447 70 2MB
German Pages 350 Year 2019
DEUTSCHES LITERATUR-LEXIKON NACHTRAGSBAND I
DEUTSCHES LITERATUR-LEXIKON BIOGRAPHISCH-BIBLIOGRAPHISCHES HANDBUCH BEGRÜNDET VON WILHELM KOSCH DRITTE, VÖLLIG NEU BEARBEITETE AUFLAGE
NACHTRAGSBAND I: A–E WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT: WOLFGANG ACHNITZ, LUTZ HAGESTEDT, MARIO MÜLLER, CLAUS-MICHAEL ORT, REIMUND B. SDZUJ
DE GRUYTER
die mitarbeiterinnen und mitarbeiter dieses bandes PD Dr. Wolfgang Achnitz, Offenburg; Florian Altenhöfer, M. A., München; Bruno Jahn, München; Dr. Mike Malm, München; PD Dr. Mario Müller, Hildesheim; PD Dr. Reimund B. Sdzuj, Greifswald; Dr. Volker Zapf, München
wissenschaftlicher beirat Mittelalter: PD Dr. Wolfgang Achnitz, Universität Münster Frühe Neuzeit: PD Dr. Reimund B. Sdzuj, Universität Frankfurt/M., Universität Greifswald 18. Jahrhundert: PD Dr. Mario Müller, Universität Hildesheim 19. Jahrhundert: Prof. Dr. Claus-Michael Ort, Universität Kiel 20. und 21. Jahrhundert: Prof. Dr. Lutz Hagestedt, Universität Rostock
redaktionelle leitung Bruno Jahn
redaktionsschluss 30. September 2019
ISBN 978-3-11-063218-7 e-ISBN (PDF) 978-3-11-063290-3 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-063225-5 Bibliographische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Copyright 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: bsix information exchange GmbH, Braunschweig Druck: Strauss GmbH, Mörlenbach ⃝∞ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com
ABKÜRZUNGS- UND SIGLENVERZEICHNIS ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS Abkürzungen gelten auch für die entsprechenden Flexionsformen. Adjektive auf -lich und -isch werden in der Regel abgekürzt. Abb. Abdr. Abh. Abt. ahd. Akad. allg. Anh. Anm. Ann. anon. Anthol. Anz. a. o. Prof. apl. Prof. Arch. ARD
AT Auff. Aufl. Aufs. Aufz. Ausg. ausgew. Ausw. Ausz. autobiogr. Autobiogr. Ball. BBC Bd., Bde., Bdn. bearb., Bearb. begr. Beih. Beitr. Bem. Ber. bes. Bez.
Abbildung(en) Abdruck Abhandlung(en) Abteilung(en) althochdeutsch Akademie(n) allgemein Anhang Anmerkung(en) Annalen, Annales, Annals, Annali anonym Anthologie(n) Anzeiger, Anzeigen außerordentl. Prof. außerplanmäßige(r) Prof. Archiv Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland Altes Testament Aufführung(en) Auflage(n) Aufsatz, Aufsätze Aufzeichnung(en) Ausgabe(n) ausgewählt Auswahl Auszug, Auszüge autobiographisch Autobiographie(n) Ballade(n) British Broadcasting Corporation Band, Bände, Bänden bearbeitet, Bearbeiter(in), Bearbeitung begründet Beiheft(e) Beitrag, Beiträge Bemerkung(en) Bericht(e) besonders Bezirk
Bibl. bibliogr. Bibliogr. biogr. Biogr. Bl. BR Briefw. BSB Bull. Burl. CD CDU Chron. Cod. CSU Cty. CVP D. d. Ä. Darst. dass. dems. Dép. ders. DFG Dg. d. Gr. d. i. Dial. dies. Diss. d. J. DLA DLF DNB
Bibliothek(en), Bibliot(h)eca, Bibliothèque bibliographisch Bibliographie(n) biographisch Biographie(n) Blatt, Blätter Bayerischer Rundfunk Briefwechsel Bayerische Staatsbibliothek, München Bulletin Burleske(n) Compact Disc Christlich Demokratische Union Chronik(en) Codex, Codices Christlich-Soziale Union in Bayern County Christlichdemokratische Volkspartei Drama der (die) Ältere Darstellung(en) dasselbe demselben Département derselbe Deutsche Forschungsgemeinschaft Dichtung(en) der (die) Große das ist Dialog(e) dieselbe(n) Dissertation der (die) Jüngere Deutsches Literaturarchiv/ Schiller-Nationalmus., Marbach Deutschlandfunk Deutsche Nationalbibl. V
Doz. Dr. Drehb. dt. durchges.
Dozent(in) Doktor Drehbuch deutsch durchgesehen(e)
ebd. ed.
ebenda editio, edidit, ediert v., edited by ehemalig(er), ehemals eigentlich Einführung(en) eingeleitet Einleitung(en) enthält, enthalten(d) Epos, Epen Epigramm(e) ergänzt Ergänzungsband, Ergänzungsbände Ergänzungsheft(e) Erinnerung(en) erläutert, Erläuterung(en) erschienen erweitert Erzähler, Erzählung(en) Essay(s) Eidgenössische Technische Hochschule evangelisch Exemplar
ehem. eig. Einf. eingel. Einl. enth. Ep. Epigr. erg. ErgBd., ErgBde. ErgH. Erinn. erl., Erl. ersch. erw. Erz. Ess. ETH evang. Ex. f., ff. F. Facs. Fak. Fass. FDH FDP FPÖ Feuill. fol. Forsch. Forts. fragm., Fragm. Frfr. Frhr. frz. VI
folgende Seite(n), folgende Spalte(n), folgendes (folgende) Jahr(e) Folge Facsimile, Faksimile Fakultät(en) Fassung Freies Dt. Hochstift – Frankfurter Goethemus., Frankfurt/M. Freie Demokratische Partei Freiheitliche Partei Österreichs Feuilleton(s) folio Forschung(en) Fortsetzung(en) fragmentarisch, Fragment(e) Freifrau Freiherr französisch
FS FU
Festschrift, Festgabe Freie Univ.
GDZ
Göttinger Digitalisierungszentrum geborene Gedicht(e) gedruckt gegründet gemeinsam genannt gesammelt(e) Geschichte(n) Gesellschaft Gegenwart Goethe-Schiller-Arch., Weimar Geheimes Staatsarch.
geb. Ged. gedr. gegr. gem. gen. ges. Gesch. Gesellsch. Ggw. GSA GSt.arch. H. HAAB HAB
HU
Heft(e) Herzogin Anna Amalia Bibl. Herzog August-Bibl., Wolfenbüttel Habilitation honoris causa hochdeutsch Handbuch, Handbücher hebräisch herausgegeben (von), Herausgeber(in) historisch heilig Hörspiel Hessischer Rundfunk handschriftlich, Handschrift, Handschriften Humboldt-Univ.
illustr., Illustr. insbes. in Verb. mit in Vorb. Inst. Interpr. ital.
illustriert, Illustration(en) insbesondere in Verbindung mit in Vorbereitung Institut(e) Interpretation(en) italienisch
Jb. Jber. Jg. Jgdb. Jh.
Jahrbuch, Jahrbücher Jahresbericht(e) Jahrgang, Jahrgänge Jugendbuch Jahrhundert(e)
Kap.
Kapitel
Habil. h.c. hd. Hdb. hebr. hg., Hg. hist. hl. Hörsp. HR hs., Hs., Hss.
Kat. kath. Kdb. Kl. Kom. komm., Komm.
Kr. Kt.
Katalog(e) katholisch Kinderbuch Klasse Komödie(n) kommentiert(e), Kommentar(e) Kommunistische Partei Deutschlands Kommunistische Partei Österreichs Kreis Kanton
lat. LB Lb., Lbb. Leg. Lex. Lfg. Libr. lic. lit., Lit. Lkr. LP Lsp. luth.
lateinisch Landesbibl. Lebensbild, Lebensbilder Legende(n) Lexikon, Lexika Lieferung Libretto, Libretti licentiatus literarisch, Literatur(en) Landkreis Langspielplatte Lustspiel lutherisch
M. A.
KPD KPÖ
Nachw. nd. NDR nds. Neudr. NF nhd. nlat. Nov. Nr. NS NSDAP NT NWDR
Nachwort niederdeutsch Norddeutscher Rundfunk niedersächsisch Neudruck(e) Neue Folge neuhochdeutsch neulateinisch Novelle(n) Nummer Neue Serie, Nova Series, New Series, Nouvelle Série, Nuova Seria Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Neues Testament Nordwestdeutscher Rundfunk
ÖNB öst. ÖVP o. J. op. o. Prof. ORB ORF
Österreichische Nationalbibl. österreichisch Österreichische Volkspartei ohne Jahr opus ordentl. Prof. Ostdeutscher Rundfunk Österreichischer Rundfunk
MA, ma. masch. Mbl. MDR mhd. Mitarb. Mitgl. Mitt. Mitw. mlat. mnd. m.n.e. mnl. Monogr. Ms., Mss. Mschr. Msp. Mus.
Magister Artium, Master of Arts Mittelalter, mittelalterlich maschinenschriftlich Monatsblatt, Monatsblätter Mitteldeutscher Rundfunk mittelhochdeutsch Mitarbeit(er, -erin) Mitglied(er) Mitteilung(en) Mitwirkung mittellateinisch mittelniederdeutsch mehr nicht erschienen mittelniederländisch Monographie(n) Manuskript, Manuskripte Monatsschrift Märchenspiel Museum
P. Pap. Par. Perg. PH Philol. philos., Philos. Präs. Prof. Progr. Prov. Ps. Publ.
Prosa Papier Parodie(n) Pergament Pädagog. Hochschule Philologie philosophisch, Philosophie Präses, Präsident(in) Professor(in) Programm(e) Provinz Pseudonym(e) Publikation(en), Publication(s)
Qschr.
Quartalschrift(en)
R. RB RBB
NA Nachdr. Nachr. Nachtr.
Neuauflage Nachdruck(e) Nachricht(en) Nachtrag, Nachträge
rd. red., Red.
Reihe(n) Radio Bremen Rundfunk Berlin Brandenburg rund redigiert, Redaktion, Redakteur(in) Register
Reg.
VII
Rel., rel. Rep. Resp. rev. Rev. RIAS Rom. Rs. RSB s. S. Sachb. Sb. SB SBPK Schausp. Schr. Schriftst. Schw. schweiz. SDR SED sep. SFB Slg. SLUB sog. Son. Sp. SPD SPÖ SR SRG SStB St. StB StLB Str. StUB Stud. SUB Suppl. SVP SWF SWR VIII
Religion, religiös Reportage(n) Respondent(en) revidiert Revue, Review Rundfunk im amerikanischen Sektor Roman(e) Rundschau Radio Saarbrücken siehe Seite(n) Sachbuch Sitzungsbericht(e) Staatsbibl. Staatsbibl. zu Berlin Preuß. Kulturbesitz Schauspiel Schrift(en) Schriftsteller(in) Schwank, Schwänke schweizerisch Süddeutscher Rundfunk Sozialistische Einheitspartei Deutschlands separat Sender Freies Berlin Sammlung(en) Sächs. LB – Staats- und Univ.bibl. Dresden sogenannt Sonett(e) Spiel(e) Sozialdemokratische Partei Deutschlands Sozialdemokratische Partei Österreichs Saarländischer Rundfunk Schweizer RundspruchGesellschaft Staats- u. Stadtbibl. Sankt, Saint; Stück(e) Stadtbibl. Stadt- u. Landesbibl. Strophe(n) Stadt- u. Univ.bibl. Studium, Studie(n) Staats- u. Univ.bibl. Supplement(e) Schweizerische Volkspartei Südwestfunk Südwestrundfunk
Sz.
Szene(n)
Tb. TH Theol. Tl., Tle., Tln. Trag. Trauersp. Tril. Td. TU tw.
Taschenbuch Techn. Hochschule Theologie Teil, Teile, Teilen Tragödie(n) Trauerspiel(e) Trilogie Tausend Techn. Univ. teilweise
u. u. a. u. ä. UB u. d. T. überarb. überl., Überl. übers., Übers.
und und andere, unter anderem und ähnliche(s) Univ.bibl. unter dem Titel überarbeitet(e) überliefert, Überlieferung übersetzt, Übersetzer(in), Übersetzung(en) übertragen, Übertragung(en) Univ.- u. Landesbibl. unbekannt ungedruckt Universität(en), Université, University Untersuchung(en) unvollständig u. öfter Uraufführung ursprünglich Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands und so weiter
übertr., Übertr. ULB unbek. ungedr. Univ. Unters. unvollst. u. ö. Urauff. urspr. USPD usw. v. V., VV. v. a. Vbdg. Ver. verb. Verf. verh. verm. veröff., Veröff. vers. versch. verw. Verz. Vgh.
von Vers, Verse vor allem Verbindung Verein(e), Vereinigung(en) verbessert Verfasser(in) verheiratet vermehrt veröffentlicht, Veröffentlichung(en) versehen verschieden(e, -es) verwitwet Verzeichnis(se) Vergangenheit
vgl. Vjs. Volksk. Volksst. vollst. Vorw.
vergleiche Vierteljahresschrift Volkskunde Volksstück vollständig Vorwort
zahlr. z. B. ZB Zeichn. ZLB
wahrsch. Wb. WDR wiss., Wiss,
wahrscheinlich Wörterbuch Westdeutscher Rundfunk wissenschaftlich, Wissenschaft(en) Wochenschrift
Zs. Ztg. zus. zus.gest. zw. z. Z.
Ws.
zahlreiche zum Beispiel Zentralbibl. Zeichnung(en) Zentral- und Landesbibliothek Zeitschrift(en) Zeitung(en) zusammen zusammengestellt zwischen zur Zeit
ABKÜRZUNGEN GEOGRAPHISCHER NAMEN Br. Burgenl. Dtl. Erzgeb. Frankfurt/M. Frankfurt/O. Friesl. Holst. Kurl. Livl. Mecklenb. Ndb. Nds. Obb. Öst. Pomm. Pr.
Breisgau Burgenland Deutschland Erzgebirge Frankfurt am Main Frankfurt an der Oder Friesland Holstein Kurland Livland Mecklenburg Niederbayern Niedersachsen Oberbayern Österreich Pommern Preußen
Rhld. Schles. Siebenb. Thür. Ts. Vogtl. Westf. Württ.
Rheinland Schlesien Siebenbürgen Thüringen Taunus Vogtland Westfalen Württemberg
USA-Bundesstaaten: Conn. Ill. Kalif. Mass. Mich. N. Y. Wash. Wisc.
Connecticut Illinois Kalifornien Massachusetts Michigan New York (Staat) Washington Wisconsin
SIGLENVERZEICHNIS AAB
AAG AAH AAM
Abh. der Dt. (ab 1946; bis dahin Preuß.) Akad. der Wiss.. zu Berlin. Phil.-hist. Kl., 1804 ff. Abh. der Königl. Gesellsch. der Wiss., Göttingen Abh. der Heidelberger Akad. der Wiss. Phil.-hist. Kl., 1913 ff. Abh. der Bayer. Akad. der Wiss. Phil.-hist. Kl., 1833 ff., 1910 ff.
ABäG ABnG ADB Adelung
Amsterdamer Beitr. zur älteren Germanistik, Amsterdam 1972 ff. Amsterdamer Beitr. zur neueren Germanistik, Amsterdam 1972 ff. Allg. Dt. Biogr., 55 Bde., Reg.-Bd., 1875–1912 Allg. Gelehrten-Lex. v. C. G. Jöcher, Forts. v. J. C. Adelung u. H. W. Rotermund, 7 Bde., 1784–1879 IX
AfdA AfK AG AH
AION(T)
AKL
Albrecht-Dahlke
Archiv
ARG ARW Aufriß
AUMLA
Autorenlex.
BA
X
Anz. für dt. Altertum u. dt. Lit., 1876–1989 Arch. für Kulturgesch., 1903 ff. Acta Germanica. Kapstadt 1966 ff. Analecta Hymnica Medii Aevi (hg. C. Blume, G. M. Dreves [u. H. M. Bannister]) 55 Bde., 1886–1922 (Nachdr. 1961; Reg., hg. M. Lütolf, Bd. I/1, I/2, II, 1978) Istituto Universitario Orientale. Annali. Sezione Germanica. Studi Tedeschi, Neapel 1958 ff. Allgemeines Künstlerlex. Die Bildenden Künstler aller Zeiten u. Völker, 1992 ff. Internationale Bibliogr. zur Gesch. der dt. Lit. v. den Anfängen bis zur Ggw. unter Leitung u. Gesamtred. v. G. Albrecht u. G. Dahlke, 4 Tle., 1969–84 Arch. für das Stud. der neueren Sprachen u. Literaturen, 1846 ff. Arch. für Reformationsgesch., 1903 ff. Arch. für Rel.wiss., 1898–1941/42 Dt. Philol. im Aufriß, hg. W. Stammler, Nachdr. der 2., überarb. Aufl., 3 Bde. u. 1 Reg.bd., 1978 AUMLA, Journal of the Australasian Universities Language and Literature Association, Christchurch 1953 ff. Autorenlex. dt.sprachiger Lit. des 20. Jh. (überarb. u. erw. Neuausg., hg. M. Brauneck) 1995 Books Abroad, 1–50 Norman/Oklahoma 1927–76 (ab 51, 1977, u.d.T.: World Literary Today)
Baader
C. A. Baader, Lex. verstorbener bayer. Schriftst. des 18. u. 19. Jh., 2 Bde., 1824/25 Bartsch-Golther K. Bartsch, Dt. Liederdichter des 12. bis 14. Jh. Eine Ausw., 1864 (4. Aufl., besorgt v. W. Golther, 1901; Nachdr. 1966) BB Bayer. Bibl. Texte aus zwölf Jh., hg. H. Pörnbacher u. B. Hubensteiner, 5 Bde., 1978–90 BDL Bibl. der Dt. Lit. Mikrofiche-Gesamtausg. nach Angaben des Taschengoedeke (bearb. A. Frey) 1995 (2., überarb. u. erw. Ausg. u. Suppl. 1, 1999; Suppl. 2, 2002–05) Biogr.-Bibliogr. Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex., bearb. u. hg. F. W. Bautz, Kirchenlex. fortgeführt v. T. Bautz, 1975 ff. Biogr. Jb. Biogr. Jb. u. Dt. Nekrolog, hg. A. Bettelheim, 18 Bde., 1897–1917, 2 Reg.bde., 1908 u. 1973 Börsenbl. Leipzig Börsenbl. für den Dt. Buchhandel, hg. vom Börsenverein der Dt. Buchhändler zu Leipzig, 1834 ff. (1945–1990: Zusatz «Leipzig») Börsenbl. Frankfurt Börsenbl. für den Dt. Buchhandel, Frankfurter Ausg. 1945–1990 de Boor-Newald Gesch. der dt. Lit. v. den Anfängen bis zur Gegenwart, hg. H. de Boor u. R. Newald, 1949 ff. Braune-Ebbinghaus Ahd. Lesebuch. Zus.gest. u. mit einem Wb. vers. v. W. Braune, fortgeführt v. E. A. Ebbinghaus, 17. Aufl., 1994 Brunhölzl F. Brunhölzl, Gesch. der lat. Lit. des MA, 2 Bde., 1975 u. 1992 BWG Biogr. Wb. zur dt. Gesch., 2. Aufl., hg. K. Bosl, G. Franz u. H. H. Hofmann, 3 Bde., 1973–75
CineGraph
CL CollGerm. Cramer
Daphnis DB DBE
Denecke-Brandis
Dict. Spir.
DL
DLE
DLZ DMA
DNL DR DSL Dt. biogr. Jb.
CineGraph. Lex. zum dt.sprachigen Film, hg. H.-B. Bock, 1984 ff. Comparative Literature, Eugene/Oregon 1949 ff. Colloquia Germanica, 1967 ff. T. Cramer, Die kleineren Liederdichter des 14. u. 15. Jh., 4 Bde., 1977–85 Daphnis, Zs. für Mittlere Dt. Lit., 1972 ff. Dt. Bücher, Amsterdam 1971 ff. Dt. Biogr. Enzyklopädie, hg. W. Killy u. R. Vierhaus, 13 Bde., 1995–2003; 2., überarb. u. erw. Ausg., hg. R. Vierhaus, 12 Bde., 2005–08 Die Nachläse in den Bibl. der Bundesrepublik Dtl., bearb. v. L. Denecke; 2., Aufl., völlig neu bearb. v. T. Brandis, 1981 Dictionnaire de spiritualité ascétique et mystique. Doctrine et histoire. Fondé par M. Viller ... 17 Bde., Paris 1937–95 Die dt. Lit. [...] Texte u. Zeugnisse, hg. W. Killy, 7 Bde., 1963–78 (Nachdr. 1988) Dt. Lit. Slg. lit. Kunst- u. Kulturdenkmäler in Entwicklungsreihen, hg. H. Kindermann, 1928–50 (Nachdr. 1964–70) Dt. Lit.-Ztg., 1880 ff. Dictionary of the Middle Ages, hg. J. R. Strayer, 13 Bde., New York 1982–89; Suppl. 1, 2004 Dt. National-Lit., hg. J. Kürschner, 1882–99 Dt. Rundschau, 1874 ff. Die Schöne Lit., 1924 ff. Dt. biogr. Jb., hg. H. Christern, 11 Bde., 1925–32, Reg.bd. 1986
DU Dünnhaupt
DVjs
EG Ehrismann Ersch-Gruber
Euph.
FA Fabula FdF
FH Flood, Poets Laureate Frels
GA
GermWrat GGA GLL
Der Deutschunterricht, 1949 ff. G. Dünnhaupt, Personalbibliogr. zu den Drucken des Barock. 2., verb. u. wesentl. verm. Aufl. des Bibliogr. Hdb. der Barocklit., 6 Bde., 1990–93 Dt. Vjs. für Lit.-wiss. u. Geistesgesch., 1923–44, 1949 ff. Etudes germaniques, Paris 1946 ff. G. Ehrismann, Gesch. der dt. Lit. bis zum Ausgang des MA, 4 Bde., 1918–35 Allg. Encyclopädie der Wiss. u. Künste, begr. v. J. S. Ersch u. J. G. Gruber, 167 Bde., 1818–89, unvollständiger Nachdr. 1969–92 Euphorion. Zs. für Lit.gesch, 1894 ff. Frankfurter Anthol., hg. M. Reich-Ranicki, 1976 ff. Fabula. Zs. für Erzählforsch., 1960 ff. C. Faber du Faur, German Baroque Literature, New Haven, Bd. 1, 1958, Bd. 2, 1969 Frankfurter H., Zs. für Kultur u. Politik, 1946 ff. J. L. Flood, Poets Laureate in the Holy Roman Empire. A Bio-bibliograpical Handbook, 4 Bde., 2006 W. Frels, Dt. Dichterhss. 1400–1900, 1934 Gesammtabenteuer, hg. F. H. v. der Hagen, 3 Bde., 1850 (Neudr. 1961; NA des 1. Bd. 1968) Germanica Wratislaviensia, Breslau 1957 ff. Göttingsche Gelehrte Anz., 1739 ff. German Life and Letters, Oxford 1936 ff. XI
Goedeke
Goedeke Forts.
GQ GR GRM
K. Goedeke, Grundriß zur Gesch. der dt. Dg. aus den Quellen, 2. Aufl. 1884 ff.; IV/1–5 3. Aufl. 1910 ff.; NF 1955 ff. Dt. Schriftstellerlex. 1830–1880, hg. v. der Berlin-Brandenburgischen Akad. der Wiss., 1995 ff. The German Quarterly, Menasha/Wisc. 1928 ff. Appleton/Wisc. 1949 ff. The Germanic Review, New York 1926 ff. Germanisch-Romanische Mschr., 1909–43, NF 1950/51 ff.
HLS
HMS
HZ IASL IG
Inscape Hall-Renner
M. G. Hall u. G. Renner, Hdb. der Nachlässe u. Slg. öst. Autoren, 1992; 2., neu bearb. u. erw. Aufl. 1995 Hamberger/Meusel G. C. Hamberger, J. G. Meusel, Das gelehrte Teutschland oder Lex. der jetzt lebenden teutschen Schrift., 5., verm. u. verb. Ausg., 23 Bde., 1796–1834 (Nachdr. 1965/66; Reg.bd. 1979) HBLS Hist.-Biogr. Lex. der Schweiz, 7 Bde., 1921–34 Hdb. Editionen Hdb. der Editionen. Dt.sprachige Schriftst. vom Ausgang des 15. Jh. bis zur Ggw., bearb. v. W. Hagen, I. Jensen, E. u. H. Nahler, 2 1981 Hdb. Emigration Biogr. Hdb. der dt.sprachigen Emigration nach 1933. Hg. Inst. für Zeitgesch., München, u. Research Foundation of Jewish Emigration, Inc., New York, 3 Bde., 1980–83 HdG Hdb. der dt. Gegenwartslit., 3 Bde., hg. H. Kunisch u. a., 21969/70 Heiduk F. Heiduk, Oberschles. Lit.Lex. Biogr.-bibliogr. Hdb., 3 Bde., 1990–2000 Hist. Wb. Hist. Wb. der Rhetorik, hg. Rhetorik G. Ueding, 1992 ff. XII
Inventar
JASILO Jb. Darmstadt JbFDH JEGP Jöcher Jördens
Killy
KLG
Hist. Lex. der Schweiz, hg. Stiftung Hist. Lex. der Schweiz, 2002 ff. (auch online, e-HLS) Minnesinger. Ges. u. hg. v. F. H. v. der Hagen, 7 Tle. in 3 Bdn., 1838–56 (Neudr. 1963) Hist. Zs., 1859 ff. Internationales Arch. für Sozialgesch. der dt. Lit., 1976 ff. Internationales Germanistenlex. 1800–1950, hg. u. eingel. C. König, 3 Bde., 2003 Inscape, Ottawa/Kanada 1959 ff. Inventar zu den Nachlässen emigrierter dt.sprachiger Wissenschaftler in Arch. u. Bibl. der Bundesrepublik Dtl., hg. K.-D. Lehmann, 2 Bde., 1993 Jb. des Adalbert-Stifter-Inst. des Landes Oberöst., 1994 ff. Dt. Akad. für Sprache u. Dg., Darmstadt, Jb., 1953 ff. Jb. des Freien Dt. Hochstifts, 1920 ff. The Journal of English and Germanic Philology, Urbana/Ill. 1897 ff. C. G. Jöcher, Allg. Gelehrten-Lex., 4 Bde., 1750–87 K. H. Jördens, Lex. dt. Dichter u. Prosaisten, 6 Bde., 1806–11 Lit. Lex. Autoren u. Werke dt. Sprache, hg. W. Killy, 15 Bde., 1988–93 (2., vollständig überarb. Aufl. u.d.T.: Killy Lit.lex. Autoren u. Werke des dt.sprachigen Kulturraumes, hg. W. Kühlmann, 13 Bde., 2008–12) Krit. Lex. zur dt.sprachigen Gegenwartslit., hg. H. L. Arnold, 1978 ff.
Klingner/Lieb
KLL KLL3
KNLL
Kraus LD
Kussmaul
LAL
LCI
LE Lennartz
Lessing Yb. LeuvBijdr Lex. dt.-jüd. Autoren LexKJugLit
LexMA LGL
LiLi
J. Klingner/L. Lieb, Hdb. Minnereden. Mit Beitr. v. I.-E. Doroba¸tu u. a., 2 Bde., 2013 Kindlers Lit.-Lex., 7 Bde. u. Erg.Bd., 1965–74 Kindlers Lit.-Lex., hg. H. L. Arnold, 3., völlig neu bearb. Aufl., 18 Bde., 2009 Kindlers Neues Lit. Lex., hg. W. Jens, 22 Bde., 1988–98 C. v. Kraus, Dt. Liederdichter des 13. Jh., I Text, 1952, II Komm. (besorgt v. H. Kuhn), 1958 (2., v. G. Kornrumpf durchges. Aufl., 2 Bde., 1978) I. Kussmaul, Die Nachlässe u. Slg. des DLA, 2 Bde., 1999
Liliencron
G. Goetzinger, C. D. Conter u. a., Luxemburger Autorenlex., Mersch 2007 Lexikon der christlichen Ikonographie, 8 Bde., Rom u. a. 1968–70 Das lit. Echo, 1898 ff. F. Lennartz, Dt. Schriftst. des 20. Jh. im Spiegel der Kritik, 3 Bde. u. Reg.Bd., 1984 Lessing Yearbook, 1969 ff. Leuvense Bijdragen, Löwen 1910 ff. Lex. dt.-jüd. Autoren. Redaktionelle Leitung: R. Heuer, 21 Bde., 1992–2013 Lex. der Kinder- u. Jugendlit., hg. K. Doderer, 3 Bde. u. ErgBd., 1975–82 Lex. des MA, 9 Bde., 1980–98 Lex. der dt.sprachigen Gegenwartslit. seit 1945, begr. v. H. Kunisch, fortgeführt v. H. Wiesner u. a., neu hg. T. Kraft, 2 Bde., 2003 LiLi, Zs. für Lit.-wiss. u. Linguistik, 1971 ff.
Metzler Lit. Chronik Meusel
LitJb LöstE LThK
LuK MAL Manitius Marienlex.
MF
MG MGG
MGS MignePL MIÖG MLN MLQ
R. v. Liliencron, Die hist. Volkslieder der Deutschen vom 13. bis zum 16. Jh., 4 Bde. u. Nachtr., 1865–69 (Neudr. 1966) Lit.wiss. Jb. der Görresgesellsch., NF, 1961 ff. S. Bolbecher, K. Kaiser, Lex. der öst. Exillit., 2000 Lex. für Theol. u. Kirche, 2. Aufl., 10 Bde. u. Reg., 1957–67; 3., völlig neu bearb. Aufl., 11 Bde., 1993–2001. Lit. u. Kritik, 1966 ff. Modern Austrian Literature, Binghamton/N. Y. 1968 ff. M. Manitius, Gesch. der lat. Lit. des MA, 3 Tle., 1911–31 Marienlex., hg. R. Bäumer u. L. Scheffczyk, 6 Bde., 1988–94 V. Meid, Metzler Lit. Chronik, 32006 J. G. Meusel, Lex. der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftst., 15 Bde., 1802–16 Des Minnesangs Frühling. 38., erneut revidierte Aufl., bearb. v. H. Moser u. H. Tervooren, 1988 Monumenta Germaniae historica inde ab a. C. 500 usque ad a. 1500, 1826 ff. Die Musik in Gesch. u. Gegenwart, hg. F. Blume, 17 Bde., 1949–86; 2., neu bearb. Ausg. hg. L. Finscher, Personentl., 17 Bde. u. 1 Suppl.bd., 1999–2008. Michigan Germanic Studies, Ann Arbor/Mich., 1975 ff. Patrologiae cursus completus, series latina, hg. J. P. Migne, Paris 1844 ff. Mitt. des Inst. für öst. Gesch.forsch., 1880 ff. Modern Language Notes, Baltimore/Maryland 1886 ff. Modern Language Quarterly, Seattle/Wash., 1940 ff. XIII
Mommsen
Monatshefte Morvay-Grube MSD
Munzinger-Arch. Nachlässe DDR
NDB
NDH NDL Neoph. Neudrucke
NeumeisterHeiduk NGS NHdG
NLit NM
XIV
W. A. Mommsen, Die Nachlässe in den dt. Arch. (mit Ergänzungen aus anderen Beständen). Bearb. im Bundearch. in Koblenz, 2 Tle., 1971 u. 1983 (wird nach Nrn. zitiert) Monatshefte (für den dt. Unterricht, dt. Sprache u. Lit.), Madison/Wisc. 1899 ff. K. Morvay, D. Grube, Bibliogr. der dt. Predigt des MA, 1974 K. Müllenhoff, W. Scherer (Hg.), Denkmäler Dt. Poesie u. Prosa aus dem 8. bis 12. Jh., 1864 (3. Aufl. bearb. v. E. Steinmeyer, 2 Bde., 1892; Neudr. 1964) Internationales Biogr. Arch. IBA Munzinger-Arch., 1949 ff. Gelehrten- u. Schriftstellernachlässe in den Bibl. der Dt. Demokrat. Republik, 3 Tle., 1959–71 (wird nach Tln. u. Nrn. zitiert) Neue Dt. Biogr., hg. v. der Hist. Kommission bei der Bayer. Akad. der Wiss., 1953 ff. Neue Dt. Hefte, 1954–89 Neue Dt. Lit., 1953–2004 Neophilologus, Groningen 1951 ff. Neudr. dt. Lit.werke des XVI. u. XVII. Jh., begr. v. W. Braune, fortgeführt u. hg. v. E. Beutler, 1876 ff. E. Neumeister, De Poetis Germanicis, hg. F. Heiduk in Zus.arbeit mit G. Merwald, 1978 New German Studies, Hull 1973 ff. Neues Hdb. der dt. Ggw.lit. seit 1945, begr. v. H. Kunisch, hg. D.-R. Moser, aktualisierte Ausg. 1993 Die Neue Lit., 1931 ff. Neuphilol. Mitt., Helsinki 1899 ff.
NN
NR NSR
ÖBL ÖGL Öst. Kat.-Lex.
OL OM
PPB (Halle)
PPB (Tüb.)
PEGS
PMLA
Poetica PP PQ Pyritz
Raabe, Expressionismus
Neuer Nekrolog der Deutschen, hg. A. Schmidt, B. F. Voigt, 30 Bde., 1824–56 (Die) Neue Rundschau, 1904 ff. Neue Schweizer Rundschau, 1922 ff. Öst. Biogr. Lex. 1815–1950, 1957 ff. Öst. in Gesch. u. Lit., 1957 ff. Kat. Lex. zur öst. Lit. des 20. Jh. (hg. G. Ruiss.) 2 Bde., 1995 Orbis Litterarum, Kopenhagen 1943 ff. Mitt. des Ver. für Gesch. u. Landeskunde v. Osnabrück, 1848 ff. Beitr. zur Gesch. der dt. Sprache u. Lit., begr. v. H. Paul u. W. Braune, Halle 1874 ff. (ab 1955: Zusatz «Halle») Beitr. zur Gesch. der dt. Sprache u. Lit., Tübingen 1955 ff. Publ. of the English Goethe Society, Leeds 1886–1912, NS 1924 ff. Publ. of the Modern Language Association of America, Menasha/Wisc. 1884 ff. Poetica. Zs. für Sprach- u. Lit.wiss. Amsterdam 1969 ff. Philologica Pragensia, Prag 1958 ff. Philological Quarterly, Iowa City 1922 ff. Bibliogr. zur dt. Lit.gesch. des Barockzeitalters, begr. v. H. Pyritz, fortgeführt u. hg. v. I. Pyritz, 3 Bde., 1985–94 P. Raabe, Die Autoren u. Bücher des lit. Expressionismus. Ein bibliogr. Hdb. In Zus.arbeit mit I. HannichBode, 2., verb. Aufl., 1992
RE
Realencyklopädie für protestant. Theol. u. Kirche, hg. A. Hauck, 3. Aufl., 24 Bde., 1896–1913
Redlich
M. Redlich, Lex. dt.balt. Lit. Eine Bibliogr., 1989
Renner
G. Renner, Die Nachlässe in den Bibl. u. Museen der Republik Öst., 1993
RG
Recherches Germaniques, Straßburg 1971 ff.
RGG
Die Rel. in Gesch. u. Ggw., 3. Aufl., 6 Bde., 1957–62; 4., völlig neu bearb. Aufl. u.d.T.: Rel. in Gesch. u. Ggw., 8 Bde., 1998–2005
Riemann
H. Riemann, Musiklex. 12., völlig neubearb. Aufl. in 3 Bdn., hg. W. Gurlitt, H. H. Eggebrecht, Personentl. Bd. 1 u. 2, 1959–61, ErgBde., hg. C. Dahlhaus, 2 Bde., 1972–75; RiemannMusik-Lex., 13. aktualisierte NA, hg. W. Ruf in Verb. mit A. van Dyck-Hemming, 5 Bde., 2012
RL
Reallex. der dt. Lit.gesch., hg. P. Merker u. W. Stammler, 4 Bde., 1925–31; 2., neubearb. Aufl. hg. W. Kohlschmidt u. W. Mohr, 5 Bde., 1955–88
RLC
Revue de littérature comparée, Paris 1921 ff.
RLW
Reallex. der dt. Lit.wiss. Neubearb. des RL, hg. H. Fricke, J.-D. Müller u. K. Weimar, 3 Bde., 1997–2003
Rohnke-Rostalski Lit. Nachlässe in NordrheinWestf. Eine Bestandsaufnahme, bearb. v. D. RohnkeRostalski, hg. E. Niggemann, 1995 RSM
Repertorium der Sangsprüche u. Meisterlieder des 12. bis 18. Jh., hg. H. Brunner, B. Wachinger, 13 Bde. u. 3 RegBde., 1986–2009
SAB
Sb. der Dt. (ab 1946; bis dahin: Preuß.) Akad. der Wiss. zu Berlin. Phil.-hist. Kl., 1882 ff. SAM Sb. der Bayer. Akad. der Wiss. Phil.-hist. Abt. 1860 ff. SchillerJb Jb. der Dt. Schillergesellsch., 1957 ff. Schmidt, H. Schmidt, Quellenlex. zur dt. Lit.gesch., 3., überarb. Quellenlex. u. erw. Aufl., 34 Bde., 1994–2003 Schmutz-Pfister A. Schmutz-Pfister, Repertorium der hs. Nachlässe in den Bibl. u. Arch. der Schweiz, 2., stark erw. Aufl., bearb. v. G. KnochMund, 1992 (wird nach Nrn. zitiert) Schottenloher K. Schottenloher, Bibliogr. zur dt. Gesch. im Zeitalter der Glaubensspaltung 1517–1585, 7 Bde., 1952–66 SdZ Stimmen der Zeit, 1914 ff (Stimmen aus Maria Laach, 1869–1914) Seminar Seminar. A Journal of Germanic Studies, Toronto 1965 ff. SN Studia Neophilologica, Uppsala 1928 ff. Sommervogel C. Sommervogel, Bibl. de la Compagnie de Jésus, 12 Bde., Brüssel 1890–1932 Spalek Dt. Exillit. seit 1933 (hg. J. M. Spalek u. a.) 1976 ff. Spalek/Hawrylchak J. M. Spalek, S. H. Hawrylchak, Guide to the Archival Materials of the GermanSpeaking Emigration to the United States after 1933, 4 Bde., 1978–97 SPIEL Siegener Periodicum zur Internationalen Empir. Lit.wiss., 1982 ff. SR Schweizerische Rundschau, 1900 ff. SuF Sinn u. Form, 1949 ff. StudiGerm Studi Germanici, Rom 1963 ff. XV
Theater-Lex.
Thieme-Becker
TirLit
TRE TuK VASILO
VD 16
VD 17
VL
VL Dt. Hum.
Vollmer
* = geboren
W. Kosch, Dt. Theater-Lex. Biogr. u. bibliogr. Hdb., 1953 ff. U. Thieme u. F. Becker, Allg. Lex. der bildenden Künstler v. der Antike bis zur Ggw., 37 Bde., 1907–50 Lex. Lit. in Tirol, hg. A. Unterkircher u. C. Riccabona (Forschungsinst. Brenner-Arch., Innsbruck; Internet-Edition) 2006 ff. Theolog. Realenzyklopädie, 36 Bde., 1977–2005 Text + Kritik, 1963 ff. Adalbert Stifter-Inst. des Landes Oberöst., Vjs., 1952–92; Forts. siehe JASILO Verz. der im dt. Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jh., bearb. I. Bezzel, 25 Bde., 1983–2000 Verz. der im dt. Sprachraum erschienenen Drucke des 17. Jh. (nur online unter: http://www.vd17.de/). Die dt. Lit. des MA. Verfasserlex., hg. W. Stammler u. K. Langosch, 5 Bde., 1933–55; 2., völlig neu bearb. Aufl., hg. K. Ruh u. a., 14 Bde., 1977–2008 Dt. Humanismus 1480–1520. Verfasserlex., hg. F. J. Worstbrock, 2 Bde., 2005–13 H. Vollmer, Allg. Lex. der bildenden Künstler des 20. Jh., 6 Bde., 1953–62 † = gestorben
→ = siehe
Wall
WB WBN Westfäl. Autorenlex.
Wilpert/Gühring
WirkWort WSB
Wurzbach
ZDU Zedler
ZfdA
ZfdPh
R. Wall, Lex. dt.sprachiger Schriftstellerinnen im Exil 1933 bis 1945 (überarb. u. aktualisierte NA) 2004 Weimarer Beitr., 1955 ff. Wolfenbütteler BarockNachr., 1974 ff. Westfäl. Autorenlex. (1: 1750–1800, 2: 1800–1850, 3: 1850–1900, 4: 1900–1950), hg. u. bearb. v. W. Gödden u. I. Nölle-Hornkamp, 1993–2002 G. von Wilpert u. A. Gühring, Erstausgaben dt. Dg. Eine Bibliogr. zur dt. Lit. 1600–1900, 2., vollst. überarb. Aufl., 1992 Wirkendes Wort, 1950/51 ff. Sb. der Akad. der Wiss. zu Wien, Phil.-hist. Kl., 1848 ff. C. v. Wurzbach, Biogr. Lex. des Kaiserthums Öst., 60 Bde., 1856–91 Zs. für dt. Unterricht, 1887–1919 Großes vollständiges Universal-Lex. aller Wiss. u. Künste, 64 Bde. u. 4 Suppl.bde., 1732–54, Nachdr. 1993 ff. Zs. für dt. Altertum und dt. Lit., 1876 ff. (Zs. für dt. Alterthum, 1841–76) Zs. für dt. Philol., 1869 ff.
~ steht unter «Literatur» anstelle des Stichworts
Bei Verweisen auf Artikel in den Ergänzungsbänden wird die Zahl des betreffenden Bandes angegeben; Verweise auf Artikel im Hauptalphabet enthalten diese Angaben nicht.
XVI
VERFASSER-SIGLEN BJ FA MM MMü
Bruno Jahn Florian Altenhöfer Mike Malm Mario Müller
RBS VZ WA
Reimund B. Sdzuj Volker Zapf Wolfgang Achnitz
XVII
A A., Sonay; Tochter eines türk. Lehrers, folgte im Alter von 16 Jahren mit ihrer Mutter u. ihrer um zwei Jahre jüngeren Schwester Ilkay dem Vater nach Dtl., verließ mit 23 Jahren ihr Elternhaus, wurde dann vom Vater für eine Zwangsheirat nach Zypern entführt, floh jedoch zurück nach Dtl. u. zeigte den Vater an; thematisierte diese Erfahrungen in einem autobiogr. Rom., der von ihrem Ehemann Andreas Matlé (* 1960) aufgezeichnet wurde. Schriften: Hier will ich leben (autobiogr. Rom., aufgezeichnet v. A. Matlé) 1996. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 30. MM Aaron ben Josef aus Buda (auch Ahron BenJoseph); lebte in Buda, als Karl V. Leopold am 2.9.1686 die Stadt eroberte; A. wurde damals wie viele andere örtl. Juden inhaftiert, aber nach eigenen Angaben von einem Alexander Süßkind Tausk gerettet; über diese Ereignisse dichtete er 1688 den Tausk gewidmeten jidd. Text «Ain sch˙en nei’ lid ˙ ve˙ n» («Ein schön neu Lied von Ofen»). – fun Oˉ Lieddichter. ˙ ve˙ n, Prag Schriften: Ain sch˙en nei’ lid fun Oˉ [1688]. Literatur: M. Brann, Zum Ofener Judenmord 1686 (in: Mschr. für Gesch. u. Wiss. des Judentums 30 [NF 13]) 1881, 540–553; R. Gottheil, ~ (in: The Jewish Encyclopedia 1) New York 1901, 13; J. Freimann, ~ (in: Encyclopaedia Judaica 1, Red. J. Klatzkin, I. Elbogen) 1928, 56. MM Abafi, Lajos → Aigner, Ludwig. Abbé, Terenz → Bengsch, Andreas Bertolt. Abedi, Isabel (Nasrin), * 3.3.1967 München; Abitur in Düsseldorf, anschließend Praktikum in Los Angeles, Ausbildung zur Werbetexterin in Hamburg, danach im Beruf tätig, zuletzt freie Schriftst.; verfaßte Kinder- u. Jugendbücher, darunter Rom. u. Bilderbücher; bes. bekannt durch die Buchreihe über das Mädchen Lola (verfilmt u. d. T. «Hier kommt Lola!», 2010); auch Übers. aus dem Englischen; lebt in Hamburg. – Werbetexterin, Kinderu. Jugendschriftst., Übersetzerin. Schriften: Blöde Ziege, dumme Gans. Eine Geschichte von Streit und Versöhnung (Illustr. v. S. Neuendorf) 2002; Das neunundneunzigste 1
Schaf oder Schäfchenzählen macht müde (Bilderbuch, Illustr. v. D. Henze) 2002; Kleine HexenGeschichten zum Vorlesen (Kdb., Illustr. v. B. Scholz) 2002; Kleine Gespenster-Geschichten zum Vorlesen (Kdb., Illustr. v. ders.) 2003; Kuckuck, wo bist du? Das 99. Schaf sucht Emma (Spielbuch, Illustr. v. ders., Red. K. Amann) 2003; Ganz schön mutig, kleine Line (Kdb., Illustr. v. C. Kleicke) 2003; Das 99. Schaf und der kleine Wolf (Bilderbuch, Illustr. v. D. Henze) 2003; Glück gehabt, Pechbär! (Bilderbuch, Illustr. v. ders.) 2003; Hier kommt Lola! (Kdb., Illustr. v. ders.) 2004; Lisa und der Krachdrache (Bilderbuch, Illustr. v. ders.) 2004; Torro sieht rot (Bilderbuch, Illustr. v. ders.) 2004; Alberta geht die Liebe suchen (Bilderbuch, Illustr. v. A. Hebrock) 2004; SOS. Kleiner Wolf sucht ein Zuhause (Kdb., Illustr. v. K. Völker) 2004; Imago. Die geheime Reise (Jugendrom.) 2004; Wo sind die Eier, kleiner Osterhase? Ein Eiersuchspiel mit vielen Klappen (Red. K. Amann, Illustr. v. G. dal Lago) 2004; ‹Verschwunden!›, ruft die kleine Ziege. Eine Geschichte vom Wegnehmen und Zurückgeben (Illustr. v. S. Neuendorf) 2004; Hurra, gewonnen! Mist verloren! (Kdb., Illustr. v. dems.) 2005; Whisper (Jugendrom.) 2005; Leila Schwein schreit Nein! oder: Ich geh doch nicht mit Fremden mit (Bilderbuch, Illustr. v. J. Kaergel) [2005]; Hexus-plexus. Jetzt bleib ich bei dir! (Bilderbuch, Illustr. v. A.-M. Weller) 2005; Merope, das Sternenkind. 24 Adventskalendergeschichten (Illustr. v. P. Probst) 2005; Traumschuhe für Lilian (Bilderbuch, Illustr. v. A. Hebrock) 2005; Das 99. Schaf reist um die ganze Welt (Bilderbuch, Illustr. v. D. Henze) 2005; Lola macht Schlagzeilen (Kdb., Illustr. v. ders.) 2005; Lola in geheimer Mission (Kdb., Illustr. v. ders.) 2005; Unter der Geisterbahn (Jgdb., Illustr. v. M. Bayer) 2005; Kleine Piraten-Geschichten zum Vorlesen (Kdb., mit S. Egger) 2005; Kleiner Wolf in Not (Kdb., Illustr. v. K. Völker) 2006; 10 Marienkäfer sagen gute Nacht (Bilderbuch, Illustr. v. R. Altegoer) 2006; Der Nikolaus kommt heut! (Bilderbuch, Illustr. v. D. Winterhager) 2006; Du bist mein größter Schatz oder: Von den wirklich schönen Dingen des Lebens, die man mit jemandem teilen möchte (Bilderbuch, Illustr. v. A. Hebrock) 2006; Der Baum ist mein Haus (Bilderbuch, Illustr. v. U. Kreinacke) 2006; Abschied von Opa Elefant. Eine Bilderbuchgeschichte über den Tod (Illustr. v. M. Cordes) 2006; Der Weihnachtsrabe Rasputin findet das Glück (Bilderbuch, Illustr. v. A.-M. Weller) 2
Abel 2006; Ein Wunsch für die kleine Fee (Kdb., Illustr. v. ders.) 2006; Kleine Drachen-Geschichten zum Vorlesen (Kdb., Illustr. v. A. Fienig) 2006; Heute ist Lucy Prinzessin (Kdb., Illustr. v. C. Hansen) 2006; Käpten Klonk und seine Piraten (Kdb., Illustr. v. P. Probst) 2006; Keine Angst, kleines Nachtgespenst! Ein Abenteuer-Bilderbuch mit 42 Klappen (Illustr. v. R. Cossmann) 2006; Applaus für Lola! (Kdb., Illustr. v. D. Henze) 2006; Wie lange noch? Eine Bilderbuchgeschichte über die Uhr und die Zeit (Illustr. v. ders.) 2006; Verbotene Welt (Kdb., Illustr. v. M. Bayer) 2006; Leselöwen Freundinnengeschichten (Illustr. v. E. Czerwenka) 2006; Isola (Jugendrom.) 2007; Die schönsten Geschichten zu Weihnachten (mit G. Carolat, D. Wiederhold, Illustr. v. A.-M. Weller) 2007; Hallo, Baby! Luise und Max bekommen ein Geschwisterchen (Kdb., Illustr. v. B. Korthues) 2007; Das 99. Schaf. Drei traumhafte Abenteuer zum Vorlesen (Kdb., Illustr. v. D. Henze) 2007; Lola Löwenherz (Kdb., Illustr. v. ders.) 2007; Ich war’s echt nicht! Eine Geschichte vom Zugeben und Entschuldigen (Kdb., Illustr. v. S. Neuendorf) 2007; Lola auf Hochzeitsreise (Kdb., Illustr. v. ders.) 2008; Leselöwen Popstargeschichten (Illustr. v. S. Brix) 2008; Heute ist Lucy Piratin (Kdb., Illustr. v. C. Hansen) 2008; Kleine Vorlesegeschichten von Hexen und Gespenstern, 2008; Lucian (Jugendrom.) 2009; Meine Freunde. Freundinneneintragbuch (Illustr. v. D. Henze) 2009; Lola. Für meine Freundin (Kdb., Illustr. v. ders.) 2009; Lola. Geheime Botschaften (Kdb., Illustr. v. ders.) 2009; Schlawatz, der Traumwunscherfüller (Kdb., Illustr. v. ders.) 2009; Hilfe, Piraten an Bord! (Kdb., Illustr. v. L. Althaus) 2009; Wünschst du dir keinen Engel? oder Engel in der Stadt (Kdb.) 2009; Das 99. Schaf. Alle Bilderbuchgeschichten (Illustr. v. D. Henze) 2010; Lola Schwesterherz (Kdb., Illustr. v. ders.) 2010; Abschied von Opa Elefant. Eine Bilderbuchgeschichte über den Tod (Illustr. v. M. Cordes) 2011; 5 Sterne für Lola (Kdb., Illustr. v. D. Henze) 2012; Lola und du (Stickerheft, Illustr. v. ders.) 2012; Piratenkater Pavarotti und die wilden Männer (Kdb., Illustr. v. A. v. Knorre) 2012; Prinzessin Vivi und die wilden Räuber (Bilderbuch, mit S. Englert, Illustr. v. B. Nutz) 2013; Lena und die spukigen Gruselinos (Bilderbuch, Illustr. v. J. Tourlonias) 2013; Superstarke Kindergartengeschichten (Illustr. v. A. Hebrock) 2014; Und hier kommt Tante Lisbeth! (Kdb., Illustr. v. D. Henze) 2014; Lola und die 3
Abel einzige Zeugin (Kdb., Illustr. v. ders.) 2014; Tante Lisbeth und die Liebe (Kdb., Illustr. v. ders.) 2015; Pippo und das wilde Piratenleben (Kdb., Illustr. v. A. Hebrock) 2015; Die längste Nacht (Jugendrom.) 2016; Weihnachten ist wunderbar. Zwei Geschichten für die schönste Zeit im Jahr (Illustr. v. A.-M. Weller u. D. Winterhager) 2016; Lustige Hexen-Geschichten zum Vorlesen (Illustr. v. B. Scholz) 2016; Schöne Träume, kleines Schaf. Zauberhafte Gutenachtgeschichten (Illustr. v. D. Henze u. J. Tourlonias) 2017; Der kleine Wolf und ein unvergesslicher Sommer (Kdb., Illustr. v. K. Völker) 2018; Superstarke Kindergartengeschichten (Bilderbuch, Illustr. v. A. Hebrock) 2019. Übersetzungen: A. Giles, Jetzt ist alles, was wir haben, 2018. Literatur: R. Schweikart, Die Magie des Lebens. Ein Hauch Zimt auf den Milchkaffee, ein Hauch Fantastik für ihre Figuren. Mit diesem Rezept entwickelt die frühere Werbetexterin ~ in ihrem Hamburger Schreibcafé erfolgreich Kinderu. Jugendbücher (in: Börsenbl. 172) 2005, H. 51, 24–26; J. Mikota, V. Oehme, ~. ‹Geschn. erzählen! – Nicht Botschaften vermitteln›, 2016. MM Abel, (Heinrich Friedrich) Otto, * 22.1.1824 Klosterreichenbach (heute zu Baiersbronn/Schwarzwald), † 28.10.1854 Leonberg; Sohn eines Pfarrers, studierte ab 1842 an den Univ. Tübingen, Jena, Heidelberg, Bonn u. Berlin Gesch., u. a. bei Friedrich Christoph → Dahlmann u. Leopold von → Ranke; Mitgl. der Burschenschaft Germania Tübingen (1842), der Burschenschaft Burgkeller Jena (1844) u. der Burschenschaft Fridericia Bonn (1845), 1845 Promotion in Tübingen, begrüßte 1848 die Revolution; Anstellung im preuß. diplomat. Dienst, gab bereits 1850 dieses Amt ab, ließ sich in Berlin nieder u. wurde dort Mitarb. der «Monumenta Germaniae Historica», bearbeitete dafür eine Reihe von schwäb. Geschichtsquellen der Stauferzeit, habilitierte sich 1851 in Bonn für Geschichte. – Historiker. Schriften: Makedonien vor König Philipp, 1847 (Diss. 1845 u. d. T.: Ueber den Ursprung der Makedonier); Das neue deutsche Reich und sein Kaiser, 1848; Die Legende vom heiligen Johann von Nepomuk. Eine geschichtliche Abhandlung aus dem Nachlaß, 1855; Theodat, König der Ostgoten, 1855; 4
Abendschein Die deutschen Personennamen, 1853 (2. Aufl., besorgt v. W. Robert-tornow, 1889); König Philipp der Hohenstaufe. Mit ungedruckten Quellen, 1852; Kaiser Otto IV. und König Friderich II. (1208–1212). Aus dem Nachlasse. Eine Fortsetzung von «König Philipp der Hohenstaufe» von demselben Verfasser, 1856. Übersetzungen: Die Chronik Fredegars und der Frankenkönige, die Lebensbeschreibungen des Abts Columban, der Bischöfe Arnulf und Leodegar, der Königin Balthilde, 1849 (3., neu bearb. Aufl. v. W. Wattenbach, u. d. T.: Die Chronik Fredegars und der Frankenkönige, die Lebensbeschreibungen des Abtes Columban, der Bischöfe Arnulf, Leodegar und Eligius, der Königin Balthilde, 1888); Kaiser Karls Leben von Einhard. Nach der Ausgabe in den «Monumenta Germaniae» übersetzt, 1850; Einhards Jahrbücher. Aus des Paulus Diakonus Geschichte der Bischöfe von Metz. Die letzten Fortsetzungen des Fredegar. Nach der Ausgabe der «Monumenta Germaniae» übersetzt, 1850 (2. Aufl. 1880, bearb. v. W. Wattenbach; 3 1940). Literatur: ADB 1 (1875) 15 f. – H. Dvorak, Biogr. Lex. der Dt. Burschenschaft. Bd. I,1, 1996, 2 f. BJ Abendschein, Hartmut, * 7.10.1969 Schwäbisch Hall; Besuch des Gymnasiums in Schwäbisch Hall, als Buchhändler in Stuttgart tätig, bis 1999 Stud. der Germanistik u. Anglistik an den Univ. Konstanz u. Glasgow, arbeitete als wiss. Dokumentar in Köln, seit 2003 in Bern wohnhaft, Hg. der Lit.zs. «Spa tien», betreibt den lit. Weblog «taberna kritika – kleine formen», Mitbegr. der Lit.seite «litblogs.net – Lit. Weblogs in dt. Sprache», veröffentlichte Ged., Prosa u. lit.wiss. Beitr. in Lit.zs. u. Anthologien. – Schriftsteller, Verleger. Schriften: Enzyklopädie der ungeraden Dinge (mit B. Franzen) 2007; Die Träume meiner Frau. Hybride Stoffe, 2007; Die Horizontlüge. Gedichte & kleine Prosa, 2007; Urban studies (mit M. A. Hediger, Illustr. v. C. Zacheu) 2007; Bibliotheca Caelestis. Tiddlywikiroman, 2008; Dranmor, 2012; Schellendiskursli/Schellenexkursli. Eine poetische Analyse des «Schellenursli». Mit einem Kommentaressay und zahlreichen Illustrationen (Nachw. E. Wandeler-Deck), 1 Bd. u. Suppl., 2013; Recycling Le Tour de France. Komposition für drei Soundboards, eine Yamaha PSR-420 und diverse, 5
Abermann künstliche Stimmen, 2014; Flarf Disco. Popgedichte (Intro B. Sartorius) 2015; Nicht begonnenes fortsetzen. Text, Kontur, Schatten (Nachw. N. W. Schlinkert) 2017; «Also» sprach Zarathustra. Zählung, Dichtung, Diagramme, 2018; mn ltztr krnz ei ee a. Sonettenkranz, Sonder-Edition (Nachw. S. Humbel) 2019; Author DNA, 2019; Getting sorted. Rekombinationsdichtung der Farbweltordnung von Werner und Syme, 2019. Herausgaben: Wissen und Gewissen. Eine literarische Anthologie (mit F. Dodel) 2005; Literarische Weblogs (mit M. A. Hediger, B. Stein) 2007; F. Kafka, Kleine Formen (ges. u. kontrastiv gelesen mit F. Michel) 2010; Die Loesung. Kreuzworträtsel (zus.gestellt mit dems.) 2015. FA Abermann, Heinrich, * 19.9.1583 Tuttlingen/ Württ., † 21.4.1621 Wien; studierte an der Univ. Wien (immatr. 1609: «Henricus Abermannus Düttlingensis Wirtenbergicus»), gab ab 1610 Unterricht in Griechisch, 1612 Prokurator der Natio Rhenensis an der Univ. Wien, 1613 Magister, war 1615–21 Rektor der Bürgerschule zu St. Stephan, an der er Mathematik unterrichtete, hatte drei Mal das Amt des Dekans der Artist. Fak. inne (1617, 1619, 1620); verfaßte neben historiograph. Arbeiten u. a. nlat. Gelegenheitsged., trat auch durch die Übers. der lat. Chronik der Stadt Wien («Vienna Austriae», 1546) des Wolfgang → Lazius hervor. – Historiograph, Lehrer, Verf. von Gelegenheitsged., Übersetzer. Schriften: Carmen gratulatorium ad reg. Annam [...], 1611; Synopsis Austriaca, hoc est brevis et succincta descriptio rerum praeclare gestarum virtutumque Gloriosissimorum Romanorum Imperatorum, qui ex [...] Austriae domo, a Rudolpho I. [...] usque ad [...] Ferdinandum [...] prodierunt, 1619. Übersetzungen: Historische Beschreibung der Weitberümbten, Kayserlichen Hauptstatt Wienn In Österreich, darin derselben ursprung Adel, Obrigkait, und geschlächter außführlich erkärt werden. Vor diesem Durch Wolffgang Lazium [...] in Latein verfasst: AnJetzo aber Männiglich zugefallen in Unser Teütsche sprach vertirt, [...] gemehrt Durch M. Heinricum Abermann [...] In verlegung gemainer Statt Wienn, 4 Bde., 1619 (erw. Neuausg. u. d. T.: Chronica Oder Historische Beschreibung Der Weitberühmten Kayserlichen Hauptstadt Wienn in Oesterreich [...] In vier Bücher verfasset Durch Wolffgang Lazium [...], in Latein verfaßt: 6
Abramowski Und hernach in die Hoch-Teutsche Sprach versetzet/ Durch M. Henricum Abermann [...]. Anjetzo aber auff grosses Verlangen continuirt und corrigirt durch einen Liebhaber der Nation, 1692). Bibliographie: Apfalter (s. Lit.), 204 f. Literatur: Jöcher 1 (1750) 22; Adelung 1 (1784) 51. – E. Apfalter, Scriptores antiquissimae, ac celeberrimae universitatis Viennensis ordine chronologico propositi. Pars III. Saeculum tertium ab anno M. DC. X. usque ad annum M. DC. LXV. [...]. Wien 1742, 17 f.; Speculum academicum Viennense seu magistratus antiquissimæ et celeberrimæ universitatis Viennensis, Bd. 1, 1773, 150–156; Bd. 2, 1774, 107–114; Bd. 3, 1775, 35–38; M. Bermann, Öst. biogr. Lex., H. 1, 1851, 10; R. Poschenrieder, Die Lehrpersonen der Artistenfak. der Univ. Wien im Zeitraum von ca. 1545–1622 (Diss. ErlangenNürnberg) 1972, 203–205; Die Matrikel der Univ. Wien. Bd. 4. 1579/II – 1658/59 (bearb. F. Gall, H. Paulhart) 1974, 79; F. Czeike, Hist. Lex. Wien. Bd. 1, 1992, 5; W. M. Bauer, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 7. BJ Abramowski, Günter, * 27.4.1948 Bochum; absolvierte eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, studierte Sozialarbeit in Dortmund, als Drogenberater ebd. tätig, war Hilfsarbeiter u. Gastwirt in Berlin, lebt seit 1977 erneut in Dortmund. – Sozialarbeiter, Lyriker. Schriften: Szenen einer Überfahrt (Lyrik) 1992; Die Umarmung. InnenraumFiktionen, 1994; Sterne wie wir. Positionen, Phasen, Atmosphären, 2000; Weit & hoch & tief & rund (Ged.) 2004; Vom Turm (Ged.) 2013; Vor den Toren von Tag & Nacht (Ged.) 2014; Darüberhinaus (Ged.) 2018. Vorlaß: DLA Marbach. FA Abt, Otto, * 3.1.1931 Stenden (heute zu Kerken/ Niederrhein; Sohn einer Lehrerfamilie, zog mit seinen Eltern nach Marienthal bei Wesel, häufiger Wohnortwechsel nach dem frühen Tod seines Vaters, Abitur am Gymnasium in Borken, studierte an der Pädagog. Akad. in Essen-Kupferdreh, wurde 1953 Lehrer an der einklassigen Schule in Obersdorf bei Siegen, war Organist an der Kirche Obersdorf/Rödgen, übernahm 1963 die Leitung der zweiklassigen kath. Volksschule in Wilgersdorf, studierte Kunstgesch. u. Pädagogik an der Univ. Köln, war ab 1965/66 Hauptlehrer an der kath. Grundschule Niederdielfen, kam 1968 an die 7
Acevit Hammerhütter Schule in Siegen, wurde bald deren Rektor, 1975–93 Schulleiter der Fischbacherbergschule (Grundschule); war Doz. zunächst für Yoga, dann für Tai Chi Chuan an der Volkshochschule der Stadt Siegen, gab auch Fortbildungskurse in Chi Kong u. Tai Chi an der Univ. Siegen; hatte 1982–90 als Sprecher der Grundschulen das Amt des sachkundigen Bürgers beim Rat der Stadt Siegen inne; seit 1985 Gründungs- u. Vorstandsmitgl. der Dt.-Indones. Gesellsch. Südwestfalen e. V.; gründete mit seiner Frau, einer Indonesierin, das Siegener Gamelanorchester. – Lehrer für Tai Chi u. Marga Luyu, Schriftst., Musiker, Rektor a. D. Schriften: Aufbruch Unterwegs Abschied (Ged.) 1999; Schon schimmert Licht (Ged.) 2001; Javanische Fürstenhochzeit, 2001; Von Liebe und Macht. Das Mahabharata. Neu erzählt von O. A., 2001; Gamelan aus Java. Zum Verständnis der Musik, 2002; Botschaft der Hoffnung und Freude. Das Ramayana. Neu erzählt von O. A. (Nachw. R. Siebert) 2003; Worte aus der Stille. Haiku, Senryu 2005; Juwelen aus dem Regenwald. Panji und Sekar Taji. Neu erzählt von O. A. nach den Bildrollen aus Gedompol/Java, 2007; Der Alltag ist spannend. Ein Kaleidoskop aus Erlebtem, Reflektiertem, Erdachtem, 2008; Herbstblätter. Haiku, Senryu, 2009; Auch das ist Islam. Sunan Kalijaga, der große Apostel aus Java, 2010; So war es im Siegerland. 50 Jahre Mäckes, 2010; Gelebter Augenblick. Haiku/Senryu, 2011; Verborgene Weisen. Haiku, Senryu, 2014; Schwester Natur. Haiku, Senryu, 2016; Sommerklangspiele. Haiku, Senryu, 2017; Heitere Lichter. Haiku, Senryu, 2018; Verzaubert vom Frühling. Haiku, Senryu, 2019. BJ Acevit, Ay¸segül, * 16.9.1968 Türkei; Tochter eines Arbeiters, Kindheit in Recklinghausen, Abitur, studierte ab 1990 Soziologie, Film-, Fernsehu. Theaterwiss., daneben Arbeit als Journalistin, schloß das Stud. mit dem Diplom ab, 1998 Volontariat beim «Adolf-Grimme-Inst.», danach freie Journalistin für TV u. Hörfunk; lebt in Köln; beschäftigte sich u. a. mit den Lebensumständen junger Dt.-Türken. – Journalistin. Schriften: Zu Hause in Almanya. Ay¸segül Acevit erzählt vom türkischen Leben in Deutschland, 2008. Herausgaben: Was lebst du? Jung, deutsch, türkisch – Geschichten aus Almanya (mit B. Bingül) 2005. MM 8
Achenrainer Achenrainer, Alois, * 5.7.1943 Innsbruck; wuchs in Ried im Oberinntal (Tirol) auf, besuchte das humanist. Gymnasium in Hall, wechselte an das Gymnasium der Serviten in Volders, dann an die Handelsschule in Imst, wurde nach deren Abschluß Vertragsbediensteter beim Bezirksgericht Ried i. O., war nach dem Präsenzdienst drei Jahre Vertragsbediensteter beim Bundesministerium für Landesverteidigung, besuchte daneben das Gymnasium für Berufstätige in Innsbruck, studierte nach der Matura (1969) Gesch., Germanistik u. Theaterwiss. an den Univ. Innsbruck u. Wien, wurde 1975 an der Univ. Wien zum Dr. phil. promoviert; veröffentlichte 1973 Ged. («Über meine Art zu leben») in LuK; im selben Jahr produzierte der ORF ein Hörsp. von A. – Lyriker. Schriften: Ernst Viktor Zenker und die österreichische Politik von 1907–1919. Ein Beitrag zum Verständnis der politischen Stellung des spätliberalen Freisinns in der Habsburgermonarchie (Diss.) 1975; Das fünfte Element des Schmerzes (Erinn.) 1977; Einführungen (Ged.) 1984; In Samt und sonders, 1993. Nachlaß: ÖNB, Lit.arch. (Briefwechsel). Literatur: R. Frischenschlager, ~ (in: Biobibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 18. BJ Achten, Willi, * 21.3.1958 Mönchengladbach; besuchte das Gymnasium in Schwalmthal/Nordrhein-Westf., studierte 1978–83 Germanistik u. Sonderpädagogik an den Univ. Bonn u. Köln, als Lehrer in Aachen tätig, in der Lehrerfortbildung engagiert, leitet seit 1985 Workshops zu lit. Schreiben u. a. an der Univ. Köln u. dem Lit.büro NRW Düsseldorf, 1985/86 freier Mitarb. der Tagesztg. «Rhein. Post», 1997–2000 Mitgl. des Textensembles «Herrenlose Zungen», das lit. Lesungen mit Live-Musik verband; Veröff. von lyr. Beitr. in versch. Zs. u. Anthol.; lebt in Aachen u. Vaals/ Niederlande. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westf. (1999, 2003), Diotima-Lit.preis (2000), Dormagener Federkiel (2001), Arbeitsstipendium der Stiftung Kunst u. Kultur des Landes NRW (2002). – Schriftsteller. Schriften: Das Privileg von Pfeffer & Salz (Ged.) 1994; Transfer (Erzn.) 1997; Von Liebe und Blau (Rom., Bilder v. H. Dreschel) 1999; Ameisensommer (Rom.) 1999; Die florentinische Krankheit (Lyrik) 2000; Die florentinische Krankheit 9
Ackermann (Rom.) 2008; Dahinter das Meer. Ausgewählte Gedichte (hg. M. Serrer, C. Wenzel) 2016; Nichts bleibt (Kriminalrom.) 2017; Corso über dem Wind (Ged.) 2018. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online). FA Ackermann, Michael (Gunther Emil), * 13.5.1953 Hamburg; Sohn eines Angestellten u. einer Köchin, besuchte 1964–72 das Hansa-Gymnasium in Hamburg-Bergedorf, studierte nach Ableistung des Wehrdienstes ab 1974 Dt., Gesch. u. Erziehungswiss. an der Univ. Hamburg, leitete im Rahmen des Landesjugendplans des Amtes für Jugend 1975–79 eine sozialtherapeut. Kindergruppe in den Obdachlosenunterkünften Berzelliusstraße u. Spliedtring, Referendariat an den Gymnasien Osterbek u. Meiendorf (bis Dez. 1980), 1983 Promotion zum Dr. phil. an der Univ. Hamburg, war Oberstudienrat an einem Gymnasium ebd., Lehrbeauftragter an der Univ. ebd., 1999 Gastdoz. an der Univ. Famagusta/Zypern, als Hauptseminarleiter am Landesinst. für Lehrerbildung u. Schulentwicklung Hamburg tätig. – Lehrer, Germanist, Doz., Roman-, Sachbuch u. Jugendbuchautor. Schriften: Der Roman des antifaschistischen Exils im Deutschunterricht. Pädagogische und historische Bestandsaufnahme. Exemplarische Romananalysen, ihre Didaktisierung und Möglichkeiten ihrer Präsentation im Unterricht (Diss.) 1983; Schreiben über Deutschland im Exil. Irmgard Keun, Nach Mitternacht – Anna Seghers, Das siebte Kreuz, 1986; Rocky, der Mann mit der Maske (Biogr.) 1987; Ich war ein Atheist (Ber.) 1988; Biggi. Eine von der Reeperbahn (Jgdb.) 1989; Kiddy. Von Kurdistan zum Bahnhof Zoo (Jgdb.) 1990; Langer Weg zur Freiheit. Geschichte einer Hamburger Jüdin (mit R. Gerechter) 1991; Jasmin, zwischen Trümmern wächst die Hoffnung (Jgdb.) 1993; Udo war Skin ... Eine Fallstudie über jugendliche Gewalt, 1993; Ich lass es mir nicht wegmachen (Jgdb.) 1994; Jesus-Freaks, 1994 (3., aktualisierte u. erw. Aufl. 1997); Nachdenken über uns und andere in einer multikulturellen Schule. Anregungen – Informationen – Beispiele, 1994; Generationen. Lebenswelten – Erfahrungen – Begegnungen, 1995; Stiefel, Bomberjacke, jede Menge Zoff. Ein Skin steigt aus (Ber.) 1996; TürkischZypern. Geschichte und Gegenwart, 1997; Apartheid in Europa. Die Lage in Kosova, 1997; Die türkische Minderheit in West-Thrakien. Geschichte 10
Acontius und Gegenwart, 2000; Exilliteratur 1933–45. Migration und Deutschunterricht, 2004; SAUL – Israels erster König. Eine biblisch-historische Erzählung, 2007; Eine Kirche wird Moschee, 2016; So schnell stirbt’s sich nicht (Ber.) 2017. Herausgaben: «Unter den Kreuzen von Eisen». Glaube und Literatur in KZ und Exil. Eine Anthologie, 1989; Opfer und Täter. Eine Dokumentation zum Balkan-Krieg (mit M. Luˇso, F. Müntzel) 1995. FA Acontius, Jacob (auch Jacopo Aconcio, Giacomo Aconcio, Ps. Giacopo Riccamati), * vor 1515 Ossana oder Trient, † um 1567 London (?); JuraStud., als Notar 1540 in Ossana u. 1548/49 in Trient nachgewiesen, danach im Gefolge von Graf Francesco Landriano (1488–1560), mit diesem u. a. am Wiener Kaiserhof, Beschäftigung mit militär. Festungsbau, war ab 1556 Sekretär des Erzbischofs von Trient, Cristoforo Madruzzu (1512–1578), spätestens 1557 Wendung zum Protestantismus u. Flucht aus Italien, anschließend Aufenthalte in Basel, Zürich u. ab 1558 in Straßburg, lebte ab 1559 in England, dort ab 1560 Ingenieur am Hof von Königin Elisabeth I. (1533–1603), wirkte u. a. ab 1563 an Entwässerungsarbeiten an der Themse mit; u. a. Kontakte mit Heinrich → Bullinger (1504–1575) u. Giovanni Battista Castiglione (1516–1598); verfaßte lat. u. ital. Abh. zu theolog. Themen (bes. stark rezipiert die auch in dt. Übers. erschienenen «Satanae stratagemata libri octo»); arbeitete darin Fundamentalartikel christl. Glaubens heraus, betonte den Primat der Bibel gegenüber den von A. als teils antichristlich kritisierten kath. Lehren u. wandte sich gegen die kirchl. Verfolgung abweichender theolog. Positionen; schrieb zudem vom aristotel. Denken geprägte Abh. zu Logik, Geschichtswiss. u. Festungsbau; von hist. Bedeutung ist A. durch sein engagiertes Eintreten für rel. Toleranz gegenüber kath. wie protestant. Dogmatikern. – Jurist, Schriftst., Ingenieur. Schriften: Dialogo di Giacopo Riccamati Ossanese nel qual si scuoprono le astutie con chei lutherani si sforzano dì’ngannare le persone semplici [...], 1558 (VD16 ZV 31243; online: ÖNB Wien; der unter Ps. ersch. Text wird allg. A. zugeschrieben); Ausg. in: Köhler/Hassinger 1932 (s. u.). – Somma brevissima della dottrina christiana, 1558 (VD16 ZV 23761; enth. im Druck des «Dialogo», s. o.). – Iacobi Acontii Tridentini de methodo, hoc est, de recta investigandarum tradendarumque scientiarum 11
Acontius ratione, 1558 (VD16 A 114; online: BSB München); Ausg.: De methodo, hoc est de recta investigandarum tradendarumque artium ac scientiarum ratione. Über die Methode, das heisst über die rechte Forschung und Lehre in den Künsten und Wissenschaften (lat./dt., hg. L. Geldsetzer, Übers. A. v. der Stein) 1971. – Satanae stratagemata libri octo. Iacobo Acontio authore. Accessit eruditissima epistola de ratione edendorum librorum ad Iohannem Vuolfium Tigurinum eodem authore, 1565 (VD16 A 112 u. ö.; online: BSB München); davon im 17. Jh. dt. Übers.: Acht Bücher Hn. Jacobi Acontii Tridentini, Von den listigen KriegsRencken deß Satans, Darinnen gewiesen wird wie der Satan die Kirche Gottes in grose Unruhe und Streit versetzet habe [...], 1647 (VD17 23:642635G); spätere Aufl. der Übers. auch u. d. T.: Jacobi Acontii Tridentini Satans Renke Oder ein überaus schöner Tractat, Darinnen gewiesen wird wie listig der Satan die Kirche Gottes in Streit und Zanck versetzet habe [...], 1658 (VD17 23:330271N); neuere Ausg: Satanae stratagematum libri 8. Ad Johannem Wolphium eiusque ad Acontium epistulae. Epistula apologet. pro Adriano de Haemstede. Epistula ad ignotum quendam de natura Christi (hg. W. Köhler) 1927; Stratagematum Satanae libri VIII (hg. G. Radetti) Florenz 1946; Satanae strategemata libri VIII (hg. A. Sommer) 2010; Von den listigen Kriegs-Rencken des Satans (hg. A. Sommer) 2 Bde., 2010. – Una essortatione al timor di Dio, [1579?] (Mikrofilm-Ausg. Ann Arbor). – Acontiana. Abhandlungen und Briefe des Jacobus Acontius (hg. W. Köhler, E. Hassinger) 1932. – Verschollen ist der lat. Text von A.’ «Ars muniendorum oppidorum», erhalten nur die Hs. einer engl. Übers. von 1573 (Petworth House Archives, MS HMC 143); deren Ausg.: Trattato sulle fortificazioni (hg. P. Giacomoni, O. Khalef) Florenz 2011. Briefe: Köhler/Hassinger 1932 (s. Schr.). Nachlaß: Forschungsbibl. Gotha (Brief). Literatur: Jöcher 1 (1750) 67; ADB 1 (1875) 40 f.; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (1975) 20; TRE 1 (1977) 402–407; LThK 31 (1993) 118; RGG 41 (1998) 104; HLS 1 (2001) 90. – K. Bauer, Zur Akontiusforsch. (in: Zs. der Kirchengesch. 42) 1923, 76–81; E. Hassinger, Stud. zu ~, 1934; P. Rossi, Giacomo Aconcio, Mailand 1952; C. D. O’Malley, Jacopo Aconcio, Rom 1955; J. Jacquot, A. and the progress of tolerance in England (in: Bibl. d’Humanisme et Renaissance 16) 1954, 192–206; L. White jr., Jacopo Aconcio as 12
Adam an engineer (in: The American Historical Rev. 72) 1967, H. 2, 425–444 (wieder in: ders., Medieval religion and technology. Collected essays, London u. a. 1978, 149–173); V. Gabrieli, Aconcio in Inghilterra (1559–1566). I baluardi di Berwick e gli ‹Stratagemmi di Satana› (in: La Cultura 21) 1983, 309–340; L. Giard, L’itinéraire intellectuel de Giacomo Aconcio (in: Rev. des sciences philosophiques et théologiques 67) 1983, H. 4, 531–552; S. Ferlito, Scienza, metodo e tolleranza. Jacopo Aconcio (in: Il diritto ecclesiastico 95) 1984, 35–82; J. Freudiger, Methodus resolutiva. Antikes u. Neuzeitliches in Jacopo Acontios Methodenschr. (in: Freiburger Zs. für Philos. u. Theol. 45) 1998, H. 3, 407–446; H. Jaumann, Hdb. Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit 1, 2004, 7; Jacopo Aconcio, il pensiero scientifico e l’idea di tolleranza (hg. P. Giacomoni) Trient 2005; F. Cairns, Jacopo Aconcio. The motives of an exponent of religious toleration (in: Il concetto di libertà nel Rinascimento, hg. L. Tarugi) Florenz 2008, 671–684; R. Giacomelli, Il mestiere dell’ingegnere nel rinascimento. Jacopo Aconcio e una traduzione inglese dell’‹Ars muniendorum oppidorum› (in: Studi trentini di scienze storiche 89) 2010, H. 2, 171–190; ders., La tolleranza religiosa in quanto problema dell’assolutismo. Il pensiero politico di Jacopo Aconcio (in: Divus Thomas 116) 2013, H. 3, 205–230; R. Hinterndorfer, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs 1, hg. H. Zeman) 2016, 23 f.; M. Traversino, Jacopo Aconcio. Breve biografia di un ‹eretico minore› del cinquecento (in: Mediterranea. International journal on the transfer of knowledge 3) 2018, 213–217. MM Adam, Johannes (auch Adamus), * 1567 Rügenwalde/Hinterpomm., † 14.5.1634 Bremen; seit April 1582 Besuch des Gymnasiums in Danzig, danach Stud. in Königsberg (immatr. am 29.5.1584) u. Heidelberg (24.7.1587), anschließend in kurpfälz. Diensten: 1590–95 Lehrer (praeceptor) am Gymnasium in Kreuznach, danach am Heidelberger Pädagogium; am 16.2.1591 hatte A. in Heidelberg Sara († 1597), eine Tochter des Poetikprof. Lambert Ludolf Pithopoeus (→ Helm), geheiratet (laut Bremer Pfarrerbuch hat A. noch drei weitere Ehen geschlossen); am 6.4.1592, als «minister ecclesiae», zum Magister artium promoviert, ohne ein Examen ablegen zu müssen (wegen hinlänglich erwiesener ‹eruditio›); vom 3.4.1601 bis zur (im Zuge der Rekatholisierung erfolgten) Entlassung am 13
Adam 1.7.1624 Pastor an St. Peter in Heppenheim, ab 1628 an St. Ansgar in Bremen. – Lehrer, nlat. Dichter, reformierter Pfarrer. Schriften (Beitr. zu Sammlungen u. Werken anderer in Ausw.): Epitaphium [dat. Heidelberg 25.11.1587] (in: Memoriae sacr. Cunrado Bodeccero Gedanensi, Borusso: iuveni iurisprudentiae studioso [...] amici hasce querelas funebres [...]) Straßburg 1588; Historia de Abrahamo et Isaaco, ex primo libro Mosis excerpta, et carmine heroico reddita, 1592; Epigramma sex vocibus cantatum (in: Gratulatio amicorum jn doctoratum Davidis Parei Silesii. Qui ei summa solennitate in academia Heidelbergensi a facultate theologica conferebatur 5 Iulij anno 1593. Promotore [...] Daniele Tossano s. theologiae doctore et professore ordinario) 1593, a3r; Ode M. Iohannis Adami Pomerani in natalem Erasmi Posthii (in: J. Posthius, Parergorum poeticorum pars prima [...]) 1595, 275 f.; Naeniae [...], quas D. O. M. et B.tis M.bus lectissimae feminae, vita annisque integerrimae, Sarae, uxoris suavissimae maritus amantissimus, cum lacrimis devovit et consecravit, 1597; Ad rever. et clar. virum D. Quirinum Reuterum, affinem honorandum, in obitum praematurum dulcissimae ipsius filiolae Annae Reginae. Epigramma (in: Epicedia in praematurum obitum summae spei adolescentis Joannis Stuckii cl. et excell. v. D. Iohan. Guil. Stuckii Tigurin. theologi f. defuncti Haidelb. XIX. Sextil. anno M. D. IC) 1599, 17 f.; Parodia. Ex Horat. lib. I. Od. VI / Phaleucus / Epigramma. Sex vocibus modulatum (in: ΕΠΕΥΦΗΜΙΑ tam humanitate quam recondita eruditione excultissimo viro Cunrado Schoppio, C. fil. cum ipsi gemina dignitas, et poetica ab illustri comite Palatino, Paulo Melisso, et philosophica, a praestantissimo viro M. Simone Stenio, in pervetusta academia Heidelbergensi, anno 1600. mense Januar., solenniter conferretur, 1600, A3v, C1r; Epigramma [...] ad rever. et clariss. virum d. Davidem Pareum ss. theologiae doctorem compatrem suum honorandum. De felici ipsius natali, et filii primogeniti laurea poetica u. Phaleucus [...] ad Ioh. Philippum Pareum, Basileam studiorum gratia abeuntem (in: M. Joh. Philippi Parei Davidis filii Laurea Melissaea: qua illum vir ampliß. et clarißimus Paulus Melissus Francus [...] coronavit, die XX. Decemb. [...]), 1600, 2 u. 14 f.; Pomerani, seu triga magnificorum et illustrium virorum, Pomeraniae luminum, adornata [...] et adducta ad actum et convivium academicum, 14
Adam in gratiam clarißimi et doctißimi viri, dn. Jonathae Hartwigii, Stolpensis Pomerani, cum ei iuris utriusque gradus a clarissimo viro dn. Daniele Nebelio J. U. D. rectore magnifico et promotore rite designato [...] conferretur, 1604; Elegia ad reverendum et integerrimum virum, M. Hadrianum Pauli, ecclesiae orthodoxae, quae Dantisci ad d. d. Petri et Pauli, colligitur, pastorem fidelissimum. Cum filius ipsius Hadrianus philosophiae magister publice renunciaretur. 1605; Christliche Leichpredig bey dem Begräbnus Josuae-Thomae und Jacobi-Adami, gebrüdern/ Herrn Antonii Praetorii, Lippiano-Westphali, Pfarrers zu Laudenbach/ Söhnlein: deren jens/ den 13. dieses/ den 15. Febr. im Jahre 1607. seliglich entschlaffen/ und beyd in ein grab gelegt worden, 1608; Nicer sive ecloga: historiam electorum Palatinorum complectens. In natalem vigesimum illustrissimi et florentissimi principis Friderici IV. comitis Palatini ad Rhenum, ducis Bavariae, S. R. I. archidapiferi conscripta: et in academia Haidelbergensi, anno MDXCIII. d. IV. Martii, qui fuit prid. natalis, recitata: nunc vero recognita, et in lucem edita, 1609; Horatianarum parodiarum liber primus, illustres rerum maxime novarum historias complectens, 1611; Horatianarum parodiarum liber secundus, argumenta varia, jucunda, et utilia continens, 1611; Elegia nuptiis ornatiß. doctissimique viri, M. Johannis Reinhardi, tertii collegii sapientiae praeceptoris [...] et Susannae Catharinae [...] Quirini Reuteri, s. s. th. d. et professoris, filiae, sponsae, 1612; Incentivum ad poetas, cum illustrissimus et florentissimus princeps ac dominus, dn. Fridericus Quintus, comes Palatinus ad Rhenum, dux Bojorum, Sac. Rom. Imper. elector, serenissimi ac potentissimi monarchae, Jacobi, Magnae Britanniae regis, filiam unicam Elisabetham, uxorem domumque duceret: ut celsitudinis utriusque laudes carminibus suis contexant [...], 1612 (21613; Einblattdruck); Elegia, ad lectorem: commendationem huius libelli complectens (in: A. Praetorius, Von Zauberey und Zauberern gründlicher Bericht [...]) 1613, )( )( )(3r-v; Odarum liber primus. Amicorum memoriae destinatus, 1615; diverse Gedichte (in: J. P. Pareus, Poemata [...]. Liber adoptivus [an: Davidis Parei patris J. Philippi Parei filij Musae fugitivae [...]), 1615 (1616), 263–269 (separate Pag.); Odarum liber secundus, 1617; Ad cl. virum. Philippum Pareum Davidis filium melos [Scripsit anno aetatis LXI] (in: D. Pareus, Operum theologicorum tomus I. continens scripta exegetica [...], hg. J. P. Pareus) 1628, d2v–d3r. 15
Adam Herausgaben: Bartholomaei Pitisci, et Abrahami Sculteti, aulae Archi-Palatinae concionatorum Meletemata psalmica: sive, idea concionum in psalmos Davidis, confecta M. Ioannis Adami, Rugewaldensis, opera, [pars prima], 1616 (21620); Bartholomaei Pitisci, et Abrahami Sculteti [...] Meletematum psalmicorum: sive ideae concionum in psalmos Davidis, pars secunda, ejusdem Joannis Adami [...] opera et studio singulari confecta, 1618 (mit Texten von A.); Bartholomaei Pitisci, et Abrahami Sculteti [...] Meletematum psalmicorum: sive ideae concionum in psalmos Davidis, pars tertia, M. Johannis Adami [...] opera, et studio singulari confecta, 1619; B. Pitisci, A. Scultetus, Meletemata psalmica [...] confecta opera et studio singulari M. Joannis Adami [...]. Separatim antehac nunc uno volumine edita, 1627. Ausgabe: Ad amicos, inclytae academiae Haidelbergensis professores [...] (in: Parnassus Palatinus. Humanistische Dichtung in Heidelberg u. der alten Kurpfalz, hg. W. Kühlmann u. H. Wiegand) 1989, 112–115 (mit Übers.). Nachlaß: Briefe: Rom, BAV, Cod. Vat. Pal. lat. 1903, 38–43; Gedichte: ebd., Cod. Vat. Pal. lat. 1906, 138–144. Bibliographien: VD 16; VD 17. – H. D. Dyroff, Gotthard Vögelin – Verleger, Drucker, Buchhändler 1597–1631 (in: AGB 4) 1963, 1129–1424, Nr. 212, 243, 267 f., 296, 363, 383; Mertens (Lit.), 1974, 223–225. Literatur: Jöcher 1 (1750) 83; Adelung 1 (1784), 191 f.; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff, R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 1, Bern 1991, 177–183, Nr. 48; Killy 21 (2008) 24 f.; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 29 (2008) 18 f.; VL 16, Bd. 1 (2011) 22–26. – J. H. Andreae, Crucenacum Palatinum cum ipsius archisatrapia, ex historia, potissimum politica et litteraria, illustratum, 1784, 282–291; J. Zimmermann, Das sogenannte ‹Rote Buch›. Ein kurpfälz. Pfarrer- u. Lehrerverz. aus dem Ausgang des XVI. Jh. (1585–1621) 1911, 136 f., 154–156; W. Diehl, Pfarrer- u. Schulmeisterbuch für die Prov. Rheinhessen u. die kurpfälz. Pfarreien der Prov. Starkenburg, 1928, 342; J.-U. Fechner, Thomas Ludolf Adam, ein bislang unbeachteter Angehöriger des frühbarocken Heidelberger Dichterkreises (in: Euph. 65) 1971, 419–427; D. Mertens, Zu Heidelberger Dichtern von Schede bis Zincgref (in: ZfdA 103) 1974, 200–241; Catalogus discipulorum gymnasii Gedanensis 1580–1814 (hg. Z. Nowak u. P. Szafran) Warszawa u. a. 1974, 16
Adam 39; E. Schäfer, Dt. Horaz [...]. Die Nachwirkung des Horaz in der nlat. Dg. Dtl.s, 1976, 99; O. Müller-Benedict, H. Ammann, Bremer Pfarrerbuch. Die Pastoren der Bremischen evang. Kirche seit der Reformation, Bd. 1, 1990, 25; Bd. 2, 1996, 24; E. Trunz, Dt. Lit. zw. Späthumanismus u. Barock. Acht Stud., 1995, 41; R. Niehl, Parodia Horatiana. Parodiebegriff u. Parodiedg. im Dtl. des 17. Jh. (in: Parodia u. Parodie. Aspekte intertextuellen Schreibens in der lat. Lit. der Frühen Neuzeit, hg. R. F. Glei u. R. Seidel) 2006, 11–45; Europa Humanistica. Die dt. Humanisten. Dokumente zur Überl. der antiken u. ma. Lit. in der frühen Neuzeit (hg. W. Kühlmann u. a., Abt. 1, Bd. 2) Turnhout 2010, Reg.; R. Seidel, Ein dt. Horaz in Heidelberg. ~s ‹Parodiae Horatianae› (1611) (in: Noctes Sinenses. FS F.-H. Mutschler, hg. A. Heil u. a.) 2011, 120–128. RBS Adam, Theo (Siegfried), * 1.8.1926 Dresden, † 10.1.2019 ebd.; Sohn eines Dekorationsmalers, 1937 Aufnahme in den Dresdner Kreuzchor, 1944 Abitur, Einberufung zum Kriegsdienst, Gefangenschaft, nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft 1946–49 Neulehrer in Dresden, Gesangsunterricht bei Rudolf Dittrich, 1949 Debüt u. Engagement an der Staatsoper Dresden, 1952 erstes Gastspiel bei den Bayreuther Festspielen (bis 1980 regelmäßig, in allen großen Partien seines Faches), ab 1953 Mitgl. der Dt. Staatsoper Berlin, ab 1954 ständiger Gast an der Städt. Oper Frankfurt/M. u. der Wiener Staatsoper, 1969 erstes Gastspiel an der Metropolitan Opera New York u. Mitwirkung an den Salzburger Festspielen (dort 1981 Titelrolle in der Urauff. von Friedrich Cerhas «Baal»), 1972 erste eigene Inszenierung an der Dt. Staatsoper Berlin (→ Mozart, «Die Hochzeit des Figaro»), inszenierte auch an der Staatsoper München u. der Dresdner Semperoper Werke von → Wagner, Mozart, Tschaikowski u. → Strauss, hatte ab 1977 mit «Theo Adam lädt ein» eine eigene Sendung im Fernsehen der DDR, 1978–91 Mitgl. der Akad. der Künste de DDR (ab 1990 Akad. der Künste zu Berlin), ab 1979 Honorarprof. an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden, 1979 Ernennung zum Kammersänger in Öst., 1980 Verleihung des Bayer. Kammersängertitels, ab 1982 Mitgl. des Musikrats der DDR, 1985 Präs. des Kuratoriums der Staatsoper Dresden, Mitgl. der Sächs. Akad. der Künste, ab 1990 Ehrenmitgl. 17
Adam des Dt. Musikrats, 1994 Ehrenmitgl. der Semperoper in Dresden, ab 2000 Ehrenmitgl. der Internat. Gesellsch. zur Förderung junger Bühnenkünstler «BühnenReif» (ISSA) in Berlin; zahlr. Konzerte u. Opernauftritte in aller Welt, Interpr. von Liedern von → Brahms, → Schubert, Strauss u. Hugo Wolf; 2006 Bühnenabschied; zahlr. Platteneinspielungen. – Nationalpreis III. Kl. (1959), Nationalpreis I. Kl. u. Schallplattenpreis «Goldener Orpheus» (1969), Vaterländ. Verdienstorden in Silber u. Martin-Andersen-Nexö-Kunstpreis der Stadt Dresden (1971), Berliner Kritikerpreis (1974, 1976), Händelpreis der Stadt Halle/Saale (1976), Johannes-R.-Becher-Medaille (1979), Goethepreis der Stadt Berlin (1979), RobertSchumann-Preis der Stadt Zwickau (1980), Vaterländ. Verdienstorden in Gold (1984), Großer Stern der Völkerfreundschaft (1989 zurückgegeben), Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Dtl. (1995). – Seit 1996 verleiht die Stiftung zur Förderung der Semperoper in Dresden in unregelmäßiger Folge den Theo-Adam-Preis. – Opernsänger (Baßbariton), Regisseur. Schriften: Seht, hier ist Tinte, Feder, Papier ... Aus der Werkstatt eines Sängers (hg. mit einem Arbeitsgespräch u. Anh. v. H.-P. Müller) 1980; Die hundertste Rolle oder «Ich mache einen neuen Adam». Sängerwerkstatt II (Autobiogr.) 1986 (mit einem vollst. Verz. der Opernrollen u. einem Personenreg. sowie einer Zeittafel u. einer Diskographie v. H.-P. Müller); Lyrik unterwegs. Musestunden eines reisenden Sängers, 1993; Ein Sängerleben in Begegnungen und Verwandlungen, 1996 (mit Diskographie); «Sprüche in der Oper». Erlebt und gesammelt während 50 Sängerjahren in aller Welt, 1999; Vom «Sachs» zum «Ochs». Meine Festspieljahre, 2001. Literatur: Theater-Lex., Nachtr.bd. 1 (2013) 5. – H.-P. Müller, ~. Für Sie porträtiert, 1977 (mit Diskographie; 3., neu durchges. u. erg. Aufl. 1986); A. Pâris, Klass. Musik im 20. Jh. Instrumentalisten, Sänger, Dirigenten, Orchester, Chöre (2., erw., völlig überarb. Aufl., übers. R. Kimmig, bearb. R. Noltensmeier, Einl. P. Gülke) 1997, 5 f.; K. J. Kutsch, L. Riemens, Großes Sängerlex. (4., erw. u. aktualisierte Aufl., Bd. 1, unter Mitw. v. H. Rost) 2003, 10–12; R. Rätz, ~ (in: Wer war wer in der DDR? Ein Lex. ostdt. Biographien. 5., aktualisierte u. erw. Neuausg. hg. H. Müller-Enbergs u. a.) 2010, 91 f.; U. Harten, ~ (in: Oest. Musiklex., hg. R. Flotzinger, Bd. 1) 2002, 5 (auch online). BJ 18
Adametz Adametz, Wilhelm, * 2.4.1913 Wien, † 18.4.1989 ebd.; zunächst kaufmänn. Tätigkeit, dann Teilnahme am 2. Weltkrieg u. Kriegsgefangenschaft, danach Reporter der «Arbeiter-Ztg.» (Wien), ab 1946 lit. Veröff., ab demselben Jahr Mitarb. der Stadt Wien, leitete 1948–73 deren Pressestelle, war zugleich Chefred. der «Rathaus-Korrespondenz», ab 1948 auch Mitgl. im Vorstand des Wiener Presseclubs «Concordia»; Prof. h. c. (1971), Goldenes Ehrenzeichen des Landes Wien (1972); publizierte neben journalist. Arbeiten vor allem Ged. u. Festkantaten sowie Texte für Kinder u. Jugendliche; A.’ Lyrik ist meist von seinen sozialist. Einstellung geprägt u. umfaßt z. B. Ged. über die Arbeitswelt, aber auch Auftragsarbeiten für die SPÖ; Veröff. u. a. in «Zeitbilder. Sozialist. Beitr. zur Dg. der Ggw.» (Wien) u. «Kleines Bl.» (Wien); wurde von Richard → Billinger (1890–1965) gefördert. – Journalist, Verwaltungsbeamter, Lyriker. Schriften: Wir bahnen den Weg (Festkantate) 1949; Der leuchtende Kreis (Festkantate) 1951; Der Aufstieg (Festkantate) 1953; Das Profil einer Stadt. Wien stellt sich vor (Red., hg. Magistrat der Stadt Wien) 1953; Ausstellung ‹Unser Wien›. Neues Rathaus, Juni – September 1954 (Kat., Red.) 1954; Die ewige Stafette (Ged.) 1957; Die Arbeit. Der Aufstieg der Menschheit – ein Ergebnis der Arbeit (mit R. Endres) 1963; Grün in der Großstadt (Red., hg. Stadt Wien) 1964; ‹... vorüber der Reigen der Monate› (Ged., Illustr. v. W. u. L. Kriegl) [1965]; Unser Bundespräsident hat Geburtstag (Jgdb., hg. H. Lein, H. Schnell) 1969. Literatur: H. Giebisch, G. Gugitz, Bio-Bibliogr. Lit.lex. Öst., 21985, 2; G. Ruiss, J. A. Vyoral, Lit. Leben in Öst. Hdb. 1988, 1988, 371; F. Czeike, Hist. Lex. Wien 1, 1992, 11; S. Leskowa, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 28 f. MM Adami, Tobias, * 30.8.1581 Werda/Vogtl., † 29.11. 1643 Weimar; entstammte einer reuß. Beamtenfamilie, besuchte Schulen in Werda u. Zwickau, dann Philos.-, Medizin- u. Jurastud. in Leipzig (immatrik. im Sommer 1597), seit 1605 unterstützt durch ein langjähriges kurfürstl. Stipendium; arbeitete als Lehrer junger Adliger, Forts. des Stud. an der Univ. Altdorf (10.10.1608), 1611 mehrmonatige Reise mit Rudolph von Bünau (1593–1647), dem er seit 1607 als Hofmeister diente, u. a. nach Italien, Griechenland u. Palästina; in Neapel 1612/13 Kontakt zum von der Inquisition eingekerkerten Philosophen Tommaso Campanella (1568–1639), von 19
Adami dessen Werken A. später viele in Dtl. veröffentlichte; weitere Aufenthalte u. a. in Siena (immatr. 12.5.1613), Rom, Florenz (Bekanntschaft mit G. Galilei), Spanien (1614 Madrid), Frankreich (Paris), den Span. Niederlanden u. England, 1616 Heimkehr; in Tübingen Verbindung zu Rosenkreuzern; 1617 als Präzeptor im Dienst Herzog Johann Ernsts d. J. von Sachsen-Weimar (1594–1626), 1626 Beförderung zum Hofrat; zweimal verheiratet, 1628 mit Sabina Catharina Neunobel († 1629) u. 1632 mit Martha Brand; 1629 Aufnahme in die Fruchtbringende Gesellsch. (Nr. 181: ‹Der Gehärte›). – Philosoph, Philologe, Jurist, Herausgeber. Schriften: Triumphus Veneris in nuptiis illustrissss. [!] principp. dn. Iohannis Georgii ducis Saxoniae, landgravii Thuringiae, Marchionis Misniae, etc. et Sibyllae Elisabethae Friderici illustriss. ducis Wirtembergici filiae generosiss. Ad priscum triumphandi ritum, quantum heic attingi debuit, 1604; Satyra [...] in Cerummanum quendam poetarum, ejusque creaturas. Anno ep. nostrae M IƆ C II (in: B. Glaserus, Judicium regii consilii, de caussis ruinam regni attrahentibus, regi respondentis: strenae vice, et pro novi anni felici auspicio, dedicatum [...] dn. Cunrado Rittershusio [...]. Accessit gemina satyra non dissimilis argumenti: I. Nathanis Chytraei. II. Tobiae Adami Varisci) 1605, 18–21; Nuptiis optimi viri Georgii Porzelii civis Crimnicensis et castiss. virginis Gertrudis Adaminae Werdensis sponsorum affinis carissimi sororis dilectissimae affinis, frater absens d. Tobias Adami. XVI. KL. Maij Iulian., 1605; Epithalamium (in: Nuptiis viri integerrimi Erasmi Pfeifferi civis Zviccaviensis, et quaestoris in Franckenhausen, sponsi, et virginis castissimae Iustinae sponsae, M. Benedicti Richteri viri humaniss. et optimi cos. reip. Ossit. f. gratulantur frr. et amici. V. Eid. Sept. MDCV) 1605; Gratulationsged. (in: Gratulationes in honorem viri clarissimi, Friderici Pensoldi Misnensis, cum ipsi summus in utroque iure gradus, die 24. Octobr. in academia Lipsiensi solenniter decerneretur, ab amicis scriptae) 1605; Elegia ad clariss. v. Cunradum Rittershusium, antecessorem Noricum. De obitu Iani Dousae, Nordvici domini (in: Apotheosis Iani Dousae patris, Nordvici domini, supremi ordinum confoederatorum Belgij concilij adseßoris [...], hg. K. Rittershausen) 1605, C3r–C4v; Cl. v. M. Caspari Iungermano sponso [Epithalamium] (in: Nuptiarum festivitati praestantissimi doctissimique viri, domini M. Casparis Iungermani, u. i. licentiandi; nec non [...] virginis Catharinae, filiae [...] 20
Adami M. Pauli Ienisii [...] hisce carminibus votivis gratulatum adsunt cognati et amici) 1606, B1v; Illa suis potuit quae tot succendere lumbis [...] [Epicedium] (in: V. Schmuck, Leichpredigt/ beim Begräbnüß der erbarn [...] Frawen Catharinae, weiland deß [...] Mauritij Steinmetzen/ Medicinae Licent. [...] Wittwe [...]) 1606, F3v; Epithalamium cum Epigram.[mata] (in: Carmina gratulatoria in nuptias nobilissimorum sponsorum dn: Henrici a Binau in Treben/ Breitingen et Ramßdorff/ etc. et dn. Evae Elisabethae Schonbergiae in Blanckenhan/ etc. solenni festivitate celebratas in Treben/ a. d. 2. Iulij [...] M DC X) 1610, B1r–B4v; Notae [...] ad Salviani libros de gubernatione dei [Widmungsvorrede dat.: 22.2.1611] (in: K. Rittershausen, Liber commentarius in Salvianum Massiliensem [...]. Editio secunda: cui accesserunt notae vv. cc. Johannis Weizii, Tobiae Adami, Theodori Sitzmani et Johannis Alexandri Brassicani [mit separatem Titelbl.: In Salvianum lucubrationes aliquot doctorum virorum [...] annotationes]) 1623, dddd3r–eeee4v (1688 in: Salvianus, Opera. Cum libro commentario Conradi Rittershusii, ac notis integris [...]); Brandinae gentis raptum lugemus honorem [...] [Epicedium] (in: V. Wallenberger, Eine christliche Predigt aus dem 25. Psalm David [...]. Bey dem ansehnlichen actu exequiale, so zum [...] Ehrengedächtnis/ unsers [...] am 18. Octobris [...] 1632 [...] verstorbenen [...] herrn Rudolph Brandts/ fürnehmen ICti [...]) 1632, G1r; Epithalamium (in: Epithalamia eruditissimo viro-juveni Hieronymo Brücknero et lectissimae virgini Christinae viri spectatissimi et prudentissimi Henrici Brandens/ r. p. hujus senatoris primarii filiae nuptias solenni ritu XVI. Januarii celebrantibus conscripta) 1638. Herausgaben: Athanasius Alexandrinus, Hypomnematum sive scholiorum in psalmos Davidis, nec dum editorum, sed ex biblioth. Aug. [...] edendorum specimen. Cui accesserunt Paraphrasis epica psalmi XCII. auctore v. cl. Scip. Gentili. JC. et Strena Tobiae Adami, missa ad Cunrad. Rittershusium. Kalend. Ianuar. auspicib. anni MDCXI, 1611; T. Campanella, Prodromus philosophiae instaurandae, id est, dissertationis de natura rerum compendium secundum vera principia, ex scriptis Thomae Campanellae praemissum. Cum praefatione [von T. A.] ad philosophos Germaniae, 1617; ders., De sensu rerum et magia, libri quatuor [...]. Tobias Adami recensuit, et nunc primum evulgavit, 1620; ders., Apologia pro Galileo, mathematico Florentino. Ubi disquiritur, utrum ratio philosopahndi [!], quam Galileus celebrat, faveat 21
Adami sacris scripturis, an adversetur, 1622; ders. [pseud.], Scelta d’alcune poesie filosofiche di Settimontano Squilla cavate da’ suo’ libri detti la cantica. Con l’esposizione, 1622 (mit Widmung A.s an W. v. d. Wense, C. Besold u. J. V. Andreae); ders., Realis philosophiae epilogisticae partes quatuor, hoc est de rerum natura, hominum moribus, politica, (cui Civitas solis iuncta est) et oeconomica, cum adnotationibus physiologicis. A Thobia Adami nunc primum editae. Quibus accedent quaestionum partes totidem eiusdem Campanellae [...], 1623; ders., Astrologicorum libri VII. in quibus astrologia, omni superstitione Arabum, et Judaeorum eliminata, physiologice tractatur [...], 1630. Ausgaben: Herrn Tobiae Adami Attestat, daß er die heiligen Oerter zu Jerusalem besucht habe. von A. 1611 (in: Fortgesetzte Sammlung von alten u. neuen theologischen Sachen [...]. Auf das Jahr 1720), o. J., 900–902; Epistola [...] ad Davidem Hoeschelium [Florenz, 3.9.1613] (in: C. A. Heumann, Poecile sive epistolae miscellaneae ad literatissimos aevi nostri viros, Bd. 1, Buch 4), 1725, 553–555; T. Campanella, Opera Latina Francofurti impressa annis 1617–1630 (hg. L. Firpo) 2 Bde., Turin 1975 (Nachdr. der von A. hg. Werke Campanellas); Briefe A.s an Galilei (in: Le opere di Galileo Galilei. Edizione nazionale, Bd. 12) Florenz 1902, Nr. 1244 u. 1284. Nachlaß: Briefwechsel mit J. V. Andreae vom 11.2.1637 u. 20.11.1638: HAB Wolfenbüttel, 11.12. Aug. 2°, 228 f.; vgl. S. Salvadori, Inventar des Briefwechsels von Johann Valentin Andreae (1586–1654), 2018, 43, 53, Nr. 295, 393; ΜΕΛΟΣ ΕΠΙΘΑΛΑΜΙΟΝ nuptiis Cunradi Rittershusii [...] et castissimae virginis Catharinae Holzschucherianae: SUB Hamburg, Ms. 169. Zu Stammbucheinträgen vgl. Repertorium Alborum Amicorum (RAA, online). Bibliographien: VD 17; VL 16, Bd. 1 (2011) 35–37 (unvollständig). Literatur: Jöcher 1 (1750) 87; Adelung 1 (1784) 200; Killy, Bd. 21 (2008) 26 f.; VL 16, Bd. 1 (2011) 32–38. – M. Piccart, Armilustrium [...] ad generosum et nobilißimum d. Rudolphum a Bunau in Treben eq. Misnic. et cl. virum d. Tobiam Adamium IC et philosophum eximium strenae loco missum Cal. Ianuariis anni MDCXI, 1611; W. Waldung, Certamen senectutis cum adolescentia. Viris juvenibus: antiqua prosapia, artibus, linguis, et omni virtutum genere elegantißimo nobili et generoso equiti Misnico Rudolpho a Binau in Tre22
Addai ben etc. et ornatißimo, doctiß. et omnibus laudibus clarißimo d. Tobiae Adami. In felicem discessum, suavissimae memoriae et jucundissimae conversationis signum: relictum [...], 1611; Propemtica [!] amicorum in discessum nobiliß: juvenis dn. Rudolphi a Binau in Treben etc. eq. Misnic. et Tob. Adami Varisci, cum Altorfio in Italiam abirent, 1611; [C. Hofmann], Nobiliss. juveni, d. Rudolpho a Bünaw, in Treben, etc. et praestantiß. viro d. Tobiae Adamio, j. u. candidato, etc. Altorfio Noricorum abeuntibus, 1611; J. Hentzelmann, Leichpredigt uber den Spruch Pauli: Christus ist ein Leben/ Sterben ist mein Gewinn. Bey [...] Leichbegengnus der weyland erbarn und vielehren tugendreichen Frawen Sabinae-Catharinae, geborner Neunöbelin/ des [...] Herrn Tobiae Adami [...] gewesenen hertzlieben Eheweibes/ welche [...] den 29. Augusti, 1629 [...] in ihrem Kindbett entschlafen [...], o. J. (1629); T. Campanella, De libris propriis et recta ratione studendi. Syntagma (hg. G. Naudé) Paris 1642, passim; F. Lange, Status christianorum. Predigt von der Christen Pilgrimund Bürger-schafft/ auß dem 39. Psalm/ v. 12. bey der christlichen Leich Begängniß/ deß weiland edlen/ wohlehrenvhesten/ groß achtbarn und hochgelahrten Herrn Tobiae Adami fürstlichen sächsischen wohlbestellten fürnehmen Hoff Rahts zu Weymar und Eysennach/ welcher den 29. Novembris anno 1643. frühe umb 7. Uhr zu Weymar sanfft und seelig im Herrn entschlaffen/ und den 1. Decembris daselbst christlich zur Erden bestattet worden. Gehalten bey der Niedersetzung der Leiche in der Stadt Kirchen, o. J. (die Vita A.s in der Commendatio defuncti, D3r–F4r); T. Schmidt, Chronica Cygnea, oder Beschreibung der sehr alten [...] Stadt Zwickaw [...], [Bd. 1], 1656, 500–504; J. Kvaˇcala, Thomas Campanella. Ein Reformer der ausgehenden Renaissance, 1909 (Nachdr. 1973), 132–137; L. Firpo, Appunti campanielliani. VII. La visita di Tobia Adami (in: Giornale critico della filosofia italiana 24) 1943, 182 f.; F. Weigle, Die Matrikel der dt. Nation in Siena, 1962, Bd. 1, 204; L. Firpo, Introduzione (in: T. Campanella, Opera [...], Bd. 1 [s. Ausgaben]) 1975, V–XIX; I. M. Battafarano, Attorno ai sonetti di Campanella tradotti da J. V. Andreae (in: Annali dell’Istituto Universitario Orientale di Napoli, Sezione germanica, Studi Tedeschi 20) 1977, 7–45; L. Firpo, ~ e la fortuna del Campanella in Germania (in: Storia e cultura del mezzogiorno. FS Umberto Caldora, hg. ders. u. a.) Cosenza 1978, 77–118; R. van Dülmen, Die 23
Addai Utopie einer christl. Gesellschaft. Johann Valentin Andreae, Tl. 1, 1978, 148 f., 151; Fruchtbringende Gesellschaft. Der Fruchtbringenden Gesellsch. geöffneter Erzschrein (hg. K. Conermann) 1985, Bd. 1, Nr. 181, Yy4v–Zz1r, Bd. 3, 183 f., vgl. 396 f.; D. Ignasiak, Er war Freund von Campanella u. Galilei. Zum 350. Todestag des Weimarer Hofmeisters ~ (in: Palmbaum. Lit. Journal aus Thüringen 1) 1993, 130–133; T. Campanella, Philos. Ged. Ital.-dt. (ausgew., übers. u. hg. v. T. Flasch. Mit einem einleitenden Ess. u. Komm. v. K. Flasch) 1996, Reg.; Die Philos. des 17. Jh. (Ueberweg), Bd. 1 (hg. J.-P. Schobinger) 1998, Reg.; Bd. 4 (hg. H. Holzhey u. a.) 2001, 184; M. Brecht, J. V. Andreae u. Herzog August zu BraunschweigLüneburg, ihr Briefw. u. ihr Umfeld, 2002, 74–76; C. Gilly, Campanella and the Rosicrucians (in: Rosenkreuz als europ. Phänomen im 17. Jh., hg. Bibliotheca Philosophica Hermetica) Amsterdam 2002, 190–211. RBS Addai, Patrick K., * 25.1.1969 Accra/Ghana; studierte zunächst Volkswirtschaft in Linz, dann Soziologie u. Politikwiss. in Salzburg, war einige Jahre als Schauspieler am Theater des Kindes in Linz tätig, erwarb einen Master in Kulturmanagement an der Univ. Wien, gründete den Verlag Adinkra, engagiert sich als Kulturbotschafter für die Welthungerhilfe, lebt in Leonding bei Linz. – Öst. Inter.Kultur.Preis (1999), Innovationspreis des Landes Oberöst. (2004) für sein Projekt «Afrikan. Lit. für Weltoffenheit», Adler Award 2006 der African Youth Foundation als bester afrikan. Autor in Europa, White Ravens (2007), LeserstimmenPreis (2013), Friedrich-Bödecker-Lit.preis (2016). – Kdb.autor, Schauspieler. Schriften: Die Großmutter übernimmt das Fernsehen. Afrikanische Geschichten (Kdb., Illustr. v. R. Hybner) 1999; «Ich habe den Menschen gerne» sagte der Hund. Takashis Abenteuer mit dem Zweibeiner (Kdb., mit K. Walcherberger, Illustr. v. M. Agbo) 2001; Der alte Mann und die geheimnisvolle Rauchsäule (Kdb., mit K. Walcherberger, Illustr. v. S. Wandira) 2003; Der Jäger und der Hase. Ein Hasenpo voll Gold. Afrikanische Geschichte (Kdb., Illustr. v. D. Pedura) 2005; Das Schnarchen der Ungeheuer. Sasabonsam. Afrikanische Drachengeschichte (Kdb., Illustr. v. R. Hübner) 2006; Worte sind schön, aber Hühner legen Eier. Sprichwörter, Geschichten und Mythen aus 24
Adelmann von Adelmannsfelden Ghana (Illustr. v. R. Hübner) 2007; Kofi. Das afrikanische Kind (Kdb., Illustr. v. K. Kabute) 2007; Die Affendiebe aus Timbuktu (Kdb., Illustr. v. J. Odoom) 2009; Soll ich einen Elefanten heiraten, fragte der Frosch. Ein Afrikanisches Märchen für alle Zweibeiner (Kdb., mit J. Michelena) 2010; Ein Adler bleibt immer ein Adler (Kdb., mit J. Michelena) 2012; Der Löwe und der Hase. Ein Märchen (Kdb., Illustr. v. E. Nkrumah Gwbena) 2012; Kalebasse voller Weisheit. Afrikanische Geschichten und Lebensweisheiten (Illustr. v. J. Michelena) 2015; Sprich endlich mit mir, Esel! (Bilderbuch, Illustr. v. J. Michelena) 2018. Tonträger: Happy birthday, Nelson Mandela. Afrikanische traditionelle Musik von Patrick K. Addai und den Adinkra Singers, 2009 (CD, Buch). BJ Adelmann von Adelmannsfelden, Bernhard, * 27.5.1459 Neubronn oder Schechingen, † 16.12. 1523 Eichstätt; entstammte einem väterlicherseits schwäb., mütterlicherseits fränk. Adelsgeschlecht, Stud. in Heidelberg (immatrik. 30.6.1472 als «Bernhardus Adelman, canonicus ecclesie Eystetensis»), Basel (Winter 1476/77, zus. mit seinem Bruder Konrad) u. Ferrara (1481/82) ohne akadem. Abschluß; 1486 Domherr in Ellwangen u. Eichstätt, 1498 Kanoniker u. Stiftprobst in Augsburg, von den Eichstätter Fürstbischöfen mit diplomat. Missionen betraut, seit 1505 Oberaufseher der Augsburger Domschule, Mitgl. von K. → Peutingers ‹Sodalitas litteraria Augustana›, 1515 Kantor in Eichstätt; Sympathien für die Sache → Luthers, Gegner Johannes → Ecks, A.s Name erscheint in der gegen Luther gerichteten päpstl. Bannbulle ‹Exurge Domine› vom 15.6.1520, vom drohenden Bann befreite A. sich durch Bitte um Absolution (Absolutionsdekret vom 9.11.1520), ohne sich vom reformator. Anliegen abzuwenden; A., der kein einziges Werk verfaßt hat, ist als Vermittler von Büchern, als Anreger u. Förderer von Übers. u. als Briefschreiber hervorgetreten; stand in Kontakt mit zahlr. humanist. Gelehrten, u. a. mit → Reuchlin, für den er in dessen Streit mit den Kölner Dominikanern Partei ergriff, mit W. → Pirckheimer, J. → Cochlaeus, J. → Ökolampad und Bohuslav von → Lobkowicz und Hassenstein. – Theologe, Humanist. Ausgaben der Briefe: J. Reuchlin, Clarorum virorum epistolae latinae graecae et hebraicae variis 25
Adelmann von Adelmannsfelden temporibus missae ad Ioannem Reuchlin Phorcensem LL. doctorem, 1514, c3r–c4v (Zürich 21558); Johann Reuchlins Briefwechsel (hg. L. Geiger) 1875, 9–12, 27; A. Schröder, Der Humanist Veit Bild, Mönch bei St. Ulrich. Sein Leben u. sein Briefwechsel (in: Zs. des hist. Ver. für Schwaben u. Neuburg 20) 1893, 173–227 (Regesten 192 f., 202–206, 210 f., 218); Thurnhofer (Lit.), 1900, 132–147 (Briefe u. Dokumente); Briefe u. Akten zum Leben Oekolampads (hg. E. Staehelin) Bd. 1, 1927, Reg.; Nikolaus Ellenbog, Briefwechsel (hg. A. Bigelmair u. F. Zoepfl) 1938, Reg.; Willibald Pirckheimers Briefwechsel (hg. E. Reicke u. a.) Bd. 2–5, 1956–2001, Reg.; Bohuslai Hassensteinii a Lobkowicz Epistulae (hg. J. Martínek u. D. Martínková) Bd. 2, 1980, Reg.; J. Reuchlin, Briefwechsel (bearb. M. Dall’Asta u. a.) Bd. 1, 1999, Reg.; J. Reuchlin, Briefwechsel (Leseausg. in dt. Übers. v. A. Weh) Bd. 1, 2000, 46–49, Nr. 11; 92 f., Nr. 38. Literatur: ADB 1 (1875) 79; NDB 1 (1953) 60 f.; Melanchthons Briefw. Krit. u. komm. Gesamtausg. (hg. H. Scheible) Regesten, Bd. 11, 2003, 36; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. B: Forschungslit., Bd. 2, 1985, 41–45; R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 1 (1991) 183 f., Nr. 49; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (1990) 35 f.; H. Jaumann, Hdb. der Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 10; VL Hum 1 (2005) 1–5; Killy 21 (2008) 28 f.; Augsburger Stadtlex. (hg. G. Grünsteudel) 21998 (A. v. A., schwäb. Reichsrittergeschlecht [Familienart.]; auch online). – F. A. Veith, Bibliotheca Augustana, complectens notitias varias de vita et scriptis eruditorum, quos Augusta Vindelica orbi litterato vel dedit vel aluit, Alphabetum II, 1786, 1–17; H. A. Lier, Der Augsburgische Humanistenkreis mit besonderer Berücksichtigung ~s (in: Zs.. des hist. Ver. für Schwaben u. Neuburg 7) 1880, 68–108; A. Schröder, Die Verkündung der Bulle ‹Exurge Domine› durch Bischof Christoph von Augsburg 1520 (in: ebd. 9) 1896, 144–172; F. X. Thurnhofer, ~, Humanist u. Luthers Freund (1457–1523). Ein Lb. aus der Zeit der beginnenden Kirchenspaltung in Dtl., 1900; G. Pardi, Titoli dottorali conferiti dallo studio di Ferrara nei sec. XV e XVI, Lucca 1901, 75; A. Bigelmair, Ökolampadius im Kloster Altomünster (in: Beitr. zur Gesch. der Renaissance u. Reformation. FS Joseph Schlecht, hg. C. Baeumker u. a.), 1917, 14–44; J. Zeller, Die Brüder B., Konrad u. Kaspar A. v. A. als Stiftsherren von Ellwan26
Adelphus von Metz
Adolf von Wien
gen (in: Ellwanger Jb. 8) 1922/23, 75–84; T. Neuhofer, Gabriel von Eyb, Fürstbischof von Eichstätt 1455–1535. Ein Lb. aus der Wende vom MA zur Neuzeit, 1934. Reg.; F. Zoepfl, Der Humanismus am Hof der Fürstbischöfe von Augsburg (in: Hist. Jb. 62–69) 1942–1949, 671–708; A. Reimann, Die älteren Pirckheimer. Gesch. eines Nürnberger Patriziergeschlechtes im Zeitalter des Frühhumanismus (bis 1501), 1944; F. Zoepfl, Das Bistum Augsburg u. seine Bischöfe im Reformationsjahrhundert, 1969, 5–11, 19–23; ders., ~ u. seine Brüder Hans u. Konrad (in: Lbb. aus dem bayer. Schwaben 11) 1976, 39–45; J. Martínek, De falsa litterarum gloria Bernhardo Adelmanno adficta (in: Listy Filologické 108) 1985, 204–217; J. P. Wurm, Johannes Eck u. der oberdt. Zinsstreit 1513–1515, 1997, Reg.; J.-D. Müller, Konrad Peutinger u. die Sodalitas Peutingeriana (in: Pirckheimer-Jb. 12) 1997, 167–186; A. Kohnle, Reichstag u. Reformation. Kaiserl. u. ständ. Rel.politik von den Anfängen der Causa Lutheri bis zum Nürnberger Religionsfrieden, 2001, 63–66 u. Reg.; J.-H. de Boer, Unerwartete Absichten – Genealogie des Reuchlinkonflikts, 2016, Reg.; W. E. Winterhager, Die Verkündigung des St. Petersablasses in Mittel- u. Nordeuropa 1515–1519. Polit. Bedingungen u. Konsequenzen (in: Ablasskampagnen des SpätMA. Luthers Thesen von 1517 im Kontext, hg. A. Rehberg) 2017, 565–610, hier 595–599. RBS
ÖNB, Cod. 12876, 1r–29r (Pap., 15. Jh., bair.); Incipit: «[...] Dyß heilige byschoff Adelffus ist geboren in aquitania vbs das wasser daz man nennet sigeris». Ausgabe (Fass. aus der «Der Heiligen Leben»: s. dort.) Digitalisate der Hss. unter: http://dlib. gnm.de/item/Hs2261/html und http://data.onb. ac.at/rep/10011771. Literatur: Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 12 (22003) 2 f. – G. Philippart, La vie de S. Adolphe de Metz par Werinharius (in: Anal. Boll. 100) 1982, 431–442. VZ
Adelphus von Metz, Prosa-Legende, 15. Jh. – A. war im 4. oder 5. Jh. Bischof von Metz u. wurde im 11. Jh. kanonisiert (Festtag: 30. August). Die spätma. A.-Leg. baut im Vergleich zur Behandlung des A.-Stoffes im «Winterteil» des Nürnberger Legendars «Der → Heiligen Leben» (um 1400) die Lebensgesch. A.s beträchtlich aus. Die intertextuellen Bezüge der selbständig überl. Leg. zur Fass. in «Der Heiligen Leben» wie auch zu den hochma. lat. A.-Leg. (→ Werinharius [BHL Suppl. 75 v], BHL 76) sind nicht hinreichend geklärt. Eine weitere lat. Prosa-Vita A.s von Jakob → Wimpfeling erschien 1506 in Straßburg («Vita sancti Adelphi patroni Collegij Nouillaren[sis]», VD16 V 1741). Überlieferung: Nürnberg, German. Nationalmus., Bibl., Hs. 2261, 62v–68v (Pap., 1465/82, bair. [aus dem Kloster Pillenreuth]); Incipit: «Adelfus der heylig bischoff ist geboˉr in Aquitania vber daz wasser das mˉa nennet Sygeris» (Kurzfassung); Wien,
Adolf von Wien (Adolfus Viennensis), Verf. der lat. misogynen Lehrdichtung «Doligamus» aus dem Jahr 1315. – Das Akrostichon des Prologs («Adolfus me fecit») u. die Schlußrede des «Doligamus» benennen dessen Verfasser. Im Schlußabschnitt wird zudem das Abfassungsdatum genannt. Auch die einzige weitere Information zu A. ist textimmanent: In einer Widmung an → Ulrich von Wien mit panegyr. Zügen weist A. sich als dessen Schüler aus. Da der Werktitel «Doligamus» schon 1346 in Hugo → Spechtsharts von Reutlingen «Forma discendi» zitiert wird, könnte er auf A. selbst zurückgehen. Thema der Dichtung (691 V.: 342 Distichen, 7 leonin. Hexameter am Ende) ist die böswillige Hinterlist der Frauen, vor der gewarnt wird. Der Text ist für das schul. Milieu bestimmt, denn als Hauptadressaten werden «studentes» benannt. Gegliedert ist der «Doligamus» in Prolog (V. 1–18),
27
Adleff, Richard, * 6.12.1932 Hermannstadt (rumän. Sibiu); studierte Elektrotechnik u. 1951–61 Germanistik u. Romanistik an der Univ. Bukarest, Freundschaft u. a. mit Heinrich → Lauer, Dieter → Roth u. Oskar → Pastior, als Stilreferent bei der Wochenztg. «Volksztg.» in Kronstadt (rumän. Bra¸sov) tätig, ab 1968 Feuill.red. der «Karpatenrs.» ebd., verfaßte vorwiegend Lit.kritiken, übersiedelte 1973 nach Erlangen, studierte Sozialwiss. ebd., 1974–98 Gymnasiallehrer ebd.; lebt in Erlangen. – Lehrer, Journalist, Schriftsteller. Schriften: Herr Flöte und seine Schneider (Prosa) 1971; Die Zugmaschine (Erzn.) 1992; Der lange Weg zum Markt (Kurzgesch.) 1992; Ulysses und die Lemuren. Elf Erzählungen, 1995; Passion des Entzugs (Erzn.) 2003; Zivile Gefangenschaft (Rom.) 2015. Herausgaben: C. F. Meyer, Gedichte und Novellen (Ausw. u. Vorw.) 1971. FA
28
Adolf einen Zyklus von neun «fabulae» (V. 19–482), eine satir. Paränese (V. 483–646), eine Widmung (V. 647–684) u. eine Schlußrede (V. 685–691). Die einzelnen «fabulae» werden als moralisierte Exempel präsentiert u. behandeln zumeist listige Formen des weibl. Ehebruchs. Trotz einiger pikanter Details vermeidet A. das Abrutschen ins Schwankhafte, um das didakt. Kernanliegen, die Darst. der weibl. List als Ausdruck originärer weibl. Falschheit, nicht zu gefährden. Die Paränese des «Doligamus» ist als Schmährede gegen weibl. Verführungskunst u. Geldgier gestaltet. Stoffliche Quelle der «fabulae» 3–6 könnte die «Disciplina clericalis» des Petrus Alfonsis (dort die Nr. 9, 11, 13 f.) sein. Die Überlieferung des «Doligamus» läßt eine relativ breite Rezeption vermuten. Heinrich → Steinhöwel führt das Werk in der Vorrede zu seinem «Äsop» als Quelle an. A.s «fabula» 1 stellt die älteste bekannte Überl. des Stoffes dar, der Steinhöwels Prosabearb. «De ceco et eius uxore ac rivali» zugrunde liegt (hg. v. H. Österley, Steinhöwels Äsop, 1873, 326–328 [Nr. 153]). Auch das mhd. Märe «Die → Buhlschaft auf dem Baume» beruht auf diesem Stoff. Für die Motive, auf denen Jörg → Zobels «Untergeschobenes Kalb» basiert, ist A.s lat. Versfass. ebenso die älteste bekannte Version (Nr. 7 bei A.). Überlieferung: Über 15 vollst. Hss. u. ein Fragm. des 14. und 15. Jh. ausschließlich dt. Provenienz. Der älteste Zeuge ist: Darmstadt, ULB, Hs. 2780 (Pap., 1380). Rund die Hälfte der Hss. führt den Titel «Doligamus», teils mit der Erweiterung «seu Fabulae contra mulieres». – Vgl. zur Gesamtüberl. Habel (s. Ausg.) 104; H. Walther, Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris latinorum, 1959, Nr. 1753; K. Langosch u. a., Gesch. der Textüberl. der antiken u. ma. Lit. Bd. 2: Überl.Gesch. der ma. Lit., 1964, 175 Anm. 242; Casali (s. Ausg.); VL 211 (2004) 21. Ausgaben: P. Leyser, Historia poetarum et poematum medii aevi, 1721, 2007–2036 (nach Wolfenbüttel, HAB, Cod. 130 Quodl. 2°); T. Wright, Selection of Latin stories from manuscripts of the thirteenth and fourteenth centuries. A contribution to the history of fiction during the middle ages, London 1842, 174–191 (nach Leyser); Proben der lat. Novellistik des MA. Ausgew. u. mit Anm. versehen von J. Ulrich, 1906, 5–14 (Ausz. nach Leyser); H. Zwölfer, Die Fabeln des Adolfus. Diss. Wien 1934 (nach HAB Cod. 130 Quodl. 29
Aechtner 2° u. ÖNB Cod. 4264); E. Habel, Der «Doligamus» des Adolfus v. W. (in: Studi medievali. Nuova Serie 11) 1938, 103–147 (nach 7 Hss.); P. Casali, Adolfo di Vienna. Doligamus. Gli inganni delle donne. Florenz 1997 (krit., mit ital. Übers., Einl., Kommentar). Literatur: VL 21 (1978) 68–71; 211 (2004) 21. – H. Rupprich, Das Wiener Schrifttum des ausgehenden MA, 1954, 59–62; F.-P. Knapp, Schrifttum im Umkreis der Stephansschule in Wien (in: ders., Die Lit. des SpätMA in den Ländern Öst., Steiermark, Kärnten, Salzburg u. Tirol von 1273 bis 1439. Bd. 1: Die Lit. in der Zeit der frühen Habsburger bis zum Tod Albrechts II. 1358) 1999, 191–214, hier 197–204. VZ Adolf, Max, * 31.7.1958 Sonthofen/Bayern; lebt in Sonthofen, weitere biogr. Einzelheiten nicht ermittelt. – Mundartautor. Schriften: Die Allgäuer Liebeserklärung (Bilder v. M. Preller) 2002 (Selbstverlag; geänderte Neuausg. [Illustr. v. H. Holzmann] 2011); Allgäuer Innenansichten. Die Allgäuer Andenkerei, 2008; Zind a Liacht a (Illustr. v. H. Holzmann) 2009. Tonträger: Maskenfall. Die Fasnacht des Berglar Erich geht weiter. Fasnachtskabarett für Fasnachtsmuffel aus der Kulturwerkstatt Sonthofen (Musik: K. Irmer, 2 CDs) 2013. FA Aechtner, Uli (geb. Levermann), * 6.8.1952 Bonn; Stud. der Germanistik, Philos. u. Kunstwiss. in Bonn, arbeitete für den frz. Fernsehsender TF1 ebd., Red. des SWF in Mainz, Moderatorin der Fernsehsendung «Landesschau», 1985/ 86 Aufenthalt in Paris, freie Mitarb. einer Filmproduktionsfirma, verfaßte als freie Journalistin Beitr. für versch. ARD- u. ZDF-Sendungen; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat»; lebt in Bad Vilbel/Hessen. – Stipendium «Journalistes en Europe» (1985). – Journalistin, Kriminalautorin. Schriften: Too much TV (Kriminalrom.) 1995; Talk show down (Kriminalrom.) 1998; Programmschluss (Rom.) 2001; Meine erste Million (Rom.) 2002; Liebe Frau Senta (Rom.) 2003; Frauenschwimmen. Rhein-Main-Krimi (mit B. Vogt) 2009; Tatort. Bevor es dunkel wird (nach einem Drehb. v. H. Piper) 2010; Keltenzorn (Kriminalrom., mit B. Vogt) 2013; Todesrauscher (Kriminalrom.) 2016; Mordswetter (Kriminalrom.) 2017; Die Bach runter (Kriminalrom.) 2019. Literatur: Lex. der Kriminallit. Autoren, Werke, Themen/Aspekte (hg. K.-P. Walter) (Losebl.Slg.; zu ‹Liebe Frau Senta›, ‹Too much TV›); Lex. 30
Aehling der dt.sprachigen Krimiautoren. Unter Mitarb. der aufgenommenen Autorinnen u. Autoren (hg. A. Jockers, unter Mitarb. v. R. Jahn) 22005, 10; NRW Lit. im Netz (online); H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (online). FA Aehling, Georg, * 1.11.1951 Lüdge/NordrheinWestf.; studierte u. a. Mathematik, Politikwiss. u. Informatik, arbeitete in der Lehrerausbildung, als Studiendirektor am Comenius-Gymnasium in Düsseldorf, gründete 1999 den Verlag Edition XIM Virgines; lebt in Lingen. – Sachbuchautor, Lyriker, Lehrer, Verleger. Schriften: Grenzen des Wachstums? Wirtschaftlicher und sozialer Wandel im Spannungsfeld von Ökonomie und Ökologie, 1987; Die Werkstatt des Zauberers. Thomas Mann begegnet seinen Figuren. Eine Dialogdichtung, 1999; Die letzte Liebe des Dichters. Ein Tagebuch-Epos zu Thomas Mann, 1999; Zahlkönigs Apokalypse. Lyrische Variationen zu Goethe, Heine und Thomas Mann, 2000; Verleihung des Heine-Preises 2000 der Landeshauptstadt Düsseldorf an W.G. Sebald (Red.) 2000; Schwarzes Licht (Lyrik, Illustr. v. W. Brenneke) 2001. Herausgaben: H. Schmidt, Franz Kafka. Der Mann aus Prag (Geleitw. M. Serrer, Illustr. v. G. Richter) 2014; Alain Signori. Kopfbilder – Resonanzraum des Unbewussten, 2017. Literatur: NRW Lit. im Netz (online). FA Aehnlich, Kahtrin, * 10.10.1957 Leipzig; studierte an der Ingenieurschule für Bauwesen in Leipzig, war drei Jahre Mitarb. eines Baubetriebs, studierte 1985–88 am Lit.inst. in Leipzig, verfaßte nach 1989 journalist. Beitr. für die Wochenztg. «Die andere Ztg.», freie Mitarb. des MDR, neben Hörfunk- auch Regiarbeit bei MDRFernsehdokumentationen wie «Soundtrack Ost. Macht u. Musik in der DDR»; lebt in Markkleeberg/Sachsen. – Förderstipendium der Stadt Leipzig (1988), Stipendium der Arno-SchmidtStiftung u. des Nordkollegs Rendsburg (1999), Writers Residency «Ledig House» Ghent/New York (2009). – Journalistin, Schriftstellerin. Schriften: Traumzeit – Robert und das kleine Gespenst (Kdb., Illustr. v. J. Kirschner) 1988; Wenn ich groß bin, flieg ich zu den Sternen (Erz.) 1998; Alle sterben, auch die Löffelstöre (Rom.) 2007; Rom New York Markkleeberg, 2011; Wenn die 31
Aeschbacher Wale an Land gehen (Rom.) 2013; Grenzgänge. Von Pabstbeerdigungen, Kindheitsträumen und unsterblichen Seegurken (hg. G. Wagner, Fotos v. W. Lindenberg) 2018; Wie Frau Krause die DDR erfand (Rom.) 2019. Rundfunkfeatures und Hörspiele (Ausw.): Verwunschen (Hörsp.) Radio DDR 1986; Zimmer 19 (Hörsp., mit U. Kiehl) Radio DDR 1988; Die Kirche starb stolz. Die Probsteigemeinde erinnert sich an die Sprengung der Unikirche, MDR 1992; Wie ein Paradies. Endstation Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, MDR 1996; Der Fall Bajrami. Eine ostdeutsche Kleinstadt kämpft um eine Familie aus dem Kosovo (mit I. Colbow) MDR 2004; Der Leipziger Beataufstand. Eine Dokumentation über die Ereignisse vor 25 Jahren, MDR 2005; Ich dachte er lebe ewig – und er tut es. Der Schriftsteller und Radiomann Axel Eggebrecht im Porträt, MDR 2008; Käthe Kollwitz. Letze Tage in Moritzburg, MDR 2017. Tonträger: Das Geheimnis der Weihnachtsstolle. Geschichte und Geschichten (1 CD) 2007. Vorlaß: UB Leipzig. Literatur: H. Krauss, Die Wiederkehr des Erzählens. Neue Beispiele der Wendelit. (in: Dt. Ggw.lit. seit 1989. Zw.bilanzen – Analysen – Vermittlungsperspektiven, hg. C. Kammler, T. Pflugmacher) 2004, 97–108, hier 101; M. Rauch, Kinderzone. Kindheit u. Autobiogr. bei Jana Hensel, ~ u. Claudia Rusch (in: Praxis Dt. 31, H. 188) 2004, 48–54; ~, Alle sterben, auch die Löffelstöre (in: Der Rom.führer [...] 48, hg. H.-C. Plesske) 2010, 1 f.; R. L. Knight, Remembering the Socialist Past. Narratives of East German and Soviet Childhood in German and Russian Fiction and Autobiography since 1990/91 (Diss. Exeter) 2012; K. Stopka, Insel der Toleranz? Studieren u. Schreiben in den 1980er Jahren am Inst. für Lit. «Johannes R. Becher» (in: Zs. für Germanistik 26) 2016, H. 3, 602–621; I. Lehn, S. Macht, K. Stopka, Schreiben lernen im Sozialismus. Das Inst. für Lit. «Johannes R. Becher», 2018, 494 f. FA Aeschbacher, Ursi Anna, * 1951 Biel/Kt. Bern; Besuch der Handelsschule, arbeitete als Sekretärin, ab 1973 Ausbildung an einer pädagog. Fachschule in Berlin, 1977 Abitur, studierte Kunst u. Germanistik in Berlin u. Freiburg/Br., Diplom-Abschluß, ab 1979 Mitarb. des Öko-Inst. in Freiburg/Br., dort ab 1984 bei «Radio Dreyeckland» u. 1989 Gründung von «verlag die brotsuppe», daneben als Graphikerin u. Lektorin tätig, Vorstandsmitgl. im Ver. 32
Agricius freier Radios Dtl., lebt seit 2002 wieder in Biel, 2003 Neugründung u. dann Verlegerin von «verlag die brotsuppe» (Biel), ab 2014 auch Präs. des schweiz. Verlagsverbandes «Swips»; verfaßte u. a. Erz., Kolumnen u. Hörsp. bzw. Hörbücher, zudem pädagog. Fachveröff.; auch Übers. aus dem Italienischen. – Verlegerin, Graphikerin, Lektorin, Schriftst., Übersetzerin. Schriften: Gott im Gletscherspalt (Erz.) 2004; Ernst Federn (mit F. Boll) 2004; la promenade. der spaziergang. denken an robert walser (Erz. auf DVD, dt./frz.) 2007; Das Umbiel (Erz. u. Illustr., mit Liedern u. Texten v. U. P. Schneider) 2008 (mit 1 CD). – Zudem Illustr. u. Titelbilder für Bücher anderer Autoren in A.s Verlag. Übersetzungen: L. Trincia, Migration und Diaspora. Katholische Kirche und italienische Arbeitswanderung nach Deutschland und in die Schweiz vor dem Ersten Weltkrieg, 1998. Tonträger: Die gezielte Beschäftigung im Kindergarten. Vorbereitung, Durchführung, Auswertung (1 Tonkassette, mit P. Thiesen) 1998; Wut im Bauch. Aggressivität, Selbstverleugnung und Gewaltbereitschaft in der Jungensozialisation (2 CDs, mit D. Stoklossa) 2000. MM Agricius, Matthias (auch Agritius; Bauer, Baur), * um 1545 Wittlich, † 6.6.1613 Wittlich oder Abtei Himmerod (Eifel); stammte aus einfachen Verhältnissen, Schulbesuch evtl. im Zisterzienserkloster Himmerod, Stud. der Theol. wohl in Trier: der «D. Math. Witlich», der am 18.3.1567 von Johannes Herbertius SJ zum Bakkalaureus promoviert wurde u. ab 1569 Pastor an St. Laurentius in Trier war, dürfte mit A. identisch sein (vgl. auch van Gameren [Lit.], 1565, 32r: «Agritius: Dicitur hic proprio nomine Matthias Vuittlichius [Bawr]»); Jurastud. in Köln (immatr. am 5.6.1570), wohnte in der Benediktinerabtei Deutz, ab ca. 1575 als Lehrer wieder in Himmerod, wo er auch begraben wurde. – Jurist, Weltpriester, lat. geistl. Dichter, Historiker, Herausgeber. Schriften: Aurora carmine, et soluta oratione descripta: qua eam rebus in omnibus tum suscipiendis, et agendis, tum studio, ratione, et intelligentia compraehendendis ac explorandis selectißima esse demonstratur [...], 1565 (mit drei weiteren Ged.: Gallus gallinaceus carmine elegiaco celebratus, Aureus ramus quo sapientiae laus continetur [ad Leonhardum Empolaeum Hochstratum] u. Carmen de ebrietate vitanda; erw. Ausg. u. d. T.: 33
Agricius Aurorae encomium versibus elegiacis [...] descriptum [...], 1580; Aurorae encomium soluta oratione descriptum [...], 1588, 1606; Aurorae encomium versibus elegiacis [...] descriptum, 1607); Liber ad Lectorem (4 Distichen) (in: Dominicus Nanus u. Bartholomaeus Amantius, Polyanthea. Hoc est, opus suavissimis floribus celebriorum sententiarum tam Graecarum quam Latinarum, exornatum [...]), 1567, (†)1v (wieder 1574, 1575); Ged. (in: N. Grosius, De principiis spiritualis hominis [...]) 1569; Liber precationum partim ex utriusque instrumenti libris, partim ex vetustissimis doctissimisque patribus, catholicaeque ecclesiae usitatis precibus collectarum, atque in aliud atque aliud carminis genus studio Mathiae Agricij Vuitlichij traductarum [...], 1569; Vita D. Heriberti archiepiscopi quondam, atque principis electoris Coloniensis primi, ex antiqua, fideique plena historia decerpta: versibus etiam elegiacis [...] celebrata, ex qua lector de Tuitiensis castri vetustate, mutatione, denique et occasu digna memoria cognoscere poterit, 1572; Vera narratio quo modo, quave celebritate reverendißimus in Christo pater, ac illustrißimus princeps et dominus D. Iacobus archiepiscopus Trevirensis, S. Romani Imperij per Galliam et regnum Arelatense archicancellarius princeps elector, etc. a senatu populoque Trevirensi post obsidionem, longamque in iudicio aulae imperialis principumque electorum disceptationem, lite tandem victa, tum honorifice susceptus, tum in urbem introductus sit. Anno Christi M. D. LXXX. die vero xxiiij. Maij. Ubi etiam de iuramento fidelitatis a Trevericis civibus submiße praestito, videre licet. Subiecta sunt. Gratulatorium carmen in electionem reverendissimi […] D. Ioannis archiepiscopi Trevirensis. Anno 1581. electi. Epitaphia item aliquot. Passio denique D. Thebeae legionis. Palmatij, sociorumque, ac martyrum Trevirensium. etc., 1582; Preces quaedam selectiores ex libris utriusque testamenti, in quibus liquido elucescit, quo pietatis affectu, quove gemitu prisci seculi homines temporum suorum calamitates deplorarint, earundemque levationem, ut et alia bona item a deo supplices impetraverint. Studio Matthiae Agricii, ex reliquo opere precum collectae, et primum recens editae. Subiecta est vita unius ac alterius divi Treverensis, 1583; Fastorum Trevirensium libri, per duodecim menses digesti, versibusque heroicis concinne breviterque comprehensi. Annexa est panegyris in honorem sacrae tunicae domini nostri Treviris anno .1585. die Maij 6. etc. pro concione populo exhibita. Vita quoque D. Benedicti 34
Agricius ex dialogo B. Gregorij papae elegiaco versu conscripta, 1587. Herausgaben: Ruperti abbatis Tuitiensis, veteris theologi, de incendio Tuitiensi, in quo corpus dominicum a flamma circumfusa intactum remansit, liber hactenus non impressus. Cui annexi sunt eiusdem duo libelli de meditatione mortis inscripti. Item ex eiusdem apologia, (quae et ipsa adhuc desideratur) loca quaedam insigniora a quodam olim Ruperti studioso lectore excerpta. Item vita eiusdem abbatis, partim ex suis, partim ex manuscriptis libris composita [...], 1572 (21573; wieder in: Rupert von Deutz, Opera, Bd. 2, 1631, 884–894; Opera, Bd. 4, Venedig 1751, 225–235). Ausgabe: Declamatio de Ruperto abbate Tuitiense ex suis ipsius libris conscripta (in: Migne, PL 167), 1854, 15–24. Nachlaß: Monasterii Hemmenrodensis antiquitatum monumenta, Klosterbibl. Himmerod (vgl. de Visch [Lit.]; gilt als verschollen); Hist. Notizen (für den Trierer Jesuiten Johannes Cremer verfaßt), Trier, StB, Hs. 1390/150, Fasc. 35, 197r–205v. Bibliographien: VD 16; VD 17. – J. Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis [...], 1747, 239; Index Aureliensis, Bd. 1, 21965, 152 f.; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 1, Bern 1991, 379–381, Nr. 71. Literatur: Jöcher 1 (1750), 148; Adelung 1 (1784) 320; ADB 1 (1875) 142; NDB 1 (1953) 96f.; DBE 2 1 (2005) 68; VL 16, Bd. 7 (2019) 12–19. – H. van Gameren, Bucolica latina [...], 1565, 6v, 12r, 32v–38r; N. Heesius, Manipulus rerum memorabilium claustri Hemmenrodensis ordinis Cistertiensis, 1641, 37, 74 (Epithaph); C. de Visch, Bibliotheca scriptorum sacri ordinis Cisterciensis [...], 21656, 241; Metropolis ecclesiae Trevericae, quae Metropolitanae ecclesiae origem, jura [...] complectitur. Broweri et Masenii S.J. opus (hg. C. v. Stramberg, Bd. 2) 1856, 132, 138; J. Marx, Gesch. des Erzstifts Trier [...], Abt. 1, Bd. 2, 1859, 510–513; Abt. 2, Bd. 1, 1860, 551; F. Hüllen, Die erste tridentin. Visitation im Erzstifte Trier 1569 (in: Trierisches Arch., H. 9) 1906, 35–86, hier 53; Akten u. Urkunden zur Gesch. der Trierer Univ., H. 1: Das Promotionsbuch der Artisten-Fak. (bearb. L. Keil) 1917, 52 f.; C. Wilkes, Die Zisterzienserabtei Himmerode im 12. u. 13. Jh., 1924; L. Keil, Der Dichter u. Humanist ~ von Wittlich (1545–1613). Sein Leben, sein Werdegang u. seine Werke (in: Trierer Zs. 2) 1927, 141–155; A. Schneider, Der Kult des sel. David von Himmerod im Laufe der 35
Agricius Jahrhunderte (in: Cistercienser-Chron. 50) 1938, 97–102; L. Torrentius, Correspondance (hg. M. Delcourt u. J. Hoyoux, Bd. 1) Paris 1950, 243 f., Nr. 115; Bd. 2, Paris 1953, 257 f., Nr. 440 (Briefe an A. vom 27.12.1584 u. 2.7.1588); A. Schneider, Die Cistercienserabtei Himmerod im SpätMA, 1954; H. der Vocht, History of the foundation and the rise of the Collegium Trilingue Lovaniense 1517–1550 (in: Humanistica Lovaniensia 13) 1955, 1–592, hier 315–317; R. Haacke, Die Überl. der Schr. Ruperts von Deutz (in: Dt. Arch. für Erforschung des MA 16) 1960, 397–436, hier 434; H. Grundmann, Der Brand von Deutz 1128 in der Darst. Abt Ruperts von Deutz. Interpr. u. TextAusg. (in: ebd. 22) 1966, 385–471, hier 386 f.; K. Weyand, Peter Horst. Drucker, Verleger u. Buchhändler zu Köln (1551–1591), 1966, 184, 200; F.-J. Heyen, Das Erzbistum Trier. 1: Das Stift St. Paulin vor Trier (= Germania sacra, NF 6), 1972, 319 f.; P. Dinter, Rupert von Deutz, Vita Heriberti. Krit. Edition mit Komm. u. Unters., 1976, 21 f.; A. Schneider, Die Cistercienserabtei Himmerod von der Renaissance bis zur Auflösung, 1511–1802, 1976, 105–107; ders., Der Dichter ~ aus Wittlich u. der Humanismus in der Eifelabtei Himmerod (in: Mainzer Zs. 71/72) 1976/77, 195 f. (aus ders. 1976 übernommen); G. Franz, Geistes- u. Kulturgesch. 1560–1794 (in: 2000 Jahre Trier. Bd. 3: Trier in der Neuzeit, hg. K. Düwell u. F. Irsigler) 1988 (21996) 203–373, hier 298 f.; M. J. Mehs, Vom ältesten Druckwerk eines Wittlichers (in: ders., Wittlicher Lesebuch. Ges. Schr., hg. G. Wein) 1993, 123–125; W. Seibrich, Die HeiligRock-Ausstellungen u. Heilig-Rock-Wallfahrten von 1512 bis 1765 (in: Der Heilige Rock zu Trier. Stud. zur Gesch. u. Verehrung der Tunika Christi, hg. E. Aretz u. a.) 21996, 175–217, hier 195 f.; H. E. Stiene, Rupert von Deutz u. die Schlacht von Lepanto. Ein Beitr. zur griech. u. lat. Kleindg. im 16. Jh. (in: Neulat. Jb. 4) 2002, 227–252; F. Wagner, Essays zur zisterziens. Lit., 2009, Reg.; M. Knichel, Das Bruderschaftsbuch der Abtei Himmerod (in: «Hic vere claustrum est beatae Mariae virginis». 875 Jahre Findung des Klosterortes Himmerod, hg. B. Fromme) 2010, 261–279; M. Embach, Lit. Entwicklungen 1472/73–1794 (in: Gesch. des Bistums Trier. Bd. 3: Kirchenreform u. Konfessionsstaat 1500–1801, hg. B. Schneider) 2010, 551–598, hier 581; A. Heinz, Die Ausstellung des Heiligen Rockes im Jahre 1585. Der Ber. des 36
Agricola Jesuitenhistorikers Friedrich Reiffenberg (in: Kurtrierisches Jb. 53) 2013, 117–131; S. Koster, Das Preislied des ~ zur Ausstellung des Heiligen Rocks anno 1585 (in: ebd. 54) 2014, 157–178; M. Embach, Trierer Lit.gesch. Bd. 2: Die Neuzeit, 2015, 144–146. RBS Agricola, Georg, * 17.3.1554 Kleinröhrsdorf (bei Radeberg), † 7.9.1630 Freiberg; der Pfarrerssohn besuchte die Fürstenschule Pforta (aufgenommen am 12.9.1568), Stud. in Leipzig (immatrik. im Sommer 1572), dort Erwerb des Magistergrades, zum Dichter gekrönt, im sächs. Freiberg ab 1578 Diakon an St. Petri, ab 1581 Mittagsprediger am Dom, ab 1592 Frühprediger an St. Nikolai; A. ist von mehreren Autoren gleichen Namens als ‹Radebergensis› zu unterscheiden. – Nlat. Dichter, evang. Pfarrer, Historiker. Schriften (Beitr. zu Gemeinschaftswerken in Ausw.): Carmen gratulatorium in honorem, virtute atque doctrina praestantis iuvenis Benedicti Duben Lucensis, cum summo in artium facultate honoris titulo ornaretur in academia Lipsica V. Calend. Februarij: anno supra millesimum quingentesimum LXXIIII. Conscriptum per Georgium Agricolam Radebergensem, 1574; Paraphrasis poetica cap. LIII. prophetae Esaiae. In anniversariam passionis, mortis et laetae resurrectionis domini ac salvatoris nostri Iesu Christi memoriam, carmine heroico conscripta, 1575; Carmen in honorem virtute atque eruditione praestantium iuvenum, Georgii Schindleri Radebergensis, et Andreae Humelii Memmingensis, quibus ad VII. Calend. Februar. diem, summus in opt. artium facultate gradus decernebatur in academia Lipsensi, 1576 (Einblattdr.); Epithalamia scripta humanissimo, eruditione [...], virtute, ac pietate praestanti viro, domino Clementi Montagio, [...] et honestissimae ac pudicissimae virgini Euphrosynae, [...] Iohannis Rostii [...] filiae, nuptias celebrantibus XIII. Calend. Martij anno MDLXXVII, 1577 (Ged. von J. Nedel, O. Brinner u. G. A.); Consilium bene nubendi festivitati coniugali clariss: et ornatiss: viri, dn. Gregorii Sturii, iurium licentiati, et consistorij ecclesiastici Witebergensis protonotarij, novi sponsi, domini sui observandi, ducentis [...] virginem Magdalenam [...] dn. Eliae Greusii, reipubl: Fribergensis olim senatoris, dilectam filiam: ad d. XXXI: m. Augusti, anno salutis M. D. XCVI. honoris et gratulationis ergo dedicat [...], 1596; Dialogismus, proci et puellae, in 37
Agricola spem futuri coniugij: in honorem festivitatum nuptialium, clariss: virtute, pietate et eruditione eminentiss: viri, dn. Davidis Krautvogelii, Fribergensis, i. u. doctoris, Vratislaviae jam degentis, novi sponsi: ducentis, pudicitia, pietate et morum honestate ornatiss: virginem Magdalenam, [...] dn. Tobiae Ottomanni, patricij quondam Vratislaviensis, relictam filiam: ad diem mens. Ianuarij XIIII. novo stylo: anno virginei partus M. D. XCVII. scriptus amoris et piae comprecationis ergo [...]. 1597; Neogamis patritiis: ornatissimo iuveni Iohanni [...] Iohannis Prageri, senatoris [...] in urbe Friberga, [...] filio: sponso, et [...] Sidoniae [...] Valentini Buchfureri, senatoris [...] filiae, [...] gratulationis loco dedicat, 1597 (Ged. von G. A., C. Hoffmann u. J. Geschke; Einblattdr.); Conjugij dulceamarum in honorem nuptiarum reverendi et doctiss: viri, dn. Ioannis Henningii, diaconi Geyerensis, novi sponsi, ducentis pudiciss. virginem Elisabetham [...], dn. Balthasaris Sattleri, rei metallicae in urbe Fribergensi arbitri, dilectam filiam: 20. Iunij, anno salutiferi partus M. D. XCVII. scriptum gratulationis ergo [...], 1597; Christliche Leichpredigt/ bey dem Begrebnus der weyland erbarn und tugendsamen Frawen Barbarae, des ehrnwirdigen und wolgelarten Herrn M. Iacobi Settleri, Pfarherrns bey der Niclas Kirchen in Freybergk/ gewesenen hertzlieben HaußEhren/ welche anno 1601. den 28. Iunij, morgens frühe/ zwischen 4. und 5. Uhrn/ sanfft und seliglich in Christo entschlaffen/ und folgends den 30. illius, in obgedachter Kirchen/ ehrlich und christlich zur Erden bestattet worden [...], 1601; Amorum diversitas: festivitati nuptiarum, quam ornatissimus et honestissimus vir dn: Paulus Schuslerus: civis primarius iudicijque Fribergensis scabinus et assessor, amicus suus singularis, secundo sponsus: cum pijssima et castiss: virgine Elisabetha: integerrimi et spectatiss: viri dn: Iacobi Fabri, quondam apud Servestenses mercatoris et civis praecipui charissima filia: sponsa die mensis Augusti XV. anno gratiae: M. DC. III. solenniter et feliciter celebravit Servestae: in conjugij honorem et piorum conjugum amorem scripta et vota, 1603; Chilias pedum metricorum: continens conjugij dulceamarum: in honorem festivitatum nuptialium nobilitate generis ex avia clariss: et spectariss: iuvenis dn: Chiliani Stegii, patricij et civis primarij Fribergensis: novi sponsi: ducentis pudiciss: et moratiss: virginem Mariam, integerrimi et honestissimi viri dn: Valentini Khunii: civis Fribergensis optimi et honoratiss: percharam filiam: celebratarum die Octobr: XXV. 38
Agricola anno salutiferi partus: 1603, 1603; Elegia in felicem discessum ex hac mortali vita, pientiss: et honestiss: foeminae Esterae, optimi et integerrimi viri dn: Samuelis Schaffhirti, in praedio suburbano prope Fribergam papyrifici, probae quondam conjugis: et in celebrationem donationis in templum D. Nicolai apud Fribergenses effigierum divinorum et incomparabilium virorum, dn. D. Martini Lutheri, et dn. Philippi Melanchthonis, quorum memoria sit in aeterna benedictione: factae ab eodem dn. Samuele Schaffhirto, anno Christi incarnati, 1593, 1605; Enumeratio omnium personarum illustrium Fribergae in sacello illustri ad templum cathedrale sepultarum, ut pote illustriss: trium electorum, et reliquorum principum ac ducum Saxoniae, cum illustrib: principissis et liberis: ab illustriss: principe ac domino, domino Heinrico, qui cum conjuge seren: Catharina, primus defuncta membra in hoc sacellum deponi curavit, anno 1541, mense Augusto [...]. Oblata in obitum luctuosiss: illustrissimae et pientiss: principissae ac dominae, dominae Sibyllae Elisabethae, illustrissimi et generosiss: principis Joannis Georgii, ducis Saxoniae [...], 1606; Si libet humanos breviter numerare Labores (Epicedium, unterz.: M. Georgius Agricola, Verbi divini apud Fribergenses Conminister, P. L.) (in: In tumulum pietate erga deum, patriam et proximum, omnisque generis virtute praestantis viri, dn: Iohannis Holeweinij, senatoris [...] affinis compatris ac collegae desideratissimi, 22. Novembris, anni 1607 [...], an: M. Niederstetter, Leichpredigt/ bey der christlichen Sepultur [...] Herrn Hansen Holeweins [...]) 1607, E4r–F2r; Dominatores Saxonici Fribergae: id est enumeratio omnium principum, marchionum, landgraviorum et electorum illustriss: domus Saxonicae, sub quorum potestate urbs Friberga a prima sua aedificatione (ab anno videlicet 1171.) fuit, ad haec usque tempora, cum curriculis vitae ipsorum, deducta, addita annotatione periodi regni uniuscujusque: quibus adjunctae sunt personae illustres et electorales, in sacello templi cathedralis ibidem sepultae. Ex quibus omnibus videre licet, quoties passa sit haec urbs luctuosißimos obitus dominorum suorum de domo Saxonica. Carmine elegiaco descripta, et dedicata illustriss: et generosiss: principi ac domino, dn: Joanni Georgio, Saxoniae [...] duci [...] cum (praestitis Fribergae exequijs funebribus fratri suo desideratiss: [...] domino Christiano II. electori Sax. Dresdae anno 1611. 23. Iunij in Christo pie defuncto,) suscepturus esset electoratum, et ditionum fraternarum gubernationem haereditariam, 1611; Responsio ad hanc orationem 39
Agricola valedictoriam [...] (in: H. Garth, Oratio valedictoria, de admirabili providentia dei, in promovenda vocatione doctorum et ministrorum ecclesiae: recitata 3. Augusti, anni 1613. in synodo Dioeceseωs Freibergensis [...]: Adjecta est responsio M. Georgii Agricolae, ecclesiae Nicolaitanae Freibergae ministri, nomine totius collegij et fraternitatis data) 1614, 12r–15v; Examen praecipuarum, pro ῥῃτῷ in verbis institutionis coenae dominicae, rationum: ut corporis Christi in pane praesentia corporalis: et manducatio oralis: eaque etiam impiorum, stabiliatur [...], 1615; Votum pronubum (in: ΜΕΛΙΣΜΑΤΑ ΓΑΜΙΚΑ, in honorem nuptiarum reverendi et doctiss. viri dn. Casparis Dachselii, verbi divini ministri fideliss. Fribergae ad D. Petri, sponsi, cum lectiss. virgine Maria, [...] dn. Christophori Bineri, generalis in superiori ac inferiori Saxonia nomismatognomonis ordinarii [...] filia, sponsa, celebratarum M. DC. XVI. XVI. Apr. scripta a gratulantibus amicis) 1616, [A2r-v]; 2 Epigramme (in: G. Kleppis, Hilarothrenus epigrammatum) 1616; Gratulatio votiva Latino Germanica: ad amplissimum, nobilitate generis, virtute et dignitate praestantissimum virum Casparum Rudolphum a Schönbergk/ haereditarium in Wilßtruff/ illustriss. electori Sax. a consiliis, nuper illustri vocatione ad summam rerum metallicarum Fribergensium et vicinarum praefecturam constitutum: dominum et patronum suum honorifice colendum, pro felice ad novum officium ingressu et progressu, 1617; Epithalamium (in: Gratulamina poetica, festivitati nuptiarum ornatissimi viri-juvenis, Sebastiani Kirmsers/ sponsi, et [...] Sibyllae [...] Gabrielis Gütteneri, ecclesiae Fribergensis ad D. Jacobi pastoris [...] filiae, sponsae, Fribergae, ad diem 7. Maij. anno 1621. celebrandarum. Bonae scaevae ergo consecrata) 1621; Epithalamium (in: Votivae acclamationes nuptiis secundis viri reverendi [...] Gabrielis Gutteneri, ad D. Jacobi Fribergae pastoris meritissimi, cum [...] Eva [...] Bartholomaei Lungwitzens civis ac gemmarij apud Lipsienses praecipui, filia dilectissima. Fribergae d. 23. Augusti, anno 1625. secundo auspicio celebrandis, consecratae) 1625; Epithalamium (in: Gamelia poetica super nuptias auspicatissimas, quas [...] Augustus [...] Friderichi Schoenleben/ consulis reipubl. Freiberg. olim praeclare meriti, filius patris aemulus, cum [...] Christina [...] M. Abrahami Gensereff/ poet. laur. caesarij, Freibergensis ephorias pastoris et superintendentis dignissima, filia [...] solenni ritu celebratum ivit [...] m. Januar. d. XXVII., 1629. 40
Agricola Ausgabe: Georg. Agricolae, Dom-Predigers zu Freiberg, unpartheyischer Bericht, was mit ihm in Religions-Sachen 1591. so wohl öffentlich für der Regierung zu Dreßden, als privatim bey dem Hoffprediger Salmuth fürgegangen und gehandelt worden (in: J. G. Horn, Nützliche Sammlungen zu einer historischen Hand-Bibliothec von Sachsen [...], Tl. 6) 1730, 646–666. Bibliographien: VD 16; VD 17. – Die dt. Lit. (s. Lit.), 1991, 447 f. (unvollständig). Literatur: Zedler 1 (1732) 820; Adelung 1 (1784) 324; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II., Abt. A: Autorenlex., Bd. 1, 1991, 447–450, Nr. 79 (H. Wolf); Flood, Poets Laureate 1 (2006) 30 f. (unzulänglich). – Pförtner Stammbuch 1543–1893 (hg. M. Hoffmann) 1893, 29; Album der evang.-luth. Geistlichen im Königreiche Sachsen von der Reformationszeit bis zur Ggw. (bearb. A. H. Kreyssig) 21898, 181; R. Grünberg, Sächs. Pfarrerbuch, Tl. 2/1, 1940, 5; J. P. Mulhall, An annotated copy of Paul Eber’s ‹Calendarium Historicum› (1573) by ~, ‹Secundus› (1554–1630) (in: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgesch. 38) 2013, 57–76; W. C. McDonald, J. F. Miller, «Ars imprimendi libros initium cepit»: Remarks of a lutheran pastor, ~ (1554–1630), concerning the origin of the art of printing in Mainz (in: Gutenberg-Jb. 91) 2016, 177–189. RBS Agricola, Johannes, * um 1530 Spremberg, † 30.8.1590 Bautzen; Schulbesuch in seinem Geburtsort, in Görlitz u. Crossen, nach eigener Auskunft (vgl. Wittenberger Ordiniertenbuch) ab 1550 Stud. in Wittenberg (kein Matrikeleintrag); 1556 Lehrer in Schles. («in oppido Silesiae Rhodo» [?]), 1558 Forts. des Stud. in Wittenberg, gefördert durch ein Stipendium des Landvogts der Niederlausitz Bohuslaus Felix von Lobkowitz und Hassenstein, Erwerb des Magistergrades, dort am 23.4.1565 durch Paul → Eber zum Pfarramt ordiniert, 1566 Pfarrer u. Superintendent in Calau, heiratete 1567 Elisabeth Schnellboltz, 1575 Oberpfarrer u. Superintendent an der Stadtkirche in Lübben, verwaltete zudem das Offizialamt (geistl. Jurisdiktion) in der Niederlausitz, 1576 Stadtpfarrer u. Hofprediger in Spremberg, 1577 Pfarrer an der Domkirche in Bautzen (abweichende Angaben bei Fischer 1941). – Luth. Pfarrer, Superintendent, Dichter, Historiker. Schriften: Die zwelff Artickel unsers christlichen glaubens/ sampt der heiligen Aposteln ankunfft/ 41
Agricola beruff/ glauben/ Lere/ Leben und seliges Absterben etc. Aus heiliger Schrifft/ und glaubwirdigen Historien/ auffs aller kürtzest in deudsche Reime verfasset/ fur die Leien und Einfeltigen, 1561 (21562; anon. Teildr. u. d. T.: Der heiligen XII. Aposteln ankunfft/ beruff/ glauben/ lere/ leben [...], 1570; u. d. T.: Kinderbüchlein: für die Jugend und Einfeltigen. Darinnen die zwölff Artickel unsers christlichen Glaubens [...], 1586); Dis erschrecklich wunder zeichen/ ist am himel an vielen orten des deutschen Landes gesehen worden, am tage der unschuldigen Kindlein zwischen vier und sechsen, geschehen Anno 1561 [...], 1561 (Einblattdr.; Digitalisat ZB Zürich); Warhaffte Bildnis etlicher hochlöblicher Fürsten und Herren/ welche zu der zeit/ da die heilige götliche Schrifft/ so durch Menschen satzunge vertunckelt gewesen/ durch Gottes gnaden wider an Tag komen ist/ regieret und gelebet haben, 1562 (zwei Druckvarianten); Warhaffte Bildnis etlicher gelarten Menner/ durch welche Gott aus unaussprechlicher Gnaden/ die reine Lehr des heiligen Evangelij/ nötige Sprachen/ und andere löbliche und nütze Künste/ zu dieser letzten zeit der Welt/ widerumb erwecket/ gereiniget/ und der Christenheit gepflantzet hat, 1562 (mehrere Druckvarianten; spätere Ausg. u. d. T.: Bildnüs und Abcontrafactur: etzlicher vornemer gelerten Menner [...], 1588, 1596; 1607); Illustrissimorum ducum Saxoniae, praestantium sapientia, virtute et rerum fortiter ac utiliter gestarum gloria heroum vivae effigies, ab anno nativitatis Christi 842. usque ad annum 1563. ex antiquis et fide dignis monumentis delineatae et expressae, una cum singulorum elogijs, 1563 (21571); Abcontrafactur und Bildnis aller Groshertzogen/ Chur und Fürsten/ welche vom Jare nach Christi Geburt 842. bis auff das jtzige 1563. Jar/ das Land Sachssen/ löblich und christlich regieret haben/ sampt kurtzer erklerunge jres Lebens/ aus glaubwirdigen Historien zusamen getragen/ und in deudsche Reime bracht, 1563 (erw. 1565, 1586, 1587, 1596, 1598, 1599, 1600, 1606, 1608); Kurtze Regeln, wie man sich im ganzen Leben verhalten soll/ für die jungen Knaben und Mädchen in Reime gebracht, 1564 (21601; dän. Übers.: Korte Regle/ Huorledis mand i sit gantske Leffnit skal skicke sig [...], Kopenhagen o. J.); Ein schön Labyrinth oder Wunderburg/ vom wesen und lauff der argen schnöden unnd bösen welt/ in diesen letzten ferlichen zeiten/ gebessert und in eine rechte form eines Labyrinths bracht, 1568 (Einblattdr., Figurenged.); Warhafftige, schöne Figuren der 42
Agricola fürnemsten christlichen Tugenden, mit jren eigenschafften, welcher sich ein jeder Mensch in seinem gantzen Leben bevleissen sol, 1569 (vgl. Weller [Bibliogr.], Bd. 1, 326 f., Nr. 177); Eigentliche Bildtnis und Abconterfeihung römischer Keyser/ Könige/ Fürsten und Herren/ sampt etzlichen derselben Gemahlen/ welcher hochlöbliche Thaten/ und christliche Tugenden mit sonderlichem fleis/ in kurtze Reime vorfasset sein. Allen Ehr und Tugendtliebenden zum Exempel und Vorbilde/ in Druck vorfertiget, 1587 (21602); Epicedia, 1587; Vorrede u. Ein schön Kinderliedt (in: J. Habermann, Haus Kirchen Cantorei. Fur christliche Eltern und jhre gottfürchtige Jugendt [...], hg. P. Reinigke) 1587, B4v–B8v, e6r-v (erw. um zwei Lieder A.s u. ein Epigramm u. zwei Chronodisticha seines gleichnamigen Sohns, o. J. [um 21590 ], C3v, f4r–f7r, f8v); Ged. (in: J. Habermann, Die christlichen Gebete [...] auff alle Tage in der Wochen geordnet gebets und gesangßweiss in D. Luthers seligen verordnete Kirchmelodeyen jetzo zusammen gedruckt) 1595; Eigentliche Bildtnis und Abconterfeyhung römischer Keyser/ Könige/ Fürsten und Herren/ hohes standes/ sampt etzlichen derselben Gemahlen/ welcher hochlöbliche Thaten/ und christliche tugenden mit sonderlichem fleis/ in kurtze Reime verfasset sein. Das ander Theil, 1596 (21597); Friedrich der Drit, Churfurst und Hertzog zu Sachsen, o. J. (Foliobl., zwei Druckvarianten; vgl. Weller [Bibliogr.], Bd. 1, 325, Nr. 166). Ausgaben: Kurtze Regeln, wie man sich im gantzen Leben halten soll [...] [nach der Ausg. 1601] (in: Leipziger Sammlungen von Wirthschafftlichen, Policey- Cammer- und Finantz-Sachen, hg. G. H. Zincke, Bd. 8) 1752, 306–320; P. Wackernagel, Das dt. Kirchenlied [...], Bd. 5, 1877, 13 f., Nr. 15–17; Dt. illustrierte Flugblätter des 16. u. 17. Jh. (hg. W. Harms, Bd. 1, Tl. 1) 1985, 110 f., Nr. 47; Bd. 6 (2005) Nr. 118. Nachlaß: Ein Trostbilde der gnadenreichen Vereinigung undt barmhertzigkeyt gottes, in annemung des menschlichen geschlechts, nach dem fall Adam undt Eva, aus dem heiligen Bernardo, in Reime verfasset: Forschungsbibl. Gotha, Chart. A 240, 110v–113v; Widmungseintrag A.s vom 1.5.1562 (in: Biblia [...] Deudsch/ auffs new zugericht, Wittenberg [1546] 1564): SLUB Dresden, Mscr. Dresd. A. 51.a, CCCLr. Bibliographien: VD 16; VD 17; Goedeke 2 (21884) 284, 312. – E. Weller, Annalen der poetischen National-Lit. der Deutschen im XVI. u. XVII. Jh., 43
Agricola Bd. 1 (1862) 234, 323–327; Bd. 2 (1864) 379, 549 f.; Index Aureliensis, Bd. 1, 21965, 169 f.; Die dt. Lit. (s. Lit.), 1991, 498–500. Literatur: Ersch-Gruber 2 (1819) 220; ADB 1 (1875) 148; NDB 1 (1953) 100; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II., Abt. A: Autorenlex., Bd. 1, 1991, 496–508, Nr. 84 (S. L. Gilman); VL 16, Bd. 1 (2011) 56–60. – S. Schirmeister, Nuptiae Canaeae, redditae in honorem nuptiarum ornati et eruditi viri d. magistri Iohannis Agricolae Sprembergensis et pudicißimae virginis Elisabethae Schnelboltz sponsae ipsius, 1567; [Gabriel u. Johannes A.] Reverendo et clarissimo viro dno. m. Johanni Agricolae, divini verbi praeconi fidelissimo, et pastori animarum suavissimo et clarissimo, memoriae et gratitudinis ergo, posuerunt monumentum filii (in: J. C. Wagner, Epitaphia Budissinensia, quotquot Latii sermonis, in templis et coemeteriis, in-et extra moenia conspiciuntur [...]) 1696, 9 f., Nr. VII u. IIX; Destinata literaria et fragmenta Lusatica d. i. Unternehmungen der Gelehrten u. gesammlete alte auch neue zur nieder-lausitz. Historie u. Gelehrsamkeit gehörige Stücke, 1738, Tl. VII, 625–629 (Schreiben A.s vom 8.3.1563); VIII, 734–740; X, 1037; K. G. Dietmann, Die gesamte der ungeänderten Augsb. Confeßion zugethane Priesterschaft in dem Marggrafthum Oberlausitz, Lauban u. Leipzig 1777, 65–68; B. Kordes, M. Johann Agricola’s aus Eisleben Schr. möglichst vollst. verzeichnet, 1817, 25–36; W. J. Vetter, Beitr. zu der Gesch. der Kirchenverbesserung in der Niederlausitz, Abt. 4 (in: Progr. Gymnasium zu Luckau) 1845, 3–42, hier 21, 29, 32 f., 38 f.; Wittenberger Ordiniertenbuch (hg. G. Buchwald, Bd. 2) 1895, Nr. 697, 77 f.; Album der evang.-luth. Geistlichen im Königreiche Sachsen von der Reformationszeit bis zur Ggw. (bearb. A. H. Kreyssig) 21898, 29; O. Opper, Herkunft u. Vorfahren des Rumpenheimer Pfarrers Ludwig Philipp A. (1657–1667 Pfarrer in Rumpenheim) (in: Hess. Chron. 26) 1939, 1–9, hier 1–4; Sächs. Pfarrerbuch [...] (hg. R. Grünberg, Tl. 2/1) 1940, 5; Evang. Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation (bearb. O. Fischer, Bd. 1) 1941, 198, 270, 296; Bd. 2/1, 1941, 4; G. v. Houwald, Die Niederlausitzer Rittergüter u. ihre Besitzer, Bd. 3: Kreis Lübben, 1984, 177–180; T. Gutwald, Prodigium hoc cum nostro seculo inusitatum sit ... Das Nordlicht vom 28. Dez. 1560 als Gegenstand vernetzter Wahrnehmung durch frühneuzeitl. Informati44
Agricola onssysteme (in: Wahrnehmungsgesch. u. Wissensdiskurs im illustrierten Flugbl. der Frühen Neuzeit [1450–1700], hg. W. Harms u. A. Messerli) 2002, 239–261, hier 247–249 (mit Abb. von: Dis erschrecklich wunder zeichen [...], 1561). RBS Agricola, Melchior, * 27.3.1581 Ober-Glogau/ Oberschles., † Dez. 1621/Jan. 1622; Sohn des Ober-Glogauer, später (1592) Lübener Pfarrers Michael A. († 1594), Schulbesuch in Lüben u. Breslau, Philos.- u. Theol.stud. an der Univ. Frankfurt/ O. (immatrik. 1600), dort 1602 von Bartholemaeus → Bilovius (1573–1615) zum gekrönten Dichter ernannt, seit 1604 Aufenthalt in Breslau, 1610 Lehrer am Gymnasium im niederschles. Schweidnitz ´ (Swidnica), bereits im Oktober 1611 wieder entlassen, Aufenthalt in Prag, 1613 Prorektor des fürstlich Rosenbergschen Gymnasium illustre (Gymnasium de Rosis) im böhm. Sobieslau (Sobˇeslav), ein Amt, das er im Zuge der Rekatholisierung nach der Niederlage des Winterkönigs verloren haben dürfte. – Nlat. Dichter, Philologe. Schriften (die zahllosen Beitr. zu Sammelwerken u. Werken anderer in Ausw.): Disputatio physica de coelo [...] Francofurti ad Viadrum [...] ad d. 3. Idus Septembris, J. Schickfuss (Präs.), M. A. (Resp.), 1601 (wieder in: J. Schickfuss, Exercitationes physiologicae [...], 1602, Disp. I); Disputatio VII. de principiis, speciebus et affectibus enunciationis, J. Schickfuss (Präs.), M. A. (Resp.) (in: J. Schickfuss, Logica ex Aristotelaeo organo depromta et academicis disputationibus accommadata [...] anno 1602 in illustri academia Francofurtana ad Oderam proposita), 1602; Comparatio poetica de rosa et nobilitate genere et genio, virtute et arte, sorte et marte nobilissimis Silesiae equitibus in incluta academia Viadrina mele alcaico modulata-dicata, 1602; Ἐτεόστιχον u. Melos alcaicum (in: Quod felix, faustum, fortunatumque sit viro clarissimo [...] domino Paullo Hentzner, illustriss: et clementissimi principis [...] Caroli ducis Münsterbergensis in Silesia Olsnensis comitis Glacensis etc. consiliario: et lectissimae pudicissimaeque virgini Hedwigi integerrimi ac honestissimi viri dn. Georgii Sigfridi, aulae Olsniacae architecti, filiae dilectissimae [...] frater et amici ex illustri Marchionum academia, bona verba dicunt) 1602, A1r u. A5r; Ἐτεόστιχον u. Geleitged. (in: Propemptica dn. Fabiano Ilgesio Bregensi Silesio iuveni ingenio et genio elegantißimo, studiis et moribus florentißimo fatis ita volentibus, ex alma Francovadana in patriam redeunti 45
Agricola scripta ab amicis et contubernalibus) o. J., A1r u. A3v–A4r; Martyrium Christi morientis pro mundi vita, 1603 (vermutl. verschollen); Symmetria epigrammatum concinnata ad illud poetae Martialis libri 8. epigr. 77. ad liberum amicum, Liegnitz 1604; Carmen propempticum (in: In discessum M. Mel. Laubani ab illust. Aurimontanae prorectoratu ad incliti gymnasii Dantiscani inspectionem, Graecaeq. ac Lat. linguae professionem apobateria amicorum) Liegnitz 1605, B3v–C3r; Tumulus illustrißimae et pientißimae principis Ligio-Bregensis Annae-Mariae [...] (in: Lacrumae beatis manibus illustriß[im]ae et augustiß[im]ae principis ac dominae dnae. Annae-Mariae, principis Anhaltinae, etc. in Silesia Lignitii et Bregae ducissae laudatissimae e fluxa et mortali vita in perennem et immortalem patriam XIV. Novembr. stilo novo anno M. DC. V. evocatae a rectore et gymnasii conventu animitus consecratae) 1605, Bb1v–Bb2r; Chori cara melligo [...] u. Et te Phoebus amat [...] (in: J. Heermann, Poetica anagrammatum messis in amoeno Apollinis campo passim ex rapto collecta [...]) 1605, C3r-v u. D2v; Solus cum sola non nisi solus eris [...] [Epithalamium] (in: Honori ac favori nuptiarum Valentini Ludovici Lig. N. P. C. et Hevae Felsiae virginis Vratisl. honoratiß. ab amicis p. p. arae memoriales), Liegnitz 1606, o. Pag.; Virgil. 6. Aened. Est consanguineus Lethi sopor. Sic Ego (Distichon) (in: ΠΑΡΑΜΙΘΙΑΙ amicorum super obitu Margarethae et Davidis liberor. caris. [...] domini Davidis Alberti [...], Oels 1606, C4v; Epigramma nuptiale (in: Honori nuptiali humanitate et literis ornatissimi viri dn. Adami Scholzii Vratisl. civis et zythopolae Vratislaviensis sponsi, juxta-atque pudicissimae virginis Magdalenae, honestißimi et integerrimi viri dn. Jacobi Alberti civis Vratisl. filiae sponsae gratulationes amicorum conscriptae anno 1607. Cal. Maii) Breslau 1607 (Einblattdr.); Strena poetica sive collectanea votorum ex codice biblico stilo poetico conscriptorum pro nobilissimis et optimis musar. et gratiarum moecenatib. et nutriciis. Cal: Januar. sub exordium anni CIƆ IƆ IIX, Oels 1608; Strena votiva ad magnificum et ampliss: inclutae reipub. Wratislaviensis senatum pro felicitate novi anni CIƆ IƆ CIX. Autore Melchiore Agricola ex elysiis Lubeno, philologo et P. L. C., Oels 1609; Epos gratulatorium nuptiali gaudio reverendi et doctissimi viri dn. Michaelis Agricolae Lubeni Sil. pastoris ecclesiae in Schwartza, et lectissimae ac pudentissimae virginis Ursulae Celichiae viri prudentissimi Christophori Celichii civis 46
Agricola Lubenae primarii filiae neonymphorum [...] Ianuari anno [...] 1609 [...], Breslau 1609 (Einblattdr.); In epigrammata Biloviana (in: B. Bilovius, Epigrammatum libellus XLIV) 1610, A1r; Curae electae sive epigrammata sacra circiter ferias paschatos christiani conscripta Swidnicii anno CIƆ IƆ CX, Liegnitz o. J.; Haec quia laus propria est genitori [...] [Glückwunschged.] (in: Barptolemaei Bilovii a Bilow, Stendalii Marchici, comitiva, auctoritate caesaria indulta. Una cum carminibus amicorum gratulatoriis), 1611, Nr. 45, D7v–8r; ΑΠΑΥΛΙΑ sponsis lectissimis dn. Pancratio Kretschmero juniori, patricio Hirschberg. undiquaque literatissimo, et Magdalenae Süssenbachiae primariae item apud Hirschbergenses et pudiciss. virgini ipsis solemnibus nuptiarum 10. Maii. a. 1611. ultro missa a Melchiore Agricola philologo et poeta caesario gymnasii Svvidnicensis inter docentes parastata, Liegnitz 1611; Epigrammata gratulatoria ad augustissimum et invictissimum Romanorum imperatorem Matthaeum Germaniae, Hungariae, Bohemiae [...] regem [...] Pragam Francofurto reducem, Prag 1612; Exsequiae posthumae illustr.[issi]mi principis, ac domini, dn. Petri Voconis Ursini de Rosenberg, eiusdemque domus ultimi gubernatoris, sac. caes. mai. ac Hungar. et Bohem. reg. consiliarii, Bohemiae ocelli et benefici patriae sideris, beatissima in Christo morte exstincti d. VI. IXbris, ao. Ch. CIƆ IƆ CXI. aetatis suae LXXII. duab. orationib. et carmine parentali eodem die funerali an. MDCXIII. Sobieslaviae Bohemorum solenniter celebratae a gymnasii Rosenbergiaci rectore et professorib. [= M. Gehler, M. A. u. B. Ursinus), 1613; Ex Persii satyra V. παρώδικον [dat.: Breslae Majo Christiano 1607] (in: C. Cunradi, Psalmodiae Davidicae metaphrasis poetica [...]) Oels 1615, *8v; De horologio aevi christiani u. Ad Iesum Christum (in: W. Budowez, Circulus horologii lunaris et solaris [...], 1616, **4r; Eidyllion de mortalitate. Abildung menschlicher Sterbligkeit (in: V. Winter, Exequiae Schwanebergico. Velsiacae Das ist/ christliche Leichenbegengnüß und predigt/ bey einsetzung des verstorbenen Cörpers/ der [...] Elisabeth, F. von Schwanberg [...]) 1617, K4r; Sacrum nuptiale tertium Jani Georgi Glichen von Milziz/ cum lectiss. virgine Martha Schmidin/ votivis acclamationibus Gorlici an. MDCXIIX. (mit G. Manlius u. a.) 1618; Epicedium (1615) u. vier Glückwunschged. (in: C. Dornau, Dulc-marum, h. e. de dulcedine ex amaritie crucis, morborum et mortis haurienda, soliloquia [...]) Beuthen o. J. 47
Agricola (1618), L2r–L4r u. V4r–V5r; Memoriae et honori nobilissimae ac generosae dnae. Mariae a Schindelia prosapia nobil. et antiquissima oriundae [...] dni. Henrici a Stange et Stonsdorf in Sasterhausen, Raben et Hallendorf etc. desideratissimae conjugis, Cal. Aprilis an. 1620 in Safterhausen pie defunctae, et ad hereditaria majorum monumenta in Glaesersdorff solenniter deductae et sepultae 20. Maji, grata et obnoxia mente lacrumas libat Melchior Agricola Lubenus Sil. P.L.C. in illustri de Rosis Prorector, Liegnitz 1620; Gratulatoria epigrammata sereniss. ac potentiss. principi et domino, domino Friderico regi Bohemiae [...] Pragae solennissime coronato IV. Novembris anno CIƆIƆXIX. cum ab illustriss. principp. et ordinibus Silesiae fidelitatis juramentum consueto ritu suscepturus Vratislaviam felicissime ingrederetur 20. Februarii anno Chr. 1620. [...], Liegnitz 1620; Musa gratulatoria ad serenissimum et potentissimum principem ac dominum, dominum Iohannem-Georgium ducem Saxoniae, Juliaci Cliviae et montium Sacri Romani Imperii archimarschallum et principem-electorem [...], post auream Silesiae restitutam pacem Lignicium et Vratislaviam feliciter ingredientem mense Octobri ann. MDCXXI, Liegnitz 1621; In insignia Willichij Westhovij de Westhofen/ Com. Pal. et Equitis (in: W. Westhov, Poematum pars secunda) 1622, A6v. Bibliographie: VD 17 (noch unvollständig). – Die dt. Lit. (s. Lit.), 1991, 540–545. Literatur: Jöcher 1 (1750) 152; Zedler 1 (1732) 822; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II., Abt. A: Autorenlex., Bd. 1, 1991, 540–552, Nr. 92 (L. Mundt); Flood, Poets Laureate 1 (2006) 32 f. (unzulänglich u. fehlerhaft). – De laurea poetica doctissimi viri-iuvenis dn: Melchioris Agricolae Lubeni Silesi, quam quum magnificus et nobilißimus vir, dn. Barptolemaeus Bilovius a Bilow, comes palatinus, eques auratus, civis Romanus, poeta caesarius, etc. in incluta academia Viadrina actu publico ipsi decerneret, congratulabantur commensales, 1602; C. Cunradi, Prosopographiae melicae, millenar. III. [...], 1621, 4; J. H. Cunradi, Silesia togata [...] (hg. C. T. Schindler) Liegnitz 1706, 3; J. D. Köhler, Der schles. KernChronicke anderer Theil [...], 1711, 524; J. S. Johnius, Parnassi Silesiaci sive recensionis poetarum Silesiacorum quotquot vel in patria vel in alia etiam lingua musis litarunt centuria I, Breslau 1728, 12 f.; P. Pfotenhauer, Schlesier als kaiserl. Pfalzgrafen u. schles. Beziehungen zu auswärtigen Pfalzgrafen 48
Agricola (in: Zs. des Ver. für Gesch. u. Alterthum Schles. 26) 1892, 319–363, hier 324; H. Schubert, Die evang. lat. Schule in Schweidnitz (1561–1635) (in: Korrespondenzbl. des Ver. für Gesch. der evang. Kirche Schles. 19) 1906, 1–51, hier 19 f.; Enchiridion renatae poesis Latinae in Bohemia et Moravia cultae. ˇ Rukovˇet’ humanistického básnictví v Cechách a na Moravˇe (hg. J. Hejnic u. J. Martínek, Bd. 1) Prag 1966, 56 f. RBS Agricola Iunior, Rudolf, * Wasserburg/Bodensee, † 8.3.1521 Krakau; Besuch der Lateinschule in Rottweil, danach Aufenthalte in Leipzig (1507) u. Breslau (1508), Stud. in Krakau (Sommer 1510), dort 1511 zum Bakkalaureus promoviert, 1513/14 Reisen nach Ungarn, vorübergehend Schulmeister in Gran (Észtergom), im Wintersemester 1514/15 in Wien immatrikuliert, langjährige Freundschaft mit Joachim → Vadianus, 1515 durch → Maximilian I. zum Dichter gekrönt, 1517 wieder in Krakau, wo er als poeta lehrte. – Humanist, nlat. Dichter, Herausgeber. Schriften (die zahlr. Beitr. zu Sammelwerken u. Werken anderer in Ausw., vgl. dazu: Die dt. Lit. [Bibliogr.]): De divo Casimiro, regio Poloniae et Lithuaniae principe, signis ac miraculis clarissimo [...] carmen elegiacum [...], Krakau 1511; Somnia Danielis, o. O. o. J. [Krakau 1512] (u. d. T.: Interpretationes somniorum Danielis, Krakau 1533); Habes lector: hoc libello. Rudolphi Agricolae Iunioris Rheti, ad Ioachimum Vadianum Helvetium poetam laureatum, epistolam, qua de locorum non nullorum obscuritate quaestio fit et percontatio. Ioachimi Vadiani [...] ad eundem epistolam, qua eorum quae priori epistola quaesita sunt, ratio explicatur. Ea vero sunt. Quid Pli. cap. 2. libri septimi: per Dodrantem intelligat [...], Wien 1515 (wieder in: Pomponius Mela, Libri de situ orbis tres [...], hg. J. Vadian, Wien 1518 [VD 16 M 2310], Basel 1522 [VD 16 M 2314], Basel 1557 [VD 16 S 6970]); Oratio ad reverendissimum in Christo patrem, dominum Petrum Tomitium, divina gratia episcopum Premisliensem et regni Poloniae vicecancellarium: per Rudolfum Agricolam juniorem Rhetum die xviii. Jul. anno M.D.XV. viennensis universitatis nomine habita. Cum eiusdem carmine sapphico ad reverendum dominum M. Michaelem Vratislaviensem: liberalium artium ac sacrarum litterarum doctorem in alma universitate Cracoviensi [...], Wien 1515 (VD 16 A 1134 u. 1135 [Angabe 49
Agricola nach Index Aureliensis]; weitere Drucke: Pro reverendissimo in Christo patre, d. domino Matheo Langio episcopo Gurcensi sacrosanctae Romanae ecclesiae cardinale silvula per Rudolfum Agricolam Rhetum Hydroburgium, Wien [1515], VD 16 A 1136 u. 1137; wieder in: Orationes Viennae Austriae ad divum Maximilianum Caes. Aug. aliosque illustrissimos principes, habitae. In celeberrimo trium regum ad Caes. conventu. Anno. M.D.XV., hg. C. Kulber, Wien 1516 [VD 16 K 2559], Q2r–Q4r u. Q4v–R2v); Titelepigramm (in: G. Peuerbach, Algorithmus [...] non tam utilis quam necessarius [...]) Wien 1515 (Wien 1520); Ad magnificum dominum Sigismundum de Erberstain equitem auratum consiliarium et oratorem invictissimi caesaris Maximiliani ad victoriosissimum Sigismundum Poloniae regem etc. et magnum Moschorum ducem Rudolfi Agricolae iunioris poetae a caesare laureati congratulatio u. Patria magnifici domini Sigismundi (in: J. Dantiscus, Soteria) Krakau 1518, b2r–b3v (wieder in: Gratae posteritati Sigismundus liber baro in Herberstain, Neiperg et Guetenhag, [...] immunitate meritorum ergo donatus [...], Wien 1558 u. 1560 [VD 16 H 2201]); Illustrissimae reginae Bonae paraceleusis, ad r. episcopum Plocensem per Agricolam [...], Krakau 1518; Institutiones vite: fusiorisque eloquii: omnibus morum: latineque lingue candidis dilectoribus utilissimae. Ex Roberto de Euremodio, caeterisque claris scriptoribus, Rudolpho Agricola Iuniore poeta, a Caesare Maxi. coronato auctore, mira diligentia congestae, Krakau [1519]; Hymnus de divo presule et martyre Stanislao: tutelari Poloniae patrono, per Rudolfum Agricolam poetam a Caesare laureatum aeditus, Krakau 1519; Titelepigramm (in: Hieronymus, Aliquot epistolae divi Eusebii Hieronymi Stridonensis [...] ab Erasmo Roterodamo pristinae integritati restitutae [...]) Krakau o. J. [1519]. Herausgaben: Breviloquium Boneventure [...], Krakau o. J. [1511] (mit Titelepigramm u. Widmungsged. A.s); F. Ottavio Cleofilo, De poetarum cetu libellus [...], o. O. o. J. [Krakau 1511] (mit Widmungsbrief A.s); Maffeo Vegio, Philalethes [...], Krakau 1512 (mit Widmungsbrief u. Ged. A.s); Crates Thebanus, Epistole aureis sententijs referte theologie consentanee [...], o. O. o. J. [Krakau 1512] (mit Widmungsbrief, Vita des Crates u. Epilog A.s; erw. Ausg. Krakau 1518); Ad pubem litterariam Rudolfus Agricola Vasserburgensis [= Proclus Diadochus, Sphaera, übers. T. Linacre], Krakau 1512 (mit zwei Ged. A.s); Aristoteles, Libri de anima 50
Agricola [...] sub gemina translatione. Ad lectorem Rudolfus Vasserburgensis, Krakau 1512 (Krakau 1519); Filippo Beroaldo, Modus epistolandi [...], o. O. o. J. [Krakau 1512] (mit Widmungsbrief A.s); ders., Declamatio: an orator sit philosopho et medico anteponendus, Krakau 1514 (mit Widmungged. A.s); Cebes Philosophus, Tabula [...] ex graeco in latinum tralata [...], übers. L. Odassi, Wien 1515 (mit Widmungsged. A.s); Leonardi Bruni, Isagoge in philosophiam moralem [...] ad Galeotum eruta ex Aristotelis philosophorum principis dialogo ad Eudemium amicum suum [...], Wien 1515 (mit Titelepigramm u. Widmungsbrief A.s); Aurelius Prudentius, Habes lector studiose, Aurelii Prudentii Cathemerinon hoc est diurnarum rerum opus varium et cum linguae elegantia, tum sententiarum gravitate, frequenti lectione dignissimum. Cuius singulis odis, singulas harmonias quatuor vocum, nunquam antea impressas, Hieronymus Vietor calcographus, singulari diligentia emendatas [...] adiecit, componente aliquando eas, domino Vuolfgango Grafinger Pannone, musico famigeratissimo [...], Wien 1515 (mit Widmungsbrief A.s); ders., Romanus martyr [...], Wien 1515 (mit Titelepigramm, Widmungsbrief u. Ged. A.s); J. Rhagius Aesticampianus, Modus epistolandi [...]. Viginti genera epistolarum complectens castigatissime impressus, mendis quibusdam emaculatus, distinctionibus, substinctionibusque, ut quisque locus exigebat, diligenter appositis, ut vel mediocriter eruditus, in hoc opusculo privata lectione proficere possit, Wien 1515 (mit Widmungsbrief u. zwei Ged. A.s; wieder Krakau 1522); Honorius Augustodunensis, Elucidarius dyalogicus theologiae tripertitus: infinitarum quaestionum resolutivus. Vade Mecum [...], Wien 1515 (mit Titelged., Leservorrede u. Index von A.); Quintus Horatius Flaccus, Epistolarum libri duo ad archetypon Aldi Manutii quam acuratissime impressi. Iudicium in epistolis de Horatio Rudolfi Agricolae Rheti ad lectorem, Wien 1515; Publius Papinius Statius, Achilleidos libri duo. ad archetypon Aldi Manutii accurate impressi [...], Wien 1515 (mit Titelepigramm A.s); Giovanni Armonio, Comoedia Stephanium [...], Wien 1515 (mit Widmungsged. A.s; wieder: Wien 1517); Egidio Gallo, Bophilaria [...], Wien 1515 (mit Titelepigramm u. Widmungsbrief A.s); M. Tullius Cicero, Laelius, sive de amicitia dialogus, ad T. Poponium Atticum quam emendatissime impressus [...], Wien 1515 (mit Titelepigramm A.s); C. Ursinus Velius, Epistolarum et epigrammatum liber/ lectu dignissimus, et iam pri51
Agricola mum in lucem editus, Wien o. J. [1517] (mit Widmungsbrief A.s); M. Tullius Cicero, Pro Aulo Licinio Archia poeta, contra Graccum oratio, omnes pene orationis rhetoricae partes complectens, Krakau 1518 (mit Widmung A.s); Johann von Glogau, Phisionomia hincinde ex illustribus scriptoribus [...] diligentissime recollecta [...], Krakau 1518 (mit Titelepigramm u. Widmungsbrief A.s); Statuta provincialia: toti provintie Gneznensi valentia auctoritate apostolica edita, ut clare patet ex bullis summorum pontificum hic insertis, Krakau 1518 (mit Widmungsbrief A.s); M. Tullius Cicero, Pro rege Deiotaro ad. c. cesarem oratio: rhetorice: et purioris latinitatis amatoribus plurimum utilis, Krakau 1518 (mit Widmungsbrief A.s); Johannes de Nova Domo, Libellus de constitutionibus humani corporis: quas complexiones dicunt [...] nuper emendatus: revisus: castigatusque impressus, Krakau 1518 (mit Titelepigramm u. Widmungsbrief A.s; wieder: Krakau 1523); Nicolaus de Toliskow, Judicium celebratissime universitatis Cracoviensis [...] ad annum domini .1518. recollectum, o. O. o. J. [Krakau 1518] (mit Widmungsged. A.s); ders., Judicium celebratissime universitatis Cracoviensis [...] ad annum domini .1519. recollectum [...], Krakau o. J. [1519] (mit Titelepigramm u. Widmungsbrief A.s); J. Heynlin (de Lapide), Resolutorium dubiorum circa celebrationem missarum occurentium [...] ex sacrorum canonum probatorumque doctorum sententijs diligenter collectum [...], Krakau 1519 (mit Widmungsbrief A.s); Erasmus von Rotterdam, De ratione studij: ac legendi interpretandique auctores libellus aureus. Officium discipulorum ex Quintiliano. Qui primo legendi, ex eodem [...], Krakau 1519 (mit Titelged. A.s); V. Eck, De antiquissima nominis et familie Thurzonum origine, et singulari praestantissimi domini Alexii Thurzonis Camerarii Cremnicensis et liberi domini Plesnensis eminentia panegyris [...], Krakau 1519 (mit Widmungsbrief A.s); Nicolaus de Plove (Blony), Tractatus sacerdotalis de sacramentis deque divinis officijs. et eorum administrationibus, Krakau 1519 (Krakau 1529); Passio dominica per septem horas canonicas distributa, elegantissimisque vario carminum genere conflatis, hymnis, antiphonis, et sacra devotione plenis orationibus conscripta/ adiectis quibusdam in margine scholiis/ et carminum appellationibus [...]. Adiectis de conceptione intemeratae Mariae virginis duobus hymnis [...], Krakau 1520 (mit Scholien u. Ged. A.s). 52
Agthe
Agritius Briefe: Die Vadianische Briefslg. der Stadtbibl. St. Gallen (hg. E. Arbenz, Bde. 1–3) St. Gallen 1890–1897, Register. Bibliographien: VD 16; VL Hum 1 (2005) 13–22 (A. Schirrmeister). – T. Wierzbowski, Bibliographia Polonica XV. ac XVI. ss. [...], 3 Bde., Warschau 1889–94 (Nachdr. Nieuwkoop 1961), Reg.; Index Aureliensis, Bd. 1, 21965, 184; Die dt. Lit. (s. Lit.), 1991, 733–739. Literatur: Zedler 1 (1732) 823; Adelung 1 (1784) 335 f.; ADB 45 (1900) 709 f.; NDB 1 (1953) 103; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 1, 1991, 732–757, Nr. 97 (H. Vredeveld); H. Jaumann, Hdb. der Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 14; Flood, Poets Laureate, Bd. 1, 2006, 34–36; VL Hum 1 (2005) 10–23. – Liber diligentiarum facultatis artisticae universitatis Cracoviensis pars I (1487–1563) (hg. W. Wisłocki) Krakau 1886, Reg.; G. Bauch, ~ Junior. Ein Beitr. zur Gesch. des Humanismus im dt.-poln.-ungar. Osten (Jahresber. der Städt. Evang. höheren Bürgerschule II zu Breslau [...]) Breslau 1892; C. Morawski, Histoire de l’université de Cracovie. Moyen age et Renaissance, Bd. 3, Paris/Krakau 1905, Reg.; G. Bauch, Dt. Scholaren in Krakau in der Zeit der Renaissance, 1460 bis 1520, Breslau 1901; H. Barycz, Historja Uniwersytetu Jagiello´nskiego w epoce humanizmu, Krakau 1935, 31–42; K. Schottenloher, Die Widmungsvorrede im Buch des 16. Jh., 1953, Reg.; E. Gebele, ~ junior (in: Lbb. aus dem bayer. Schwaben, hg. G. v. Pölnitz, Bd. 3) 1954, 212–243; S. Stelling-Michaud, L’université de Cracovie et la Suisse au temps de l’humanisme (in: Échanges entre la Pologne et la Suisse du XIVe au XIXe siècle. Choses – hommes – idées) Genf 1964, 21–66; Die Dedikationsepisteln von u. an Vadian (hg. C. Bonorand u. H. Haffter) St. Gallen 1983, 183–185, 216 f.; K. H. Burmeister, Zwei gelehrte Dichter in Krakau: ~ (gest. 1521) aus Wasserburg u. Valentin Eck (gest. 1550) aus Lindau (in: Jb. des Landkreises Lindau 13) 1998, 85–88; J. Glomski, The German role in the reception of Italian neo-latin literary currents at Cracow (1510–1525) (in: Dtl. u. Italien in ihren wechselseitigen Beziehungen während der Renaissance, hg. B. Guthmüller) 2000, 31–44; J. Glomski, Careerism in Cracow: the dedicatory letters of ~ Junior, Valentin Eck, and Leonard Cox (1510–1530) (in: SelfPresentation and social identification. The rhetoric and pragmatics of letter writing in early modern times, hg. T. van Houdt u. a.) Löwen 2002, 53
165–182; A. Schirrmeister, Triumph des Dichters. Gekrönte Intellektuelle im 16. Jh., 2003, Reg.; J. Glomski, Patronage and humanist literature in the age of the Jagiellons. Court and career in the writings of Rudolf Agricola Junior, Valentin Eck, and Leonard Cox, Toronto u. a. 2007; P. Walter, Der Wormser Bischof u. kurpfälz. Kanzler Johannes von Dalberg vor dem Papst: die von ~ verfasste Gratulationsrede zum Regierungsantritt Innozenz’ VIII. (in: Kirchengesch. Alte u. neue Wege. FS Christoph Weber, hg. G. Fleckenstein, Bd. 1), 2008, 37–61. RBS Agritius, Matthias → Agricius, Matthias. Agthe, Kai, * 12.10.1970 Naumburg/Saale; studierte nach einer Ausbildung zum Facharbeiter für Eisenbahnbautechnik mit Abitur u. dem Zivildienst Germanistische Lit.wiss. u. Kunstgesch. in Halle u. Jena, war 2002–07 wiss. Mitarb. am Germanist. Inst. der Martin-Luther-Univ. HalleWittenberg, seit 2001 Vorstandsmitgl. der Lit. Gesellsch. Thür. e. V. u. seit 2005 Mitgl. des PEN-Zentrums Dtl., unterrichtete 2009/10 dt. Sprachpraxis u. dt. Lit.gesch. an der AdamMickiewicz-Univ. in Pozna´n (Polen), gestaltete 2010 für die Stoll VITA Stiftung in WaldshutTiengen eine Dauerausst. zur Gesch. des Unternehmens Sedus Stoll; arbeitet als freier Journalist, Lit.wissenschaftler u. Lehrbeauftragter am Hist. Seminar der TU Braunschweig u. am Musikgymnasium Schloß Belvedere in Weimar, als Lit.kritiker vor allem für die «Thüringische Landesztg.» (Weimar), das «Neue Dtl.» (Berlin), «Das Blättchen» (Berlin) u. den «Palmbaum – Lit. Journal aus Thür.» (Jena) tätig, gibt seit 2002 in der Nachfolge von Wulf → Kirsten die Buchreihe «Edition Muschelkalk der Lit. Gesellsch. Thür. e. V.» heraus. – Förderpreis zum Caroline-Schlegel-Preis (2000). – Schriftsteller. Schriften: Lenz in Weimar. Jakob Michael Reinhold Lenz 1776 am Weimarer Hof. Zeugnisse – Beiträge – Chronik (mit U. Kaufmann) 1999; Wo liegt Kaisersaschern? Friedrich Nietzsches mitteldeutsche Herkunft und Heimholung (mit J.-F. Dwars) 2000; «Ich suchte meine schwerste Last, da fand ich mich». Nietzsche in Jena. Ausstellung im Jenaer Romantikerhaus, 15. Oktober bis 30. November 2000 (mit J.-F. Dwars) 2000; Die 100 wichtigsten Thüringer (mit D. Ignasiak) 2003; Sermon (Ged., Illustr. S. Mania) 2004; Im ernsten 54
Ahlefeldt
Ahr
Eishaus war’s. Bagatellen aus dem Nietzsche-Haus Naumburg (mit A. Bremer) 2005; Denke nur, wir kennen uns (Ged.) 2007; Franziskas Friedensreich. Gedichte und ein Dramolett-Auszug, 2008. Herausgaben: Der Autor und seine Provinz. Zum Deutsch-Polnischen Autorentreffen in Ranis 2001 (mit M. Straub) 2002; F. Nietzsche, «Ich habe nun schon manches erfahren ...» Die frühen autobiographischen Schriften (mit Anm. u. Nachw.) 2003; E. Diederichs, «Roms Name wirkt wie ein Zauber!» Bericht einer Reise durch Italien in den Jahren 1896/97 (mit Anm. u. Nachw.) 2004; Das Spektakel zum Mirakel. Ein Lesebuch zum Naumburger Hussiten-Kirschfest, 2005; Ich dichte fort, bis dieses Leben schwindet. Beiträge zu Leben und Werk Ernst Ortlepps (mit R. Rittig, R. Ziemann) 2006; R. Bohley, Die Christlichkeit einer Schule: Schulpforte zur Schulzeit Nietzsches (mit Nachw.) 2007; Harald Gerlach. Dichter und Theatermann (mit L. Ehrlich) 2007; Das Lied trägt in sich selbst den Lohn. Ernst Ortlepps Gedichte. Beiträge des ErnstOrtlepps-Kolloqiums 2007 (mit R. Rittig u. R. Ziemann) 2009; Schreiben und Erzählen. Siegfried Pitschmann, 2012; Der alte Ortlepp ist übrigens todt ... – aber nicht vergessen. Literarisches Kolloquium in Erinnerung an den 150. Todestag des Dichters Ernst Ortlepp aus Droyßig (mit A. Usadel u. R. Rittig) 2015. BJ
Ahne (eig. Arne Seidel), * 5.2.1968 Berlin; Sohn eines Ingenieurs u. einer Lehrerin, wuchs in Karlshorst auf, Ausbildung zum Drucker, Militärdienst, dann Drucker beim «Neuen Dtl.» (Berlin), später Hausbesetzer u. Mitarb. einer Gaststätte, auch Mitgl. des «Neuen Forum» u. 1990–92 in der Bezirksverordnetenverslg. für Berlin-Lichtenberg (dort Vorsitzender des Sicherheitsausschusses), daneben schriftsteller. Arbeiten u. Auftritte auf Berliner Lesebühnen, war ab 1995 bei der «Reformbühne Heim & Welt» (Berlin) u. 1997–2009 bei den «Surfpoeten» tätig; verfaßte u. a. Lyrik u. teils autobiogr. gefärbte Erz., die A. selbst illustrierte. – Drucker, Politiker, Schriftsteller. Schriften: Wie ich einmal die Welt rettete, 2001; Atak vs. Ahne (mit Atak, hg. J. Ulrich) 2002; Ich fang noch mal von vorne an, 2003; Zwiegespräche mit Gott, 2007 (mit CD); Was war eigentlich morgen. Texte und Strichzeichnungen, 2008 (mit CD); Neue Zwiegespräche mit Gott, 2009 (mit MP3-CD); Gedichte, die ich mal aufgeschrieben habe, 2011 (mit CD); Zwiegespräche mit Gott – unser täglich Brot (mit CD) 2011; Wieder kein Roman. Texte und Strichzeichnungen, 2012 (mit CD); Zwiegespräche mit Gott – das vierte Buch, 2014 (mit CD); Ab heute fremd. Texte & Strichzeichnungen, 2016 (mit CD); Rache! Ein Kriminal-Musical (mit H. Sedlmeir) 2018. MM
Ahlefeldt, Heinrich von → Alefeld, Heinrich von.
Ahr, Isolde (geb. Theißen), * 18.1.1940 Köln; nach der Geburt Umzug der Familie nach Flensburg, ab 1949 wieder in Köln; 1956–59 Ausbildung zur Industriekauffrau, 1959 Ausbildung zur Werbekauffrau, war u. a. Assistentin in einer Werbeagentur, Geschäftsführerin einer Buchbinderei, Assistentin der Geschäftsleitung einer Lebensmittelkette, Buchhalterin; veröffentlichte seit 1993 Lyrik u. Kurzprosa in Anthol., Lit.ztg. u. Zs. in Dtl., der Schweiz u. Italien, Mitarb. an Sendungen des WDR u. Radio Köln; Mitgl. der GEDOK RheinMain-Taunus (ab 2000 im Vorstand) u. der Vereinigung «Mörderische Schwestern e. V.»; lebt in Köln. – 3. Preis beim V. internat. Lyrikwettbewerb ‹Internationale di poesia› in Benevento, Italien (1999), 2. Preis beim VII. Concorso internationale di Poesia SANNIO 2002, Italien (2002). – Angestellte, Lyrikerin, Verf. von Kurzprosa. Schriften: Trau dich, Frau! Lyrik & Prosa, 1998; zufrieden und zerrissen. Lyrik & Prosa, 2000;
Ahlswede, Elke, * 6.12.1968 Seesen/Nds.; studierte 1988–94 Journalismus, Gesch., Amerikanistik u. Politikwiss. an den Univ. Hamburg u. Bloomington/IN, besuchte 1995/96 die HenriNannen-Schule für Journalismus in Hamburg, 1996–98 Politik-Red. bei Reuters in Bonn, mehrjähriger Aufenthalt in Frankreich, ab 2005 Red. u. Reporterin für Reuters u. a. in Frankfurt/M.; lebt in Münster/Westfalen. – Fulbright-Stipendium (1991), Arthur F. Burns Fellowship (1996). – Journalistin, Romanautorin. Schriften: Mama.com (Rom.) 2006; Mum@ Work (Rom.) 2008; Papa@Home (Rom.) 2010; Das Praktikum im Journalismus, 2002 (überarb. Neuausg. u. d. T.: Praktikum!, 2010); Ex en Provence (Rom.) 2011. FA 55
56
Ahrens 6 Richtige. Lyrik lebt. Bd. 1, 2005; Du & andere Irrtümer (Kurzgeschn.) 2015. Literatur: Kölner Autoren-Lex. 1750–2000. Bd. 2. 1901–2000 (bearb. E. Stahl, unter Mitw. v. H. A. Hilgers) 2002, 34. BJ Ahrens, Fitnat (geb. Kayacık), * 6.11.1963 ˙Izmir; Schulbesuch in Vorarlberg, Tätigkeit als Tanzlehrerin in Istanbul, dort auch Mitarb. eines Theaters, 1983 Mitbegründerin des Kabaretts «Tatli & Aci», lebte ab 1989 in Bayern, dort Leiterin des Kindertheaters «INKI» u. der Theatergruppe «Die Spieluhren» in Ingolstadt, auch Texterin für die Rockband «Kramp» sowie Texterin u. Sängerin der Gruppe «Down to Anatolia»; lebt in Ingolstadt; verfaßte Ged., Erz. u. Märchen in türk. u. dt. Sprache, zudem einen dt. Fantasyrom. für Jugendliche. – Tänzerin, Schriftst., Theatermacherin, Sängerin. Schriften: Destina im verborgenen Reich der Dschinnen (Fantasy-Jgdb.) 2009. MM Ahrens, Renate (auch R. Ahrens-Kramer), * 6.6. 1955 Herford; studierte Anglistik u. Romanistik in Marburg/Lahn, Lille u. Hamburg, ab 1983 Lehrerin in Verden/Aller u. Witzenhausen, ab 1986 freie Schriftst. in Dublin, zudem bis 1990 als Übers. tätig; u. a. Drehb. für die Fernseherie «Sesamstraße»; lebte u. a. in Kapstadt (1996/97), Rom (2002/ 03), Dublin u. Hamburg; u. a. Kulturpreis Kr. Herford (1989); publizierte u. a. Rom., Erz., Dramen, Hörsp., Kdb. (teils zweisprachig dt./engl.) u. Hörfunksendungen für Kinder, engl./dt. Übers.; Veröff. u. a. in «Die Horen» (Göttingen). – Pädagogin, Schriftst., Übersetzerin. Schriften: Back to Berlin (Hörsp.) 1991; MütterLos (Drama) 1998; Katzenleiter Nr. 3 (Kdb.) 1998; Die Höhle am Strand (Kdb.) 1999; Die Welt steht Kopf (Kdb.) 2000; Entbunden (Drama) [2000]; Leo gibt nicht auf (Kdb., Illustr. v. K. Kehr) 2001; Der Wintergarten (Rom.) 2001; Der Nachlass (Drama) 2002; Zeit der Wahrheit (Rom.) 2003; Daniel und die Suche nach dem Glück (Kdb., Illustr. v. B. Korthues) 2003 (Neuaufl. u. d. T.: Seid ihr verrückt?, 2015); Hallo Claire – I miss you. Eine deutsch-englische Freundschaftsgeschichte (Kdb., Illustr. v. J. Lieffering) 2005; Hey You – lauf nicht weg! Eine deutsch-englische Freundschaftsgeschichte (Kdb.) 2006; Marie – help me! Eine deutsch-englische Freundschaftsgeschichte (Kdb., Illustr. v. dems.) 57
Aichinger 2007; Hello Marie – alles okay? Eine deutschenglische Freundschaftsgeschichte (Kdb., Illustr. v. dems.) 2007; Rettet die Geparde! Ein deutschenglischer Kinderkrimi (Kdb.) 2008; Schirokko (Drama) 2008; Vergiftete Muffins. Ein deutschenglischer Kinderkrimi (Kdb.) 2008; In den Krallen der Katze. Ein deutsch-englischer Kinderkrimi (Kdb.) 2009; SOS in Dublin! (Kdb.) 2009 (Neuaufl. u. d. T.: Anschlag auf ein Segelboot, 2015); Give us the money, or else! Ein deutsch-englischer Kinderkrimi (Kdb., Illustr. v. C. Panowsky) 2010 (Neuaufl. u. d. T.: Das ist Erpressung!, 2015); Don’t tell anybody! Ein deutsch-englischer Kinderkrimi (Kdb.) 2010 (Neuaufl. u. d. T.: Was ist mit dem Jungen los?, 2015); Fremde Schwestern (Rom.) 2011; Ferne Tochter (Rom.) 2012; Seit jenem Moment (Rom.) 2013; My crazy family. Hilfe, Conor kommt! (Kdb., dt./engl., IIlustr. v. B. Korthues) 2013; Das gerettete Kind (Rom.) 2016; Alles, was folgte (Rom.) 2017; Der andere Himmel (Rom.) 2019. Übersetzungen: M. Hooper, Watzel Stinkers Tagebuch, 1991. Nachlaß: DLA Marbach (Briefwechsel). Literatur: Offene Fragen. 70 Jahre PEN-Zentrum dt.sprachiger Autoren im Ausland (hg. C. Noll) 2005, 249; NRW Lit. im Netz (hg. Westfäl. Lit.büro in Unna) 2019, www.nrw-literatur-im-netz.de/. MM Aichinger, Georg, * 1955 Innsbruck; besuchte eine höhere techn. Schule mit der Fachrichtung Elektrotechnik, dort Matura, Mitarb. von Versicherungen, u. a. als Risikoprüfer, dann als Schriftst. tätig, daneben Vorstandsmitgl. des Freundeskreises Pesthaus Innsbruck, gehörte auch dem «Turmbund – Gesellsch. für Lit. u. Kunst» (Innsbruck) an, lebt in Innsbruck; verfaßte Prosa u. Hörsp.; Veröff. u. a. in «Ggw. Zs. für entspanntes Geistesleben» (Innsbruck). – Versicherungsangestellter, Schriftsteller. Schriften: Gemischter Satz (Hörsp.) 2008. Herausgaben: Stadtlandschaften von Innsbruck bis Irkutsk. Lyrik und Prosa (Anthol.) 2003. Literatur: Ch. Gürtler, Laudatio anlässlich der Verleihung des Preises der Landeshauptstadt Innsbruck für künstler. Schaffen / Dramatik an ~, Barbara Hundegger u. Irene Prugger (in: Mitt. aus dem Brenner-Arch. 28) 2009, 47 f.; S. Arnold, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. 58
Aichinger H. Zeman) 2016, 58 f.; Lit. Tirol Lex. (hg. BrennerArch. der Univ. Innsbruck) o. J., https://literaturtirol.at/lexikon. MM Aichinger, Renate, * 28.11.1976 Salzburg; studierte Theater-, Film- u. Medienwiss. an der Univ. Wien (Diplomarbeit über Robert → Musils Lesedrama «Die Schwärmer»), arbeitete während des Stud. an versch. kleinen Theatern in Wien, dann als Dramaturgin u. Regisseurin an versch. Theatern (u. a. Junges Schauspielhaus Zürich, Stadttheater Gießen, Vorarlberger Landestheater in Bregenz), 2009–16 an der Jungen Burg Wien, wo sie u. a. mit dem TheaterClub Wiener Brut jährlich ein Stück erarbeitete, anschließend Ausbau zur Offenen Burg, leitete 2012–16 das Bürgertheater am Landestheater Niederöst.; schrieb mehrere Theaterstücke, darunter das Auftragswerk «Auf die Plätze, fertig, arbeitslos» (2009, ARGEkultur Salzburg); lebt in Wien. – Stipendiatin in der Villa Decius, Krakau (2013), Förderungspreis des Rauriser Lit.preises (2014), Schwazer Stadtschreiberin (2015), Nestroy-Spezialpreis für die Inszenierung von «Glanzstoff» von Felix → Mitterer. – Schriftst., Theaterregisseurin. Schriften: Welt.All.Tag, 2012; wundstill. gedichte. 78 lürix, 2014; endeln. #lürix, 2016. BJ Aichner, Bernhard, * 1.2.1972 Innsbruck; wuchs in Sillian/Osttirol auf, brach 1989 den Besuch des Gymnasiums in Lienz ab u. ging nach Innsbruck, arbeitete dort zunächst als Kellner, dann als Fotolaborant, begann während dieser Zeit mit dem Schreiben, bestand 1992 die Matura am Gymnasium für Berufstätige in Innsbruck, studierte Germanistik, Romanistik u. Gesch. ebd., wirkte an zahlr. Kunstkatalogen mit, war fünf Jahre als Fotograf für die öst. Tagesztg. «Kurier» tätig, eröffnete 2000 ein Atelier für Fotografie; Foto-Ausstellungen in der Galerie im Gymnasium Adolf-Pichler-Platz u. in der Galerie der HTL in Innsbruck; drehte den Film «carla.com» (Idee, Produktion u. Kamera: B. A.; Regie: Clemens Aufderklamm; Innsbruck 2001); lebt in Innsbruck. – ÖH Lit.preis (1995), Brachland Lit.preis (1998), Kunstpreis der Stadt Innsbruck (2002), Christoph Zanon Lit.preis (2006), Öst. Staatsstipendium für Lit. (2008), Tiroler Landesstipendium für Lit. (2008), Burgdorfer Krimipreis (2014), 59
Aigner Crime Cologne Award (2015), Friedrich-GlauserPreis (Bester Roman) (2017). – Schriftst., Fotograf. Schriften: Babalon (Erzn.) 2000; Das Nötigste über das Glück (Rom.) 2004; Nur Blau (Rom.) 2006; Schnee kommt (Rom.) 2009; A. Hofer. Heldinnengeschichten (mit Ursula A.) 2009; Die Schöne und der Tod. Ein Max-Broll-Krimi (Rom.) 2010; Für immer tot. Ein Max-Broll-Krimi (Rom.) 2011; Leichenspiele. Ein Max-Broll-Krimi (Rom.) 2011; Totenfrau (Rom.) 2014; Totenhaus (Rom.) 2015; Interview mit einem Mörder. Ein Max-Broll-Krimi (Rom.) 2016; Totenrausch (Rom.) 2017; Bösland (Thriller) 2018; Kaschmirgefühl: Ein kleiner Roman über die Liebe, 2019; Der Fund (Thriller) 2019. Theaterstücke: Pissoir, Urauff. Innsbruck 2004; Poltern, Urauff. Innsbruck 2006; Super Andi, Urauff. Innsbruck 2008; Vegas, Urauff. Innsbruck 2009; Totenfrau (Bühnenfass. mit S. F. Wolf) Urauff. Innsbruck 2018; Luzifer, Urauff. Melk 2018. Hörspiele: Schick, Urauff. ORF 2006; Unser lieber Nachbar Dr. Fuchs, Urauff. ORF 2012; Play, Urauff. ORF 2015. Literatur: J. Holzner, Kein Wort zuviel. ~ (in: Schattenkämpfe. Lit. in Osttirol, hg. ders., S. Unterweger) 2006, 322–330; G. Hasibeder, Lektorat, dialogisch – Gespräch mit ~, Christoph W. Bauer, Andreas Neeser, Irene Prugger (in: LuK 46) 2011, H. 455/456, 33–38; S. Arnold, ~ (in: Biobibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 66 f.; https://literaturtirol.at/lexikon. BJ Aigner, Ludwig von (Ps. Lajos Abafi), * 11.2.1840 Großjetscha/Banat, Kaisertum Öst. (rumän. Iecea Mare, ungar. Nagyjécsa), † 19.6.1909 Budapest; Sohn eines Notars, besuchte 1850–53 die Handelsschule in Temeswar, machte dann bis 1857 eine Buchhandelslehre, lernte zugleich als Privatschüler an einem Temeswarer Gymnasium Latein, arbeitete 1858–60 in der Buchhandlung von Josef Schwaiger in Preßburg, ab 1860 in der Buchhandlung Ferdinand Pfeifer in Budapest, 1863 in Leipzig, ab Nov. desselben Jahres bis März 1865 in der Kölner Buchhandlung Wilhelm Greven, anschließend bei Julius Weise in Stuttgart; kehrte 1868 nach Budapest zurück, war zunächst in den Buchhandlungen Rath u. Osterlamm tätig, eröffnete dort 1868 eine Buchhandlung, zunächst mit einem Gesellschafter, u. war ab 1869 Alleininhaber; betrieb auch einen Verlag für dt. u. ungar. Lit., in dem u. a. 60
Aigner die Reihe «Nemzeti Könyvtár» («Nationale Bibl.») erschien; wurde 1870 in die Budapester Freimaurerloge «Corvin Mátyás» aufgenommen, hatte die Leitung der Herausgabe der Zs. «Hajnal» («Morgendämmerung») inne; begründete 1878 den Verband der ungar. Landesbuchhändler, dessen Zs. «Corvina» er herausgab; beschäftigte sich ab 1890 hauptsächlich mit Entomologie; gab 1896 Verlag u. Buchhandlung auf u. nahm 1901 eine Stelle als Laborant an der naturwiss. Abteilung des Ungar. Nationalmus. an. – Historiker der Freimaurerei, Buchhändler, Verleger, Hg., Über., Entomologe. Schriften (hist. Schr. in Ausw.): Mikes Kelemen. Biografie, Budapest 1872; Franz Kazinczy als Freimaurer. Denkrede, Budapest 1879; Geschichte der Freimaurerei in Österreich-Ungarn, Bd. 1–5, Budapest 1890–99; Die ungarische Legion in Preussen 1866, Budapest 1897; Schlichte Gedichte über die kneipp’schen Heil-Kräuter und andere HeilMittel. Den lieben Kneipp-Vereinen und allen Kneipp-Freunden gewidmet, 1900; Johnson, ein Hochstapler des XVIII. Jahrhunderts. Beitrag zur Geschichte der Freimaurerei. Nach archivalischen Quellen, 1902; Magyarország lepkéi [Die Schmetterlinge Ungarns], Budapest 1907. Übersetzungen und Herausgaben: Ungarische Volksdichtungen (übers. u. eingel.) Pest 1873; Ungarische Volkslieder (übers. u. eingel.) Budapest 1874; S. Pet˝ofi, Pet˝ofis poetische Werke, 2 Bde. (I Liebesperlen – II Buch des Lebens. Gedichte) Budapest 1880, 1883. Literatur: J. Szinnyei, Magyar írók élete és munkái, Bd. 1, Budapest 1891, 10 f.; Magyar néprajzi lexikon (hg. G. Ortutay, Bd. 1) Budapest 1977. 17; Magyar életrajzi lexikon (hg. Á. Kenyeres, Bd. 1) Budapest 1967, 1 f.; E. Vende, Schrifttum, Wiss. u. Kunst (in: Das Komitat Torontal, hg. S. Borovszky) Budapest 1912, 266; A. P. Petri, Biogr. Lex. des Banater Dt.tums, 1992, 12 f.; E. Lennhoff, O. Posner, Internat. Freimaurerlex., 1932, 33 (5., überarb. u. erw. Aufl. 2006, 58 f.); Új magyar életrajzi lexikon (hg. L. Markó, Bd. 1) Budapest 2001, 15 f.; W. M. Bauer, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 69 f. BJ
Aigner, Monika, * 27.8.1948 Wörgl/Tirol; verfaßte vor allem Ged. u. Prosa; Mitgl. des «Turmbund – 61
Aitzema Gesellsch. für Lit. u. Kunst» (Innsbruck); lebt in Going/Tirol. – Schriftstellerin. Schriften: Im Grün deiner Sterne (Ged.) 1986; Going am Wilden Kaiser (mit M. Aschaber, R. Bauer, hg. Gemeinde Going) 1992. Literatur: 40 Jahre Turmbund. Gesellsch. für Lit. u. Kunst, Innsbruck (hg. Turmbund) 1991, 37, 103, 105, 109; S. Arnold, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 70 f.; ~ (in: Lit. Tirol Lex., hg. Brenner-Arch. der Univ. Innsbruck) o. J., https://literaturtirol.at/lexikon. MM Aitzema, Foppe van (Foppius ab Aezema), * 1580 Midlum oder Dokkum (Westfriesland, Niederlande), † 28.10.1637 Wien; aus bekannter fries. Familie, Sohn des aus Emden stammenden Pastors Schelto van A., Stud. in Franeker (immatrik. am 19.5.1596, «Foppius Scheltonis Aetzma [...], Midlum Fris. Orient, art et ling»), Helmstedt (30.7.1600, von Nov. 1600 bis Okt. 1601 im Konvikt) u. Leiden (5.7.1603, «Poppius [!] ab Eysma Dockemanus, 22 [= Jahre], J.[ura]»), wohl nicht in Wittenberg (dort wurde sein Bruder Julius im Aug. 1602 inskribiert), Dr. beider Rechte (spätestens 1606), 1607 Rat des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg, 1612 Kanzler im Stift Halberstadt, nach dem Tod des Herzogs († 20.7.1613) entlassen u. mehrere Monate in Wolfenbüttel inhaftiert u. enteignet; 1617 zum ersten Gesandten der Generalstaaten bei den Hansestädten Lübeck u. Hamburg ernannt (1637 abberufen), in Wien in den Freiherrenstand erhoben (14.3.1635) u. zum Katholizismus konvertiert. – Jurist, Diplomat, nlat. Dichter. Schriften: Repetitio nobilissimae L contractus 23. D. de reg. iur. [...] in alma Franequerensium academia academici exercitii gratia, J. Sandius (Präs.), F. v. A. (Resp.), Franeker 1599; Disputatio de hereditariis actionibus [...] in Frisiorum academia, J. Sandius (Präs.), F. v. A. (Resp.), 15. Dez., Franeker 1599; Ad praestantem philosophum, Cornelium Martini, prorectorem academiae Iuliae declaratum [...], 1600 (griech. Ged.; Einblattdr.); Epistola ad illustrissimum atque generosissimum principem ac dominum, dominum Ioannem Georgium, principem ad Anhalt, comitem Ascaniae, dominum Servesti et Bernburgi etc. dominum meum clementissimum Foppii ab Aetzema Belgae, 10. Okt. 62
Aitzema 1601; Illustri domino, Ludovico Schvvartzmair a Schwartzenavv, comiti Palatino, equiti aurato, sacrae caesareae maiestatis perpetuo, ac praeterea r[everendissi]morum ill[ustrissi]morumque S. R. Imp. principum consiliario. Melos decantatum a Foppio Aezema Belga, 1602; In cal. Ianuarias anni CIƆ. IƆ. CIII. ad magnificum et nobilißimum Christianum Distelmeierum, i[uris]c[onsul]tum et oratorem cl[arissi]mum, dominum in Malsdorff et Radesleben, 1603; Disputatio de usucapionibus [...] in incluta Iulia, F. v. A. (Präs.), C. L. Rasca (Rasche, Resp.), 19. März, 1603; Quaestiones iuris, E. v. Bronkhorst (Präs.), F. v. A. (Resp.), Leiden 1604; Poemata iuvenilia, Paris 1605 (wieder u. d. T.: Poemata iuvenilia. Odae. Sermones. Epigrammata, 1607); Dissertionum ex iure civili libri II, 1607; Ged. (in: Exercitatio scholastica secunda, de nobili quaestione: an mulier sit homo?, A. Arnoldi [Präs.]), 1607; Den Brieff van de Heer Foppius van Aitsema [dat.: 26.3.1637] (in: MondSluyting, over de saken van Amelandt. Mitsgaders den Brieff van mijn Heer Foppius van Aitsema/ gesonden aen de Hog: Mog: Heeren Staten Generael deser Vereenigde Provincien/ streckende tot verantwoordinge van sijn Persoon ende Handel), o. O. o. J., A2r-v (Copye uyt den brief gheschreven tot Hamborch [...], Leeuwarden 1637; dt. Übers.: Copia eines Brieffes [...], o. O. o. J.). Ausgabe: Foppii ab Aetema Frisii, J. U. D. Dissertionum ex jure civili libri II (in: G. Meerman, Novus thesaurus juris civilis et canonici [...], Bd. 6) Den Haag 1753, 803–840. Nachlaß: Brief an die Senioren der erzbischöfl. Kirche in Magdeburg (7.3.1613): Den Haag, Koninklijke Bibliotheek, 73 D 32; Stammbucheintrag (4.1.1623) in: Album amicorum van Andreas Ungnad: Den Haag, Koninklijke Bibliotheek, 131 E 5, 59v; weitere Stammbucheinträge: Repertorium Alborum Amicorum (RAA, online); Revers des Foppius von Aissema (Aitzema) über seine Landesverweisung, Liebenburg 8. Juli 1629: BSB München, clm 10416, Nr. 43; Epistola ad Casp. Barlaeum, 1636: BSB München, clm 10354, 85 f. Bibliographie: VD 17. – Die dt. Lit. (s. Lit.), 1991, 855 f. Literatur: ADB 1 (1875) 168 f.; NDB 1 (1953) 119; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 1, 1991, 854–858, Nr. 106 (K. F. Otto); Braunschweigisches Biogr. Lex. 8. bis 18. Jh. (hg. H.-R. Jarck) 63
Akçam 2006, 31 f. – C. F. Wurm, Stud. in den Archiven von Braunschweig, Bremen, Haag (niederländ. Reichsarch.) u. Wolfenbüttel, über die Lebensschicksale des ~, ersten niederländ. Residenten bei den Hansestädten, u. über den Nachlass des Leo van Aitzema, ersten hansischen Residenten im Haag (in: Verz. der Vorlesungen, welche am Hamburgischen akadem. Gymnasium von Ostern 1854 bis Ostern 1855 gehalten werden, hg. ders.) 1854, 1–70; ders., Urkundl. Mittheilungen über die Schuld u. die letzen Schicksale des ~. (Nachtr. zum vorjährigen Osterprogr.) (in: Osterprogr. des Hamburgischen akadem. u. RealGymnasium) 1855, 43–57; P. L. Muller, ~ te Regensburg. Eene bijdrage tot de geschiedenis der Nederlandsche diplomatie, Leiden 1870; K. Halm u. a., Catalogus codicum Latinorum bibliothecae regiae Monacensis, Bd. 2/1, 1874, 201, 359; G. Das, ~. Bijdrage tot de kennis van de diplomatieke betrekkingen der Nederlanden tot Denemarken, de Hanzesteden, den Nedersaksischen kreits en den keizer tijdens den dertig-jarigen oorlog, Diss. Utrecht 1920; K. F. v. Frank, Standeserhebungen u. Gnadenakte für das Dt. Reich u. die Öst. Erblande bis 1806 [...], Bd. 1, Schloß Senftenegg/NÖ 1967, 9; U. Wieben, ~ u. der Frieden zu Boizenburg von 1620, 2011; ders., ~ 1580–1637: fries. Diplomat u. Friedensstifter in Boizenburg (in: Stier u. Greif. Heimathefte für Mecklenb.-Vorpomm. 2) 2018, 4–8. RBS Akba¸s, Melda, * 23.11.1991 Berlin; Gymnasialbesuch in Berlin, dort 2010 Abitur, ab 2012 Jurastud. in Hamburg u. Berlin, 2017 1. jurist. Staatsexamen an der Humboldt-Univ. zu Berlin, Praktika u. a. 2014 bei der Hamburger Staatsanwaltschaft, ab 2017 Rechtsberaterin bei einem Unternehmen in Berlin. – Juristin, Schriftstellerin. Schriften: So wie ich will. Mein Leben zwischen Moschee und Minirock, 2010; Warum fragt uns denn keiner? Was in der Schule falsch läuft, 2013. MM Akçam, Dursun, * 12.7.1930 Ölçek (Prov. Ardahan/Türkei), † 19.9.2003 Ankarra; 1945–50 Besuch eines Lehrinst., Arbeit als Lehrer, 1956–58 Stud. der Lit. in Ankara, war danach als Lehrer, Schriftst. u. ab 1976 als Journalist tätig, zwischenzeitl. Militärdienst, 1971 aus polit. Gründen inhaftiert, 1979 Mitbegründer u. Hg. der Ztg. «Demokrat», die 1980 verboten wurde; im selben Jahr Flucht nach 64
Akgün
Akın
Dtl., 1985–95 Mitarb. der Bücherhalle HamburgWilhelmsburg, lebte in Hamburg, zuletzt in Ankara ansässig; verfaßte u. a. Rom. u. Ess. in türk. Sprache, die teils auch in dt. Sprache publiziert wurden; Veröff. u. a. in «Cumhuriyet» (Istanbul) u. «Milliyet» (Istanbul). – Journalist, Schriftst., Pädagoge. Schriften: Die Mütter und die Kinder, Istanbul 1972; Deutsches Heim – Glück allein. Wie Türken Deutsche sehen (Übers. v. H. Oberdiek) 1982. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 30; P. Langemeyer, (Post-)Migrantische Protokolltexte von Kindern u. Jugendlichen, am Beispiel der Sammelbde. von ~ u. Feridun Zaimoglu (in: Narratologie Plus. Stud. zur Erzählweise in aktueller internat. Kinder- u. Jugendlit., hg. ders., K. Knutsen) 2017, 58–111. MM
Scholz) 2003; Integration und sozialer Zusammenhalt in der Bürgergesellschaft, [2007]; Tante Semra im Leberkäseland. Geschichten aus meiner türkisch-deutschen Familie, 2008; Der getürkte Reichstag. Tante Semras Sippe macht Politik, 2010; Kebabweihnacht (Erz.) 2011; Aufstand der Kopftuchmädchen. Deutsche Musliminnen wehren sich gegen den Islamismus (mit M. Benninghoff, B. Bilgin) 2011; Platz da! Hier kommen die aufgeklärten Muslime. Schluss mit der Vorherrschaft des konservativen Islams in Deutschland, 2018. Herausgaben: Integrationspolitik in föderalistischen Systemen (mit D. Thränhardt) 2001. Literatur: T. Scholle, Politik für Integration u. die inhaltl. Aufstellung der SPD. Interview mit ~ (in: Argumente. Beitr. zur Zukunftsdiskussion von links 2007) 2007, H. 2, 31–38. MM
Akgün, Lale (geb. Dincer), * 17.9.1953 Istanbul; Schulbesuch in Istanbul, lebt seit 1962 in Dtl., 1972 Abitur, Stud. der Medizin, Psychologie u. Ethnologie in Marburg/Lahn, ab 1980 dt. Staatsbürgerin, 1981 Diplom in Marburg, anschließend Familienberaterin bei der Stadt Köln, ab 1982 Mitgl. der SPD, 1987 Promotion in Köln, 1997–2002 Leiterin des «Landeszentrums für Zuwanderung» in Solingen, daneben Lehrbeauftragte an der Univ. Köln, 1998 Approbation zur Psychotherapeutin, Vorstandsmitgl. der Georges-AnawatiStiftung (Aachen), 2002–09 Mitgl. des Dt. Bundestags (Wahlkr. Köln II), dort u. a. stellv. Vorsitzende der Euromediterranen Parlamentar. Versammlung, in der SPD-Bundestagsfraktion zudem Islambeauftragte sowie stellv. europa- u. migrationspolit. Sprecherin, 2011–13 Gruppenleiterin in der Staatskanzlei Nordrhein-Westf., leitete dann bis 2017 deren Projekt «newtrade-nrw», war danach Senior Researcher an der Hochschule Bonn-RheinSieg, auch Bundesvorsitzende des Sprecherkreises der säkularen Sozialdemokraten u. Sprecherin der säkularen Sozialdemokraten in Nordrh.Westf., lebt in Köln; Verdienstorden der BRD (2012); verfaßte (zum Teil autobiographisch gefärbte) Erz., sozialwiss. Texte u. polit. Ess., in denen A. u. a. einen modernen, aufgeklärten Islam fordert; Veröff. u. a. in «Neue Gesellsch./FH.», «HerderKorrespondenz» (Freiburg/Br.) u. «Zs. für evang. Ethik» (Gütersloh). – Psychologin, Politikerin, Erzählerin. Schriften: Kommunale Integrationspolitik. Probleme und Perspektiven am Beispiel Köln (mit J.
Akın, Fatih, * 25.8.1973 Hamburg; Sohn türk. Einwanderer, sein aus Caycuma/Prov. Zonguldak stammender Vater Enver A. kam 1966 nach Dtl., seine Mutter folgte drei Jahre später; wuchs im Hamburger Stadtteil Altona auf, besuchte dort das Gymnasium Allee, schrieb früh Kurzgeschn. u. kurze Drehb., wurde Mitgl. einer OffTheatergruppe am Hamburger Thalia Theater; begann 1993 mit Aushilfstätigkeiten bei einer Hamburger Filmproduktion, studierte 1994–2000 Visuelle Kommunikation an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg, debütierte 1998 als Spielfilmregisseur mit «Kurz u. schmerzlos», gründete 2004 mit Andreas Thiel (1957–2006) u. Klaus Maeck (* 1954) die Filmproduktionsfirma «Corazón International», nahm im Wintersemester 2005/06 einen Lehrauftrag an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg wahr, wurde 2007 Mitgl. der Freien Akad. der Künste in Hamburg, gründete die Produktionsfirma «Bombero International», wurde 2017 in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences aufgenommen; lebt in Hamburg. – Bayer. Filmpreis u. Bronzener Leopard des Internat. Filmfestivals von Locarno (1998), William-Dieterle-Filmpreis (Sonderpreis, 1999), Adolf-Grimme-Preis (2001, mit Adam Bousdoukos, Aleksandar Jovanovic u. Mehmet Kurtulus), Jupiter – Bester nationaler Regisseur (2001), DEFA-Nachwuchspreis (2002), Goldener Bär der Berlinale 2004, Dt. Filmpreis (2004), Europ. Filmpreis 2004, Prix du Jury oecuménique der Internat. Filmfestspiele von Cannes (2007),
65
66
Akın Preis für das beste Drehb. ebd., Norddt. Filmpreis in der Kategorie «Bester Spielfilm» (2007), Europ. Filmpreis 2007 als bester Drehb.autor, LuxFilmpreis der EU (2007), Bayer. Filmpreis 2007 als bester Regisseur, Karlsmedaille für europ. Medien (2008), Dt. Filmpreis in den Kategorien «Beste Regie» u. «Bestes Drehb.» (2008), Spezialpreis der Jury der Filmfestspiele von Venedig (2009), Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BRD (2010), Norddt. Filmpreis in der Kategorie «Bester Spielfilm» (2010), Ehrenpreis des 16. Filmfestivals Türkei/Dtl. (2011), Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin (2011), Peter-Weiss-Preis (2012), Douglas-Sirk-Preis (2014), Integrationspreis der Insel Norderney im Rahmen des Internat. Filmfests Emden-Norderney (2016), Bester fremdsprachiger Film bei den Golden Globe Awards (2018), Critics’ Choice Movie Awards 2018, Bayer. Filmpreis für die beste Regie (2018). – Filmregisseur, Kdb.- u. Drehb.autor, Schauspieler, Filmproduzent. Schriften: Auf der anderen Seite. Ein Drehbuch (hg. F. Breinersdorf, D. Schön) 2008; Im Clinch. Die Geschichte meiner Familie (hg. V. Behrens, M. Töteberg) 2011 (türk. 2013, bulgar. 2014); Geschichtenerzählmaschine (Kdb., mit Monique A., Illustr. v. D. Tust) 2011 (Pixi-Bücher, 1804); Soul Kitchen (Drehb., hg. M. Hermann, M. Vonsbaek, Nachw. O. Möbert) Tyskforlaget, Dänemark 2012. Filme: 1. Kurzfilme: Das Ende, 1994 (Regie); Sensin – Du bist es!, 1995 (Regie, Drehb.); Getürkt, 1996 (Regie, Drehb., Darsteller); Die Liebenden vom Hotel von Osman, 2001 (Darsteller); Die alten bösen Lieder, 2004 (Regie, Drehb., Produktion); Der Name Murat Kurnaz, 2009 (Regie, Drehb.); Chinatown, 2009 (Regie, Drehb.). – 2. Spielfilme: Kurz und schmerzlos, 1998 (Regie, Drehb.); Black Souls (Kismet), 1999 (Hauptdarsteller); Im Juli, 2000 (Regie, Drehb.); Solino, 2002 (Regie); Gegen die Wand, 2004 (Regie, Drehb., Produktion); Diebstahl alla turca, 2005 (Darsteller); Kebab Connection, 2005 (Drehb.); Takva – Gottesfurcht, 2006 (Produktion); Auf der anderen Seite, 2007 (Regie, Drehb., Produktion); Chiko, 2008 (Produktion); Soul Kitchen, 2009 (Drehb., Regie, Produktion); Min dît, 2009 (Produktion); Blutzbrüdaz, 2011 (Produktion); The Cut, 2014 (Drehb., Regie, Produktion); Tschick, 2016 (Regie); Aus dem Nichts, 2017 (Drehb., Regie, Produktion); Der Goldene Handschuh, 2019 (Regie, Drehb., Produktion). – 3. Dokumentarfilme: 67
Akın Wir haben vergessen zurückzukehren, 2001 (Regie, Drehb.); Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul, 2005 (Regie, Drehb., Produktion); Müll im Garten Eden, 2012 (Regie, Drehb.). – 4. Musikvideos: Digger Dance: Digger Is a Dancer, 2002; Aynur Dogan: Rewend, 2010. Literatur: Munzinger-Archiv. – M. Knopp, Identität zw. den Kulturen: ‹Gegen die Wand› (in: Kontext Film. Beitr. zu Film u. Lit., hg. M. Braun, W. Kamp) 2006, 59–77; K. E. Ye¸silada, TurkishGerman movies in transition: filmmaker ~ (in: Belonging and exclusion. Case studies in recent Australian and German literature, film and theatre, hg. U. Garde, A.-R. Meyer) 2009, 75–93; R. Martin, Auf der anderen Seite (in: Trauma im Film. Psychoanalyt. Erkundungen, hg. S. Wollnik, B. Ziob) 2010, 49–65; D. Gramling, On the other side of monolingualism: ~’s linguistic turn(s) (in: GQ 83) 2010, H. 3, 353–372; T. C. Lee, Interkulturelles Lernen mit ~s ‹Gegen die Wand› (2004) (in: Die Unterrichtspraxis/Teaching German 44) Malden, MA 2011, H. 1, 20–29; G. Sariçoban, Zw. Tradition u. Moderne. Lebensvorstellungen u. Wahrnehmungsweisen in Selim Özdogans Rom. «Die Tochter des Schmieds», 2012; M. Cormican, Masculinity and Transnational Paradigms: The Cinema of ~ (in: CollGerm. 46) 2013, H. 1, 21–46; J. Kong, Vermittlung der Interkulturalität in den neuen dt.türk. Kinos. Filmanalyse am Beispiel von ‹Kurz u. schmerzlos› von ~ (in: Lit.straße. Chines.-dt. Jb. für Sprache, Lit. u. Kultur, H. 14) 2013, 415–427; A. Jonczyk, ~ – auf beiden Seiten. Die Entwicklungstendenzen des jüngsten dt.-türk. Kinos (in: Studia Niemcoznawcze. Stud. zur Dt.kunde 51) Warszawa 2013, 237–246; L. Gebhard, ‹Aminas Restaurant› (Lüders 2012) u. ‹Soul-Kitchen› (~ 2009). Kulinarisches u. die Möglichkeit, sich Heimat zu schaffen (in: Lesefutter für Groß u. Klein. Kinderu. Jugendlit. nach 2000 u. lit. Lernen im medienintegrativen Dt.unterricht, hg. P. Josting, R. Dreier) 2014, 181–192; S. Siewert, Entgrenzungsfilme. Fassbinder, ~, Roehler u. die Medienkunst (in: TuK 103, 2. Aufl., Neufass.) 2015, 23–30; S. Kassem, Love as Anathema: Social Constraints and the Demise of Desire in ~’s ‹Gegen die Wand› (in: Edinburgh German Yearbook 11) Rochester, NY 2017, 155–173; P. Landfester, Local and Transnational Claims in the Films of ~: Recognition and the Gaze at the Body in ~ and Fassbinder’s (in Monatshefte 109) Madison, WI 2017, H. 1, 81–99; S. Kassem, The Transgressive Representations of 68
Aksoy Gender and Queerness in ~’s ‹Auf der anderen Seite› (in: Edinburgh German Yearbook 10) Rochester, NY 2018, 177–195. BJ Aksoy, Ihsan, * 1944 A˘grı; studierte Wirtschaftswiss. in Ankara, ab 1966 lit. u. polit. Veröff. in türk. u. kurd. Ztg., 1971–74 in polit. Haft, 1974 Mitbegründer der sozialist. Kurden-Partei PSK, auch Mithg. von deren Publ., 1977–79 Verleger u. Red. von «Demokrasi» u. «Perkanin», 1980 Emigration nach Dtl.; verfaßte u. a. Rom., Lyrik u. Erz. in kurd. u. türk. Sprache. – Journalist, Verleger, Schriftst., Politiker. Schriften: Das Lied des Kurden (Rom., dt. Überarb. v. J. Krause) 1994. Literatur: Türk.dt. Lit. Chron. lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 31; M. Orhan, Political violence and Kurds in Turkey. Fragmentations, mobilizations, participations and repertoires, New York u. a. 2016, 54. MM Aktoprak, Levent, * 18.9.1959 Ankara; lebte ab 1964 in Hamm, 1980 Abitur in Bergkamen, studierte dann Pädagogik, Lit.wiss. u. Soziologie in Wuppertal, war danach als freier Journalist u. TVModerator tätig, u. a. für den WDR, Mitbegründer u. 1999–2017 Präs. des Fanclubs «BVB International»; verfaßte u. a. Ged., Hörfunk-Features u. Prosa; Veröff. u. a. in «Zs. für Kulturaustausch» (Stuttgart) u. «kürbiskern» (München); lebt in Kamen. – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Eine Dokumentation über 1 Jahr Arbeit der Arbeitsgruppe Antifaschismus der Volkshochschule Kamen-Bönen. Frühjahr 1978 bis Frühjahr 1979 (mit M. Bartmann u. a.) [1979]; Generation ohne Zukunft?, 1980; Entwicklung (Ged.) 1983; Ein Stein, der blühen kann (Ged., Illustr. v. I. Çoban) 1985; Unterm Arm die Odyssee (Ged.) 1987; Türkei – Deutschland. Eine türkische Familie erzählt (mit Ö. Deniz, hg. Stadt Leverkusen) 1988; Das Meer noch immer im Kopf (Ged.) 1991. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik. lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 31; G. Puls, ~. Autor u. Gründer des Fanclubs BVB-International (in: Jb. Kr. Unna 37) 2016, 21–24; NRW Lit. im Netz (hg. Westfäl. Lit.büro in Unna) 2011, www.nrwliteratur-im-netz.de/datenbank/autoren/; Westfäl. Autorenlex. online, www.lwl.org/literaturkommission/alex/. MM 69
Albert Akyün, Hatice, * 15.6.1969 Akpınar Köyü/Anatolien; lebt seit 1972 in Duisburg, am dortigen Amtsgericht Ausbildung zur Justizangestellten, Aupair-Aufenthalt in New York, Abitur, Stud. der Betriebswirtschaft in Düsseldorf, daneben als freie Journalistin tätig, Volontariat bei der «Westdt. Allg. Ztg.» (Essen), ab 2000 Red. bei «Max» (Berlin), ab 2003 freie Journalistin, Schriftst. u. Moderatorin, lebt in Hamburg; u. a. Berliner Integrationspreis (2011); verfaßte u. a. Erlebnisber., Drehb. u. Kolumnen, oft zu dt.-türk. Lebenswelten; Veröff. u. a. in «Der Tagesspiegel» (Berlin), «Der Spiegel» (Hamburg), «Die Zeit» (Hamburg) u. «Debatte» (Düsseldorf). – Journalistin, Schriftst., Moderatorin. Schriften: Einmal Hans mit scharfer Soße. Leben in zwei Welten (Erlebnisber.) 2005; Ali zum Dessert. Leben in einer neuen Welt (Erlebnisber.) 2008; Ich küss dich, Kismet. Eine Deutsche am Bosporus (Erlebnisber.) 2013; Verfluchte anatolische Bergziegenkacke oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand (Kolumnen) 2014. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 33; M. Petrescu, Popfeminism, ethnicity, and race in contemporary Germany. ~’s popfeminist autobiographic works ‹Einmal Hans mit scharfer Soße› (2005) and ‹Ali zum Dessert› (2008) (in: German women’s writing in the twenty-first century, hg. E. Baer, A. Merley Hill) London u. a. 2015, 113–1-31; V. Bernard, Rel. als migrant. Fluchtraum? Hülya Kandemir u. ~ (in: Migrationsliteraturen in Europa, hg. E. Binder, B. Mertz-Baumgartner) 2012, 137–152; M. Mulser, Eingebettet in zwei Kulturen. Die Bedeutung der Sprache für die Identitätsfindung am Beispiel von ‹Einmal Hans mit scharfer Soße› von ~ (in: ebd.) 2012, 229–233. MM Albert, Eduard (Ps. E. Podhorský, E. Pohorský), * 20.1.1841 Senftenberg (tschech. Žamberk), † 25./26.9.1900 ebd.; Sohn eines Uhrmachers, Bruder des Mediziners u. Schriftst. Frantiˇsek A. (1856–1923) sowie der Schriftst. Tereza Svatová (1858–1940), Schulbesuche in Königgrätz (tschech. Hradec Králové) u. Reichenau (tschech. Rychnov nad Knˇezˇ nou), 1861 Matura in Königgrätz, anschließend Stud. der Medizin in Wien, dort 1867 Promotion zum Dr. med., danach Operationszögling u. ab 1869 Assistent an der dortigen I. Chirurg. Univ.-Klinik, 1872 Habil., ab 1873 o. Prof. 70
Albert für Chirurgie in Innsbruck, war dort 1876/77 u. 1879/80 Dekan der medizin. Fak., ab 1881 o. Prof. für Prakt. Chirurgie in Wien u. Leiter der dortigen I. Chirurg. Univ.-Klinik, ab 1886 Oberster Sanitätsrat u. ab 1888 Hofrat, war ab 1888 Mitgl. der Dt. Akad. der Naturforscher Leopoldina u. ab 1890 der Böhm. Akad. der Wiss., ab 1895 Mitgl. des öst. Herrenhauses u. ab 1899 des Royal College of Surgeons (London), Vater des Lyrikers Georg → A. (1869–1943); Ritterkreuz des Leopold-Ordens (1892), Komturkreuz des FranzJoseph-Ordens mit Stern (1897); Pionierleistungen als Chirurg, darunter die erste erfolgreiche Nerventransplantation (1876); Lehrer von bekannten Medizinern wie Rudolf Frank (1862–1913) u. Julius von Hochenegg (1859–1940); trat auch mit dt. u. tschech. Lehrbüchern über Chirurgie sowie mit wiss.polit. Schr. (u. a. zum Frauenstud.) hervor; verfaßte Ged. in tschech. Sprache; von lit.hist. Bedeutung sind seine dt. Nachdichtungen tschech. Lyrik, die A. in mehreren Sammelbdn. herausgab; erwarb sich besondere Verdienste als Übers. um das Werk von Jaroslav Vrchlický (1853–1912), mit dem er befreundet war u. über den er neben Ztg.artikeln (u. a. in «Die Presse») 1893 auch eine Monogr. in tschech. Sprache publizierte; verfaßte zudem Aufs. über die tschech. Kulturgesch.; gilt als wichtiger Vermittler zw. öst. u. tschech. Lit.; u. a. Kontakte zu Peter → Rosegger. – Mediziner, Schriftst., Übersetzer. Schriften: Die Erfolge des Messers. Antwort auf die Broschüre: Unter der Herrschaft des Messers, 1892 (Nachdr. 2016); Die k. k. Gesellschaft der Ärzte und ihre Reform, 1894; Die Frauen und das Studium der Medicin, 1895; Na zemi a na nebi (Ged.) Prag 1900. – Zudem zahlr. medizin. Fachtexte. Übersetzungen: K. J. Erben, Der Blumenstrauß, 1900 (Neuausg. mit Illustr. v. R. Kohn, hg. P. Kohn, 2011); Lyrisches und Verwandtes aus der böhmischen Literatur ins Deutsche übersetzt, 1900. – Weitere Übers. in den von A. hg. Anthologien. Herausgaben: Poesie aus Böhmen. Fremde und eigene Übersetzungen aus dem Böhmischen, 1893; Neuere Poesie aus Böhmen. Anthologie aus den Werken von Jaroslav Vrchlický, 1893; Neueste Poesie aus Böhmen. Fremde und eigene Übersetzungen aus dem Böhmischen, 2 Bde., 1895. Briefe: Jaroslav Vrchlický – E. A. Vzájenná korespondence (hg. B. Knoesl, J. Hrabál) Prag 1954; Kokešová 2004 (s. Lit.). 71
Albert Literatur: A. Lorenz, Biogr. Jb. 5 (1903) 128–135; NDB 1 (1953) 137 f.; ÖBL 1 (1957) 12 (erw. Fass. online); DBE 21 (2005) 88. – F. Müller, Publicationen des Hofrath Prof. ~ (in: Wiener klin. Wochenschr. 13) 1900, 899–901; J. Senfelder, ~ als Lit.historiker u. Dichter (in: Wiener klin. Rs. 14) 1900, 818 f.; Gesch. der Gesellsch. der Ärzte in Wien 1837–1937 (hg. Gesellsch. der Ärzte Wien) 1938, 107–110 u. ö.; C. Ewald, Prof. Dr. ~ u. die Chirurgie seiner Zeit (in: Wiener medizin. Ws. 91) 1941, 79–83; L. Schönbauer, ~ (in: ebd. 100) 1950, 607 f.; F. Czeike, Hist. Lex. Wien 1, 1992, 37; A. Kreuter, Dt.sprachige Neurologen u. Psychiater. Ein biogr.-bibliogr. Lex. von den Vorläufern bis zur Mitte des 20. Jh., Bd. 1, 1996, 17 f. (mit weiterer Lit.); H. Kokeˇsová, ~. Príspevek k zivotopisu a edice korespondence, Prag 2004; W. Hettche, ‹Ausdruck langjähriger geistiger Verehrung›. Ein Brief von Ferdinand von Saar an ~ (in: StifterJb. 21) 2007, 37–44; L. Kostrbová, ‹Die sympath. Vision eines Volkes›. Das Übers.projekt ~s ‹Poesie aus Böhmen› (in: ebd. 23) 2009, 51–67; H. Kokeˇsová, ~ (1841–1900). Ceský intelektuál ve Vídni, Prag 2014; W. Schamschula, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 73 f. MM Albert, Georg, * 24.4.1807 Kronstadt (rumän. Bra¸sov), † 24.8.1884 ebd.; besuchte in Kronstadt die Schule, studierte Theol. u. Philol. in Preßburg (1829), Wien (1830) u. Haale/Saale (1831), war 1831–77 Lehrer am Gymnasium in Kronstadt, ab 1843 daneben auch als Prediger an der evang. Stadtkirche ebd. tätig. – Lehrer, Prediger. Schriften (Ausw.): Rede zur ersten Jahres-Feier der österreichischen Reichs-Verfassung vom 4. März 1849, gehalten in der evangelischen Kathedralkirche in Kronstadt [...] dem 17. März 1850, Kronstadt 1850; Predigt über die Dankbarkeit, welche wir den Wohlthätern unserer Gemeinde schuldig sind, über Lucas V. 1–11 am 5. Sonntag nach Trinitatis 1851 in der evangelischen Stadtpfarrkirche zu Kronstadt gehalten [...], Kronstadt 1851; Die Lehre der heiligen Schrift von den Engeln Gottes. Predigt am Peter und Paul Tag 1863 in der evangelischen Stadtpfarrkirche zu Kronstadt gehalten. In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Ev. Joh. 14,2, Kronstadt 1863; Daß uns in der Erzählung der heiligen Schrift von der Sindfluth im Wesentlichen eine geschichtliche Thatsache überliefert worden sei [...], gehalten in der Stadtpfarrkir72
Albinus che zu Kronstadt am 10. Trinitatis-Sonntag 1864, Kronstadt 1864. Literatur: H. Zeman, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. ders., Bd. 1) 2016, 74. BJ Albinus, Petrus (auch Weis, Weise, Weiße), * 18.6.1543 Schneeberg/Erzgeb., † 31.7.1598 Dresden; Sohn des Baumeisters Peter W. († 1582) u. der Magdalena, geb. Hübsch; Besuch der Fürstenschule in Meißen (kein Eintrag im Afraner-Album), Stud. der Gesch. u. Rechtswiss. in Frankfurt/ O. (immatrik. 1559: «Petrus Wheyss Snebergensis»), Wittenberg (5.6.1564: «Petrus Albinus Schnebergensis») u. Leipzig (Winter 1569: «Petrus Albinus Nivemontius»); spätestens 1575 Erwerb des Magistergrades; in Wittenberg 1575/76 u. wieder ab 1578 Prof. der lat. Sprache am Pädagogium, zugleich kursächs. Historiograph, 1587–88 Prof. der Gesch.; hatte im Sommer 1586 das Amt des Univ.rektors inne; 1588 Sekretär u. Archivar der kurfürstl. Kanzlei in Dresden; war zweimal verheiratet (1576 u. 1584) u. hatte aus beiden Ehen mehrere Kinder. – Prof., nlat. Dichter, Landeshistoriker, Archivar, Sekretär. Schriften (die zahlr. Beitr. zu Werken anderer u. zu Sammelschr. in Ausw.): Amaranthus carmen describens formam ecclesiae dei, sub imagine amaranthi, 1564 (21567); Ver christianum. Carmen describens gloriosam resurrectionem et triumphum Jesu Christi unici salvatoris nostri [...], o. O. 1565 (vermutl. verschollen); Propemptica duo doctissimo iuveni, virtute et eruditione praestanti Baldasari Schurero Snebergensi, Witeberga in patriam discedenti, scripta a M. Iohanne Gruen Noribergensi. Et Petro Albino Snebergensi, 1564; Vidua Sareptana, carmen continens historiam viduae Sareptanae, nutrientis Heliam prophetam, 1564; Carmen gratulatorium scriptum ad magnificum virum d. Thomam Matthiam, etc. morbo periculosissimo liberatum, 1567; In nuptias d. Sebastiani Mittelstrassii iuvenis clarissimi, et Gertrudis Menoviae epithalamion de institutione, lege, cruce et solatio coniugij, 1569; Nuptijs clariss. viri dn. Galli Beccii Stetinensis, LL. D. et honestißimae virginis Barbarae Hofmanae Lipsensis [...] carmen, 1570; Nuptiis ornatiss. viri Leonarti Stoerii, ill. dn. Ioan. March. Br. camerae praefecti, et Mariae Huldericae Lipsensis, clariß. viri Iacobi Cunonis m. ill. electoris Br. astronomi, filiae, 1570; Solennitati nuptiarum illustriss. principis dn. Joachimi Friderici, March. Br. d. Pom. etc. administratoris archiepiscopatus 73
Albinus primarij Magdeb. illustrißimorum Joh. Georg. f. et Joach. II. elect. n. sponsi. Et nobiliss. Catherinae [...] dn. Iohannis March. Br. Pom. d. etc. filiae, sponsae, celebratarum VI. Id. Ian. Carmen [...], 1570; Nuptiis dn. Simonis Simonii viri excellentiß. medicinae d. et purioris philosoph. in inclyta academia Lipsensi professoris publici, contrahentis cum [...] virgine Magdalena integerr. viri dn. Adriani ab Hilsten civis Lipsensis, filia et Michaelis Grefii iuvenis integerr. [...] cum [...] Anna, filia Iohannis Corneri civis Lipsensis honestißimi, scripta carmina, 1570; Memoriae Theodorici Cademanni senioris, civis Snebergensis, viri pietate et virtute praestantissimi carmen scriptum ad M. Ioan. Cademannum Th. f., 1570; Ingenuo atque docto iuveni Tiburtio Sigel Heidenfeldensi Franco, sacrarum LL. studioso, Witeberga in patriam redituro xii. Kal. Xbr. perscr., 1572; Epithalamia in nuptias ornatissimi eruditione, virtute, et humanitate viri: dn. M. Abrahami Fabri Lomacensis, et pudiciss. virginis Konigundae, Christophori Encemanni honorati civis Lipsici filiae relictae scripta ab amicis (L. Colinus u. P. A.), 1572; Gründliche und vleissige Beschreibung der erschrecklichen Wasserfluth/ welche im Augustmonat dieses lauffenden 1573. Jhars am Schneeberge/ der weitberümbten Bergkstadt/ im Landt zu Meissen gelegen/ grossen schaden gethan hat. Sampt auch einer warhafften kurtzen Beschreibung des Wolckenbruchs/ und darauff erfolgeten Wasserfluth desselben Orths/ welche zuvorn im Jhar 1511. im Maio/ gemelter Stadt und Bergkwergk auch mercklichen schaden zugefügt, 1573; Nuptiis doctissimi atque humanissimi viri dn. M. Johannis Limmeri Luteciani ducentis [...] virginem Christinam, ornatiss. et prudentissimi viri dn. Ambrosii Dobenecceri praefecti et consulis Pegaviensis, filiam, XIII. Calend. Februarij. MDLXXIII, 1573; Olivetum Christi. Carmen in paschate anni M. D. LXXV. magnifico dn: rectori celeberrimae academiae Witebergensis d. Vito Ortelio Winshemio fil. u. i. d. et professori etc. dn: et mecaenati suo colendiss. dedicatum et scriptum, 1575; Manna Isaraelidarum quod mense Maio, die 16. (ut alii 29.) primum ex aethere in eorum castra lapsum est etc. Descriptum carmine in pentecoste anni M. D. LXXV. et dedicatum magnifico viro dn. Vito Ortelio Winshemio filio [...], 1575; Quaestio de vera ac nativa sententia dicti Paulini: Nonne panis quem frangimus communicatio est corporis Christi etc. In qua de praecipuis sacramentariae sectae imposturis non pauca utiliter monentur. Proposita 74
Albinus a M. Petro Albino Nivemontio, cum in academia Witebergensi quadraginta duobus honestis et doctis viris gradus magisterij philosophici decerneretur. Respondente de hac Paulo Crellio s. theologiae doctore et professore, 1575 (21576); Carmen ad clariss. virum pietate, eruditione doctrinae, virtute et dignitate praestantiss. dn. Iacobum Cunonem M. etc. obitum carissimae coniugis Catharinae Wolsecerae Lipsensis, foeminae lectissimae lugentem, 1575; Reverendo viro pietate virtute et eruditione praestanti domino Zachariae Rivandro Lesnicio, gradu magisterij philosophici in inclyta academia Vitebergensi IIX. Cal: VII br. an. M. D. LXXV. ornato [...], 1575 (Einblattdr.); Triumphus Christi scriptus in paschate anni M. D. LXXV. et magnifico dn. rectori academiae Witebergensis Vito Ortelio Witebergensis Vito Ortelio Winshemio filio [...], 1575; Hymnaeus nuptiis virtute et eruditione praestantis iuvenis dn. Andreae Gerae Torgensis et honestissimae foeminae Annae Mathesiae ornatissimi viri d. Martini Niemeci praetoris et civis Witebergensis, piae memoriae, viduae relictae, 1576; De medicinae laudibus, honori clarissimorum virorum [...] M. Andreae Schatonis Torgensis mathematum in academia Witebergensi professoris, M. Georgii Mylii Annaebergensis, et M. Casparis Strubii Witebergensis, cum doctores in arte medica renunciarentur carmen scriptum, 1578; Carmina. De sacris rebus scripta. Virga Aaronis. [...]. Viator saucius, etc., 1578; Oratio de illustrissimae et amplissimae familiae Saxonicae, a Wittekindo Magno rege Saxonum ortae, antiquitatibus, incrementis et ornamentis: scripta et recitata a decano collegii philosophici M. Petro Albino Nivemontio, cum tribueretur testimonium doctrinae publicum viginti octo honestis at doctis viris, in academia Witebergensi die 17. Martij, anno 1579, 1579 (die ‹Oratio›, ohne die Begleittexte, wieder in: G. Fabricius, Originum illustrissimae stirpis Saxonicae libri septem [...], 1597, [Vol. 3], 228–251 [separate Pag.]); Dn. Johanni Mencio et Mariae Bernutiae nuptias dignitatis et concordiae plenas precatur [Epithalamium] (in: Carmina in honorem nuptiarum. Reverendi et docti viri dn: Iohannis Mencii, docentis evangelium Christi in ecclesia Eckmansdorfiana, et honestissimae ac pudiciss: virginis Mariae, integerrimi ac prudentiss: viri dn: Ambrosij Bernutij senatoris Witebergensis, filiae sponsae, scripta ab amicis die Andreae apostoli qua nuptiae celebrantur, 1579, A2v–A3v; Carmina scripta in honorem, pietate, eruditione, omnique vir75
Albinus tutum genere ornatiss. iuvenis, d. Valentini Weinrichii Steinensis Cherusci, liberalium artium candidati, cum ipsi una cum alijs 27. doctis et honestis viris gradus magisterij philosophici, in inclyta Witebergensium academia, decano viro clarissimo et spectatissimo d. M. Petro Albino Nivemontio professore publico decerneretur, 16. Calend. Aprilis anno M.D.LXXIX., 1579 (Epigramm A.s auf dem Titelbl.); Commentarius novus de Mysnia. Oder Newe Meysnische Chronica. Darinnen/ neben der ordentlichen Beschreibung des Landes/ und erzelung der furnemsten Geschichten/ so sich von dem Römischen Keiserthum an/ in diesem ort Landes zugetragen/ sonderlich zu finden/ erstlich ein nottürfftiger Bericht/ von den alten Einwonern des Landes zu Meyssen/ in den grossen verenderungen und wanderschafften der Völcker. Hernach ein kurtzer und richtiger Auszug der Geschichten des hochlöblichen Hauses zu Sachsen/ aus vielen alten Chroniken/ in gewisse Punct oder Locos verfasset/ von anfang des Marggraffthums Meyssen/ bis auff gegenwertige zeit [...], 1580; In editionem Ditmari Merspurgensis, antiquissimi historici Mysniae et Saxoniae, adornatum a Reinero Reineccio, v. cl. carmen scriptum (in: Ditmarus von Merseburg, Chronici [...] libri VII. nunc primum in lucem editi [...], hg. R. Reineck) 1580, a5r–a6r; Oeconomia commentariorum historiae Mysnicae, partim perscriptae, partim institutae [...], 1581 (Einblattdr.); In imaginem reverendi et sancti viri d. d. Martini Lutheri. Hunc fore praedixit cygnum venerabilis Hussus [...], 1581 (Einblattdr.); Phoenix. Carmen dedicatum, nobili et magnifico viro, eruditione, sapientia et dignitate praestanti dn. Iohanni Ienisio [...], 1581 (Einblattdr.); Alcestis et alia carmina, scripta a Petro Albino Nivemontio, lugente immaturum obitum dulcissimae et fidelissimae coniugis, Ludemillae Fridesinae, foeminae lectissimae et omnibus matronalibus virtutibus ornatissimae, quae in puerperio sancte et F. V. I. T. C. S. Witebergae III. Calend. Martij, M. D. LXXXII. His addita sunt epitaphia aliquot in obitum Iohannis Petri filiolo infantis, ab eodem Albino parente scripta: una cum intimationibus publice propositis quibus academia Witebergensis utriusque funus prosecuta est, 1582; Aulaeum Saxonicum complectens reges, duces et res gestas Saxonum, usque ad Witekindum I. vel magnum, s. regem. Honori nuptiarum illustrissimi principis ac dn. d. Christiani ducis Saxo: landgr. Turing: [...] dn. d. Augusti S. R. I. [...] filij, et illustrissimae principis ac 76
Albinus dominae d. Sophiae, illustriss. pr. ac dn. d. Iohannis Georgii Marchionis Brandeburg, [...] filiae, 1582; Heinrico Tischmeier quaestori Wartenburgensi et Dorotheae Blasii Haschii praetoris Smideburgensis f. nuptias dignitatis et concordiae plenas precatur, 1583; Dn. Iohanni Schmid Wratislavio i. u. candidato, Catharinam Molleram Ascaniam ducenti, nuptias dignitatis et concordiae plenas precatur [...], 1584; Novae Saxonum historiae progymnasmata. In quibus plaeraque sunt, quae de antiquissimis Saxonum regibus, ducibus, rebus gestis, religione, moribus et institutis etc. in Witekin. Corbeiensis, Crancij, Spalatini, Agricolae et aliorum, qui Saxonicam historiam vel tractarunt hactenus vel attigerunt, libris non reperiuntur. In honorem illustrissimae familiae Saxonicae seu Witikindaeae, cuius maiores veterrimi, qui Sighardum Sax: R. Witekindi magni proavum praecesserunt, novem ac decem recensentur [...]. Elenchus contentorum plenior sequitur carmen dedicatorium, 1585; Effigies reverendi et clarissimi viri, dn. Georgii Mylij, s. th. d. et professoris in acad. Witeberg. eiusdemque scholae cancellarij etc. Exprimit haec faciem Milij pictura Georgij [...], o. O. o. J. (ca. 1585; Einblattdr.); Rector academiae Witebergensis Petrus Albinus Nivemontius [Einladung zum Begräbnis v. Matthaeus Wesenbeck], 1586; Oratio carmine scripta in obitum illustrissimi et potentissimi principis ac. dn. dn. Augusti ducis Saxoniae, S. R. I. archimarschalli et creandis Impp. R. VIIviri, landgrafij Tur. March. Mysn. et Burggrafij Magdeburg. etc. herois incomparabilis, et immortalis. Pronunciata in publico congressu academiae Witebergensis. Subiectißimae gratitudinis ergo, 1586; Nuptiis illustris et magnifici dn. Emerici Forgacz liberi baronis in Gymes, equitis, et comitis Trincziniensis etc. sponsi, celebratis cum illustrissima ducissa Saxoniae inferioris in Lauenburg Sidonia Catharina, incomparabili virtute praestanti principe foemina, illustrissimi ducis Theschiniensis, etc, relicta vidua, sponsa, ad VII. Februarii diem. Anno Christi Iesu M.D.XIVC. Carmina subiecti animi et debitae observantiae ergo nuncupata, 1586 (P. A., C. Aarbor u. a.); Agalma epithalamium honori nuptiarum doctissimi et ornatissimi viri dn. M. Lucae Taberti, in gymnasio Stetensi collegae praecipui, et [...] Ursulae [...] Iohannis Cogeleri sacrae theologiae doctoris et superintendentis eiusdem loci, filiae [...], 1586 (Einblattdr.); De Walachia et rebus Walachicis (in: J. Sommer, Vita Jacobi despotae Moldavorum 77
Albinus [...], hg. P. A.) 1587; Genealogia comitum Lisnicensium, deducta a maioribus Viperti illius bellicosi comitis Groicensis etc. [...]. Specimen quomodo illustrare conaturus sit auctor nobilitatem Mysnicam, Saxonicam, Turingicam etc. modo necessarijs adminiculis non destituatur, o. O. 1587; Vipertus sive origines Ranzovianae. Ad magnificum et nobilissimum virum, dn Heinricum Ranzovium, serenissimi Danorum regis per Holsatiam et Ditmarsiam legatum, 1587 (21588, 31589); Honori nuptiarum ornatissimi et doctissimi iuvenis Martini Burchardi LL. candidati, et honestißimae castißimaeque virginis Margaridos Blumiae [...] prid. Cal. Novemb. anno 1587, 1587; Vita Georgij Sabini Brandenburgensis, ic., poetae laureati, et comitis Palatini in aula Lateranensi, consiliarij illustrissimorum Marchionum Brandenburgensium, et ad diversos proceres legati, professoris eloquentiae in acad. Francofordiana ad Viadrum, viri summi et clarissimi: consignata potissimum ex ipsius scriptis, 1588; Vorrede (in: P. Boaistuau, Theatrum mundi: das ist: der Welt Schawplatz/ oder Spiegel der Welt/ darinnen vom Elende/ Trübsal und Jammer der Menschen/ [...] gehandelt wird, übers. M. Stella) 1588, a3v–c2r; Vota nuptialia pro felici coniugio pii [...] Balthasaris Crusii M. apud Chemnicenses ludi literarii rectoris sponsi, et [...] Catharinae [...] Laurentii Stroeeri senatoris ac scribe reip. Chemnicensis filiae, sponsae. Nuncupata ab amicis, 1589 (P. A., J. Albinus, B. Crusius u. a.); Meisznische Land und Berg-Chronica/ jn welcher ein vollnstendige description des Landes/ so zwischen der Elbe/ Sala und Südödischen Behmischen gebirgen gelegen/ so wol der dorinnen begriffenen auch anderer Bergwercken/ sampt zugehörigen Metall und Metallar beschreibungen. Mit einvorleibten fürnehmen sächsischen/ düringischen und meisznischen Historien. Auch nicht wenig Tafeln/ Wapen und Antiquiteten, derer etliche in Kupffer gestochen, 1589 (21590); Meisznische Bergk Chronica: darinnen fürnemlich von den Bergkwercken des Landes zu Meissen gehandelt wirdt/ wie dieselben nach einander auffkomen. Mit welcher ursach und gelegenheit auch anderer benachbarten/ und zum teil abgelegenen Bergkwercken/ fast in gantz Europa, etwas gedacht wird/ damit man sehe/ wie die Bergkwerge nach einander belegt werden. Und entlich von allen Metallen und Metallarien/ das ist: den jenigen Erdgewechsen/ so man zu den Metallis zu rechnen pfleget/ welche im Lande zu Meyssen gefunden werden, 1590; Epigramma 78
Albinus de Henrico Meibomio viro et poeta clarissimo (in: Laurea poetica ab invictissimo et potentissimo imperatore, caesare Rudolpho II. aug. Germanico [...] Henrico Meibomio Lemgoviensi, in Iulia academia professori publico, virtutis ergo clementissime donata, et amicorum clarißimorum carißimorum scriptis celebrata) 1591, 34 f.; Ad nobilem et magnificum virum dn. Ludewigum Schwartzmaier a Schwarzenau, s. c. maiest. consiliarium / Honori nuptiarum magnifici et amplissimi viri, dn. Ludowici Schwartmaier a Schwarzenau, s. caes. majestatis consiliarij, et generosae lectissimaeque virginis Annae Mariae, illustris et magnifici dn. Iohannis Gvolfgangi Freimonii in Mulfelden etc. eiusdem s. c. m. consiliarii intimi et procancellarij imperialis, filiae, descripta olea coniugialis (in: Continuatio sylvae nuptialis continentis clarißimorum poetarum elogia. In honorem magnifici nobilissimique dni. Ludovici Schwartzmaieri a Schwartzenau, sac. caes. majestatis consiliarij in summo regni Boemiae tribunali etc. Et illustris virginis, Annae Mariae Freymondiae ab Oberhausen: filiae [...] d. Ioannis Wolfgangi Freimondii ab Oberhausen [...]. Scripta), o. O. 1596 (fehlerhafte Pag.); Agalma epithalamium honori nuptiarum nobilitate, eruditione et virtute praestantis viri, dn. Felicis Rudigeri, et lectissimae virginis Annae, nobilis et magnifici viri, dn. Davidis Peiferi, cancellarij septemviralis Saxonici, filiae, o. O. o. J. (Einblattdr.); Außzug der eltisten und fürnembsten Historien/ des uralten streitbaren und beruffenen Volcks der Sachssen/ jnsonderheit aber des keyserlichen/ königlichen/ chur und fürstlichen stammes der Gros und Hertzogen zu Sachssen/ aus dem vierten Buch der Sächsischen und Meißnischen Chronick Petri Albini Nivemontij, churfürst. sächsischen Secretarien. Durch fleisiges nachdencken und Invention, Heinrich Gödigen von Braunschweig/ so dem hochlöblichsten churf. Haus zu Sachssen [...] mit seiner Mahlerkunst unterthenigst gedienet/ auff Kupffer bracht/ und von ermeldten Albino mit nothwendiger beyvorzeichnus/ jedermenniglich zur nachrichtung illustrirt [...], 1597; Das ander Buch der alten fürnembsten Historien des streitbaren und beruffnen Volcks der Sachsen/ jnsonderheit aber des keyserlichen/ königlichen chur und fürstlichen stammes der Gros und Hertzogen zu Sachsen aus dem dritten Buch der Sächsischen und Meißnischen Chronick Petri Albini [...], 1598. Herausgaben: J. Sommer, Vita Jacobi despotae Moldavorum Reguli [...] edita sumptibus illustris 79
Albinus et generosi domini Emerici Forgach baronis a Gymes, equitis aurati, comitis in Trinchin etc. Adiecta sunt eiusdem autoris De clade Moldavica elegiae XV. quibus etiam historia despotica continetur. Una cum explicatione quorundam locorum in hoc Sommeri scripto, et commentatiuncula brevi de Walachia et rebus Walachicis [...]), 1587 (Nachdr. hg. P. Koszeghy, ˝ Budapest 1987); E. Forgach, De Sigetho Hungariae propugnaculo, a Turca anno Christi M.D.LXVI. obsesso et expugnato, opusculum [...]. Collectum opera Petri Albini Nivemontij, 1587 (Nachdr. hg. P. Koszeghy, ˝ Budapest 1987). Ausgaben: New Stammbuch und Beschreibung des uhralten königlichen/ chur und fürstlichen/ etc. Geschlechts und Hauses zu Sachsen/ jn welchem Witekind der Grosse genandt/ letzter König und erster in seinem Geschlecht/ des Römischen Reichs Fürst und Hertzog gewesen. Vom Jahr für Christi Geburt 90. biß auff die zeit/ da sich der hochlöbliche Stamm der Hertzogen und Churfürsten zu Sachsen/ etc. in zweene Este getheilet. Mit alten Bildnissen und eigentlichen Contrafacturen [...] [fortgesetzt von M. Dresser], 1602; Honori Ioh. Lauterbachii, cum renuntiaretur IC. / Olea coniugalis, honori nuptiarum Ludov. Schwartmaieri, et Annae Mariae Freimoniae (in: Delitiae poetarum Germanorum huius superiorisque aevi illustrium, Tl. 1) 1612, 370–375; Historiae Turingorum novae specimen (in: C. Sagittarius, Antiquitates regni Thuringici. [...] Wobey zuletzt noch zufinden, die sonst nie in Druck herausgegebene Schrifft des berühmten Manns Petri Albini Specimen Historiae Novae Thuringorum) 1685 (Nachdr. 2004), 330–378; Historia von dem uralten Geschlechte derer hoch- und wohlgebohrnen des Heiligen Römischen Reichs Graffen und Herren von Werthern, römischer kayserlicher Majestät und des Heiligen Römischen Reichs Erb-Cammer-Thürhüter [...], Widmungsvorr. J. Fritsch, 1705 (21716); Commentatio de linguis peregrinis atque insulis ignotis ex scripto manu ipsius exarato (hg. S. Cnauthius) 1714 (zus. mit H. Grotius, De origine gentium Americanarum dissertatio); Vita Georgii Sabini, Brandeburgensis (1588) (hg. T. Crusius) Liegnitz 1724; Fragmentum chronici Chemnicensis, e cod. M. Petri Albini, in archivo electorali Dresdensi extante (in: Scriptores rerum Germanicarum, praecipue Saxonicarum [...], hg. J. B. Mencke, Bd. 3) 1730, 157–160; Chronicon Quedlinburgense ab anno circiter CCCLXX. usque ad annum MXXV. ex co80
Albinus dice Petri Albini, nunc in archivo electorali Dresdensi exstante, collatum cum chronographo Saxone quem Leibnitius T. I. Access. hist. primus edidit (in: ebd.) 169–202; Genealogia comitum Leisnicensium deducta a maioribus Viperi illius bellicosi comitis Groizensis etc. [...] 1587 (komm. u. hg. C. G. Schwarz, in: ebd.) 833–952; Annales der Stadt Crimmitzschau (in: C. Schöttgen u. G. C. Kreyssig, Diplomatische u. curieuse Nachlese der Historie von Ober-Sachsen [...], Tl. 10) 1733, 189–303; De rebus Carinthiacis commentatiuncula; ex schedis G. Fabricii msctis. (in: J. P. v. Ludewig, Reliquiae manuscriptorum omnis aevi diplomatum ac monumentorum, ineditorum adhuc, Bd. 10) 1733, 542–566; Annabergische Annales de anno 1492 bis 1539 (krit. hg. L. Bönhoff, in: Mitt. des Ver. für Gesch. von Annaberg u. Umgegend XI, 3) 1910, 1–50; De Walachia et rebus Walachicis (in: J. Sommer, Vita Jacobi despotae Moldavorum [1587]), Nachdr. (hg. P. Koszeghy) ˝ Budapest 1987; Meißnische Bergk-Chronica [...] (1590), Nachdr. 1997; Chronik und Beschreibung des alten weitberühmten und um das hochlöbliche Haus zu Sachsen wohlverdienten Bergwerks im Lande zu Meißen gelegen, des Schneeberges, darinnen ein kurzer und richtiger Auszug aus vielen Meißnischen Chroniken zusammengefasst und in gewisse Titel geteilt, im ersten Buch und zum anderen von vielen Bergwerken fast ganz Europas gehandelt wird; neben den Schneebergischen Historien und Geschichten, so in den letzten Büchern folgen [1574] (hg. Freundeskreis Stadtarch. Schneeberg, übertr. H. Quaas) 2012 (1 CD-ROM); Das Dritte Buch der Schneebergischen Chroniken, welches eine ordentliche Beschreibung der bergmännischen Erfindung und Stadt daselbst, mit den fürnehmsten Geschichten so sich als da verlautet. Nachdr. als Transkription in heute verwendete Schrift der ersten hs. Chronik der Stadt Schneeberg anno 1574 verfasst vom Stadtkind u. kurfürstlichen Geschichtsschreiber P. A. (hg. Freundeskreis Stadtarch. Schneeberg, übertr. H. Quaas) 2012. Nachlaß: Umfangreicher hs. Nachlaß: Sächs. Staatsarch. (Hauptstaatsarch.) u. SLUB, Dresden; vgl. Kat. der Hss. der Königl. Öffentl. Bibl. zu Dresden, Bd. 3, 1982, Reg., u. Kalliope-Verbund (http://kalliope.staatsbibliothek-berlin.de/). Bibliographien: VD 16; VD 17; VD 18. – Index Aureliensis, Bd. 1, 21965, 282 f.; Die dt. Lit. (s. Lit.), 1991, 25–30. Literatur: Zedler 1 (1732) 1026; Jöcher 1 (1750) 218; Adelung 1 (1784) 480 f.; ADB 1 (1875) 223; 81
Albinus NDB 1 (1953) 151; J. C. Poggendorff, Biogr.-lit. Handwb. der exakten Naturwiss., Bd. VIIa Suppl., 1971, 30 f. (mit älterer Lit.); Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 2, Lfg. 1–5, 1991, 24–45, Nr. 123 (H. Wolf); R. Eigenwill, ~ (in: Sächs. Biogr.) 2006 (online: http://saebi.isgv.de/); Flood, Poets Laureate, Bd. 1, 2006, 47–51 (sehr fehlerhaft). – E. Herzog, Zur Lebensgesch. des ~ (in: Arch. für sächs. Gesch. 11) 1873, 201–206; E. Köhler, Die Meißn. Land- u. Bergchron. des ~, eine Vorläuferin unserer Landeskunden (in: Glückauf 12) 1892, 36–39, 45–50; H. Ermisch, Die Wettiner u. die Landesgesch. Festrede zur 75jährigen Stiftungsfeier des königl. sächs. Altertumsver., 1900; W. Friedensburg, Gesch. der Univ. Wittenberg, 1917, 306 f., 328; G. Sommerfeldt, Wann ist ~ geboren? (in: Neues Arch. für sächs. Gesch. u. Altertumskunde 39) 1918, 147 f.; G. Sommerfeldt, Weiteres über den Geschichtsschreiber ~ (in: ebd.) 398–411; ders., Nachtr. zum Briefw. M. Baumgarts, 1522–1544, u. zu ~ (in: ebd. 41) 1920, 286–296; O. Philipp, Reimsprüche aus ~ (in: ebd.) 412–415; Urkundenbuch der Univ. Wittenberg, Tl. 1 (1502–1611) (bearb. W. Friedensburg) 1926, 527 f., 538; G. Sommerfeldt, Was sagt ~ über den Bau der Wolfgangskirche zu Schneeberg? (in: Heimatbl. Beilage zum Erzgebirg. Volksfreund 3) 1934, 2 f.; F. Weiss, Die Blutsverwandten u. Freunde des kursächs. Geschichtsschreibers ~ 1543–1598 (in: Ekkehard 14) 1938, 277–279, 301–303, 318; O. Goldhardt, F. Weiss, W. Weiss, Bausteine zur Würdigung des kursächs. Geschichtsschreibers ~ anläßlich seines 400. Geburtstages im Jahre 1943, 1941; F. Weiss, Einiges über Leben u. Wirken des kursächs. Geschichtsschreibers ~ (in: Eibenstocker Tagebl. 74, 28/29. März) 1942; P. Seidel, F. Weiss, ~ zu seinem 400. Geb. am 18. Juni 1943 [FS], o. O. 1943; ders., Zum Gedächtnis an den kursächs. Geschichtsschreiber ~ zu seinem 400. Geb. im Jahre 1943 [FS], 1943; H. Wilsdorf, Ein Beitr. zu den Anfangen der lexikograph. Bemühungen um die dt. Bergmannssprache (1590): Die unbenutzte Hs. des ~ ‹Lexicon metallicum› (in: Kontakte u. Grenzen: Probleme der Volks-, Kultur- u. Sozialforsch. FS Gerhard Heilfurth, hg. H. F. Foltin u. C. Oberfeld) 1969, 461–472; R, Dietrich, Unters. zum Frühkapitalismus im mitteldt. Erzbergbau u. Metallhandel, 1991; W. Unger, Zur Wiederkehr seines 450. Geb.: ~ (in: Glückauf 104) 1993, 197 f.; H. Walter, Frühe wiss. Ausgrabungen des ~ 82
Albrecht (Achilles) (1543–1598) u. ihre Bedeutung für die Gesch. der Paläontologie (in: Geoprofil 10) 2001, 76–90; H. Kathe, Die Wittenberger philos. Fak. 1502–1817, 2002, Reg. u. 459, 465; ~. Begründer der erzgebirg. Geschichtsschreibung (1543–1598) (in: Kleine Chron. großer Meister. Erzgebirger, auf die wir stolz sind, Bd. 1) 32003, 85–87; A. Thieme, ~ u. die sächs. Geschichtsschreibung im 16. Jh. (in: Monumenta Misnensia 7) 2005/06, 183–193; H. Bräuer, Stadtchronistik u. städt. Gesellschaft. Über die Widerspiegelung sozialer Strukturen in der obersächs.-lausitz. Stadtchronistik der frühen Neuzeit, 2009, Register. RBS Albrecht (Achilles), Kurfürst von Brandenburg u. Burggraf von Nürnberg, * 9.11.1414 Tangermünde, † 11.3.1486 Frankfurt/M.; Sohn des brandenburg. Kurfürsten Friedrich I. (1371–1440) u. von dessen Frau Elisabeth von Bayern-Landshut (1383–1441); A. erhielt eine elementare Ausbildung in muttersprachl. Lesen, Schreiben u. Rechnen u. verfügte über lat. Grundkenntnisse. Als Fürstensohn wurde er zudem in Jagen, Tanzen, Reiten, Turnieren, Kämpfen u. anderen Formen der spätma. Hofkultur ausgebildet; seine Jugend verbrachte A. größtenteils am bewegl. Hof seiner Eltern, der zw. den fränk. Residenzen (Ansbach, Cadolzburg, Plassenburg etc.) u. den brandenburg. (vornehmlich Tangermünde u. Berlin-Cölln) unterwegs war; für kurze Aufenthalte war er bei seinen wittelsbach. Verwandten in Burghausen u. am kaiserl. Hof Sigmunds (1430/31); nahm 1431 an der Seite seines Vaters am Hussitenfeldzug in Böhmen teil, anschließend war er in mehreren diplomat. Missionen unterwegs, reiste u. a. nach Basel u. Ulm; pilgerte 1435 gemeinsam mit seinem Bruder Johann nach Jerusalem, ein Reisebericht des mitreisenden Arztes Hans → Lochner ist erhalten (hg. Geisheim 1858); wohnte 1438 der Wahl Albrechts II. zum röm.-dt. König in Frankfurt/M. bei, anschließend Teilnahme an einem weiteren Feldzug gegen die Hussiten, wurde 1439 zum königl. Statthalter in Schles. ernannt, erbte nach dem Tod seines Vaters (1440) das Fürstentum Ansbach, verstrickte sich durch seine teils aggressive Politik in krieger. Auseinandersetzungen mit den Wittelsbachern, Wettinern u. Eidgenossen; heiratete 1445 in erster Ehe Margarete von Baden (1431–1457), geriet auf seiner Brautfahrt in einen Hinterhalt u. wurde schwer verletzt, das Paar hat jeweils drei gemeinsame Töchter u. Söhne; im Ersten Markgrafenkrieg 1449/50 u. im 83
Albrecht (Achilles) Bayer. Krieg 1459–63 versuchte A. u. a. auf Kosten der fränk. Bistümer, der Reichsstadt Nürnberg u. der Wittelsbacher seine Herrschaft in Franken auszuweiten, jedoch ohne Erfolg; unter der Regierung Kaiser Friedrichs III. (1440–1493) wurde A. mehrfach zum kaiserl. Hofmeister, Statthalter u. Hauptmann ernannt, seine Bindung an Friedrich war stark, obwohl er heftige Kritik an dessen Politik übte; 1458 heiratete A. in zweiter Ehe Anna von Sachsen (1437–1512), sie hatten acht gemeinsame Töchter u. fünf Söhne; 1459 gründete A. in seiner sukzessiv zur Hauptresidenz ausgebauten Stadt Ansbach einen fränk. Ableger des Schwanenordens (geistl. Bruderschaft der Hohenzollern, 1440 von Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg gegründet) u. traf im selben Jahr Papst Pius II. in Mantua, der ihn euphorisch empfing u. ihm das später sog. brandenburg. Kurschwert schenkte; A. kannte Pius (eig. Enea Silvio → Piccolomini, 1405–1464) aus dem gemeinsamen Aufenthalt am Hof Kaiser Friedrichs III., Pius charakterisierte A. in seinen Werken mehrfach ausführlich als einen Mann mit großen Fähigkeiten u. verlieh ihm den heute noch verwendeten Beinamen (dt.) Achilles; erlangte 1464 im Erbgang von seinem Bruder Johann d. Alchimisten (1406–1464) das Fürstentum Kulmbach u. 1470 von seinem Bruder Friedrich II. (1413–1471) das Kurfürstentum Brandenburg; wurde als neuer Kurfürst in den von 1464 bis 1472 dauernden Stettiner Erbfolgestreit u. in den von 1476 bis 1482 dauernden Glogauer Erbfolgestreit hineingezogen, beide Kriege konnte er mit einigem Erfolg beilegen, erwarb dabei u. a. das niederschles. Herzogtum Crossen für die Mark Brandenburg; legte 1473 mit der «Dispositio Achillea» die Teilung seines Herrschaftsgebiets nach seinem Tod fest u. verfügte den Umfang des Hofes seines Sohnes Johann (1455–1499), der in A.s Abwesenheit die Mark Brandenburg regierte; führte 1474/75 als kaiserl. Hauptmann das Reichsheer im Neusser Krieg gegen den burgund. Herzog Karl d. Kühnen. In dieser Zeit entstand ein umfangreicher Briefw. zw. ihm u. seiner Frau Anna, der sich durch eine obszöne Sprache u. Anleihen an der fränk. Faschingskultur auszeichnet (hg. Steinhausen 1899). In diesem Briefwechsel ist auch ein Gedicht A.s überliefert, in dem er unter sexuellen Anspielungen seiner Frau die Rückkehr des «großen u. kleinen Albrecht» ankündigt. In diesen Briefw. sind Annas Hofdamen unmittelbar eingeschlossen, A. spricht sie direkt an u. sie antworten ihm. A.s obszöne Anspielungen führten in der 84
Albrecht (Achilles) Forsch. u. a. zu der irrigen Annahme, dieser habe an seinem Hof einen Harem ins Leben gerufen (Moraw 2000, dagegen Nolte 2000). – 1478/79 schlug A. in Brandenburg erfolgreich Einfälle aus dem angrenzenden pommerschen Herzogtum zurück; reiste kurz vor seinem Tod nach Frankfurt/ M., um dort gemeinsam mit seinen Mitkurfürsten → Maximilian I., den Sohn Kaiser Friedrichs, zum röm.-dt. König zu wählen; starb noch in Frankfurt u. wurde im Zisterzienserkloster Heilsbronn beigesetzt. – A.s Vita spiegelt sich aufgrund seines großen polit. Wirkungskreises in zahlr. zeitgenöss. Berichten u. Chroniken wider. Sehr lebendig berichtet der in A.s Dienst stehende Wilwolt von Schaumberg (ca. 1450–1510) in seinen «Geschichten und Taten» (hg. Keller, 1859). Sein langjähriger Rat → Ludwig von Eyb d. Ä. (1417–1502) legte mit seinen um 1500 erschienenen «Denkwürdigkeiten» eine Familienchronik der Zollern vornehmlich für das 15. Jh. vor, wobei der inhaltl. Schwerpunkt auf A.s Leben liegt. Ludwig hat darüber hinaus noch Sammlungen von einschlägigen Verwaltungsschriften («Gültbuch», «Mein Buch», hg. Thumser, 2002) niedergeschrieben – sein Lebenswerk ist ein zuverlässiger Indikator für den hohen Stellwert der Schriftlichkeit am Hof A.s. Noch gibt es für das 15. Jh. kein Verz. über den Bestand der hs. Korpora des hohenzollernschen Fürstenhofs, so daß über das lit. Umfeld der Fürstenfamilie nur auf wenige sekundär überlieferte Hinweise geschlossen werden kann (siehe dazu Pietsch 1974). Im 18. Jh. wurde A. zum ersten Mal Protagonist eines hist. Schauspiels (Johann Christoph → Krauseneck, 1790); sein antiker Beiname ist seitdem Programm. Dazu trugen auch die Quelleneditionen aus dem 19. Jh. bei: Ludwigs «Denkwürdigkeiten» (hg. Höfler, 1849) – insbesondere die darin enthaltenen Hinweise, wonach A. gelegentlich im «Narrenschiff der Buhlschaft» gefahren u. sein Körper von zahlr. Narben aus waghalsigen (Turnier-)Kämpfen gezeichnet sei, haben zu A.s Ruf als dt. Achilles maßgeblich beigetragen. Zum Ende des 19. Jh. legte Felix Priebatsch in einem dreibändigen Opus magnum den Briefw. A.s aus den Jahren von 1470 bis 1486 vor. Bis heute ist dies die umfangreichste Volledition einer ma. fürstl. Korrespondenz in dt. Sprache. Sie umfaßt mehrere tausend Briefe, die über das kulturelle Leben am Hof Auskunft geben. Ein von Priebatsch beigegebenes Verz. der «Sprüchwörter und sprüchwörtlichen Redensarten» (Bd. 3) zeigt A. als ein rhetor. 85
Albrecht (Achilles) Phänomen, von dem bereits Eneas S. Piccolomini schwärmte. Überlieferung: Trotz zahlr. Editionen ist die Überl. zu A.s Vita gegenwärtig noch immer unzureichend erschlossen. Der größte Teil der zeitgenöss. Überl. befindet sich in den Staatsarchiven Bamberg u. Nürnberg sowie im Geheimen Staatsarch. Berlin. Ein hs., vierbändiges Verz. der Briefe A.s, gesammelt von Carl August Hugo → Burkhardt (1830–1910), befindet sich im Thüringischen Hauptstaatsarch. Weimar, Hist. Schr. u. Drucke, F 1510–1513. Editionen und Regesten (Ausw.; ein umfassenderes Verz. bei Müller 2014): Codex diplomaticus brandenburgensis continuatus. Sammlung ungedruckter Urkunden zur Brandenburger Geschichte, 2 Bde. (hg. G. W. Raumer) 1831, 1833 (Nachdr. 1976); Codex diplomaticus Brandenburgensis. Sammlung der Urkunden, Chroniken u. sonstigen Quellenschriften für die Gesch. der Mark Brandenburg u. ihre Regenten, 41 Bde. (hg. A. F. Riedel) 1838–69; Ritter Ludwig’s von Eyb Denkwürdigkeiten brandenburgischer (hohenzollerischer) Fürsten (hg. C. Höfler) 1849; Das kaiserliche Buch des Markgrafen Albrecht Achilles. Vorkurfürstliche Periode 1440–1470 (hg. ders.) 1850; Das Kaiserliche Buch des Markgrafen A. A. Kurfürstliche Periode von 1470–1486. Mit einem aus Archivalien des Plassenburger Haus- und Staats-Archivs bearbeiteten Commentare, als Beitrag zur Charakteristik dieses Fürsten (bearb. J. v. Minutoli) 1850 (Nachdr. 1984); C. Höfler, Fränkische Studien VI. Urkundliche Beiträge zur Geschichte der Häuser Brandenburg u. Österreich, der Länder Ungarn u. Böhmen namentlich aus der Zeit Markgraf A. A. von Brandenburg (in: Arch. für öst. Gesch. 7) 1851, 25–146; Das funfft merckisch buech des Churfuersten A. A. (hg. C. A. H. Burkhard) 1857; F. Geisheim, Die Hohenzollern am heiligen Grabe zu Jerusalem, insbesondere die Pilgerfahrt der Markgrafen Johann und Albrecht von Brandenburg im Jahre 1435. Aus den Quellen bearbeitet, 1858 (Edition: Dr. Lochner’s Beschreibung der Pilgerfahrt der Markgrafen Johann und Albrecht von Brandenburg, 205–253); Die Geschichten u. Taten Wilwolts von Schaumburg (hg. A. v. Keller) 1859; Erhard Schürstab’s Beschreibung des Ersten Markgräflichen Krieges gegen Nürnberg (hg. J. Baader) 1860; C. A. H. Burkhardt, Correcturen und Zusätze zu Quellenschriften für Hohenzollerische Geschichte. Das kaiserliche Buch des 86
Albrecht (Achilles) Markgrafen A. A., 1861; T. Märcker, Das Stammu. Ankunftsbuch des Burggrafthums Nürnberg (in: Märkische Forschungen 7) 1861, 141–182; A. Kotelmann, Markgraf A. A. über die Erwerbung der Mark durch die Hohenzollern (in: ebd. 8) 1863, 221–223; E. Schürstab, Nürnberg’s Krieg gegen den Markgrafen A. (A.) von Brandenburg 1449 und 1450. Kriegsbericht u. Ordnungen (bearb. F. v. Weech, in: Die Chroniken der fränkischen Städte: Nürnberg, Bd. 2, hg. K. Hegel) 1864 (Nachdr. 1961), 93–352; G. v. Hasselholdt-Stockheim, Herzog Albrecht IV. von Bayern u. seine Zeit. Bd. 1. Abt. 1: Urkunden u. Beilagen zum Kampfe der wittelsbachischen u. brandenburgischen Politik in den Jahren 1459 bis 1465, 1865; Beilager des Markgrafen Albrecht von Brandenburg mit Prinzessin Anna von Sachsen (hg. J. Baader, in: Jahresbericht des Hist. Vereins für Mittelfranken 37) 1869/70, 107–110; G. M. Thomas, Ueber einen Staatsbrief des Dogen Johann Mocenigo von Venedig an den Kurfürsten A. A., Markgrafen von Brandenburg, vom 22. Februar 1479 (in: ebd. 38) 1871/72, 125–129; A. Luschin von Ebengreuth, Kriegsordnung des Markgrafen A. A. von Brandenburg für Wiener Neustadt (2. November 1455) (in: Berichte u. Mittheilungen des AlterthumsVereines zu Wien 15) 1875, 123–132; H. Vocke, Ein fränkisches Rechtsbuch des Kurfürsten A. A. von Brandenburg (in: Anz. für Kunde der dt. Vorzeit NF 25) 1878, 377–384; C. Meyer, Markgraf A. A. u. Herzog Ludwig der Bärtige von BaiernIngolstadt (2 Aktenstücke) (in: Forschungen zur dt. Gesch. 20) 1880, 218–226; F. Wagner, Berichtigungen u. Nachträge zu Minutoli. Das Kaiserliche Buch des Markgrafen A. A. (in: Zs. für preuss. Gesch. u. Landeskunde 18) 1881, 309–350; Das älteste standesamtliche Register des Hauses Hohenzollern (hg. F. Wagner, in: ebd.) 471–481; Hausverfassung u. Hausgesetze des preuss. Königshauses. Mit Einschluß des fürstlichen Hauses Hohenzollern (hg. H. Schulze) 1883; Das dritte kaiserliche Buch der Markgrafen von Brandenburg (hg. F. Wagner) 1884; Ein Brandenburgischer Mobilmachungsplan aus dem Jahre 1477 (in: Kriegsgeschichtliche Einzelschriften des großen Generalstabes 1) 1885, H. 3, 1–36; F. Wagner, Finanzielle Ratschläge aus der Zeit Albrecht Achilles (in: Forschungen zur dt. Gesch. 25) 1885, 342–352; Die Gesch. Kaiser Friedrichs III. von Aeneas Silvius (übers. Th. Ilgen) 2 Bde., 1889/90 (2. Gesamtausg. 1899, Nachdr. 1940); C. Meyer, Zur Gesch. 87
Albrecht (Achilles) des Krieges zwischen A. A. u. Herzog Ludwig von Baiern (in: Hohenzollerische Forschungen 1) 1892, 463–496; [ohne Verf.] Die Nürnberger Rais (Zug der Nürnberger gegen Spalt 1449) (in: Das Bayerland 5) 1894, 227 f.; A. Cartellieri, Urkunden von u. für A. A. (in: Forschungen zur brandenburgischen u. preuß. Gesch. 8) 1895, 619 f.; L. SchmitzKallenberg, Eine Prunksupplik des Kurfürsten A. A. von Brandenburg (in: Hohenzollern-Jb. 9) 1905, 207–210; C. Meyer, Aus einem markgräflichen Haushaltungsbuch des 15. Jh. Beilager des Markgrafen A. A. mit Anna von Sachsen 1458, Leichenbegängnis Kurfürst Friedrichs I. 1440, Markgraf Johanns des Alchymisten 1464 u. Kurfürst Friedrichs II. (in: Quellen u. Forschungen zur hohenzollerischen Gesch. 3) 1906, 152–234; Die Testamente der Kurfürsten von Brandenburg u. der beiden ersten Könige von Preußen (hg. H. v. Caemmerer) 1915; K. Kellermann, Abschied vom «Hist. Volkslied». Studien zu Funktion, Ästhetik u. Publizität der Gattung hist.-polit. Ereignisdichtung, 2000; Ludwig von Eyb der Ältere, Schriften. Denkwürdigkeiten – Gültbuch – Briefe an Kurfürst Albrecht Achilles 1473/74 – Mein Buch (hg. M. Thumser) 2002; Eneas Silvius Piccolomini, Historia Autrialis, 2 Tle. (hg. M. Wagendorfer) 2009; M. Müller, Urkunden der Markgrafen von Brandenburg zum Egerer Fürstentag von 1459 (Edition), im Anhang von: Die diplomatische Kärrnerarbeit des Vermittlers. Markgraf A. A. von Brandenburg auf dem Egerer Fürstentreffen 1459 (in: Eger 1459. Fürstentreffen zwischen Sachsen, Böhmen u. ihren Nachbarn: dynastische Politik, fürstliche Repräsentation u. kulturelle Verflechtung, hg. im Auftrag von Schloss Weesenstein u. dem Verein für sächsische Landesgeschichte e. V. von A. Thieme u. U. Tresp unter Mitarb. von B. Finger) 2011, 211–226. Briefe: C. Meyer, Briefe des Kurfürsten A. A. an die Verwalter der Mark Brandenburg (1470–1485) (in: Zs. für preuss. Gesch. u. Landeskunde 19) 1882, 1–97; Polit. Correspondenz des Kurfürsten A. A., 3 Bde. (bearb. F. Priebatsch) 1894–98; E. Friedländer, Schreiben des Kanzlers Friedrich Sesselmann an den Kurfürsten Albrecht von Brandenburg vom 18. Juli 1473 (in: Forschungen zur brandenburg. u. preuß. Gesch. 9) 1897, 571–573; Dt. Privatbriefe des MA. Bd. 1: Fürsten und Magnaten, Edle und Ritter (hg. G. Steinhausen) 1899. Bibliographie: Einen bis zum Jahr 2014 reichenden bibliogr. Überblick in Auswahl gibt M. Müller, «Von der Partheien Haß u. Gunst getrübt, 88
Albrecht (Achilles) schwankt sein Charakterbild in der Geschichte». Die hist. Forschung zu Markgraf A. A. (1850–2014) (in: A. A. [1414–1486]. Burggraf von Nürnberg – Kurfürst von Brandenburg, hg. ders.) 2014, 1–41. Literatur: J. C. Krauseneck, Achilles, Marggraf zu Brandenburg, 1790; R. M. B. v. StillfriedRattonitz, Stammbuch der löbl. Rittergesellsch. Unser Lieben Frau auf dem Berge bei AltBrandenburg oder Denkmale des Schwanenordens, 1842; J. G. Droysen, Gesch. der preuß. Politik. Bd. 2: Die territoriale Zeit, Abt. 1, 1857; A. Kotelmann, Die Finanzen des Kurfürsten ~ (in: Zs. für Preuß. Gesch. u. Landeskunde 3) 1866, 1–26, 95–105, 283–309, 417–449; L. v. Ranke, Zwölf Bücher Preuß. Gesch., erster u. zweiter Band: Genesis des preuß. Staates, 21878; F. Wagner, Kanzleiu. Archivwesen der fränk. Hohenzollern von Mitte des 15. bis zur Mitte des 16. Jh. (in: Archival. Zs. 10) 1885, 18–53; F. Rachfahl, Der Stettiner Erbfolgestreit (1464–1472). Ein Beitr. zur brandenburgischpommerschen Gesch. des fünfzehnten Jh., 1890; W. Brandt, Der Märkische Krieg gegen Sagan u. Pommern 1476–1479, 1893; V. Bayer, Die Jugendzeit des Markgrafen ~ von Brandenburg (1414–1440) (in: Forschungen zur brandenburg. u. preuß. Gesch. 11) 1898, 33–102; F. Priebatsch, Der Glogauer Erbfolgestreit (in: Zs. des Ver. für Gesch. u. Altertum Schlesiens 32) 1899, 67–106; G. Schuster, F. Wagner, Die Jugend u. Erziehung der Kurfürsten von Brandenburg u. Könige von Preußen. Bd. 1: Die Kurfürsten Friedrich I. und II., A. A., Johann u. Joachim I. u. II., 1906; H. Spangenberg, Hof- u. Zentralverwaltung der Mark Brandenburg im MA, 1908; E. W. Kanter, Markgraf A. A. von Brandenburg, Burggraf von Nürnberg, Bd. 1, 1911 (m. n. e.); G. Schapper, Die Hofordnung von 1470 u. die Verwaltung am Berliner Hofe zur Zeit Kurfürst Albrechts im hist. Zusammenhange behandelt, 1912; J. Schultze, Die Mark Brandenburg. Bd. 3: Die Mark unter der Herrschaft der Hohenzollern (1415–1535), 1963; H. Quirin, Markgraf ~ von BrandenburgAnsbach als Politiker (in: Jb. für fränk. Landesforsch. 31) 1971, 261–308; E. Schubert, ~, Markgraf u. Kurfürst von Brandenburg (1414–1486) (in: Fränk. Lbb., Bd. 4, hg. G. Pfeiffer) 1971, 130–172; F. Pietsch, Gesch. der gelehrten Bildung in Kulmbach von den Anfängen bis zur Ggw., 1974; G. Schuhmann, Die Markgrafen von BrandenburgAnsbach. Eine Bilddokumentation zur Gesch. der Hohenzollern in Franken. FS des Hist. Ver. für 89
Albrecht (Achilles) Mittelfranken zur Feier seines einhundertfünfzigjährigen Bestehens 1830–1980, 1980; H. Ahlborn u. a., Unsere Liebe Frau/Schwan (1440) (in: Ritterorden u. Adelsgesellschaften im spätma. Dtl., hg. H. Kruse u. a.)1991; H. Böcker, Die Festigung der Landesherrschaft durch die hohenzoller. Kurfürsten u. der Ausbau der Mark zum fürstl. Territorialstaat während des 15. Jh. (in: Brandenburgische Gesch., hg. I. Materna, W. Ribbe) 1995, 169–230; W. Neugebauer, Die Hohenzollern 1. Anfänge, Landesstaat u. Monarchische Autokratie bis 1740, 1996; P. Moraw, Der Harem des Kurfürsten ~ von Brandenburg-Ansbach († 1486) (in: Das Frauenzimmer. Die Frau bei Hofe in SpätMA u. früher Neuzeit. 6. Symposium der Residenzen-Kommission der Akad. der Wiss. in Göttingen, Dresden, 26. bis 29. September 1998, hg. J. Hirschbiegel, W. Paravicini) 2000, 439–448; C. Nolte, Verbalerot. Kommunikation, ‹gut schwenck› oder: Worüber lachte man bei Hofe? Einige Thesen zum Briefw. des Kurfürstenpaares Albrecht u. Anna von Brandenburg-Ansbach 1474/75 (in: ebd.) 449–461; dies., «Pey eytler finster in einem weichen pet geschrieben». Eigenhändige Briefe in der Familienkorrespondenz des Markgrafen von Brandenburg (1470–1530) (in: Adelige Welt u. familiäre Beziehung. Aspekte der «privaten Welt» des Adels in böhm., poln. u. dt. Beispielen vom 14. bis zum 16. Jh. (hg. H.-D. Heimann) 2000, 177–202; D. Weiss, Die ersten Hohenzollern in der Mark (1415–1499) (in: Preussens Herrscher. Von den ersten Hohenzollern bis Wilhelm II., hg. v. F.-L. Kroll) 2000, 26–51; G. Fouquet, Fürsten unter sich. Privatheit u. Öffentlichkeit, Emotionalität u. Zeremoniell im Medium des Briefes (in: Principes. Interdisziplinäre Tagung des Lehrstuhls für allg. Gesch. des MA u. Hist. Hilfswiss. in Greifswald in Verbindung mit der Residenzen-Kommission der Akad. der Wiss. zu Göttingen vom 15.–18. Juni 2000, hg. C. Nolte u. a.) 2002, 171–198; C. Nolte, Familie, Hof u. Herrschaft. Das verwandtschaftl. Beziehungs- u. Kommunikationsnetz der Reichsfürsten am Beispiel der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (1440–1530), 2005; S. Rabeler, Niederadlige Lebensformen im späten MA. Wilwolt von Schaumberg (um 1450–1510) u. Ludwig von Eyb der Jüngere (1450–1521), 2006; M. Müller, Besiegelte Freundschaft. Die brandenburg. Erbeinigungen u. Erbverbrüderungen im späten MA, 2010; R. Seyboth, Markgraf ~. «Ist König Artus Hof hier mit 90
Albrecht von Preußen jagen, stechen, rennen u. aller Kurzweil». Jagd, Turnier u. Vergnügen am Hof des Markgrafen ~ von Brandenburg-Ansbach, 2010; ~ (1414–1486). Burggraf von Nürnberg – Kurfürst von Brandenburg (hg. M. Müller) 2014; K. Bourrée, Dienst, Verdienst u. Distinktion. Fürstl. Selbstbehauptungsstrategien der Hohenzollern im 15. Jh., 2014; Fürstl. Erbeinungen u. Erbverbrüderungen im europ. Vergleich 1300–1650 (hg. M. Müller u. a.) 2014; F. Großklass, Kurfürst Albrecht: Herrschaft in Abwesenheit (in: Die Hohenzollern in Brandenburg. Gesichter einer Herrschaft, hg. T. Fischbacher) 2015, 38–47; M. Frankl, «Der Bischof von Würzburg zankt stetig mit uns nach alter Gewohnheit». Markgraf ~ von Brandenburg-Ansbach († 1486) u. das Hochstift Würzburg, 2015; M. Frankl, Frauen, Jagd u. Fürstenmacht. Selbstdarst. u. Fremdwahrnehmung des Markgrafen ~ von Brandenburg (* 1414, † 1486) im Spiegel seiner Korrespondenz (in: Neuere Editionen der sog. «Ego-Dokumente» u. andere Projekte in den Editionswiss., hg. H. Flachenecker u. a.) 2015, 63–88; C. Heinemeyer, Zw. Reich u. Region im SpätMA. Governance u. polit. Netzwerke um Kaiser Friedrich III. u. Kurfürst ~ von Brandenburg, 2016; «herr im hauß». Die Cadolzburg als Herrschaftssitz der fränk. Zollern im MA (hg. S. Karnatz, U. Piereth) 2017; B. Pope, Identity, Discourse and Political Strategy. Margrave ~ (1414–86) and the Rhetoric of Antagonism between Town and Nobility in Upper Germany (in: Writing, records and rhetoric, hg. L. Clark) 2017, 73–92; S. Andresen, In fürstl. Auftrag, die gelehrten Räte der Kurfürsten von Brandenburg aus dem Haus Hohenzollern im 15. Jh., 2017; J. Feuchter, Tötungsrecht u. Tötungsverbot. Die «Judenpolitik» Markgraf Albrechts von Brandenburg u. Kaiser Friedrichs III. im Lichte neuer Quellen (1463/ 1464), 2019; J.-M. Moeglin, Fürstl. Ehre u. dynast. Selbstverständnis. Die fürstl. Ehre der Markgrafen von Brandenburg (in: Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg u. die Belehnung der Burggrafen von Nürnberg mit dem Kurfürstentum Brandenburg im Jahre 1417, hg. M. Müller, G. Seiderer) 2019, im Druck. MMü Albrecht von Preußen, * 17.5.1490 Ansbach, † 20.3.1568 Tapiau/Ostpr.; dritter Sohn Markgraf Friedrichs von Brandenburg-Ansbach, für den geistl. Stand bestimmt, Domherr in Würzburg u. Bamberg, 1511 Hochmeister des Dt. Ordens in Pr., seit 1522 (unter dem Einfluß Andreas → Osianders) 91
Albrecht von Preußen Zuwendung zum reformator. Glauben (öffentl. Bekenntnis im Juli 1525, Kirchenordnungen 1525, 1544 u. 1568); nach dem Krakauer Frieden im April 1525 erhielt A. vom poln. König Pr. als erbl. weltl. Herzogtum zum Lehen; 1526 Vermählung mit Dorothea von Dänemark († 1547), 1532 wurde über A. die Reichsacht verhängt, 1544 gründete er die Univ. Königsberg, 1550 zweite Ehe mit Anna Maria von Braunschweig. – Markgraf von Brandenburg-Ansbach, Hochmeister des Dt. Ordens, erster Herzog von Preußen, Autor von Kirchenliedern sowie von geistl. u. weltl. Texten. Schriften: Ein liedt wie der Hochmeister in Preusen Mariam anruft, o. O. o. J. (um 1520; Einblattdr.); Artickel der Ceremonien und anderer Kirchen Ordnung, o. O. o. J. (Königsberg 1526); Christliche verantworttung/ des durchleüchtigen und hochgebornen Fürsten und herrn/ Herrn Albrechten Marggraffen zu Brandenburg/ Hertzogen ynn Preüssen etc. Auff Herr Dietterichs von Clee Meysters Deütsch Ordens außgebreyten Druck/ unnd angemoste verunglympffung, Königsberg (auch Nürnberg) 1526 (lat. o. J. [Königsberg 1526]); Symeonis lobgesang [...] Nun herre wirst du lassen [...] (in: Etliche gesang dadurch Got ynn der gebenedeiten muter Christi und offerung der weysen Heyden/ auch ym Symeone/ allen heylgen und Engeln gelobt wirt/ alles auß grundt götlicher schrifft etc.) Königsberg o. J. (1526); Etliche newe verdeütschte unnd gemachte ynn göttlicher schrifft gegründte christliche Hymnus und geseng/ wie die am ennd derselben yn eynem sonderlichen Register gefunden werden, Königsberg 1527; Feürzeüg christenlicher Andacht, 1537 (21539; zahlr. weitere Ausg. bis 1600); Bekentnus: einer christlichen person: welche ein zeitlang/ mit ungrund beschüldiget/ als solt sie/ von dem Leiden/ Sterben/ und Blutvergissen unsers Herrn Jesu Christi nicht recht halten/ Gebets weiss gestellet/ darinne gebeten wirt/ das uns der Herr Christus/ durch sein gnad/ jn warem Erkantnus/ sein/ und seiner Gerechtigkeit/ und Warheit erhalten/ und leiten wolle/ bis ans End, Königsberg 1551 (zwei Drucke; 21552; lat.: Confessio cuiusdam christiani [...], ebd. 1552); Von Gottes Gnaden unser Albrechten des Eltern/ Marggraffen zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pomern/ [...] Hertzogen/ Burggraffen zu Nörenberg und Fürsten zu Rugen etc. Ausschreiben an unsere alle liebe getrewen und Landschafften/ [...] darinn gründlickh und ördentlich/ wie sich die ergerliche zwispalt 92
Albrecht von Preußen uber dem Artickel von unser armen Sünder Rechtfertigung/ und warer ewiger Gerechtigkeit/ erhaben/ und was wir uns mit grossen sorgen einigkeit zumachen/ bemühet/ dargethan/ [...], Königsberg 1553 (zwei Drucke); Ein schön new geistlich Lied, vom geistlichen Ackerman [...] Mer zwey schöne geistliche Lieder. Das erst, Was mein Got wil das geschehe allzeit. Das ander, Mich rewt, etc. [...], o. J. (1554); Abschied des durchleuchtigsten hochgebornen Fürsten unnd Herrn/ Herrn Albrechten des Eltern/ Marggraffen zu Brandenburg/ in Preussen/ etc. Hertzogen etc. darnach sich alle unnd jedere jhrer F. G. Fürstenthumbs Pfarherrn unwegerlich halten sollen. Gegeben zu Königßperg den 24. Septembris im 1554. Jar, Königsberg (auch Nürnberg) 1554; Des durchleüchtigsten hochgebornen Fürsten unnd Herrn/ Herrn Albrechten des Eltern/ Marggraffen zu Brandenburg/ inn Preussen/ zu Stettin [...] etc. Mandat an jhr fürstlichen Durchleüchtigkeyt Underthanen außgangen den 11 Augusti, Königsberg 1555; Kirchen Ordnung wie es im Hertzogthumb Preussen/ beydes mit Lehr und Ceremonien/ sampt andern/ so zu Fürderung und Erhaltung des Predigampts/ christlicher Zucht/ und guter Ordnung/ von nöten/ gehalten wird. Anderweit ubersehen/ gemehret/ und publicieret. Anno Christi M. D. LVIII. 25. Novembris, Königsberg 1558; Vorrede (in: Enchiridion. Der kleine Catechismus Doctor Martin Luthers/ Teutsch und Preussisch) Königsberg 1561, *2r–**4v; Unser von Gottes Genaden Albrechten des Eltern/ Marggraffen zu Brandenburg in Preussen/ etc. Hertzogen/ etc. kurtze und einfeltige Antwort und Bekentnis auff etzliche fragen/ so uns von den Artickeln unsers glaubens fürgelegt worden, Königsberg 1564 (lat. ebd. 1564); Vermanung zur Buß. Des durchleuchtigsten/ hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Albrechten des Eltern/ Marggraffen zu Brandenburg/ in Preussen [...] an alle [...] Underthanen/ etc. im Hertzogthum Preussen. Jn gegenwertigkeit [...] jrer F. D. sampt derselben F. Gemahel/ Hoffräthen etc. Rähten/ und Gemeinen der dreien Stedt Königßperg/ offentlich in der Thumkirchen daselbs den 23. Decemb. anno 63. durch M. Johann Funck abgelesen, Königsberg 1564; Von Gottes genaden Wir Albrecht der Elter/ [...], Königsberg 1565 (ScalichMandat vom 2.6.1565; Einblattdr.); Kirchen Ordnung und Ceremonien. Wie es in ubung Gottes Worts/ und reichung der hochwirdigen Sacra93
Albrecht von Preußen ment/ in den Kirchen des Hertzogthumbs Preussen soll gehalten werden, Königsberg 1568. Ausgaben: Testament Fürstl. Durchl. inn Preussen sehliger gedechtnuß/ Hertzog Albrechten deß Eltern/ Marggraffen zu Brandenburgk/ etc. [17.2.1567] (in: Privilegia der Stände deß Hertzogthumbs Preussen/ darauff das Landt fundiert und biß jtze beruhen [...]), Braunsberg 1616, 71v–82r; Fürsten Spiegel. Das ist: Schriften und Sendschreiben des durchleuchtigen/ hochgebornen Fürsten und Herrn Albrecht des Fünfften/ Marggraffen zu Brandenburg/ erster Hertzogen in Preussen etc. [...] (hg. H. Rosenkrantz) Aarhus 1636; Apologia Alberti ducis Prussiae Ratisbonam ad comitia imperialia missa [...], 1532 (in: Codex diplomaticus regni Poloniae et magni ducatus Lituaniae [...], hg. M. Dogiel, Bd. 4) Vilnius 1764, 289–294, Nr. 202; ‹Was mein Gott will, das gescheh allzeit› (in: P. Wackernagel, Das dt. Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII. Jh., Bd. 3) 1870, 1070 f., Nr. 1240–1241; Urkundenbuch zur Reformationsgeschichte des Herzogthums Preußen (hg. P. Tschackert) 3 Bde., 1890; Ein liedt wie der Hochmeister in Preusen Mariam anruft [um 1520] (Nachdr. in: Schwenke [s. Lit.]) 1895, zw. 64 u. 65; F. Koch, Die Konfession des Herzogs A. v. Pr. vom 13. Juli 1554 (in: ARG 5) 1907/08, 171–190; F. Spitta, Die Bekenntnisschriften des Herzogs A. v. Pr., 1909 (ARG 6, H. 1, 1–155); Ein liedt wie der Hochmeister in Preusen Mariam anruft [um 1520] (Nachdr. hg. O. Vanselow) Königsberg 1922; Die zwei ältesten Königsberger Gesangbücher von 1527 (eingel. u. hg. J. Müller-Blattau) 1933; Apologia ducis Prussiae [...], 1532 (in: Acta Tomiciana 14, hg. V. Poziecha) Posen 1952, 418–429, Nr. 266; I. Mengel, Elisabeth von BraunschweigLüneburg u. A. v. Pr., ein Fürstenbriefwechsel der Reformationszeit, 1954 (22001, CD-ROM); ‹Vertrau Gott allein›. Gebete Herzog A.s v. Pr. (hg. E. Roth) 1956; Kardinal Stanislaus Hosius Bischof von Ermland und Herzog A. v. Pr. Ihr Briefwechsel über das Konzil von Trient (1560–1562) (hg. E.-M. Wermter) 1957; Herzog A. v. Pr. und das Bistum Ermland (1525–1550). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreussischen Folianten (bearb. S. Hartmann) 1991; Herzog A. v. Pr. u. das Bistum Ermland (1550–1568). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreussischen Folianten (bearb. S. Hartmann) 1993; Die Herzöge von Preußen und das Bistum Kulm (1525–1691). Regesten aus dem her94
Albrecht von Preußen zoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. U. Benninghoven) 1993; Herzog A. v. Pr. und Livland (1525–1534). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. U. Müller) 1996; Die Testamente Herzog A. v. Pr. aus den sechziger Jahren des 16. Jh. (hg. A. Bues u. I. Kakolewski) 1999; Die Beziehungen der Herzöge in Preußen zu West- und Südeuropa (1525–1688) (bearb. D. Heckmann) 1999; Herzog A. v. Pr. und Livland (1534–1540). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. S. Hartmann) 1999; Herzog A. v. Pr. und Livland (1540–1551). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. S. Hartmann) 2002; Herzog A. v. Pr. und Livland (1551–1557). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. S. Hartmann) 2005; Herzog A. v. Pr. und Livland (1557–1560). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. S. Hartmann) 2006; Die Beziehungen Herzog A.s v. Pr. zu Städten, Bürgertum und Adel im westlichen Preußen (1525–1554). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. U. Benninghoven) 2006; Die Kriegsordnung des Markgrafen zu Brandenburg-Ansbach und Herzogs zu Preußen Albrecht des Älteren, Königsberg 1555. Dt.-poln. Texted. (hg. H.-J. Bömelburg u. a.) 2 Bde., 2006 (Nachdr. der Hs. Königsberg 1555/SB Berlin, Ms. boruss. fol. 441); J. Małłek, Ökumenischer Dialog? Kardinal Hosius und Herzog A. v. Pr. (in: Wege der Neuzeit. FS Heinz Schilling, hg. S. Ehrenpreis u. a.) 2007, 143–155; Herzog A. v. Pr. und Livland (1560–1564). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. S. Hartmann) 2008; Herzog A. v. Pr. und Livland (1565–1570). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv (bearb. S. Hartmann) 2008; Die Apologien Herzog Albrechts (hg. A. Bues) 2009; Die Beziehungen Herzog A. v. Pr. zu Ungarn, Böhmen und Schlesien (1525–1528). Regesten aus dem herzoglichen Briefarchiv und den Ostpreußischen Folianten (bearb. C. Gahlbeck) 2017. Nachlaß: Gebetstexte, geistl. Lieder, Bekenntnisse, Apologien, Testamente, Herzogl. Briefarch.: GSt.arch. Preuß. Kulturbesitz Berlin; Kriegsordnung (1555): SBPK Berlin. Bibliographien: VD 16. – Fligge (s. Lit.), 1972, 858–864; E. Wermke, Bibliogr. der Gesch. von 95
Albrecht von Preußen Ost- u. Westpr., Bd. 1, 1991 (Nachdr. der Ausg. 1933), 140–153, Nr. 2248–2434; Bd. 2, 1964, 73–76; Bd. 3, 1974, 148–153, Nr. 3146–3245; Bd. 4, 1978, 29; Die dt. Lit. (s. Lit.), 1991, 56–60. Literatur: ADB 1 (1875) 293–310; Altpreuß. Biogr. 1 (1941, Nachdr. 1974) 7; NDB 1 (1953) 171–173; TRE 2 (1978) 188–193; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (21990) 93 f.; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 2, Lfg. 1–5, 1991, 53–68, Nr. 126 (H. K. Krausse); Komponisten u. Liederdichter des evang. Gesangbuchs (hg. W. Herbst) 1999 (22001) 21 f.; VL 16, Bd. 1 (2011) 99–106 (S. Hartmann). – F. S. Bock, Leben u. Thaten des durchlauchtigen Fürsten u. Herrn, Herrn Albrecht des ältern Marggrafen zu Brandenburg, u. ersten Herzoges in Pr., Königsberg, Leipzig 1750; J. Voigt, Gesch. Preussens, von den ältesten Zeiten bis zum Untergange der Herrschaft des Dt. Ordens, Bd. 9, Königsberg 1839 (Nachdr. 1968); P. Tschackert, Herzog ~ als reformator. Persönlichkeit, 1894 (Nachdr. 2012); E. Joachim, Die Politik des letzten Hochmeisters in Pr. Albrecht von Brandenburg, 3 Tle., 1892–1895 (Nachdr. 1965); P. Schwenke, Zur altpreuss. Buchdruckergesch. 1492–1523 (in: Beitr. zur Theorie u. Praxis des Buch- u. Bibl.wesens, Bd. 2) 1895, 64–83, hier 76–78; F. Spitta, Herzog ~ als geistl. Liederdichter (in: Mschr. für Gottesdienst u. kirchl. Kunst 13) 1908; Europ. Briefe im Reformationszeitalter. 200 Briefe an Markgraf Albrecht von Brandenburg-Ansbach, Herzog in Pr. (hg. W. Hubatsch) 1949; K. Forstreuter, Vom Ordensstaat zum Fürstentum. Geistige u. polit. Wandlungen im Dt.ordensstaate Pr. unter den Hochmeistern Friedrich u. Albrecht (1498–1525), 1951; P. G. Thielen, Die Kultur am Hofe Herzog ~ (1525–1568), 1953; W. Hubatsch, Albrecht von Brandenburg-Ansbach, Dt.ordensHochmeister u. Herzog in Pr. 1490–1568, 1960; K. Forstreuter, Beitr. zur preuß. Gesch. im 15. u. 16. Jh., 1960; ders., Das Persönlichkeitsbild ~ (in: Zs. für Ostforsch. 9) 1960, 1–14; H. Freiwald, Markgraf Albrecht von Ansbach-Kulmbach u. seine landständ. Politik als Dt.ordens-Hochmeister u. Herzog in Pr. während der Entscheidungsjahre 1521–1528, 1961; I. Gundermann, Herzogin Dorothea von Pr. 1504–1547, 1965; dies., Das Feuerzeug christl. Andacht, eine Gebetslg. Herzog ~ (in: Zs. für Kirchengesch. 77) 1966, 97–104; dies., Unters. zum Gebetbüchlein der Herzogin Dorothea von Pr., 1966; S. Dolezel, Das preuß.-poln. 96
Albrecht Lehnsverhältnis unter Herzog ~ (1525–1568), 1967; A. Hubatsch, ~, seine Bedeutung für Reformation u. Ggw., 1967; A. Grassmann, Pr. u. Habsburg im 16. Jh., 1968; Albrecht von BrandenburgAnsbach u. die Kultur seiner Zeit (bearb. I. Gundermann) 1968 (Kat.); B. Bockelmann, Danzigs Politik in der Reformationszeit im Briefw. zw. Johann von Werden u. Herzog ~, Diss. Kiel 1968; J. R. Fligge, Herzog ~ u. der Osiandrismus 1522–1568, Diss. Bonn 1972; ders., Zur Interpr. der osiandrischen Theol. Herzog ~ (in: ARG 64) 1973, 245–280; I. Klettke-Mengel, Die Sprache in Fürstenbriefen der Reformationszeit untersucht am Briefw. ~ u. Elisabeths von BraunschweigLüneburg, 1973; C. Krämer, Beziehungen zw. Albrecht von Brandenburg-Ansbach u. Friedrich II. von Liegnitz. Ein Fürstenbriefw. 1514–1547. Darst. u. Quellen, 1977; R. Schwarz, Meditation, Gebet u. Bekenntnis: ein Beispiel des Herzogs ~ 1490–1568 (in: Luther 61) 1990, 60–71; Kulturgesch. Ostpr. in der Frühen Neuzeit (hg. K. Garber u. a.) 2001, passim; T. Anselmino, Medizin u. Pharmazie am Hofe Herzog ~ (1490–1568), 2003 (mit Ed. von Briefen u. Dokumenten); A. Mentzel-Reuters, Arma spiritualia. Bibliotheken, Bücher u. Bildung im Dt. Orden, 2003, Reg.; L. Mundt, Herzog ~s zweite Hochzeit (Königsberg 1550) in zeitgenöss. bukol. Darst. (in: Daphnis 32) 2003, 436–490; H. Smolinsky, Albrecht von Brandenburg u. die Reformtheologen (in: ders., Im Zeichen von Kirchenreform u. Reformation. Ges. Stud. zur Kirchengesch. in SpätMA u. früher Neuzeit (hg. K.-H. Braun) 2005, 143–161; N. Shevchenko, Eine hist. Anthropologie des Buches: Bücher in der preuß. Herzogsfamilie zur Zeit der Reformation, 2007; Die Univ. Königsberg in der frühen Neuzeit (hg. M. Komorowski u. H. Marti) 2008, passim; J. Wijaczka, Albrecht von Brandenburg-Ansbach (1490–1568). Ostatni mistrz zakonu krzy˙zackiego i pierwszy ksia˙ ˛ze˛ ‹w Prusiech›, Olsztyn 2010; S. Hartmann, Äußerungen Herzog Albrechts zum Militärwesen in bisher kaum bekannten Quellen – Kriegsbuch u. Briefw. (in: Beitr. zur Militärgesch. des Preußenlandes von der Ordenszeit bis zum Zeitalter der Weltkriege. FS Sven Ekdahl, hg. B. Jähnig) 2010, 191–232; G. Was, ˛ Rozmowy chrze´scija´nskie w nurcie reformacji. Legniccy i pruscy ewangelicy wobec wczesnoreformacyjnych problemów, Wrocław 2011, Reg.; S. Gasch, Ludwig Senfl, 97
Albrecht Herzog Albrecht u. der Kelch des Heils (in: SenflStud. 1) 2012, 389–442; S. Hartmann, Aspekte der Außenbeziehungen Livlands im Spiegel der Korrespondenz Herzog ~ (1525–1570) (in: Die balt. Länder u. Europa in der frühen Neuzeit, hg. N. Angermann u. a.) 2015, 131–163; W. Kühlmann, W. Straube, Zur Historie u. Pragmatik humanist. Lyrik im alten Pr.: Von Konrad Celtis über Eobanus Hessus zu Georg Sabinus (in: W. K., Gelehrtenkultur u. Spiritualismus. Stud. zu Texten, Autoren u. Diskursen der Frühen Neuzeit in Dtl., hg. J. Eickmeyer u. a, Bd. 1) 2016, 447–525; M. F. Wo´zniak, Reformation u. Hofkultur. Die Silberbibl. aus Königsberg (1545–1562). Bestandskat. der 12 Bde. der Nikolaus-Kopernikus-Univ. in Toru´n u. je eines Bandes der Nationalbibl. in Warszawa, des Mus. für Ermland u. Masuren in Olsztyn sowie des Königsschlosses auf dem Wawel – Staatl. Kunstsammlungen in Kraków (hg. R. Slenczka) 2017; J. Lauber, Luther u. sein Gegenspieler in Halle: Albrecht von Brandenburg in den Auseinandersetzungen seiner Zeit (in: Mitteldt. Jb. für Kultur u. Gesch. 24) 2017, 28–36; V. Hentrich, Die Umwandlung des Ordensstaates in ein weltl. Fürstentum Pr. (1525) in der Darst. der Apologie (Christiana responsio) Herzog Albrechts von BrandenburgAnsbach von 1526. Perzeption, Intention u. Kausalität, Diss. Hamburg 2018. RBS Albrecht, Achim, * 16.3.1959 Kaiserslautern; 1977 Abitur in Kaiserslautern, anschließend bis 1985 jurist. Stud. in Saarbrücken u. Oxford, Banklehre, 1. u. 2. Staatsexamen, Promotion zum Dr. jur. in London, ab 1987 wiss. Mitarb. an der Univ. des Saarlandes in Saarbrücken, ab 1989 bei der Südwestdt. Landesbank Stuttgart tätig, 1991–93 stellv. Geschäftsführer der dt.-ir. Handelskammer in Dublin, daneben externer Gutachter, ab 1993 Prof. für Wirtschaftsrecht an der Westfäl. Hochschule in Gelsenkirchen, zudem Berater u. Gutachter, u. a. für das Goethe-Inst., ab 2007 auch Schriftst.; lebt in Dortmund; veröffentlichte neben jurist. Texten vor allem Thriller, zudem Erz. u. ein Bilderbuch. – Jurist, Schriftsteller. Schriften: Im Netz des Chamäleons (Thriller) 2008; Zwölf. Geschichten der anderen Art, 2010; Der Engelmacher (Thriller) 2012; Der Wünscheerfüller (Thriller) 2013; Das Spiel (Thriller) 2013; Ilai & seine Freunde erobern die Welt (Bilderbuch, Illustr. v. M. Murlasits, hg. S. Proietto) 2015; Der Verleger, der seinen Verstand verlor und sich auf 98
Albrecht die Suche machte (Rom.) 2015; Das Gorbatschow Vermächtnis (Thriller) 2016; Visitors. Die Besucher (Thriller) 2019. – Zudem zahlr. jurist. Fachpublikationen. MM Albrecht, Helmut F., * 12.6.1933 Wiesbaden; arbeitete zunächst als Werbetexter, spielte Mitte der 1950er Jahr bei Hanns Dieter → Hüsch in der Mainzer «arche nova», danach bis 1958 beim «Kom(m)ödchen» in Düsseldorf, trat 1979 in der Basler Kleinkunstbühne mit seinem ersten Soloprogr. («Narrenfrühstück – 22 Szenen für einen himmelhoch-traurigen Solisten») auf, schrieb satir. Unterhaltungssendungen für den WDR; wurde als Kabarettist durch seine Figur Ali Übülüd, den Protagonisten einiger seiner Radiosketche (WDR), bekannt, baute im Rahmen seines Bühnenprogr. «Radio Paletti» den Charakter weiter aus. – Werbetexter, Kabarettist, Kabarettautor. Schriften: Also sprach Buchhändler Brönge. Bestseller-listige Bemerkungen eines Bücherwurms (mit S. E. Köpf) 1980; Allo Chefe, alles paletti! AliSketche aus dem katastrophalen Alltagsleben, 1995. Tonträger: «Allo Chefe, alles paletti» (1 CD) 1991; «Allo Chefe, alles paletti» 2. Neue Katastrophen mit Ali & Co. (1 CD) 1992; «Allo Chefe, alles paletti» 3. Ali’s 3. (1 CD) 1993. Literatur: K. Budzinski, R. Hippen (in Verbindung mit dem Dt. Kabarettarch.), Metzler Kabarett Lex., 1996, 5. BJ Albrecht, Jörg, * 21.8.1981 Bonn; studierte ab 2001 Komparatistik, Neuere dt. Lit., Neuere Gesch. u. Theaterwiss. an den Univ. Bochum u. Wien, 2006 Abschluß des Stud. mit einer Arbeit über Rolf Dieter → Brinkmann, wurde 2011 zum Dr. phil. promoviert; seit 2018 Gründungsdirektor u. Künstlerischer Leiter auf Burg Hülshoff; Mitgl. des Theaterkollektivs «copy & waste», Mitbegründer der «Autor*innenallianz nazisundgoldmund.net»; schreibt Prosa, Theatertexte, Hörsp. u. Essays; lebt in Berlin. – Hattinger Förderpreis für junge Lit. (2001), Stipendiat des Lit. Labors Wolfenbüttel (2002), Lit.förderpreis der Stadt Dortmund (2002, mit Bettina Gundermann u. Christian Röse), Stipendium der Bundesakad. für kulturelle Bildung Wolfenbüttel/Stiftung Nds. (2002), Förderpreis Lit. der Gesellsch. zur Förderung der westfäl. Kulturarbeit (2005), 2. Preis beim «open mike» der Lit.werkstatt Berlin (2005), Förderpreis Lit. des Landes Nordrhein-Westf. für junge 99
Albrecht Künstlerinnen u. Künstler (2007), Stadtschreiber von Graz (2010/11), Stipendium des Dt. Lit.fonds (2015), Margarete-Schrader-Preis der Univ. Paderborn (2016), Stipendium für Lit. des Berliner Senats für Kultur u. Europa (2018). – Erz., Verf. von Theaterstücken u. Hörspielen. Schriften: Drei Herzen (Rom.) 2006; Sternstaub, Goldfunk, Silberstreif (Rom.) 2008; Digital Vampire Disc, 2011 (mit 1 DVD); Beim Anblick des Bildes vom Wolf (Rom.) 2012; Die große Glückseligkeit der Unterworfenen und ihre Leidenschaft, 2014; Anarchie in Ruhrstadt (Rom.) 2014; Aber nicht überall (Erz.) 2014; Abbrüche. Performanz und Poetik in Prosa und Hörspiel 1965–2002, 2014 (Diss.); Der Kotti. Die Versteigerung von No. 36, 2015 Theaterstücke: Wir Kinder vom Hauptbahnhof [Lehrter Bahnhof], Werkstattaufführung des Maxim Gorki Theaters Berlin 2007; Immer Verschwinden, Werkstattaufführung des Maxim Gorki Theaters Berlin 2009; Lass mich dein Leben leben, Urauff. München 2009; Berlin Ernstreuterplatz, Urauff. Berlin 2009; Tri Tri Tripli – Trans Europa Exzess 1, Urauff. Basel 2009; Die Versteigerung von No. 36, Urauff. Berlin 2009; Harry Lime lebt! Und das in diesem Licht!, Urauff. Wien 2010; You’re not the same, Batman!, Urauff. Graz, 2014. Hörspiele (Ausw.): Moon Tele Vision (mit A. Graenzer u. a.) BR 2008; Green Screen Teen, BR 2010; Hell of Fame (mit S. Weber u. a.) BR 2013. Libretto: Notstrom (Musik: M. Meierhans), Auftragswerk der Staatsoper Hannover, 2004. Herausgaben: Belichtungszeit. Uchronische Prosa (mit E. Ruiz Sanchez) 2014. BJ Albrecht, Marc (geb. Führer), * 9.1.1970 Berlin; Sohn eines Lehrers, studierte 1990–2000 Linguistik, Physik u. Gesch. in Bielefeld, Würzburg u. Hagen, ab 1990 auch als Autor von EDVDokumentationen, Projektbetreuer, Software- u. Hardware-Entwickler tätig, arbeitete u. a. für eine Hamburger Verlagsgruppe, betrieb ab 1995 die Software-Firma «A.C.T.», später auch den «WebSite-Verlag» u. ab 2001 «1–2-Buch», publizierte u. a. Jgdb. u. einen hist. Rom.; lebt in Ebersdorf/ Niedersachsen. – IT-Spezialist, Schriftst., Verleger. Schriften: Marius, der Mahr (Jgdb.) 2001; Kurzgeschichten 1982–1999, 2001; Elerion 1: Die Boten des Morgen, 2001; Pferde, Jungs und Zungenküsse (Jgdb.) 2006; Sprengepiel. Der Hund vom Falkenrott (hist. Rom.) 2008; The jerk’s guide to becoming a programmer: What you need to know 100
Albrecht about developing software – not about computer languages, 2018. MM Albrecht, Susanne Ulrike Maria, * 3.11.1967 Zweibrücken; Ausbildung zur Gestalterin für visuelles Marketing, private Schauspielausbildung; Veröff. u. a. in «Veilchen», «Die Brücke – Forum für antirassist. Politik u. Kultur», «Holunderground» u. «untergrund-blättle»; lebt in Zweibrücken. – Wolfgang A. Windecker Lyrikpreis, Platz 2 (2011). – Schriftstellerin. Schriften: Umkehr ausgeschlossen (Erzn.) 2005; Weiße Hochzeit (Lyrik) 2010; Verdächtige und andere Katastrophen (Kriminalrom.) 2013. BJ Alefeld, Heinrich von (auch Henrik v. A., H. v. Ahlefeldt), * 1592, † 1674; stammte aus einem schleswigschen Rittergeschlecht, war u. a. Erbherr auf Lehmkuhlen, Heiligenstedten u. DänischLindau, zudem königl.-dän. Oberst u. Landmarschall, ab 1634 auch Rittmeister; dän. Elefantenorden (1648); soll dt. Dg. verfaßt haben. – Adliger, Militär, Dichter. Schriften: Poetische Wälder, o. J. Literatur: Jöcher 1 (1750) 245. – J. Moller, Cimbria literata, Bd. 1, Kopenhagen 1744, 16; L. Andresen, Beitr. zur Gesch. der Gottorfer Hof- u. Staatsverwaltung von 1544–1659. Bd. 1: Stud. u. Quellen zur Gesch. der Verwaltung u. Wirtschaft in Gottorf von 1544–1659, Tl. 1, 1928, 68, 140 u. ö.; F. Roth, Restlose Auswertungen von Leichenpredigten u. Personalschr. für genealog. Zwecke 1, 1959, 28; J. Lampe, Aristokratie, Hofadel u. Staatspatriziat in Kurhannover. Die Lebenskreise der höheren Beamten an den kurhannoverschen Zentral- u. Hofbehörden 1714–1760, Bd. 2, 1963, 140; J. Pedersen, Riddere af Elefantordenen 1559–2009, Odense 2009, 44. MM Aler, Paul, * 9.11.1655 oder 1656 St. Vith (Herzogtum Luxemburg, heute Belgien), † 2.5.1727 Düren; Besuch des seit 1556/57 von den Jesuiten geleiteten Gymnasiums Tricoronatum (dessen obere Klassen zus. mit denen zweier weiterer Gymnasien die Artistenfak. der Univ. Köln bildeten), immatr. am 30.4.1674 (die Inskription erfolgte erst mit Eintritt in die Logikklasse), Erwerb des Magistergrades 1676, am 6.11.1676 Eintritt in den Jesuitenorden, Noviziat in Trier (Profeß am 2.2.1691), seit 1679 wieder in Köln, 1680–85 u. 1689–92 Philos.prof. am Tricoronatum, 1690 Subregens u. 1703 Regens 101
Aler der Schule, 1692 Dekan der Artistenfak.; Promotion zum Dr. theol. in Trier (spätestens 1702), dort 1713 Philos.- u. Theol.prof., danach versch. schulische u. seelsorgerische Tätigkeiten u. a. in Münstereifel (1720–21) u. Aachen (1721–25); lebte zuletzt im Dürener Kolleg. – Jesuit, Philosoph, Dramatiker. Schriften: Foedus leonis et aquilae hoc est serenissimi principis Maximiliani Emmanuelis S. R. I. archidap. elect. utriusque Bav. ducis et Leuchtenb. landgr. etc. et serenissimae principis Mariae Antoniae archi-d. Aust. Behem. etc. [...] connubium gratul. carm. honoratum a musis colleg. S. J. Colon., 1685; Sol in occasu sive serenissimus et reverend. princeps Maximilianus Henricus, archiepiscopus Coloniensis 1688. die 3. Junij Bonnae mortuus, die 17. Julij in aede Metropolitana Coloniae sepultus [...], 1688; Conclusiones ex universa philosophia, circa quaestiones maxime controversas assertae, authoritate philosophi, et doctoris angelici roboratae, argumentis a ratione desumptis confirmatae [...] publicae disputationi propositae, a perillustribus, generosis, praenobilibus, nobilibus et eruditis DD. Tricoronatis metaphysicis in celeberrima universitate generalis studii Coloniensis artium liberalium ac philosophiae magistris. Propugnatae anno 1692 mense Ianuario, P. A. (Präs.), 1692 (15 namentlich genannte Respp.; im selben Jahr Titelausg. für die Respp.: H. Levrenius, J. Nurlings, C. Kempis mit Tagesdatum 26., 28. u. 29. Jan.); Praxis poetica, sive methodus, quodcunque genus carminis facile et eleganter componendi; omnibus poeseos amatoribus perquam utilis; studiosis vero adolescentibus maxime necessaria et praecipue accommodata. Cui praefiguntur quaedam ex variis authoribus collecta [...], 1693 (21702, 61746); Die, jm Ertzstifft Cöllen verübte, von Gott abgestraffte Tyranney, oder Julius Maximinus jn musicalischer Tragoedy [...] dem durchleuchtigsten und hochwürdigsten Fürsten und Herren Herren Josepho Clementi, Ertzbischoffen und Churfürsten zu Cöllen, etc. Hertzogen in Bäyeren, etc. vorgetragen, von der Jugend des Gymnasii Trium Coronarum zu Cöllen, 1697 (verb. [emendatior] Ausg. u. d. T.: Ursula Coloniensis, tragoedia, ab illustrissima [...] juventute celeberrimi trium Coronarum gymnasii apud Patres Societatis Jesu Coloniae, anno M.DCCX. die 25 et 27 Septembris [...] theatro data, 21710); Regina pacis Maria exhibita Coloniae [...] dramate musico [...] (anno, quo conclusa pax 102
Aler publicata fuit), 1698; Orthographia, sive ars emendate scribendi, ex variis, iisque probatis authoribus compendiose, et exacte composita, atque in gratiam studiosae juventutis separatim prelo data, 1699 (bearb. 21704, 1764); Colonia Agrippina, ob invictam in fide orthodoxa constantiam a deo ter optimo maximo inter varia bellorum pericula incolumis conservata [...], o. O. 1699; Regina gratiae Maria in Absolone et Theophilo parallelo dramate musico repraesentata [...] in theatro exhibita, a studiosis musicis gymnasii Trium Coronarum Soc. Jesu Coloniae, 1699 (veränd. Ausg. u. d. T.: Mater gratiae Maria, in Theophilo repraesentata [...], 2 1722); Imago divinae bonitatis, sive Maria, sine labe originali concepta [...], 1700; Colonia Agrippina in Urania dramate parallelo adumbrata, praenobilibus, strenuis, amplissimis, sapientissimisque viris, ac DD. D. Joanni von Imbstenradt/ D. Philippo Wilhel. von Mockel/ D. Joan. Jacobo von Huigen/ D. Joanni Ivoni von den Hövel/ D. Pftro [Petro] Nicolao von Krufft/ D. Joanni Balth. von Mülheim/ hujus liberae et imperialis civitatis consulibus, quaestoribus, pro-consulibus, DD. patronis, ac moecenatibus nostris, ceterisque [...] magistratus Coloniensis senatoribus, dedicata, et a serenissima [...] Trium Coronarum gymnasii Soc. Jesu juventute ludis secularibus exhibita, 1700 (veränd. Ausg. u. d. T.: Eugenia, ludis autumnalibus theatro data a studiosa juventute gymnasii Aquisgranensis [...], 21722); Corona tergemina triplicis meriti, pietatis, diligentiae, ac doctrinae, a literata Pallade [...] juventuti celeberrimi Trium Coronarum gymnasii apud PP. Societat. Jesu Coloniae post ludos seculares, hoc anno iubilaeo, in theatro novo ab actoribus tricoronatis, bis ternae vice, exhibitos donata [...], 1700; Bertulfus a Sultano captus per Ansbertam conjugem ope musices liberatus. Tragoedia. A perillustri, generosa, praenobili, nobili, lectissimaque celeberrimi trium Coronarum gymnasii juventute ludis autumnalibus anno M.DCCI. theatro data, 1701 (wieder in: Poesis varia, 1702; veränd. Ausg. u. d. T.: Ansberta, sive amor conjugalis, tragoedia [...]. Accedunt chori, et interludia, perquam eleganter musice composita, 21711); Appendix ad praecepta literarum humaniorum per varias quaestiones et observationes in gratiam studiosae juventutis illustrata, contra dicam, a Laurentiano gymnasio nuper editam, inconcussa, reipublicae literariae dedicata, 1701; Dialectica nova, omnibus scholis accommodata, in qua termini omnes vocales, eorumque affectiones, item propositiones vo103
Aler cales, et syllogismi, omniaque illuc spectantia, accurate, et exacte explicantur. Omnibus non modo logicae, sed etiam philosophiae ac theologiae studiosis perquam utilis, ac necessaria, o. J. (ca. 1702 [Sommervogel datiert auf 1712]); Joseph a fratribus venditus a deo pro-rex Aegypti destinatus [...], 1702 (auch in: Poesis varia, 1702; 21709); Poesis varia, diverso tempore variis opusculis edita, nunc demum recognita, et in usum commodiorem studiosae juventutis in unum collecta, atque in suas classes distributa, 1702; Joseph a fratribus agnitus, tragoedia [...], 1704; Joseph patrem excipiens, tragoedia [...], 1705; Innocentia victrix sive Genovefa. Eminentissimo, et serenissimo principe ac domino, domino Christiano Augusto s. r. e. cardinali, primatus regni Hungariae, et archi-episcopatus Strigon. coadjutori, episcopo Jauriniensi, duci Saxoniae, Juliae, Cliviae, Montium, Angariae, et Westphaliae, landgravio Thuringiae, marggravio Misniae, Super. et Infer. Lusatiae comiti, principi Hennebergensi, Metropol. elector. ecclesiae Colon. praeposito et thesaurario, etc. s. c. m. consiliario intimo et ad tractum Rheni Infer. plenipotentiario etc. etc. a collegio S. J. Colon. dedicata, a studiosa juventute gymnasii trium Coronarum theatro data, 1706 (für das Aachener Gymnasium bearb. Ausg. u. d. T.: Dominus providebit. Der Herr wird Fursehung thun. In Genovefa demonstratum [...], 2 1723); In sacram Tobiae historiam tragoedia I. sive Tobias justus, a deo adversitatibus probatus, ab illustrissima [...] juventute celeberrimi Trium Coronarum gymnasii apud PP. Societatis Jesu Coloniae exhibitus, omnibus utriusque sexus deum timentibus [...], 1706; Standhafftigkeit jm Glauben/ oder die Mutter Machabaea mit ihren siben Söhnen Tragoedie. Den hoch-edlen/ gestrengen/ und hochweisen Herren/ Herren Petro Nicolao von Krufft. Joanni Arnoldo von Beywegh. Johanni von Jmbstenrath. Philippo Wilhelmo von Mockel. Joanni Ivoni von den Hövel. Joanni zum Pütz. Der freyen Reichs-Statt Cöllen respective regierenden Bürgermeisteren/ Rentmeisteren/ Praesidenten/ und samptlichem hochweysen Rath. Jm Nahmen der hochlöblichen Anno 1608. under dem Titul der hochgebenedeyten Jungfrawen und Mutter Gottes Mariae, und der heiligen drey Königen/ bey den Patribus der Societät Jesu auffgerichteter/ und nun hundert Jahr beständig fortgesetzter/ gemelter Statt Burger-Sodalität. Von der Jugend deß Gymnasii trium Coronarum dedicirt und fürgestelt den 14. 104
Aler Tag 7bris anno 1708, 1708; In sacram Tobiae historiam tragoedia secunda. Sive Tobias justus post adversitates a deo solatio recreatus, ab illustrissima [...] juventute celeberrimi trium Coronarum gymnasii apud PP. S. J. Coloniae, anno M. DCC.IX. die 25, 26, et 27. Septembris exhibitus, omnibus utriusque sexus, deum amantibus [...] dedicatus. Der fromme Tobias nach außgestandenen Widerwärtigkeiten von Gott getröst. Schaw-Spiel [...], 1709; Philosophia tripartita, ad mentem philosophi, et doctoris angelici explicata [...]. Adjunctis passim vindiciis primae editionis contra [...] P. Albertum Oswaldt, ordinis Praedicatorum, ss. theologiae doctorem [...]. Pars I. sive logica, 21710 (1730; die in den A.-Bibliographien als nicht nachweisbar deklarierte Erstaufl. sind der Vorrede «Ad Lectorem» zufolge die ‹Conclusiones› von 1692); Pro-rex Aegypti Joseph. Tragoedia [...] ab juventute celeberrimi Trium Coronarum gymnasii apud patres Societatis Jesu Coloniae ludis autumnalibus anno M. DCC.XII. exhibita, 1712; Philosophiae tripartitae, ad mentem philosophi, et doctoris angelici explicatae, Pars II. sive physica, tum universalis, tum particularis. Ubi et novus praedeterminationis physicae modus ad genuinam S. Thomae mentem proponitur. Adjunctis passim vindiciis primae editionis contra [...] P. Albertum Oswaldt [...], 1715; Theses theologicae de sacramentis tum veteris, tum novae legis, P. A. (Präs.), A. v. Alscheidt (Resp.), 1715; Theoparusia, sive dei (ubique locorum) praesentia, juventuti studiosae literarum humaniorum in gymnasio Mariano apud PP. S. J Aquisgrani pro ascensu ad classem superiorem et pro praemiis dictata. Additis passim variis phraseologiis et explicatione quarundam regularum difficilium syntaxeos, omnibus literarum humaniorum studiosis dedicata, a Paulo Aler Societatis Jesu, sacrosanctae theologiae doctore, studiorum in gymnasio Mariano Aquisgrani praefecto, 1722; Philosophiae tripartitae ad mentem philosophi, et doctoris angelici explicatae Pars III. sive anima, et metaphysica, 1724; Dictionarium Germanico-Latinum, in quo Germanica vocabula, idiotismi, proverbia etc. variis synonymis, phrasibus, locutionibus tropicis, et adagiis Latinis, pro habenda verborum copia, ita redduntur, ut quodvis scholasticum pensum Germanicum facile, et emendate in Latinum verti, ac saepius eleganter variari possit. Pro faciliore, ac meliore hujus libri usu subjunguntur verba omnia Latina cum eorum praeteritis, ac supinis accurate examinata [...]. Opus in hoc genere absolutum, novum [...], 2 Tle., 1727. 105
Aler Herausgaben: Gradus ad Parnassum, sive novus synonymorum, epithetorum, et phrasium poeticarum thesaurus [...], 1699 (seit Mitte des 17. Jh. erscheinendes Schulbuch, bearb. «ab uno e Societate Jesu»; A. in dieser Aufl. erstmals namentlich genannt; zahllose weitere, auch erw. Ausg. bis ins 19. Jahrhundert). Ausgabe: Kleinere Textauszüge aus: Julius Maximinus (1697), Genovefa (1706) u. Eugenia (1722) (in: P. Bahlmann, Jesuiten-Dramen der niederrheinischen Ordensprovinz) 1896, 223–225, 312 f., 322 f., 330–334. Nachlaß: Ephemerides des Tricoronatum: Hist. Arch. der Stadt Köln, Best. 150, A 986 u. 987; Apologie des Regenten P. A. (1711), ebd., A 997; Ephemerides gymnasii Aquisgranensis: SBPK Berlin, Ms. boruss. fol. 820. Bibliographien: VD 17; VD 18; Sommervogel 1 (1890) 160–167; 2 (1891) 1093, 1301–1303; 8 (1898) 1603 f.; 9 (1900) 88 f.; 12 (1930) 321, 915. – J. Hartzheim, Bibliotheca Coloniensis [...], 1747, 263–265; J.-M. Valentin, Le théâtre des Jésuites dans les pays de langue allemande. Répertoire chronologique des pièces représentées et des documents conservés (1555–1773), Tl. 2, 1984, Reg.; R. Meyer, Bibliographia dramatica et dramaticorum [...], Abt. 1, Bd. 1, 1986, 7; Abt. 2, Bd. 1, 1993, 368 f.; Bd. 2, 1993, 33–35, 114 f., 236, 280, 326, 376, 445 f.; Bd. 3, 1993, 33, 97, 203; Bd. 5, 1996, 57. Literatur: Adelung 1 (1784) 550–552; ADB 1 (1875) 335 f.; L. Koch, Jesuiten-Lex., 1934, 36; NDB 1 (1953) 191; Diccionario histórico de la Compañía de Jesús biográfico-temático, Bd. 1, Rom/Madrid 2001, 73; Killy 21 (2008) 87 f.; VL 17, Bd. 1 (2019) 127–136. – A. Birlinger, Genovefa, ein Aachener Schuldrama (in: Zs. des Aachener Gesch.ver. 4) 1882, 91–99; B. Golz, Pfalzgräfin Genovefa in der dt. Dg., 1897; A. Fritz, Florentinus (1690) u. Theophilus (1722), zwei unbek. Aachener Jesuitendramen (in: Zs. des Aachener Gesch.ver. 30) 1908, 148–154; ders., ~ (in: Das Marzellen Gymnasium in Köln 1450–1911. Bilder aus seiner Gesch. FS [...], hg. J. Klinkenberg) 1911, 123–139; C. Niessen, Dramat. Darst. in Köln von 1526–1700, 1917; ders., Stud. zur Gesch. des Jesuitendramas in Köln, Habil.-Schr. Städt. HandelsHochschule Köln 1919; A. Schmitz-Bonn, Arch.Stud. über die musikal. Bestrebungen der Kölner Jesuiten im 17. Jh. (in: Arch. für Musikwiss. 3) 1921, 421–446; F. W. Lohmann, Das ‹Musikantenhaus› des alten Kölner Jesuiten-Kollegs (in: Jb. des 106
Alfare Kölnischen Gesch.ver. 5) 1922, 155–168; B. Duhr, Gesch. der Jesuiten in den Ländern dt. Zunge, Bd. 4/1, 1928, 31–33; N. Scheid, Das lat. Jesuitendrama im dt. Sprachgebiet. Ein lit.geschichtl. Abriß (in: Lit.wiss. Jb. 5) 1930, 1–96, hier 73–75; J. Kuckhoff, Die Gesch. des Gymnasium Tricoronatum. Ein Querschnitt durch die Gesch. der Jugenderziehung in Köln vom 15. bis zum 18. Jh., 1931, bes. 458–519; H. Keussen, Die alte Univ. Köln. Grundzüge ihrer Verfassung u. Gesch., 1934, 501, 563; W. Kahl, Die Musikpflege am Kölner Tricoronarum (in: Tricoronatum. FS zur 400Jahr-Feier des Dreikönigsgymnasiums) 1952, 83–95, hier 90–93; H. Teichmann, Das Jesuitendrama. Seine geistesgeschichtl., theatergeschichtl. u. pädagog. Bedeutung unter besonderer Berücksichtigung des Kölner Tricoronatums (in: ebd.) 96–108, hier 104; R. Wimmer, Jesuitentheater. Didaktik u. Fest. Das Exemplum des ägypt. Joseph auf den dt. Bühnen der Gesellsch. Jesu, 1982, 437–444; E. M. Szarota, Das Jesuitendrama im dt. Sprachgebiet. Eine Periochen-Edition. Texte u. Kommentare, Bd. 3/1, 1983, 763–765; R. C. Ennen, The early history of the ‹Gradus ad Parnassum› (in: Archivum historicum Societatis Iesu 56) 1987, 233–266; E. Meuthen, Die alte Univ. (Kölner Univ.gesch. Bd. 1) 1988, 363, 370 f.; T. Brüggemann, O. Brunken, Hdb. zur Kinder- u. Jugendlit. von 1570 bis 1750, 1991, bes. 1038 f. u. Reg.; F. Rädle, Zur lat.-dt. Symbiose im späten Jesuitendrama (in: Acta conventus Neo-Latini Hafniensis, hg. R. Schnur) Binghamton 1994, 857–868; W. Jenniges, ~ SJ († 1727): Ein St. Vither Schulmann auf Parnassus’ Höhen (in: Gestalten u. Entwicklungen. Historische Streifzüge zw. Rhein u. Maas. FS Hubert Jenniges, hg. ders.) Löwen/St. Vith 2004, 39–61; H. Krüssel, Horatius Aquisgranensis. Aachen im Spiegel des nlat. Dichters Johann Gerhard Joseph von Asten (1765–1831), 2004, 74–76; Die Anfänge der Gesellsch. Jesu u. das erste Jesuitenkolleg in Köln. Eine Ausstellung der Diözesan- u. Dombibl. Köln in Zus.arbeit mit der dt. Prov. der Jesuiten zum Ignatian. Jahr 2006, hg. H. Finger) 2006, 131 f., 261 f.; F. Pohle, Die Bibel als Spiegel der christl. Familie – P. ~ SJ u. seine Kölner Singspiele (in: Bibeldg., hg. V. Kapp u. D. Scholl) 2006, 261–299; M. Embach, Das Jesuitentheater in Trier. Die hist. Entwicklung u. die beiden Dichter Jakob Masen (1606–1681) u. ~ (1656–1727) (in: Kurtrierisches Jb. 49) 2009, 239–250; F. Pohle, Glaube u. Beredsamkeit. Kath. Schultheater in JülichBerg, Ravenstein u. Aachen (1601–1817), 2010, bes. 107
Alff 449–466 u. Reg.; G. Brand, Kinder der Eifel – aus anderer Zeit II (hg. H. Simon) 2018, 7 f. RBS Alfare, Stephan, * 28.1.1966 Bregenz; unternahm 1987–90 Reisen auf dem Balkan, nach Griechenland, Italien, Frankreich u. in die Türkei, arbeitete dann bis 1996 als Sargträger auf dem Ottakringer Friedhof in Wien; nahm 2000 am IngeborgBachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil; lebt als freier Schriftst. in Wien; Mitgl. der Grazer Autorenversammlung u. des Vorarlberger Autorenverbandes; erhielt u. a. 1999 das Staatsstipendium für Lit. in Öst., 2002 den Theodor-KörnerFörderpreis u. 2014 den Vorarlberger Literaturpreis. – Lyriker, Erzähler. Schriften: Und so, wie mich alle anstarren, … genau so sehe ich aus (Kurzgeschn.) 1996; Schwangere, Filzläuse & Ratteneier (Ged.) 1997; Maximilian Kirchberger stellt seinen Koffer vor die Tür (Prosa) 1998; Das Begräbnis (Erz.) 1999; Karl Heinz Zizala hat Krebs (Rom.) 2001; Das Schafferhaus (Rom.) 2006; Meilengewinner, 2008; Der dritte Bettenturm (Rom.) 2011; Terrain (Rom.) 2014. BJ Alff, Balthasar, * wahrsch. 2. Hälfte 17. Jh.; Jesuit, wirkte in der niederrhein. Prov. des Ordens, leitete die Hildesheimer Kongregation, bis 1731 durch Veröff. nachweisbar; publizierte vor allem Gelegenheitsschr. sowie theolog. u. pädagog. Texte in lat. Sprache; 1707/08 mariologisch-publizist. Auseinandersetzung mit Henning Bernhard → Witter (1683–1715); verfaßte zudem lat. Ged., darunter Elegien u. Epigramme. – Jesuit, theolog. u. pädagog. Schriftsteller. Schriften: Anamartysia tˉes theotókou sive Maria peccati immunis DD. sodalibus Marianis in strenam oblata, 1707; Henningus Bernardus Witterus pastor ad d. Pauli Christomachos kai Mariomachos D. D. sodalibus Marianis in strenam oblatus anno MDCCVIII. [...]. Pars prima, continens refutationem Witteri usque ad paginam tricesimam, o. J. (Tl. 2 u. d. T.: Apologia pro beatissima virgine Maria contra tres libellos Henningi Bernh. Witteri praedicantis Lutherani [...], 1708); Reverendissimo, eminentissimo, et celsissimo principi, ac domino domino Francisco Georgio archiepiscopo Trevirensi s. r. i. principi electori, per Galliam, et regnum Arelatense archi-cancellario [...], 1729 (VD18 12162310); Compendium de gradibus comparationis, in bessere Ordnung gebracht, 108
Alhart 1731 (VD18 13758772); Orthographia, oder rechte Schreib-Kunst der lateinischen Buchstaben [...], 1731; Handbüchlein, oder Enchiridion grammaticorum de partibus orationis, in supplementum Rudimentorum posteriorum Emmanuelis Alvari [...], 1731; Orationes sedecim panegyricae in laudem magnae dei matris, quas festa b.v. magno in variis academiis plausu ad sodales parthenos, 1731. Literatur: Sommervogel 1 (1890) 172–174. – H. W. Rotermund, Das gelehrte Hannover oder Lexicon von Schriftst. u. Schriftst.innen, gelehrten Geschäftsmännern u. Künstlern [...] 1, 1823, 25; J. Stillig, Das Hildesheimer Jesuitenkolleg (1592–1773): Visionäre – Reformer – Modernisierer, 2019 (online: doi.org/10.18442/035). MM Alhart, Verf. einer dt. Predigt, OFM, um 1300. – Innerhalb der Tradierung der dt. Predigten → Bertholds von Regensburg begegnet bei einer Predigt aus der sog. Corpus X-Gruppe die Verf.angabe «Alhart mynner bruder» (Nr. X 47). Die Überl. von Berthold-Hss. der *X-Gruppe setzt erst Mitte des 14. Jh. ein u. konzentriert sich auf den (süd)rheinfränk. Raum. Bei A. könnte es sich demnach um einen rheinfränk. Franziskaner gehandelt haben, der frühestens im späten 14. Jh. gewirkt haben dürfte. Die ihm zugeschrieben Predigt «Platee tue Jerusalem» unterscheidet sich thematisch u. stilistisch deutlich von Bertholds Predigten. Sie behandelt das zweifache Reden Gottes mit der Seele. Ruh (VL 21, 1978) konstatiert eine Nähe zum → St. Georgener Prediger. Überlieferung: St. Gallen, Stiftsbibl., Cod. 955, innerhalb des Abschnitts S. 70–104 (Perg. u. Pap., 1. Hälfte 15. Jh., rheinfränkisch), mit Autorangabe; ohne Namennennung in: Heidelberg, UB, Cpg 24, 248va–249va (Perg., 1370, rheinfränkisch); Bern, Burgerbibl., Cod. 746, 267ra–268ra (Pap., 1436, südrheinfränkisch). – Zur weiteren Tradierung der *X-Gruppe vgl. die Überl. Bertholds von Regensburg. Ausgabe: A. E. Schönbach, Stud. zur Gesch. der altdt. Predigt VI: Die Überl. der Werke Bertholds von Regensburg III, 1906, IV. Abh., 134–136 (nach St. Gallen). Bibliographie: K. Morvay, D. Grube, Bibliogr. der dt. Predigt des MA. Veröffentlichte Predigten, 1974, 46 (T 51). Literatur: VL 21 (1978) 239 f. – J. M. Clark, ~ and Alphart (in: The Modern Language Review 29) 1934, 440–443; D. Richter, Die dt. Überl. der 109
Alphabetischer Liebesgruß Predigten Bertholds von Regensburg. Unters. zur geistl. Lit. des SpätMA, 1969, 32 f., 41, 70, 78. VZ Almstädt, Eva (Ps. für Eva-Maria Esch, geb. EvaMaria Almstädt), * 23.11.1965 Hamburg; Ausbildung zur Raumausstatterin in Hamburg, studierte Innenarchitektur in Hannover, danach als Innenplanerin tätig, zuletzt freie Schriftst.; Mitgl. der Autorengruppe «Syndikat»; lebt in Hammoor (Kr. Stormarn); wurde durch ihre Kriminalrom. um die fiktive Ermittlerin Pia Korittki bekannt. – Innenarchitektin, Kriminalschriftstellerin. Schriften (alle Kriminalromane): Kalter Grund. Kommissarin Pia Korittkis erster Fall, 2004; Engelsgrube. Kommissarin Pia Korittkis zweiter Fall, 2006; Blaues Gift. Ein Pia-Korittki-Fall, 2007; Grablichter. Ein Pia-Korittki-Fall, 2008; Tödliche Mitgift. Ein Pia-Korittki-Fall, 2009; Ostseeblut. Ein Pia-Korittki-Fall, 2010; Düsterbruch, 2011; Ostseefluch, 2012; Dornteufel, 2013; Ostseesühne, 2014; Ostseefeuer. Pia Korittkis zehnter Fall, 2015; Ostseetod. Pia Korittkis elfter Fall, 2016; Eisige Wahrheit. Ein Urlaubskrimi mit Pia Korittki, 2016; Ostseejagd. Pia Korittkis zwölfter Fall, 2017; Dunkler Abgrund. Ein Urlaubskrimi mit Pia Korittki, 2017; Ostseerache. Pia Korittkis dreizehnter Fall, 2018; Ostseemorde. Zwei Fälle für Pia Korittki, 2018; Ostseelüge. Ein Urlaubskrimi mit Pia Korittki, 2019; Ostseeangst. Pia Korittkis vierzehnter Fall, 2019. MM Alphabetischer Liebesgruß, Minnerede, erste Hälfte 15. Jh. – Bei der kurzen Minnerede mit 24 kreuzgereimten Versen handelt es sich um ein Liebesbekenntnis ohne narrativen Rahmen. Das Sprecher-Ich preist die Geliebte, schildert seine Liebesqualen u. versichert seine Treue u. Liebe. Auffälliges Stilmerkmal u. titelgebend ist, daß die Anfangsbuchstaben der einzelnen Verse akrostisch ein Alphabet bilden. Diese formale Besonderheit erinnert an die Lob- u. Scheltalphabete im «Liederbuch» der Klara → Hätzlerin. Überlieferung: Heidelberg, UB, Cpg 355, 155v–156r (Pap., um 1450, schwäb.); Überschrift: «Das ist das abcdef etc.». Ausgabe: G. Thiele, W. Brauns, Mhd. Minnereden, Bd. 2, 1938 (Nachdr. Dublin/Zürich 1967) 108 f. (Nr. 20). Literatur: L. Lieb, Minne schreiben. Schriftmetaphorik u. Schriftpraxis in den «Minnereden» des 110
Altaras späten MA (in: Schrift u. Liebe in der Kultur des MA, hg. M. Schneyder) 2008, 191–220, hier 209; J. Klingner, L. Lieb, Hdb. Minnereden, 2013, Bd. 1, 178 (Nr. B 141). VZ Altaras, Adriana, * 6.4.1960 Zagreb; Tochter der Architektin Thea A. (1924–2004) u. eines Mediziners, lebte ab 1964 in Italien, dann in Dtl., 1979 Abitur in Marburg/Lahn, anschließend Schausp.Stud. an der Hochschule der Künste in Berlin, 1983 Diplom, 1983/84 Aufbaustud. in New York, Mitbegründerin des «Theaters zum westl. Stadthirschen» (Berlin), dort 1984–91 Schauspielerin, Regisseurin u. Autorin, ab 1992 Schausp.-Doz. an der Berliner Hochschule der Künste, daneben Mitarb. der «Shoah Foundation» (Los Angeles), Auftritte als Schauspielerin in Spielfilmen u. an Theatern, darunter in Berlin, Hamburg, Kassel u. Osnabrück, arbeitete u. a. mit Rudolf Thome (* 1939) zus., 2002 auch künstler. Leiterin der Jüd. Kulturtage Berlin, Ehe mit dem Musiker Wolfgang Böhmer (* 1959); lebt in Berlin; u. a. Dt. Filmpreis (1988), Theaterpreis des Landes Nordrhein-Westf. (1993); Silberner Bär (2000); verfaßte autobiogr. Rom., Erz., Familiengesch. u. Erlebnisber., die oft jüd. Leben in Dtl. thematisieren. – Schauspielerin, Regisseurin, Schriftstellerin. Schriften: Titos Brille. Die Geschichte meiner strapaziösen Familie, 2011; Doitscha. Eine jüdische Mutter packt aus, 2014; Das Meer und ich waren im besten Alter. Geschichten aus meinem Alltag, 2017; Die jüdische Souffleuse (Rom.) 2018. Literatur: Formen der Liebe. Die Filme von Rudolf Thome (hg. U. Kriest) 2010, 24–26, 158 f., 264 f., 337–340 u. ö. MM Altermatt, Sabina, * 14.3.1966 Chur; Stud. der Staatswiss. in St. Gallen, danach als Journalistin, PR-Beraterin u. Doz. tätig, zuletzt freie Schriftst., ab 2005 Mitgl. der Autorengruppe «Syndikat» u. der «Autorinnen u. Autoren der Schweiz»; lebt in Zürich u. Obstalden (Kt. Glarus); u. a. Förderpreis Kt. Solothurn (2007); verfaßte u. a. hist. Rom., Krimis, Erz., Lyrik, Hörsp. u. Kdb.; auch Hg. einer Krimi-Anthol.; Veröff. u. a. in «Entwürfe. Zs. für Lit.» (Zürich) u. im «Tages-Anz.» (Zürich). – Schriftst., Journalistin. Schriften: Wettbewerb für ein zukunftfähiges Zürich (Red.) 2005; Verrat in Zürich West (Kriminalrom.) 2005; Nervengift. Ein Zürcher Kriminalroman, 2006; A. Tschanen, Säuglinge und Kleinstkinder in Kitas. Ein Leitfaden für neue Betreuungsmodelle (Red.) 2006; Begriffe zur Literaturpolitik 111
Althamer (Red., mit N. Fetz, T. Sandoz, hg. AdS) 2008; Alpenrauschen (Kriminalrom.) 2008; Der geheimnisvolle Diamant (als Schreibcoach für Schulkl.) 2008; Ein Fall für Marta (Hörsp.) 2009; Der Kongress (Hörsp.) 2009; Fallhöhe (Rom.) 2010; Yswasser (Hörsp.) 2010; Nilarit (als Schreibcoach für Schulkl.) 2011; Die schwarze Gestalt (Illustr. v. A. Tobler) 2011; Der nächtliche Besucher (Kdb., mit dems.) 2013; Die Suche nach dem Weihnachtsstern (Kdb., mit C. Unzner) 2013; Willkommen im Quartier (hg. Stadt Zürich) 2013; Bergwasser (Kriminalrom.) 2014; Anna Catrina. Tochter von Ilanz (hist. Rom.) 2015; Jagdgeflüster (Kriminalrom.) 2015; Die Sache mit den gestohlenen Computern (Kdb., Illustr. v. N. Lang) 2015; Ich bin gern ich! Eine warmherzige Geschichte über die Einzigartigkeit (Illustr. v. M. Gianotti) [2016]. Herausgaben: Berner Blut. Die Anthologie zur Criminale 2013 (mit P. Ott) 2013. Literatur: I. Badura, Kein Verrat an ZürichWest! (in: Entwürfe. Zs. für Lit. 12) 2006, H. 46, 137 f. MM Althamer, Andreas (auch Althammer, Palaeosphyra), * um 1500 Brenz an der Brenz (heute zu Sontheim, bei Gundelfingen), † 1539 Ansbach; Besuch der Lateinschule in Augsburg, dort in der Obhut seines Onkels, des Geistlichen Johannes Kürschner, Stud. in Leipzig (immatr. im Sommer 1516: «Andreas Althamer de Gundelfingen») u. Tübingen (8.5.1518), dort am 18.9.1518 zum Baccalaureus promoviert, an versch. Orten (Tübingen, Reutlingen, Halle/S., Ulm) als Schulgehilfe an Lateinschulen tätig; Frühjahr 1523 Priesterweihe, 1524 (evang.) Hilfsprediger in Schwäbisch Gmünd, im Juli 1525 wegen seiner kurz zuvor erfolgten Heirat u. im Zuge antireformator. Maßnahmen entlassen, Flucht nach Wittenberg (immatrik. am 18.10.1525), 1527 Pfarrer im nürnbergischen Eltersdorf, 1528 Diakon an St. Sebald in Nürnberg u. Teilnahme an der Berner Disputation, noch im selben Jahr als Pfarrer nach Ansbach berufen, wo er für die Reformation des Kirchen- u. Schulwesens wirkte; zweite Eheschließung 1538. – Humanist, Theologe, Reformator. Schriften: Ratio epistolarum conscribendarum compendiaria, 1520; Ain Sermon von dem eelichen stand/ dz er auch den priestern frey sey/ gethon zu Schwebischen Gmünd/ [...] im Jar. 1525. Ob die christlich Kirch den gaistlichen hab die Ee verbotten, 1525; Anzeygung warumb Got die wellt 112
Althamer so lang hab lassen jrrhen, o. O. 1526 (drei Drucke; 1527, 31532); Von dem hochwirdigen Sacrament des leibs und bluts unnsers herrn Jesu Christi/ wider die jrrigen geyster/ so unns das nachtmal des Herrns zunichtigen, o. O. 1526 (drei Drucke); Das unser Christus Jesus warer Gott sey/ zeügnüß der heyligen geschrifft/ wider die newen Juden und Arrianer/ unter christlichem namen/ welche die Gottheyt Christi verleugnen, o. O. 1526; Von der Erbsund das sye der Christen kynder gleich als wol verdamb als der heyden. Und von dem heyligen Tauff ob er die Erbsund hynweg nem, 1527; Annotationes in epistolam beati Iacobi iamprimum editae. Cum indice, Straßburg 1527; Epistola Hiob Gast ad Ioannem Stiglerium, super controversia rei sacramentariae. Item. Responsio D. Martini Lutheri ad ministros verbi dei apud Argentinam, per G. Caselium legatum, de verbis coenae dominicae. Item. Andreae Althameri Brenzij Epistola ad Chonradum Som concionatorem Ulmensem, qua brevibus respondet, quatenus prosit corporalis Christi praesentia in mensa domini, 1527 (A.s ‹Epistola› wieder in: J. Brenz, Syngramma [...] super verbis coenae dominicae [...], 1556, F4v–G6v); Diallage, hoc est, conciliatio locorum scripturae, qui prima facie inter se pugnare videntur, 1527 (mehrere erw. u. überarb. Fass.; zuletzt u. d. T.: Conciliationes locorum scripturae [...] centuriae duae, 1534 [zwei Drucke]; zahlr. Nachdrucke bis 1612; dt. u. d. T.: Diallage/ das ist vereynigung der streytigen sprüch in der schrifft/ welche im ersten anplick/ scheynen widereinander zusein [...]/ erstlich in latein außgangen/ hernach verteutscht. Ein vorred und eingang in die schrifft/ wie man sich darein schicken sol/ von Sebastian Franck V. W. gestelt. Mit einem Register, 1528 [zwei Drucke], o. O. 1556); (A. beteiligt) Handlung oder Acta gehaltner Disputation zu Bernn in üchtland, Zürich 1528 (mehrere Drucke, vgl. VD 16 H 502–505); Annotationes [...] in posteriores duas Ioannis presbyteri epistolas, iam primum aeditae, 1528 (dt. u. d. T.: Auslegung der zwo letzten Episteln Johannis des Theologi, 1528, 21529); Catechismus. Das ist Unterricht zum christlichen Glauben/ wie man die jugent leren und ziehen sol/ in frag weyß und antwort gestelt. Item. Etliche christliche Collecten oder gebet fur gemeynes anligen der Christenheyt (mit J. Rurer) 1528 (21529 [drei Drucke], 1543); Diallages, id est conciliationis scripturarum pars secunda, ad preces quorundam pietatis studiosorum conscripta, 1529; Von
2
113
Althamer dem rechten warhafftigen verstanndt der wort des abentmals. Das ist mein leyb. etc., o. O. 1529; Scholia in Cornelium Tacitum Rom. historicum, de situ, moribus, populisque Germaniae, ad illustrissimum principem d. Georgium Marchionem Brandeburgen. etc. [...], 1529; Sylva biblicorum nominum, qua virorum, mulierum populorum, civitatum, montium, fluviorum et eiusmodi locorum propria vocabula, quorum in sacris biblijs mentio explicantur, 1530 (überarb. Basel 1535); Eyn Predig von dem Teüffel/ das er alles unglück in der welt anrichte, o. O. 1532; Die Epistel S. Jakobs mit newer auslegung/ [...]. Wie sie gepredigt worden zu Onoltzbach, 1533; Commentaria Germaniae in P. Cornelij Taciti equitis Rom. libellum de situ, moribus, et populis Germanorum, ad magnanimos principes d. Georgium et d. Albrechtum iuniorem Marchiones Brandeburgen. etc., 1536 (zahlr. Ausg. bis 1627; auch in: S. Schardius, Historicum opus [...], Bd. 1, Basel 1574 [21673], 1–72). Ausgaben: Andreae Palaeosphyrae Historia monasterii Etal ad Maurum abbatem / Biga epistolarum Althameri / Epistola ad D. Johannem Pellionem de Sueviae laudibus (in: Ballenstedt [s. Lit.]) 1740, 31–51; Catechismus. Das ist Unterricht zum christlichen Glauben [...], 1528 (in: Kolde [s. Lit.]) 1895, 77–110; dass. (in: Die evangelischen Katechismusversuche vor Luthers Enchiridion, hg., eingel. u. dargest. F. Cohrs, Bd. 3) 1901 (Nachdr. 1978), 16–39. Briefe: Die Vadianische Briefsammlung der Stadtbibliothek St. Gallen (hg. E. Arbenz, Bd. 2) St. Gallen 1894, 148 f., Nr. 241 u. Reg.; vgl. Ehmer (s. Lit.), 1978, 46; VL 16, Bd. 7 (2019), 25 f. Nachlaß: Schr. u. Briefw.: HAB Wolfenbüttel, Cod. Guelf. 17. 32 Aug. 4 (vgl. O. v. Heinemann, Die Augusteischen Hss. 4 [...], 1966, 232–234); Briefw.: Staatsarch. Bamberg, A 245 VI 31 1/2; Staatsarch. Ludwigsburg, B 177 S Bü 177–178. Bibliographien: VD 16; VD 17. – Kolde (s. Lit.), 1895, 129–138; Index Aureliensis, Bd. 1, 21965, 397–401; Die dt. Lit. (s. Lit.), 1991, 322–328. Literatur: G. A. Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lex., Tl. 1, 1755, 23–26; Tl. 5, 1802, 26 f.; Tl. 8, 1808, 442; ADB 1 (1875) 365 f.; RE 3 (31896) 413 f.; NDB 1 (1953) 219; R. Stupperich, Reformatorenlex. (1982) 23 f.; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (21990) 129 f.; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II., Abt. A: Autorenlex., Bd. 2, Lfg. 1–5, 1991, 319–344, Nr. 159 (H. Ehmer); H. Jaumann, Hdb. Gelehrtenkultur der 114
Althen Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 25; Killy 21 (2008) 108 f.; VL 16, Bd. 7 (2019) 25–39 (R. Kaiser). – J. A. Ballenstedt, Andreae Althameri vita. Accedunt I. Althameri Historia monasterii Etal. Item: Biga epistolarum et De Sueviae laudibus epistola. II. Jo. Hornburg De situ Gundelfingae. III. Epistolae XXX ad Althamerum, 1740; G. Kawerau, Die Schicksale des Jakobusbriefes im 16. Jh. (in: Zs. für kirchl. Wiss. u. kirchl. Leben 10) 1889, 359–370; T. Kolde, ~ der Humanist u. Reformator in Brandenburg-Ansbach. Mit einem Neudr. seines Katechismus von 1528 u. archival. Beilagen, 1895 (Nachdr. Nieuwkoop 1967); ders., Zur Gesch. Billicans u. ~s u. der Nördlinger Kirchenordnung vom Jahre 1525 (in: Beitr. zur bayer. Kirchengesch. 10) 1904, 28–40; J. Zeller, ~ als Altertumsforscher. Mit einem Nachtr. über Andreas Rüttel (in: Württemberg. Vierteljahresh. für Landesgesch. 19) 1910, 428–446; H. Jordan, Reformation u. gelehrte Bildung in der Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth. Eine Vorgesch. der Univ. Erlangen, Tl. 1, 1917, Reg.; H. Schreibmüller, Der Name des Ansbacher Reformators ~ (in: Heimatbl. für Ansbach u. Umgebung 7) 1931, 17 f.; H. Ehmer, ~ u. die gescheiterte Reformation in Schwäbisch Gmünd (in: Bl. für württemberg. Kirchengesch. 78) 1978, 46–72; G. W. Locher, Die Berner Disputation 1528. Charakter, Verlauf, Bedeutung u. theolog. Gehalt (in: Zwingliana 14) 1978, 542–564; B. Schneider, Gutachten evang. Theologen des Fürstentums Brandenburg-Ansbach/Kulmbach zur Vorbereitung des Augsburger Reichstags von 1530. Zugleich ein Beitr. zur fränk. Reformationsgesch., 1987, passim; C. S. Dixon, The reformation and rural society. The parishes of BrandenburgAnsbach-Kulmbach, 1528–1603, Cambridge 1996, Reg.; R. Seyboth, Markgraf Georg der Fromme von Brandenburg-Ansbach u. Martin Luther (in: Jb. für fränk. Landesforsch. 57) 1997, 125–144, hier 134 f., 142; M. G. Meier, Systembruch u. Neuordnung. Reformation u. Konfessionsbildung in den Markgraftümern Brandenburg-AnsbachKulmbach 1520–1594. Rel.politik – Kirche – Gesellsch., 1999; J. Köhler, Gescheiterte Reformationen: ~ in Schwäbisch Gmünd, Konrad Stücklin in Rottweil u. Theobald Billican in Weil der Stadt (in: Reformationsgesch. Württembergs in Porträts, hg. S. Hermle) 1999, 397–415; M. Sitzmann, Mönchtum u. Reformation. Zur Gesch. monast. Institutionen in protestant. Territorien (BrandenburgAnsbach/Kulmbach, Magdeburg), 1999; B. C. 115
Althen Schneider, ~ u. sein Vierfrontenkrieg (in: Zs. für bayer. Kirchengesch. 71) 2002, 48–68; C. Weismann, Der Katechismus ~s von 1528. Entstehung u. Überl. des ersten Katechismus für die Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach (in: Buchwesen in SpätMA u. Früher Neuzeit. FS Helmut Claus, hg. U. Weiss) 2008, 215–250; M. Vollrath, Welfische Klosterpolitik im 16. Jh. Ein Spiegelbild der Fürstenreformationen im Reich?, 2012, 145–150 u. Reg.; R. Kaiser, ‹Sola historia negligitur«. Historiographisches Erzählen in ~s ‹Scholia› zur ‹Germania› des Tacitus (1529) (in: Antikes erzählen. Narrative Transformationen von Antike in MA u. Früher Neuzeit, hg. A. Heinze u. a.) 2013, 91–116; ders., Kanonisierung u. neue Deutungsräume. Die Grenzen der Antike in ~s ‹Commentaria› zur ‹Germania› des Tacitus (1536) (in: Grenzen der Antike. Die Produktivität von Grenzen in Transformationsprozessen, hg. A. Heinze) 2014, 353–376; J. D. Lane, Luther’s epistle of straw. The voice of St. James in reformation preaching, 2017, passim. RBS Althen, Michael, * 14.10.1962 München, † 12.5. 2011 Berlin; studierte nach dem Abitur 1980 am Gymnasium in Unterhaching Germanistik u. Journalismus in München (ohne Abschluß), war seit 1984 freier Mitarb. der «Süddt. Ztg», schrieb aber u. a. auch für den «Spiegel», «Die Zeit» u. «Tempo», wurde 1998 als Nachfolger von Peter → Buchka verantwortl. Filmred. der «Süddt. Ztg.», wechselte 2001 als Red. zum Feuill. der «Frankfurter Allg. Ztg.», lebte dann in Berlin; erhielt zwei Mal den Adolf-Grimme-Preis (1996 für die WDR- Dokumentation «Das Kino bittet zu Tisch – Essen im Film», 1998 für den in Zus.arbeit mit Dominik Graf entstandenen Filmess. «Das Wispern im Berg der Dinge – Der Schauspieler Robert Graf»), drehte zus. mit D. Graf auch den Film «München – Geheimnisse einer Stadt» (2000) u. mit Hans Helmut Prinzler die Dokumentation «Auge in Auge – Eine dt. Filmgeschichte» (2008). – Die «Frankfurter Allg. Ztg.» stiftete 2012 den jährlich vergebenen Michael-Althen-Preis für Kritik. – Filmkritiker, Filmregisseur, Drehbuchautor. Schriften: Rock Hudson. Seine Filme – sein Leben, 1986; Robert Mitchum. Seine Filme – sein Leben, 1986; Dean Martin. Seine Filme – sein Leben, 1997; Warte, bis es dunkel ist. Eine Liebeserklärung an das Kino, 2002; «Meine Frau sagt ...». 116
Altmann Geschichten aus dem wahren Leben, 2012; Liebling, ich bin im Kino! Texte über Filme, Schauspieler und Schauspielerinnen (hg. C. Seidl, Vorw. T. Tykwer) 2014. Übersetzungen: S. Bogart mit G. Provost, Mein Vater Humphrey Bogart, 1995; R. Evans, Abgerechnet wird zum Schluß. Ein Hollywood-Tycoon erinnert sich, 1995; L. Chunovic, Jodie Foster. Ein Porträt, 1997. Herausgaben: D. Graf, Schläft ein Lied in allen Dingen. Texte zum Film, 2009. BJ Altmann, Alois Leopold (eig. Moritz A.), * 21.6. 1806 Wien; Sterbedatum u. -ort unbek.; Beamter an der Wiener Kreditanstalt; publizierte einen Bd. mit Lyrik., darunter ein Ged. an Franz → Grillparzer. – Beamter, Lyriker. Schriften: Gedichte, 1843. Bibliographie: Goedeke NF 1 (1962) 205. Literatur: Goedeke Forts. 1 (1995) 81. – Biobibliogr. Lex. der Lit. Österreichs (hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 112. MM Altmann, Andreas, * 4.1.1963 Hainichen/Sachsen; arbeitete ab 1986 in Leipzig u. ab 1990 in Berlin als Schriftsetzer, Orchesterwart, Straßenreiniger u. Hilfspfleger, studierte 1993–96 Sozialpädagogik, arbeitete mit geistig Schwerstbehinderten; schreibt vor allem Ged.; Chansons wurden von Jörg Kokott vertont; lebt in Berlin. – Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis des Leonce-u.-LenaWettbewerbs (1997), Christine-Lavant-Lyrikpreis der Stadt Wolfsberg (1997), Erwin-StrittmatterPreis (Brandenburgischer Lit.preis Umwelt) (2004), Dr. Manfred Jahrmarkt-Ehrengabe der Dt. Schillerstiftung (2011), Stipendium der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen (2012), Lit.preis des Sächs. Staatsministeriums für Wiss. u. Kunst (2012). – Lyriker. Schriften: die dörfer am ufer das meer (Ged.) 1996; wortebilden (Ged., Illustr. v. G. Hofmann) 1997; die verlegung des zimmers (Ged.) 2001; Augen der Worte. Gedichte aus zehn Jahren (Nachw. J. Sartorius) 2004; das langsame ende des schnees (Ged.) 2005; Gemälde mit Fischreiher (Ged., Illustr. v. B. Haller) 2008; Das zweite Meer (Ged.) 2010; Art der Betrachtung. Gedichte aus 20 Jahren, 2012; Die lichten Lieder der Bäume liegen im Gras und scheinen nur so (Ged.) 2014; Weg zwischen wechselnden Feldern (Ged.) 2018. Ausgabe: Andreas Altmann (Ausw. A. Helbig, Grafik J. Höritzsch ) 2016. BJ 117
Altmann Altmann, Franz Friedrich, * 25.3.1958 Hagenberg im Mühlkreis/Oberöst.; Mag. phil., schrieb in den 1980er-Jahren Kabarett-Texte für die Gruppe «Wahn & Witz»; Verf. von im Mühlviertel spielenden Kriminalrom., Theaterstücken u. Drehbüchern; lebt in St. Leonhard bei Freistadt/Oberösterreich. – Schriftst., Drehbuchautor. Schriften: Das heilige Gelächter. Ein Kreuzweg in vierzehn Stationen, [2000]; Turrinis Nase (Kriminalrom.) 2009; Turrinis Herz (Kriminalrom.) 2010; Turrinis Bauch (Kriminalrom.) 2012; Turrinis Jagd (Kriminalrom.) 2013; Turrinis Leber (Kriminalrom.) 2015; Turrinis Hirn (Kriminalrom.) 2018. BJ
Altmann, Moritz → Altmann, Alois Leopold.
Altmann, Peter Simon, * 29.3.1968 Salzburg; studierte Theol. u. Philos. an der Univ. Salzburg, schloß sein Stud. 1995 mit einer Arbeit über Nihilismus im Spätwerk Friedrich → Nietzsches ab, übersiedelte – nach einem Aufenthalt in Mailand – 1997 nach Wien, wirkte dort als Schauspieler u. Hospitant (u. a. an der Staatsoper u. der Volksoper) an versch. Theaterproduktionen mit, widmet sich seit 1999 ausschließlich dem Schreiben, kehrte 2006 nach Salzburg zurück, bereist seitdem jedes Jahr für mehrere Monate Ostasien; kandidierte 2017 auf der Bundesliste von Sebastian Kurz bei der Nationalratswahl in Öst.; 2019 Writer-in-residence an der Lu Xun Academy in Peking. – Erz., Lyriker. Schriften: Die kalte Schulter des Labyrinths (Kurzgeschn.) 2004 (Neuausg. 2017); Der Zeichenfänger (Erz.) 2006; Der Zurückgekehrte (Rom.) 2012; Sommerneige (Erzn.) 2013; Dichterliebe (Ged., Zeichn. v. M. Ziegler) 2015 (mit CD: Klangräume zu Ged. von P. S. A., Musik: W. Raditschnig); Salzburger Orte der Weltliteratur (Ess.) 2016; Der zweite Blick (Rom.) 2017. Tonträger: Auszüge aus einem Kopfkissenbuch (1 CD, Prosaged., Musik: W. Raditschnig) 2017. Literatur: W. G. Rohr, Globalisierung aus hist. Sicht» – Johann u. Peter Simon blicken nach Fernost (in: Dogilmunhak. Korean. Zs. für Germanistik 54) 2013, H. 4, 309–325; A. Edl, Epische Suche im Zw.raum (in: LuK 49) 2014, H. 485/486, 90–92. BJ 118
Altwasser Altwasser, Volker Harry (Ps. Richard R. Roesch), * 31.12.1969 Greifswald; arbeitete zunächst als Elektronikfacharbeiter, Heizer, Matrose, Montagearbeiter u. Bürokaufmann, studierte 1998–2001 am Dt. Lit.inst. in Leipzig, war im letzten Jahr Meisterschüler von Thomas → Hürlimann, LyrikDiplom, nach 2001 mehrere Stipendienaufenthalte, u. a. in Langenthal (Schweiz), Klagenfurt, Visby/Gotland (Schweden), nahm am 1. Dt.-poln. Dichtertreffen in Krakau teil; Urauff. seines Stückes «Vierzig Grad, pflegeleicht» im Theater am Volkspark in Halle/Saale; betreute die Reihe «Nordwärts – Lyrik für alle» des Lit.hauses Rostock; Beitr. zu den Anthol. «Vom Fisch bespuckt» (2002), «Das Meer-Prinzip» (2002), «Der wilde Osten» (2002) u. «Doppelpass» (2005); seit 2011 ordentl. Mitgl. der Freien Akad. der Künste in Hamburg; lebt in Rostock. – Lydia-Eymann-Stipendium (2003), ItaloSvevo-Preis (2011), Stadtschreiber der UNESCO Lit.stadt Reykjavík (2012), Stipendium des Prager Lit.hauses (2012), Aufenthalte in der Casa Baldi (Olevano Romano) u. der Villa Aurora (Los Angeles) (2013), Sinecure Stipendiat in Landsdorf u. Burgschreiber in Beeskow (2015). – Schriftsteller. Schriften: Auf der Veranda. Kein Roman, 1995; Irrtum, Herr Minister (Kriminalerz.) 1996 (Reihe ‹Blaulicht›, 21); Wie ich vom Ausschneiden loskam (Rom.) 2003; Letzte Haut (Rom.) 2009; Letztes Schweigen (Rom.) 2010; Letzte Fischer (Rom.) 2011; French 75. Ein Rostock-Krimi, 2011; Ich, dann eine Weile nichts. Theaterroman, 2012; Pink-Clover-Club. Ein Mecklenburg-Krimi, 2013; Glückliches Sterben. Volker Harry Altwassers Roman über Bruno Franks Bericht, in dem Chamfort seinen Tod erzählt, 2014; Rostock, letzte Runde (Kriminalrom.) 2015; Vor dem Erfolg. Zensierte Fassung eines falschen Lebens, 2017; Rostock, letzte Wahl (Kriminalrom.) 2017. Literatur: T. Hürlimann, Untergang der christl. Seefahrt. Laudatio zum Italo-Svevo-Preis für ~ (in: SuF 64) 2012, H. 1, 129–131. BJ Alves, Katja, * 18.7.1961 Coimbra/Portugal; Tochter eines Architekten u. Malers u. einer Mittelschullehrerin, wuchs in Zürich auf, absolvierte Ausbildungen zur Buchhändlerin, Flugverkehrsassistentin, Dokumentalistin u. Radiojournalistin, anschließend im Buchhandel tätig, arbeitete dann als Dokumentalistin u. Musikred. für das Schweizer Radio DRS, auch als Kolumnistin, Lektorin u. Projektleiterin tätig; bearb. Johanna → Spyris 119
Alves «Heidi» u. Felix → Saltens «Bambi» für Bilderbuchausg. (2009 u. 2011); lebt in Zürich. – Buchhändlerin, Journalistin, Kinderbuchautorin. Schriften: Mit Kindern in Zürich. Wie man Krippen- und Hortplätze ergattert, wie man Aufgabenhilfen findet, die günstigsten und originellsten Kinderkleiderläden [...], 1998; Kunterbunte Familienferien in der Schweiz (mit M. Rijks, C. Spindler) 2001; Globis grosses Dessertbuch. Von Bananenquark bis Wackelpudding. Rezepte und Ideen für Kinder (Illustr. v. D. Müller) 2003; Gärtnern mit Globi. Praktische Anleitungen für Gartenfeen, Topfzauberer und Wühlmäuse (Illustr. v. D. Müller) 2003; Globi bei den Löwen (Illustr. v. D. Müller) 2004; Erste Hilfe mit Globi (Illustr. v. D. Müller) 2005; Darf man das? Ein Benimmbuch für unterwegs (Illustr. v. D. Parisi) 2006; Dona Generosa. Hilft dem Leben auf die Sprünge (Zeichn. v. D. Müller) 2007; Gesundheit! Hausmittel, die helfen und heilen (Illustr. v. S. Mackert) 2008; Josephine und der weisse Pudel (Zeichn. v. L. Gasser) 2008; Eine Störchin namens Max. Das Leben ist kein Froschbuffet, 2009; Der Bär JJ3. Das Leben ist kein Honigschlecken, 2010; Beste Freundin dringend gesucht! (Kdb., Bilder v. A. Kuhl) 2010; Globis Buch vom Schweizer Brauchtum (Illustr. v. D. Müller) 2010; Mit Max sicher unterwegs im Strassenverkehr (Illustr. v. H. de Beer) 2010; Elch Oskars wundersame Reise ins Weihnachtswunderland. 24 Adventskalendergeschichten (Illustr. v. S. Egger) 2012; Gertrud und Gertrud (Illustr. v. I. Mehl) 2011; 1000 Gründe, warum ich unmöglich nach Portugal kann (Kdb., Bilder v. K. Gehrmann) 2012; Henriette ist (k)eine richtige Prinzessin (Bilder v. D. Kunkel) 2013 (Bearb. Neuausg. 2018); Hier kommt Fritz – Der schlaue Plan (Illustr. v. N. d’Aujourd’hui) 2013; Karlottas fantastische Tierpension. Das fiese Sellerie-Komplott (Bilder v. E. Bruder) 2013; Der Muffin-Club (Kdb., Bilder v. E. Bruder) 10 Bde. (I Die süßeste Bande der Welt – II Vier Freundinnen wirbeln los – III Beste Freundinnen und das Super-Kaninchen – IV Allerbeste Freundinnen und der Anti-Schüchternheits-Plan – V Die lustigste Klassenfahrt aller Zeiten – VI Die süßeste Bande wird weltberühmt – VII Vier Freundinnen und ein Abenteuer auf acht Pfoten – VIII Weltbeste Freundinnen und ein starker Auftritt – IX Beste Freundinnen und der Banden-Zoff – X Vier Freundinnen auf dem Reiterhof) 2013–18; Josi und das verzauberte Niespulver (Kdb., Illustr. v. S. Gölich) 2014; Der Umzug (Illustr. v. N. 120
Amann d’Aujourd’hui) 2014; Ich und der weiße Pudel ... und Luis gehört auch dazu (Kdb., Illustr. v. N. Lang) 2014; Der Muffin-Club feiert Weihnachten (Kdb., Bilder v. E. Bruder) 2014; Karlottas fantastische Tierpension – eine lustige Grusel-Party. Mit Fragen zum Leseverständnis (Bilder v. E. Bruder) 2015; Ulff, die Backenhörnchen und eine irre Verfolgungsjagd (Illustr. v. T. Schneefuß) 2015; Marie und der Vogelsommer (Kdb., Vignetten v. K. Spitzer) 2016; Elch Oskars wundersame Reise ins Weihnachtswunderland. 24 Adventskalendergeschichten (mit S. Egger) 2016; Silikwis. Das verrückte Familienspiel für vorlaute Grünschnäbel, wagemutige Kampfgeister und rüstige Besserwisser (mit B. Koller, Illustr. v. C. Kapp) 2016; Die supergeheime Pfötchen-Gäng (Illustr. v. M. Balmaseda) 4 Bde. (I Der Zwei-MillionenKörnerschatz – II Die geheimnisvolle Glückskatze – III Die rätselhafte Flüsterpost – IV Das knifflige Kröten-Duell) 2017/18; Die kleine Eulenhexe – Willkommen im Zauberwald! (Illustr. v. M. Balmaseda) 2018; Erwischt (Jgdb.) 2018; Leo Tüftelfuchs und die Mutmaschine (Illustr. v. S. Sauter) 2019. Übersetzungen: B. Friot, Nein, nein, nein (Illustr. v. C. Louis) 2007; ders., Willst du meine Mama sein? (Illustr. v. C. Louis) 2007; ders., Der kleine Clown (Illustr. v. C. Louis) 2007; H. Goudzand Nahar, Der Biber von Anderwo (Zeichn. v. J. Verstegen) 2008; A. Jesset, Komm zurück Schnuffel (Illustr. v. B. Korthues) 2008; P. Goossens, Klopf, klopf ... Wer ist da?, 2013; O. Jeffers, Der neue Pullover, 2013; ders., Ich war’s nicht!, 2013. Herausgaben: Das verwunschene Geschenk und andere Wunschgeschichten (Illustr. v. D. Lecher) 2013; Die Rache der schwarzen Katze und andere Sagen aus der Schweiz (hg. u. neu erzählt, Illustr. v. M. Gysi u. a.) 2019; W. Lavater, Tell, 2019. Tonträger: Globi und der Schattenräuber. DialektHörspiel zum Film «Globi» mit Walter Andreas Müller (1 CD) 2017. FA Amann, Elisabeth (geb. Gehringer), * 2.8.1936 Flachau/Pongau; Tochter eines Zimmermanns, Schulbesuche in Radstadt u. St. Johann im Pongau, war ab 1950 u. a. als Magd, Köchin u. Fabrikarbeiterin tätig, ab 1976 auch schriftsteller. Arbeiten, ab 1979 Sozialarbeiterin u. ab 1987 Altenpflegerin, seit 1991 im Ruhestand, lebt in Feldkirch/ 121
Amantius Vorarlberg; verfaßte u. a. Dramen, Rom., Erz., Lyrik u. autobiogr. Texte; Veröff. u. a. in den «Vorarlberger Nachrichten». – Sozialarbeiterin, Altenpflegerin, Schriftstellerin. Schriften: Jedes Wesen trinkt Raum (Ged.) 1993; Schrei aus dem Regenwald (Drama) 1994; Simons Weihnacht (Weihnachtsspiel, nach A. Lausser) 1994; Frühere Hände (Rom.) [1996]; Das Labyrinth (Weihnachtsspiel) 1999; Martin der Schuster (Drama) 2000; Ein Lied ging vorüber. Eine sehr subjektive Betrachtungweise über geistige Behinderung (Illustr. v. W. Fischer) 2002; Der unbekannte Weg oder Vertrau deinen Träumen (Drama) 2003; Mandala (Erz., Illustr. v. H. Ender) 2004; Janusz Korczak und seine Kinder (Drama) 2004; Varenka, ein Russisches Wintermärchen (Drama) 2007; ‹Dieses bisschen Glück...›. Stationen einer rastlosen Kindheit und Jugend, 1941–1955 (Bearb. G. Müller) 2009; Hannalehs Rettung (Drama) 2010; Unerfüllte Sehnsucht oder Der Traum von ewiger Jugend (Drama) 2018; Überall Brücken und Stege (Autobiogr.) [2019]. Literatur: S. Blumesberger, Hdb. der öst. Kinder- u. Jgdb.autorinnen 1, 2014, 65; BiografiA. Lex. öst. Frauen, Bd. 3 (hg. I. Korotin) 2016, 96. MM Amann, Reinold, * 1954 Feldkirch/Vorarlberg; Matura, später als Lehrer tätig, daneben freier Fotograf (u. a. für ORF), Mitgl. der Berufsvereinigung bildender Künstler Vorarlbergs, zuletzt pensioniert, lebt in Röns; publizierte mehrere Bildbde. (u. a. über Vorarlberg) mit z. T. lyr. Texten. – Pädagoge, Fotograf. Schriften: Ansichten einer Königin. Orgelbilder (Bildbd.) [2003]; Du Ländle, meine teure Heimat. Ein Vorarlberger Bilderbuch mit Märchen, Zahlen und Gedichten (Bildbd.) [2004]; Alter Rhein (Bildbd., mit G. Ladstätter) [2012]; Walgau und Walsertal. Auf Fannis Spuren. Eine kulinarische Entdeckungsreise (Bildbd.) [2013]; Die aus der Reihe tanzen. Eine menschliche Entdeckungsreise (Bildbd.) [2018]. MM Amantius (Pelten), Bartholomaeus, * 1505 Landsberg/Obb., † vor dem 22.7.1556 Lauingen; A.s Vater gehörte dem Patriziat an, Schulbesuch in Tirol, Stud. in Wittenberg (immatrik. im Mai 1523), Privatlehrer in Innsbruck u. Hall, am 31.5.1530 in Innsbruck zum Dichter gekrönt, von Oktober 1530 122
Amantius bis Ostern 1535 o. Prof. für Rhetorik in Ingolstadt, 1533 mit Peter → Apian (ErgBd. I) Studienreise nach Italien, Dr. beider Rechte in Ferrara am 26.10.1534, in Tübingen (immatrik. am 10.5.1535) bis 1541 Prof. iur., in Greifswald bis 1544 in derselben Funktion, dort am 18.10.1541 zum Rektor gewählt, Rat des pommerschen Herzogs, 1545–48 Advokat in Nürnberg, 1548 Stiftsherr in Feuchtwangen u. Ernennung zum Rat des Pfalzgrafen Ottheinrich, um 1554 Umzug nach Lauingen. – Nlat. Dichter, Jurist. Schriften: In folia populi partis insignium claris: ac doctissimi iuvenis Ioannis Gulielmi a Loubemberg, ex quibus vir spectatae eruditionis P. Apianus usum horarum cognoscere docuit [...] tumultuarium carmen (in: P. Apianus, Folium populi. Instrumentum hoc [...] per radios solis toto orbe horas communes ostendit [...]. Jn disem newen Jnstrument/ das die form unnd gestalt hat eines blats/ werden durch den Sonnen scheyn/ in der gantzen welt gefunden die gemaine stunden des Tages [...]) 1533, A2v; Phyllirius quicquid Chiron, Epidaurius, atque / Praesagus Paean novit, et Hippocrates [...] (Begleitged.) (in: J. Agricola, Scholia copiosa in therapeuticam methodum, id est, absolutissimam Claudij Galeni Pergameni curandi artem. [...] Cum praeliminari epistola Des. Erasmi Rotero.) 1534, A3r-v; Inscriptiones sacrosanctae vetustatis non illae quidem Romanae, sed totius fere orbis summo studio ac maximis impensis terra marique conquisitae feliciter incipiunt. Magnifico viro domino Raymundo Fuggero invictissimorum caesaris Caroli Quinti ac Ferdinandi Romanorum regis a consiliis, bonarum literarum mecaenati incomparabili Petrus Apianus mathematicus Ingolstadiensis et Barptholomeus Amantius poeta ded., 1534 (mit Vorrede von Ph. Melanchthon, diese wieder in: MBW T 6, Nr. 1396); Epitaphium Eberhardi primi ducis Vuirtembergesis [!] (in: J. Camerarius, Oratio funebris [...] de illustrissimo principe Eberhardo duce Vuirtembergensi, etc. Tubingae an. M. D. XXXVII. prid. Id. Iunij. Adiecta sunt aliquot epitaphia composita de eodem), 1537, E2r-v; Positiones illas subsequentes / Barptholomeus Amantius iuris utriusq. doctor, et vates caesareus, legumq. sacrarum in Gripswaldensi universitate professor ordinarius, deo volente, in communem studiosorum utilitatem, et scholae publicae honorem, pro viribus suis defendere, et tueri conabitur [...]. Postridie Galli [= 19. Okt.], 1542 (64 Thesen; Einblattdr.); Psalmus septimus In te domine speravi. In versus elegiacos 123
Amantius Latinos, atque demum in rhytmos Germanicos redactus [...]. Psalmus item 36. Noli aemulari malos. Versu a Joanne Stigelio factus, et Amantio in suis afflictionibus pro consolatione missus et nuncupatus, qui quidem et in numeros vulgares est ab ipso Amantio traductus. Natalitium item pro Ludovico illustrissimi Wirtenbergensium principis Christophori etc. filio, 53. anno, in natali die Christi [...] Stuggardiae feliciter nato. Eodem Amantio autore, o. O. 1555; Flores celebriorum sententiarum Graecarum ac Latinarum, definitionum, item virtutum et vitiorum, omnium exemplorum, proverbiorum, apophthegmatum, apologorum, similium et dissimilium, simulque graviter dictorum ac factorum, tam ex veteri, quam novo testamento, eorumque interpretibus: nempe sacratissimis ecclesiasticis doctoribus, porro et philosophis, poetis, oratoribus, ac historicis, tum christianis, tum gentilibus, tam vetustioribus, quam recentioribus, probatis tamen et longe doctissimis autoribus, plus quam viginti quatuor annis, summa fide, studio, sedulitate, ad communem studiosae iuventutis utilitatem passim selecti, simulque demum in ordinem alphabeticum quam exactissime redacti, hg. J. Gemelius [Widmungsvorrede mit Vita A.’], 1556 (spätere Ausg. u. d. T.: Polyanthea, vgl. den Eintrag 1567); Epitaphium Bartholomaei Amantii Landsbergensis, Bavari, iuris utriusque doctoris, ac vatis caesarei: quod ipse vivens sibi composuit / Symbolum Amantii (in: ebd.), 1556, α6v; Polyanthea. Hoc est, opus suavissimis floribus celebriorum sententiarum tam Graecarum quam Latinarum, exornatum, quos ex innumeris fere cum sacris tum prophanis, ijsque doctissimis authoribus et vetustioribus et recentioribus summa fide collegere ad communem studiosae iuventutis utilitatem eruditissimi viri, Dominicus Nanus Mirabellius, atque Bartholomaeus Amantius LL. doctor. Quid hoc in opere nunc praestitum, et quo consilio hi authores coniunctim nunc edantur: quantumque haec editio alias hactenus editiones omnes superet, ex proxima insequenti epistola cognosces [...], hg. M. Cholinus), 1567 (zahlr. weitere Ausg., zuletzt: Novissima Polyanthea [...], hg. J. Lang, 1663). Übersetzungen: Dio Chrysostomus, Dionis libelli duo. Unus contra tyrannidem, alter de gloria, de Graeco in Latinum sermonem conversi et editi, una cum Graecis scriptis, 1545 (21556, erweitert um: G. G. Pontano, De principe [...]); G. Savonarola, Kurtzliche/ doch grundtliche außlegung deß heiligen Vatter unsers. Erstlich durch den tewren 124
Amber unnd recht gottsgelerten Mann/ Hieronymum Savonarolam von Ferrar gebürtig/ Predigers Orden zu Florentz/ unnd daselbst etwan gewesnen Apostel des warhafftigen wort Gottes seligklich in Latein gestellet/ nun aber zu nutz und gutem/ denen/ so lateinischer sprach unverstendig seindt/ durch Bartolomeum Amantium/ beyder rechten Doctorem unnd keyserlichen Poeten etc. auffs einfeltigest in das Teutsch gebracht und zogen, 1556 (21561). Ausgaben: Lectori benevolo. Clarissimo viro domino Conrado Peutingero (Dedikation aus den ›Inscriptiones‹ von 1534) (in: C. Peutinger, Sermones convivales de mirandis Germaniae antiquitatibus [...], hg. G. W. Zapf), 1789, *8r–**1r; Abbreviationes vetustorum monumentorum in ordinem alphabeticum digestae – Verzeichnis der im MA gebräuchlichen Abkürzungen (Nachw. J. Müller) 1968 (Teilnachdr. aus den ‹Inscriptiones› von 1534); Positiones illas subsequentes [Greifswalder Thesenbl. von 1542] (in: Die Einblattdrucke der Universitätsbibl. Erlangen-Nürnberg, bearb. C. HofmannRandall) 2003, 529, Nr. E 8. Nachlaß: Scholien zu Briefen Ciceros: ÖNB Wien; vgl. auch Kalliope Verbundkat. (online). Bibliographien: VD 16; VD 17. – Index Aureliensis, Bd. 1, 21965, 463; Die dt. Lit. (s. Lit.), 2001, 422–425 (unvollständig). Literatur: Zedler 1 (1732) 1646; G. A. Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lex., Tl. 1, 1755, 29; Tl. 5, 1802, 28–31; Adelung 1 (1784) 686; A. M. Kobolt, Baier. Gelehrten-Lex., 1795, 34 f.; ders., Ergänzungen u. Berichtigungen [...], 1824, 313; Bosls bayer. Biogr. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten (hg. K. Bosl) 1983, 17; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 2, Lfg. 6–10, 2001, 420–433, Nr. 168 (B. Coppel); Biogr. Lex. der Ludwig-Maximilians-Univ. München (hg. L. Boehm u. a.) Tl. 1, 1998, 10; Große Bayer. Biogr. Enzyklopädie (hg. H.-M. Körner u. B. Jahn) Bd. 1, 2005, 40; Flood, Poets laureate, Bd. 1, 2006, 59–61. – J. Camerarius, Epistolarum familiarum libri VI [...] (hg. J. u. P. Camerarius) 1583, 167–169 (drei Briefe an A.); B. Bilovius, Horti poetarum Germanicorum III, 1596, B5r; A. Balthasar, Programma quo [...] ad [...] Emanuelis Christophori ab Essen [...] disputationem inauguralem [...] invitat eaque occasione in recensendis vitis jure consultorum Gryphiswaldensium pergit, 1745, IV f., Nr. 1; C. F. Schnurrer, Erläuterungen der Würtembergischen Kirchen- Reformations- u. 125
Amelung Gelehrten-Gesch., 1798, 349–353; J. G. L. Kosegarten, Gesch. der Univ. Greifswald mit urkundl. Beilagen, Tl. 1, 1857 (Nachdr. 1986), 192, 196; C. Prantl, Gesch. der Ludwig-Maximilians-Univ. in Ingolstadt, Landshut, München, 1872, Bd. 1, 210–212; Bd. 2, 489, Nr. 38; Urkunden zur Gesch. der Univ. Tübingen aus den Jahren 1476 bis 1550 [hg. R. Roth], 1877, 171; G. Rückert, Lauinger Urkunden aus der Zeit nach 1500 (in: Jb. des hist. Ver. Dillingen an der Donau 19) 1906, 19–85, hier 48, Nr. 774 (A.s Testament, Feuchtwangen 16.6.1549); H. Jordan, Reformation u. gelehrte Bildung in der Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth. Eine Vorgesch. der Univ. Erlangen, Tl. 1, 1917, 260–262, 290–297; K. Schottenloher, Die Widmungsvorrede im Buch des 16. Jh., 1953, Reg.; K. F. v. Frank, Standeserhebungen u. Gnadenakte für das Dt. Reich u. die Öst. Erblande bis 1806 [...], Bd. 1, Schloss Senftenegg/NÖ 1967, 19; Die Univ. Ingolstadt im 15. u. 16. Jh. Texte u. Regesten (bearb. A. Seifert) 1973, 136 f., 142; N. Hofmann, Die Artistenfak. an der Univ. Tübingen 1534–1601, 1982, 9, 22; Biogr. Repertorium der Juristen im Alten Reich 16.–18. Jh. (hg. F. Ranieri) Tl. A, 1989, 107 f., Nr. 609; G. Ludwig, ~ (1505–1555). Ein gelehrter Jurist des 16. Jh. (in: Jb. des hist. Ver. Dillingen an der Donau 103), 2002, 127–135; A. Schirrmeister, Triumph des Dichters. Gekrönte Intellektuelle im 16. Jh., 2003, Reg.; O. Bernhardt, Gestalt u. Gesch. Savonarolas in der dt.sprachigen Lit. von der Frühen Neuzeit bis zur Ggw., 2016, 67 f. RBS Amber → Bionda, Alisha. Amelung, Arthur (Heinrich Julius), * 15.7.1840 Fellin/Viljandi (Gouvernement Livland), † 6.4. 1874 Montreux/Kt. Waadt; Sohn eines Glasfabrikanten u. Bruder des Schriftst. Friedrich → A., 1850–56 Hörschelmannsche Erziehungsanstalt in Werro, 1856–61 Schmidtsche Anstalt in Fellin, 1861 Maturitätsexamen am Gymnasium in Dorpat/Tartu, studierte 1862/63 Chemie in Dorpat, 1863–68 German. Philol. in Berlin (u. a. bei Karl → Müllenhoff), Verzicht auf die Leitung der Glasfabrik seines Vaters zugunsten einer wiss. Laufbahn, 1868 Promotion in Halle/Saale, 1868/69 Aufenthalt in St. Petersburg, 1869/70 in Catharina bei Dorpat, 1871/72 Doz. am Lehrstuhl für Dt. Sprache u. Vergleichende Sprachwiss. der Univ. Dorpat, 1873 Habil. in Breslau, 1873/74 Privatdoz. für 126
Amerstorfer Dt. Sprache u. Lit. an der Univ. Breslau, 1874 Kuraufenthalt in Montreux wegen Schwindsucht, 1874 a. o. Prof. für Dt. Sprache u. Lit. an der Univ. Freiburg/Br.; beschäftigte sich vor allem mit Allg. Sprachwiss. u. Heldensagen; Veröff. u. a. in: ZfdPh, ZfdA, «Baltische Mschr.» u. «Zs. für vergleichende Sprachforschung». – Germanist. Schriften: Prolegomena ad Ortnidum, carmen theodiscum seculi XIII. (Diss.) 1868 (ungedr.); Studien zur vergleichenden Metrik. Im Fach Vergleichende Sprachkunde, Dorpat 1871 (auch u. d. T.: Beiträge zur deutschen Metrik. In: ZfdPh 3, 1871, 253–305); Die Bildung der Tempusstämme durch Vocalsteigerung im Deutschen. Eine sprachgeschichtliche Untersuchung, 1871; Über das Verhältnis der Philologie zu den übrigen historischen Wissenschaften (Antrittsvorlesung) Dorpat 1871; Die Grundzüge der mittelhochdeutschen Metrik, 1871. Herausgaben: Ortnit und die Wolfdietriche. Nach Muellenhoffs Vorarbeiten (mit O. Jaenicke) 2 Bde., 1871–73 (Nachdr. 1968). Nachlaß: Wiss. Bibl. der Univ. Tartu; Staatl. Arch. der Republik Estland, Tartu. Literatur: IG 1 (2003) 34. – E. Kolbing, ~ (in: Germania 19) 1874, 244–247; E. Martin, ~ (in: ZfdPh 6) 1875, 99–102; R. Tasa, Über ~s sprachwiss. Tätigkeit, Tallinn 1962. BJ Amerstorfer, Michael, * 1.8.1949 Innsbruck; 1969 Matura, ab 1970 in Wien ansässig, Veröff. ab 1971, ab 1975 freie Mitarb. beim ORF, 1979–81 Hg. von «Studio. Zs. für Texte, Grafik & Annoncen» (Innsbruck), 1984–86 Mithg. u. Red. von «INN. Zs. für Lit.» (Innsbruck), lebt seit 1987 in Großbritannien, seit 1992 in Canterbury (Kent), dort bis 1995 Stud. der Germanistik u. Komparatistik, 1998 «Postgraduate Certificate of Education» an der Univ. Greenwich (London), lehrt ab 2012 dt. Lit. in Canterbury; erhielt u. a. den Kulturpreis der Stadt Innsbruck (1984); publizierte u. a. Kriminalrom., Erz., Ged., Dramen, Radiobeitr., Fernseh- u. Hörsp., zudem Übers. aus dem Engl.; Veröff. u. a. in «Wiener Ztg.», «INN. Zs. für Lit.», «Das Fenster» (Innsbruck) u. LuK (Salzburg). – Schriftst., Übersetzer. Schriften: Schwester Martha verzichtet auf ihr Glück (Drehb., nach J. Kirschbichler) 1974; Lebensbilder Adalbert Stifters (Drehb.) 1976; Besuch 127
Ames mich im Mondschein (Drama) 1981; ASTINS (Radiosendung) 1992; I RITMI CHIOGIOTTI (Radiosendung) 1994; Bien – Bienvenue (Radiosendung) 1995; Auf der Insel Spitzbergen (Radioerz.) 1996; Hausmusik (Radiosendung) 1997; Lehrgeld (Kriminalrom.) [Canterbury, Kent] 2007; Besuch (Erz.) 2008; Nachtruhe (Kriminalrom.) 2009; Der Hypochonder (Dramenbearb., nach Molière) [Canterbury, Kent] 2011. Übersetzungen: K. G. Knight, Johann Michael Moscherosch. Satiriker und Moralist des siebzehnten Jahrhunderts, 2000. Nachlaß: ÖNB Wien (Briefwechsel). Literatur: W. Pfaundler, Lit. der Ggw. in Tirol 12: ~, Lisa Mayer, Gert Müller (in: Das Fenster 11) 1977, 2072–2078; G. Ruiss, J. A. Vyoral, Lit. Leben in Öst. Hdb. 1988, 1988, 374; R. Frischenschlager, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 142 f.; Lit. Tirol Lex. (hg. Brenner-Arch. der Univ. Innsbruck) o. J., https://literaturtirol.at/lexikon. MM Amerstorfer, Siegfried Norbert, * 30.12.1920 Innsbruck, † 10.12.2001 ebd.; Sohn eines Kaufmanns u. Neffe des Schriftst. Richard → Billinger, war nach dem Besuch der Handelsschule in Innsbruck als Kalkulant in einer Innsbrucker Druckerei tätig, ab 1940 Teilnahme am 2. Weltkrieg, 1945–49 Kriegsgefangenschaft in Slowenien, arbeitete ab 1950 als Graphiker, Fotograf u. Modedesigner in Tirol, studierte Malerei bei Toni Kirchmayr u. Ewald Haller, erste Ausstellung 1969 im «Zentrum 107» in Innsbruck, unternahm zahlr. Reisen (Asien, Lateinamerika), Ausstellungen im In- u. Ausland; verfaßte Ged. u. Aphorismen; Vorstand der Künstlervereinigung «Turmbund» u. Konsulent der Merkur-Galerie in Innsbruck; Titel Prof. (1980). – Graphiker, Lyriker, Maler. Schriften: Seitenhiebe (Ged.) 31987; Karambolagen (Ged.) 21989; Attacken (Ged.) 1989 (alle im Eigenverlag). Literatur: H. Reichart, ~. Maler des Lichts, 1992; S. Arnold, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 143; Lex. Lit. in Tirol (Brenner-Arch. Innsbruck, online). BJ Ames, Konstantin, * 17.11.1979 Völklingen; Abitur am Techn.-Wiss. Gymnasium in Dillingen/ Saar, studierte Kommunikations- u. Medienwiss., Philos., Allg. u. Vergleichende Lit.wiss. sowie 128
Amling Neuere dt. Lit. an den Univ. Greifswald u. Leipzig, Ausbildung am Dt. Lit.inst., Magisterarbeit über die Kooperation zw. dem Lit.inst. «Johannes R. Becher» u. dem Mitteldt. Verlag; auch als Übers. tätig, veröffentlicht Lit.kritiken, u. a. für literaturkritik.de u. die «Saarbrücker Ztg.»; lebt in Berlin. – Förderpreis zum Mörike-Preis der Stadt Fellbach (2012), Stipendiat der Stiftung Rhld.-Pfalz für Kultur im Künstlerhaus Edenkoben (2012), Lit.-Arbeitsstipendium des Berliner Senats (2013), Alfred-Döblin-Stipendium der Akad. der Künste (2014), Künstlerstipendium im Dt. Studienzentrum in Venedig (2015), Lyrikpreis Meran (2016). – Lyriker, Übersetzer. Schriften: Alsohäute (Ged.) 2010; sTiL.e(ins) Art und Weltwaisen (Ged.) 2012; [UEBERKUERZEN] (Ged.) 2015; sTiL.e(zwi) Schenspiele. Poesien, 2016; sTiL.e(dir) Sämtliche Landschaften, Welt (Ged.) 2018. Übersetzungen: C. Hales, 08/15-Hegemonien, 2017. BJ Amling, Christian, * 23.5.1953 Frankfurt/M., † 17.2.2019 ebd.; lebte ab 1955 in Quedlinburg, dort Abitur, 1974–79 Stud. der theoret. Physik in Dresden, danach bis 1983 als Physiker tätig, anschließend Mitbetreiber einer Keramikwerkstatt in Quedlinburg, Mitgl. des «Neuen Forum» u. 1990 dessen Vertreter am «Runden Tisch», war ab 1993 Mitgl. des Quedlinburger Stadtrats u. dort ab 2014 Vorsitzender der Fraktion «Bürgerforum Quedlinburg», ab 1994 auch Aufsichtsrat der Stadtwerke Quedlinburg, daneben Galerist; verfaßte vor allem Science-Fiction- u. Kriminalromane, daneben auch Erz. u. Sachbücher; Veröff. u. a. in «Unser Harz» (Bad Harzburg). – Physiker, Politiker, Schriftsteller. Schriften: Quitilinga History Land (Kriminalrom.) 2005; Odins Fluch. Ein neuer Fall für Irenäus Moll (Kriminalrom., Illustr. v. J. Müller) 2006; Die Superfrucht (Kriminalrom., Illustr. v. dems.) 2007; Der Koffer der Pandora (Kriminalrom., Illustr. v. dems.) 2008; Das Geheimnis der minoischen Dame (Kriminalrom., Illustr. v. dems.) 2009; BergERZ. Die Rache der Ariadne (Kriminalrom., Illustr. v. dems.) 2010; Der hunnische Tyrann (Kriminalrom., Illustr. v. dems.) 2011; Wie kamen das Licht und die Kraft nach Quedlinburg (Bildbd.) 2011; Der Harz (Sachbuch) 2012; Der Hexentrunk (Kriminalrom., Illustr. v. dems.) 2012; 129
Ammar Die Höhlenfrau (Kriminalrom.) 2013; Das Steinkistengrab (Kriminalrom.) 2014; Das schwarze Pferd (Kriminalrom.) [2015]; Der schwarze Prinz (Kriminalrom., Illustr. v. dems.) [2016]; Bonnie und Claus (Kriminalrom.) 2017; Leon und Ma-at. Der Kontakt (Fantasyrom.) 2018. MM Ammar, Angelica, * 22.4.1972 München; Tochter eines Unternehmers, wuchs in München auf, lebte dann in Ghana, studierte Romanistik u. Ethnologie in München, Madrid u. Paris, Mitarb. des ZDF-Korrespondentenbüros in Paris, dann freie Schriftst. u. Übers., Lebensgefährtin des span. Schriftst. Javier Salinas (* 1972); lebt seit 2007 in Barcelona; schuf zahlr. Übers. aus dem Span., Engl. u. Frz., u. a. von Sergio Pitol (1933–2018), Mario Vargas Llosa (* 1936), Gioconda Belli (* 1948) u. Guillermo Martínez (* 1962); publizierte zudem Erz. u. Romane. – u. a. Stipendium des Dt. Lit.fonds (2010), Internat. Lit.preis Haus der Kulturen der Welt (2019). – Übers., Erzählerin. Schriften: Tolmedo (Rom.) 2006; Die Zeit der grünen Mandeln (Rom.) 2010. Übersetzungen: A. Martín, Schnecken mit Kaninchen, 2002; A. P. Reverte, Königin des Südens, 2003; E. Tusquets, Abschied von Don Juan, 2003; G. Belli, Ich bin Sehnsucht, verkleidet als Frau (mit D. Ploetz) 2003; Maitena, Superadas, 2003; A. Ibañez, Die verlorene Geschichte, 2004; P. Anderson, Hungersbräute (mit M. Müller, S. Kleemann) 2005; S. Pitol, Mephistowalzer, 2005; A. Méndez, Die blinden Sonnenblumen, 2005; Guillermo Martínez, Die Pythagoras-Morde, 2005; F. Hernández, Die Frau, die mir gleicht. Gesammelte Erzählungen (mit A. Botond, S. Giersberg) 2006; C. Laforet, Die Insel und die Dämonen, 2006; S. Pitol, Die göttliche Schnepfe, 2006; M. Vargas Llosa, Victor Hugo und die Versuchung des Unmöglichen, 2006; S. Roncagliolo, Vorsicht, 2006; J. Edwards, Persona non grata (mit S. Giersberg 2006; S. Roncagliolo, Roter April, 2008; B. Marsé, Der Tag, an dem Gabriel Nin den Hund seiner Tochter im Swimmingpool ertränken wollte, 2008; G. Martínez, Der langsame Tod der Luciana B., 2008; G. Belli, Feuer bin ich in der Ferne, 2008; E. Galeano, Die offenen Adern Lateinamerikas, 2009; M. Vargas Llosa, Die Welt des Juan Carlos Onetti, 2009; G. Martínez, Roderers Eröffnung, 2009; H. Quiroga, Die Wildnis des Lebens. Gesammelte Erzählungen, 2010; G. Martínez, Gewaltige Hölle, 2010; L. Alcoba, Das Kaninchenhaus, 2010; S. Schweblin, Die Wahrheit über die 130
Ammon Zukunft, 2010; M. Vargas Llosa, Der Traum des Kelten, 2011; S. Berman, Die Frau, die ins Innerste der Welt tauchte, 2011; C. Guelfenbein, Nackt schwimmen, 2012; A. Espinosa, Marcos und der Zauber des Augenblicks, 2013; S. Pitol, Drosseln begraben. Die schönsten Erzählungen, 2013; G. Belli, Davor, die Jugend, 2013; O. Alarcón, Königin und Kojoten, 2014; A. Mendez, Die blinden Sonnenblumen, 2014; G. Belli, Die Frau, die ich bin (Bearb. L. Kliche) 2014; P. de la Cruz, Das Ungeheuer von Calomel, 2014; C. González, G. Suzán, Was in der Kiste steckt, 2015; J. Galán, Mein dunkles Herz, 2017; C. Guelfenbein, Stumme Herzen, 2017; R. Indiana, Tentakel, 2018; F. Melchor, Saison der Wirbelstürme, 2019. Herausgaben: ‹La Francophonie›. Die übersetzte Wirklichkeit. Stimmen aus dem Maghreb, aus Ländern südlich der Sahara, aus Madagaskar, Mauritius, Réunion & aus der Karibik, 2003 (Die Horen 209); G. Urban, Wie alles so war. 1917–2017, 2017. Nachlaß: DLA Marbach (Briefwechsel). Literatur: Lit.portal Bayern (hg. BSB München) o. J., www.literaturportal-bayern.de/; Lit.port (hg. Lit. Colloquium Berlin, Brandenburg. Lit.landschaft) 2019, www.literaturport.de/. MM Ammon, Hieronymus, * 1591 Nürnberg, † 1659 Nürnberg; Sohn des Gastwirts Conrad A., Jurastud. in Altdorf (immatrik. am 20.4.1608, wieder am 20.8.1610) u. Jena (Sommer 1614); nach Nürnberg zurückgekehrt, wurde A. Kanzleiregistrator u. Notar der Stadt; A. war zweimal verheiratet (erste Ehe am 21.2.1621 mit Ursula Buckel, zweite mit der Pfarrerstochter Maria Magdalena Schwebel). – Nlat. Dichter, Jurist, Kanzleiregistrator, Notar. Schriften (die sehr zahlr. Beitr. zu Werken anderer u. zu Sammelschr. in Ausw.): Psalmus CXXVII. jambico dimetro redditus, et in nobilis, clarissimi, excellentissimique viri dn. Christophori Held, J. U. D. et amplissimi senatus Norimberg. consiliarii prudentissimi nuptiis secundis, quas cum lectissima pudicissimaque virgine Susanna, nobilis, clarissimi, excellentissimi, consultissimique viri, Christophori Herdessiani, J. U. D. et amplissimi senatus Noribergensis a consiiis, p. m. filia, XII. K. D. Decembr. anno M. DCIX. ampliter celebravit, exhibitus honoris et reverentiae ergo, o. J. (1609; Einblattdr.); Disputatio de privatis delictis [...] facultate iuridica adprobante in celeberrima Noricorum academia [...] Prid. Non. Martii [= 6. März], J. Albinus (Präs.), H. A. (Resp.), 1612; Ad politißimum 131
Ammon dn. respondentem amicum meum (Begleitged.) (in: Diatribarum domesticarum decas III. [...] in academia Salana, J. Schroeter [Präs.], J. P. Haffner [Resp.]) 1614, ohne Pag.; Hoeflichi, decus Aonidum, quem Laurus obumbrat [...] (Begleitged.) (in: C. Höflich, Progymnasmatum nomicorum centuria [...] in Salana, ICtorum ordine [...]), 1615 )(4v; Subsequentes juris controversi quaestiones, consensu ordinis JCtorum in acad. Altorphina [...] publicae disquisitioni subjiciet [...], J. G. Frauenburger (Präs.), H. A. (Resp.), Febr., 1618; Chronostichon annum, mensem et diem nuptiarum complectens (in: Hymenaeus M. Pauli Lautensacii celebratus ad diem 19. Maii anni M D C XVIII. cum virgine lectissima Anna Martha Faberiana exceptus gratulationibus et votis a fautoribus et amicis, honorandis, amandis) 1618, A4r; Legum quarumdam difficiliorum et contrariarum conciliationis specimen, 1619; Epigramma in nuptias, clarissimi viri dn. Georgii Richteri J. U. D. amici atque fautoris sui magni, celebrandas Norimbergae X. Maij anno 1619 (in: Epithalamia in nuptias cl. v. Georgii Richteri JC. et advocati Norici, et lectissimae matronae Susannae viri spectatissimi Matthiae Schureri p. m. viduae, celebratas Noribergae X. Maij, scripta ab amicis) 1619, C2v; Helfrichius quando sibi foedere junget amoris [...] (Epithalamium) (in: Ornatissimo praestantissimoque viro-juveni, Georgio Christophori Helfreich festivissimo dn. sponso, [...] nuptias, quas cum lectißima patricij generis virgine Elena [...] Grundherrn [...] Non. April. [...] celebravit, foelices precantur amici) 1619, B1v–B2r; Magnifico atque nobilissimo viro, dn. Johanni-Christophoro Oelhafen a Schölnbach/ JC. celeberrimo, illustr. ducibus Saxon. reipubl. Noricae, et aliis statibus Rom. Imperii a consiliis, nec non sacri Lateranensis Palatii comiti, dn. suo gratioso (Epithalamium) (in: Epithalamia magnif. [...] dn. Joh: Christophori Ölhafii, JC. cl. [...] etc. et, matronae nobiliss[im]ae dn.ae Catharinae Imhofiae viduae, nubtiis secundis auspicatissimis consecrata ab amicis. Celebrabantur IX. Kal. Mart., 1620, C4r, Nr. 13; Dialogismus. Viduus. Defuncta [...] (Epicedium) (in: Epicedia, in funus omni virtutum ac pietatis dote, nobilitatae matronae, Reginae Camerariae quae [...] christianissime decessit, aetat. 43. Ad nobilem [...] dn. Joachimum Camerarium [...] viduum ab amici et clientibus missa) 1622, B2r-v; Teutonicis quae sunt, Emblemata scripta libello, Metris [...] (Epigramm) (in: J. Mannich, Sacra emblemata LXXVI in quibus summa unius cuiusque evangelii rotunde ad132
Ammon umbratur das ist Sechsundsibentzig geistliche Figürlein [...]) 1625, )( )(4r; Ad defuncti filium doctorem (lat. Epicedium u. dt. Chronogramm) (in: Carmina funebria in beatum ex hac vita discessum optimi ac integerrimi viri, dn. Joh. Bapt. Fabricii, civis et arithmetici Norimbergensis meritissimi laudatissimique [...] singularis affectus testandi gratia a benevolis et consanguineis facta [...]) 1626, 20; Suspiria tremebunda, pro conservatione patriae, ad deum effusa, et strenae loco, patribus patriae, per chronopegmata, humiliter oblata ab Hieronymo Ammon registratore Norico, 1637; Chronosticha uber die sonn: und feyertägliche Evangelia/ auß Herrn M. Cornelii Marci, etc. gehaltenen GewissensPredigten/ etc. zu Gottes Ehr/ deß Nechsten Lehr/ der Jugend zu nutz/ dem Teuffel zu trutz/ wolmeynent verfertigt (mit Vorrede von C. Marci) 1637; Der Röm: Kay: auch zu Ungern und Böheim Kön: May: Salva Guardia. Wir Ferdinand der Dritte/ [...] entbieten allen und jeden/ unsern [...] Kriegsleuten [...] zu vernemen: Daß wir auß bewegenden Ursachen, unser [...] Stadt Nürnberg/ [...] in unsern keyserl: Schutz und Schirm an- und auffgenommen, auch von aller EinlosierEinquartierung/ Durchzüg und MusterPlätzen [...] gäntzlichen und allerdings eximirt und befreyet. [...] Daß diese Copia mit dem rechten/ waaren/ an Schrifft/ keys. Hand Subscription und Secret gantz unverdächtigem Original allerdings übereinstimme/ bezeug ich Endsbenannter hiermit/ ex officio rogatus et requisitus. Geschehen in Nürnberg 22 May 1637. Hieronymus Ammon Norimb. imp. auth. notarius pub. legalis, et reip. patr. registrator, 1637 (Einblattdr.); Deliciae domesticae, ultimis atque miserandis hisce temporibus, solatij causa, labore collectae, dolore confectae, 1638; Cur gemimus subitum Füreri funus adempti? [...] (Epicedium) (in: G. P. Harsdörffer, Memoria viri prosapia, virtute atque eruditione nobilissimi, Christophori Füreri ab Haymendorf et Wolckersdorf, etc. junioris, dicasterij Norici assessoris, etc. [...]. Cum auctario aliorum) 1639, 49; Viretum sive variorum schediorum centuria, 1640; Vireti sive variorum schediorum, centuria II., 1641; Schediorum sive vireti centuria tertia, 1641; Musice, vel tyro, cantusve insignis amator [...] (lat. Begleitged. mit dt. Chronogramm) (in: J. A. Herbst, Musica practica sive instructio pro symphoniacis [...]) 1642, )(4r; Nasci, denasci; lex est communis: et hoc est [...] (Epicedium) (in: T. Nuding, Davidica et christiana aeris et coeli mutatio [...]. Auß dem 73 Psalm: ver. 133
Ammon 23. 24. 25. 26. [...] uber dem seelig und christlichen Ableiben/ der [...] Frawen Philippinen/ gebornen Haugin/ deß [...] Herrn Johann Wolffgang Hillers/ [...] gewesenen HaußEhr [...]) 1642, E4v, Nr. 14; Praeclari autumni facies hic musici in aere [...] (zweizeilige Subscriptio auf dem Porträt des Nürnberger Kapellmeisters Herbst); Musica laetitia est in corde, in mente voluptas [...] (Begleitged.) (in: J. A. Herbst, Musica poetica, sive compendium melopoeticum [...]) 1643, Kupferstich [nicht in allen Ex.] u. A4r, Nr. 5; Imitatio Crameriana sive exercitium pietatis domesticum, 1647 (Emblembuch nach Daniel Cramers ‹Emblemata sacra›, 1622); Corona aurea, quam inclutae reipubl. Norimb. magnificis dominis septemviris nec non eorundem insignibus gentilitiis humillime offert et consecrat, 1647; Juris et artis apex Richterus morte peremptus [...] (Epicedium) (in: J. M. Dilherr, Langerwartetes Heil des Ertzvatters Jacobs/ und aller glaubiger Christen: Aus dem 1. B. Mos. 49. Cap. 18. v. Bey volckreicher Leichbegängnis des weiland ehrnvesten und hochgelährten Herrn Georg Richters/ beeder Rechten hochberühmten Doctoris [...]) 1651, F3r, Nr. 20; Zu weiteren Inschriften A.s vgl. http://www.virtuelleskupferstichkabinett.de. Ausgabe: Imitatio Crameriana (1649) (Nachdr. hg. S. Mödersheim) Turnhout 1999. Nachlaß: Lat. Gedichte: SBPK Berlin; Einträge in diverse Stammbücher: HAAB Weimar u. HAB Wolfenbüttel; vgl. auch das Repertorium Alborum Amicorum (online). Bibliographie: VD 17 (noch unvollständig). Literatur: Zedler 1 (1732) 1753; Adelung 1 (1784) 746; G. A. Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lex., Tl. 1, 1755, 31; Tl. 5, 1802, 34 f.; M. H. Grieb, Nürnberger Künstlerlex. [...], 2007 (22011) 24; VL 17, Bd. 1 (2019) 174–177. – C. Reich, Tabula exhibens dispositionem et generalem et specialem orationis Ciceron. Pro lege Manilia [...]. Hanc tabulam, orationem ipsam publice integram exprompta memoria recitantibus adolescentibus, Johanni Viatis, Hieronymo Ammon, Georgio Hasslero, Christophoro Marstahlero, Nicolao Dümlero, carissimis suis discipulis dedicat auctor, 1610 (Einblattdr.); Hymenaeus Hieronymo Ammonio, et Ursulae Bucklin, nuptias bono cum deo die XXI. Februarii anno cIɔ Iɔc XXI. Norimbergae celebrantibus, consecratus, 1621; Glückes Zuruff/ mit welchem das andere Eh- und Ehrenfest deß ehrwirdigen und wolgelehrten Herrn Petri Limburgers/ dieser Zeit wolverdienten Pfarrers 134
Amsdorf zu Krafftshof/ mit der erbarn und ehrentugendsamen Frauen Maria Magdalena/ deß erbarn und wolgelehrten Herrn Hieronymi Ammons/ Notarii caes. publ. legalis, und eines wol-edlen [...] Rahts der H. R. R. Stadt Nürnberg wolbestellten Cantzley-Registratoris sel. hinterlassener Wittib/ so begangen wurde den 28. Aprilis/ besungen worden von dessen geneigten Gönnern und Freunden, 1662 (Beiträger S. v. Birken u. a.); G. G. Zeltner, Historia Crypto-Socinismi Altorfinae quondam academiae infesti arcana [...] (hg. G. C. Gebauer) 1729 (21744), 369 f.; M. Praz, Studies in seventeenth-century imagery, Rom 21964 (Nachdr. 1975), 152, 254; S. Mödersheim, ‹Domini Doctrina Coronat›: Die geistl. Emblematik Daniel Cramers (1568–1637), 1994, 102 f., 237 f.; dies., ‹Imitatio Crameriana›. Polyvalenz in der Übernahme von Motiven aus Daniel Cramers ‹Emblemata Sacra› (in: Polyvalenz u. Multifunktionalität der Emblematik [...], hg. W. Harms u. D. Peil, Tl. 2) 2002, 597–613; R. Glatte, Zur Baugesch. der Kirche (in: Die Kirche zu Dresden-LeubnitzNeuostra, hg. Kirchenvorstand der Kirchgemeinde) 2004, 9; R. Jürgensen, Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Gesch. des Pegnes. Blumenordens in Nürnberg (1644–1744) 2006, Register. RBS Amsdorf, Nikolaus von (auch Amsdorff), * 3.12. 1483 Torgau, † 14.5.1565 Eisenach; Sohn des Amtmanns Georg v. A. und dessen Ehefrau Katharina, der Schwester des Augustinereremiten Johannes von → Staupitz; Stud. in Leipzig (immatrik. im Sommer 1500, im Sommer 1502 zum Bakkalaureus promoviert) u. Wittenberg (18.10.1502; als Bakkalaureus in die philos. Fak. rezipiert), dort 1504 Magister artium, 1507 Baccalaureus biblicus, 1508 Sententiarius u. Kanoniker am Wittenberger Allerheiligenstift, 1511 theolog. Lizentiat, 1507–20/21 Prof. für aristotel. Logik (via Scoti), 1513 u. 1522 Rektor der Univ.; 1516 Zuwendung zur Gnadenlehre → Luthers, 1524 Pfarrer u. Superintendent in Magdeburg, 1542 erster evang. Bischof in NaumburgZeitz, Ende 1546 vertrieben, wirkte weiterhin im Dienst der evang. Sache in Weimar, Magdeburg u. ab 1552 in Eisenach; naher Vertrauter Luthers, Hauptvertreter der Gnesiolutheraner. – Theologe, Reformator. Schriften: Widder die lügen prediger des hohen Thumbs zu Magdeburg, 1525; Vermanung [...] an die von Magdeburg/ wider den rotten secten gayst 135
Amsdorf Doc. Ciclops, o. O. 1525 (mehrere Druckvarianten); Auff Ciclops antwort replica, 1525; Grund und ursach auß der Cronicke/ warumb Johannes Huß und Jeronimus von Prag verbrant seyn, o. O. 1525; Grundt und orsake worup Marquardus Schuldorp hefft syner suster dochter thor ehe genamen/ boweret dorch Ern Nicolaum Amßtorp Licentiaten/ und Ern Martinum Luther Doctor yn der hylligen schrifft, o. O. 1526; Ein vormanung an die von Magdeburg/ das sie sich fur falschen Propheten zu hüten wissen, 1527; Das die werck nicht rechtfertigen/ sondern der glaub allein. [...] Widder die Thumprediger zu Magdeburg, o. O. 1528; Auff erfordern der thumprediger zu Magdeburg erbeut sich zu disputirn auff den kunfftigen reichstag zu Regenspurg. Niclas Amsdorff, o. O. o. J. (1528); Unterricht warumb die Thumprediger zu Magdeburg nicht disputirn wollen/ und doch uns offentlich auff der Cantzel geeischet und gefördert haben, 1528 (zwei Drucke); Dem erwerdigen und erbarn herrn Senior und dem gantzen Thum capitel zu Magdeburg meinen lieben feinden und verfolgern, 1528 (zwei Drucke); Den Thumbpredigern zu Magdeburg, o. O. 1528; Das der Pauler monich zu Dessa Johan Mensing ym glauben und uber den wercken ist unsinnig/ tol und thöricht worden, o. O. 1528; Das Melchior Hoffman/ nicht ein wort auff mein Büchlein geantwort hat, o. O. 1528; Das Melchior Hoffman ein falscher Prophet/ und sein leer vom Jüngsten tag unrecht/ falsch und wider Gott ist, o. O. 1528; Ein schöner Sermon/ von dem wort/ zeichen/ und Sacrament, 1531 (21532; zahlr. weitere Ausg. bis 1597; nd.: Ein Sermon van dem worde/ teken unde Sacramente. Geprediget tho Goßlar, 1531); Ursach warumb die beide predicanten/ Er Johan Grawart und Er Heinrich Knyge aus Goslar vertrieben sind, 1531; Conclusiones (in: M. Luther, Propositiones [...] subinde disputatae. Additae sunt quaedam [...], hg. Ph. Melanchthon) 1531, E3v–E4r; Cogitationes [...] de concilio nunquam futuro si per papam liceat, o. O. 1533; Das Johan Hussen lied vom Sacrament recht christlich und aus dem Evangelio genommen sey/ an alle fromme Christen zu Braunswig, o. O. 1533; Disputatio Magdeburgensis, o. O. 1533; Has propositiones defendet Nicolaus Amsdorfius Magdeburgae quando voluerint adversarij, o. O. o. J. (1533); Consilium et ratio epistolae de Erasmo, ad Lutherum, 1534; Ein kurtzer auszog/ aus der Cronica Naucleri/ wie untreulich und verreterlich die Bebste zu Rom mit den römischen Keysern gehandelt 136
Amsdorf haben, 1534 (zwei Drucke; o. O. 1545); Epistolae domini Nicolai Amsdorfii et d. Martini Lutheri, de Erasmo Roterodamo, 1534 (zwei Drucke; wieder im 2. Bd. der lat. Werke Luthers 1546, 1551, 1562); Ein Sendebreff einer erbaren frowen/ van wegen eres gefangenen Parheren/ an den Bischop tho Havelberg/ mit einer klenen vorrede Niclas Ambsdorffs, o. O. 1534; Widder die Widder teuffer und Sacramentirer/ etliche sprüche oder schlussrede, 1535 (zwei Drucke; wieder in: M. Luther, Der ander Teil der Bücher [...], 1557; 1567; 1569; 1588); Warhafftige Historia und geschicht/ wie der Bapst ist der öberste gewurden/ jnn der Christenheit. Aus bewerten Cronicken, 1535; Eyn gesprech zwischen eym Lutherischen und Papisten/ das der römische hoff/ des Teuffels braut/ und das rechte antichristische reich sey/ und nicht die kirche Christi, 1535; Vorkündigung des volkommen Ablas der römischen Bullen/ so Bapst Paulus der dritt itzt im XXXV. Jar hath lassen aussgehen, o. O. o. J. (1535); Eine kleine unterricht auff die Cölnische Zedel mit yhren dreien schiffen, o. O. o. J. (1535); Contra Zwinglianos et Anabaptistas themata, o. O. o. J. (um 1535); D. Nicolai Amsdorfii disputationes sequuntur aliquot (in: M. Luther, Propositiones [...] ab initio negocij Evangelici, ab autore tractatae, usque in hunc diem) 1538 (zwei Drucke), N3r–P2r; Das Bapst/ bischoff/ und Cardinal/ die rechten Ketzer seint aus einer alten Prophetzey durch sie selbst gemacht und von jhn jerlich gesungen und gelesen, o. O. o. J. (um 1540); Ein Getichte darin angezeigt wird/ wie from Hertzog Heinrich von Braunschweig/ und wie böse die Luterischen sein, o. O. o. J. (1541, vier Drucke); Vom Concilio/ darvon den Papisten nu/ gar nahe XXX jar getrewmet hat/ und aber jtzt in jrem schlaffe trewmen wil zu Trident. M. D. XLII. Bedencken reverendis. D. D. Nico. V. A. Bischoffs zu Naumburg etc. (übers. J. Jonas) o. O. 1542; Warhafftige Copey einer Schrifft/ so die ehrwirdigen Herrn Predicanten zu Leiptzig/ an Hertzog Moritzen zu Sachsen gethan etc. Desgleichen eine andere Copeyschrifft/ des hochwirdigen Herrn Nicolai Amßdorff/ von Gott bestetigten Bischoff zur Neumburg/ an den Bischoff zu Merßburg etc., o. O. 1547 (zwei Drucke); Antwort/ Glaub und Bekentnis auff das schöne und liebliche Interim. Niclasen von Amssdorffs des veriagten Bischoffs zur Naumburgk, o. O. 1548 (drei Drucke); Der Prediger der jungen Herrn/ Johans Friderichen Hertzogen zu Sachssen etc. Sönen/ christlich Bedencken auff das 137
Amsdorf Interim, o. O. 1548 (1549, zwei Drucke); Auff die künstliche spöttische und bitterhönische Oration so D. Ziegler zu Leiptzig am Ostermontag widder die bestendigen Lutherischen recitirt hat, 1549; Das die zu Wittenberg im andern teil der bucher Doctoris Martini im buch das diese wort Christi (Das ist mein Leib etc.) noch fest stehen/ mehr denn ein blat vier gantzer Paragraphos vorsetzlich aussgelassen haben wie folget, o. O. 1549; Antwort auff Doct: Pommers scheltwort/ so er auff der Cantzel aussgeschütt hat/ am Sontag nach Udalrici. M. D. XLIX., o. O. 1549 (Mit eim kurtzen Anhang gebessert, 1549); Confessio et apologia pastorum et reliquorum ministrorum ecclesiae Magdeburgensis. Anno 1550. Idibus Aprilis, o. J. (1550, zwei Drucke; dt.: Bekentnis Unterricht und vermanung/ der Pfarrhern und Prediger/ der christlichen Kirchen zu Magdeburgk. Anno 1550. den 13. Aprilis, 1550); Das Doctor Martinus kein Adiaphorist gewesen ist/ und das D. Pfeffinger und das buch on namen jhm/ gewalt und unrecht thut. Nicolaus von Amssdorff/ Exul, 1550; Ein kurtz und klar beweisung aus der heiligen Schrifft/ das der Bapst zu Rom der ware Antichrist sey, o. O. 1550 (zugeschrieben); Einne erinnerung an die Deudschen/ das die einfeltigen jhre Sünde/ so sie diese fünff jar her gethan haben/ erkennen/ und bekennen sollen/ sich bekeren und bessern/ auff das sie selig/ und mit dem hauffen nicht verdampt werden, o. O. o. J. (um 1550); Quod Italia sit barbara terra. Quod Itali sunt barbari populi. Quod papa et cardinales sunt plus barbari quam Scythe et Tartari, o. O. o. J. (um 1550); Deren zu Magdeburgk/ so widder die Adiaphora geschrieben haben/ jhres vorigen schreibens beschlus/ auff der Adiaphoristen beschüldigung unnd lesterung/ die zeit jhrer belagerung/ und jtzt zum teil neulich unter diesen friedshandlungen wider sie ausgangen, o. O. 1551 (zwei Drucke); Ein kurtzer Brieff an alle Christen/ sonderlich an die gelerten, 1551; Das nie nöter gewest ist wider den römischen Antichrist zu schreiben/ unnd predigen/ denn jtzundt zu dieser zeit do die Adiaphoristen mit gewalt in jhrenn schrifften dringen/ das man sich unter den Bapst begeben/ unnd jhn für ein Bischoff und hirten der seelen widerumb erkennen unnd annemen sol, 1551 (zwei Drucke); Ein trost an die zu Magdeburg/ und an alle fromme Christen, 1551; Das itzund die rechte zeit sey/ Christum und sein Wort zu bekennen/ und auff keine andere zu warten sey. Etliche sprüche/ das man den Adiaphoristen nicht trawen noch gleuben sol, o. O. 138
Amsdorf 1551; Das Doctor Pomer und Doctor Maior mit jren Adiaphoristen ergernis unnd zurtrennung angericht/ unnd den Kirchen Christi/ unüberwintlichen schaden gethan haben. Derhalben sie und nicht wir zu Magdeburg vom Teuffel erwegt sein/ wie sie uns schmehen und lestern, o. O. 1551; Vom Bapst und seiner Kirchen/ das sie des Teufels/ und nicht Christi unsers lieben Herrn Kirche sey, o. O. 1551; Etliche sprüche aus Doctoris Martini Lutheri schriften/ darinne er/ als ein Adiaphorist sich mit dem Bapst hat vergleichen wollen, o. O. 1551; Ein kurtzer unterricht auff D. Georgen Maiors Antwort/ das er nit unschüldig sey/ wie er sich tragice rhümet, Basel 1552; Auff Osianders Bekentnis ein Unterricht und zeugnis/ das die Gerechtigkeit der menscheit Christi/ darinnen sie entpfangen und geboren ist/ allen gleubigen Sündern geschanckt und zugerechent wird/ und für jhr Person hie auff Erden nimmermehr gerecht und heilig werden, 1552; Unterschreibung des Herrn Niclas Amsdorffs der sechsischen kirchen Censurn und meinung/ wider Doctor Georg Maiors antichristische lere von guten wercken als zur seligkeit nötig, 1553; Ein gut newe Jar/ den grossen Herrn in dieser Welt geschanckt, 1554 (mehrere Druckvarianten; 1561); Fünff fürnemliche und gewisse Zeichen aus heiliger göttlicher Schrifft/ so kurtz vor dem Jüngsten tag geschehen sollen, 1554 (zwei Drucke); Wie sichs mit des durchleuchtigsten hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Johans Friderich/ des Eldern/ weiland Hertzogen zu Sachssen/ und gebornem Churfürsten/ Landgraven in Düringen/ und Marggraven zu Meissen/ meines gnedigsten Herrn/ christlichem abschied zugetragen hat. Sampt einer Leichpredigt/ uber dem Begrebnis zu Weimar/ Montag nach Letare gethan, anno 1554, 1554; Vier Trostpredigten uber den Leichen des Churfürsten zu Sachsen/ Hertzogen Johans Fridrichen etc. und seiner Gemahel Hertzogin Sibilla/ geborne zu Jülich und Cleve etc. Gethan zu Weimar durch Niclas von Amsdorff etc. und Johan Stoltzen, o. O. 1554; Unterricht und Vermanung auffs newe Jar/ so ich vor zweien jaren den grossen Herrn dieser Welt geschanckt habe, 1555 (1561); Das in der Schrifft ausdrücklich verkündigt ist/ das die römische Kirche vom christlichen glauben abfallen/ Christum und sein Wort verleugnen und verdammen sol, 1555; Schrifft/ von der disputation zu Leiptzig an Georgium Spalatinum. Anno M. D. XIX. (in: M. Luther, Der erste Teil aller Bücher und Schrifften [...], hg. N. v. A.) 139
Amsdorf 1555, 150r–151r (wieder in: M. Luther, Der neundte Teil der Bücher [...], 1557; 1558; 1569; 1590); Venerando Fratri Suo In Domino, Ioanni Stoltzio fideli Christi ministro in aula Vinariensi (Widmungsvorrede) (in: J. Stoltz, Brevis defensio viri dei Martini Lutheri [...]) 1555, A2r-v; Das Justus Menius sein Vocation und Kirche heimlich verlassen/ und von der reinen Lere des Evangelij abgefallen sey, o. O. o. J. (um 1557); Offenntliche Bekentnis der reinen Lere des Evangelij/ und Confutatio der jtzigen Schwermer, [...] Jtem ein Register Jllyrici/ etlicher bittern unwarheiten Menij und anderer, 1558 (zwei Drucke); Das die Propositio (Gute werck sind zur Seligkeit schedlich) ein rechte ware christliche Propositio sey/ durch die heiligen Paulum und Lutherum gelert und geprediget, o. O. 1559; Das D. Pfeffinger seine missethat bösslich und felschlich leugnet/ und gewaltiglich uberzeugt wird/ das er die Kirchen Christi zustört und zurüttet/ und die Schrifft verfelschet und verkert hab, o. O. 1559; Ein Predigt aus den Schrifften Lutheri uber die Propheten gezogen. Das Deudscheland/ wie Jsrael/ Judea/ und Jerusalem/ wird zustört und verwüstet werden/ umb gleicher Sünde willen, 1562; Eine Predigt aus dem Comment/ des heiligen und trewen Dieners Christi Lutheri/ uber das fünfft Capitel Hosee gezogen/ von rechtschaffener und falscher Busse, 1562; Eine vermanung und Gebet/ wider den Bapst und seinen Anhang, o. O. 1562 (zwei Drucke); Horas canonicas jn Klöstern und Stifften singen/ und gebotene Adiaphora halten/ ist eben so wol Abgötterey/ als die schentlichste Opffermesse, 1562; Eine Vermanung an den Rath und die gemein Bürgerschafft zu Magdeburgk, 1563; Wie christlich und treulich Hesshusius in seinem Buch wieder mich/ mit der heiligen Schrifft unnd mir handelt, 1564; Das Johannes Wigandus unbillich meine vermanung an die von Magdeburgk straffet/ und mich schildt/ lestert und liegen heist, 1564; Wider die Synergia Victorini. Nemlich das der Mensch in seiner Bekerung/ kein Synergiam noch modum agendi, habe noch haben kan/ das ist/ allerdings nichts mit wircke in seiner Bekerung/ sondern sey Gottes gnedige wirckung allein, o. O. 1564; Zwo Trost unnd vermanung Schrifft/ ahn die verjagten Christen/ auß dem Bayerlandt. Jtem ein Rathschlag Joannis Brentij, o. O. 1564. Herausgaben und Übersetzungen: M. Luther, Eyne christliche fur betrachtung so man wil bethen 140
Amsdorf das heylige vater unser getzogen auß den predigeten Doctoris Martini Luther [...], übers. N. v. A., o. J. (1519; 1522; um 1523); L. Spengler, Die haubt artickel durch welche gemeyne Christenheyt byßhere verfuret worden ist. Daneben auch grund unnd antzeygen eyns gantzen rechten christlichen weßens, 1522 (o. O. 1523, zwei Drucke); Johann Friedrich I., Eyn christlich Gebet/ darin der Churfürst von Sachsen etc. seine unschuld/ jetziges Kriegs/ vor Gott und aller Welt bekendt/ aus dem siebenden Psalm genommen, o. O. 1546 (mehrere Druckvarianten); Paul III., Bulla des grossen Ablaß/ welchen der Bapst Paulus der Dritte/ zu diesem Zuge und Ausreuttunge der lutherischen Ketzereyen gegeben hat. Mit einer Vorrhede des [...] Herrn N. A. [...], o. O. 1546 (zwei Drucke); M. Luther, Der Prophet Joel durch Doct. Mart. L. [...] gelesen und ausgelegt [...], Vorr. N. v. A., 1553; ders., Etliche Trostschrifften und Predigten [...] für die/ so in Todes/ und ander Not und Anfechtung sind [...], Vorr. N. v. A., 1554 (um 1558; 1559); ders., Der erste Teil aller Bücher und Schrifften [...], Vorr. N. v. A., 1555 (21560; 21564; 31567; 41575; 5 1590; 61615); ders., Der ander Teil aller Bücher und Schrifften [...], Vorr. N. v. A., 1555 (21558; 31563; 4 1572; 51585; 51613); ders., Tomus primus omnium operum [...], Vorr. N. v. A., 1556 (1564; 1579; 1612); ders., Das achtzehend und neunzehend Capitel/ und ein Stück aus dem zwentzigsten S. Johannis von dem Leiden/ Sterben/ und Aufferstehung unsers Herrn Jhesu Christi. Gepredigt und ausgelegt durch Doc. Mart. Luth. anno M. D. XXVIII. und XXIX. Vorhin nie im Druck ausgangen [...], Vorr. N. v. A., 1557; ders., Hauspostill uber die Sontags und der fürnemesten Feste Evangelien/ durch das gantze Jar/ [...] gepredigt [...], Vorr. N. v. A., 1559 (1561; 1562; 1568; um 1570; 1572; 1597); C. Christmann, Kurtzer Jnhalt etlicher fürnemesten Heuptartickeln unser christlichen Religion/ Lehre und Trostsprüche/ Bekentnissen/ Vermanungen und Warnungen/ Gebet und der gleichen/ für die Einfeltigen/ in Reime gefast/ [...], Vorr. N. v. A., o. O. 1563. Ausgaben: Ein Gebet fur die christliche jugend/ unter dem Schmalkaldischem kriege/ gestellet von ehrn Niclas von Amsdorff/ anno 1546 (in: Ein newe Betbüchlin/ des seligen und tewren Man Gottes Doctoris Martini Lutheri/ aus seinen eigen geisttrost und lebendigen worten und Tomis gezogen, hg. A. Otho) 1566, Y2r-v; Sententia [...] de 141
Amsdorf peccato originali (in: M. Flacius Illyricus, Orthodoxa confessio [...] de originali peccato [...]) o. O. 1571, 496–498 (dt. in: M. Flacius Illyricus, Christliche Bekentnus [...] von der Erbsunde, o. O. 1571); Testament und Letzter Wille. Weiland deß ehrwirdigen edlen unnd hochgelerten Herren: Niclas von Ambsdorff/ der H. Schrifft Licentiaten. Darinnen er seinen Schatz allen frommen Christen die es begern/ bescheidet. Zuvor im Druck nie außgangen aber jetzt auß seiner Herrn Ambsdorffs eigner Handschrifft oder Autographo in druck verfertigt, o. O. 1591; Disputatio circularis de missa, A. 1521 (in: Unschuldige Nachrichten von alten und neuen theologischen Sachen [...] auf das Jahr 1706), 1708, 146 f.; Ein Gutachten des N. A. von 1562, einen Streit über die Seligkeit der ungetauft gestorbenen Kinder betreffend (hg. H. Nebelsiek, in: Zs des Ver. für Kirchengesch. der Prov. Sachsen u. des Freistaates Anhalt 27) 1931, 59–63; Ausgewählte Schriften (eingel. u. hg. O. Lerche) 1938 (darunter drei aus der Hs. hg.: Das die guten wergk in doctrina legis nit v. nöten seint [1558], Mein Testament und letzter Wille [1558], Vom freien Willen [1562]); E.-O. Reichert, Amsdorff und das Interim. Erstausgabe seiner Schriften zum Interim mit Kommentar und historischer Einleitung (Diss. Halle/S.) 1955 (komm. Quellenedition mit ausführl. hist. Einl. hg. H.-O. Schneider, 2011); Contra Zwinglianos et Anabaptistas themata (1534) / Wider die Wiedertäufer u. Sakramentierer (1535) (in: Die Schriften der Münsterischen Täufer und ihrer Gegner, hg. R. Stupperich, Tl. 3) 1983, 68–82; Ursache, warum die beiden Prädikanten Johann Grawert und Heinrich Knigge aus Goslar vertrieben sind (1531) (in: Flugschriften vom Bauernkrieg zum Täuferreich [1526–1535], hg. A. Laube, Bd. 1) 1992, 305–313; Wider die Wiedertäufer und Sakramentierer (1535), Tl. II (in: ebd.) 326–331; Tl. I (in: ebd., Bd. 2) 1423–1433; An den Rat u. die Bürgerschaft zu Magdeburg (Magdeburg 1563) / Dass Wigandus unbillig meine Vermahung an die von Magdeburg strafet (Magdeburg 1564) (in: Der antinomistische Streit [1556–1571], hg. I. Dingel) 2016, 174–199, 214–227; Ausgewählte Schriften der Jahre 1550 bis 1562 aus der ehemaligen Eisenacher Ministerialbibl. (hg. H. Jäger) 2017. Briefe: H.-U. Delius, Der Briefwechsel des N. v. A. als Bischof von Naumburg-Zeitz (1542–1546) (theolog. Habil.-Schr. Leipzig) 1968. Nachlaß: Briefe, Gutachten, Streitschriften: UB Jena, SUB Hamburg, HAB Wolfenbüttel, BSB 142
Amsdorf München, HStA Weimar, FB Gotha, UB Leipzig (vgl. auch: Die dt. Lit. [Lit.], 2001, 600–603). Bibliographien: VD 16; VD 17. – Index Aureliensis, Bd. 1, 21965, 507–516; Die dt. Lit. (Lit.), 2001, 587–607. Literatur: ADB 1 (1875) 412–415; NDB 1 (1953) 261; TRE 2 (1978) 487–497 u. Reg.; R. Stupperich, Reformatorenlex., 1982, 25 f.; Contemporaries of Erasmus (hg. P. G. Bietenholz, Bd. 1) Toronto u. a. 1985 (Nachdr. 2003), 51 f.; Biogr.Bibliogr. Kirchenlex. 1 (21990) 152–154; Metzlers Lex. christl. Denker (hg. M. Vinzent) 2000, 27; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 2, 2001, 583–657, Nr. 191 (R. Mau); H. Jaumann, Hdb. Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 30; DBE 21 (2005) 154; Killy 21 (2008) 136–138; Das Reformatorenlex. (hg. I. Dingel u. V. Leppin) 2016, 16–23 (R. A. Kolb). – T. Pressel, ~. Nach gleichzeitigen Quellen, 1862; P. C. Fischer, Nicolas d’Amsdorf, écrits et influence d’un controversiste luthérien du seizième siècle, Thèse Straßburg 1863; J. Köstlin, Die Baccalaurei u. Magistri der Wittenberger philos. Fak. 1503–1517 aus der Fak.matrikel veröff., 1887, 2, 8 f., 11, 22, 24 f.; W. Friedensburg, Gesch. der Univ. Wittenberg, 1917, Reg.; Urkundenbuch der Univ. Wittenberg (bearb. W. Friedensburg) 2 Tle., 1926/27, Reg.; O. H. Nebe, Reine Lehre. Zur Theol. des ~, 1935; H. Stille, ~. Sein Leben bis zu seiner Einführung als Bischof in Naumburg (1483–1542), 1937; O. Lerche, A. u. Melanchthon. Eine kirchengeschichtl. Studie, 1937; P. Brunner, ~ als Bischof von Naumburg. Eine Unters. zur Gestalt des evang. Bischofsamtes in der Reformationszeit, 1961; R. Kolb, ~ on vessels of wrath and vessels of mercy. A Lutheran’s doctrine of double predestination (in: The Harvard theological rev. 69) 1976, 325–343; ders., ~ (1483–1565). Popular polemics in the preservation of Luther’s legacy, Nieuwkoop 1978; ders., Kollege u. Schüler. ~s Einsatz für die Theol. Martin Luthers auf dem Hintergrund des Wittenberger bibl. Humanismus (in: Luth. Theol. u. Kirche 22) 1998, 137–150; H. Kathe, Die Wittenberger philos. Fak. 1502–1817, 2002, Reg. u. 461; Th. Kaufmann, Das Ende der Reformation. Magdeburgs ‹Herrgotts Kanzlei› (1548–1551/52), 2003, passim; R. B. Sdzuj, Adiaphorie u. Kunst. Stud. zur Genealogie ästhet. Denkens, 2005, Reg.; H.-J. Krenzke, Die Autoren der Magdeburger Centurien u. ihre Verknüpfung mit dem Zeitgeschehen 143
Amsdorf (Die Magdeburger Centurien, Tl. 1: Die Kirchengeschichtsschreibung des Flacius Illyricus, hg. E. W. Peters) 2007, 23–53; H. Kümper, Das Glaubensverhör der Jüdin Rahel im Juni 1554 durch ~ als «Modus et forma judaei convertendi» (in: ARG 99) 2008, 120–138; ~ (1483–1565) zw. Reformation u. Politik (hg. I. Dingel) 2008 (darin: H. Lück, Univ. u. Stadt Wittenberg zur Zeit des ~. Ein Rekonstruktionsversuch mögl. Wahrnehmungen [1502–1524], 15–34; U. Köpf, ~ an der Univ. Wittenberg [mit Abdruck von Disputationsthesen Amsdorfs], 35–55; W.-F. Schäufele, Kirche Christi u. Teufelskirche. Verfall u. Kontinuität der Kirche bei ~, 57–90; H.-P. Hasse, Der Hausvater als Katechet. Beobachtungen zu einem Druckms. ~s aus dem Jahr 1562 in seinem hs. Nachlass, 91–102; V. Leppin, ~ u. Johann Friedrich d. Ä., 103–115; S. Bräuer, ~s Schrift zum Tod Johann Friedrichs d. Ä., 117–133; A. Kohnle, ~ u. das Interim, 135–151; I. Dingel, Die Kultivierung des Exulantentums im Luthertum am Beispiel des ~, 153–175; C. Winter, ~ u. Moritz von Sachsen [mit einer Edition der gegen Moritz gerichteten Schr. ~s], 177–215; D. Gehrt, Der «Erzbischof» von Thür.? ~ u. die Genese der ernestin. Landeskirche nach dem Schmalkald. Krieg, 217–236; L. Berndorff, ~ als Argument. Zum Gebrauch protestant. Schiedsautorität in Publizistik u. Kirchenpolitik am Beispiel des Mansfelder Klerus, 237–250; C. Ilgner, ~ «wider den rotten vnnd secten gaist», 251–279; H. Kühne, ~ im Streit zw. dem Magdeburger Rat u. luth. Theologen um die Amtsenthebung des Tilemann Heshusius [mit Abdruck eines ~-Briefs], 281–306; R. Kolb, «Bekentnis der reinen lere des Euangelij Vnd Confutatio der jtzigen Schwermer». ~ u. die Entfaltung einer neuen Bekenntnisform, 307–324; J. Hund, ~s Testament in seinen theolog. u. hist. Zus.hängen, 325–344; H.-P. Hasse, Inhaltsverz. des Manuskriptbandes MS 896 des Wittenberger Lutherhauses aus dem Nachlass von ~, 345–351; H. Kühne, Die Weimarer AmsdorffianaHss. – ein Inventar, 353–372); A. Kürbis, Interim u. Apokalypse. Die rel. Vereinheitlichungsversuche Karls V. im Spiegel der magdeburg. Publizistik 1548–1551/52, 2009, bes. 46–48; D. Gehrt, Streit um eine ‹unerhörte› Konsistorialordnung: ~ (1483–1565) (in: Aus erster Hand. 95 Porträts zur Reformationsgesch. aus den Slg. der Forschungsbibl. Gotha, Kat., hg. ders. u. a.) 2014, 2 f.; H.-O. Schneider, ~ als Statthalter Luthers in Magdeburg (in: Magdeburg u. die Reformation, Tl. 1: Eine 144
Amsterdamer Liederbuch Stadt folgt Martin Luther, hg. M. Ballerstedt u. a.) 2016, 113–127; J. K. Kipf, Wolfgang Cyclopius u. die Einführung der Reformation in Magdeburg 1524–1526. Dargestellt anhand des Flugschriftenstreits mit ~ (in: ebd.) 129–155; C. Peters, Vom Humanismus zum Täuferreich: der Weg des Bernhard Rothmann, 2017, Reg.; H. Kunde, Pflug oder ~? Der Streit um den Naumburger Bischofsthron (in: Dialog der Konfessionen. Bischof Julius Pflug u. die Reformation, Ausstellungskatalog, hg. M. Cottin u. H. Kunde) 2017, 277–298; R. Kolb, ~: Champion of Martin Luther’s Reformation, St. Louis/MO 2019. RBS Amsterdamer Liederbuch (Wiener Liederhandschrift), mndl.-lat. geistl. Liederslg., spätes 15. Jh. – Das A. L enthält 89 einstimmige Gesänge (45 mndl. u. 44 lat.) mit Melodie u. eine zweistimmige Komposition («Mit desen nywen jare [76v–77r]). Viele Lieder sind Maria u. Christi Geburt gewidmet. Der Cod. ist nach sprachl. Gesichtspunkten gegliedert: Auf einen Block mndl. Texte (1r–77v) folgen lat. Lieder (77v–51r). Unter den mndl. Liedern finden sich Kontrafakturen weltl. Lieder, die in der → Kolmarer Liederhandschrift → Peter von Arberg zugewiesen werden. («Nu sterct ons god» [65r], «O wassende bloyende gairde der stamme» [74r–75r]). Die Liedtexte auf 1r–17v u. 32r–52v entsprechen der «Gheestelicken melody», einer mndl. Slg. von Ged. u. Prosatexten in der Folge der Wochentage (hier mit einstimmiger Notation u. ohne Prosa). Das Liedcorpus des A. L. ist bes. für die persönl. Meditation geeignet u. verweist auf die Devotio moderna-Bewegung des späten MA. Die Annahme der älteren Forsch., die Hs. sei im St. Margaretha-Kloster in Amsterdam angelegt worden, wird mittlerweile angezweifelt. Stattdessen wird die Entstehung der Hs. eher im limburgischbrabant. Raum verortet. Überlieferung: Wien, ÖNB, Cod. Ser. nova 12875, 168 Bl. (Perg., 1473–93 [?], mndl./lat.); auf 152r–153v sind → Eckhart-Legenden nachgetragen. – Parallelüberl. zahlr. Texte im sog. Utrechter Liederbuch (Berlin, SBB, mgo 190). Ausgaben (jeweils nur ndl. Lieder): W. Bäumker, Mndl. Spruchdg. (in: Nd. Jb. 13) 1887, 104–110 (Abdr. 155r–162r); ders., Ndl. geistl. Lieder nebst ihren Singweisen aus Hss. des XV. Jh. (in: Vjs. für Musikwiss. 4) 1888, 153–254, 287–350, hier 170–246, 326–328, 329–332; E. Bruning u. a., Het 145
Amthor geestelijk lied van Noord-Nederland in de vijftiende eeuw. De Nederlandse liederen van de handschriften Amsterdam (Wenen ÖNB 12875) en Utrecht (Berlijn MG 8° 190) Amsterdam 1963, 1–152. Bibliographie: M. de Bruin, J. Oosterman, Repertorium van het Nederlandse lied tot 1600, Bd. 2, Gent/Amsterdam 2001, 760 (H254). Literatur: J. A. N. Knuttel, Het geestelijk lied in de Nederlanden voor de kerkhervorming, Rotterdam 1906 (Nachdr. Groningen/Amsterdam 1974) 55–61; P. F. J. Obbema, Het einde van de Zuster van Gansoirde (in: De nieuwe Taalgids 65) 1972, 181–190 (wieder in: ders., De Middeleeuwen in handen. Over de boekcultuur in de late middeleeuwen, Hilversum 1996, 166–175; G. Steer, Dat dagelyt von der heiligen passien. Die sogenannte «Große Tageweise» Graf Peters von Arberg (in: Beitr. zur weltl. u. geistl. Lyrik des 13. bis 15. Jh., hg. K. Ruh, W. Schröder) 1973, 112–204, hier 116, 125–148; U. Hascher-Burger, Gesungene Innigkeit. Stud. zu einer Musikhs. der Devotio moderna (Utrecht, Universiteitsbibliotheek, MS. 16 H 34, OLIM B 113) Leiden u.a. 2002, 143 f.; Geistl. Gesänge des dt. MA. Melodien u. Texte hs. Überl. bis um 1530 (hg. M. Lütolf u. a.) Bd. 1, 2003, 60 f., 93 f., 155 f., 169–171, 180, 199; Bd. 2, 2004, 4–7, 10 f., 131, 133, 186 f., 204, 209, 213; T. Mertens, Die Gheestelicke Melody. A Program for the Spiritual Life in a Middle Dutch Song Cycle (in: Women and Experience in Later Medieval Writing. Reading the Book of Life, hg. A. B. MulderBakker, L. Herbert McAvoy) New York 2009, 123–147; D. van der Poel, Late-medieval Devout Song. Repertoire, Manuscripts, Function (in: Dialog mit den Nachbarn. Mndl. Lit. zwischen dem 12. u. 16. Jh., hg. B. Bastert u. a.) 2011, 67–79; R. Klugseder u. a., Kat. der ma. Musikhss. der ÖNB Wien, 2014, 252–255. VZ Amthor, Johanna, * 17.5.1943 Zöptau (tschech. Sobotín); Flucht der Familie aus Mähren, Schulbesuch in Gauting/Obb., war als medizin. Laborantin u. später als Krankenhausseelsorgerin tätig, lebt seit 1979 in Bothel/Nds.; Verdienstorden der BRD (2011); verfaßt Erz., Nov., Lyrik u. seelsorger. Texte. – Seelsorgerin, Schriftstellerin. Schriften: Wer kennt schon Boris Meinke? (Illustr. v. I. Guhe) 1990; Die Engel-Schwester (Erz.) 2001; Den Weg des Lebens läßt du mich 146
Anaconda schauen, 2001; Von guten Mächten, 2003; Frühe Fallwinde (Erz.) 2006; Dir begegnet kein Unheil, 2006; Zwischen Menschen, 2007; Eine Weihnachtsgeschichte (Illustr. v. K. Hellmich) 2007; West-östliche Mailbox (mit P. Stosiek) 2008; Strtsch-brtsch-grtsch. Eine Geschichte zum Nachdenken (mit K. Hellmich) 2009; Grenzwege (Erz.) 2011; Gezeiten (Ged.) 2012; Wolkenspiegel (Ged.) 2014; Holz und Gedichte. Skulpturen, die erzählen (mit S. Hoppe) 2015. MM Anaconda, Endo (eig. Andreas Flückiger), * 6.9. 1955 Burgdorf/Kt. Bern; Sohn eines Polizisten, der früh starb; ab dem Alter von zwölf Jahren in einem Internat in Klagenfurt, absolvierte eine Serigraphen-Lehre in Wien, Rückkehr in die Schweiz, als Musiker in Bern tätig, 1989 Mitbegründer der Band «Stiller Has», verfaßte Kolumnen für die «Berner Ztg.», den «Tages-Anz.» u. die «Coopztg.», ab 2007 zudem Mitarb. der Zs. «Faces»; lebt in Erlinsbach/Kt. Aargau. – Musiker, Journalist. Schriften: Hasentexte (Fotos v. F. Pfeffer, Liner Notes v. U. Gwerder) 1999; Sofareisen. Kolumnen aus den Jahren 2001 bis 2005, 2005; Walterfahren. Kolumnen 2007–2010, 2011; Sofareisen. Mit einem Bick auf die Welt 2015, 2015. FA Anders, Klaus, * 2.5.1952 Wissen/Sieg; wuchs in Wissen u. Holzminden/Nds. auf, machte eine Gärtnerlehre, studierte Gartenbau, arbeitete als Gärtner, Textilfärber, Werkzeugmacher u. medizinisch-techn. Assistent, leitete später ein Krankenhauslabor in Frankfurt/M.; übersetzt Texte aus dem Norwegischen, Englischen u. Schwedischen; lebt in Frankfurt/Main. – Lyriker, Übersetzer. Schriften: Mittag vorüber (Ged.) 2003; Bei Potrelli (Ged.) 2005; Silbermanns Rosen (Ged.) 2009; Hotel Knossos (Ged.) 2010; Wachtelzeit (Ged.) 2014; Ätna (Ged.) 2015; Sappho träumt (Ged.) 2018. Übersetzungen: O. H. Hauge, Spät hebt das Meer seine Woge (Ged., auch Hg.) 2006; A. Aarnes, Getroffen vom Wirklichen. Anekdoten, 2008; M. Hamburger, Letzte Gedichte (mit F. Wurm, J. Wagner u. U. Kolbe, hg. I. Galbraith) 2009; So schmeckt ein Stern. Norwegische Lyrik des 20. Jahrhunderts (übers. u. hg. mit A. Struve) 2011; Ø. Rimbereid, Herbarium (Ged.) 2012; O. H. Hauge, Gesammelte Gedichte (hg., übers. u. komm. v. K. 147
Andersen A., Nachw. I. Stegane) 2012; ders., Mein Leben war Traum. Aus den Tagebüchern 1924–1994 (ausgew. v. B. Cappelen u. K. A.) 2015; H. Børli, Der Wind schaut nicht auf die Wegweiser. Ausgewählte Gedichte, 2016; K. Hatløy, Die Lippen verlangen nach Ocker. Ausgewählte Gedichte, 2016; R. Jacobsen, Nachtoffen. Ausgewählte Gedichte (auch Hg.) 2017; K. Hatløy, Der weiße Weg. Stimmungen aus Salbu, 2018; U. Farestad, Staub, Sterne, Pixel. Ausgewählte Gedichte (auch Hg.) 2018; Von Nordenflycht bis Tranströmer. Schwedische Lyrik (mit K.-J. Liedtke u. M. Lehbert, hg. H. Sandell) 2018; R. Lillegraven, Sichel, 2019. BJ Andersen, Jürgen, * um 1620 Tondern/Schleswig, † 1679 Kropp; über die frühe Vita ist kaum etwas bekannt, nach Moller (1744) ein «Homo illiteratus, sed judicio insigni» (also wohl ohne Stud.); A. mußte sich im Dreißigjährigen Krieg als Musketier verdingen, ab 1644 als Sergeant im Dienst der Vereinigten Ostind. Kompanie Reisen in den Orient, es folgten Schiffbruch, Rettung, erst chines., dann mongol. Gefangenschaft u. Flucht, 1650 wieder in der Heimat; 1654 übertrug ihm Herzog Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf das Amt des Hardesvogts (Beamter für Justiz u. Verwaltung) in Kropp (bei Gottorf), das A. bis 1677 ausübte. – Soldat, Verf. einer Reisebeschreibung, Hardesvogt. Schriften: Orientalische Reise-Beschreibunge Jürgen Andersen aus Schleßwig, der an. Christi 1644. außgezogen und 1650. wieder kommen. Und Volquard Iversen aus Holstein so an. 1655. außgezogen und 1668. wieder angelanget. Seynd beyde respective durch OstIndien/ Sina/ Tartarien/ Persien/ Türckeyen/ Arabien und Palestinam gezogen: und haben zu Wasser und Land viel merckliche Dinge gesehen und erfahren [...] (hg. u. bearb. A. Olearius) 1669 (wieder an: Des welt-berühmten Adami Olearii colligirte und viel vermehrte ReiseBeschreibungen [...], 1696, mit eig. Titelbl. u. eig. Pag.; niederländ.: De Beschryving der Reizen van Georg Andriesz; Deur Oostindien en d’Eilanden [...], übers. J. H. Glazemaker, Amsterdam 1670). Ausgabe: Orientalische Reise-Beschreibungen (1669) (Nachdr. hg. D. Lohmeier) 1980 (digital 2018). Bibliographie: VD 17. Literatur: J. Moller, Cimbria literata [...], Kopenhagen 1744, Bd. 1, 18; Bd. 2, 600; ADB 1 (1875) 429 f.; Biogr. Lex. für Schleswig-Holst. u. Lübeck, 148
Anderson Bd. 10, 1994, 17 f. (D. Lohmeier); VL 17, Bd. 1 (2019) 185–189. – K. Unsicker, Weltl. Barockprosa in Schleswig-Holst., 1974, Reg.; M. Jakubowski, Die ‹Oriental. Reisebeschreibung› des ~ aus Tondern (in: Nordfries. Jb. NF 15) 1979, 95–110; P. Kirsch, Dt. Reiseberichte des 17. Jh. als Quelle für die niederländ. Ostindienfahrt (in: Dt. Schiffahrtsarch. 13) 1990, 57–82; P. J. Brenner, Der Reiseber. in der dt. Lit. Ein Forschungsüberblick als Vorstud. zu einer Gattungsgesch., 1990; T. Strack, Exotische Erfahrung u. Intersubjektivität: Reiseberichte im 17. u. 18. Jh. Genregeschichtl. Unters. zu Adam Olearius – Hans Egede – Georg Forster, 1994, bes. 99–105 u. 119–122; G. DharampalFricke, Indien im Spiegel dt. Quellen der Frühen Neuzeit (1500–1750). Stud. zu einer interkulturellen Konstellation, 1994, passim; R. van Gelder, Het Oost-Indisch avontuur. Duitsers in dienst van de VOC (1600–1800), Nimwegen 1997, passim (dt.: Das ostind. Abenteuer [...], hg. A. Sauer u. E. Hoops, 2004); H. Tafazoli, Der dt. PersienDiskurs. Zur Verwissenschaftlichung u. Literarisierung des Persien-Bildes im dt. Schrifttum von der frühen Neuzeit bis in das neunzehnte Jh., 2007, bes. 189–195 u. Reg.; A. Flüchter, Identiät in einer transkulturellen Gemeinschaft? ‹Deutsche› in der Vereenigde Oost-Indische Compagnie (in: Identität u. Krise? Zur Deutung vormoderner Selbst-, Welt- u. Fremderfahrungen, hg. C. Dartmann u. C. Meyer) 2007, 155–186; M. Shimizu, ~, der erste Schleswiger in Japan (in: Nordfries. Jb. NF 44) 2009, 7–18. RBS Anderson, Poppy J. (eig. Carolin Bendel, weiteres Ps. Alexandra Graham), * 1983 Essen; studierte bis 2008 Gesch. u. Germanistik an der Univ. Bochum, war bis 2012 Lehrerin an einem Gymnasium, veröffentlichte 2012 erste Rom. im Eigenverlag, 2015 wurden über eine Million selbstverlegte Titel A.s verkauft, 2016 Mitgl. der Jury «Kindle Storyteller Award»; lebt seit 2016 in Hattingen. – Love Letter Award, Kategorie «Bester Liebesrom.» (2015). – Romanautorin, Lehrerin. Schriften (Schr. im Eigenverlag in Ausw.): Beim zweiten Mal küsst es sich besser. Kurzroman, 2013 (Eigenverlag); Sehnsucht der Herzen, 2014 (Eigenverlag); Titans of Love (Rom.) 4 Bde. (I Verliebt in der Nachspielzeit – II Touchdown fürs Glück – III Make love and spiel Football – IV Verbotene Küsse in der Halbzeit [Eigenverlag]) 2014/15; Ashcroft-Saga (Rom.) 4 Bde. (I Nur ein Kuss – II 149
Andert Nur ein Augenblick – III Nur ein Funke – IV Nur ein Hauch) 2015–19 (Eigenverlag); Verrückt nach einem Tollpatsch (Rom.) 2017 (Eigenverlag); Taste of Love. Zart verführt (Rom.) 2017; Die Köche von Boston (Rom.) 5 Bde. (I Taste of Love. Geheimzutat Liebe – II Taste of Love. Küsse zum Nachtisch – III Taste of Love. Zart verführt – IV Taste of Love. Mit Sehnsucht verfeinert – V Taste of Love. Rezept fürs Happy End) 2017. Literatur: R. Giacomuzzi, Lit.vermittlung im Internet (in: Ggw. schreiben. Zur dt.sprachigen Lit. 2000–2015, hg. C. Caduff, U. Vedder) 2017, 223–232, hier 228 f.; M. Behlein, Verlagslektoren als Instanzen der Lit.vermittlung der Ggw. (ebd.) 233–242, hier 240 f. FA Andert, Reinhold, * 26.3.1944 Teplitz (tschech. Teplice); Sohn eines Schneiders u. einer Arbeiterin, ab 1950 Schulbesuch in Sömmerda, 1958–62 Besuch des bischöfl. Vorseminars in Schöneiche bei Berlin, dann Ausbildung zum Orgelbauer in Gotha, dort auch Abitur, ab 1963 Mitgl. der SED, studierte 1964–69 Philos. u. Gesch. an der HumboldtUniv. zu Berlin, 1966–73 Mitgl. des «Oktoberklubs» (Berlin), war dann bis 1972 Assistent an der Berliner Musikhochschule «Hanns Eisler», 1972/73 hauptamtl. FDJ-Funktionär für die 10. Weltfestspiele, dann freier Schriftst. u. Liedermacher, 1979 aus der SED ausgeschlossen; lebt in Berlin; wurde vor allem als Liedermacher mit eigenen Texten bekannt; verfaßte auch humorist. u. satir. Texte sowie Sachbücher, etwa über seine 1990/91 geführten Gespräche mit Erich Honecker (1912–1994); Veröff. u. a. in «Neues Dtl.» (Berlin); Nachdg. russ. Texte von Wladimir Wyssozki (1938–1980), gab Schr. von Renate Holland-Moritz (1935–2017) heraus. – Liedermacher, Schriftst., Hg., Funktionär. Schriften: Agitprobe 73. Das Liederbuch der Freien Deutschen Jugend zu den X. Weltfestspielen der Jugend und Studenten 1973 in Berlin, der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik (Red., hg. Zentralrat der FDJ) 1973; Wir sind überall (mit H. König, Musik: W. Heicking) 1974; Ein Wandertag mit Pauken und Trompeten. Mein erster Konzertbesuch (Illustr. v. E. Herfurth) 1976 (mit 1 Schallplatte); Lieder aus dem fahrenden Zug, 1978; Lieder aus dem Einweckglas. Wie eine Schallplatte entsteht (Illustr. v. H.-E. Ernst) 1981; Von ihm lerne singen und schweigen. Lieder und Texte (hg. Akad. der Künste der DDR) 150
Andreae 1989; Der Sturz. Erich Honecker im Kreuzverhör (mit W. Herzberg) 1990; Unsere Besten. Die VIPs der Wendezeit, 1992 (überarb. u. aktualisierte Neuausg. u. d. T.: Unsere Besten. Die VIPs des Osten, 1999); Rote Wende. Wie die Ossis die Wessis besiegten (humorist. Darst.) 1994; Rügen oder Das Ende der PDS (humorist. Darst.) 1994; Manfred Ewald – ich war der Sport. Wahrheiten und Legenden aus dem Wunderland der Sieger (Interview) 1994; Der Thüringer Königshort (hg. J. Jahns) 1995; Land unter oder: Selten ein Schaden ohne Nutzen (Satire, mit M. Wedel) 1995; Vom Saul zum Paul. Anpassungs-Fortbildungslehrgang auf freiwillig-demokratischer Grundlage (humorist. Darst.) 1996; Nach dem Sturz. Gespräche mit Erich Honecker, 2001; Der fränkische Reiter (hg. J. Jahns) 2006; Heilige Lanzen (hg. ders.) 2013. Übersetzungen: Wladimir Wyssozki (Red. O. Bulgakowa, D. Hochmuth) 1984. Herausgaben: Du mit deiner frechen Schnauze. Renate Holland-Moritz – Anekdoten und Briefe (mit M. Biskupek) 2019. Tonträger: Blumen für die Hausgemeinschaft (1 Schallplatte) 1973; Reinhold Andert (1 Schallplatte) [1973]; So ist ein Pionier (1 Schallplatte) 1974; Ewald der Vertrauensmann (1 Schallplatte) 1978; Versuchte Annäherung an Vladimir Wyssozki (1 Schallplatte, mit T. Morgenstern, S. Körbel) 1991; Fürsten in Lumpen und Loden (1 Schallplatte) [1994]; Fröhlich sein und singen. Die schönsten Pionierlieder (1 CD) 1998; Alte und neue Nummern (2 CDs) 2004. Nachlaß: SB Berlin. Literatur: L. Kirchenwitz, Folk, Chanson u. Liedermacher in der DDR. Chronisten, Kritiker, Kaisergeburtstagssänger, 1993, 163; D. Robb, Political song in the GDR. The cat-and-mouse game with censorship and institutions (in: Protest song in East and West Germany since the 1960s, hg. ders.) Rochester 2007, 227–254; N. E. Helbing, ‹Nur die Farbe des Frühstückseis hat sich geändert.› ~ (in: Mein Land verschwand so schnell... 16 Lebensgesch. u. die Wende 1989/90, hg. A. Arp, A. Leo) 2009, 98–106; L. Kirchenwitz, ~ (in: Biogr. Datenbanken, hg. Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) o. J., www.bundesstiftungaufarbeitung.de/. MM Andreae, Gabriele, * 27.4.1933 Graz; Tochter von Wilhelm A. (1888–1962) u. der Schriftst. Illa → A. 151
Andreae (1902–1992), studierte ab 1952 Gesch., Germanistik u. kath. Theol. in Graz u. Marburg/Lahn, 1960 Staatsexamen, 1963 Promotion zum Dr. phil. in Marburg («Die Thematik des Todes in den ‹Wahlverwandtschaften›»), später Prof. an der SophiaUniv. in Tokio; Öst. Ehrenkreuz für Wiss. u. Kunst; germanist. Forsch. u. a. über → Goethe, Arthur → Schnitzler u. feminist. Lit.; trat zudem als Autorin von Rom., Erz. u. Ess. hervor. – Germanistin, Schriftstellerin. Schriften: Isabels Japan (Rom.) 1997; Ich denke Gedanken des Friedens. Ideen dazu aus philosophischer, religöser und politischer Sicht, 1997; Julia von der Gottesinsel. Eine Geschichte aus dem alten Japan (Erz.) 1998; Die Flügel der Morgenröte. Leben und neue Aufgaben auf Kalimantan, 2000. MM Andreae, Gottlieb, * 19.9.1622 Calw, † 10.12.1683 Weilheim unter Teck; Sohn des Theologen Johann Valentin → A. (1586–1654) u. der Pfarrerstochter Agnes Elisabeth Grüninger, Urenkel Jakob → A.s (1528–1590), ab 1637 Besuch der Ägidienschule in Nürnberg, Stud. in Altdorf (immatrik. am 18.1.1639) u. Tübingen (am 28.10.1639; seit 5.8.1639 Stipendiat), dort im Febr. 1640 Erwerb des Magistergrades, anschließend Theol.stud. u. Hauslehrer, danach im württemberg. Kirchendienst: 1642 Vikar in Stuttgart, 19.3.1643 Diakon in Cannstatt, am 19. Juni dieses Jahres Heirat mit Barbara, der Tochter des Theologen Johann → Saubert d. Ä., und durch Johannes Henisius zum Dichter gekrönt (Urkunde vom 20.7.1643 in ‹Corolla triplex›), 29.1.1650 Pfarrer in Wangen, ab 1659 in Weilheim. – Dichter, evang. Theologe. Schriften (Beitr. zu Werken anderer u. zu Sammelschr. in Ausw.): Serenissimi et potentiß. d. Augusti Brunsvuicensium et Lüneburg: ducis incluti. Sapientiae, prudentiae atque bonitatis principis domini sui clementissimi in avitum regnum reditum et ingressum voto, omine, et plausu prosequitur obnoxius Johan-Valent: Andreae S. T. D. calamo humilimo filii Gottlieb Andreae T[heologiae]. S[tudiosus]., 1642; Indiculus librorum editorum Jo: Valentinj Andreae (an: ebd.); Maicelerides Venerando sonis sic Numina mulces [...] (Begleitged.) (in: G. K. Maicler, Cithara dn. Jesu Christi septi-chorda [...]), 1643, 123, Nr. 26; Gottliebi Andreae Corolla triplex ex palma ecclesiae. Olea matrimonii et Lauru poetica conserta fautorum et amicorum votis atque plausu ornata, 152
Andreae 1644 (corr. ex: cIɔ Iɔ XLIV); Johannis Sauberti exuviae, genio illustrissimo trigae fratrum, d. Rudolphi Augusti, d. Anthonii Ulrici, d. Ferdinandi Alberti, augustae domus Brunovic. et Lunaeburg. ducum felicitati seculi destinatorum sacratae, 1647; mehrere dt. u. lat. Gedichte (in: Arbustum vel arboretum Augustaeum, aeternitati ac domui Augustae Selenianae sacrum [...], hg. M. Gosky) 1650, vgl. )( )(1r (= Syllabus autorum); Christlicher Zeitvertreiber, 1650; Nox erat et placidum carpebant cuncta soporem [...] (Geburtstagsged.) (in: Fautorum clientum et ministrorum vota et mele natalem serenissimi et illustrissimi principis ac domini, dn. Augusti, ducis Brunovici et Lunaeburgi, patris patriae feliciore sidere in aula avita Guelphorum decimo nempe Aprilis avide et devote septuagies et sexies excipientia [...]) 1654, I3v–K4v; Christliche Traur-Klag über den seligen Abtritt des tewren/ weitberühmten Mann Gottes/ wolverdienten rechtschaffenen Theologi Johan-Valent. Andreae der H. Schrifft Doctoris, fürstl. Braunsch. und Lüneb. auch Würtemb. getrewen Rath/ Praelaten zu Adelberg/ und des grossen Ausschutzes verwandten/ welcher den 27. Junij Abend umb 7. Uhr/ Christ andächtig: im Herrn entschlaffen/ den 30. mit ansehenlichen Conduct ins Ruhbeth zu Stuetgardt bestattet: auff VII. Trinit. dieses 1654. Jahrs wehmütig widerhohlet [...], 1654; Johannis Valentini Andreae Johannis filii Jacobi nepotis umbra delineata calamo iterato Gottliebij Andreae (an: ebd.), mit eig. Pag.; Palma decus summum! Virtutum gloria, princeps [...]; Aliud [...] (drei lat. Neujahrsgedichte) (in: Anni hujus novi M. DC. LV. auspicium ab autore et auxiliatore altissimo felicissimum ut esse queat serenissimo principi ac domino, domino Augusto, duci Brunovico et Lunaeburgo, eminentissimo. Devoto obnoxioque animo et calamo suspiria haec ligata dicant et dedicant ministri et servi humilimi) 1655, B3r–B4r; In natalem Augusti, omni laude majoris [...] (Geburtstagsged.) (in: Longaevitatis adorea gloria et aeterna historia serenissimus et gravissimus princeps ac dominus, dominus Augustus, dux Brunovicensium et Lunaeburgensium, heros maximus et incomparabilis cum septuagesimum septimum diem natalem 4. Iduum Aprilis [...] felicißime celebraret devoto obnoxioque calamo et animo more majorum simul acclamabant et gratulabantur bene volentes bene cupientes duces et ministri) 1655, G1r-v; Christliche Feld-Betrachtung der gantzen summa153
Andreae rischen Theologi. Zu geistlichem Angedencken, o. O. 1667. Herausgaben: Bonus odor suave-olens nominis Andreani. Supra centum annos, et quod excedit, in ecclesiam Christi, orthodoxia, voce, calamo, exemplo, meritisque integerrimis sancte clari. Exhalatus in tumbam Joh. Valentini Andreae, viri dei. Ab illustrissimis, cordatioribus, amicis candidis, clientibus et aliis, 1654. Ausgaben: Augusti Corporis Imago et Anatomia (Elogium) (in: Alles mit Bedacht. Barockes Fürstenlob auf Herzog August (1579–1666) in Wort, Bild u. Musik, hg. M. Bircher u. T. Bürger) 1979, 37 (Nachdr. eines Lobged. nach Goskys ‹Arbustum›, 1650); Bonus odor suave-olens nominis Andreani, 1654 (in: Koloch u. a. [s. Lit.]) 2006, 93–124. Briefe: Umfangreicher Briefwechsel: HAB Wolfenbüttel (digital zugänglich), vgl. W.-D. Otte, Eine Briefslg. aus dem Umkreis von Johann Valentin Andreä u. seinem Sohn Gottlieb (in: Wolfenbütteler Beitr. 5) 1982, 155–161; S. Salvadori, Inventar des Briefw. von Johann Valentin Andreae (1586–1654), 2018, Register. Bibliographien: VD 17. – M. Hueck, Gelegenheitsgedichte auf Herzog August von Braunschweig-Lüneburg u. seine Familie (1579–1666). Ein bibliogr. Verz. der Drucke u. Hss. in der Herzog August Bibl. Wolfenbüttel, 1982, Reg.; Koloch u. a. (s. Lit.), 2006, 125–131. Literatur: Adelung 1 (1784) 805; Flood, Poets Laureate, Bd. 1, 2006, 65 f. (unzulänglich); Killy 21 (2008) 148. – Johan: Valentin Andreae/ T. D. und Agnes Elisabeth/ geborner Grüningerin. Eheleut/ GeschlechtRegister, 1644, 37 f., Tab. 15; A. Dietz, Gesch. der Familie Andreae Frankfurter Zweig, 1923, 14, 16; W. Gonser, ~ – ein Epigonenschicksal (in: Bl. für württemberg. Kirchengesch. 37) 1933, 228–250; J. Kümmerle, Profile luth. Gelehrtenfamilien. Vergleichende Überlegungen zu einer soziokonfessionellen u. bildungsgeschichtl. Formation der Frühen Neuzeit (in: Acta Comeniana 17) 2003, 33–71; S. Koloch, F. Böhling, H. Ehmer, Akkumulation von Ansehenskapital. Die Gedenkschr. für Johann Valentin Andreae – Edition mit einer Bibliogr. der gedruckten Werke von ~ (in: Daphnis 25) 2006, 51–133; J. Kümmerle, Luthertum, humanist. Bildung u. württemberg. Territorialstaat. Die Gelehrtenfamilie Bidembach vom 16. bis zum 18. Jh., 2008, 69–79, 89. RBS 154
Andreae Andreae, Jakob (Faber, Andreas Fabri, Schmid), * 25.3.1528 Waiblingen, † 7.1.1590 Tübingen; Sohn des Schmieds Jakob Endris († 1566), Besuch des Pädagogium in Stuttgart, gefördert durch Erhard → Schnepf, Stud. in Tübingen (deponiert am 1.6.1541: «Jacobus Faber», Stipendiat; Wiederholung der Inskription am 17.1.1549: «Jacob Andreas Fabri»), dort Febr. 1543 Bakkalaureus, 30.7.1545 Magister artium; 1546 Diakon in Stuttgart u. Ehe (mit Anna Entringer, † 1583); 1548 Katechist, dann Diakon in Tübingen; 1552 als Stadtpfarrer u. Superintendent nach Göppingen berufen, dort, nach der am 19.4.1553 in Tübingen erfolgten Promotion zum Dr. theol., Generalsuperintendent; Sept. 1561 Kanzler u. Theol.prof. der Univ. Tübingen sowie Probst; reformator. Wirksamkeit weit über Württ. hinaus, maßgebl. Mitautor der Konkordienformel (1577; Konkordienbuch 1580); 1585 zweite Ehe (mit der Witwe Regina Prenziger), zahlr. Kinder aus erster Ehe. – Evang. Theologe, Reformator, Kirchenpolitiker- u. organisator. Schriften: Kurtzer und einfältiger Bericht/ von des Herren Nachtmal/ unnd wie sich ein einfältiger Christ in die langwirige zwyspalt/ so sich darüber erhebt/ schicken soll (Vorr. J. Brenz) 1557 (vier Drucke; 1559; 1562; 1576; 1577; 1578; lat.: Simplex, ac dilucida expositio sententiae de coena domini [...], übers. J. Mappus, 1559; 1561); Ein christliche Predig auff den tag S. Joannis des Täuffers von seiner Enthauptung. Durch Jacobum Andreae D. jn der Statt Franckfurt am Meyn Pfarrkirchen zu Sanct Bartholomes geschehen, 1557 (zwei Drucke; 1579; 1584); Ein christliche Predigt auff den ersten Sontag des Advents/ gethan zu Wormbs in werendem Colloquio, 1557; Ad Friderici Staphyli confictas et calumniae plenas antilogias responsio, 1558; ΥΠΕΡΑΣΠΙΣΤΗΣ ΤΩΝ ΠΡΟΛΕΓΟΜΕΝΩΝ Ioannis Brentii, in apologiam confessionis ill. ducis Vuirtenbergensis, contra mendacia et calumnias Mathiae Bredenbachij grammatici Embricensis, 1558; Einfeltiger bericht wie ein ieder Christ antwurten soll auß seinem Catechismo/ warumb er nicht mehr zu der Mess gehe, 1558 (1559; 1560; 1561; 1564; 1567; 1630; 1631); Ein schön Gebäth/ so der Mensch/ vor dem Nachtmal/ mit Gott dem Herren von gantzem hertzen reden soll, o. O. o. J. (1558?, zwei Drucke); Ein christenliche Predig vom Nachtmal des Herrn/ so zu Augspurg in werendem Reichstag/ auff den Sontag Cantate, anno etc. LIX. gehalten, 1559 (zwei Drucke; 1564, zwei Drucke; 155
Andreae lat.; Concio de coena dominica, in comitiis imperialibus, dominica Cantate, Augustae Vindelicorum habita, anno 1559, 1561); Ain christenliche Predig/ von dem hailigen Ehstand/ so zu Schorndorff auff den 30. tag Januarij gehalten, anno etc. 59, o. J.; Ein Sendbrieff einer Closter frawen an jr Mutter/ warumb sie S. Bernharts Orden und S. Benedicts Regel hingelegt. Allen Closterfrawen nützlich zulesen, 1559; Ein christenliche Predig wie der Mensch vor Gott gerecht werde/ so zu Augspurg in werendem Reichstag/ auff den Sontag Quasimodogeniti/ anno etc. LIX. gehalten, 1559; Refutatio pia et perspicua criminationum, calumniarum et mendaciorum, quibus Stanislaus Hosius non solum prolegomena Ioannis Brentij, verumetiam universam vere piam doctrinam contaminare conatus est (Vorr. J. Brenz) 1560; Bekentniss und Bericht/ der Theologen und Kirchen Diener, im Fürstenthume Wirtenberg/ von der warhafftigen jegenwertigkeit/ des Leibs und Bluts Jhesu Christi/ im heiligen Nachtmale, 1560 (A. Mitverf., drei Drucke; lat.: Confessio et doctrina theologorum et ministrorum verbi dei, in ducatu Wirtembergensi, de vera praesentia corporis et sanguinis Iesu Christi in coena dominica, 1561); Bericht von der Einigkeit und Uneinigkeit der christlichen Augspurgischen Confessions verwandten Theologen/ etc. wider den langen Laßzedel/ der one Namen zu Schmach der christlichen evangelischen Stenden auff jüngst zu Augspurg anno domini M. D. LIX. gehaltnem Reichstag offentlich auffgeschlagen und außgebreittet, 1560 (zwei Drucke; 1570); De usu calicis in synaxi, contra veteratorem Bartholomaeum Latomum defensio, 1560; Warhafftige geschicht von einem Juden/ so zu Weissenstein in Schwaben gericht/ und zu dem christlichen Glauben ist bekert worden, 1560 (zwei Drucke; Straßburg 1561); Clare unnd helle Antwort/ auff den ungegründten/ lösterlichen Gegenbericht/ Jude Jscarioth/ so sich Fridericum Staphylum nennet. Vom rechten verstand des göttlichen worts. Von dolmetschung der teütschen Bibel. Von der Einigkeit der lutherischen Predicanten, 1561 (zwei Drucke); Sechs christlicher Predig von dem recht christenlichen und geistlichen Closter leben/ geprediget zu Lawgingen [...] M. D. LX., 1561 (1562); Sechs christlicher Predig über den ein unnd fünffzigsten Psalmen Davids/ geprediget zu Lawgingen [...] M. D. LX., 1561 (1563); Zehen Predig von den sechs Hauptstucken christlicher Lehr (Catechismus genannt) allen christlichen Haußvättern nutzlich zulesen/ geprediget zu Lawgingen [...] anno M. D. 156
Andreae LX., 1561 (1562, 1565; in: C. Lutz, Catechismus Kleinot [...], 1591); Christliche Predigen uber ettliche sonntägliche Evangelien. Von Anstellung nutzlicher Ordnungen/ in den Kirchen Gottes/ in wölchen auch neben andern/ heilsamen und nutzlichen Lehren/ grundtlich und einfeltig die Irrthumben erklärt/ und widerlegt/ so diser zeit die Gemein trüben. Gepredigt zu Lawgingen [...] an. M. D. LX., 1562; Abfertigung des Vortrabs Friderici Staphyli. [...] Hie hastu/ christlicher Leser/ die Hauptartickel zuvernemen/ darüber der christlichen bestendigen Augspurgischen Confession verwandte Theologen/ und die Bäpstischen streittig sein/ auff wölche Staphylus Ja Ja/ unnd Nein Nein sagen soll, 1562 (zwei Drucke); De subscriptis propositionibus respondere conabitur, J. A. (Präs.), W. Bidenbach (Resp.), 1562; Grundtliche Erclärung dreyer Hauptartickel christlicher Lehr. I. Ob ein Mensch in diser Wellt wissen könde/ und vestiglichen glauben soll/ das er ein gnädigen Gott habe? II. Ob ein Mensch sollichs durch den heiligen Geist auß der heiligen Schrifft lernen könde? III. Wardurch allein der sündig Mensch bey Gott widerumb zu Gnade kommen/ vergebung der Sünden/ und ewigs leben erlangen möge? In wölcher auch auff den Nachtruck Frid. Staphyli notturfftiglichen geantwortet, 1563 (zwei Drucke); Disputatio de iustificatione fidei, J. A. (Präs.), D. Thoner (Resp.), 1563; Disputatio de maiestate hominis Christi: deque vera et substantiali corporis et sanguinis eius in eucharistia, praesentia [...] pridie nonas Februarias, J. A. (Präs.), J. J. Grynaeus (Resp.), 1564 (Druckvariante u. d. T.: Capita disputationis ordinariae, de maiestate hominis Christi, deque vera et substantiali corporis et sanguinis eius in eucharistia praesentia. Publice in academia Tubingensi proposita, 1564); Brevis et modesta apologia capitum disputationis, de maiestate hominis Christi, deque vera et substantiali praesentia corporis et sanguinis Christi in eucharistia. Contra theses incerti authoris, in schola Ingolstadiana praepositas, 1564; Disputatio de ministerio verbi dei, J. A. (Präs.), L. Osiander (Resp.), 1564; Hundert unnd siben Schlußreden/ von der Maiestet des Menschen Christi/ und seiner warhafftigen/ wesentlichen Gegenwertigkeit im h. Nachtmal. Hievor auff der Hohenschul zu Tübingen offentlich disputiert/ yetz aber auff begeren viler guthertziger Christen in die teütsche Sprach verdolmetschet worden, 1564 (zwei Drucke); Christliche Trostschrifft/ an die armen betrübten Christen/ so hin unnd wider an vi157
Andreae len orten umb der reinen Lehr des Evangelij willen angefochten und verfolgung leiden. Jn wölcher auch vermeldet unnd kurtzlich widerlegt werden/ die fürnembsten Artickel der Leer/ so auff dem Concilio zu Trient beschlossen, 1564; Ein christliche Predig/ über der Leich der durchleüchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen/ Fraw Sabina Hertzogin zu Würtemberg/ gebornen Hertzogin in Bayern/ hochlöblicher und seliger gedächtnuß/ zu Tübingen den 2. Septemb. anno 1564. gehalten, 1564 (zwei Drucke; 1565); Ein christliche Predig/ über der Leich des edlen unnd vesten Hansen von Liebenstein seliger gedächtnuß/ zu Göppingen den sibenden Septembris anno M. D. LXIII. gehalten, 1564; Conclusiones de iustificatione hominis peccatoris coram deo. Quae pridie Calend. Martij hora VI. in auditorio theologorum disputatione publica discutientur, 1565; Ad conclusiones de discrimine veteris et novi textamenti propugnandas [...] die XIII. Aprilis [...] respondebit, J. A. (Präs.), D. Unger (Resp.), 1565; Assertio piae et orthodoxae doctrinae de personali unione, qua respondetur ad primam partem libri Theodori Bezae Vezelij, cui titulum fecit: Placidum et modestum responsum ad D. Ioannis Brentij argumenta, quibus carnis Christi omnipraesentiam nititur confirmare, 1565; Disputatio de sacramento eucharistiae [...] VII. Iduum Septembris [...] pro ingenij tenuitate respondebit, J. A. (Präs.), L. Münster (Resp.), 1565; De maiestate hominis Christi, eiusque in eucharistia praesentia: et concilii Tridentini decreto de fide iustificante, responsio brevis. Contra virulentum et maledicum scriptum scolastici Sperlingij, Iesuitarum, qui in academia Ingolstadiana docent, discipuli, 1565; Pia, brevis et perspicua expositio controversiae de duabus naturis in Christo, deque vera praesentia corporis et sanguinis eius in eucharistia. In qua responsum D. Theodori Bezae Vezelii de carnis Christi omnipraesentia contra D. Ioannem Brentium inscriptum, refutatur: et ea, quae Bullingerus contra eiusdem D. Brentij recognitionem anno superiore in lucem aedidit, refelluntur, 1565; Christlicher und in Gottes Wort gegründter Gegenbericht/ von der Meß/ ob sie ein evangelischer Christ besuchen oder fliehen soll. Jn wölchem der vermeint Bericht Georgij Lautherij Hoffpredigers zu München/ widerlegt, 1565; Ein christliche Leichpredig bey der Begrebnuß des wolgebornen Herrn/ Herrn Hansen Ungnaden/ Freyherrn zu Sonneck/ etc. Rö. Kay. Ma. weiland 158
Andreae Rhat/ und des hochlöblichen Hauß von Osterreich alten trewen diener/ etc. wolseliger gedechtnuß auff den Sontag Trinitatis/ anno 1565. gehalten, 1565; Vier christlicher Predigen. Vom Leiden Christi. Vom Fußwaschen. Von der aufferstehung Christi. Von der Meß/ und gebrauch einer gestalt des Sacraments. Zu Oettingen gehalten, 1565; Grundtlicher und warhafftiger Gegenbericht/ von catholischer Communion/ und rechter Niessung des Leibs und Bluts Christi/ im heiligen Nachtmal. Wider den Bericht/ auß bevelch ettlicher geistlichen und weltlichen Fürsten/ durch der selben verordneten Theologen/ vom Brauch einer Gestalt des Sacraments/ zusamen getragen/ unnd in der fürstlichen Statt München getruckt, 1565; Christliche getrewe anleitung, wölcher gestalt die rein Lehr des heiligen Evangelions/ in den Kirchen/ so bißher under dem Bapstumb gewesen/ ausser dem Catechismo/ das ist/ den sechs Hauptstucken christlicher Lehr einfaltig/ gründtlich unnd fruchtbarlich gepflantzt/ auch die jrrthumm und mißbreüch/ so vor diser zeit in die Kirch Gottes eingerissen/ mit christlicher bescheidenheit/ abgeschaffen unnd gebessert werden mögen. Verfaßt in ettliche Predigten/ in wölchen die fürnembsten Hauptstuck unserer christlichen Religion/ so eim Christen zuwissen notwendig/ recht und einfeltig erklärt werden/ gehalten zu Wachendorff, 1566; Ein christliche Predig/ von dem eigentlichen verstand/ warhafftigem brauch/ und vilfaltigem mißbrauch des hochwirdigen Sacraments des Leibs unnd Bluts Christi. Gehalten zu Tübingen auff den Palmtag anno 1566, 1566 (1567); Ein christliche Predig von der Leyter Jacob/ Genesis 28. darinnen klarlich und einfeltig angezeigt/ was die recht/ warhafftig/ uralt/ catholisch und einige Stege in Himmel seye/ auff wölcher alle heiligen von erschaffung der Welt her/ seind gehn Himmel kommen unnd selig worden. Zu Straßburg im Münster/ als der zehen Stett der Landtvogtey Hagenaw Gesandten daselbsten versamlet/ den 18. Decembris/ anno 65. gehalten, 1566 (niederländ.: Een christeljic Predicatie vander leder Jacobs [...], o. O. o. J.); Christliche Reformation der Kirchen/ in der löblichen des heiligen Rhömischen Reichs Cammer und Statt Hagenaw/ vermög Gottes Worts angestelt. Verfasset in neunzöhen Predigen/ allen Christen/ besonders aber denen/ so noch uber den alten Herkommen/ Breuchen und Gewonheiten halten, nutzlich zulesen/ gestelt, 1566; Christliche, notwendige und 159
Andreae ernstliche Erinnerung/ nach dem Lauff der jrdischen Planeten gestelt/ darauß ein jeder einfältiger Christ zusehen/ was für Glück oder Unglück/ Teutschlandt diser zeit zugewarten. Auß der vermanung Christi/ Luc. 21. in fünff Predigen verfasset. Dardurch hoch und nider Stands/ Päpstische und Lutherische/ vom Fressen/ Sauffen/ Geitz/ [...] und andern Sünden/ zur warhafftigen Buß und ernstlichem Gebett vermanet werden, 1567 (zwei Drucke; 1568); Subsequentes propositiones, quae summam totius epistolae Paulinae, Romanis inscriptae, complectuntur [...] defendere conabitur, J. A. (Präs.), C. Hermann (Resp.), 1567; Drey und dreissig Predigen von den fürnembsten Spaltungen in der christlichen Religion/ so sich zwischen den Bäpstischen/ Lutherischen/ Zwinglischen/ Schwenckfeldern und Widerteuffern halten. Jn wölchen jedes theils Meinung und Grund trewlich gesetzt/ unnd ein einfaltiger Bericht unnd Anleittung auß den sechs Hauptstucken christlicher Lehr gegeben würdt/ wie ein jeder einfaltiger Lay/ in solchem allem die Warheit erkennen/ und sich christlich darein schicken soll/ daß er in kein Sect verfüret werde. [...] Geprediget zu Eßlingen, 1568 (zwei Drucke; 1573; 1576; 1580; 1589); Notwendige Erinnerung von der teutschen Bibel dolmetschung/ sampt Widerlegung aller der Ursachen/ darumb die Bäpstischen den Layen die Bibel zulesen verbietten. Wider die offenbare/ unverschambte unwarheit der bäpstischen Priester/ darmit sie D. Luthers dolmetschung verruffen/ als solt die Bibel mehr dann in fünfftzöhenhundert orten durch jne verfelschet/ unnd allein auff solche verfelschung sein Lehr gegründet sein. Diser zeit allen frommen Christen/ besonders aber den bäpstischen Herrschafften nutzlich zulesen, 1568 (drei Drucke); Grundtliche Widerlegung der vermeindten Ursachen/ darumb ettlich von der christlichen/ und in Gottes Wort gegründter Augspurgischer Confession zum verdampten Bapstumb abgefallen. Sampt kurtzem Bericht/ unnd notturfftiger Erinnerung von der bäpstischen Abgötterey und verdampten Unglauben/ wölchen alle rechtglaubige Christen/ bey verlierung jrer Seelen seligkeit/ meiden und fliehen sollen. Wider ein Schrifft/ durch die Jesuiter zu Dillingen/ zur schmach Christi/ unnd lösterung seines heiligen Evangeliums/ unnd aller desselben gottseligen Bekenner/ in offentlichem Truck außgebreittet/ auch Caspar Francken Lugen unnd Lösterbuch, 1568; Dreyzehen Predigen vom Türcken. Jn wölchen gehandelt würdt 160
Andreae von seines Regiments Ursprung/ Glauben und Religion/ vom türckischen Alcoran/ unnd desselben grundtlicher Widerlegung durch sein selbs des Alcorans Zeugnussen/ von seinem Glück und Wolfart/ warumb jme Gott so lange zeit wider sein arme Christenheit zugesehen/ wie jhme zubegegnen/ und wider jhne glücklich zustreitten/ unnd von seinem endtlichen Undergang. Geprediget [...], 1568 (1569); Gratulation/ das die Prediger und Lehrer im Hertzogthumb Bayern lutherisch worden, 1568 (1569, zwei Drucke); Disputatio de iudice in controversijs de fide et religione christiana, J. A. (Präs.), M. Gammel (Resp.), 1568; Disputatio de trinitate, J. A. (Präs.), J. Piscator (Resp.), 1568; Christlicher und gründlicher Bericht/ welcher gestalt die Herrn und Jungfrawen Clöster/ im Hertzogthumb Braunschweig/ Wulffenbütlischen theils/ reformiret. Aus welchem die Jungfrawen nicht allein jr Gewissen gegen Gott bewaren/ sondern auch meniglich genugsame rechenschafft geben können/ das sie aus keiner Leichtfertigkeit/ sondern mit bestendigem grund des catholischen christlichen Glaubens/ und reinem Gewissen/ die Kappen sampt dem Orden abgelegt und verlassen. Allen fromen Christen/ besonders aber den Closter Jungfrawen/ nützlich zu lesen, 1569; Widerruff daß die Münch und Pfaffen im Hertzogthumb Bayern/ wider das Zeugnuß jres Gewissens/ und die geoffenbarte Warheit/ bäpstisch sein und bleiben wöllen. Jn wölchem gehandelt würt/ von den furnembsten und allen menschen nötigsten Artickeln unserer christlichen Religion/ nämlich/ von vergebung der Sünden/ und vergwissung unser Seligkeit/ allein durch den einigen verdienst Christi/ wider D. Lautherium und Frater Johann Naß gestellet, 1569 (zwei Drucke); Disputatio de duabus naturis in Christo, atque earundem idiomatum, sive proprietatum communicatione, J. A. (Präs.), F. Peleterius (Resp.), 1569; Eine christliche Predigt/ von christlicher Einigkeit der Theologen Augspurgischer Confession/ zu Dressden den XXII. Martij anno 1570. gehalten, 1570; Gründtlicher/ warhafftiger/ und bestendiger bericht: von christlicher Einigkeit der Theologen und Predicanten/ so sich in einhelligem/ rechtem/ warhafftigem/ und eigentlichem verstand/ zu der Augspurgischen Confeßion/ in Ober und Nieder Sachssen/ sampt den oberlendischen und schwebischen Kirchen bekennen. Durch etlicher christlicher Fürsten gesandten im LXIX. etc. und diesem lauffenden 1570. Jhar/ eigentlich erkündiget/ und zu 161
Andreae Zerbst auff dem Synodo durch der christlichen Churfür. Fürsten/ und erbarer Stedt abgesante und versamlete Theologen/ den 10. Maij gegen einander erkleret, 1570 (drei Drucke; hg. J. Latermann, 1650; 1658; 1664); Oratio de principum officio in collegijs monasticis tuendis, et studijs literarum fovendis. Jn collegii Gandersheimensis inauguratione recitata, 1571; Ein christliche Predig: vor dem durchleuchtigen hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Julio/ Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ etc. in der Stadt Braunschweig auff den 13. Sontag nach Trinitatis gehalten, 1571; Ein christliche Predigt von dem verbott der Ehe/ ob dieselbige geistlichen Personen/ nach gethanem gelübdt der junckfrewlichen Keuscheit/ erlaubt/ oder nicht. Zu Rittershausen den VII. Augusti gehalten, 1571 (21573); Disputatio de viribus humanis, seu de libero arbitrio, J. A. (Präs.), J. Schopper (Resp.), 1571; Disputatio de homine ad imaginem dei creato, et eiusdem imaginis horibili destructione, J. A. (Präs.), I. Wielandt (Resp.), 1571; Disputatio de evangelio [...] exercitij gratia, J. A. (Präs.), J. Andreae d. J. (Resp.), 1572; Disputatio de lege, J. A. (Präs.), J. Hailbrunner (Resp.), 1572; Disputatio de antichristo, J. A. (Präs.), C. Hermann (Resp.), 1572; Disputatio de iustificatione, J. A. (Präs.), P. Leyser (Resp.), 1572; Disputatio de persona Christi: de unione personali in Christo; de earundem idiomatum communicatione: veraque praesentia corporis et sanguinis Christi in coena domini, J. A. (Präs.), P. Marbach (Resp.), 1572; Disputatio de bonis operibus, J. A. (Präs.), M. Pflacher (Resp.), 1572; Disputatio de consiliis, J. A. (Präs.), B. Stainer (Resp.), 1572; Zwo christliche Predigen/ von gottseliger einigkeit der Kirchendiener: von der Maiestet deß Menschen Christi/ zur Rechten der Krafft Gottes: und von warhafftiger gegenwertigkeit seines Leibs unnd Bluts im h. Abendtmal. Gehalten zu Memmingen, 1573; Von der Erbsünde. Was die sey/ wie dardurch des Menschen Natur verderbet. Bericht, 1573; Sechs christlicher Predig/ von den Spaltungen/ so sich zwischen den Theologen Augspugischer Confession/ von anno 1548. biß auff diß 1573. Jahr/ nach unnd nach erhaben/ wie sich ein einfältiger Pfarrer und gemeiner christlicher Leye/ so dardurch möcht verergert sein worden/ auß seinem Catechismo darein schicken soll, 1573 (zwei Drucke; 1574, zwei Drucke); De confirmatione disputatio, J. A. (Präs.), J. Präntel (Resp.), 1573; Disputatio de ecclesia, J. A. (Präs.), G. Schütz (Resp.), 1573; Disputatio 162
Andreae de sacramentis in genere, J. A. (Präs.), B. Unger (Resp.), 1573; Disputatio de baptismo, J. A. (Präs.), J. Pappus (Resp.), 1573; Disputatio de discrimine veteris et novi testamenti, J. A. (Präs.), P. Lucius (Resp.), 1573; Colloquium de peccato originis. Inter D. Iacobum Andreae, et M. Matthiam Flaccium Illyricum Argentorati anno 1571. institutum. Cui adiuncta sunt alia quoque scripta, sicut sequens pagina docebit. In quibus doctrina et controversia de peccato originis perspicue explicata, et compendaria via ad piam pacem, et litis huius expeditam compositionem monstratur, 1574; Epistola [...] ad Matthiam Flaccium Illyricum. De controversia in articulo de peccato originis. Jn qua compendiaria via ad piam et sanctam concordiam sine veritatis iactura perspicue monstratur, 1574 (dt.: Epistola ad Illyricum verteutscht. Ein Sendbrieff [...] an M. Matthiam Flaccium Jllyricum/ von der Erbsünde [...], 1574, zwei Drucke); Widerlegung der Predicanten Antwort zu Zürich/ auff Herrn Johann Brentzen Testament. Jn wölcher/ zu erhaltung deß einfältigen verstandts der Worten deß Testaments Christi/ der Sacramentierer jrrthumb/ so klar und einfältig dargethon/ und grundtlich mit Gottes Wort widerlegt/ daß sich durch Gottes gnad/ fromme Christen darvor werden wissen zuhüten, 1574; Disputatio de regno Christi, J. A. (Präs.), Z. Greins (Resp.), 1574; IIII. disputatio de sacramentis. De poenitentia, J. A. (Präs.), W. F. Lucius (Resp.), 1574; Theses disputationis, de scramento coenae dominicae, J. A. (Präs.), J. Lang (Resp.), 1574; Disputatio de electione et praedestinatione divina, J. A. (Präs.), A. Kommerell (Resp.), 1574; Disputatio de resurrectione mortuum, J. A. (Präs.), M. Besthlin (Resp.), 1574; V. disputatio de extrema unctione, J. A. (Präs.), P. Vogel (Resp.), 1574; VI. Disputatio de sacramento ordinis dicto, J. A. (Präs.), C. Bogner (Resp.), 1574; De sacramentis, VII. disputatio, de matrimonio, J. A. (Präs.), G. Heckel (Resp.), 1574; Ein christliche Predig/ von dem grewlichen erschrockenlichen Laster der Gotteslösterung. Darinnen hoch unnd nider Stands/ junge unnd alte/ besonders aber/ christliche Haußvätter/ unnd meniglich/ erinnert und vermanet werden/ solliche/ bey verlust zeitlicher und ewiger wolfart/ abzuschaffen. Gehalten zu Bebenhausen, 1575; Abfertigung der antwort Heinrich Bullingers/ und der Zürycher Predicanten/ wider die Rettung deß Testaments D. Joannis Brentij außgangen. Darinnen dem gemeinen Leyen angezeigt/ daß mit den Zwinglianern 163
Andreae nicht weitters von dem h. Abendmal zudisputieren/ sonder dieselbige dem urtheil Gottes zubevelhen, 1575; Bericht von der Erbsünde. Darinn der unterscheid zwischen der verderbten Natur deß Menschen nach dem fahl/ unnd der Erbsünde/ bewisen und erklert/ und dem einfaltigen Layen ein richtiger weg angezeigt/ wie er sich/ vermög Gottes Worts/ ohn verletzung der Ehr Christi/ und seines Gewissens/ zu anstellung und erhaltung christliches friedes und einigkeit/ verhalten/ und in die new erregte zwispalten schicken solle, 1575; Disputatio de spiritu et litera, J. A. (Präs.), J. Assum (Resp.), 1575; Disputatio de ceremoniis humanis in ecclesia, J. A. (Präs.), T. Braun (Resp.), 1575; Disputatio, de magistratibus civilibus, et dignitate rerum politicarum, J. A. (Präs.), G. Marius (Resp.), 1575; Disputatio de calamitatibus et cruce, et veris consolationibus, J. A. (Präs.), T. Loeher (Resp.), 1575; Disputatio de invocatione vera, et idolatrica, J. A. (Präs.), J. Berlocher (Resp.), 1575; Oratio de instauratione studii theologici, in academia Witebergensi, ad eam puritatem doctrinae coelestis, in qua, vivente D. Luthero, doctores sacrarum literarum pie consenserunt. Recitata Witebergae XXV. Aprilis anno M. D. LXXVII., 1577 (fünf Drucke); Oratio de studio sacrarum literarum. In academia Lipsensi recitata [...] anno 1576, 1577 (drei Drucke); Passional Büchlein/ das ist/ die Historia des bittern und thewern leiden und sterbens/ auch der frölichen Aufferstehung unsers Herrn Jhesu Christi/ nach den vier Evangelisten/ geprediget und ausgeleget/ jn der Pfarrkirchen zu Wittenberg, 1577 (1578; 1579; 1586); Ein christliche Predigt uber das Evangelium auff den xxv. Sontag nach Trinitatis/ Matthei am 24. von vielen und mancherley verfürungen in der Kirchen Gottes/ vor dem Jüngsten tage. Wie die eingefallene streitige Artickel unter den Lehrern Augsp. Confession dieser Landen christlich vergliechen/ und ein jeder Leye/ aus seinem heiligen einfeltigen Kinder Catechismo gründlich dieselbe urtheilen/ und vor aller verfürung möge bewaret werden. Gehalten zu Weymar/ den 24. Novemb. anno 1577, 1578 (zwei Drucke); Eine christliche Predig uber das Evangelion Matthei am 22. Cap. vom Gesetz/ und der Person Christi. Jn wölcher von rechtem verstand und gebrauch des Gesetzes/ deßgleichen vom heiligen Evangelio/ und der Person Christi/ unnd dann auch von dem hochwürdigen Abendtmal deß Herrn/ gehandelt würdt/ jn gegenwertigkeit deß durchleuchtigen/ hochgebornen Fürsten und 164
Andreae Herrn/ Herrn Ludwigen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ [...] etc. und jrer fürstlichen Gnaden geliebten Gemahels/ etc. auch des fürstlichen Hofgesinds/ gehalten Sontags/ den 28. Septembris anno/ etc. 78. jm Schonbuch/ in Würtenberg, 1578 (1579); Colloquium so den 9. Septembris des 1577. Jars zu Sangershausen/ zwischen D. Jacob Andreen und M Cyriacum Spangenberg gehalten worden, o. O. 1578; vier griech.-lat. Predigten (in: M. Crusius, ΠΟΛΙΤΕΥΜΑ ΟΥΡΑΝΙΟΝ [...]. Civitas coelestis, seu catecheticae conciones) 1578, 60–79, 96–105, 126–133; Eine Predigt/ vom grossen Abentmal/ Luce am xiiij. Capittel. Gethan zu Wittenbergk uff den ersten Sontag Trinitatis, 1579 (fünf Drucke; 1580, zwei Drucke); Fünff Predigen: von dem Wercke der Concordien, und endlicher Vergleichung der vorgefallenen streitigen Religions Artickeln. Auch welcher gestalt die Hohen/ Fürsten/ und Particular Schulen/ Kirchen/ derselbigen Visitationen, Consistoria, Synodi, und was sollichen mehr anhanget/ jm hochlöblichen Churfürstenthumb Sachssen angestellet: zu Dreßden/ Leiptzig und Wittembergk, 1580 (drei Drucke); Ein christliche Predigt: am tage der heiligen Dreyfaltigkeit/ uber das Evangelium Johan. 3. von der Widergeburt des Menschen. Gethan zu Leiptzig zu S. Thomas. [...] Sampt Erzelung der Reformation und Ordnung/ wie es hinfürder beydes in Kirchen und Schulen/ des churf. sechsischen Kreises sol gehalten werden, 1580; Summarischer Begriff/ der streitigen Artickel/ zwischen den Theologen Augspurgischer Confession/ in nachvolgender widerholung/ nach anleitung Gottes worts/ christlich erkleret und verglichen (mit eig. Titelbl. in: Concordia. Christliche/ widerholete/ einmütige Bekentnüs nachbenanter Churfürsten/ Fürsten und Stende Augspurgischer Confession [...]) 1580, 228r–253v; Vorzeichnus der Zeugnissen heiliger Schrifft/ und der alten reinen Kirchen Lerer/ wie dieselbigen von der Person/ und göttlichen Maiestet der menschlichen Natur unsers Herrn Jhesu Christi/ zur rechten der allmechtigen Krafft Gottes angesetzt/ gelehret und geredt haben (mit eig. Titelbl. in: ebd.), eig. Pagin.; Zwo tröstliche Predigten/ bey der Leich und Begrebnis der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frewlein/ Frewlein Margaretha, gebornen Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. christmilter und seliger gedechtnis. Jn der Schloßkirchen der Vestung Wolffenbüttel/ und Pfarkirchen 165
Andreae in Heinrichs-Stadt den 24. und 25. Januarij/ anno 1580. gehalten, 1580; Repetitio sanae doctrinae reverendissimi in Christo patris, D. D. Martini Lutheri, de persona Christi, et de coena dominica, jn academia Wittembergensi proposita [...] pro licentia in theologia consequenda, J. A. (Präs.), J. Schütz u. M. Heinricus (Respp.), 1580 (zwei Drucke; wieder in: Collatio catholicae et orthodoxae christianorum fidei, de persona Christi et sacra eius coena, cum disputatione D. Iacobi Andreae, habita Wittembergae, anno LXXX., 1582; dt.: Wiederholung der reinen unnd gesunden Lehre/ [...] D. Martin Luthers [...], übers. H. Opitz, 1581); Der dreyen weltlichen Churfürsten Theologorum Refutation Schrifft/ wider der Anhaltischen Theologen Bedencken/ uber die Prefation des Concordi Buchs etc. (mit W. Zimmermann u. M. Chemnitz) (in: Der Anhaldinischen Theologen Bedencken/ uber die Prefation/ des newlich außgangenen Concordienbuchs/ [...]) 1581, 43–122 (21582); Responsio brevis [...] contra librum Io: Sturmii quem Antipappum Quartum inscripsit. In qua demonstratur, quam horrenda et palpabili caecitate mentis Sturmius, cum socijs et consortibus percussus sit. Monendis et erudiendis pijs et veritatem amantibus conscripa, 1581 (dt.: Kurtze Antwort/ [...] auff Herrn Johan Sturmij Buch/ Antipappus Quartus genant [...], 1581, drei Drucke); Wiederholung der reinen unnd gesunden Lehre/ des ehrnwirdigen in Christo Vaters und Herrn D. Martin Luthers. Von der Person/ und dem heiligen Abendmahl des Herrn Christi. Jn der Universitet zu Wittemberg offentlich disputirt durch D. Iacobum Andreae. Darinn/ mit verleihung Gottes des heiligen Geistes/ jhre offentliche bekentnüs gethan. M. Johannes Schütz/ der Universitet doselbst Cantzler. Und M. Martinus Henricus/ der heiligen Schrifft Professor, zuerlangen den Gradum Licentiatus in Theologia. Den 17. und volgende drey Tage/ den 18. 19. und 20. Octobris. Anno Christi 1580. Verdeudscht/ durch Hieronymum Opitium/ den Eltern/ Pfarrherrn und Superintendenten zu Bischoffswerda. Welchs der Author selbst ubersehen und gebessert, 1581; Abfertigung/ des Vortrabs Johann Sturmij, 1581; Gewißheit/ der christlichen Lehre/ aller reinen Theologen und Kirchendiener Augspurgischer Confession/ von der Erbsünde/ wider die Flaccianer. Zur Warnung/ allen frommen verjrrten Christen. Kurtz/ rund/ einfeltig/ klar/ war/ jedermann/ auch einem 166
Andreae Kindt für Augen gestellt, 1581; Gründtlicher Bericht/ [...] auff Johann Sturmij/ Rectors der Hohenschul zu Straßburg/ kurtze, schrifftliche Verantwortung vom Buch der Concordien/ und denselben anhangenden Sachen, 1581 (zwei Drucke); Brevis admonitio de crimine stellionatus Calvinianorum. Quo Iesuitas in suam societatem rapere, et doctrinam Lutheri de persosona [!] Christi, et sacra coena, illorum authoritate, perfide opprimere conantur, 1582; Kurtze Erinnerung unnd getrewe Warnung/ vor der Calvinianer Betrug/ Crimen Falsi genant/ und jhrer vermeinten Einigkeit und Geselschafft mit den Jesuitern/ in der Lehr von dem Leib Christi. Auch von der Jesuiter grewlichen und erschröckenlichen Ketzerey und Gotteslösterung/ da sie Christo/ nach seiner heiligsten Menschheit/ die Allmechtigkeit Gottes absprechen, 1582; Warhaffte unnd grundtliche Widerlegung der vermeinten Verantwortung der Prediger zu Bremen. Jn welcher außführlich/ unnd mit sattem Grund dargethon würdt/ daß jhnen mit Zumessung der calvinischen Jrrthumb/ in nachfolgenden Articuln/ nicht unrecht geschehe/ und derwegen von meniglich/ als Verführer/ zufliehen seind. Als nämlich: 1. Von der Person Christi. 2. Von der heiligen Tauff. 3. Von dem heiligen Abendtmal. 4. Von der göttlichen Wahl. 5. Von den Ceremonien. Sampt vorgesetztem kurtzem summarischem Bericht. Gestellt durch die württembergische Theologen, 1582 (J. A. Mitunterzeichner); Disputatio de coena domini. De persona Christi. De communicatione idiomatum duarum naturarum in Christo. De religiosa adoratione Christi, etiam qua homo est, J. A. (Präs.), A. Varnbylerus (Resp.), 1582; Confutatio disputationis Gregorii de Valentia, sub titulo de vera praesentia Christi, in coelis tantum, et in sanctissimo sacramento, Ingolstadij propositae. Qua demonstratur, Christum totum, deum et hominem, ecclesiae suae, ubique, omni tempore, et loco adesse. Contra Nestorinos novos Iesuitas, in regno pontificio emergentes, 1583; Oratio. De disciplina in academia Tubincensi [!] instauranda et conservanda. Recitata in coetu scholastico die XIIII Aprilis, anno etc. LXXXIII., 1583; Refutatio blasphemae apologiae, Lamberti Danaei Galli, de adoratione carnis domini nostri Iesu Christi, 1583; Gründtliche Widerlegung/ der nichtigen unnd lösterlichen kürtzen Verzeichnus/ des Jesuiters Gregorij de Valentia, wider die kurtz Erinnerung und Warnung/ vor der Calvinianer Betrug/ und jhrer Einigkeit mit den Jesuitern. Die Christo/ 167
Andreae nach seiner heiligen Menschheit/ die Allmächtigkeit nicht allein absprechen/ sonder auch fürgeben/ daß sie des Namens der Allmächtigkeit nicht fähig/ noch theilhafftig seie. Zur Warnung allen frommen Christen geschriben, 1583; Ein christliche Predig/ vom hochwürdigen Sacrament/ des Leibs und Bluts unsers Herrn Jesu Christi. Zu Lindaw den 31. May anno 83. gehalten, 1583; Disputatio de religiosa adoratione totius Christi, secundum divinam et humanam naturam, J. A. (Präs.), T. Braun (Resp.), 1583; Confutatio disputationis Ioannis Iacobi Grynaei, de coena domini, Heidelbergae IIII. Aprilis. 1584. propositae, 1584; Admonitio pia et necessaria, de synopsi orationis Ioannis Iacobi Grynaei, professoris theologi Zwingliani in academia Basiliensi: qua disputationi de coena domini, Heidelbergae anno 1584. die 4. Aprilis proposita, 15. eiusdem, finem imposuit, 1584; Acta et scripta theologorum Wirtembergensium, et patriachae Constantinopolitani D. Hieremiae: quae utrique ab anno M. D. LXXVI. usque ad annum M. D. LXXXI. de Augustana Confessione inter se miserunt: Graece et Latine ab ijsdem theologis edita, 1584; Solida refutatio compilationis Cinglianae, et Calvinianae, quam illi consensum orthodoxum sacrae scripturae et veteris ecclesiae, de controversia sacramentaria, appellarunt, in lucem ediderunt, et aliquoties recoxerunt. Conscripta per theologos Wirtembergicos: in gratiam eorum, quibus gloria Christi servatoris, et sua aeterna salus cordi est, 1584 (21593); Kurtze Erinnerung/ von ettlichen Schrifften unnd Büchern/ so zum theil unter Ambrosij Vuolffij, und Christophori Hessiandri Namen/ zum theil one Namen/ in offentlichem Truck/ zu verfälschung Aug. Confession/ und außbreittung der zwinglischen und calvinischen falschen unreinen Lehr außgangen. Darvon im Hey. Röm. Reich/ Teutscher Nation/ ein gemein Geschrey/ daß solliche Doctor Christoff Herdesianus, ein Jurist/ der Statt Nürnberg Diener/ geschriben haben solle, 1584 (zwei Drucke); Ein Predig uber den 65. Psalmen Davids/ gehalten zu Stutgarten in der Schloßkirchen den 30. Augusti anno/ etc. 84, 1584; Disputatio de dicto Christi Ioannis sexto: spiritus est, qui vivificat, caro non prodest quidquam [...], J. A. (Präs.), E. Bidenbach (Resp.), 1584; Disputatio de peccato originis, J. A. (Präs.), A. Osiander d. J. (Resp.), 1584; Gründtlicher Bericht/ von zweien Schrifften der calvinischen Predicanten/ zu Bremen/ under 168
Andreae den Titteln: Abfertigung der gerhümbten Widerlegung Iacobi Andreae, etc. Jtem: Antwort auff Jacobi Andreae, under dem Namen der würtembergischen Theologen außgesprengte vermeinte Widerlegung/ etc. Anno etc. 83. außgangen. I. Von der Person und beiden Naturen in Christo. Und II. Von dem heiligen Abendtmal. Darinnen dem calvinischen Geist die Larven abgezogen/ und vor demselben alle fromme christliche Hertzen trewlich und christlich gewarnet werden. Durch die würtembergische Theologen verfertigt, 1585 (Verfass. zugeschrieben); Theses Tubingenses. Anno 64. Apologia contra theses Ingolstadianas anno 64. Assertio contra Theodorum Bezam, anno 65. Expositio controversiae de duabus naturis, anno 65. Protocollum colloquij Maulbrunnensis Tubingae editum anno 65. Bericht vom Colloquio Maulbrunnensi anno 64 (in: Elenchi paradoxorum: quibus ecclesias Germanicas iam multis ab annis: inprimisque ab obitu Philippi Melanthonis perturbarunt ubiquitarii: nutato genere doctrinae, et phrasibus ecclesiae catholicae et orthodoxae in articulo christianae religionis omnium praecipuo: de persona Christi. Pars prima. Fide optima ex eorum libris [...] edita: a ministris ecclesiae Bremensis), 1585; Christliche Predig/ bey der Hochzeit deß ehrnvesten fürnemen/ Herrn Jacob Demlers/ Undervogts zu Balingen/ den 3. tag Augusti etc. im 84. Jar gehalten. Darinnen der 128. Psalm Davids ist außgelegt worden, 1585; Disputatio de coena domini, et de persona Christi, J. A. (Präs.), C. Frey (Resp.), 1585; Disputatio de iure vocandi ministros ecclesiae, J. A. (Präs.), M. Pflacher (Resp.), 1585; Theses, oppositae blasphemae disputationi tertiae Eusebij Cleberi, pastoris Sangallensis ecclesiae in Helvetia; de unione personali et supernaturali duarum naturarum in Christo Iesu, salvatore nostro perfecto et unico, Genevae anno 1583 impressae, J. A. (Präs.), A. Pouchen (Resp.), 1585; ΣΥΝΟΨΙΣ epistolae Paulinae Romanis inscriptae, ad disputandum proposita, J. A. (Präs.), H. Efferhen (Resp.), 1585; Oratio de incarnatione filij dei, d. n. Iesu Christi, contra impios et blasphemos errores Zwinglianorum et Calvinistarum, in vigilia nativitatis Iesu Christi Tubingae habita, 1586; Christliche Leichpredig/ bey der Begräbnus des ehrwürdigen und hochgelehrten Herrn/ Primus Trubern/ weilund einer ersamen evangelischen Landtschafft/ im hochlöblichen Hertzogthumb Crain/ bestellten Predigers/ geweßnen Pfarrers zu Derendingen/ bey Tübingen. Gehalten den 29. Junij/ im Jar 1586, 1586; sloven.: Ena lepa inu pridna prediga, per pogrebi tiga 169
Andreae vreidniga inu vissoku vuzheniga Gospud Primosha Truberia rainciga, dershana od Gospud Iacoba Andrea Doctoria [...], übers. M. Trost, 1588); Christliche Predig bey der Begräbnuß/ weyland deß edlen und vesten/ Balthasarn von Karpffen/ seligen. Von glückseliger Regierung/ eines weisen christlichen Regeten auß dem 10. Capitel Syrach: den 9. Augusti/ etc. gehalten zu Thalen, 1586; Christliche Predig/ von der Kirchweyhe zu Jerusalem. Auß dem zehenden Capitel deß Evangelisten Joannis. Darinnen von christlicher Reformation/ und Weyhe der evangelischen Kirchen/ besonders aber vom waren alten catholischen apostolischen römischen christlichen Glauben gehandelt. Jn deß Heiligen Römischen Reichs Statt Alen, den 25. tag Septembris anno 1586. gehalten, 1586 (21587); Theses de peccato originis, J. A. (Präs.), E. Bidenbach (Resp.), 1586; Disputatio de dicto D. Pauli Coloss. 2. In Christo inhabitat omnis plenitudo divinitatis corporaliter, J. A. (Präs.), J. Hesch (Resp.), 1586; Disputatio de religione christiana, J. A. (Präs.), V. Müller (Resp.), 1586 (lat.-griech., mit eigenem Titelbl. in: M. Crusius, ΠΟΛΙΤΕΥΜΑ ΟΥΡΑΝΙΟΝ [...]. Civitas coelestis [...], 1588, 619–675); Disputatio de dicto D. Pauli ad Rom. XII. cap. Habentes diversa dona, pro gratia quae nobis data est: sive prophetiam (prophetemus) pro Proportione fidei, J. A. (Präs.), E. Göbel (Resp.), 1586; Disputatio de praedestinatione, J. A. (Präs.), G. Schernhagen (Resp.), 1586; Eine Predigt/ uber das Evangelium/ vom hochzeitlichen Kleide/ Matth. 22. gehalten zu Regenspurg/ den 20. Sontag nach Trinitatis/ anno 1587 (Vorr. P. Schnetter) o. O. o. J.; Leichpredig/ bey der Begräbnus des ehrwürdigen hochgelerten Herrn Dieterich Snepffen/ der heiligen Schrifft Doctorn/ unnd Professorn/ Pfarrers unnd General Superintendenten zu Tübingen. Den 10. tag Novembris anno/ etc. 86. gehalten, 1587; Acta colloquij Montis Belligartensis: quod habitum est, anno Christi 1586. favente deo opt. max. praeside, illustrissimo principe ac domino, domino Friderico, comite Wirtembergico et Mompelgartensi, etc. inter clarissimos viros, D. Iacobum Andreae, praepositum et cancellarium academiae Tubingensis: et D. Theodorum Bezam, professorem et pastorem Genevensem, authoritate praedicti principis Friderici, etc. nunc anno Christi 1587. publicata, 1587 (1594; 1605; 1613; dt.: Colloquium Mompelgartense. Gespräch/ jn Gegenwart des durchleuchtigen hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn 170
Andreae Friderichen/ Graven zu Würtemberg und Mümpelgart/ etc. [...] zwischen [...] D. Iacobo Andreae [...] unnd D. Theodoro Beza [...], 1587, zwei Drucke; frz.: Les actes du colloque de Montbeliardt: [...], Montbéliardt 1587; 1588); Epitome colloquii Montisbelgartensis inter D. Iacobum Andreae, et D. Theodorum Bezam, anno domini 1586. mense Martio celebrati [...]. Adiecta refutatione solida responsionis D. Bezae de actis eiusdem colloquij, 1588 (zwei Drucke; 1608; dt.: Kurtzer Begriff des Mümpelgartischen Colloquij oder Gesprächs/ [...], 1588; frz.: Brief recueil. Du colloque de Mombeliard [...], 1588); Christliche/ trewhertzige Erinnerung/ vermanung und warnung/ vor der zur Newenstatt an der Hart nachgetruckten/ verfälschten/ und mit calvinischer gottslästerlicher Lehr beschmeißten Bibel D. Martin Luthers, 1588 (1589, zwei Drucke); Bericht unnd christliche getrewe Warnung vor der calvinischen newen Erklärung des Catechismi. So künfftiglich im Fürstenthumm Zweybrück/ von Kirchen und Schuldienern/ bey dem gemeinen Mann/ und der Jugend/ getriben werden soll/ zu Heidelberg diß 1588 Jars außgangen, 1588; Christliche Predig/ vom Fronleichnams Fest/ uber das Evangelium Johannis am 6. Capit. den 6. Junij/ anno 1588. gehalten/ sampt angehenckter gründtlicher Widerlegung der Predigt Georgen Scherers des Jesuiters/ vom Gottsleichnams Fest und Umbgang/ zu Wien am Tage der heiligen Dreyfaltigkeit geschehen, 1588 (21590); Spiegel der offenbaren unverschämbten calvinischen Lügen/ wider reine Lehrer der Augspurgischen Confession/ unnd grewlichen erschröckenlichen Lösterungen/ wider die göttliche Maiestat der Menschheit Jesu Christi. Allen frommen Christen zur trewhertzigen warnung/ sich vor disem Geist zuhüten, 1588 (1589); Vier christliche Predigten/ uber ettliche Evangelia im Advent. Darinnen neben summarischer Außlegung derselben/ der eingefallene Streitt vom Wucher aus Gottes Wort entscheiden. Zu Regenspurg in der newen Pfarr/ [...] gehalten, 1588 (u. d. T.: Vier christliche Predigten vom Wucher [...], 1589); Theses theologicae de norma veritatis, et iudice controversiarum religionis, J. A. (Präs.), J. Liebler (Resp.), 1588 (dt.: Disputation von der Regel/ und einiger Richtschnur der göttlichen Warheit/ nach welcher anleitung alle eingefallene Religions streit geurtheilt und entschieden werden sollen. Jm Gymnasio zu Regenspurg anno 1588. den 10. Januarij gehalten, 171
Andreae o. J.; Prima disputatio contra errores Calvinistarum. De Baptismo, J. A. (Präs.), G. Otho (Resp.), 1588 (dt.: Die erste Disputation/ wider der Calvinisten vielfältige Jrrthumben von der heiligen Tauffe, 1588); Prima disputatio contra concilium Tridentinum. De autoritate conciliorum in ecclesia dei, J. A. (Präs.), G. Wuchter (Resp.), 1588; Disputatio de ministerio ecclesiastico, et eius efficacia [...] exercitij gratia 2. Augusti, J. A. (Präs.), G. Schropp (Resp.), 1588; Disputatio secunda contra concilium Tridentinum, de autoritate, origine, caussa, certitudine, perfectione, sufficientia et perspicuitate sacrae scripturae veteris et novi testamenti, J. A. (Präs.), C. Scholtius (Resp.), 1588; Disputatio tertia, contra decreta concilii Tridentini, de traditionibus, J. A. (Präs.), P. Weniger (Resp.), 1588; Disputatio quarta, contra concilium Tridentinum, de peccato originis, J. A. (Präs.), C. Hötzer (Resp.), 1589; Abfertigung des ungegründten Gegenberichts der zu Regenspurg anno 1587. geurlaubten Prediger. Sampt eines erb. Cammerer und Rahts daselbsten/ angehenckten Bericht/ und christlich Bedencken der Juristen Facultet zu Tübingen/ vom Wucher. Allen frommen Christen/ besonders den/ durch des Papsts verdampte Lehr vom Wucher/ verwirrten Gewissen/ nutzlich zulesen, 1589; Abfertigung Conrad Vetters Jesuiten/ Thumpredigers zu Regenspurg. Darinnen der jesuitische Geist beschriben/ und alle fromme Christen vor demselben trewlich gewarnet werden, 1589; Ableinung/ Verantwortung und Gegenbericht der würtenbergischen hieniden zu ende benembsten Theologen wider beyde obgesetzte der braunschweigischen Theologen mit A. und B. gemerckten Schrifften (in: Acta und Schrifften zum Concordi Buch gehörig und nötig [...]) o. O. 1589, Tl. C, 1–69 (A. erster Mitunterzeichner); Ein Sendbrieff/ [...] an Conrad Vetter/ Jesuiter und Thumb-Prediger zu Regenspurg. Von sein Predigen unnd Lösterungen wider die Kirchen Aug. Confession/ und derselben Lehrer Religion/ Glauben/ und Bekanntnus/ außgeschüttet, 1589; Widerlegung der Antwort Conrad Vetters/ Jesuiters und Thumbpredigers zu Regenspurg/ auff mein Sendbrieff/ von sein Predigten und Lästerungen/ wider die evangelische Kirchen im Thumb daselbsten außgegossen. Zum Trost und Warnung der evangelischen Kirchen zu Regenspurg/ vor den Jesuitern und jhrer falschen Lehr geschriben, 1589; Kurtze gründtliche Antwort/ auff die nichtige krafftlose Protestation, 172
Andreae so ein leichtfertiger grimmiger Calvinist (der weder seinen/ noch seiner Mitprotestanten Namen nennen dörffen) wider D. Jacoben Andreae/ in den Truck (doch ohne des Buchtruckers und Orts Namen) verfertiget hat, 1589 (zwei Drucke); Bericht von der Ubiquitet, das ist/ von der allgemeinen Gegenwardt des gantzen Christi/ nicht allein nach seiner Gottheyt/ sonder auch nach seiner h. Menscheyt bey allen himmlischen unnd jrdischen/ sichtbarn unnd unsichtbarn Creaturn. An ein hohe fürstliche Person gestelt, 1589 (zwei Drucke; 1590); Kurtzer Bericht der würtenbergischen Theologen/ von dem Büchlin/ so under dem Namen Doctor Daniel Hoffmans/ in nechstverschiner Herpstmeß des abgeloffnen acht unnd achtzigßten Jars im Truck außgangen/ mit dem Titel: Errores XVII. Jacobi Andreae doctoris craßiores, etc., 1589 (zwei Drucke); Grundtlicher außführlicher Bericht der würtembergischen Theologen: daß die christliche Lehr von der Maiestet Christi (welche von ettlichen die Ubiquitet genennet würdt) nicht allein in h. göttlicher Schrifft gegründet/ sonder auch nach dem wider geoffenbarten Evangelio/ von D. Luthern/ seliger gedächtnus/ unnd andern fürnemen reinen Theologen Augspurgischer Confession/ je und allwegen/ biß auff unsere zeit/ wider der Zwinglianer Jrrthumben/ in offentlichen Schrifften geführt/ der christlichen Formulae Concordiae einverleibt/ und auß Gottes Wort erhalten worden. Unnd würdt in diser Schrifft ordentlich von einem Articul zum andern/ grundtlich geantwortet auff das Büchlin D. Danielis Hofmanni, in welchem er D. Iacobo Andreae, Probst und Cantzlern bey der Universitet zu Tübingen/ und andern würtembergischen Theologen/ sibenzehen Jrrthumb mit ungrundt zugemessen, 1589; Acta des Colloquij, zwischen den würtenbergischen Theologen/ und D. Ioanne Pistorio, zu Baden gehalten. Auß welchem (durch einverleibte/ gewechselte/ ergangene Schrifften unnd Protocoll) grundtlich erlernet werden kan/ was vor anfang des gehaltnen Gesprechs/ auch in wehrendem Colloquio/ und nach end desselbigen/ gehandelt worden. Beschriben/ und in den Truck verfertigt/ durch die würtenbergische Theologen, 1590; Christliche Leichpredig/ bey der Begräbnus/ weyland deß edlen und vesten Friderichen Herter von Herteneck/ Obervogt zu Tübingen, 1590; Ein christlich Gespräch eines guthertzigen Praesidenten/ lutherischen Predicanten/ und Jesuiters. Von der catholischen apostolischen christlichen Kirchen: was dieselbe sey: unnd ob die 173
Andreae lutherische Predicanten/ oder der Papst mit seiner Priesterschafft/ von derselbigen abgefallen. Unnd würdt in disem Colloquio ein Form unnd Weise gezeigt: welcher gestalt vor christlichen Potentaten/ Fürsten und Herrn/ von den strittigen Articuln in Religionssachen/ ein heilsam Colloquium anzustellen: darauß auch die Leyen (mit gewinnung der Zeit) ein nutzen empfahen/ und den grundt der warheit erlernen mögen, 1590 (zwei Drucke). Herausgaben: L. Osiander, Widerlegung der vermeindten Ableimung/ so D. Georgius Lautherius wider D. Jacobem Andree/ Probsts unnd Cantzlers zu Tübingen Gratulation gestellet ... (Vorr. J. A.) 1569; G. Meckhart, Grundtliche und kurtze Widerlegung/ ettlicher gemeiner Gegenwürff der Papisten/ mit wölchen sie jre Jrrthumb wöllen verthedingen/ und hergegen die uralte catholische Religion/ so in der Augspurgischen Confession begriffen/ für falsch und jrrig außschreien (Vorr. J. A.) 1574; L. Osiander, Compendium Hebraicae grammaticae, cui subiungitur dictionarium Hebraicum e concordantijs Hebraeis [...] (Widmungsvorr. J. A.) 1581 (1589); S. Gerlach, Assertio piae sanaeque doctrinae de divina maiestate Christi hominis: qua respondetur disputationi Nestorianae de persona Christi, adversus Orthodoxos a Ioanne Busaeo [...] institutae [...] (Vorr. J. A.) 1585; De quaestione illa, an hoc tempore gliscentis vel potius grassantis tyrannidis pontificiae syncretismus et coitio fieri inter ecclesias evangelicas de coena domini dissidentes adversus communem hostem debeat, disputatio, 1588. Ausgaben: Disputationes theologicae de praecipuis doctrinae christianae capitibus, ad disputandum diversis temporibus propositae (Vorr. J. Heerbrand) Montbéliard 1593; Methodus concionandi: tradita a celeberrimo theologo, D. D. Iacobo Andreae, ecclesiae Tubingensis quondam praeposito, et eiusdem academiae cancellario dignissimo. Edita in gratiam theologiae studiosorum (hg. P. Leyser) 1595 (zwei Drucke); Opus theologicum: in quo omnia christianae religionis capita; maxime vero controversiae horum temporum usitatae ac praecipuae, videlicet de persona Christi, eius incarnatione, unione personali, de communicatione idiomatum, de omnipraesentia hominis Christi, de baptismo et coena domini, etc. thesibus instar brevissimis complexae, immotis sacrae scripturae testimonijs pertractantur et illustrantur (Vorr. J. Heerbrand, Widmungsbrief C. Lutz) o. O. 1596; J. Weber, Calvinische Brunnquell [...]. Sampt D. Iacobi 174
Andreae Andreae, p. m. Standhaffter Ableinung der Folgungen/ welche die wiedersacher aus unser Lehre erzwingen wollen, 1615; Wolgegründete Hindertreibung etlicher ungereimbten Consequentzen: welcher sich die Zwinglianer und Calvinisten in gemein/ insonderheit aber D. David Pareus, in seinem unbedachtsamen Friedemacher/ unserer Kirchen und derselben trewe Diener zu beschmitzen/ und bey allen ehrliebenden Hertzen verhast zu machen sich bißanhero/ doch Gott lob/ ohne nutz unterstanden haben. Für dieser zeit verfasset/ und durch den wolverdienten Theologen D. Jacobum Andreae publiciret. An jetzo aber anderweit zum Druck verfertiget, 1619; Christliches unnd heylsames Bedencken auff waß Weyse Streitigkeiten so unter einerley Glaubensgenossen entstanden/ beyzulegen und der liebe Friede herwieder zubringen (in: J. Latermann, Gründliche Ablehnung der vermeinten Jrrthümer/ so jhm von etlichen Predigern [...] vorgeworffen worden/ nebenst D. Jacobi Andreae Christlichem und heilsamen Bedencken [...]) o. O. 1648; Hundert-jährig Bedencken/ deß redlichen alten Theologi, D. Jacobi Andreae, p. m. auß einen Send-schreiben an eine hochfürstl. Person an. 1554. und nothwendiger Erinnerung an Hn. Grafen von Helffenstein an. 1567. gezogen. Darauß ohnschwer abzunehmen/ was von dem christlich-gemeinten Vorschlag Theophili Sinceri, heutigs Tags etwan zu hoffen were. Allen rechtschaffnen unpaßionirten Lutheranern zu weiterm Nachdencken übergeben [...], 1678; Sehr geistreich- und schrifftmäßige Ausführung/ daß unser hochgelobter Herr und Heyland Christus Jesus der wahre/ versprochene und erschienene Meßias und Welt-Heyland sey. Jn einer Rede/ welche er bey Gelegenheit eines zu Weissenstein im Schwaben-Lande zum Tode verdammten Judens, Nahmens Anstedt [...] gehalten, 2 1721 (zwei Drucke; zuerst 1560); Zwanzig Predigten von J. A. [...] aus den Jahren 1557, 1559 und 1560. Zum 300jährigen Gedächtnistag seines Todes den 7. Jan. 1890 [...] mit einem kurzen Lebensabriß Andreäs u. dem Bericht seines Kollegen Heerbrand über sein Ende (hg. [O.] Schmoller) 1890; Leben des J. A., Doktor der Theologie, von ihm selbst mit großer Treue u. Aufrichtigkeit beschrieben, bis auf das Jahr 1562 (lat.-dt., eingel., hg. u. übers. H. Ehmer) 1991; Lutheranism vs. Calvinism: the classic debate at the Colloquy of Montbéliard 1586 (übers. C. J. Armstrong, Vorw. J. Mallinson) St. Louis, MO 2017. 175
Andreae Nachlaß: Briefe, Abhandlungen; UB Tübingen, StB Braunschweig, SUB Hamburg, LB Stuttgart, HAB Wolfenbüttel, FB Gotha; vgl. auch Kalliope Verbundkatalog (online). Bibliographien: VD 16; VD 17. – Index Aureliensis, Bd. 1, 21965, 534–553 (mehrere irrige Zuschreibungen); Die dt. Lit. (s. Lit.), 2001, 699–730. Literatur: ADB 1 (1875) 436–441; NDB 1 (1953) 277 f.; TRE 2 (1978) 672–680; Metzlers Lex. christl. Denker (hg. M. Vinzent) 2000, 28; Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 2, 2001, 694–814, Nr. 201 (H. Ehmer); H. Jaumann, Hdb. Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 33 f.; DBE 21 (2005) 165; Braunschweigisches Biogr. Lex. 8. bis 18. Jh. (hg. H.-R. Jarck) 2006, 43 f.; Killy 21 (2008) 148–151; Das Reformatorenlex. (hg. I. Dingel u. V. Leppin) 2016, 24–29 (V. Leppin). – L. Osiander, Ein Predig/ bey der Leych/ des ehrwürdigen und hochgelehrten Herrn/ Jacobi Andreae/ der heyligen Schrifft Doctorn/ Probsts und Cantzlers bey der Universitet zu Tübingen. Sampt einem kurtzen summarischen bericht/ welcher gestaldt/ ehrngedachter Herr/ D. Jacobus Andreae seinen Abschied/ von Magnifico Domino Rectore unnd Senatu der Universitet zu Tübingen/ christlich und selig genommen. Gehalten zu Tübingen/ den 9. Januarij/ Anno 1590, 1590; J. Affelmann, Programma in parentationem dn. Jacobi Andreae: magni illius doctoris theologi: et purioris religionis assertoris ac vindicis acerrimi, p. propositum, 1617; J. V. Andreae, Fama Andreana reflorescens, sive Jacobi Andreae Waiblingensis theol. doctoris, vitae, funeris, scriptorum, peregrinationum, et progeniei, recitatio, Straßburg 1630; L. Sutor, Jacobi Andreae theologi vita, 1649; T. Pressel, Die fünf Jahre des Dr. ~ in Chursachsen. Eine Arch.-Studie (in: Jb. für dt. Theol. 22) 1877, 1–64 u. 207–264; ders., Leben u. Wirken von ~, Kanzler in Tübingen, nach gleichzeitigen ungedruckten u. gedruckten Quellen dargestellt, Ms. (19. Jh.): Württ. LB Stuttgart, Cod. hist. 2° 898, VIIa (Mikrofilm 1984); C. M. Fittbogen, ~, der Verf. des Concordienbuches. Sein Leben u. seine theolog. Bedeutung, 1881; H. Mosapp, ~ ein Glaubenskämpfer u. Friedensstifter des Reformationsjahrhunderts. Zur 300jährigen Wiederkehr seines Todestages in seinem Leben u. Wirken geschildert, 1890; F. Ludwig, Die Entstehung der kursächs. Schulordnung von 1580 auf Grund archival. Stud., 1907; A. Dietz, Gesch. der Familie Andreae Frankfurter Zweig, 1923; R. 176
Andree Streisand, Theol. u. Kirchenpolitik bei ~ bis zum Jahre 1568. Zur Vorgesch. des Konkordienwerkes (Diss. Göttingen) 1952; H. Gürsching, ~ u. seine Zeit (in: Bl. für württemberg. Kirchengesch. 54) 1954, 123–156; R. Müller-Streisand, Theol. u. Kirchenpolitik bei ~ bis zum Jahr 1568 (in: ebd. 60/ 61) 1960/61, 224–394; M. Brecht, Kirchenordnung u. Kirchenzucht in Württ. vom 16. bis zum 18. Jh., 1967; W. Schütz, ~ als Prediger (in: Zs. für Kirchengesch. 87) 1976, 221–243; R. Kolb, ~ and the Formula of concord. Six sermons on the way to Lutheran unity, St. Louis, MO 1977; S. Raeder, Die Türkenpredigten des ~ (in: Theologen u. Theol. an der Univ. Tübingen. Beitr. zur Gesch. der evang.-theolog. Fakultät, hg. M. Brecht) 1977, 96–122; J. C. Ebel, ~ (1528–1590) als Verf. der Konkordienformel (in: Zs. für Kirchengesch. 89) 1978, 78–119; R. Kolb, ~’s concern for the laity (in: Concordia Journal 4) 1978, 58–67; W. Glässner, ~ im Bild. Ein Bildnisverz., 1978; S. Schreiner, Der Fall des Juden Ansteet, zugleich ein Beispiel protestant. Inquisition (in: Judaica 37) 1981, 90–102; N. Hofmann, Die Artistenfak. an der Univ. Tübingen 1534–1601, 1982, Reg.; I. Mager, ~s lat. Unionsartikel von 1568 (in: Zs. für Kirchengesch. 98), 1987, 70–86; H. C. Brandy, ~s Fünf Artikel von 1568/69 (in: ebd.) 388–352; D. L. Slabaugh, ~, Lutheran orthodoxy and anabaptism in the late sixteenth century (Diss. Philadelphia, PA) 1987; T. Mahlmann, ~ im Lichte neuerer Forsch. (in: Luth. Theol. u. Kirche 14) 1990, 139–153; H. Neumaier, ~ im Streit mit Cyriakus Spangenberg. Quellen zur Disputation von Sangerhausen 1577 (in: Bl. für württemberg. Kirchengesch. 95) 1995, 49–88; I. Dingel, Concordia controversa: die öffentl. Diskussionen um das luth. Konkordienwerk am Ende des 16. Jh., 1996; S. Hermle, Reformation u. Gegenreformation in der Herrschaft Wiesensteig, unter besonderer Berücksichtigung des Beitr. von ~, 1996; W. Klän, Luther, Melanchthon u. ihre Schüler: Das Ringen um die Sicherung des reformator. Erbes. Eine theolog. Skizze (in: Luth. Theol. u. Kirche 21) 1997, 151–168; H. C. Brandy, Brenz’ Christologie u. ihre von ~ vertretene Form. Das Maulbronner Kolloquium 1564 (in: Bl. für württemberg. Kirchengesch. 100) 2000, 58–84; M. Rudersdorf, Tübingen als Modell? Die Bedeutung Württ. für die Vorgesch. der kursächs. Universitätsreform von 1580 (in: Zw. Wiss. u. Politik. Stud. zur dt. Universitätsgesch. FS Eike Wolgast, hg. A. Kohnle u. F. Engehausen) 2001, 67–85; D. 177
Andree Kommer, ~s anonyme Schr. ‹Ein Sendbrieff einer Closter frawen an jr Mutter› (in: Ars u. Scientia im MA u. der Frühen Neuzeit. Ergebnisse interdisziplinärer Forsch. FS Georg Wieland, hg. C. Dietl u. a.) 2002, 267–281; H.-P. Hasse, «Es ist leider der Mangel, daß itzo kein Doktor Martinus lebet!» Bildungspolitik im 16. Jh.: Kurfürst August u. die Univ. Wittenberg (in: Wittenberg als Bildungszentrum 1502–2002. Lernen u. Leben auf Luthers Grund u. Boden, hg. Evang. Predigerseminar, P. Freybe) 2002, 127–156; K. G. Appold, Orthodoxie als Konsensbildung. Das theolog. Disputationswesen an der Univ. Wittenberg zw. 1570 u. 1710, 2004, Reg.; U. Ludwig, Andreä (Andreae, Faber, Fabri, Schmid, Schmidlin, Vulcanus), Jakob (in: Sächs. Biogr.) 2005 (http://www.isgv.de/ saebi/); R. Kolb, Late reformation Lutherans on mission and confession (in: Lutheran Quarterly 20) 2006, 26–43; U. Ludwig, Voraussetzungen, Bestimmungen u. prakt. Umsetzung der Universitätsreform des Jahres 1580 an der Alma mater Lipsiensis (in: Universitätsgesch. als Landesgesch. Die Univ. Leipzig in ihren territorialgeschichtl. Bezügen, hg. D. Döring) 2007, 85–104; dies., Philippismus u. orthodoxes Luthertum an der Univ. Wittenberg. Die Rolle ~s im luth. Konfessionalisierungsprozeß Kursachsens (1576–1580), 2009; dies., ~ u. die Universitätsreform in Kursachsen (1576 bis 1580) (in: Hist. Jb. 129) 2009, 179–200; Die Univ. Tübingen zw. Reformation u. Dreißigjährigem Krieg. FS Dieter Mertens (hg. U. Köpf u. a.) 2010, passim (darin u. a. C. Weisman, Auf Kanzeln, Kathedern u. in Kutschen: ~ als Universitäts- u. Kirchenpolitiker, 119–140; R. Rieger, Streitigkeiten der Tübinger Theologen mit auswärtigen Theologen im frühen 16. u. frühen 17. Jh., 141–164); K. G. Appold, Disput u. Wahrheitsfindung im konfessionellen Zeitalter (in: Streitkultur u. Öffentlichkeit im konfessionellen Zeitalter, hg. H. P. Jürgens u. T. Weller) 2013, 149–157; R. H. Seitz, D. ~ (1528–1590) u. Lauingen (in: Jb. des hist. Ver. Dillingen a. d. Donau 114) 2013, 339–352. RBS Andree, Richard, * 26.2.1835 Braunschweig, † 22.6.1912 München; Sohn des Geographen Carl Theodor → A., studierte an der Univ. Leipzig Geographie, ab 1857 im Corps Lusatia Leipzig, 1873–90 Leiter der Kartograph. Anstalt des Verlags Velhagen & Klasing in Leipzig, hatte maßgebl. Anteil an der Erstellung des «Physikalisch-Statist. Atlas 178
Andresen des Dt. Reichs» sowie an Schulatlanten, war zudem Red. der wiss. Zs. «Globus»; ab 1903 mit der öst. Volkskundlerin Marie Andree-Eysn verheiratet; Mitgl. der Dt. Akad. der Naturforscher Leopoldina (1886), Ehrenmitgl. der Berliner Gesellsch. für Anthropologie, Ethnologie u. Urgeschichte (1909) sowie des Corps Lusatia Leipzig; starb während einer Zugfahrt von München nach Nürnberg. – Geograph, Kartograph, Ethnograph. Schriften: Wendische Wanderstudien. Zur Kunde der Lausitz und der Sorbenwenden, 1874 (online: BSB München); Chronik des Corps Lusatia zu Leipzig. 1807 bis 1877. Auszug aus den Annalen des Corps für die Mitglieder, 1877; Ethnographische Parallelen und Vergleiche, 1878 (online: BSB München); Zur Volkskunde der Juden. Mit einer Karte über die Verbreitung der Juden in Mitteleuropa, 1881; Richard Andree’s Allgemeiner Handatlas in sechsundachtzig Karten. Mit erläuterndem Text, 1881 (letzte, 9. Ausg.: ausgew., völlig neu bearb. [u. verkürzte] Ausg. in 1 Bd. hg. K. Frenzel [der Ausg. 1936], 1937 [ersch. 1938]); Supplement zur ersten Auflage von Richard Andrees Handatlas, enthaltend die 33 Seiten neuer Karten der zweiten Auflage von 1887, 1887; Die Flutsagen ethnographisch betrachtet, 1891; Braunschweiger Volkskunde, 1896 (2., verm. Aufl. 1901); Geschichte des Corps Lusatia zu Leipzig 1807 bis 1898, 1898; Votive und Weihegaben des katholischen Volks in Süddeutschland. Ein Beitrag zur Volkskunde, 1904; Wie der Andree entsteht, 1906. Herausgaben: Das Amur-Gebiet und seine Bedeutung. Reisen in Theilen der Mongolei, den angrenzenden Gegenden Ostsibiriens, am Amur und seinen Nebenflüssen. Nach den neuesten Berichten, vornehmlich nach Aufzeichnungen von A. Michie, G. Radde R. Maack u. A., 1867 (online: BSB München); Beiträge zur Anthropologie Braunschweigs. Festschrift zur 29. Versammlung der Deutschen Anthropologischen Gesellschaft zu Braunschweig im August 1898, 1898. Literatur: NDB 1 (1953) 285; DBE 21 (2005) 169. – W. Haan, ~ (in: Sächs. Schriftst.-Lexicon) 1875, 6 f.; Geograph. Hdb. zu ~s Handatlas. Mit besonderer Berücksichtigung der polit., kommerziellen u. statist. Verhältnisse (unter Mitw. von A. v. Danckelman u. a. hg. A. Scobel) 1882; M. Wiswe, ~ (in: Braunschweigisches Biogr. Lex. 19. u. 20. Jh., hg. H.-R. Jarck, G. Scheel) 1996, 28 f.; E. Kimmel, ~ (in: Hdb. des Antisemitismus. Judenfeindschaft in Gesch. u. Ggw., hg. W. Benz, Bd. 2/1) 2009, 23. BJ 179
Andresen Andresen, Karl Gustav, * 1.6.1813 Uetersen/Holstein, † 25.5.1891 Bonn; Sohn eines Rektors, besuchte Gelehrtenschulen in Flensburg u. Altona, studierte ab 1833 Philol. in Kiel, u. a. bei G. W. Nitzsch, 1837 Promotion in Kiel bei Heinrich → Ritter, 1839–52 Lehrer am Gymnasium in Altona, 1852–56 Privatgelehrter in Wiesbaden, ab 1855 in Itzehoe, 1856–58 Lehrer an öffentl. u. privaten Unterrichtsanstalten in Berlin, 1858–65 Prorektor der Realschule in Mühlheim/Ruhr, 1865–70 Privatgelehrter in Bonn, 1870 Habil. in Bonn (aufgrund zahlr. Veröff. auf dem Gebiet der Germanistik auf Befürwortung Karl → Simrocks), 1870–74 Privatdoz. (Titularprof.) für Dt. Sprache u. Lit. an der Univ. Bonn, von 1874 bis zu seinem Tod a. o. Prof. für Dt. Sprache u. Lit.; Mitgl. der Berlinischen Gesellsch. für Dt. Sprache, Mitbegründer u. Mitgl. der Gesellsch. für neuere Sprachen in Berlin; beschäftigte sich vor allem mit Jacob → Grimm, Orthographie, Namenforsch., Volksetymologie u. Sprachkritik; Veröff. u. a. in «Zs. für das Gymnasialwesen», «Arch. für das Stud. der neueren Sprachen u. Literaturen», «Neue Jb. für Philol.» u. «Zs. für vergleichende Sprachforsch.», «Pädagog. Arch.», ZfdPh u. «Germania». – Germanist. Schriften: De vita Plauti disputatio (Diss.) 1843; Ueber deutsche Orthographie, 1855; Wortregister für die deutsche Orthographie nebst grundsätzlichen Vorbemerkungen, 1856; Die deutschen Familiennamen, 1862; Programm der Realschule zu Mühlheim an der Ruhr, 1862; Register zu J. Grimms Deutscher Grammatik, 1865 (Nachdr. London/New York 1999); Ueber Jacob Grimm’s Orthographie, 1867; Ueber die Sprache Jacob Grimms, 1869 (Nachdr. 1981); Die altdeutschen Personennamen in ihrer Entwicklung und Erscheinung als heutige Geschlechtsnamen, 1873 (Nachdr. 1983); Ueber deutsche Volksetymologie, 1876 (7., verb. Aufl., hg. H. Andresen, 1919); Sprachgebrauch und Sprachrichtigkeit im Deutschen, 1880 (11. Aufl., hg. F. Söhns, 1923: Nachdr. 1967); Konkurrenzen in der Erklärung der deutschen Geschlechtsnamen, 1883. Nachlaß: Univ.arch. Bonn; Landesarch. Schleswig-Holstein, Schleswig (Akten der Philos. Fak. der Univ. Kiel, Promotionsakte). Literatur: NDB 1 (1953) 286; DBE 21 (2005) 170; IG 1 (2003) 38 f. – H. Andresen, Bl. der Erinn. an ~, gest. zu Bonn am 2. Mai 1891, 1891; A. Hinrichsen, Das lit. Dtl. (2., verm. u. verb. 180
Androschin
Angerer
Aufl.) 1891, 24; K. D. Sievers, ~ (in: SchleswigHolsteinisches Biogr. Lex., hg. O. Klose, E. Rudolph), Bd. 2) 1971, 39 f.; Lexicon grammaticorum. A bio-bibliographical companion to the history of linguistics (ed. H. Stammerjohann et al., 2., rev. and enl. ed., vol. 1) 2009. BJ
Fragment, 2015; Unsere Insel im Wattenmeer. Eine Hommage an Texel, 2019. Literatur: Luxemburger Lex. Das Großherzogtum von A–Z (zus.gest. G. Hausemer) 2006; Luxemburger Autorenlex. (Internet-Edition). FA
Androschin, Leopoldine (eig. L. Hörmann), * 23.1.1902 Raab/Innkreis, † 10.12.1995 Vorchdorf/Oberöst.; war als Lehrerin tätig, lebte in Linz; verfaßte Jugendbücher mit Tiergesch. u. Märchen, die sie selbst illustrierte. – Pädagogin, Jugendbuchautorin. Schriften: Tiergeschichten, [1949]; Bunte Märchenwelt, 1950; Aus der Welt der Tiere, 1950. Literatur: F. Mayröcker, Von den Stillen im Lande. Pflichtschullehrer als Dichter, Schriftst. u. Komponisten, 1968, 7; H. Giebisch, G. Gugitz, Bio-Bibliogr. Lit.lex. Öst., 21985, 6; S. Blumesberger, Hdb. der öst. Kinder- u. Jgdb.autorinnen 1, 2014, 69; BiografiA. Lex. öst. Frauen (hg. I. Korotin, Bd. 1) 2016, 112; W. M. Bauer, ~ (in: Biobibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 162 f. MM
Angeloff, Therese (geb. Steiner, bis 1944 Therese Resée), * 28.3.1916 Dresden, † 5.10.1985 München; Tochter des Komikers u. Opern- u. Operettensängers Fritz Steiner, Schauspiel- u. Ballettausbildung in Dresden, erstes Engagement am dortigen «Albert-Theater», dann Operettensoubrette, emigrierte mit ihrem jüd. Vater in die Tschechoslowakei u. trat auf kleinen Bühnen des Sudetenlandes auf, 1945 Rückkehr nach Dresden, eröffnete ein Privattheater ebd. u. gründete die «Vereinigten Volksbühnen», lebte ab 1952 in München, wo sie 1953 das Kabarett «Die kleinen Fische» gründete u. alle Texte selbst schrieb; war als Verf. von Texten Mitarb. auch bei anderen Kabaretts, u. a. bei «Die Zeitzünder» (1958–63), beim polit. Kabarett der IG Metall (1960–68) u. beim «Kleinen Renitenztheater» (1960–82), an dem sie auch Regie führte; 1960–75 zudem Beitr. zu satir. Fernsehsendungen im ZDF. – Schauspielerin, Schriftst., Kabarettautorin u. -leiterin. Schriften: Faust, der Tragödie unbekannter Teil. Revue. Materialien zur Aufführung (mit P. Maiwald, Musik: N. A. Huber) 1979; Meine Seele hat ein Holzbein. Ein Werdegang. Mit Gedichten und Liedern, Bildern und Kabarett-Texten, 1982. Nachlaß: Stiftung Dt. Kabarettarchiv, Mainz. Literatur: Theater-Lex., Nachtr.bd. 1 (2013) 20. – K. Budzinski, R. Hippen (in Verbindung mit dem Dt. Kabarettarch.), Metzler Kabarett Lex., 1996, 9 u. 192; Hdb. des dt.sprachigen Exiltheaters 1933–1945. Bd. 2. Biogr. Lex. der Theaterkünstler, hg. F. Trapp u. a., Tl. 2) 1999, 770 f. BJ
Angel, Emil, * 6.5.1940 Petingen/Luxemburg; arbeitete als Volksschullehrer sechs Jahre in Linger u. zwei Jahre in Petingen, studierte Geographie u. Gesch. in Metz, ab 1969 Lehrer am Techn. Lyzeum in Petingen u. 1976–99 in Esch/ Alzette, war 1980–92 Mitarb. der Wochenztg. «d’Lëtzebuerger Land», weitere Veröff. u. a. in der Kulturzs. «Les Cahiers luxembourgeois» u. der Wochenztg. «Die Zeit», trat 1999 in den Ruhestand; Mitgl. der Stefan-Andres-Gesellsch. u. der KarlMay-Gesellsch.; lebt in Esch/Alzette. – Lehrer, Erz., Reiseschriftst., Romanautor. Schriften: E Liewe laang. Eng Kandheetserënnerung. Zenario (Drehb.) 1992; Méngem Papp séng Bréck. Geschichten aus der Nokrichszäit, 1995; Ouni Netz (Erz., Illustr. v. E. Kirscht) 1997; Komm, Spillmann, komm! (Erz.) 2001; An klaren Wassern. Reiseskizzen, Stimmungsbilder, 2002; Puzzlestécker, 2006; Von Queen Victoria zu Karl May. Reisereportagen, 2007; Vun Hippches op Haapches. Vom Hundertsten ins Tausendste, 2 Bde. (Illustr. v. S. Moll) 2010–12 (dt. u. luxemburg.); «... ihr Bilder, die lang ich vergessen geglaubt!» Eine Kindheit im Luxemburg der Nachkriegszeit, 2011; An der Kannerzäit doheem (Rom.) 2011; Das traurige Los des Honoré M. Ein 181
Angerer, Ela, * 20.10.1964 Wien; lebte mit ihren Eltern in Vorarlberg, brach kurz vor der Matura die Schule ab, kehrte nach einem längeren Aufenthalt in Paris 1983 nach Wien zurück, arbeitete als Journalistin für öst. Tagesztg. u. Zs. (u. a. «Kurier», «Der Standard», «Format», «News»), schrieb für «News» zwei Jahre lang u. d. T. «Stilfragen» eine wöchentl. Kolumne über Mode u. Trends; war mit dem Journalisten Lorenz → Gallmetzer verheiratet. – Journalistin, Schriftstellerin. Schriften: Bis ich 21 war (Rom.) 2014; Und die Nacht prahlt mit Kometen (Rom.) 2016. 182
Angerer Herausgaben: Abwärts (Erzn., Illustr. v. Th. Draschan) 2010 (Moderne Nerven, 1); Brennstoff (Erzn., Illustr. v. M. Peckl) 2011 (Moderne Nerven, 2); Porno (Erzn., Illustr. v. L. Pusch) 2011 (Moderne Nerven, 3). BJ Angerer, Ludwig Valentin (Ps. Angerer der Ältere), * 7.8.1938 Bad Reichenhall; studierte Architektur in München, Abschluß als Ingenieur (1964), weitere vier Jahre Stud. an der Akad. der Bildenden Künste in München (u. a. bei Sep Ruf), arbeitete dann im Büro von Alexander von Branca, ab 1975 freiberuflich tätig; wurde für die künstler. Ausstattung des Films «Die unendl. Geschichte II – Auf der Suche nach Phantásien» nach dem Rom. von Michael → Ende mit dem Bayer. Filmpreis ausgezeichnet, gestaltete das Grabmal M. Endes auf dem Münchner Waldfriedhof, 1996 Gründungsmitgl. des Zentrums für Phantast. Künstler; erhielt 2008 u. 2011 den frz. Kunstpreis «Trophée Apocalypse Dore» des Europ. Phantastensalons SAFE, 2008 den Kunst- u. Kulturpreis des Lkr. Kelheim, 2013 beim Pariser Salon Art en Capital für sein ausgestelltes Werk «Don Quijote» die Bronzemedaille, 2014 ebd. die Silbermedaille für sein christl. Themengemälde «Absoluter Höllensturz». – Maler, Graphiker, Architekt, Romanautor. Schriften: Kulturpause. Streitschrift wider den Zeitgeist, 1994; Ein verlorener Traum (Rom.) 2003; Kein verlorener Traum. Der alte Kaiser im Wunderberg (Rom.) 2005; Das Märchen als Traum. Der Traum als Märchen (Rom.) 2 Bde., 2008; Die Rückkehr des Menschen in die Kunst, 2 Bde., 2015; Janus und Sunaj. Gefährliche Träume. Märchenroman in 20 Kapiteln, 2016. Literatur: AKL 4 (1992) 53. – G. R. Hocke, Phantastik der Sehnsucht. Zum künstler. Werk der Gebrüder Angerer. Malerei, Architektur, Dg.. 1981; M. van Well. Kampf u. Vision. Konfliktbilder der Gebrüder Angerer in der Zus.schau mit hist. Darst., 1984. BJ Anlauff, Christine, * 14.5.1971 Potsdam; Tochter einer Hebamme u. eines Tischlers, besuchte die Polytechn. Oberschule, absolvierte eine Buchhandelslehre in Leipzig u. Potsdam, holte das Abitur nach, zweijährige Tätigkeit als Freizeitpädagogin, studierte Archäologie, Gesch., Ital. u. Lit.wiss., arbeitete u. a. als Stadtführerin u. Kellnerin, verfaßte Kinderhörsp. für die Hörfunkreihe «Ohrenbär» des RBB; lebt in Potsdam. – Erster Preis 183
Annas Young life Berlin (1997), Paul Maar Stipendium des Kinder- u. Jugendtheaterzentrums Dtl. (2007), Erster Dt. Katzenkrimi-Preis (2010), Aufenthaltsstipendium im Künstlerschloß Wiepersdorf (2018). – Schriftstellerin. Schriften: Good morning, Lehnitz (Rom.) 2005; Isbart das Elchhörnchen (Kindertheaterst.) Urauff. Potsdam 2008; Katzengold. Serrano ermittelt (Kriminalrom.) 2010; Einen Zungenschlag richtig (Ged.) 2010; Katzenmond. Kater Serrano ermittelt (Kriminalrom.) 2012; Die schönsten Sagen & Legenden aus Potsdam (ges. u. neu erzählt) 2014; Schnurr mir das Lied vom Tod. Kater Serrano ermittelt (Kriminalrom.) 2014; Der Fall Garnisonkirche. Ein Verloren-in-Potsdam-Krimi, 2015; Gestorben wird immer. Ein Verloren-in-PotsdamKrimi, 2016. Hörspiele: Der geniale Dr. Mumpitz, RBB 2011; Florians kurze Zeit mit der Langeweile, RBB 2015; Opa Langbeins Reise zum Ende der Welt, RBB 2015; Arthur und der Worthüter, RBB 2017; Gut, dass es Dr. Mumpitz gibt, RBB 2018. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online). FA Annas, Max, * 1963 Köln; arbeitete als Journalist u. Red. für versch. Printmedien, u. a. für die «StadtRevue» (Köln) u. die «Kölner Woche»; lebt nach einem längeren Aufenthalt in Südafrika in Berlin. – Dt. Krimipreis, 3. Platz (2015), Dt. Krimipreis, 1. Platz (2017), Dt. Krimipreis, 3. Platz (2019). – Journalist, Schriftsteller. Schriften: We feed the world. Was uns das Essen wirklich kostet. [Das Buch zum gleichnamigen Film] (mit E. Wagenhofer, Vorw. R. Künast) 2006; Das GenBuch Lebensmittel (mit G. Bornes) 2007; Genfood. Das aktuelle Handbuch (mit J. Binder) 2009; Die Farm (Rom.) 2014; Die Mauer (Thriller) 2016 (engl. 2018); Illegal (Rom.) 2017 (als Hörsp., Bearb. u. Regie: U. Schareck, Komposition: J. Reynolds, Deutschlandfunk Kultur 2018); Finsterwalde (Rom.) 2018; Morduntersuchungskommission (Rom.) 2019. Übersetzungen: R. Reynolds, Guerilla gardening. Ein botanisches Manifest, 2009. Herausgaben: Neue Soundtracks für den Volksempfänger. Nazirock, Jugendkultur und rechter Mainstream (mit R. Christoph) 1993; Die Geißböcke. Glanz und Elend des 1. FC Köln (mit E. Wigand) 1998; absolute Black Beats (mit M. Baltes, mit hist. Beats v. M. A.) 2003; absolute Claude Lévi-Strauss (mit M.-H. Gutberlet, mit biogr. 184
Anslinger Skizzen von M. A.) 2004; Ousmane Sembène. Interviews (mit A. Busch) Jackson/MS 2008; F. Grafe, 30 Filme. H. 1. Filme 01–10 (mit A. Busch, H. Gunkel) 2013; dies, 30 Filme. H. 2. Filme 11–20 (mit dens.) 2013; dies., 30 Filme. H. 3. Filme 21–30 (mit dens.) 2013. BJ Anslinger, Winfried, * 11.8.1951 Ludwigshafen; studierte evang. Theol., Philos., Psychologie u. Volkswirtschaft in Heidelberg, 1979 1. u. 1981 2. theolog. Examen, 1981–2013 Pfarrer in Homburg (Saarpfalz-Kr.), Mitgl. der Grünen, gehörte dem Homburger Stadtrat an, dort bis 2009 Umwelt-Beigeordneter u. ab 2009 Fraktionsvorsitzender, Vorstandsmitgl. des Ver. «Energiewende Saar», Vorsitzender des Naturschutzbundes Dtl. (NABU) in Homburg, lebt in Homburg; publizierte u. a. Rom., Erz., Rundfunkbeitr. u. ein Sachbuch; Veröff. u. a. im «Pfälz. Pfarrerbl.» (Kaiserslautern) u. «Neue lit. Pfalz» (Landau). – Evang. Theologe, Schriftst., Politiker. Schriften: Protestantisch in Homburg. 100 Jahre Kindergarten. 125 Jahre Stadtkirche, 1999; Wassermusik für Frau Bercelius. Geschichten aus Dreiviertelland, 2006; Windsbraut. Neue Geschichten aus Dreiviertelland, 2010; Schmidt & Sohn (Rom.) 2010; Lutherturm (Erz.) 2016; Evolution oder Schöpfung? (mit E. Steitz, M. Müller) 2017. Literatur: C. Hohnschopp, ~ (in: Autoren im Saarland, hg. Univ. des Saarlandes) o. J., https:// saarautoren.sulb.uni-saarland.de/. MM Antelmann, Corinna, * 7.5.1969 Bremen; studierte 1989–95 Angewandte Kulturwiss. u. Ästhetik an der Univ. Hildesheim, 1995/96 als künstler. Leiterin des Jugendtheaters der Theaterwerkstatt Hannover tätig, 1997–2000 freie Drehb.autorin u. Dramaturgin, verfaßte u. a. Drehb. für die KinderFernsehserie «Sesamstraße», 2001/02 Dramaturgin u. Autorin der Trickompany Filmproduktion in Hamburg, seit 2002 freie Autorin, Moderatorin u. Drehb.beraterin, 2004–09 Doz. für Drehb. an der Univ. Hildesheim, seit 2008 Doz. für Storytelling an der Fachhochschule Salzbuch, seit 2015 Doz. für Eventmanagement an der Fachhochschule St. Pölten; Veröff. von Beitr. u. a. in den Lit.zs. «experimenta» u. «Die Rampe»; Mitgl. der IG Autorinnen Autoren u. der Grazer Autorinnen Autorenversammlung; lebt in Ottensheim/Oberösterreich. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Paul Maar Stipendium des Kinder185
Antesperg u. Jugendtheaterzentrums Dtl. (1999), Mira-LobeStipendien für Jugend- u. Kinderlit. (2007, 2008), Frau Ava Lit.preis (2013), Kranichsteiner Jugendlit.Stipendium (2015), Aufenthaltsstipendium in Berlin der Literar-Mechana (2018). – Drehb.autorin, Doz., Dramaturgin, Schriftstellerin. Schriften: Die Farbe der Angst (Rom.) 2009; Ins Paradies, 2010; Las almas del tango (Illustr. v. A. Kitzmüller) 2011; Im Schatten des Mondes (Jgdb.) 2012; Vier. Variationen über ein Thema (Rom.) 2014; Der Rabe ist Acht (Jgdb.) 2014; Hinter die Zeit (Rom.) 2015; Saskias Gespenster (Jgdb.) 2016; Allein mit einer Hexe. Eine Geschichte gegen die Angst (mit Illustr. der Klasse I. IVS der Michael Reitter Landesschule) 2017; Drei Tage drei Nächte (Rom.) 2018; Spieglein, Spieglein (Bilderbuch, Illustr. v. L. Vogl) 2019. Literatur: Lit.netz Oberöst. (online); Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Mitgl. (online). FA Antesperg, Johann Balthasar von (auch Antesperger), * 1682 Antesperg bei Wiesing, damals Teil des Hochstifts Passau (heute Kr. Viechtach/Bayern), † 1.9.1765 Wien; wurde nach Beendigung seiner Stud. 1717 Instruktor der Söhne des Fürsten Philipp Erasmus Liechtenstein, unterrichtete diese vier Jahre lang in Rhetorik, Philos., Gesch. u. Recht, war ab 1721 Agent (Anwalt) beim kaiserl. Reichshofrat in Wien; wurde 1735 mit dem Prädikat «von Antesperg auf Wising» in den Reichsadelsstand erhoben; beschäftigte sich mit der dt. Sprache u. den Möglichkeiten, einen einheitl. Schriftstandard zu finden, ab 1734 im Briefw. mit Johann Christoph → Gottsched in Leipzig, dem er die von ihm erstellten «Schreibtabellen» übermittelte, reiste 1735 zu Gottsched nach Leipzig, wo er von diesem in die Dt. Gesellsch. aufgenommen wurde; veröffentlichte 1747 auf Basis der oberdt. Schreibsprache «Die kayserliche Grammatik», ein Jahr vor Gottscheds «Grundlegung einer dt. Sprachkunst». – Sprachforscher. Schriften: An Die Römisch. Kayserl. und Catholische Königliche Majestät [et]c. [et]c. Allerunterthänigster Libellus restitutionis una cum oblatione ad praestandum solemnia ac eventualiter in ordine ad probandum iuramentum purgatorium annexa humillima petitione, pro clementissima ex causis adductis decernenda citatione ad videndum se restitui in integrum adversus sententiam de 22. Maij 186
Antonic 1713 latam, Impetrantischer Jacobs-Bergischer Anwalt In Sachen Deß Herrn Abbten von St. JacobsBerg bey Mayntz, Contra Die Hanauische Regierung, ca. 1727 (VD18 11068299); Das deutsche kayserliche Schul- und Canceley-Wörterbuch, enthaltend die bekannteste und gemeineste Wörter der vortrefflichsten deutschen Muttersprache, derselben Erklärung, Gattung, Geschlecht, Pluralisation, Declination und Conjugation, wie auch eigentliche, verblümte, sprichwörtliche und scherzhafte Redensarten. Nebst vielen verburgerten, geographischen und gelehrten Kunstwörtern [...], 2 Tle., 1738; Die Vorschule zu dem Wohleingerichteten Oesterreichischen A. B. C. Büchlein In Zweyerley Schriften, zum rechten Anfang der Deutschen Schulen und schönen Wissenschaften, Enthaltend Eine leichte und angenehme Belehrung der deutschen Buchstaben durch die Figuren und hierauf gestellte kindische Fragen, 1739; Das Josephinische Erzherzogliche A.B.C. Oder Namenbüchlein, 1744 (Nachdr. des Widmungsexemplars von 1741 im Landesmus. Joanneum in Graz, 1980, Nachw. G. Mraz); Die Kayserliche Deutsche Grammatick, Oder Kunst die deutsche Sprache recht zu reden, Und ohne Fehler zu schreiben. Mit zulänglichen Vor- und Anmerkungen, Zum Nutzen Des gemeinem Wesens, und deren, welche des regelmäszigen Verstandes und reinen Ausdruckes in eigener Sprache mächtig seyn wollen, oder ihres Amtes und ihrer Geschäfte halber seyn sollen. In vier Theilen, samt einem Examine, 1747 (Zweyte und verbesserte Edition samt einem Register, 1749, online: UB Wien, BSB München); Des Wohleingerichteten Oesterreichischen Lehrbüchleins In Zweyerley Schriften, zum rechten Anfang der Deutschen Schulen und schönen Wissenschaften. 2. Genannt die orthographische Kennkunst der deutschen Buchstaben, Sylben und Wörter oder Die kleine deutsche Grammatick, 1750 (online: UB Wien); Der dritte Theil Des Wohleingerichteten Oesterreichischen Lehrbüchleins In zweyerley Schriften, Genannt Die Schreibeschule. Enthaltend Diejenigen 17 Vorschriften, Vortheile, Hülfsmittel und Discurse, durch welche die schwache Jugend (wie auch erwachsene Leute) mit einer geringen Mühe aller Orten zum Lesen des Druckes und der Schrift, wie auch zu einer schönen gleichen und beständigen Handschrift ganz leichtlich gelangen, beynebens auch sonsten sonderbar geschickt aus den Schulen nach Hause kommen kann. Zweyte und verbesserte Edition, ca. 1755. 187
Antonic Nachlaß: Öst. Staatsarch. Wien. Literatur: Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften u. freyen Künste, Bd. 4, 1747, 560–573; Monathliche Auszüge Alt u. neuer Gelehrten Sachen, Olmütz 1748, 2. St., 555–590; A. Socin, Schriftsprache u. Dialekte im Deutschen nach Zeugnissen alter u. neuer Zeit. Beitr. zur Gesch. der dt. Sprache, 1888, 431–436; G. Waniek, Gottsched u. die dt. Lit. seiner Zeit, 1897, 276 f., 559 f.; K. F. v. Frank, Standeserhebungen u. Gnadenakte für das Dt. Reich u. die Öst. Erblande bis 1806 [...]. Bd. 1, Schloß Senftenegg/Niederöst. 1967, 25; M. H. Jellinek, Gesch. der nhd. Grammatik von den Anfängen bis auf Adelung, 1. Halbbd., 1913, 212 f.; F. Braun, ~. Stud. u. Quellen mit einer Darst. seines Lebens u. seines Werkes. I. Tl., 1922; G. Mraz, Nachw. (in: J. B. v. A., Das Josephinische Erzherzogliche A.B.C. Oder Namenbüchlein, Nachdr.) 1980, 55–88; P. von Polenz, Dt. Sprachgesch. vom SpätMA bis zur Ggw., Bd 2: 17. u. 18. Jh., 1991, 167; P. Wiesinger, Zur Reform der dt. Schriftsprache unter Maria Theresia. Ziele – Durchführung – Wirkung (in: Strukturwandel kultureller Praxis. Beitr. zu einer kulturwiss. Sicht des theresian. Zeitalters, hg. F. M. Eybl) 2002, 131–140; H. Zeman, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 184–186. BJ Antonic, Thomas, * 29.5.1980 Bruck an der Mur/ Steiermark; studierte Germanistik, Philos. u. Musikwiss. in Wien u. Graz, 2011 Promotion zum Dr. phil.; ist seit 1997 als Musiker in versch. Formationen tätig u. arbeitet gelegentlich im Bereich Film; gründete 2009 mit dem finn. Künstler Janne Ratia das Künstlerkollektiv «William S. Burroughs Hurts». – Literaturwissenschaftler, Musiker. Schriften: Wolfgang Bauer. Mediographie 1961–2011. Bibliographie, Szenographie, Audiographie, Filmographie, 2011; Der Bär im Kaninchenfell. Das unmögliche Leben des Thomas A. J. Ratia (Rom., mit J. Ratia, Zeichn. v. T. Raffel; aus dem Engl. übertr. v. Th. A.) 2013; JOE 9/ 11 (Thriller, mit J. Ratia, Graphiken v. T. Raffel) 2014; DEAD LINE. Bild/Text/Cut-Up, 2016; Flackernde Felsbilder übler Nachtvögel. Flickering Cave Paintings of Noxious Nightbirds (Prosa, Lyrik) 2017 (dt./engl.); Wolfgang Bauer. Werk – Leben – Nachlass – Wirkung, 2018. Herausgaben: J. Berger, Hirnhäusl. Prosatexte aus dem Nachlass & verstreut Publiziertes (mit J. Danielczyk) 2009; «Denken Sie!» Interdisziplinäre 188
Anwander Studien zum Werk Joe Bergers (mit J. Danielczyk) 2010; W. Bauer, Der Geist von San Francisco. Verstreut publizierte und nachgelassene Texte (Vorw. E. Jelinek; Laudatio [...], M. Esslin) 2011; J. Berger, Von Bestsellern und riesengroßen Brüsten. Die Märchen (mit J. Danielczyk, Zeichn. v. S. Berger) 2012; W. Bauer, Der Rüssel. Szenische Texte aus dem Nachlass (mit Nachw. hg.) 2015. BJ Anwander, Ursula → Erler, Ursula. Anzinger, Joschi (eig. Josef Anzinger), * 27.12. 1958 Altlichtenberg/Oberöst.; Angestellter der Linz AG; verfaßt Dialektged., Prosa u. Satiren in Mühlviertler Mundart; Vorstandsmitgl. des Stelzhamerbundes. – Luitpold-Stern-Förderungspreis (1995), Arbeitsstipendium des Bundesministerium für Unterricht u. kulturelle Angelegenheiten, Wien (2009, 2010, 2013), 1. Preis für Mundartprosa (2014), Franz-Stelzhamer-Preis (2015). – Mundartautor. Schriften: ghead & xeng. Gedichte im Mühlviertler Dialekt, 2000; Du Teil von mir. Gedichte aus dem Mühlviertel, 2002; ned mea und ned weniga. Dialektgedichte, 2004; oadeiddi zwoadeiddi. Gedichte in Mundart, 2005; eisn en feia. [Gedichte in Mundart], 2006; gounz oda goaned. Gedichte in Mundart, 2007; s mühlviaddla nibelungenliad (Mundartepos) 2009 (mit 4 CDs); da GRANIDD fausdd (Mundarteops) 2011 (mit 4 CDs), Taö 2, 2013 (mit 4 CDs); windfuadan. Gedichde ausn Mühlviaddl, 2014. BJ Apelt, Andreas H(ermann), * 12.1.1958 Luckau/ Brandenburg; wuchs in Zinnitz/Niederlausitz auf, machte 1974–76 eine Lehre als Forstfacharbeiter in Söllichau/Bad Düben, war 1976/77 als Forstarbeiter tätig, zog Anfang 1978 nach Berlin, arbeitete an der Volksbühne, später als Maurergehilfe, Zimmermann u. Gerüstbauer, legte daneben das Abitur an der Abendschule ab, nahm 1983 an der HumboldtUniv. zu Berlin das Lehramtsstud. für Germanistik u. Gesch. auf, arbeitete dann als Hausmeister u. Gärtner in Berlin, publizierte in niederländ. u. frz. Ztg. u. Zs. unter unterschiedl. Pseudonymen; gehörte im Okt. 1989 zu den Gründungsmitgl. der Vereinigung «Demokrat. Aufbruch» (DA), dessen Landesvorsitz er 1990 übernahm; wurde mit der Fusion von CDU u. DA Mitgl. der CDU, war Kreisvorsitzender im Bez. Prenzlauer Berg u. Landesvorstandsmitgl. in Berlin, 1990–2006 Mitgl. 189
Apelt des Berliner Abgeordnetenhauses, leitete ebd. den Arbeitskreis Kultur u. Wiss. u. war Sprecher für Bundes- u. Europaangelegenheiten; war im Jan. 1990 Mitbegründer, später Geschäftsführer u. Vorstandsbevollmächtigter der «Dt. Gesellsch.»; veröffentlichte zahlr. Beitr. über kulturelle, gesellschaftl. u. polit. Themen in Ztg., Zs. u. Sammelbänden; Vorstandsmitgl. der «Gesellsch. für Deutschlandforsch.»; wurde an der TU Chemnitz mit einer Arbeit über die DDR-Opposition zum Dr. phil. promoviert; erhielt 2016 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der BRD. – Schriftst., Publizist, Hg., Politiker. Schriften: Schneewalzer (Rom.) 1997; Die Opposition in der DDR und die deutsche Frage 1989/ 90 (Diss.) 2009; Schwarzer Herbst (Rom.) 2010; Sieben Kraniche (Rom.) 2011; Freigekauft. Der DDR-Menschenhandel. Fakten, Bilder, Schicksale (mit R. G. Reuth u. H.-W. Saure, hg. K. Diekmann) 2012; Ende einer Reise (Rom.) 2012; Hinter der Stille. Berlin-Prenzlauer Berg 1979–1989 (Prosa; Fotografien v. R. Jagers) 2013; Pappelallee (Rom.) 2014; Hiddensee. 99 Besonderheiten der Insel. Entdeckt von A. H. A. und Günter Pump, 2017. Herausgaben: Der Weg zum Denkmal für Freiheit und Einheit, 2009; Mein Herbst ’89. Zeitzeugen berichten, 2010; Die deutsche Frage in der SBZ und DDR. Deutschlandpolitische Vorstellungen von Bevölkerung und Opposition 1945–1990 (mit M. Gutzeit, G. Poppe) 2010; Der Weg zur Wiedervereinigung. Voraussetzungen – Bedingungen – Verlauf, 2010; Der Weg zur deutschen Einheit. Mythen und Legenden (mit R. Grünbaum, M. Gutzeit) 2010; Aufbrüche und Umbrüche. 20 Jahre deutsche Einheit – Zeitzeugen ziehen Bilanz, 2010; Von der Volkskammerwahl zur Deutschen Einheit. Voraussetzungen, Bedingungen, Verlauf, 2011; Flucht, Ausreise, Freikauf. (Aus-)Wege aus der DDR, 2011; Deutsche Einheit. Blick zurück – Blick nach vorn. Ein studentischer Ideenwettbewerb (mit E. Jesse) 2011; Werte und Wertewandel. Was hält unsere Gesellschaft zusammen? (mit E. Jesse, H. Stache) 2012; Von der SED-Diktatur zum Rechtsstaat. Der Umgang mit Recht und Justiz in der SBZ/DDR (mit R. Grünbaum, M. Gutzeit) 2012; Hiddensee – die Insel der Anderen. Geschichten von Zeitzeugen (mit C. Klauss) 2012; Schöner Schein und Wirklichkeit. Die SED-Diktatur zwischen Repressionen, Anpassung und Widerstand (mit R. Grün190
Apian baum, M. Gutzeit) 2013; Neuanfang im Westen. Zeitzeugen berichten. 1949–1989, 2013; Nation 2012? Was bedeutet Nation heute und welchem Wandel unterliegt sie? (mit E. Jesse, H. Gebhardt) 2013; Modell Deutschland (mit T. Mayer, K.-H. Paque) 2013; 2 x Deutschland. Innerdeutsche Beziehungen 1972–1990 (mit R. Grünbaum, J. Schöne) 2013; Zivilcourage gestern und heute: Pflicht oder Kür? (mit H. Gebhardt, E. Jesse) 2014; Die ostmitteleuropäischen Freiheitsbewegungen 1953–1989. Opposition, Aufstände und Revolutionen im kommunistischen Machtbereich (mit R. Grünbaum, J. C. Togay) 2014; Das historische Gedächtnis und der 17. Juni 1953 (mit J. Engert) 2014; Was ist Freiheit. 25 Jahre Friedliche Revolution 1989 (mit E. Jesse, D. Reimers) 2015; Umbrüche und Revolutionen in Ostmitteleuropa 1989 (mit R. Grünbaum, M. Gutzeit) 2015; Hitlers letzte Armee. Kinder und Jugendliche im Kriegseinsatz (mit E. Rudolph) 2015; Das letzte Jahr der DDR. Von der Volkskammerwahl zur Wiedervereinigung (mit R. Grünbaum) 2015; Ist zusammengewachsen, was zusammengehört? 25 Jahre Deutsche Einheit (mit E. Jesse, D. Reimers) 2016; Erinnerungsort DDR. Alltag – Herrschaft – Gesellschaft (mit R. Grünbaum, J. Schöne) 2016; Antisemitismus in der DDR und die Folgen (mit M. Hufenreuter) 2016; Alte Länder – neue Länder. Gemeinsame Perspektiven und Herausforderungen (mit H. Schneider) 2016; Was ist Heimat? (mit E. Jesse, D. Reimers) 2017; Geist und Macht. Künstler und Kulturschaffende wider die SED-Diktatur (mit A. Mühlbauer) 2017; Repräsentative versus direkte Demokratie. Repräsentation in der Krise? (mit D. Reimers) 2018; Der lange Schatten des Kommunismus. 100 Jahre Russische Revolution und das kommunistische Erbe Europas (mit R. Grünbaum, H. Tuchscheerer, unter Mitarb. v. E. Schmidt) 2018; Brauchen wir eine Leitkultur? (mit E. Jesse, D. Reimers, unter Mitarb. v. E. Schmidt) 2018; 1918–2018. Wohin strebt Europa? (mit E. Jesse, E. Schmidt) 2019. Literatur: Biogr. Hdb. der Berliner Abgeordneten 1963–1995 u. Stadtverordneten 1990/1991 (hg. W. Breunig, A. Herbst) 2016, 75. BJ Apian, Philipp (eig. Bienewitz, Bennewitz), * 14.9.1531 Ingolstadt, † 14.11.1589 Tübingen; Sohn des Mathematikers u. Astronomen Peter → A. († 1552), Privatunterricht, am 23.9.1542 (als 191
Apian Minderjähriger) an der Univ. Ingolstadt immatrikuliert (deponiert), 1549–52 Studienreise nach Frankreich; 1552 Nachfolger seines Vaters auf der Ingolstädter Mathematiklektur, 1554 beauftragte ihn Herzog Albrecht V. mit der Vermessung Bayerns u. der Anfertigung einer Monumentalkarte des Herzogtums (vollendet 1563; nicht erhalten), später mit der eines Erdglobus (1576; heute in der SB München); gleichzeitig (seit 1557) Medizinstud., am 4.5.1564 Dr. med. in Bologna, am 4.9.1564 Eintritt in den Ehestand (eine Tochter); verweigerte 1568 die durch päpstl. Bulle von 1564 geforderte Eidesleistung auf das Tridentinum u. mußte 1569 Bayern zeitweilig verlassen; Oktober 1569 Professur für Mathematik u. Astronomie an der Univ. Tübingen, verweigerte 1582 den Eid auf die Formula concordiae u. wurde 1583 seines Amtes enthoben, durfte aber in Tübingen bleiben. – Mathematiker, Astronom, Geograph, Kartograph, Buchdrucker. Schriften und Karten: Bairische Landtaflen. XXIIII. Darinnen das hochlöblich Furstenthumb Obern unnd Nidern Bayrn/ sambt der Obern Pfaltz/ Ertz unnd Stifft Saltzburg/ Eichstet/ unnd andern mehrern anstossenden Herschafften/ mit vleiß beschriben und in druck gegeben, 1568 (verkleinerte Version der großen Wandkarte Bayerns, 24 Holzdruckstöcke, diese im Bayer. Nationalmus.; zwei weitere Drucke 1568, um 1575, 1579, 1651, zuletzt 1886); De utilitate trientis, instrumenti astronomici novi, libellus: a Philippo Apiano conscriptus, et nunc primum in lucem editus, 1586 (unter Verwendung von Vorarbeiten seines Vaters); De cylindri utilitate, 1588 (dt. u. d. T.: Kurtzer Bericht vom gebrauch deß Cylinders, 1624). Ausgaben: Philipp Apian’s Topographie von Bayern u. bayerische Wappensammlung. Zur Feier des siebenhundertjährigen Herrscherjubiläums des erlauchten Hauses Wittelsbach, hg. Historischer Verein von Oberbayern, 1880 (digital zugänglich); Bairische Landtafeln (1568) (komm. G. Stetter u. A. Fauser) Nachdr. 1966; dass., Nachdr. 1976, 1979, 1989; Ausschnitte der Großen Karte (10 Tafeln [nach Kopien v. F. X. Pusch aus dem 18. Jh.]) (hg. SB München) 1920–22 (Nachdr. 1974). Nachlaß: Apianiana, SB München, u. a. Erdglobus: Cod. icon. 129; Vorzeichnungen für die große Karte Bayerns: Cod. icon. 142 (digital zugänglich); vgl. D. Kudorfer, Die dt. Hss. der Bayer. SB München. Die neuzeitl. Hss. aus Cgm 5155–5500, 2 2000, 115–120; M. Reuter, Die Codices icono192
Apian graphici der Bayer. SB, Tl. 1, 2013, 88–90; Jahn (s. Lit.), 2013. Bibliographien: VD 16; VD 17. – J. C. Poggendorff, Biogr.-lit. Handwb. der exakten Naturwiss., Bd. VIIa Suppl., 1971, 35–37 (mit älterer Lit.); Die dt. Lit. (s. Lit.), 2001, 381 f. Literatur: A. M. Kobolt, Baier. Gelehrten-Lex. [...], 1795, 52–54; ders., Ergänzungen u. Berichtigungen [...], 1824, 18–21; ADB 46 (1902) 23–25; NDB 1 (1953) 326; Biogr. Lex. der LudwigMaximilians-Univ. München (hg. L. Boehm u. a.) Tl. 1, 1998, 16–18 (C. Schöner); Die dt. Lit. Biogr. u. bibliogr. Lex. (hg. H.-G. Roloff) R. II, Abt. A: Autorenlex., Bd. 3, Lfg. 1–5, 2001, 379–385, Nr. 258 (C. Schöner); H. Jaumann, Hdb. Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 40; DBE 21 (2005) 195; VL 16, Bd. 7, 2019, 53–60. – V. Rotmar, Annales Ingolstadiensis academiae [...], 1580, 105v; E. Cellius, Oratio de vita, et morte nobilis, et clarissimi viri Philippi Apiani Ingolstadiensis, medicinae doctoris, et mathematum in academia Tubingensi professoris quondam celeberrimi: anno salutis humanae 1589. die 14. Novembris, Tubingae pie in Christo mortui: habita ibidem in frequentißimo academiae conventu, 1591; J. N. Mederer, Annales Ingolstadiensis academiae [...], 1782, Tl. 1, 179, 230; Tl. 2, 41; C. Prantl, Gesch. der Ludwig-Maximilians-Univ. in Ingolstadt, Landshut, München, 1872, Bd. 1, 328–330; Bd. 2, 258 f., Nr. 86 (Brief A.s an den Rektor der Univ. Ingolstadt vom 8.4.1568), 495, Nr. 81; S. Günther, Peter u. ~, zwei dt. Mathematiker u. Kartographen. Ein Beitr. zur Gelehrten-Gesch. des 16. Jh., Prag 1882 (Nachdr. Amsterdam 1967; 1985); S. Günther, Die Münchener Globen ~s (in: Jb. für Münchener Gesch. 2), 1888, 131–148; M. Gasser, Stud. zu ~s Landesaufnahme, 1903; ders., Zur Technik der Apianschen Karte von Bayern, 1907; O. Hupp, ~’s Bayer. Landtafeln u. Peter Weiner’s Chorographie Bavariae. Eine bibliogr. Unters., 1910; A. Gruber, ~. Leben u. Werke, Diss. München 1923 (mit Archivalien); Das Alte Bayern. 30 Zeichn. u. 38 Holzschnitte aus der Werkstätte ~s u. Jost Ammanns (hg. O. Hartig) 1927; K. Schottenloher, Die Landshuter Buchdrucker des 16. Jh. Mit einem Anhange: Die Apianusdruckerei in Ingolstadt, 1930 (Nachdr. Nieuwkoop 1967); E. Zinner, Dt. u. niederländ. astronom. Instrumente des 11.–18. Jh., 1956 (2., erg. Aufl. 1957, Nachdr. 1967, 1972, 1979); H. Widmann, Prof. ~ als Drucker in Tübingen (In: Gutenberg-Jb.) 1971, 193
Apian 224–229; A. Seifert, Die Univ. Ingolstadt im 15. u. 16. Jh., 1973, Reg.; N. Hofmann, Die Artistenfak. an der Univ. Tübingen 1534–1601, 1982, Reg.; J. Neumann, Kartographische Generalisierung bei Apian (in: Betrachtungen zur Kartographie. FS Aloys Heupel, hg. Inst. für Kartographie u. Topographie der Rhein. Friedrich-Wilhelms-Univ. Bonn) 1985, 121–136; Bayer. Staatsbibliothek. ~ u. die Kartographie der Renaissance, 1989 (Kat., mit Faks. ‹Baier. Landtaflen› von 1568); H. Wolff, Aufschwung der Renaissance-Kartographie von Ptolemaeus bis ~ (ebd.) 19–42; U. Lindgren, Astronom. u. geodät. Intrumente zur Zeit Peter u. ~s (ebd.) 43–65; G. Stetter, ~ 1531–1589. Zur Biogr. (ebd.) 66–73; H. Wolff, Die Bayer. Landtafeln – das kartograph. Meisterwerk ~s (ebd.) 74–124; O. Stochdorph, «... nach kosmograph. Art u. Weise» – ~ am Schnittpunkt der Kartographiegesch. der Herzogtümer Bayern u. Württ. (ebd.) 125–128; G. Diepolder, Das Werk ~s als hist. Quelle (ebd.) 129–152; H. Wolff, Das Münchener Globenpaar (ebd.) 153–165; P. H. Meurer, Fontes Cartographici Orteliani. Das ‹Theatrum Orbis Terrarum› von Abraham Ortelius u. seine Kartenquellen, 1991, 106 f. u. Reg.; C. Schöner, Mathematik u. Astronomie an der Univ. Ingolstadt im 15. u. 16. Jh., 1994, passim (Reg.); B. Mahlmann-Bauer, ~s Berufung auf sein Gewissen (in: Die Univ. Tübingen zw. Reformation u. Dreißigjährigem Krieg. FS Dieter Mertens, hg. U. Köpf u. a.) 2010, 299–345; T. Horst, Zur Entstehung der Manuskriptgloben des Heinrich Arboreus u. des ~ (in: Der Globusfreund 57/58) 2009/10 (2011), 111–127; Die Vermessung Bayerns. 450 Jahre ~s Große Karte (hg. Bayer. Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung u. Heimat) 2013 (Kat.); U. Lindgren, Die mathemat. u. astronom. Grundlagen von ~s Bayern-Karte (ebd.) 151–191; J. Neumann, Die kartograph. Generalisierung bei ~ – eine Ergänzung (ebd.) 193–196; C. Jahn, Zum Nachlass ~s (ebd.) 203–207; G. Drossbach, Menschen, denen ~ begegnet ist (ebd.) 209–217; dies., Die rätselhaften Wappenstöcke des ~ (ebd.) 219; C. Reske, Die Buchdrucker des 16. u. 17. Jh. im dt. Sprachgebiet, 22015, 421, 1007; R. Steiger, «Sieh’ nur: Sache u. Ort findet ein einziger Blick». Die ‹Weilheimensis praefectura› in Kartenwerk u. Topographie des ~ (1531–1589) (in: Lech-Isar-Land, 2017) 2018, 173–218 (wieder in: ders., Ges. Beitr. zur Heimatkunde, 2018, 565–610). RBS 194
Appel Appel, Rolf, * 16.6.1920 Süderbarup, † 3.4.2019 Hamburg; Sohn des Verlegers u. Politikers Ludwig A., Abitur, Teilnahme am 2. Weltkrieg, ab 1945 Verleger-Lizenz, ab 1947 Gesamtprokura im Familienbetrieb, schloß sich 1948 den Freimaurern an, war dort u. a. Red. mehrerer Zs., auch Vorstandsmitgl. im Norddt. Verleger- u. BuchhändlerVerband u. im Sozialwerk des Dt. Buchhandels; lebte in Hamburg; verfaßte u. a. Erinn., Rom., Erz. u. Ged.; zudem Autor, Red. u. Hg. zahlr. Sachbücher über die Freimaurerei. – Verleger, Red., Schriftsteller. Schriften: Ein Jahrhundert Wirken für Hamm. Festschrift aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Vereinigten Bürgervereine Hamm von 1863 und Borgfelde von 1885 zu Hamburg (Red.) 1963; Aufgaben in dieser Welt, Werte für diese Welt (Red.) 1965; Das Richtehaus. Eine gleichnishafte Erzählung (Illustr. v. U. Schreiber) 1967; Die Loge in der Gesellschaft (Red.) 1968; A. Horneffer, Das Brauchtum der Freimaurer. Die Loge und ihr symbolischer Hausrat (Bearb.) 1973; Kirche und Freimaurer im Dialog (mit H. Vorgrimler) 1975; Was jeder Freimaurer wissen muss, 1976; Die Aufnahmehandlung (mit A. Horneffer) 1976; Die Pflichten der Brr. Beamten, 1982; MitgliederVerzeichnis aller im Bereich der Distriktloge Nord der Großloge AFu.AM arbeitenden Johannislogen 1982–1983 (Red.) [1983]; Der freimaurerische Bürge. Seine Aufgaben, seine Pflichten, 1984; Die großen Leitideen der Freimaurerei, 1986; Theodor Vogel. Der Einiger der deutschen Freimaurerei, 1987; Unsere Aufgaben in dieser Welt, unsere Werte für diese Welt, 1989; Das kurze Glück des Gustav Otto Meyer (Erz.) 1990; Der großen Loge von Hamburg zum Gedächtnis (Red., hg. Distriktloge Hamburg u. die Vereinigten 5 hamburgischen Logen) 1990; Der Mühlengeist (Erz.) 1992; Spiegelsäule, 1992; Jonas im Bauch des Ungeheuers. Erinnerungen aus den Jahren 1933–1945, 1995; Erlebnisse 8. Mai 1945. Erkenntnisse Konsequenzen, 1995; Freimaurerei – eine Universalreligion?, 1995; Bunte Vögel flatterten im Baum. Erzählung über zwei Liebende, 1996; Die Freimaurerei in Deutschland von 1918 bis 1935, 1996; Fidèle. Begegnung mit dem Unerwarteten (Erz.) 1998; Revolutionäres Temperament und unbestechlich in geistigen Dingen: Gotthold Ephraim Lessing, [1999?]; Schröders Erbe. 200 Jahre Vereinigte Fünf Hamburgische Logen, seit 1811 Große Loge von Hamburg, 195
Appel 2000; Unbeirrt vom Lärm der Welt. Vor 200 Jahren wurde in Hamburg das erste Logenhaus eingeweiht. Ein Buch der Erinnerungen (Red.) 2001; Geschichten neben der Geschichte. Erlebte Begebenheiten am Rande der Geschichte der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (mit J. Oberheide) 2002; Woher, wohin. Tatsachen und Erkenntnisse im Rückblick auf die Geschichte der Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland, 2002; Auf der Suche nach dem verschwundenen Selbst (Ged.) [2002]; Flaschenpost. Flaschen erzählen seltsame Begebenheiten, [2003]; Lessing am Gänsemarkt. Die Geschichte eines Denkmals, 2004; Boote der Sehnsucht (Erz.) 2004; Vor 275 Jahren wurde Lessing geboren. Eine Dokumentation über das Jubiläumsjahr 2004 (mit G. Hübner) 2005; Sommervögel. Die Geschichte einer Siedlung (Erz.) 2006; Es gab dich und mich... und es gibt die Hoffnung (Ged.) 2008; Die Anfänge der Freimaurerei in Hamburg 1733 und der Neuanfang der Freimaurerei in Hamburg nach dem Zusammenbruch 1945 nach Studien im Hamburgischen Staatsarchiv, 2008; Ein Mann gibt nicht auf (Erz.) 2009; Lessing – wie war er und was hat ihn geformt?, 2009; Nachhall der Religion in der Freimaurerei. Betrachtung, Ursprünge, Wahrnehmung, 2010; Der Sohn des Zimmermanns. Eine Erzählung in Anlehnung an biblische Berichte, 2010; Der Freimaurer Lessing, 2011; Chronik. Erinnerung an die 275Jahr-Feier im September 2012 in Hamburg (Red., hg. Vereinigte Großlogen von Dtl.) 2013; Werkstatt für Freimaurer. Vorträge nicht nur für Meister, 2014. Herausgaben: Was ist Freimaurerei? (mit D. Möller) 1970 (zahlr. Neuaufl., u. a. 3., verb. Aufl. 1975); Hamburger Bilderbuch (Hg. der 9.–11. Aufl., mit I. Heilmann) 91972, 10194, 111975; Ein brüderlicher Mensch, Lew Kopelew. Dokumentation einer Ehrung, 1983; Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Deutschsprachige Dichter und Denker zur Freimaurerei (mit J. Oberheide) 1986; Ein Vierteljahrtausend Freimaurer in Hamburg 1737–1987. Aus dem Leben und Wirken der ältesten deutschen Loge, 1987; Aufbruch nach 250 Jahren. Die Dokumentation der Jubiläumsfeierlichkeiten 250 Jahre Freimaurer in Deutschland, 250 Jahre Loge ‹Absalom zu den Drei Nesseln›, 1988; Weisheit, Stärke, Schönheit. Deutschsprachige Dichter und Denker des 20. Jahrhunderts zur 196
Appel Freimaurerei (mit dems., Illustr. v. J. Gattières) 1998 (2., korrigierte Aufl. 2005). Nachlaß: StB-LB Dortmund; DLA Marbach (Briefwechsel). Literatur: Der evang. Buchhandel. Eine Übersicht seiner Entwicklung im 19. u. 20. Jh. mit 600 Firmengesch. aus Dtl., Öst. u. der Schweiz (hg. Vereinigung evang. Buchhändler) 1961, 58; Hamburg literarisch. Ein Adreßbuch (hg. Kulturbehörde der Freien u. Hansestadt Hamburg, Red. V. Fink u. a.) 1990, 38, 264; W. Plassmann, ~. Nicht nur ein Freimaurerleben, 2007; W. H. J. Boll, Der Freimaurer ~, 2011. MM Appel, Sabine, * 13.4.1967 Schotten/Vogelsbergkr.; wuchs in Büdingen auf, studierte Germanistik u. Philos. an den Univ. Mannheim u. Heidelberg, Studienaufenthalte in Cambridge u. Paris, 1995 Promotion zur Dr. phil. in Heidelberg, seitdem als Publizistin u. Doz. tätig; lebt in Ludwigshafen/Rhein. – Buch des Jahres (1998), Lit.stipendium des Ministeriums für Kultur, Rhld.-Pfalz (2000), Stipendiatin des Hess. Lit.rats in der Nouvelle-Aquitaine/Frankreich (2012). – Sachb.autorin, Erz., Biographin. Schriften: Elisabeth I. von England (Biogr.) 1994 (2. Aufl. als Sonderproduktion 2003); Naivität und Lebenskunst. Die Idee der Synthese von Leben und Geist in Thomas Manns HochstaplerMemoiren (Diss.) 1995; Im Feengarten. Goethe und die Frauen, 1998; Madame de Staël. Biografie einer großen Europäerin, 2006 (überarb. Neuausg. 2011); Arthur Schopenhauer. Leben und Philosophie, 2007; Johann Wolfgang von Goethe. Ein Porträt, 2009; Friedrich Nietzsche. Wanderer und freier Geist (Biogr.) 2011; Heinrich VIII. Der König und sein Gewissen (Biogr.) 2012; Caroline Schlegel-Schelling. Das Wagnis der Freiheit (Biogr.) 2013; König Heinz und Junker Jörg. Heinrich VIII. gegen Luther gegen Rom, 2016; Oskar & Darja. Schlemmers Muse (Erz. von S. A. nach Aufz. von A. Jekimowski) 2017; Katharina von Medici. Strategin der Macht und Pionierin der Neuzeit, 2018. Herausgaben: Annäherungen, 2000 (Rhld.-pfälz. Jb. für Lit. 7); Die Märchen aus 1001 Nacht (in der Übertr. v. G. Weil mit Illustr. der Ausg. von 1865 ausgew.) 2006 (Neuausg. u. d. T.: Die schönsten Märchen aus 1001 Nacht, 2011). FA 197
Aquila Apstein-Müller, Ann Catrin (verh. Bolton), * 13.4.1973 Gräfelfing; wuchs in einem Münchner Vorort auf, wo sie 1992 ihr Abitur machte, studierte Germanistik, Amerikanistik u. Medienrecht an der Univ. München, anschließend Ausbildung zur Buchhändlerin in München, arbeitete zehn Jahre im Buchhandel; seit 2005 vor allem als Übers. aus dem Slowen. u. Engl. tätig; veröffentlichte neben Lyrik auch Kurzprosa, u. a. in der Lit.zs. «Dichtungsring»; lebt in Augsburg. – Lyrikerin, Übersetzerin. Schriften: Sonnenhonig. 100 Gedichte, 2015; Degravitation. 50 Gedichte in Deutsch, 50 Poems in English, 2016 (2., überarb. Aufl. 2016). ˇ Übersetzungen: A. Steger, Preußenpark. Berliner Skizzen, 2009; P. Simi´c, Tito – Geheimnis des Jahrhunderts, 2012; E. Flisar, Gesammelte Stücke. Bd. 1. Dramen (mit A. Haidacher) 2013; ders., Der Zauberlehrling (Rom.) 2015; T. Golob, Der Goldene Zahn (Jgdb.) 2015; D. Lenko, Körper im Dunkeln (Nachw. T. Kozin) Ljubljana 2016; M. Mazzini, Deutsche Lotterie (Rom.) 2016; M. Sosi´c, Tito, amor mijo (Rom.) 2016; E. Flisar, Über den Wolken (Rom.) 2017; J. Bauer, Die kleine Gruselfee (Kdb., Illustr. v. C. Thaw) 2019. BJ Aquila, David, * 27.10.1540 Saalfeld, † 22.1.1614 ebd.; ältester Sohn des in zweiter Ehe mit Scholastica Kuhn († 1577) verheirateten Theologen Caspar A. (1488–1560), 1552 Schulbesuch in Saalfeld, 1554 in Gotha, Stud. in Jena (immatrik. im Sommer 1557), 1568 Magister artium u. Rektor in Saalfeld, 1572 in Ilmenau, 1573 Ordination zum Diakon in Saalfeld, zwei Ehen (erste 1573 mit der verwitweten Pfarrerstochter Margarethe Valerius [† 1582]; zweite 1583 mit der Pfarrerstochter Susanne Meiß), 1594 Pfarrer u. Superintendent in Saalfeld; spät, erst 1613, zum Dichter gekrönt. – Nlat. Dichter, Pädagoge, luth. Theologe, Superintendent. Schriften: Imago violae ad [...] Nicolaum Brum consulem Francofurtensem ad Moenum, o. O. o. J. (um 1570, Einblattdr.); Reverendo et clarissimo viro dn. M. Lucae Maio ecclesiae dei in oppido Rudolphi ad Salam pastori etc. [...] (Epicedium) (in: Carmina quaedam epitaphia in obitum elegantissimi pueri Iohannis Alberti, reverendi et clarissimi viri d. Lucae Maij, pastoris Rudolfstadiensis etc. f[ilii]. VIII. Id. Novemb. Rudolfstadij hoc anno pie defuncti. Scripta ab amicis) 1574, A2r-v; Epicedium in obitum illustriss. principis ac dominae, 198
Aquila D. Sophiae, illustriss. principis ac domini d. Friderici Wilhelmi ducis Saxoniae, Landgravij Thuringiae, ac Marchionis Misniae, laudatißimae coniugis, natae in illustriß. familia ducum Wirtebergensium, quae obijt 21. Julij sub ipsam ecclipsin solis, 1590; In nuptiis illustriss. principis ac domini, d. Friderici Wilhelmi ducis Saxoniae [...] et illustriß. principis ac dominae, d. Annae Mariae illustriß. principis ac d. domini Philippi Ludovici comitis Palatini ad Rhenum, ducis Bavariae etc. filiae, carmen gratulatorium [...], 1591; Aenigma. Digna bonis pietas, ad connubialia festa [...] (Epithalamium) (in: Ornatissimo, doctrina elegante et virtute v. dn. Johanni Schuccelio Arnstatensi, opt. art. et philos. magistro, scholae patriae conrectori, a. d. prid. Kl. Novembr. anno aerae christianae 1592. cum honestißima [...] virgine Margaretha amplissimi [...] dn. Laurentii Furstenaweri, [...] principum ac ducum Saxoniae etc. Gothani municipij praefecti p. m. filia nuptias in patria celebranti, vota haec nuncupabant affines et amici) 1592, A2r-v; Epˉe Gamika honoribus [...] Iohannis Blumenrederi, tum arci Voitbergianae ab epistolis, tum notarii publ. sponsi, et [...] Mariae, [...] Melchioris Hoeferi, Voitbergiani quaestoris laudatissimi filiae sponsae, Neustadii ad Orlam nuptias solenniter celebrantium die Iunii 2. anni [...] M D VC, consecrata a sponsi fautore; parente; consanguineo (mit M. Pharetratus) 1595; Euphˉemiai gratulatoriae pro secundo rectoratu reverendi et clarissimi viri d. Samuelis Fischeri ss. theologiae doctoris et professoris in illustri academia Ienensi; ecclesiae pastoris et superintendentis: scriptae ab amicis. 4. die Augusti anno 1597 (mit E. Reusner, W. Heider u. a.) 1597; Leichpredigt/ bey der christlichen Leichbestattung des weyland ehrnvhesten und achtbarn Samuel Boners/ F. S. AmptSchössers zu Sahlfeldt/ den 7. Februarij/ anno 1600. Gehalten von M. Davide Aquila, Pfarrherrn und Superintendenten doselbst. Beneben einer christlichen Trostschrifft M. Johann Reinholdts/ gräfflichen Manßfeldischen Decani doselbsten, 1601; Epitaphium. Principis huc desiderium posuere, Senatus, [...] (in: Threnologiae de tristißimo simul, ac beatissimo obitu illustrissimi [...] principis et domini dn. Friderici Wilhemi, ducis Saxoniae, Landgravii Turingiae, Marchionis Misniae, etc. Vinariae anno M. DC. II. die VII. Iulij hora noctis XI. defuncti. [...] accesserunt epicedia et epitaphia, a diversis auctoribus scripta) 1603, Oo4r-v; Leichenpredigt für Susanne Straube, geb. Boner, 1607 (vgl. Kat. der Leichenpredigten u. sonstiger Trauerschriften in der 199
Aquila Hennebergischen Gymnasialbibl. in Schleusingen, 2016); Sponse sacras templi dum stas solennis ad aras [...] (Epithalamium) (in: Casparis Dornavii et Elisabethae Glyciae sacrum nuptiale, Gorlicii VI. Eid. Januarii. a. CIƆ. IƆCIIX amicorum votivo plausu honoratum) 1608, C2r; (Epithalamium) (in: Carmina nuptialia ad nob: ampliß: et doctiß: virum dn. Nicolaum Majum, caesareae regiaeque majestatis in suprema appellationum regni Bohemiae curia consiliarium, 23 Septemb. an. 1608. cum nobili, pia et venusta virgine Ursula nobilis [...] medici caesarei, domini Pauli Sigismundi a Grunaw filia, Pragae nuptias celebrantem: amici gratulantes scribebant) Prag 1608; Epicedium (in: Luctus publicus, etliche christliche Leich Predigten/ Epicedia und Klagschrifften/ uber den blötzlichen und unversehenen/ doch gantz seligen Abschied aus dieser Welt. Des [...] Fürsten und Herrn/ Herrn Christiani des Andern/ Hertzogen zu Sachssen [...]: welcher den 23. Iunij [...] zu Dreßden [...] entschlaffen [...]) 1611; Proh dolor, ante diem satis erepta, Boneri [...] (Epicedium) (in: J. Zehner, Analysis Paulina. Christliche Predigt/ von des heyligen Apostels Pauli sehnlicher begierd zu sterben/ aus dem ersten Capitel/ seiner Epistel an die Philipper/ bey Leychbestattung der [...] Barbara Bonerin/ des [...] Herrn Caspar Boners/ des eltern [...] geliebten ehelicher Haußfrawen [...]) 1612, F2r; Dresdensem magnus vir Gerstenbergius aulam [...] (Epicedium, unterzeichnet: M. Davide Aquila, ecclesiae Salfeldensis pastore et superintend. P. L.) (in: Elogia, Ehrenpreiß und vielfeltiger nutz der wahren Gottseeligkeit und vornehmen Tugenden/ des weyland edlen [...] Herren Marci Gerstenbergks/ auff Schwerstedt/ [...] beyder Rechten Doctoris, churf sächß. geheimbten Rahts/ [...] welcher den 22. Augusti im Jahr 1613 [...] verschieden [...], Vorrede M. Hoe von Hoenegg) 1614, 149–151. Herausgaben: C. Aquila, Kurtze/ aber zu unser seligkeit hochnötige Fragstück/ der gantzen christlichen Lehre. Allen gottsfürchtigen Kindern sehr nützlich zu wissen [Vorr. dat. 17.12.1547], 1608 (mit Widmungsged. A.s: Ad ampliss. et ornatiss. virum, virtute consilio, et autoritate praestantem, dn. Casparum Bonerum, praefectum redituum in illustri comitatu Hennebergensi, Silusij, compatrem suum vera fide et observantia colendum [...], dat. 24.7.1605). Bibliographien: VD 16; VD 17. Literatur: Jöcher 1 (1750) 487; Zedler Suppl. II (1751) 96; Flood, Poets Laureate, Bd. 1, 2006, 200
Arend 77 (unzulänglich). – C. Dornau, Tumulus Davidis Aquilae theologi Salfeldens. (Epicedium) (in: ders., Dulc-amarum, h. e. de dulcedine ex amaritie crucis, morborum et mortis haurienda, soliloquia [...]) Beuthen o. J. (1618), G2r; C. Schlegel, Ausführl. Ber. von dem Leben u. Tod Caspari Aquilae [...] (Vorrede E. S. Cyprian, hg. J. Zeitzschel) 1737, 267–273, 284, 509–512; F. W. Strieder, Grundlage zu einer hess. Gelehrten u. Schriftst. Gesch. [...], Bd. 1, 1781, 106 f.; E. Koch, Saalfelder Familiennamen u. Familien aus dem 16. u. 17. Jh. (in: Progr. der Herzogl. Realschule zu Saalfeld) 1877, 3–36 , hier 7; R. Seidel, Späthumanismus in Schlesien. Caspar Dornau (1577–1631). Leben u. Werk, 1994, 147, 443; Thüringer Pfarrerbuch, Bd. 5: Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt (bearb. O. u. E. von Einsiedel) 2010, 57, Nr. 24, u. Register. RBS Arend, Angelika (A. Manyoni), * 8.5.1942 Leipzig; lebt seit 1958 in Westdtl., 1962 Abitur in Köln, Stud. der Germanistik u. Slawistik in Köln, Berlin u. Manchester, 1968 Staatsexamen in Köln, danach Arbeit als Sprachassistentin in Großbritannien, lehrte ab 1972 in Ottawa (Kanada), dort 1977 M. A. (Germanistik), lehrte 1978–81 in Oxford u. 1982/83 in Ottawa, 1983 Promotion zum Dr. phil. in Oxford, anschließend Associate Prof. für dt. Lit. in Victoria (Prov. British Columbia/Kanada), seit 2007 im Ruhestand, lebt seit 2017 in Stahnsdorf/ Brandenburg; Walter-Bauer-Preis (2004); verfaßte neben Lyrik u. Erz. auch germanist. Arbeiten, u. a. über → Goethe, Annette von → DrosteHülshoff, Georg → Büchner, Gottfried → Benn, Walter → Bauer u. Else → Seel; Veröff. u. a. in Neoph, GQ u. Seminar. – Germanistin, Schriftstellerin. Schriften: Langzeilentradition in Walthers Lyrik, 1980; Consistency of phenotype. A study of Gottfried Benn’s views on lyric poetry, 1983; Documents of protest and compassion. The poetry of Walter Bauer, Montreal u. a. 1999 (dt. u. d. T.: Mein Gedicht ist mein Bericht. Zum lyrischen Werk von Walter Bauer, 2003); Nordamerikanische Reisebilder (Ged., Fotos v. H. Schreiner) 2004; Ding & Wort. Poesie des Vorhandenen (Illustr. v. C. Arend) 2004; So sage ich’s meinem Kind (Ged.) 2006; Im Zeichen der Sanduhr (Ged.) 2006; Aus meinem Nächtebuch (Ged.) 2007; Männerliebe Frauenleben (Illustr. v. C. Arend) 2008; Qualverwandt (Erz., Illustr. v. ders,) 2011; Road 201
Arenz Runner. Szenen und Schicksale in der Neuen Welt (Illustr. v. ders.) 2012; Über die Erde (Ged., Illustr. v. ders.) 2013; Eros.ionen (Ged., Illustr. v. ders. u. H. Brandl) 2015; Quodlibet (Ged., Fotos v. H. Brandl) 2016; Diminuendo (Ged., Illustr. v. dems.) 2019; ‹Was geschieht, geht mich an›. Die Poesie von Walter Bauer, 2019. MM Arend, Doris (geb. Hillmann), * 12.4.1962 Bremen; absolvierte eine Ausbildung zur Bürokauffrau, als Mitarb. eines Speditionsunternehmens in Bremen tätig, arbeitete ab 1988 als Flugbegleiterin; lebt in Dietzenbach/Hessen. – Kinderbuchautorin. Schriften (Bilderbücher in Ausw.): Pfui Fisch! Igitt! Eine Piratengeschichte (Bilder v. S. Schulte) 2000; Hase Willi mit den langen Ohren (Bilder v. H. Saalfrank) 2002; Das tollste Pony der Welt (Bilder v. S. Schulte) 2004; Das tollste Pony der Welt und der große Preis (Bilder v. S. Schulte) 2007; Adventsgeschichten (Bilder v. L. L. Leiber) 2009; Schulgeschichten (Bilder v. S. Kraushaar) 2012; Prinzessinnengeschichten (Bilder v. M. Ben-Arab) 2018. FA Arenz, Ewald, * 26.11.1965 Nürnberg; Sohn eines evang. Pfarrers, Bruder der Schriftst. Sigrun → A. u. des Schauspielers Helwig → A, studierte nach dem Abitur am Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Fürth Anglistik, Amerikanistik u. Gesch. in Erlangen, wurde Lehrer am Johannes-ScharrerGymnasium in Nürnberg; schrieb 2007–10 wöchentlich für die «Nürnberger Nachr.» die lit. Kolumne «Meine kleine Welt», führte sie mit seinen Geschwistern Sigrun u. Helwig 2015–17 u. d. T. «Unsere kleine Welt» fort; leitete 2009–12 die Semesterwerkstatt Schreiben am Stadttheater Fürth, moderiert die Sendung «Das Feiertagsfeuilleton» auf Bayern 2; lebt in Fürth. – Kulturförderpreis der Stadt Fürth (1997), Kulturförderpreis der IHK Mittelfranken (1998), Lit.preis des Kulturforums Franken (2002), AZ-Stern des Jahres 2002, Bayer. Kunstförderpreis (2004), Förderpreis für Kunst u. Wiss. der Stadt Nürnberg (2005), Kulturpreis der Stadt Fürth (2007), Literary Award der Handelskammer von Neapel (2010), Dt. Musical Theater Preis (2016) für das Musical «Der Tunnel» (Bestes Bühnenbild, beste Nebendarstellerin). – Schriftst., Lehrer. Schriften: Wanderungen. 13 Gedichte (Illustr. v. M. Schäfer) 1987; W. Hauff, Das Wirtshaus im 202
Arenz Spessart (Textbearb., Scherenschnitte v. M. Schäfer) 1993; Der Golem von Fürth (Erzn.) 1994; Der Horsbacher Fuchs (Erzn.) 1995; Don Fernando erbt Amerika. Phantastischer Roman, 1996 (überarb. u. behutsam korr. Neuausg. 2012); Liebe Provinz! Dein Paris. Briefroman, 1999; Der Teezauberer (Erz.) 2002; Die Erfindung des Gustav Lichtenberg (Rom.) 2004; Der Duft von Schokolade (Rom.) 2007 (ital. 2016, poln. 2017); Meine kleine Welt (Familiengeschn., Illustr. v. I. Stolz) 2008; Knecht Ruprecht packt aus (Weihnachtsgeschn., Illustr. v. I. Stolz) 2009; Ehrlich & Söhne. Bestattungen aller Art (Rom.) 2009; Meine kleine Welt 2 (Familiengeschn., Illustr. v. I. Stolz) 2010; Das Flusskrokodil (Illustr. v. I. Stolz) 2011; Das Diamantenmädchen (Rom.) 2011; Leise! Was liegt da im Schnee? Krimi-Adventskalender für Kinder, 2013; Ein Lied über der Stadt (Rom.) 2013; Der Weihnachtsring. Ein Adventskalender für Liebende, 2015; Unsere kleine Welt (Kolumnen, mit Helwig u. Sigrun A., Illustr. v. L. Tuong) 2016; Herr Müller, die verrückte Katze und Gott (Rom.) 2016; Alte Sorten (Rom.) 2019. Bühnenwerke: Petticoat & Schickedance. Wirtschaftswunderrevue, Urauff. Fürth 2007 (Musik: Th. Wolf); Die Odaliske (Kom.) Urauff. Fürth 2009; Bahn Frei! (Musical) Urauff. Fürth 2010 (Musik: Th. Wolf); Der Tunnel (Musical) Urauff. Fürth 2015 (Musik: Th. Wolf). Übersetzungen: S. MacKay, Night city stories. Für alle Cyberpunk-Rollenspiele. Eine Dark-FutureAbenteuer-Kampagne (mit R. Wolf) 1992; P. L. Oelwein, Kinder mit Down-Syndrom lernen lesen. Ein Praxisbuch für Eltern und Lehrer, 2000; Babys mit Down-Syndrom. [Erstinformationen für Eltern und alle anderen Interessierten] (hg. K. StrayGundersen) 2000. BJ Arenz, Helwig, * 1981 Nürnberg; Sohn eines evang. Pfarrers, Bruder von Ewald → A. u. Sigrun → A., wuchs in Fürth auf, geisteswiss. Stud. in Erlangen, nach dessen Abbruch 2002–06 Schausp.Stud. in Linz, danach als Schauspieler u. a. an Theatern in Hamburg, Nürnberg, Memmingen u. Hof tätig, ab 2013 freier Schriftst. u. Schauspieler, lebt in Fürth; u. a. Bayer. Kunstförderpreis (2018); verfaßte Rom., Dramen, Erz., Kolumnen, Kurzkrimis u. Freizeitführer. – Schauspieler, Schriftsteller. Schriften: Glück in Dosen (Erz.) 2013; Der böse Nik (Rom.) 2014; Nürnberg, Fürth und Erlangen. Jede Menge Leben (mit K. Wasmeier, P. Gruner) 203
Arenz 2015 (2., erw. Aufl. 2017); Sofa (Dramolett) 2015; Nachts die Schatten (Rom.) 2016; Jakobswege in Franken 2. Von Hof bis Ulm (mit Sigrun A.) 2016; Unsere kleine Welt (Kolumnen, mit Ewald u. Sigrun A., Illustr. v. L. Tuong) 2016; Fahrrad fahren an Flüssen in Franken. 14 Genusstouren (mit Sigrun A. u. a.) 2018; Caligula und das Mädchen auf der Treppe (Drama) 2019. MM Arenz, Michael (Ps. Salomon Dance), * 21.3.1954 Berlin; studierte Germanistik u. Philos. in Düsseldorf u. Brüssel, 1994–2013 Hg. von «Der Mongole wartet. Zs. für Lit. u. Kunst» (Düsseldorf), lebt als freier Schriftst. in Bochum; publizierte journalist. Arbeiten, Ged. u. Prosa; Veröff. u. a. in «Lichtungen. Zs. für Lit., Kunst u. Zeitkritik» (Graz) u. «Signum. Bl. für Lit. u. Kritik» (Dresden); Zus.arbeit mit dem Fotografen Hansgert Lambers. – Schriftst., Journalist. Schriften: Dezemberblüten (Ged.) 1994; Anweisungen für die vorletzten Tage (Ged.) 2008; Fragil (Ged., Illustr. v. W. E. Herbst) 2009; Die Vulgarität der davongeschwommenen Felle (Ged.) 2010; Noch nicht ganz aber fast (Ged.) 2011; Nachts, wenn der Tag dich erzählt (Ged., Fotos v. H. Lambers) 2011; Der aufrichtige Kapitalismus des Metallgorillas (Ged., Fotos v. dems.) [2015]; Späte Erinnerung an eine frühe Ahnung (Ged., Fotos v. dems.) [2018]. Literatur: NRW Lit. im Netz (hg. Westfäl. Lit.büro in Unna) 2019, www.nrw-literatur-imnetz.de/. MM Arenz, Sigrun, * 3.5.1978 Nürnberg; Tochter eines evang. Pfarrers, Schwester des Schriftst. Ewald → A. u. des Schauspielers Helwig → A., besuchte das humanist. Heinrich-SchliemannGymnasium in Fürth, studierte Germanistik, Theol. u. Anglistik an der Univ. Erlangen u. an der Univ. St. Andrews in Schottland, seit ihrer Studienzeit freie Mitarb. versch. Tagesztg., unterrichtete 2004–13 neben ihrer Tätigkeit als freiberufl. Schriftst. Dt. am Adam-Kraft-Gymnasium in Schwabach, kehrte dann als Lehrerin an das Heinrich-Schliemann-Gymnasium in Fürth zurück; lebt in Altötting. – Kulturförderpreis der Stadt Fürth (2014). – Schriftst., Lehrerin. Schriften: Ahnungslos (Erzn.) 2004; Jakobswege in Franken. Unterwegs auf alten Pilgerpfaden (mit N. Stadelmann, R. Weirauch) 2005 (völlig überarb. u. aktualisierte Neuausg. 2017); Das 204
Armandola ist mein Blut. Sailer und Schatz: ihr erster Fall (Kriminalrom.) 2008; Kühl bis ans Herz. [Sailer und Schatz: ihr zweiter Fall] (Kriminalrom.) 2009; Nicht vom Brot allein. [Sailer und Schatz: ihr dritter Fall] (Kriminalrom.) 2012; Unsere kleine Welt (Kolumnen, mit Ewald u. Helwig A., Illustr. v. L. Tuong) 2016; Jakobswege in Franken 2. Von Hof bis Ulm (mit Helwig A.) 2016; Fahrrad fahren an Flüssen in Franken. 14 Genusstouren (mit Helwig A., V. Bronnenmeyer, J. Fehn, S. Schaub) 2018. BJ Armandola, Karl (auch Carl A., Carlo Orlando Diego A.), * 1932 Mödling/Niederöst.; wuchs nach dem frühen Tod des Vaters (1936) beim Großvater in der Hinterbrühl auf, Besuch des Gymnasiums abgebrochen, lit. Schaffen als Mitgl. der «Mödlinger Gruppe», wanderte 1951 nach Kanada aus, war dort u. a. als Kellner, Tellerwäscher, Holzhacker u. Packer tätig, weitere Aufenthalte in Kuba, Mexiko u. Indien, ab 1964 wieder in Öst., lebt in Mödling; Autor von avantgardist. Lyrik, darunter Wort-Bild-Kompositionen, Lautged. u. Collagen; Veröff. u. a. in «Alpha. Neue Dg.» (Wien) u. «Neue Wege» (Wien); freundschaftl. Kontakte zu H. C. → Artmann. – Lyriker. Schriften: Täuschung (Ged., mit Nachw. hg. M. Blaeulich) 1999. Literatur: M. Blaeulich, Hinweis auf den Dichter ~ (in: LuK 31) 1996, H. 303/304, 25–28; ders., Zirkel, Kreise, Treffpunkte der öst. Lit. nach 1945 (in: Im Keller. Der Untergrund des lit. Aufbruchs um 1950, hg. E. Polt-Heinzl, D. Strigl) 2006, 151–162; E. Münz, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 204 f.; AutorInnen Lit.haus Wien (hg. Lit.haus Wien) o. J., www.literaturhaus.at/. MM Armbruster, Johannes, * 1553 Seulberg/Ts. (?), † 27.3.1603 Speyer; am 4.8.1572 Eintritt in den Jesuitenorden, Philos.- u. Theol.stud. in Mainz, dort 1576 Bakkalaureatspromotion; Priesterweihe, lehrte am 1567 gegründeten Jesuitenkolleg in Speyer Humaniora (Griechisch, Dichtung, Rhetorik). A. ist nicht mit dem aus Walddorf (bei Tübingen) stammenden gleichnamigen Würzburger Theol.prof. († 1588) zu verwechseln. – Theologe, nlat. Dichter. Schriften (Anon.) Gratulatio poetica in felicissimam electionem ad XII. Kal. April. peractam, reverendiss. et illustriss. d. d. Wolffgangi archiep. 205
Armbruster Moguntini S. Romani Imperij per Germaniam archicancelarij, principis electoris domini sui clementissimi, a collegio societatis Iesu amoris et observantiae ergo conscripta, 1582 (Verfasserschaft zugeschrieben, evtl. Mitarb., doch ist eine Zugehörigkeit zum Mainzer Kolleg nicht nachweisbar; Druckvariante aus demselben Jahr: statt «April.» heißt es «Maias»); (anon.) Epicedion in tristissimum obitum reverendiss. et illustriss. domini, d. Danielis archiepisc. Moguntini, S. Romani Imperij per Germaniam archicancellarij, principis electoris, patris patriae, religionis catholicae propugnatoris, pacis custodis, literarum mecoenatis, a studiosis collegij Societatis Iesu, grati animi ergo conscriptum, 1582 (wie Vorheriges zugeschrieben); Olivetum Spirense, id est opus rara ac veteri arte, ad montis olivarum ubi Iesus Nazarenus dei et virginis Mariae filius captus est, speciem conformatum, et in urbe Spirensi celebratissimum, recens a Ioanne Armbrustero Societatis Iesu, heroico metro decantatum, 1593. Ausgaben: Olivetum Spirense [...] (in: Parnassus Societatis Iesu: hoc est, poemata patrum Societatis, quae in Belgio, Gallia, Germania, Hispania, Italia, Polonia etc. vel hactenus excusa sunt, vel recens elucubrata nunc primum evulgantur [...], Classis I, Pars II) 1654, 395–410; dass. (in: Schlegelmilch [s. Lit.]) 2003, 651–685. Bibliographien: VD 16; Sommervogel, Bd. 1 (1890), 554 f.; Bd. 8 (1898), 1689. – P. Ribadeneira, Illustrium scriptorum religionis Societatis Iesu catalogus, Antwerpen 1608, 109; N. Sotvellus, Bibliotheca scriptorum Societatis Iesu opus inchoatum a [...] Petro Ribadeneira [...] continuatum a [...] Philippo Alegambe [...], Rom 1676, 404 f. Literatur: H. Witte, Diarium biographicum [...], Königsberg, Danzig 1688, C1r-v; Jöcher 1 (1750) 552; VL 16, Bd. 1, 2011, 141–146. – Nomina reverendorum, nobilium, et eruditorum dominorum, qui in archiepiscopalis Moguntinae academiae celeberrimo Societatis Iesu gymnasio, ab an. domini 1565 usque ad praesentem annum 1618 integro philosophiae cursu emenso suprema eiusdem laurea vel condecorati, vel academico calculo ea digni iudicati fuerunt, 1618 (corr. ex: M.C.D.XVIII), 12; J. P. Schunk, Beyträge zur Mainzer Gesch., mit Urkunden, Bd. 3, 1790, 169 f.; Verz. der Studierenden der alten Univ. Mainz, Lfg. 1, 1979, 14; T. Freudenberger, Die Fürstbischöfe von Würzburg u. das Konzil von Trient, 1989, 47 f., Fn. 36; U. Schlegelmilch, Successio Christianorum Bavariae 206
Armin principum. Humanistische Fürstendichtung, polit. Aussagen u. Ergebnisse landesgeschichtl. Forsch. in den Herrscherepigrammen der ‹Trophaea Bavarica› (in: Jesuitica. Forschungen zur frühen Gesch. des Jesuitenordens in Bayern bis zur Aufhebung 1773, hg. J. Oswald u. R. Haub) 2001, 255–330; ders., Descriptio templi. Architektur u. Fest in der lat. Dichtung des konfessionellen Zeitalters, 2003, bes. 379–397 u. Reg.; R. G. Czapla, Jesuitische Bildapologie u. Bildmeditation. ~s Ged. auf den Speyerer Ölberg (in: Passion, Affekt u. Leidenschaft in der frühen Neuzeit, hg. J. A. Steiger, Bd. 1) 2005, 315–352; ders., Das Bibelepos in der Frühen Neuzeit. Zur dt. Gesch. einer europ. Gattung, 2013, bes. 473–504 u. Register. RBS Armin, Josef (eig. Josef Rottenstein), * 4.8.1858 Pest (heute zu Budapest), † 25.2.1925 Wien; Sohn eines Schneiders, ab 1870 Auftritte am Dt. Theater in Budapest, lebte ab 1875 in Wien, dort zunächst Mitarb. einer Tuchhandlung u. Besuch der Theaterakad., reiste dann mit einer Schauspielergruppe durch Galizien, in Lemberg (ukrain. Lwiw) Begegnung mit den Sängerinnen u. Schwestern Kathi (* 1861) u. Anna Rieder (*1862), Ehe mit Kathi R., danach gemeinsame Auftritte mit den Schwestern, war dann mit seiner Ehefrau bei der Truppe von Albert Hirsch (1841–1927) in Wien tätig, anschließend Regisseur u. Betreiber einer Singhalle in Budapest, ab 1895 Regisseur u. Komiker in Wien, betrieb dort ab 1902 auch eine Varieté-Agentur u. -Schule; verfaßte u. a. Operetten, Possen, Schwänke, Singspiele u. Lieder, die oft von der jüd. Lebenswelt u. deren Sprache geprägt sind; schrieb u. a. Texte für Armin → Berg (1883–1956). – Schauspieler, Komiker, Dramatiker, Komponist, Regisseur, Unternehmer. Schriften: Die kleine Gänslerin (Parodie) Budapest 1888; G’schichten aus Hernals, 1892; Die Menschenfresser (Schausp.) 1892; Die Einquartierung auf dem Lande (Posse) 1892; Chaim Katz vom Karmeliterplatz (Szene) 1894; Die Töchter des Capitän Brand (Singsp.) 1894; Der kleine Lordl (Posse) 1896; Die Klabriaspartie im Aschantidorf (Posse) 1896; Der Dorflump oder Ein Goldjunge (Posse) 1896; Einen Jux wollt er sich machen (Posse) 1896; Im Banne der Karten – der KlabriasSpieler (Divertissement) 1901; Chaim Frosch im Zauberlande (Singsp.) 1903; Ein freudiges Ereignis bei Ephraim Apfelkern (Singsp.) 1903; Schackerl, Schackerl! Jux-Marsch (Musik: T. Wottitz) [1905]; 207
Arnd Professor Zeysig (Posse) 1905; Der alte Heidelberg (Studentenkom.) 1905; A Weaner Möbelpacker. Jux-Marsch (Musik: T. Wottitz) 1905; Die Ergreiferprämie (Kom.) 1905; Der Verwandlungskünstler (Schw.) 1905; Muttersprache im Tierreiche (Couplet) 1910; Schwälbchen ziehet fort (Lied, Musik: B. Zerkovitz) Budapest 1912; Sami, reg’ dich nur nicht auf (Couplet) 1912; Der platonische Hausfreund (Posse, mit A. Franzetti) 1913; Die Schiffbrüchigen aus der Schiffgasse (Posse, mit dems.) 1913; Lemberg weine nicht! (patriot. Lied, Musik: I. Armin) [1914]; Alles weg’n die Frau’n, 1915; Der Hochzeitskellner (Potpurri) 1918; Mach’ dir nichts draus (mit A. Berg) 1919; Ich fahr’ nach China, 1924; Mein Freund, der Natan, o. J.; Ich bin von Rzeszow der Kohn!, o. J.; Antiquitätenhändler (Musik: A. Kmoch) o. J.; Pack’n ma’s z’samm und geh’n ma! (Couplet) [Budapest] o. J.; Aber nicht immer! (Couplet) [Budapest] o. J.; Wenn Gott will schießt e Besen! (Couplet) [Budapest] o. J.; Zeitungs-Couplet!, [Budapest] o. J.; Couplet mit dem Refrain ungarischer Volkslieder, Budapest o. J.; Johann Strauss im Olymp (Singspiel) o. J.; Bitterlich möcht’ ich oft weinen! (Lied) o. J.; Ein politischer Hausherr (humorist. Soloszene) o. J.; Ein Wiener Hausmeister (humorist. Solovortrag) o. J.; ’s Volk lebt! (Polka, Musik: J. Amer) o. J.; A Landpartie (Lied, Musik: T. Wottitz) o. J.; Im Bett, da sterb’n die meisten Leut’ (Lied, Musik: ders.) o. J.; Im Omnibus (Couplet) o. J.; Moritz, Moritz... (Couplet) o. J. Nachlaß: Wienbibl., Wien. Literatur: F. Czeike, Hist. Lex. Wien, Bd. 1, 1992, 159; A. Harrandt, ~ (in: Öst. Musiklex. online, hg. Öst. Akad. der Wiss.) 2001, www.musiklexikon.ac.at/; G. Wacks, Die Budapester Orpheumgesellsch. Ein Varieté in Wien 1889–1919, 2002, 65 f. u. ö.; S. Usaty, ‹Ich glaub’ ich bin nicht ganz normal›. Das Leben von Armin Berg, 2009, 17 f., 20 f., 28 f. u. ö.; M. KieglerGriensteidl, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 209 f.; K. Hödl, Zw. Wienerlied u. ‹Der Kleine Kohn›. Juden in der Wiener populären Kultur um 1900, 2017, 30, 64, 74, 79, 100. MM Arnd, Josua (auch Arnoldi, Arndius, Arndus), * 9.9.1626 Güstrow, † 5.4.1687 ebd.; Sohn des dritten Güstrower Dompredigers u. späteren (ab 1645) Superintendenten Samuel A. (Arnoldi, † 1655) 208
Arnd u. der Anna, Tochter des Güstrower Dompredigers Erhard Mertel, Besuch der Schule in Güstrow, Stud. an der Univ. Rostock (als Minderjähriger, zus. mit seinem Bruder Christian [1623–1653] im Mai 1635 deponiert: «Iosua Arnoldi Gustroviensis»); 1645–48 in Kopenhagen Hauslehrer der Kinder des Bürgermeisters Johann Nicolaus Lund; Forts. des Stud. in Wittenberg (immatrik. am 6.5.1650), dort Erwerb des Magistergrades (11.10.1653), zuvor, spätestens 1650, zum Dichter gekrönt; 1654–56 herzogl. Prof. der Logik zu Rostock als Nachfolger seines Bruders Christian; September 1656 Heirat mit Catharina Sophia, der Tochter des Schweriner Geh. Kammersekretärs Jakob Beckmann, mehrere, teils früh verstorbene Kinder (der jüngste Sohn Karl, 1673–1721, Prof. in Rostock 1708–1721); Januar 1658 bis 1687 Hof- u. Schloßprediger in Güstrow (zeitweilig vom Dienst suspendiert), 1662 Kirchenrat. – Nlat. Dichter, evang. Theologe, Prof., Hofprediger. Schriften (Beitr. zu Werken anderer in Ausw.): Epicedium (in: S. Arnoldi, Sancta Simeonis ΕΥΘΑΝΑΣΙΑ [...]/ das ist: eine christliche Leichund LehrPredigt [...] bey dem Begräbnis/ des [...] Herrn Lorentz Klevena/ [...]), 1640; Diatribae philologicae pentas prima [...] Rostochii auditorio magno repraesentata ad d. 3. Sept. matutinis, C. Mauritius (Präs.), J. A. (Resp.), 1645; De contemtu philologiae dissertatio. Exhibens dialectorum inter se vinculum in L. L. Graeca et Hebraea, Lat. ling. aetates quinque calculo cl. Barthii, et clarissimos in philologia viros ab aevo recentiori, concinnata et habita. In alma Rostochiana anno cIɔ Iɔc XLV, XXV. Septembr. notisque illustrata, 1645; Diatribae philologicae pentas secunda [...] Rostochii auditorio magno repraesentata ad d. 15. Octobr., C. Mauritius (Präs.), J. A. (Resp.), 1645; Carmen in Martinum Lutherum Rostochii auditorio magno recitatum XI. Nov. anno cIɔ Iɔc XLV. notisque illustratum, 1645; Strena illustrissimo et celsissimo duci Mechelburgensium Gustavo Adolpho [...] transmissa Rostochio, 1646; Genealogia Scaligerorum sive carmen heroicum continens seriem stirpis Scaligeranae antehac a patre Caesare Scaligero metro et fil. Josepho epistola quadam exhibitam et ex antiquissimis historiarum monimentis liquido adsertam, nunc iterum tentatam et natal. Jul. Caesar. XXVIII. April. Rostochii in auditorio magno assa declamatum. Nunc demum in gratiam iuventutis ne tantorum virorum plena cognitione 209
Arnd fraudetur publicata notisque illustrata. Accessit vita Jul. Caes. et Josephi fil. brevis et succincta, Kopenhagen 1646; Judicium de studio linguae Latinae ad amicum quendam J. B. Rostochii in academia perscriptum cui accedit brevis dissertatio de pangendo versu ad eundem Haffniae anno CIƆ IƆC XLVI XVI. Jun., Kopenhagen 1646; Graecia quod coepit, quod Maxima Roma polivit [...] (Begleitged.) (in: A. F. Werner, Deutsche Poemata), Kopenhagen 1647, A6r-v; Miscellaneorum sacrorum liber unus in quibus praeter scripturae N.T. et V. loca illustriora ex antiquitatibus perspicue explicata, usus verus et pius profanae doctrinae ad dei gloriam et verbi ejusdem intellectum ostenditur. Liber alter sequetur, Kopenhagen 1648; Pro laurea ad nobiliß. et magnificum dn. Janum Luttermanum Cos. Rostoch. satira, de poesi, ejusque abusibus variis [...], 1649; Satira qua seculi mores et vitia passim dominantia jucunde narrantur, o. O. 1649; Jos: Arndi Poet: Caes. Dialogus ΣΠΟΥΔΟΓΕΛΟΙΟΣ contra Henotas. Interlocutores. Galeatus, Albertus, Leucomontius. Detectum Antichristum sequitur Epicureismus, 1650; Ad V. Doctiss. Dn. Spechtium suum (Widmungsged.) (in: Collegii synoptici in partem generalem physicae disputatio prima [...] in illustri academia Wittenbergensi, a. d. XI. Septembris, S. Pomarius [Präs.], C. Specht [Resp.]) 1650, o. Pagin.; Diatriba, de mysterio trinitatis e scriptis Rabbinorum veterum pro orthodoxia contra Christomachos nov-antiquos, ad virum illustr. ac generosum dn. Fridericum a Metsch, 1650; Querela de neutralitate sacra, habita in illustri Wittebergica [...], 1650; Germaniae pacatae anno Christi cIɔ Iɔc L. H. M. P. Josua Arndius Poet. Caes. Witeberg. Saxonum. ann. o. r. cIɔ. Iɔc. L. Repar. Relig. CXXX. Incoat. Bell. XXXII. Inscribitq. Germaniae. Ornamento. V. Cl. Augusto. Buchnero. L. M. Q. Ad. Aeternitatem. Autor, o. J.; Exercitatio de erroribus Claud. Salmasii v. summi, in theologia simplici veritatis studio scripta Wittebergae [...] permissu superiorum, 1651: B[eatae]. M[emoriae]. Pauli Roberi anno 1651 denati, 1651; Ad Virum [...] Dn. Sperlingium (Widmungsged.) (in: J. Sperling, Dissertatio de semine. Et perturbatio calumniatoris) 1651, ):(7r–8v; Artificium oratorium methodice ac compendiose congestum e variis praesertim Moguntinis, 1652; Ad Rev. admodum et Excell. Virum Dn. D. Johannem Scharffium, Coll. Theol. Witteb. p. t. Decan. [...] Contra vexationes Calixtinas scribentem (Widmungsged.) (in: J. Scharf, 210
Arnd Protestatio adversus atrocia d. Georgii Calixti profess. Helmstad. scandala, orbi christiano data [...], 1652, [A2]r-v; Schola ΕΥΘΑΝΑΣΙΑΣ Davidica, göttliche Schule der seligen Sterbe-Kunst/ aus den Worten Ps. XXXIX. v. 5. 6. Herr lehre doch mich/ daß ein Ende mit mir haben muß/ [...]! Bey ansehlichem volckreichem Begräbnüß des ehrnvesten und wolgelahrten Herrn Bogislai Fabricii, StetinoPomerani phil. et ss. theolog. treufleißigen studiosi, welcher den XIII. Novembr. jm Jahr Christi 1651. [...] seines Lebens erwünschtes Ziel erreichet [...] hat [...], Vorrede A. Calov, 1652; Panegyricus illustrissimo celsissimoque principi ac domino, dn. Gustavo Adolfo, duci Mechelburgiae, principi Herulorum, Sverini ac Raceburgi, etc. terrarum Rostochii et Stargardiae domino, domino suo opt. max. cum e diuturna ac longinqua peregrinatione salvus redux Gustroviam suam anno cIɔ Iɔc LIII. mense Januario ingrederetur devotissime scriptus, 1653; De instrumentis scientiae oratio inauguralis Josuae Arndii Meckelb: cum ad professionem logicam solenniter introduceretur anno cIɔ IɔcLIV. m. IXbr. a. d. 21, 1654; Serenissimo principi suo ac domino dn. Gustavo Adolfo, fidem sic jurabat Rostochium anno MDCLIV. m. Aug. a. d. XXIX, 1654 (Einblattdr.); Laniena Sabaudica, sive querela manium innocentium, in pedemontio, oratione apud superos instituta, exceptaque a Josua Arndio, Mechelburg. org. Arist. p. publ. et in celebri ad Varnum recitata publice anno cIɔ Iɔc LV. m. Junio. a. D. XXII., 1655; Trost-Predigt ex cap. XIV. Rom. v. 7. 8. de securitate animarum, oder: von der Seelen Sicherheit in Christo anno MDCLVII. 26. Augusti gehalten als [...] Fraw Eleonora Maria, geborne Fürstin zu Anhalt [...] Landes-Mutter zu Güstrow [...] beygesetzet wurde (in: Leich-Procession der durchlauchtigen/ hochgebohrnen Fürstinn und Frawen/ Frawen Eleonora Maria/ Hertzogin zu Mechelburg/ geboren zu Anhalt/ [...]. Jm Jahr Christi 1657 zu Güstrow), 1658; Alloquium in funere pio at luctuoso nobilis feminae Helenae Elisae Gerdesiae, v. nob. et ampl. dn. JanAlberti Schutzii, Jcti uxoris suavissimae, 1663 (Einblattdr.); Tractatus practicus de superstitione quatenus vulgo vanam exercet observantiam, vel alias deducit ad magiam, in usum pastorum, verbi ministrorum, caeterorumque pie doctorum auctoritate publica conscriptus, 1664; Tractatus singularis de una fide ad salutem aeternam perpetuo ac simpliciter et ubique necessaria ex epistola Pauli ad Ephes. cap. IV. contra Honoratum Fabrum e 211
Arnd Soc. Jesu, 1664; Ad v. cl. ampl. dn. Matth. Wasmuth, P. P. cum singulare opus Hebraeum ederet, amica manu scribebat Josua Arndius (Widmungsged.) (in: M. Wasmuth, Vindiciae s. Hebr. script. [...]: adversus impia et imperita multorum praejudicia; imprimis contra Capelli, Vossii f. et Waltoni [...] assertiones falsissimas pariter ac perniciosas) 1664 (Druckvariante im selben Jahr), Bbb4r-v; Demonstratio theologica, Anti-Walenburgia, quod motiva Hassiaca, pro serenissimo Hasso allegata non sufficiant in conscientia ad persuadendum, ecclesiam Romanam deserta evangelicorum doctrina esse amplectendam, 1664; De frequenti communione sive non recto usu coenae dominicae et defectu verae confessionis, in ecclesia passim christiana liber. Ad sensum piae antiquitatis, theologiae practicae studiosis utilissimus, 1665; In Titulum Libri Emblematicum Carmen ἐκφραστικὸν (in: M. Wasmuth, Hebraismus facilitati et integritati suae restitutus [...]) 1666, o. Pag. [3 f.]; Manuale legum Mosaicarum, in quo catalogus legum ex partitione Judaeorum et Christianorum, sensus literalis et mystici expositio. Parallelorum perpetua allegatio. Typorum ex N. T. evolutio. Cum jure gentium et civili Romano collatio ocularis, ac denique canonum atque axiomatum generalium et specialium index continentur. Tribus partibus inclusum, 1666; Supremis honoribus nobilis matronae Annae Catharinae Buchiae, von Berga, cum XXIII. Octobr. Gustrovii in sequestro tumulo conderetur, 1667 (Epicedium in griech. Sprache; Einblattdr.); B[eatae]. M[emoriae]. V[iri]. nobilis et amplissimi dn. Joachimi de Nessen consiliarii justitiae veterani a. o. r. cIɔ Iɔc LXVIII, o. J. (Einblattdr.); B. M. admodum reverendi et nobilissimi viri dn. Adolphi Friderici Preenii, superintend. NeoBrandenb. optime meriti, anno Chr. cIɔ Iɔc LXIX. ad. d. XXVII. Octobr., 1668 (Epicedium); Lexicon antiquitatum ecclesiasticarum ex optimis quibusque auctoribus antiquis et recentioribus, ad seriem alphabeti, instar locorum communium concinnatum, et in gratiam studiosae juventutis [...] in lucem nunc editum, 1669; Christliche LeichPredigt uber den Spruch Pauli Roman. cap. XIV. v. 8. vom Eigenthum Gottes in Christo/ jm Jahr Christi M. DC. LXIX. XIII. Septemb. jn volckreicher Beerdigung/ der weyland hoch edlen/ viel ehr- und tugendreichen Frauen Fraw. Elisabeth Lautzowin/ gebohrnen von Levitzow etc. fürstl. hochverdienten Hoffemeisterin, 1669; Christliche Leich-Predigt aus dem 2. Capittel Offenbah212
Arnd rung Johann. v. 10. von der Christen Beharrligkeit/ uber den seeligen Hintritt aus diesem Leben deß wolgebornen Herrn/ H. Jochim [!] Hinrich Vieregg/ weiland königlichen dennemärckischen General-Majors und Guvernörs in Glückstadt/ nachmahls fürstlichen mecklenburgischen geheimbten Rahts etc. etc. alß derselbe in Güstrow, anno 1670. den 26. Octobr. in hochansehnlicher Procession beygesetzet ward (mit eig. Titelbl. in: Leich-Procession des wollgebohrnen Herrn/ Joachim Heinrich Viereggen/ dero zu Dennemarck/ Norrwegen. etc. königl. May. gewesenen General Majorn [...]), 1670 [1671]; Christliche Leich-Predigt über den seligen Hintritt/ des weiland wollgebohrnen Herrn/ Hn. Paul Otto Vireggen/ auff Zierstorff etc. gewesenen fürstl. HoffMarschalln zu Güstrow. Als derselbe Anno 1671. 17. Mai daselbst in der Dom-Kirchen mit gewöhnlichen Ceremonien zur Erden bestättigen worden gehalten und anietzo auff begehren in Druck hervorgegeben (mit eig. Titelbl. in: Leichbegängnis des weyland wollgebohrnen Herrn/ Herrn Paul Otto von Viereck/ fürstl. Mecklenburgischen Güstrowischen Hoff-Marschallen/ auff Zierstorff Erbherrn/ wie selbige in der fürstl. Residentz zu Güstrow/ mit gebührenden Ceremonien des sehl. Verstorbenen geführten Charge nach/ verrichtet worden anno 1671. den 17. Maiij), 1671; B. M. viri nobilissimi et amplissimi dn. Henrici Schmidii, med: d. et archiatri non vulgaris, cum a. d. XXIX. Martij. anno Christi cIɔIɔcLXXI. terrae mandaretur, 1671; Christliche Leich-Predigt uber den seligen Hintrit der durchleuchtigen Princessin/ Freulein Eleonora, gebornen Hertzogin zu Mechelburg [...] jn der Schloß-Capell gehalten anno 1672. d. 28. Martii / Epicedium (in: Leich-Bestätigung/ der durchleuchtigen Fürstinn Princessin Eleonora/ Hertzogin zu Mecklenburg/ Fürstin zu Wenden/ Schwerin und Ratzeburg/ auch Gräffin zu Schwerin/ der Lande Rostock und Stargard Fräwlein) 1672, 17–27 u. 28–30 (weitere Leichenpredigten v. M. Siricius u. H. Schuckmann); Laudatiss. Matronae. Charitati Cregeliae. Cl. Theologi. Augusti. Varenii. Per. XXIIX. Ann. Conjugi. Bene. Meritae. Hoc. Aeterni. Amoris. Monumentum. Viduo. Moestiss. Sic. Volente. P. C. Indivulsus. Achates. Josua. Arndius. Anno. Chr. cIɔ Iɔc LXXII. a. d. XXX. Xbr., 1672; Trauer-Predigt von des Menschen Ruhe in Gott, am Tage Matthiae den 24. Febr. anno 1673 [...] zum christlichen Andencken der weilandt durchleuchtigen Fürstinn Princeßin 213
Arnd Eleonora, zu Mecklenburg, 1673; B. M. generosae ac nobilissimae dnae Sophiae Amaliae de Viereck, e domo Pentziorum, cum anno cIɔ Iɔc LXXII. m. Julio solenniter efferetur, ultimi honoris ergo scribebam (mit eig. Titelbl. in: N. Heidemann, LeichSermon/ der wolgebornen Frawen/ Frawen Sophia Amalia/ gebohrenen von Pentzen/ des [...] Adam Otto von Viereck/ fürstl. Mechelb. hochbetrauten Cammer-Praesidenten/ Eheliebsten/ als [...] deroselben Cörper [...] jn dero Erb-Begräbnis zu Güstrow in der Dom-Kirchen den 4. Julij 1672. eingesencket worden), 1673; Leich-Begängniß als des weyland wolgebohrnen Herrn Dieterichs von der Lühe/ fürstl. Mecklenb. Güstrowischen OberPraesidenten über alle Collegia, und geheimen Raths/ in Telckow/ Wokrent und Mechelsdorff Erb-Herrn/ verblichener Cörper in der DomKirchen zu Güstrow/ den 15. Octobris, 1673. beerdiget worden, 1673; B. M. nobilissimae foeminae Sophiae Meibomiae, viri nobilissimi domini Andreae Curtii, J. U. D. et consil. ducal. longe amplissimi conjugis bene meritae, 1673 (Einblattdr.); B. M. generosae ac nobilissimae d[omi]nae Sophiae Amaliae de Viereck, e domo Pentziorum, cum anno cIɔ Iɔc LXXII. m. Julio solenniter efferetur, ultimi honoris ergo scribebam (mit eig. Titelbl. in: N. Heidemann, Leich-Sermon, der wolgebornen Frawen/ Frawen Sophia Amalia/ gebohrenen von Pentzen/ des wollgebohrnen Herrn/ Herrn Adam Otto von Viereck/ [...] Eheliebsten/ als [...] deroselben Cörper/ [...] jn dero Erb-Begräbnis zu Güstrow [...] den 4. Julij 1672. eingesencket worden), 1673; Memoriae annuae celsissimae principis ac dominae dn. Eleonorae primogenitae domus Meclenburgicae anno o. r. MDLXXIII a. d. 2. Martii, 1674; Honori nuptiarum. v. nob. et consultissimi dn. Andreae Curti JCti et consiliarii Mecleburg. amici ac affinis instar necessarii, sui, ac [...] Mariae Annae Slüteriae optimorum parentum magnae spei filiae anno CIƆ IƆC LXXV. m. Febr. a. d. XVI., 1675; B. M. illustris et generosi dn. Joannis Federici a Lesten, equ. Mecleb. antidhac seren. s. a consiliis et cancellar. directoris gravissimi, nunc provinciae hujus ordinis equestris senatoris praeclare meriti, cum anno dn. cIɔ Iɔc LXXVII. m. Octobr. in praedio hereditario solemni ac christiano ritu ecferretur, supr. honor. causa, 1677; Supremis honoribus clarissimae ornatissimaeque feminae Annae Julianae Siriciae de domo Fortiorum Francofurti ad Moenum, cum anno 1677. a. 214
Arnd d. XVIII. Julij solemni ac christiano ritu efferretur, 1677 (Einblattdr.); Fraternas acies, queis Praeside fratre per arva [...] (Begleitged.) (in: Justinianus defensus. Seu disputatio philologico-juridica, qua tela nonnulla, in Justinianeum jus vulgo vibrari solita, rejiciuntur ... in illustri athenaeo Gustroviensi, M. Sluterus [Präs.], D. Sluterus [Resp.], 26. März), 1677, o. Pagin.; Apodixis thetica, quod in ecclesiis evangelicorum sic dictis verus, legitimus et ordinarius detur minister tum ordinationis, tum absolutionis ad amplissimum virum dn. Ravesardum, Bruxellensem, 1678; Christliche Leich-Predigt von der Christen Krafft in Todes-Nöthen aus dem XI. Cap. Johannis vers. 25. 26. bey hochansehnlicher Leichbegängnis der weiland edlen und vornehmen Frauen/ Fr. Anna Juliana Sirizin/ gebornen Fortinn zu Frankfurt am Mayn/ anno cIɔ Iɔc LXXVII. a. d. XVIII. Julij gehalten im Dom zu Güstrow, 1678; Brief A.s an M. Freud vom 6.3.1658 (in: M. Freud, Schutz-Schrifft und Ehren-Rettung/ wieder seiner Feinde und Verleumbder Lästerung [...]) 1678, A4r–B1r; Supremis honoribus [...] [Epicedium für den Güstrower Ratsherren Johann Gerdes], 1680; Carmen panegyricum in serenissimae potentissimaeque Suecorum reginae, dn. dominae Ulricae Eleonorae sollemnem ac vere regium ingressum Holmiensem anno Christi cIɔ Iɔc LXXX. m. Octobr. a. d. 25., 1680; Viro. Summo. Dn. D. Johanni. Scharfio. Theologo. Saxonum [...]. Felices Kalendas. Precabar. Anno. cIɔ Iɔc LI. m. Xbr. a. d. XXX. (Neujahrswünsche 1652 für den Vater Scharfs) (in: J. F. Scharf, De novi anni votis schediasma [...]) 1684, B4r. Herausgaben: H. de Rohan, Trutina statuum Europae olim scripta ab illustrissimo duce de Rohan nunc in gratiam studiosae juventutis, dilucidis annotationibus, e praestantissimis seculi historicis et politicis aucta et illustrata ac pro compendio notitiae status hodierni per Germaniam imperiumque ejus in lucem edita, 1665 (21668 erweitert um [mit eig. Titelbl.]: G. Gualdo Priorato, Vita Alberti Walsteinii, ducis Friedlandiae, etc., übers. J. A.); F. Vavasseur, De forma Christi, dum viveret in terris liber. Cum praefatione de facie dei, et brevi mantissa observationum), 1666 (mit Widmungsvorrede u. «Observationes in libr[um]. praeced[entem].» A.s). Ausgaben: Herrn Josuä Arnds/ fürstl. mecklenburgischen Hof-Predigers und Kirchen-Raths in Güstrow/ Passionalia, oder XXVII. dispositiones über die Paßions-Historie worinnen nicht nur das jenige/ was zu Erklärung derselben gehöret/ zu 215
Arnd finden und anzutreffen/ sondern auch zugleich die Ubung des wahren Christenthums deutlich gezeiget wird; denen neu-angehenden Predigern zum besten/ statt einer Vorraths-Kammer zu gebrauchen/ mitgetheilet und mit nöthigen Registern versehen, Widmungsvorrede C. S. Beckmann [A.s Witwe], Vorrede J. E. Pfuhl, 1693; Diatriba, de mysterio trinitatis e scriptis Rabbinorum veterum (in: Fascis V. exercitationum philologicohistoricarum [...], hg. T. Crenius), Leiden 1700, 281–296, Nr. 5; Joab Davidis ad serenissimum ducem Mechelburgensem dn. Gustavum Adolphum principem et heroa summum incomparabilem politice philologiceque scriptus [1653] (in: C. Arnd, Bibliotheca aulico-politica eaque selecta. [...] Una cum Josuae Arndii, parentis [...] Exemplo Joabi Davidici proposito [...]. Nunc primum e Mss. edito), 1706, 113–236; Exercitatio de erroribus Claud. Salmasii v. summi, in theologia (in: Elogia Germanorum quorundam theologorum, seculi XVI. et XVII. [...] Additamenta complectuntur [...] Josuae Arndii Exercitationem [...], hg. G. H. Götze), 1708, 207–232. Bibliographie: VD 17 (noch unvollständig). Literatur: Zedler 2 (1732) 1574; Jöcher 1 (1750) 553; Adelung 1 (1784) 1109; R. Eckart, Lex. der nds. Schriftst. von den ältesten Zeiten bis zur Ggw., 1891 (Nachdr. 1974, 1982), 8; K. Bader, Lex. dt. Bibliothekare im Haupt- u. Nebenamt bei Fürsten, Staaten u. Städten, 1925, 5; G. Grewolls, Wer war wer in Mecklenb.-Vorpomm.? Ein Personenlex., 1995, 18; DBE 21 (2005) 214; Flood, Poets Laureate, Bd. 1, 2006, 84–86 (fehlerhaft). – A. Buchner, Oratio nona, de prudentia temporum. Habita [...] in renunciatione magistrorum [...] d. XI. Octobr. a. 1653 (in: ders., Orationum academicarum volumen secundum, festas continens [...], 1682, 229–268, hier 267; T. Rust, Sehnliche Klage uber den tödtlichen Abgang vieler evangelischen Glaubens-Helden/ welche bey christlicher Leich-Bestattung deß weiland hochehrwürdigen/ großachtbahren und hochgelahrten Herrn/ Herrn Josuae Arndii, fürstl. Mecklenb. hochbetrauten ältesten Hoff-Predigers und Kirchen-Raths/ am 20. Tage des April. Monaths des 1687sten Jahres/ in Gegenwart JJ. hochfürstl. hochfürstl. Durchl. Durchl. hochansehnlichen Herren Abgesandten/ und anderer hochfürnehmen Herren/ vor Auffhebung der Leiche in Traur-Hause gehalten, 1687; J. Schröder, Daß wahre Vertrawen eines Gläubigen/ aus dem 5. 6. und 7. v. des 71sten Psalms/ 216
Arndt da der entseelte Cörper des weyland hochehrwürdigen und hochgelahrten Herrn Josuae Arndii, gewesenen fürstl. Mecklenburg. hochbetrauten Rathes in geistl. und Kirchen Sachen/ und wollverdienten eltisten Hoffpredigers mit Begleitung J. J. Durchl. Durchl. hochansehnlichen Gesandschafften/ sämbtl. Hoffstath/ und sonst volckreichen Comitats jn seine Ruhe-Kammer in der Dom-Kirchen zu Güstrow gebracht ward jn beiderseits hochfürstl. Durchl. Durchl. unsers gnädigsten Landes Fürsten und Herren/ und unserer gnädigsten Landes Fürstinnen und Frawen [...] Gegenwart am 20ten April. als Mittwochen nach Jubilate, 1687; C. Arnd, Fama. Arndiana. Reflorescens, i.e. Vita. Et. Scripta. Josuae Arndii, serenissimi quondam nunc beatissimi ducis Mechleburgensis Gustavi Adolphi concionatoris aulici, et consiliarij ecclesiastici, in gratiam eruditorum, et propriam ulteriorem de his notitiam, cum praefatione de usu, abusu et subbsidiis [!] antiquitatis profanae, breviter recensita, 1697, bes. 13–16 (Personalia, in den Lexika teils sinnentstellt wiedergegeben); H. Pipping, Sacer decadum septenarius memoriam theologorum nostrae aetate clarissimorum renovatum exhibens [...], 1705, 165–186 (= C. Arnd, Fama Arndiana, 1697); J. B. Krey, Anh. zu dem Andenken an die Rostockschen Gelehrten aus den drei letzten Jahrhunderten, 1816, 4 f.; C. Schröder, Mecklenb. u. die Mecklenburger in der schönen Lit., 1909, 32; G. Willgeroth, Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarrern seit dem dreißigjährigen Kriege, Bd. 1, 1924, 249, 335, 355 f.; M. Asche, Von der reichen hansischen Bürgeruniv. zur armen mecklenburg. Landeshochschule. Das regionale u. soziale Besucherprofil der Universitäten Rostock u. Bützow in der Frühen Neuzeit (1500–1800), 22010, 615. RBS Arndt, Martin von, * 4.6.1968 Ludwigsburg; Sohn ungarisch-dt. Eltern, studierte Rel.wiss., Germanistik u. Psychologie in Saarbrücken, Budapest u. Würzburg, wurde 1999 in Würzburg mit einer Arbeit über tiefenpsycholog. Bibelexegese promoviert; übersetzte Ged. aus dem Französischen (Tristan Corbière, Maurice Rollinat), Englischen (Robert Frost, Stephen Pain), Spanischen (Rubén Darío) u. Ungarischen (Attila József); gründete 1983 die Musikformation «Printed at Bismarck’s Death», die sieben Alben zw. Free Jazz, Avantgarde, Techno, Dance u. Electronica herausbrachte, zudem Hörsp.- u. Filmmusik produzierte; seit 1997 Saxophonist der Band «In My 217
Arndt Rosary»; seit 2017 Vorsitzender des Verbandes dt. Schriftst. (VS) Baden-Württ. (zus. mit Christine Lehmann). – Limburg-Preis Kunstver. Bad Dürkheim, Förderpreis ‹Rheinpfalz› (2000), Arbeitsstipendium Förderkreis dt. Schriftst. in Baden-Württ. (2002, 2004, 2006), Stadtschreiber von Rottweil u. Förderstipendium des Auswärtigen Amtes (2003), Landeslit.stipendium Baden-Württ. (2007), Einladung zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt (2008), Thaddäus-Troll-Preis (2010). – Schriftst., Rel.pädagoge, Musiker, Übersetzer. Schriften: Gescheiterte Individuation. Eine analytisch-psychologische Studie zu den «Nachtwachen. Von Bonaventura», 1997; Der 40. Tag vor Sophienlund (Erzn.) 1997 (2., veränd. Aufl. 2008); Gott im Selbst. Tiefenpsychologische Bibelexegese. Religiöse Neukonstruktion oder Neusichtung christlicher Religiosität (Diss.) 1999 (vollst. überarb. NA u. d. T.: Tiefenpsychologische Bibelexegese. Religiöse Neukonstruktion christlicher Religiosität, 2009); Lemuren. Arbeiten für das Theater, 2000; Asrael. 53 Beschwörungen eines Engels (Lyrik, Holzschn. v. F. Marc) 2001; Der Fußballcrash. Fußball-Marketing. Die Chronik eines angekündigten Untergangs (mit M. Grünitz) 2002; Nachtmeerfahrer. Literatur und Psychologie. Aufsätze zum Bestand einer schwierigen Liaison, 2003; Geist der schwarzen Tage. Ein Mysterienkrimi (Illustr. v. U. Wagner) 2005; Wir vom Jahrgang 1968. Kindheit und Jugend, 2006 (11., überarb. Aufl. 2017); ego shooter (Rom.) 2007; lemuren. arbeiten für das theater, 2008; Klassiker der Religionspsychologie. Neun religionswissenschaftliche Aufsätze, 2008; Der Tod ist ein Postmann mit Hut (Rom.) 2009; Oktoberplatz oder Meine großen dunklen Pferde (Rom.) 2012; Tage der Nemesis (Rom.) 2014; Rattenlinien (Kriminalrom.) 2016; Sojus (Politthriller) 2019. Übersetzungen: T. Corbière, Die gelben Leidenschaften, 1989. BJ Arndt, Ottilie (geb. Hofmann, Ps. Lena Bloom), * 1951 Amberg; wuchs in Amberg auf, besuchte mit ihrer Zwillingsschwester Lydia (verh. Ostermeier) 1961–70 das Gregor-Mendel-Gymnasium in Amberg, studierte Pädagogik u. Kunstgesch. an der Univ. Regensburg, heiratete 1974 Hans-Jürgen Arndt u. zog nach Nürnberg, arbeitete als Lehrerin, schrieb daneben für die Zs. «Freund der Kinder», war in der internat. Bildungsforsch. tätig, hielt sich 1987–91 in Kolumbien auf, wurde 1998 in 218
Arnhold Nürnberg mit einer Arbeit über die span. Schulreform von 1990 promoviert, nahm 1999/2000 einen Lehrauftrag an der Univ. ebd. wahr. – Schriftst., Erziehungswissenschaftlerin. Schriften: Die spanische Schulreform von 1900. Untersuchung einer systematischen Reformkonzeption (Diss.) 1999; Rosen in Sankt Johannis (Rom.) 2002; Trügerischer Schein (Rom.) 2004; Aufs Spiel setzen (Rom.) 2007; Des Teufels Mühle (Kriminalrom., mit L. Ostermeier) 2009; Eibengift (Kriminalrom., mit ders.) 2011. BJ Arnhold, Hermann (auch German Arngol’d), * 3.10.1921 Schaffhausen/Wolga (Wolkowo/Rußland), † 3.5.1991 Karaganda (Qaraghandy/Kasachstan); besuchte die Mittelschule in Balzer (Krasnoarmeisk/Rußland), 1941 Abitur ebd., im selben Jahr Deportation nach Sibirien, bis 1946 in versch. Arbeitslagern nahe des Flusses Kama im Ural bzw. in der Region Perm interniert, 1947(48?)–62 als Lehrer u. a. in Sarinskaja/Rußland tätig, absolvierte 1956–61 ein Fernstud. am Fremdspracheninst. in Alma-Ata (Almaty/Kasachstan), 1963–78 Lehrer bzw. Oberlehrer ebd., 1978 Promotion zum Dr. phil., 1978–86 (i. R.) Lehrbeauftragter u. Ordinarius für Fremdsprachen an der Univ. Karaganda; Veröff. von Beitr. u. a. in der Jugendzs. «Neues Leben» u. der Lit.zs. «Heimatl. Weiten», übersetzte u. a. Werke von Jewgeni Jewtuschenko ins Deutsche. – Dichter, Lehrer, Doz., Übersetzer. Schriften: Von Geschlecht zu Geschlecht (Ged.) 1987; Parade der Fragen (Ged.) 1990; Gedanken und Gefühle, 1993 (nicht nachweisbar). Herausgaben: Liebigbilder-Katalog, 1948 (2., neu bearb. Aufl., Privatausg. 1990); Singt alle mit! Liedersammlung (mit A. Anschütz) 1967. Literatur: L. Kirjuchina, Sowjetdt. Lyrik (1941–1989) zu den Themen «Muttersprache» u. «Heimat» als narrativer Identitätsakt, 2000, 253, 287 (zugl. Diss. Berlin 1997); A. EngelBraunschmidt, Lit. der Rußlanddt. (in: Interkulturelle Lit. in Dtl. Ein Hdb., hg. C. Chiellino) 2000, 153–165, hier 154; H. Berger, Russlanddt. Schriftst. Von den Anfängen bis zur Ggw. Biogr. u. Werkübersicht (2., erg. u. überarb. Aufl.) 2010, 16. FA Arnim, Hans Ludwig (Hermann Konstantin) von (auch Hans von Arnim), * 12.10.1889 Willmine (heute zu Gerswalde/Uckermark), † 9.6.1971 219
Arnim Berlin; Sohn des Kgl. preuß. Geheimen Regierungsrats u. Landrats Ludwig Gustav Otto Gotthelf von A. (1860–1936), Gutsherr auf Willmine, Arnimswalde u. Klein-Fredenwalde, u. dessen Ehefrau Helene Rosalie Concordia von Gehring (1858–1933), studierte Jura an den Univ. Göttingen, Kiel, Grenoble u. Straßburg, wurde 1909 Mitgl. des Corps Saxonia Göttingen, legte beide jurist. Staatsexamen ab u. wurde 1913 in Straßburg zum Dr. jur. promoviert, war im 1. Weltkrieg von 1915 bis 1918 in der Zivilverwaltung im besetzten Belgien eingesetzt, wurde nach dem Krieg Regierungsrat im Staatsdienst, trat 1927 in den Dienst der Evang. Kirche der altpreuß. Union, war ab 1933 Mitgl. u. 1945–60 Präs. des Konsistoriums zu Berlin der altpreuß. Kirchenprov. Brandenburg bzw. ab 1948 der Evang. Kirche in Berlin-Brandenburg, Mitgl. der Bekennenden Kirche; 1945 Mitgl. des Gründungsausschusses der CDU, Mitgl. des evang. Ausschusses «Für Israel», Mitgl. des Domkapitelkollegiums für den Berliner Dom, Vorsitzender der Disziplinarkammer der Evang. Kirche in BerlinBrandenburg; wurde mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der BRD ausgezeichnet, war zudem Rechtsritter des Johanniter-Ordens. – Beamter, Kirchenfunktionär, Politiker, Verf. von Biographien. Schriften (Ausw.): Die jüngste Rechtsprechung des Reichsgerichts über den Betrug bei unsittlichen Rechtsgeschäften (Diss.) 1913; Deutschlands Erwecker. Kampf und Werk des Freiherrn Karl vom Stein, 1931; Freiherr vom Stein. Ein christlicher Staatsmann, 1950 (überarb. Neuausg. der Ausg. von 1924); Theodor Wenzel. Ein Leben in christlicher Liebe in der Wende unserer Zeit (Fotos v. F. P. Krueger u. a.) 1960; Christliche Gestalten neuerer deutscher Dichtung. Rudolf Alexander Schröder, Reinhold Schneider, Werner Bergengruen, Otto von Taube, Franz Werfel, Jochen Klepper, 1961; Bettina von Arnim, 1963; Louis Ferdinand, Prinz von Preußen, 1966; Vom Staatsdienst zur Kirche. Rückblick auf vier Epochen deutscher Geschichte, 1968; Königin Luise, 1969. Herausgaben: Kämpfer. Großes Menschentum aller Zeiten, 4 Bde., 1923; Deutsche Kämpfer. Hermann der Cherusker, Kaiser Friedrich II., Martin Luther, Friedrich der Große, Johann Heinrich Pestalozzi, Friedrich Schiller, Ludwig van Beethoven, Freiherr vom Stein, Neidhardt von Gneisenau, Heinrich von Kleist, Josef von Görres, Friedrich Hebbel, Alfred Krupp, Richard Wagner, Otto von 220
Arning Bismarck, Friedrich Nietzsche, Carl Peters, Friedrich Naumann, Graf Zeppelin, 1923; Deutscher Aufstieg. Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart der rechtsstehenden Parteien (mit G. von Below) 1925 (2. Aufl. u. d. T.: Deutschnationale Köpfe. Charakterbilder aus der Vergangenheit und Gegenwart der rechtsstehenden Parteien, 1928). BJ Arning, Dieterfritz, * 30.5.1939 Oldenburg; wuchs in Oldenburg u. Jemgum auf, war ab 1957 im Polizeidienst, u. a. ab 1990 Kommandeur bei der Landesbereitschaftspolizei in Oldenburg, zuletzt leitender Polizeidirektor an der dortigen PolizeiFachhochschule, ab 1998 im Ruhestand, danach Auftritte als Schauspieler an der August-HinrichsBühne (Oldenburg); lebt in Oldenburg; publizierte u. a. Krimis, Erz. u. Dramen, z, T. in plattdt. Mundart. – Polizeibeamter, Schriftst., Schauspieler. Schriften: H. Milde, Aus Freude über die Wiedervereinigung mit der Oldenburgkutsche von Bonn nach Berlin. 1. bis 16. Juli 1999. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Idee in Bildern (nur Fotos) [1999]; Auffrischender Wind. Sturmflut der Erinnerungen (Erz.) 2002; TidenHUB beiderseits des Stromes und anderswo (Erz.) 2002; Widerspiegelungen. Maritime Erzählungen (Illustr. v. W. Martens) 2003; Max Kanter, ein toter Konsul und andere Leute. Satirischer Gesellschaftsroman mit kriminalistischem Bezug, 2004; Max Kanter, ein toter Kohlkönig und nochmals andere Leute zwischen Wangerooge und Paris (Krimi, Illustr. v. J. Knief) 2006; Corinna Grabinski und das unheimliche Haus am Eversten Holz. Eine Oldenburger Episode (Krimi) 2007; Leven in min Ollnborg. Plattdütsch Vertelljes, 2013. – Zudem polizeil. Fachveröffentlichungen. MM Arning, Eberhard, * 30.1.1938 Lünen; studierte 1958–61 Chemie, war danach als Chemiker tätig, lebt in Lemgo; verfaßte u. a. teils von ihm selbst illustrierte Rom., Erz., Fabeln, Ged., Musiktexte u. Hörspiele. – Chemiker, Schriftsteller. Schriften: Uns scheint keine andere Sonne. Tagebuch eines Vaters, 1989; SuperGau. Umkehr am Rande der Katastrophe, 1991; Klimawechsel (Ged.) 1995; Das ganze Leben ängstet mich. Erzählung über eine Rettung, 1996; Spurensuche. Lyrik 1995–96, 1996; Venus in Opposition (Rom.) 1999; 221
Arnu Wir buckligen Verwandten. Neue Anspiele aus Bibel und Gegenwart (mit H. Multhaupt) 1999; Leicht sinnig. Ansichten, Einsichten, Aussichten, 2001; Gärten und Zäune, 2002; Feuer, Sturm und Sonnenschein. Kindheit und Jugend eines Taugenichtses, 2002; Ur-Kunde oder Der Sprung über die Mauer. Maximen & Fabeln, 2003; Souvenirs. Die kleinen Alltäglichkeiten, 2003; Alladin, 2003; Deinem Leib gehört mein Lied. Lyrisch und prosaisch und versehen mit ein paar eigenen Bildern und Installationen, 2003; Über der Schwelle. Tanka in fünf Gesängen, 2004; WortWechsel. Lyrik-Transformationen, 2004; Patchwork. Fabeln und Verreimtes, versehen mit einigen Monotypien des Autors, 2005; Gott lässt auf sich warten. Ein Buch für die Weihnachtszeit, 2006; LichtWege. Die Fenster der evangelisch lutherischen St. NicolaiKirche in Lemgo, 2006; StreifLichter. TagebuchAufzeichnungen, 2007; Fett schwimmt oben. Ein Fall, 2007; Mein Mörder mit der weißen Weste, 2007; Siesta (Rom.) 2008; BlickWechsel, 2008; HülsenFrüchte, 2009; himmelStürmer, 2009; gottesRebellen, 2009; Am Abend dieses Tages. Erinnerungen, Verinnerlichungen, 2010; Querstand. Das musikalische Werk, 2011; Conrad Lindenbaum (Rom.) 2011; WohlTäter, 2013; Ein Mann im Schatten (Rom.) 2018. – Zudem Fachveröff. zur Chemie. Literatur: NRW Lit. im Netz (hg. Westfäl. Lit.büro in Unna) 2011, www.nrw-literatur-imnetz.de/datenbank/autoren/. MM Arnoldi, Josua → Arnd, Josua. Arnu, Maximilian, * 24.3.1671 (nach anderen Angaben 1.3., 15.3., 25.3.) Graz, † 28.7.1703 Judenburg; schloß sich 1688 in Leoben (Steiermark) den Jesuiten an, lehrte dann in Klagenfurt Grammatik, 1692–95 Stud. der Philos. u. 1699–1702 der kath. Theol. in Wien, dort 1702 auch Priesterweihe, dazw. 1696–99 Tätigkeit als Lehrer in Wien, Tyrnau (slowak. Trnava) u. Linz; publizierte dt. u. lat. Gedichte. – Jesuit, Dichter. Schriften: Secundum aetatis saeculum Tirnaviensis Apollinis S. Francisci Xaverii scholae poesos patroni, a novem musis Romanorum pontificum novem elogiis celebratum (Ged.) Trnava 1697. Literatur: Sommervogel 1 (1890) 571. – ~ (in: Jezsuita névtár, hg. T. Kálmán) Budapest 2016, http://jezsuita.hu/nevtar/arnu-maximilian/. MM 222
Arnu Arnu, Titus, * 18.9.1966 Laufenburg/Kt. Aargau; ab 1988 als freier Journalist tätig, studierte 1990–94 Journalismus u. Komparatistik in München, schrieb danach u. a. für «GEO» (Hamburg), «Der Spiegel» (Hamburg) u. «mare. Die Zs. der Meere» (Hamburg), war zudem 2000–02 Chefreporter von «Glamour» (München), 2005/06 Chef vom Dienst bei «SZ Wissen» (München) u. ab 2006 Reporter bei der «Süddt. Ztg.» (München), lebt in Ebenhausen (Schäftlarn); publizierte u. a. humorist. Texte, Reise- u. Erlebnisber., Ratgeber u. eine Biogr. des Unternehmers Hermann Bahlsen (1859–1919). – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Huckepack in die Ferien. Auto und Zug (mit W. Gessler, C. Ottenschläger) 1998; Hermann Bahlsen (Biogr.) 1999; 20.7.1969, der Mensch betritt den Mond (hg. K.-O. Saur) 2004; Übelsetzungen. Sprachpannen aus aller Welt (Red. M. Schaffrath) 2007; Würste der Hölle. Übelsetzungen. Neue Sprachpannen aus aller Welt (Red. dies.) 2008; Dankstelle. Übelsetzungen. Brandneue Sprachpannen aus aller Welt (Red. dies., E. Betz) 2009; Papa Blödmann. Ein Vater packt aus (Glossen) 2009; Bambi Goreng. Übelsetzungen. Noch mehr Sprachpannen aus aller Welt (hg. M. Schaffrath) 2010; Urlaub im Schilderwald (hg. dies.) 2010; Futtern Sie die Affen nicht. Übelsetzungen. Ultimative Sprachpannen aus aller Welt (hg. dies.) 2011; Nackt am Grill. Ein Mann geht an seine Grenzen, 2012; Hier bellen. Übelsetzungen. Sprachpannen aus aller Welt (hg. dies.) 2014; Tsum. Eine Himalaya-Expedition in das Tal des Glücks, 2017; Über Grenzen. Freiheit kennt kein Alter. Wie ich mit 64 Jahren zum ersten Mal auf ein Motorrad stieg und um die halbe Welt fuhr (mit M. Flügel-Anhalt) 2019. Herausgaben: Gefahr aus dem Netz. Kriminalität im Internet – und wie man sich dagegen schützt (mit M. Rolff) 2007; E. Kapitza, Tsum Glück. Ein entlegenes Tal im Himalaya, 2018. MM Arpe, Peter Friedrich, * 10.5.1682 Kiel, † 4.11. 1740 Schwerin; Sohn des Kieler Senators u. späteren Bürgermeisters Peter A., Besuch des Lüneburger Gymnasiums, Stud. an der Univ. Kiel (immatrik. am 29.8.1699), Mitgl. von Johann Burchard Mays ‹Societas scrutantium›; mehrjähriger Aufenthalt in Kopenhagen, wo er die Bibl. des verstorbenen Medizinprof. Georg Franck von Frankenau († 1704) benutzen konnte; dann Hauslehrer 223
Arpe beim dän. Gesandten Johann Heinrich von Ahlefeldt, mit diesem ca. 1709–11 in Wolfenbüttel u. 1712–14 in Holland, 1716–19 Privatdoz., 1721 Prof. für öffentl. u. Privatrecht in Kiel, 1724 entlassen; 1729–31 Legationsrat von BraunschweigWolfenbüttel in Hamburg, seit 1733 in mecklenburg. Diensten (1734 Justizrat) in Schwerin. – Jurist, Historiker, Sammler heterodoxer u. clandest. Schriften. Schriften: Disputatio juridica de feriis et dilationibus, ad lib. ff. 2. tit. XII., N. Martini (Präs.), P. F. A. (Resp.), März 1702; (anon.) P. F. Rp., Epistolarum decas, sive brevis delineatio musaei scriptorum de divinatione. Majoris operis prodromus, o. O. 1711; (anon.) P. F. Rp., Pyrrhonismi historici sive observationum de historia et historicis antiquis argumentum, o. O. 1711; (anon.) Apologia pro Jul. Caesare Vanino, Neapolitano, Cosmopoli [= Rotterdam] 1712; Theatrum fati, sive notitia scriptorum de providentia, fortuna et fato, Rotterdam 1712 (ebd. 1716); Pyrrho, sive de dubia et incerta historiae et historicorum veterum fide argumentum, 1716; Programma de dignitate juris consulti et juris studiosi officio [...] in academia Kilonensi [...], 1716; Programma quo anno seculari secundo veritatis postliminio restitutae consensu inclyti jctorum ordinis ad lectiones publicas de iure pontificali Romae veteris et novae ad diem XV. Novembris instituendas. Bonarum literarum studiosos ea qua par est humanitate invitat, 1717; De prodigiosis naturae et artis operibus talismanes et amuleta dictis cum recensione scriptorum huius argumenti liber singularis, 1717; Laicus veritatis vindex sive de iure laicorum praecipue Germanorum in promovendo religionis negotio commentarius, o. J. (1717); Primitiae academicae sive oratio inauguralis de aequilibrio inter jura caesareae majestatis et ordinum imperii servando. Nec non programma de necessitate et usu studii juris patrii, 1721; Programma de usu et necessitate studii juris patrii, o. O. 1723; Feriae aestivales. Sive scriptorum suorum historia. Liber singularis, 1726; Themis Cimbrica, sive de Cimbrorum et vicinarum gentium antiquissimis institutis commentarius, 1737. Herausgaben: C. Leonardi / P. Arlensis / P. C. Albinius, Camilli Leonardi Speculum lapidum, et d. Petri Arlensis de scudalupis, presbyteri Hierosolymitani, sympathia septem metallorum ac septem selectorum lapidum ad planetas. Accedit Magia astrologica Petri Constantii Albinii Villanovensis, 1717 (Hg. zugeschrieben). 224
Artbauer Ausgaben: (anon.) Geschichte des herzoglich Schleswig-Holstein-Gottorfischen Hofes und dessen vornehmsten Staats-Bedienten, unter der Regierung Herzog Friedrichs IV. und dessen Sohnes Herzog Carl Friedrichs, mit geheimen Anecdoten zur Erläuterung der Schleswig-Holsteinischen Historie besonders als der nordischen Begebenheiten überhaupt, 1774 (Teildr. von: Das verwirrte Cimbrien); (anon.) Geschichte der Talismannischen Kunst von ihrem Ursprunge, Fortgange und Verbreitung. Ein Beitrag zu den geheimen und höhern Kenntnissen der Menschen, 1792 (Übers. von: De prodigiosis naturae et artis operibus talismanes [...], 1717); Apologiae pro Iulio Caesare Vanino Neapolitano, spicilegio, notis et accessionibus auctioris ab ipso auctore Arpio exaratae sed nondum in publicam lucem emissae, specimen I [–III] (in: Academiae Georgiae Augustae prorector cum senatu sacra pentecostalia pie celebranda indicit, hg. K. F. Stäudlin), 1802–04. Briefe: Briefe von u. an Zacharias Konrad von Uffenbach, 1728 (in: Commercii epistolaris Uffenbachiani selecta [...], hg. J. G. Schelhorn, Tl. 2), 1753, 437–471. Nachlaß: Bibliotheca curiosa: SB Berlin u. SUB Hamburg; Briefe: HAB u. StA Wolfenbüttel, KB Kopenhagen, UB Leiden, BL London; Das verwirrte Cimbrien, in der merckwürdigen Lebensbeschreibung Herrn Henning Friedrich Grafen von Bassewitz [...]: UB Kiel; Cimbria illustrata: UB Rostock; vgl. VL 17 (s. Lit.), 2019, 322 f. Bibliographie: VD 18 (noch unvollständig). Literatur: J. Moller, Cimbria literata, Bd. 1, Kopenhagen 1744, 24 f.; Adelung 1 (1784) 1132 f.; H. Schröder, Lex. der hamburg. Schriftst. bis zur Ggw., Bd. 1, 1851, 98 f.; ADB 1 (1875) 608 f.; G. Grewolls, Wer war wer Mecklenb.-Vorpomm.? Das Personenlex., 1995, 19 f.; H. Jaumann, Hdb. Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 48 f.; DBE 21 (2005) 242; Braunschweigisches Biogr. Lex. 8. bis 18. Jh. (hg. H.-R. Jarck) 2006, 53 f.; Killy 21 (2008) 227–229; VL 17, Bd. 1 (2019) 316–326. – [Nachruf] (in: Hamburgische Berichte von den neuesten gelehrten Sachen, Bd. 9) 1740, 874–876; H. Ratjen, Zur Gesch. der Univ. Die Professoren der jurist. Facultät in Kiel. Forts. der Chron. [...] (in: Schr. der Univ. zu Kiel aus dem Jahre 1858, Bd. 5) 1859, 53–62, Nr. 16: ~; R. Pries, Das geheime Regierungs-Conseil in Holstein Gottorf 1716–1773, 1955; E. Döhring, Gesch. der Christian-Albrechts-Univ. 1665–1965, 225
Artbauer Bd. 3/1, 1965; M. Völkel, ‹Pyrrhonismus historicus› u. ‹fides historica›. Die Entwicklung der dt. hist. Methodologie unter dem Gesichtspunkt der hist. Skepsis, 1987, bes. 143–146; L. Bianchi, Tradizione libertina e critica storica. Da Naudé a Bayle, Mailand 1988, 177–212; M. Mulsow, ~ collectioneur (in: La lettre clandestine 3) 1994, 35 f.; ders., Eine hs. Slg. zur Gesch. Schleswig-Holsteins aus dem frühen 18. Jh. ~s (1682–1740) ‹Cimbria illustrata› (in: Zs. der Gesellsch. für schleswig-holstein. Gesch. 120) 1995, 201–206; ders., Freethinking in early eighteenth-century protestant Germany: ~ and the ‹Traité des trois imposteurs› (in: Heterodoxy, Spinozism, and free thought in earlyeighteenth-century Europe. Studies on the ‹Traité des trois imposteurs›, hg. S. Berti u. a.) Dordrecht 1996, 193–239; F. P. Raimondi, L’apologia arpiana tra le prime letture illuministiche del Vanini (in: Giulio Cesare Vanini dal testo all’interpretazione, hg. G. Papuli) Taurisano 1996, 59–94; H. Neuschäffer, Henning Friedrich Graf von Bassewitz 1680–1749, 1999, Reg.; M. Mulsow, Ignorabat Deum. Scetticismo, libertinismo ed ermetismo nell’interpretazione arpiana del concetto vaniniano di Dio (in: Giulio Cesare Vanini e il libertinismo, hg. F. P. Raimondi) Galatina 2000, 171–182; ders., Prekäres Wissen. Eine andere Ideengesch. der Frühen Neuzeit, 2012, Reg.; M. Multhammer, Lessings ‹Rettungen›. Gesch. u. Genese eines Denkstils, 2013, 112–118. RBS Artbauer, Otto Cäsar, * 28.10.1878 Wien, † 1916; besuchte in Wien das Gymnasium, dort auch Stud., ab 1902 Reisen durch Nordafrika u. den Nahen Osten (u. a. Algerien, Marokko, Sudan, Syrien), verarbeitete seine Fahrten in Publ. u. Vorträgen, war u. a. Mitgl. der Dt. Kolonialgesellsch. (Berlin), der Geograph. Gesellsch. (Wien) u. des Naturwiss. Orientver. (Wien), hielt sich 1914/15 in der Türkei auf u. berichtete von dort über den 1. Weltkrieg, zuletzt auf dem Balkan unterwegs; verfaßte neben Reiseber. (tw. mit eigenen Fotografien) auch einen Rom., ein Jgdb. u. Erz.; A.s Werk ist stark von Karl → May beeinflußt, beruhte aber auf tatsächlich unternommenen Reisen; Veröff. u. a. im «Dt. Hausschatz» (Regensburg), im «Karl-May-Jb.» (Breslau), in der NR (Frankfurt/M. u. a.), der «Kölnischen Volksztg.» u. dem «Neuen Wiener Tagblatt». – Reiseschriftst., Erzähler. Schriften: Afrikanische Spiegelbilder. Die Welt des Halbmonds – wie sie weint und lacht, 1911; 226
Artopoeus Afrikanische Stunden. Lose Tagebuchblätter aus vergangenen Wanderjahren, 1911; Ein Ritt durch Marokko (Reiserom.) 1911; Kreuz und quer durch Marokko. Kultur- und Sittenbilder aus dem Sultanat des Westens, 1911 (Nachdr. 2012); Die Rifpiraten und ihre Heimat. Erste Kunde aus verschlossener Welt, 1911; Die Fremdenlegion (Jgdb.) [1913]; Bilder aus Marokko (Bilder v. A. Wagner) [1914]. Nachlaß: ÖNB Wien (Fotografien); DLA Marbach (Briefwechsel). Literatur: H. Giebisch, G. Gugitz, Bio-Bibliogr. Lit.lex. Öst., 1964, 9; S. Augustin, ‹Man wirft mir vor, ein zweiter Karl May zu sein›. Der Orientforscher ~ (in: Mitt. der Karl-May-Gesellsch. 92) 1992, 32–38; S. Leskowa, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 222. MM Artopoeus, Johannes (auch Artopaeus, Tielenberger, Tilnberger; [Becker?]), * 1520 Speyer, † 10.8.1566 Freiburg/Br.; Stud. an den Univ. Köln (immatrik. am 23.1.1538: «Joh. Spirensis, cognomento Tielenberger; art.»; dort am 15.6.1538 zum Bakkalaureat zugelassen, Angehöriger der bursa Montana, 28.2.1540 licentiatus in artibus) u. Freiburg (8.8.1540: «Jo. Artopoeius Spirensis dioecesis magister ut asserit»), dort 1544 in die philos. Fak. rezipiert, lehrte ab Juni 1545 Griechisch, dann auch Rhetorik, 1546 Promotion zum Dr. iur. utr., las ab ca. 1551 Kirchenrecht u. Rhetorik, ab Juni 1561 Ordinariat für Kirchenrecht, dreimal Rektor der Univ. (1561: «Ioannes Tilnberger dictus Artopaeus», 1562 u. 1566). – Humanist, Jurist. Schriften: Germaniae panegyricus in congratulationem adventus Caroli V. Romanorum imperatoris, semper augusti, 1543; Colloquia duo elegantissima, alterum sensus et rationis, alterum adulationis et paupertatis, quibus viva humanae vitae imago exprimitur. Ioanne Artopoeo Spirensi autore. Eiusdem, arbor eruditionis, et in eandem oratio. Quibus propter elegantiam singularem, et argumenti affinitatem, adiunximus Pandulphi Collenutii Pisaurensis apologos, agenoriam, misopenem, alithiam, bombardam, Herculi Estensi Ferrariensi duci dicatos, Basel 1547; Apotheosis Minervae, iam ab obscuritate ignorantiae in aeternam gloriam adsertae: autore Ioanne Artopoeo Spirense, i. utriusque doctore, sacraum legum et oratoriae professore, apud nobile Brisgoiae Friburgum, Basel 1551; De eruditionis arbore Ioan. Artopoei oratio, Paris 1560; Monodia divo Carolo Quinto Romanorum imperatori 227
Artopoeus augustißimo ac patriae parenti, in solenni conventu publice dicta Friburgi Brißgoiae, 1562. Herausgaben, Übersetzungen: Loci theologici. Das ist Haubtartickel christlicher leere/ allen frommen Christen/ unnd Dienern götliches worts nötig zu wissen. Mit sampt einem Register, (übers. «Ioannes Artopeus H.» «H.»?; Identität mit A. sehr unsicher], Widmungsvorrede dat.: Lindau 22.10.1547), 1547 (= Übers. von: «Arsatius Schofer» [= Seehofer], Loci theologici, quorum cognitio necessaria est ecclesiae ministris, 1544); D. Erasmus v. Rotterdam, Parabolae sive similia Des. Erasmi Roterodami ex diligenti autorum collatione novissimum recognita, cum vocabulorum aliquot non ita vulgarium explicatione. Accesserunt annotationes longe utilißimae, una cum indice, quae adolescentiae usum manifeste commonstrabunt, authore Ioanne Artopaeo Spirense, 1544 (1548, Zürich 1549, 1551, 1561, London o. J. [1587?]). Ausgaben: Monodia divo Carolo Quinto [...] (in: S. Schardius, Tomus primus orationum ac elegiarum in funere illustrissimorum principum Germaniae [...] scriptarum [...]), 1566, 248r–256r; Oratio funebris, habita in obitum divi Ferdinandi Primi, Romanorum imperatoris augustißimi, Friburgi Brisgoiae (in: ebd.), 336v–348r. Bibliographien: VD 16; Goedeke, Bd. 2, 21886, 136. Literatur: Jöcher 1 (1750) 579; Adelung 1 (1784) 1151; ADB 1 (1875) 614; NDB 1 (1953) 403; H. Jaumann, Hdb. Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 49 f.; DBE 21 (2005) 245 f. – Recensio rectorum academiae Albertinae (in: Amoenitates literariae Friburgenses. hg. J. A. v. Rieggeri, Fasc. 1, 1775, 1–34, hier 12; H. Schreiber, Gesch. der Stadt u. Univ. Freiburg im Breisgau, Bd. 2, Tl. 2, 1868, 362–366; W. F. Michael, Das dt. Drama der Reformationszeit, 1984, 122, 373 f.; ders., Ein Forsch.bericht. Das dt. Drama der Reformationszeit, 1989, 76; D. Speck, Verz. der Rektoren (in: Freiburger Univ.bl., H. 137: Rektoramt u. Rektoren an der Albert-Ludwigs-Univ. [1460–1906]) 1997, 149–184, hier 159, Nr. 201 f., 210; S. Lembke, M. Müller, An Humanisten den Humanismus verstehen (in: Humanisten am Oberrhein: Neue Gelehrte im Dienst alter Herren, hg. dies.), 2004, 303–313, hier 303. RBS Artopoeus, Johannes Christoph (Becker, gen. Wolckenstern), 16. Jh.; von A.’ Vita sind nur wenige Bruchstücke (u. diese aus der Vorrede seines 228
Arx Fürstenspiegels) bekannt: im Dienst des venetian. Adligen Marcus Anthonius Iustinianus mehrjähriger Aufenthalt auf der griech. Insel Kephalonia, «wider den Christlichen Feindt»; danach Beziehungen nach Mainz, seinen Fürstenspiegel hat A. dem Mainzer Domscholaster u. Kämmerer Johann Heinrich von Walbrunn († 1573) gewidmet, «Meinem [...] Gnädigen Herren», zudem war dort sein Bruder Georg A. Dompfarrer. A. ist nicht mit dem Freiburger Juristen Johannes → A. (aus Speyer, ca. 1520–1566) zu verwechseln. – Übersetzer, Satiriker. Schriften: Discorso della vita humana virile di Gio. Christofforo Nuvolostella, Allemanno, o. O. o. J. (Holzschnitt, Einblattdr.); Ismenius oder/ ein vorbild stäter Liebe. Das ist. Die History von der stäten liebe deß Jünglings Jsmenij und der Jungfrawen Jsmene gegeneinander/ wie sie beyde/ nach langwiriger übung Cupidinis/ widerwertigkeit zu Land und Meer/ letzlich widerumb bey göttlicher güte/ und aller Welt jhrer bestendigkeyt halben gnad gefunden/ und sich als ein Exempel aller standhafften Liebhaber vorgestellt haben. Erstlich durch Eustachium Philosophum in griechischer sprach beschriben/ nachmals durch Lelium Carani in Jtaliano transferiert/ jetzo aber von Joh. Christ. Artopeo/ genant Wolckenstern in Teutsch gefertigt. Zu dienstlichem wolgefallen und ergetzung allen Frawen und Jungfrauwen/ liebergebenen jungen Leuten [...] mit schönen nutzlichen Figuren gezieret («Anweisung und vorbericht» von I. F. G. M. [Johann Fischart]), Straßburg 1573 (ebd. 21594, 31610); Erster Theyl des Heÿ: Reichs eines wahren Regentens/ und gewisse Glücksäligkeyt eines gebiettenten Fürstens. Durch welchen (Fürsten) auch alle Amptleut/ Gewalthaber und Haußvätter verstanden werden. Voller Hystorien/ beyder/ Graecorum et Latinorum. Gestelt durch den ehrwürdigen in Gott/ etc. Franciscum Patritium Bischoffen zu Gaeta. Tranßferiert durch den hochgelehrten Ioannem Fabrini in Jtalianische: jetzo aber/ durch Ioan: Christoph: Artopoeum, genannt Wolckenstern/ inn unsere teutsche sprach verfertiget, 1573 (eine Druckvariante ebd. [Mainz] 1573); Aller Prackticken und Pronosticken Großvatter etc. Jn mir finstu/ sag ich dir frey/ gutten grundt der Astronomey. Das macht/ ich bin im Vogelhauß/ da alle Gecken fliehenauß. [...], o. O. o. J. [Straßburg 1573] («Gemehret und gebessert durch sich selbst», ebd. 1573). Ausgabe: Discorso della vita humana virile [...] (in: Englert [s. Lit.]), 1905, 405. 229
Arz Bibliographien: VD 16; VD 17. Literatur: Adelung 1 (1784) 1153 (Artoxeus); VL 16, Bd. 1, 2011, 158–162 (S. Seeber). – A. Schmidt, Zur Bibliogr. der älteren dt. Litteratur. Aus der Grossherzogl. Hofbibl. in Darmstadt (in: Zentralbl. für Bibl.wesen 10), 1893, 433–456, hier 446–450; A. Hauffen, Die Quellen von Fischarts Ehezuchtbüchlein (in: ZfdPh 27) 1895, 308–350, hier 324; A. Englert, Die menschl. Altersstufen in Wort u. Bild (in: Zs. des Ver. für Volksk. 15) 1905, 399–412, hier 404–412; H. E. Stiebel, Exlibris Georgius A. (in: Exlibris. Zs. für Bücherzeichen-, Bibliothekenkunde u. Gelehrtengesch. 15) 1905, 148–150; H. Geulen, Erzählkunst der frühen Neuzeit. Zur Gesch. epischer Darbietungsweisen u. Formen im Roman der Renaissance u. des Barock, 1975, Reg.; Eustathios Makrembolites, Hysmine u. Hysminias (eingel., übers. u. erl. K. Plepelits) 1989; S. Pfister, Parodien astrologisch-prophet. Schrifttums 1470–1590. Textform, Entstehung, Vermittlung, Funktion, 1990; W. Röcke, Antike Poesie u. ‹newe Zeit›. Die Ästhetisierung des Interesses im griech.-dt. Rom. der frühen Neuzeit (in: Lit. Interessenbildung im MA, hg. J. Heinzle), 1993, 337–354; S. Brockstieger, Sprachpatriotismus u. Wettstreit der Künste. Johann Fischart im Kontext der Offizin Bernhard Jobin, 2018, 151–171. RBS Arx, Ursula von, * 1967; studierte Germanistik, Philos. u. Psychologie, als Lehrerin tätig, Red. der NZZ-Monatsbeilage «NZZ Folio» u. der Wochenendbeilage «Das Magazin» der Ztg. «Tages-Anz.»; lebt seit 2009 in Brüssel. – Journalistin, Lehrerin. Schriften: Ein gutes Leben. 20 Begegnungen mit dem Glück, 2010; Liebe, lebenslänglich. Wie Eltern ihre Töchter oder Söhne sehen – und umgekehrt. 14 Beziehungsporträts, 2013. FA Arz, Martin, * 3.7.1963 Würzburg; studierte nach dem Abitur ein Jahr lang Kunstgesch., Volksk., Vor- u. Frühgesch. an der Univ. Würzburg, ab 1983 Theaterwiss., Völkerkunde u. Kunsterziehung an der Univ. München (Abschluß mit dem Magistergrad), schrieb während des Stud. für das «Süddt. Ztg. Magazin», war dann als Public RelationsBerater für McDonald’s tätig; als bildender Künstler vor allem in den früheren Werken von der Pop-Art u. der Neuen Sachlichkeit beeinflußt; veröffentlichte neben Kriminalrom. auch Kurzgeschichten 230
Asam u. Kurzkrimis sowie Bücher über Münchner Stadtteile; lebt in München. – Schriftst., Maler. Schriften: Es ist hingerichtet (Kriminalrom.) 1999; 7 Tuben Leichenblut (Kriminalrom.) 2000; Mords Rummel (Kriminalrom.) 2000; Tod eines Luders (Kriminalrom.) 2004; Das geschenkte Mädchen. [Ein Fall für Pfeffer] (Kriminalrom.) 2004; Reine Nervensache. [Pfeffers zweiter Fall] (Kriminalrom.) 2005; Die Isarvorstadt. Gärtnerplatz-, Glockenbach- und Schlachthofviertel (mit Beitr. von A. E. Hacker) 2008; Die Maxvorstadt. Die unbekannte Schöne (mit U. Schall) 2008; Todsicheres München. Die spektakulärsten Kriminalfälle, 2009 (überarb. u. aktualisierte Neuaufl. 2017); Sündiges München. Nachtszenen der Nachkriegszeit. Münchner Nachtleben der Nachkriegszeit. Festgehalten vom Keystone-Fotografen Al Herb (Text: M. A.) 2009; München. vorher/then – nachher/now (Konzept, Gestaltung, Text: M. A.) 2009 (dt./engl.); Die Knochennäherin. [Max Pfeffers 3. Fall] (Kriminalrom.) 2009; Unser München. Das Stadt-Teil-Buch mit allen Münchner Vierteln (mit M. Schäfer) 2011; Pechwinkel. [Max Pfeffers 4. Fall] (Kriminalrom.) 2011; Maxvorstadt. Reiseführer für Münchner, 2012; Isarvorstadt. Reiseführer für Münchner, 2012 (2., überarb. Aufl. 2017); Haidhausen. Reiseführer für Münchner, 2013; It’s so Munich! Your key to Munich’s center and the districts of Glockenbach, Schwabing, Haidhausen, Maxvorstadt, Neuhausen etc. (Engl. transl.: T. Jones) 2013; Westend17. [Max Pfeffers 5. Fall] (Kriminalrom.) 2014; Giesing. Reiseführer für Münchner, 2014; It’s so Munich! Ihr Schlüssel für Münchens Zentrum und die Stadtviertel Glockenbach, Schwabing, Haidhausen, Maxvorstadt, Neuhausen, etc., 2015; Geldsack. [Max Pfeffers 6. Fall] (Kriminalrom.) 2015; Schwabing. Reiseführer für Münchner, 2016; Die wilde Reise des unfreien Herrn S. ... und seine höchst erstaunlichen Erlebnisse auf dem Weg ans Ende der Welt (hist. Rom.) 2016; Munich Walls. Urban Art auf Münchens Wänden, 2018; Der Gottstehunsbei (hist. Rom.) 2018. Herausgaben: München damals München heute. Kalender 2010, 2009; Bei Auftrag: Bild. München im Blick des Fotoreporters Friedrich Rauch (mit K. Lutsch) 2009. BJ Asam, Robert, * Jan. 1953 Meran (ital. Merano); wuchs in Meran, München u. Welsberg (ital. Monguelfo) auf, war Red. der «Dolomiten» (Bozen), 2001–12 Chefred. beim Sender «RAI» in Bozen, danach freier Journalist, 2019 künstler. Leiter 231
Asar der Meraner Kabarett-Tage, lebt in Meran; publizierte u. a. Reise- u. Länderbücher, Satiren, Glossen u. eine Biogr. des Politikers Luis Durnwalder (* 1941); Veröff. u. a. im «Maiser Wochenbl.» (Meran) u. in «Zebra. Die Straßenztg. für Südtirol» (Brixen); kabarettist. Auftritte u. öffentl. Vorträge über die unternommenen Reisen. – Journalist, Sachbuchautor, Kabarettist. Schriften: P. Tischler, Wenn das so weitergeht... Karikaturen aus den ‹Dolomiten› und der Meraner Faschingszeitung ‹Die Laute›, 1985 (Begleittexte); 150 Jahre Kurort Meran, 2 Bde., 1986 (Dolomiten-Sonderh.); P. Tischler, Mir sein mir. Karikaturen aus den ‹Dolomiten› und der Meraner Faschingszeitung ‹Die Laute›, 1988 (Begleittexte); ders., Paktelei. Karikaturen aus den ‹Dolomiten› und der Meraner Faschingszeitung ‹Die Laute›, 1992 (Begleittexte) 1992; Die letzten sieben Tage (Satiren u. Glossen) 1993; Südtirol. Ein fröhlicher Reiseführer für Tiroler aus Nord und Ost sowie für alle Gäste, die sich hier wie zu Hause fühlen wollen (Illustr. v. P. Tischler) 1995; Südtirol (Reiseführer, Fotos v. U. Bernhart) 1997 (4., durchges. Aufl. 2002); Der Luis. Luis Durnwalders Aufstieg zur Macht. Die Biographie, 2001; Südtirol (Reiseführer, Fotos v. E. Wrba) 2004 (aktualisierte Neuausg. u. d. T.: Südtirol. Auf der Sonnenseite der Alpen, 2012); Leidenschaftlich einseitig. Das ‹Wort zum Wochenende› im ‹Maiser Wochenblatt›. Eine Auswahl der Kolumnen aus den Jahren 2006–2009, 2010; Südtirol. Natur, Kultur & Lebensart (mit R. Fischer) 2012 (3., aktualisierte Aufl. u. d. T.: Südtirol. Bergparadies mit südlichem Flair, 2016); Vietnam. Auf dem Weg in eine neue Zeit (Reisereportagen) 2014; Südtirol. Perfekte Tage auf der Sonnenseite der Alpen (mit U. Hausmanns) 2015 (3., überarb. Aufl. 2019); Highlights Madeira (Fotos v. U. Bernhart) 2016; Sehnsucht Südtirol. Burgen, Wein und hohe Berge (Fotos v. dems.) [2018]. Literatur: F. Wursthorn, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 234. MM Asar, Mevlüt, * 1951 Konya/Türkei; Abitur in Ankara, studierte dort bis 1974 Politikwiss., wurde aus polit. Gründen mehrmals inhaftiert, Militärdienst in Zypern, lebt seit 1977 in Dtl., studierte Dt. als Fremdsprache in Köln, 1980–2010 als Lehrer in Duisburg tätig, daneben Mitarb. der «Regionalen Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern u. 232
Aschenwald Jugendlichen aus Zuwandererfamilien», leitete zudem ab 1999 das «Lit.café Fakir Baykurt» der StB Duisburg; lebt in Duisburg; Fakir Baykurt Kulturpreis (2016); verfaßte u. a. Lyrik, Erz., Ess. u. Aphorismen in dt. u. türk. Sprache; Veröff. u. a. in «taz» (Berlin) u. «Neue Dt. Schule» (Essen). – Pädagoge, Schriftsteller. Schriften: Dilemma der Fremde (Ged., türk./dt.) 1986; Yürekte kalan izler (Erz., türk./dt.) 2008; Lyrik und Hoffnung (Ged.) 2016; Verlorenes Meer. Geschichten aus fremder Heimat (Erz.) 2017. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 34. MM Aschenwald, Barbara, * 10.9.1982 Schwaz; Tochter des Schriftst. Hans → A. (* 1959) u. der Malerin Margit A. (* 1961), studierte bis 2012 Komparatistik in Innsbruck, zudem landwirtschaftl. u. krankenpfleger. Ausbildung, zuletzt Regieassistenz u. Öffentlichkeitsarbeit an den Tiroler Volksschauspielen in Telfs, mit dem Regisseur Markus Völlenklee (* 1955) verheiratet, lebt in Buch/Tirol; u. a. Großes Lit.stipendium des Landes Tirol (2011); verfaßt Rom., Erz., Dramen, Lyrik u. Hörsp.; Veröff. u. a. in «Mole. Zs. für kulturelle Nahversorgung» (Innsbruck) u. den «Mitt. aus dem Brenner-Arch.» (Innsbruck). – Schriftst., Regieassistentin. Schriften: Manchmal fürchte ich mich... (Hörsp.) 2005; Stimmen an Ufern von morgen (Ged. u. Kurzprosa) 2005; Cognac & Biskotten – female lyrics. Eine literarische Erkundung der Tiroler Gemeinden Galtür, Hopfgarten im Brixental und Lienz aus weiblichen Perspektiven über weibliche Perspektiven (mit P. M. Kraxner, E. Strauss, hg. T. Schafferer, G. Wild) 2006; Leichten Herzens (Erz.) 2010; Mannsbilder. Ein Public Viewing (Revue, mit M. Völlenklee) 2011; Omka (Rom.) 2013; Hint’n heacha wia vorn (Mundartdrama, mit dems.) 2014; Lichter im Berg. Elf und eine Erzählung, 2018. Literatur: G. Wild, Haltestellen & Lebensläufe. Cognac & Biskotten. Ein Blick auf die junge Tiroler Lit.szene (in: Kulturraum Tirol. Lit. – Sprache – Medien, hg. S. Klettenhammer) 2009, 375–384; C. Schutti, Laudatio anlässlich der Verleihung des Preises der Landeshauptstadt Innsbruck für künstler. Schaffen / erzählende Dg. an ~, Martin Fritz u. Erika Wimmer (in: Mitt. aus dem Brenner-Arch. 28) 2009, 45 f.; Lit. Tirol Lex. (hg. Brenner-Arch. der Univ. Innsbruck) o. J., https://literaturtirol.at/ lexikon. MM 233
Assmann Assinger, Paul, * 7.1.1925 Steindorf am Ossiacher See/Kärnten, † 15.5.2003 Innsbruck; wuchs in Wien auf, arbeitete in der Versicherungsbranche, war daneben als Maler u. Schriftst. tätig, lebte später in Innsbruck, gehörte dort dem «Turmbund – Gesellsch. für Lit. u. Kunst» an; Veröff. u. a. in «INN. Zs. für Lit.» (Innsbruck). – Schriftst., Maler. Schriften: Standortbestimmungen (Ged.) 1984. Nachlaß: DLA Marbach (Briefwechsel). Literatur: 40 Jahre Turmbund. Gesellsch. für Lit. u. Kunst, Innsbruck (hg. Turmbund) 1991, 97, 99, 103, 105 u. ö.; F. Wursthorn, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 239; Lit. Tirol Lex. (hg. Brenner-Arch. der Univ. Innsbruck) o. J., https://literaturtirol.at/lexikon. MM Assmann, Peter, * 28.8.1963 Zams/Tirol; studierte Kunstgesch., Gesch. u. Germanistik an der Univ. Innsbruck, wurde 1990 mit einer Diss. über die Freskoausstattung des Klosters Santa Maria Novella in Florenz promoviert; war bis 2013 Direktor der Oberöst. Landesmuseen, 2013/14 Direktor des Mus. Angerlehner in Thalheim bei Wels; seit 1995 auch literarisch tätig; Gründungsmitgl. der Künstlergruppen «c/o: K – Inst. für Kunstinitiativen» u. «Sinnenbrand», Mitgl. des Wiener Künstlerhauses, der Welser Künstlergilde u. der IG Bildende Kunst; wurde 2002 Präs. des Museumsbundes Öst. u. Vorstandsmitgl. des Network of European Museum Organisations, 2015 Direktor des Mus. des Palazzo Ducale in Mantua. – Kunsthistoriker, Museumsleiter, Schriftst., bildender Künstler. Schriften: Anton Lutz (Bildbd.) 1992; Dominikanerheilige und der verbotene Savonarola. Die Freskoausstattung des Chiostro Grande im Kloster Santa Maria Novella in Florenz, ein kulturelles Phänomen des späten Manierismus (Diss.) 1997; Beim Begleiter. Textbilder und Zeichnungen, 2002; Nicht nur der Maulwurf zwischen den Zeilen. Ein illustrierter Schriftentausch über Kunst (mit P. Kraml) 2005; August. Eine Entwicklung, 2005; Bereits Bemerktes (Lyrik) 2006; Der Maler Aloys Wach. Zwei Sammlungen. Bilder aus dem Verborgenen. Schlossgalerie Schärding, 16. Juni bis 12. Juli 2007 (hg. G.-M. Bock, Texte u. fachl. Beratung: P. A.; Übers. U. Grothe) 2007; Ins Blaue (Rom.) 2009; Im Grünen (mit E. Fischer) 2010; Orte, dabei (Lyrik u. Kurzprosa) 2011; Ernstfälle. Zeichnungen und Textinterventionen, 2013; Verzögerte Verführung. Wo Einbildungen sich paaren, 2014; und Erotisches, 2018. BJ 234
Aster Aster, Christian von, * 22.10.1973; studierte Kunst u. Germanistik; als Regisseur von Filmen («Puzzle Punk», 2002; «Der Rosenkavalier», 2007; «Kevin – Die Blutsaugerdoku», 2008; «Die schlimmsten aller Trolle», 2013; «Felix: oder: Früher hießen Tauben anders», 2016) u. Hörsp. sowie als Zeichner von Comics tätig; veröffentlichte zahlr. Texte (u. a. Satirisches, Fantasy, Krimis), z. T. in Anthologien; wirkte als Schauspieler u. a. in der Fernsehserie «Berlin, Berlin» (2003) mit; wurde u. a. mit dem Phantastik-Lit.preis Seraph (2012) ausgezeichnet. – Schriftst., Regisseur, Drehb.autor, ComicZeichner, Schauspieler. Schriften: Horror-Lexikon. [Von Addams Family bis Zombieworld. Die Motive des Schreckens in Film und Literatur], 1999; Der MilleniumSurvivor. Ratgeber für das neue Jahrtausend, 1999; Seifenopern selbst gemacht. Bastelbuch für Serienfreaks (Illustr. u. Cover v. M. Kaya) 2000; Der WG-Triumphator. Handbuch für Mitbewohner, 2000; Das goldene Kalb. Die 10 Gebote des Fortschritts (mit B. Koch) 2001; Encyclopedia Neurotica. Kleine Sammlung astaesker Makabresken, 2002 (2., überarb. Aufl. 2011); Bald (mit B. Koch) 2002; Websters Pandämonium. Kleine Sammlung phantastischer Geschichten, 2002 (2., überarb. Aufl. 2008); Sieben sonderliche Schellen. Seltsam klingende Geschichten, 2003; Karawane der Diebe, 2003; Höllenherz. Eine erotopoetische Diableske tragischer Natur, 2003; Dunkeldingens Düsterschau. Eine Freakshow in vier Orten, 2003; Nachmieter gesucht … [Phantastische Erzählungen], 2004; Harem der verschleierten Geschichten, 2004; Armageddon TV. Eine bitterböse Mediensatire, 2004 (2., überarb. Aufl. mit dem Untertitel: Eine bösartige Mediensatire über Burger und Spiele, 2011); 10 kleine Grufties (Comic, Illustr. v. P. M. Hoffmann, Lettering u. Gestaltung v. S. Schwarwel) 2004; Der Wortenhort (Fantasy) 2005; Im Schatten der Götter (Mystery-Krimi) 2005; Troll! (Fantasy) 2006; Das StirnhirnhinterZimmer (Fantasy, mit M. Hoffmann, B. Koch) 2007; Herr Alptraum und die Segnungen des Fortschritts (Illustr. v. Schwarwel) 2007 (2., überarb. Aufl. 2011); Die große Erzferkelprophezeiung. Teil 1. Zwerg und Überzwerg (Rom.) 2008; Die große Erzferkelprophezeiung. Teil 2. Das abartige Artefakt (Rom.) 2008; Die große Erzferkelprophezeiung. Teil 3. Nimmerzwerg (Rom.) 2009; Timmy kennt den Weihnachtsmann. Eine böse Geschichte über größere Geschenke, 2009 (Buch u. 235
Aster CD); Bilderbuchboy. Denn in deutschen Bärten ist kein Platz für Schuppen [Kleine Sammlung kurioser Kurzgeschichten], 2009; Mitternachtsraben. Geschichten zum Absinth, 2009 (3., erw. Aufl. 2010); Apocalypse au chocolat. Eine gebäckwärtige Geschichte vom Ende der Welt, 2010 (Buch u. CD); Weihnachten im StirnhirnhinterZimmer. [Bedingt besinnliche Geschichten] (Fantasy, mit M. Hoffmann, B. Koch) 2010; Ziegenmärchen. Goat Fairytales, 2010 (Buch u. CD; dt./engl.); Der letzte Schattenschnitzer (Rom.) 2011; Rückkehr ins Stirnhirnhinterzimmer (Fantasy, mit B. Koch, M. Hoffmann) 2011; Die Burg zu Querfurt. Eine kleine Sammlung neuer Legenden (Illustr. v. Ch. v. A.) 2011; Der Wasserspeier Fledermeier (Kdb., Bilder: benSwerk) 2012; Die Wüsten Geschichten. Die Wahrheit über Sindbad, Aladin und Co, 2012 (Buch u. CD); Schwestern der begrenzten Barmherzigkeit, 2012; Robolution (Rom.) 2013 (mit einer Kurzgesch. von Markus Heitz); Im Schatten der Götter. Ein Roman, 2013; Alice vs. Wunderland. Eine Pubertätsdramödie. Ziemlich sehr frei nach Lewis Carroll (mit K. Ninchen, Illustr. v. B. Swerk) 2013; Shadowboy. Nach einer Idee von Klangstabil, 2014; Alptraum junior und die Wonnen der Umerziehung (Illustr. von Schwarwel) 2014; Jadetrunk und Rabenfuss. Eine kleine Sammlung chinesischer Märchen, 2014; Das Eherne Buch. Eine Geschichte vom Ende allen Krieges, 2015; Viecherverse (Postkartenset), 2015; Felix oder: Früher hießen Tauben anders (Kdb., Illustr. v. benSwerk) 2016; Horrk und Grablakk. Eine Orkgeschichte in sieben Schandtaten (Kdb.) 2016; Christian von Asters allerfeinste Merkwürdigkeiten (Ilulstr. v. benSwerk) 2016; Ruprechts großer Rutentest. Eine halbbesinnliche Sammlung beinaheweihnachtlicher Geschichten, 2017; Ausflug mit Frau Runkenrettich oder eine kleine Geschichte über tote Leute. Für Alexandra, Andreas & Yngve (Kdb., mit D. Stoykow jr.) 2017; Das Koboltikum (Fantasy, Illustr. v. H. Much) 2017; Der Orkfresser (Fantasy) 2018; Der Pionier. Drei Mal Karl Heine. Zwischen Industrie, Achitektur und Vision (Illustr. v. S. Schell) 2018; NeuDeutsch 2.0 [Praxisbezogene Wortschatzerweiterung für fortgeschrittene Wortwertschätzer], 2 Bde., 2018/19; Tintenphönix (Fantasy, mit I. Theobald, Illustr. v. C. Linez) 2019; Sieben Arten Dunkelheit (Jgdb.) 2019; Iglig. Eine Geschichte mit Stacheln (Kdb., mit S. Klotzsche) 2019; Ein Brief vom Keilerstein (Hor236
Atrocianus rorgesch., Illustr. v. H. Much) 2019; Der kleine Golem (Kdb., Illustr. v. BenSwerk) 2019. Herausgaben: Liber Vampirorum, 2000; Liber Vampirorum II. Les enfants du sang (mit B. B. Felsenheimer) 2002; Liber Vampirorum III. Last blood (mit B. Koch) 2004; Liber Vampirorum IV. Resurrected, 2004; Brackenseed! Die Legende eines Menschenmachers!, 2007; Die Baker-StreetArtefakte. Spektakuläre Entdeckungen in einem Saarbrücker Hinterzimmermuseum, 2015; Boschs Vermächtnis. Geschichten aus dem Garten der Lüste, 2018. BJ Atrocianus, Johannes, * Ende 15. Jh. Ravensburg; über A.’ Leben ist sehr wenig bekannt: Stud. an der Univ. Basel (immatrik. im Winter 1513/14: «Johannes Atrocianus de Ravenspurg»), 1528 in Basel als Schulmeister an St. Leonhard (durch J. Oecolampad) belegt. Daß A. mit dem «Johannes Atrocianus e Colmaria, Laicus Dioeces. Argentin. ut creditur», der am 26.9.1543 an der Freiburger Albertina inskribiert, 1545 zum Bakkalaureus, 1547 zum Magister promoviert u. 1550 Prof. für lat. Sprache wurde, identisch ist (Schreiber; Matrikel Freiburg), ist sehr unwahrsch.; Aufenthalte A.’ in Freiburg u. Colmar sind immerhin durch die gedruckten Werke belegt. A. hatte einen Sohn, Onophryus Atrocianus. – Kath. Pädagoge, nlat. Dichter. Schriften: Elegia de bello rustico, anno redempti orbis M. D. XXV. in Germania exorto. Praeterea. Eiusdem Ioannis Atrociani Epigrammata aliquot selectiora. Praemissa etiam est epistola ad bonas literas hortatoria (mit Widmungsgedicht: «Onophryus Atroc. Lectori»), Basel 1528; Ioannis Atrociani, Nemo evangelicus, reverendiss. in Christo p. et illustri principi Philippo episcopo Basiliensi dicatus. Audi lector, nemo ille factus est evangelicus. Eiusdem Io. Atro. ἐπικήδιον de obitu honestissimi viri Io. Frobenij typographorum principis. Item, eiusdem μοθωρήα [!], hoc est, superbia, Basel 1528 (VD 16 A 4021); Ioannis Atrociani, Nemo evangelicus, reverendiss. in Christo p. et illustri principi Philippo episcopo Basiliensi dicatus. Audi lector, nemo ille factus est evangelicus. Item, eiusdem μοθωρία [!], hoc est superbia Adiectus quoque propter nominis vicinitatem, Nemo Hutteni, o. O. o. J. [Basel 1528, VD 16 A 4022] (auch Köln 1528, VD 16 ZV 853); Querela missae, Ioanne Atrociano authore, opusculum elegans, ac recens natum atque excusum. Item eiusdem, Ioannis Atro. Nemo evangelicus. Praeterea. Eiusdem Io. Atr. Elegia de bello 237
Atrocianus rustico. Ad haec. Mothonia, et Liber epigrammatum eiusdem Io. Atro., Basel 1529; Clarissimi viri Iohannis Atrociani P. L. praeceptoris charissimi precatio (in: M. Buchinger, Tyrocinium. De sacro altaris mysterio huiusque sanctissima pertractione, et quibus gradib. ad illud ascendendum, libellus nunc primum in usum omnium ecclesiasticorum excusus), o. O. 1554 (21555), BB3r-v; Homilia ad bonas litteras exhortatoria (in: Caesarius Arelatensis, Homiliae XL. A Gilberto Cognato Nozereno e tenebris in lucem revocatae. His accesserunt Aelij Antonij Nebrissensis homiliae tres. Item, una Ioannis Atrociani ad bonas literas exhortatio), Basel 1558, 246–253 (leicht bearb. Version des Widmungsbriefes [Ad Candidum Lectorem Epistola] aus der ‹Elegia de bello rustico› von 1528). Herausgaben: Aemilius Macer [d. i.: Odo von Meung, ‹Macer Floridus›] De herbarum virtutibus iam primum emaculatior, tersiorque in lucem aeditus. Praeterea. Strabi Galli, poetae et theologi clarissimi, Hortulus vernantißimus, uterque scholijs Ioannis Atrociani illustratus (mit Vorrede A.’ u. einem Hexastichon seines Sohnes Onophryus A.), Basel 1527 (bearb. Freiburg 1530). Ausgaben: Homilia ad bonas litteras exhortatoria (in: Monumenta s. patrum orthodoxographa [...], hg. J. J. Grynaeus), Basel 1569, 1943–1946; Elegia de bello rustico, anno MDXX. in Germania exorto (in: Germanicarum rerum scriptores varii [...], hg. M. Freher, Bd. 3) 1611, 232–238 (wieder ebd., hg. B. G. Struve, Straßburg 1717, 278–282); Elegia de bello rustico. Text, Übers., Komm. (in: Hamm [Lit.]) 2001, 304–328; J. A. Text, Übersetzung, Kommentar (hg. C. Guerra u. a.) 2018. Bibliographie: VD 16. Literatur: Zedler 2 (1732) 2064; Jöcher 1 (1750) 610; Adelung 1 (1784) 176 f. (unter Acronius), 1201; Nouvelle biographie générale, Bd. 3, Paris 1854, 520 f.; VL 16, Bd. 1, 2011, 162–167 (bibliogr. unzulänglich). – Brief J. Oecolampads an H. Zwingli vom 1.4.1528 (in: H. Zwingli, Sämtl. Werke, hg. E. Egli u. a., Bd. 9 [= Corpus Reformatorum, Bd. 96]), 1925, 413–416, Nr. 707; [J. W. Herzog] Athenae Rauricae. Sive catalogus professorum academiae Basiliensis ab a. MCCCCLX. ad a. MDCCLXXVIII [...], Basel 1778, 334 f. (irrige Identifizierung A.’ mit dem Basler Mathematiker Johannes Acronius Frisius, † 1564); H. Schreiber, Gesch. der Albert-Ludwigs- Univ. zu Freiburg im Breisgau, Tl. 2, 1859, 172 f.; R. Wackernagel, Gesch. der Stadt Basel, Bd. 3: Humanismus u. Reformation in Basel, Basel 1924, 456 f.; 238
Ats M. Folkerts, Eine Verwechslung mit Folgen. Die Humanisten Acronius u. A. (in: Sudhoffs Arch. 85), 2001, 55–63; J. Hamm, ‹Servilia bella›. Bilder vom dt. Bauernkrieg in nlat. Dg. des 16. Jh., 2001, 225–244; ~ (in: Opera poetica Basiliensia, Projektleitung H. Harich-Schwarzbauer), Basel 2005 (elektron. Publ.: https://www.ub.unibas.ch/cmsdata/spezialkataloge/poeba/); R. Simons, Umsturz, Irreligiosität, Kulturzerstörung. Diskursverschränkung in der Reformationspolemik des ~ (in: Discourses of power. Ideology and politics in neolatin literature, hg. K. Enenkel) 2012, 131–152; J. Hindermann, Erkenne dich selbst. Geschlechterdiskurs u. Intertextualität in Atrocians Epigramm über den richtigen Gebrauch des Spiegels (in: Le ‹sel› antique. Epigramme, satire, théâtre et polémique [...]. Das ‹Salz› der Antike [...], hg. M.-L. Freyburger-Galland u. a.) 2016, 215–228; H. Harich-Schwarzbauer, Cacare rosas. Die Geburt eines göttl. Kindes in der ‹Querela missae› (1528) des Basler Humanisten ~ (in: ebd.) 229–236. RBS Ats, Erika (geb. Friderika Bárczay), * 11.8.1934 Miskolc/Ungarn; wuchs in einer ungarndt. Familie auf, 1944 Flucht nach Dtl., 1948 Rückkehr nach Ungarn, studierte 1954–56 Germanistik in Budapest, ab 1959 Maschinenschreiberin, dann Referentin im «Demokrat. Verband der dt. Werktätigen in Ungarn», 1963–79 bei der «Neuen Ztg.» (Budapest), dort u. a. Red. u. zuletzt stellv. Chefred.; verfaßte dt. Lyrik im Geist des sozialist. Realismus; schuf zudem dt. Übers. aus dem Ungar. (u. a. Miklós Radnóti) u. gab ungarndt. Lit. heraus. – Journalistin, Lyrikerin, Übersetzerin. Schriften: In mehreren Sprachen, mit gemeinsamem Willen. Nationalitäten in der ungarischen Volksrepublik, Budapest 1976; Gefesselt ans Pfauenrad (Ged. u. Nachdg.) Budapest 1981; Das Beste aus der ‹Budapester Rundschau› 1983 (Red.) 1984; Lied unterm Scheffel. Gedichte, Texte, Nachdichtungen mit subjektiven Fußnoten der Verfasserin, Budapest 2010. Übersetzungen: Staatskunstwerk. Kultur im Stalinismus (hg. P. György, H. Turai) [Budapest] 1992. Herausgaben: Tiefe Wurzeln. Eine ungarndeutsche Anthologie, Budapest 1974. Literatur: M. Kalász, Ged. u. Nachdg. von ~ (in: Ungarndt. Lit. der siebziger u. achtziger Jahre. Eine Dokumentation, hg. J. Schuth, J. Szabó) 239
Aucuparius 1991, 44–46; I. Brantsch, ~ (in: Kulturportal WestOst. Ostdt. Biogr., Red. G. Aescht u. a.) 2003, https://kulturportal-west-ost.eu/biographien/; G. Kerekes, ~, ‹Lied unterm Scheffel› (in: Homepage Verband Ungarndt. Autoren u. Künstler) 2011, www.vudak.hu/96–36336.php; S. Leskowa, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 243 f. MM Aucuparius, Thomas (eig. Vogler, auch Auceps, Myropola, Ornithotyras; Didimus), * Obernai/ Elsaß, † 4.3.1532 oder 1534 Kloster Stephansfeld; Sohn des Straßburger Apothekers Lux Vogler, erstmals 1499 faßbar im Schülerkreis Jacob → Wimpfelings, Priesterweihe, Vikar am Straßburger Münster, um 1505/06 zum Dichter gekrönt, Jurastud. in Freiburg (immatrik. am 17.10.1511: «Thomas Didimus Aucuparius poeta laureatus de Argentina presbyter et vicarius ibidem»), jurist. Lizentiat, 1517 Italienaufenthalt, um 1525 Kanoniker an St. Stephan in Straßburg, zuletzt im Kloster Stephansfeld. – Humanist, Jurist, nlat. Dichter. Schriften: In Germaniam Iacobi. w. Tetrastycon Thomae Aucupis Myropolae Argentini. (in: F. Beroaldo/J. Wimpfeling, Declamatio Philippi beroaldi de tribus fratribus. ebrioso: scortatore et lusore. Germania Jacobi wimpffelingij [...]) Straßburg 1501, c6r; In defensionem Iacobi Wimpfelingii Elegiacum (in: Defensio Germaniae Jacobi Wympfelingii quam frater Thomas Murner impugnavit [...]) Straßburg 1502, C2r–C3r; Tetrasthycon in Johannem gerson (in: J. Gerson, Quarta pars operum [...], hg. J. Wimpfeling) 1502, T7v; Didimus Au. argen: contra barbariem quorundam predicantium (Tetrastichon) (in: J. Wimpfeling, Epistola [...] de inepta et superflua verborum resolucione in cancellis [...]) Basel 1503, Titelbl.r; In Aeglogas F. Baptistae Mantuani Elegiacum / Dysthicon (2 Geleitged.) (in: Baptista Mantuanus, Bucolica seu adolescentia in decem aeglogas divisa [...], hg. J. Badius Ascensius) Straßburg 1503, A6v; In Grammaticam Bebelianam Decatostycon (in: H. Bebel, Commentaria epistolarum conficiendarum [...]) Straßburg 1503 (mehrere weitere Ausg.), [VIII]v; Dydimus Ornithotyras. Ad christianae et facticiae religionis sacerdotes (12 Distichen) (in: W. Trebellius, Concordia curatorum: et fratrum mendicantium [...]) Straßburg 1503, b5v; Multa brevi doceo mire brevitatis amator [...] (Distichon) (in: C. Nepos, Hic subnotata continentur 240
Aucuparius Vita. M. Catonis. Sextus Aurelius de vitis Caesarum. [...], hg. T. Wolff) Straßburg 1505, Titelbl.r; Thomas aucuparius ad Lectorem / In Mortem Amandi Wolphij Tetrasthicon / Asclepiadium Coriambicum ad Studiosos / Faliscum Dactilicum [...] Ad Thomam Wolphium Iuniorem (4 Ged.) (in: G. Garzoni, De miseria humana epistole consolatorie. Epigrammata et epithaphia. a doctis disertisque Germanie viris edita ad Thomam Wolphium Iuniorem in obitum fratris) Straßburg 1505, A1v, B4r-v; Thomas Didimus Aucuparius Poeta Laureatus Argentinus ad Vehum Suum (Tetrastichon) (in: H. Vehus, Boemicus triumphus) Straßburg o. J. (um 1505), A1v–A2r; Thomas Aucuparius Poeta Laureatus: in Convivales Sermones Conradi Peutingeri Epigramma (in: K. Peutinger, Sermones convivales [...]: de mirandis Germanie antiquitatibus) Straßburg 1506, e4v–e5r; Ad sacra quod Vuolphi tua plectra poemata tendis [...] (Tetrastichon) (in: Bernhard von Clairvaux, In symbolum apostolorum [...]) Straßburg 1507, F3v; T D Aucuparius P L Argen. (Tetrastichon) / T D A (Distichon) (in: T. Wolff, In psalmum. Domine quis habitabt [!] in tabernaculo tuo [...]) Straßburg 1508 (eine Druckvariante 1508: habitaiibt), D5v; T. D. A. Natus hic est medijs vates heliconis in hortis [...] (Distichon) (in: Baptista Mantuanus, Libri tres de vita Dionysii [...]) Straßburg 1508, Titelbl.r; Excellenti et egregio D. doctori Udalrico Zasio Thomas didi: Aucuparius: Poeta Lau. S. P. D. (in: U. Zasius, Questiones: de parvulis Iudaeorum baptisandis [...]) Straßburg 1508, H5r-v; Praestanti et clarissimo viro. D. Desyderio Erasmo Roterodamo Thomas Didimus Aucuparius Poeta Laureatus (6 Distichen) (in: D. Erasmus, De duplici copia [...]) Straßburg 1514 (zahlr. weitere Ausg.), vv; In Eandem Sententiam Thomas Aucuparius iurecons. et Poe. lau. (Tetrastichon) (in: Plutarch, Aliquot commentari [...] de eo quod docenda sit virtus [...], übers. O. Luscinius) Straßburg 1522, C4r; Thomas Aucuparius Argentinen. Poe. Et Iurecon. D. Laurencio Phrisio Medico Et Mathematico Salutem D. Plurimam (Vorrede) (in: C. Ptolemaeus, Opus geographiae [...], hg. L. Fries) Straßburg 1522, 2r-v; Tho. D. Aucuparius, candido lectori (6 Distichen) (in: P. Dioskorides, Pharmacorum simplicium, reique medicae libri VIII., hg. O. Brunfels) Straßburg 1529, unpag. (vor a1r). Herausgaben: G. F. Poggio Bracciolini, Historiae convivales disceptativae orationes invectivae epistolae descriptiones quaedam: et faceciarum liber, 241
Aucuparius (A.s Widmungsbrief an S. Brant dat.: 29.1.1511), Straßburg 1510 (ebd. 1511; Paris 1511); Terenz, Publii Terentii Comediae cum brevi vocabulorum difficilium enarratione pro puerulis, Straßburg 1511; G. F. Poggio Bracciolini, Operum primae partis contenta [...] (mit dem Widmungsbrief an S. Brant vom 29.1.1511), Straßburg 1513. Briefe: J. Wimpfeling, Opera selecta, Bd. 3/1–2: Briefwechsel (eingel., komm. u. hg. O. Herding u. D. Mertens) 1990, Reg. (s. Vogler). Nachlaß: UB Uppsala; SStB Augsburg. Bibliographie: VD 16. Literatur: NDB 1 (1053) 428; Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne, Lfg. 1, 1982, 71 (A. M. Burg); Contemporaries of Erasmus. A biographical register of the Renaissance and Reformation (hg. P. G. Bietenholz) Bd. 3, Toronto u. a. 1987 (Nachdr. 2003), 416 f.; Flood, Poets Laureate, Bd. 4, 2006, 2174 f.; VL Hum, Bd. 1, Lfg. 1, 2005, 57–61 (J. K. Kipf); Killy 212 (2011) 9 f. – C. Schmidt, Histoire littéraire de l’Alsace a la fin du XVe et au commencement du XVIe siècle, 2 Bde., Paris 1879 (Nachdr. 1966), Reg.; H. Holstein, Ungedruckte Ged. oberrhein. Humanisten (in: Zs. für vergleichende Litteraturgesch. u. RenaissanceLitteratur, N. F. 4) 1891, 359–382, 446–473, hier 465–467; L. Dacheux, Annales de Sébastien Brant (suite et fin) (in: Bull. de la société pour la conservation des monuments historiques d’Alsace, 2. Folge, Bd. 19) 1899, 33–260, hier 200 f., Nr. 4944; J. Knepper, Jakob Wimpfeling (1450–1528). Sein Leben u. seine Werke, 1902 (Nachdr. Nieuwkoop 1965); G. Ellinger, Gesch. der nlat. Lit. Deutschlands im sechzehnten Jh. Bd. 1: Italien u. der dt. Humanismus in der nlat. Lyrik, 1929, Reg.; Le livre de bourgeoisie de la ville de Strasbourg 1440–1530 (hg. C. Wittmer u. J. C. Meyer) Strasbourg 1954, Bd. 2, Nr. 7589; O. Merisalo, Le prime edizioni stampate del De varietate fortunae di Poggio Bracciolini (in: Arctos. Acta philologica Fennica 20) 1986, 101–129; V. Sack, ‹Glauben› im Zeitalter des Glaubenskampfes. Eine Ode aus dem Straßburger Humanistenkreis u. ihr wahrscheinl. Fortleben in Luthers Reformationslied ‹Ein feste Burg ist unser Gott›. Textanalysen u. -interpr., mit einem Beitr. zur Frühgesch. des Emblems, 1988; M. Staehelin, Zu einem Einblattdruck des frühen 16. Jh. u. seiner Deutung (in: Wolfenbütteler Renaissance Mitt. 18) 1994, 11–24; A. Schirrmeister, Triumph des Dichters. Gekrönte Intellektuelle im 16. Jh., 2003, Register. RBS 242
Auen Auen, Euphrosyne (auch Euphrosina A., E. Aue, E. Auenia, verh. Fritze [auch Fritz], verh. Hencke [auch Henneken]), * 3.11.1677 Kolberg (poln. Kołobrzeg), † 15.6.1715 ebd.; Tochter eines Mediziners u. Ratskämmerers, erhielt früh Privatunterricht in griech. u. lat. Lit., weitere schul. Ausbildung in Stargard durch ihren Onkel Gottfried A. und durch Nikolaus Benedikt Pascha (1643–1704), ab 1702 mit einem preuß. Hauptmann Fritze († 1707) verheiratet, ab 1709 in zweiter Ehe mit einem Kaufmann u. Salinendirektor Hencke; verfaßte ab 1690 dt. u. lat. Gelegenheitsged. (vor allem anläßlich von Geburten, Hochzeiten, Todesfällen), von denen 14 bekannt sind. – Dichterin. Schriften: Cupressus Brandenburgica, in ultimum honorem [...] Friderici Wilhelmi magni, electoris et marchionis Brandenburgensis [...], 1688 (VD17 23:251065K; online: SB Berlin). – Verz. der Ged. bei Woods/Fürstenwald 1984 (s. Lit.). Literatur: Jöcher 1 (1750) 653; Adelung 1 (1784) 1260; ADB 1 (1875) 636; DBE 21 (2005) 264. – J. C. Oelrichs, Hist.-Diplomat. Beytr. zur Gesch. der Gelahrheit, bes. im Herzogthum Pommern, 1767, 3–7; E. Friedrichs, Die dt.sprachigen Schriftst.innen des 18. u. 19. Jh. Ein Lex., 1981, 125; J. M. Woods, M. Fürstenwald, Schriftst.innen, Künstlerinnen u. gelehrte Frauen des dt. Barock, 1984, 3; J. Stevenson, Women Latin poets. Language, gender, and authority, from antiquity to the eighteenth century, Oxford u. a. 2005, 436 f. u. ö. MM Auenbrugger, Johann Leopold Edler von Auenbrugg, * 19.11.1722 Graz, † 18.5.1809 Wien; Sohn eines Gastwirts, studierte Medizin in Wien, dort 1752 Promotion zum Dr. med. («Aphorismus Hippocratis, LII, sect. II»), ab 1751 Sekundar- u. 1758–62 Primararzt im Span. Spital in Wien, zudem ab 1757 Mitgl. der Medizin. Fak. der Univ. Wien, nach der Spitalzeit als prakt. Arzt tätig, 1784 geadelt; verfaßte medizin. Fachschr. in dt. u. lat. Sprache, u. a. zu psycholog. u. epidemolog. Themen; medizinhistorisch von Bedeutung als Erfinder der Perkussionsmethode (erste Veröff. dazu 1761); war mit Joseph → Haydn (ErgBd. IV) u. Antonio Salieri befreundet, verfaßte das Libr. zu einer Oper Salieris; musikhistorisch von Interesse sind auch A.s Töchter Katharina (1755–1825) u. die als Komponistin hervorgetretene Marianne (1759–1782), die Kontakte zu Salieri, Haydn u. 243
Auer Wolfgang Amadeus → Mozart unterhielten. – Mediziner, Dramatiker. Schriften: Inventum novum ex percussione thoracis humani ut signo abstrusos interni pectoris morbos detegendi, 1761 (VD18 14387492; online: BSB München; Faks. mit Übers. hg. M. Neuburger, London 1966); Experimentum nascens de remedio specifico sub signo specifico in mania virorum, 1776 (VD18 11433620; online: SLUB Dresden); Der Rauchfangkehrer, oder die unentbehrlichen Verräther ihrer Herrschaften aus Eigennutz. Ein musikalisches Lustspiel in drey Aufzügen, aufgeführt im k. k. Nationaltheater (Libr., Musik: A. Salieri) 1781 (Ms. überl. in ÖNB, Mus.Hs.16518/ 1–3 MUS MAG; zudem als Hs. von 1782 in ÖNB, Mus.Hs.16611 MUS MAG, Nachdr. dieser Hs. hg. T. Bauman, New York u. a. 1986; gedr. 1783, VD18 12027715, online: BSB München); Von der stillen Wuth oder dem Triebe zum Selbstmorde als einer wirklichen Krankheit, mit OriginalBeobachtungen und Anmerkungen, 1783 (VD18 11090804; online: ULB Halle/Saale). Literatur: Meusel/Hamberger 1 (1796) 103; 22 (1829) 77; Wurzbach 1 (1865) 85, mit Nachtr. ebd. 22 (1870) 468, 24 (1872) 374, 26 (1874) 367; ADB 1 (1875) 636 f.; NDB 1 (1953) 429; DBE 21 (2005) 264 f. (mit Lit. zu ~s medizin. Verdiensten). – L. Schönbauer, Das medizin. Wien, 21947, 148–153; E. Lesky, ~, Schüler van Swietens. Zum 150. Todestag ~s am 18. Mai 1959 (in: Dt. Medizin. Ws. 84) 1959, H. 22, 1017–1022; H. Giebisch, G. Gugitz, Bio-Bibliogr. Lit.lex. Öst., 21985, 10; E. Lesky, ~ (1722–1809) (in: Klassiker der Medizin 1, hg. D. v. Engelhardt) 1991, 262–275; F. Czeike, Hist. Lex. Wien 1, 1992, 182 f.; S. Horn, ~ (in: Ärztelex. von der Antike bis zum 20. Jh., hg. W. U. Eckart, Ch. Gradmann) 1995, 27 f.; J. A. Rice, Antonio Salieri and Viennese opera, Chicago 1998, 295–299; E. Th. Hilscher, ~ (in: Oest. Musiklex., hg. R. Flotzinger, Bd. 1) 2002, 66 (auch online); B. E. Mader, ~ (1722–1809) (in: Bl. für Heimatkunde 79) 2005, 37–45; U. Köhler, 250 Jahre ‹Inventum novum›. ~ (in: Pneumologie 65) 2011, H. 9, 532–536; W. Bauer, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 245 f. MM Auer, Margit, * 23.2.1967 Mühldorf am Inn/ Obb.; wuchs in Waldkraiburg/Obb. auf, 1986 Abitur am Ruperti-Gymnasium in Mühldorf, schloß ihr Stud. in Eichstätt 1992 als Diplom-Journalistin ab, arbeitete dann als Red. u. Reporterin bei 244
Auerbach versch. Tagesztg. in Bayern, machte sich 1997 mit einem Red.büro selbständig u. war als Reporterin tätig, schrieb u. a. für die «Süddt. Ztg.» u. die Dt. Presseagentur, heiratete 1998 den Journalisten u. Krimiautoren Richard Auer; A.s Kinderrom. wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt; die Dreharbeiten zur Verfilmung der Buchreihe «Die Schule der mag. Tiere» begannen 2019 auf Schloß Grafenegg/Niederöst. (Drehb.: Viola M. J. Schmidt, Regie: Gregor Schnitzler). – Münchner Turmschreiberin (2018), Kdb.preis «Heidelberger Leander» (2019). – Journalistin, Kinderbuchautorin. Schriften: Verschwörung am Limes (Kdb.) 2010; Die vergessenen Spiele. Augsburg in der Römerzeit (Kdb.) 2011; Der römische Geheimbund. Ein Krimi aus dem Alten Rom (Kdb.) 2012; Die Schule der magischen Tiere (Kdb., Bilder v. N. Dullek) 2013–18 (1. Die Schule der magischen Tiere, 2013; 2. Voller Löcher!, 2013; 3. Licht aus!, 2013; 4. Abgefahren!, 2014; 5. Top oder Flop!, 2014; 6. Nass und nasser!, 2015; 7. Wo ist Mr. M?, 2015; 8. Voll verknallt!, 2016; 9. Versteinert!, 2017; 10. Hin und Weg!, 2018); Verflixt verhext (Kdb., Illustr. v. I. Blanck) 2014/15 (1. Besuch um Mitternacht, 2014; 2. Ausflug ins Hexendorf, 2014; 3. Party im Mondschein, 2015); Trubel auf Burg Drachenstein. Vorlesegeschichten (Kdb., Bilder v. V. Körting) 2014; Die Butterbrotbande und weitere Abenteuergeschichten (Illustr. v. I. Worms) 2014; Die Schule der magischen Tiere – Endlich Ferien (Kdb., Bilder v. Nina Dulleck) 2016 ff. (1. Rabbat und Ida, 2016; 2. Silas und Rick, 2017; 3. Henry und Leander, 2018; 4: Helene und Karajan, 2019); Prinzessin Himmelblau (Kdb., Bilder v. P. Eimer) 2016; Die schönsten Vorlesegeschichten für kleine Helden (Illustr. v. S. Kranz) 2019; Die Schule der magischen Tiere. Eingeschneit! Ein Winterabenteuer (Kdb.) 2019. BJ Auerbach, August Berthold, * 4.3.1848 Heidelberg, † 19.4.1905 Berlin; Sohn von Berthold → A. (1812–1882), ab 1865 Stud. der Naturwiss. in Tübingen u. der Rechtswiss. in Berlin, dort 1870 Promotion zum Dr. jur., 1873/74 Aufenthalt in den USA (u. a. in Boston, New York, Washington D. C.), dort u. a. Kontakt mit Ulysses S. Grant, Henry W. Longfellow u. Ralph Waldo Emerson, gründete 1875 die Verlagsbuchhandlung August A. in Stuttgart, übersiedelte 1879 nach Berlin, 1887 245
Aufenanger Ende des Unternehmens; verlegte u. a. Werke seines Vaters, Emersons u. Benjamin Franklins; begründete 1883 einen populären jährl. «Dt. KinderKalender», der nach A.s Tod unter Titeln wie «A.’s Kinder-Kalender» u. «A.s Dt. Kinderkalender» bis 1965 erschien; A.s Kalender gilt heute als wichtiger Beitr. zur Modernisierung u. Kommerzialisierung der Gattung. – Verleger, Buchhändler, Hg. eines Kinderkalenders. Schriften: Slg. von Texten aus den ersten zehn Jg. von A.s Kalender: Das Schönste aus Auerbachs deutschem Kinder-Kalender, 1.–10. Jahrgang, 1883–1892 (hg. B. Kaufmann) [1933]. Nachlaß: DLA Marbach. Bibliographien: N. Hopper u. a., Kinder- u. Jugendlit. 1933–1945. Ein Hdb. 1: Bibliogr. Tl. mit Reg., 2001, 24 (Nr. 104); Brunken 2008 (s. Lit.). Literatur: K. R. Sazaki, Between Two Worlds: August A.’s American correspondence to his father, Berthold A. (in: Yearbook of German-American Studies 35) 2000, 117–132; E. Mörike, Werke u. Briefe 18: Briefe 1864–1867 (hg. H. Arbogast u. a.) 2006, 516 (Anm. 121); Hdb. zur Kinder- u. Jugendlit. Von 1850 bis 1900 (hg. O. Brunken u. a.) 2008, 440, 494, 986. MM Aufenanger, Jörg, * Wuppertal; wuchs in Wuppertal u. Dortmund auf, studierte in Berlin (Freie Univ.) u. Paris (Sorbonne) Philos., Lit. u. Theatergesch., war von 1969 bis Ende der 1970er Jahre Theaterregisseur u. Schauspieler an Pariser Theatern, danach an versch. dt. Theatern, zuletzt am Berliner Ensemble u. am Teatro Vascello in Rom; produzierte zudem Hörsp., Radio- u. TV-Features sowie Filme; seit Mitte der 1980er Jahre auch als Schriftst. tätig (Ess., Biogr., Rom., Erz.); gründete mit Isabelle Azoulay (* 1961) die Berliner Künstlergruppe «ImWestenWasNeues»; lebt in Berlin. – Schriftst., Regisseur, Übersetzer. Schriften: Eine Tanzwut. Essays (mit J. Kuckart) 1983; Philosophie. Eine Einführung, 1984; Hier war Goethe nicht. Biographische Einzelheiten zu Goethes Abwesenheit, 1999; Das Lachen der Verzweiflung. Grabbe. Ein Leben, 2001; Friedrich Schiller. Biographie, 2004; Schiller und die zwei Schwestern, 2004; Heinrich Heine in Paris, 2005; Silbermanns Reise um die Welt in neunzig Jahren. Roman eines Lebens, 2007; Richard Wagner und Mathilde Wesendonck. Eine Künstlerliebe, 2007; Vierzig Tage im Leben des Heinrich von Kleist. «alles was süß ist, lockt mich», 2010; Bin ich nun 246
Augetti ein Trümmerkind… Erinnerungen an eine Nachkriegskindheit. Autobiographie, 2012; John Höxter. Poet, Maler und Schnorrer der Berliner Bohème, 2016; Ein Sommer in Caputh, 2016. Übersetzungen: P. Modiano, Ein so junger Hund (Rom.) 2014. BJ Augetti, Vitus (auch V. Ragetti), * 1790 Fulpmes/ Tirol, † 1853 Schwaz/Tirol; von Beruf Tabakspinner in Schwaz, daneben Schauspieler u. Dramatiker, war u. a. für die Volksbühnen in Buch/Tirol u. Thaur tätig; schuf in Reimversen abgefaßte Volksstücke (u. a. über Andreas Hofer), zudem Ritter-, Nikolaus- u. Weihnachtsspiele sowie VolkstheaterBearb. von Dramen August Wilhelm → Ifflands u. August von → Kotzebues; die meisten Texte A.s blieben ungedruckt u. sind bislang undatiert; auch ist häufig nur ihr Titel überliefert. – Tabakspinner, Dramatiker, Schauspieler. Schriften: Doctor Faust, 1814; Friedrich der listige Kaufmannssohn oder Der betrogene Schustermeister. Lustspiel in einem Aufzug mit Arien, 1814; Friedrich Graf von Eichenfels, 1814; Zur Huldigungsfeier Sr. k.k. Majestät Ferdinand I. Das durch Vaterlandsliebe beglückte Ehepaar, oder: Das Jahr 1809. Ländliches Gemälde in 2 Aufzügen mit Arien und mimischen Darstellungen, 1838 (auch in: Tirol 1809 in der Lit. Eine Textslg., hg. J. Feichtinger, 1984, 75 f.). – Undatiert sind: Wendelin von Höllenstein oder die Todtenglocke; Sieg der Tugend und Straße des Lasters oder die Räuberhöhle am Felsengebürg. Ein Ritterschauspiel in vier Aufzügen mit Arien und Chören; Die Räuber auf Marienberg; Johanna von Montfaukon oder Leonora, die wunderbar wiedergefundene Tochter. Ein romantisches Rittergemälde in fünf Aufzügen mit Arien und Chören; Rosa von Tannenburg; Ein Wunder des heiligen Nicolaus, dargestellt in einer römischen Geschichte; Des Vaters Segen wirkt im fernen Lande; Adelung der Findling oder Das goldene Kreuzchen; Der verlorene Sohn; Die Schreckensnacht oder Das frohe Wiedersehen am Geburtstag. Literatur: A. Hartmann, Volksschauspiele. In Bayern u. Öst.-Ungarn gesammelt, 1880, 333–339; E. Schönwiese, Das Volksschausp. im nördl. Tirol (Theatergesch. Öst. 2,3) 1975, 64, 334, 351, 364, 366; H. Schuhladen, Die Nikolausspiele des Alpenraumes. Ein Beitr. zur Volksschauspielforsch., 1984, 12, 18, 65, 136, 140, 238; H. Giebisch, G. Gugitz, Bio-Bibliogr. Lit.lex. Öst., 21985, 11; L. Cole, 247
Augustin ‹Für Gott, Kaiser u. Vaterland.› Nationale Identität der dt.sprachigen Bevölkerung Tirols 1860–1914, 2000, 245 f.; W. M. Bauer, ~ (in: Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, Bd. 1, hg. H. Zeman) 2016, 262; Lit. Tirol Lex. (hg. Brenner-Arch. der Univ. Innsbruck) o. J., https://literaturtirol.at/lexikon. MM Augstburger, Urs, * 18.1.1965 Brugg/Kt. Aargau; wuchs in Brugg auf, besuchte nach der Matura die Journalistenschule der Hans Ringier Stiftung, Tätigkeit als Kulturjournalist u. Red. bei der Ztg. «SonntagsBlick» u. dem Rundfunksender SRF, seit 1990 freier Schriftst., zudem Autor, Produzent bzw. Dramaturg für Fernsehsendungen u. (Dokumentar-)Filme; seit 2003 Mitgl. der Interessenvertretung «Autorinnen u. Autoren der Schweiz»; lebt in Ennetbaden/Kt. Aargau u. Disentis/Kt. Graubünden. – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Für immer ist morgen (Rom.) 1999; Chrom. Eine Basil-Bast-Produktion, 1999; Schattwand. Ein Bergdrama, 2001 (Neuausg. 2007); Chrom. Eine Basil-Bast-Produktion, 2003; Gatto Dileo. Eine Liebesballade, 2004; Graatzug. Ein Bergroman, 2007; Wässerwasser. Bergroman, 2009; Als der Regen kam (Rom.) 2012; Kleine Fluchten (Rom.) 2015; Helvetia 2.0. Thriller, 2017. Literatur: P. Utz, Kultivierung der Katastrophe. Lit. Untergangsszenarien aus der Schweiz, 2013, 228 f.; B. Sandberg, Existentielle Erfahrungen am Berg (in: Cadernos de Literatura Comparada 34) 2016, 409–429; Lex. Schweiz. Schriftst.innen u. Schriftst. der Ggw. (online). FA Augustin, Anita (verh. Augustin-Huber), * 1970 Klagenfurt; studierte Theaterwiss., Philos. u. Dt. Philologie an der Univ. Wien, hielt sich zu Studienzwecken jeweils ein Jahr in New York City u. in London auf, arbeitete während ihrer Studienzeit als Fotografin (Schwerpunkt Werbefotografie), war 1999–2002 Chefdramaturgin am Schauspielhaus Salzburg u. Operndramaturgin bei den Salzburger Festspielen, wurde 2000 zum Dr. phil. promoviert, war 2002–06 Dramaturgin u. Leiterin der dritten Spielstätte «kammerbar» am Dt. Theater Berlin, zudem Doz. an der Freien Univ. Berlin (Inst. für Theaterwiss.) u. an der TU Berlin (Masterstudiengang Bühnenbild), seit 2006 als freie Dramaturgin tätig, u. a. für Schauspiel Leipzig, Ruhrfestspiele Recklinghausen, Theater Chur, Neuköllner Oper (Berlin), Schauspiel Frankfurt, 248
Außerlechner Théâtre National de la Colline (Paris). – LiseMeitner-Lit.preis (2007). – Dramaturgin, Schriftstellerin. Schriften: Der Zwerg reinigt den Kittel (Rom.) 2012 (niederländ. 2013; als Theaterst. 2014 am Schauspiel Frankfurt aufgeführt, Regie: B. Bruinier); Alles Amok (Rom.) 2014. BJ Außerlechner, Hilda (geb. Wieser), * 9.7.1940 Strassen/Osttirol; Bäuerin in Kartitsch, Meisterin der Ländl. Hauswirtschaft, verfaßte neben Mundartlyrik u. Ged. auf Hochdt. zahlr. Festged. u. rel. Texte für kirchl. Anlässe, darunter die Texte zur «Pustertaler Mundartmesse» u. zur «Pustertaler Jugendmesse»; Veröff. u. a. im «Osttiroler Boten»; seit 1999 Chronistin in Kartitsch (tägl. Aufz. zu Witterung sowie zu örtl. u. regionalen Ereignissen); lebt in Kartitsch. – Mundartdichterin. Schriften: Tiaf verwurzlt im Hamatbodn. Gedichte in Osttiroler Mundart, 1990; Olle Johr um de Zeit (Ged.) 1993; Farben des Lebens (Ged.) 1996; Kraft aus der Stille (Ged., Fotografien von H. A. u. F. Bodner) 1999; Ålls håt sein’ Sinn (Ged.) 2003; Vertraute Heimat. Erzähltes, besinnliche Gedanken und Gedichte über Heimat, Feste im Jahr, Leben, Natur, Heiteres, sowie ortsbezogene Sagen, 2011; Auf dem Weg zur Weihnacht. Besinnliche Gedanken und Gedichte zu Herbst, Winter, Advent, Weihnachten, Neujahr, Sternsingen sowie Hirtenspiele und Weihnachtsgeschichten (Illustr. v. O. Kollreider) 2014; Ein bunter Lebensstrauß. Besinnliche Gedanken und Gedichte zu Natur, Leben und Heimat, zu Festen in Jahreskreis und Heiteres (Fotografien v. N. Mariacher) 2017. Literatur: B. Cárdenas-Tarrillo, ~ (in: Biobibliogr. Lex. der Lit. Österreichs, hg. H. Zeman, Bd. 1) 2016, 284 f. BJ Austrofred (eig. Franz Adrian Wenzl), * 13.7. 1976 Steyr/Oberöst.; Musiker, Musikkabarettist, Schriftst., Sänger. Schriften: Alpenkönig und Menschenfreund. Mein Leben, 2006; Drücken Sie einmal einem solchen eine Bohrmaschine in die Hand (mit I. Pertramer) 2007; Ich rechne noch in Schilling. Ansichten eines unbequemen Zeitgenossen 2004–2006 (Tgb.) 2009; Du kannst dir deine Zauberflöte in den Arsch schieben. Mein Briefwechsel mit Wolfgang Amadeus Mozart, 2010; Herzbrechhotel (Bilddb., mit C. Habbel, Nachw. R. Pfaller) 2012; Hard on! (Rom.) 2013; Pferdeleberkäse. Aufsätze & Reportagen, 2015. BJ 249
Avianius Avianius, Johannes (Avianus [sehr selten]; Vogler, Vögler), * um 1550 Tonndorf/Thür., † 23.1.1617 Eisenberg/Thür.; Stud. der Theol. (ob der Eintrag in der Jenaer Matrikel «Avianus, Joh. Gunth., C. P. A. f. [filius?], h. c., 1573b» mit A. in Verbindung steht, ist unklar); 1579 Schulmeister der Lateinschule in Ronneburg (bei Gera), 1591 Rektor des Gymnasiums in Gera, 1594 Pfarrer im nahegelegenen Münchenbernsdorf, 1598 Pfarrer in Eisenberg, 1606 Superintendent; zweimal verheiratet, eine Tochter aus zweiter Ehe. – Pädagoge, nlat. Dichter, Pfarrer. Schriften: Ioannis Avianii, ludi apud Rondeburgenses moderatoris, in omnes caesares Germanicos epigrammatum libellus, 1580; Isagoge. In libros musicae poeticae [...] propediem edendos, 1581; Ioannis Avianii Tuntorphinatis, pietatem et bonas literas in oppido Rondenburg docentis. Odarum. Liber primus quibus Latinas fecit ecclesiarum in Germania Augustanae Confeßioni addictarum cantiones [...], 1581; Odarum ecclesiasticarum. Liber secundus quibus Latinas fecit septem cantiones [...], 1581; Odarum ecclesiasticarum. Liber tertius [...], 1582; Odarum ecclesiasticarum. Liber IIII. [...], 1582; Seculi currentis eteosticha. Res memoratu dignas complexa, et ad historicum usum quibusdam quodammodo inservitura, cum literarum numeralium summa annum epoches christianae prodat, 1586; Musica delectat, prodest, adhibetur ad omnem [...] (Begleitged.) (in: J. Mailand, Harmoniae sacrae quinque vocum selectae [...]. Tenor), 1588, A1v; Quid sedes solus, tacitus, dolorem [...] (Begleitged.) (in: J. Mailand, Harmoniae sacrae quinque vocum selectae [...]. Discantus), 1588, Aa1v; Mailande prodi, da nova cantica [...] (Begleitged.) (in: J. Mailand, Harmoniae sacrae quinque vocum selectae [...]. Altus), Aaa1v; Hic obscoena nihil Venus, Priapus [...] (Begleitged.) (in: J. Mailand, Harmoniae sacrae quinque vocum selectae [...]. Bassus), Aaaa1v; Mailande multus in sacris [...] (Begleitged.) (in: J. Mailand, Harmoniae sacrae quinque vocum selectae [...]. Quinta Vox), 1588, Aaaaa1v; Epigramm (in: F. Glaser, Sapientia vera quae sit, et quo compendio perveniendum ad illam, de sententia Salomonis proverb. I. oratio [...] recitata in Ienensi ad Salam academia [...]), 1588; Ioannis Avianii Tuntorphinatis ΜΟΥΣΑΙ ΣΥΓΧΑΙΡΟΥΣΑΙ ablegatae ad doctissimum optimumque adolescentem d. Bartholomaeum Cothium Nivemontium, quo tempore emeritum magisterij gradum philosophi Ienenses decreto suo illi concesserant. Factum 250
Avianius id est rectore magnifico dn. M. Ioanne Zolnero, decano spectabili dn. M. Ortolpho Fomanno a. d. XXIX Iulij, anno Iesu Christi M.D.XIC. Subiunctae sunt et aliorum gratulationes, 1589; Epicedion. Solvente Ioanne Avianio Tuntorphinati, Ludi Rondeburgici Rectore, Communium functionum ergo (in: Epicedia. In obitum reverendissimi, humanissimi atque omni doctrinarum genere politissimi viri, dn. Pauli Obermeieri, scholae Cycneorum per annos 14. rectoris fidelissimi, luctuosum suis, immaturum autem reipub. scholasticae: scripta pietatis ergo in praeceptorem, partim ab amicis, partim a discipulis suis cariss. 1589.), 1591, A3v–B1r; Calendarium eteostichis natalitiis, funebribus, aliarumque memorabilium rerum instructum, 1592; Odae evangelicae de meditationibus anni 1592. unum in librum collectae. Cuiusmodi aliae ab annis fere sedecim totidem libros effecturae in autoris bibliotheca premuntur, 1593; Epithalamium (in: Solennitati nuptiarum reverendi viri d. M. Henrici Volimhusii in ecclesia Langenbergensi pastoris, etc. quibus illi item reverendi etc. viri d. Esaiae Crugeri pastoris et superattendentis Gerani filia Maria virgo et lectissima et pudicissima ipsis Idibus Maij anno [...] 1593. iungebatur. Ab amicis dicata vario carminum genere epithalamia), 1593; 2 Epigramme (in: F. Glaser, Des Ehestandes/ oder des rechten ehelichen Lebens Geheimnis aus dem spruch Pauli Ephes. 5. [...]), 1594; In obitum amplissimi, ac prudentissimi viri, rerum usu autoritate et dignitate, consilio etiam pietate et virtute praestantis d. Ioannis Bigeri, consulis quondam in republica Gerana dignissimi. Epicedion una cum aliquot epitaphijs, o. O. 1594; Ioannis Avianii Tontorphinatis ad Authorem phaloetium (Widmungsged.) (in: F. Glaser, Oculus principis. Das ist: Gründtlicher Unterricht/ worauff ein junger Furst oder Herr sehen/ oder was er wissen und verstehen soll [...]), 1595, A1v (21596); Harmonia musica (vierstimmiger Satz) (in: G. Mylius, Delphica et vera pennae literatae nobilitas. Das ist warhaffter der gelerthen Feder Adel [...]), 1595 (Einblattdr.); Adamus lapsus [...]. Tragoedia nova; in qua producuntur primi nostri parentes, et humanae infelicitatis ostenditur origo prima, ea quidem felicitate, ut quemadmodum experiundo non acerba esse illa non possit, sic in theatro quibusvis eruditis spectatoribus, domi vero etiam lectoribus singulis iucundissima futura sit, 1596 (Titelbl.v der Hinweis auf weitere, bereits fertige Dramen A.’: «Praeter Tragoedias quae in Danielis editione indicantur, 251
Avianius ab autore interim compositae sunt, 1. Pharao submersus. 2. Abel clamans. 3. Epulo damnatus»); Seculum vertens eteostichis novis heroicis donatum [...], 1597 (u. d. T.: Seculum vertens eteostichis novis heroicis tertiarum videlicet ΦΡΟΝΤΙΔΩΝ. A Ioanne Avianio Tuntorphinate Tyrigeta Montisferrati pastore et inspectore donatum cura secunda M. Ioannis Hornicaei Lipsiensis completum et notationibus illustratum, 21600); Miles vagus seu mendicans. Ioannis Avianii Tuntorphinatis tragico comaedia dulcissimis inventiunculis venuste et admodum facete elaborata. Accesserunt. Seculi vertentis eteosticha nova, tertiarum videlicet φροντίδων. Eodem autore, 1597 (21598); Beitrag (in: M. Pharetratus, Ieremias propheta captivus. Tragicocomoedia sacra passim e Ieremiae libro, praesertim tamen illius 27. 28. 37. et 38. capp. desumta [...]), 1598; Pharao submersus [...] tragoedia, 1598; Catena parallelorum biblicorum: qua non modo sacrae scripturae singulis capitibus monosticha gemina pro argumentis adsignat, verum etiam ipsa capita hinc veluti echus quodam beneficio, illinc alphabetico ordine connectit memoriae caußa, Ioannes Avianius Tuntorphinas, pastor Eisenbergensis. Genesis nunc primum, et prima prodit, 1599; Epithalamium (in: J. Olearius, Gamelion ornatissimis et opt. sponsis dn. Augustino Crusio, patricio Halensi, et belliss. virgini Margaretae, [...] dn. M. Christophori Caesaris, inclytae scholae salinarum rectoris, digniss. filiae), 1600, A4r-v; Casus hic a casu non est, habuitque videntem [...] (Epicedium) u. ein Epitaphium (in: G. Weinrich, Leichpredigt/ bey der christlichen Sepultur des erbarn und wolgeachten Herrn Johan Werchawens/ Bürgers und Hendlers in Leipzig. Welcher am XXVI. Octobris anno 99. [...] mit einem gehlingen Todeßfall ubereilet [...]), 1600, D1v–D2v; Anonymus tragoedia, qua diviti illi epuloni Luc. 16. mendicus Lazarus, atque huius miseria ad felicem exitum deducta, illius impietati debitis inchoatisque poenis opponitur: de evangelicae narrationis circumstantiis diligenter, et suaviter expressa. etc., 1607; Avulsit a Tuis Juli brachiis [...] (Epicedium) (in: Epicedia in obitum beatissimum matronae [...] Annae [...] dn. Julii Armb u. j. d. [...] conjugis quondam charissimae quae pie [...] ad coelestem omnium beatorum societatem, XV. VIIbr. [...] anno Christi cIɔ. Iɔc. XVI. transivit [...] conscripta a dnn. fautoribus, compatribus, adfinibus et amicis), 1616, A4r-v; Argumenta evangeliorum dominicalium et festivalium. Johannis Avia252
Ayata nii, pastoris et superintendentis Eisenbergensis, ejus biblijs annectenda, 1617. Ausgaben: Isagoge. In libros musicae poeticae (1581) (Teilausg. [Kap. 1–3] mit engl. Übers. in: Rivera [s. Lit.]), 1978, 47–56; Isagoge. In libros musicae poeticae (in: Sachs [s. Lit.]), 1999, 276–291, mit dt. Übers. der Vorrede: 295–297. Bibliographien: VD 16; VD 17; Goedeke 2 (21886) 143. Literatur: J. G. Walther, Musical. Lex. oder musical. Bibliothec, 1732 (Nachdr. 1953, 51993; Neusatz 2001), 58 f. (mit einer Liste verschollener hs. Werke A.’ nach einem «Catalogus illorum librorum quibus Musicae artis restitutionem meditatur Joannes Au:»); Zedler 2 (1732) 2197; Jöcher 1 (1750) 647; Adelung 1 (1784) 1257; ADB 1 (1875), 705 f.; MGG, Personenteil, Bd. 1 (21999) 1208 f.; VL 16, Bd. 1 (2011) 176–181 (B. Roling). – B. V. Rivera, The ‹Isagoge› (1581) of ~: an early formulation of triadic theory (in: Journal of Music Theory 22) 1978, 43–64; ders., German music theory in the early 17th century: the treatises of Johannes Lippius, Ann Arbor 1980, bes. 132–138; E. Apfel, Gesch. der Kompositionslehre von den Anfängen bis gegen 1700. Erw. Grundfass., Bd. 2, 1985, 662–668 (Teilübers. der ‹Isagoge› von 1581); J. Lester, Between modes and keys. German theory 1592–1802, Stuyvesant, NY 1989, 28–30; W. Braun, Dt. Musiktheorie des 15. bis 17. Jh., Tl. 2: Von Calvisius bis Mattheson, 1994, Reg.; K.-J. Sachs, ~ (um 1555–1617) u. die Zeugnisse seines musikal. Wirkens (in: Arch. für Musikwiss. 56), 1999, 263–297; V. Janning, Der Chor im nlat. Drama. Formen u. Funktionen, 2005, Reg.; W. Washof, Die Bibel auf der Bühne. Exempelfiguren u. protestant. Theol. im lat. u. dt, Bibeldrama der Reformationszeit, 2007, 461 f. RBS Ayata, Imran, * 1969 Ulm; Sohn eines Arbeiters, Gymnasialbesuch in Ulm, Stud. der Politikwiss. in Frankfurt/M., Red. von «Die Beute. Die Halbjahresschr. für Politik u. Verbrechen» (Berlin), 1998 Mitbegründer der Autorengruppe «Kanak Attak», danach Berater u. 2006–12 geschäftsführender Gesellschafter bei einer Kommunikationsagentur, 2013 Mitbegründer u. danach geschäftsführender Gesellschafter der Agentur «Ballhaus West» (Berlin); verfaßte u. a. Rom., Erz. u. journalist. Komm.; Veröff. u. a. in «Frankfurter Allg. Sonn253
Ayoub tagsztg.»; lebt in Berlin. – Unternehmer, Journalist, Schriftsteller. Schriften: Hürriyet Love Express (Erz.) 2005; Literature to go (mit F. Zaimoglu) 2008; Mein Name ist Revolution (Rom.) 2011; Liga der Verdammten (Drama) 2013; Ruhm und Ruin (Rom.) 2015. Tonträger: Songs of Gastarbeiter (1 CD, mit B. Kullukcu) 2013. Literatur: ‹Ich bin ein Teil der dt. Lit., so dt. wie Kafka.› Ist Fremd-Sein ein Problem, ein Thema oder ein Markt-Vorteil? Vier nicht ganz dt. Autoren – Terézia Mora, ~, Wladimir Kaminer u. Navid Kermani – im Literaturen-Gespräch (in: Literaturen 2005) 2005, H. 4, 26–31; Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 33; S. Vlasta, Das Ende des ‹Dazwischen›. Ausbildung von Identitäten in Texten von ~, Yadé Kara u. Feridun Zaimo˘glu (in: Von der nationalen zur internat. Lit. Transkulturelle dt.sprachigen Lit. u. Kultur im Zeitalter globaler Migration, hg. H. Schmitz) 2009, 101–116. MM Ayhan, Sırrı, * 1961 Adıyaman (Prov. Adıyaman, Türkei); floh als Kurde wg. polit. Verfolgung aus der Türkei, lebt seit 1989 in Dtl., war als Taxifahrer tätig, ab 1998 lit. Arbeiten; verfaßte Rom. u. Erz. in dt. u. türk. Sprache; lebt in Düsseldorf. – Taxifahrer, Schriftsteller. Schriften: Taxi international. Die Welt ist klein – der Mensch ist weit wie das Meer. Vierzig Nationen in einem Taxi. Gästebuch und Geschichten, 2004. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 34. MM Ayoub, Susanne, * 27.11.1956 Bagdad/Irak; kam im Alter von sechs Jahren mit ihrer Mutter nach Wien, studierte Theaterwiss., Kunstgesch. u. Philos. an der Univ. ebd., als Dramaturgin u. Regisseurin für den ORF tätig (Hörfunk u. Fernsehen), 2008 Gastprof. in Bowling Green, OH; Mitgl. der Grazer Autorinnen Autorenversammlung. – Theodor-Körner-Förderpreis (1989), Arbeitsstipendium des öst. Bundesministeriums für Unterricht u. kulturelle Angelegenheiten (1989, 1990, 1991, 1995), Dramatikerstipendium des öst. Bundesministeriums für Wiss., Verkehr u. Kunst (1996), Filmpreis des internat. Filmfestivals Santa Barbara für den Film «Hannah» (1997), Dramatikerstipendium des öst. Bundeskanzleramtes (1998, 254
Ayrer 2000, 2008), Arbeitsstipendium des öst. Bundeskanzleramtes (1999, 2002), Preis der Dt.-schweiz. PEN u. Lit.-Zs. «Entwürfe» (2001), Hans-NerthPreis (2002), exil-Dramatikerinnenpreis (2013), Radiopreis der Erwachsenenbildung Öst. in der Kategorie Information (2013), Dr.-Karl-RennerPublizistikpreis in der Kategorie Radio (2014). – Schriftst., Drehb.- u. Hörsp.autorin, Regisseurin. Schriften: Damals im Park (Drehb.) 1988 (1989?; als Theaterst.: Urauff. Wien 1990); Heimat ohne Sterne (Drehb.) 1990; Hannah (Drehb.) 1996; Alfred Hrdlicka und der Fall Flora. Reportage einer mörderischen Hörigkeit, 2000; Die sanfte Rache (Zeichn. v. A. Hrdlicka) 2000; Engelsgift (Rom.) 2004; Von der erfüllten, von der enttäuschten, von der vergangenen Liebe (Ged., Zeichn. v. A. Hrdlicka, Nachw. E.-U. Gasser) 2006; Schattenbraut (Rom.) 2006; Mandragora. Roman eines Verbrechens, 2010; Das Mädchen von Ravensbrück (Rom.) 2012; Sprichst du mit mir. Über die Liebe, über die Heimat, über den Tod (Ged., Illustr. v. R. Al-Juburi) 2016; Der Edelsteingarten (Rom.) 2016. Bühnenstücke: Die Kauffmannin, Urauff. Hohenems 1991; Anpassung und Widerstand, Urauff. Wien 1992; Kein schöner Land, Urauff. ebd. 1993; Himmlische Rosen ins irdische Leben, Urauff. ebd. 1994; Monde der Enttäuschung, Urauff. Münster 1994; Im Lande Nur, Urauff. Wien 1994; Alles in jüdischer Hand, Urauff. ebd. 1996; Eichmanns Erben (mit K. Raubal) Urauff. Krems 1997; Eichmann im Jenseits (mit K. Raubal) Urauff. Wien 2008; L’Ange de Midi, Urauff. Paris 2009. Hörspiele (Ausw.): Die Jungfer Paradis, ORF 1992; Der Fall Flora S., ORF 2001; Schlaf. Ein Monolog, ORF 2002; Schwester Kafka, ORF 2004; Prolet ist kein Schimpfwort, ORF 2003; Die Greißlerin von Groß Gerungs, ORF 2008; Marie. Ein Fall, ORF 2011; Almas kleiner Fotograf, ORF/DLF Köln 2012; Prinzessin Vukobrankovics. Die drei Leben der Elisabeth Thury, ORF/DLF Köln 2014; Hinkel. Kriminalstück, Deutschlandradio 2014; Ein Mann mit Eigenschaften: Werner Vogt, ORF 2014; Gemischtes Doppel, SWR 2015; Kochherd Waschtrog Heimarbeit. Die bessere Welt der Käthe Leichter, ORF 2015; Brot und Rosen. Der lange Marsch zum Frauenwahlrecht und dessen unbeirrbare Verfechterinnen Rosa Mayreder und Adelheid Popp, ORF 2019. Literatur: A. Hagen, «In diesem Melodram gehört mir die Hauptrolle. Dagegen hilft nur Ironie. Auch Arrak könnte nicht schaden.» Gefangen zw. 255
Ayrer zwei Welten. Filmemacherin ~ berichtet über die lit. u. film. Aufarbeitung ihrer irak. Kindheit in ihrer Dokumentation ‹Baghdad Fragment› (in: Focus on German Studies 16) 2009, 189–193; B. Kramlovsky, Show Your Face, oh Violence. Crime Fiction as Written by Austrian Women Writers (in: World Literature Today 85) 2011, H. 3, 13–15; Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Mitgl. (online). FA Ayrer, Georg Heinrich, * 15.3.1702 Meiningen, † 28.4.1774 Göttingen; Sohn eines Hofkonditors von Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen, besuchte das Lyzeum in Meiningen. studierte ab 1721 die Rechte in Jena u. begleitete danach seinen adligen Kommilitonen B. von Forstern auf dessen Grand Tour durch Holland, Frankreich u. Dtl., war nach seiner Rückkehr Hofmeister bei Graf Ludwig Siegfried Vitzthum von Eckstädt, wurde 1736 an der Univ. Göttingen zum Dr. iur. utr. promoviert u. noch im selben Jahr zum a. o. Prof. u. Beisitzer der Jurist. Fak. in Göttingen ernannt, war ab 1737 Königl. Rat u. o. Prof., wurde 1743 zum Hofrat ernannt; 1745 erteilte ihm die Philos. Fak. die Magisterwürde; wurde 1755 Senior der Jurist. Fak., 1769 Präs. des Hist. Inst. u. 1773 Ordinarius der Jurist. Fakultät. – Jurist. Schriften: De collectione iuris canonici tum veteris tum recentioris ad lectiones suas in Academia Georgia Augusta proludit, 1737 (online: BSB München); Commentatio iuris ecclesiastici publici ius primariarum precum [...] illustrans. Iuncta est appendix documentorum huc spectantium cum indice auctorum ac rerum locupletissimo, 1740; Specimen iurisprudentiae consultatoriae de abusu iuramentorum e republ. proscribendo, G. A. H. (Präs.), A. G. Winckler (Resp.) 1741 (online: BSB München); Dissertatio iuris ecclesiastici epistolica de adiunctis superintendentium chorepiscoporum veteris ecclesiae propagine, G. A. H. (Präs.), J. G. Herbert (Resp.) 1739 (online: BSB München); Dissertationes binae altera de adiunctis superintendentium chorepiscoporvm veteris ecclesiae propagine altera de superintendentibus ecclesiarum protestantium episcoporum veteris ecclesiae propagine, 1744; Disputatio inauguralis iuridica de censibus mora crescentibus, G. H. A. (Präs), J. F. Lang (Resp.), 1744; Joh. Frid. Langii Northeimensis disputationem inauguralem de censibus mora crescentibus [...] indicit simul de censu regali 256
Ayrer praefatur, 1744; De collisione protestationum illustrium etiam novissimarum circa quaestionem quis sit caput legitimum ordinis aurei velleris?, G. H. A. (Präs.), E. A. W. v. d. Busch (Resp.), 1749; Dissertatio iuridica inauguralis de arbitrio iudicis circa usuras pecuniae mutuaticiae, G. A. H. (Präs.), J. Wichelhausen (Resp.), 1750; Ad viri praenobilissimi doctissimique Caroli Ludovici Spangenbergii Obernkircha-Schaumburgici. Praemissa de beneficiariis assisiis. 1750 (online: BSB München); Ad viri [...] Diederici Gothofredi Lamprechti solemnia inauguralia [...] Praemissa aliqua commodati et pignoris secundum iura statutaria comparatione, 1750 (online: SUB Göttingen); Commodati et pignoris secundum iura stututaria [!] comparationem continuat, G. A. H. (Präs.), M. Schmidt, M. A. Claudi (Respp.) 1750; Praemissis quae de commodati et pignoris secundum iura statutaria comparatione dicenda restant, G. A. H. (Präs.), J. Wichelhausen, D. Tideman (Respp.), 1750 (VD18 digital); De aequitate iuris Rom. poenas ad heredes non transire statuentis, 1752; Opusculorum minorum varii iuris et argumenti [...] sylloge nova, 1752; Opusculorum recentiorum biga, 1761;
257
Ayrer Ad viri praenobilissimi doctissimique Christophori Schmidt Dicti Phiseldek Nordheimensis solemnia inauguralia invitatio. Praemissa est de consuetudine legem vincente brevis commentatio, 1764 (online: VD18 digital); Quintum prorectoris aditialis oratio de principis cura inter leges et mores sollicite dispertienda d. III. Iulii 1767 in templo academico dicta, 1767; De principis cura inter leges et mores sollicite dispertienda, 1767; De debitore obaerato ejusque vidua seu uxore sese servante per beneficium renunciationis pactorum, G. H. A. (Präs.), J. H. Kienmann (Resp.) 1767; Commentatio ad beccariana consilia de delictis prudentia legislatoria cavendis, 1768; Oratio qua honae educationis cura veluti praecipuum firmissimumque etc., 1773; Catalogus librorum tam ex iure civili privato, publico, canonico, feudali et criminali, quam philosophia et historia etc., 1775 (online: SUB Göttingen). Literatur: ADB 1 (1875) 708; DBE 21 (2005) 287. – J. C. von Springer, Betrachtuung der wahren Würde eines hohen Schullehrers der Rechte in Teutschland. Zum Ehrengedächtnis weiland ~s, 1779. BJ
258
B Baade, Michael, * 10.2.1944 Rostock; studierte an den Inst. für Lehrerbildung in Putbus u. Neukloster sowie an der Pädagog. Hochschule in Güstrow, dann als Diplomlehrer tätig; lebt als Schriftst. in Rostock. – Lehrer, Schriftsteller. Schriften: Dornbuschinsel (Nachw. K.-H. Hahn) 1986; Der Taubenäugigen (Nachw. K.-H. Hahn) 1987; Künstler auf Hiddensee, 1992; Hiddensee. Insel der Fischer, Maler und Poeten (mit W.-D. Stock) 1992; … und Eva ist sehr schön (Geleitw. W. Kempowski, Illustr. v. A. Münch) 1999; Sturmkinder … auf Hiddensee und anderen Inseln. Lyrik und Prosa (Graphiken v. A. Münch) 2005; Mein Freund Egon. Leben und Sterben von Egon Schultz. Die wahre Geschichte. Mit Briefen, Dokumenten und Fotos, 2012 (2., erw. u. aktualisierte Aufl. 2013); Der Tod des Grenzsoldaten. Egon Schultz, der Tunnel und die Propagandalüge, 2014 (2., stark erw. u. aktualisierte Aufl. 2015). Herausgaben: Yerushalayim, Jerusalem, El-Quds. Dreimal Heilige Stadt, 2003; Zeit und Ewigkeit. Mit Farbfotos von der Insel Hiddensee, 2004; Von Moskau nach Worpswede. Jan Vogeler, Sohn des Malers Heinrich Vogeler. Mit Bildern und Briefen von Heinrich Vogeler, 2007; Jerusalem. Die Heilige Stadt, 2009; Jesus. Eine Spurensuche. Jesus aus jüdischer, christlicher und muslimischer Sicht. Jesus in der Literatur, 2017; Einmal will ich dieses Licht noch sehen ... Griechenland und seine Dichter (Graphiken v. A. Münch) 2017 (erw. Neuausg. 2018); Hiddensee, eine Liebeserklärung (Graphiken v. A. Münch, Radierung v. O. KruseLietzenburg, Aquarelle v. T. Schlüter) 2018. BJ Baake, Thommi, * 14.12.1962 Arolsen; Schauspielausbildung u. a. in Hannover u. Darmstadt, Auftritte als Schauspieler (u. a. ARD, ZDF, NDR), Entertainer u. Sprecher, zudem Arbeiten als Regisseur u. Produzent; verfaßte u. a. Erz., Hörsp., Kdb. u. humorist. Texte; lebt in Hannover. – Schauspieler, Regisseur, Schriftsteller. Schriften: Das erste Mal (Erz.) 2006; Erwin und die Leuchtgiraffen und 4 weitere, wirklich spannende Abenteuer (Kdb., mit 1 CD) 2010; Geschichten aus dem Mittelfeld, 2011; Die Rückkehr der Leuchtgiraffen und 4 weitere wirklich spannende Geschichten (Kdb., Illustr. v. B. Burhenne, mit 1 CD) 2012; Urlaub im Kühlschrank (Kdb.) 2014; Briefe von Herbert, 2014; Der Elefantenjunge (Hörsp.) 2014; Manchmal ist die Geschirrrückgabe einfach nicht zu finden (humorist. Texte, mit 259
1 CD) 2016; Wahlen sind nötisch – aber sischär (Hörsp.) 2016; Ferien im Flohzirkus (Kdb., Illustr. v. C. Puille u. a.) 2017; Fantastiolisch-verrücktische Märchen. Ein Vorlesebuch für Kinder ab 6 und ihre Eltern (Illustr. v. T. Jähngen) 2018; Zwei Freunde im Wald (Hörsp.) 2019; Das heiße Teegebuch des Teeologen Thommi Baake (humorist. Text) 2019. Tonträger: Schnabbeldibabbeldibau (Kinderlieder, 1 CD) 2012; Thommi Baake Live (1 CD) 2018. – Für weitere CDs s. auch B.s Schriften. MM Baar, Anna, * 1973 Zagreb; in den frühen Jahren in Wien u. auf Braˇc, ab 1977 in Klagenfurt, dort auch Matura, studierte 1991–99 Medizin, Publizistik, Slawistik u. Theaterwiss. in Wien u. Klagenfurt, danach freie Publizistin, 2008 Promotion zur Dr. phil. in Klagenfurt («Wozu nein sagen? Kritik der normativen Beeinflussung in der primären Suchtprävention»), lebt als freie Schriftst. in Klagenfurt u. Wien; u. a. Kärntner Lyrikpreis (2012), Theodor Körner Förderpreis (2017); verfaßte u. a. Ged., Rom., Erz. u. Ess.; Veröff. u. a. in «manuskripte. Zs. für Lit., Kunst, Kritik» (Graz), «Wiener Ztg.» u. «Der Standard» (Wien). – Schriftst., Publizistin. Schriften: Die Farbe des Granatapfels (Rom.) 2015; Als ob sie träumend gingen (Rom.) 2017. MM Babendererde, Antje, * 19.12.1963 Jena; übersiedelte im Alter von drei Jahren mit ihren Eltern nach Gotha, legte dort 1982 das Abitur an der Arnoldischule ab, machte 1983–85 eine Töpferlehre in Saalfeld, war bis 1990 als Hortnerin, Töpferin u. Arbeitstherapeutin in einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie u. Neurologie tätig, besaß auch eine eigene Töpferwerkstatt; seit 1996 freiberufl. Autorin mit einem besonderen Interesse an der Kultur u. Gesch. der Indianer in Nordamerika; schreibt Rom. zu diesem Thema für Erwachsene u. Jugendliche; lebt in Liebengrün/Thüringen. – Bad Harzburger Jugendlit.preis «Eselsohr» (2006), Sonderpreis zum Erwin-Strittmatter-Preis (2006), «Prix Livrentête» Roman Junior (2011), Segeberger Feder (2012). – Schriftst., Töpferin, Arbeitstherapeutin. Schriften: Es gibt einen Ort in uns (Erz.) 1996; Der Pfahlschnitzer (Rom.) 1999 (überarb. Fass. u. d. T.: Rain Song, 2010); Der Walfänger (Rom.) 260
Bach 2002; Der Gesang der Orcas (Rom.) 2003; Wundes Land (Rom.) 2003; Lakota Moon (Jgdb.) 2005; Talitha Running Horse (Rom.) 2005; Die Suche (Rom.) 2005; Libellensommer (Rom.) 2006; Zweiherz (Jgdb.) 2007 (Neuausg. u. d. T.: Wacholdersommer, 2017); Die verborgene Seite des Mondes (Rom.) 2007; Findet mich die Liebe? oder Der Wolfstraum (Jgdb.) (2009); Starlight Blues. In der Kälte der Nacht (Rom.) 2009; Indigosommer (Rom.) 2009; Julischatten (Rom.) 2012; Isegrim (Jgdb.) 2013; Der Kuss des Raben (Jgdb.) 2016; Wie die Sonne in der Nacht (Jgdb.) 2018; Schneetänzer (Jgdb.) 2019. Literatur: M. Brod, «Goodbye Winnetou». Das Indianerbild am Bsp. der Jgdb.autorin ~ in ihrem Werk ‹Talitha Running Horse›, 2016. BJ Bach, Inka, * 27.4.1956 Berlin (Ost); wuchs in Berlin (Ost) auf, floh 1972 mit ihrer Familie in den Westteil der Stadt, studierte ab 1975 Germanistik u. Philos. an der Freien Univ. Berlin (1982 Magistergrad), wurde 1987 mit einer Arbeit über dt. Psalmendichtung zur Dr. phil. promoviert; war dann als Drehb.autorin u. Regisseurin an Fernsehproduktionen beteiligt; 1991 Gründungsmitgl. der Berliner Künstlerinitiative Courage gegen Fremdenhass e. V.; verfaßt erzählende Prosa, Ged., Kolumnen, Hörsp., Theaterstücke u. Drehbücher; nahm 1998 am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil; lebt in Berlin. – New-YorkStipendium des Berliner Senats (1989), Stipendium der Stiftung Preuß. Seehandlung (1998, 2003), Stadtschreiberin zu Rheinsberg (1998) u. Erfurt (2002), Aufenthaltsstipendien in Amsterdam (2004), im internat. Künstlerdorf Schöppingen (2009, 2010) u. im writers’ and translators’ house Ventspils/Lettland (2011), Burgschreiberin in Beeskow/Brandenburg (2012), Baldreit-Stipendium in Baden-Baden (2013/14). – Schriftstellerin. Schriften: Deutsche Psalmendichtung vom 16. bis zum 20. Jahrhundert. Untersuchungen zur Geschichte einer lyrischen Gattung (Diss., mit H. Galle) 1989; Hesel (Holzschnitte v. K. Schäfer) 1992; Pansfüße (Ged., Holzschnitte v. K. Schäfer) 1994; Rheinsberger Tagebuch, 1998; Wir kennen die Fremde nicht. Rheinsberger Tagebuch, 2000; Bachstelze. Erfurter Kolumnen und Gedichte, 2003; Glücksmarie (Rom.) 2004; Der gemeinsame Weg (Ged., Illustr. v. U. Müller-Teeuwisse) 2008; Der Schwester Schatten. Eine Szenerie nach 261
Bach Trakl (Theaterst.) Urauff. Berlin 2010; Aufzeichnungen aus dem Untergrund nach Dostojewskij (Theaterst.) Urauff. Berlin 2011; Die Stadt der spitzen Hüte. Kolumnen der Burgschreiberin, 2013; Kunst, Kaviar und Kamelien. Baden-Badener Kolumnen, 2014; Nasser Asphalt (Ged., Zeichn. v. U. Müller-Teeuwisse) 2015. Hörspiele: Der Schwester Schatten, RBB 1998; Hesel, DLR 1998; Wer zählt die Opfer, nennt die Namen (mit R. Ahrem) RBB 2002; Schönes Wochenende (mit I. Aran) RBB 2012; Männerfresser oder der Berg des Todes, SWR 2014; Im Ohrenland des Krieges, SWR 2014. BJ Bach, Tamara, * 18.1.1976 Limburg/Lahn; wuchs in Ludwigshöhe/Rhld.-Pfalz auf, nahm 1993 u. 1995 am Treffen Junger Autoren teil, nach dem Abitur 1995 Au-pair-Aufenthalt in Londonderry/ Nordirland, studierte ab 1996 in Mainz, wechselte 1997 nach Berlin, studierte an der Freien Univ. Dt. u. Engl. auf Lehramt (Abschluß 2006), arbeitete daneben für das Fernsehen; lebt in Berlin. – Oldenburger Kinder- u. Jugendbuchpreis (2002), «Luchs» u. «Eule des Monats» September (2003), Dt. Jugendlit.preis (2004), Feuergriffel: Stadtschreiberstipendium der Stadtbibl. Mannheim für Kinder- u. Jugendlit. (2007), Stipendiatin des Schriftst.hauses Stuttgart (2007), «Luchs des Monats» November (2007), Lit.stipendium des Berliner Senats (2010), Martha-Saalfeld-Förderpreis (2011), «Kröte des Monats» April (2012), Kath. Kinder- u. Jugendbuchpreis (2013), Dt.-Frz. Jugendlit.preis (2013), Landeskind-Stipendium des Künstlerhauses Edenkoben (2016), «Luchs des Monats» April (2019). – Kinder- u. Jugendbuchautorin. Schriften: Marsmädchen (Jgdb.) 2003 (lit. 2005, schwed. 2005, poln. 2005, engl. 2008, span. 2009); Busfahrt mit Kuhn (Jgdb.) 2004 (schwed. 2006); Jetzt ist hier (Jgdb.) 2007 (schwed. 2008); Was vom Sommer übrig ist (Jgdb.) 2012 (schwed. 2012, dän. 2014, engl. 2016, slowen. 2017); Marienbilder (Jgdb.) 2014; Vierzehn (Jgdb.) 2016 (niederländ. 2018, schwed. 2018); Mausmeer (Jgdb.) 2018; Wörter mit L. (Kdb.) 2019; This is where the magic happens. Rede in der Goethe-Universität Frankfurt am Main am 26. April 2019. Mit Werkverzeichnis und Literatur zum kinder- und jugendliterarischen Werk, 2019. Literatur: H.-P. Schwander, Abi u. dann? Moratorium nach Abschluss der Schulzeit (in: DU 66) 262
Bach-Puyplat 2014, H. 1, 50–60; J. Mikota, Lehrer als Täter – Schüler als Opfer, oder doch umgekehrt? Schule in der Ggw.lit. (ebd.) 70–78; S. Anselm, Komplexe Identität u. crossmediale Narration. Didakt. Überlegungen zu ‹Marienbilder› von ~ (in: Temeswarer Beitr. zur Germanistik, H. 12) Temeswar 2015, 17–41; C. Roeder, Vom Trotzkopf bis Tschick, von Moritz bis Marsmädchen. Nonkonforme adoleszente ProtagonistInnen im Spannungsfeld von (lit.) Regel-Diskursen (in: Norm u. Normüberschreitung in der Kinder- u. Jugendlit. u. ihren Institutionen, hg. R. Freudenberg, P. Josting) 2015, 44–57; S. Anselm, Ich bin eine Gesch. … Novellistische Annäherungen an Fragen der Identitätsbildung am Beispiel von ~s Erz. ‹Marienbilder› (in: Praxis Dt. Zs. für den Dt.unterricht 43) 2016, H. 255, 28–32; H. Lexe, Jugend | Kultur | Lit. (in: Jugendlit. im Kontext von Jugendkultur, hg. W. Kriegleder u. a.) 2016, 29–51; A. Stemmann, «Ich trete jetzt ins Bild.» Transmediale Erzählverfahren (ebd.) 55–78; J. Mikota, V. Oehme, ~ – «Lit. kann Türen im Kopf aufstoßen», 2016; H. Stichnothe, Liebe, Krieg u. Sommerferien. Der weibl. Adoleszenzrom. im hist. Überblick (in: DU 68) 2016, H. 2, 14–24. BJ Bach-Puyplat, Ursula (geb. Bach, gesch. Radtke, Ps. UBX), * 4.2.1943 Reichenberg/Sudetenland (tschech. Liberec); studierte 1959–61 am Inst. für Lehrerbildung in Quedlinburg, floh in die Bundesrepublik Dtl., studierte 1962–65 Russ. am Inst. für Fremdsprachen u. Auslandskunde an der Univ. Erlangen-Nürnberg, arbeitete drei Jahre als Übers., Ausbildung zur Verwaltungswirtin, in der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Nürnberg tätig, zuletzt Verwaltungsamtmännin (i. R.). – Beamtin, Übers., Schrftstellerin. Schriften: Damals zu Weihnachten (Erz.) 1995; Bonjour Afrika (Reiseber.) 1995; Eugen der Kommissar oder irren ist menschlich, wenn aber polizeilich, dann verzeihlich? Schauspiel in zwei Akten, 1999; Der Irrtum begann im Nirwana, 2004; Spiel mir Rot – Osterhase, 22006; Im Westen (Rom.) 2008; Meine Kurzgeschichten, 2017. FA Bacher, Christina, * 3.1.1973 Kaiserslautern; studierte Germanistik u. Europ. Ethnologie in Marburg, Bonn u. Montpellier, arbeitete dann als Lektorin, PR-Beraterin u. Pressesprecherin für Verlage, entwickelte mit dem Journalisten u. Autor Ulrich → Noller für den HR die Jugendkrimireihe 263
Bachmann «Bolle u. die Bolzplatzbande», die später als Buchreihe veröffentlicht wurde; seit 2007 Chefred. des Kölner Straßenmagazins «Draußenseiter»; Red. der «NIRI-NEWS», einer Zs. für nierenkranke Kinder u. ihre Familien; 2007–09 Mithg. des «Krimijb.»; arbeitete 2012–14 im Rahmen eines Stipendiums im Scriptorium an der AntoniterCityKirche in Köln, war im Sept. 2013 Stipendiatin von «Tatort Töwerland» auf Juist; lebt in Köln. – Jgdb.autorin, Journalistin. Schriften: Bolle und die Bolzplatzbande (Kdb., mit U. Noller, Illustr. v. B. Jansen): Bd 1. Die Fahrradleiche, 2008; Bd. 2. Der Elefantencoup, 2008; Bd 3. Der Brandanschlag, 2008; Bd 4. Der Rufmord, 2009; Bd. 5. Die Castingfalle, 2011; Bd. 6. Hai-Alarm!, 2015; Bd. 7. Das Römergrab, 2017; Amuse-Gueule (Kriminalrom.) 2014; 111 Orte für Kinder in Köln, die man gesehen haben muss (Fotografien v. N. Breidenstein) 2018. Herausgaben: Jazz in Crime 2008. Kalender für Kriminalliteratur (mit H. Justin; Illustr. v. R. Nippoldt) 2007; Tatort Türkei. Kalender für Kriminalliteratur 2009, 2008; Köln trotz(t) Armut. Bestes vom Kölner Straßenmagazin «Draußenseiter», 2014; SOKO Marburg-Biedenkopf. Kriminelle Kurzgeschichten zwischen Lahn und Ohm, 2016; Der doppelte Stadtplan. Geschichten über Armut und Reichtum, 2019. BJ Bachmann, Daniel Oliver (Ps. Jonas Cord, Victor Lamar), * 26.6.1965 Schramberg; Abitur in Schramberg, volks- u. betriebswirtschaftl. Stud. in München u. Pforzheim, Abschluß als DiplomBetriebswirt, danach Texter u. Kreativdirektor bei Werbeagenturen, dann Stud. an der Filmakad. in Ludwigsburg, später u. a. DokumentarfilmRegisseur, Autor, Ghostwriter, Musiker, Redner u. Doz.; Ehemann der Regisseurin u. Schriftst. Beate → Rygiert (* 1960); verfaßte u. a. Biogr., Erlebnisber., Ratgeber, Rom., Krimis, Erz., Ged., teils mundartl. Hörsp. u. Drehbücher; lebt in Forbach/Baden. – Schriftst., Regisseur. Schriften: Bergmann veredelt (Hörsp.) 2000; Nebelbeeren (Ged.) 2000; Judas 2000 (Rom.) 2000; Die reißende Floßfahrt (Hörsp.) 2001; Flammen des Zorns (Rom.) 2001; D’r Gockl (Hörsp.) 2001; Das Mahl der Engel (Erz., mit B. Rygiert) 2001; Bergmann, veredelt. Drei MundartHörspiele, 2002; Die Nippenheims 1: Jahre des Aufbaus (Hörsp.) 2002; Die Nippenheims 2: Der Kampf der Brüder (Hörsp.) 2002; Viva Italia 264
Bachmann (Hörsp.) 2002; Nur keine Panik! (Hörsp.) 2003; Raus aus der Provinz! (Hörsp.) 2005; Der RüberMann (Hörsp.) 2005; Raus aus der Provinz! (Rom.) 2006; Die Gopalan-Strategie. Von der Selbsterkenntnis zur Selbstverwirklichung (mit S. Gopalan) 2006; Euro-Schwaben (Hörsp.) 2007; Das Glück steht in den Sternen (Hörsp.) 2007; Viel Wind um viel Wind (Hörsp.) 2007; Der Rubel rollt, der Rubel fällt (Hörsp.) 2007; Die Wüstenapotheke. Dr. Kuvare und die Geheimnisse der Buschmänner (Fotos v. R. Jost) 2007; Petting statt Pershing (Rom.) 2008; Im Fadenkreuz der Walfänger. Bordtagebuch einer Greenpeace-Aktivistin (mit R. Frerichs) 2008; Der Wegbereiter. Wie Manfred Köhnlechner die Medizin revolutionierte und Sie heute davon profitieren, 2008; Manege frei (Hörsp.) 2009; Hamburger, Hollywood & Highways. Abenteuer Alltag in den USA (Erz.) 2009; Von Namibia bis Südafrika. Abenteuer Alltag in der Kalahari, 2010; Mein Leben (mit M. Simsek) 2010; Quelle gut, alles gut (Hörsp.) 2011; Schwarzwaldmädels (Rom.) 2011; Ich war der Besenstielbankräuber. Mein gescheiterter Traum (mit H. Zirngibl) 2011; Die Aussätzigen. Ein BadenWürttemberg-Krimi, 2011; Die Wölfe kommen (Hörsp.) 2012; Schockgefroren. Wie ich 86 Tage in der Gewalt meines Entführers überlebte (mit S. Buzmann) 2012; Online fühle ich mich frei. Mein Leben im Netz (mit J. Kristin) 2012; Mein Sonnenkind. Wie ich meine Tochter beim Amoklauf in Winnenden verlor und nun gegen die Waffenlobby kämpfe (mit H. Schober) 2012; All inclusive. Der Schein trüg (Rom.) 2012; Yace. Der Preis der Macht (Thriller) [2012]; Ooohm oder Der Kampf um den Nationalpark (Hörsp.) 2013; Die Schüler von Winnenden. Unser Leben nach dem Amoklauf (mit M. Bader u. a.) 2013; Blutspeer (Thriller) 2013; Stolpersteine ins Glück. Die Queen des Teleshoppings und ihr Weg an die Spitze (mit J. Williams) 2013; Das Beben (Hörsp.) 2014; Tod im Fluss (Thriller) 2014; Freiheit für Anfängerinnen (Rom.) 2014; Die Tränen der Geisha (Rom.) 2014; Der Magier in uns. Wie wir mit Neugier und Vorstellungskraft unsere Welt verändern können (mit T. v. Berlepsch) 2014; Der Bildhauer (Rom.) 2014; Der Baulöwe (Rom.) 2014; Das Wespennest (Rom.) 2014; Das Kreuzfeuer (Rom.) 2014; Das BambiSpiel (Rom.) 2014; Ich wollte leben wie die Götter. Was in Deutschland aus meinen afrikanischen Träumen wurde (mit I. Alberto) 2014; Muaguma Suacanaca Ranger – Willkommen Ranger! 265
Bachmann (Hörsp.) 2015; Ich, Conchita. Meine Geschichte. We are unstoppable (mit C. Wurst) 2015; An Land kannst Du nicht schwimmen. Wie ich Olympia gewann, fast alles verlor und wieder ins Leben fand (mit S. Völker) 2015; Heimat-Lust. Meine schwäbische Liebeserklärung (mit N. Wörner) 2015; Lange war ich unsichtbar. Wie Versöhnung mein Leben rettete (mit U. Buchfellner) 2015; Der Feuerteufel (Hörsp.) 2016; Die Sünder (Rom.) 2016; Die Kunst des spielerischen Scheiterns. Wahres Selbstvertrauen gewinnen mit der Clownmethode (mit M. Stuhlmiller) 2016; Das Wunder von Alberstein (Hörsp.) 2017; Von der Kirche missbraucht. Meine traumatische Kindheit im Internat der Regensburger Domspatzen und der furchtbare Skandal (mit A. Probst) 2017; Mein Leben – meine Heimat (mit N. Wörner) 2017; Girly. Wie mich mein Pferd heilte – und wie ich heute Pferde heile (mit M. Weindl) 2017; Waldmenschen (Hörsp.) 2018; Ich mach dann mal weiter! (mit G. Uecker) 2018; Die Tote im Tann. Schwarzwald Krimi, 2018; All ihre Toten. Janet Rosen ermittelt (Krimi) 2018; Bienenleben, Bienentod (Hörsp.) 2019. Nachlaß: DLA Marbach (Briefwechsel). MM Bachmann, Karin, * 24.5.1969 Biel; Tätigkeit als Augenoptikerin, 1993 u. 1995 Aufenthalt in Neuseeland, verfaßte seitdem ihre Werke auch auf Engl.; seit 2003 Mitgl. der Interessenvertretung «Autorinnen u. Autoren der Schweiz», Mitgl. des «Berner Schriftst.innen u. Schriftst. Ver.»; lebt in Pieterlen/Kt. Bern. – Schriftst., Augenoptikerin. Schriften: Der Fall Mateo (Jgdb.) 1988; Die Verbrecherjagd (Jgdb.) 1989; Heisse Spur (Jgdb.) 1994; Nächtliches Treiben (Jgdb.) 1999; Nächtlicher Alleingang (Jgdb., Illustr. v. A. Tobler) 2002; Nächtliche Entdeckung (Jgdb., Illustr. v. A. Tobler) 2004; Unter Verdacht (Jgdb., Illustr. v. A. Tobler) 2005; Die Zirkusaffäre (Jgdb., Illustr. v. A. Tobler) 2008; Johanna. Hexe oder Heilerin?, 2010; 14 Länder bündeln ihre Kräfte. Europas Strategie für den Donauraum (Red.) 2010; Gefährliches Schweigen (Jgdb., Illustr. v. A. Tobler) 2011; Juliana. Die Hexenjagd (Rom.) 2012; Ordo Templi Magica (Rom.) 2014; Monster im Dunkeln (Jgdb.) 2018. Literatur: Grazer Autorinnen Autorenversammlung, Mitgl. (online). FA 266
Bachmann Bachmann, Konrad, * 23.10.1572 Melsungen, † 27.4.1646 Marburg; Sohn des Bürgers Hermann B., Besuch der Schulen in Melsungen, Kassel u. Hersfeld, Stud. an der Univ. Marburg (immatrik. am 10.11.1591), dort 1593 Bakkalaureat u. 1596 Magister artium; 1597 in Gießen Hauslehrer bei dem Theologen Jeremias Vietor und «Ludi Moderator» der Stadtschule; 1599 Ehe mit Marie Melchior († 1637), mehrere, teils früh verstorbene Kinder; 1605 Prof. der Gesch. u. Dichtkunst am neu gegründeten Gießener Gymnasium illustre, das 1607 zur Hochschule erhoben wurde, dort Professur für die beiden genannten Fächer, 1612 zudem Bibliothekar der Univ.bibl.; 1626 Lektur für Dichtkunst in Marburg (wohin die Gießener Hochschule 1625 verlegt wurde), am 21.5. dieses Jahres Antrittsrede «De vita progressu et obitu Eobani Hessi», ab 1635 auch wieder Bibliothekar, mehrfach Dekan der philos. Fak.; B. wurde vor allem als Mitautor der sog. ‹Poetica Giessena« bekannt. – Nlat. Dichter, Prof. der Dichtkunst u. Gesch., Bibliothekar. Schriften (die zahllosen Beitr. zu Werken anderer in Ausw.): David Vuasius [...] (Anagramm u. Widmungsged.) (in: Ad sequentes positiones de forma, cum nonnullis aliis, publice pro ingenii viribus respondebit [...], R. Goclenius [Präs.], D. Wase [Resp.]), 1595, A1v; In Hortulum Philosophicum Nicolae Clementis, Cassellani Catti (Dodekastichon) (in: Hortulum thesium philosophicarum [...] studiosis philosophiae perlustrandum proponit [...], R. Goclenius [Präs.], N. Clemens [Resp.]), 1595, A4v; De tempore, Graecorum ablativo, analysi ortuum et occasuum poeticorum, virtutibus διανοητιηαῖς [!] etc. themata philosophica [...] examinanda propono [...], R. Goclenius [Präs.], K. B. [Resp.]), 1595; Ara nuptialis reverendo, pietate, virtute, et doctrina praestantissimo viro, M. Balthasari Mentzero, ecclesiae Kirtorffianae doctori orthodoxo et vigilantissimo, etc. sponso: et honestissimae et pudicissimae virgini Margaritae Orthiae Marpurgensi, sp. extructa et dicata, 1595 (Einblattdr.); Ornato Et Docto Juveni Valentino Reussio, P. P. P. (Anagramm u. Widmungsged.) (in: Them. philosophica de subjecto physices, cum aliis nonnullis: quae [...] publice pro virili defendenda suscipiet [...], R. Goclenius [Präs.], V. Reussius [Resp.]), 1595, unpagin. (letzte S.); Theses, de quibus ad ornamenta magisterii philosophici consequenda ex pube scholastica delecti XXV. docti et honesti juvenes suo quisque, quem sors dedit, loco, publice respondebunt 267
Bachmann ad diem XIX. Martij, anno servatoris 1596 [...] in schola Marpurgensi, R. Goclenius [Präs.], J. Kitzlius, C. B. u. a. [Respp.]), 1596, C3r (die Thesen, die B. verteidigte); 5 Eteosticha (in: S. Gesner, Christliche Leichpredigt. Bey dem Begrebnis [...] M. Ludovici Hunnii, D. Aegidii Hunnii Superintendenten und Professorn zu Wittenberg [...] Sohns/ welcher [...] 1596 [...] entschlaffen ist [...]) 1596, Q1r-v; M. Conr. Bachmanni Milsung. Ex Martiale παρωδοῦντος Schedia (in: Themata philosophica de visu, virtute, ortu et occasu corporum coelestium astronomico; cum alijs nonnullis [...] annexis, R. Goclenius [Präs.], J. Molitor [Resp.]), 1596, A2v; Emptori Et Lectori Christiano (Begleitged.) (in: Propositionum de praecipuis quibusdam christianae religionis capitibus: ad disputandum in illustri academia Marpurgensi propositarum: autoribus et praesidibus eius scholae profeßoribus theologis [...] tomus II, A. Hunnius u. a. [Präs.]), 1597, unpagin.; Ornatissimo Nec Non Doctissimo juveni, Dn. Cunrado Winterbergio, Philosophiae candidato (Begleitged.) (in: Theses miscellaneae, philosophiae ut plurimum controversae [...], R. Goclenius [Präs.], C. Winterberg [Resp.]), 1597, A1v; In Problemata Grammatica Clarissimi viri, Dn. Rodolphi Goclenii Professoris Marp. (Begleitged.) (in: R. Goclenius, Analecta puri sermonis: sive observationum latinae linguae pars secunda [...]) 1599, ):(3v; Logogriphus Clarissimi Et Celeberrimi Philosophi M. Rodolphi Goclenii Professoris Logici in inclyta Academia Cattorum solertissimi, cognomen explicans, fusus et lusus Marpurgi (in: R. Goclenius, Isagoge in organum Aristotelis, primum edita, in usum academiae Marpurgensis), 1598, ):(5r–6r; Ad Doctissimum Juvenem, Casparum Finckium Giessensen, Phoebi et Minervae studiis deditum (Begleitgedicht) (in: Pro more et amore consequendi secundam in philosophia lauream, a seqq. thematibus stabit [...], R. Goclenius [Präs.], C. Finck [Resp.]), 1599, B2v; Ad Dn. Johannem Schibersteinium Gisensem (Begleitged.) (in: Theses de cometis, et aliis [...] in collegio philosophorum respondere conabitur [...], R. Goclenius [Präs.], J. Schiberstein [Resp.]), 1599, A2v; De Ardentium Precum vi et efficacia, Phaleucus (in: J. Vietor, Ein christliche Predigt/ auß dem 4. Capit. deß Evangelisten und Apostels Joannis/ von rechtem/ gläubigem unnd Gott wolgefälligen Gebett/ [...]), 1600, 2; Nuptiis Balthasaris Chelii, ludi Guidershemi moderatoris: et Susannae, Ieremiae Vietoris filiae Gissae celebratis. Conradi 268
Bachmann Bachmanni Milsung. Hassi, P. elegia nuptialis, 1600 (Einblattdr.); ΔΕΚΑΣΤΙΧΟΝ In Theses De Mundo (in: Disputatio philosophica: cujus subiectas theses: [...] publice in auditorio philosophico tueri conabitur, R. Goclenius [Präs.], G. Schupp [Resp.]), 1601, B2r; In Problemata Grammatica Clarissimi Viri, Dn. Rodolphi Goclenij Professoris Marpurg. (Widmungsged.) (in: R. Goclenius, Problematum grammaticorum. Libri V. [...]) 1601, )(3r; Luxere tristes in Babylonica [...] (Widmungsged.) (in: H. Leuchter, Der Prophet Haggai erklärt und außgelegt in neun Predigten/ [...]) 1602, 10 f.; Begleitged. (in: H. Braun, Amarum-dulce: BitterSüsse/ den Kindern der christlichen Kirchen allhier von Gott eingeschencket: das ist: zwen christliche/ nützliche Bericht [...]) 1604; Carmen Heroicum / Epigramma (in: Carmina gratulatoria, clarissimi, doctissimique viri, dn. Philippi Eccardi Alsfeldiani Hassi, cum in illustri Hassiae academia infula juridica et nomen doctoris ipsi solenni ritu a clarissimo JCto dn. Johanne Goeddaeo IIX. Eidib. Septembris imponeretur: scripta ab amicis) 1604, A2r–A3v; In Primam Disputationem Clarissimi Viri, Dn. M. Caspari Finckii, Professoris Ord. et Collegae mei amicissimi, Carmen (Widmungsged.) (in: Disputatio I. philosophica, de analogia, cum appendice de ficta analogia sacramentali cingliana, et calvinistica non-omissione fractionis panis [...], K. Finck [Präs.], T. Fabritius [Resp.]), 1605, C3v–C4r; Epigramma In Danielis Hebdomadas (in: Exercitatio chronologica et philosophica: de septuaginta Danielis hebdomadum supputatione [...], C. Helwig [Präs.], P. Stippius [Resp.]) 1606, D2v; Epithanation et epitaphion, in miserum interitum analogiae sacramentariae Calvinisticae, ad necessitatem panifragii in ss. coena domini introducendam [...] In gratiam d. Gregorii Schönfeldii [...], 1606 (Einblattdr.); anon., Res mira! Asinus sex linguarum, jucundissimis anagrammatismis et epigrammatis oneratus, tractionibus, depositionibus, et fustuariis probe dedolatus, hero suo remissus, ac instar prodromi praemissus, donex meliora sequantur, asininitates aboleantur, virique boni restituantur: ubi etiam ostenditur, ab asino falso intentata vitia non esse vitia, 1606 (o. O. 21625); Epicedium (in: J. Schwartz, Christliche und tröstliche Leichpredigt: bey dem Begräbnuß/ deß weyland ehrnvesten/ [...] Herrn Johannis Westarpii, beyder Rechten Doctoris, und gewesenen Syndici der löblichen Stadt Soest/ etc. [...]. Sampt etlichen angehefften Epicediis), 1606; Εὐχαριστικόν ad potentissimum et invictissimum imperatorem Rodolphum 269
Bachmann II. Romanum caesarem, etc. P. F. S. A. pro clementissimae donatis et benignissime concessis illustri scholae Giessenae privilegiis academicis, 1607 (Einblattdr.); Epicedium (in: J. Angelus, Leichpredigt/ auß dem 19. Capitel deß heiligen Hiobs/ bey der Begräbnuß deß [...] Herrn Joachimi Struppii/ von Gelnhausen/ der Artzney Doctoris [...]) 1607; Begleitged. (in: De electione filiorum dei ad vitam aeternam, disputatio theologica, B. Mentzer [Präs.], C. Tholde [Resp.]) 1607; anon. (mit C. Helwig u. K. Finck), Poetica Latina nova, methodo perspicua tradita, commentariis luculentis declarata, exemplis tum veterum, tum recentiorum poetarum illustrata, duobus libris ita conscripta, ut non tam classibus quam academiis et scholis publicis utilis esse possit; per scholae Gissenae nonullos professores philosophos, 1607 («Editio Nova» u. d. T.: Poetica Latina, praeceptis legitimis, commentariis perspicuis [...] tradita ac studiose conscripta, per academiae Giessenae nonnullos professores, 1614, hier Widmungsbrief unterzeichnet v. C. Helwig, K. Finck u. K. B.; 21615; überarb. u. erw. 31617, 31623, 31624, 41624); D. O. M. S. hanc academiam princeps caesarque deusque [...] Conradus Bachmannus P. fecit praepropere horis matutinis, die xxx. Sextilis, anno novae academiae Giessenae, 1607 (Einblattdr.); Anagrammatismus Nova Academia Giessena [...] (in: Triumphus academicus scholae Giessenae, seu carmina syncharistica; cum ab illustrissimo et celsissimo principe ac domino, domino Ludovico, Hassiae lantgravio, comite Cattimelibocorum [...] etc. privilegia academica caesarea, publice solenni actu scholae Giessenae conferrentur, ad diem VII. Octobris [...]) 1607, A2v; Ad Reverendum Et Doctissimum virum, Dn. Johannem Hesselbeinium, SS. Theologiae Studiosum, et Sanioris Philosophiae Assertorem, Amicum suum (Widmungsged.) (in: J. Hesselbein, Secundum theologico-philosophicum antidotum [...] argutiis Rodolphi Goclenii philosophi Marpurgensis, circa tertium genus communicationis idiomatum, oppositum [...]) 1608, [127]; Onomasterion ad virum clarissimum et doctissimum dn. M. Nicolaum Hermannum, in illustri academia Giessena mathematices professorem industrium et solertissimum [...], 1608 (Einblattdr.); Coeli Vaticinium, De Nova Academia Giessena, Ex Oda xv. lib. 1. Q. Horatii Flacci; Pastor cum raperet, etc. Parodia (in: K. Finck, Oratio panegyrica I. sive actus primus promotionis magistrorum, in quo [...] verba 270
Bachmann fecit de antiquitate, autoritate, et dignitate philosophorum, et philosophiae magistrorum [...] anno M DC VII. IIX. Octobris) 1608, 55; In natalem 1608 Jesu Christi parodia ex phaselo Catulli, 1608; Acclamatio heroica, qua [...] dn. Johannem Jessenium a Jessen, artis medicae peritissimum [...] nec non [...] adolescentem Johannem-Smilum a Michalowitz, Equ. Bohemum [...] excipit nova Hassorum academia, 1609; Hunnius Hassorum. Hoc est carmen panegyricum de reverendo et clarissimo viro, dn. Aegidio Hunnio, ss. theologiae doctore, celeberrimo, academiae Marpurgensis olim professore primario, ecclesiae ibidem pastore et antistite fidelissimo: deque eius prima in Hassiam vocatione, adventu, doctrina, opera, laboribus, summa constantia, fidelitate et vigilantia ecclesiis Hassiae nostrae praestitis et exanthlatis, et demum in Saxoniam vocatione et ex Hassia abitione. Scriptum et Dominica Esto mihi in totius academiae Giessenae praesentia recitatum, 1609; Aliud. Cum prius inciperet viridem ostentare Iuventam [...] (Widmungsged.) (in: J. Crüger, Hortus virtutum, sive disquisitionum ethico-politicarum centuria. Ex celeberr. philosoph. JCtis, et historicis comportata, et ad seriem 10. libr. Nicomach. Aristot. accommodata) 1609, A4r-v; Epicedium (in: J. Vietor, Oratio de vita, studiis, et obitu [...] M. Joannis Angeli, ecclesiarum in superiori comitatu Cattimaelibocensi superintendentis [...] qui [...] 21. Iulii anno 1608. obdormivit [...]) 1609; Aliud. Nil nisi carnifices flammas [...] (Epigramm) (in: Inquisitio catholica de tractandis haereticis, opposita inquisitioni Hispanicae, ejusque crudelitatis authoribus et defensoribus [...], A. Osiander [Präs.], F. Arnold [Resp.]) 1609, M4v (21610); Epicedium (in: J. Winckelmann, Ein christliche Leichpredigt/ bey der Begräbnüß weiland des edlen [...] Studiosi, Petri von Putkammers auß Pommern/ so am 17. Tag deß Monats Septembris [...] 1609. [...] entschlaffen [...]) 1609; Gratulationsged. (in: J. S. v. Michalowitz, De libera, aperta et constante religionis confeßione profeßioneque oratiuncula Witebergae in auditorio majori 16. Junij Juliani anno cIɔ. Iɔc. IX. in summa frequentia cum admiratione omnium memoriter habita [...]. Adjectae sunt praeter programma, v. doct. quorundam acclamationes gratulatoriae) o. J.; Apospasmata poetica, in singulos libros, sacrorum, epicorum, elegiarum, lyricorum, phaleucorum et epigrammatum distributa, 1610; Qui regis Arctoas aequo moderamine Gentes [...] (Epigramm) / Laetior Eois iterum procedit 271
Bachmann ab astris [...] (in: Johannis Georgii, heredis Norwegiae, ducis Sleswici, Holsatiae, Stormariae ac Dithmarsiae [...] regimen academicum, in illustri Hessorum Giessena, anno Christi salvatoris MDCIX.) 1610, 137 f., 163; Gratulationsged. (in: C. Helwig, Actus promotionis geminae philosophicae: in quo oratio habita de septuaginta interpretibus s. scripturae Graecis [...]. Die XIV. Decemb. anno 1609) 1610; Epithalamium (in: Nuptiis auspicatissimis [...] dn. Christophori Helvici, ss. theologiae et Hebraicarum literarum in academia Giessena professoris publici, quas cum [...] virgine, Ursula Linckeriana, [...] dn. Danielis Linckeri p. m. senatoris ac consularis Marpurgensis, dignissimi, filia; Giessae Hassorum, die XI. Iunii celebrat, gratulantur animo professores, collegae et amici) 1610; M. Valentino Reussio, Pastori Sprendlingensi super obitum Patris ipsius Anastasij Reusij, etc. (Epicedium) (in: J. Gladenus, Christliche Leich- und Trostpredigt/ auß dem 4. Psal. Davids. [...] Gehalten bey der Begräbnüß/ weyland deß [...] Herrn Anastasij Reussij, gewesenen diaconi senioris zu Darmbstatt [...]) 1610, 38; Bonarum literarum in Academia Giessena Studiosis S. P. P. (Vorrede) (in: S. Codomann, De Publ. Virgilio Marone oratio poetica [...] publice recitata) 1610, A5r–A7v; Ad Pietatis Et Candoris Amantem Lectorem (Epigramm) (in: A. Hunnius, Vale Hunnianum, das ist/ christliche ValetPredigt [...] Aegidii Hunnii jn Gott seeligen/ [...] gehalten in trawriger volckreicher Versamblung seiner Zuhörer und Pfarrkinder [...] am Sontag Jubilate den 16. Aprilis: da er [...] nach Wittenberg verreiset [...] seinen gewesenen Pfarrkindern zu Erinnerung [...]) 1611, A1v; In Epithalamium Jesu Christo Et Ecclesiae, Sponsis [...] a Salomone [...] scriptum, Et hodie a Salomone Codomanno Carmine Galliambo redditum, Conradi Bachmanni Sappho (in: S. Codomann, Cantici canticorum ex puris galliambis versio [...]) 1611, A7v–A8r; In Officiosam Pietatem Casparis Chemlini Sacras Aliquas Conciones Parentis Sui Charissimi Perpetua luce donantis (Widmungsged.) (in: C. Chemlin, Sacer heptalogus, das ist/ sieben christliche Predigten/ unterschiedlicher Texten h. göttlicher Schrifft [...]) 1611, A4r; Ad Henricum Albertium Cimbrum, Politissimum Juvenem (Widmungsged.) (in: Disputatio politico juridica IV. de regalibus maioribus, quae jus et curam legum concernunt, J. Cammann [Präs.], H. Albertius [Resp.]) 1611, R6r-v; Relligio indoluit jam pridem moestaque planxit [...] (Epigramm) (in: B. Meisner, Philosophia sobria 272
Bachmann [...]) 1611, †2v (auch in den späteren Ausg.); Epicedium (in: K. Finck, Christliche Leichpredigt/ uber den seligen Todt [...] deß [...] Jungfräwleins/ Annae Catharinae Lautenbachin/ deß [...] Herrn/ Josephi Lautenbachii/ der Artzney Doctoris, und Medicinae Professoris in der löblichen Universitet zu Giessen/ vielgeliebten Töchterleins) 1612; Epithalamium (in: Honestißimo viro, Alberto Hesso civi Grunbergensis et academiae Giessenae redituum in præfectura Grunbergensi curatori fidelissimo, et [...] Margaritae [...] dn. Anastasii Junckeri, optimi Hassorum principis Ludovici, etc. in dicastero secretarii dignissimi, filiae sponsae, nuptias die VII. Martii anno cIɔ Iɔ CXIII, celebrantibus, gratulantur professores et amici) 1613; Super obitum Friderici Taubmanni, viri et poetae optimi, carmina epitaphia supremi honoris et intimi amoris ergo scripta, 1613; In Librum De Homagio (in: T. Maul, De homagio, reverentia, obsequio, operis, auxilio et aliis juribus, quae sunt inter dominos et subditos ex jure diligens et accurata tractatio) 1614, (:)4v (21632); Ad Doctissimum Dn. Joh. Philippum Hornmoldum, Svevum: Legum Studiosissimum: Amicum suum (Epigramm) (in: De primogenitura disputatio [...] in academia Giessena, H. U. Hunnius [Präs.], J. P. Hornmold [Resp.]) 1616, C1v–C2r; Lamentatio exequialis, in funere illustrissimae et celsissimae principis ac dominae, dominae Magdalenae, Marchionissae Brandeburgicae, Borussiae, Stetini Pomeraniae, etc. ducis illustrissimi et celsissimi principis ac domini, dn. Ludovici, Hassiae landgravii, comitis Cattimelibocorum, Decianorum, Ziegenhainensium et Niddanorum, etc. conjugis dilectissimae, patriae matri optimae et optatissimae, anno M D LXXXII. VII. Ianuarii natae, anno M D XCVII. V. Iunii, eidem principi desponsatae, anno M DC XVI. IV. Maji denatae, et die XXII. mensis ejusdem humatae, 1616; In Clarissimi Et Consultisissimi Viri, Dn. Helfrici-Ulrici Hunnii Doctoris Utriusque Juris et Professoris Publici in Academia Giessena, Amici et Collegae sui honorandi ([«In» ohne Bezug] Begleitged.) (in: H. U. Hunnius, Variarum resolutionum juris civilis, libri IV.) 1616, *2v–*3v; Carmen alcaicum cui majoris evidentiae caussa accesserunt tabulae genealogicae, quibus demonstratur quando [...] familiae Vuertenbergica et Hassiaca conjugali foedere inter sese conjunctae fuerint, 1617; Carmen alcaicum, nec non tabulae quaedam genealogicae illustrissimas Germaniae principum familias lectorum oculis subjicientes. Ad illustrissimos celsissimosque principes ac dominos, 273
Bachmann dn. Ludovicum-Fridericum, ducem Würtenbergicum ac Tecciacum: comitem Montispelicardi [...]. Itemque dn. Elisabetham-Magdalenam, lantgraviam Hassiae [...] hodie sponsos, nuptias christiano ritu Stutgardiae die XIII. Julii, anno cIɔ Iɔ cxvii. celebrantes. Scripta per Conradum Bachmannum [...] et humilimae observantiae et gratulationis ergo oblata ab academia Giessena. Accesserunt huic iteratae et emendatae editioni et alia quaedam ejusdem argumenti [...], 21617; Nuptiis felicissimis illustrissimorum [...] principum ac dominorum, dn. Georgii, ducis Brunsvicensis et Luneburgensis, etc. nec non dn. Annae-Eleonorae, lantgraviae Hassiae [...] die 14. Decembr. 1617 celebratis, carmina gratulatoria tabulasque genealogicas [...] offert academia Giessena, 1617; Lessus Academicus, In Publica Panegryri Dictus die XXV. Martii, Anno M DC XVII. (in: P. Mylius, Christliche und einfältige Leich-Predigt/ bey der Begräbniß deß [...] Herrn Johann Struppen von Gelnhausen/ deß [...] Herrn Ludwigen/ Landgraffen zu Hessen/ etc. gewesenen vornehmen/ geheimen Rahts und Cantzlers [...]) 1617, 28–40; Widmungsged. (in: Disputatio juridica de jure connubiorum, H. U. Hunnius [Präs.], J. Gribe [Resp.]) 1617; In Commentarium Iustinianeum Clarissimi Et Consultissimi Viri, Dn. Helfrici-Ulrici Hunnii [...], Amici et Collegae sui honorandi (Widmungsged.) (in: H. U. Hunnius, Brevis commentarius in institutionum juris Justiniani imperatoris libros IV.) 1617, )?(2v–)?(4r; In Dissertationem De Thermis Clarißimi Viri Dn. Gregorii Horstii Medici [...] Collegae Compatris et Amici sui plurimum dilecti (Widmungsged.) (in: G. Horst, Dissertatio de natura thermarum, in illustris academiae Giessenae panegyri proposita, cum [...] Johanni Hempelio Silesio laurea doctoralis solemniter xv. Cal. Sept. an. M. DC. XIV. imponeretur [...]) 1618, A4r-v; Ad Reverendum Doctißimumque Virum Dn. Aegidium Conradum Gualtperium SS. Theologiae Candidatum, Affinem et Amicum suum Honorandum (Widmungsged.) (in: Vindicatio quorundam locorum scripturae de universalibus dei promissionibus, contra depravationes Pauli Tossani doctoris, principaliter concinnata, J. Gisenius [Präs.], A. C. Gualtperius [Resp.]) 1618, E2r-v; In Homilias Evangeliorum Dominicalium Germanicas, Celeberrimi Theologi Dn. Johannis Winckelmanni [...] (Widmungsged.) (in: J. Winckelmann, Kirchen und Hauß-Postill/ das ist: Außlegung aller Evangelien/ so auff alle Sontag/ hohe Feste/ der Aposteln und andere Feyertage/ 274
Bachmann [...] pflegen verlesen und erkläret zu werden) 1618, ):( ):(2r; Widmungsged. (in: Disputatio physica de corporis naturalis principiis internis, C. Scheibler [Präs.], J. C. Riess [Resp.]) 1619; Gratulationsged. (in: Acclamationes votivae ac gratulatoriae honoribus doctoralibus Johannis Cammani jun. reipubl. patriae Brunsvicensis consiliarii, qui XII. Augusti, anno 1619. in illustri academia Giessena publice ac solenniter ipsi conferebantur, dictae et scriptae a cll. dnn. professoribus quibusdam Giessenis) 1619; Ad Doctiss. Dn. Albertum Ottonem Bilgenium Juniorem [...] De Opusculo Ipsius Genealogico [...] (Epigramm) (in: A. O. Bilgen, Genealogia illustrium ac generosissimorum comitum Solmensium [...]) 1619, A2v (21621); Ode Alcaica In Tractatum De Papismo fugiendo [...] (in: J. Gisenius, Appendix partis tertiae, et ultimae, de papismo [...]) 1619; Epigramma (in: J. Saubert, Prodromus philologiae sacrae, oratione inaugurali ad officium academicum) 1620, 46 f.; O tua tunc, Scherere, tui fratrisque videret [...] (Widmungsged.) (in: Disputatio juridica de reconventione [...] in florentissima universitate Giessena [...], J. G. Scherer [Resp.]) 1620, G3r; Nuptiarum festivitati illustrissimi, celsissimique principis ac domini, dn. Friderici, Hassiae landgravii, comitis Cattimelibogensis [...] gratulatur academia Giessena, 1622 (Epithalamium auf Friedrich I., Landgrafen von Hessen-Homburg, u. Margarete Elisabeth, Gräfin von LeiningenWesterburg, 11.8.1622); Ad Excitatissimi Ingenii Dn. Henricum Speirmannum Corbacensem Waldicum (Widmungsged.) (in: Disputatio juridicopolitica de subditis, eorumque officio etc., G. Ritter [Präs.], H. Speirmann [Resp.]) 1623, F4r-v; Eteologia (Epicedium) (in: J. Vietor, Salarium pastorale, [...] auß dem Propheten Jeremia am 15. Capittel. Erkläret bey sehr trauriger [...] Begräbnuß/ [...] Henrici Leuchteri/ der h. Schrifft vornehmen Doctoris, wolverdienten Pfarrers und fürstlichen hessischen Superintendenten zu Darmbstadt [...]) 1623, F3r; Elogia familiae Jungermannianae, in academia Lipsiensi clarißimae, gratulationis ergo clarissimo viro, dn. Ludovico Jungermanno, med. d. et professori, et hoc anno academiae Giessenae rectori magnifico, 1624; Carmen gratulatorium, in felicissimum reditum e Saxonia illustrissimi ac celsissimi principis ac domini, dn. Georgii, lantgravii Hassiae, comitis in Cattenelnbogen, Dietz, Ziegenhain et Nidda etc. adducentis secum illustrissimam et celsissimam principem ac dominam, 275
Bachmann dn. Sophiam Eleonoram, serenissimi ac potentissimi principis ac domini, dn. Johannis Georgii, Saxoniae, Juliae, Cliviae et Montium ducis, Sacri Romani Imperii archimarschalli ac electoris [...] filiam primogenitam, uxorem suam suavissimam, subjectissimae observantiae et honoris ergo offert academia Marpurgensis, 1627; Praeceptionum poeticae compendium maximam partem e Giessena, et privatis observationibus, in usum illustris paedagogii Marpurgensis, gymnasiorum et aliarum scholarum superioris Hassiae collectum, 1628 (das Dedikationsschreiben ist datiert: III. Non. Januarias 1628, zahlr. weitere Drucke bis 1764; die von Strieder [Lex.] genannte Editio princeps 1610 dürfte ein Phantom sein); Ad Humanissimum Dn. Respondentem (Widmungsged.) (in: Disputatio theologica, de ministerio ecclesiastico, J. Steuber [Präs.], J. Stephani [Resp.]) 1628, B1v–B2r; In Opera Historica, Reverendi, Clarißimique Viri: Dn. Christophori Helvici, [...] Collegae et Amici sui desideratissimi (Begleitged.) (in: C. Helwig, Theatrum historicum sive chronologiae systema novum [...]) 1628, unpagin. (21629, hg. J. Steuber); Ad sequentia themata chronologica, historica, poetica, philosophica et philologica [...] respondebunt 12 honesti et eruditi juvenes [...], 1629; Carmen gratulatorium [zur Geburt von Ludwig VI., Landgrafen von Hessen-Kassel, 25.1.1630], 1630; Carmen gratulatorium ad illustrißimum celsißimumque principem ac dominum, dominum Georgium, Hassiae landgravium, [...] nec non illustrißimam, celsissimamque principem ac dominam, dominam Sophiam Eleonoram, landgraviam Hassiae [...], 1630; In natalem 48. Ant. Nesenii [...], 1630; Sacra vialia praestantiß. doctißimoque dn. Johan. Vulteio, jur. utr. licentiato, d. Herman. Vulteio JCti celeberr. filio, 1630; Doctissimo Domino Georgio Koppio, S. P. (Epigramm) (in: Exercitatio physico-metaphysica de intellectu et angelis, J. H. Tonsor [Präs.], G. Kopp [Resp.]) 1631, C2v; Carmina in natalem 74. 75. et 76. Joann. Goddaei [...], 1631; Epigrammata Explicationem Continentia Emblematum illorum, quae in frontispicio et primo ingressu hujus operis aeri incisa conspiciuntur (9 Epigramme) (in: T. v. Reinkingk, Tractatus de regimine seculari et ecclesiastico [...]) 21632 (auch in den späteren Ausg.); Nuptiis secundis [...], 1632 (Epithalamium auf Philipp, Landgrafen von HessenDarmstadt, u. Christine Sofie, Gräfin von Ostfriesland, 2.6.1632); Widmungsged. (in: H. Creide, D. Johannis Avenarii precationes, elegiaco car276
Bachmann mine redditae) 1633; Regnum convivale a nobilissimis doctissimisque studiosis, clarissimi viri, dn. Justi Sinoldi cogn. Schützen/ j. u. doctoris et professoris, domesticis et convictoribus hilare et sobrie celebratum, ipso festo trium regum, anno 1633. descriptum a Conrado Bachmanno [...], 1633; Ad sequentia themata philosophica, historica, poetica et philologica respondebunt 14 honesti et eruditi juvenes, 1634; Epithalamium (in: Carmina gratulatoria geminis honoribus [...] dn. Georgii Rangaei Uslaria Brunsvigii, cum uno eodemque die ab [...] dn. Justo Sinolt/ cognomento Schütz/ j. u. d. [...] j. u. doctor [...] crearetur, et cum [...] Maria Catharina [...] dn. Melchioris Sigfridi, advocati [...] filia coram ecclesia Marpurgensi [...] nuptias celebraret, [...] a [...] professoribus, amicis ac studiosis [...] decantata), 1635; Octo Octosticha (in: J. Feurborn, Eine christliche Leichpredigt/ [...] dem [...] Herrn Cunradino Dieterichen/ Ulmensi, der Rechten vornehmen Studioso, so den 4. Junii Alten Calenders/ [...] selig entschlaffen/ [...] gehalten [...]) 1635, 89–92; Epicedium (in: Epicedia, beatae memoriae, nobilissimae [...] foeminae, Annae Hedwigis Schaudantzianae, pie et placide in Christo [...] defunctae, viri [...] Christiani a Liebenthal/ JCti, comitis Palatini caesarei [...], conjugis quondam dilectissimae honoris [...] declarandae causa, consecrata ab aliquot illustris academiae Marpurgensis professoribus) 1636; Carmen heroicum continens illustrissimi celsissimique principis ac domini, dn. Henrici, Hassiae landgravii, [...] celsissimorum principum ac heroum, magnanimi illius, Philippi senioris pronepotis, pientissimi illius Georgii, suae aetatis Theodosii, nepotis, fidelissimi et deo et caesari suo, Ludovici, filii, una cum charissimo fratre, dn. Friderico jun. Hassiae landgr. etc. profectionem in Italiam, virtutum, eruditionis, linguarum et heroicorum exercitiorum discendorum gratia, ejusdemque Sienis, a natione Teutonica per honorificentissimam officii oblationem, ejusdemque prudentissimam perfunctionem, et tandem celsitudinis ipsius difficilem aegrotationem, piamque e terrestri hac vita emigrationem, fratrisque Friderici lamentationem, maestißimam obitus in Haßiam annunciationem, et ab illustriss. fratre dn. Georgio, etc. lectissimorum virorum ad reducendum funus ablegationem, et corporis exanimi adductionem, honorificam ejus exceptionem [...] et denique ad majorum umbras ac cineres in fornicatum dormitorium depositionem [...], o. O. o. J. (Einblattdr.); Elegia lugubris in funere illustrissimi celsis277
Bachmann simique principis ac domini, dn. Friderici landgravii Hassiae, [...] qui Hombergae Montanorum in Christo salvatore nostro unico [...] obdormivit anno cIɔ Iɔ c IIXL, die ıx. Maji, 1638; Epicedium (in: M. Hanneken, Christliche Leichpredigt/ bey volckreicher Leichbegängnüß Ludovici Fabricii, deß [...] Philippi Ludovici Fabricii, [...] fürstlichen Hessen-Darmbstadischen geheimen Raths und Vice-Cantzlars/ etc. [...] hertzlieben Söhnleins [...]) 1639; Olim Iacobus Horstius medentium [...] (Widmungsged.) (in: J. D. Horst, Anatome corporis humani mense Januario anno M. DC. XXXIX. instituta [...]) 1639, 42; Collegii philosophici in academia Marpurgensi, decanus, M. Conradus Bachmannus, bonarum literarum professor publicus, omnibus ac singulis civibus academicis, S. P. P., 1640 (Einblattdr.); Illustrissimis celsissimisque principibus ac dominis, dn. Georgio, et dn. Sophiae Eleonorae, landgraviis Hassiae, comitibus in Cattimeliboco, etc. dominis suis clementißimis, supra filiola ipsorum anonyma, quae prius sancte et pie mortua, quam nata fuerat, die 25. Sept. 1640 subiectissimo ac devotiss. animo ista vovet et precatur celsitudd. vestrar. humilimus minister M. Conradus Bachmannus [...], 1640; Widmungsged. (in: Disputatio juridica de jurisdictione, H. D. Chuno [Präs.], J. N. Scheibler [Resp.]) 1641; Ad Johan. Conradum Dietericum, Graecae literaturae Doctorem, Philologum industrium, Collegam (Epigramm) (in: J. C. Dieterich, Specimen antiquitatum biblicarum [...]) 1642, 221 f.; Nuptiis doctissimi viri dn. Hieronymi Gallii, et castissimi virginis Catharinae Heilmanniae, sponsorum lectissimorum gratulantur D. Hannekenius, M. Bachmannus, Casparus Vigelius. Anno M DC XLIV. die 26. Augusti, 1644; Carmen alcaicum ad Ernest. Augustum ducem Brunsvicens. [...], 1645; Epicedium (in: J. Geilfuss, Trawr- und Trost-Predigt/ uber die Wort Sapient. 3. [...] bey christlicher LeichenBegängnuß/ der [...] Frawen/ Annae-Mariae Sinolt/ genant Schützin/ geborner Stammin/ des [...] Wolff-Philipps Sinolt/ genant Schützen/ wohlverordneten Ampt-Manns zu Staden/ gewesenen geliebten Hauß-Frawen [...]) 1645. Herausgaben und Übersetzungen: C. Egenolff, Genesis sive patriarchae. Das ist/ die Historien des ersten Buchs Mosis/ nach dem Namen der ersten sieben Ertzväter inn sieben Lieder/ sehr geistreich/ artig und rund gefasset (mit Widmung B.s an Elisabeth Taubmann), 1608; N. Reusner, Monarchae: hoc est, summorum regum, sive impera278
Bachmann torum Assyriorum, Persarum, Graecorum, Romanorum, Constantinopolitanorum, Germanicorum, libri septem elegiaco carmine scripti, et jam typis demum redditi, per Conradum Bachmannum, historiarum et poeseos professorem, in nova academia Giessena, 1608 (21625); A. Hunnius, Cygnea cantio, oder christliche sterbensgedancken/ von dem seligmachendem Leiden und Sterben/ unsers Herrn und Heylandes Jesu Christi: so viel er derselben kurtz vor seinem seligen Absterben/ in wehrender Kranckheit/ jhm selbst zu Trost/ und der betrübten Kirchen Gottes zum besten geschrieben und hinderlassen/ jetzund in Gesangsweise gestellet/ und auff lutherischer KirchenGesänge Melodien gerichtet/ durch Conrad Bachmann/ bey der löblichen Hohen Schuel zu Giessen Professorn, 1615; C. Helwig, Chronica oder allgemeine Historien und Geschichte/ von Anfang der Welt hero/ biß auff unsere Zeit/ durch die vier HauptRegimente und Monarchien/ außgeführet/ und auff die Vorbild und Weissagunge deß Propheten Daniels am 2. und 7. Capitel gerichtet. Dabey denn die vornemste Zeitvergleichungen/ beydes was vor berühmte Leute bey jeder Monarchj gelebt/ und was sich vor vornehme Geschichte darinnen zugetragen haben/ zur seiten ubergesetzt/ und also umb besserer Richtigkeit willen vor Augen gestellet sind. Von weyland dem ehrwürdigen und hochgelarten Herrn Christophoro Helvico, der h. Schrifft Doctore und Professore bey der löblichen Universitet Giessen/ jetzo aber/ auff fleissiges begeren etlicher vornehmer Leute/ allen Liebhabern der Historien/ und insonderheit dem gemeinen Vaterlande zum besten/ in die teutsche Sprache gebracht/ durch Conrad Bachmann [...], 1618; D. Cramer, Emblemata sacra, hoc est: decades quinque emblematum ex sacra scriptura de dulcißimo nomine et cruce Jesu Christi, figuris aeneis incisa. Primo opera ac studio, rever. dn. Danielis Crameri ss. theologiae doctoris. Nunc vero in hac secunda editione non solum una decade ab ipso aucta, sed etiam rhythmis sive versibus Latinis, Germanicis, Gallicis et Italicis ab aliis ornata, et ad philothecam christianam seu album amicorum utilia, 21622 (mit mehreren Ged. B.s; 1622 auch mit dt. Titel: Emblemata sacra, das ist: fünfftzig geistliche in Kupffer gestochene Emblemata [...]; die Ausg. 1624 hg. M. C. R.); C. Colerus, De studio politico ordinando epistola. Quomodo studiosa iuventus non tantum eruditior sed etiam prudentior fiat. In gratiam studiosorum juris 279
Bachmann et politices iterum edita, 1622 (mit Widmungstafel B.s). Nachlaß: Gedichte, Stammbucheinträge, Briefe: UB Gießen, HAAB Weimar, UB Frankfurt/M., UB Göttingen. Bibliographien: VD 16; VD 17; VD 18 (noch unvollständig). – H. Schüling, Verz. des von 1605–1624 in Gießen erschienenen Schrifttums, 1985, 11–14. Literatur: Zedler 3 (1733), 58; Jöcher 1 (1750) 690; Adelung 1 (1784) 1321; K. Bader, Lex. dt. Bibliothekare im Haupt- u. Nebenamt bei Fürsten, Staaten u. Städten, 1925, 7; Flood, Poets Laureate, 4 Bde., 2006, Reg.; VL 17, Bd. 1 (2019) 393–404 (bibliogr. sehr unvollst. u. tw. sehr fehlerhaft). – P. Mylius, Zwo christliche einfeltige Leichpredigten/ die erste bey Begräbniß eines jungen Mitschwesterlein Hedwigs/ den 16. April. Anno 1606. Die ander aber den 17. Junii/ Anno 1623. Bey Begräbniß des frommen unnd gottesfürchtigen Jungfräwleins Annae Mariae/ des ehrnvesten und hochgelahrten Herrn M. Conradi Bachmanni [...] im Herrn Christo selig entschlaffen beyder Döchterlein. Gehalten auff dem Gotts-Acker zu Giessen, 1624; M. Hanneken, Seeliger Todt [...], 1646 (Leichenpredigt auf B.); A. Buchner, Epistolarum pars II, 1680, 275–283, Nr. 91–95; C. A. Heumann, Poecile sive epistolae miscellaneae ad literatissimos aevi nostri viros [...], tom. 3, lib. 1, 1729, 396 (zwei Ausz. aus Briefen vom 2.7. u. 15.8.1626 an J. P. Lotichius); F. W. Strieder, Grundlage zu einer hess. Gelehrten- u. Schriftst.-Gesch., Bd. 1, 1781, 214–218; Catalogus studiosorum scholae Marpurgensis per annos MDXXVII–MDCXXVIII descriptus (hg. J. Caesar) Tl. 3, 1882, 79; Tl. 4, 1887, 182; W. Diehl, Die Schulordnungen des Großherzogtums Hessen, Bd. 1, Tl. 1: Die Texte; Bd. 2, Tl. 2: Überblick über die Entwicklung des höheren Schulwesens [...], 1903, Reg.; Chron. der Univ. Gießen 1607 bis 1907 (bearb. u. hg. H. Haupt) 1907 (Sonderdr. aus: Die Univ. Giessen von 1607 bis 1907. Beitr. zu ihrer Gesch. FS zur Dritten Jahrhundertfeier), 52; Catalogus professorum academiae Marburgensis. Die akadem. Lehrer der Philipps-Univ. in Marburg von 1527 bis 1910 (bearb. F. Gundlach) 1927, 320 f., Nr. 559; E. C. Scherer, Gesch. u. Kirchengesch. an den dt. Universitäten. Ihre Anfänge im Zeitalter des Humanismus u. ihre Ausbildung zu selbständigen Disziplinen, 1927, 77; T. Bleicher, Homer in der dt. Lit. (1450–1740). Zur Rezeption der Antike u. zur 280
Bachmann
Backes
Poetologie der Neuzeit, 1972, Reg.; E. Rohmer, Das epische Projekt. Poetik u. Funktion des ‹carmen heroicum› in der dt. Lit. des 17. Jh., 1998, 188 f.; T. Martinec, Lessings Theorie der Tragödienwirkung. Humanistische Tradition u. aufklärer. Erkenntniskritik, 2003, 39, 237; V. Wels, Poetik vor Opitz (in: Akten des XI. Internationalen Germanistenkongresses Paris 2005, hg. J.-M. Valentin u. a., Bd. 5) 2008, 321–326, hier 323; ders., Der Begriff der Dg. in der Frühen Neuzeit, 2009, 97–100, 266 f.; B. Hintzen, Beobachtungen zur Stellung der Poetik im System der ‹artes› in Johann Heinrich Alsteds ‹Encyclopaedia› (1630) (in: Norm u. Poesie. Zur expliziten u. impliziten Poetik in der lat. Lit. der Frühen Neuzeit, hg. dies. u. R. Simons) 2013, 45–80; H.-H. Krummacher, Lyra. Stud. zur Theorie u. Gesch. der Lyrik vom 16. bis zum 19. Jh., 2013; W. Kühlmannn, Wissen als Poesie. Ein Grundriss zu Formen u. Funktionen der frühneuzeitl. Lehrdg. im dt. Kulturraum des 16. u. 17. Jh., 2016, 12, 166. RBS
Backes, Georg Karl, * 22.6.1805 Steinfurth (heute zu Bad Nauheim), † 19.11.1871 Ober-Eschbach (heute zu Bad Homburg vor der Höhe); Sohn eines Schulleiters, besuchte 1821–24 das Lehrerseminar in Friedberg (Wetteraukr.), war danach Lehrer in Altenstädten (heute zu Aßlar), Erda (heute zu Hohenahr), ab 1830 in Hattenrod (heute zu Reiskirchen/Kr. Gießen) u. ab 1851 in OberEschbach; Vater des Politikers u. Pädagogen Karl B. (1837–1909), der unter dem Ps. Ernst Frei 1897 B.’ autobiogr. Aufz. herausgab. – Pädagoge, Verf. von Erinnerungen. Schriften: Erinnerungen aus der Jugendzeit eines Volksschullehrers zu Anfang dieses Jahrhunderts (hg. E. Frei [d. i. Karl B.]) 1897. Literatur: K. Esselborn, Aus der Gesch. der hess. Lehrerfamilie B., 1911, 10–30, 44–46; H. Schmeel, ~ (in: Hess. Biogr. 1, hg. H. Haupt) 1918, 44 (online in: Hess. Biogr., hg. Hess. Landesamt für geschichtl. Landeskunde, 2016, www.lagishessen.de/pnd/1104275643). MM
Bachmann, Tobias, * 25.11.1977 Erlangen; absolvierte eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger, Mitarb. eines Wohnheims für Erwachsene mit geistiger Behinderung, später in einer Tagesstätte für Kinder mit geistiger Behinderung tätig, trat als Musiker hervor; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat» u. des Phantastik-Autoren-Netzwerks «Pan»; lebt in Absberg/Bayern. – Vincent Preis (2009, 2017). – Romanautor, Musiker. Schriften: Kaleidoskop der Seele. 20 verstörende Geschichten, 22001; Die Ruhe nach dem Tod (Rom.) 2003; Das Arkham-Sanatorium (Rom., mit M. K. Korb, Illustr. v. T. Kümmel) 2006; Novalis’ Traum und andere Impressionen (Erzn.) 2006; Das Spiel der Ornamente, 2007 (Schr. nicht nachweisbar; NA 2018); Dagons Erben (Rom.) 2009; Sherlock Holmes taucht ab (Rom., mit S. Prescher) 2012; Sukkubus. Tödliche Leidenschaft. Erotischer Roman, 2014; Das Blut des Poeten. Gedichte, Lieder und Kurzprosa, 22016 (Eigenverlag); Der Merphatoris-Zyklus, 2017 (Eigenverlag); De Profundis, 2017 (Eigenverlag); Eiskalt (Thriller) 2018; Spiel der Ornamente (HorrorRom.) 2018; Geist, 2019 (= Gespenster-Krimi 20); Gynoid (Science-Fiction-Rom.) 2019. – Weitere nicht nachweisbare Schriften. FA
Backes, Lutz (Ps. Bubec), * 16.7.1938 Mannheim; Sohn eines Bankdirektors u. akadem. Kunstmalers, Ausbildung zum Industriekaufmann, studierte Schauspiel u. Chanson am Konservatorium in Nürnberg, war Dramaturg, Autor u. Chargenspieler am «Neuen Theater» ebd.; arbeitete früh als Reporter für Tagesztg., als Zeichner u. Karikaturist Autodidakt (seit 1976 Künstlername «Bubec»); Anleitungen zu plast. Gestalten durch Giorgio Gabellini (Cesena/Italien) u. Margarete Wiggen; verfaßte Kom., Sketche, Glossen u. Kurzgesch.; war bis 2008 Chefred. (Dtl.) bei der Zs. «Eurojournal pro management»; lebt in Nürnberg. – Karikaturist, Schnellzeichner, Schriftst., Bildhauer. Schriften: Aufs Maul geäugt. Karikaturen Erlanger Köpfe und Umgebung (mit H. Haitzinger, Sprüche: K. P. Dencker) 1968; Die Pracht am Rhein. Karikaturen und Glossen über Bonner Politiker (mit J. Scheller) 1972; Showt-her wir sind’s. Eine heitere Starparade von Rudi Büttner und L. B., 1974; Personiflage, 1982 (2. Unter Verwendung der Handelsblatt-Serie «Bubec’s Zerr-spektive»; [3]. Handelsblatt-Caricaturen, 1985); Wetterfroschnosen. Kommentare zur allgemeinen Wetterlage in Pfälzer Mundart gereimt von Professor Frosch (Illustr. v. Bubec) 1983 (4. Aufl. u. d. T.: Wetterfroschnosen. Prognosen und Kommentare zur
281
282
Bader Wetterlage in Pfälzer Mundart gereimt von Professor Frosch. Mit einer Übersetzung ins Hochdeutsche und neuen Versen versehen, 2016); Auf Kopfjagd. Nürnberger in der Karikatur (Text: W. Weidner) 1989; Lacher, Löcher, Lampenfieber. Künstlers Freud und Leid, 1990; Köpfe mit Köpfchen. 50 Jahre Buchmesse Frankfurt und ihre Autoren gesehen von Karikaturist Bubec, 1998; Koppodunum. Heiteres über Köpfe der Ladenburger Geschichte. Verse von Klaus Kolb. Karikaturen von Bubec, 1998; Die Morde des Giuseppe Verdi. Heitere Stories von großen Musikern. Mit 111 Karikaturen von Bubec [hg. K. Waller], 2005 (erw. u. aktualisierte Fass. 2013); Cirkus in der Bank (Pinkepinke). Eine Banker-Komödie in 2 Akten, 2008; Beelitzer Köpfe … und Tröpfe. Ein heiteres Geschichtsbuch in Versen mit Zeichnungen des Verfassers, 2014. BJ Bader, Timo, * 10.7.1983 Mutlangen; studierte Germanistik, Anglistik u. Pädagogik in Stuttgart, danach als Gymnasiallehrer tätig; Autor u. Hg. fantast. Rom. u. Erz., verfaßte zudem hist. Rom. u. Thriller; lebt in Schwäbisch Gmünd. – Pädagoge, Erz., Herausgeber. Schriften: Der Gyt. Eine fantastische Erzählung (Rom.) 2003; Die Heimkehr. Eine fantastische Erzählung, 2004; Firan Konflikt. Eine fantastische Erzählung, 2004; Drimaxid 1: Die Zelle (Rom.) 2004; Drimaxid 2: Welt der Mutanten, 2005; Drimaxid 3: Hynos Feinde (Rom.) 2005; Drimaxid 4: Antara (Rom.) 2005; Die letzte Dienerin (Erz.) Los Angeles 2005; Cthulhu. Die Beschwörung der Drei (Rom.) 2006; Im Bann der Staufer (hist. Rom.) 2012; Der Mannwolf von Königsberg (Rom., mit H. Steenbock) 2012; Blutender Garten (Fantasy) 2012; Die Chronistin der Staufer (hist. Rom.) 2013; Das Vermächtnis der Staufer (hist. Rom.) 2016; Siebenmord (Thriller) [2019]. Herausgaben (alle Anthol.): Wildes Land (mit J. Brandner) 2005; Optatio Onyx. Wünsche des Verderbens (Illustr. v. M. Schmidt) 2005; Darwins Schildkröte (mit N. Horvath, B. Weißbecker) 2008; Die Unterirdischen (mit J. Olbrich) 2008. MM Bäck-Moder, Gerlinde Susanna, * 2.10.1952 Wels/Oberöst.; als Lehrerin an einer PrivatMädchenhauptschule in Wels tätig, Leiterin einer 283
Baecker Theatergruppe. – Lehrerin, Kdb.autorin, Lyrikerin, Fantasyautorin. Schriften: Wege meiner Gedanken, 1979; Mausical. Frei nach einem Märchen von Martin Luther (Musik: F. Moser) 2 Bde., 1988/90; Theaterstücke für Kinder- und Jugendgruppen, 1992; Zirkus Morio. Ein Musical für Kinder bis 15 Jahre (Musik: F. Moser) 1996; Die Veilchenstraßendetektive (Kinderrom.) 1997; Die Veilchenstraßendetektive. Bd. 2: Der fremde Junge, 1999; Labyrinth der Fantasie. (Irr-)reale Erzählungen, 2001; Karneval im Zoo (Musik: F. Moser, Illustr. v. F. Schaumberger) 2003; Papas Liebling, 2003 (Schr. nicht nachweisbar); Die Maske des Pharao (Musik: F. Moser) 2004; Oma-Tage (Kdb.) 2005; Das Knoblauchgespenst (Kinderrom.) 2006; Wasser des Lebens. Die erste Geschichte aus Gulja (Fantasyrom.) 2010; Die kleine Nixe Lillibell (Kdb., mit G. Kocian-Hinterbuchinger) 2011; Mit dem Rücken zur Wand (Kurzgeschn.) 2011; Das Geheimnis der Genussgnome. Du wirst schlank wie Julia und Jan (Kindersachb.) 2011; Weihnachtsgeschichten für Groß und Klein, 2012; Herr der Winde. Die zweite Geschichte aus Gulya (Fantasyrom.) 2012; Glasvogel flieg (Ged.) 2012; Land des Feuers. Die dritte Geschichte aus Gulja (Fantasyrom., Illustr. v. C. Hirschberg) 2013; Merles Nest (Kdb.) 2013. Literatur: Lit.netz Oberöst. (online). FA Baecker, Werner, * 17.10.1917 Barmen (heute zu Wuppertal), † 30.12.1993 Feldafing/Obb.; geriet im 2. Weltkrieg 1943 als Angehöriger des Afrikakorps in US-amerikan. Kriegsgefangenschaft, begann im selben Jahr ein Fernstud. der Publizistik an der Univ. of Oregon, kehrte 1946 nach Dtl. zurück, besuchte bis 1947 die Rundfunkschule des NWDR, bei dem er 1948 als polit. Red. begann; gestaltete ab 1952 zus. mit Jürgen Roland die Sendung «Was ist los in Hamburg?», betreute die Hörfunksendung «Umschau am Abend» u. das Reisemagazin «Zw. Hamburg u. Haiti», leitete 1953–60 den Nachrichtenüberblick «Echo des Tages», übernahm 1957 die Leitung der TVUnterhaltungssendung «Die aktuelle Schaubude», die er bis 1960 moderierte; war ab 1960 NDRFernsehkorrespondent in New York, leitete das lokale ARD-Studio ebd., gestaltete u. a. die Reihe «Treffpunkt New York», leitete 1966–85 redaktionell die Sendereihe «New York, New York», die 284
Bähr er auch moderierte; begann 1985 die Fernsehreihe «Treffpunkt Kino»; wurde 1980 mit dem Verdienstkreuz I. Kl. des Verdienstordens der BRD u. mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet. – Fernsehjournalist. Schriften: New York, New York. Fast ein ganzes Leben, 1990. BJ Bähr, Julia, * 11.5.1982 Heidelberg; besuchte nach dem Abitur die Dt. Journalistenschule in München u. studierte zugleich Diplom-Journalistik an der dortigen Univ., schrieb dann über Lit., Film, Musik u. Reisen u. a. für die «Frankfurter Allg. Ztg.», für «Focus Online» u. «Zeit Online», seit 2016 Red. für das Feuill. der «Frankfurter Allg. Zeitung». – Journalistin, Romanautorin, Verf. von Reiseführern. Schriften: Meinungsmache unter Meinungsmachern. Eine Untersuchung des Konformitätsdrucks in Redaktionen anhand von qualitativen Leitfadeninterviews, 2008; Wer ins kalte Wasser springt, muss sich warm anziehen (Rom., mit Ch. Böhm) 2013; Sei mein Frosch (Rom.) 2015; Liebe mich, wer kann! (Rom.) 2016; Eine perfekte Woche ... Schottland (Texte: J. B.; Fotos: N. Bramigk) 2016; Eine perfekte Woche ... Bali (Texte: N. Bachmann, J. B.; Fotos: N. Bramigk) 2017; Bauherr sucht Frau (Rom.) 2018. BJ Bänziger, Hans Ulrich (Ps. Henri Tobler), * 30.10.1938 Zürich; besuchte ein Wirtschaftsgymnasium u. eine Dolmetscherschule in Zürich, studierte dort dann Psychologie, Doz. für Systemtheorie u. Familientherapie an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wiss.; lebt in Maur; verfaßte Aphorismen, Lyrik u. Erz.; übersetzte aus dem Engl.; Veröff. u. a. in «Orte. Eine Schweiz. Lit.zs.» (Zürich) u. «Entwürfe für Lit. u. Gesellsch.» (Zürich). – Psychologe, Schriftsteller. Schriften: Der Kopf sitzt uns im Nacken. Kurztexte und Aphorismen, 1995; Beschwörung, 1995; Ortlos (Erz.) 1999; Plankton (Ged., Illustr. v. G. Würth) 2002; Überhaupt und kopfunter. Aphorismen und Gedanken, 2009; Gedanken lesen (Aphorismen) 2012; Ahnungslose Beute. Aphorismen (1995–2018), 2018. Übersetzungen: G. Durrell, Das Inselgeheimnis (mit C. Grossmann) 1971; R. Pope, Rötels Bande, 1973; J. Haley, Direktive Familientherapie. Strategien für die Lösung von Problemen (mit Annemarie B.) 1977; R. Pope, Im Stich gelassen, 1980. Literatur: Schriftst.innen u. Schriftst. der Ggw. Schweiz (hg. Schweiz. Schriftst.innen- u. 285
Bärfuss Schriftst.-Verband, Red. A.-L. Delacrétaz) 2002, 14 (auch online); F. Spicker, Der dt. Aphorismus im 20. Jh. Spiel, Bild, Erkenntnis, 2004, 612; H. Aeschlimann, ~, Psychologe u. Schriftst. (in: punktum März 2010) 2010, 28 f. MM Bärfuss, Lukas, * 30.12.1971 Thun/Kt. Bern; wuchs im Berner Oberland auf, arbeitete nach der Schulzeit als Tabakbauer, Gabelstaplerfahrer, Eisenleger u. Gärtner, später als Buchhändler in Bern tätig, später in Fribourg, wo er sein Diplom nachholte, seit 1997 freier Schriftst.; leitete Lit.- u. Theater-Workshops in Kamerun, Almaty, Toronto, Chicago, Montréal u. Berlin, seit Lehrbeauftragter am Schweiz. Lit.institut in Biel, 2009–13 Dramaturg am Schauspielhaus Zürich, im Sommersemester 2013 Heiner-Müller-Gastprofessur für dt.sprachige Poetik an der Freien Univ. Berlin; seit 2015 Mitgl. der Dt. Akad. für Sprache u. Dg., Darmstadt; lebt in Zürich. – ZKBFörderpreis (2000), Kulturförderpreis der Stadt Thun (2001), Buchpreis der Stadt Bern (2002), Buchpreis der Stadt Zürich (2002), Buchpreis des Kt. Bern (2003), Nachwuchsautor des Jahres der Zs. «Theater heute» (2003), 2. Hörsp.preis der Stiftung Radio Basel (2004), Mülheimer Dramatikerpreis (2005), Gerrit-Engelke-Preis (2005), Spycher: Lit.preis Leuk (2007), Mara-CassensPreis (2008), Anna Seghers-Preis (2008, mit Alejandra Costamagna), Schillerpreis der Schweiz. Schillerstiftung (2009), Erich-Maria-RemarqueFriedenspreis (Sonderpreis) (2009), Hans-FalladaPreis der Stadt Neumünster (2010), Kulturpreis des Berner Oberlandes (2011), Berliner Lit.preis, verbunden mit der Heiner Müller-Gastprofessur am Peter-Szondi-Inst. der FU Berlin (2013), Solothurner Lit.preis (2014), Schweizer Buchpreis (2014), Nicolas-Born-Preis (2015), Johann-Peter-HebelPreis (2016), Preis der LiteraTour Nord (2018), Georg-Büchner-Preis (2019). – Schriftst., Dramaturg. Schriften: Die toten Männer (Nov.) 2002; Meienbergs Tod. Die sexuellen Neurosen unserer Eltern. Der Bus. Stücke, 2005; Alices Reise in die Schweiz. Die Probe. Amygdala. Stücke (Zeichn. v. M. Günzburger) 2007; Hundert Tage (Rom.) 2008; Öl (Schausp.) 2009; Malaga – Parzival – Zwanzigtausend Seiten. Stücke, 2012; Koala (Rom.) 2014; Stil und Moral (Ess.) 2015; Hagard (Rom.) 2017; Krieg 286
Bärfuss und Liebe (Ess.) 2018; Contact (mit M. Günzburger) 2018; Malinois (Erzn.) 2019. Übersetzungen: M. Pic, Elegische Dokumente. Élegies documentaires (Ged.) 2018. Literatur: KLG; Munzinger-Arch.; Henschel Theaterlex. (hg. C. B. Sucher. bearb. M. Brommer, S. Elson) 2010, 34; Theater-Lex., Nachtr.bd. 1 (2013) 38 f. – D. Hammerstein, Meienberg Superstar (in: Theater heute) 2001, H. 6, 18 f. (zu ‹Meienbergs Tod›); M. Günther, Der Kunstknirscher. ~: Die sexuellen Neurosen unserer Eltern (in: ebd., Jb. 2002) 2002, 166 f.; G. Preusser, Liebe Langeweile (in: Theater heute) 2002, H. 12, 52 (zu ‹Vier Bilder der Liebe›); D. Hammerstein, Darf die das? (in: ebd.) 2003, H. 4, 49–51 (zu ‹Die sexuellen Neurosen›); D. Muscionico, «Ich baue Triebstauseen». Der Schriftst. u. Dramatiker ~ über seine Unfähigkeit u. warum Frisch u. Dürrenmatt kuschelig sind (in: Du. Die Zs. der Kultur, Nr. 762) 2005; J. v. Düffel, Glaube, Liebe, Abgrund (in: Theater heute. Jb. 2004) 2004, 146 f. (zu ‹Der Bus›); F. Wille, Seltsame Heilige (in: Theater heute) 2005, H. 3, 5–7 (zu ‹Der Bus›); S. Heymann, Doras hermet. Welt (in: ebd.) 2005, H. 4, 33 f. (zu ‹Die sexuellen Neurosen›); D. Hammerstein, Sterben in Zürich. ~ zw. Leben u. Tod: Das Sterbehelfer-Drama ‹Alices Reise in die Schweiz› am Theater Basel (in: ebd.) 2005, H. 4, 41 f.; J. Schmetz, Kleingläubige, Scheinheilige (in: ebd.) 2005, H. 8/9, 64 (zu ‹Der Bus›); E. Behrendt, Im Regal sind alle gleich (in: ebd., Jb. 2005) 2005, 82–86; J. Lochte, Arterhaltung u. Seitensprung (in: Theater heute. Jb. 2006) 2006, 138 f. (zu ‹Die Probe›); Th. Bühler, Die Praxis schlägt zurück. ‹Alices Reise in die Schweiz. Szenen aus dem Leben des Sterbehelfers Gustav Strom› von ~ (in: Vom Drama zum Theatertext? Zur Situation der Dramatik in Ländern Mitteleuropas, hg. H.-P. Bayerdörfer u. a.) 2007, 43–51; K. Keim, Seltsame Heilige, gottverlassene Gläubige. Glaubensfragen im zeitgenöss. Rel.drama: ~’ ‹Der Bus. Das Zeug einer Heiligen› (ebd.) 86–94; F. Wille, Problem erkannt, Problem gebannt? (in: Theater heute) 2007, H. 3, 44–48 (u. a. zu ‹Die Probe›); S. Stammen, Blind vor Elan (in: ebd.) 2008, H. 5, 58 f. (zu ‹Hundert Tage›); E. Wojno-Owczarska, Frauengestalten im Drama ‹Der Bus (Das Zeug einer Heiligen)› von ~ (in: Studia niemcoznawcze. Stud. zur Dt.kunde 39) Warschau 2008, 247–255; I. Schulze, Nach der Flut. Laudatio auf ~ (in: Argonautenschiff 18) 2009, 29–37; P.-J. Kelting, Die (Un-)Möglichkeit 287
Bärfuss des Glaubens. Versuch über ~’ Stück ‹Der Bus (Das Zeug einer Heiligen)› (in: Rel. u. Ggw.lit. Spielarten einer Liaison, hg. A. Grözinger u. a.) 2009, 151–169; S. Anders, Wer schläft, sündigt nicht (in: Theater heute. Jb. 2009) 2009, 158 (zu ‹Öl›); D. L. Eilers, Das Kichern des Narren (in: Theater der Zeit) 2010, H. 3, 44 (zu ‹Parzival›); F. Wille, Muntere Ritterspiele (in: Theater heute) 2010, H. 3, 50 (zu ‹Parzival›); B. Burckhardt, Hochstapeln am Auftragswerk (in: ebd.) 2010, H. 8/9, 55–59 (u. a. zu ‹Malaga›); B. Burckhardt, Zurüstungen für die Ggw. (in: ebd.) 2012, H. 3, 28–31 (zu ‹Zwanzigtausend Seiten›); S. v. Büren, Zürich. Erinnern als Showact (in: Theater der Zeit) 2012, H. 3, 46 (zu ‹Zwanzigtausend Seiten›); A. Leskovec, Fremdheit u. Fremderfahrung im Rom. ‹Hundert Tage› von ~ (in: Text & Kontext. Jb. für germanist. Lit.forsch. in Skandinavien 34) 2012, 167–187; J. M. Ikobwa, David Hohl als Zeuge des Genozids in Ruanda in ~’ ‹Hundert Tage› (in: Magie u. Sprache, hg. C. v. Maltzan) 2012, 107–117; C. v. Maltzan, Zur Literarisierung des Blicks auf den Genozid in Ruanda in ~’ ‹Hundert Tage› (in: Re-Visionen. Kulturwiss. Herausforderungen interkultureller Germanistik, hg. E. W. B. Hess-Lüttich) 2012, 137–146; D. Roth, Das ‹Othering› des Genozids. Erzählerische Darst. des Völkermords in ~’ ‹Hundert Tage› u. Rainer Wocheles ‹Der General u. der Clown› (in: Transitkunst. Stud. zur Lit. 1890–2010, hg. A. Bartl u. a.) 2012, 543–571; G. Vilas-Boas, Afrika als Schauplatz im neuen Schweizer Roman. ~’ ‹Hundert Tage› (in: Macht in der Dt.schweizer Lit., hg. ders. u. a.) 2012, 381–394; M. Famula, Eine Busfahrt in die Abgründe der Religiosität. Raum u. Bewegung in ~’ Drama ‹Der Bus (Das Zeug einer Heiligen)› (in: Raumformen in der Ggw.dramatik, hg. P. M. Langner, A. Mirecka) 2017, 53–67; F. Marx, M. Gunreben, Handlungsmuster der Ggw. Beitr. zum Werk von ~, 2017; F. Wille, Die Erben der Räuber. Christian Holtzhauer startet in Mannheim mit neuen ‹Räubern› sowie neuen Stücken von ~ u. Enis Maci (in: Theater heute) 2018, H. 11, 24–28 (zu ‹Elefantengeist›); L. Beck, «Weißnasen mit Rückflugticket»? Entwicklungshilfe als Egotrip bei ~ u. Milo Rau (in: (Off) The Beaten Track? Normierungen u. Kanonisierungen des Reisens, hg. U. Schaffers) 2018, 371–390; B. Reiss, «... dieses Geräusch, wenn die Zunge sich plötzlich vom Gaumen löst ...». Der affektive Misston u. die Wahrnehmungslücke im Bild des Fremden: ~’ Rom. ‹Hundert Tage› (in: Lit. 288
Bärwinkel auf der Suche. Stud. zur Ggw.lit., hg. A. BühlerDietrich u. a.) 2018, 181–208. BJ Bärwinkel, Roland, * 1958 Magdeburg; DiplomGermanist, ab 1984 wiss. Mitarb. der HerzoginAnna-Amalia-Bibliothek Weimar; veröffentlichte Lyrik u. Prosa in Anthol. u. Lit.zs., u. a. in «Feigenblatt», «Palmbaum», «Ostragehege«, «Signum« u. SuF; lebt in Weimar. – Anerkennungspreis beim Lit.wettbewerb Silberbergpreis (2013). – Germanist, Lyriker, Prosautor. Schriften: Schiller-Bibliographie 1975–1985 (mit N. I. Lopatina, G. Mühlpfordt) 1989; Bevor es zu spät wird (Ged.) 2011. Herausgaben: Fest in der Landschaft. Gedichte für Wulf Kirsten (mit H. Pfannenschmidt) 2014. BJ Baetke, Walter (Hugo Hermann), * 28.3.1884 Sternberg/Neumark, † 15.2.1978 Leipzig; Sohn eines Polizeiangestellten, 1890–94 Mittelschule, 1894–1902 Schiller-Realgymnasium in Stettin, studierte 1902–07 Germanistik, Anglistik, Pädagogik u. Philos. in Halle/Saale (u. a. bei Otto → Bremer, Alois → Riehl, Philipp → Strauch, Goswin Karl → Uphues, Hans → Vaihinger) u. Berlin (u. a. bei Max → Dessoir, Wilhelm → Dilthey, Friedrich → Paulsen, Ulrich von → WilamowitzMoellendorff), 1907 Staatsexamen für das höhere Lehramt an der Univ. Halle/Saale, 1908 Promotion ebd. (Rigorosum 1906) im Fach Anglistik, 1907–1910 Assessor in Schönbeck/Elbe, Magdeburg u. Suhl, 1910–13 Studienrat am Stadtgymnasium in Stettin, 1913–35 Studiendirektor der ErnstMoritz-Arndt-Schule (baute er zum Realgymnasium aus) in Bergen/Rügen, 1930 Studienreise nach Island, 1930–35 Mitgl. des Akad. Prüfungsamtes der Univ. Greifswald, 1933/34 Lehrbeauftragter für (German.) Rel.gesch., 1934/35 Lehrbeauftragter für German. Rel.gesch. an der Theolog. Fak. der Univ. Leipzig, 1935–46 o. Prof. für Rel.gesch. ebd., 1940–46 Mitgl. der Prüfungskommission der Evang.-Theolog. Fak.; war kein Mitgl. der NSDAP oder einer ihrer Gliederungen, lehnte die Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer ab, Mitgl. der Bekennenden Kirche, 1946 Mitgl. der SPD, dann Übernahme in die SED; 1946–55 o. Prof. für Rel.gesch. an der Philos. Fak. der Univ. Leipzig, zugleich o. Prof. für Nord. Philol. u. Dir. des Rel.geschichtl. Inst. an der Philos. Fak., 289
Baetke 1948–50 Dekan der Philos. Fak., 1949/50 Gastvorlesungen an den Univ. Lund u. Uppsala; 1955–59 kommissarischer Leiter der Nord. Abt. des Germanist. Inst. u. des Rel.geschichtl. Inst. der Univ. Leipzig; ab 1943 ordentl. Mitgl. der Sächs. Akad. der Wiss. zu Leipzig; 1946 Dr. theol. h. c. der Univ. Leipzig, 1959 Vaterländ. Verdienstorden in Silber der DDR, 1964 Titel «Hervorragender Wissenschaftler des Volkes» der DDR, 1974 MoritzWilhelm-Drobisch-Medaille der Sächs. Akad. der Wiss. zu Leipzig; beschäftigte sich vor allem mit H. v. → Kleist, W. → Raabe u. L. Tolstoi sowie mit Bildungs- u. Schulwesen, altisländ. Sagalit., Rel. u. Christianisierung der Germanen, Rel.gesch. bzw. -wiss., nd. Sprache u. Dg. (bes. Pomm.); Veröff. u. a. in: «Preuß. Jb.», «Unser Pommerland», «Stettiner Jb.», «Dt. Volkstum», «Zs. für Kirchengesch.», PBB. – Germanist, Nordist, Religionshistoriker. Schriften: Kindergestalten bei den Zeitgenossen und Nachfolgern Shakespeares (Diss.) 1908; Zu Hans Hoffmanns Tode, 1910; Fritz Stavenhagen, 1914; Arteigene germanische Religion und Christentum, 1933 (21936); Art und Glaube der Germanen, 1934 (21936, 31938); Christentum und germanische Religion, 1934 (3., durchges. u. verb. Aufl. 1937); Die Religion der Germanen in Quellenzeugnissen, 1937 (2., verb. u. verm. Aufl. 1938; 3., verb. u. verm. Aufl. 1944); Religion und Politik in der Germanenbekehrung, 1937; Wesenszüge nordischer Frömmigkeit, [1937]; Das Heilige im Germanischen, 1942; Vom Geist und Erbe Thules. Aufsätze zur nordischen und deutschen Geistesund Glaubensgeschichte, 1944; Die Götterlehre der Snorra-Edda, 1950; Christliches Lehngut in der Sagareligion. Das Svoldr-Problem. Zwei Beiträge zur Sagakritik, 1951; Über die Entstehung der Isländersagas, 1956; Die Aufnahme des Christentums durch die Germanen. Ein Beitrag zur Frage der Germanisierung des Christentums, 1959; Yngvi und die Ynglinger. Eine quellenkritische Untersuchung über das nordische «Sakralkönigtum», 1964; Wörterbuch zur altnordischen Prosaliteratur, 2 Bde., 1965–68 (2., durchges. Aufl. 1976; 31983; 4 1987, 51993, 62002, 72005, 82008); Die Ólafs Saga Tryggvasonar des Oddr Snorrason und die Jómsvíkinga Saga, 1970 (Sonderdr.); Kleine Schriften. Geschichte, Recht und Religion in germanischem Schrifttum (hg. K. Rudolph, E. Walter) 1973. Übersetzungen (Ausw.:) Vier Isländer Geschichten, 1923; Glum, der Totschläger, 1923 (Bauern und Helden, 1); Die Schwurbrüder, 1924 (Bauern 290
Bäuerlein und Helden, 2); Die Geschichten von den Orkaden, Dänemark und der Jomsburg, 1924 (Neuausg. 1966); Havards Rache. Die Söhne der Droplaug, 1925 (Bauern und Helden, 3); Thords Pflegesohn, 1927 (Bauern und Helden, 7); Islands Besiedlung und älteste Geschichte, 1928 (Neuausg. 1967); Geschichten vom Sturlungengeschlecht, 1930 (Neuausg. 1967); Das Pferd des Priesters Hrafnkel, 1934 (Bauern und Helden, 9). Herausgaben (Ausw.:) H. Hoffmann, Auswahl aus seinen Schriften, 2 Bde., 1920; K. Tiburtius, Die Grabschrift von Bobbin, 1927; A. Strindberg, Historische Miniaturen, 1932; Hrafnkels saga freysgoða (mit Einl., Anm. u. Glossar) 1952; Hœnsaþóris saga (mit Einl., Anm., Glossar u. Kt.) 1953; De Eikbom. Eine Auswahl niederdeutscher Dichtungen (mit E. Walter) 1953; Bandamanna saga und Olkofra þáttir (mit Einl., Anm., Glossar u. drei Kartenskizzen) 1960; Die Isländersaga, 1974. – Reihen: Bauern und Helden. Geschichten aus Alt-Island 1–10, 1923–34 (Schulausg. 1938); Altnordische Textbibliothek. Neue Folge 1 (1953) – 4 (1960); Saga. Untersuchungen zur nordischen Literatur- und Sprachgeschichte 1 (1956) – 5 (1961). Nachlaß: Sächs. Akad. der Wiss. zu Leipzig; Univ.-Archiv Leipzig. Bibliographie: K. Rudolph, ~. 28.3.1884 – 15.2.1978 (in: Sächs. Akad. der Wiss. zu Leipzig. Jb. 1977/78) 1980, 266–282, hier 271–282. Literatur: IG 1 (2003) 75–77; DBE 21 (2005) 330. – K. Rudolph, Die Rel.gesch. an der Leipziger Univ. u. die Entwicklung der Rel.wiss. Ein Beitr. zur Wiss.gesch. u. zum Problem der Rel.wiss., 1962, 156–176; ders., E. Walter, Zum 80. Geburtstag von ~ (in: Forschungen u. Fortschritte 38) 1964, H. 3, 93 f.; FS ~. Dargebracht zu seinem 80. Geburtstag am 28. März 1964 (hg. K. Rudolph u. a.) 1966; E. Walter, Zum 90. Geburtstag ~s (in: Nordeuropa. Studien. Wiss. Zs. der Ernst-Moritz-Arndt-Univ. Greifswald 7) 1974, 107–109; K. Rudolph, ~. 28.3.1884 – 15.2.1978 (in: Sächs. Akad. der Wiss. zu Leipzig. Jb. 1977–1978) 1980, 266–282 (mit Schr.verz.); E. Walter, ~ in memoriam (in: Bibliography of Old Norse-Icelandic Studies) 1976, 7–25; K. Rudolph, ~ (1884–1978) (in: Namhafte Hochschullehrer der Karl-Marx-Univ. Leipzig 1) 1982, 23–32 (rev. Neufass. in: ders., Gesch. u. Probleme der Rel.wiss., Leiden u. a. 1992, 368–380); R. Grosse, ~ in der sächs. Akad. der Wiss. zu Leipzig (in: Altnordistik – Vielfalt u. Einheit. Erinn.bd. 291
Bahadınlı für ~ (1884–1978), hg. E. Walter, H. Mittelstadt) 1989, 11–16; E. Walter, Einheit, Vielfalt u. Methoden der Altnordistik. ~s Beitr. zur Konzeption seines Fachgebiets (ebd.) 17–26; R. Heller, Wb. zur altnord. Prosalit. (in: Sächs. Akad. der Wiss. zu Leipzig. Gesch. ausgew. Arbeitsvorhaben, hg. H. Penzlin) 1999, 151–160; F. Heinrich, Die dt. Rel.wiss. u. der Nationalsozialismus, 2002; ders., Empir. Rel.forsch. u. rel.wiss. Reflexion. ~ als rel.wiss. Lehrer Kurt Rudolphs (in: Rel.wiss. in Konsequenz, hg. R. Flasche u. a.) 2000, 149–162; K. Rudolph, F. Heinrich, ~ (1884–1978) (in: Zs. für Rel.wiss. 9) 2001, 169–184. BJ Bäuerlein, Theresia, * 1980 Bonn; JournalismusStud. in München, Abschluß als Diplom-Journalistin, ab 2003 freie Journalistin, u. a. für «Süddt. Ztg.» (München) u. «Die Zeit» (Hamburg), ab 2014 Mitarb. u. ab 2018 Chefred. der «Krautreporter» (Berlin); verfaßte Sachbücher, Ratgeber, Rom. u. Erz.; auch Übers. aus dem Englischen; lebt in Berlin. – Journalistin, Schriftstellerin. Schriften: Das war der gute Teil des Tages (Rom.) 2008; Roman ohne Eifersucht, 2011; Fleisch essen, Tiere lieben. Wo Vegetarier sich irren und was Fleischesser besser machen können, 2011; Tussikratie. Warum Frauen nichts falsch und Männer nichts richtig machen können (mit F. Knüpling) 2014; Denken wie Einstein. Was wir von den klügsten Köpfen der Geschichte lernen können (mit S. Tubali) 2015; Besser als Sex ist besserer Sex. Ein Paar, ein Jahr, ein Experiment (mit T. Eckert) 2016; Lieb und teuer. Was ich im Puff über das Leben gelernt habe (mit I. Stephani) 2017; Quer denken, besser denken. Was wir von den klügsten Köpfen der Geschichte lernen können (mit S. Tubali) 2018. Übersetzungen: S. Tubali, White Light. Reise zur Glückseligkeit, 2013. MM Bahadınlı, Yusuf Ziya, * 9.9.1927 Yozgat/Türkei; Ausbildung am Lehrerseminar in Kayseri bis 1944, dann bis 1950 pädagog. Stud. in Ankara, anschließend bis 1958 als Lehrer tätig, danach Verleger, in der türk. Arbeiterpartei TIP aktiv, war für diese 1965–69 Mitgl. der Türk. Nationalversammlung, lebte ab 1979 in Nürnberg, anschließend Lehrer in Berlin, zuletzt freier Schriftst. in Hannover; verfaßte u. a. polit. Texte, Ess., Rom. u. Erz. in türk. Sprache. – Politiker, Verleger, Schriftst., Pädagoge. Schriften: Zwischen zwei Welten (Erz.) 1980 (dt./ türk.); In der Dunkelheit des Flures (Erz., Bearb. 292
Bahr E. Imhof, Übers. aus dem Türk. v. R. Grüghan) 1984. Literatur: T. Demir, C. Koss, Türk. Lit. in dt. Sprache. Eine Bibliogr. mit Erl., 1995, 22; Guide to the Asian collections at the International Institute of Social History (hg. E. Schwidder, E. Vermeij) Amsterdam 2001, 19; Türk.dt. Lit. Chron. lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 35. MM Bahr, Gerd, * 26.4.1933 Drochtersen/Kr. Stade; wuchs im Kehdinger Land auf, besuchte in Stade die Mittelschule, machte eine Elektrikerlehre, arbeitete anschließend in diesem Beruf, studierte 1955–58 an der Adolf-Reichwein-Hochschule in Osnabrück, übernahm 1962 eine einklassige Dorfschule auf der Stader Geest, war 1966–93 Lehrer u. zuletzt Rektor an der Grund- u. Hauptschule in Bützfleth; war Kreistagsabgeordneter im Lkr. Stade u. Ratsherr der Stadt Stade. – Lehrer, Politiker, nds. Mundartautor. Schriften: Lot Di wat vertellen. 14 korte Geschichten, 1984; Wo heet düt und dat op Platt? Kleiner plattdeutscher Sprachführer, 1985; Lot Di wat vertellen. Band 2. Nochmol 14 korte Geschichten, 1986; So ännert sick de Tieden. Biller, Geschich’n, Riemels un Snacks ut de Kehdinger Gegend, 1987; Schummertiet. Winter- un Wihnachtsgeschichten, 1988; Wenn de Sünn höger stiggt. Vörjohrsgeschichten, 1996; Merrn in koolen Winter. Wihnachts- un Wintergeschichten, 2001. Literatur: B. Sowinski, Lex. dt.sprachiger Mundartautoren, 1997, 21. BJ Baier, Christian, * 1963 Wien; studierte Musikwiss. u. Germanistik an der Univ. Wien, Promotion zum Dr. phil. mit einer Diss. über den öst. Komponisten Fritz Egon Pamer, 1988–94 Chefred. der «Öst. Musikzs.», war für das internat. Festival für Neue Musik tätig, 1994–2001 leitender Musiktheaterdramaturg der Wiener Festwochen, 2001–03 in derselben Funktion an den Wuppertaler Bühnen, 2006–08 Chefdramaturg des Musiktheaters Dortmund, 2008–11 Künstlerischer Produktionsleiter in der Intendanz der Dt. Oper Berlin, seit der Spielzeit 2011/12 Chefdramaturg des Balletts in Dortmund; Produktionsdramaturg u. a. am Theater an der Wien, am Landestheater Linz/Donau u. am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen; gründete 1996 das dt.sprachige Migranten-Theater «Die Menschenbühne», das er bis zur Schließung 2006 leitete; schrieb Rom., Libretti (u. a. «O Moon My 293
Bail Pin Up. Cantata», Musik: F. Koglmann, Urauff. Wien 1998; «Fear Death by Water. A Beach Opera», Musik: F. Koglmann, Urauff. Wien 2003; «Let’s Make Love», Musik: F. Koglmann, Urauff. Wien 2005) u. Theaterstücke (u. a. «The Indian Queen», Musik: H. Purcell, Urauff. Wuppertal 2002; «Die Farbe der Zeit», Urauff. Wien 2003; «Gegenüber», Urauff. Wien 2005; «Wer andern eine Geige klaut», Urauff. Dortmund 2006; Wer andern nach der Pfeife tanzt, Urauff. Dortmund 2008). – Dramaturg, Schriftst., Librettist, Journalist. Schriften: Joseph. Ein deutsches Schicksal, 2001; Romantiker (Rom.) 2006; Panzerschlacht (Rom., Fotografien v. Th. M. Jauk) 2009; Die Wiedergänger (Rom.) 2016. Herausgaben: Leidenschafften. [Eine Anthologie] (mit B. Horn) 2006; Pedanten und Chaoten. [Eine Anthologie] (mit B. Horn) 2007; Stehlen & Rauben. [Eine Anthologie] (mit B. Horn) 2009; Schlager & Treffer. [Eine Anthologie] (Buch u. CD, mit B. Horn) 2010; Handicap. Schicksal & Chance. [Eine Anthologie] (mit B. Horn) 2011. Literatur: Theater-Lex., Nachtr.bd. 1 (2013) 40. BJ Bail, Ulrike, * 28.5.1960 Metzingen/BadenWürtt.; studierte evang. Theol. u. Germanistik an der Univ. Tübingen, absolvierte ein Vikariat bei der Württemberg. Landeskirche, 1997 Promotion zur Dr. theol. an der Univ. Bochum, 2003 Habil. ebd., 2004 Doz. für feminist. Theol. u. theolog. Frauenforsch. an der Humboldt-Univ. zu Berlin, lebt seit 2005 in Luxemburg, als Doz. für Dt. als Fremdsprache tätig, seit 2010 apl. Prof. für Altes Testament an der Univ. Bochum. – Evang. Theologin, Lyrikerin. Schriften: Gegen das Schweigen klagen. Eine intertextuelle Studie zu den Klagepsalmen PS 6 und PS 55 und der Erzählung von der Vergewaltigung Tamars, 1998 (zugl. Diss. Bochum 1997); «Die verzogene Sehnsucht hinkt an ihrem Ort». Literarische Überlebensstrategien nach der Zerstörung Jerusalems im Alten Testament, 2004; Wundklee streut aus. 47 Gedichte über Theodora, 2011; BildNotizen, nach dem Sturm (Ged., Bilder v. V. Nikolaev, Nachdg. I. Kharissov) 2012; Sterbezettel (Ged.) 2016; Die Empfindlichkeit der Libelle, 2017. Herausgaben: Gott an den Rändern. Sozialgeschichtliche Perspektiven auf die Bibel (mit R. Jost) 1996. Literatur: Luxemburger Autorenlex. (InternetEdition). FA 294
Baisch Baisch, Milena, * 21.4.1976 Bochum; Tochter der Kinderbuchautorin Chris B., wuchs in Wuppertal auf, studierte 1998–2000 Drehb. an der Dt. Filmu. Fernsehakad. in Berlin, 2006/07 an der Akad. für Kindermedien; schreibt neben Kinder- u. Jugendbüchern auch Drehb. für Film u. Fernsehen sowie Hörsp. u. Theaterstücke für Kinder. – Dt. Jugendlit.preis in der Sparte «Kinderbuch» (2011), Dt. Kinderhörsp.preis, (2012), Berliner Kindertheaterpreis des Grips Theaters (2013), Mülheimer KinderStückePreis (2014); lebt in Berlin. – Autorin von Kinder- u. Jugendbüchern, Hörsp., Drehb. u. Theaterstücken. Schriften: Leselöwen – Freundschaftsgeschichten (Kdb., Zeichn. v. D. Tust) 1997; Leselöwen – Verkehrsgeschichten (Zeichn. v. A. Weinhold) 1998; Das Geheimnis im Park (Kdb.) 1998; Leselöwen – Raumschiffgeschichten (Kdb., Zeichn. v. S. Gregor) 1999 (korean. 2000); LesePiraten – Geschwistergeschichten (Illustr. v. S. Kraushaar) 2000 (ungar. 2003); Der verbotene Tempel (Kdb., Illustr. v. S. Christoph) 2000 (chines. 2004); Gefahr aus dem Internet (Kdb., Illustr. v. S. Christoph) 2000; Kleine Lesetiger – Abenteuergeschichten (Illustr. v. P. Eisenbarth) 2002; 3-Minuten – Kuschelgeschichten (Kdb., Illustr. v. S. Leberer) 2002 (poln. 2004); Lesespatz – Wirbel in der Hexenschule (Kdb., Illustr. von M. Theisen) 2003; Kleine Lesetiger – Geheimnisgeschichten (Kdb., Illustr. v. S. Neuendorf) 2003; Lesefant – Die Verschwörung der frechen Mädchen (Illustr. v. S. Voigt) 2003; Dein Auftrag in der unheimlichen Villa (Rätselkrimi, mit H. Talke) 2003; Dein Auftrag im verbotenen Tempel (Rätselkrimi, mit S. Fiedler) 2003; Bildermaus – Geschichten vom kleinen Hasen (Kdb., Illustr. v. D. Ackroyd) 2004 (tschech. 2010, slowak. 2010; überarb. Neuausg. 2018 u. d. T.: Geschichten vom kleinen Hasen. Little Rabbit Stories, Illustr. v. D. Ackroyd, übers. v. D. Ingram); Nachrichten aus dem Nirgendwo (Rätselkrimi, mit H. Talke, Illustr. v. I. Paule u. S. Christoph) 2005; Fluch der Vergangenheit (Kdb. mit R. Holler, Illustr. v. A. Wöstheinrich u. S. Christoph) 2005; Bildermaus – Weihnachtsgeschichten (Kdb., Illustr. v. M. Rachner) 2005 (poln. 2008); Bildermaus – Geschichten vom Baumhaus (Kdb., Illustr. v. I. Paule) 2006; Hokuspokus in der Hexenschule (Kdb., Illustr. v. M. Theisen) 2006; Weltbeste Freunde für immer (Kdb., mit A. Schmachtl) 2007 (schwed. 2008, ungar. 2013); Lesetiger – Detektiv-Rallye (mit S. 295
Bajohr Kalwitzki, Illustr. v. Ch. Zimmer u. S. Neuendorf) 2007; Die kleine Maus im Weihnachtsland (Kdb., mit E. Zabini) 2007; Blumen im Bauch (Jgdb.) 2007; Zebra, Maus und Kuh – müde bist auch du! Allererste Gutenachtgeschichten (mit M. Rachner) 2008; Violetta Zauberveilchen hilft den Tieren (Kdb., Illustr. v. M. Wissmann) 2008; Ich mag dich so, Nelli Gänseblümchen! (Kdb., Illustr. v. M. Wissmann) 2008; Gut gemacht, Lea Löwenzahn! (Kdb., Illustr. v. M. Wissmann) 2008; Drachengeschichten für 3 Minuten (Kdb., Illustr. v. S. Dahle) 2008 (slowak. 2008, tschech. 2009, poln. 2009, afr. 2014); Alles wird gut, Fiona Glücksklee! (Illustr. v. M. Wissmann) 2008; Kleine Blumenelfe Tilia. Elfengeschichten. Mit Bilder- und Leserätseln (Kdb., Illustr. v. E. Zabini) 2009; Das wunderbare Geschichten-Zauber-Buch. Kleine Vorlesegeschichten mit Überraschungsbildern (Kdb., mit M. Rachner) 2009; Die kleine Ballerina und die Funkelfeen. Mit Leserätseln und Suchbild (Kdb., Illustr. v. L. di Franco) 2010; Anton taucht ab (Kdb., Illustr. v. E. Kusche) 2010 (engl. 2013, slowen. 2014, chines. 2014, frz. 2015, bulgar. 2015, serb. 2015, bask. 2017, türk. 2019); Prinzessinnengeschichten für 3 Minuten (Kdb., Illustr. v. E. Zabini) 2011; Anton macht’s klar (Kdb., Illustr. v. E. Kusche) 2012. Literatur: Ch. Buck, «Anton taucht ab» im Unterricht. Lehrerhandreichung zum Kinderrom. von ~. Klassenstufe 3–4. Mit Kopiervorlagen u. Lösungsvorschlägen, 2012; B. Jessberger, M. Schulze-Erdei, «Anton macht’s klar» im Unterricht. Lehrerhandreichung zum Kinderrom. von ~. Klassenstufe 3–5. Mit Kopiervorlagen u. Lösungsvorschlägen, 2014. BJ Bajohr, Hannes, * 14.8.1984 Berlin; wuchs in Berlin u. Bonn auf, legte am Pädagogium in Godesberg das Abitur ab, studierte Philos., Germanistik u. Gesch. an der Humboldt-Univ. zu Berlin, schloß das Stud. 2010 mit einer Arbeit über die Philos. Hannah → Arendts ab, war Doz. an der Columbia Univ., wurde 2017 aufgrund einer Diss. über Hans → Blumenbergs Sprachphilos. promoviert; übersetzte Werke der Politikwissenschaftlerin Judith N. Shklar, veröffentlichte Experimente mit digitaler Lyrik u. konzeptuellem Schreiben; gehört mit Gregor → Weichbrodt dem Textkollektiv «0x0a» für digitale konzeptuelle Lit. an; wiss. Mitarb. am Leibniz-Zentrum für Lit.- u. Kulturforsch. 296
Balci in Berlin. – Philosoph, Lit.wissenschaftler, Übersetzer. Schriften: Koordinaten (Erzn.) 2008; Dimensionen der Öffentlichkeit. Politik und Erkenntnis bei Hannah Arendt, 2011 (Magisterarbeit); Durchschnitt (Prosa) 2015; Timidities, 2015; Monologue, 2016; Glaube Liebe Hoffnung. Nachrichten aus dem christlichen Abendland (mit G. Weichbrodt) 2017; Halbzeug. Textverarbeitung (Ged., Prosa) 2018; Wendekorpus (Langged.) 2019. Übersetzungen: J. N. Shklar, Der Liberalismus der Furcht (hg., übers. u. mit Nachw. vers.; Vorw. A. Honneth; Essays v. M. Walzer, S. Benhabib u. B. Williams) 2013; dies., Ganz normale Laster (übers. u. mit Nachw. vers.) 2014; dies., Der Liberalismus der Rechte (mit D. Höfer; hg. u. mit Vorw. vers. v. H. B) 2017; K. Goldsmith, Uncreative Writing. Sprachmanagement im digitalen Zeitalter (mit S. Lichtenstein) 2017; J. N. Shklar, Verpflichtung, Loyalität, Exil. Mit einem Essay über Michael Walzer (übers. u. hg.) 2019; dies., Über Hannah Arendt (übers. u. hg.) 2019. Herausgaben: P. Weiss, Briefe an Henriette Itta Blumenthal (mit A. Abmeier, in Zus.arbeit mit M. Dettbarn u. a.) 2011; The Future of Philology. Proceedings of the 11th Annual Columbia University German Graduate Student Conference (mit B. Dorvel, V. Hessling, T. Weitz) Newcastle upon Tyne 2014; Code und Konzept. Literatur und das Digitale, 2016. BJ Balci, Güner Yasemin, * 9.2.1975 Berlin; wuchs in Berlin auf, studierte Erziehungs- u. Lit.wiss. ebd. (?), bereits während des Stud. in der Integrationsarbeit für (junge) Migranten aktiv, engagierte sich als Sozialarbeiterin in Projekten zur GewaltPrävention, arbeitete 2004–10 als Fernsehred. für das ZDF (u. a. bei Formaten wie «Frontal 21»), seitdem freie Autorin u. Fernsehjournalistin; Veröff. von Beitr. u. a. bei «Spiegel Online» u. der ARD-Politiksendung «Panorama», verfaßte zudem Kolumnen für den DLF u. die «Stuttgarter Nachrichten». – LesePeter der Gewerkschaft Erziehung u. Wiss. (2011), Civis Fernsehpreis (2012), Bayer. Fernsehpreis (2016), Juliane-Bartel-Preis – Nds. Frauenmedienpreis (2016). – Journalistin, Schriftstellerin. Schriften: Arabboy. Eine Jugend in Deutschland oder Das kurze Leben des Rashid A., 2010; ArabQueen oder der Geschmack der Freiheit, 2012; Aliyahs Flucht oder Die gefährliche Reise in ein neues 297
Ballhausen Leben, 2016; Das Mädchen und der Gotteskrieger, 2016. Literatur: Munzinger-Archiv. – G. Dörflein, Für eine neue Kultur der Verantwortung u. des Miteinanders (in: Minima Moralia der nächsten Gesellsch. Standpunkte eines neuen Generationenvertrags, hg. D. Dettling, C. Schülte) 2009, 152–158; A. Riemhofer, Interkulturelle Kinder- u. Jugendlit. in Dtl. Lesen auf eigene Gefahr (2., überarb. Aufl.) 2017, 35, 97 u. ö.; H. Asutay, An Outlook on Immigrant Lit. in Terms of Culture Education (in: Internat. Journal of Educational Researchers 7, H. 1) 2016, 17–23; A. Bidmon, Sex, Drugs, Abschiebung. «Arab. Jungs» in der dt.sprachigen Ggw.lit. (in: Parallel- u. Alternativgesellsch. in den Ggw.lit., hg. T. Hiergeist) 2017, 51–79. FA Ballhausen, Thomas, * 21.5.1975 Wien; studierte ab 1998 Vergleichende Lit.wiss. u. Germanistik an der Univ. Wien; lehrt ebd., an der Akad. der bildenden Künste Wien u. an der Univ. Mozarteum Salzburg, Lehr- u. Forschungsschwerpunkte sind «Medientheorie/Medienübergreifende Quellenkunde» u. «Lit. u. andere Künste»; ab 2001 Mitarb. des Filmarch. Austria, Mitarb. des öst. Forschungsteams am EU-Projekt «COLLATE» (Collaboratory for Annotation, Indexing and Retrieval of Digitized Historical Archive Material), seit 2003 Leiter des Studienzentrums im Filmarch. Austria; Koordinator u. Mitarbeiter mehrerer filmspezif. Forsch.- u. Kunstprojekte; zahlr. lit. u. wiss. Veröff. in Sammelbänden, Zs. (u. a. «Anz. des Hauptverbandes des öst. Buchhandels», «biblos», «kolik», «Spektrum der Wiss.»), Anthol. u. Kat. (u. a. Diagonale, Graz; LKW – Kunst in der Stadt, Bregenz; European Media Art Festival, Osnabrück); Red. für «Lit. u. Theorie» des 1990 gegründeten Musiku. Kulturmagazins «skug» (erschien bis 2015 vierteljährlich im Print, wird als Online-Magazin weitergeführt), freier Mitarb. der Feuill. der «Presse», der «Salzburger Nachr.» u. der «Wiener Ztg.»; Mitbegründer der Autorenvereinigung «die flut»; lebt in Wien. – Premio Selezione di Centro Ricerca Narrative Cinema (2003), Lit.preis der Stadt Steyr, 2. Preis (2005), Reinhard-Priessnitz-Preis (2006), Holfeld-Tunzer-Preis (2008, mit Regina Hilber). – Schriftst., Lit.- u. Filmwissenschaftler, Hochschullehrer, Hg., Übersetzer. Schriften: Mind the Bug. Comic, 1999; Abstiege. Drei erzählende Gedichte, 2000; Die Präsenz anglophoner karibischer Autorinnen und Autoren 298
Balthaus-Beiderwellen in Wiener Buchhandlungen. Nebst einer knappen Darstellung der Struktur des Wiener Sortimentsbuchhandels. Vergleichende Studie anhand ausgewählter allgemeiner Wiener Sortimentsbuchhandlungen, 2000; Zerlesen. Raubzüge durch Kulturlandschaften (Ess., Aufs.) 2001; Der letzte Sommer vor der Eiszeit (Ess., Aufs.) 2003; Leibeserziehung. Hundert Übungen (Erz., Abb. u. Coverillustr. v. Claudia Paulin) 2003; Kontext und Prozess. [auf dem Cover: Eine] Einführung in die weiterführende [auf dem Cover: medienübergreifende] Quellenkunde. Ansätze – Beispiele – Literatur, 2005; Geröll (Prosa) 2005; The Anger Diaries 3/3: Inmates (Graphic Novel, Artwork: J. Vogeltanz) 2006; Die Unversöhnten (Prosa) 2007; Delirium und Ekstase. Die Aktualität des Monströsen, 2008; The Anger Diaries 2/4: Wired Worlds (Graphic Novel, Artwork: J. Vogeltanz) 2009; Bewegungsmelder (Prosa) 2010; Bewegungen des Schreckens. Anthropophagie zwischen Metamorphose und Metastase, 2010; Lob der Brandstifterin (Erz.; Nachw. J. Hauser) 2013; Aspern. Reise in eine mögliche Stadt (mit A. Grill, H. Millesi) 2013; In dunklen Gegenden (Erzn.) 2014; Signaturen der Erinnerung. Über die Arbeit am Archiv, 2015; Gespenstersprache. Notizen zur Geschichtsphilosophie, 2016; Mit verstellter Stimme. Ein poem murder mystery aus frühen Tagen, 2017; Fauna. Sprachkunst und die neue Ordnung imaginärer Tiere (mit E. Peytchinska) 2018. Übersetzungen: T. Barlow, Scharfe Zähne (mit V. Bauer; Vorw. C. Weissner; Nachw. V. Bauer u. Th. B.) 2009. Herausgaben: peng. zeitschrift für film kunst kultur #4. zahlen, ziffern, nummern (mit J. T. Fries u. a.) 2003; peng. zeitschrift für film kunst kultur #5. österreich (mit J. T. Fries u. a.) 2003; Listenweise. Poetik und Poesie der Liste, 2004; Die Filmzensur in der österreichischen Presse bis 1938. Eine Auswahl historischer Quellentexte (mit P. Caneppele) 2005; R. Pöch, Gesammelte Schriften. Band I/1. Publizierte Schriften bis 1913 (mit M. Teschler-Nicola, K. Matiasek) 2006; Psyche im Kino. Sigmund Freud und der Film (mit G. Krenn, L. Marinelli) 2006; Die Tatsachen der Seele. Arthur Schnitzler und der Film (mit K. Moser, B. Eichinger, F. Stern) 2006; Filmische Gedächtnisse. Geschichte – Archiv – Riss (mit B. Eichinger u. a.) 2007; Die Logistik der Verführung. Eine Ringvorlesung zur räumlichen Dimension in Literatur und Film (red. betreut von Th. 299
Balzers B. u. V. Bauer) 2009; Saturn. Wiener Filmerotik 1906–1910 (mit M. Achenbach, N. Wostry) 2009; Schutzverletzungen. Legitimation medialer Gewalt (mit G. Friesinger, J. Grenzfurthner) 2010; Urban Hacking. Cultural Jamming Strategies in the Risky Spaces of Modernity (mit G. Friesinger, J. Grenzfurthner) 2010; Geist in der Maschine. Medien, Prozesse und Räume der Kybernetik (mit G. Friesinger, J. Grenzfurthner, V. Bauer) 2010; Mind and Matter. Comparative Approaches towards Complexity (mit G. Friesinger, J. Grenzfurthner) 2011; Die Wahrheit des Films. Cinema’s Truth (mit A. Barberi) 2013 (Öst. Zs. für Geschichtswissenschaften, Jg. 24, Bd. 3); geschichte erzählen. Medienarchive zwischen Historiographie und Fiktion (mit V. Strunz, G. Krenn) 2014; P. Leppin, Severins Gang in die Finsternis. Ein Prager Gespensterroman, 2015 (Bibliothek der Nacht, 1); F. Jesi, Die letzte Nacht (übers. u. mit einem Nachw. vers. v. B. Kleiner) 2015 (Bibliothek der Nacht, 2); Die herzzerreißenden Abgründe des Gustav Ernst, 2017; (Gedichte) gestalten (mit M. Schmidt) 2019. BJ Balthaus-Beiderwellen, Elke (geb. Balthaus), * 4.3.1959 Oberhausen; Tochter einer Schneiderin u. eines Bergbauingenieurs, besuchte das SophieScholl-Gymnasium in Oberhausen, 1978 Abitur, studierte 1978–84 Medizin an der Univ. Köln, arbeitete 1984–2007 als Ärztin u. a. in Osnabrück, Meppen u. Emlichheim/Grafschaft Bentheim, heiratete 1985 den Arzt Uwe Beiderwellen, seit 2005 freiberuflich als Autorin tätig. – Ärztin, Lyrikerin, Prosaautorin. Schriften: Schrullig und verschroben. Der Mensch an und für sich. Gedichte und Aphorismen, 2008; Leben und Tod. Das Eine ist ohne das Andere nicht zu haben. Gedichte und Aphorismen, 2008; Himmel und Hölle, Spielarten der Liebe. Gedichte und Aphorismen, 2008; Carlotta l(i)ebt (Ber.) 2008; Am Scheideweg, 2009; Von Ameise bis Zebra. Nachdenkgedichte für Kinder und Eltern (Illustr. v. H. Olmes) 2009; Körper und Geist. Wie tickt der Mensch? Gedichte und Aphorismen, 2010; Scharfe Zungen schneiden tief. Minutenphilosophien, 2011; Notausgänge, 2011; Die Trostkiste, 2011; In den Wind geschrieben! (Ged.) 2012; Minutenphilosophien, 2012; Mein 2012 im Blog. Ein Rückblick der besonderen Art, 2013. FA Balzers, Johannes von → Dittmar, Jens. 300
Balzers Balzers, John → Dittmar, Jens. Bánk, Zsuzsa, * 24.10.1965 Frankfurt/M.; wuchs als Kind ungar. Flüchtlinge in Frankfurt/M. auf, arbeitete dann dort als Buchhändlerin, studierte später Publizistik, Politik- u. Lit.wiss. in Mainz u. Washington, D. C., war als Wirtschaftsred. tätig; lebt seit 2000 als freie Schriftst. in Frankfurt/M. – Prosaautorin. Schriften: Der Schwimmer (Rom.) 2002 (engl. 2002, niederländ. 2003, ungar. 2003, dän. 2004, schwed. 2004, frz. 2004, katalan. 2004, span. 2004, poln. 2005, tschech. 2005, frz. 2005, griech. 2007, norweg. 2011, ital. 2014, korean. 2015); Heißester Sommer (Erzn.) 2005 (poln. 2006, frz. 2007, dän. 2007); Die hellen Tage (Rom.) 2011 (ital. 2012, niederländ. 2012, tschech. 2013, kroat. 2014, poln. 2014, frz. 2015); Schwarzwaldsepp. Auch eine Weihnachtsgeschichte (Illustr. v. R. Linke) 2012; Schlafen werden wir später (Rom.) 2017; Weihnachtshaus, 2018. Literatur: Munzinger-Arch.; LGL; Killy 21 (2008) 326. – G. Lotz, «Fremd» in der dt. Lit.? ‹Die Tochter des Schmieds› von Selim Özdogan u. ‹Der Schwimmer› von ~ (in: Europ. Lit. auf Dt? Beitr. auf der 13. Internat. Arbeitstagung Germanist. Forsch. zum Lit. Text, Vaasa, 18.–19.5.2006, hg. Ch. Parry, L. Voßschmidt) 2008, 202–213; Ch. Hamann, Ich kann warten, ja. Raum u. Zeit in ~s Rom. ‹Der Schwimmer› (in: Interkulturelles Lernen. Mit Beitr. zum Dt.- u. DaF-Unterricht, zu ‹Migranten›-Bildern in den Medien u. zu Texten von Özdamar, Trojanow u. Zaimoglu, hg. P. Meurer u. a.) 2009, 19–34; R. Kegelmann, «Im Grunde bin ich in Dtl. zum Schriftst. geworden». Überlegungen zur ungar. Ggw.lit. in Dtl. (in: Erbauendes Spiel – Unendl. Spur. FS Zoltán Szendi, hg. R. Hillenbrand) 2010, 535–540; S. Lengl, Interkulturelle Frauenfiguren im dt.sprachigen Rom. der Ggw. Aspekte der interkulturellen Lit. u. der Lit. von Frauen in den Werken von Terézia Mora, ~ u. Aglaja Veteranyi im Vergleich zu den Werken von Nella Larsen u. Gloria E. Anzaldúa, 2012; E. Propszt, Prozesse der Differenzierung in ~s ‹Der Schwimmer› (in: Zs. der Germanisten Rumäniens 23) 2014, H. 1–2 (45–46), 205–221; K. Nousek, A future-oriented Zeitrechnung: Narrating postcommunist temporality and subjectivity in ~’s ‹Der Schwimmer› (in: GLL 68) 2015, H. 2, 302–323; T. Rudtke, «Während des Kochens teilt Großmutter den Speisen Eignungen zu» – Mythisierung weibl. 301
Bankl Nahrungszubereitung im Rom. der Ggw. (Maja Haderlap, Kerstin Hensel, ~) (in: Narrative Delikatessen. Kulturelle Dimensionen von Ernährung, hg. E. Hollerweger, A. Stemmann) 2015, 69–77; A. Horváth, Poetik der Alterität. Fragile Identitätskonstruktionen in der Lit. zeitgenöss. Autorinnen, 2016; K. Vajda, Traumata auf gut Dt. (in: Dt. in Mittel-, Ost- u. Südosteuropa. Geschichtl. Grundlagen u. aktuelle Einbettung. Beitr. zur 2. Jahrestagung des Forsch.zentrums Dt. in Mittel-, Ost- u. Südosteuropa, Budapest, 1.–3. Oktober 2015, hg. H. Ph. u. A. Ströbel) 2017, 679–693; S. A. Meyer, Grenzenlose Mutterliebe? Die Mutter als Alteritätsfigur in ausgew. transkulturellen Familiennarrativen der Ggw.lit. Aglaja Veteranyi – ~ – SAID, 2019. BJ Bankl, Hans (Egmont), * 9.4.1940 St. Pölten, † 11.12.2004 Wien; Sohn eines Mediziners, Matura in St. Pölten, studierte Medizin in Wien, dort 1965 Promotion zum Dr. med. u. 1972 Habil. für Patholog. Anatomie, Prosektor in Klosterneuburg u. Wien, ab 1977 Leiter des Patholog. Inst. am Krankenhaus in St. Pölten, ab 1981 a. o. Prof., zudem Lehrbeauftragter an der Univ. Wien; verfaßte zahlr. Lehr- u. Arbeitsbücher über Pathologie u. verwandte Themen; wurde bekannt durch populärwiss. Sachbücher u. Geschn., die meist patholog. Fälle oder Krankheiten u. Tode hist. Persönlichkeiten behandeln. – Pathologe, Schriftsteller. Schriften: Ein Sektionsprotokoll aus der Hand Friedrich Schillers, 1986 (Sonderdr.); Die Krankheiten Ludwig van Beethovens. Pathographie seines Lebens und Pathologie seiner Leiden (mit H. Jesserer) 1987; Woran sie wirklich starben. Krankheiten und Tod historischer Persönlichkeiten, 1989; Viele Wege führten in die Ewigkeit. Schicksal und Ende aussergewöhnlicher Menschen, 1990 (2., erw. Aufl. 1992); Hiram. Biblisches, Sagenhaftes, Historisches, 1992 (Nachdr. 2000); Die Reliquien Mozarts. Totenschädel und Totenmaske (mit J. Szilvássy) 1992; Der Rest ist nicht schweigen. Lebenswerk und Lebensende bedeutender Menschen, 1992; Im Zeichen des Aeskulap. Markus der Lateiner, ein Arzt im Orient des 12. Jahrhunderts (mit F. Stöckl) 1993; Der Pathologe weiss alles ...aber zu spät. Heitere und ernsthafte Geschichten aus der Medizin, 1997; Die kranken Habsburger. Befunde und Befindlichektien einer Herrscherdynastie, 1998; Im Rücken steckt das Messer. Geschichten aus der Gerichtsmedizin (Illustr. v. D. 302
Bar Zehentmayr) 2001; Kolumbus brachte nicht nur die Tomaten. Geschichten hinter der Geschichte, 2002; Wie oft fluchte der Pharao? Von Leuten, die Geschichte machten (Illustr. v. dems.) 2003; Messer, Kugel, Schlinge, Gift. Die Pathologie auf den Spuren der Verbrecher (Illustr. v. J. Koo) 2005; Wegen Todesfalls geöffnet. Denkwürdige Geschichten aus der Pathologie (hg. Christa B.) 2007; Mozart und seine Brüder. Hintergründige Geschichten von der Freimaurerei. Mit Auszügen aus Hans Bankls Freimaurer-Tagebüchern (hg. dies.) 2009; Ein Mord in der Badewanne. Von unerhörten historischen Begebenheiten (hg. dies.) 2010; Gestorben wird täglich. Die besten Geschichten des Pathologen Hans Bankl, 2014; Gestorben wird täglich. Weitere Geschichten des Pathologen Hans Bankl, [2017]. – Zudem wiss. Schr. zur Pathologie. Herausgaben: Pathologie in Österreich. Festschrift für J. H. Holzner (mit T. Radaszkiewicz) 1993. MM Bar, Georg Ludwig Baron von (auch George Louis de Ba[a]r), * 6.1.1701 Hannover, † 6.8.1767 Schloß Barenaue (Kr. Osnabrück); Sohn eines herzogl.braunschweig. Gutsverwalters u. Geheimrats, ab 1717 Jura-Stud. in Utrecht, ab 1718 in Heidelberg u. ab 1719 in Lunéville, Aufenthalte am kurpfälz. u. lothring. Hof, Militärdienst in Straßburg, war ab 1720 in Hannover ansässig, wurde 1721 Domherr zu Minden u. kurköln. Legationsrat, lebte 1724–28 in Minden, 1729–44 in Osnabrück, anschließend in Hamburg, dazw. 1754–57 auch in Wien, später Propst zu Levern (heute zu Stemwede), Domsenior u. nach dem Tod seines Bruders 1765 Erblanddrost des Stifts Osnabrück, lebte zuletzt auf Schloß Barenaue; Großvater des Politikers Herbord Sigismund Ludwig von B. (1763–1844); schuf als Schriftst. nur Werke in frz. Sprache, darunter fiktive Gespräche, lit. Briefe, Satiren, Abh., Gelegenheitsschr., Libr. u. Übers. aus dem Französischen; galt zu Lebzeiten in lit. Kreisen als bester frz.sprachiger Autor in Dtl.; wurde u. a. von Johann Christoph → Gottsched u. Christoph Martin → Wieland geschätzt; befreundet u. a. mit Friedrich von → Hagedorn u. Barthold Heinrich → Brockes; Briefw. mit dem preuß. König → Friedrich II. – Luth. Domherr, Schriftst., Übersetzer. Schriften: Epîtres diverses sur des sujets différens, 2 Bde., London [eig. Amsterdam] 1740, 1745 (online: BSB München; korr. u. verb. Aufl. in 303
Bar 3 Bdn., 1753; dt. Übers. von C. G. Lieberkühn: Poetische Werke, 3 Bde., 1756 [VD18 1113626X; Mikrofiche-Ausg. in: BDL; online: ULB Halle]; Teilübers. auch u. d. T.: Poetisches Sendschreiben an George Dandin über die mißlichen Ehen, [1746?] [VD18 11880120; online: SUB Hamburg]); Epitre du chevalier des cygnes à Don Quichotte de la Manche, chevalier des lions, avec des remarques critiques, historiques & philosophiques, où le commentateur supplée, explique defend & embrouille les pensées de son auteur, sans dedicace, sans préface, sans indice & sans errata meme, [um 1746?] (VD18 1143662X); Couplets, 1746 (zugeschrieben); Etrennes, 1746 (zugeschrieben); Soliloque à l’occasion de la mort prématurée de Monsieur de Hagedorn décédé à Hambourg le 28 d’Octobre 1754, [1754] (VD18 13428721); Consolations dans l’infortune. Poème en sept chants, 1758 (VD18 15344614; online: BSB München); Babioles littéraires et critiques en prose et en vers, 5 Bde., 1760–64 (VD18 11092289; online: ULB Halle; dt. Teilübers. von J. A. Nothnagel, H. H. Coentgen: Der gerächte und gerettete Horaz. Nebst einigen anderen Auszügen und Zusätzen aus den sinnreichen Schriften des Herrn von Bar, 1763 [VD18 10548378; online: BSB München]; weitere Übers.: Des Herrn G. L. von Bars vermischte Abhandlungen zum Nutzen und Ergözen, 1766 [VD18 12638447; online: SUB Göttingen]); L’Anti-Hegesias. Dialogue en vers sur le suicide. Avec des remarques critiques et historiques, 1763 (VD18 11295104; online: ULB Jena; dt. Übers. von C. G. Lieberkühn: Scherz- und ernsthafte Widerlegung des Hegesias über den Selbstmord mit kritischen und historischen Anmerkungen, 1766 [VD18 13727923; online: BSB München]). Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 1 (1994) 434. Literatur: Adelung 1 (1784) 1403 f.; ADB 2 (1875) 44; NDB 1 (1953) 579; de Boor-Newald 6 (1990) 283; Westfäl. Autorenlex. 1 (1993) 35 f. (auch online); DBE 21 (2005) 363. – L. Schirmeyer, ~, ‹der beste frz. Dichter Dtl.s›, ein Vorbild Wielands u. Freund Mösers (in: Mitt. des Ver. für Gesch. u. Landeskunde von Osnabrück 32) 1908, 1–71; W. Schrader, The cathedral chapter at Minden and its members, 1650–1803 (in: Westfäl. Zs. 139) 1989, 83–122, hier 106 (Nr. 71); R. Münster, Friedrich Hagedorn, Dichter u. Philosoph der fröhl. Aufklärung, 1999, 16, 19, 29 u. ö.; J. Rathje, ~ (in: Hamburgische Biogr. Personenlex. 3, hg. F. Kopitzsch, D. Brietzke) 2006, 28 f. MM 304
Barbetta Barbetta, María Cecilia, * 8.7.1972 Buenos Aires/Argentinien; besuchte die Dt. Schule in Buenos Aires, studierte Dt. als Fremdsprache, kam 1996 mit einem Künstlerstipendium des DAAD nach Berlin, wurde 2000 promoviert, arbeitete fünf Jahre als Spanischlehrerin an der Univ. Frankfurt/O., seit 2005 als freie Schriftst. tätig; lebt in Berlin. – Aspekte-Lit.preis (2008), Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis (2009), Bayern 2-Wortspiele-Preis (2009), Stipendium der Villa Aurora (2010), Stipendium der Villa Massimo Rom (2013), Alfred-Döblin-Preis (2017), Chamisso-Preis, Hellerau (2018). – Romanautorin. Schriften: Änderungsschneiderei Los Milagros (Rom.) 2008; Nachtleuchten (Rom.) 2018. BJ Bárczay, Friderika → Ats, Erika. Bardeli, Marlies, * 1.6.1951 Celle; wuchs auf einem Bauernhof in Hansen bei Uelzen auf, studierte Germanistik u. Musik in Hannover, erhielt eine Ausbildung zur Theaterlehrerin, schrieb Drehb. für das Fernsehen, veröffentlichte Kinderbücher, unterrichtet Musik u. Darstellendes Spiel am Luisen-Gymnasium Bergedorf; lebt in Reinbek. – Lehrerin, Verf. von Kinder- u. Drehbüchern, Theaterregisseurin. Schriften: Merle kann nicht singen (Kdb.) 1988; Jakob und die Regenfrieda (Kdb.) 1991; Däumelings Reise zum Entchen von Tharau (Kdb., Illustr. v. B. J. Mönster) 1992; Hast du Töne, Papa? (Kdb.) 1995; Die Befreiung des Herrn Kartuschke (Kdb., Illustr. v. I. Godon) 2001; Philines Zirkusreise. Eine Geschichte von Ende und Anfang (Kdb., Illustr. v. ders.) 2004; Timur und die Erfindungen aus lauter Liebe (Kdb., Farbtafeln v. A. Kuhl) 2009; Eine fantastische Reise, 2014; Als lachten alle Sterne (Kdb.) 2017; Ellington (Kdb., Illustr. v. I. Godon) 2018. BJ Barin, Ertunç, * 1951 Aydın; Schulbesuch in Aydın, lebt seit 1970 in Dtl., studierte Betriebswirtschaft in Mannheim, dann als Lehrer u. Übers. für den «Bund für Sozialarbeit» (Mannheim) tätig; verfaßte Rom., Erz. u. Ess. in türk. u. dt. Sprache. – Pädagoge, Übers., Schriftsteller. Schriften: Kosswigs Vögel kommen immer noch (Rom.) 1999. MM 305
Barta Bart, Stephanie, * 1965 Esslingen/Neckar; studierte Ethnologie u. Politikwiss. an der Univ. Hamburg, seit 2001 in Berlin wohnhaft, war u. a. im Handwerk tätig. – Stipendium des Landes Schleswig-Holst. im Künstlerhaus Kloster Cismar/ Grömitz (2009), Stipendium des Kulturver. Kunstbox Seekirchen am Wallersee/Öst. (2009), Stipendium Dt. Lit.fonds (2011, 2012), Rheingau Lit. Preis (2014), Stipendium des Berliner Senats (2015), Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akad. der Künste (2017). – Schriftstellerin. Schriften: Goodbye Bismarck (Rom.) 2009; Deutscher Meister (Rom.) 2014. Literatur: ~, Dt. Meister (in: Der Rom.führer [...] 54, hg. H.-C. Plesske) 2016, 1–3. FA Barta, Bernhard, * 1974 Linz; Stud. der Kunstgesch. in Linz u. Salzburg, 1999 Abschluß als Magister in Linz, danach u. a. Karikaturist u. Kunstkritiker bei den «Oberöst. Nachr.», zudem als Werber, Doz., Kurator u. Kunstberater tätig, u. a. für das Lentos Kunstmus. Linz u. den Kunstversicherer Barta & Partner, 2006 Promotion zum Dr. phil. in Salzburg («Ferdinand Kitt u. das Malschiff. Der Kreis von Zinkenbach u. andere Künstlerkreise der Zwischenkriegszeit in Öst.»), 2008 Habil. in Salzburg, Leiter des Littrow-Arch. in Wien, Mitgl. des öst. Presseclubs «Concordia»; lebt in Wien; verfaßte im Salzkammergut spielende Regionalkrimis u. Reiseführer; Autor von Aufs., Biogr., Monogr. u. Werkverz.; u. a. Arbeiten zu Leo von Littrow, Heinrich von Littrow, Ferdinand Kitt, Anton Lutz u. Kristian Fenzl. – Kunsthistoriker, Kunstberater, Journalist, Erzähler. Schriften: Das Malschiff. Österreichs Künstlerkreise der Zwischenkriegszeit, 2007; Linz. Panorama der Kulturhauptstadt (mit M. Horvath) 2009; ‹... da kann man gut lustig sein.› Neue Geschichten von Künstlern und Kaisern im Salzkammergut, 2010; Linz (Reiseführer) 2011; Sissis Tod. Ein Salzkammergut-Krimi, 2013; Sissis Gold. Ein Salzkammergut-Krimi, 2014; Sissis Gift. Ein Salzkammergut-Krimi, 2015; Heinrich von Littrow. Künstler. Kapitän. Kartograf. Im kaisertreuen Österreich (Monogr., mit D. u. H. Brunnbauer) [2018]; Sissis Kopf. Ein SalzkammergutKrimi, 2019. Herausgaben: Künstler & Kaiser im Salzkammergut. Anekdotisches zur Sommerfrische um Gustav Klimt, Kaiser Franz Joseph, Johann Strauß & Co., 2008; Kristian Fenzl. Künstler, Gestalter, Forscher 306
Bartakovics (mit N. Minkendorfer) 2010; Leontine von Littrow. Impressionistin des Südens (mit R. Mahringer u. a.) 2017. MM Bartakovics, Joseph (auch J. Bartacovics, József B., Jozef Bartakoviˇc), * 20.3.1722 (nach anderen Angaben 19.3.) Szalakuz (ehem. Komitat Neutra, heute Slowakei), † 15.4.1763 Kaschau (slowak. Koˇsice); Schulbesuch in Tyrnau (slowak. Trnava), schloß sich dort 1738 den Jesuiten an, 1739/40 Noviziat in Trentschin (slowak. Trenˇcín), danach Hilfslehrer in Skalica, 1742–44 Stud. der Philos. in Kaschau, Magister, ab 1745 Lehrer in Erlau (ungar. Eger) u. ab 1747 in Tyrnau, ab 1750 Stud. der kath. Theol. in Graz, 1752 Priesterweihe, ab 1754 Lehrer in Gyöngyös, ab 1756 Prof. für Griech., Rhetorik, Gesch., Philos. u. Kirchenrecht in Kaschau, daneben als Prediger tätig; schuf lat. Dramen (teils ungedr.) u. ein lat. Lehrged. (mit dt. u. ungar. Anh.) über den Metallbergbau; hinterließ auch eine umfangreiche hs. Slg. lat. u. ungar. Ged. u. Dramen von ihm selbst u. anderen Autoren (Ungar. Nationalbibl., Ms. quart. lat. 693), darunter das Drama «Telemachus Ulyssis filius, qui invita matre Penelope ad quaerendum patrem profectus [...]» (1749). – Jesuit, Dramatiker, Lyriker. Schriften: Metallurgicon sive de cultura fodinarum auri et argenti libri II, carmen [...] (Ged.) Tyrnau 1748; Moyses nuper acta ab academicis nunc oblata [...] (Trag.) ebd. [1749] (online: ÖNB Wien); Simon Machabaeus (Drama) ebd. 1749; Tentamen publicum ex interpretatione Novi Testamenti Graeci, quod ex praelectionibus [...], [Kaschau?] 1756. Literatur: Wurzbach 1 (1856) 163; Sommervogel 1 (1890) 962. – M. Miˇskeje, ~: ‹Metallurgicon sive de cultura fodinarum auri et argenti›. Promoˇcná tlaˇc Trnavskej Univerzity z roku 1748 (in: Sambucus 1) 2005, 131–144; A. de Brito Mariano, On gold and poetry. The ‹Metallurgicon›, gold lore, and the Society of Jesus through the work of ~ (in: Acta conventus neo-Latini Budapestinensis. Proceedings of the thirteenth international congress of neo-Latin studies, Budapest, 6–12 August 2006, hg. R. Schnur u. a.) Tempe 2010, 223–232; ~ (in: Jezsuita névtár, hg. T. Kálmán) Budapest 2016, http://jezsuita.hu/nevtar/bartakovics-jozsef/; C. Schmitt-Maass, Fénelons ‹Télémaque› in der dt.sprachigen Aufklärung (1700–1832), 2018, 794. MM 307
Bartenstein Bartel, Christian, * 1975 (1973?) Bonn; verfaßte satir. Beitr. für «Die Welt» u. die «tagesztg.», Mithg. u. Red. der humorist. Lit.zs. «Exot», Mitbegründer der Lesebühne «Ferkel im Wind» in Bonn; lebt ebenda. – DAAD Writer in Residence an den Univ. Edinburgh, St. Andrews u. Newcastle (2014), Ben-Witter-Preis (2018). – Journalist, Satiriker, Buch- u. Hörspielautor. Schriften: Seit ich Tier bin, 2008; Zivildienstroman, 2011; Rheinland. Für eine Handvoll Kamelle, 2011; Betreutes Wohnen. Ein WGRoman, 2013; Grundkurs Weltherrschaft. Bekenntnisse eines Ausnahmeathleten (Geschn.) 2013. Hörspiele: Superheld trifft Superschurkin, 6 Tle., RBB 2015; Aus Teufels Küche, 7 Tle., RBB 2017; Don Maciste, SRF 2017; Friedfisch, SRF 2018; Der Schurke aus dem Mixer, 4 Tle., ARD 2018; Philippa weit weg in der Wirklichkeit, 6 Tle., RBB 2019. Herausgaben: Götter, Gurus und Gestörte (mit A. Neft) 2009. FA Bartels, Balthasar David → Barthel, Balthasar David. Bartenstein, Lorenz Adam, * 28.8.1711 Heldburg, † 25.2.1796 Coburg; Sohn eines Schulrektors u. späteren Diakons, besuchte ab 1726 das Gymniasium Casimirianum in Coburg, studierte 1732–35 u. a. Theol., Mathematik u. Physik an der Univ. Jena, 1735–42 Hofmeister der Grafen Auersperg im öst. Burgstall, 1742 Übersiedlung nach Coburg, ab 1743 Rektor der Ratsschule ebd., ab 1757 a. o. Prof. u. ab 1783 Direktor des Gymniasium Casimirianum, 1774 Magister der Philos. Fak. zu Erlangen, 1783 Ernennung zum Konsistorialrat, trat 1794 in den Ruhestand. – Lehrer. Schriften: Als Der Durchlauchtigste Erb-Prinz, Fürst und Herr, Herr Ernst Friedrich, Herzog zu Sachsen [...] ihre unterthänigste Ehrfurcht mit devotesten Glückwnsch zu bezeugen an hiesiger Raths-Schule stehende Lehrer der Jugend (Ged.) 1759; Religionis Christianae excellentiam ex insigniter commendato amoris studio asserendam, atque demandati sibi [...], 1757 (online: SB Berlin); Latinae linguae commendatio ex ipsa eam discendi difficultate et molestia repetita, 1765; Latinae linguae ex ipsa eam discendi difficultate et molestia commendatio [...], 1765; Gedanken Von der Mäßigung der strengen mathematischen Lehrart in dem 308
Barth Vortrag der Anfangsgründe [...], 1766; Cur virgilius moriens Aeneida comburi iussit? Illustris Gymnasii Casimiriani academici natalis CLXX solennia indicit atque ad orationem habendam [...], 1772; Director et profess. reliqui ill. gymnas. Casimiriani quamquam omnes fere qui de Methodo praeceperunt [...], 1783. Literatur: ADB 2 (1875) 93. – F. Schlichtegroll, Nekrolog auf das Jahr 1796, 7. Jg., 2. Bd., 1800, 1–22; T. Krieg, Das geehrte u. gelehrte Coburg. Ein lebensgeschichtl. Nachschlagebuch. Zweiter Tl., 1929, 6–9; C. Hoefner, Die Matrikel des Gymnasium Casimirianum Academicum zu Coburg 1606–1803. Lfg. 1, 1955, 33; Große Bayer. Biogr. Enzyklopädie 1 (hg. H.-M. Körner, B. Jahn) 2005, 101. FA Barth, Rolf, * 1950 Bad Kreuznach; absolvierte eine Ausbildung zum Bankkaufmann, studierte Theater- u. Filmwiss., Germanistik u. Politikwiss. an der Freien Univ. Berlin, 1981–96 Doz. am Inst. für Theater- u. Filmwiss. ebd., Lehrbeauftragter an den Univ. Mainz u. Bochum, zudem Lehraufträge an Volkshochschulen u. anderen Bildungseinrichtungen, als Rundfunkjournalist tätig, 2006 Gründer des Kinderbuchverlags Traumsalon, seit 1995 dramaturg. Berater versch. Fernsehsender, verfaßte Drehb. u. a. für Fernsehserien wie «Rote Rosen», «Küstenwache» u. «Hinter Gittern – Der Frauenknast», trat auch als Leiter eines Kindertheaters hervor, seit 2010 Auftritte mit seinem Lesetheater «Wolkenzauber»; lebt in Berlin. – Rundfunkjournalist, Verleger, Kinderbuch- u. Drehbuchautor. Schriften: Quastel und die Schweinestadt (Bilder v. W. Brunner) 1983; Sumsefitz feiert Geburtstag. Die Geschichte eines eigenwilligen Marienkäfers. Eine Vorlesegeschichte nicht nur für Geburtstagskinder (Bilder v. W. Brunner) 2002; Herr Wolke und der 1. FC Toby (Illustr. v. T. Droessler) 2006; Nils Nilpferd – Zeig mir die Welt. Wem gehört das Vogelbaby? (Zeichn. v. D. Trageser) 2006; Herr Wolke, Spring über deinen Schatten, Jonas! (Illustr. v. T. Droessler) 2007; Kommissar Kribbel jagt die Virenbande. Ein Krimi rund um das Thema Grippe (Illustr. v. T. Droessler) 2007; Herr Wolke – Dorles Oma. Eine Geschichte für das Leben (Illustr. v. T. Droessler) 2008; Herr Wolke, am Wochenende ist Marie bei Papa (Illustr. v. T. Droessler) 2009; Herr Wolke und seine Freunde (Illustr. v. T. Droessler) 2010; Herr Wolke & sein 309
Barthel Freund Alfons (Illustr. v. E. Hüdl u. T. Droessler) 3 Bde. (I Zimt, Tomaten & Piraten – II Beduinen, Reis & Kardamom – III Vanille, Nudeln & Ein Geistesblitz) 2010–12; Herr Wolke und das magische Traum-Zauber-Salz, 2013; Herr Wolkes Zauberschule. Zaubertricks für coole Kids! (Illustr. v. T. Droessler) 2013; Herr Wolke und der Bewegungskaiser (Illustr. v. T. Droessler) 2014; Unterwegs mit der Eisenbahn. Mit der LeYo!-App erwachen Buchseiten zum Leben! (Illustr. v. H.-G. Döring) 2015; Herr Wolke. Ein Fall fürs Alphabet (Illustr. v. D. Trageser u. Kindern aus Brandenburg an der Havel) 2016; Herr Wolke. Keine Angst Tim! (Illustr. v. D. Trageser u. Kindern aus Brandenburg an der Havel) 2017; Mein Andersopa (Illustr. v. D. Bunge) 2018; Adele ist verschwunden (Illustr. v. D. Trageser) 2019. – Ferner ungedruckte Theaterstücke. Vorlaß: DLA Marbach. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online). FA Barth-Grözinger, Inge, * 12.7.1950 Bad Wildbad/Baden-Württ.; war als Gymnasiallehrerin für Dt. u. Gesch. in Ellwangen/Baden-Württ. tätig; lebt in Bad Wildbad. – Lehrerin, Schriftstellerin. Schriften: Etwas bleibt (Jgdb.) 2004 (engl. 2006, span. 2007); Beerensommer (Rom.) 2006; Alexander (Jgdb.) 2009; Stachelbeerjahre (Jgdb.) 2011; Geliebte Berthe (Jgdb.) 2012; Etwas bleibt. Das Schicksal der Familie Levi (Jgdb.) 2016; Sturmfrühling (Rom.) 2016; Wildblütenzeit. Die große Schwarzwaldsaga, 2018. FA Barthel, Balthasar Daniel (auch Bartels); lebte um 1734–62; Stud. an der Univ. Jena, war ab spätestens 1734 Gerichtssekretär in Stettin; verfaßte neben einer Jubiläumsschr. vor allem Dg. über Stettin, zudem eine kurze Beschreibung der Univ. Greifswald. – Gerichtssekretär, Schriftsteller. Schriften: Das jetzt-blühende Stettin, Stettin 1734 (VD18 1085679X; online: SUB Göttingen); Poetische Nachricht von der bey Alten-Stettin im Monath Julie 1736 gewesenen Wasser-Fluth, ebd. 1737 (VD18 12870668–001); Als der Hochehrwuerdige Herr Joachim Sander, das von Einem Edlen Rath angeordnete Jubilaeum am 14ten September 1762, im achtzigsten Jahre seines Alters feyerlich Begieng […], Stettin [1762]. Literatur: Adelung 1 (1784) 1460 f. MM 310
Barthel Barthel, Maila (Ps. Ila, Raven, Henriette Günther), * 17.10.1969 Berlin (West); Tanz-Ausbildung, Turniertänzerin, staatlich geprüfte FremdsprachenWirtschaftskorrespondentin, lebte zeitweise in Boston u. Miami, war u. a. als Tanztrainerin u. Reiseleiterin tätig, Stud. der Wirtschaftswiss. u. Ausbildung zur Schauspielerin u. Autorin, Auftritte als Sängerin (u. a. Lieder von Jacques Brel u. Hildegard → Knef) sowie als Schauspielerin in Film u. Theater; lebt in Berlin; schrieb Erz., Ged. u. Dramen. – Tänzerin, Sängerin, Schauspielerin, Schriftstellerin. Schriften: Schatten auf meiner Seele. Gedanken und Gedichte zum Schmerz, zum Tod, zum Menschsein, 2006; Himmel ohne Obdach (Drama) 2007; Tabu (Monolog) 2008; Best-Seller (Drama) 2008; Kaufrausch (Drama) 2009; Tal des Schweigens (Ged., hg. Förderkreis Art) 2010. Literatur: E. v. Hören, ~ – zw. den Welten (in: Kiez Schöneberg Aug./Sept. 2014) 2014, 3–8. MM Bartram, Angelika, * 19.10.1952 Hannover; studierte Medizin, Psychologie u. Pädagogik in Würzburg, Ausbildung zur Schauspielerin, 1974 Mitbegründerin der Theatergruppe «Ömmes & Oimel» (Köln) u. 1982 des Theaters «Comedia» (Köln), dort als Dramatikerin, Regisseurin u. Schauspielerin tätig, auch TV-Autorin, u. a. für die «Sesamstraße», NDR u. WDR, lebte bis 1997 in Köln, später in Meschede (Hochsauerlandkr.) ansässig; verfaßte u. a. Ratgeber, Kdb., Drehb., Hörsp., Kom. u. Märchen. – Hörsp.-Stipendium der Filmstiftung Nordrhein-Westf. (1994), Förderpreis der Filmstiftung Nordrhein-Westf. (2003). – Regisseurin, Schauspielerin, Schriftstellerin. Schriften: Kobald und Karmesina. Ein clowneskes Märchen. Mondragur oder Die Geschichte vom goldenen Ei, [um 1975]; Die kluge Bauerstochter. Eine musikalische Märchenkomödie nach den Gebrüdern Grimm, [um 1975]; Mach ne Fliege. Familie Hempel schmiedet Urlaubspläne (Groteske) 1977; Die phantastische Geschichte von Peruccio Quack oder wer dressiert den gelben Papagei? (Drama) 1980; Das Wolkenschloß im Wohnzimmer (Hörsp.) 1985; Das kleine Krokodil geht verloren (Hörsp.) 1985; Der Rotkäppchenreport (Hörsp.) 1986; Das Hexenlied (Hörsp.) 1986; Der Giftzwerg (Hörsp.) 1987; Der weggeworfene Teddybär (Hörsp.) 1987; Der Kampf gegen Tyranno (Hörsp.) 1987; Das kleine Krokodil geht verloren (Hörsp.) 311
Bartram 1987; Am Berg der zitternden Felsen (Hörsp.) 1987; Im Bannkreis des Riesenskorpions (Hörsp.) 1987; Der Holzwurmsamba (Hörsp.) 1988; Das Geheimnis der gelben Ohren. Eine clowneske Komödie, [1988]; Die Heldin. Ein phantastisches Märchen, [um 1989]; Erster Vierter Einundneunzig (Hörsp.) 1991; Im Palast der Sonnenfee (Hörsp.) 1992; Die Sehnsucht nach einem Freund (Hörsp.) 1992; In der Monsterburg (Hörsp.) 1992; Im Reich der Gespenster (Hörsp.) 1992; Die Klangleiter (Hörsp.) 1992; Knut kommt gut (Hörsp.) 1993; Hummer hat Kummer (Hörsp.) 1993; Der Gurke war’s schnurpe (Hörsp.) 1993; Nepomuks Mucken (Hörsp.) 1993; Getuschel um Muschel (Hörsp.) 1993; Das Wachtenneinfest (Hörsp.) 1993; Die Therapeutin (Fernsehspiel) 1994; Die Rostritter (Hörsp.) 1996; Humba, humba, tätära (Hörsp.) 1996; Ach du dickes Ei (Hörsp.) 1996; Die Wildsau (Hörsp.) 1996; Die Kristallquelle (Hörsp.) 1999; Hannibal Sternschnuppe. Weihnachtsmann 2000 (Hörsp.) 1999; Glück in Serie (Kom.) 2003; Spiele gegen Ängste. Phantasiespiele, die stark machen. Abenteuerspiele, die Sicherheit geben. Mutmachspiele, die Ungeheuer vertreiben (mit J.-U. Rogge) 2004; Mitten ins Herz. Eine schwarze Komödie, 2005; Lilli oder die Reise zum Wind (Kdb., Illustr. v. D. Chudzinski) 2005; Kleine Helden – großer Mut. Geschichten, die stark machen (mit J.-U. Rogge, Illustr. v. A. Swoboda) 2006; Die Abenteuermaschine (Hörsp.) 2007; Kleine Helden – Riesenwut. Geschichten, die stark machen (mit J.-U. Rogge, Illustr. v. A. Swoboda) 2007; Hallo, kleiner Igel! (Kdb., Illustr. v. I. Kretzmann) 2008; Kleine Helden – dicke Freunde. Geschichten, die stark machen (mit J.-U. Rogge, Illustr. v. A. Swoboda) 2008; Viel Spaß beim Erziehen! Ein Buch für alle unvollkommenen Eltern (mit J.-U. Rogge) 2009; Kleine Helden – starke Typen. Geschichten, die stark machen (mit dems., Illustr. v. A. Swoboda) 2009; Die Rettung der Delfine (Kdb., Illustr. v. I. Kretzmann) 2009; Die Badenwannen-Piraten (Kdb., Illustr. v. ders.) 2009; Armes Schwein. Eine Comedy-Revue über den Zauber der Liebe (Musik: M. Kleiber) 2009; Dreiminuten-Zahnputzgeschichten (mit J.-U. Rogge, Illustr. v. U. Mayer) 2010; Wie Sie reden, damit Ihr Kind zuhört & wie Sie zuhören, damit Ihr Kind redet (Ratgeber, mit J.-U. Rogge) 2011; Kleine Helden – große Reise. Geschichten, die stark machen (mit dems., Illustr. v. A. Swoboda) 2011; Das Bergabenteuer (Kdb., Illustr. v. I. 312
Bartsch Kretzmann) 2012; Wie Erziehung garantiert misslingt. Warum es leicht ist, es sich schwer zu machen und einfach, das zu ändern (mit J.-U. Rogge, Illustr. v. F. Schulz) 2013; Warum Raben die besseren Eltern sind ...oder wie wir wieder lernen können loszulassen (mit J.-U. Rogge) 2014; Lasst die Kinder träumen. Warum Phantasie wichtiger ist als Wissen (mit dems.) 2015. Literatur: Kölner Autoren-Lex. 1750–2000. Bd. 2: 1901–2000 (bearb. E. Stahl) 2000, 40; ARDHörsp.datenbank (hg. Dt. Rundfunkarch.) o. J., http://hoerspiele.dra.de/. MM Bartsch, Paul Detlev, * 30.6.1954 Wernigerode/Sachsen-Anhalt; wuchs in Darnstedt/SachsenAnhalt auf, besuchte die Erweiterte Oberschule in Halberstadt, war Sänger u. Gitarrist in Schülerbands, studierte Bauingenieurwesen (nach anderen Angaben: Architektur) an der Univ. Weimar (ohne Abschluß), als Hilfsarbeiter in der Holzwirtschaft tätig, studierte 1976–80 Dt. u. Musik für das Lehramt an der Univ. Halle/Saale, dann freiberuflich Sänger, ab 1984 Hilfskraft am Germanist. Inst. der Univ. Halle/Saale, wurde 1988 ebd. promoviert, verfaßte journalist. Beitr. für den Hörfunk des MDR, 1991–2017 Leiter der medienpädagog. Fachabt. des Pädagog. Landesinst. von SachsenAnhalt, seit 2007 Hg. der Reihe «Lesefutter», seit 2009 Prof. für Erziehungswiss., Kindheit u. Medien an der Hochschule Merseburg; veröffentlichte zahlr. Musikalben auf LP u. CD; lebt in Halle/Saale. – Stadtschreiber von Halle/Saale (2006/07). – Musiker, Liederdichter, Medienpädagoge, Hochschullehrer, Erzähler. Schriften (Fachschr. in Ausw.): Potsdam (Bildbd., Fotos v. H. Dressler u. M. Lüders) 1992; SachsenAnhalt (Bildbd., Fotos v. E. Wrba) 1994; Streifzüge durch den Landkreis Quedlinburg (Bildbd., Fotos v. J. Stekovics) 1995; Saalkreisbilder (Bildbd., Erz. v. A. Probst, Fotos v. J. Stekovics) 1995; Lieder, Chansons & Sprüche (hg. H. Koral) 1997; Sag mir, wo du stehst. Ein Land in seinen Liedern, eine Liedersammlung nur für den Schulgebrauch, 1997; ... manchmal wird daraus ein Lied. Lieder & Legenden von Niederlagen & Aufständen (mit 1 CD) 1999; Große Brüder werfen lange Schatten (Erz.) 2002; Quer-Summe: Medienkompetenz. Medienerzieherische Themen und Schwerpunkte in pädagogischen Fachzeitschriften II/2000–II/2002, 2002; Amt des Sängers. Liederliche Auslese I, 2002; « ... mein Traum vom Glück 313
Bartsch war groß und tief» – Der «Brasilianer» aus Danstedt. Aus Leben und Werk Fritz Otto Hartmanns (1891–1974) (mit Alfred B.) 2003; Deutschlands schöner Osten. Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen (Bildbd., Fotos v. P. Hirth, Gesamtred. B. Kneip) 2005; Die schönsten Städte in Deutschlands Osten. Von Stralsund bis Weimar (Bildbd., Fotos v. F. Dressler, Gesamtred. B. Kneip) 2006; Für & wider, auf & nieder, 25 Jahre Lieder. Publikation zum 25-jährigen Bühnenjubiläum als Liedermacher am 15. Januar 2006, 2006; Das Wasser am Hals oder 20 Sätze über die Trägheit (Erz.) 2007 (2., durchges. u. verb. Aufl. 2019). Herausgaben: Kultur – Medien – Generationen. Erweiterte Dokumentation der Veranstaltung vom 26.1.2013 im Merseburger Ständehaus. Das 12. Merseburger Kulturgespräch, 2013; Über die Freiheit, über das Bild und über andere Phänomene (mit M. Nühlen) 2014; Über die Selbstwertproblematik, über die Absurdität und über andere Phänomene der Sozialen Arbeit (mit M. Nühlen) 2014; Über die Macht, über die Parteilichkeit und über andere Phänomene im sozialen Geschehen (mit M. Nühlen) 2015; Über das Labyrinth, über die Universalität und über andere Phänomene von Wahrnehmung und Kommunikation (mit M. Nühlen) 2015; Die politische Philosophie Martha Nussbaums. Ein dritter Weg zwischen Liberalismus und Kommunitarismus? (mit M. Nühlen, H. Zillmann) 2017; Vom Schweigen und Reden, von Mitleid und Schuld, von politischer und sozialer Verantwortung (mit M. Nühlen) 2017; Vom sozialen Lernen, der Kulturvermittlung im Fremdsprachenunterricht und einer kritischen Medienpädagogik (mit M. Nühlen) 2017; Methoden der ressourcenorientierten Biografiearbeit mit jungen Erwachsenen. Ausgeführt am Beispiel von Bildungsseminaren im Freiwilligen Sozialen Jahr (mit W. Foß, M. Nühlen) 2018. FA Bartsch, Susanne, * 4.8.1968 Hannover; besuchte eine integrierte Gesamtschule in Hannover, 1989 Abitur ebd., lebte zeitweise in San Francisco, studierte Politikwiss. u. Gesch., ab 2006 Psychologie; verfaßte Beitr. u. a. für die Frauenzs. «Allegra», die Wochenztg. «Der Freitag» u. das Kunst- u. Lit.magazin «Spella»; lebt in Hannover. – Stipendium der Arno Schmidt Stiftung u. des Nordkollegs Rendsburg (1996), Stipendium der Kester-Haeusler-Stiftung (1997), Stipendium der 314
Baruch-Lean Drehb.werkstatt München (1998). – Journalistin, Schriftstellerin. Schriften: Familienquiz, 1993; Rent a friend (Rom.) 1999; Campingsaison (Rom.) 2004. Tonträger: Kommissar Dobranski. Elena (Hörsp., 1 CD) 2006; Kommissar Dobranski. Außer Kontrolle! (Hörsp., 1 CD) 2006; Kommissar Dobranski. Ein Heim für HaJo (Hörsp., 1 CD) 2007; Kommissar Dobranski. Familienbande (Hörsp., 1 CD) 2007. FA Baruch-Lean, W. (Ps. John Fleyer); lebte in der zweiten Hälfte des 20. Jh.; verfaßte Zukunftsrom., die in Heftform erschienen. – Science-FictionSchriftsteller. Schriften: Formel X (Zukunftsrom.) 1954 (Neuausg. unter Ps. u. d. T.: Die neue Macht, 1958); Der Diktator von Hamburg. Eine Bestie in Menschengestalt (Zukunftsrom.) [1960]. Literatur: H. Bingenheimer, Transgalaxis. Katalog der deutschsprachigen utopisch-phantast. Lit. 1460–1960, 1959, 34. MM Barz, Paul, * 28.8.1943 Leslau (poln. Włocławek), † 5.6.2013 Wentorf bei Hamburg; B.s Familie floh 1945 aus dem Reichsgau Wartheland nach Westdtl., Schulbesuch in Hamburg, studierte Gesch. u. machte eine Verlagslehre, bis 1981 als Red. bzw. stellvertretender Chefred. der Kulturzs. «Westermanns Monatsh.» tätig, anschließend freier Journalist u. Schriftst.; verfaßte Beitr. u. a. für das «Hamburger Abendbl.», die «Welt am Sonntag» u. die «Westdt. Zeitung». – Journalist, Schriftst., Theateru. Hörspielautor. Schriften: Die Menschen von Versailles, 1973; Heinrich der Löwe. Ein Welfe bewegt die Geschichte (Biogr.) 1977 (überarb. Neuausg. u. d. T.: Heinrich der Löwe und seine Zeit, 2008); Götz Friedrich. Abenteuer Musiktheater. Konzepte, Versuche, Erfahrungen (Einf. W.-E. v. Lewinski) 1978; Motiv Geschichte. Berühmte Gemälde, berühmte Ereignisse, 1981; Zar und Zimmermann von Albert Lortzing (mit F. Endler, Illustr. v. G. Gehrke, mit Tonkassette) 1982; Der wahre Schimmelreiter. Die Geschichte einer Landschaft und ihres Dichters Theodor Storm, 1982; Bach, Händel, Schütz. Meister der Barockmusik, 1984; Mögliche Begegnung, Urauff. Berlin 1985; Doktor Struensee. Rebell von oben (Biogr.) 1985 (Neuausg. u. d. T.: Der Leibarzt des Königs. Die Geschichte des Doktor Struensee, 2002); Nie sollst du mich 315
Ba¸sargan befragen, Urauff. Hamburg 1986; Der wahre Störtebeker, Urauff. Hamburg 1986; Der Butler ist immer der Mörder (nach E. Wallace) Urauff. Stuttgart 1988; Theodor Storm und Schleswig-Holstein (mit H. Berkefeld) 1988; Menschen auf Sylt (Bildbd., Fotos v. H. Siwik) 1988; Karoline letzter Akt, Urauff. Celle 1992; Mein Norddeutschland. Ohnsorg-Schauspieler zeigen ihre Heimat (Fotos v. R. Klar) 1992; Der Schimmelreiter. Schauspiel in fünf Bildern (nach der Nov. v. Th. Storm) 1998 (als Ms. gedr.; Urauff. Hamburg 1998); La Paloma ade! Ein Hans-Albers-Stück in zwei Teilen (elf Szenen) 2003 (als Ms. gedr.; Urauff. Hamburg 2003); Theodor Storm – Wanderer gegen Zeit und Welt, 2004; Mozart. Prinz und Papageno, 2005 (slowen. u. poln. 2006); Der Gegenspieler. Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe im Kampf um die Macht, 2005; Ich bin Bonhoeffer. Roman eines glaubwürdigen Lebens, 2006 (niederländ. 2006, engl. 2008); Christoph Columbus, 2006; Der fliegende Holländer (nach R. Wagner) Urauff. Hamburg 2006; Händel. Ein biographischer Roman, 2008; Ein Haus nach Maß, Urauff. Bensheim 2013; Baltischer Herbst. Eine Familie im Osten, 2013; Onkel Max Ein Boxerstück in drei Bildern, o. J.; Doppeldiva. Ich bin von Kopf bis Fuß ..., o. J. Hörspiele (Ausw.): Requiem für Josephine, WDR 1967; Vampir-Report, WDR 1973; Mordgedanken, HR 1976; Sizilianische Vesper, WDR 1981; Wahlverwandschaft, DRS 1981; Möglichkeiten einer Sternstunde oder Die Begegnung der Herren Bach und Händel im Jahr 1747, WDR 1985; Viva Verdi oder Ein Glücksfall der Musikgeschichte, WDR 1991; Bombenrolle, WDR 1998; Die Zugbekanntschaft, DRS 2003; Titelverteidigung, WDR 2005; Ich hasse Koreko, DRS 2010; Großer Bruder Fritz, RBB 2011. Herausgaben: Ein anderes Leben wagen. 2000 Jahre alternative Daseinsformen, 1984; Wo die Musen frieren. 20 Norddeutsche Künstler-Biographien, 1987. Tonträger: Mögliche Begegnung der Herren Bach und Händel im Jahre 1747 (Hörsp., 1 CD) 1992; Der Schimmelreiter (Hörsp., frei nach Motiven der Nov., 1 CD) 2017. Nachlaß: Lit.arch. Sulzbach-Rosenberg; DLA Marbach. FA Ba¸sargan, Özdemir, * 23.(15.?)9.1935 Yozgat/ Türkei; Sohn eines Lehrers, ab 1952 bei der türk. 316
Basener
Bauer
Marine, zuletzt als Unteroffizier, ab 1963 als Metallarbeiter in Pforzheim tätig, ab 1966 Mitarb. der US-Armee in Frankfurt/M., ab 1969 Dolmetscher in Berlin, dort zunächst bei Unternehmen u. ab 1971 im öffentl. Dienst tätig, seit 1984 freier Schriftst.; verfaßte polit. Ess., Rom., Märchen u. Erz. in dt. u. türk. Sprache sowie dt.-türk. Übers.; Veröff. u. a. in «Zs. für Kulturaustausch» (Stuttgart) u. «kürbiskern» (München). – Schriftst., Übers., Militär. Schriften: Teoman, der Ungültige (Erz.) 1984; Der einäugige König. Märchen für 7 bis 70jährige (Illustr. v. T. Eberle) 1987 (dt./türk.; NA. u. d. T.: Leylek, der Zugvogel. Märchen für Kinder und Erwachsene, 2012); Guter Rat ist gefährlich (Erz.) 2001; Die Kopftuch-Affäre. Zum EU-Beitritt der Türkei, 2007; Der Fisch am Angelhaken. Die Türkei (Sachb.) 2011; Die Neo-Djihadisten an der Spree, 2011; Die Liebe, das Kind der Freiheit (Erz.) 2012; Die Reichsbürger an der Spree. Eine getürkte Mannschaftsaufstellung von Kümmeldeutschen, 2014; Der Schoß ist fruchtbar noch (Erz.) 2014. Übersetzungen: W.-C. Küchenmeister, Amigo (türk. Übers. aus dem Dt.) Istanbul 2002. Literatur: S. S¸ ölçün, Lit. der türk. Minderheit (in: Interkulturelle Lit. in Dtl. Ein Hdb., hg. C. Chiellino) 2007, 135–152; Türkischdt. Lit. Chron. lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 34. MM
Batt von Fegersheim (auch Beatus v. F.), † nach 1545, elsässischer Amtmann, Verf. chronikal. Gelegenheitsnotizen. – B. ist nur in einem Selbstzeugnis in einer Hs. aus seinem Besitz nachgewiesen. Demnach war B. «zu der selben Zeit amptmˉa zu gugenheim vnd der pflege kachersberg» (Gougenheim, heute zu Bas-Rhin; zum Straßburger Erzstift gehörendes Amt Kochersberg im Unterelsaß). Die überl. autographen Aufz. B.s sind im Zeitraum 1525–45 vorgenommen worden. Es handelt sich um hist. Notizen zum elsäss. Bauernkrieg 1525 u. Nachr. über Unwetterkatastrophen sowie über Wein- u. Getreidepreise der Jahre 1531–45 im Unterelsaß. Überlieferung: Dresden, LB, Mscr. F 98, 278r–281r (Pap., 1471, nordelsässisch [Straßburg?]); Hs. mit der «Chron.» Jakob → Twingers von Königshofen u. einer Druckabschrift der → «Burgundischen Legende». Die autographen Aufz. B.s sind spätere Nachträge (2. Viertel 16. Jh.). Teilausgabe (nur Notiz zum Bauernkrieg): C. A. Herschel, Strassburg (in: Serapeum 15) 1854, 123–26, hier 125 f. Literatur: W. J. Hoffmann, Die dt.sprachigen ma. Hss. der Sächs. LB-SUB (SLUB) Dresden. Vorläufige Beschreibungen (online, Stand 28.08. 2017) http://www.manuscripta-mediaevalia.de/. VZ
Basener, Anna (Ps. Catharina Chrysander, Anabella Wolf, Nele Kirschner, Katja von Seeberg, Jack Slade), * 1983 Essen; studierte Kulturwiss. in Hildesheim, daneben Autorin von Heftrom. (u. a. Western, Adels-, Erotik- u. Liebesrom.), nach dem Diplom ab 2009 als Verlagslektorin tätig, zudem Doz. an der Univ. Hildesheim, ab 2012 freie Schriftst.; verfaßte u. a. Rom., Dramen, Hörsp., Drehb., Ess. u. Ratgeber; lebt in Berlin. – Schriftstellerin. Schriften: Heftromane schreiben und veröffentlichen, 2010; Be my match (Hörsp.) 2016; Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte (Rom.) 2017; Die juten Sitten. Goldene Zwanziger. Dreckige Wahrheiten (Hörsp.) 2019; Schund und Sühne (Rom.) 2019; Liebes- und Heftromane schreiben und veröffentlichen. Wie Sie erfolgreiche Liebesromane schreiben und Buchverlage dafür begeistern, 2019; Lagerfeld your life. Seine besten Mode- und Lifestyletipps, 2019. Herausgaben: NEON Unnützes Wissen 6. 1374 skurrile Fakten, die man nie mehr vergisst (mit N. Reinhardt) 2017. MM
Batthyany, Sacha, * 1973 Liestal/Kt. BaselLandschaft; studierte Soziologie in Zürich u. Madrid, 2001 Abschluß in Zürich, danach als Journalist tätig, ab 2005 Red. der «Neuen Zürcher Ztg. am Sonntag», ab 2008 Red. von «Das Magazin» (Zürich), daneben Doz. an der Schweiz. Journalistenschule, ab 2015 Washington-Korrespondent des «Tages.-Anz.» (Zürich), ab 2018 Red. der «Neuen Zürcher Ztg. am Sonntag»; Veröff. u. a. in «Süddt. Ztg.» (München). – Journalist. Schriften: Und was hat das mit mir zu tun? Ein Verbrechen im März 1945. Die Geschichte meiner Familie, 2016. MM
317
Bauer, Angeline (Friederike) (verh. Bauer-Prümmel, Ps. Friederike Costa), * 10.3.1952 Kelheim/ Ndb.; Tochter einer Schriftst. u. eines Ingenieurs, Ballett-Ausbildung in München, bis 1982 Auftritte als Ballett-Tänzerin, u. a. in Regensburg u. Passau, auch Arbeit als Choreografin u. Leiterin von Ballettschulen in Freyung u. Passau, danach schriftstellerisch tätig, zudem 1988–90 Ausbildung zur 318
Bauer Erwachsenenbildnerin, zeitweise eigene Praxis für psycholog. Beratung, Mitbegründerin u. Leiterin des Verlags «by arp» (Grassau), Ehefrau des niederländ. Journalisten René Prümmel (* 1953), lebte bis 1987 in Amsterdam, später in Trier; verfaßte u. a. Ratgeber, Reiseführer, Kochbücher, Jgdb., Erz., Märchen u. Rom. (darunter hist., heitere u. Liebesrom.); lebt in Grassau (Kr. Traunstein). – Schriftst., Tänzerin, psycholog. Beraterin, Verlegerin. Schriften: Michaela und ihre Pferde (Jgdb.) 1985; Die anderen Männer, die sanften Männer. Homosexuelle in unserer Gesellschaft, 1987; Vater gesucht (heiterer Rom.) 1988; Die Traumtänzer (Rom.) 1988; Nie wieder einen Mann! (heiterer Rom.) 1988; Eine Frau für Bertwin (heiterer Rom.) 1989; Zwei unter einem Dach (heiterer Rom.) 1990; Wer erntet noch die Pferdeäpfel? (heiterer Rom.) 1990; Ist ja irre, Herr Doktor! (heiterer Rom.) 1993; Liebesbrief mit Verspätung (heiterer Rom.) 1993; Drei Frauen (Rom.) 1994; Endlich mal wieder Liebe (Rom.) 1995; Vier in Südfrankreich (Rom.) 1995; Ein Mann zum Träumen (Rom.) 1996; Als Gott den Mann schuf, hat sie nur geübt (Rom.) 1998; Arnika. Gesundheit aus dem Kräutergarten (mit R. Prümmel) 1999; Die Holunder-Küche. Von der Kraft des Holunders (Rezepte) 1999; Weil Gott Zahnweh hat (heiterer Rom.) 1999; Gesund und fit durch Weißdorn (Ratgeber) 1999; Neue heilende Märchen für Eltern und Kinder. Geschichten aus aller Welt, die Kinderseelen stark machen, 2000; Heilende Märchen. Geschichten, die Kinder stark machen. Märchen gegen Kinderängste und -sorgen, damit das Selbstbewusstsein wächst, 2000 (erw. Neuausg. 2015); Abnehmen im Rhythmus des Mondes. Die 28-Tage-Kur für Körper und Seele, 2000; Besser immer einen als einen immer (Rom.) 2001; Der Zaubermann. Drei heitere Romane, 2001; Lügen, lästern, lieben! (Rom.) 2001; Von Trennung, Tod und Trauer (Märchen) 2002; Zu viel Glück für eine Nacht (Rom.) 2002; So finde ich mein Glück (Märchen) 2002; Die Angst überwinden und stark sein (Märchen) 2002; Liebesromane schreiben (Ratgeber) 2004; Liebeskummer. Die besten Rezepte, um wieder lachen zu können (Ratgeber) 2005; Hahnemanns Frau (hist. Rom.) 2005; Die Seifensiederin (hist. Rom.) 2006; Homöopathie für die Frau. Beschwerden gnazheitlich behandeln in jeder Lebensphase (mit R. Prümmel) 2006; Die Närrin des Königs (hist. Rom.) 2008; Der gesunde Hund. Aufzucht, Ernährung, 319
Bauer Pflege, Erste Hilfe (mit dems.) 2008; Der Maler und das Mädchen (hist. Rom.) 2009; Wolfstraum (hist. Rom.) 2012; Die Niemalsbraut (hist. Rom.) 2012; Im dunklen Tal (hist. Rom.) 2013; Oje, du fröhliche... Vierzehn heiter-besinnliche Weihnachtsgeschichten, 2015; Venedig. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2015; Sevilla. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2015; Salzburg. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2015; Prag. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2015; Nürnberg. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2015; Krk. Der praktische Reiseführer für Ihren Inseltrip, 2015; Kopenhagen. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2015; Danzig. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2015; Amsterdam. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2015; Trier. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2016; Tröstendes, 2016; Kreuzfahrt Madeira und Kanaren. Der praktische Reiseführer für Ihren Inseltrip, 2016; Oma, hast du Strapse? 18 Kurzgeschichten für Frauen im besten Alter, 2016; Von der Kunst, einen Liebesroman zu schreiben (Ratgeber) 2017; Radwandern. Praktische Tipps für eine gelungene Reise auf zwei Rädern, 2017; München. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2017; Avignon. Der praktische Reiseführer für Ihren Städtetrip, 2017; Der Innradweg auf zwei Rädern und vier Pfoten. Ein heiterer Erlebnisbericht mit vielen praktischen Reisetipps, 2017; Cres und Lošinj. Der praktische Reiseführer für Ihren Inseltrip, 2018. Herausgaben: Die Nacht der Mondfrauen. Märchen von starken und mutigen Frauen, 1997. Literatur: Clarissa, Clarissas Krambude. Autoren erzählen von ihren Ps., 2011, 372 f.; Lit.port (hg. Lit. Colloquium Berlin, Brandenburg. Lit.landschaft) o. J., www.literaturport.de/. MM Bauer, Matthias → Agricius, Matthias. Bauer, Patrick (Raoul Julian Nils), * 1983 Stuttgart; wuchs in Berlin auf, besuchte das HermannHesse-Gymnasium, 2003 Abitur, war nach dem Besuch der Berliner Journalisten-Schule als Journalist im Beruf tätig, verfaßte Beitr. für die «tagesztg.», den «Tagesspiegel» u. die TV-Magazinsendung «Polylux», ab 2006 Red. der Monatszs. «Neon», später Reporter ders., 2012 Chefred. bei «Neon» u. 320
Bauer dem Magazin «Nido», seit 2014 Reporter des Magazins der Süddt. Ztg.; lebt in München. – HanselMieth-Preis (2015). – Journalist. Schriften: Die Parallelklasse. Ahmed, ich und die anderen – Die Lüge von der Chancengleichheit, 2011; Der Anfang am Ende der Welt. Geschichte einer wahren Liebe, 2015. Herausgaben: NEON unnützes Wissen, Tl. 3. 1374 skurrile Fakten, die man nie mehr vergisst (mit V. Schroeder) 2013; Nido. Eltern werden, locker bleiben. Vom großartigen Wahnsinn, Kinder zu bekommen (mit ders.) 2013. FA Bauer, Petra A., * 5.5.1964 Berlin; studierte Stadt- u. Regionalplanung, 1997 freie Mitarb. bei einer Berliner Lokalztg., Pressearbeit u. a. für Kindergärten, Schulen u. Fitness-Studios, seit 1999 schriftstellerisch tätig, zudem Autorin für versch. Internet-Portale, Lifestyle-Magazine u. Familienzs., verfaßte 2010 eine Kolumne für die «Berliner Ztg.»; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat», des Ver. «Mörderische Schwestern» u. der Vereinigung dt.sprachiger Liebesrom.-Autoren u. -Autorinnen «DeLiA». – Kriminal-, Kdb.- u. Sachbuchautorin, Journalistin. Schriften: Gute Nacht, hab ich gesagt! Eine Geschichte (Kdb., Bilder v. B. Speck-Kafkoulas) 2004; Bauer Claus bleibt heut zu Haus (Kdb., Bilder v. C. Kleicke) 2004; Mama im Job. Familie managen – Karriere gestalten – Alltag organisieren (mit K. Matejcek) 2004; Wer zuletzt lacht, lebt noch. Ein Berlin-Krimi, 2006; San Francisco love affair – Verliebt in San Francisco, 2007 (dt. u. engl.); An exciting cruise – Eine aufregende Kreuzfahrt, 2007 (dt. u. engl.); Mehr Mystery-Stories. Neue, haarsträubende Rätsel (Illustr v. N. Zlöbl) 2008; Unschuldsengel. Kappes neunter Fall (Kriminalrom.) 2009; Pirates of Plymouth – Die Piraten von Plymouth (Illustr. v. A. Kannenberg) 2009 (dt. u. engl.); Midsummer love, Mittsommerliebe, 2009 (dt. u. engl.); Heart of glass – Herz aus Glas, 2009 (dt. u. engl.); An exciting cruise – Eine aufregende Kreuzfahrt, 2009 (dt. u. engl.); A heart in New York – Ein Herz in New York, 2009 (dt. u. engl.); World champions – Weltmeister, 2010 (dt. u. engl.); The prophecy – Die Prophezeiung, 2010 (dt. u. engl.); Kunstmord. Kappes elfter Fall (Kriminalrom.) 2010; Strom durch Sonnenlicht (Kdb., Illustr. v. C. Mell) 2011; Mission: Klimaschutz (Kdb., Ilustr. v. dems.) 2012; Wie können wir Energie sparen? (Kdb., Illustrv. v. dems.) 2013. 321
Bauer Herausgaben: Orientology. Eine Anthologie rund um den orientalischen Tanz (Illustr. v. S. Haun) 2004; Literatur: H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (Internet-Edition). FA Bauer, Simone, * 2.8.1990 Burglengenfeld; absolvierte eine Ausbildung zur Industriekauffrau in München, war dann in der Presseabt. eines Unternehmens u. als Journalistin tätig, veröffentlichte Beitr. in der «Süddt. Ztg.», zudem seit 2013 Radiomoderatorin bei egoFM, Mitarb. versch. Zs. zur japan. bzw. südkorean. Populärkultur. – Journalistin, Romanautorin. Schriften: Munich Girl, 2010; Ganz entschieden unentschieden (Rom.) 2011; Alkoholfrei (Rom.) 2012; Du bist mein, 2012; Isarvorstadt. Eine Münchner Geschichte, 2012; Matsch-Memoiren. 33 Festivalgänger erinnern sich an die krasseste Party ihres Lebens, 2013; Nach Achtzehn Uhr, 2016 (E-Book); Es ist kompliziert, du aber auch (Rom.) 2016 (E-Book; Neuausg. u. d. T.: Kopfsprung ins Leben, 2018); Butterflies. Die Göttin wird sich erheben (Fantasyrom.) 2018 (E-Book). FA Bauer, Theodora, * 14.7.1990 Wien; besuchte ein Gymnasium in Eisenstadt, 2008 Matura, studierte 2008–15 Publizistik- u. Kommunikationswiss. sowie Philos. in Wien, 2014 Stud.aufenthalt in Urbana (Illinois, USA), betreut seit 2017 lit. Workshops für Kinder u. Jugendliche am Lit.haus Mattersburg, seit 2018 Moderatorin der Lit.sendung «Literatour» des Fernsehsenders ServusTV. – Sonderpreis des BEWAG-Lit.preises (2010), ManuskriptePreis des Landes Steiermark (2014), Publikumspreis des Lit.festivals Wortspiele in Wien (2014), Gewinnerin des Dramenwettbewerbs für neue Kom. des Salzburger Landestheaters (2017), Anerkennungspreis der Burgenlandstiftung Theodor Kery (2018), Lit.preis Alpha (2018), Burgenländ. Buchpreis (2018). – Fernsehmoderatorin, Schriftstellerin. Schriften: Das Fell der Tante Meri (Rom.) 2014; Così fanno i filosofi. Ein philosophischer Versuch zu Mozarts Opern, der Blindheit der Philosophen, dem Reden über Kunst, der Vergesslichkeit der Geschichte, der Beschaffenheit des Menschen und der Lage der Welt ganz allgemein, 2016; Die Törichten. Eine Jugendgeschichte, 2016; Chikago (Rom.) 2017. FA 322
Bauer Bauer, Thomas (auch T. von Keller, Ps. Antonio Partant), * 26.9.1976 Stuttgart; 1998–2002 Stud. der Verwaltungswiss. in Konstanz, daneben 1999/ 2000 Mitarb. von «Greenpeace» in Paris, 2001 journalist. Aufenthalt in Sydney, seit 2003 Angestellter am Goethe-Inst. in München; lebt in Fellbach u. Tutzing; verfaßte vor allem Ber. über seine zahlr. Länderreisen (u. a. im Hundeschlitten durch Grönland); daneben Veröff. von Lyrik u. Hg. von Reisetexten anderer Autoren; gründete die Schriftst.gruppe «Wortjongleure»; zudem Auftritte als Sänger. – Reiseschriftst., Hg., Journalist, Lyriker. Schriften: Orkan des Lebens. Lyrische Bilder und Gedichte, 1998; Simone träumt. Gedichte aus der Fledermausperspektive, 2000; Die helle und die dunkle Seite. Notizen aus Paris, 2003; 2500 Kilometer zu Fuß durch Europa. Auf Jakobswegen vom Bodensee zum ‹Ende der Welt›, 2006; Wo die Puszta den Himmel berührt. Auf Umwegen durch Ungarn, 2007; Ostwärts. Zweitausend Kilometer Donau. Mit dem Paddelboot zum Schwarzen Meer, 2008; Die Gesichter Südamerikas. Eine Abenteuerreise durch Argentinien, Chile, Bolivien, Peru und Kolumbien, 2009; Vientiane – Singapur. Per Rikscha durch Südostasien, 2010; Nurbu. Im Reich des Schneeleoparden. Auf Spurensuche im Himalaya, 2012; Frankreich erfahren. Eine Umrundung per Postrad, 2012; Mush! Grönland per Hundeschlitten, 2013; ‹Möge Allah dir Flügel verleihen›. Per Liegerad durch die Türkei, 2013; Italien erwandern. Auf dem Franziskusweg von Florenz nach Rom (mit B. Mazza) 2016; Fremdes Japan. Wie ich versuchte, 88 Tempel zu erobern, und mich dabei in Japan verlor, 2017; Rednecks radeln nicht. Meine 3000 Kilometer auf einem Liegerad durchs wahre Amerika, 2018. Herausgaben: Polarmeerblau (Ged.) 2002; Zwischen den Orten. 15 Autoren schreiben über das Reisen (Illustr. v. M. Blümel) 2003; Zwischen Estland und Malta. Zwölf Autoren erkunden das ‹neue Europa› (Fotos v. M.-M. Bajtay) 2004; Indien, wie wir es sehen (mit E. Lorenz) 2013; Australien, wie wir es sehen (mit dems.) 2013; China, wie wir es sehen (mit dems.) 2014; Frankreich, wie wir es sehen (mit dems.) 2014. MM Bauer, Wolfgang, * 1970 Hamburg; Sohn eines Offiziers, wuchs u. a. in Undingen (heute zu Sonnenbühl) auf, war Zeitsoldat, dann Kriegsdienstverweigerer, anschließend Besuch des Abendgym323
Baum nasiums in Reutlingen, daneben versch. Tätigkeiten (u. a. Postbote, Möbelpacker), 1993–99 Stud. der Islamistik, Geographie u. Gesch. in Tübingen, ab 1994 auch als freier Journalist tätig, u. a. Veröff. im «Schwäb. Tagbl.», in «Focus», «GEO» u. «Neon», ab 2011 Reporter bei der Wochenztg. «Die Zeit», lebt in Reutlingen; wurde vor allem durch Reportagen aus Krisengebieten bekannt (u. a. Afghanistan, Syrien); erhielt u. a. den Dt. Journalistenpreis (2009) u. den Kath. Medienpreis (2012). – Journalist. Schriften: Sturmgeschichten. Ein Lese- und Bilderbuch zur Windenergie (mit A. Lobe) 1999; Spaniens Süden (GEO Special 1) (mit W. Volger u. a.) 2002; Über das Meer. Mit Syrern auf der Flucht nach Europa (Rep., Fotos v. S. Krupar) 2014; Die geraubten Mädchen. Boko Haram und der Terror im Herzen Afrikas (Fotos v. A. Spyra) 2016; Bruchzone (Rep.) 2018. MM Bauer-Prümmel, Angeline (Friederike) → Bauer, Angeline (Friederike). Baum, Andreas, * 18.10.1967 Göttingen; wuchs u. a. in Nairobi u. Osnabrück auf, studierte Publizistik, Lateinamerikanistik u. Philos. in Berlin u. Mexiko-Stadt, danach freier Journalist, u. a. für «Neue Zürcher Ztg.», «Frankfurter Rs.», «Zitty» (Berlin) u. «taz» (Berlin), Korrespondent beim DLF in Berlin, ab 2013 Red. bei «DLF Kultur», zudem Doz. für Medienwiss. in Siegen; trat auch als Rom.autor hervor; lebt in Berlin. – Alfred-DöblinStipendium der Berliner Akad. der Künste (2018). – Journalist, Erzähler. Schriften: Wir waren die neue Zeit (Rom.) 2016. Literatur: Lit.port (hg. Lit. Colloquium Berlin, Brandenburg. Lit.landschaft) 2019, www.literaturport.de/. MM Baum, Antonia, * 1984 Borken/Kr. Borken; Tochter einer Psychologin u. eines Immobilienmaklers, Abitur in Rimbach/Odenwald, studierte Gesch., Germanistik u. Kulturwiss. in Berlin, daneben als Journalistin tätig, 2012–17 Red. bei der «Frankfurter Allg. Sonntagsztg.», danach Autorin bei der Wochenztg. «Die Zeit»; publizierte neben journalist. Texten auch Rom. u. Erz.; Veröff. u. a. in «Freitag» (Berlin) u. «Merian» (Hamburg); lebt in Berlin. – Journalistin, Erzählerin. Schriften: Vollkommen leblos, bestenfalls tot (Rom.) 2011; Ich wuchs auf einem Schrottplatz auf, 324
Baum der Minne wo ich lernte, mich von Radkappen und Stoßstangen zu ernähren (Rom.) 2015; Tony Soprano stirbt nicht (Rom.) 2016; Stillleben (Erfahrungsber.) 2018. Literatur: Munzinger-Archiv. – H. Bukowski, Kollision mit der sog. Wirklichkeit: ~ (in: Bella triste. Zs. für junge Lit. 45) 2016, 91–96. MM
Baumgart die ORF-Landkrimi-Fernsehreihe verfilmt); Maroni, Mord und Hallelujah. Kriminelle Weihnachten, 2014; Mozartkugelkomplott. Meranas fünfter Fall, 2015. BJ
Baum der Minne, mndl. Minnerede, um 1400. – Die Minnerede mit 120 kreuzgereimten Versen bettet eine Minnelehre in eine Minneklage ein. Ohne narrativen Rahmen setzt der Sprecher direkt mit seiner Klage ein u. bittet die Minnedame, ihn von seiner Liebesnot zu befreien. Die zentrale Minnelehre der Rede (V. 45–79) ist als Tugendallegorie gestaltet, bei der die Tugenden der Minne mit den Zweigen eines Baumes verglichen werden. Überlieferung: Brüssel, Kgl. Bibl., ms. 15589–623, 42rb–42vb (Pap., um 1410, brabantisch); Überschrift: «Den boem van minnen». Ausgaben: C. P. Serrure, Vaderlandsch Museum voor Nederduitsche Letterkunde, oudheid en geschiedenis, Bd. 1, Gent 1855, 397–401 (Nr. LX); H. Brinkman, J. Schenkel, Het handschrift-Van Hulthem. Hs. Brussel, Koninklijke Bibliotheek van België 15.589–623. Diplomatische editie, Bd. 1, Hilversum 1999, 292–295 (Nr. 34). Literatur: J. Klingner, Ludger Lieb, Hdb. Minnereden, 2013, Bd. 1, 560 f. (Nr. B 357). VZ
Baumann, Margot S„ * 28.10.1964 Leutwil/Kt. Aargau; als kaufmänn. Angestellte tätig, Mitgl. des «Berner Schriftst.innen u. Schriftst. Ver.»; lebt in Lyss/Kt. Bern. – Schriftstellerin. Schriften: Wind und andere Gedichte, 2002; Das Balladenbuch, 2003; Reise und andere Gedichte (Zeichn. u. Skizzen v. S. Krebs) 2003; Gewitter. Gedichte aus der Nebelzone des Lebens (Illustr. v. dems.) 2004; DichtungsArt. Anders geblieben, 2005; Rigantona (Rom.) 2008; Memento mori! (Thriller) 2009; «Heut war mir so ...». Gedichte 2005–2010, 2012; Die Frau in Rot (Rom.) 2012; Lavendelstürme (Rom.) 2014; Im Licht der Normandie (Rom.) 2015; Band des Schweigens. John A. Fortunes 1. Fall, 2016; Asche im Wind. John A. Fortunes 2. Fall, 2016; Das Erbe der Bretagne (Rom.) 2016; Das Gut in der Toskana (Rom.) 2017; Der Himmel über Positano (Rom.) 2017; Auf den Hügeln Roms (Rom.) 2018; Unter der Sonne Siziliens (Rom.) 2018. Herausgaben: Wortgestöber (Fotos v. A. M. Schwaller) 2005; 22 Lyrik, 2006; Lyrische Lückenfüller, 2007. Literatur: Literapedia Bern (online). FA
Baumann, Manfred, * 9.12.1956 Hallein/Salzburg; studierte Germanistik u. Publizistik an der Univ. Salzburg, arbeitete bereits während des Stud. als Programmred. u. Autor für den ORF Salzburg, baute 1994 die Radio-Trailer-Red. auf u. übernahm die Entwicklung u. Sendungsverantwortung des Kulturmagazins «Papageno», 1998 Aufbau der Kreativ-Red., wurde Leiter der Programmgestaltung, 2010 auch Leiter der Volkskultur; lehrte 2003–11 im Fachbereich Kommunikationswiss. der Univ. Salzburg; 1979 entstand sein erstes Hörsp., 1982 das erste Kabarettprogr.; gründete 2007 mit Fritz Messner u. Peter Blaikner das Trio «Kultkabarett» (Programme: «Bauer sucht Herbst», 2007; «Waidmann sucht Heil», 2009; «Meier sucht Verein», 2011). – Halleiner Kulturpreis (1994). – Journalist, Red., Autor, Kabarettist, Regisseur. Schriften: Jedermanntod. Ein Salzburg-Krimi, 2010; Wasserspiele. Meranas zweiter Fall, 2011; Zauberflötenrache. Meranas dritter Fall, 2012; Drachenjungfrau. Meranas vierter Fall, 2014 (2015 für
Baumgart, Klaus, * 1951 Salzgitter; wuchs in Seesen/Nds. auf, absolvierte 1967 eine Schriftlithographenlehre, mehrere Jahre im Beruf tätig, reiste ein Jahr lang durch Asien, studierte 1982(81?)–88 Visuelle Kommunikation an der Hochschule der Künste in Berlin, arbeitete derweil für versch. Werbeagenturen ebd., ab 1991 freiberuflich Art Director der Werbeagentur Venus & Klein, 2002–17 Prof. für Visuelle Gestaltung an der Hochschule für Technik u. Wirtschaft Berlin, illustrierte Til Schweigers Bilderbuch «Keinohrhase u. Zweiohrküken» (2009), viele von B.s Werken wurden in zahlr. Sprachen übers.; Mitgl. des FriedrichBödecker-Kreises. – (Neben weiteren Auszeichnungen) 1. Preis des Plakatwettbewerbs des dt. Buchhandels (1986), Förderpreis «Berliner Kindl» (1986, 1987, 1988), 1. Preis des Wettbewerbs Titelgestaltung «Spandauer» (1987), 1. Preis Plakatwettbewerb «Junge Liedermacher» (1986, 1988), 1. Preis Plakatwettbewerb «Junge Autoren» (1988), Das Goldene Buch (1994). – Hochschullehrer,
325
326
Baumm Schriftlithograph, Illustrator, Kinder- u. Bilderbuchautor. Schriften (Ausw.; alles Bilderbücher): Ungeheuerlich, 1989; Ertappt, 1991; Wo ist Hugo?, 1992; Ungeheuer stark, 1993; Überrascht, 1994; Der Tigerhit, 1994; Schweinerei, 1995; Lauras Stern, 1996; Tommy ist (k)ein Angsthase, 1997; Tobi, ein allerliebstes Ungeheuer (ein Bilderbuch mit Duftfarbe) 1998; Lauras Weihnachtsstern, 1998; Lauras Sternenreise, 1999; Rosa will ein Schwein sein, 2000; Lauras Sternenabenteuer, 2001; Lukas und der Wunschkäfer, 2001 (überarb. Neuausg. 2011); Lauras Geheimnis, 2002; Die Feder, 2003; Lauras Stern und die Traummonster, 2006; Lenny und Twiek, 4 Bde. (I Auf der anderen Seite – II Wo die Wolken wohnen – III Das Nichts – IV Freund gesucht!) 2007/08; Elli. Ungeheuer geheim, 2008; Die kleine Traummischerin, 2013; Laura und der andere Stern, 2015; Die Feder und das Glück, 2019. FA Baumm, Stefanie (Ps. Alex Berg), * 14.11.1963 Pforzheim; wuchs in Schleswig-Holst. auf, Stud. der Rechte (ohne Abschluß), Tätigkeit als freie Lokalreporterin u. Sportjournalistin, verfaßte Beitr. u. a. für die «Dt. Presseagentur», die «Kieler Nachr.» u. das «Hamburger Abendbl.»; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat» u. des Netzwerkes «Mörderische Schwestern»; lebt bei Kiel. – Journalistin, Kriminalautorin. Schriften: Der Gesang der Bäume, 1997; 101 Gründe, keine Kinder zu kriegen, 2000 (niederländ. 2001); Unsterblich wie der Tod (Rom.) 2006; Der Tod wartet nicht (Kriminalrom.) 2008; Am Anfang war der Tod (Kriminalrom.) 2009; Machtlos (Thriller) 2010 (frz. 2012); Die Marionette, 2011 (frz. 2014); Dein totes Mädchen (Rom.) 2013 (niederländ. 2013, frz. 2016); Tochter der Angst (Rom.) 2015 (frz. 2017); Gefährliche Saat (Thriller) 2017 (frz. 2018). Literatur: H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (online); Lit.haus Schleswig-Holst. e. V. (online). FA Baur, Matthias → Agricius, Matthias. Bauriedel, Paul Joachim Siegmund (Ps. Philaretes), * 17.5.1723 Altdorf bei Nürnberg, † 20.2.1773 Nürnberg; Sohn eines evang. Pfarrers, Schulbesuch in Altdorf u. Nürnberg, studierte ab 1742 Philos. u. evang. Theol. in Altdorf, dort 1745 Magister, ab 327
Baus 1747 Student u. Prediger in Leipzig, war ab 1748 Hauslehrer u. ab 1749 Frühprediger in Nürnberg, ab 1750 als Philaretes Mitgl. des Pegnes. Blumenordens u. ab 1751 der Dt. Gesellsch. zu Göttingen, 1756 Ordination in Altdorf, war ab demselben Jahr Pfarrer in Schwimbach (heute zu Thalmässing), wurde 1765 Diakon an St. Sebald in Nürnberg; publizierte Gelegenheitsged. u. geistl. Trauerged. in dt. Sprache. – Evang. Theologe, Dichter. Schriften: Das lezte Dank- und Thränen-Opffer, sollte zu den bethränten Sarg des weiland HochEhrwürdigen, Groß-Achtbarn und Hochgelehrten Herrn Gustav Philipp Mörls, Best-verdienten Predigers [...], [1750] (VD18 90737695; online: SUB Göttingen); Das Vertrauen auf Gott als der feste Grund der Freudigkeit im Leben und Sterben [...], [1750] (VD18 90602285; online: SUB Göttingen); Den unersetzlichen Verlust eines theuern und wehrten Mitgliedes des Hochedelgebohrnen Florindo beklagen mit bittern Schmerz und innigster Wehmuth die sämtlichen Pegnesischen BlumenGenossen durch die äuserst gerührte Feder Ihres ergebensten Philaretes [...], [1751] (VD18 90579259; online: SUB Göttingen). Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 2 (1995) 103. Literatur: G. A. Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lexicon 1, 1755, 71 f.; 5, 1802, 69; Die Hss. der StB Nürnberg, Sonderbd.: Die Stammbücher u. Stammbuchfragm. der StB Nürnberg. Tl. 1: Die Stammbücher des 16. u. 17. Jh. (Bearb. W. Schnabel) 1995, 594; R. Jürgensen, Melos conspirant singuli in unum. Repertorium biobibliographicum zur Gesch. des Pegnes. Blumenordens in Nürnberg (1644–1744), 2006, 561; ~ (in: Nürnberger Künstlerlex. 1, hg. M. Grieb) 2007, 75. MM Baus, Lothar, * 8.5.1952 Homburg/Saar; als Verleger tätig; lebt in Homburg. – Erz., Rom.- u. Sachbuchautor. Schriften: Das süße Gift der Venus (Erz.) 1985; Olaf Tryggvisson, König der Wikinger (Rom.) 1988; «Nachtwachen» von Bonaventura alias Johann Wolfgang Goethe. Die endgültige Auflösung eines Pseudonyms, 1989 (2., überarb. u. erw. Aufl. 1991; 9., erw. Aufl. 2016); Goethes «Schattenehe» mit Charlotte von Stein. Die wahren Eltern des romantischen Dichters und Theaterdirektors August Klingemann (1777–1831), 1989 (2., überarb. u. erw. Aufl. 1991; 6., erw. Aufl. 328
Beck 2017); Goethes Musengöttin Urania alias Henriette Alexandrine von Roussillon (19. Januar 1745 – 18. April 1773). Die Liebestragödie des jungen Goethe, 1989 (4., überarb. Aufl. 2001; 5., erw. Aufl. 2002; 6., erw. Aufl. 2003; 7., erw. Aufl. 2004; 8., erw. Aufl. 2005); Wolfgang Goethes und Uranias Sohn – Ludwig Tieck. Das Desaster der Germanistik, 1990 (3., erw. Aufl. 2001; 4., erw. Aufl. 2004); Bettinas wirkliches Verhältnis zu Goethe oder Ist Goethe der Sohn Kaiser Karls VII.? Reflexionen – Reaktionen – Recherchen, 1990 (2., überarb. Aufl. 1992; 5., überarb. Aufl. 2000); Quo vadis Kaiser Nero? Die Rehabilitation eines Caesaren, 1991 (3., überarb. u. erw. Aufl. 1992; 9., erw. Aufl. 2001; 10., überarb. Aufl. 2011; 12., überarb. u. erw. Aufl. 2016); J. W. Goethe und Urania, alias Henriette Alexandrine von Roussillon. Die unterdrückten Lebensgeheimnisse des Weimarischen Olympiers (GoetheUrania-Tieck-Komplex). Eine Zusammenfassung der neuesten Goethe-Entdeckungen, 1991; Der Illuminat und Stoiker Goethe. Eine chronologische Zusammenfassung der neuesten GoetheEntdeckungen, 2 Halbbde., 1995 (2., erw. Aufl. 1995; 3., erw. Aufl. 1996; 4., überarb. Aufl. 1996; Neuausg. u. d. T.: Wahrheit in der Dichtung Goethes. Eine psychoanalytische Spurenlese mit vielen anonymen Werken Goethes, 2 Halbbde., 2001); Also sprach Zarathustra. Ein Theaterstück für alle und keinen, nach Friedrich Nietzsches gleichnamiger Erzählung, 1999; Die stoische Ethik. Basiswissen in 50 Minuten, 2012; Rousseau – Goethe – Rilke – noch drei «geniale» Syphilitiker, 2013; Kaiserin Agrippina und Seneca. Die Rehabilitation, 2015; Die geheime Philosophie des verborgenen Oberen der Illuminaten. Adam Weishaupt, 2018; L. Annaeus Seneca – neue Biographie und Werke. Die Rehabilitation eines großen Humanisten, 2019. Herausgaben (Ausw.): Petrarchische Oden. Elegien an meine Urania alias Henriette Alexandrine von Roussillon (entdeckt [Goethe zugeschrieben] u. hg.) 1989; Bruchstücke aus den Begebenheiten eines unbekannten Beherrschers der verborgenen Obern der höhern Illuminaten und höhern Propagande (Goethe zugeschrieben u. hg.) 1993; Diana von Montesclaros. Eine Geschichte aus den Zeiten der Befreiung Spaniens, von Bonaventura, Maria alias von Johann Wolfgang von Goethe (Goethe zugeschrieben u. hg.) 1993; Handbüchlein der 329
Beck stoischen Philosophie, 1996; Die «Bibel» der Freidenker. Buddha, Epikur, Zenon, Chrysippos, Cicero, Seneca, Musonius, Epiktet, Kant, Weishaupt, Goethe, Nietzsche, die antiken und die neuzeitlichen Stoiker oder die Umwertung aller Werte, 2 Halbbde., 31996 (9., erw. Aufl. u. d. T.: Die Bibel der Freidenker oder die Kunst des Seins. Buddha, Epikur, Zenon, Chrysippos, Cicero, Seneca, Musonius, Marc Aurel, Kant, Weishaupt, Goethe, Schopenhauer, Feuerbach, Marx, Nietzsche, Fromm, die antiken und die neuzeitlichen Stoiker. Die Umwertung aller Werte, 2001); Also sprach Zarathustra. Ein Buch für alle und keinen. Versuch einer Stoischen Interpretation, 1999; F. C. Laukhard, Politische und religiöse Zustände in der Pfalz im 18. und 19. Jahrhundert. Tl. 1: Leben und Taten des Rheingrafen Carl Magnus, den Joseph II. auf zehn Jahre ins Gefängnis nach Königstein schickte, um da die Rechte der Untertanen und anderer Menschen respektieren zu lernen, 2004 (2., erw. Aufl. 2006; m. n. e.); Chronologie der kritischen Nero-Biographie. Was deutsche und französische Nero-Biographen den antiken Autoren nicht glauben, 2015; Widerlegung der Polemik Plutarchs gegen die stoische Philosophie in seinen Werken «Über die Widersprüche der Stoiker» (De stoicorum repugnantiis) und «Über die allgemeinen Begriffe» (De communibus notitiis) 2016; Epiktet – der Philosoph der Freiheit. Was er wirklich sagte. Eine Auswahl, 2017. FA Beck, Zoë (geb. Henrike Heiland), * 12.3.1975 Ehringshausen/Lahn-Dill-Kr.; Besuch eines Internats in Berkshire/England, Abitur 1994, studierte 1994–99 engl., amerikan. u. dt. Lit.wiss. an den Univ. Marburg, Bonn, Gießen u. Durham, Aufenthalte in Newcastle, Edinburgh u. London, als freie Lektorin u. a. für Kirchmedia, Bavaria Film u. Columbia TriStar tätig, 2000–03 Fernsehproduzentin bei Kirchmedia, verfaßte zahlr. Drehb. für versch. Kinder- u. Jugendfernsehserien, seit 2004 Synchronregisseurin für versch. Fernsehserien, erkrankte an Krebs u. änderte nach der Genesung 2007 ihren Namen, engagierte sich in der Auswahlkommission der Studienstiftung des dt. Volkes, 2013 Mitbegr. des Verlags Culturbooks, seitdem Co-Leiterin desselben, ab 2013 Kolumnistin der SWR2-Sendung «Literaturen»; Vorstandsmitgl. des Lit.ver. «Litprom», seit 2018 Jury-Mitgl. des KurtTucholsky-Preises. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Stipendium der Stud.stiftung des dt. Volkes (1994–2000), Friedrich-Glauser-Preis (2010), 330
Becker Radio-Bremen-Krimipreis (2014), Marketingpreis der Frankfurter Buchmesse «Virenschleuder-Preis», in der Kategorie «Persönlichkeit» (2014), Goldene Auguste (2018), Wiesbadener Krimistipendium 2019 (2018). – Übers., Verlegerin, Schriftstellerin. Schriften: Verdeckte Ermittlungen. Späte Rache, 2006; Verdeckte Ermittlungen. Zum Töten nah, 2007; Verdeckte Ermittlungen. Blutsünde, 2007; Wenn es dämmert (Rom.) 2008; Diesseits der Dunkelheit (Rom.) 2009; Von wegen Traummann! Wie werde ich ihn los? (Rom.) 2010; Das alte Kind (Thriller) 2010 (serb. 2011, poln. 2013, bulgar. 2015); Für immer und ledig (Rom.) 2011; Der frühe Tod (Thriller) 2011 (russ. 2014); Edvard. Mein Leben, meine Geheimnisse (Jgdb.) 2012 (korean. 2013, frz. 2016); Das zerbrochene Fenster (Thriller) 2012; Rot wie Schnee. Ein Winterthriller, 2013 (EBook); Das klingt wie Meeresrauschen. Wahnsinn Wohnungssuche, 2013 (Schr. nicht nachweisbar); Brixton Hill (Rom.) 2013; Remember, remember. Kalender-Thriller. November, 2014 (E-Book); Ein zufriedener Mann (Erzn.) 2014 (E-Book; engl. 2016); Schwarzblende (Rom.) 2015; Die Lieferantin. Thriller (hg. T. Wörtche) 2017; Karin Sander. Fake it or it didn’t happen (Kriminalgesch., hg. K. Bitterli) 2018. Übersetzungen: C. Tiger, Der FernbeziehungsRatgeber. Wie man trotzdem glücklich wird, 2008; S. Caplin, S. Rose, Best of Papa. Geniale Ideen, die Vätern und Kindern Spaß machen, 2008; D. Reeves, Bleeding Violet. Niemals war Wahnsinn so verführerisch, 2011; C. Clarke, Vergissdeinnicht, 2012; G. Dexter, Der Marodeur von Oxford und andere Geschichten aus dem Fallbuch von Henry St. Liver (Vorw. T. Wörtche) 2013; P. Goldschmidt, Der südlichste Punkt. Story, 2013 (Online-Publ.); D. Reeves, Blutsgeschwister, 2013; R. Surface, Das Vermächtnis. Thriller, 2014; P. Goldschmidt, Weiter als der Himmel, 2015; S. Paltineanu, Elefantenchroniken, 2015 (Online-Publ.); A. K. Lee, Ministerium für öffentliche Erregung. Storys, 2016; J. Grady, Die letzten Tage des Condor. Thriller (hg. T. Wörtche) 2016; G. Seymour, Vagabond. Thriller (mit A. O’Brien) 2017; K. Mahajan, In Gesellschaft kleiner Bomben. Roman, 2017; H. Oyeyemi, Was du nicht hast, das brauchst du nicht, 2018; P. Goldschmidt, Von der Notwendigkeit, den Weltraum zu ordnen. Storys, 2018; D. Mina, Blut – Salz – Wasser, 2018; L. N. Arimah, Was es bedeutet, wenn ein Mann aus dem Himmel 331
Becker fällt, 2019; D. Mina, Klare Sache, 2019; S. Rooney, Gespräche mit Freunden, 2019. Literatur: H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (online). FA Becker, Cornelius, * 24.10.1561 Leipzig, † 25.5. 1604 ebd.; Sohn des Kaufmanns Adrian B., Stud. in Leipzig (immatrik. im Sommer 1573), dort 19.5.1580 Baccalaureus, 1584 Magister artium, 1586 Privatschullehrer, 1588 Lehrer an der Thomasschule, Ordination u. Archidiakon in Rochlitz, 1592 Archidiakon u. 1594 Pfarrer an St. Niclas in Leipzig, 28.11.1594 Baccalaureus theologiae, 20.1.1597 Licentiatus theol., 8.11.1599 Promotion zum Dr. theol. u. im folgenden Monat in die theolog. Fak. rezipiert, 1601 Kollegiat im kleineren Fürstenkollegium, 1602 Prof. der Theol.; zweimal verheiratet (1589 u. 1604; zahlr. Kinder); der Leipziger Thomaskantor Seth → Calvisius u. der Dresdner Hofkapellmeister Heinrich → Schütz vertonten B.s Psalter-Nachdichtung. – Luth. Pfarrer, Theologieprof., Dichter. Schriften: Da quaeso citharam puer [...] (Epithalamium) (in: Versus epithalamij in festivitate nuptiarum [...] Magistri Friderici Piscatoris, et [...] Magdalenae, [...] M. Nicolai Spechtii, quondam scholae illustris ad Albim pastoris [...] relictae filiae, [...] ab amicis [...] decantati. Ad 26. Octob. anno M. D. LXXXV) 1585, A2r–A3v; Oratio de D. Paulo apostolo: scripta ac publice recitata a M. Cornelio Beccero Lipsico: cum vacantibus in academia Lipsiensi professorum operis, iußu r. collegij theologici, enarratio epistolae ad Colossenses, ab eodem susciperetur, 1587 (Binnentitel: Oratio de autoritate D. Pauli apostoli); Hoc more genti Romulidae suo [...] (Epithalamium) (in: Carmina in festivitatem nuptiarum [...] dn. Antonii Fritschii, Sacrae Caes. Majest. ab Epist. et [...] Annae, [...] dn. Iohannis Preuseri, senatoris Lips. et, filiae, cum solenni votorum apprecatione novis sponsis nuncupata, ab amicis) 1588, A3r–B1r; Ode. Quis te quis rapuit mihi [...] (in: Nuptiis reverendi [...] M. Vincentii Schmugkii, Lipsiae ad D. Nicol. diaconi, sponsi: et pudicissimae virginis Catharinae, [...] Christophori Reibandi, civis olim Lipsici [...], relictae filiae, sponsae: die 3. Non. Septemb. ibidem celebratis [...] sequentibus carminibus gratulabantur collegae, amici, et patrueles) 1593, A3v–A4r; Eine christliche Predigt/ bey dem Begrebnis des weiland ehrenvehsten und hochweisen Herrn Andreas 332
Becker Siebern Bürgermeisters und Assessorn des churfürstlichen sächsischen Schöppen-Stuels zu Leipzig/ welcher den 2. Iunij dieses 94. Jahrs in Gott seliglich entschlaffen/ und folgends den 5. dieses Monats ehrlich zur Erden bestattet worden, 1594; Leichpredigt/ bey dem Begrebnuß deß wolgelahrten Gesellen Johann Hircken von Breßlaw/ Philosophiae et LL. Studiosi, welcher den 23. Septembris dieses 94. Jahrs zu Leipzig in Gott seliglich entschlaffen/ und folgenden 25. dieses/ christlichen zur Erden bestattet, 1594; Christliche Leichpredigt/ bey der Begrebnus deß erbarn unnd namhafften Herrn Johan Jubilierers/ Bürgers und Handelsmans in Leipzig. Welcher den 7. Novembris in Gott selig entschlaffen/ den 9. aber ehrlich zur Erden bestattet, 1594; Hochzeitliche Leichpredigt/ bey der Begrebnis der thugendsamen Jungfrawen Annae/ deß erbarn unnd wolgeachten Martin Kirstens/ weyland Bürgers und Wagschreibers allhier zu Leipzig seligen/ hinderlassenen Tochter. Welche den 21. Januarij dieses 1595. Jahrs/ eben den Tag/ als sie jhrem Vertrawten/ dem auch erbarn und wolgeachten Görge Gulman von Wirtzburg/ ehelich beygeleget werden sollen/ in Gott selig entschlaffen/ und folgenden 23. dieses/ christlich zur Erden bestattet, 1595; Epithalamium (in: Festivitati nuptiarum ornatiss. et doctiss. viri dn. Sethi Calvisii, musici et cantoris scholae senatoriae Lipsiensis ad D. Thomam industrij et fidelis sponsi, cum [...] Magdalena [...] Johannis Jungen, civis Lipsiensis filia, sponsa matrimonium contrahentis gratulantur amici et collegae. 10. Februar. anno M.D.XCV.) 1595; Christliche Leichpredigt/ bey dem Begrebniß der ehrentugentsamen Frawen Magdalenen, deß ehrvesten achtbarn und hochgelahrten Herrn Pauli Vetzern/ beyder Rechten Doctoris und Assessoris deß churfürstlichen sächsischen Ober-Hoffgerichts zu Leipzig geliebten Haußfrawen: welche den 13. Februar. dieses 95. Jahrs früe umb 8. Uhr in Gott selig entschlaffen/ und folgenden 16. dieses Monats christlich zur Erden bestattet worden, 1595; Predigt von Beschwerligkeit deß Alters/ bey der christlichen Leichbegängnüß/ deß erbarn [...] Herrn Jacob Schiltters/ Bürgers und Handelsmannes in Leipzig. Welcher im 82. Jar seines Alters/ den 14. Martij dieses 95. Jars [...] verschieden/ und den 16. christlich [...] bestattet, 1595; Christliche Leichpredigt/ bey der Begrebnis des ehrnvehsten/ achtbarn und hochgelahrten Herrn Georgij Cunelij, der Ertzney Doctorn und Rhetoricae Professoris zu Leipzig. Welcher den 21. Martij dieses 95. Jahrs in Gott selig 333
Becker entschlaffen/ und den 24. [...] bestattet worden, 1595; Christliche Leichpredigt bey der Begrebnis der erbarn und ehrentugendsamen Frawen Concordiae, des ehrwürdigen/ achtbarn und hochgelarten Herrn Burchardi Harbarti, der H. Schrifft Doctoris und Professoris bey der löblichen Universitet Leipzig/ geliebten Haussfrawen. Welche den 5. Septemb. in Christo selig entschlaffen/ und den 7. christlich zur Erden bestattet. [...] Neben der Jntimation Magnif. Rectoris Lipsensis, und etlicher Epicediorum, 1595; Leichpredigt/ bey der Begrebniß/ des [...] Herrn Michael Martini Bürgers und Handelsmanns in Leipzig. Welcher den 9. September [...] entschlaffen und den 11. christlich zur Erden bestattet worden, 1595; Theses de potestate clavium: ad mandatum reverendi collegij theologici, ut de ijsdem publica disputatio in celebri Lipsiensium academia XXVI. Septemb. instituatur. Propositae a M. Cornelio Beccero ecclesiae ad D. Nicol. pastore, 1595; Christliche Leichpredigt/ bey der Begrebnus deß ehrwürdigen/ ehrnvhesten/ [...] Herrn Andreae Morchii, beyder Rechten Doctoris und Professoris/ auch deß churfürstlichen sächsischen Consistorij allhier Assessoris/ unnd Thumbherrn zu Merseburg. Welcher den 2. Decemb. zu Abends umb 9. uhr [...] entschlaffen/ den 4. aber dieses christlich zur Erden bestattet [...]. Additum est programma dn. rectoris cum epicedijs quibusdam, 1595; Christliche Leichpredigt/ bey dem Begrebnis des erbarn [...] Jeremiae Hofmanns/ des ehrenvhesten [...] Herrn Jeremiae Hofmans/ Apothekers und Rathsfreunds in Leipzig eltesten Sohns. Welcher den 5. Decembris dieses 95. Jahrs in Christo [...] entschlaffen/ und den 7. hernach [...] bestattet, 1595; Leichpredigt/ bey der Begrebnis deß erbaren unnd wolgeachten Andreae Wolseckers, welcher den 4. Martij dieses 1596. Jahres in Christo selig entschlaffen/ und den 6. ehrlich zur Erden bestattet worden. [...] Neben der Jntimation Magnif. Rectoris Lips., 1596; Positiones de autoritate ecclesiae, in scripturis interpretandis, et dijudicandis de religione controversijs [...] pro licentia assumendi gradum studij theologici summum, jn inclyta academia Lipsiensi, ad diem XIX. Ian. defendendas suscipiet, 1597; Leichpredigt bey der Begräbnis des erbarn und wolgelarten Michaelis Richardi von Gangolffsümmern/ artium et Theologiae Studiosi. Welcher den 4. Febr. dieses 97. Jares in Christo selig entschlaffen/ und den 6. christlich zur Erden bestattet, 1597; Christliche Leichpredigt/ bey der Begrebniß/ deß er334
Becker barn [...] Herrn Iohan Beyers Bürgers und Buchdruckers zu Leipzig. Welcher den 24. Aprilis Anno 96. in Christo [...] entschlaffen/ und den 27. zur Erden bestattet worden, 1597; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbniß der erbarn und tugendsamen Frawen Reginen/ des ehrentvhesten/ achtbarn und hochgelarten Herrn Christoff Braunens, der Ertzeney Doctoris und Professoris, der löblichen Universitet zu Leipzig/ geliebten Haußfrawen. Welche den 7. Julij dieses 97. Jahres in Gott selig entschlaffen/ und den 10. christlich zur Erden bestattet worden. [...] Addita sunt carmina quaedam una cum intimatione magn. rectoris in honorem defunctae, 1597; Leichpredigt/ bey der Begräbnüß der tugendsamen Frawen Annae, des erbarn und wolgeachten Herrn Jost Rosens/ Bürgers und Gastgebens in Leipzig/ geliebten Haußfrawen. Welche den XVIII. Julij dieses 97. Jahres in Gott seliglich entschlaffen/ und den 20. christlich zur Erden bestattet, 1597; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbnüß der erbarn und tugendsamen Frawen Mariae, des erbarn und wolgelarten Herrn Georg Schelhammers/ i. u. Candidati, geliebten Haußfrawen. Welche den XXII. Julij dieses 97. Jahres in Gott selig entschlaffen/ und den 24. christlich zur Erden bestattet worden, 1597; Christliche Leichpredigt/ bey dem Begräbnüß der erbarn und tugendsamen Frawen Sibyllae, des ehrnvhesten/ achtbarn unnd hochgelarten Herrn Laurentii Cratonis, beyder Rechten Doctoris, geliebten Haußfrawen. Welche den XXII. Septembris in Christo selig ist entschlaffen/ und den XXV. zur Erden bestattet worden, 1597; Christliche Leichpredigt/ bey Begräbnüß der erbarn und tugendsamen Frawen Caeciliae, des ehrnvesten und wolweisen Herrn Cunrad Teuerlins/ Bürgers/ und deß Raths zu Leipzig/ geliebten Haußfraw. Welche den XIX. Novemb. dieses 1597. Jahrs in Gott selig entschlaffen/ unnd den 1. Decemb. christlich zur Erden bestattet, 1597; Christliche Leichpredigt/ bey dem Begräbnüs des erbarn [...] Georgii Schüreri, Artium et LL. Studiosi; deß ehrnvhesten [...] Herrn David Schürers/ churf. sächß. in Vormundschafft Secretarij ältisten Sohns/ welcher den 18. Januar: dieses 98. Jahrs/ zu Leipzig in Gott selig entschlaffen/ und den 20. eiusdem christlich zur Erden ist bestattet worden, 1598; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbnüß/ deß ehrnvhesten und wolgeachten Herrn Jeremiae Schreyen/ Amptschössers zu Lauchstedt. Welcher den fünfften Tag Aprilis dieses 1598. Jahres zu Leipzig in Christo selig 335
Becker entschlaffen/ und den 7. dieses Monats zur Erden bestattet worden, 1598; Christliche Leichpredigt/ bey der Begrebnis des gestrengen/ edlen unnd ehrenvehsten/ Georgen von Groeben, auff Kotzenband/ welcher im durchreisen nach Jena/ den 6. Junij/ dieses 1598. Jares/ allhier zu Leipzig in Christo selig entschlaffen/ und den 8. dieses Monats in die Pauliner Kirchen zur Erden bestattet worden, 1598; Christliche Leichpredigt. Bey der Begräbnüß des erbarn und wolgeachten Herrn Sebastiani Grünewalds. Welcher den 19. Junij dieses 1598. Jahrs in Christo selig entschlaffen/ und den 21. zur Erden bestattet worden, 1598; Leichpredigt/ bey der Begräbnüß des achtbarn unnd wolgelarten Herrn M. Wolfgangi Trubenbachii, der löblichen Universitet Leipzig Professoris Physici. Welcher den 3. Augusti Anno 1598. inn Christo entschlaffen/ unnd den 4. zur Erden bestattet worden, 1598; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbnüß der frommen und ehrentugendsamen Matron Iulianae, Herrn D. Matthaei Dresseri geliebten Haußfraw. Welche den 16. Augusti Anno XCVIII. in Christo selig von dieser Welt abgeschieden/ und den 19. zu jhrem Ruhebettlein begleutet worden, 1598; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbnüß/ der erbarn und ehrntugendsamen Frawen Magdalenen/ des ehrnvhesten und wolweisen Herrn Görge Helffrichs/ des Eltern seligen/ weiland Bawmeisters zu Leipzig/ nachgelassenen Widwe. Welche den drey unnd zwantzigsten Augusti selig in Gott entschlaffen/ und den 25. zur Erden bestattet worden, 1598; Christliche Leichpredigt/ bey der Begrebnüß der erbarn/ unnd ehrentugendsamen Frawen Ottiliae, deß ehrenvehsten und wolweisen Herrn Paul Babstens Syndici und dess Rahts zu Leipzig geliebten Haußfrawen: welche den 7. Septembris deß 98. Jahres in Christo sehlig entschlaffen und den 10. zur Erden bestattet worden, 1598; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbniß des ehrnvhesten und wolweisen Herrn/ Heinrich Kitschen/ Bürgers und des Raths zu Leipzig. Welcher den letzten Decemb. des 98. Jahrs in Gott selig entschlaffen/ und den 2. Ianuar. dieses 99. Jahrs zu seinem Ruhebettlein beleutet worden, 1599; Christliche Leichpredigt/ bey Begräbniß der tugendsamen Jungfrawen/ Elisabeth, des erbarn und wolgeachten Herrn Hansen Lachmans/ Bürgers und Materialisten in Leipzig/ geliebten Tochter. Welche den 23. Ianuarij, dieses 99. Jahrs/ in Christo selig entschlaffen/ und den 26. zu jhrem Ruhebettlein gebracht 336
Becker worden, 1599; Christliche Leichpredigt/ bey Begräbniß des achtbarn und wolgelarten Herrn M. Fabiani Hippii, Professoris Physici zu Leipzig. Welcher den 12. Februarij dieses XCIX. Jars in Gott selig entschlaffen/ und den 13. christlich zur Erden bestattet worden, 1599; Epithalamium (in: Gamelia in honorem [...] Wolfgangi Viertelii, ecclesiae Iesu Christi, quae est ad D. Thom. apud Lipsienses vigilantiss. novi sponsi: et [...] Catharinae [...] Andreae Schneideri, quondam typographi Lipsici, relictae filiae sponsae nuptias celebrantium 16. Cal. Martii, an. Christi 1599, conscripta a collegis, affinibus et amicis, boni ominis ergo) 1599; Christliche Leichpredigt bey Begräbnis deß ehrnvehsten und wolweisen Herrn Barthel Süssemilchs Bürgers und des Rahts zu Leipzig: welcher den 19. Martij dieses 99. Jars in Gott selig entschlaffen/ und den 21. zur Erden bestattet worden, 1599; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbniß des ehrsamen und wolgeachten Christoff Nitzschken/ Bürgers und Kürschners in Leipzig. Welcher am Palmsontage dieses 1599. Jhars in Gott selig entschlaffen/ und den 3. Aprilis zur Erden bestattet worden, 1599; Christliche Leichpredigt/ bey Begräbniß der erbarn und tugendsamen Frawen Annae, des erbarn und namhafften Herrn Hans Pfotenhawers/ Bürgers und Handelsmans in Leipzig/ geliebten Haußfrawen. Welche den 27. Junij dieses 99. Jahrs in Christo selig entschlaffen/ und den 29. in jhr Ruhebettlein ist geleget worden, 1599; Christliche Leichpredigt bey dem Begräbnis der ehrbarn und ehrentugentsamen Frawen Magdalenen/ des ehrenvhesten/ achtbarn und hochgelarten Herrn Georgij Moßbachs seligen/ der Ertzney Doctoris, und weiland Senioris und Professoris der medizinischen Facultet zu Leipzig nachgelassenen Witwe: welche den 7. Augusti dieses XCIX. Jahrs selig von dieser Welt abgeschieden/ und den 8. dieses Monats christlich zur Erden bestattet worden, 1599; Der ein und neunzigste Psalm gepredigt zu Leipzig in werenden Sterbensleufften Anno M. D. XCVIII. durch Cornelium Becker L. Pastorem zu S. Niclas, 1599; Christliche Leichpredigt bey dem Begräbnis des ehrwürdigen/ ehrnvehsten/ hochgelarten und hochweisen Herrn Johan Münnichs i. u. d. weiland chur unnd fürstlichen sächsischen Rahts/ Ordinarij und Professoris, auch Bürgermeisters und deß Schöppenstuels allhier zu Leipzig Assessoris, und Thumbherrns zu Merseburgk: welcher am tage Laurentij dieses 1599. Jahrs in Christo selig entschlaffen/ und den 12. Augusti in die 337
Becker Kirche zu S. Niclas ist zur Erden bestattet worden, 1599; Christliche Leichpredigt/ bey der Begrebnis deß erbarn und wolgelehrten Ludovici Vetzers Artium Studiosi. Welcher den 27. Septemb. dieses 99. Jahres/ in Christo selig von dieser Welt abgeschieden/ und am Tage Michaelis zu seinem Ruhbettlein bracht worden ist, 1599; Quaestio de sacra domini coena, continens statum controversiae inter ecclesias Augustanam Confessionem amplectentes et Calvinianos; proposita Cornelio Beccero s. theologiae licentiato, Lipsiae ad D. Nicol. pastori in actu docturae VIII. Novemb. an. M. D. XCIX. celebrato: et comprehensa certis thesibus, ut de ijsdem suo tempore et loco placida συζητησις instituitur, 1599; Christliche Leichpredigt/ bey begrebnis der tugentsamen Jungfrawen Magdalenen deß ersamen Pangratij Boyden seligen nachgelassenen Tochter. Welche den 28. Decemb. deß 99. Jars in Christo selig entschlaffen/ und den 30. christlich zur Erden bestattet worden, 1599; Zwo christliche Leichpredigten. Die erste bey dem Begräbniß des [...] Melchioris Tilesii, gewesenen Pfarherrn zu Warmenbrun. Welcher den 21. Novemb. Anno 98. selig entschlaffen [...]. Gehalten durch Thomam Weinrichium [...]. Die andere bey der Leichbestattung des erbarn und wolgeachten Caspari Tilesii, Herrn Melchioris hinderlassenen Sohns. Geschehen zu Leipzig den 3. Novemb. Anno 99. nach dem er den 1. in Gott selig verschieden. Durch Cornelium Beckern D. Pastorem [...], 1600; Christliche Leichpredigt bey der Begräbniß der erbarn und ehrentugendsamen Jungfrawen Margarethen/ deß weiland ehrnvhesten/ achtbarn und hochgelarten Herrn Ulrich Mayers i. u. d. Advocati deß Obern Hoffgerichts zu Leipzig/ seliger gedechtniß/ nachgelassenen einigen Tochter. Welche den 7. Aprilis anno 1600. in Christo selig entschlaffen/ und den 10. in die Paulinerkirchen zu jhrem Ruhebettlein gebracht worden, 1600; Christliche Leichpredigt/ bey Begräbniß der erbarn und tugendsamen Frawen Annae, deß ehrnvhesten und wolweisen Herrn Thomas Lebzelters/ Bürgers und deß Raths/ auch fürnehmen Handelßmannes in Leipzig/ geliebten Haußfrawen. Welche den 10. Junij deß 1600. Jahrs in Christo selig von dieser Welt abgeschieden/ und den 12. zu jhrem Ruhebettlein gebracht worden ist. [...] Neben einer Trostschrifft Herren D. Georgij Mylij Professoris zu Jhena, 1600; Theses hasce de iuramentis [...] ad d. XVII. Septemb. disputatione theologica tueri conabitur Cornelius Becker s. th. d. et professor, 338
Becker Lipsiae ad D. Nicol. pastor, o. J. (1600); In Mortem Improvisam Viri Integerrimi Iohannis Werchaw Senioris, Civis Lipsiensis [...] Epicedion (in: G. Weinrich, Leichpredigt/ bey der christlichen Sepultur des erbarn und wolgeachten Herrn Johan Werchawens/ Bürgers und Hendlers in Leipzig. Welcher am XXVI. Octobris anno 99. [...] mit einem gehlingen Todeßfall ubereilet [...]) 1600, D1r; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbnuß deß ehrsamen unnd wolgeachten Hans Stengels/ Bürgers unnd Seilers zu Leipzig. Welcher den VII. Novemb. Anno 1600. in Christo selig entschlaffen/ und den 9. zur Erden bestattet worden, 1601; Christliche Leichpredigt/ uber den 146. Psalm/ bey der Begräbnis/ der erbarn und tugentsamen Frawen Elisabeth/ Herren Michael Böhmen sehligen weiland Bürgers und Händlers zu Leipzig/ nachgelassenen Widwen. Welche den 12. Decemb. dieses 1600. Jahrs in Christo selig entschlaffen/ und den 15. zur Erden bestatet worden, 1601; Christliche Leichpredigt/ bey Begrebnüß der tugendsamen Frawen Elisabeth, deß ersamen und wolgeachten Peter Holsteins/ Bürgers und Balbirers zu Leipzig/ ehelichen Haußfrawen. Welche den 3. Maij in Gott selig entschlaffen/ und den 5. christlich zur Erden bestattet worden, 1601; Christliche Leichpredigt/ bey Begräbniß deß achtbarn und wolgelarten Herrn M. Michaelis Zechij von Sultzbach/ Conrectoris der Schulen zu S. Niclaß inn Leipzig. Welcher am Tage der Himmelfarth Christi jetzolauffenden 1601. Jahrs in Gott selig entschlaffen/ und den 23. Maij christlich zur Erden bestattet worden ist, 1601; Analysis psalmi secundi thesibus compraehensa, et ut de praecipuis quibusdam doctrinae christianae capitibus; imprimis vero de regno Christi, theologicae συζητήσει [...] ad 10. diem Iulij an. 1601. in academia Lipsiensi instituendae, argumentum praebeat, proposita a Cornelio Beccero. D., 1601; Eine christliche Leichpredigt bey der begrebnis deß achtbarn und wolgelarten Herren M. Augusti Vogelii Camitani. Welcher den 1. Febr. dieses 1602. Jahrs/ alhier in Gott selig entschlaffen/ und folgendes Tages zur Erden bestattet worden ist, 1602; Christliche Leichpredigt bey der Begräbniß der erbarn und tugendsamen Frawen Elisabeth, deß erbarn und wolgeachten Herrn Christian Eulenaus, Bürgers und Handelßmannes in Leipzig/ geliebten Haußfrawen. Welche im Kindbett/ den 2. Februarij dieses 1602. Jahrs/ in Christo selig entschlaffen/ und den 5. zur Erden bestattet worden, 1602; Christliche Leichpredigt/ bey dem Begräbnüß der erbarn und ehrentugendsamen Frawen 339
Becker Sabinen. Deß ehrnvhesten/ achtbarn und hochgelarten Herrn/ Valentini Krappens/ I.U.D. deß churf. sächsischen Schöppenstuls zu Leipzig Assessoris, geliebten Haußfrawen. Welche den 6. Junij Anno 1602. selig in Christo entschlaffen/ und den 8. zu jhrem Ruhebettlein ist gebracht worden, 1602; Trostpredigt bey der christlichen Sepultur deß edlen unnd ehrentvhesten Philip Thümmels zu Baunßdorff/ welcher den 29. Junij in Gott selig entschlaffen/ unnd den 2. Julij in die Pauliner Kirch zu Leipzig christlich zur Erden bestattet worden ist, 1602; Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbniß deß ehrentvhesten unnd wolweisen Herrn/ Paul Fritschhansen/ deß eltern/ deß Raths und Bawmeistern zu Leipzig/ welcher den 8. Julij dieses 1602 Jahres in Gott selig entschlaffen/ und den 11. hernach christlich zu seinem Ruhebettlein begleitet worden, 1602; Der Psalter Davids gesangweis/ auff die in lutherischen Kirchen gewöhnliche Melodeyen zugerichtet (Vorr. P. Leyser) 1602 (21603; zahlr. weitere, auch bearb., Ausg. bis ins 18. Jh.); Christliche Leichpredigt/ bey der Begräbnis/ des weiland erbarn und wolgeachten Herrn Jost Heydenreichens/ Bürgers und Gastwirts zum dreyen Schwanen in Leipzig. Welcher den 11. Ianuarij Anno 1603. in Christo selig entschlaffen/ und den 14. dieses/ ehrlich zur Erden bestattet worden, 1603; Christliche Leichpredigt bey dem Begräbnis des ehrenvehsten/ wolgelahrten und wolweisen Herren/ Adam Tulsners, des Rahts und Stadt Richters zu Leiptzig/ welcher den 22. Febr. Anno 1603. in Christo selig entschlaffen/ und den 25. dieses zu seinem Ruhebettlein begleitet worden, 1603; Christliche Leichpredigt/ beym Begräbniss des ehrentvesten und wolweisen Herrn Cunrad Deurlins des Raths zu Leipzig/ welcher den 9. Aprilis dieses 1603. Jars/ im neuntzigsten Jar seines Alters/ sanfft und selig in Christo entschlaffen/ und den 12. dieses/ zur Erden bestattet worden, 1603; Christliche Leichpredigt/ bey dem Begräbnis des weiland ehrentvesten/ achtbarn und hochgelarten Herrn Heinrich Heydecks/ I.U.D. des churfürstlichen sächsischen Ober-Hofgerichts zu Leipzig Assessoris, fürstl. sächs. und des Ertzstiffts zu Magdeburg bestelleten Hofraths/ etc. Welcher den 13. Decembris in Gott selig entschlaffen/ und den 15. in die Pauliner Kirch zu Leipzig christlich zur Erden bestattet worden, 1603; In effigiem Reverendi et Clarissimi Viri, Domini D. Polycarpi Lyseri, Theologi Celeberrimi, etc. (Epigramm) (in: P. Leyser, Adamus [...]: hoc est, theologica expositio 340
Becker primae partis geneseos [...]), 1604, (:)1v; Christliche Leichpredigt/ bey dem Begrebnuß der erbarn und tugentsamen Frawen Reginen, des ehrenvhesten und wolgeachten Herrn Jeremiae Schreyens seligen/ weiland Amptschössers zu Lauchstädt hinterlassenen Widtwen. Welche zu Leipzig den 1. Augusti, Anno 1603. selig von dieser Welt abgeschieden/ und den 3. huius zur Erden christlich bestattet worden, 1604. Ausgaben: Der Psalter Davids gesangweis, 1602 (in: P. Wackernagel, Das dt. Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII. Jh., Bd. 5) 1877 (Nachdr. 1964, 1990), 361–411; H. Schütz, Der Psalter. Nach C. B.s Dichtungen für vier Stimmen u. Basso continuo (hg. W. Blankenburg) 1953 (mehrere Nachdr.); H. Schütz, Der Beckersche Psalter. Erstfassung 1628 (hg. W. Breig) 1988. Bibliographien: VD 16; VD 17. Literatur: ADB 2 (1875) 221; NDB 1 (1953) 713 f.; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (21990) 449 f.; RGG 1 (41998) 1200; Komponisten u. Liederdichter des evang. Gesangbuchs (hg. W. Herbst) 1999, 33 f.; MGG, Personenteil, Bd. 1 (21999) 617 f.; The New Grove 3 (22001) 45; Killy 21 (2008) 395 f.; VL 16, Bd. 1 (2011) 196–200 (C. Finke; bibliogr. rudimentär, mit nur summar. Werkverz.); Liederkunde zum evang. Gesangbuch. Ausg. in Einzelheften (hg. G. Hahn u. a.) H. 16, 2011, 14–18, Nr. 288; H. 17, 2012, 41–48, Nr. 295; H. 25, 2019, 27–30, Nr. 296. – Carmina gratulatoria, viris reverendis et clarissimis, ss. theologiae licentiatis; dn. Georgio Weinrichio, ecclesiae Lips. superintendenti, et professori publico; et dn. Cornelio Beccero, eiusdem ecclesiae ad Nicol. pastori: cum a reverendo collegio theologico celeberrimae academiae Lipsensis doctores ss. theologiae solenni renunciatione declararentur: die VIII. mens. Novembris, anno Christi Iesu M. D. XCIX. honoris et amoris ergo scripta a collegis et amicis, 1599; E. Lauterbach, Carmen gratulatorium in honorem reverendorum et clarissimorum virorum D. Georgii Weinrichii, superintendentis et professoris publici in academia Lipsica; D. Cornelii Becceri, ad D. Nicolai pastoris, s.s. theologiae licentiatorum: cum in inclita academia Lipsica sacrae paginae doctores renunciatione publica declararentur rectore [...] Matthaeo Dressero, etc. decano studii theologici [...] Zacharia Schiltero, etc. promotore [...] Doct. Burchardo Harbart, etc. die 8. m. Novembris, anno 1599, scriptum a M. Erharto Lauterbach conrectore scholae Thom., 1599; F. Taubmann, J. Paymelius, Ad 341
Becker Cornelium Beccerum s. th. d. II. sponsum, et Martham Schreineriam, virginem sponsam, gratulationes, 1604; Vota nuptijs secundis Cornelii Becceri s. th. d. et Marthae Schreineriae virginis lectissimae, ab amicis nuncupata. XVII. Aprilis anno MDCIV., 1604; G. Weinreich, Christliche Leichpredigt/ bey dem volckreichen Leichbegängniß des weyland ehrwirdigen/ achtbarn und hochgelarten Herrn Cornelii Becceri, der H. Schrifft Doctoris und Professoris, der Kirchen zu S. Niclas gewesenen Pastoris, auch Collegiati des kleinern Fürsten Collegij zu Leipzig/ welcher den 25. Maij, Anno 1604. in Gott selig entschlaffen/ und den 28. desselben/ inn die Kirche zu S. Niclas christlich zur Erden bestetiget worden [...]. Dieser Predigt ist beygefüget die letzte Predigt/ so D. Cornelius Becker aus dem 37. Psalm Davids/ zween tage vor einer Kranckheit gethan, 1604; ders., Exequiae Beccerianae, zwo christliche Leichpredigten. Die erste/ bey dem volckreichen Leichbegängnis des weyland ehrwirdigen [...] Herrn Cornelii Becceri, der heiligen Schrifft Doctoris [...] etc. Die andere/ beym Begräbniß der erbarn und tugendsamen Frawen Dorotheae, des Herrn Doctoris Cornelii Becceri seligen/ ersten Hausfrawen [...]. Diesen Predigten sind beygefüget die letzte Predigt/ so D. Cornelius Becker aus dem 37. Psalm Davids [...] gethan. Jtem: Oratio commendatoria [...] Zachariae Schilteri [...] cum insignia doctoralia [...] pie defuncto, una cum superattendente conferrentur, die 8. Novemb. anno 1599, 1604; Rector academiae Lipsiensis. Omnium piorum animos occupavit, omnibus aetatibus, studium celebre et festivum [...]. Propositum Lipsiae 28. Maij, Anno Christi M. DC. IIII., 1604 (Progr., mit Vita, Einblattdr.; auch in: Weinrich, Exequiae Beccerianae, 52–58); C. v. Winterfeld, Der evang. Kirchengesang u. sein Verhältnis zur Kunst des Tonsatzes. Tl. 2: Der evang. Kirchengesang im siebzehnten Jh., 1845 (Nachdr. 1966), 219–230; Sächs. Pfarrerbuch. Die Parochien u. Pfarrer der evang.luth. Landeskirche Sachsen (1539–1939) (bearb. R. Grünberg Bd. 2/1) 1940, 38; F. Roth, Restlose Auswertungen von Leichenpredigten u. Personalschr. für genealog. u. kulturhist. Zwecke, Bd. 3, 1962/64, 209 f., Nr. R. 2348; A. Reich, Übersetzungsprinzipien in den dt.sprachigen liedhaften Gesamtpsaltern des 16. u. 17. Jh. (Diss. Regensburg) 1977, 113–131; W. Breig, Die erste Fass. des Beckerschen Psalters von Heinrich Schütz (in: Schütz-Jb. 7/8) 1985/86, 22–49; K.-J. Sachs, Zur 342
Becker Einschätzung, zur Traditionsbindung u. zur Konzeption des Becker-Psalters von Heinrich Schütz (in: ebd. 9) 1987, 61–84; W. Werbeck, Schütz u. die Tradition der Kirchentonarten (in: Alte Musik als ästhet. Ggw.: Bach, Händel, Schütz, hg. D. Berke u. D. Hanemann, Bd. 1) 1987, 66–77; K.-J. Sachs, Zum Beckerschen Psalter von Heinrich Schütz (in: ebd.) 117–122; I. Bach, H. Galle, Dt. Psalmendg. vom 16. bis zum 20. Jh. Unters. zur Gesch. einer lyr. Gattung, 1989, 117–120; L. Kessner, Luth. Reaktionen auf den LobwasserPsalter. ~ u. Johannes Wüstholtz (in: Der Genfer Psalter u. seine Rezeption in Dtl., der Schweiz u. den Niederlanden 16.–18. Jh., hg. E. Grunewald u. a.) 2004, 283–293; W. Braun, Thöne u. Melodeyen, Arien u. Canzonetten. Zur Musik des dt. Barockliedes, 2004, Reg.; C. Finke, «Dass ich mit dieser Arbeit einem Andern dazu Reizung und Ursach gebe». Zur Motivation der Psalmbearbeitungen von Lobwasser, Becker u. Schütz (in: Der Genfer Psalter. Eine Entdeckungsreise, hg. P. E. Bernoulli u. F. Furler) 22005 (rev.; zuerst 2001), 85–97. RBS Becker, Dirk (eig. Dirk-Uwe B., Ps. George Dubé, DUGUS, Wiebke Drucker), * 29.1.1954 Rheydt (heute zu Mönchengladbach); studierte Nachrichtentechnik, Beamter, Initiator von Lesungen u. Ausstellungen im Raum Schleswig-Holstein, Mitbegr. des Lit.netzwerks «Textfabrique51», verfaßte Beitr. für Lit.zs. u. Anthol., auch als Künstler tätig, seit 1975 Ausstellungen im In- u. Ausland; Mitgl. der Hamburger Autorenver., der Dt. HaikuGesellsch., des Lit.kollegiums Brandenburg; lebt in Linden/Schleswig-Holstein. – Beamter, Künstler, Lyriker. Schriften: Seelentänze (Ged., Fotografien v. L. Segebrecht, Vorw. A. Polenski u. M. Kolb) 2002 (2., überarb. Aufl. 2005); Alsen – eine Brachschöpfung (Ged., mit M.-F. Kolb) 2009; Über Schriften (Ged., Graphiken v. L. Strunowa) 2010; Wortsplitter (Ged., mit M.-F. Kolb) 2013. FA Becker, Frank Stefan, * 11.11.1952 Marburg; studierte 1971–81 Physik an den Univ. Karlsruhe u. München, 1981 Promotion zum Dr. rer. nat. in München, 1981–2012 Mitarb. der Firma Siemens, u. a. Projektmanager u. Pressesprecher, ab 2003 Leiter für Bildungspolitik in der Personalabt. von Siemens, anschließend selbstständig; war Mitgl. des 343
Beckmann Ver. «Quo Vadis – Autorenkr. Hist. Rom.»; lebt in Hamburg. – Physiker, Verf. von hist. Romanen. Schriften (Fachschr. in Ausw.): Beitrag zur Klärung der Zukunftsaussichten der Laserisotopentrennung beim Uran (Diss.) 1981; Der Abend des Adlers (hist. Rom.) 2004 (poln. 2010); Der Preis des Purpurs (hist. Rom.) 2007 (poln. 2011); Sie kamen bis Konstantinopel (hist. Rom.) 2009; Nelles Pocket Istanbul. Ausflüge: Üsküdar, Kadiköy, Bosporus, Prinzeninseln (mit J. Bergmann, M. Ferner) 2012 (E-Book). Herausgaben: Die dreizehnte Stunde, 2010. FA Becker, Johannes Christoph → Artopoeus, Johannes Christoph. Beckler, Hermann, * 28.9.1828 Höchstädt/Donau, † 10.12.1914 Fischen/Allgäu; wuchs in Höchstädt auf, studierte Medizin in München, wurde 1855 zum Dr. med. promoviert, ging 1855 als Arzt nach Australien, war auch als Drogist, Pflanzensammler u. Schafhirte tätig, nahm an der Burkeund-Wills-Expedition teil, brach wegen auftretender Differenzen die Teilnahme ab, betreute jedoch das zurückgelassene Vorratslager u. übernahm auch bis zum Ende der Expedition die medizin. Versorgung; eröffnete nach seiner Rückkehr in Fischen/ Allgäu eine Arztpraxis. – Arzt, Naturforscher. Schriften: Ueber die Uterinblennorrhoe (Diss.) 1855; A Journey to Coopers Creek, Melbourne (Übers. S. Jeffries) 1989; Entdeckungen in Australien. Briefe und Aufzeichnungen eines Deutschen 1855–1862, 2000. Literatur: Ch. Eickenboom, «Ich dachte mir Australien so schön u. frei». Fremde Welt – bekannte Utopie? Über die Wahrnehmung Australiens in der dt. Lit. der zweiten Hälfte des 19. Jh., 2017, bes. 169–227. BJ Beckmann, Johann Christoph (auch Becmann, Becmanus, Bekmann; Ps. Hubertus Mosanus, Orthvinus Gratius), * 2.9.1641 Zerbst, † 6.3.1717 Frankfurt/O.; Sohn des reformierten Zerbster Gymnasialprof., Pastors u. Superintendenten Christian B. (1580–1648) u. der Stadtkämmerertochter Margarete Enke; Privatunterricht, seit 1657 Besuch des Gymnasium illustre seiner Heimatstadt, Stud. in Frankfurt/O. (immatrik. am 2.3.1659), am 18.4.1661 Magister artium, 1662 mit kurfürstl. Stipendium mehrjährige Studienreise durch die Niederlande, England u. Frankreich; Januar 1667 Prof. 344
Beckmann für griech. Sprache, ab 1670 auch Prof. extraord. für Gesch.; heiratete 1671 Elisabeth Sibylle Lange, die Tochter eines Amtskammerrats, mit der er vier Kinder hatte; am 15.10.1672 Promotion zum Dr. theol., 1673 Univ.bibliothekar u. bis 1717 Besitzer einer Druckerei, in der 1697–99 der erste Talmuddruck in Dtl. hergestellt wurde; 1676 o. Prof. für Gesch., 1678 Direktor des Lehrgartens (hortus medicus) der Univ., übernahm 1681 auch die Professur für Politik, im Januar 1690 für Theol.; wurde acht Mal zum Rektor der Viadrina gewählt (zuerst 1672, zuletzt 1713). – Polyhistor, Bibliothekar, ref. Theologe. Schriften (ohne Beitr. zu Werken anderer): Disputatio philologica de Dudaim, Gen. 30. 14. [...] in alma Viadrina [...], J. C. B. (Präs.), A. N. Kolckwitz (Resp.), Aug., 1661; Materiem de Bahal Pehor, Num. XXV. v. 1 [...] disputabunt in alma Viadrina, J. C. B. (Präs.), M. C. Frensdorf (Resp.), Nov., 1661; Nihil tractabunt [...] in alma Guttalana, J. C. B. (Präs.), M. C. Frensdorf (Resp.), 23. Nov., 1661; De hosanna conjectanea [...] ventilata [...] in alma Viadrina [...], J. C. B. (Präs.), A. N. Kolckwitz (Resp.), 20. Febr., 1662; Miscellanea historica [...], J. C. B. (Präs.), A. N. Kolckwitz (Resp.), 8. März, 1662; Meditata politica de lege [...], J. C. B. (Präs.), I. M. Milagius (Resp.), 15. März, 1662; Tractatio philosophica de novitate, J. C. B. (Präs.), A. Hankwitz (Resp.), 1662; A serenissimo ac potentissimo principe ac domino, domino Friderico Wilhelmo electore Brandenburgico etc. [...] domino suo clementissimo confirmatus et constitutus Graecae linguae professor ordinarius Johannes Christophorus Becmanus, Servestanus, phil. mag. inauguralem orationem more academiae solito lectionibus publicis a. d. IX. Mart. a. 1667. praemissurus rectorem magnificum proceres atque cives academiae officiosissime invitat, 3. März, 1667; Dissertatio de circulis utriusque globi coelestis ac terrestris, J. C. B. (Präs.), J. Ladovicus (Ladewig; Aut. u. Resp.), 31. Aug., 1667; Dissertatio de titulis regiis communibus, J. C. B. (Präs.), Z. H. Vechner (Resp.), 15. Juni, 1667; Dissertatio de titulis regiis specialibus, J. C. B. (Präs.), A. Marcmann (Resp.), 13. Juli, 1667; Dissertatio de titulis regiis specialibus, J. C. B. (Präs.), J. C. Sagittarius (Resp.), 11. Apr., 1668; Dissertatio de inaugurationibus regiis, J. C. B. (Präs.), R. Langerfeld (Resp.), 4. Dez., 1668; Dissertatio de inaugurationibus regiis, J. C. B. (Präs.), J. G. Chwalkowski (Resp.), 5. März, 1669; Dissertatio de insignibus et cultu regum, J. 345
Beckmann C. B. (Präs.), B. C. Jäger (Resp.), 21. Mai, 1669; Dissertatio historico-politica de judiciis dei, J. C. B. (Präs.), J. Steinheuser (Resp.), 16. Juni, 1669; Dissertatio de ducibus, J. C. B. (Präs.), F. C. v. Holtzendorff (Resp.), 17. Juli, 1669; Dissertatio de comitibus, J. C. B. (Präs.), R. Langerfeld (Resp.), 28. Aug., 1669; Dissertatio de baronibus, J. C. B. (Präs.), A. v. Riethfeld (Resp.), 22. Okt., 1669; Dissertatio historico-politica de poenis, J. C. B. (Präs.), W. Bährenreuth (Resp.), 12. Nov., 1669; Dissertatio de nobilibus, J. C. B. (Präs.), J. A. v. Schönaich (Resp.), 23. Dez., 1669; Noticiae dignitatum illustrium liber unus de dignitatibus civilibus XI dissertationibus academicis confectus, 1670; Dissertatio de hiercharchia ecclesiastica, J. C. B. (Präs.), G. Bergemann (Resp.), 30. Juli, 1670; Dissertatio de hiercharchia ecclesiastica, J. C. B. (Präs.), C. Vierthaler (Resp.), 13. Aug., 1670; Dissertatio de hiercharchia ecclesiastica, J. C. B. (Präs.), J. Spengler (Resp.), 17. Sept., 1670; Dissertatio de quarta monarchia, J. C. B. (Präs.), G. Keckerbart (Resp.), 9. Juni, 1671 (21672, korr. 41684); Dissertatio politica, de abdicatione regni, J. C. B. (Präs.), K. v. Dieskau (Resp.), Aug., 1671; Dissertationes politicae de legibus et bello, J. C. B. (Präs.), H. A. v. Calnein (Resp.), 11. Nov. u. 18. Dez., 1671; Dissertatio inauguralis de autoritate conciliorum [...] in academia Francofurtana pro doctoratu theologico habenda, E. Grebenitz (Präs.), J. C. B. (Resp.), 10. Okt., 1672 (21684); Dissertatio de lege regia, J. C. B. (Präs.), J. G. Kalnein (Resp.), Dez., 1672; Meditationes politicae XXIV dissertationibus academicis expositae. Adjecta est appendicis loco dissertatio de lege regia, 1672 (erw. 21674, erw. 31679, 41693); Historia orbis terrarum geographica et civilis, de variis negociis nostri potissimum et superioris seculi, aliisve rebus selectioribus, 1673 (21680, 31685, 41692, 51698, 61707); Rector almae Francofurtanae, Johannes Christophorus Becmanus [...] in funestum funus jureconsulti nuper hujus aevi facile principis, viri [...] Johannis Brunnemanni [...] invitat [...], 1673; Paralipomena de majestate, J. C. B. (Präs.), C. v. d. Marwitz (Resp.), 1676; Politica parallela continuandis et illustrandis meditationibus politicis addita, et XXIV. dissertationibus academicis exposita, 1676 (21679); Paralipomena de imperio majestatis circa sacra et res humani juris, J. C. B. (Präs.), J. M. Blaspeil (Resp.), 17. Juni, 1676; Dissertatio de indigenatu, J. C. B. (Präs.), A. W. Muntz (Aut. u. Resp.), 6. Juli, 1676 (21684); Dissertatio de dignitatibus, 346
Beckmann J. C. B. (Präs.), W. L. Jeltsch (Resp.), 2. Sept., 1676; Dissertatio de imperio majestatis in personas, J. C. B. (Präs.), A. Ebert (Resp.), 9. Sept., 1676; Dissertatio de jure naturae, J. C. B. (Präs.), S. Knorr (Resp.), 7. Okt., 1676; Dissertatio de jure belli et pacis, J. C. B. (Präs.), G. Schöneiche (Resp.), Okt., 1676; Dissertatio de prodigiis sanguinis, J. C. B. (Präs.), J. E. Starck (Resp.), 30. Dez., 1676 (41684); Memoranda Francofurtana notitia universitatis, de initiis, privilegiis, ordine, statutis ipsius: Catalogus universalis librorum bibliothecae nunc publicae; antehac privata industria incomparabilium virorum [...] instructae: Wolfgangi Justi Chronicon urbis Francofurtanae: Catalogus plantarum in tractu Francofurtano sponte nascentium, 1676 (der ›Catalogus bibliothecae publicae‹ auch als Sonderdruck); Noticia dignitatum illustrium civilium, sacrarum, equestrium XVI. dissertationibus academicis exposita, 21677 (31685); Dissertatio politica de praerogativa, J. C. B. (Präs.), J. M. Blaspeil (Aut.), 28. Mai, 1677 (41684); Lineae doctrinae moralis de natura moralium variisque eorum casibus, 1679 (21686); Dissertatio de exuperantia obsequii, J. C. B. (Präs.), H. N. v. Pestalozzi (Resp.), 9. Apr., 1679 (21684); Ad demonstrationes botanicas in horto medico jussu [...] principis [...] Friderici Wilhelmi [...] praeterito anno 1678. ab se adornato a. d. 26. Maj. hujus anni 1679. solenniter auspicandas honoratissimos omnium ordinum cives academicos [...] invitat Joh. Christophorus Becmanus [...], 1679; Dissertatio de pietate subditorum erga principem, J. C. B. (Präs.), A. G. v. Obori Oborski (Resp.), 9. Aug., 1679 (41684); Dissertatio de non abutendo nomine principum, seu suspecta doctrina de tyrannis ac tyrannide, J. C. B. (Präs.), J. C. Taube (Resp.), 2. Okt., 1680 (1683, 41684); Bericht von denen auff den Blättern der Bäume in diesem 1680stem Jahre häufig gefundenen Schlangen-Gestalten, 1680; Johannis Brunnemanni, jcti religiosi, augusti ac potentissimi electoris Brandenburgici consiliarii, ac facultatis juridicae in alma Viadrina ordinarii [...] Tractatus de pace politica, ante XLIV. annos institutis sub praesidio ejus XII. disputationibus comprehensus, nunc vero totidem disputationibus publice repetitus, 1681; A serenissimo ac potentissimo electore Brandenburgico patre patriae [...] clementissime oblatam amplissimique senatus academici unanimi consensu susceptam politicae professionem oratione solenni a. d. XXIV. Septemb. a. MDCLXXXI. 347
Beckmann auspicaturus Joh. Christoph. Becmanus [...] magnificum dn. rectorem illustrissimos dominos dn. Comitem de Redern et dn. Baronem de Putlitz, professores excellentissimos, cives item nobilissimos ac politissimos, ut eidem benigne interesse non graventur, officiossime rogat, 1681; Dissertatio de cognominibus principum, J. C. B. (Präs.), J. W. Bewert (Aut. u. Resp.), 10. Nov., 1683 (1684); Laudes regales, ad illustrandam acclamandi formulam Vivat, dissertatione academica in universitate Francofurtana, J. C. B. (Präs.), F. A. v. Ziegler (Resp.), 28. Juni, 1684; Dissertatio de turbamentis vulgi, J. C. B. (Präs.), D. Falck (Resp.), 5. Sept., 1684; Dissertationum academicarum, in universitate Francofurtana [...] institutarum volumen unum, 1684; Rector universitatis Francofurtanae Johann. Christophorus Becmanus, theologiae doctor, historiarum et politices professor ordinarius, ad exequias viri amplissimi atque prudendissimi domini Sixti Schwanbergeri, reipublicae oppidanae camerarii meritissimi et mercatoris [...] a moestissima vidua [...] Maria Elisabetha Blesendorfia, liberisque, hac ipsa VIII. Martii paratas perillustres [...] comitem [...] proceres universitatis [...] dn. studiosos, ea qua par est humanitate invitat, 1685; Dissertatio de pignoribus rerumpublicarum, J. C. B. (Präs.), G. H. Grund (Resp.), 18. Juli, 1685; Dissertatio de jure principum recipiendi exules fidei socios, J. C. B. (Präs.), C. F. v. Bartholdi (Aut. u. Resp.), 21. Mai, 1686; (anon.) Erinnerungen über Samuel Strimesii, Prof. zu Franckfurt an der Oder/ theologischen Unterricht vom Kirchen-Frieden, 1687; Tractatus historico-politicus de judiciis dei, 1687; Dissertatio de jure idiomatis, J. C. B. (Präs.), B. F. v. Waldow (Resp.), 19. Mai, 1688; Dissertatio de divino vicariatu principum, J. C. B. (Präs.), O. C. v. Grumbkow (Resp.), 8. Sept., 1688; Conspectus doctrinae politicae brevibus thesibus earumque demonstrationibus propositus, 1689 (1691, erw. o. J. [ca. 1696], 1718); De jure subditorum circa sacra, J. C. B. (Präs.), J. G. Wulle (Resp.), 13. Juli, 1689; Fernere Erinnerungen über Sam. Strimesii, Prof. zu Franckfurt an der Oder/ theologischen Unterricht vom Kirchen-Frieden, 1689; Securitas doctrinae reformatae religionis de magistratu politico, J. C. B. (Präs.), C. Berg (Resp.), 6. Mai, 1690; Huberti Mosani Bericht von der reformirten Lehre von der weltlichen Obrigkeit/ sambt einer Ablehnung der in Hn. Hect. Godf. Masii Buche von dem Interesse der Fürsten bey der evangelischen Religion jhnen deßfalls auffgebürdeten Nachreden, 1690 (21691); 348
Beckmann Felices injuriae dissertatione publica in universitate Francofurtana [...] exhibitae, J. C. B. (Präs.), J. G. v. Ponikau (Resp.), 23. Dez., 1690; Huberti Mosani Fernerer Bericht von der reformirten Lehre von der weltl. Obrigkeit/ vorgestellet in einer kurtzen Widerlegung des Buches welches Hector Gottfried Masius unterm Titul des treuen Lutherthums wider die Evangelisch-Reformirte außgehen lassen: Worinnen klärlich dargethan wird/ daß die Evangelisch-Reformirte in der schuldigen Treue und Gehorsam gegen die hohe Obrigkeit keinen und in specie den Evangelisch-Lutherischen nichts nachgeben. Hierbey seynd zu finden A. Montani und B. Vallensis Schreiben von dieser Materie, o. J. (ca. 1691); Securitas doctrinae reformatae religionis de magistratu politico [...] exhibita a Clemente Berg, Solinga Montano, ad d. VI. Maji, a. MDCXC. et repetita, J. C. B. (Präs.), J. C. Rötcher (Resp.), 29. Mai, 1691; Analecta historica de variis rebus a condito mundo usque ad tempora Constantini Magni, 1691 (1709, 1722, 1772); Huberti Mosani Abfertigung der unverzögerten generalen Widerlegung/ so Hector Gottfried Masius dessen Fernern Bericht non der reformirten Lehre von der hohen Obrigkeit entgegen gesetzet: die Summa dessen/ was Masius vorgebracht/ stehe auf der hiernächst-folgenden Seite, 1691; Rector universitatis Francofurtanae, Joh. Christophorus Becmanus [...] ad exequias funeris quas nobilissimae [...] foeminae, Mariae Elisabethae Bolfrassiae, uxori eheu! quondam suae dilectissimae, nunc viduus moestissimus, vir nobilissimus [...] dn. Jonathan Le Clercq, j. u. lic. civitatis Francofurtanae consul senior meritissimus [...] hodierna VI. Martii die paravit, perillustres [...] barones, proceres universitatis excellentiss. ejusdemque generosos atque nobiliss. cives qua par est humanitate invitat (an: S. Strimesius, Der treue Christ/ in einer kurtzen Leichen-Predigt/ über die Worte Christi/ Apoc. II. v. 10. bey dem Leichenbegängnüß der [...] Fr. Marien Elisabeth Bollfraßin/ [...] in der reformirten Kirchen zu Franckfurt an der Oder/ [...] abgebildet [...]) 1692; Huberti Mosani Abfertigung der specialen Widerlegung/ so Hector Gottfried Masius dessen Fernerem Bericht/ von der reformirten Lehre von der hohen Obrigkeit entgegen gesetzet: darinnen Masius weiter überzeuget wird/ daß er seine treues Lutherthum übel defendiret, und den reformirten Lehrern sampt und sonders vor Gott und der ehrbahren Welt unrecht gethan. Hierbey 349
Beckmann folgen: Kurtze Erinnerungen bey dem von Masio vorgegebenem Specimine palinodiae Becmanianae: Die verstimmte Harmonie desselben: Kurtze Antwort auf etliche von E. W. L. movirte Einwürffe, o. J.; Dissertatio de novitate, J. C. B. (Präs.), J. Schmidt (Resp.), 16. Dez., 1693; Anmerckungen von dem ritterlichen Johanniter Orden und dessen absonderlicher Beschaffenheit in dem Herren Meisterthum desselben in der Marck/ Sachsen/ Pommern und Wendland/ sampt vohergehenden General-Reflexionen über die ritterliche KreutzOrden insgesampt, 1693 (21695, 31726); Der bey der christl. reformirten Gemeine zu Franckfurt an der Oder auffgerichteten Friderichs-Schule/ am 1. Julii des Jahres 1694. als des durchlauchtigsten [...] Herrn Friderichs des Dritten/ Marckgrafen und Churfürsten zu Brandenburg [...] hohem GeburtsTage/ geschehene Eröffnung in einer Stand-Rede vor dem neuen Schul-Hause kund gemachet, 1694; Securitas doctrinae reformatae religionis de magistratu politico [...] in universitate Francofurtana tertium proposita, J. C. B. (Präs.), C. v. Bonjour (Resp.), 20. Okt., 1694; Huberti Mosani Unterschiedl. Schriften/ von der reformirten Lehre von der weltlichen Obrigkeit. 1695; Dissertatio theologica, de angelo Goele, seu vindice, ex Genes. XLVIII. 16. et Job. XIX. 25., J. C. B. (Präs.), S. Felvinczi (Aut. et Resp.), 16. Nov., 1695; Syntagma dignitatum illustrium, civilium, sacrarum, equestrium, antehac Notitiae nomine emissum, nunc plenius exhibitum, insertis variis actis publicis electionum, inaugurationum, ingressuum, abdicationum, exequiarum regiarum, electoralium, ducalium etc., 1696; Dissertatio de bellis domini, J. C. B. (Präs.), J. H. Palm (Resp.), 20. Aug., 1696; Disputatio historico-theologica inauguralis de perfectione christiana [...] pro licentia, J. C. B. (Präs.), B. Holtzfuß (Resp.), 7. Apr., 1698; Dissertatio de votis, J. C. B. (Präs.), J. L. Stubenrauch (Resp.), 29. Juni, 1699; Dissertationum academicarum volumen novum varias materias singulares exhibens [...], 1699; Dissertatio de ordine, J. C. B. (Präs.), F. G. Rauten (Resp.), 22. Apr., 1701; Dissertatio de ordine, J. C. B. (Präs.), G. P. Schultz (Resp.), 13. Aug., 1701; (anon.) Exception-Schrift wieder eine aller-unterthänigste Addresse so an s. königl. Maj. in Preussen im Nahmen der evangelischlutherischen Kirche gerichtet worden, 1703; Dissertatio de justitia armorum Cebennensium, J. C. B. (Präs.), E. M. Plarre (Resp.), 9. Juli, 1704; (anon.) Antwort-Schreiben an einen vornehmen 350
Beckmann Ministrum, uber einem Tractätl. genannt: Ausführliche Erörterung der aufgeworfenen Frage, ob, und wie zwischen den Lutheranern und Reformirten eine Religions-Einigkeit zu hoffen und zu erhalten sei?, 1704 (mutmaßl. Verf.); (anon.) Christliche Erwegung der Historie der ersten Religions motuum zwischen den Evangelisch-Lutherischen und Reformirten: an stat einer Duplique wieder eine allerunterthänigste Addresse an ein großmächtigstes Ober-Haupt/ die Religions-Vereinigung betreffende, 1705 (21723); Catalogus bibliothecae publicae universitat. Francofurtanae, 1706 (zuerst 1676 in der ›Memoranda Francofurtana notitia‹); Notitia universitatis Francofurtanae, una cum iconibus personarum aliquot illustrium, aliorumque virorum egregiorum, qui eam praesentia sua ac meritis illustrarunt, professorum denique ordinariorum qui anno seculari universitatis secundo vixerunt, 1707; Historie des Fürstenthums Anhalt von dessen alten Einwohnern und einigen annoch verhandenen alten Monumenten/ natürlicher Gütigkeit/ Eintheilung/ Flüssen/ Stäten/ Flecken und Dörfern/ fürstl. Hoheit/ Geschichten der fürstl. Personen/ Religions-Handlungen/ fürstlichen Ministris, adelichen Geschlechtern/ Gelehrten/ und andern Bürger-Standes vornehmen Leuten, 7 Tle., 2 Bde., 1710; Dissertatio de statu inordinato, seu ἈΤΑΞΙΑ in sacris et civilibus, J. C. B. (Präs.), G. Quapner (Resp.), 20. Dez., 1710; (anon.) Ubelgegründete Fürstellung der von Hn. Christiano Knauten/ Med. D. vorgegebener genealog- und historischer Irthümer/ so er in D. Beckmans Historie des Fürstenthums Anhalt theils in Postponirung der hoch-fürstl. Anhalt-Köthenschen Linie/ theils in den Beschuldigungen seiner Antiquit. Comit. Ballenst. hat finden wollen/ mit wenigem angezeiget und männiglich zu fernerer Erwegung anheim gegeben. Hierbei eine Erörterung der Frage/ ob es nöthig/ daß bei historischer Beschreibung einer Familie man praecis bei der Ordnung der Gebuhrt und des Alters bleiben müsse, 1710 (Verfass. zugeschrieben); Dissertatio de anthropopathia styli sacri, una ostendens s. scripturam non loqui secundum opinionem vulgi, J. C. B. (Präs.), F. A. Maresius (Resp.), 14. März, 1711; Dissertatio theologica de summo propheta Christo et testimonio Jesu (qui) est spiritus prophetiae, collationem spiritualium cum spiritualibus, illam, quae est inter domini oracula et redemptionis operum spectacula; ocularibus sacri parallelogrami tabellis 35. repraesentatam ostendens, J. C. B. (Präs.), G. 351
Beckmann Jastfalvi (Aut. u. Def.), 30. Juli, 1711; Dissertatio de anthropopathia partium humani corporis, J. C. B. (Präs.), F. B. Stubenrauch (Resp.), 22. März, 1713; Oratio secularis in memoriam a divo principe Johanne Sigismundo, electore Brandenburgico etc. [...] ante centum annos, Christi M DC XIII, ipso natali servatoris in sede electorali Coloniae ad Spream susceptae, eoque in Marchiam publice introductae reformatae religionis jussu augusti ac potentissimi principis ac domini Friderici Wilhelmi, regis Prussiae [...] d. XXIIX. Decembr. a. M DCC XIII. publico academiae nomine habita [...], 1713; Vor-Rede (in: A. Kehrberg, Historischchronologischer Abriß/ der Stadt Königsberg in der Neu-Marck [...]) 1715; Dissertatio de anthropopathia actionum humanarum, J. C. B. (Präs.), G. F. Hoffmann (Resp.), 30. Nov., 1715; Accessiones historiae Anhaltinae von unterschiedenen das hochfürstl. Hauß und Fürstenthum Anhalt belangenden Materien sampt dazu gehörigen Documenten: wobei zugleich eine Continuation der hoch-fürstl. Anhaltischen Geschichte von a. 1709. biß 1716. Ingleichen eine Beschreibung etlicher adelicher zu dem Fürstenthum Anhalt gehörigen Geschlechter/ auch einiger andern daselbst vorgegangenen Veränderungen, 1716; Hominem haut commode dici microcosmum dissertatione publica ad Genes. I. 26. et ex eo Gregorii Nysseni duas orationes in h. l. eiusdemque libr. de opificio hominis c. XVI. [...] in alma Viadrina expositum, J. C. B. (Präs.), C. G. Ludecus (Resp.), 25. Jan., 1716. Herausgaben: L. Liebhard, Brevis et succincta inter protestantes invariatae Augustanae confessioni addictos, et Calvino-Reformatos historia in illustri Christian-Ernestino collegio, quod Baruthi Francorum floret, proposuit [...]. Et castigationibus auxit Orthvinus Gratius. Servesta Anhaltinus, 1672; J. Selden, Uxor Ebraica, seu de nuptiis et divortiis ex jure civili, id est, divino et talmudico, veterum Ebraeorum, libri tres [...], 1673; [C. Beckmann:] Christophori Massonii Anatomia universalis triumphans, oder ausführliche/ deutliche/ vollständige und siegreiche Wiederlegung des Büchleins von XVII. Artickeln/ so D. Matthias Hoe fünff mahl drucken lassen [...] nach des Autoris eigener Hand corrigiret, und mit nothwendigen Registern [...] versehen/ von J. C. B., 3. u. 4. Tl, 1674; W. Jobst, Kurtze Beschreibung der alten löblichen Stat Franckfurt an der Oder [...], 31706 (unselbst. zuerst 1676 in der ‹Memoranda Francofurtana notitia›); Potentissimi Anglorum regis Jacobi regum doctissimi Donum regium, sive de institutione 352
Beckmann principis ad Henricum filium, et Jus liberae monarchiae sive de mutuis regis liberi et populi nascendi conditione illi subditi officiis: pro charissimis Francofurtanis suis de novo edidit J. C. B., 1679 (21682); H. Grotius, De jure belli ac pacis libri tres [...]: Accesserunt excerpta annotationum variorum virorum insignium in totum opus, edente Joh. Christoph. Becmano, 1691 (21699, 31718 [«Editio secunda correctior»]). Ausgaben: Beschreibung der Stadt Cüstrin [Von der Stat und Veste Küstrin]. Mit zwei dafür v. D. Petzold gezeichneten Ansichten (hg. C. Fredrich, in: Königliches Gymnasium zu Cüstrin. Schuljahr 1913–1914. XXXXVI), Cüstrin 1914, 3–34; Historie des Fürstenthums Anhalt (1710), Nachdr. in 3 Bdn. 1993–95; Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg nach ihrem Ursprung, Einwohnern, natürlichen Beschaffenheit, Gewässer, Landschafften, Stäten, geistlichen Stiftern etc. Regenten, deren Staats- und ReligionsHandlungen, Wapen, Siegel und Müntzen, wohlverdienten Geschlechtern adelichen und bürgerlichen Standes, Aufnehmen der Wissenschafften und Künste in derselben, theils aus schriftlichen und aus Archiven hergenommen, oder auch gedruckten urkunden, theils aus der erfahrung selbst zusammen getragen und verfasset v. Johann Christoph Bekmann [...], ergänzet, fortgesetzet und hg. v. B. L. Bekmann, 2 Bde., 1751–53 (Nachdr. in 3 Bdn., hg. H. Jüttner u. a., 2004); Accessiones Historiae Anhaltinae (1716), Nachdr. 2010; Anmerckungen von dem ritterlichen Johanniter Orden [...] (21695), Nachdr. 2012. Nachlaß: BLHA Potsdam, Rep. 16; GStA Berlin, Rep. 92 (vgl. Noack, Splett [Lit.], 2001, 54–58). Bibliographien: VD 17; VD 18. – Noack, Splett (s. Lit.), 2001, 39–53; Weber (s. Lit.) 2008, 138–152 (wertlos). Literatur: Zedler 3 (1733) 878 f.; Jöcher 1 (1750) 904 f.; A. G. Schmidt, Anhalt’sches Schriftst.-Lex. [...], 1830, 28; ADB 2 (1875) 240 f.; K. Bader, Lex. dt. Bibliothekare im Haupt- u. Nebenamt bei Fürsten, Staaten u. Städten, 1925, 11 f.; NDB 1 (1953) 730; H. Jaumann, Hdb. der Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, Bd. 1, 2004, 81 f. – Wohlgemeinte Zeilen/ durch welche/ als dem hochehrwürdigen/ großachtbaren u. hochgelahrten Hrn. Johann Christoph Becman/ ss. theol. d. u. historiar. prof. publ. ordinario, die professio politica von ihr. churfl. Durchl. zu Brandenb. gnädigst auffgetragen wurde/ ihre geringe Abend-Music 353
Beckmann recommendiren wolten seiner Excellentz sämptliche Tischgesellschafft, 1681; Benebst der OberVormundschafft sr. königl. Majestät in Preußen/ von Gottes Gnaden, wir Giesel Agnesa/ verwittibte Fürstin zu Anhalt/ [...] fügen hiermit jedermänniglich zu wissen/ demnach Doct. Johann Christoph Beckmann zu Franckfurth an der Oder/ ihme für einigen Jahren unternommen/ eine Historie des fürstlichen Hauses Anhalt zu schreiben/ auch selbige für Jahres-Frist durch öffentlichen Druck zu publiciren [...]: Wir aber/ so bald uns dasselbe Werck zu Gesichte kommen/ zu unserer besondern Befrembdung und Mißfallen anmercken müssen/ welcher massen der Autor, außer verschiedenen andern unserm fürstl. augustaeischen Hause praejudicirlichen Dingen/ desselben Geschlechts Ordnung verkehret [...], 13. Okt. 1710 (Verkaufsverbot; Einblattdr.); C. Schöttgen, Schediasma philologico-sacrum de stimulo boum, in qua quaedam sacrarum litterarum et auctorum profanorum loca illustrantur, qua ad celebrandum jubilaeum muneris professorii viri magnifici atque excellentissimi domini, Jo. Christophori Becmani [...] ad d. X. Febr. 1717. omnes musarum nostrarum patronos et fautores humanissime invitat [...] rector, 1717; Memoriae et beatis manibus viri magnifici, atque excellentissimi domini Johannis Christophori Becmani, s.s. theologiae doctoris celeberrimi, facultatis suae, ac universitatis senioris gravissimi [...] die VI. Martii anno. MDCCXVII. pie beateque extincti, et die XII. ejusdem mensis in coemeterio terrae redditi. Animo perturbato, moestisque oculis monumentum hoc posuerunt regiae scholae Fridericianae discipuli nonnulli e primo ordine, Küstrin 1717; Epicedia, quibus memoriam viri maxime reverendi atque excellentissimi domini Johannis Christophori Becmani, ss. theol. d. et p.p. ord. universitatis pariter ac facultatis suae senioris, d. VI. Martii, anno MDCCXVII. pie placideque defuncti ac d. X. ejusd. terræ redditi colendam sibi duxerunt collegæ, fautores atque amici, Küstrin 1717; F. Bergius, Die Ruff-Stimme unsers Herren und Heylandes Jesu Christi/ [...] in einer christlichen Gedächtnüß-Predigt/ alß [...] Herr Johann Christoph Beckmann/ [...] den 6. Martii an. M. DCC. XVII. nach dem zurückgelegten 50sten Jahr seines Lehr-Amptes dieses Zeitliche gesegnet, u. nachher zu seiner Ruhe-Stätte gebracht worden, am Sonntage Cantate desselben Jahres [...], Küstrin 1717; Illustris gymnasii Anhaltini, rector et professores publici, ad orationem funebrem panegyricam, in obitum, Johannis Christophori Becmani, Servestani 354
Beckmann [...] ad. d. VI. mensis Martii, anni huius M. DCC. XVII. placide ac beate defuncti autoritate et jussu illustris gymnasii, ab Johanne Friderico Werckmeistero, Jesnizensi [...] ad d. XVIII. Junii. h. IX. matutina, habendam, viros generosos [...] invitant; cives autem illustris gymnasii, studiosos nobilissimos atque ornatissimos, ut officii sui memores, frequentes ac prompti adsint. Benevole amiceque monent et hortantur, 1717; J. F. Werckmeister, Oratio panegyrica in obitum dn. Johannis Christophori Becmani, theologi, philosophi atque historici [...] et in academia regia Francofurtana utriusque sapientiae, divinae ac humanae per quinquaginta annos, doctoris [...] Servestae dignissime nati, ad d. 2. Septembris, anni M. DC. XLI. sed Francofurti pie ac placide denati, ad d. VI. Martii, anni M. DCC. XVII. Autoritate et jussu illustris gymnasii [...] stylum dirigente [...] et ex cathedra gymnasii publice dicta, Küstrin 1717; Memoriae viri maxime reverendi ac excellentissimi Johannis Christophori Becmani, s.s. theol. doct. et p.p. o. facultatis suae pariter ac universitatis senioris dignissimi summo cum desiderio bonorum proborumque omnium denati scripta carmina ab infra nominatis, Küstrin o. J.; Naeniae lugubres in exequiis viri magnifici, atque excellentissimi domini Johannis Christophori Becmani, dum viveret s. s. theologiae doctoris [...] ut et curatoris regiae Fridericianae scholae longe meritissimi. Die VI. Mart. anni MDCCXVII. vitali calore extincti ejusdemque mensis XII. sepulchro conditi in observantiae, et obsequii testimonium decantatae a convictorio regio, Küstrin o. J.; Lessus in obitum viri magnifici, maxime reverendi atque excellentissimi, domini Johannis Christophori Becmani, s. s. theol. doctoris ejusdemque facultatis in alma Viadrina professoris publici ordinarii [...] cum d. 6. Martii a. MDCCXVII. piam animam deo suo redderet; d. 12. vero ejusdem mensis, corpus ejus gremio terrae mandaretur, exhibitus a commensalibus d. rectoris Claessenii, Küstrin o. J.; Als der hoch-würdige/ hochgelahrte und hochbenahmte Herr/ Herr Johann Christoff Beckman/ der heil. Schrifft Doctor und Professor publ. ord. desgleichen dieser Univ. u. seiner Facultät wohlverdienter Senior, den 6. Martii 1717. den theuren Kern der Seelen dem Himmel/ die Hülsen des Leibes aber der düstren Grufft anvertrauete/ bezeigte hierdurch ihre letzte Schuldigkeit/ die Causische Tisch-Compagnie, o. J.; Monumentum Becmannianum hoc est vita, fama, scripta et funebria 355
Beckmann viri summe reverendi atque excellentissimi Johannis Christophori Becmanni theologiae doctoris in academia Viadrina primum Graecae linguae, post historiarum, tandem theologiae professoris per annos quinquaginta meritissimi [...] in gratiam posteritatis ne memoria tanti viri excideret erectum, 1719; F. X. v. Wegele, Gesch. der dt. Historiographie, 1885, 534, 715–717; F. Wolff, Die ungedruckte Beckmannsche Topographie von Angermünde (in: Mitt. des Uckermärkischen Mus.- u. Gesch.ver. 6) 1918, 113–121; R. Specht, Zur Historiographie Anhalts im 18. Jh. (in: Sachsen u. Anhalt 6) 1930, 257–305, hier 265–283; H. Scheidter, Die frühgeschichtl. Zeit im Geschichtsbild des Landeshistorikers ~ (1641–1717) (Diss. Heidelberg) 1944; H.-U. Delius, ~’s hs. ‹Brandenburgische Kirchengesch.› (in: Jb. für Berlin-Brandenburgische Kirchengesch. 47) 1972, 71–91; D. Schmidmaier, Gedanken zu einer Bibl.gesch. der Univ. Frankfurt (Oder) (in: Die Oder-Univ. Frankfurt. Beitr. zu ihrer Gesch., hg. G. Haase, J. Winkler) 1983, 220–226; K. Wojciechowski, M. Mejor, Moralphilos. ~s (in: Die wiss. Größen der Viadrina, hg. K. Wojciechowski) 1992, 67–76; W. Weber, Prudentia politica. Stud. zur Herrschaftslehre in der dt. polit. Wiss. des 17. Jh., 1992, passim; Die Philos. des 17. Jh. (Ueberweg), Bd. 4 (hg. H. Holzhey u. a.) 2001, 445, 837, 845–848 u. Reg.; L. Noack, J. Splett, Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der frühen Neuzeit. Mark Brandenburg 1640–1713, 2001, 36–60; U. Czubatynski, Zum Reprint der Bekmannschen Chron. von 1753 (in: Altmark-Bl. 16) 2005, 3 f.; I. Modrow, Wonach in Frankfurt «jeder, der nur wollte, gute Studien machen konnte ...». Ein kleine Gesch. der Viadrina anlässlich ihres 500. Jubiläums, 2006, 36–41; W. E. J. Weber, Wiss. im Übergang: ~ (1641–1717) (in: Europäische Bildungsströme. Die Viadrina im Kontext der europäischen Gelehrtenrepublik der Frühen Neuzeit [1506–1811], hg. R. Blänkner), 2008, 121–152; A.-A. Griesbach, ~, Verf. der Historie Anhalts (in: Zerbster Heimatkalender 54) 2013, 152–154; S. Ehlers, Die ›ersten‹ realist. Bilder Anhalts – Kupferplatten für die ‹Historie des Fürstenthums Anhalt› (in: 800 Jahre Anhalt. Gesch., Kultur, Perspektiven, hg. Anhaltinischer Heimatbund) 2012, 259–274; C. Reske, Die Buchdrucker des 16. u. 17. Jh. im dt. Sprachgebiet, 22015, 295 f. RBS 356
Beckmann Beckmann, Otto, * um 1480 Warburg/Westf., † 4.5.1540 ebd.; Sohn des Warburger Ratsherrn Anton B., Stud. in Leipzig (immatrik. im Sommer 1500: «Otto Beckman de Warburgk»; Winter 1501/02 Baccalaureus artium) u. Wittenberg (immatrik. im Sommer 1507), dort Okt. 1507 Vikariat (Diözese Halberstadt), 21.2.1508 Magister artium («Otto Beckman Prebendarius Halberstadensis»), anschließend Jurastud.; freundschaftl. Beziehungen u. a. zu Hermann von dem → Busche, zum Dichterkreis um Richardus Sbrulius u. zu Christoph → Scheurl; im Sommer 1510 Aufnahme in die philos. Fak., Lektur für Grammatik (bis 1517); 1514 Priesterweihe, 1517 Übernahme der Syndikatur des Wittenberger Allerheiligenstifts u. Promotion zum Lizentiaten beider Rechte; Kontakte zu → Luther, infolge der Wittenberger Unruhen von 1521/22 Abkehr von der reformator. Bewegung; 1523 Pfarrer in Warburg u. 1530 zugleich Probst am Benediktinerinnenkloster St. Aegidien in Münster, als Vertreter Münsters 1530 Teilnahme am Augsburger Reichstag. – Humanist, Dichter, Jurist, kath. Theologe. Schriften: Otto Beckman Wartbergius Cultissimo vati Hermanno Buschio Pasiphilo (12 Distichen) (H. Buschius, Epigrammatum liber tercius) 1504, L2v–L3r; Nuper in exiguos cum venit musa penates [...] (9 Distichen) (in: A. Krapp, Carmen de duobus amantibus capite amarum exitu iucundissimum) 1508, A1v–A2r; Operis Commendatio (12 Distichen) / Ad Lectorem (20 Distichen) (in: A. Meinhardi, Dialogus illustrate ac augustissime urbis Albiorene vulgo Vittenberg dicte situm amenitatem ac illustrationem docens tirocinia nobilium artium iacentibus editus) 1508, N2v–N3v; Otto Bechman warthbergius Ad Lectorem (6 Distichen) (in: K. Reuter, Oratio [...] habita in gymnasio Vittenburgensi in vigilia divae Catharinae parthenices anno 1508) 1509, A1v; Ad clarissimum utriusque censure Doctorem Christoferum Scheurlum Nürnbergen. De Epistola elegantissima in laudem Luce Chroni Pictoris famigeratissimi per eundem edita (10 Distichen) / Simphoriano Reynardt Argentino Sculptori nostra tempestate celeberrimo optimoque (5 Distichen) (in: Ch. Scheurl, Oratio [...] attingens litterarum prestantiam/ necnon laudem ecclesie collegiate Vittenburgensis) 1509, C5v–C6r; Panegyricus Othonis Beckman Vuartbergii artium professoris in preconium reverendissimi in christo patris ac illustrissimi principis et domini: domini Erici dei gratia electi Padebornensis ac administrato357
Beckmann ris Osnaburgensis ecclesiarum ducisque Brunsviccensis etc. nuper suggerente et precipiente Calliope per somnia: in famigeratissima academia Vittenburgensis tumultuario currentique carmine effusus. Varia epigrammata ad eundem contubernii poetarum Vittenburgensium [...], 1509; Praemia maga manent te Crappe diserte sororum [...] (6 Distichen) (in: A. Krapp, Modus vitandi peccata [...] ad nobilem [...] Ioachim von Latorff [...]) 1509, Titelbl.r (21514); Otho Beckman Vuartbergius Candido Lectori (3 Distichen) (in: R. Sbrulius, Ad divum Fridericum principem Saxoniae ducem [...] unicum musarum columen decus atque praesidium. [...] Cleomachiae liber primus), 1510, Titelbl.r; Oratio [...] in laudem philosophiae ac humaniorum litterarum ad patres conscriptos et pubem famigeratissimae academiae Wittenbergensis habita anno M. D. X., 1510; Oracio [...] ad patres conscriptos et pubem academie Vuittenbergensis in laudes sanctissime Parthenices Catharine tocius rei litterarie dee tutelaris: habita XXiiij. Novembris. anno M. D. X., 1510 (Sermo [...] in laudes [...], 21515); Eulogium Othonis Beckmanni Vuartbergii Georg: Sib: Da: Poe: et Ora: imperatorio clarissimo dicatum (Hecastichon) / Idem Lectori (2 Distichen) (in: G. Sibutus, Friderici et Ioannis illustriss. Saxoniae principum torniamenta [...] heroica celebritate decantata) 1511, A3r-v; Otho Germanus, Pio Lectori. S. (Vorrede) (in: M. Luther, In epistolam Pauli ad Galatas [...] commentarius), 1519 (mehrere Drucke), Titelbl.v; Precatio dominica, contra impios et seditiosos Lutheranorum errores, per eruditissimum Othonem Beckmannum, 1525 (bearb. 1528). Herausgaben: J. Sulpitius Verulanus, Grammatica sulpicij. Posterior edicio Sulpiciana in tres partes divisa que complectuntur. Jnsuper varias lucubrationes iuventuti grammatices rudi utilissimas viris quoque lectu iucundissimas, 1511; M. Pollich, Martini Polichij Mellerstadij exquisita cursus physici. collectanea, 1514 (mit Widmungsged. B.s auf dem Titelbl.); Baptisati cuiusdam iudei Ioannis Pepercorni Hallis oppido Magdeburgensis diocesis: ante arcem divi Mauricii in coemiterio iudaeorum lento igne assati et dum ad carnificinam traheretur: ignitis a carnifice forcipibus in ipso itinere cruciabiliter (sed merito) lancinati atque concerpti historia: cum perpetratorum et confessorum ab eo scelerum brevi et vera narratione. Ulrichi de Hutten super eadem re epistolae et exclamatio heroica, Vorr. O. 358
Behnen B., o. O. o. J. [1515] (Benzing [Lit.]; VD 16 H 6302; Ex.: UB Glasgow). Ausgaben (Briefwechsel u. Auszüge aus Schriften): Christoph Scheurl’s Briefbuch [...] (hg. F. v. Soden u. J. K. F. Knaake) 2 Bde., 1867–72, Reg.; T. Kolde, Analecta Lutherana [...], 1883, 6 f.; M. Luther, Werke. Krit. Gesammtausg., Bd. 2, 1884, 443–445; Hamelmann (Lit.), Bd. 1, H. 1, 1902, 91; H. 3, 1908, 349–353, 357f.; Legge (s. Lit.), 1933, 154–159; Melanchthons Briefwechsel (bearb. H. Scheible, Texte) Bd. 1, 1991, 78 f., 84–86, 404 f., 493–495, 502, Nr. 27, 30, 187, 239, 242; Bd. 4/2, 2007, 641–643, 645 f., Nr. 1063, 1065; Bd. 6, 2005, 269 f., Nr. 1522. Nachlaß: Gedichte: HAB Wolfenbüttel; Briefe: HStA Weimar; Red. der Statuten der Kalandbruderschaft (1526): Warburg, Pfarrarch. St. Johann Baptist. Bibliographien: VD 16; VL Hum (s. Lit.), 2005, 165–170 (unvollständig). Literatur: NDB 1 (1953) 729; Westfäl. Klosterbuch. Lex. der vor 1815 errichteten Stifte u. Klöster [...] (hg. K. Hengst, Tl. 2) 1994, 61–67; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 17 (2000) 94–96; Melanchthons Briefw. (bearb. H. Scheible, Bd. 11: Personen A–E) 2003, 135; VL Hum 1, Lfg. 1 (2005) 163–170 (J. K. Kipf). – J. Köstlin, Die Baccalaurei u. Magistri der Wittenberger philos. Fak. 1503–1517 aus der Fak.matrikel veröff., 1887, 23, 25 f., 28; (Wolfenbütteler Anonymus) Conradi Wimpinae [...] scriptorum insignium, qui in celeberrimis praesertim Lipsiensi, Wittenbergensi, Francofurdiana ad Viadrum academiis, a fundatione ipsarum usque ad annum Christi MDXV floruerunt, centuria, quondam ab J. J. Madero Hannoverano edita [...] (hg. J. F. L. T. Merzdorf) 1839, 80 f.; G. J. Rosenkranz, Paderbornsche Gelehrte aus dem Reformations-Zeitalter (in: Zs. für vaterländ. Gesch. u. Alterthumskunde Westfalens 16, NF 6) 1855, 1–37, hier 31–37; K. Krafft, W. Crecelius, Beitr. zur Gesch. des Humanismus in Rhld. u. Westf. (in: Zs. des berg. Geschichtsver. 11, NF 1) 1876, 1–68; G. Bauch, Zur Cranachforsch. (in: Repertorium für Kunstwiss. 17) 1894, 421–435, hier 423; ders., Wittenberg u. die Scholastik (in: Neues Arch. für sächs. Gesch. 18) 1897, 285–339; ders., Zu Christoph Scheurls Briefbuch (in: Neue Mitt. aus dem Gebiet hist.-antiquar. Forsch. 19) 1898, 400–456; ders., Zu Luthers Briefw. (in: Zs. für Kirchengesch. 18) 1898, 391–412; H. Hamelmann, Geschichtl. Werke (hg. H. Demeter u. a.) 359
Behnen Bd. 1, H. 1–4, 1902–08 (sep. Pagin. u. sep. Reg.); Bd. 2, 1913, Reg.; K. Löffler, ~ (in: Die Wahrheit. Kath. Kirchenztg. 40) 1906, 297–304; N. Müller, Die Wittenberger Bewegung 1521 u. 1522: Die Vorgänge in u. um Wittenberg während Luthers Wartburgaufenthalt. Briefe, Akten u. dergleichen u. Personalien, 21911, 224–237; W. Friedensburg, Gesch. der Univ. Wittenberg, 1917, Reg.; Urkundenbuch der Univ. Wittenberg (bearb. W. Friedensburg, Tl. 1) 1926, Reg. (Tl. 2); T. Legge, Flug- u. Streitschr. der Reformationszeit in Westf. (1523–1583) 1933; Germania sacra. Abt. 1, Bd. 3: Das Bistum Brandenburg (bearb. F. Bünger u. G. Wentz, Tl. 2) 1941, 135 f.; J. Benzing, Ulrich von Hutten u. seine Drucker, 1956, 37, Nr. 41; I. Höss, Georg Spalatin 1484–1545. Ein Leben in der Zeit des Humanismus u. der Reformation, 1956 (erw. 21989), Reg.; Acta reformationis catholicae ecclesiam Germaniae concernentia saeculi XVI [...] (hg. G. Pfeilschifter, Bd. 2) 1960, 187, Nr. 69; K. Honselmann, ~ u. sein Sammelbd. von Reformationsschr. (in: Westfäl. Zs. 114) 1964, 243–268; ders., ~s Vermittlungsversuch beim Reichstag zu Augsburg 1530 (in: Reformata reformanda. FS Hubert Jedin (hg. E. Iserloh u. K. Repgen) 1965, Bd. 1, 428–444; W. Kohl, Urkundenregesten u. Einkünftereg. des Aegidii-Klosters, 1966, 154, Nr. 424; K. Honselmann, Der Todestag ~s (in: Westfäl. Zs. 117) 1967, 355 f.; W. Maurer, Der junge Melanchthon zw. Humanismus u. Reformation, 2 Bde., 1967–69 (21996), Reg.; H. Stratenwerth, Die Reformation in der Stadt Osnabrück, 1971, 53–55; M. Grossmann, Humanism in Wittenberg 1485–1517, Nieuwkoop 1975, 70–73; Melanchthons Briefw. (bearb. H. Scheible, Regesten) Bd. 1, 1977, 51 f., 113 f., 133 f. 438–440, Nr. 27, 30, 187, 239, 242, 1063, 1065; Bd. 2, 1978, 167, Nr. 1522; U. Stock, Die Bedeutung der Sakramente in Luthers Sermonen von 1519, Leiden 1982, 78–86 u. Reg.; H. Kathe, Die Wittenberger philos. Fak. 1502–1817, 2002, Reg. u. 459; N. Krentz, Ritualwandel u. Deutungshoheit. Die frühe Reformation in der Residenzstadt Wittenberg (1500–1533), 2014, Reg. RBS Behnen, Hans-Joachim, * 21.12.1928 Oberhausen/Rhld.; als Flakhelfer im 2. Weltkrieg, studierte Medizin, arbeitete als Internist, war u. a. Oberarzt am Dominikus-Krankenhaus in Düsseldorf, in eigener Praxis in Meerbusch tätig, ab 1997 im Ruhestand; Veröff. von Beitr. in Anthol.; heiratete 2005 360
Behnert Martine van Geertruy; Mitgl. des Bundesverbandes Dt. Schriftst.ärzte; lebt in Emden. – Internist, Lyriker. Schriften: Das Krankheitsbild der diffusen Sarkomatose der Leptomeningen (Diss.) 1953; Tandem (Ged., Prosa, Aphorismen) 1998; Stadtzeilen, 1998; Immenman in Krieg und Frieden (Rom.) 2003; Walters Walzer (Ged.) 2004; Eine Rose für dich (Ged., mit M. v. Geertruy-B.) 2006; Last List Lust. 54 Sonette: Cantica Sonora Nova (mit ders.) 2010. FA Behnert, Günter, * 6.7.1930 Zwickau, † 23.5.2015 ebd.; arbeitete als Hauer im SteinkohlenbergbauRevier von Zwickau, studierte 1959/60 an der Berschule Zwickau, als Hochschullehrer tätig. – Buchautor, Bergmann. Schriften: Die Schachtziege. Wahre Geschichten aus dem Zwickauer Steinkohlenrevier (Zeichn. v. H. Schürer) 1999; Kohleberg und Weiberarsch (Zeichn. v. H. Schürer) 2001; Die letzte Grubenfahrt der Schachtziege (Zeichn. v. H. Schürer) 2005. FA Behr, Hans-Georg, * 17.5.1937 Wien, † 8.7.2010 Hamburg; besuchte das Öffentl. Stiftsgymnasium der Benediktiner in Melk/Niederöst., studierte Psychologie, Medizin u. Gesch. (nach anderen Angaben: Linguistik) in Wien u. London, unternahm Reisen nach Asien, längerer Aufenthalt in Kathmandu/Nepal, 1972–74 Red. der Zs. «Stern», verfaßte Beitr. u. a. für «Der Spiegel», «Die Zeit» u. «Die Tagesztg.»; lebte zuletzt in Hamburg. – Journalist, Buch- u. Theaterautor. Schriften: Werbung um Antigone. Eine abendfüllende Jause, 1969 (als Ms. gedr.); Ich liebe die Oper. Ein bürgerliches Leben in zwei Akten nebst zwei Ouvertüren und einem Tableau (Für ziemlich alle & unsere Staatsanwälte & unsere anderen Mitbürger) 1969 (Bühnen-Ms.); Gary. Ein deutscher Porno, 1970; Haschisch-Kochbuch (Illustr. v. dems., Photographien zus.gest. v. W. Lüring) 1970 (Neuausg. mit einem Ess. von W. Benjamin, 2016); Die österreichische Provokation. Ein Mahnruf für Deutsche, 1971 (2., erg. u. überarb. Aufl. mit dem Untertitel: Die Bundesrepublik Deutschland und der Freistaat Bayern in den Fängen des Doppeladlers, 1987); Söhne der Wüste. Kalifen, Händler und Gelehrte, 1975; Nepal. Geschenk der Götter (Zeichn. v. T. La) 1976 ; Söhne der Wüste. Kalifen, Händler und Gelehrte, 1978; Die Moguln. Macht und Pracht der indischen Kaiser von 361
Behrens 1369–1857, 1979; Weltmacht Droge. Das Geschäft mit der Sucht, 1980 (span. 1981); Von Hanf ist die Rede. Kultur und Politik einer Droge (unter Mitarb. von S. G. Seiler) 1982 (gekürzte Fass. 1985; vollst. überarb., aktualisierte u. erw. Neuausg. 1995); Alles Kohl und was man daraus machen kann. Rezepte für schlechte Zeiten, 1983; Charakter-Köpfe. Der Fall F. X. Messerschmidt: Wie verrückt darf Kunst sein? (mit H. Grohmann, B.-O. Hagedorn) 1983 (2., neu ausgestattete Aufl. u. d. T.: Die Kunst der Mimik. Franz X. Messerschmidt und seine Charakterköpfe, 1989); Organisiertes Verbrechen, 1985; Unsere Unterwelten. Reportagen und Streiflichter, 1986; Winifred und Wolf. Eine historische Posse mit Gesang für eine Schauspielerin und zwei Schauspieler (von denen einer auch Klavier spielen kann) (Ess. K. M. Michel) 1998; Fast eine Kindheit (hg. H. M. Enzensberger) 2002 (engl. 2005, poln. 2009); Fast ein Nomade, 2009. Nachlaß: ÖNB Wien. Literatur: G. A. Höfler, Drei Generationen Jugend oder: Die Permanenz der Unlust. ~: ‹Fast ein Nomade›, Robert Menasse: ‹Don Juan de la Mancha› u. Silke Hassler: ‹Total glücklich› (in: Zw. Aufbegehren u. Anpassung. Poetische Figurationen von Generationen u. Generationserfahrungen in der öst. Lit., hg. J. Drynda, unter Mitarb. v. P. Domeracki u. M. Wimmer) 2012, 211–220. FA Behrens, Sigrid, * 28.5.1976 Hamburg; studierte Kunst, Germanistik u. Erziehungswiss. an den Univ. Hamburg u. Genf, seit 2003 als freie Autorin tätig, Übers. von frz. Theaterst., veröffentlichte Beitr. in Lit.zs. u. Anthol.; Mitgl. der Autorengruppe «Forum Hamburger Autoren»; lebt in Hamburg. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Förderpreis für Lit. der Freien u. Hansestadt Hamburg (2002, 2014), Stipendium des Klagenfurter Lit.kurses (2003), Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats für das Lit. Colloquium Berlin (2003), Leonhard-Frank-Preis (2007), Stipendium des Dt. Lit.fonds u. des Kinder- u. Jugendtheaterzentrums, Projekt «Nah dran!» (2015, 2019). – Übers., Dramatikerin, Autorin. Schriften: Fundstücke. Februar bis Mai 1998, 1998; D übersetzen, F traduire. Textes, 2000 (dt. u. frz.); Rapport. Eine Szene, 2001 (als Ms. gedr.); Paarweisen. Ein Eiertanz, 2004 (als Ms. gedr.); Fallen, Urauff. Karlsruhe 2006; Musik der Sterne. 362
Belisar
Behringer Eine Revue (Musik: J. Dvorák) Urauff. Meiningen 2006; Diskrete Momente, 2007; Die Augen/Die Gewöhnlichkeit. Märchen für Erwachsene nach den Gebrüdern Grimm, Urauff. Aachen 2007; Feuer! Oder: Ich bringe dir Schulden und übernehme mich, mein Herz, Urauff. Aachen 2007; Unter Tage. Ein Gruppenmonolog, Urauff. Würzburg 2007 (als Hörsp. SR 2004); Weggeparkt, Urauff. Hamburg 2007; Haustorien oder: Deine Küche sieht mir ähnlich, Urauff. Hamburg 2008; Platz für eine junge Dame, Urauff. Hamburg 2009; Cargopolis, Urauff. Hamburg 2011; Ichwolke oder Deine Daten lieben mich, Urauff. Hamburg 2013; Anfall und Ente. Ein Stück für Kinder ab 5 Jahren, Urauff. Konstanz 2017. Übersetzungen: Molière, Tartuffe, Urauff. Flensburg 2012; A. de Musset, Man spielt nicht mit der Liebe, Urauff. ebd. 2017. Literatur: S. Andres, F. Beer, Beweisführung auf engem Raum. ~ beantwortet den Fragebogen für «Germanisten, die es geschafft haben» (in: Krit. Ausg. 12) 2008, 97–99. FA Behringer, Klaus (Meinrad), * 6.10.1958 Saarbrücken; studierte Physik, Mathematik u. Erziehungswiss. an der Univ. Saarbrücken, als Lehrer tätig, 1985–90 Red. der «Stadtztg. Saarbrücken», gründete 1990 den Pocul-Verlag u. die Lit.zs. «Streckenläufer», seit 1992 (1993?) freier Lektor u. Journalist, seit 1995 Vorsitzender des Landesverbandes Saar des Verbandes dt. Schriftst., lehrt seit 1996 Kreatives Schreiben an der Volkshochschule Saarbrücken sowie seit 2003 Essayistik u. Lit. Schreiben an der Univ. ebd., verfaßte zahlr. Rundfunkbeitr. für den SR. – Förderstipendium für Lit. der Stadt Saarbrücken (1989), Arbeitsstipendium in der Casa Baldi in Olévano Romano/Italien (1997), Arbeitsstipendium für Lit. am Kunstzentrum Bosener Mühle (2000), Stipendium der Kulturstiftung Schloß Wiepersdorf (2002), Stipendium im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop (2004), Urwaldschreiber im Urwald vor den Toren der Stadt (2006). – Doz., Lehrer, Lektor, Journalist, Schriftst., Herausgeber. Schriften: Nonoxinol 9. 3 Dia-Erzählungen, 1990 (4., durchges. u. korrigierte Aufl. u. d. T.: Nonoxinol 9. 3 Fahrten ins Blaugrüne, 1994); Tot Mann Schaltung (Hörsp.) SR 1996; Kronkorken im Hünengrab. Orte und Unorte in Wort und Bild, 2003 (als Hörsp. SR 2003); No al IV Reich! Kuba-Tagebuch (Radiofeature) SR 2004/05; Ein 363
stadiongroßes schwanenweißes Appartement am Boulevard Saint-Germain. Pariser Tagebuch 2017 (Radiofeature) SR 2017. Herausgaben: Einhornjagd und Grillenfang. 13 Jahre Saarbrücker Schule, Texte aus Hans Arnfrid Astels Literaturseminar (mit A. Fitz, R. Peter) 1992; Ein Dialog zwischen Blinden und Taubstummen. Der Kongreß des Verbands deutscher Schriftsteller 1984 in Sarbrücken. Eine Dokumentation (mit R. Schock, U. Schmidt-Fehringer, Nachw. C. Amery) 1995; Kähne, Kohle, Kußverwandtschaft. Ein Saarbrücker Lesebuch (mit M. Berger, F. Oberhauser) 1998; Randwort-Faktor. Eine Dokumentation (mit A. Diwersy u. a.) 2001; W. Laubscher, Werkausgabe in zwei Bänden (mit A. Dury) 2008 (mit 2 CDs); J. Birringer, Manifest der Interaktionskunst. Internationales Interaktionslabor Göttelborn 2013 – Eine Bilanz nach 10 Jahren, 2014. Vorlaß: DLA Marbach. Literatur: Saar-Autoren. Autoren im Saarland (online); Lit.land Saar (online). FA Beilharz, Johannes (Ps. James Steerforth, Leonard Blumfeld, Niebla, Justinian Belisar), * 15.1.1956 Oberndorf/Neckar; wuchs in Vöhringen/BadenWürtt. auf, studierte 1975–81 Anglistik, Romanistik, Engl. Lit. u. Creative Writing an den Univ. Regensburg u. Boulder/CO (USA), 1981–85 Übers. u. Autor in Boulder, dann bis 2002 in Vöhringen, 2002–12 in Stuttgart, seitdem in Pliezhausen/Baden-Württ. u. Rom, auch als Maler u. Fotograf tätig, Ausstellungen in Frankreich u. Dtl.; Mitgl. der Dt.-Ind. Gesellschaft. – Übers., Lyriker, Künstler. Schriften: Best of Meme, Bloomington/IN 2008; Eine finnische Jazznummer für die Missverstandenen (Ged.) 2014 (Online-Publ.) 2014; 101. Short Poems (Haiku and Fibonacci) 2014 (OnlinePublikation). Übersetzungen: W. Bell, Sprich mit der Erde, 2001; P. Johnson, Letzte Chance für Paps!, 2002; Die gottlosen Ameisen (Erzn.) 2003; E. Casassas Figueres, Die Häuser meiner Straße (Bilder v. V. Rabal) 2006; B. Guest, «Fallschirme, Geliebter ...». Ausgewählte Gedichte (Nachw. P. Gizzi, Aquarelle v. A. Kühn) 2008. FA Belisar, Justinian → Beilharz, Johannes. 364
Bellebaum Bellebaum, (Friedrich) Hermann (Ps. Hermann von der Sieg, Fischart der Jüngere), * 19.5.1805 Siegen (Kr. Siegen-Wittgenstein), † 4.4.1875 ebd.; Sohn eines Maurers, ab 1816 Schulbesuch in Siegen, dann Schüler am Gymnasium in Soest, 1825–28 Stud. der evang. Theol. in Bonn, Promotion zum Dr. phil., 1833 Ordination, 1833–38 Pfarrer in Marienberghausen (heute zu Nümbrecht), dann Gründer u. Rektor einer Privatschule in Siegen, auch Mitgl. des dortigen Stadtrats; verfaßte hist. Rom., Nov. u. Erz., die häufig im Siegerland spielen. – Pädagoge, evang. Theologe, Schriftst., Politiker. Schriften: Hans von der Hube (hist. Rom.) 1832; Harold der Zigeunerkönig. Ein historischromantisches Gemälde aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, 1838; Das Räuberthal oder die Wolfensteiner. Ein Lebensbild Geächteter, nebst einer Novelle: Der Bergknappe, 1840; Tabo der Heide. Eine Sage aus der Zeit Carls des Großen, 1841; Radscha Suma oder der Häuptling in Hindostan. Indisches Sittengemälde, 1846; Fritz der Hammerschmied. Eine Fortsetzung Harolds des Zigeunerkönigs, historisch-romantisch bearbeitet, 1859. Literatur: W. Güthling, ~ (in: Siegerland 31) 1954, 67 f.; Die Protokolle der Tagungen der Kreissynode ‹An der Agger› von 1817 bis 1849 mit Anm., Beilagen u. einem Anh. der wichtigsten Visitationsakten dieses Zeitraumes (hg. H. Kelm, F. Rau) 1969, 289, 296 f., 314 u. ö.; O. Renkhoff, Nassauische Biogr., 21992, 44. MM Bellermann, Erhard Horst, * 13.1.1937 Łód´z/Polen; wuchs in Leipzig auf, studierte Bauwesen an der TU Dresden, in der Baubranche tätig; lebt in Coswig/Sachsen. – Bauingenieur, Lyriker. Schriften: Veilchen, so weit das Auge reicht. Gedanken um Gedanken, 2000; Menschs Tierleben. Sati(e)rische Verse, 2001; Dümmer for One. Aphorismen – Nonsens – Satiren – Verse, 2003 (Selbstverlag); Gedankenreich. Aphorismen, Sprüche und Gedichte, 2004; Schmetterlinge im Kopf. Gedanken in Reim und Prosa, 2006; Die nackte W. Wahrheiten über Wahrheiten, 2007; Gedankenflut mit Tiefgang, 2010; Neues aus dem Schreibergarten. Satirische Gedichte und Sprüche, 2011; Über Stock und Stein und die Welt. Sprüche – Epigramme – Gedichte – Geschichten & Glossen. Satirisches in Reim und Prosa, 2013; Hervorragend. Sprücheleien, 2014; Der tadelnde Lobgesang. Verschiedenes und mehr, 2015; Wer Stress verliert, 365
Bendel gewinnt, 2016; Wer Zweifel hegt, der zieht sie groß. Gedichte, Aphorismen, Epigramme, Sprüche, 2017; Warum nimmst du kein Gemüse? Sprüche, Gedichte, Achilles-Verse u. a., 2019. FA Bellin, Klaus, * 9.12.1935 Bornstedt (heute zu Potsdam); studierte Germanistik u. Gesch., als Rundfunkred. in Berlin tätig, verfaßte Radiofeatures u. a. zu → Böll, → Tucholsky u. → Schiller, Red. der «Weltbühne», freier Autor, veröffentlichte Beitr. u. a. in der Tagesztg. «Neues Dtl.» u. in «Marginalien. Zs. für Buchkunst u. Bibliophilie»; Mitgl. der Anna-Seghers-Gesellsch. u. der GoetheGesellsch.; lebt in Berlin. – Publizist, Red., Buchautor. Schriften: Augenblicke der Literatur. Dichter zwischen Klassik und Moderne, 2006; Es war wie Glas zwischen uns. Die Geschichte von Mary und Kurt Tucholsky, 2010; Das Weimar des Harry Graf Kessler (Fotos v. A. Fischer) 2013; Bankett für Dichter. Feuilletons zur Literatur, 2015. Vorlaß: Univ. Rostock (Uwe Johnson-Arch.); DLA Marbach. FA Bellosa, Gerhard, * 20.10.1927 Schweinfurt; 1943–45 Flakhelfer bzw. Soldat im 2. Weltkrieg, kurzzeitig in Kriegsgefangenschaft, unterrichtete 1946–94 Dt. u. Engl. an versch. Schulen in Coburg. – Lehrer, Autor. Schriften: Menschen und Wege. Gedanken und Erinnerungen, 1999 (Selbstverlag); Unsere Welt in Malerei, Dichtung und Musik, 2000 (Selbstverlag; 2., erw. Aufl. 2003); Jahrgang 1927. Hurra, wir leben noch, 2010. – Weitere Schr. im Selbstverlag. FA Bendel, Carolin → Anderson, Poppy J. Bendel, Johann, * 10.9.1863 Zweifall (heute zu Stolberg/Rhld.), † 19.7.1947 Köln; besuchte 1882–85 das Lehrerseminar in Kornelimünster, 1885 Militärdienst in Köln u. Aachen, unterrichtete 1885–89 an der zweiklassigen Dorfschule in Weywertz/Kr. Malmedy, legte 1887 die Prüfung für die endgültige Anstellung ab, wurde 1889 Lehrer an der einklassigen Dorfschule in Raeren, legte 1890 die Mittelschullehrerprüfung in den Fächern Pädagogik, Gesch. u. Rel. sowie die Rektorprüfung ab, heiratete 1893 Maria Schumacher († 1921) in Raeren, wurde 1897 Hauptlehrer in Stolberg, 1902 366
Bendel Rektor der neuerbauten Pestalozzischule in Mülheim am Rhein, trat 1928 in den Ruhestand. – Lehrer, Historiker. Schriften: Der Schönschreibunterricht. Für den Gebrauch beim Unterricht in Volks- und Mittelschulen praktisch dargestellt, 1902 (21910); Wetterpropheten, 1904 (2., durchges. Aufl. 1913; 3. Aufl., Faks.-Druck [der Ausg. 1913], 1981); Vogelwanderleben, 1904 (2., verb. u. verm. Aufl. 1913); Vogelpolizei, 1904; Gewerbefleiß im Insektenstaat, 1905; Der Gesang des Vogels, 1907; Die lauretanische Litanei. Unter Berücksichtigung von Katechismus, Biblischer Geschichte und Kirchenlied erklärt, 1907; Blumenmärchen und Pflanzenlegenden, 1909; Die Perikopenstunde. Ein Handbuch für den Unterrichtsgebrauch, 1909; Der Landkreis Mülheim am Rhein. Beschreibung, Geschichte, Sagen und Erzählungen, 1911; Die Stadt Mülheim am Rhein. Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen, 1913; Die Gottestracht zu Mülheim am Rhein, 1914 (3. Aufl. [Nachdr. der Ausg. 1914], erw. um Bilder u. Dokumente, 1997); Das Dorf Zweifall im Vichttale. Beschreibung, Geschichte, Sagen und Erzählungen, 1922 (2., erw. Aufl. u. d. T.: Zweifall. Wald- u. Grenzdorf im Vichttal. Im Auftrag der Gemeinde Zweifall neu bearb. u. hg. von H. Koch unter Mitarbeit von E. Bieroth u. a., 1968); Heimatbuch des Landkreises Mülheim am Rhein. Geschichte und Beschreibung, Sagen und Erzählungen, 1925 (Faks.-Druck der 2. u. 3. Aufl. von 1925, 1973 u. 1981); Kleine Geschichte der Mülheimer Familie Formes. Im Auftrag des Herrn Metzgermeisters Peter Joseph Wilmar Formes zusammengestellt, 1928. Herausgaben: Köln-Mülheim (Mülheim am Rhein) in der Franzosenzeit oder Das Tagebuch des Hofkammerrats K. J. Z. Bertoldi 1802–1824 (im Ausz. hg.) 1925 (Nachdr. 1974). BJ Bendel, Oliver, * 10.3.1968 Ulm; studierte Philos. u. Germanistik (M. A.) sowie Informationswiss. an der Univ. Konstanz, Promotion im Bereich Wirtschaftsinformatik an der Univ. St. Gallen (Dr. oec.) aufgrund einer Arbeit über anthropomorphe Softwareagenten, war in Dtl. u. in der Schweiz als Projektleiter im Bereich Neue Medien tätig, ist seit 2009 Prof. am Inst. für Wirtschaftsinformatik der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz; Mitgl. des Dt. FreidenkerVerbandes; lebt in Zürich. – Stipendium des Förderkreises für dt. Schriftst. in Baden-Württ. (1984, 367
Bender 1998). – Wirtschaftsinformatiker, Verf. von Romanen u. Sachbüchern. Schriften: E-Learning im Unternehmen. Grundlagen – Strategien – Methoden – Technologien (mit A. Back, D. Stoller-Schai) 2001; Potenziale pädagogischer Agenten (mit K. Schnöring, A. Back) 2002; E-Learning. Ein Wörterbuch. Über 100 Begriffe – schnell nachgeschlagen (mit A. Back, D. Stoller-Schai) 2002; E-Learning. Das Wörterbuch (mit S. Hauske) 2004; Die Stadt aus den Augenwinkeln (Ged.) 2004; Nachrückende Generationen (Rom.) 2005; Künstliche Kreaturen (Rom.) 2008; Verlorene Schwestern (Rom.) 2009; Handyhaiku. 100 Haikus über das Handy und für das Handy, 2010; Die Rache der Nerds, 2012; 300 Keywords Informationsethik. Grundwissen aus Computer-, Netz- und Neue-Medien-Ethik sowie Maschinenethik, 2016 (2. Aufl. u. d. T.: 400 Keywords Informationsethik, 2019); 350 Keywords Digitalisierung, 2019. Herausgaben: Pflegeroboter, 2018. BJ Bender, Karl Ludwig, * 9.2.1811 Königsberg/Pr., † 31.8.1893 Gumbinnen (russ. Gusev); Sohn eines Tischlergesellen, studierte klass. Philol. in Königsberg, wurde Mitgl. des Corps Littuania, Promotion zum Dr. phil., wurde Hauslehrer bei Käswurm (Rittergut Puspern), 1841 Oberlehrer in Königsberg, war 1847–51 zugleich Stadtverordneter, daneben 1840–50 Mitarb. der «Neuen Königsberger Ztg.», trat 1848–50 als demokrat. Publizist hervor, nahm 1851 seinen Abschied u. erwarb das Rittergut Katharinenhof bei Tharau (Kr. Preuß.-Eylau), gehörte 1861–85 dem preuß. Abgeordnetenhaus an, zählte zur Gründergruppe («Jung-Litauen») der Dt. Fortschrittspartei u. vertrat mit Leopold Frhr. von Hoverbeck die linksliberale demokrat. Opposition gegen die Regierung → Bismarck; war Mitbegründer u. Vorsteher des «Landwirtschaftl. Vereins» zu Groß Lauth-Uderwangen. – Lehrer, Journalist, Gutsbesitzer, preuß. Politiker. Schriften: Jugenderinnerungen eines alten Achtundvierzigers (hg. u. eingel. A. Oehlke) 1928. Literatur: NDB 2 (1955) 38; DBE 21 (2005) 529. – L. Parisius, Leopold Freiherr von Hoverbeck (geb. 1822, gest. 1875). Ein Beitr. zur vaterländ. Gesch., Tl. 1, 1897; Ch. Krollmann, ~ (in: Altpreuß. Biogr., Bd. 1, hg. ders.) 1941, 46; B. Mann, Biogr. Hdb. für das Preuß. Abgeordnetenhaus 1867–1918, 1988, 60. BJ 368
Bendixen Bendixen, Katharina, * 1981 Leipzig; studierte Buchwiss. u. Hispanistik in Leipzig u. Alicante/Spanien, Red. der Lit.zs. «Poet», veröffentlichte Beitr. in Lit.zs wie «Am Erker» oder «Schreibkraft» u. Tagesztg. wie «Neues Dtl.» oder «Junge Welt»; Mitgl. des Friedrich-Bödecker-Kr.; lebt in Leipzig. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Friedrich-Rochlitz-Preis für Kunstkritik (2006), Erostepost-Lit.preis (2007), WürthLit.preis (2008), Lit.preis Prenzlauer Berg (2008), Aufenthaltsstipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (2008), Wiener Werkstattpreis für Lit. (2009), Stipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (2009, 2017), Aufenthaltsstipendium der Akad. Schloß Solitude in Stuttgart (2012), Auftenthaltsstipendium der Stadtmühle Willisau/ Schweiz (2013), Stipendium am József-Attila-Kör in Budapest (2014), Stadtschreiberin von Erfurt (2014), Kranichsteiner Lit.preis (2014), HeinrichHeine-Stipendium in Lüneburg (2017), Frau Ava Lit.preis (2017). – Schriftst., Journalistin, Übersetzerin. Schriften: Und du heißt Ignorant (03.04.1997 – 19.10.1997) 1998; Wasser. Drei Leipziger Geschichten, 2009; Der Whiskyflaschenbaum (Erzn.) 2009; Gern, wenn du willst (Erzn.) 2012; Ich sehe alles (Rom.) 2016; Zorro der Mops (Kdb., Illustr. v. C. Sieverding) 3 Bde. (I Abenteuer im Bammelwald – II Der Held vom Sommersee – III Die geheime Schatzinsel) 2017/18; Mein weißer Fuchs (Erzn.) 2019. Übersetzungen: J. Rallison, Echte Feen, falsche Prinzen, 2010; A. S. King, Please don’t hate me. Nichts ist wichtig, wenn man tot ist, 2011; J. Rallison, Feensommer. Dreimal verwünscht, verliebt für immer, 2012; S. Colasanti, Falling in love. Die Liebe kommt ganz unverhofft, 2013; dies., So much closer. Ein Sommer mit Herzklopfen, 2015; S. Kramer, Franny. Magisch vermasselt, 2015; A. Novesky, I. Arsenault, Lied für Louise. Das bunte Leben von Louise Bourgeois, 2016. Herausgaben: Quietschblanke Tage, spiegelglatte Nächte. Großstadtgeschichten, 2008. FA Beneder, Josef Paul, * 24.8.1980 Innsbruck; studierte Philos. an der Theolog. Fak. der Univ. Innsbruck, dort 2009 Diplom, ab 2007 Vorstandsbeirat des «Turmbund – Gesellsch. für Lit. u. Kunst» (Innsbruck); trat vor allem als Lyriker hervor; zudem als Fotograf tätig mit eigenen Ausstellungen 369
Benjamin aus Zürich u. Bildern zu Texten von Emmerich B. (* 1939). – Philosoph, Lyriker, Fotograf. Schriften: Zeilenschnüre (Ged.) 2013. MM Benedikt, Kris → Endl, Thomas; → Spindler, Christine. Bengsch, Andreas Bertolt (Ps. Terenz Abbé, Bert Bennen), * 26.3.1953 Berlin, † 2017; wuchs in der DDR auf, begann seine journalist. Ausbildung 1971 beim Dt. Fernsehfunk (DFF), setzte sie später beim Berliner Rundfunk fort, arbeitete beim DFF als redaktioneller Mitarb., später als Red. für Rundfunk, Fernsehen u. Tagesztg., Berufsverbot nach öffentl. Kritik an der Ausbürgerung von Wolf → Biermann, danach vier Haftstrafen, siedelte nach Freikauf 1987 nach Berlin (West) über, arbeitete journalistisch für den Sender RIAS u. den SFB, war Gastdoz. an Univ. im In- und Ausland, 1990–93 als Reporter, Red. u. Moderator vorwiegend für den Deutschlandsender Kultur tätig, schloß 1994 ein Stud. als Diplom-Philosoph ab; 1989–2003 Präs. des Romani-P.E.N.-Zentrums. – Journalist, Publizist, Romanautor. Schriften: Der Zerfall Jugoslawiens. Mit einem Exclusiv-Interview mit Milovan Djilas (mit R. Djuri´c; Übers. aus dem Serbokroat. v. B. Antkowiak u. A. Richter) 1992; Ohne Heim – Ohne Grab. Die Geschichte der Roma und Sinti (mit R. Djuri´c, J. Becken; Geleitw. V. Havel) 1996; Taucher in der Wüste. Die Nächte und Tage des Carl Graff (Rom., mit U. Scheer) 2018. BJ Benjamin aus Zürich, † Zürich (?); lebte wahrsch. um 1574; verfaßte ein jidd. Lied («Got der her hoot gyhaailigyt gyeert / den sabys for alyn tagyn»), das in zehn Str. die Leser belehrt, wie man den Sabbat korrekt begeht; der Text ist als Nachtr. in einer Hs. von 1574 überl. (StB Hamburg, Cod. Hebr. 238, 111 f.); die Aufz. des Ged. wird von der Forsch. im selben Jahr oder bald danach vermutet; B. nennt im Text seinen Namen u. seine Herkunft: «von Zürich aus der Stadt»; laut Angabe im Ged. schrieb er noch weitere Lieder. – Dichter. Schriften: B.s Ged. s. Birnbaum 1986 (s. Lit.). Literatur: M. Erik, Di geshikhte fun der Yidisher literatur fun di elteste tzaitn biz der haskole-tkufe, Warschau 1928, 169 f.; I. Schipper, ~ (in: Encyclopaedia Iudaica 4, Red. J. Klatzkin, I. Elbogen) 1929, 137; S. Birnbaum, Yiddish. A survey and a grammar, Toronto u. a. 22016, 156 f. (Nr. 15). MM 370
Benkel Benkel, Holger, * 11.7.1959 Schönebeck/Elbe; absolvierte ein Pressevolontariat, Mitarb. der Kulturakad. in Magdebug, studierte 1987–91 am Lit.inst. in Leipzig, Veröff. von Beitr. in Lit.zs. u. Anthol.; lebt in Schönebeck. – Georg-Kaiser-Förderpreis (1996), Lit.preis des «Forum Lit.» Ludwigsburg (2008). – Schriftsteller. Schriften: Reise im Flug. Träume und Begebenheiten, 1995; Kindheit und Kadaver (Ged.) 1995 (Sonderausg. mit acht Radierungen v. J. Elgner, 1995); Erde und Feuer (Holzschnitte v. F. Eißner) 2003; Scherbenwald (Grafiken v. U. Albert) 2003; Meißelbrut (Ged., mit V. Drube, Holzschnitte v. S. Kunz) 2009; Gedanken, die um Ecken biegen. Aphorismen, 2013; Essays, 2014; Seelenland (Ged.) 2015; Fliegende Wesen (Ged.) 2018. Literatur: T. Hawes, A Deconstruction of the three Linguistic Metafunctions. ~s Meißelbrut (in: Journal of Intercultural Inquiry 2) 2016, H. 1, 22–32; Das Fenster in die Lit. Sachsen-Anhalts. Friedrich-Bödecker-Kr. (online). FA Bennen, Bert → Bengsch, Andreas Bertolt. Bennewitz, Philipp → Apian, Philipp. Benrath, Ruth Johanna, * 15.1.1966 Heidelberg; studierte Germanistik, Philos. u. Geschichte, wurde 2004 an der Freien Univ. Berlin mit einer Arbeit über das Selbstverständnis von «Geschichtslehrkräften aus der DDR» zur Dr. phil. promoviert, war als Wiss. Mitarb. an der Freien Univ. tätig; veröffentlichte lyr. Texte u. a. im «Jb. der Lyrik», in den Lit.zs SuF u. «manuskripte» sowie in der «Frankfurter Allg. Ztg.»; schreibt auch Hörsp. u. Theaterstücke; lebt in Berlin. – Arbeitsstipendium des Berliner Senats (2007), Stipendium im Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop, Arbeitsstipendium der Stiftung Preuß. Seehandlung, Alfred-Döblin-Stipendium der Akad. der Künste in Wewelsfleth u. Arbeitsstipendium des Landes Brandenburg im Künstlerhaus Wiepersdorf (2008), Martha-Saalfeld-Förderpreis des Landes Rhld.-Pfalz (2009), Buch des Jahres Rhld.Pfalz (2010), Frau Ava Lit.preis u. H. C. ArtmannStipendium der Stadt Salzburg (2011), Stipendium des Landes Nds. im Künstlerhof Schreyahn u. Writer-in-residence-Stipendium des Allegheny Colleges in Pennsylvania (2012), Aufenthaltsstipendium des Landes Rhld.-Pfalz im Künstlerhaus Edenkoben (2013), 1. Preis des Forums junger Autoren am Landestheater Coburg, Aufenthaltsstipendium des Landes Rhld.-Pfalz in Vézelay 371
Bensberg u. Stipendium zum dt. Kindertheaterpreis (2014), 1. Preis beim Kurzdramenwettbewerb Marburg (2015), Stipendium der Kunststiftung NordrheinWestf. u. Stipendium im Künstlerdorf Schöppingen (2016), Autorenstipendium des Berliner Senats (2017), Land-in-Sicht-Stipendium des hess. Ministeriums für Wiss. u. Kunst (2018), Hörsp. des Monats April (2019). – Lyrikerin, Verf. von Romanen, Theaterstücken u. Hörspielen. Schriften: Kontinuität im Wandel. Eine empirisch-qualitative Untersuchung zur Transformation des didaktischen Handelns von Geschichtslehrkräften aus der DDR (Diss.) 2005; Kehllaute. Lyrik und Kurzprosa (Zeichn. v. M. Keilhack) 2007; Rosa Gott, wir loben dich (Rom.) 2009; Wimpern aus Gras (Rom.) 2011. Hörspiele: Mich mir merken, SWR 2015; Der Korallene Wald. Klangkunsthörspiel für Annette von Droste-Hülshoff, WDR 2017; Aus der Tiefe, RBB 2018; GEH DICHT DICHTIG! Ein lautpoetischer Hörspieldialog mit Elfriede Gerstl, ORF/BR 2019. BJ Bensberg, Gabriele, * 28.5.1953 Siegen; Schulbesuch in Hilchenbach/Nordrhein-Westf., 1973 Abitur, studierte 1973–79 Germanistik u. Pädagogik an der Univ. Heidelberg, 1979–88 wiss. Mitarb. ebd., 1981–88 Stud. der Psychologie an den Univ. Heidelberg u. Mannheim, 1989–92 wiss. Mitarb. des Forsch.projekts «Dt. Lit. im östl. Europa» an der Univ. Heidelberg, ab 1992 Mitarb. der Psychotherapeut. Beratungsstelle des Studentenwerks Mannheim, 2011–17 Leiterin ders., 1999 Promotion zur Dr. phil. in Heidelberg; 2000–05 Mitgl. der GEDOK; lebt in Mannheim. – Psychologin, Germanistin, Buchautorin. Schriften: Die Laxdoela saga im Spiegel christlichmittelalterlicher Tradition (Diss.) 1999; Eine alte Venus gibt es nicht, 2005; Altersgrauen (Rom.) 2006; Das Mannheimer Prüfungscoaching-Programm (PCP). Ein Manual zum Coaching- und Selbsthilfegebrauch (mit J. Messer) 32007; Altern Attraktive anders? Der Einfluss von Geschlecht, Alter, physischer Attraktivität und deren Wichtigkeit auf die Verarbeitung des Alterungsprozesses, 2008; Geliebter, wo kann ich dich finden? (hist. Rom.) 2009; Survivalguide Bachelor. Leistungsdruck, Prüfungsangst, Stress u. Co? Erfolgreich mit Lerntechniken, Prüfungstipps. So überlebst Du das Studium! (mit J. Messer) 2010; Vergleichende Analyse aktueller und mittelalterlicher Amoktaten. Überarbeiteter und erweiterter Vortrag, 2013; 372
Bentow Survivalguide Schreiben. Ein Schreibcoaching fürs Studium. Bachelor-, Master- und andere Abschlussarbeiten. Vom Schreibmuffel zum Schreibfan!, 2013 (2., überarb. Aufl. 2014); Dein Weg zum Prüfungserfolg. Angstfrei durchs Studium: Auswahlverfahren, Referate, Prüfungen, Bewerbungen, 2015; Tiere als Coaches. Immerwährender Kalender (mit C. Styrsky) 2015 (Online-Publ.); Unge(be)liebt? Keine Helikoptereltern? Trotzdem: Erfolgreich und glücklich!, 2016; Schicksalsfrage Identität, 2018. Herausgaben: Schwanenhals und Krähenfüße. Eine Anthologie, 2009; Von weißen und schwarzen Schafen. Anthologie, 2011. FA Bentow, Max, * 1966 Berlin; wohl als Schauspieler u. Dramatiker tätig, absolvierte die Drehb.werkstatt München. – Kriminalautor, Schauspieler, Dramatiker. Schriften: Der Federmann, 2011 (span. 2012; japan. u. niederländ. 2013; poln. u. frz. 2014); Die Puppenmacherin, 2012; Die Totentänzerin, 2013; Das Hexenmädchen, 2014; Die Totentänzerin, 2015; Das Dornenkind, 2015; Der Traummacher, 2016; Das Porzellanmädchen, 2017; Der Schmetterlingsjunge, 2018; Rotkäppchens Traum, 2019. (Alles [Psycho-]Thriller.) Literatur: Lex. der Kriminallit. Autoren, Werke, Themen/Aspekte (hg. K.-P. Walter) (Losebl.-Slg.; zu ‹Die Puppenmacherin›); H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (online). FA Berens, Caspar, * 24.4.1836 Kruberg/Süderbergland, † 16.5.1912 Rumbeck (heute zu Arnsberg); Sohn eines Landwirts, besuchte die Volksschule in Rahrbach, machte das Abitur am Laurentianum in Arnsberg, studierte Theol. u. Philos. in Münster u. Paderborn, empfing 1860 die Priesterweihe, wurde Kaplan in der Gemeinde St. Marien in Siegen, noch im selben Jahr zweiter Kaplan in Arnsberg, 1870 Pfarrverweser in Rumbeck u. dort im selben Jahr Pfarrer der Gemeinde St. Nikolaus; wurde während des Kulturkampfes 1881 wegen Friedensgefährdung (lt. der Mai- u. Kanzelgesetze) angeklagt u. mußte eine achttägige Haftstrafe in der Festung Wesel verbüßen; wurde zudem aus der Pfarrwohnung verwiesen, lebte fünf Jahre lang in versch. Privathaushalten; dichtete 1865 das «Kolpinglied» mit dem Titel «Vater Kolping» u. ließ es nach einer 373
Berentzen alten Volksweise vertonen; Präses des Kolpingvereins. – Kath. Geistlicher, Schriftst., Dichter des Kolpingliedes. Schriften: Louise Lateau nach den neuesten Beobachtungen und Erscheinungen, 1878; Das Leben Jesu nach den vier Evangelien in Predigten dargestellt und betrachtet, 4 Bde., 1894–1902. Literatur: F. Timmermann, ~ (1836–1912). Das bewegte Leben eines Priesters (in: Heimatbl., hg. Arnsberger Heimatbund e. V. 15) 1994, 35–46. BJ Berentzen, Detlef (Ps. Dr. Feelgood), * 16.2.1952 Bielefeld, † 18.7.2019 Berlin; besuchte das Ratsgymnasium in Bielefeld, machte eine kaufmänn. Lehre, zog 1971 nach Berlin (West), studierte dort Ökonomie u. Philos., verfaßte Kolumnen für Szenezs., schrieb ab 1981 für die «taz», deren Red. u. Geschäftsführung er angehörte; gründete die Zs. «enfant t.», die er fünf Jahre lang redaktionell betreute; war ab 1987 als freier Journalist u. Autor tätig, schuf für die Rundfunk- u. Fernsehanstalten der ARD zahlr. Features u. Dokumentationen zu polit., kulturellen u. lit. Themen; Mitgl. der Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK). – Journalist, Erz., Autor von Radio- u. TV-Features, Sachbuchautor. Schriften: die taz. Das Buch. Aktuelle Ewigkeitswerte aus zehn Jahren «tageszeitung» (mit M. Bröckers, B. Brugger) 1989; Die Deutschen und ihre Hunde. Ein Sonderweg der Mentalitätsgeschichte? (mit W. Wippermann) 1999; Hermann. Die Erinnerungen eines Nachkriegsgeborenen, 2002; Warum Schlund lieber malen würde (Erz., Zeichn. v. J. Schlund) 2004; «Vielleicht ein Narr wie ich.» Peter Härtling. Das biographische Lesebuch, 2006; Blindenführhunde, Kulturgeschichte einer Partnerschaft, 2016. Radio-Features (Ausw.): Hermann. Nachdenken über Deutschland, WDR 1994; Fremd bin ich eingezogen ... Peter Härtling zum 70. Geburtstag, RBB/DLR/SWR 2003; SuperNanny goes Kinderladen. 40 Jahre antiautoritäre Erziehung und die Folgen, SWR 2008; 30 years after. Spurensuche im taz-Gedächtnis, SWR/RBB/WDR/MDR 2009; Ich rief ihm nach ...! Versuch den toten Bruder zu finden, SWR 2010; Renaissance der Utopien. Zur Aktualität von Ernst Bloch, SWR 2010; Der Atem der Worte. Peter Härtling über das Schreiben bis an die Grenzen, SWR 2011; Was bleibt? 374
Bereska Oder bleibt nichts? Erich Fried zum 90. Geburtstag, SWR 2011; Erinnerungsraum Mähren. Literarischer Streifzug durch Olmütz, SWR 2012; Kinderschatten. Peter Härtling: Frühe Jahre in Sachsen, MDR 2013; Geschmack radikaler Lust, Geschichte und Aktualität der Situationistischen Internationale, SWR/WDR 2014; Was bleibt? Brief an den toten Vater, SWR 2015; Bester Freund des Menschen. Die Deutschen und ihre Hunde, SWR 2017; Die Erschießung Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967, SWR 2017; Utopia. Die Insel als Idealstaat bei Thomas Morus, SWR 2017; Mitdenken! Mitbestimmen! Über Demokratische Schulen, SWR 2018; Die 68er: Raus aus der Bildungskatastrophe!, SWR 2018; Die Zeit, die dir noch bleibt – Das Alter und seine Philosophien, SWR 2018; Schultheater, Bühne fürs Leben, SWR 2019; Update 40.0, Die «tageszeitung» im Zeitalter der Digital Natives, SWR/WDR 2019. BJ
Bereska, Jan, * 31.10.1951 Berlin; Sohn des Schriftst. u. Übers. poln. Lit. Henryk → B. (1926–2005), machte eine Ausbildung zum Elektromechaniker, spielte seine erste Hauptrolle in Roland Gräfs DEFA-Film «Mein lieber Robinson» (1971), begann 1974 ein Regiestud. an der Hochschule für Film u. Fernsehen (HFF) PotsdamBabelsberg, arbeitete in den 1980er Jahren als Regieassistent u. Autor bei DEFA-Spielfilmen («Archiv des Todes», 1980, Regie: Rudi Kurz; «Unser kurzes Leben», 1980, Regie: Lothar Warneke; «Dein unbekannter Bruder», 1981 Regie: Ulrich Weiß), seit 1985 freiberuflich tätig, schrieb für das Fernsehen der DDR, war nach der «Wende» Mitbegründer von «Förderband e. V.», leitete 1992–94 eine Medienwerkstatt im Berliner Stadtbezirk Mitte, später versch. freie Theatergruppen u. assistierte am Theater 89, Halle 7/München u. an der HFF; lebt in Berlin u. im Boitzenburger Land. – Schauspieler, Regisseur, Drehb.autor, Lyriker. Schriften: Schwelgen auf verlorenem Posten (Ged.) 2007; Ungefähre Krisen (Ged.) 2015. Literatur: DEFA NOVA – nach wie vor? Versuch einer Spurensicherung (hg. Freunde der Dt. Kinemathek e. V.; Red.: D. Hochmuth) 1993; F.-B. Habel, V. Wachter, Das große Lex. der DDRStars. Schauspieler aus Film u. Fernsehen (überarb. u. erw. Neuausg.) 2002, 24 f. BJ 375
Berg Bereuter, Elmar, * 2.3.1948 Lingenau/Vorarlberg; Sohn eines Landwirts, Schulbesuch in Graz, danach u. a. als Lex.verkäufer u. PR-Manager tätig, ab 1991 Inhaber einer Werbeagentur, zuletzt freier Schriftst.; lebt in Hiltensweiler (Tettnang); verfaßte hist. Rom., u. a. über den Schriftst. Franz Michael → Felder (1839–1869), sowie Schlagzeilenslg. u. Reiseführer. – Werber, Schriftsteller. Schriften: Die Schwabenkinder. Die Geschichte des Kaspanaze (hist. Rom.) 2002; Hexenhammer (hist. Rom.) 2003; Die Lichtfänger (hist. Rom.) 2005; Felders Traum. Die kaum glaubliche Geschichte eines Bergbauernbuben (hist. Rom.) 2007; Störmeldungen. Der Versuch einer Ortung unseres geistigen Befindens in Schlagzeilen, 2008; Störmeldungen 2008, 2009; SchwabenkinderWege: Oberschwaben. Bregenz – Friedrichshafen – Ravensburg – Wolfegg (Reiseführer) 2011; Schwabenkinder-Wege: Vorarlberg mit Grenzgebieten Tirol und Liechtenstein (Reiseführer) 2012; Schwabenkinder-Wege: Schweiz und Liechtenstein (Reiseführer) 2014. Literatur: W. Maierhofer, The other witch craze. The early modern persecutions in recent historical fiction (in: The German historical novel since the eighteenth century. More than a bestseller, hg. D. Richter) Newcastle 2016, 217–243. MM Berg, Armin (eig. Hermann Weinberger), * 9.5. 1883 Hussowitz (tschech. Husovice/Brno), † 23.11. 1956 Wien; Sohn eines jüd. Kaufmanns, war zuerst Komiker am Stadttheater in Leitmeritz (tschech. Litomˇeˇr ice), dann Auftritte als Schauspieler u. Sänger in Teplitz (tschech. Teplice), Mährisch-Ostrau (tschech. Ostrava), Aussig (tschech. Ústí nad Labem) u. ab etwa 1900 in Wien, war dort u. a. ab 1908 am «Budapester Orpheum», ab 1914 am «Max u. Moritz», 1924/25 u. 1928–33 am «Theater der Komiker» tätig, auch Auftritte im «Simpl» sowie Rollen in Filmen («Die Stadt ohne Juden», 1924) u. Revuen, betrieb ab 1937 eine Bar, 1938 Emigration nach New York, handelte dort mit Papierwaren u. absolvierte kleinere Auftritte, lebte ab 1949 in Wien (u. a. wieder «Simpl»), ab 1951 erneut Auftritte in den USA u. ab 1954 wieder in Wien; wurde vor allem durch Couplets wie «Der Überzieher» populär; verfaßte u. a. Ged., Wienerlieder, Anekdoten, Witze, Parodien u. andere humorist. Texte; künstler. Zus.arbeit mit Josef → Armin, Louis → Taufstein (1870–1942) u. Otto 376
Berg → Taussig (1879–1925); zudem freundschaftl. Kontakte zu Friedrich → Torberg. – Schauspieler, Sänger, Kabarettist. Schriften: Zur Zerspringen! Neue Anekdoten, 1917; Parodien, 1919; Trommel-Verse, 1922; Was Armin Berg erzählt. Die besten und neuesten Anekdoten, 1927; Das neue Armin Berg Repertoire. Gedichte, Szenen und Witze, [1930]; Sie müssen lachen. Das lustige Armin Berg-Repertoire. Selbsterlebtes, Szenen, heitere Gedichte, Witze, [1934]; Es wird immer schöner! Das neue Armin BergBuch, 1936; Armin Berg, der Mann mit dem Überzieher. Couplets, Conférencen und Parodien aus dem Repertoire (hg. H. Veigl) 1990; Armin Berg’s neueste Schlager. Vorgetragen im Budapester Orpheum Wien, 3 Bde., o. J. Tonträger: Armin Berg erzählt vom Überzieher und anderen Dingen (1 Schallplatte) [1982?]; Armin Berg in seinen Originalaufnahmen (1 Schallplatte) [1989]; Armin Berg in seinen Originalaufnahmen 1929–1933 (1 Audio-CD) 1997; Armin Berg singt. 18 Titel von 1931–1937 (1 CD) 1999. Nachlaß: ÖNB Wien. Literatur: F. Czeike, Hist. Lex. Wien 1, 1992, 327 f.; Dt.sprachige Exillit. seit 1933, Bd. 4/1 (hg. J. M. Spalek u. a.) 1994, 376 f., 402, 405 f., 414; W. Pass u. a., Orpheus im Exil. Die Vertreibung der öst. Musik von 1938 bis 1945, 1995, 236 f.; Hdb. des dt.sprachigen Exiltheaters 1933–1945, Bd. 2/1 (hg. F. Trapp u. a.) 1999, 67; A. Harrandt, ~ (in: Oest. Musiklex., hg. R. Flotzinger, Bd. 1) 2001, 135 f. (auch online); Hdb. öst. Autorinnen u. Autoren jüd. Herkunft 18. bis 20. Jh. (Red. S. Blumesberger u. a., hg. ÖNB Wien, Bd. 1) 2002, 98; G. Wacks, Die Budapester Orpheumgesellsch. Ein Varieté in Wien 1889–1919, 2002, 196 f., 215 f., 220 f., 235 f. u. ö.; M. KieglerGriensteidl, ‹So wahr ich wirklich Berg heiße.› Eine Lebensskizze des Wiener Kabarettisten ~ (in: Zwischenwelt 20) 2003, H. 1, 68–76; S. Usaty, ‹Ich glaub’ ich bin nicht ganz normal›. Das Leben von ~, 2009; ders., ~ (1883–1956), Kabarettist (in: ÖBL online, hg. Öst. Akad. der Wiss.) 2011, www.biographien.ac.at/oebl/; Bio-bibliogr. Lex. der Lit. Österreichs 1, hg. H. Zeman, 2016, 495–498. MM Berg, Alex → Baumm, Stefanie. Bergen, Matthias → Bergius, Matthias. 377
Berger Berger, Axel, * 1971 Bremen; besuchte die Realschule, machte eine kaufmänn. Lehre im ITBereich, war in Vertrieben tätig, dann Mitarb. einer Werbeagentur, später Geschäftsführer ders., arbeitete als Red., ging 2006 nach Oldenburg, gründete die Werbeagentur Mangoblau, deren Mitinhaber er ist. – Red., Geschäftsführer, Kriminal- u. Sachbuchautor. Schriften: Der Fallensteller. Der erste Fall für Vollmers, Frerichs & Melchert, 2013; Der Grabräuber. Der zweite Fall für Vollmers, Frerichs & Melchert, 2014; Lilly Putput ... und die Reise nach Anderland. Ein Erstleser-Abenteuer-Roman für Mädchen und Jungs (Illustr. v. S. Burrini, M. Oetjen) 2015; Der Eindringling. Der dritte Fall für Vollmers, Frerichs & Melchert, 2015; Die brennenden Hamster. Eine (Geschäfts-)reise in den Burnout – und wieder hinaus! Burnout-Prävention für Unternehmer/innen (mit T. Thews) 2016 (Neuausg. u. d. T.: Der brennende Hamster. Arbeiten Sie noch oder qualmen Sie schon? Das Buch zur Burnout-Prävention, 2018); Tod auf Ameland. Ein dramatischer Fall für die Oldenburger Ermittlerin Anke Frerichs!, 2016 (E-Book); Der Todesbote. Der vierte Fall für das Ermittlertrio Werner Vollmers, Anke Frerichs & Enno Melchert, 2017; Der Feuerteufel. Der 5. Fall für Vollmers, Frerichs und Melchert, 2019; Tod auf Terschelling. De Robbenjager. Insel-Krimi, 2019. FA Berger, Clemens, * 20.5.1979 Güssing/Burgenland; studierte Philos. u. Publizistik in Wien, freier Schriftst. ebd., seit 2010 Lit.doz. an der Univ. Mozarteum Salzburg. – Arbeitsstipendium des Burgenlandes für das Künstleratelier Paliano/ Italien (2002), Marktschreiber von St. Johann in Tirol (2004), Jahresstipendium des Dt. Lit.fonds (2009), Burgenländ. Lit.preis (2009), Joseph-RothStipendium (2010). – Schriftst., Bühnenautor. Schriften: Der gehängte Mönch (Erz.) 2003; Paul Beers Beweis (Rom.) 2005 (überarb. Neuausg. 2015); Die Wettesser (Rom.) 2007 (überarb. Neuausg. 2015); Und hieb ihm das rechte Ohr ab (Erz.) 2009; Gatsch – Und jetzt. Zwei Stücke, 2009 (Gatsch, Urauff. Oberwart 2005; Und jetzt, Urauff. ebd. 2008); Das Streichelinstitut (Rom.) 2010; Engel der Armen, Urauff. Darmstadt 2011; Beef Tartare (Gesch.) 2012; Ein Versprechen von Gegenwart (Rom.) 2013; Im Jahr des Panda (Rom.) 2016. Tonträger: Miamou oder dass vier Stunden Schlaf genügen. Es ist mit der Liebe wie mit der Revolution (Hörsp., 1 CD) 2008. 378
Berger Literatur: Lit.port Autorenlex. (online).
Berger FA
Berger, Frederik → Gesing, Fritz. Berger, Gottfried, * 21.4.1922 Wien, † 15.2.2012 Sittendorf (Gem. Wienerwald); B.s Vater, Josef B., führte als Prokurist ab 1924 die «Buchhandlung F. Lang» am Kohlmarkt in Wien, übernahm diese 1931 als Teilhaber (Buchhandlung J. Berger), 1936–2012 war die Buchhandlung vollst. im Besitz der Familie; B. wurde 1947 von seinem Vater als Prokurist eingesetzt, überließ nach dem Tod des Vaters 1947 seiner Mutter die Führung der Geschäfte, wurde 1955 Inhaber der Buchhandlung; gründete 1960 mit Heimito von → Doderer u. Hans → Weigel die «Stunde der Begegnung», bis 2001 fanden rund 400 dieser lit. Abende im Stockwerk über der Buchhandlung mit Lesungen öst. Schriftst. statt; B. wurde 1961 Geschäftsführer der Verlagsauslieferung Mohr, 1972 auch des Langenscheidt Verlags Wien u. 1992 geschäftsführender Gesellschafter von Mohr Morawa; richtete 1976 in den Räumen der Wiener Frauenbuchhandlung den ersten Wiener Taschenbuchladen ein; 1973 Verleihung des Titels Kommerzialrat; war seit 1987 Ehrenmitgl. des Hauptverbandes des öst. Buchhandels; wurde mit der Verdienstmedaille des Hauptverbandes des öst. Buchhandels (1971), dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (1992) u. dem Öst. Ehrenzeichen für Wiss. u. Kunst I. Kl. (1997) ausgezeichnet; die Buchhandlung Berger am Kohlmarkt wurde in den letzten Jahren ihres Bestehens von B.s Tochter Astrid geführt. – Buchhändler. Schriften: Die letzte Woche. Ein Bericht von sieben Tagen an der Front, die ein fast fünfmonatiges Ringen im Osten abschlossen, 1995; Amerika im XIX. Jahrhundert. Die Vereinigten Staaten im Spiegel zeitgenössischer deutschsprachiger Reiseliteratur, 1999; Amerika im XIX. Jahrhundert. Rezensionen – Besprechungen – Reflexionen, 2000. Literatur: B. Weinmann, ~, Buchhändler u. Österreicher aus Leidenschaft, 2002. BJ Berger, Hilde, * 18.10.1946 Scharnstein/Oberöst.; studierte ab 1967 Theaterwiss. in Wien, gründete 1968 mit Kommilitonen das «Cafétheater hinterm Graben», leitete 1969–73 die Theatergruppe «Torso», Studienaufenthalt in Wrocław, 1974 Mitbegründerin des Theaterlabors «A.Mo.K» am Dramat. Zentrum Wien, ebd. als Schauspielerin u. 379
Kursleiterin tätig, später Auftritte in Kino- u. Fernsehfilmen, verfaßte Drehb., 1989 Mitbegründerin des «Drehbuchforums Wien», 1997–2010 Doz. am Inst. für Theater-, Film- u. Medienwiss. der Univ. Wien u. an der Hochschule für Film u. Fernsehen Potsdam-Babelsberg, schriftstellerisch tätig, übersiedelte 2010 nach Retz/Niederösterreich. – Drehb.- u. Romanautorin, Doz., Schauspielerin. Schriften: Der richtige Mann (Drehb., mit D. Berner) 1981; Lenz oder die Freiheit. Aufbruch (Drehb., mit dems.) 1986; Auf eigene Gefahr. Pech im Spiel – Glück in der Liebe (Drehb., mit dems.) 1993; Joint Venture (Drehb.) 1998; Ob es Haß ist, solche Liebe? Oskar Kokoschka und Alma Mahler, 1999; August der Glückliche, 2002; Tatort. Die schlafende Schöne (Drehb., mit D. Berner, C. Ohnemus) 2005; Berliner Reigen (Drehb., mit H. Martens u. a.) 2007; Tod und Mädchen. Egon Schiele und die Frauen (Rom.) 2009 (Neuausg. u. d. T.: Egon Schiele. Tod und Mädchen [Nachw. D. Berner] 2016); Krankheit der Jugend (Drehb.) 2010; Zimmer 34 (Drehb., mit. M.-B. Mathiesen) 2012; Liebemacht (mit H. Martens u. a.) 2013; Egon Schiele. Tod und Mädchen (Drehb., mit D. Berner) 2016; Kunststücke (Drehb.) 2019. FA Berger, Joachim Ernst, * 14.2.1666 Altkünkendorf (bei Angermünde/Uckermark), † 24.8.1734 Berlin; Sohn des Pächters u. späteren Amtmanns Johann Christian B., Besuch der Gymnasien in Cölln (1675) u. Stettin (1682), Stud. in Rostock (immatrik. am 11.7.1685: «Ioachim Ernest Berger Ukero-Marchicus»), Leipzig (Winter 1686/87: «Berger, Ioach. Ern. Grambhowelekero March.») u. Jena (25.7.1688: «Berger, Joach. Ernest, Granzow Ukero-Marchicus»), dort Magister artium, im Sommer 1689 in die philos. Fak. der Univ. Rostock rezipiert, im selben Jahr Subrektor am Gymnasium Zum Grauen Kloster in Berlin, Juli 1690 Prorektor am Friedrichswerderschen Gymnasium (bis 1698, Scholarch bis 1703), 1697 zudem Erster evang. Prediger der Friedrichstadt; 1691 Ehe mit Margaretha Maria, geb. Hahris, ein Sohn († 1721). – Pädagoge, luth. Theologe. Schriften: Exercitio historica de coemeteriis, vulgo alias Kirch-höffe oder Gottes-Äcker [...] publico eruditorum examini submittet [...] in florentissima Rostochiensium academia, J. E. B. (Präs.), J. Kernn (Resp.), Juli, 1689; Positiones extemporales, e sophicis desumtae [...] sub praesidio dn. 380
Berger M. Joach: Ernest: Berger/ Grampzoviensis UkeroMarchitae, inclytissimi gymnasii Berolinensis sub-r. nunc vocati [...], ex privatis ejusdem discursus hinc et inde excerptas [...] publice [...] et amice ventilandas proponit, J. E. B. (Präs.), J. Kernn (Resp.), Sept., 1689; Disputatio theologica, de poenitentia [...] in florentiss: Rostochiensium academia [...] publ: et placido eruditorum examini submittet auctor, J. N. Quistorp (Präs.), J. E. B. (Resp.), 25. Sept., o. J. (1690); Sciatheras inscriptionum argutarum, in usum et gratiam studiosae juventutis brevissimis, iisque clarissimis aphorismis, hoc consilio publice ostensus, 1691 (wieder in: ders., Primitiae Berolinenses, 1696, s. unten); Catalogus lectionum publicarum, pro primae classis auditoribus in schola Fridericiana, quae hodie in metropolitana urbe Berolini floret a. [...] M DC XCIII. bona fide conscriptus, et dominis patronis publice exhibitus, 1693; Europaei orbis memorabilia, die nobis nostrisque musis memorabili, scilicet ipso serenissimi atque potentissimi principis ac domini, dn. Friderici III. electoris Brandenburgici, patris patriae, domini nostri longe clementissimi, augusto nomini in fastis sacro, nostrique lycei natali, quae dei summi summa est gratia, jam duodecimo, d. v. Martii [...] M DC XCV. V. C. XXXIII. [...] ex Geographia, historia et politica, repetita, in actu oratorio Germanica, Romana et Graeca lingua, prout cujuslibet ingenium permittit, aut studia quoque poscunt, proferent et exponent quidam ex nostro grege discipuli, moderatore M. Joach. Ernest. Berger, 1695 (wieder in: Primitiae Berolinenses, 1696, 69–88, s. Folgendes); Joach. Ernest. Bergeri Primitiae Berolinenses. H. e. programmata varii selectique argumenti, exercitiis oratoriis ante praemissa, nunc collecta ac iunctim edita. Ejusdem sciatheras inscriptionum argutarum [...], 1696 (darin: Ad orationem inauguralem de vera verae scholae rectoris conditione [...]; Augusta augusti principis praedicata [...]; Otium caniculare [...]; Paratissima subditorum erga principem officia [...]; Bellum Jugurthinum [...]; Europaei orbis memorabilia [...]; De stylo verisimilia; De fontibus historiae ecclesiasticae meletemata; De fortitudine bellica [...]; Sciatheras inscriptionum [...]); Das Evangelium/ alß ein verdecktes Evangelium/ nach Anleitung der Worte des H. Apostels Pauli aus der 2. Epistel an die Corinthier am IV. Cap. v. 3–4. Jn der Furcht Gottes offentlich betrachtet/ von M. Joachim Ernest Bergern/ evang. luthr. Predigern in der FriedrichsStadt/ und Scholarchen im Friedrichs-Werder, o. J. 381
Berger (1699); Für Augen gemahlter Christus Jesus/ d. i. die heilige Erkäntnis der göttl. Wahrheit von Jesu Christo/ zu einen kräfftigen gottseligen Wesen. Aus Liebe zur Besserung der Jugend/ aufs gründlichste in geschickten Fragen/ und kurtzbequemen Antworten gefast, [1701] 31705; Von der Spötterey mit der Sünde uber die Worte der Spr. Salom. Cap. XIV, 9 Die Narren treiben das Gespött mit der Sünde, 1702; Entdeckte Zungen-Sünden, 1703 (Predigt); Frauen-Zimmer-Bibliotheckgen/ oder thuelicher Vorschlag/ wie und auff was Ahrt/ für ein deutsches Frauen-Zimmer/ mässigen Vermögens/ unterschiedene/ außerlesene/ und recht nützliche Bücher/ zu ihrem Vergnügen/ zeitlichen und ewigen Wohlseyn/ gar leicht und auff wenig Kosten/ angeschaffet werden können. Mit einer kleinen Beylage: als einem beweglichen Schreiben einer Mutter an ihren zum abgöttischen Papstthum übergegangenen Sohn; und etlichen sonderbahren Denck-Sprüchen/ dadurch das Hertz in dem Wandel für Gott zubefestigen, 1705; De bibliis Hebraicis, commentatio historico-critico-theologica, 1708; Instructorium biblicum, oder Unterricht von den deutschen Bibeln/ als dererselben erstem Anfang/ richtiger Ubersetzung, gehöriger Eintheilung/ schönem Schmuck, mercklichem Unterscheid; wie dann auch vom rechten Bibel-Lesen/ und fleißigen Bibel-Lesern; darzu mit einem Anhange eines biblischen Gesprächs von der Seligkeit, [1718] 21719 (21726; erw. 31730); Orbi Lumen erit Berolinum, Cujus et Urbis [...] (Widmungsged., 2 Distichen unter dem Porträt Papes) (in: P. S. Pape, Lexicon onomato-phraseologicum in codicem sacrum novi testamenti [...]) 1718; Biblische Einleitung zur kurzen und nützlichen Behandlung des kleinen Catechismi Lutheri, 1724 (wieder in: ders., Instructorium biblicum, 31730, 125–150); De scribenda historia bibliothecae regiae Berolinensis consilium et occasio, calamo epistolographico trigae virorum expressa. Coronidis loco accedit epistola denuo recusa Christophori Hendreichii, de modo memoratae bibliothecae incunabulis, 1725 (Briefw. zw. J. E. B., M. V. de la Croze u. J. C. → Beckmann); Diatribe, de libris rarioribus, horumque notis diagnosticis, 1726 (erw. 21729: Accedit mantissae loco, scriptorum Marchiae Brandenburgicae brevis delineatio). – Einige weitere, nicht mehr nachweisbare Schriften bei Küster (Lit.), 1752, 642. Nachlaß: Briefe an J. F. Budde: ThULB Jena; Briefe an A. H. Francke: Arch. der Franckeschen 382
Berger Stiftungen Halle; Kernn aller Fridrichs-Städtschen Begebenheiten [...]: SB Berlin, Ms Boruss. quart. 124. Bibliographien: VD 17; VD 18 (noch unvollständig). Literatur: Adelung 1 (1784) 1716; L. Noack, J. Splett, Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit Berlin-Cölln 1688–1713, 2000, 45–54. – J. Bödiker, MinnePraetjen. Op Heere Joachim Ernst Bergers, En Jonckvrou Margaretha Maria Hary, Bruylof. d. 28. Decembr. 1691. vertoont van Johannes Bödikerus, P. Gymn. Colon. Rector, o. O. 1691; Nova literaria maris Balthici et septentrionis collecta Lubecae, M DCC V, 1705, 202 f. (Rez. v. Frauen-ZimmerBibliotheckgen, 1705); Fortgesetzte Slg. von alten u. neuen theolog. Sachen [...], 1727, 463–465 (Rez. v. Instructorium biblicum, Regensburg 1726); M. Diterich, Berlinische Closter- u. Schul-Historie [...], 1732, 334–336; G. G. Küster, Fortgesetztes altes u. neues Berlin [...], 1752, 641–643, 987; J. Heidemann, Gesch. des Grauen Klosters zu Berlin, 1874, 180; A. C. Müller, Gesch. des FriedrichsWerderschen Gymnasiums zu Berlin, 1881, 14–17; Die Gesch. der Neuen Kirche zu Berlin von 1708 bis 1908. FS zum zweihundertjährigen Jubiläum (hg. P. Kirmss) 1908, 8–18; Evang. Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation (bearb. O. Fischer, Bd. II/1) 1941, 48; A. Winter, Das Gelehrtenschulwesen der Residenzstadt Berlin in der Zeit von Konfessionalismus, Pietismus u. Frühaufklärung (1574–1740), 2008, 192–194 u. Reg.; C. Reents, C. Meclhior, Die Gesch. der Kinder- u. Schulbibel: evang., kath., jüd., 2011, 98, 158; S. Koloch, Kommunikation, Macht, Bildung. Frauen im Kulturprozess der Frühen Neuzeit, 2011, bes. 43–48. RBS Berger, Marcella (Ps. Marcella Schäfer), * 28.1. 1954 Brücken (Kr. Kusel); entstammt einer Diamantschleiferfamilie, besuchte das Gymnasium in Kusel, 1972 Abitur, studierte Germanistik, Sozialkunde u. Philos., war Mitbegründerin des Saarländ. Lit.büros, wiss. Mitarb. an der Univ. des Saarlandes, absolvierte eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin, Referentin im Bereich Lehrer- u. Erzieherfortbildung, verfaßte Beitr. für Anthol. u. Zs. sowie für den Rundfunk; Mitgl. der Europ. Märchengesellschaft. – Preis der Scheffel Gesellsch. für besondere Leistungen im Fach Dt. (1972), Preis des 383
Berger Lit.wettbewerbs des Schriftst.verbandes Luxemburg (1995), Förderstipendium für Lit. der Landeshauptstadt Saarbrücken (1998). – Doz., Schriftstellerin. Schriften: Märchen lösen Lebenskrisen. Tiefenpsychologische Zugänge zur Märchenwelt für Eltern und Erzieher, 1983 (3., erw. u. völlig neu bearb. Aufl. 1993); Die Fliege (Erz.) 1999; Saarbrücken. Die Saarmetropole und ihre Umgebung (mit A. Burmeister, G. Franz) 1999; Arglose Träume und andere Geschichten ohne Ende (Erz.) 2009; Schollenabbruch. Prosastücke, 2009. Herausgaben: Kähne, Kohle, Kußverwandtschaft. Ein Saarbrücker Lesebuch (mit K. Behringer, F. Oberhauser) 1998; Bilderleben. Lukas Kramer zum Fünfundsechzigsten, 2006. Literatur: K. Leonhardt, Weibl. Schreiben in regionalen Strukturen. Saarländ. Lyrikerinnen der Ggw. (Diss. Saarbrücken) 2008, 383–387. FA Berger, Rudi W., * 3.1.1924 Löhma/Thür., † 17.5.2019 Langenwetzendorf/Thür.; Sohn einer Magd u. eines Arbeiters, im 2. Weltkrieg bei der Luftwaffe, als Infanterist in Belgien, geriet in amerikan. Kriegsgefangenschaft, 1946 Flucht, arbeitete als Tischler, Dt.- u. Gesch.lehrer an der Betriebsberufsschule in Greiz/Thür., 1959 Ausbildung an der Bezirksparteischule «Rosa Luxemburg» in Bad Blankenburg/Thür., Mitgl. der Bezirksred. der Tagesztg. «Volkswacht», besuchte 1964/65 das Lit.inst. «Johannes R. Becher», Instrukteur der SED-Kreisleitung in Zeulenroda (später zu Zeulenroda-Triebes), Red. der Betriebsztg. «Zeu-Trie» des Möbelkombinats ebd., später Auftritte bei Poetry Slams. – Journalist, Tischler, Autor. Schriften: Traum nirgendwo. Gedichte aus fünf Jahrzehnten, 2003 (Selbstverlag); Bevor du gehst (Erzn.) 2004 (Selbstverlag); Laura (Rom.) 2005; SpitzenRausch (Rom.) 2006; Auf Leben & Tod (Erzn.) 2007; Windflüchter, 2009; Dran, dran, solang ihr Tag habt. Schlachtfeld Literatur – Schlachtfeld Deutschland. Essayistische Exkurse und ein Credo Poesie, 2013; Die nur den einen Gedanken hegen. Vierunddreißig Poeme wie Balladen der Liebe, des Hasses und ein Tausendschrei der Tränen, 2014; Asyl, Asyl und von meinem Herzen ein Stück (Ged., mit 1 CD) 2015; Berge blau und die Fahne rot. Schauspiele, Komödien und ein Fragment aus vier Jahrzehnten, 2018. FA 384
Berger Berger, Sarah, * 23.7.1985 Timi¸soara; wuchs in Karlsruhe auf, studierte 2006–12 Philos. an der Univ. Heidelberg, seit 2012 Ausstellungen ihrer fotograf. Arbeiten in Heidelberg u. Berlin, studierte bis 2017 Fotografie an der Techn. Kunsthochschule Berlin, ist zudem als Bloggerin tätig. – Publikumspreis des Wiener Werkstattpreises für Lit. (2016). – Fotografin, Schriftst., Bloggerin. Schriften: Im Krass Bösen Wolf (Kurzgesch.) 2017; Match deleted. Tinder shorts, 2017; Folgen (Illustr. v. M. Negraszus, hg. M. MüllerSchwefe, S. Lichtenstein) 2018; Sein Zimmer für mich allein, 2018. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online). FA Berger, Silvia (vormals S. Nagacevschi), * 1958 Tübingen; studierte zunächst Malerei an der Akad. der Bildenden Künste in München, dann evang. Theol.; Arbeiten der Wand- u. Glasmalerei für Kirchen in Bayern, Mitarb. des Prof. für Christl. Kunst Franz Bernhard Weißhaar (* 1933), später Kunst- u. Rel.lehrerin am Landheim Schondorf/Ammersee; veröff. Erz. in Anthologien. – Publikumspreis der Zs. «Richtungsding» (2014). – Lehrerin, Malerin, Schriftstellerin. Schriften: Jenseits der Baumgrenze (Jgdb.) 1996; Wahrnehmen, verstehen, sich ausdrücken. Was Kunst im Religionsunterricht vermag, 2012; Ortswechsel. 5/6, Lehrerkommentar (hg. u. verf. mit I. Grill-Ahollinger) 2014; Dunkler Tann (Rom.) 2016; Wer könnte es besser sagen? Literatur im Religionsunterricht, 2016 (mit 2 CDs). FA Berger, Timo, * 13.11.1974 Stuttgart; studierte Lit.wiss. u. Lateinamerikanistik in Tübingen, Buenos Aires u. Berlin, seit 1999 in Berlin ansässig, 2001 Mitbegründer der Lesebühne «Visch u. Ferse»; Mitgl. des Verbandes dt.sprachiger Übers. lit. u. wiss. Werke, Mitgl. des Red.beirats der mexikan. Zs. «Metrópolis». – Übers.stipendium des Europ. Übers.-Kollegium Straelen (2005), Übers.stipendium der Gesellsch. zur Förderung der Lit. aus Afrika, Asien u. Lateinamerika (2005/ 09), Aufenthaltsstipendium der Stiftung für dt.poln. Zus.arbeit in der Villa Decius, Krakau (2006), Stipendium für die Teilnahme an einer Übers.werkstatt, Lit. Colloquium Berlin (2008), Arbeitsstipendium des Dt. Übers.fonds (2013), Stipendium des Berliner Senats (2015). – Lyriker, Übers., Publizist. Schriften: Erinnerungen an die Regionalliga (Ged.) 2005; Ferne Quartiere (Ged.) 2008; Kaf385
Berger ka und ich (Illustr. v. A. Alberto) 2013; Moldawien (Illustr. v. A. Alberto) 2013; Der Süden (Ged.) 2014; Gedichte, 2015. Übersetzungen (Ausw.): W. Cucurto, Die Maschine, die kleine Paraguayerinnen macht, 2004; C. Pavón, Fette Katze Tonträger. Oder eine Wolke in Form und Farbe einer Beule (hg., übers. u. mit Glossar vers.) 2005; Kein Messer ohne Rose. Anthologie junger Autoren, 2006; Überall das gleiche Licht (mit T. Schulz) 2007; W. Cucurto, Schuhe aus Leinen, 2008; E. Cozarinsky, Bambi am Broadway, 2009; F. Casas, Mitten in der Nacht. Ausgewählte Gedichte (Illustr. v. C. Krebber) 2009; ders., Lob der Trägheit gefolgt von Die Panikveteranen, zwei Erzählungen, 2010; A. de la Calle, Modotti. Eine Frau des 20. Jahrhunderts, 2011; J. Fernández de Castro, In Erinnerung an einen vorzüglichen Wein, 2011; M. Santos-Febres, Gedichte, 2011; A. F. Balázs, Minimal (mit E. Csekei-Thiele) 2011; L. Chaves, Das Foto, 2012; S. Raimondi, Für ein kommentiertes Wörterbuch. Gedichte, spanischdeutsch, 2012; L. Chaves, Hier drunter liegt was Besseres, 2013; J. Fernández de Castro, Die berauschende Wirkung von Bilsenkraut, 2013; J. Herbert, Jesus liebt dich nicht, 2014; W. González, ¡Hola Gravedad!, 2016; P. Oloixarac, Kryptozän, 2016; M. Gambarotta, Pseudo, 2017; S. Raimondi, Zivilpoesie, 2017; L. Chaves, Während ich aus den Minusgraden zurückkehre und eine beiläufige Bemerkung vortäusche, 2017; B. Chávez Camacho, Die Übertragung des Feuers, 2018; S. Raimondi, Probleme beim Schreiben einer Ode an den pazifischen Ozean, 2019; Die Latinos von Timo. Von Mattoni bis Raimondi (ausgew. u. übers.) 2019. Herausgaben: Asado verbal. Junge argentinische Literatur (mit R. Bolte) 2010; Neues vom Fluss. Junge Literatur aus Argentinien, Uruguay und Paraguay, 2010; Popcorn unterm Zuckerhut. Junge brasilianische Literatur, 2013. FA Berger, Wilhelm Richard (auch Willy R. Berger, Willy Richard Berger), * 25.11.1935 Dortmund, † 19.6.1996 Köln; wurde 1968 an der Univ. Bonn mit einer Arbeit über Thomas → Mann zum Dr. phil. promoviert, war 1968–71 wiss. Assistent an der Univ. Köln u. 1971–78 an der Univ. Bonn, 1978–86 als Publizist u. freier Schriftst. tätig, habilierte sich 1986 an der Univ. Bonn mit einer lit.wiss. Arbeit über das Chinabild der Aufklärung, erhielt im selben Jahr eine Professur für Dt. Lit. 386
Bergerfurth an der Univ. Namur (Belgien); veröffentlichte neben lit.wiss. Studien eigene Ged. u. übersetzte aus dem Französischen. – Lit.wissenschaftler, Lyriker, Übersetzer. Schriften: Die mythologischen Motive in Thomas Manns Roman «Joseph und seine Brüder» (Diss.) 1971; Lanzarote. Durchquerung des Schweigens (mit C. Schumacher) 1986; China-Bild und China-Mode im Europa der Aufklärung (Habil.Schr.) 1990; Hans Sachs. Schuhmacher und Poet, 1994; Der träumende Held. Untersuchungen zum Traum in der Literatur (aus dem Nachlaß hg. u. mit einem Nachw. vers. v. N. Lennartz) Namur/ Göttingen 2000; Mittlere Zerfallszeit kurz. Graffiti, 2001. Übersetzungen: P. Verlaine, Galante Feste. Die frühen Zyklen. Französisch/Deutsch (Übers. u. Nachw.) 1980; Ch. Baudelaire, Die Blumen des Bösen. Französisch/Deutsch (Ausw., Übers. u. Nachw.; Zeichn. v. H. Janssen) 1982; P. Verlaine, Gedichte. Französisch/Deutsch (übers. u. hg.) 1988; S. Mallarmé, Un coup de dés jamais n’abolira le hasard. Ein Würfelwurf niemals tilgt den Zufall (Ged.) 1995. Herausgaben: Punch. Viktorianischer Humor 1841–1901 (mit einem Nachw. hg.) 1982. BJ Bergerfurth, Bruno, * 30.10.1927 Essen; Sohn eines Justizinspektors u. einer Fürsorgerin, ab 1934 Schulbesuch in Essen, Mitgl. des Dt. Jungvolks u. der Flieger-Hitlerjugend, ab 1943 als Luftwaffenhelfer u. Soldat im 2. Weltkrieg, 1947 Abitur, Stud. der Rechte an der Univ. Köln, 1951 Dr. iur. ebd., 1954 Assessorexamen, als Richter in NordrheinWestf. tätig, 1970 Landgerichtsdirektor in Essen, 1980 zum Vorsitzenden Richter am Oberlandesgericht Hamm ernannt. – Richter, Buchautor. Schriften (Fachschr. in Ausw.): Die Umstellung der Forderungen aus Pflichtteilsrechten und Vermächtnissen (Diss.) 1951; Der Ehescheidungsprozeß in Stichworten. Gedanken und Hinweise, 1964 (2., neu bearb. Aufl. 1969; 4., neu bearb. Aufl. u. d. T.: Der Ehescheidungsprozeß und die anderen Eheverfahren. Gedanken und Hinweise, 1977 [Nachtr. 1979]); Das Eherecht. Eingehen und Auflösen der Ehe, Güterstand, Schlüsselgewalt, 1966 (3., durchges. Aufl. 1971; 4., durchges. u. erg. Aufl. 1974; 5., neubearb. Aufl. 1977; 6., durchges. u. erg. Aufl. 1981; 7., durchges. u. erg. 1984; 8., neubearb. Aufl. 1986; 9., neubearb. Aufl. 1990; 10., neubearb. 387
Berghofer Aufl. 1993); Das Armenrecht, 1971; Der Anwaltszwang und seine Ausnahmen. Eine systematische Darstellung für die Praxis, 1981 (2., neu bearb. Aufl. 1988 [Nachtr. 1991]); Rückblicke mit 80 (1927–1945), 2007; Gedichte am Rande des Weges, 2009; Beschlossen und verkündet – ein Richterleben. Biografische Erzählung, 2010; Friede allüberall. Gedichte und Gedankensplitter, 2011; Im Ruhestand – was nun? Biografische Erzählung, 2011. Literatur: Dr. ~ zum 80. Geburtstag (in: Forum Familienrecht der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im Dt. Anwaltver. 9) 2008, H. 2, 73. FA Berghofer, Gerd, * 26.8.1967 Nürnberg; wuchs in Nürnberg auf, als Vertriebsleiter tätig, freier Mitarb. des BR u. der Tagesztg. «Nürnberger Nachr.», verfaßte eine Kolumne für den «Hilpoltsteiner Kurier», Sprecher von Hörb., Auftritte als Rezitator, Mitgl. der Partei «Bündnis 90/Die Grünen», seit 2014 Gemeinderat in Georgensgmünd/ Bayern; Mitgl. des Friedrich-Bödecker-Kreises, seit 2005 Vorsitzender der Neuen Gesellsch. für Lit. Erlangen. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Förderpreis des Verbandes Fränk. Schriftst. (2000), Lit.preis des Freien Dt. Autorenverbandes (2001), Elisabeth-Engelhardt-Lit.preis (2003), Schaeff-Scheefen-Lit.preis (2010). – Publizist, Rezitator, Lyriker, Erzähler. Schriften: UnverWunderbare Perspektiven (Ged.) 1998; Naßgeschwitzt (Ged.) 1999; Lichthungrig (Ged.) 2000; Die Geschmeidigkeit der Stunden (Ged.) 2002; Beziehungen und andere Feindschaften (Erz.) 2003; Sprachverknappung (Ged.) 2004; Entdeckte Räume. Gedichte und Fotografien (Fotos v. M. Lind) 2006; Der Tod der Feigenverkäuferin. Eine Erzählung vom Gardasee, 2007; Gold von der Stange. Der Spalter Edelhopfen (Radiofeature, mit A. Schneider) 2007 (als Ms. gedr.); Fremdes Leben. Eine Groteske über die letzten Fragen, 2008; Friedrich Merkenschlager. Ein Wissenschaftler trotzt den Rassegedanken der Nazis (Biogr.) 2010; Die Anderen. Das fränkische Georgensgmünd und seine Juden vor und während des Dritten Reiches (Vorw. A. Schwaiger) 2013; Versprechen gehalten (Kurzgesch.) 2016; Die Anderen – wie alles begann. Vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg, 2017; Wir werden geschoben wie Marionettenfiguren. Die Anderen 3 – Briefe, 2019. Vorlaß: DLA Marbach. FA 388
Bergius Bergius, Matthias (auch Bergen), * 25.12.1536 Braunschweig, † 22.8.1592 Altdorf; Sohn des Braunschweiger Pfarrers Conrad B., nach dessen Tod († 1550) Famulus des Hamburger Predigers Joachim → Degener, Stud. in Wittenberg (gratis immatrik. am 12.5.1555), zeitweise unterstützt durch ein Ratsstipendium der Stadt Braunschweig; 1558–63 Konrektor in Halberstadt, 1563 Magister artium, 1566 Rektor des Katharinengymnasiums in Braunschweig, 1578 zur Unterzeichnung der Formula concordiae genötigt, unter Calvinismusverdacht Anfang 1582 entlassen, Mai 1582 Prof. für lat. u. griech. Sprache in Altdorf, seit ca. 1585 für Ethik, 1588 Rektor; unterhielt freundschaftl. Beziehungen zu seinem Neffen Conrad Rittershausen (1560–1613). – Pädagoge, Philosophieprof., nlat. Dichter. Schriften (Beitr. zu Sammelschr. u. Werken anderer in Ausw.): In Nuptias nobilis et virtute, sapientia, eruditione et humanitate praestantis viri Christophori ab Heim, et nobilis atque excellentis puellae Elisabethae a Werter, filiae viri clarißimi Christophori a Werter. Carmen scriptum a Matthia Bergen, 1563; Epicedium scriptum viro pietate, sapientia, virtute, doctrina et humanitate praestanti, Gerardo Paulino, senatori Brunswicensi, feliciter et sancte mortuo Brunswigae anno Christi 1563, 1563; Epithalamium scriptum viro clarissimo, et iuris peritissimo, doctori Ioanni Colero, celebranti nuptias cum virgine honestissima Agnete honestissimi viri Philippi Reincken, civis et senatoris Mansfeldensis, filia, o. O. o. J. (VD 16 dat.: um 1570); Iesu Christi baptismus versibus expositus, et illustrissimo reverendissimoque principi ac domino, domino Sigismundo archiepiscopo Magdeburgensi [...] dedicatus, 1564; Narratio de defensione memorabili inclytae urbis Luneburgae, qua conservata est divinitus, cum ab hostibus pene occupata fuisset ann: salutis M.CCC.LXXII. XII. Calen. Novemb. versibus exposita, 1564; De divo Georgio poemation ad illustrissimum principem et dominum d. Iohannem Albertum, ducem Megapolensem [...] scriptum, 1564; Carmen funebre, scriptum Tobiae Dibben [...], 1564; De divo Christophoro poemation, scriptum ad nobilem virum, pietate, virtute et fide praestantem, Christophorum de Steinberg, 1564; De Lucretiae Romanae interitu narratio versibus exposita, et generis antiqua nobilitate, prudentia, virtute, doctrina et humanitate praestanti viro Henrico ab Asseberg nuncupata, 1564; Epithalamium viro virtute prudentia et humanitate praestanti Tho389
Bergius mae Schuz consuli Vuernigerodensi, ducenti coniugem puellam honestissimam Margaridem Praetorianam e familia Mansfeldica [...]. Accessit elegia scripta a Zacharia Praetorio, 1564; Narratio De Synodo Nicena, versibus exposita (in: M. Chemnitz, Examen decretorum concilii Tridentini [...]) 1566, β1r–γ2v (dt.: Vom Nicenischen Synodo ein bericht in Lateinischen Versen [...], in: M. Chemnitz, Examen, das ist/ Erörterung deß Trientischen Concilij [...], übers. G. Nigrinus, 1576, b2r–b5v); Grammaticus libellus continens praecepta etymologiae et syntaxis Latinae necessaria, pueris scholae Catharinianae Brunswicensis collectus, 1569; In illustrissimum principem ac dominum, dominum Iulium ducem Brunswicensem et Luneburgensem, etc. Brunswigam ingredientem. Panegyricum carmen, scriptum nomine scholae Catharinianae, 1569; Meditatio passionis domini nostri Ihesu Christi octo elegijs proposita. M. B., 1572 (Verfass. unsicher; auf dem Titelbl. des Ex. der UB Breslau die Initialen von alter Hand aufgelöst: «M.(atthias) B.(ergius)»); Carminum evangelicorum libri duo: quorum primus continet odas in evangelia dominicalium dierum: secundus dierum festorum, atque in primis apostolicorum, cum alijs nonnullis argumenti pij carminibus, 1573; Lachrymae piis manibus carissimorum praestitae, 1574; Admonitio de messe studiorum (in: G. Fladung, Carmen heroicum de messe anni LXXV. supra sesquimillesimum: pro more Catharinianae scholae scriptum et recitatum Brunsvigae [...]) 1575; Paraphrasis psalmi 128. in honorem sancti coniugii [...] D. Iusti Walthusani, ducentis uxorem castissimam virginem Luciam, Gerhardi Paulini p. m. filiam, 1579 (Einblattdr.); Mnemosynon ornatiss. viri, M. Lamberti Calenij, ex peregrinatione honestissima domum se recipientis (32 Distichen, dat. 6.11.1577) (in: L. Calenius, Oratio de sole iustitiae, filio dei [...], in genethlijs Christi, inchoantibus annum 1580, publice habita) 1580, D7r–D8v; Meditationes ex evangeliis dominicalibus conceptae, atque ad exercitium scholasticum orationis ligatae adolescentibus propositae in schola Cathariniana, quae est Brunswigae: [...]. Accesserunt periochae evangeliorum dominicalium distichio inclusae Graece et Latine, 1580 (21662); Griech. Epigramm (in: Epithalamia quaedam, in nuptias [...] dn. M. Iohannis Gasmeri, ecclesiae Brunswigensis ad sanctam Catharinam ministri fidelissimi: et [...] Annae Willichiae, IIX. Idus Iunias Brunsvigae celebratas, scripta ab 390
Bergius amicis), 1581, Titelbl.v; M. Matthias Bergius, Professor Graec. Et Latin. Litterarum, Adolescentibus earum litterarum et linguarum studiosis in Academia Norica Altorphiana, S[alutem]. (in: Xenophon, De Lacedaemoniorum republica [...]. Eiusdem de Atheniensium republica) 1583, A2r–A3v; Academiae Noricae Altorphianae votum, in nuptias viri clariss. doct. Oberti Giphanii iuriscons. et antecessoris, 1583; Academiae Noricae Altorphinae strena: ad initium anni MDXXCIV, 1584; Carmina propemptica: quibus honesto et erudito viro, domino M. Georgio Queccio Norimbergensi, iter in Saxoniam et ulteriores Germaniae inferioris tractus suscipienti. Bene precantur amici in Altorfina Noricorum academia viventes (mit C. Rittershausen u. H. J. Richius) 1586; Schediasmata nuptialia doctissimo et ornatissimo viro dn. Martino Baremio, scholae Martinianae apud Brunovicenses prorectori dignissimo: et castissimae virgini Annae reverendi viri religiosa pietate virtute atque doctrina praestantissimi dn. Friderici Petraei ad D. Udalricum apud eosdem pastoris virgilantissimi, filiae suavissimae νεογάμοις cum solenni votorum apprecatione ab amicis decanata et transmissa ad Idus Iun. [...] (mit C. Rittershausen u. J. Roerhand) 1586; Memoria Martini Kemnitii, theologi, et superintendentis Brunswicensium, 1586; Epitaphia für Familienangehörige (in: Tumuli propinquorum, hg. C. Rittershausen) 1586; Votum nuptiale ex sententia Salomonis Proverb: 13. Fallax gratia, vana est pulcritudo: mulier timens dominum, laudabitur: in gratiam ornatissimi viri M. Iohannis Hagii, ducentis honestissimam virginem novoforen: Catharinam Hanhoferin, 1587; Gratulationes duae ad illustrem et generosum dominum Edowardum Zouchaeum baronem Anglum, Constantinopoli Altorfum reversum, scriptae a Matthio Bergio et Conrado Rittershusio, 1590. Herausgaben: P. Terentius Afer, Comoediae sex accurata castigatione et explicationibus eruditis illustratae. Cum notatione variantis lectionis, ex editione Gabr. Faerni et M. Antonij Mureti. Nunc primum singulari diligentia editae [...]. Accesserunt etiam castigationes et annotationes Ioachimi Camerarij, Iohannis Rivii, Georgii Fabricii, et Francisci Fabricii, in easdem comoedias, 1574; Ecclesiasticus seu sapientia Iesu Siracidae, liber nunquam satis laudatus, collatione optimarum utriusque linguae editionum latine editus, ad usum scholarum puerilium: studio et opera Matthiae Bergii Brun., 1579 (lat. u. griech. 1580); Aristoteles, Ethicorum, 391
Bergius sive de moribus, ad Nicomachum libri decem. Adiecta ad contextum Graecum interpretatione Latina Dionysii Lambini, sed interpolata innumeris in locis, ita ut Aristotelis sententiam fideliter exprimat: studio et opera Matthiae Bergii, in academia Noribergensium Altorfina ethicae professoris, 1591 (1596, 1611, 1660). Ausgaben: Lobreden auf Braunschweiger Superintendenten (in: Duodenarius sacer complectens elogia eorum, qui post repurgatam in ecclesia Brunsvicensi doctrinam ecclesiae isti per CXX. et plures annos, primo loco praefuerunt), 1654; Briefwechsel, Revers u. Revocation B.s (in: P. J. Rehtmeyer, Historiae ecclesiasticae inclytae urbis Brunsvigae pars III. oder: der berühmten Stadt Braunschweig Kirchen-Historie dritter Theil [...]) 1710, Beylagen, 347–359 (sep. Pagin.), Nr. 100–104; Brevis biographia M. Matthiae Bergii, nunc primum e ms. cum b. l. communicata (Autobiographie) (in: Fortgesetzte Sammlung von alten u. neuen theologischen Sachen [...]. Erster Beytrag) 1728, 337–346 (wieder in: Deufert [s. Lit.], 2011, 399–402); Ausz. (in: Dt. Lyriker des sechzehnten Jh., ausgew. u. hg. G. Ellinger) 1893, 81 f.; In illustrissimum principem [...] Iulium ducem Brunswicensem et Luneburgensem [...]. Panegyricum carmen, 1569 (in: Deufert [s. Lit.]) 2011, 123–393 (mit Übers. u. Kommentar). Nachlaß: Gedichte, Briefe, Abhandlungen: HAB Wolfenbüttel; HStA Hannover; vgl. Deufert (s. Lit.), 2011, 417–419, Nr. 59–74. Bibliographien: VD 16; VD 17. – Deufert (s. Lit.), 2011, 403–417 (umfassendes Verz. der Werke u. Briefe). Literatur: Zedler 3 (1733) 1271; Jöcher 1 (1750) 990 f.; G. A. Will, Nürnbergisches GelehrtenLex. [...], Tl. 1, 1755, 91–94; Tl. 5, 1802, 80 f.; VL 16, Bd. 7 (2019) 68–74 (W. Kühlmann). – S. J. Apinus, Vitae professorum philosophiae qui a condita academia Altorfiana ad hunc usque diem claruerunt [...], 1728, 63–68, 343; H. Dürre, Gesch. der Gelehrtenschulen zu Braunschweig, 1. Abt. [...], 1861, 65; G. Ellinger, Gesch. der nlat. Lit. Deutschlands im 16. Jh., Bd. 2, 1929 (Nachdr. 1969), 273–275; E. Schäfer, Dt. Horaz: Conrad Celtis, Georg Fabricius, Paul Melissus, Jacob Balde. Die Nachwirkung des Horaz in der nlat. Dg. Deutschlands, 1976, Reg.; K. Karrer, Johannes Posthius (1537–1597). Verz. der Briefe u. Werke mit Regesten u. Posthius-Biogr., 1993, Reg.; W. Mährle, 392
Bergmeier Academia Norica. Wiss. u. Bildung an der Nürnberger Hohen Schule in Altdorf (1575–1623), 2000, 319–325 u. Reg.; D. Deufert, Matthias Bergius (1536–1592). Antike Dichtungstradition im konfessionellen Zeitalter, 2011; J. A. Steiger, Christophorus – ein Bild der Christen. Heiligengedenken bei Martin Luther u. im Luthertum der Frühen Neuzeit, 2012, Reg.; Athena Norica. Bilder u. Daten zur Gesch. der Univ. Altdorf (hg. W. W. Schnabel) 2012 (DVD); S. Kipfer, Der bedrohte David. Eine exeget. u. rezeptionsgeschichtl. Stud. zu 1 Sam 16–1 Kön 2, 2015, Reg. RBS Bergmeier, Florian, * 28.8.1967 Heidelberg; wuchs in Manila/Philippinen auf, absolvierte eine Ausbildung in Florida/USA u. war als Pilot tätig, lebt in Hamburg. – Pilot, Schriftst., Übersetzer. Schriften: Nosig (Rom.) 1999; Gänsebucht (Rom.) 2007; Wo all das hier nicht ist (Rom.) 2013. Übersetzungen: T. L. Feininger, Zwei Welten. Mein Künstlerleben zwischen Bauhaus und Amerika (hg. W. Büche) 2006; W. J. Niven, Das Buchenwaldkind. Wahrheit, Fiktion und Propaganda, 2009. FA Berliner Beichte, bair. Beichtspiegel, um 1375/ 1425 – Die «B. B.» ist ein als prakt. Beichtanleitung konzipierter Beichtspiegel, der den Pönitenten in der zweiten Person Singular anspricht. Dadurch unterscheidet sich die «B. B.» von den meisten Vergleichstexten, die in der Regel den potenziell Beichtenden in der ersten Person sprechen lassen. Deshalb ist der Spiegel für die eigentl. Beichtsituation ungeeignet u. als reiner Unterweisungsu. Übungstext aufzufassen, der sich primär an laikale Rezipienten richtet. Texttypologisch repräsentiert die «B. B.» eine Zwischenstufe der Entwicklung dt.sprachiger Beichttexte. Im Gegensatz zu älteren Texten verwendet die «B. B.» schon klar abgegrenzte Sündenkataloge anstelle von Sündenreihen, allerdings ohne die streng-schemat. Ordnung späterer Beichten. Überlieferung: Berlin, SBB, mgo 138, 51v–57v (Perg., Mitte 14. Jh., süd-/mittelbair.); Überschrift: «Wie man schol peichtich werden». Ausgabe: Bruchhold (s. Lit.) 137–147. Literatur: U. Bruchhold, Dt.sprachige Beichten im 13. u. 14. Jh. Editionen u. Typologien zur Überl.-, Text- u. Gebrauchsgesch. vor dem Hintergrund der älteren Tradition, 2010, 136–157. VZ 393
Bernardt Berliner Liebesbriefe, Gruppe von vier Liebesbriefen, 15. Jh. – Die vier Briefe (42 V., 26 V., 44 V., 40 V.) sind als geschlossener Textverbund in den unikalen Textzeugen eingetragen worden. Die Brieftexte kombinieren überwiegend konventionelle Formeln u. Versatzstücke der Versbrieflit., teils ohne Rücksicht auf inhaltl. oder formale Kohärenz. Die Überschr. u. Zwischentexte der Briefgruppe sind im Stil eines Briefstellers gehalten, wodurch die «B. L.» den Anschein einer Brieflehre hervorrufen. Die Beischriften zu den letzten beiden Briefen mit jeweils einem obszönen Verspaar u. sprechenden Absendernamen («Jorg Reckenzerß», «Nichckel Stechindifudth») konterkarieren jedoch diesen didakt. Anspruch u. legen eine scherzhaftparodist. Wirkungsabsicht nahe. Überlieferung: Berlin, SBB, mgq 459, 51v–54v (Pap., um 1500, nordbair.); Überschrift: «Die Puel brieff» (Brief I, 51v), «Aliud exemplum pro eodem» (Brief II, 52r), «Das capitel lernet, wie du umb ein igliche nach irem stant durch schrift bulen solt, wie ich dir hernach aufweiß» (Brief III, 52v), «Einer paurnmaid» (Brief IV, 53v). Ausgaben: F. J. Mone, Muster zu Gelegenheitsged. (in: Anz. für Kunde der dt. Vorzeit 7) 1838, 552 f. (Brief I u. II); H. Hoffmann von Fallersleben, Ein Liebesbrief (in: Weimarisches Jb. für dt. Sprache, Lit. u. Kunst 2) 1855, 236–242, hier 238 f. (Brief II); H. Maschek, Lyrik des späten MA, 1939, 124–126 (Brief I u. II); I.-E. Doroban¸tu u. a., Minnereden. Auswahledition, 2017, 73–81 (Nr. 8–11 / B148–151). Literatur: M. Rheinheimer, Rheinische Minnereden. Unters. u. Edition, 1975, 186–188, 244; J. Schulz-Grobert, Dt. Liebesbriefe in spätma. Hss. Unters. zur Überl. einer anonymen Kleinform der Reimpaardg., 1993, 83–91, 179; J. Klingner, Ludger Lieb, Hdb. Minnereden, 2013, Bd. 1, 20, 186–190 (Nr. B 148–151). VZ Bernardt, Georg (auch Bernardus, Bernard), * März 1595 München, † 2.10.1660 Landsberg/ Lech; Handwerkersohn, Besuch des Wilhelmsgymnasiums in München, am 24.7.1613 Eintritt in den Jesuitenorden, Noviziat in Landsberg, ab 1616 Philos.stud. in Ingolstadt, dort 1620 Doz. für Poesie, 1623 Stud. der Theol., Winter 1626 Philos.prof. (Logik); 1630 Theol.prof. in München, am 31.7.1631 Profeß, am 4.11.1638 Promotion zum Dr. theol. in Dillingen, dort 1638–43 394
Bernardt Theol.prof., 1644 Superior der Jesuitenresidenz Biburg, 1646 Studienpräfekt am Kolleg in München; wurde erst sehr spät als Autor anonym erhaltener Dramen identifiziert (Rädle), neben J. → Pontanus, M. → Rader (ErgBd. VI), J. → Gretser, J. → Bidermann u. a. Vertreter der Blütezeit des bayer. Jesuitentheaters. – Jesuit, Philos.u. Theol.prof., Dramatiker. Schriften: Tundalus redivivus, summarischer Jnnhalt der Action von Tundalo/ einem jrrländischen Kriegsmann/ welcher durch ein wunderbarliche vision oder Gesicht sein gottloses Leben in einen gottseligen Wandel verendert hat. Gehalten zu Jngolstatt/ inn dem academischen Gymnasio der Societet Iesu, den 17. Octobris/ Anno 1622, 1622 (Perioche); S. Thomas Cantuariensis Archiepiscopus, et Martyr. Das ist: Tragoedien von dem H. Thoma/ ErtzBischoffen unnd Martyrer zu Candelberg in Engellandt. So dem hochwürdigisten Fürsten und Herrn/ Herrn Sixto Wernero, als jhr fürstl. Gn. Bischoff zu Costantz consecrirt und geweicht. Von dem Gymnasio der Societet Jesu in Costantz zu underthenigisten Ehren gehalten worden/ den 27. Novembris Anno M. DC. XXVI, 1626 (Perioche); Celeusma felix, faustum. A Rheno, Jstro, Lacu Acroniano, diis patriis, cantatum. Dum reverendissimus, illustrissimus princeps, Sixtus Wernerus episcopalibus ornatur insignibus. Anno M. DC. XXVI. VI. Cal. Dec., 1626; Assertiones philosophicae de iudicio humano quas in catholica et electorali universitate Ingolstadiensi [...] publice proposuit, G. B. (Präs.), G. Mager (Resp.), Juni, 1628; Assertiones philosophicae de corpore naturali principiato quod in [...] universitate Ingolstadiensi [...] publice proposuit, G. B. (Präs.), J. Verschl (Resp.), Januar, 1629; Assertiones philosophicae de corpore naturali causato quas in [...] universitate Ingolstadiensi [...] publico examini proposuit, G. B. (Präs.), G. Stainheill (Resp.), März, 1629; Assertiones philosophicae de corpore naturali causato quas in [...] universitate Ingolstadiensi [...] publico examini proposuit, G. B. (Präs.), C. Sedlmair (Resp.), März, 1629; Assertiones philosophicae de affectionibus corporis naturalis. Quas in [...] universitate Ingolstadiensi [...] publicabit et defendet, G. B. (Präs.), C. Perstl (Resp.), Mai, 1629; Anima, in catholica et electorali Ingolstadiensi universitate [...] disputata, G. B. (Präs.), O. Schuss (Resp.), Juni, 1629; Generatio et corruptio corporis naturalis, quam in [...] universitate Ingolstadiensi [...] academico examini proponent, G. B. (Präs.), M. 395
Bernardt Riegg u. G. Agricola (Respp.), Juni, 1629; Theses ex universa Aristotelis philosophia quas in celeberrima et electorali universitate Ingolstadiensi disputandas proposuere tres e societate Iesu metaphysicae studiosi, G. B. (Präs.), 30. Juni, 1629; Virtutes theologicae fides, spes, charitas. Quas serenissimis principibus Ferdinando Mariae Francisco Ignatio Wolfgango et Maximiliano Philippo Hieronymo, comitibus Palatinis Rheni, utriusque Bavariae ducibus, dominis suis clementissimis [...] humillime offert clientum infimus [...] Disputabuntur [...] pro utroque baccalaureatu biblico et formato [...] in alma universitate Dilingana, G. B. (Präs.), H. Reitter (Resp.), 2. Juli, 1640 (31 Thesen; Einblattdr.); Disputatio theologica de satisfactionibus et meritis Christi, G. B. (Präs.), M. Lederer (Resp.), 1642; Joviani superbia castigata et comica periphrasi in scenam producta a iuventute academica Dilingana anno M. DC. XLII. XV. Octob., 1642 (Perioche). Ausgabe: Dramen (hg., übers. u. komm. F. Rädle) 4 Bde., Amsterdam 1984–2008. Nachlaß: Dramen (Theophilus Cilix [Okt. 1621 in Ingolstadt aufgef.]; Tundalus Hiberniae miles redivivus [Okt. 1622 u. 1646 in Ingolstadt]; Iovianus [Juni 1623 in Ingolstadt u. Okt. 1642 in Dillingen]; Sanctus Thomas Archiepiscopus Cantuariensis martyr [Nov. 1626 in Konstanz]): BSB München, Clm 26017; Mitschrift einer Philos.Vorlesung (Compendium universae philosophiae exceptum a Martino Gasser, 1629): BSB München, Clm 12434; Mitschrift einer Vorlesung zu Aristoteles (Commentarius in duos [...] de generatione et corruptione libros [...] Exceptus a [...] Joanne Unmuoth, 1628: Bibl. des Dominikanerkonvents Wien. Bibliographien: VD 17; Sommervogel 1 (1890) 1347 u. 1351 f.; 8 (1898) 1823. – Catalogus codicum Latinorum bibliothecae regiae Monacensis (hg. C. Halm u. a.) Bd. 2, Tl. 2, 1876, 74; Bd. 2, Tl. 4, 1881, 170. Literatur: Biogr. Lex. der Ludwig-MaximiliansUniv. München (hg. L. Boehm u. a., Tl. 1) 1998, 40 f. (U. Neumann); VL 17, Bd. 1 (2019) 571–582 (F. Rädle). – J. N. Mederer, Annales Ingolstadiensis academiae. Pars II, 1782, 247; Das Matrikelbuch der Univ. Ingolstadt-Landshut-München. Rectoren, Professoren, Doctoren 1472–1872, Candidaten 1772–1872 (hg. F. X. Freninger) 1872, 27; C. Prantl, Gesch. der Ludwig-Maximilians-Univ. in Ingolstadt, Landshut, München, Bd. 1, 1872, 444; F. S. Romstöck, Die Jesuitennullen Prantl’s an 396
Bernhards Frage an die fünf Klosterbrüder der Univ. Ingolstadt u. ihre Leidensgenossen. Eine biobibliogr. Stud., 1898, 39–41; T. Specht, Gesch. der ehemaligen Univ. Dillingen (1549–1804) u. der mit ihr verbundenen Lehr- u. Erziehungsanstalten, 1902, 283; J. Schaff, Gesch. der Physik an der Univ. Ingolstadt, 1912, 80; I. Seidenfaden, Das Jesuitentheater in Konstanz: Grundlagen u. Entwicklung [...], 1963; H. Gerl, Catalogus generalis provinciae Germaniae superioris et Bavariae societatis Iesu 1556–1773, 1968, 32; W. Leitschuh, Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, Bd. 1: 1561/62–1679/80, 1970, 27; F. Rädle, ‹Faustsplitter› aus lat. Dramen im Clm 26017 (in: FS Bernhard Bischoff, hg. J. Autenrieth u. F. Brunhölzl) 1971, 478–495; E. M. Szarota, Gesch., Politik u. Gesellsch. im Drama des 17. Jh., 1976, 21 f.; F. Rädle, Die ‹Theophilus›-Spiele von München (1596) u. Ingolstadt (1621) (in: Acta conventus Neo-Latini Amstelodamensis, hg. P. Tuynman u. a.) 1979, 886–897; E. M. Szarota, Das Jesuitendrama im dt. Sprachgebiet. Eine Periochenedition. Texte u. Kommentare, 4 Bde., 1979–87, Reg.; F. Rädle, Georg Stengel S.J. (1585–1651) als Dramatiker (in: Theatrum Europaeum. FS Elida Maria Szarota, hg. R. Brinkmann u. a.) 1982, 87–107; ders., Der Sturz zum Heil u. der Bauer als König: ~s ‹Jovianus castigatus› (Ingolstadt 1623/ Dillingen 1642) (in: Der Sturz des Mächtigen. Zu Struktur, Funktion u. Gesch. eines lit. Motivs, hg. T. Wolpers) 2000, 249–262; J.-M. Valentin, Les Jésuites et le théâtre (1554–1680). Contribution à l’histoire culturelle du monde catholique dans le Saint-Empire romain germanique, Paris 2001, Reg.; H. Putz, Die Domus Gregoriana zu München. Erziehung u. Ausbildung im Umkreis des Jesuitenkollegs St. Michael bis 1773, 2003, 99, 153; F. Rädle, ‹Cura animarum› u. Volksfrömmigkeit in der Gegenreformation. Nach dem Summarium de variis rebus Collegii Ingolstadiensi S.J. (in: Vielfalt u. Aktualität des MA. FS Wolfgang Petke, hg. S. Arend u. a.) 2006 (22007), 441–459; ders., Doktrin u. Komik. Das Jesuitentheater u. der Konstanzer ‹Thomas Becket› von 1626 (in: Hier wird gespielt! 400 Jahre Theater in Konstanz, hg. C. Nix u. a.) 2007, 38–45; ders., Zum dramat. Œuvre ~s SJ (1595–1660) (in: Das lat. Drama der Frühen Neuzeit. Exemplarische Einsichten in Praxis u. Theorie, hg. R. F. Glei u. R. Seidel) 2008, 233–254; ders., Zu Form u. Funktion der Komik in den Dramen ~s SJ (1595–1660) (in: NeoLatin drama: forms, functions, receptions, hg. J. 397
Bernhards Frage an die fünf Klosterbrüder Bloemendal) 2008, 103–131; B. Roling, Der Engel als Spielfigur in den Dramen der Jesuiten Jakob Gretser (1562–1625), Jakob Bidermann (1578–1639) u. ~ (1595–1660) (in: Akteure u. Aktionen. Figuren u. Handlungstypen im Drama der Frühen Neuzeit, hg. C. Meier u. a.) 2008, 233–267; J. Eickmeyer, Der Narr auf dem Thron. Narrenmotivik, vanitas mundi u. die Mittel jesuit. Didaktik bei Jacob Bidermann S.J. u. Jacob Masen S.J. (in: Der Narr in der dt. Lit. im MA u. in der Frühen Neuzeit, hg. J. Schillinger) 2009, 181–203, hier 184; M. Benz, Faustus infaustissimus. Kontroverstheologisches aus der Hölle des Jesuitendramas (in: DVjs 87) 2013, 299–322; F. Rädle, Jesuit theatre in Germany, Austria and Switzerland (in: NeoLatin drama and theatre in early modern Europe, hg. J. Bloemendal u. H. B. Norland) Leiden 2013, 185–292; A. Schnyder, Der TheophilusStoff zw. superbia-Thematik, Bußtheol. u. Marienverehrung. Eine vergleichende Lektüre des mnd. Theophilus-Spieles u. des Theophilus Cilix (1621) ~s (in: Jb. der Oswald von Wolkenstein Gesellsch. 20) 2015, 230–243; ders., Dialog am Abgrund. Verhandlungen mit jenseitigen Mächten in einigen Versionen der Theophilus-Gesch. (in: Turpiloquium. Kommunikation mit Teufeln u. Dämonen in MA u. Früher Neuzeit, hg. J. Bockmann u. J. Gold) 2017, 131–160; D. J. Olszynski, Astrophal Redivivus: the coinage of the discourse on the devil in the early modern age in ~ S.J.’s ‹Tundalus Redivivus› (1622) (in: The hermeneutics of hell. Visions and representations of the devil in world literature, hg. G. Thuswaldner u. D. Russ) 2017, 73–92. RBS Bernhards Frage an die fünf Klosterbrüder (St. Bernhard und die fünf Brüder, Gespräch St. Bernhards mit fünf Jüngern), geistliches Prosaexempel, 13. Jh. – Das breit tradierte Exempel erzählt von Bernhard von Clairvaux (in manchen Textzeugen ersetzt durch einen namenlosen Abt), der seine fünf Lieblingsbrüder nacheinander nach ihrer mönch. Lebensführung befragt. Nachdem die Brüder jeweils geantwortet haben, bittet Bernhard/der Abt Gott um Rat, welcher der beste unter den Brüdern sei. Gott antwortet, daß der fünfte Bruder, der e «keinen menschen betrubete», der beste sei. Das Exempel wird oft in myst. Überlieferungskontexten tradiert, ist selbst aber älter u. gehört zur frühesten Generation der dt. Prosaexempla. Die früheste Überl. findet im Kontext der → «Heiligen 398
Bernstein Regel für ein vollkommenes Leben» statt. Die Überl. des Exempels ist variantenreich u. auch lat.dt. Mischtexte kommen vor. Innerhalb der Tradition lassen sich zwei bis drei Hauptfass. ausmachen. Höchstwahrscheinlich geht das dt. Exempel auf eine lat. Vorlage zurück, die später in Johannes → Herolts «Sermones discipuli», der am weitesten verbreiteten Predigtslg. des 15. Jh., aufgenommen worden ist u. über die «Sermones» auch im Druck weite Verbreitung erfahren hat (s. GW 12333–12389, VD 16 H 2569–274). Überlieferung: 16 oberdt. u. 13 nd./ndl. Hss. vom Ende des 13. bis zum 16. Jh. bei Studer (s. Lit.) 232–238. – Lat. Überl.: ebd., 240 mit Anm. 146. Ausgaben: R. Priebsch, Die heilige Regel für ein vollkommenes Leben. Eine Cistercienserarbeit des XIII. Jh., 1909, 57 f. (nach London, British Libr., MS Add. 9048; dort innerhalb der «Heiligen Regel für ein vollkommenes Leben»); Studer (s. Lit.) 238 (nach Berlin, SBB, mgf 863) 240–244 (synopt. Teilausg. nach mehreren Hss. u. lat. Vorlage). Literatur: A. Spamer, Über die Zersetzung u. Vererbung in den dt. Mystikertexten, Diss. Gießen 1910, 67, G. Kornrumpf, P.-G. Völker, Die dt. ma. Hss. der UB München, 1968, 290; M. Studer, Exempla im Kontext. Stud. zu dt. Prosaexempla des SpätMA u. zu einer Hs. der Straßburger Reuerinnen, 2013, 232–245. VZ Bernstein, Christian Andreas, * 12.7.1672 Domnitz (heute zu Wettin-Löbejün), † 18.10.1699 ebd.; Sohn eines evang. Pfarrers, Stud. in Halle/Saale, unterrichtete dort ab 1692 am königl. Pädagogium, kehrte 1697 oder 1699 als Hilfsprediger nach Domnitz zurück, zuletzt schwer erkrankt; hinterließ mehrere geistl. Liedtexte in dt. Sprache, die in zahlr. Gesangbücher aufgenommen u. tw. auch ins Engl. übers. wurden: «Großer Immanuel, schaue von oben», «Mein Vater, zeuge mich, dein Kind, nach deinem Bilde», «Zuletzt geht’s wohl dem, der gerecht auf Erden», «Ihr Kinder des Höchsten, wie steht’s um die Liebe?», «Schönster aller Schönen, meines Herzens Lust», eventuell auch das manchmal B. zugeschriebene «Ich will einsam und gemeinsam mit dem ein’gen Gott umgehen». – Evang. Theologe, Lieddichter. Bibliographien: Goedeke 3 (1887) 193; Schmidt, Quellenlex. 2 (1995) 263. Literatur: ADB 2 (1875) 484; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (1990) 544. – P. J. Spener, Briefw. 399
Betschart mit August Hermann Francke 1689–1704 (hg. J. Wallmann, U. Sträter) 2006, 653 (Anm. 14). MM Betschart, Hanspeter Alois, * 1951 Hochdorf/ Kt. Luzern (?); studierte 1972–81 Theol., Klass. u. Mlat. Philol. an den Univ. Freiburg/Üechtland, Rom u. Tübingen, 1977 Eintritt in den Kapuzinerorden, 1979 Priesterweihe, 1981–98 Gymnasiallehrer am Kapuziner-Kollegium St. Fidelis in Stans/ Kt. Nidwalden, seit 1990 Lehrbeauftragter für Bibelgriech. u. Lat. an der Univ. Luzern, 1998–2015 Stadtpfarrer in Olten/Kt. Solothurn, anschließend Guardian des Klosters Wesemlin in Luzern. – Kath. Theologe, Kapuziner, Pfarrer, Buchautor. Schriften: Heitere Geschichten, 1992; Latinitas christiana. Einführung in die christliche Latinität, 1993 (verb. u. illustr. Ausg. 1993); Heitere Erinnerungen (Zeichn. v. G. Müller) 1995; Perlen vor die Säue. Ein Jesus-ABC für Computeramputierte, 1998; St.-Martinskirche Olten (Fotos v. S. Kölliker) 2001; Die Martins-Fresken in der St. Martinskirche Olten (Fotos v. S. Kölliker) 2002; Kleis = Schlüssel. Übungen, Wendungen, Tests, 2003; Franziskus in Assisi. Auf den Spuren des großen Heiligen (Fotos v. S. Kölliker) 2004; Latinitas Christiana. Einführung in die christliche Latinität, 2004; Petrus in der Passion Jesu. Die drei österlichen Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn, 2005; Wachsende Liebe. Mit Franziskus in Assisi, im Herzen seiner Spiritualität, 2004; Cursus litterarum. Lateinische Lektüre, 2005 (2., überarb. Aufl. 2010; 3., überarb. Aufl. 2012); Die Weihnachts-Krippe in der St. Martinskirche Olten (Fotos v. S. Kölliker) 2006; Ein Kind mit einer besonderen Begabung. Radiopredigten, 2008; Das Grotto im Oltner Pfarrhaus (Zeichn. v. G. Müller) 2009; Lebensfarben, 2009; Ich steh an deiner Krippe hier. Versöhnungsfeiern vor Weihnachten (Fotos v. S. Kölliker) 2010; Beim Kind liegen die Schätze der Weisheit. Radiopredigten, 2010; Jahreskreis. Kurzbetrachtungen und Radiopredigten, 2011; Hellenisti Ginoskeis? Neutestamentliches Griechisch – Praktische Einführung, 3 Tle., 2011–15; Liebe Schwestern, liebe Brüder, Fasnacht ist es heute wieder. Knittelvers-Predigten (Zeichn. v. G. Müller) 2011; Friede den Menschen auf Erden. Radiopredigten, 2012; Don Camillo am Merlot-Teich. Anekdoten eines Kapuzinerpfarrers (Zeichn. v. G. Müller) 2013; Kreuzweg 400
Betz der Angst (Fotos v. B. Fäh) 2013; Der Sonnengesang des heiligen Franziskus mit Bildern aus Assisi (Fotos v. B. Fäh) 2013 (2., aktualisierte Aufl. 2017); Die Monatsbilder im Jahrzeitenbuch der St.Martins-Pfarrei Olten, 2014; Domspatzen und Säulenheilige (Erinn.) 2015; Wehe euch ihr Heuchler! Knittelvers-Predigten zur Fasnacht (Zeichn. v. G. Müller) 2015; Kleine heitere Geschichten aus dem Luzerner Kapuzinerkloster Wesemlin. Partensia ex pratulo, 2018; St. Martin von Tours in Olten, 2018; Ikonen ins Heute interpretiert, 2019. Vorlaß: UB Basel. FA Betz, Johannes W., * 5.6.1965 Bayreuth; wuchs in Bayreuth auf, Abitur 1986 ebd., 1988 Produktionsassistent, 1989–94 in der Werbebranche u. a. als Texter tätig, studierte 1989–92 Ethnologie, Soziologie u. Anglistik, 1992–97 Regie- u. Drehb.Stud. an der Filmakad. Baden-Württ. in Ludwigsburg, 1993 Gründungsmitgl. der Drehb.werkstatt Rhein/Ruhr, Drehb.autor für Fernsehserien wie «Die Cleveren» (1998–2006) u. «Das Boot» (ab 2018), Gastdoz. u. a. an der Univ. Tübingen u. der Filmakad. Baden-Württ., Jurymitgl. bei Film- u. Fernsehpreisen wie dem Studio Hamburg Nachwuchspreis; lebt in Bamberg. – Rom.- u. Drehbuchautor. Schriften (Drehb. in Ausw.): Die Friedensmission. 10 Stunden Angst (Drehb.) 1997; Nichts als die Wahrheit (Drehb., mit C. u. K. Riley) 1999 (als Rom. mit B. Veldrup 1999); Doppeltes Dreieck (Drehb.) 1999; Der Tunnel (Drehb.) 2001; Tatort. Flashback (Drehb., mit M. Pristl) 2002; Bundesautobahn (Rom.) 2003 (Neuausg. mit dem Untertitel: Thriller, 2005); Der Tunnel (Drehb.) 2004; Die weiße Massai (Drehb.) 2005; Tatort. Satisfaktion (Drehb.) 2007; Das Geheimnis der falschen Mutter (Drehb.) 2007; Tatort. Salzleiche (Drehb., mit M. Eipp) 2008; Tatort. Häuserkampf (Drehb., mit P. Braun) 2009; Hindenburg (mit P. LaZebnik, M. Pristl) 2011; Marco W. – 247 Tage im türkischen Gefängnis (Drehb.) 2011; Stankowskis Millionen (Drehb., mit T. Brussig) 2011; Mord in den Dünen (Drehb.) 2013; Die Spiegel-Affäre (Drehb.) 2014; Kommissarin Lucas – Kettenreaktion (Drehb.) 2014; Tag der Wahrheit (Drehb.) 2015; Kranke Geschäfte (Drehb.) 2019. Literatur: The Internet Movie Database (online); Filmportal.de (online). FA 401
Beyeler Beutler, Peter, * 12.9.1942 Zwieselberg/Kt. Bern; Sohn eines Landwirts, Berufslehre als Laborant, Matura, studierte Chemie u. Physik, daneben journalist. Tätigkeit für den «Berner Studenten» (auch Chefred.) u. die «Berner Tagwacht», Promotion zum Dr. phil. nat., Gymnasiallehrer in Luzern, zudem ab 1962 Mitgl. der Sozialdemokrat. Partei der Schweiz (SP), 1982–2002 Präs. der SP Meggen, 1995–2007 Großrat für Luzern, seit 2007 im Ruhestand, lebt seitdem als freier Schriftst. in Beatenberg, dort 2015–18 Gemeinderat; verfaßte Kriminalrom., die auf hist. Ereignissen in der Schweiz basieren. – Chemiker, Pädagoge, Politiker, Kriminalschriftsteller. Schriften: Die Tote vom Zwieselberg. Eine schaurige Geschichte aus dem Hügelland zwischen dem Thunersee und den Bergen der Stockhornkette, 2010; Weissenau (Kriminalrom.) 2012; Kanderschlucht (Kriminalrom.) 2013; Hohle Gasse (Kriminalrom.) 2013; Morgarten (Kriminalrom.) 2014; Kristallhöhle (Kriminalrom.) 2014; Berner Münstersturz (Kriminalrom.) 2015; Kehrsatz (Kriminalrom.) 2016; Hauptwache Urania (Kriminalrom.) 2017; Der LUCENS-Gau (Kriminalrom.) [2018]; Der Bunker von Gstaad (Kriminalrom.) 2019. MM Beyeler, Andri, * 27.5.1976 Schaffhausen; studierte ab 1997 in Bern, arbeitete währenddessen als Dramaturg an versch. Theatern in der Schweiz, nahm 1998 am 2nd Festival of Young Playwrights Interplay Europe in Berlin, 2000 an der Dramatikerwerkstatt in Wolfenbüttel u. 2001 am «Dramatikerforum» am prinz regent theater Bochum teil, war 2002/03 Hausautor des Nationaltheaters Mannheim, 2003/04 am Staatstheater Stuttgart. – Stipendium Paul Maar des Kinder- u. Jugendtheaterzentrums in Dtl. (2000), Dt. Jugendtheaterpreis (2004), Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin für seine Kinder- u. Jugendtheaterstücke (2005), Förderpreis des Kt. Bern (2006, mit Martin → Bieri), Welti-Preis (2017). – Dramaturg, Bühnenautor. Schriften: Mondscheiner (Ball.) 2018. Theaterstücke (Ausw.): back of your head, Urauff. (u. d. T.: Tschüss. Andrea) Schaffhausen 1999; Romeo & Julia nach William Shakespeare, Urauff. Schaffhausen 2000; Schwesterherz, Urauff. Schaffhausen 2001; Kick & Rush, Urauff. Basel 2001; Sie haben heut abend Gesellschaft, Urauff. Zürich 2002; Die Kuh Rosmarie. Nach einem Bilderbuch von Frauke Nahrgang, Urauff. Luzern 2002; The 402
Beyer killer in me is the killer in you my love, Urauff. Hamburg 2002; Je ne m’en sonviens plus (mais ce n’est pas vrai), Urauff. Zürich 2003; Park (if drinking don’t kill me I don’t know what will). Mini-Drama, Urauff. Wiesbaden 2004; Wie Ida einen Schatz versteckt und Jakob keinen findet. Nach einem Bilderbuch von Simone Baumann und Barblin Sindelar, Urauff. Mannheim 2004; Die sieben Leben eines Sportskameraden (mit M. Bieri) Urauff. Luzern 2006; Rock and Roll will never dead (mit dems.) Urauff. Essen 2006; Mondscheiner, Urauff. Basel 2009; Geisterspiel (mit M. Bieri) Urauff. Zürich 2019. BJ Beyer, Claire (Gertrud), * 13.7.1947 Blaichach/ Oberallgäu; Ausbildung zur Bankkauffrau, studierte neben dem Beruf Philos., Soziologie u. Psychologie an der AKAD; schreibt neben Romanen auch Lyrik, Theaterstücke u. Libretti; lebt in Markgröningen; erhielt u. a. das Große Landesliteraturstipendium Baden-Württ., den Lyrikpreis der Stadt Ludwigsburg (2001) u. den Journalistenpreis 2003 der Robert Bosch Stiftung. – Bankkauffrau, Schriftstellerin. Schriften: Texte, 1989; Rauken (Rom.) 2000; Rosenhain. Sechs Geschichten von fünf Sinnen (Erzn.) 2004; Remis (Rom.) 2006; Rohlinge (Rom.) 2009; Refugium (Rom.) 2012; Wunderbare Weihnacht. Gedichte und Geschichten, 2016; Revanche (Rom.) 2019. BJ Beyersdörfer, Helga, * 9.5.1950 Erlensee/Hessen; Schulbesuch in Frankfurt/M., studierte Germanistik an der Univ. ebd., absolvierte eine Journalismus-Ausbildung, freie Mitarb. der Beilage «Zeitmagazin», Red. der Tagesztg. «Frankfurter Rs.», des Fernsehsenders «Sat.1» u. der Wochenzs. «Stern»; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat» u. der «Hamburger Autorenvereinigung»; lebt in Berlin u. Hamburg. – Kriminalautorin, Journalistin. Schriften: Mitten im Wort (Rom.) 1998; Mit geschlossene Augen (Rom.) 1999; Adams Pfeil (Rom.) 1999; Mit geschlossenen Augen (Kriminalrom.) 2002; Emmilys Geheimnis (Rom.) 2002; Asams Pfeil (Rom.) 2002 (2. Ausg. mit dem Untertitel: Ein Ingolstadt-Krimi); Die Sammlerin (Kriminalrom.) 2006; Die Frau im blauen Kostüm (Kriminalrom.) 2008; Moornächte. Ein WorpswedeKrimi, 2009; Irrlichter. Ein Worpswede-Krimi, 2011; Der Fensterputzer von Steglitz. Ein Weihnachtskrimi aus Berlin, 2013 (E-Book); Die Nachmittagskinder (Rom.) 2014. FA 403
Bianconi Bianconi, Johann Ludwig Graf von (auch Giovanni Lodovico B., Giovanni Luigi B., Johannes Ludovicus Bianconius), * 30.9.1717 Bologna, † 1.1.1781 Perugia; bis 1741 Stud. der Medizin u. Philos. in Bologna, ab 1742 Mitgl. des medizin. Inst. der Univ. Bologna, wurde 1744 fürstbischöfl. Leibarzt in Augsburg, B.s Verlobung mit Sophie Gutermann (spätere von → La Roche) 1747 wurde von deren Vater wegen konfessioneller Bedenken aufgelöst, war 1748/49 Hg. der Kulturzs. «Journal des Savans d’Italie», ab 1750 kurfürstl. Leibarzt in Dresden, dort Ernennung zum Hofrat u. Nobilitierung, erwarb auch Kunstwerke für die Gemäldegalerie in Dresden, war ab 1756 Honorarprof. in Bologna, ab 1764 kursächs. Ministerresident am Heiligen Stuhl in Rom, dort auch Gründer der Zs. «Efemeridi letterarie di Roma» (1772) u. «Antologia romana» (1774) sowie publizist. Zus.arbeit mit dem Gelehrten Giovanni Cristofano Amaduzzi (1740–1792); ab 1749 auswärtiges Mitgl. der Preuß. Akad. der Wiss. u. ab 1761 der Bayer. Akad. der Wiss.; B. kultivierte u. a. lit., kunsthist., archäolog. u. naturwiss. Interessen, deren Vielseitigkeit sich auch in seinem Werk niederschlug; verfaßte Texte über dt. u. ital. Künstler wie die mit ihm persönlich bekannten Giovanni Battista Piranesi u. Anton Raphael → Mengs, zudem Beschreibungen von Kunstwerken, Ged., Erinn., Übers. ins Italienische sowie lit. u. naturwiss. Briefe; publizierte meist in ital. oder frz. Sprache, doch erfuhren seine Werke zeitgenöss. dt. Übers.; so entfaltete B. in Dtl. wie in Italien intellektuelle Wirkung u. gilt heute als wichtiger Vermittler zw. dt. u. ital. Kunst u. Kultur; von Bedeutung ist er auch als Förderer Johann Joachim → Winckelmanns, mit dem er sich in Dresden anfreundete u. zu kunsthist. Themen austauschte. – Mediziner, Schriftst., Publizist, Übers., Kunsthistoriker, Diplomat. Ausgaben: In Dtl. entstandene Schr. B.s sind versammelt in: Scritti tedeschi (hg. G. Perini) [Bologna] 1998. Eine umfangreiche Slg. von B.s Texten findet sich in: Opere del consigliere Gian Lodovico Bianconi bolognese ministro della corte di Sassonia presso la S. Sede, 4 Bde., Mailand 1802. Zeitgenöss. dt. Übers. von B.s Werken: Herrn Bianconi, Rahts und ersten Leib-Artztes seiner Hochfürstl. Durchl. des Herrn Landgrafen von Hessen-Darmstadt, Fürsten und Bischoffen zu Augsburg, Sendschreiben über die Electricität [...], 1750 (VD18 11430117; online: BSB 404
Bichsel München); Zehn Sendschreiben an Herrn Marchese Philippo Hercolani, Röm. Kayserl. Königl. Cammerherrn, die Merkwürdigkeiten des Churbayerischen Hofes und der Residenz-Stadt München betreffend (Übers. D. H. v. Runckel) 1764 (VD18 10546642; online: BSB München); Biographie des Ritters Anton Raphael Mengs. Mit einem Verzeichisse seiner von ihm verfertigten Gemälde (Übers. J. E. W. Müller) 1781 (VD18 11099089; online: BSB München); Sendschreiben über den A. Cornelius Celsus an den Abt Hieronymus Tiraboschi, 1781 (VD18 11381167–002; online: BSB München). – Als moderne dt. Übers. sei genannt: Briefe an den Marchese Hercolani über die Merkwürdigkeiten Bayerns und anderer deutscher Länder (1762) (hg. H. Rüdiger) 1964. Nachlaß: SB Berlin; SLUB Dresden; BSB München (jeweils Briefwechsel). Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 2 (1995) 292. Literatur: Adelung 1 (1784) 1834 f.; Meusel 1 (1802) 388 f.; ADB 2 (1875) 609 f.; DBE 21 (2005) 638. – E. Sassoli, Della vita e delle opere di Gian Lodovico B. scienziato e filologo bolognese del secolo 18., Bologna 1885; E. Jacob, Winckelmann u. ~ (in: Jb. des dt. archäolog. Inst. 47) 1934, 564–597; L. Emery, Giovanni Ludovico B. in Germania (1744–1764) (in: Studi e Memorie per la storia dell’Università di Bologna 15) 1942, 115–176; ders., Piccola Morena, Bologna 1958, 54–72; H. Rüdiger, Gian Lodovico B. e la cultura germanica del Settecento (in: Studi Germanici NS 5) 1967, 41–57; E. Bonora, B., Giovanni Lodovico (in: Dizionario Biografico degli Italiani 10, hg. Istituto della Enciclopedia Italiana) Rom 1968, 252–255; J. Heymann, Gian Lodovico B. u. Johann Joachim Winckelmann. Anm. zur Enstehung des klass. dt. Italienbildes (in: Dt. Italienbild u. ital. Dtl.bild im 18. Jh., hg. K. Heitmann, T. Scamardi) 1993, 49–59; G. A. Camerino, ‹Le cose più rare›. La Germania di Gian Lodovico B. (in: ebd.) 1993, 137–147; G. Cantarutti, Gian Lodovico B. u. Gian Cristofano Amaduzzi in den Kulturbeziehungen zw. Dtl. u. Italien (in: Gelehrsamkeit in Dtl. u. Italien im 18. Jh., hg. G. Cusatelli u. a.) 1999, 41–68; G. Cantarutti, ‹Noi Sassoni›. Gian Lodovico B. Italiener in Elbflorenz, sächs. Ministerresident in Rom (in: Elbflorenz. Ital. Präsenz in Dresden 16.–19. Jh., hg. B. Marx) Amsterdam 2000, 243–268; V. Criscuolo, Giovanni Ludovico B. et le ‹Journal des savans d’Italie› (1748–1749) (in: El Argonauta español [online] 6) 2009, http:// 405
Bick journals.openedition.org/argonauta/696; G. Cantarutti, Nel segno delle ‹scienze sode›. Gli esordi giornalistici di Gian Lodovico B. e Fortunato Bartolomeo De Felice (in: Italien u. Dtl. Austauschbeziehungen in der gemeinsamen Gelehrtenkultur der Frühen Neuzeit, hg. E. Bonfatti u. a.) Padova 2009, 287–314; G. Cantarutti, Giovanni Lodovico B. ‹promotore per conto della spesa› delle ‹Efemeridi letterarie di Roma› e della ‹Antologia Romana› (in: Heinrich Graf von Brühl [1700–1763]. Ein sächs. Mäzen in Europa [...], hg. U. C. Koch, C. Ruggero) 2017, 383–395; G. Perini Folesani, Giovanni Lodovico B. e la corte di Dresda (in: ebd.) 2017, 368–382. MM Bichsel, Therese, * 17.2.1956 Hasle bei Burgdorf/ Kt. Bern; wuchs im Emmental auf, studierte Anglistik u. Germanistik an der Univ. Bern, unternahm Reisen nach Paris u. in die USA, arbeitete 1985(87?)–95 als freie Journalistin u. Red., 2001–18 Red. im Schweizer Parlament, leitet Schreibwerkstätten für Kinder u. Erwachsene; Mitgl. des Ver. «Autorinnen u. Autoren der Schweiz» u. Vorstandsmitgl. des «Berner Schriftst.innen u. Schriftst.-Ver.»; lebt in Unterseen/Kt. Bern. – 1. Preis im Berner Kurzgeschichten-Wettbewerb (1996). – Journalistin, Redaktorin, Schriftstellerin. Schriften: Schöne Schifferin. Auf den Spuren einer außergewöhnlichen Frau, 1997; Die Reise zum Einhorn (Rom.) 1999; Das Haus der Mütter (Rom.) 2001; Catherine von Wattenwyl. Amazone, Pfarrfrau und Spionin (Rom.) 2004 (frz. 2013); Ihr Herz braucht einen Mann. Marianne Ehrmann-Brentano, Schriftstellerin und Denkerin 1755 – 1795 (Rom.) 2006; Nahe den Eisriesen. Prominenz in der Alpenprovinz von Goethe bis Hodler. Porträts, 2008; Grossfürstin Anna. Flucht vom Zarenhof in die Elfenau (Rom.) 2012; Die Walserin. Eine Familie wandert durch die Jahrhunderte (Rom.) 2015; Überleben am Red River (Rom.) 2018. Vorlaß: Schweiz. Lit.arch. in der Schweiz. Nationalbibl. Bern. Literatur: Literapedia Bern. Das Lex. der Berner Schriftst.innen u. Schriftst. (online). FA Bick, Martina (Ps. Klara Winterstein), * 17.9.1956 Bremen; studierte Germanistik, Philos. u. Musikwiss. an den Univ. Münster u. Hamburg, seit 1996 Mitarb. der Hochschule für Musik u. Theater in Hamburg, seit 2001 Referentin der Gleichstellungsbeauftragten ders., bis 2005 Stud. der Hist. 406
Bicker Musikwiss., Neueren dt. Lit. u. Gender Studies an der Univ. Hamburg, Veröff. von zahlr. Beitr. in Anthol. u. Zs.; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat»; lebt in Hamburg. – Aufenthaltsstipendium für das Kloster Cismar/Grömitz (1997), Reisestipendium des Auswärtigen Amtes (1998), Krimistadtschreiberpreis Flensburg «Nordfälle» (2001). – Hochschulreferentin, Schriftstellerin. Schriften: Unscharfe Männer (Rom.) 1993; Tödliche Ostern. Mörderischer Advent, Zwei Krimis, 1995; Tödliche Prozession (Krimi) 1996; Die Tote am Kanal (Krimi) 1996; Mordsee (Krimi) 1997; «Nie wieder!» Zwanzig Wege, mit dem Rauchen aufzuhören, 1997; Puppen lügen nicht (Rom.) 1998; Die Landärztin (Rom.) 2000; Neues von der Landärztin (Rom.) 2001; Die Spur der Träume. Ein Nina-Norge-Roman, 2001; Blutsbande (Krimi) 2001; Heute schön, morgen tot (Krimi) 2002; Beginenhochzeit. (Hist. Rom.) 2010; Weihnachten auf dem Lande (Rom.) 2013; Provenzalische Begegnungen (Erzn., Bilder v. M. Storck) 2014; Liebe auf den zweiten Blick. Eine Sylt-Geschichte, 2015; Ebba Agnes Simon und ihre Familie. «Tue Gutes und sprich nicht darüber», 2016; Musikerinnen in der Familie Mendelssohn, 2017; Tod im Priel. Küsten-Krimi, 2017. Herausgaben: Warum sollen wir Dicken uns dünne machen? Klage gegen den Schlankheitsterror, 1980; «Die schönste Jugend ist gefangen». Freiheit für Irmgard Möller in Lyrik und Prosa (mit T. Proll) 1994; Mordsgewichte. Kriminelle Leckerbissen von Gaby Hauptmann bis Regula Venske (mit T. Kruse) 2000; Die Winterreise. 24 melancholische Geschichten zu Franz Schuberts Liederzyklus nach den Gedichten von Wilhelm Müller (Bilder v. S. Roth) 2004; Modell Maria. Beiträge der Vortragsreihen Gender Studies 2004–2006 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (mit B. Borchard u. a.) 2007; Musikgeschichten – Vermittlungsformen. Festschrift für Beatrix Borchard zum 60. Geburtstag 2010 (mit J. Heimerdinger, K. Warnke) 2010. Vorlaß: DLA Marbach. Literatur: Lex. der Kriminallit. Autoren, Werke, Themen/Aspekte (hg. K.-P. Walter) (Losebl.-Slg.; zu ‹Blutsbande›, ‹Heute schön, morgen tot›); H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (online). FA 407
Bicker Bicker, Björn (Ps. Polle Wilbert), * 7.11.1972 Koblenz; studierte Lit.wiss., Philos. u. Allg. Rhetorik an den Univ. Tübingen u. Wien, 1999–2001 als Dramaturgieassistent u. Dramaturg am Burgtheater Wien tätig, 2001–09 Dramaturg an den Münchner Kammerspielen, leitete 2009 das Theaterprojekt «Hauptschule der Freiheit» ebd., Doz. für Dramaturgie, Theatergesch. u. Szen. Schreiben u. a. an der Bayer. Theaterakad. August Everding, der Akad. für Darstellende Kunst Baden-Württ. u. der Hochschule für Darstellende Kunst Zürich; lebt in München. – Dt. Jugendtheaterpreis (2012), FranzTumler-Lit.preis (2013), Tukan-Preis (2016). – Dramaturg, Hochschullehrer, Autor. Schriften (Theaterstücke in Ausw.): Rainald Goetz, Jeff Koons. Österreichische Erstaufführung (Red.) 1999; Frank Wedekind, Frühlingserwachen. Eine Kindertragödie (Red.) 2001; Sieben Monde, Urauff. Köln 2004; Warum mich ein Happy End traurig macht, Urauff. Tübingen 2005; Maries Fest, Urauff. Detmold 2006; Das Kettenblattmassaker. Warum Herr Scharping den Berg nicht schafft, Urauff. München 2006; Am Tag der jungen Talente, Urauff. Nürnberg 2008; Illegal, Urauff. München 2008 (als Hörsp.bearb.: BR 2008; Prosabd. u. d. T.: Illegal. Wir sind viele, wir sind da, 2009); Mein Teppich ist mein Orient, Urauff. Bielefeld 2010; Trollmanns Kampf – Mer Zikrales, Urauff. Hannover 2010; Glamour vermissen, Urauff. Freiburg 2010; Kingdom of Schön (Hörsp.) BR 2010; Egzon (Hörsp.) BR 2011; Deportation Cast, Urauff. Hannover 2011; Was wir erben (Rom.) 2013; Urban Prayers, Urauff. München 2013 (als Hörsp.bearb.: BR 2014; Prosabd. u. d. T.: Was glaubt ihr denn. Urban Prayers [Bilder v. A. Huber] 2016); Die Insel, Urauff. Hamburg 2014; Das letzte Parlament (Ghost Story), Urauff. 2018; Lehrer*innen, Urauff. Bochum 2019. Literatur: Theater-Lex., Nachtr.bd., Tl. 1 (2013) 97 f. – H. Kraft, Das Theater als moral. Anstalt? Dt. Identität u. die Migrantenfrage auf der Bühne (in: Amsterdamer Beitr. zur Neueren Germanistik 78) 2011, 121–139; A. Barz, «Ich bin ein Mensch» – zur interkulturell-polit. Dimension ~s ‹Deportation Cast› (in: Interkulturalität u. Transkulturalität in Drama, Theater u. Film. Lit.wiss. u. -didakt. Perspektiven, hg. C. Dawidowski, A. R. Hoffmann, B. Walter) 2015, 157–170; Lit.portal Bayern (online). FA 408
Bielenstein Bielenstein, Daniel (Ps. Henrik Siebold, Philip Tamm, Jakob Musashi Leonardt), * 31.7.1967 Bonn; wuchs in Japan u. in Bonn auf, studierte Politikwiss., Rechtswiss. u. Japanologie u. a. in Bonn, in Japan u. in Hamburg, war Red.assistent der japan. Tagesztg. «Asahi Shimbun», Red. eines Lokalbl. in Glinde/Schleswig-Holst., leitete die Red. eines Wirtschaftsmagazins in Hamburg, als freier Journalist u. Autor tätig; lebt in Hamburg. – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Die Frau fürs Leben (Rom.) 2003 (Sonderausg. [mit 1 CD] 2004; lett. 2005); Max und Isabelle (Rom.) 2004; Ein Mann zum Stehlen (Rom.) 2005; Das richtige Leben (Rom.) 2007; Zwei Singles zu dritt (Rom.) 2008; Billigflieger (Rom.) 2009; FAQ. Keine Show ist härter als das Leben (Jgdb.) 2010; Jordan. Die Jagd (Jdgb.) 2010; Herrengedeck (Rom.) 2010; Jordan. Das China-Komplott (Jgdb.) 2011; Knapp vorbei ist auch daneben. Ein genialer Chaot packt aus (Jgdb., Illustr. v. F. Bertrand) 2012; In der Faulheit liegt die Kraft. Geniale Chaoten fallen nicht vom Himmel (Jgdb., Illustr. v. F. Bertrand) 2013; Im Pyjama um halb vier (Jgdb., mit G. Engelmann) 2013; Erst der Spaß, dann das Vergnügen. Geniale Chaoten bringt nichts auf die Palme (Jgdb., Illustr. v. F. Bertrand) 2014; Morgen, Leute, wird’s was geben. Ein genialer Chaot feiert Weihnachten. Zwei Geschichten in einem Band (Jgdb., Illustr. v. F. Bertrand) 2014; Chaos ist das halbe Leben. Ein verkanntes Genie auf der Überholspur (Jgdb., Illustr. v. F. Bertrand) 2015; Stille Nacht, alles kracht. Ein genialer Chaot überlebt Weihnachten (Jgdb., Illustr. v. F. Bertrand) 2015; Henry Vegas (Jgdb., Illustr. v. maleek) 2 Bde. (I Auf Klassenfahrt durch die Galaxie – II Gefangen auf dem Spaßplaneten) 2015; Inspektor Takeda und die Toten von Altona (Kriminalrom.) 2016; Inspektor Takeda und der leise Tod (Kriminalrom.) 2017; Kings of Chaos (Jgdb., Illustr. v. S. Heidel) 3 Bde. (I Zahm wie Schulhofhaie – II Fit wie ein Faultier – III Bleib locker, Stinktier!) 2018–20; Inspektor Takeda und der lächelnde Mörder (Kriminalrom.) 2018; Inspektor Takeda und das doppelte Spiel (Kriminalrom.) 2019. Literatur: M. Stefanski, ´ Die 68er-Generation vor Gericht. Unters. zu den Konfliktkonstruktionen in den Texten der 85er-Generation, 2013 (zugl. Diss. Posen 2012) 11. FA Bienert, Michael, * 31.7.1964 Kaiserslautern; studierte ab 1982 Germanistik u. Philos. in Berlin 409
Bienert u. Marburg/Lahn, arbeitet seit 1989 als Sachbuchautor, Kulturjournalist u. Stadtführer in Berlin, berichtete 1998–2013 als Theaterkritiker u. Kulturkorrespondent für die «Stuttgarter Ztg.» aus Berlin, war 2015–17 Lehrbeauftragter am Center for Metropolitan Studies der TU Berlin; veröffentlichte zahlr. Bücher zur Lit.- u. Kulturgesch. Berlins. – Publizist, Kritiker, Journalist, Essayist, Stadtführer in Berlin. Schriften: Die eingebildete Metropole. Berlin im Feuilleton der Weimarer Republik, 1992; Joseph Roth und Berlin (Ausstellungskat., mit E. Siebert) 1994; Mit Brecht durch Berlin. Ein literarischer Reiseführer, 1998; Berlin wird Metropole. Fotografien aus dem Kaiser-Panorama (mit E. Senf) 1999; Berlin. Wege durch den Text der Stadt, 1999 (2., aktualisierte Aufl. 2004); Eine Stunde Stadt. Berliner Ringbahn-Reise (mit R. Hoppe) 2002; Schiller in Berlin oder Das rege Leben einer großen Stadt, 2004 (Marbacher Magazin; 106; 2., durchges. Aufl. 2005); Literarisches Berlin. Der Dichterund-Denker-Stadtplan. Dichter, Schriftsteller und Publizisten, Wohnorte, Wirken und Werke, 2001 (2., erw. u. überarb. Aufl. u. d. T.: Literarisches Berlin. 100 Dichter, Schriftsteller und Publizisten. Wohnorte, Wirken und Werke, 2004); Schiller in Potsdam 1804, 2005 (2., vom Verf. durchges. u. verb. Aufl. 2013); Die Zwanziger Jahre in Berlin. Ein Wegweiser durch die Stadt (mit E. L. Buchholz) 2005 (2., durchges. Aufl. 2006; überarb. u. aktualisierte Neuaufl. 2012); Kaiserzeit und Moderne. Ein Wegweiser durch Berlin (mit E. L. Buchholz) 2007; Stille Winkel in Berlin, 2008; Stille Winkel in Potsdam (mit E. L. Buchholz) 2009; Stille Winkel an der Berliner Mauer, 2009; Potsdamer Platz. Am Puls von Berlin, 2013; Potsdam. Weltkulturerbe im Wandel (mit E. L. Buchholz, A. Rost) 2013; Moderne Baukunst in Haselhorst. Geschichte, Bewohner und Sanierung der Reichsforschungssiedlung in Berlin-Spandau, 2013 (überarb. und erw. Neuaufl. 2015); Kästners Berlin. Literarische Schauplätze, 2014; E. T. A. Hoffmanns Berlin. Literarische Schauplätze, 2015; Modernes Berlin der Kaiserzeit. Ein Wegweiser durch die Stadt (mit E. L. Buchholz) 2016; Döblins Berlin. Literarische Schauplätze, 2017; Berlin für junge Leute (mit A. Nachama) 2017 (engl. 2017); Das Kammergericht in Berlin. Orte – Prozesse – Ereignisse, 2018; Brechts Berlin. Literarische Schauplätze, 2018. 410
Bienewitz Herausgaben: Joseph Roth in Berlin. Ein Lesebuch für Spaziergänger, 1996; Berlin 1806. Das Lexikon von Johann Christian Gädicke, 2006; Berlin. Ein Reiselesebuch, 2008; H. F. Urban, Die Entdeckung Berlins, 2014. BJ Bienewitz, Philipp → Apian, Philipp. Bierbichler, Josef, * 26.4.1948 Ambach/Starnberger See; stammt aus einer Land- u. Gastwirtsfamilie, Bruder der Schauspielerin Annamirl B. (1946–2005), besuchte eine Theaterschule in Holzhausen, nach der Volksschule u. einem zehnjährigen Internatsaufenthalt (u. a. im Internat Knabenrealschule Heilig Kreuz der Herz-Jesu-Missionare in Donauwörth) eine Hotelfachschule u. spielte nebenbei Theater, Ausbildung an der OttoFalckenberg-Schule in München, 1973–86 u. auch danach als Gast an den Münchner Kammerspielen, Gastengagements u. a. 1978 am Staatstheater Stuttgart, 1980/81 an den Städt. Bühnen Frankfurt/M., am Bayer. Staatsschauspiel, dort u. a. in der Titelrolle in der dt. Erstauff. von Herbert → Achternbuschs «Gust» (1985 Residenztheater), 1988 am Burgtheater in Wien, ab 1991 wiederholt am Schauspielhaus Hamburg, Zus.arbeit mit Christoph Marthaler, an der Volksbühne am RosaLuxemburg-Platz in Berlin, am Berliner Ensemble u. an der Schaubühne. – Schauspieler des Jahres der Zs. «Theater heute» (1985, 1996), Gertrud-EysoldtRing der Dt. Akad. der Darstellenden Künste (1997), Adolf-Grimme-Preis in Gold (1998), Dt. Filmpreis als «Bester Schauspieler» (2007), Theaterpreis Berlin (2008), Fontane-Preis der Stadt Neuruppin (2016). – Schauspieler, Schriftsteller. Schriften: Verfluchtes Fleisch, 2001; Mittenreich (Rom.) 2011. Tonträger: J. B. liest ‹Mittelreich› (10 CDs) 2011. Literatur: Munzinger-Arch.; Theater-Lex., Nachtr.bd. 1 (2013) 99. – Henschel Theaterlex. (hg. C. B. Sucher, bearb. M. Brommer, S. Elson) 2010,78; C. B. Sucher, Theaterzauberer 1. Schauspieler. 40 Porträts, 1988; M. Skasa, Engagement u. Skandal. Ein Gespräch zw. ~, Christoph Schlingensief, Harald Martenstein u. Alexander Wewerka, 2000. BJ Bieri, Martin, * 1977 Bern; studierte Theaterwiss., Theol. u. Kunstgesch. an der Univ. Bern, 1999–2002 Dramaturg am Luzerner Theater, 2002–14 leitendes Mitgl. der Theatergruppe «Schauplatz International», 2009 Dramaturg am 411
Bieri Theater am Neumarkt Zürich, 2011 Promotion zum Dr. phil. an der Univ. Bern, seit 2012 Dramaturg bei der Luzerner Theatergruppe «Ultra», zudem als Journalist u. Autor tätig, Veröff. von Beitr. in versch. Ztg. u. bei der Schweizer. Depeschenagentur; seit 2005 Mitgl. des Ver. «Autorinnen u. Autoren der Schweiz», Mitgl. des Schweiz. Bühnenkünstlerverbandes; lebt in Bern. – Werkbeitr. der Stadt Bern (2003, 2005), Förderpreis des Kt. Berns (mit Andri → Beyeler) (2006), Lit.preis des Kt. Berns (2016, 2019), Lit.preis der Stadt Bern (2017) – Dramaturg, Journalist, Autor. Schriften: One Will Burn, Urauff. Mannheim 2002; Das Negerdorf, Urauff. Luzern 2003; How the West Was Won and Where it Got Us, Urauff. Luzern 2004; Was böse war, wird endlich gut, Urauff. Luzern 2005; Rock and roll will never dead (mit A. Beyeler) Urauff. Essen 2006; Die sieben Leben eines Sportskameraden (mit A. Beyeler) Urauff. Luzern 2006; Karl Marx. Leben und Werk. 1 Kasperlitheater von Prinz Mägerli, Urauff. Bern 2007; Was gisch mer für d Welt?, Urauff. Zürich 2010; Neues Landschaftstheater. Landschaft und Kunst in den Produktionen von «Schauplatz International» (Diss., CD-ROM) 2011 (Buchausg. 2012); Europa, Tektonik des Kapitals (Ged.) 2015; Super Cindy Sabotage. Eine Kriegsgroteske mit Superheldin (Hörsp.) SRF 2016; Geisterspiel (Theaterst., mit A. Beyeler) 2018 (Urauff. Zürich 2019); Donkey der Schotte und das Pferd, das sich Rosi nannte (Theaterst., mit A. v. Graffenried) 2019 (Urauff. Bern 2018); Keine Schwierigkeiten schrecken uns. Die Nichtentdeckung der Nordwest-Passage, 2019. Übersetzungen: T. Dekker, T. Middleton, Roaring Girl, 2019. Literatur: Lex. Schweizer Schriftst.innen u. Schriftst. der Ggw. (online); Literapedia Bern. Das Lex. der Berner Schriftst.innen u. Schriftst. (online). FA Bieri, Peter (Ps. Pascal Mercier), * 23.6.1944 Bern; Sohn eines Komponisten, wuchs in einem Vorort von Bern auf, legte die Matura am Berner Gymnasium Kirchenfeld ab, studierte Altphilol. in Bern (ohne Abschluß), später Philos., Anglistik u. Indologie in Heidelberg, wurde 1971 mit einer Arbeit über die Philos. der Zeit des engl. Philosophen John McTaggart Ellis McTaggart (1866–1925) promoviert, lehrte 1993–2007 in Heidelberg u. Marburg, folgte einem Ruf an die Freie Univ. Berlin, 412
Bilfinger zog sich jedoch bald aus dem akadem. Betrieb zurück; Mitbegründer des Schwerpunkts Kognition und Gehirn der Dt. Forsch.gemeinschaft; beschäftigte sich vor allem mit Philos., Psychologie, Erkenntnistheorie u. Moralphilos.; korrespondierendes Mitgl. der Akad. der Wiss. zu Göttingen (2006 Lichtenberg-Medaille), 2010 Ehrendoktorwürde der Univ. Luzern; lebt in Berlin. – Marie-LuiseKaschnitz-Preis (2006), Tractatus-Preis (2014). – Philosoph, Verf. von Romanen. Schriften: Zeit und Zeiterfahrung. Exposition eines Problembereichs (Diss.) 1972; Was geht New age die Christen an? Brücken zum gegenseitigen Verständnis (mit K. Ledergerbe, 1988; (Ps.) Perlmanns Schweigen (Rom.) 1995 (niederländ. 2008, dän. 2008, engl. 2011); (Ps.) Der Klavierstimmer (Rom.) 1998 (frz. 2008, niederländ. 2008, rumän. 2008, frz. 2010, türk. 2013); Das Handwerk der Freiheit. Über die Entdeckung des eigenen Willens, 2001 (span. 2002, niederländ. 2006, ungar. 2006, türk. 2009, slowen. 2011, frz. 2011, serb. 2013); (Ps.) Nachtzug nach Lissabon (Rom.) 2004 (ital. 2006, span. 2006, frz. 2006, griech. 2006, niederländ. 2006, rumän. 2007, dän. 2007, türk. 2007, hebr. 2008, poln. 2008, russ. 2008, serb. 2008, engl. 2008, lit. 2008, portug. 2008, katalan. 2009, alban. 2009, bulgar. 2009, norweg. 2009, schwed. 2009, finn. 2010, mazedon. 2010, slowen. 2010, georg. 2010, tschech. 2011, chines. 2011, ungar. 2011, japan. 2012, estn. 2012, kroat. 2012, pers. 2013, lett. 2013, bosn. 2014, korean. 2014, slowak. 2019); (Ps.) Lea (Nov.) 2007 (ital. 2008, span. 2008, dän. 2009, niederländ. 2009, frz. 2010, bulgar. 2011, tschech. 2012, portug. 2013, türk. 2014, lett. 2015, chines. 2017, engl. 2017); Wie wollen wir leben?, 2011; Eine Erzählung schreiben und verstehen, 2012; Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher Würde, 2013 (korean. 2014, niederländ. 2015, frz. 2016, engl. 2016, span. 2018, russ. 2019); Wie wäre es, gebildet zu sein?, 2017. Herausgaben: Analytische Philosophie des Geistes, 1981 (2., verb. Aufl. 1993; 31993; 4., neu ausgestattete Aufl. 2007); Analytische Philosophie der Erkenntnis, 1987. Literatur: Munzinger-Archiv. – K. Grabbe, Geschwisterliebe. Verbotenes Begehren in lit. Texten der Ggw., 2005; S. Schultz, Determinismus oder Willensfreiheit. Ein Vergleich der Theorien von Arthur Schopenhauer u. ~, 2006; O. O. Kasaty, Über das Schreiben, die seel. Identität, die Selbstwahrnehmung, die innere Freiheit u. das Glück. 413
Bilfinger Ein nachdenkl. Gespräch mit ~ alias Pascal Mercier (in: Studia Niemcoznawcze. Stud. zur Dt.kunde 37) 2008, 423–435; O. Kramer, Affekt u. Figur. Rhetorische Praktiken der Affekterregung u. -darst. (in: «Und es trieb die Rede mich an …» FS Gert Ueding, hg. Seminar für Allg. Rhetorik, Tübingen) 2008, 313–325; Ch. Schildknecht, Klarheit in Phil. u. Lit. Überlegungen im Anschluss an ~ (in: Dt. Zs. für Philos. 56) 2008, 781–787; T. M. de Oliveira, Raumgestaltung u. ihre Bedeutungen in Pascal Merciers ‹Nachtzug nach Lissabon› (in: Jenseits von Frisch u. Dürrenmatt) 2009, 63–72; Ch. Gössling, Materialisation des Unaussprechlichen. Musikästhetik in E. T. A. Hoffmanns ‹Rat Krespel›, Thomas Manns ‹Tristan› u. Pascal Merciers ‹Lea› (in: Phono-Graphien. Akustische Wahrnehmung in der dt.sprachigen Lit. von 1800 bis zur Ggw., hg. M. Krings) 2011, 275–293; M. J. Cordeiro, Der Europa-Diskurs in zeitgenöss. Reisetexten: von H. M. Enzensberger zu Pascal Mercier (in: Der lit. Europa-Diskurs. FS Paul Michael, hg. P. Hanenberg, I. C. Gil) 2013, 144–152; I. Morad, Freiheit u. Verantwortung – Überlegungen im Anschluss an ~, 2013 (Diss. Univ. Potsdam); I. Wroblewski, Zwei versch. Kompatibilismen. ~s u. Daniel Dennetts Willensfreiheitstheorien im Lichte der gegenwärtigen Debatte, 2014; Ch. Baier, Erzählte Freiheit – gedachte Freiheit. Fiktionalität u. Wissen in Pascal Merciers ‹Nachtzug nach Lissabon› u. ~s ‹Das Handwerk der Freiheit› (in: WirkWort 67) 2017, H. 3, 467–488. BJ Bilfinger, Heinrich Christoph (auch Henricus Christopherus B.), * 3.2.1722 Sielmingen (heute zu Filderstadt), † 5.2.1788 Königsbronn; Sohn eines evang. Pfarrers, Schulbesuch in Maulbronn, ab 1739 Stud. der evang. Theol. in Tübingen, dort im selben Jahr Baccalaureus, 1741 Magister, war ab 1746 Repetent in Tübingen, 1749/50 Vikar in Stuttgart, dort ab 1750 Gymnasialprof., wurde 1779 Abt des evang. Klosters Königsbronn, war ab 1781 auch Mitgl. des Großen bzw. 1784/85 des Engeren Landschaftssausschusses, Vater der Theologen Ludwig Christoph B. (1752–1813) u. Christoph Wendel B. (1761–1808), Großvater mütterlicherseits des evang. Theologen u. Historikers Ludwig Timotheus von → Spittler (1752–1810); publizierte vor allem lat. Progr.- u. Gelegenheitsschr., darunter fünf Festreden auf Herzog Karl Eugen von 414
Bilkau Württ. (1728–1793). – Evang. Theologe, Gelegenheitsschriftsteller. Schriften: De veterum equitum Romanorum conditione, [1751] (VD18 11099380–001); De candidatis Romanorum, [1752] (VD18 11099372–001); Verba et vota solemnia die natali serenissimi principis et domini domini Caroli, Wurtembergiae et Tecciae ducis, comitis Montispelicardi [...] pro nostris gymnasii illustris IV. id. Februar. [...], [1752] (VD18 14170574; online: UB Tübingen); Serenissimi principis & domini, domini, Caroli, Wirtembergiae et Tecciae ducis, comitis Montispeligardi [...] natalem XXX. anniversaria oratione pro rostris gymnasii illustris die profesto X. februarii h. l. q. c. celebrandum ex hac tabula indicit [...], [1757] (VD18 14170671; online: UB Tübingen); Serenissimi principis et domini, domini, Caroli, Wirtembergiae et Tecciae ducis, comitits Montispeligardi [...] natalem XXXVI. anniversaria oratione pro rostris gymnasii illustris die profesto X. Februarii h. l. q. c. celebrandum ex hac tabula indicit [...], [1763] (VD18 14171066; online: UB Tübingen); Serenissimi principis et domini, domini, Caroli, Wurtembergiae et Tecciae ducis, comitis Montispeligardi [...] natalem XLIII. anniversaria oratione pro rostris gymnasii illustris die XII. februar. MDCCLXX Hora post meridiem secunda, loco consueto, celebrandum [...], [1770] (VD18 14171511; online: UB Tübingen); Serenissimi principis et domini, domini, Caroli, Wirtembergiae et Tecciae ducis, comitis Montispeligardi [...] natalem LII. anniversaria oratione pro nostris gymnasii illustris die XI. febr. MDCCLXXIX celebrandum ex hac tabula indicit [...], [1779] (VD18 13969919; online: UB Tübingen). Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 2 (1995) 327. Literatur: Meusel 1 (1802) 407. – G. Lang, Gesch. des humanist. Schulwesens in Württ. 3: Gesch. des altwürttemberg. Gelehrtenschulwesens 2/1: Gesch. der Stuttgarter Gelehrtenschule von ihren ersten Anfängen bis zum Jahre 1806 (hg. Württembergische Kommission für Landesgesch.) 1928, 227 f. u. ö.; Württembergische Kirchengesch. Online (hg. Arch. u. ZB der Evang. Landeskirche in Württemberg) Nr. 635. MM Bilkau, Kristine, * 1974 Hamburg; wuchs in Hamburg auf, studierte Gesch. an der Univ. ebd., arbeitete dann als Journalistin für Frauen- u. Wirtschaftsmagazine, nahm 2013 an der Bayer. Akad. des Schreibens des Lit.hauses München teil; lebt 415
Billisich in Hamburg. – Stipendium der Autorenwerkstatt des Lit. Colloquiums Berlin (2009), Stipendium des Künstlerdorfs Schöppingen (2010), Hamburger Förderpreise für Lit. u. lit. Übersetzungen (2013), Franz-Tumler-Lit.preis (2015), KlausMichael Kühne Preis (2015). – Journalistin, Romanautorin. Schriften: Geschmeidig, brutal [auf dem Cover zusätzlich: snobistisch] und sexy. James Bond als Beispiel für die Konstruktion von Männlichkeit in den Medien, 2007; Die Glücklichen (Rom.) 2015 (Theateradaption, München 2017); Eine Liebe, in Gedanken (Rom.) 2018. BJ Biller, Konrad, * 3.5.1937 Nürnberg; machte eine Maurerlehre, arbeitete im Beruf, studierte Bauingenieurwesen u. Architektur in Nürnberg u. Darmstadt, als freiberufl. Architekt tätig; lebt in Nürnberg. – Lyriker, Erzähler. Schriften: Städtebilder, Architekturkritische Streifzüge (Fotos v. H. Voll) 1998; Lebenslänglich Franken (Zeichn. v. S. Seiler-Senft) 2000; Hasenfuß mit Affenzahn (Illustr. v. E. Johnston) 2001; ... uns kippt es aus den Socken! Schräg Gestelltes (Ged.) 2003; Nuremberg high quality. Geschichten & Gedichte über die Stadt, über das Land (Illustr. v. M. Schaller) 2003; Die Spaßvogelhenne überlebt jede Jagd. Quer geschossen (Ged., Illustr. v. M. Schaller) 2005; Schnipp-schnapp! Satirische Gedichte, 2008; Gegen die Regel (Illustr. v. M. Schaller) 2008; Morgenstund mit Hänschen klein und Gremlins. Zum deutschen Spruch- und Liedgut. Zum Umgang mit Kindern. Saublödes, Lustiges, Nachdenkliches, Trauriges, 2011; Vom Winterstrand ins Frühlingsland. Holländische Reflexionen, Allgäuer Aus- und Einsichten (Illustr. v. M. Schaller) 2011; Babberlababb! Satirische Gedichte (Illustr. v. M. Schaller) 2013; Schlamassl! Satirische Gedichte, 2015; Spurensuche mit Burgblick. Aus Nürnberg und seiner Umgebung, 2018. FA Billisich, Eva, * 23.10.1963 Wien; Tochter eines Motorjournalisten, wuchs in Wien auf, Schulbesuch ebd., nach der Matura mehrmonatiger Aufenthalt in Rom, studierte zunächst Theaterwiss. u. Kunstgesch. an der Univ. Wien, absolvierte eine Schausp.ausbildung, Unterricht u. a. bei Herwig → Seeböck, neben Bühnenengagements auch Auftritte in Film u. Fernsehen, 1996–2010 Regiearbeiten für das Kinder- u. Jugendtheater «Theatro Piccolo», leitete ab 2000 Theaterworkshops, 2010 416
Biltgen Mitbegründerin u. Sängerin der Band «Lasterlieder», für die B. Liedtexte in Wiener Mundart verfaßt. – Kdb.autorin, Schauspielerin, Theaterregisseurin, Sängerin. Schriften: Planlos. Schauspiel für zwei Verliebte und einen Widersacher, 1988 (Bühnenms.); Charlotte Ringlotte (Kdb., Illustr. v. P. Kellner) 1998 (rev. Ausg. 2012); Popelaks Reisen (Kdb., Illustr. v. V. Bilotta) 1999; Wedel & Krebsenspeck (Kdb., Illustr. v. P. Kellner) 2001; Odu Fröhlich. Eine Schweihnachtsgeschichte, 2005. Tonträger: Elefantenmond. Ein afrikanisches Märchen. Frei nach dem Märchen «Mvudia & Ndlovu» aus Zimbabwe (Hörsp., mit C. P. Kellner, 1 CD) 2008. Literatur: S. Blumesberger, Hdb. der öst. Kinder- u. Jgdb.autorinnen 1, 2014, 132–134. FA Biltgen, Raoul (Ps. Adam Klee), * 1.7.1974 Esch/ Alzette; besuchte Schulen in Esch/Alzette, ging 1993 nach Wien, Dolmetscher- u. Übers.stud. ebd. (ohne Abschluß), absolvierte 1999 eine Schauspielausbildung am Konservatorium ebd., war 1999–2002 Ensemblemitgl. am Vorarlberger Landestheater in Bregenz, 2002 Dramaturg am Theater der Jugend in Wien, leitete eine Schreibwerkstatt, seit 2010 Verf. der Internet-Kolumnte «Adam spricht ... über alles, was sich Frauen nicht zu fragen u. Männer nicht zu sagen trauen», seit 2015 zudem als Psychotherapeut in Ausbildung bei der Männerberatung Wien tätig; Mitgl. der Autorengruppe «Syndikat»; lebt in Wien. – Literar-MechanaDramatiker-Stipendium (2000), Niederländ.-Dt. Kinder- u. Jugenddramatikerpreis (2017). – Schauspieler, Dramaturg, Psychotherapeut, Lyriker, Romanautor. Schriften: Manchmal spreche ich sie aus (Ged., hg. R. G. Steffen) 1999; Heimweg. Trilogien (hg. ders.) 2000; Perfekt morden (Rom.) 2005; Einer spricht. Monologe (hg. R. G. Steffen) 2007; Und Danke für den Apfel. Eine kurze Geschichte der Menschheit, 2014; Jahrhundertsommer (Rom.) 2015; Schmidt ist tot (Kriminalrom.) 2017; Adam spricht. 69 Einblicke in das Liebes- und Sexleben der Männer, 2019. Literatur: Luxemburger Lex. Das Großherzogtum von A–Z (zus.gest. G. Hausemer) 2006; Lit.port Autorenlex. (online); Luxemburger Autorenlex. (online). FA 417
Binder Binder, Elisabeth (geb. Etter), * 10.7.1951 Bürglen/Kt. Thurgau; besuchte die Kantonsschule Frauenfeld, studierte Germanistik u. Kunstgesch. an der Univ. Zürich, heiratete 1981 Wolfgang → Binder, arbeitete ab 1987 als Lehrerin, 1990–94 Lit.kritikerin der «Neuen Zürcher Ztg.», seit 1994 schriftstellerisch tätig, Gründerin des Amato Verlags; lebt in Unterstammheim/Kt. Zürich. – Ehrengabe des Kt. Zürich (2000), Einzelwerkpreis der Schweizer. Schillerstiftung (2000), Förderpreis des Mörike-Preises (2004). – Lit.kritikerin, Lehrerin, Schriftstellerin. Schriften: Der Nachtblaue (Rom.) 2000; Sommergeschichte (Rom.) 2004; Orfeo (Rom.) 2007; Der Wintergast (Rom.) 2010; Ein kleiner und kleiner werdender Reiter. Spuren einer Kindheit, 2015; Der Wintergast (Rom.) 2017; Im Prinzip Liebe. Goethe, Marianne von Willemer und der Westöstliche Divan, 2019. Herausgaben: B. Kronauer, Feuer und Skepsis. Einlesebuch, 2005. Vorlaß: DLA Marbach. FA Binder, Franz, * 5.9.1952 München; erhielt eine Ausbildung am Presse-Lehrinst. in München, seit 1978 freischaffend als Autor, Fotojournalist u. Graphikdesigner tätig. – Schriftst., Fotojournalist. Schriften (Sachbücher u. Ratgeber in Ausw.): Querung. Ein Triptychon (Ged.) 1986; Zucker – nein danke. Mit einem Sieben-Stufen-Programm im Kampf gegen die Droge Zucker (mit J. Wahler) 1987 (Neuausg. u. d. T.: Zucker – der süße Verführer. Alles Wissenswerte und praktische Gesundheitstipps, 2004; russ. 2009); Grundlagen von Eckankar, 21987; Erste Schritte auf dem spirituellen Weg. Ein praktisches Handbuch, 1988; Salz – nein danke. Gesünder leben mit weniger Kochsalz (mit J. Wahler) 1989; Reisegeschichten. Für alle Leute, denen Flugzeuge zu langsam und Fernseher zu langweilig sind, 1989; Der Sonnenstern (Rom.) 1989; Der Heyne-Naturkostführer. Ein kritischer Führer durch das Bio-Warenangebot. [Mit einem Naturkost-Lexikon von A – Z], 1990; Ariya, Herz aus Feuer. Ein Märchen, 1990; Samarkand, Chiwa, Buchara. Islamische Hochkultur in Mittelasien (mit A. Delemen) 1990; Herr des Rades. Das Märchen vom verlorenen Tod, 1991; Astrali Banali. Vom Mißbrauch der Esoterik. Eine Streitschrift, 1992; Handbuch der gesunden Ernährung. Von Ahornsirup bis Zusatzstoffe (mit J. Wahler) 1993 (3., komplett überarb. u. aktualisierte Aufl. 418
Binsfeld u. d. T.: Das neue Handbuch der gesunden Ernährung, 2002); Auf dem Seil. Ein Weg durch den Tod (Erz.) 1996; Der Name der Finsternis (Rom.) 1997; Die weiße Feder (Erz.) 1999; Tibet. Land und Kultur (mit W. Rode) 2000; Kailash. Reise zum Berg der Götter, 2002 (tschech. 2004); Bhutan. Königreich des Donnerdrachen (mit W. Rode) 2002; Oper, 2004 (Kleine Philosophie der Passionen); Mittelasien. Tor zwischen zwei Welten, 2004; Dalai Lama (Biogr.) 2005 (niederländ. 2005, türk. 2008); Seychellen. 1000 Meilen außerhalb der Welt, 2007; Tibet. Flucht vom Dach der Welt. Fotos und Tagebuch einer Flucht Dieter Glogowski. Alle begleitenden Texte F. B., 2007 (engl. 2008); Der Sonnenstern. Ein spiritueller Fantasy-Roman, 2008; Georg Friedrich Händel. Sein Leben und seine Zeit, 2009; Tore zum Himmel. Heilige Stätten in Asien (mit K. Maeritz) 2009; Das Erbe Tibets. Ladakh, Land der hohen Pässe (Fotos v. D. Glogowski) 2010; I. Wagner, Amala. Mein Leben für Tibet. Aufgezeichnet von F. B., 2011. BJ Binsfeld, Franz (Ps. Otto Bindfels), * 17.4.1891 Wiltz/Luxemburg, † 5.8.1891 Luxemburg (Stadt); zunächst als Volksschullehrer in Berl (später zu Winseler) u. Burscheid/Luxemburg tätig, 1922–50 in Luxemburg (Stadt); Veröff. von Beitr. u. a. in den Kinderztg. «Morgenglocken» u. «Letzeburger Kanner» sowie in der Kulturzs. «Les Cahiers luxembourgeois», zudem Mitarb. am «Luxemburger Wb.»; ab 1945 Mitgl. der «Section de linguistique, d’ethnologie et d’onomastique» des Inst. GrandDucal in Luxemburg. – Lehrer, Schriftsteller. Schriften: Erwachen (Ged.) 1911; Hemecht. E Grapp Lidder, 1939; Hèmechtslant, meng Gottesburech. Rosengen àns zèit a geshicht, 1944; Ewig Luxemburg. Verrauschtes und Erlauschtes, 1946; Im Schlachtenwind. Kriegsnovellen, 1946; Der Sonnenstein. Märchenseliges und Kinderfröhliches (Zeichn. v. N. Schneider) 1946; Kanner, sitt fro’. Spâss a Spiller, 1949; Die Blume Blendeweiss. Erausgin vun der L. K. A., 1950; De Fuendel. Vu Le’ft a Lêd, Kazett a Krich, 1950; Schöpfungsbraus. Du sinnendes, dunkles Haupt der Welt, 1951; Melusin. Oper an drei Akten no enger NationalSo (Musik: J. Kruger) 1951; D’Karfonkelschlass. E Séerchesspill an 3 Akten fir gro’ss a fir kleng Leit (Musik: R. Thiry) 1951; Dir kleng Leit. E Kannerbuch, 1952; Sturm am Béierfaas. Operett an drei Akten (Musik: J. Eiffes) 1953; Grof Schneidermax. Operett an zwéin Akten (Musik: J. Eiffes) 1953; 419
Bionda De Roger vun Dudderfielz. Operett an drei Akten (Musik: A. Thorn) 1953; Stierestonnen. Stieren, Trouscht a fröndlech Wuecht, 1954. Literatur: J. Hess, ~ (in: Bull. linguistique et ethnologique 10) 1963, 30–34; B. Sowinski, Lex. dt.sprachiger Mundartautoren, 1997, 46; Luxemburger Lex. Das Großherzogtum von A–Z (zus.gest. G. Hausemer) 2006; Luxemburger Autorenlex. (online). FA Binswanger, Hans-Ruedi, * 1952 Zürich; Sohn des Psychiaters Wolfgang B. (1914–1993) u. Enkel von Ludwig B. (1881–1966), wuchs in Kreuzlingen auf, Ausbildung zum Schauspieler in Essen, 1983–90 Schauspieler am Theater in Konstanz, 1990 Mitbegründer des «See-Burgtheaters» in Kreuzlingen u. bis 1993 in dessen Leitung tätig, lebte in Scherzingen, später in Landschlacht ansässig; verfaßte (zum Teil autobiogr. gefärbte) Rom. u. Erzählungen. – Schauspieler, Erzähler. Schriften: Anna Frommann (Erz.) 1999; Valentin oder sag nicht Schlechtes über Grossvater. Eine Liebesgeschichte (Rom.) 2002; Heimat oder wo das Herz brennt, 2005. MM Bionda, Alisha (Ps. Sky, Domino, Amber), * 1958 Düsseldorf; 2003 Pressearbeit für den Blitz-Verlag, 2007 Mitbegründerin des Lit.portals «Literra», gründete 2011 die Lit.agentur «Agentur Ashera», die sie mit Uschi → Zietsch betreibt, 2018 Mitbegründerin des Verlags «Ashera», Hg. der Lit.zs. «Headline». – Fantasyautorin, Lit.agentin, Hg., Verlegerin. Schriften: Luftschlösser (Lyrik) 1997; Die Welt der Finsternis (Jgdb.) 1999; Jolina. Gespielin der Nacht. Bd. 1: Blutiger Reigen, 2004 (m. n. e.); Kuss der Verdammnis, 32005 (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik 2); Blutopfer (mit J. Kleudgen) 2005 (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik 4); Regenbogen-Welt (Fantasyrom.) 2006; Der Schattenkelch (mit J. Kleudgen) 2006 (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik 5); Calvin (mit S. H. A. Parzzival) 2006 (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik 6); Zorn der Drachen (mit J. Kleudgen) 2006 (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik 7); Das Seelentor (mit J. Kleudgen) 2006 (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik 8); Der Dämonensohn (mit W. K. Giesa) 2006 (Larry Brent. Neue Fälle 113); Der Schädelgürtel, 2006 (Larry 420
Birger Brent. Neue Fälle 114); Finale (mit S. H. A. Parzzival) 2006 (Larry Brent. Neue Fälle 115); Der Vampir von Düsseldorf (mit J. Kleudgen) 2007 (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik 9); Vabanque (mit J. Kleudgen) 2008 (Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik 10); Das Reich der Katzen (Jgdb.) 2009; Let’s talk (Erzn., Vorw. T. Carpenter, M. Stone) 2010. Herausgaben (Ausw.): U. Zietsch, Dark Ladies, 3 Bde., 2009; Meisterdetektive (I B. Büchner, Sherlock Holmes und das Druidengrab – II T. Bachmann, S. Prescher, Sherlock Holmes taucht ab – III O. Plaschka u. a., Sherlock Holmes und die Tochter des Henkers – IV Sherlock Holmes und das verschwundene Dorf – V B. Büchner, Sherlock Holmes und die seltsamen Särge – VI D. Hoese, Sherlock Holmes und die Loge der Wiederkehr – VII B. Büchner, Sherlock Holmes und der Höllenbischof – VIII J. J. Preyer, Sherlock Holmes und das Geheimnis der Mrs. Watson) 2011–19 (ff.); M. Schwekendiek, Time travellers. Mit Trans-timenet durch die Zeit, 2012; Heimweh eines Cyborgs, 2012; Animal’s world, 2014; Am Ende der Reise. Gedenkanthologie für Crossvalley Smith, 2017; Moriturus. Der Letzte heißt nicht Tod, 2018; Die Grüne Muse. Anthologie rund um den Absinth, 2018; Sherlock Holmes und der Satan von Norfolk, 2018 (Baker Street Tales 1). Literatur: H. J. Alpers u. a., Lex. der Fantasy-Lit., 2005, 66. FA Birger, Michael, * 31.3.1940 Differdingen/Luxemburg; besuchte die Primarschule in Differdingen sowie das Lycée de Garçons u. die École professionelle in Esch/Alzette, ab 1955 Mitarb. des Stahlkonzerns Arbed in Differdingen, ab 1978 Verwaltungsdirektor der Thomas-Mann-Bibl. in Luxemburg (Stadt), 1988–97 Personalleiter bei einer Einzelhandelskette. – Kinder- u. Sachbuchautor, Angestellter. Schriften: Lebensraum Wasser (Sachb., Illustr. v. G. Heuschling) 1980; Blue-Boy (Kdb., Illustr. v. G. Heuschling) 1981; Leben im Wasser – früher und heute (Sachb.) 1983; Thai der edler Kämpfer (Kdb.) 1988; Alles klar mit Lisa oder: Was eine Saugschmerle im Aquarium macht (Kdb., Illustr. v. R. Hoor) 2001; Mein Freund Dadou (Kdb., Illustr. v. R. Hoor) 2004; Eis Kids (Kdb.) 2006; Die Rechte der Kinder, 2006. Literatur: Luxemburger Autorenlex. (online). FA 421
Birkigt Birkhan, Ines, * 1974 Wien; studierte Bildhauerei bei Alfred Hrdlicka u. Gerda Fassel an der Univ. für Angewandte Kunst in Wien, später Tanz u. Choreographie an der School for New Dance Development in Amsterdam, arbeitet seit 2001 als freischaffende Choreographin u. Tänzerin u. ist Co-Leiterin der Tanzkompanie «Real Dance Super Sentai». – Aufenthaltsstipendium an der Akad. Schloß Solitude (2009/10), STARTStipendium des öst. Bundesministeriums für Unterricht, Kunst u. Kultur (BMUKK, 2010), Reisestipendium des BMUKK (2011), Theodor-KörnerPreis für Kunst/Lit. (2014), Projektstipendium des öst. Bundeskanzleramtes (2015, 2017). – Schriftst., Tänzerin. Choreographin. Schriften: Chrysalis (Rom.) 2009; Angel Meat. Verwerfungen (Rom.) 2012; Untot, du geteilte Welt (Rom.) 2017; Gang durch den Wald. Lesespiel, 2017. BJ Birkigt, Marion, * 10.3.1953 Hamburg; Lehrerin an einer Sprachenschule; schreibt vor allem christl. Kinder- u. Jugendbücher; lebt in Hamburg u. in Spanien. – Kinder- u. Jugendbuchautorin. Schriften: Die drei vom Brombeerweg und das verschwundene Flugzeug, 1992; Die drei vom Brombeerweg auf Schatzsuche, 1992; Franzi, fast dreizehn, 1993; Die drei vom Brombeerweg und der «Schwarze Edgar», 1993; Die drei vom Brombeerweg und der Juwelendieb, 1993; Die drei vom Brombeerweg in der Schlossruine, 1993; Die drei vom Brombeerweg und ihr vierbeiniger Detektiv, 1994; Die drei vom Brombeerweg und das entführte Baby, 1994; Die drei vom Brombeerweg auf Rätseljagd, 1994; Die drei vom Brombeerweg auf Klassenfahrt, 1994; Die drei vom Brombeerweg und viel fauler Zauber, 1995; Die drei vom Brombeerweg und das Rätsel der Artemis, 1995; Steffi – danke bestens!, 1996; Treffpunkt Friedhof, 1997 (Caro & Co., 1); Parole «Holzauge», 1997 (Caro & Co., 2); Ein Baby zuviel. Francke, 1998 (Caro & Co., 3); Geheime Fundsache, 1998 (Caro & Co., 4); Steffi – was dagegen?, 1999; Panda gesucht, 1999 (Caro & Co., 5); Alarm und Mitternacht, 1999 (Caro & Co., 6); Das Geheimnis vom «Höhlenberg», 2000 (Caro & Co., 7); Überfall am Hühnermoor, 2000 (Caro & Co., 8); Auch ein Pastor braucht mal Urlaub, 2000; Unheimliche Nächte, 2001 (Caro & Co., 9); Tote reden nicht, 2001 (Caro & Co., 10); Caro-Asse (Illustr. v. L. Busch) 2001; Steffi – alles klar!?, 2002; «Mensch Mama!», 2002; www.sarah-bee.de, 2003; 422
Birnbacher Sophie und Jule, 2004; Franzi, endlich dreizehn, 2005; Justus, Mia und ich, 2005; Hannah auf neuem Kurs, 2006 (Internat Eichenhof, 1); Hannah startet durch, 2007 (Internat Eichenhof, 2); Eine runde Sache, 2007; Hannah weiß, was sie will, 2008 (Internat Eichenhof, 3); Der doppelte Thomas (Illustr. v. Ch. Heinritz) 2009. BJ Birnbacher, Birgit, * 16.7.1985 Schwarzach im Pongau; machte nach dem Abbruch der Schule eine Lehre, war dann in Äthiopien u. Indien in der Entwicklungshilfe tätig, holte später die Matura nach, studierte Soziologie u. Sozialwiss. u. arbeitete bis 2018 als Sozialarbeiterin u. Soziologin; lebt in Salzburg. – Rauriser Förderungspreis, Autorenpreis Irseer Pegasus u. Startstipendium Lit. des öst. Bundeskanzleramtes (2015), Theodor Körner Förderpreis u. Lit.preis der Jürgen Ponto Stiftung (2016), Jahresstipendium Land Salzburg (2018), Projektstipendium Lit. des öst. Bundeskanzleramtes (2018/19), Ingeborg-Bachmann-Preis (2019). – Jugendbuch- u. Romanautorin. Schriften: Mal lichterloh, mal wasserblau (Jugdb., Illustr. v. K. Neubauer) 2013; Wir ohne Wal (Rom.) 2016. BJ Birnstein, Uwe, * 1962 Bremen; studierte evang. Theol. in Hamburg, arbeitet seit 1989 als freier Journalist für öffentlich-rechtl. Sendeanstalten (Fernsehen, Radio), Ztg. u. Zs.; veröffentlichte mehrere Bücher zu theolog. u. hist. Themen sowie zahlr. Biogr., betrieb 2011–18 die Agentur «BirnsteinsBüro», war Medienberater u. a. der Theologin Margot Käßmann; lebt in Hannover. – Evang. Theologe, Publizist. Schriften: Neuer Geist in alter Kirche? Die charismatische Bewegung in der Offensive, 1987; Lieber Gerhard!, 1993; Lieber Gerd!, 1993; Lieber Erich!, 1993; Liebe Erika!, 1993; Liebe Brigitte!, 1993; Liebe Birgit!, 1993; Phänomen Drewermann. Politik und Religion einer Kultfigur (mit K.-P. Lehmann) 1994; Wenn Gottes Wort zur Waffe wird. Fundamentalismus in christlichen Gruppierungen, 1999; «Sagen Sie mal, Herr Jesus …» und andere Interviews mit Menschen der Bibel (mit J. Werding) 2001; Tödliches Abendmahl (Rom.) 2003; «Sagen Sie mal, Adam». 52 Interviews mit biblischen Persönlichkeiten, 2003; Göttliches Gift (Rom.) 2003; Johannes Rau – der Versöhner, 2006; Der Erzieher. Wie Johann Hinrich Wichern Kinder und Kirche retten wollte, 2007; Huren, Heuchler, Heilige. 423
Birnstein Interviews mit Menschen der Bibel (mit J. Werding) 2008; Der Reformator. Wie Johannes Calvin Zucht und Freiheit lehrte, 2009; Das Ziel bist du. Eine Pilgerreise durch das Leben, 2009; Vergiss nicht, dass du lebst. Ein Jahresbegleiter, 2010; … und führe sie in Versuchung! Das geheime Handbuch des Teufels (Illustr. v. A. Rieken) 2010 (korean. 2012); Katholisch? Never! Warum Katholiken überflüssig und Evangelische die wahren Christen sind. Evangelisch? Never! Warum Evangelische überflüssig und Katholiken die wahren Christen sind (mit G. Schwikart) 2010; Der Humanist. Was Philipp Melanchthon Europa lehrte, 2010; Das Beste aus der Bibel. fromm & heilig, heldenhaft & mutig, skurril & wunderlich, sinnlich & erotisch, gesund & getröstet, böse & greulich, weise & erfahren (Illustr. v. A. Rieken) 2010; Kleines Lexikon christlicher Irrtümer. Von Abendmahl bis Zungenreden, 2011; Väter in der Bibel. 20 Porträts für unsere Zeit, 2013; Toleranz und Scheiterhaufen. Das Leben des Michael Servet, 2013; Who is Who der Reformation, 2014; Friedrich Wilhelm Raiffeisen – Hermann Schulze-Delitzsch. Genossenschaftlich gegen die Not (mit G. Schwikart) 2014; Das unglaubliche Leben des Flötenspielers Hans-Jürgen Hufeisen, 2014; Argula von Grumbach. Das Leben der bayerischen Reformatorin, 2014; 24 Atempausen für Männer. Adventskalender, 2014; Jung, ledig, schwanger sucht … Warum Weihnachten uns zu Herzen geht, 2015; 40 Tage einfach lebendig. Fastenzeitkalender, 2015; Who is who der Wittenberger Schlosskirche. Standbilder, Glasfenster und Medaillons. Die Menschen der Reformation, 2016 (engl. 2016); Mensch Martinus. Warum uns Luther zu Herzen geht, 2016; Margot Käßmann. Folge dem, was dein Herz dir rät. Biografie, 2018; Johann Hinrich Wichern. Wie der fromme Erzieher Kinder und Kirche retten wollte, 2018. Herausgaben: Gottes einzige Antwort ... Christlicher Fundamentalismus als Herausforderung an Kirche und Gesellschaft, 1990; R. Ludwig, Die Prophetin. Wie Dorothee Sölle Mystikerin wurde, 2008; ders., Der Querdenker. Wie Helmut Gollwitzer Christen für den Frieden gewann, 2008; G. Schwikart, Der Komponist. Wie Johann Sebastian Bach das Evangelium in Musik verwandelte, 2008; L. Simmank, Der Arzt. Wie Albert Schweitzer Not linderte, 2008; Melanchthon klug & weise. Seine besten Zitate (Illustr. v. Ch. Knorr) 2010; E. Endraß, Der Wohltäter. Warum Henry 424
Birr Dunant das Rote Kreuz gründete, 2010; N. Friedrich, Der Kaiserswerther. Wie Theodor Fliedner Frauen einen Beruf gab, 2010; G. Schwikart, Der Kabarettist. Wie Hanns Dieter Hüsch den lieben Gott zum Schmunzeln brachte, 2010; R. Ludwig, Der Erzähler. Wie Johann Peter Hebel ein literarisches Schatzkästlein schuf, 2010; H.-J. Benedict, Der Aufklärer. Wie Gotthold Ephraim Lessing die Religionen zur Toleranz ermunterte, 2010; W. von Wedel, Hermann Hesse. Warum der Dichter Glaube, Glück und Eigensinn empfahl, 2011; E. Endraß, Carl Gustav Jung. Wie der Pfarrerssohn die Seele erforschte, 2011; A. Obert, Auguste Viktoria. Wie die Provinzprinzessin zur Kaiserin der Herzen wurde, 2011; E. Endraß, Wilhelm Löhe. Wie der Diakonissenvater Frömmigkeit, Nächstenliebe und Management in Einklang brachte, 2012; F. Hofmann, Sören Kierkegaard. Wie der dänische Dichter das Christentum vor der Kirche retten wollte, 2012; G. Schwikart, Paulus. Wie der Christenverfolger die Liebe entdeckte, 2012; R. Ludwig, Jochen Klepper. Warum sich der Liederdichter in tiefer Not getragen fühlte, 2012; U. Strerath-Bolz, Elly Heuss-Knapp. Wie die First Lady ihr Herz für Mütter entdeckte, 2012; U. Strerath-Bolz, Ulrich Zwingli. Wie der Bauernsohn zum Reformator wurde, 2013; U. Strerath-Bolz, Thomas Müntzer. Warum der Mystiker die Bauern in den Krieg führte, 2014; H.-J. Benedict, Matthias Claudius. Warum der Dichter den Mond besang und das Leben lobte, 2014; A. Brummer, Jan Hus. Warum ein frommer Katholik auf dem Scheiterhaufen endete, 2015; G. Schwikart, Hanns Dieter Hüsch. Wie der Kabarettist den lieben Gott zum Schmunzeln brachte, 2016. BJ Birr, Tilman, * 25.8.1980 Frankfurt/M.; 2002 Gründer der «Lesebühne ihres Vertrauens» in Frankfurt/M., studierte bis 2008 Gesch., Anglistik u. Soziologie an der Humboldt-Univ. zu Berlin, Stadtbilderklärer in Berlin, Auftritte bei Poetry Slams u. Lesebühnen, seit 2009 Soloauftritte, veröffentlichte Musikalben mit humorist. Liedern; Mitgl. der Lesebühne «Samstagsshow» in Berlin; lebt ebenda. – Obernburger Mühlstein (2010), Lüdenscheider Lüsterklemme (2012), Dt. Kabarattpreis (2013). – Kabarettist, Buchautor, Liederdichter. Schriften: On se left you see se Siegessäule. Erlebnisse eines Stadtbilderklärers, 2012 (2013 als Hörb. auf 2 CDs); Zum Leben ist es schön, aber ich würde 425
Bitter da ungern auf Besuch hinfahren. Eine kleine Heimatkunde, 2014 (2014 als Hörb. auf 2 CDs); Berlin. Satirisches Reisegepäck, 2015. FA Bisky, Jens, * 13.8.1966 Leipzig; Sohn des Filmwissenschaftlers u. Politikers Lothar B. (1941–2013), Abitur an der Erweiterten Oberschule «Immanuel Kant» in Berlin, ab 1985 freiwillig verlängerter Wehrdienst als Offizier auf Zeit bei der Nationalen Volksarmee, arbeitete 1989/90 beim Jugendrundfunksender DT64 in Berlin, studierte dann Kulturwiss. u. Germanistik, wurde 1999 an der Humboldt-Univ. zu Berlin mit einer kunstgeschichtl. Arbeit promoviert; leitender Red. im Feuill. der «Süddt. Zeitung». – Johann-HeinrichMerck-Preis für lit. Kritik u. Essay (2017). – Journalist, Publizist. Schriften: Poesie der Baukunst. Architekturästhetik von Winckelmann bis Boisseree (Diss.) 2000; Geboren am 13. August. Der Sozialismus und ich, 2004; Die deutsche Frage. Warum die Einheit unser Land gefährdet, 2005; Kleist. Eine Biographie, 2007; Unser König. Friedrich der Große und seine Zeit – ein Lesebuch, 2011; Berlin. Biographie einer großen Stadt, 2019. Herausgaben: E. Osterkamp, «Der Kraft spielende Übung». Studien zur Formgeschichte der Künste seit der Aufklärung, 2010; Du weißt ja nicht, was die Zukunft bringt. Die Expertengespräche zu «Die Schutzflehenden/Die Schutzbefohlenen» am Schauspiel Leipzig (mit T. Buss, E. Lübbe) 2016; Ist der Osten anders? Expertengespräche am Schauspiel Leipzig (mit E. Lübbe, T. Buss) 2019. BJ Bitter, Claudia, * 23.6.1965 Antiesenhofen/Oberöst.; legte 1983 in Ried im Innkreis die Matura ab, studierte dann Slawistik u. Ethnologie in Wien, veröffentlicht seit 1991 Lyrik u. Prosa in Zs. (u. a. «Die Rampe», «Facetten», «Podium», «Salz», «Sterz») u. Anthol.; lebt in Wien. – Haidhauser Werkstattpreis (1993), Öst. Nachwuchsstipendium für Lit. (1994), Siemens Förderungspreis (2002), Siemens Förderungspreis (2003), Projektstipendium für Lit. (2003/04). – Schriftst., Übers., Bibliothekarin. Schriften: was man hier verloren hätte (Prosa, Vorw. Ch. Loidl) 2002; stimme verliert sich (Ged.) 2005; Verloren gehen (Erzn.) 2008; Wortvögel/ Blattwörter. Intermediale Texte, 2012; Die Welt auf meiner Haut (Erzn.) 2013; Fischfliegen. Aus dem Leben der Flügelflosser. Bildcollagen und lyrische Kurztexte, 2015. BJ 426
Bittermann Bittermann, Klaus (Ps. Artur Cravan), * 8.4.1952 Kulmbach; studierte Philos., Soziologie u. Politologie in Nürnberg, führt seit 1979 den Verlag «Edition Tiamat», zunächst in Nürnberg, seit 1981 in Berlin; schrieb daneben als Satiriker u. a. für die «taz», die «junge Welt» u. das «Kritische Tagebuch» des WDR, betrieb den «Club der letzten Gerechten», verfaßte unter dem Ps. «Artur Cravan» eine Berlin-Krimi-Trilogie. – Journalist, Schriftst., Verleger. Schriften: Das Sterben der Phantome. Verbrechen und Öffentlichkeit. Fünf Essays über Außenseiter der französischen Gesellschaft, 1988; Geisterfahrer der Einheit. Kommentare zur Wiedervereinigungskrise, 1995; Strandgut der Geschichte. Siebzehn Entführungen, 2001; Noch alle Schweine im Rennen? Prolegomena einer Kritik des ganz schön harten Lebens. Invektiven, Glossen, Memoiren, 2001; Wie Walser einmal Deutschland verlassen wollte. Glossen über Querdenker de Luxe und andere Würstchen (mit einem Gastbeitr. von W. Droste) 2005; Der Aufstand der Kuscheltiere. Eine Räuber- und Pistolengeschichte. Mit vielen bunten Bildern von Rudi Hurzlmeier, 2007; The Crazy Never Die. Amerikanische Rebellen in der populären Kultur, 2011; Möbel zu Hause, aber kein Geld für Alkohol. Kreuzberger Szenen, 2011 (4., durchges. u. korrigierte Aufl. 2012); Alles schick in Kreuzberg. Unter Touristen, Pennern, Gentrifzierten, 2013; Sid Schlebrowskis kurzer Sommer der Anarchie und seine Suche nach dem Glück. Ein Ausreißerroman, 2016; Der kleine Fup, 2017; Einige meiner besten Freunde und Feinde, 2019. Herausgaben: Nexialistische Internationale. Schriften & Dokumente. 1976–1977 (übers. M. Frank u. a.) 1980; Die Notwendigkeit der Revolte. «Le Grand Jeu». Paris 1928–1932 (übers. M. Frank, B. Verchain) 1980; Das Geheimnis des unglaublichen Comte de Lautréamont, 1982; Die alte Straßenverkehrsordnung. Dokumente der RAF, 1986; Gemeinsam sind wir unausstehlich. Die Wiedervereinigung und ihre Folgen, 1990; Liebesgrüsse aus Bagdad. Die «edlen Seelen» der Friedensbewegung und der Krieg am Golf, 1991; Der rasende Mob. Die Ossis zwischen Selbstmitleid und Barbarei, 1993; Serbien muss sterbien. Wahrheit und Lüge im jugoslawischen Bürgerkrieg, 1994 (serb. 1995); Identität und Wahn. Über einen nationalen Minderwertigkeitskomplex, 1994; Das Wörterbuch 427
Bittermann des Gutmenschen, Zur Kritik der moralisch korrekten Schaumsprache (mit G. Henschel) 1994; Das Wörterbuch des Gutmenschen. Band II. Zur Kritik von Plapperjargon und Gesinnungssprache (mit W. Droste) 1995; G. Debord, Die Gesellschaft des Spektakels. Kommentare zur Gesellschaft des Spektakels, 1996; Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht. Das Who’s Who peinlicher Personen. Jahrbuch 1997, 1997; Das Wörterbuch des Gutmenschen. Betroffenheitsjargon und Gesinnungskitsch, 1998; Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht. Das Who’s Who peinlicher Personen. Jahrbuch 1998, 1998; Wie Dr. Joseph Fischer lernte, die Bombe zu lieben. Die SPD, die Grünen, die NATO und der Krieg auf dem Balkan (mit Th. Deichmann) 1999; Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht. Das Who’s Who peinlicher Personen. Jahrbuch 1999, 1999; Meine Regierung. Vom Elend der Politik und von der Politik des Elends. Rotgrün zwischen Mittelmaß und Wahn, 2000; Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht. Das Who’s Who peinlicher Personen. Jahrbuch 2000, 2000; Warum sachlich, wenn’s auch persönlich geht. Das Who’s Who peinlicher Personen. Jahrbuch 2001, 2001; Guy Debord präsentiert Potlatch. 1954–1957. Informationsbulletin der Lettristischen Internationale. Mit einem Dokumentenanhang (aus dem Frz. v. W. Kukulies) 2002; It’s a Zoni. Zehn Jahre Wiedervereinigung. Die Ossis als Belastung und Belästigung, 2002; Vom Feeling her ein gutes Gefühl. Rhetorische Spitzenleistungen in der Welt des Fußballs. Ein Wortsalat, angerichtet und mit einem kommentierten Personenregister versehen (mit U. Will) 2002 (überarb. u. aktualisierte NA, 2004); Perlen & Trüffel. Eine kleine Reise durch 25 Jahre Verlagsgeschichte, 2004; Literatur als Qual und Gequalle. Über den Literaturbetriebsintriganten [auf dem Cover: Kulturbetriebsintriganten] Günter Grass (Karikaturen v. F. W. Bernstein, Greser & Lenz, OL, Rattelschneck; Collage v. B. Kramer) 2007; Smoke Smoke Smoke that Cigarette. Eine Verherrlichung des Rauchens (mit F. Dobler) 2008; Unter Zonis: Zwanzig Jahre reichen jetzt so langsam mal wieder. Ein Rückblick, 2009; W. Pohrt, Gewalt und Politik. Ausgewählte Reden & Schriften. 1979–1993 (mit Nachw. v. K. B) 2010; G. Debord, Ausgewählte Briefe. 1957–1994 (übers. B. Grubner u. a.) 2011; W. Pohrt, Werke, 2018 ff. BJ 428
Bittl Bittl, Monika, * 9.1.1963 Beilngries/Obb.; war 1982–84 Volontärin bei einer Tagesztg., lebte zwei Jahre auf Sizilien, studierte 1986–92 Germanistik u. Psychologie an der Univ. München, 1993/94 Stipendium der Filmhochschule München (Drehbuchwerkstatt), 2011 Münchner Turmschreiberin, 2014 «Autor der Freiheit» der Friedrich-NaumannStiftung; verfaßt Drehbücher, narrative Sachbücher, Rom., Ess. u. journalist. Texte; unterrichtet kreatives Schreiben an der Hochschule für Fernsehen u. Film München u. am Inst. «Jugend Film Fernsehen»; arbeitete als Journalistin u. a. für die «Süddt. Ztg.» u. den «Focus». – Schriftst., Drehb.autorin, Journalistin. Schriften: Irrwetter (Rom.) 2006; Bergwehen (Rom.) 2010; Die Expedition (Rom.) 2010; Freiwild (Rom.) 2012; Alleinerziehend mit Mann (mit S. Neumayer) 2012; Muttitasking (mit S. Neumayer) 2013; Der Brei und das Nichts. Der völlig unterschätzte philosophische Alltag der Mütter (mit ders.) 2014; Das Fossil (Rom.) 2016; Ich hatte mich jünger in Erinnerung. Lesebotox für die Frau ab 40 (mit S. Neumayer) 2016 (niederländ. 2018); Ich will so bleiben wie ich war. Glücks-Puh-up für die Frau ab 40, 2017; Ohne meinen Mann wär ich glücklich verheiratet. Lesewellness für die Frau mit Anhang, 2018 (tschech. 2019); Man muss auch mal loslassen können (Rom.) 2018. Drehbücher: Sau sticht. Heimatdrama, ZDF 1995; Pumuckls Abenteuer, 5 Folgen, BR 1999; Heimlichkeiten (Kom.) BR 1997; Lindenstraße, 9 Folgen, WDR 1999/2000. BJ Björkson, Snorre (Martens), * 8.12.1968 Neustadt am Rübenberge; als Klavierlehrer u. Theaterpädagoge tätig, verfaßte Beitr. u. a. für die RBB-Kinderhörfunksendung «Ohrenbär»; lebt in Wunstorf. – Freudenthal-Preis (1998), Werkstipendium des Landes Nds. (2000, 2009), Aufenthaltsstipendium des Landes Nds. für den Künstlerhof Schreyahn (2007). – Roman, Mundart- u. Hörfunkautor, Pädagoge. Schriften: De Hasenflapp-Report (Hörsp.) NDR 2000; Woso hest du mi op dat Eiland bröcht? (Hörsp.) RB 2002; Een Nannskerl (Hörsp.) RB/ NDR 2002; Dat Kind ünner’t Ies (Hörsp.) RB/ NDR 2003; Kühleborn spöökt wedder (Hörsp.) RB/NDR 2003; Märte un Joe (Hörsp.) RB/NDR 2004; Präludium für Josse (Rom.) 2006 (als Hörsp. NDR 2000); Der Clown, der in einer Seifenblase flog (Radiogesch.) 4 Tle. (I Ein Lied auf der 429
Blaboll Geige – II Ein Wal zwischen den Wolken – III Eine Reise zum Mond – IV Das Mädchen mit dem vanilleeisfarbenen Haar) RBB 2011; Njorka un de Fents vun’n Sommer (Hörsp.) NDR/RB 2011; Tomtespuren (Radiogesch.) RBB 2013; Pupiks Reise mit dem Traumwaggon (Radiogesch.) 6 Tle. (I Wo die Prärie am weitesten ist – II Der tanzende Turban – III Der singende Samowar – IV Pupik und die Detektive – V Der Hals der Giraffe – VI Im Land der Fjorde) RBB 2013; Njorka und der Eisprinz (Radiogesch.) 4 Tle. (I Ein Traum vom See – II Der Junge mit dem Zauberauge – III Abenteuer im Eispalast – IV Wo Njorka und Max sich treffen) RBB 2015; Bär mit neuen Schuhen (Radiogesch.) RBB 2015; Sunhild singt (Radiogesch.) RBB 2016; Die Apfelwichtel auf Trollhügel (Radiogesch.) 3 Tle. (I Aus Holbergs Zeit – II Eine Klavierstunde beim alten Grieg – III Ein Abend am Fjord) RBB 2017; Finns ferngesteuerte Ferien (Radiogesch.) 6 Tle. (I Was für ein Weihnachtsgeschenk?! – II Im Repair-Café – III Ferien bei Bauer Jost – IV Die stärksten Ferien der Welt – V Elefanten auf der Autobahn – VI Stachelbeeren zu Weihnachten) RBB 2018; Dat Swimmen in’n Speegel (Hörsp.) NDR 2019. Literatur: Lit.datenbank Nds. (online). FA Blaboll, Gerhard, * 12.9.1958 Wien; Ausbildung zum Feinmechaniker, dann Postbeamter, neben dem Beruf Matura, zudem erste lit. Arbeiten für andere Kabarettisten, Stud. der Rechtswiss., später auch Master of Business Administration, war als Wirtschaftsjurist im Finanzsektor tätig, führte bis zu dessen Verkauf auch ein eigenes Unternehmen, danach bis 2006 Manager in versch. Firmen, ab 2007 freier Schriftst., zudem Moderator im Radio sowie Auftritte als Kabarettist u. Musiker; lebt in Wien; u. a. Jugendpreis der Stadt Wien (1980); verfaßte u. a. humorist. u. satir. Texte, Rom., Erz., Ged., Lieder u. Hörsp.; Zus.arbeit u. a. mit Elfriede → Ott (1925–2019, ErgBd. VI) u. Karlheinz Hackl (1949–2014). – Unternehmer, Manager, Schriftst., Moderator, Kabarettist. Schriften: Von Kranken und Gsunden (Ged. u. Lieder) 2007; Von Sportlern und Hättiwaris (humorist. Texte) 2008; Von Christkinderln und Weihnachtsmandeln (humorist. Texte) 2009; Des Lebn bei uns (Erz.) 2010; Von Manderln und Weiberln (humorist. Texte) 2011; Von Hacklern und Bürohengsten (humorist. Texte) 2013; Montenegrinische Geschichten. Die verlorene Unschuld, 430
Blankenheimer Heiltumsfahrt 2013; Des is Wien. To je Beˇc. Lächerliches vom Wiener Balkan (dt./kroat., mit D. Savi´c) 2015; Das kuhäugige Kamel. Geschichte(n) aus der Levante, [2018]; Zwischen Tokyo und Margareten. 13 japanisch-wienerische Lieder (mit K. Trientbacher, M. Okazaki) 2019; Neunzehn Stunden bis zum Paradies (Rom.) 2019. Tonträger: Medizinial-Rat2. Wiener Lieder und Texte. So lustig kann Medizin sein (mit I. Kmentt) 2010; I bin a Hernalser Bua. Neue Wiener Lieder (1 CD) 2012; Echt Wien – Kraut und Ruabn 1 (1 CD) 2014; Echt Wien (1 CD, mit H. Bäuml) 2016; Die spinnen, die Wiener (1 CD, mit Truebardix vom Wienerwald) 2017; I will afåch mit wem reden (1 CD, mit R. Biber u. a.) 2017; Katzenwege (1 CD, mit B. Bogdany) 2018; Wien heute (1 CD, mit A. Warmuth, F. Horacek) 2019; Echt Wien – Kraut und Ruabn 2 (1 CD) 2019. MM Blankenheimer Heiltumsfahrt (Blankenheimer Heiltumsbuch, Blankenheimer Heiltumsrotulus), liturg. Anweisungen für eine Reliquienschau, Mitte 15. Jh. – Bis ins 17. Jh. haben die Grafen von Manderscheid-Blankenheim (Eifel) jährlich feierl. Zeigungen des familiären Reliquienschatzes durchgeführt. Die «B. H.» versammelt Anweisungen u. Gebete für den pastoralen Leiter dieser Heiltumsweisung. Überlieferung: Prag, Nationalmus., Cod. I E a 14, drei einseitig beschriebene Perg.-Stücke, Überreste eines Rotulus (Mitte 15. Jh., ripuarisch); ebd., Cod. XII E 14, 25 Bl. (Perg., Mitte 15. Jh., ripuarisch). Bei der Hs. könnte es sich um eine direkte Abschrift des Rotulus von der gleichen Hand handeln. Möglicherweise hat die Hs. den Rotulus als Textgrundlage für die Heiltumsweisung ersetzt. Ausgabe: Auszüge bei Gerig, Abb. bei Kössinger (s. Lit.). Literatur: H. Gerig, Die B. H. (in: Heimatkalender des Eifelgrenzkreises Schleiden) 1952, 65–77; P. Neu, Volkskundl. Nachr. in Eifeler Burgrechnungen (in: Rhein.-westfäl. Zs. für Volksk. 29) 1984, 11–33, hier 15 f.; A. R. Deighton, Die Bibl. der Grafen von Manderscheid-Blankenheim (in: Arch. für Gesch. des Buchwesens 26) 1986, 259–283, hier 280 Anm. 172; H. Beckers, Hss. ma. dt. Lit. aus der ehemaligen Schloßbibl. Blankenheim (in: Die Manderscheider. Eine Eifeler Adelsfamilie. Herrschaft, Wirtschaft, Kultur. Ausstellungskat. Köln) 1990, 57–82, hier 72, 74 (Nr. 39); M. Dragoun, 431
Blau Ma. dt.sprachige Hss. in der Bibl. des Nationalmus. in Prag (in: Manuscripta germanica. Dt.sprachige Hss. des MA in Bibl. u. Arch. Osteuropas, hg. A. Breith u. a.) 2012, 215–224, hier 220; N. Kössinger, Gerollte Schr. Ma. Texte auf Rotuli (in: Schriftträger – Textträger. Zur materialen Präsenz des Geschriebenen in frühen Ges., hg. A. Kehnel, D. Panagiotopoulos) 2014, 151–168, hier 161–163. VZ Blatter, Ulrike (geb. Hohn), * 29.5.1962 Köln; 1994 Dr. med. an der Univ. Zürich, ab 1997 Doz. am Inst. für Körperzentrierte Psychotherapie in Zürich, mehrjähriger Aufenthalt in Slowenien, absolvierte eine Ausbildung zur Psychotherapeutin, bis 2010 Ärztin im sozialpsychiatr. Bereich, ehrenamtlich u. a. in der Suchtprävention tätig, leitet Schreibseminare für Senioren, engagiert sich in der Leseförderung für Kinder; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat» u. des Netzwerkes «Mörderische Schwestern»; lebt in Gottmadingen/Baden-Württemberg. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Arbeitsstipendium des Förderkreises dt. Schriftst. in Baden-Württ. (2005/06, 2010, 2014), Eisenbacher DorfschreiberStipendium (2018). – Ärztin, Schriftstellerin. Schriften: Endoskopie in der Rechtsmedizin (Diss.) 1994; Simons nächtliche Reisen (Kdb., Illustr. der Autorin) 1997; Vogelfrau (Kriminalrom.) 2008 (überarb. Neuaufl. 2013); Schule, Käfer, Bärentricks (Kdb., Illustr. v. J. Dickmeis) 2009; Der Mann, der niemals töten wollte (Kriminalrom.) 2010; Nur noch das nackte Leben (Kriminalrom.) 2011; Alles Märchen, 2015 (Online-Publ.); Rendezvous mit dem Tod und weitere unheimliche Kurzgeschichten, 2015; Weihnachtsgeschichten vom Bodensee, 2016; Vor dem Erben kommt das Sterben (Rom.) 2016; Der Hütejunge. Eine Kindheit im Krieg (Rom.) 2018; Töchter des Todes (Rom.) 2019. Herausgaben: Diagnose: Mord. Packende Kriminalgeschichten von der dunklen Seite der Medizin (mit N. Altura) 2014; Verliebt, verlobt, tot! (Illustr. v. R. A. Fichtner) 2015. Literatur: Autorinnen u. Autoren in BadenWürtt. (online); Lit.port Autorenlex. (online); NRW Lit. im Netz (online). FA Blau, Magda (eig. Schmid-Buser), * 6.8.1929 Zürich; Schulbesuch in Zürich, 1949 Matura ebd., arbeitete als Primarlehrerin, absolvierte Zeichenkurse an der ETH Zürich, als Malerin, Keramikerin u. 432
Blauhut Illustratorin tätig, Ausstellungen im In- u. Ausland, hielt Vorträge zu bildender Kunst; ab 1993 Mitgl. der Künstlervereinigung Kt. Schwyz. – Künstlerin, Dichterin. Schriften: Werdegang, Augenblicke (Ged.) 1987; Augenblicke, Augen blicken, 1991; Bilder aus der Werkserie 1994/95. «Lebensteile», 1995; Fahrt ins Blau oder das kleine Nachtbuch mit drei wahren Geschichten, 1997; Un-er-wartet, 2001; Baum (mit S. Abplanalp, U. Abplanalp) 2002; Mein Engel – dein Engel, 2003; Bebildertes Leben – M. B. Bilder mit Worten und Worte mit Bildern, 2003; Die Geige Do-Re-Mi und Suni, 2005; Gedanken denken mit Worten schenken wenn Sterne lenken musst Du es bedenken, 2 Bde., 2006; Suchen finden und das Glück im Rucksack, 2007; Engel – Geheimnis (Bildbd.) 2006; EigenSinn am Fensterplatz, 2009; Antlitz. Horizonte (Bildbd.) 2011; Begegnung. Mensch, Natur, Lebenssinn (Bildbd.) 2012; Zeit. Heute ist das morgen von gestern (Bildbd.) 2014; Licht. Was im Licht steht, ist mein Leben (Bildbd.) 2015; Zwischen Himmel und Erde, 2017; Gestern, heute, morgen. Bild-Buch 2017 (Bildbd.) 2017. Literatur: AKL, Nachtr.bd. 3 (2008) 190 (auch online). – Biogr. Lex. der Schweizer Kunst. Unter Einschluss des Fürstentums Liechtenstein. A–K, 1998, 120; Sikart. Lex. zur Kunst in der Schweiz (online). FA Blauhut, Holger, * 20.7.1969 Rostock; übersiedelte 2007 nach Norwegen, lebt in Fredrikstat. – Stipendium des Landes MecklenburgVorpommern (2007). – Autor. Schriften: Moskauer Geschichten (ins Russ. übertr. A. Engel) 1999 (dt. u. russ.); Pawels wundersame Träume (Zeichn. v. D. Kleinteich) 2000; Absurd Wodka. 100 % russische Absonderlichkeiten, 2007. Herausgaben: Das gelbe Buch der Spitzenschreiber. Literatour de France 2003; Schreibwettbewerb (mit R. Fuchs, Vorw. H. Lethen) 2003; Das gelbe Buch der Spitzenschreiber. Literatour de France 2004. Schreibwettbewerb (mit dems.) 2004; Mitschreiben. Literaturwettbewerb zur Schach-WM Kramnik – Leko, 2005. Vorlaß: DLA Marbach. FA Blecher, Verena, * 6.9.1958 Wiesbaden; absolvierte eine Ausbildung zur Krankenschwester, als freie Autorin tätig, leitet lit. Schreibwerkstätten, Veröff. 433
Bleutge von Beitr. in Anthol.; Mitgl. der Gesellsch. für zeitgenöss. Lyrik; lebt in Eppstein/Hessen. – Lyrikerin, Erzählerin. Schriften: Blaue Zitronen. Texte einer «NochNicht-Ganz-Angepassten» (Illustr. v. G. Grimm Eifert) 22001; Schattengeflecht. Lyrik (Grafiken v. A. Voigt) 2002; Tag & Nacht, bittersüß. Eine Kurzgeschichten-Sammlung, 2012; Nikolov, 2019. Herausgaben: Die Spur des Gauklers in den blauen Mond. Lyrik, Prosa, Grafik. Eine Anthologie, 2001; Ein leises Du. Liebesgedichte. Eine Anthologie (Grafiken v. H. Henning) 2003. FA Bleier, Ulrike Anna (Ps. Greta Donau), * 9.2.1968 Regensburg; wuchs in der Oberpfalz u. in Ndb. auf, übersiedelte 1989 nach Köln, studierte dort Angewandte Sozialwiss., Linguistik, Phonetik u. Komparatistik; veröffentlicht seit 2000 in öst. u. dt. Literaturzeitschriften. – Preisträgerin beim Exil Lit.preis Wien (2007), Kunstpreis des Kreises Viersen (Lit.) (2009), Projektstipendium der Autorinnenvereinigung (2012), Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westf. (2014), Arbeitsstipendium der Stadtsparkasse KölnBonn (2015), Stipendiatin des Künstlerhauses Schloß Wiepersdorf (2018), Dieter-Wellershoff-Stipendium der Stadt Köln (2019). – Schriftst., Journalistin. Schriften: Schwimmerbecken (Rom.) 2016; Bushaltestelle (Rom.) 2018; Miriam – Prosa und Poetologie (Erz.) 2014; Fränkie und das Wesen der Dinge (Erz.) 2014. BJ Bleutge, Nico, * 13.10.1972 München; wuchs in Pfaffenhofen/Ilm auf, studierte 1993–98 Neuere dt. Lit., Allg. Rhetorik u. Philos. in Tübingen, veröffentlichte Rezensionen u.a. in der «Süddt. Ztg.», der «Neuen Zürcher Ztg.», dem «Tagesspiegel» u. der «Stuttgarter Ztg.»; Mitgl. der Bayer. Akad. der Schönen Künste; lebt in Berlin. – open mike der literaturWERKstatt Berlin (2001), Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis des Lit. März Darmstadt (2003), Stipendium der Kunststiftung Baden-Württ. (2004), Hermann-LenzStipendium (2006), Kranichsteiner Lit.-Förderpreis (2006), Lit.preis des Liechtensteinischen PEN (2006), Anna Seghers-Preis (2006), Aufenthaltsstipendium in der Villa Aurora (2008), WilhelmLehmann-Preis (2011), Erich-Fried-Preis (2012), Stipendium der Kulturakad. Tarabya, Istanbul (2013/14), Christian-Wagner-Preis (2014), AlfredKerr-Preis für Lit.kritik (2016), Kranichsteiner 434
Bleyr Lit.preis (2017). – Lyriker, Verf. eines Opernlibrettos. Schriften: klare konturen (Ged.) 2006; fallstreifen (Ged.) 2008; Wasser (Opernlibr., Musik: A. Herrmann), Urauff. München 2012; fischhaare finden (Papierschnitte v. M. Marek) 2012; verdecktes gelände (Ged.) 2013; nachts leuchten die schiffe (Ged.) 2017. Herausgaben: Jahrbuch der Lyrik 2018 (hg. mit Ch. Buchwald) 2018. Literatur: KLG. – M. Braun, Die vernetzte Zunge des Propheten. Eine kleine Strömungslehre zur Lyrik des 21. Jh. (in: TuK 171) 2006, 37–51; T. Lehmkuhl, Das Wassergedicht. Über Steffen Popp, ~, Anja Utler (ebd.) 80–88; H. Kloth, Konturen eines Ichs. Das Subjekt in der Lyrik ~s (in: B. Wodtke, Wie politisch ist die Lyrik ~s? Eine exemplar. Analyse des Ged. ‹das wollte ich nicht› (in: Transitträume. Beitr. zur dt.sprachigen Ggw.lit. [...], hg. A. Bartl, unter Mitarb. v. H. A. Becker) 2009, 313–331; B. Tröger, Kühle Romantik. Über die Lyrik von ~ (in: Lit.bl. für Baden-Württ.) 2014, H. 11/12, 6 f.; U. Oelmann, «Erst das schauen entdeckt die bewegung». ~s Hochgebirge (in: GeorgeJb. 10, 2014/15) 2014, 7–13; M. Braun, Ich will das innerste Gewebe sehn. Laudatio auf ~, anlässlich der Verleihung des Christian-Wagner-Preises (15.11.2014) (in: manuskripte. Zs. für Lit. 55) 2015, H. 208, 164–169; N. B., M. Braun, Honigwarme Pupillen. Poesie u. Bildende Kunst. Ein Gespräch. Dezember 2014 (in: Sprache im techn. Zeitalter 53) 2015, H. 214, 114–124; Die zweite Schöpfung. Poesie u. bildende Kunst. Michael Braun im Gespräch mit Klaus Merz, ~, Gerhard Falkner, Marcus Roloff, Silke Scheuermann (hg. M. Braun) 2016; B. Tröger, Interview mit ~ zu ‹nachts leuchten die schiffe› (in: Sprache im techn. Zeitalter 55) 2017, H. 222, 208–217; I. Camartin, Peilungen. Laudatio auf ~ (in: ders., Die Kunst des Lobens) 2018, 64–69. BJ Bleyr, Beate, * vor 1705; verfaßte ein auf Bibeltexten basierendes Gebetbuch; ein Dr. Zacharias Waller (lebte um 1700) ließ eine Abschrift von B.s Werk anfertigen u. benutzte diese für seine tägl. Andachten; der Verbleib des Textes ist unbekannt. – Verf. eines Gebetbuchs. Literatur: Zedler 4 (1733) 150. – C. F. Paullini, Hoch- u. Wohl-gelahrtes teutsches FrauenZimmer, abermahl durch Hinzusetzung unter435
Blom schiedl. Gelehrter, wie auch etlicher ausländ. Damen hin u. wieder um ein merckliches vermehret, 1712, 34. MM Blom, Philipp (Sievert), * 22.1.1970 Hamburg; wuchs in Hamburg u. Detmold auf, studierte Philos., Gesch. u. Judaistik in Wien u. Oxford, 1996 Promotion ebd., arbeitete anschließend in London u. Paris; schreibt auf Engl. u. Dt.; publizierte als Journalist u. a. in «The Guardian», «The Independent», «Financial Times», »Times Literary Supplement», «Die Zeit», «Neue Zürcher Ztg.», «Frankfurter Allg. Ztg.», «Süddt. Ztg.», «Der Standard», moderierte im öst. Radiosender Ö1 die Diskussionssendung «Von Tag zu Tag» bzw. deren Nachfolgesendung «Punkt eins»; seit 2017 Mitgl. des Stiftungsrats des Friedenspreises des Dt. Buchhandels; Kurator im Kreisky Forum; mit der neuseeländ. Schriftst. Veronica Buckley verheiratet; lebt in Wien. – NDR Kultur Sachbuchpreis (2009), De Groene Waterman Prijs, Antwerpen (2010), GleimLit.preis (2011), Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien (2011/12), Theodor-Körner-Preis für Wiss., Wien (2012), Van der Leeuw, Lezing, Groningen (2012), Visiting Scholar, Getty Research Institute, Los Angeles (2012/13), Grauer Lecture, Kanada (2013), Prix Terenci Moix, Spanien (2013), Friedrich-Schiedel-Lit.preis (2014). – Historiker, Journalist, Übersetzer. Schriften: Martin Buber and the spiritual revolution of the Prague Bar Kochba. Nationalist rhetoric and the politics of beauty (Diss. Oxford) 1996; To Have and to Hold. An Intimate History of Collectors and Collecting, London 2002 (dt. u. d. T.: Sammelwunder, Sammelwahn. Szenen aus der Geschichte einer Leidenschaft, 2004); Enlightening the World. Encyclopédie, the Book that Changed the Course of History, New York u. a. 2005 (dt. u. d. T.: Das vernünftige Ungeheuer. Diderot, d’Alembert, de Jaucourt und die Große Enzyklopädie, übers. M. Bischoff, 2005); Luxor, 2006; The Wines of Austria, London 2006; The Vertigo Years. Change and Culture in the West, 1900–1914 (dt. u. d. T.: Der taumelnde Kontinent. Europa 1900–1914, 2009); A Wicked Company. The Forgotten Radicalism of the European Enlightenment, New York 2010 (dt. u. d. T.: Böse Philosophen. Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung, 2011; Die zerrissenen Jahre. 1918–1938, 2014; Neue Einblicke in das Kunsthistorische Museum Wien (mit V. Buckley) 436
Bloom 2016; Bei Sturm am Meer (Rom.) 2016 (niederländ. 2018); Was auf dem Spiel steht, 2017 (niederländ. 2017); Gefangen im Panoptikum. Leben in den Ruinen der aufgeklärten Utopie. [Reisenotizen zwischen Aufklärung und Gegenwart], 2017; Die Welt aus den Angeln. Eine Geschichte der Kleinen Eiszeit von 1570 bis 1700 sowie der Entstehung der modernen Welt, verbunden mit einigen Überlegungen zum Klima der Gegenwart, 2017 (ital. 2018, engl. 2019); Eine italienische Reise. Auf den Spuren des Auswanderers, der vor 300 Jahren meine Geige baute, 2018 (niederländ. 2019); Let Me Tell You a Story. Sigmund Freud Vorlesung 2018 (Einl. C. Strenger) 2019. Übersetzungen: G. Mak, Amsterdam, Cambridge 1999; Cohn-Bendit, G. Verhofstadt, Für Europa! Ein Manifest, 2012. Herausgaben: Die Simmons-Papiere (übers., hg. u. mit einer Einl. vers. v. Ph. B.) 1997; Berlin (einleitender Ess., Textausw., Zus.stellung. v. Ph. B., unter Mitarb. v. V. Buckley, hg. Ch. Brandstätter) 2011; Angelo Soliman. Ein Afrikaner in Wien (Ausst.-Kat., mit W. Kos) 2011; Das russische Zarenreich. Eine fotografische Reise 1855–1918 (mit V. Buckley) 2012 (engl. u. d. T.: Twilight of the Romanovs. A Photographic Odyssey Across Imperial Russia 1855–1918, London 2013). BJ Bloom, Lena → Arndt, Ottilie. Blume, Bruno, * 4.4.1972 Zug/Kt. Zug; 1991 Matura, studierte Psychologie, Germanistik, Gender Studies, Kunstgesch. u. Gesch. in Zürich, Leipzig u. Århus, arbeitete danach u. a. als Lehrer, 1997–2012 Lit.kritiker, daneben ab 1999 als Schriftst. tätig, ab 2006 zudem Regisseur an versch. Theatern, gründete 2013 den Kwasi Verlag, 2013–15 auch Buchhändler, lebte u. a. in Eisenach, Solothurn (Kt. Solothurn); verfaßte u. a. Lyrik, Kdb., Jgdb. u. Dramen; Veröff. u. a. in «Die Zeit» (Hamburg) u. «1000 u. 1 Buch. Das Magazin für Kinder- u. Jugendlit.» (Wien); lebt seit 2014 in Sangernboden (Guggisberg). – Pädagoge, Schriftst., Verleger, Journalist, Buchhändler, Regisseur. Schriften: Ein richtig schöner Tag (Bilderbuch, Illustr. v. J. Gleich) 2001; Mitten in der Nacht (Bilderbuch, Illustr. v. ders.) 2002; Der gestiefelte Kater (Kdb. nach L. Tieck, Illustr. v. ders.) 2003; Zehn kleine Fledermäuse (Ged., mit N. Gleich, Illustr. v. J. Gleich) 2003; Die kleine Piratin und 437
Blumfeld die neuen 13 (Bilderbuch, Illustr. v. ders.) 2004; ‹Gibt es denn noch etwas zu sehen?› Die Nacht im Bilderbuch, 2004 (2., erw. Aufl. 2013); Tamara und die Liebe (Kdb., Illustr. v. F. Biermann) 2005 (auch u. d. T.: TamaTom und die Liebe, 2013); Wie? Ein Jahreszeitenbuch (Bilderbuch, Illustr. v. J. Gleich) 2005; Der Bart ist ab (Bilderbuch, Illustr. v. ders.) 2005; Wer liest, ist (Bilderbuch, Illustr. v. ders. u. a.) 2006; Die goldene Gans (Drama) 2006; Tamara und die Teufel (Kdb., Illustr. v. F. Biermann) 2006 (auch u. d. T.: TamaTom und die Teufel, 2013); Gufidaun. Martin und der Ausserirdische (Kdb., Illustr. v. J. Gleich) 2007; Der Handschuh (Drama) 2007; Aus dem Fenster gelehnt. Geschichten aus dem Dorf (Drama) 2008; Ein richtig schöner Geburtstag (Bilderbuch, Illustr. v. ders.) 2009; Rotkäppchen (Drama) 2009; Einmal im Monat Indianergeheul (Kdb., Illustr. v. V. Eggermann) 2010; Dumme Hühner (Drama) 2010; Im Broccoliwald. Eine bäumige Reise nach Afrika (Bilderbuch, Illustr. v. J. Gleich) [2010]; Fahrt von ichweiß-nicht-wer-ich-bin nach ich-weiß-es-immernoch-nicht (Drama) 2011; Hänsel und Gretel (Drama) 2011; Gufidaun. Der Ausserirdische kehrt zurück (Kdb., Illustr. v. ders.) 2012; G. Keller, Meretlein (Bearb., Illustr. v. L. Jurt) 2012; TamaTom und die Hühner (Kdb., Illustr. v. J. Gleich) 2013; Elva und die Römer (Comic, Illustr. v. A. Tobler) 2014; Shakespeares Othello (Bearb., Illustr. v. A. Wellinger) 2016; Shakespeares Hamlet (Bearb., Illustr. v. S. Janssen) 2016; Shakespeares König Lear (Bearb., Illustr. v. A. Feuchtenberger) 2016; Shakespeares Timon von Athen (Bearb., Illustr. v. P. Küng) 2016; Shakespeares Macbeth (Bearb., Illustr. v. J. Gleich) 2016; TamaTom und die Graffiti (Kdb., Illustr. v. ders.) 2017; TamaTom und die Berge (Kdb., Illustr. v. ders.) 2017; Vor Kummer sterbe ich. Vreneli und das Plumpsklo am Ende der Welt. Ein Guggisberg-Roman (Illustr. v. M. Richner) 2018. Literatur: Schweiz. Schriftst.innen u. Schriftst. der Ggw. (hg. Autorinnen u. Autoren der Schweiz) o. J., https://lexikon.a-d-s.ch/; Lex. Schweiz. Autoren u. Autorinnen (hg. Stiftung Bibliomedia Schweiz) o. J., www.bibliomedia.ch/de/fuer-alle/ schweizer-autoren-und-autorinnen/. MM
Blumfeld, Leonard → Beilharz, Johannes. 438
Bock Bock, Thilo, * 2.7.1973 Berlin; wuchs in BerlinReinickendorf auf, studierte Neuere dt. Philol., Alte Gesch. u. Vergleichende Lit.wiss. an der TU Berlin, wurde dort mit einer Arbeit über Hugo → Ball u. die lit. Bühne promoviert; schreibt auch Texte für das Kabarett «Die Stachelschweine», gehört zur Red. der Zs. «Salbader». – AlfredDöblin-Stipendium der Berliner Akad. der Künste (2011), Arbeitsstipendium des Berliner Senats (2016, 2018). – Roman- u. Kabarettautor. Schriften: Vogel sucht Fallschirm. Vierzehn Geschichten und eine Lobpreisung, 1997; Die geladene Knarre von Andreas Baader. Historischer Gegenwartsroman, 2009; Senatsreserve. Ein Provinzroman, 2011; Dichter als Goethe. Heiligenlegenden und Geschichten aus Spaß, 2013; Tempelhofer Feld. Ein Freiluftroman, 2014; «Eine lebendige Zeitschrift gewissermaassen». Hugo Ball und die literarische Bühne. Eine Annäherung, 2016 (Diss.); Das auffallend unauffällige Leben der Haushälterin Hannelore Keyn in der Villa Grassimo zu Wewelsfleth. Geistergeschichten (mit P. Wawerzinek, enth. auch Originalbeitr. von K.-S. Fessel u. a.; Fotografien v. S. Bax; Nachw. J. Feßmann) 2016; Berlin mit scharf. Geschichten aus einer unvollendeten Stadt (mit R. Rescue, F. Sorge, V. Surmann, H. Werning) 2017; Der Berliner ist dem Pfannkuchen sein Tod, 35 Arten, die Realität zu bewerten, 2019. Herausgaben: Ick kieke, staune, wundre mir ... Berlinerische Gedichte von 1830 bis heute (mit U. Janetzki u. W. Ihrig, Vorw. H. Ch. Buch) 2017. BJ Bodroi´ ˇ c, Marica, * 3.8.1973 Zadvarje/Kroatien; siedelte 1983 nach Hessen über; schreibt Ged., Rom., Erzn. u. Essays; erhielt zahlr. Preise u. Stipendien, darunter den Förderpreis für Lit. der Akad. der Künste in Berlin, den Kulturpreis Dt. Sprache, den Lit.preis der Europ. Union u. den Lit.preis der Konrad-Adenauer-Stiftung (2015); lebt in Berlin. – Schriftstellerin. Schriften: Tito ist tot (Erzn.) 2002; Der Spieler der inneren Stunde (Rom.) 2005; Sterne erben, Sterne färben. Meine Ankunft in Wörtern, 2007; Ein Kolibri kam unverwandelt (Ged.) 2007; Der Windsammler (Erz.) 2007; Lichtorgeln (Ged.) 2008; Das Gedächtnis der Libellen (Rom.) 2010; Quittenstunden (Ged.) 2011; Kirschholz und alte Gefühle (Rom.) 2012; Mein weißer Frieden (Autobiogr.) 2014; Das Auge hinter dem Auge. 439
Böhm Betrachtungen, 2015; Das Wasser unserer Träume (Rom.) 2016; «Die Wahrheit kann niemand verbrennen». Über die Blickrichtung der Liebe bei Mechthild von Magdeburg, 2018; Poetische Vernunft im Zeitalter gusseiserner Begriffe (Ess.) 2019. Literatur: L. Dominguez Macias. Das Heimatlose erzählen. Raumdarst. u. Inszenierung des Erinnerns im Prosawerk von ~ (in: Narrationen in Bewegung. Dt.sprachige Lit. u. Migration. hg. M. Blanco Hölscher, Ch. Jurcic) 2019, 53–69. BJ Böckler, Michael, * 2.10.1949 Berlin; Sohn eines Kameramanns u. späteren Fotografen u. einer Buchhändlerin, besuchte ein mathematischnaturwiss. Gymnasium in München, studierte Kommunikationswiss., Soziologie u. Theaterwiss. an der Univ. München (Abschluß: M. A.); Mitinhaber einer Agentur für Kommunikationsberatung in München. – Schriftst., Unternehmer. Schriften: Sturm über Mallorca. Ein Roman als Reiseführer, 1997 (überarb. Neuausg. 1999); Wer stirbt schon gerne in Italien? Ein Toskana-Roman, 1999; Verdi hören und sterben. Ein Roman aus Venedig und dem Veneto, 2001; Nach dem Tod lebt es sich besser. Ein Mallorca-Roman, 2002; Sterben wie Gott in Frankreich. Ein Wein-Roman, 2003; Vino Criminale. Ein kulinarischer Fall für Hippolyt Hermanus (Kriminalrom.) 2005; Tödlicher Tartufo. Ein kulinarischer Fall für Hippolyt Hermanus (Kriminalrom.) 2007 (Tb.ausg. mit dem Untertitel: Der 2. Fall für Hippolyt Hermanus, 2008); Mord mit drei Sternen. Ein neuer kulinarischer Fall für Hippolyt Hermanus (Kriminalrom.) 2009 (vollst. aktualisierte Tb.ausg. 2012); Tod oder Reben. Ein Wein-Krimi aus Südtirol, 2012; Mord in bester Lage: Ein Wein-Krimi aus Südtirol, 2014; Mörderischer Jahrgang: Ein Wein-Krimi aus Südtirol, 2016; Falscher Tropfen. Ein Wein-Krimi aus Südtirol, 2018. BJ Böhm, Michael, * 1947 Oberursel/Taunus; wuchs in Oberursel auf, nach Ausbildung zum Schriftsetzer im Beruf tätig, Mitarb. eines Rechenzentrums; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat»; lebt in Dachau. – Friedrich-Glauser-Preis (2016). – Kriminalautor, Schriftsetzer. Schriften: Hirtmoor-Chronik. Gregor oder Die Hand des Professors. Gregor oder die weiße Taube (Erzn.) 1998; Homer und der Tote vom Schloßberg. Albert Kreitmayers erste Ermittlung (Rom.) 440
Bönt 1999; Homer und ein Freund aus alten Tagen. Albert Kreitmayers zweite Ermittlung (Kriminalrom.) 2002 (2., überarb. Ausg. 2002); Herr Petermann und das Triptychon des Todes (Rom.) 2011; Herrn Petermanns unbedingter Wunsch nach Ruhe (Rom.) 2013; Quo vadis, Herr Petermann? (Rom.) 2016; Dinner mit Elch (Kriminalrom., mit D. Hentzschel) 2018. Literatur: Lex. der dt.sprachigen Krimiautoren. Unter Mitarb. der aufgenommenen Autorinnen u. Autoren (hg. A. Jockers, unter Mitarb. v. R. Jahn) 22005, 38 f.; H. P. Karr, Lex. der dt. KrimiAutoren (online). FA Bönt, Ralf, * 31.3.1963 Lich/Hessen; Schulbesuch in Bielefeld, nach dem Abitur KfzMechanikerlehre, als Autoschlosser tätig, studierte Physik an den Univ. Bielefeld, Florenz u. München, 1993 Dr. rer. nat. in München, arbeitete in Forschungszentren wie dem CERN in Genf u. dem Brookhaven National Laboratory in Upton/New York, seit 1994 schriftstellerisch tätig, 1996/97 Red. der Lit.zs. «Konzepte», veröffentlichte Ess. in Ztg. wie «Süddt. Ztg.», «Frankfurter Allg. Ztg.» u. «Die Tagesztg.» sowie in Zs. wie «Merkur» u. «Cicero»; lebt in Berlin. – (Neben weiteren Auszeichnungen) 3sat-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (1998), Reisestipendium des Berliner Senats (1999), German Books Office Grant (2000), Lit.förderpreis des Landes Nordrhein-Westf. (2000), Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (2003), Villa-Serpentara-Stipendium der Akad. der Künste Berlin (2008), Alfred-Döblin-Stipendium (2009), Kelag-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2009). – Physiker, Autoschlosser, Schriftsteller. Schriften: Icks (Rom.) 1999 (als Theaterst. Urauff. Bielefeld 1999; als Hörsp. Schweizer Rundfunk DRS 2 2003); Gold (Rom.) 2000; Das weiße Herz (Hörsp.) Deutschlandradio 2001; Berliner Stille (Erzn.) 2006; Die Entdeckung des Lichts (Rom.) 2009; Das entehrte Geschlecht. Ein notwendiges Manifest für den Mann, 2012; Das kurze Leben des Ray Müller (Rom.) 2015. Herausgaben: Traumstadtbuch. New York – Berlin – Moskau, 2001; Titelkampf. Fußballgeschichten der deutschen Autorennationalmannschaft (mit A. Ostermaier, M. Rinke) 2008. Vorlaß: DLA Marbach. Literatur: KLG; Munzinger-Archiv. – Lit.port Autorenlex. (online); K. Gerstenberger, Writing 441
Boeser the New Berlin. The German Capital in Post-Wall Lit., 2008, 174 f. FA Bösch, Gabriele, * 7.1.1964 Koblach/Vorarlberg; studierte ab 1982 Medizin, Geographie u. Gesch. an der Univ. Innsbruck, lebt seit 1993 in Hohenems/Vorarlberg, leitet seit 2009 lit. Schreibwerkstätten, veröffentlichte Beitr. in Anthol. u. Literaturzeitschriften. – Lit.stipendium des Landes Vorarlberg (2004, 2016). – Schriftstellerin. Schriften: Der geometrische Himmel (Erz.) 2007 (als Theaterst. Urauff. Bregenz 2008); Schattenfuge (Rom.) 2012. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online). FA Böseler, Birgid, * 12.12.1952 Oldenburg; als Lerntherapeutin für Kinder tätig, Referentin in der Lehrerfortbildung, Umweltberaterin; Mitgl. des Netzwerkes «Mörderische Schwestern»; lebt in Oldenburg. – Pädagogin, Kriminalautorin. Schriften: Mord(s)gefühle. Ein Oldenburger Kriminalroman, 1996; Meine Freundin – seine Freundin oder Mord(s)beziehungen. Ein Kriminalroman aus dem Norden, 2001; Kleinanzeigen oder Mord(s)verwandtschaft. Ein Oldenburger Kriminalroman, 2002; Oldenburger Geschichten. Krimis und anderes aus Oldenburg und umzu, 2004; Hexenkräfte. Oldenburg-Krimi, 2006. FA Boeser, Knut, * 28.12.1944 Bad Landeck (poln. Ladek-Zdrój); ˛ Sohn eines Kaufmanns, besuchte das Humboldt-Gymnasium in Berlin, 1965 Abitur, studierte bis 1972 Allg. u. Vergleichende Lit.wiss., Germanistik, Philos., Psychologie u. Soziologie an den Univ. Berlin u. Paris, 1974 am Zentrum für interdisziplinäre Forsch. an der Univ. Bielefeld, Produktionsdramaturg am Schauspielhaus Bochum u. am Dt. Schausp. Hamburg, seit 1978 Drehb.autor, 1979 Dr. phil. in Berlin, Chefdramaturg u. Intendant am Renaissance-Theater ebd., Chefdramaturg an den Staatl. Schauspielbühnen ebd., dass. am Theater in der Josefstadt in Wien, Doz. für Drehb. u. Stoffentwicklung an der Internat. Filmschule Köln; verfaßte Rom. zu dem Film «Nostradamus» (1994, Regie R. Christian) u. der Fernsehserie «Rosa Roth» (1994–2013), bis 2014 Verwaltungsratsmitgl. der Filmförderungsanstalt; bis 2015 Vorstandsmitgl. des Verbandes Dt. Drehb.autoren, 442
Böss Mitgl. der Dt. Filmakad.; lebt in Berlin. – Theaterintendant, Dramaturg, Hg., Theater-, Drehb.-, Sachb.- u. Romanautor, Hochschullehrer. Schriften (Drehb. u. Theaterst. in Ausw.): Don Gil von den grünen Hosen (nach Tirso de Molina) Urauff. Berlin 1977; Die beiden Freundinnen (Drehb.) 1978; Joseph II. oder das Ende der Unsterblichkeit. Komödie, Urauff. Wien 1978; Der Gewaltstaat, mythologische Ordnung und chaotische Natur. Zur Nachtgeschichte der Vernunft (Diss.) 1979; Die Barrikade (Drehb.) 1982; Die Menagerie von Sanssouci. Eine philosophische Posse, Urauff. Berlin 1988; Xenia Hausner. Rätselraum fremde Frau, 1990; Ein anderer Liebhaber (Drehb.) 1990; Der Brocken (Drehb.) 1992; Nostradamus (Rom.) 1994 (als Drehb. mit R. Christian u. P. Ashworth 1994); Der Clan der Anna Voss (Drehb.) 6 Tle. (I Das Vermächtnis – II Der Rückschlag – III Die Bedrohung – IV Die Entdeckung – V Der Verdacht – VI Das Testament) 1995; Rosa Roth (Rom.) 1996; Nach Brasilien (Rom.) 1997; Mörderisches Erbe. Tausch mit einer Toten (Drehb.) 1998; Niemand ist eine Insel (Drehb.) 2011. Herausgaben: Max Reinhardt in Berlin (mit R. Vatková) 1984; Erwin Piscator. Eine Arbeitsbiographie in zwei Bänden (mit R. Vatková) (I Berlin 1916–1931 – II Moskau, Paris, New York, Berlin 1931–1966) 1986; Der Fall Oskar Panizza. Ein deutscher Dichter im Gefängnis. Eine Dokumentation (Mitarb. H. Bäuerle) 1989; Die Elexiere des Nostradamus. Ein Rezeptbuch (Einl. W. v. Rohr, Illustr. v. L. Fuchs) 1994. Vorlaß: Lit.arch. Sulzbach-Rosenberg; DLA Marbach. Literatur: Theater-Lex. Nachtr.bd., Tl. 1 (2013) 125. – Lex. der Kriminallit. Autoren, Werke, Themen/Aspekte (hg. K.-P. Walter) (Losebl.-Slg.; zu ‹Rosa Roth›); The Internet Movie Database (online); Filmportal.de (online). FA Böss, Gideon, * 17.2.1983 Mannheim; studierte 2003–10 Soziologie an den Univ. Mainz u. Berlin, verfaßte 2008–17 für «Die Welt» den Blog «Böss in Berlin», vorübergehend im öffentl. Dienst tätig, seitdem freier Autor u. Journalist; Veröff. von Beitr. u. a. in den Zs. «Cicero» u. «Focus». – Journalist, Buchautor. Schriften: Lorenzo di Arrabiata, Auf ein Gläschen mit Helmut Schmidt. Hunderte Antworten auf brennende Fragen (mit S. Meixner, A. 443
Bogner Wendt) 2013; Die Nachhaltigen. Ein satirischer Roman, 2014 (Neuausg. u. d. T.: Hitlertage, 2019); Deutschland, deine Götter. Eine Reise zu Kirchen, Tempeln, Hexenhäusern, 2016; Schatz, wir werden reich! (vielleicht). Ein Paar und zwanzig Anläufe zum großen Geld (mit Christine B.) 2019. FA Böss, Monika(-Katharina), * 17.9.1950 Bingen/ Rhein; absolvierte eine Verwaltungslehre, arbeitete als Sekretärin, 1979 Abitur, Stud. der Mathematik u. Sozialwiss., leitete 1996–2009 die Lit.gruppe Wachtenburg, Mitorganisatorin des Kultursommers Rhld.-Pfalz; Mitgl. des Lit. Ver. der Pfalz u. der GEDOK, stellvertretende Vorsitzende des Verbandes dt. Schriftst. Rhld.-Pfalz; lebt in Mörsfeld/Rhld.-Pfalz. – Kulturpreis des Landkr. Bingen (2001, 2003), Martha-Saalfeld-Förderpreis (2003). – Kulturschaffende, Schriftstellerin. Schriften: Das Jubiläum (Erzn.) 1994; Und als ein Jahr vergangen. Rheinhessische Geschichten, 1998; Hemshof-Blues (Rom.) 1999; Krautrübenkönigin (Erzn.) 2002; Marvins Bräute (Rom.) 2005; Landauswärts (Erzn.) 2007; Wenn die schönen Mädchen sterben ... (Rom.) 2009; Idyllen und andere Stolpersteine, 2010; Weihnachtsgeschichten aus Rheinhessen, 2016; Tante Gretel oder Die wundersame Tadellosigkeit (Rom.) 2016; Rheinhessen. Geschichten & Anekdoten. Vun de Hiwwel niwwer zum Rhoi, 2017; Dunkle Geschichten aus RheinMain, 2019. Herausgaben: Inkas Lesetraum(a). Anthologie, 2011. Literatur: J. Zierden, Lit.Lex. Rhld.-Pfalz, 1998, 41. FA Bogner, F. J. (eig. Franz Josef B.), * 19.6.1934 Limburg/Lahn; arbeitete bis 1963 als Justizsekretär, Schausp.- u. Pantomime-Unterricht in Frankfurt/ M., Essen u. Paris, ab 1962 Solo-Auftritte als Kabarettist, Schauspieler u. Clown, 1963 Mitbegründer des Studentenkabaretts «Die Freimauler», verfaßte Hörsp. für den Rundfunk sowie Theaterst. für die Bühne, gab Schauspielunterricht u. leitete Theatergruppen, lebt in Frankfurt/Main. – Dt. Kleinkunstpreis (1977). – Kabarettist, Schauspieler, Hörsp.-, Theater- u. Buchautor, Dozent. Schriften: Die Maus mit dem Sparbuch. Fabeln (Fotografiken v. W. Flögel) 1970; Das arabische System. Variationen über ein Thema von Adam Riese, 1971 (als Theaterst. Urauff. Zürich 1970); Bilder mit + ohne Worte, 1972 (Selbstverlag); Ich bin. 444
Bohley So?! Ich werde Ihnen einen Arzt empfehlen. Texte, Materialen – Choreographien 1958–1968 (Fotos v. W. Flögel) 1972; goethes V’st, 1973 (als Theaterst. Urauff. Zürich 1970); Die Irr-Fahrten des Odysseus oder: Das ewige Wahre – Das ewig Wahre Gute (Hörsp.) NDR 1974; Von A bis Zett (Hörsp.) NDR 1977 (als Buchausg. 1992); Lasset die Kindlein. Aus dem Leben eines Kindes (Hörsp.) RIAS 1979; und führe uns (Hörsp.) RIAS 1981; Deutsche Einheitsszenen (Hörsp.) SFB 1991; Carmilhan (Hörsp.) SFB 1991; Memoiren eines Clowns (Autobiogr.) 1993; Glotz nicht so, 1994 (Selbstverlag); F. J. Bogners grosses kritisches Fabel-Buch. Ich, das Tier, die Moral, 2005; Jubel. Jubel ist lernbar (Lyrik) 2011 (Selbstverlag). Tonträger: Goethes V’st. Ein deutscher HörKlassiker (1 Tonkassette) 1971; Die Maus, die den Halt verlor. Fabelhaftes (1 Schallplatte, Musik: H. Koch) 1974. Vorlaß: Münchner StB Monacensia. Literatur: C. Gilbert, Das Clownsbuch, 1988, 93–99; G. Arnold, Darst. u. Wirkungsweise des Clownesken zw. «krit. Selbstreflektion» u. «Unterhaltung» am Beispiel von ~s Clown-Theater «Sisyphos», 1991 (zugl. Diss. Berlin 1990); Mensch ~. Kabarettist, Pantomime, Literat, Clown, Wortakrobat, 1992; K. Budzinski, R. Hippen, Metzler Kabarett Lex., 1996, 34; S. J. Wagner, ComedyLex., 1999, 46. FA Bohley, Peter, * 31.10.1935 Sulzbach-Rosenberg/ Bayern; Sohn eines Studienrats, ab 1942 Schulbesuch in Halle/Saale, 1954 Abitur, studierte 1954–59 Medizin an der Univ. Halle, 1959 Dr. med. ebd., leitete 1969–78 eine Forsch.gruppe zu «Intrazellulärer Proteolyse», 1974 Habil. für Biochemie in Halle, veranstaltete 1973–83 den Lesezirkel «Freitags-Kr.», an dem u. a. der Maler Ludwig Ehrler (1939–2014) teilnahm, erhielt 1983 aus polit. Gründen Lehrverbot, ging 1984 nach Westdtl., ab 1984 Vortr. im In- u. Ausland, ab 1986 Prof. für Biochemie an der Univ. Tübingen, ab 1990 Gastdoz. in Halle; lebt in Tübingen. – Biochemiker, Hochschullehrer, Buchautor. Schriften: Eiweißdiät und Leberautolyse. Ein Beitrag zur Frage des labilen Eiweiß (Diss.) 1959; Sieben Brüder auf einer fliegenden Schildkröte, 2004; Das Schloßlabor in der Küche von Hohentübingen. Wiege der Biochemie, 2009. Herausgaben: Erlebte DDR-Geschichte. Zeitzeugen berichten, 2014. 445
Bohtz Vorlaß: DLA Marbach; SBPK Berlin. Literatur: D. Trutkowski, Der geteilte Ostblock. Die Grenzen der SBZ/DDR zu Polen u. der Tschechoslowakei, 2011, 153 f.; P. Kaiser, C. Petzold, «Polkokow, Kaffka, Höderlein». Bürgerl. Lit. als Staatsverbrechen: ~s Lesekreis in Halle von 1973 bis 1983 (in: dies., Boheme u. Diktatur in der DDR. Gruppen Konflikte Quartiere 1970–1989) 1997, 250–258; Zeitzeugenbüro (online). FA Bohnert, Joachim, * 22.7.1946 Freiburg/Br.; wuchs in Freiburg auf, studierte Philos. u. Rechtswiss. an den Univ. Freiburg, Bonn u. Heidelberg, 1973 Dr. iur. in Freiburg, 1981 Habil. ebd., ab 1982 Prof. für Strafrecht an der Univ. Konstanz, 1986–2011 (emeritiert) Prof. für Strafrecht, Strafprozeßrecht u. Rechtsphilos. an der Freien Univ. Berlin; lebt in Berlin. – Jurist, Hochschullehrer, Schriftsteller. Schriften (Fachschr. in Ausw.): Über die Rechtslehre Georg Friedrich Puchtas (1798–1846), 1975 (zugl. Diss. Freiburg/Br. 1974); Beschränkungen der strafprozessualen Revision durch Zwischenverfahren, 1982 (zugl. Habil.-Schr. Freiburg/Br. 1981/82); Ordnungswidrigkeiten und Jugendrecht. Eine Zusammenstellung, 1989; Oreithyia. Sieben badische Etüden, 1998; Rosamunde (Theaterst.) 1999; Zug (Erz.) 1999; Salgor. Interlinearversionen (Illustr. v. W. Hoffmann) 2000; Wie de Günter Amok gloffe isch un trotzdäm kaina e Schade ghet het, weil: d’Gerti het em s Messer abgnumme. Ein Volksstück, 2001; Bedingungslose Kapitulation, 2004; Bülbül, 2005 (Schr. nicht nachweisbar); Krimi, 2008; Daniels Abreise (Jgdb., Radierungen v. W. Hoffman) 2008; See- und Bruchstücke nach Art des Johannes Chrysostomus Hofstetter. Lühsdorfer Kassette (Holzschnitte v. W. Hoffmann) 2009; Koks, 2010; Zuführung zum Verschleiß. 79 Veränderungen – 79 Zeichnungen (Illustr. v. J. Bohnert) 2010. – Weitere nicht nachweisbare Schriften. Herausgaben: Stiftsbriefe. Die Altersbriefe der Mathilde von Glümer (mit Nachw. hg.) 1998. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online). FA Bohtz, August (Wilhelm), * 17.7.1799 Stettin, † 7.5.1880 Göttingen; Sohn eines Kaufmanns, besuchte das Gymnasium in Stettin, studierte zunächst Theol., dann Philol. in Halle/Saale, Berlin u. Göttingen, hielt sich 1826–28 in Dresden auf, 1828 Promotion in Göttingen («De Aristophanis 446
Bokelberg Ranis dissertatio») habilitierte sich im selben Jahr in Göttingen (aufgrund einer disputatio pro loco), wurde zum Privatdoz. ernannt, war 1829–37 Privatlehrer der philos. Wiss. u. schönen Künste an der Univ. Göttingen, 1837–42 unbesoldeter a. o. Prof. für Ästhetik u. Lit., 1842–80 o. Prof. für Ästhetik u. Lit. ebd.; Bekanntschaft mit Ludwig → Tieck. – Germanist. Schriften: Geschichte der neuern deutschen Poesie. Vorlesungen, 1832; Die Idee des Tragischen. Eine philosophische Abhandlung, 1836; Über das Komische und die Komödie. Ein Beitrag zur Philosophie des Schönen, 1844; G. E. Lessings Protestantismus und Nathan der Weise, 1854. Herausgaben: Bürger’s sämmtliche Werke. Einzig rechtmässige Gesammt-Ausgabe in einem Bande, mit dem sauber in Stahl gestochenen Bildnisse des Dichters und einem Facsimile seiner Handschrift, 1835. Nachlaß: SUB Göttingen; Univ.-Archiv Göttingen. Literatur: ADB 47 (1903) 87–89; IG 1 (2003) 228. – K. Rosenkranz, ~, Gesch. der neuern dt. Poesie (in: Jb. für wiss. Kritik) 1833, 267–272, 276–278; Th. W. Danzel, ~, Über das Komische u. die Kom. (in: ebd.) 1845, 263–280; F. Ficker, ~, Über das Komische u. die Kom. (in: Bl. für öst. Lit. 64) 1845, 497; G. G. Gervinus, Prinzipien einer dt. Lit.gesch. [Wiederabdr. der Sammelrezension der Lit.geschn. von ~ u. K. Herzog] (in: ders., Schr. zur Lit., hg. G. Erler) 1962, 3–48; U. Pongs, Zu einigen Quellen der Schr. Heines über Dtl. (in: EG 38) 1983, H. 2, 206–220, hier 219–220 (über Heines ~-Rezeption); E. Wendt, Stettiner Lbb., 2004, 90 f. BJ Bokelberg, Nilz (eig. Nils B.), * 12.10.1976 Bonn; wuchs in Wesseling auf u. besuchte das KätheKollwitz-Gymnasium ebd., war 1993–98 als Moderator des Musikfernsehsenders Viva tätig, Auftritte als Fernsehschauspieler, ab 1999 Moderator des Sportfernsehsenders DSF, absolvierte 2003–08 Regiestud. an der Hochschule für Fernsehen u. Film München, seit 2005 als Blogger aktiv, gründete 2006 den Filmblog «Fünf Filmfreunde», Doz. für Medienethik an der SRH Hochschule der populären Künste in Berlin, war 2012–16 Moderator eines Youtube-Kanals, veröff. versch. Podcasts, u. a. seit 2015 mit Markus Herrmann u. Donnie O’Sullivan 447
Bollinger «Gästeliste Geisterbahn». – Moderator, Doz., Blogger, Buchautor. Schriften: Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin. Die schrägsten Gruppen aus Facebook, Lokalisten und StudiVZ (mit S. Bolms) 2011; Endlich gute Musik, 2013; Tristesse Renesse. Ferienorte unserer Kindheit revisited, 2016. FA Bokowski, Paul, * 29.7.1982 Mainz; Red. der Lit.zs. «Salbader», Teilnehmer an den Lesebühnen «Fuchs & Söhne» u. «Brauseboys», ist zudem als Poetry Slammer tätig. – Autor, Humorist. Schriften: Hauptsache nichts mit Menschen (Gesch.) 2012; Alleine ist man weniger zusammen, 2015; Bitte nehmen Sie meine Hand da weg, 2019. FA Bollhoof, Jan Klas (Ps. für Jakob Alfons Holl), * 15,4,1905 Düsseldorf, † 9.7.1996 Köln; Priesterseminar in Bensberg, 1931 Priesterweihe in Köln, 1931–36 Kaplan in Leverkusen, ab 1936 in Düsseldorf, 1940–47(45?) Pfarrvikar u. 1947(45?)–55 Rektoratspfarrer der kath. Gemeinde in Moitzfeld (später zu Bergisch Gladbach), ab 1953 Kirchl. Beauftragter für den Fernsehfunk Köln, ab 1955 Leiter der Fernsehstelle des Erzbistums Köln, gründete 1961 die kirchl. Stiftung «Die Gute Hand»; zudem als Fotograf tätig; Päpstl. Geheimkämmerer (1964). – Kath. Pfarrer, Schriftsteller. Schriften: Morgenliche Welt. Ein junges Leben, 1947; 33 Psalmlieder des Kaspar Ulenberg. Originalweisen mit Textneufassungen (Bearb.) 1963; Aphorismen, 1964; Sentenzen, 1965; Marginalien, 1966. Nachlaß: Hist. Arch. des Erzbistums Köln. Literatur: Hdb. des Erzbistums Köln. 26. Ausg. 1966. Bd. 2. Realer u. personaler Teil. Nach dem Stand vom 1. September 1965, 1966, 787; N. Trippen, Das Kölner Priesterseminar in den Jahren 1933–1945 (in: Annalen des hist. Ver. für den Niederrhein 188) 1985, 197–223, 200, Anm. 10; H. Stahl, Wie Misereor zu seinem Namen kam (in: Rhein.-Berg. Kal. 87) 2017, 36–43. FA Bollinger, Ulrich, * 1568 Backnang, † 26.1.1612 Waldenbuch; Sohn des Backnanger Diakons, später Wangener Pfarrers Johannes B., Besuch der Klosterschule zu Bebenhausen, Stud. in Tübingen (immatrik. am 22.3.1585: «Ulricus Bollinger Wangensis»), dort am 28.9.1585 Baccalaureus artium, 448
Bollinger am 11.5.1587 Stipendiat, am 6.8.1589 Magister artium; 1590 Präzeptor, ab 1597 Rektor in Bebenhausen; spätestens 1592 (wahrsch. durch Paul Schede → Melissus) zum Dichter gekrönt; 1603 Pastor in Schlaitorf, 1610 in Waldenbuch; war zweimal verheiratet. – Pädagoge, nlat. Dichter, luth. Pfarrer. Schriften: Reverendissimo Et Clarissimo Viro, D. Anthonio Varenbulero, S. S. Theologiae D. celeberrimo, et Ecclesistae in Aula Wirtembergica dignissimo, cognato suo perpetuo honore prosequendo, etc. (Epicedium) (in: E. Cellius, Oratio funebris: de vita et morte […] Iohannis Vischeri Wemdingensis, philosophiae et medicinae doctoris [...] ac huius in inclyta Tübingensi academia professoris [...] M.D.LXXXVII. die XXII. Aprilis, pie mortui […]. Acceßit ad calcem epicedium, scriptum ab Ulrico Bollingero Wangheimense, humanarum artium studioso) 1588, E2r-v; Gratulationes factae in publici testimonii renunciatione: cum philosophiae et liberalium doctrinarum magistri nomen atque honor, in celeberrima Tubingensium academia, tribueretur, Iohanni Bollingero iuveni, morum probitate, vitae integritate, et eruditionis commendatione, ornatissimo: viri reverendi atque doctissimi, domini Iohannis Bollingeri pastoris ecclesiae Vuangheimensis p. m. filio, die [hs.: 14.] Augusti anni regnantis gratiae 1588. Ab Ulrico Bollingero fratre et amicis, 1588; Epicedium (in: J. G. Sigwardt, Ein Predig uber der Leych/ der [...] Anna Maria/ des [...] Hieronymi Gerharden/ beyder Rechten Doctoris [...] gewesner ehlichen Haußfrawen/ den 15. Junij/ zu Tübingen gehalten) 1588; Elegiae duae in gratiam et laudem [...] Christophori Koderici [...] (mit M. Beringer) 1588; Ode anniversaria sacra de deo spiritu sancto ad ipsius pentecostes numerum perscripta autore Ulrico Bollingero, 1589; Idem Carmen Ab Huldericho Bollingero Vvangheimio latine redditum (lat. Übers. des vorhergehenden griech. Ged. v. Samuel Grammer) (in: Epicedia et epitaphia, Graeca et Latina: ad M. Martinum Crusium, in Tubingensi academia, utriusque linguae doctorem: de obitu Martini, f[ilii]. eius: ultimo de Iunij, anno 1588. pie defuncti: a claris viris, et doctis iuvenibus, scripta) 1589, 18 f.; Gratulationsged. (in: Acclamationes factae gratulationis et honoris causa ab amicis: cum insignia doctoratus iurisprudentiae D. Huldrichio Brollio [...] solenni ritu, in illustri Tubingensium academia, conferrentur, a. d. 10. Calend. Octob. 449
Bollinger anni 1589) 1589; Epistola, qua Wirtenberga Ludovicum principem et dominum suum illustrissimum, ad nuptias sororis proficiscentem, ab itinere, prohdolor, revocat ad pollincturam matris suae carissimae Annae Mariae, illustrissimae olim principis Wirtenbergicae etc. pie et beate interim, dum ille abest defunctae, mense Maio, anno redemtionis 1589. Efficta more poetico ab Ulrico Bollingero Wangheimensi, eiusdem illustriss: principis, devinctiss: alumno. Accessit etiam epitaphium eodem auctore, 1589; Widmungsged. (in: W. J. Gretter, Ariditas. Carmen heroicum de siccitate anni M. D. XC.) 1590; Reverendo Et Clarissimo Viro D. Anthonio Varenbulero, S. S. Theologiae Doctori celeberrimo: Illustriss. Principi Vvürtembergico a Consilijs, Praesuli Hirsaviano dignissimo, etc. Domino et cornato suo unice colendo: S. P. D. (in: A. Varnbüler, Oratio funebris de virtutibus viri incomparabilis, D. Iacobi Andreae, sacrae theologiae doctoris [...] praeceptoris, compatris et collegae sui carissimi: habita in coenobio Hirsaugiensi […]) 1590, D4r–E2r; De Comoedia Reverendi Et Doctissimi Viri, M. Thomae Birckii, Ecclesiastae apud Undertürcanos pij et fidelis, Elegia (in: T. Birck, Comoedia. Darinnen den gottsvergeßnen Doppelspilern/zu ewiger Abschew/ und den gwissenhafftigen Kurtzweilern zu denckwürdiger Erinnerung/ die Würffel unnd Karten [...] auß heiliger göttlicher Schrifft gründtlich erklärt [...] ist [...]), 1590, ):( ):(2v–):( ):(3r; Carmina gratulatoria tria quorum duo spectant ad Ioannem Altenbachium Balingensem, cum 12. Aug. anno 1590 in alma Tubingensium academia publica solennitate honores magisterij consecutus esset [...] (mit A. Amptmann u. F. Cariot) 1590; Trans Mare currentes caelestia sidera mutant […] (Epigramm) (in: Laurea secunda Laurentii Frisaei Stutgardiani exornata a viris doctissimis et amicis. Tubinga publice collata 16. Februarij anno domini M. D. XCII.) 1592, A3v–A4r; Ad eundem [d. i. D. Megerlin] M. Ulrici Bollingeri, P. C. (Epigramm) (in: Acclamationes amicorum de secundae laureae honoribus qui XIIII. Cal. Martii, anno M. D. XCII. decano M. Samuele Heilando professore ethices, Davidi Megerlino Tubingensi, una cum viginti septem alijs iuvenibus tributi sunt) 1592, A2v–A3r; Epicedion Jn Funere Eiusdem M. S. H. p. m. etc. Auctore M. Ulrico Bollingero, P. L. Qui alloquitur defunctum (in: E. Cellius, Oratio de vita et morte clarissimi viri [...] M. Samuelis Heilandi, Basiliensis, ethices in academia Tubingensi professoris celeberrimi 450
Bollinger [...] M. D. XCII. pridie pentecostes, pie in Christo defuncti) 1592, 43 f.; Elegia Consolatoria Ad Communem Patriam Vvirtenbergam (in: J. Heerbrand, Oratio funebris de vita et obitu illustrissimi […] principis, et domini, domini Ludovici, ducis Vuirtembergici, et Teccij, comitis Montpelgardensis [...]. Adiecta sunt et epitaphia, et epicedia doctorum virorum) 1593, 116–119; Disputatio de statu animarum. Quam […] in academia Tybingensi [...] exercitij causa habendam suscepit, M. Hafenreffer (Präs.), U. B. (Resp.), 8. März, 1594; Ad eundem Elegia (in: Carmina nuptialia […] domino Sebastiano, Martini Aichmanni, l. l. d. et cancellarij Würtembergici, filio: qui Stutgardiae, 29. Octob. […] 1595. [...] duxit laudatissimam virginem Catharinam: Iacobi Helleri, p. m. olim praefecti Kürchoteccaei filiam: decantata a viris cognatis, affinibus, et amicis), 1595, A4r–A5v; Hodoeporica sive itinera sanctorum patriarcharum: Abrahami, Isaci, Lothi, et Iosephi: scripta carmine elegiaco. Quibus certa locorum distantia, et nominum explicatio acceßit, etc., 1595; Gratulationsgedicht (in: Io. Conradi Vischsesii Stuotgardiani corona; sive, laurea philosophica secunda, Tubingae, Idibus Augusti, anno, M.D.XCV. collata; virorum clarissimorum, et amicorum ellogijs celebrata) 1595; Oratio in encaeniis novi auditorii, pro sexaginta discipulis illustris scholae, quae est in coenobio Bebenhusano Vvirtembergico, habita, 1595; In Annales Cl. V. M. Martini Crusii, Praeceptoris Sui (Epigramm) (in: M. Crusius, Annalium Svevicorum dodecas tertia [...]) 1596, ):(6r; Aliud Ad Lectorem. Ultima nunc adsunt morientis tempora mundi […] (9 Distichen) (in: J. Hornmold, Ioan. Avenarij theologi Precationes sacrae, in singulos septimanae dies distributae, et ex puris ac perpetuis iambis sine elisione expressae […]) 1596, 6; Viro Clarissimo Et consultissimo Domino Sebastiano Hornmoldo U. I. Doctori celeberrimo, Poetae nobili et Coronato: suo amicissimo. S. (Epigramm) (in: S. Hornmold, Davidis regii prophetae psalmi, puris ac perpetuis iambis sine elisione expressi […]) 1596, 330 f.; Widmungsged. (in: M. Zuber, Miscellaneorum epigrammaton libelli sex, pro primo ingenij specimine, et illicio germani favoris, foras dati) 1596; Predigt/ uber der Leich/ weyland des ehrwürdigen und hochgelehrten Herrens/ Eberhardi Bidembachs/ der heiligen Schrifft Doctoris/ fürstlichen würtenbergischen Rahts/ unnd Abbts zu Bebenhausen: welcher den 24. Tag Aprilis/ im Jar Christi 1597. seines Alters aber im 68. 451
Bollinger Jar/ seliglich im Herrn entschlaffen/ gehalten zu Bebenhausen im Closter/ durch M. Ulrich Bollingern/ Praeceptorem der hohen Closterschul daselbsten, 1597; Hodoeporicorum sacrorum pars II. quae Sauli, primi regis Hebraei profectiones continet: elegiaco carmine conscriptas; cum exquisita locorum dimensione etc., 1597; In Iubilaeum D. D. Nicolai Varenbyleri S. Elegia Panegyrica (in: E. Cellius, Iubilaeus coniugialis, nobilis […] Nicolai Varenbüleri sen. […] quatuor (successive) ducum Wurttembergicorum consiliarij: [...] et [...] Reginae Waltherin, patriciae Augustanae: coniugum quinquagenariorum: gratulationibus [...] virorum, et iuvenum: publica festivitate [...] celebratus Tubingae, anno 1597. 30. Aug.) 1597, 20–27; Elegia De Obitu Eiusdem Ad M. Godefridum Thum, apud Hedelfingenses, ad Nicrum, Ecclesiae Ministrum, defuncti privignum (in: C. Hermann, Oratio de ortu, vitae curriculo et beata ex his terris migratione reverendi viri [...] Christophori Binderi Abbatis Adelbergensis) 1597, 63–65; Moseis de rebus gestis Mosis, in exitu Israelitarum ex Aegypto: per libros quatuor, heroico carmine ad imitationem Aeneid. Virg. deducta. Ab Ulrico Bollingero art. m. et P. Cor. illustris scholae Bebenhusanae praeceptore in ducatu Würtenbergico, 1597 (auf neun Bücher erw. 21603); De Rectoratu Illustrissimi Principis Ac Domini, Domini Augusti, Ducis Brunsvicensium et Lunaeburgensium, etc. In Academia Tubingensi, Anno 1596. decimo octavo Octobr. Elegia (in: Augusti iunioris, Brunsvicensium et Lunaeburgensium ducis, academiarum Rostochiensis et Tubingensis rectoris, orationes et edicta publice proposita) 1598, 123 f.; Gratulationes in nuptias, quas clarissimi et consultissimi viri, dn. Caspari Vogleri, u. i. doctoris, et apud Argentinenses advocati celeberrimi filius, pietate, doctrina et omni virtute vir excellens, dn. Chilianus Voglerus, u. i. doctor, cum honestissima lectissimaque virgine Christina, praestantißimi quondam viri, dn. Thomae Drachii, p. m. Wurttembergici Blaubeurensis apud Eßlingenses procuratoris fidelißimi, filia celebravit Eßlingae, anno 1598. 24. Octobris: scriptae am. et aff. grat. ab Erhardo Cellio, poet. et histor. professore in academ. Tubingensi: et Ulrico Bollingero, art. m. P. L. et illust. scholae Bebenhusanae rectore, 1598; In Sichardum Redivivum Epigramma (in: J. Sichard, Sichardus redivivus. Clarissimi viri Ioannis Sichardi [...] iureconsulti Germani [...] dictata et praelectiones in codicem Iustinianeum [...], hg. S. Hertzog, Bd. 1) 452
Bollinger 1598, q8r; Magnifico Viro, D. Samsoni Hertzogio Badano Comit. Palat. Caesario: Imper. Urbis Esslingensis, a causis forensibus prudentissimo etc. Ulricus Bollingerus Wangensis [...] salutem dicit (in: S. Hertzog, Notariats von Contracten außfuhrliche und in geistlichen und weltlichen Rechten gegründte Underrichtung [...]) 1599, ):(4r; Hanc Bollingerus fert Augustine salutem [...] (Epigramm) (in: A. Brunnius, Trias electoralis politica, hoc est: historica enarratio [...] vitae et rerum gestarum memorabilium, trium illustrissimorum electorum secularium [...]) 1600, B7r-v; Eruditione Et Pietate Ornatissimo Viro, Dn. Georg-Conrado Maicclero: Art. Magistro, Musarum alumno: SS. Theol. Studioso: suo Amico charißimo salutem (in: G. C. Maicler, Epulum illustre secundum stipendii ducalis Wirtembergici apud florentißimam Tubingensem academiam [...] heroico carmine descriptum) 1603, G1v; Panegryrici tres, de vita, rebus gestis, et obitu illustriß. et fortißimi principis et domini, dn. Georgii principis Würtenb. et Teccii, comitis Mompeligard. etc. heroico carmine conscripti. Auctore Ulrico Bollingero, art. mag. poet. coron. et ecclesiast. in agro Schleittorff, 1603; Panegyricus de illustrissimis et fortissimis Marchionibus Badens. et Hochburg, landgrav. Susenberg, dominis Roetel. et Badowyl [...], 1603; Christliche Letzungs-Predigt über act. 18. [...], 1603; Propempticon illustrissimis et celsissimis sponsis: dn. Ioanni Georgio duci Saxoniae, landgravio Thuringiae, Marchioni Misniae, etc. et dn. Sibyllae Elisabethae, illustrissimi et fortissimi herois ac domini, domini Friderici ducis Wirtembergensis et Teccensis, comitis Montis Beligardensis, domini in Heydenheim, utriusque regij ordinis Gallici, et Anglici adlecti equitis aurati, etc. filiae natu maximae, faustae gratulationis et subiectissimae observantiae ergo, per continuam seriem stirpis Saxonicae deductum, 1604; Epitaphium Magnifici Viri, Dn. Nicolai Varnbüleri Senioris: LL. Doctoris et Professoris emeriti, a Consilijs Württemberg. sapientiss. etc. (in: J. Harpprecht, Oratio: de ortu, vitae cursu, et obitu nobilis [...] dn. Nicolai Varenbüleri; u. j. doctoris [...] 1604. die 20. Augusti. [...] defuncti: habita die 1. Decemb. eiusdem anni, in publico et frequenti academiae conventu) 1605, 49r-v; Te Schleittorffiacis ego Bollingerus ab arvis [...] (Epigramm) (in: Laurea poetica M. Georg-Conrado Maicclero [...] auctoritate Rodolphi, II. [...] ductu et auspicio Martini Aichmanni, IC. collata a [...] Ioanna 453
Bollinger Georgio Gödelmanno [...] una cum clariß. virorum ellogijs [...]) 1606, C2v–C4r; Acclamatio ad [...] Joann. Frideric. ducem Wyrtemb. et Tecc. [...] pro foelici gubernatione humilimae congratulationis [...] ergo, tempore praestiti homagii edita, anno 1608, 4. Febr. Eodem auctore accessit elegideon in [...] Friderici pium et beatum obitum, 1608; De Vera Antiqua Philosohica [!] Medicina Elegia, Ad Osvaldum Crollium, Philosophum peritissimum, suum amicum carissimum, M. Ulrici Bollingeri, Poetae Coronati / Encomium Wetterae Athenarum Hassiae, Scriptum ab M. Ulrico Bollingero P. L. (in: O. Crollius, Basilica chymica [...]) um 1608, gg1r–ggg3r (wieder in den späteren Ausg., dort im sep. pagin. Anh.: 1609 u. ö.); Epithalamium (in: E. Grüninger, Eine christliche Predigt. Bey der fürstlichen Hochzeit deß [...] Fürsten und Herrn/ Herrn Johann Friderichen/ Hertzogen zu Würtemberg und Teck/ [...] und der [...] Fürstin und Frewlin/ Frewlin Barbara Sophia/ Marggrävin zu Brandenburg/ etc. Gehalten zu Stutgarten den 6. Novem. Anno 1609. [...]) 1609; De sedecem adavis et adaviis paternis et maternis, illustrissimor. principum et dominor. ducum Würtemb. et Teccior. comit. Mompelg. dominor. in Heidenh. et Oberkürch. hodie viventium carmen [...] Acc. panegyricus de principe Georgio com. Mompelgart, 1609; In XXIII. disputat. theolog. reverendi et clarißimi viri dn. Joann. Georg. Siwardi: ss. theolog. doct. professor. et pastoris Tübing. celeberr. consignatio testimonior. biblicorum, ad verbum: quae in illis thesibus, non nisi per numeros notantur ipsius auctoris methodo ubique observata: elaborata et edita per M. Ulric. Bollingerum, verbi divini ministrum, in eccles. Schleittorff., 1610 (Nachweise von Bibelstellen zu jeder These der Disputationen Siwards). Herausgaben und Bearbeitungen: Nonnos, Nonni Panopolitani poetae Graeci paraphrasis evangelica secundum S. Ioannem: carmine heroico Latino reddita ab Ulrico Bollingero. Adjecti sunt hymni sacri quatuor, item argumenta in VI. libros Christiados Vidae. P. Melissus Schedius recensuit, ediditque, 1597; N. Frischlin, Hebraeis, continens duodecim libros: quibus tota regum Iudaicorum, et Israeliticorum historia, ex sacris literis ad verbum desumpta, carmine heroico Virgiliano describitur. Opus posthumum, ante hac nondum visum, nun demum post multos labores in lucem prolatum. Ductu, et auspicio Martini Aichmanni ic. et in aula Wirtembergica cancellarij. Opera vero, et studio 454
Bollwahn Ulrici Bollingeri P. L. et illustris scholae Bebenhusanae rectoris, Straßburg 1599 (Straßburg 21610); ders., Odarum libelli tres: I. phalaeciorum II. sapphicorum III. iambicorum, scazontum et anapaesticor. collecti. Opera et studio Ulrici Bollingeri (in: ders., Operum poeticorum Nicodemi Frischlini, Balingensis [...]. Pars elegiaca [...]) Straßburg 1601, Iii3r–Nnn1v. Ausgaben: Encomium Wetterae Athenarum Hassiae (in: S. Ritter, Cosmographia prosometrica [...]) 1619, 731–736; dass. (in: J. J. Plitt, Nachrichten von der oberheßischen Stadt Wetter [...]) 1769, 84–94, § 105; Scilicet est aliquid claro regnare Lycaeo [...] (Lobged., 20 Distichen) (in: Arbustum vel arboretum augustaeum, aeternitati ac domui augustae Selenianae sacrum, satum autem et educatum, hg. M. Gosky) 1650, 33r-v; Paraphrasis evangelica secundum S. Ioannem (in: Die christlich-lat. Muse. 1. Bd., enthaltend die poetische Umschreibung des Johanneischen Evangeliums von U. B., u. einige Bruchstücke aus den drei übrigen Evangelien von Martinus Balticus: jene im heroischen, diese im elegischen Versmaße [...], hg. u. übers. J. Aigner) 1825, III–XXIX, 1–235; Disputatio de statu animarum, 1594 (in: Kühlmann [s. Lit.]) 2012, 381–385. Nachlaß: Gedichte: LB Stuttgart; Bibl. Apost. Vatic. Città del Vaticano (vgl. VL 16 [s. Lit.], 2011, 327). Bibliographien: VD 16; VD 17 (noch unvollständig). Literatur: Adelung 1 (1784) 2004; Flood, Poets Laureate 1 (2006) 212–214 (unzulänglich); Killy, 2 2 (2008) 69 f.; VL 16, Bd. 1 (2011) 324–330 (W. Kühlmann). – Carmina gratulatoria, in laudem et honorem Ulrici Bollingeri Wangensis, secundae laureae candidati, etc. scripta ab amicis diversis m. e., 1589; Elegiae funebres, ad reverendum et clarissimum virum dn. M. Ulricum Bollingerum, P. L. atque ecclesiae Christi in agro Schleitorfiano ducatus Wirtembergici pastorem vigilantissimum, praematurum uxoris suae carissimae Judithae obitum lugentem, ab amicis tam commiserationis significandae, quam consolationis adhibendae causa scriptae, et in Wirtembergam ex Misnia transmissae, 1603; Carmina elegiaca, ad reverendum et clarissimum virum dn. M. Ulricum Bollingerum, P. L. atque ecclesiae Christi in agro Schleitorfiano ducatus Wirtembergici pastorem vigilantißimum, cum pijßima aeque ac honestißima foemina Lea, dn. M. Marci Loefleri, olim 455
Bollwahn in Austria Lintzia a sacris concionibus, relicta vidua, IV. Id. Ianuarij anno M. DC. IV. nuptias celebrantem, ab amicis, gratulationis declarandae ergo conscripta, 1604; G. Lucas, Ein christliche Leichpredigt bey der Begräbnuß deß ehrwürdigen unnd wolgelehrten Herrn M. Ulrich Bollingers Pfarrherrs zu Waltenbuch/ welcher den 26. Januarij Anno 1612. seeliglich [...] entschlaffen, 1612; M. Hueck, Gelegenheitsgedichte auf Herzog August von Braunschweig-Lüneburg u. seine Familie (1579–1666), 1982, 39, Nr. 14; P. Voswinckel, Der dän.-lübeck. Arzt u. Chymicus Johannes Scerbecius (1553–1633) (in: Analecta Paracelsica [...], hg. J. Telle) 1994, 305–332, hier 305, 318; O. Crollius, Alchemomedizinische Briefe 1585 bis 1597 (hg., übers. u. erl. W. Kühlmann u. J. Telle) 1998, bes. 164–166 u. Reg.; W. Kühlmann, Zu einer Tübinger Brot- u. Butterdisputation. Der Theologe, Schulmeister u. Dichter ~ (1568–1612) über die menschl. Seele (1594) (in: Dg. – Gelehrsamkeit – Disputationskultur. FS Hanspeter Marti, hg. R. B. Sdzuj u. a.) 2012, 372–385 (wieder in: ders., Gelehrtenkultur u. Spiritualismus. Stud. zu Texten, Autoren u. Diskursen der Frühen Neuzeit in Dtl., hg. J. Eickmeyer u. a., Bd. 1, 2016, 555–568); R. G. Czapla, Das Bibelepos in der Frühen Neuzeit. Zur dt. Gesch. einer europ. Gattung, 2013, Register. RBS Bollwahn, Barbara, * 11.3.1964 Borna, † 28.7.2018 Berlin; legte 1982 in Geithain das Abitur ab, studierte 1983–86 Spanisch u. Englisch an der KarlMarx-Univ. Leipzig, arbeitete nach dem Examen als Dolmetscherin u. Übers. 1988–90 freiberuflich als Spanisch-Dolmetscherin, war 1991 vorübergehend Red.sekretärin beim «Tagesspiegel» in Berlin, wurde dann im selben Jahr Red.assistentin, später Red. bei der «taz»; bereiste 1996 u. 1997 Mexiko, Venezuela u. Argentinien, hielt sich 1998 drei Monate in Costa Rica auf (Arthur F. Burns Fellowship-Stipendium), arbeitete 2001–07 als Reporterin im Reportage-Pool der «taz», für die sie 2004–07 die Ost-West-Kolumne «Rotkäppchen» schrieb; arbeitete ab Okt. 2007 freiberuflich als Schriftst. u. Journalistin in Berlin. – 1. Preis des Wächterpreises der dt. Tagespresse (1996), Dorfschreiberin in Eisenbach/Hochschwarzwald (2009). – Journalistin, Schriftstellerin. Schriften: Mond über Berlin (Jgdb.) 2006; Der Klassenfeind + ich (Jgdb.) 2007 (japan. 2010); Frauengenossenschaften – Genossenschaftsfrauen 456
Bolner (Zeichn. v. T. Körner) 2008; Glücksmuscheln (Jgdb.) 2009; Das Durcheinander, das sich Leben nennt (Jgdb.) 2010. BJ Bolner, Dorothea (nach anderen Angaben Anna Katharina) (geb. Simonis), * 1699 wahrsch. Ugahlen (bei Ventspils), † 11.8.1789 (nach anderen Angaben 11.7.) Mitau (lett. Jelgava); Tochter des evang. Theologen Franz Joachim Simonis (1675–1729), erhielt von diesem Privatunterricht, später Ehe mit dem Instanzsekretär Johann Gottfried B. († 1764), Mutter des Juristen Karl B. (1733–1782), assistierte ihrem Mann u. später ihrem Sohn in jurist. Prozessen; war für ihre umfassende Bildung (u. a. lat. Lit.) bekannt; verfaßte um 1789 ein Ged. auf die kurländ. Herzogin Dorothea (1761–1821). – Lyrikerin. Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 3 (1995) 47. Literatur: J. F. v. Recke, K. E. Napiersky, Allg. Schriftst.- u. Gelehrten-Lex. der Prov. Livland, Estland u. Kurland 1, Mitau 1827, 217; T. Kallmeyer, Die evang. Kirchen u. Prediger Kurlands (Bearb. G. Otto) Riga 21910, 489; J. J. Ferber, Briefe an Friedrich Nicolai aus Mitau u. St. Petersburg (hg. H. Ischreyt) 1974, 87; H. Ischreyt, Mitau u. die Berliner Aufklärung (in: Jb. des balt. Dt.tums 22) 1975, 65–75, hier 71; J. M. Woods, M. Fürstenwald, Schriftst.innen, Künstlerinnen u. gelehrte Frauen des dt. Barock, 1984, 7. MM Bolton, Ann Catrin → Apstein-Müller, Ann Catrin. Boltz, Tim → Diegelmann, Zeno. Bomberg, Karl-Heinz, * 30.9.1955 Creuzburg/ Thür.; Schulbesuch in Ruhla/Thür., seit dem 11. Lebensjahr musikalisch tätig, 1974 Abitur, studierte 1976–82 Medizin in Leipzig, ab 1981 Auftritte als Liedermacher, 1982 zweijähriges Auftrittsverbot wegen staatskrit. Liedtexte, weiterhin Auftritte u. a. in Kirchen, arbeitete als Facharzt für Anästhesie, 1984 dreimonatige Untersuchungshaft in Berlin-Pankow, 1989 Dr. med. in Berlin, bis 1992 Weiterbildung zum Facharzt für Psychotherapeut. Medizin, betreibt seit 1993 eigene Praxis in Berlin, Ausbildung zum Psychoanalytiker, Tätigkeit als Lehranalytiker, Supervisor u. Doz., zeitweise Vorstandsmitgl. der Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse u. Psychotherapie Berlin; Veröff. von Beitr. 457
Boner u. a. in der Zs. «Horch u. Guck» u. in «Welt am Sonntag». – Arzt, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Liedermacher, Autor. Schriften: Rezeptive Musiktherapie im Rahmen integrativer Psychotherapie (Diss.) 1989; Sing mein neualtes Lied. Zwischentexte, 1996; Das Klosterleben (Kdb., Idee u. Zeichn. v. M. Tekla) 1994 (Selbstverlag); Die Klosterbrüder (Kdb., Idee u. Zeichn. v. M. Tekla) 1998 (Selbstverlag); Autor ohne Lenker. Lieder und fersige Verse, 2002; Manchmal wird vom Wind dir kühl, 2010; Heilende Wunden. Wege der Aufarbeitung politischer Traumatisierung in der DDR, 2018. Herausgaben: Verborgene Wunden. Spätfolgen politischer Traumatisierung in der DDR und ihre transgenerationale Weitergabe (mit S. TrobischLütge) 2015. Vorlaß: ZLB Berlin. Literatur: Das Porträt: ~, Arzt u. Liedermacher – Singen zum Überleben (in: Dt. Ärztebl. 104, H. 20) 2007, 1370–1372; Zeitzeugenbüro (online). FA Bommarius, Christian, * 4.8.1958 Frankfurt/M.; studierte Germanistik u. Rechtswiss., war Volontär bei der Dt. Presse-Agentur, 1987–97 deren Korrespondent (u. a. beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe), 1998–99 Ressortleiter Politik bei der «Badischen Ztg.», ab 1999 Mitarb. der «Berliner Ztg.» (u. a. als Leitender Red.); seit 2010 Chefkommentator der DuMont Red.gemeinschaft, schreibt vor allem Kommentare, Leitartikel u. Meinungsbeitr. zu jurist. u. gesellschaftspolit. Themen für die «Berliner Ztg.» u. die «Frankfurter Rs.», seit 2018 auch für die «Süddt. Zeitung.» – Pressepreis des Dt. Anwaltvereins (2005), Otto-Brenner-Preis (2008), Heinrich-Mann-Preis (2018). – Jurist, Journalist, Buchautor. Schriften: Korruption (mit W. Schaupensteiner, W. Stenke) 1995; Wir kriminellen Deutschen, 2004; Das Grundgesetz. Eine Biographie, 2009; Der gute Deutsche. Die Ermordung Manga Bells in Kamerun 1914, 2015; Der Fürstentrust. Kaiser, Adel, Spekulanten, 2017; 1949. Das lange deutsche Jahr, 2018; Die neue Zensur. Wie wir selbst unsere Meinungsfreiheit bedrohen, 2019. BJ Boner, Benjamin (auch Bonerus, Bonnerus), * Liegnitz, † 13.7.1597 Brandenburg; Stud. an der Univ. Frankfurt/O. (immatrik. im Sommer 1567: «Beniamin Benerus [!], bacularius, pro repletione»), dort am 10.10.1567 Promotion zum Baccalaureus 458
Boner artium, am 14.9.1570 zum Magister artium; 1572 Rektor in Spandau, 1577 Rektor am Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster, 1581 Oberpfarrer an St. Jakobi in Stendal, 1585 Oberpfarrer an St. Gotthardt u. Superintendent in der Altstadt Brandenburg; war zweimal verheiratet (1573 u. 1587), mehrere Kinder; nicht mit seinem gleichnamigen Sohn zu verwechseln (Namensgleichheit u. Überschneidung der Publikationsjahre führten häufig zu irrigen Zuordnungen der Schr. von Vater bzw. Sohn; u. nur dieser war poeta coronatus). – Pädagoge, luth. Pfarrer. Schriften: Propositiones de rerum naturalium principijs, in academia Francofordiana, 7. Calendas Decembris, in disputationem propositae, a M. Beniamino Bonero, Lignicensi, 1570; Disputatio de animae sentientis facultate exteriori [...], 1571; Zwei (ungedruckte) Reden zur Eröffnung der neuen Saldernschen Schule in Brandenburg, gehalten am 29.6.1591, eine dt. Festpredigt: Der Propheten Kinder Wohnung und Schul-Bau (über 2 Reg. 6), u. eine lat. Festrede: De recte constituendis et aperiundis scholis (vgl. Carsted [Lit.], 1717, A2v, § 4, Auszüge A3r–A4v, § 6–8); Eine Predigt uber die Wort des Propheten Esaiae/ Cap. 57. Die Gerechten werden weggerafft für dem Unglück/ etc. Gehalten bey der Begräbniß Catharinulae Kühns/ des erbarn unnd wolgelarten Herrn M. David Kühns Syndici der alten Stadt Brandenburg/ geliebten Töchterlein/ welchs den 28. Januarij dieses lauffenden 95. Jahres seliglichen im Herrn entschlaffen/ unnd den 30. Januarij christlichen zur Erden bestattet worden [...], 1595; Ermahnung und Trostpredigt uber die wort des 39. Psalms. Nu Herr wes sol ich mich trösten? Jch hoffe auff dich: Errette mich von aller meiner Sünde/ etc. Darinnen beydes/ eine ernste und zu diesen bösen verderbten zeiten hochnötige verwarnung für die sichere ungebrochene Weltkinder/ und dagegen lebendiger trost/ für geengste/ betrübte hertzen verfasset und fürgetragen. Gethan/ bey der Leichbegengnis/ der erbarn und ehrentugentsamen Frawen/ Dorothea Schüllerin/ des erbarn und wolweisen Herrn M. Simon Röters/ Bürgermeisters der alten Stadt Brandenburg etc. gewesenen Haussfrawen/ welche jhres Alters 56. jar/ den 16 Novembr. Anno 93. sanfft und seliglichen im Herrn entschlaffen/ und den 18. dieses christlich zur Erden bestattet worden. Auch andern guthertzigen Christen folgendts zu dienst und gefallen ubersehen/ und verbessert. Durch/ M. Benjamin Bonerum, Lign. S. 459
Boner Pfarrherrn daselbst, 1595; Leichpredigt/ uber die Wort des königlichen Propheten Davids/ Psalm 31. Herr auff dich trawe ich/ las mich nimmermehr zu schanden werden/ etc. Bey der Sepultur und Leichbegängnis des edlen und ehrnvehsten Wolffen von Brösicke/ des edlen/ gestrengen/ und ehrnvesten Heine von Brösicke / Hauptmans zu Lenyn/ etc. geliebten Sohns seligen/ welcher seines Alters im 30. Jahr/ den 25. Decembris/ des ablauffenden 94. morgens [...]/ sanfft und seliglichen jm Herrn eingeschlaffen/ und folgends den 5. Januarij/ des angehenden 95. Jares/ jn der Kirchen/ jm Kloster Lenyn/ in ansehnlicher Versamlung derer vom Adel/ christlichen zur Erden bestattet worden [...], 1595; Christlicher Eltern unnd Eheleut Ordens Regel und wolgezogener Kinder Gehorsam/ und Amptspflicht/ wenn sie Segen gedeyen/ und auffnemmen vom Herrn schöpffen wollen. Eine Predigt gethan/ am 1. Sontage nach Epiphan. uber die Wort/ Luc. Cap. 2. die Eltern Jesu giengen alle Jar hinauff gen Jerusalem auff das Osterfest und jtzt den jungen Eheleuten/ Herrn Johan Diterichen Breutgam/ und seiner vielgeliebten Braut Jungfraw Elisabeth Gunstin/ zu ehrn und gefallen ubersehen und in druck gegeben [...], 1597. Bibliographie: VD 16. – H.-E. Teitge, Der Buchdruck des 16. Jh. in Frankfurt an der Oder. Verz. der Drucke, 2000, Reg. Literatur: Jöcher 1 (1750) 1226; Zedler, Suppl. 4 (1754) 154; Flood, Poets Laureate, Bd. 1 (2006) 218 f. (sehr fehlerhaft); L. Noack, J. Splett, BioBibliographien. Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit: Mark Brandenburg mit BerlinCölln 1506–1640, 2009, 23–28 (tw. korrekturbedürftig). – Leges novae scholae Salderianae Brandenburgensium, 1591 (Einblattdr.; vom ersten Rektor, Caspar Haveland, eingeführte Schulgesetze der Salderiana); C. Praetorius, In Nuptias M. Beniamin Boneri, pastoris (Epithalamium, 4 Distichen) / M. Benjamin Bonerus Pastor (1 Distichon) (in: ders., Epigrammatum libri duo [...]) 1604, 12 f., 30; J. C. Carsted, Vitam quinti praesulis sacri Palaeo-Brandenburgensis post factam purioris doctrinae instaurationem, M. Beniamini Boneri, describit, et simul ad audiendum actum oratorium, de iuventutis litterarum studiosae vitiis, (Von den Haupt-Lastern der studirenden Jugend) in auditorio Saldriae maiori d. 15. Febr. cIɔ Iɔ XVII. [...] instituendum patronos, fautores et amicos officiose et perhumaniter invitat, 1717; M. Diterich, Berlinsche Closter- u. Schul-Historie [...], 1732, 460
Boner 97–100; J. Heidemann, Gesch. des Grauen Klosters zu Berlin, 1874, 75, 121 f.; Das älteste Decanatsbuch der philos. Facultät an der Univ. zu Frankfurt a. O. Zweiter Theil. Die artistisch-philos. Promotionen von 1540 bis 1596 (hg. G. Bauch) Breslau 1901, 57, 60; D. F. Schulze, Zur Beschreibung u. Gesch. von Spandow. Gesammelte Materialien (hg. O. Recke, Bd. 2) 1913, 80 f., 98, 113, 411 f.; Evang. Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation (bearb. O. Fischer, Bd. II/1) 1941, 78; G. Alpermann, Die luth. Pfarrer der Stadt Brandenburg an der Havel u. ihre Familien bis 1800, 1987, 6; Pfarrerbuch der Kirchenpr. Sachsen, Bd. 1, 2003, 450; U. Czubatynski, Evang. Pfarrerbuch für die Altmark. Biogr. Daten u. Quellennachweise als Hilfsmittel zur kirchl. Ortsgesch. der Mark Brandenburg u. der Prov. Sachsen, 22006, 114. RBS Boner, Benjamin, d. J., * um 1575 Spandau, † 1624/25; Sohn des Rektors u. späteren Pfarrers Benjamin → B.; Stud. in Frankfurt/O. (im Sommer 1588 deponiert) u. Leipzig (immatrik. im Sommer 1598); 1596 zum Dichter gekrönt, Erwerb des Magistergrades, spätestens 1601 Pfarrer in Hohenfinow. – Nlat. Dichter, luth. Pfarrer. Schriften: Pugna Luciferi principis tenebrarum, et s. Michaelis angeli lucis coryphaei carmine heroico descripta, 1593; Virtutem egregiam, bonam, decoram [...] (Gratulationsged.) (in: Novis honoribus ornatissimi doctissimique viri dn. Iacobi Pollionis Marchici, scholae patriae in castro Custrinensi conrectoris, cum ipsi [...] summus in philosophia gradus, in inclyta Marchionum academia 11. Octob. decerneretur. Gratulantur amici) 1593, B1r-v; Vere, nec minus eleganter inquit [...] / Sunt decus herbosi lepidißima iugera campi [...] (2 Gratulationsged.) (in: Carmina gratulatoria. Honoribus et ornamentis clarissimorum [...] virorum, dn. Matthaei Zeysij medicinae licentiati et physices professoris publici Dn. M. Iohannis Fersij Strelen. Sil. Dn. M. Michaelis Dethardingi Rostochiensis cum illis artis medicae insignia doctoralia in academia Francofordiana [...] conferret [...] Iohannes Cnoblochius [...]. Ad diem VII. Kalend. Augusti [...]. Scripta ab amicis) 1593, B3v–B4v; Beniaminis Boneri Iun. March. Cur, qui Paeonijs artibus optimis [...] (Gratulationsged.) (in: Gratulationes et pia vota reverendo [...] viro dn. Ioachimo Garcaeo, Brandenburgensi Marchico linguae Graecae professori publico, cum illi in academia electorali Marchica [...] 461
Boner summus in ordine theologico gradus, sive dignitas doctoralis publice tribueretur ad 8. Novembris anni salutis instauratae cIɔ. Iɔ. xcIII. Ab amicis scripta [...]) 1593, E3r-v; Aliud [...] / Si quis superno Numine, Coniugem [...] (1 griech. u. 1 lat. Epithalamium) (in: Epithalamia honesto iuveni [...] Balthasaro Floringo, [...] Henningi, quondam consulis reipub. Witstochiensis piae memoriae, filio sponso: et [...] Margarethae, [...] Nicolai Bucholdi reipub. in nova Brennonis arce camerarij digniss. filiae sponsae. Scripta ab amicis) 1593, A5r–A6r; Threnodia in exequias [...] a Beniamine Bonero (Trauerged. auf Margarete Heissen) 1593 (Einblattdr., Ex. HAB Wolfenbüttel; Verfass. noch zu prüfen); Musa Humaniss. et Doctiss. Dn. Respondentem alloquitur [...] (Anagramme) (in: Collatio XXVIII tertij collegij inter studiosos sacrae theologiae aliquot instituta Quod christianis non sint celebranda bachanalia, C. Pelargus [Präs.], J. Fibing [Resp.] 1596, A5r-v); Anagrammata in honorem amplissimorum et consultissimorum virorum, dn. dn. consulum et senatorum Brandeburgensium veteris oppidi. Dn. Andreae Theodorici [...] M. Iohannis Lamperti [...] M. Gregorii Blumii [...] Ioannis Grellii [...] M. Davidis Kuensii [...] Sachariae Merian [...] Caspari Praetorii [...] Nec non. Dn. Nicolai Bucholti, camerarij digniss. novi oppidi Brandeb. Fautorum, patronorum, adfinium, conscripta a Beniamine Boneri iuniore [...], 1596; Ad Michaelem archangelum, lucis coryphaeum [...] inscripta viro dignitate reverenda, nobilitate generis, prudentia singulari, eruditione summa, authoritate magna, rerumque usu praestanti dn. Valentino a Phuel episcopatus Brandeburgensis decano cl. domino moecenati suo et fautori magno, a Benjamine Bonero iuniore [...], 1596; Bartolemaeus Bylovius per Anagramm. u. 3 Distichen (unterz.: Beniamin Bonerus M. Spondanus P. C.) (in: B. Bilovius, Ad potentissimum [...] imperatorem, div. Rudolphum II. [...] horti poetarum Germanorum III.) 1596, F6v; Anagrammata virorum aliquot clariss. et excell. dn. dn. Nicolai Tuscari [...] dn. Borcharti Rafuessii [...] dn. Valentini Retslovii [...] dn. Dominici Goetcii [...] dn. Georgii Thenincii [...] In honorem et felix nominis omen conscripta a Beniamine Bonero Marchico poeta coronato, 1596; Musarum charitumque s. s. congratulatio. Nuptiis nobilissimi dn. Ioannis Georgii a Ribbeck, equ. Marchici, viri politicarum virtutum ornamentis et eruditione praestantiss. in Glinick, Dueratz et Segefeld 462
Bongartz etc. haereditarij sponsi et Catharinae virginis laudatiß. viri nobilißimi et strenui dn. Heine a Brosiken [...] filiae dilectißimae, sponsae honoris et observantiae gratia conscripta a M. Beniamine Bonero Spand. P. L., o. J.; Lusus poeticus anagrammatum aliquot in honorem virorum clariss. et excellentiss. dn. dn. dn. Balthasaris Drousenij i. u. d. Ascaniens. synd. et consulis. Dn. Andreae Stockelbrandij coss. Dn. Andreae Molleri, coss. Dn. Valentini Hervegij. Praetoris. Ascaniensium. Dominorum et moecenatum suorum etc. Benjaminis Bonerj iun. poeta lauru coronati, o. J.; Paraphrasis prophetae Ioelis, belli Turcici importunitatem, poli gravitatem, soli pravitatem adumbrantis: submisse inscripta, reverendissimo, illustrissimo et generosissimo principi ac domino dn. Ioachimi Friederico, archiepiscopatus Magdeburgensis administratori etc. Marchioni Brandeburgensi, Borussiae [...] duci [...] etc. domino suo clementißimo, a Beniamine Bonero iuniore [...], o. J.; ΨΥΧΟΜΑΧΙΑ Davidis cum Goliatho, [...] Christi cum Sathana duellum adumbrans, inscripta, viris amplissimis, consultissimis prudentia singulari, autoritate magna, rerumque multarum usu praestantiss. dominis coss. et senatoribus inclutae reipublicae Ascaniensium, dominis, moecenatibus et promotoribus suis officiose honorandis a Beniamine Bonero iuniore [...] P.L.C., o. J.; Epicedion in obitum nobiliss. iuvenis dn. Georgii a Groeben, equitis Marchici. VI. Iunij, anno 98. Lipsiae pie defuncti [...]. M. Beniamin Bonerus Spand. Marchicus. P. L. f., 1598 (Einblattdr.); Vir Reverendus Et Clarissimus Theologiae Sincerioris Doctor eximius [...] Simon Gediccius Anagramma [...] (Anagramm u. 13 Distichen) (in: S. Gedik, Gülden Kleinod für betrübte Hertzen/ oder Trostbüchlein/ auß den fürnemesten Heuptpuncten christlicher Religion/ [...] in allerley Anfechtungen/ Jammer unnd Elend dieses mühseligen Lebens/ auch in mancherley schweren Fällen/ und endlich in Todeßnöthen nützlich und seliglich zugebrauchen) 1601, f3v–f4r; Caspar Pistorius. Per problema in anagr: [...] (Anagramm u. 3 Distichen) (in: C. Pistoris, De officio notariorum. Constitutio divi Maximiliani I. [...] in comitiis Coloniensibus, lata [...] fideliter explicata) 1607, )(7r; Aquila septemviralis armata; et illustrissimo ac potentissimo principi ac domino dn. Iohanni Siegismundo, dei gratia Marchioni Brandeburgensi, Sacri Romani Imperij archicamerario et electori, Borussiae, Iuliacae, Cliviae, Bergae, Stetini, Pomeranorum, Cassubiorum ac Wandalorum duci, burggrafio Norinbergensi, 463
Bongartz Rugiae principi, comiti Marchae et Ravenspurgi, domino in Ravenstein, domino suo clementissimo patriae patri. Anagrammate fatali subjectissime oblata a M. Beniamine Bonero Spand: pastore Hohenfinensi. P.L., 1609; Meditationes passiographicae CCXIII. in cap. 26. et 27. s. ev. Matthaei interlegendum, pie ac breviter. Ad quadragesimale tempus anni 1611. paratae ac adornatae. A Benjamine Bonero Spand. pastore Hohenfinensi et P. L., o. J. Bibliographie: VD 16 u. VD 17 (noch sehr unvollständig). Literatur: B. Bilovius, Ornatiss. ac Doctiss. viro Dn. Beniamino Bonero Spondano, P. L. (4 Anagramme) (in: ders., Anagrammatum [...] centuria prima), 1597, H5r–H6r; ΕΥΦΗΜΙΑΙ in solennitates nuptiarum viri [...] M. Beniaminis Boneri P. L. et pastoris in Hohenfien. dignissimi sponsi: nec non honestae [...] virginis Emrentiae, [...] Martini Piperii, pastoris [...] filiae, sponsae ad diem VII. Cal. Novemb. celebrandarum anno M. D. CI, o. J.; Evang. Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg seit der Reformation (bearb. O. Fischer, Bd. II/1) 1941, 78; Flood, Poets Laureate, Bd. 1, 2006, 218 f. (sehr fehlerhaft); L. Noack, J. Splett, Bio-Bibliographien. Brandenburgische Gelehrte der Frühen Neuzeit: Mark Brandenburg mit Berlin-Cölln 1506–1640, 2009, 26. RBS Bongartz, Barbara, * 11.9.1957 Köln; studierte Theater-, Film- u. Fernsehwiss., Germanistik u. Philos. in Paris, München u. Köln, erwarb 1984 den Magistergrad an der Univ. Köln, arbeitete 1982–88 als freie Regieassistentin u. Regisseurin, wurde 1989 an der Univ. Köln zur Dr. phil. promoviert, war 1990–96 wiss. Assistentin am Inst. für Theater-, Film- u. Fernsehwiss. ebd., hielt sich ab 1996 als freie Schriftst. in Düsseldorf u. New York auf, lebt seit 2002 in Berlin. – Förderpreis für Lit. der Landeshauptstadt Düsseldorf (1996), Stipendium der Landeshauptstadt Düsseldorf u. Arbeitsstipendium Amsterdam (1997), Arbeitsstipendium der Akad. Schloß Solitude (1999/2000), Arbeitsstipendium Künstlerhaus Röderhof (2000), Arbeitsstipendium Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop (2001), Passa Porta/Villa Hellebosch, Brüssel (2008), Leselenzstipendium Hausach (2009). – Erz., Essayistin. Schriften: Von Caligari zu Hitler – von Hitler zu Dr. Mabuse? Eine psychologische Geschichte des Deutschen Films von 1946–1960 (Diss.) 1992; 464
Bonin Das Böse möglicherweise. Unter Verwendung alter Fotografien (Erzn.) 1994; Stücke fürs Herz (Erzn.) 1995; Örtliche Leidenschaften – Compilationes (Rom.) 1997; Eine der Geschichten aus Donner und Sturm (Nov.) 1997; Herzbrand. Der Fall Cordelia Richter. Ein Roman aus dem neusten Deutschland, 1999; Die amerikanische Katze (Rom.) 2001; Inzest oder Die Entstehung der Welt. Der Anfang eines Romanes in Briefen (mit A. N. Herbst, hg. N. Wehr) 2002 (Schreibheft. Zs. für Lit., Nr. 58); Der Tote von Passy (Rom.) 2007; Perlensamt (Rom.) 2009; TOPmodel. Bruchstücke einer Karriere, 2010; Die Schönen und die Reichen (Rom.) 2011. Herausgaben: Rosa Immergruen. Ein Florilegium (mit B. Köhler u. S. Wiegand) 2002 (Begleitbd. zu EUREGA 2000 plus, Ausst. ‹hell-gruen›, 11. Mai – 6. Oktober 2002 in Düsseldorf). Briefe: Von Liebhabern & Kandidaten. Briefe (in: Schreibheft. Zs. für Lit., Nr. 55) 2000, 3–28. Literatur: Wie geschriebene Küsse doch noch ihren Ort erreichen … ~’ ‹Briefe›, herausgegeben von ihrer «liebsten Freundin» (in: Schreibheft. Zs. für Lit., Nr. 55) 2000, 29–31; Kölner Autoren-Lex. 1750–2000. Bd. 2. 1901–2000 (bearb. E. Stahl, unter Mitw. v. H. A. Hilgers) 2002, 64; M. KoppMarx, Zw. Petrarca u. Madonna. Der Rom. der Postmoderne, 2005; V. Mergenthaler, «Weiter schreiben» nach dem 11. September – ~’, Alban Nikolai Herbsts u. Norbert Wehrs «Inzest oder Die Entstehung der Welt» (in: Nine Eleven. Ästhetische Verarbeitungen des 11. September 2001, hg. I. Irsigler, Ch. Jürgensen) 2008, 29–48; R. Fust, Sehnsuchtsort New York. Die Megapolis in der Lit., 2010. BJ Bonin, Ulrich Bogislav von (auch Bogislaus v. B., Ps. Theophilus Pomeranus), * 28.9.1682 Karzin/ Westpomm. (poln. Karsina), † 9.1.1752 Ebersdorf (heute zu Saalburg-Ebersdorf); Sohn eines Amtshauptmanns u. brandenburg. Kammerrats, ab 1696 Schulbesuch in Stolp (poln. Słupsk), ab 1700 Militärdienst in Berlin, war Fahnenjunker, Sergeant u. ab 1704 Fähnrich, u. a. Feldzüge in die Niederlande, ab 1710 zunächst Griech.- u. Hebr.-Stud. in Halle/Saale, ab 1711 Hofmeister bei Graf Heinrich XXIX. von Reuß-Ebersdorf (1699–1747), zunächst in Ebersdorf u. ab 1715 in Halle, dort ab 1719 erneutes Stud., lebte ab 1720 als Rat Graf Heinrichs in Ebersdorf; verfaßte erbaul. Schr., Kirchenlieder 465
Bonin u. geistl. Ged. in dt. Sprache (Lieder u. a. «Beglückter Stand getreuer Seelen», «Trag’ mich Armen aus Erbarmen», «Wie groß wird meine Freude sein», «Wie gut ist’s doch in Gottes Armen», «Wie töricht handelt doch ein Herze»), zudem eine dt. Übers. eines frz. geistl. Werks; koordinierte 1725 den Druck der «Ebersdorfer Bibel» des Nikolaus Ludwig von → Zinzendorf; Briefw. mit August Hermann → Francke. – Militär, Pädagoge, geistl. Schriftst., Übersetzer. Schriften: Der von Hertzen Demüthige oder Ein sehr heylsamer Tractat von der Christlichen Demuth [...], [spätestens 1703]; Girrendes Täublein. Das ist: Gebundene Seufzerlein eines mit Gott verbundenen Hertzens. Wodurch dasselbe bey allen äussern Umständen das Feuer seiner heiligen Liebe zu unterhalten suchet (Ged.) 1711 (erw. NA 1734 [VD18 11844132, online: UB Greifswald]; weitere NA bis ins 19. Jh.); Theophili Pomerani Gottgeheiligter Poesien, auch Freuden- und TrauerGedichte, 1727 (VD18 10856854–001); Geistlicher Stunden-Weiser, das ist: Kurtze erbauliche Betrachtungen nebst andächtigen Seufzern auf alle Stunden des Tages, dadurch ein gläubiger Christ sich zur Wahrnehmung der Zeit und des einigen Nothwendigen erwecken kan. Nebst beygefügten christlichen Lebens-Regeln, welche ein aufrichtiger Bruder an seine leibliche Schwester gestellet und beym Abschiede übergeben, 1732 (VD18 12992046; online: UB Greifswald); Thränen Jacobs bey dem Grabe seiner innigst-geliebten Rahel, oder höchst-verdientes Ehren-Gedächtniß einer liebreichen Ehe-Gattin, weiland Sophien Augusten von Bonin, gebohrnen von Geusau [...], 1732 (VD18 10829733; online: ULB Halle/Saale); Gesammlete Tröpflein aus dem Brünnlein Gottes welches Wasser die Fülle hat. Bestehend jn gebundenen Seufzern auf alle Tage des Jahrs, ehemals zu eigener Erweckung in ein Tage-Buch eingeschrieben [...], 1733 (VD18 12992062; online: UB Greifswald); Körnlein Rauch-Wercks zum Gebete der Heiligen, in gebundenen Seufzern mitgetheilet, 1734 (VD18 11442816; online: SLUB Dresden); Geistliche Bröcklein, Bestehend in mehrentheils kurtzgefaßten Poetischen Betrachtungen, Seufzern, Ubersetzungen und andern erbaulichen Materien, aufgesammlet und den Gnaden-hungrigen Seelen aus hertzlichem Wohlmeinen mitgetheilet von dem Auctore des Girrenden Täubleins, 1735 (VD18 1169567; online: UB Greifswald); Die unvermeidliche Todes-Stunde, wie solche den Bösen entsetzlich, den Frommen aber ergötzlich ist, 466
Boning 1735 (VD18 10252649; online: SUB Göttingen); Das sich selbst verlorne und von Jesu dem guten Hirten wieder gefundene Schäflein. Jn gebundener Rede beschrieben [...], 1736 (VD18 11695684; online: UB Greifswald; möglicherweise bereits frühere Drucke ab 1715); Erbauliche Schriften, 1760 (VD18 1299202X-001). Übersetzungen: L. Juillard, Der Unterschied der wahren und falschen Demuth, 1716 (VD18 13014463; online: UB Greifswald). Nachlaß: Studienzentrum August Hermann Francke der Franckeschen Stiftungen Halle/Saale (Briefw.); SB Berlin (Briefw. im Nachlaß August Hermann Francke). Bibliographien: Goedeke 3 (1887) 355 (Nr. 36); Schmidt, Quellenlex. 3 (1995) 86. Literatur: Adelung 1 (1784) 2037 f.; Meusel 1 (1802) 514; ADB 3 (1876) 130 f.; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (1990) 692 f.; DBE 21 (2005) 823. – S. Michel, Gesangbuchfrömmigkeit u. regionale Identität. Ihr Zus.hang u. Wandel in den reuß. Herrschaften vom 17. bis zum 20. Jh., 2007, 186–189 u. ö.; N. L. v. Zinzendorf, Bibel u. Bibelgebrauch 1 (hg. D. Meyer) 2015, 10–14 u. ö.; Arch.datenbank, Franckesche Stiftungen Halle/ Saale, o. J., http://archiv.francke-halle.de/. MM Boning, Wigald (Andreas), * 20.1.1967 Wildeshausen/Lkr. Oldenburg; Sohn eines Bankkaufmanns u. einer Bankkauffrau, spielte als Schüler in der Punk-Jazz-Band «KIXX» (1983 Konzertpremiere, 1985 Debütalbum «Hidden Lover»; Tourneen, internationale Festivalauftritte), 1985 Abitur in Oldenburg, Zivildienst, veröffentlichte 1988 mit Willehad Grafenhorst (Willy Hart), Susanne Rau u. Ulrik Spies als Band Bremen das Album «Bremen», begann bald danach eine Solokarriere («Kapitale Burschen», 1989; «Wildeshausen», 1991), debütierte 1989 in der Kinoproduktion «Hard Days Hard Nights» (Regie: Horst Königstein) vor der Kamera; war 1991–93 mit Moderationen u. der tägl. Kolumne «Bonings Bonbons» für das Musikmagazin «Airplay» bei Premiere tätig, trat 1992/93 zudem als Reporter im polit. Satiremagazin «Extra 3» beim NDR Fernsehen u. später im Medienmagazin «Canale Grande» des Senders VOX auf, brachte 1992 unter dem Namen «Wigald Boning u. die Doofen» das Album «Langspielplatte» u. zwei Singles heraus, gehörte 1993–98 dem Ensemble der Comedy-Sendung «RTL Samstag Nacht» an 467
Boning (Rubrik «Wigalds Welt»; Interviewpersiflage «Zwei Stühle – eine Meinung», mit Olli Dittrich), ab 1995 Musikprojekt «Die Doofen» (mit O. Dittrich; Auftritte bei «RTL Samstag Nacht», Veröff. der Single «Mief» u. des Albums «Lieder, die die Welt nicht braucht»), moderierte 1999 mehrere Ausg. der «ProSieben MorningShow», 2001–04 die «WIBSchaukel», 2004–08 die Sat.1-Show «clever! – Die Show, die Wissen schafft» (mit Barbara Eligmann), 2007 bei Sat.1 die kurzlebige Action- u. Quizshow «FamilyShowdown», 2012/13 im ZDF das satir. Wissensmagazin «Nicht nachmachen!» (mit Bernhard Hoëcker), 2014/15 ebenfalls im ZDF die Polit-Impro «Vier sind das Volk», 2015/16 für 3sat die Musikreportagen-Reihe «Rock the Classic»; gründete 2013 mit dem Pianisten Roberto Di Gioia das Musiklabel «Hobby Musik»; ab 2016 Dreharbeiten zu einem neuen Doku-Format («Wigald & Fritz – Die Geschichtsjäger») des TV-Senders «History» (mit Friedrich Meinecke); gehört seit 2017 neben Hella von Sinnen u. Hugo Egon Balder zur Stammbesetzung der Comedy-Rateshow «Genial daneben» u. dessen Ableger «Genial daneben – Das Quiz» (seit 2018); regelmäßiger Gast der online stattfindenden Live-Talk-Reihe «Ferngespräch» von Tommy Krappweis. – Bayer. Fernsehpreis, Löwe von Radio Luxemburg, Bambi u. Telestar-Förderpreis (alle 1994, für «RTL Samstag Nacht»); Adolf-Grimme-Preis (1995, mit O. Dittrich, für «Zwei Stühle – eine Meinung»); Goldene Stimmgabel, Bambi, ECHO, Goldene Europa u. Comet (alle 1995, für die Gruppe «Die Doofen», mit O. Dittrich); Adolf-Grimme-Preis für die Interviewsendung «WIB-Schaukel: Wigald Boning trifft Jürgen Drews auf Mallorca» (2004); Dt. Fernsehpreis für «clever!» (2005). – Komiker, Synchronsprecher, Musiker, Moderator, Komponist, Autor. Schriften: Fliegenklatschen in Aspik, 1996; Unser Land soll schöner werden. Das Programm für Deutschland, 1998; clever! Das Wissensbuch (mit B. Eligmann) 2006; clever! Das Wissensbuch. 2. Neue Experimente, Rätsel und Phänomene (mit ders.) 2007; clever! Das Buch, das Wissen schafft. Das Wasser-Labor (mit B. Eligmann, U. Berger) 2007; clever! Das Buch, das Wissen schafft. Das Luft-Labor (mit dens.) 2007; clever! Das Buch, das Wissen schafft. Das Kräfte-Labor (mit dens.) 2007; clever! Das Buch, das Wissen schafft. Das KörperLabor (mit dens.) 2007; clever! Das Buch, das Wissen schafft. Das Alltags-Labor (mit dens.) 2007; Bekenntnisse eines Nachtsportlers, 2007; In Rio steht 468
Bonk ein Hofbräuhaus. Reisen auf fast allen Kontinenten, 2010; Die Geschichte der Fußleiste und ihre Bedeutung für das Abendland und andere wissenschaftliche Studien, 2011; Butter, Brot und Läusespray. Was Einkaufszettel über uns verraten, 2013; Im Zelt. Von einem der auszog, um draußen zu schlafen, 2016; Das wirre Leben des Wundergeigers Alain Rien. Aufgeschrieben und vorgelesen von W. B., 2016 (mit 10 CDs). Tonträger: Bekenntnisse eines Nachtsportlers. Gelesen von W. B. (4 CDs) 2010; W. B. liest W. B. In Rio steht ein Hofbräuhaus. Reisen auf fast allen Kontinenten (4 CDs) 2010. BJ Bonk, Karl-Heinz, * 22.5.1937 Oldenburg; Missionarsausbildung in Bremen u. in den von Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel, dann als Fotokaufmann u. Volkshochschul-Doz. in Oldenburg u. Wardenburg tätig; schrieb nd. Kurzgeschn. sowie Prosa in Hochdeutsch. – Fotokaufmann, Doz., ammerländisch-oldenburger Mundartautor. Schriften: Van Minschen, Müüs un wietet Land. Lüttje Vertellsel un Riemels (Fotos v. Elke B.) 1987; ... dor achter de Wüpp. Lüttje Vertellsel un Gedichten, 1989; Wiehnacht, Weihnacht. Ein Weihnachtsbuch mit hochdeutschen und plattdeutschen Erzählungen und Gedichten, 1996; Slapen Vigelien un anner Geschichten van Land un Lüüd un eenfache Minschen. Vertellsel un Gedanken in Ollnborger Platt, 1996; Der Pastor (Nov.) 1997; De Utrooper’s kleines Buch vom Grünkohl, 1997; Unter dem Ölbaum. Die toskanische Versuchung, 1998; De Utrooper’s kleines Buch von der Nordsee (Zeichn. u. Fotos v. Elke B.) 1998; Mein Heimatbuch vom Ammerland, 1999; Agnetzka. Träume in Masuren, 1999; Wiehnachts-Tiet. WeihnachtsZeit. Ein Weihnachtsbuch mit kurzen Erzählungen in Plattdeutsch und Hochdeutsch, 2001; Dat eenfache Läven. Kiene afsünnerlichen Daag ..., 2001; Nu is Wiehnachts-Tiet. Nun ist Weihnachts-Zeit. Ein Weihnachtsbuch mit kurzen Erzählungen in Plattdeutsch und Hochdeutsch, 2002; De Utrooper’s kleines Buch von der Geschichte Ostfrieslands, 2002; Grünkohl-Zeit. Vom grünen/braunen Kohl, der Kohlfahrt und einem himmlischen Essen, 2003; De Utrooper’s kleines Buch der Kirchen in der Krummhörn, 2003; De Utrooper’s kleines Buch der Geschichte vom Land Oldenburg, 2003; De Utrooper’s kleines Buch vom Land am Jadebusen (Fotos v. Elke B. u. E. Müller) 2004; Tee. Von «Assam» bis «Zubereitung» ... fast alles aus der Welt des 469
Boom Tees, 2005; Steffi lehrnt Platt. Plattdüütsch snacken und verstahn in Alldagsbiller un moi’e Geschichten, to’n Nakieken ok in Hochdüütsch översett, 2005; Oldenburger Weihnacht. Geschichten und Gedichte ... Lieder und Rezepte (Fotos v. Elke B.) 2007; Dat Ammerland in Platt. Allens, wat man över een wunnerboort gröönet Land weeten schull (Fotos v. Elke B.) 2007; De Utrooper’s kleines Buch der Vögel an der Nordseeküste, 2 Bde., 2008/ 09; Wir Kinder vom Uhlhornsweg. Erinnerungen an die Kindheit der Jahre zwischen 1940 und 1950 (mit Gerold B.) 2013; De Landkreis Ollnborg in Platt. Lann, Lüüd un Geschicht van een oolet, junget Rebeet inmitt van de Wilshuser Geest (Fotos v. Elke B.) 2015. Literatur: B. Sowinski, Lex. deutschsprachiger Mundartautoren, 1997, 56.; Lit.datenbank Nds., www.literatur-niedersachsen.de/. BJ Bonnlander, Dietlinde (geb. Brauer), * 1931 Fritzow/Kr. Cammin (poln. Kamie´n Pomorski); wuchs auf einem Gutshof in Fritzow auf, 1945 Flucht nach Jevenstedt, 1948/49 Kunststud. ohne Abschluß, ab 1965 Ehe mit dem amerikan. Forstwissenschaftler John Bonnlander († 1968), seit 1977 als freie Künstlerin in Tirol ansässig, Mitgl. des «Turmbund – Gesellsch. für Lit. u. Kunst» (Innsbruck), lebt seit 1995 in Imst; Pommerscher Kulturpreis (2002), Verdienstmedaille des Landes Tirol (2012); verfaßte Lyrik u. tw. autobiogr. Prosa; trat zudem als Malerin hervor. – Lyrikerin, Erz., Malerin. Schriften: Ich schreibe Dir. Aus dem Fluchttagebuch einer Vierzehnjährigen, [1998]; Bruno. Das fremde Kind (Erz.) 1999; Lieber Freund..., 2000; Inspirationen aus der Natur in Farben (Lyrik) 2009; Erinnerte Gegenwarten. Frauengeschichte(n) zwischen Anpassung und Widerstand (mit M. Koch u. a., hg. Wortraum) 2009; Der kleine Moorsee (Ged. u. Bilder) 2011; Der Wächter (Ged.) 2017; Im Schutzmantel der Gefühle (Ged. u. Kurzgesch.) o. J.; Die kleine Stadt unter dem Bergl (Erz.) o. J.; Gedichte, o. J. Literatur: G. Ruiss, Lit. Leben in Öst. Hdb. 1997, 1997, 616. MM Boom, Dirk (Andreas) van den, * 24.12.1966 Fürstenau/Lkr. Osnabrück; wuchs in Wilhelmshaven auf, studierte seit 1988 Politikwiss., Soziologie u. 470
Boos Neuere Gesch. an der Univ. Münster, 1993 Magisterexamen, 1994/95 dreimonatiger Forschungsaufenthalt in Nigeria als Stipendiat des Dt. Akadem. Austauschdienstes, wurde 1995 an der Univ. Münster promoviert, 1995/96 wiss. Mitarb. am Inst. für Politikwiss. ebd., 1999 Habil. für Politikwiss. an der Univ. Münster, Lehraufträge ebd. u. an der Univ. des Saarlandes in Saarbrücken, ist seit 2012 apl. Prof. an der Univ. Münster sowie Consultant in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Migrations- u. Sozialpolitik; lebt in Saarbrücken. – Dt. Science Fiction Preis (2017). – Politologe, Science-Fiction-Schriftst., Übersetzer. Schriften: Bürgerkrieg in Liberia. Chronologie – Protagonisten – Prognose, 1993; Regionale Kooperation in Westafrika. Politik und Probleme der ECOWAS, 1996 (zugl. Univ. Münster, Diss. u. d. T.: Die Economic Community of West African States [ECOWAS]); Politik diesseits der Macht? Zu Einfluß, Funktion und Stellung von Kleinparteien im politischen System der Bundesrepublik Deutschland, 1999 (Habil.-Schr.); Ein Elefant auf dem Sprung? Ghana auf dem Weg ins 21. Jahrhundert, 2000; Wächter der Mysterien. Ein Roman, 2003 (Reihe Die Abenteurer, 13); Feind der Familie, 2004 (Rex Corda nova, 1); Beherrscher der Zeit, 2004 (Erde 2000, 1); Der Weg des Verbannten, 2005 (Sigam Agelon, 1); Entwicklungspolitik (Lehrbuch, mit P. Kevenhörster) 2009; Ein Toter soll nicht sterben (mit M. Laue 2009 (Rex Corda nova, 22); Der Plan der Talithi, 2014 (Rettungskreuzer Ikarus, 55); Showdown auf Talith, 2014 (Rettungskreuzer Ikarus, 56); Zeit des Erwachens (Illustr. A. J. Stark) 2016 (Die Beschützer, 2); Der sanfte Weg, 2016 (Rettungskreuzer Ikarus, 63); Der Weg des Schmerzes, 2016 (Rettungskreuzer Ikarus, 64); Der Weg der Erlösung, 2016 (Rettungskreuzer Ikarus, 64); Added Value, 2018 (Rettungskreuzer Ikarus, 71); Business Case, 2018 (Rettungskreuzer Ikarus, 72). – Tentakel-Zyklus (Illustr. v. A. J. Stark): Tentakelschatten, 2007; Tentakeltraum, 2008; Tentakelsturm, 2009; Tentakelwacht, 2012; Tentakelblut, 2013; Tentakelreich, 2014; Tentakelfürst, 2015; Tentakelkaiser, 2016; Tentakelgott, 2017. – Kaiserkrieger (Illustr. v. T. Kümmel): 1. Die Ankunft, 2010; 2. Der Verrat, 2011; 3. Der Aufbruch, 2011; 4. Der Aufstand, 2012; 5. Die Flucht, 2013; 6. Der Kaiser, 2013; 7. Aufgehende Sonne, 2014; 8. Stürmische Himmel, 2015; 9. Schwere Gezeiten, 2015; 10. Brennende Tempel, 2016; 11. Blutiger Mond, 2017. – Kaiserkrieger Vigiles (Illustr. v. T. Kümmel): 471
Boos 1. Tod im Senat, 2015; 2. Leichte Mädchen, 2016; 3. Urlaub auf Capri, 2018. – Daxxel-Zyklus: Eobal, 2011; Habitat C (Illustr. T. A: Rudolph) 2014; Meran, 2016. – D9E – Die neunte Expansion: 1. Eine Reise alter Helden, 2013; 5. Ein Leben für Leeluu, 2014; 9. Der sensationelle Gonwik, 2014; 13. 1713, 2014; 15: Das Spingledeck-Gambit, 2017; Tod einer Agentin, 2019. – Tulivar: Ein Lord zu Tulivar, 2012; Ein Prinz zu Tulivar (Illustr. v. T. A. Rudolph) 2015; Ein Gott zu Tulivar (Illustr. v. M. Freier) 2018. – Die Welten der Skiir: 1. Prinzipat, 2016; 2. Protektorat, 2017; 3. Patronat, 2017. – Die ScaremanSaga (Illustr. v. E. Henné): 1. Ein Scareman erwacht, 2016; 2. Der Eine, 2016; 3. Herr des Meeres, Herr des Blutes, 2016; 5. Das Ende der Gewissheit, 2016; 6. Blutige Erkenntnis, 2016; 7. Krötenrebellion, 2017; 8. Reise ins Blaue, 2017; 10. Die BioBombe, 2017; 11. Das Blaue vom Himmel, 2017; 12. Allianz der Hoffnung, 2017. – Die Reise der Scythe: 1. Aszendenz, 2018; 2. Varianz, 2018; 3. Resonanz, 2019. – Der Kalte Krieg (Illustr. v. D. Berger): 1. Canopus, 2018; 2. Aume reist, 2019; 3. Resonanz, 2019. Übersetzungen: R. Asprin, Tambu, 2009. J. Norman, Die Nomaden, 2009 (Die Chroniken von Gor, 4); S. Lee/S. Miller, Flucht nach Lytaxin. Ein LIADEN-Roman, 2010; J. Norman, Der Meuchelmörder, 2010 (Die Chroniken von Gor, 5); ders., Die Piraten (mit A. Schiffmann) 2011 (Die Chroniken von Gor, 6); S. Lee, Showdown für Clan Corval, 2012 (Liaden, [5]); J. Norman, Die Jäger, 2012; (Die Chroniken von Gor, 8); S. Lee, Korvals Nemesis, 2013 (Liaden, [6]); E. C. Tubb, Das Ereignis am Horizont (Illustr. v. T. Kümmel) 2018 (Earl Dumarest, 26). Herausgaben: Afrika: Stagnation oder Neubeginn? Studien zum politischen Wandel (mit P. Kevenhörster) 1996; Probleme der Süd-SüdKooperation, 1997; Tiger, Jaguare und Elefanten. Ökonomische und politische Aufstiegsprozesse sich entwickelnder Staaten im Vergleich, 2001; Weltraumkrieger. Eine Anthologie deutscher und internationaler Military-SF (mit O. Naujoks) 2010. Literatur: K. Kruschel, ~ u. Niklas Peinecke beginnen «Die neunte Expansion» (in: Quarber Merkur. Franz Rottensteiners Lit.zs. für Science Fiction u. Phantastik 115) 2014, 272–277. BJ Boos, Verena, * 1977 Rottweil; wuchs zw. Schwarzwald u. Schwäb. Alb auf, studierte Angloamerikan. Lit., Soziologie u. Kulturwiss. an den 472
Borchward
Borgeni
Univ. Konstanz, Bologna u. Glasgow, wurde 2005 am Europ. Hochschulinst. in Florenz mit einer zeit- u. kulturgeschichtl. Arbeit über nationale Identitäten u. Interessen in Schottland u. Katalonien promoviert; Einladung als Stipendiatin zum Klagenfurter Lit.kurs 2011 u. der Schreibwerkstatt der Jürgen Ponto-Stiftung 2012, wurde für die Bayer. Akad. des Schreibens im Lit.haus München (2012/2013 u. 2016/2017) ausgewählt, war 2016 als Stipendiatin des Hess. Lit.rats u. der Region Aquitanien Stadtschreiberin in Bordeaux, 2018 Stipendiatin am Lit. Colloquium Berlin. – Grimmelshausen-Förderpreis der Stadt Gelnhausen (2015), Debütpreis des Buddenbrookhauses in Lübeck (2015) u. Mara-Cassens-Preis (2016, für «Blutorangen»), Gerhard-Beier-Preis für ein lit. Werk mit sozialpolit. Bezug (2016); verfaßt zudem Ess. u. Journalistisches. – Schriftst., Historikerin, Redakteurin. Schriften: Bypassing regional identity. A study of identifications and interests in Scottish and Catalan press commentary on European integration, 1973– 1993 (Diss. Florenz) 2005; Blutorangen (Rom.) 2015; Kirchberg (Rom.) 2017. BJ
Preuß. Hofrath, und Marggräfl. BrandenburgBayreuthischen Residenten, 1765. – B.s Reiseber. «Beschreibung derer ienigen Merckwürdigkeiten die ich bey einer den 4t May 1749 angestellten Reise nach Potsdam in Augenschein genommen» ist ediert in: Pegah/Dilba 2012 (s. Lit.). Briefe: Vgl. Gellert 1983 (s. Lit.). Nachlaß: SLUB Dresden; GSt.arch. Preuß. Kulturbesitz Berlin; Staatsarch. Bamberg (dort auch B.s Reiseber. im Nachlaß Gottlob Martin Mayers, Nr. 4833). Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 3 (1995) 113. Literatur: ADB 3 (1876) 156; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (1990) 704. – J. G. Hoppe, Nachr. von dem Leben u. Charakter des Herrn Samuel Jacob Borchward, 1777; C. F. Gellert, Briefw. 1 (hg. J. F. Reynolds) 1983, 297 u. ö.; ‹... gantz unvergleichlich ...› ~s Reise ins Potsdam Friedrichs des Großen 1749 (hg. Generaldirektion der Stiftung Preuß. Schlösser u. Gärten BerlinBrandenburg, Bearb. R.-S. Pegah, C. Dilba) 2012 (auch online: https://quellen.perspectivia.net/de/ borchward/start). MM
Borchward, Ernst Samuel Jakob, * 27.2.1717 Berlin, † 10.7.1776 ebd.; war ab 1746 markgräfl. Resident für Brandenburg-Kulmbach in Berlin, später auch preuß. Hofrat; verfaßte vor allem Aufs., Gelegenheitsschr. u. evang. Kirchenlieder (überl. sind «Was ist mein Leben auf der Erden?», «Es zieht, o Gott, ein Kriegeswetter jetzt über unser Haupt einher», «Zur Arbeit, nicht zum Müßiggang»); hinterließ auch einen Reiseber. über eine Fahrt nach Potsdam (1749) mit ausführl. Beschreibung der dortigen Schloßanlagen König → Friedrichs II.; dieser Text ist als eine der frühesten u. ausführlichsten zeitgenöss. Darst. Sanssoucis von kunsthist. Bedeutung; Veröff. u. a. in «Der Mensch» u. «Reich der Natur u. Sitten»; war Mitgl. einer Gruppe von Lit.förderern, die u. a. Ewald Christian von → Kleist unterstützte; befreundet mit Johann Wilhelm Ludwig → Gleim, Carl Philipp Emanuel → Bach (ErgBd. I) u. Christian Fürchtegott → Gellert, der B. unveröffentlichte Texte zur Bewertung übersandte. – Diplomat, Autor eines Reiseber., Dichter von Kirchenliedern. Schriften: Denkmal des wohlgeführten Lebens, und der Freundschaft Herrn Johann Wilhelm Bergius, Königl. Preuß. Hofraths [...] errichtet von Ernst Samuel Jacob Borchward, Königl.
Borgeni, Caspar, † vor 25.10.1495; Verf. einer Chronik Schlesiens, OP, letztes Drittel 15. Jh. – Der Glogauer Domvikar, zu dem es keine näheren biogr. Kenntnisse gibt, verfaßte eine lat. Chron. Schlesiens mit Schwerpunkt auf dem Herzogtum u. der Stadt Glogau, die nach ihrer Erstausg. meist als «Annales Glogovienses» bezeichnet wird. Da der Text zahlr. dt. Einsprengsel aufweist – womöglich ein Zeichen der nur begrenzten Lateinkenntnisse des Autors –, ist er auch von Interesse für die schles. Dialektforschung. Ein Abschnitt über das Wetter u. die Lebensmittelpreise von 1473 ist durchgehend volkssprachig abgefaßt. Die «Annales» schildern die Entwicklung Schlesiens in den Jahren 1051–1493, wobei die Glogauer Regionalgesch. von 1463 bis 1493 den breitesten Darstellungsraum erhält. Ab 1472 trägt die Chron. tagebuchähnl. Züge. Während die Darst. der schles. Frühgesch. nicht sehr präzise u. mitunter fehlerhaft ist, haben die «Annales» für die Ggw. B.s einen hohen Quellenwert. Dies gilt insbesondere für die Erhebung der Glogauer Stände gegen Johann II. von Glogau u. Sagan im Jahr 1488. Nachgewiesene Quellen B.s sind die «Epitaphia ducum Silesia» u. der «Catalogus episcoporum Wratislaviensium Glogovienses». In die zeitgenöss. Aufz. dürften
473
474
Borger Augenzeugenberichte u. womöglich eigenes Erleben eingeflossen sein. Überlieferung: Breslau, Staatsarch. (Archiwum Pa´nstwowe) Außenstelle Zamek Ksia˙ ˛z (Schloß Fürstenstein) Ms. fol. 8. Bl. 167–222 (Abschrift aus dem 16. Jh.); mit Nachträgen zu Ereignissen aus den Jahren 1509, 1543 u. 1545 (verschollen). Übersetzung (poln.): W. Mrozowicz, Rocznik głogowski do roku 1493, Glogau 2013. Ausgabe: H. Markgraf, Annales Glogovienses bis zum Jahre 1493 nebst urkundl. Beilagen, Breslau 1877, 1–66. Literatur: VL 21 (1978) 960. – P. Knötel, Der Verf. der «Annales Glogovienses» (in: Zs. des Ver. für Gesch. Schlesiens 22) 1888, 94–108; C. Grünhagen, Wegweiser durch die Schles. Geschichtsquellen bis zum Jahre 1550, Breslau 21889, 1; ´ W. Korta, Sedniowieczna annalistyka ´saska, ˛ Breslau 1966, 300–314; Repertorium fontium historiae medii aevi 2 (1967) 564 f.; A. Lubos, Gesch. der Lit. Schlesiens. Bd. 1/1: Von den Anfängen bis ca. 1800, 1995, 50 f.; C. Heiduk, Die Diskussion über das Strafrecht in spätma. Chron. Schlesiens u. der Lausitz (in: Krieg u. Verbrechen nach spätma. Chron., hg. Ders. u. a.) 1997, 9–109, hier 57 u. ö.; W. Mrozowicz, Die ma. Geschichtsschreibung in Schlesien. Stand u. Bedürfnisse im Bereich der Quelleneditionen (in: Die Geschichtsschreibung in Mitteleuropa. Projekte u. Forschungsprobleme, hg. J. Wenta) Thorn 1999, 203–227; W. Mrozowicz, Die dt.sprachige Annalistik Schlesiens im SpätMA. Aus den Arbeiten an der Gesamtedition (in: Editionswiss. Kolloquien 2003–2004, hg. M. Thumser, J. Tandecki) Thorn 2005, 69–84; H. Kümper, W. Mrozowicz, Encyclopedia of the Medieval Chronicle 1 (2010) 192. VZ Borger, Martina (Ps. Borger & Straub), * 2.12. 1965 Gunzenhausen/Mittelfranken; durchlief eine Ausbildung zur Produktionsassistentin in der Filmbranche, besuchte dann die Dt. Journalistenschule in München, war als Journalistin u. Dramaturgin tätig, erarbeitete 1985–97 gemeinsam mit Maria Elisabeth → Straub etwa 250 Drehb. für Fernsehserien (u. a. «Lindenstraße») – Wiesbadener Frauenkrimipreis (2002, mit M. E. Straub). – Schriftst., Journalistin, Dramaturgin, Filmkritikerin, Drehbuchautorin. Schriften: Katzenzungen (Rom., mit M. E. Straub) 2001 (russ. 2009); Kleine Schwester (Erz., mit ders.) 2002 (tschech. 2007); Im Gehege 475
Borlik (Rom., mit ders.) 2004 (russ. 2006, poln. 2006); Lieber Luca (Rom.) 2007; Sommer mit Emma (Rom., mit M. E. Straub) 2009. BJ Borlik, Michael (eig. M. Hamannt, Ps. Florian Weyden, Fabian Schiller), * 18.10.1975 Brühl/ Rhld.; Abitur am St. Ursula-Gymnasium in Brühl, arbeitete einige Zeit als Speditionskaufmann, studierte dann Germanistik, Philos., Ur- u. Frühgesch., arbeitet seit 2005 als freier Schriftst. u. Webdesigner, lebt in der Nähe von Leverkusen, schreibt vorwiegend Krimis u. fantast. Romane. – Dt. Phantastik-Preis (2006), Leipziger Lesekompass (2012, Ps. Fabian Schiller). – Kinder- u. Jugendbuchautor. Schriften: Das Geheimnis des Drachenamuletts, (Jgdb.) 2001; Fantasygeschichten (Kdb., mit Bato [= G. Neumayer]) 2004; Abenteuergeschichten (Illustr. v. M. Kohl) 2004 (slowen. 2013); Unsichtbare Augen (Kriminalrom., Jgdb.) 2005; Hexengeschichten (Kdb., Illustr. v. M. Kohl) 2005; Fußballgeschichten (Kdb., Illustr. v. M. Kohl) 2005; Wer ist der Klassendieb? (Kinderkrimi, Bilder v. E. Holzhausen) 2006 (korean. 2012); Stumme Schatten (Kriminalrom., Jgdb.) 2006; Rittergeschichten (Kdb., Illustr. v. M. Kohl) 2006; Die Spur führt zum Piratenschiff (Kinderkrimi, Illustr. v. G. Dürr) 2006; Die Spur führt zu den Delfinen (Kinderkrimi, Illustr. v. A. Fischer-Bick) 2006; Detektivgeschichten (Kdb., Illustr. v. J. Möhring) 2006; Der Geheimbund der Vampire (Jgdb.) 2006; Nestor, der kleine Drache (Kdb., Illustr. v. J. Möhring) 2007; (Ps.) Indianergeschichten (Kdb., Illustr. v. S. Coenen) 2007; (Ps.) Hexengeschichten (Kdb., Illustr. v. M. Kohl) 2007; Geisterspuk an Halloween (Kdb., Bilder v. B. Brandt) 2007; (Ps.) Fußballgeschichten (Kdb., Illustr. v. J. Borg) 2007; Abgerechnet (Kriminalrom., Jgdb.) 2007; Wehr dich doch, Ivo! (Kdb., Bilder v. L. Sartin) 2008 (korean. 2010); Totgeschwiegen (Kriminalrom., Jgdb.) 2008; (Ps.) Schulgeschichten (Kdb., Illustr. v. J. Borg) 2008; (Ps.) Rittergeschichten (Kdb., Illustr. v. P. Pfeiffer) 2008; Lös den Fall! Spannende 2-Minuten-Ratekrimis (Kdb., Illustr. v. D. Bailey) 2008; (Ps.) Fußballgeschichten (Kdb., Illustr. v. M. Kohl) 2008; Der 13. Engel (Fantasy, Illustr. v. K. Treuber) 2008; Rosentod (Kriminalrom., Jgdb.) 2009; Heißkalt (Kriminalrom., Jgdb.) 2009; Die Schlangenbrut (Thriller, Jgdb.) 2009; Die Nacht der Vampire (Kdb., Illustr. v. E. Mühlenberg) 2009; Das Erwachen des Feuerbergs (Kdb., Illustr. v. ders.) 476
Born 2009; Nox. Das Erbe der Nacht (Fantasy, Jgdb.) 2010; Ihr mich auch (Jgdb.) 2010; Scary City 1. Das Buch der Schattenflüche (Jgdb.) 2011 (kroat. 2012); Scary City 2. Der Wächter des goldenen Schlüssels (Jgdb.) 2011 (kroat. 2012); Namira – Das Geheimnis der Katzenmenschen (Jgdb.) 2011; Scary City 3. Der Bezwinger der Dämonen (Jgdb.) 2012; Das Geheimnis der Pyramiden (Kdb., Bilder v. K. Merle) 2013. Herausgaben: Wellensang. Fantasy-Welten (mit A. Bionda) 2004; Wolfgang Hohlbeins Schattenchronik. Bd. 1. Der ewig dunkle Traum (mit ders.) 2005. Literatur: D. Rothermich, Totgeschwiegen. Ein Leseprojekt zu dem gleichnamigen Jgdb. von ~ (Illustr. v. M. Pflügner) 2013. BJ Born, Katharina, * 27.5.1973 Berlin; Tochter des Schriftst. Nicolas → B., wuchs im Lkr. LüchowDannenberg (Nds.) u. in Berlin auf, studierte Gesch. u. Journalismus in Brüssel u. Washington D.C., Neuere u. Neueste Gesch. sowie Allg. u. Vergleichende Lit.wiss. in Berlin u. Paris, erwarb an der Univ. Paris XIII (Villetaneuse) ihren Master II im Bereich Verlagspolitik, besuchte die Journalistenschule in Berlin; seit 1996 als freie Journalistin für versch. Ztg., Zs. u. Radiosender tätig (u. a. «taz», «SZ-Magazin», «Die Zeit», «Deutschlandradio Kultur», «Jüd. Allgemeine»); auch als Übers. tätig. – Lit.preis Ruhr (2007, mit Nicolas B.), 2. Preis des Dietrich-Oppenberg-Medienpreises der Stiftung Lesen (2008), Georg-K.-Glaser-Preis des Landes Rhld.-Pfalz (2008), Ernst-Willner-Preis bei den Tagen der dt.sprachigen Lit. in Klagenfurt (2009), Jahresstipendium des Landes Nds für Lit. (2010). – Journalistin, Schriftstellerin. Schriften: Nicolas Borns Jahr in Nürtingen. «Flucht aufs Land», 2006; Schlechte Gesellschaft. Eine Familiengeschichte, 2011. Herausgaben: N. Born, Gedichte, 2004; ders, Briefe 1959–1979, 2007. BJ Borrmann, Mechthild, * 1960 Köln; wuchs in Kleve/Niederrhein auf, durchlief Ausbildungen zur Erzieherin, Gestalttherapeutin, Tanz- u. Theaterpädagogin, war als Berufsbetreuerin bei einem Wohlfahrtsverband tätig, arbeitete in einer Drogenberatungsstelle, in den Bodelschwinghschen Anstalten u. in einer Heimvolkshochschule, war dann als Regieassistentin u. Choreographin für versch. Tanz- u. Theaterprojekte tätig, lebte 1994/95 auf 477
Bosetti Korsika, betrieb 2003–08 ein Restaurant in der Bielefelder Altstadt. – Dt. Krimi Preis (2012), Grand prix des lectrices de Elle (2015). – Verf. von Kriminalrom., Rom. u. Erz., Pädagogin, Gastronomin. Schriften: Wenn das Herz im Kopf schlägt (Kriminalrom.) 2006; Morgen ist der Tag nach gestern (Kriminalrom.) 2007; Mitten in der Stadt (Kriminalrom.) 2009; Wer das Schweigen bricht (Kriminalrom.) 2011 (dän. 2014); Der Geiger (Rom.) 2012 (frz. 2014, dän. 2016); Die andere Hälfte der Hoffnung (Rom.) 2014 (japan. 2015, frz. 2016); Trümmerkind (Rom.) 2016 (niederländ. 2018, frz. 2019); Grenzgänger (Rom.) 2018 (niederländ. 2019). BJ Borsdorf, (Urs) Malte, * 15.11.1981 Reutlingen/Kr. Reutlingen; studierte Ethnologie, Bibliothekswiss. u. Philos. in Innsbruck u. ab 2005 in Wien, war u. a. als wiss. Hilfskraft tätig, Mitgl. der «Lit.werkstatt» (Wien), 2008 Diplom an der Univ. Wien, lebt in Flintbek; u. a. Lit.stipendium der Kunststiftung Baden-Württ. (2016), Stipendium des Landes Brandenburg im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf (2016); verfaßte Erz., Lyrik u. einen Rom., zudem kulturwiss. Texte; Veröff. u. a. in «Der Ziegel» (Hamburg), «Bricolage» (Innsbruck) u. «Zs. für Volksk.» (Münster u. a.). – Ethnologe, Schriftsteller. Schriften: Straße. Kulturwissenschaftliche Perspektiven (Red.) 2010; Flutgebiet (Rom.) [2019]. Literatur: Lit.port (Red. C. Schütze u. a.) 2019, www.literaturport.de/. MM Bosetti, Sarah, * 17.2.1984 Aachen; wuchs in Aachen auf, studierte 2004–08 an der Hogeschool Sint-Lukas in Brüssel Filmregie, schloß das Stud. mit dem Master ab, zog nach Aufenthalten auf Sardinien, in Venedig, Edinburgh u. Lissabon nach Berlin, wo sie seitdem lebt; tritt seit 2009 auf Lesebühnen, Poetry Slams u. Kabarettbühnen auf, gründete 2010 mit Jan von Im Ich, Daniel Hoth u. Karsten Lampe die Lesebühne «Couchpoetos», wurde 2013 mit Daniel Hoth als «Team Mikrokosmos» dt.sprachige Vizemeisterin im Poetry Slam, moderiert zus. mit D. Hoth die monatlich stattfindende Live-Show «Peace, Love & Poetry», ist zudem Mitorganisatorin der PoetrySlam-Meisterschaft Berlin/Brandenburg, seit 2015 wöchentl. Kolumnistin bei «radioeins» u. schreibt 478
Bossong seit 2016 für «Das Magazin». – Schriftst., Bühnenautorin, Moderatorin. Schriften: Wenn ich eine Frau wäre, 2012 (erw. Neuausg. 2014); Mein schönstes Ferienbegräbnis (Rom.) 2017; Ich bin sehr hübsch, das sieht man nur nicht so. Von einer, die auszog, das Scheitern zu lernen, 2017. Herausgaben: Mit euch möchten wir alt werden. 30 Jahre Berliner Lesebühne (mit A. Scheffler, V. Surmann) 2018. BJ Bossong, Nora, * 9.1.1982 Bremen; studierte Kulturwiss., Philos. u. Komparatistik an der Univ. Potsdam, der Humboldt-Univ. zu Berlin u. der Univ. La Sapienza in Rom, schloß das Stud. mit einer Magisterarbeit über die Inszenierung des Bösen bei David Lynch ab, studierte 2001–05 am Dt. Lit.inst. in Leipzig; verfaßte Ged. für die Wochenztg. «Die Zeit», bloggte für das Goethe-Institut u. schreibt für die Kolumnen «10 nach 8» u. «Freitext» (beide ZeitOnline); war 2008 Writer-in-Residence im Dt. Haus in New York u. 2009 an der Univ. Nanjing, China, beteiligte sich 2015 am transkulturellen Blogprojekt «Bremen writes Kampala / Kampala writes Bremen»; lebt in Berlin. – Preisträgerin Treffen Junger Autoren (2001), Stipendiatin Lit. Labor Wolfenbüttel (2001), Bremer Autorenstipendium (2001), Leipziger Lit.stipendium (2004), Prosawerk-Stipendium der Jürgen-PontoStiftung (2005), Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (2007), Stipendium des Berliner Senats (2007), Stipendium des Heinrich-Heine-Hauses der Stadt Lüneburg (2010), Kunstpreis Lit. der Akad. der Künste Berlin (2011), Peter-Huchel-Preis (2012), Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim (2016), Kranichsteiner Lit.preis (2019). – Erz., Lyrikerin. Schriften: Gegend (Rom.) 2006; Reglose Jagd (Ged.) 2007; Webers Protokoll (Rom.) 2009; Palastwache. Zwei Geschichten, 2010; Sommer vor den Mauern (Ged.) 2011; Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Rom.) 2012; Schnelle Nummer (Rep.) 2014; Robinson Bahrain. Eine Erzählung, 2015; 36,9° (Rom.) 2015; Rotlicht (Rep.) 2017; Kreuzzug mit Hund (Ged.) 2018; Schutzzone (Rom.) 2019. Übersetzungen: L. Cohen, Die Flamme | The Flame (mit M. Kniep, N. Kobus u. a.) 2018. Herausgaben: Das Böse (mit J. Lendle) 2018 (Akzente 65. Jg., H. 1). 479
Both Tonträger: Standort (Ged., 1 CD, gesprochen von N. B.) 2009. Literatur: KLG. – T. Lehmkuhl, Über ~. Eine Laudatio (in: Akzente. Zs. für Lit. 59) 2012, H. 4, 370–377 (zur Verleihung des Huchel-Preises); J. Andres, Reduzierter Realismus. Krit. Bem. zu ~s Gesellsch. mit beschränkter Haftung (in: Ggw., Lit., Gesch. Zur Lit. nach 1945, hg. W. Braungart, L. van Laak) 2013, 213–222; B. Moussa, Erzählte Traum- u. Vorstellungswelten. Postmoderne Realitätsmöglichkeiten bei ~, Kronauer u. Mora (in: Text & Kontext. Jb. für germanist. Lit.forsch. in Skandinavien, Nr. 35) 2013, 95–125; D. Lutz, Reden wir übers Geschäftliche! Formen u. Funktionen des Interviews in der Erzähllit. nach 2000 (in: Echt inszeniert. Interviews in Lit. u. Lit.betrieb, hg. T. Hoffmann, G. Kaiser) 2014, 401–415; Wiedergelesen: Brechts «Dreigroschenroman». Wie erzählt man vom Kapitalismus? Jutta Person im Gespräch mit Jörg-Uwe Albig, ~ u. Georg M. Oswald (in: Über Brechts Romane, hg. Ch. Hippe) 2015, 27–39; J. Pacyniak, Grenzüberschreitungen u. Grenzauflösungen in lit. Darst. der Wirtschaftswelt (in: RG 46) 2016, 87–104; H. Kuhlmann, Die Idylle in der Lyrik der Ggw. ~s ‹Sommer vor den Mauern› (in: Idyllen in Lit. u. Medien der Ggw., hg. J. Gerstner, Ch. Riedel) 2018, 63–80. BJ Both, Sabine (Ps. Franziska Moll), * 1970; studierte an der Internat. Filmschule Köln; lebt in Köln. – Kinder- u. Jugendbuchautorin, Romanautorin. Schriften: Endlich Neinsager. Auf der Flucht vor der Alltagssucht, 2002, Umzug nach Wolke 7 (Jgdb.) 2002 (tschech. 2003, engl. 2004, span. 2005, lit. 2005, ital. 2006); Herzkribbeln im Gepäck! (Jgdb.) 2002 (tschech. 2004, poln. 2006, engl. 2006, lett. 2008); Was reimt sich auf Liebe? (Jgdb.) 2003 (tschech. 2004, span. 2005); Liebe geteilt durch zwei (Jgdb.) 2004 (alban. 2005. ungar. 2006, poln. 2006, tschech. 2006, engl. 2008); Mellis Teufelchen (Illustr. v. B. Korthues) 2005 (poln. 2006); It’s Showtime, Nelli! (Jgdb., mit F. M. Reifenberg, Bilder v. B. Schössow) 2005 (ital. 2007); Eis mit Kuss (Jgdb.) 2005; Rosa Wolken (Jgdb.) 2006; Herzklopfen auf Rezept (Jgdb.) 2006 (bulgar. 2009); Ein Engel zum Küssen (Jgdb.) 2006; Die Liebe, Herr Otto und ich (Jgdb.) 2006; LiebesLied (Jgdb., mit F. Reifenberg) 2007; Kim Krabbenherz (Jgdb.) 2007; Kim Krabbenherz pfeift auf die Schule (Jgdb.) 2007; Fangfrisch (Rom. )2007; Doppelter Salto mit Kuss (Jgdb.) 2007 (lit. 2008, 480
Botterbusch frz. 2012); Lebkuchenherz zu verschenken (Jgdb.) 2008; Klappe, Kuss, die zweite (Jgdb.) 2008; Kim Krabbenherz feiert eine Party (Jgdb., Illustr. v. C. Haas) 2008; Was reimt sich auf Liebe (Jgdb.) 2009; Schwein in der Liebe (Jgdb.) 2009; Frag nicht, küss mich! (Jgdb.) 2009; Mission: Manga (Jgdb., mit G. Zillgens) 2010 (türk. 2012, span. 2013); Mission: Love (Jgdb., mit ders.) 2010 (türk. 2010, ital. 2011, span. 2013); Drei Küsse zum Dinner (Jgdb.) 2010; Mission: Luna (Jgdb., mit G. Zillgens) 2011 (span. 2013); Kleine Ziege – große Liebe (Jgdb.) 2011; Kerzen, Punsch & Weihnachtsparty (Jgdb.) 2011; Herzbuben im Doppelpack (Kdb.) 2012; Kein Sommer ohne Poolprinz (Kdb., Illustr. v. B. Schössow) 2013; VerhEXt noch mal! (Jgdb.) 2013; (Ps.) Was ich träumen lasse (Rom.) 2014 (chines. 2015, isländ. 2015, lit. 2016, dän. 2016); Egal wohin (Rom.) 2015; Lilly – Weihnachten mit Chaosgarantie (Jgdb.) 2016; Full House – alle unter einem Dach! (Kdb.) 2016 (dän. 2017); Ein Sommer ohne uns (Jgdb.) 2016. BJ Botterbusch, Vera, * 10.2.1942 Dortmund; 1942–45 in Bielitz (Bielsko-Biała/Polen), 1948–61 Schulbesuch in Minden, studierte Romanistik, Germanistik u. Kunst an den Univ. Bonn, Münster u. Grenoble, Theaterarbeit während der Studienzeit, Regiestud. bei August Everding in München, ab 1971 freie Mitarb. u. Fotografin der «Süddt. Ztg.», zudem Autorin, Filmemacherin u. Regisseurin des BR, konzipiert Collagen aus Lit. u. Musik für Bühnenauftritte, ab 2010 Ausstellungen ihrer Fotografien im In- u. Ausland; veröff. Lyrik u. a. in der Zs. «kürbiskern»; Mitgl. des Bundesverbandes Bildender Künstler u. der Vereinigung bildender KünstlerInnen; lebt in München u. im Bayer. Wald. – Filme- u. Theatermacherin, Autorin, Regisseurin, Fotografin. Schriften (Bildbände in Ausw.): Christoph Drexler, Bilder 1982–1993. Museum Kloster Asbach, Rotthalmünster, 3. Juli – 29. August 1993, 1993; Andreas Legath. Malerei auf Leinen und Papier (Bildbd.) 1996; Resonanzen. Fotografische Expeditionen (Bildbd., Ess. v. K. Konjektzky) 2012. Hörbilder (in Ausw.): Die Gewalt der Kunst. Wilhelm Heinrich Wackenroder und Ludwig Tieck: Ehrengedächtnis Albrecht Dürers, BR 1971; Magister und Scholaren. Von der Hochschule Karls des Großen bis zum Bildungsideal Wilhelm von 481
Bottini Humboldts, BR 1972; Das Duell. Historische Anmerkungen zu einem Gesellschaftsspiel mit Folgen, 1974; Von München ins Märchenland der Farbe. Die Tunisreise von Klee, Macke und Moilliet, BR 1988; Pariser Sommernachts-Träume. Hector Berlioz und Théophile Gautier, BR 2009; Mon sombre amour. Die lyrische Welt Louis Aragons in der Musik, BR 2010. Herausgaben: An zwei Orten zu leben. HeimatGeschichten (mit K. Konjetzky) 1979; G. Gollner, Oide Lindn is a Gschicht, 1981; 17x Heimat. An zwei Orten zu leben (mit K. Konjetzky) 1985; G. Gollner, Wennsd nix brauchst, höifan da olle. Gesammelte Sprüche und Gedichte, 1988. Vorlaß: DLA Marbach; Münchner StB Monacensia. Literatur: NRW Lit. im Netz (online). FA Bottini, Oliver (eig. O. Neumann), * 21.4.1965 Nürnberg; Schulbesuch in München, 1985 Abitur, nach dem Zivildienst 1987/88 sechsmonatiger Aufenthalt in Australien u. Neuseeland, 1990–94 Rezeptionist in versch. Pensionen, studierte 1992–99 Neuere dt. Lit., Italianistik u. Psychologie an der Univ. München, ab 1995 freier Red., Lektor u. Autor, Kung-Fu- u. Qi-Gong-Lehrer, absolvierte 2001–03 eine Ausbildung zum Familien- u. Wirtschaftsmediator, lebte 2008–18 in Berlin; ausgew. Werke B.s wurden in zahlr. Sprachen übersetzt; 2004–16 Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat»; lebt in Frankfurt/Main. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Lit.stipendium der Stadt München (1999), Krimipreis von RB (2007), Berliner Krimipreis «Krimifuchs» (2013), Dt. Krimi Preis (2018); Politikkrimipreis der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württ. (2018). – Kriminalautor, Lektor. Schriften: Das große O.-W.-Barth-Buch des Zen, 2002; Mord im Zeichen des Zen (Kriminalrom.) 2004 (als Hörsp. SWR 2007; 2015 verfilmt u. d. T.: Begierde – Im Zeichen des Zen, Regie B. M. Bertele); Die Kraft des Tigers. Qi-gong für jeden Tag (mit L. Vongvilay, Mitarb. A. Jakubik) 2005; Das große O.-W.-Barth-Buch des Buddhismus, 2004; Im Sommer der Mörder (Kriminalrom.) 2006; Das Taiji der Fünf Tiere. Meditation in Bewegung (mit L. Vongvilay, Mitarb. A. Jakubik) 2006; Im Sommer der Mörder (Kriminalrom.) 2007; Im Auftrag der Väter (Kriminalrom.) 2007; Der Tanz des Kranichs. Taiji und Qi-Gong für die Lebensmitte (mit L. Vongvilay, Mitarb. A. Jakubik) 2007; 482
Bourg Jäger in der Nacht (Kriminalrom.) 2009 (2016 verfilmt u. d. T.: Kommissarin Louise Boni – Jäger in der Nacht, Regie: B. M. Bertele); Das verborgene Netz (Kriminalrom.) 2010; Der kalte Traum (dass.) 2012; Ein paar Tage Licht (Kriminalrom.) 2014; Im weißen Kreis. Ein Fall für Louise Bonì, 2015; Karin Sander – Wintertod (Kriminalgesch., hg. K. Bitterli) 2018; Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens (Kriminalgesch.) 2019. Literatur: Lex. der dt.sprachigen Krimiautoren. Unter Mitarb. der aufgenommenen Autorinnen u. Autoren (hg. A. Jockers, unter Mitarb. v. R. Jahn) 2 2005, 40; O. Mayer, Der Polizeikrimi als neues Subgenre? Die Kriminalrom. von Norbert Horst u. ~ (in: Doitsugoken ni okeru gendai suiri shosetsu, hg. S. Buchenberger) Tokio 2009, 35–49; A. Welebil, Zur Frage der Nationalstaatsbildung am Balkan in der dt.sprachigen Lit. anhand des Kriminalrom. «Der kalte Traum» von ~ (in: Re-forming the Nation in Literature and Film, hg. J. Preece) Oxford 2014, 249–265; R. Albrecht, Eifel-Blues u. die Folgen. Über die neue ganzdt. Krimilandschaft Mitte der Zehnerjahre (in: Auskunft. Zs. für Bibl., Arch. u. Information in Norddtl. 35) 2015, H. 1, 145–154; Lit.portal Bayern (online); H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (online); Lit.port Autorenlex. (online). FA Bourg, Pierre (auch Jean-Pierre B., Johann Baptist Philipp B.), * 21.12.1868 Luxemburg (Stadt), † 10.6.1947 Ath/Belgien; besuchte das Athénée de Luxembourg, 1887 Abitur ebd., ab ca. 1894 als Lehrer am Collège Saint-Joseph in Virton/Belgien tätig, 1895–1901 Mitgl. des Ver. für Luxemburger Gesch., Lit. u. Kunst, ab 1896 Lehrer am Athénée royale in Ath. – Lehrer, Bühnenautor. Schriften (frz.sprachige Schr. in Ausw.): Die Luxemburger Mundart, 1895; Papst und Fürst. Drama in fünf Akten, 1899; Ein Geistesproletarier. Familiendrama in vier Aufzügen, 1902; La Vindicte. Comédie en quatre actes, 1929; Dans les fleurs. Comédie lyrique en trois actes, 1930; Le Masque. Comédie en quatre actes, 1936. Literatur: W. Sauer, Konradin im dt. Drama. Eine lit.hist. Abh. über 94 dt. Konradindramen, 1926, 17, 70; S. Morancé, ~ (1868–1947) (in: Cercle royal d’Histoire et d’Archéologie d’Ath 39) 2006, H. 230, 570–579; ders., ~, Ath sous l’occupation (1914–1918) (in: Regards croisés sur la Guerre 14–18. Catalogue de l’exposition, Mai483
Bracker son des Géants, Ath 24 mai–24 décembre 2014) 2014, 57–80; Luxemburger Autorenlex. (InternetEdition). FA Bracker, Jörgen, * 19.12.1936 Braunschweig; Sohn eines Arztes, Schulbesuch in Salzhemmendorf/ Nds., Kropp/Schleswig-Holst. u. Schleswig, besuchte das Gymnasium in Schleswig, 1958 Abitur, studierte 1958–65 Klass. Archäologie, Alte Gesch., Vor- u. Frühgesch. an den Univ. Marburg, Kiel u. Münster, 1965 Dr. phil. in Münster, 1965–76 wiss. Mitarb. des Röm.-German. Mus. in Köln, 1976–2001 (i. R.) Direktor u. Prof. des Mus. für Hamburgische Gesch., engagierte sich für die Neugestaltung von Museumsräumen, Mitveranstalter des Sir Walter Scott-Preises für hist. Rom.; Mitgl. des Ver. «Quo Vadis – Autorenkr. Hist. Rom.» u. der Hamburger Autorenvereinigung, Ehrenmitgl. der «Freunde des Mus. für Hamburgische Gesch.», Ehrenvorsitzender der Dt. Seefahrtsgeschichtl. Kommission; lebt in Hamburg. – Museumsdirektor, Archäologe, Historiker, Romanautor. Schriften (Bildbände in Ausw.): Bestimmung der Bildnisse Gordians III. nach einer neuen ikonographischen Methode (Diss.) 1965; Die «Wapen von Hamburg», III. Ein schwimmender Barockpalast, 1976; Maler der See. Marinemalerei in 300 Jahren (Bildbd.) 1980; Mit Ansgar beginnt Hamburg. Sonderausstellung, 7. Februar bis 23. März 1980 (mit M. North) 1980; Hamburg. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wendemarken einer Stadtgeschichte, 1987 (2., überarb. Aufl. 1988; 3., überarb. u. erg. Aufl. 1992); Gerrit M. Bekker, Gemälde. Katalog zu einer Ausstellung im Museum für Hamburg. Geschichte vom 29. April bis zum 2. Aug. 1987, 1987; Unser Strom. Hamburg und die Niederelbe von Lauenburg bis Cuxhaven (Red. U. Schnall) 1995; Zeelander. Der Störtebeker-Roman, 2005; Die Reliquien von Lissabon. Störtebekers Vermächtnis (hist. Rom.) 2008; Am Ruder der Tod! (hist. Rom.) 2013 (Online-Publ.); Hinter der Nebelwand. Historischer Kriminalroman, 2011; Spielmanns Fluch (hist. Rom.) 2015; Ein Wunderhorn für die Königin. Goldenes Symbol eines Triumphes, 2016. Herausgaben (Ausw.): Die «Wapen von Hamburg» (III), ein schwimmender Barockpalast (hg. u. red.) 1976; Backsteinbau in Hamburg, 1977; Zwei aus Kirchwerder, 1977; Frieden für das 484
Brändli Welttheater. Goethe – ein Mitwirkender, Beobachter und Vermittler zwischen Welt und Theater, Politik und Geschichte, Max Wegner zum 80. Geburtstag, 1982; «Kola-Fu». Konzentrationslager und Gestapogefängnis Hamburg-Fuhlsbüttel 1933–1945, 1983; Navy Look. Seeleute in der Mode, 1984; Hamburg als Auswandererstadt, 1984 (dt. u. engl.); Hammonias Töchter. Frauen und Frauenbewegung in Hamburgs Geschichte, 1985; Friedensbewegungen in Vergangenheit und Gegenwart. Vorträge zu einem Colloquium im Museum für Hamburg. Geschichte 2.–4. April 1985, 1985; Die Hanse – Lebenswirklichkeit und Mythos. Eine Ausstellung des Museums für Hamburgische Geschichte in Verbindung mit der Vereinsund Westbank, 2 Bde., 1989 (2., verb. Aufl. 1998); Hamburgs Weg in den Feuersturm, 1993; Die Kinder vom Bullenhuser Damm, 1994; Bauen nach der Natur – Palladio. Die Erben Palladios in Nordeuropa, 1997; Nöfer. «Die Veränderung der Republik oder eine Theorie der Baukunst» (mit G. Mettjes) 1998; Hamburg und Waterloo, 2000; Constantin Hahm – Das Tor zur Welt, 2000; Gottes Freund – aller Welt Feind. Von Seeraub und Konvoifahrt. Störtebeker und die Folgen, 2001. Vorlaß: DLA Marbach. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online); Lit.haus Schleswig-Holst. e. V. (online). FA Brändli, Jürg, * 16.11.1971 Wald/Kt. Zürich; nach dem Besuch der Volksschule u. einer kaufmänn. Berufsschule Volontär der regionalen Tagesztg. «Zürichsee-Ztg.» in Stäfa/Kt. Zürich, 1992–95 Red. beim «Tagbl. der Stadt Zürich», als Drehb.autor für Fernsehen u. Film tätig, verfaßte zudem Hörsp. für das Schweizer Radio DRS, seit 2006 freier Schriftst.; lebt in Wald. – Atelierstipendium für das Atelier Berlin der Fachstelle Kultur des Kt. Zürich (2000). – Journalist, Roman-, Hörsp.u. Drehbuchautor. Schriften: Nacht der Gaukler (Drehb.) 1996; Ein schlechter Trip (dass.) 1996; Phantomschmerz (Ber.) 2000; Auf Herz und Nieren (Drehb.) 2001; Spital in Angst (Drehb.) 2003; Havarie (Drehb.) 2006; Der Aufstand (Thriller) 2008; Götterfunke. Die Geschichte eines Täters (Rom.) 2013; Schwarzes Erbe (Rom.) 2016; Der Sklave (Rom.) 2019. Tonträger: Blitz, blank & tot – oder. Franz Musils 4. Fall. Krimi, Mundart-Hörspiel (2 CDs) 2006; Privatdetektiv Franz Musil – Absolute Private. Krimi, Hörspiel in Schweizer Mundart (2 CDs, mit F. 485
Brand Zaugg) 2010; Privatdetektiv Franz Musil – Elefantenjagd. Hörspiel in Schweizer Mundart (2 CDs, mit F. Zaugg) 2011. Literatur: Autorinnen u. Autoren der Schweiz (online); The Internet Movie Database (online); Filmportal.de (online). FA Brain, Brenda (eig. Heidi Mühlemann), * 19.9. 1953; studierte bis 1979 Pharmazie an der ETH Zürich, 1982–96 als Apothekerin tätig, freie Autorin, Red. u. Texterin; lebt in Uetikon am See. – 1. Preis des Kurzgesch.wettbewerbs der PestalozziBibl. Zürich (1996). – Apothekerin, Red., Autorin. Schriften: Zum Glück hat Herr Grünzweig einen Fehler gemacht (Kdb., Aquarelle v. A. Chaoui) 1995; Leo Lamperts wundersame Begegnung mit der Kuh, 1998 (Selbstverlag); Ein Wegweiser für junge Frauen, 21999; Leo Lampert und das unheimliche Konzert, 1999 (Selbstverlag); Leo Lampert auf den Spuren des Grünäugigen, 2000 (Selbstverlag). (Weitere Schr. im Selbstverlag.) FA Braml, Ariane, * 16.7.1969 Zürich; Schulbesuch in Uitikon/Kt. Zürich, studierte Germanistik, Kunstgesch. u. Gesch. an der Univ. Zürich, u. a. als Bibliothekarin, Lektorin u. Sprachlehrerin tätig; lebt in Uitikon-Waldegg. – Lektorin, Lehrerin, Bibliothekarin, Lyrikerin. Schriften: Stille Ruder (Ged.) 2000; Im Sterngras reisst der Wind (Ged.) 2002; Weltquerüber fliegen Träume und Schatten, 2005; Bild mit leichten Dingen, 2009; Nachtsätze (Ged.) 2013; Vergissmeinland, 2016; Gegensonnen (Ged.) 2019. FA Brand, Christine, * 11.4.1973 Burgdorf/Kt. Bern; wuchs in Oberburg/Kt. Bern auf, Ausbildung am Lehrerinnen- u. Lehrerseminar in Langenthal/ ebd., Volontärin der «Berner Ztg.», anschließend Red. ebd., arbeitete 1996–2004 als Red. für die Tagesztg. «Der Bund» u. verfaßte zahlr. Gerichtsrep., 2003–05 Korrespondentin versch. Ztg. (u. a. «Basler Ztg.», «Aargauer Ztg.», «St. Galler Tagbl.»), 2005 Ausbildung zur Fernsehjournalistin beim Schweizer Fernsehen, 2006–08 Red. der Politik- u. Wirtschaftssendung «Rs.», 2008–17 Red. der «NZZ am Sonntag», Doz. für Journalismus an der Kantonalen Berufsschule für Weiterbildung EB Zürich; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat», Mitgl. der Interessenvertretung «Autorinnen u. Autoren der 486
Brandt Schweiz». – Medienpreis des Schweizer. Anwaltsverbandes (2013). – Journalistin, Kriminalautorin. Schriften: Schattentaten. Wahre Kriminalgeschichten ans Licht gebracht, 2008; Todesstrich. Inspiriert durch ein wahres Verbrechen, 2009; Das Geheimnis der Söhne (Kriminalrom.) 2010; Kalte Seelen. Schweizer Kriminalroman, 2013; Stiller Hass. Schweizer Kriminalroman, 2015; Mond. Geschichten aus aller Welt, 2016; Blind (Kriminalrom.) 2019. Literatur: Literapedia Bern (online); Lex. Schweiz. Schriftst.innen u. Schriftst. der Ggw. (online). FA Brandt, Jan, * Okt. 1974 Leer/Ostfriesl.; wuchs in Ihrhove auf, studierte 1995–2003 Gesch. u. Lit.wiss. an der Univ. Köln, in Berlin u. London, besuchte die Dt. Journalistenschule in München, 1999–2003 Red. der Lit.schachtel «Die Außenseite des Elementes», schreibt für das Berliner Stadtmagazin «Zitty», die Lit.zs. «Edit» u. die Wochenztg. «Die Zeit»; lebt in Berlin. – Lit.preis Prenzlauer Berg (2001), Nicolas-Born-Debütpreis (2012), Inselschreiber Sylt (2014). – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Gegen die Welt (Rom.) 2011 (ital. 2014, engl. 2016); Tod in Turin. Eine italienische Reise ohne Wiederkehr (Zeichn. v. T. Smith) 2015; Stadt ohne Engel. Wahre Geschichten aus Los Angeles, 2016; Der magische Adventskalender. Eine Kindergeschichte in Zeiten der Kälte (Illustr. v. D. Faller) 2018; Ein Haus auf dem Land. Von einem, der zurückkam, um seine alte Heimat zu finden. Eine Wohnung in der Stadt. Von einem, der auszog, um in seiner neuen Heimat anzukommen, 2019. Herausgaben: Doppelpass. Geschichten aus dem geteilten Fußballdeutschland, 2004; Manifeste für eine Literatur der Zukunft (mit H. J. Balmes u. a.) 2014 (NR 125, H. 1); Krieg (mit J. Lendle) 2015 (Akzente 62, H. 2). Literatur: Ch. Klein, «Günter Grass, du hast unsere Lit. zerstört». ~s Rom. «Gegen die Welt» u. die Poetik des Manischen Realismus (in: Die Unendlichkeit des Erzählens. Der Rom. in der dt.sprachigen Ggw.lit. seit 1989, hg. C. Rhode, H. Schmidt-Bergmann) 2013, 47–67; J. Tuschling, Eskapismus ins Außerirdische. Das Dorf als post-utop. Raum in Arno Schmidts «KAFF auch Mare Crisium» u. ~s «Gegen die Welt». Auktoriale Selbstinszenierung im Zeichen des Dörflichen (in: Imaginäre Dörfer. Zur Wiederkehr des Dörflichen 487
Brandt in Lit., Film u. Lebenswelt, hg. W. Nell, M. Weiland) 2014, 267–283; A. Weixler, «Wenn ich doch nur vergesssen könnte, wer ich bin.» Antiautoritäre Autorschaft in ~s «Tod in Turin» (in: Sich selbst erzählen. Autobiogr. – Autofiktion – Autorschaft, hg. S. Arnold u. a.) 2018, 379–397. BJ Brandt, Lars, * 3.6.1951 Berlin (West); Sohn des Politikers Willy → B. u. dessen zweiter Ehefrau Rut, Bruder des Historikers Peter B. u. des Schauspielers Matthias → B., studierte Politikwiss., Soziologie, Philos. u. vorübergehend Japanologie, ist seit Mitte der 1970er Jahre als freier Künstler tätig, zu seinen Filmen gehören «Katz u. Maus (Regie: Hansjürgen Pohland, 1967; L. B. spielt die Rolle des jungen Joachim Mahlke) u. «Momente des Glücks – H. C. Artmann» (WDR/ARTE 2000); lebt in Bonn. – Schriftst., Filmemacher, Schauspieler. Schriften: H. C. Artmann. Ein Gespräch, 2001 (mit 1 CD); Andenken, 2006; Gold und Silber (Rom.) 2008; Alles Zirkus (Rom.) 2012. Literatur: T. Körner, Die Familie Willy Brandt, 2013. BJ Brandt, Matthias (Frederik), * 7.10.1961 Berlin (West); jüngster Sohn des Politikers Willy → B. u. dessen zweiter Ehefrau Rut, Bruder des Historikers Peter B. u. des Schriftst. u. Filmemachers Lars → B., studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik u. Theater Hannover, 1985 erstes Engagement am Oldenburgischen Staatstheater, gehörte dann u. a. den Ensembles des Staatstheaters Wiesbaden, des Nationaltheaters Mannheim, des Schauspiels Bonn, des Bayer. Staatsschauspiels, des Renaissance-Theaters Berlin, des Schauspielhauses Zürich, des Schauspielhauses Bochum u. des Schauspiels Frankfurt/M. an; übernahm seit 2000 auch regelmäßig Fernsehrollen, tritt auch als Sprecher von Hörbüchern hervor. – Bayer. Fernsehpreis als Bester Schauspieler im Bereich «Fernsehspiel» (2006), Adolf-Grimme-Preis (2007, mit Caroline Peters, Jörg Schüttauf u. Isabel Kleefeld), Dt. Kritikerpreis (2008, mit Maren Eggert), Goldene Kamera in der Kategorie «Bester dt. Schauspieler» (2008), Adolf-Grimme-Preis (2009, mit Maria Popistasu u. Hans Steinbichler), Dt. Hörbuchpreis in der Kategorie «Das besondere Hörbuch/Bester Krimi» (2010), Bambi (2011), Sonderpreis beim Fernsehfilm-Festival Baden-Baden für herausragende schauspieler. Leistung (2011), 488
Brannath Bayer. Fernsehpreis als Bester Schauspieler im Bereich «Serien u. Reihen» (2012), Dt. Fernsehpreis als Bester Schauspieler in vier Fernsehfilmen (2013), Dt. Hörbuchpreis in der Kategorie «Das besondere Hörbuch/Beste Science-Fiction» (2014), Grimme-Preis (2014), Hess. Fernsehpreis (2014), Bayer. Fernsehpreis als Bester Schauspieler im Bereich «Fernsehfilme, Serien u. Reihen» (2015), Hans Abich Preis beim Fernsehfilmfestival Baden-Baden (2015), «Preis für Schauspielkunst 2017» auf dem 13. Festival des dt. Films in Ludwigshafen (2017), Hess. Film- u. Kinopreis – Ehrenpreis (2018). – Schauspieler. Schriften: Raumpatrouille (Geschn.) 2016; Blackbird (Rom.) 2019. Literatur: T. Körner, Die Familie Willy Brandt, 2013. BJ Brannath, Peter, * 13.8.1960 Ehrenstein (heute zu Blaustein/Baden-Württ.); studierte Holztechnik an der Fachhochschule Rosenheim, als Ingenieur tätig; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat»; lebt in Freiburg/Br. – Ingenieur, Romanautor. Schriften: Seebacher. Teufel in Menschengestalt, 2005; Seebacher. Mord mit Vorgänger, 2005; Seebacher. Der Tod schreibt schwarze Zahlen, 2006; Der Aquädukt (Rom., Illustr. v. E. Faber) 2011; Seebacher. Nadel im Heuhaufen, 2014; Seebacher. Briefe aus dem Jenseits, 2016; Aquädukt. Ein Traum aus Stein (hist. Rom.) 2019. FA Braslavsky, Emma (geb. Magerl), * 2.6.1971 Erfurt; Tochter eines Mathematikers, Gymnasialbesuch, 1989 Flucht in die BRD, Ausbildung zur Hotelfachfrau in München, 1992 Abitur in Erfurt, Stud. der Russistik, Italianistik u. Südostasienwiss. an der Humboldt-Univ. zu Berlin mit mehreren Auslandsaufenthalten: 1995 in Moskau, 1997 in Ho Chi Minh City u. 1998 in Tel Aviv, 1999 MagisterAbschluß an der Humboldt-Univ., ab demselben Jahr freie Autorin, war Mitbegründerin von «Papirossa. Netzmus. für Sprache» (2002) u. des Berliner Ver. «Galerie der Künste» (2003, zeitweise auch Vorsitzende), zudem Kuratorin von Kunstausstellungen u. ab 2004 freie Doz. für Medienwiss. in Berlin, Ehefrau des Künstlers Noam B.; verfaßte u. a. Ess., Rom., Erz. u. Hörsp., häufig mit futurist. Motiven; Übers. aus dem Russ. u. Italienischen. – 489
Braun u. a. Uwe-Johnson-Förderpreis (2007), MassimoStipendium (2008). – Schriftst., Übers., Kuratorin. Schriften: Noam B., esc()opes, Zuflucht(t)räume (Kat., Text von E. B., dt./engl.) 2003; Zivilgeneratur (Kat., Red., Hg. Galerie der Künste Berlin) 2004; I house you. Zur Sprache der eigenen vier Wände (Kat., Red., dt./engl.) [2005]; Aus dem Sinn (Rom.) 2007; Das Blaue vom Himmel über dem Atlantik (Rom.) 2008; Alles in Ordnung (Rom.) 2011; Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen (Rom.) 2016; Die Nacht war bleich, die Lichter blinkten (Rom.) 2019. Tonträger: Die Belohnung (Science-FictionHörsp., mit A. Magerl) 2011 (1 CD); Die Ausweitung der Handelszone (Science-FictionHörsp., mit dems.) 2011 (1 CD); Kurzschluss der Welten (Science-Fiction-Hörsp., mit dems.) 2012 (1 CD); Klartext (Hörsp., mit Noam B.) 2012; Die beschleunigte Intelligenz (Science-Fiction-Hörsp., mit A. Magerl) 2013 (1 CD). Literatur: S. Mall, Zu ‹Aus dem Sinn› von ~ (in: Kulturelemente [Bozen] 72) 2007, 2; P. Zimniak, Gruppe als Gedächtnismedium. Zum sudetendt. Erinn.prinzip in ~s ‹Aus dem Sinn› (2007) (in: Das ‹Prinzip Erinn.› in der dt.sprachigen Ggw.lit. nach 1989, hg. ders., C. Gansel) 2010, 377–390; ~ (in: Lit.land Thür., hg. Thüringer Lit.rat) 2014, www.literaturland-thueringen.de/; B. Niven, Representations of Flight and Expulsion in East German Prose Works, Rochester/NY 2014, 187 f.; T. Nusser, ‹Die Buchstaben müssen neu kombiniert werden.› Die Verhandlung der Tier-Mensch-Dichotomie u. der Kodifizierung der Genetik in ~s Rom. ‹Leben ist keine Art, mit einem Tier umzugehen› (in: Zs. für Germanistik NF 28) 2018, H. 3, 555–567; ~ – Biogr. (in: Dt.sprachige Bücher in tschech. Übers., hg. Goethe-Inst.) 2019, www.goethe.de/ins/cz/ prj/lit/bel/bbb/bra/bio/deindex.htm. MM Brauer, Dietlinde → Bonnlander, Dietlinde. Braun, Harald, * 19.7.1960 Eschweiler; Abitur in Eschweiler, studierte Germanistik, Philos., Soziologie, Kommunikations- u. Theaterwiss., danach Tätigkeit als Journalist, war u. a. Ressortleiter u. ab 1997 stellv. Chefred. von «Allegra» (Berlin), danach freier Journalist, u. a. als freier Textchef bei «Park Avenue» (Hamburg) u. freier Ressortleiter bei «Barbara» (Hamburg); verfaßte u. a. Rom. sowie teils humorist. Ratgeber, Erlebnisber., Sach490
Braun (u. a. Fußball) u. Reisebücher; gab auch Kurzgesch. heraus; Veröff. u. a. in «Süddt. Ztg. Magazin» (München), «Neue Zürcher Ztg.» u. im «Stern» (Hamburg); lebte in Horst (Holstein). – Journalist, Schriftst., Herausgeber. Schriften: Fußball (mit J. Dräxler) 1998; Jordy. Ansichten eines Schwachbegabten. Eine Romansimulation, 2001; Die Verräter. Zwei Männer enthüllen die letzten 55 Geheimnisse ihrer Art (mit C. Sobiella) 2002; Falsch verbunden. Die große Liebe: Vom ersten Date bis zum letzten Telefongespräch, 2004; Ersatzbankknigge. Der FußballSurvivalführer für Frauen (mit J. Möhn) 2004; Mahlzeit! Männer und Frauen zwischen Frühstückspause und Feierabend. Der etwas andere Jobknigge, 2006; ‹Das sind Gefühle, wo man schwer beschreiben!› Die Kickerbibel, 2006; Abseitsfallen. So überleben Frauen die Fußball-WM (mit ders.) 2006; Er kommt, sie kommt. Das Orgasmus-Buch (mit S. Buchholz) 2007; ‹Die Männer von heute sind auch nicht mehr das, was sie noch nie waren.› Die Männer-Bibel, 2007; Mann – Job, Job – Frau. Eine etwas andere Übersetzungshilfe, 2008; Die Auto-Bibel, 2008; Die Reise-Bibel. ‹Das ist doch niemals Rio de Janeiro!›, 2009; Der mieseste Liebhaber der Welt (Rom.) 2010; Deutschland umsonst reloaded. Zu Fuß und ohne Geld unterwegs (Erlebnisber.) 2011; Das ist nicht irgendeine Pfanne, liebe Zuschauer! Die sagenhafte Welt des Teleshoppings (mit R. Kühler) 2011; Das GummistiefelGefühl. Mein neues Leben in der Pampa, 2011; Minutenwissen für den Mann von Welt, 2012; Grauzone. Lässig älter werden, 2013; Scheunenherzen (Rom.) 2014; Die Beziehungskiste. Das ultimative Männer-Frauen-Quiz, 2015; La Dorfe Vita. Die unersättliche Leichtigkeit des Schweins (mit G. Dreckmann) 2015; Der Abenteurer. Alles, was man über Outdoor wissen muss (mit F. Meinecke) 2017. Herausgaben: Briefgeheimnis. Kurzgeschichten junger Autorinnen und Autoren. Das offizielle Buch zum Allegra-Literaturwettbewerb 2003, 2003. MM Braun, Jasmine, * 30.12.1988 Esch/Alzette; besuchte das Robert-Schuman-Gymnasium in Luxemburg (Stadt), studierte 2009–13 Erziehungswiss. an der Univ. Luxemburg, seitdem als Vorschullehrerin tätig. – Lehrerin, Jugendbuchautorin. Schriften: Wolfsspur (Abenteuerrom.) 2006; Zerrissen (Rom., hg. R. G. Steffen) 2008; Wolfsliebe. Tochter der Wildnis (Jgdb.) 2011; De Ricky ass 491
Brekalo verléift ... Fir Kanner vun 3 Joer un (Zeichn. v. S. Schmit) 2014. Übersetzungen: S. Schmit, Der kleine Stern Poli, 2013. Literatur: Luxemburger Autorenlex. (InternetEdition). FA Breithaupt, Christoph Andreas, * 6.3.1643 Northeim, † 15.8.1684 ebd (?); Sohn eines evang. Predigers u. Superintendenten, Bruder des evang. Theologen Joachim Justus → B. (1658–1732), ab 1661 Schulbesuch in Walkenried, ab 1664 Stud. in Helmstedt, ab 1666 Hauslehrer, ab 1667 Konrektor in Northeim, 1669 Magister, wurde 1672 Subkonrektor u. 1674 Konrektor in Einbeck, war ab 1675 Konrektor in Schöningen (Nds.), zuletzt ab 1678 Schulrektor in Northeim; Verf. lat. Progr.- u. Gelegenheitsschriften. – Pädagoge, Schriftsteller. Schriften: M. Marcellus ab exilio revocandus. Actu oratorio a quibusdam schol. Eimbec. senat. alumnis in publica panegyri expressus et propositus auspicio ductusque M. Christoph. Andreae Breithaupt (Progr.) 1673; Reverendissimo serenissimo celsissimoque principi ac domino Dn. Ernesto Augusto episcopo Osnabrugensi duci Brunsvicensi et Lunaeburgensi principi et domino suo clementissimo felicitatem suscepti [...] (Gelegenheitsschr.) [1680]; Programma, quo optimarum literarum patroni et fautores ad juveniles dicendi diatribas officiose et humaniter invitantur [...] (Progr.) 1683. Literatur: H. W. Rotermund, Das gelehrte Hannover oder Lexicon von Schriftst. u. Schriftst.innen, gelehrten Geschäftsmännern u. Künstlern [...] 1, 1823, 259; H. L. Harland, Gesch. der Stadt Einbeck nebst geschichtl. Nachr. [...] 2, 1858, 409 f. MM Brekalo, Jure, * 15.10.1945 Imotski/Kroatien; Sohn eines Schuhmachers, studierte Rechtswiss. in Zagreb/Kroatien (ohne Abschluß), als Unternehmer tätig, lebt seit 1979 in Berlin, Verleger, Gastronom u. Vorstand einer Immobiliengesellsch. ebd.; verfaßte mehrere Ged.bde. auf Kroat., die zum Teil ins Dt. übertragen wurden. – Gastronom, Geschäftsmann, Lyriker. Schriften: In Gesellschaft meiner Einsamkeit (Ged.) 2001. Herausgaben: A. Haight, Anna Achmatowa. Eine Biographie (aus dem Engl. M. Lehbert, Ess. J. Brodskij) 1995; C. Klimke, Federico García Lorca oder Honig ist süßer als Blut. Ein Essay (mit S. Heinrichs) 1998. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online). FA 492
Breler Breler, Melchior (auch Brellerus, Ps. Rupertus Meldenius), * (getauft 5.12.) 1589 Fulda, † 1627 Hamburg; Sohn des Fuldaer Bürgers Michael B., Stud. in Marburg (immatrik. am 9.12.1607) u. Helmstedt (23.8.1614), spätestens 1611 Erwerb des Magistergrades u. zum Dichter gekrönt (in Altdorf?); Promotion zum Dr. med.; zu Ostern 1623 zum Leibarzt Herzog Augusts d. J. von Braunschweig-Lüneburg ernannt; bekannt bzw. befreundet u. a. mit Johann Valentin → Andreae, Michael → Maier u. Johann → Arndt, zu dessen Apologeten er gehörte. – Mediziner, nlat. Dichter, Theosoph. Schriften: Deo ter opt. max. Rodolpho II. caesari invictissimo, Ludovico Hassiae landgravio illustrissimo, juventuti Giessenae lectissimae, cum philosophiae magistralibus insignibus, in ipso inauguratione novae academiae Giessenae decoraretur: hoc vaticinio poetico l. m. dato dedicato, gratulatur Melchior Breler Fuldensi, 1607; Begleitged. (in: Physicarum disputationum decas duodecima [...] in Noricorum academia quae est Altorfii, W. Waldung [Präs.], J. Beutel [Resp.]), März, 1611; Melchioris Breleri philosophiae magistri, et P. C. polyglottophili schediasmatum iuvenilium prodromus. Ad dominum Janum Christophorum Graeterum amicum meum magnum, et ex recentioribus sinceriorem, 1611; Bubo Gallicus Franciscus Ravaillart, athenis Noricorum ad matricem Noricam emissus, et nobilißimo clarißimo consultißimoque viro d. Georgio Remo, patricio Augustano i. u. doctori ac reipub. Norica a consiliis inscriptus, a Melchiore Brelero Fuldensi, philos. magistro et poeta coronato polyglottophilo, 1611; Schediasmatum iuvenilium manipulus unus. Ad dominum Janum Christophorum Graeterum amicum meum magnum, et ex recentioribus sinceriorem, 1611 (der ‹Prodromus› vermehrt um: Verna apum pabulatio jambis scripta ad ornatiß: dominum Georgium Weismannum LL. St. [legum studiosum]); Viro clariss. Balthasari Zan Silesio, musarum amori, Apollinis fratri, Themidos ocello, atque ex veteribus meo. Sacrum et dedicatum, o. O. 1611; Epithalamium viri cl. Christophori Heidman, et lectissimae virginis Elisabethae Heidman, 1614; Mysterium iniquitatis pseudoevangelicae: hoc est, dissertatio apologetica pro doctrina beati Ioannis Arnd, ducatus Lunaeburgensis superintendentis generalis, etc. adversus centauros quosdam pseudoevangelicos et sophisticam illorum theologiam, ad nobilißimum virum Oligerum 493
Breler a Rosencrantz, regiae majestatis in Dania consiliarium, etc. autore M. B. F. B., 1621; Ad D. Matthaeum Bacmeisterum, Medicum Excellentiss. Opera Francisci Joelis edentem (2 Distichen) (in: F. Joel, Operum medicorum [...] quartus [...], hg. M. Bacmeister) 1622, Titelbl.v; M. B. F. B. Vindiciae pro mysterio iniquitatis pseudoevangelicae adversus pseudoevangelicum declamatorem, et postillatorem Hamburgensem, 1622 (21623; gegen den orthodoxen Lutheraner Jacob Werenberg gerichtet); Ad G. Selenum (Lobged.) (in: [Herzog August d. J.] Gustavi Seleni cryptomenytices et cryptographiae libri IX. [...]) 1624, b6r; Warhafftiger/ glaubwirdiger und gründlicher Bericht von den vier Büchern vom wahren Christenthumb Herrn Johannis Arndten/ auß den gefundenen brieflichen Urkunden zusammen getragen. Darauß sonnenklar zu beweisen ist/ daß gedachte Bücher vom Wahren Christenthumb mit der Papisten/ Calvinisten/ Schwenckfeldts/ Weigelij/ Enthusiasten/ und dergleichen Schwärmern Jrrthumen/ zur ungebür bezüchtiget und außgeruffen werden. Nebenst Herrn Johann Arndten kurtzen Bedencken uber V. Weigelij Dialogum de Christianismo. Entgegen gesatzt. Den hin und wieder außgesprengten/ gedachter Bücher/ unwarhafften Beschüldigungen/ falschen Auflagen unnd Verdacht/ jnsonderheit aber dem untheologischen Bedencken D. Lucae Osiandri Professorn zu Tübingen. Gott zu Ehren/ zu Offenbarung der Warheit/ zur Nachrichtung vieler tausend Christen an den tag gegeben, 1625; Paraenesis votiva, pro pace ecclesiae ad theologos Augustanae confessionis. Auctore Ruperto Meldenio theologo, o. O. o. J. (1626; Zuschreibung nach Koepp u. Seebass). Herausgaben und Übersetzungen: F. Anthony, Francisci Antonii philosophi et medici Londinensis Panacea aurea sive tractatus duo de ipsius auro potabili, nunc primum in Germania ex Londinensi exemplari excusi, opera M. B. F. B., 1618; Ä. Gutmann, Offenbarung göttlicher Mayestat/ darinnen angezeygt wird/ wie Gott der Herr anfänglich/ sich allen seinen Geschöffen/ mit Worten und Wercken geoffenbaret [...] [verf. um 1575] (hg. M. B. M. F. C. I.) 1619 (zugeschrieben, Hg. unsicher); J. Arndt, Informatorium biblicum: das ist: etzliche christliche ErinnerungsPuncten/ so als ein Denckmahl im eingang einer Bibel sollen geschrieben werden/ auß deren kurtzen Information ein Christ ein bestendigen Grund christlich zu leben/ unnd selig zu sterben/ fassen und schöpffen 494
Breunig mochte. Durch Johann. Arndt weiland GeneralSuperintendenten des Fürstenthumbs Lüneburg, 1623; ders., Rev. D. Johannis Arnd De vero christianismo libri quatuor nunc primum Latine editi, in gratiam exterorum id efflagitantium, 4 Tle., 1625 (21658). Ausgaben: Quisquis es accelera, Thesaurum hunc volve, revolvere [...] (Lobgedicht, 10 Distichen) (in: A. v. Mynsicht, Thesaurus medico-chymicus [...]) 1631, †††3v; Augustissime Principum Virorum [...] (Dankged.) / Anima ad Corpus [...] Corpus ad animam [...] (Epicedium) (in: Arbustum vel arboretum augustaeum, aeternitati ac domui augustae Selenianae sacrum, satum autem et educatum, hg. M. Gosky) 1650, 168v–169r, 290r; Apologetica Arndiana, das ist/ Schutz-Briefe/ zur christlichen EhrenRettung des geistreichen Theologi, Herrn Johann Arndts/ aus seinen hinterlassenen Briefen/ Urkunden/ eigenen Antworten wie auch Testament/ etlichen Censuren und Testimoniis ehemals zusammen getragen/ [...] (hg. M. C. Günther) 1706 (erw. Fass. von: Warhafftiger/ glaubwirdiger und gründlicher Bericht […], 1625; eine verschiedentlich genannte Ausg. Rostock 1688 ist nicht nachweisbar); dass. (in: J. Arndt, Geistreicher Schriften u. Wercke dritter u. letzter Theil, hg. J. J. Rambach) 1736, 1021–1048; Paraenesis votiva pro pace ecclesiae, 1626 (in: Variorum auctorum miscellanae theologica [...], hg. J. G. Pfeiffer) 1736, 136–258; dass. (in: Lücke [s. Lit.]), 1850, 87–145. Nachlaß: Rezept: SUB Hamburg, Cod. alch. 668; Echo Buccinae Iubilaei ultimi [...] (Rosenkreuzerschrift): LB Hannover, Ms. IV 431. Bibliographie: VD 17. Literatur: J. Moller, Cimbria literata [...], Bd. 2, Kopenhagen 1744, 124–126; Jöcher 1 (1750) 1360; H. Schröder, Lex. der hamburgischen Schriftst. bis zur Ggw., Bd. 1, 1851, 389 f.; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 5 (1993) 1202–1208 (‹Meldenius, Rupertus›, hier noch mit Peter Meiderlin identifiziert); Killy 22 (2008) 172; VL 17, Bd. 1 (2019) 829–835 (W. Kühlmann). – F. Lücke, Über das Alter, den Verf., die ursprüngl. Form u. den wahren Sinn des kirchl. Friedensspruches ‹In necessariis unitas, in non necessariis libertas, in utrisque caritas!› Eine litterarhist. theolog. Stud. [...]. Nebst einem Abdrucke der Paraenesis votiva [...], 1850; W. Koepp, Johann Arndt. Eine Unters. über die Mystik im Luthertum, 1912 (Nachdr. 1973), 104–110, 123 f., 127–131, 313; H. Brähler, Die Geschlechter Prel/Breler (ab 1178) in Franken u. 495
Breunig Hessen (in: Dt. Familienarch. 26) 1964, 1–182, hier 71 f.; J. Wallmann, Herzog August zu Braunschweig u. Lüneburg als Gestalt der Kirchengesch. Unter besonderer Berücksichtigung seines Verhältnisses zu Johann Arndt (in: Pietismus u. Neuzeit 6) 1980, 9–32 (wieder in: ders., Theol. u. Frömmigkeit im Zeitalter des Barock. Ges. Aufs., 1995, 20–45); M. Hueck, Gelegenheitsgedichte auf Herzog August von Braunschweig-Lüneburg u. seine Familie (1579–1666), 1982, 45, Nr. 32; 48, Nr. 44; Johann Valentin Andreae 1586–1986. Die Manifeste der Rosenkreuzerbruderschaft (bearb. C. Gilly) Amsterdam 1986, 29 f. (Kat.; 21987); C. Gilly, Iter Rosicrucianum. Auf der Suche nach unbekannten Quellen der frühen Rosenkreuzer (in: Das Erbe des Christian Rosenkreuz. Vorträge gehalten anläßlich des Amsterdamer Symposiums 18.–20. Nov. 1886, hg. Bibliotheca Philosophica Hermetica) Amsterdam 1988, 63–89; Gesch. des Pietismus. Bd. 1: Der Pietismus vom siebzehnten bis zum frühen achtzehnten Jh. (hg. M. Brecht) 1993, Reg.; F. Seebass, Die Schr. ‹Paraenesis votiva pro pace ecclesiae› (1626) u. ihr Verfasser. Ein Beitr. zu den Arndtschen Streitigkeiten (in: Pietismus u. Neuzeit 22) 1996, 124–173; H. Geyer, Verborgene Weisheit. Johann Arndts ‹Vier Bücher vom Wahren Christentum› als Progr. einer spiritualistisch-hermet. Theol., 3 Tle., 2001, Reg.; E. Leibenguth, Hermet. Poesie des Frühbarock. Die ‹Cantilenae intellectuales› Michael Maiers. Edition mit Übers., Komm. u. Bio-Bibliogr., 2002, Reg.; H. Schneider, Der fremde Arndt. Stud. zu Leben, Werk u. Wirkung Johann Arndts (1555–1621), 2006, passim (Reg.); M. Brecht, Die Aufnahme von Arndts ‹Vier Bücher von wahrem Christentum› im dt. Luthertum (in: Frömmigkeit oder Theol., Johann Arndt u. die ‹Vier Bücher von wahrem Christentum›, hg. H. Otte u. H. Schneider) 2007, 231–262; W. Kühlmann, Dtl. als Augiasstall. Synkretistisches Reformbegehren u. Theol. der Natur vor dem Dreißigjährigen Krieg. Johann Arndt (1555–1621), Christoph Hirsch (gest. nach 1649) u. ~ (1589–1627) im Horizont des Paracelsismus u. Spiritualismus (in: ders., Gelehrtenkultur u. Spiritualismus. Stud. zu Texten, Autoren u. Diskursen der Frühen Neuzeit in Dtl., hg. J. Eickmeyer u. a., Bd. 3) 2016, 125–165. RBS Breunig, Eva, * 29.5.1960 Wien; Gymnasiallehrerin für Mathematik u. Darstellende Geometrie in Wien, verfaßte auch Mathematik-Lehrbücher für 496
Brinx Schüler. – Lehrerin, Jugendbuch- u. Romanautorin. Schriften: Lucies Väter oder: Drei sind keiner zuviel (Jgdb.) 1997; Frösche, Prinzen, Meteore (Jgdb.) 1998; Lucies Katastrophen oder: Eine ist nicht genug (Jgdb.) 1999; Florian und das Geheimnis des alten Tagebuchs (Jgdb.) 2000; Ninas Traum vom Leben, 2000; Lucies Wunder oder: Wenigstens eins wäre nett (Jgdb.) 2001; Ein total verrückter Herbst (Jgdb.) 2001; Total verhexte Ferien (Jgdb.) 2002; Das Tor nach Edoney, 2002; Florian und die rätselhafte Spur, 2002; Vergessene Träume (Rom.) 2004; Wiener Verwicklungen (Rom.) 2005; Ein Mann für meine Freundin (Rom.) 2007; Das Geheimnis meiner Schwester (Rom.) 2008; Seven for Heaven (Jgdb.) 5 Bde. (I Das Casting – II Der Recall – III Das Finale – IV Das Konzert – V Die Tour) 2010–13; Im Dunkeln lauert die Angst (Rom.) 2014. FA Brinx, Thomas (eig. Th. Brinks), * 3.11.1963 Bocholt; wuchs in Ringenberg (später zu Hamminkeln/Nordrhein-Westf.) auf, in Landshut Ausbildung zum Keramiker, seitdem zus. mit Anja Kömmerling als Autor tätig, verfaßte Beitr. u. a. für die RBB-Kinderhörfunksendung «Ohrenbär» u. die ZDF-Kinderfernsehserie «Siebenstein»; lebt in Bonn. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Robert-Geisendörfer-Kinderfernsehpreis (2009, 2012), Emil Kinderfernsehpreis (2009, 2013, 2016). – Kinder-, Drehb.- u. Jugendbuchautor. Schriften: Weiberalarm! (mit A. Kömmerling, Bilder v. A. Weiler) 2001 (Neuausg. mit dem Untert.: Stufe rot!, 2002); Ibo hat einen Vogel (mit A. Kömmerling) 2001; Tigerlily (mit A. Kömmerling, Bilder v. K. Kehr) 2002; Ibo traut sich (mit A. Kömmerling, Illustr. v. S. Scharnberg) 2003; Ein Paul zum Küssen (mit A. Kömmerling) 2003; Alles Machos – außer Tim! (mit A. Kömmerling, Illustr. v. B. Schössow) 2003; Alles Hühner – außer Ruby! (mit A. Kömmerling, Illustr. v. B. Schössow) 2003; Stadt, Land, Liebe (mit A. Kömmerling) 2004; So ein Larry! (mit A. Kömmerling, Bilder v. B. Schössow) 2004; Ole Goldfuß (mit A. Kömmerling, Bilder v. I. Dinter) 2005; Märchenprinz im Ferienstau (mit A. Kömmerling) 2005; E-Mail mit Kuss (mit A. Kömmerling) 2005; Cool, cooler, sechzehn! (mit A. Kömmerling, Bilder v. A. Weiler) 2005; Anemone aus dem Meer (mit A. Kömmerling, Bilder v. K. Kehr) 2005; Gespensterspuk im alten Haus (Bilder v. J. Seipelt) 2006; Küssen nicht 497
Bröker vergessen (mit A. Kömmerling) 2006; Stille Nacht, kussige Nacht (mit A. Kömmerling) 2006; Verküss dich nicht (mit A. Kömmerling) 2006; Dicke Dinger! (mit A. Kömmerling, Bilder v. A. Weiler) 2006; Eins, zwei, wachgeküsst (mit A. Kömmerling) 2007; Jenny. Mädchen sind besser (mit A. Kömmerling, Bilder v. C. Holland) 2007; Zickentraining! (mit A. Kömmerling, Bilder v. A. Weiler) 2007; Und Action! (mit A. Kömmerling, Bilder v. A. Weiler) 2008; Weiberalarm! (mit A. Kömmerling) 2008; Sommersprossen-Kussgewitter (mit A. Kömmerling) 2008; Neumond (mit A. Kömmerling) 2008; Monsterküsschen im Schnee (mit A. Kömmerling) 2008; Jenny. Mädchen sind schneller (mit A. Kömmerling, Bilder v. C. Holland) 2008; Weiberalarm2 (mit A. Kömmerling, Bilder v. A. Weiler) 2009; Weiberalarm. Stufe Rot (mit A. Kömmerling) 2009; Scheiß Liebe (mit A. Kömmerling) 2009; Plätzchen, Punsch & Märchenprinz (mit A. Kömmerling) 2009; Mission: Possible (mit A. Kömmerling, Bilder v. A. S. Reismüller) 2009; Liebe plus C (mit A. Kömmerling) 2009; Gewitterwolken – Sonnenkuss (mit A. Kömmerling) 2009; Suche Traumprinz, biete Sandburg (mit A. Kömmerling) 2010; Jenny. Mädchen sind schlauer (mit A. Kömmerling) 2010; Tausche Traumprinz gegen Pizza (mit A. Kömmerling) 2011; Schlittenfahrt ins neue Jahr. Eine Winterkuschelgeschichte (mit A. Kömmerling, Bilder v. B. Schössow) 2011; Rein ins Paradies, Baby (mit A. Kömmerling, Illustr. v. N. Schütte) 2011; Meine unglaublichen Abenteuer & geheimsten Geheimnisse (mit A. Kömmerling, Illustr. v. N. Schütte) 2011; Wanda – Hüte dich vor der Nacht (mit A. Kömmerling) 2012; Goodbye Traumprinz, hallo Hund (mit A. Kömmerling) 2012; Traumdate im Galopp (mit A. Kömmerling) 2013; So oder so (Rom., mit A. Kömmerling) 2014; Winnetous Sohn. Das Buch zum Film (mit A. Kömmerling, mit exklusiven Filmfotos) 2015; Fussel und Flocke – Die Retter von Filz (mit A. Kömmerling, Bilder v. V. Körtig) 2017. FA Bröker, Frank, * 31.8.1969 Meppen/Nds.; arbeitete ab 1991 als Krankenpfleger, ab 1993 in Münster, bis 1998 Stud. der Sozialarbeit ebd., währenddessen als Musiker tätig, Mitgl. versch. Bands, als Drogenberater tätig, 1996–2005 Mithg. der Lit.zs. «Härter», seit 2002 in Leipzig, Sozialarbeiter in der Klinik u. Poliklinik für Psychosomat. Medizin u. Psychotherapie ebd., 2003 Mitbegründer der Band 498
Bruno
Brown «The Russian Doctors», die Ged. der fiktiven Figur S. W. Prajatev vertont, 2007 Mitbegründer der «Prajatev-Gesellschaft». – Musiker, Liederdichter, Sozialarbeiter, Krankenpfleger, Autor. Schriften (ohne Liederbücher): Dirk & Heidi (Rom.) 1996 (erw. Fass. mit dem Untertitel: Autobiographische Erzählung, 1997); Zieh mich bis auf die Grundmauern aus & andere gebrochene Akkorde. 20 Poems, 2000; Schwer verletzt (Illustr. v. A. Manzek) 2001; Jukebox BRD. Klappentexte des 21. Jahrhunderts, 2002; Barwars – eins bis vierzig. Eine Cut-up-Dokumentation für die Liebe, 2006; VeschwIndien (Reiseber.) 2010; Das große Pratajev-Lexikon (mit H. M. Oley) 2011; Eishockey. Das Spiel, seine Regeln und ein Schuss übertriebene Härte (Illustr. v. P. Schmitz) 2012; Eishockey in Deutschland. Nichts für schwache Nerven, 2013; Die Wahrheit über Eishockey. Der härteste, schnellste und kälteste Sport der Welt, 2015; Eishockey. Das Spiel, seine Regeln und ein Schuss übertriebene Härte, 2016; Unsere Welt ist eine Scheibe. Eishockey international. Von Andorra bis Zimbabwe (Vorw. R. Fasel) 2017; Rink (Rom.) 2019. Herausgaben: Morgana-Beat-Anthologie (mit M. Carfagna) Tl. 1, 2007 (m. n. e.); H. M. Oley, Pratejev, Medizin und Fetisch, 2014. FA Brown, Roger (eig. R. Bruhns), * 11.12.1702 Celle, † 5.7.1742 Lüneburg; Sohn eines kurfürstl. Oberjägers, der seinen Nachnamen Bru(h)ns zu Brown anglisierte; erhielt zunächst Privatunterricht bei seiner Tante, ab 1720 Stud. der evang. Theol. in Jena u. Leipzig, wurde 1729 2. Prediger u. 1730 1. Pastor an St. Michaelis in Lüneburg, war ab demselben Jahr auch Aufseher der dazugehörigen Schule; B. soll Ged. geschrieben haben, die jedoch als verloren gelten; auch wird vereinzelt die Identität B.s mit einem norddt. Musikkopisten erwogen, der u. a. für die Hamburger Oper tätig war u. Werke von Reinhard → Keiser (1674–1739) abschrieb, jedoch begann der Kopist seine Tätigkeit zw. 1712 u. 1716, als B. noch im jugendl. Alter war; der Laureatus Johann Jakob Brincken († 1753) verfaßte anlässlich von B.s Tod ein lat. Gedicht. – Evang. Theologe, Dichter. Literatur: H. W. Rotermund, Das gelehrte Hannover oder Lexicon von Schriftst. u. Schriftst.innen, gelehrten Geschäftsmännern u. Künstlern [...] 1, 1823, 273; H. Drauschke, Die dt. weltl. Kantaten Reinhard Keisers (1674–1739), 499
2004, 37 f. u. ö.; H.-C. Sarnighausen, ‹Pater Brown› seit 1729 in Lüneburg (in: Aufrisse. Mitt. des Arbeitskreises Lüneburger Altstadt 24) 2008, 24–26. MM Brüggenthies, Stephan, * 22.7.1968 Münster/ Westf.; wuchs in Münster auf, studierte Betriebswirtschaftslehre u. Musikwiss. an der Univ. ebd., als Musiker tätig, Mitgl. versch. Bands, studierte ab 1994 Filmkomposition sowie Film u. Medien an der Filmakad. Baden-Württ. in Ludwigsburg, seit 2001 in Köln, bis 2004 journalist. Beitr. u. a. für die «Westf. Nachr.» u. den «Kölner Stadt-Anz.», arbeitet als Drehb.autor u. Regisseur; Mitgl. der Medienkommission der Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westf., 2004–13 Vorstand u. Vorsitzender des Filmbüros Nordrhein-Westf., 2006–16 Vorstandsmitgl. des Kulturrats Nordrhein-Westf., 2015/16 Mitgl. des Förderausschusses der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Sat.1 Talent Award (1999), Großer Preis des Filmkunstfests Schwerin (1999), MIMI Krimi-Publikumspreis des Dt. Buchhandels (2010). – Journalist, Drehb.autor, Kriminalautor, Regisseur, Filmkomponist, Musiker. Schriften: Die seltsame Welt von Wolfgang und Melanie (Drehb.) 1997; Sind Sie Luigi? (Drehb.) 2000; Ein Bad voll Liebe (Drehb., mit I. Förster, E. Wiggers) 2002; Tatort. Erfroren (Drehb.) 2005; Tatort. Das Mädchen Galina (Drehb.) 2009; Der geheimnislose Junge (Kriminalrom.) 2009; Countdown – Die Jagd beginnt: Ein Todesfall (Drehb.) 2010; Unser gelber Musikladen (Drehb.) 2010; Tatort. Das erste Opfer (Drehb.) 2011; Die tote Schwester (Kriminalrom.) 2011; Polizeiruf 110 – Eine mörderische Idee (Drehb.) 2014; Aus der Kurve (Drehb.) 2015; Tatort. Wendehammer (Drehb.) 2016; Tatort. Land in dieser Zeit (Drehb.) 2017; Tatort. Das Monster von Kassel (Drehb.) 2019. Herausgaben: Lex. der Kriminallit. Autoren, Werke, Themen/Aspekte (hg. K.-P. Walter) (Losebl.Slg.; zu ‹Der geheimnisvolle Junge›, ‹Die tote Schwester›); The Internet Movie Database (online); Filmportal.de (online). FA Bruhns, Roger → Brown, Roger. Bruno, Christoph, * Hyrtzweyl, † um/nach 1588; über B. sind kaum gesicherte Lebensdaten bekannt; als Herkunftsort gab er «Hyrtzweyl» (Hirzweiler?) 500
Bruno an; von 1541 bis 1547 firmierte er auf den Titelblättern seiner Werke als Lizentiat beider Rechte u. als Rektor des Münchner Gymnasium poeticum, der 1476 gegründeten städt. Lateinschule (‹Poet der Stadt München›, ‹poetischer Lehrer›, ‹bonarum literarum professor, apud Monacum›; sein Nachfolger war Hieronymus → Ziegler), danach bezeichnete er sich einfach als ‹iureconsultus›; trat 1561 in die Dienste des Herzogs u. amtierte bis 1588 als herzogl. Rat (laut Rechnungsbüchern des Hofzahlamtes, vgl. Fleischer-Schumann; auch: Ad d. Maximilianum [...] congratulatio, erste Widmungsvorrede dat.: 26.5.1566: ‹Ducalis Consiliarius› u. ‹Bavariae ducis Alberti consiliarius Monaci›). – Jurist, Hg., Übers., nlat. Dichter. Schriften: Ad illustrissimos generosißimosque, principes, ac coniuges, d. Albertum, comitem Palatinum Rheni, ducem utriusque Bavariae: ac d. Annam, archiducem Austriae, etc. dnn. clementiß. oratio epithalamica ac congratulatoria. In qua etiam, praeter argumenti seriem, iucundissimus ac foelicissimus studiorum cursus, per allegoriam luculentissime depingitur. Autor. Christophorus Bruno iureconsultus, 1547; Ad d. Maximilianum II. Imp. Max. Caes. Aug. P. F. P P. congratulatio. Una cum oratione, pro eodem, contra Turcam, in fine libelli poenitentialis. [...] Ch. B. IC., 1566 (enthält: 1. [anon.] Soliloquium poenitentis peccatoris ad deum, ex septem psalmorum poenitentialium, mystico sensu, per quendam [...] virum [...] paraphrastice et devotissime depromptum; 2. Latro poenitens in cruce; 3. Fulgentius, De recta poenitentia, et futura retributione [...] libellus; 4. Oratio devotissima ad Iesum Christum salvatorem humani generis. Pro gloriosissimo [...] imperatore nostro d. Maximiliano II. [...] Contra Turcam [...]. Ex catholicis et orthodoxis scripturis concinnata). Herausgaben und Übersetzungen: Etliche Historien unnd fabulen gantz lustig zu lesen/ jetzt newlich zu ainer übung und kurtzweyl zusamenn getragenn/ unnd inn das Teütsche gebracht/ durch Christophorum Brunonem von Hyrtzweyl/ der Rechtenn Licentiaten/ jetzundt Poeten der löblichen und hochberümpten Statt München, 1541; [Ps. Boccaccio, d. i. P. C. Decembrio] Ioannis Boccatii. Dje gantz römisch histori auffs fleissigst und kürtzst begriffen. Ein treffenliche schöne Oration M. T. Ciceronis/ für M. Marcellum/ zum Rhat der Stat Rom/ und zu Julio Cesari gethon. Alles zusamen bracht/ und verteütscht/ durch Christophorum Brunonem von Hyrtzweil/ [...], 1542; 501
Bruno J. L. Vives, Von gebirlichem Thun und Lassen aines Ehemanns/ ain buch/ verteütscht und erklärt [...], 1544 (Übers. von: De officio mariti; 2 1566); J. L. Vives, Von underweysung ayner christlichen Frauwen/ drey Bücher. Zu lob und preiß/ der durchleüchtigen/ hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Jacoba/ Pfaltzgräffin bey Rhein/ Hertzogin in obern und nidern Bayern/ gebornen Margkgräffin zu Baden etc. auch jrer F. G. fürstlichen Tochter/ fräwlein Mechthildis/ erklärt unnd verteütscht [...], 1544 (Übers. von: De institutione foeminae christianae; 21566); Q. Curtius Rufus, De rebus gestis Alexandri Magni regis Macedonum opus, ita demum emendatum atque illustratum, ut posthac vix quicquam in eo desiderari possit. Accesserunt enim antehac nunquam visa, duorum in principio librorum, qui desiderantur, supplementum compendiosum. Finis in quinto libro, atque fragmentorum in decimo restitutio. Rerum memorabilium index copiosissimus. Omnia summa fide atque diligentia, in laudem, gloriam, atque honorem, illustriss. principis ac domini D. Alberti, comitis Palatini Rheni, ducis utriusque Bavariae,domini sui clementissimi, congesta, per Christophorum Brunonem i. u. licentiatum, eiusdemque, ac bonarum literarum professorem, apud inclytum Monacum, Basel 1545 (Lyon 1545, 1547, 1548, 1582, 1584, 1601; weitere Nachdrucke in versch. europ. Städten bis ins 18. Jh.); J. L. Vives, Zwayhundert und dreyzehen außerlesner Trabanten/ durch wölcher getrewe belaytung/ nit allain fürstliche unnd hochadeliche personen/ sonder auch ain jeder mensch/ zu bewarung leibs und lebens/ vor allem lüst und argem betrug der widersacher/ gewüßlich versichert würt/ jetzt newlich durch Christophorum Brunonem/ bayder Rechten Licentiaten/ verteutscht, 1545 (Übers. von: Satellitium animi; 21546); Nilus Ancyranus, Christliche und sittliche underweysung/ des heiligen Bischoffs und Marterers Nili/ so vor vil hundert jaren geleuchtet/ jn 213. schöner sprüchwörter verfaßt/ zu hail der menschen/ und glücksäliger volfürung jres lebens/ zum höchsten fürderlich und notwendig. Jetzt newlich verteutscht/ durch Christophorum Brunonem/ [...], 1545 (21546); J. L. Vives, Anlaitung zu der rechten und waren Weyßheit. Rö. Kü. Ma. auch derselben küniglichen geliebten/ Kindern zu Jnspruck/ zu aller underthänigster erzaigung/ verteutscht. [...], 1545 (Übers. von: Introductio ad veram sapientiam; 21546); (Ps. 502
Bruns Seneca) Lucii Annei Senecae Underweysung aines sittlichen und erbaren Lebens. Jtem von den vier Haupttugenden. M. Valerii Marcialis Carmen. Was zu aim volkumnern/ glücksäligen Leben gehört/ verteütscht unnd außgelegt durch Christophorum Brunonem bayder Rechten Licentiaten, 1546 (Übers. von: De moribus; De quatuor virtutibus cardinalibus; Martial, Übers. u. Auslegung von Epigramm X 47); J. L. Vives, Erster Theyl Ioannis Ludovici Vivis des fürtreflichen/ weitberhümpten und hochgelehrten Redners/ Von gebürlichem thun und lassen eines christlichen Ehemanns/ zu Latein/ De officio mariti/ genannt, in ein Buch verfasset/ [...]. Ander Theyl Ioannis Ludovici Vivis des theuren/ hochverstendigen und wolberedten manns/ Von underweisung und gottseliger anfürung einer christlichen Frawen/ im Latein/ De institutione christianae foeminae genant/ kürtzlich in drei Bücher begriffen [...], 1566 (beide Teile mit eigenem Titelblatt). Bibliographien: VD 16. – F. J. Worstbrock, Dt. Antikerezeption 1450–1550. Tl. 1; Verz. der dt. Übers. antiker Autoren. Mit einer Bibliogr. der Übers., 1976, 48, 133, 139, 186. Literatur: Adelung 1 (1784) 2342; A. M. Kobolt, Lex. baier. Gelehrten u. Schriftst. bis zum Ende des siebenzehnten Jh. Mit Nachtr. von G. M. Gandershofer, 1825, 45 f., 325; Bosls Bayer. Biogr. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jh. (hg. K. Bosl) 1983, 98 f.; VL 16, Bd. 1 (2011) 369–374 (S. Brockstieger). – K. v. Reinhardstöttner, Zur Gesch. des Humanismus u. der Gelehrsamkeit in München unter Albrecht dem Fünften (in: Jb. für Münchener Gesch. 4) 1890, 45–174, hier 64–74, 139–141; F. Wahrenburg, Funktionswandel des Rom. u. ästhet. Norm. Die Entwicklung seiner Theorie in Dtl. bis zur Mitte des 18. Jh., 1976, 15–19, 265; D. Briesemeister, Die gedruckten dt. Übers. von Vives’ Werken im 16. Jh. (in: Juan Luis Vives. Arbeitsgespräch in der Herzog-August-Bibl. Wolfenbüttel vom 6. bis 8. Nov. 1980, Vorträge, hg. A. Buck) 1981, 177–191; M. v. Katte, Vives’ Schr. in der Herzog August Bibl. u. ihre Bedeutung für die Prinzenerziehung im 16. u. 17. Jh. (in: ebd.) 193–210; U. Hörauf-Erfle, Wesen u. Rolle der Frau in der moralisch-didakt. Lit. des 16. u. 17. Jh. im Heiligen Röm. Reich dt. Nation, 1991, 40–48, 125–129; M. E. Müller, Naturwesen Mann. Zur Dialektik von Herrschaft u. Knechtschaft in Ehelehren der Frühen Neuzeit (in: Wandel der Geschlechterbeziehungen zu Beginn der Neuzeit, hg. 503
Buchholz H. Wunder u. C. Vanja) 1991, 43–68, hier 59–64; D. Briesemeister, Vives in dt. Übers. (16.–18. Jh.) (in: Juan Luis Vives. Sein Werk u. seine Bedeutung für Spanien u. Dtl., hg. C. Strosetzki) 1995, 229–246; Repertorium dt.sprachiger Ehelehren der frühen Neuzeit (hg. E. Kartschoke, Bd. I/1) 1996, 33–45, Nr. 13 u. 14; D. Fischer, ‹Witwe› als weibl. Lebensentwurf in dt. Texten des 13. bis 16. Jh., 2002, bes. 140–172; J. Fleischer-Schumann, Einblicke in die Münchner Schulgesch. vom MA bis zum Beginn der Industriezeit, 2011, bes. 54–64; F. Prechtl, ~ (in: Lit.gesch. Münchens, hg. W. Fromm u. a.) 2019, 76–80. RBS Bruns, Thomas, * 16.11.1976 Greven; studierte ab 1997 Volkswirtschaftslehre, Politikwiss., Philos. u. Komparatistik an der Univ. Münster (ohne Abschluß), Aufenthalte in Indien, als Schmuckhändler tätig, Mitarb. eines Kanuverleihs, freier Autor; lebt in Münster. – Lyriker. Schriften: Sternenstaub. 50 Gedichte (Vorw. M. Werhand) 2015 (2., überarb. Aufl. 2017); Morgenröte. 100 Gedichte (Geleitw. M. Werhand) 2016. Literatur: Lit.port Autorenlex. (online); NRW Lit. im Netz (online). FA Bubec → Backes, Lutz. Buchholz, Michael H. (Ps. Robert M. Talmar), * 12.3.1957 Hannover, † 6.3.2017 ebd.; als Layouter u. Grafiker tätig, Stud. der Betriebswirtschaftslehre, leitete ab 1993 Seminare u. a. für Führungskräfte, gründete die Fortbilundgseinrichtung «Mindframe Mentaltraining» in Hannover. – Fantasy- u. Science-Fiction-Autor, Verf. von Ratgebern, Dozent. Schriften (Ratgeber in Ausw.): Alles was du willst. Die universellen Erwerbsregeln für ein erfülltes Leben, 2000; Tu was du willst. Die universellen Einsichten für ein erfülltes Leben, 2002; Die Macht des Kristallmondes (Science-FictionRom.) 2004 (Atlan-Miniserien 11); Angriff der Togronen (Science-Fiction-Rom.) 2005 (AtlanMiniserien 31); Acht Tage Ewigkeit (ScienceFiction-Rom.) 2007 (Rudyn-Trilogie 3); Hort des Wissens (Science-Fiction-Rom., mit R. Schäfer) 2007 (Dies Cygni 4); Gilwenzeit (Fantasy-Rom.) 3 Bde. (I Der vergessene Traum – II Der verlorene Brief – III Die verruchten Pfade) 2013–15; Tschato, der Panther (Science-Fiction-Rom., mit R. Schäfer) 2015 (Perry Rhodan Neo 89); Zorn 504
Buchka
Buder
des Reekha (Science-Fiction-Rom.) 2015 (Perry Rhodan Neo 97); Er kam aus dem Nichts (Science-Fiction-Rom.) 2015 (Perry Rhodan Neo 101); Die Freihandelswelt (Science-Fiction-Rom.) 2015 (Perry Rhodan Neo 108); Sprungsteine der Zeit (Science-Fiction-Rom.) 2016 (Perry Rhodan Neo 116); Schlacht um Arkon (Science-FictionRom.) 2016 (Perry Rhodan Neo 121); Schlaglichter der Sonne (Science-Fiction-Rom.) 2016 (Perry Rhodan Neo 126); Raumzeit-Rochade (ScienceFiction-Rom.) 2016 (Perry Rhodan Neo 133); Verkünder des Paradieses (Science-Fiction-Rom.) 2017 (Perry Rhodan Neo 144). FA
für die gottesdienstl. Moralkatechese an die Hand gibt. Überlieferung: Budapest, UB, Cod. lat. 48, 8vb–9rb (Pap., um 1400, lat. u. ostmitteldt. [zipserdeutsch]); theolog. Sammelhs. aus dem vorwiegend von sächs., schles., thüring. u. bayer. Siedlern bewohnten Gebiet der Zips (in der heutigen Ostslowakei). Ausgabe: Bruchhold (s. Lit.) 282–285. Literatur: U. Bruchhold, Dt.sprachige Beichten im 13. u. 14. Jh. Editionen u. Typologien zur Überl.-, Text- u. Gebrauchsgesch. vor dem Hintergrund der älteren Tradition, 2010, 281–297. VZ
Buchka, Peter, * 1943 Lichtenfels/Oberfranken, † 9.7.1998 München; besuchte die Oberrealschule in Lichtenfels, 1963 Abitur, studierte Germanistik, Philos., Zeitungs- u. Theaterswiss. an der Univ. München, wurde dort 1971 zum Dr. phil. promoviert, war dann Filmkritiker bei der «Süddt. Zeitung». – Filmkritiker. Schriften: Die Schreibweise des Schweigens. Ein Strukturvergleich romantischer und zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur (Diss.) 1974; Augen kann man nicht kaufen. Wim Wenders und seine Filme, 1983 (frz. 1986); Ansichten des Jahrhunderts. Film und Geschichte in zehn Porträts, 1988; Drei Bilder von Heiko Herrmann und ihre Interpretation durch P. B. [Ausstellung in der Galerie Bernd Slutzky, Frankfurt am Main, 6. März bis 11. April 1997], 1997. Herausgaben: Deutsche Augenblicke. Eine Bilderfolge zu einer Typologie des Films, 1996. BJ
Buddenkotte, Katinka, * 15.3.1976 Münster/ Westf.; war nach dem Abitur u. a. in einem CallCenter, als Sozialarbeiterin, als Kellnerin u. als Werbetexterin tätig; Mitgründerin der Kölner Lesebühne «Rock’n Read»; tritt regelmäßig mit Dagmar Schönleber unter dem Namen «Wüst ’n’ Rot» auf. – 2. Preis Paulaner Solo+ (2009). – Schriftst., Kabarettistin. Schriften: Ich hatte sie alle (Erzn.) 2007 (erw. Neuausg. 2018); Mit leerer Bluse spricht man nicht (Erzn.) 2009; Nicht lecker, aber Weltrekord. Komische Geschichten, 2010; Betreutes Trinken (Rom.) 2012; Fortpflanzung nach Tagesform (Rom.) 2015; Früher war wenigstens Sendeschluss. Film und Fernsehen für Fortgeschrittene, 2017; Eddie muss weg (Rom.) 2017; Für immer Imi. Köln verstehen. Ein Versuch, 2019. BJ
Budapester Beichte, theologisch-pastoraler Gebrauchstext aus dem Gebiet der Zips, zweite Hälfte 13. Jh. – Die «B. B.» setzt mit einem allgemeinen Schuldbekenntnis ein («Ich zundiges mensch»), auf das eine Aufzählung werkbezogener Vergehen u. kurz gehaltene Sündenkataloge folgen. Die knappen Formulierungen der «B. B.» haben mitunter Stichwortcharakter; auch die übergangslos ins Lat. wechselnden Verweise belegen, daß es sich bei der «B. B.» um keinen Text zum Nachsprechen handelt. Obwohl sie im unikalen Überlieferungsträger im Verbund mit Predigtexten erscheint, erfüllt sie aufgrund dieser Notizhaftigkeit wohl keine liturg. Funktion im Sinne eines gemeinschaftl. Gebetstextes (Offene Schuld oder allgemeines Schuldbekenntnis). Denkbar ist, daß der Text eine beichtspezif. Textslg. darstellt, die dem Prediger Material 505
Buder, Christian, * 28.2.1968 Memmingen; studierte Betriebswirtschaft an der Fachhochschule in Kempten u. in Fulda, ab 1996 Philos. an der Univ. Marburg u. an der Univ. Paris VIII, schloß dieses Stud. mit einer Arbeit über die Todesstrafe ab, hielt sich dann in Kolumbien, in Marseille u. in Aixen-Provence auf, war 2006 Stipendiat an der Univ. Chicago, wurde 2007 an der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris mit einer Arbeit über Hegels Begriff der Zeit promoviert; lebt in Berlin. – Schriftsteller. Schriften: Die Todesstrafe, Tabu und Terror. Reflexionen über die gesellschaftliche Bedeutung der Todesstrafe, 2008; Les dimensions du temps. Le concept de temps dans l’œuvre de Hegel, 2009 (Diss.); Die Eistoten (Thriller) 2013; Schwimmen, ohne nass zu werden. Wie man mit Philosophie glücklich wird, 2015; Der Tote im Moor (Thriller) 2015; Das Gedächtnis der Insel (Rom.) 2017. BJ 506
Büchel Büchel, Simak (eig. Daniel Schneider), * 19.9. 1977 Bonn; besuchte das Gymnasium in Hennef, studierte Biologie, Germanistik u. Philos. in Bonn, Oldenburg u. Bremen; Reisen führten ihn u. a. nach Réunion, Skandinavien, in die USA u. nach Ostafrika (Schulprojekt «Oropois Land»); Veröff. u. a. in den Zs. «Federwelt», «Dichtungsring», «KULT» u. «Volksfest»; lebt in Ruppichteroth im Bergischen Land. – 9. Platz beim Jungautorenwettbewerb der Regensburger Schriftst.gruppe International (2000), Erasmus, Jahresstipendium (2001), Lit.stipendium, Denkmalschmiede Höfgen (2002, 2003, 2004), Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westf. (2008, 2012), Aufenthaltsstipendium Bibl. Waldmühle Soltau (2013). – Schriftst., Kinder- u. Jugendbuchautor. Schriften: Balance. Eine Erzählung (Illustr. v. T. Ernst) 2001; Oropoi oder Wie die Paviane zu ihren roten Hintern kamen (Kdb.) 2001 (überarb. Neuausg. als Tb., Illustr. des Autors, 2004); Eloe & Ellenai (Rom.) 2003; Meister Perlboot (Rom.) 2005; Himili fürchtet die Finsternis (Rom.) 2007; Zaza und der Zirbelzottel (Kdb.) 2009; Bogumils Boten. Ein geheimnisvolles Päckchen (Jgdb., Illustr. v. F. Friedeberg) 2010 (Neuausg. u. d. T.: Im Auftrag von Bogumil. Ein rätselhaftes Päckchen, 2012); Identität und Ordnung. Entwürfe des «Eigenen» und «Fremden» in deutschen Kolonial- und Afrikaromanen von 1889 bis 1952, 2011 (Diss.); Baum 532 (Kdb., Illustr. v. F. Friedeberg) 2011; Die Geister von Melele Pamu (Kdb., Illustr. v. B. Pankoke) 2012 (Melele Pamu-Piratengeschichten, [1]); Im Auftrag von Bogumil. Das verschollene Vermächtnis (Kdb.) 2013; Im Auftrag von Bogumil. Geflügelte Schatten (Kdb.) 2014; Chaos auf Melele Pamu (Kdb., Illustr. v. B. Pankoke) 2015 (Melele Pamu-Piratengeschichten, 2); Liebe Prinzessin, ich bin’s, Dein Prinz! Eine Geschichte von S. B. Nach einer Idee und mit Bildern von Fides Friedeberg (Kdb.) 2016 (japan. 2017); Piratenprüfung vor Melele Pamu (Kdb., Illustr. v. B. Pankoke) 2018 (Melele Pamu-Piratengeschichten, 3); Fluse einzigartig! (Kdb., Illustr. v. H. Stulle-Gold) 2019. BJ Büchner, Barbara (Ps. Julia Conrad), * 1.2.1950 Wien; 1968 Matura in Wien, Stud. an einer Kunstakad., zeitweise Staatsbeamtin, ab 1972 als freie Journalistin, Schriftst. u. Übers. tätig, schrieb u. a. für «Die Presse» (Wien), zudem 1985 Ausbildung zur Dokumentarin u. 1989–94 freie Lektorin, auch 507
Büchner Graphikerin u. Illustratorin; verfaßte neben Sachbüchern vor allem Rom., Erz., Kdb. u. Jgdb., zumeist in den Genres Fantasy, Horror u. Krimi; lebt in Wien. – Öst. Staatspreis (1977). – Journalistin, Schriftst., Übers., Graphikerin. Schriften: Das Institut (Rom.) 1988; Zwischenfall im Magic-Land (Erz.) 1990; Die Sterbehelfer (Erz.) 1990; Das Gasthaus zur Mitternacht (Jgdb.) 1991; Abenteuer Bethel. Das Recht auf Leben (Sachbuch) 1991; Feuernacht (Jgdb.) 1992; Und Joni, die wird Polizist (Jgdb.) 1993; Irrlicht. Im Bannkreis der Sekte (Jgdb.) 1993; Falsche Zeugen (Jgdb.) 1993; Das Mädchen in der Glaskugel (Jgdb.) 1993; Tanzen will ich, tanzen (Jgdb., Illustr. v. M. Laimgruber) 1994; Keine Angst vor Rasputin (Jgdb.) 1994; Geheimnisvolle Briefe (Jgdb.) 1994; Flucht aus dem Geisterhaus (Jgdb.) 1994; Einmal Socken mit Senf, bitte! (Jgdb.) 1994; Das Geheimnis im Geisterschloss (Jgdb.) 1994; Das Geheimnis der alten Fabrik (Jgdb.) 1994; Zeffy gewinnt das Spiel (Jgdb.) 1995; Die schwarze Köchin (Kriminalrom.) 1995; Cleo, Theo und die Vampirkatze (Kdb.) 1995; Zur Hölle mit Harold (Jgdb.) 1996; Wirbel um Ronas Rockband (Jgdb.) 1996; Verrat kein Wort, Sandra (Jgdb.) 1996; Julia. Die Macht des Wunderheilers, 1996; Falscher Verdacht (Jgdb.) 1996; Das verquorksmoggelte Mädchen (Kdb., Illustr. v. B. Duschek) 1996; Blut und Rosen (erot. Erz.) 1996; Black Box. Flex, Jacko und der blaue Tornado (Jgdb.) 1996; Tierschutzverein ‹Setter› schlägt zu (Jgdb.) 1997; Schwarzer Koffer, weißes Kreuz (Jgdb.) 1997; Kennwort Phänomen (Jgdb.) 1997; Der Teufel kommt nach Köbberswil (Jgdb.) 1997; Biggi. Spurlos verschwunden (Jgdb.) 1997; Viele Frösche und ein Prinz (Jgdb.) 1998; Im Netz des Wahrsagers (Jgdb.) 1998; Fühl mal ob dein Herz noch schlägt (Jgdb.) 1998; Die sieben Vogelscheuchen (Kdb., Illustr. v. A. Boraty´nski) 1998; Das Sektenfragebuch, 1998; Wer einmal stiehlt ... (Jgdb.) 1999; Tanz mit dem Satan (Jgdb.) 1999; Jagd nach Dracula (Jgdb.) 1999; Im Sog falscher Propheten (Jgdb.) 1999; Die Sklaven des Traumfressers (Jgdb.) 1999; Crashtime (Jgdb.) 1999; Blaubarts Schloß (Rom.) 1999; Wenn Gefühle Achterbahn fahren. Pubertätskrisen und wie man sie überwindet, 2000; Ich habe nur dein Wort (Jgdb.) 2000; Herz im Stein (Rom.) 2000; Bunte Flügel hat die Liebe (Jgdb.) 2000; Aliens auf dem Teufelsberg (Jgdb.) 2000; Schnee mit dunklem Schatten (Jgdb.) 2001; Liebhaber des Todes (Rom.) 2001; Kopfkönig (Rom.) 2001; Das Hotel Agarthi (Rom.) 2001; 508
Bühler Blackbox (Jgdb.) 2001; Nadine, mein Engel (Jgdb.) 2002; Morde unterm Mikroskop. Mit der Wissenschaft auf Verbrecherjagd (Sachbuch) 2002; Vatertage (Jgdb.) 2003; Teuflischer Hass (Kriminalrom.) 2003; Schönheitsoperationen. Methoden, Risiken, Entscheidungshilfen, 2003; Überleben im Alltagsdschungel. Jung, weiblich, selbstbewußt, 2004; Eddies Gespenster (Jgdb.) 2004; Das neue Sektenfragebuch, 2004; Das Haus mit den Haifischzähnen (Kdb.) 2004; Der Pestarzt (hist. Rom.) 2005; Die Drachen (Rom.) 2005; Das Haus mit dem Katzenkopf (Kdb.) 2005; Das Haus im kreischenden Wald (Kdb.) 2005; Das Haus des Mäusebischofs (Kdb.) 2006; Terminal. Stadt jenseits des Todes (Rom.) 2006; Die Insel. Rückkehr nach Terminal (Rom.) 2006; Hurrikan (Rom.) 2007; Die Frau des Ketzers (hist. Rom.) 2007; Der Aufstand der Drachen (Rom.) 2007; Die Blutgräfin (mit A. Bionda) 2008; Hadesjünger (mit ders.) 2008; Das Imperium der Drachen (Rom.) 2008; Der schwarze See (Rom.) 2009; Drachenmagier (Rom.) 2009; Das Haus am Waldrand (Thriller) 2010; Die Weihnachtsbraut (Rom.) 2011; Das Haus der Phantome (Rom.) 2011; Das Geheimnis (Erz.) 2012; Sherlock Holmes und das verschwundene Dorf (Kriminalrom.) 2013; Kinder der Nachtblumen (Rom.) 2013; Die Ratten von Babylon (Rom.) 2013; Der Sündenfresser (Rom.) 2013; Der Schleier der Medusa (Rom.) 2013; Das Totenhaus von Gremlington Village (Kriminalrom.) 2013; Das Haus der Feuerfrau (Rom.) 2013; Das Familienritual (fantast. Rom.) 2013; Sherlock Holmes und die seltsamen Särge (Kriminalrom.) 2014; Geliebt in Ewigkeit (fantast. Rom.) 2014; Das Wirtshaus ‹Zum Lachenden Henker› (Rom.) 2014; Blutopfer (Rom.) 2014; Seelenwanderer (Rom.) 2014; Schatten aus dem Abgrund (Rom.) 2014; Das Galgenschloss (Rom.) 2014; Aus dunkler Tiefe (Rom.) 2014; Der ZahnDoc-Mörder (Erz.) 2015; Basiliskenmord (Kriminalrom.) 2015; The Deep Blue. So kalt der Ozean (Rom.) 2016; Sherlock Holmes und der Höllenbischof (Kriminalrom.) [2017]; Blut im Beisl. Kriminalfälle in Gasthäusern des 15. Bezirks um 1900, 2019; Die Hütte auf der Teufelsalm (Rom.) 2019; Die Geistergräfin von Heidebrock (Rom.) 2019. Übersetzungen: J. Schlabach, Weniger ist mehr 2: Über 70 Kochalternativen aus aller Welt. Verantwortungsvoll, abwechslungsreich, exotisch und schmackhaft, 1992; A. Plass, Die steile Himmelsleiter. Eine ehrliche Biographie, 1992. 509
Bünger Herausgaben: Tieftaucher. Kurzprosa junger Menschen (1 CD) 2000. Literatur: N. Nowara, Mit phantast. Feder geschrieben. Versuch einer vergleichenden Analyse des Phantastischen bei Ingeborg Bachmann u. ~ (in: Studia niemcoznawcze 36) 2007, 459–470; S. Blumesberger, Hdb. der öst. Kinder- u. Jgdb.autorinnen 1, 2014, 180–184. MM Bühler, Gero, * 1.8.1968 Leipzig; studierte Medizin an der Univ. Leipzig, wurde dort 1998 mit einer Arbeit über das Medizinstud. in der Sowjet. Besatzungszone u. der DDR promoviert, durchlief die Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie u. Psychotherapie, seit 2008 als Oberarzt in Ingolstadt tätig, widmet sich bes. der Behandlung von Suchterkrankungen; Mitgl. des Bundesverbandes Dt. Schriftst.-Ärzte. – Psychiater, Schriftsteller. Schriften: Abstieg, 1994; Medizinstudium und Studienreform in der SBZ und DDR (1945–1990) (Diss.) 1999; Wenn Wen, 2000; Probedüne (Graphiken v. M. Schorcht) 2006; Skepsis im Sand (Erzn.) 2009; Warten in Alleen (Lyrik) 2011; Mehr Schaun (Lyrik, Graphiken v. M. Schorcht) 2017. BJ Bünger, Traudl, * 23.5.1975 Siegburg; studierte Lit.wiss. u. Mathematik an der Univ. Köln, war Wiss. Hilfskraft an der Arbeitsstelle für Leseforsch. u. Kinder- u. Jugendmedien ebd., wurde mit einer Arbeit über Computerspiele promoviert, machte ein Volontariat im Lektorat des Verlags Kiepenheuer & Witsch, war dann bis 2018 in der Programmred. des Literaturfestivals lit.Cologne tätig, zuletzt als Programmleitung (auch für die phil.Cologne u. die lit.Ruhr verantwortlich), initiierte u. a. den Debütantenpreis der lit.Cologne, trat als Dramaturgin für monothemat. szen. Lesungen hervor u. gab eine Hörbuch-Edition bei Random House Audio heraus; war 2017 Mitbegründerin der lit.Ruhr; verfaßte zudem Features für den WDR, arbeitete als Lit.kritikerin für den WDRHörfunk u. gehörte dem Kritikerteam des «Literaturclubs» (Schweizer Fernsehen) an; als Doz. an den Univ. Bonn, Bochum u. Düsseldorf tätig; war 2009 Jury-Vorsitzende des dt. Lit.preises «Hotlist», ist seit 2014 Jurorin des Heinrich-Heine-Preises der Stadt Düsseldorf. – Kölner Kulturpreis für das Kulturereignis des Jahres 2009 (2010, für lit.Cologne), Artist in Residence der Villa Sträuli, Winterthur (2008), Marketingpreis Germany at its best des 510
Bünnig Wirtschaftsministeriums Nordrhein-Westf. (2012, für lit.Cologne), Kölner Kulturpreis für das Kulturereignis des Jahres 2012 (2013, für lit.Cologne), Stipendium der Kunststiftung Nordrhein-Westf. (2014), Kölner Kulturpreis für das Kulturereignis des Jahres 2015 (2016, für lit.Cologne). – Dramaturgin, Lit.kritikerin. Kulturvermittlerin. Schriften: Narrative Comupterspiele. Struktur und Rezeption (Diss.) 2004; «Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort». Die Weltgeschichte der Lüge (mit R. Willemsen) 2007; Lieblingskinder (Erz.) 2009; Lieblingskinder (Rom.) 2012; Die Romantherapie. 253 Bücher für ein besseres Leben (mit E. Berthoud u. S. Elderkin; Übers. aus dem Engl. von K. Bendels u. K. Riesselmann) 2013; Die Romantherapie für Kinder. 233 Bücher, die Kinder glücklich, gesund und schlau machen (mit E. Berthoud u. S. Elderkin; Übers. aus dem Engl. von K. Bendels u. K. Riesselmann) 2018. Tonträger: Sie sind ein witziger Bold Karl Valentin. Eine Audiographie. Live-Mitschnitt von der Lit.Cologne 2007 (1 CD, mit Christine Urspruch, Edi Jäger u. Peter Lohmeyer; Buch: T. B.) 2007; Ich bin nicht Karl May. Von Falschgeldfahndern, Geheimpolizisten und der Old-ShatterhandLegende. Live-Mitschnitt eines Themenabends der Lit.Cologne 2006 (1 CD, mit Christian Brückner, Götz Alsmann u. Roger Willemsen; Text u. Konzept: T. B.; Nachbearb. Aufnahme u. Mastering: B. Halberschmidt) 2007; «Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort!» Die Weltgeschichte der Lüge. LiveMitschnitt von der Lit.Cologne 2007 (2 CDs, mit Dieter Hildebrandt u. Roger Willemsen; Buch: R. Willemsen, T. B.) 2007; Edgar Wallace – die Romanfabrik. Live-Mitschnitt von der Lit.Cologne 2007 (2 CDs, mit Ingrid van Bergen, Helmut Krauss u. Bastian Pastewka; Konzeption u. Buch: T. B.; Übers. v. G. Müller) 2007; The Queen of Crime – Agatha Christie zum 120. Geburtstag. Live-Mitschnitt von der Lit.Cologne (1 CD, mit Monica Bleibtreu u. Jürgen Tarrach; Buch: T. B.) 2010; The Queen of Crime – Agatha Christie (1 CD, mit Hannelore Hoger u. J. Tarrach; Buch: T. B.) 2016. BJ Bünnig, Jenny, * 1984; 2004–08 Bachelorstud. der Allg. u. Vergleichenden Lit.wiss. u. Kunstgesch. an der Univ. Bochum, seit 2005 Red. von Internetportalen, 2008–11 Masterstud. der Allg. u. Vergleichenden Lit.wiss. ebd., seit 2012 wiss. Red. des Netzwerks Frauen- u. Geschlechterforsch. NRW, 511
Bürgerbuch von Lahr 2015 Promotion zur Dr. phil. – 3. Preis des Moerser Lit.preises (2013). – Lit.wissenschaftlerin, Romanautorin. Schriften: Es muss dunkel sein, damit man die Sterne sieht (Rom.) 2014; Der Sommer hat vier Wände (Rom.) 2015; Worüber wir nicht reden (Rom.) 2017; Melancholische Zeit, melancholischer Raum. Charles Baudelaire – Virginia Woolf – Edward Hopper – Gustav Deutsch, 2017 (zugl. Diss. Bochum 2015). FA Bürgerbuch von Lahr, Verzeichnis von Inhabern des Stadtrechts von Lahr, ab 1356. – Das Lahrer Bürgerbuch verzeichnet in alemann. Sprache 300 Namen von Bewohnern der Stadt ab dem Jahr 1356 («Dis sint die Burgere in der stat zuo Lare»), darunter 108 sog. Ausbürger: Das sind Personen, die das Bürgerrecht besaßen, ohne im städt. Rechtsbezirk ansässig zu sein. Sie lebten Mitte des 14. Jh. in der Region rund um Lahr, beispielsweise in den heutigen Gemeinden Offenburg, Friesenheim oder Meißenheim. Nach der in roter Tinte notierten Überschrift wird als vorderster Bewohner der Stadt Gott selbst genannt: «Unser herre Got ist burger an der Stat zuo Lare.» Der Grundstock des Verz. stammt von der Hand eines einzigen Schreibers, der den Abschluß seiner Tätigkeit am 9. August 1356 festhält: «Scriptus est iste liber anno domini M°CCC°L°VI° et completus Jn vigilia beati Laurentij Martyris» (fol. 24vb). Bei diesem vorläufigen Abschluß sind leere Seiten zur weiteren Nutzung freigelassen worden u. später wurden von weiteren Schreibern Einträge gestrichen sowie Ergänzungen u. Nachträge hinzugefügt. Geführt wurde das Bürgerbuch wohl mindestens bis um 1410; das Todesdatum von Heinrich von Geroldseck 1426, der im letzten Eintrag als noch lebend erwähnt wird, markiert ein mögl. Schlußdatum. Die Bürgerbücher gehören zur Quellengattung der Stadtbücher. Sie listen Personen auf, die das Bürgerrecht einer Stadt besaßen, u. geben Auskunft über Eigentumsrechte an einer Liegenschaft (eines Grundstücks, eines Hauses, einer Hofstatt, einer Scheune oder eines Stalls). Als Register mit urkundenähnl. Charakter dokumentieren sie somit rechtlich bedeutsame Sachverhalte u. wurden daher meist von der städt. Obrigkeit geführt. Bei den Eintragungen handelt es sich um knappe, standardisierte Formulierungen, die nur ausnahmsweise länger als zwei Zeilen sind. Dennoch geben die 512
Bürkl Aufzeichnungen Einblicke in die Migrationsentwicklung einzelner Städte sowie in deren soziale Entwicklung und sind zudem eine wichtige Quelle für genealog. Forschung. Die im Lahrer Bürgerbuch von 1356 gelisteten Bürger sind hingegen nicht notwendig die Eigentümer der Grundstücke oder Immobilien, sondern haben diese häufig nur als Pfand inne. Dementsprechend gibt das Verz. auch nicht vorrangig Auskunft über Eigentums-, sondern über Pfandverhältnisse. Es ist also kein Grundregister, sondern ein Pfandregister. Manche Pfandverhältnisse basieren auf Hypotheken oder Fleischbanken, also nur indirekt auf Immobilien. Auch die Zuordnung zur städt. Obrigkeit ist zumindest strittig (Mietzner). Zu der Frage, ob das Bürgerbuch von Lahr denselben Prinzipien folgt wie das sog. Udelsystem etwa in Villingen oder in Bern, vgl. ebenfalls Mietzner. Überlieferung: Stadtarch. Lahr, o. S. (Perg., 48 S., Mitte 14. Jh., alemannisch). Als Innenspiegel des Bandes wurden zwei makulierte Doppelbl. mit dem lat. Text einer schon um 1200 aufgezeichneten Fass. der «Summa super Priscianum» des Petrus Helias verwendet. Möglicherweise verweist dies auf eine Entstehung des Bucheinbands in der Bibl. der nahegelegenen Reichsabtei Schuttern (vgl. Achnitz). Ausgaben: Das Bürgerbuch der Stadt Lahr von 1356 (hg. Ch. Bühler) 1990 (digitale Ausg. auf http://www.buehler-hd.de/reg/index.htm, letzter Aufruf: 3.11.2019; nicht seitenidentisch mit der Printausgabe). Literatur: F. J. Mone, Bürgerannahme vom 13.–18. Jh. in Rheinpr., Hessen, Baiern, Elsaß, Schweiz, Wirtenberg u. Baden (in: Zs. für die Gesch. des Oberrheins 8) 1857, 1–72, hier 39–48; Ph. Ruppert, Gesch. der Mortenau. Tl. 1. Gesch. des Hauses u. der Herrschaft Geroldseck, 1882 (Nachdr. Freiburg 2004), 357 f.; H. Neu, Beitr. zur Gesch. der Stadt Lahr. o. J. [1912], 1–11; M. Paulus, Die alten Lahrer Familiennamen sprachgeschichtlich untersucht, 1928; W. Knausenberger, Beitr. zur ma. Gesch. von Lahr u. Umgebung, 1954; W. Kleiber, Die Namen des Lahrer Bürgerbuchs in sprachgeschichtl. Betrachtung (in: Der Altvater. Heimatbl. der Lahrer Ztg. 14) 1956, 19–21; F. Klee, Die Badener im ältesten Bürgerbuch der Stadt Straßburg (1440 bis 1530) (in: Bad. Familienkunde 5) 1962, 26–40, 100–109; W. Knausenberger, Der Lahrer Niederadel im 14. Jh. (in: Die Ortenau 45) 1965, 69–98; H. Walberg, Bürgerbuch 513
Bürster (in: LexMA 2) 1983, 1042; Ch. Bühler, 700 Pfund für die bürgerl. Freiheit. Zur Gesch. der Lahrer Bürgerschaft, 1985; ders., Stadtgründung u. Entwicklung der städt. Privilegien (in: Gesch. der Stadt Lahr, hg. Stadt Lahr, Bd. 1: Von den Anfängen bis zum Ausgang des MA) 1989, 103–125; Neubürger im späten MA. Migration u. Austausch in der Städtelandschaft des Alten Reiches (1250–1550) (hg. R. Ch. Schwinges) 2002; A. Fahrmeier, Bürgerbuch (in: Enzyklopädie der Neuzeit, hg. F. Jaeger, Teilbd. 2) 2005, 549 f.; A. Petter, Bürgerbuch (in: Handwb. zur dt. Rechtsgesch., 2. Aufl., Bd. 1) 2008, 748 f.; Th. Mietzner, Das Bürgerbuch von 1356. Überlegungen zu einer Lahrer Quelle (Tl. 1) (in: Geroldsecker Land 57) 2015, 125–143; M. Scheutz, Bürgerbücher u. Verzeichnung von Bürgeraufnahmen als Indikator für inner- u. außerstädt. Problemlagen. Eine quellenkundl. Annäherung an öst. Beispielen (in: Themenh. Bürgerbücher, hg. Öst. Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforsch.) 2016, 5–35; W. Achnitz, Das Bürgerbuch von Lahr u. die Klosterbibl. von Schuttern (in: Geroldsecker Land 62) 2020, 16–32. WA Bürkl, Anni, * 20.6.1970 Wien; studierte Publizistik an der Univ. Wien, ist auch als Ghostwriterin tätig, leitete 2009/10 die öst. Regionalgruppe der «Mörderischen Schwestern», der Vereinigung dt.sprachiger Krimiautorinnen. – TheodorKörner-Preis (2003), Krimistipendium Wiesbaden (2010). – Schriftst., Verf. von Kriminalromanen, Ghostwriterin. Schriften: Karriere bei den Nachbarn. Als Expatriate nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei, 2007; Böhmisches Wien. Von Lepschi bis Kolatsche, 2008; Schwarztee [Ein SalzkammergutKrimi], 2009; Ausgetanzt [Ein SalzkammergutKrimi], 2010; Die Spionin von Wien (hist. Kriminalrom.) 2011; Narrentanz. Berenike Roithers dritter Fall. [Ein Salzkammergut-Krimi], 2012; Göttinnensturz. Berenike Roithers vierter Fall. [Ein Salzkammergut-Krimi], 2013; Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (Kriminalrom.) 2013; Schweigegold (Kriminalrom.) 2015; Chili con Amore (Rom.) 2005; Puppentanz. Ein Krimi aus dem Salzkammergut, 2016; Häusermord. Ein Krimi aus dem Salzkammergut, 2016. BJ Bürster, Helga (geb. Klöver), * 1961 Dötlingen; studierte Theaterwiss., Lit.gesch. u. Gesch. in Erlangen, danach Red. bei Rundfunk u. Fernsehen, 514
Büttner seit 1996 freie Schriftst., auch Tätigkeiten als Regisseurin u. Schauspielerin, lebte u. a. in Dötlingen u. Bremen; zu B.s teils mundartl. Werk zählen Erz., hist. Rom., zumeist in Norddtl. spielende Regionalkrimis, Hörsp., Sachbücher u. eine Komödie. – Journalistin, Schriftst., Regisseurin, Schauspielerin. Schriften: Das Kohl & Pinkel Buch (Sachb.) 1996 (3., überarb. Aufl., Red. H. Weiss, 2005); Wildeshauser Geest. Ein illustriertes Reisehandbuch, 1999; Geest – mordsmäßig. Kurzkrimis aus dem Oldenburger Land (Illustr. v. Z. Hobbensiefken) 2005; Ick kenn di nich (plattdt. Hörsp.) 2005; Museum der verlorenen Herzen (Erz.) 2006; Nacht Marie. Erlebnisse einer Nachtwächterin (Schelmenrom.) 2008; Das verschwundene Dorf (hist. Rom.) 2009; Mauerschatten (Erz., mit M. Pumb) 2011; Mahle, Mühle, Morde! Dreizehn wilde Mordgeschichten aus der Geest (Kriminalerz., Illustr. v. Z. Hobbensiefken) 2012; Ick kenn di nich (Hörsp.) 2012; Muuschmobil (Hörsp.) 2013; Wildeshauser Geest. Landschaft und Natur entdecken (mit B. Oeljeschläger) 2014; Insel, Wind und Tod (Kriminalrom.) 2014; Flintenweiber (Kriminalrom.) 2014; Krabben, Kunst und Küstenkiller (Kriminalrom.) 2015; Der letzte Weihnachtsmann (Kriminalrom.) 2015; Rogge (Hörsp.) 2015; Bistro Kannibaal (Mundartkom.) 2015; Pussimobil (Hörsp.) 2016; Tangobar (Kriminalrom., mit J. Jürß) [2016]; Tödlicher Kohldampf (Kriminalrom.) 2017; Een Fall vun Leevde (Hörsp.) 2018; Dat stuure Huus (Hörsp.) 2018; Luzies Erbe (Familienrom.) 2019. Herausgaben: So stark bin ich! Ein Schreib- und Buchprojekt von Menschen mit Behinderung um den b.bobs 59-Literaturpreis (mit A. Büngen u. a.) [2018]. MM Büttner, Georg Konrad, * 26.11.1648 Dresden, † 20.4.1693 Teplitz (tschech. Teplice); Sohn eines kursächs. Bergrats, ab 1665 jurist. Stud. in Leipzig, 1669–71 ausgedehnte Reisen durch Europa, ab 1672 Auditor u. Sekretär eines kursächs. Reiterregiments, ab 1676 geheimer Reisesekretär, wurde 1681 zuerst Hof- u. Geheimrat in Zeitz u. 1682 in Jena, war dort ab 1683 Kammerrat, ging 1684 als Hof- u. Konsistorialrat nach Arnstadt, Vater des Juristen u. Bibliothekars Christian Ludwig B. († 1758); verfaßte anon. evang. Kirchenlieder, deren Autorschaft erst durch B.s Sohn enthüllt wurde (bekannt z. B. «Egypten, Egypten, gute Nacht! Die 515
Buhl Dienstbarkeit ist aus»); publizierte zudem dt. Gelegenheitsschr.; war mit Adam → Drese (1620–1701) befreundet, der Lieder B.s vertonte; Briefw. mit Gottfried Wilhelm → Leibniz u. Veit Ludwig von → Seckendorff. – Jurist, evang. Dichter von Kirchenliedern. Schriften: Trauer- und Trostworte/ welche bey des wohl-ehrenvesten/ vorachtbaren und wohlgelarten Herrn Christian Buläi/ beyder Rechten Candidati, frühzeitigen doch seligen Hintritt/ an desselben angestellten Beerdigungs Tage/ war der 15. Augusti 1666. aus obliegender Schuldigkeit abgeben wollen/ Georg Conrad Büttner von Dresden, 1666; Disputationem publicam de sorte [...] in incluta Philurea publicae eruditorum censurae submittit, F. Nitzsch (Präs.), G. C. B. (Aut.-Resp.), 1668; Disputationem publicam de assecuratione [...] in alma Philurea publicae disquisitioni exponit, B. L. Schwendendörffer (Präs.), G. C. B. (Aut.-Resp.), 24. Sept., 1668; Als der hochwürdigste/ durchlauchtigste Fürst und Herr/ Herr Moritz/ Hertzog zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ postulirter Administrator des Stiffts Naumburg [...] etc. dero [...] Gemahlin/ [...] Fr. Sophia Elisabeth/ Hertzogin zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ gebohrne Hertzogin zu Schleßwig-Hollstein [...] jn dero fürstl. Residentz zur Moritzburg [...] einführte und unter andern Freudens-Bezeugungen den 27. Junii 1676 ein Feuerwerck verbrennet wurde/ hat die darbey gehabte glückwünschende Gedancken in nachfolgenden geringfügigen Sinnbildern entwerffen/ und [...] überreichen sollen Georg Conrad Büttner, 1676. Nachlaß: UB Leipzig (Briefwechsel). Bibliographien: VD 17; Schmidt, Quellenlex. 4 (1995) 199. Literatur: Adelung 1 (1784) 2401; ADB 3 (1876) 661; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (1990) 804 f.; DBE 22 (2005) 199. – V. Klimpel, Berühmte Dresdner. Hist.-biogr. Hdb. bedeutender Persönlichkeiten, geb. in Dresden, 2002, 26. MM Buhl, Dieter, * 14.1.1935 Dortmund; studierte Publizistik, Anglistik u. Psychologie an den Univ. Berlin, Münster u. Wien, nach dem Abschluß Stud.aufenthalte am Macalester College Saint Paul/ MN (USA), an der Univ. of Minnesota u. der Harvard Univ., 1961–63 als Journalist bei der Tagesztg. «Westfäl. Rs.», dann u. a. für die «Berliner Ztg.» tätig, 1965–69 Red. für Politik u. Ressortleiter der «Westfäl. Rs.», 1969–2001 Red. für Politik u. Ressortleiter der Wochenztg. «Die Zeit». – 516
Buhl Stipendium des World Press Institute Saint Paul (1963/64), Theodor-Wolff-Preis (1976), Verdienstorden der Republik Polen (2004). – Journalist. Schriften: Window To The West. How Television from the Federal Republic of Germany Influenced Events in East Germany. Discussion Paper D-5, The Joan Shorenstein Barone Center on the Press, Politics and Public Policy, Harvard 1991; Wie geht’s, Europa? Euro und Erweiterung machen zu schaffen (Red., hg. H. v. Kuenheim, T. Sommer) 1996; Loki. Hannelore Schmidt erzählt aus ihrem Leben. Im Gespräch mit D. B., 2003; Loki Schmidt, Auf dem roten Teppich und fest auf der Erde. Im Gespräch mit D. B., 2011. Herausgaben: Marion Gräfin Dönhoff. Wie Freunde und Weggefährten sie erlebten (mit G. Bucerius) 2006. FA Buhl, Joseph, * 29.1.1948 Bocksberg (heute zu Bad Heilbrunn/Obb.); machte 1964–69 eine Lehre in einem Verlag, studierte 1969–75 Germanistik, Gesch. u. Philos. in München, arbeitete als Realschullehrer für Dt., Gesch. u. Sozialkunde in Wertingen/Bayern, seit 1984 Veröff. von Ged. u. Ess. in Anthol. u. Lit.zeitschriften. – Lyriker, Essayist. Schriften: Ist es dem Licht ein Haus (Ged., Illustr. v. K. Knapp) 1997 (neubearb. Ausg. 2001); Die Nacht ist nicht die Nacht, das Licht ist nicht das Licht (Ged.) 2006. Literatur: T. Breuer, Ohne Punkt & Komma. Lyrik in den 90er Jahren, 1999, 122–125. FA Buhl, Theodor, * 1.6.1936 Bunzlau/Niederschles. (poln. Bolesławiec), † 8.4.2016 Düsseldorf (?); Sohn eines Anstaltsinspektors, lebte 1940–45 in Lublinitz (poln. Lubliniec), 1945 Flucht nach Plagwitz ´ aski), (poln. Płakowice, heute zu Lwówek Sl ˛ zeitweise in Altreichenau (poln. Stare Bogaczowice), 1946 Übersiedlung nach Dtl., ab 1950 Stud. an der Kunstakad. Düsseldorf u. an der Univ. Köln, war dann Gymnasiallehrer. – Lehrer. Schriften: Winnetou August (Rom.) 2010; Winterkorn. Die Lebenserinnerungen der Jule Andersen, 2012. Nachlaß: DLA Marbach. Literatur: J. M. Martín, Walser, Degen, Forte u. ~. Die Kindheit aus einer späten Perspektive (in: Fakten, Fiktionen u. Fact-Fictions, hg. T. Tholen) 2018, 165–176. FA 517
Bundi Bulla, Jürgen, * 8.1.1975 München; studierte Germanistik, Anglistik u. Philos. an der Univ. München, während des Stud. journalist. Arbeiten für die «Süddt. Ztg.» u. die Münchner Internetztg. «Munich Online», arbeitet als Lehrer für Dt. u. Engl. am Wittelsbacher-Gymnasium in München; Veröff. von Ged. in Ztg., Zs. u. Anthol., u. a. «Das Ged.», «Neue Sirene»; übersetzte Texte von Richard Dove u. Michael Hamburger; verfaßte ein Schulbuch zur Lyrik der Klassik u. Romantik; gehört der Lyrikgruppe «Reimfrei» an. – Aufenthaltsstipendium der Staatsregierung Schleswig-Holst. im Künstlerhaus Kloster Cismar (2004). – Lyriker, Verf. von Prosa, Übersetzer. Schriften: Glas (Lyrik) 1999; A8 (Ged., mit A. Holzapfel) 2011; Poolparty (Lyrik) 2009; Die neuen Nothelfer (mit Ch. Hessel) 2011; Lyrik der Klassik und Romantik. Kulturgeschichtlicher Hintergrund, Gedichtanalysen und Abiturvorbereitung, 2012 (mit CD); Ich sehe noch Tellaro. Landschaften mit und ohne Cara. Poetischer Dialog, 2015; Sophia und ihre Saaltöchter. Texte und Radierungen (mit Ch. Hessel) 2017. Tonträger: Schattenwerfen (Ged., CD, mit M. Wiesböck [Klavier u. Baß]) 2009. BJ Bundi, Hanspeter, * 30.1.1953 Chur; geisteswiss. Stud. in Bern, dann als Journalist tätig, u. a. für die «Neue Zürcher Ztg.» u. die Wochenztg. «Die Zeit» (Hamburg), ab 1994 Red. bei der «Weltwoche» (Zürich), später Red. bei der Hilfsorganisation «Helvetas» (Zürich), lebt in Meikirch/Kt. Bern; Zürcher Journalistenpreis (1989); publizierte u. a. Reportagen u. Hörsp.; Veröff. u. a. in «Du» (Zürich) u. «GEO» (Hamburg). – Journalist, Hörspielautor. Schriften: Die Rätoromanen als Hörer und Zuschauer. Hauptbericht der Studie über die Bedeutung von Radio und Fernsehen bei den Rätoromanen (mit M. Steinmann) 1976; Das Image des Schweizer Radios bei seinem Publikum (mit dems.) 1976; Von der Wiege bis zur Bahre (Hörsp.) 1981; Das Volk der Schwinger (Fotos v. F. Mayer) 1989; ‹Ich bin halt extrem gern ein bisschen frei›. Reportagen vom Leben in der Schweiz, 1993; ‹Im Knast habe ich die Freiheit gelernt›. Die Geschichte der Arbeitserziehungsanstalt Arxhof 1977 bis 1989, 1996; Afrika in Bern. Wie die Safari zweier Bernburger das Naturhistorische Museum verwandelte (Red., Fotos v. B. u. V. v. Wattenwyl) 518
Bungter 1998; P. Lüps/P. Schmid, Afrika in Bern. Biologische Informations-Splitter zur Afrika-Ausstellung (Red.) 1998; Und es gibt keiner dem andern ein böses Wort. Reportagen vom Leben in der Schweiz, 1999; Bruderrache. Protokoll eines erbärmlichen Mordes (Rep.) 2000. Literatur: Schriftst.innen u. Schriftst. der Ggw. Schweiz (hg. Schweiz. Schriftst.innen- u. Schriftst.-Verband, Red. A.-L. Delacrétaz) 2002, 53 (auch online: https://lexikon.a-d-s.ch/). MM Bungter, Tobias (Ps. Tobias Goldfarb), * 1974 Bonn; studierte Lit.wiss., Romanistik u. Journalismus an den Univ. Köln, Mexiko-Stadt u. London, Red. u. a. bei «Disney Club» u. «Disney Channel», ab 2002 freier Autor, Theaterregisseur u. Journalist, verfaßte Hörfunkbeitr. u. a. für den WDR u. Deutschlandradio; lebt in Köln. – Theaterregisseur, Autor, Journalist. Schriften (Theaterst. u. Hörsp. in Ausw.): Wir spielen Boule (Cartoons u. Fotos v. J. Pankarz) 1993; Sackjeseech! Das andere kölsche Wörterbuch (Illustr. v. C. Lemosquet) 2002; Gemein! Das erste Abenteuer von Kokolores & Co. (Illustr. v. C. Lemosquet) 2002 (als Hörsp. WDR 2003); Futschi Kato! Das zweite Abenteuer von Kokolores & Co. (Illustr. v. C. Lemosquet) 2003 (als Hörsp. WDR 2003); Jeck! Das dritte Abenteuer von Kokolores & Co. (Illustr. v. C. Lemosquet) 2003 (als Hörsp. WDR 2004); Abrakadabra! Das vierte Abenteuer von Kokolores & Co (Illustr. v. C. Lemosquet) 2004; Kinder in Köln. Tipps für Ausflüge, Partys, Regentage, 2004; Sprachführer Kölsch, 2 Bde. (mit jeweils 1 CD) 2004/05; Weltatlas für Kinder (Illustr. v. J. Pankarz) 2005; Rote Karte! Das fünfte Abenteuer von Kokolores & Co. (Illustr. v. C. Lemosquet) 2005; Das Geisterdorf. Das sechste Abenteuer von Kokolores & Co. (Illustr. v. C. Lemosquet) 2006; Der Fall Marlar. Das siebte Abenteuer von Kokolores & Co. (Illustr. v. C. Lemosquet) 2008; Wise Guys. Das Buch, 2008; 111 Dinge. Entdecke deine Stadt (mit W. Reiners, Fotos v. P. Essex) 2008; Der Kasimir-Effekt. Das achte Abenteuer von Kokolores & Co. (Illustr. v. C. Lemosquet) 2009; Shopping Queens (Theaterst.) Urauff. Wiesbaden 2010; Das Rätsel auf dem Rhein. Das neunte Abenteuer von Kokolores & Co. (Illustr. v. C. Lemosquet) 2011; Frauke Rabauke (Hörsp.) WDR 2011; Sex ohne Beach (Theaterst.) Urauff. Göttingen 2012; Leo & Leo (mit A. Körsen) 6 Bde. 519
Buono (I Mann mit Hund – II Die launische Lora – III Der große Pavaruso – IV Das Jade-Äffchen – V Kaspirov der Pinguin – VI Der Spatz von Paris) 2012–14; Black stories – making of. Was Sie schon immer über black stories wissen wollten (Illustr. v. B. Skopnik) 2013; Der trojanische Krieg (Theaterst.) Urauff. Schwäbisch Hall 2013; Ritter von der traurigen Gestalt (Theaterst.) Urauff. Bad Hersfeld 2014; Käpt’n Klabauter im dampfenden Meer und fünf weitere Piratengeschichten (Illustr. v. M. Elitez) 2015 (Vorlesemaus 11); Grundkurs für Detektive – das Standardwerk. Leo & Leo Detektivagentur (mit A. Körsen) 2015; Stinki geht baden und fünf weitere Tiergeschichten (Illustr. v. L. Oser) 2016; Spekulatius der Weihnachtsdrache. Ein Adventsbuch in 24 Kapiteln (Illustr. v. M. Leykamm) 2018. Übersetzungen: M. Britton, Forever Jungs. Das merkwürdige Verhalten von Männern in der Lebensmitte, 2014. FA Bunt, Rosa Marie (eig. Dietlind Koch), * 12.3. 1958 Gütersloh; studierte Philol. u. Lit.wiss. an der Univ. Bielefeld, absolvierte eine Übers.ausbildung, arbeitete nach einem Ztg.volontariat als Red., 1993 Gründung der PR- u. Werbe-Agentur «DK», als Beraterin, Lektorin, Korrektorin u. Autorin tätig; lebt in Gütersloh. – Roman- u. Kinderbuchautorin. Schriften: Tierisch drauf. Dr. med. vet. Renate Lorenz (biogr. Rom.) 2009; Karlotta Kürbis’ feuerrotes Abenteuer (Kdb.) 2017. Herausgaben: Mitunter fällt mir etwas ein ... Eine dokumentierende Sammlung zum Siebzigsten von Peter Michael Gotthardt. Gedichte – Lyrics und Sentenzen (Zeichn. v. R. Bergner) 2011. Literatur: NRW Lit. im Netz (online). FA Buono, Zora del, * 21.12.1962 Zürich; studierte Architektur in Zürich u. ab 1987 in Berlin, 1990 Diplom, anschließend in Berlin als Bauleiterin u. Architektin tätig, 1995/96 NachdiplomStud. Filmarchitektur in Rosenheim, 1996 Mitbegründerin von «mare. Die Zs. der Meere» (Hamburg), dort Red. für Kultur u. ab 2001 stellv. Chefred., ab 2008 freie Schriftst. u. Gastdoz. an internat. Hochschulen; lebt in Zürich; verfaßte Rom. u. Nov., zudem Begleittexte für Bildbde.; publizierte auch Reisebücher, z. T. mit eigenen Fotos; 520
Burmester Veröff. u. a. in «Neue Zürcher Ztg.» u. «taz» (Berlin). – Journalistin, Schriftst., Architektin. Schriften: M. Parr u. a., Venedig (Bildbd., Texte v. Z. d. B., hg. N. Gelpke) 2005; Waldhaus Sils. A family affair since 1908 (Fotos v. S. Pielow) 2008; J. Vanhöfen, Südafrikas Küste (Bildbd., Texte v. Z. d. B., hg. N. Gelpke) 2008; Canitz’ Verlangen (Rom.) 2008; Big Sue (Rom.) 2010; Hundert Tage Amerika. Begegnungen zwischen Neufundland und Key West, 2011; Gotthard (Nov.) 2015; Das Leben der Mächtigen. Reisen zu alten Bäumen, 2015; Hinter Büschen, an eine Hauswand gelehnt (Rom.) 2016; N. Stauss, Foto: Niklaus Stauss. Mit der Kamera unterwegs seit 1950 (Bildbd., Texte v. Z. d. B. u. H.-M. Koetzle, hg. B. Stauss) 2018. Literatur: Lex. Schweiz. Schriftst.innen u. Schriftst. der Ggw. (hg. AdS Autorinnen u. Autoren der Schweiz) o. J., https://lexikon.a-d-s.ch/. MM Burmester, Willy (eig. Carl Adolph Wilhelm B.), * 16.3.1869 Hamburg, † 16.1.1933 ebd.; Sohn des Musiklehrers Johann Andreas Wilhelm B. (1843–1902) u. der Sängerin Caroline Büchler (1844–1907), erhielt seinen ersten Violinunterricht bei seinem Vater u. studierte 1882–85 bei Joseph Joachim (1831–1907) an der Kgl. Hochschule für Musik in Berlin, unternahm ab 1886 Konzertreisen, wurde 1890 Konzertmeister in Sondershausen, lebte in Weimar, Helsingfors, Darmstadt u. Berlin; im Mittelpunkt seines Repertoires standen die Werke von Niccolò Paganini; komponierte eine Serenade für Streichquartett u. Kontrabass, bearbeitete Werke von Johann Sebastian → Bach (ErgBd. I) u. Georg Friedrich Händel. – Violinist, Komponist. Schriften: Fünfzig Jahre Künstlerleben (Autobiogr.) 1926. Literatur: NDB 3 (1957) 55. – A. Moser, Gesch. des Violinspiels. Bd. 2. Das Violinspiel von 1800 (Dtl.) bis in die erste Hälfte des 20. Jh. (2., verb. u. erg. Aufl. von H.-J. Nösselt) 1967, 282 f.; H. Seeger, Musiklex. Personen A–Z, 1981, 128; A. Pâris, Klass. Musik im 20. Jh. Instrumentalisten, Sänger, Dirigenten, Orchester, Chöre (2., erw., völlig überarb. Aufl., übers. R. Kimmig, bearb. R. Noltensmeier, Einl. P. Gülke) 1997, 114; Riemann Musik-Lex. (13., aktualisierte Aufl. hg. W. Ruf in Verbindung mit A. van Dyck-Hemming, Bd. 1) 2012, 307 f. BJ 521
Busch Burstein, Fabian, * 4.8.1982 Wien; studierte Publizistik- u. Kommunikationswiss. an der Univ. Wien, arbeitete mehrere Jahre als freier Schriftst., Ghostwriter, Drehb.autor u. Regisseur; Mitbegründer des Digitalverlags «mcpublish» u. des Kulturmagazins «faq»; leitete 2013–15 das Jugendkulturzentrum «FORUM» in Mannheim; künstler. Leiter des «FOUR FESTIVAL» (Wien, ab 2015, Kulturver. «Upper Fourside»); seit 2016 Leiter des Kulturbüros Ludwigshafen für das Kulturzentrum «dasHaus», auch zuständig für das Internationale Straßentheaterfestival Ludwigshafen, den Ludwigshafener Kultursommer, das Festival Theater International u. die kommunale Kulturförderung; verfaßte ab 2001 Arbeiten für versch. Kultur- u. Medienmagazine in Öst. u. Dtl., ab 2005 die Kolumne «TV-Protokolle» im Filmmagazin «ray»; dokumentar. Filmdebüt «Porno Unplugged» (2009); auch als Songwriter u. Gitarrist tätig; gründete 2013 mit dem Singer-Songwriter Stefan Galler die Band «Ping Pong Boys» (Album «KITSCH», 2014). – Schriftsteller, Kulturmanager, Musiker. Schriften: Wien-ABC. Skurriles und Wissenswertes von Adabei bis Zentralfriedhof (mit C. Leitner) 2007; Wiener Plätze und Nebenschauplätze. Eine Stadtgeschichte vom Kohlmarkt bis zum Einsiedlerplatz (mit ders.) 2008; Homo medius. Medialität als gesellschaftlicher Faktor, Wissenschaftliche Monographie (Diplomarbeit) 2008; Kind ohne Zeit. Das intensive Leben des Hansi Lang, 2008; Statusmeldung (Rom.) 2011; Träum weiter (Rom.) 2012; M. Illigen, Ich oder Ich. [Die wahre Geschichte eines Mannes, der seinen Vater getötet hat] (aufgezeichnet von F. B.) 2011; Rosa Glas (Rom.) 2016; Wie viel wiegt die Liebe (Rom.) 2018. Herausgaben: Wir feiern Untergang! Kulturpessimistische Schriften, 2009. Tonträger: TV-Protokolle. Early Years 2005–2007 (Hörbuch) 2011. BJ Busch, Dominik, * 29.1.1979 Sarnen; wuchs in Luzern auf, musikal. Ausbildung in Luzern, 2004–09 Auftritte als Musiker in Dtl., studierte Philos. u. Germanistik in Zürich u. Berlin, 2013 Promotion zum Dr. phil. in Zürich («Begrenzung u. Offenheit. Die Searle-Derrida-Debatte»), war Mitgl. der Autorengruppe «BuschFehrKoch» mit Ariane Koch (* 1989) u. Michael → Fehr, 2015/ 16 Hausautor am Luzerner Theater u. 2016/17 am 522
Busch Theater Basel; verfaßte Dramen u. Hörsp.; lebt in Zürich. – Dramatiker, Philosoph. Schriften: Draußen die Stadt (Drama) 2014; Draußen im Watt leg ich dich hin (Drama) 2015; Der Weg der Lachse (Drama) 2016; Das Gelübde (Drama) 2016 (auch als Hörsp., 2017); Die Einsamkeit des Kranführers (Drama) 2017; Die Beflissenen (Drama) 2017; Unsere Fahrräder wiegen nichts und kosten ein Vermögen (Hörsp.) 2017; Das Recht des Stärkeren (Drama) 2018. Literatur: E. Maier, ‹Kollektive brauchen Zeit, um zu reifen›. BuschFehrKoch über ihr Projekt ‹Essen Zahlen Sterben› am Theater Luzern (in: Theater der Zeit 72) 2017, H. 1, 62; dies., Die Schuldfrage. Der Schweizer Autor ~ über sein Stück ‹Das Recht des Stärkeren› im Gespräch (in: ebd. 73) 2018, H. 1, 62; Lit.port (hg. Lit. Colloquium Berlin, Brandenburg. Lit.landschaft) 2019, www.literaturport.de/. MM Busch, Eva (Senta Elisabeth) (geb. Zimmermann, nach der Heirat der Mutter: Klein), * 22.5.1909 Berlin, † 20.7.2001 München; Tochter der Opernsängerin Emmy Zimmermann u. des WagnerDirigenten Franz Beidler, studierte am Konservatorium in Berlin Klavier u. Violine, erhielt Gesangsunterricht bei ihrer Mutter, belegte Kurse an der Reinhardt-Schule, erhielt ihr erstes Engagement als Sängerin u. Schauspielerin an der Volksbühne Berlin, trat vor allem mit Ernst B. (1900–1980) auf, mit dem sie 1932–34 verheiratet war; wurde als Interpretin polit. Chansons u. Songs von → Brecht, → Tucholsky u. → Kästner bekannt; emigrierte 1933 über die Niederlande u. Belgien nach Frankreich, ging nach einem Engagement in Zürich in die USA, kehrte 1938 nach Europa zurück, wurde Mitgl. des von Rudolf Nelson (1878–1960) gegründeten Kabarettheaters «Le Gaîté» in Paris, war von Mai bis Juli 1940 im Lager Gurs interniert, wurde 1941 in Paris verhaftet u.1942 in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert, produzierte nach der Befreiung 1945 Sendungen für europ. u. amerikan. Rundfunkanstalten, u. a. für den BR in Zus.arbeit mit George Sinclair, mit der sie seit 1946 in Chelles-Coudreaux bei Paris lebte; wirkte auch in einigen Filmen mit, zog 1984 nach München. – Schauspielerin, Kabarettistin, Chansonniere. Schriften: Und trotzdem. Eine Autobiographie, 1991. Literatur: Munzinger-Arch.; DBE 22 (2005) 241. – Hdb. des dt.sprachigen Exiltheaters 523
Buslau 1933–1945. Bd. 2. Biogr. Lex. der Theaterkünstler, hg. F. Trapp u. a., Tl. 1) 1999, 139 f.; K. Weniger, Zw. Bühne u. Baracke. Lex. der verfolgten Theater-, Film- u. Musikkünstler 1933–1945, 2008, 79. BJ Busch, Petra, * 22.8.1967 Meersburg/BadenWürtt.; studierte Mathematik, Informatik, Musikwiss. u. Mediävistik an der Univ. Freiburg, 1998 Dr. phil. ebd., absolvierte journalist. Kurse an einer Medienakad., mehrjärhrige Tätigkeit als Werbetexterin einer Agentur, seitdem freie Journalistin u. Texterin; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat». – Friedrich-Glauser-Preis, Sparte Debütrom. (2011). – Kriminalautorin, Texterin, Journalistin. Schriften: Die Vogelparlamente und Vogelsprachen in der deutschen Literatur des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Zusammenstellung und Beschreibung des Textmaterials, Rekonstruktion der Überlieferungsgeschichte, Untersuchungen zur Genese, Ästhetik und Gebrauchsfunktion der Gattung, 2001 (zugl. Diss. Freiburg/ Br. 1998); Schweig still, mein Kind (Kriminalrom.) 2010; Mein wirst du bleiben (Kriminalrom.) 2011; Die Erscheinung des Herrn. Ein Weihnachtskrimi aus dem Münstertal, 2011 (E-Book); Erich lacht, 2012 (E-Book); Zeig mir den Tod (Kriminalrom.) 2013; Das Lächeln des Bösen (Psychothriller) 2015; Deine Seele so schwarz (Kriminalrom.) 2017. Herausgaben: Mördchen fürs Örtchen. Kurzkrimis für Geschäftige, 2011; Törtchen-Mördchen. Köstliche Kurzkrimis, 2015. Literatur: Lex. der Kriminallit. Autoren, Werke, Themen/Aspekte (hg. K.-P. Walter) (Losebl.Slg.; zu ‹Zeig mir den Weg›); H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (online); Autorinnen u. Autoren in Baden-Württ. (online). FA Buslau, Oliver, * 21.6.1962 Gießen; wuchs in Koblenz auf, studierte Musikwiss., Germanistik u. Bibliothekswiss. in Köln u. Wien, arbeitete nach dem Abschluß des Stud. (1990) bei der Kölner Schallplattenfirma EMI Classics u. als Verlagsred., ist seit 1993 freier Autor von Texten über klass. Musik u. schreibt seit 1999 Kriminalromane; verfaßte 2011–17 wöchentlich einen halbseitigen Krimi für die TV-Zeitschrift «TVKlar» (Ausw. in Buchform 2017); Mithg. u. bis 2006 Chefred. der 2000 gegründeten Zs «TextArt – Magazin für Kreatives 524
Busse Schreiben»; lebt in Bergisch Gladbach. – Musikjournalist, Verf. von Kriminalromanen, Redakteur. Schriften: Die Tote vom Johannisberg (Kriminalrom.) 2000; Flammentod (Kriminalrom.) 2001; Rott sieht Rot (Kriminalrom.) 2002; Klassik. Alles, was man kennen sollte – Sinfonien der Romantik. [Schubert, Mendelssohn Bartholdy, Schumann] (mit E. Krautter) [2003] (mit 2 CDs); Schängels Schatten (Kriminalrom.) 2003; Klassik. Alles, was man kennen sollte – Konzerte der Romantik. [Liszt, Paganini, Chopin, Schumann, Brahms, Grieg] (mit E. Krautter) [2003] (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Kammermusik des Barock. [Bach, Vivaldi, Locatelli, Scarlatti, Purcell, Leclair] (mit E. Krautter) [2003] (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Große Oper und Musikdrama. [Rossini, Donizetti, Weber, Verdi, Wagner, Puccini] (mit E. Krautter) [2003] (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Geistliche Musik. [Mozart, Bach, Haydn, Händel, Schubert, Bruckner] (mit E. Krautter) [2003] (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Tänze, Suiten und Walzer. [Bach, Händel, Strauß, Chopin, Dvorák, Ravel] (mit E. Krautter) [2003] (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Sinfonische Dichtungen. [Liszt, Smetana, Tschaikowski, Strauss, Debussy] (mit E. Krautter) 2004 (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Sinfonien der Klassik. [Haydn, Mozart, Beethoven] (mit E. Krautter) [2004] (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Serenaden. [Haydn, Mozart, Beethoven, Brahms, Dvoˇrák] (mit E. Krautter) [2004] (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Oper des Barock und der Klassik. [Purcell, Händel, Gluck, Mozart, Beethoven] (mit E. Krautter) [2004] (mit 2 CDs); Klassik. Alles, was man kennen sollte – Kammermusik der Klassik. [Haydn, Boccherini, Mozart, Danzi, Beethoven] (mit E. Krautter) [2004] (mit 2 CDs); Bergisch Samba (Kriminalrom.) 2004; Klassik. Alles, was man kennen sollte – Ballettmusik. [Tschaikowski, Adam, Strawinski, Gershwin] (mit E. Krautter) [2004] (mit 2 CDs); Bei Interview Mord (Kriminalrom.) 2005; Das Gift der Engel (Kriminalrom.) 2006; Neandermord (Kriminalrom.) 2008; Die fünfte Passion (Rom.) 2009 (ital. 2011); Der Vampir von Melaten (Fantasy-Rom.) 2009; Schatten über Sanssouci (hist. Kriminalrom.) 2011; Altenberger Requiem (Kriminalrom.) 2011; Rheinsteigmord (Kriminalrom.) 2013; Die Orpheus-Prophezeiung 525
Bußmann (Thriller) 2013; Der Bulle von Berg (Kriminalrom.) 2014; Wupper Wut (Kriminalrom.) 2015; Wahn (Kriminalrom.) 2017; 111 Werke der klassischen Musik, die man kennen muss, 2017; Archibald und Marcels Geheimnis (Kriminalrom.) 2017; Dr. Stradivari ermittelt. 24 musikalische Rätselkrimis. Ein Adventskalender, 2019. Herausgaben: Schreib-Inspiration (mit C. Dürer) ca. 2007; Erzählen (mit dems.) ca. 2009; Erzählen Spezialthemen (mit dems.) ca. 2011; Autobiografisches Schreiben (mit dems.) 2013. BJ Busse, Vanessa (Ps. Vanessa Saturn), * 1.10.1980 Günzburg, † 5.10.2017 Augsburg; Stud. der Betriebswirtschaftslehre, einjähriger Aufenthalt in Japan, im Bereich Tontechnik tätig, als Sängerin u. Cover-Illustratorin aktiv. – Science-FictionAutorin, Sängerin. Schriften: Dunkle Energie (Science-FictionRom.) 2013 (Raumschiff Promet. Von Stern zu Stern 3); Das Vermächtnis des Arun (ScienceFiction-Rom.) 2014; Vampirin wider Willen, 2014; Angriff aus dem Nichts (Science-Fiction-Rom.) 2014 (Raumschiff Promet. Von Stern zu Stern 4); Entscheidung: Risiko (Science-Fiction-Rom.) 2015 (Raumschiff Promet. Von Stern zu Stern 10). FA Bußmann, Nina, * 3.9.1980 Frankfurt/M.; wuchs in Frankfurt/M. auf, studierte Allg. u. Vergleichende Lit.wiss. u. Philos. an den Univ. Berlin u. Warschau; lebt in Berlin. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Auftenthaltsstipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (2009), AlfredDöblin-Stipendium (2009, 2013), 3sat-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2011), SeppSchellhorn-Stipendium (2012), Stipendium des dt. Lit.fonds (2014), Heinrich-Heine-Stipendium (2015), Arbeitssstipendium des Berliner Senats (2016), Bahnwärter-Stipendium der Stadt Esslingen (2018), Robert-Gernhardt-Preis (2019). – Schriftstellerin. Schriften: Große Ferien (Rom.) 2014; Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen (Rom.) 2017; Dickicht (Rom.) 2020. Literatur: ~, Große Ferien (in: Der Rom.führer [...] 53, hg. H.-C. Plesske) 2015, 15 f.; G. Rinke, Lehrer auf Fluchtwegen. Die Rom. «Der Hals der Giraffe» von Judith Schalansky u. «Große Ferien» von ~ (in: Gescheit, gescheiter, gescheitert? Das zeitgenöss. Bild von Schule u. Lehrerin in Lit. u. Medien, hg. G. Helmes, G. Rinke) 2016, 137–156; Lit.port Autorenlex. (online). FA 526
Buttler Buttler, Monika (geb. Kohlus), * 6.5.1939 Berlin; Tochter eines Bankangestellten u. einer Sekretärin, wuchs in Detmold auf, 1959 Abitur in Hamburg, schloß das Stud. der Germanistik u. Philos. an der Univ. ebd. 1976 ab, absolvierte ein Volontariat bei der «Welt am Sonntag», Red. bei Zs. wie «Für Sie», «Praline» u. «Unser Leben», ab 1973 Red. der Wohnzs. «Zuhause» (ab 1992 u. d. T.: «Zuhause Wohnen»), ab 2001 freie Autorin; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat», der Hamburger Autorenvereinigung u. des Netzwerkes «Mörderische Schwestern»; lebt in Hamburg. – 1. Platz des Lit.wettbewerbs «Dorstener Lesezeichen». – Journalistin, Übers., Sachbuch- u. Kriminalautorin. Schriften: Atem-Not. Alptraum Asthma, ein Bericht, 1995; Die Kaukasus-Kost der Hundertjährigen. Rezepte für ein langes Leben, 1999; Bei Lesung Mord. Ein Krimi vom Hamburger Abendblatt, 2002; Herzraub (Kriminalrom.) 2004; Das Hitler-Ei (Autobiogr.) 2005; Abendfrieden. Der zweite Fall für Werner Danzik, 2005; Dunkelzeit. der dritte Fall für Werner Danzik, 2006; Mord
527
Buttler unter dem Halbmond. Hamburg-Krimi, 2010; Manchmal hilft nur Mord. Kriminalgeschichten de luxe, 2012; Der Tod kam in Blau (Kriminalrom.) 2015; Fatale Freundschaften. Warum Frauen miteinander Schluss machen, 2018; Die schwarze Witwe von Wien. Kriminalgeschichte, 2018. Übersetzungen: A. Bodelsen, Brunos tiefgekühlte Tage (Rom.) 1971. Herausgaben: Mord ist die beste Medizin. Mörderisches aus dem Gesundheitswesen (mit A. Guggenheim) 2004; Tee mit Schuss. Kriminelles zwischen Blatt und Tasse (mit J. Ehlers) 2007; Mondäne Morde zwischen Monza und Monaco (mit S. Reins) 2012. Vorlaß: DLA Marbach. Literatur: Lex. der dt.sprachigen Krimiautoren. Unter Mitarb. der aufgenommenen Autorinnen u. Autoren (hg. A. Jockers, unter Mitarb. v. R. Jahn) 2 2005, 50; M. Waligórska, «Darkness at the Beginning». The Holocaust in Contemporary German Crime Fiction (in: Tatort Germany. The Curious Case of German-Language Crime Fiction, hg. L. M. Kutch, T. Herzog) 2014, 101–119. FA
528
C Cactus, Françoise (eig. F. van Hove), * 1964 Villeneuve-l’Archevêque (Burgund); wuchs in Villeneuve-l’Archevêque auf, Stud. in Besançon u. Paris, Aufenthalt in Husum, ging um 1985 nach Berlin, gründete 1993 gem. mit ihrem Lebensgefährten Brezel Göring (* 1967) die Band «Stereo Total». – Eule des Monats (1999). – Übers., Künstlerin, Autorin, Musikerin. Schriften: Autobigophonie (Rom.) 1996 (als Hörsp. BR 2004); Abenteuer einer Provinzblume (Jgdb.) 1999 (dän. 1999); Zitterparties (Jgdb.) 2000; Neurosen zum Valentinstag (Gesch.) 2004 (poln. 2006); Wollita. Vom Wollknäuel zum Superstar. Die Biographie mit CD (mit W. Müller) 2005. Übersetzungen: P. Cabine, Alice, 2017. Tonträger: Patty Hearst. Princess and terrorist (1 CD, mit B. Göring) 2009. Literatur: G. Lindt, I. Rech, Wir werden immer weitergehen. Eine Dokumentation über eine Dekade alternativer Musikszene in Berlin u. Hamburg, 2012. FA Caesarius von Heisterbach, * um 1180 Köln (?), † nach 1240 Heisterbach; theolog. Schriftst. u. Chronist (OCist). – Da C. weder beurkundet oder anderweitig zeitgenössisch bezeugt ist, stützen sich die Angaben zu seiner Biogr. auf Selbstzeugnisse aus seinen eigenen Werken. Erzogen u. ausgebildet wurde C. in Köln, wo er sich 1188–98 aufhielt u. die Schule des St. Andreasstifts besuchte. Später wechselte er an die Kölner Domschule; dort war der berühmte Scholasticus Rudolf sein Lehrer. Im Oktober 1198 beschloß C., den Zisterziensern beizutreten; bevor er in das Zisterzienserkloster Heisterbach (bei Bonn) eintrat, unternahm er eine dreimonatige Wallfahrt nach Rocamadour (Okzitanien). Von 1199 bis zu seinem Tod hielt er sich überwiegend im Kloster Heisterbach auf. Dort wirkte er als Novizenmeister u. wurde gegen Ende seines Lebens (frühestens 1127) Prior. Er begleitete seine Äbte Gevard u. Heinrich auf Visitationsreisen u. besuchte u. a. Abteien in Himmerode, Marburg, Utrecht u. Groningen. Sein genaues Todesjahr ist unbekannt; der ungefähre früheste Todeszeitpunkt läßt sich aus einem eigenhändigen Werkkat. erschließen, in dem auf das letzte datierte Werk (1237) noch vier teilweise umfangreiche Schr. folgen. Dieser Kat., der über den Umfang und Charakter der lit. Tätigkeit C.s unterrichtet, findet sich in einem Brief an den Prior Petrus von Marienstatt. 529
Von den 36 hier aufgeführten Nummern sind ein gutes Drittel nicht erhalten, zumeist frühe theolog. Schriften. Andere frühe u. erhaltene Sermones hat C. wiederum für nicht relevant genug erachtet u. daher nicht in den Kat. aufgenommen. 32 der Einträge sind theolog. Schr., wobei es sich primär um Predigten handelt (häufiger Sermones als Homilien). Zwei Streitschr. gegen Häretiker u. Gebete zu den kanon. Tageszeiten (Nr. 25, 29 u. 24) sind verloren. Daß C. auch auf dem Gebiet der Erzähllit. tätig war, ist seiner Funktion als Novizenmeister zu verdanken. Nicht nur ergänzte er Homilien mit Exempla, sondern zog diese auch für den Unterricht heran. Auf Anregung seiner Novizen legte C. Exemplaslg. an, die seinen lit. Ruf begründeten. Der «Dialogus miracolorum» (1219–23) ist das bekanntestes Werk C.s. Gegliedert ist er in zwei Teile zu je 6 thematisch definierten Distinctiones mit insges. 746 Kap. Die 12 Themen der Distinctiones umfassen u. a. das Klosterleben, Beichte, Versuchung, Marienwunder u. Eucharistie. Eingebettet sind die Exempla in einen Erzählrahmen, der als belehrendes Gespräch gestaltet ist u. sich dabei an den «Dialogi» Gregors des Gr. orientiert. Nur fragmentarisch überkommen ist die zweite Slg., die «Libri miracolorum» (1225/26), die vom Abt Heinrich I. angeregt wurden. Von ursprünglich acht geplanten Büchern sind nur zwei erhalten. Die «Libri» haben keinen dialog. Rahmen, auch ist die themat. Gliederung weniger stringent durchgeführt als im «Dialogus». Aus der Arbeit an den «Libri» heraus entstand die dritte Gruppe im Œuvre C.s, die hist. Schriften. Die «Vita Engelberti» (1226/27), eine dramat. Schilderung der Ermordung des Erzbischofs Engelbert von Köln († 1225), war ursprünglich als Teil der «Libri» konzipiert u. wurde dann von C. aber selbständig außerhalb der Slg. umgesetzt. Weitere hist. Schr. sind die «Vita s. Elyzabeth lantgravie» (1236/ 37), die den Deutschherren von Marburg gewidmet ist, u. der «Catalogus archiepiscoporum Coloniensium» (um 1238), eine Listung der Kölner Erzbischöfe für die Jahre 1167–1238. C. hat vor allem über die Exempla gewirkt, die hs. äußerst breit tradiert worden sind. Auch volkssprachige Adaptionen begegnen zahlreich, wobei Streu- u. Einzelüberl. typisch ist. Diese sehr breite dt. Überl. einzelner C.-Exempla ist nicht systematisch erfaßt u. nach wie vor primär über Bibl.-Kat. zu erschließen. Einen größeren Exempel-Block hat Johannes → Hartlieb um 1460 übersetzt (gesamter 530
Çakan 2. Teil des «Dialogus»). Darüber hinaus sind nur aus dem mndl. Raum Übetragungen größerer Komplexe überkommen. Überlieferung: Lat.: Allein für den «Dialogus» sind über 100 Hss. nachgewiesen, wodurch er die anderen Werke signifikant überstrahlt. Vgl. jeweils die Hinweise in VL 21 (1978) 1154–1156, 1162, 1166. Zur. ndl. Überl. s. J. Hlatky (2001). Übersetzungen: K. Langosch, C. v. H. Leben, Leiden u. Wunder des hl. Erzbischofs Engelbert von Köln, 1955; A. Finken, C. v. H. Vita S. Elizabeth Lantgrafie. Das Leben der Hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, 2007; E. Kösgen, C. v. H. Das Leben der hl. Elisabeth u. andere Zeugnisse, 2007. Ausgaben (Ausw.): H. Cardauns, Continuatio II Catalogi archiepiscoporum Coloniensium (in: MG SS 24) 1879, 345 f.; A. Huyskens, «Vita s. Elisabeth» (in: Annalen des Hist. Ver. für den Niederrhein 86) 1908, 1–59 (wieder in Hilka Bd. 3 [s. u.] 344–381); A. Poncelet, Vita s. Engelberti (in: Acta Sanctorum Nov. III) Brüssel 1910, 644–681; A. Hilka u. a., Die Wundergesch. des C. v. H. Bd. 1 u. 3, 1933/37; C. v. H. Dialogus miraculorum/Dialog über die Wunder. Lat.-dt. Übers. u. komm. v. N. Nösges/H. Schneider, 5 Teilbde., Turnhout 2009. – Dt. Adaptionen: K. Drescher, Johann Hartliebs Übers. des Dialogus miraculorum. Aus der einzigen Londoner Hs., 1929 (Nachdr. 2002); E. Spiess, Ein Zeuge ma. Mystik in der Schweiz, 1935, 208–216 (dt. Wundergesch. über die hl. Ursula aus St. Gallen, Stiftsbibl., Cod. 591). – Ndl. Adaptionen: C. G. N. de Vooys, Middelnederlandsche Marialegenden van wege de maatschappij der nederlandsche letterkunde. Bd. 2, Leiden 1903, 237–261; ders., Middelnederlandse stichtelijke exempelen, Zwolle 1953, 5–7; C. C. de Bruin, Middelnederlands geestelijk proza, Zutphen 1940, 199 f. Literatur: NDB 3 (1957) 88 f.; VL 21 (1978); 211 (2004) 309; F. Wagner, ~ (in: Enzyklopädie des Märchens, Bd 2) 1979, 1131–1143; TRE 7 (1981) 536–538; LexMA 2 (1983) 1365 f.; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (21990) 843 f. – Repertorium fontium historiae medii aevi 3 (1970) 101–103; F. Wagner, Stud. zu ~ (in: Analecta Cisterciensia 29) 1973, 79–95; B. P. McGuire, Written sources and Cistercian inspiration in C. of H. (in: Analecta Cisterciensia 35) 1979, 227–282 (wieder in: ders.: Friendship and Faith. Cistercian Men, Women, and Their Stories, 1100–1250, Aldershot 2002, 531
Çakan 227–282); ders., Friends and tales in the cloister. Oral sources C. of H.’s Dialogus Miracolorum (in: Analecta Cisterciensia 36) 1980, 167–247; J. Vennebusch, Unbekannte Miracula des ~ (in: Annalen des hist. Ver. für den Niederrhein 184) 1981, 7–19; B. Lundt, «Der Inhalt ist recht wundersam». Alltagserfahrung u. Geschlechtsidentität in den «Miracula» des ~ (in: Das Wunderbare in der ma. Lit., hg. D. Schmidtke) 1994, 137–175; L. Tewes, Der Dialogus miraculorum des C. v. H. Beobachtungen zum Gliederungs- u. Werkcharakter (in: AfK 79) 1997, 13–30; U. Kleine, Mirakel zw. Kult-Ereignis u. Kult-Buch. Die Verehrung Erzbischof Engelberts von Köln im Spiegel der «Miracula Engelberti» des ~ (in: Mirakel im MA. Konzeptionen, Erscheinungsformen, Deutungen, hg. M. Heinzelmann u. a.) 2002, 271–310; F.-J. Holznagel, Von diabol. Rechtsbrechern u. gesetzestreuen Teufeln. Drei Ausgestaltungen eines Erzählstoffes u. ihre Kontextualisierungen bei ~, Chaucer u. dem Stricker (in: Dialoge. Sprachliche Kommunikation in u. zw. Texten im dt. MA, Hamburger Colloquium 1999, hg. N. Henkel u. a.) 2003, 159–174; E. Könsgen, M. Werner, Die «Vita sancte Elyzabeth lantgravie» des ~ (in: Elisabeth von Thür. – eine europ. Heilige, hg. D. Blume, M. Werner) 2007, 227–229; J. Nechutová, Der «Dialogus» des ~ – ‹perpetuum opus›. Zur Struktur des Ensembles von Exempeln «Dialogus miraculorum» (in: Graecolatina Pragensia 22) 2007, 235–244; F. Wagner, Ess. zur zisterziens. Lit., 2009 (enth. mehrere einschlägige Beitr. zu ~); H. Rölleke, Katechisierungen bei ~, Johann Wolfgang Goethe u. Hugo v. Hofmannsthal (in: Mlat. Jb. 45) 2010, 51–60; J. Hlatky, Hoe die nouicius vraecht. Die mndl. Überl. des Dialogus Miraculorum von ~. Diss. Münster 2001 [2006]; M. Studer, Exempla im Kontext. Stud. zu dt. Prosaexempla des SpätMA u. zu einer Hs. der Straßburger Reuerinnen, 2013, 77–123 u. ö.; V. Smirnova, Narrative Theology in C. of H.’s Dialogus miraculorum (in: The art of Cistercian persuasion in the Middle Ages and beyond, hg. dies. u. a.) Leiden u. a. 2015, 121–142. VZ Çakan, Myra, * 31.10.1964 Hamburg; Schauspielu. Musikstud., Teilnahme an Drehb.workshops, als Malerin tätig, seit 1999 Einzelausstellungen u. a. in Hamburg u. Berlin; Veröff. u. a. in der «Süddt. Ztg.» u. der Computerzs. «c’t»; lebt in Holm532
Çakır Seppensen. – Journalistin, Malerin, Hörsp.- u. Science-Fiction-Autorin. Schriften: When the music’s over. Ein Cyberpunk-Roman, 1999; Luke Harrison – Weltraumabenteurer. 2 Tle. (I Begegnung in der High Sierra – II Zwischenfall an einem regnerischen Nachmittag) 2000; Downtown blues. Ein Cyberpunk-Roman, 2001; Dreimal Proxima Centauri und zurück, 2011; Nachtbrenner, 2012. Hörspiele (Ausw.): Das kalte Licht der Sterne, SWR 2001; Wartungsferien, SWR 2002; Sonnenaufgang über Tharsis, SWR 2003; Landgang, WDR 2004; Schieß mich zum Mars, Liebling, WDR 2006; When the music’s over, 5 Tle. (I Willkommen zum Weltuntergang – II Der Cyber 3 – III Tunnel-Soldaten – IV Tod den Vierfings – V Kalte Küste) 2006; Hollywood Shootout, 2008; Xanadu, WDR 2011. Literatur: C. Hoffmann, Dreimal Proxima Centauri u. zurück (in: Das Science Fiction Jahr 2012, hg. W. Jeschke u. a.) 2012, 331–334; A. Rebhann, Von Außen- u. Innenräumen. Eine Analyse zeitgenöss. dt.sprachiger Science-Fiction-Lit., 2013 (zugl. Diss. Düsseldorf 2012); V. Rützou Petersen, German Science Fiction. Its Formative Works and Its Postwar Uses of the Holocaust (in: Detectives, Dystopias, and Poplit. Studies in Modern German Genre Fiction, hg. dies. u. a.) Rochester(NY 2014, 31–48, hier 40; S. Fritzsche, Eco-Eschbach. Sustainability in the Science Fiction of Andreas Eschbach (ebd.), 67–89, hier 73. FA Çakır, Seher, * 1971 Istanbul; wuchs ab 1983 in Wien auf, 1999 Mitbegründer der türk.dt.sprachigen Monatsztg. «Öneri», bis 2000 deren Mitarbeiter. – Preis des Lit.wettbewerbs «Schreiben zw. den Kulturen» (2005), Stipendium der Wiener Wortstätten (2007/2008), Öst. Staatsstipendium für Lit. (2008/2009). – Schriftstellerin. Schriften: Mittwochgedichte. Türkisch-deutsch, 2004; Zitronenkuchen für die 56. Frau. Kurzgeschichten, 2009; Ich bin das Festland (Erz.) 2012. Literatur: S. Schwaiger, Über die Schwelle. Zugewanderte AutorInnen u. Texte um das Kulturzentrum exil in Wien 2014 (Diss. Southampton) 106–110, 154–158 u. ö.; H. Englerth, Vom Ausloten der Freiheit: ~ (in: Grenzüberschreitungen. Ein lit.soziolog. Blick auf die lange Gesch. von Lit. u. Migration, hg. W. Sievers) 2016, 171–200. FA 533
Calis Calis, Nuran David, * 1976 Bielefeld; Sohn eines Gießers u. einer Putzfrau, Abitur, Zivildienst, Praktikum am Residenztheater in München, studierte 1996–2000 Regie an der dortigen Otto-Falckenberg-Schule, daneben zeitweise Regieassistent an den Kammerspielen in München u. am Schauspielhaus in Zürich, führte danach bei Musikvideos Regie, war ab 2003 Regisseur an Theatern in München, Hamburg, Hannover u. Wien, inszenierte u. a. Stücke von William Shakespeare, Friedrich → Schiller, Georg → Büchner, Frank → Wedekind u. Bertolt → Brecht, auch Spielfilm-Regisseur (u. a. «Meine Mutter, mein Bruder und ich!», 2008) u. Schauspieler in Kino- u. TV-Produktionen, 2010 Mitbegründer der Produktionsfirma «SterntalerFilm» (München), 2016 künstler. Leiter der Wormser NibelungenFestspiele; lebt in München; u. a. Nestroy-Preis (2006), Bayer. Kunstförderpreis (2006), Bundespreis Soziale Stadt (2006); verfaßte vor allem Dramen, aber auch Drehb. u. einen Rom.; behandelt in seinen Texten häufig die Lebenswelten urbaner Jugendlicher, polit. Themen (z. B. Migration) oder hist. Ereignisse wie die NSU-Morde; Veröff. u. a. in «Allmende. Zs. für Lit.» (Karlsruhe), «Theater heute» (Berlin) u. «Theater der Zeit» (Berlin). – Schriftst., Regisseur, Schauspieler, Produzent. Schriften: Dog Eat Dog. Raus aus Baumheide (Drama) 2003; Urbanstories (Drama) 2005; Dogland (Drama) 2005; Café Europa (Drama) 2006; Homestories. Geschichten aus der Heimat (Drama) 2006; Schwarz (Drama) 2006; Einer von uns (Drama) 2008; Die Stunde Null Vol. I–III (Drama) 2008; Peer Gynt. Metapher D’Sihad (Dramenbearb. nach H. Ibsen) 2009; Frühlings Erwachen! (Dramenbearb. nach F. Wedekind) 2009; Next Generation – das Stück, 2010; Schattenkinder (Dramenbearb. nach H. L. Wagner) 2010; Der Mond ist unsere Sonne (Rom.) 2011; Dantons Tod (Dramenbearb. nach G. Büchner) 2011; Zoff in Chioggia (nach C. Goldoni, Red. S. Kölzow, T. Laue) 2011; Kinder der Revolution (Drama) 2013; Die Lücke. Ein Stück Keupstraße (Drama) 2014; Brennpunkt X (Drama) 2015; Glaubenskämpfer. Eine Religionssuche zwischen Kloster, Moschee und Synagoge (Drama) 2016; Kufar. Die Gottesleugner (Drama) 2016; Istanbul (Drama) 2017; Othello X (Drama, nach W. Shakespeare) 2018; Herero Nama (Drama) 2019. Literatur: Munzinger-Archiv. – M. Laages, Die Mauer muss weg (in: Die dt. Bühne 78) 2007, H. 5, 534
Callies 24 f.; H.-C. Zimmermann, Angriff auf Augenhöhe. ~ im Gepräch (in: Theater der Zeit 63) 2008, H. 5, 54; B. Weber, ‹Es herrscht die nackte Panik› [Interview] (in: Die dt. Bühne 88) 2017, H. 10, 40–43; G. Decker, Der rettende Zweifel. Der Autor u. Regisseur ~ sucht den Dialog zw. den Religionen – auch mit Extremisten (in: Theater der Zeit 72) 2017, H. 12, 16–18; L. Kettner, ‹Ich begreife das Theater nicht als Kunsttempel›. Ein Gespräch mit dem Theater- u. Filmregisseur ~ über Armenien, polit. Theater u. soziale Netzwerke (in: Schon schlecht! Leidenschaftl. Texte aus 20 Jahren Theater-, Film- u. Fernsehkritik, hg. Erg.studiengang Theater-, Film- u. Fernsehkritik der Theaterakad. August Everding u. der Hochschule für Fernsehen u. Film München) 2017, 127–131; S. Kroesen, Übertragungsfehler. Verhandlungen von Hybridität bei Feridun Zaimoglu, Yasemin Samdereli u. ~. Kulturwiss. u. lit.didakt. Lektüren, 2018. MM Callies, Carolin (geb. Dabrowski), * 1980 Mannheim; Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin, studierte Germanistik u. Medienwiss. in Mannheim, Programmassistenz im Lit.haus Frankfurt/M., ab 2009 Verlagsmitarb., ab 2016 freie Schriftst. u. Veranstalterin, zudem ab 2017 Mitarb. der Zs. «poet» (Leipzig); trat als Lyrikerin hervor; Übers. aus dem Span., Frz., Lett. u. Kurd.; Veröff. u. a. in «Neue Rs.» (Amsterdam) u. «Allmende. Zs. für Lit.» (Karlsruhe); lebt in Ladenburg. – Jahresstipendium für Lit. des Landes Baden-Württ. (2015). – Lyrikerin, Übersetzerin. Schriften: Fünf Sinne & nur ein Besteckkasten (Ged.) 2015; Schatullen & Bredouillen (Ged.) 2019. Übersetzungen: N. Litvinova, Körbe voller Zöpfe. Cesto de trenzas (mit G. Gutiérrez-Wienken) 2019. Nachlaß: DLA Marbach (Briefwechsel). MM Camenisch, Arno, * 1.2.1978 Tavanasa/Kt. Graubünden; besuchte in Tavanasa die Primar- u. die Sekundarschule, ging dann an das Lehrerseminar in Chur u. studierte 2007–10 am Schweiz. Lit.inst. in Biel; schrieb mehrere Hörsp. für «Radio Rumantsch»; lebt in Biel. – Plema d’aur (2001), Publikumspreis bei den Rätoroman. Lit,tagen (2003), Förderpreis des Kt. Graubünden, Schweiz (2010), Romanischer Lit.preis Premi Term Bel, Schweiz (2010), Berner Lit.preis (2010), ZKB Schillerpreis 535
Campbell (2010), Berner Lit.preis (2011), Schweizer Lit.preis (2012), Gottfried Keller Preis mit dem SpokenWord-Ensemble «Bern ist überall» (2013), Premio Salerno Libro d’Europa, Italien (2013), Raiffeisen Cultura Preis, Schweiz (2013), Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (2013), Premio Ostana per le lingue madri, Italien (2014), Kulturpreis der Berner Burgergemeinde mit dem Spoken-WordEnsemble «Bern ist überall» (2015). – Schriftsteller. Schriften: Ernesto ed autras manzegnas (P.) 2005; Sez Ner (Rom.) 2009; Hinter dem Bahnhof (Rom.) 2010; Ustrinkata (Rom.) 2012; Las flurs dil di (Rom.) 2013 (dt. u. d. T.: Fred und Franz, 2013); Nächster Halt Verlangen. Geschichten I, 2014; Die Kur (Rom.) 2015; Die Launen des Tages. Geschichten II, 2016; Der letzte Schnee (Erz.) 2018; Herr Anselm (Erz.) 2019. Literatur: Munzinger-Archiv. – Ch. Baumberger, Die Polyphonie von Wirtshausgesprächen. Zu Gast bei Jeremias Gotthelf, Friedrich Glauser, Pedro Lenz u. ~ (in: Zs. für interkulturelle Germanistik 3) 2012, H. 2, 91–107; S. Aeberhard, Zur ‹Sprachigkeit› der Schrift. Mehrsprachigkeit in ~s Bündner Trilogie (in: Variations. Lit.zs. der Univ. Zürich 22) 2014, 105–116; L. Etter, Kletterlesen? Ess. zu Präsenz u. Absenz von Bergen in der Ggw.lit. aus der dt.sprachigen Schweiz (in: Das Erschreiben der Berge. Die Alpen in der dt.sprachigen Lit., hg. J. G. Lughofer) 2014, 253–260; S. Zanetti, «coffertori». ~ u. die Kunst des Dialektzitats (in: dialÄktik. Deutschschweizer Lit. zw. Mundart u. Hochsprache, hg. S. Aeberhard u. a.) 2014, 221–234; S. Haupt, Küche, Kunst u. Kannibalen. Sino-helvet. Tischszenen als polit. Allegorie (in: Akten des XIII. Internat. Germanistenkongresses Shanghai 2015. Germanistik zw. Tradition u. Innovation, hg. J. Zhu u. a., Bd. 7) 2017, 33–37; H. Thüring, Alpine Apokalypse. Heimat als Ausnahmezustand bei ~, historisch perspektiviert mit Friedrich Nietzsche u. Dante Andrea Franzetti (in: Ausnahmezustände in der Ggw.lit. nach 9/11, hg. C. Fossaluzza, A. Kraume) 2017, 59–81. BJ Campbell, Paul-Henri, * 1982 Boston/MA; Sohn eines Offiziers u. einer Krankenschwester, wuchs in den USA u. in Dtl. auf, studierte Klass. Philol. u. Theol. an den Univ. Maynooth/Irland u. Frankfurt/M.; Mithg. der Lit.zs. «Die Wiederholung», Hg. der Lyrikzs. «Das Ged.», auch als Übers. tätig; 536
Can verfaßte Beitr. u. a. für die Lit.zs. «Volltext», «Eleven Eleven Journal» u. «World Literature Today»; lebt in Großwallstadt/Bayern. – (Neben weiteren Auszeichnungen) Bayer. Kunstförderpreis für Lit. (2017), Förderpreis des Hermann-Hesse-Lit.preises (2018). – Lyriker, Übersetzer. Schriften: Duktus operandi (Ged.) 2010; Meinwahnstraße. Eine Erzählung, 2011; Space Race. Gedichte. Poems, 2012 (dt./engl.; überarb. u. erw. Neuaufl. 2015); Am Ende der Zeilen. At the End of Days (Ged.) 2013 (dt./engl.); Nach den Narkosen (Lyrik) 2017. Übersetzungen: L. Daher, W. Craghead, Kleine Satelliten (mit L. Wahden) 2016 (dt./engl.). Herausgaben: Aris Kalaizis, Sottorealism. A Monograph with Catalogue Raisonné, 1994 – 2014, 2014 (dt./engl.); Lustful things. German Poetry now. Geile Sachen (mit A. G. Leitner) 2016 (dt./ engl.). Tonträger: Berühmte Persönlichkeiten. Geisteswissenschaft, Papst Benedikt XVI. (1 CD) 2012. Literatur: M. Braun, Poetik der Endlichkeit. Der Dichter ~ u. sein Aufstand gegen den Tod (in: Sprache im techn. Zeitalter 54) 2016, H. 217, 111 f.; Lit.portal Bayern (online). FA Can, Safiye, * 24.8.1977 Offenbach/Main; wuchs in Offenbach auf, studierte Philos., Psychoanalyse u. Rechtswiss. an der Univ. Frankfurt/M. (Magisterarbeit über Friedrich → Nietzsches «Also sprach Zarathustra»), arbeitete als Lehrerin in Offenbach, war dann mehrere Jahre als Regieassistentin am Landestheater Burghofbühne Dinslaken tätig, leitet seit 2004 Schreibwerkstätten u. a. an Schulen, war 2010–17 freie Mitarb. der Horst Bingel-Stiftung für Lit., seit 2013 Kuratorin der Zwischenraum Bibl. für Kunst u. Migration der Heinrich-Böll-Stiftung; engagiert sich seit 2012 in der Vereinigung türkischsprachiger Schriftst. Europas (ATYG), gründete 2014 in Offenbach die Schreibwerkstatt «Dichter-Club»; war 2017 Gastdoz. am Inst. für Germanistik der Univ. Kassel u. an der Northern Arizona Univ. (USA); gehört seit 2019 dem Vorstand der Zs. «die horen» an; ist auch als lit. Übers. tätig, vorwiegend von Lyrik aus dem Türkischen bzw. ins Türkische, darunter Werke von Else → Lasker-Schüler, Franz → Mon, Gerhard → Rühm, Nâzim Hikmet, Attila Ilhan, Turgut Uyar, Cemal Süreya u. Kemal Yalçin; lebt in Offenbach. – AlfredMüller-Felsenburg-Preis für aufrechte Lit. (2016), 537
Cantiuncula Else-Lasker-Schüler-Lyrikpreis (2016), Stipendiatin des Hess. Lit.rats in der Autorenresidenz Laubach (2017/18). – Schriftst., Übersetzerin. Schriften: Rose und Nachtigall. Liebesgedichte, 2014; Das Halbhalbe und das Ganzganze (Kurzgesch.) 2014; Diese Haltestelle hab ich mir gemacht (Ged.) 2015; Weniger ist Nichts (ausgew. Ged.) 2015; Mir fiel kein Titel ein. Prosaminiaturen, 2015; Kinder der verlorenen Gesellschaft (Ged.) 2017. Übersetzungen: E. Korelli, Die Fledermaus, die keine war (Kdb., Illustr. v. E. S¸ ahin) 2008; A. Behramo˘glu, Im Herzen ein Kind, in der Tasche ein Revolver (Ged., türk./dt.; hg. S. C.) 2016. Herausgaben: Das Wort beim Wort nehmen. Konkrete und andere Spielformen der Poesie 1 (mit J. Krätzer) 2018 (die horen. Zs. für Lit., Kunst u. Kritik, Bd. 271); Das Wort beim Wort nehmen. Konkrete und andere Spielformen der Poesie 2 (mit dems.) 2018 (die horen. Zs. für Lit., Kunst u. Kritik, Bd. 272). Literatur: U. Balcı, Lit. Stilanalyse in Ged. von ~ (in: International Journal of Languages’ Education and Teaching) 2015, 414–428; ders.; ~’da Poetik Yaklasimlar, Istanbul 2018. BJ Cantiuncula, Claudius, * um 1494 Metz, † Okt. 1549 Ensisheim; Sohn des Notars Didier Chansonnette, Stud. in Löwen (immatrik. am 18.10.1512, Promotion zum Baccalaureus utr. iur.), Dekan des Löwener Collegium baccalaureorum iuris utriusque, Forts. des Stud. in Basel (immatrik. im Sommer 1517, als Stipendiat seiner Vaterstadt), dort 1518–24 Prof. des röm. Rechts u. 1519 Dr. utr. iur., im Winter 1519/20 Rektor der Univ., 1522 Syndikus des Rats; 1525 Kanzler des Bischofs von Metz u. Rat des Herzogs von Lothringen, Heirat mit Dorothea von Jestetten, mehrere Kinder; 1532 an das Reichskammergericht in Speyer berufen, seit 1533 im Dienst der Habsburger, seit 1542 kaiserl. Kanzler in Ensisheim; Bedeutung für die dt. Lit. hat C. vor allem durch seine (Teil-)Übers. von Thomas Morus’ ‹Utopia›. – Humanist, Übers., Jurist, fürstl. Rat. Schriften: Topica Claudii Cantiunculae iurisconsulti, in Basiliensi academia legum professoris, Basel 1520 (u. d. T.: Topica legalia [...], Basel 1545; wieder in: Primum volumen tractatuum ex variis iuris interpretibus collectorum, continet eos tractatus, qui de cognitione et interpretatione iuris, ac verborum significatione summatim et in genere tractant, Lyon 1549, 253r–270v); Clarissimi iurisconsulti Claudii 538
Cantiuncula Cantiunculae [...] Oratio apologetica in patrocinium iuris civilis. Cuius argumentum huc praecipue tendit, ut quorundam obiectiones refellat, nugaciter affirmantium legibus cum evangelio parum convenire. Quae res hoc tempore multorum animos a civilis disciplinae studio reddit alienos, magis fortasse superstitiosos, quam prudenteis. Eiusdem de ratione studii legalis paraenesis elegantissima, ac mire conducibilis ijs qui legibus rite cupiunt initiari. Pontificum canones alius qui volet tueatur, Basel 1522 (beide Schr. mehrfach wieder abgedr.: die ‹Oratio apologetica› wieder in: J. Spiegel, Lexicon iuris civilis [...], Lyon 1545 u. 1549; ‹De ratione studii legalis paraenesis› wieder in: J. Spiegel, Lexicon iuris civilis [...], Straßburg 1539 u. 1541; Lyon 1541, 1545 u. 1549; Basel 1549; in: K. Lagus, Iuris utriusque traditio methodica [...], 1552; Basel 1553; Lyon 1562; Lyon 1566; in: Iuris civilis pandectarum seu digestorum libri quinquaginta [...], hg. G. Haloander, Basel 1570; in: Clarissimorum et praestantissimorum iurisconsultorum, tam veterum quam recentium [...] tractatus [...], 1585; in: N. Reusner, ΧΕΙΡΑΓΩΓΙΑ, sive cynosura iuris [...], Tl. 1, 1588); Paraphrasis in lib. I. institutionum Iustiniani imperatoris, Hagenau 1533 (Lyon 1534); Paraphrasis in secundum librum institutionum imperialium Iustiniani imperatoris, Hagenau 1534 (Lyon 1535); Ex Epistola Clarissimi Viri Claudii Canciunculae ad Iohannem Apellum. Anno M. D. XXXII. Mense Februario (in: J. Apel, Methodica dialectices ratio, ad iurisprudentiam adcommodata) 1535, Titelbl.v; Paraphrasis Claudii Cantiunculae, in reliquos titulos libri secundi institut. imp., 1537; Paraphrasis in tertium librum institutionum Iustiniani imperatoris, 1538; De officio iudicis libri duo, Basel 1543 (wieder in: Septimum volumen tractatuum ex variis iuris interpretibus collectorum [...], Lyon 1544; in: Tractatus universi iuris [...], hg. G. B. Ziletti, Bd. 3, Tl. 1, Venedig 1584); Paraphrasis in libros tres priores institutionum Iustiniani imperatoris, Löwen 1549 (Lyon 1550; Lyon 1554; Löwen 1562). Übersetzungen: D. Erasmus, Manière de se confesser par Monsieur Erasme Roterodame premierement descripte en latin puis apres translatee en francois, Basel 1524 (Übers. von: Exomologesis sive modus confitendi, 1524); T. Morus, Von der wunderbarlichen Jnnsel Utopia genant/ das ander Buch/ durch den wolgebornen hochgelerten herren Thomam Morum Fryhernn/ und des durchlüchtigisten/ großmechtigisten Künigs zu Engel539
Cantiuncula landt Schatzmeister erstlich zu Latin gar kürtzlich beschriben und ußgelegt, Basel 1524. Ausgaben: Epistola ad Andr. Alciatum, i. c. de interpretatione L. quinque pedum C. fin. regund. (hg. P. Daniel) Orléans 1561 (zum Codex, lib. 3, tit. 39: finium regundorum, 5); Consilia sive responsa Claudii Cantiunculae, clarissimi nostrae aetatis iureconsulti, ac quorundam aliorum praestantissimorum iurisperitorum. In gratiam iuris et praxis studiosorum, nunc primum in lucem edita (hg. W. Knüttel) 1571; Consilium LVIII. u. Consilium LIX (in: Consiliorum illustriorum et celebriorum ic. et diversarum academiarum, hoc tempore in Italia, Gallia, Germania, aliisque regnis et nationibus, florentium, datorum, sed hactenus nullibi publicatorum [...] tomus secundus nunc primum editus) 1603, 713–723; De ratione studij legalis paraenesis (in: Tyrocinii legalis thesaurus, id est, de iuris studio recte instituendo [...] tractatus [...]) 1607; Consilium de liberorum Francisci Sicinii iuribus adversus caesarem et principes (in: Bremer [s. Lit.]) 1885, 1–28; F. P. Bremer, Dr. C.s Gutachten über das Nürnberger Stadtrecht (in: Zs. der Savigny-Stiftung für Rechtsgesch., Germanist. Abt., 15) 1894, 123–167; Zwei Gutachten von C. C. Mit Einl. hg. F. P. Bremer (in: Zs. der Savigny-Stiftung für Rechtsgesch., Roman. Abt., 15) 1894, 307–326; De officio iudicis (Ausz.) (in: Kisch [s. Lit.]) 1960, 504–516; Oratio apologetica, 1522 (in: Kisch [s. Lit.]) 1970, 163–215 (mit dt. Übers.); De ratione studii legalis paraenesis, 1522 (in: ebd.) 217–275 (mit dt. Übers.); T. Morus, Von der wunderbaren Insel Utopia, Nachdr. der Ausg. Basel 1524 (mit Nachw. hg. H. Höfener) 1980. Briefe: Briefwechsel mit Agrippa v. Nettesheim 1519/20 (in: H. C. Agrippa v. Nettesheim, De beatissimae Annae monogamia, ac unico puerperio propositiones abbreviatae [...]), 1534, O7v–P2v; A. Horawitz, Briefe des C. C. und Ulrich Zasius (in: Sbb. der philos.-hist. Classe der kaiserl. Akad. der Wiss. 93) Wien 1879, 425–462 (Briefe C.s an J. A. Brassicanus u. a., 1521–1533); Briefe an C. (in: Kisch [s. Lit.]) 1970, 277–312; zum Briefw. vgl. Kisch (s. Lit.), 1969, 281–328; Die Amerbachkorrespondenz (hg. A. Hartmann u. B. R. Jenny, Bd. 6 u. 7) Basel 1967, 1973. Nachlaß: Scholien, Gutachten: ÖNB Wien, StA Wien, UB Basel, StA Basel, StA Nürnberg. Bibliographien: VD 16; VD 17. – Kisch (s. Lit.), 1970, 147–161 (Schr. von u. über C.). Literatur: M. Adam, Vitae Germanorum jureconsultorum et politicorum [...], 1620, 59 f.; G. A. 540
Cara Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lex. [...], Bd. 1, 1755, 182 f.; Bd. 5, 1802, 150–153; J. F. Jugler, Beyträge zur jurist. Biogr. [...], Bd. 4, 1. St., 1778, 111–116; ADB 3 (1876) 767 f.; F. R. Sitzmann, Dictionnaire de biographie des hommes célèbres de l’Alsace [...], Bd. 1, Rixheim 1909 (Nachdr. Paris 1973), 279 f.; NDB 3 (1957) 128; Contemporaries of Erasmus (hg. P. G. Bietenholz, Bd. 1) Toronto u. a. 1985 (Nachdr. 2003), 259–261; Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne, H. 6, 1985, 490 (M. Thomann); H. Jaumann, Hdb. der Gelehrtenkultur der frühen Neuzeit, Bd.1, 2004, 163; HLS 3 (2004) 197; VL 16, Bd. 1 (2011) 458–465 (K. H. Burmeister). – J. W. Herzog, Athenae Rauricae. Sive catalogus professorum academiae Basiliensis ab a. MCCCCLX. ad MDCCLXXVIII. [...], Basel 1778, 110 f., 462; O. Stobbe, Gesch. der dt. Rechtsquellen, 2. Abt., 1864, 42 f., 303 f.; A. Rivier, Claude Chansonnette, jurisconsulte Messin. et ses lettres inédits, Brüssel 1878; F. P. Bremer, Franz von Sickingens Fehde gegen Trier u. ein Gutachten ~s über die Rechtsansprüche der Sickingischen Erben, Straßburg 1885; W. Hartl, K. Schrauf, Nachtr. zum dritten Bande von Joseph Ritter v. Aschbach’s Gesch. der Wiener Univ. Die Wiener Univ. u. ihre Gelehrten 1520–1565, Bd. 1, H. 1, Wien 1898, 156–260; Oberbadisches Geschlechterbuch (bearb. J. Kindler v. Knobloch, Bd. 2) 1905, 209, 240 f.; J. Schneider, Claude Chansonnette (Cantiuncula), jurisconsulte et humaniste Messin (vers 1490–1550), au service de la maison de Lorraine (in: Éventail de l’histoire vivante offert par l’amitié d’historiens [...]. Hommage à Lucien Febvre, Bd. 2) Paris 1953, 231–240; Professoren der Univ. Basel aus fünf Jahrhunderten. Bildnisse u. Würdigungen (hg. A. Staehelin) 1959, 30 f.; G. Kisch, Erasmus u. die Jurisprudenz seiner Zeit. Stud. zum humanist. Rechtsdenken) 1960, passim; H.-P. Ferslev, ~, die didakt. Schr., Diss. Köln 1967; G. Kisch, Gestalten u. Probleme aus Humanismus u. Jurisprudenz. Neue Stud. u. Texte, 1969; ders., ~, ein Basler Jurist u. Humanist des 16. Jh., 1970 (38/39: Abb. v. C.s Wappen aus der Basler Rektoratsmatrikel); A. L. Kirkman, ~ on the office of magistrate, Ann Arbor 1972; M. Thomann, Humanisme et droit en Alsace (in: Grandes figures de l’humanisme alsacien: courants, milieux, destins, hg. F. Rapp) Straßburg 1978, 259–285; G. Honke, Die Rezeption der ‹Utopia› im frühen 16. Jh. (in: Utopieforschung. Interdisziplinäre Stud. zur neuzeitl. Utopie, hg. W. Vosskamp, Bd. 2) 1982, 541
Carini 168–182; W. Vosskamp, Thomas Morus’ ‹Utopia›: Zur Konstituierung eines gattungsgeschichtl. Prototyps (in: ebd.) 183–196; H. Wiegand, Hodoeporica. Stud. zur nlat. Reisedg. des dt. Kulturraums im 16. Jh., 1984, Reg.; D. E. Prem, Die humanist. Jurisprudenz im Spiegel der Utopia von Morus u. deren erster dt. Übers. durch ~, Univ. Regensburg 1989; U. Goerlitz, Die ‹Utopia› des Thomas Morus im Spiegel ihrer ersten dt. Übers. (Basel 1524). Tendenzen der Funktionalisierung der Volkssprache im Umbruch vom MA zur Neuzeit (in: www.germanistik2001.de. Vorträge des Erlanger Germanistentags, hg. H. Kugler, Bd. 1) 2002, 399–413. RBS Cara, Selcuk, * 29.5.1969 Langen/Hessen; studierte ab 1989 Philos. in Frankfurt/M., 1992–99 Stud. des Schausp. u. Operngesangs an der Musikhochschule in Frankfurt/M., internat. Auftritte als Opernsänger (Baß), im Repertoire u. a. → Mozart, → Beethoven u. Richard → Wagner, 2012–15 Film-Stud. an der FH Dortmund; verfaßte u. a. eine Autobiogr., Dramen u. Drehb.; zudem Opern-, Theater- u. Filmregisseur (u. a. Kurzfilm «Mein letztes Konzert», 2014). – Opernsänger, Regisseur, Schriftsteller. Schriften: Wilhelm Weitling. Gefangen zwischen Gott und Kommunismus (Tragikom.) 2008; Das Bootcamp. Formen der Jugenderziehung in der zivilisierten Welt (Tragikom.) 2009; Die individuelle Verarbeitung der Wirklichkeit eines Lebens in der Ambivalenz, 2012; Türke aber trotzdem intelligent. Mein vollkommen verrücktes deutsches Leben (Autobiogr.) 2016. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 39; Lit.port (hg. Lit. Colloquium Berlin, Brandenburg. Lit.landschaft) 2017, www.literaturport.de/. MM Carini, Marco, * 1962 Hamburg; Gymnasialbesuch in Hamburg, studierte dort ab 1981 Politikwiss. u. Germanistik, 1988 Diplom, dann freier Journalist, 1992–97 Red. bei der Nord-«taz» in Hamburg, daneben 1996–2008 geschäftsführender Gesellschafter einer Kinofirma in Norderstedt, ab 1997 Pressesprecher im Finanzministerium Schleswig-Holstein, 1999–2001 Pressesprecher der Bürgerschaftsgruppe Regenbogen, ab 2005 wieder Red. bei der «taz» in Hamburg; veröffentlichte 542
Carion Rom., Sachbücher u. Biogr., u. a. über Fritz Teufel (1943–2010); auch Hg. von Anthologien; lebt in Hamburg. – Journalist, Schriftst., Herausgeber. Schriften: Ronald Schill. Der Rechtssprecher (mit A. Speit) 2002; Fritz Teufel. Wenn’s der Wahrheitsfindung dient (Biogr.) 2003 (2., erw. Aufl. 2008); Freimaurer. Die geheime Gesellschaft, Bath u. a. 2006; Piraten. Die Herren der sieben Weltmeere (mit F. Macallan) Bath u. a. 2008; Muttersuche. Adoptivkinder und Mütter erzählen, 2010; No limits (Kriminalrom.) 2010; Die Achse der Abtrünnigen. Über den Bruch mit der Linken, 2012; Blutsgeschwister (Rom.) 2018. Herausgaben: Holy Horror Christmas. 22 schrecklich wahre Weihnachtsgeschichten, 2006; Holy Horror Christmas. Das Grauen kehrt zurück. 50 + 5 schrecklich wahre Weihnachtsgeschichten, 2015. MM Carion, Johannes (auch Negelin, Naegelin), * 22.3.1499 Bietigheim/Württ., † 2.2.1537 Magdeburg; Sohn eines Zimmermanns, Stud. in Tübingen (immatrik. am 21.4.1514: «Johannes Negelin de Bieticken»), dort Bekanntschaft mit Philipp → Melanchthon u. lebenslange Freundschaft; Promotion zum Magister artium, 1521 Astronom u. Mathematiker am Berliner Hof des Kurfürsten Joachim I. von Brandenburg, auch mit diplomat. Aufträgen betraut, seit ca. 1527 zudem Berater u. Gesandter Herzog Albrechts von Preußen; 1535 durch Georg → Sabinus Dr. bullatus med.; bekannt vor allem als Verf. des Standardwerks der älteren protestant. Universalgeschichtsschreibung, des sog. «Chronicon Carionis» (zuerst 1532). – Mathematiker, Astrologe, Chronist. Schriften: Practica M. Joannis Naegelin von Bütighaim/ auff das 15.19. iar. Des durchleüchtigsten Fürsten und herren herr Joachim Margraven zu Brandenburg etc. Astronomus, 1518; Prognosticatio und erklerung der grossen wesserung/ auch anderer erschrockenlichenn würckungen. So sich begeben nach Christi unsers lieben hern geburt/ funfftzehen hundert und xxiiij. Jar. Durch mich Magistrum Johannem Carion von Buetikaym/ churfürstlicher gnaden tzu Brandenburg Astronomum/ mit fleyssiger arbeit tzusamen gebracht. Gantz erbermlich tzulesen/ in nutz und warnung aller christglaubigen menschen etc., o. O. 1521 (1522); Practica deutsch meister Johansen Carion von Biethikein auffs jar der geburt Christi tausendfunff hundert drey und tzweintzig [...], 1522 543
Carion (SB Berlin, Kriegsverlust); Practica deutsch Johannis Carionis Philesophi auff das Jar 1524, o. O. 1523 (VD 16 C 1022); Bedeütnus und offenbarung warer himlischer Jnfluxion/ des hocherfarnen Magistri Johannis Charionis Butigkaymensis. Churfürstlicher gnaden vonn Brandenburg etc. Mathematicj/ von jaren zu jaren/ werend biß man schreibt .M.D. und xl. jar. Alle Landschafft/ und stende unnd einflüß klerlich betreffent, o. O. 1526 (mehrere Drucke; 1527; 1528; 1529; 1530, mehrere Drucke, auch erw. um: Kurtzer auszug etlicher propheceyen Brigitte/ Joachim des Abts/ Methodij etc. von viel wünderlichen zukünfftigen dingen/ auch zum teyl von erschrecklicher wütterey des Türcken/ dis und etliche nachvolgende Jare belangen; 1531, mehrere Drucke; erw. 1532: [...] biß man schreibt. 1550 Jar/ [...]. Gebessert unnd verlengt mit anhang einer verborgnen Prophecey/ auch Johannis Carionis; 1533; 1534; 1536; 1539; 1540; 1543; 1548); Bedeutnus des iars M. D. XXXi. mit gemeiner influxion himilischer zuneigung/ zu ehrn C. F. G. von Brandenburg etc. gemacht durch den hocherfarnen Magistrum Johannem Carion, 1530; Practica new/ auffs M. D. XXXij. iar. Mit einer auslegung des gesehen Cometens/ durch Magistrum Johannem Carion/ an C. F. G. von Brandenburg, 1531; Chronica durch Magistrum Johan Carion/ vleissig zusamen gezogen/ meniglich nützlich zu lesen, 1532 (mehrere Ausg. noch im selben Jahr; zahlr. weitere, durch Forts. verm. Ausg.; nd.: Chronica dorch M. Johan. Carion/ vlitich tosamende getagen/ mennichlick nützlicktho lesen, 1534; lat.: Chronica Ioannis Carionis conversa ex Germanico in Latinum [...], ab auctore diligenter recognita, übers. H. Bonnus, 1537; bald auch in versch. europ. Volkssprachen übers.; ab 1558 durch Melanchthon bearb. u., mit Buch V., 1565 v. C. Peucer vollendet, Gesamtausg. dieser Bearb. zuerst 1572, Rückübers. der lat. Bearb. von Melanchthon u. Peucer ins Deutsche durch E. Menius ab 1560; gute Übersicht bei Scherer [Bibl.]); Iudicium magistri Iohannis Carionis de anno M. D. XXXIII. cum purgatione in qua respondet Perlachio, o. O. 1532; Practica auff das Jar M. D. xxxiij. Zu ehren dem durchleuchtigsten hochgebornen herrn/ herrn Joachim Churfursten/ Marggraven zu Brandenburg etc. gemacht durch Magistrum Johan Carion, 1532 (zwei Drucke); Vom Cometen den man newlich jm M. D. XXXII. jar gesehen hat/ iudicium gestellet durch Magistrum Johann Carion, 1533; Practica auff das M. 544
Carion D. XXXIIII. jar/ durch Magistrum Johann Carion gemacht/ dem durchleuchtigsten/ und hochgebornen Fursten und Herrn/ Marggrave Joachim Churfursten etc. zu Ehren, 1534; Practica auff das M. D. XXXVI. Jar/ gestellet durch Johann Carion Doctor/ den [...] Fürsten und Herrn/ Herrn Joachim dem andern/ Chürfursten/ und Johans Marggraven zu Brandenburg/ Hertzogen zu Stetin und Pomern [...] meinen gnedigsten Herrn, 1536; Almanach Johannis Carion/ Doctor. Vp dat jar M.D.XXXVij. Ock vindet men de Summa der Sondages Evangelien/ und ander gemeyner Feste dorch dat gantze jar [...], 1537; Eyn ewig Almanach auf Königsbergk gerichtet/ zu ehren dem durchlauchten hochgeborenn Fürsten Herrn Albrechten Marggraven zu Brandenburgk etc. ynn Preussen Hertzogen/ durch den hochberümbten Johann Carion der Philosophie und artzney Doc. Darin man auch sihet aller taglenge und auffgang der Sonnen das gantze jahr, Stettin 1537; Practica auff das M. D. XXXVII. jar/ gemacht durch Johann Carion Doctor, 1537. Ausgaben: Practica unnd prognostication zweier fürnemlichen und weitberhümten inn der Mathematick .M. Johan Carionis/ und .M. Salomon der statt Rüremund Physicum/ darinn/ biß auff M. D. lx. jar wunderliche und erschrockliche Propheceien gemeldt/ eim jeden/ Geystlichen und weltlichen/ vast notwendig zuwissen. Ein christliche ermanung an K. M. König/ Churfürsten/ Fürsten/ Graven/ herrn etc. und alle stände christlicher versamlung Joh. Carionis [...], Straßburg 1543 (21544; 3 1545); Ausslegung der verborgenen Weyssagung Doctor Joannis Carionis/ von veranderung und zu felligem glück der höchsten Potentaten des Römischen reichs, 1546 (mehrere Drucke; auch erg. um: Ein ander wunderliche weyssagung von vergangnen/ gegenwertigen unnd zukünfftigen dingen/ durch einen Parfuser Mönch/ Dietrich genant/ etwo Bischoff zu Zug/ in Krocen/ vor hundert unnd sechtzehen Jaren gemacht; 1547; erw. 1548: Sampt anderen D. Carionis prognosticationen/ biß auffs LX. Jar sich erstreckent [...]; 1549; 1567; 1593; 1594; 1610 u. ö. in: Vaticinia postremi seculi duo: das ist/ zwo wundersame unnd verborgene Weissagung/ von veränderung [...]. Eine D. Joannis Carionis [...]; 1613, 1620 u. 1621 in: VI. Prognostica von Verenderung und zufälligem Glück und Unglück der höchsten Potentaten im Römischen Reich/ [...] I. Johannis Carionis [...]; Niederländ.: Prophecye Ioannis Carionis. Dat is: Wtlegginghe ende vercla545
Carion ringhe der verborghene Voorsegginge [...] van verandering [...], 1621); Eine christlike vormaninge an alle stende der gantzen christenheit tho frede und enicheit (in: J. Bugenhagen, Historia des Lydendes/ unde der Upstandinge/ unses Heren Jhesu Christi/ uth den veer Evangelisten), 1559 (1562; 1565; 1580; 1581; 1582; 1584; 1589; 1590; 1595); Chronicon Carionis latine expositum et auctum (1558 u. 1560) (in: Ph. Melanchthon, Opera quae supersunt omnia, hg. C. G. Bretschneider [Corpus Reformatorum, Bd. 12]) 1844, 707–1094; Bedeütnus und offenbarung warer himlischer Jnfluxion, 1527 (in: Fürst u. Hamel [Lit.]), 1988. Bibliographie: VD 16. – Scherer (s. Lit.), 1927, 468–474. Literatur: Jöcher 1 (1750) 1675; ADB 3 (1876) 781; NDB 3 (1957) 138 f.; Brandenburgisches-biogr. Lex. (hg. F. Beck u. E. Henning) 2002, 76; Killy, 2 2 (2008) 360 f. – Disputationem circularem de Joh. Carione [...] p. p., D. W. Moller (Präs.), J. L. Kulmich (Resp.), 13. Febr., 1697; H. Ziegler, Chronicon Carionis. Ein Beitr. zur Geschichtsschreibung des 16. Jh. (Diss. Halle) 1898; O. Tschirch, ~, brandenburg. Hofastrologe (in: Jahresber. des hist. Ver. zu Brandenburg a. d. H. 37) 1906, 54–62; E. Menke-Glückert, Die Geschichtschreibung der Reformation u. Gegenreformation. Bodin u. die Begründung der Geschichtsmethodologie durch Bartholomäus Keckermann, 1912 (Nachdr. 1971); G. Münch, Das Chronicon Carionis Philippicum. Ein Beitr. zur Würdigung Melanchthons als Historiker (in: Sachsen u. Anhalt. Jb. der hist. Kommission für Sachsen u. die Prov. Anhalt, Bd. 1) 1925, 199–283; E. C. Scherer, Gesch. u. Kirchengesch. an den dt. Universitäten. Ihre Anfänge im Zeitalter des Humanismus u. ihre Ausbildung zu selbständigen Disziplinen, 1927, Reg.; H. F. W. Kuhlow, ~ (1499–1537). Ein Wittenberger am Hofe Joachims I. (in: Jb. für Berlin-Brandenburgische Kirchengesch. 54) 1983, 53–66; D. Fürst, J. Hamel, ~ (1499–1537). Der erste Berliner Astronom. Mit einem Reprint der Schr. Carions ‹Bedeutnuss u. Offenbarung› (1527) nach dem Exemplar des Märk. Mus. Berlin, 1988; P. Findeisen, Bildnisse des ~ (in: Bl. zur Stadtgesch., hg. Arch. der Stadt Bietigheim-Bissingen, 7) 1988, 137–142; U. Neddermeyer, Das Mittelalter in der dt. Historiographie vom 15. bis zum 18. Jh. Geschichtsgliederung u. Epochenverständnis in der frühen Neuzeit, 1988, Reg.; R. Reisinger, Hist. Horoskopie: das Iudicium magnum des ~ für Albrecht 546
Çelik Dürers Patenkind, 1997; B. Mahlmann-Bauer, Die göttl. Ordnung in der Natur u. Gesellsch.: die Geschichtsauffassung im «Chronicon Carionis» (in: Melanchthon u. das Lehrbuch des 16. Jh., hg. J. Leonhardt) 1997, 217–229; Himmelszeichen u. Erdenwege. ~ (1499–1537) u. Sebastian Hormold (1500–1581) in ihrer Zeit, Kat.red. E. Osterloh, 1999 (darin: S. Benning, ~ aus Bietigheim. Eine biogr. Skizze, 193–202; B. MahlmannBauer, Die Chronica Carionis von 1532, Melanchthons u. Peucers Bearb. u. ihre Wirkungsgesch., 203–246; A. Fricke-Hilgers, Die Sintflutprognose des ~ für 1524 mit einer Vorhersage für das Jahr 1789, 277–302; A. Liebers, ~s Arbeiten zur Horoskopie im Vergleich zum heutigen Stand der Astrologie, 303–332); Melanchthons Briefw. Krit. u. komm. Ausg. (hg. H. Scheible, Bd. 11) 2003, 269 f.; L. Borda, Ein unbekannter Hamburger Druck: der Almanach von ~ (1537) (in: Gutenberg-Jb. 79) 2004, 183–186; V. Leppin, Humanist. Gelehrsamkeit u. Zukunftsansage: Philipp Melanchthon u. das Chronicon Carionis (in: Zukunftsvoraussagen in der Renaissance, hg. K. Bergdolt u. a.) 2005, 131–142; P. Gemeinhardt, Das Chronicon Carionis u. seine Überarb. durch Philipp Melanchthon (in: Welt-Zeit. Christl. Weltchronistik aus zwei Jahrtausenden in Beständen der Thüringer Univ.- u. Landesbibl. Jena, hg. M. Wallraff) 2005, 115–125; F. Prietz, Gesch. u. Reformation. Die dt. ‹Chronica› des ~ als Erziehungsbuch u. Fürstenspiegel (in: Universitas. Die ma. u. frühneuzeitl. Univ. im Schnittpunkt wiss. Disziplinen. FS Georg Wieland, hg. O. Auge u. a.) 2007, 153–165; H. Kümper, Geschichtslehrbuch? Melanchthons Bearb. des ‹Chronicon Carionis› (1566) (in: Historia u. Exempel. Gesch. u. Geschichtsunterricht im dt. Protestantismus zw. Reformation u. Frühhistorismus, hg. ders.) 2014, 42–49; F. U. Prietz, Das MA im Dienst der Reformation: die Chronica Carions u. Melanchthons von 1532. Zur Vermittlung ma. Geschichtskonzeptionen in die protestant. Historiographie, 2014; R. Hirth, ‹Chronicon Carionis – Philippicum?› (in: Humanismus u. Reformation, hg. G. Frank) 2016, 7–25; ders., Chronicon Carionis – Philippicum? Versuch, Carions Ehre zu retten, 2017. RBS Çelik, Aygen-Sibel, * 1969 Istanbul; wuchs ab 1971 in Frankfurt/M. auf, kehrte als Jugendliche für sechs Jahre nach Istanbul zurück, studierte Germanistik ebd. sowie Kinder- u. Jgdb.forsch. 547
Cerha in Frankfurt/M., als Journalistin tätig, Red. bei einer Fachzs., Kursleiterin für Kreatives Schreiben für Kinder; lebt in Düsseldorf. – Arbeitsstipendium des Hess. Ministeriums für Wiss. u. Kunst (2006), LesePeter des Monats Februar der Gewerkschaft Erziehung u. Wiss. (2009), Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westf. (2013), Grenzgänger-Stipendium des Lit. Colloquiums Berlin u. der Robert-Bosch-Stiftung (2014), Lit.u. Leseförderungsprogr. Werkproben NRW 2015/ 16 des NRW KULTURsekretariats (Wuppertal) u. Kultursekretariats NRW Gütersloh (2014), Ehrenpreis durch die KIBUM-Kinderjury in Oldenburg (2014), Lesefuchs-Buch des Jahres in Georgien u. Estland im Wettbewerb «Lesefüchse International» der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (2015). – Kinder- u. Jugendbuchautorin. Schriften: Lieder für herbstliche Tage. Alte und neue Lieder zum Mitsingen, Geschichten zum Vorlesen, 2004 (mit 1 CD); Lieder für unterwegs. Alte und neue Lieder zum Mitsingen, Geschichten zum Vorlesen, 2004 (mit 1 CD); Lieder zur Guten Nacht. Alte und neue Lieder zum Mitsingen, Geschichten zum Vorlesen, 2004 (mit 1 CD); Seidenhaar (Jgdb.) 2007; Sinan und Felix (Kdb., Bilder v. B. Korthues) 2007; Geheimnisvolle Nachrichten (Kdb.) 2008; Fußball, Gott und echte Freunde, 2009; Alle gegen Esra (Kdb.) 2010; Makellos ab Mitternacht (Jgdb.) 2011; Seidenweg. Sinems Entscheidung (Jgdb.) 2012; Star Sisters (Jgdb.) 2014; Verrückt war gestern (Jgdb.) 2014; Yakamoz. Eine Liebe in Istanbul (Jgdb.) 2014; Sinan, Felix und die wilden Wörter (Kdb., Illustr. v. B. Korthues) 2016; Blogstar Opa – Mit Herz und Schere (Kdb., Illustr. v. C. Liepins) 2018; Blogstar Opa – made with love (Kdb., Illustr. v. C. Liepins) 2019. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 38 f.; A. Riemhofer, Interkulturelle Kinder- u. Jugendlit. in Dtl. Lesen auf eigene Gefahr (2., überarb. Aufl.) 2017, 98–108, 133, Anm. 556, 177 u. ö.; T. Mergen, Rel. Spuren in der aktuellen Kinder- u. Jugendlit. Beispiele – Formen – Didakt. Potenziale (in: Rel. bildet. Diversität, Pluralität, Säkularität in der Wissensgesellsch., hg. M. Oberlechner u. a.) 2019, 95–108. FA Cerha, Ruth, * 1963 Wien; Tochter des Komponisten Friedrich C. (* 1926) u. dessen Ehefrau Gertraud (* 1928), ab 1967 musikal. Ausbildung, 1982 548
Cerutti Matura in Wien, studierte Psychologie u. Germanistik, Hörsp.lektorin beim ORF, ab 1987 Ausbildung zur Tontechnikerin, dann als Klavier- u. Schreibpädagogin sowie als freie Schriftst. tätig, zudem Sängerin u. Komponistin; verfaßte vor allem Erz. u. Romane; lebt in Wien. – Öst. Staatsstipendium für Lit. (2015). – Musikerin, Pädagogin, Erzählerin. Schriften: Der Gesang der Räder in den Schienen (Erz.) 2007; Kopf aus den Wolken (Rom.) 2010; Zehntelbrüder (Rom.) 2012; Bora. Eine Geschichte vom Wind (Rom.) 2015; Traumrakete (Rom.) 2018. MM Cerutti, Herbert, * 1943 Nesslau/Kt. St. Gallen; studierte Mathematik u. Experimentalphysik an den Univ. Zürich u. Bern, 1974 Dr. rer. nat. ebd., arbeitete 1975–2003 als Wiss.red. bei der «Neuen Zürcher Ztg.», 1993–2008 auch Autor der Monatsbeilage «NZZ Folio», Mitarb. am Fernsehprogr. «Format NZZ»; verfaßte vor allem Rep. u. Hintergrundber.; lebt in Wolfhausen/Kt. Zürich. – Zürcher Journalistenpreis (1985, 1995), Georg von Holtzbrinck Preis für Wiss.journalismus (1996), Königin-Christine-Preis (2001). – Journalist, Buchautor. Schriften: Die Bestimmung des Argons im Sonnenwind aus Messungen an den Apollo-SWCFolien (Diss.) 1974; China – wo das Pulver erfunden wurde. Naturwissenschaft, Medizin und Technik in China (mit Beitr. v. . Altorfer u. a.) 1987; Japan – High-Tech im Samurai-Stil. Naturwissenschaft, Medizin und Technik in Japan, 1988; Kaleidoskop der Schweizer Forschung. Reportagen und Kurzporträts (Bilder v. K. Hofer u. H. C.) 1991; Wie die Krähe das Auto benutzt. 22 erstaunliche Tiergeschichten, 1995; Wie die Krähe das Auto benutzt. Die erstaunlichen Strategien von Tieren, 1996; Sorgen eines Platzhirsches. 30 neue Tiergeschichten, 1999; Sorgen eines Platzhirsches. 30 erstaunliche Tiergeschichten, 2001; Die unmöglichen Drei. 60 erstaunliche Zahlengeschichten, 2001; Wenn Elefanten weinen. 30 erstaunliche Tiergeschichten, 2003; Schneller Bock – schlaue Sau. Die Jagd im Kanton Aargau (Fotos v. S. Tremp) 2005; Der Katzentrick. 33 überraschende Tiergeschichten, 2007; Von Damenwahl bis Brautschau. Wie Tiere ihre Partner finden (Illustr. v. J. Peter) 2009; Wie Hans Rudolf Herren 20 Millionen Menschen rettete. Die ökologische Erfolgsstory eines Schweizers, 2011. 549
Chesi Herausgaben: Forschen und Wissen aus erster Hand, 1978. FA Chesi, Gert, * 22.8.1940 Schwaz/Tirol; ab 1959 als Journalist u. Fotograf tätig, in Schwaz 1960 Gründung eines Jazzclubs u. 1962 einer Galerie, ab 1963 freie Mitarb. beim ORF, 1964 Aufenthalt bei Albert → Schweitzer in Lambarene, in den Jahren danach zahlr. Veröff., Vorträge u. Ausstellungen vor allem über Afrika, aber u. a. auch über die Philippinen, Thailand, Haiti u. Bali, zudem Slg. afrikan. u. asiat. Kunst, ab 1984 Lehrbeauftragter für Fotografie an der TU Innsbruck, gründete 1995 auf Basis der eigenen Kunstslg. das «Haus der Völker» in Schwaz (heute «Mus. der Völker»), ab 1997 wiss. Berater am Mus. für Völkerkunde in Hamburg, ab 2001 Prof., 2005–13 mit Gerhard Merzeder (*1963) Hg. von «A4. Magazin für außereurop. Kunst u. Kultur» (Schwaz), lebt in Schwaz, Togo u. Thailand; publizierte u. a. Bildbde., Dokumentarfilme (u. a. «Burma. Buddhas Erben», «Tanzende Schatten. Puppentheater in Thailand», «Togo im Tanz») sowie völkerkundl. Texte u. Tonaufnahmen; Veröff. u. a. in «GEO» (Hamburg) u. «Stern» (Hamburg). – Journalist, Fotograf, Dokumentarfilmer, Kunstsammler. Schriften: Erotik zwischen Kunst und Pornographie (Bildbd.) [1969]; Femme nue (Bildbd.) [1973]; Die letzten Afrikaner (Bildbd., Illustr. v. R. Kreuzer) 1977; Voodoo, Afrikas geheime Macht, 1979; Susanne Wenger. Ein Leben mit den Göttern, 1980; Geistheiler auf den Philippinen, [1981]; Photographien (hg. C. Brandstätter) 1986; Die Medizin der schwarzen Götter. Magie und Heilkunst Afrikas, 1989; Architektur und Mythos. Lehmbauten in Afrika, 1995; Afrika. Asien. Kunst der Völker. Die Sammlungen im Haus der Völker (Kat., mit D. Schlorhaufer) 1997; Afrika im Herzen. Erinnerungen, Reflexionen, Fotografien, 2002; Voodoo in Afrika. Menschen im Banne der Götter, 2003; Das andere Gesicht. Phänomen Maske (Kat., mit W. Keller, K. Berger) 2004; Afrika. Die Magier der Erde, 2010; Menschenbilder aus anderen Welten, 2011. Herausgaben: The Nok culture. Art in Nigeria 2500 years ago (mit G. Merzeder) 2006. Tonträger: Black magic. Beispiele afrikanischer Musik (2 Schallplatten) 1978; The sound of Voodoo. Beispiele afrikanischer Ritualmusik (1 CD) [1999]. 550
Christ Literatur: M. Wiener, Der Photograph, die Photographierten, das Publikum. Präsentation u. Rezeption fremder Wirklichkeit am Beispiel der ethnogr. Bilder des Photographen ~ (in: Kulturen im Bild. Bestände u. Projekte des Bildarch., Mus. für Völkerk. Frankfurt am Main, hg. E. Raabe, H. Wagner) 1994, 11–22; A. Kühbacher, Vom Bürgerschreck zum Museumsdirektor: ~ u. sein ‹Haus der Völker› in Schwaz (in: Veröff. des Tiroler Landesmus. Ferdinandeum 80) 2000, 101–106. MM Christ, (Johann) Friedrich (Gottlieb), * 9.5.1692 Buttstädt, † 12.7.1739 Pößneck; Sohn eines Kürschners, ab 1708 Schulbesuch in Eisenberg/ Thür., Naumburg/Saale u. Merseburg, ab 1711 Stud. der evang. Theol. an der Univ. Jena, ab 1715 Informator in Weimar u. ab 1720 in Jena, betreute dort mehrere lat. Diss., 1727 Ordination, anschließend Pfarrer in Drackendorf (heute zu Jena), ab 1730 Diakon bzw. ab 1739 Pfarrer in Pößneck, ab demselben Jahr auch Adjunkt; verfaßte meist dt., teils lat. theolog. Abh., Predigten, Gelegenheitsschr., geistl. Lieder u. Ged., zudem Vorw. für Johann Gottlieb Hillinger (1698–1732). – Evang. Theologe, geistl. Schriftst. u. Lyriker. Schriften: Bey dem unverhofften doch seeligen Hintritte Des weyland Hoch-Wohl-Ehrwürdigen Hoch-Achtbarn und in Gott gelehrten Herrn M. Johan Ernst Stoltens, Treu-eiffrigen und gottseeligen Theologi, und Pfarrers zu St. Jacob [...], 1719 (VD18 13162888; online: SB Berlin); Lazarus unser Freund schläfft. Antwort: Schläfft er, so wirds besser mit Ihm werden. Diese Worte aus Joh. XI, II und 12 überliessen nebst einiger Ausführung Bey dem Recht seeligen Abschiede aus dieser bösen Welt, des weyland Edlen, Großachtbahren und Wohlgelahrten Herrn Philippi Ernesti Musaei [...] (mit Friderica C.) 1722 (VD18 90436830; online: SB Berlin); Etliche gantz neue Geistliche Gesänge welche auf die Vornehmsten Umstände eines Ernstlichen Christens Zugerichtet und ausgehändiget worden sind, 1723 (VD18 13208845–001); Academischer, doch mit Gottes Wort Gewürtzter Unterricht vor Studiosos Theologiae bey ihrer Anfechtung. Man habe heut zu Tage bey der Ausübung wahrer Gottseligkeit keine Beförderung zu hoffen, darinnen so wohl Jhre Vornehmste Einwürffe, als auch die gehörige Antwort darauf kürtzlich angebracht, und zu vieler Nutzen ans Licht gestellet worden, 1724 (VD18 551
Christ 13208853–001); Beschluß der Seelen-Prüfung und Bestraffung wegen bemerckter Fehler, an einem Freunde, der die Pflichten des wahren Christenthums erkante aber denselben sich nicht gemäß bezeigte, aus hertzlicher Liebe zu ihm geschrieben [...], 2 Bde., 1724, 1725; Die Göttlichen Triebe in dem Gemüthe, des weyland HochWohlgebohrnen Herrn, Herrn Ludwig Heinrich Heydenreichs, Hoch-Fürstl. Sächß. Weymarischen Hochbetrauten würcklichen GeheimdenRaths [...] (mit Friderica C.) [1724] (VD18 11109068; online: ULB Halle); Compendium institutionum scholasticarum quibus qua ratione liberi ad verae pietatis exercitia, prima eruditionis elementa, morumque elegantiam ducendi sint, brevissime declaratur, 1726 (VD18 12389706; online: UB Greifswald); Die Haupt-Sorge eines Lehrers in seinem Ammte von deßen Anfange biß zu seinem Abschiede [...], [1730] (VD18 10819134; online: ULB Halle); Memoria Christiana oder Weiland Herrn M. Friedrich Christes, Gewesenen Adjuncti und Pastoris Prim. in Pöseneck Geistreiche Betrachtungen über die ordentlichen Sonn- und Fest-Tags-Episteln, ehemals denen Studiosis in Jena vorgetragen, nebst einigen von des sel. Autoris bereits gedruckten Predigten und von Ihm verfertigten geistlichen Liedern (hg. B. Lindner) 1740 (VD18 12568058; online: SB Berlin). Nachlaß: ULB Jena (Briefwechsel). Literatur: Thüringer Pfarrerbuch. Bd. 6: Das Herzogtum Sachsen-Altenburg (hg. Gesellsch. für Thüring. Kirchengesch., Bearb. B. Möller, P. Heller) 2013, 237 (Nr. 241). MM Christ, Hans, * 10.8.1958 Wien; besuchte das Bundesgymnasium XIX in Wien, 1977 Matura, Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger, ab 1978 Stud. der Veterinärmedizin, 1987 Tierärztediplom, 1992 Dr. med. vet., Tätigkeiten an der Besamungsanstalt in Gleisdorf/Steiermark und als Geflügeltierarzt, lebt seit 2000 als Tierarzt in Bad Hofgastein. – Tierarzt, Schriftsteller. Schriften: Mit der Kuh auf du … Heitere Episoden aus dem Leben eines Landtierarztes, 2004; Die Pfoten hoch! Weitere Episoden aus dem Leben eines Landtierarztes, 2006; Da lachen die Hühner! Weitere Episoden aus dem Leben eines Landtierarztes, 2008; Der Apfel fällt nicht weit vom Pferd. Weitere Episoden aus dem Leben eines Landtierarztes, 2012; Sterben auf eigene Gefahr und andere Wiener Momente, 2014; Wean, siass-schoaff (Ged.) 552
Christe qui lux es et dies 2015; Mörderkirtag. Dorfkrimi, 2015; Sonnwendfeuer (Kriminalrom.) 2017; Reichlich belämmert. Neue heitere Episoden aus dem Leben eines Landtierarztes, 2018; Der handcolorierte Guckkasten. Ein ergötzlicher Bilderbogen aus Texten, 2019. BJ Christe qui lux es et dies, dt., dt. Übertragungen eines lat. Hymnus, spätes 14. Jh. bis frühes 16. Jh. – Der im MA weit verbreitete Hymnus (AH 51, 21–23) ist frühma. Ursprungs, da ihn schon die «Regula sanctarum virginum» des → Caesarius von Arles († 542) als bekannt voraussetzt. Er wurde vorwiegend in der Fastenzeit zur Complet gesungen. Bekannt sind sechs differenzierbare dt. Versübertragungen (u. a. → Mönch von Salzburg [G 43], → «Hortulus animae») u. Prosaübertragungen vor allem als Interlinearversionen im Kontext von → Hymnaren (→ Murbacher Hymnen, → Millstätter Interlinearversion ambrosianischer Hymnen). Hinzu kommt noch nicht zugeordnete Streuüberlieferung. Überlieferung: Wennemuth (s. Lit.) 95–110. Ausgaben: P. Wackernagel, Das dt. Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII. Jh., Bd. 2, 1867, Nr. 564–567; Bd. 3, 1870, Nr. 161, 1037; K. Bartsch, Die Erlösung. Mit einer Ausw. geistl. Dg., 1858 (Nachdr. Amsterdam 1966) 310 f. (Nr. 31). Literatur: VL 21 (1978) 1211–1213; 211 (2004) 316. – D. W. Lyon, ~ and its German, Dutch, and English Translations (in: The American Journal of Philology 19) 1898, 152–192; H. Jellinghaus, Mndl. geistl. Lieder u. Sprüche, 1928, 27 f.; J. Janota, Stud. zu Funktion u. Typus des dt. geistl. Liedes im MA, 1968, 142 Anm. 709; H. Wennemuth, Vom lat. Hymnus zum dt. Kirchenlied. Zur Übers.- u. Rezeptionsgesch. von ~, 2003; S. Rosmer, Der Mönch von Salzburg u. das lat. Lied. Die geistl. Lieder in stolligen Strophen u. das einstimmige gottesdienstl. Lied im späten MA, 2019, Reg. VZ Christian von Prachatitz (Cristiannus Pragensis, de Praga), * 1366 oder 1368 Prachatitz/Böhmerwald, † 4.9.1439 Prag, mathemat. u. medizin. Fachschriftsteller. – Ch. studierte in Prag (1388 Baccalaureus, 1389 Mag. Art.), wo er 1403 zum Dekan der Artistenfak. u. Rektor der Univ. gewählt wurde (Wiederwahl zum Rektor 1412 u. 1434, zum 553
Christian von Prachatitz Dekan 1417); ab 1405 Pfarrer an der Prager St. Michaels Kirche u. später Kanonikus zu Allen Heiligen auf der Prager Burg; hörte medizin. Vorlesungen Sigmund → Albichs; 1409 Teilnahme am Konzil von Pisa; 1413 von König Wenzel zum Leiter einer Hussiten-Kommission berufen; besuchte 1415 Johannes Hus in Konstanz; 1427–29 Verbannung durch die Hussiten, ab 1437 Administrator der utraquist. Kirche Böhmens. Ch. verfaßte lat. mathemat. («Computus chirometralis», «De astrolabio», «Notabilia super algorismo Johannis de Sacrobosco«, «Regula ad fixanda festa mobilia») u. medizin. Schr. («Herbularium», Antidotar, Aderlaßtraktate, Pesttraktate). Sein Astrolabium hat auf Johannes von Gmunden gewirkt. Möglicherweise hat Ch. auch theolog. Schr. verfaßt, die aber nicht erhalten sind. Die Autorzuweisung vor allem bei den medizin. Schr. ist nicht immer zweifelsfrei. So ist Ch. u. a. als Verf. des Pest-→ «Briefes an die Frau von Plauen» diskutiert worden. Sicherer ist die Zuweisung eines «Theriak-Pesttraktats», der auch unter dem Namen des → Gallus von Prag überliefert wird u. den Einfluß Albichs erkennen läßt. Dieser Traktat liegt volkssprachig in einer vermutlich ursprünglich bair. Übers. aus der ersten Hälfte des 15. Jh. vor. Auch ins Tschechische sind medizin. Schr. Ch.s zu seinen Lebzeiten übertragen worden. Überlieferung (dt. Pesttraktat) Heidelberg, UB, Cpg 577, 11r–13r (Perg., Mitte 15. Jh., mittelbair.); München, BSB, Cgm 725, 13r–14r (Pap., 4. Viertel 15. Jh., ostmittelbair.); ebd., Cgm 728, 42v–45r (Pap., 4. Viertel 15. Jh., südbair.); Nürnberg, German. Nationalmus., Hs. 18792, 179r–180r (Pap., 1468/70, niederalemannisch); ebd., Hs. 198354, 27r–28v (Pap., Ende 15. Jh., bair./schwäbisch); Privatslg. Eis, Heidelberg, Hs. 54, 10rr–11r (Pap., 15. Jh., ostmittelbair.) (verschollen). Ausgaben: G. Eis, Zur dt. Pestlit. des 15. Jh. (in: Medizin. Mschr. 6) 1952, 321–323; E. Höring, Der schwäb. Theriak-Pesttraktat von 1398 [sic] (in: ebd. 30) 1976, 308–311. – Lat. Traktat: K. Sudhoff:. Pestschr. aus den ersten 150 Jahren nach der Epidemie des «schwarzen Todes» 1348. Tl. 6 (in: Sudhoffs Arch. 7) 1913, 57–114, hier 72 f., 99–101. Literatur: VL 21 (1978) 1222 f. – J. v. Hasner, Die älteste Medizin in Böhmen (in: Prager Vjs. für die prakt. Heilkunde 90) 1866, 17–20; L. Thorndike, P. Kibre, A catalogue of incipits of mediaeval scientific writings in Latin, Cambridge/MA 1937, 47, 165, 207, 563, 685, 1224, 1228, 1250, 1456, 1621, 554
Christiansen 1773; G. Eis, Das Dt.tum des Arztes Albich (in: ZfdPh 64) 1939, 174–209, hier 180 f.; H.-J. Weitz, Albich von Prag. Diss. Heidelberg 1970, 17; T. Holste, Der Theriakkrämer. Ein Beitr. zur Frühgesch. der Arzneimittelwerbung, 1976, 37 f. Anm. 125; H.-P. Franke, Der Pest-«Brief an die Frau von Plauen». Stud. zu Überl. und Gestaltwandel, 1977, Reg.; C. Weisser, ~ (in: Enzyklopädie Medizingesch., hg. Werner E. Gerabek u. a.) 2005, 260; A. Hadravová, P. Hadrava, Johannes von Gmunden u. seine Version des Astrolabtraktats des ~ (in: Johannes von Gmunden [ca. 1384–1442], Astronom u. Mathematiker, hg. R. Simek) 2006, 151–159; J. Nechutová, Die lat. Lit. des MA in Böhmen, 2007, 89 f.; D. Stehlíková, ~ u. sein lat. Herbarius. Zum Forschungsstand des ältesten Kräuterbuchs aus dem ma. Böhmen (in: Sudhoffs Arch. 101) 2017 139–159. VZ Christiansen, Mathias, * 1968 Berlin; durchlief eine Ausbildung zum Elektromonteur, arbeitete in der Warenwirtschaft u. als Friedhofsgärtner, später Justizhauptsekretär im Amtsgericht in BerlinPankow, eherenamtl. Diakon der Freien evang. Gemeinde ebd.; Veröff. von Beitr. in versch. Zeitungen. – Kriminalautor, Beamter. Schriften: Wotte in Leimar. Eine ostdeutsche Geschichte, 2001; Der dritte Fehler, 2002; Die dünne Linie. Ein Werner-Brodersen-Krimi, 2003; Florian Felsenstein, Bd. 1: Das Geheimnis des alten Bahnhofs, 2004 (m. n. e.); Der falsche Feind. Ein Werner-Brodersen-Krimi, 2004; Hausmusik. 24 flotte Kurzgeschichten, 2006; Herrentag (Erz.) 2007; Tod an der Grenze, 2008; Das verbrannte Gewissen, 2009; Pille-Palle und die geklauten Kronjuwelen (Kdb.) 2010; Pille-Palle und der Schatz im Schilf (Kdb.) 2012; Kurztrip Stockholm. Drei entspannte Tage in Schwedens Hauptstadt. Wertvolle Insider-Tipps für ein unvergessliches Wochenende, 2017. Herausgaben: Almanach der frohen Botschaft. Ein Begleiter durch das Kirchenjahr, 2005. Literatur: Lex. der dt.sprachigen Krimiautoren. Unter Mitarb. der aufgenommenen Autorinnen u. Autoren (hg. A. Jockers, unter Mitarb. v. R. Jahn) 2 2005, 53 f.; Lit.port Autorenlex. (online). FA Christine de Pizan (Chre[s]tienne; de Pisan; de Pise; du Castel), * 1363/65 Venedig, † nach 1429 Poissy (bei Paris) (?), frz. Schriftst., zeitnahe dt. Rezeption. – Nach der Berufung ihres Vaters, des ital. 555
Christine de Pizan Astrologen u. Arztes Tommaso da Pizzano, an den frz. Hof 1368 durch König Karl V. wuchs Ch. in Paris auf, wo sie gefördert vom Vater eine klass. Bildung erfuhr. Nach den sukzessiven Toden des königl. Gönners Karl V. (1380), ihres Vaters (1387) u. ihres Ehemannes Étienne du Castel (1390) mußte Ch. allein für den Unterhalt ihrer Familie aufkommen. Sie verfolgte eine für die Zeit außergewöhnl. Karriere als «berufsmäßige» Schriftst.; u. a. gewann Ch. die Herzöge von Orleans u. Burgund als dauerhafte Auftraggeber. 1418 zog sie sich in ein Kloster zurück, vermutlich in den Dominikanerinnenkonvent in Poissy. Das Œuvre Ch.s ist sowohl quantitativ umfangreich als auch genrespezifisch vielfältig; es umfaßt alle wichtigen zeitgenöss. Vers- u. Prosagattungen (s. Bibliogr.). Am Anfang (um 1394) stehen Ged.slg.; umfangreiche Versdg. folgen ab ca. der Jahrhundertwende. Ch.s bekanntestes Werk ist der in Prosa verfaßte «Livre de la Cité des Dames» (1405; dt: Das Buch von der Stadt der Frauen. Aus dem Mittelfrz. übers. u. mit einem Komm. u. einer. Einl. vers. von M. Zimmermann, 1986 [41995]). Der «Livre» richtet sich gegen die Diskriminierung der Frau in der spätma. Ges. u. wird mitunter in der Forsch. als eines der ersten feminist. Werke der Lit.gesch. bewertet. Die breite Überl. der Schr. Ch.s (sowohl hs. als auch im Frühdr.), ihre Rezeptionsgesch. u. zahlr. Übers. in mehrere Sprachen sind Ausweis des anhaltenden schriftsteller. Erfolgs Ch.s, die bis ins 18. Jh. gelesen wurde. Die einzige nachgewiesene ma. dt. Rezeption Ch.s ist eine alemann. Bearb. des «Livre de fais d’armes et de chevalerie» («B˚uch von dem vechten und von der ritterschafft») aus der Mitte des 15. Jh. Das Werk ist im Auftrag oder auf Anregung Johanns Ohnefurcht von Burgund entstanden u. behandelt Kampfkunst u. Kriegsführung. Ch. wertet klass. u. zeitgenöss. Lit. aus (vor allem die «Epitoma rei militaris» des → Vegetius) u. überführt ihre Vorlagen in ein praktisch orientiertes Hdb., das im 15. und 16. Jh. breit rezipiert wurde. Die dt. Übers. ist vorlagentreu u. sprachlich ansprechend. Sie entstand vor 1453 u. damit signifikant früher als die engl. Übers. William Caxtons (1489; «The book of fayttes of armes and of chyualrye», hg. A. T. P. Byles, London 1932). Neben der portug. Adaption des «Livre des trois vertu» (um 1447/ 55) ist das «B˚uch von dem vechten» die früheste fremdsprachl. Übertr. eines Werkes von Ch. Vermutlich ist die Übers. in Bern verfaßt worden, wo 556
Christophilus zeitnah auch weitere dt. Bearb. frz. Lit. entstanden sind («Melusine» [→ Thüring von Ringoltingen], → «Cleomades»). Überlieferung (des «B˚uchs von dem vechten und von der ritterschafft»): Berlin, SBB, mgf 1705, 2r–192r (Pap., Mitte 15. Jh., hochalemannnisch); Besitzvermerk (1r): «dis B˚uch hort iacob von stein vnd ist sin 1453 jar» (Jakob I. aus dem Berner Zweig des ritterl. Geschlechtes vom Stein). Ausgaben: Teilausgabe (des «B˚uchs von dem vechten und von der ritterschafft»): Abdruck des Prologs bei Schneider-Lastin 1996 u. 1997; Abdruck des Prologs u. weiterer Textproben bei SchneiderLastin 2005. – Ausg. des frz. Textes: C. C. Willard, The book of deeds of arms and of chivalry. Le livre des faits d’armes et de chevalerie, University Park, PA 1999. Bibliographien: A. J. Kennedy, Ch. de P. A Bibliographical Guide, London 1984; Suppl. 1, London 1994; Suppl. 2, Woodbridge u. a. 2004; Martini 2016 (s. Lit.) 205–224. Literatur (zur dt. Rezeption u. neueste Titel; zur allg. Lit. s. Bibliogr.): VL 211 (2004) 320–323; W. Schneider-Lastin, ~ dt. Eine Übers. des «Livre des fais d’armes et de chevalerie» in einer unbekannten Hs. des 15. Jh. (in: ZfdA 125) 1996, 187–201; ders., ~: Prolog zum «Livre des fais d’armes et de chevalerie» in einer dt. Übers. des 15. Jh. (in: Querelles. Jb. für Frauenforsch. 2) 1997, 317–323; R. Schipke, Waffenhandwerk u. weibl. Feder. ~, «Das Buch von dem Vechten u. von der Ritterschaft» (in: Jb. Preuß. Kulturbesitz 39) 2002, 399–409; D. Buschinger, Die Prosa im 15. Jh. im dt. Sprachraum. ~ «dt.» (in: Textsortentypologien u. Textallianzen von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 16. Jh., hg. F. Simmler) 2004, 11–27; W. Schneider-Lastin, ~ dt. Die Übers. des «Livre des fais d’armes et de chevalerie» in Ms. germ. fol. 1705 der SB zu Berlin (in: SB zu Berlin, Preuß. Kulturbesitz: ~, «Das Buch vom Fechten u. von der Ritterschaft») 2005, 49–71; Une femme et la guerre à la fin du Moyen Âge. Le «Livre des faits d’armes et de chevalerie» de ~ (hg. D. Martini u. a.) Paris 2016; E. Kinne, A Woman at War. ~’s Livre des fais d’armes et de chevalerie (in: ~ à Hans Robert Jauss. FS E. J. Richards, hg. D. Buschinger, R. Rosenstein) Amiens 2017, 123–134. VZ Christophilus, Michael (eig. Sebastian Jakob Jungendres), * 22.11.1684 Nürnberg, † 15.5.1765 ebd.; Sohn eines Gold-, Silber- u. Drahtziehers, ab 1695 557
Christophilus Schulbesuch in Nürnberg, dann Stud. der Philos. u. luth. Theol. in Leipzig, Jena, Altdorf, Marburg u. Halle/Saale, studierte u. a. bei Johann Christoph → Wagenseil (1633–1705), Johann Wilhelm → Baier d. J. (1675–1729), Gustav Georg → Zeltner (1672–1738) u. Gottlieb → Stolle (1673–1744), war 1710–13 Privatlehrer in Wien, dort freundschaftl. Kontakte zum kaiserl. Hofrat Heinrich Bernhard Wucherer von Huldenfeld († 1749), danach erneut Aufenthalt in Jena, Privatlehrer bei Nürnberg, ab 1715 Predigerkandidat in Nürnberg, dort auch als Konrektor tätig, 1727 Erwerb des Magisters bei Christian → Wolff (1679–1754) in Marburg, ab 1730 Lehrer u. ab 1732 Konrektor an St. Sebald in Nürnberg, ab 1744 Rektor der dortigen Lorenzschule; Vater des Predigerkandidaten Johann Wilhelm → Jungendres (1722–1767); zahlr. dt. u. lat. Veröff., darunter biogr., herald. u. geschichtswiss. Texte, theolog. Abh. u. Editionen, Schulprogr., Gelegenheitsged., lat.-dt. Übers. u. lat. Kantaten; gab u. a. Aesop-Fabeln u. Andachten Christian → Scrivers (1629–1693) heraus; hinterließ ein von 1703 bis 1714 reichendes Stammbuch (Nürnberg, StB, Will III 513 a). – Pädagoge, Schriftst., Hg., Übersetzer. Schriften: De sapphiro scripturae s. occasione Jobi XXVIII, 6. in ordine, quem vocant, circulari, J. W. Baier (Präs.), S. J. Jungendres (Resp.), 1705 (VD18 14833549; online: BSB München); Dem Wohl-Ehren-Vesten und Wohlgelehrten Herrn Heinrich Etlinger Fürthensi, wolte als Er von der Hochlöblichen Philosophischen Facultät der Weitberühmten Universität Altdorf mit dem Philosophischen Doctors-Hut beehret wurde den XXIX. Junij Anno 1706 [...] gratuliren [...] (Ged.) 1706 (VD18 10513620; online: SB Berlin); Pflichten christlicher Jugend, wenn sie sich bald bey dem Tische des Herrn einfinden will. Nebst beygefügter Widerlegung einiger neu herfürgesuchter Irrthümer, die Beicht und das heil. Abendmahl betreffend, 1715; Epistola de libris accuratius imprimendis, qua in mendorum typographicorum causas studiose inquiritur, et quomodo illa sint removenda luculenter demonstratur, 1721 (VD18 14609258; online: BSB München); Kurzer Entwurf von der Wolanständigkeit oder dem Decoro, worinnen dasselbe bestehe, und wie es vom Justo, Honesto und Pio unterschieden, 1720 (VD18 12011088); Gründliche Nachricht vom Conclave oder Neueste Historie des Römischen Hofes. Enthaltend das Ruhmwürdige Leben, Regierung und Tod, 558
Christophilus Pabstes Innocentii XIII. Den Ursprung, die Hoheit und Würde der Cardinäle [...] Wahl und Crönung des neuen Pabsts Benedicti XIII. und einen hinlänglichen Bericht von dessen Leben, Familie und Antritt seiner Regierung [...], 1721 (3., erw. Aufl. 1725, VD18 11338873; online: BSB München; erw. Neuausg. u. d. T.: Gründliche Nachricht von dem Päbstlichen Conclave überhaupt und insonderheit von demjenigen, was sich An. 1721. 1724. und 1730. darinnen zugetragen [...] Nebst einer aus dem Ruhm-würdigst- und erbaulich-geführten Leben der beiden letzt-verstorbenen Päbste Innocentii XIII, und Benedicti XIII. gezogene Historie des Römischen Hofs [...], 1730 [VD18 10759662; online: BSB München]); Introductio ad cognitionem status publici universalis, quae totius orbis imperantis, maxime vero S. Romano-Germanici Imperii, 1723; Bibliotheca Arnoldiana, sive catalogus librorum quos viri post fata etiam celebratissimi, Christophorus et Andreas Arnoldi magno studio et sumtu [...], 1725 (VD18 80060463); Specimen philologicum de veterum gentilium et Judaeorum theologia mythica accessit Birkat Kohanim id est ratio, qua qua filii Aaaronis, ut dicuntur, diebus festis e suggestu plebi benedicere solent, 1728; Einleitung zur Heraldic. Für die Jugend in Frag und Antwort gestellet. Für Erwachsene aber mit Anmerkungen erläutert, und mit vielen herzu dienlichen Kupfern und Wapen versehen [...], 1729 (VD18 11404892; online: BSB München); Kurzgefaßte Kaiser-Historie worinnen alle Orientalische und Occidentalische Kaiser, von Julio Caesare an, bis auf jezt-regierende Kayserl. Majestät, Carolum VI. in gebundener Rede, nach Chronologischer Ordnung, recensiret, und durch beygefügte Fragen und Anmerkungen erkläret werden. Wobey [...] dem Studio Numismatico dienliche Observationes angebracht sind, 1733 (VD18 12215627; online: BSB München); Hoher Verdienste würdigste Belohnung wolte bei des nunmehr ReichsFrey-Hochwolgebohrnen Herrn, Herrn Heinrich Bernhard sonst Edlen von Wucherer [...] geschehenen allergnädigsten Erhebung in den Edlen Panner- und Hochprivilegirten Freyherrn Stand und Begnadigung mit einem Freyherrlichen Wappen, samt Beylegung des Namens von Huldenfeld [...], 1735 (VD18 1221003X); Gelehrte aus alten Nachrichten gezogene Neuigkeiten womit allerhand nützliche und curieuse zur Theologie, Jurisprudenz und Politik, zur Philosophie, Philologie, Historie der Gelahrheit gehörige Sachen aus 559
Christophilus bisher noch ungedruckten Urkunden communiciret werden, 2 Bde., 1737 (VD18 15514404); Primae lineae philosophiae rationalis seu logica eclectica contracta methodo Wolfiana conscripta necessariis exemplis illustrata et usui scholae accomodata, 1740 (VD18 12529346); Programma de necessaria utilis cum dulci permixtione in iuventute erudienda, 1746 (VD18 10952691; online: SUB Göttingen); De quorundam eruditorum erroribus ex linguarum atque historiarum ignorantia ortis, 1747 (VD18 12261556); Etymon vocabuli boanerges inquirens simulque neotericos quosdam hypotheses a veteribus ventilatas hodie recoquentes in primis de Angelorum morte in transitu quasi compellans ad tertium actum oratorium in schola Laurentiana [...], 1748 (VD18 1488108X; online: BSB München); Memorabilia Gustavi Adolphi eiusque filiae Christinae regum suecorum prolusionis ergo recenset simulque ad actum oratorium quartum in schola Laurentiana et quidem in hac vice in memoriam secularem recessus executionis pacis Westphalicae Noribergae feliciter conclusi [...], 1750 (VD18 14881098); De Augustanae Confessionis doctrina propter formulam interim ad tempus a quibusdam receptam minime deserta programma [...], 1752 (VD18 10569987; online: ULB Dresden); Oratorische Gartenlust, welche in einer Redeübung bestehet, wozu der Inhalt aus des Horatii Satyren genohmen, und zugleich der zureichende Grund dieser Handlung gezeiget wird, 1754; Einladungsschrift, worinnen die Frage untersuchet wird: Ob es einem Land nachtheilig sey, mehr als eine Religion zu dulden, zum Gedächtniß des 1555 geschloßenen Religionsfriedens, 1755. Herausgaben: Amoenitates Patristicae, 1717; Ausführliche Nachricht von dem Römisch-Catholischen Jubel-Jahr, wie solches von Pabst Bonifacio VIII. an, bis auf jetzt-regierende Päbstl. Heiligkeit Benedictvm XIII. celebriret worden. Alles aus denen Päbstlichen Bullen [...] Nebst einer zuverläßigen Beschreibung des H. Hauses Loretto [...], 1725 (VD18 90689372); C. Scriver, M. Christian Scrivers Gott-geheiligte Passions-Andachten, welche aus seinen erbaulichen Schriften gezogen mit eigenen Gedanken vermehrt und nach der Ordnung der ganzen Passions-Historie also eingerichtet worden [...], 1725 (VD18 14712555; 2., erw. Aufl. 1738, VD18 10810986); P. C. Kirchner, Jüdisches Ceremoniel, oder Beschreibung dererjenigen Gebräuche, welche die Jüden so wol inn- als ausser dem Tempel, bey allen und jeden Fest-Tägen, 560
Chronik der Klarissen zu Pfullingen und zu Brixen im Gebet, bey der Beschneidung, bey Hochzeiten, Auslösung der Erst-Geburt, im Sterben, bey der Begräbnüß und dergleichen, in acht zu nehmen pflegen [...], 1726 (VD18 1508244X; online: BSB München); Aesop, Esopi Leben und auserlesene Fabeln mit deutlichen Erklärungen, nutzlichen Tugend-Lehren, und hierzu dienlichen saubern Kupfern. Alles nach dem Begriff der lieben Jugend eingerichtet, 1731 (VD18 10980202; online: SUB Göttingen); Disquisitio in notas characteristicas librorum a typographiae incunabulo ad an. MD impressorum ex antiquissimis codicibus investigatas et rarissimorum scriptorum recensione confirmatas in jubilaei typographici tertii mnemosynon conscripta, 1740 (online: ÖNB Wien). Nachlaß: StB Nürnberg. Literatur: G. A. Will, Nürnbergisches Gelehrten-Lex. [...], Bd. 2, 1756, 256–260; Bd. 6, 1805, 188f.; Adelung 2 (1787) 2351 f.; Meusel 6 (1806) 334–337; Baader 1 (1824) 260–262. – H. Rüping, Die Naturrechtslehre des Christian Thomasius u. ihre Fortbildung in der Thomasius-Schule, 1968, 159–163; Die Stammbücher u. Stammbuchfragm. der StB Nürnberg 2: Die Stammbücher des 18. u. 19. Jh. (Die Hss. der StB Nürnberg, Sonderbd.) (Bearb. W. Schnabel) 1995, 459–466 (Nr. 132); R. Jürgensen, Bibliotheca Norica. Patrizier u. Gelehrtenbibl. in Nürnberg zw. MA u. Aufklärung, Bd. 1, 2002, 557–560 u. ö.; Bd. 2, 2002, 1712–1717 u. ö.; ~ (in: Nürnberger Künstlerlex. 2, hg. M. Grieb) 2007, 738. MM Chronik der Klarissen zu Pfullingen und zu Brixen, regionalhist. Aufzeichnungen einer Ordensfrau (OSCl), um 1525. – In der Chron. berichtet eine unbekannte Klarissin über Vorgänge rund um das Klarissenkloster in Pfullingen (Schwäbische Alb) im 15. Jh. Voran geht ein kurzer Abriß der Gründungsgesch. des Klosters. Im Zentrum der weiteren Schilderungen steht die Aufnahme der Brixener Klarissenschwestern, die 1461 vom habsburg. Erzherzog Sigismund dem Münzreichen des Landes verwiesen u. bis 1464 im Pfullinger Kloster beherbergt wurden. Für diesen Auszug der Brixener Klarissen ist die Pfullinger Chron. ein bedeutendes hist. Zeugnis. Überlieferung: Brixen, Klarissenkloster, Cod. A I. 2, 21 Bll. (Pap., um 1525, schwäbisch). Die Hs. befand sich bis 1559 in Pfullingen u. gelangte nach 561
Clar
Einführung der Reformation in Württ. nach Brixen. Ausgaben: M. Straganz, Duae relationes circa monasterium Brixinense O. Clar. (in: Archivum Franciscanum Historicum 6) 1913, 531–545, hier 538–544; H. Taigel, Chron. einer Pfullinger Klarisse. Eine Brixener Hs. in Faks. nebst einem Anh. mit begleitenden Texten, 2002 (mit nhd. Übertragung). Literatur: E. Schlotheuber, Humanistisches Wissen u. geistl. Leben: Caritias Pirckheimer u. die Geschichtsschreibung im Nürnberger Klarissenkonvent (in: Pirckheimer-Jb. für Renaissanceu. Humanismusforsch. 21) 2006, 89–118, hier 96 f.; F. Heinzer, Bücher aus der Klausur. Das weltabgewandte Leben der Pfullinger Klarissen im Spiegel ihrer Bibl. u. Schreibtätigkeit (in: Franziskus, Klara u. das Pfullinger Kloster. Vorträge anlässlich des 750-jährigen Jubiläums der Ersterwähnung des Klarissenklosters Pfullingen, hg. H. Taigel) 2003, 40–61 (wieder in: F. Heizer, Klosterreform u. ma. Buchkultur im dt. Südwesten, Leiden 2008, 503–522); R. Bacher, Klarissenkonvent Pfullingen. Fromme Frauen zw. Ideal u. Wirklichkeit, 2009, bes. 50–54; E. Schlotheuber, «Gelehrte Bräute Christi». Geistliche Frauen in der ma. Gesellsch., 2018, 184. VZ Chrysander, Catharina → Basener, Anna. Clar, Peter, * 9.8.1980 Villach/Kärnten; wuchs in Villach auf, 1998 Abitur ebd., studierte 1999–2005 Vergleichende Lit.wiss., Span. u. Germanistik an den Univ. Wien u. Madrid, 2004–12 Mitarb. des Elfriede-Jelinek-Forsch.zentrums in Wien, leitete 2005 den Fachbereich Lit. des Kärntner Bildungswerks, 2008–12 Univ.assistent am Inst. für Germanistik der Univ. Wien, 2012 Forsch.aufenthalt an der Univ. Berkeley/CA, ab 2013 freier Autor, 2013 Mitbegründer u. seitdem Vorstandsmitgl. des «Arbeitskr. Kulturanalyse» an der Univ. Wien, 2015–17 Assistenz-Prof. an der Univ. Danzig, seit 2017 Lehrbeauftragter u. a. an den Univ. Klagenfurt u. Wien, 2018 Forsch.aufenthalt an der TU Dresden, Mitarb. der Lit.zs. «Allmende» u. des Verlags «Sonderzahl». – (Neben weiteren Auszeichnungen) Lit.förderpreis des Landes Kärnten (2009). – Lit.wiss., Autor. Schriften: Theatrale Grenzgänge. Jelineks Theatertexte in Europa (mit C. Schenkermayr) 2008; Nehmen Sie mich beim Wort, 2009; Alles was der 562
Clark Fall ist, 2011; Hatsche-Stratsches Luftballon. Heimreise statt Einreise. Eine Dichtung für Erwachsene (mit S. Domeng, Bilder v. S. Mikel) 2011; «Ich bleibe, aber weg.» Dekonstruktionen der AutorInnenfigur(en) bei Elfriede Jelinek*, 2017; Die Worte, sagst Du ... (Ged.) 2018; Korrespondenzpoesie (Lyrik, mit M. Köhle) 4 Bde. (I Wonnenbrand – II Nebelrolle – III Posterhase – IV Herbstsommer) 2017–19. Herausgaben: Zeitgemäße Verknüpfungen. Ergebnisse des DoktorandInnenworkshops der Wiener Germanistik, 10.11.–12.11.2012 (mit M. Greulich, B. Springsits) 2013. FA Clark, Janet, * 1967 München; studierte Wirtschaft, Doz. einer Univ. in England, Führungskraft im Marketingbereich, seit 2010 freie Autorin; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat» u. des Netzwerkes «Mörderische Schwestern»; lebt in München. – Roman- u. Jugendbuchautorin. Schriften: Ich sehe dich (Thriller) 2011; Schweig still, süßer Mund (Thriller) 2012; Sei lieb und büße (Thriller) 2013; Rachekind (Thriller) 2013; Singe, fliege, Vöglein, stirb (Thriller) 2014; Finstermoos (Rom.) 4 Bde. (I Aller Frevel Anfang – II Am schmalen Grat – III Im Angesicht der Toten – IV Bedenke das Ende) 2015; Das Geheimnis der Statue. Deutsch als Fremdsprache, Niveaustufe A2 (Aufgaben v. U. Luger, Illustr. v. L. Grafix) 2015 (mit 1 CD; Ewig dein – Deathline (Jgdb.) 2017; Black Memory (Rom.) 2017; Ewig wir – Deathline (Jgdb.) 2018; Ingenium – du kannst nicht entkommen (Jgdb.) 2019. FA Clasen, Carola, * 7.5.1950 Köln; wuchs in Köln auf, studierte nach dem Abitur Frz. u. Engl., Mitarb. des Bundessprachenamtes in Hürth, Fremdsprachenkorrespondentin in Mons/Belgien, Moderatorin des Lokalsenders «Radio Erft», ab 1998 freie Autorin; lebt in Hürth. – Radiomoderatorin, Korrespondentin, Verf. von (Kriminal-)Romanen. Schriften: Atemnot, 1998 (Eifel Krimi 3); Novembernebel, 2001; Das Fenster zum Zoo (Kriminalrom.) 2002; Tot und begraben, 2003; Auszeit (Kriminalrom.) 2004; Schwarze Schafe. 20 mörderische Geschichten, 2005; Wildflug, 2006; Mord im Eifel-Express. Kriminalroman aus der Eifel, 2008; Spiel mir das Lied vom Wind, 2009; Tote gehen nicht den Eifelsteig (Kriminalrom.) 2011; Nirgendwo in der Eifel (Rom.) 2012; Die Eifel sehen und sterben. 23 kriminell kurze Geschichten, 2012; 563
Clemens Sechs in der Eifel. Der achte Fall von Sonja Senger, 2013; Eifelmädchen, 2015; Eifelmadonna, 2017; Wenn die Eifel brennt (Kriminalrom.) 2018. Literatur: Lex. der dt.sprachigen Krimiautoren. Unter Mitarb. der aufgenommenen Autorinnen u. Autoren (hg. A. Jockers, unter Mitarb. v. R. Jahn) 2 2005, 53; Lex. der Kriminallit. Autoren, Werke, Themen/Aspekte (hg. K.-P. Walter) (Losebl.Slg.; zu ‹Atemnot›, ‹Auszeit›, ‹Novembernebel›); H. P. Karr, Lex. der dt. Krimi-Autoren (online). FA Clausen, Murmel (eig. Claus-Henric C.), * 8.10. 1973 München; wuchs in München auf, 1995 Mitbegründer u. 1995–98 Moderator der humorist. Radiosendung «Klub Ma:d», dann Drehb.autor, Zus.arbeit u. a. mit Michael Herbig an versch. Fernseh- u. Filmprojekten wie «Die Bullyparade» u. «Der Schuh des Manitou». – Drehb.- u. Romanautor. Schriften: Frettsack (Rom.) 2012 (2014 verfilmt, Regie: M. Schweighöfer); Frettnapf (Rom.) 2013. Literatur: The Internet Movie Database (online); Filmportal.de (online). FA Clemens, Gottfried, * 1.9.1706 Berlin, † 23.3. 1776 (nach anderen Angaben 31.3.) Herrnhut; Sohn eines Stadtleutnants, Schulbesuch in Berlin, 1726–30 Stud. der evang. Theol. in Jena, freundete sich dort mit August Gottlieb → Spangenberg (1704–1792) an, war Hauslehrer in Venedig, ab spätestens 1736 Hofprediger des Grafen Heinrich XV. von Reuß-Lobenstein (1674–1739), ab 1738 in gleicher Stellung bei Erdmann II. von Prom˙ nitz (1683–1745) in Sorau (poln. Zary), wo C. auch Direktor des Waisenhauses war, ab 1745 Hofprediger des Grafen Heinrich XXIX. (1699–1747) in Ebersdorf (heute zu Saalburg-Ebersdorf), vollzog mit der dortigen Gemeinde 1746 den Übertritt zur Herrnhuter Brüdergemeine, war ab 1754 Inspektor des Brüderseminars in Barby u. dort auch Prediger, ab 1763 Prediger in Gnadenfrei (poln. Piława Górna) u. zuletzt in Herrnhut; gab Reden des Nikolaus Ludwig von → Zinzendorf über die Evangelien, die Bücher Mose u. andere Themen heraus; verfaßte auch dt. Predigten, Reden, theolog. u. pädagog. Abh. sowie Kirchenlieder (bekannt u. a. «Umschließ mich ganz mit deinem Frieden»). – Evang. Theologe, Pädagoge, Kirchenlieddichter. Schriften: Jesus Unser Schild der bei Gott ist. Wurde den 22. Junii 1735 in der Stadt- und SchloßKirche zu Gera in einer Ordinations-Predigt aus 564
Closius den worten I. Joh. II, 1, 2 vorgestellet [...], [1735] (VD18 10829873; online: ULB Halle); Gegründete und durch die Erfahrung bestättigte Vorschläge von der leichtesten und deutlichsten Lehr-Art in einer öffentlichen Stadt-Schule [...], 1736 (VD18 10294651; online: SUB Göttingen); Der grosse Schade aufgehaltener und irre gemachter Seelen [...], 1736 (VD18 10443223; online: ULB Halle); Zweifaches Zeugniß Evangelischer Wahrheiten in Predigten […], 1737 (VD18 11456310); Der Zugang durch Christum zum Vater, wurde am Sonntage Rogate über das ordentliche Evangelium in der St. Moritzkirche zu Halle in einer Vormittagspredigt der christlichen Gemeinde angewiesen [...], 1738 (VD18 14416638; online: ULB Halle); Das freundliche Einladen Gottes zur Hochzeit seines Sohnes. Wurde Am XX. Sonnt. nach Trinitatis 1738 über das ordentliche Evangelium in der Kirche zur H. Dreieinigkeit in Görlitz in einer Gast-Predigt erwogen [...], [1738] (VD18 10092978; online: ULB Halle); Der Wandel der Kinder nach väterlicher Weise [...], 1739; Die Übergabe des Hertzens an Gott, [1740] (VD18 14416700; online: BSB München); Die vornehmsten Wahrheiten der christlichen Lehre in Tabellen, 1741; Die Erneuerung des Tauf-Bundes [...], 1745; Erörterung der Frage: Warum Jesus den Anfang seiner Wunder auf einer Hochzeit gemacht habe? [...], [1745]; Das offenherzige Entdecken seines Zustandes vor Gott und Menschen [...], 1746; Predigt des Herrn Gottfried Clemens ehmaligen Ordinarii der Evangelischen Brüder-Gemeine zu Gnadenfrey gehalten in Gnadenfrey Dom. Lätare den 9 Mertz 1766 [...], 1775. Herausgaben: Zwey Hundert Auserlesene Theils alte, theils neue Lieder zum Haus- und PrivatGebrauch [...] (Hg. der 3. Aufl.) 31747 (VD18 11990007); N. L. v. Zinzendorf, Des Ordinarii Fratrum Berlinische Reden, London/Barby [1757] (VD18 90575199; online: BSB München); ders., Des Ordinarii Fratrum auf dem Synodo der Brüder zu Zeyst vom 11 Mai bis 21 Jun. 1746 geäusserte Haupt-Ideen und bey jedes Tages verlesenen Schrift-Texte gethane Erinnerungen, 1759 (VD18 10570977; online: SLUB Dresden); ders., Des Ordinarii Fratrum Öffentliche Reden, von dem Herrn, der Unsere Seligkeit ist, und über die Materie von Seiner Marter [...], London 1760 (Hg. der 3. Ausg.; VD18 1054075X; online: SLUB Dresden); ders., Barbysche Samlungen Alter und Neuer, Lehr-Principia, Sitten-Lehren, und den vorigen und itzigen Gang der Öconomie Gottes und 565
Closius ihrer Diener illustrirender Stükke, wie auch theils gedrukter, theils ungedrukter Kleinerer Schriften des dermaligen Ordinarii der Brüder, 2 Bde., 1760 (VD18 15477967); ders., Auszüge aus des seligen Ordinarii der Evangelischen Brüderkirche sowol ungedrukten als gedrukten Reden über biblische Texte nach Ordnung der Bücher heiliger Schrift, 3 Bde., 1763–65 (VD18 11249277; online: BSB München; Nachdr. 2010); ders., Auszüge aus des Seligen Ordinarii der Evangelischen BrüderKirche Herrn Nicolaus Ludwig Grafens und Herrn von Zinzendorf und Pottendorf sowol ungedrukten als gedrukten Reden über die vier Evangelisten, Bd. 1–4 (Bd. 5 u. 6 von anderem Hg.), 1766–73 (VD18 10962026; online: BSB München; Nachdr. 2001/02). Nachlaß: Arch. der Evang. Brüder-Unität Herrnhut (Hauptnachlaß); SB Berlin; UB München. Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 4 (1995) 509. Literatur: Adelung 2 (1787) 363; Meusel 2 (1803) 140–142; ADB 4 (1876) 318; Biogr.-Bibliogr. Kirchenlex. 1 (1990) 1067; DBE 22 (2005) 362. – D. Meyer, Zinzendorf u. die Herrnhuter Brüdergemeine 1700–2000, 22009, 84 f., 170 u. ö. MM Closius, Samuel (auch S. Klose), * 24.4.1626 Breslau, † 31.7.1678 Magdeburg; ab 1647 Stud. in Wittenberg, danach Hofmeister des Grafen August Ludwig von Barby (1639–1659), wurde spätestens 1656 vom Kaiser zum Dichter gekrönt, war bibliothekar. Berater von Herzog August II. (1579–1666) u. Braunschweigisch-Lüneburgischer Konsistorialrat, ab 1669 Propst am Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg; verfaßte u. a. dt. u. lat. Gelegenheitsged., eine Beschreibung der HAB Wolfenbüttel u. Gutachten über für die Bibl. erworbene Hss. u. Bücher; gab zudem Werke von Nigellus de Longo Campo (um 1130–1200) u. Johannes Marius Philelphus (1426–1480) heraus. – Pädagoge, Propst, Hg., Dichter. Schriften: Applausus festus in onomasteria [...] MDCXLVII. sexto Calend. Februar. feliciter celebraret (mit K. Henrici) Breslau [1647]; Thalia lucubrans, [1648]; Freuden-Wunsch und EhrenGeschenke. Dem Durchläuchtigen Hochgebornen Fürsten und Herrn Herren Rudolph-Augusto, Herzogen zu Bruns-Wieg und Lüneburg [...] Nach glücklich vollendetem Fürstl. Hochzeitlichen Ehren-Feste so den 10. Nov. An. 1650. gehalten [...] (mit J. G. Schottel u. a.) 1650 566
Coelen (VD17 23:308392P; online: LB Coburg); Memoria Flammae Serenissimi Guelphorum Principi, Augusto, male insidiatae, Feliciter tamen, Dei iussu, prorsus extinctae, d.a. Septembr. Anni MDCXXXIV (Ged.) 1659 (VD17 23:668444C); Mneme Illustrissimae Rosae Barbeinensis, mortalia exuentis, et in Aeternitate sancte florescentis (Ged.) [um 1659] (VD17 39:101466V; online: ULB Halle); Bibliothecae Augustae, Serenissimi Principis ac Domini, Domini Augusti, Ducis Brunovicensis et Lunaeburgensis, Inter Principes Natos, Christiani Orbis, hodie-Nestoris, et Illustrium Animarum Phosphori, in ipsa Sede Ducali Wolferbytana conspicuae, Generalis Sciagraphia (Bibl.beschreibung) 1660 (VD17 12:157079V; online: HAB Wolfenbüttel); Sanctus, Sanctus, Sanctus, Jehovah Exercituum, Sanctumq[ue] et Terribile Nomen Eius! (Ged.) 1660 (VD17 23:232103H); Ad Politissimum Sponsum, Dn. Ulricum Robamum De Lamarche Secretarium Ducalem Guelphicum, Lectissimae Virgini Annae Hedewigi Gerlachiae Festivitate Nuptiali coniugaliter se sociantem (Ged.) [um 1660] (VD17 23:318227D); Prosphonema blaesulum Illustrissimi Nepotuli, Leopoldi Augusti, d. 27. Februar. Anni MDCLXI. in Guelphide feliciter nati, et 3. Martii beate per Baptismum renati ad Serenissimum Avum Augustum [...] (Ged.) 1661 (VD17 23:670036H; online: HAB Wolfenbüttel); Der Christlichen Kirchen auserlesenes EhrenLob [...] Sophien Elisabeth Vermähleten Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg Gebohrnen Hertzogin zu Mechlenburg [...] (Ged.) 1662 (VD17 23:260657Z); Cupressus et Iuniperus intra triduum sub Aequinoctium Vernale Anni MDCLXII. in Sacello Ducali Guelphico, quod Arcis est, enatae & Duorum Puellorum Principum Analysei pariter ac Genesei humectatae [...] (Ged.) 1662 (VD17 23:669171N; online: HAB Wolfenbüttel); Domus Altioris Felicior Propago Regiumque Decus, Maria Elisabetha, Serenissimis Parentibus, Germanis Ducibus, Genitore quidem Augusto, Brunoniis Vicis, Castrisque Lynanis Leges iuste et sapienter dictante, Nestoremque, Lycurgi prudente Clavo illustrem, post Sagum in Toga gloriose exhibente [...] (Ged.) 1663 (VD17 125:044616X); Eusebies ad Serenissimi Bruno-Lynani Ducis Augusti, ab Illustrissimo Principe, Anthonio Udalrico, feliciter genitum, et d. 14. Augusti, Anni MDCLXIII. prospere natum, Hodie vero 23. eiusdem Mens. Augusti sancto Baptismatis fonte salubriter tinctum [...] (Ged.) 1663 (VD17 23:668525C; online: HAB 567
Coelen Wolfenbüttel). – Verz. der einzelnen Ged. C.’ bei Hueck 1982 (s. Lit.). Herausgaben: J. M. Philelphus, Jo: Marii Philelphi, Francisci Filii, Poetae Itali, Epitomata ad Illustrem Sigismundum Malatestam Arimini Principem, in quatuor Libellos ab Auctore distributa. Primam lucem post ipsa duo Secula typis publicis hodie subeuntia [...], 1662 (VD17 23:296002G); Nigellus, Brunellus Vigelli, et Vetula Ovidii. Seu Opuscula duo auctorum incertorum, Prius quidem Vigelli, qui fertur, speculum stultorum, posterius vero libri tres de vetula, Ovidii [...] 1662 (VD17 14:010768Y). Nachlaß: HAB Wolfenbüttel; Landesarch. Sachsen-Anhalt Magdeburg (Akten zum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg). Literatur: Adelung 2 (1787) 376 f.; Flood, Poets Laureate 4 (2006) 333 f. – F. Lammert, Neue Beitr. zur Gesch. des Klosters U. L. F. in Magdeburg (in: Jb. der Akad. gemeinnütziger Wiss. zu Erfurt NF 49) 1930, 5–40, hier 34–36; M. Hueck, Gelegenheitsged. auf Herzog August von BraunschweigLüneburg u. seine Familie (1579–1666). Ein bibliogr. Verz. der Drucke u. Hss. in der HAB Wolfenbüttel, 1982, 150, 158, 160 u. ö. (s. Reg.); M. Bircher, Johann Ludwig Prasch u. die ‹Wolffenbüttlische Liberey› (in: WBN 17) 1990, 1–7; G. van Gemert, Der niederländ. Bestand in der Sulzbacher Hofbibl. Ein Beitr. zur Erschließung des internat. Umfelds der Gelehrtenkultur unter Christian August (in: Morgen-Glantz 19) 2009, 37–52, hier 40–42. MM Coelen, Ina (Ps. Zora Schreiber, Brigitte Parker, Linea Gato), * 21.6.1958 Vorst (heute zu Tönisvorst/Nordrhein-Westf.); studierte Visuelle Kommunikation, als Graphikerin bei versch. Agenturen u. einem Verlag tätig, 1984 Mitbegründerin eines Werbeateliers, Arbeit als Comiczeichnerin u. Illustratorin, Journalistin bei versch. Regionalztg., Organisatorin u. Moderatorin der Krefelder KrimiTage; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat» u. des Netzwerkes «Mörderische Schwestern»; lebt in Krefeld. – Graphikerin, Journalistin, Kriminalautorin, Herausgeberin. Schriften: ... und du bist weg. Mini-Krimi, 2002; 88 Gründe, warum Katzen die besseren Menschen sind. Das Katzenbuch, 2002; Spurensuche. Drei Rate-Krimis, 2002; 19 Uhr 11 ab Nordbahnhof. Krefelder Kneipen-Krimi, 2002; Mörderische Mitarbeiter. Kollegiale Kriminalgeschichten (mit S. 568
Cojocaru Deitmer, I. Schmitz) 2003; Killer, Küche, Knast. Der Krimi mit den todsicheren Rezepten (mit U. Renk) 2006; Tödliches Dinner. Niederrheinischer Kriminalroman, mit neuen todsicheren Rezepten (mit U. Renk) 2007; Kaltgemacht, 2009; Bis zum letzten Löffel. Eiskalte Suppenkrimis und brandheiße Rezepte (mit U. Lessmann, M. K. Schneiders) 2011; Bei Mord hört die Freundschaft auf. Kriminalgeschichten vom Tatort Niederrhein und dem Rest der Welt, 2013. Herausgaben: Tödliche Beziehungen (mit I. Schmitz) 2001; Tödliche Touren. Krimineller Reiseführer vom Niederrhein (mit I. Schmitz) 2003; Mords-Appetit. Krimi-Leckerbissen vom Niederrhein, mit mörderisch guten Rezepten (mit I. Schmitz) 2003; Mord unter Kopfweiden. Neue und historische Kriminalgeschichten vom Tatort Niederrhein. Kurz-Krimis (mit I. Schmitz) 2004; Tödliche Torten. Süßer Tod am Niederrhein. Mit Backrezepten aus der Region. Kuchen-Krimis, 2005; Mords-Feste. Kalender-Krimis vom Tatort Niederrhein, 2005; Dessert für eine Leiche. KrimiLeckerbissen vom Niederrhein und mörderisch gute Rezepte. Mit Rezepten für Genießer, 2008; Todschick. Mode und Morde am Niederrhein. Kriminalgeschichten, 2009; Niederrhein-Leichen (mit J. Wörz) 2009; Bitterböse. Schokoladenkrimis – mit Rezepten für Genießer. Kriminalgeschichten (mit B. Glaser) 2009; Natürlich der Gärtner! Niederrheinische Krimi-Route der Gartenkunst zur Criminale 2011 (mit R. Gablé) 2010; Ausgefressen. Tierische Kriminalgeschichten (mit A. Küsters) 2010; Eiskalt unterm Tannenbaum. Kriminalgeschichten für eine schöne Bescherung, 2011; Abmurksen und Tee trinken. Bitterböse Kriminalgeschichten und mörderisch gute Rezepte, 2011; Waschen, föhnen, umlegen. Haarige Kriminalgeschichten (mit I. Schmitz) 2012; C. Dieckerhoff, Mütter und andere Katastrophen. Kriminalgeschichten (mit M. K. Schneiders) 2012; Mord zwischen Kraut und Rüben. Gartenkrimis vom Tatort Niederrhein, mit mörderisch guten Pflanzund Gartentipps, 2013; Krefelder Kanon der Literatur. 100 Leser, 100 Bücher, 100 Meinungen (mit R. Mielke, H. Schroers) 2015. Literatur: Lex. der dt.sprachigen Krimiautoren. Unter Mitarb. der aufgenommenen Autorinnen u. Autoren (hg. A. Jockers, unter Mitarb. v. R. Jahn) 2 2005, 54. FA 569
Collibus Cojocaru, Mara-Daria, * 7.1.1980 Hamburg; studierte Politikwiss., Philos., Rechts- u. Theaterwiss. an der Univ. München, wiss. Mitarb. am Lehrstuhl für Polit. Theorie u. Philos. ebd., 2007 Teilnehmerin der Lyrik-Werkstatt der Stiftung Lyrik Kabinett ebd., 2011 Promotion an der Univ. München, wiss. Mitarb. in Südafrika u. den USA, ab 2012 Mitarb. u. seit 2019 Leiterin des Forsch.- u. Studienprojekts «Globale Solidarität – Schritte zu einer neuen Weltkultur» der Rottendorf-Stiftung an der Hochschule für Philos. München, Doz. für Prakt. Philos. ebd., 2015/16 Forsch.aufenthalt an der Univ. Sheffield/England; lebt in München. – Kunstförderpreis für Lit. des Freistaats Bayern (2017). – Philosophin, Hochschullehrerin, Lyrikerin, Übersetzerin. Schriften: Näherungsweise (Ged.) 2008; Die Geschichte von der guten Stadt. Politische Philosophie zwischen urbaner Selbstverständigung und Utopie, 2012 (zugl. Diss. München 2011); Anstelle einer Unterwerfung (Ged.) 2016. Übersetzungen: D. R. Moor, Auf einen Kaffee mit Platon (Vorw. R. M. Pirsig) 2009; J. Barnes, Auf einen Kaffee mit Aristoteles, 2010. Herausgaben: Zukunft der Demokratie. Ende einer Illusion oder Aufbruch zu neuen Formen? (m. M. Reder) 2014; Katastrophen – Perspektiven (mit M. Reder, V. Risse) 2017. FA Colditz, Dorothee (geb. Grab, Ps. Dorothee Schumann), * 23.11.1944 Dillenburg/Hessen; machte eine Lehre im Gardinen- u. Teppichgeschäft der Eltern, arbeitete 1972–79 selbstständig im Modebereich, ab 1991 Gardinenhändlerin, als Autorin u. Malerin tätig, Einzel- u. Gruppenausstellungen in Dtl.; lebt in Baden-Baden. – Lyrikerin, Erz., Malerin. Schriften: Wellen des Lebens. Stille, Tiefe, Raum in mir, 1984; Die Anzeige (Erz.) 2004; Leben mit allen Sinnen. Mut zum Gefühl (Ged.) 2012; Der Tote aus dem Meer, 2013 (Selbstverlag); Die Schwarzwaldreise, 2014 (Selbstverlag); Wellen des Lebens (Ged.) 2017 (Selbstverlag). – Weitere Schr. im Selbstverlag. FA Collibus, Hippolytus a (auch Colleus, v. Colli; Ps. Sinibaldus Ubaldus, Johann Werner Gebhart; Pompeius Lampugnanus), * 20.2.1561 Zürich, † 2.2.1612 Heidelberg; entstammte einer nordital. 570
Collibus Familie calvinist. Konfession, die aus rel. Gründen in die Schweiz emigriert war, Sohn des Paolo C.; Besuch der Lateinschule im pfälz. Neuhausen (heute zu Worms), Stud. in Italien u. Basel (immatrik. am 21.6.1577), dort am 31.10.1577 Promotion zum Baccalaureus artium u. am 30.5.1583 zum Dr. iur. utr., 1584 Prof. der Institutionen; Jan. 1586–1589 Juraprofessur in Heidelberg (immatrik. am 31.3.1586 als «pandectarum professor»), 1588 Prorektor der Univ.; 1589 Syndikus der Stadt Basel, 1591 Kanzler u. Gesandter Christians I. von AnhaltBernburg, 1593 im Dienst Friedrichs IV. von der Pfalz, Präs. des Hofgerichts u. kurfürstl. Rat, 1597 wirkl. geheimer Rat, 1603 Oberamtmann. – Jurist, Humanist, Diplomat, polit. Schriftsteller. Schriften: Hippolytus a Collibus has de societate conclus. L. [= 50] pro conseq. suprema in u. i. laurea propugnabit, 25. Mai, Basel 1583; Ad diem 30. huius mensis Maii, Samuel Grynaeus ex iussu scituque colleg. i. c. acad. Bas. viris eruditione et virtute ornatiss. d. Hippolyto a Collibus, doctoris in utroque iure, d. Vincentio Mollero, licentiae in eadem facultate titulum conferet. [...] Quaestiones. Hippolytus a Collibus: an summus magistratus nocentes supplicio liberare poßit, nec’ne? Vincentius Moller Eb. f. Hamburgensis: an fides hosti data sit servanda?, Basel 1583 (Einblattdr.; wieder in: Programmata iuris prudentiae omnium doctorum et licentiatorum [...] publice et privatim promotorum Basileae a religionis reformatione MDXXXII ad annum MDCIV. inclusive, o. O. 1604, [38r]); Positiones de testamentis: quas [...] publice defendendas suscipit, H. v. C. (Präs.), B. Paravicini (Resp.), 10. Nov., Basel 1585; Subsequentia de mutuo themata [...] in inclyta Heidelbergensium academia [...] publice tueri conabitur, H. v. C. (Präs.), J. Rötel (Resp.), 11. Juni, 1586; Theses de donationibus: eas [...] publice disputando tuebitur, H. v. C. (Präs.), M. Brinck (Resp.), 1586; Hippolytus a Collibus litterato lectori s[alutem]. [...] infrascripti tres candidati nostri [...] ad solemnem honoris gradum, admissi sunt: ut in u. i. priores duo, infulis doctoreis; tertius licentiae titulo [...] exornentur. [...] Explicabunt autem canditati singuli, singulas quaestiones: Ericus Limburgh Saxo. An praescriptio in feudo locum habeat. Conradus Neuphart Crucenacensis. An duellum in defectum probationis sit concedendum. Ionas a Basserod Antverpiensis. Num ius luendi seu redimendi pignoris praescribatur. Peragentur haec [...] anno 1586. decimo Martij [...], 571
Collibus Basel 1586 (Einblattdr.; wieder in: Programmata iuris prudentiae omnium doctorum et licentiatorum [...], o. O. 1604, [49v]); Axiomata iuris controversi, quae [...] in celeberrima Heidelbergensi academia [...] pro licentia in utroque iure consequenda, publice defendenda suscepit, H. v. C. (Präs.), H. Krefting (Resp.), April, 1587; Theses de contractu depositi: quas [...] publice in hac celeberrima et inclyta Heidelbergensi academia exercitij gratia defendere conabitur, H. v. C. (Präs.), W. Gruning (Resp.), August, 1587; (pseud.) De nobilitate axiomata LXI. Sinibaldi Ubaldi i. c., 1588 (Basel 1593; erw. 1595; zahlr. weitere Ausg., zuletzt hg. u. komm. M. Naurath, 1670); Praecipuae quaestiones ex materia emptionis et venditionis desumptae: de quibus [...] in academia Heidelbergensi [...] pro consequendo in utroque jure licentiae gradu, publicam instituet disputationem, H. v. C. (Präs.), V. Möller (Resp.), 17. Febr., 1589; Disputatio de testamento solenni, quod vel in scriptis, vel nuncupatim ordinari consuevit [...] publice pro summo in utroque iure gradu adipiscendo defensa, H. v. C. (Präs.), J. Derschau (Resp.), 24. Febr., 1589; Hippolytvs a Collibus ic. lectori s. dico. [...] duo hi præstantissimi viri, Fridericus Dasypodius Mollenhavius Westphalus, et Rutgerus Rulandus Aquisgranensis [...] statui ego, ita iubente iurisconsultorum collegio amplissimo, eis iurisconsultorum insignia [...] post explicatas subsequentes quaestiones conferre. [...] P. pridie Kal. Septembris, CIƆ IƆ XIC. [...], Basel 1589 (Einblattdr.; wieder in: Programmata iuris prudentiae omnium doctorum et licentiatorum [...], o. O. 1604, [66r]); N. V. Et IC. Hippolyti A Collibus, Archigram. Reipub. Basil. (Gratulationsged.) (in: Gratulationes amicorum ad Iohan. Esych. Brem. cum a cl. theol. Joh. Jac. Grynaeo in celeber. Basil. acad. publico ex studiis theolog. testim. ornaretur), Basel 1589, A2r (wieder in: J. J. Grynaeus, Theologicorum theorematum et problematum, de quibus in Basiliensi academia ordinariae ΣΥΖΗΤΗΣΕΙΣ, anno [...] 1589, institutae fuerunt. Pars tertia, Basel 1590, 123 f.); Commentarius ad tit. D. de diversis regulis iuris antiqui, Basel 1590 (Digesten-Komm.); Positiones de usuris quas [...] in inclyta Heidelbergensi academia [...] publice defendere conabitur, H. v. C. (Präs.), S. C. Freispach (Resp.), 9. Juli, 1590; Bonum Factum. Ab omnibus publicis muneribus abscedere [...]. Hac quum acerr. iurisconsultorum Basiliensium iudicio dignissimi iudicati sint, M. Joannes Schönerus Waltershofensis: Joannes Roderus 572
Collibus Milensis Nassovius: [...]: Hippolytvs a Collibus i. c. [...] eos, An sine consensu parentum matrimonium consistere queat? prius disputaturos, infulis doctoreis auctoritate pub. ornabit. Huic rei edicitur 4. Maij [...], Basel 1591 (Einblattdr.; wieder in: Programmata iuris prudentiae omnium doctorum et licentiatorum [...], o. O. 1604, [74r]); Beitr. (in: L. L. Pithopoeus [Helm], Poematum [...] liber sextus, qui est silvarum tertius [...]) 1591; Hippolyti a Collibus, Princeps: ad illustrissimum fortissimumque heroem Christianum, principem Anhaldinum, Ascaniae comitem, etc. Eiusdem de nobilitate positiones LXI., Basel 1593 (erw. u. d. T: Princeps. Eiusdem de nobilitate positiones LXII. Editio altera, priore emendatior, auctior. Seorsum accessit Palatinus, sive aulicus, eodem auctore. Nunc primum in lucem editus, 1595; weitere Drucke bis 1670); Consiliarius. Ad Philippum Ludovicum Hanoviae etc. comitem illustrissimum (mit Widmungsged. von Paul Schede Melissus) 1596 (wieder in: C. Varsevicius [K. Warszewicki], De concilio et consiliariis principis liber [...]. Acceßit Hippolyti de collibus Consiliarius, rem eandem diversa ratione tamen explicans, 1597 [1598]; Sammelausg. u. d. T.: Princeps, Consiliarius, Palatinus, sive aulicus, et Nobilis. Editio postrema, aucta varie aut innovata, 1598; 1599; weitere Ausg., zuletzt 1670); (pseud.) Fürstliche Tischreden/ darinnen zu vielen guten Rathschlägen in Regimenten Anlaß gegeben wirdt/ wie nemlich bey grossen Herrn und Potentaten zu Friedens und Kriegszeiten wichtige Sachen möchten angestellt werden/ sehr nützlich und fruchtbarlich zu lesen. Auß vielen vornemen Scribenten in drey Bücher zusammen gezogen/ durch Johann Werner Gebharten C. von Basel, 1597 (weitere Drucke, z. T. bearb. G. Draud, zuletzt 1642–45); Incrementa urbium: sive de caussis magnitudinis urbium, liber unus. Nunc primum in lucem editus, 1600 (angehängt: Ausonius, De claris urbibus, liber; J. C. Scaliger, Urbes. Ad divam Constantiam Rangoniam; im selben Jahr mit eig. Pagin. wieder in: J. Servilius [J. Knaap], De mirandis antiquorum operibus [...] libri tres; weitere Drucke bis 1671); S. D. Amplissimo Celeberrimoque Viro Dn. Iohanni Koppen, Iurisconsulto consultißimo Electoratus Brandeb. Consiliario intimo (lobender Brief, dat.: Spirae XXI. Iunij, VIIC.) (in: J. Köppen, Decisiones quaestionum illustrium in Germania quotidie occurrentium, ex fontibus iuris et receptioribus doctorum conclusionibus congestae ...) 1600, (:)6v; (pseud.) Iusti Lipsii 573
Collibus in C. Cornelium Tacitum notae cum manuscripto cod. Mirandulano collatae a Pompeio Lampugnano, Bergamo, Parma 1602 (zugeschrieben; Druckort fingiert?); Harpocrates sive de recta silendi ratione, Lyon 1603; Orationes tres: I. N. N. Legati regis Daniae. II. Hyppoliti a Collibus, legati electoris Palatini, Friderici IV. III: Joachimi Hubneri, legati Joachimi Friderici Marchionis Brandenburgensis. Habitae in comitiis coram rege Poloniae. Sigismundo III. anno 1601. Warsoviae, 1612, 27–36. Ausgaben: Hippolytus A Collibus, Sereniss. Elector. Palatini Consiliarius, et Dicasterii Praeses. Exserat invidiae virosa calumnia dentes [...] (1 Distichon, dat.: Heidelberg 1605) (in: B. Exner, Anchora utriusque vitae: hoc est symbolicum Spero Meliora a trecentis [...] clariss. in Europa viris carmine celebratum [...], 1619, 42; Fürstliche Tischreden, 2 Tle., Nachdr. der Ausg. Frankfurt/ M. 1617–20, 2004. Nachlaß: Briefwechsel: UB Basel. Bibliographien (bislang gibt es noch kein umfassendes Werkverz.) VD 16; VD 17. – Jugler (s. Lit.), 1777, 200–206. Literatur: M. Adam, Vitae Germanorum jureconsultorum et politicorum [...], 1620, 451–454; Jöcher 1 (1750) 2014; J. F. Jugler, Beyträge zur jurist. Biogr. [...], Bd. 3, 2. St., 1777, 195–206; ADB 4 (1876) 405 f.; Killy, 22 (2008) 464f.; D. Drüll, Heidelberger Gelehrtenlex. 1386–1651, 2002, 86, 573, 594; VL 16, Bd. 2 (2012) 6–12 (M. Scattola). – J. B. Helius, M. Ioannes Beatus Helius lectori candido salutem. [...] singuli [...] discutient: [...] Henricus Iustus Basiliensis. [...] Hippolytus Colleus Tigurinus. Utrum vera nobilitas ex maiorum praeclare gestis rebus et titulis dependeat, an vero propria κατορθώματα, hoc est, cum virtute et recta ratione gesta animum hominis nobilitent, nec ne? Ioan. Philippus Strubinus Roetelanus. [...] Haec si te oblectet iucunda problematum varietas, lector humanissime, en te benigne invitamus, ad ultimum diem Octobr. [...], Basel 1577 (Einblattdr.; Einladung zur Bakkalaureatpromotion am 31.10.; wieder in: Programmata baccalaureorum philosophiae omnium publice promotorum Basileae a religionis reformatione M D XXXII ad annum M DC IV inclusive, 1604, [30r]); A. Scultetus, Leichpredigt bey der Begräbnuß deß edlen und vesten Junckern Hippolyti a Collibus, churf. Pfaltz gewesenen Raths/ HoffRichters und Fauths im Ampt Heidelberg. Gehalten zu 574
Conrad Heidelberg in der Kirche zu S. Peter/ den 6. Februarij Anno 1612, 1612; F. Lingelsheim, Elegia epitaphia nobilißimo et amplißimo viro Hippolyto a Collibus electoralis Palatinatus consiliario intimo, praesidi curiae et praefecto Heidelbergensi, 1612; Epicedia in obitum nobilißimi et amplißimi viri Hippolyti a Collibus electoralis Palatinatus consiliarii intimi, praesidis curiae et praefecti Heidelbergensis. Obijt 2. Februarij 1612, 1612 (Beiträger: N. Heinsius, F. Lingelsheim u. J. W. Zincgref); C. Dornau, Dulc-amarum, h. e. de dulcedine ex amaritie crucis, morborum et mortis haurienda, soliloquia [...], Beuthen 1618, G4r (Epicedium); J. W. Herzog, Athenae Rauricae. Sive catalogus professorum academiae Basiliensis ab a. MCCCCLX. ad MDCCLXXVIII. [...], Basel 1778, 157–159; V. Press, Calvinismus u. Territorialstaat. Regierung u. Zentralbehörden der Kurpfalz 1559–1619, 1970, Reg.; K. Conermann, ~. Zur Ars politica et aulica im Heidelberger Gelehrtenkreis (in: Europ. Hofkultur im 16. u. 17. Jh., hg. A. Buck u. a., Bd. 3) 1981, 693–700; B. Singer, Die Fürstenspiegel in Dtl. im Zeitalter des Humanismus u. der Reformation. Bibliogr. Grundlagen u. ausgew. Interpr.: Jakob Wimpfeling, Wolfgang Seidel, Johann Sturm, Urban Rieger, 1981, 133–136 u. Reg.; M. Stolleis, Staat u. Staatsräson in der frühen Neuzeit. Stud. zur Gesch. des öffentl. Rechts, 1990, Reg.; R. Seidel, Späthumanismus in Schlesien. Caspar Dornau (1577–1631), Leben u. Werk, 1994, Reg.; M. Scattola, Dalla virtù alla scienza. La fondazione e la trasformazione della disciplina politica nell’età moderna, Mailand 2003, 21–35; A. E. Walter, Späthumanismus u. Konfessionspolitik. Die europ. Gelehrtenrepublik um 1600 im Spiegel der Korrespondenzen Georg Michael Lingelsheims 2004, bes. 274–276 u. Reg.; C. A. Zwierlein, Heidelberg u. ‹der Westen› um 1600 (in: Späthumanismus u. reformierte Konfession. Theol., Jurisprudenz u. Philos. in Heidelberg an der Wende zum 17. Jh., hg. C. Strohm u. a.) 2006, 27–92 (s. Reg.); W. Kühlmann, ~ (1561–1612), ein polit. Schriftst. in Heidelberg, u. der Zincgref-Kreis (in: Julius Wilhelm Zincgref u. der Heidelberger Späthumanismus. Zur Blüte- u. Kampfzeit der calvinist. Kurpfalz, hg. ders. u. H. Wiegand) 2011, 451–469; wieder in: ders., Gelehrtenkultur u. Spiritualismus. Stud. zu Texten, Autoren u. Diskursen der Frühen Neuzeit in Dtl., hg. J. Eickmeyer u. a., Bd. 2) 2016, 219–237. RBS Conrad, Julia → Büchner, Barbara. 575
Conrath Conradi, Ignaz Norbert (auch Ignatius Norbertus a passione Domini Conradus), * 20.6.1718 Pest (heute zu Budapest), † 20.8.1785 (nach anderen Angaben 28.8.) Neutra (slowak. Nitra); schloß sich 1733 den Piaristen an, Stud. der klass. u. neueren Sprachen in Sighetu Marma¸tiei, war ab 1742 zunächst Lehrer in Kecskemét u. Pest, ab 1744 Stud. der kath. Theol. in Rom, 1745 Priesterweihe, anschließend Lehrer in Bukarest, 1746 Aufenthalt bei Constantin Mavrocordat (1711–1769), dem Fürsten der Walachei, ab 1747 wieder Lehrer, u. a. in Kronstadt (rumän. Bra¸sov), Pest, Neutra, Wien, Waitzen (ungar. Vác), Weßprim (ungar. Veszprém) u. Debreczin (ungar. Debrecen), ab 1770 Consultor seiner Ordensprov. in Weßprim, Pest u. ab 1776 in Neutra, ab 1782 Provinzialvikar u. zuletzt Präses seiner Ordensprov.; verfaßte lat. Ged.; gab u. a. Werke von Ianus Pannonius (1434–1472) u. Edoardo Corsini (1702–1765) heraus. – Piarist, Theologe, Pädagoge, Hg., Dichter. Schriften: Oratio de laudibus excellentissimi, illustrissimi, ac reverendissimi domini, domini Martini Biro de Padany Dei et Apostolicae Sedis gratia episcopi Weszprimiensis [...], Pest 1762. Übersetzungen: P. Vincentius Talenti a S. Philippo Nerio: Vita et rerum gestarum compendium Josephi Calasanctii a Matre Dei, Bratislava 1769. Ausgabe: Ludwig Zimányi soll 1792 in Pest eine Slg. von C.s lat. Lyrik ediert haben (so u. a. Wurzbach 1857, s. Lit.), doch ist das Werk nicht nachweisbar. Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 5 (1995) 22. Literatur: Jöcher 2 (1787) 447; Wurzbach 2 (1857) 440 f. MM Conrath, Martin (Ps. Sabine Martin [zus. mit Sabine Klewe], Paul Marten), * 4.12.1959 Neunkirchen/Saar; 1973 Abitur, absolvierte 1973–79 eine Schlagzeuger-Ausbildung, 1977–91 Musiker in versch. Bands, ab 1990 freier Autor, 1991–93 Volontär beim «Tabou Magazin Saar-Lor-Lux» in Luxemburg, veröffentlichte Beitr. u. a. in der «Saarbrücker Ztg.» u. im SR, 1997–2000 Doz. für Journalismus u. Stilistik an der Volkshochschule in Saarbrücken, ab 2002 Doz. an einer Fachschule ebd., ab 2003 Berater in der Öffentlichkeitsarbeit, auch als Werbetexter tätig, verfaßte hist. Rom. mit der Autorin Sabine Klewe; Mitgl. des Ver. «Quo Vadis – Autorenkr. Hist. Rom.»; lebt seit 2006 in 576
Cord Düsseldorf. – Romanautor, Journalist, Doz., Musiker. Schriften: ZOFF! – Wir machen Zeitung! (Jgdb., mit P. Tiefenbrunner, T. Ackermann) 2 Tle. (I Das Straßenfest – II Der Mohrenkopfkrieg) 1997–2002; ACHT! Eine Erzählung in Kurzgeschichten, 2001; Stahlglatt, 2004 (Saarland-Krimi 1); Das schwarze Grab, 2005 (Saarland-Krimi 2; 2008 verfilmt, Regie: G. Schnitzler); Der Hofnarr, 2006 (Saarland-Krimi 3); Das Geheimnis der Madonna. Ein Hansekrimi (mit S. Klewe) 2007; Der Schattenreiter, 2008 (Saarland-Krimi 4); Das Vermächtnis der Schreiberin (mit S. Klewe) 2008 (Schwaben-Krimi 2); Tatort. Aus der Traum (Kriminalrom., nach einem Drehb. v. F. u. L.-C. Breinersdorfer) 2009; Tatort. Vermisst (Kriminalrom., nach einem Drehb. v. C. Darnstädt) 2010; Schuldig (Kriminalrom.) 2011; Die Henkerin (hist. Rom., mit S. Klewe) 2011; Die Tränen der Henkerin (hist. Rom., mit S. Klewe) 2012; Der Schmerzsammler (Thriller) 2013; Teufelsblume (Thriller) 2014; Die Reliquienjägerin (hist. Rom., mit S. Klewe) 2014; Ich werde töten (Thriller) 2015; Die Königin der Diebe (hist. Rom., mit S. Klewe) 2016; Craig McPherson, 2 Bde. (I Die dunklen Wasser von Exeter – II Die Toten von Dartmoor) 2017/18; Die Hüterin des Templerschatzes (hist. Rom., mit S. Klewe) 2017. Literatur: Lex. der dt.sprachigen Krimiautoren. Unter Mitarb. der aufgenommenen Autorinnen u. Autoren (hg. A. Jockers, unter Mitarb. v. R. Jahn) 2 2005, 54 f.; Lex. der dt. Krimi-Autoren (online); Lit.stadt Düsseldorf (online). FA Cord, Jonas → Bachmann, Daniel Oliver. Coryli, Samuel (eig. Samuel Nitschmann), * 1.5. 1664 Turˇcianske Jaseno, † 7.12.1740 Jecha (heute zu Sondershausen); ab 1692 Stud. der evang. Theol. in Jena, dort 1698 Abschluß als Magister, ab 1699 Erzieher des Prinzen Heinrich von SchwarzburgSondershausen (1689–1758) in Sondershausen, ab 1702 Hilfsprediger u. ab 1706 Pfarrer in Jecha, wurde 1740 Archidiakon u. Konsistorialrat; verfaßte überwiegend lat., teils auch dt. Schr., darunter theolog. u. Gelegenheitstexte; schuf zudem eine lat. Übers. von Martin → Luthers Großem Katechismus u. bearbeitete das theolog. Kompendium des Johann Wilhelm Baier (1647–1695); wurde für seine lat. Ged. zum kaiserl. Dichter gekrönt; hinterließ auch ein 1692 begonnenes Stammbuch; 577
Coryli Kontakte zu Ernst Salomon → Cyprian (ErgBd. III) u. August Hermann → Francke. – Evang. Theologe, Dichter, Übersetzer. Schriften: Delineatio florentissimae inter montanas Hungariae civitatis Neosoliensis, Levoˇca 1692; Reginam Austri Ex I, Reg. X, ver. I. seqq. [...] (Diss. Jena) 1693 (VD17 1:049854R, online: SUB Göttingen; Neuaufl. u. d. T.: Disputatio historico-exegetica de Regina ex Austro oder Nachricht von der Königin aus Arabien, deren Reich, Herkommen, Verrichtung zu Jerusalem, und was darauf erfolget [...], 1739 [VD18 1040872X-004; online: BSB München]); Colossus Anagrammaticus quem ex immortalibus nominibus [...], 1696 (VD17 547:675432W; online: ULB Halle-Wittenberg); Nucleus librorum symbolicorum evangelico-lutheranorum praeter utramque b. Luth. Catechesin, omnium, brevissime licet [...], 1696; Dissertatio theologica de impossibilitate reditus in gratiam Dei semel amissam ex Ebr. VI, 4, 5, 6, (Diss. Jena) 1697 (VD17 12:143141Z; online: ULB Jena); Disputationem physicam de Corylo Jacobi, ex Genes. XXX. vers. 37, 38, 39 [...] (Diss. Jena) 1698 (VD17 23:260227H; online: ULB Jena); Credenda et agenda Christianorum epistolica, das ist: Die Gott wohlgefällige Epistolische Glaubens- und Lebens-Pflichten, aus den Sonn- und Festtäglichen Episteln in einem Jahrgang ausführlich vorgestellet [...] die nothwendigsten Glaubens-Articul und Sitten-Lehre vorstellend, 1730 (VD18 90699262; online: SUB Göttingen). Herausgaben: J. W. Baier, Joh. Guilielmi Baieri compendii theologiae positivae synopsis per succinctas et intellectu faciles quaestiones, ubi omnes termini philosophici exterminati [...], 1701 (VD18 12889032–001); M. Luther, B. D. Martini Lutheri catechismus biblicus, seu harmonia catechismi ejusdem cum scriptura sacra [...]. 1726 (VD18 12993735–001); Proseuchologia et agenda homiletica, i.e. Dispositiones homileticae der allgemeinen und meisten Kirchen-Collecten No. 75. [...], [1727]. Nachlaß: Forschungsbibl. Gotha (Briefw. im Nachlaß Ernst Salomon Cyprian); SB Berlin (Briefw. im Nachlaß August Hermann Francke). Literatur: Adelung 2 (1787) 478 f. – F. Glöckner, Das Album des ~ (in: 300 Jahre Bibl. des Gymnasiums zu Weilburg 1685–1985, hg. Gymnasium Philippinum Weilburg an d. Lahn, Red. W. 578
Costa Schoppet) 1985, 161–186; D. Kessler, Das Stammbuch des ~ (in: Südostdt. Arch. 28/29) 1985/86, 166–168; Thüringer Pfarrerbuch. Bd. 2: Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen (hg. Gesellsch. für Thüring. Kirchengesch., bearb. B. Möller) 1997, 115. MM Costa, Friederike → Bauer, Angeline (Friederike). Cotten, Ann, * 1982 Ames, Iowa; wuchs seit 1987 in Wien auf, 2006 Abschluß des Germanistikstud. mit einer Arbeit über Konkrete Poesie, Auftritte auf Poetry-Slams; ehemaliges Mitgl. des «Forums der 13» (Plattform für gegenwärtige Lit.); lebt seit 2006 in Berlin; Mitveranstalterin der Berliner Wissenschaftsreihe «Verschwörung u. Verwechslung» (mit Joachim Wendel) u. Mitgl. der ‹Neigungsgruppe› «The Rotten Kinck Show» (mit Monika → Rinck u. Sabine → Scho); 2008 Webprojekt «Glossarattrappen»; schrieb die Libr. zu den Opern «Elektra – Was ist das für 1 Morgen? Eine elektron. Kammeroper (mit Jacob Suske, Musik: Jacob Suske, Urauff. Wien 2017) u. «Gestochen u. weg» (Musik u. Konzept: Elisabeth Schimana, Urauff. Wien 2018). – Seit 2017 Mitgl. der Berliner Akad. der Künste. – Reinhard-Priessnitz-Preis (2007), Clemens-Brentano-Preis (2008), Förderpreis des Hermann-Hesse-Lit.preises (2012), Adelbert-vonChamisso-Preis (2014), Wilhelm-Lehmann-Preis (2014), Förderpreis des Ernst-Bloch-Preises (2015), Klopstock-Preis für neue Lit. des Landes SachsenAnhalt (2015), Hugo-Ball-Preis (2017). – Schriftst., Übersetzerin. Schriften: Fremdwörterbuchsonette (Ged.) 2007; Glossarattrappen, 2008; Nach der Welt. Die Listen der konkreten Poesie und ihre Folgen (Nachw. W. Schmidt-Dengler) 2008; Das Pferd. Elegie, 2009; Florida-Räume, 2010; I, Coleoptile (mit K. Cmelka) 2010; Helm aus Phlox. Zur Theorie des schlechtesten Werkzeugs (mit D. Falb, H. Jackson, S. Popp, M. Rinck) 2011; Pflock in der Landschaft (Ged., Zeichn. v. V. Kammerer) 2011; Hauptwerk. Softsoftporn (Zeichn. v. M. Fellien) 2013; Der schaudernde Fächer (Erzn.) 2013 (niederländ. 2018); Verbannt! Versepos (Illustr. v. A. C.) 2016; Jikiketsugaki. Tsurezuregusa, 2016; Lather in Heaven!, 2016; Fast Dumm, Essays von on the road (hg. M. Rothenberger, Übers. A. C. mit Hilfe von A. Heinrich u. D. Kuzmych, Fotografien v. A. C.) 2017; Was geht, 2018 (Salzburger Stefan Zweig 579
Cotten Poetikvorlesung, 5); Fährten. Drei Texte zu Fernand Deligny (mit Th. Prammer, M. Rinck) 2018; Lyophilia (Erzn.) 2019. Übersetzungen: G. Falkner, Y. Netzhammer, Ignatien. Elegien am Rande des Nervenzusammenbruchs. Elegies at the edge of nervous breakdown, 2014; I. Weidner, Geile Deko, 2019. Tonträger: 3 durch 3 (MP3) 2007; phoneme in musik (MP3-CD, mit L. Ujvary) 2007. Literatur: V. Kling, ~, Nach der Welt [...] (in: MAL 42) 2009, H. 4, 119 f. (zu ‹Nach der Welt›); D. Strigl, Wo die wilden Wörter wohnen. Laudatio für ~ zum Clemens Brentano-Preis 2008 (in: LuK 44) 2009, H. 431/432, 51–57; H. J. Wimmer, ~: Florida-Räume (in: Kolik) 2011, H. 52, 144–146; B. Schulte, «Was sind ‹Florida-Räume›? Auf jeden Fall kein topographisch begehbarer Ort». Hermann Hesse Förderpreis 2012 (in: Allmende. Zs. für Lit. 32) 2012, H. 90, 80–83; E. Siegel, Theoriegebäude. Zu ~s ‹Florida-Räume› (in: LiLi. Zs. für Lit.wiss. u. Linguistik 43) 2013, H. 170, 67–80; M. Reul, Stolterfoht, Ames, ~, Genschel: vier ‹Experimentelle› (in: Gegenstrophe. Bl. zur Lyrik) 2013, H. 5, 53–73; I. Hartwig, Das Glückswunderkind (störrisch). Lobrede auf ~ zum Wilhelm-LehmannPreis (in: SuF 66) 2014, H. 6, 837–841; J. Jung, Eine aufregende Ausweitung der Idee Rom.: ~ kombiniert Prosa u. Lyrik (in: Chamisso) 2014, H. 10, 4–9; M. Kubacyzek, ~: Der schaudernde Fächer (in: Kolik) 2014, H. 62, 121–123; M. J. Schäfer, Poetologische Tiere. ‹Natur› bei ~ u. Dietmar Dath (in: Neue Naturverhältnisse in der Ggw.lit.?, hg. S. Kramer, M. Schierbaum) 2015, 229–252; N. J. Schmidt, «Darf man hermetisch sein?». ~s poetolog. Selbstreflexivität (in: Öst. Ggw.lit., hg, H. Korte) 2015, 295–309; R. Faul, Von der Furchtlosigkeit des Denkens. ~ – Hugo-Ball-Preisträgerin 2017 (in: Chaussée 39) 2017, 125–128; E. Stahl, Neo Neo Dada. Zeitgenössische Dada-Rezeption bei Mara Genschel, ~ u. Oswald Egger (in: HugoBall-Almanach, NF 8) 2017, 125–147; A. Helbig, «Man muss sich nicht beeilen, um ins Nirwana zu kommen». Gespräch. In: Ostragehege. Zs. für Lit. u. Kunst) 2018, H. 1, 29–43; Ch. Nebenführ, Ungeziefer u. andere Phänomene (in: LuK 53) 2018, H. 521/522, 60–64 (u. a. zu ‹Jikiketsugaki›); Ch. Metz, Poetisch denken. Die Lyrik der Ggw., 2018, 229–311; M. Poschmann, Laudatio auf ~ [zur Verleihung des Hugo-Ball-Preises 2017] (in: HugoBall-Almanach, NF 9) 2018, 110–116; C. Telge, Poetolog. Clownerie. ~ aka STABIGABI1 als Element einer «Theorie ¯des schlechtesten Werkzeugs» 580
Cravan (in: Akten des XIII. Internat. Germanistenkongresses Shanghai 2015. Germanistik zw. Tradition u. Innovation, hg. J. Zhu u. a., Bd. 10) 2018, 85–89. BJ Cravan, Artur → Bittermann, Klaus. Cronninger, Egilbert (auch Egilbertus Kroninger), * 15.4.1693 St. Martin im Innkr., † 7.3.1728 Freising (?); schloss sich in jungen Jahren den Benediktinern im Kloster Weihenstephan an, 1711 Profeß, 1717 Priesterweihe u. Promotion, 1719–26 Gymnasialprof. in Freising; wurde von Gualpert Seger gefördert; verfaßte Dramen, die dem unterhaltenden Ordenstheater zugerechnet werden; hinterließ auch ein lat. Chronikfragm. über das Leben in Weihenstephan im Jahr 1727; der Text wurde von Cajetan Stöpperger bis 1729 fortgesetzt. – Benediktiner, Dramatiker, Chronist. Schriften: Sponsus bis imponens ter delusus seu casus sponsalitius (Diss. Regensburg) 1717 (VD18 12288357–001). Literatur: H. Gentner, Gesch. des Benedictinerklosters Weihenstephan (in: Beyträge zur Gesch., Topographie u. Statistik des Erzbisthums München u. Freysing, hg. M. v. Deutinger) 1854, 5–350, hier 3, 215, 217, 242; L. Hubensteiner, Die geistl. Stadt. Welt u. Leben des Johann Franz Eckher von Kapfing u. Liechteneck, Fürstbischofs von Freising, 1954, 173; L. Maier, ~ (in: Bosls bayer. Biogr., hg. K. Bosl) 1983, 122; Hdb. der bayer. Gesch. 2 (hg. A. Kraus) 21988, 1003. MM Curtius, Clara Sophia (auch C. S. Curtia), * 1697 Burgdorf (Region Hannover); Sterbedatum u. -ort unbek.; Tochter eines evang. Pfarrers, lebte u. a. in Römstedt; verfaßte hoch- u. plattdt. Ged., u. a. auf König Georg I. von Großbritannien (1660–1727); Johann → Gottsched druckte C.’s Ged. «Auf die glückliche Jagd am St. Hubertustag» 1726 in «Die vernünfftigen Tadlerinnen» ab. – Lyrikerin. Schriften: Vier Ged. C.’ in: C. F. Weichmanns Poesie der Nieder-Sachsen oder allerhand, mehrenteils noch nie gedruckte Gedichte von den berühmtesten Nieder-Sachsen [...], Bd. 5 (hg. C. F. Weichmann) 1738, Vorber. fol. 12–18 (Nachdr. 1980; online: BSB München). Literatur: A. N. Harzen-Müller, König Georg I. von Grossbrittannien u. die nds. Dichterin Frau Curtia aus der Göhrde (um 1720) (in: Nds. Halbmschr. für Gesch., Landes- u. Volksk., Sprache 581
Czollek u. Litt. Nds.s 2) 1896/97, 40–42; E. Gühne, Gottscheds Lit.kritik in den ‹Vernünfftigen Tadlerinnen› (1725/26), 1978, 225 f.; J. M. Woods, M. Fürstenwald, Schriftst.innen, Künstlerinnen u. gelehrte Frauen des dt. Barock, 1984, 22; B. H. Brockes, Ird. Vergnügen in Gott (Werke 2, hg. J. Rathje) MM 2013, 1020 (Anm. zu 862,13). Cusanit, Kenah, * 1979 Blankenburg/Harz; wuchs in Berlin-Brandenburg auf, studierte Altoriental. Philol. (Sumerisch, Akkadisch, Hethitisch), Ethnologie u. Afrikanistik (Abschluß: M. A.), arbeitete mehrere Jahre als Journalistin im In- u. Ausland, u. a. als Wissenschaftsjournalistin; Veröff. u. a. in Lit.zs. wie «Edit», «Sprache im techn. Zeitalter» u. «manuskripte» sowie in Anthol., z. B. im «Jb. der Lyrik». – Arbeitsstipendium des Landes Brandenburg (2009), Feldkircher Lyrikpreis (2010), Stipendium der Prosa-Werkstatt des Lit. Colloquiums Berlin (2011), Aufenthaltsstipendium des Kunstförderver. Donnersbergkreis u. der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen (2012), Update-Preis der Lit.stiftung Bayern (2012), Bayer. Kunstförderpreis (2014), Arbeitsstipendium des Berliner Senats (2017, 2019), Arbeitsstipendium der Stiftung Preuß. Seehandlung Berlin (2018), Uwe-JohnsonFörderpreis (2019). – Lyrikerin, Romanautorin. Schriften: aus Papier (Ged.) 2014; Chronographe Chorologien I (Ged.) 2017; Babel (Rom.) 2019. BJ Czollek, Max, * 1987 Berlin (DDR); Enkel des Widerstandskämpfers u. Verlegers Walter C. (1907–1972); besuchte die Jüd. Oberschule Berlin, bestand 2006 das Abitur, verbrachte während der Schulzeit ein Auslandsjahr in Texas, studierte 2007–12 in Berlin Politikwiss., arbeitete bis 2016 am Zentrum für Antisemitismusforsch. der TU Berlin u. am Birkbeck College, London (mit einem Stipendium des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks) an seiner Diss., 2016 Promotion; seit 2016 Mitgl. des Hrsg.kollektivs von «Jalta – Positionen zur jüd. Ggw.»; seit 2009 Mitgl. des Lyrikkollektivs G13; war 2013 einer der Initiatoren des internationalen Lyrikprojekts «Babelsprech», als deren dt. Kurator tätig (2016–18 «Babelsprech.International»); organisiert seit der Spielzeit 2013/14 gem. mit dem Schriftst. Deniz Utlu (* 1983) die Lit.reihe «Gegenwartsbewältigung» für das Maxim Gorki Theater, initiierte ebd. mit Sasha 582
Czollek Marianna Salzmann (* 1985) den «Desintegrationskongreß» (2016) zu zeitgen. jüd. Positionen u. die «Radikalen Jüd. Kulturtage» (2017), in deren Rahmen sein Theaterst. «Celan mit der Axt» uraufgeführt wurde; leitete 2016/17 mit der Politologin Esra Küçük (* 1983) den Jungen Berliner Rat; C.s Ged. wurden in zahlr. Lit.zs. (u. a. «Edit», «poet») u. Anthol. veröffentlicht. – Internationales Stipendium für DichterInnen u. ÜbersetzerInnen Meridian Czernowitz (2013), Bonner Lit.preis (2017), 2018 Stipendiat der Kulturakad. Tarabya, Istanbul (2018). – Lyriker, Essayist, Kurator, Übersetzer.
583
Czollek Schriften: Druckkammern (Ged.) 2012; Jubeljahre (Ged.) 2015; A.H.A.S.V.E.R., 2016; Desintegriert Euch!, 2018. Herausgaben: Lyrik von Jetzt 3 / Babelsprech (mit M. Fehr, R. Prosser) 2015; Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen (mit S. M. Salzmann) 2017; Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart (Halbjahresschrift, mit M. Brumlik u. a.) 2017 ff.; Praxishandbuch Social Justice und Diversity: Theorien, Training, Methoden, Übungen (2., vollst. überarb. u. erw. Aufl., mit L. C. Czollek u. a.) 2019. BJ
584
D Dabeler, Christian (auch Reverend D.), * 1965 Hamburg; ab den frühen 1980er Jahren Musiker in der Hamburger Pub-Rock-Szene, seit 1990 Studio-Veröff., zudem als Filmschauspieler tätig, komponierte Musik für versch. Theaterst., häufige Zus.arbeit mit Rocko → Schamoni, bis 2013 Auftritte mit Almut Klotz (1962–2013) als das Popduo «Klotz+Dabeler». – Musiker, Schauspieler, (Drehbuch-)Autor. Schriften: Aus dem Leben des Manuel Zorn (mit A. Klotz, Illustr. v. F. Scheinberger) 2005; Tamara und Konsorten (mit ders.) 2008; Deichbullen (Drehb., mit R. Chambalu, M. Söth) 8 Folgen (I Tschüß Hamburch – III Gute Nacht Kollmar – V Kollmaraner Grundgesetz – VI Grenzen – VII Endstation Kollmar – VIII Kollmarer Nachtleben – IX Fischer ohne Fische – X Der Scharfschütze) 2015. Herausgaben: A. Klotz, Fotzenfenderschweine (Rom., Nachw. J. Sundermeier) 2016. FA Dabi´c, Mascha (eig. Marija D.), * 1981 Sarajevo; übersiedelte 1992 mit ihrer Familie nach Öst.; studierte Translationswiss. (Englisch u. Russisch) u. Politikwiss. in Wien, war ab 2010 Journalistin bei derStandard.at, arbeitet als Dolmetscherin im Asylu. Konferenzbereich, lehrt an den Univ. Innsbruck u. Wien, seit 2015 Vorstandsmitgl. der Interessengemeinschaft Übersetzerinnen Übersetzer; übersetzt aus dem Serbischen, Serbokroatischen, Bosnischen, Russischen u. Englischen; lebt in Wien. – Übers., Dolmetscherin, Romanautorin. Schriften: Grundwortschatz Bosnisch/Kroatisch/ Serbisch für Pflegeberufe. B/K/S-Deutsch. Deutsch-B/K/S, 2016; Reibungsverluste (Rom.) 2017. Übersetzungen (Ausw.): B. Markovi´c, Ausgehen (Rom.) 2009; M. Danojli´c, Mein lieber Petrovi´c (Rom., mit J. Dabi´c) 2010; L. M. Bader, Ein Leben ist nicht genug. Memoiren einer Wiener Jüdin, 2011; E. Kusturica, Der Tod ist ein unbestätigtes Gerücht. Mein bisheriges Leben, 2011; S. Ugriˇci´c, An den unbekannten Helden (Rom., hg. N. u. R. Evert) 2011; Z. Pakovi´c, Die gemeinsame Asche. Antiroman (hg. N. u. R. Evert) 2013; S. Basara, Die Verschwörung der Fahrradfahrer (Rom., hg. N. u. R. Evert) 2014; B. Markovi´c, Superheldinnen (Rom.) 2016; L. Briedis, Vilnius. Reisen in die ferne Nähe (mit C. Hell u. J. Dabi´c, unter Mitarb. v. V. Zoidl) 2017; D. Veliki´c. Jeder muss doch irgendwo sein (Rom.) 2017; D. Ovˇcina, Zwei Jahre Nacht (Rom.) 2019. BJ 585
Dabrowski, Carolin → Callies, Carolin. Däpp, Walter, * 1946; Mitarb. des «Emmenthaler Bl.» in Langnau im Emmenthal, 1973–83 Rundfunkmitarb. des Schweizer Radios DRS in Berlin, Red. der Tagesztg. «Der Bund» ebd., verfaßte Radiogesch. in der Reihe «Morgengesch.» für das DRS; Mitgl. des Berner Schriftst.innen u. Schriftst. Vereins. – (Hörfunk-)Journalist, Autor. Schriften: Gesundgebadet. Ein Berner Bäderbuch (mit H. Trachsel, T. Wyler) 1982; «Der Himmel ist blau, aber das ist nicht so wichtig». Beobachtungen, Begegnungen und Berichte aus dem Schweizer Alltag (Rep.) 1992; We das jede wet. Wort zum Tag, 2006; «Verrückt, so kann das doch nicht weitergehen», sagte Markus Marti zu seiner Frau. 13 Geschichten zur 200-jährigen Geschichte der Gebäudeversicherung Bern (GVB), 2007; Drunger u drüber. Morgegschichte, 2010; Herrlich komplizierter Lauf der Zeit (Rep.) 2010; Viktor Röthlin. Marathonläufer (mit R. Cuonz, P. Pons) 2010; Vom Traum, reich zu sein. Armutszeugnisse aus der Schweiz (Fotos v. H. Trachsel) 2011; BauartBooklet, 8 Bde. (I Synergie – II Stadtleben – III Bewegliche Räume – IV Qualität – V Wohnen – VI Werte – VII Zusammenleben – VIII Epilog) 2010–12 (dt./frz.); Steirych. Morgegschichte, 2013; Thierry Carrel – von Herzen. Der Herzchirurg. Die Operation. Die Patienten, 2015 (2., überarb. Aufl. 2015; 3., überarb. Aufl. 2015); Langsam pressiere. Morgegschichte (Geleitw. P. Lenz) 2017 (mit 1 CD). Vorlaß: Schweizer. Lit.arch. Bern. Literatur: Literapedia Bern. Das Lex. der Berner Schriftst.innen u. Schriftst. (online). FA Daher, Lydia, * 1980 Berlin; Tochter dt.libanes. Eltern, wuchs in Köln auf; 2007 erschien die CD «Lydia Daher» mit selbst geschriebenen dt.sprachigen Popsongs, 2010 folgte die CD «Flüchtige Bürger», 2015 «Algier» (mit Tatafull); lebt in Berlin. – Kunstförderpreis der Stadt Augsburg (2009), Märkisches Stipendium für Lit. (2010), Bayer. Kunstförderpreis (2012). – Lyrikerin, Sängerin. Schriften: beirut blues, 2003; Kein Tamtam für diesen Tag (Ged.) 2008 (mit CD); Insgesamt so, diese Welt (Ged.) 2012 (mit CD); Und auch nun, gegenüber dem Ganzen – dies. 101 Collagen, 2014; 586
Dallmann
Danne
Kleine Satelliten (mit W. Craghead [Zeichn.], Übers.: P.-H. Campbell, L. Wahden) 2016. Herausgaben: Vokalpatrioten. Ein Poetry Slam Sampler, 2004. Literatur: B. Badger, «ein Kreis auf meinem Arbeitstisch». Die Schnipselpoesie ~s (in: Neoph. 100) 2016, H. 3, 443–459; dies., Das Ged. buchstabiert die Welt neu: Sampling u. die Collagen ~s (in: German Studies Review 42) 2019, H. 1, 57–77. BJ
legt einen sächs. Verf. nahe, der die Fürstin noch persönlich kannte. Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 5 (1995) 89. Literatur: Diplomat. Nachr. adelicher Familien 4 (hg. A. W. v. Uechtritz) 1792, 15 f.; G. F. Otto, Lex. der seit dem funfzehenden Jahrhunderte verstorbenen u. jetztlebenden Oberlausizischen Schriftst. u. Künstler 1, 21806, 232. MM
Dallmann, Jonas-Philipp, * 4.3.1969 Berlin; studierte Architektur an der Berliner Hochschule der Künste, war nach dem Abschluß des Stud. als Dipl.Ing. freier Mitarb. von Architektur- u. Ingenieurbüros, seit 2001 Veröff. von Erzn. u. Kurzprosa in Lit.zs. u. Anthologien; lebt als freier Lektor, Autor u. Übers. in Berlin; veröffentlicht neben lit. Arbeiten satir. Ratgeber in den Bereichen Coaching u. Business. – 2. Preis beim MDRLiteraturwettbewerb, Leipzig (2004), Stipendium der Öst. Nationalbank im Rahmen des 8. Klagenfurter Lit.kurses (2004), Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akad. der Künste (2005), 1. Preis des Künstlerhauses Bethanien im Rahmen der Ausstellung «WalK!» (2017), Alfred-Döblin-Stipendium (2017). – Architekt, Erzähler. Schriften: Wirtschaftskrise. Krisenkompetenz in 50 x 2 Minuten, 2009; Expresspaket premium Burn-out. Sofort Klarheit! Gefährdungen erkennen. Inkl. Expressbroschüre, Anregungen und Kraftkarten 2010; Notschek (Rom.) 2011; Die milchfarbene Haut der Türen (Erzn.) 2019. BJ
Dangl, Michael, * 31.1.1968 Salzburg; spielte ab dem 4. Lebensjahr bei der Theatergruppe seiner Eltern Christa u. Agilo D., der «Karawane Salzburg», besuchte ein Humanist. Gymnasium in Salzburg, nach der Matura ohne Ausbildung 1986–89 erstes Engagement am Salzburger Landestheater, 1989–93 am Stadttheater Koblenz tätig, war 1993 u. 1994 Gast am Schauspielhaus Köln, lebte 1994–98 in Hamburg, mit Stückverträgen u. a. am Theater im Zimmer u. am Altonaer Theater, seit 1998 Ensemblemitgl. am Theater in der Josefstadt in Wien; nimmt seit 2000 an den Festspielen Reichenau/ Wien teil; gestaltet eigene Rezitationsprogramme, u. a. für das Kammermusikfest Lockenhaus; entwickelte mit seinen Eltern das Theaterst. «Denn das Glück ist immer da» für zwei Schauspieler, das er selbst mit ihnen inszenierte (Urauff. Salzburg 2008); 2014 erschien ihr neues Stück «Tiramisu»; spielte Hauptrollen in TV-Serien (u. a. «Tatort», «Soko Donau», «Kommissar Rex», «Die Steintaler», «Schlosshotel Orth») u. im Kinofilm «Baked Beans» (Gabriel Barylli); ist als Sprecher u. a. für den Sender Ö1 u. für das ORF-Fernsehen tätig; erhielt 2001 zus. mit Fritz → Muliar den Kulturpreis Europa. – Schauspieler, Schriftsteller. Schriften: Rampenflucht. Ein Nachspiel, 2010; Schöne Aussicht Nr. 16 (Rom.) 2012; Grado – abseits der Pfade. Eine etwas andere Reise durch die Sonneninsel, 2016; Im Rausch (Rom.) 2019. Literatur: Theater-Lex, Nachtr.bd. 1 (2013) 231. BJ
Dallwitz, Johann Casimir II. (d. J.) August Reichsgraf von, * 9.11.1715 Dresden, † 25.9.1762 Königswartha; Stud. in Leipzig, später kurfürstl.-sächs. Geheimrat, ab 1750 auch Landeshauptmann in der Oberlausitz, unter seinen Kindern war der Prälat u. Archäologe Johann Carl Friedrich v. D. (1742–1796); publizierte 1752 anon. einen Bd. dt. Gedichte. – Lyriker. Schriften: Bei D.’ anon. Ged.slg. handelt es sich möglicherweise um: Des Grafen von *** Vermischte Gedichte, 1752 (VD18 11850523, online: SB Berlin). Das Buch wird manchmal aber auch Johann Friedrich → Tiede (1732–1795) oder Friedrich Ludwig von → Solms-Wildenfels (1708–1789) zugeschrieben. Das einführende Ged. auf die 1734 verstorbene sächs. Herzogin Henriette Charlotte 587
Dance, Salomon → Arenz, Michael.
Danne, Christoph, * 9.10.1976 Bonn; studierte nach dem Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium in Sankt Augustin u. dem Zivildienst Dt. Lit. u. Sprache sowie Neuere u. Angloamerikan. Gesch. in Bonn, Berlin, Salamanca u. Köln, erwarb 2007 den Magistergrad; veröffentlicht seit 2001 Lyrik in Lit.zs. wie «Federwelt», «Asphaltspuren» u. «Ostragehege»; gründete 2009 mit Rodion Ebbighausen den tauland-verlag, veranstaltet halbjährlich in 588
Danz Köln die lit. Lesereihe «gegenlichtlesen» u. den Lyrikabend «HELLOPOETRY!»; lebt u. arbeitet als Buchhändler in Köln. – Lyrikpreis «postpoetry.NRW» der Gesellsch. für Lit. in NordrheinWestf. (2014), Arbeitsstipendium des Ministeriums für Kultur u. Wiss. Nordrhein-Westf. (2019). – Lyriker, Buchhändler, Verleger. Schriften: finderlohn (Ged.) 2011; das halten der asche (Ged.) 2014; Shooting Stars (Ged.) 2015; Aufwachräume (Ged.) 2017; bewegliche ziele (Ged.) 2019. Herausgaben: W. Eymess u. a., Grenzüberschreitungen. Sieben Kurzgeschichten (mit R. Ebbighausen) 2010; S. Breker, Einen Faden entlanggehen (Ged.) 2014; T. I. M. Gintrowski, Jupiter. Neue Weltansichten und Milchstraßeneis (Ged.) 2015; P. Rosenthal, 33 Gedichte, 2016; U. Materni, Wünschen und Wollen, 2018. BJ Danz, Daniela, * 5.9.1976 Eisenach; studierte Kunstgesch. u. Germanistik in Tübingen, Prag, Berlin, Leipzig u. Halle/Saale, 2012 Promotion in Halle/Saale, Lehraufträge in Osnabrück u. Hildesheim, 2003–10 als Kunstinventarisatorin für die Evang. Kirche tätig, seit 2013 Leiterin des Schillerhauses in Rudolstadt; lebt in Kranichfeld; verfaßte Lyrik, Prosa, Ess. u. Kinderlit.; schrieb das Libr. zur Oper «Der Mordfall Halit Yozgat» von Ben Frost; lebt in Halle/Saale. – Seit 2015 Mitgl. der Akad. der Wiss. u. der Lit. Mainz, seit 2019 Mitgl. der Jury der Dt. Schillerstiftung von 1859 u. des Kuratoriums der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen. – Georg-Kaiser-Förderpreis für Lit. des Landes Sachsen-Anhalt (2005), Tübinger Stadtschreiberin (2012), Rainer-Malkowski-Preis (2014, mit Mirko Bonné), Writer in Residence der Queen Mary Univ. of London (2017), Berliner Kunstpreis der Akad. der Künste Berlin (2018), Dt. Preis für Nature Writing (2019, mit Martina Kieninger), ferner mehrere Stipendien, darunter das HermannLenz-Stipendium (2006). – Schriftst., Kunsthistorikerin. Schriften: Arachne (Prosa) 2002; Serimunt (Ged.) 2004; Türmer (Rom.) 2006; Pontus (Ged.) 2009; V (Ged.) 2014; Herzpunkt der Anlage. Der Krankenhauskirchenbau der Weimarer Republik (Diss.) 2015; Lange Fluchten (Rom.) 2016; Das philosophische Licht um mein Fenster. Über Friedrich Hölderlin, 2016. Herausgaben: Wie danke ich Ihnen für Ihr Andenken. Idee und Alltag in Friedrich Schillers Ru589
David dolstädter Umfeld (Red. mit J. Lauterbach u. L. Unbehaun) 2018. Literatur: Dichten. Politisch. Kai Bremer im Gespräch mit der Lyrikerin ~ (in: Die Horen. Zs. für Lit., Kunst u. Kritik 60) 2015, H. 260, 9–13; W. von Bernstorff, ~: V. Ged. – Eingang, Struktur und Form (in: Neue Formen des Poetischen. Didaktische Potenziale von Ggw.lit., hg. I. Pieper, T. Stark) 2016, 221–237. BJ Darer, Harald, * 1975 Mürzzuschlag/Steiermark; machte eine Lehre als Elektroinstallateur, lebt seit 1997 in Wien, begann 2005 zu schreiben, besuchte 2009/10 die Leondinger Akad. für Literatur; erhielt 2013 ein Arbeitsstipendium des öst. Bundesministerium für Unterricht, Kunst u. Kultur u. 2018 das Wiener Literaturstipendium. – Erzähler. Schriften: Wer mit Hunden schläft (Rom.) 2013; Herzkörper (Rom.) 2015; Schnitzeltragödie (Rom.) 2016; Blaumann (Rom.) 2019. BJ Dasenbrock, Dirk, * 10.9.1954 Goldenstedt/Lkr. Vechta; wuchs in Goldenstedt auf, studierte an der Univ. Oldenburg, wurde dort 1997 mit einer Arbeit über Georg von der → Vring zum Dr. phil. promoviert, ist Red. einer Tagesztg.; lebt in Bremen. – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Schwachhausen. Architektonische Entdeckungen (Fotografien v. S. Janssen) 1988; Georg von der Vring. 1889–1968. Vier Leben in Deutschland (Diss.) 1997; Aus der Savanne (Ged.) 2002; Wiederkehr (Ged.) 2004; Im Tumult (Ged.) 2010; 23 Gedichte, 2013. Herausgaben: Stadt, Land, Weser, Fluss. Schiffahrt, Handel, Industrie von Münden bis zur Mündung, 1986; Echte Blüten. Neue deutsche Naturlyrik (mit Ch. W. Aigner) 1998. BJ David, Christian, * 1972 Wien; studierte in Mailand u. Wien, wurde 2005 an der Univ. Wien mit der Arbeit «Star-Mythos Klaus Kinski. Entstehung – Entwicklung – Bedeutung» zum Dr. phil. promoviert; arbeitete für Film, Fernsehen u. Theater, schreibt auch Filmkritiken u. Katalogbeiträge. – Schriftsteller. Schriften: Kinski. Die Biographie, 2006; Mädchenauge (Kriminalrom.) 2013; Sonnenbraut (Kriminalrom.) 2015; Pop macht Angst. Über Popkultur, 2016. BJ 590
David David, Dorit, * 1.11.1968 Schwedt/Oder; wurde seit ihrer frühesten Kindheit künstlerisch gefördert, ging 1992 nach Hannover, ließ sich dort an der «TuT Schule für Clown, Komik u. Theater» zur Clownin ausbilden, war dann als freiberufl. Schauspielerin u. als Theaterpädagogin tätig; wurde 1998 Mitgl. der Improvisationstheatergruppe «Hannover98»; veröffentlichte seit 2006 Illustr. in Büchern der Verlage Thieme (Stuttgart) u. Beltz (Weinheim); lebt in Hannover. – Clownin, Schauspielerin, Theaterpädagogin, Schriftst., Illustratorin. Schriften: Die Wichtelmütze oder Anna rettet Weihnachten. Eine Weihnachtsgeschichte (mit M. Raguse) 2005 (Selbstverlag); Herr Feng Shui weint (Zeichn. v. D. D.) 2007 (frz. 2012); Herr Feng Shui und die Farben, 2008 (frz. 2013); Herr Du. Eine Liebe in Schwarzweiß, 2010; WonderFool oder Ansichten aus dem Nichts (mit Dirk D., Zeichn. von Dirk u. Dorit D.) 2011; Gefühle ohne Namen (Rom.) 2012; Immer der Nase nach ..., 2013; Tür an Tür (Rom.) 2014; Die Dritte (Rom.) 2016. BJ Davids, Hendrik, * 3.2.1953 Münster/Westf.; Sohn einer Arztfamilie, studierte Germanistik, Anglistik u. Publizistik an der Univ. Münster, wurde zum Dr. phil. promoviert, war mehr als 25 Jahre lang wiss. Mitarb. sprachwiss. Forschungsprojekte; lebt in Münster. – Germanist, Schriftsteller. Schriften: Studien zu den substantivischen Bibelglossen des Clm 19440 aus Tegernsee. Ein Beitrag zur Erforschung der Bibelglossatur M (Diss.) 2000; Der Fluch der ‹Madonna›, 2004 (Münster-Thriller [1]); Die Tochter der Domina, 2005 (MünsterThriller 2); Die Göttin der letzten Tage, 2007 (Münster-Thriller 3); Henkersnacht über der Aa, 2008 (Münster-Thriller 4); Schinderhannes von Lamberti, 2010 (Münster-Thriller 5); Jenseits vom Flammenkreuz. Die schicksalhafte Suche einer jungen Frau nach Spuren der Vergangenheit (Rom.) 2017; Deborah. Im Herzen ein Mädchen, 2018. BJ Davras, Timuçin, * 29.9.1928 Havran/Türkei, † 6.5.2014 Gelsenkirchen (?); ab 1948 schriftstellerisch tätig, studierte 1952(53?)–58 Maschinenbau in Hagen (?), lebte ab 1958 in der Türkei, 1960 Rückkehr nach Dtl., arbeitete als Ingenieur im Ruhrgebiet. – Lyriker, Maschinenbauer. Schriften: Der Himmel im Schnapsglas (Ged., hg. J. Loskill) 2015. 591
Decker Literatur: Lex. Westfäl. Autorinnen u. Autoren (hg. Lit.kommission für Westf.) 2001 (online). FA Decar, Michel, * 1987 Augsburg; wuchs in Augsburg auf, studierte zunächst an der Univ. München, dann Szen. Schreiben an der Univ. der Künste Berlin; zus. mit Jakob → Nolte schreibt er auch unter dem Ps. «Nolte Decar». – Förderpreis für neue Dramatik (2012), Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin (2013), Kleist-Förderpreis (2014), Hörsp. des Monats (2017), Bayern2-WortspielePreis für junge Lit. (2019). – Rom.- u. Hörsp.autor, Dramatiker, Regisseur. Schriften: Tausend deutsche Diskotheken (Rom.) 2018. Theaterstücke: Waldemarwolf, Urauff. Bogotá 2013; Jonas Jagow, Urauff. Berlin 2013; Jenny Jannowitz, Urauff. Recklinghausen 2014; Schere Faust Papier, Urauff. Hamburg 2016; Philipp Lahm, Urauff. München 2017. Hörspiele: Jonas Jagow, Deutschlandradio Kultur 2014; Jenny Jannowitz, Deutschlandradio Kultur 2016; Schere Faust Papier, Deutschlandradio Kultur 2017; Das Tierreich (mit J. Nolte) Deutschlandradio Kultur 2018; Philipp Lahm, D-Kultur 2018. BJ Decker, Gunnar, * 11.4.1965 Kühlungsborn; wuchs in Bad Doberan auf, studierte Philos. an der Humboldt-Univ. zu Berlin, wurde 1994 dort mit einer Diss. über Gottfried → Arnold promoviert; seit 1995 als freiberufl. Film- u. Theaterkritiker, seit 1997 als Buchautor tätig; mit Kerstin → D. verheiratet; schreibt seit 2008 als Red. für die Zs. «Theater der Zeit»; lebt in Berlin. – Fontane-Reisejournalistenpreis (1997), Arbeitsstipendium für Berliner Schriftst. (2001), Fellow am Nietzsche-Kolleg Weimar (2005/06), HeinrichMann-Preis (2016). – Publizist. Schriften: Protestantische Mystik. Überlegungen zu einem Begriff am Beispiel Gottfried Arnolds (Diss.) 1994; Kriegerdämmerung. Polemischer Versuch zu einem Porträt Ernst Jüngers, 1997; Gefühlsausbrüche oder Ewig pubertiert der Ostdeutsche. Reportagen, Polemiken, Porträts (mit Kerstin D.) 2000; Hesse-ABC, 2002 (erw. u. verb. Ausg. u. d. T.: Der Zauber des Anfangs. Das kleine Hesse-Lexikon, 2007); Rilkes Frauen oder die Erfindung der Liebe, 2004; Letzte Ausfahrt Ost. Die DDR im Rückspiegel (mit Kerstin D.) 2004; 592
Decker Gottfried Benn, Genie und Barbar (Biogr.) 2006; Vincent van Gogh. Eine Pilgerreise zur Sonne (Biogr.) 2009; Über die unentwickelte Kunst, ungeteilt zu erben. Eine Deutschstunde (mit Kerstin D.) 2009; Franz Fühmann. Die Kunst des Scheiterns. Eine Biographie, 2009; Georg Heym. «Ich, ein zerrissenes Meer». Ein biographischer Essay, 2011; Hermann Hesse. Der Wanderer und sein Schatten (Biogr.) 2012 (poln. 2014, engl. 2018); Georg Trakl, 2014; 1965 – der kurze Sommer der DDR, 2015; Franz von Assisi. Der Traum vom einfachen Leben, 2016; Venedig für Skeptiker (Zeichn. v. D. Goltzsche) 2017; Die Fledermaus. Bote der Nacht, 2018. BJ Decker, Jan, * 9.11.1977 Kassel; Sohn eines Deutschen u. einer Österreicherin, besuchte das Friedrich-Koenig-Gymnasium in Würzburg, gründete 1995 mit Martin Maria Eschenbach, Carsten Kurpanek u. Nico Manger in Höchberg bei Würzburg die Post-Grunge-Band «Sandmann», machte eine Ausbildung zum Buchhändler, studierte Germanistik u. Philos. in Hannover u. Greifswald, 2004–08 am Dt. Lit.inst. Leipzig; schrieb Theaterstücke, Hörsp. u. Features, veröffentlichte Dramen, Kurzprosa, Ess. u. gelegentlich Lyrik in Anthol. u. Zs.; nahm Lehraufträge an der Staatl. Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. u. der Univ. Wuppertal wahr, unterrichtete Hörsp., Radiofeature u. Kreatives Schreiben am Fachbereich Germanistik der Univ. Osnabrück. – Bester Autor beim Internat. Leipziger Hörsp.wettbewerb (2008), Hörsp.stipendium des Dt. Literaturfonds (2010), Hörsp.stipendium der Filmstiftung Nordrhein-Westf. (2010), Stipendium des Schleswig-Holsteinischen Künstlerhauses Eckernförde (2011), Stipendium der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen (2011), Spreewald-Lit.Stipendium (2012) Lit.preis Prenzlauer Berg (2012), Stipendium der Hansestadt Rostock (2014), Stipendium des Künstlerhauses Lukas für Island (2015) Stipendium des Künstlerhofes Schreyahn (2015), Writer in Residence, Franz-Edelmaier-Residenz für Lit. u. Menschenrechte, Meran (2016) Hess. Lit.stipendium Emilia Romagna (2017), JohannGottfried-Seume-Lit.preis (2017), Aufenthaltsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt im Künstlerhaus Salzwedel (2018). – Hörsp.autor, Dramatiker, Verf. von Radiofeatures, Libretti u. Kurprosa, Essayist. Schriften: Sibiu Blues. Hermannstadt Blues, 2006; Beelitz Heilstätten. Tragischer Monolog und ko593
Decker misches Nachspiel, 2009; Der Abdecker. Essay/ Gedichte/Prosa, 2011; Eckermann oder die Geburt der Psychoanalyse aus dem Geist Goethes. Theatermonolog in drei Bildern (Zeichn. v. K. Voigtmann) 2012; Notizen zu einem Koeppen-Hörspiel, 2013; Praxisleitfaden Hörspielwerkstatt; 2014; Ahlers und die anderen. Christian Geisslers Hörspielwerk (Ess.) 2016; Der lange Schlummer (Rom.) 2017. Hörspiele: er.ich, Autorenproduktion 2005; Letzte Bilder. Hörspiel nach einem Text von Christoph Schwarz, Autorenproduktion 2007; Hachiko, SWR 2008; Amaryllis, SWR 2009; In den Bäuchen der Städte atmete ich auf, SWR 2009; Wie die fünfte Kolonne Moskaus zu den Instrumenten griff, SWR 2010; Black Box, WDR 2010; Hotel California. Ein akustischer Roadtrip, rbb 2010; Die große Weltreise, SWR 2011; Der große Coup am Biwasee, SWR 2011; Welspaprikas, SWR 2012; Mutationen. Originalhörspiel für Smartphones, SWR 2013; Die Leoparden brüllen wieder, SWR 2013; Jockey Deutschland, SWR 2014; Gua Nim Washoe, SWR 2015; Bei Betty, SRF 2015; Winterswijk, SWR 2016; Der Bergfex. Luis Trenker ungeschminkt, rbb 2017; Fado fatal, NDR 2017; Was weißt du schon über Junikäfer?, SWR 2017; Kalte Sophie, NDR 2019; Bestie Angerstein, SWR 2019. Theaterstücke: Kassensturz!, Urauff. Theater Vorpommern 2006; Rückenschwimmer, Urauff. Nürnberg 2009; Beelitz Heilstätten. Tragischer Monolog und komisches Nachspiel, Urauff. Leipzig 2013. Libretti: Japanische Miniaturen (Musik: C. de Gelmini) Urauff. Berlin 2012; LEIPZIGNOIR 1914 (Musik: M. Eggert, C. de Gelmini, F. Russ, A. Schlünz) Urauff. Leipzig 2014. BJ Decker, Kerstin, * 22.11.1962 Leipzig; machte eine Ausbildung zur Verkäuferin, studierte später zunächst Journalistik an der Univ. Leipzig, dann u. a. Philos. an der Humboldt-Univ. zu Berlin, wurde dort 1994 zur Dr. phil. promoviert, arbeitete anschließend bei der Ztg. «Der Tagesspiegel», war später auch Kolumnistin u. Kritikerin bei der «taz»; mit Gunnar → D. verheiratet, lebt in Berlin. – Journalistin. Schriftstellerin. Schriften: Theonomie. Geschichtsphilosophie als «Kompensation ihres Endes». Die Retheologisierung des Historischen im Werk Paul Tillichs und 594
Deckert Theodor W. Adornos (Diss.) 1994; Gefühlsausbrüche oder Ewig pubertiert der Ostdeutsche. Reportagen, Polemiken, Porträts (mit G. Decker) 2000; A. Domröse, Ich fang mich selbst ein. Mein Leben. Aufgeschrieben von K. D., 2003 (vollst. korr. Tb.ausg. 2005); Oscar Wilde für Eilige, 2004; Letzte Ausfahrt Ost. Die DDR im Rückspiegel (mit G. Decker) 2004; Heinrich Heine. Narr des Glücks (Biogr.) 2005; Paula Modersohn-Becker (Biogr.) 2009; A. Bürger, Der Rest, der bleibt. Erinnerungen an ein unvollkommenes Leben (Autobiogr.) 2007; Über die unentwickelte Kunst, ungeteilt zu erben. Eine Deutschstunde, 2009; Mein Herz – Niemandem. Das Leben der Else Lasker-Schüler, 2009; Lou Andreas-Salomé. Der bittersüße Funke Ich, 2010; Nietzsche und Wagner. Geschichte einer Hassliebe, 2012; Richard Wagner. Mit den Augen seiner Hunde betrachtet, 2013 (japan. 2016); Georg Büchner. Der melancholische Rebell, 2013; Meine Farm in Afrika. Das Leben der Frieda von Bülow, 2015; Die Schwester. Das Leben der Elisabeth Förster-Nietzsche, 2016; Franziska zu Reventlow (Biogr.) 2018. BJ Deckert, Renatus, * 1.5.1977 Dresden; studierte Germanistik u. Philos. in Hamburg, Berlin u. Paris, wurde 2008 an der Humboldt-Univ. zu Berlin mit einer Arbeit über das zerstörte Dresden in den Ged. von Volker → Braun, Heinz → Czechowski u. Durs → Grünbein promoviert; gab 1997–2007 in Berlin mit Birger Dölling die Lit.zs. «Lose Blätter» heraus; veröffentlichte Ged. u. Essays in verschied. Zss. (u. a. SuF, «Merkur», NDL, «Akzente»). – Förderpreis zum Lessing-Preis des Freistaats Sachsen (2011), Hermann-Lenz-Stipendium (2011). – Schrifst., Herausgeber. Schriften: Ruine und Gedicht. Das zerstörte Dresden im Werk von Volker Braun, Heinz Czechowski und Durs Grünbein (Diss.) 2010; A. Endler, Dies Sirren. Gespräche mit R. D., 2010. Herausgaben: Die wüste Stadt. Sieben Dichter über Dresden, 2005; Das erste Buch. Schriftsteller über ihr literarisches Debüt, 2007; Die Nacht, in der die Mauer fiel. Schriftsteller erzählen vom 9. November 1989, 2009 (schwed. 2009, ital. 2009). BJ Dehe, Astrid, * 28,1,1965 Jülich; wuchs in Aachen auf, Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium ebd., studierte Germanistik, Kath. Theologie u. 595
Demirel Romanistik an der Univ. Münster, arbeitete daneben u. a. als Übers. für die Zs. «Concilium», seit 1995 als Lehrerin tätig; seit 2008 in lit. Arbeitsgemeinschaft mit Achim → Engstler. – Werkstipendium des Dt. Lit.fonds (2017/18, mit A. Engstler). – Schriftstellerin. Schriften: Kafkas komische Seiten (Ess., mit A. Engstler, Illustr. v. C. Gyárfás) 2011; Auflaufend Wasser (Nov., mit A. Engstler) 2013; Nagars Nacht (Rom., mit A. Engstler) 2014 (engl. Übers. u. d. T.: Eichmann’s Executioner, 2017); Unter Schwalbenzinnen. Florenz, Frühling 1442 (Rom., mit A. Engstler) 2015; Kafkas dunkle Augen (Ess., mit A. Engstler, Illustr. v. C. Gyárfás) 2015; Der flüchtige Ruhm des Herrn Neubronner (mit A. Engstler) 2017. Literatur: Munzinger-Archiv. – A. Coombes, Understanding the Importance of Holocaust Fiction for the Future: Developing Strategies for Translating ‹Nagars Nacht› (Diss., Univ. of East Anglia) 2015. BJ Dehnerdt, Eleonore, * 1956 Urbach/Remstal; studierte Sozialpädagogik in Hildesheim, arbeitete u. a. in der Familien- u. Jugendhilfe; schreibt neben hist. Romanbiogr. auch Lyrik, Liedtexte u. Begleittexte für Bildbände. – Schriftstellerin. Schriften: Kloster, Pest und Krippenspiel. Das Leben der Katharina von Bora, 1999 (3., überarb. Aufl. 2012); Anna Magdalena Bach, 2001; Katharina von Siena. Das Mädchen aus Fontebranda, 2004; Die Sängerin. Das Leben der Anna Magdalena Bach. Biografischer Roman, 2007 (niederländ. 2015); Die Reformatorin (Rom.) 2010 (erw. Neuaufl. u. d. T.: Elisabeth. Die Reformatorin, 2017); Gutes Leben. Hildegard-Heilwissen für Körper und Seele, 2013; Das Gelübde der Kaiserin, 2013; Katharina. Die starke Frau an Luthers Seite, 2015; Katharina von Siena. Eine Romanbiografie, 2015; Und Barbarossa weinte. In Memoriam Kaiserin Beatrix von Burgund, 2016; Das Gelübde der Kaiserin. Ein historischer Roman über die heilige Kunigunde, 2018. BJ Demirel, Molla, * 7.12.1948 Akçadag/Türkei; studierte Lit.wiss. an der Pädagog. Hochschule in Diyarbakır/Türkei, übersiedelte 1972 nach Dtl. u. studierte Sozialpädagogik in Lüneburg, spezialisierte sich auf soziale Arbeit mit Migranten, arbeitete vorübergehend in einer Chemiefabrik, dann als Sozialarbeiter u. Medienpädagoge tätig, Moderator der 596
Dennig
Dettmann
türk.-dt. Radiosendung des Senders Radio-Kaktus Münster e. V.; zudem Veröff. in türk. Sprache; lebt in Münster. – Dichterpreis Yazar Ibrahim Yildiz der Lit.zs. «Kiyi» (1996), Lit.-, Kunst-, u. Friedenspreis der Zs. «Yenigün» (1998), Preis für Lit., Kunst u. Völkerverständigung der Zs. «Stimme der Aleviten» (2000), Münster-Nadel (2012). – Pädagoge, Schriftsteller. Schriften: Zwischen den Mühlsteinen (Ged., Übers. D. Demirel, Illustr. v. J. S. Ocón) 1987 (dt. u. türk.); Blatt für Blatt. Yaprak yaprak (Ged.) 2001 (dt. u. türk.); Verborgene Liebe, 2014; Gedichte aus Leben und Liebe. Ya¸sam ve sevgi ¸siirleri, 2016 (dt. u. türk.); Elif ve atlar. Cocuk ¸ masalı. Elif und die Pferde. Ein Kindermärchen (Illustr. v. S. Riedel) 2018 (türk. u. dt.). Literatur: NRW Lit. im Netz (online). FA
engl. u. amerikan. Lit. (u. a. Mark Twain, Stephen Crane, Robert Louis Stevenson, Fanny Stevenson); lebt in Köln. – Erz., Übersetzer. Schriften: Solitair (Rom.) 1999; Besuch bei Stephen Crane (Erzn.) 2005; Die Wälder der Verschollenen (Rom.) 2007; Die Inseln, auf denen ich strande (Erzn., Illustr. v. Ch. Schneider) 2012 (tschech. 2014); Ein letzter Tag Unendlichkeit. Geschichte einer Lustfahrt (Rom.) 2015. Übersetzungen: F. u. R. L. Stevenson, Südseejahre. Eine ungewöhnliche Ehe in Tagebüchern und Briefen (hg. u. übers.) 2011; S. Crane, Das offene Boot und andere Erzählungen (übers. u. hg.) 2016; R. L. Stevenson. Erzählung (übers. u. mit einem Nachw.) 2018. Herausgaben: Reinschrift. Kölner Anthologie. Band 2, 2007. BJ
Dennig, Constanze (Gabriela Luise) (geb. Staub, auch Dennig-Staub), * 14.3.1954 Linz/Donau; studierte Medizin an der Univ. Wien, Facharztausbildung für Psychiatrie u. Neurologie am WagnerJauregg-Krankenhaus in Linz, übersiedelte 1983 Graz, eröffnete dort eine Facharztpraxis mit angeschlossenem Therapiezentrum; Theaterleiterin des «Theaters am Lend» in Graz (entstand Ende 2007 in Zus.arbeit mit Edith Zeier-Draxl), Produzentin zahlr. Theaterprojekte u. Regisseurin; verfaßte gesellschaftskrit. Satiren, Rom. u. Kurzgeschichten; Mitgl. der Grazer Autorenversammlung u. der IG Autorinnen, Autoren Österreich. – Goldenes Ehrenzeichens des Landes Steiermark (2016). – Nervenfachärztin, Schriftst., Regisseurin, Theaterleiterin. Schriften: Die rote Engelin, Eros, Omam und ich (Rom.) 2002; Klonküsse (Rom.) 2005; Homo touristicus. Satire, 2007; Abgetaucht. Alma Liebekinds 1. Fall. Ein Wien-Krimi, 2014; Eingespritzt. Alma Liebekinds 2. Fall. Ein Wien-Krimi, 2015; Böse Samariter. Ein Fall für Alma Liebekind. Wien-Krimi, 2017. Theaterstücke (Ausw.): Exstasy Rave, Urauff. Graz 2003; Valse triste, Urauff. Graz 2004; Demokratie, Urauff. Graz 2004; Am Hund, Urauff. Graz 2004; Klassische Liebesschnipsel, Urauff. Graz 2011. BJ
Desinger, Bernd, * 23.1.1962 Oberhausen; studierte zunächst Rechts- u. Wirtschaftswiss., dann Germanistik, Gesch., Film u. Psychologie, Doz. für Dt. als Fremdsprache am Goethe-Inst. in Athen u. München, ab 1993 stellvertretender Leiter des Goethe-Inst. u. dessen Sprachabt. in Toronto, ab 2002 Leiter des Goethe-Inst. in Bonn u. ab 2005 in Los Angeles, seit 2009 Direktor des Düsseldorfer Filmmuseums. – Museumsdirektor, Doz., Romanautor. Schriften: Der Schütze (Rom.) 2005; Unhadronische Materie. Rocklyrik und Gedichte. Unhadronic matter, 2006 (dt. u. engl.); ... durch’s Jahr kommen. 365 Aphorismen und Sinnsprüche. Mit einem Zusatz-Aphorismus für Schaltjahre, 2013; ZZZ. Zeltstadt, Zeche, Zollverein. Zukunftsroman, 2015; Der Doppelweg (Rom.) 3 Bde. (I Arthurs Entführung – II Der Sturz in den Strom – III Die Runde der Raben) 2012–19. Herausgaben: Lindenstraße im Deutschunterricht. Arbeitsmaterialien zu sechs Folgen der populärsten deutschen Fernsehserie, Toronto 1996; Der Schatz im Silbersee. Der Mythos des amerikanischen Westens in Deutschland (mit M. Knop) 2011; Fürsten der Finsternis. Vampirkult im Film (mit dems.) 2013; Animation und Avantgarde. Lotte Reiniger und der absolute Film (mit E. Blattner u. a.) 2015. FA
Deprijck, Lucien (eig. Depryck), * 5.10.1960 Köln; studierte Germanistik, Anglistik u. Philos. an der Univ. Köln, war 2003–16 Mitgl. der Kölner Autorenwerkstatt; verfaßt Rom. u. Erzn., übersetzt
Dettmann, Lutz, * 31.3.1961 Crivitz/Lkr. Ludwigslust-Parchim; lebte bis 1997 in Schwerin, seitdem in Lübstorf ansässig, arbeitet als Vermessungstechniker; veröffentlichte Erzn. u. Beitr. zur
597
598
Devi Gesch., über Lit. u. Mecklenburg in Tagesztg. u. Zs.; Mitgl. des Vorstandes der Hans-FalladaGesellschaft. – Schriftsteller. Schriften: Sommertage in Estland. Aufzeichnungen einer Reise, 2002; Wer die Beatles nicht kennt. [Flegeljahre im Arbeiter- und Bauernstaat] (Rom.) 2004; Tiefenkontrolle. Ein NVA-Roman, 2006; Anu. Eine Liebe in Estland (Rom.) 2012 (estn. 2013); Reise nach Jerusalem. Ein Israel-Tagebuch, 2016; Wer glaubt schon an den Weihnachtsmann?, 2017 (enth. DVD mit dem Kurzfilm «Fröhliche Weihnachten», Drehb.: T. Endemann); Über uns der weite Himmel (Rom.) 2019 (estn. 2018). BJ Devi, Mitra (geb. Beatrice Hänseler), * 30.10.1963 Zürich, † 22.9.2018 ebd.; nach der Schulzeit zweijähriger Aufenthalt in Israel u. sechs Monate in Indien, besuchte dann die F+F Schule für Kunst u. Design sowie die Schule für Sozialbegleitung in Zürich, Tätigkeiten u. a. als Gärtnerin u. Sozialarbeiterin, 1987 als Malerin erste Ausstellungsbeteiligung, drehte Dokumentarfilme, veröffentlichte journalist. Beitr. in versch. Ztg. u. Zs., verfaßte eine Kolumne für den «TagesAnz.»; Mitgl. des Ver. für Kriminallit. «Syndikat» u. des Netzwerks «Sisters in Crime»; lebte in Zürich. – Wilhelm-Busch-Preis (2003), Krimi-Stadtschreiberin in Leipzig (2007), KrimiStipendium des Lit.hauses Wiesbaden (2009), Zürcher Krimipreis (2013), Lit.förderung der Fondation Jan Michalski (2013, 2016), Lit.förderung der Oertli-Stiftung (2015), Lit.förderung der Ernst Göhner-Stiftung (2015), Lit.förderung des Bündner Kulturamtes (2015), Künstleraufenthaltsstipendium in der Kartause Ittingen (2017). – Kriminalautorin, Filmemacherin, Malerin, Journalistin, Drehbuchautorin. Schriften: Die Bienenzüchterin. Krimigeschichten, 2003 (Neuausg. mit dem Untertitel: Mörderische Geschichten, 2008); Blütenweiß und Rabenschwarz. Kurzgeschichten und Gedichte, 2003; Galgenvögel. Schräge Gedichte, 2004; Das Buch Antares (Rom.) 2005; Der Spinner von Leipzig. Ein illustrierter Krimi (Illustr. v. B. Huwiler) 2007; Stumme Schuld. Der erste Fall für Nora Tabani, 2008; Filmriss. Nora Tabanis zweiter Fall, 2009; Seelensplitter. Nora Tabanis dritter Fall, 2010 (Neuausg. mit dem Untertitel: Ein Fall für 599
Dewran Nora Tabani, 2013); Giftige Genossen. Mörderische Geschichten, 2010; Schattentanz. Schräge Gedichte, 2011; Das Kainszeichen. Nora Tabanis vierter Fall, 2011 (Neuausg. mit dem Untertitel: Ein Fall für Nora Tabani, 2014); Gothic (Drehb.) 2014; Der Teufelsangler. Mörderische Geschichten, 2014; Galgenvögel. Schräge Gedichte, 2015; Der Blutsfeind. Ein Fall für Nora Tabani (Kriminalrom.) 2015; Kleiner Mord zwischendurch. Stories, 2016; Schockfrost (Thriller) 2017; Henkersmahl. Schräge Gedichte, 2017. Herausgaben: Mord in Switzerland. 18 Kriminalgeschichten (mit P. Ivanov), 2 Bde., 2013, 2016. Literatur: Lex. Schweiz. Schriftst.innen u. Schriftst. der Ggw. (online); The Internet Movie Database (online). FA Dewran, Hasan (Ps. Hesse), * 1958 Tunceli/Türkei; Abitur in der Türkei, lebt seit 1977 in Dtl., studierte 1980–87 Psychologie in Mannheim, danach in Mannheim u. Ludwigshafen tätig, ab 1995 Psychotherapeut in Frankfurt/M., ab 1998 eigene psychotherapeut. Praxis in Mannheim; veröffentlichte u. a. Ged., Aphorismen u. Märchen in dt., türk. u. zazaischer Sprache; Veröff. u. a. in «Palette. Bamberger Zs. für neueste Literatur». – Psychotherapeut, Schriftsteller. Schriften: Entlang des Euphrat (Ged., Übers. aus dem Türk. v. C. Schöning-Kalender, Illustr. v. K. Süzgeç) 1983; Tausend Winde – ein Sturm (Ged. u. Aphorismen, Illustr. v. dems.) 1988; Belastungen und Bewältigungsstrategien bei Jugendlichen aus der Türkei. Eine theoretische und empirische Studie, 1989; Feuer seit Zarathustra. Gedichte, Aphorismen und ein lyrisches Märchen, 1992; Entlang des Euphrat (Ged., Übers. aus dem Türk. v. C. Schöning-Kalender, Illustr. v. S. Schulze) 1995; Mit Wildnis im Herzen (Ged., Illustr. v. dems.) 1998; Ungeahnt (Ged. u. Aphorismen) 2019. Tonträger: Nähe und Ferne. Gedichte und lyrische Texte (1 CD, gelesen v. B. Franke) [2001]; Hazar reng – hazar veng. Lyrik und Musik in der Zaza-Sprache (1 CD) [2001]. Literatur: H. W. Panthel, ~s ‹Tausend Winde – ein Sturm›. Lyrische Intensität auf der Suche nach sozialer Akzeptanz (in: Germanist. Mitt. 1992) 1992, H. 35, 21–34 (wieder in: ders., Symbiosen. Polit.-lit. Aufs., 1996, 155–170); T. Demir, C. Koss, Türk. Lit. in dt. Sprache. Eine Bibliogr. mit Erl., 1995, 31; Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 44. MM 600
Dickreiter Dickreiter, Lisa-Marie, * 1978 Furth im Wald; wuchs im Schwarzwald auf, Abitur, Praktika in Verlagen u. Filmproduktionen, Drehbuchstud. an der Filmakad. Baden-Württ. in Ludwigsburg (2006 Diplom), besuchte daneben die Leondinger Akad. für Lit. in Linz; schrieb die Drehb. zu Filmen «Vom Atmen unter Wasser» (2008), «Die Kinderkrieger» (2011, mit Winfried Oelsner) u. «Bruderherz» (2013 mit dems.); leitet Schreibworkshops für Kinder u. Senioren; lebt in Berlin. – Nachwuchsförderpreis bei den Biberacher Filmfestspielen (2003), Publikumspreis beim Internat. Filmwochenende Würzburg (2009), Thaddäus-Troll-Preis (2011), Goldener Bücherpirat (2015, mit W. Oelsner), Paderborner Hase (2016, mit W. Oelsner), Heinrich-HeineStipendium. – Schriftst., Drehbuchautorin. Schriften: Vom Atmen unter Wasser (Rom.) 2010; Max und die Wilde Sieben. Das schwarze Ass (Kdb., mit W. Oelsner, Illustr. v. U. Krause) 2014 (estn. 2017); Max und die Wilde Sieben. Die Geister-Oma (Kdb., mit W. Oelsner, Illustr. v. ders.) 2015; Max und die Wilde Sieben. Die Drachenbande (Kdb., mit W. Oelsner, Illustr. v. ders.) 2016; Berti und seine Brüder. Die Schokoladenkugel des Bösen (mit A. Götz, Illustr. v. N. Renger) 2019. Herausgaben: Die Ufer des Tages (mit M. Weinmann) 2012; In den Wind zu schreiben, 2013; Die Zähmung der Null, 2014; Was wir nicht sehen, 2015. BJ Didimus → Aucuparius, Thomas. Diechler, Gabriele, * 15.12.1961 Köln; Ausbildungen zur Versicherungskauffrau, Fremdsprachenkorrespondentin u. Ernährungsberaterin, Mitarb. im Betrieb des Ehemanns, ab 1996 Werbetexterin, ab 1997 als freie Autorin u. Dramaturgin tätig, lebt in Seewalchen am Attersee; verfaßte Kdb., Jgdb. u. Rom., darunter Liebes- u. Kriminalrom.; schrieb zudem Drehb., u. a. für die Fernsehserie «Der Arzt vom Wörthersee». – Verf. von Rom., Drehb., Kinder- u. Jugendbüchern. Schriften: Arina & Rick tappen im Dunkeln (Jgdb.) 2001; Arina & Rick in geheimer Mission (Jgdb., Illustr. v. C. Hannecke) 2002; Arina & Rick auf heißer Spur (Jgdb., Illustr. v. ders.) 2003; Prinzessin Lustig (Kdb., Illustr. v. A. Kosanova) 2006; Die Knallfrösche 1: Freundinnen auf den zweiten Blick (Jgdb., Illustr. v. A. Dölling) 2008; Die Knallfrösche 2: Volle Fahrt für Michi! (Jgdb., Illustr. 601
Dietz v. ders.) 2009; Liebesbrief & Sommerküsse (Jgdb.) 2009; Glaub mir, es muss Liebe sein (Rom.) 2010; Engpass. Else Wegeners erster Fall (Kriminalrom.) 2010; Let’s rock! Endlos verliebt (Jgdb.) 2011; Glutnester. Else Wegeners zweiter Fall (Kriminalrom.) 2011; Willst du es wissen? ...ein Sach-Comic-LeseBuch über Dinosaurier (Jgdb., Illustr. v. M. Ramsauer) 2011; Vom Himmel das Helle (Rom.) 2012; Herz über Bord (Jgdb.) 2013; Geheime Liebe auf Sylt (Rom.) 2013; Glenlyon Manor. Das Geheimnis der Princess Helena School (Jgdb.) 2014; Ein englischer Sommer (Rom.) 2015; Lavendelträume (Rom.) 2018; Schokoladentage (Rom.) 2019. Literatur: S. Blumesberger, Hdb. der öst. Kinder- u. Jgdb.autorinnen 1, 2014, 220. MM Diegelmann, Zeno (Ps. Tim Boltz, Chris Kind), * 30.12.1974 Fulda; nahm Schauspielunterricht, arbeitete als Red.; verfaßte u. a. Rom., Thriller, Krimis u. Libretti (u. a. «Bonifatius – Das Musical», Urauff. Fulda 2004), unter dem Ps. Tim Boltz mehrere Comedyrom.; tritt mit seinen Bühnenprogrammen als ‹Lit.-Comedian› in Dtl., Öst. u. der Schweiz auf, moderiert als Co-Gastgeber seit Ende 2016 mit Matthias Milberg den Podcast «RoteBar»; lebt in Frankfurt/M. – Schriftsteller. Schriften: Der vierte Codex (Rom.) 2006; In Gottes Hand (Thriller) 2009; Kaffee, Kunst und Klostermauern. Gäste, Bürger und Persönlichkeiten über ihre Lieblingsorte in Fulda (mit S. Bachmann, Fotografien v. U. Mayer u. Ch. Tech) 2010; Weichei (Rom.) 2011; Nasenduscher (Rom.) 2012; Rhönblut (Kriminalrom.) 2013; Linksträger (Rom.) 2013; Oh, Pannenbaum. Wie man Weihnachten überlebt (Illustr. v. S. Binner) 2013; Finsterhain. Ein Rhön-Krimi, 2014; Kaltengrund. Ein Rhön-Krimi, 2015; Sieben beste Tage (Rom.) 2015; Harn aber herzlich. Alles über ein dringendes Bedürfnis (mit J. Gölsdorf) 2015 (ungar. 2016); Fernverkehr. Ein Roadmovie-Roman, 2017. BJ Dietz, Hanna (Ps. Emma Flint), * 1969 Bonn; studierte Sport auf Lehramt an der Sporthochschule Köln, arbeitete dann als freie Journalistin für Radio Bonn/Rhein-Sieg u. den WDR (Köln). – Schriftstellerin. Schriften: Meuterei der Hormone (Rom.) 2007; Mein unheimlich romantischer Mann (Rom.) 602
Dikmen 2008; Soll das ein Antrag sein (Rom.) 2010; Echte Songs und falsche Küsse, 2010; Hübsch in alle Ewigkeit (Rom.) 2010; Lexikon der unnützen Küchengeräte. Von A wie Ananasschneider bis Z wie Zuckerwattemaschine, 2011; Männer verstehen das nicht (Rom.) 2011; Ordnung ist nur das halbe Leben (Rom.) 2012; Männerkrankheiten. Schmutzblindheit, Mitdenkschwäche, Einkaufsdemenz und weitere unheilbare Leiden unserer echten Kerle, 2012; Gefährliche Gedanken. Zu schön zum Sterben, 2013; Gefährliche Gefühle. Zu schön zum Sterben, 2013; Weiberwahnsinn. Schuhtick, Handtaschenzwang, Tränendrüsenüberfunktion und weitere Besonderheiten der Spezies Frau, 2013; Gefährliche Lügen. Zu schön zum Sterben, 2014; Männermacken. Neue Krankheiten unserer wahren Helden wie Zuhörschwäche, Lümmeltum und Bierhand, 2014; Wie Buddha in der Sonne (Rom.) 2015; Das Geheimnis von Wickwood (Jgdb.) 2015; Natascha. Gefährlich blond. Mit Lipgloss undercover (Jgdb.) 2016; «Schatz, brennt da grad was an?» Mein Mann, seine Grillzange und ich, 2017; Natascha. Gefährlich blond. Drei Zicken und ein Todesfall (Jgdb.) 2017; Natascha. Gefährlich blond. Böse Jungs küsst man nicht (Jgdb.) 2017; Fußballmütter (Rom.) 2017; Fake it. Wie Frauen alles erreichen können, ohne perfekt sein zu müssen, 2018; Einfach mal so tun, als ob das Leben einfach wäre. Wie sich dein Leben verbessert, wenn du endlich mal entspannst, 2019. BJ Dikmen, S¸ inasi, * 5.1.1945 Ladik (Prov. Samsun, Türkei); Sohn eines Landwirts, Ausbildung an einer Fachschule für Gesundheitsberufe, dann Beamter im staatl. türk. Gesundheitswesen, lebt seit 1972 in Ulm, war dort Krankenpfleger an der Univ.klinik, 1985 Mitbegründer des ersten dt.-türk. Kabaretts «Knobi-Bonbon» (Ulm), zudem u. a. Auftritte bei «Scheibenwischer» (ARD), 1997 Mitbegründer der «KabarettÄnderungsschneiderei» in Frankfurt/M. u. später dort geschäftsführender Gesellschafter, zuletzt freier Schriftst.; schrieb u. a. Satiren, Dramen, Kolumnen u. Ess.; Veröff. u. a. in «Kürbiskern» (München) u. «Zs. für Kulturaustausch» (Stuttgart); gilt als Pionier des dt.-türk. Kabaretts, der in seinen Satiren u. a. dt. Vorurteile gegenüber Ausländern u. die damit einhergehende Stereotypen thematisier603
Dittmar te. – u. a. Dt. Kleinkunstpreis (1988). – Krankenpfleger, Kabarettist, Schriftsteller. Schriften: Wir werden das Knoblauchkind schon schaukeln (Satiren, Bearb. E. Imhof, G. Klump) 1983; Vorsicht, frisch integriert! (Drama) 1985; Mein Geburtstag (Drama) 1985; Der andere Türke (Satiren) 1986; Hurra, ich lebe in Deutschland (Satiren) 1995; Zehra Çirak, Gedichte. S¸ inasi Dikmen, Satiren (hg. W. Hasty, C. Merkes-Frei) 1996; Regenhitze. Und der Mond geht auf, wohin auch die Vögel ziehn ... (Bildbd., Fotos v. M. Ünal) 1996; Integrier dich, Opa! Stories vom Erfinder des deutsch-türkischen Kabaretts, 2008. Literatur: NHdG (1993) 236; Killy 23 (2008) 30–32 (mit weiterer Lit.). – Y. Baypinar, Dtl. – ein türk. Märchen? Schlaraffenland als Zielscheibe der satir. Erz. ~s (in: Begegnung mit dem ‹Fremden›. Grenzen – Traditionen – Vergleiche. Akten des VIII. Internationalen Germanisten-Kongresses, Tokyo 1990, hg. E. Iwasaki) 1991, 84–92; M. Durzak, Dtl.-Bilder in den Kurzgeschn. von ~ (in: Die andere dt. Lit. Istanbuler Vorträge, hg. ders., N. Kuruyazıcı) 2004, 111–117; Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 45; R. Dunphy, Cold turkey. Domesticating and demythologising the exotic in the German satires of ~, Muhsin Omurca and Django Asül (in: Hybrid humour. Comedy in transcultural perspectives, hg. ders.) Amsterdam u. a. 2010, 139–168. MM Dincer, Lale → Akgün, Lale. Dittmar, Jens (Ps. Johannes von Balzers, John Balzers, Barbara Mäls), * 9.7.1950 Saarbrücken; verbrachte Kindheit u. Jugend in Liechtenstein, studierte Germanistik in Zürich u. Wien (Abschluß mit einer Arbeit über Thomas → Bernhard), arbeitete dann 25 Jahre lang im Verlagswesen, u. a. als Red.leiter in München u. als Lektor in Stuttgart, danach als Dramaturg u. Geschäftsführer im Kulturbereich tätig; lebt in Balzers/Fürstentum Liechtenstein. – Lektor, Dramaturg, Hg., Schriftsteller. Schriften: Basils Welt. Eine Zumutung (Erz.) 2010; Als wär’s ein Stück Papier (Erzn.) 2011; Sterben kann jeder (Rom.) 2012; So kalt und schön. Ein Sonderweg (Rom.) 2014; Falknis. Eine Mordgeschichte (Rom.) 2014; Baby Palazoles. Ein Reigen (Illustr. v. F. Scheinberger) 2019. Herausgaben: Th. Bernhard, Die Erzählungen, 1979; Thomas-Bernhard-Werkgeschichte, 1981 604
Dittrich (aktualisierte Neuausg. 1990); Elf Jahre Tangente. Chronik der Ereignisse (mit K. u. S. Gassner) 1990; Der Bernhardiner. Ein wilder Hund. Tomaten, Satiren und Parodien über Thomas Bernhard, 1990; Sehr geschätzte Redaktion. Leserbriefe von und über Thomas Bernhard, 1991; Aus dem Gerichtssaal. Thomas Bernhards Salzburg in den 50er Jahren, 1992; Sehr gescherte Reaktion. LeserbriefSchlachten um Thomas Bernhard (2., verschlechterte Aufl.) 1993; Vom Logos zum Mythos. Buchobjekte, 1993; Das Weihnachtspäckchen. Klassische Erzählungen für die schönste Jahreszeit, 1994; Weihnachtspost aus aller Welt, 1996; Mein Herzallerliebster. Liebespost für ihn, 1996; Meine Herzallerliebste. Liebespost für sie, 1996. Ostern wie’s im Buche steht, 1997; Weihnachten auf vier Beinen. Animalische Geschichten, 1998; Oh weh, du Fröhliche. Weihnachten gnadenlos, 1998; Karpfen, Gans und Dresdner Stollen, 1999; Von Engeln, Glanz und Weihnachtsstress, 1999; Weihnachten auf Schwäbisch, 2000; Ja ist denn heut‘ schon Weihnachten, 2000; Europa erlesen: Liechtenstein, 2000; Weihnachten mit Goethe, 2000; Weihnachten mit Fontane, 2000; Weihnachten mit Fallada, 2000; Loreley am jungen Rhein. Literarische Streifzüge von den Quellen bis zum Bodensee, 2003; Damals in Liechtenstein. Reisen in ein unbekanntes Land, 2003; Winter in Liechtenstein, 2 Bde., 2003/04; Lyrik aus Liechtenstein. Von Heinrich von Frauenberg bis heute, 2005. BJ Dittrich, Sabine, * 1962 Pforzheim; Abitur, Steuer-Fachausbildung, danach selbständige Doz. für kaufmänn. u. steuerl. Berufsbildung, betrieb 2006–15 eine Buchhandlung in Hof/Saale, lebte in Gattendorf (Oberfranken); publizierte Rom. mit teils hist. Hintergründen u. eine dt. Bearb. der Autobiogr. des tschech. Pädagogen u. Predigers Pˇremysl Pitter (1895–1976); verfaßte zudem Schulungsmaterialien u. Fachbücher für Steuerfachangestellte. – Buchhändlerin, Doz., Erzählerin. Schriften: Erben des Schweigens (Rom.) 2013; Im Schatten der Verschwörung. Liebe und Verrat in Zeiten der Reformation (hist. Rom.) 2015; P. Pitter, Unter dem Rad der Geschichte (Bearb., Übers. K. M. Ruda) 2017; Tage der Wahrheit (Rom.) [2017]; 24 Seelenwärmer im Advent (Kalenderbuch) 2019. MM 605
Dobelli Diwiak, Irene, * 10.12.1991 Graz; wuchs in Deutschlandsberg/Steiermark auf, studierte Slawistik, Judaistik u. Komparatistik in Wien, veröff. Beitr. in Lit.-Zs. u. Anthol.; lebt in Wien. – Theodor-Körner-Förderpreis (2015), Jurypreis beim Autorenwettbewerb der Nibelungenfestspiele Worms (2015), START-Stipendium für Lit. vom öst. Bundesministerium für Kunst u. Kultur (2013/17). – Schriftstellerin. Schriften: Stahl und Glas. Zwei Erzählungen über den Kommunismus und John Lennon, 2014; Liebwies (Rom.) 2017; Die Isländerin, 2018 (E-Book; Urauff. Worms 2016). FA Dobelli, Rolf (geb. Döbeli), * 15.7.1966 Luzern; studierte Philos. u. Betriebswirtschaftslehre an der Univ. St. Gallen (1991 Diplomarbeit: «Postmoderne Philos. u. die Diskurskultur der Unternehmung»), wurde 1995 mit einer Diss. zum Thema Dekonstruktion des ökonom. Diskurses promoviert, arbeitete anschließend in der Wirtschaft, u. a. als Finanzchef u. Geschäftsführer versch. Tochtergesellschaften der Swissair, war 1999 Mitgründer des Verlags «getAbstract» (2011 Rückzug aus der operativen Führung), moderierte 2001–09 mit Andreas Scholz von der internat. Nachrichtensendergruppe «Bloomberg Television» die wöchentl. Fernsehsendung «Seitenweise Wirtschaft», moderierte 2010 die wöchentl. Büchersendung auf «NZZ Online», schrieb die wöchentl. Kolumne «Klarer Denken» («Frankfurter Allg. Ztg.», «Schweizer SonntagsZtg.», «Die Zeit»), 2013/14 erschien eine wöchentl. Kolumne von D. im «Stern». – Schriftst., Unternehmer. Schriften: Dekonstruktion des ökonomischen Diskurses (Diss.) 1995; Fünfunddreißig. Eine Midlife-Story, 2003 (neugriech. 2004); Und was machen Sie beruflich? (Rom.) 2004; Himmelreich (Rom.) 2006; Wer bin ich? 777 indiskrete Fragen, 2007 (korean. 2018); Turbulenzen. 777 bodenlose Gedanken, 2007; Massimo Marini (Rom.) 2010; Die Kunst des klaren Denkens. 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen, 2011 (korean. 2012, chines. 2012, finn. 2012, tschech. 2012, niederländ. 2012, frz. 2012, serb. 2013, engl. 2013, japan. 2013, ital. 2013, ungar. 2013, neugriech. 2013, span. 2013, lit. 2013, portug. 2013, slowen. 2014, indones. 2014, poln. 2014, lett. 2014, aserbeidschan. 2014, norweg. 2014, dän. 2014, rumän. 2014, slowak. 2015, malaiisch 2015, hebr. 2015, schwed. 2015. bulgar. 2015, vietnames. 2016, estn. 2017, thailänd. 2017, 606
Dobesch arab. 2018); Die Kunst des klugen Handelns. 52 Irrwege, die Sie besser anderen überlassen (Illustr. v. El Bocho u. S. Stehle ) 2012 (chines. 2013, finn. 2013, kroat. 2013, tschech. 2013, frz. 2013, niederländ. 2013, russ. 2014, neugriech. 2014, dän. 2015, lett. 2015); Fragen an das Leben (Kolumnen) 2014 (chines. 2015, neugriech. 2016, korean. 2018); Die Kunst des guten Lebens. 52 überraschende Wege zum Glück (Illustr. v. El Bocho) 2017 (dän. 2017, slowen. 2018, engl. 2018, poln. 2018, finn. 2018, estn. 2018, russ. 2018, arab. 2018, span. 2018, ungar. 2018, niederländ. 2018, rumän. 2018, portug. 2018, japan. 2019, indones. 2019, vietnames. 2019, frz. 2019, norweg. 2019, neugriech. 2019, marathi 2019, chines. 2019); Die Kunst des digitalen Lebens. Wie Sie auf News verzichten und die Informationsflut meistern (Illustr. v. El Boch) 2019. BJ Dobesch, Susanne (geb. Giese, auch S. DobeschGiese), * 1957 Wien; Tochter des Schriftst. Alexander → Giese u. der Konzertsängerin Walpurga Giese-Dorn, besuchte das Akadem. Gymnasium in Wien, studierte Rechtswiss. an der Univ. Wien, wurde dort 1980 zur Dr. jur. promoviert, war als wiss. Mitarb. beim öst. Verfassungsgerichtshof tätig, arbeitete in Wirtschaftskanzleien u. unterrichtete Rechtskunde, Betriebswirtschaft u. Nationalökonomie an einer Höheren Wirtschaftl. Schule; gehört dem Vorstand des Öst. P.E.N. Clubs an; lebt seit 1999 als freie Autorin in Bad Sauerbrunn/Burgenland. – 3. Preis beim Lit.wettbewerb «Vinum et Litterae» (2004). – Schriftstellerin. Schriften: Johann Grander (Biogr.) 2000; Auf Eis gelegt. Ideen aus der Dämmerzone (Ged.) 2000; Göttlicher Wein. Gedanken zum Kulturgut Wein, 2004; Dracula, sinnlich, genüsslich, erotisch. Ein literarischer Kochreiseführer durch das Burgenland (Zeichn. v. W. Horwath, Fotos v. W. Horvath) 2006; Die Weinmacherin von Rust (Rom.) 2006; Die geheimen Erinnerungen des Joseph Haydn. Romanbiographie, 2008; Von der Seife ins Fettnäpfchen. Busineßcodes und andere Stolpersteine (mit E. Stifter) 2009; Sauerbrunn. Gerichte aus der Sommerfrische. Rezepte und Erinnerungen (mit I. Lupinski) 2009; Die Liebe der Claire Mulier (Rom.) 2014; Francesca Scanagatta. Armis et litteris!, 2018. Herausgaben: Ungarn. betrifft: Freiheit der Kunst (mit H. A. Niederle) 2013; Frauenrechte als Satzung. mulieris mundi (mit dems.) 2015; A. Giese, Macht und Ohnmacht des Geistes. Schriften 607
Dönhoff aus dem Nachlass (mit dems.) 2018; Unser Europa. Kulturschaffende nehmen Stellung (mit K. F. Svatek) 2019. BJ Döbeli, Rolf → Dobelli, Rolf. Döhring, Jana, * 1961 Brandenburg; gastronom. Ausbildung, arbeitete ab 1980 im Palasthotel in Ostberlin, daneben ab 1984 als IM für den DDRGeheimdienst tätig, nach 1990 Umschulung zur Bürofachkraft, Ehe mit einem westdt. Juristen, lebte später als Sekretärin in Köln; schrieb unter dem Ps. «Jana Döhring» einen autobiogr. Rom. über ihre geheimdienstl. Tätigkeit. – Sekretärin, Romanautorin. Schriften: Die Stasiratte (Rom.) 2012. Literatur: C. A. Costabile-Heming, Perpetrator as victim in ~’s ‹Stasiratte› (in: Secret police files from the Eastern Bloc. Between surveillance and life writing, hg. C. L. Petrescu, V. Glajar) Rochester, NY 2016, 137–150. MM Dölschner, Daniel, * 9.1.1976 Frankfurt/M.; wuchs in Kronberg/Ts., studierte 1998–2003 Amerikanistik u. Philos. an der Univ. Frankfurt/M.; Mitgl. der Dt. Haiku-Gesellsch.; lebt in Augsburg. – Lyriker, Haiku-Dichter. Schriften: Die Hochhäuser im Rücken. Haiku und Senryu (Zeichn. v. S. Burghardt) 2004; Neu gesehen. Haiku, 2004. BJ Dönhoff, Tatjana Gräfin, * 1959 München; wuchs in Tansania, Irland u. Dtl. auf, machte nach dem Abitur beim «Kölner Stadt-Anz.» eine Lehre zur Verlagskauffrau, studierte Politikwiss., Gesch. u. Journalistik in Hamburg (1986 Abschluß als Diplom-Politologin), arbeitete als Reporterin beim Wochenmagazin «Stern» (Hamburg), war 1989 Reporterin beim «Philadelphia Inquirer» (USA), berichtete dann für den «Stern» aus der DDR bzw. den neuen Bundesländern, wurde 1991 Senior Reporter bei «The European» in London, entwickelte 1995 als Chefreporterin u. Beraterin bei «Gruner+Jahr» das Prominentenmagazin «Gala», wurde Redaktionsleiterin des dt.-engl. Magazins «Oskar’s», 1997 Chefreporterin u. Beraterin der Chefred. der Zs. «Max» (Hamburg), gründete 1999 in Hamburg das Medienunternehmen «brain drain»; schrieb das Buch zum Historienzweiteiler «Die Flucht» (ARD) u. zum Film «Die Gustloff» 608
Döring
Domes
(ZDF); lebt in Hamburg u. an der Oste. – Journalistin, Autorin. Schriften: Weit ist der Weg nach Westen. Auf der Fluchtroute von Marion Gräfin Dönhoff (mit J. Röttger) 2004; Camilla (Biogr.) 2006 (aktualisierte Tb.aufl. 2007; estn. 2006); Die Flucht (Rom., mit G. Sperl) 2007 (tschech. 2011); Die Gustloff (Rom., mit R. Berg) 2008 (tschech. 2009, poln. 2009); Die letzte Fahrt des Hindenburg (Rom., mit J. Betz) 2009. Übersetzungen: H. Roberts, Die Diamanten der Queen (Beratung: C. L. Fuchs) 2012. BJ
Vizepräs. des Thüringer Landtags; Mitgl. des Kreistags Eichsfeld, Mitgl. des Kuratoriums der Landeszentrale für polit. Bildung Thüringen, Vorsitzender des Thüringer Schriftstellerverbandes. – Politiker, Lyriker. Schriften: Theatrum mundi. Dreiunddreißig Gedichte (Zeichn. v. W. Sachs; hg., gestaltet u. mit einem Nachw. vers. v. J.-F. Dwars) 2007; Ins Meer gerufen. Vierundvierzig Gedichte (Nachw. M. Straub, Zeichn. v. W. Löwe) 2013; Innere Reise. Gedichte aus dem Nachlass (Zeichn. v. L. Gode) 2017. BJ
Döring, ( Anne-)Bianca, * 15.12.1957 Schlitz/Vogelsbergkr.; studierte 1976–88 Germanistik, Musik, Polytechnik u. Erziehungswiss. an der Hochschule für Musik Trossingen u. an den Univ. Marburg u. Kassel, absolvierte daneben eine Gesangsausbildung, arbeitete ab 1980 in Kindergärten, in der Altenpflege, in Krankenhäusern u. Fabriken, auch als Performance-Künstlerin, Malerin u. Sängerin (seit 1987) tätig, machte zusätzlich eine Ausbildung zur Gesangs- u. Kreativ-Therapeutin; lebt in Berlin. – Kulturförderpreis der Stadt Kassel (1990), Stipendium des Künstlerhauses Edenkoben (1991), Kunstpreis der Stadt Frankfurt/M. (1992), Stipendium der Akad. Schloß Solitude in Stuttgart (1992), Stipendium des Heinrich-Heine-Hauses in Lüneburg (1995), Martha-Saalfeld-Förderpreis des Landes Rhld.-Pfalz (1999). – Schriftst., Musikerin, Malerin. Schriften: Gezeitetes, 1979; Ein Flamingo, eine Wüste (Erz.) 1990; Schnee und Niemand (Erz.) 1992; Siebzehn (Erzn.) 1993; Tag, Nacht – Helles, Verlies. Neue Gedichte (Illustr. v. W. Spies) 1995; Hallo Mr. Zebra (Rom.) 1999; Schierling und Stern (Ged.) 1999; Little Alien (Rom.) 2000; Ging ich durch Stein und Luft (Ged.) 2015; Flieg, mein elektrischer Fisch (Prosa) 2016; Im Mangoschatten. Von der Vergänglichkeit, 2019. BJ
Dombrowski, Dominic, * 27.3.1964 Waco, TX; wuchs in Biarritz, Ulm, Steinhude am Meer u. Speyer auf, studierte Philos., Komparatistik, Vergleichende Rel.wiss., Ältere u. Neuere Lit.wiss. an der Univ. Bonn, ist als freier Lektor u. Autor tätig, übersetzt Lyrik aus dem Amerikan.; lebt in Bonn. – FEEL-Lyrikpreis München 2003), Preisträger beim Irseer Pegasus (2008), Hausacher LeseLenz – Stadtschreiber für Lyrik (2013), Stipendium Künstlerdorf Schöppingen (2014), Arbeitsstipendium der Kunststiftung Nordrhein-Westf. (2014), postpoetry.-Lyrikpreis Nordrhein-Westf. (2014), Stipendium im Künstlerhaus Edenkoben des Landes Rhld.-Pfalz (2015), Lyrikpreis München (2. Platz, 2015). – Lyriker, Übersetzer. Schriften: Fortte Pirato. Lyrische Prosa (2003); Finissage (Ged.) 2013; Fremdbestäubung (Ged.) 2014; Fermaten (Ged.) 2016; Künstliche Tölpel (Erz.) 2019; Ich sage mir nichts (Ged.) 2019. BJ
Döring, Hans-Jürgen, * 3.6.1951 Magdeburg, † 29.4.2017 Worbis/Thür.; studierte an der Pädagog. Hochschule Magdeburg, schloß das Stud. 1974 als Diplomlehrer für Sport u. Dt. ab, war bis 1989 als Lehrer in Hundeshagen tätig, 1989/ 90 Schulleiter in Birkungen u. Hundeshagen, trat 1990 in die SPD ein, war 1990–2014 Mitgl. des Thüringer Landtags, bildungs-, kultur- u. medienpolit. Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, 1998/99 609
Domes, Robert, * 27.10.1961 Ichenhausen/Lkr. Günzburg; Sohn einer Arbeiterfamilie, wuchs in Oxenbronn/Bayer.-Schwaben auf, studierte nach dem Zivildienst Polit. Wiss. u. Kommunikationswiss. an der Univ. München, brach das Stud. ab, war Volontär bei der «Allgäuer Ztg.» (AZ) in Kempten, arbeitete dann als Lokalred. in mehreren Redaktionen des Verlags, wurde 1988 Red. der AZ in Kaufbeuren, übernahm 2001 die Leitung der Lokalredaktionen Kaufbeuren u. Buchloe, machte sich 2002 als Autor u. Journalist selbständig; als Referent u. a. im Lokaljournalistenprogr. der Bundeszentrale für polit. Bildung u. in der journalist. Nachwuchsförderung der KonradAdenauer-Stiftung tätig; lebt in Irsee im Allgäu. – Dt. Lokaljournalistenpreis der KonradAdenauer-Stiftung (Sonderpreis), Journalistenpreis 610
Domian des Verbandes der Bayer. Bezirke, Bronzener «Lufti», Lit.preis der Jugendjury der Mecklenburgischen Lit.gesellschaft (2009), Bundesverdienstmedaille des Jenischen Bundes in Dtl., MarionSamuel-Preis der Stiftung Erinnerung (2010). – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Nebel im August. Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa, 2008 (Neuausg. u. d. T.: Nebel im August. Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa. Die Romanvorlage zum Film mit farbigem Bildteil, 2016; verfilmt 2016, Regie: Kai Wessel); Voralpenphönix. Allgäu Krimi, 2014; Almwiesengift. Allgäu Krimi, 2015; «Wir waren wie eine große Familie». Die Anstalt Irsee zwischen Kriegsende und Auflösung, 2017. BJ Domian, Jürgen, * 21.12.1957 Gummersbach; erwarb an der Handelsschule die Mittlere Reife, wechselte auf das Gymnasium, studierte Germanistik, Philos. u. Politikwiss. an der Univ. Köln, übernahm beim WDR die Moderation der Sendung «Blue Monday», moderierte ab 1993 die Radiosendung «Die Heiße Nummer» (WDR 1), von 1995 bis 2016 strahlte der WDR-1-Nachfolgesender «Eins Live» die Telefon-Talkradio-Sendung «Domian» aus; Mitgl. der SPD; lebt in Köln. – Verdienstmedaille des Verdienstordens der BRD (2003), Sonderpreis des Robert Geisendörfer Preises (2015), Sonderpreis des Musikpreises «1 Live Krone» (2016). – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Extreme Leben. Protokolle und Kommentare, 1996; Jenseits der Scham (mit H. von Sinnen) 1998; Domian (hg. W. Zbikowski) 2000; Der Tag, an dem die Sonne verschwand (Rom.) 2008; Der Gedankenleser (Rom.) 2010; Interview mit dem Tod, 2012; Richtig leben. ... und dann tu, was du willst, 2014; Dämonen. Hansens Geschichte, 2017. Literatur: J. Trimborn, Fernsehen der Neunziger. Die dt. Fernsehlandschaft seit der Etablierung des Privatfernsehens, 1999; G. Dembowski, Der Beichtvater. St. Domian oder Der röhrende Hirsch (in: Die neuen Heiligen. Reportagen aus dem Medien-Himmel. Bd. 1. ~, Verona Feldbusch, Teletubbies u. andere Simulationen, hg. M. Chlada, G. Dembowski) 2000, 64–70; K. Kruschel, ‹Der Gedankenleser› (in: Das Science Fiction Jahr 2011, hg. S. Mamczak u. a.) 2011, 1033–1035. BJ Domino → Bionda, Alisha. 611
Dorfer Donau, Greta → Bleier, Ulrike. Dorfer, Alfred, * 11.10.1961 Wien; studierte nach der Matura (1980) Theaterwiss. u. Germanistik an der Univ. Wien, brach das Stud. zwei Jahre später ab, begann bei Herwig → Seeböck u. Gerhard → Tötschinger eine Schauspielausbildung, war 1983 am Theater in der Josefstadt mit «Christinas Heimreise» zu sehen, 1989 in «Rikiki» (Cami) bei den Wiener Festwochen, übernahm 1990 die Regie bei «Educating Rita» mit H. Seeböck u. Erika Mottl für das Volkstheater in den Wiener Außenbezirken, trat nach ersten Erfolgen mit der Kabarettgruppe «Schlabarett» (seit 1984) 1989 mit Josef Hader im gemeinsamen Kabarettprogramm «Freizeitmesse» auf; Soloprogr.: «Alles Gute» (1993), «Ohne Netz» (1994), «Badeschluß» (1996), «heim.at» (2000), «fremd» (2006), «bisjetzt bzw. bisjetzt – solo» (2010), «und ...» (2017); nahm 2005 das Stud. wieder auf u. schloß es 2007 ab (Diplomarbeit: «Kabarett u. Totalitarismus»), 2011 Promotion zum Dr. phil.; wirkte in mehreren Filmen mit, u. a. in «Indien» (1993, Regie: Paul Harather, Drehb.: P. Harather, Josef Hader, A. D.), «Muttertag – Die härtere Komödie» (1993, Regie: Harald Sicheritz, Drehb.: H. Sicheritz, Roland Düringer, A. D., Peter Berecz), «Qualtingers Wien» (1997, Regie: H. Sicheritz, Drehb.: A. D., H. Sicheritz, basierend auf Sketchen von Helmut → Qualtinger), «Wanted» (1999, Regie: H. Sicheritz, Drehb.: A. D.), «Ravioli» (2003, Regie: Peter Payer, Drehb.: A. D.) u. «Bad Fucking» (2013, Regie: H. Sicheritz, Drehb.: H. Sicheritz, Kurt Palm); stellte in der Fernsehsitcom «MA 2412» (1998–2002) die Figur des Herrn Weber dar (2003 Kinofilm «MA 2412 – Die Staatsdiener», Regie: H. Sicheritz, Drehb.: A. D., R. Düringer. H. Sicheritz); 2004–10 Gastgeber der satir. Late-NightShow «Dorfers Donnerstalk» (ORF 1, 3sat). – Öst. Kleinkunstpreis (1992, mit J. Hader), Dt. Kleinkunstpreis in der Sparte Kabarett (2002), Bayer. Kabarettpreis 2009 (2008), Schweizer Kabarett-Preis Cornichon (2016), Dt. Kabarettpreis (Hauptpreis) (2016). – Kabarettist, Schauspieler, Drehbuchautor. Schriften: Wörtlich. Satirische Texte, 2007; Satire in restriktiven Systemen Europas im 20. Jahrhundert (Diss.) 2011; Donnerstalk (hg. J. Riedl) 2011. Literatur: Munzinger-Archiv. – K. Budzinski, R. Hippen (in Verbindung mit dem Dt. Kabarettarch.), Metzler Kabarett Lex., 1996, 76. BJ 612
Dorn Dorn, Wulf, * 20.4.1969 Ichenhausen/Lkr. Günzburg; durchlief eine Ausbildung zum Industriekaufmann u. Fremdsprachenkorrespondenten, war dann zwei Jahrzehnte in der Betreuung von Psychiatriepatienten tätig; lebt in der Nähe von Ulm. – Thriller- u. Jugendbuchautor. Schriften: Trigger (Thriller) 2009 (niederländ. 2010, ital. 2010, span. 2011, poln. 2012, frz. 2012, tschech. 2015, aserbeidschan. 2018, türk. 2018); Kalte Stille (Thriller) 2010 (ital. 2011, span. 2012, tschech. 2013, frz. 2014, poln. 2015, aserbeidschan. 2017); Dunkler Wahn (Thriller) 2011 (niederländ. 2011, ital. 2012, tschech. 2014, span. 2014, türk. 2018, aserbeidschan. 2018); Mein böses Herz (Jgdb.) 2012 (niederländ. 2013, ital. 2013, türk. 2017); Phobia (Thriller) 2013 (niederländ. 2013, ital. 2014, span. 2016, tschech. 2018, türk. 2018); Die Nacht gehört den Wölfen (Rom., Jgdb.) 2014 (türk. 2016, ital. 2016, russ. 2018); Die Kinder (Thriller) 2017 (ital. 2017, span. 2019); 21 – Dunkle Begleiter (Jgdb.) 2019. Übersetzungen: D. Lynch/K. McKenna, Traumwelten. Ein Leben (mit R. Brack, D. Müller, S. Glietsch) 2018. BJ Dorner, Maximilian (Ps. Maximin), * 21.8.1973 München; studierte Dramaturgie an der Bayer. Theaterakad., arbeitete als Regisseur u. Lit.lektor, war 1996–99 Autor der BR-Hörfunksendung «Lyrik nach Wunsch», verfaßte 1998–2001 Theaterkritiken für die Ztg. «Die Welt»; 2006 wurde bei D. Multiple Sklerose diagnostiziert; seit 2013 Sprecher der «autorenedition sarabande». – Bayer. Kunstförderpreis (2007). – Schriftst., Dramaturg, Hörbuchsprecher. Schriften (Ps.) Absage. Gute Gedichte und schlechte in kleinerer Schrift, schön und lesbar gesetzt für käufliche Menschen (mit Mark O.) 2006; Der erste Sommer (Rom.) 2007; Mein Dämon ist ein Stubenhocker. Aus dem Tagebuch eines Behinderten, 2008; Lahme Ente in New York. [Die Grenzen meines Körpers sind nicht die Grenzen meiner Welt], 2009 (Tb.ausg. u. d. T.: Die Gabe der Langsamkeit. Streifzüge durch New York, 2011); Ich schäme mich. Ein Selbstversuch, 2010; Da machst was mit! Mein Jahr in Bayern, 2011; Mein Schutzengel ist ein Anfänger. Eine wahre Geschichte vom Trösten und Getröstetwerden, 2012; Einsam, na und? Von der Entdeckung eines Lebensgefühls, 2015; Eine letzte Mail (Rom.) 2018; Steht auf, auch wenn ihr nicht könnt! Behinderung ist Rebellion, 2019. BJ 613
Dost Dornheim, Jutta, * 6.7.1936 Weißenfels; studierte Germanistik, Kultur- u. Sozialwiss., wurde 1983 an der Univ. Tübingen promoviert, Privatdoz. an der Univ. Bremen; veröffentlichte in den 1960er Jahren Satiren in der Zs. «Simplicissimus»; verfaßte Lyrik, Prosa u. Ess. zur Literatur. – Kulturwissenschaftlerin, Schriftstellerin. Schriften: Kranksein im dörflichen Alltag. Soziokulturelle Aspekte de Umgangs mit Krebs (Diss.) 1983; In sperriger Lebenswelt (Ged.) 2005; Unsterblich sterblich (Ged.) 2006; Steine können rückwärts fliegen. Geschichten um Verhältnisse und Verhängnisse (2009); Katzenmann, Roland Faule, Grete. Bremen-Roman in Geschichten (Zeichn. v. N. Schneider) 2011; Fliegenpilz in Teufelstunke. Koch- und Überlebensrezepte der berüchtigten Wanderköchin Erna Sowéh (illustr. v. R. Grundke) 2017. BJ Dost, Bernd (Ps. R. B. van Matturer), * 16.5.1939 Dortmund, † 14.2.2015 München; Sohn des Werkmeisters Josef D. u. der Schriftst. Elisabeth Dost, Bruder der Theater- u. Fernsehschauspielerin Roswitha D. (* 1949), wuchs nach der Evakuierung aus Dortmund in Hemer/Sauerland auf, bestand 1957 das Abitur in Iserlohn, studierte Germanistik, Anglistik u. Psychologie in Marburg u. München, machte ein Volontariat bei der «Westfäl. Rs.» in Iserlohn, arbeitete bei der Münchner Studentenzs. «Profil» mit, war zeitweilig Dramaturgieassistent bei der Firma «Insel-Film», schrieb nach vorübergehender Phase als selbständiger Unternehmer 1962–64 lokale Geschn. für die «Münchner Abendztg.», dann bis Ende 1966 Rep. für den «Münchner Merkur», ging nach Hamburg u. war für den «Stern» tätig, berichtete 1968 als Zweiter Korrespondent über die Studentenunruhen aus Paris, begann dann als Dokumentarfilmer, zunächst in der Wirtschaftsred. des BR; gründete in den 1990er Jahren den Vedra Verlag, in dem er eigene Romane u. Erzn. seiner Mutter veröffentlichte. – Journalist, Filmemacher, Schriftst., Verleger. Schriften: Die Erben des Übels. Kranke Kinder, kranke Umwelt, 1985; Ein Land erstickt. Kranke Umwelt, kranke Menschen, 1986; Hoffnung auf Heilung. Zwei Fernsehdokumentationen des Bayerischen Rundfunks, 1992; Was Kinder heute krank macht. Manuskript zur Sendereihe des Bayerischen Rundfunks, 1995; Heilung durch ganzheitliche Medizin. Ein Handbuch, 1995; (Ps.) Schiffe 614
Dragni´c versenken. Eine Seemannsnovelle (Illustr. v. A. Klimov) 1998; Tote leben länger. Ein Medienkrimi, 1999; Die Zornigen (Illustr. v. A. Klimov) 2002; Der Schlaf mit den schönen Händen. 81 Gedichte, 2003; Mensch Frankenstein, 2004; R. Süßmeier, Der Napoleon der Wirte. Geschichten aus dem Leben eines Münchner Originals (aufgezeichnet v. B. D.) 2007; Der Zug ohne Wiederkehr (Mitw. F. Dost) 2008. Herausgaben: Projekte der Hoffnung. Der alternative Nobelpreis (mit J. von Uexküll; aus dem Engl. v. M. Tichy u. G. Zelisko) 1990. BJ Dragni´c, Nataˇsa, * 7.2.1965 Split/Kroatien; studierte Germanistik u. Romanistik an der Univ. Zagreb, erwarb dort den Magistergrad mit einer lit.wiss. Arbeit, vorübergehend im diplomat. Dienst Kroatiens tätig, übersiedelte 1994 nach Erlangen, arbeitet seitdem als freiberufl. Fremdsprachendoz. u. Autorin. – IHK-Kulturpreis der Stadt Nürnberg (2012), Stadtschreiberin in Cagliari, Italien (2012), August-Graf-von-Platen-Lit.preis der Stadt Ansbach, Förderpreis (2013), Premio Fondazione Francesco Alziator, Cagliari (2013), Writer in Residence, at Writers Omi at Ledig House, Ghent/NY, USA (2014), Writer in Residence, at Ca’Foscari International College, Venezia, Italia (2015). – Schriftstellerin. Schriften: Jeden Tag, jede Stunde (Rom.) 2011 (bulgar. 2011, ital. 2011, türk. 2011, niederländ. 2011, chines. 2012, schwed. 2012, serb. 2012, kroat. 2012, hebr. 2012, tschech. 2012, poln. 2012, finn. 2012, norweg. 2012, engl. 2012, katalan. 2012, span. 2012, portug. 2012, ungar. 2013, russ. 2013, lett. 2013, dän. 2013, frz. 2013, neugriech. 2015); Immer wieder das Meer (Rom.) 2013 (serb. 2013, niederländ. 2013, bulgar. 2015, ital. 2016); Ab heute, jeden Tag. Ein Adventskalender für Liebende (Illustr. v. S. Frick) 2014; Der Wind war es (Rom.) 2016; Einatmen, Ausatmen (Rom.) 2017. Herausgaben: Zwischen den Regalen, ein Geheimnis, 2014. BJ Dragosits, Martin, * 25.2.1965 Wien; Matura an der Handelsakad, arbeitete zunächst als Software-Entwickler, später in leitenden Funktionen im IT-Bereich; lebt in Wien; Mitgl. der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, des Öst. Schriftst.verbandes u. der IG Autorinnen Autoren. – Informatiker, Lyriker. Schriften: Der Teufel hat den Blues verkauft (Ged.) 2007; Der Himmel hat sich verspätet (Ged.) 615
Dreyer 2010; Gedichte 3.0, 2013; Weisse Kreide (Ged.) 2017. BJ Drees, Jan, * 9.5.1979 Haan/Nordrhein-Westf.; startete bis 2003 als 800-Meter-Läufer für den TSV Bayer 04 Leverkusen, war u. a. JuniorenEuropacupsieger 1996 in Ljubljana u. gewann 1998 bei den Dt. Jugend-Hallenmeisterschaften in Chemnitz über 800 Meter die Goldmedaille; machte ein Volontariat bei der dt. Niederlassung der Werbeagentur BBDO, studierte Neuere dt. Lit.wiss., Mediävistik, Philos. u. Kommunikationswiss. in Düsseldorf u. Wuppertal, war danach als Rezensent, Kolumnist u. Autor für Radio, Zs. u. Ztg. (u. a. DLF, «Frankfurter Allg. Ztg.) tätig, seit 2016 Lit.red. beim DLF. – Schriftst., Journalist, Moderator. Schriften: Staring at the sun (Rom.) 2000; Letzte Tage, jetzt (Rom.) 2006; Staring at the sun. [Remix-Version] (Rom.) 2007; Rainald Goetz – Irre als System, 2010; Kassettendeck. Soundtrack einer Generation (mit Ch. Vorbau) 2011; Teneriffa (Erz.) 2013; Twitteratur. Digitale Kürzestschreibweisen (mit S. A. Meyer) 2013 (E-Book); Lanzarote (Erz.) 2015; Klagenfurt. (Kurzgesch.) 2015; Sandbergs Liebe (Rom.) 2019. BJ Dreyer, Sven-André, * 9.9.1973 Düseldorf; legte 1993 das Abitur am Comenius-Gymnasium Düsseldorf ab, studierte Germanistik an der Univ. Düsseldorf, veröffentlicht seit 2002 Texte in Anthol. u. Lit.zs.; organisierte 2005–13 die monatl. Lesereihe «Lesen in der Klause» in Düsseldorf, gehörte bis 2014 der Lesereihe «Sonny Wenzel & Freunde» ebd. an, moderiert den von ihm initiierten Literaturtalk «Lies, Du Sau!», war 2007–11 Mitgl. der Kölner Lesebühne «fett & kursiv», gründete 2015 u. a. mit dem Journalisten Michael Wenzel die Veranstaltungsreihe «TTA – Text, Ton, Applaus»; journalist. Veröff. u. a. in «Rheinische Post», «Neue RheinZtg.», «libelle». – Schriftst., Journalist, Redakteur. Schriften: Sechzehn seltsame Stunden. Erzählungen und Gedichte, , 2007; Langsamland. Lyrik und Kurzprosa, 2008; Freizeichen. Lyrik und Kurzprosa (Vorw. J. Witt) 2009; regen im zelt (Ged.) 2009; Zeichnungen – Kurzprosa (Zeichn. v. M. Feltus, hg. P. Tedden) 2011; Die Luft anhalten bis zum Meer (Erzn.) 2012; Wo Du Bist (Erzn.) 2013; Sonst noch was? Kurzprosa (Zeichn. v. M. Feltus) 2014; kleiner vogel tod. prosa-pop, 2015; Keine Atempause. Musik aus Düsseldorf (mit M. Wenzel; Fotos v. Th. Stelzmann) 2018. BJ 616
Dümmel
Dringenberg Dringenberg, Bodo, * 7.3.1947 Haale/Saale; studierte Germanistik u. Politikwiss., arbeitete für versch. Rundfunkanstalten; lebt in Hannover. – Journalist, Krimiatuor. Schriften: Sehzunge. Ein Seestück, 2000; ListenSchnitte, 2000; Neyenooger Netz (Krimi) 2003; Mord auf dem Wilhelmstein. Ein historischer Kriminalroman (hg. S. Mischke) 2007; Kleiner Tod im großen Garten. Kurzkrimis, 2009; Die Gruft im Wilhelmstein. Historischer Kriminalroman (hg. S. Mischke) 2011; Die Inseldirne vom Wilhelmstein. Erinnerungen der Ursula Stindt von 1769–1792. (Erz.) 2015: Furie und Fortuna. Hannover im Dreißigjährigen Krieg (Rom., mit S. Kleinschmidt) 2017; Biere, Tiere, Anarchie. Jaroslav Haˇsek – mehr als Schwejk (mit R. Cantzen) 2018. Herausgaben: Ein Bier, ein Wein, ein Mord. 7 hannoversche Kneipenkrimis (mit S. Mischke) 2012; Ein Pils, ein Sekt, ein Todesfall. 7 hannoversche Kneipenkrimis, 2015. BJ Dröscher, Daniela, * 4.6.1977 München; wuchs in Rhld.-Pfalz auf, studierte Germanistik, Philos. u. Anglistik in Trier u. London, wurde 2008 an der Univ. Potsdam mit einer Arbeit über die Poetologie Yoko → Tawadas promoviert, studierte 2008–10 Szen. Schreiben bei uniT in Graz; lebt in Berlin. – Essay-Preis der Jungen Akad. Berlin (2005), Schiller-Essay-Preis der Stadt Weimar (2005), Stipendium der Autorenwerkstatt Prosa des Lit. Colloquiums Berlin (2008), Martha-Saalfeld-Förderpreis (2009), AnnaSeghers-Preis (2009), Bayern 2-Wortspiele-Preis (2012), Arno-Reinfrank-Lit.preis (2012), Koblenzer Lit.preis (2012), Stipendium der Film- u. Hörsp.förderung Nordrhein-Westf. (2013), Aufenthaltsstipendium in der Villa Decius, Krakau (2014), Robert-Gernhardt-Preis (2017). – Erz., Romanautorin, Dramatikerin. Schriften: Un-hörbare Stimme, un-sichtbares Bild. Zur negativen Performativität von Literatur am Beispiel der Ästhetik Yoko Tawadas (Diss.) 2008; Die Lichter des George Psalmanazar (Rom.) 2009; Gloria (Erzn.) 2010; Pola (Rom.) 2012 (poln. 2014); Zeige deine Klasse. Die Geschichte meiner sozialen Herkunft / 2018. Bühnenstücke: Hundert Blumen, Urauff. Mainz 2009; HIMMELANGST, Urauff. Bochum 2009; Als wäre ich Papier, Urauff. Speyer 2010; Wer aus mir trinkt, wird ein Reh. Ein Wagner-Projekt nach Tristan und Isolde, Urauff. Köln 2011; Madame 617
Bovary, Urauff. Berlin 2011; Eheleute und Ehelose, Urauff. Koblenz 2013; Gespenster in Göttingen, Urauff. Göttingen 2014; Parsifal – einer von uns, mit uns, unter uns, Urauff. Göttingen 2014. BJ Drucker, Wiebke → Becker, Dirk. Drumbl, Andrea, * 8.7.1976 Lienz/Osttirol; wuchs in Kötschach-Mauthen/Kärnten auf, 2001 Matura auf dem zweiten Bildungsweg, studierte Dt. Philol. u. Vergleichende Lit.wiss. an der Univ. Wien (2006 Mag. phil.); Veröff. in Zs. u. Anthol.; Mitgl. der Grazer Autorinnen Autorenversammlung u. der Interessengemeinschaft öst. Autorinnen und Autoren. – Kärntner Lyrikpreis (2010), Jahresstipendium für Lit. des Landes Kärnten 2012), Kunstförderstipendium der Stadt Linz (2017), Theodor-Körner-Preis (2019). – Romanautorin. Schriften: Die Vogelfreiheit unter einer zweiten Sonne, weil die erste scheint zu schön (Rom., Vorw. J. Winkler) 2013; Narziss und Narzisse (Rom.) 2014; Die Einverleibten (Rom.) 2015. BJ Dubé, George → Becker, Dirk. Dübgen, Hannah, * 1977 Düsseldorf; studierte Philos., Musik- u. Lit.wiss. in Oxford, Paris u. Berlin, arbeitete dann als Dramaturgin (Theater, Oper), schrieb das Schausp. «Gegenlicht» (2009) u. die Libretti mehrerer Opern (u. a. «Matsukaze», 2011; Musik: Toshio Hosokawa); lebt in Berlin. – Stipendium der Akad. Musiktheater Heute der Dt. Bank Stiftung (2003–05), Förderpreis für Lit. der Landeshauptstadt Düsseldorf (2013), Prix du premier roman allemand, Chambéry (2014), AlfredDöblin-Stipendium der Akad. der Künste, Berlin (2015). – Dramaturgin, Librettistin, Dramatikerin, Romanautorin. Schriften: Kryos. Musiktheater in elf Szenen (Libr. für eine Oper von J. Arnecke) 2010; Noah im Kalten Krieg. Igor Strawinskys Musical Play «The Flood», 2012; Strom (Rom.) 2013 (türk. 2017); Über Land (Rom.) 2016. BJ Dümmel, Karsten, * 1960 Zwickau; wurde mit 15 Jahren Mitgl. des Arbeitskreises «Junge Talente» in Gera (fünf eigene Ausstellungen), 1976–78 Ausbildung zum Elektromonteur in Schlema, 1977 618
Dündar Gründungsmitgl. des Arbeitskreises «Kunst u. Kirche», 1978 Auflösung des Arbeitskreises durch das Ministerium für Staatssicherheit, Besuch des Abendgymnasiums, 1980 Abitur, 1983–88 Leiter von Lit.-, Friedens- u. Menschenrechtsarbeitskreisen der Evang. Kirche Gera-Lusan; ab 1986 vom Ministerium für Staatssicherheit angewiesene Arbeitsplatzbindung als Fensterputzer, Gebäude- u. Zugreiniger, dann verschärfte «Disziplinierungsu. Zersetzungsmaßnahmen», tw. Hausarrest, 1988 Freikauf durch die Regierung der BRD, studierte 1988–92 Rhetorik u. Germanistik in Tübingen, ab 1993 versch. Forschungsprojekte zur Staatssicherheit der DDR, 1995 Studienaufenthalt in Krakau, bis 2003 Lehrbeauftragter an der Univ. Tübingen, 1996 Promotion, 2002 Gastdoz. in Ann Arbor/MI, 2004–08 Arbeitsaufenthalt in Mali u. Senegal. – Schriftsteller. Schriften: Identitätsprobleme in der DDRLiteratur der siebziger und achtziger Jahre (Diss.) 1997; Was war die Stasi? Einblicke in das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS), 2002 (3., erw. u. überarb. Aufl., 2009; 4., überarb. Aufl. 2012; 5., überarb. Aufl. 2014; korean. 2010); La Tolerérance religieuse. Reflet de l’aspiration d’une nation à la démocratie, Dakar 2006; Nachtstaub und Klopfzeichen oder Die Akte Robert, 2007 (frz. 2009, estn. 2011); Strohblumenzeit (Rom.) 2014 (frz. 2017). BJ Dündar, Özlem Özgül, * 1983 Solingen; studierte Lit.wiss. u. Philos. in Wuppertal, Auslandsaufenthalte in Irland, in der Türkei u. in Paris, 2008/ 09 freie Mitarb. der Zs. «Federwelt», nahm 2010/ 11 an der Darmstädter Textwerkstatt unter Kurt → Drawert teil, ab 2014 Stud. am Dt. Lit.inst. Leipzig; schreibt vor allem Lyrik u. Dramen; Veröff. in Lit.zs. (u. a. «Außer.dem», «Dreischneuß», «Zeichen & Wunder») u. Anthol.; übersetzt Lyrik aus dem Türkischen. – Merck-Stipendium in Darmstadt (2011), Stipendiatin beim dt.-türk. Übers.projekt des Goethe-Inst. in Istanbul (2014), Wolfgang-Weyrauch-Förderpreis (2015), Retzhofer Dramapreis (2015), Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westf. (2017), Kelag-Preis bei den 42. Tagen der dt.sprachigen Lit., Klagenfiurt (2018), Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium (2018), Alfred-Müller-Felsenburg-Preis (2019). – Lyrikerin, Dramatikerin, Übersetzerin. Schriften: Gedanken zerren (Ged.) 2018. 619
Düringer Übersetzungen: H. Yavuz: wenn die zeit kommt. Sırası gelınce, 2014 (türk./dt.); L. Müldür, Alnımdan fırlayan bir kartal. Ein Adler springt aus meiner Stirn (Nachw. Ali Al-Nasani) 2015. I. Yasar, Durch meine Verse lasse ich lange Fische gleiten (Ged.) 2016; H. Ergülen, Die Ecken deiner Stille (Ged.) 2019. Herausgaben: FLEXEN. Flâneusen* schreiben Städte (mit M. Göhring, R. Othmann, L. Sauer) 2019. BJ Düringer, Roland, * 31.10.1963 Wien; Sohn eines Garderobiers am Burgtheater in Wien, wuchs in Wien-Favoriten auf, nahm an einem Theaterworkshop Herwig → Seeböcks teil, besuchte die Höhere Techn. Lehranstalt für Maschinenbau, spielte daneben im Ensemble von H. Seeböck, trat in der Kabarettgruppe «Schlabarett» auf, u. a. mit Alfred → Dorfer u. Eva → Billisich, veranstaltete 1994 sein erstes Solo-Kabarettprogr. «Hinterholzacht, 20 Jahre Abrechnung» (Kinofass. 1998), weitere Soloprogramme waren u. a. «Superbolic – Das Jahr der Entscheidung» (1995), «BenzinbrüderShow» (1997), «250 ccm – die Viertelliter-Klasse» (2001), «Düringer spielt Dürflinger – Die besten Wuchteln aus allen Programmen» (2004), «Düringer ab 4,99» (2005) «Weltfremd» (2015), «Der Kanzler» (2017), «Africa Twins» (2019); übernahm Rollen in Kinofilmen (u. a. «Muttertag – Die härtere Komödie»,1994, Regie: Harald Sicheritz; «Poppitz», 2000, Regie: H. Sicheritz; «Die Viertelliterklasse», 2005, Regie: R. D., Florian Kehrer) u. Fernsehserien (u. a. «Kaisermühlen-Blues», ORF 1995–2000; «MA 2412», ORF 1998–2002, mit A. Dorfer; «Der wilde Gärtner», ORF 2011); gründete 2016 die Partei «Meine Stimme G!LT», die bei der Nationalratswahl 2017 an der VierProzent-Hürde scheiterte. – Öst. Kleinkunstpreis, Hauptpreis (1994), Goldene Romy als «beliebtester Schauspieler» (1999), Diagonale-Schauspielerpreis (1999), Bronzener Leopard (Internat. Filmfestival von Locarno) für «Der Überfall» (gemeinsam mit den beiden anderen Hauptdarstellern Josef Hader u. Joachim Bissmeier) 2000, Kabarettpreis «Karl», Hauptpreis (2001), Goldene Romy als «beliebtester männl. Serienstar» (2003). – Kabarettist, Schauspieler. Schriften: Das Ende der Wut (mit E. M. Schulak, R. Taghizadegan; Illustr. v. Th. Wizany) 2012; Über die Erziehung (mit E. M. Schulak, R. Taghizadegan; Illustr. v. Th. Wizany) 2013; Leb 620
Dufner wohl, Schlaraffenland. Die Kunst des Weglassens (mit C. G. Arvay) 2013; Weltfremd?, 2015; Meine Stimme g!lt. Und Deine …?, 2017. Literatur: F. Schindlecker, ~. «Monsieur 100000 PS». Ein biogr. Porträt, 1997; ~ in ‹Poppitz› – so lustig kann nur Urlaub sein. Das Buch zum Film von Harald Sicheritz (hg. G. Hoanzl, D. Krausz) 2002. BJ Dufner, Wolfram, * 7.8.1926 Konstanz; studierte Rechts- u. Wirtschaftswiss. in Zürich, Bern u. Cambridge (England), wurde 1951 bei Walter → Eucken (ErgBd. III) in Freiburg/Br. mit einer Diss. über die Welthandels-Charta von Havanna (GATT) zum Dr. rer. pol. promoviert, arbeitete ab 1952 im Auswärtigen Dienst in Bern, Helsinki, Ottawa, Stockholm u. Ankara, war dt. Botschafter in Lusaka (1977–80), Singapur (1980–84), Kuala Lumpur u. dem Sultanat Brunei (1984–87) u. in Bern (1989–91); wurde 1992 vom schwed. König zum Generaldirektor der Welt-Pfadfinderstiftung («World Scout Foundation») in Genf ernannt; lebt in Konstanz; wurde mit der Staufermedaille für Verdienste um das Land Baden-Württ., dem Verdienstkreuz 1. Kl. des Verdienstordens der BRD, dem Köngl. Nordstern-Orden, Kl. Kommandeur (Schweden) u. dem Orden des Löwen von Finnland (Ritter) geehrt. – Diplomat, Schriftsteller. Schriften: Die Welthandels-Charta von Havanna als ordnungspolitisches Problem (Diss.) 1950; Schwedische Porträts, 1963; Geschichte Schwedens. Ein Überblick, 1967; Frühe Wegweisungen. Chronik einer alemannischen Jugend 1926–1950, 1982 (2., erw. Aufl., 1997); Die Straße von Malakka. Ein Botschafter erlebt Singapur, Brunei und Malaysia, 1996; Finnische Reise, 2000; Tage mit Ernst Jünger, 2003; Safari am Sambesi. Diplomatische Umtriebe in Afrika, 2008; Ohne Halt bis Bern. Erinnerungen eines Botschafters an die Schweiz, 2012. BJ DUGUS → Becker, Dirk. Dullin, Markus, * 26.11.1964 Berlin; zog 1980 mit seiner Familie nach Nairobi/Kenia, besuchte dort die Michael-Grzimek-Schule, kehrte nach dem Abitur nach Berlin zurück, machte eine Ausbildung zum Speditionskaufmann, studierte dann Anglistik u. Wirtschaftswiss. an der Freien Univ. 621
Du Mont Berlin, unterrichtet seit 1995 an einem Oberstufenzentrum in Berlin. – Schriftsteller. Schriften: Schwarzlicht (Rom.) 2002; Fluchtverdacht (Rom.) 2004; Der Fremde in mir (Rom.) 2006; Tödliche Aussicht (Kriminalrom.) 2010; Leichen-Puzzle (Kriminalrom.) 2012; Mord am Wannsee (Kriminalrom.) 2013; Im letzten Licht der Dämmerung (Rom.) 2015. BJ Du Mont, Sky (geb. Cayetano Bremme Gaspar Neven DuMont), * 20.5.1947 Buenos Aires; stammt aus der Verlegerfamilie DuMont, die in in den 1930er-/1940er-Jahren vor den Nationalsozialisten nach Südamerika flüchtete; Sohn eines Deutschen u. der Britin Chiquita Neven du Mont (1921–2018), 1952 zog die Familie nach Europa; verbrachte die Schulzeit in London, legte die Matura in der Schweiz ab, besuchte eine Schauspielschule in München, übernahm 1971 erste Rollen am Theater u. beim Fernsehen, wirkte in zahlr. Fernseh- u. Spielfilmen (u. a. «Der Schuh des Manitu», 2001; «[T]Raumschiff Surprise – Periode 1», 2004) sowie in vielen dt. Fernsehserien (u. a. «Der Kommissar», «Der Alte», «Derrick», «Wolffs Revier», «Forsthaus Falkenau», «Polizeiinspektion 1», «Unser Charly») mit; moderierte ab 2000 zwei Jahre lang das VIP-Journal «Sky Lights» im SWR, übernahm 2016 die Moderation der Mystery-Fernsehserie «Haunted – Seelen ohne Frieden» des Privatsenders TLC Deutschland; auch als Sprecher in Werbespots u. Kinotrailern tätig; war Mitgl. der FDP (Austritt 2018). – Dt. Comedypreis u. Bambi für seine Rolle im Film «Der Schuh des Manitu» (2001), Dt. Comedypreis u. Bambi-Sonderpreis der Jury für seine Rolle im Film «(T)Raumschiff Surprise – Periode 1» (2004), Felix-Burda-Award in der Kategorie «Stars for Prevention» (2012). – Schauspieler, Moderator, Sprecher, Schriftsteller. Schriften: Prinz und Paparazzi (Rom., mit J. Mehrwald) 2003; Fürsten & Fälscher (Rom.) 2005; In besten Händen (Rom.) 2007; Sophies Weihnacht (Bilderbuch, Bilder v. S. Wiemers) 2007; Unsere tägliche Krise gib uns heute. Eine witzige Soforthilfe für den Beziehungswahnsinn (mit Mirja du Mont) 2011; Full House. Liebeserklärung an die Chaosfamilie, 2012; Steh ich jetzt unter Denkmalschutz? Älterwerden ist nichts für Spaßbremsen, 2016; Jung sterben ist auch keine Lösung. Wenn Söhne in die Jahre kommen, 2018. Literatur: Munzinger-Archiv. BJ 622
Durlet Durlet, Romain, * 6.10.1950 Düdelingen/Luxemburg, † 28.4.2011 Luxemburg (Stadt); Sohn eines Journalisten, einjährige Tätigkeit als Bankangestellter, 1972–75 Red.mitgl. der Wochenzs. «Revue», ab 1975 Red. der Ztg. «Tagebl.», 1987–89 u. 1992–97 Präs. der «Association Luxembourgeoise des Journalistes», 1989(90?)–91 u. 1998–99 Vorsitzender des Presserats, Mitgl. der Lëtzebuerger Sozialist. Aarbechterpartei, 2004/05 Mitgl. des Gemeinderats von Luxemburg (Stadt). – Journalist, Politiker, Schriftsteller. Schriften: Zyklus. Gedichtband, 1972; Mittags um halb eins. Momentaufnahmen, 1980; Maulkorb 1980. Gedichte, Texte, Illustrationen, 1981; schuldig ... 14 Luxemburger Assisenprozesse aus den Jahren 1871–1880, zusammengestellt auf Grund der Gerichtsakten (Vorw. A. Mergen) 1988; Kinder Gottes. Kindestötungen und andere Verbrechen, zusammengestellt auf Grund der Gerichtsakten aus den Jahren 1870–1880. Die letzte (offizielle) Luxemburger Teufelsaustreibung (Vorw. A. Mergen) 1989; Kain, wo ist dein Bruder Abel. Gewaltverbrechen, zusammengestellt auf Grund der Gerichtsakten aus den Jahren 1880–1890 (Vorw. A. Mergen) 1991; Morgenröte. Episode aus den Jahren 1968–1971, 1992; Der Fall Olivier. Akte Alain Sibillia (Vorw. A. Mergen) 1993; Im Schatten des Kreuzes. Trennung von Kirche(n) und Staat. Geschichtliches und Bestandsaufnahme, 1995; abgetrieben ... «Die Engelmacherinnen» und andere Luxemburger Kriminalprozesse um die Jahrhundertwende (Vorw. A. Mergen) 1996; § 106. Das antiklerikale Manifest. Diskussionsbeitrag zum Thema Trennung von Staat und Kirche(n), 1999; Dessous ... 30 Jahre Journalismus. Prinzipielles, Erlebtes, Anekdoten, 2003. Literatur: Luxemburger Lex. Das Großherzogtum von A–Z (zus.gest. G. Hausemer) 2006; Luxemburger Autorenlex. (Internet-Edition). FA Duschlbauer, Thomas (Werner), * 23.11.1968 Linz; studierte 1989–94 Publizistik- u. Kommunikationswiss. sowie Politikwiss. an der Univ. Wien, 1994 Promotion (aufgrund einer Arbeit über die sozio-kulturellen Auswirkungen der neuen Medien), 1995/96 Literature, Culture and Modernity (Master) am Queen Mary & Westfield College der Univ. of London; seit 1997 selbstständig als PR-Berater u. Publizist (u. a. «Der Standard», «basics») tätig; beschäftigte sich als Mitbegründer 623
Duschlbauer u. Gesellschafter von «BAU|KULTUR» mit den Zus.hängen von Architektur, Design u. Unternehmenskultur; Doz. am Goldsmith College, London, u. an der Fachhochschule Hagenberg; 2008–10 Global Communication Manager bei Siemens, 2011 Unternehmensberater; Doz. für Unternehmenskommunikation u. Marketing an der Fachhochschule St. Pölten; geschäftsführender Gesellschafter der «KompeTrend GesmbH», Vorstandsmitgl. des Vereins «Kreatives Oberöst.» u. des Kulturinst. an der Johannes Kepler Univ. Linz, Präs. des oberöst. P.E.N.-Clubs. – Kommunikationsu. Kulturwissenschaftler, Publizist, Unternehmensberater. Schriften: Ein Stuhl im Niemandsland (Ged.) 1994; In Medias res, 1996; Medien und Kultur im Zeitalter der X-Kommunikation (Vorw. W. R. Langenbucher) 2001; Architektur in Oberösterreich. To Upper Austrian architecture. Pocket Guide (mit G. Leindecker, M. Shamiyeh) 2002; Unvorhersehungen (Ged.) 2003; Medium.Macht.Manipulation. Aspekte zu Medien, Kultur und Psychologie, 2005; Moskwa Blues (Satire) 2006; Letztling (Lyrik) 2007; klar.text. Vom Manuskript zum Buch (mit J. Schnellinger; Gastbeitr.: B. Schöppl, P. Klimitsch) 2007; brand.design. Pocket guide für Design und Markenkommunikation (Gastbeitr. v. G. Brunbauer u. a.; Vorw. M. Gabriel) 2007; Linz. Stadtführer, 2009; Die Besten gewinnen. Standorte im Wettbewerb um Talente (mit M. Shamiyeh, Ch. Zauner) 2010; Der Matrose und der Legionär oder die Meister der Empörungskunst (Satire, mit C. Anglberger) 2011; Innovationsguerilla. Vom Querdenken zum Querhandeln (mit W. Lanz, A. Hattmannsdorfer) 2012; Die Freunde des Wohlstands. Rat und Hilfe für Menschen der Premiumklasse (mit C. Anglberger, B. Larcher) 2013; Steel going on. Industrielle Innovation und Internationalisierung am Beispiel des Anlagenbaus für die Eisen- und Stahlerzeugung, 2016; Guerilla. Exploration, Improvisation und Kommunikation (mit Ch. F. Freisleben-Teutscher) 2017; Der Querdenker. [Das Toolkit mit 33 ausgewählten Methoden], 2018. Herausgaben: Sprach.Räume. Literatur findet Stadt (mit P. Klimitsch) 2002; leid.geprüft. Beiträge zur gegenwärtigen Verzichtskultur (mit dems.) 2004 (dt./engl.); natur.ereignis. Idylle nach Stifter (mit dems.) 2005; Organisationskommunikation im Zeichen der Digitalisierung (mit S. Martin, P. Saffarnia) 2018. BJ 624
Dusl Dusl, Andrea Maria, * 12.8.1961 Wien; wuchs in Schweden, in Bad Aussee u. in Wien auf, legte 1980 am Wiener Gymnasium Wasagasse die Matura ab, studierte 1981–85 bei Lois Egg an der Akad. der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse für Bühnenbild, erwarb dort 1985 den Magistergrad, schloß 1993–97 ein Studium der Medizin an der Univ. Wien an, nahm 1982–89 Engagements an versch. Wiener Theatern wahr (Burgtheater, Akademietheater, Theater an der Wien, Theater in der Josefstadt, Staatsoper); schreibt u. zeichnet seit 1985 für versch. öst. Zs. u. Ztg. (u. a. «FORVM», «profil», «News», «Format», «Kurier», «Der Standard», «Salzburger Nachr.»), ab 1996 wöchentl. Kolumnen «Comandantina Dusilova» u. «Fragen Sie Frau Andrea» in der Wiener Stadtztg. «Falter»; moderierte 2006 die monatl. Diskursveranstaltung «Redezeit» im Wiener Rabenhof Theater; seit 2003 Vorstandsmitgl. des Verbandes Filmregie Öst. (2007 Obfrau), 2005–09 für den Bereich Regie Mitgl. der Auswahlkommission des Öst. Filminstituts; wurde 2014 an der Univ. für angewandte Kunst in Wien mit der kulturwiss. Diss. «Aufnahme u. Auswahl. Strategien fotograf. Praxis» zur Dr. phil. promoviert; ihr Film «Blue Moon» (2002, u. a. mit Josef → Hader) wurde u. a. mit Großen Diagonale-Preis für den besten öst. Film (2003), dem Special Jury Prize Lagów Polen (2003) u. dem Thomas-PluchDrehb.preis für Bestes Drehb. eines Debütfilms (2004) ausgezeichnet. – Filmregisseurin, Autorin, Zeichnerin. Schriften: Fragen Sie Frau Andrea. Fantastische Kolumnen aus der Wiener Stadtzeitung Falter,
625
Dutzler 2003; Die österreichische Oberfläche. Österreich findet am Übergang zwischen Innen und Außen statt, 2007; Boboville (Rom.) 2008; Channel 8 (Rom.) 2010; Ins Hotel konnte ich ihn nicht mitnehmen. [Kein Roman], 2012; So geht Wien! Von Arschkappelmuster bis Zwiebelparlament, 2016; Wien wirklich. Von Amtsperson bis Würstelmann, 2017. BJ Dutzler, Herbert, * 1958 Schwanenstadt/Oberöst.; wuchs in Schwanenstadt u. Bad Aussee/Steiermark auf, studierte Germanistik u. Anglistik an der Universität Salzburg, schloß das Studium mit einer Diplomarbeit über den deutschen Kriminalrom. der 1970er- u. 1980er-Jahre ab, unterrichtet Deutsch und Englisch am Bundesrealgymnasium Schloß Wagrain in Vöcklabruck/Oberöst., ist zudem in der Lehrerbildung tätig; veröffentlichte «Materialien zum offenen Lernen» (2001–03, für Dt. in der 5.–8. Schulstufe). – Lehrer, Kriminalschriftsteller. Schriften: Letzter Kirtag. Ein Altausseekrimi, 2011; Letzter Gipfel. Ein Altaussee-Krimi, 2012; Letzte Bootsfahrt. Ein Altaussee-Krimi, 2013; Letzter Saibling. Ein Altaussee-Krimi, 2014; Letzter Applaus. Ein Altaussee-Krimi, 2015; Die Einsamkeit des Bösen (Kriminalrom.) 2016; Bär im Bierkrug, Gott und Teufel. Vierzehn Kriminalgeschichten, 2016; Letzter Fasching. Ein AltausseeKrimi, 2017; Am Ende bist du still (Kriminalrom.) 2018; Letzter Stollen. Ein Altaussee-Krimi, 2019. BJ
626
E Eberspächer, Bettina (geb. Wöhrmann), * 25.1. 1957 Göttingen; legte das Abitur in Tübingen ab, studierte zunächst Germanistik u. Slawistik an der Univ. Tübingen, 1978/79 Slawistik an der Univ. Warschau, danach an der Univ. Heidelberg, schloß 1981 das Stud. mit dem Magistergrad ab (Magisterarbeit: «Der Einfluß der Philosophie Nietzsches auf die Lyrik Leopold Staffs»), wurde 1986 an der Univ. Frankfurt/M. mit einer Arbeit über Marina Cvetaeva promoviert; ist seit 1989 als Übers. aus dem Poln., Russ. u. Bosn. tätig; wurde 1995 Mitgl. des «Lit.ver. Räuber ’77 e. V.» in Heidelberg, gehört der Autorengruppe «Orpheus» an, nahm am «Dt.-Poln. Poetendampfer» (poln. «Statek Literacki») teil. – Slawistin, Übers., Lyrikerin. Schriften: Realität und Transzendenz. Marina Cvetaevas poetische Synthese, 1987 (Diss. 1986 u. d. T.: Realität und Transzendenz – die Synthese als Grundprinzip der Dichtung Marina Cvetaevas); Doppelgesicht (Ged.) 1995; Grenzland (Ged.) 2000; Mitlesebuch. Band 55, 2001; Weiss. Biel (Ged., dt./poln.; Übers. aus dem Dt.: M. Sniecinski) Warszawa 2014. Übersetzungen: I. Mickiewicz, Puppenmuseum (Ged., hg. S. Heinrichs) 1992; M. Zwetajewa, Briefe an Anatolij Steiger (hg. S. Heinrichs) 1996; M. Zwetajewa, Briefe an Ariadna Berg (hg. S. Heinrichs) 1996; M. Zwetajewa, Auf rotem Roß. Poem. Briefe an Rosanow, Lann, Rodsewitsch, Gronskij, Steiger. Dokumente. Drei Briefe an Berija (hg. S. Heinrichs) 1996; A. Kulisiewicz, Adresse: Sachsenhausen. Literarische Momentaufnahmen aus dem KZ (hg. C. Westermann) 1997; A. Achmatowa, Poem ohne Held (zus. mit: Erinnerungen an Anna Achmatowa, aus dem Russ. v. K. Borowsky, hg. S. Heinrichs) 1997; M. Zwetajewa, Briefe an die Tochter. Tagebuchaufzeichnungen, Gedichte, Briefe (hg. S. Heinrichs) 1998; M. Zwetajewa, Herzbube. Der Schneesturm. Der steinerne Engel. Theaterstücke (hg. S. Heinrichs) 1997; U. Benka, Die Bestie und die Seele. Gedichte und Prosastücke (mit K. Dedecius) 1997; M. Tulli, Träume und Steine, 1998; M. Nurowska, Wie ein Baum ohne Schatten (Rom.) 1999; A. Janko, Du bist Der (Ged.) 2000; M. Nurowska, Tango für drei (Rom.) 2002; M. Balti´c, Des Tages letzte Stun´ de (Ged.) 2002; M. Sniecinski, Andere Obsessionen (Fotografien v. A. P. Bator) 2008; S. Hippius, Petersburger Tagebücher. 1914–1919 (mit H. Ettinger; bearb., mit Anm., einem komm. Namensreg. u. einem Nachw. vers. v. Ch. Ebert) 2014; 627
S. Gvozdenovi´c, Wir kehrten verwundet zurück in die Welt (Ged., Graphiken v. P. P. Lewkowicz; Übers. aus dem Rumän. v. J. Lippet, aus dem Serb. v. P. Gehrisch u. B. W.) 2018. BJ Ebert, Sabine, * 16.4.1958 Aschersleben; wuchs in Berlin auf, machte ein journalist. Volontariat in Magdeburg, studierte Lateinamerika- u. Sprachwiss. in Rostock, war 1990 in Freiberg/Sachsen Mitbegründerin der ersten unabhängigen Ztg. der Stadt, deren Red. sie mehrere Jahre lang leitete; ab 1995 freiberuflich für Tagesztg., Fernsehen u. Hörfunk tätig; veröffentlichte Sachbücher zur Regionalgesch. von Freiberg u. hist. Romane, gab 1991–2006 das «Freiberger Jb.» heraus; lebte in Leipizg, ist seit 2018 in Dresden ansässig. – Journalistin, Roman- u. Sachbuchautorin. Schriften: Freiberg und Umgebung (hg. Landratsamt Freiberg, Text: S. E., Fotografien v. D. Amthor u. a.) 1990; Freiberg. Fotodokumente zwischen 1945 und 1989 (mit G. Galinsky) 2001; Silbermanns Erben. Ansichten, Geschichten, Anekdoten (Bilder v. G. Galinsky) 2003; Das große Aufbauwerk. Ein Kleinstadtmärchen, 2003; Entdeckungen im Landkreis Freiberg. Von Augustusburg bis Zethau (mit G. Galinsky) 2004; Das Geheimnis der Hebamme (Rom.) 2006 (lit. 2009, poln. 2010, tschech. 2011, ungar. 2012, alban. 2017; um ein Bildteil erg. Tb.ausg. 2016; verfilmt: ARD 2016, Regie: R. S. Richter); Die Spur der Hebamme (Rom.) 2007 (lit. 2009, tschech. 2011, poln. 2013); Die Entscheidung der Hebamme (Rom.) 2008 (lit. 2010, tschech. 2012, poln. 2014, ungar. 2014); Blut und Silber (Rom.) 2009 (tschech. 2014); Der Fluch der Hebamme (Rom.) 2010 (tschech. 2012, poln. 2015); Der Traum der Hebamme (Rom.) 2011 (tschech. 2013, poln. 2016); 1813. Kriegsfeuer (Rom.) 2013 (tschech. 2015); 1815. Blutfrieden (Rom.) 2015 (tschech. 2016); Schwert und Krone. Meister der Täuschung (Rom.) 2017 (tschech. 2018); Schwert und Krone. Der junge Falke (hist. Rom.) 2017 (tschech. 2019); Vergessene Stadtgeschichte? Freiberg und die Bergakademie im Schicksalsjahr 1813, 2018; Schwert und Krone. Zeit des Verrats (hist. Rom.) 2018; Ein Sonderfall: der Silberfund von Christiansdorf und seine Folgen. Im Kontext der Silberbewegung im 12. Jahrhundert und der Herrschaft Kaiser Friedrich Barbarossas, 2018. BJ 628
Ebinger Ebinger, Blandine (Franzisca) (eig. B. Hassenpflug-Ebinger, geb. Loeser), * 4.11.1899 Berlin, † 25.12.1993 ebd.; Tochter der Schauspielerin Margarete Wezel u. des Musikers Gustaf Loeser, wurde von dem Nervenarzt Ernst E. adoptiert; begann mit acht Jahren ihre Bühnenkarriere in Leipzig, war mit vierzehn die «Erste Naive» am Kgl. Schauspielhaus in Berlin; lernte 1918 Friedrich Hollaender kennen (Heirat 1919, Scheidung 1926), der ihr für das Kabarett «Schall und Rauch» Chansons von → Klabund u. Walter → Mehring vertonte; gestaltete Soloabende mit den von Klabund für sie geschriebenen u. von Hollaender vertonten tragigrotesken «Liedern eines armen Mädchens», die sie zum ersten Mal 1921 im «Cabarat Größenwahn» vortrug; verkörperte bedeutende Theaterrollen in Stücken von G. E. → Lessing, H. Ibsen u. G. → Hauptmann; wirkte ab 1931 in rund 100 Filmen mit; emigrierte 1937 in die USA, war dort Partnerin von Charles Laughton, kehrte 1946 nach Europa zurück, war zunächst in Zürich tätig, lebte später wieder in Berlin, heiratete 1965 den Verleger Helwig Hassenpflug; war bis 1982 wieder als Diseuse tätig, wirkte 1974–82 an den Berliner Festwochen mit u. gab Gastspiele im In- u. Ausland. – Schauspielerin, Kabarettistin, Chansonniere. Schriften: «Blandine ...». von und mit Blandine Ebinger, der großen Diseuse der zwanziger Jahre, der kongenialen Muse von Friedrich Hollaender (Autobiogr.) 1985. Nachlaß: Arch. der Akad. der Künste, Berlin. Literatur: CineGraph; DBE 22 (2005) 811. – K. Budzinski, R. Hippen (in Verbindung mit dem Dt. Kabarettarch.), Metzler Kabarett Lex., 1996, 80; Hdb. des dt.sprachigen Exiltheaters 1933–1945. Bd. 2. Biogr. Lex. der Theaterkünstler, hg. F. Trapp u. a., Tl. 1) 1999, 202 f.; S. Danielczyk, Diseusen in der Weimarer Republik. Imagekonstruktionen im Kabarett am Beispiel von Margo Lion u. ~, 2017; Ch. Dompke, Unterhaltungsmusik u. NSVerfolgung, 2010; K. Weniger, «Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …». Lex. der aus Dtl. u. Öst. emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht, 2011. BJ Ebner, Klaus, * 8.8.1964 Wien; legte 1982 die Matura ab, studierte Roman. u. Dt. Philol. sowie Übers.wiss. an der Univ. Wien, arbeitete 1983–86 an der Wiener Lit.zs. «TEXTE» mit, leitete nach dem Stud. Sprachkurse, arbeitete in ITAusbildungsprojekten mit, studierte 1998–2002 da629
Eckardt neben «Europ. Wirtschaft u. Unternehmensführung» an der Fachhochschule des BFI in Wien; veröffentlichte Fachartikel in Zs. (u. a. «Output/Eurocom», «Inside OS/2», «NT Update», «AIX Update») sowie Sachbücher zu Softwareu. Netzwerkthemen; schreibt Lyrik auf Dt. u. Katalanisch; Mitgl. der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, des Öst. Schriftst.verbandes u. der IG Autorinnen Autoren, ferner der katalan. Schriftst.verbände Associació d’Escriptors en Llengua Catalana u. PEN Català; lebt in Schwechat. – Großen Öst. Jugendpreis (1982), Hörsp.preis der Lit.zs. «TEXTE» (3. Preis, 1984), Erster Öst. Jugendpreis (1988), Wiener Werkstattpreis (2007), Reisestipendium für Lit. der Öst. Bundesregierung (2007 u. 2009), zwei Arbeitsstipendien der Öst. Bundesregierung (2008), Zweiter Preis des Kurzprosa-Wettbewerbs »Sprachräume – Schreibwelten« des Öst. Schriftst.verbandes (2010), Katalan. Lyrikpreis Parc Taulí (2014). – Lyriker, Essayist, Verf. von Prosa u. Hörsp., Übersetzer. Schriften: In Poetur gestellt (Ged.) 1984; Physikstunde. Erzählungen von 1983–1984, 1985; Erinnerungen an die kleine Prinzessin, 1985; Lutece. Prosagedichte. Lutéce. Ein Lyrikzyklus. TagebuchAufzeichnungen, 1986; Lose. Kurzgeschichten, 2007; Hominide (Erz.) 2008; Auf der Kippe. Kurzprosa, 2008; Vermells. Röten (Lyrik, katalan./dt.) Urús 2009; wieso der Mückenschwarm dein Augenlicht umtanzt (Lyrik) 2011; Dort und anderswo (Ess.) 2011; Andorranische Impressionen (Ess.) [Andorra. Reise-Essay], 2011; Ohne Gummi (Prosa) 2013; Blaus. Bläuen (Lyrik, katalan./dt.) Lleida 2015. Herausgaben: Mit Wort und Paukenschlag. Anthologie der Ersten Wiener Trommelgruppe, 2011. BJ Eckardt, Charlotte Sophie, * 7.11.1722 Jena, † 24.5.1753 Berlin; Tochter des Jenaer Kaufmanns Friedrich Gottlieb E. († 1742) u. von dessen Ehefrau Christiane Friederike, geb. Steinbeck († 1740, Tochter des Geraer Pfarrers Gottlieb Samuel Steinbeck); E. erhielt in ihrer Kindheit u. Jugend Privatunterricht, u. a. von dem späteren Satiriker Paul Jacob → Rudnick (ca. 1718–41), mit dem sie auch nach dessen Fortgang aus Jena noch im Briefwechsel stand; ein heute verschollener Brief über Liebe, in dem Rudnick mehrfach A. erwähnte, wird von Rudnicks Freunden Johann Wilhelm Ludwig → Gleim (1719–1803) u. Johann Peter → Uz 630
Eckes (1720–1796) für eine postume Veröff. für gut befunden; mit ca. 20 Jahren – kurz nach dem Tod ihres Vaters – zog E. nach Berlin ins Haus der (verwandten?) Familie des Friedrich Hennert († vor 1771), einem Hofrat am brandenburgisch-preuß. Obersten Rechnungshof; dort wird man auf ihre fremdsprachl. Begabung aufmerksam u. fördert diese; E. soll im Lateinischen u. Griechischen über herausragende Kenntnisse verfügt haben. Einen Querschnitt ihres Wissens offenbart sie in dem anon. erschienenen Büchlein «Ursachen Des ehelichen Mißvergnügens» (1752). Dort erteilt sie exemplarisch an zahlr. lit. u. hist. Personen Ratschläge für ein gelingendes Eheleben, wobei sie wahrhafte Liebe u. Tugendhaftigkeit als die wichtigsten Voraussetzungen empfiehlt. Zudem mahnt sie ihre Leserinnen u. Leser mehrfach, die geschlechtsspezif. Empfindungen von Männern u. Frauen zu beachten. So gibt sie auf S. 123 Männern den Rat, sich vor bösen Schwiegermüttern vorzusehen, da diese ihre Töchter aufs Nachteiligste beeinflussen können. Sie schließt ihre Ratschläge mit der Hoffnung, daß ihr Büchlein Gehör finde, obwohl sie «nicht aus eigener Erfahrung geschrieben» habe (S. 128). E. starb unverheiratet nach kurzer u. schwerer Krankheit in Berlin. – Schriftstellerin. Schriften: Ursachen Des ehelichen Mißvergnügens. Aus ihren Quellen entdeckt, 1752 (online: BSB München). Überlieferung: Gera, Stadtarch., Nachlaß Christoph Gottlieb Steinbeck. Literatur: Briefw. zw. Gleim u. Uz (hg. C. Schüddekopf) 1899; G. Wappler, «Sie sind ein ungestümer Freund». Menschen um Gleim, Bd. 1, 1998, 13, 112, 122, 155. MMü Eckes, Nazan (geb. Üngör), * 9.5.1976 Köln; Tochter eines Gastarbeiters, 1995 Abitur in Leverkusen, danach Praktikantin, Volontärin u. ab 1998 Red. beim TV-Sender «VIVA» (Köln), daneben freie Mitarb. bei «Haftalik Posta» (Monheim), ab 1999 Moderatorin bei RTL in Hamburg u. ab 2000 in Köln, 2000–07 Ehe mit einem Unternehmer, seit 2010 auch Lesebotschafterin der Stiftung Lesen, seit 2012 Ehe mit dem Künstler Julian Khol (* 1979); Verdienstorden der BRD (2017). – Journalistin, Moderatorin, Schriftstellerin. Schriften: Guten Morgen Abendland. Almanya und Türkei – eine Familiengeschichte, 2010. Literatur: Star Datenbank (hg. ProSiebenSat.1) o. J., www.prosieben.de/stars/star-datenbank/. MM 631
Edelmann Edel, Rabea, * 31.7.1982 Bremerhaven; wuchs in Cuxhaven auf, studierte Italianistik u. Lit.wiss. in Berlin u. Siena; lebt in Berlin u. Rom. – Lit.preis «Junge Prosa» der Stadt Arnsberg (2001), Klagenfurter Lit.kurs (2003), Preisträgerin des 12. Open-Mike der Lit.werkstatt Berlin (2004), Werkstatt-Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung (2005), Kunstpreis Lit. der Land Brandenburg Lotto GmbH (2006), Förderpreis zum Nicolas-BornPreis (2007), Aufenthaltsstipendium der Dt. Akad. Rom Villa Massimo in Olevano Romano (2009), Stipendiatin am Künstlerhaus Edenkoben (2012), Arbeitsstipendium des Senats von Berlin (2013), Stipendium des Berliner Senats (2015). – Romanautorin, Übersetzerin. Schriften: Das Wasser, in dem wir schlafen (Rom.) 2006 (hebr. 2009); Stell’ dir vor, es hört auf. Eine Geschichte, 2011; Ein dunkler Moment (Rom.) 2011. BJ Edelbauer, Raphaela, * 1990 Wien; Tochter des Philosophen u. Schriftst. Henri Harald Edelbauer u. der Ethnologin Gabriele Schätzle-Edelbauer, wuchs in Hinterbrühl/Niederöst. auf, besuchte das Sportgymnasium in Maria Enzersdorf, studierte Sprachkunst an der Univ. für Angewandte Kunst in Wien (u. a. bei Robert → Schindel), hielt 2008 einen Vortrag beim Ludwig-WittgensteinSymposium, seit 2009 Veröff. in Lit.magazinen u. Anthol., begann 2012 ein Stud. der Philos. an der Univ. Wien; 2017 Premiere der Extremperformance «Literazah»; schrieb Texte für zeitgenöss. Komponisten (u. a. Stephan Aschböck u. Robin Haigh) u. ein Libr. für Margareta Ferek-Petric; lebt in Wien. – Stipendiatin des Dt. Lit.fonds (2017), Rauriser Lit.preis (2018), Publikumspreis beim Ingeborg-Bachmann-Preis (2018), TheodorKörner-Preis (2019). – Schriftstellerin. Schriften: Frauenspuren in Mödling: vielzeitig – Verein für die Vermittlung von Zeitgeschichte (mit G. Schätzle-Edelbauer, S. Unterrader, L. Treitler) 2016; Frauenspuren in Mödling II (mit dens.) 2017; Entdecker. Eine Poetik (Zeichn. v. S. Goritschnig) 2017; Das flüssige Land (Rom.) 2019. BJ Edelmann, Claudia, * 15.11.1965 Tirschenreuth/ Oberpfalz; arbeitete nach dem Betriebswirtschaftsstud. im Produktmanagement, studierte ab 2008 an der Schule des Schreibens (Hamburg) Belletristik; bereiste Neuseeland 1992 zum ersten Mal; lebt in 632
Eden Landsberg/Lech. – Journalistin, Autorin, Werbetexterin. Schriften: Der fliegende Delphin. Geschichten und Anekdoten aus dem alten Konstanz, 2008; Tierisch verrückt. [Vergnügliches und Kurioses von liebenswerten Vierbeinern] (Zeichn. v. K. Sewastianiuk) 2009; Mˉaori. Neuseelands verborgener Schatz. New Zealands Hidden Treasure. Nga Taonga i te Huna o Aotearoa, 2011 (dt./engl./ Maori-Sprache). BJ Eden, Wiebke, * 19.1.1968 Jever; war ab 1988 Volontärin bei der Ztg. «Jeversches Wochenbl.», anschließend Red., studierte 1991–96 Germanistik u. Pädagogik an der Univ. Oldenburg (Magistergrad), arbeitete daneben als freie Journalistin, hielt Vorträge u. Seminare in der Erwachsenenbildung; lebt in Berlin. – Nachwuchspreis der Landwirtschaftskammer Weser-Ems (1990), Journalistenpreis des Presseclubs Bremerhaven (1995). – Journalistin, Schriftstellerin. Schriften: «Das Leben ist ein Narrentanz». Weiblicher Narzißmus und literarische Form im Werk Franziska zu Reventlows (Magisterarbeit) 1996; Im Gespräch. Journalistinnen, 2000; «Keine Angst vor großen Gefühlen». Die neuen Schriftstellerinnen, 2001 (Tb.ausg. 2003 mit dem Untertitel: Schriftstellerin – ein Beruf. Elf Porträts); Die Zeit der roten Früchte (Rom.) 2008; Das Liebespaar. Beobachtungen im Romanischen Café (Bilder v. D. Horstmann-Köpper) 2016; Udo (Fotografien der Autorin) 2017; Die Schatten eines Jahres (Rom.) 2018. BJ Eder, Fabian, * 1.7.1963 Wien; Sohn des Regisseurs u. Schauspielers Otto Anton E. (1930–2004) u. der Schauspielerin Bibiana Zeller (* 1928), studierte an der Filmakad. Wien, seit Ende der 1980er Jahre als Kameramann tätig, gab sein Regiedebüt mit der Verfilmung von Barbara → Frischmuths Rom. «Die Schrift des Freundes» (ORF/ARTE 2004, auch Drehb.); mit der Schauspielerin Katharina Stemberger (* 1968) verheiratet, lebt in Wien. – Filmemacher, Regisseur, Kameramann, Prodzent, Autor. Schriften: Aufstand (Rom.) 2012; Griechenland blüht (Reiseerz.) 2013 (mit DVD); Das Gesicht der Anderen (Rom.) 2014. BJ 633
Egloff Eder, Manuela C., * 1969 Klagenfurt; Bankangestellte, war zudem als Klangentspannungs-Coach u. Human-Energetikerin tätig, lebt in Absam/Tirol; publizierte vor allem Lyrik, u. a. in Veröff. des «Turmbunds – Gesellsch. für Lit. u. Kunst» (Innsbruck). – Bankangestellte, Coach, Lyrikerin. Schriften: Weiß war das Blatt (Ged.) 2006. MM Edlinger, Matthias, * 5.5.1972 München; studierte Kommunikationswiss., Kunst, Markt- u. Werbepsychologie an der Univ. München, war danach als Filmregisseur tätig (zahlr. Musikvideos, Kurzu. Werbefilme, Beitr. für das Fernsehen), verfaßte Kurzgesch., Rom., Sachbücher, widmet sich seit 2000 verstärkt wieder der bildenden Kunst (Fotografie, Siebdruck, Film), Mitbegründer der «Garnitur», einer auf Textdesign spezialisierten Autorengruppe; lebt in München. – Künstler, Schriftst., Regisseur. Schriften: 205.293 Zeichen (Rom., mit J. Steinleitner) 1998; Hirschfänger (Rom., mit J. Steinleitner) 2004; Studieren. Eine Gebrauchsanweisung (mit E. Augustin u. Ph. von Keisenberg, Illustr. v. L. Rothmoser) 2012; Ein Mann. Ein Rost. Das Grillbuch (mit E. Augustin, Gestaltung: Ph. von Keisenberg, Illustr. v. A. Zoebisch) 2013 (Tb.ausg. 2017 u. d. T.: Ein Mann. Ein Grill); Ambach. Die Auktion. Die Tänzerin (Kriminalrom., mit J. Steinleitner) 2017; Ambach. Die Deadline. Das Strandmädchen (Kriminalrom., mit J. Steinleitner) 2017; Ambach. Die Suite. Die Falle (Kriminalrom., mit J. Steinleitner) 2017. Herausgaben: Deo (Kurzgesch., mit J. Steinleitner) 2000. BJ Egloff, Jacob (Jacobus Eglof de Landsperg), * um 1450/55 (?) Landsberg am Lech (?), Verf. eines Schreiblehrbuches. – E. benennt sich als Schreiber u. wohl auch Verf. eines Lehrbuches für Kanzleischriften. Er könnte mit einem J. E. aus Landsberg zu identifizieren sein, der 1472 an der Univ. Ingolstadt immatrikuliert wurde, dessen Matrikeleintrag aber wieder getilgt worden ist. Weitere Kenntnisse zu E., etwa zu seinem Wirkungsort oder dem Schreibort seiner Hs., gibt es nicht. Sein Schreiblehrbuch ist praktisch angelegt. Auf eine Anleitung zum Erlernen versch. Kanzleischriften (1r–14v) folgen Schriftmuster u. beispielhafte 634
Ehrlich Urkundenanfänge (15r–18v), eine Slg. von Kanzleiversalien (19r–20v, 23v–24r), eine kurze Anleitung zum Lesenlernen (21r) u. Tintenrezepte (21v–23r). Überlieferung: München, BSB, Cgm 4200, 25 Bl. (Pap., 1. Viertel 16. Jh., bair.-öst.); Namensnennung auf 23r. Die Leseanleitung (21r) findet sich in einer ausführlicheren Fass. auch in ebd., Cgm 216, 2r–4r). Literatur: G. v. Pölnitz, Die Matrikel der Ludwig-Maximilians-Univ. Ingolstadt, Landshut, München. Bd. 1, 1937, Sp. 19 Z. 34; K. Schneider, Ein Schreiblehrbuch des frühen 16. Jh. (in: Bibliotheksforum Bayern 22) 1994, 177–184; dies., Die dt. Hss. der BSB München. Die ma. Hss. aus Cgm 4001–5247, 1996, 28 f. VZ Ehrlich, Roman, * 1983 Aichach/Bayern; wuchs in Neuburg an der Donau auf, brach eine Ausbildung zum Radio- u. Fernsehtechniker ab, studierte am Dt. Lit.inst. Leipzig, brach auch ein Stud. der Neueren Dt. Lit. an der Freien Univ. Berlin ab; schreibt Prosa u. Dramentexte; Mithg. der Leipziger Anthol. «Tippgemeinschaft»; lebt in Berlin. – Werkstatttage des Wiener Burgtheaters (2010), Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaats Sachsen (2011), Autorenwerkstatt Prosa am Lit. Colloquium Berlin (2011), Förderpreis des Lit.preises der Stadt Bremen (2014), Robert-Walser-Preis (2014), Aufenthaltsstipendium der Villa Aurora in Los Angeles (2015), Ernst-Toller-Preis (2016), Alfred Döblin-Medaille der Akad. der Wiss. u. der Lit., Mainz (2017). – Erz., Romanautor, Dramatiker. Schriften: Das kalte Jahr (Rom.) 2013; Urwaldgäste (Erzn.) 2014; Das Theater des Krieges (Text: R. E.; Fotografie: M. Disque) 2017 (engl. 2017); Die fürchterlichen Tage des schrecklichen Grauens (Rom.) 2017. BJ Ehrmann, Johannes, * 1983 Saarbrücken; studierte Gesch. u. Nordamerikastud. in Berlin u. Philadelphia, erwarb 2007 den Master of Arts an der Univ. of Pennsylvania; lebt als Journalist u. Autor in Berlin. – Grimme Online Award (2013), TheodorWolff-Preis (2014). – Journalist, Schriftsteller. Schriften: Großer Bruder Zorn (Rom.) 2016; Die Winzigkeit des Glücks. Brief an meine Töchter, 2017. BJ 635
Eisold Eidam, Gerd, * 16.2.1941 Ehringshausen/Hessen; Sohn des Malers Wilhelm E. (1908–1993), wuchs in Gelnhausen auf, studierte Rechtswiss., wurde 1975 als Rechtsanwalt zugelassen u. 1984 mit der Arbeit «Spartentrennung in der Rechtsschutzversicherung» an der Univ. Hamburg zum Dr. iur. promoviert, war viele Jahre in versch. Vorstandsämtern dt. Versicherungsgesellschaften tätig; veröffentlichte mehrere Fachbücher zum Unternehmensstrafrecht, Versicherungs- u. Nachbarschaftsrecht; lebt in Burgwedel bei Hannover. – Novalis-Preis für Lit. des Ver. «Pro Kultur» e. V. (2006). – Rechtsanwalt, Erz., Romanautor, Verf. von Biographien. Schriften (ohne jurist. Fach- und Sachbücher): Faustens Kind (Rom.) 1998 (2., leicht veränderte Aufl. 2005; 3., neubearb. u. erw. Aufl. 2008); Straßenköter (Rom.) 2004; Riemville Sechzig. Geschichten von gestern, 2006; Wilhelm Eidam – Mensch und Maler in Gelnhausen. Eine reich bebilderte Biografie, 2014. BJ Eisel, Jens, * 1980 Neunkirchen/Saar; arbeitete nach einer Schlosserlehre als Hausmeister u. Lagerarbeiter, war dann Pfleger bei der Diakonie Hamburg-St. Pauli, studierte am Dt. Lit.inst. Leipzig; lebt in Hamburg. – Open Mike «Prosa» (2013), Stipendium des Schleswig-Holsteinischen Künstlerhauses Eckernförde (2016), Aufenthaltsstipendium des Goethe-Inst. Zagreb u. des Lit.hauses Kuca za pisce (2017), Spreewald-Lit.-Stipendium (2017), Lit.förderpreis der Stadt Hamburg (2017), Stipendium des Künstlerhofs Schreyahn (2018. – Erz., Romanautor. Schriften: Hafenlichter. Stories, 2014; Bevor es hell wird (Rom.) 2017. BJ Eisold, Norbert, * 21.2.1955 Neustadt/Sa.; Lehre als Maschinenbauer, Abitur, studierte 1976–79 am Lit.inst. Leipzig, schloß das Stud. an der Humboldt-Univ. zu Berlin 1992 als DiplomKunsthistoriker ab; arbeitete in versch. Berufen (Technologe, Hilfslagerist, Dramaturg, wiss. Mitarb. eines Kunstmus.), seit 1988 freiberuflich als Autor, Kunsthistoriker u. Kurator tätig; ab 1997 künstler. Feldforsch. über das Gelände der Bundesgartenschau Magdeburg 1999, 2005–07 Ausstellungsleitung der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg, seit 2006 Mitarb., seit 2010 Ausstellungsleitung im Forum Gestaltung in Magdeburg; 636
Elbel mit Edeltraud Lautsch-Eisold verheiratet, lebt in Berlin. – Kunsthistoriker, Schriftst., Kurator. Schriften: Schmetterlinge lachen gern (Kdb., mit E. Lautsch, Illustr. v. C.-P. Kurze) 1986; SachsenAnhalt. Zwischen Harz und Fläming, Altmark und Unstrut-Tal. Kultur, Geschichte und Landschaft an Elbe und Saale (mit E. Lautsch) 1991 (7., aktualisierte Aufl. 2012); Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich. Der Traum von der Vernunft, 1993 (veränd. Aufl. 2004); Die Jacobikirche in Sangerhausen, 1995; Magdeburg (Fotos v. P. Kühn) 1998; Das Angerbuch. Biographie einer Landschaft, 1999; Halberstadt (Fotos v. P. Kühn) 2000; Wernigerode (Fotos v. P. Kühn) 2001; Quedlinburg (Fotos v. P. Kühn) 2002; Erfurt (Fotos v. P. Kühn) 2002; Kleine Schöpfung (Ged.) 2003; Holunder (Ged., Radierungen v. R. Kerbach) 2004; Der Fürst als Gärtner. Hermann von Pückler-Muskau und seine Parks in Muskau, Babelsberg und Branitz (Fotos v. U. Böttcher, P. Kühn u. a.) 2005; Schlösser und Gärten in und um Dresden (Fotos v. S. Jarmer) 2008; Lovis Corinth. Fridericus Rex. Ein lithographischer Zyklus (eingel. u. komm.) 2008; Kunstgewerbe- und Handwerkerschule Magdeburg. 1793–1963 (hg. N. E., N. Pohlmann) 2011; Kunst Raum Magdeburg (Fotos v. S. Hubert, hg. N. E., N. Pohlmann) 2013. Herausgaben: Albinmüller, Aus meinem Leben (Autobiogr.) 2007. – Mehrere Ausstellungskataloge. BJ Elbel, Thomas, * 17.4.1968 Marburg; wuchs in Hildesheim auf, studierte ab 1993 Rechtswiss. an der Univ. Göttingen, absolvierte nach dem Rechtsreferendariat einen Studiengang im angloamerikan. Recht an der Emory Univ. in Atlanta/ GA (Abschluß: Master of Laws), wurde 2005 an der Humboldt-Univ. zu Berlin mit einer Arbeit über Telekommunikationsdatenschutz zum Dr. iur. promoviert, danach beruflich vor allem auf verwaltungsrechtl. Gebiet tätig, wurde 2008 von der Hochschule für Wirtschaft u. Recht Berlin auf eine einjährige Gastprofessur im Polizeirecht berufen, ist seit 2011 Prof. für Öffentl. Recht mit dem Schwerpunkt Öffentl. Dienstrecht an der Hochschule Osnabrück. – Jurist, Roman- u. Thrillerautor. Schriften: Die datenschutzrechtlichen Vorschriften für Diensteanbieter im neuen Telekommunikationsgesetz auf dem Prüfstand des europäischen und deutschen Rechts (Diss.) 2005; Asylon (Rom.) 2011; Elysion (Rom.) 2013; Megapolis (Rom.) 637
Elis 2014; Der Todesmeister (Thriller) 2017; Die Todesbotin (Thriller) 2019. BJ Elçi, ˙Ismet, * 3.2.1964 Altınova (Prov. Mu¸s, Türkei); stammte aus einer kurd. Familie, lebt seit 1979 in Berlin, war Arbeiter in einer Textilfabrik, daneben Besuch einer Abendschule, dann Filmregisseur (u. a. «Kismet, Kismet», 1986) u. Schauspieler, 1997 Gründer eines Filmverleihs in Berlin; verfaßte Rom., Erz. u. Drehbücher. – Adelbert-vonChamisso-Förderpreis (1993). – Regisseur, Schauspieler, Schriftsteller. Schriften: Sinan ohne Land (Erz.) 1988; Gesetz des Schweigens (Rom.) 1990; Cemile oder das Märchen von der Hoffnung (Erz.) 1991; Die verwundeten Kinder des Zarathustra. Eine Odyssee zwischen Wirklichkeit und Alptraum (Rom.) 1997; Der rosarote Fahrstuhl (Erz.) 2007; Richtung der Anderen (Rom.) 2009. Nachlaß: DLA Marbach. Literatur: Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 46; Lit.port (hg. Lit. Colloquium Berlin, Brandenburg. Lit.landschaft) o. J., www.literaturport.de/. MM Elis, Angela, * 14.5.1965 Leipzig; wuchs in Markkleeberg, machte nach dem Besuch der Schule zunächst eine Lehre als Gebrauchswerberin/ Designerin, dann eine Ausbildung zur Pädagogin für Kinder-, Jugend- u. Altenarbeit an der Bibelschule Burgstädt u. dem Kirchl. Seminar in Greifswald, studierte Theol. in Leipzig u. Berlin, wechselte 1988 zum Stud. der Theol., Kunstgesch. u. Psychoanalyse nach Frankfurt/M. (Abschluß: M. A.), arbeitete nach einem Volontariat beim HR ab 1993 als freie Journalistin beim Mitteldt. Rundfunk (mdr), moderierte bald Sendungen wie das Verbrauchermagazin «Telethek», das Nachrichtenmagazin «Dabei ab 2» u. die Talkrunde «Auf den Punkt», 1999–2007 das Wiss.u. 3sat-Zukunftsmagazin «nano», ab 2001 das ZDF-Umweltmagazin «ZDF.umwelt – Naturnahes Fernsehen», ab 2003 das mdr-Jobjournal «JoJo», 2003/04 das ZDF-Magazin «WISO», 2004–08 das ARD-Magazin «FAKT» u. das mdr-Magazin «nah dran»; als Moderatorin auch für Unternehmen, Ministerien, Stiftungen, Institutionen u. Wissenschaftseinrichtungen tätig. – Fernsehmoderatorin, Journalistin, Buchautorin. Schriften: Typisch Ossi, typisch Wessi. Eine längst fällige Abrechnung unter Brüdern und Schwestern 638
Elisabeth Christine (mit M. Jürgs, Karikaturen v. D. Hanitzsch u. K. Stuttmann) 2005; Kreuzweise deutsch. Politisch Unkorrektes aus Ost und West (mit M. Jürgs) 2009; Mein Traum ist länger als die Nacht. Wie Bertha Benz ihren Mann zu Weltruhm fuhr, 2010; Betrüger Republik Deutschland. Streifzug durch eine verlogene Gesellschaft, 2012. BJ Elisabeth Christine, Königin von Preußen, Herzogin von Braunschweig-Bevern (Ps. Constance), * 8.11.1715 Wolfenbüttel, † 13.1.1797 Berlin; Tochter Ferdinand Albrechts II. von BraunschweigBevern (1680–1735), Schwester der späteren preuß. Prinzessin Luise Amalie (1722–1780) u. des preuß. Generalfeldmarschalls Ferdinand (1721–1792); Privaterziehung in Wolfenbüttel, 1732 Verlobung u. ab 1733 kinderlose Ehe mit dem späteren König → Friedrich II. von Preußen (1712–1786), lebte mit diesem zunächst in Berlin u. ab 1736 auf Schloß Rheinsberg, war ab 1740 Königin von Preußen, erhielt von Friedrich bei Amtsantritt das Schloß Schönhausen (Berlin-Pankow), wo sie danach zumeist lebte, hielt sich zudem auf Schloß Charlottenburg u. häufig am Berliner Hof auf, wo sie zermonielle Aufgaben wahrnahm, im Siebenjährigen Krieg weilte E. Ch. aus Sicherheitsgründen mehrmals in Magdeburg (u. a. 1760–63); Friedrich hatte als König ein distanziertes Verhältnis zu E. Ch. u. schloß sie von seinem Hofleben aus, weshalb sie ihre gesellschaftl. Pflichten überwiegend unabhängig von ihm wahrnahm; E. Ch. akzeptierte Friedrichs Verhalten u. rechtfertigte es als Ausdruck der hist. Größe ihres Gemahls; kultivierte selbst einen repräsentativen, zugleich aber von pietist. Frömmigkeit geprägten Lebensstil; zu E. Ch.s Kreis zählten die Theologen Anton Friedrich → Büsching (1724–1793), August Friedrich → Sack (1703–1786) u. Johann Joachim → Spalding (1714–1804); im späteren Teil ihres Lebens schuf E. Ch. geistl.-erbaul. Prosatexte u. Übers., die sie in frz. Sprache publizierte; unter ihren Übers. sind vor allem theolog. Werke (u. a. von Spalding u. Sack) sowie Vorlesungen u. geistl. Ged. von Christian Fürchtegott → Gellert; Briefw. u. a. mit ihrem Ehemann u. Bruder Ferdinand; betätigte sich zudem zeichnerisch. – Geistl. Schriftst., Übersetzerin. Schriften: De l’amour pour dieu, 1776 (VD18 12854638); Réflexion et méditation à l’occasion du renouvellement de l’annee, sur les soins que la providence a pour les humains, et de ses voyes remplis de bonté par lesquelles elle les méne, 1776; 639
Elisabeth Christine Réflexions pour tous les Jours de la Semaine, 1778 (VD18 11739312; online: SB Berlin); Réflexions sur l’état des affaires publiques en 1778 adressées aux personnes craintives, 1778 (VD18 10138676; online: SLUB Dresden). Übersetzungen: M. Crugot, Le Chrétien dans la solitude, 1776; J. J. Spalding, De la destination de l’homme, 1776; B. Gebhardi, Sage résolution, 1776; C. C. Sturm, Considérations sur les oeuvres de Dieu, dans le règne de la nature et de la providence, pour tous les jours de l’année, Den Haag 1777; A. F. W. Sack, Six sermons, 1778; ders., Nouveaux sermons, Den Haag 1779; R. Jones, L’homme ami de Dieu, 1780 (VD18 11679808; online: HAB Wolfenbüttel); J. A. Hermes, Manuel de la religion, 2 Bde., 1784, 1788; C. F. Gellert, Hymnes et odes sacrées, 1789 (VD18 11747064; online: SUB Hamburg); ders., Leçon de morale, 2 Bde., 1790. Briefe: Friedrich II., Œuvres de Frédéric le Grand 26 (hg. J. Preuss) 1855, 1–62. Nachlaß: GSt.arch. Preuß. Kulturbesitz Berlin. – Weitere Bestände: Studienzentrum August Hermann Francke der Franckeschen Stiftungen Halle/Saale; UB Leipzig; BSB München; German. Nationalmus. Nürnberg; Kantonsbibl. St. Gallen; Nds. Landesarch. Wolfenbüttel. Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 6 (1996) 150. – Werkverz. bei Jöpchen 1940 u. Woods 1984 (s. Lit.). Literatur: Hamberger/Meusel 2 (1796) 191; Meusel 3 (1804) 89 f.; Adelung 6 (1819) 876 f.; ADB 6 (1877) 34–36; Thieme/Becker 10 (1914) 461; DBE 2 3 (2006) 31. – E. v. Adlersfeld-Ballestrem, ~, Königin von Pr., Herzogin von BraunschweigLüneburg. Das Lb. einer Verkannten, 1908 (Nachdr. 2012); W. Schimmel-Falkenau, ~, 1924; P. Jöpchen, Die Gemahlin Friedrichs des Großen ~ als Schriftst. (Diss. Köln) 1940; E. Poseck, Die Kronprinzessin. ~, Gemahlin Friedrichs des Großen, geb. Prinzessin von Braunschweig-Bevern, 1940 (6., erw. Aufl. 1952); A. v. Puttkamer, Constance. Ein Lb. der Königin ~ von Pr., Gemahlin Friedrichs der Großen, 1951; F. L. Müller, Der ahnungslose Engel. ~, Königin von Pr. (in: Monumente 9) 1999, H. 5/6, 58–64; H. 7/8, 58–64; H. 9/10, 58–64; H. 11/12, 58–64; G. Rieger, ~, Gattin Friedrichs II. von Pr., 1999 (3., überarb. Aufl. 2003); K. Feuerstein-Praßer, Die preuß. Königinnen, 2000, 157–197; P. Noack, ~ u. Friedrich der Große. Ein Frauenleben in 640
El Kurdi Pr., 2001; G. Langfeldt, Königin ~ u. die Tagebücher ihres Kammerherrn (in: Mitt. des Ver. für die Gesch. Berlins 98) 2002, H. 1, 310–315; T. Biskup, The hidden queen. ~ of Prussia and Hohenzollern queenship in the eighteenth century (in: Queenship in Europe 1660–1815. The role of the consort, hg. C. C. Orr) Cambridge 2004, 300–321; E. Ziebura, Kein Mitleid mit den Frauen. Das Leben der Königin ~ u. ihrer Schwester Louise Amalie am preuß. Hof, 2006 (2., erw. Aufl. 2011); E. Kwan, Die bescheidene Wolfenbüttelerin. ~ Königin von Pr. (1715–1797) (in: Frauen vom Hof der Welfen, hg. dies., A. Röhrig) 2006, 81–95; J. M. Woods, M. Fürstenwald, Schriftst.innen, Künstlerinnen u. gelehrte Frauen des dt. Barock, 1984, 95–97; E. Lehndorff, Die Tagebücher des Grafen Lehndorff. Die geheimen Aufz. des Kammerherrn der Königin ~ (hg. W. Giebel) 2007; A. Hagemann, Der König, die Königin u. der preuß. Hof (in: Friedrich300 – Colloquien: Friedrich der Große u. der Hof, hg. M. Kaiser, J. Luh) 2008, www.perspectivia.net/publikationen/friedrich300-colloquien/; A. Hagemann, Im Schatten des großen Königs. Königin ~ u. ihr Verhältnis zu Friedrich II. (in: Friedrich 300 Colloquien: Friedrich u. die hist. Größe, hg. M. Kaiser, J. Luh) 2009, www.perspectivia.net/publikationen/friedrich300-colloquien/; K. Lange, ~ u. Friedrich der Große. Ein Frauenleben in Pr. (in: Heimatbuch für den Landkr. Wolfenbüttel 55) 2009, 88–96; H. Trunz, Königin Elisabeth. Die Welfin an der Seite Friedrichs II., 2011; K. Feuerstein-Praßer, ‹Ich bleibe zurück wie eine Gefangene.› ~ u. Friedrich der Große, 2011; A. Schäfer-Junker, Sinnes-Freunde im Leben von ~ Herzogin zu Braunschweig u. Lüneburg, preuß. Königin von 1740–1786, 2013. MM El Kurdi, Hartmut, * 15.10.1964 Amman/Jordanien; Sohn einer Deutschen u. eines Arabers, wuchs in London u. Kassel auf, studierte Lit.- u. Theaterwiss. an der Univ. Hildesheim; schrieb für die «taz» (Berlin) u. versch. Stadtmagazine satir. Kolumnen, verfaßt Kinderbücher, Theaterstücke, Hörsp. u. Prosa, auch als Schauspieler u. Theaterregisseur (u. a. am Staatstheater Braunschweig, am Kinder- u. Jugendtheater Dortmund, am Volkstheater Rostock, am Schauspiel Essen u. am Stadttheater Hildesheim) tätig, ab 2015/16 Dramaturg am Staatstheater Hannover; seit 2006 unter dem Ps. «Reverend Al Twang» Gitarrist bei der Band «The 641
Elmiger Twang»; lebt seit 2009 in Hannover; wurde 2010 Jury-Mitgl. des von der Wochenztg. «Die Zeit» in Zus.arbeit mit RB vergebenen Kinder- u. Jugendbuchpreises «Luchs». – Kdb.autor, Verf. von Theaterstücken, Hörsp. u. Prosa, Theaterregisseur, Musiker. Schriften: Boomtown Braunschweig. Eine BüroBallade in 3 Akten und 2 Ordnern (Theaterst.) 1999; Die Oma-Patrouille. Kolumnen, 2000; Schwarzrote Pop-Perlen. Ton Steine Scherben. Keine Macht für Niemand, 2001; Mein Leben als Teilzeit-Flaneur, 2001; Barfuß auf der Busspur (Zeichn. v. S. Hein) 2004; Angstmän. Eine panische Heldengeschichte (Kdb., Illustr. v. K. Teich) 2004; Der Viktualien-Araber. Geschichten und Kolumnen (Illustr. v. S. Hein) 2007; Johnny Hübner greift ein (Kdb., Illustr. v. S. Hein) 2008; Ritter, Räuber, Spökenkieker. Die besten Sagen aus dem Ruhrgebiet. Neu erzählt von H. El K. (ges. u. ausgew. D. Sondermann, Vignetten v. G. Albrecht) 2010; Revolverhelden auf Klassenfahrt. Geschichten und Kolumnen, 2014; BETTMÄN kann nicht schlafen (Kdb., Illustr. v. M. Ludin) 2015; Erwachsene verstehen. Manchmal benehmen die sich echt seltsam (Kindersachb., Illustr. v. M. Ludin) 2016; Ein Dings namens Schröder (Kdb., Illustr. v. M. Ludin) 2017; Als die Kohle noch verzaubert war. Die schönsten Sagen aus dem Ruhrgebiet. Neu erzählt von H. El K., 2018. Herausgaben: Autorenpatenschaften. Nr. 9. (Anthol., mit J. Jankofsky) 2015. Tonträger: Angstmän. Ein panisches Kammerspiel für Kinder ab 7 Jahren. Ein Hörspiel des DeutschlandRadio Berlin (1 CD) 2003; Johnny Hübner greift ein. Ein Piratenstück für Leseratten ab 7 Jahren (Hörsp. Deutschlandradio Kultur, 1 CD) 2007; Wat soll dat denn?! Schräge Sagen aus dem Ruhrgebiet. 10 Hörspiele. Ab 6 Jahren (1 CD, hg. D. Sondermann; WDR) 2012. BJ Elmiger, Dorothee, * 1985 Wetzikon/Kt. Thurgau; studierte Lit. am Schweiz. Lit.inst. in Biel/ Bienne u. am Dt. Lit.inst. Leipzig sowie Gesch., Philos. u. Politikwiss. an der Univ. Luzern u. der Freien Univ. Berlin. – Kelag-Preis, Klagenfurt (2010), aspekte-Lit.preis (2010), Rauriser Lit.preis (2011), Hermann-Hesse-Förderpreis (2014), Schweizer Lit.preis des Bundesamtes für Kultur (2015), Erich-Fried-Preis (2015), ConradFerdinand-Meyer-Preis (2018), Förderpreis des 642
Elsässer Max-Frisch-Preises der Stadt Zürich (2018). – Romanautorin. Schriften: Einladung an die Waghalsigen (Rom.) 2010 (engl. 2011, schwed. 2011, dän. 2017, türk. 2017); Schlafgänger (Rom.) 2014 (schwed. 2016, frz. 2016, türk. 2018, engl. 2019); Nichts wie weg!! Drei Geschichten von drei Schulklassen aus der Ostschweiz (AR, SG, TG) (mit P. Weber, A. Gerster) 2018 BJ Elsässer, Lisa, * 1.6.1951 Bürglen/Kt. Uri; Ausbildung zunächst zur Pflegefachfrau, dann zur Buchhändlerin u. Bibliothekarin, studierte ab 2005 am Lit.inst. Leipzig (2008 Diplom); lebt in Walenstadt/ Kt. St. Gallen. – Rilke Lyrikpreis, Sierre (2003), Heinz-Weder-Preis für Lyrik, Bern (2007), Werkbeitr. Kt. St. Gallen (2007), Förderbeitr. Zentralschweizer Lit.förderung (2008), Lyrikpreis München (mit Carl-Christian → Elze) (2010), Werkbeitr. Pro Helvetia, Zürich (2011), Projektbeitr. UBS-Kulturstiftung, Zürich (2011), Stipendiatin im Ledig House, New York (2012), Atelierstipendium New York City (2014), Förderbeitr. der Daniothstiftung Altdorf (2014), Stipendiatin der Landis & Gyr-Stiftung, Berlin (2015). – Lyrikerin, Erz., Romanautorin. Schriften: Ob und darin (Ged.) 2008; Genau so sag es, genau so sag es (Ged.) 2011; Die Finten der Liebe (Prosa) 2011; Feuer ist eine seltsame Sache (Erzn.) 2013; Da war doch was (Ged.) 2013; Fremdgehen (Rom.) 2016; Flussbewohner (Lyrik) 2017; Erstaugust (Erzn.) 2019. BJ Elsäßer, Tobias, * 7.1.1973 Stuttgart; wuchs in Leinfelden-Echterdingen auf, übernahm 1985 eine Hauptrolle im Kindermusical «Max u. Moritz», sang 1992–95 in der Band «Chase the Bird», 1993 Abitur, Gesangsausbildungen bei Peter Amadeus Schneider u. Dalila Kretschmer, 1994–96 kaufmänn. Ausbildung, 1996–98 Mitgl. der Boyband «Yell 4 You», 1998 Volontariat beim Fernsehsender B.TV u. Plattenvertrag bei EMI, seit 1999 als freier Journalist für die Sat.1-Nachr., für B.TV, den Evang. Rundfunkdienst Baden u. die «Bietigheimer Ztg.» tätig; bis 2002 zudem Doz für Gesang an der Schule für Popgesang «Go Vocal» in Stuttgart; entwickelte für Sony die Gesangssoftware «Popvoice»; lebt in Bietigheim-Bissingen. – Kinder- u. Jugendbuchautor, Sänger, Songwriter. Schriften: Boygroup. Ein Insider-Roman (Jgdb.) 2004; Ab ins Paradies (Rom., Jdgb.) 2007; Vielleicht Amerika (Rom., Jdgb.) 2008 (span. 2008); 643
Elten Abspringen (Jdgb.) 2009; Für niemand (Jdgb.) 2011; Wie ich einmal fast berühmt wurde (Jdgb.) 2012; Linus Lindbergh und der Riss in der Zeit (Kdb., Illustr. v. S. Reich) 2012 (dän. 2013); Linus Lindbergh und die Invasion der Roboter (Kdb., Illustr. v. S. Reich) 2012; Linus Lindbergh und die fünfte Dimension (Kdb., Illustr. v. S. Reich) 2013; One. [Die einzige Chance] (Jdgb.) 2013; Zwischenlandung (Jdgb.) 2015; Der neunte Würfel (Kdb.) 2018 (Eden Park; 1); Das schwarze Loch (Kdb.) 2018 (Eden Park; 1). BJ Elsberg, Marc (eig. Marcus Rafelsberger), * 3.1. 1967 Wien; wuchs in Baden/Niederöst. auf, besuchte dort das Gymnasium Biondekgasse (1985 Matura), begann dann ein Industriedesignstud. an der Univ. für angewandte Kunst Wien, arbeitet als Texter u. Kreativdirektor für Werbeagenturen in Öst. u. Dtl. (Hamburg); Kolumnist der öst. Tagesztg. «Der Standard»; verfaßte einen satir. Rom, Kriminalrom. u. Thriller; veröffentlichte bis 2011 unter seinem eigentl. Namen; lebt in Wien. – Stuttgarter Wirtschaftskrimipreis (2017). – Schriftsteller. Schriften: Saubermann (Rom.) 2000; Das Prinzip Terz. Kommissar Terz’ erster Fall (Kriminalrom.) 2004 (überarb. Neuausg. 2014); Menschenteufel (Kriminalrom.) 2009; Wienerherz (Kriminalrom.) 2011; Blackout. Morgen ist es zu spät (Rom.) 2012 (japan. 2012, span. 2014, poln. 2015, frz. 2015, serb. 2019); ZERO. Sie wissen, was du tust (Rom.) 2014 (poln. 2016); HELIX. Sie werden uns ersetzen (Rom.) 2016; GIER. Wie weit würdest du gehen? (Rom.) 2019. BJ Elten, Jörg Andrees (auch Swami Satyananda), * 30.3.1927 Dresden, † 29.1.2017 Stellshagen (Damshagen, Lkr. Nordwestmecklenburg); besuchte die Nationalpolit. Erziehungsanstalt in Naumburg/Saale, nahm von März bis Mai 1945 als Panzergrenadier in einer Einheit der Waffen-SS am 2. Weltkrieg teil, arbeitete später sechs Jahre lang als Nahost- u. Afrika-Korrespondent für die «Süddt. Ztg.», danach als Reporter der Zs. «Stern», wurde nach einem Besuch bei Bhagwan Shree Rajneesh in Poona (1977) Sannyasin; kehrte nach achtjährigem Aufenthalt in den USA nach Dtl. zurück u. lebte ab 1998 in Stellshagen, leitete dort zus. mit seiner Partnerin Martina Kaltenbach das Inst. für Kreativität u. Meditation u. verfaßte weiterhin Beitr. für Zs., u. a. die Kolumne «Klartext» der dt. 644
Elze Ausg. der «Osho Times»; veröffentlichte mehrere autobiogr. Bücher. – Journalist, Schriftsteller. Schriften: In Allahs Hand. Eine abenteuerliche Orientreise im Auto (mit J. A. Cropp) 1956; Deutschlands junge Millionäre, und wie sie es schafften, 1966; An einem Sonntagnachmittag, 1971 (Tb.ausg. u. d. T.: Flugzeug entführt. Der aufsehenerregende Report über die vier Flugzeugentführungen der palästinensischen Befreiungsfront, 1973); Ganz entspannt im Hier und Jetzt! Tagebuch über mein Leben mit Bhagwan in Poona, 1979; Im Grunde ist alles ganz einfach. Gespräche mit sieben Bhagwan-Jüngern über ihre Beziehung zum Meister und zur Kommune, über Liebe und Sex, über Politik und Drogen, über Wiedergeburt und Erleuchtung, über Freunde und Eltern, 1981; Alles ganz easy in Santa Barbara. Wie ich das Ende der Rajneesh-Kommune in Oregon erlebte und was mir danach in Kalifornien widerfuhr, 1990 (2., überarb. u. aktualisierte Aufl. 2009); Karma und Karriere. Das Märchen von tausendundeiner Angst, 1992; Sprung in die Freiheit. Raus aus der Komfortzone. Essays und Reportagen 1999 bis 2013, 2013. Literatur: Ch. Steiert, Sozio-psycholog., kriminolog. u. rechtl. Aspekte kriminellen Verhaltens in Sekten, 2002. BJ Elze, Carl-Christian, * 26.4.1974 Berlin; studierte drei Semester Medizin, später Biologie u. Germanistik an der Univ. Leipzig, unterrichtete an der Henriette-Goldschmidt-Schule ebd., studierte 2004–08 daneben am Dt. Lit.inst. ebd., gab 2002–09 zus. mit Thomas Siemon, Anja Kampmann, Katharina Bendixen u. Christian Kreis die Lit.zs. «plumbum» heraus; schreibt Lyrik, Prosa, Drehbücher (u. a. «Atropos», Kurzspielfilm, 2010, Regie: Philipp J. Neumann) u. Libretti («DER RING. Ein Musiktheater. Inspiriert von Richard Wagners ‹Der Ring des Nibelungen›, mit Philipp J. Neumann, Musik: Lutz Glandien, Urauff. Leipzig 2013); betreibt zus. mit Janin Wölke, Sibylla Vricic Hausmann, Udo Grashoff u. Ch. Kreis die Leipziger Lesereihe «niemerlang»; Veröff. u. a. in den Lit.zs. «Akzente», «EDIT», «BELLA triste», «poet», «Ostragehege» u. «Horen»; lebt in Leipzig. – Lyrik-Debütpreis Poetenladen (2005), 1. Preis Irseer Pegasus (2006), Lyrikpreis München (2010), poet in residence in Dresden-Loschwitz (2013), Joachim-RingelnatzPreis (Nachwuchspreis, 2014), ferner mehrere Stipendien, darunter New York-Stipendium des Dt. 645
Emminger Hauses New York u. der Max-Kade-Foundation (2010), Aufenthaltsstipendium der Kulturstiftung Sachsen im Gerhart-Hauptmann-Haus in Agnetendorf (2012), Rainer-Malkowski-Stipendium der Bayer. Akad. der Schönen Künste (2014), Bundesstipendium Dt. Studienzentrum in Venedig (2016), Autorenstipendium im Künstlerhaus Edenkoben (2017). – Lyriker, Erz., Verf. von Libretti u. Drehbüchern. Schriften: feucht das fell verstreut (Ged., Illustr. v. M. Blümel) 3 Bde., 2004; stadt/land/stopp (Ged.) 2006; gänge (Ged.) 2009; olsztyn-allenstein-express (Ged., Illustr. v. S. Konschak) 2012; pferd im schnee (Ged.) 2013; ich lebe in einem wasserturm am meer, was albern ist (Ged.) 2013; Aufzeichnungen eines albernen Menschen (Erzn.) 2014; diese kleinen, in der luft hängenden, bergpredigenden gebilde (Ged.) 2016; langsames ermatten im labyrinth (Ged.) 2019. BJ Emmerlich, Gunther, * 18.9.1944 Eisenberg/ Thür.; wuchs nach dem frühen Tod der Eltern bei seiner älteren Schwester auf, Abitur, Ausbildung zum Betonbauer, studierte an der Ingenieurschule für Bauwesen in Erfurt (abgebrochen) u. 1967–72 Operngesang an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar, trat daneben in der Sendung «Notenbank» des DDR-Fernsehens als Jazzsänger auf, lebt seit 1972 in Dresden, gehörte 1972–92 dem Ensemble der Dresdner Oper an, war 1987–90 im Fernsehen der DDR Gastgeber der Sendung «Showkolade», später Moderator u. Gast zahlr. dt. Unterhaltungssendungen; Mitgl. der Semper-HouseBand. – Bambi (1990), Verdienstkreuz am Bande des Verdientsordens der BRD (1997), Dresdner St. Georgs Orden des SemperOpernballs (2016), Goldene Henne in der Kategorie «Lebenswerk» (2019). – Sänger (Baß), Moderator. Schriften: Ich wollte mich mal ausreden lassen (Autobiogr.) 2007; Zugabe. Anekdoten, Ansichten und anderes, 2010; Spätlese. Eine Rücksicht ohne Vorsicht (Autobiogr.) 2016. Literatur: K. J. Kutsch, L. Riemens, Großes Sängerlex. (4., erw. u. aktualisierte Aufl., Bd. 2) 2003, 1330; I. Kirschey-Feix, ~ (in: Wer war wer in der DDR? 5., aktualisierte u. erw. Neuausg., hg. H. Müller-Enbergs u. a., Bd. 1) 2010, 286. BJ Emminger, Daniela, * 21.5.1975 Vöcklabruck/ Oberöst.; wuchs in Aurach am Hongar/Oberöst. auf, studierte 1999–2003 Publizistik- u. Kommunikationswiss. in Wien, arbeitete daneben als 646
Emre Werbetexterin in Hamburg u. Berlin, war in Litauen u. Lettland als Red. für ein englischsprachiges Medium tätig; lebt seit 2008 wieder in Wien. – Adalbert-Stifter-Stipendium des Landes Oberöst. (2014/15). – Erz., Romanautorin, Journalistin, Kommunikationsberaterin. Schriften: Leben für Anfänger, 2004; Schwund (Rom.) 2014; Die Vergebung muss noch warten (Rom.) 2015; Gemischter Satz (Nov.) 2016; Kafka mit Flügeln (Rom.) 2018. BJ Emre, Gültekin, * 31.5.1951 Konya (Prov. Konya/ Türkei); studierte Slawistik in Ankara, dort 1974 Abschluß, danach als Übers. u. Korrektor tätig, Mitarb. der türk. Nationalbibl. in Ankara, lebt seit 1980 als Lehrer u. Schriftst. in Berlin, 1986/87 Hg. der Lit.zs. «Parantez» (Berlin); Publ. in türk., dt. u. engl. Sprache; verfaßte u. a. türk. Lyrik (die auch in dt. Übers. erschien) u. Kdb.; Hg. von Texten anderer türk. Schriftst.; Übers. russ. (u. a. Maxim Gorki) u. dt. Lit. (u. a. → Goethe, Hermann → Hesse) in die türk. Sprache; zudem Autor von Sachbüchern u. wiss. Arbeiten, darunter Aufs. u. eine kulturhist. Monogr. über Türken in Berlin; Veröff. u. a. in «Zs. für Kulturaustausch» (Stuttgart). – Slawist, Pädagoge, Schriftst., Hg., Übersetzer. Schriften: 300 Jahre Türken an der Spree, 1983; Liebe und Miniaturen (Ged., Übers. aus dem Türk. v. A. Özler u. J. Spötter) 1991. – Zahlr. weitere Veröff. in türk. Sprache. Herausgaben: Europe in Women’s Short Stories from Turkey, London 2012. Literatur: S. S¸ ölçün, Lit. der türk. Minderheit (in: Interkulturelle Lit. in Dtl. Ein Hdb., hg. C. Chiellino) 2007, 135–152; Türk.dt. Lit. Chron. lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 46. MM Endemann, Helen, * 1970 Frankfurt/M.; Tochter einer Finnin u. eines Deutschen, arbeitete nach dem Abitur drei Monate lang als Freizeitbetreuerin in Ohio u. Indiana (USA), studierte dann Jura in Passau, Helsinki u. Heidelberg, absolvierte das Referendariat in Heilbronn, wurde 1998 an der Univ. Heidelberg mit einer Arbeit über das Regierungssystem Finnlands promoviert, trat 1997 in den Dt.-Bahn-Konzern ein, war dort zunächst in der Rechtsabteilung tätig, wechselte 2001 in die Personalabteilung des Personenverkehrs u. 2012 zur DB Netz AG (Personalabteilung); mit einem evang. Pfarrer verheiratet. – Juristin, Schriftstellerin. Schriften: Das Regierungssystem Finnlands. Die finnische Regierungsform von 1919 im Vergleich 647
Endl mit der Weimarer Reichsverfassung (Diss.) 1999; Sterbeläuten. Ein Taunus-Krimi, 2013; Operation unsichtbar (Jgdb.) 2013; Sommergrollen. Ein Taunus-Krimi, 2014; Mondstichel. Ein TaunusKrimi, 2015; Todesstreifen (Jgdb.) 2019. BJ Endl, Thomas (gem. Ps. mit Christine Spindler: Kris Benedikt), * 22.3.1964 Eichstätt; Besuch der Schule u. Abitur in Eichstätt, Stud. der Germanistik u. Soziologie in Bamberg, Praktika u. Hospitanzen bei Verlagen, Ztg. u. Radiosendern, 1991/92 Volontariat beim BR, 1992–2002 Buch u. Zus.stellung für die Radiosendung «Lyrik nach Wunsch» beim BR, Buch u. Regie ebd. ab 1992 u. a. in Unterhaltungssendungen u. ab 1996 bei Dokumentarfilmen, ab 1996 ProgrammhinweisTrailer beim Bayer. Fernsehen, ab 1999 Veröff. von Gesch. in Anthol. u. im BR, 2010 Mitbegründer der Geschichtsvermittler «Histonauten», seit 2012 Verleger der «edition tingeltangel»; Verf. von Rom., Kinder- u. Jugendbüchern sowie von Sachbüchern; schreibt mit Christine → Spindler unter dem Sammelps. «Kris Benedikt» zweisprachige Bücher für den Englischunterricht sowie Psychokrimis u. Science-Fiction-Romane; lebt in Eichstätt. – Lit.preis der Zs. «VARY» (1999), 2. Preis im Kurzgeschn.wettbewerb von Schreibzimmer.de (2001), Kdb. des Monats April 2004 u. April 2009 der Dt. Akad. für Kinder- u. Jugendlit. e. V. – Kinder- u. Jugendbuchautor, Journalist, Regisseur, Sachbuchautor, Kriminalschriftst., ScienceFiction-Autor, Verleger. Schriften: Der fantastische Circus Sarrasani und der verrückte Zauberspruch (Kinderrom., Illustr. v. K. Schliehe u. B. Mark) 2002; Nikolaus und Nikolina. Eine Vorweihnachtsgeschichte (Kdb., Illustr. v. C. Haas) 2004 (Neuausg. mit dem Untertitel: Eine freche Vorweihnachtsgeschichte, 2015); Das kleine Trara (Kdb., Illustr. v. C. Haas) 2005; Mein Kuss für dich (Illustr. v. H. Löhlein) 2008; Karfunkelstadt [1]. Der Turm der tausend Schatten (Kdb.) 2009; Karfunkelstadt. [2]. Die Kathedrale der Ratten (Kdb.) 2009; Karfunkelstadt [3]. Das Theater des Schreckens (Kdb.) 2009; Karfunkelstadt [4]. Die Mauer des Schweigens (Kdb.) 2009; Du bist wirklich wunderbar! (Illustr. v. C. Haas) 2010; Dir wünsche ich ganz viel Glück! (Illustr. v. C. Holland) 2010; Niklas Märchenkönig (Kdb., Illustr. v. K. Schliehe u. B. Mark) 2011; Ludwig forever. Die phantastische Welt des Märchenkönigs (Biogr., mit K. Reichold) 2011 (aktualisierte Neuausg. u. d. T.: Die phantastische Welt des 648
Engelmann Märchenkönigs. Ludwig II., 2017); Prinzessin der Nacht. Phantastischer Roman, 2014; Jetzt wird es aber Zeit. Gute-Nacht-Geschichten (Kdb.) 2015; Dark. Eine dunkle Weihnachtsgeschichte, 2015. – Unter dem Ps. Kris Benedikt: My Tomcat from Mars. Mein Kater vom Mars, 2008; Invasion on Mars. Invasion auf dem Mars, 2010; Schlimmer als dein Tod. Psycho-Krimi, 2014; Näher als du ahnst. Psycho-Krimi, 2014 (London Crimes); Mein Kater vom Mars. Zur Hölle mit den Zigs! (Kdb., Science Fiction) 2015; Mein Kater vom Mars. Her mit dem Stoff! (Kdb., Science Fiction) 2015. Herausgaben: Ein Herz und eine Serie. FernsehGeschichten (mit B. Brömme) 1999; Mutters Tochter, Vaters Sohn oder wie ich meine Eltern kennenlernte (mit ders.) 2001; Vorerst für immer. Lesbisch-schwule Paargeschichten (mit B. Hasselbring) 2003. BJ Engelmann, Julia, * 13.5.1992 Elmshorn; wuchs in Bremen auf, 2006–10 Auftritte am Theater Bremen, Fernsehauftritte u. a. in der RTL-Serie «Alles was zählt», 2012 Stud. der Psychologie (ohne Abschluß), als Sängerin auf dt., öst. u. schweiz. Bühnen; lebt in Berlin. – Schauspielerin, Sängerin, Dichterin. Schriften: Eines Tages, Baby. Poetry-Slam-Texte (Illustr. v. J. E.) 2014; Wir können alles sein, Baby. Neue Poetry-Slam-Texte (Illustr. v. ders.) 2015; Jetzt, Baby. Neue Poetry-Slam-Texte (Illustr. v. ders.) 2016; Keine Ahnung, ob das Liebe ist. Poetry (Illustr. v. ders.) 2018. Literatur: Ggw.lit. Eine Einf. (hg. L. Herrmann, S. Horstkotte) 2016, 197–210; T. Belch, F. Stein, J. Frohne, «Eines Tages, Baby, werden wir alt sein». Heterogene Generationenkonzepte im Demografiemanagement am Beispiel der Generation Y (in: HR-Exzellenz. Innovative Ansätze in Leadership u. Transformation, hg. W. Jochmann, I. Böckenholt, S. Diestel) 2017, 253–268. FA Engin, Osman, * 25.9.1960 bei ˙Izmir/Türkei; Sohn eines Buchhalters, lebt seit 1973 in Dtl. u. seit 1976 in Bremen, besuchte dort eine Realschule u. ein Gymnasium, zudem Lehre als Elektromechaniker, studierte Sozialpädagogik in Bremen, daneben erste Veröff. als Satiriker, 1989 Diplom, danach als Sozialpädagoge tätig; verfaßte Rom. u. Erz., die oft satirisch dt. Zustände beschreiben; schuf auch 649
Engin dt.-türk. Übers.; Veröff. u. a. in «Bremer», «Frankfurter Rs.» u. «taz» (Berlin). – ARD-Medienpreis (2006). – Sozialpädagoge, Schriftsteller. Schriften: Deutschling (Satiren) 1985; Alle Dackel umsonst gebissen (Satiren) 1989; Der SperrmüllEfendi. Geschichten zum Lachen (Illustr. v. L. Demirci) 1991; Alles getürkt. Neue Geschichten zum Lachen, 1992; Dütschlünd, Dütschlünd übür üllüs (Erz., Illustr. v. T. Mette) 1994; Kanaken-Gandhi (satir. Rom.) 1998; Oberkanakengeil. Deutsche Geschichten, 2001; GötterRatte (Rom.) 2004; Don Osman. Neue heimtürkische Geschichten, 2005; Getürkte Weihnacht (Erz., Illustr. v. T. Mette) 2006; West-östliches Sofa. Neue Geschichten von Don Osman, 2006; Don Osman auf Tour (Reisegesch., Illustr. v. dems.) 2007; Lieber Onkel Ömer. Briefe aus Alamanya, 2008; Tote essen keinen Döner. Don Osmans erster Fall (Kriminalrom.) 2008; 1001 Nachtschichten. Mordstorys am Fließband, 2010; Deutschland allein zu Haus (Rom.) 2013; Osmans Alltag. Zwischen Köfte und Korinthenkackern, 2017. Übersetzungen: A. Dworak, Wie die Bremer Stadtmusikanten nach Izmir kamen (dt./türk., türk. Übers. v. E.) 1998. Literatur: Y. Baypinar, ‹Kanaken-Gandhi›. Das Dtl.bild des Satirikers ~ (in: Zeitenwende. Die Germanistik auf dem Weg vom 20. ins 21. Jh., Bd. 7, hg. P. Wiesinger) 2002, 249–254; S. Kölbl, Sprachexperimente in dt. Migrationslit. Zé do Rock u. ~, 2008; Türkischdt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 47; I. Bogomolova, Interkulturalität u. Humor am Beispiel von Ephraim Kishon, ~ u. Wladimir Kaminer, 2010; T. Howell, The caricatured Eastern German. Complicating the east-west binary in ‹Eulenspiegel› cartoons and ~’s novel ‹Kanaken-Ghandi› (in: Strategies of humor in post-unification German literature, film, and other media, hg. J. E. Twark) 2011, 28–54; Z. Gülmü¸s, Das Übersetzen von Satire. ~s Kurzgesch.bd. ‹Dütschlünd übür üllüs› in der türk. Übers. ‹El aman, el alman, en yaman alaman› (in: Migration u. kulturelle Diversität 1: Lit.- u. Übers.wiss., hg. M. Toprak, A. Öztürk) 2015, 313–322; Y. Gürsoy, Die Haupt- u. Nebenfiguren in den Werken von ~ (in: Auswanderung u. Identität. Erfahrungen von Exil, Flucht u. Migration in der dt.sprachigen Lit., hg. G. Sandor u. a.) 2019, 183–191. MM 650
Engstler Engstler, Achim, * 14.3.1959 Wilhelmshaven; Abitur am Max-Planck-Gymnasium in Wilhelmshaven, studierte Germanistik, Philos., Pädagogik u. Publizistik, zunächst in Göttingen, dann in Münster, wurde 1988 an der Univ. Münster mit einer Arbeit über den jüd. Kantianer Salomon Maimon zum Dr. phil. promoviert, arbeitete bis 1997 u. a. an der Univ. Münster, gehörte 1996–2000 dem Vorstand der Spinoza-Gesellsch. an, seit 1997 freiberuflich als wiss. Autor u. Doz. in der Erwachsenenbildung tätig, seit 2008 in lit. Arbeitsgemeinschaft mit Astrid → Dehe; Vorsitzender des VS Nds./Bremen (mit Sabine Prilop), Vorsitzender des Förderkreises dt. Schriftst. in Nds. u. Bremen; 2019 künstler. Leiter der 51. Nds. Landeslit.tage in Varel u. Dangast; lebt in Friesland. – Werkstipendium des Dt. Lit.fonds (2017/18, mit A. Dehe). – Philosoph, Schriftsteller. Schriften: Untersuchungen zum Idealismus Salomon Maimons, 1990 (zugl. Diss. u. d. T.: Die Problematik von Erfahrungsurteilen in Salomon Maimons «Versuch über die Transcendentalphilosophie»); Philosophie und Skepsis. Doppelkurseinheit [FernUniversität-Gesamthochschule Hagen], 2001; Kafkas komische Seiten (Ess., mit A. Dehe, Illustr. v. C. Gyárfás) 2011; Auflaufend Wasser (Nov., mit A. Dehe) 2013; Nagars Nacht (Rom., mit A. Dehe) 2014 (engl. Übers. u. d. T.: Eichmann’s Executioner, 2017); Unter Schwalbenzinnen. Florenz, Frühling 1442 (Rom., mit A. Dehe) 2015; Kafkas dunkle Augen (Ess., mit A. Dehe, Illustr. v. C. Gyárfás) 2015; Der flüchtige Ruhm des Herrn Neubronner (mit A. Dehe) 2017; Was geht da vor, Sophie? Der Roman des Grafen Aldenburg, 2018; Ohne Dangast geht’s nicht. Bilder & Texte (mit E. Volland) 2019. Herausgaben: Spinoza (mit M. Schewe) 1990; Perspektiven und Probleme systematischer Philosophie. Harald Holz zum 65. Geburtstag (mit H.-D. Klein) 1996; Affekte und Ethik. Spinozas Lehre im Kontext (mit R. Schnepf) 2002. Literatur: A. Coombes, Understanding the Importance of Holocaust Fiction for the Future: Developing Strategies for Translating ‹Nagars Nacht› (Diss., Univ. of East Anglia) 2015. BJ Enzensberger, Theresia, * 1986 München; Tochter von Hans Magnus → E., wuchs in München auf, studierte Film u. Filmwiss. am Bard College in New York, zog 2011 nach Berlin, gründete 2014 das «BLOCK Magazin» (wurde 2016 bei den 651
Equiluz LeadAwards als das beste Newcomer-Magazin des Jahres ausgezeichnet), schreibt als freie Journalistin u. a. für die «Frankfurter Allg. Sonntagsztg.», für «Die Zeit» u. «ZEIT Online», verfaßt Kolumnen für «Monopol» u. «FAZ Quarterly». – Journalistin, Romanautorin. Schriften: Blaupause (Rom.) 2017. BJ Enzensperger, Manfred, * 24.8.1952 Köln; studierte Anglistik, Germanistik u. Erziehungswiss. an den Univ. Köln, Cambridge u. Yale (USA); Studiendirektor, Fachleiter in der Gymnasiallehrerausbildung am Studienseminar in Leverkusen; veröffentlichte Ged. in versch. Anthol. u. Lit.zs. («die horen», «Konzepte», «Muschelhaufen», NDL); lebt in Köln u. Leverkusen. – Pädagoge, Lyriker. Schriften: Satirische Verfahrensweisen im Drama, untersucht anhand der dramatischen Schriften Jonsons, Wycherleys, Wildes und Shaws (Diss.) 1981; Sperrbezirk (Ged.) 1999; Strich und Faden (Ged.) 2000; Semiopolis (Ged.) 2002; Zimmerflimmern (Ged.) 2007; Endlich Boppard (Ged.) 2010; eingeschneite hunde (Lyrik) 2013; Und wenn du aus dem Haus gehst ist dort der Tag. Gedichte 1998–2018 (Nachw. I. Rakusa 2018. Herausgaben: Die Hölderlin-Ameisen. Vom Finden und Erfinden der Poesie, 2005. BJ Epha, Markus, * 28.4.1965 München; wuchs in Bayern auf, lebte später längere Zeit in Griechenland, Spanien u. Öst., machte eine Fotolehre, studierte Neuere dt. Lit., Philos., Journalistik u. Polit. Wiss., seit 1995 als Schriftst., Journalist u. Fotograf in München u. Berlin tätig; zahlr. Reisen nach Israel, Mexiko, Spanien u. Marokko. – Münchner Lit.stipendium (1992), Hamburger Lit.preis «Strandperle» (2002), Schwabinger Lit.preis «Hohenzollernstraße» (2003). – Schriftst., Journalist, Fotograf, Filmemacher. Schriften: Die Schlange, 2010. BJ Equiluz, Wolfgang, * 12.6.1954 Wien; Sohn des Kammersängers Prof. Kurt E. (* 1929) u. dessen erster Ehefrau Elisabeth (Sängerin, 1926–2017), 1973 Matura, studierte ab 1975 Gesang am Konservatorium in Wien, gehörte 1977–84 dem Zusatzchor der Wiener Staatsoper an u. war Substitut in der Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, erwarb 1981 das Abschlußdiplom an der Musical- u. Operettenklasse, 1981–85 freischaffender Schauspieler, 652
Erdmann-Macke Kabarettist u. Gesangssolist in Wien, St. Pölten, München, Seoul, Singapur u. Paris, 1985–2015 Ensemblemitgl. im Wiener Staatsopernchor, Solist in elf Opernproduktionen der Wiener Staatsoper u. in drei der Salzburger Festspiele; verfaßte 1988 TVSketches für die Serien «Harald & Eddi» (ARD) u. «s’Brettl» (SWF), gründete 1995 mit Ulrike Erfurt die «Arge Komödien Werkstatt»; Autor u. Regisseur der Kriminalkom. «Ein Mann? Ein Mord? (1996), der Farce «Tumor ist, wenn man trotzdem lacht! (1997) u. des Kabarettprogr. «Duo infernale» (2001, auch Protagonist, mit Claudia Löffler); verfaßte auch die Kriminalsatire «Ein Schuss am Wörthersee» (2016, Urauff. Wien 2019). – Goldener Ehrenring der Wiener Staatsoper (2009), Verdienstkreuz des Landes Salzburg (2011). – Sänger (Tenor), Schauspieler, Regisseur, Komponist, Librettist. Schriften: «Und was machen Sie hauptberuflich?» Amüsantes rund um den Chor der Wiener Staatsoper (Anekdoten, Vorw. O. Schenk, Illustr. v. G. Hoffnung) 2002; Schuld ist immer nur der Chor (Vorw. J. Flimm, Zeichn. v. R. Villazón) 2010. Tonträger: Jerusalem. Ein Oratorical nach dem Lukas-Evangelium (CD, Text u. Musik: W. E.) 1998. Literatur: K. J. Kutsch, L. Riemens, Großes Sängerlex. (4., erw. u. aktualisierte Aufl., Bd. 2) 2003, 1341 f. BJ Erdmann-Macke, Elisabeth (geb. Gerhardt), * 11.5.1888 Bonn, † 17.3.1978 Berlin; Tochter eines Fabrikanten, lernte 1903 auf dem gemeinsamen Schulweg August → Macke (ErgBd. VI) kennen, erhielt nach der Erkrankung ihres Vaters ab 1905 Unterricht bei einer Offizierswitwe in Bern, heiratete 1909 A. Macke (am 26.9.1914 gefallen), aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor; heiratete 1916 den Journalististen Lothar Erdmann (1988–1939, im KZ Sachsenhausen ermordet), mit dem sie drei weitere Kinder hatte; die Familie zog 1925 nach BerlinTempelhof; E.-M kehrte 1948 nach Bonn zurück u. lebte bis 1975 im Atelier A. Mackes, zuletzt wieder in Berlin. – Verf. von Erinnerungen u. biogr. Texten. Schriften: Erinnerung an August Macke (mit einem Beitr. von L. Erdmann) 1962; Begegnungen (hg. M. Jochimsen, H. Reinhardt) 2009. Nachlaß: Arch. des Mus. August Macke Haus, Bonn (u. a. das von 1905 bis 1978 geführte Tgb. u. Briefwechsel). 653
Erentrijk Literatur: August u. E. Macke (August-MackeHaus, Bonn, 25. September 2009 bis 17. Januar 2010, hg. Ver. August-Macke-Haus e. V.) 2009. BJ Erentrijk, Erentrijch, Autorname von mndl. Minnereden, 14. Jh. – Der Name erscheint in der Schlußsignatur einer monolog. Tugendlehre («Sprach Her Erentrijch die cone / die elken troest wol te doene»), die in der → Haager Liederhs. zweimal mit nur äußerst geringer Varianz eingetragen ist. Die kurze Lehre (20 V.) gibt Handlungsempfehlungen für zwei Liebende. Der Tugendlehre geht bei beiden Eintragungsstellen im Haager Cod. jeweils eine Minnerede voraus. Für beide dieser Reden ist eine Autorschaft E.s in der Forsch. angenommen worden. Beim monolog. Frauenpreis «Preis einer vollkommenen Frau», weil die Texte graphisch kaum voneinander abgesetzt sind u. so als zweiteilige Minnerede interpretierbar sind; die inhaltl. Kohärenz ist allerdings äußerst schwach. Eine solche besteht wiederum zw. der Tugendlehre u. der monolog. Betrachtung zum Verhältnis von Minne, Natur u. Vernunft («Vernünftige Liebe»), allerdings sind diese beiden Texte in der Hs. graphisch deutlich voneinander abgesetzt. Die Annahme einer Verfasserschaft E.s für alle drei Texte ist folglich unsicher u. ob der sprechende Name E. tatsächlich der Name eines realen Autors ist, darf zumindest angezweifelt werden (vgl. die Jagdallegorie über Herrn Erentrijc in der gleichen Hs. [11va–12rb]). Eine Identifikation E.s mit dem Dichternamen → Ehrentreich, der im meisterl. Namenskatalog verstorbener Töneerfinder u. Dichter Konrad → Nachtigalls geführt wird (vgl. Roethe 1878), ist mehr als unwahrscheinlich. Überlieferung: Den Haag, Kgl. Bibl., Cod. 128 E 2 («Haager Liederhs.») 3va-vb («Preis einer vollkommenen Frau», «Tugendlehre»), 26va-vb («Vernünftige Liebe», Wiederholung der «Tugendlehre») (Perg., um 1400, mndl.). Ausgaben: J. van Vloten, Onuitgegeven mnl. verzen uit het Haagsche Hs. No 721 (in: De Dietsche Warande. Tijdschrift voor nederlandsche oudheden, staatsgeschiedenis, kunst en letteren 9) 1871, 6–25, 142–157, hier 156 f. («Vernünftige Liebe»/ «Tugendlehre»); E. F. Kossmann, Die Haager Liederhs. Faks. des Originals mit Einl. u. Transkription, Den Haag 1940, 15 f. («Preis einer vollkommenen Frau»/«Tugendlehre») 60 f. («Vernünftige Liebe»/«Tugendlehre»). 654
Ergin Literatur: J. Zacher, Hss. im Haag (in: ZfdA 1) 1841, 209–269, hier 230, 242; G. Roethe, Die Ged. Reinmars von Zweter, 1887 (Nachdr. Amsterdam 1967) 167 f.; A. Kalla, Über die Haager Liederhs. Nr. 721, Prag 1909, 29; T. Brandis, Mhd., mnd. u. mndl. Minnereden. Verz. der Hss. u. Drucke, 1968, Nr. 278, 286, 511; I. Glier, Artes amandi. Unters. zu Gesch., Überl. u. Typologie der dt. Minnereden, 1971, 277; D. Hogenelst, Sproken en sprekers. Inleiding op en repertorium van de Middelnederlandse sproke, Amsterdam 1997, Bd. 2, 209 f., 216 f.; C. de Haan, Dichten in stijl. Duitse kleuring in Middelnederlandse teksten, Amsterdam 1999, 123.; J. Klingner, L. Lieb, Hdb. Minnereden, 2013, Bd. 1, 436 f. (Nr. B 278) 445 f. (Nr. B 286) 1072 f. (Nr. Z 68) 957 f.; S. Matter, Reden von der Minne. Unters. zu Spielformen lit. Bildung zw. verbaler u. visueller Vergegenwärtigung anhand von Minnereden u. Minnebildern des dt.sprachigen SpätMAs, 2013, 77–81. VZ Ergin, Özgen, * 26.5.1947 Avanos/Türkei; Schulbesuche in Istanbul u. Ankara, Elektrotechniker, lebte ab 1973 in Dtl., zuerst Arbeiter in einer Fabrik, später in der Sozialberatung des Generalvikariats Köln tätig, war in Köln ansässig u. lebt seit 2005 wieder in der Türkei; publizierte seine Rom. u. Erz. zumeist in türk. Sprache, schuf aber auch dt. Übers. seiner Erz.; trat zudem als Maler hervor. – Schriftst., Maler, Sozialarbeiter. Schriften: Charlie Kemal (Erz., urspr. türk., von E. mit T. Wenzler ins Dt. übersetzt) 1992. – Weitere Buchveröff. in türk. Sprache. Literatur: Der Rom.führer 29: Multinationale dt. Lit. (hg. B. u. J. Gräf) 1995, 51; Kölner AutorenLex. 1750–2000 2 (bearb. E. Stahl) 2000, 90; Türk.dt. Lit. Chronik lit. Wanderungen (hg. T. Demir) 2008, 48. MM Erk-Payr, Renate, * 1947 Lienz/Osttirol; lebt seit 1964 in Dtl. u. ab 1972 in Puchheim, war als Astrologin sowie als Trainerin, Ausbilderin u. Doz. für Stressmanagement tätig; verfaßte Lyrik, Prosa u. Dramen; zudem als bildende Künstlerin tätig (u. a. Malerei u. Skulpturen); Mitgl. der Künstlervereinigung «Form-Licht-Farbe» (Olching) u. des Kulturver. Puchheim. – Astrologin, Stressmanagerin, Schriftst., bildende Künstlerin. Schriften: Um(n)welt (Ged.) 1984; Sonnenfeuer (Ged., Illustr. v. A. Brach) 1987. Literatur: Künstler der Ggw. in den Amperlandkreisen (in: Amperland 23) 1987, 502–512, hier 506. MM 655
Erler Erlanger Beichte, westmitteldt. theolog.-pastoraler Gebrauchstext, erste Hälfte 13. Jh. – Die «E. B.» läßt sich in drei deutlich voneinander differenzierte Teile untergliedern; an einen Beichtspiegel schließen sich zwei Sündenbekenntnisse an, die in ihrem jeweiligen Sündenbestand quantitativ stark voneinander abweichen. Obwohl die «E. B.» innerhalb eines Gebetbuchs für Frauen überliefert wird, deutet diese textl. Zus.setzung am ehesten auf eine katechet. Funktion hin. Bei der «E. B.» dürfte es sich demnach um eine Beichtanleitung für (Kloster-) Frauen handeln. Überlieferung: Erlangen, UB, Ms 143, 168r–174r (Perg., Mitte 13. Jh., westmitteldt. [nördl. Oberrheinisch oder westl. Südrheinfrk.]); Gebetsbuch für Frauen. Ausgabe: Bruchhold (s. Lit.) 313–324. Literatur: U. Bruchhold, Dt.sprachige Beichten im 13. u. 14. Jh. Editionen u. Typologien zur Überl.-, Text- u. Gebrauchsgesch. vor dem Hintergrund der älteren Tradition, 2010, 313–331. VZ Erler, Lukas, * 1963 Bielefeld; wuchs in Bielefeld auf, studierte Soziologie, Philos. u. Sozialgesch. in Marburg, machte eine Ausbildung zum Logopäden, arbeitet seit Mitte der 1990er Jahre in dem Beruf; lebt in Bad Wildungen. – Segeberger Feder (2015). – Logopäde, Verf. von Kriminalromanen. Schriften: Ölspur (Kriminalrom.) 2010; Mörderische Fracht (Kriminalrom.) 2011; Bilanz des Todes (Kriminalrom.) 2013; Brennendes Wasser (Thriller) 2014; Auge um Auge (Thriller) 2016 (ital. 2018); Side Effect (Jgdb.) 2019; Der Blinde Samurai (Thriller) 2019. BJ Erler, Ursula (geb. Anwander), * 6.6.1946 Köln; studierte Germanistik, Theol. u. Theaterwiss. an der Univ. Köln, war 1971–81 Doz. für Lit. u. Soziologie an der Kölner Volkshochschule; lebt seit 1974 in Wiehl-Marienhagen. – 1. Preis beim Nordrhein-Westfäl. Autorentreffen (1983). – Romanautorin, Essayistin. Schriften: Die neue Sophie oder der Beginn einer längst fälligen Gattung der Literatur (Vorw. H. Pross) 1972; Mütter in der BRD. Ideologie und Wirklichkeit, 1973; Zerstörung und Selbstzerstörung der Frau. Emanzipationskampf der Geschlechter auf Kosten des Kindes, 1977; Lange Reise Zärtlichkeit, 1978; Auch Ehen sind nur Liebesgeschichten (Rom.) 1979; Vertrauensspiele (Rom.) 1981. BJ 656
Ernst Ludwig I. Ernst Ludwig I., Herzog von Sachsen-Meiningen, * 7.10.1672 Gotha, † 24.11.1724 Meiningen/ Thür.; Sohn Herzog Bernhards I. (1649–1706), erhielt Privatunterricht durch die Theologen Balthasar Christian Bechmann (1654–1716) u. Johann Adam Krebs d. J. (1663–1726), 1685 Reisen in die Niederlande, dann Besuch der Ritterakad. in Wolfenbüttel, ab 1689 Militärdienst u. Teilnahme am Pfälz. Erbfolgekrieg, u. a. als Obrist eines Gothaischen Dragoner-Regiments, war u. a. 1692 bei Namur stationiert, wurde 1697 Generalmajor u. 1701 Pfälz. Generalleutnant der Infanterie, auch kaiserl. Generalfeldmarschall-Leutnant, ObristenFeldzeugmeister u. Pfälz. Generalfeldzeugmeister, kämpfte u. a. bei Landau in der Pfalz, ab 1704 Ehe mit Dorothea Maria von Sachsen-GothaAltenburg (1674–1713), wurde 1706 Herzog, war ab 1712 Generalfeldzeugmeister der Reichsarmee, heiratete nach Dorotheas Tod 1714 Elisabeth Sophie von Brandenburg (1674–1748), bekanntestes von E. L.s Kindern war Herzogin Luise Dorothea von Sachsen-Gotha-Altenburg (1710–1767); von luth. Frömmigkeit geprägt, hinterließ E. L. u. a. eine Hs. mit geistl. Gedanken in dt., lat. u. frz. Sprache (1690), eine Trauerpredigt sowie geistl. u. weltl. Lyrik, darunter Ged. auf seine Gemahlin Dorothea u. der Text für E. L.s eigene Begräbnismusik; wird auch als Verf. jener geistl. Ged. vermutet, die Johann Sebastian → Bach als Grundlage für sieben Leipziger Kantaten dienten (BWV 17, 39, 43, 45, 88, 102, 187); hinzu kommt als Jugendwerk E. L.s eine zweisprachige (dt./frz.) Liederslg. (1689); nach dem Tod Dorotheas verfaßte u. veranlaßte E. L. entsprechende Trauerschr.; überl. sind ferner amtl. Publ. aus seiner Regierungszeit; Briefw. mit August Hermann → Francke; Förderer seines Hofkapellmeisters Johann Ludwig Bach (1677–1731). – Militär, Dichter. Schriften: Das durch göttl. Gnaden-Verleyhung der Durchlauchtigsten Fürstin und Frauen, Frauen Dorotheen Marien [...] angebrochene Geburthsu. Nahmens-Licht, wolte Höchstermeldt Ihre Durchl. treuester Gemahl [...] bewillkommen, in dieser Früh-Music (Libr.) 1709 (VD18 15557642; online: BSB München); Der von Göttl. Gnaden-Strahlen bekrönte Fürsten-Hut Wurde als der Durchlauchtigsten Fürstin und Frauen, Frauen Dorotheen Marien [...] Geburths- u. Nahmens-Fest [...] sich zu einen freudigen DanckFest machte, mit wenigem entworffen (Ged.) 657
Ernst 1709 (VD18 12637033); Hoch-Fürstliches EhrenGedächtnis der Weyland Durchlauchtigsten Fürstin und Frauen, Frn. Dorotheen Marien, gebohrnen und vermählt gewesenen Hertzogin zu Sachsen [...], 1713 (VD18 90324870; online: UFB Erfurt/Gotha); Die Letzte Pflicht Wolte der Weyland Durchlauchtigsten Fürstin und Frauen Frauen Dorothea Maria [...] Seiner im Leben theurest gewesenen Frau Gemahlin Abstatten dero auch im Tod getreuester Gemahl (Ged.) [1713] (VD18 90461282; online: UFB Erfurt/Gotha); Fürstl. Sachsen-Meiningische Patente, die fremden Bettler, Landstreicher, Ziegeuner und andere Vagabunden, wie auch die einheimische Armen, und Abschaffung der Neu-Jahrs-Betteleyen betreffend, [1714] (VD18 11011556; online: SUB Göttingen). – Zudem Verwaltungsschriften. Nachlaß: Kunstslg. der Veste Coburg; UB Frankfurt/M.; Forschungsbibl. Gotha; Studienzentrum August Hermann Francke der Franckeschen Stiftungen Halle/Saale; UB Leipzig; Thür. Staatsarch. Meiningen; ÖNB Wien; HAB Wolfenbüttel. Literatur: L. Bechstein, Mittheilungen aus dem Leben der Herzoge zu Sachsen Meiningen u. deren Beziehung zu Männern der Wiss., 1856, 36–43; Musik am Meininger Hofe (hg. U. Feld, U. Leisinger) 2003; A. Erck, H. Schneider, Musiker u. Monarchen in Meiningen 1680 bis 1763, 2006, 92–117; G. Zedler, Die erhaltenen Kantaten Johann Sebastian Bachs (Spätere Sakrale u. Weltl. Werke). Besprechungen in Form von Analysen – Erklärungen – Deutungen, 2009, 22 f. u. ö.; E. Bender, Die Prinzenreise. Bildungsaufenthalt u. Kavalierstour im höf. Kontext gegen Ende des 17. Jh., 2011, 371 f. u. ö. MM Ernst, Christoph, * 9.1.1958 Hamburg; studierte Gesch. in Hamburg u. New York, arbeitete u. a. als Kulturmanager, Journalist u. Dozent; lebt nach mehreren Jahren in Berlin nunmehr in Klein Zecher, unterrichtet kreatives Schreiben; veröffentlichte Sachbuchtexte, Kurzgeschn. u. Kriminalromane. – Journalist, Kulturmanager, Schriftsteller. Schriften: Bangkok ist selten kühl (Kriminalrom.) 1998; Fette Herzen (Kriminalrom.) 2006; Kein Tag für Helden (Kriminalrom.) 2008; Strahlende Zukunft (Kriminalrom.) 2009 (nach einem Drehb. von Ch. Jeltsch); Dunkle Schatten (Kriminalrom.) 2012 (frz. 2015); Im Spiegellabyrinth (Kurzgeschn.) 658
Ernst 2015; Ansverus Fluch (Kriminalrom.) 2016; Zahltag. Noir Krimi, 2017; Mareks Liste (Thriller) 2018. Herausgaben: Als letztes starb die Hoffnung. Berichte von Überlebenden aus dem KZ Neuengamme (mit U. Jensen) 1989. BJ Ernst, Susanna, * 5.4.1980 Bonn; wuchs in Oberpleis bei Königswinter auf, machte nach dem Besuch des Gymnasiums eine Ausbildung zur Bankkauffrau; lebt in Königswinter. – Bankkauffrau, Romanautorin. Schriften: Deine Seele in mir (Rom.) 2012; Blessed. Für Dich will ich leben (Jgdb.) 2012 (türk. 2016, ungar. 2018); Das Leben in meinem Sinn (Rom.) 2014; Immer wenn es Sterne regnet (Rom.) 2015; So wie die Hoffnung lebt (Rom.) 2016; Nur einen Traum entfernt (Rom.) 2016; Der Herzschlag deiner Worte (Rom.) 2017; Milchkaffee. Das Glück der Liebe (Rom.) 2017; Das Wispern der Schmetterlinge (Rom.) 2019. BJ Esch, Eva-Maria → Almstädt, Eva. Escher, Elisabeth, * 18.4.1956 Wels/Oberöst.; legte in Wels die Matura ab, studierte Anglistik u. Romanistik an der Univ. Salzburg, unterrichtete dann an einem Salzburger Gymnasium, verfaßte versch. Italienisch-Lehrbücher für Kinder u. Jugendliche, unterrichtete mehrere Jahre lang am Pädagog. Inst. ebd. Fachdidaktik für Italienisch; auch freie Mitarbeit. der «Salzburger Nachr.»; veröffentlichte vor allem Rom. u. Ged.; schrieb auch das musikal. Bühnenmärchen «Leopez der Löwenbär» (Urauff. 1994), «Lachtralien» u. die Ged. «Tierische Reime» (Urauff. 1995; auf CD «Fritz für Kids», Vertonung: Fritz Pichler) sowie die Texte für die CDs «eisblau & regengrün», «Schattenriss«, «Vü z’gach» u. «woschnoß & brennhaß» (Vertonung u. Interpr.: Edith Meixner); lebt in Salzburg; Mitgl. der Salzburger Autorengruppe, des Öst. Schriftst.verbandes u. seit 2007 des P.E.N. International. – Christine-Busta-Lyrikpreis 2006. – Lehrerin, Schriftstellerin. Schriften: Bienengift (Rom.) 1999; Herz im Mond (Ged.) 2001; Ein Herz für Hercules. Eine frivole Kriminalgeschichte, 2002; ... so viel Liebe auf Papier ... (Ged.) 2007; worte wege gehen (Ged.) 2008; Hannas schlafende Hunde (Rom.) 2010 (3., rev. Aufl. 2018; verfilmt: BR/ORF 2019, Drehb.: Andreas Gruber unter Mitarb. von Maggie Peren, Regie: A. Gruber); die gestrigen galgen ins heute gestellt (Ged.) 2012; Das Leben ist schön und andere Märchen (Kdb., Jgdb.) 2013. BJ 659
Eschgfäller Eschgfäller, Sabine (verh. Voda Eschgfäller), * 4.2.1976 Meran; Gymnasialbesuch in Meran, studierte 1995–99 Germanistik u. Gesch. in Innsbruck, dort 2006 Promotion zum Dr. phil. («Kulturelle Selbst- u. Fremdbilder tirol.-mähr. Autoren. Eine Analyse anhand ausgew. Textbeispiele von 1800 bis 1945»), beruflich ab 2001 Lektorin u. ab 2008 wiss. Assistentin für öst. Lit. an der Univ. Olomouc; u. a. Mitgl. der Südtiroler Autorenvereinigung u. der Öst. Gesellsch. für Germanistik; Schwazer Stadtschreiberin (1998); Autorin u. Hg. germanist. Aufs. u. Monogr., vor allem zur öst., böhm. u. mähr. Lit. sowie zur Gesch. der Anthroposophie; verfaßte zudem Lyrik u. Kurzprosa; schuf auch tschech. Übers. der dt.sprachigen Werke von Sepp → Mall (* 1955) u. Norbert → Kaser (1947–1978); Veröff. u. a. in «Stifter-Jb.» (München), «Mitt. aus dem Brenner-Arch.» (Innsbruck) u. «Studia Germanistica» (Ostrava). – Germanistin, Schriftst., Übersetzerin. ˇ ceno do Schriften: In die Ecke gesprochen. Reˇ kouta (Ged.) Olomouc 2005 (dt.-tschech.); Zur österreichischen Literatur nach 1945 1, Olomouc 2005; Versuche die Worte zu wiegen (Ged.) 2006; Österreichische Literatur- und Kulturgeschichte (von ca. 1750 bis 1850), Olomouc 2009; Kulturelle Selbst- und Fremdbilder bei mährisch-tirolischen Autoren im 19. Jahrhundert, Olomouc 2009; Kulturgeschichtliche Daten zur deutschmährischen Literatur (mit M. Hornáˇcek) Olomouc 2013; Anˇ troposofové na Moravˇe (a v Cechách). Pˇr íspˇevek ke kulturním dˇejinám a orální historii antroposofického hnutí 1911–1992 (mit D. Voda) Olomouc 2014 (dt.-tschech.); Die anthroposophische Bewegung in den böhmischen Ländern. Anmerkungen zum Aspekt von Zentralität und Peripherie ihrer Gruppierungen, 2018. Übersetzungen: S. Mall, Nein sagen und andere ˇ ne a jiné básnˇe, Olomouc 2007 (dt./ Gedichte. Ríci tschech.); N. Kaser, Mˇestské rytiny a jiné krátké prózy z tyrolska, Olomouc 2008. Herausgaben: Regionalforschung zur Literatur der Moderne (mit M. Hornᡠˇ cek) Olomouc 2012; Beiträge zur deutschmährischen Literatur und Kultur der Zwischenkriegszeit (mit dems.) Olomouc 2013; Der Erste Weltkrieg in der deutschsprachigen Literatur und Publizistik Böhmens und Mährens (mit M. Hornᡠˇ cek, A. Peˇstová) Olomouc [2017]. Literatur: Lit. Tirol Lex. (hg. Brenner-Arch. der Univ. Innsbruck) o. J., https://literaturtirol.at/lexikon. MM 660
Esper Esper, Johann Nikolaus (auch Johannes Nicolaus Esperus, Hesperus), * 17.12.1670 Lenkersheim (heute zu Bad Windsheim), † 12.5.1717 Windsheim; Sohn des evang. Pfarrers Johann Matthäus E. (1646–1692) u. Bruder von Johann Friedrich E. (1670–1744), ab 1682 Schulbesuch in Heilsbronn, ab 1690 Stud. der evang. Theol., Philos., Philol., Kirchengesch. u. Mathematik in Jena u. Altdorf bei Nürnberg, 1691 Magister, 1692 ordiniert, war ab demselben Jahr Pfarrer in Lenkersheim, wurde 1708 als «Hesperus» Mitgl. des Pegnes. Blumenordens, im selben Jahr zum Dichter gekrönt, war ab 1716 Pfarrer in Ipsheim, Vater von Superintendent Friedrich Lorenz E. (1702–1765) u. damit Großvater der Naturforscher Johann Friedrich → E. (1732–1781) u. Eugen Johann E. (1742–1810); verfaßte dt. Ged., lat. Univ.schr. u. eine dt. Gedenkschrift. – Evang. Theologe, Schriftsteller. Schriften: Utrum virtus doceri queat? In illustri ad fontem salutis Athenaeo [...], 1689 (VD17 29:731168S; online: UB Erlangen-Nürnberg); Dissertatio de erroribus quibusdam, qui philosophis veteribus falso, aut dubie saltem, adscribi vulgo solent [...], 1691 (VD17 1:045277B); Treugemeintes Denckmal über das Leben und Sterben des so Gottseelig- als Hochgelehrten und weitberühmten (S. T.) Herrn M. Joh. Georg Othonis [...], 1702 (VD18 12402583–001); M. G! Das Lob der Omeis [...] (Ged.) 1708; [...] Fünf Devisen, als so viel Zeugen seiner Danck-Verbundenheit vor so vielfältig-unverdient-genossene Wolthaten herstellen und vor aller Welt redend machen [...] (Gelegenheitsschr.) 1712. Bibliographie: Schmidt, Quellenlex. 6 (1996) 296. Literatur: G. Fikenscher, Gelehrtes Fürstenthum Baireut oder biogr. u. lit. Nachr. [...] 2, 2 1801, 112–114; M. Simon, Bayreuthisches Pfarrerbuch. Die Evang.-Luth. Geistlichkeit des Fürstentums Kulmbach-Bayreuth (1528/29–1810), 1930, 64 (Nr. 476); R. Jürgensen, Melos conspirant singuli in unum. Repertorium bio-bibliographicum zur Gesch. des Pegnes. Blumenordens in Nürnberg (1644–1744), 2006, 636–638. MM Etter, Elisabeth → Binder, Elisabeth. Etz, Elisabeth, * 9.4.1979 Wien; studierte Germanistik u. Dt. als Fremdsprache in Wien u. Berlin, lebt nach Studien- u. Arbeitsaufenthalten in Berlin u. Istanbul wieder in Wien, ist als freie Autorin tätig u. arbeitet im Flüchtlingsdienst für die Diakonie. – 661
Etzold DIXI Kinderlit.preis (2004), Arbeitsstipendium des öst. Bundesministeriums für Unterricht, Kunst u. Kultur (BMUKK, 2007), Mira Lobe-Stipendium des BMUKK (2007, 2009, 2010, 2019), Kranichsteiner Jugendlit.tur-Stipendium des Dt. Lit.fonds u. des Arbeitskreises für Jugendlit. (2016), Kinderu. Jugendbuchpreis des Landes Steiermark (2016). – Kinder- u. Jugendbuchautorin. Schriften: Vorurteile, oder was? (Jgdb.) 2008; Wenn man jemanden liebt (Bilderbuch, Illustr. v. E. Daviddi) 2009; Wir entdecken die Türkei (Kindersachb., Illustr. v. Th. Krapp) 2011 (inkl. CD mit kleinem Sprachführer u. türk. Kinderliedern, Sprecherin: A. Suna; dän. 2011); Status: Karibik (Jgdb., mit S. M. Orlovsk´y) 2012; Das LiebhabeMonster (Kdb., Illustr. v. M.-A. Cawthorne) 2015; Alles nach Plan (Rom., Jgdb.) 2015; Neun Meerschweinchen und ein fieser Fall (Kdb., Illustr. v. J. Bintakies) 2017; Nach vorn (Jgdb.) 2018; Morgen ist woanders (Jgdb.) 2019. BJ Etzold, Veit (Marius), * 1973 Bremen; studierte Anglistik, Kunstgesch. u. Medienwiss. an den Univ. Oldenburg u. London, zudem Stud. an Wirtschaftsschulen u. a. in Barcelona, Madrid u. New York, Manager der Allianz Versicherung u. der Dresdner Bank, Unternehmensberater u. a. für die Boston Consulting Group, seit 2017 Prof. für Marketing u. Vertrieb an der Hochschule Aalen, leitet ein OnlinemarketingUnternehmen. – Unternehmensberater, Hochschullehrer, Romanautor. Schriften (Sachb. in Ausw.): Matrix – die Ambivalenz des Realen. Die Inszenierung von Wirklichkeit und Illusion im Film Matrix im erkenntnistheoretischen und kunsthistorischen Kontext, 2006 (zugl. Diss. Oldenburg 2005); Das große Tier (Thriller) 2010; Spiel des Lebens (Thriller) 2012; Der weiße Hai im Weltraum. Storytelling für Manager, 2013; Seelenangst (Thriller) 2013; Spiel der Angst (Thriller) 2013; Final Cut (Thriller) 2012; Todesdeal (Thriller) 2015; Der Totenzeichner (Thriller) 2015; Die Finanzkrise. Eine tragische Komödie, 2015; Skin (Thriller) 2016; Dark Web. Wenn alles umsonst ist, bist du der Preis, 2017; Tränenbringer. Ein Clara-Vidalis-Thriller, 2017; Schmerzmacher. Ein Clara-Vidalis-Thriller, 2018; Staatsfeind (Thriller) 2019. Literatur: Lex. der dt. Krimi-Autoren (online). FA 662
Eules Eules, Susanna, * 22.6.1960 Miltenberg/Main; studierte Europäische Ethnologie, Kunstgesch. u. Musikwiss. an der Univ. Freiburg/Br., wurde dort 1990 promoviert, arbeitete als freischaffende Lektorin u. fotografische Assistentin für einen Verlag sowie als Galerieleiterin im Bereich zeitgenössische Kunst, zog 2000 nach DeLand/FL (USA), lehrt dort als Assistant Prof. Dt. Sprache, Lit. u. Kultur an einer privaten Univ.; zahlr. Veröff. in dt.sprachigen u. amerikan. Literaturzeitschriften. – Selma Meerbaum-Eisinger-Lit.preis für Ly-
663
Eules rik, Köln (2011), Feldkircher Lyrikpreis (2015); zudem zahlr. Stipendien u. Künstleraufenthalte. – Lyrikerin, Übersetzerin, Musikerin, Bildende Künstlerin. Schriften: «Der Hafner-Gesellen Lobliche Bruderschaft». Organisation der Hafnerbruderschaft und Erzeugnisse der Hafner des 15. bis 18. Jahrhunderts im Elsass, Sundgau und Breisgau (Diss.) 1991; u˚ bern r˚uckn des atlantiks/den rand des nachmittags (Ged., Illustr. v. K. Feierabend ) 2012; der kønig.innen hasen h˚uten (Ged.) 2016. BJ
664