktor der Neuen Bühne Wien und 1927-32 Direktor des Deutschen Theaters in Prag, führte ebd. auch Regie. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Eisenberg 1073; Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen (hg. H. Hagemann) 1906; D. Wedel, Das Frankfurter Schauspielhaus in den Jahren 1912 bis 1929 (Diss. FU Berlin) 1965; Karlsruher Theatergeschichte. Vom Hoftheater zum Staatstheater 1982; P. Tancsik, Die Prager Oper heißt Zemlinsky. Theatergeschichte des Neuen Deutschen Theaters Prag in der Ära Zemlinsky 1911-1927, 2000. Volksbühne. Zuschauerorganisation, die 1890 als Freie V. in Berlin gegründet wurde u. breiten Volkskreisen, bes. der Arbeiterschaft, Theatervorstellungen zu verbilligten Preisen zugänglich machen sollte. Als Vorbild diente die 1889 u. a. von Otto Brahm gegründete Freie Bühne, deren Vorbild wiederum das Théâtre libre in Paris war. Hinter dieser Gründung stand die Idee, zeitgenössische Stücke in geschlossenen Vorstellungen (daher kein Eingriff der Zensur) zeigen zu können. Die Freie V. wurde mit Ibsens „Stützen der Gesellschaft" am 19. 10. 1890 eröffnet. Gespielt wurde an Sonntagnachmittagen, anfangs im Ostend-Theater, später in angemieteten Theatern. Die Aufführungen waren nur für die Vereinsmitglieder zugänglich u. die Plätze wurden verlost. Bald brachen Differenzen über den einzuschlagenden Kurs aus: auf der einen Seite standen die Vertreter mit reinen Bildungsgedanken ohne politischen Hintergrund, auf der anderen Seite setzten sich ihre Vertreter für Aufführungen im Sinne des Klassenkampfes ein. 1892 kam es zur Abspaltung der Neuen Freien V., die vorerst allerdings bedeutend weniger Mitglieder zählte. Die Neue Freie V. verzichtete auf eigene Inszenierungen und schloß 1903 mit den von Max Reinhardt geleiteteten Bühnen einen Vertrag, was rasch zu einer Zunahme der Mitgliederzahlen

Volksbühne

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führte. 1910 konnten die Mitglieder aus d e n Spielplänen von elf Berliner B ü h n e n auswählen. 1913 schlössen sich die b e i d e n Vereine zu einem Kartell z u s a m m e n u. im Dezember 1914 w u r d e das eigene Haus, die Volksbühne am Bülowplatz, eröffnet. Nachd e m Emil Lessing das H a u s nur eine Spielzeit geführt hatte, ü b e r n a h m M a x Reinhardt das T h e a t e r bis 1917 u n d zeigte A u f f ü h r u n g e n seiner e i g e n e n B ü h n e n zu verbilligten Preisen für die Vereinsmitglieder. Mit Kriegse n d e ü b e r n a h m der Verein wieder das Theater, doch wechselten die künstlerischen Leiter rasch. 1920 vereinigten sich die beiden Vereine zur Volksbühne e. V. Die Vorstellungen unter der Regie von Erwin Piscator (seit 1924) gerieten durch seine politisch-agitatorischen Inszenierungen in Konflikt mit d e m Bühnenvorstand. Er mußte 1927 die V. verlassen u n d g r ü n d e t e die Piscator-Bühnen. 1930 w u r d e n die „Sonderabteilungen" der V. geschlossen, ein Teil ihrer Mitglieder g r ü n d e t e die J u n g e V., d e r e n Ziel, die Förderung des proletarisch-revolutionären Kampftheaters war. N a c h 1933 Gleichschaltung durch d e n Nationalsozialismus u n d 1939 Auflösung des Vereins. Das Theater, seit 1937 verstaatlicht, w u r d e im 2. Weltkrieg zerstört. 1947 Neug r ü n d u n g als Bund Dt. V. im sowjetisch besetzten Teil Berlins, seit 1953 ein Teil des Freien dt. Gewerkschaftsbundes, 1954 Eröffn u n g der w i e d e r a u f g e b a u t e n Volksbühne, n u n m e h r am Rosa-Luxemburg-Platz. Im Westteil der Stadt w u r d e 1948 die Freie V. gegründet. Gespielt w u r d e ohne eigenes Ensemble nur mit Gästen, seit 1950 im Theater am Kurfürstendamm. 1963 Eröffnung der e i g e n e n Freien Volksbühne in der Scharperstraße, 1992 aufgelöst. Das H a u s steht h e u t e Gastspielen u. d e n Berliner Festspielen (Berliner Theatertreffen) zur Verfügung. N a c h d e m Vorbild der Berliner V. w u r d e n auch in a n d e r e n Städten V.-Vereine gegründet. Literatur: LThlnt 961; Sucher 11,469; Rischbieter 1357; S. Nestriepke, Geschichte der ~ Berlin, 1930; H. Selo, Die „Freie in Berlin. Geschichte ihrer Entstehung u. ihre Entwicklung bis zur Auflösung im J a h r 1896, 1930; S. Nestriepke, N e u e s Beginnen. Die Geschichte d. Freien ~ Berlin 1946 bis 1955, 1956; W. G. Oschilewski, Freie ~ Berlin, 1965; H. Hirsch, Viel Kultur für wenig Geld? Entwicklungen u. Verwicklungen der 1975; A. Schwerd, Zwischen Sozialdemokratie u n d Kommunismus. Zur Geschichte der ~ 19181933, 1975; H. Braulich, Die T h e a t e r u. Politik in der dt. Volksbühnenbewegung, 1976; C. W. Davies, Theatre for the People. T h e Story of the Manchester 1977 (2. Aufl.

Volksstück

u. d. T.: The -—Movement. A History, Amsterd a m 2000); M. Gartner, Verband der dt. — Vereine, 1978; W. Meiszies, Volksbildung u n d Volksunterhaltung. T h e a t e r u n d Gesellschaftspolitik in der Programmatik der ~ u m 1890, 1979; Nichts muß bleiben wie es ist. Freie ~ Berlin(-West). 1890-1980. Aus 90 J a h ren Theatergeschichte (bearb. B. M a u e r u. a.) 1980; J.-D. Waidelich, Durch ~ u n d T h e a t e r zur kulturellen Demokratie (mit e i n e m Nachwort von G. Schmid), 1981; M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. B ü h n e n u. Ensembles, 1986; H.-B. Chung, Die Kunst d e m Volke oder d e m Proletariat? Die Geschichte der Freien ~ in Berlin 1890-1914, 1989; Freie ~ Berlin 1890 bis 1990. Beiträge zur Geschichte der ~ b e w e g u n g in Berlin (hg. D. Pforte) 1990; ... N e u b e g i n n e n k a n n s t d u mit d e m letzten Atemzug ... 100 J a h r e Freie Eine Ausstellung des Berlin M u s e u m s in Z u s a m m e n a r b e i t mit der Freien Volksbühne e.V. ... (Konzeption der Ausstellung u n d Ausstellungsverzeichnis L. Schirmer) 1990; Spiel auf Zeit. Theater der Freien ~ 1963-1992 (hg. H. Treusch u. R. Mangel) 1992; J. Balitzki, Castorf, der Eisenhändler. Theater zwischen Kartoffelsalat u. Stahlgewitter, 1995; H. Im Kim, Die Auseina n d e r s e t z u n g u m das Verständnis von Volk u n d Kunst (Theater) am Beispiel der ~ in Berlin 1918-1933, 1999; U. Kiehn, Theater im „Dritten Reich". ~ Berlin, 2001. Volksstück. G a t t u n g von B ü h n e n s t ü c k e n f ü r städtisches Volkstheater, bzw. f r ü h e r für die sog. Vorstadtbühnen. Die Stoffe sind d e m (meist einfachen) Volksleben e n t n o m m e n . Die H a n d l u n g entwickelt sich in einfacher, geradliniger Form, in leicht verständlicher Sprache (oft im lokalen Dialekt). Dazu komm e n heitere musikalische oder tänzerische Einlagen, o h n e d e n oft ernsten, bisweilen moralisierenden Grundton zu verlieren.Vor allem in Berlin, H a m b u r g u. Wien wird das V., meist mit Ü b e r g a n g in das Lokalstück gepflegt. Eine eigene A u s p r ä g u n g findet das V. im Altwiener Volkstheater zu Beginn des 18. J a h r h u n d e r t . Wesentliche M e r k m a l e sind die Personen von meist handwerklich-kleinbürgerlicher oder bäuerlicher Herkunft, die sich von komischen N e b e n f i g u r e n zu H a n d lungsträgern entwickeln. Dazu k o m m e n stark a u s g e p r ä g t e Eigenschaften dieser Figuren, m ä r c h e n h a f t e Einlagen, Couplets, vielfach auch Extempores. Es ist e n g mit seinen Autoren u n d Darstellern v e r b u n d e n . Ende des 19. J a h r h u n d e r t s w e r d e n n e u e T h e m e n in d e n Stücken verarbeitet: Industrialisier u n g u. Ausbeutung, dazu noch Inflation,

Volkstheater

Beziehungsproblematik und der heraufziehende Nationalsozialismus (Ö. von Horvath, M. Fleißer) im Theater der Weimarer Republik. Am Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts kommt es durch die Beschäftigung mit B. Brechts frühen Werken, sowie Aufführungen von Horvath- u. Fleißer-Stücken zu einer neuen Welle von V. Themen sind u. a. Sprachlosigkeit, soziale Randgruppen, Autoritätsstrukturen, Beeinflussung durch Massenmedien. Vertreter sind u. a. W. Bauer, F. X. Kroetz, M. Sperr, P. Turrini u. F. Mitterer. Literatur: LThlnt 961; Rischbieter 1359; O. Rommel, Die Altwiener Volkskomödie, 1952; M. Dietrich, Jupiter in Wien oder Götter u. Helden der Antike im Altwiener Volkstheater, 1967; Theater u. Gesellschaft. Das ~ im 19. u. 20. Jahrhundert (hg. J . Hein) 1973; V Klotz, Dramaturgie des Publikums 1976; H. Motekat, Das zeitgenössische dt. Drama, 1977; J. Hein, Das Wiener Volkstheater, 1978; G. Müller, Das ~ von Raimund bis Kroetz, 1979; I. Schiilermüller, Die Erneuerung des —s in den 60er Jahren (Diss. Innsbruck) 1980; P. Mertz, Wo die Väter herrschten. Volkstheater - nicht nur in Tirol, 1985; M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986; Das öst. Volkstheater im europäischen Zusammenhang 1830-80 (hg. J.-M. Valentin) 1988; H. Aust, Vom Hanswurstspiel zum sozialen Drama der Gegenwart, 1989; Th. Schmitz, Das 1990; J . Dewitz, De F. Prüller a L. Thoma. Le „ ~ " a Munich (1850-1914) 1999; U. Hassel, Familie als Drama. Studien zu einer Thematik im bürgerlichen Trauerspiel, Wiener Volkstheater und kritischen 2002; S. Steinböck-Matt, Das österreichische ~ 1918 - 1934. Eine Gattung zwischen Tradition und neuen Wegen. Von Erfolgreichen und „erfolgreich Vergessenen" (Diss. Wien) 2002. Volkstheater. Weitgefaßter, unterschiedlich interpretierter Begriff. - 1. Professionelles Theater über das Volk und für das Volk, mit dem Ziel, die mittleren und unteren Schichten in einer ihnen verständlichen Form zu unterhalten u. gleichzeitig zu belehren und aufzuklären. - 2. Theater(gebäude), in dem im Gegensatz zum höfischen (später Staats-) Theater mit meist klassischem Repertoire, Stücke zeitgenössischer Autoren, Volks- und Lokalstücke zu günstigen Preisen aufgeführt werden (ζ. B. Wiener Volkstheater, eröffnet 1889 mit Anzengrubers „Der Fleck auf der Ehr"). - 3. Amateurtheater. Volksstücke, häufig Schwanke u. Bauernkomödien, die von Laien gespielt werden. Literatur: LThlnt 962; Rischbieter 1360.

Voll

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Voll, Emma, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Sängerin. 1887/88 Schauspielerin u. Sängerin in Neisse, 1888/89 in Lüneburg, 1889/90 in Stralsund, 1890/91 am Stadttheater Liegnitz, 1891-95 am Stadttheater Kiel, dann jeweils eine Saison in Reval, Görlitz, Kiel, Dortmund, Metz, Landshut u. 1902/03 am Stadttheater Bern. 1903-07 in Zürich, 1907/08 an Residenztheater Hannover, hierauf in Gera. 1909-11 am Stadttheater Oldenburg, dann bis 1913 am Carl-SchultzeTheater Hamburg, 1913/14 in Breslau u. 1914-19 in Metz. Anschließend in Erfurt, Essen, Bochum, 1922-24 in Stettin und 1924-29 in Coburg. Seit 1932 nicht mehr im Bühnenjahrbuch nachgewiesen. Literatur:

Ulrich BV 2,1956; Flüggen 315.

Voll, Josef s. unter Voll, Matthias. Voll, Lina, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin und Sängerin. 1885/86 am WalhallaTheater in Berlin, 1886-88 am Residenztheater Dresden, 1889/90 in St. Petersburg, 1890/91 am Stadttheater Chemnitz und 1891/92 am Stadttheater Breslau. Dann unter ihrem Namen nicht mehr im Bühnenjahrbuch. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Flüggen 315. Voll, Matthias (auch Matthäus), geb. 5.6. 1759 Wien, gest. 1.3. 1822 ebd.; Schriftsteller. 1793 Kanzlist, 1798 bei der k. k. galizischen Hofkanzlei u. seit 1803 Registratursadjunkt bei der obersten Justizstelle in Wien. Anfänglich Broschürenschreiber, dann Theaterdichter am Theater in der Josefstadt und bis 1800 am Theater auf der Wieden. Er verfaßte eigene Stücke, übersetzte u. bearbeitete auch fremde Stücke. 1807 Verfasser des „Chronologischen Verzeichnis aller Schauspiele, deutscher und italienischer Opern, welche seit 1794-1807 in Wien aufgeführt worden sind". Sein Vater Josef V. (1737-1823) war auch literarisch tätig, und daher lassen sich ihre Werk nicht immer eindeutig zuordnen. Sein Bruder Josef V. war ebenfalls beim Theater u. starb als Theaterökonom am 24. 2. 1809 in Wien. Werke (nur für die Bühne, UA-Ort; Wien): Das Schweinsgesicht in Miniatur. Posse, UA 1795 oder 1798; Der Haushofmeister. 1. Tl.: Ehestandsleiden, UA 1798 - 5. Tl.: Matthias, Herr von und zu Grünberg oder Das war sein letzter Streich, UA 1798; Der bezauberte Löwe oder Kaspars Reise. Zauberspiel, UA 1798; Kaspar Tapel oder Der Wirt vom schwarzen Ochsen (Lsp.) UA 1798; Fausts Leben, Thaten und Höllenfahrt. Schauspiel

Voll

mit Arien und Flugwerken, U A 1799; Kaspar von Reindls Faschingsfatalitäten. Ein lustiges Erzkarnevalstück, U A 1799; Hilda oder Die Alte in den Ruinen von Frohnstein. Zauberspiel, U A 1800; Hélène. Oper, U A 1803 (1827 u. d. T.: Helene, Fürstin von Taraskon); Die Wette zwischen Mann und Frau (Lsp.) U A 1803; Der studierte Bauer oder Schuster! bleib' bey deinem Laist! Originallustspiel, U A 1803; Eine Stunde im Ehestande (Lsp. nach dem Französ.) 1804 (gedruckt?); Die Zauberhöhle oder Der gestörte Hausball. Zauberspiel, UA 1804; So bessert man die Männer. Oper, UA 1805; Belino und Rosaura. Oper (Musik: W. Müller) U A 1807; Die drei Hausherren. Lustspiel, gedruckt 1807?; Der Kesselflicker oder Die schöne Reserl. Originallustspiel, U A 1811. Literatur: Wurzbach 51,264,· A D B 40,246; G. Gugitz, „Der Hausball" und sein Verfasser (in: Chronik des Wiener Goethe-Vereins 56) 1952; A. Bauer, G. Kropatschek, 200 Jahre Theater in der Josefstadt 1788-1988, 1988. Voll (auch Voll-König), Olga, geb. 31.5. 1914 Wien; Sängerin. Absolvierte die Musikakademie in Wien. 1938 Debut u. Engagement bis 1944 am Stadttheater Baden bei Wien. Dann an der Volksoper Hamburg und Gastsängerin an vielen deutschen Bühnen. 1947-79 Mitglied des Opernhauses Graz und bis 1983 noch als Gastsängerin. Sie gastierte an den Opernbühnen von W i e n u. Hamburg. Bis 1950 trat sie nur in Operettenpartien auf, dann sang sie auch Opernrollen. Literatur: Ulrich BV 2,1956; mens 5,3627.

Vollerthun

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Kutsch-Rie-

Voll, Therese, Lebensdaten unbek.; Sängerin. 1840-43 an der Königlichen Oper in Dresden. Literatur: R. Prölss, Geschichte des Hoftheaters zu Dresden, 1878. Volland, Max, geb. 6.2. 1887 Vinselbach; Dirigent und Komponist. 1909-11 Dirigent in Amsterdam, 1911/12 in Cincinnati, 1912-14 in Regensburg. Nach dem 1. Weltkrieg in Bremen, 1922-24 Dirigent u. Chordirigent in Danzig, dann einige Jahre ohne Engagement. 1933/34 in Neustrelitz. Nach 1934 im Bühnenjahrbuch nicht mehr nachgewiesen. Er komponierte die Oper „Brunnenzauber", U A 1922 Bremerhaven. Vollbeding, Ursula s. Volbeding, Ursula. Vollborn, Ilse s. unter Rose, Willi Bernhard Max.

Volle, Hartmut, geb. 1953 Ort unbek.; Schauspieler. 1981-84 Schauspielausbildung an der Fritz-Kirchhof-Schule in Berlin, 1985-88 am Stadttheater Hildesheim, 1988/89 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1989-96 am Staatstheater Saarbrücken, dann freischaffend, u. a. in Luzern, an den Städtischen Bühnen Osnabrück und bei den Burgfestspielen Jagsthausen. Auch Fernseh- und Filmtätigkeit. Volle, Michael, geb. um 1964 Freudenstadt/ Schwarzwald; Sänger. Besuchte die Musikhochschulen in Trossingen u. Stuttgart, sowie privater Gesangsunterricht bei Josef Metternich und Rudolf Piernay. 1990-94 Engagement am Nationaltheater Mannheim, 1994-96 Mitglied des Opernhauses Bonn, 1996-98 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und 1998/99 am Opernhaus Köln, bis 2001 mit einem Gastspielvertrag, seit 1999 Ensemblemitglied am Opernhaus Zürich. Er gastierte u. a. an den Bühnen von Leipzig, Hannover, Wiesbaden, London, Mailand u. Paris sowie bei den Ludwigsburger und 1996 bei den Bregenzer Festspielen. Literatur:

Kutsch-Riemens 5,3627 u. 7,573.

Vollert, Gisela, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 25.8. 1944 Lübeck; Schauspielerin. 1932 Debut u. bis 1933 Engagement in Lübeck, 1933/34 in Hagen, 1934/35 in Rudolstadt, 1935/36 in Eger und während der Sommermonate in Wunsiedel. 1936/37 in Wilhelmshaven, 1937/38 in Aussig u. 1938/39 in Gießen. 1939-41 in Köln und während des Sommers wieder in Wunsiedel. 1941/42 in Linz und seit 1942 Mitglied des Stadttheaters Gelsenkirchen. Literatur:

Ulrich BV 2,1956.

Vollerthun (auch Vollerthum), Georg, geb. 29. 9. 1876 Fürstenau/Danziger Werder, gest. 15.9. 1945 Straußberg bei Berlin; Dirigent und Komponist. Private Musikstudien u. a. bei Wilhelm Tappert und Robert Radecke in Berlin. 1898/99 Korrepetitor am Deutschen Theater in Prag, 1899-1901 Dirigent am Theater des Westens in Berlin, 1901/02 am Stadttheater Barmen und 1903-05 am Stadttheater Mainz. 1905-08 Gesangslehrer in Mainz u. 1908-10 in Paris. Ließ sich dann als Gesangsp ä d a g o g e in Berlin nieder. Nach dem ersten Weltkrieg lebte er als Komponist auf seinem Gut Bissenmoor/Holstein. 1933-36 Lehrer an der Musikhochschule in Berlin. Lebte dann zurückgezogen in Straußberg. V. komponierte Lieder, Kantaten und Opern. Werke (nur für die Bühne): Veeda. Musikalisches Drama, U A 1916 Kassel; Die Island-

Vollerthun

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sage. Oper, UA 1925 München (umgearbeitet UA 1926 Weimar); Der Freikorporal (nach einer Novelle von G. Frey tag, umgearb. von R. Lothar) Heitere Oper, UA 1931 Hannover; Das Königsidyll. Oper, 1934; Das königliche Opfer, UA 1942 Hannover; Des Königs Page, nicht aufgeführt. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Riemann 2,868 u. Erg.bd. 2,855; M G G 14,1; Seeger 667; R. C. Müschler, ~ (in: Zeitschrift für Musik 100) 1933; E. Krieger, ein ostdt. Komponist, 1942. Vollerthun, Sieghart, geb. 19.10. 1915 Ort unbek., gest. 27.8. 1942 im Osten (gefallen); Schauspieler. Sohn des Komponisten Georg V. 1940/41 in Bochum und 1941/42 am Stadttheater in Göttingen engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1956. Vollhard, Wolfgang, geb. 17.7. 1928 Wien; Bühnenbildner. Besuchte die Akademie der bildenden Künste in Wien. 1951-53 zweiter Bühnenbildner am Tiroler Landestheater in Innsbruck. 1953/54 am Stadttheater Chur, 1954/55 erster Bühnenbildner am Landestheater Linz, 1955/56 Ausstattungsleiter u. bis 1962 Bühnenbildner am Stadttheater Klagenfurt, 1964-70 als Gast am Volkstheater in Wien. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Kürschner 772. Vollhardt-Wittich, Margarete (Ps. Gerth Silesius), geb. 19.7. 1857 Kaschewen/Schlesien, Todesdatum u. -ort unbek.; Schriftstellerin u. Librettistin. Seit 1886 mit dem M D Emil Reinhard V. (1858-1926) verheiratet. Lebte um 1890 in Dresden, später (noch 1920?) in Zwickau. Werke (nur für die Bühne): Die Gletscherjungfrau (Musik: F. Curti) UA 1888 Altenburg; Hertha (Musik: ders.) UA 1887 Altenburg; Reinhard von Ufenau (Musik: ders.) UA 1889 Zürich; Erlöst (Musik: ders.) UA 1894 (1893?) Mannheim. Vollkomm(en), Adolf, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 19.2. 1870 Bruck; 1824-54 Mitglied des Hofburgtheaters Wien. Literatur: Katalog 2/IV.304 u. 532; Rub 186. Vollmer, Eduard, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 1845 vermutl. Donaueschingen; Sänger. Seit 1819 mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod Mitglied des Hoftheaters in Donaueschingen. Literatur: Das Fürstlich Fürstenbergische Hoftheater zu Donaueschingen 1775-1850 (bearbeitet von G. Tumbült) 1914.

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Vollmer, Wilhelm, geb. 26.9. 1883 KölnEhrenfeld, gest. 30.3. 1917 (gefallen); Sänger. Ausbildung am Konservatorium in Köln. 1908 Debut und Engagement bis 1911 am Stadttheater Heidelberg. 1911-14 in Stettin und seit 1917 am Stadttheater Posen. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Jansa 768. Vollmer, Arthur, geb. 2.3. 1849 Königsberg, gest. 12.4. 1927 Ballenstedt/Harz; Schauspieler, Dirigent und Komponist. Sohn des Künstlerehepaares Theodor V. und Maria MarraVollmer. Ausbildung zum Kapellmeister am Konservatorium in Leipzig, nebenbei spielte er auf Dilettantenbühnen. Nach Abschluß seines Studiums Schauspielausbildung bei seinem Vater. 1869 Debut als Schauspieler am Stadttheater in Speyer, ebd. auch als Dirigent. Dann an den Theatern in Zweibrücken, Neustadt, Hof, Bayreuth und Gera. 1870-74 am Deutschen Landestheater Prag, 1874-1916 Mitglied, später Ehrenmitglied des Hoftheaters Berlin, zog sich dann nach Ballenstedt zurück. Er komponierte Lieder. Literatur: Ulrich BV 2,1956; Eisenberg 1073; Flüggen 315; Katalog 3/VI.670; P. Stein, ~ (in: Bühne u.Welt 1) 1899; E. Zabel, Zur modernen Dramaturgie. Studien und Kritiken über das deutsche Theater, 1900; FachLexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen (hg. H. Hagemann) 1906; J. Bab, W. Handl, Dt. Schauspieler-Porträts aus Berlin u. Wien, 1908; H. Land, ~ (Reclams Universum 27. Jg.) 1911; A. Klaar, Ein Widmungsblatt bei seinem Abgange von der Bühne (in: Dt. Bühnenjahrbuch 28) 1917; A. Patry, Erinnerungen an ~ (in: Die Scene 17) 1927; C. Hagemann, Deutsche Bühnenkünstler um die Jahrhundertwende, 1940; H. Ihering, Von Josef Kainz bis Paula Wessely, 1942; H.-G. Reichel, Das königliche Schauspielhaus unter Georg Graf von Hülsen (Diss. Berlin) 1962; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995.

Vollmer, Bernhard, geb. um 1879 Ort unbek., gest. 14.6. 1956 München; Schauspieler und Intendant. Ausbildung bei Josef Kainz. 1903 Debut am Theater in Riga, dann in St. Petersburg, 1903/04 in Leipzig, 1905-09 wieder in Riga, 1909-11 am Deutschen Theater in Hannover, 1911-14 u. 1919-31 in Weimar. 1932-34 Gl des Landestheaters Altenburg u. seit 1936 Intendant des Stadttheaters Zittau, gleichzeitig auch Oberspielleiter der Oper und des Schauspiels. Seit 1955 Sprechlehrer am Deutschen Theater Göttingen.

Vollmer

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Literatur: Ulrich BV 2,1956; T. Eicher, B. Panse, H. Rischbieter, Theater im „Dritten Reich", 2000. Vollmer, Jürgen, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 23.3. 2000 Saarbrücken mögl.; Sänger. Seit 1977 in Würzburg, die erste Saison als Chorist, dann bis 1982 als Solist. 1982-99 Mitglied des Staatstheaters Saarbrücken. Literatur: Ulrich BV 2,1957. Vollmer, Maria von (Künstlername Marra, geb. Marie Baronin von Hack), geb. 20.7. 1822 Linz/Donau, gest. 25.12. 1878 Frankfurt/Main; Sängerin. Gesangsausbildung in Wien, ebd. Bekanntschaft mit Gaetano Donizetti. 1843 Debut unter dem Namen Maria Marra am Hoftheater Sondershausen, 1844 an der Hofoper in Wien u. ebd. als Gast am Theater an der Wien. 1846/47 am Hoftheater in St. Petersburg, 1847 u. als Gast wieder 1849 in Riga, Danzig u. Königsberg. Nach 1848 nahm sie kein festes Engagement mehr an. Sie gastierte an allen großen Opernhäusern Deutschlands, in Brüssel, Amsterdam, London u. in Italien. 1861 zog sie sich von der Bühne zurück u. lebte als Gesangspädagogin in Frankfurt/Main. Sie war seit 1848 mit dem Schauspieler Theodor V. verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1188; Eisenberg 645; Flüggen 210; Katalog 2/IV.380; Kutsch-Riemens 3,2233; M. Rudolph, Rigaer Theater- u. Tonkünstler-Lex., 1890 (immer unter Marra bzw. Marra-V.). Vollmer, Peter, geb. 1964 Kassel; Kabarettist. Studierte Germanistik u. Geschichte. Trat seit 1985 zusammen mit Thomas Reise als „Duo Vital" mit satirischen Programmen auf. Seit 1992 Solokabarettist. Literatur: S. I. Wagner, Comedy-Lex., 1999. Vollmer, Theodor, geb. 3.1. 1817 Braunschweig, gest. 29.3. 1899 Neustrelitz/Mecklenburg; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. 1836 in Lübeck, 1837 in Altona, dann in Schleswig-Holstein, Rostock u. kurze Zeit in Prag. 1846-52 am Stadttheater Königsberg, 1849 auch als Gast in Riga. 1852/53 am Hoftheater Schwerin. 1853-82 Schauspieler u. (Ober-) Regisseur am Stadttheater Frankfurt/Main, 1882/83 stellvertretender Direktor am Hoftheater Schwerin. Lebte dann in Berlin und Neustrelitz. Er war mit der Sängerin Marie Baronin von Hack (s. V., Maria) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1957; Eisenberg 645; Flüggen 315; M. Rudolph, Rigaer Theater- u. Tonkünstler-Lex., 1890; G. GrewoHs, Wer war

Vollmöller

wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon, 1995. Vollmöller, Karl Gustav, geb. 7.5. 1878 Stuttgart, gest. 18. 10. 1948 Los Angeles/Kalifornien; Schriftsteller. Studierte klassische Philologie u. Archäologie in Paris, Berlin, Athen u. Bonn, 1901 Dr. phil., verkehrte in Berlin im Kreis um Stefan George. Später Auto- und Flugzeugkonstrukteur in Mailand. Er war mit Gabriele D'Annunzio befreundet und übersetzte auch dessen Werke. Mit Carl Zuckmayer schrieb er das Drehbuch für Josef Sternbergs Film „Der blaue Engel", Zusammenarbeit mit Max Reinhardt. 1919-38 wohnte er im Palazzo Vendramin in Venedig. 1939 emigrierte er in die USA, w o er zweimal interniert war. Er war mit der Schauspielerin Maria Carmi (1880-1957) verheiratet. Übersetzer, Dramatiker und Lyriker. Werke (nur für die Bühne): Assüs, Fitne und Sumurud. Ein Trauerspiel, gedruckt 1904; Guilia. Einakter (1905); Der deutsche Graf. Comoedie, UA 1906 Köln; Cathérina Gräfin von Armagnac und ihre beiden Liebhaber. Ein Spiel, UA(?) 1907 Berlin; Aischylos, Die Orestie (übers.) UA 1911 München; Wieland. Ein Märchen in 4 Akten, UA 1911 Berlin; C. Gozzi, Turandot. Chinesisches Märchenspiel (übers.) UA 1911 Berlin; The Miracle (Das Mirakel). Mysterienspiel (Musik: E. Humperdinck) UA 1911 London (dt. E A 1912 Theater in der Rotunde Wien); Molière, George Dandin oder der beschämte Ehemann. Lustspiel in 3 Akten mit Tänzen und Zwischenspielen (neu übertragen für die dt. Bühne und eingerichtet) UA 1912 Berlin; Eine venetianische Nacht (Venezianische Abenteuer eines jungen Mannes). Pantomime, UA 1912 London (dt. E A 1913 Berlin); G. D'Annunzio, Francesca da Rimini. Eine Tragödie in Versen (übers.) UA 1914 Freiburg/Br.·, W. Jensen, Madame d'Ora. Drama (übers.) UA 1917 Berlin; H. Wiers-Jensen, Anne Pedersdotter (übers. G. Gulbransson, bearb. Κ. G. V.) UA 1918 München; Onkelchen hat geträumt (nach Dostojewski). Eine altmodische Komödie, UA 1924 Berlin; Der Allgegenwärtige, UA angekündigt 1924 London (nicht zustandegekommen); Die Schießbude. Pantomime in 3 Akten (Musik: Jaap Kool) gedruckt 1929; Cocktail. Musikalisches Lustspiel (Musik: R. Benatzky) UA 1930 Berlin; G. Forzano, Der Graf von Brechard. Schauspiel (übers.) gedruckt um 1940; La Pavia. Drama (1931). Literatur: Ulrich BV 2,1957; J. Bab, Dramatischer Nachwuchs (in: Die Schaubühne 1) 1905; S. Lublinski, ~ (ebd.); O. M. Fontana, ~

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(in: Die Rheinlande 9) 1908; S. Jacobsohn, .Turandot' (in: Schaubühne 7) 1911 ¡ L. Adelt, ~ oder die Flieger in die Dichtung (in: Studien zu sechs Dichtern) 1917 ¡ A. Kerr, Belanglosigkeit der Kunst. Brahm, Reinhardt, Bahr, Strauß, Bab (in: Α. K., Die Welt im Drama, Bd. 2.: Der Ewigkeitszug) 1917; B. F. Dolbin, Eine Stunde mit ~ (in: Die Literatur 32) 1929/30; E. Jaime, Erinnerungen an ~ (in: Neue literarische Welt 6) 1952; H. Ihering, .Cocktail' [1930] und ,Der blaue Engel' [1930] (in: Η. I., Von Reinhardt bis Brecht) I960; I. R. Braver, Ein Beitrag zum Verständnis des Dichters (Diss. N e w York) 1961; J.-Ch. Horak, Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration nach 1933, 1986; Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933, Bd. 4/3: Bibliographien (hg. J. M. Spalek, K. Feilchenfeldt, S. H. Hawrylchak) 1994; R. Landshoff-York, Klatsch, Ruhm und kleine Feuer, 1997. Zu einzelnen Werken: Cathérina Gräfin von Armagnac und ihre beiden Liebhaber (= C): S. Jacobsohn, C (in: Die Schaubühne 3) 1907; H. Kienzl, C (in: Das Blaubuch 2) 1907; T. Mauch, C (in: Die schöne Literatur 7) 1907; H. Olden, C (in: Roland von Berlin 5) 1907. Der deutsche Graf (= DdG): J. Schleicher, DdG (in: Das literarische Echo 8) 1905; B. Vallenthin, DdG (in: Die schöne Literatur 7) 1907; K. Falke, DdG (in: Dt. Monatsschrift 11) 1907; A. Eloesser, DdG (in: Das literarische Echo 11) 1908; E. Poppenberg, DdG (in: Türmer 11) 1908. Wieland (= W): A. Eloesser, W (in: Das literarische Echo 13) 1910; F. Düsel, Flugdrama W (in: Kunstwart 24) 1911; ders., W (in: Westermanns Illustrierte Dt. Monatshefte C X ) 1911; S. Jacobsohn W (in: Die Schaubühne 7) 1911. Das Mirakel (= M): T. Antropp, M (in: Kunstwart 26) 1911; H. H. Fyfe, The Story of the M, London 1912; J. Bab, M (in: Die Gegenwart L X X X V ) 1913; S. v. Dunin-Borkowski, „Das M ~ in Köln" (in: Stimmen aus Maria Laach L X X X V I ) 1913; H. Hermelink, M (in: Die Christliche Welt 28) 1913; R. KleinDiepold, M (in: Hochland 11) 1913; A. Spanuth, M (in: Signale LXXII) 1913; G. Traub, Zum Streit um M (in: Protestantische Monatshefte 18) 1913; F. Woodlock, The Meaning and Message of M, London 1932; A. Kerr, ~ M. Aufführung im Zirkus Busch (in: Α. K., Mit Schleuder u. Harfe) 1981. Vollrath, Ernst s. Klipstein, Ernst von. Volmerstein, Ria s. Recke-Volmerstein, Ria von der.

Voltolini

Volters (eigentl. Vodicka) Eduard, geb. 9.5. 1904 Wien, gest. 22. (oder 24.) 4. 10. 1972 ebd.; Schauspieler, Regisseur und Dramaturg. Studierte Philosophie an der Univ. Wien, Dr. phil., Schauspielunterricht bei Ernst Arndt. 1924-72 Mitglied (später Ehrenmitglied) als Schauspieler und Regievorstand am Burgtheater Wien. Seit 1964 war er auch Generalsekretär u. stellvertretender Direktor. Als Gastregisseur arbeitete er an vielen Bühnen. 1943-45 Lehrbeauftragter (für angewandte Regie) am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Er war mit der Kostümbildnerin Grete (Margarethe) Lauer (s. V., Grete) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1957; Kürschner 773; ~ (in: Bühne 11) 1972; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997. Volters, Grete (Margarethe, geb. Lauer), geb. 15.10. 1901 (oder 1907) Wien; Kostümbildnerin. Besuchte die Kunstakademie in Wien. Kostümbildnerin u. a. am Volkstheater, an der Volksoper u. am Burgtheater, alle Wien. Arbeitete auch für den Film. Literatur: Ulrich BV 2,1957. Voltmer, Ralf (auch Fritz), geb. 8.11. 1891 Hamburg-Altona; Maler u. Bühnenbildner am deutschen Schauspielhaus Hamburg sowie künstlerischer Beirat am Schauspielhaus und am Stadttheater Hamburg unter Direktor Carl Hagemann. Literatur: C. Trübsbach, Jugendstil im Bühnenbild des dt.sprachigen Theaters (Diss. Wien) 1969. Voltolini, Joseph, geb. um 1740 Venedig, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler und Prinzipal. Bis 1785 Mitglied der Truppe Dobler (Tobler), gründete dann eine eigene Gesellschaft, zeitweise mit Mack und Neukäufler assoziiert. V. trat zwischen 1785 u. 1790 regelmäßig in Baden auf, anfänglich noch als Mitglied der Truppe Dobler, später als Prinzipal einer eigenen Gesellschaft. 1786-88 war er u. a. in Freiburg/Breisgau, 1786 spielte er auch in Lenzburg, 1786 u. 1789 in Zofingen, 1786 u. 1788 auch in Solothurn u. zwischen 1788 u. 1790 in Konstanz. Zwischen 1789 u. 1793 spielte er im Winter meist in Augsburg, im Sommer bereiste er die Städte Sigmaringen, Ulm u. Kempten, 1792 ist er in Donaueschingen nachgewiesen. 1793-95 war er Direktor des Schauspiels am fürstlichen Theater in Regensburg. Im Mai 1795 mußte er seine Direktion an Salomon Gumperz abtreten. V. verließ als ruinierter Mann Regensburg. 1799 führte er einen Gasthof in Thorn.

Voltolini

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Literatur: Ulrich BV 2,1957; Pies 376; Die ~sche Gesellschaft in Regensburg (in: Annalen des Theaters, hg. Ch. Α. Bertram, Heft 13) 1794 (Reprint 1981); M. Fehr, Die wandernden Theatertruppen in der Schweiz, 1949; H, Pigge, Geschichte und Entwicklung des Regensburger Theaters (1786-1859) (Diss. München) 1954; J. Ungvary, Wandertruppen in Konstanz, 1980; S. Gojan, Spielstätten der Schweiz, 1998; H. Pigge, Theater in Regensburg. Vom fürstlichen Hoftheater zu den Städtischen Bühnen, 1998. Voltolini, Marianne, geb. 1751 Ort unbek., gest. 1797 Thorn/Westpreußen. Schauspielerin. Debut 1761. Sie war mit Joseph V. verheiratet, in dessen Truppe sie vermutlich spielte. 1794 leitete sie einen Teil der Truppe u. spielte in Salzburg, w o sie im Frühjahr Bankrott machte. Dasselbe widerfuhr ihr mit einem weiteren Teil der Truppe in Augsburg, w o sie von November 1794 bis Ende Mai 1795 auftrat. Literatur: Ulrich BV 2,1957; Pies 376; Η. Pigge, Theater in Regensburg. Vom fürstlichen Hoftheater zu den Städtischen Bühnen, 1998. Volz, Manfred, geb. 1950 Darmstadt; Sänger. Anfänglich Konzertsänger. 1980 Bühnendebut am Stadttheater Trier, 1981-83 am Stadttheater Aachen und seit 1985 Mitglied des Staatstheaters Kassel. 1999 sang er auch bei den Festspielen in Eutin. Literatur: Ulrich BV 2,1957; Kutsch-Riemens 5,3628 u. 7,573. Volz, Sabine, geb. um 1964 Ort unbek.; Bühnen· und Kostümbildnerin. Studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien, Meisterklasse für Bühnen- und Filmgestaltung bei Axel Manthey, Klaus Zehelein und Frida Parmeggiani. 1992 Abschluß des Studiums, Bühnen- u. Kostümbildnerin u. a. an den Theatern in Kiel, Hannover, Lübeck und Dortmund, am Thalia-Theater Hamburg und am Residenztheater München. Sie arbeitet auch für den Film. Vonarburg, Paul, geb. 1948 Triengen/Kanton Luzern; Musiklehrer, Dirigent u. Komponist. Studierte Musik in Luzern u. Trossingen. 1974-81 Lehrer an der Kantonsschule in Willisau. Seit 1981 Lehrer an der Akademie für Schul- u. Kirchenmusik in Luzern, seit 1985 Lehrbeauftragter am dortigen Konservatorium. Seit 1970 Leiter versch. Chöre. Er komponierte das Musical „Roland", UA 1987 Luzern.

Yones

Vondenholf, Bruno, geb. 16.5. 1902 Köln, gest. 7.7. 1982 Frankfurt/Main; Dirigent, G M D und Intendant. Musikstudium an den Universitäten in Bonn und Köln sowie Besuch der Hochschule für Musik in Köln. Erstes Engagement 1922/23 als Korrepetitor u. Dirigent am Landestheater Coburg, 1923-25 Dirigent u. Chordirektor am Stadttheater Münster, 1925-28 Dirigent am Stadttheater Danzig, 1928-31 musikalischer Oberleiter am Reußischen Theater Gera, 1931-33 Operndirektor am Theater in Königsberg, Dirigent der Symphoniekonzerte und Leiter einer Dirigentenklasse am Konservatorium. 1933-37 G M D in Halle/Saale und 1939-44 G M D in Freiburg/Br., 1945-55 Dirigent u. bis 1952 auch G M D in Frankfurt/Main (die Opernaufführungen fanden anfängl. im umgebauten Börsensaal statt, ab 1951 in dem als Opernhaus wiederaufgebauten ehemaligen Schauspielhaus). Auch bis 1949 Dirigent der Museumskonzerte und des Cäcilien-Vereins. 1955-67 Leiter der neu gegründeten Opernabteilung an der Frankfurter Musikhochschule. Übersetzer italienischer Opernlibretti. Er war mit der Schauspielerin Eleonore Murhammer verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1957; Kürschner 773, Riemann 2,869 u. Erg.bd. 2,856; S. Jaeger, Das Atlantisbuch der Dirigenten, 1985; Frankfurter Biogr. (hg. W. Klötzer) 2. Bd., 1996; R. Grasberger, Hans Pfitzner und Eleonore u. Aussprüche - Gespräche - Erinnerungen, 1997. Vonderlin, Julia (Künstlername für Julia Billeter), geb. 16.12. 1942 Ort unbek.; Schauspielerin. Ausbildung an der Schauspielschule in Zürich, 1964-66 am Stadttheater Luzern, dann in Zürich: 1966-69 mit Stückverträgen am Schauspielhaus, 1969/70 am Theater an der Winkelwiese u. 1970-73 am Theater am Hechtplatz. 1973 an der Claque in Baden u. 1975 an der Innenstadt-Bühne in Aarau. Danach vorwiegend Film- und Fernsehschauspielerin. Vondrich, Marie s. Hirschberg, Marie. Vondung, Anke, geb. in Speyer Datum unbek.; Sängerin. Klavier- u. Gesangsunterricht, seit 1994 Studium an der Musikhochschule in Mannheim. 1995 Debut im Rahmen der Opemschule Mannheim, seit 1999/2000 am Tiroler Landestheater Innsbruck, im November 2000 als Gastsängerin am Théâtre du Châtelet in Paris. Vones, Rudolf Felix, geb. 16.4. 1906 Innsbruck/Tirol; Schauspieler und Regisseur.

Vonlanthen

2831

Besuchte eine Schauspielschule in Berlin. 1932-42 an Berliner Bühnen. Nach Kriegsdienst und Kriegsgefangenschaft in Wien tätig. Regisseur von Kurzfilmen. Er war mit der Schauspielerin und Graphikerin Elisabeth V. verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1957. Vonlanthen, Bernadette, geb. 16.4. 1956 Ort unbek., gest. 6.4. 2001 Berlin-Wilmersdorf; Schauspielerin. Seit 1966 bei Pflegeeltern in Düdingen/Kanton Freiburg, absolvierte ein Kindergartenseminar, besuchte danach das Konservatorium für Musik u. Theater in Bern. 1980 Debut u. Engagement bis 1984 am Stadttheater Bern, 1984-88 mit Stückverträgen am Schauspielhaus Frankfurt/Main, wirkte auch bei Hörspielen, Film- u. Fernsehproduktionen mit. 1989-95 Mitglied des Theaters in Tübingen und des Schauspielhauses Bochum, danach freie Schauspielerin u. Chansonsängerin in Berlin. Im Frühling 2000 stand sie in dem Schweizer Fernsehfilm „Zornige Küsse" zum letzten Mal vor der Kamera. Vorbeck, Aline s. Neumann, Aline. Vorhang. Der V. schließt die Bühne gegen den Zuschauerraum ab. Kleinere Vorhänge zum partiellen Abdecken finden sich bereits bei den Wandertruppen. Erst mit dem Bau von geschlossenen Theatern und der Perfektionierung der Guckkastenbühne setzte sich der V. allgemein durch. Nach der Funktion unterscheidet man folgende V.: Eiserner V.: feuersicherer Verschluß, der die Bühne vom Zuschauerraum abschließt. Er wird meist vor Einlaß des Publikums hochgezogen und nach Schluß der Vorstellung herabgelassen. Seit dem Brand des Wiener Ringtheaters (1881) allgemein eingeführt. Hauptvorhang: Er wird vor Beginn und am Ende einer Aufführung, während der Verwandlungen und bei Aktschlüssen gezogen. Im 19. Jahrhundert meist prunkvoll gestaltet, häufig aus (rotem) Samt. Zunächst gab es den sich aus der Mitte seitlich öffnenden V. Nach der Einführung hoher Bühnenhäuser mit einer Obermaschinerie wurde der V. nach oben aufgezogen. Der der gleichzeitig seitlich gezoRaíívorhang, gen und gehoben wird, ist im Bayreuther Festspielhaus installiert u. wird daher auch als Wagner-V. bezeichnet. Schallvorhang: Ein aus dickem, schallschluckendem Gewebe bestehender V., unmittelbar hinter dem Hauptv., der die Geräusche der Umbauten dämpfen soll. Schleiervorhang (auch Florcourtine gen.): Ein über den Bühnenaus-

Vorspiel

schnitt gehängtes Tüllgewebe zur Erzeugung optischer Effekte oder bestimmter Stimmungen. Zwischenvorhang: 1859 von E. Devrient am Hoftheater Karlsruhe für Umbauten eingeführt. Er wird heute eigens für bestimmte Aufführungen angefertigt und gesondert eingehängt. Er kann einen zweiten Spielraum vor der Hauptfläche schaffen. Wenn er an die Stelle des Hauptvorhanges tritt, spricht man auch von Spielvorhang. Er wird vom Bühnenbildner eigens für eine bestimmte Inszenierung entworfen. In Form, Farbe und Bemalung nimmt er Bezug auf die jeweilige Inszenierung oder das Stück. Im zeitgenössischen Theater wird vielfach aus ästhetischen und dramaturgischen Gründen auf einen V. verzichtetet. Literatur: LThlnt 964; Rischbieter 1361; M. Radke-Stegh, Der Theatervorhang. Ursprung, Geschichte, Funktion, 1978. Vorpahl, Jörg, geb. 9.4. 1944 Göttingen; Sänger. 1968/69 als Chorist in Pforzheim u. 1969-71 in Rendsburg. 1971-73 als Solist am Stadttheater Würzburg, 1973-81 am Staatstheater Oldenburg, 1981-89 am Opernhaus in Dortmund, 1990-92 in Aachen u. 1992-96 in Bremen, zuletzt als Chefdisponent. Literatur: Ulrich BV 2,1958. Vorsmann, Franziska, geb. um 1814 Ort unbek., gest. 26.7. 1896 Hamburg; Schauspielerin. In den dreißiger Jahren bis Mitte der fünfziger Jahre Mitglied des Steinstraßen-, dann des Thalia-Theaters in Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1958; Biogr. J b . 3/162. Vorspiel. 1. Kurzes, meist einaktiges Gelegenheitsstück, das besonders an Hoftheatern, bei festlichen Anlässen vor einem größeren Stück gespielt wurde. Es stand mit dem nachfolgenden Werk meist nicht in Zusammenhang. - 2. Szene, Szenenfolge oder Einakter, einem größeren Drama vorausgehend. Es steht mit dem nachfolgendem Drama in Zusammenhang und führt in die Problematik und Thematik des Hauptstückes ein. Das V. kann aber auch das nachfolgenden Drama ergänzen, erweitern, in einen anderen Zusammenhang stellen (Brecht „Der kaukasische Kreidekreis") oder in seiner historischen Komplexität sichtbar machen (Schiller „Wallensteins Lager"). Literatur: LThlnt 964; Seeger 668; Rischbieter 1362; M. Brauneck, G. Schneilin, Theaterlexikon. Begriffe u. Epochen. Bühnen u. Ensembles, 1986.

Vorwerg

2832

Vorwerg, Peter, geb. in Dresden Datum unbek.; Sänger. Ausbildung an der Hochschule für Musik in Dresden. Engagements u. a. in Meißen, Görlitz und seit 1975 in Leipzig. Er tritt auch in Musicals, Konzerten und im Femsehen auf. 1991 gastierte er im Musical „Phantom der O p e r " in Wien. Vorwerk, Beate-Maria, geb. in Hannover Datum unbek.; Sängerin. Musikstudium in Hannover u. Choristin am dortigen Theater. Erstes Engagement in Bremen, 1982-86 als Gast am Stadttheater Hildesheim, 1987-91 am Landestheater Detmold u. bis 1989 auch bei den Eutiner Festspielen. 1991/92 in Zwickau, dann in Neustrelitz, Kaiserslautern u. 2000/01 in Lüneburg u. am Eduard-vonWinterstein-Theater in Annaberg. A m 26. 10. 2000 sang sie die Rolle der Mathilde von Zahnd in der U A der Oper „Die Physiker" von Andreas Pflüger in Prag. Gastsängerin an dt. u. europäischen Bühnen. Vorwerk, Bernhard, geb. 6.6. 1866 Pieschen/Posen, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler. Kaufmännische Lehre, dann Schauspielausbildung in Berlin, Eleve am Deutschen Theater u. 1887-90 Engagement ebd., 1890/91 in Rostock, 1891/92 am Stadttheater Stettin, 1892/93 am N e u e n Theater Berlin. 1893-96 am Lessingtheater u. 1896/97 am Theater des Westens, beide Berlin, 1897-1900 am Deutschen Theater in N e w York. Literatur:

Ulrich BV 2,1958; Flüggen 315.

Vosberg, Astrid, geb. vermutl. Kaiserslautern Datum unbek.; Sängerin, Tänzerin u. Schauspielerin. Sie stand bereits als Kind auf der Bühne am Pfalztheater in Kaiserslautern, an der sie auch (vermutl. 1990) debütierte u. engagiert ist. Daneben spielt u. singt sie in vielen Aufführungen des Turmtheaters in Regensburg, wirkt bei versch. Shows u. Musicalproduktionen mit u. ist seit einigen Jahren Schauspielerin, Sängerin u. Choreographin für Schauspiel am Theater an der Rott in Eggenfelden. Vosberg, Waltraud (auch Wally, geb. Hübner), geb. in Esslingen/Neckar Datum unbek.; Sängerin, Regieassistentin und Tänzerin. Ausbildung am Landestheater Salzburg, ebd. auch Engagement. 1966/67 u. seit 1972 am Pfalztheater Kaiserslautern, seit 1977 auch als Regieassistentin. 1975/76 auch am Staatstheater Saarbrücken, als Gast u. a. in Bremerhaven. Sie ist mit dem Musiker und Maler Michel V. verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1958.

VoB

Voscherau, Carl Hans August, geb. 24.12. 1900 Hamburg, gest. 24.8. 1963 HamburgWellingsbüttel; Schauspieler. Kaufmännische Lehre, bis 1933 Steuerbeamter der Hamburger Finanzbehörde, daneben Schauspielunterricht bei Franz Kreidemann. Bänkelsänger u. Mitglied von Laientheatern. 1939-45 an der Niederdeutschen Bühne Hamburg. Seit 1946 Mitglied des Thalia-Theaters Hamburg. Seit 1947 auch Filmschauspieler sowie Radiound Fernsehtätigkeit. Sein Bruder Walter V. (1903-1962) trat unter dem N a m e n Walter Scherau als Regisseur und Schauspieler auf. Literatur: Ulrich BV 2,1959; Kürschner 773; Lex. zum dt.sprachigen Film, Loseblatt. Voscherau (Scherau), Walter s. unter Voscherau, Carl Hans August. Vosgerau, Jutta, geb. 13.11. 1924 Oldenburg; Sängerin. Private Gesangsausbildung in W i e n und Besuch der Musikhochschule in Karlsruhe. Vermutlich 1950 Debut und Engagement bis 1951 als Choristin am Stadttheater Pforzheim, während der Sommermonate 1951 als Solistin am Kurtheater Wildbad. 1951/52 am Landestheater Darmstadt, dann in Oldenburg und seit 1956 in Aachen, dem sie bis 1978 angeschlossen war. Literatur: Ulrich BV 2,1959. Vosgerau, Karl-Heinz, geb. 16.8. 1928 Kiel; Schauspieler und Sänger. Besuchte eine Schauspielschule in Kiel und nahm privat Schauspielunterricht bei Bernhard Minetti. 1948 Debut am Stadttheater Lüneburg, 1950-52 an den Bühnen der Hansestadt Lübeck, 1952-57 an der Oper Düsseldorf, 1957-62 am Staatstheater Braunschweig, 1962-70 in Wuppertal, 1970-72 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, 1972-78 und später wieder als Gast am Schauspielhaus Bochum. Seither Gastschauspieler u. a. an der Freien Volksbühne Berlin, am Bayerischen Staatsschauspiel (1983/84) und häufig an der Kiemen Komödie München sowie auf Tourneen. Auch Film- und Fernsehschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1959; Huber 1065; Sucher 2 734. Voss, Vorname, Lebensdaten u. nähere Lebensumstände nicht bek.; Prinzipal. 1799 als Prinzipal einer Wandertruppe in Hof und U m g e b u n g nachgewiesen. Literatur: Pies 377. Voß, Auguste s. Vohs, Auguste.

Voss Voss(-Schweißguth), Doris, geb. Ort unbek., gest. 26.7. 1978 Schauspielerin. 1923—45 in 1959-61 in Neuwied und 1961-64 am Dom in Köln. Literatur: Ulrich BV 2,1959.

Voss

2833 28.3. 1905 Wiesbaden; Wiesbaden, am Theater

Voß (eigentl. Robert), Emanuel, Geb.datum u. -ort unbek, gest. 23.5. 1915 (im Felde); Schauspieler. Engagements in Erfurt, Göttingen und zuletzt am Stadttheater Lübeck. Literatur: Ulrich BV 2,1545 (unter Robert). Voß, Emanuel, geb. 24. 2. 1875 (nach anderen Angaben 1873) Lüneburg, gest. 23.2. 1963 Greifswald; Dirigent, Sänger, Regisseur und Intendant. Ausbildung bei Carl Schröder in Sondershausen. Anfangs Theaterkapellmeister in Sondershausen, seit 1897 Sänger. 1898/99 als Sänger in Straßburg, 1899/1900 in Aachen, 1900-02 in Rostock, 1902/03 in Magdeburg, 1903-05 in Aachen, 1906-11 am Stadttheater Danzig und in Stettin sowie 1907-11 Leiter der Opemgastspiele in Greifswald. Gastspieltätigkeit an mehreren Bühnen. 1914-36 Direktor des neuerbauten Stadttheaters Greifswald, ebd. auch Regisseur. Mußte 1936 seinen Bühnenabschied nehmen, da er von den Nationalsozialisten zwangspensioniert wurde. Er ließ sich in Hamburg nieder. 1959 Ehrenmitglied des Stadttheaters Greifswald. Er war mit der Sängerin Maria Sorelli (s. Voss, Maria) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1958; Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen (hg. H. Hagemann) 1906; G. Grewolis, Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon, 1995; T. Eicher, B. Panse, H. Rischbieter, Theater im „Dritten Reich", 2000. Voß, Friederike Margarethe s. Vohs, Friederike Margarethe. Voss, Friedrich, geb. 1752 Treptow/Pommern; Schauspieler und Schriftsteller. Er verfaßte 1788 das ritterliche Schauspiel „Thusnelde, oder der Ritter vom goldenen Sporn" (nach der altdeutschen Geschichte gleichen Namens). Weiteres nicht bekannt. Voss, Friedrich (auch Fritz), geb. 25.8. 1903 Braunschweig; Schauspieler und Inspizient. In der Saison 1925/26 Debut in Tilsit, dann vermutl. Inspizient in Hanau. 1928/29 am Neuen Theater Frankfurt/Main, dann Mitglied des „Kollektivs junger Schauspieler" in Leipzig. 1930/31 u. 1932/33 Inspizient am Stadttheater Hanau. Er ging 1932 nach Ruß-

land, war Mitarbeiter beim Radio Moskau u. beim „Internationalen Theater". Im Februar 1938 wurde er verhaftet und in ein Lager deportiert, w o er vermutlich gestorben ist. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,973. Voss, Friedrich, geb. 12.12. 1930 Halberstadt; Komponist. Studierte 1949-54 Klavier u. Komposition an der Musikhochschule Berlin. Freischaffender Komponist in Berlin, seit 1969 im Schwarzwald u. seit 1985 in Winsen/ Aller. Er komponierte Symphonien, Chorwerke, das Ballett „Die Nachtigall und die Rose", UA 1962 Oberhausen und die Oper „Leonce und Lena" (nicht aufgeführt). Literatur: Riemann Erg.bd. 2,856. Voss, Gert, geb. 10.10. 1941 Shanghai/China; Schauspieler. Sohn eines Kaufmanns. 1947 übersiedelte die Familie nach Deutschland. V. wuchs am Bodensee auf. Er studierte zunächst Germanistik u. Anglistik in München, brach jedoch das Studium ab und nahm privaten Schauspielunterricht bei Ellen Mahlke in München. 1966 Debut und Engagement bis 1968 in Konstanz. 1968-71 am Staatstheater Braunschweig und 1971/72 am Residenztheater München. 1972-79 Mitglied des Württembergischen Staatstheaters Stuttgart. In Stuttgart begann die enge Zusammenarbeit mit Claus Peymann, dem er auch 1979 nach Bochum und 1986 ans Wiener Burgtheater folgte. 1984 trat er als Gastschauspieler in Köln, 1985 am Deutschen Schauspielhaus Hamburg auf. 1994-96 Mitglied des Berliner Ensembles, seit 1996 mit Unterbrechungen wieder am Burgtheater Wien. 1995-2001 spielte er bei den Salzburger Festspielen den Jedermann in dem gleichnamigen Stück von Hugo von Hofmannsthal. Literatur: Ulrich BV 2,1959; LThlnt 964, Sucher2 734; Rischbieter 1364; P. Iden, Einen Menschen dazustehen, ist auch ein Akt des Widerstandes. Ein Portrait des Schauspielers ~ (in: Theater heute Jahrbuch) 1986; Mein erstes Engagement. Theaterleute erinnern sich (hg. H. P. Doli) 1988; C. B. Sucher, Theaterzauberer. Schauspieler 40 Porträts, 1988; T. Delekat, ~ spielt Shakespeare (in: Die dt. Bühne 5) 1989; H. Löbl, „Ich bin kein Star". H. L. über der am Akademietheater Tschechows „Ivanov" spielt ... (in: Bühne 6) 1990; Der König, der Jude, der Zauberer, der Mohr. ~ spielt Shakespeare. Ein Burgtheaterfilm (Videokassette) 1991; P. v. Becker, „Willst du mich einen Virtuosen schimpfen?" Die Schauspieler des Jahres: ~ u. Ignaz Kirchner - ein freundschaftliches Streitgespräch über

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Kunst u. Wahnsinn des Theaters (in: Theater heute Jahrbuch) 1992; K. Kathiein, Die Maske als Ahnung vom Menschen. Ein Porträt des Schauspielers ~ (in: Bühne 1) 1992; Meine liebste Rolle. Schauspieler über sich selbst (hg. und mit einem Vorwort von P. Iden) 1993; P. v. Becker, „Ich liebe alle Leute, die keinen Stil haben". Ein Gespräch mit dem Schauspieler ~ (in: Theater heute Jahrbuch) 1996; Mein Abenteuer bin ich: H.-D. Schütt im Gespräch mit ... ~ ..., 1996; E. Die Freiheit des Hirschmann-Altzinger, Schauspielers auf der Bühne. Der große Schauspielkünstler des Peymann-Ensembles ~ ... (in: Bühne 4) 1996; S. Fritsch, Gegen den Strom. Nach längerer Pause u. einer Zeit d. Distanz arbeitet Wien-Heimkehrer ~ wieder mit C. Peymann ... (in: Die dt. Bühne 2) 1997; G. V. „Ich würd' gern wissen, wie man ein Geheimnis spielt", (hg. H.-D. Schütt) 1997; E. Hirschmann-Altzinger, Als Manna vom Himmel fiel ... 2 Schauspielergiganten sind endlich wieder vereint: ~ u. I. Kirchner ... (in: Bühne 1) 1998; M. Merschmeier, Das Doppelspiel von Herr u. Knecht. Über Ignaz Kirchner u. das männliche Erfolgs-Duo des dt.sprachigen Theaters, über G. Taboris Inszenierung von Becketts „Endspiel" u. über die wundersame Anziehungskraft von Schauspieler-Paaren (in: Theater heute Jahrbuch) 1998; U.-K. Ketelsen, Ein Theater u. seine Stadt. Die Geschichte des Bochumer Schauspielhauses, 1999; E. Hirschmann-Altzinger, Bester Schauspieler Europas: Schauspielgigant des Burgtheaters ... (in: Bühne 10) 2001; dies., „Der große Verführer". „Der Jude von Malta". Bühnengigant ~ spielt den mörderischen Titelhelden ... Regie führt Peter Zadek (in: ebd. 12) 2001; K. Dermutz, Die Verwandlungen des Gespräche über Schauspielkunst, 2001; F. Wille, Rassismus zum Verlieben. Peter Zadek u. ~ umarmen Ch. Marlowes antisemitische Karikatur u. Wien jubelt: „Der Jude von Malta" auf dem Burgtheater (in: Theater heute 2) 2002; „Nur noch mittelmäßige Schauspieler". Interview mit ~ (in: Profil Nr. 20) 2002.

Voß, Heinz (Karl), geb. 22.10. 1922 Königsberg/Preußen, gest. Nov. 2000 Ort unbek.; Schauspieler. Private Schauspielausbildung. Nach 1945 an den Märkischen Landesbühnen, dann in Berlin am Maxim-Gorki-Theater, am Theater am Schiffbauerdamm und 1954-61 am Deutschen Theater. 1962/63 am Stadttheater Bern, 1964-88 am Staatstheater Wuppertal. Auch Filmschauspieler. 1969 begann er mit seiner Sammlung von Briefmarken mit Theatermotiven. Seit 1995 ist sie als

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Dauerleihgabe im Theatermuseum Düsseldorf. Literatur: Ulrich BV 2,1959; F. B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999. Voß, Helene, Lebensdaten unbek.; Sängerin und Schauspielerin. 1885/86 am Stadttheater Riga, 1886/87 in Danzig, 1889/90 als Schauspielerin in Breslau. Später an versch. Bühnen in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1958; M. Rudolph, Rigaer Theater- u. Tonkünstler-Lex., 1890. Voß, Julius (Johann Joachim) von, geb. 24.8. 1768 Brandenburg/Havel, gest. 2.11. 1832 Berlin; Schriftsteller. Trat 1782 als Fahnenjunker ins Regiment Braunschweig-Öls in Prenzlau ein, beschäftigte sich unter Anleitung seines Freundes Boguslawski mit militärischen Wissenschaften, Literatur u. Musik. Seit 1789 in Berlin, versch. Erfindungen, 1794 nach Thorn abkommandiert, 1795/96 nach Glogau versetzt. 1798 nahm er als Premierleutnant seinen Abschied. Freier Schriftsteller in Berlin, führte anfangs ein ausschweifendes Leben, lebte später unter kärglichen Bedingungen. Romanautor, Militärschriftsteller und Dramatiker. Werke (nur für die Bühne): Die Sternenkönigin. Romantisches Feenmärchen mit Gesang, UA 1804 Berlin; Die zwölf schlafenden Jungfrauen. Romantisches Schauspiel, UA 1805 ebd.; Armide. Heroische Oper (übers, aus dem Französ., Musik: Ch. W. Guck) UA 1805 ebd.; Ton des Tages (Lsp. nach dem Französ.) UA 1806 ebd.; Wettkampf der Eitelkeit (Lsp. nach dem Französ.) UA 1806 ebd.; Der Dorfbarbier und die Schmiedswitwe. Operette, UA 1807 ebd.; Die Weinlese. Aufgeführt u. d. T.: Das Fest der Winzer oder Wer führt die Braut nach Hause? (Singspiel, Musik: A. Kunzen) UA 1807 ebd.; Die Griechheit. Original-Lustspiel, UA 1807 ebd.; Er muß heiraten. Opera buffa (nach Molière) UA 1808 ebd.; Künstlers Erdenwallen. OriginalLustspiel, UA 1810 Berlin; Chamaranthe. Dramatische Anecdote aus den Zeiten Ludwigs XIV., UA 1810 ebd.; Die Pfarre (Lsp.) UA 1812 Darmstadt; Die Blume vom Ganges. Romantisches Lustspiel, UA 1812 Berlin; Der Sänger und der Schneider, oder Die Macht der Tonkunst (Singsp. nach dem Französ.) UA 1814 ebd.; Die blühende Jungfrau. Lustspiel nach einer Raberneschen Satire - Forts, u. d. T.: Die verblühte Jungfrau, UA 1815 ebd.; Das unterbrochene Concert. Original-Lustspiel, UA 1815 Wien; Die Frankfurter Messe. Posse, UA 1816 Reval; Die Einnahme von Breda. Ge-

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schichtliches Schauspiel, UA 1816 Hamburg; S c h u h m a c h e r s Hochzeit. Posse, UA 1816 Würzburg; Frau Rußkachel, oder Die betrog e n e Stiefmutter. Posse, UA 1816 Berlin; Das M ä h r c h e n von der Tonne. Fastnachtsposse, UA 1818 Breslau; Die Einquartierungspein oder Der Papiermüller in t a u s e n d Ängsten, Posse, UA 1818 Königsberg; Einer, der sich nennt. Posse, UA 1818 Hamburg; Die Damenh ü t e im Berliner Theater. Lokalposse (nach C. Meisl), UA 1818 Berlin; Der Seiltänzer (Lsp.) UA 1819 Hannover; Die b e i d e n Gutsherren. Lustspiel, UA 1819 Berlin; Die falsche Primadonna in Krähwinkel (Singsp. nach Bäuerle) UA 1820 ebd.; Die Tapetenwand. Vermutlich u. d. T.: Der Tapetenschrank, UA 1820 ebd.; Der Strahlower Fischzug. Volksstück mit G e s a n g (Musik: G. A. Schneider) UA 1821 ebd.; Der Weg zum Halsbrechen (Lsp. nach d e m Französ.) UA 1821 Braunschweig (u. d. T.: Berlinomanie, oder Der Weg ..., UA 1822 Warmbrunn); Quintin Messis (Schausp.) UA 1822 Berlin; Die Grabrosen. Bürgerliches Trauerspiel, UA 1822 ebd.; Die Erbschaft aus Surinam (Lsp.) UA 1823 Hamburg; Der Schwab in Berlin. Posse, UA 1824 Prag; Des F a h n e n j u n k e r s Treue oder Besser spät als gar nicht. Dramatische altpreußische Anecdote, UA 1825 Berlin; Der g e h e i m e Registrator oder Die versalzenen Klöße (Lsp.) UA 1825 ebd.; Die Sprüchlein (Lsp.) UA 1826 ebd.; Die Liebe auf d e m Lande. Posse in b r a n d e n b u r g i s c h e r Volkssprache, UA 1828 ebd.; Schnellpost u n d Schnelldichter. Original-Lustspiel, UA 1828 Breslau. Gedruckt aber kein Nachweis über eine Aufführung (Ausw.): Der Friedenskongreß zu Lagado im Königreich Balnibarbi zwischen d e n Völkern von Lilliput ... Ein historisches Familiengemälde ..., 1799 (anonym); Die travestirte J u n g f r a u von Orleans. Posse (anonym) 1803; Der travestirte N a t h a n der Weise. Posse ... nebst Der travestirte Alarcos. Ein Nachspiel, 1804; Der Bankrott. Posse (nach einem Canevas d e s Federici) 1805; Das gelbe Fieber (Lsp.) 1805; Für einander geschaffen. Original-Lustspiel, 1806; G e m ä l d e von Berlin im Winter 1806/07. Mit einem A n h a n g von dramatischen Scenen, 1808; Charlotte Virier. Schauspiel nach einer w a h r e n Begebenheit aus d e n Tagen der Schreckensregierung in Frankreich, 1811; Der Kosak in Berlin (Lsp.) 1813; Das G e b e t des heiligen Julian. Frommkindliches Schauspiel in Knittelversen (gedruckt in: J. V., Satyren u n d Launen, die Zeit betrachtend, 1813); Die Potsdammer Unteroffizier in St. Petersburg. Dramatisierte Anekdote aus d e m Leben des General von Winterfeld. Versuch eines preußischen Na-

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tional-Schauspiels (gedruckt in: G a b e n der Milde 4) 1818; Faust. Trauerspiel mit G e s a n g u n d Tanz, 1823. Ausgaben: Lustspiele, 9 Bde., 1807-1817 (die Stücke erschienen auch einzeln); Farcen der Zeit, 1808; Travestien u n d Burlesken, zur Darstellung im kleinen geselligen Verein, 1811; N e u e Beyträge für das deutsche T h e a ter. In Originalen u n d Übersetzungen, 1813; Possen u n d Marionettenspiele, zur Erheiter u n g in t r ü b e n Stunden, 1816; N e u e dramatische Schwanke, 1817; Theaterpossen nach d e m Leben von J. von V. u n d Adolph von Schaden, 2 Bde., 1819/20; N e u e r e Lustspiele, 1821; F ü n f u n d z w a n z i g dramatische Spiele. N a c h d e u t s c h e n Sprichwörtern zur Unterhalt u n g für frohe Zirkel bearbeitet, 1822; N e u e Theaterpossen nach d e m Leben, 1822 ; Trauerspiele, 1823; Sphinx, oder Dreißig kleine Räthsel-Lustspiele. Zur leichten Darstellung in frohen Zirkeln, 1823; N e u e r e Lustspiele, 7 Bde., 1823-27; Auswahl n e u e r Lustspiele für das Königliche Hoftheater in Berlin, 1824; N e u e Possen u n d Marionettenspiele. Zur Erschütterung des Zwerchfells, 1826. Literatur: Ulrich BV 2,1958; ADB 40,349; Blum 7,178; N N 10,742; L. Geiger, Eine u n b e k a n n t e Faustdichtung (in: Nation 6) 1889,· F. Meyer, Der Stralauer Fischzug auf der Berliner O p e r n b ü h n e u n d der Dichter ~ (in: Bär 17) 1891; R. Warkentin, N a c h k l ä n g e der Sturm- u n d Drangperiode in Faustdichtungen des 18. u. 19. J a h r h u n d e r t , 1896; L. Geiger, Iffland u. ~ 1809 (in: Archiv für T h e a tergeschichte 2) 1905; E. Frensdorff, Verschollenes u. U n b e k a n n t e s ü b e r Ein Beitrag zur Berliner Theatergeschichte (in: Alt-Berlin Nr. 11) 1909; J. Hahn, 1910 (= Palästra 94) 1910; P. A. Merbach, ~ (in: Saarbrücker Blätter für Theater u. Kunst 2) 1922/24; L. L. Albertsen, Die Eintagsliteratur in der Goethezeit. Proben aus d e n Werken von 1975. Voss, Karl-Heinz, geb. 23.2. 1915 Krefeld; Dirigent. 1945-78 Solorepetitor u. Dirigent in Krefeld. D a n n nicht m e h r nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1959. Voß, Katharina, L e b e n s d a t e n unbek.; Schauspielerin. 1980 vermutl. Debut u. Engagement bis 1982 beim Tourneetheater Margit Bönisch in M ü n c h e n . 1988-92 Mitglied des Nationaltheaters M a n n h e i m , 1992/93 in Dortmund, d a n n in Rudolstadt, 1996/97 in Greifswald, 1997-99 in Frankfurt/Main u. in Recklinghausen. Seit 1999 an d e n Freien Kammerspielen in Magdeburg. Literatur: M a n n h e i m u. sein Nationaltheater, 1998.

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Voß, Klara s. Klemm, Klara. Voss, Manfred, geb. 1.9. 1900 Ort unbek., gest. 20. 8. 1942 KZ Buchenwald; Schauspieler. 1925/26 am Stadttheater Lübeck, 1926/27 am Deutschen Theater Hannover, 1927/28 am Volkstheater München. 1929-31 am Kleinen Theater u. 1930/31 auch am Theater in der Behrenstraße, beide Berlin. 1932/33 am Intimen Theater Nürnberg. 1933 während der Sommermonate am Kurtheater Bad Oeynhausen, 1933/34 am Landes- u. 1935 am Kurtheater Kolberg/Brandenburg. 1934-36 am Stadttheater Cottbus. 1938 am Kurmärkischen Landestheater Luckenwalde. Auch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1959; Hdb. Exiltheater 2,973; U. Liebe, Verehrt, verfolgt, vergessen. Schauspieler als Naziopfer, 1992. Voß, Maria (Sorelli, geb. Sobotka), geb. 31.7. 1879 Prag, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. Ausbildung am Konservatorium in Prag. 1900 Debut und Engagement am Stadttheater Rostock, dann in Magdeburg und Aachen. Auch Konzertsängerin. Seit 1905 mit dem Sänger Emanuel Voß verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1780 (unter Sorelli); Fach-Lexikon der Dt. Bühnen-Angehörigen (hg. H. Hagemann) 1906. Voß, Maximilian, Lebensdaten unbek.; Schauspieler Regisseur und Theaterdirektor. Vermutlich seit 1872 beim Theater, 1885/86 Regisseur u. Schauspieler in Neustadt/Oberschlesien, 1892/93 in Clausthal/Sachsen. 1895-98 u. 1900 Direktor der Vereinigten Theater Eberswalde und Neubrandenburg. Lebte dann in Eberswalde, nach 1909 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1958. Voss, Peter, geb. 29.6. 1891 Fiefhusen/Steinburg/Schleswig-Holstein, gest. Jänner 1979 Stampe bei Kiel; Schauspieler. Kaufmännische Lehre und bis 1913 als Kaufmann tätig. Nach dem ersten Weltkrieg Schauspielausbildung. 1919 Debut u. Engagement am Stadttheater Kiel, dann am Stadttheater Bochum, an der Volksbühne Berlin und 1925/26 am Stadttheater Basel. Nach dem 2. Weltkrieg und Kriegsgefangenschaft wieder in Berlin. Seit 1927 auch Filmschauspieler. Literatur: Ulrich BV 2,1959. Voss, Peter, geb. 3.3. 1943 Wien, gest. 26.3. 1971 Hamburg; Schauspieler u. Inspizient. 1967/68 am Theater am Niederrhein in Kleve, dann am Jungen Theater in Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1959.

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Voß, Reinhold, geb. 15.11. 1938 Ort unbek.; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung am Hamburgischen Schauspielstudio, 1962 vermutl. Debut u. Engagement bis 1964, 1965/66 u. 1968-71 am Stadttheater Lüneburg, 1964/65 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1972-74 am Kammertheater in Karlsruhe, 1974-80 am Theater der Altstadt in Stuttgart u. 1980-85 am Theater für den Kanton Zürich. Seit 1985 vorwiegend Mitglied von Tourneetheatern, ständiger Gast am Alten Schauspielhaus in Stuttgart u. bei den Burgfestspielen in Bad Vilbel. Voß, Richard, geb. 2.9. 1851 Neugrape/Pommern, gest. 10.6. 1918 bei Berchtesgaden; Schriftsteller. Seit 1859 in Berlin, anfänglich durch Hauslehrer erzogen, 1864-66 besuchte er das thüringische Andreas-Institut in Sulza. Danach Volontariat auf einem landwirtschaftlichen Gut in Thüringen. Zu Beginn des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) meldete er sich als Kriegsfreiwilliger u. wurde Krankenpfleger bei den Johannitern. Studierte dann Philosophie, Literaturwissenschaft u. Kunstgeschichte in Jena u. München, w o er das Studium 1873 abbrach. Er führte anschließend ein unstetes, ausschweifendes Leben, geprägt durch Depressionen, Krisen und Morphiumabhängigkeit. 1878 heiratete er Melanie, gesch. Kornmann u. lebte als freier Schriftsteller in Frascati bei Rom und in seinem Haus „Bergfrieden" bei Berchtesgaden, 1884-88 Bibliothekar auf der Wartburg. 1888 Zusammenbruch u. längerer Aufenthalt in der Nervenheilanstalt KrafftEbings. Seit 1894 Liebesbeziehung zu Silvio di Casanova, 1899 Abbruch des Verhältnisses, erneuerte Krisen, Morphiumabhängigkeit u. wechselnde Aufenthalte. Die letzten Jahre verbrachte er mit seiner Frau in seinem Haus bei Berchtesgaden. Werke (nur für die Bühne): Unfehlbar. Schauspiel, gedruckt 1874; Savonarola. Trauerspiel, gedruckt 1878; Magda. Trauerspiel, gedruckt 1879; Messalina. Eine Satyre, gedruckt 1881; Die Patrizierin, Tragödie UA 1881 Mannheim; Pater Modestus. Schauspiel, UA 1882 Frankfurt/Main; Luigia Sanfelice. Tragödie, UA 1882 Mannheim; Der Mohr des Zaren. Schauspiel, UA 1883 Karlsruhe; Unehrlich Volk. Tragödie, UA 1884 Weimar; Alexandra. Tragödie, UA 1886 Frankfurt/ Main; Brigitta. Tragödie, UA 1886 ebd.; Treu dem Herrn. Drama, UA 1886 Berlin; Zwischen zwei Herzen, UA 1888 Berlin; Eva. Schauspiel, UA 1888 ebd.; Wehe den Besiegten. Tragödie, UA 1888 Prag; Die vierte Farbe (aufgeführt?); Die neue Zeit. Trauerspiel, auf-

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geführt 1891/92 in Brünn; Schuldig. Drama, aufgeführt 1890/91 ebd.; Jürg Jenatsch (nach C. F. Meyer) gedruckt [1893]; Die blonde Kathrein. Märchenspiel, UA 1895 Dresden; Das Wunder. Dramatisches Märchen, UA 1898 Zürich; Ein Lebenskünstler, UA 1902 München. Literatur: Ulrich BV 2,1958; K. Goldmann, ein literarisches Charakterbild, 1890; J. E. v. Grotthus, ~ (in: Probleme u. Charakterköpfe. Studien zur Literatur unserer Zeit, hg. J. E. v. G.) 1897; O. Pach, 1898; H. W. Thiemer, ~ als Bühnenschriftsteller (Diss. Leipzig) 1923; E. Thiele, Die römischen Dramen bei ~ (Diss. Köln) 1923; W. Puttkammer, ~ (in: Pommersche Lebensbilder 2) 1936; R. Bernhardt, H. Ibsen und die Deutschen, 1989; Ch. Baumann, ~ (1851-1918). L e b e n - W i r k e n - Nachlaß (in: Jahrbuch der Dt. Schillergesellschaft 37) 1993; M. Feuiner, ~ in Berchtesgaden, 1998; Geschichte von Berchtesgaden. Stift - Markt - Land. Bd. 3/1: Berchtesgaden im Königreich u. Freistaat Bayern von 1810 bis zur Gegenwart (hg. W. Brugger, H. Dopsch, P. F. Kramml) 1999. Voss, Siegfried, geb. 16.6. 1940 Ort unbek.; Schauspieler. Absolvierte die Theaterhochschule in Leipzig, 1963-68 Mitglied des Landestheaters Meiningen, seit 1968 des Neuen Theaters in Halle/Saale. Literatur: Ulrich BV 2,1959, LThlnt 965. Voß, Ursula Elisabeth Charlotte, geb. 7.3. 1926 Soldin/Brandenburg; Schauspielerin. Seit 1940 am Theater in Kassel, dann an Berliner Bühnen. 1942-54 beim amerikanischen Rundfunk u. Fernsehen, um 1970 lebte sie in Berlin. Literatur: Ulrich BV 2,1958; Kürschner 773. Voss, Victoria, geb. Augsburg Datum unbek.; Schauspielerin. Ausbildung u. a. an der Hochschule für Musik u. Theater in Hannover. Engagements an den Städtischen Bühnen Münster, 1997/98 am Schauspielhaus Zürich, 1998/99 in Bonn und seit 1999/2000 am Theater in Erfurt. Auch Fernsehauftritte. Voss-Schweißguth, Doris s. Voss, Doris. Voß-Ziegler, Friederike, geb. 28.4. 1833 Coburg, gest. 23. 7. 1911 Nürnberg; Schauspielerin und Sängerin. Spielte viele Jahre am Carl-Schultze-Theater in Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1958. Vossen, Bernd, Lebensdaten unbek.; Schauspieler und Regisseur. Schauspielausbildung,

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arbeitet hauptsächlich als Stimmbildner u. Sprecherzieher in versch. Sparten, Lehrbeauftrager für Sprecherziehung an der Folkwang-Hochschule in Essen. Seit 1997 Leiter des von ihm gegründeten freien Ensembles „Junges Theater" Leverkusen. Vosskamp, Henning, geb. 23.4. 1943 Berlin; Schauspieler. 1966-68 in Meiningen, 1970/71 am Schauspielhaus Hansa u. 1975-77 an der Vaganten-Bühne, beide Berlin. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1959. Vostell, Wolf, geb. 14.10. 1932 Leverkusen, gest. 3.4. 1998 Berlin; Maler, Bühnenausstatter, Objekt-, Video- u. Happeningkünstler. 1950-53 Lehre als Drucktechniker u. Photolitograph in Köln, 1954/55 Studium der Malerei u. Typographie an d. Werkkunstschule in Wuppertal, anschließend besuchte er die Ecole des Beaux-Arts in Paris u. beendete seine Ausbildung an der Akademie in Düsseldorf. 1958 erste „de-coll-age-Demonstrationen" in Paris, 1962 Mitbegründer der „Fluxus"-Bewegung, Fluxusfestival in Wiesbaden. 1968 Gründung des „Labors" mit Mauricio Kagel u. Alfred Feußner in Köln, lebte zeitweise in Malpartida/Spanien. 1978-83 Zusammenarbeit mit Hansgünther Heyme als Bühnenausstatter am Schauspiel Köln u. danach am Württembergischen Staatstheater Stuttgart. Seine Oper mit eigenem Text „Garten der Lüste" wurde 1982 von Radio Bremen urgesendet. In seinem Werk versuchte V. die künstlerischen Gattungsgrenzen zu sprengen. Werke (Ausw.): Berlin and Phenomena, N e w York 1966; Happening aus 24 verwischten Ereignissen oder die Überlebenden des nackten Einkaufspreises. Geschrieben für das Studio F und das Ulmer Theater 1964. Aufgeführt am 7. 11. 1964 an 24 Stellen der Stadt Ulm (abgedruckt in: Theater heute 5, 1965); Happening und Leben, 1970. Literatur: U. Jenny Erinnerung an ~ s Ulmer Happening (in: Theater heute 5) 1965; P. Iden, Kein Platz für Experimente, die die Grenzen des Stadttheaters überschreiten (in: ebd. 10) 1970; J. Schmidt, Hamlet gegen Heute. Heyme/~s Kölner Shakespeare-Inszenierung (in: ebd. 4) 1979; Die Maler u. das Theater im 20. Jahrhundert. Ausstellungskatalog, Red. E. Billeter (Schirn-Kunsthalle Frankfurt/Main) 1986; U. Rüdiger, Leben = Kunst = Leben. Kunstgalerie Gera, 7. November-30. Januar 1994, 1993; Landschaftsverband Rheinland, Rheinisches Landes-

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museum, Bonn, Papierarbeiten, 6. Februar bis 29.März 1992 (hg. R. Wedewer) 1992; Y. E. Weis, Der Hang zur Bewegung. Aspekte der Bewegung in Werken von Beuys, Paik und Cunningham (Diss. Salzburg) 1993; M. del Mar Lozano Bartoluzzi, ~ (1932-1998) Hondarribia 1999. Votteler, Juliane, Lebensdaten unbek.; Dramaturgin. 1989-92 Dramaturgin am Nationaltheater Mannheim, 1991-93 auch in Basel. 1993-96 in Hannover und seit der Saison 1996/97 Chefdramaturgin an der Staatsoper Stuttgart. Literatur: Mannheim u. sein Nationaltheater (hg. L. Homering u. K. v. Welck) 1998. Vovk-Felsen, Ludwig (auch Ludwig Felsen), geb. 15.5. 1885 Ort unbek., gest. 11.10. 1953 Unterau bei Neuötting/Bayern; Schauspieler und Regisseur. Debut 1902 am Theater in Znaim, dann an vielen Bühnen engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1959. Vranicky, Paul s. Wrani(t)zky, Paul. Vrie, Marie de s. Richter, Marie. Vries, Joop de, geb. 17. 9. 1905 Amsterdam, gest. 9 . 3 . 1984 Basel; Sänger. Absolvierte das Konservatorium in Den Haag. Erste Auftritte in Holland, 1936 vermutl. Debut in Hanau u. Engagement bis 1937, 1938-42 am Stadttheater Düsseldorf, 1942^14 u. 1945-47 an der Staatsoper Hamburg und 1948-55 Mitglied des Stadttheaters Basel, an diesem Haus sang er u. a. in der UA (28. 3. 1952) der Oper „Leonore 40/45" von Rolf Liebermann. Als Gast trat er u. a. auch an den Opernhäusern in Brüssel, Hamburg u. Zürich auf. Literatur: Ulrich BV 2,1959; Kutsch-Riemens 2,888 (unter de Vries); Suter 435. Vulpius, Christian August (auch Anshelmo Marcello Thuring; Tirso de Milano), geb. 2 3 . 1 . 1762 Weimar, gest. 2 6 . 6 . 1827 ebd.; Schriftsteller, Übersetzer und Bibliothekar. Schwager von J o h a n n Wolf gang von Goethe, studierte seit 1782 Rechtswissenschaft in J e n a u. Erlangen, nebenbei Beschäftigung mit Literatur, Geschichte, Numismatik u. Heraldik. 1786 mußte er (nach dem Tod des Vaters) wegen finanzieller Schwierigkeiten das Studium abbrechen. 1788-90 Privatsekretär eines Freiherrn von Soden in Nürnberg u. dann des Grafen Egloffstein auf Egloffstein. 1790 Rückkehr nach Weimar u. seit 1791 am Theater angestellt, als Theaterdich-

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ter u. (im heutigen Sinne) Dramaturg. 1797 Registrator an der Herzoglichen Bibliothek, 1800 Bibliothekssekretär u. 1805 Bibliothekar, schließlich Inspektor des Münzkabinetts, 1816 mit den Titeln herzoglicher Rat und Ritter des weißen Falkenordens ausgezeichnet. 1817 Mithilfe bei der Reorganisation der Universitätsbibliothek in J e n a . 1823 Dr. phil. u. seit 1826 im Ruhestand. V. schrieb Romane (u.a. „Rinaldo Rinaldini"), Erzählungen, gab versch. Almanache heraus, bearbeitete u. übersetzte Stücke; selbst verfaßte er Pro- u. Epiloge, Theaterstücke u. Libretti. Werke (nur für die Bühne): Der Trank der Unsterblichkeit (Musik: I. Walter) UA 1783 Prag; Betrug über Betrug oder die schnelle Bekehrung (Lsp.) gedruckt 1785; Die Feyer im Reiche der Feen. Prolog zum Geburtstag des Herzog Ludwigs zu Braunschweig, UA 1786 Eisenach (?); Der Schleyer. Operette (Musik: M. E. Wolf) UA 1786 Weimar; Die Feier im Reiche der Feen. Ein allegorisches Vorspiel mit Gesang. Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Georg, Herzog zu Sachsen etc. etc. ..., UA 1787 Meiningen (?); Hieronymus Knicker. Eine komische Operette (Musik: C. Ditters von Dittersdorf) UA 1787 Wien; Das rothe Käppchen. Eine komische Operette (Musik: ders.) UA 1788 ebd.; Das hätt' ich nicht gedacht! Singspiel (Musik: A. F. Burgmüller) UA 1788 Weimar; Der Liebe Lohn (Schausp.) UA 1789 Mannheim; Bella und Fernando oder Die Satyre. Komische Oper (Musik: F. Preu) UA 1789 Bayreuth; Der glückliche Tag. Ein Vorspiel zum Geburtstage Sr. Durchlaucht des regierenden Herrn Markgrafen zu Brandenburg-Anspach, Beireut etc. etc. (Musik: H. A. G. Tuch) UA 1789 Bayreuth oder Zerbst; Hokus-Pokus oder das Gaukelspiel. Komische Oper (Musik: C. Ditters von Dittersdorf) UA 1790 Wien; Glücksproben (Lsp.) UA 1790 Leipzig; Leidenschaft und Liebe (auch u. d. T.: Saffar, König in Kambaja) Trauerspiel, UA 1790 Dresden; Luftschlösser (Lsp.) UA 1791 Weimar; Rikko (Lsp.) UA 1792 ebd.; Die Liebesproben. Original-Lustspiel, UA 1792 Frankfurt; Ehestandsproben (Lsp.) UA 1792 ebd.; Graf Benjowsky. Original-Trauerspiel, UA 1792 Weimar; Das Freudenspiel (auch das Freudenfest) UA 1792 ebd.; J . M. Babo, Bürgerglück (bearb.) UA 1792 ebd.; J . F. Jünger, Die Entführung (Lsp., bearb.) UA 1792 ebd.; A. W. Iff land, Frauenstand (Lsp., bearb.) UA 1792 ebd.; Der Krieg (nach Goldoni bearb.) UA 1793 ebd.; Der Hufschmid. Oper (bearb., Musik: K. Ditters v. Dittersdorf) UA 1793 ebd.; Gesänge aus der Oper: Der Baum der Diana (neu bearb., Musik: Martini) UA 1793 ebd.;

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Gesänge aus der Oper: Das Kästchen mit der Chiffer (Musik: A. Salieri) UA 1793 ebd.; J . N. Komareck, Ida oder das Vehmgericht (Schausp., bearb.) UA 1793 ebd.; Ch. Spieß, Liebe und Muth (Lsp. bearb.) UA 1793 ebd.; J . G. L. Hagemeister, Johann von Procida. Schauspiel, UA 1793 ebd.; F. Kratter, Menzikoff und Natalie. Trauerspiel (bearb.) UA 1793 ebd.; Die Hochzeit des Figaro. Eine nach dem Italienischen frei bearbeitete komische Oper (Musik: W. A. Mozart) UA 1793 Weimar; Elisinde. Komische Oper (Musik: C. L. Dieter) UA 1794 Stuttgart; F. Kratter, Das Mädchen von Marienberg. Schwank (bearb.) UA 1794 Weimar; F. G. J . Burchard (Ps. Max Roller), Die Dichterfamilie (Lsp., bearb.) UA 1794 ebd.; L. F. Huber, Güte Rettet (Lsp. nach Holcroft, bearb.) UA 1794; Die Zauberflöte. Oper (Neubearb., Musik: W. A. Mozart) UA 1794 Weimar; König Theodor in Venedig. Oper (neu bearbeitet nach dem Italienischen, Musik: G. Paisiello) UA 1794 ebd.; Circe. Oper (Musik: P. Anfossi) UA 1794 ebd.; List und Unschuld. Komödie, UA 1794 München; Die vereitelten Ränke. Nach dem Italienischen frei bearbeitet (Musik: D. Cimarosa) UA 1794 Weimar (der Anteil an seiner Bearb. ist umstritten); F. G. Hagemann, Der Strohmann (Schausp., bearb.) UA 1795 ebd.; Mayer, Der Sturm von Boxberg (Schausp., völlig umgearb.) UA 1795 ebd.; A. W. Iffland, Das Vermächtnis (Schausp. bearb.) UA 1795 ebd.; J . W. Goethe, Claudina von Villa Bella. Aus Versen in Prosa (umgearb.) UA 1795 ebd.; Gesänge aus der Oper: Die Zauberzither. Komische Oper (ganz neu bearbeitet, Musik: W. Müller) UA 1795 ebd.; Gesänge aus der Oper: Das Sonnenfest der Braminen. Oper (neubearbeitet, Musik: W. Müller) UA

Musik: Hofmeister) UA 1797 ebd.; So sind sie alle, alle oder Cosi fan tutti. Oper (bearb., Musik: W. A. Mozart) UA 1797 ebd.; Bock, der Vorschlag (Lsp., bearb.) UA 1797 ebd.; F. J . W. Ziegler, Weltton und Herzensgüte (Schausp., bearb.) UA 1797 ebd., J . G. L. Hagemeister, Die Jesuiten (Trauerspiel, bearb.) UA 1797; K. Ch. Engel, Der Geburtstag (Lsp., bearb.) UA 1797 ebd.; Karl XII. bei Bender oder Sitah Mani (Schausp.) UA 1797 Wien; Gesänge aus der Oper: Das Petermännchen (neu bearb., Musik: J . Weigl) UA 1797 Weimar; Gesänge aus der Oper: Die Prinzessin von Amalfi (nach, d Italienischen frei bearb., Musik: J . Weigl) UA 1798 ebd.; Wilibald und Erminia. Romantisch-komische Oper (bearb., Musik: F. Kauer) UA 1798 ebd.; Gesänge aus der komischen Oper: Die Eigensinnige (frei nach La Capriciosa corretta bearb., Musik: V. Martini) UA 1799 ebd.; Gesänge aus der Oper: Palmira, Prinzessin von Persien (nach, d Italienischen frei bearb., Musik: A. Salieri) UA 1799 ebd.; La Clemenza di Tito (frei bearb., Musik: W. A. Mozart) UA 1799 ebd; Rinaldo Rinaldini der Räuberhauptmann (dramatisiert nach dem gleichnamigen Roman vom Verf.) UA 1801 (?) Altona; Vogel, Gattin und Witwe zugleich (Schausp., bearb.) UA 1799 ebd.; Iphigenie in Tauris. Oper (nach d. Französ. bearb., Musik: Ch. W. Gluck) UA 1800 ebd.; Gesänge aus der Oper: Camilla (frei nach, d Italienischen bearb., Musik: F. Pär) UA 1802 ebd.; Die Saal-Nixe. Romantisch-komisches Volksmärchen mit Gesang (Musik: F. Kauer) UA 1802(?) ebd.; Das Geheimniß (Schausp.) UA 1805 ebd.; F. de la Motte, Ida Münster (Schausp., bearb.) UA 1809 ebd.; Die musikalische Familie. Oper (bearb., Musik: W. Müller) UA 1810 ebd.

1795 ebd.(?); Oberon, König der Elfen. Oper (bearb., Musik. O. Wranitzky) UA 1796 ebd.; Die heimliche Ehe. Oper (bearb., Musik: D. Cimarosa) UA 1796 ebd.; Cowmeadow, Alexina (bearb.) UA 1796 ebd.; Ch. F. Bretzner, Der Eheprokurator (Lsp., bearb.) UA 1796 ebd.(?); A. W. Iffland, Verbrechen aus Ehrsucht. Familiengemälde (bearb.) UA 1796 ebd.; Die neuen Arkadier. Eine heroischkomische Oper ... Nach dem Spiegel von Arkadien gearbeitet (Musik: F. Süßmayer) UA 1796 Weimar; J . A. Leisewitz, Julius von Tarent. Trauerspiel (bearb.) UA 1796 ebd.; A. F. v. Kotzebue, Der Graf von Burgund (Schausp., bearb.) UA 1796 ebd.; ders., Die Spanier in Peru (bearb.) UA 1796 ebd.; Gesänge aus der komischen Oper: Das Sonntagskind (neu bearb., Musik: W. Müller) UA

Gedruckt, Aufführungen möglich: Oberon und Titania oder Jubelfeier der Wiederversöhnung. Ein Vorspiel bey der Höchsterfreulichen Geburt des Durchlauchtigsten Erbprinzens zu Sachsen-Weimar und Eisenach etc ..., gedruckt 1783; Die Seelenwanderung. Eine Posse, 1786; Liebe und Freundschaft (Schausp.) 1787; Die Männer der Republik (Lsp.) 1788; Sie konnts nicht übers Herz bringen (Schausp.) 1788; Serafina. Trauerspiel, 1790; Der Schaz war gehoben! Posse, Amsterdam [1793]; Der betrogene Geizige; oder Wer das Glück hat, führt die Braut heim! Eine nach dem Italienischen frei bearbeitete komische Oper (Musik: G. Paisiello) 1794; Zufall und Laune (Lsp.) 1794; Blanka von Burgund. Trauerspiel, 1794; Gesänge aus der Oper: Das Opferfest (ganz neu bearb., Musik: Winter) 1797; Gesänge aus der Oper: Theatralische Abentheuer (bearb., Musik: Cimarosa

1796 ebd.(?); Telemach Prinz von Ithaka. Eine heroisch-komische Oper (ganz neu bearb.,

Vulpius

2840

u. Mozart) 1797; Leonardo und Aurelia (Schausp.) 1799. Literatur: Ulrich BV 2,1960; ADB 40,379; N N 5,645; W. Vulpius, A. Bergmann, Bibliographie der selbständig erschienenen Werke von ~ (in: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg 6 u. 10) 1927 bzw. 1935; R. SiebertDidczuhn, Der Theaterdichter. Die Geschichte eines Bühnenamtes im 18. Jahrhundert, 1938; W. Vuipius, Goethes Schwager u. Schriftstellerkollege ~ (in: Goethe-Almanach auf das Jahr 1967) 1968; J. Göres, Der Bühnenprospekt zur ,Saal-Nixe' (in: Goethe-Jahrbuch 91) 1974; L. Blumenthal, Schillers Urteil über ein unbek. Theaterstück [,Karl XII'] (in: Jahrbuch der Dt. Schillergesellschaft 21) 1977; J. Krämer, Dt.sprachiges Musiktheater im späten 18. Jahrhundert. Typologie, Dramaturgie u. Anthropologie einer populären Gattung, 2 Tie., 1998; R. Simanowski, Massenkultur um 1800 am Beispiel 1998; E. Biedrzynski, Goethes Weimar. Das Lex. der Personen u. Schauplätze, 41999; K. U. Jürgens, ~ ,Die Männer der Republik' (in: Dramenlex. des 18. Jahrhunderts, hg. H. Hollmer u. A. Meier) 2001. Vulpius, Günther, geb. 28.9. 1904 Heidelberg; Schauspieler, Schriftsteller und Dramaturg. Studierte Germanistik u. besuchte die Theaterakademie in Karlsruhe, Dr. phil., 1932 Debut am Staatstheater Karlsruhe. 1933/34 Dramaturg an den Städtischen Bühnen Heidelberg, 1934-36 in Baden-Baden, dann Gastschauspieler. Nach dem Krieg wieder in Baden-Baden, beim Rundfunk und seit 1976

Vyslouzilová

in Heidelberg. Später lebte er in Berlin, nach 1985 ist er nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1960; Kürschner 773. Vulpius, Jutta, geb. 31.12. 1927 Erfurt/ Thüringen; Sängerin. Gesangsstudium bei Franziska Martienssen-Lohmann an der Hochschule für Musik in Weimar. 1951 Debut am Theater in Weimar (nach anderen Angaben an der Komischen Oper Berlin 1954 u. Engagement bis 1956). Seit 1956 Mitglied der Staatsoper Berlin. Sie gastierte an den Opernhäusern von Barcelona, Lissabon, Rom, München, Prag, London und Paris. 1954-56 wirkte sie auch bei den Bayreuther Festspielen mit. Literatur: Ulrich BV 2,1960; Kürschner 773; Seeger 668; Kutsch-Riemens 5,3632. Vultée, Waldemar von, geb. 27.9. 1900 Kiel; Dirigent. Absolvierte das Lehrerseminar in Kiel. 1918-21 besuchte V. das Konservatorium ebd. und 1922-24 die Hochschule für Musik in Berlin. 1921/22 Solorepetitor u. Dirigent am Stadttheater Kiel, 1924/25 in ders. Position an der Volksoper Berlin sowie Gastdirigent u. Konzertbegleiter. Später vermutl. nur mehr Konzertdirigent. Literatur: Ulrich BV 2,1960. Vyslouzilová, Wanda, geb. 1973 Zürich; Schauspielerin. Absolvierte die Schauspielakademie Zürich. 1998 Debut u. Engagement am Theater Luzern, 1999/2000 in Zürich u. zuletzt als Gast am dortigen Theaterhaus Gessnerallee.

w Waag, Hans, geb. 20.6. 1876 Frankfurt/Main, gest. 17.8. 1941 im Feldlazarett (nach anderer Quelle: 1943 gefallen am Ilmensee/Rußland); Dramaturg, Regisseur und Intendant. Studierte zunächst Architektur u. Kunstgeschichte an den Technischen Hochschulen in Hannover u. Berlin, Regierungs-Baumeister im preußischen Staatsdienst, 1905 mehrjähriger Studienaufenthalt in Italien. Nach seiner Rückkehr ging er zum Theater. 1908-11 Dramaturg u. Regisseur am Nationaltheater Mannheim, 1911-14 Oberspielleiter am Hoftheater Braunschweig, 1913-18 Intendant des Stadttheaters Metz, 1914/15 als Soldat im 1. Weltkrieg. 1918-26 Intendant der Städtischen Schauspiele Baden-Baden und 1926-33 in ders. Funktion am Badischen Landestheater Karlsruhe. Im Rahmen einer Kampagne der örtlichen Presse gegen Juden am Theater wurde er (der selbst kein Jude war) verleumdet. Obwohl er den angestrengten Prozeß gewann, wurde er 1934 aus „gesundheitlichen" Gründen pensioniert u. 1939 zur Wehrmacht eingezogen. Er war mit der schwedischen Sängerin Lilly Maria Hafgren (1884-1965) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1961; Hdb. Exiltheater 2,974; E. Rosendahl, Geschichte der Hoftheater in Hannover u. Braunschweig, 1927; Karlsruher Theatergeschichte. Vom Hoftheater zum Staatstheater, 1982; T. Eicher, B. Panse, H. Rischbieter, Theater im „Dritten Reich", 2000. Waagen, Nanette, s. Schechner, Nanette. Waalkes, Otto (Ps. Otto), geb. 22.6. 1948 Emden/Niedersachsen; Schauspieler, Liedermacher u. Autor. Während des Studiums in Hamburg trat er mit selbst verfaßten Liedern zur Gitarre in Szenenkneipen auf. Mit einigen anderen Musikern und Autoren entwickelte er unter dem Ps. „Otto" die sog. „Nonsenswelle". 1973 strahlte die ARD die erste „Otto-Show" aus. Er produzierte zahlr. Schallplatten, veröffentlichte „Otto-Bücher", u. nach 1985 drehte er auch Filme. Seit 1995 Schauspieler, anfänglich in der Frankfurter Alten Oper, dann auf Tourneen. Literatur: Ulrich BV 2,1961; Huber 1068; Kabarett-Lex. 416; R. Dick, Lex. der Filmkomiker, 1999; S.-I. Wagner, Comedy-Lex., 1999. Waanders, Dirk F(ritjof), geb. 1965 Köln; Schauspieler und Sänger. Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik u. darstellende Kunst in Hamburg. Statist an der Kölner Oper. Vermutlich 1991 Debut u. Enga-

gement bis 1993 am Deutschen Theater in Göttingen, 1993-96 in Trier, 1996-98 in Mainz u. seit 1998 Mitglied der Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld u. Mönchengladbach, seit 2000 auch als Sänger. Waas, Alfred, geb. 7.4. 1881 Elsaß, gest. 11.1. 1935 Basel; Sänger. Vermutlich 1906 Debut, 1908/09 und 1912/13 am Stadttheater Mühlhausen, 1913/14 an der Volksoper Wien und 1914-20 am Stadttheater in Straßburg. Seit 1920 bis zu seinem Tod Mitglied des Stadttheaters Basel. Er gastierte auch in Bern u. Zürich. Literatur: Ulrich BV 2,1961; Kutsch-Riemens 5,3633 u. 7,573; Suter 437. Waas, Annelie(se), geb. um 1932 Hochheim/ Main; Sängerin. Erstes Engagement 1956-61 am Pfalztheater Kaiserslautern, 1961-83 Mitglied der Bayerischen Staatsoper München. Sie gastierte an Bühnen in Dtl., an der Staatsoper Wien und an der Königlichen Oper Kopenhagen. Literatur: Ulrich BV 2,1961; Kutsch-Riemens 5,3633. Waba, Manfred, geb. 28.2. 1960 Podersdorf/ Burgenland; Bühnenbildner, Komponist und Sänger. Abgebrochenes Medizinstudium, versch. künstlerische Aktivitäten. Seit 1996 Bühnenbildner und Produktionsleiter der Opernfestspiele im Römersteinbruch St. Margarethen/Burgenland, 2002 auch Bühnenbildner am Stadttheater Baden bei Wien. Wabel, Henriette, geb. 30.12. 1830 Karlsruhe, gest. 3.6. 1889 ebd.; Sängerin und Schauspielerin. Gesangsausbildung bei Anton Haizinger. Betrat 1838 in Kinderrollen die Bühne in Karlsruhe, 1845 eigentliches Debut und Engagement bis zu ihrem Tode am Hoftheater Karlsruhe. Anfänglich als Sängerin, später wechselte sie in das Schauspielfach. Literatur: Ulrich BV 2,1961; Flüggen 315. Wach, Adolf, geb. 9.2. 1892 München, gest. 24.6. 1938 Rostock; Dirigent, G M D und Komponist. Ausbildung an der Akademie der Tonkunst in München, u. a. bei Felix Motti. Debut 1912 in Bern, 1912/13 Korrepetitor in Darmstadt, 1913/14 zweiter Kapellmeister am Theater am Nollendorfplatz Berlin, 1914/15 in Düsseldorf, dann Soldat. 1919-21 erster Kapellmeister am Schauspielhaus in München. 1921-26 Solorepetitor u. Dirigent in Gera, 1927/28 musikalischer Leiter u. Dirigent in Königsberg, in dens. Funktionen 1928/29 in Mönchengladbach u. 1929-31 als Opern-

Wach

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direktor. Seit 1931 musikalischer Oberleiter u. seit 1933 G M D am Stadttheater Rostock. Werke: Die Schneekönigin. Weihnachtsmärchen (Text: H. Hartwig) U A 1920 München; Krieg (Text: K.[!] Hauptmann) U A 1922 Gera. Literatur: Ulrich BV 2,1961; Theater! Aus der Geschichte der Rostocker Bühnen (hg. M . Redieck u. A . Schade) 1995. Wach, Robert, geb. 20.11. 1871 Bodenwinkel bei Danzig, gest. 4.11. 1920 Essen; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Ausbildung bei M a x Weidlich in Berlin. 1890 Debut in Görlitz, 1891/92 in Hildesheim, 1892 am Hoftheater Altenburg, 1892/93 in Cottbus, 1893-1900 Schauspieler u. Regisseur am Nationaltheater in Berlin, 1900-02 in dens. Funktionen in Plauen, dann w i e d e r Schauspieler in Berlin, 1904/05 Regisseur u. Schauspieler in Straßburg, 1905-07 Schauspieler in Essen, 1908/09 in Nürnberg, 1910-13 Regisseur u. Schauspieler in Weimar, dann in Bern u. 1914/15 als Oberspielleiter in Barmen u. 1915/16 in Essen. Hierauf Leiter der R.-WachGesamtgastspiele Essen. Literatur:

Ulrich BV 2,1961; Flüggen 315.

Wachauer, Thomas, geb. 1963 Wien; Schauspieler, Sänger und Regisseur. Anfänglich an diversen Wiener Kellertheatem u. beim Fernsehen. 1985-87 am Landestheater Linz, seit 1989 bei den Komödienspielen in Laxenburg (bei Wien), seit 1990 als Regisseur. Daneben gastiert er am Stadttheater St. Pölten u. im Kabarett „Simpl" in Wien. Wachendorff, Barbara, geb. 1961 im Rheingau/Hessen; Schauspielerin und Regisseurin. Besuchte die Hochschule für Musik u. darstellende Kunst in Frankfurt/Main. Debut am T A T in Frankfurt/Main, einige Monate am Kinder- und Jugendtheater in Essen, 1987-90 am Staatstheater Oldenburg, 1992-94 in Kiel, 1994-96 am Theater in Erlangen u. 1995/96 auch in Oberhausen. Gastengagements u. a. in Bielefeld, Darmstadt u. Duisburg. Seit 1998 auch Regisseurin, Aufbau u. Leitung bis 2001 der Theatergruppe „ Aihasissi " in Duisburg. Literatur: M e i n e liebste Rolle. Schauspieler über sich selbst (hg. und mit einem Vorwort von P. Iden) 1993. Wachenhusen, Hermann, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 6.2. 1881 San Remo/Italien; Sänger. 1878 vermutl. Debut und Engagement in Freiburg und 1879/80 am Stadttheater Danzig. Literatur: Ulrich BV 2,1961.

Wachler

Wachensch(w)anz, Clemens-Peter, geb. 10. 6. 1946 Gleichamberg bei Hildburghausen/ Thüringen; Kabarettist und Kabarettautor. 1966-70 Sportstudium an der Dt. Hochschule für Körperkultur in Leipzig, 1970-85 ebd. wissenschaftlicher Mitarbeiter u. Kulturreferent, daneben private Gesangsausbildung. Seit 1980 nebenberuflich Amateur-Kabarettist, seit 1985 freischaffender Kabarettist, Sänger und Moderator. 1986 erstes Solo-Kabarettprogramm. 1990-94 freier Autor u. Moderator am Radio. Seit 1994 tritt er wieder mit Soloprogrammen auf, 1997 gemeinsam mit Astrid Bless. Literatur: Kabarett-Lex. 416; S.-I. Comedy-Lex., 1999.

Wagner,

Wachler, Ernst, geb. 18.2. 1871 Breslau, gest. Sommer 1945 Konzentrationslager Theresienstadt; Dramaturg und Schriftsteller. Studierte seit 1889 Germanistik, Geschichte und Philosophie in Marburg, München u. Berlin, 1897 Dr. phil., 1897/98 Dramaturg am Berliner Theater in Berlin. Dann Gründer und Hg. versch. Zeitschriften, u.a. 1898/99 „Der Kynast", 1899-1905 der „Dt. Zeitschrift", 1900-02 der „Volksbühne" u. 1905/06 „ Iduna". 1902-05 Chefredakteur der „Weimarer Zeitung", 1910/11 in Weimar Hg. der Monatsschrift „Die Jahreszeit" u. 1912/13 „Theater der Heimat. Illustrierte Monatsschrift für Naturtheater und Volksspiele". 1905 Mitbegründer u. später Ehrenmitglied der „Guido-von-List-Gesellschaft". Nach dem 1. Weltkrieg war W. Redakteur in Eschw e g e , 1920/21 Hg. (mit A . Seeliger) der „Krone" und 1927-32 Chefredakteur der Zeitschrift „Schönheit". 1903 gründete er in Thale das (bis heute bestehende) Harzer Bergtheater. A m 8. 7. 1903 wurde die Freilichtbühne mit dem von ihm verfaßten Stück „Walpurgisnacht" eröffnet. Bis 1911 führte er selbst das Theater, später mußte er die Bühne verpachten. 1912 leitete er die Aachener Freilicht- und Kurbühne auf d e m Lousberg, 1913 die Detmolder Hünenring-Spiele. Im Sommer 1925 war er im Harzer Bergtheater für die „Friedrich-Lienhard-Festspiele" (zu Ehren des 60. Geburtstages des Dramatikers) verantwortlich. W. organisierte neuheidnische Jahreszeitfeste und -spiele auch in Jena und Weimar. Er begrüßte anfänglich den Nationalsozialismus, dürfte dann aber auf Distanz g e g a n g e n sein und z o g sich nach Südtirol zurück. A b 1943 war er im Verlag N o e b e & Co. in Prag tätig. W. wurde vermutlich nach Kriegsende in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht, w o er an Hun-

Wachmann

2843

gerruhr starb. Er schrieb Novellen, Gedichte und Dramen. Werke (nur für die Bühne bzw. zum Thema Freilichtbühne): Ehud. Dramatisches Spiel (gedruckt in: Das Zwanzigste Jahrhundert 2) 1892; Tiberius auf Capri. Tragödie, gedruckt 1896; Unter den Buchen von Saßnitz. Ein Sommer-Festspiel, gedruckt 1897; Schlesische Brautfahrt (Schausp.) 1901; Einsiedlers Thalfahrt. Ein Weltspiel (auszugsweise gedruckt in: Deutsche Zeitschrift 4) 1902; Die Idisen. Schauspiel (gedruckt in: Iduna 6) 1903/04; Widukind. Trauerspiel mit Chören für die Bühne unter freiem Himmel, UA 1904 Thale; Das Abenteuer der Neujahrsnacht (Schw.) gedruckt 1904; Mittsommer Trauerspiel mit Chören für die Bühne unter freiem Himmel, UA 1905 Thale; Die Freilichtbühne. Betrachtungen über das Problem des Volkstheaters unter freiem Himmel, 1909; Sommerspiel auf vaterländischer Grundlage, 1910; Mittwinter. Festspiel zur Sonnenwende, gedruckt 1910; Die Osternacht (Schausp.) 1912; Die schöne Melusine (Schausp.) UA 1919 Heidelberg; Till Eulenspiegel und der Bürgermeister von Schiida. Schelmenspiel, gedruckt 1922. Literatur: Ulrich BV 2,1961; J. Savits, Das Naturtheater. Eine Studie. Mit besonderer Berücksichtigung der Naturtheater in Thale am Harz und in Hertenstein bei Luzern, 1909; H. Göring, ~ ' s nationales Programm (in: Hammer, Nr. 196) 1910; W. Clobes, Der Mann u. das Werk (in: Das Theater der Heimat 1) 1912; C. Hotzel, Ein Beitrag zur Geistesgeschichte unserer Zeit, 1921; H, Walkhofi, Von den Anfängen des Harzer Bergtheaters (in: Theater der Zeit 10) 1951; C. Trepte, Harzer Bergtheater. Tradition und Gegenwart. Zum 60jährigen Bestehen des Harzer Bergtheaters zu Thale, 1963; U. Lemke, Präfaschistische-positive völkische Weltanschauung. ~ - eine Fallstudie (Diplomarbeit Univ. Leipzig) 1988; D. Hübner, Harzer Bergtheater in Thale (in: Theater des Bezirkes Halle) 1988; St. v. Schnurbein, Religion als Kulturkritik. Neugermanisches Heidentum im 20. Jahrhundert, 1992; U. Puschner, Deutsche Reformbühne und völkische Kultstätte. ~ und das Harzer Bergtheater (in: Handbuch zur „Völkischen Bewegung" 1871-1918, hg. U. P., W. Schmitz, J. H. Ulbricht) 1996; „Hier, hier ist Deutschland ... ". Von nationalen Kulturkonzepten zur nationalsozialistischen Kulturpolitik (hg. U. Härtl u. a.) 1997. Wachmann, Cäcilie, geb. um 1815 Ort unbek., gest. 9.10. 1839 Graz; Sängerin u. Schauspie-

Wachowiak

lerin. 1833 Debut u. Engagement bis 1834 in Graz, 1834/35 u. 1837 am Theater in der Josefstadt Wien, 1835/36 in Lemberg, 1836 am Leopoldstädter Theater in Wien, 1836/37 in Wiener Neustadt, 1839/39 in Klagenfurt u. 1839 wieder in Graz. Wachmann, Franziska (Fränzi), geb. 7.10. 1923 Graz; Sängerin. Ausbildung als Balletttänzerin, 1939—42 Tänzerin am Theater in Graz. Daneben Gesangsunterricht an der Musikhochschule Graz. 1942 Debut als Sängerin am Stadttheater Baden bei Wien. 1943/44 am Theater in Brünn u. 1946 am Theater in Graz. 1949/50 am Landestheater Innsbruck, dann am Staatstheater Wiesbaden u. 1952-82 Mitglied der Staatsoper Stuttgart. Als Gast sang sie am Theater am Gärtnerplatz in München, in Paris, an der Volksoper Wien und bei den Bregenzer Festspielen. Sie war mit dem Regisseur Werner Dobbertin (1919-1989) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1961; Kutsch-Riemens 5,3633 u. 7,574. Wachner, Sophie, geb. 10.10. 1877 Wien, gest. 4. 12. 1918 Berlin; Schauspielerin. 1896 Debut u. Engagement bis 1900 am Volkstheater Wien, 1900-08 am Königlichen Schauspielhaus Berlin. Sie trat dann in den Vorstellungen der Calderon-Gesellschaft auf. Während des Ersten Weltkrieges Krankenschwester im Feld. Literatur: Ulrich BV 2,1961; M. Koch, Das Königliche Schauspielhaus in Berlin unter Bolko Graf von Hochberg (Diss. Berlin) 1957. Wachowiak, Jutta, geb. 13.12. 1940 Berlin; Schauspielerin. Absolvierte die Berufsschule für Betriebswirtschaft u. Verwaltung, Stenotypistin u. Sekretärin in versch. Verwaltungsbereichen, Mitglied einer Laienspielgruppe. Studierte 1961-63 an der Staatlichen Hochschule für Film und Fernsehen in PotsdamBabelsberg. Während des Studiums kleinere Filmrollen. 1963 Debut u. Engagement bis 1968 am Hans-Otto-Theater in Potsdam, 1968-70 an den Städtischen Bühnen der Stadt Chemnitz und seit 1970 Mitglied des Ensembles des Deutschen Theaters Berlin. Auch Film- und Fernsehschauspielerin. Literatur: Ulrich BV 2,1961; LThlnt 966; Sucher2 736; Reichow-Hanisch 554; Schauspieler. Theater - Film - Fernsehen (hg. R. Seydel) 1976; I. Pietzsch, Sehnsucht nach dem Unmöglichen Die Schauspielerin Versuch eines Porträts (in: Film u. Fernsehen, Nr. 10) 1980; R. Rehahn, ~ (in: Prisma 12, hg. H. Knietzsch) 1981; Biographisches Hand-

Wachsmann

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buch d. SBZ/DDR 1945-90 (hg. G. Baumgartner u. D. Hebig) 2. Bd., 1997; F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999; K. Weniger, Das große Personenlex. des Films, 8. Bd., 2001; Lex. zum dt.sprachigen Film, Loseblatt. Wachsmann, Elfriede s. Kuzmany, Elfriede. Wachsmann, Franz (in USA: Waxman), geb. 24.12. 1906 Königshütte/Oberschlesien, gest. 24.2. 1967 Los Angeles; Pianist, Dirigent und Komponist. Banklehre, daneben Musikstudium in Dresden, besuchte ab 1923 das Konservatorium in Berlin. 1927 Bekanntschaft mit Stefan Weintraub u. Friedrich Hollaender. Pianist u. Arrangeur bei den „Weintraub Syncopators". 1929/30 Pianist im „Kabarett der Komiker" in Berlin. Komponist u. Arrangeur von Erich Pommer, für den er die Musik zu dem Film „Der blaue Engel" (1930) arrangierte u. einstudierte. 1932 und 1933 komponiert er Lieder für Filme, u. a. „Gruß und Kuß, Veronika". 1933/34 Komponist für Friedrich Hollaenders Kabarett „Tingel-Tangel". Anfangs 1934 wurde er von nationalsozialistischen Schlägertrupps attackiert u. niedergeschlagen. Er emigrierte zunächst nach Paris, w o er zusammen mit Max Colpet Chansons für Marlene Dietrich und Fritz Lang schrieb, u. a. auch die Musik zur Molnar-Verfilmung „Liliom". Seit 1935 als Filmkomponist in Hollywood. 1947 gründete er das Los Angeles Music Festival, das zeitgenössische europäische Komponisten bekannt machte. Er war auch dessen Dirigent. 1949 machte er als Dirigent eine Gastspielreise durch Europa. Er komponierte auch Oratorien („Joshua", UA 1958 Dallas), Konzerte u. klassische Suiten. Seine Oper „Dr. Jekyll and Mr. Hyde" (Text: J. Forsyth) blieb unvollendet.

Wachsmann

trieben zu Weltruhm - Allan Gray u. ~ (in: Fox auf 78, Nr. 8) 1990; K. Weniger, Das große Personenlex. des Films, 8. Bd., 2001; Lex. zum dt.sprachigen Film, Loseblatt. Wachsmann, Joachim (Hans Joachim), geb. 5.10. 1917 Landsberg/Warthe, gest. 19.1. 1950 München; Schauspieler. Nach dem 2. Weltkrieg erstes Engagement in Bremen, dann am Bayerischen Staatsschauspiel. Er war mit Elfriede Kuzmany verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1961. Wachsmann, Julius, geb. 25.4. 1866 Brünn, gest. 20.3. 1936 Wien; Maler, Illustrator und Komponist. Besuchte die Akademie der Künste in Wien, seit 1885 Musikprofessor in Wien, Lehrer an der Staatsgewerbeschule. Er komponierte u. a. Suiten, Klavierstücke, Lieder u. Opern. Werke: Das Hexlein. Komische Oper, UA 1914 Graz; Hildegardt; Der neue Faust; beide nicht aufgeführt. Literatur: Ulrich BV 2,1961. Wachsmann, Jutta, geb. 5.11. 1944 Wien, gest. 31.8. 2002 München; Schauspielerin und Regisseurin. Tochter von Elfriede Kuzmany u. Joachim Wachsmann. Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München. Vermutlich 1967 Debut u. Engagement bis 1970 in Oldenburg, dann in Hamburg u. 1972-74 in Bochum, ebd. auch als Regieassistentin von Peter Zadek. Danach freischaffende Schauspielerin in München, Wiesbaden und Bonn. 1978 erste Regiearbeit am Studiotheater München. Seit 1981 ausschließlich als Regisseurin tätig, u. a. an versch. Theatern in Wien u. München, in Graz, Aachen, am Alten Schauspielhaus Stuttgart u. am Goethe-Theater in Frankfurt/Main. 1987 erste Spielleiterin u. stellvertretende Intendantin am Rheinischen Landestheater Neuss u. freie Regisseurin u. a. am Alten Schauspielhaus Stuttgart, am Landestheater Coburg u. seit einigen Jahren auch in Pforzheim.

Literatur: Ulrich BV 2,1961; Hdb. Exiltheater 2,974; Kabarett-Lex. 416; Verdrängte Musik. Berliner Komponisten im Exil (hg. H. Traber u. E. Weingarten) 1987; P. Cook, ~ was one of the Composers who thought Filmmusic could be an Art (in: Films in Review, Nr. 7) 1968; rororo Filmlex., Bd. 6, 1978; J.-Ch. Horak, Fluchtpunkt Hollywood. Eine Dokumentation zur Filmemigration nach 1933, 1986; One-Way Ticket to Hollywood. Ausstellung (University of Southern California

Literatur: Ulrich BV 2,196; Sucher2 736; M. Dultz, In ein paar Jahren ist das ganz normal. Die Regisseurin ~ (in: Die dt. Bühne 9) 1980; J. Harms, Flimm, Gallé, Ritzel [—]. Endlich mal' ne Frau im Haus (in: ebd. 4) 1988.

Library) 1986; H. Martin, R. Usaczyk, „Die Musik ist in seiner Seele geboren" (in: Filmharmonische Blätter, Nr. 8) 1988; W. Darby, J. DuBois, American Film Music. Major Composers, Techniques, Trends 19151990, London 1990; Ch. Palmer, The Composer in Hollywood, ebd. 1990; H. Krüger, Ver-

Wachsmann, Michael, geb. 1946 Oldenburg/ Holstein; Dramaturg und Übersetzer. Studierte Germanistik, Anglistik u. Amerikanistik in Tübingen u. München, 1974 Dr. phil., 1974/75 Dramaturg am Stadttheater Augsburg, 1976-83 an den Kammerspielen Mün-

Wachsmuth

Wachtel

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chen und seit 1983 dessen künstlerischer Direktor. Übersetzer von Shakespeare-Stücken. Literatur: Sucher2 736; H.-R. Müller, D. Dorn, E. Wendt, Theater für München. Ein Arbeitsbuch der Kammerspiele 1976-83, 1983; Die Münchner Kammerspiele mit D. Dorn und ~ (hg. S. Dultz) 2001. Wachsmuth, Vorname u. Lebensdaten unbek. ; Schauspieler. Kam 1784 mit der Truppe Joseph Bellomos nach Weimar, 1788-91 wieder in Weimar. Weiteres nicht bekannt. Literatur: Chronologie des Theaters zu Weimar (in: Annalen des Theaters, Heft 20, hg. Ch. A. v. Bertram) 1797 (Reprint 1981). Wachsmuth, Cäcilie, Lebensdaten unbek.; Sängerin. Anfänglich Choristin, 1912/13 Solistin in Colmar u. 1913-16 in Danzig. Sie war mit dem Sänger Wilhelm Otto (1873-1932) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1961. Wachsmuth, Gerti (Ps. Gerti Tenger), geb. 22.7. 1905 Wien, gest. 13.4. 1985 ebd.?; Schauspielerin und Tänzerin. Studierte bei Ellen Tels und Ellinor Tordis in Wien. Engagement in Oberhausen, 2 Jahre in Duisburg u. um 1930 Solotänzerin am Stadttheater Darmstadt. Literatur: Ulrich BV 2,1871 (unter Tenger). Wachsmuth, Günther H „ geb. 3.8. 1927 Hamburg; Schauspieler. Besuchte das Schauspielseminar der Hamburger Kammerspiele u. das Schauspielstudio in Rostock. Vermutlich zuerst in Stralsund u. Schwerin engagiert. 1967-70 Schauspieler u. Inspizient in Hamburg, dann in Regensburg, 1975-78 Schauspieler in Lüneburg u. 1979/80 am Theater im Zimmer in Hamburg, danach freischaffend. Literatur: Ulrich BV 2,1961. Wachsmuth, Hans-Jürgen, geb. 3.2. 1940 Aschersleben/Bezirk Halle; Sänger. Gesangsunterricht bei Margarete Bäumer und Rolf Apreck in Leipzig und bei C. Weigand in Halle/Saale. 1965 Debut am Landestheater in Halle/Saale und seither an diesem Haus engagiert. Literatur: Ulrich BV 2,1961; Kutsch-Riemens 5,3634; Seeger 669; E. Krause, M. Schöne, Opernsänger. Porträts, 1979. Wachsmuth, Werner, geb. 8.4. 1940 Memmingen, gest. 27.8. 1977 Saarbrücken; Schauspieler und Regisseur. 1963-65 u. 1969/70 als Gast in Memmingen, 1966-72 in Detmold,

1969/70 auch als Spielleiter. Seit 1972 am Staatstheater Saarbrücken. In der Saison 1971/72 spielte er auch in Bad Segeberg. Literatur: Ulrich BV 2,1961. Wachsmuth-Keilholz, Vorname sowie Geb.datum u. -ort unbek., gest. 1804 Kassel; Sängerin. Schwester von Christiane Magdalena Elisabeth Haßloch (geb. Keilholz). Sängerin am Hoftheater Kassel. Literatur: Kutsch-Riemens 2,1520 (unter Haßloch, Christiane); E. L. Gerber, Neues historisch-biographisches Lex. der Tonkünstler, 4. Bd., 1814. Wachsner, Leon, geb. in Stettin/Pommern Datum unbek., gest. 1.2. 1909 Milwaukee/ Wisconsin; Schauspieler und Theaterdirektor. Anfänglich Kaufmann, ging dann als Schauspieler nach Amerika. Gründete 1884 gemeinsam mit Julius Richard und Ferdinand Weib das Deutsche Theater in Milwaukee. Das Dreierdirektorium eröffnete 1890 das „Neue Deutsche Stadttheater". Nach Richards Tod (1891) und Weibs Weggang führte W. allein die Bühne, die er mit der Deutschen Bühne in Chicago vereinigte. Nach seinem Tod leitete seine Gattin Mary W. bis 1911 die beiden Bühnen. Literatur: Ulrich BV 2,1961. Wachtel, August, Lebensdaten unbek.; Sänger und Schauspieler. Sohn von Theodor W. (I), Bruder von Theodor (II) u. Ferdinand W., 1884/85 am Stadttheater Zürich, 1885/86 Mitglied des Stadttheaters Brünn, 1886/87 in Posen, 1887/88 in Dessau, dann in Magdeburg und 1889-1925 Mitglied des Hoftheaters Dessau, zuletzt als Szenerieinspektor. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Eisenberg 1077; Flüggen 315; Kutsch-Riemens 5,3634; G. Bondi, Fünfundzwanzig Jahre Eigenregie. Geschichte des Brünner Stadttheaters 18821907, 1907. Wachtel, Ferdinand, Lebensdaten unbek.; Sänger. Sohn von Theodor W. (I), Bruder von August u. Theodor W. (II), 1883-85 in Leipzig, 1885/86 in N e w York, 1886-89 in Straßburg, 1889/90 in Stettin, 1890-92 am Stadttheater Freiburg/Br., 1892-94 am Stadttheater Zürich, 1894/95 in Riga, dann je eine Saison in Lodz u. Olmütz u. 1898-1900 in Rostock. Nach diesem Engagement trat er von der Bühne ab und lebte als Konzertsänger und Pädagoge in Hamburg-Eimsbüttel. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Eisenberg 1077; Flüggen 315; Kutsch-Riemens 5,3634.

Wachtel

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Wachtel, Helmut Ernst, geb. 1911 Ort unbek., gest. 24.10. 1942 Afrika (gefallen); Schauspieler und Dramaturg. Vermutlich 1936 Debut als Schauspieler in Krefeld u. Engagement bis 1939, seit 1937 auch als Dramaturg. 1939/40 in Stettin u. seit 1941 am Stadttheater Elbing. Literatur: Ulrich BV 2,1962. Wachtel, Roman, geb. 1905 Lemberg, 1941 verschollen! Bühnenbildner. Seit 1914 in Wien, besuchte die Akademie für Kunst und Gewerbe, Schüler von Oskar Strnadt, mit dem er zahlr. Bühnenbilder für Inszenierungen Max Reinhardts schuf. 1939 emigrierte er nach Belgien. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,974. Wachtel, Theodor (I), geb. 10.3. 1823 Hamburg, gest. 14.11. 1893 Frankfurt/Main; Sänger. Anfänglich Kutscher. Seine Stimme wurde zufällig entdeckt und von Julie Grandjean ausgebildet, erstes öffentliches Auftreten bei einer Benefizvorstellung am Stadttheater Hamburg. Eigentliches Debut 1849 an dieser Bühne. Dann weitere Gesangsstudien. Vermutl. 1850 kurze Zeit am Hoftheater Schwerin und am Hoftheater Dresden. 1852-54 am Stadttheater Würzburg, weitere Gesangsstudien. 1854-56 am Hoftheater Darmstadt, 1856/57 am Hoftheater Hannover u. 1857 am Hoftheater Kassel. Wegen widriger Umstände entfloh er diesem Engagement (seiner Bitte nach Lösung des Kontraktes wurde nicht stattgegeben). Dieser Vertragsbruch hatte zur Folge, daß er an keinem Theater mehr ein festes Engagement erhielt. Er trat daher nur mehr als Gastsänger auf, u. a. an den Hofopern in Berlin, Dresden und Wien, seit 1862 ständiger Gast an der Covent Garden Opera in London, 1869 in Paris, 1871/72 Nordamerikatournee. 1887 trat er von der Bühne und 1893 vom Konzertpodium ab. Er lebte in Wiesbaden. Seine Söhne August, Ferdinand und Theodor (II) waren ebenfalls Sänger. Literatur: Ulrich BV 2,1962; A D Β 40,424; Eisenberg 1076; Flüggen 315; Katalog 2/IV.394; Kutsch-Riemens 5,3634; Seeger 669; Hamburger Theater-Dekamerone (hg. A. Philipp) 21881; J. Lewinsky, ~ (in: J. L., Theatralische Carrieren) 1881; 1886; M. Rudolph, Rigaer Theater- u. TonkünstlerLex., 1890; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995; E. Luther, So singe, Held! Biographie eines Stimmfaches. Teil 1: Wagnertenöre der Wagnerzeit (1842-1883) 1998.

Wächter

Wachtel, Theodor (II), geb. 1841 Ort unbek., gest. 12.12. 1874 (nach anderer Quelle 2. 1. 1875) Dessau/Anhalt; Sänger. Sohn von Theodor W. (I), Bruder von August u. Ferdinand W., gelernter Goldschmied. Engagements in Leipzig, Düsseldorf, 1868/69 an der Hofoper Wien u. dann in Dessau. 1873 mußte er wegen eines Halsleidens die Bühnenlaufbahn aufgeben und lebte als Goldschmied in Dessau. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Eisenberg 1077; Katalog 2/1V,397; Kutsch-Riemens 5,3634 u. 6,639. Wachtel, Victor, geb. in Brünn, Lebensdaten unbek.; Schauspieler und Regisseur. Engagements u. a. am Interimstheater in Brünn, 1884/85 in Köln u. 1885/86 in Hamburg. 1886-88 am Stadttheater Brünn, auch als Regisseur. Dann in Berlin, 1890-92 am Hoftheater Weimar, hierauf in Dessau u. 1893-98 am Raimundtheater in Wien. Dann nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Flüggen 315; Katalog 3/V,624; G. Bondi, Fünfundzwanzig Jahre Eigenregie. Geschichte des Brünner Stadttheaters 1882-1907, 1907; E. Breslmayer, Die Geschichte des Wiener Raimundtheaters von 1893 bis 1973. 80 Jahre Wiener Raimundtheater (Diss. Wien) 1975. Wächter (eigentl. Wächter), Ernst, geb. 19.5. 1872 Mühlhausen/Elsaß, gest. August 1931 Leipzig; Sänger. Anfängl. kaufmännischer Lehrling, dann Gesangsausbildung bei Albert Goldberg in Leipzig. 1894 Debut und Engagement bis 1909 am Hoftheater Dresden, 1910/11 am Stadttheater Zürich, 1915-19 in Leipzig, dann Gesangspädagoge. 1896-99 sang er bei den Bayreuther Festspielen. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Eisenberg 1077; Kutsch-Riemens 5,3635; Seeger 669. Wächter, Karl, geb. 25.3. 1885 München; Musiklehrer und Komponist. Studierte Philologie u. Musikwissenschaft an der Univ. München, Privatmusiklehrer. Nach dem 1. Weltkrieg Assistent des Komponisten H. W. von Waltershausen, 1920-27 Lehrer für klassische Philologie in Weiden u. seit 1927 in Augsburg. Er komponierte vor allem Lieder. Er war mit der Konzertsängerin Elisabeth Inselberger verheiratet. Werke (nur für die Bühne): Der Trudenstein. Oper; Die Zaubergeige (nach Pocci) Märchenoper; Fichtl und Nadelina. Weihnachtsmärchen; Die Uhr. Tanzpantomime. Alle vermutl. nicht aufgeführt. Literatur: Ulrich BV 2,1962.

Wachtmeister

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Wachtmeister, (Hans) Axel von, Lebensdaten unbek.; Sänger, Schauspieler und Regisseur. Seit 1938 Mitglied des Saarländischen Staatstheaters Saabrücken als Opern- und Operettenbuffo sowie als Spielleiter der Operette, seit 1980 als Ehrenmitglied. Nach 1990 nicht mehr nachgewiesen. Literatur: Ulrich BV 2,1962. Wachutka, Elisabeth Maria, geb. 23.1. 1960 Cham/Oberpfalz; Sängerin. Gesangsausbildung am Konservatorium und an der Musikhochschule in München, u. a. bei Josef Metternich. Weitere Studien u. a. bei Erika Köth u. Gustav Kuhn. 1983 Debut u. 1984-89 Engagement am Opernhaus Bonn. 1990-93 Mitglied des Staatstheaters Oldenburg. Seit 1994 freischaffend. Mit mehreren Opernhäusern ist sie durch Gastspielverträge verbunden, u. a. 1991 mit der Staatsoper Hamburg, 1992/93 mit dem Staatstheater Saarbrücken, 1997/98 mit der Staatsoper Prag. Als Gast singt sie u. a. auch an der Deutschen Oper Berlin, am Teatro San Carlo in Neapel u. am Teatro Verdi in Triest. Literatur: Kutsch-Riemens 6,223 u. 7,611. Wack, Eva (Ps. Eva Marée), geb. 21.4. 1889 Kolberg/Pommern, gest. 7.3. 1916 Halle/ Saale; Schauspielerin. 1909 Debut u. Engagement bis 1912 in Koblenz, dann am Stadttheater Halle/Saale. Literatur: Ulrich BV 2,1962. Wack, Martin, geb. um 1818 Prag, gest. 13.7. 1897 Berlin-Friedenau; Sänger und Dirigent. In den 40er und 50er Jahren des 19. Jahrhunderts in Olmütz, Lemberg und Brünn engagiert. 1847/48 und 1851/52 Mitglied der Hofoper Wien, dann in Prag. Später Musiklehrer und Dirigent in Magdeburg. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Katalog 2/IV.387 u. 2/IV.532. Wack, Minna s. Langer-Zlaski, Minna. Wacker, Franz, geb. 16.7. 1944 Ort unbek.; Schauspieler. Ausbildung an der OttoFalckenberg-Schule in München, 1971 Debut u. bis 1973 Engagement am Staatstheater Hannover, 1973-78 an den Städtischen Bühnen Heidelberg, 1978-80 in Bruchsal u. 1980-83 an der Theatermanufaktur in Berlin. Dann vorwiegend bei Tournee-Ensembles u. als Gastschauspieler, u. a. bei den Kreuzgangspielen in Feuchtwangen u. seit 1999 bei den Brüder-Grimm-Märchenfestspielen in Hanau.

Wackernagel

Wacker, Friedrich, geb. 18.6. 1901 Ort unbek.; Schauspieler, Regisseur und Intendant. 1924 Debut am Stadttheater Eger, 1925 in Pilsen. 1926-30 am Landestheater Sondershausen, auch als Spielleiter. 1931/32 Schauspieler und Oberspielleiter des Schauspiels in Stralsund, 1932/33 in dens. Funktionen in Greifswald. 1933-35 Oberspielleiter, 1935 kommissarischer u. 1936-44 Intendant des Stadttheaters Rostock. 1949 am Städtebundtheater Ludwigslust u. am Stadttheater Greifswald, dann in Schwerin u. am Stadttheater Konstanz. Seit 1954 als Schauspieler und Spielleiter an der „Insel" in Karlsruhe. Nahm um 1965 krankheitsbedingt seinen Bühnenabschied. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Kürschner 774; Theater! Aus der Geschichte der Rostocker Bühnen (hg. M. Redieck u. A. Schade) 1995; T. Eicher, B. Panse, H. Rischbieter, Theater im „Dritten Reich", 2000. Wacker, Johannes, Geb.datum u. -ort unbek.; Sänger und Schauspieler. Besuchte die Kunstakademie Düsseldorf, 1968-71 Sänger u. Texter der Düsseldorfer Trash-Band „Harmonium". Danach Schauspielausbildung an der Schauspielschule Bochum. 1974 Debut u. Engagement bis 1980 am Schauspiel Bochum. 1980-87 am Schauspielhaus Nürnberg, dann an den Städtischen Bühnen Freiburg. 1991/92 in Dresden, dann in Mainz u. Gießen. 1996-98 Mitglied des Schauspielensembles Krefeld, 1998/99 in Luzern, dann vermutlich freier Schauspieler. Wacker, Martin, geb. 21.8. 1968 Karlsruhe; Schauspieler, Kabarettist und Journalist. 1990-92 Volontariat zum Redakteur u. Moderator bei Radio Badenia, Gründungsmitglied des Komedykabaretts „Rastetter & Wacker". Zahlreiche eigene Kabarettprogramme. Seit 1989 Schauspieler u. zeitweise auch Dramaturg am Sandkorn-Theater in Karlsruhe. Wackermann, Martha mann, Martha.

s.

Michel-Wacker-

Wackernagel, Christof, geb. 27. 8. 1951 Ulm; Schauspieler u. Schriftsteller. Sohn des Schauspielerehepaares Erika u. Peter W., 1966 Debut am Theater der Jugend in München, spielte auch in Filmen u. gründete mit Freunden die „Fantasia Druckerei". 1977 schloß er sich der RAF (Roten Armee Fraktion) an, im selben Jahr geriet er mit Gert Schneider in eine Polizeikontrolle und schoß auf die Polizisten. Er wurde wegen versuchten Mordes und Mitgliedschaft in einer terrò-

Wackernagel

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ristischen Vereinigung zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. 1987 auf Bewährung freigelassen, Regieassistent u. 1997 Dramaturg am Schauspielhaus Bochum. Lebt als freier Schriftsteller und Schauspieler in der freien Szene in Bochum. 1990 wurde sein Stück „Der endliche Sieg" (in eigener Regie) in Kassel uraufgeführt. Literatur: Ulrich BV 2,1963; „Keiner hat gesagt, das Stück ist schlecht". ~ im Gespräch im Jeder-Art-Interview (in: Jeder Art - Heiligenhaus, Heft 7) 1992; T. Tuma, Die Rolle eines Lebens (in: Der Spiegel Nr. 20) 2001. Wackernagel (auch W.-Ritzen), Erika (geb. Ritzen), geb. 19.6. 1925 Ulm, gest. Juli 1995 Mallorca/Spanien; Schauspielerin. 1949 in Freiburg, dann am am Stadttheater Ulm, später einige Jahre Journalistin. Mitte der 70er Jahre Rückkehr zur Bühne, Gastschauspielerin u. a. 1975 am Württembergischen Staatstheater Stuttgart, an der Landesbühne Esslingen sowie an der Freien Volksbühne Berlin, 1983/84 am Thalia-Theater Hamburg und 1984/85 an den Kammerspielen München. Auch Fernsehtätigkeit. Sie war mit Peter Wackernagel verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1963; Huber 1069. Wackernagel, Katharina, geb. um 1980 Kassel mögl.; Schauspielerin. Tochter von Sabine W., stand bereits siebenjährig auf der Bühne. Sie spielte dann am Theater in Kassel. Seit 1997 vorwiegend Fernseh- u. Filmschauspielerin. Wackernagel, Peter, geb. 10.4. 1913 Leipzig, gest. 26.7. 1958 Ulm; Dramaturg, Regisseur und Intendant. Studierte an den Universitäten in München u. Köln. 1944 Hilfsspielleiter in Stuttgart, 1945 Debut als Regisseur an der Württembergischen Landesbühne, ebd. bis 1946 engagiert, gleichzeitig bis 1947 auch in Tübingen. 1947-49 an den Städtischen Bühnen Freiburg/Br., 1950-54 Oberspielleiter an der Städtischen Bühne Ulm und seit 1954 ebd. Intendant. 1950 gründete er in Ulm das Einraumtheater „Podium". Er war mit Erika Ritzen (s. W., Erika) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1963; Kürschner 774; Zwischen Traumtheater u. Arena. Zum Gedenken an Intendant der Städtischen Bühne Ulm 1954-1958, 1958. Wackernagel, Sabine, Geb.datum u. -ort unbek.; Schauspielerin und Sängerin. Schauspielausbildung in München. Vermutlich 1966 Debut in Wunsiedel, 1967/68 in Memmingen, 1968/69 in Ingolstadt, 1971-74 in Tübingen.

Wächter

1976-83 Mitglied des Stadttheaters Freiburg/ Br., 1983-93 in Kassel, seit 1993 Mitglied der Bühnen der Stadt Bonn. In der Saison 1998/99 spielte sie auch in Hannover. Wackernhagen, Hilde, geb. 1945 Frankfurt/ Main; Kabarettistin, Kabarettautorin u. Regisseurin. Studierte Schul- u. Erwachsenenpädagogik in München u. Frankfurt/Main. 1979-82 trat sie in „Karl Napps Chaos Theater" in Frankfurt/Main auf. Seit 1986 vorwiegend Regisseurin u. Solokabarettistin am Theater u. Fernsehen. Schreibt Satiren für den Rundfunk und für Zeitschriften, seit 1994 regelmäßige satirische Beiträge im „ Magazin Z" und im „Kanal 4". Seit 1994 tritt sie zusammen mit Barbara Küster auf. Literatur: Kabarett-Lex. 416; S.-I. Wagner, Comedy-Lex., 1999. Wackers, Coba, geb. 3.4. 1909 WuppertalElberfeld, gest. 22. 10. 1985 Frankfurt/Main; Sängerin. Private Gesangsausbildung, während ihres Studiums sang sie bereits kleine Rollen am Opernhaus in Köln, 1931/32 am Stadttheater Dortmund, 1932-34 am Stadttheater Krefeld und 1934-64 Mitglied der Oper Frankfurt/Main. An diesem Opernhaus wirkte sie in einigen UA mit, u. a. sang sie am 20. 2. 1943 die Titelrolle in „Die Kluge" von Carl Orff. Sie gastierte u. a. in Amsterdam, Berlin, 1942-44 in Barcelona, 1943 bei den Salzburger Festspielen und 1944 an der Staatsoper Dresden. 1964 zog sie sich von der Bühne zurück und lebte als Gesangspädagogin in Frankfurt/Main. Literatur: Ulrich BV 2,1963; Kürschner 774; Kutsch-Riemens 5,3635. Wackwitz, Franz, geb. 30. 9. 1845 Tanneberg/ Sachsen, gest. 23.11. 1902 Sondershausen/ Thüringen; Schauspieler, Sänger und Theaterdirektor. 1873 als Sänger in Ulm, 1879 als Sänger u. Schauspieler in Freiburg, 1883-85 in Danzig, 1885/86 an der Deutschen Bühne in New York, 1886/87 in Basel, 1890/91 in Chemnitz. Dann privatisierte er einige Jahre. 1894/95 trat er in Bern auf u. seit 1896 war er Direktor des Fürstlichen Theaters in Sondershausen. Literatur: Ulrich BV 2,1963; Biogr. J b . 7/121. Wächter, Alexander, geb. 24.7. 1948 Graz; Schauspieler. Absolvierte die Musikakademie in Wien. 1970 erstes Engagement im Musical „Hair", mit dem er in Hamburg, Berlin u. Wien gastierte. Dann studierte er Jura.

Wächter

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1974-79 Mitglied des Theaters in der Josefstadt Wien, 1979/80 am Württembergischen Staatstheater Stuttgart, 1981-84 am Renaissance-Theater Berlin u. seit 1985 an den Staatlichen Schauspielbühnen in Berlin. Seit 1988 Mitglied des Theaters in der Josefstadt Wien. Er spielt auch bei den Salzburger Festspielen. Seit 1974 auch Fernsehtätigkeit. Er ist mit der Kulturkritikerin Liesbeth Böhm verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Huber 1070. Wächter, Augusta (geb. Egner), geb. 1847 Schloß Feilhofen/Steiermark, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin. Erster Gesangsunterricht bei A. Prelinger in Graz, weitere Gesangsstudien bei Josef Gänsbacher in Wien. Erstes Engagement in Danzig, dann am Hoftheater Wiesbaden und an den Stadttheatern Aachen, Stettin u. Düsseldorf. Seit 1877 war sie mit dem Schauspieler Georg W. verheiratet u. trat mit ihm gemeinsam auf. Sie dürfte um die Jahrhundertwende von der Bühne abgetreten sein, u. lebte um 1910 als Gesangslehrerin in Freiburg/Breisgau. Literatur: Jansa 771. Waechter, Bruno, Lebensdaten unbek.; Schauspieler und Theaterdirektor. 1908 Debut in Heidelberg, dann an versch. Bühnen engagiert, u. a. in Kiel, Wiesbaden und am Hof theater Meiningen. Privatdirektor des Theaters in Mühlhausen, 1922-28 Direktor des Theaters in Nordhausen. Dann Schauspieler in München: an den Kammerspielen, am Deutschen Theater und am Volkstheater. Schon früh nationalsozialistisch engagiert. 1933—40 Oberspielleiter und Intendant des Landestheaters in Bunzlau, dann Intendant des neuen Stadttheaters in Bielitz, 1933 auch Leiter des Kurtheaters Salzbrunn. Seit 1943 Landesleiter der Reichskammer Theater, Gau Oberschlesien. Literatur: Ulrich BV 2,1963. K. Weber, Geschichte des Theaterwesens in Schlesien, 1980; T. Eicher, B. Panse, H. Rischbieter, Theater im „Dritten Reich", 2000. Waechter, Eberhard, Freiherr von, geb. 9. 7. 1929 Wien, gest. 29.3. 1992 ebd. (während eines Spaziergangs im Wienerwald); Sänger und Operndirektor. Studierte anfangs Klavier und Musiktheorie an der Musikhochschule in Wien, dann Gesang bei Elisabeth Radó. 1953 Debut an der Volksoper Wien, seit 1955 Mitglied der Staatsoper Wien. Hier sang er u.a. am 23. 5. 1971 in der UA der Oper „Der Besuch der alten Dame" von Gottfried von Einem. Er gastierte an der Mailänder Scala,

Wächter

an der Covent Garden Opera London, an den Staatsopern von Berlin, München u. Stuttgart sowie in Rom und Brüssel. 1960/61 sang er an der Met in N e w York, seit 1956 wirkte er bei den Salzburger und 1958-66 bei den Bayreuther Festspielen mit. Auch Konzert- u. Liedersänger. 1987-91 Direktor der Volksoper und seit 1991 Direktor (mit loan Holender) der Staatsoper Wien. Im Mai 1983 sang er zum letzten Mal in der Staatsoper u. im Jänner 1987 in der Volksoper. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Kürschner 774; Riemann 2,872 u. Erg.bd. 2,861; Kutsch-Riemens 5,3635; 6,639 u. 7,574; Seeger 669; 100 Jahre Wiener Oper am Ring. Jubiläumsausstellung (Gesamtgestaltung der Ausstellung: A. Witeschnik) 1969; /. Fabian, Über Pläne, Konzepte und Schwierigkeiten des „Managements" (in: Opernwelt 9) 1987; ders., Aus Liebe zur Oper. Gespräch mit ~ u. loan Holender, dem designierten Leitungsteam der Wiener Staatsoper (in: ebd. 11) 1988; W. Vollenberg, Wien wechselt [zu ~ u. I. Holender] (in: Die dt. Bühne 10) 1989; Zum Tode von Ein Verfechter des EnsembleTheaters (in: Opernwelt 5) 1992; A. Pâris, Klassische Musik im 20. Jahrhundert, 21997; Zum Gedenken: ~ (1929-1992). I. Holender, M. Prawy, H. Zednik erinnern sich (in: Wiener Staatsoper, Opernjournal 7) 1997; K. Haberland, Begegnungen mit ~ (in: Volksoper Wien. Ein musikalisches Nachrichtenmagazin) 1997; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997; Ch. Wagner-Trenkwitz, Der Weg ins zweite Jahrhundert: Direktion ~ 1987-1982 (in: Die Volksoper. Das Wiener Musiktheater) 1998. Wächter, Erich, geb. 3. 7. 1945 Jöllenbeck bei Bielefeld; Dirigent. Besuchte die Musikakademie in Berlin. 1971-74 in Kaiserslautern, anfänglich als Solorepetitor, 1973/74 auch Dirigent u. Studienleiter. 1974-77 Dirigent u. Studienleiter in Saarbrücken, 1977-85 Dirigent am Badischen Staatstheater Karlsruhe. 1984/85 als Gast auch in Wiesbaden. 1986/87 Dirigent in Darmstadt, 1986/87 als Gastdirigent am Nationaltheater Mannheim, 1987-90 erster Kapellmeister am Nationaltheater Mannheim. 1990-2002 G M D in Lübeck, ab 2002/03 G M D am Landestheater Detmold. Gastdirigent u. a. in Hamburg, Hannover u. Köln. Literatur: Ulrich BV 2,1962; G. Halasz, ~ (in: Opernwelt 9) 1990; Mannheim und sein Nationaltheater (hg. L. Homering, Κ. v. Welck), 1998. Wächter, Ernst s. Wächter, Ernst.

Waechter

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Waechter, Franz, geb. 1952 Wien; Sänger. Sohn von Eberhard W., Gesangsausbildung bei Elisabeth Rado. Vermutlich 1977 Debut u. seit damals Mitglied der Volksoper Wien, 1982-90 u. 1991-96 auch an der Staatoper Wien. 1979/80 als Gast in Linz u. St. Gallen, 1981/82 u.a. in Kassel u. 1986-88 an der Staatsoper Stuttgart. Waechter, Friedrich Karl, geb. 3.11. 1937 Danzig; Karikaturist, Schriftsteller und Regisseur. Kam 1945 nach Schleswig-Holstein. Studierte an der Kunstschule Alsterdamm in Hamburg Gebrauchsgraphik. Anfänglich Werbegraphiker in Freiburg/Br., seit 1962 Mitarbeiter bei versch. Zeitschriften, Chefgraphiker der Satirezeitschrift „pardon", zuletzt beim Satiremagazin „Titanic", das er 1981 mitbegründete. Autor u. Illustrator von Kinderbüchern, Verfasser von (Kinder)stücken u. Regisseur (tw. seiner eigenen Stücke) in München. Werke (nur für die Bühne): Die Beinemacher, aufgeführt?; Pustekuchen, UA 1975 Frankfurt/Main; Schule mit Clowns, UA 1975 ebd.; Die Bremer Stadtmusikanten, UA 1977 ebd.; Kiebich und Dutz, UA 1979 ebd. (1988 verfilmt); Der Teufel mit den drei goldenen Haaren, UA 1981 München (UA der Neufassung 1988); Nach Aschenfeld, UA 1984 ebd.; Ausflug mit Clowns, UA 1985 Bochum; Der Schweinehirtentraum, UA 1990 Göttingen; Luzi, UA 1991 Essen; Ixypsiolonzett. Ein Clownstück, UA 1991 Frankfurt/Main; Verena Reinhardt erzählt vom Teufel mit den 3 goldenen Haaren, UA 1991 Göttingen; Die letzten Dinge, UA 1992 ebd.; Die Galoschen des Glücks (von K. Campbell nach F. K. W.) UA 1992 London, dt. EA 1993 Zürich; Der Gesang meiner Frau. 13 Stücke aus „Die letzten Dinge", UA 1992 Göttingen; Müllers Hut, UA 1993 ebd.; Frankensteins Monster. Schauspiel (Musik: U. Thiem) UA 1993 Nürnberg; Die Eisprinzessin, UA 1993 Hannover; Bremer Wind. Musical nach den Bremer Stadtmusikanten (Musik: R. Huber u. T. Matheis) UA 1995 München; Die elenden Vier. Singspiel nach den Bremer Stadtmusikanten (Musik: Ch. Weghoff, A. Arnold) UA 1995 Hannover; Das Pferdeauge. Erzähl-Monolog, UA 1996 Hannover; Lysistrate. Eine musikalische Belagerung (Musik: K. Böhm) UA 1997 Göttingen; Der junge Rabe, UA 1998 Bad Hersfeld; Die Aschenputtler, UA 1998 Oberhausen; Der Notnagel. Monolog, UA 2001 Hamburg. Literatur: Ulrich BV 2,1963; LThlnt 968; Sucher2 737; M. Schedler, Experimenta 5: Kindertheater als Volkstheater (u. a. zu ~ s

Wächter

.Schule mit Clowns') (in: Theater heute 8) 1975; G. Jäger, Das Verwesertum und seine Randerscheinungen. Ein Traum u. 3 Beispiele für experimentelles Theater (u. a. zu —s .Schule mit Clowns') (in: ebd. 13) 1975; ders., Kindertheater. Kein Grund auszuruhen (u. a. zu .Pustekuchen' in Frankfurt) (in: ebd. 2) 1976; D. S toll, Jeder wundert sich dann, worüber die anderen lachen. Der .Schule mit Clowns'-Autor ~ über seine Arbeit (in: Die dt. Bühne 4) 1979; C. Sautter, Der lange Stille mit dem spitzen Stift. Porträt (in: Petra, Heft 2) 1983; M. Skasa, „Pausenclowns im Welttheater" (in: Theater heute 12) 1984 (zu .Nach Aschenfeld'); R. Meyer, Stille Schönheit, edle Komik (in: ebd. 6) 1992 (zu ,Die letzten Dinge'); H. Rischbieter, Ulrich Khuons Start in Hannover: ein Anfang, nicht mehr (u. a. zu ~ s .Eisprinzessin' UA) (in: Theater heute 11) 1993; A. Verstappen, „Auf den Igel laß ich nichts kommen". Gespräch (in: A m Erker, Heft 37) 1999. Wächter, Georg, geb. 9.8. 1849 Leisnig/ Sachsen, gest. 26.1. 1906 Freiburg/Breisgau; Schauspieler und Regisseur. Ausbildung bei Emil Bürde in Dresden. 1872/73 in Frankfurt/Oder, dann an versch. Theatern, 1885/86 in Zürich, 1886-88 in Aachen, 1888-90 in Straßburg, 1890/91 in Bremen, 1891/92 am Stadttheater Magdeburg, 1892/93 als Gast in Heidelberg, 1893/94 u. 1900/01 als Regisseur in Metz u. 1894-98 in Erfurt. 1898-1900 Regisseur u. Schauspieler in Breslau, 1901/02 in dens. Funktionen in Mannheim, 1902-04 in London u. 1904/05 in Bern. Nach diesem letzten Engagement übersiedelte er nach Freiburg. Er war mit der Sängerin Augusta Egner (s. W., Augusta) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Flüggen 315. Wächter, Hans-Christof, geb. 1940 Ort unbek.; Dramaturg, Regisseur, Schauspieler und Reiseschriftsteller. Studierte Theaterwissenschaft, Germanistik u. Kunstgeschichte an der Freien Univ. Berlin u. in Köln, Dr. phil., 1972-74 Dramaturg an den Städtischen Bühnen Münster, 1974-76 Dramaturg, Spielleiter u. Schauspieler in Gießen, 1976-80 Chefdramaturg u. Spielleiter, seit 1978 Schauspieldirektor an den Bühnen der Landeshauptstadt Kiel. Dann freischaffend, u. a. Gastregisseur in Neuss u. Münster. 1988-90 Regisseur in Mainz, dann wieder freischaffend u. seit 1999 Regisseur in Coburg. 1973 erschien von ihm eine Sozialgeschichte des dt. Exiltheaters „Theater im Exil". Er schreibt Reisereportagen für versch. Zeitschriften, u.a. für die „Zeit" und die „Frankfurter

Wächter

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R u n d s c h a u " . An Reisebüchern sind von ihm u . a . erschienen: 1992 „Hiddensee" u. 1999 „Transatlantische Passage ". Wächter, J o h a n n Michael, geb. 2.3. 1794 (nach a n d e r e r Quelle 1796) N a p p e r s d o r f / Niederöst., gest. 26.5. 1853 Dresden; Sänger. Studierte J u r a in Wien, d a n e b e n Chorist am Kärntnertortheater. 1818 Debut u n d Engagem e n t bis 1819 a m T h e a t e r in Klagenfurt, 1819-21 a m O p e r n h a u s in Graz, gleichzeitig Gesangsstudien. 1821-24 a m Deutschen T h e a t e r in Budapest, 1823 als Gast a n der Hofoper Wien u. 1824/25 am Theater a n der Wien. 1825-27 a m Königstädtischen Theater Berlin u. 1827-53 Mitglied des Hoftheaters Dresden. An dieser O p e m b ü h n e sang er in d e n UA von drei Opern Richard Wagners: a m 20. 10. 1842 d e n Orsini in „Rienzi", a m 2. 1. 1843 die Titelpartie im „Fliegenden Holländer" u n d a m 19. 10. 1845 d e n Biterolf im „Tannhäuser". Auch Konzert- u. Kirchensänger. Er war seit 1820 mit der Sängerin Therese Wittmann (s. W., Therese) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Wurzbach 52,60; Eisenberg 1078; Flüggen 316; Katalog 2/IV.361; Blum 7,180; Kutsch-Riemens 5,3636; H. A. Mansteld, Wiener Theaterleute auf Wanderschaft (in: J a h r b u c h der Gesellschaft der Wiener Theaterforschung 11) 1959; O. Rudan, Die Schauspieler u. Sänger a m Ständischen T h e a t e r in Klagenfurt 1810-1868, 1973; O. Fambach, Das Repertorium des Königlichen Theaters u n d der italienischen O p e r zu Dresden 1814-1832, 1985; H.-J. Bauer, R. Wagner Lexikon, 1988. Wächter, Julie s. Wächter, M a g d a l e n a . Wächter, Karl von, geb. 1774 Stuttgart, gest. 1828 Ort unbek.; Intendant. Sohn des dänischen G e s a n d t e n in Stuttgart. 1807-14 Direktor der Hofmusik des Theaters in Stuttgart, seit 1811 mit e i n e m ihm vorgesetzten Oberi n t e n d a n t e n . 1814 seines Amtes enthoben, d a n n Direktor der Hofkonzerte. 1816-20 Int e n d a n t des Hoftheaters. 1820 w e g e n Krankheit beurlaubt. Literatur: R. Krauss, Das Stuttgarter Hoftheater von d e n ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, 1908; N. Stein, Das württembergische Hoftheater im Wandel (1767-1828) (in: „O Fürstin der Heimath!" Glückliches Stutgard, hg. Ch. J a m m e u. O. Pöggeler) 1988; Musik u n d Musiker am Stuttgarter Hoftheater (1750-1918). Quellen u. Studien (hg. R. Nägele) 2000. Wächter, M a g d a l e n a (auch Julie), geb. 1825 Wien, Todesdatum u. -ort unbek.; Sängerin

Wächter

u n d Schauspielerin. Tochter des S ä n g e r e h e p a a r e s J o h a n n Michael u. Therese W., Ausbildung bei ihren Eltern. 1842 Debut in Leipzig, 1842/43 Sängerin u n d Schauspielerin am Hoftheater Weimar u. 1843-47 Mitglied des Hoftheaters Dresden. 1847 trat sie von der Bühne ab. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Wurzbach 52,60; Flüggen 316; Blum 7,322 (im Artikel W., Therese); Kutsch-Riemens 5,3636. Wächter, Max, geb. 19.6. 1904 Hamburg, gest. 8.6. 1970 Buenos Aires; Schauspieler, Regisseur u n d Inspizient. Ausbildung bei Carl Wagner. 1921 Debut am Stadttheater Wandsbeck, 1922/23 a m Stadttheater N a u m burg/Saale, 1923 a n d e n Kammerspielen u. 1925/26 a m Deutschen Landestheater, beide Hamburg. Seit 1926 an d e n B ü h n e n in Oldenburg, L ü n e b u r g (1929/30), Flensburg, Bremen (1931/32) u n d a m Carl-SchultzeT h e a t e r Hamburg, seit 1931 auch als Regisseur. 1932 ging er als Schauspieler, Tourneeleiter u n d Abendregisseur mit d e m Ensemble von Siegfried Arno auf Tournee in die Schweiz. 1933 schloß er sich d e m Jüdischen Kulturbund in H a m b u r g a n u n d w u r d e Mitglied des Kabaretts „Die Rosenrote Brille". 1934 g r ü n d e t e er die „Künstlerischen H a n d p u p p e n s p i e l e " in H a m b u r g u. trat mit ihnen auch innerhalb a n d e r e r Jüdischer Kulturb ü n d e auf. 1938 Emigration nach Argentinien. Im August 1939 eröffnete er im Teatro Lasalle die erste deutschsprachige Bühne in Argentinien, 1940 aufgelöst. Anschließend bis 1945 u. seit 1948 Mitglied als Schauspieler u. Regisseur a n Walter Jacobs „Freier Deutschen Bühne" (seit 1960 „Deutsches Theater" in Buenos Aires). 1946 g r ü n d e t e er die „Musikalischen Künstlerspiele", a n der seine (zusammen mit Alexander Berger) verfaßte Faust-Parodie „Der Teufel ist los" aufgeführt wurde. G e m e i n s a m mit Berger leitete er 1947 auch die Kammerspiele. Er schrieb Kabarettrevuen. Literatur: Ulrich BV 2,1962; Hdb. Exiltheater 2,974; Ein T h e a t e r m a n n im Exil: P. Walter J a c o b (hg. U. N a u m a n n ) 1985; B. Müller Wesemann, T h e a t e r als geistiger Widerstand. Der Jüdische Kulturbund in H a m b u r g 19341941, 1997. Wächter, Therese (geb. Wittmann), geb. 31.8. 1802 Wien, gest. 3.10. 1879 Dresden; Sängerin u n d Schauspielerin. Trat 1818/19 in kleinsten Rollen am Kärntnertortheater in Wien auf, 1819-21 erstes E n g a g e m e n t in Graz. N a c h der Heirat (1820) mit ihrem Bühnenkollegen J o h a n n Michael W. war sie mit ihm ge-

Wächter

Wälterlin

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meinsam engagiert: 1821-24 am Deutschen Theater in Budapest, 1823 als Gast an der Hofoper Wien u. 1824/25 am Theater an der Wien. 1825-27 am Königstädtischen Theater Berlin u. 1827-64 als Mitglied des Hoftheaters Dresden. A m 2. 1. 1843 sang sie in der UA der Oper „Der fliegende Holländer" von Richard Wagner die Rolle der Mary. Literatur: Ulrich BV 2,2050 (unter Wittmann); Wurzbach 52,61; Eisenberg 1078 (im Artikel ihres Gatten Johann Michael W.); Flüggen 316; Katalog 2/IV, 355; Blum 7,322; Kutsch-Riemens 5,3636 (im Artikel ihres Gatten Johann Michael W.); C. Ledebur, Tonkünstler-Lexicon Berlin's von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, 1861; R. Prölss, Geschichte des Hoftheaters zu Dresden. Von seinen Anfängen bis zum Jahre 1862, 1878; O. Fambach, Das Repertorium des Königlichen Theaters und der italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985. Wächter, Wilhelmine Constanze s. VestriWächter, Wilhelmine Constanze. Wächtershäuser, Gabriele, geb. um 1920 Ort unbek., gest. 21.12. 1992 Heidelberg; Schauspielerin. An versch. Bühnen engagiert, u. a. in Heidelberg. Später Sprecherzieherin und Regisseurin der Theatergruppe an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg. Literatur: Ulrich BV 2,1962. Wäger, Dirk, geb. 1959 Ort unbek.; Schauspieler. Besuchte die Schauspielschule in Berlin-Schöneweide, vermutl. seit 1980 in Frankfurt/Oder engagiert. Auch Film- u. Fernseharbeit. Literatur: F.-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDR-Stars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999. Wäger, Elisabeth, geb. 9.10. 1942 Rankweil/ Vorarlberg; Schriftstellerin und Dramaturgin. Nach einem 3jährigen Parisaufenthalt war sie in der freien Kulturszene in Vorarlberg tätig. Seit 1979 in Wien, freie Schriftstellerin, 1990-97 verantwortlich für die Programmreihe Zeit/Schnitte bei den Wiener Festwochen, seit 2000 auch Regisseurin beim Migrantinnen-Theater „Menschen Bühne". Verfasserin von Lyrik, Prosa, Hörspielen, Dramen und Fernsehspielen. Werke (nur für die Bühne): Die Fenster der Lilly Bohatty. Fernsehspiel, UA 1979 ORF Wien; Ich habe dich, du hast mich, UA 1980 Wien; Schnee, UA 1993 Wien (Koproduktion Wiener Festwochen u. Vereinigte Bühnen Graz); Mango. Monodrama, UA 2001 Wien.

Wählte, Edgar, geb. 24.9. 1930 Lauban/ Niederschlesien; Sänger. Zunächst Kunstschmied, studierte dann an der Musikhochschule in Dresden, 1952 Debut am Opernhaus in Leipzig und seither ebd. engagiert. Er gastierte u. a. an den Staatsopern von Dresden u. Berlin, in der letztgen. Stadt auch an der Komischen Oper, in Öst., Frankreich, Italien und Griechenland. Er ist mit der Sängerin Margret Grund verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1968; Kutsch-Riemens 5,3636; Seeger 672; E. Krause, M. Schöne, Opernsänger. Porträts, 1979. Waehr, Gertrud, geb. 15.12. 1875 Berlin; Schauspielerin. Trat erstmals dreizehnjährig bei einem Vereinsabend auf. Nahm dann Schauspielunterricht bei Franz Deutschinger. 1891 Debut in Rostock, 1892/93 in Lüneburg, 1893-95 in Freiburg, 1895-97 in Lübeck, 1897-1900 in Chemnitz, 1900-02 am Stadttheater Leipzig, 1902/03 am Hoftheater Kassel u. 1903-05 am Belle-Alliance-Theater in Berlin. Nach 1906 unter ihrem Namen nicht mehr nachgewiesen. Literatur: 1078.

Ulrich

BV

2,1963;

Eisenberg

Währ, Walter, geb. 1933 Ort unbek., gest. 7.1. 1994 Stralsund; Schauspieler und Sänger. Begann als Chorist im Opernchor am Theater Wismar. Seit 1960 Solist am Theater in Stralsund. Literatur: Ulrich BV 2,1968. Wälterlin, Oskar, geb. 30.8. 1895 Basel, gest. 4./5.4. 1961 Hamburg; Schauspieler, Dramaturg, Regisseur und Theaterdirektor. Studierte Germanistik u. Theaterwissenschaft in Basel, 1918 Dr. phil., 1919 Debut am Stadttheater Basel, 1923 erste eigene Inszenierung u. 1925-32 Direktor, Zusammenarbeit mit dem Bühnenbildner Adolphe Appia. 1933-38 Oberspielleiter der Oper der Städtischen Bühnen Frankfurt/Main. Von 1938 bis zu seinem Tod Direktor u. Regisseur des Schauspielhauses Zürich, das in den Jahren 1933-45 für viele verfolgte Schauspieler u. Regisseure zum Exil wurde. Während seiner Direktionszeit wurden Dramen u. a. von Bert Brecht u. nach dem 2. Weltkrieg von Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt uraufgeführt. 1942-44 auch Direktor des Schauspiels in Basel. Neben seiner Direktionstätigkeit inszenierte er u. a. am Burgtheater Wien, bei den Salzburger Festspielen, in Hamburg, Düsseldorf, Lyon und an anderen großen Bühnen. Er schrieb Dramen u. theaterhistorische Bücher.

Waern

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Werke: Schiller und das Publikum, 1918; Stilprobleme im Schauspielhaus, 1941 ¡ Das andere Leben, 1943; Entzaubertes Theater, 1945; Verantwortung des Theaters, 1947; Bekenntnis zum Theater, 1955. - Die Sendung. Ein Spiel anläßlich der 100. Wiederkehr von Beethovens Todestag am 26. März 1927, UA 1927 Basel; Papst Gregor VII. (Schausp.) UA 1932 Basel; Vreneli ab em Guggisberg (Musik: E. Kunz) UA 1936 Basel; Wenn der Vater mit dem Sohne. Ernsthafte Komödie, UA 1936 Basel u. zeitgleich Frankfurt/Main; Gasthaus zu den drei Königen. Komödie, UA 1938 Bern; Henri G. Dufour (Schausp.) UA 1948 Zürich. Literatur: Ulrich BV 2,1979; Kürschner 774; LThlnt 968; Sucher 2 738; Riemann Erg.bd. 2,861; Rischbieter 1371; G. Schoop, Das Zürcher Schauspielhaus im 2. Weltkrieg, 1957; Stadttheater Basel 1834 - 1934 - 1959 (hg. R. Schwabe) 1959; E. Brock-Sulzer, ~ zum Gedächtnis (in: Theater heute 5) 1961; ~ 1895-1961. Ansprachen bei der Trauerfeier, 1961; H.-Ch. Wächter, Theater im Exil, 1973; M. P. Löifler, Ein Profil, 1979; Die (Un)Vergessenen. Die Aufgabe des Theaters ist zeitlos (in: Musik u. Theater 6) 1981; C. Dumont, Die (Un)Vergessenen. Ein ABC der Erinnerungen, 1984; Ausgangspunkt Schweiz Nachwirkungen des Exiltheaters (hg. Ch. Jauslin u. L. Naef) 1989; Eine große Zeit. Das Schauspielhaus Zürich in der Ära ~ 1938/39-1960/61 (hg. F. Lendenmann) 1995; T. Blubacher, Befreiung von der Wirklichkeit? Das Schauspiel am Stadttheater Basel 19331945, 1995; P. Exinger, U. Kröger, „In welchen Zeiten leben wir! ". Das Schauspielhaus Zürich 1938-1998, 1998. Waern (auch Waeru oder Vaeru), Inge, geb. 7.2. 1918 Mallenthin/Mecklenburg-Vorpommern; Schauspielerin. Erste Engagements in Wien, 1936-38 am Neuen Deutschen Theater Prag. Emigrierte dann nach Stockholm und spielte am Theater in Stockholm und Malmö. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,976. Wäsche, Sepp, geb. um 1930 Bochum, gest. Anfang Juli 2002 Augsburg mögl.; Schauspieler. 1955 Debut in Iserlohn, 1956/57 am Landestheater Coburg, 1958-63 am Staatstheater Saarbrücken u. 1963-89 Mitglied des Theaters in Augsburg. Danach Gast an der Lore-Bronner-Bühne in München, auf Tournee und im Fernsehen. Literatur: Ulrich BV 2,1984. Wäscher, Aribert (Robert Ernst Wilhelm), geb. 1.12. 1895 Flensburg, gest. 14.12. 1961

Wäser

Berlin; Schauspieler und Lyriker. 1915 Debut in Magdeburg, dann in Köln. Seit 1919 Engagements in Berlin: am Kleinen Theater, 1920-23 am Deutschen Theater, 1923/24 am Lustspielhaus, 1924/25 an der Volksbühne, 1925/26 an den Barnowsky Bühnen und 1926-45 am Staatstheater. Nach dem 2. Weltkrieg bis 1950 am Deutschen Theater, 1947/48 auch am Renaissancetheater. Seit 1950 Mitglied des Schloßparktheaters und seit 1951 Mitglied des Schillertheaters, seit 1960 Ehrenmitglied beider Theater. Auch Filmtätigkeit. Er war in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Gudrun Genest verheiratet. Werke: Unter den Sternen, 1947; Gedanken nach 2 Uhr nachts, 1939 (Neuausgabe 1953); Ich mach mir meinen Vers, 1956. Literatur: Ulrich BV 2,1984; Kürschner 775; Reclams dt. Filmlex. 395; LThlnt 976; Sucher 2 738; Rischbieter 1374; Komödiantisches Theater. Fritz Wisten u. sein Ensemble (hg. H. Goertz u. R. Weyl) 1957; F. Luft, ~ (in: Theater heute 2) 1962; rororo Filmlex., Bd. 6, 1978; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Wäser, Vorname unbek., geb. 1741 Ort unbek., gest. 1789 zwischen Graudenz u. Danzig (Sturz vom Pferd); Schauspieler. Bruder von Johann Christian u. Johann Ernst W., gelernter Radmacher. Vertrat einige Zeit seinen Bruder, dann gemeinsam mit Johann Christian Kros(s)eck Prinzipal einer kleinen Schauspielertruppe in Städten Westpreußens. Literatur: Ulrich BV 2,1984; ADB 42,228 (im Artikel seines Bruders); Pies 377. Wäser, Hermann, geb. um 1855 Ort unbek., gest. April 1895 Cincinnati/Ohio; Schauspieler. 1885/86 in Chemnitz, 1886-88 in Nürnberg, 1889/90 in Posen, 1890/91 am Germaniatheater in Philadelphia, 1891/92 am Stadttheater Zwickau u. dann am Theater in Cincinnati. Literatur: Ulrich BV 2,1984; Flüggen 316. Wäser, Johann Christian, geb. 1743 Lustschloß Dobrilugk/Niederlausitz, gest. 16.5. 1781 Breslau; Schauspieler und Prinzipal. 1757 Debut bei der Pantomimengesellschaft der Mad. Hochbruckner, dann bei Johann Ferdinand Beck in Hamburg, 1763 heiratet er Maria Barbara Schmidtschneider (s. W., Maria B.) und beide gingen zu Neuhof in St. Petersburg. 1764 gründete W. eine eigene Truppe und bespielte u. a. Reval, Riga, 1766-68 Kurland u. Finnland, Lübeck; 1769

Wäser

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in Kiel, Hamburg, Stralsund u. Rostock. 1769 löste sich die Truppe in Rostock wegen Krankheit von W. auf. Mit dem Überrest seiner Truppe ging er nach Wismar. Im Herbst des selben Jahres stellte er wieder eine Schauspielergesellschaft zusammen. 1770 spielte er in Leipzig, wo er vor dem Grimmaischen Tore ein hölzernes Komödienhaus erbauen ließ. Diese sog. „Wäserische Bude" anfänglich für eigene Zwecke, vermietete er die nächsten Jahre für durchreisende Gesellschaften. Im Juni 1772 kaufte er von der Witwe Franz Schuchs das Schauspielhaus „Zur kalten Asche" in Breslau. Vermutlich ließ er es renovieren, möglicherweise auch ausbauen und eröffnete es im Dezember 1772. Er spielte dort sowie in kleineren schlesischen Städten, da er auch die schlesischen Privilegien bekam. Im Juni 1776 gastierte er erfolglos mir seiner Truppe im Kärntnertortheater in Wien. Anfang Mai 1777 übernahm er in Landsberg/Warthe den größeren Teil der Truppe Thym und bildete eine zweite Gesellschaft, die er selbst leitete und mit der er u. a. in Gebirgsstädten Schlesiens und in Westfalen auftrat. Seine Gattin führte die ursprüngliche Gesellschaft in Breslau. Literatur: Ulrich BV 2,1984; ADB 41,228; Pies 377; Gallerie 378; Über das —sehe Theater (zu Breslau) (in: Litteratur- u. TheaterZeitung 1, hg. Ch. Α. ν. Bertram) 1778 (Reprint 1981); Fortgesetzte Nachrichten von der —sehen Gesellschaft zu Breslau (in: ebd. 2, 3, u. 4 [darin auch Nachricht vom Tode ~s], hg. ders.) 1779, 1780 u. 1781 (Reprint 1981); Von der —sehen Gesellschaft (in: ebd. 5, hg. ders.) 1782 (Reprint 1981); Zum neuen Theater in Breslau (in: ebd. 6, hg. ders.) 1783 (Reprint 1981); —ische zweyte Gesellschaft (in: Theater-Journal für Deutschland, hg. Η. A. O. Reichard, 9. u. 11. Stück) 1779 (Reprint 1981), Über die erste —ische Gesellschaft (in: ebd. 14. Stück) 1780 (Reprint 1981); Etwas von der —sehen Schauspieler-Gesellschaft, zur Ergänzung u. Berichtigung der Geschichte der Dt. Bühne (ebd.); M. Rudolph, Rigaer Theater· u. Tonkünstler-Lex., 1890; M. Schlesinger, Geschichte des Breslauer Theaters, 1898; M. Dubinski, Die — Schauspielergesellschaft in Neisse 1778 (in: Volk u. Heimat 3) 1926; A. Mai, Die —sehe Schauspielergesellschaft in Schlesien 1772-97 (Diss. Breslau) 1928; P. A. v. Magnus, Die Geschichte des Theaters in Lüneburg bis zum Ende des 18. Jahrhundert, 1961; K. Weber, Geschichte des Theaterwesens in Schlesien, 1980; M. Dubinski, Beziehungen des schlesischen Theaters zu Polen um 1800 (in: Funde u. Befunde zur schlesischen Theatergeschichte Bd. 1) 1983;

Wagemann

B. Vogelsang, Theaterbau in Schlesien, 1984; F. Hadamowsky, Wien Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des ersten Weltkriegs 1988; R. Dressler, Stadt-Theater statt Theater? oder Das fahrende Volk kommt zum Stehen. Ein Kapitel aus der Geschichte des Leipziger Schauspiels zwischen 1727 und 1828, 1991. Wäser, Johann Ernst, geb. 1747 Dresden, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspieler und Prinzipal. Bruder von Johann Christian W., debütierte 1761, spielte in der 2. Truppe (siehe dazu Johann Christian W.) und leitete interimistisch u. nach dem Tod seines Bruders die Gesellschaft. Im November 1781 mußte er die Truppe in Magdeburg (wo er seit Mai spielte) auflösen. 1784 übernahm er von G. H. Schmidt die „Lübsche Gesellschaft dt. Schauspieler" und spielte in Altona. Literatur: Ulrich BV 2,1984; Pies 377. Wäser, Karl s. unter Wäser, Maria Barbara. Wäser, Maria Barbara (geb. Schmidtschneider), geb. 17. 12. 1749 Nürnberg, gest. 15./16. 11. 1797 Breslau; Schauspielerin und Prinzipalin. Debut 1760 oder 1763. 1763 heiratete sie Johann Christian W. u. ging mit ihm nach St. Petersburg. Sie spielte dann in seinen Gesellschaften. 1772 übernahm sie die Leitung der Truppe in Breslau, die sie nach dem Tod ihres Gatten weiterführte, während sie die 2. Truppe auflöste. Während der Sommermonate spielte sie meist in Hirschberg. 1782 ließ sie in Breslau an der Stelle des alten Schauspielhauses „Zur kalten Asche" das „Neue Schauspielhaus" erbauen, und eröffnete es am 26. Dezember 1782. Ihr Sohn Karl W. (geb. um 1770) spielte in ihrer Truppe. Literatur: Ulrich BV 2,1984; ADB 41,228 (im Artikel ihres Gatten); Pies 377; Gallerie 379; Von der —sehen Gesellschaft (in: Annalen des Theaters 5, hg. Ch. Α. ν. Bertram) 1790 (Reprint 1981); M. Schlesinger, Geschichte des Breslauer Theaters, 1898; K. Weber, Geschichte des Theaterwesens in Schlesien, 1980; B. Vogelsang, Theaterbau in Schlesien, 1984; Theaterhistorische Porträtgraphik. Ein Katalog ... der Theaterwissenschaftlichen Sammlung ... Köln (bearbeitet von R. Flatz) 1995. Wagemann, Hermann, geb. 7.12. 1906 Berlin, gest. 31.5. 1984 Rostock; Schauspieler, Regisseur und Übersetzer. Neben seiner Arbeit als Auslandskorrespondent einer Handelsfirma, nahm er Schauspielunterricht. 1940 Debut in Bautzen, nach 1945 am Stadttheater Eisleben

Wagemann

2855

u. in Altenburg, dann am Deutschen Theater u. am Berliner Ensemble, beide Berlin. Seit 1955 Mitglied (1974 Ehren-) des Volkstheaters Rostock, auch Regisseur u. zeitweise Leiter des Schauspielstudios. Auch Film- u. Fernsehschauspieler. Literatur: ~ gest. (in: Theater der Zeit 7) 1984; K-B. Habel, V. Wächter, Lex. der DDRStars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen, 1999. Wagemann, Rose (verh. Bednorz), geb. 23.7. 1940 Grabowce/Galizien; Sängerin. Studierte einige Semester Maschinenbau in Berlin, dann Graphik und Malerei, schließlich Gesangsausbildung bei Irma Beilke, 1968/69 Mitglied des Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1969/70 an den Städtischen Bühnen Krefeld-Mönchengladbach, 1970-73 Mitglied des Stadttheaters Bielefeld, danach Gastsängerin an in- und ausländischen Opernhäusern. Literatur: Ulrich BV 2,1963; Kutsch-Riemens 5,3636. Wagen, Fri(e)da, geb. um 1870 Ort unbek., gest. 5.6. 1921 Berlin; Schauspielerin. Stammte aus einer verarmten österreichischen Grafenfamilie. Vermutl. 1884 Debut am Stadttheater Ulm, 1885 in Göttingen, 1887-89 am Residenztheater Hannover u. 1889-91 am Thaliatheater Hamburg. Dann in Berlin: am Thomastheater, 1893-95 am Lessingtheater und 1895/96 am Residenztheater. Sie trat dann von der Bühne ab u. eröffnete in Berlin einen Modesalon. 1900 mußte sie den Salon aufgeben und kehrte 1901 wieder zur Bühne zurück. 1901/02 am Volkstheater und 1902-04 am Theater in der Josefstadt, beide Wien. 1905/06 spielte sie gemeinsam mit ihrem späteren Gatten Harry Waiden im Lustspielhaus in Berlin. Nach ihrer Eheschließung mit Waiden trat sie nur mehr selten auf. In erster Ehe war sie mit dem Grafen von Hohenthal verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1963; Eisenberg 1078; Flüggen 316; J. Wiicke, Das Lessingtheater in Berlin unter Oscar Blumenthal (1888-1898) (Diss. Berlin) 1958; L. Hirschmann, Das Berliner Residenztheater und das Neue Theater unter der Leitung von S. Lautenburg, dargestellt an der Publizistik der Zeit (Diss. Berlin) I960; B. Grimm, Ein Beitrag zur Theatergeschichte der Jahrhundertwende (Diss. Wien) 1969. Wagenbreth-Voissel, Helene, geb. 24.2. 1882 Ort unbek., gest. 12.6 1967 Berlin; Schauspielerin. 1904 Debut am Stadttheater Frank-

Wagener

furt/Oder. Dann an versch. Bühnen, u. a. in Beuthen u. 1905-07 in Brieg/Schlesien. 1907-23 Mitglied des Schillertheaters u. 1923-45 des Staatstheaters Berlin. 1945 trat sie von der Bühne ab. Sie war mit dem Schauspieler und Regieassistent Paul Voissel verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1963. Wagendristel, Alexander, geb. 23.3. 1965 Wien; Flötist und Komponist. Flöten- u. später Kompositionsstudium an der Musikhochschule in Wien. Seit 1987 Flötist im Orchester der Vereinigten Bühnen Wien, 1988 Mitgründer der Improvisationsgruppe „Things of N o w N o w " . Er komponiert u.a. Kammermusik, Flötenkonzerte u. Opern. Werke (nur für die Bühne): Die Liebe zu den 3 Orangen. Singspiel in 2 Akten, UA 1994 Wien; Der Narr. Oper in 2 Akten, UA 1995 Ort unbekannt. Literatur: Lex. zeitgenössischer Musik aus Österreich. Komponisten u. -innen des 20. Jahrhunderts (hg. B. Günther) 1997. Wagener, Carl s. Wagener, Karl Friedrich. Wagener, (Gerhard Ludwig) Friedrich, geb. 7.2. 1794 Hamburg, gest. 1.5. 1833 Magdeburg; Schauspieler, Regisseur, Theaterdirektor und Schriftsteller. Studierte Philologie in Göttingen, Dr. phil., Sprachlehrer in Hamburg. 1825 Schauspieler in Uelzen, dann in Bremen u. 1826-29 Schauspieler u. Regisseur in Weimar, 1829-31 Schauspieler u. Opernregisseur in Dresden u. seit 1832 Theaterdirektor in Magdeburg. Er schrieb Gedichte, Reiseerinnerungen, Theaterstücke u. die tw. autobiographische Schrift „Über den gegenwärtigen Zustand der dramatischen Kunst in Deutschland. Nebst Einigem aus meinem Leben und Wirken" (1833). Werke (nur für die Bühne): Goethes Ehrentag. Ein Festspiel zum 26. August 1826; Die Versöhnung nach dem Tode (Lsp.) 1826 (aufgeführt?); Alter schützt vor Torheit nicht. Lustspiel, UA 1827 Weimar; Erste und letzte Liebe (Schausp.) UA vermutl. 1828 (zu dem Geburtstage der ... Erbgroßherzogin von Weimar am 16. 2. 1828). Literatur: Ulrich BV 2,1963; N N 11,930; R. Prölss, Geschichte des Hoftheaters zu Dresden. Von seinen Anfängen bis zum Jahre 1862, 1878; H. Schröder, Lexikon der hamburgischen Schriftsteller, Bd. 7, 1879; H. Uhde, Das Stadttheater in Hamburg 1827-1877, 1879; O. Fambach, Das Repertorium des Königlichen Theaters und der italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985.

Wagener

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Wagener, (Amandus Hermann) Friedrich (Carl), geb. 14.11. 1820 Hamburg, gest. 27.3. 1884 Gera/Thüringen; Schauspieler und Regisseur. Sohn von Friedrich W., seit 1844 beim Theater (1839 debütierte ein Carl W. auf dem St. Georger Tivoli-Theater in Hamburg, möglicherweise aber ein anderer W.). Spielte vielleicht in der Folge in Bremen, Köln u. Wiesbaden. Seit 1856 unter seinem Namen nachweisbar, Regisseur (oft auch Oberregisseur) u. Schauspieler. 1856/57 in Basel, 1857/58 in Solothurn, auch als Direktor, 1858-61 am Hoftheater Darmstadt, auch als Theater-Inspektor. 1862-64 wahrscheinlich im Amsterdam (1863 am Victoria-Theater in Berlin?). 1864-68 in Lübeck, 1868/69 in Düsseldorf, 1869-71 in Königsberg. Dann jeweils eine Saison in Köln, Chemnitz, am Wilhelmtheater in Magdeburg, Gera (1876/77), Stettin, Solingen u. Barmen. 1881-84 wieder in Gera. Literatur: Ulrich BV 2,1963; Flüggen 316; H. Schröder, Lexikon der hamburgischen Schriftsteller, Bd. 7, 1879. Wagener, Hilde (eigentl. Brunhilde), geb. 26. 9. 1904 Hannover, gest. 26. 12. 1992 Baden bei Wien; Schauspielerin. Besuchte die Handelsschule, private Schauspielausbildung bei Anna Uhlig in Berlin. Vermutlich 1920 Debut und Engagement bis 1921 am Theater in Hannover, dann am Neustädter Schauspielhaus in Dresden u. 1922/23 am Lessingtheater in Berlin. Seit 1923 in Wien, zuerst an der Neuen Wiener Bühne u. seit 1924 Mitglied (seit 1976 Ehrenmitglied) des Burgtheaters. Seit 1933 spielte sie auch im Film. 1938 Berufsverbot von den Nationalsozialisten. Zwischen 1942 u. 1945 arbeitete sie als Krankenschwester im Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Neben ihrer Tätigkeit als Schauspielerin entwickelte sie ein starkes soziales Engagement. Sie war u. a. Gründerin u. seit 1949 Präsidentin der Stiftung „Künstler helfen Künstlern" u. des Altersheims für Künstler, das sog. „H.-W.-Heim" in Baden bei Wien, das 1964 eröffnet wurde. Literatur: Ulrich BV 2,1963; Kürschner 776; Huber 1071; P. Preissler, ~ am Burgtheater (Diss. Wien) 1970; ~ (in: Bühne 1) 1975; zum 75. Geburtstag u. zum 30jährigen Bestehen von „Künstler helfen Künstlern" (hg ... zur Ausstellung in den Pausenräumen des Burgtheaters. Zusammenstellung des Heftes: L. Tobisch) 1979; Burgtheater. Ehrengalerie 1976-1986. Zusammenstellung: K. Renoldner [1986]; F. Czeike, Historisches Lexikon Wien, Bd. 5, 1997; F. Weisseristeiner, Sie haben für uns gespielt, 1999.

Wagenführer

Wagener, Karl Friedrich (meist nur Carl), geb. 9. 10. 1826 Weimar, gest. 1. 5. 1888 Hamburg; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Sohn von Friedrich W. Seine Anfängerjahre kann man wegen der vielen Wag(e)ner nicht eindeutig zuordnen. Möglicherweise Debut am Stadttheater Magdeburg, dann in Köln, Halle/Saale, Rudolstadt, Gera und Altenburg. 1868-77 Schauspieler, ab 1870 Oberregisseur bzw. artistischer Direktor des Variété-Theaters in HamburgSt. Pauli. 1878-83 unter J . v. Stemm in ders. Funktion sowie Schauspieler am dortigen Nationaltheater, 1883 technischer Direktor am Tivolitheater in Hamburg-St. Georg. 1885/86 Direktor am Kaisertheater in Hamburg-Altona. Im Sommer 1887 Direktor des Saison-Theaters in Bad Hitzacker. Er war mit der Schauspielerin Mathilde Voß (s. W., Mathilde I) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1963. Wagener, Martin s. Frehsee, Martin. Wagener, Mathilde (I), geb. 25.9. 1830 (nicht 25. 6.) Braunschweig, gest. 26.10. 1895 Hamburg; Schauspielerin. Vermutl. seit 1869 mit Karl Friedrich W. verheiratet, mit dem sie (seit 1869) jeweils engagiert war. Nach 1883 dürfte sie nicht mehr aufgetreten sein. Literatur: Ulrich BV 2,1963. Wagener, Mathilde (II), geb. 10.9. 1856 Zürich, Todesdatum u. -ort unbek.; Schauspielerin und Schriftstellerin. Tochter von Friedrich (Carl) W. Sie spielte u.a. 1874/75 am Wilhelmtheater in Magdeburg, dann in Gera, Stettin, Solingen u. an anderen Bühnen, wo ihr Vater jeweils Oberregisseur war. 1883/84 am Carolatheater in Leipzig, 1885-87 wieder am fürstlichen Theater in Gera, 1887-92 am Stadttheater Magdeburg, 1892/93 in Halle/Saale, 1893-95 in Freiburg, dann j e eine Saison in Zittau, Stettin, Kiel u. Essen. 1899-1908 Mitglied des Stadttheaters Straßburg, 1908-10 in Elbing, 1910-12 in Plauen u. 1912-18 in Bielefeld. Nach 1925 kommt ihr Name im Bühnenjahrbuch nicht mehr vor. Von 1883 bis 1886 war sie mit ihrem Kollegen Eduard von La Chapelle verheiratet. Sie schrieb auch Novellen und Romane. Literatur: Ulrich BV 1,302; Eisenberg 153; Flüggen 46 (jeweils unter Chapelle). Wagenführer, Roland, geb. 23.4. 1964 Hof/ Saale; Sänger. Ausbildung an der Musikakademie in Nürnberg, 1987-89 Mitglied des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper München. 1989-95 Engagement am Landestheater Coburg, seit 1995/96 Mitglied der

Wagenknecht

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Staatsoper Dresden. Gastsänger u. a. am Opernhaus in Köln, an der Deutschen Oper Berlin, an den Staatsopern in Wien und München sowie an der N e w Yorker Met. 1995 sang er bei den Bregenzer und 1998 erstmals bei den Bayreuther Festspielen. Auch Konzertsänger. Literatur: Kutsch-Riemens 5,3637, 6,639 u. 7,574; J. Breiholz, Figuren aus dem Bauch. ~ über das Reifen in der Provinz, Operette und die Schule von Astrid Varnay (in: Opernwelt 1) 1998; P. Blaha, Hohelied der Provinz. Senkrechstarter ~ debütiert ... an der Staatsoper [Wien] (in: Bühne 1) 1998. Wagenknecht, Christoph, geb. 1944 Berlin; Bühnen- u. Kostümbildner sowie Regisseur. In Bremen aufgewachsen, Volontariat in der Bühnenbildabteilung am dortigen Theater. 1965/66 Bühnenbildassistent in Verden, 1967-69 am Theater in Wilhelmshaven, 1969-71 in Braunschweig, 1971/72 in Heidelberg, 1973-75 in Nürnberg, 1975/76 in Wiesbaden, 1978/79 in Wuppertal, 1979-81 Ausstatter in Aachen, dann in München, w o er beim Theaterfestival erstmals auch als Regisseur arbeitete. 1983-89 Ausstatter u. Spielleiter in Darmstadt, 1989-92 in KrefeldMönchengladbach (1989 erste eigene Opernregie), auch in Essen u. bis 1996 auch in Saarbrücken. Seit 1991 Bühnen- u. Kostümbildner sowie Regisseur am Stadttheater Bern. Wagenknecht, Trude, Lebensdaten unbek.; Schauspielerin. 1926 Debut in Stolp, 1928-30 in Freiberg/Sachsen, 1930/31 u. 1932/33 an der Komödie in Dresden, 1931/32 in Berlin, 1933/34 in Oberhausen u. 1933-40 in Lübeck, während des Sommers bei den Festspielen in der Felsenbühne im Kurort Rathen. Nach 1940 unter ihrem Namen nicht mehr nachgewiesen. Sie war mit dem Schauspieler Hans Paetsch (geb. 1909) verheiratet. Literatur: Ulrich BV 2,1964. Wagenseil, Georg Christoph, geb. 29.1. 1715 Wien, gest. 1.3. 1777 ebd.; Organist und Komponist. Klavierunterricht bei Adam Weger, später theoretische Studien bei Johann Joseph Fux u. Matteo Palotta. Seit 1736 Hofscholar u. seit 1739 kaiserlicher Hofkomponist am Wiener Kaiserhof, 1741-50 auch Organist in der Kapelle der Kaiserinwitwe Elisabeth Christine. Nach seiner ersten Italienreise (1745) Klavierlehrer der späteren Kaiserin Maria Theresia u. der Prinzessinnen. 1759/60 Aufenthalt in Mailand. Komponist u. a. von Oratorien, Klavierwerken, Symphonien, Kirchenmusik und Opern.

Waghalter

Werke (nur für die Bühne): Ariodante, UA 1745 Venedig; Il Demetrio (Text: P. Metastasio) UA 1746 Florenz; La clemenza di Tito (Text: ders.) UA 1746 Wien (Theater nächst der Burg); Alessandro nell' Indie (Text: ders.) UA 1748 ebd.; II Siroe (Text: ders.) UA 1748 ebd.; L' Olimpiade (Text: ders.) UA 1749 Wien (Schloßtheater Schönbrunn); Vincisiao, UA 1750 Wien (Theater nächst der Burg); Andromeda, UA 1750 ebd.; Antigono (Text: P. Metastasio) UA 1750 Wien (Schloßtheater Schönbrunn); L'Armida placata (Text: Migliavacca), UA 1750 Wien (Theater nächst der Burg); Euridice (Text möglicherweise von P. Metastasio) UA 1750 ebd.; Le cacciatrici amanti (Text: G. Durazzo) UA 1755 Laxenburg (Schloßtheater); Il Prometeo Assoluto (Text: Migliavacca) UA 1762 Wien (Theater nächst der Burg). Literatur: Ulrich BV 2,1964; ADB 40,481; Wurzbach 52,71; Riemann 2,873 u. Erg.bd. 2,862; M G G 14,68; Seeger 669; W. Vetter, ein Vorläufer Ch. W. Glucks (in: Zeitschrift für Musikwissenschaft 8) 1925/26; ders., Der Opernkomponist ~ u. sein Verhältnis zu Mozart u. Gluck (in: Gedenkschrift für H. Abert) 1928; ders., Zur Entwicklungsgeschichte der Opera seria um 1750 in Wien (in: Zeitschrift für Musikwissenschaft 14) 1931/32; ders., Der dt. Charakter der italienischer Oper ~ s (in: Festschrift für K. G. Feilerer zum 60. Geburtstag) 1962; ders., Italienische Opernkomponisten um ein stilkundlicher Versuch (in: Festschrift für F. Blume zum 70. Geburtstag) 1963; G. Zechmeister, Die Wiener Theater nächst der Burg u. nächst dem Kärntnerthor von 1747 bis 1776, 1971; H. Scholz-Miche1980; dies., Der Hofkomponist u. litsch, Pädagog Musik am Hof Maria Theresias (in: Memoriam Vera Schwarz, hg. R. V. Karpf) 1984; W. Reich, ~ in Dresden (in: Musikforschung 47) 1994. Wages, J. C. H. s. Hesse, August Wilhelm. Waghalter, Beatrice (geb. Freudenthal), geb. 18.12. 1913 Berlin; Sängerin. Mitwirkende am Jüdischen Kulturbund Berlin, Gastauftritte innerhalb des Jüdischen Kulturbundes in Stuttgart u. Hamburg. Nach 1936 ist über sie nichts mehr bekannt. Literatur: Hdb. Exiltheater 2,976. Waghalter, Igna(t)z, geb. 15.3. 1882 (nach anderer Quelle geb. 1881) Warschau, gest. 7.4. 1949 N e w York; Dirigent, G M D und Komponist. Studierte Klavier am Konservatorium in Berlin u. Komposition an der Akademie. 1907-11 Dirigent an der Komischen Oper Ber-

Waglechner

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lin, 1911/12 Dirigent am Stadttheater Essen, 1912-23 G M D an der Deutschen Oper Berlin, 1924/25 in N e w York, kurze Zeit Leiter des State Symphony Orchestra N e w York. Bis 1933 Gastdirigent an der Oper in Berlin. 1933 G M D der Nationaloper Riga. Emigrierte über Prag u. Wien 1937 in die USA. Dirigent von Studentenorchestern, eines Ärztechores u. von Gospel-Chören. Er komponierte Songs auf jüdische Texte, Klavierstücke, Lieder, Operetten und Opern. Seine Autobiographie „Aus dem Ghetto in die Freiheit" erschien 1936. Werke (nur für die Bühne): Der Teufelsweg, UA 1911 Berlin; Mandragola. Komische Oper, UA 1914 ebd.; Jugend. Oper, UA 1917 ebd.; Der späte Gast. Operette, UA 1923 Braunschweig; Sataniel. Komische Oper, UA 1923 Berlin; Der Weiberkrieg. Operette, UA 1928 Elberfeld; Purim. Ernst-heitere jüdische Oper (Text: A. Werner) UA 1937 Wien; Ahasvérus und Esther. Oper, nicht aufgeführt. Literatur: Ulrich BV 2,1964; Seeger 669; H. N e w York 1924; Verdrängte Leichtentritt, Musik. Berliner Komponisten im Exil (hg. H. Traber u. E. Weingarten) 1987; S. Stompor, Künstler im Exil, 2 Tie., 1994; B. Dalinger, „Verloschene Sterne". Geschichte des jüdischen Theaters in Wien, 1998. Waglechner, Erich, geb. 6. 3. 1934 Wien; Dirigent. Besuchte die Musikakademie in Wien, studierte u. a. bei Hans Swarowsky und Komposition bei Alfred Uhi. 1959 vermutlich Debut u. Engagement bis 1966 am Stadttheater St. Gallen, 1966-69 in Flensburg, 1970-72 am Stadttheater Gießen u. 1972-81 an den Städtischen Bühnen Osnabrück. 1981-86 am Städtebundtheater Hof, seit 1983 als musikalischer Oberleiter. Auch Gastdirigent.

Wagner

sprachigen Bühnen in Ungarn, Polen und der Tschechoslowakei. 1921 am Theater in Plauen, dann unter Max Reinhardt in Berlin. Während des 2. Weltkrieges Leiter eines Fronttheaters. Zusammen mit Richard Friedel baute er in Neuwied die Landesbühne Rheinland-Pfalz auf. 1948-65 dessen Regisseur und Mitdirektor. Nach Friedeis Tod (1963) alleiniger Direktor. Literatur: Ulrich BV 2,1964. Wagner, Albert, geb. 2.3. 1799 Leipzig, gest. 31. 10. 1874 Berlin; Sänger, Schauspieler und Regisseur. Ältester Bruder von Richard W., studierte ab 1817 Medizin in Dresden, dann Gesangsunterricht bei Johannes Mieksch. 1819 Debut in Leipzig, 1820 ein weiterer Auftritt in Leipzig sowie in Dresden. 1820-26 erste Anstellung in Breslau, seit 1822 gemeinsam mit seiner Schwester Louise W., 1826/27 am Königstädtischen Theater in Berlin, 1827 während einiger Sommerwochen in Nürnberg. 1827-29 am Komitee-Theater in Augsburg, 1830-34 u. 1835-41 Schauspieler, Sänger u. Regisseur in Würzburg, 1834/35 Sänger am Deutschen Theater in Amsterdam. Während der Sommer 1832 u. 1833 gastierte W. in Straßburg. 1841-44 Mitglied der Gesellschaft von Dr. Lorenz, der im Winter in Ballenstedt-Bernburg u. im Sommer in Halle u. Lauchstedt spielte. 1844 zog er sich von der Bühne zurück. 1857-65 Regisseur an der Hofoper Berlin. Er war seit 1828 mit der Schauspielerin Elise Gollmann (s. W., Elise) verheiratet.

Wagler, Willy, Geb.datum u. -ort unbek., gest. 16.3. 1920 Lauterberg/Harz; Schauspieler und Regisseur. Engagements vor 1903 nicht bekannt. 1903/04 in Friedberg, 1904-06 in Ulm, 1909-11 in Wiesbaden u. 1912-15 in Bromberg. Soldat im 1. Weltkrieg, danach ohne Engagement. Literatur: Ulrich BV 2,1964.

Literatur: Ulrich BV 2,1964; Eisenberg 1080 (im Artikel Wagner, Johanna), Flüggen 316; Kutsch-Riemens 5,3637; Seeger 669; C. Ledebur, Tonkünstler-Lexicon Berlin's von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, 1861; G. Wahnrau, Berlin. Stadt der Theater, 1957; O. Fambach, Das Repertorium des Stadttheaters zu Leipzig 1817-1828, 1980; M. GregorDellin u. M. Soden, R. Wagner. Leben - Werk - Wirkung, 1983; O. Fambach, Das Repertorium des Königlichen Theaters und der italienischen Oper zu Dresden 1814-1832, 1985; H.-J. Bauer, R. Wagner Lexikon, 1988; ders., Die Wagners. Macht u. Geheimnis einer Theaterdynastie, 2001.

Wagner, Adolf, geb. 17.9. 1899 Wien, gest. 18.2. 1972 Dollendorf/Eifel; Schauspieler, Regisseur und Theaterdirektor. Stand schon als Kind auf der Bühne. Wegen einer Verwundung im 1. Weltkrieg konnte er weder Sänger noch Tänzer werden und nahm daher Schauspielunterricht bei Waldemar Runge. Er debütierte 1918 und spielte an deutsch-

Wagner, Alexander, geb. 1932 Salzburg, gest. 25.4. 1990 Hamburg mögl.; Schauspieler und Regisseur. 1952 möglicherweise Debut u. Engagement bis 1954 in Bregenz, 1954/55 in Klagenfurt, 1959-61 am Ateliertheater Bern, 1961/62 in Linz, 1963/64 in Salzburg, 1964-67 Spielleiter in Braunschweig u. in Bad Gandersheim. 1967/68 Schauspieler u. Spielleiter

Literatur: Ulrich BV 2,1964.

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